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Full text of "Die Flurnamen des Herzogtums Gotha und die Forstnamen des Thüringerwaldes zwischen der Weinstrasse im Westen und der Schorte (Schleuse) im Osten; namens des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde bearb. und hrsg. von Luise Gerbing"

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University of Toronto 


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Die Flurnamen des Herzogtums 
Gotha und die Forstnamen des 
Thüringerwaldes 


zwischen der Weinstraße im Westen 
und der Schorte (Schleuse) im Osten 


namens des 
Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde 


bearbeitet und herausgegeben 


von 


Luise Gerbing 


Mit einer Karte. 


Jena 
Verlag von Gustav Fischer 
1910 


Alle Rechte vorbehalten. 


Fr 


Inhaltsverzeichnis. 


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Verzeichnis und Numerierung der urkundlichen Quellen .. 2.2.2... 
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II. Forstnamen. 


PareName; des Thürmgerwaldes . 1... =. 10. Saas 
De Emma oe er ER Pa 


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Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Ruhla ........ 
ee „> Ruhlazund- Emsessamn rn. ee 
» , Eimsorundl Lauchame nen 
; a Eaucharund? Badewasser 2 2 nme: 
2 BIERTNE ee Le PR 13, RE 6 
Forstnamen zwischen Badewasser und Schilfwasser . . . 2.2... 
„ u Schiltwasser und Bemarı zer 
s r oma und Apfelstäde .. „>... . or ze se: 
3 von der Meinboldesstraße bis zur Ohra.. ........ 
1, zwischen#Ohrazund“Gera‘ rm er: 
Beeantchn rare 0 un. 
Eorstnamen zwischen Gera und Ilm. . ». 2.2. 2.2. 2.2. 202 00. 
= n Ilmsund-Schorte .' „es es ee En, 


IV Inhaltsverzeichnis. 


B. Büdselte ......2 0002.00 ee ee 
Forstnamen zwischen der Lauter (Hasel) und den Schleusequellen . . 

2 - Lubenbach (Lichtenau) und Lauter (Hasel) . . 

ir ri Hasel und Lichtenau , rer 

Ä r Schmalkalde und Hasel 2.2 Zr re 

x Druse und Schmalkalde 7 . 2 SE re 

> der Schweina und der Druse. ........ 

; n der Weinstraße und der Schweina . ..... 

Zusätze und Berichtigungen . - .-. . 2 2 2. zu... ee. ; 
Namenverzeichnis : ... » «2.0 2 2 lu a 


Einleitung. 


Als dies Buch begonnen wurde — vor 21 Jahren — war zwar 
schon manches tüchtige Werk über Ortsnamen erschienen, aber an 
ein systematisches Sammeln der Flur- und Forstnamen über ganz 
Deutschland dachten wohl wenige. Im allgemeinen war man noch der 
Ansicht des fleißigen Schmalkalder Geschichtsschreibers Geisthirt, 
der bei Erwähnung des Forstes Zillbach bemerkt um 1718: „Woher 
dieser Ort seinen Namen erhalten, ist so leicht nicht zu erraten... 
Ich glaube, daß dieser Name von den Jägern voriger Zeiten dem Ort ge- 
geben worden, ihn von anderen Bergen und Oertern zu unterscheiden ... 
Denn wer weiß nicht, wie viel wunderlicher Namen die Herren Forst- 
bedienten denen Wäldern, Grunden und Bergen beilegen, solche desto 
besser voneinander zu unterscheiden, von welchen doch keine Ursach 
ihrer denomination kann gegeben werden .. .“ 

Erst die. eindrucksvolle Rede des Herrn Archivrat Dr. Be- 
schorner bei der Tagung der deutschen Geschichts- und Altertums- 
vereine in Erfurt (1903) hat zu der eifrigen Sammeltätigkeit geführt, 
deren sehr erfreuliche Ergebnisse, besonders im Königreich Sachsen, 
ein Beweis sind für das große Interesse, das unsere Zeit der Volks- 
kunde entgegenbringt, aber auch für das Dasein vieler noch ungehobener 
Schätze auf dem Gebiete der Landes- und Volksforschung. 

Auf Anregung der Erfurter Versammlung wurden Fragebogen für 
Flurnamensammler ausgearbeitet und durch ganz Deutschland ver- 
schickt, um eine einheitliche Sammelarbeit in die Wege zu leiten. 

Meine nach anderen Gesichtspunkten angelegte Arbeit war damals 
schon so weit entwickelt, daß ein Umgestalten nach den Erfurter Vor- 
schriften unmöglich war. So hieß es: Getrennt marschieren und ver- 
eint schlagen! 

Es sei mir nun gestattet, über die Entstehungsweise meines Buches 
einige Mitteilungen zu machen, um die Eigenart meiner Arbeit zu be- 
gründen. 

Durch Wilh. Arnolds klassisches Werk „Deutsche Stämme“, 
Kirchhoffs „Anregungen“ und „Anleitung zu wissenschaftlicher 
Landes- und Volksforschung“, vor allem auch durch Fr. Regels 
„Entwickelung“ angeregt, plante ich anfangs schüchtern eine kleine 
Sammlung der Flurnamen meiner engsten Heimat. 


VI Einleitung. 


Daß eine Flurkarte die Grundlage der Arbeit sein müsse, 
wurde mir bald klar, und als ich, nach Ueberwindung von mancherlei 
Schwierigkeiten und Vorurteilen, die Erlaubnis erhielt, die General- 
karten des Herzogl. Vermessungsbureaus in Gotha zu benutzen, wuchs 
mit dem Studium und dem Abzeichnen dieser außerordentlich inhalt- 
reichen Flurbilder (meistens im Maßstab 18000) die Unternehmungs- 
lust und Schaffensfreude. 

Rätselhafte Namen drängten zur Feststellung der ursprüng- 
lichen Form. Unsichere Kunde über verschwundene Ortschaften, 
vertrocknete Teiche und gerodeten Wald lockte zu eingehenden 
archivalischen Studien, und immer wiederholte Wanderungen durch 
sämtliche gothaische Fluren verschmolzen die Vergangenheit mit der 
Gegenwart, bis sich ein klares Bild der Flur- und Namengeschichte 
im Ideenkreis entwickelte. 

Nicht auf den ersten Wurf gelang es, eine befriedigende Art des 
Stoffverarbeitens zu finden. Berater für meine Unerfahrenheit in 
größeren wissenschaftlichen Arbeiten hatte ich nicht, so mußte ich 
mir den Weg selbst suchen. Wie ich beim Sammeln verfuhr, sei 
hier zunächst mitgeteilt: 

Wenn die Namen der Flur aus der General- und Katasterkarte 
ausgezogen und in einer Liste geordnet waren, wanderte ich nach 
dem betreffenden Ort, verglich, soweit es anging, Karte und wirk- 
liche Flur, wobei soviel als möglich im freien Felde gerade anwesende 
Bauern zu Rate gezogen wurden. Wie manches Mal standen die 
Pflüge eine Viertelstunde verlassen, weil die Ackersleute staunend das 
bunte Bild ihrer Dorfflur umringten und eifrig auf Fehlendes auf- 
merksam machten. 

Wie oft hat mir ein Alter den Unterschied zwischen Einst und 
Jetzt im Gelände klar gemacht! Im Dorf suchte ich dann die „ältesten 
Leute“ aufzutreiben, die ihr Dorfgebiet noch vor der Zusammenlegung 
gekannt hatten. Dies ist von größter Wichtigkeit. Denn bis zur 
Separation hatte sich die Flur ziemlich unverändert und unverfälscht 
erhalten, mit der Dreifelderwirtschaft, den gewundenen Wegen, nicht 
regulierten Wasserläufen, Hecken, Rainen, Triften, Schafweiden und 
dem Gemeindebesitz }). 

Die Wichtigkeit der mundartlichen Aussprache ist mir 
leider erst ziemlich spät zum Bewußtsein gekommen. Um das Ver- 
säumte nachzuholen, habe ich die Güte vieler hilfreicher Mitarbeiter 
in Anspruch nehmen müssen, deren Namen größtenteils an der be- 
treffenden Stelle aufgenommen sind. 

Jeder Forscher auf diesem Gebiet weiß, daß zur Aufklärung vieler 
Namen die ursprüngliche Form unerläßlich ist. Soweit es irgend 
möglich war, trug ich auch die alten Namen zusammen und hoffe, 
damit den Erklärern die Arbeit erleichtert zu haben. In sehr vielen 
Fällen sind die heutigen Namen nicht nur durch den Gebrauch abge- 


1) Vgl. L. Gerbing, Die Thüringer Landwirtschaft bis zur Reformationszeit. 
Heimatblätter, Heft 1, 1903, 


Einleitung. VII 


schliffen und gekürzt, sondern auch absichtlich verstümmelt und „ver- 
schönert“ worden (auch durch Feldmesser) da, wo man meinte, daß 
der Ausdruck verständlicher gemacht werden müsse, oder wo er 
unserer verbildeten Zeit zu grob erschien. Ich erinnere nur an den 
Düwelsberg (Teufelsberg!), der in Beifallsberg (!!!) auf der Karte 
umgetauft wurde (Ebenshausen a. d. Werra). 

Wo alte Namenformen nicht aufzutreiben sind, ersetzt die mund- 
artliche Aussprache einigermaßen die Urkunde. Doch muß man sehr 
vorsichtig und mißtrauisch an Ort und Stelle nachprüfen, ob nicht 
eine besondere Art erklärender Volksetymologie vorliegt, auch ver- 
sichere man sich, wirklich Eingeborene, nicht Zugezogene zu 
fragen. Die ursprüngliche Bedeutung einer Menge alt- und mittel- 
hochdeutscher Namen ist dem Volksbewußtsein verloren gegangen; 
der gemeine Mann ersetzt sich den alten Sinn durch einen der Jetzt- 
zeit angemessenen. So kennt z. B. niemand mehr den alten Sumpt- 
namen: im Siffen. Als Erklärung des Namens wurde mir öfters er- 
zählt, daß „im Siffen“ das Vieh „süft“ [säuft. Vgl. „im G’süffig“ 
bei Steinbach-Liebenstein.. Manches längst eingewurzelte und in die 
Literatur übergegangene Märchen mußte grausam zerstört werden, 
z. B. das eines Treffens im 30-jährigen Kriege im Totental bei 
Molschleben. 

In den „Modernen Namen“ habe ich die alte Rechtschreibung 
absichtlich beibehalten, weil die Schreibweise der geographischen 
Namen noch keineswegs allgemein geregelt ist und sich nur so eine 
gewisse Einheitlichkeit erzielen ließ. 

Die Einteilung der Listen. Wie oben erwähnt, sammelte 
ich die modernen Flurnamen zunächst aus dem Kartenmaterial und 
ließ mir die Verzeichnisse in den Ortschaften vervollständigen. Später 
wurde mir auch eine Durchsicht der Katasterbücher gestattet im 
Herzogl. Vermessungsbureau in Gotha, wo ich noch vieles, besonders 
Dorfstraßennamen, ergänzen konnte. 

Daß die Verzeichnisse lückenlos seien, will ich nicht behaupten. 
Sicher ließen sich bei Nachfragen „von Haus zu Haus“ noch mancherlei 
Bezeichnungen erkunden. Wo aber soll man die Zeit finden zu solcher 
Kleinarbeit? 

Das Sammeln der mundartlichen Aussprache war mit 
mancherlei Schwierigkeiten verknüpft. In vielen Fällen, besonders 
bei „gebildeten“ Bauern, die sich ihrer eigenartigen Dorfsprache 
schämten, wurde schlankweg behauptet, die Namen würden so, wie 
geschrieben, auch ausgesprochen. Nach geduldigem Zureden und 
probeweisem Vorsprechen einiger Worte gelang es fast immer, den 
Dialekt zu erhalten. Eine Anzahl Namen — besonders aus den 
Bergen — habe ich freilich nicht mundartlich belegen können. 

Die schriftliche Wiedergabe der Mundart ist sehr schwer, in den 
meisten Fällen kaum sicher zu erreichen. Da könnte nur ein Phono- 
graph aushelfen! Wo ich die Aussprache selbst sammelte, also fast 
durchgängig bei den Forstnamen, auch in einer großen Anzahl von 
Fluren, habe ich mich bemüht, die Schreibweise möglichst dem Laut 


VIII Einleitung. 


anzuschmiegen. Dasselbe Bestreben fand ich beim Nachprüfen der ur- 
sprünglich nicht von mir selbst gesammelten Listen. 

L. Hertels „Thüringer Sprachschatz“ entnahm ich zur Verdeut- 
lichung einige Lautbezeichnungen: 

den Akut (”) für Dehnung, den Gravis (‘) für Dumpfheit der 
Selbstlaute. $ = sch. — Unbezeichnete Laute sind kurz zu 
sprechen. 

Trotz aller aufgewandten Sorgfalt bin ich mir wohl bewußt, daß 
gerade im wichtigen mundartlichen Abschnitt viel Mangel- und Laien- 
haftes enthalten ist. | 

Sehr ungleich ist auch der dritte Teil der Listen ausgefallen, die 
urkundlichen Belege und Formen. Doch liegt dies weniger an der 
Sammlerin, als an dem sehr verschieden stark fließenden Quellen- 
material. Wie sehr ich den Archivverwaltungen (in Gotha, Magde- 
burg, Dresden, Weimar, Schloß Tenneberg, Meiningen), sowie Herrn 
Vermessungsdirektorr Raakow in Gotha für ihre Unterstützung zu 
Dank verpflichtet bin, möchte ich auch hier noch einmal hervorheben. 

Reiche Schätze boten die Originalurkunden der Klöster, deren 
Kopialbücher, die Erb- und Zinsbücher der Aemter, die vorzüglich 
ausgearbeiteten Flurbücher Ernsts des Frommen, und vor allem auch 
die Wald- und Forstbeschreibungen und -bereitungen. Auf alle diese 
Quellen wird in den Anmerkungen hingewiesen. 

Weit vollständiger hätte sich die Arbeit gestalten lassen, wenn 
die Ergebnisse der „Pflegschaften“ des Vereins f. goth. Geschichte 
und Altertumskunde vollständig vorlägen. Für mich hätte es jedoch 
noch Jahre angestrengten Studiums in den Dorfarchiven bedurft, um 
die Lücken einigermaßen auszufüllen. So sind viele der interessantesten 
Fluren — z. B. Herbsleben und Werningshausen — im urkundlichen 
Teil leer geblieben. Das ist eine bittere Enttäuschung, besonders 
wenn man sicher weiß, daß noch ungehobene Schätze in den Dorfladen 
modern. 

In den Anmerkungen hoffe ich so viel neues, bisher nicht 
bekanntes, und, soweit ich übersehen kann, zuverlässiges Material zu 
bringen, daß wohl für jede einzelne Dorfgeschichte eine Ergänzung 
abfällt. Die Lage aller Flurorte anzugeben, würde zu platzraubend 
gewesen sein; überdies enthält die Karte die wichtigsten Flurnamen. 
Ueber eine große Anzahl der „vielversprechendsten* Bezeichnungen 
konnte ich freilich keine nähere Erläuterung erlangen. Doch bin ich 
so glücklich gewesen, in manchem Dorf noch 70- und 80-jährige Be- 
richterstatter zu finden, ehrwürdige „Dorfälteste“, die noch von der 
„Kosakenzeit“ zu erzählen wußten, die noch die Heimatflur gekannt 
hatten im Schmuck der Flachs- und Waidfelder. Ich hoffe, daß die 
Nachrichten aus dem Munde dieser „lebendigen Chroniken“ der sonst 
so nüchternen Arbeit etwas Buntheit verleihen. — 

Ein völlig anders geartetes Gebiet wie in den Flurnamen be- 
schreiten wir in den Forstbezeichnungen. Dort tausend Anklänge 
an das Leben, an die Geschichte vom Volksstamm, der Heimat und 
den Dorfgenossen. Hier dagegen, im stillen, durch Jahrhunderte der 


Einleitung. X. 


Abgeschiedenheit vom lauten Dorfleben getrennten Forst, begegnet 
uns in den Namen anfangs nur auf Schritt und Tritt die großartige 
Ur-Natur: Sumpf und Fels und der klingende, rauschende Bach. In 
unendlicher Mannigfaltigkeit der Ausdrücke benannten die Altvordern 
Berg und Tal nach Form, Farbe, Baumbestand und Getier. 

Dann lichtet sich der dunkle Urwald allmählich; die vielen 
Rodungsnamen verraten die Besitzer und die Art der Urbarmachung 
(Rod, Schwend, teilweise auch Brand). Erinnerungen an Jagdabenteuer 
und Grenzfehden knüpfen sich für immer an die „Schießplätze“, die 
„Bärensteine“, „Wolfsthäler“, an die „Haderzipfel“ und „Streitgirne“. 

Die verhältnismäßige Einförmigkeit der Grundbezeichnungen für 
Forstnamen legte nahe, eine andere Einteilung zu treffen, wie bei den 
Flurnamen, die nicht bloß auf topographische Verhältnisse deuten, 
sondern auch über politische und Agrarfragen Auskunft geben. In 
jeder der in Gewässergebiete zerlegten Unterabteilungen der Forst- 
namen zähle ich nacheinander auf: die Berg- und Talnamen; die Ge- 
wässer; die Straßen; die Wiesen und Röder. Soweit das zugängliche 
Material Neues bot, bespreche ich noch die Bergwerke, Flößerei usw. 
Das Hauptgewicht liegt auch hier in den Anmerkungen, die alles 
enthalten, was ich an neuem und wertvollem Material in den Urkunden 
und Akten fand. Die übergroße Fülle an Stoff hat zu einer Raum- 
beschränkung in den einzelnen Notizen und zu einer möglichst kurzen 
Skizzierung auch der wichtigeren „Ausläufe“ genötigt, z. B. über den 
„Namen des Thüringerwaldes“ und über den Rennsteig. 

Die mundartliche Aussprache der Forstnamen sammelte ich zum 
größten Teil selbst in den Walddörfern bei den Männern der grünen 
Farbe und in Bauernhäusern. Daß dabei manch wertvoller Hinweis 
auf den Ursprung des Namens eingestrichen, mancher bisher nur ur- 
kundlich bekannte Name aus dem Volksgedächtnis geschürft wurde, 
sei hier ausdrücklich mit Dank gegen die Spendenden erwähnt. 

Ueber die räumliche Ausdehnung des Arbeitsgebietes 
möchte ich folgendes bemerken: In betreff der Flurnamen mußte 
ich mich leider auf das gothaische Land beschränken, so wider- 
natürlich zerrissen auch dadurch das Gebotene erscheint. Glücklicher- 
weise werden die preußischen Nachbargebiete soeben von kundiger 
Hand bearbeitet. 

Auch für die Forstnamen plante ich anfangs Beschränkung 
innerhalb der gothaischen Grenze. Reiche archivalische Funde nach 
Ost und West, hauptsächlich aber im Hennebergischen, ermutigten 
später zu einer weit größeren Ausdehnung, besonders auf der Südseite 
des Gebirges. So erstreckt sich das bearbeitete Gebiet ost wärts bis 
zur alten sächsisch-schwarzburgischen Grenze längs der Schorte. Im 
Westen wäre ich gern bis zum Nordwestfluß des Thüringerwaldes 
vorgedrungen, doch fehlte mir für das eisenachische Territorium das 
Kartenmaterial, das für das benachbarte gothaische Land in den 
musterhaften Spätzelschen Forstkarten zur Verfügung stand. Der 
Abschluß nach dem Werratal hin deckt sich fast überall mit der süd- 
lichen Grenze des Urgesteins (nach Fils, Höhenschichtenkarte vom 


4 Einleitung. 


Kreis Schleusingen), bis in die Gegend des Adlersberges. Die Gegend 
südlich dieses Berges ist mir zu wenig bekannt, als daß ich es hätte 
wagen können, sie aufzunehmen, so zog ich die Grenzlinie nordost- 
wärts über Vesser, den Gersgrund zum Forstort Rennweg und dem 
Großen Dreiherrenstein. 

Die Karte ist das Schmerzenskind dieser Arbeit. Wer sich 
jemals die Aufgabe stellen mußte, ein überreiches Material aus Hun- 
derten von Karten in den verschiedensten Maßstäben „übersichtlich“ 
auf einen engen Raum zusammenzudrängen, wird mir — verständnis- 
voll zustimmen! 

Ich habe zur Orientierung nur die allerwichtigsten Flurnamen 
eingetragen, dennoch fürchte ich den berechtigten Vorwurf der Ueber- 
füllung. Störend wirken die punktierten Flurgrenzen, und doch sind 
sie, deren Einzeichnung besondere Mühe verursachte, nicht zu ent- 
behren. Auch hier, in der Karte, machte sich die Bearbeitung des 
Waldgebietes durch wohltuende Einfachheit vorteilhaft bemerkbar: 
ich konnte den größten Teil der im Text erwähnten Forstnamen an- 
bringen, ohne einen verwirrenden Ueberfluß befürchten zu müssen. 

Viele Benutzer des Buches werden enttäuscht sein, daß die 
Namenerklärungen fehlen. Mit voller Absicht habe ich diesen 
Hauptbestandteil der meisten Flurnamenwerke fortgelassen. Zu einer 
befriedigenden Erläuterung der Namen gehört (außer einem genauen 
Durchforschen der Oertlichkeiten) nicht bloß eine umfassende Kenntnis 
des Lateinischen, des Mittel- und Alt-Hochdeutschen, sondern auch 
der keltischen und slawischen Idiome, und hier versagte meine „Schul- 
weisheit“ völlig. 

Wo durch urkundliche Tatsachen oder durch örtliches Studium 
eine sichere Aufklärung des Wortes sich ergab, habe ich natürlich 
das Resultat mitgeteilt. Zweifelhafte Angaben sind durch ? gekenn- 
zeichnet. 

Der Zweck der Arbeit war, den Forschern urkundliches 
Material zu bieten, das sonst nicht in dieser Zusammenstellung zu- 
gänglich ist. Ich hoffe, daß besonders das Sprachgut brauchbar ist, 
aber auch die Bearbeiter. der Forst- und Ortsgeschichte werden, denke 
ich, nicht vergebens suchen. In einigen Abhandlungen (Ueber die 
frühere Verteilung von Laub- und Nadelwald; die ehemalige Aus- 
dehnung des Waldes in Südwest-Thüringen; die Gewässer in Südwest- 
Thüringen; das Straßennetz von Südwest-Thüringen und den ehemaligen 
Weinbau im Gothaischen) habe ich einen Teil des Materials schon 
verwendet. Weiteres hoffe ich später ausnutzen zu können. 


Zum Schluß drängt es mich dem Vorstande des Vereins für 
Thüringische Geschichte, sowie allen denen noch einmal von Herzen 
zu danken, die mir durch Rat und Tat das Schaffen erleichterten. 
Manchen treuen Helfer, der sich auf die Vollendung der Arbeit freute, 
deckt die kühle Erde, so Herrn Schulrat Zeyß in Gotha, der mir 


Einleitung. ROT, 


durch seine Schüler viel mundartliches Material verschaffte, und Herrn 
Rechnungsrat Hartung in Gotha, der es mir ermöglichte, sämtliche 
gothaischen Generalkarten abzuzeichnen. 

Außerdem sind es vor allem zwei Männer, die mir in uneigen- 
nützigster Weise ihre Kenntnisse und ihr Material zur Verfügung 
stellten: Herr O. Sturm in Erfurt für Dialektsammlung und Herr 
Amtsgerichtsrat Kroebel in Suhl für das hennebergische Gebiet. 

Daß eine Arbeit, die sich durch Jahrzehnte hinzog, nicht einheit- 
lich gestaltet sein kann, daß sie ungleich ist in der Auffassung, in 
der Beherrschung und der Bearbeitung des Stoffes, wird jeder Ein- 
sichtige verstehen. Auch bin ich sicher, daß die Blätter noch viele 
Fehler und Ungenauigkeiten enthalten; aber — einmal mußte abge- 
schlossen werden! 

Und so übergebe ich der Heimat dieses aus Heimatliebe ent- 
standene Buch! 


Schnepfenthal-Rödichen, Luise Gerbing, geb. Ausfeld. 
im August 1910. 


ovr 


16. 


18. 


Verzeichnis und Numerierung der urkundlichen Quellen 
und handsechriftlichen Karten. 


. Erpbuch zu Tennebergk, 1510. StA. Gotha PP III 23. 


Erpbuch zu Tennebergk, 1505. StA. Gotha PP II 23. 


. Amts Tennebergs neu Erbbuch, durch mich, Christoph Schelchern ... 1584 


verfertiget. BRentamtsarchiv Schloß Tenneberg. 

Amts Tenneberck Erbbuch, durch mich, Basilium Rinckleb, amtmann uf Tenne- 
bergk und forstmeister in Düringen ... verneuert, Walpurgis 1595. Min.-Arch. 
Gotha Dep. IV?, Kap. I, Tit. I, No. 5. 

Holzordnung des Klosters Reinhardsbrunn, 1527. StA. Gotha KK XIV 3. 
Holzordnung des fürstl. Amts Reinhardsbrunn, 1544. Herzogl. Goth. Kammer- 
Arch. Dep. IVa, Kap. XXIII, Tit. I, No. 1. 

„Vorzeiehnus und bericht, aus befehl des Churfürsten zu Sachsen und Burggrafen 
zu Magdeburg ... nachfolgende clostere und derselben vorwerge zu verkaufen 
sein sollen.“ 1543. Originalbericht der Sequestratoren. StA. Gotha QQ h. 4. 
[Aus dem Arbeitsgebiete kommen in Frage: das Vorwerk Gräfentonna; der 
Nielaserhof in Hochheim; das „andere Vorwerk“ in Hochheim; das Vorwerk 
des Eisenacher Katharinenklosters in Wangenheim; das „Kloster Reinhards- 
brunn“; das Kammergut Wipperode; das Vorwerk Heerda.] 

Beschreibung des Thüringerwaldes beschaffenheit anno 1640... durch David 
Schmieden. Kammer-Arch. Gotha, Kap. XXIII, Tit. I, No. 46. 


%. Erbbuch des amts Reinhartsborn, 1575 aufgericht. Min.-Arch. Gotha Dep. IVa, 


Amt Reinhardsbr. Tit. I, Kap. I, No. 3. 

Beschreibung des amts Reinhardsbrunn, 1643. Handbibl. Herzogl. Kammer. 
Amts Reinhardsbrunns Waldbereitungsacta 1649. Kammer-Arch. Gotha, 
Kap. XXIH, Tit. I, No. 3. 


. Beschreibung des Amts Reinhardsbrunn 17. Jahrh. Handbibl. Herzogl. 


Kammer I, 313 M. 


#, Reinhartsbrunner neue Amtsbeschreibung Anno 1666. Min.-Arch. Gotha IV, Reg. 


SS, Kap. I, Tit. I, No. 13. 

Kurzer bericht von der Georgenthäler und Reinhardbrunner amtswaldung, 
wie solche 1733 beschaffen. StA. Gotha E XIII 26°. 

Bereitüng und besichtigüng der welde und gehülze in den emtern Schwarz- 
wald, Georgenthal und Reinhardsbronn 1587. Herzogl. Kammer-Arch., 
Kap. XXIII, Tit. I, No. 2. 

Holzordnung des amts Georgenthal, 1544. Herzogl. Kammer-Arch., Amt 
Georgenthal, Kap. XXII, Tit. I. [Ich zitiere nicht nach dem Original, sondern 
nach einer Abschrift des $ Rechnungsrates A. Fleischhauer-Gotha.] 

Akta zum fürstl. Amt Georgenthal, Vol. II, 1643. StA. Gotha RR I9. 


. Gründliche Beschreibung des fürstl. amts Georgenthal 1647. StA. Gotha R 55. 


Wiß und beschreibung des amts Georgenthal, 1657. („Ungefehre eircumferenz, 
wie etliche berge am Thüringerwald ... zu befriedigen.“) Kammer-Arch. Gotha, 
Vol. U, Kap. I, No. 35. 


. Neue Georgenthalische Amtsbeschreibung, 1665. Handbibl. Herzogl. Kammer 


Gotha. 


Verzeichnis aller pfarrbesoldungen fürstl. ämter Reinhardsbrunn und 
Georgenthal. Abschrift aus der Mitte des 17. Jahrh. Kirchen-Arch. Friedrichroda. 


Verzeichnis und Numerierung der urkundl. Quellen und handschriftl. Karten. XIII 


183, 


19. 


198. 


20. 


21. 
22. 


23. 


24. 
25. 


26. 
27. 
28. 
29. 


30. 
31. 
32. 
33. 


34. 


348, 
34b, 


34°, 


344, 


35. 


358, 
35b, 
35e, 
354, 
35e, 


35f, 


36. 


37. 


Schwartzwaldisch amt. Was an roderzinsen, harzwelden ... aufhebens hat, ist 
... hierinne.... zu befinden, 1503. Min.-Arch. Gotha Dep. IV@, Schwarzwald I, 
Nor. Ran..1, Tit. 1. 

Beschreibung des amts Schwarzwald gehulze, 1545. StA. Gotha EE II f£. 
No. 14. Jagd-Sachen Schwarzwald, 1472—1627. StA. Gotha EE II f£. 
No. 17—20. 

Verzeichnis der gehölze des amt Jorgenthale und Schwarzwaldes, 1544. StA. Gotha 
EE If 4. 

Artigkel, wie der walde soll verwardt werden, 1512. StA. Gotha EE II f No. 15. 
Sehwarzwaldischer straßen, forthe, wege und stege verschlagung, 1512. StA. 
Gotha Y III ce. 1, No. 2. 

Beschreibung des Fürstl. AmtsSchwarzwald, 1642. Handbibl. Herzogl. Kammer 
I M. 310, Gotha. 

Alte Beschreibung des Fürstl. Amtes Schwarzwald, 1665. (Innerer Titel: des 
amts Sehwartzwaldt neue beschreibung, anno Christi 1665.) Handbibl. 
Herzogl. Kammer Gotha. 

Der fürstl. sächs. ämter Tennebergk und Gotha gehölz ... 1544, 57, 86, 87. 
1640 u. 41. StA. Gotha OO II 26. 

Erbbuch des amts Gotha, 16. Jahrh. StA. Gotha PP II 3%. 

Beschreibung des fürstl. amts Gotha, 17. Jahrh. Handbibl. Herzogl. Kammer 
I 307. 

Des amts Wassenburgs erbbuch, 1594. StA. Gotha PP II 29. 

Neue beschreibung des amts Wachsenburg, 1667. StA. Gotha OO II 42. 
Erbbuch von Ichtershausen, 1487. StA. Gotha PP II 28. 

Anschläge der Aemter Wachsenburg, Ichtershausen, Gotha, Rein- 
hardsbrunn, Georgenthal, Creyenberg, Heldburg und Eißfeldt 
d. a. 1572. StA. Gotha O I sub. O II. 

Ohrdrufer Erbregister [,Stabsakten‘“], 1531 ff. Ohrdrufer Stadt-Arch. 
Erbregister zu Ohrdruf, 1655. StA. Gotha PP III 1. 


Irrungen und gebrechen zwischen ... Graf Wilh. v. Henneberg, den Witz- 
leben von der Elgersburg .... 1490—1535. Geh. StA. Weimar, Hennebergica 
873. 

Ilmenauische gebrechen um das Schoppenkreuz, 1524—28. Geh. StA. Weim. 


Hennebergica 813. 

Vergleich zwischen den grafen von Gleichen und Dittrich von Witzleben, 1530 
—1532. StA. Weim., Hennebergica, Forsten 874. 

Bereitung der hennebergischen wälde.... 1587. StA. Gotha H, IV No. 9. 
Dasselbe nach der im Weim. Geh. StA. (A 2002") befindlichen Reinschrift, 
herausgegeben von Dr. E. Devrient. 

Rezeß zwischen Sachsen, Hessen und Henneberg über das Haderholz und 
Tambacherfeld, 1580. Beglaubigte Abschrift von 1643. Gemeinsch. henneb. 
Arch. in Meiningen, Sectio I UU VII. 

Beschreibung der Cent Benshausen d. a. 1548. Magdeburger StA., Henne- 
bergiea G XV] 22. 

Kopialbücher der Klöster. 

Schwarzes Kopialbuch des Kl. Georgenthal (,Cartareium Coenobii Vallis S. Georgii 
eoeptum MCCCLXXXT) StA. Gotha RR 13. 

Weißes Reinhardsbrunner Kopialbuch, 15. Jahrh. StA. Gotha RR I 18. 
Schwarzes Reinhardsbrunner Kopialbuch, 16. Jahrh. StA. Gotha RR I 19. 
Erbbuch über das Augustinerkloster, Ende des 16. Jahrh.. StA. Gotha 
BRT 11. 

Liber copiarum et literarum Sanctae Crucis in Gotha, 15. Jahrh. StA. Gotha 
RR I 12. 

Kopien des Klosters Ichtershausen, Briefe und Originalien, 16. Jahrh. 
StA. Gotha RR I 16. 

Geleitskarte von 1633. Handzeichnung auf Pergament. Im Besitze der Ver- 
einigung f. Goth. Geschichte u. Altertumskunde. Veröffentlicht in Bd. 13 (1894) 
der Mitt. d. Geogr. Ges. f. Thür. 

Geleitskarte des Amts Schwarzwald. Handzeichnung auf Papier. Enthalten in 
der Beschreibung des Fürstl. Amtes Schwarzwald [21] zwischen fol. 5 u. 6. 


XIV Literatur, 


38. Tenneberger Amtskarte. Handzeichnung auf Papier (17. Jahrh.) im Archiv des 
Herzogl. Forstbureaus Gotha. 

39. Register zins und gult zu Meissen und Doringen, 1378. Kgl. Sächs. Geh. StA. 
zu Dresden, Loc. 4333, 1—3. 

40. Libell, holz- und forstsachen betr., 16. u. 17. Jahrh. Magdeburger Kgl. StA. 
RURVSENO. 9:10. 16,33. 37: 

41. Der Frankensteinische Verkaufsbrief von 1330. Mitgeteilt von L. Hertel 
in: Schriften des Ver. f. Sächs.-Mein. Geschichte u. Landeskunde, Heft 35. 

42, Eigendliche grundlinien des Rennsteiges vom fürstl. Sächs. Amt Schwarzwald ... 
bis an das fürstenthum Mark-Suhla. Gefertiget von dem forstmeister zu Georgen- 
thal, David Schmiden, 1666. Handzeichnung auf Papier, auf Leinwand gezogen. 
Länge fast 3 Mtr. Herzogl. Forst-Arch. Gotha. 

43. Forstrechnungen der Eisenacher Gehölze, 1543 ff. Weim. StA. Dd No. 1237. 

44, Amt Eisenachs bereitung, Mittwoch nach Mattheus 1557. Weim. StA. Dad No, 1319. 


Literatur. 


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kommission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland herausgegeben von 
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1881. 8°, 

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—1853. 8°, 

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— Uebersicht der geognostischen Verhältnisse Thüringens und des Harzes. Gotha 1843. 

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Bd. I. 1896. Bd. II. 1900. Bd. III. 1. Hälfte 1904. 

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— Die Höhenverhältnisse des Thüringerwald-Gebirges. Petermanns Geogr. Mitt. 1856. 
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0= Zeitschr. d. Ver. f. hennebergische Geschichte und Landeskunde zu Schmal- 
alden. 


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Walter, J., Geolog. Heimatkunde von Thüringen. 3. Aufl. Jena 1906. 

Wangenheim, v., Beiträge zu einer Familiengeschichte des Geschlechtes v. Wangen- 
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II. Göttingen 1872. 8°. 

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der Kgl. Akademie der Wissenschaften in Erfurt. 1884. 8°, 

— Ueber die Grenzbeschreibungen in einigen Thür. Urkunden (mit Karte). Erfurt 
1887. Jahrbuch der Kgl. Akademie der Wissenschaften. Neue Folge Heft XV. 8°. 

Werther, Ferd., Sieben Bücher der Chronik von Suhl. I. 1846. II. 1847. 

Wessinger, A., Bayerische Orts- und Flußnamen. München 1886. 8°, 

Zeitschrift des Vereins für Thür. Geschichte und Altertumskunde. Jena 1854—1871. 
Neue Folge 1877—1908. 

Zschiesche, P., Beiträge zur Vorgeschichte Thüringens. Mitt. des Vereins für 
Erfurter Geschichte. Bd. XVI. 

— Heidnische Kultusstätten in Thüringen. Jahrb. der Kgl. Akademie der Wissen- 
schaften in Erfurt. Neue Folge Heft XXII. Erfurt 1896. 

— Der Erfurter Waidbau und Waidhandel. Ein kulturgeschichtliches Bild aus der 
Vergangenheit. Mitt. des Vereins für Erfurter Geschichte. 1896. 


I. Die Flurnamen. 


Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


Flur Brüheim !). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 
Brüheim ®) Brihm Brohem 973 (Doben- 
ecker I 455), Bru- 
Beersteig *) ? heym 1450 %) 
Der Leichberg >) Leichbärgk leichberg 1450 %) 
Der breite Born ®) ebs. 
Seeichen ?) Siechen 
Das Rode) ebs. 
Stolze Born °) ebs. 
Große und kleine Rud- | Rodlofsie 
lofsee 19) 
Silberfleck ebs. 
Heerstraße 11) An der Herstroöaß 
Die lange Trift ebs. 
Die Stiefmutter 12) Stiefmutter / 
Der Weinberg 13) Winbargk bie a wyhearten 
Friedrichswerther Feld | arf’sches Feld 1450 ®) 


Die Fluth ebs. 


1) Literatur: Brückner II 4, 72; GelbkeII 1, 111; Lehfeldt XI 102f.; 
v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitteilungen. — 3) Die Straßen 
laufen von einem kl. Platz inmitten des Dorfes sternförmig aus. — 33) Aus: Ltr. 
Hans cezoiger, Or. d. goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 3 (3). — 4) Quer über den 
Leichberg in der Richtung nach Tüngeda. — 5) Scharfgratiger Kalkhang zwischen 
Oesterbehringen und Sonneborn. — 6) Wiese mit „Börnchen“ am Nordfuß des Leich- 
berges. — 7) Sumpfland nach Tüngeda zu. — 8) Zwischen Leichberg und Tüngedaer 
Höhe. Jetzt Ackerland, von ehemaliger Bewaldung ist nichts mehr bekannt. — 
9) Früher starke Quelle. — 10) Früher Wiesen, jetzt Land mit „kleinen Börnchen“. — 
11) Nach Vermutung eines alten Mannes lief die Heerstraße von der Wangenheimer 
Flur über den Lohberg - Stolzeborn - Friedrichswerth - Ebenheim. — 12) Schlechtes 
Land. — 13) Nichts von Weinbau bekannt. 


Gerbing, Flurnamen. 1 


2 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


Moderne Namen ee Auß- | Trkandlohe Formen 
Meinhög Meinhegk oder Einhegk 
Fuhmberg Fuhmbärgk 
Tiefefurchgraben 14) Tiefefurchtgröaben 
Rudlofsweg Rodlofswägk 
Lehmgrube Leimgrum’n 
Der Teich Der Tich 
Die Nesse De Näß 
Kuhried Kieweried 
Der Wall 15) D’s Wöäll 
Wangenheimer Feld |D’s Wang’sche Fäld 
Lohbergsweg Luüebärgswägk 
Krautmaßen Krütmoßen 
Der Windenberg Wingenbärgk 
Alter Neßgraben Der äle Näßgröaben 


Kessel- oder Ochsen- | Kesselweäsen 
wiese 16) 


Heuried D’s Ried 
Seegraben Siegröaben 
Vorderwall Vörderwöäll 
Hinterwall Hingerwöaäll 
Schafsteig Schäfstiegk 
Das Mestgehege 17) Meßgehei 
Rosenthal 18) In Rüesedöal 
Das Weidig Widd’ch 

Namen aus dem 

Ort: 

Freigut 
Das Kliehmensche Haus 
Das Schloß 
In der Schloßgasse 
Untergut 
Die kleine Haingasse 
Schafhofgasse 
Schafhof 
Pfarrgasse 
Wangenheimer Gasse 
Mühlgasse 
14) Hohlweg. — 15) Wiese an der Nesse. — 16) Gemeindewiese zwischen Brüheim 
und Eberstädt. — 17) Gemeindeland an der Nesse, an der Friedriehswerther Grenze. — 
15) Oestlich vom Dorf, von Gräben durchzogen. — Die Urk. von 1450 (Anm. 33) 
erwähnt eine „warthe an dem berge“. Der Name und die Lage sind ganz un- 


bekannt. 


Brüheim. — Burla. 3 


Flur Burla !). 


Moderne Namen ?) Re m Urkundliche Formen 


Burla Boöurl Burla 15311), Purla 
1541, Burlau 1572, 


IndenkrummenAeckern | ebs. Burlaw 1572, Burga 


Im Siffchen 3) Im Siffen 

Im Haken ) ebs. [! 1573 

Rasenweg Röasenwägk 

Im Boden In Bodden 

Am Ebenheimer Ge-| Am Awebschen Geweng 
wende 

Auf dem Schwibler) |Schweibler 

Am Lerchenberg 2 

Im langen und kurzen | Hofler Ober Hofler 1680 
Huflar ©) $ 

Am Holzweg Holzwägk 

Am Berge Baergk 

Das Erlich ?) ebs. 

Der Anger) ebs. 

Im Wenigenfeld ?) Wingefeld 

Im Querbach 10) Quarbich Quärbich 1680 

In den Rodeäckern !!)|In Rode 

In den Flachssotteln | Flöachssotteln 

Hinter Darrs Hof Hingern Dorns Hof 

In der Lehmgrube In der Leimengruben 

Auf dem alten Burl!?)| Ufn älen Boürl 

Im wüsten Lande!?) |Of den wisten Länd 

Im Rasen 1?) Röäsen 

Das Brühl 12) Brihl Im Priel 1680 

Im Öberrasen Äwerröäsen 


1) Literatur: Brückner II 12, 33; Gelbke II 1, 123; Lehfeldt XI 
104 f. — Die urkundl. Nachweise aus dem 16. Jahrh. stammen aus den „Akten, Nach- 


richten die Familie v. Hopfgarten betr.“ im StA. Gotha LP N. 1. — 2) Quellen 
f. d. modernen Namen: Generalkarte, Vermessungsregister, mündl. Mitt. — 3) Feuchtes 
Land nach Hastrungsfeld zu. — 4) Land an einem Wegwinkel nach Haina zu. — 


5) Ich konnte nicht erfahren, ob diese Oertlichkeit (nördl. vom Dorf, nahe der Eben- 
heimer Grenze) besonders naß gewesen sei (vgl. Arnold 306: Schwebda zu aqua ferri), 
doch ist die ganze Burlaer Flur durch die zahlreichen Quellen noch heute stark durch- 
feuchte. Man sieht noch viel Schilfrohr zwischen den Halmfrüchten und auf den 
Wiesen. — 6) An der Weingartener Grenze, zur Hälfte in Weingartener Flur gelegen, 
Gemeindeland. — 7) Sehr feuchter Wiesengrund längs des Noßbaches, Gemeindeland. — 
8) Mit Weiden bepflanztes Land am Noßbach westl. vom Dorf am Ebenheimer Weg. — 
9) Nördl. vom Dorf. — 10) R. Zufluß des Noßbaches, fließt quer durch den Ort und 
füllt in der Mitte desselben einen kleinen Teich. — 11) Nach Hastrungsfeld zu. — 
12) Dieses Gelände liegt südwestl. vom Ort. Das Ackerland lag vor der Separation 
in der Mitte, ringsherum die Wiesen. Mehrere Quellen und Gräben bewässern das 
Ganze. Ein Teil der Feldlage greift in Sättelstädter Flur über. Es hat sich keinerlei 
Erinnerung erhalten an frühere Siedelung in dieser Gegend. 
il + 


4 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


Mundartliche Aus- 


= Urkundliche Formen 
sprache 3) 


Moderne Namen ?) 


Hinter dem Hirtenhaus | Härtshüs 
Die Kreuzburger Kritzborger Stroaß 


Straße 13) 
Hinter dem Kirchhof !#) | Hingern Kerfich 
Im Nußbach 15) In Noßbich oder Osbich 
Auf dem Teich 19) Uf den Tich 


Hinter den Krautmaßen | Hingern Krütemoßen 
Im Nonnenwinkel!) |Im Nonnewinkl 
Bei dem Buschbaum ‚Bi den Buschbaum 


Die Ochsenwiese Ochsenwäsen 

Gemeindeteile Gemeinteil 

Kuhrasen Kiewröäsen 

Bettel Battel 

Im See 1°) In Sie 

Der heilige Graben !°) | Helgegröaben Der heilige Graben 1680 
Lindenberg Lingenbargk 


In den krausen Höfen ?°) | Uf de grüße Hefe 


Flur Craula}). 


Craula ®) Crauwel 

Die Hausmalßen 5) Husmossen 

Klafterode 5) ebs. . 
Dürre Gemeinde 5) Durre Gemein 

Pfaffenrain 5) ebs. 

Große Trift Triftweigk 

Das Segels Ufn Säigels 

Der Segelsteich ®) Säigelstich 

Die Wiesen ?) De Rodeweäsen 

Mohngelängen De Mögeläng | 

13) Aus dem Hörseltal nach Kreuzburg - Mihla- Kassel. — 14) Entfernt von der 
Kirche, zwischen dem Dorf und dem „Alten Burl“. — 15) R. Zufluß der Hörsel; 


der Oberlauf heißt Querbach. — 16) Wiese am Nußbach. — 17) Land auf dem]. Ufer 
des Nußbaches an der Mechterstädter Straße. — 18) Nasse Wiesen nach Hastrungsfeld 
zu. — 19) Graben nach Ebenheim zu. — 20) Flurort nördl. vom Dorf. 


1) Literatur: Brückner II 8,4; Gelbke II 2, 337; Lehfeldt XI 105£.; 
v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f.d. modernen 
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Herr Lehrer Brand 
in Craula hatte die Güte, mir die mundartliche Aussprache anzugeben. — 4) Craula 
besteht aus zwei parallel laufenden Straßen, die durch eine Querstraße verbunden sind, 
in deren Mitte ein freier Platz mit kleinem Teich liegt. — 5) Großes Schlagholz im 
W. von Craula, es ist im Privatbesitz der Bauern. Nach dem „Catastrum von 1784“ 
soll „eine große Hausmaße ungefähr 14 Acker halten und zahlt 4 gr. Steuern, eine 
kl. Hausmaße im Klafterode ungefähr 7 Acker und zahlt 2 gr. Steuern; eine Haus- 
maße vor dem Hahn, welche ungefähr 1 Acker halten soll, 4 Pf.“ Vgl. Brückner 11. — 
6) Früher Moor mit wilden Enten, jetzt Wiesen. — 7) Gemeindeland. 


or 


Burla. — Craula. 


Muüundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Mittelberg Mittelbargk 
Wahrthal oder Nähr- | Närtöäl 

thal 3) 

Vor dem Hahn Ver den Hoin 
Pfefferwiese Fieber$weäsen 
Thiergarten °) Thiergöärten 
Steinberg Steinbargk 
Pfarrwiese 10) Pfarrweäsen 
Kesselbusch 10) Kässelbusch 
Bindeplatz ? 
Gänserasen Gänseröäsen 
Eiried 1) Eiried oder Bornäcker 
Haingrund 1?) Hahngrond 
Hainsengrund ? 
Kleine Laite Kleine Laiten 
Streitgern 13) Stritgärn 


Gemeindeholzoder Kor- | In Schneitöal 
porationsholz 1%) 


Lehmgrube Leimengrüöben 

Thiemsburger Weg An der Temersbirg- | Ander’Themulsberger[!] 
schen Stroß Straße 1784, An der 

Die Herrengewalt15) | Härrngewält Demutsburger Straße 

1784 
Kirchwiesen oder Lieb- | Liebfrauenweäsen Unser lieben Frauen- 
frauenwiese 16) wiese 1784 

Das Braunrode !”) ’s Brunserode AufdemBrunsrode1784 

Steinberg Steinbargk 

Der Hardtweg Hardtweigk Am Hartwege 1784 

Streitgehren 13) Stritgörn 

Das Pertrode 1°) Uf den Berterode Auf dem Pertrode und 

Pferderode 1784 

Der Rubenhögk ?0) Ruöbenhegk Unter dem Rubenberge 

Das Schillchen ?1) ’s Schillchen 1784 

Das Weichfleck oder | Wienfläck Weichfleck und Wein- 

Weinfleck 22) fleck 1784 

8) Nordwestl. vom Dorf. — 9) Am Südostausgang des Dorfes. — 10) Oestl. vom 

Ort, an der Zimmerschen Grenze. — 11) Nasses Land. — 12) Südwestl. vom Ort. — 

13) An der Oesterbehringer Grenze. — 14) An der Großenbehringer Grenze. Nach 


Brückner 11 mißt es mit Schneethal, Dürre Gemein, Kohlgrube, Pfaffenrain ungefähr 
270 Acker. — 15) Früher Schloßwiese, jetzt im Privatbesitz. — 16) Oestl. vom Dorf. 
Die Craulaer Kirche ist der Maria geweiht. — 17) Oestl. vom Dorf an der Thiems- 
burger Grenze. — 18) Vgl. Anm. 13. Der zweite „Streitgehren“ liegt auch an der 
Oesterbehringer Grenze, aber östlicher. — 19) Am Reichenbacher Weg, südl. vom 
Dorf. — 20) Steiniges Land. Eine Familie „Ruben“ soll früher „Vasallen“ der Herren 
v. Hopfgarten gewesen sein. — 21) Nach der Form des Grundstücks benannt. — 
22) Am nordöstl. Ausgang des Dorfes. 


Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


ler} 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 

Rinderplatz Röngerplätz 
Der Hahn ?) Der Hoöan Der Hahn 1784 
Die Schafscheuer Schöfschin Schafscheuer 1784 
Im Schiefergrund *) |Im Schäbergrond Im Schiefergrund oder 

Schresergrund 1784 
Auf der Pfütze ?°) Uf der Pfetzen Auf der Pfützen 1784 
Am Geisberge Am Geisbärgk Geisberg 1784 
Am Spannswege Am Spöanswaigk Am Spannswege 1784 
Am Höfchen In Hefchen Am Höfchen 1784 
Der Saurasen Scubsröäsen Saurasen 1784 
Am Marktstiege Am Marktätigk Am Marktstiege 1784 
Vor dem Kreuz Ver den Kritz Vor dem Kreuz 1784 
Bei dem Holzapfel- ‚Bi den Holzapfelbaum |Bei dem Holzappel- 

baum 2) baum 1784 

Das Bäckenfleck ?7) 's Bäckenfläck Beckenfleck 1784 
In der Bauernwiesen |In der Burenweäsen |In der Bauernwiesen 
Die Hopfenhöfe Hopfenhefe 1784 
Die Christiansburg ?®) | Christiansborgk 
Am Eisfeld 2°) Am Isfäld 
Die Mönchsecke 3°) Menchäcken An der Monchecken 
Krötenloch 3!) Kretenloch 


Nicht mehr nachzu- 
weisen sind von 1784: 


Am Carlberg 
Auf dem Galberg 
Am Liebberge 
Auf dem Hörlin 


Flur Ebenheim !). 


Ebenheim ?) Avelem’n 
Der Hirtsrain *) Hertsrain 
23) An der Thiemsburger Grenze. — 24) Schiefriges Kalkgestein. — 25) Nasse 
Wiese im Segels-Feld. — 26) Nach Brückner 9 war die Flur „mit vielen Feldobst- 


tragenden Bäumen versehen“. Wenn dann im Herbst der Schütz das Gemeindeobst 
„aufgethan‘“ hatte, durften von jeder „Stätte“ 2 Personen ausziehen, um Holzbirnen und 
-äpfel zu sammeln. — 27) Deputatstück des Bäckers für die Haltung des Zuchtebers. — 
28) Burgstelle am SO.-Ausgang des Dorfes, Wall und Graben sind noch zu erkennen. 
Craula war bis 1639 verhältnismäßig stark verwahrt. Vgl. Brückner 10, 27 u. 28. — 
29) Auf der nördl. Dorfseite. — 30) Im Segels-Feld. — 31) Nasse Wiese an der Oester- 
behringer Grenze. 

1) Literatur: Brückner II 8, 86; Gelbke II 2,343; Lehfeldt XI 106. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Verzeichnisse des Katasteramtes, 
mündl. Mitt. — 3) Ebenheim ist ein regelmäßig gebautes, zweizeiliges Straßendorf, 
genau west-östlich angelegt. — 4) Buschholz auf dem r. Nesseufer. 


Craula. — Ebenheim. 7 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 


Am Ettenhäuser Berg 

In der Lache 5) 

Am Marktwege ®) 

An den Ettenhäuser 
Wiesen 

Bei dem alten Teiche ?) 

Kresse-Teich 

Die Bleie 8) 

Im Bleifeld 

Das Liebchen °) 

AnderLiebchens Dellen 

Die große Lache) 

Die Bleimühle 1°) 

Der alte Hof 1!) 

Unter dem alten Hof 

Am kleinen alten 
Berge 12) 

Am großen alten Berge 

Bei den fünf Aeckern 13) 

An der Nesse 

Am Burgmüllershög 

Das Ebenheimer Holz 

Unter dem Holze 

An der Leuthen 

Auf dem Rödchen !*) 

Hinter dem Stiegel 15) 

Hinter dem Dorfe 

Am Bornhög 1) 

Zwischen den Graben 

An den vier Stücken 

Am Mühlwege 

Hinter dem hintersten 
Graben 

Am Ettenhäuser Stiege 

Im Weidig 

Auf dem Anger !?) 


Am Attenhischen Bargk 
In der Lach 
? 


An den Attenhischen 
Wesen 

Bi dem älen Tich 

? 

De Blei 

In Bleifeld 

Das Liebchen 

Ander_LiebchensDellen 

De grüöße Lach 

De Bleimüllen 

Der äle Hof 

Ungern älen Hof 

Ungern älen Hof 

In kleinen älen Bargk 

In gröußen älen Bargk 

Bi den fünf Acker 

An der Neß 

An Borgkmiller$ Hegk 

Awelebsche Holz 

Ungern Holz 

An der Läeden 

In Redchen 

D) 


Aldenhagen ca. 1170 
(Dobenecker II 421) 


Hingern Derf 

An Bornhegk 

Zwischen Gröäben 

An den vier Stück 

Am Mihlwägk 

Hinger den hingersten 
Gröaben 

Am Attenhischen Stiegk 

Im Widdig 

Uff den Anger 


5) Nasse Wiesen auf dem r. Nesseufer. — 6) Weg von Ettenhausen nach Haina. — 
7) Auf dem 1. Nesseufer an der Ettenhäuser Grenze. — 8) Wäldchen auf dem 1. Nesse- 
ufer. — 9) Buschholz auf dem 1. Nesseufer. — 10) Mühle an der Nesse, nw. vom 
Bleiholz. — 11) Wüstung in einer Nessebiegung. In der erwähnten U. (des Burchard, 
Abt v. Fulda) wird die Mühle zu A. genannt. — 12) Ackerland über dem „alten 
Hof“. — 13) Westl. an den „alten Hof‘ grenzend. — 14) Zwischen dem Ebenheimer 
Holz und dem.Friedrichswerther Weg. — 15) Flurort hinter den Dorfgärten (Nordseite). 
— 16) Nordwestl. vom Dorf. — 17) Am Westausgang des Ortes. 


8 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


Moderne Namen | 


Im alten Teich 13) 

Im langen See !) 

Im tiefen See 1?) 

Das Bleifeld 20) 

Im Hägerfeld ?!) 

Unten auf der Melmen- 
höhe 

In den neun Sotteln ??) 

Am Birkensee ?3) 

Am Birkenseesberge 

Am Sperlingshöge *%) 

Hinter dem Ried 

Im Pfarrgrunde 

Die Krautmaßen 

Am Weingarter Wege 

Ueber der Trift 

Im Mittel-Urbich 25) 

Auf dem Öber-Urbich 

Im Baiersgrund 2°) 

Im kurzen Huflar ?7) 

Im langen Huflar 

Der Burlaer Triftrasen 


Das Riedfeld 

Das Profitzen Loch 1%) 
Der Karn 28) 
Mühlhögk 

In der Hahnbuchen 2) 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Im älen Tich 

Im langen Sie 

Im teifen Sie 

Das Bleifeld 

Im Häerfeld 

Ungen uf der Melmen- 
hie 

In den nömen Sotteln 

Am Berkensie 

Der Berkensiesbargk 

? 

Hingern Ried 

In Pföarrgrund 

De Krütmößen 

An Wingertschen Wägk 

Aewer der Trift 

Mittel-Orwich 

Ufn Aewer-Orwich 

In Baier$grund 

In korzen Hufler 

In langen Hufler 

Der Burlsche 
röäsen 

ebs. 

ebs. 

ebs. 

Millhegk 

ebs. 


Trift- 


Urkundliche Formen 


18) Oestl. vom Ettenhäuser Stieg.. — 18%) Am Hastrungsfelder Weg, ein Sumpfloch. 
In dieser Feldgegend gab es früher eine Anzahl Teiche und Sümpfe. — 19) Land 
west]. vom Dorf am Hastrungsfelder Weg. — 20) Südl. über dem Bleiholze an der 
Ettenhäuser Flurgrenze. — 21) Westl. vom Dorf, zwischen dem Bleifeld und der 
Melmenhöhe. — 22) Zwischen dem Hastrungsfelder und dem Sättelstädter Weg. — 
23) Wiese an der Burlaer Flurgrenze, früher mit Birken bestanden. — 24) Westl. 
vom Dorf, am Weg nach Burla. — 25) Land an der Weingartener Grenze. — 26) Land 
am Mechterstädter Weg. — 27) Der Huflar bildet ein nach Süden vorgestrecktes An- 
hängsel der sonst nahezu quadratischen Ebenheimer Flur. Ein Teil des Huflar liegt 
in Burlaer Flur. — 28) Auf dem Hahnberg, nördl. von Weingarten; nicht an einem 
nachweisbaren Wasserlauf gelegen. — 29) An der Nesse, da, wo der alte Hirtsrain den 
Fluß berührt. 


Ebenheim. — Eberstädt. 9 


Flur Eberstädt!). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 

Eberstädt ?) Äberstädt Eberestat, Erberstete 
v. 900 (Dobenecker 
I 294), Eberstete ca. 
1170 (Dobenecker II 
421), ebs. 1326 (Lib. 
Cop. Ste. Crucis in 
Gotha fol. 29. 30), 
ebirstete 1378, Eber- 
ste 1419 (Erbb. d. 
August.-Kl. fol. 41, 
Ltr. Theod. Aschera), 
Eberstete 1446 (ebd. 
fol. 118a. b, Ltr. Curt 

Die Nesse De Näß Otmenshusen) 

Der heilige Graben *) |Der heilige Gröaben |Bie den Heiligen [?] 
1446 

Das Unterried >) Ds Ungerried In dem rytfelde [?] 1419 

Der Riedweg Riedwägk u. 1446 

Im Grunde Im Grün 

Der Bergweg Bärgkwägk Das bergfelt [?) 1419 
u. 1446 

Das obere kleine Feld- | Ds&bereklöne Feldchen | An dem bergfelde 

chen 1458 %) 

Die Zahnklapper Zäenkläpper 

Am Berge Am Bärgk Am berge 1458 %) 

Der Reinhardsbrunnen | Reiner$born ? Brestinesbrunnen 1014 

Im Semmen $) ebs. - (Dobenecker 1638) ®%) 

Der Seeweg Siewägk 


Das gemengte Feld’) |Gemende Fäld 


1) Literatur: Brückner III 10, 24; Gelbke II 1, 124; Lehfeldt XI 118; 
v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) v. Wangenheim, Beitr. 
(1874) S. 828: „Eberstädt ... gehört seiner Anlage nach wohl zu denjenigen Dörfern 
des westlichen Thüringens, welche am unverkennbarsten bis in die neuere Zeit ihren 
wendischen Ursprung durch den kreisförmigen Bau um einen Teich mit einem einzigen 
Zugang zum Dorfe verrieten, welcher sogar durch ein steinernes Tor geschlossen war. 
Erst in den letzten Dezennien hat sich die innere Gestalt des Dorfes verändert“ ... 
Umwallung und Graben sind noch deutlich vorhanden; der ganze Ort ist von Obst- 
gärten umschlossen. — 4) Die Quellen des heiligen Grabens liegen östl. vom Dorf, im 
Unterried. Er begrenzt den Ort im Nordosten und Norden, fällt unterhalb Eberstädts 
in die Nesse. — 5) Der Name ist zweimal in der Flur vorhanden: bei den Quellwiesen 
des Heiligen Grabens und auf dem 1. Nesseufer unterhalb des Dorfes. — 6) An der 
Goldbacher Flurgrenze. Jetzt nicht mehr sumpfig. — 62) Aus: Ltr. Hans phansmed (zu 
Ebirsted), Or. des Kreuzkl., StA. Gotha QQ I 3 (13). — 6b) Vgl. H. Hess in Mitt. d. Ver. 
f. goth. Gesch. 1903, 112 ff. — 7) Der Strich Landes an der Sonneborner Flurgrenze. 


10 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


N) 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 
Die großen und kleinen | In der Hauwlächen gein der hallachin 1419, 
Haulachen ®) Von der Houllelachen 
Am Schleifweg Schlöfwägk an den gollich [!?] 
Die Krautmaßen Krütmößen 1419 
Das Oberried Ewerried 
Im Karn’?) In Kärn 
Der Heckenrain 10) Häkenren [1419: uf dem steyn- 
Die Höfe 11) In Hefen bul; gein den korn- 
Hinter den Dorf- |Hinger den Derfhecken |weyden; die bran- 
hecken 1?) lachen; 1446: bie dem 
Der Bruch 13) Im Brüch pfarrlande; des pfafen- 
Grenzgraben Grenzgröaben acker; bie dem pfarr- 
Das Radfeld 1%) ? gute; das smerfeld, am 
Der Klingelbeutel!#) |? - geze; 1458%): by den 
Die Waidhöfe 15) | Wiedhof |augustinern] 


Flur Friedrichswerth }). 


Friedrichswerth ebs. y Erphohi 3) Anf. saec. IX 
Das untere Ernstdorf 6) | Ungere Arnstdorf (Dobenecker I 70), 
Das obere Ernstdorf ®)| Ewere Arnstdorf Erffa *) 1688, ebs.>) 
Die großen Kraut- ‚Grüße Krütmoßen 1659, Erff und Fried- 
maßen ®) rich Werth 3) 1680 
Die hohe Leuben oder | Huhe Läm’ —81 
Leimen ®) 


8) L. Zufluß der Nesse von der Steinleite her. — 9) An den kleinen Haulachen 
(Sonneborner Flurgrenze). — 10) Zog sich von den „Weidhöfen‘“ nach dem Oberried. — 


11) Jetzt Wiesen nw. vom Dorf an der Sonneborner Straße. — 12) Sie begrenzten 
die Westseite des Dorfes. — 13) Sumpfige Wiese an der Nesse. — 14) Nicht mehr 
bekannt. Der Name stammt aus einem Katasterverzeichnis. — 15) Wiesen nw. vom 


Dorf, an der Nesse, 


1) Literatur: Brückner II 10, 31; Brumme, Dorf u. Kirchspiel Friedrichs- 
werth 1899; Gelbke II 1, 637; Lehfeldt XI, 110 ff. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, mündl. Mitt.; Brumme 129 ff. — 3) Der Name „Erf“ für Friedrichs- 
werth ist in der ganzen Umgegend bei den Eingesessenen noch der allein gebräuchliche. 
Flurbezeichnungen wie „der Erfsche Weg“, „die Erfsche Brücke“ finden sich im ganzen 
Bezirk. Nach Brumme 7 hat Herzog Friedrich I. „bei der am 19. Juli 1689 voll- 
zogenen Einweihung des neuen Schlosses... den Namen Friedriehswerth, nachdem der- 
selbe bereits im Jahr 1685 aufs neue Schloß übertragen war, auch auf das Dorf Erffa 
ausdehnen lassen“. Doch fand ich in der Gemeinderechnung 1680—81 des Dorfes Burla 
(Loe. 3 N. 1) neben dem Namen „Erff“ schon den neuen Ortsnamen „Friedrich 


Werth“. — 4) Aus: „Beschreibung des Fürstl. Sächs. Ambts Gotha“, StA. Gotha E, 
5 2/3. — 5) Aus: „Verzeichnuß aller zum Fürstenthumb gehörigen Aembter“ usw. 
1659, StA. Gotha OO 16. — 6) Die Ortslage des ursprünglichen Dorfes (Wüstung) ; 


im N. begrenzt von einem Graben, im $. von der alten Eisenacher Straße. Sämtliche 
Namen unter °) gehören zur Wüstung. Ein großer Teil der Wüstungsflur war Erfasches 
(Gemeindeland, 


Eberstädt. — Friedrichswerth. 


11 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Eisenacher Straße ®) 


Die vierzig Aecker ?) 


Am Leichberge 
Der Töpfersweg ®) 


Isenächer Sträß 
ebs. 

Leichbärgk 
Depfersche Wägk 


Bei der Furthmühle °) | Fortmillen 


Furthteiche Forttiche 
Bieberbach ®) Bärbäch biberen 1014 (Doben- 
Sandbrücke Sändbricken ecker I 638 und Hess 
Mittagsrasen Mittagsröasen 114) 
Kleegarten Kleegöärten 
Erlenteich 10) Erlentich 
Stellteiche 10) Stelltiche 
Waidmühle 1%) Waidmillen 
Hechtswiese Hechtsche Weäsen 
Ochsenwiese Ochsenweäsen 
Das Anspann 1!) ebs. 
Das Anspannsried !!) |ebs. 
Das Schilfchen 1?) ebs. 
Gänserasen ebs. 
Das Wehrhöfchen oder | Werrhefchen 
Wehrchen 13) 
Vogelstange 13) ebs. 


Große Wiese 
Dürre Wiese 


Grusse Weäsen 
Dürre Weäsen 


Spickelsbrücke 1#) Speckelsbricken 
Der Kalkteich 15) Kalktich 
Kleines Wieschen ebs. 
Gemeinderied 19) Gemeinried 
Brühmbach 17) Das Briembäch 
Nesse De Näß 
Steinbrück ebs. 

Saurasen 18) Saubröäsen 
Grenzrasen Grenzröäsen 
Der Waisengarten ebs. 

Der Taubenacker ? 


7) Früher Koppelhut mit Haina und Oesterbehringen, an der Oesterbehringer Grenze. — 
8) Von Haina nach Tüngeda. — 9) Abgebrannt. — 92) R. Zufluß der Nesse. — 10) Jetzt 
Wiesen, am Bieberbach, nördl. vor dem Dorf. — 102) Die Waidmühle stand am Bieber- 
bach, östl. vor dem Dorf. — 11) Gehörte den Anspännern; Wiese an der Mündung 
des Bieberbachs in die Nesse. — 12) Sw. vom Dorf an der Hainaer Straße. Früher 
nasse Wiese. — 13) An der Großen Wiese hinter dem Schloß. Hier wurde das Vogel- 
schießen abgehalten. — 14) Steg über die Nesse, jetzt abgerissen. — 15) Wiesen. — 
16) Feuchte Wiesen an der Nesse nach Sonneborn zu. — 17) Bildet die Grenze zwischen 
Brüheim und Friedriehswerth. — 18) Hinterm Dorf an der Hainaer Straße. Die Schweine 
wurden bis ungefähr 1869 ausgetrieben. 


12 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


Mundartliche Aus- 


8 Urkundliche Formen 
sprache ®) 


Moderne Namen ?) 


Auf der Kruppe 1°) ? 

Egelsee ?0) Egelsie 

Der Wechselteich 20) | Wechseltich 
Der Gerichtsplatz ?!) 

Der Weinberg ??) 


Flur Großenbehringen !). 


Großenbehringen Baringe Anf. saec. IX 
(Dobenecker I 70), 
ebs. u. Baringen 874 
(Dobenecker I 246), 
Chiribaringa 932 (Do- 
benecker I 339), Be- 
ringgi 1005 — 1012 
(Dobenecker I 629), 
Berringen 1104 (?) 
(Dobenecker I 1011), 
Behringen 1143 (Do- 
benecker I 1458) 


Gemeindewaldung *) De Gemein Die Beringer Gemeinde 

Das Rode) D’s Rode 1641 5) 

Heiligenholz ?) Helgenholz Am Heiligenholz 

Das Ziegenfeld Zähfald 

Hinter dem Schloß-|Hengern Schloßgöarten |Hinder dem Schloß- 

garten garten 1641 

Sichengärten ®) Zichnweäsen Beim Sichenbaum 1641, 
Der Sichen 1641, Am 
Westsichen 1641, Am 

ie nassen Sichen 1641 
Die Abtswiese ?) D’ Abtsweäsen Die Abtswiesen 1641 


19) Ein unvollendetes Gebäude, das früher hinter dem Schloß stand, jetzt abgerissen 
(mündl. Mitt.). — 20) Wiesen. — 21) Auf dem Leichberge, an der Brüheimer Grenze. — 
22) Wiese an der Brüheimer Grenze am Westfuß des Leichberges. 

1) Literatur: Brückner II 2, 62; Gelbke I 2, 237; Lehfeldt XI 


118ff.; v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. 
modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) Mit vielfacher Unterstützung durch 
Herrn Kantor Scheel und Herrn Schmiedemstr. J. Schwerdt. — 4) Besteht (nach 


Brückner 63) aus 1700 Acker gemischter Bestand, darunter auch Elsbeeren und Eiben. 
Das Gemeindeholz nimmt den nordwestlichen Teil der Flur ein. Jährlich wurden 
100 Acker Holz durchs Los ausgeteilt und 2—3 Acker verkauft. — 5) Die urkundl. 
Nachweise von 1641 aus: Flurbuch Großenbehringen, StA. Gotha PPIV 5. — 6) „Das 
Rode war ursprünglich mit allerlei Gehölz bewachsen, wurde dann ausgerodet, zu Feld 
gemacht und später wieder bepflanzt.‘“ (Schriftl. Mitt. von Herrn Kantor Scheel.) An 
der Oesterbehringer Grenze. — 7) Kirchengut; 22 Acker (Brückner 65), westl. vom 
Gemeindewald, südl. vom Rode. — 8) Nasse Wiesen südöstl. vom Dorf. — 9) Gemeinde- 
land, südöstl. vom Dorf. Das Heu wird verkauft, das Grummet auf die Nachbarhäuser 
verteilt (Brückner 63). 


Friedrichswerth. — Großenbehringen. 13 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Am Rosenberg 1?) Ruüesenbargk 
Das Wenigefeld 19) D’s Wingefäld 
Struthwiese 1!) Strutweäsen Die Strutt 1641 
Eberswiese 1?) Aber$weäsen Die Eberßwiesen 1641 
Der Molchsbrunnen 13) | Mulgsborn 
Die Breitenwiese 1#) Breite Weäsen Diebreiten Wiesen 1641 
Die Pfafflaite 15) Pfaffenlieten An der Pfaffenleuth 

1641 


Das Bögenfeld 16) 

Das Furthfeld 17) 

Am Müllersweg 1) 

Die Langewiese 1?) 
Die Killewiese 20) 

Das Straßfeld 

Der Eisenacher Weg 
Die Horl ?%) 
Horlgraben 

Im Dörig ?!) 

Die Leerwiese ??) 

Die Seewiese ?°) 

Der Sebersbach ?°) 
Vogelswiese ??) 

Auf dem Schloßberge °*) 
Armeleutebachswiese?) 


Kleine Straße ?%) 


D’s Beinfälld 
D’s Firthefäld 
Meller$wägk 

De lange Weäsen 
De Killeweäsen 
Stroaßfäld 
Isenacher Wägk 
ebs. 

Horlgröaben 

In Derig 
Lerweäsen 
Sieweäsen 
Sieber$bäch 
Voelsweäsen 
Ufn Schloßbärgk 


Amlibächsweäsen 


Kleine Stroaß 


Die Biegen 1641 
ufm Fürthsteige 1641 
Der Muhlsteig 1641 


Am Kielrein (?) 1641, 
An der Kolnwiese (?) 
1641 


Am Horligraben 1641 
Im thörig 1641 


Ufn Schoßersberge 1641 

UfderLeuthebach 1641, 
Der arme Leuthbach 
1641 

Die Kleinstraße 1641 


10) Steiniges Land an der Heßwinkler Grenze, unter dem Gemeindewald. — 10%) Flur- 
stück im oberen Schopptal, an der Heßwinkler Grenze. Wüste Dorfstelle, ohne 
Namen. Ein Flurteil daselbst heißt ‚„Töpfenmarkt“. — 11) Feuchte Wiesen am 
Horlgraben, Gemeindebesitz. Die Anspänner haben die Nutznießung (Brückner). — 
12) Sumpfige Gemeindewiese, Deputat des Bäckers, östl. vom Dorf. — 13) Starke 
Quelle an der Ebertswiese. — 14) Gemeindebesitz. Von dieser Wiese und dem „Arme- 
leutebach“ bekamen 65 Nachbarn das Heu. — 15) Kirchengut, an der Heßwinkler 
Grenze, südl. vom Goldberg. — 16) Das Bögenfeld nimmt den südöstl. Teil der Flur 
ein, zwischen dem Wolfsbehringer Weg und dem Dorfbach (,„Hinterbach“). — 17) Auf 
dem 1. Ufer des Horlgrabens, südl. vom Dorf. — 18) Der Weg nach Wolfsbehringen. — 
19) Gemeindewiese auf beiden Ufern des Horlgrabens, an der Wolfsbehringer Grenze. 
Die „Nasse Langewiese“ erhielten die Anspänner für ihre Dienste; von der „Trockenen“ 
wurde das Heu unter 16 Nachbarn verteilt, dann wurde die Weide zur Pferdehut frei- 
gegeben. — 20) Wiese im Zipfel zwischen Horlgraben und Bieberbach, an der Wolfs- 
behringer Grenze. — 20%) Rechter Zufluß des Bieberbaches. — 21) Flurstück zwischen 
der Eisenacher Straße und der Breitewiese, am Fuße des Goldberges. — 22) Am Öber- 
lauf des Horlgrabens, südl. vom Goldberg. — 23) Der Sebersbach ist ein r. Zufluß 
des Horlgrabens; die Seewiese liegt am Sebersbach. — 24) Die Anhöhe im Dorf, auf 
der das v. Trützschlersche Schloß steht. — 25) Gemeindeland an der Eisenacher Straße, 
südl. vom „Paradies“ (Hölzchen). — 26) Weg in der Richtung nach dem Künkel, ver- 
bindet sich mit der Eisenacher Straße. 


14 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Im Stumpfelbach ?”) ebs. Im Stumpfelbach 1641 
Im Karn ®) In Kärn 
Paradiesfeld 2°) Pardiesfäld 
Paradies ?°) Pardies Am Paradiese 1641 
Die Vogtswiesen ? Die Vogtswiesen 1641 
Der Goldberg °°) Goldbargk Unterm Goldberg 1641 
Die Teufelsbrücke 3!) | Diewelsbrecken Die Teufelsbrucken 
Im Schöppenthal 3?) Schopsthöal 1641 
Das Naherödlein ? Das Naherödlein 1641 
Das Holzfeld 33) D’s Höülzfald 
Der Holzweg Holzwägk Am Holzwege 1641 
Die Annenrieds ®%) Annried Hauried (?) 1641 
Annenriedsbrunnen Annriedsborn 
Krautmaßen Krütmöäßen 
In der Badestube35) | Badestöebn 
Der Blasebalg ?) Dr Bloäsebälgk 
Auf der Ebene 3”) Uf der Eam’n 
Am Querchstücke ? Am Querchstücke 1641 
Der rote Hög °®) Ruede Hegk Der rothe Hügel 1641 
Der Bettelhögk 3%) (Barlelhepk 
Der Stiegel ®°) Steagel 
Gegen der Hohlen #9) |Gajn d’r Hehln Im Hoellgraben (?)1641, 
Auf dem Bachshaupt *!) | Ufn Backsheit Gegen der Heela 1641 
Am Kittel #) An Kettel 
Auf der Fitz #°) Uf d’r Fetz In der Fietze 1641 
Die Latschwiese ı Löätschweäsen 
Der Weinberg *) Wienbärgk 
Das Hainstor ebs. Das Hainthor 1641 


27) Der Unterlauf des Seberbaches.. — 28) Flurort am Stumpfelbach. — 29) Das 
Paradies ist ein Gutsgehölz an der Wolfsbehringer Grenze. — 30) Anhöhe zwischen 
der Heßwinkler Grenze, dem Horlgraben und dem Sebersbach. — 31) Die Teufels- 
brücke, an der Straße nach Heßwinkel. Die Bedeutung ist angeblich unbekannt. Jetzt 
ist der Name von einem Geometer in „Liebehensbrücke‘“ [!] umgewandelt worden (Mitt. 
von Herrn Kantor Scheel). — 32) Sumpfiges Land am Horlgraben, bei der Mündung 
des Stumpfelbaches. — 33) Das Feld zwischen dem Gemeindeholz und dem Dorf. — 
34) Zu den einzelnen Höfen gehörige Ackergrundstücke, westl. vom Dorf. — 35) Beim 
Horlgraben, am Weg nach Wolfsbehringen. Eine Badestube soll dort gestanden haben 
(Herr Kantor Scheel). — 36) Windige Anhöhe über dem Dorf an der Heßwinkler 
Straße. — 37) Zwischen der Eisenacher Straße und dem Horlgraben. — 38) Anhöhe 
nördl. der Eisenacher Straße. — 39) Kleine Brücke über den ehemaligen Dorfgraben. — 
40) Ehemaliger Hohlweg im Dorf. — 41) Anhöhe nw. vom Dorf, nach der Gemeinde- 
waldung zu. — 42) Am Stumpfelbach ; früher Gemeinteile. — 43) Jetzt unbekannt! — 
44) Der Weinberg liegt nördl. vom Dorf, an der Oesterbehringer Grenze. Vom Weinbau 
ist nichts mehr bekannt. — Namen aus dem Ort: die lange Gasse; Sottengraben ; 
das alte Schloß; Stiegelsgasse ; Dorfgraben; Sackgasse; Flohgasse; Hühnermannsgasse ; 
das Kloster; im Siebenstern; Kirchberg; Weiße Gasse; die Tiefslücken ; der Weinberg, 
das Holztor; der Holzhög. — Folgende Namen aus dem Flurbuche von 1641 sind 


Großenbehringen. — Haina. 15 


Flur Haina !). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 

Haina ?) Häen Hagen vor 918 (Doben- 
Der Hinter Hain ®) Hinger Häen ecker I 327), Haga 
Der Vorder Hain Vörder Häen 1033 (Dobenecker I 
Das Schlößchen ?) D’s Schleßchen 882), Hage 1069 
Wilder Schweinsweg) | Willer Schwinsweigk (Dobenecker I 882), 
Vor dem Holze Ver den Holz Hagen 1155 — 1165 
Krautmalen Krütmoßen [Dobenecker II 307 %), 
Kirchbrunnen °) Kerchborn 3175)], Hayne 1430?) 
Kirchbach Kerchbäch 
Auf der Thongrube Ouf der Thonkutten |leymen gruben 1430 &) 
Im mittleren Kirchbach 
Auf der Burg 19) Ouf der Borgk 
Schulland Schulländ 
Ziegenfraß Zoägenfröß 
Schulwiese Schulwäsen 
Die Burgmühle !!) Borgkmellen 
Burgmühlenweg Borgkmeller$wägk 
Die Nesse De Näß by der neße 14303) 
Das Unterried Ingerried Im rithe 1430 3) 
Die Steinbrücke Steinbrecken 
Ebenheimer Trift- Oäbenläber Treftbärgk 

berg 1?) 


nicht mehr bekannt: Im Truebenbach; beim Hauriethbaum; das Haurieth; im Un- 
gewitter; hinter den Herrenhöfen ; der Osterborn ; die Uebelswiesen ; in der Lohr; die 
Lohne; im Röhrig; in der Ellerwiesen ; hinter dem Sopenhofe; an Jan de Hirbecken [!]. 


1) Literatur: Brückner III 2, 34; Gelbke II 2, 242; Lehfeldt XI 
123 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Aus: Zinsbuch von Hayna von 1430, Herzogl. Bibl. Gotha, Cod. 
membr. II 223. Nicht mehr bekannte Bezeichnungen aus diesem Codex: bey den hoph- 
steten; dy badestobe; langfischland; langenfischen hufe; hopfenhof; vor dem thor; 
by dem gewie [?]; „2 hun von dem hofe vor dem flecke“. — 4) Nach dieser U. hatte 
Haina jährlich dem Kl. Fulda zu liefern: Bier, und Holz zum Brauen, Mitte Mai eine 
Kuh und 23 Decken an die Fischer. — 5) Slawen erwähnt. Der Marktplatz befindet 
sich ziemlich in der Mitte des Ortes, die Straßen laufen strahlenförmig davon aus. 
Die Erinnerung an die einstige große Bedeutung des Ortes für die ganze Umgegend 
in Beziehung auf Handel, Verkehr und Gericht hat sich noch sehr lebhaft bei der Be- 
völkerung erhalten. — 6) Westl. von der Burg und vom Ort. — 7) Forstort im „Hain“. 
Ringwall, darunter gefaßte Quelle. Vgl. v. Strenge, Das Schlößchen bei Haina, Mitt, 
d. Ver. f. goth. Gesch. 1905, 8S9—93. — 8) Weg im Hain. — 9) Gefaßte Quelle in 
den Krautmaßen, nw. vom Ort. — 10) Doppelter Ringwall von bedeutender Aus- 
dehnung zwischen Hain und Dorf. Dort soll ein „großes Schloß“ gestanden haben. 
Eine der Hainaer Glocken „wurde dort von einem Schwein ausgewühlt“. „Nachts 
hört man zuweilen im Berg läuten, auch läßt sich ein Hund und ein Reh sehen“ 
(mündl. Mitt... — 11) Am Fuß der Burg an der Nesse, in der Nähe der Wüstung 
Altenhagen (der Alte Hof, Ebenheimer Flur). — 12) Hier stand das Hochgericht 
(Brückner 36). 


16 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Der Grund Grond 
Spittel 13) Spettel 
Waschstadt !t) An dr Wäschstöädt 
Triftrasen Treftroasen 
Der Berg Bärgk An dem berge zcu wyn- 
Der Karn ®5) Köärn garten 1430 9) 
Im Ernstdorf 16) Im Oärnstdorf 
Das Wehrchen !) Ds Werrhefchen 
Rosengarten 19) Ruesegöärten By deme rosengarte 
Die Lederheck 1?) Lädernhäcken 1430 3) 
Anspann ?°) Anspdann 
Hackmesser ?!) ebs. 
Auf dem Sand Of den Sänd 
Das große Ried ??) Ds groüusse Ried 
Stockrasen Stockröasen 
Unter der Linden ??) |Inger der Lingen 
Der tiefe Rasen ?%) Dr tiefe Röäsen 
In den alten Kraut-|In den älen Krütmoßen 

maßen ?%) 
Schleifweg Schleifweigk 
Salzbrunnen *%) Soalzborn 
Riedstrichter 2%) Riedstrechter 


Das kleine Feld ?%) ebs. 
Auf der Weidenhöhe |Uf dr Widdenhehe 
Das Hexenbäumchen ?5) | ebs. 


Weidenbach Widdenbäch 
Die Pfafflöcher 2%) De Pfäfflecher 
Mönchenbrunnen ?7) Menchenborn 


13) Flurort unter dem Dorf an der Nesse. Nach Brückner 48 gründete hier zu An- 
fang des 16. Jahrh. eine Freifrau v. Wangenheim ein Spital, das bis ins 17. Jahrh. 
sich erhielt. — 14) „Als Haina noch eine große Stadt war, haben hier die Gerber 
gewohnt“ (mündl. Mitt.). Der Flurteil liegt an der Nesse, sö. vom Dorf. — 15) Am 
Graben an der Weingartener Grenze. — 16) Gehört zur Flurmarkung der Wüstung 
Ernstdorf in Friedrichswerther Flur. — 17) Wüstung? Vor der Separation Wiese 
mit Bäumen an der Nesse. — 18) Wiese an der Nesse an der Friedrichswerther 
Grenze. — 19) Ueber dem Rosengarten. — 20) Gemeindewiese auf dem r. Nesseufer. 
Die Anspänner bekamen das Heu, die Hintersiedler das Grummet. — 21) Schmales 
Stück Land am Rosengarten. — 22) Zwischen Nesse und Kirchbach. — 23) Hier stand 
(östl. vom Dorf) eine alte Linde. — 24) Ein verwachsener Teich im Ried, er soll un- 
ergründlich sein. — 242) Vielleicht die Stätte der Wüstung Mosbach (1430 Anm. 3). 
Die Oertlichkeit liegt nw. vom Ort, an der Straße nach Tüngeda. Es laufen dort 
sternförmig Wege zusammen, unter anderen der Tiefe Rasen (breiter Rasenweg), der 
Schleifweg. Der „Kirchbach‘“ fließt dort vorüber, auch liegen daselbst die „alten Kraut- 
maßen“, „Inkomen der wusteninge zw mozbach“ und „mozbachsland“ wird 1430 
angeführt. — 25) Ein uralter Birnbaum auf der Weidenhöhe, nö. vom Dorf. Dort 
sollte es nicht geheuer sein; die Kinder fürchteten sich vorbeizugehen. Nach der 
Separation wurde der Baum gefällt. — 26) Pfarrland am Bieberbach (Friedrichswerther 
Grenze). — 27) „Ein Wasserlöchelehen‘“ nach Wolfsbehringen zu. 


Haina. — Hütscherode und Heßwinkel. 17 


Fluren Hütscheroda und Heßwinkel!). 


Moderne Namen ?) 


M undartliche Aus- 


sprache ?) Urkundliche Formen 


Hütscherode °) Hitscherode 
Heßwinkel 3) Häßwenkel 
Kohlgrube Küelgruben 
Kohlgrubenwiese Küelgrubenwäesen 
Katzenhardt Katzenhöärdt 
Küchengehege Kichengehei 
Altebusch Oale Busch 
Kutschweg Kutschwägk 
Haselwurzel Hoöäselwurzel 
Heidelberg Heidelbaergk 
Wolfsthal W olfsthöäl 
Wolfsthalshecken Wolfsthöälsecken 
Wartenberg Woöadenbäergk 
Hundekirch Honnekärch 
Eichenrain ebs. 

Steinweg Steinwägk 
Gurgelwiese Gorgelwäesen 
Struthholz ebs. 
Schäferberg Schäeferbäergk 
Vogtswiese Vogtswäesen 
Paradies ebs. 

Lange Sotteln ebs. 
Gehegefeld ’s Geheifäld 
Kummer ebs. 
Kirchgraben Kärchgröäben 
Vogelgesang Vogelsgesäng 
Mittelberg Mettelbaergk 
Seberberg Sieberholz 
Galiläa ebs. 

Trockene Kutte Trockene Kutten 
Allodium ? 

Wirrwinde Vierwengen 
Zirkel Zerkel 
Hoffnung Hoffnong 
Hippelloch ebs. 
Petersberg Pieter$bäaergk 


1) Literatur: Hütscheroda: Brückner II 3, 19; Lehfeldt XI 144; 


v. Wangenheim, Beitr. Heßwinkel: Brückner III 2, 69; Lehfeldt XI 122; 
v. Wangenheim, Beitr. — 2) Die Namen nach einer „Karte über die v. Wangen- 
heimschen ete. Rittergüter‘‘ im Herzogl. Goth. Justizamte Wangenheim. Nach den 
Karten der Landesvermessung verjüngt zusammengestellt im Jahre 1868 von Ernst 
v. Wangenheim sen. — Herr Lehrer Roth in Reichenbach hatte die Güte, mir die 
mundartliche Aussprache anzugeben. — 3) Hütscheroda gehört zur Gemeinde Woltfs- 
behringen, Heßwinkel zu Großenbehringen. 
Gerbing, Flurnamen. 2 


18 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


Flur Metebach !). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 

Metebach °) Metebäch Metebach 1321 (Lib. 
Der Metebach ebs. Cop. Ste. Crueis in 
Der heilige Brunnen @) | Hellgeborn Gotha, RR I 12 
Der große und kleine | Säalbargk fol. 37), ebs. 1323 

Sahlberg °) (ebd.) 
Sahlbergswiese Sälbargksweasen 
In der Hohle®) In der Häien 
Frankenröder Trift Frankenredsche Trift 
Im Kirchfelde Im Kerchfeld 
Der Rasenweg Röäsenwägk 


Der große Anger?) Grosse Anger 
Der kleine Anger’) ebs. 


In der Quer’) In der Quar 
In der großen Ecke ‚De grosse Acken 
Der Steingraben Steingröaben 
Der obere, mittlere, | Ewere, mettlere, ungere 
untere Thalweg Thoöalwägk 
Der Affenberg ?) Affenbargk 
Im Affengrund °) Affenloch ®) 
Der Arzbach ?) ebs. 
Asbacher Trift ebs. 
Asbacher Ritterguts- |ebs. 
land 10) 
Das Frankenröder ebs. 
Land 1) 
Im oberen Thal Im eweren Thoal 
Das Stummelland Stumland 
Hinter den Gärten Hingern Gärten 
Der Schönberg Schenbargk 1?) 


Das Metebacher Holz | Mäbächsches Holz Aspechenholtz 13) 1323 


1) Literatur: Brückner III 3, 66; Gelbke II 1, 656; Lehfeldt XI 
1251.; v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. 
modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Metebach 
ist ein regelmäßiges Straßendorf. Die „Straße“ durchfließt in tiefer Hohle der Bach 
gleichen Namens. — 4) Quelle des Metebaches. — 5) Nach Frankenroda (westl.) zu; 
quellenreich. — 6) Tiefer Hohlweg zwischen Kirchfeld und Sahlberg. — 7) Wiesen 
am Nordausgang des Dorfes zu beiden Seiten des Metebaches. — 8) Zwischen Arzbach 
und Steingraben an der Sonneborner Grenze. — 9) Der Affengrund ist ein sehr nasses 
Tal, vom Arzbach durchflossen; das Affenloch eine mit Bäumen bestandene Wiese 
am oberen Teile des Affengrundes.. — 10) An der Asbacher Grenze. — 11) Die 
Generalkarte hat: Farrenröder Land, in Metebach wurde mir aber der Name 
Frankenröder Land für das Feldstück genannt. Es stößt nicht an die Franken- 
röder, sondern an die Asbacher Grenze. — 12) Der Name scheint nicht mit „schön“ 
— pulcher zusammenzuhängen, sonst müßte er „schien‘ gesprochen werden. — 13) Lib. 
Cop. Ste, Crueis in Gotha fol. 37: „sexaginta agros lignae cum fundo sitos eirca Mete- 
bach qui vulgariter dieuntur Aspechen holtz“. 


en Dit 


Metebach. — Neu-Frankenroda. 19 


Moderne Namen ?) 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 

Die Weidehöfe 1) Widdenhof 
Das Schulland Schulländ 
Die 16 Aecker 15) ? 
Marktweg Martwägk 
Haderwiese 1%) ebs. 
Krautmaßen Krütmößen 
Das kleine Feldehen |ebs. 
Entwinkel 1?) ebs. 
Die Haussotteln Hüssotteln 
Die Schmeergrube !8) | Schmärkutten 
Trügleber Freiguts- |Trieglabscher Friguts- 

land 1°) land 
Das Rosinchen 2°) Ds Rösinchen 
Siffen 21) Sifen 


Flur Neu-Frankenroda (Gut) !). 


Neu-Frankenrode 3) 
Gebreite ®) 

Rothe Hög 5) 
Röthe >) 

Gleiche 

Kirchallee ®) 
Kirchgebreite ) 
Metebacher Trift ?) 
Ober-Amsel $) 
Unter-Amsel 
Pappelgebreite 


14) Wiese und Holz an der Quelle des Metebaches, sw. vom Dorf. — 15) An der 
Frankenröder Grenze. — 16) Am Steingraben, an der Sonneborner Grenze. — 
17) Sumpfiges Land. — 18) Steiniger, unfruchtbarer Boden am Steingraben. — 19) An 
der Trügleber Grenze. — 20) Kleine Landparzelle am Talweg. — 21) Feuchte Wiese 


an der Sonneborner Straße. — Namen aus dem Dorf: Petergasse; Grasgarten, 
die Klausenburg genannt; Lindengasse. 
1) Literatur: Brückner III 3, 73f.; Lehfeldt XI 126. — 2) Eine 


Generalkarte der Flur ist nicht vorhanden. Herr Inspektor W. Wittmack- Schnepfen- 
thal hatte die Güte, mir die Namen in das Meßtischblatt einzutragen. — 3) Domanialgut 
zwischen Weingarten und Metebach. Ehemals Filialdorf von Metebach. Die Flur 
umfaßt (nach Brückner) ebensoviel Land, wie die Dorfflur von Metebach (24 Hufen), 
und mußte ehemals gleiehviel Dezem in die Pfarrei zahlen, wie die Gemeinde des 
Kirchdorfes.. An der Aspacher Grenze, neben der Frankenroda-Metebacher Trift heißt 
ein Flurteil: Auf dem Frankenrode. Ist dies vielleicht die wüste Dorfstätte? Vgl. 
Flur Aspach. — 4) Großer Flurbezirk östl. von der Straße Teutleben-Weingarten. — 
5) Abhang zwischen dem Gut und dem Windebach. — 6) Die Kirchallee und -gebreite 
liegen nicht nach Metebach (dem Kirchdorf von F.), sondern nach Weingarten zu. 
Da, wo der alte Metebacher Kirchweg in die Metebacher Flur mündet, liegt der Flurteil: 
die Frankenröder Pforte (Brückner 74). — 7) Triftweg nach dem Metebacher Holz zu. — 
8) Acker- und Wiesenland längs des Leimelbaches. 
9* 


20 Amtsgerichtsbezirk Friedriehswerth. 


Flur Oesterbehringen !). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 
Oesterbehringen lesterbahringen Paringi 932 (Doben- 
Der Bauernberg 3) Buernbärgk ecker I 339) 
Das Ritterland ®) Rittergisserbärgk oder 
Rödergässerbärgk °) 

Das Rode) ebs. 
Galgengebreite ®) Galgensgebreiten 
Reichenbacher Högk |Richenbächsche Hegk 
Das Schornfeld Schornfäld 
Das Tüngethalfeld?) |Dingdöälsches Fäld 
Das Dörfchen ?) Derfchen Pi 
Der Kirchhof ’) Kerfch 
Die Gemeintheile Gemeindeile 
Das krumme Kreuz®) | Krumme Kriz 
Der Nikolausstock ?) ebs. 
Der kleine rote Rasen- | Rüede Röasenwägk 

weg 
Der große Triftweg Grüöße Triftwägk 
Das Eulenbad 10) Entenböad 
Der Holzweg Holzwägk 
Das Espich 4) Aspich 
Das Lützelfeld 1?) Lötzelsfäld 
Im Loch 13) ebs. 
Neue Krautmaßen Krütmößen 
Am Köhlershögk 14) Kehlershegk 
Der Lubelsbach 5) Lubelsbäch 
Eberswiese 16) AwerSwiäsen 
Der lange Karn 1?) Länge Kärn | 
Die Sülzenwiese 18) Silzenwiäsen 
Erfaische oder Todten- | Arfsche Bricken 

brücke 1?) | 

1) Literatur: Brückner II 2, 72; Gelbke I 2, 262; Lehfeldt XI 

127 ff.; v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. 
modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Nach 


Großenbehringen zu. — 4) Gehört zum Rittergut Hütscheroda. — 5) Nach H. Gutbier, 
Der Hainich 39 N.7 lag hier (an der Hütscheroder Grenze) die Wüstung Rode, zu 
der der Rödergässer Wald gehörte. — 6) An der Reichenbacher Grenze. — 7) Die 
Wüstung Tüngethal. „Zu diesem Dörfcehen gehörte ein Wald von 12,50 ha. 1469 wird 
es als Wüstung bezeichnet, 1321 als bewohntes Dorf“ (Gutbier 39 N. 8). — 8) An der 
Tüngedaer Grenze; ein „Stein mit Heiligenbild“ (mündl. Mitt.). — 9) Uralter Baum ; 
der „Stock“ stand dort (an der Langensalzaer Straße) bis zur Separation und wurde 
dann zerstört. — 10) Sumpf am nw. Ausgang des Dorfes, früher Ententeich, — 
11) Sumpfiger Graben zwischen Reichenbacher Weg und Tüngethalsfeld. — 12) An der 
Tüngedaer Grenze. — 13) An der Tüngedaer Grenze, früher Vertiefung. — 14) Früher 
Köhlershütte, nach Brüheim zu. — 15) Zufluß des Bieberbaches. — 16) Gemeindeland. — 
17) Am Lubelsbach. — 18) Nasser Boden. — 19) An der Straße nach Friedrichswerth, 
zw. Sülzenwiese u. Schalkswiese. Dort soll einer totgefahren worden sein (mündl. Mitt.). 


Oesterbehringen. 


21 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Die Schalkswiese 20) Schälkswiäsen 
Die alten Krautmaßen Ale Krütmößen 
Der Hütschbach ?) Hitschböäch 
Am Schleifweg Schleifwägk 
Der Waidenanger ??) | Widdenänger 
Der Waidaische Widdscher Röäsen 
Rasen ??) 
Das Waidaische Feld ??) | Widdsches Fäld 


Die kalte Ecke 23) Kähle Ecken 


Am Leichberge *%) Leichbärgk 
Das Bodenfeld Bödenfäld 
Krötenwiese 25) Kretenweäsen 
Teichwiese 26) Tichweäsen 
Die Aue In der Au 
Heilige Wiese ?7) Helgen Weäsen 
Bartwiese (!) Bädweäsen 
Köllewiese 28) Killewes 
Trütschlerwiese 28) a 
Köhlersbrunnen °) Kehlersborn 
Wespichsgraben 3°) Wespichsgröäben 
Wespich ebs. 
Hainweg Höanwägk 
Langensalzaer Weg Längsälzer Wägk 
Oelstieg 3!) ElStiegk 
Schornweg 32) Schornwägk 
Woltfsecke 3%) Wulisäcken 
Der Schlag Schlöagk 
Brühlbergsweg Briehm’sche Waägk 
Namen aus dem ; 
Ort: 
Klosterhütte 33) 
Der Grashof 
Anger 
Eisenachsches Back- 
haus 3%) 


20) Gemeindeland. — 21) Graben nach dem Lubelsbach zu. — 22) Angeblich Wüstung 
(mündl. Mitt... Auf dem Waidenanger standen früher Weiden. — 23) Naßkalter Boden 
am Nordfuß des Leichberges. — 24) Zwischen Oesterbehringen und Brüheim. — 25) Am 
Bieberbach. — 26) Nasse Wiese. — 27) Pfarrland. — 28) Am Bieberbach, an der 
Großenbehringer Grenze. Die Killewiese gehört zum Teil nach Oester-, zum Teil 
nach Großenbehringen. — 29) Auf der Köllewiese. — 30) Fällt in den Bieberbach. — 
31) „Dreekweg“ (mündl. Mitt.). — 32) Wiese am Bieberbach. — 322) Wiese am Einfluß 
des Horlgrabens (von Großenbehringen her) in den Bieberbach. — 33) Am Kirchhof; im 
Besitz des Katharinenklosters in Eisenach. Schüttboden für Zinsgetreide (Brückner 74). 
— 34) Die Hälfte des Dorfes war früher eisenachisch. 


22 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


Flur Reichenbach !). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 3) 


sprache ?) 
Reichenbach ) Richenbach’ Richenbac ca. 1170 
Orgel-Acker  Argelacker (Dobenecker II 421) 
Reichenbacher Thal |Richenbächer Toal 
Eberskessel | Awerskessel 
Kesselgraben | Kesselgröaben 
Craulaer Berg Krauwelberg 
Craulaer Stieg Krauwelscher Stiegk 
Königsgebreiten °) ebs. 
Eiserfeld ®) Iserfäld 
Triftweg Treftwaegk 
Die Hecken ebs. 
Schleifweg Schleifwaegk 
Die Hölle ?) De Häll 
Die Trift 8) Treft 
Beerberg °) Bäerbaergk 
Der Weinberg 1) Winbaergk 
Kleeflecken Klieflecken 
Geweidig Wiedich 
Heiligenanger 1!) Helgenänger 
Ueber dem Wasserlauf | Bewer den Wasserloüf 
In der Dorfwiesen In der Weasen 
Unter der Wiese Benger daer Weasen 
Am Schorn 1?) ebs. 
Am Ziegenhögk Am Zeagenhegk 
Der Heidegraben Heidegröäben 
Im Loche 13) ebs. 
Bollerode !#) ebs. 
Kirchenland !5) Kerchenläend 


Weide ? Nicht bekannt 


1) Literatur: Brückner III 2, 83; Gelbke II 2, 273; Lehfeldt XI 129f.; 
v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. mundartl. 
Aussprache und für die modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. 
Mitt. Vor allem bin ich Herrn Lehrer Roth für Auskunft und unermüdliches Be- 
antworten einschlägiger Fragen zu Dank verpflichtet. — 3) Reichenbach wird zuerst 
erwähnt 1155—1165 (Dobenecker I 307) in Cod. Eberhardi als Lieferant von Bier und 
Holz zum Brauen an das Kl. Fulda. — 4) Reichenbach besteht aus zwei parallel 
laufenden Straßen; die Wege nehmen sämtlich ihren Ausgang vom Westende der südl. 
Parallelgasse; die Mühlhäuser Straße läuft an der Ostseite des Dorfes hin. — 5) Am 
Craulaer Berg. — 6) Unfruchtbares Land am Craulaer Berg. — 7) Ehemals tiefer 
Graben nach Oesterbehringen zu. — 8) Nach dem Beerberg hin. — 9) Steile Anhöhe 
westl. vom Dorf. — 10) Vom ehemaligen Weinbau ist nichts mehr bekannt. Der 
„Weinberg“ liegt nw. vom Dorf. — 11) Kleine Landparzellen hinterm Dorf. Ehemals 
mußten davon Abgaben an die Kirche bezahlt werden (Mitt. von Herrn Roth). — 
12) Nach Tüngeda zu ziemlich steil abfallend. — 13) Ehemals tiefe Gräben unterm 
Langensalzaer Weg. — 14) Wüstung an der Tüngedaer Flurgrenze, keine Siedelungs- 
spuren mehr vorhanden. — 15) Am Langensalzaer Weg. 


Reichenbach. — Sonneborn. 23 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen °) 


sprache ?) 

Hutweide Hoüutweide 
Hardtfeld Häerdtfäld 
Backtrog 1) Backuben 
Der lange Grund Der länge Grond 
Bunsenteich 17) Bunsentich 
Nesperholz oder Esper- | Asperholz 

holz 18) 
Diegroßeu.kleineHaide | Grueße, klöne Haide 
Zimmerhögk 1°) Zemmerhegk 
Die Heckenwiese Heckenweasen 
Die Schulwiese Schöulweasen 
Mühlhäuser Straße 2°) |Möllsche Ströß 
Der Huhhechelgraben |? Nicht mehr bekannt 
Galgengebreite 2!) ebs. 
Das kleine Feldechen |ebs. 
Der Höllriegel ? Nicht mehr bekannt 
Die langen Sotteln Die laengen Sotteln 
Das Schornfeld Schornfäld 
Weidigshöhe Widechshögk 
Die Galgenköpfe 1) Galgen- oder Wachkopf 
Am wüsten Hof?) ebs. 
Am Müllershögk Möller$shesk 
Bei der Lehmgrube Leimkutte 


Flur Sonneborn !). 


Sunnibrunno 1025 (Do- 
benecker I 677), 


Sonneborn #) Sumborn 


16) Nach der Form benannt, jetzt Steinbruch. — 17) Sumpfiger Teich am Nesperholz. 
— 18) Gehörte zur Wüstung Netzborn bei Zimmern, zwischen Siechenholz und 
Hardt. Vgl. H. Gutbier, Der Hainich 1894, 38 N. 19. — 19) An der Zimmer- 
schen Flurgrenze, westl. vom Nesperholz. — 20) Vgl. Anm. 4. — 21) An der Oester- 
behringer Flurgrenze. — 22) Am Dorfausgang. 

1) Literatur: Brückner III 10, 165 ff.; Gelbke II 1, 171; Gemeinde-Bote 
für Sonneborn, herausgeg. v. Pfarrer Senffleben, Jahrg. 1897 ff.; Lehfeldt XI 
135f.; Möller, Zeitschr. f. Thür. Gesch. 1861, 86; v. Wangenheim, Beitr.; 
v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Ver- 
messungsregister, mündl. Mitt. des Herrn Christian Schmidt in Sonneborn. — 
3) Dank den umfassenden und zuverlässigen archivalischen Untersuchungen, die Herr 
Pfarrer Senffleben im „Gemeinde-Boten“ verarbeitet hat, sind wohl für keinen gothaischen 
Ort die urkundlichen Formen so vollständig wiederzugeben, wie für Sonneborn. Aller- 
dings gibt der Herausgeber des „Gemeinde-Boten“ seine Quellen nicht namentlich an, 
sondern nennt nur im allgemeinen ‚Erb-, Kauf- und Lehnsverträge“. Eine Nachprüfung 
war mir daher nicht möglich, und ich muß die urkundlichen Namenformen so, wie im 
Boten angegeben, einteilen: „bis ums Jahr 1350“; „um das Jahr 1400“; „aus der Zeit 
um 1475‘; „aus dem Jahre 1500“. Die im „Boten“ (Kartenausgabe AII) in verkleinertem 
Maßstab wiedergegebene Flurkarte von 1731 bezw. 1817 befindet sich im Besitz des 
Freiherrn W. v. Wangenheim. Die Besprechung der Sonneborner Flurnamen findet sich: 
Gemeinde-Bote aus S., Kartenausgabe IIA und II N.4. — 4) Die v. Wangenheimsche 


Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


Nordhofen >) 


Die Nesse 
p) 


Der Rothe Hög®) 


Das Ried 


Die Riedmühle 
2 


Riedsgraben 
Dicke Weiden 
Der kleine Glichmen 


? 
Hainaer Weg 
? 


Im Ernstdorf 8) 
Eisenacher Weg?) 


? 
Der große Glichmen 


sprache 
ebs. 
De Näeß 
? 


Ruethe Hegk 


ebs. 


Riedmillen 
2 


Riedsgröäben 
Dick Widden 
Der klene Glimen 


? 
Hainsche Weigk 
D) 


D’s Ärnstdorf 
Isenächer Weigk 


? 
De grosse Glimen 


Der große und kleine | Wasserlöf 


Sunnebrunnen 1147 
(Dobenecker I 1580), 
Sonneborn 1185—87 
(Dobenecker II 775), 
Sunneborn 1321 (Lib. 
Cop. Ste. Crucis in 
Gotha fol. 36), Sonn- 
born 1465 (Erbb. d. 
Aug.-Kl. fol. 28) 

Im Hafßpoden 1731 
(Flurk.) 

uf dem rothen hoyghe 
1475 

im rieth 1475 


Dye flosze 1475 


An den hoenstedten im 
Glymen um 1450; 
uf den cleinen glimen 
1460 ®); an den cely- 
men 1465 %) 

von dem heyne 1465 %) 

Im Hainfelde vor 1350 

Am Schornen ’) 

In dem erndorfe 1460 ®%) 

by dem ysenacher weg 
um 1400; uf den 
ysenachen weg 1465 

die dreffertsche wye- 
sen 1%) vor 1350 


vor dem großen Brande (zwischen 1565 und 1585) ist nicht mehr festzustellen. Vgl. 
Gem.-Bote Kartenausg. AII und Jahrg. 1897 N. 1 u. 1898 N. 2. — 5) Seit 1895 sind 
die ehemaligen beiden Kirchspiele Sonneborn-Nordhofen zu einer Pfarrei vereinigt. — 
6) Ehemals Richtstätte, an der Hainaer Grenze (Gem.-Bote 1898 N. 4). — 6%) Aus: 
Erbbuch d. August.-Kl. fol. 71. 72. Littera Henriei schatzs.. — 6b) Aus: Ltr. hans 
kaltwassir. Or. des goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 4 (2). — 7) Am Hainaer Weg 
(Gem.-Bote). — 8) Zur Wüstung Ernstdorf gehörig; vgl. Flur Friedrichswerth., — 
9) Zweigte sich vom Hainaer Weg ab und überschritt den Hahnberg. — 10) Auf 
den Dreffertschen (Treffurter) wyesen — an der Nesse, nach Friedrichswerth zu — 
soll die Stelle des Kampfes sein zwischen denen v. Wangenheim und v. Treffurt im 
Jahre 1327 (Gem.-Bote). 


Sonneborn. 


Moderne Namen 


25 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Der Bärenweg !) 


Der Windebach 1!) 


? 
Das kleine Feld 


? 
Das Liegen Land 1?) 


Die Heßklingen 13) 


? 


BEber dem Wasser- 
lauf 1%) 
Waltershäuser Weg 5) 


Gegen den Fuchs- 
wiesen 16) 

Der Leimelbach 

Das Leimelbachsfleck 

Der Arzbach 1%) 

Der Endwinkel 17) 


r 


Bärenweigk 


In Wingenbäch 


? 
Ds klene Feld 


? 
Zum Lienländ 


De Heßklingen 
? 
Ewer den Wasserlöf 


Walteröhuser Weigk 


De Fuchsweasen 


Lemelbäch 
Lemelbächsflack 


reich 
ebs. 


? 


Andem berwege 1460»); 
an dem birwege 1475 

am großen tumphel (?) 
1400; der wynde- 
bachsthumpfel 1465; 
der große und kleine 
Wiedebach 1731 
(Flurk.); Am Winde- 
bachsrasen um 1400 

Am engilweg 

Das kleine Feld 1731 
(Flurk.) 

bei der Sumen um 1400 

by dem Ilynlande vor 
1350; Im Lynlande 
1475; Das Lügenland 
1731 (Flurk.) 

Hesseclingen um 1400; 
in der Hesseclinge 
1465 

bie dem Hesseborne vor 
1350 


frankenroder weg vor 
1350; frankenroder 
brucken vor 1350; 
frankenrodir berg um 
1400 


Fuchswiesen 1731 
(Flurk.) 
am Leymebache um 1400 


beim borne uf der Lei- 
melbachshoe 1400 

? Arestbach 1049 (Do- 
benecker I 791) 

in dem entenwynkel 
1400 

Der Lenczieberg1°) 1400 


11) Kommt aus der Weingartener Flur und mündet (nach der Generalkarte) am Südost- 


eingang in Sonneborn. — 12) An der Frankenrodaer Grenze. — 13) Zwischen Winde- 
bach und Leimelbach. — 14) Graben nach den Heßklingen zu. — 15) Ueber Neu- 
Frankenroda und Teutleben. — 16) Am Leimelbach und der Frankenröder Grenze. — 


162) Der Unterlauf des Leimelbaches (l. Zufluß der Nesse). 


Auch Wüstung? Vgl. 


Dobenecker II 448. — 17) Wiese an der Metebacher Flurgrenze. — 18) Nach Senft- 
leben, Gem.-Bote, zwischen Endwinkel und Salberg. 


26 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


Moderne Namen u ZnuE Urkundliche Formen 
sprache 
? am Sawberg 1?) 1400 
? ? Megelenrot (Doben- 
ecker I 791) 
Zu Honnerode ?°) Hunnerode uff hoenrodde 1475 
Am Salberg Sallbärgk an demsalberge 1460 ®); 
Saalberg1731(Flurk.) 
Der Teich ?!) Der Tich am Teich 1731 
Der Fließ ??) ebs. im Fließ 1731 
Schützenacker 23) Schitzenhegk Beim Schützenhöck 
1731 
Die Aspacher Hohle |Asbächer Hohlen Am Aspecher Rasen- 
weg 1400 
Im Schlufter Schlofter Im Schlüfter 1731 
Das Paradies **) D’s Pardies 
Das Paradiesgewend |Ds Paradiesgeweng Paradiesgewend 1731 
Der Schleifweg Schlifweigk 
Das kleine Metebacher | Der klöene Mäteböäch 
Feld 
Das Rabenthal >) Röabedoöal Im Rabethal um 1400 
Ueber den Kraut- |De Krütmößen 
maßen 26) & 
Im Affengrunde ?7) Afenloch Der Affinberg 1450; 
An der Laite An der Liten Der Affengrund 1731 
Der Berg Der Bärgk 


Am Gothaer Weg Am Götschen Weigk |Im Gother Veldt 1450; 
An dem gotewege 


Die Plantage ?®) ebs. 1460 %) 

Die Eichelgebreite *?) | Echelgebreten Eichelgebreiten 1731 
Am Wolfsrain 3°) Wolfsrin Der wolffisgraben 1400 
Die Baßgeige ®!) Bäßfedel Die Baßfiedel 1731 
Das Jungfrauenthal 32) | Jumpferndöal 

Am Seehög Siehegk 

Ueberm Seerasen Ewer’n Sieröasen 

Der See 38) Sie by dem See 1475 
Der Seehals Siehäls Am Sehehalcze 1400; 


BE ? Im Scheshalze 1475 


19) Sawberg — Salberg? — 20) Nach Senffleben Wüstung [?). Der Flurort liegt an 
der Metebacher Grenze. Honnerode liegt nördl. vom Salberge. Vgl. Flur Aspach. — 
21) Wiese bei „Honnerode“. — 22) L. Zufluß des Leimelbaches. — 23) Am Franken- 
röder Weg. — 24) Gutes Land am Leimelbach. — 25) Nach dem Krahnberg zu. — 
26) Südl. vom Ort, am unteren Leimelbach. — 27) An der Trügleber Flurgrenze. 
Vgl. Flur Metebach. — 28) Große Gebreite an der Metebacher Grenze. — 29) An der 
Goldbacher Flurgrenze. — 30) Ehemals Hohle über dem Völkersbrunn, nach Mete- 
bach zu. — 31) Langgestrecktes Grundstück zwischen zwei Wegen. Erinnert in der 
Form täuschend an eine Baßgeige. — 32) Am Nordostfuß des Krahnberges, an der 
Eberstädter Grenze. — 33) Feuchte Wiese an der Eberstädter Grenze. 


Sonneborn. 


27 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Das Beil ®%) D’s Biel Das Dinbeil 1731 
Der Seeweg Sieweigk 
Unter dem Weinberg ®5)| Ungern Winbärgk Unterm Weinberg 1731 
Der Diebsteig 3%) Diefstiegk am Dybstyge vor 1350; 
Am Diebssteige 1731 
Der Völkersweg Velker$weigk volkerswegk 1460 ®) 
Völkersbrunn 3”) Velker$born Folkersklinge um 1400; 
by dem Fulckerts- 
R born um 1400 
? ? 


Die kleine Gebind 3°) 

Die große Gebind ®°) 

An der Waidmühle #0) 

Auf der Hohle 

Hinter dem Flarch !) 

Der Haulachen-Rasen- 
weg 

Die Haulachen #2) 


Im Siffen 


Der Siffenweg 


Im Siffengewende 
Auf der Eberstädter 
Höhe 


Hinter Nordhofen 
Der Bruch 4°) 

Der Haderbruch #°) 
Im Rohr “%) 
Gemeinderied 
Pfaffenborn 4) 


De klöne Gebeind 

De grosse Gebeind 

Windmillen (!) #9) 

Uf der Hohlen 

Hingern Flarch 

Hauwlachen Röäsen- 
weigk 

De Hauwlachen 


ebs. 


Siffenweigk 
Siffengeweng 


Uf der Äber$tädschen 


Hihe 
Hinger Nordhofen 
Das Brüch 
Das Häderbrüch 
ebs. 
Gemeöneried 
Fäffenborn 


Der Rufelsweg 1400 
Das kleine Gebind 1731 
Das große Gebind 1731 


An dem Fladich um 
1400 


am Houvelachen borne 
vor 1350; die hauwe- 
lachen 1465 ®); die 
eberstenhauwelachen 
1465 ®) 

In den syfen 1460 ®); 
im Siffen 1731 

Siffen-Rasenweg 1731 


Das Bruch um 1400 


34) Kurzes Ackerstück am Gothaer Weg. — 35) Zwischen Seeweg und Gothaer Weg. — 
36) Auf der Generalkarte ist der „Diebstieg‘‘ selbst nieht mehr eingezeichnet, nur ein 
gleichnamiges Ackerstück am Seeweg. In Sonneborn traf ich zum erstenmal die 
mundartliche Form Diefstiegk. — 37) Oestl. vom Rabenthal. — 38) Nach Gem.-Bote 
„um das Jahr 1400“: der „Rutelsweg nahe beim Folkersweg“. — 39) Die große und 
kleine Gebind: Grundstücke südl. und südw. vom Orte. — 40) Am Leimelbach. 
Die Lage ist so ungeeignet für eine „Windmühle“, daß ich sicher auf eine frühere 
Waidmühle an diesem Orte schließen möchte. Von einem „Waidstein‘“ wußte mein 
Gewährsmann noch zu berichten. — 41) Auf der Ostseite des Dorfes. — 42) Dieser 
und die folgenden Flurnamen lassen alle auf sumpfiges Gelände im Osten und Nord- 
osten von Sonneborn schließen. Es sind großenteils feuchte Wiesen. — 43) Feuchte 
Wiesen auf dem 1. Nesseufer, nö. vom Dorf. — 44) Lage unbekannt. 


28 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


Mundartliche Aus- 


z Urkundliche Formen 
sprache ®) 


Moderne Namen ?) 


Das Ritterswasser #4) | Ritter$wässer 


Der Stiel 4) ? 
Hospitalgarten #°) Bi den Spettel 
Osthöfe #6) ? 


Namen aus dem 
Ort (nach den Kataster- 
verzeichnissen): 


Kirchgasse 
Kirchgraben 
Pfarrgasse 
Schloßgasse 
Dorfgraben 
Junker Hans Reinhards- 
gasse 
Hayner Tor 
Gothaer Tor 
Gretengasse 
Flarchhof 
Oelgraben 
Das gelbe Schloß 
Schieferschloß 
Ruhler Gasse 
Herrengasse 
Peteranger 
Im Kittel 
Großer u. kleiner Anger 
Feldanger 
Rohrgasse 


Flur Tüngeda!). 


Tüngeda Dingen Dungede Anf. saec. IX 

(Dobenecker I 70), 
Im alten Loch #) Im älen Loch Tungide c.817 (?) (Do- 
Der Gucksgraben >) Gucksgröaben benecker I 102), Tun- 
Holzweg Holzwaegk gidi u. Tungide c. 874 
Im Schorn ebs. (Dobenecker I 246) 


45) Neben dem Spittel, das am Wege nach Haina zu lag. — 46) Nach der von 
Pfarrer Senffleben entworfenen Ortskarte von 1585 lagen die wüsten Osthöfe an der 
Südostseite des Ortes, nördl. vom Gothaer Weg. 

1) Literatur: Brückner III 2, 50; Gelbke I 2, 272; Lehfeldt XI 


136 ff.; v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. 
modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) Herr Lehrer Roth in Reichenbach 
hatte die Güte, mir die mundartliche Aussprache mitzuteilen. — 4) An der Reichen- 


bacher Grenze. — 5) Hohlweg vom Reichenbacher Weg nach Norden zu. 


al 


| 


Sonneborn. — Tüngeda. 


29 


Mundartliche Aus- | Tykundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Die Ablaßwiese ®) Äber$wäesen 
Der Haidenbach Hedenbäch ? Hattenbach 1014 (Do- 
Im Fluß Floß benecker I 638 und 
Am Spickersberg ?) Sperckersbaergk H. Heß 114) 
Zettel 5) Säedel 
Zwischen den Schluftern | Zweschen den Schliftern 
St. Alban) Sinallen 


Am Behringer Weg 
Der große Sichen 1) 


Baehrenger Waegk 
Der grueße Sichen 


Aufder Behringer Höhe 
Der große Mollborn 1!) 
Der kleine Mollborn 
Mollbornsgasse 1?) 

In der Molle 13) 
Lehmgrube 
Pfarrwiese 1#) 
Töpfersrain 13) 

Auf dem Hainberge 16) 
Der lange Rasenweg 
Im Brüheimer Grunde 
Laubbach 1?) 

Im See 18) 

Im Seefeld 

Seeweg 

Hinter dem Ried 
Hutweide 

Dürre Wiese 

In der großen Wiese 
Mittagsgraben 1°) 

Im Wangensemmig 2°) 
Am Heckenberg *) 
Töllbachsweg 

Der Töllbach 


6) Angeblich einstmals verpfändet, um Ablaß zu erhalten. 


Uf der Baehrenger Hieh 
Grueße Mollborn 
Kleene Mollborn 
Mollbornsgaß 

's Mellchen 
Lehmkutten 
Färrwäesen 
Depferären 
Höanbaergk 

Der länge Röäsen 

Im Brihmschen Grond 
’s Löb’ch 

Im Sie 

Siefaeld 

Siewägk 

Henger d’n Ried 
Hutwede 

Dörre Wäesen 

In der grueßen Wäesen 
Wäesengröaben 

ebs. 

Häckebaergk 
Dillbachswaegk 
Dillbäch 


(Vgl. Brückner 60.) — 


7) Dort früher nasser Hohlweg, der vermittelst Knüppeldamm und Reisigwellen fahrbar 
erhalten wurde. — 8) Früher Wiese. — 9) Am Behringer Weg; hier soll ein „Kloster 
oder eine Kapelle‘ gestanden haben (Brückner 59). — 10) Nasse Wiese sw. vom Dorf. — 
11) Starke Quelle. — 12) Früher Hohlweg. — 13) Muldenförmige Vertiefung am 
Friedrichswerther Weg. — 14) Jetzt Ackerland. — 15) Von Haina her. — 16) In der 
Richtung nach Haina. — 17) Entspringt am Steinbruch nach Brüheim zu und fließt 
durch den Brüheimer Grund und den „Wangenheimer See“, mündet in die Nesse. — 
18) Früher Wiese mit Torfstich. — 19) Entspringt an der Ablaßwiese, heißt anfangs 
Haidegraben, dann „Fluß“, endlich unterhalb Tüngeda Mittagsgraben oder Wiesengraben. 
Fließt durch Wangenheim und fällt in die Nesse. — 20) Oestl. vom Dorf; früher sehr 
nasses Land. — 21) Schlechtes Land; früher Dornhecken. 


30 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


TT——————————————— 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der Töllberg Dellbärgk 
Am Kraghals ??) Kroihals 


Am Wiegleber Weg |Wieläber Waegk 
Im Wiegleber Thal Wieläber Doal 


Salzaer Weg Sälscher Waegk 

In der Quir 23) ebs. 

Ochsenrasen ?%) Ochsenröäsen 

Der Christophbach- |Chrestelsbächwägk 
weg?) 


Am Hardtberge ?%) Höärdtbärgk 
Am Falkenrode ?”) Dalkerode 
Auf dem Berge Uf den Bärgk 
Die alte Kuhtrift Kiebetreft 
Auf dem Haeslich?®3) | Häslech 

Auf dem Steinberg Stenbärgk 


Der Thiergarten ?°) Diergöärten 

Die Aue In d’r Aub 
Viehtrift Vehtreft 
Krötenwinkelsgraben®°) | Gretenwenkelsgröaben 
Der Feienborn ®!) Pfälenborn 

Der kleine Sichen Klene Sichen 
Feldteich ®?) Fäeldtich 
Zimmerrasenweg °3) Zemmerröasenwägk 
Große Gebreite ®#) Grueße Gebreten 
Das Erdfeldchen 35) Aerdfäeldchen 

Am Grauel ®) Grauwel 

Die Laite ®”) Laiten 

Die Krautmaßen 3$) Krütmößen 
Schatzfleck 3°) Schanzflaeck 
Ziegenberg *°) Zäegenbärgk 

Das Hölzchen *!) Bischofshelzchen 
Hopfenberg *?) Hopfenbärgk 


Die Oelbornswiese #3) | Olbornswäesen 


22) Langes Grundstück. — 23) Am Graben nördl. vom Dorf. — 24) Gemeindeland. — 
25) Nach dem Hardtberg zu. — 26) Ackerland, nö. vom Dorf. — 27) Wüstung? — 
28) Jetzt Ackerland, nö. vom Ort. — 29) Wäldchen an der Wiegleber-Grumbacher 
Grenze. — 30) Nasser, sumpfiger Graben. — 31) Starke Quelle. — 32) Früher Garten. — 
33) Nach dem Dorf Zimmern zu. — 34) Gutsländerei. — 35) Ein Erdfall unter dem 
Heckenberg, an der Wangenheimer Straße. — 36) Nach Craula zu. — 37) Steiniges 
Land nach der preußischen Grenze zu. — 38) Krautländerei, auf die Häuser ver- 
teilt („Häuserfleckehen“), im Wangensemmig, sö. vom Dorf. — 39) Sumpfloch. — 
40) Anhöhe, nw. vom Dorf. — 41) Das Bischofshölzchen liegt an der preußischen 
Grenze, westl. von der Straße von Craula nach Wiegleben. — 42) Vom Hopfenbau 
ist nichts mehr bekannt. — 43) Eine „Oelbornswiese“ ist nicht mehr bekannt; wahr- 
scheinlich ist die Mollbornswiese, am Mollborn, sö. vom Dorf, gemeint. Ich entnahm 
den Namen den Katasterregistern. 


nn 


Tüngeda. — Wangenheim, 31 


Mundartliche Aus- 


q Urkundliche Formen 
sprache ?) 


Moderne Namen ?) 


Namen aus dem 
Ort: 


Das Schloß 
Jägers Rasen 
Wangenthor 
Latschengasse 
Schafgasse 

Die Neustadt #) 
Das enge Gäßchen 


Herrengasse 

Stiegelsgasse 

Bornthor 

Flur Wangenheim !). 

Wangenheim Wangen Wangeheim c. 860 (Do- 
benecker I 227), 
Wangheym 1371 
(20 £.) ®) 

Lohwiese Luheweasen Die Lohewiesen 1641 3) 

Lohbergsteich Luhebärgksdich Am Lohrteich 1641 

Der Lohberg) Luhebärgk ? Lyobergun 1014 (Do- 
benecker I 638) %); 

Schaftrift Schöftrift Loheberg 1641 

Erlenteich 5) Arlendich Am Lohrteich 1641 [?] 

Der See ®) Sie Am See 1641 


44) Der nach dem Brande von 1437 neuerbaute Teil des Dorfes. 

1) Literatur: Brückner III 2, 3ff.; Gelbke II 2, 280; Lehfeldt XI 
138 ff.; v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f.d. 
modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Letztere, sowie 
die mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn Kirchenrat D. Rudloff (F), 
Fräulein Trautvetter, Lehrerin, und Herrn Schultheiß Herr. — 3) Aus: Wangen- 
heimer Flurbuch 1641, StA. Gotha PP IV 1. — 32) Aus: Erbbuch des Augustinerkl. 
fol. 1012, Ltr. Otten tyche. — 4) Der Kalkrücken des Lohberges, Ostausläufer der 
Tüngedaer Höhe, liegt zwischen den Ortschaften Tüngeda, Wangenheim, Eberstädt 
und Brüheim. Von ehemaliger Bewaldung ist nichts mehr bekannt. — 42) Vgl. 
H. Heß in Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch. 1903, 112 ff. — 5) Nasse Wiese am „See“. — 
6) Vom Seegraben durchflossene große Wiese, westl. vom Ort, am Nordfuß des Loh- 
berges. Brückner 1760: „... der Wangenheimische See... Dieser See liegt 
am Wege nach Oesterbehringen .... und hat 200 Acker. Ehedem ist es ein sehr 
großer Teich gewesen... Er ist stark mit Schilf und Rohr bewachsen gewesen, welches 
jährlich die Herren v. Wangenheim um die Hälfte ausschneiden lassen und sich dessen 
zur Feuerung bedienet haben ... und ist derselbe so stark mit Fischen besetzt gewesen, 
daß sie fast nicht konsumiret werden können, zumalen da mancher Fisch 12 bis 16 Pfund 
gewogen haben soll. Auch sind unten dran drei Fisch-Behälter gewesen. Weil aber 
das Gevögel, als wilde Enten und Gänse, dergleichen das Ungeziefer, als Frösche, 
Wassermäuse u. dergl. am Rode, Lohberge und im Tüngedaischen Felde allzu großen 
Schaden thaten, so ist der Teich vor etliche 50 Jahren abgestochen und das Schilf 


32 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


1} 


Moderne Namen al ca Aus | Tekundliche Eores 
sprache 
Der Seeweg Siewägk 
Das Seefeld Siefäld Im Seefeld 1641 
Der Seegraben ®) Siegröaben 
Der Trog ’) Trogk Im Trog 1641 
Seewiese Sieweasen 
Der Kocherweg ) Kocherwägk Am Kocherweg 1641 
Der Kleegarten Kliegöärten 
Badlachsteich ®) Böedlachsdich In der Badelach 1641 
Die Kesselwiesen Kesselweasen 
Die Nesse D’ Näß 
Die Beigen 1) D’ Bei’n 
Das Ried 11) Ried 
Die Leine 12) De Lin 
Die dürre Wiese 13) Derre Wease 
Die krummen Wiesen!) | Kromme Wease 
Der Weiher 15) ebs. 
Müllerswiese Möllersweasen 
Bei der Mühle 16) Bi dr Möllen Bei der Mühlen 1641 


Krautländerei oder |De Krütmößen 
Wechselmaßen 17) 

Die Bruchwiesen 18) Ds Brüch 

Tiefenborns Teich 1?) | Tiefenbornsdich 

Das Hochheimer Feld | Ds Huechmersche Fäld 

Ascharaer Weg ?®) Dr Aschersche Wägk 

Der Teufelsberg 2!) Douwelsbärgk Am Teufelberge 1641 

DasFreudenkrönchen ?!) | Freidenkrienchen 

Der Langensalzaer Am Sal’schen Hegk Am Salzischen Hügel 
Hög 22) 1641 


mit vergifteten Sensen abgehauen worden, wovon er ausbleiben und die Wurzeln ver- 
dorren müssen. Hierauf sind die Quellen verstopfet und der Teich in eine vortreffliche 
Wiese verwandelt worden. Die Gemeinde hat zwar anfänglich die Helfte davon be- 
kommen sollen, allein, da die Bauern mehr als die Hintersiedler und Tagelöhner davon 
haben wollten, haben die gesammten Herren von Wangenheim ... ihn gänzlich vor 
sich behalten und unter sich ausgetheilet ...‘“ — 7) Muldenförmige Vertiefung unter 
dem Lohberge. — 8) Höchst wahrscheinlich ist der Kocherweg die uralte Heerstraße, 
die aus dem Nessetal her nach Aschara zu führt (Ascharaer Weg). — 9) Wiese, südl. 


vom „See“. — 10) Der nördl. gerichtete Bogen der Nesse. — 11) Wiesen an der Nesse. 
— 12) Der Leinakanal. Er verbindet sich mit der Nesse südl. vom Ort, an der Gold- 
bacher Flurgrenze. — 13) Südl. vom Dorf, jetzt Land. — 14) Zwischen Nesse und 
Leinakanal. — 15) Nasse Wiese auf dem 1. Nesseufer. — 16) An der Nesse, da, wo 
die Straße nach Gotha das Flüßchen überschreitet. — 17) Gemeindeland am Mittags- 
graben, südl. vom Ort. — 18) Auf dem r. Nesseufer, an der Goldbacher Grenze. — 


19) Sumpfstelle nach Hochheim zu, mit Abflußgraben nach der Nesse, — 20) Früher 
breiter Rasenweg, vgl. Anm. 8. — 21) Der nordöstl. Teil des Kirchberges, das „Freuden- 
krönchen“ liegt zwischen beiden Anhöhen an der Wiegleber Flurgrenze. Von Sagen 
über diese Flurteile ist nichts mehr bekannt. — 22) Anhöhe nördl. vom Dorf, nach 
Langensalza zu. 


| 
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Wangenheim. 33 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Mühlhäuser Straße?) |An der Mühlhüsser |An der Mühlhauser 


Ströß Straß 

Die Weinberge **) Winbärgk 

Der Sauhög ?>) Soubshegk 

Rosenrain ?®) 

Der Kirchberg ?7) Am Kärchbärgk Am Kirchberg 

Storchweg Storgkwägk 

Steingraben Stengröaben Im Steingraben 1641 

Hofstätten ®) Hofstieden 

Der Storch °°) Storgk In dem storglonfelde 
1371 %); Ufm Storch 
1641 

Der Töllberg 3°) Dollbärgk Andemtulperge1371%); 
an dem tungeden tul- 
perge 1371 %) 

Das Töllfeld 30) Dollfäald Tolpfeld 1641 

Töllbachsteich 3°) Dollbargksdich 

Bindersgraben 3!) Binger$gröaben Ufm Bingersgraben 
1641 

Der Krötenwinkel 3?) |Kretewinkel Im Kröttenwinkel 1641 

Das Nützelfeld 3) Nitzelfäald Im Lützelgrund 1641 

Oesterbehringer Weg |Bäringer Wägk Am Beringer Weg 1641 

Der Mittagsgraben ®*) | Mitsgröaben 

Mittagsrasen °>) Mitsröasen 

Die Hopfenspitze Der Hopfen 

Der lange Rasen Lange Röäsen 

Der Klingenrasen oder Uf der Huchemer Klen- |Uf der Hochheimer 

Hochheimer Klin-| gen Klingen 1641 
gen ?6) 

Am Hohen Rain Ufn huechen Rain Ufn hohen Rhein 1641 

Die Stiefmutter 37) Uf der Stöfmoder Uf der Stiefmutter 1641 

Königsfleck 38) Kingsfläck Kindesfleck 1641 


23) Früher breiter Rasenweg, auch Salzaer Straße genannt, führt über den Salzaer 
Hög. — 24) Südabhang des Kirchberges über dem Dorf. Von Weinbau ist nicht das 
geringste mehr bekannt. — 25) Oestl. vom Dorf, jetzt Friedhof. Bis zur Separation 
wurde dorthin die Schweineherde getrieben. — 26) Nördl. vom Dorf. — 27) Nördl. 
vom Ort. Am Südabhang des Berges liegt die Dorfkirche. — 28) Wüstung unbekannten 
Namens, nördl. vom Dorf, an der Salzaer Straße und dem Steingraben. Mauerstücke 


wurden mehrfach dort ausgegraben. — 29) Anhöhe an der Wiegleber Grenze. — 
30) Nw. vom Dorf, nach Tüngeda zu. — 31) Der Bindersgraben kommt aus dem 
Töllfeld und fließt ins Mittagswasser. — 32) Nasses Land an der Tüngedaer Grenze; 


Quelle des Mittagsgrabens. — 33) Flurteil nördl. vom See, an der Tüngedaer Grenze. — 

34) R. Zufluß der Nesse; er floß bis zur Separation durch das Dorf. — 35) Wiese am 

Mittagsgraben, westl. vom Ort. Dort hielt die Viehherde Mittagsrast. — 36) Graben 

nach Hochheim zu. — 37) Auf der Brüheimer Grenze. — 38) Am Krötenwinkel, am 

Ursprung des Mittagsgrabens, Gutsländerei;; schriftl. Mitt. von Herrn Schultheiß Herr. 
Gerbing, Flurnamen. 3 


34 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Die Waidmühle 3°) Bi der Weedmöllen | Beider weitmühlen 1641 


Auf der Kohle #°) Uf der Kollen Uf der Kohlen 
Die Hanfspitze Hanfspetzen 
Das Kloster t!) Klüester 


DieKlostergemeintheile 
Die Trompete 

Das Bornland 
Pfefferkuchenland 


Namen aus dem 

Ort): 

Das Hochheimer Thor 

Der rothe Hof 

Die Herrengasse 

Der Bretterhof 

Der Markgrafengarten 

Sperlingsberg 

Das Schulthor 


Flur Weingarten !). 


Weingarten ?) Wingöärten Wingarten ca. 1170 
Auf dem Urbach 3) Ufn Urwich (Dobenecker II 421), 
Am Hainaischen Weg|Am Hahnschen Wägk | Weingartten 1531 
Hinter dem Dorfe Hingern Dörf (StA. Gotha LP N. 7) 
Der Friedrichswerther | De Erf’sche Wägk 

Weg 
Auf der Gebreite Uf der Gebreiten 
Auf dem Ganglofft) |Ufn Gangloff 
Unter dem Dorfe Ungern Dörf 


An der Sommerleite An der Sommerliten 


39) Die Waidmühle stand auf dem Mittagsrasen. Waidbau wurde bis zur Separation 
getrieben. Der Waidstein ist erst vor kurzem zerschlagen worden. — 40) Nach 
Mitteilung des Herrn Schultheiß Herr heißt der Flurteil: auf der Hohle, liegt 
am Westende des Dorfes und ist ein Graben, der in den Dorfbach mündet. — 
41) Vermutlich das Zinshaus des Augustinerklosters in Gotha, vgl. Anm. 34. — 
42) Der Ort ist wohl ursprünglich als zweizeiliges Straßendorf längs des Mittagsgrabens 
angelegt. Die Ritterhöfe liegen am Fuße des Kirchberges im südl. Teil des Dorfes. — 
Folgende urkundliche Namen sind heute nicht mehr nachzuweisen: 1371 (Anm. 3%): 
In dem heyerfelde. 1641: Am Zapfen; Im Alpach; Uf der Leimgrub; Im Dimpfel; 
Im Niederfeld; Zwischen den Tännen; In der Obersten. 

1) Literatur: Brückner II 10, 61; Gelbke II 2, 375; Lehfeldt XI 
142. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: 2 Generalkarten, die ältere von 1730 
mit der Einteilung in drei Schläge; mündl. Mitt. Weingarten ist ein regelmäßig 
gebautes Straßendorf. Die ganze Anlage des Ortes und Einteilung der Flur erinnert 
an die einige Kilometer westl. liegende Siedelung Ebenheim. — 3) Wiesengrund und 
Ackerland westl, und nördl. vom Dorf. — 4) Flurteil an der Friedrichswerther Grenze. 


A een 


x 


| 


Wangenheim. — Weingarten. — Wolfsbehringen. 


30 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Der große Anger’) Der grosse Anger 
Der kleine Anger 5) ebs. 
In dem Grunde ebs. 
Unter dem Rasenwege | Ungern Röäsenwägk 
In dem kleinen Feldchen | ebs. 
Aufdenlangen Aeckern | ebs. 
Auf der halben Hufe | ebs. 
Das Weingarter Holz*) | In Wingärtschen Holz 
An der Winterleite Wänterlieten 


In Schlofter 

Uf den Bärgk 
An langen Bärgk 
Awer den Holz 


Im Schlofter 

Am hintersten Berge 
An dem langen Berge 
Ueber dem Holz 


Der Bärenweg ’) ebs. 

Am Lindenberg Lingenbärgk 
Im Windebach S) Wingbäch 
Ochsenwiese Ochsenwe£sen. 
Der Teich Der Dich 
Die Krautmaßen Krutmoßen 
Der Petersberg ?) Piertersbärgk 


Der Pfingst-Rasen 1%) | Pfingst-Röasen 


Flur Wolfsbehringen }). 


Woltsbehringen ?) 3) Woltsbahringen Uuoluesbaringa 932 
Fadsberg *) Fadsbärgk (Dobenecker I 339) 
Der weiße Born 5) Wissenborn 

Seligsrode ®) Zöllichsroda An der Zellewiesen ®) 
Der Seebersbach Seeber$bäch 1641 [?] 
Müllerswiese Miller$wesen 

Huchen ’) ebs. 

5) Südl. und östl. am Dorf, Gemeindeland. — 6) Buschholz südl. vom Dorf, Staats- 
besitz. — 7) In der Richtung Hörselthal-Sonneborn. — 8) L. Zufluß der Nesse 


vom Hahnberg. — 9) Gipfel des Hahnberges. Der Name ist im Volke nicht mehr 
bekannt, befindet sich aber noch auf der Karte von 1730. — 10) Am Westausgang 
des Dorfes, Gemeindeland. 

1) Literatur: Brückner II 3, 3; Gelbke II 2, 291; Lehfeldt XI 
143 f; vv. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f£.d. 
modernen Namen: Generalkarte, Vermessungsregister, mündl. Mitt. — 3) Wolts- 
behringen ist ein west-östlich angelegtes Straßendorf, durchflossen vom „Karn‘“. — 
4) Südl. Ausläufer des Hainich im Großlupnitz-Großenbehringer Grenzwinkel. — 
5) Quelle am Fadsberg. — 6) Brückner 8 nennt den Flurort: die Cellichsröder 
und vermutet, daß hier ein besonderes Gut gelegen habe. Die Röder seien in „drei 
Felder“ geteilt. Die urkundl. Formen von 1641 nach dem Feld- und Flurbuch zu 
Großenbehringen, StA. Gotha PP IV 5. — 7) Anhöhe zwischen Kindel (Künkel) und 
Eisenacher Straße. 

3* 


36 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. — Gotha. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Huchenweg Huchenwägk 
Hoegk Hegk, 
Aspachsfeld Ufn Asbäch 
Der Aspach °) ebs. 
Flarch ®) Flarech 
Triftweg Triftwägk 
Kindelsweg Isenächerwägk 
Kindelsfeld Kindelsfäld 
Kindel oder Künkel 1°) | ebs. Vor dem Königkell1641 
Der Karn !!) Kärn 
Der Pfingstrasen 12) Pfingströasen 
Feld am Karn ebs. 
Der Saurasen 12) Soubröaäsen 
Der Gischler ebs. 
Der Steinige Högk ebs. 
Hinterm Hain Hingern Hoan 
Vor dem Hain Ver den Hoan 
Der Weidenbach Widdenbäch 
Der Waldstock 13) Wadestock [!] 
Pfaffengrund 14) Pfaffengrond 
Geweidigsfeld Gewiddigfäld 
Krautmaßen Krütmößen 
Das Aufeld In der Aub 
Die Auwiese Aubwesen 
Der Mönchenborn 15) | Menchenborn 
Enzelwiese 16) Enzelswesen 
Ried ebs. 
Hainfeld Höanfäld 
Krötenwiese Kretwesen 
Die lange Wiese Lange Wesen 
Das Furthfeld Firthfeld oder Vörder- 
feld 
Furthweg Firthwägk 
Das Ungewitter 17) Ungewetter 
Fitzwiese 19) Fetzwesen 
Horlgraben Horlgröaben 
8) L. Zufluß des Bieberbaches. — 9) Das Gelände nördl. vom Dorf, zwischen 
Hütscheröder-Eisenacher Weg und der Straße nach Großenbehringen. — 10) Der 


Künkel liegt teils auf Gothaer, teils auf Eisenacher Gebiet. Durch den Künkel 
lief die alte „Weinstraße“ (Salzungen - Hohe Sonne - Fischbach - Großlupnitz - Großen- 
behringen-Langensalza). — 11) Zufluß des Bieberbaches und Gemeindeland. — 12) Ge- 


meindeland. — 13) Starke Linde südl. vom Dorf. — 14) Pfarrland. — 15) Starke 
Quelle und Bach; 1. Zufluß des Bieberbaches. — 16) Im Furthfeld am Weidenbach, 
sö. vom Dorf. — 17) Wiese am Horlgraben, östl. vom Dorf. — 18) Nasse Wiese am 


Horlgraben. 


Wolfsbehringen. — Apfelstädt. 37 


Urkundliche Formen 


one Namen Mundartliche Aus- 


sprache 

Horlshof oder Ortels- | ebs. 

hof 19) 
Dorfgraben 20) Dorfgröaben 
Die Kleine Wiese Klene Wesen 
Hutweide ebs. 
Westkirchen ?!) Westkerchen 
Westwiesen Westwesen 
West-Kirchhof West-Kerf’ch Auf dem Westkirchhofe 
West-Siechen ebs. 1641 
West-Rasen Weströäsen 
Das West-Thor ebs. 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 
Flur Apfelstädt!). 


Apfelstädt ?) Apfelst 3) Aplast 775 (Dobenecker 
I 35), Apflosta anf. 
saec. IX (Dobenecker 
I 70), Affolesto 899 
(Dobenecker I 286), 
Aplatesliebe v. 900 
(Dobenecker I 294), 
Aphilste 1216 (Do- 
benecker II 1668), 
Appelste 1224 (Do- 
benecker II 2183), 
Hapfeilsteten 1227 
(Dobenecker 112405), 
Aphelstete 1349—50 
(L.u.B.LI16S. 243), 
Apphilste u. Apphel- 
stete 1378 [21] 


19) Grundstück am Nordostausgang des Ortes. — 20) Der Dorfbach heißt oberhalb des 
Dorfes: Karn, zwischen Dorf und Horlgraben : Dorfgraben. — 21) In dieser Form wurde 
mir der Name der Wüstung nördl. von Wolfsbehringen genannt. Vom „Westthor‘ 
(im Norden des Dorfes) führte ein Weg durch den Flarch nach Westkirchen. 

1) Literatur: Brückner II 3, 35ff.; Gelbke II 2, 3; Lehfeldt VIII 4; 
W. Linz, Beitr. zur Ortschronik von Apfelst. 1902. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Die mundartliche Aus- 
sprache verdanke ich Herrn O. Sturm in Erfurt. — 4) Der Ort ist — wohl ursprüng- 
lich als zweizeiliges Straßendorf — parallel der Apfelstädt, auf deren rechtem Ufer 
erbaut. Oberdorf und Niederdorf hatten früher wohl einen Schultheiß, aber jeder Teil 
besaß besonders: Kirche, Backhaus und Hirten. Die Flur gehört, wie der größte Teil 
des früheren Amtes Wachsenburg, zum ältesten Kulturgebiete des Landes; Feld und 
Wiesen in „Aplast‘“ schenkt schon Karl d. Gr. 775 dem Kl. Hersfeld (Dobenecker I 35). 


38 } Amitsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


sprache Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


Das Steinfeld 5) Stönfeld Ulm steinfelde 1594 
Das Gemeinderied6) |Gemene Ried [26] 

Auf dem Teichdamm ?) | Dichdamm 

Der Wechmarische | Wächmersche Stiegk 


Stieg °) 
Der Seebchensweg Seebchen-Wägk 
Das Seebchen ?) ebs. 
Der Torfgraben Dorfgröam’n 
Koppeltrift 19) Koppeltreft 
Das Sülzenbrücker Flür- | Silzenbricker Flirchen 
chen 11) 
Der Dörnigswiesenweg | Dernigswiäsenwägk 
Die Dörnigswiesen 12) | Dernigswiäsen ? Bei der Thörings 
In der Grott ebs. { Wiesen 1594 [26] 
Die alte Straße 13) De äle Stroaß 
Beim Gericht 14) Bi’'m Gerecht 
Die Oberwiesen Awerwiäsen 
In der Lache 5) Läch ? Die wanderslebische 


Der Lachengraben Der lachende Gröam’n| Lache 1667 ®°) 
Das Lämmergehege |Lämmergeheg’ 


oder Pfingstgehege!®) 
In der Quint 17) Geweng Die Gewindt 1696 31) 
Die Quintländer Gewenglanger 
Auf dem Sande Ufn Säne 
Die Obertrift 18) Awertreft 
Der lange Stein 1?) Der lange Sten ? Hachelstein 1594 [26] 


Unter dem Laiten- ‚Onger den Letenbärgk | Lietenberg 1696 ®1) 
berge ?°) 


5) Der südl. Teil der Flur. Nach Brückner 38 „bey dürren und nassen Jahren 
sehr unfruchtbar“. — 6) An der Mühlberger Grenze: sumpfiges Land mit Torf- 
stich. — 7) An der Wandersleber Grenze, beim „Seebehen“. — 8) Seit der Se- 
paration verschwunden. — 9) Vor der Separation Wiese sw. vom Dorf. — 10) Koppel- 
trift mit Sülzenbrücken auf der Grenze beider Fluren. — 11) Land, unmittelbar an 
der Sülzenbrücker Grenze, auf der Westseite des Sülzenbrücker Weges. — 12) Sw. 
vom Dorf. — 13) Es ist die vom Brühler Tor in Erfurt ausgehende, über Schmira, 
Ingersleben laufende Straße. Sie führte durch eine Furt der Apfelstädt beim gleich- 
namigen Dorf, lief durch die Flur südwestwärts beim „Gericht“ vorüber nach dem 
Freudenthal und Mühlberg, von da in Abzweigungen nach Crawinkel-Oberhof und 
Georgenthal-Tambach. — 14) An der Wandersleber Grenze, auf der Nordseite der 
Alten Straße. — 15) Südl. vom Dorf. Ob mit der „wanderslebischen Lache‘“ derselbe 
Flurteil gemeint ist, ist mir zweifelhaft. Südl. von Wandersleben liegt ebenfalls 
eine „Krautlache“ und ein „Lachenberg“. — 16) Auf dem r. Apfelstädtufer, an der 
Wandersleber Grenze, — 17) Die Gewind grenzt an die Sülzenbrücker Flur. — 
15) Vor der Separation ein breiter Rasenweg vom Dorf nach dem Gemeinderied zu. 
— 19) Der Flurort „Langer Stein“ liegt südl. vom Ort an dem Sülzenbrücker Weg. 
— 20) Auf dem ]l. Ufer des Weidbaches an der Sülzenbrücker Grenze. 


ee 


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Apfelstädt. 39 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Der Weidbach ?!) Wedbach An der Weed 1696 31) 
Beim Wiesenwege Bin Wiäsenwägk 
Der Roßmarkt 2?) Der Roßmart 


Die Kupferwiesen oder | Kopferwiäsen 
Köpferwiesen ??) 


Die Apfelstädt De ApfelSt 
Das Niederfeld 23) Nederfeld 
Am Berge Ufm Bärgk Ufm berge 1594 [26] 
Der Bergweg Bärgkwägk 
In der Wüste 2%) Wieste In der wusten 1594 [26] 
Das Mittelfeld 2°) Mettelfeld 
An dem Fuße ?6) Ufn Füeße 26) Im Albfus 1696 [26] 3%) 
Der Alpfluß 26) ? 
Im Loche ebs. 
Der Diebstieg ?7) Diebsstiegk 
Im Kranichthal 28) Kran’chthöäl 
An der Steinbiele Stenbiele Der Steinbiehl 1696 31) 
Der Katzenstieg ?°) ebs. 
Das Mönchland 32) Mönchsländ 
Schlufter 33) Schlofter 
Beim Eckoldsbrun- | Häkelsborn 
nen ®%) 
Die Baumstraße BaumStröäße 
Der Seegraben Siegröaben 
Im Seegrund Siegrond 


21) R. Zufluß der Apfelstädt; er bildet die Grenze zwischen A. und Sülzenbrücken. — 
22) Wiese auf dem 1. Weidbachufer. — 23) Der Flurteil an der Dietendorfer Grenze. — 
24) N.ö. vom Dorf an der Dietendorfer Grenze. — 25) N.ö. vom Dorf, zwischen 
Nieder- und Öberfeld. — 26) An der Kl.-Rettbacher Grenze. Ob die Namen „Fuß“, 
„Albfus“ und „Albfluß‘“ gleichbedeutend sind, konnte ich nicht erfahren. Ein Bach 


oder Graben ist an der Stelle auf der Generalkarte nicht eingezeichnet. — 27) Vor 
der Separation Feldweg vom Niederfeld (Wüste) nach dem Oberfeld. — 28) Nördl. 
vom Dorf am Weg nach Großrettbach. — 29) Vom Berg an der Dietendorfer Grenze 


quer durch die Flur nach der Wandersleber Grenze. — 30) Aus: Neue Beschreibung 
des Amts Wachsenburg 1667, StA. Gotha OO II 42. — 31) Aus dem im Apfel- 
städter Gemeindearchiv befindlichen Flurbuch von 1696. — 32) Flurteil nördl. vom 
Dorf. 1378 verschoßte „der monche forberg von Jorental‘“ 31 Hufen mit zwei Mark, 
2 Malder Getreide [Roggen] und 8 Malder Hafer Michaelis (Zinsregister der Mark- 
grafen von Meißen, Dresd. StA. 4333). 1594 betrug „der Munche lande zu Apffel- 
stadt‘ nach dem Wassenburger Erbbuch (StA. Gotha PP 29) 106 Viertel — 261/, Hufen. 
»/ı giebt dem Amt jährlich 2 Erfurter viertel gemangkorn; in summa 222 Erfurter 
viertel korn —= 265 Arnstädter maß.“ Die Geld- und Federviehzinsen betrugen: „21 fl. 
9 gr. 15 an Geld; '/, @ wachs, 18 michelshühner, 6 gänse“. Die Wachsenburger 
Amtsbeschreibung von 1667 hat keine Berechnung darüber. — 33) Feldweg, führte 
quer durch das Mittelfeld, nördl. vom Dorf. — 34) „Der Ecekoldsbrunnen ist eine 
vortreffliche, nie versiegende Quelle“ (W. Linz 11). Der Brunnen liegt an der Groß- 
rettbacher Straße. 


& 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen 


“Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Der große See 5) 

Der kleine See ®5) 
Das Milchtöpfchen 36) 
Das Hexengericht 7) 
Die Querlinge 

Auf der Mark 8) 

Das Oberfeld 3°) 

Der Käserain 

Auf dem Geiershügel #9) 
Auf dem hohen Hügel 
Auf der Stirn 


| Grüße Sie 
Klene Sie 
Melchtöpfchen 
Hexengerecht 
Querichlänger 
Uf der Möärke 
Awerfeld 

ebs. 

Ufn Geiershiegel 
Ufn huhen Hiegel 
Uf der Stirn 


Das Milchdippgens 
Fleck 1667 3°); Milch- 
döppigen 1696 31) 


? Hinterm Hohlen Hügel 
1696 31) 


Aufder Mönchsmühle®!) | Mönchmöll’n 
Pfarr-oder Kutschwiese | Kutschwläse Der Kutschacker 
Örganistenwiese Örchanistenwläse 1696 31) 


Namen aus dem Nicht mehr nach- 


OR zuweisende ur- 
Quergasse kundliche Formen: 
Die dunkle Gasse Die steinbrucken 
Badergasse 1346 *#) 

Die Gleichengasse #2) Der monche houe 
Steingasse 1346 442); monchhof 
Kirchgasse 1348 #5) 


Beim Herrenthor 
1594 [196] #) 


Das Öberthor #) 
Der Gatterbach %) 


35) Beide Flurteile — nach Großrettbach zu gelegen — waren früher versumpftes 
Land, wurden seit 1853 trockengelegt und sind jetzt artbar. Im Großen See war 
früher Egelfang. — 36) Nw. vom Dorf, am Großrettbacher Fußweg (nach Linz 11). — 
37) Beim Milchtöpfehen. Hier soll — nach Linz eine Hexe verbrannt worden 
sein. — 38) An der Großrettbacher Grenze. — 39) Der nordwestl. Teil der Flur. — 
40) An der Wandersleber Grenze. — 41) Flurteil auf dem 1. Apfelstädtufer, am Mühl- 
graben nach Wandersleben zu. Verschiedene alte Wege trafen dort zusammen. 1758 
stand die Mühle noch; sie gehörte der Gemeinde (Brückner 37, wo auch die auf die 
Mönchsmühle bezüglichen Urkunden abgedruckt sind). — 42) Apfelstädt war im Mittel- 
alter (1296) in gräflich Gleichenschem Besitz. — 43) Nach der Amtsbeschr. von 1667 
hatte das Dorf „6 verschlossene thore und 7 schläge. 1. Das Herrenthor am wege 
nach Sülzenbrücken und Arnstadt. [Später Hirtenthor.] 2. uf dem Hanfsack ins feld 
gehend. 3. Das Oberthor nach Wandersleben zu. 4. Das Beckerthor, nach Rettbach 
und Cobstedt gehend. 5. Das Mühlthor nach Kl.-Rettbach gehend, inwendig ein schlag 
uf der Mühlbrücken, ein schlagbaum im Hain. 6. Das Niedere Thor, uf Dietendorf 
und Erfurt gehend, ein schlag bei der Schenke in der Spielsgassen.“ Vgl. auch 
W. Linz 11 und 12. — 44) Nach Linz ein Graben vor dem Oberthor. — 442) Aus: 
Schwarz. Georgenth. Kopialbuch (StA. Gotha RR I 3 fol. 25). Die steinbrucken lag 
nach dieser U. „by nedin dem monche houe“, also wohl jedenfalls vor dem Mühl- 
thor, da, wo noch jetzt die große Brücke über die Apfelstädt führt. — 45) Aus: 
See Kopialb. fol. 25b, aus dem Verzichtbrief Günthers von Schwarzburg auf den 
Mönchhof. 


Apfelstädt. 41 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 
sprache 


u nn nn 


Das Bäckerthor An der langen gaßen 
Das Mühlthor 1594 [19b] 

Das Niederthor Am Huttenberge 1594 
Das Hirtenthor ebd. 


Am St. Johannisberge 
1594 ebd. 46) 

Der leichte Berg 166730) 

Die Saffermühlen ebd. 

Der Riedtberg ebd. 

Der Duppelngraben ebd. 

Der Weinberg ebd. 

Der alte Graben ebd. 

Das Redtbacher Rieth 
ebd. 

Das Weymarthal ebd.47) 


Am Eißenacker 1696 31) 
Der Salzacker ebd. 
Die große und kleine 
Ochsenfahrt ebd. 
Am Lietenborn ebd. #8) 
Der Hopfgarten ebd. 
Am Schindangergraben 
ebd. 
“ Beim Hörnthor und 
Herrenthor ebd. 4°) 
Beim Hundsrein ebd. 
Lämmersteig ebd. 
In den Sauerecken ebd. 
Haderwiese ebd. 
Hinter der Schanze ebd. 
Am Pfaffenrein ebd. 
Beim Creutzchen ebd.*?) 
Beim Sembsenfleck ebd. 
Bei der Platzschüssel 
ebd. 
Uim Seehügel ebd. 


46) Der St. Johannisberg wird zusammen genannt mit der Wüste, lag daher wohl 
an der Dietendorfer Grenze. Der Berg gleichen Namens in der Dietendorfer Flur 


kann aber nicht gemeint sein, da dieser nach Ingersleben zu gelegen ist. — 47) Wohl 
zusammenhängend mit dem Flurteil „Weimarthal“ in Dietendorfer Flur. — 48) Am 
Lietenberg? — 49) Linz 9 erwähnt mehrere Steinkreuze: vor dem Oberthor und nach 


Kleinrettbach zu. 


42 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Flur Aspach (Asbach) !). 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen ?) 


Aspach ®) Asbäch Asbah 932 (Dobenecker 
I 339), Ascbechn c. 
1150 (Dobenecker I 
1652), Asbeche 1168 
(Dobenecker II 364), 
Kirchberger Unter- |Kerchbarger Ungerfeld| Aspech 1238 [35e fol. 
feld ®) 18], Aspach 1378 [21] 
Auf dem Frankenrode 5) | Ufn Frankenrode Junkersberg, In den 
Junkersgelengen, In 
purchstücken 1641 ®) 
Das Ramsel’) Ramsel In dem ramsla 1422); 
Im Ramsthal, Im 
Ramsel 1641 ®) 


1) Literatur: Brückner Il 8, 90; Lehfeldt VIII7; Mosch und Ziller 
93 ff.; v. Wangenheim, Beitr. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General- 
karte, Katasterregister, mündl. und schriftl. Mitt. Besonders bin ich Herrn Schultheiß 
H. W. Reindanz in Aspach und Herrn Lehrer Th. Kein in Trügleben für vielerlei 
Auskunft Dank schuldig. — 3) Der Ort besteht heute aus zwei parallel (west-östl.) 
laufenden Hauptstraßen, die durch einige Quergassen verbunden sind. Die südlichere 
Straße ist in der Mitte platzartig erweitert; im Mittelpunkt ein kleiner Teich (1641: 
„bei der Schwemme“). Durch die nördl. Straße läuft die „1756 gegen Erlegung 
von 300 thlr. von der Gemeinde gepflasterte Strasse‘ Gotha-Eisenach (Brückner 30). 
Der westl, Dorfausgang wurde durch das Kirchthor (neben der Ulrichskirche), der 
östl. Ausgang durch das Trügleber Tor geschlossen. Beide Tore 1641 erwähnt. Im 
Flurbuch 1641 finden sich noch: 1. „die halbe Gasse“, ein schmales Ausgangsgäßchen 
mit einem Wassergraben bei dem Lindenplatz, in der westl. Dorfhälfte; jetzt verbaut. 
2. des Schütz Hof, unbekannt wo. 3. Das Rittergut. Es lag an Stelle des jetzt 
noch „der Edelhof‘“ genannten Gartens, nahe dem Westausgange des Dorfes. Von dem 
Rittergut heißt es im Tenneberger Erbbuch (1510): „zu Aspech ist eine edelmann- 
schaft, genannt Christopf v. A., wenig von gütern.... ist auch zu dienen verpflichtet, 
aber mit keinem sonderlichen aufgesatzten dienst, dann seine güter das nicht vermog- 
lich.“ 1641 (Flurbuch): „Das rittergut Christoph v. Erffa; 31, hufen landes, eine 
schaftrift, eine wüste hofstätte bei der brücke (ein „Brückhof‘“ in demselben Flurbuch 
erwähnt) und dem weidhof, sächs. lehn.“ Das 1168 von Poppo v. Scharfenberg den 
Nonnen von Königsbreitungen geschenkte Gut umfaßte gleichfalls 3'/, Hufen; sind 
beide Güter etwa identisch? Das Aspacher Gebiet war früher Königsgut, 932 tauschte 
König Heinrich das Gut um gegen hersfeldischen Besitz im Gau Friesenfeld. Eine 
Frankengasse in der östl. Hälfte des Ortes war voll bebaut vor 1813; beim Durch- 
zug der Franzosen wurde dieser Ortsteil verwüstet. An der Metebacher Grenze, auf 
dem Salberge lag Frankenrode. (Das heutige Domanialgut Neu - Frankenrode 
nw. der Wüstung.) Vom Dorf Aspach nach „dem Frankenrode führte der Heerrain; 
südwestwärts, nach Teutleben, der Rennweg. „Die marck‘“ wird 1422 erwähnt, auf 
welchen Grenzteil sich der Ausdruck bezieht, ist nicht nachzuweisen. — 4) Die „Drei- 
felder“ bestanden aus dem Straßfeld, dem Seilberger und Kirchberger Feld (Brückner 37). 
Ersteres südl. vom Ort, das Kirchfeld nächst der Nordgrenze, das Seilberger Feld 
zwischen den beiden genannten. — 5) Ehemaliges Gutsland an der Neu-Frankenröder 
Flurgrenze. — 6) Aus: Aspacher dorf- und flurbuch 1641, StA. Gotha PP II 23%, 
Sicher nachzuweisen ist allerdings nieht die Gleichbedeutung dieser Flurbezeichnungen 
mit dem Wüstungsgebiet. — 7) Ackerland im „Frankenrode“. — 8) Aus: Ltr, 
Christiani rod in aspech, Erbbuch des Augustinerkl., StA. Gotha RR I 11. 


Aspach (Asbach). 43 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 
sprache 


Der Feuersteinshög°®) | Fier$teinshegk 


Friedrichswerther Der Arf’sche Wägk Am Erffisch Weg 1641) 
Weg 10) 

Das Kirchthal 4) Kerchdöäl 

Der Kirchberg 1?) Kerchbärgk Am Kirchberg, bei dem 


sonnebergischen [!] 
wege 1495 1%) 

Die Metebacher Trift13)| Mäbach’sche Dreft by dem sonneborner 
weg 14228); an der 
Trift 1641 6) 


Heerrain 1) Herrein Am fördersten herrein 

Das Schindleich 15) Schingleich 1641 6) 

Der Sallberg oder Seil- | Zielbargk oder Ziegel- | bie dem salberge 1422°); 
berg 16) bargk “ Im sullberge 1507 

Kirchberger Oberfeld |Kerchbarger Awerfeld| [35b]; Ufn Ziegel- 

Das Ritterholz 16) Asbach’sches Holz berg 1556; Sulberg 

Das Affenthal 1”) Affeloch und Seilberg 1641 

Der Schönberg 18) Schenbargk Ufn Schönberge 1556 

$ (Tenneb. Amtsbeschr. 

Seilberger Ober- | Zielbarger Awerfeld StA.Gotha O0 II 22); 
feld 1) Schönberg 1641 

Im Sehrig ?°) Im Sahrig Im Serche 1495 1%); Am 


obern Serrich 1556; 
Im Serich 1641 


Vor dem Karlach?!) |Vörn Karlach Vorm Carlach 1556 
Ochsenwiese 22) Ochsenweäsen Ochsenwiese 1556, 1641 
Die Gemeintheile ??) |Gemene Der gemeinacker 1556 


9) Zwischen dem Ritterholz und dem Frankenrode; westl. der Metebacher Trift. — 
10) Alter Feldweg von A. durch das Frankenrode nach Erfa (jetzt Friedrichswerth). — 
11) Zwischen Kirchberg und Feuersteinshög, nördl. vom Dorf. — 12) Anhöhe nördl. 
vom Dorf über der Kirche. — 12?) Aus: Ltr. Hans Tzintzerlich, der alte, zu 
Aspech gesessen, Or. des Kl. Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ Is 529. — 13) Alter 
Triftweg vom Dorf nach dem Metebacher Holz zu (nordwärts). — 14) Jetzt verackerter 
alter Weg vom Dorf nach dem Frankenrode. — 15) Früherer Rasen neben der Mete- 
bacher Trift, über dem Dorf. — 16) Sallberg oder Seilberg heißt die ganze nordwärts 
vom Dorf ansteigende Höhe bis zur Neu-Frankenröder und Metebacher Flurgrenze. 
Den nw. Teil nimmt der Feuersteinshög und „auf dem Frankenrode‘“ ein; östl. daran 
stoßend das Ritterholz (Aspacher Holz), ehemaliger Gutsbesitz; daran grenzt (in Mete- 
bacher Flur) das Metebacher Holz (Mäbächsches Holz). — 17) An der Metebacher Grenze. 
Vgl. Flur Metebach. — 18) Nach dem Meßtischblatt „Sohen berg (!), n.ö. vom Dorf, nach 
der Metebacher Grenze zu. — 19) N.ö. vom Dorf. — 20) Wiese an der Trügleber 
Grenze, südl. der Straße. — 21) Wiese an der Trügleber Grenze. Das „Karlachs- 
Feld“ liegt in Trügleber Flur. — 22) Wiese im Oberried, Gemeindeland. — 23) An 
der Asse, westl. vom Dorf. Um 1641 bestanden die Gemeindegüter aus: „I. das 
Oberried, vor zeiten für die Pferde zur Hut gebraucht, 20 Acker. II. das Unterried, 
12 Acker, gleichfalls Hut. III. ein fleck wiesen, der Aspech genannt. IV. die OÖchsen- 
wiesen, hat der Heimbürg wegen des ‚„Gemeinochsen‘ eingenommen. V. der Ge- 
meintheil, 60 fleck, zu den Häusern gehörig.“ Letzteres Flurstück ist jetzt Schulwiese. 


44 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen | Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 
sprache 


Der Seilbergsweg ?t) |Zielbargkswägk 


— 


Die Asse?) Oaßbächsgröäben ? Asfleck 1641 . 

Brunkel *%) ebs. Im Brunquell 1507 [35b] 

Die Krautmaßen ?”) Krutmöäßen Kein deme Krutmase 
1507 [35b]; Hinter 
den Krautmaßen 1641 

Steinlich 28) Stimlich Im Steinlich 1641 

Die Semswiese 2°) Semsweäsen 

Das Seilberger Unter- | Zielbargker Ungerfald 

feld 30) 

Das Kleine Feld 3!) Klene Fald 

Neubrunn 3?) Ninborn Ufn Neuenbrunn 1641; 
? Beim Riedbrunn 
1641 

Ellerborn 33) Mellerborn Ufn Mellerbrunn 1641 

Unterried ®%) Ungerried ? Im Rieth, beneben 


Junker Heinrich v. 
Aspach 1495 1%); Im 
Niederfeld 1641 


Der Rennweg 5) Rennwägk Am Rennweg 1641 
Kleine Ochsenwiese ®) | Klene Ochsenweäsen 
Hainecken 3°) ebs. Uf dem haynwege 


14226); Am heynn- 
wegk 1507; Am hoyn 
rein 1556; heyecken 
1641 

Die Weidhöfe 38) Wedhöfe Bei der Weidmühle 
1641; Vorm Dorf 
beim Weidhof 1641 


24) Vom Dorf nach dem Seilberg (n.ö.).. — 25) R. Zufluß der Leina - Hörsel. 
Der Bach fließt südl. vom Dorf, zwischen dem Ort und der Alten Straße. — 
26) Quelle südl. vom Dorf, an der Asse. — 27) Hausteile südl. vom Dorf. — 
28) Ackerland östl. vom Dorf, neben der Landstraße. — 29) Nördl. von der Straße 
nach Gotha, nahe beim Dorf. — 30) Der sö. Teil des Seilberges, östl. vom Ort. — 
31) Westl. vom Dorf, zwischen der Asse und der Straße nach Eisenach. — 32) Ehe- 
malige Viehtrift mit Quelle an der Teutleber Grenze. — 33) Quellige Wiese, westl. 
vom Ort. Die Form „Mellerborn“ ist wohl zusammengezogen aus Im Ellerborn. — 
34) Ehemaliges Gemeinderied (Viehweide) an der Asse, an der Teutleber Grenze. — 
35) Der Rennweg lief vor der Separation von Aspach durch die Riedwiesen nach 
Teutleben. Vgl. Flur Teutleben. Vgl. „Der Rennweg von Aspach“ von L. Gerbing, 
Mareile V 35. — 36) Wiese sw. vom Dorf an der Asse; Deputat für das Halten des 


Herdochsens. — 37) Kleine Wiese am Westausgang des Dorfes, nicht weit vom wüsten 
Rittergutshof. Ob die angeführten urkundlichen Bezeichnungen sämtlich auf diese 
Öertlichkeit sich beziehen, ist nieht sicher. — 38) Wiese sw. vor dem Dorf. Es 


handelt ‚sich höchst wahrscheinlich nieht um Weidenanpflanzung, sondern um Waidbau, 
wenn die Erinnerung daran auch völlig geschwunden ist. Im benachbarten Trügleben 
ist der alte Waidstein noch vorhanden. Zu Ende des 16. Jahrh. wurde in der ganzen 


Aspach (Asbach). 45 


mu gelehe au nk undliche Werten 


Moderne Namen 


sprache 
Die Erbwiesen °°) Erbweäsen 
Der rothe Pfuhl 4°) Ruede Fuhl Der rothe Pfuhl oder 
Der Schutzdorn t!) Schutzdürn Born 1556 
Straß-Unterfeld4?)| Ströß-Ungerfald Das strossefelt 1422 6); 
Fröttstädter Weg*?) |FridSter Wägk Im strassfelt 1507 
Straß-Oberteld 44) Ströß-Äwerfald 
Alte Straße #5) Ale Ströß Am gottischen wegk 
1507 
Der Hessenweg #6) Hessenwägk Ufn Hessenweg 1641 
Der große Albach #) | Albäch In dem albach 1422 6); 
Im albach 1556; 
Ufn Elbichsheubt- 
berg 1641; Ufn EI- 
bechsberg 1641 
Das Hötzel *) Hetzel Vorm Hotzel 1641 


Gegend noch Waid gebaut. 1576—80 beschweren sich die Dörfer Uelleben, Sund- 
hausen, Aspach und Trügleben über eine neue Waidabgabe. Auf den Acker Waid 
sollen 4 Schneeberger Waidgeld entrichtet werden. Min.A. Gotha Dep. IVa Amt 
Reinhardsbrunn No. II, Cap. IV, Tit. 1. Bedeutenden Hopfenbau erwähnt Brückner 


1758 (31). — 39) Sw. vor dem Dorf. — 40) Jetzt Wiese, früher Sumpf südl. vom 
Dorf, an der Asse. — 41) Ehemals dichtes Dorngestrüpp sö. vom Ort; Zufluchtsort 
in Kriegszeiten. — 42) Das Straßfeld ist nach der Alten Straße benannt; es nimmt 


den Flurteil südl. der Asse ein. — 43) Vom Dorf südwestwärts nach Fröttstädt. — 
44) Der östl. Teil des Straßfeldes. — 45) Die alte Straße (Königsweg) vom Rhein 
nach Leipzig und weiter nach Schlesien. In Aspacher Flur lief die Straße südl. der 
Asse am Bergabhang hin. Jetzt ist der Weg großenteils verackert. — 46) Weg von 
Gotha - Hörselgau - Laucha - Brotterode, zum Teil noch heute gangbar. Er führte über 
den Hessenberg zwischen Asse und Hörsel. — 47) Wiesen an der Fröttstädt - Hörsel- 
gauer Grenze, zwischen Hessenberg und Albsberg. Hier soll die Wüstung Schulken- 
roda liegen (schriftl. Mitt. von Herrn Lehrer Kein). Von einer Wüstung Viesselbach 
(erwähnt Mosch und Ziller 95 f.) ist jetzt nichts mehr bekannt. Der Sage nach sollten 
die 4 Acker Pfarrwiesen an Stelle des Viesselbacher Friedhofes liegen. Nach Mitt. 
des Herrn Lehrer Kein liegt aber diese Wiese da, wo die Wüstung Schulkenroda ver- 
mutet wird. Es liegt wohl eine Verwechslung beider Wüstungen in der Ueberlieferung 
vor! In der Tenneberger Amtsbeschreibung wird eine Pfarrwiese „am oberen Serrich“ 
erwähnt; dies Grundstück würde an der Trügleber Grenze liegen. Die „Pfarrgelengen“ 
war vorm Kirchthor (1641); schon 1422 aber erscheint ein „pfarrngut am sonneborner 
weg“ (dem Erf’schen Weg), vielleicht der „kleine Pfarracker‘“ von 1556, unbekannt 
welcher Lage. Getrennt davon ist das Kirchgut zu suchen. ‚Neben sante vlrichs 
acker“, „by sande vlrichs lande im nyderfeld“ (Straß- oder Kirchfeld?) bringt die 
Urk. des August.-Klosters. Ebenda: „by der monche lande“. Auch die „heilige 
Gelenge“ war wohl Kirchengut, aber wo? „Charthausland‘ (nach Eisenach gehörig) 
wird vielfach im Flurbuch von 1641 angeführt. — 48) Die Lage einer größeren Anzahl 
urkundlich erwähnter Grundstücke ist leider nicht mehr bekannt; es sind die folgenden: 
1422: uf dem stormeliche, die marck, die warte; 1507: kein dem infall [wohl ein 
Erdfall]; 1556: der Müllersweg; 1641: im Tiefenbach, am Pflugsteig, im Saug, 
Heckrin, im Bächthal, am untersten Steg, im Rauchthal, Mohrbrechfeld, Möhrenfleck, 
Günthersgeleng, beim alten Cleber, ufs Weinbern und Weinbrunn, im hintersten 
Strauch, die Hegstang, ufn Salzbaum. 


46 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Flur Bischleben !). 


Moderne Namen ?) ee Urkundliche Formen 
sprache 
Bischleben Beschlebben Census in Bischoffs- 
Auf der Sandecke Uf der Sändecke leyben 1487 ); Bisch- 
Am Hausgarten Im Hüsgörten leben 1594 5) 
Im großen See?) T’ grueßen Sie 
Am Kalkhügel Am Kalkhäf(e)gel An der Kalkhütten 
1594 5) 
Am Strienberg ®) Striembärg Am strenneberge 15945) 


Auf dem Flattig ”) Uf den Flattche 
Auf dem Lindenborn |Ufn Längenborne 
Die langen Striegeln ®) | De längen Striegeln 


Auf der Warth’) Uf der Wörth 
Im kleinen See 10) ’s klene Sie 
Im Kastthale Köastthoal Am Kastenberge 15945) 
Am Wiegenberg oder  Offn Wengenbärge 
Wendenberg 1!) 
Am Wengenbach oder | Wengenbach 
-graben 
Am Köhler Ke(a)hler 
Am Schleifweg Schleiwäg 


Auf dem Mittelberg |Mettelbärg 
Auf dem Hopfgarten 12) | Hopfgörten 


Auf dem Gehren Ufn Giren 
Am Träger Dreager 

In der Grube In der Gröwe 
Am Totenwege 13) Tuetenwäge 
Der Leitrand Lietränd 

Im Karn 1#) ebs. 

Hinterm Gehöfte Hengern Hofe 
Die Lehmgrube Lehmgröwe 
Am Brauhause Bruhüs 


Die Gera Ger An der Ghera 15945) 


1) Literatur: Brückner III 4, 30ff.; Gelbke II 2, 17; Lehfeldt VIII7. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. 
Mitt. Herr Pfarrer Schneider (Schwarzwald), aus Bichleben stammend, gab mir 
vielfache dankenswerte Auskunft. — 3) An der Ingersleber Flurgrenze, früher Wiese, 
jetzt Land. — 4) Aus: Erbbuch von Ichtershausen 1487, StA. Gotha PP II 28. — 
5) Aus: Der Ampts Wassenburgs Erbbuch 1594, StA. Gotha PP II 29. — 6) Im sw. 
Teil der Flur, nach Ingersleben zu. — 7) Sumpfiges Land an der Stedtener Grenze, 
angeblich nach einer Pflanze genannt (mündl. Mitt.). — 8) Langgestreckte Ackerstücke 
nw. vom Dorf. — 9) Felsiger Vorsprung am sw. Abhang des Steigers. — 10) Früher 
Wiese, an der Hochheimer Grenze. — 11) An der preußischen Grenze (Schmira). — 
12) Ueber Hopfenbau ist hier nichts mehr bekannt, in anderen Flurteilen ist dagegen 
noch seit Menschengedenken Hopfen gebaut worden (Mitt. von H. Pf. Schneider). — 
13) Zwischen Bischleben und Stedten. — 14) An der Gera. 


Bischleben. 


47 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 


Am Mühlgraben 
Auf der Gebind 1) 
Am Langenberge 1°) 


Miählgröaben 
Of der Gebend 
Am Längenbärge 


by dem mölsteyn 14874) 
dy gebyndt 1487 %) 


Unter der steinernen |Önger der Stenernen 

Hütte Hötte 
In der faulen Grube !’) |In der fülen Gröwe 
In der Hasenaue 1°) Höasenaue ober dem Haßenouwe 
Auf dem Kuhrasen Kieweröasen 1487 %); in der Hasen- 
Auf den neuen Sorgen |niege Sorgen aw 1594 5) 
Am Stadtkreuzchen 1?) | Stoadtkrizchen Am stadtwege 15945) 
In den Leineländern | Lienlänger 


Die dunkle Gasse 2°) 
Auf dem grundlosen 


Donkle Gasse 
Grondluesen Bodden 


Boden ?!) 
In der Zaunwiese??) [In der Zünweäsen 
Querwiesen Quärweäsen 
Im geiern (oder teuern) |Im tichern Meärten 
Merten ?3) 
Am Pfaffenstieg *%) PfarrStieg 
Auf den Maßen De Möße 


Am Wasserbett 

Im kleinen Felde 

Am Erbsberge 
Unterm alten Berge ?3) 
In der Stegwiese 


An älen Wasserbette 
In klenen Fälle 
Arbsbärg 

Ongern älen Bärge 
In der Stegweäsen 


Diebsthal 2) Dibthoal Das Diebsthal 1667 
Am Steinbach Stenbäche [32a] 

Auf der Tafel Of der Däwel 

Die weiße Hütte De wisse Hette 

Die graue Gans Grauwe Gans 

Die Karthause ?”) ’s Karthuüs 

Der Hamburger Berg?®)| Hamborger Bärg 

Die Himmelspforte 2’) | Hämmelsforte 

15) Das beste Land der Flur, westl. vom Dorfe. — 16) Am linken Geraufer, nach 
Hochheim zu. — 17) Zwischen der Gebind und der Gera; von Feuchtigkeit ist 
nichts mehr zu spüren. — 18) Zwischen der Eisenbahn und der Gera, nahe der 
Hochheimer Grenze. — 19) Am Weg nach Erfurt, früher Kreuzweg. Von einem 
Steinkreuz ist nichts mehr bekannt. — 20) Ein Teil des Erfurter Weges auf dem 
r. Geraufer hinter den s. Dorfgärten. — 21) Unterhalb der dunkeln Gasse nach der 
Gera zu. — 22) Auf dem r. Geraufer. — 23) An der Rhodaer Grenze; Bedeutung 


unbekannt. — 24) Nach dem Filialdorf Möbisburg. — 25) An der Rhodaer Grenze, 
am Ostabhang des Steigers. — 26) Zweigt sich an der Nordseite des Hamburger Berges 
vom Erfurter Weg nach dem Steiger zu ab. — 27) Karthaus und Himmelspforte, 
zwei Flurnamen auf dem r. Geraufer, dieht am Erfurter Weg, auf der Ostseite des 
Dorfes. „Ein Kloster‘ soll hier gestanden haben. — 28) An der Erfurter Straße 
Abhang des Steigers. 


Ha 
vs 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen Mu ueneDe u: Urkundliche Formen 

sprache 

Der Hopfenberg Hopfenbärge 

Am Fischersgraben 2) | Fischer$gröäben Die fischagker[?] 1487%) 

Am Burgberg 3°) Borgbärg 

Schatzberg Schatzbärg 

Burgweg °°) Borgwäg 

Am Burgrain 3°) Borgränd 

Am Rauchersberg®l) | Ruchensbärg 

Die Neuge 3?) De Nege 

Die Mulde Molle 

Das Pferdegehege Pfärgeh&h’ 

Die Mühlspitze MiählSpetze 

Die Ochsenwiese Ochsenweäse 

Adamswiese Adamsweäse 

Die Kreuzwiese Kritzweäse 

Dammwiese Dammweäse 

Der Durstborn DorStborn 

Die Zielweiden Zichelwidden weidenbach 1594 33) 

Die Leine 3%) ? 

Der Semsenbusch ®) |Semsenbosch 

Die Feldlache ebs. 

Die Trompen Uf de Trompe 

Das Schillchen Schillech 

Das Ochsenschillchen [ |” -echen 

An der Hangen An der Hange 

Der Nußberg Noßbärg 

Der Streitberg 9) Stritbärg am strittberge 1594 

Der Schiebelberg Schiefelbärg 

Am Mutterloch Motterloch 

Das Loh ?”) Lühe 

Kastenberg 38) Katzenbärgk 

Hinterfeld 39) Hengerfeld 


29) An der Möbisburger Grenze. Am Schatzberg soll ein Schatz vergraben liegen. 
— 30) Soll ein Teil des Alten Berges sein. — 31) An der Gerathalstraße, nach 
Hochheim zu. — 32) An der Hochheimer Grenze, n.ö. vom Rauchersberg. — 
32%) Aus: Neue Beschreibung des Ambts Wachsenburg 1667, StA. Gotha OO II 42. 
Daselbst noch die beiden Flurbezeiehnungen: der Gerichtsstein; das Junker Gehöltz. 
— 33) Am weidenbach wird 1594 „weinwachs“ erwähnt. — 34) Nicht mehr bekannt. 
„In den Leineländern“ sind kurze Ackerstücken zwischen Eisenbahn und Erfurter 
Weg. — 35) Nasses Land am Alten Berg an der Erfurter Grenze. — 36) Zwischen 
Diebsthal und Erfurter Weg. — 37) An der Gerathalstraße, an der Stedtener Grenze; 
jetzt Ackerland. — 38) Links, oberhalb der Chaussee von Bischleben nach Erfurt. — 
39) Grenzt an Ingersleber Flur zwischen „See“ und „Kastthal“, 


Bischleben. — Bittstädt. 49 


Flur Bittstädt!). 


Mundartliche Aus- 


R Urkundliche Formen 
sprache ®) 


Moderne Namen ?) | 


Bittstädt #) Bitt$t Bizzestat anf. saec. IX 
(Dobenecker I 70); 
Vitstede oder Nic- 
stide v. 1088 (Doben- 
ecker I 950); Bit- 
stete, Bitstet1378[39] 

In der Holzspitze 5) Holz$petzen An der Holzspitze 1594 

In der Bucht ebs. [26] 

An der Ohrdrufer Laite | An der Ordorfer Liden 

Am rothen Hügel ®) Am rüeden Hiägel 


Auf dem Melm ®) Uf dem Malm 

In der Hohle In der Hohlen 

Der Holzweg ') Holzwägk 

Am langen Sande Am langen Sänd 

Im Schlüfter ebs. 

Auf dem Birkig oder | Im Geberk’g 
Büchig 

Am güldenen Hügel®)| Am gildnen Hiägel 

Auf dem Holzgerode | Ufn Holzgerode ? Ufm Holz 1594 [26] 

Auf der Horst Uf der Horst 

Auf der Krautwiese °) | Krütwiäsen 

Der Gesundbrunnen Gesundborn 

Am Kirchberge 1°) Kerchbärgk 

Der Pfaffenstieg 19) Faffenstiegk 


Bei der Schießhütte !!) Bi dr Schießhitten 
Im Ried Im Ried 


1) Literatur: Brückner Il 6,4; Gelbke IL 2, 21; Lehfeldt VII 10 ff. — 
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. 
Mitt. — 3) Herr Schulrat Fritsch in Arnstadt hatte die Güte, mir die mundartliche 
Aussprache zu übermitteln. — 4) Das Dorf Bittstädt besteht aus zwei, durch die 
Arnstadt-Ohrdrufer Straße geschiedenen Teilen: dem Ober- und Unterdorf. Der nördl. 
Teil enthält einen rundlichen Platz mit drei sternförmig auslaufenden Gassen. Die 
südl. Siedelung hatte wohl ursprünglich auch als Mittelpunkt einen größeren Platz (jetzt 
teilweise verbaut). Die Straßen verlaufen unregelmäßig. Ueber die Flur sagt Brückner 
1758, 5, sie sei sehr schlecht, „so daß mancher nicht so viel einärntet, als der Aufwand 
beträget“. — 5) Vor dem Tambuch, in der Nordwestecke der Flur. — 6) Zwischen 
dem Holzweg (nach dem Tambuch) und der Ohrdrufer Straße. — 7) Bittstädt war 
im 17. Jahrh. Sitz einer Forstbehörde. Nach der Schwarzwalder Amtsbeschr. um- 
faßte der „Bidstetter Forst‘: den Großen Tambuch, die Rothe Hütte, den Kleinen 
Tambuch, das Birkieht und Schlüssel, den Hühnerberg. Das Löbchen wird nicht mit- 
aufgezählt. — 8) Westl. vom Dorf, über der Ohrdrufer Straße. — 9) Nw. am Dorf. 
— 10) Der Kirchberg liegt halbwegs zwischen Bittstädt und Holzhausen. Von beiden 
Dörfern führen alte Wallfahrtspfade hinauf, „Pfaffenstiege“. Auf dem Kirchberg ent- 
sprang zu Anfang des 17. Jahrh. ein „Gesundbrunnen‘, dessen Wasser „bei grassirenden 
Krankheiten‘ von weither geholt wurde (Brückner 4). — 11) Nördl. über dem Dorf. 


Gerbing, Flurnamen. 4 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


S 


Mundartliche Aus- 


sprache Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


Die Kupferstraße 1?) KopferStröß 
Am Eulenberge 1°) 'Am Ihlenbärgk Am Eulenberge 1594 
Im Loche ebs. [26] 

Am Pfennigberg 1#) Am Fennigbärgk 

In der Schmeergrube!#) | In der Schmärgrueben 
Im Eichfelde 13) ebs. 

Am Steinberge Am Steinbärgk 

Auf dem Mönchhofe 1%) | Ufm Menchhof 

Hinter der Hecke!) |Henger der Hecken 
Am Vorderthalberg Vederdöälbärgk 


Im Thale 18) In Döaäl 

Auf dem Thalberg!1?) | Ufn Döälbärgk Ufm Thalberge 1594 

Am Vorderbühl ?°) Vederbihl [26] 

Auf dem Hinterbühl 2°) | Ufn Hengerbihl 

In der Lohecke In der Luhecken 

Am Lohrande Am Luhränd 

Das Loh oder Löb-|Das Liebcehen Das Löle 1543 [7]; 
chen ?1) Hinterm Lohe, über 

Auf dem Pfingstgehege | Ufn Fingstgehäh’ Löbichen 1594 [26]; 
oder die Lohwiese 23) Löwichen 1667 [27]; 

Beim Simsengraben *) | Bin Semsengröäben Löbichen 1667 [27] 

Der neue Weg) Der nuwe Wägk 


12) Die Kupferstraße (aus dem Apfelstädt- und ÖOhragrund nach Arnstadt) bildet 
zum Teil die nördl. Flurgrenze nach Holzhausen zu; sie läuft über die Höhe des 
Kirchberges. — 13) Der Eulenberg selbst gehört zur Flur Holzhausen. — 14) Der 
Pfennigberg gehört zur Arnstädter Flur. — 142) Feuchtes, „schmieriges“ Land an der 
Arnstädter Grenze. — 15) Die Oertlichkeit grenzt an die Flur des schwarzburgischen 
Gutes Eichfeld oder Eikfeld westl. von Arnstadt. — 16) Wiesen östl. vom Dorf, 
Gemeindeland. „Ein gemeiner Rasen hinter dem Dorf, der Mönchhof genannt“ 
(Neue Amtsbeschr. von Wachsenb. 1667). Nach Brückner 5 werden „unterschiedliche 
Höfe und Plätze Mönchshöfe genannt“. Die Amtsbeschr. verzeichnet noch „einen 
Freihof, das Mönchsgut“. Der größte Teil des Ortes gehörte dem Cisterzienserinnen- 
kloster Ichtershausen. Die jetzige Schenke soll der alte Mönchshof gewesen sein. 
Davor sprang der „Mönchhofsborn“. — 17) Sö. hinterm Dorf, an der Straße nach 
Espenfeld. — 18) Talgrund vom Heidenholz südostwärts nach Arnstadt zu. — 
19) Bergkuppe über dem ,„Thal“ an der Arnstädter Grenze. Am Thalberge werden 
1594 Weinberge erwähnt. — 20) Hügel seitlich vom Espenfelder Weg. — 21) Busch- 
holz an der Espenfelder Grenze. Es wird im Bericht der Sequestratoren 1543 beim 
Georgenthaler Schafhof Herda (‚Herdau‘) beschrieben: „Ein holz, das Löle genannt, 
ist über 3 acker nicht, ganz geringe, liegt mitten im feldee Wenn es gehauen, wird 
es von der schäferei so abgeetzt, daß es zu keinem wachs kommen kann. Um 15 fl. 
angeschlagen.“ — 22) Beschr. des Fürstl. Amts Ichterhausen 1667, StA. Gotha O0 
II 4: „... auch hat zu dem Amt vor diesem gehört das Löbichen bei Bittstedt, 
so aber der Frau v. Enzenberg vererbet worden.“ — 23) Ganz abweichend vom 
gewöhnlichen Herkommen liegt in Bittstädter Flur das „Pfingstgehege“ fern vom 
Dorf, bei der Espenfelder Grenze. — 24) Feuchter Wiesenstreif südl. vom Ort, 
nen Vorder- und Hinterbühl. — 25) Seitenzweig vom Espenfelder Weg nach 
er Hardt. 


Bittstädt. 51 


Mundartliche Aus- 


nachs Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


Auf der Hardt ?%) Uf der Höärdt Uf der Hart 1594 [26] 
Auf dem Lerchenbühl | Lerchenbihl 
Ueber dem Rams- | Rämsgröäben 


graben ?”) 
Im Baumgarten In Baumgarten 
Das Heidenholz ?8) ebs. 
Auf der Heide ?°) Uf der Haide 


Der Ochsengraben ®°) | Ochsengröaben 

Der Goßler Steig?!) Goßler Stiegk 

An der krummen Laite An dr krommen Liden 
Ueber der Trift 32) Aewer dr Drift 

Der heilige Brunnen ®%) | Der hilge Born 

Der lange Hardtweg |Der lange Höärdtwägk 


Die Kümmelwiese Kemmelweasen 

Auf der Trompen Uf der Drompen 

Die Lauersgasse 33) Luersgasse 

Die Lauerslage Luer$gärten 

Der Eichelkamm 3*) Eichkamp 

Auf der Schlicht Uf der Schlicht Uf der Schlicht 1594 
Der Wölfiser Weg Der Welf’ser Wägk [26] 

Elsterhügel Alsterhiägel 

An der Straße 3%) An der Ströß 

Kiliansgründchen ebs. 


Der krumme Graben |Der kromme Gröaben 
Wüster Weinberg %*) | Winbargk 
Im Hasenwinkel Im Hasewinkel 
An der schwarzen |ebs. 
Heide 3%) 


26) Früher Leeden, jetzt Ackerland an der Gosseler Grenze. — 27) Südl. vom Dorf, 
zwischen dem Heidenholz und der Hardt. — 28) Südl. ans Dorf grenzend, teilweise 
Gemeindebesitz, zum Teil in Privathänden. — 29) Oestl. vom Haideholz, Acker- 
land. — 30) Ein Strich Landes parallel dem Espenfelder Wege am Südausgang des 
Dorfes. Diese Wiese war Deputat des Bullenhalters. — 31) Vor der Separation ein 
echter Bergpfad (teilweise Rasenweg) über die Hardt nach Gossel. — 32) Rasenweg 
nach der Hardt. — 322) Leider konnte ich trotz mehrfacher mündlicher Nachfrage 
nicht die Lage des Heiligen Brunnens erfahren. Brückner 4 erzählt, zur Zeit des 
Aufenthalts des Heil. Aegidius seien in Bittstädt („Bethstätt“) Wallfahrten hier ab- 
gehalten und beim Heiligen Brunnen Betstunde gehalten worden. „Dieser Brunnen, 
welcher wohl verwahret ... wird, liegt nahe am Dorfe auf einer Wiesen, allwo 
die Wallfahrts-Gänge durch die Wiesen noch versteinet sind und der Gemeinde 
jährlich 11 gr. Erbzinß eintragen.“ — 33) Nach mündl. Mitt. wurde die Oertlichkeit 
nach einer Familie Lauer benannt, die aber längst im Dorf ausgestorben ist. — 
33a) Berghang zwischen Tambuch und Hardt. — 34) Buschholz im Südwestwinkel 
der Flur, vor dem Tambuch. — 34%) Nach Arnstadt zu, am Thalberg. Dieser 
Weinberg wird 1574 in „Amts Wachsenburgs Erbbuch“, StA. Gotha PP II 29, 
erwähnt. Vgl. Anm. 19. Gegenwärtig ist nichts mehr bekannt über ehemaligen 
Weinbau. 
4* 


52 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mund artliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Vor dem Tambuch Vern Dammich 
DerZiegenbrunnen oder | Siechenborn 
Siechenbrunnen °) 


Namen aus dem 


Ort: 


Das Unterdorf 
Bauers Hofstätte 
Mönchhof 
Steingasse 
Johannisgasse 
Die Malzdarre 
Stopfelsgasse 
Dürrer Garten 
Backhausgasse 
Kohlgasse 

Das Gehäge 
Das Oberdorf 
An der Probstei 


Flur Boilstädt!). 


Boilstädt 2) ®) Bölst 3) Boldestat 1168 (Doben- 
ecker II 355); Bolde- 
stete 1168 (Doben- 
ecker II 361); Boil- 
stete 1337 [35e fol. 
39b]; Bolstet 1337 
[35e fol. 40] 


Die Bocksbergslaite Bocksbargksleden An der leden 1641) 
Die Wüste %) De Wiesten 
Das Koppeltfeld 6) | ebs. Im Koppelfelde 1641 5) 


35) Nasse Wiese mit Sumpfloch. 

1) Literatur: Brückner III 4, 18ff.; Gelbke II 1, 377; Mosch und 
Ziller 319ff.; Lehfeldt VIII 13. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General- 
karte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Die mundartliche Aussprache ver- 
danke ich größtenteils Herrn Lehrer Eisenhardt. — 4) Die gegenwärtige Dorf- 
anlage von Boilstädt ist kreuzförmig; ob auch die ursprüngliche? Inmitten des Ortes 
befindet sich ein freier Platz mit einer Linde, unter derselben der alte Waidstein als 
Sitz. — 43) Aus: Ltr. hans baghuß, Or. der Margarethen - Pfarrkirche zu Gotha, 
StA. Gotha QQ 2, 191. — 5) Sämtliche Namenformen von 1641 stammen aus dem 
„Dorf und Flurbuch 1641“, StA. Gotha PP II 23e. Einige der Namen gehören 
höchst wahrscheinlich in die Uelleber Flur, so: die Uellebische wiegen ; bei dem breiten 
Stein; am Lerchenberge; die Spitzen. — 52) Die Wüste; am Sembach, sö. vom Dorf. 
— 6) An der Uelleber Grenze. 


Bittstädt. — Boilstädt. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Der Triftrasen ®) 


Das Rehfeld %) 
Die Sembach ®) 
Die Pfarrwiese 


Der Emleber Rain 

Das Oberried 8) 

Die Gemeintheile 9) 

Der Bottig %) 

Der Krautgarten 9) 

Das Pfingstgehege %) 

Das Pferderied %) 

Der Siffen 4) 

Uelleber Weg 

Das Hammerhögks- 
feld 12) 

Im Stadtfelde 13) 

Hinter den Gärten 

Auf dem Teichdamm 

Beim Kreuzchen 1%) 

An der Uelleber Chaus- 
see 

Der Karl 

Im Unterried 


Die Gemeintheile 


62) Der Triftrasen führt nach dem Bocksberg. — 7) Aus: 


Treftröäsen 


Riechfeld 
Semmich 
Pfarrweasen 


Emlebsche Rain 
Ewerried 

ebs. 

Bott’g 
Krutgöärten 
Fingstgehei 
Färried 

ebs. 

Elleber Wägk 
Hammerhegk 


Im Stöadtfeld 

Henger dn Göärten 
Dichdamm 

Bi dn Kritzchen 

An der Elleber Chaussee 


ebs. 
Ongerried 


ebs. 


ubir dye trift 1480 #); 
uf dy ulleybische vye 
trift 14804); ? biedem 
Rasenwege 1429?) 

Im Rehefelde 1641 5) 


bie dem pfargute 1429”); 
des Pfarrers wesen 
147310); Die Pfarr- 
wiesen 1641 °) 

Emlöber rin 1641) 

? Uf daz große ryt 
1480 #); Das Ober- 
rieth 1641 5) 

Krautgarten 1641 5) 

Bohlstedter pfingstge- 
hege 16415) 

Uf den Siffen 1641 °) 


Der Hammerhegk 
1641 5) 
Im Midtelheusischen 


Feld 1641) 
Der Teichdam 1641 5) 
bey dem Kreutz 16415) 


Im Karl 16415) 

Im riethfelde [?] 1443 
[35d]; Das Unter- 
rieht 1641 5) 


Ltr. Conradi Frencken, Erb- 


buch des Augustinerklosters fol. 107. — 72) Sw. vom Dorf, nach dem Bocksberg zu. — 
8) Nasse Wiesen und Graben an der Sundhäuser Grenze. — 82) Land südl. vom Dorf, 
an der Ostseite des Emleber Weges. — 9) Südl. vom Dorf an der Sembach. 
9a) Wiesen sw. vom Dorf, nach der Sembach zu. Pfingstgehege und Pferderied liegen 
an dem vom Erlsbrunn (vor dem Bocksberg) kommenden Bach. — 10) Ltr. Heinriei 
Jheners, Erbbuch des Augustinerklosters fol. 193%. b, 1944, — 11) Nasses Land am 
Uelleber Weg. — 12) Ein großer Teil der Flur westl. "und nw. nach Sundhausen zu. — 
13) Eine Scheidung nach den Dreifeldern auf der Generalkarte ist nicht genau nach- 
zuweisen. Vielleicht hieß der sw. Teil nach Leina zu das Rehfeld, der mittlere 
Teil das Hammerhögksfeld, der östl. Teil das Stadtfeld. Als Einteilung des 
15. Jahrh. ist wohl anzunehmen das sandfeld (1443) = Rehfeld, das Hochfeld 
— Stadtfeld oder Rehfeld? und das Niederfeld. Viele alte Flurnamen weisen auf 
die früher äußerst moorige Beschaffenheit des Flurbodens. — 14) Am alten Gothaer 
Weg (Generalkarte). 


54 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


} Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Die Waidmühle 15) Weedmillen Uf den weidtmühlen 
Die Karlswiese Karlsweasen 1641 5) 
Ochsenwiese Ochsenweäsen 
Der Weiderain ebs. Beim weidenrein 1641) 
Grenzrasen Grenzröäsen 


Die krumme Gelenge |De kromme Geleng 
Die Haus-Halbäcker |Hus-Halwäcker 
Roßbühl 1) Roßbiel Der Roßbühl 1641 5) 


Das sandfelt 1443 17) 
[354] 

Hinder den widen 1429 
[354 fol. 107] 

vor dem holeze 1429 

bie der wolffesgruben 
1429 18) 

mitten im felde bie 
Dornheuwt 1429 

bie czwillingsgelenge 
1429 

Im Hochfelde 1473 [354 
fol. 193 £f.] 

In dem nuwen reyn 
1473 10) 

bie dem wasserlauffte 
1473 10) 

Indem .niderfelde147310) 


Am Söttelich 1641 5) 

Am waltersheuser wege 
1641 5) 

Am wasserlauft 1641 ) 

Uf sundheuser Rieät 
1641 5) 

Am Markwege 1641 5) 

Uber den wingenberg 
1641 5) 

Ober den windeborn 
1641 5) 


15) Der Flurort liegt unterhalb des Dorfes; nach der Fassung der Bezeichnung (den 
weidtmühlen) von 1641 ist anzunehmen, daß mehr als eine Mühle im Gange war. — 
16) Nicht mehr bekannt. — 17) Die nachstehenden urkundlichen Bezeichnungen sind 
großenteils vergessen. — 18) Gehört nach Uelleben? 


Boilstädt. — Bufleben. 55 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Die Furtwiese 1641 5) 
Bey dem Dornrain 
1641 5) 
Im Simsenbrun 1641 5) 
Reutercoppel 1641 5) 
Mitten im Felde 1641 5) 
Hinter neuen Stein im 
Sunthfelde 1641 5) 
Im Rohrfelde 1641 5) 
Der Spansweg 1641 5) 
In der Awrinnen 1641 5) 
Die 3 Ackersgelengen 
1641 5) 
Uf der Brunnengruben 
1641 5) 
In der Siltzen 1641 5) 
Am Ulleber Holtz16415) 
Die Pfaffengaß 1641 5) 
by sent korin 1480 19) 
In dem Hoygkfelde an 
dem sunthusin wege?®) 
An dem waltershusin 
wege ?0) 
bie dem molwege 2°) 
an der flurscheiden 20) 


Flur Bufleben !}). 


Buffleben 2) ®) Bufläm’ ?) Buffileba und Bufelebe 
874 (Dobenecker I 
246); Bufliebe v. 900 
(Dobenecker I 294); 
Buffelebe 1155 — 65 
(Dobenecker II 309); 
Buffeloyben 1283 
[20b fol. 31]; Buf- 


19) Diese aus der Urkunde Anm. 42 stammende Bezeichnung bezieht sich auf Kirchen- 
land. Die Boilstädter Kirche war dem Heil. Quirin geweiht. — 20) Aus: Ltr. Hentze 
Heynolt, gesessin zeu Ulleybin, Or. des goth. Augustinerklosters, StA. Gotha QQ II 179. 

1) Literatur: Brückner I 4, 17ff.; Gelbke II 1, 115; Lehfeldt VIII 
13ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Herr Pfarrer Hubenthal in Buffleben hatte die Güte, mir die 
mundartliche Aussprache zu übermitteln. Herrn Kühmstädt verdanke ich mancherlei 
Auskunft über Dorf- und Flurverhältnisse. — 4) Die ursprüngliche Dorfanlage ist 
wohl völlig verwischt. Vielleicht lag der Mittelpunkt des Ortes an der alten Kapelle 
(jetzt Backhaus; vgl. Brückner 19 und P. Lehfeldt 16). 


56 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartlffhe Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
leiben 1349—50 (Lip- 
pert und Beschorner 
XXXV 8); DBuffe- 
leibin, Bufeloyben u. 
Die Nesse 5) De Nüsse Buffleiben 1378 [39] 
Das Lämmerried ®) Lämmerred ? das rith 1510 3%) 
Der Mühlhof’) ebs. | 
Die Mühle ®) ebs. 
Der Mühlhügel Mühlhögk 
Der Mühlweg Am Mühlwägk 


Das breite Fleck ?) Der brete Fläck 
Der Pfullendorfer Steig | An Funnerschen Stiegk 


In der Lache In der Lach keyn der Lache 1365 
Die Lache 1°) De Lach [35a fol. 31a]; In der 
Der neue Weg Der nawe Wägk Lache 1383 10) 

Das lange Feld 1) D’s lange Füäld 

Das Westerfeld 1?) ebs. In westirsfelde 1365 

[35a fol. 31a] 

Das Mittelfeld 1?) Meddelfäld In deme mettelfeilde 
Der Mittelsteig MeddelStiegk 141914); Im mittil- 
Das Remstädter Feld!#) | Das Rem$ter Feld felde 1426 1%) 


Der Erfurter Weg!) |Der Erfsche Wagk ? die Straße 1438 [354 
fol. 109a. b] 29) 

Der Gothaer Weg Der gothsche Wagk |Uf den weg gothan 
14. Jh. [35e fol. 47] 30); 
uf den alden goter 
weg 1510 3%) 

Das Schildchen 19) Ds Schillichen Gegen den schilthich 
14. Jh. [35e fol. 47] 30) 


5) Die Nesse bildet die Nord- und einen Teil der Ostgrenze der Flur. — 6) Gemeinde- 
wiese an der Nesse. — 7) Land zur Mühle gehörig. Als Zins war zu entrichten: 
4 Mltr. Weizen ans Kloster Georgenthal und 4 Mltr. Korn an die Pfullendorfer Kirche 
(mündl. Mitt... — 8) An der Nesse gelegen. — 9) Wiese an der Nesse. — 10) Die 
Lache ist ein l. Zufluß der Nesse. Auch die Gemeindeländerei auf beiden Ufern des 
Baches heißt: die Lache. — 104) Aus: Ltr. Berlt von Aschere, burger zu Gotha, 
Or. des Kl. Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ Is, 351. — 11) An der Pfullen- 
dorfer Flurgrenze. — 12) Der westlichste Teil der Flur, nach Warza zu. — 13) Das 
Feld sw. vom Dorf. — 13%) Aus: Ltr. Fritsche Kerstans, Or. des Kreuzkl., StA. 
Gotha QQ Ie 2 (11). — 14) An der Remstädter Grenze. — 14%) Aus: Ltr. hans 
wintemuller, Or. des goth. Kreuzklosters, StA. Gotha QQ Ic 2 (8). — 15) Der Erfurter 
Weg kommt von Westen (von Warza her) und läuft östl. über Kindleben und 
Friemar. — 16) Flurstück im Winkel zwischen dem Gothaer Weg und dem Berg- 
rain. Hier soll ein Backhaus gestanden haben. Es ist die Sage verbreitet, daß 
Bufleben über die „Stättegrube“ bis zum Schildehen gereicht habe. Eher ist an- 
zunehmen, daß hier, am Gothaer Weg, nahe der Erfurter Straße, ehemals eine 
Herberge stand. 


Bufleben. 57 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen | 


sprache 
Die Quere 17) In der Quer dy getwera 1351 [35e 
fol. 46]°); An der 
getwere 1365 [35a 
Der Bergrain 18) Ufn Berge fol. 31a] 
Das Bergfeld 1°) Bergfald An deme kintleybin 
Die Mark 2°) De we berge 14. Jh.30); ebs. 
» St; ır 14a 
ee en | 
Der Teichsteig 22) Dichstiegk Uf dem tiogweg [?] 
Ueberm Teich 22) Awern Dich 14. Jh. 3°) 


Auf dem Goldhügel 2°) | Ufn Goldhegk 
Der Winkelweg 4) Winkelwagk 
Im großen Winkel) |Hingen im Winkel Im mittilfelde zeu den 


winkeln by deme 
pfaffin 1426 1%) 


Im Taubenthal 25) Im Dubedähl Uf dem tubental 14. 

Der Nonnensteig 2%) Nunnstiegk Jh. 3%); ebs. 1468 3%) 

Auf der Nonne ®%) Uf der Nunn 

Das Molschleber Feld | Molschleber Feld Veild keigin Malsleybin 
14. Jh. 30) 

Der Friemarische Steig | Der Friemersche Stiegk | am frymar wege 1510°%) 

Vor dem Flurzaun ?2”) |Vor den Floöurzün An der flurscheiden 

Igelseegrubensteig 2°) | Stättegrobenstiegk 1460 31a) 

Der Igelsee 28) Der Alsie gein der Egelsehe 

Gegen den Strick ebs. gruben 1468 3%) 


17) Ehemals sumpfiges Land (jetzt entwässert), nach Kindleben zu, nahe dem Schildehen. 
Der Boden galt als minderwertig. „’N Quarmächen bekommt kei’ Moän“, hieß es 
von den Erbinnen der dortigen Länderei. Früher im Besitz des Goth. Kreuzklosters. 
— 18) Früher breiter Rasenweg, abzweigend beim Schildehen vom Gothaer Weg nach 
Friemar und Molschleben zu. — 19) Das Feld nach dem Kindleber Berg zu. — 
20) Die Kindleber Grenze. — 21) Stättefeld, Stättegrube, das Land südl. vom Dorf 
längs der Gotha-Langensalzaer Straße. — 22) Der Teich, durchflossen von der Lache, 
liegt südl. vom Dorf. — 23) Nach der Friemarer Grenze zu. — 24) Im südöstlichsten 
Winkel der Flur, nach Molschleben zu. — 25) Beim Winkel, an der Molschleber 
Grenze. Das Flurstück soll seinen Namen davon haben, daß sich dort die Molsch- 
leber Tauben aufgehalten haben [?]. Wohl eher taubes — unfruchtbares Land. — 
26) Hügel am Weg von Bufleben nach Molschleben. Hier steht ein Kreuz, unter 
dem eine Nonne begraben sein soll. Wohl eher ehemaliges Land des Goth. Kreuz- 
klosters. 1814 am 12. April pflanzte hier im Namen der Gemeinde Jungfer Sophie 
Sabine Rang eine Friedenspappel. — 27) Sö. vom Dorf, im Molschleber Feld. — 
28) Der Igelsee, jetzt sumpfige Wiese, östl. vom Ort. Hier entspringt eine der Lache- 
quellen. — 29) Erbbuch des Augustinerklosters, Ltr. fratris Nicolai blumeners. — 
30) Liber Copiarum et Literarum S. Crucis in Gotha fol. 47, Priv. super bonis in 
Buffeleybin. Ohne Jahrzahl! — 30%) Aus: Ltr. hans Lantfusse, StA. Gotha Or. 
QQ II, 155. — 31) Priv. sup. bonis in Buffeleybin. Ich, Hermann v. B., bikenne, 
-.. daz ich habe vorkouft dorch min note willen von eyn halber hufe ezu Buffeleybin 
vire Maldir weyses Gothassches mazis ierlicher gulde ... vmme fumf marg lotiges 
silbers ... Darumme habe ich daz eigen der vorbeschrebin hufe wanne su eigen 


58 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der lange Rasen Der länge Röaäsenwägk | An dem langen graße 
reine 1460 ®1a) 

Der Diebsteig 3?) Deibstiegk über dem dipstigk 
Der kurze Rasen Der Röäsenwägk 1010) 
Das Eschenberger Feld | ebs. In dem veilde kegin 
Die Eschenberger Höhe | De Eschenberger Heh’| Escheneber ®°); kein 
Der Warth- oder Der Wiasenwägk Eschneber by der hei- 

Wiesenweg ®?) ligen breite 1426 1%) 
Die Warthe 3) De Wärth By der warten 3°) 
Der Abgang °%#) Der Agang ? by dem großin wehir 
Das Hengstried 35) Hengstflack 1460 312) 
Bäckerräschen ®®) ebs. 

Namen aus dem 

Ort: 

Kirchgasse 
Sackgasse 
Honiggasse 
Herrengasse 
Im Kittel 


In den Wünschelhöfen?”) 
Die Perlesgasse 
Die Waidhöfe 38) 


Flur Cobstädt !), 


Cobstädt 2) ?) Oobst Walther von Cobinstete 
1199 (Dobenecker II 


ist vor deme richter ezu dem male, waz Hug von Mulberg vfgelazen, der darob von 
gerichte wegen fride hat gebannet also gewonlich ist ...“, „in dem veilde kegin 


Gotha daz da heiset dy getwera ...“ — 31%) Aus: Ltr. hans werner, Or. 
des goth. Kreuzklosters, StA. Gotha QQ I® 4 (6). — 32) Der Diebsteig zweigt n.ö. 
vom Dorf nach OÖ. zu vom Warthweg ab. — 32%) Aus: Ltr. hans Retzmann, Or. 


des goth. Kreuzklosters, StA. Gotha QQ Ic 8 (5). — 33) Anhöhe mit weiter Aussicht 
nach der Eschenberger Grenze zu. Früher stand dort eine Krähenhütte. Gleichwie 
auf der „Nonne“ wurde auch auf der Warthe im Jahre 1814 eine Friedenspappel 
gepflanzt. — 34) Flutgraben an der Nesse an der Eschenberger Grenze. — 35) Das 
Futter vom Hengstried erhielten die Anspänner für die Spritzenfuhren bei Feuers- 
brünsten. — 36) Deputatländerei des Gemeindebäckers. — 37) Die Bedeutung dieses 
Namens konnte ich nicht erfahren. — 38) Die 3 Waidmühlen lagen an der Lache, 
sw. vom Dorf. Waidbau wurde bis 1842 getrieben. Der letzte Waidstein kam in 
die Oelmühle nach Herbsleben. 1378 [39] wurden für den Acker Waid 2'/, sol. „Weit- 
geilt‘“ entrichtet; im 16. Jahrh. (Erbb. des Amts Gotha, StA. Gotha PP II 3%) für den 
Acker „4 nuwe Gr.“. — Folgende urkundl. Erwähnungen sind mit modernen Namen 
nicht mehr zu belegen: 14. Jahrh. (Anm. 30): hinder deme kirchhofe; bi dem ryndwege. 
1435 (Anm. 29): eschiberger brucken, das pfarrgut; die Molsleuben kempnaten. 

1) Literatur: Brückner II 3, 23; Gelbke II 1, 504; Lehfeldt VIII 16; 
Mosch und Ziller I 230 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, 
Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Cobstädt ist in den stumpfen Winkel ein- 


Bufleben. — Cobstädt. 


59 


Moderne Namen 


Feld gegen Seebergen 
Der Rothgraben ®) 

Die Laiten 

Der Gothaische Weg 
Der kleine See 5) 

Die Schlammfurth 6) 
Weg von Seebergen 
Am Teichrand ’) 

Am Röddelsbrunn ®) 


Weg von Tüttleben 
Die Sackpfeife 

Hinter Grabsleben 
Der Pfaffenstieg ?) 
Auf dem Hundsrück 10) 
Die Worben 1!) 

Das Osterfeld 12) 
Straße nach Grabsleben 


Hinter dem Beil 13) 


Auf der Thongrube 


Vor dem Stiegel 1#) 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Das Sibersche Fäld 
Ruetgröaben 

De Leden 

Got’sche Wägk 
Klene Sie 
Schlamfort 
Sibargksche Wägk 
Am Dichränd 
Röddelsborn 


Tietlaber Wägk 


Sackfiefe 

Hinger GrabSlämn 
PfaffenStiegk 
Hondreck 


Wormn 

Usterfäld 

Der Grab$läbsche 
Stiegk 

Hinger den Biel 


Thongroum’n 


Hinger der Stägel 


Urkundliche Formen 


1101);Kunemundvon 
Cobinstete 1217—27 
(Dobenecker 112425); 
Cobenstete 1288 
(Schwarz. Georgenth. 
Kop. fol. 159); Cobin- 
stete 1299 (ebd. f.33); 
Kobenstete1353[20e] 
Uf der Läden 1641 %) 


Die Kleine Sich 1641 

Bei der Schlamfort 1641 

Sebergischer Weg 1641 

Am Teichdamm 1641 

Bei dem Rödelsbrunn 
1641 

Uberm Tuttlebischen 


Weg 1641 

„Ein dreieckigt Stück, 
die Sackpfeuf ge- 
nannt“ 1641 


Ueberm Hundsrücken 
1641 

Ober der Worben 1641 
osterfeld 1641 


Hinter der Beil, Hin- 
term Beil, An der 
Biell 1641 

[?] Gottes Leimgruben- 
stück 1641 

Vor der Stiegel 1641 


gebaut, den Rothgraben und Rettbachgraben beim Zusammenflusse bilden. Die einzige 
Dorfstraße folgt dem gekrümmten Lauf des Rettbachgrabens. — 4) L. Zufluß der 
Apfelstädt. — 42) Aus: StA. Gotha PP IIb. — 5) Jetzt Land nach Seebergen zu, 
unter dem Rothgraben. — 6) Durch den Rothgraben oberhalb des Dorfes. — 7) Westl. 
vom Dorf am Rothgraben, sumpfige Wiese. — 8) Oberhalb der Worben, nach Grabs- 
leben zu. — 9) Nach dem Filialdorf Grabsleben. — 10) Nach Grabsleben zu. — 
11) Die Worben waren Wiesen, die sich halbmondförmig oberhalb des Dorfes nach 
Grabsleben zu hinzogen. Jetzt Ackerland. — 12) Im Östen der Flur. — 13) Unter- 
halb der Worben. — 14) Die Stiegel ist eine Art Fallbrücke mit Thor über den Dorf- 
graben. Sie war in Cobstädt am Nordausgang des Dorfes, da, wo der Gothaer Weg, 
der Tüttleber Weg, der Pfaffenstieg und der Grabsleber Steig einmündeten. Die weitere 
Befestigung bildete die Mauer (Lehmwand). Der Rettbachgraben schützte das Dorf im 
Süden, der Rothgraben im Westen. Das Angerthor schloß die Straße nach Seebergen, 
das Hirtenthor den östl. Ausgang. 


60 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


% 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Die Dunkelgrube !°) 
Feld gegen Grabsleben 
2 


Deber den Rettbachs- 


Donkelgröum’n 
Grab$laber Fäld 
? 


De den Reb’ch- 


Uf die Dunkelgruben, 
die kleine Dunkel- 
gruben 1641 

Die Wolfsgruben 1641 


flecken fleckern 
An der Fahrt ebs. 
Die Walschlebs- unbekannt 
wiesen 16) 
Feld gegen Apfelstädt | ApfelStefäld 
Der Rettbachsgraben | Reb’chgröam’n 
Das Brett Brädt Am Bredt 1641 
Im Naßländchen Naßlängchen Im Noßländchen 1641 
Das Schildchen 17) Schillchen- Ufm Schillichen 1641 
Die Fischgrube Fischgröum’n 
In den Gosselswiesen | Gosselsweäsen Die Goßelswiesen 1641 
Der Diebssteig 1°) Diebsstiegk Der Diebsteig 1641 
Der Galgenberg 18) Galgenbärgk Ufm Galgberg 1641 
Das Kranichthal 1°) ? Am Cranichthal 1641 
Die Dunsen 2°) Donsen In der Tuntzen 1641 
Hinter Göpels Teich |Hinger Gebel$ Dich |Gilbelsteich, Hinterdem 
Rinderplatz Ringerplätz Gibelsteich 1641 
Pferderied Pfäreried j 
Das Angerthor 14) ebs. Vor dem Angerthor 
1641 
Das Hirtenthor 1%) Hertsthor Vorm Hirtenthor 1641 
Die Waidmühle 21) Wedmillen Waidtmühle 1641 
Am Selbachsgraben ??) 
Der Teichgarten 
Das Gottesland 
Das Schuelstück 
Die Pfarrgelengen 
Das Schloßpfarrland 
Bei dem hohen Mahl- 
stein 
15) Am Gothaer Weg, dicht hinter dem Dorf. — 16) Auf der Generalkarte am 
Weg nach Großrettbach eingezeichnet. — 17) Grundstück (jetzt bebaut) am Süd- 


ausgang des Dorfes. — 18) Der Diebssteig führt nach dem Galgenberg an der Wanders- 
leber Grenze. — 19) N.ö. vom Galgenberg. — 20) Vor der Separation Sumpfland. — 
21) Cobstädt hatte das Recht, Waid anzugießen und zu bereiten. Diese Gerechtigkeit 
lag auf dem „Waidhof“. Schon zu Brückners Zeit (vgl. S. 24), sicher aber 1813 
wurde kein Waid mehr hier gebaut (M. u. Z. 232). Die Waidkultur ist nicht einmal 
dem Namen nach mehr bekannt. — 22) Folgende Namen von 1641 sind nieht mehr 
nachzuweisen. 


Cobstädt. — Alt- und Neu-Dietendorf. 61 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Hinter dem Kirchhofe 

Am Steinbruch 

Am alten See 

Im Baumgarten 

Ueber dem Rodenborn 

Am Mühlweg 

Ein Flecklein Wein- 
berg ?®) 

Der Hopfgarten *%) 

Am Lügenhöge 

Bei der Obristenfort 

Vorm Anger 

Vor dem Feldgewende 

Uf dem Krautgarten 

In der Hülle 

in dem heynerheyn 
1353 25) 


Flur Dietendorf (Alt- und Neu-) !). 


Alt-Dietendorf ?) 3) ebs. Ditendorp 1147 (Mini- 
sterialen von) (Do- 
benecker I 1585); 
Diedendorp (Herwin 
v.) 1184 (Dobenecker 
II 70), 1192 (ebd. 
II 904), 1194 (ebd. 
II 950); Dytentorf 
1275 [35a fol. 35], 
1336 [35a fol. 30]; 
Dietendorf ?) 1641 
(Flurbuch) 


23) „Ein Flecklein Weinberg, so aber nicht vorhanden noch zu finden.‘ Es gehörte 
(wie der größte Teil des Ortes und der Flur) dem Kloster Georgenthal, später zum 
Amt gleichen Namens. Auch am Galgberg wird 1641 ein Weinberg erwähnt. — 
24) Cobstädt hatte die Braugerechtigkeit. — 25) Aus dem Reinhardsbrunner Kopial- 
buch (StA. Gotha RR I 18): „Des Abts von Rainhartsborn Verschreibung über 3 & 
14 Schillinge ... in indagine quae dieitur vulgariter in dem heynerheyn.“ 

1) Literatur: Alt-Dietendorf: Brückner II 3, 28; Gelbke II 2, 31; 
Lehfeldt VII 18f.; v. Strenge, Die Herrnhuter-Kolonie Neudietendorf, Mitt. 
d. Ver. f. goth. Gesch. 1904, 45 ff. Neu-Dietendorf: Brückner III 11,17; Gelbke 
II 2, 112; Lehfeldt VIII 156. Da beide Fluren ursprünglich vereinigt waren, werden 
sie hier gemeinschaftlich behandelt. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General- 
karte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Neu-Dietendorf liegt auf dem 1., Alt- 
Dietendorf auf dem r. Ufer der Apfelstädt. Auf dem r. Ufer lag früher das Rittergut 
und Dörfehen Altehof (Strenge 45). 


62 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 
Moderne Namen Manu Urkundliche Formen 
sprache 

(Neu-Dietendorf) 

Das Frankenthal ®) Frankenthöäl 

Das Eulengeschrei5) |? 

Der Lindenberg 5) Lingenbärgk Am Lindenberge 1641 

Der Weachhügel 5) Wachhögk 

Das Brückenstück Brek$tick 

Die Teichwiesen Dichweäse Hinter dem Deiche 1641 

Der Neuenborn ®) Ninborn Vorm Neunborner Wege 
1641 

Der Gamstädter Weg | GamSterwägk Die Gambster Hohle 
1641 

Der Rosenbusch ?) Rusenbosch Am Rosenbusch 1641 

Der Mittelrain Mettelrain Am Mittelrasenwege 
1641 

Das Weimarthal ®) Wimmerdoal Im Weymarthale 1641 


Hinterm Flurzaun 
Der Grasgarten 
Gehege-Berg ’) 


Hingern Flurzün 
Der Gröäsgörten 
Gebärk 


Vorm Fluhrzaun 1641 


Holzweg Holzwäg 

Rollbrunnen 10) Rollborn 

Katzgrube 1!) Katzgruewen Uf der Katzengruben 

Großes und kleines | Fährgeh 1641; Uf der Leimen- 
Pferdegehege 1?) grube 1641 

Die Apfelstädt Apfelst 

Zieglers Wiese Ziegler$weäsen 

Johnsens Wiese Jansensweäsen 

Stockwiese 13) Stockweäsen 

Aue Auwe Die Awe 1641 

Johannisberg 14) Gehannesbärgk Ufm Johannisberge 

1641 
Holzberg Holzbärgk Ufm Holtzberge 1641 
Kirschberg oder Kirch- | Kerschbärgk 


berg 15) 


4) Das Frankenthal liegt an der Kl.-Rettbacher-Ingersleber Grenze. — 5) Der nördl. Teil 
des Lindenberges heißt das Eulengeschrei (an der Kl.-Rettbacher Grenze). Der Wach- 
hügel bildet den südl. Vorsprung des Berges über der Frienstädter Straße. Hier standen 
1813 die Wachtposten der Franzosen (mündl. Mitt.). — 6) Zwischen dem Gamstädter 
und dem Frienstädter Weg. Früher waren dort Krautländer, jetzt Gutsland. — 7) Flur- 
teil nördl. von Neu-Dietendorf. — 8) An der Apfelstädter Flurgrenze. — 9) Ueber 
der Ingersleber Straße; alter Weinberg? — 10) An der Ingersleber Flur; vgl. diese. — 
11) Nach mündl. Mitt. keine Vertiefung, sondern „Hügel neben einer Lehmgrube“. — 
12) Land im Östen der Ortschaften zu beiden Seiten der Apfelstädt. Vor der Separation 
war dort Pferdeweide und Weidenanpflanzung; dann wurde das Land eine Zeitlang 
unentgeltlich ausgetan, jetzt ist es urbar und im Besitz verschiedener Einwohner. — 
13) Jetzt Land. — 14) Im Südosten der Flur, nach Ingersleben zu. — 15) Der 
jetzige Name ist Kirsch- oder Schieferberg. Das Meßtischblatt hat Kirchberg. Von 
Ausgrabungen oder sagenhaften Ueberlieferungen ist nichts bekannt. 


Alt- und Neu-Dietendorf. — Eischleben. 63 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Bohnengärten | ? 
Das Kollegium 16) " 
Herbstwiese Härbstweäse Die Herbstwiese 164] 
Die Bergmühle . | Bergmöllen 
Das Raubthal !7) ? 
Der Altehof 18) Ale Hof 
Lange Else Lange Else 
Ahn der Molßdorfer 
Hohle 1641 
Uf den Köpfen 1641 
Die Langestrieges 1641 
Die Bornwiesen 1641 
Der Hüttenberg 1641 
Zwischen den Bergen 
1641 
Am Fuchsloch 1641 
Uf der Wüste 1641 
Ufm Sandgraben 1641 
Ufm Stollbron 1641 
Der Schlaufweg 1641 
Flur Eischleben ). 
Eischleben ?) ®) Eischläm’n Eigesleibu 796 (Doben- 
ecker I 65); Isleiben, 
Das Heckfeld ®) ebs. ? Islebe v. 900 (Do- 
Der Marbachsgraben °) | Mardbachsgröaben benecker I 294); Eis- 


Die vorderen und hin- |De vördersten und hin-, Iyben 1143 (Doben- 
teren Marbachstheile | gersten Mardbachs- | ecker I 1458); Eis- 


thele leiben 1169 (Doben- 

Auf dem Marbache Ofm Mardbeche ecker II 381); Eis- 

Die Rosenburger Rosenburger Diche leibin, Eisloybin, Eis- 
Teiche ®) loyben 1378 [39] 


16) Hinter den südl. Gärten von Alt-Dietendorf; Bedeutung unbekannt. — 17) Nicht 
mehr bekannt. — 18) Die Stätte des alten Rittergutes der Herren v. Wittern in Neu- 
Dietendorf. Vgl. Anm. 3. 

1) Literatur: Brückner III 7, 34; Gelbke II 2, 37; Lehfeldt VIII 20f. 
— 2) Für Uebermittelung der mundartlichen Aussprache bin ich Herrn Pfarrer W. Bur- 
bach, ehemals in Molsdorf (jetzt in Seebergen), zu Dank verpflichtet; mündliche 
Auskunft erhielt ich in sachkundigster Weise von Herrn Geometer Nagel in Eisch- 
leben. Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse.. — 
3) Der Ort wird durch den Semmichbach in zwei unregelmäßig gebaute Teile zerlegt. 
Die Arnstadt-Erfurter Straße führt an der Westseite des Dorfes vorüber. Die Flur 
gewährt infolge der Bewässerung und der vielen Wiesen einen weit weniger nüchternen 
Anblick als die meisten übrigen zusammengelegten Ländereien. — 4) Das Heckfeld 
nimmt den südl. und sw. Teil der Flur zwischen Kirchheimer und Molsdorfer Flur 
ein. — 5) Grenzgraben nach Rudisleben zu. — 6) Flurort an der Kirchheimer Grenze, 
jetzt Wiesen. Es wurde dort Mauerwerk gefunden. 


64 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


u Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der große Sömmel oder | Der grueße Sömmel pobin dem semal 1428) 
Simmel ?) 
Die Schützenburg $) Of der Schützenborgk 
Die Vogtei $) ebs. 
Der Bierweg ’) Am Bierwägke 
Ueber der Aue Öwer der Auwe In der auwe 1428”) 
Ueber dem Anspanns- |Uwer den Anspanns- 
rand 10) röane 
Die Laite Of der Lide 
Ueber dem hohen Rande | Öwer den huechen Räne 
Das Himmelreich !}) Himmelrich 
Der Krummbogen 1?) |Krommbogen 
Auf der Gera Uf der Gire aqua dieta wera, bach 
Die Vorder-Weiden Vödrewiden wera 1378 [39] 1%) 
Das Ochsenfleck 12) Ochsenflack 
Der Winkel 1?) ebs. 
Die Wipfra 13) Wipfer Die Wipfrau 1572 (An- 
Der Wiesenhof 1#) Wesehof schläge der Aembter, 
Die Mühlstatt 15) Melstoatt StA. Gotha O I sub 
Ueber der Mühlstatt |Öwer der Melstöätt OL) 
Das Kugelleich 16) Külleche 
Der Elsterberg 17) Am Alsterbargke 
Der Tatengraben 13) Der Tätergröaben 


AufderMolsdorferHöhe | Uf der Molsdorfer Hihe 
Das große Feld!P)| Das grüeße Feld 


7) Im Winkel zwischen Gera und Wipfra. Hier wurde ein Urnenfeld aus der 
La Tene-Zeit freigelegt. Vgl. Das Urnenfeld auf dem Simmel bei Eischleben von Prof. 
Dr. G. Florschütz, Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch. 1903, 81 ff. — 72) Aus: Ltr. Curd Mynner, 
Or. des Kl. Ichtershausen, StA. Gotha QQ IP 81. Das land ging zu lehen: „eyme 
vicarien der capellen der sichen, gelegen vor Erforte, by Ilnerschehoffe“ [!]. — 8) Die 
Schützenburg: Flurort zwischen Simmel und dem Dorf; Terrasse nach der Wipfra zu. 
Es soll dort eine Burg gestanden haben. Der Flurteil auf dem 1. Wipfraufer, unterhalb 
der Schützenburg, heißt die Vogtei. — 9) Feldweg vom Dorf nach den Rosen- 
burger Teichen zu. — 10) Früher Buschwerk von Birken und Eichen; Gemeindeteile. 
Zu jedem Haus gehörte ein Teil, außerdem zwei Marbachsteile und ein Semmichsteil. 
— 11) Wiese in einem alten verkiesten Flußlaufsbogen der Wipfra an der Ichters- 
häuser Straße. — 12) Wiese in einem Wipfrabogen. — 12%) Im „Register der Mark- 
grafen von Meissen‘ 1378 wird bei Eisleben ein „bach wera“ erwähnt. Die Stelle 
hat folgenden Wortlaut: „Item ein fischer von Eisleyben gibt jerlich 26 gericht fisch 
von dem bach wera die doselbst fleust, ein gericht 10 d wert.“ Der Name wird 
sich auf die Gera beziehen. — 13) R. Zufluß der Gera an der Molsdorfer Grenze. 
— 14) Wiese auf dem r. Wipfraufer nw. vom Dorf. Dicht dabei: — 15) Die Mühl- 


statt, wo 1901 große Quadern und ein Mühlstein ausgegraben wurden. — 16) Flache 
Wiese in einem ehemaligen Wipfrabogen am Westausgang des Dorfes. — 17) Nach 
Molsdorf zu. — 18) Künstliche Vertiefung an der Molsdorfer Flurgrenze. Dort soll 


ein Schlupfwinkel der Zigeuner (,Tatern‘) gewesen sein. — 19) Das große Feld liegt 
zwischen der Ichtershäuser-Erfurter Straße und der nördl. Flurgrenze. 


Eischleben. 


65 


Moderne Namen 


Der vordere Rasenweg 


Der Schlufter ?°) 
Auf der Marke?!) 
Der hintere Rasenweg 


Vor dem Diebsteige ??) 

Ueber der alten Lehm- 
grube 

Ueber der Straße 

Beim Görgen ?°) 

Großer und kleiner Sin- 
Jörgen ?°) 

Semmichfeld®%) 

Beim Baume 

In der Schanze ?°) 

Der Semmichbach 2%) 

Der Kirstensbrunnen ?”) 

Semmichwiese ?®) 

Erlen 

Hausfleckchen 

Die Rockhäuser Quer- 
linge 

Die Mönchwiese ?°) 

In der Wiese 

Die vorderen Querlinge 


Die vorderen und hin- 
teren Stämmelchen 

Der Steinbruch 

Die Sackpfeife 3°) 

Hinter dem Gottesacker 

Brauhausgarten 


M ER deenliche Aus- 
sprache 


Der vörderste Röäsen- 
wägk 

Der Schlofter 

Uf der Möärke 

Der hingerste Röäsen- 
wägk 

Vör dem DiebStiege 

Ober der älen Lehm- 

. grüebe 

Öber der Ströße 

Bin Jergen 

Grüeßer und kleiner 
Sinjergen 

Semmichfeld 

Bin Baume 

In der Schänze 

Semmichsbäch 

Bin Kerschensborne 

Semichswese 

ebs. 

Hüsfleckchen 

De Rocksener Quar- 
länge 

Mönchswese 

In der Wesen 

De vördersten Quar- 
längen 

De vördersten und hin- 
gersten Stämmelchen 

Stenbruch 

De Sackfifen 

Hingern Gottsacker 

Bruhusgörten 


Urkundliche Formen 


20) Ein Wassergraben, der durch das ganze Feld, von der Molsdorfer bis zur Walters- 
leber Grenze läuft. — 21) Längs der Möbisburger Flurgrenze. — 22) Nach der Walters- 
leber Grenze zu; nicht mehr vorhanden. — 23) Zwei Grenzsteine an der Eischleber- 
Waltersleber Grenze. Wahrscheinlich trugen sie das Bild des Schutzheiligen vom Ichters- 
häuser Kloster (St. Georg), doch konnte ich dies nicht bestimmt erfahren. — 24) Das 
Semmichfeld erstreckt sich zwischen der Wipfra und der Erfurter Straße. Es ist von 
feuchter Beschaffenheit. — 25) Terrassenförmige „Schwedenschanzen‘“ zwischen der 
Erfurter Straße und dem Kirstensbrunnen. Von Funden ist nichts bekannt. 
26) L. vielquelliger Zufluß der Wipfra. — 27) Stark eisenhaltiges, sehr kaltes Wasser. 
Nebenquelle des Semmichbaches. — 28) Quellige Wiese am oberen Semmichbache. — 
29) Es ist nicht bekannt, zu welehem Kloster die Wiese gehörte. (Dem Erfurter 
Peterskloster?) — 30) Nach der Form benannt. Wiese auf dem 1. Ufer des Semmich- 
baches östl. vom Dorf. 


Gerbing, Flurnamen. 5 


66 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


'Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Bei der Waidmühle ®!)| Bi der Wedmöllen 


Hinter Internau’s Hinger Intrau’s Görten 
Garten 3?) 
Der Mühlweg Mölwägk 


Das Mühlgärtchen 3#%*) | Mölgartchen 

Der Klapperbrunnen 3°) | Klapperborn 

Der Weingarten 3%) Wingörten 

Die Hölle 35) De Hell 

Der Wirthswinkel 3%) | Awertswinkel [!] 
Öttschleber Brunnen 3%) | Ottschläber Born 
Die Gottesflecken #7) | Gottsfleckchen 


Die Aue 3%) De Auwe 
Landknechtsecke 38) Landknachtseck 
Die Maßen 3%) Mößen 
Die Krautländer 3%) Krutlänger 
Hinter der Mühle Hinger der Mölle 

Namen aus dem 

Ort®®?): 

Mönchsgasse 


Kirchgasse 4) 
Der Zeugmantel 
Der Sperlingsberg 


31) Die Waidmühle lag am Östausgang des Dorfes, am Mühlweg, nach Kirchheim 
zu. Noch vor einigen Jahren wurde der letzte Waidstein als Brunnenstein be- 
nutzt. —- 32) Nach dem Besitzer genannt. — 322) Sö. vom Dorf, am Mühlgraben. — 
33) Auf dem r. Wipfraufer; eine Quelle, „die Sprünge macht“. — 34) Zwischen 
Mühlweg und Wipfra. Noch in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts stand 
dort ein starker Weinstock. Er ist mit der Separation verschwunden. — 35) Gutes 
Land an der Kirchheimer Grenze. — 35%) In einer Wipfraschleife an der Kirch- 
heimer Grenze. — 36) Quelle an der Kirchheimer Grenze; nach einer wüsten Dorf- 
stelle benannt. — 37) Kirchengut? In einer Bucht des l. Wipfraufers. — 37%) Auf 
dem 1. Wipfraufer, an der Kirchheimer Grenze. — 38) Auf dem r. Wipfraufer. 
Die Wiese gehörte früher zum Vorwerk Holzhausen. — 38%) Gemeindeland auf 
dem 1. Wipfraufer, nach Kirchheim zu. Brückner 37 f. erwähnt als Gemeinde- 
güter noch: Ochsen-Winkel, Bakswinkel, die Große Gemeinde (im Semmich), die 
Kleine Gemeinde (ebendort), Kirstensbrunn und Semmichsbach; die Mühlstatt und 
Krombogswinkel (nach Molschleben zu), Annpanns- und Ebertswinkel nach Kirch- 
heim zu. — 39) Die Dorfanlage hat sich wahrscheinlich durch die häufigen Ver- 
wüstungen bedeutend geändert. Noch jetzt gibt es viele wüste Hofstätten. — 40) Am 
Ausgang der Kirchgasse muß früher eine Brücke über die Wipfra geführt haben. 
In den 50er Jahren fand man dort noch Quadersteine und ein großes steinernes 
Kreuz. (Mündl. Mitt. durch Herrn Geometer Nagel.) — Die Ichtersh. Urk. von 1428 
(Anm. 7%) enthält noch den jetzt nicht mehr bekannten Namen: benedin dem 
elrichwege. 


Eischleben. — Emleben. 


Flur Emleben!!). 


67 


Moderne Namen ?) 


Emleben 5) 


eedertliahe Ans 


sprache 


Emläm’n 


Das Bocksberger Feld ®) | ? 


Im alten Rod 5) 
Unter dem Bocksberge 
Pfingstgehege ®) 


Ochsenwiese 


Kleine Leina 


In äelen Rod 
Ongern Bocksbaergk 
Pfengstgehäg 


ÖOchsenw6asen 


Kleine Lien 


Urkundliche Formen 


Milii 919—936 (Doben- 
ecker I 348); Imi- 
lebe 1005—1012 (Do- 
benecker I 629); 
Emeloybin 1346 [35a 
fol. 38] %) 

Dasboxbergfeld 145314) 

In dem alden rode 
1453 1%); Das alte 
Rod 1641 15) 

an dem boglberge 
1469169); An dem 
buchsberge 1490 17) 

Dieochsenwesen 144519); 

Die Ochsenwiese 
1641 15) 
Ueber den lyna graben 


144518); pobin der 
lyna 145019); Under 


der lyna 149014); 
Bie dem lyngrabin 
1479 8%) 
Im Hambach ’) In Hammach In dem hanbach 1479); 
Zuckerloch Zockerloch Der Hambach 164115) 
Kittelwiese $) Kettelsweasen 
ebs. Der Mahr-Acker164115) 


Maueracker °) 


1) Literatur: Brückner II 7, 34; Gelbke II 2, 602; Lehfeldt XXVI 
20 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. Besonderen Dank schulde ich Herrn Schultheiß Armstroff, der mir 
mancherlei mündliche Auskunft gab und mir durch gütige Vermittelung des Herrn 


Pfarrer Blankenburg auch die mundartliche Aussprache übermittelte. — 3) Em- 
leben — an der Kreuzung der alten Straßen Schmalkalden-Gotha und Arnstadt-Eisenach 
gelegen — besteht der Hauptsache nach gegenwärtig aus einer breiten ost- westlich 


laufenden Straße und, getrennt davon, aus einer längs der „alten Straße‘ gebauten, 
südlich gerichteten Häuserzeile.e Der vielen verheerenden Brände wegen läßt sich der 
ursprüngliche Bauplan nicht bestimmen. — 3%) Da die Niederschrift des Reinhards- 
brunner Kopialbuchs aus dem 16. Jahrh. stammt, ist diese Namenform auch nicht 
früher anzusetzen. — 4) Nach Brückner 38 heißen die „Dreifelder“ Bocksberger, 
Hirzberger und Oesterfeld.. Da die Generalkarte diese Einteilung nicht hat, kann ich 
die Namen nur annähernd nach der Flurlage ordnen. — 5) Sw. Flurteil vor dem 
Wannigsrodaer Holz. — 6) Pferdeweide der Anspänner bis zu Pfingsten. — 7) Der 
Name ist auf der Generalkarte längs des Kl. Leinakanals eingetragen. Ob sich an 
dieser Stelle früher ein „Hambach‘“ mit der Leina verband, ist mir unbekannt. — 
8) Am Kl. Leinakanal. — 8%) Aus: Ltr. Heinrich von Hoestel, burger zeu Gotha, Or. 
des goth. Kreuzklosters, StA. Gotha QQ Ic 5 (11). — 9) Ebd. nahe der Uelleber Grenze. 
5* 


68 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Im Karn !) ebs. In dem Karn 1469 16) 
Junkersteg 1!) Jongerstiegk 
Junkerswiese 11) Jongersweasen 
Im Junkersgarten JongerSgöärten 
Junkershohler Graben |? 
Im Boden Em Boden 
Ried 1?) Ried ufs alde ryeth 1492 20) 
Schierwiese Schier$weasen Bie dem schar an dem 

anspan 145019); An 

Oberanspach 13) Öberamsel dem anspanne 
Das Schar 13) 's Schäer 146915); Das Ober- 


und Unter-Anspach 
1641 15) 
Der Sehe 1641 [15] 


Der Seetheil ?!) Ufs Sietheil 


Der Schützenrain ??) Schötzenrain 
Hinterm Höfchen 2) |Hängern Hoefchen 
Im Keller ?%) ebs. 
Der Kellerhof ?®) Im Keller$hof 
In der Gipten ®) ebs. 
Am Hambacher Weg |Am Hemmachschen 
Waägk 
In der Leinecke In der Linäcken In dem Iynwinkel 
Auf der kleinen Waid-|Of der kleinen Waid-| 1479%) 
mühle 26) möllen 
Gänseweide ebs. 
Auf der großen Waid-|Of der grüßen Waid-|gein der weit moln 
mühle 26) möllen 1479 %) 
In den Braumalßen Braubmäßen 


Auf dem Steinbach ?7) | Steimich Uf dem steyne 1477 


[?]??); Im steynfelde 


10) Am Graben, der durch das „Anspach“ läuft. — 11) Am Leinakanal bei der 
Uelleber Grenze. Der Junkersteg führt über den Leinakanal, die Junkerswiese 
grenzt daran. Die Lage des Junkershohler Grabens ist unbekannt. Ob die Länderei 
zum ehemaligen Oberaspachischen Rittergut gehörte, ist unbekannt. — 12) Gemeinde- 
wiese west]. vom Dorf. — 13) Gemeinderied westl. vom Dorf. — 14) Erbb. des 
Augustinerklosters fol. 1134 b, Ltr. Rolde Mecheln in Friederichrode. — 15) Aus: 
Emlöbisches Flurbuch 1641, StA. Gotha PP III 4. — 16) Aus: Erbb. des Augustiner- 
klosters fol. 1124. b, Ltr. Heinrichs Küwer. — 17) Aus: Ebd. 115b. 116%, Ltr. Hans 
Tuten. — 18) Ebd. fol. 114b. 115%, Ltr. Hans Landeeken. — 19) Ebd. fol. 1162. b, 
117a, Ltr. Claus Landeckes. — 20) Ebd. fol. 117% b, Ltr. Curt butteners. — 21) Sehr 
sumpfige Wiese sw. vom Dorf; grenzt an den Sichen. — 22) Alter Triftweg (jetzt 
verschwunden), nach dem Bocksberg zu; Besoldungsstück des Dorfschützen. 
23) Flurteil (Garten) westl. ans Dorf grenzend. — 24) Am westl. Dorfausgang. — 
25) Beim Edelhofgarten. — 26) An den früheren Waidbau ist jede Erinnerung ver- 
schwunden. Der alte Waidstein lag bis in die 60er Jahre noch vor der alten Schenke. 


— 27) Flurteil auf dem r. Ufer des Kl. Leinakanals. Ein kleiner Bach fließt dort in 
den Kanal. 


Emleben. 69 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
1590 [?)!); Uf das 
steymich 1492 20); Ufs 
steymichs 1492 20) 
Die Mädergasse ?3 Mädegaß \ 
Der Röderteich ’s Rödertichelehen [as m a 
5 ger 
Das Hirzbergs-|Herzbärgksfeld felt 1477 22); In dem 
feld?) herezberger velde 
Die hohe Wiese ®®) Huhwe6asen 1479 %) 
Schindswiese 30) Schöngsw6asen 
Der Westerbach oder | ebs. gein dem westebach- 
Wiesengraben ®!) borne 1445 18); Aufm 
Vor dem Hirzberg Vern Herzbärgk westerbache 1641 15) 
Der Marienstein 313) u 
Die alte Straße 3°) De äele Ströß an der Straße 1453 14) 
u. 146916); an der 
gotischen strasse 
Die Stunde 3%) De Stun’ 1453 14) 
Dornbüschchen °°) Dornböschchen by dem dornreyne 
1479 &) 
Vor dem Katzenhügel°®) | Katzenhögk an dem katzenberge 
In der Rohrwiese®’) | Ruhrweasen 1490 17) 
Die Geierslache 38) Gir$lachen An der gerslachen 
Aufder Petriröder Höhe | Ofder Petzgeröder Hüh’| 149017); Die Giers- 
Am Wachhügel 3°) Wachhögk lachen 1641 15) 
Am Bornberg *°) Barnhögk In dem wormberge 


1479%) [?]; Uf dem 
wormberge 1453 1#) 
[?]; In der wormer 
kele 1490 17) [?] 


28) Der Graben der Mädergasse (an der Wannigsröder Grenze) speist den Röder- 
teich. — 29) Der südl. Teil der Flur nach dem Hirzberg zu. — 30) An der Wannigs- 
röder Grenze. — 31) Jetzt nur noch langgestreckte Wiese an der Wannigsröder 
Grenze. — 312) Hoher, auf einem aufgeworfenen Hügel stehender Stein, mit den 
Umrissen (Relief) eines Marien- und eines Heiligenbildes. Die eingeritzte Schrift ist 
nicht mehr zu entziffern. Der Stein steht an der Alten Straße, über dem [Kranich-] 
Moor (s. Petrirode), neben der Marienwiese. — 32) Aus: Erbb. des Augustinerklosters 
fol. 113b. 1142. b, Ltr. Curd Groben. — 33) Die Straße Tambach-Gotha. Sie führte 
von Emleben aus auf der Höhe (westl. der jetzigen Straße) über dem Moor hin, am 
Marienstein vorüber, durch die Heide und vor dem Hirzberg abwärts nach Hohen- 
kirchen zu. Ein Zweig führte durch den Hirzberg nach Catterfeld und Schönau. — 
34) Aus zwei „Geren“ gebildetes Flurstück von der Form einer Sanduhr. Jetzt verackert. 
— 35) Ehemals großes Schlehengebüsch an der Petriröder Grenze. — 36) Südl. vom Dorf 
an der Alten Straße. — 37) Neben der Geierslache. — 38) L. Zufluß des Leinakanals, 
südl. vom Dorfe. — 39) Hügel mit weitem Rundblick sö. vom Ort. — 40) Sö. vom 
Dorf, zwischen Leinakanal und Humbach. Ob der alte Name ‚„wormberg‘‘ lautete, 
bleibt ungewiß, doch stimmten alte Leute in E. für die Gleichbedeutung beider Namen. 


70 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus: | kundliche Berl 


Moderne Namen 


sprache 
Die krumme Alken #!) | Krumm’ Alten bie der krummen Alm- 
Die breite Alken ®!) Breit Alken oder Alten) ten, bie der krummen 
Am Mühlweg Möhlwaegk Almpten 1453 14); In 
Zimmerrasen Zömmera(ä)sen derkrummenAlmoten 
Beim Brauhaus Bien Braubhus 1469 1°); In der krum- 
Oelweg #?) Oelwaegk men almeit 1479 %); 
Höfchen #3) ebs. In der almeth 149220); 
In derkrummen Alten 
1641 15) 
Tiefenbach #t) Di(e)fenbach Uf dem tyffenbach 
1469 16) 
Der Humbach #5) ebs. Uf dem Hubach 1469 16) 
Matzacker 4°) Matzenacker 
Vor dem Lindenthor #7) | Lengenthur 
Das ÖOesterfeld 48) lesterfeld Das osteruelt 1453 14); 
Der Sichen ®°) ebs. In dem osterfelde 
Am Sundhäuser Rasen- | AmSondhüschenRasen- | 146916); Indemswob- 
weg „ wägk husen felde 1490 17) 
An der Uelleber Mark | Ollöbsche Möark Uf der marthe 1469 16); 
gein ulleubin wart 
1479 %); Uf der marg 
1490 1?) 
In der Badestube 50%) |In der Badestoben Badtstubenland 1641 19) 
Die Rasenflecken Rasefläck Uf dem Rasenflecke 
Am Sauborn 51) Ofn Saoborn 1490 17) 
Erfurter oder Siebleber  Sübläbsche Wägk bie dem erfurten wege 
Weg 14798%); Ober den 
Am Phon-See [!] 52) Phoüun’s Hihe erforten weg 149017) 


Das Hackmesser ebs. 
Beim Weidenbusch Bin Widenbosch 


41) Eines der seltenen Beispiele von Erhaltung des „Almende“-Namens im Gebiet. 
Die betreffenden Flurstücke sind Gemeindewiesen längs des Leinakanals. — 42) Graben 
südl. vom Dorf, gleichlaufend mit dem Petriröder Weg. — 43) Garten südl. vom Dorf. 
— 44) R. Zufluß des Leinakanals. — 45) L. Zufluß des Tiefenbachs. — 46) Gutes 
Ackerland vor dem Lindenthor. — 47) N.ö. Ausgang des Ortes. „Durch dieses Thor 
zogen i. J. 1813 die Russen und Franzosen“ (mündl. Mitt.). — 48) Der n.ö. Teil der 
Flur, nach der Schwabhäuser Flurgrenze hin. — 49) Sumpfige Wiese nw. vom Dorf. 
— 50) Große Landparzelle nördl. vom Ort. Gehörte als Lehnstück zur Badestube, 
Es gehörten dazu (nach Brückner 38) 2 Viertel Land und ein Garten. Außer der 
Badstubenländerei sind im Flurbuch von 1641 noch folgende Lehnstücke erwähnt 
(die Lehnsherren in Klammer): Altgut Land (gräfl. Gleichisch); Heiligenland (Kirche) ; 
Vogthaftig Land (Gleichisch); Georgenthäler Land (fürstl.); Reinhardsbrunner Land 
(fürstl.); Sölgerröder Land (Vorsteheramt zu Gotha); Altgut Land (Rat zu Ohrdruf); 
Bindenland (Vorsteheramt zu Gotha); Bulen Land (Gotteskasten zu Gotha); Lambachs 
Land; Strentzel Land. — 51) N.ö. vom Dorf; ein Sumpf; bis in die 50er Jahre des 
19. Jahrh. wurden die Schweine an diese Stelle getrieben. — 52) Sehr zweifelhafter 
Name aus den Katasterverzeichnissen. Die Oertlichkeit liegt an der Schwabhäuser Grenze. 


Emleben. 71 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Beim Köpfchen Bin Köpfchen 
Die Quer Quäer 
Unterm Galgenfleck 53) | Ongern Galgenfläck uf dem u Eupen 
Der Galgensee 5%) Galgensie weg 14501); Ueber 


dem topfleuben weg 
146916); bie dem 
toppeleubin wege 


Am Töpfleber Weg 5) | Töpfläbsche Wägk 


1479 %) 

Bei dem Kreuzchen 5%) | Bin Kritzchen Bie dem steyne crucze 
Das Gespilte Gespel 1479 &%); Bie dem 
Der Bonifatiusbrun- | Bonifatiusbärnchen crutze 1492 20) 

nen 
Der Weihetanz 5) ? 

Namen aus dem 60) bie der leymgruben 

Ort59): 1453 14) Ä 

Auf dem Stadtgraben gem m Wettboym 
Das Kaisergäßchen „1453 14) 
Die Badestubengasse bie an stoyborne 
Kirchgasse En ) * 
Lampertsgasse Ufdem a Se 
Hartungsgasse Imlachenfelde®!)149017) 


bie den haynstuden €?) 
1490 !?7) 

An dem bisewege 
1477 32) 

bie der herren gelenge 
1445 18) 

bie dem pfarrgute 
1445 18) 

Uf dem kintanger 
1450 19) 

über die aber 1450 1°) 


Der Rappteller 

„Stiersgasse, jetzt 
Hopfenberg“ 

Backhausgasse 


53) Am n.ö. Ende der Flur, an der Schwabhäuser Grenze. Ein alter Mann erzählte 
mir 1893, daß dort ein kreisrundes Stück Rasen war, was beim Pflügen stets aus- 
gespart wurde. Seit der Separation ist es verschwunden. — 54) Feuchte Wiese beim 
Galgenfleck. — 55) Führt nach der wüsten Dorfstelle Topfleben sö. von Gotha. — 
56) Beim Tiefenbach stand bis zur Separation ein Kreuz, unbekannt welcher Be- 
deutung. — 57) Der Bonifatiusbrunnen war eine starke Quelle hinter der Kirche, 
beim Badestuben-Garten. (Die Kirche ist dem Heil. Bonifatius geweiht.) Seit der 
Drainierung der darüber liegenden Aecker ist leider die Quelle versiegt. Daraus 
wurde stets das Taufwasser geholt. — 58) „Der Weihetanz‘“ ist leider nicht mehr 
bekannt. — 59) Aus den Katasterverzeichnissen. Folgende Namen aus derselben 
Quelle sind nicht mehr nachzuweisen: Döllwiese, Fahrwiese, Hasenwiese, das heilige 
Land. — 60) Die Lage der folgenden urkundl. Namen ist nicht mehr bekannt. — 
61) Wohl bei der Geierslache. — 62) Beim Hambach? 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


=] 
LG) 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


bie den leuschlachen- 
born 1450 19) 

Im sullborn 1450 19) 

Uf dem Sonnbach 


1492 20) 
Uf den hochensteten 
1492 20) 
Flur Friemar !). 
Friemar ?) 3) Friem’r Friomare Anf. saec. IX 


(Dobenecker I 70); 
Friemmari, Friemare 
874 [?] (Dobenecker 
I 246); Fretmaren 
v. 900 (Dobenecker 
I 294); vrymar 1340 
[35€ fol. 25]; Frymar 
1340,1419,1511[35d] 
Das Tüttleber Feld Tüttleber Fäld felt gein tuteleibin 
1379); felt gein tute- 
leuben 1429 [354] 5) 


Winkel ®) Wenkel Der winkel 1372?) ; zcu 
dem winkel 1429 
[202] 9) 


1) Literatur: Brückner II 2, 6; Gelbke II 1, 101; Lehfeldt VIII 22; 
v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f.d. modernen Namen: Generalkarte, Kataster- 
verzeichnisse, mündl. Mitt. Mancherlei mündliche und schriftliche Auskunft ver- 
danke ich Herrn Schultheiß Vitzthum. — 3) Friemar ist eines der bedeutendsten 
Gothaer Dörfer, von fast städtischem Ansehen. Die ursprüngliche Bauanlage ist gänz- 
lich verwischt infolge der großen Brände und der Verwüstungen im 17. Jahrh. Herr 
Schultheiß Vitzthum zeigte mir einen Ortsplan, der vor dem großen Brand von 1779 
gezeichnet war. Danach bestand das Dorf damals aus einem großen Ring von Ge- 
höften. Die Mitte des Ringes war ausgefüllt von unregelmäßig eingebauten Gehöften. 
Der Ort ist im N. und O. von der Nesse umflossen; der Hauptausgang scheint 
nach S. zu (Lindenthor) gewesen zu sein. Die Hauptstraße (Arnstadt-Gotha) um- 
ging den Ort im S. Die Flur ist im Verhältnis zur Größe des Dorfes unbe- 
deutend. Noch im 18. Jahrh. wurde nach Brückner 10 viel Flachs, Waid und 
Anis gebaut: „Waid wird hier stärker, als in anderen Fluren gebauet.“ 22 fl. 8 gr. 
Waid- und Anisgeld wurde jährlich entrichtet. Waidmühlen gab es wohl 8 bis 9. 
Die letzte derselben stand am Ausgange des Dorfes, nach Gotha zu, auf dem Platze 
des jetzigen Schulgartens. Daneben befand sich die Waidfabrik, die in den Jahren 
1850—54 abgetragen wurde (Mitt. von Herrn Schultheiß Vitzthum). Die „Dreifelder“ 
zerfielen in das nach Molschleben (nördl.), das nach Tüttleben (sö.), das nach Gotha- 
Kindleben (sw.). — 4) Aus: Ltr. Joh. et Ditterich de Wechmar, Or. StA. Gotha 
QQ Id 299. — 5) Aus: Erbb. des Augustinerklosters, StA. Gotha RR I 11, fol. 124b, 
125%, Ltr. Hans Conrade. — 6) An der Siebleber Grenze. 


Emleben. — Friemar. 73 


Urkundliche Formen 


erne: Namen Mundartliche Aus- 


sprache 

Beim Gothaer Kreuz- |Goth’ Krizchen bobin dem tal kegen 
chen ®) tutelebin wert, by der 
hern stheyne 1395 %); 
Geinden cruczen 1406 
[35a fol. 129a. b]°); 
bie dem cruce 1511 

[354] 0) 
Gothaer Weg Der gotsche Wägk gota weg 13727),1379%); 
Am gota wege 1409 

[354] %) 
Sieben- oder Sieden- | Sieden sewin wey 13727); dy 
weg !?) sewyn 1379); uf dy 
seuwen 1495 1%); In 
den sieben 1511; In 
den obersten sieben 

Die Siebenklinge Die Klenge 1511 1%) 
Siebenbrunnen Siedenborn sewin born 13727), 
1379%); Bie dem 
siben born 151110) 
Im Tüttleber Grund |ebs. In dem grunde 1511 19) 

Der Neue Weg ebs. 

Tüttleber Weg Tüttleber Wägk Tutheleiben weg1379%); 
Der tuteleben weg 

In den Querstücken 2 a) 
Diebsteig 13) DiebStieg an dem dipstige 1340 1%); 


dypstig 1379); an 
dem dipstige 1389 16) 

Holzgraben 15) Holzgröaben holezgraben 13727), 
1379); an den holez 
[?] 1389 16) 


Pferdingsleber Feld Pfär$läber Fäld Pfertygisleyben margke 
13794) 

7) Aus: Or. des Kl. Georgenthal, StA. Gotha QQ Id 274, Ltr. Ditterich von Sebeleiben. 

Diese „soebindehalbe hufe artackirs“ war „lengute... von deme „.. apt und deme 

gestifte zcu fulde und... von Heinriche und Ernste, gravin zeu ... glichen“. — 

8) Am Gothaer Weg. 1406 (vgl. folgende Anm.): „Vor dem [gothen] thore, neben dem 

feltgraben, gein den erüczen.“ — 8%) Aus: Ltr. Curt von Tutelebin, Dytherich von 


Th. u. Hartung becker, Or. StA. Gotha QQ II 89. — 9) Aus: Erbb. des Augustiner- 
klosters fol. 129.b, Ltr. Hartung beke. — 10) Ebd. fol. 1290. 1304. Ltr. Hans von 
der Sachsen. — 11) Ebd. fol. 130-b, Ltr. Heinriei Appolde. — 12) ‚Sieben‘ ist ein 
Wiesengrund westl. vom Dorf, nach Kindleben zu. — 122) Aus: Ltr. mertin Kullin, 
Or. des goth. Kreuzkl. QQ Ic 7 (12). — 13) Der Diebsteig zweigt südl. vom Dorf 
vom Tuttleber Weg ab und läuft nach dem Pferdingsleber-Gothaer Weg. — 14) Aus: 
Erbb. des Augustinerklosters fol. 41, Ltr. Kersten Smedis. — 15) Weg nach Sieb- 
leben und weiter dem Freiwald zu. Friemar gehört zu den Freiwaldortschaften. — 
16) Aus: Erbb. des Augustinerklosters fol. 450. 46%- b, Ltr. fritze von varnderode. 


74 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Der Arnstädter Weg?) | Arn$te Wägk Arnstete stieg 1379 %); 
Galgenrain !?) Galgrin An dem arnsteten 
Gerichtsplatz 1?) Rechtsplatz wege 141913) 
Auf dem Ettig ?®) Uf den Ett’g 
Girnbrunnen ?) Gernborn Uffe den gern 1372) 
Das neue Ried ??) Ried 
Auf den Stätten ?3) Uf dr Stetten 
In den Höckengärten ?*) | ebs. In den gehaiten garten [?] 
141918); Im haken 
Hinterm Dorfe Hingern Dorf 1472 2%); In den 
Lerchenweg Lerchelswägk hoyken 1474 25) 
Eckardtswiese ?°) Eckardtsweäsen Eckartzwesin 13727); 
Eckardtswiesenweg Eckardtswiesenwägk Eckartswesen 14295) 
? ? Velt gein Malsleibin 
1379%; Feld gein 
Molßleuben 1429) 
Die Nesse Naeß die nezze, die necze, 
die necza 13794) 
Vor den Stummeln ??) | ebs. In den stummeln 1379 %) 
An der Stummelwiese Stummelweäse 
Auf dem Anger ?) Ufn Anger 
Die Teichwiese Tichweäsen Bie dem tichborne 
Am Edelhofe 3°) ? 1399 #) 
Ueber den Strick- |Streckweäsen 
wiesen ®!) 
In den Stricken Im Streck Dy strigke 1679) 
An der Bufleber Mark | Bufläber Mark Bufleiber marg 13727); 
An die bufleiben 
Der Rothe Berg 32) Ruethe Bärgk marke 1389 16) 
Molschleber Weg Mollläberwägk malsleiben wei 13727) 
17) Der Arnstädter Weg zweigt am Südausgang des Ortes ab und nimmt die 
tichtung auf Grabsleben. — 18) Aus: Erbb. des Augustinerklosters fol. 46b, 47a. b, 
Ltr. Lutzen de Varnrode. — 19) An der Pferdingsleber Grenze. — 20) Südl. vom 
Dorf am Arnstädter Weg. — 21) Zwischen der Nesse und dem Arnstädter Weg. — 
22) An der Nesse. — 23) Oestl. vom Dorf, nach der Nesse zu. Nach Brückner 7 
wüste Hofstätten. — 24) Auf dem r. Nesseufer, n.ö. vom Dorf. — 242) Aus: 


Ltr. Curt ezeuge, Or. der goth. Margarethen-Kirche, StA. Gotha QQ II 169. — 
25) Aus: Ltr. Hans Hyldebrant, Or. des Augustinerklosters, StA. Gotha QQ II 174. 
— 26) Nw. vom Dorf. — 27) Kurze Acker- und Wiesenstücke an der Nesse. — 
28) Ackerland; daneben ein Rasenplatz mit dem Schießhaus und der Kegelbahn. 
Seit 1848 wird hier das Schützenfest gefeiert. Gemeindeeigentum. (Mitt. von Herrn 


Schultheiß Vitzthum.) — 29) Aus: Erbb. des Augustinerklosters fol. 127, 128, 
Ltr. Hans Mertins. — 30) An der Nesse und der Molschleber Grenze. Wahr- 
scheinlich verwechselte der Geometer den Namen mit der richtigen Bezeichnung 
Mühlhof. Vgl. Anm. 37. — 31) An der Molschleber Grenze. — 32) An der Buf- 


leber Grenze. 


Friemar. * 75 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Hutsbrunnenweg Hutswägk Der Hutsbornstig 
1372 7); hottisborn 
stigk 1487 3%) 

Der Hutsbrunnen 33) Hutsborn gen dem hutsborn 
134014); Die hucz- 
bornbruckin 13727); 
gein dem hutzborne 
138919); czu dem 
hutzborn 1474 ?°) 

Lachweg Lachwägk lache wei 1372?) 

An der Lache ®%) An dr Lach Dy lachen, dy lache 
brücken 13794); In 
der Lache 141918); 
czwischen dem mol- 
bach und der lache 
1426 3%); Die Lache 

{ 1429) 

Vor dem Albach 35) Olbach Kein dem albachborne, 
bie der albachs- 
brucken 1340 14); Al- 
bachsborn 13727); 


Der breite Brunn ? Alebach 13794); In 

Der Holzbrunn ebs. dem Olbach 1409 36), 

Der Haken Die Schlenge 1419 18) 

Kindleber Steig Kindläber Stiegk Obir den kinteleibin 
wey 1379 %) 

Der Mühlhof 37) Millhof Molsleiben mullen [?] 


13794); bie den alden 
moelstat 1409 36) 


33) An der Flurgrenze nach Kindleben zu, am Rothen Berg. — 33%) Aus: Ltr. Hans 
hune, Or. des goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 6 (13). — 34) Am Albach. — 
34a) Aus: Or. des goth. Kreuzkl., Ltr. Thomas großen, StA. Gotha QQ Ie 2 (8). — 
35) L. Zufluß der Nesse; entspringt bei Kindleben. — 36) Aus: Erbb. des Augustiner- 
klosters fol. 1302. b, Ltr. Heinriei Appolde. — 37) Wiese an der Nesse zwischen Friemar 
und Molschleben. Wüste Mühlstätte. Die Mahlmühle gehörte zu Friemar; sie ging 1439 
ein. (A. Vitzthum, „Ein langer Streit“, Goth. Tageblatt 1908 No. 45 ff.) Es gibt zwei 
Flurteile dieses Namens: 1. an der Nordseite des Dorfes; 2. „ein Wiesengrundstück 
zwischen Friemar und Molschleben, welches inselartig von der Nesse umgeben ist. Man 
hat dort früher Mauerreste gefunden.“ (Mitt. von Herrn Schultheiß Vitzthum.) Die 
Generalkarte hat bei letzterem Flurstück den Namen „Edelhof“, derselbe ist im Dorf 
unbekannt. In No. 299 der Georgenth. Urk. (Anm. 4) wird Land „gegen der malt- 
leiben mullen“ erwähnt. Möglicherweise ist dies der jetzt wüste Mühlhof. 


Zu folgenden urkundlichen Namen finden sich keine modernen Belege: Vor dem 
vallethore 13891%); Von dem tale zeu dem winloube gein Tuteleuben 1389; Bie dem 
flurborn 13891%); An dem moelbache 13891%); An dem pfaffinstige 1389 u. 1419 '°), 
der Pfaffenstieg führte von Friemar nach Pferdingsleben; by dem pfarrgut 1419; 


1 
jer! 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Flur Gamstädt!!). 


Moderne Namen ?) 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Gamstädt 3) 

Der Anger ®) 

Der Kretschmar °) 
Die Heerstraße ®) 
Die kleine Mark ?) 
Die Aue?) 

Im Thal?) 
Thalweg 19) 


Das Gamstädter oder 


Heim’sche Ried 1!) 
Die Gotteswiese 12) 
Der Gottesstieg 1%) 


Das Frienstädter Feld13) 


Flachsrösten 1%) 
Grabsleber Feld 15) 
Das Wüste Feld 1%) 


Gamst 

Anger 

ebs. 

Herströß 

De klöne Märk 
De Auwe 

In Doal 

Döalwägk 

D’s Gamäter Ried 
Ip« Heimsche Ried 
De Gottswease 
GottsStiegk 
Frienster Fäld 
Fläßrießen 
GrüuabSläber Fäld 
Wieste Fäld 


Gamstete 1317 [35e 


fol. 114]; Gamestet, 
Gamelstet, Gamme- 
stete 1378 [39] 


hinder der vitze 1409°®); an der fytze 14069), „gelegin in dem dorfe ezu frymar, 
alß man ingeht ezu dem gothen thore ezu der rechten hant, an der want“; Gein dem 
sumphe 1399 °°), vielleicht gleichbedeutend mit „fytze“; die weytmullen 1474?) (vgl. 
Anm. 3); bie dem tuteleubensteyne 1429 °); bie dem grosen steyne 1511!°); Geigen 
dem hirten thor 1511; Erforde weg 1369), ebs. 1372”), der Erfurter Weg führte erst 
auf dem 1. Nesseufer hin, dann nach Gamstädt; Goltbachin weg 1379*); Dorfbrücken 
1379*); metheborn 1379*); Agang 1379*); das breite fleck 1372”); bie dem reine 
1372 °); Goltbachen wei 1372°); bi dez goczhus gelengen 1426 °); hinder der linden 
1457 °®); der pfarrer lande, uf dy Tuteleyben marg 1468, aus: Ltr. hans Sunthusen, 
Or. der goth. Margarethen-Kirche, StA. Gotha QQ II, 150. — Namen aus dem 
Ort: das Klingthor (nach Molschleben zu, an der Nesse); das Lindenthor (nach Tütt- 
leben zu); das Hirtsthor (westwärts, nach Gotha zu). Straßen: der Nähkittel (jetzt 
Pfortengasse); Brauhausgasse; Stättengasse; der Sack; Eltig- oder Elliggasse. 


1) Literatur: Brückner II 7, 63; Gelbke II 1, 214; Lehfeldt VIII 24f. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Katasterverzeichnisse, münd]. Mitt. Herrn 
Schultheiß Frentzel bin ich für mancherlei Auskunft zu Dank verpflichtet. — 
3) Die ursprüngliche Bauanlage ist infolge der wiederholten Kriegsverwüstungen nicht 
mehr festzustellen. — 4) Gemeindewiese östl. vor dem Dorf. — 5) Gemeindewiese 
(ehemalige) sw. vom Dorf, an der Heerstraße. Hier soll ein „Gemeindehaus“ gestanden 
haben (mündl. Mitt.). — 6) Die alte Königstraße Frankfurt-Leipzig. Sie berührt das 
Dorf im Süden. An der Südwestecke des Dorfes schneidet sich die Königstraße mit der 
Langensalzaer Straße, — 7) Die Grenze nach Kl.-Rettbach zu. — 8) Feuchte Wiesen 
nach Frienstädt zu. — 9) u. 10) Ehemalige Bodensenkung vom Dorf nach dem Hatt- 
städter Ried zu. Früher fast wüst, mit Gräben durchzogen und teilweise beforstet. 


Seit der Separation der fruchtbarste Teil der Flur. — 11) Wiesen an der Ermstedter 
Grenze; Gemeindeland. — 12) Wiese südlich vor dem Dorf; es ist nicht mehr be- 
kannt, ob sie ehemals zur Kirche gehörten. — 122) Der Gottesstieg führt von der 
Gotteswiese aus nach der Wüstung Hattstädt zu. — 13) Der n.ö. Teil der Flur, nach 
Frienstädt zu. — 14) Der Graben nach Frienstädt zu. Der Gamstädter Flachs war 
(nach Brückner 64) bekannt „wegen seiner Reinigkeit, Länge und Zärte“. Auch Anis 
wurde in der Brache viel gebaut. — 15) Der sw. Teil der Flur. — 16) Im Grabs- 


leber Feld; Bedeutung unbekannt. 


Gamstädt. 77 


Mundartliche Ans. | 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Grunzelsbornweg 17) Grunzelsbornwägk ? Hadastat v. 900 (Do- 
Hirtsstieg 18) Hertsstiegk benecker II 294); 
Hattenstete 1348 20); 
Hattinstete 1376 21); 
campus Hartenstein, 
Hattstädt 19) Hättst Das velt Hartenstein 
Hattstädter Ried oder | [Hättäter Ried und die guter daselbst 
Nottleber oder Nottläber Ried 1378 [39]; Hatzstete 
Markgrafenried ®) Markgrafenried dy gemeyne 1428 
[35a] 22); Hatstadt 
16. Jh.23); Hettstedt 
17. Jh. 2%) 
Hattstädter Kirchhof?) | Hätt$ter Kerf’ch Kirchof ezu hattinstete 
1428 22) 
Hattstädter Teich 2”) |HättSter Dich Uf dem tich 1428 22) 
Hattstädter Brunnen ?®) | HättSter Born 
Pfaffenwiese ?°) Dh Du phaffin wesin 
Dezemswiese ?°) 1428 22) 


17) Westl. vom Dorf: der „grundlose Born“. — 18) Weg nach Hattstädt zu. — 19) An 
der preußischen Grenze, zwischen Nottleben und Ermstedt; die Stätte der Wüstung 
Hattstädt. Nach Brückner 70 sah man noch 1768 „als Ueberbleibseln den Kirchhof, 
die Gärten, die zu den Häusern gehöret ... und dergleichen mehr“. Alte Leute er- 
zählten mir, bis zur Separation sei die Wüstungsflur deutlich durch erhabene Rasenraine 
abgegrenzt gewesen, ebenso war der Kirchhof gut erhalten. Bis vor kurzem bestand der 
Brunnen noch; neuerdings (1907) fand ich ihn nicht mehr. Die Gemeinde Hatt- 
städt scheint sich, auch nach Auflösung des Dorfes, noch lange getrennt in Gamstädt 
erhalten zu haben. Nach dem „Erbbuch des Ambts Gotha“ aus dem 17. Jahrh. 
(StA. Gotha PP II 3%) gibt „Hatstadt wustenunge, die gemeinde daselbst, jerlich 
zwo marg silbers zu geschoß, ein erfurter malder korns und 2 erf. maldere hafern zur 
herbstbethe“. Im 17. Jahrh. endlich heißt es: „Hettstedt ist wüst, gehört der Flur nacher 
Gamstedt.“ — 20) „Bekentnis eines offieials zu Erfurt, welchergestalt Albrecht Jude 
von Noteleben zu Apfelstet gesessen, eine halbe hufe zu Hattenteste als erblehen um 
einen ierlichen erbzins angenommen“ (Reinhardsbr. Kop. 6, StA. Gotha RR I 19). — 
21) Or. des Kl. Georgenthal, StA. Gotha QQ Id 292, Ltr. Ludolf von Arnstete: „daz 
gut... daz da lit in dorfe und in felde ezu frimar und czu hattinstete. Czu 
frimar andirhalb hufe und cewene sedilhoue, ezu hattinstete ezwo hufe hattinstetis ackirs 
und ver hofestete ezu hattinstete ....‘“ Innerhalb der genauen Beschreibung obiger Güter 
sind in Hattinstete folgende Flurnamen erwähnt: ‚„felt gein Gamestete ; in den stetin; 
gamesteter weg; kirchhof ezu hattinstete; ermestete holezwey; in der gemeyne; by 
dem angere; gein wüsten grabisleibin [!]; gein den redern; uf den tich; felt 
gein noteleibin; das osternryd; des pfaffin wesin; dy kindilborg [!J; der louch- 
gartin.‘“ — 22) Georgenth. Schwarz. Kopialb. 1428: „Hatzstete dy gemeyne“. Friedrich 
v. G. gn. Lantgraue in Doringen erlaubt seinem Torknecht und Diener Hans Eychs- 
feld, „eine gemeyne gelegin zu Hatzstete, dy wir yme vormals umb sines langen 
dinstes willen verschrebin ... habin ...“ der ganzen samnung des Kl. Georgenthal als 
freies eigen zu verkaufen. — 23) Erbb. des Ambts Gotha, StA. Gotha PP II 33, — 
24) Beschreibung des Fürst. Amts Gotha, Handbibl. Herzogl. Kammer I 307. — 
25) Wiesen und Ackerland an der Nesse. Der Name Markgrafenried vielleicht 
nach einer Gamstädter Familie. — 26) Bis zur Separation war der Kirchstieg noch 
mit Platten ausgelegt. — 27), 28) u. 29) Unterhalb des Hattstädter Borns, südl. der 


78 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen | Mundartliphe Aus; Urkundliche Formen 


sprache 
Die Riedlager 3°) Riedlöäger l>In der gemeyne 142822) 
Die Serfchen ®1) ebs. | 
Der Holzweg °?) Holzwägk ermestete holczwey 
Der Siechhof 3%) 1? | 1428 2) 

Flur Goldbach }). 

Goldbach ?) 3) | Gollbach Goltpach (Christianus 
Die Spitze ) De Spetzen de)1121 (Dobenecker 
Am Höntelstöß (G.)?) |? 11161);Golpach 1258 
Das Heuried ®) 's Ried [35€ fol. 3]; Goltpach 
Die Leina’) De Lin 1284 [35e fol. 3 u. 4] 
Der Goldbach ®) Golbach 
Das Niederfeld ?) 's Näderfeld Inne dem nydern felde 
Bei Sankt Annen !2) |Uf de Sinn Annen 1498 15) 
Die Niederfeldsgasse | Näderfeldsgaß’ 
Die Rohräcker 1!) De Rüräcker 
Bei den Linden Bi den Lengen 


Die Freistücke (G.)12)|? 
Heimbürgerflecken 1?) | Hemersflecken 
Ueberderkleinen Mühle | Bi dr klenen Mellen 


Wüstungsstätte. Grenzt an die Ermstedter Krautländer. — 30) Im Hattstädter Ried; 
die einzelnen Grundstücke wurden nicht mitzusammengelegt, weil sie zu den Häusern 
gehörten. — 31) Im Hattstädter Ried. Der Name wurde mir erklärt als „Servitut‘ [?!]. 
— 32) Weg von Ermstedt nach dem Ermstedter Gemeindewald im Georgenthaler 
Forst. — 33) Name und Lage des Flurteiles völlig vergessen. 

1) Literatur: Brückner 19, 8ff.; Gelbke II 1, 138; Lehfeldt VII 
26 ff.; K. Lerp, Die Chronik von Goldbach 1889 u. 1894; ders., Dreierlei Kriegszeiten 
im Gothaischen, Friedriehroda 1890. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: eine 
kleine Karte des Katasteramtes; Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Für letztere, 
sowie für Uebermittelung der mundartlichen Aussprache bin ich Herrn Lehrer Andres 
in Goldbach zu Dank verpflichtet. — 3) Ueber den Namen Goldbach vgl. Lerp, 
Chronik II 41ff. Ich meine, daß der Name des Ortes vom Goldbach (der in alter 
Zeit wohl bedeutender war, infolge der stärkeren Bewaldung seines Quellgebietes) ab- 
zuleiten ist. Der Ort liegt in einem nach Südwesten geöffneten Leinakanalbogen. 
Die Leina wurde zwar erst 1369 durch Landgraf Balthasar zum Teil hierher geleitet, 
doch war wohl sicher schon weit früher das Tal nördl. vom Goldberg durch einen 
Bach bewässert, der den Goldbach hier aufnahm. — 4) Der nw. Winkel der Flur. — 
5) Die mit „G.“ bezeichneten Flurnamen entstammen einem Grundbuche von Goldbach 
von 1790. Ich entnehme sie Lerps Chronik II 55 f., ebenso die dortigen Lagenach- 


weise. — 6) Das Heuried zieht sich vom Westende der Flur längs des Leinakanals 
bis zum Dorf. Gemeindeland. — 7) Der Leinakanal durchfließt die Flur von SO. 
nach NW. und verbindet sich oberhalb Eberstädts mit der Nesse. — 8) L. Zu- 


fluß des Leinakanals vom Goldberg. Vgl. Anm. 3. — 9) Auf dem ]. Leina- 
ufer, an der Eberstädter Grenze. — 10) Frühere Kapellenstätte nach Eberstädt zu; 
nach Lerp 16, 7 Hersfelder Gründung. Die kleine Kirche stand bis 1518. — 11) Auf 
dem 1. Leinaufer, unterhalb des Dorfes. Noch jetzt wächst Rohr auf diesem sumpfigen 
Land. — 12) Nach Lerp II 55f.: „die Freystücke bei der Linde, neben dem fürstl. 
Karthausland“, — 13) Hinter dem Dorf, am Wangenheimer Weg. 


Gamstädt. — Goldbach. 79 


Urkundliche Formen 


_ Mundartliche Aus- au 


Moderne Namen 
sprache 


Die Schafgebreite 4) |Schofgebreten 


Die Gänsewiese 1%) Gänsewede die genseweyde 149815) 
Die Burggebreite 16) Uf der Borgk 

Hinternesse 17) Hengernäß die nesse 1498 15) 
Vordernesse 17) Värnäß 

Pferdenesse !?) Pfärnäß 

Hüttenhain (G.) % 

Die Neßgasse De Näßgaß 


In den Stummeln 1) |In de Stummeln 
Die Kirchstummel (G.)|? 

Das güldene Fleck !?)|D’s gülne Fleck 
Die Hanflandswiesen 2°) | De Hanfländswiäsen 


Im Hanflande Am Hanfländ 

Im kleinen Felde In klenen Fäld 
Wirbelsee 21) Wärbelsie 

Drüben im Feld Dräm’n im Fäld 
Die Ochsenweide ??) De Ochswiäsen 
Die Warzbach ?°) In der Wuarzbäch wartzerpach 1498 15) 
Die Brauhauswiesen |De Brubhüswiäsen 
Im Pferdestall *%) Im Pfärstall 

Das Mühlfeld 25) Im Mehlfäld 

Auf der Waidmühle 2°) | Uf der Wedmellen 
Die Teichwiesen ?”) De Dichwiäsen 
Das Kuhried ?®) Ds Küberied 

Die Leine De Lin 

Der Teich ?”) Der Dich 


In der Sundflur ?°) In der Sondfl(o)Jur 
Hinter dem Zeltrasen | Hengern Zeltröäsen 
Der Zeltrasen 3°) Zeltröasen 


14) Gemeindeland. — 15) Aus einer Urk. Hans v. Wangenheims im Kopialbuch des 
Karthäuser-Klosters zu Erfurt fol. 62, veröffentlicht in der Chronik von Goldbach 
I 39. — 16) An der Wangenheimer Grenze; keinerlei Spuren einer Burgstätte sind dort 
zu sehen. — 17) Die Nesse bildet die Grenze (nördl.) nach Hochheim zu; längs des 
Flüßchens ziehen sich Wiesen und Riede hin. Die ‚Pferdenesse‘“ war Gemeindeland. 
— 18) An der Nesse, am Hochheimer Weg. Ob der Flurort gleichbedeutend ist mit 
den Kirehstummeln, ist mir unbekannt. — 19) Nasse Wiese an der Nesse. — 20) An 
der Nesse, nach Westhausen zu; früher teilweise Kirchengut. — 21) Ackerland n.ö. 
vom Dorf. — 22) Wiese an der Warzbach, Gemeindeeigentum. — 23) R. Zufluß der 
Nesse. — 24) Gemeindewiese an der Remstädter Grenze. — 25) Oestl. vom Dorf, wohl 
nach der Waidmühle genannt. — 26) Die Waidmühle lag an der Leina am Südausgang 
des Ortes. Ein Waidstein befindet sich noch unter der Friedenslinde. Ueber den 
dasigen Waidbau vgl. das betr. Kapitel in der Chronik I 56ff. Nach dem Erbb. des 
Amts Gotha (16. Jahrh.) „giebt... ein iglich, der daselbst weith seweth, je von 1 acker 
4 neugr. ... ausgeschlossen frie und geschoß güter‘‘. — 27) Feuchte Wiesen an der 
Leina, südl. vom Dorf. — 28) Gemeindewiese an der Leina, an der Remstädter Grenze. 
— 29) Flurteil längs des Gothaer Weges, südl. vom Dorf. — 30) Von der Gothaer 
Landstraße nach dem Krahnberg. 


s0 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Der Hopfenberg 1) An Hopfenbärgk 
DergroßeSteingraben®?) | Am Stöngröaben 
Die Posaune (G.) 3) De Passün 


Schornthal ®%) Schurenthöäl 

Burghügel 3%) Borgkhögk 

Die Trift De Dröfft Dye tryfft 149815) 
Die Kuhlaite Of der Kübeleden 

Beim Hirtenholz °°) Bin Hertenhölzchen 

Am Holzweg Am Holzwägk 

Die Schlaflaite De Schöfleden 

Herrenweg °*) Herrnwägk 

Die Oberviole 3”) Ewerfiegel 

Die Mittelviole 37) Mettelfiegel uf der violn 1363 [35e 
Die Bergviole 37) Bärgkfiegel fol. 54a]; die vigiln 
Ander Wildvigel(G.)3”7) |? _ 1498 15) 

Die Haulache °®) In dr Haubenlachen 

Hinter dem Berge Hingern Bärgk hinder dem Berge 
Der Weinberg ®) Winbärgk 1498 15) 

Der Goldberg ?°) Der Goldbärgk 

Die Bornklinge *}) De Bornklingen 


Der Bornklingenrasen | Der Bornklingensröäsen 
Sauerbrunnenfeld (G.) |? 

Auf der Lehmgrube |In der Leimgruben 
Ueber dem Schlage Ufn Schla 


Der kleine Steingraben | Der klöne Steingröaben 


Hinter dem Dorfe Hingern Derf 
Ueber den Kreuzen #2) | Ewer den Kritzen 
Das Rodeland #°) ebs. 


31) Am Nordostabhang des Krahnberges. Die Erinnerung an dortigen Hopfenbau ist 
noch lebendig. — 32) Der große Steingraben läuft sw.-n.ö. vom Krahnberg nach der 
Gothaer Landstraße. — 33) Unterm Krahnberg. Nach Lerp II 55 ‚der Gestalt nach 
[benannt] und weil für eine Posaune verkauft; so soll es auch einen Bratwurst- sowie 
einen Schöpsenacker gegeben haben“. — 34) Beide Flurorte liegen am Nordhang des 
Krahnberges. Im Schornthal „sind starke Mauerquadern ausgehoben worden“ (Lerp I 9). 
Die dortige Länderei (mit dem Violenland) hieß bis ins 19. Jahrh. „das Freigut“. — 
35) Unter dem Krahnberg. — 36) Der Herrenweg führt schnurgerade nw.-sö. durch 
den Krahnberg. — 37) Bergland längs der Sonneborner Grenze. „Alles ganz bös 
Land, das die Arbeit nicht verlohnt, Carthäuser und Erfaisch Lehn“ (nach Lerp 
II 55, aus dem Grundbuch von 1790). — 38) Zwischen der Viole und dem Gold- 
berg. — 39) Die Weinberge lagen am Goldberg. Goldbach hatte nur zeitweise das 
Recht, den selbstgekelterten Wein zu verzapfen (Lerp 36). — 40) Der Goldberg liegt 
westl. vom Dorf, nach Sonneborn zu. Es soll dort in früherer Zeit ein Gold- 
bergwerk gewesen sein [?!]. Das darauf liegende Pfarrfeld heißt die Schachtgelenge 
(Brückner 8, 9). — 41) Die Bornklinge entspringt sw. vom Dorf und fließt in den 
Leinakanal. — 42) Hinter dem Dorf, nach Eberstädt zu. Dort standen noch vor 
ungefähr 70 Jahren 2 Kreuze (mündl. Mitt... — 43) Oestlich von Goldbach, an der 
Straße nach Warza. 


Goldbach. 81 


Mundartliche Aus- 


sprache Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


Die Strumpfbandge- |De Strompfbänger 


breite #4) ? 
Eselsried #) Aselsried 
Der Freigraben ? 
Der Schöppenacker 2 
Thurmgebreite Thormgebröten 


Die Reifrocksgelänge |De Röfrocksgelängen 
Simsrasen 46) 

Am Milchbrunnen (G.) 
Am Steinbühl (G.) 4”) 
Am Erfurter Weg(G.) #3) 
Amhohen Sprung (G.)??) 
Am Mihlaschen Feld 

(G.)®) 
Der Grützelberg (G.) 


(or dr ul Te Jar CEO U rn EL U) 


"2 


Namen aus dem 


Ort: 


Das Karthaus 5°) 
Auf dem Mühlhof 
Auf dem Mönch- oder 
Münchhof 5) _ 
Münchgarten 5°) 
Herrengasse 
Kleine Herrengasse 
Quergasse 
Rohrgasse 
Pfortengasse (früher 
Behringsgasse) 51) 
Hauptstraße 
Hirtenthor 
Backhausgasse 


44) Langes, schmales Stück Land von der Eberstädter Straße über den Goldberg 
(schriftl. Mitt. von Herrn Lehrer Andres). — 45) Unterhalb des Dorfes, an der Leina, 
bei einer wüsten Mühlstätte (Lerp I 7). — 46) Der Simsrasen war — nach Angabe 
von Herrn Lehrer Andres — eine mit Rohr bestandene und mit einem Graben um- 
gebene Wiese, östl. vom Dorf zwischen der Leina und der Eberstädter Straße. — 
47) Am Krahnberg. — 48) Der alte Erfurter Weg lief durch die Wiesen nach Rem- 
städt zu, nach Warza, vom dortigen Gasthof schräg durch das Ackerland, über Kind- 
leben, Friemar usw. (Mitt. von Herrn Andres). — 49) Nicht mehr nachzuweisen. — 
50) Ueber die Besitzungen des Erfurter Karthäuserklosters in Goldbach vgl. Lerp 
I 36ff. — 51) Nach Lerp I 7 war die Behringsgasse Ausgang zum Weg nach 
den Behringsdörfern, wo die Hersfelder Mönche ebenso wie in Goldbach begütert 
waren. 


Gerbing, Flurnamen. 6 


32 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Der Krahnberg (Oberförsterei Gotha) !). 


Moderne Namen !) Urkundliche Formen 
Der Krahnberg ?) Cramberg 1264 [20e] 3); Cramberch 
1284 [20e]*); Crahnberg, Crohnberg 
17. Jh. >) 


Das Druden- oder Trautenthal 6)| Das Truttenthal 17. Jh.>) 
v. Stein’sches Holz ?) 

Rathsholz oder Ministraturholz ®) 

Sonneborner Weg 

Der Buchenkopf 

Herrenweg °) 


Kniebrechsweg 

Pfarrholz 10) 

Bärengrund oder Birngrund 1!) 

Wolfsgrund 12) 

Krötenhög 

Das Schornthal Das Schornthal 17. Jh. 
Der Hopfenberg Hopfenberg 17. Jh. 

? Der Luntzenberg 17. Jh. 
? Die Heßel 17. Jh. 

? Das Mittelholz 

2 Das Closterholz 


Flur Gotha). 


I. Die Stadtflur. 


Gotha ?) ?) Gothaha 775*) (Dobenecker I 36); 
Gothaho Anf. saec. IX (Dobenecker 
I 70); Godaha 1189 (Dobenecker 
II 834); Castrum Gota”) 1378 [39] 


1) Quellen: Die Forstkarte der Oberförsterei Gotha; Lerp, Chronik von 
Goldbach I u. II; Beck, Gesch. d. goth. Landes, II. Geschichte der Stadt Gotha 
1870, 6. — 2) Der Krahnberg trug wohl von jeher hauptsächlich Eichenwaldung; da- 
zwischen Haseln (die Heßel!), Buchen (der Buchenkopf) und anderes Laubholz. Ein 
Teil des Krahnberges gehörte zur Wüstung Alschleben [das spätere „Bürgerholz“]. — 
3) Aus: Liber Copiarum Ste. Crueis in Gotha fol. 5. Privilegium Gunth. de Swarzbure 

.. silya in monte quod eramberg dieitur. — 4) Ebd. fol. 7%. Privilegium eivium 
de Gotha super silvam Cramberch. — 5) Beschreibung des Fürst. Amts Gotha, 
Handbibl. der Herzogl. Kammer I 307. — 6) Am Ostabhang des Berges. — 7) Der 
südöstlichste Teil; grenzt an die Flur Alschleben (Gotha). — 8) Das Rathsholz nimmt 
ungefähr die Mitte des Berges ein; es gehörte dem Gothaer Stadtrat. — 9) Vgl. Flur 
Sonneborn, Anm. 36. — 10) Zur Pfarrei Goldbach gehörig. — 11) In Alschleber Flur. 
— 12) In Alschleber Flur, sö. vom Schänzchen. 

1) Literatur: Aug. Beck, Gesch. d. goth. Landes, II. Gesch. d. Stadt 
Gotha 1870; M. Berbig, Entst. d. goth. Turnschule, Mitt. d. Ver. f. goth. 
Gesch. u. Altertumsforsch. 1901, 37ff.; Brückner; Gelbke II 1; H. Heß, Der 


Der Krahnberg (Oberförsterei Gotha). — Gotha. 83 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Die Stadtflur 5) Im stadtfelde 1480 6) 
Die Eisenacher Straße ®) 

Der Galberg?); Am Galberg 

Der Berggarten 19) 


Bau der Margarethenkirche in G. 1494—1543, Mitt. d. Ver. f. goth. Geseh. 1904, 
105 ff.; Ernst Jost, Die Sternwarte auf dem Seeberg, Heimatbl. III, 1905, 27 ff. ; 
Lehfeldt VIII 30ff.; R..., Blätter f. goth. Heimatsk. 1896 No. 10 (Seidenbau 
in der Stadt G.); Rudolphi, Gotha diplomatica 1717, I—IIL; M. Schneider, 
Zur Gesch. d. Gymnasiums zu G., Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch. 1901, 138 ff.; 1902, 
118ff.; 1904, 89ff.; Fr. v. Strenge, Die Entwickl. d. Kloster- und Kirchengutes 
in der Stadt G. nach der Reformation, Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch. 1903, 1ff.; 
1905, 109 ff.; Naturwissenschaftliches und Geschichtliches vom Seeberg, Festschr. d. 
Naturw. Ver. zu G. 1901. Weiteres s. Lehfeldt VII, 3. 4. 33. — 2) Quellen f.d. 
modernen Namen: Generalkarten, Katasterkarten und -verzeichnisse, eine im Herzogl. 
Vermessungsamt befindliche Karte aus dem 18. Jahrh.; eine Karte der zur Stadt Gotha 
gehörigen Fluren und deren nächsten Umgebung 1831 von Spätzel-Gotha (Hand- 
zeichnung); mündl. Mitteil. Mehrfache freundliche Auskunft verdanke ich dem besten 
Kenner der Gothaer Stadtgeschichte, Herrn Seminaroberlehrer M. Berbig. Trotz vieler 
Nachfragen bei Gothaer Landwirten ist es mir nicht gelungen, die mundartliche 
Aussprache der Flurnamen zu erlangen. Sie scheint völlig vergessen zu sein, 
ebenso wie die Lage einer großen Anzahl Flurnamen nicht mehr festzustellen war. — 
3) Die ursprüngliche Siedelung soll nw. der heutigen Stadt, zwischen Seeberg und 
Galberg, an der quelligen Wolfgangswiese (dort ehem. St. Wolfgangskapelle) gelegen 
haben (Beck 1 u. 2). — 4) Karl der Gr. eignet dem Kl. Hersfeld den Zehnten von 
den Ländereien, Wald und Wiesen in G. Noch im 18. Jahrh. hatte G. von Ländereien 
im Stadt- und Östheimer Felde 110 Malder Roggen und 55 Malder Gerste „Hers- 
feld-Zinsen‘“ an den Landgrafen von Hessen zu entrichten (Beck 2, 3). — 5) Die 
Gothaer Flur besteht zur Hälfte etwa aus den Ländereien von sechs wüsten Dorf- 
schaften (s. unten). Die ursprüngliche Stadtflur, das „Gothaer Feld“, liegt westl. 
der Stadt, zwischen Alschleber, Eschleber und Sundhäuser Flur. „Ernst der Fromme 
ließ 1653 die Stadtflur vermessen und ein Flurbuch anlegen‘ (Beck 42). Das Feld 
hielt 167°/, Hufen. In der Beschreibung des Fürstl. Amts G. 17. Jahrh. [25] wird 
erwähnt ein „breiter Rasen, sind viel Steine zu befinden so für Zeichensteine 
gehalten werden“. In der 1586 erlassenen Feldordnung (Rudolphi, Gotha dipl. 
III cap. 20, 155ff.) heißt es: „Es sollen jedes Jahr auff Michaelis purificationis Mariae, 
wann der neu regierende Rathantritt beschicht, zwene Feldvoigte, als einem aus dem 
neuen Rath und den anderen aus der Bürgerschafft durch zwene Räthe erwehlet ... 
werden, der von Raths wegen soll auff des Raths-Eyd Gelöbniß thun ... der von der 
Gemeinde aber soll den gewöhnlichen Eyd ... leisten. Diese Feldvoigte sollen ihre 
Aufsicht ... haben über folgende 4 Fluhren ... das Stadtfeld ... das Ostheimer.... 
das Mittelhäuser Feld... das Töpfleber Feld... Zu diesen 4 Fluhren ... sind 
4 Schützen ... geordnet, dieselben sollen an die Feldvoigte gewiesen seyn, ihnen zu 
gehorsamen ...“ — 6) Aus: Erbb. d. Aug.-Kl. (StA. Gotha RR I'!) fol. 1523. b, 
Ltr. Hans erharts 1480. — 7) Der Grimmenstein, seit 1648 Friedenstein. Das „vor- 
berg zeu gotha“ hatte 1378 [39] „21 huffen vnd man gibt 63 malder getreid vnd 
63 malder gerste“. (In der ursprünglichen Fassung: „allodium ibid. dat de 10'/, mans. 
43 maldr. frumenti, 40 maldr. ordei.“) „Ein bavmgarten hinter dem slos‘ (,‚ortus retro 
eastrum“) wird ebenda erwähnt. Im 16. Jahrh. (Erbb. des amts Gotha, StA. Gotha 
PP U 3%) zinst Andreas rabenßberg „4 kaphan von dem alden thiergarten hinder der 
burg“. — 8) Die alte Königstraße vom Rhein nach Schlesien. Sie traf, von W. kommend, 
in G. auf das Brühler Tor. — 9) Der Galberg (früher Galgenberg) ist eine langgestreckte 
Kalkhöhe nw. der Stadt, nach dem Krahnberg zu. Der Galgen stand bis 1829 (Beck 79). 
Der „Geometrische Grund-Riß von der Stadt Fluhr Gotha“ (18. Jahrh. Katasterbureau) 
hat Rad, Galgen und Pfähle noch eingezeichnet. — 10) Parkanlagen mit Vergnügungs- 
6* 


84 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Der Lüderitzbrunnen 1!) 
In den hundert Aeckern 1?) 
Der Metebacher Weg?) 


Das Rödchen 1) Rode 1239 (Dobenecker III 835), 1374 
Die Klingen !°); In der Klingen) (Georgenth. Schwarz. Kop. fol. 94); 
Die Wolfgangswiese 1) ? bie des heiligen cruczes lande®) 


Der Kessel 17) 

Der Röhrenteich 1$) 

Ueber dem Wiegwasser 1°) 

Am Pestilenzhaus ?0) 

An der Fahn ?!) 

Die Herrenwiese ??) 

Der weiße Brunnen ?3) ? by dem heupron 1356 2%); gein dem 
alden heubtborn 1480 ®) 

Die Waltershäuser Straße?) ıAn die waltershusin wege 1356 4) 

Der rothe Steinbruch 26) 

Am Steinbrücher Weg 

Reinhardsbrunner Straße 

Auf der Burgfreiheit ?”7) . 

Die güldene Aue?) 

Am Schiffchen ?°) 


lokal am Galberg, der Stadt G. von der Familie Arnoldi geschenkt. Als Aussichtsturm: 
der Arnolditurm. — 11) Gefaßte Quelle am Galberg. — 12) Ackerland zwischen Gal- 
berg und Metebacher Weg. — 13) Fußweg nach Metebach nw. von G. Der Weg zweigt 
von der Eisenacher Straße ab. — 14) Wüstung am Westabhang des Galberges. Ehemals 
Besitzung des Kreuzkl., später des Kl. Georgenthal (Beck 12). — 15) Ehemals mit Bäumen 
bestandener Wiesengrund mit Wassergraben vom Galberg nach der Eisenacher Straße. — 
16) Wiese westl. von Gotha, südl. der Eisenacher Straße. Quellen. Hier soll die St. Wolf- 
gangskapelle gestanden haben (Beck 2). Ob hier die „gota“-Quelle lag? 1356 erwähnt 
eine U. (Erbb. d. Augustinerkl. fol. 86% b, Ltr. Apeln Kalwe) zusammen mit dem 
„heupron“ (s. Weißer Brunnen): „ecker, die do stossen uf die gota“. — 17) Vertiefung 
(Lehmgrube), ehemals mit Bäumen besetzt, westl. von Gotha, am Eisenacher Fußweg. — 
18) Teich im Kessel. Die „Klinge“ fließt dieht daran vorüber. — 19) Früher Ackerland 
östl. vom Kessel; jetzt bebaut (Eschleber Straße). Hieß der Unterlauf der „Klinge“ 
Wiegwasser? — 20) Das Hospital peregrinorum vor der Sundhäuser Vorstadt, am Weg 
von Waltershausen und Wahlwinkel, später „Armenhaus“ (seit 1756). Auf dem „Geometr. 
Grund-Riß“ noch als „Pestilenz Haus‘ eingezeichnet. — 21) Früher Land auf der westl. 
Seite des Stadtgrabens, jetzt „Fahnengasse“. — 22) Ehemals Wiese westl. der Stadt, 
jetzt bebaut (Herrenwiesenweg). Ende des 18. Jahrh. wurde hier eine große Maulbeer- 
baumpflanzung angelegt, zur Seidenraupenzucht. Der Versuch mißlang. (Beck 210f. 
u. Bl. f. goth. Heimatsk. 1896 No. 10.) — 23) Früher ummauerter, mit Linden um- 
standener Brunnen am Herrenwiesenweg. Jetzt abgetragen (Brunnenstraße). Nach 
der Volksmeinung holte der Storch die Gothaer Kinder aus dem Weißen Brunnen. — 
24) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 86%. b, Ltr. Apeln Kalwe. — 25) Nach Sund- 
hausen zu; bebaut. — 26) Jetzt verlassener Sandsteinbruch zwischen der Walters- 
häuser und Reinhardsbrunner Straße, nach Sundhausen zu. — 27) Stadtteil vor der 
Sundhäuser Vorstadt (westl. Stadtteil). — 28) Ackerland an der Sundhäuser Grenze, 
südl. vom alten Waltershäuser Weg. — 29) Ehemals Wiesenfleck zwischen Eisenacher 
Fußweg und Hessenweg, nahe der Sundhäuser Grenze. 


Gotha. 85 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Am Quer-Stücken 3°) 

Der Eisenacher Fußsteig 3!) 
Am Hahnstein 3?) 

Hinter Gotha 

Am Schafrasen ®3) 

Der Saurasen °*) 

Der Salzacker 

Das Lohkübel 

Der Hopfenberg 

? ? mittelhusen weg 1480 ®) 


II. Eschleber Flur). 


Eschleben ?) Escheleibin ?), Esleubin 1378 [39]; Esch- 
Das Bergfeld ®) leiben, Ecksleiben 1474 [35e]; Esch- 
Der Metebacher Weg) löben 17. Jh. [25] 

Der Stangenweg 

Der große Igelsee®) _ uf den egel sehe... in dem escheleiben 
Der kleine Igelsee ®) veilde 1470. Aus: Ltr. Lodewig 
Erdfälle 7) Hepel, Or. der Stiftskirche zu Gotha, 


Die alte Eisenacher Straße ®) StA. Gotha QQ II 160 
Das Kreuzfeld ®) 

Das Kreuz?) 

Der Semsenrain 10) 


Bei der Eschleber Kirche 1!) 


30) Ackerland am Eisenacher Fußsteig. — 31) Fußweg, früher auch Fahrstraße, südl. 
von der Eisenacher Straße, mit dieser parallel laufend, nach Fröttstädt; „Hessenweg“. — 
32) Land nördl. vom Eisenacher Fußsteig, an der Sundhäuser Grenze. Bedeutung un- 
bekannt. — 33) Ehemals Wiese zwischen der Eisenacher Landstraße und dem Eisenacher 
Fußweg. — 34) Die Lage der folgenden Flurteile ist nicht mehr bekannt. 


1) Die Eschleber Flur umfaßte 24°/, Hufen (Beck 7). Die südl. Grenze (mit 
Sundhausen) wird durch die alte Waltershäuser Straße gebildet; westl. grenzt Trüg- 
leben, östl. das Gothaer Stadtfeld. — 2) Das Dorf Eschleben gehörte 1378 zur Pflege 
Tenneberg. Ein großer Teil der Länderei war im Besitz des Klosters Reinhardsbrunn. 
Im 17. Jahrh. [25] ist „Eschliben“ „ein wüst abgengenes Dorf gegen Eisenach zu, davon 
die kirche übrig.“ — 3) „Escheleibin 3 ferton. mich. It. unum maldrum weympyte. 
(Deutsche Fassung: „Esleubin das Dorff gibt geschos michaelis 3 virdung. It. es gibt 
1 malder weymite getreid michaelis“.) — 4) Nördl. Teil der Flur nach dem Krahn- 
berg zu. Auf der Spätzelschen Karte ist (südl. der Eisenacher Straße) ein „Birnbaum“ 
eingezeichnet. — 5) Der Stangenweg oder Stangenrasen war eine nw. Abzweigung der 
Eisenacher Straße nach Metebach zu (unterhalb des Krahnberges). — 6) Wiesen nördl. 
der Eisenacher Straße, unter dem Krahnberg. — 7) Zwischen Stangenweg und Eisenacher 
Straße. — 8) Wahrscheinlich die alte, südl. der jetzigen Straße verlaufende „Königs- 
straße“. Vel. Flur Trügleben und Aspach. Der Weg lief nördl. über Eschleben. — 
9) Der sö. Teil der Flur. Wo das „Kreuz‘ stand, konnte ich nicht erfahren. — 10) Der 
Semsenrain begrenzt südl. die Dorfstelle, das Ried. — 11) Die Kirche stand noch zu 
Anfang des 19. Jahrh. neben dem Trügleber Fahrweg, beim „Kirchrasen“. Sie gehörte 


36 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Die Kirchgasse 1!) 
Kirchrasen 1!) 


Eschleber Brunnen !?) ? An der escheleibin hoe 1478. Aus: 

Eschleber Boden Ltr. Hentze Lange. (Vgl. Walters- 

Im Höfchen 13) häuser Straße) 

Schleifweg !#) 

Das Falkenfeld 1) an dem waltershusen wege 1478, aus: 

Der Falkenrain 1) Ltr. Hentze Lange, StA. Gotha QQ 

Alte Waltershäuser Straße II 184; Die Waltershäuser straße 

Trügleber Müllersweg !7) 17. Jh. (Beschr. d. Amts Gotha, 

Die Pfarrwiese 19) Handbibl. Herzogl. Kammer I 307) 

Der Petersstieg 1°) 

Das Milchfleck 18) Das Milchfleck 17. Jh. (Beschr. d. Amts 
Gotha) 


III Alschleben!). 


Alschleben }) Ailsleben (Helmbold v.) 1109 (Doben- 
ecker I No. 1054 u. II S. 449); Ayls- 
leibe, Aylsleybin 1290 (Reinhardsbr. 
U., StA. Gotha QQ Ie 75); Ails- 
loibin, Ailsleibin 1378 [39]; Als- 
leuben 1497 14%); Alschleuben, wuste- 

In den Höfen 3) ninge 16. Jh. 2) 


dem Kl. Reinhardsbrunn, war Mutterkirche von Boilstädt und Trügleben und Sitz eines 
Erzpriesters. Auf der Generalkarte ist die Dorfstelle sofort kenntlich durch die zu- 
sammenstrahlenden Wege. — 12) Die Eschenberger Quelle sprang unter einer Eiche. 
Ernst der Fromme wollte das Wasser nach Gotha leiten, doch erwies es sich als zu 
tropfsteinhaltig (Beck 8). — 13) Die Wüstungsstätte. — 14) Verbindungsweg zwischen 
Eisenacher Straße und Trügleber Fahrweg. — 15) Der sw. Teil der Flur. — 16) Der 
Falkenrain verbindet die alte Waltershäuser Str. mit dem Hessenweg. — 17) Ebenfalls 
zwischen der Waltershäuser Str. und dem Hessenweg. Der Müllersweg setzt sich als 
„Falkenrain‘“ dann (von der Waltershäuser Str. aus) südwärts fort zur Sundhäuser Leina- 
mühle. — 18) Nicht mehr nachzuweisen. 

1) Die Alschleber Flur liegt zwischen der Goldbacher und Remstädter (n.ö.), 
Östheimer (sö.) und Stadt-Flur (sw.). Bis 1491 (Beck 6) bestand das Dorf noch. 
Nach dem Aufgehen der Ortschaft in der Gemeinde Gotha bildeten „die Besitzer der 
Alschleber Länderei, Gothaer Bürger, eine eigene Nachbarschaft, erwählten einen Feld- 
vogt oder Heimbürgen für die Feldpolizei im Alschleber Felde und haben die ver- 
ordneten Feldvögte vor einem ehrbaren Rathe in solcher Flur nichts zu schaffen“. 
(Vgl. Anm. 2.) Alschleben zinste dem Markgrafen (1378 [39]): „2 mark geschos michelis; 
it. 2 malder korn michel, gotinsch moß; it. 8 malder hafer michel, gotinsch moß; it. 
4 mald. hafer walpurgis; it. '/, eenthner fleisch walpurgis; it. von itzlichem hauß 
1 hun uff vasnacht.‘“ Das „weitgeilt‘“ betrug für den Acker 2!/, ß. — 2) Erbb. d. 
Amts Gotha 16. Jahrh., StA. Gotha PP II 3%: „die heimborgen geben jerlichen 1 er- 
furter malder korns uf mich., 1 erf. mald. hafern walp. zu sommerbethe; 2 erf. mald. 
hafern mich. zur herbstbethe, */, centn. spygfleisch uf walpurgis.“ — 3) Die „Höfe“, 
die alte Dorfstelle, liegen westl. der Goldbacher Straße, am Nordfuß des Galberges, südl. 
und nördl. vom Kirchrasen. 


Moderne Namen | Urkundlicehe Formen 


Kirchgasse 4) Gein der pfarrkirchen 1497 14) 
Kirchhof %) )bie dem pfarlande 1497 14) 
; bie dem closterlande czum heiligen 
Kirchrasen ®) | 5 
erucze 1497 1#) 
Alschleber Brunnen >) 
Alschleber Teich ®) 
Alschleber Ried ’) 
Alschleber Wiesen $) 
Speckwiese 
Heimburgswiese 
Das Alschleber Wasser 
Die Sonnen- oder Sundflur ®) 
Die Leina 19) 
Die Bürgerwiesen 1!) 
Der Heuweg !?) 
Der Klingengraben ®) 
Am Jüdenhög 1?) 
Der Fallanger 1?) 
Am Diebsteig 1#) An dem dipstige 1497 14) 
Am Galberg 13) 
Ueber dem weißen Hög 19) 


4) Die Kirchgasse und der Kirchhof (Kirchhofsland) liegen nördl. vom Kirchrasen, 
einem Rasenstreifen zwischen dem Galberg (Mittellaite) und der Goldbacher Straße. 
1514 verkauft Paulus Wencke zu Horselgaw an Joh. Koch, pfarrnern zu Ailß- 
leben, 1 fl. auf ein haus und hof zu Hörselgau und !/, hufe landes im Dorn- 
bacher felde um 12 fl. (Reinhardsbr. Kopialb. RR I 19). Um diese Zeit muß also 
eine Gemeinde zu A. noch bestanden haben. In der „Beschreibung des fürstl. amts 
Gotha 17. Jh. (Handbibl. d. herzogl. Kammer I 307) heißt es: „Alßlöben gegen 
Goldbach unterm Crohnberge, ist ein kirchplatz ... annoch mit einem stück tauf- 
stein vorhanden.“ — 5) Der Alschleber Brunnen liegt westl. der Goldbacher Straße, 
nördl. vom Wolfsgrund. Nach Mitteilung von Herrn M. Berbig war die Quelle früher 
wahrscheinlich ‚weiter nach dem Felde zu gefaßt“. — 6) Der Alschleber Teich liegt 
nördl. vom Kirchrasen. Der Abfluß heißt Klingengraben und mündet über der Bürger- 
wiese in die Leina. — 7) Wiesen auf den 1. Leinaufer an der Remstädter Grenze. — 
8) Wiese auf der östl. Seite der Goldbacher Str. über dem Klingengraben. Wohl Be- 
soldungsstück der Heimbürgen. Auf dieser Wiese entspringt das Alschl. Wasser, das 
südl. vom Klingengraben in die Leina mündet. — 9) Wiese an der Goldbacher Grenze, 
neben der Goldbacher Straße. Der Flurteil grenzt an die Länderei gleichen Namens 
in Goldbacher Flur, südl. vom Dorf. — 10) Die Leina bildet z. T. die Ostgrenze der 
Flur Alschleben. — 11) Wiesen auf dem ]. Leinaufer, südl. von Remstädt. — 12) Ab- 
zweigung von der Goldbacher Straße. — 13) Der Jüdenhög liegt zwischen Heuweg und 
der Leina nordwärts, nach Remstädt, parallel mit der Leina.. Am Fuß ist das Ab- 
deckerhaus mit dem Fallanger. — 14) Der Diebsteig beginnt am Galberg, nw. vom 
Schießhaus, geht (als Rasenweg) westwärts über den Goldbacher Weg, Remstädter Weg, 
kreuzt den Mühlgraben und die Leina südl. von der Östheimer Mühle und vom Fried- 
hof V, geht über die Leinefelder Eisenbahn und die Molschleber Straße und endigt 
beim „Flürchen‘ nach Kindleben zu. — 14%) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. (StA. Gotha 
RR I"! fol. 1348. b, 135%, Ltr. Valentin blidener, alsleuben). — 15) Die Westgrenze der Flur 
läuft am Nordfuß des Galberges hin. — 16) Am Fuß vom Galberg, östl. vom Arnolditurm. 


88 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Die Mittellaite 17) 

Der Wolisgrund (Triftrasen) 18) 

Der Birngrund 1?) 

Weg vom Trautenthal ?°) 

Die Fuchsgebreite ?!) 

Die Sackpfeife ??) 

Am Krahnberg ??) 

Das Schänzchen oder Schweden- 
schanze ?%) 


Kalte Bille ?%) 


Die Lehmgrube *#°) Uf der leymgruben 1356 (Erbb. d. 
Die Ochsenwiese ?) Aug.-Kl. fol. 86a. b, Ltr. Apeln 
Die Schüsselwiese Kalwe) 


Der Hopfenberg 
Das Winkeleisen 
Das Winkelmaß 
Der Hundsrücken 


IV. Ost- und Schlichtenfeld!). 


Die Ostmühle ?) Gein der ostheym mole 1480 °) 


Der Östberg ?) 


17) Mit Bäumen besetzter Trifthang am Nordabhang des Galberges. — 18) Tal (mit 
Triftweg) am Südostabhang des Krahnberges. Der Triftrasen setzt sich bis zum Gold- 
bacher Weg fort. Wahrscheinlich der alte Alschleber Triftweg. — 19) Nördl. vom 
Wolfsgrund und parallel mit diesem. Rasen. — 20) Grund am Osthang des Krahn- 
berges.. — 21) Ackerland am Ostfuß des Krahnberges, westl. der Goldbacher Straße, 
nördl. vom Rasenweg nach dem Trautenthal. — 22) Leede an der Stadtflurgrenze, am 
Krahnberg. — 23) Der Krahnberg gehörte zum Teil zu Alschleben. Vgl. Krahnberg, 
Flur Goldbach. — 242) Wallartige Erhöhung an der Südseite des Krahnberges. — 
24b) Die „Kalte Bille‘“ heißt ein Stück Leede am Krahnberg, n.ö. von der Schweden- 
schanze. — 24°) Am Remstädter Weg. Jetzt bebaut. — 25) Die Lage der folgenden 
Flurteile war nicht mehr festzustellen (die Namen fand ich in den Katasterregistern). — 

Ein „ailsleuben thor“ wird 1480 erwähnt (Erbb. d. Augustinerkl. fol. 1522. b, 
Ltr. Hans erharts). Vielleicht ist das Brühler Thor gemeint? Vor dem Brühler Thor 
lag das Cistereienserinnen-Kreuzkloster mit dem Klostergarten, Teich, Graben und 
Brunnen. Ueber diesen Bezirk finde ich folgende Notiz (StA. Gotha XXVII 1b, 
Akten, das Heil. Kreuzkl. z. Gotha betr., fol. 392, 1541): „des burnsquel halben. Hinter 
des heil. Kreuzklosters garten ... ist in zwene graben gefallen. Das also einsteils 
des wassers im klosterteich und der ander teil neben dem klostergarten in vischers 
graben und zu gemeiner stadt notdurft gegangen .. .“ 


1) Westl. begrenzt von der Leina und dem Mühlgraben; nördl. Flur Remstädt; 
östl. Flur Kindleben; südl. Flur Siebleben. — 2) Die Ostheimer Mühle liegt am 
Mühlgraben, westl. vom Friedhof V; zwischen dem Graben und der Leina das Ost- 
heimer Ried. 1638 nahm das Vorsteheramt Gotha 6 fl. für Schweinemast von der 
Östheimer Mühle ein (StA. Gotha E, III a/3, Bescheib. d. fürstl. Sächs. Amts Gotha). 
Zwischen der Leina und der Langensalzaer Straße liegt der Ostberg. Westl. des heutigen 
Friedhofs V wird also die Lage der Wüstung Ostheim zu suchen sein. (Näheres: 
Beck 10, 11.) — 3) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 1524. b, Ltr. Hans erharts. 


Gotha. 89 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Das Ostheimer Ried 2) 

Der alte Anger #) 

Der neue Anger ®) 

Das hintere Furthfeld >) 

Bei der Krähenhütte ®) 

Der Dornrain ?) 

Das hintere Ostfeld ) 

Der Bufleber Weg) 

Der Gespansweg ?) N 

Der Müllersweg 1!) 

Der Mittelrain 11) 

Das vordere Östfeld 12) 

Der Mühlgraben 13) 

Die Furth- oder Walkmühle !#) 

Das Sauloch 5) 

Die schwarze Pfütze 16) 

Die Bettelherren-Mühle 17) Uf die betelscherner möl 1497 (Erbb. 

des Aug.-Kl. fol. 134a. b. 135a, Ltr. 

Valentin blidener) 

Bissing-Mühle 18) ? gein dem bussingesborn 1356 33) 

Das Raben-Schänzchen 1!) 

Die Sandgrube 2°) 

Das Hennebergsgäßchen *) 

Das Schlichtenfeld 22) 

Auf der Schlichten 23) Uf der slichten 1356 33) 

Der Schlichtenhof 2%) 

Der Siebleber Schlaufweg >) 


4) Der Lage nach nicht mehr bekannt. — 5) Der nw. Teil der Flur. — 6) Im 
„Geometr. Grundriß“ (s. Anm. 9 der Stadtflur) eingezeichnet neben dem „Gespanns- 
weg‘, in der Nähe der jetzigen Leinefelder Eisenbahn. — 7) Rasenweg von der Bettel- 
herrenmühle (Müllersweg) n.ö. nach Bufleben zu. — 8) Der nw. Teil der Flur. — 
9) Alter Feldweg nach Bufleben, zwischen Molschleber Weg und Dornrain. Den Namen 
„Gespansweg‘ führt der Weg auf dem „Grundriß“. — 10) Alter Weg von der Bettel- 
herrenmühle nach Friemar. — 11) Rasenweg von der Ostheimer Mühle quer durch 
die Flur nach dem Molschleber Weg. — 12) Flurteil nördl. des Molschleber Weges. — 
13) Längs der Leina. — 14) Die nördlichste der Gothaer Mühlen. — 15) Bei der 
Furthmühle, zwischen Leina und Mühlgraben. — 16) Nach dem „Grundriß‘“ (Anm. 9 
der Stadtflur) Flurteil östl. der Furthmühle. — 17) Ehemals im Besitz der Lazariten. 
Unter der Furthmühle, am Ostberg (Beck 332). — 18) Nacheinander im Besitze des 
Kl. Reinhardsbrunn und des Kreuzklosters. Nach einem Besitzer Pessing benannt. 
Unterhalb der Ostheimer Mühle, am Remstädter Weg (Beck 252). — 19) An der 
Langensalzaer Straße, südl. vom. Diebssteig. — 20) Nördl. und südl. vom Diebssteig, an 
der Langensalzaer Straße. Jetzt bebaut. — 21) Nicht mehr bekannt. — 22) Zwischen 
der Siebleber Flur und dem Molschleber Weg. Zum Teil in Siebleber Flur über- 
greifend. Hochebene nach Kindleben zu. — 23) Zu Seiten des Molschleber Weges 
(„Grundriß“). — 24) An der Friemarer Straße. — 25) Der Siebleber Schleifweg zweigt 
westl. von Siebleben da von der Erfurter Straße ab, wo der Weg vom Mönchshof und 


S 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Das Flürchen °*%) 

Das Zollhaus ?”) 

Der Siech- oder Sonderhofs- 
rain °®) 

Der Siechhof 2?) 

Bei der Schießmauer ?) 

Der Vogelbauer ®!) 

Das Nützleber Feld °?) 


V. Kindleben!), 


Kindleben !) Kintileba, Kintilebe 874?) (Dobenecker 
I 246); Chindeleiben v. 900 (Doben- 
ecker I 294); Kintleben 1351 [35e 


Der Kirchrasen °) fol. 201] 

Der Kirchacker ®) by dem kirchackerein in dem Vrimar- 
Das Kindleber Ried 5) velde 1346 ®) 

Der Kindleber Graben ®) Kintlebergraben 1350 ”) 

Die Bufleber Mark buffleber marg 1350 7) 


Schützenwiese ®) 


Das Gerichtsfeld ?) 


der von Uelleben die Straße treffen, und läuft von da nw. bis zum Diebssteig, östl. der 
Langensalzaer Straße. — 26) Im Winkel zwischen Kindleber und Siebleber Flur. Der 
Flurteil liegt zum Teil in Kindleber Flur. — 27) Jetzt Chausseehaus an der Siebleber 
Straße an der Stadtgrenze. — 28) Grenzrain mit Siebleben vom Sonderhof aus. — 
29) Vor dem ehemaligen Siebleber Tor an der Erfurter Straße (Beck 363). — 30) Am 
Schlufter, nach der Schlichte zu. Dort stand bis 1823 das alte Schützenhaus. 
(Mitt. von Herrn Seminaroberlehrer M. Berbig.) — 31) Nach Angabe eines Land- 
wirtes muldenförmige Vertiefung auf der Schlichte. — 32) An der Siebleber Grenze; 
zum Teil in Siebleber Flur. — 33) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 86%. b, Ltr. 
Apeln Kalwe. 

1) Die Flur ist begrenzt von den Fluren Bufleben (N.), Friemar (O.), Siebleben 
(S.), Ostheim (W). Sie umfaßt 63'/, Hufen. Eine Anzahl Klöster (namentlich 
Georgenthal, das Goth. Kreuzkl., Augustinerkl., Reinhardsbrunn), Gothaer Bürger, der 
Stadtrat, die Familie v. Hettstedt hatten Besitzungen in der Flur. Das Dorf lag genau 
in der Mitte der Flur an der Quelle des Albaches. — 2) Nach Dobenecker gefälschte 
U. aus dem 11. Jahrh. — 3) Vom Treffpunkt der Molschleber mit der Friemarer 
Straße nordwärts streichend. Die Kirche stand bis 1717. Die Kirchengemeinde hatte 
sich aber schon vor 1534 aufgelöst (Beck 13ff.). In der „Beschr. des Fürstl. Amts 
Gotha“ (17. Jahrh.) heißt es: „Kindlöben gegen Friemar, ist darvon die kirche noch 
übrig“, und weiterhin (in der Grenzbeschreibung): „in diesem felde ist die alte kirche 
mit ihrem umfange und die hohe gerichtsstelle“. — 4) Aus: Reinhardsbrunner Kopialb. 
(StA. Gotha RR I 19), Kaufbrief Friedr. v. Hetstete über anderthalbe huffe zeu kinthe- 
leiben. Der Kirchacker lag also nach Friemar zu. — 5) Am Albach? —- 6) Ein 
Grenzgraben? — 7) Aus: Reinhardsbr. Kopialb. (RR I 18 fol. 199). — 8) Nieht mehr 
bekannt. — 9) Der sö. Teil der Flur. Das Gericht Kindleben war ursprünglich 
landgräflich, später im Besitz der Familie v. Hettstedt. Diese verkaufte 1408 „Dorf 
und Gerichte“ für 600 rheinische Gulden den Ratsmeistern und der Gemeine Gotha 
(Beck 15 f.). 


Gotha. 91 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Auf dem Galgenrain 1) Uf den galgenreyn 134911); Uf den 
Gerichtshügel 1?) galgenrein 1350 1?) 

Bei dem Gericht !?) bey den gericht 1350 1?) 

Auf dem Galgen 19) Uf den galgen 1350 1?) 


Das lange Feld !#) 
Der alte Molschleber Stieg!5) |Der alte Molsleber stig 135012) 


Der Albach 16) Albach 13464); „von der wesen, dy 
Der Lerchensweg 17) uf den albach stossen“ 1349 11) 
Der Remstädter Weg 1°) Uber dem Remsteter weg 1350 


Das Stielersche Feld oder der 
Stielersche Rasen 1?) 
Der Dornrain 20) 


Weg nach Warza ?!) Der wartze stig 1350 7) 
Der schmale Rasen 2?) ? bei dem graßewege, der sankt peters 
ıst 22a) 

Der Ostheimer Rasen 3) Ostheimer stig 1346); Am ostheim 
Das Hölzchen ?%) stige 1349 11); ostheimen stig 1350 7) 
Der Erfurter Weg ?°) der erforter weg 1350’) 

Der Arnstädter Weg?) Der arnsteten weg 13507) 

Weg nach Friemar Am frimar weg 134911); Uber dem 


vrimar weg bey den geren Öunradts 
Buchers; Dye flurscheide an dem 
Das breite Feld ?”7) frimarwege 1511 ?%) 
Die Gothaer Straße 28) Am gothaweg 134911); gota weg 1350 7) 


10) Auf der Spätzelschen Karte ist als „Gericht“ ein Rasenfleck am Friemarer Müllers- 
weg eingezeichnet. Stand dort der Galgen und führte vom Dorf aus ein Rasenweg 
nach dem Hochgerieht? — 11) Aus: Reinhardsbr. Kopialb. fol. 204 (StA. Gotha 
RR I 18). — 12) Ebd. fol. 201. — 13) Ein Hügel n.ö. des heutigen Gasthofes, an der 
Molschleber Straße. — 14) Der nördl. Teil der Flur. — 15) Der alte Molschleber 
Stieg zweigte über dem Lerchensweg (nördl. von Kindleben) vom Bufleber Weg nord- 
ostwärts ab. — 16) L. Zufluß der Nesse. Der Albach entspringt bei der alten 
Kindleber Kirche und mündet nördl. von Friemar. — 17) Alter Weg nach Friemar 
(am Ufer des Albaches). — 18) Abzweigung vom Bufleber Weg nw. — 19) Schmaler 
Flurteil zwischen Bufleber und Ostheimer Flur. 1588 wurde ein Grenzstreit mit 
Bufleben über das „Stuhler Flürlein‘“ durch den Schiedsrichter ausgeglichen (Beck 17). 
— 20) Nach Mitteilung von Herrn Seminarlehrer Berbig im Nordwestteil der Flur 
über dem schmalen Rasen. Auf der Spätzelschen Karte berührt der durch die Ost- 
heimer Flur gehende Dornrain die Kindleber Flur nicht. — 21) Wahrscheinlich zu- 
sammenfallend mit dem Remstedter Weg. — 22) Oestl. am Hölzchen (an der Bufleber 
Straße) beginnend, westwärts bis zur Ostheimer Grenze laufend, zum Anschluß an den 
Ostheimer Rasen. — 222) Aus: Ltr. hans von Collen, burger zu Gotha, Or. d. goth. 
Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ic 8 (8). — 23) Grenzrasen zwischen der Kindleber und 
Ostheimer Flur. — 24) Nördl. vom Kindleber Gasthof, an der Bufleber Straße. — 
25) Der Erfurter Weg zweigte am Südausgang von Warza von der Langensalzaer 
Straße ab und lief wahrscheinlich durch die Kindleber Flur in der Richtung auf Tütt- 
leben (sö.). — 26) Zusammenfallend mit dem Siebleber Weg und von da weiter sö. 
über Seebergen? — 27) Der sw. Teil der Flur. — 28) Ob der alte Gothaer Weg 
ebenso verlief, wie die jetzige Landstraße, ist mir nicht bekannt. Vielleicht ist der 
„froenstig‘ (Anm. 7) gleichbedeutend mit gothaweg. 


92 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Das Flürchen ®) 
Der Flürchensrasen °°) 


Der Mäusehög °!) Mäusehög 17. Jh. 33) 

Der Mäusehögsrasen ®!) 

Lützelflur 32) lutzeln flur 13509); lutzel flure 
1350 12) 

Der Müllerweg 3°) bey dem moleweg 1350 12) 


An dem warte stig°*) 1346 #) 

Vmme Sebeleibin Bargeln in dem 
grunt 35) 1346 #) 

flurscheiden 36) 13464); flurweg, flur- 
scheide 1350 ?) 

In dem bodeme 7) by der gelenge 
Guntzels von Mittilhusen 38) 1346 *); 
In dem bodeme 37) bey der gelengen 
Guntzels von Mettelhusen 1350 7); 
In dem boden 134911); Mitten in 
dem boden 1350 7) 

Am holtzweg ?) 1349 11), 13507) 

yn sewen #0) 134911); kegen den seweu 
1350 12) 

Der brechacker 0) 1350 ?) 

Der hamerßweg *%) 1350 12) 

In der eykehardswisen 4!) 1350 12) 

bey dem gotastein #2) 1350 12) 

Der hutsborn #0) 1350 12) 

In dem Molbach #0) 1350 12) 


29) u. 30) Südl. von der Gothaer Straße an der Ostheimer Grenze. — 31) Im Süd- 
winkel der Flur an der Siebleber Grenze. — 32) Vielleicht an der Siebleber Grenze. 
Es beginnt dort (auf Siebleber Gebiet) das „Nützleber‘“- und das „kleine Feld“. — 
33) Von der Bettelherren-Mühle (Ostheimer Flur) quer durch die Kindleber Flur nach 
Friemar. — 34) Vielleicht verschrieben für wartze-stig. — 35) Wahrscheinlich an 
der Siebleber Grenze bei den Ausläufern des Lindwurmberges. Das Augustinerkl. hatte 
dort Besitzungen: ... „dritthalben ackern wingarten, der ist einer besaezt, gelegin 
an dem sebeleyben berge ... ezinsen ... dem gotshuse santepeterskirchen [auf 
dem Petersberge bei Siebleben] ein pfunt wachs jarlichs ezinses (1421 Erbb. des 
Augustinerkl. fol. 158b. 159%. b, Ltr. Heenid Nuweman). — 36) Welche Grenze und 
welcher Flurweg gemeint sind, bleibt ungewiß. — 37) Wohl so viel wie: im Feld. — 
38) Einen „Guntzel v. Mittelhausen“ finde ich nirgends erwähnt. — 39) Alter 
Weg nach dem Seeberg? — 40) Unbekannt. — 41) Lage unbekannt. Einen Kind- 
leber Eigentümer Ekehardus de Malsleiben erwähnt Beck 13. — 42) Vielleicht das 
ehemalige Gothaer Kreuzchen am Pferdingsleber Gothaer Weg, nahe der Kindleber 
Grenze. 


Gotha. 95 


VI. Flur Töpfleben!). 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Töpfleben ?) Tupheleiba 878 (Dobenecker I 265); 
Tupheleibe 1186 (Or. StA. Gotha 
QQ Id A, nach freundl. Mitt. von 
Herrn Pfarrer Baethceke); Tuphe- 
loybin 1380 [35a fol. 118]; Topf- 
leiben 141612); Töpflöben, gegen 
Arnstadt, 17. Jh. 

Bei der Kirche?) Gein der kirchen 1494); „uf dy kerch- 

Der Kirchhof ?) thür zu toppheloybin“ 1486 10) 

Das Höfchen ®) 

Die Töpfleber Teiche >) 

Das Töpfleber Ried ®) 

Die Töpfleber Wiesen ®) 

Töpfleber Triftgraben ®) 

Der Töpfleber Schafstall ?) 

Mittelhäuser Grenzrasen ®) 

Uelleber Grenzrasen 

Siebleber Grenzrasen 

Der Schwabhäuser Weg?) vber den Swabhuser weg 14943) 

Der Seeberg !1) seberg und seheberg 1416 12) 


1) Die Flur liegt zwischen den Fluren Siebleben (n.ö.), Günthersleben (südl.), 
Uelleben (westl.), Mittelhausen (nördl.). Sie umfaßt 49'/, Hufen (Beck 10), nach 
M. Berbig („Vom Seeberg“ fol. 4ff.) ungefähr 336 ha. — 2) Das Dorf Töpfleben lag 
da, wo die alte Heerstraße über den Seeberg (Ohrdruf-Tonna) sich kreuzte mit dem 
Gotha-Arnstädter Weg. Jetzt steht dort die Trochsche Schäferei. Beim Ausschachten 
der Scheune stieß man auf die Grundmauern der Kirche und die Gebeine des Töpf- 
leber Friedhofs (Berbig). Auf der Spätzelschen Karte ist die Kirchstätte eingezeichnet. 
— 3) Aus: Ltr. Hans marterstegke, burger zeu Gotha, Or. d. Kl. Reinhardsbrunn, StA. 
Gotha QQ Is 527. Der Aussteller bekennt ... „das wir nach lute einer versaezten 
verschreibunge vier agker wingarthen mit der lehenschaft und ein gotha viertel 
haffern myn herrn von Reynhartsborn ... zeu solcher ... ablosung geantwort haben. 
Do ich dan solche vier agker wingarthen nicht gehat, noch wer sy inne habe moge 
derfarn, — also habe ich myn herrn von R. solcher agker mit der lehenschaft ... 
vergnüget mit einer halben hufe artlandes, gelegen zeu Topflouben. — 4) Die Dorf- 
stätte. Vgl. Anm. 2. — 5) Im N. der Flur an der Mittelhäuser Grenze. — 6) Wiesen 
und Ried wahrscheinlich längs des jetzt namenlosen Bächleins, das beim Töpfleber 
Schafstall entspringt (neben der alten Kirchstätte) und unterhalb Gotha dem Sund- 
hausen-Boilstädter Bach zufließt. Vielleicht hieß das Gewässer „Triftgraben‘ (dieser 
Name aus den Katasterverzeichnissen).. Ein „kalgborn“ wird im „topffleubenfelde“ 
1492 erwähnt (Erbb. d. Augustinerkl. fol. 136%. b, Ltr. Nicolai beringers). — 7) Zum 
Trochschen Vorwerk gehörig. — 8) Nach mündl. Mitt. auch „Himmelrain“ genannt. 
— 9) Auf der Spätzelschen Karte noch als breiter Rasenweg eingezeichnet. Am 
Schwabhäuser Weg standen „zwei Gerichtssteine“. (Beschr. d. Fürstl. Amts Gotha, 
Handbibl. Herzogl. Kammer I 307, 17. Jahrh.) — 10) Aus: Ltr. Erhard furstar, Or. 
d. Kreuzkl. QQ Ice 6 (12). — 11) Der Seeberg begrenzt die Flur im N. (nach Sieb- 
leben zu). — 12) Reinhardsbr. Kopialb. RR I 18, Ltr. abbatis et conventi Hern- 
breitingen super octo solid. in topfleiben. 


94 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Weingarten 15) wingarten 1416 1?) 
Der Topf 13) 

Der Steinweg 1%) 

Die Schüssel 

Beim Nesselbusch 

Das Baumfeld 


Töpfleber Mühle 15) 
Die Butterweide 16) 17. Jh. (Beschr. d. 


fürstl. Amts Gotha) 


VII. Mittelhausen!). 


Mittelhausen ?) Mittilhusin 1346 [356]; Mettelhusen 
Die sieben Teiche %) 1350 [35b fol. 199]; Mittelhusen 
Der Königsbrunnen ?) 1474 3) 


Mittelhäuser Ried 5) 
Das Milchried ®) 

Die Eberswiese ?) 

Die Ochsenwiese ’) 
Der Carl) 

Die Bettziechen ’) 

Das kleine Feldchen °) 
Eselshög 1°) 

Die Sandgrube 7) 

Die Uelleber Mark 


13) Am Seeberg, westl. der alten Heerstraße lagen die Weinberge, die das Kl. Rein- 
hardsbrunn von Herrenbreitungen erwarb. „Drey agker wingarten oder mer „gelegen 
an dem Seberge‘“ ... und nochmals ... „drey agker wingarten, auch gelegen an dem 
seheberge .. .“ Berbig (S. 5) erwähnt noch 4'/, A. Weinberg, „der Topf“ genannt, 
nach Wechmar zu, im Besitz zuerst des Ilmer Nonnenklosters, später (1398) der 
Kanoniker in Gotha. — 14) Die Lage der folgenden Flurteile ist nicht mehr zu er- 
mitteln. — 15) Die „Töpfleber Mühle“ liegt nicht in Töpfleber Flur. Es ist die am 
Westfuß des Seeberges beim Viadukt befindliche Arnoldische Besitzung. — 16) Nicht 
mehr bekannt. 

1) Die Mittelhäuser Flur ist nördl. begrenzt von Gotha und Sundhausen, östl. 
von Boilstädt, südl. von Uelleben, sö. von Töpfleben, östl. von Siebleben. Die Flur 
umfaßt 27°/, Hufen (Beck 8). — 2) Das Dorf M. lag wohl westl. der Uelleber Straße 
an der Quelle des Königsbrunnens. Die Kirche stand noch 1474. Erbb. d. Augustinerkl. 
fol. 136b. 137%. b, Ltr. Johanns hopfe: „bie der kirchin“. Weiteres über Mittelhausen: 
Beck 8ff. — 3) Aus der eben angeführten Urk. — 4) Zwischen der Ohrdrufer Land- 
straße und dem Sundhäuser Bach. Der Königsbrunn entspringt oberhalb der Teiche, 
fließt durch diese und ergießt sich in den Sundhäuser Bach. — 5) Wahrscheinlich 
längs des Sundhäuser Baches. — 6) Unterhalb der Walkmühle am Sundhäuser Bach. 
— 7) Nicht mehr nachzuweisen. — 8) An der Sundhäuser Grenze, grenzend an den 
Flurteil gleichen Namens in Sundhäuser Flur. — 9) Der Bezirk des jetzigen Bahnhofes, 
des Schlachthofes usw. Zum Teil zur Mittelhäuser, teilweise zur Stadtflur gehörig. — 
10) Auf dem ]. Ufer des Sundhäuser Baches, sw. von der Walkmühle. 


Gotha. — Grabsleben. 95 


Urkundliche Formen 


Mundartliche Aus 


Moderne Namen sprache 


Das Fischhaus !!) 
Der Dornbusch 7) 
Die Walkmühle 1?) 
An dem topfleuben 
wege 1?) 14743) 
Uf den holczweg ’) 
1474 3) 
Uf die fyhetrift?) 1474) 
Der Kohlweg hinterm 
Schloß 13) 17. Jh. 


Flur Grabsleben !). 


Grabsleben ?) 3) Gräbsläm’n Graueslebe 1197 (Do- 
Heimische Flur ®) ebs. benecker II 1040); 
Krämersgarten 5) Krämersgöärten Grabisleibin, Grabis- 
Der Seltenbach ®) Sellenbäch loubin, Crabißlewben 
Ermstädter Weg Armäte Stiegk 1378 [39] 

Mattern 7) Mattern 


11) Am Töpfleber Bach, östl. von der Ohrdrufer Straße, südl. vom alten Zollhaus (jetzt 
Chausseehaus). Am Mittelhäuser Fischteiche (juxta piseinam Mittilhausin) lag die Mühle, 
zeitweise im Besitz des Augustinerkl. Sie wird u. a. 1312, 1317, 1454 erwähnt (Beck 9 f.). 
In einer Urk. des Augustinerkl. (Erbb. fol. 1412.b, Ltr. Hans wangheim in gota, 1498) 
wird die Lage der Mühle erwähnt: vnß huße vnd hofe, gelegin vor dem erfurtischen 
thore, an der eckin kein der tichmolen, bie sante antony borne. Letzt- 
genannter Brunnen ist nicht mehr bekannt. Die ehemalige Teichmühle ist die jetzige 
Pulvermühle. — 12) Die Walkmühle liegt am Fuß des Seeberges, südl. vom Bahn- 
hof. — 13) Ein ehemaliger Rasenweg. — 14) Aus der Grenzbeschreibung in Beschr. 
des Fürstl. Amts Gotha, Handbibl. Herzogl. Kammer I 307. Der Kohlweg führte vom 
Boilstädter Weg (Sundhäuser Flur) hinter dem Park ab, quer durch das kleine Feldchen 
nach dem Erfurter Weg (Sundhausen-Siebleben). — 

Außer dem Weißen Brunnen (Waltershäuser Straße) und dem Anthoniusbrunnen 
(Anm. 11) werden aus früherer Zeit noch erwähnt: der Breitenborn und der Eselsborn 
(nach Beck 4; nach Myconius, Hist. reform. 102); jetzt nicht mehr bekannt. Der 
Kesselbrunnen war auf dem Neumarkt: vf vnsir badestobin gelegen am nuwen markte 
bie dem kesselborne (Erbb. d. Augustinerkl. fol. 142.b, Ltr. Hans behme, 1428). — 

Vor dem Erfurter Tore lag Heroldisdorf (Hersdorf), eine kleine Siedelung, die 
bald in Gotha aufging (Beck 12. 27). 

1) Literatur: Brückner II 1, 33; Gelbke I 1, 147; Lehfeldt VII 
111. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. Zuverlässige Auskunft, besonders über die Wüstungen, erhielt ich von 
Herrn Landwirt Hermann I. — 3) Der Anlage nach scheint G. ein Platzdorf zu sein 
mit ursprünglich nur zwei parallel laufenden Straßen. — 4) Die Flur zerfällt in zwei 
ziemlich gleich große Teile: die Wechser Flur, westl. (s. unten), und die Heimische 
Flur, östl. — 5) N.ö., am Seltenbach; nach dem Besitzer, einem Grabsleber Krämer, 
benannt. — 6) L. Zufluß der Apfelstädt. Soll seinen Namen danach führen, daß er 
„selten“ Wasser führt [?!]. — 7) Wüstung n.ö. vom Dorf; auf der Generalkarte (Anfang 
der 60er Jahre) noch deutlich zu erkennen. Das Land war Gemeindeeigentum (Kraut- 
land). Dort soll eine Kirche (nach Brückner ein Dörfchen) gestanden haben. Von 
ausgegrabenen Steinen wurde mir nichts berichtet, wohl aber von Funden von Gebeinen. 
Der Bretterweg geht von Mattern aus, der Ermstedter Weg führt nördl. daran vorüber. 


96 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Matternried Matternried 
Die Matternflecken ebs. 
Matterngarten Matterngöärten 


Auf der Dunstgrube ®) | Dunstgrüöbe 
Der Matternbrunnen °) | Matternborn 


j Wesgeserren 1103—04 
Das Girnfeld ebs. g 
Das Kurzfeld ebs. (Dobenecker IT 1011); 
Das neue Ried !0) DE moi Ne us 
Der Bretterweg ’) Bretterwägk ee er 10T ET: 
Die alte Straße 11) De äle Ströß D; ‘ Be mn 
Das Haulachsried Hauwelächsried (Dobenecker 11458); 
Groß-Wechs 12) Weyhesezen 1151 
Klein-Wechs 12) N ebs. (Dobenecker 11658); 
Wechssteig Wechsstiegk Nor, a [35a 
Wechsbrunnen Wechsborn oder Backs- ol. 150); esesse 
IE 1321 [35e fol. 351]; 
Wechskirchhof Wechskerf’g Be: a [20% 
Wechskreuzchen Wechskrizchen ol. 148]; Grozen 
Wechsgraben ran weysezze 1373 [35a 
Mühlgraben N SEABSTOAIEL fol. 149b] 
8) Nasses Land im südl. Teil von Mattern. — 9) Die Quelle des Seltenbaches.. — 


10) An der Groß-Rettbacher Grenze. — 11) Die Frankfurt-Leipziger Straße. Sie lief — 
— als breiter Rasen-Feldweg südl. der heutigen Chaussee hin. — 12) Wüstung und Flur 
im Osten von Grabsleben; einige Häuser am östl. Ausgang des Dorfes gehören noch 
zur Wechser Flur. Die Generalkarte gibt noch ein ziemlich klares Bild der Ortslage, 
selbst die Separation hat nicht alles Charakteristische der Wüstung verwischen können. 
Von Grabsleben nach Wechs führte der Wechsstieg; der Stadtweg (nach Gotha) 
führt unterhalb der Wüstungslage, unmittelbar am alten Kirchhof vorbei. Der Holz- 
weg schneidet den Stadtweg an der Südwestecke des Wechskirchhofs. Grabsleben 
zunächst lag Großwechs; Kleinwechs zwischen dem Mühlgraben und dem Holzweg. 
Der Wechsbrunnen quillt so stark, daß er noch heute auch in dürren Jahren 
nicht austrocknet, sondern für Grabsleben eine höchst wertvolle Notquelle geblieben 
ist. In unmittelbarer Nähe stand wohl das Backhaus; ein halbes Brot und der ÖOfen- 
schieber sind noch heute am Quellstein eingehauen, daher: Backsborn. Der Mühl- 
graben (verstärkt durch den Klausenbrunnen) fließt durch das ganze Wechser Flur- 
gebiet von N. nach S. Die Mühle stand wahrscheinlich zwischen dem Stadtweg und 
dem Wechsborn. An der Westseite des Kirchhofes stand ein steinerner Heiligenstock, 
das „Weehskrizchen“, das nach der Separation verkauft und in Grabsleben ver- 
baut wurde. Südl. vom Kirchhof befanden sich verschiedene Erdhügel; beim Abtragen 
und Umackern fand man darin eine große Menge Gebeine. Hauspflaster und Mauer- 
steine wurden vielfach ausgeackert; in letzter Zeit fand man eine römische Münze. 
Von der Wechskirche waren noch 1758 „deutliche Merkmale vorhanden“ (Brückner 
35). Dorf und Flur „Weysese‘“ gehörten zum größten Teil dem Kl. Georgenthal; noch 
bis ins 19. Jahrh. gehörte Grabsleben mit der Heimischen Flur zum Amt Gotha, die 
Wechser Flur ins Amt Georgenthal. Das Dorf war eine der Freiwaldortschaften. Noch 
1341 ist (im Priv. Gerhardi, Schwarz. Georgenth. Kopialb. fol. 152b) die Rede von 
„6 agros in campis ville weizeze“; doch schon in der Littera domini Balthasar 
lantgravii von 1373 befindet sich folgende Stelle: „das ryt, daz man nennet die 
gemeynde des dorfes zeu grozen weysezze, daz da wuste wordin ist und gelegin 


Grabsleben. — Günthersleben. 97 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Das Pfarrgäßchen !3) |ebs. 
Ueber dem Mühlgraben | Awern Mihlgröäben 


Der Butterweck 1%) ebs. 

Die Wildbahn 15) ebs. 

Der Matzensgirn 16) ebs. 

Kasparshügel 17) Käspershegk 

? 5 Das ryt!!) 1373 [35a] 
Clauseweg 18) Klusewägk 

Im Lerchfelde ebs. 

In der Hölle In der Hell 

Der Holzweg 1?) Holzwägk ame holczwege 1341 
Das Winkeleisen Winkelisen [35a] 

Haulachsteig Hauwelachstiegk 


Gasthof zu den „Drei |? 
Gleichen“ ?°) 


Die Klause ?!) De Klüse 

Ueber der Klause Ewer dr Klüse 

Klausebrunnen ??) Kluseborn 

Klausegraben Klüsegröaben 

Das Pfingstgehege ?) | Pfingstgeheh’ 

Die Kehle ebs. 

Auf der Mark *%) Uf der Mark 

Gemeindehaulach- De Hauwelächen 
theile 25) 


Der Haulachsgraben |Hauwelächsgröaben 


Flur Günthersleben }). 


Günthersleben ?) Ginger$lem’n Gunderichesleba v. 900 
(Dobenecker I 294); 
? Gounreslive 1124 
(Dobenecker 11184); 


ist in dem gerichte und uf dem eggen des gotshus zeu ste. Jorgintal . ..“ (Schwarz. Kopialb. 
fol. 149»). — 13) Auf dem 1. Ufer des Mühlgrabens. — 14) Je ein Flurort in Groß- und 
Klein-Wechs. — 15) An der Seeberger Grenze. — 16) Neben dem Wechskirchhof. — 
17) War vor der Separation ein Hügel nördl. vom Stadtweg. Eine Krähenhütte im Besitze 
eines Mannes namens Kaspar soll dort gestanden haben. — 18) Führte vom Wechssteig 
nordwärts nach der Klause (s. unten). — 19) Von Nottleben über Wechs nach Seebergen 
und dem Freiwald. — 20) An der Gotha-Erfurter Straße, da, wo die Arnstädter Straße 
nach Sw. abzweigt. — 21) Stätte eines ehemaligen „Klosters“ (wohl Kapelle) n.ö. vom 
Gasthof zu den drei Gleichen. Große Werksteine sind noch seit Menschengedenken 
dort ausgeackert worden. — 22) Quelle des Klausegrabens, der bei Wechs sich mit 
dem Mühlgraben verbindet. — 23) Wiese am Klausebrunnen. — 24) An der Pferdings- 
leber und Nottleber Grenze. — 25) Feuchte Wiesen längs des Haulachsgrabens. 

1) Literatur: Brückner III 4, 44; Gelbke II 2, 217; Lehfeldt VII 
114 ff.; Vom Seeberg, Naturwissenschaftliches und Geschichtliches, Gotha 1901, 4 ff. — 
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. 


Gerbing, Flurnamen. 7 


98 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
? Gnurisliben 1143 
(Dobenecker I 1458); 
Gundrichesleiben 
1196 (Dobenecker II 
998) ; Gonrichisleiben 
1212 (Dobenecker II 
1502); Gunderist, 
Hartmann, v. 1231 
(DobeneckerIll243); 
Die Steinackergebreite |? Gunderlleiben, Al- 
Unter dem Seeberg Ungern Siewergk bertus de 1238 [35e 
Unter der Bullerlaite 3) | Uf der Butterweide fol.1ff.]; Gynderisley- 
Im Boden ebs. bin 1265 [35e fol. 38] 
Die gothaische Ecke) |De got’sche Ecken ? Die Döpfleber Spitzen 
Der blaue Hügel Der blaue Hegk 1661 5) 
Auf der Erdgrube Uf dr Ardgrum’n 
Im großen Sichen ®) ebs. 
An der kleinen Hohle ’?) | ebs. 
Der Quirl Querl 
Der Küraß ? 
In der Klausweiden 8)|De Klauswidchen 
An der Straße An der Ströß 
Am Uelleber Weg Elleber Waägk Am öllöber Wege 
Am Emleber Weg ebs. 1661 5) 
Auf der Lehmgruben- | Leimgrum’ngebreite 
gebreite 
Lehmgrube Leimgrum’n 
Der Weinberg’) Winbargk „wyngarthen 1%)... an 
lage, dydaheyst wolf- 
Die Fuchsecke Fuchsecken harezberg“ 1383 1%); 
Der Fuchsberg Fuchshegk Wingarten 1487 !1e) 
3) Die Generalkarte hat „Bullerleite‘“, das Meßtischblatt (2931, Gotha) „Butterleiste“. 
Der Flurteil liegt am Südabhang des Seeberges. — 4) An der Gothaer Grenze 
(Wüstungsflur Töpfleben), s. folgende Anm. — 5) Aus: Günthersleben, Ver- 
zeichniß aller der Flursteine doselbsten 1661, StA. Gotha PP III 7. — 6) Wiese 
nw. vom Dorf. — 7) An der Gothaer Straße. — 8) Feuchtes Land nw. vom Ort, an 


der Gothaer Straße. — 9) Der Weinberg ist ein Kalkrücken, der sich halbmondförmig 
nw. und wnw. über Günthersleben hinzieht. — 10) Im Jahre 1383 verkauft Ritter 
Ditterich von Sebileibin „dry ackere und eyn vierteyl eynes ackers winbarchin [?] mit 
dryn vierteyln eildirn geleyn umme den wingarthen unß rechtin eygin guthis, dy 
da sint geleyn in deme felde... zu Gindirslewe an der lage, dy da heist wolfhartz- 
berg ume dritzen marg lotiges silbirs, gothas gewichtis.“ [Zu „eildirn‘“ vgl. A. Kirch- 
hoff, Die ältesten Weisthümer der Stadt Erfurt 79 Anm. 171: „Eldern nannte man 
nach Haltaus (Glossar 310) unbebaute, wüstliegende Ländereien, in der Wetterau 
nach Maurer (Frohnhöfe II 98) herrenlose Felder.“] In der Grenzbeschr. von 1661 
wird noch ein „Weinberg im Marthal“ erwähnt. — 102) Aus: Ltr. Ditterich von 
Sebileibin, Or. d. Kl. Georgenthal, StA. Gotha QQ Id 305. 


Günthersleben. 99 


Moderne Namen a Urkundliche Formen 
sprache 
Das Markthal 1) Marthöäl Das Marthal 1661 5) 
Kiesgrube Kiesgrum’n 
Das Steinig ebs. 


Das kleine Feldchen |? 
Das Mittagsgehege 1?) | Mit’sjehäh’ 


Der lange Garten Der lange Göärten 
Die Stockwiese 13) Stockweäsen 
Das Oberried Ewerried 
Die Gänseweide Röäsenried 
Das Unterried Ungerried 
Rinderplatz ? 
Das Mittelried Mittelried 
Am Thiergarten 1%) Diergöärden 
Das Pferdegehege oder | Ferdegehäh’ 
Anspannsgehege ?) 
Der Gänsegraben Gänsegröaben 


Der Sauersenf oder | Sürsänf 
Sauersumpf 16) 
Der Salbenberg 17) Salmenhegk 


Die Oesterwiesen 18) |Iesterweäsen Die Österwiesen 1661) 
Die Erfurter Kahr!1?) |De Arfsche Köahr 

Die Wildnis Wilnis 

Der große Bockstieg ?°) 

Der rs Bockstieg | Bockstiogk 

Lange Else ebs. 

Die Kalkleite Köalkgrum’n ? Der kalkberg 1487 11a) 
Der Melm ?!) Malm 

Im Melmgrund Malmground 

Der Thonweg Thonwägk 

Am Thonberg Thonbargk 


Der Dreckacker ??) An dr Ackacker 


11) An der Schwabhäuser Grenze. — 11?) Aus: Ltr. Otto von Stuternheym, thumherre 
zeu wirtzeburg ... lyene eyn stugke wynwachz, gelegen obir der vorgenanten Hern 
von Jorgental wingarten, genant der kalkberg, doselbst zeu Gundirsleyben ... das- 
selbige stucke Hans Sorge gerodet, gesatzt und zeu wingarten gemacht hat. Or.d. Kl. 
Georgenthal, StA. Gotha QQ Id 342. — 12) Ehemals Wiesen sw. vom Dorf. — 13) Un- 
mittelbar hinter dem Schloßgarten. — 14) Am sö. Dorfende, zwischen Rinderplatz und 
Pferdegehege. — 15) Die Wiese, die für die Pferdebesitzer (Anspänner) gehegt wurde. — 
16) Sumpfige Wiese östl. vom Dorf an der Immer. — 17) Wiese (naß) n.ö. vom Ort. 
— 18) In der östlichsten Flureecke. — 19) Teil der Erfurter Straße nach Seebergen 
zu. — 20) Führt vom Dorf n.ö. nach dem Thonberg hin. — 20%) Die Kalkleite ist 
ein Hügel nordwärts vom Dorf, auf der Westseite der Straße nach Seebergen. Ob 
hier der Georgenthaler Weinberg von Anm. 11% lag, ist freilich unsicher. — 21) An- 
höhe n.ö. vom Dorf, nach dem Großen Seeberg zu. — 22) Wahrscheinlich ursprünglich 
der „dreieckige‘“ Acker. Das Flurstück liegt im Winkel von zwei Wegen am Thon- 
berg (n.ö. vom Dorf). 
7 * 


100 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 

Im See ?°) In Sie 

Im kleinen Sichen ??) |ebs. 

Im großen Sichen ?®®) |ebs. 

Am Rasenweg Röasenwägk 
Der matte Born ?*) Möattenborn 
Am Hackmesser Hackmasser 
Das rothe Bühl ?°) Ruethe Biel 
Am Mai?) Am Maikopf 
Am Berge Am Baergk 


Steinackersgebreite ?”) |? 
Das krumme Loch?®) |Das kromme Loch 
Der Steinweg ?) Steinwägk 
Das Junkerholz 3°) 2 
Die Eschwinger Höhe, |? 
Eschringer Höhe °!) 
Der Anger 3?) ? 


Der Anger 1661) 
Im Eschwinger Bach ®3) |? 


Das Paradies °*) 
Struth-Bach 

Der Tiefenbach ®3) 
Der Neuenborn 
Die Immer >>) 


ebs. N 

In der Strüet 
In Diefenböach 
Der Neuwenborn 
ebs. 


? Ermterbach 1661 5) 


Im Kittel ebs. Im Kittel 1661 5) 
N Krütgöarten 5 
Der Krautgarten ee | Krautgarten 1661) 


Am Seeberger Rain |An Siewerschen Rain 


Am Seeberger Rain 


16615) 


Die Heerstatt °%) Herstoadt 36) Heerstadt 1661 °) 

37) Die Dietmarische 

Wiesen 

Die Neuen Wiesen 

Die Seeberger Brucken 
23) Wiesen nördl. vom Ort. — 24) Quelle am Abhang des Seeberges; der kleine 
Wasserlauf fließt nach dem „See“. — 25) Ueber dem Matten Born, nach dem Seeberg 
zu. — 26) Flurteil nördl. vom Dorf, vor dem Seeberg. — 27) An der nördl. Flur- 
grenze, am Großen Seeberg. — 28) Schlucht am Großen Seeberg. — 29) Der Steinweg 
führt über die Sandsteinbrüche des Seeberges. — 30) Das Junkerholz liegt am Großen 
Seeberg an der Eschringer Höhe. — 31) Eschringen soll eine Dorfwüstung sein; 


urkundliche Belege sind bis jetzt nicht bekannt. Vgl. „Vom Seeberg‘“ 4. — 32) Der 
Anger (zu Eschringen gehörig?) liegt am Kreuzungspunkt von Stein- und Thonweg. — 
33) Er entspringt am Junkerholz und mündet unterhalb Günthersleben in die Immer. 


Der Unterlauf heißt Tiefenbach. — 34) Zwischen dem Eschringer Bach und dem 
großen „Berliner“ Steinbruch. — 35) L. Zufluß der Apfelstädt; fließt durch Günthers- 
leben. — 36) An der Wechmarischen Grenze. — 37) Die folgenden Namen der Grenz- 


beschreibung von 1661 sind nicht mehr sicher nachzuweisen. 


Günthersleben. — Haarhausen. 101 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Am schwabhäuser Hei- 
ligenstücke 

In der Schenken 

Am Pfarrlande 

Das Haderfleck 


Flur Haarhausen!). 


Haarhausen ?) ©) Härhuüsen 3) Horhusun anf. saec. IX 
(Dobenecker I 70); 
Horehusen 1170 (Do- 


Die Vasol ”) Die Vasolde benecker II 398); 
Das Pferdegehege®) | Pfäregehäh’ Horhusin, Harhusen 
Die Riedländer oder | Riedlänger 1378 [39]; Harhausen 
Riedslagen ?) 1509 5) 
Im Ried Vorn Ried vorm Rieth 1640 18) 
Am Riedberg 10) (W.) | Riedbärgk Andemrytberge 14489); 
AmRittberge15941°); 
Ufm Riethberge 
1640 15) 


1) Literatur: Brückner I 12, 10; Gelbke II. 3, 70; Lehfeldt VII, 
110ff.; Rein, Thur. sacra I 54. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General- 
karte, Katasterverzeichnisse. — 3) Für Mitteilung der mundartlichen Aussprache, wie 
Auskunft mannigfacher Art über Ort und Flur Haarhausen bin ich Herrn Pfarrer 
Steuding zu großem Danke verpflichtet. — 4) Erbb. d. Augustinerkl., Ltr. Gunther 
Helmberg. — 5) StA. Gotha QQ II 53. — 6) Das Dorf besteht aus zwei nord-südl. 
gleichlaufenden Straßen, die durch Quergassen verbunden sind. Ost- und westwärts 
ist die Anlage durch den Riedberg und Gießberg eingeklemmt. Nach Norden zu 
liegt das feuchte, früher wohl sumpfige Gelände der Vasol. Das Eigenartige der Haar- 
häuser Flur ist der bis in verhältnismäßig späte Zeit sich erhaltende Weinbau. 
Die Flurteile, bei denen Weinbau urkundlich nachzuweisen ist, habe ich mit „W.‘“ 
bezeichnet. Ein großer Teil der Weinberge war herrschaftlich. 1378 [39] zahlte das 
Dorf „30 ß hackegeilt, 30 sch. gr. zeu den weyngarten“. Noch in der Wachsenburger 
Amtsbeschr. von 1667 fol. 45 wird bei Haarhausen bemerkt: „Nahrung: Ackerbau 
und Weinbergsarbeit“. Ueber den Rebenbau der neueren Zeit verdanke ich 
Herrn Pfarrer Steuding interessante Notizen: Aus dem im Jahre 1734 angelegten 
Flurbuch ergibt sich, daß die Flurbezirke am Riedberg, die Haide, der Rothen- 
berg, der Gräfener — also wohl das ganze, zwischen Riedberg und Wachsenburg 
befindliche Gelände — mit Wein bepflanzt gewesen sind. Gegenwärtig [1905] befinden 
sich am Riedberg nur noch vereinzelte Weinstöcke; alles oben genannte Land ist zum 
Feldbau verwandt. Bis zum Jahre 1894 hat der Landwirt M. Chr. Jacobi noch einen 
Weinberg am Gräfner bebaut und davon „Wein“ gekeltert. Nach des Jacobi Tode 
ist die Anlage aufgegeben worden und verwildert. In einer, im Haarhäuser Pfarr- 
archiv befindlichen Chronik steht aus dem Jahre 1783 folgender Eintrag des damaligen 
Pfarrers Wenige: „Dieses Jahr war ein gutes Weinjahr, alle Beeren waren reif und 
von einem vortreffliehen Geschmack, ich habe 14 Körbe bekommen‘. Der Pfarrer 


hatte 1 Acker Weinberg, die Kirche 6 Acker (Gelbke 71). — 7) Die Vasol bildet 
zum Teil die Nordgrenze der Flur. Vgl. Flur Holzhausen. — 8) An der Vasol. — 
9) Längs der Vasol. — 10) Der Riedberg, einst auf der Südseite wohl völlig mit 


Weinwuchs bedeckt, liegt südlich der Riedländer. 


102 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Vogelsteg 1!) Veilchenstiegk Uf den Vogelsteig 
Im Zipfel ebs. 1640 18) 
In der Trift 12) ebs. Unter der Trift 1640 15) 
Im Schlufter In Schlofter Im Schlofter 1640 18) 
Kirchwiese 13) Kerchwiäsen 
Die Gotteswiese 13) Die Gottswiäsen An der Gottswiesen bei 
der Kärnersbrücken 
1640 18) 
Die Kärrnersbrücken !#) | Kerner$bricken bei der Kärnersstraße 


164018); Die Kärr- 
nersbrücken 1667 20) 


Die Aue 15) In der Auwe In der Awe, In der 
Aw Wiesen 1640 18) 

Die Siebengärten 16) In Säbengärtchen InSiebingärtich 164013); 
Die siebengärten 
1667 2°) 

Im kleinen Feld 17) Im kline Fäll Im kleinen Feldte und 
Feldchen 1640 18) 

Der Melm ?t) Der Malm Ufm Melm 1640 18); Der 
Melm 1667 20) 

Die Grube ??) Vor der Grüeben In der Grube 1640 18) 

Die Katze ?°) Am Katzenbärgk Katzenberg 1594 19) ; 


Am Katzenberge, 
neben dem Kehl- 
stück, Am Kätzchen 


1640 18) 

Am Grubenhügel Grüebenhägel Ufm Grubenhügel 
1640 15) 

Der Herrenberg *%) Herrenbärgk Am Herrenberge 159419) 


u. 1640 18); Der Her- 
renberg 1664 20) 


Auf dem Thürmchen 2) | Ofn Därmchen Ufm Thürmchen 164018) 
11) Zwischen den Riedlängen und dem Riedberg. — 12) Die Trift führt vom Dorf aus 
nach den Riedslängen. — 13) Kirchengut an der Vasol und Sülzenbrücker Grenze. — 
14) Uebergang der Kärrnerstraße über die Vasol. — 15) Wiese an der Vasol, nördl. 


vom Dorf. — 16) Das Flurstück liegt zum Teil in Sülzenbrücker Flur. Vgl. diese. — 
17) Nördl. vom Dorf, an der Kärrnerstraße. — 18) Sämtliche urkundliche Nachweise 
unter „1640“ stammen aus dem (leider nicht ganz vollständigen) Haarhäuser Flurbuch, 
das mir durch Vermittelung von Herrn Pfarrer Steuding in dankenswerter Weise vom 
Ortsvorstand zur Durchsicht übersandt wurde. — 19) Aus: Des Ampts Wassenburgs 
Erbbuch, StA. Gotha PP II 29. — 20) Aus: Neue Beschr. des Amts Wachsenburg, 
StA. Gotha OO II 42. — 21) Sandiges Land im Rehestädter-Sülzenbrücker Flurwinkel. — 
22) Feuchtes Gelände nach Rehestädt zu. — 23) Anhöhe an der Rehestädter Grenze. 
Ein zweiter Katzenberg südl. nach Holzhausen zu. — 24) Langgestreckte Anhöhe 
(Wasserscheide zwischen Apfelstädt und Gera) n.ö. vom Dorf. — 25) Nicht mehr nach- 
zuweisen. 


Haarhausen. 


103 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Die Chemnitzweiden ?%) | Kemnitzwiden 


Die Wiesenländer ?”) 


Die Rohräcker ?”) 

An der Grabenecke ??) 
Der Mondschein ?8) 
Hinter dem Kirchhof ?®) 


Das Fallthor ?°) 
In der Gabel 
Die Gebind 3°) 


Am Ruhestein °®!) 

Steinberg 

Unter dem Junker °?) 

Der Hengstrasen °?) 

Wenigen - Haarhau- 
sen ®*) 


Das Schildchen °%) 


Die Klause 3%) 


Auf dem Anger 5) 
Das Johannisgeheg °%) 
Das Brustläppchen ?”) 


26) Weidenanpflanzung in der feuchten Niederung n.ö. vom Ort. 
Kemnitz ist in Haarhausen nicht nachzuweisen. 


De Wiäsenlänger 


De Ruhräcker 


In der Gröabenecken 


ebs. 
Hingern Kerfch 


Fällder 
In der Gabel 
In der Quind 


Am Rüestein 
Steinbärgk 

Ungern Junker 
Hengströäsen 
Wen’gen-Haarhusen 


Schilchen 


In der Klüsen 


Ufn Anger 
Im Gehannesgehäh’ 
An Brostläppchen 


Nebet Kemnizweiden 
1640 18) 

In Wiesenländern, ? 
Ueber den Wiesen- 
gärten, ? Im Wiesen- 
fleck 1640 18) 

Im Mondschin 1640 13) 
An der Hecken hinterm 
Kirchhof 1640 18) 
Unter dem Fallthörchen 

1640 18) 

In der Gebindt, unter 

der Straße 1640 13) 


Beim Ruhestein 1640 13) 
Unter dem Junker 
1640 18) 


Ein Krautland zu We- 
nigen Harhausen 
1640 18) 

UfmSchildchen 164013); 
Der Schild 1667 2°) 

bei der glausen 15941?); 
An der Claußen 
164018); Nebet dem 
Herrn Magistro an 
der Clausen 1640 18) 

Am Anger 1640 18) 


Eine Familie 


(Schriftl. Mitt. des Herrn Pfarrers 


Steuding.) — 27) Feuchtes Land nördl. vom Dorf. — 28) Der Mondschein ist ein 


kleines Flurstück hinter dem alten (nach Holzhausen zu liegenden) Friedhof. 


Jetzt 


gilt der Name nur noch für die Einfahrt in die dortigen Grasgärten (Herr Pfarrer 
Steuding). — 29) Am Nordostausgang des Dorfes. — 30) Zwischen Dorf und Eisen- 
bahn. — 31) Flurname unbekannter Bedeutung. Die Oertlichkeit liegt östl. vom Dorf. 
— 32) Nahe der Rehestädter Flurgrenze. — 33) Nördl. von Wenigen-Haarhausen. — 
34) Wüste Dorfstätte. Brückner 11 u. 12 sagt 1756 darüber: „Vor dem Thore von 
Haarhausen, an dem Wiesenwege nach Rehestedt zu, hat ehedem eine Capelle, dem 
H. Petro gewidmet, einigen Häusern, welchen Platz man Wenigen-Haarhausen 
genennet, gestanden; wie denn noch jetzo ein Weg auf der Wiese, das Schildehen 
oder die Clause genannt, versteiniget ist, welcher die Wallbrüder zu des H. Petro 
Capelle geführet.“ Mauersteine wurden noch gefunden. Jetzt ist alles eingeebnet. — 
35) Zwischen Haarhausen und Wenigen-Haarhausen. — 36) Südl. von Wenigen-Haar- 
hausen. — 37) Westl. von Wenigen-Haarhausen. 


104 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Der kleine See 39) 
Das Erdfällchen 3°) 
Am Sättler °) 
Der große See °®) 


Im Roßbach 4°) 

Der kleine Roßbach 40) 
Das Tischchen #!) 

Am Axtberge #2) 


Die Bärengrube #3) 
HinterdemKalkberge*%) 
Auf dem Holzbeil #5) 
Am Marktsteige *6) 

Im Semsenfleck 4?) 
Der Gießberg #8) 


Klin Sie 
Ärdfällchen 
ebs. 

Grüeße Sie 


ebs. 

Im klin Roßbach 
9 

Am Axtbärgk 


Bärengrüeben 
Hingern Kalkbärgk 
Ofn Holzbiel 

Am Martwägk 

Im Semsfleck 

Der Gießbärgk 


Im kleinen See 1640 18) 
Im Erdthall 1594 1?) 


Im großen See, Die 
Hegesäulen im See 
1640 18) ; Die Graffen- 
gelengen im großen 
See 1640 18) 

Im Roßbach 1640 18) 


Am Axtberge 1640 18) 


Im Loche, die Beeren- 

grubegenannt164018) 
Ufm Holzbeil 1640 18) 
Am Marktwege 1640 18) 
Das Sembsfleck 1640 18) 
Am Gießberge 1640 18) 


Im Troge Im Trogk Im Troge 1640 18) 
Am Katzenberge *°) An dr Katz 
Am Bach 5°) Am Böaäch Das Bachstück, Am 


Bachgraben 1640 18) 
Im Silbergrebchen 
1640 18) 
Im Geseß 1509 5°); „Eine 
Wüstenei am Gesäß“ 
1640 15) 


38) Nasse Wiese nach Arnstadt zu; der große See liegt an der Arnstädter Grenze. 
1640 ist der Flurteil: „zwischen zweien Seen“ erwähnt. — 39) An der 
Arnstädter Flurgrenze. — 40) Der Roßbach entsteht im Sumpfgelände sö. vom Dorf 
und fließt in die Vasolde. — 41) Das Tischehen: Flurstück zwischen Roßbach und 
Axtberg. — 42) Grenzberg gegen Arnstadt hin. Auf Arnstädter Gebiet schließt sich 
der Weinberg an. — 43) Am Nordabhang des Axtberges.. — 44) Der Kalkberg 
liegt auf Holzhäuser Gebiet. — 45) An der Holzhäuser Grenze, sö. von Haar- 
hausen. — 46) Der Marktweg nach Arnstadt. — 47) Feuchte Wiese am Roßbach. — 
48) Der Gießberg liegt unmittelbar über dem Dorf nach Südosten zu. — 49) Der 
Katzenberg liegt zum Teil in Holzhäuser Flur. — 50) Der von Holzhausen fließende 
„Keltergraben‘“, in Haarhausen Vasolde genannt. — 51) Flurstück zwischen Kärrners- 
weg und Dorf. — 52) Ehemaliger Weinberg unmittelbar hinter dem Dorf, im Besitz 
der Pfarrei; jetzt mit Holz bewachsen. Am Westende des Dorfes beginnt der Kalkhang 
des Rückberges oder Riedberges, der an seinem Südhang im Mittelalter und später 
noch einen Weinberg neben dem anderen trug. Von Osten nach Westen zu befanden 
sich die Lagen: die Magdalene, der Bergrain, der lange Bahnert, am Danziger, der 
Scharfstein, der Gräfner, die bunte Kuh. Eine Skizze der Wachsenburger Amts- 
beschreibung über die „eigenthümlichen weinberge ins fürstl. sächs. Amt Wachsenburg 
gehörig‘ verzeichnet nw. von Haarhausen noch drei Weinberge (jedenfalls auch am 
Riedberg!), deren Namen heute vergessen sind: der lange Ranbusch, der kurze Ran- 
busch, die Leimengruben. Dieser Hang heißt noch heute in Holzhausen: die Haar- 
häuser Weinberge. — 53) Aus: Or. StA. Gotha QQ I 53: „Weinberg zu 


Die Silbergrube 51) 
Hinter den Gärten 
Das Gesäß 52) 


In der Silbergrüeben 
Hingern Görten 
ebs. 


Haarhausen. 


105 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Die Magdalene 5?) 


De Maidlin 


Der Bergrain 5?) (W.) |Am Burgkrain 


Der Spitzberg 

Der lange Bahnert 5?) 
(W.) 

Am Danziger 5?) (W.) 

Der Scharfstein °#) (W.) 

Am Rückberge und 
Riedberge 55) (W.) 

Der Gräfner 5%) (W.) 

Die Bunte Kuh 5?) (W.) 

Die Korngrube 

Im Winkelswege 

Die Haide 57) (W.) 


Am KRothen Berge 5”) 
(W) 
Der Judenbart oder 
Judasbart 57) (W.) 
Bei der alten Kalk- 
hütte 5”) (W.) 

Der Rothenbergs- 
rasen 57) 

Die Scherfmannsgrube 


harhausen 1'/, acker, ihm geseß, in die Vicarey ... 


Spitzbärgk 
Der lange Böänert 


Am Danzger 

ebs. 

Rückbärgk 

Ungern Gräbener 
An der bunten Küe 
De Korngrüeben 
Im Winkelwägk 

In der Haiden 

An Ruedenbärgk 
An Judsböärt 

Bi der älen Kalkhitten 


Ruetenbärgksröäsen 


De Scheffelsgrüeben 


An der 
1640 18) 

Der burgreyn 1448); 
Am DBurgkreine 
1640 18) 

Der Spitzberg 1640 


Magdalenen 


Am Danizgker und 
Damzgker 1640 15) 
an dem rytberge 1448 


Unter dem Gräfner 

1640 18) 
der 

1640 18) 

Die heyde 159419); An 
der hohen heyde 
1640 18) 

Am Rothenberge 
1640 18) 

Der Judasbart 1640 18) 


In Korngruben 


Bei der alten Kalk- 
hütten 1640 18) 


In der scheffersgruben 
159419); Ufder Scher- 
manns Gruben, nebet 
H. Magistro Petro 
Jacobi 1640 18) 


diesen weinberg hat man 


in gebrauch und leßt ihn iehrlichen beuten [?] und man gibt kein zins nicht gen 


Erfurt davon .. 


.“ Dieser Weinberg gehörte damals dem Erfurter Barfüßerkloster. — 


54) Hans Balthasar v. Scharfstein in Goldbach hatte „4'/, Acker Weinberge ufm 
Rithberge nebet den Gottsweinbergen‘“ (1640). — 55) Die Generalkarte und die ur- 
kundlichen Erwähnungen führen alle Riethberg für den Zug der „Haarhäuser 
Weinberge“. — 56) Iın Flurbuch wird erwähnt: „Unter des Graffen zu Schwarz- 
burg Weinberge“. — 57) Der Rothenberg und die Haide waren gleichfalls Mittel- 
punkte der Haarhäuser Weinkultur. Diese beiden Höhen waren vom Riedberg 
getrennt durch eine Senkung, die die Flurteile „Winkelweg — Korngrube — Im 
Loch — Längel“ einschloß. Sonnenberg, Rothenbergsrasen, Judenbart und Bei der 
alten Kalkhütte waren Lagen des Rothenberges. Am Sonnenberg hatte Friedrich 
v. Wangenheim 1640 neun Acker Weinwachs. 


106 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Der Sonnenberg”) (W.)| Der Sonnenbärgk Sonnenberg 159419); Am 

Sonnenberge 164018); 
Der Sonnenberg 

Im Loch 57) ebs. 1667 2°) 

Am Längel 57) ebs. Am Lengel 164018); Das 

Der Längelsweg 5”) An Längelswägk Langel 1667 20) 

Die Wittern Wiese 58)|? 

Steinrutsche 58) ? 

Namen aus dem 
Ort: 1640 18): 

Untergasse Die Untergasse 

Das Mäuerchen 

Das Gesäß Vgl. oben 

Der Hanfsack wüste hHofstätte ufm 
Hanfsack, beim Got- 
tesacker 

Langengasse Die Langgassen 

Backhausgasse Die Backsgasse 

Mittelgasse In der Mittelgassen 

Quergasse 


An der Schwemme 

Vorm Angerthor 

Bei dem Schenksbrunn 

Die gemeine Schenk- 
statt 59) 

Der Gasthof 5°) 

Das Brauhaus 

Beim Kirchbrunn 

Unter den Fallthörchen 


58) Jetzt unbekannt. — 59) Im „Gasthof“, einem „am Bach“ gelegenen, dem Landwirt 
F. Spittel gehörigen Haus wurde vor langer Zeit Gastwirtschaft getrieben. Heute 
ist der Name vergessen; nur das Land hinter dem Haus heißt noch: „Acker hinter 
dem Gasthof“. Die Gemeindeschenke liegt ganz getrennt davon. (Mitt. des Herrn 
Pfarrers Steuding.) — 

Eine größere Anzahl Flurbezeichnungen des Flurbuchs von 1640 sind heute ver- 
gessen. Es sind die folgenden: das Hopfenfleck; unterm Speckbirnbaum; im Steinbruch ; 
ufm Entenleich; die vorderste Hecken; hinterm Gäßchen; der gäßners Acker; unter dem 
Steupelbusch; bei der Rehestedter Lache [jedenfalls am Melm]; über Rödigers Wiesen ; 
der Eiersberg [wohl der Weihersberg an der Holzhäuser Grenze]; die Flötengelengen ; 
Hinter Hempels Garten; der hohe Acker; die Margreten am Rieth; im Tällichen; der 
Butterberg hinterm Hain; bei der Kälberwiesen; bei Gemein Weiden [die Chemnitz- 
weiden?]; am tiefen Wege; am Rehstädter Kreuzwege; die Wassersuppe (Weinberg) ; 
bei der Arnstädter Hecken; am Hungerbrunn; bei der Rothehütten ; Im wüsten Ländern ; 
*/, Land, quondam Andres Schwarzen, Schwarzland genannt; die lange Sottel; das 
Pfarrstück; ufm Steinberge; unter dem Grashof; unter der weydtmühlen. Dies 
ist meines Wissens die einzige bekannte Notiz über einstigen Waidbau in Haar- 
häuser Flur. Im Dorfe selbst ist die Erinnerung daran erloschen. 


Haarhausen. — Hausen. 


Flur Hausen !). 


107 


Moderne Namen ?) 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache >) 
Hausen ) Hüsen ? Huren, Haren, Husen 
Das kleine Feld 5) Klene Feld 1143 (Dobenecker I 
Stummelfeld ®) Stommelfeld 1458); Husun 1143 
Stummelweg Stommelwägk (Dobenecker 11472); 
Letzerfeld ?) ? Haußen 1615 
Langes Feld) ebs. Im langen Feld 1457 
Großes Kirchfeld ®) Grüßes Kerchfeld [354 fol. 178a. b] 
Kirchweg 10) Kerchwägk 
Siechthalsfeld 11) Säichthalsfald 
Siechthalsweg Säichthalswägk 
Der Käseberg 1?) Käisebärgk 
Käsebergsweg Käisebärgkswägk 
Kleines Kirchfeld ?) Klenes Kerchfeld 
Der Waidrasen 13) Wedröäsen 
Die Waidmühle 13) Wedmöllen 
DasRiedbrunnenfeld !#) | Räedsbornsfeld 
Riedbrunnenweg Räedsbornswägk 
Rodlachsgraben 15) Ruüodachsgröäben 
Flürchen 16) Flirchen 
Das Rasenschildchen |? 
Das Gemeindchen Gemeöndchen 
Das Hohe Ried 1?) Huche Reäd 
Koppelried 17) Koppelreäd 
Pferderied 17) Färreäd 
Gänseried !?) Gänsereäd 
Riedgasse 5 
Kittel 17) ebs. 


1) Literatur: Brückner II 2, 87; Gelbke I 1, 152; Lehteldt VII 
119. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Die mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn Lehrer W. Holstein 
in Gotha. — 4) Hausen besteht aus zwei annähernd parallel (ost-westl.) laufenden Straßen. 
— 5) Ein quadratförmiges Stück-Land, das der sonst geraden nördl. Grenzlinie an der 
Ballstädter Flur aufgesetzt ist. Wohl ursprünglich nicht zur Flur gehörig. — 6) Der 
nördlichste Teil der Flur an der Ballstädter Grenze. — 7) Auf der Generalkarte ein 
Streifen Land an der Westhäuser Grenze; im Dorf nicht mehr bekannt. — 8) Der 
Flurteil nw. vom Dorf. — 9) Nördl. vom Dorf; das kl. Kirchfeld liegt unmittelbar 
hinter den Gärten. — 10) Der Kirchweg führt von Westhausen nach Eschenbergen, 
nördl. von Hausen hin. — 11) N.ö. vom Dorf, an der Eschenberger Grenze; nasses 
Land. — 12) An der Eschenberger Grenze. — 13) Am Nordostausgang des Dorfes, 
nach Eschenbergen zu. Von der Waidmühle sind noch deutliche Spuren vorhanden 
(gerillte Steine). Hausen hatte zwei Waidmühlen. Bis in die 70er Jahre des 19. Jahrh. 
wurde hier Waid gebaut (mündl. Mitt.). — 14) Oestl. vom Dorf, an der Eschenberger 
Grenze; nach dem dortigen Riedsborn benannt. — 15) Der Rodlachs- (oder Rothlachs-) 
Graben kommt aus dem Siechthal und mündet in die Nesse. — 16) Am Östausgang 
des Dorfes. — 17) Wiesen längs der Nesse. 


108 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Die Wallwiesen 17) Woölweäsen 


Das Mühlfeld !7) Mehlfeld 
Steingrabenfeld 18) Stengröabenfeld 
Steingrabenweg Stöngröabenwägk 
Namen aus dem 

Ort: 
Der Thurm 
Kirchgasse 
Wallgasse 1?) Gein dem wall 1457 20) 
Wallthor 1°) 
Brunnengasse 
Lindenplatz 

Flur Hochheim }). 
Hochheim ?) ®) Hüechen >) ? Hochaim 779 (Doben- 
ecker 143); Hocheim 

Der Kessel ®) ebs. 1305 [35e fol. 28] 
Der Wachhög ’) Wachhögk In den semden an der 


warte, by den kart- 
husen 1388 5%); ? uf 
die veste, bie den 
vesten 14278); bie 
der warte 1465) 


18) Westl. vom Dorf. — 19) Die Wallgasse mündete bei den Wallwiesen (sw. vom Dorf) 
und wurde durch das Wallthor geschlossen. Hier hat die Wasserburg der Herren von 
Husen gelegen. Der Schafhof (im Besitz des Schulzen) gehörte zum alten Rittergut 
(mündl. Mitt.) Das Dorf war mit Wall und Graben umgeben; nördl. bei dem Waid- 
mühlplatz ist noch ein Stück Dorfgraben erhalten. — 20) Aus: Erbb. d. Aug.-Kl. 
fol. 1782.b, Ltr. Claus Ruprechts. Dieselbe Urk. hat noch die Flurbezeiehnung: bie 
der Budelstetischer strasse, stoß uff das erutze hinder dem kirchhove, bie des 
gotshußacker. Von einer „Buttelstädter Straße‘ weiß niemand etwas in Hausen. Eine 
wichtigere Straße hat meines Wissens nie die Flur berührt. Es könnte nur der „Käse- 
bergsweg‘‘ gemeint sein, der hinter dem Kirchhof nach Eschenbergen, weiter über 
Molschleben - Erfurt abzweigt. 

1) Literatur: Brückner II 3, 74; Gelbke II 2, 248; Lehfeldt VII 
120 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Herr Kantor Sundhausen in Hochheim hatte die Güte, mir die 
mundartliche Aussprache aufzuschreiben. — 4) Nach Brückner 74 soll der Ort früher 
„Loh-Hochheim“ geheißen haben — „wegen der vielen Lohe“ (?!),. Der Wangen- 
heimer Lohberg liegt westl. der Flur Hochheim. Der ursprüngliche Bauplan des 
Ortes wird infolge der Kriegsverwüstungen (besonders 1636) und verschiedener großer 
Brände verwischt sein. Die Flur (sie hält 768 ha Land) war 1642 völlig wüst „bis 
auf 79 acker‘“ (Flurbuch). — 5) „Flurbuch zu Hochheimb 1642, so viel der noch 
daselbst anwesenden Mannschaft“ (StA. Gotha PP II 2). — 5%) Aus: Ltr. Hartung 
Jans, burger ezu gotha, Or. des Katharinenkl. zu Eisenach (StA. Gotha QQ Ib 6). — 
6) Am Ostabhang des Hautelberges. — 7) Der Wachhög liegt über der Langensalzaer 
Straße, am Wiegleber-Ballstädter Weg. „Ein ziemlicher, von Erde aufgeworfener Hügel, 


Hausen. — Hochheim. 109 


Moderne Namen Mundartliche Aus- 


sprache 
Der Hautelberg 1°) Hötelbargk Hinder dem hawtal 
berge 142813); Am 
Der Wasserlauf ebs. Hautelberge 1642 5) 
Am Blaßrain Am Bläßren am bloßrein 1642 5) 
Hof 19) ebs. 
Hothelried 10) Hötelried Hawentalryet 1465); 
Hauthalrieth 1658 14) 
Hothellaite 19) Hötell&eden Ober der leidten 1642 5) 
Kirchhof 19) Kerchhof hinder dem kerchhoffe 


141115); hinder dem 
kirchove 1465 15) 

Hothelborn 1) ebs. by dem howtal borne 
1388 %®); Am Hauthel- 
born 16425) 


Der Hothelgraben 1%) | Hötelgröam’n Hawentalbach 1465 9); 
am graben 16425) 
Die Hothelbrücken 1%) | Hötelbricken under der hewtal 


brucken 142813) ; Bei 
der brucken 16425) 


Hothel-Rasenweg 19) Hötel-Röasenwägk ? Ober dem Rasenwege 
Die Elf Sotteln 11) ebs. 1642 5) 
Die Stange 1?) Neben der Stengen Neben der stangen 
1642 5) 
Die Langensalzaer De Salzer Ströß Die salezenstraße 
Straße 1428 13) 


auf welchem in Kriegszeiten Wache gehalten worden und von welchem man... 
auf 16 Stunden weit die Gegenden nach Morgen übersehen kann“ (Brückner 79). — 
8) Aus: Erbb. des Augustinerkl. (StA. Gotha RR I 11) fol. 166b. 1672. b, Ltr. Johannes 
winthers. — 9) Aus: ebd. fol. 163b. 164%.b, Ltr. Apel Werners. — 10) Anhöhe an 
der Wiegleben - Ascharaer Flurgrenze, nach der Wüstung Hauthal benannt. Die 
Wüstungsflur gehört heute den drei Ortschaften Wiegleben, Aschara und Hochheim. 
Der Hochheimer Anteil bildete eines der Dreifelder dieser Flur (Wangenheimer-, Hau- 
thaler-, Nestfeld). Das Hauthal-Feld war bis zur Separation selbständig in Dreifelder 
geteilt. 1760 bestand von der Wüstung noch: „der Gottesacker, welcher jährlich ge- 
heget, abgegraset und sodann abgehütet wird; ein Viehrieth, auf welchem die Anspänner 
die Vorhut haben; ein guter und gesunder Brunn; einige Hofstätten, welche hiesige 
Einwohner besitzen; der Wachhög (s. Anm. 7)“ (Brückner 79). Unmittelbar am Hothel- 
Kirchhof vorüber läuft die Heerstraße Wangenheim-Aschara; der Hothel-Rasenweg 
(im unteren Teil ‚„Schleifweg‘) führt von Hochheim nordwärts zur Wüstungsflur. Am 
Westende des Hothelriedes lag der „Hof“; dies soll ein einzelnes Gut gewesen sein 
(mündl. Mitt... Der Hothelgraben heißt im Unterlauf (nach Ballstädt zu) „Selten- 
bach“. — 11) Neben der Langensalzaer Straße an der Ascharaer Grenze. — 12) Un- 
mittelbar auf der Ascharaer Grenze; wohl ein altes Grenzzeichen. — 13) Aus: Erbb. 
des Augustinerkl. fol. 159%. b, Ltr. Herman fulden. — 14) Aus dem Flurbuch von 1658, 
StA. Gotha PP II 3. — 15) Aus: Erbb. des Augustinerkl. fol. 164%.b, Ltr. Hans wyda. 
— 152) Aus: Ltr. Fritsche von Wangeheym der elder, Fritsche von Wangeheyme und 
Loeze von Wangeheim, gebrudere, Or. des Katharinenkl. zu Eisenach, StA. Gotha 
QaqQm7. 


110 


Amitsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Am Berge Am Bärgk Am berge 16425) 
Die Ecke Die Ecken 


Westhäuser Weg 
Forth 16) 

Im Nützelfeld 17) 
Der Seeweg 18) 


Die Ballstädter Höhe 


In der Flarchen 1°) 
Schindleich 
Schleifweg ?°) 


Die Stiegel ?}) 
Im Boden ??) 
Kirchrasenweg ?) 
Am Schellrain *) 


Holzweg ?°) 
Im Schlufter 
Die Heerstraße ?) 


Westhüser Wägk 
ebs. 

Im Netzelfelle 
Siewägk 


De Bal$te Hie 


In der Flärchen 
Schenglech 
Schlefwägk 


Der Kerchätägel 
ebs. 
Kerchröasenwägk 
Am Schellren 


Holzwägk 
Im Schlofter 
De Hearätröß 


uf dem westhuser wege 
1411 1%) 

Im Nutzelfelde 1642 5) 

by der foylin an deme 
see 1388 %); An deme 
seewege1388%);?Am 
Seelwege 16425); Am 
Seeweg 1642) 

ubir den baldestet weg 
1388 ®) 

Indemefladiche1388%); 
Im flawthe 1427 °) 

uf den sleyfweg 138852); 
uf den sleifweg 
1414 3); Am Schleif- 
wege 1642) 

Von der Stiegel 1642 5) 

Im bodten 16425) 

Der graßreyn 1465 15) 

änder dem schilreyn 
14278); Am Schell- 
rein 16425) 

An dem Holczwege 
1465 °) 

gein dem Eifenwege, 
ubir dy herstroße 
1388 5%); die wang- 

heym herstraße 

1414 #); AnderHeer- 
straßen 1642 5) 


16) Der Flurort liegt östl. der Langensalzaer Straße am Hothelgraben, an der West- 
häuser Grenze. Dort „soll ein klein Dörflein gewesen seyn, so Pfordte genennet 


worden“ (Brückner 79). — 17) Das Nützelfeld soll die Flur der Wüstung gewesen 
sein. — 18) Der Seeweg führt vom Dorf aus durch das Nützelfeld nach dem „See“ 
in Ballstädter Flur. — 19) Feuchte Wiesen n.ö. vom Dorf. — 20) Der südl. Teil 
des Hothel-Rasenweges. — 21) Ehemals Brückchen über den Dorfgraben, da, wo der 
Schleifweg ausging. — 22) Nördl. vom Dorf. — 23) Der Kirchrasen ist auf der 


Generalkarte nordwärts vom Dorf, dem Holzweg parallel eingezeichnet. Welche Be- 
wandtnis es damit hat, konnte ich nicht erfahren. — 24) Der Flurort Schellrain liegt 
nördl. vom Dorf. — 25) Der Holzweg führt nach dem Wiegleber Holz. — 26) Die 
Heerstraße kam aus der Gegend von Haina, führte über Brüheim, den Lohberg und 
Wangenheim, durch die Hochheimer Flur (Ascharaer Rain) nach Aschara. Vgl. 
L. Gerbing, Die Straßenzüge von Südwest-Thüringen 78. 


Hochheim. alalal 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Nicolai-Rain ?7) Nekletsren ? bie den clausern 1427 5) 

Das Viehthor 28) Vern Vöthur vor dem viethor 1658 14) 

Die Trift Dreft 

Alter Teich ?°) Aler Dich gein dem undern tyche 
1465 15) 

Bruch 3°) Brüech Uf dem bruch 1642) 

Das Kuhried 3°) Küeried Die Riethspitzen 16425) 

Wangenheimer Weg | Wangenwägk by dem wangenheymi- 

In den Pflöcken 3°) ebs. schen wege 1388 %); 

Vorried 39) Verried uf dem wangenheym 

Hanfland 3°) Hanfländ wege 1411 15%) 

Waidmühle 31) Wedmüehle Gein der mol 14278); 
Am Mühlfleck 1642); 
an dem molwege by 
den juncfrowen von 
sent nyclause in Ise- 
nach 1388 5%) 

Mühlstieg MüehlStiegk Am Mühlsteige 1658 1%) 

Das Mühlfeld 32) ebs. 

Der Neßrasen Nefßröäsen 

Die Nesse 33) De Neß’ Dye neße by den fru- 
meßer 1388 %); uf dy 

$ neße 141115); Uf der 
Der Abschlagsgraben | Ogang Neße 1642 5) 


27) Der Nikolai-Rain war westl. vom Dorf, nach der Wangenheimer Grenze zu. Wahr- 
scheinlich hängt der Name zusammen mit dem „Nikolaus-Land‘“, dem Besitz der 
Kirche St. Nikolai. — 28) Der Südwestausgang des Dorfes, nach der Trift zu. Nahe 
dem Viehthor lag das St, Katharinen-Klostergut. — 29) Südl. vom Dorf, nach dem 
Ried zu, jetzt Ackerland mit Pfütze. — 30) Feuchte Wiesen längs der Nesse, wo 
Kibitze und wilde Enten nisten. — 31) Die Waidmühle, einst nahe der Nesse gelegen, 
gehörte zur Kirche, die im Siegel den H. Nikolaus, mit dem Waidballen in der 
Hand, führte. Die Abgabe, der „Nikolaus- Waid‘“, bestand darin, daß von jedem 
auf der Waidmühle gemahlenen Schock Waidballen ein Stück geliefert werden mußte, 
außer von den 18 Hufen der Herren v. Vogel (Brückner 86. 87). Der Waidstein ist 
später als Bachbrücke benutzt worden (mündl. Mitt), — 32) Südöstl. zwischen dem 
Dorf und der Nesse. — 33) Die Nesse, bezw. deren Abschlagsgraben begrenzen die 
Flur im Süden, nach Goldbach und Warza zu. — 34) Aus: Erbb. des Augustinerkl. 
fol. 165#- b, Ltr. apel schiding ... „gelegen in den felden und fluren zeu hauwetal“. — 


Folgende urkundliche Namenformen sind nicht mehr zu belegen: 1388 (Anm. 52): 
byn bachuse; an deme raseflecke (an dem see); gein der leymgruben; neben dem 
hildebrandreyne; uf den tyfenweg. 1411 (Anm. 15%): uf den styg. 1427 (Anm. 8): 
uf dem anger; gein den cruzen [1866 ist ein Kreuz ausgeackert worden „hinter dem 
Dorfe“]; bie den rosten. 1428 (Anm. 13): in dem tyrgarten. 1465 (Anm. 15): an 
dem tyfen wege; hart an dem dorfe. 1642 (Anm. 5): Hinter den Höfen; an der 
Körnrein. 


112 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Flur Holzhausen !). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache ?°) 
Holzhausen %) Holzhüsen Holzhusen anf. saec. IX 
(Dobenecker I 70); 
Holezhusen, Holtzusin 
Das Richterstück €) ’s Rechtersteck 1378 [39] 
Im Tambuchsgrunde |In Tam’chsgrund Vordemtambuch 14877); 
Die Steinbucht On dr Bucht Im Tambuchsgrunde 
Die Hinter-, Mittel-,|Of dr Hinger-, Mittel-,| 15949) 
Vorderhorst Vorderhörscht 
Die Kupferstraße 10) De Kopferströß 
Auf der Horst Uf der Hörscht Uf der Horst 1487); 


Am Öhrdrufer Weg |Am Ördorfschen Wägk| ebs. 15948) 
Der Brandgehren 1) Brändgern 
Der Dörnchensgraben!?)| Dirnchensgröaben 


Ueber dem Dörnchen |Äbern Dirnchen Ueber dem Dörnichen 
1594 8) 

Grübchen ®) In Kriepchen Grubichen 1594 3) 

Die Steingebreite Uf dr Steingebreiten 

Pfützengebreite 13) N Bey der pfutzen 15949); 

Auer Piüce | nz [ Üt der fitze 16679) 

Der Horstweg !#) Hörschtwägk 

An der Trift 1) An der Drift 

Im Troge In Trögk 

Am Troggraben In Tröggröaben Nach dem Troggraben 


1641 1%); Am Trog- 
graben 1667 ?) 


1) Literatur: Brückner Il 5, 79; Gelbke II 2, 76; Fr. Krügelstein, 
Nachr. 115; Lehfeldt VIII 122 ff.; — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General- 
karte, Katasterverzeichnisse. — 3) Herr Pfarrer Steuding in Haarhausen hatte die 
Güte, mir die mundartliche Aussprache zu übermitteln. Sehr viele Nachweise über 
Flurlagen verdanke ich Herrn Pfarrer Witting, früher in Holzhausen. — 4) Wahr- 
scheinlieh ursprünglich zweizeiliges Straßendorf. Der Ort ist eingeschlossen von dem 
Zug der Kalkberge, die vom Seeberg nach Arnstadt zu streichen. — 5) Aus: Erbb. 
des Augustinerkl., Ltr. Hans Kroschener. — 6) Im Tambuchsgrund, an der Straße von 
Bittstädt nach Ohrdruf. — 7) Aus: StA. Gotha PP II 28, Erbbuch von Ichtershausen, 
1487. — 8) Aus: StA. Gotha PP II 29, Des Ampts Wassenburgs Erbbuch, 1594: 
„Ueberm Dörnichen oder grubichen“. — 9) Aus: StA. Gotha OO II 42, Neue Be- 
schreibung des Ambts Wachsenburg, 1667. — 10) Die Kupferstraße verband die Hütten- 
werke des Ohragrundes (Öhrdruf) mit denen der Gera (Arnstadt). — 11) Vor der Horst. 
Jetzt Ackerland. — 12) Der Dörnchensgraben entspringt am Nordabhang der Horst, 
fließt durch den Vockengarten (von hier an „die Vasol“), durch das Dorf Holz- 
hausen, durch die Kelterwiese (hier „Keltergraben“) nach Haarhausen und mündet 
westl. von Sülzenbrücken in den Weidbach. — 13) Sumpfiges Land an der Kupfer- 
straße, am Nordabhang der Horst. — 14) Der Horstweg war zugleich der Triftweg 
von Holzhausen nach Gossel zu. 


Holzhausen. 113 


Urkundliche Formen 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Ueber dem Vocken-|Äbern Vockgöärten Unterm Vockengarten 


garten 15948); BeimVocken- 
Der Vockengarten ) |Der Vockgöärten garten 1641 1%) 
Am Vockenberge 1%) An Vockenbärgk Am fockenberge 1487 ?) 
Am hohen Vocken- | AnhochenVockenbärgk 

berg 16) 


Das Thongrubenfeld Of dr Thongrubn 
Am Röhrenseer Feld |In Rirns’r Feld 


Das Himmelreich 1!) |’s Himmelrich Im Himmelreich 1594 ) 

Am Röhrenseer Weg An Rirns’r Wägk 

Die Krautwiese 18) De Krütwiasen An krutgarten 1487 7); 
Gemeinde-Krautrieth 

Spritzbrunnen Spritzborn 1667 9) 18) 

Die St. Anna 1°) An d’r Sank-Anne Hinter St. Annen 

Am Heckenberg !‘) An Heckenbärgk 1641 158) 

Am Schiebleich 2°) An Schiebeleich 

Das Gütchen ?!) In Gietchen 


15) „Der Vockengarten‘“ (vocke, mhd. — junges Tier), eine Wiese mit Teich, liegt 
sw. von Holzhausen. 1667 wird der Flächeninhalt auf 6'/, Acker angegeben und 
dabei bemerkt: „die fünf teiche werden itzt zu wiesenwachs genützt“. Nach „Be- 
schreibung der Teiche im Fürstenthum Gotha 1666“ (Goth. Min.-Arch. Dep. 5%, Insgemein 
Kap. 25, No. 24) befanden sich diese Teiche: „1. Im Vockengarten. 2. Der große Teich 
im Einold. 3. Der kleine Teich im Einold. 4. Der Dreiangel. 5. Das kleine Teichlein 
hinter der Schäferei.‘‘ — 154) Aus: Dorf- und Flurbuch von Holtzhausen 1641, StA. 
Gotha PP II 7. — 16) N.ö. vom Vockengarten, östl. vom Dorf. Beide Hänge gehörten 
zu den herrschaftlichen Weinbergen. Die älteste, mir bekannte Notiz über die 
Wachsenburger Weinberge befindet sich im Lehnbuch Friedr. d. Strengen 1349—1350 
(herausgegeb. von Lippert und Beschorener), LI 15: ... vinetas et agros vini am Rotin- 
berge et Wallenberg [?]). 1378 findet sich im Meissener Zinsregister [39]: „it. der 
weynzeinß doselbst [in Holtzhusen] an dem berg wassinburg hat etwan geben 
15 fuder weyn zeu achten uff 30 acker.“ Das Erbbuch von Ichtershausen (1487) 
enthält als „vinea“ nur: der Cardinal, jetzt unbekannt. Im Erbbuch des Amts 
Wachsenburg 1594 sind ausdrücklich als Weinberge aufgeführt: am Hausberg; im 
Himmelreich; am Vockenberge; Leiten am Rotenberge, sollen zu weinberg gemacht 
werden; weinwachs an der Heide; am Eulenberge; hinter dem Hain; an der Kalk- 
hütten; am Appenthal; am Rasenwege; am Weyersberge ; am roten Bühl ; am Heiligen- 
berge; Kirchberg; am Eselsbühl; am Muhlberge; am Eselssteige unter der Wassen- 
burg, seind diese 7 acker am Eselsbühl genannt. Eine Kartenskizze des Min.-Arch. 
Gotha bringt die „eigenthümblichen Weinberge des fürstl. sächs. Ambts Wachsenburgk“. 
Hier sind folgende Namen (in Holzhäuser Flur) eingezeichnet: der große und kleine 
Vockenberg ; der Pappenheuner; der Unschlitberg (am Burgweg); der Hausberg; das 
Stültzböckigen (nach der Schießhütte zu); der Heckenberg; der Musquetellerberg 
(dieht vorm Dorf, zwischen dem Haselbach und dem Horstweg); der Rosengarten (über 
der Krautwiese). Auch auf der Geleitskarte von 1633 [36] ist der Hang der Wachsen- 
burg mit Reben bewachsen. — 17) An der Mühlberger Grenze. Vgl. auch 16. — 
18) Die Krautwiese befindet sich zwischen dem Dorf und dem Vockengarten. — 
19) Wüste Kapellenstätte am Westausgang des Dorfes. Im Haarhäuser Flurbuch von 
1640—41 sind Ackerstücke erwähnt, die „nach St. Anna in Holzhausen“ lehnen. 
— 20) Nw. vom Ort. — 21) Am Weg nach Mühlberg. 


Gerbing, Flurnamen. 8 


114 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Am Poppenheimer !6) |An Poppeneimer 
Auf der Albthalshohle | An der Abthelshohle 


Im Albthal ??) In Abthöl In appenthal 1487); 
Schustersberg An Schostersbärgk Gern im Appenthal 
Der krumme Weg An krumm’n Wägk 1641 15a) 

Trompete 3%) ° An dr Trompieten 

Am Hüttenberg ?°) An Hittenbärgk Hinter dem Huttenberge 


1594); Der Hutten- 
berg im Appenthal 
(14 A. Weinberg) 


1641 15%) 

Der Kalkberg *%) An Gipsbargk Am Kalkberge 1594 ®) 

Der Wolf 25) Ufn Wöltf 

Gipsberg °*) Gipsbargk 

Der blaue Berg ?) a : 2 

Der Burgweg Burgkwägk Br deren es { 

Der Hain?” ee ter dem Hayn 1487 '); 

or Hain”) DISAUENITS | Der Schloßhayn 

1667 °) 

Die Wachsenburg?8) | ebs. Wassenbure 1170 (Do- 
benecker II 415); 
Wassenburg 1184 
(Dobenecker II 698 
u. 758); Wazsinburg 
1349 — 1350 [39]; 
Wassenburg 1512 
[20]; Wachsenburg 
1572 [29]; Wassen- 
burg, unter derWach- 
seburg 1594 [26] 

Der Hausberg ?°) An Hüsbärgk vinea am husberge 

Die Tränke °°) An dr Tränk 1487”); Am Haus- 

Das Loch In Loch berg 1594 8) 

22) Das „Appenthal“ (ahd. affa? — Wasser?) liegt zwischen der Wachsenburg und dem 

Vockenberg, am Mühlberger Weg. Ein Gewässer fließt nicht hindurch. — 23) Der 

Hüttenberg liegt an der Mühlberger Grenze. Daran stößt (auf Mühlberger Gebiet) 

der „Götzen-Freyer‘‘ als östl. Ausläufer der Mühlberger Schloßlaite. — 24) Sowohl 


der West- wie der Südabhang der Wachsenburg sind auf der Generalkarte „Kalkberg“ 
benannt. 1667 wird erwähnt „Ein Steinbruch an der Wachsenburg, von Alabaster- 
stein, zu Sparkalk zu gebrauchen.“ — 25) Am Westabhang der Wachsenburg, Teil 
des Kalkberges.. — 26) Südwestabhang der Wachsenburg. — 27) Der die Wachsen- 
burg umgebende Wald. — 28) Wachsenburg. Literatur: C. Beyer, Die drei 
Gleichen, Erfurt 1898; Brückner II 5, 80; Lehfeldt VIII 124ff.; Melissantes, 
Das erneuerte Altertum 1713, 1721, 45—64; C. Polack, Wachsenburg, Mühlberg und 
Gleichen, Gotha 1859; Die 3 Gleichen in Thüringen, herausgegeben vom Wachsenburg- 
Komitee. Der Berg fällt nach allen Seiten schroff ab. — 29) Der Burgberg. — 30) An 
der Ostseite des Burgberges. 


Holzhausen. 


115 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Die Schießhütte 


Am rothen Berge 


Am Blumenberge 3!) 


Auf der Haide 


An der Kärnerstraße 32) 
Die dreien Ecken 


Unger dr Schießhitten | vinea genannt dy schieß- 


An Ruthenbärgk 


An Blumenbärgk 


Of dr Haide 


An dr Kerneritröß 
An drichen Ecken 


hutte 1487) 

Am Rotinberge 1349 
— 1350 [L. u. B.]; Am 
Rotenberge u. ruten- 
berge 14877); Am 
Rotenberge 1594 8) 

Am plomberge 1487 7); 
Am Blumenberge 
1594 8) 

Uf der heyde 1487); 
An der Heide 1594 5); 

Die hohe Heide 
1667 9) 
? Der Dreiangel 1666 15) 


Im Markt 33) In Mart 
Burglaiten An dr Lieden 

34 p) 
le ) ; Am eselsbuel u. esels- 
E is N Eselsbihl bul 14877); Am Esels- 

ee”) steige 1594 8) 
Trompete 3%) An der Trompieten 8 
Anthügel 3”) Hahntteigel Der Anthügel 1667 °) 
2 


Der Schleifweg 

Die Kelterwiese 38) bie der kelter wisen 
1487 7); Die kelter- 
wiese 15948); An der 
kleinen Kelterwiese 


1667) 


In dr Kelterwiasen 


Der Keltergraben ®) |An Keltergröäben 


Am Bach 1?) An Bäch Am bache 15948) 
Im Weidig 38) In Wid’g Widdich 1487”); Im 
Tetscher 3°) An Tetscher Weydicht 1667) 
40 
en J In dr Aue In der Auen 1667) 


In der Aue *°) 


31) An der Mühlberger Grenze. — 32) Teil der alten Straße Erfurt-Ingersleben- 
Kornhochheim - Sülzenbrücker Flur - Haarhausen - Holzhausen - Tambuchshof - Crawinkel- 
Oberhof [nach 24]. — 33) Flurstück neben der Kärnerstraße, nördl. vom Dorf. 
Der Sage nach soll dort ein „Städtchen‘“ gelegen haben (mündl. Mitt... — 34) Am 
Burgweg, nördl. vom Dorf, Abhang des Burgberges. — 35) Am Burgweg, hinter 
dem Ort. — 36) Der Name kommt in Holzhäuser Flur zweimal vor: unter dem 
Kalkberg (am krummen Weg) und n.ö. vom Dorf. — 37) Oestl. vom Dorf. — 
38) Die Kelterwiese, durchflossen vom Keltergraben (vgl. Anm. 12), liegt n.ö. vom 
Ort, nach Haarhausen zu. Das dortige Flurgebiet (auch Weidig) gehörte zum herr- 
schaftlichen Vorwerk. 1492 kam die Kelterwiese zur Pfarrei und wurde später um- 
geackert (Brückner 84). — 39) Kleine Anhöhe am Haarhäuser Weg. — 40) Wiesen 
und Land am Keltergraben. 
8*r 


116 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Am Kätzchen ?!) An dr Katz Am katzenberge 1487?) 
Hackmesser ’s Hackmasser 
Im Wassersee 4?) ? An dem wassersehe 
1487 7) 
Am Weihersberg ??) An Ichersbärgk Wigerßbergk 1370 %3) ; 
Am weyersberge, Am 
Der Müllersweg **) An Müller$wägk weygersberge 1487 7) 
Im Roßbach #5) In Roßbach Im Roßbach 1594 8) 
Das Krautried 4) Obere Ried ? An krutgarten 15948) 
Der Delinquenten- Dr Delinguentenwägk 
weg *°) 
Tanzplatz 4°) An Tänzplatz 
Marktweg *) An Märtwägk 
Im Siechen ?’) ? Andr gemeine Wiasen |? An der burgerwiesen 


15948); Die Bürger- 
wiese 1667 °) 
An der krummen Ge-|An dr krummen Ge-|Die Krummgelengen 


länge länge 1667 ?) 
Staupenfleck #) An Stupfleckchen 
Dede =) An dr Ochsenwiasen Am ulenberge 1487 7); 
Am Eulenberg 4°) Am Tlenbärgk m 
| 15948); Der hohe 
Eulenberg 1667 °) 
Pfaffenborn 5°) Am Faffenborn Beim Pfaffenborn 
1641 1%) 
Am rothen Bühl 5) An rüten Biehl Am Rohtenbuhl 1594); 
Der Rothe DBühel 
Der Waldgarten 52) an Wäldgöärten 1667 ?) 
41) Der Katzenberg liegt zum größten Teil in Haarhäuser Flur. — 42) Feuchte 
Wiese östl. vom Dorf. — 43) An der Holzhäuser Grenze. Wohl nach dem (am 
Fuß liegenden) „Wassersee“ benannt. — 43%) Aus: Ltr. Hans v. Stutternheim, won- 


haftig zeu Gundirßleuben, Or. des Kl. Georgenthal, StA. Gotha QQ Id, N. 269, „ein 
wingarten by sechs ackirn, gelegin tzwuschin Wassinburg unde Arnstete, gnant der 
Wigerßbergk“. Oberlehnsherr war Graf Heinrich v. Schwarzburg. — 44) Der Müllers- 
weg führt nach Ichtershausen. — 45) L. Zufluß der Vasol; entspringt auf Arnstädter 
Gebiet und fließt durch das Krautried nach Haarhausen. — 46) An der Arnstädter 
Grenze, zwischen dem Müllersweg und dem Marktweg nach Arnstadt. Die Amtsbeschr. 
von 1667 enthält über diesen Flurteil folgende Notiz: Das Gemeinde-Krautrieth, allda 
die übelthäter von holzhausen aus hingestäupet [„das Staupenfleck‘“ vor dem Dorf, 
am Marktweg], auch die Gefangenen zwischen Sachsen und Schwarzburg interimsweise, 
bis der hauptstreit auf der straße verörtert [?], ausgeantwortet werden. Der „Delin- 
quentenweg“ führt westl. am Krautried hin; der „Tanzplatz‘“ grenzt daran. — 
47) Nasse Wiese östl. vom Dorf. — 48) Vor dem Dorf, am Marktweg. — 49) Der 
Eulenberg ist der Nordostabhang des Heiligenberges, nach dem Marktweg zu. — 
50) Der Pfaffenborn, am Marktwege; 1641 wird hier ein Mohnacker erwähnt. — 
51) Nordabhang des Heiligenberges. — 52) Fichtenwäldchen an der Bittstädter Grenze 
auf dem Kirchberg. 


Holzhausen. 


117 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Der lange Rasenweg 5t)| An langen Rösen oder | Am Rasenwege 1594 ®) 


Am Kirchberg 5) 


AufdemHeiligenberg >) 


Am Scheidewege 5%) 
Kissenzüge 55) 
Lämmerbörnchen 5%) 
Am Lämmerberg 5®) 
Wüstenei 57) 

Der Pfaffenstieg 5°) 
Der Heiligenberg °) 


Bitt$ter Wägk 
An Kerchbärgk 
Ofn Hilgenbärgk 
? 

An dr Kißziechen 
? 

Lämmerbärgk 

In dr Wiesenie 
An dr Faffenstiegk 
Der Hilgenbärgk 


Under dem kirchberge 
14877); Am Kirch- 
berge 1594 ®); Ueber 
dem kirchberg 1667) 


Amheiligenberge 14389) 


(„wingarten“) 

Ufn Mohr 1594®); Das 
Mohr, Der Mohracker 
1667 °) 

Im haselbach 1487?) 


Die Moorländer 58) 
Ueber dem Moore 58) 
Pferdegehege 58) Färegeheh 

In Haselbach 5°) In Haselbach 
Vor dem Unterthor )| Vern Ungerthur 
Ueber dem Oberthor #1) | Vern Öberthur 
Die Hofstätten 6?) D’ Hofstiet 


In Mürlängern 
Öbern Mür 


Namen aus dem 
049): 
Pfarrgasse 
Wachsenburger Straße 
Krützmannsgasse 
Herrengasse ®%) 


53) Kirchberg und Heiligenberg wohl Namen für dieselbe Anhöhe. Der letztgenannte 
Name gilt jetzt mehr für den Nordabhang, nach dem Dorfe zu. Wie von Bittstädt aus, 
führt auch von Holzhausen aus ein „Pfaffenstieg‘“ über den Kirchberg. Ueber Funde 
von Mauersteinen auf dem Kirchberg konnte ich nichts erfahren. — 54) Der Scheidweg 
ist wahrscheinlich gleichbedeutend mit dem langen Rasenweg, der über den Kirchberg 
führt. — 55) Flurstück am Langen Rasenweg. — 56) Südl. vom Dorf, am Heiligenberg 
und Langen Rasenweg. — 57) Südl. vor dem Dorfe. — 58) Nasses Land und Wiesen 
nach der Bittstädter Grenze zu. — 59) Der Haselbach entspringt am Kirchberge und 
fließt in den Keltergraben. — 60) Vor dem Dorf, nach Armstadt zu. — 61) Am Nord- 
ausgang des Dorfes, nach Haarhausen zu (Marktweg). — 62) Land über dem Dorf, 
nach der Wachsenburg zu. Es ist dort Mauerwerk beim Ackern gefunden worden 
(mündl. Mitt.). — 63) Vielleicht ist es von Interesse, an dieser Stelle die „Gemeinde- 
gerechtigkeiten‘“ aus dem Flurbuch von 1641 zu verzeichnen. Es gehörten dazu: 
Holzbrechen und Gräserei im Tambuch; Gräserei im Felde; Fischerei in der Apfel- 
städt und Sülzenbrücker Weyd von der Saffermühlen (Saffransmühle) bis zum Hohen- 
stein unter Hochheim; Obstgerechtigkeit in Feld und Flur außer dem Schloßhagen ; 
das Lerchenstreichen, doch mit Vergünstigung des Fürstl. Amtes. Die Fürstl. Herr- 
schaft hatte den „Hackstedt“ oder Eber für der Gemeinde Schweine zu unterhalten. 
— 64) Zum Vorwerk Holzhausen gehörten 1641: „Ställe, Gefängnis, Brauhaus, Malz- 
darre, Kelter und Getreideboden.‘‘ — 

Eine Anzahl urkundlich erwähnter Namen ist nicht mehr zu bestimmen: 1438 
(Anm. 5): am molberge. 1487 (Anm. 7): in Geheinrichs; die molstat; Mönchberg; Mühl- 


118 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen | 


Brandthal 
Das Eischfeld 
Der Hanfsack Ufm Hanfsacke 1594 


Flur Ichtershausen !}). 


Ichtershausen ?) @) Ichter$hüsen °) Huochtricheshus 948 
(Dobenecker I 368. 
369); Othrichishusun 
1005—1012 (Doben- 
ecker I 629); Uch- 
tricheshusen 1147 
(Dobenecker 11573); 
Üchtricheshusen 1125 
—1147 (Dobenecker 
I 1584); Otriches- 
husen 1157 (Doben- 
ecker II 149); Utri- 
cheshusen 1228 [35f 
fol. 4b]; Yehtirchs- 
husin, Ichtershusen, 


Die Thölen 5) Thälen Ichtershausen 1378 
Am Rehstädter Weg |Riehiter Wägk [39] 

Lehmgrube ebs. An der Leimengruben 
Hundert Aecker Honert Aecker 1667?) 

Die Alte Straße ®) Ale Ströße 


Am Lerchenfang "%) ebs. 


berg. 1594 (Anm. 8): der Mönchsberg; ufm Entenleich; im Einöde; Bleichrodtsberg 
(Weinberg). 1641 (Anm. 153): Heusingersgebreite; der große Gehren; der Hönniger 
(v. Witzlebischer Weinberg am Vockenberg). 1667 (Anm. 9): der Hufenacker (im 
Weidicht); Eiersberg; Landhügel; uf der Spitzen; der Baumgarten; der Metzenstein. 

1) Literatur: Brückner III 7, 2; Gelbke II 2, 8; Lehfeldt VII 
127 £f.; W. Rein, Thur. saecra I. Kl. Ichtershausen, Weimar 1863; v. Wangen- 
heim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Vermessungs- 
register, mündl. Mitt. Letztere erhielt ich besonders bei Herrn Maurermeister Liebe. 
— 3) Die mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn Pfarrer W. Burbach, früher 
in Molsdorf. Der Dialekt hat sich fast völlig durch die Fabrikbevölkerung verloren. 
Von den meisten Namen kennen auch die alten Leute nur die hochdeutsche Form. 
— 4) Nach der Generalkarte war Ichtershausen früher ganz von Wasser umflossen: 
östl. und nördl. die Gera und der Mühlgraben (dazwischen das Bauernweidig), westl. 
und südl. gleichfalls ein Netz von Gräben und Wasseradern. — 5) An der Rehestädter 
Flurgrenze; der Flurort schließt sich an die Rehestädter „Thölen“. — 6) Die alte 
Straße Erfurt-Arnstadt berührte Ichtershausen nicht, sondern lief westl. daran vorüber. 
— 7) Die Flurorte Zolltafel und Am Fallthor liegen zwischen der alten Straße und 
dem Ort. — 74) Hügel nach Thörey zu, westl. von der „Gemeinde“. Vielleicht liegt 
hier das Grundstück, das Graf Günther v. Kefernburg 1298 dem Kloster Ichtershausen 
schenkte: „partem agri iuxta collem Turouge et partem agri iuxta communi- 
tatem“ [35f fol. 12b]. Vgl. Anm. 30. 


Holzhausen. — Ichtershausen. 


119 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Am Obergewende %) |ebs. Am Ober - Gewende 
1667 ®) 

Hinter der Gemeinde |ebs. Hinter der Gemein 

Die Sandgrube ebs. 1667 °) 

Die Obergemeinde ”’) |ebs. 

Goldacker ") Galläcker Die Goldacker 1667?) 


Am Riedwege ") 
An der Straße ®) 


Am Riedwägk 
An der Ströße 


am Riethweg 1667?) 


Bei der Zolltafel ”) ebs. 
Am Fallthor ?) ebs. Das Fallthor 157210) 
Schafwiese ?b) Schafwese Die Neue Wiese oder 


Hinter dem Ort ”) 
Das Antoniusfleck oder 
das Mäuerchen ®) 


Hingern Ort 
ebs. 


Schafwiese 1572 10) 


Die Waidmühle !}) ebs. 

Der Eselstieg !?) EeselStieg Am Eselssteige 1667 °) 
Das Pfingstgehege ebs. Das alte Pfingstgehege 
Der Nonnengarten 13) |ebs. 154210); Hinter dem 
In den Zäunen ebs. Pfingstgehege 1667) 
Zahns Garten Zahns Göaärten 

Auf dem Pörlitz !#) Ofm Perltz 

Pachtings Kirchhof ebs. 

Kindfrauenstück ebs. 

Schießhaus Schießhüs 

Floßplatz 15) ebs. 

Krautländer 1%) Krütländer Krautgarten od. Kraut- 
Oberrain 15%) ebs. land 1542 

Am Bühl !®) ebs. Ufm Buhl 1667 
Sandgrube ebs. 

Im Weiher 17) ebs. 


Im kleinen Weiher !?) | ebs. 


7b) Grundstück westl. vom Dorf, nach der alten Straße zu. — 8) Das Antoniusfleck 
liegt dicht unter dem Ort an der 'TThöreyer Straße; jetzt Wiese. — 9) Aus: Beschr. 
des Fürstl. Ambts Ichtershausen 1667, StA. Gotha OO II 41. Sämtliche aus dieser 
Quelle aufgeführten Grundstücke gehörten ehemals zum Kl]. Ichtershausen, später zur 
fürstl. Domaine. — 10) Aus: Anschläge der Aembter Wachsenburg, Ichtershausen, 
Gotha, Reinhardsbrunn usw. de anno 1572, StA. Gotha O I sub O II 19. — 11) Die 
Waidmühle lag an der Schafwiese auf der Westseite des Ortes. Auf der Generalkarte 
ist die kreisrunde Stätte noch eingezeichnet. Der letzte Waidstein wurde zertrümmert 
und verbaut. — 12) Der Eselstieg führte von der Waidmühle nach Thörey. — 13) Der 
Nonnengarten lag am Riedweg unter dem Pfingstgehege; jetzt Ackerland. — 14) Am 
Thöreyer Weg, südl. von den Krautländern. — 15) An der Gera, nach der Eischleber 
Grenze zu. Auf der Gera war früher sehr bedeutende Flößerei nach Erfurt. — 
152) Von Gräben durchzogene Feldstücke auf dem 1. Geraufer unter dem Dorf. — 
16) Nw. vom Dorf, nach Thörey zu. Vielleicht „collis Turouge“? (Anm. 74). — 
17) Große Ackerfläche zwischen der Thöreyer Straße und der alten Straße. 


120 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Weiher-Maßen 17%) Mößen 
Weiher-Wiesen 17%) Weiherwesen 
Am Schindanger 17%) Am Schingänger 
Mittleres Ried 17) ebs. 
Sachsenwiese 17%) Sachsenswese 
Koppeltrifft 172) ebs. 
Auf dem Orgelberg 18) | ebs. 
Maßen 172) ebs. 
Große Wiese 17b) Große Wesen 
Kutschweg ebs. 

. Neue Sorgen 1°) ebs. Neue Sorge 1667?) 
Der Thöreyer Bach ebs. Der Thoreyer Bach 
Eischleber Ecke ebs. 1542 10) 
Lämmergehege 20) Lämmergeheh’ 

Hinter-Berg ebs. 

Der Damm ebs. 

Der Kloß 2!) Klueß 

Thongrube ebs. 

Vorder-Berg ebs. 

Petersberg ??) Pietersberg 

Die Rathsberge ?°) ebs. 

Die Wolfsgrube *#) ebs. 

Webers Wiese Webers Wesen 

Pfingstgehege ?°) Pfingstgeheh’ 

Pfingstwiese Pfingstwöse 

Superintendentenwiese | Superndentenwöse 

Sauerwiese Sauerwese Sauerwiese 1572 10) 
Lindengarten Lindengöärten 

Das Bauernweidig?%) | Börwidig 

Vor den Erlen ?”) ebs. Hinter-Erlen, im Rudis- 


leber Felde 1667?) 


172) Feldstücke und Wiesen im kunstvoll bewässerten nördl. Teil der Flur, nach 
Molsdorf zu. — 17b) Im Nordwestwinkel der Flur, am ]. Geraufer. — 18) Die nw. Ecke 
der Flur. — 19) Kleiner Flurteil zwischen den Maßen. — 20) Auf dem r. Geraufer. — 
21) Ein abgerundeter Flurteil neben der Eischleber Straße auf dem r. Geraufer. — 
22) N.ö. von dem Ort, auf dem r. Geraufer. Es ist in Ichtershausen noch wohlbekannt, 
daß dort oben eine Kapelle gestanden hat. Die Kapelle St. Petri auf dem Berge bei 
Ichtershausen wurde dem Kl. Ichtershausen von Markward v. Grumbach geschenkt 
(1157 Dobenecker II 149). — 23) Die Rathsberge sind Berggärten, die sich längs des 
r. Geraufers unterhalb der Stadt bis zur Eischleber Ecke hinziehen. Schon Brückner (28 ff.) 
erwähnt die große Anzahl schöner Gärten, und seine Bemerkung, daß die ganze Flur einem 
wohlgepflegten Garten gleiche, trifft noch heute zu. — 24) Die Wolfsgrube liegt am Fuße 
des Petersberges. — 25) Es liegen zwei Feldbezeichnungen dieses Namens in der Flur: 
westl. vom Ort zwischen den Gräben an der Schafwiese und östl. nahe der Eischleber 
Grenze. — 26) Das Bauernweidig ist die lange, früher mit Erlen und Weiden bestandene 
Wiese östl. vom Ort, zwischen der Gera und dem Mühlgraben. — 27) Der Flurort liegt 
an der Rudisleber Flurgrenze, an den feuchten, mit Gräben durchzogenen Gerawiesen. 


Ichtershausen, #21 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
Der Petersbach ?®) Pietersbach Der Petersbach 157210) 
Der dürre Rasen Der dörre Rasen 
Fasanen-Garten Fasanengöärten 
Irrgangs Garten Irrgangs Göärten 
Am Damm ?°) ebs. 
Die Gera Giere Ger, Gera 1378 [39]; 
Die Graupenmühle Gruppenmölle Gehra 1572 10) 
Hermann Becks Garten |? 
Erlen 3°) ? die erle 1298 [35f] 
Spittelwiese ? 
Auf dem Steinich ? 
Das Lützerfeld oder | ebs. Im Lützenfelde 1667) 
Kleine Feld 31) 
Die Brunnenwiese Bornwese ? die Braune Wiese 
1667 °) 
Die Stockwiese Stockwöse Stockwiese 1572 10) 
Die Spitzwiese Spitzwese Spitzwiesen 1572 10) 
Goldstückswiese GoldStückswese 
Die Eisgrube >?) 
Das Wässerchen 
Die Rothe Gasse 
Der kleine Teich 
Der Galgenrain 33) Hinter der Gemeinde, 
Der Ruhestein am Galgenrain 1667 
? ? Die Molsdorfer Wiese 
1572 10) 
% ? Die Schaubenwiese 
1572 10) 
? ? Der Haken 1667 °) 


28) R. Zufluß der Gera unter dem Petersberg. Die „Anschläge der Aemter‘“ 1572 
erwähnen ihn, wie folgt: „Ein Fischbach, der Petersbach, fähet sich an der 
Gehra unter den Weiden an und gehet bis über die Sauerwiesen der Gemeine zu 
Ichtershausen.“ — 29) Der Damm läuft auf dem 1. Geraufer. — 30) Südl. vom Ort, 
an der Arnstädter Straße. Aus: Copien des Closters Ichtershausen (StA. Gotha RRI 16, 
fol. 12b): „Graff Gunter von kefernberg eigent dem Closters Ichtershausen einen 
garten die erle, mit weiden und anderen zugehorungen ... transtulimus ... ortum, 
qui dieitur vulgariter Erle, curiam cum salieibus iuxta viam“ ... 1298. — 
31) An der Rehestädter Grenze. — 32) Die Lage der folgenden Flurorte konnte ich 
nicht erfahren. — 33) Vielleieht ist „Oberrain“ (nw. vom Ort, nach der Thöreyer 
Straße zu) gleichbedeutend mit Galgenrain. Dort liegen die Galläcker und der 
Schindanger, südl. davon die „Gemeinde“. (Vgl.: hinter der Gemeinde, am Galgen- 
rain 1667.) 


122 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Namen aus dem Der Baumgarten 157219) 
Ort: Krautgarten u. Küchen- 

Frohnfeste garten 1572 10) 
Schloßgasse Hopfgarten ®!) 1572 10) 
Schenksgasse Hanfgarten 1572 10) 
Backhausgasse 
Hübelsgasse 
Barbiergasse 
Ziegelgasse 
Waidmühle 


Der kleine Wall 
Der große Wall 


Flur Ingersleben !). 


Ingersleben ?) Ingersläm’n 3) Ingrisliebe 1111 (Do- 
benecker I 1070 u. 
1071); Ingerislyben 
1143 (Dobenecker I 
1458); Ingrisleven 
1193 (Dobenecker II 
935); Igrekesleuen 
1194 (Dobenecker II 
950); Ingrichesleiben 
1209 (Dobenecker II 
1411); Iggrigisleiben 
1216 (Dobenecker II 
1668); Ingirsleibin, 
Ingerßloybin, Ingerß- 


34) An Stelle des heutigen Knippenbergischen Parkes; die drei übrigen Klostergärten 
sind nicht mehr nachzuweisen. Von dem Hopfgarten heißt es 1667: „2 Ack. vor dem 
Amtshofe ist seit etzlichen Jahren eingangen.‘“ — 

Die Grenzbeschreibung des Amtes Ichtershausen 1667 (StA. Gotha 00 
II 41) bringt noch die sehr interessanten Namen der nach Heiligen? benannten Mark- 
steine, vor denen beim Grenzumgang die Prozession stillhielt und Gebete verrichtete. 
Trotz der dazwischen angeführten Flurteile läßt sich leider die Lage der Steine nicht 
sicher bestimmen: der Andresstein; der Lorenzstein; der Danielsstein; der Abraham- 
stein; der Bastianstein; der Jeremiasstein; der Elias- und Mathesstein; (die Braune 
Wiese, die Dornhecke nach Molsdorf); der Nikolausstein; (die große Wiese [an der 
Molsdorfer Grenze]); der Mathesstein; der Johannesstein („ein Stein mit einem Fleisch- 
beil gezeichnet“); der Christophstein. Weitere Grenzpunkte: der Marrbach ; das Ruders- 
lebische Gehege; die George Weid; die Küchenhufe; der Wasserschlifter; der alte 
Birnbaum uf dem Ratsberge; der Grummelberg. 

1) Literatur: Brückner II 6, 27; Gelbke II 2, 222; Lehfeldt VIII 134 ff. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. 
Mitt. — 3) Herr Pfarrer W. Burbach, früher in Molsdorf, hatte die Güte, die mund- 
artliche Aussprache der Namen zu sammeln. 


Ichtershausen. — Ingersleben, 


123 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
lewben 1378 [39] ; In- 
Das Fronfeld #) Fruenfeld gersleuben 1538 (Re- 
Fronfeldsrasen Fruenfeldsröäsen gister des Jerlichen 
Am Hopfenberg 5) Hopfenbargk einkomens von der 
Laitenrand ®) Litenränd amptmeinergnedigen 
Im Eulengeschrei %) Ilengeschrei Grauen zu Gleichen, 


Im kleinen Frienstädter | Frien$ter Feld StA.Gotha PP III6); 
Feld Ingerslöben (Grenz- 

Frienstädt-Rasen Frienster Röasen beschr. 1661, StA. 

Mittelweg Mettelwagk Gotha PP III 7) 

Der kleine See ® Der kleine Sie 

Der große See ” Der grüeße = era 1) 

Das Weitwenige Feld 8)| Witwenige Feld 

Das Wenige Feld ebs. 

Lohwiesen-Erlen °) Frien$te Erlen 


Im Mittelfeld Mettelfeld 
Gartenthalsberg 1°) Gortenthöälsbargk 
Hölle Helle 

Im Gartenthal 1°) Gortenthöaäl 


Ueber dem Krautsee !!) | Öbern Krütsie 
Im Gruben Im Grüeben 


Seefeldsweg Siefeldswagk 
Erfurter Weg!?) Arforter Wagk 
Die alte Hohle 1?) Birnbaumshohle 
Am Lämmerbörn- Lämmerbernchen 

chen 1%) 
Am Kalkhügel 13) Kalkhegel Ufn Kalekhügel 1661 %) 
Galgenberg 1?) Galgenbargk 
Bornsteig Bornsteg 
Himmelreichswiese 13) | Himmelrichswesen Im Himelreich 1661 2°) 
Am OÖsterberg !#) Uesterbarg Ufn Osterbergk 1661 ?°) 
Am Hange ebs. 
Marienthal Marienthöäl 
4) An der Frienstädter Grenze; es war nicht zu ermitteln, ob die Grundstücke früher 
Herrenland gewesen sind. — 5) Nw. vom Dorf. Ueber Hopfenbau ist nichts mehr 
bekannt. — 52) Steiler Hang am Hopfenberg. — 6) Am Frienstädter Rasen; früher 
nasse Wiese, jetzt Land. — 6%) Aus: Ltr. Cort Hanstro, Or. des Kl. Ichtershausen, 
StA. Gotha QQ IP 93. — 7) Nördl. vom kleinen See, an der Frienstädter Grenze. 
Vor der Separation Buschwiese. — 8) An der Frienstädt-Schmiraer Flurgrenze. — 
9) Sumpfige Büsche an der Schmiraer Grenze. — 10) N.ö. vom Dorf. — 11) Vom 
Wallbach durchflossenes Weidengelände nach Hochheim zu. — 12) Die alte Erfurt- 


Arnstädter Straße lief (von Hochheim her) am Galgenberg vorbei, durch die alte Hohle 
am Gartenthalsberg hin, durch das Frankenthal, das Dorf Ingersleben, über die Große 
Wiese, dann durch die Gera nach Dietendorf zu. — 122) Flurstück zwischen der alten 
Hohle und der Thür. Eisenbahn. — 13) An der Bischleber Grenze. — 14) An der 
Ostgrenze der Flur, nach Bischleben zu. 


124 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Das kleine Gehege 15) | ebs. 
Im Loche ebs. 
Neue Brücke 1%) Iserne Brücke 
Der Weinberg 17) Winbargk 
Auf dem Sand Ufm Sänd 
Pfingstgehege Pfengstgehäh 


Das Molsorfer Feld Das Molsdorfsche Feld 
UeberdemkleinenHolz- |OÖberm kleinen Holz- 


berg bargk 

Die Gänseweide ebs. 

Am Wallbach 18) Wöalbäch 

Teichwiese Dichwese 

Erlenwiese Erlenwese 

Sülze Silze 

Waidgarten 1?) Wedgörten 

Hinter dem Dorf HengerSdorf 

Ziesens Garten Ziezens Görten 

Auf dem Anger Ufm Anger 

Der große Holzberg Grueße Holzbargk 

Lämmerberg Lämmerbargk Die lemmerleuthen 
1661 2°) 

Große Gemeinde Grueße Gemeine Die große Gemeindte 

Angerwiese Angerweöse 166120) 

Große Wiese Grueße Wese 

Schippenwiese Schiewese Die Scheubelwiese 

Spitzwiese Spitzw6se 1594 21) 

Rollbrunnen 22) Rollborn 

Brauhausstück Brubsröäsen 

Hinter Schenks Garten | Hinger Schenks Görten 

Das Frankenthal?®) |Fränkendoöäl uf das franckentale 

Am Holzweg Holzwägk 1484 6) 

An der Klause ?®) An der Klusse 

15) Weideflecke. — 16) Ueber die Apfelstädt, an der Molsdorfer Grenze. Die Brücke 

ließ Graf Gotter errichten (Brückner 31). — 17) Es hat sich keine Erinnerung an 

den Weinbau erhalten. — 18) L. Zufluß der Apfelstädt. — 19) Ueber den früheren 


Waidbau konnte ich nichts erfahren; die Waidsteine lagen noch bis vor kurzem im 
Dorf. — 20) Aus: Ingerslöbische Gräntz-Beschreibung 1661 (StA. Gotha PP III 7). 
— 21) Die Scheubelwiese war Georgenthaler Klostereigentum (nach ‚Des Amts Wassen- 
burgs Erbbuch“ 1594, StA. Gotha PP III 29). Auch die obige Grenzbeschreibung von 
1661 enthält: Ahn der Klostergelengen. Es bleibt aber ungewiß, welches Kloster 
gemeint ist, da in der Ingersleber Flur vielfache kirchliche Besitzungen lagen. Außer 
Georgenthal waren u. a. folgende Klöster hier begütert: das Erfurter Peterskloster 
(Dobenecker I, 1458), die Kirche zu Orlamünde (Dobenecker II, 950), das Martini- 
kloster in Erfurt (Brückner 29). — 22) Am alten Dietendorfer Fußsteig. Starke 
Quelle. Vgl. Brückner 31. — 224) Hohle nw. von Ingersleben. Die Erfurt-Arnstädter 
Straße lief durch den Grund. — 23) Der Ueberlieferung nach soll hier (auf der Nordseite 


Ingersleben. — Kornhochheim. 125 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Die Apfelstädt Apfelst 
Am Kreuzchen °%) Am Kritzchen 
Die Urbe ?5) ? 
Die lange Else ? 
Auf dem Essigkrug ?°) | Essigkrüeg 
Der Tich Dich 
Seeberbrücke Holzbrücke 
Die kleine Lache ebs. 
Die Stockwiese Stockwösen Die Stockwießen 1661 
Die Ratzwiese ?7) Ratzwesen 


28) An der kleinen ge- 


Namen aus dem meindte 1661 


Ort: Zieggebreiten 1661 
Mühlgasse An Römischen See 1661 
Kraftsches Gutsge- Eßelsweg 1661 

bäude Die Ziegwiesen 1661 
Vasoldisches Gutsge- Uber dem gottesstück 

bäude 1661 
Kellersches Gut Der Ober Semsenbusch 
Petrikirchhof 23) 1661 
Gemeinde-Armenhaus Uf der Mark 1661 
Eckardtsgasse An Molsdorfer Rasen- 
Am Anger rain 1661 


Älsterhügel 1661 


Flur Kornhochheim !). 


Kornhochheim 2?) ) Kornhuechm 3) Hochaim 5) 779 [?] (Do- 
benecker 143); Hoch- 
eym, Hochheim 1378 
[39]; Kornhochheimb 


1667 6) 


der Eisenbahn) ‚ein Kloster‘ gestanden haben. Brückner a.a. ©. erwähnt „die Rudera‘“. 
Mir wurde erzählt von Funden von Särgen und Gebeinen. Der „Peterskirchhof“ lag 
unterhalb des Dorfes. — 24) Dieses Steinkreuz steht am steilen Abfall des Molsdorfer 
Weges, dicht hinter dem Dorf. Laut der eingemeißelten Inschrift ist dort anno 1687 


ein Fuhrmann zu Tode gefahren worden. — 25) Die Lage der mit ? bezeichneten 
Namen ist gegenwärtig nicht mehr bekannt. — 26) Schlechtes Land. — 27) An der 
Hochheimer Grenze. — 28) Folgende Namen der „Ingerslöbischen Grenzbeschreibung‘“ 


sind nicht mehr nachzuweisen. 

1) Literatur: Brückner I 9, 65; Gelbke II 2, 93; Lehfeldt VII 
139f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Die mundartliche Aussprache besorgte mir Herr Lehrer Holstein 
(früher in Sülzenbrücken), dem ich (neben Herrn Schultheiß em. Weiße) überhaupt 
mancherlei Auskunft verdanke. — 4) Der Name soll ursprünglich Kornelius-Hochheim 
(nach der Korneliuskirche, später Nikolauskirche) gelautet haben im Gegensatz zu 
Bon-Hochheim (Bonifatius-Hochheim) westl. von Erfurt. Der Ort liegt wie eine 


126 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Am Steinbruch Stönbruch 
Ochsfurth ?) Ochsforth 
Ochsfurthrasen Ochsforthröäsen 
Hinter den Gärten Hinger den Gärten 
Hinter dem Dorfe Hinger dem Dorfe 
Am Geiersberge Giggersbärgk 
Das Tischchen 8) ebs. 
Am Dietendorfer Berg | ebs. 
Im Schlufter Schlöfter 
Am Wenigenstein °) Wenjensten 
Am Erfurter See 10) Im Erf’schen Sie Im See 1667 ®) 
Der Elsterhügel !1) Älsterhiagel Am Alsterhügel 1667 
Hinterm Rasen Hingern Röäsen 
Hinten im Feld Hingen im Fälle 


Im kleinen Feldchen Im klenen Fälle 
Ueber dem Hügel Awern Hiagel 


Im Bornthal Im Bornthöäl Im Bornthal 1667 ®) 
Im Querchen ebs. 

Lindenplatz 12) Lingenplätz 

Im Oesterfelde lesterfeld 


Im Hochheimer See 13) | Huechmer Sie 
An der Sülzenbrücker | Sülzbrücker Grenze 


Grenze 
Trift Treft 
Hinter der Kirche Hinger der Kerchen 
An der Mauer !#) ebs. 
Ochsenwiese Ochsenwiäsen 
Der kleine Rasen Der klöne Röäsen 
Der Klinger 15) Of den Klenger 
Das Krautland !5) Kruetländ 


kleine Festung über dem Apfelstädtufer; die Dietendorf-Arnstädter Straße führt östl. 
daran vorüber. Der Platz inmitten des Dorfes, mit kleinem Teich, hat nur einen 
Zugang (Rundling?). Der Gemeindeplatz „unter den Linden“ mit dem gewölbten 
Quellbrunnen wird schon in der Amtsbeschreibung erwähnt. — 5) Aus welchem 
der 3 Hochheim K. Karl 779 den Fiskalzehnten dem Kl]. Hersfeld schenkte, ist freilich 
nicht sicher zu bestimmen ; da daneben ein anderes Dorf des späteren Amtes Wachsen- 
burg genannt wird (Wölfis — Uulfeasti), so ist die Annahme von Kornhochheim 
nicht durchaus abzuweisen. — 6) Aus: Neue Beschr. des Amts Wachsenburg 1667, 
StA. Gotha OO II 42. — 7) Durch die Weid, r. Zufluß der Apfelstädt. — 8) Flaches 
viereckiges Grundstück über dem Dorf. Es sind dort mehrfache vorgeschichtliche 
Funde gemacht worden. — 9) Höchstgelegene Stelle der Flur, östl. vom Dorf. — 
10) N.ö. vom Dorf, nach Erfurt zu gelegen. Früher sumpfiges Land. — 11) An der 
nordöstlichsten Ecke der Flur. — 12) An der Straße nach Thörey; große Linde mit 


tuheplatz. — 13) Vor der Separation Sumpf (nach Sülzenbrücken zu). Dort nisteten 
viele Wildenten und Kiebitze.. — 14) Oestl. vom Dorf. Hier soll „ein Kloster“ 
gestanden haben. — 15) Krautländer unterhalb des Dorfes an der Elster (Zufluß 


der Weid). 


Kornhochheim. — Molschleben. 127 


Mundartliche Aus- 


| Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen | 


Die Elster 1%) 


Die Kummel !) 


ebs. 
Kommel 


Flur Molschleben !). 


Molschleben ?) Molschläm’n °) Magolfeslebo 4) anf.saec. 
IX (Dobenecker I 
70); Manegolfesliebe 
v. 900 (Dobenecker I 
294); Magaldesliebe 
1111 (Dobenecker I 
1071); Magensleven 
v. 1151 (Dobenecker 
I 1658); Magelßleben 
1176 (Dobenecker II 
516); Moholßleiben 


Die Nesse 5) De Näss’ 1227 (Dobenecker II 
Die Sackpfeife $) Sackfifen 2405);  Malsleibin, 
Die Kälberwiese Kelberweäsen Molsleibin, Malßloy- 
Grundsloch Gronzloch ben 1378 [39]; Mols- 
Die Riedsecke De Räidsecken leiben 1481 44) 
Das große Ried ?) Ds grüeße Räid keyn deme rithe 13728) 
Der Eschenberger Dr Eschenbärger Böach | obir den Eschiberibach 
Bach?) 1342 [35a] 19) 
Mogstieg 11) MogSteg Magestig 1341 [35a 
fol. 81]1%); bie sante 
15%) R. Zufluß der Apfelstädt. — 16) Vor der Separation dreieckiger (künstlicher?) 


Hügel auf der Höhe nach Sülzenbrücken zu. Später wurde er abgetragen und „viele 
Karren voll Gebeine‘“ dort ausgegraben und (zum Kalkbrennen) abgefahren (mündl. Mitt.). 

1) Literatur: Brückner III 8, 51; Gelbke II 1, 265; H. Gebhardt, 
Aus der Geschichte des Dorfes Molschleben, Gotha 1894; Lehfeldt VIII 142 f.; 
v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, 
Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Für letztere bin ich besonders der Familie Roth 
zu Danke verpflichtet. Vieles Erläuternde entnahm ich dem ausgezeichneten Gebhardt- 
schen Werke. Auch verdanke ich dem gründlichsten Kenner des Ortes und der Flur, 
dem Verf. obigen Werkes, weil. Herrn Kirchenrat Dr. H. Gebhardt, manchen wert- 
vollen Hinweis. Die Lage einiger längst vergessener Flurorte konnte ich nachweisen 
aus einer sehr sorgfältig entworfenen Flurkarte aus dem 18. Jahrh. — 3) Herr Kantor 
M. Amling in Molschleben hatte die Güte, mir die mundartliche Aussprache aufzu- 
schreiben. — 4) Infolge der vielfachen kirchlichen Besitzungen in Molschleben fließen 
die Quellen über ältere Namenformen reichlich. Leider konnte ich das bei Gebhardt 57 
erwähnte „Allgemeine Dorf- oder Flurbuch“ von 1658 nicht benutzen, dessen Namen 
sicher interessante Uebergangs- und Ergänzungsformen darstellen zwischen denen der 
Klosterurkunden und den modernen Bezeichnungen. — 5) Sie bildet — mit Ausnahme 
einer kurzen Strecke — die westl. Flurgrenze nach Friemar und Bufleben zu. — 
6) Nach der Form benannt; in der nw. Flurecke. — 7) Auf dem r. Nesseufer, nw. 
vom Dorf. — 8) Aus: Ltr. Ditterich von Malsleiben, Or. des Kl. Georgenthal, StA. 
Gotha QQ Id 277. — 9) L. Zufluß der Nesse. — 10) Aus: Ltr. Hartungi, dietus 
Ernst, Schwarzes Georgenth. Kopialb., StA. Gotha. — 11) Fußweg nach Ballstädt. Die 


128 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 
sprache 


magis stige 1347 [35d 

fol. 55a. b] 14); an sante 

magis stige 1352 [354 

fol. 57a] 15); benebe 
deme magestige 

136116); kein dem 

mogenstige 1467 1%) 

Der Ballstädter Weg |Ballster Wägk An dem Baldestetin 
wege 1342 [35a] 10) 

Der Eschenberger Weg |Eschenbarger Wägk |hen sit dem eschinbern 
graßewege 1467 112) 


Der Schiebweg !?) Dr Schiebwägk obir den Schibweg 1342 
[353] 1%) 

Der Schiebhög !?) Dr Schiebhegk Pobe dem steinborne 

Schiebfurth 12) Schiebfart 136116); der steyn- 

; born 13728); ober 

Steinbrunn Stenböarn den steyngraben, im 

eschenbern felde 

Der Girn Gern by dem steynborne 
Die Wolfsgrube Wolfsgrumn 1467 11a) 

Die Holzspitze De Holzspetzen keyn der spitzen 137217) 

Das breite Thal !®) Ds Bretenthöal Breytental, breytentals- 


uelt 1341 13); In dem 
breytental 137217); 
In dem breytende 
effelde 1347 [354] 1%); 
Vor deme breythen- 
tal 13728); An dem 
breytentale 1352 15) 
Breitethalsschleifweg | Bretenthöälsschlöfwagk | Breytalsweg 137217) 


Kapelle in Ballstädt gehörte im Mittelalter zum Dekanat Molschleben (Gebhardt 11 f.). 
Bezieht sich „bie sante magis stiege‘“ vielleicht auf den Schutzheiligen der Ball- 
städter Kapelle? — 112) Aus: Ltr. Claus Tute, Or. StA. Gotha QQ II 142. — 12) Die 
Schiebfurth führt durch den Eschenberger Bach. Der Schiebweg zweigte über dem 
Dorf vom Eschenberger Weg ostwärts ab und lief über den Schiebhög. — 13) Aus: 
Ltr. Hartungi, dietus pusch, super 12 agros in Malsloybin. — 14) Aus: Ltr. Theodorio 
... neun acker feldeglich in den wyden des dorffs ezu molßleuben, Erbb. des 
Augustinerkl., StA. Gotha RR I 11. — 15) Aus: Ltr. Ditterich von Molßleuben, 
Ritter, Erbb. des Augustinerkl. — 16) Aus: Ltr. Diezel von Malsleybin Ryther und 
Eberhart myn bruder, Or. des K]. Georgenth., StA. Gotha QQ Id 252. — 17) Aus: 
Ltr. Applonis de Wareza 1372, Or. des Kl. Georgenth., StA. Gotha QQ Id 174. — 
18) Nach dem Fahnerschen Holz zu, an der Quelle des Eschenberger Baches. Die 
Volksphantasie hat zu diesem und einigen anderen Flurnamen Sagen erfunden, die sich 
an die Schreckenszeit des 30-jährigen Krieges anknüpfen. Brückner hält diese Spiele 
der Volksetymologie für Tatsachen. Er schreibt darüber (a. a. O. 55): „Es sind noch 
einige Gegenden bey Molschleben, welche ihre Benennung von diesem [dem 30-jährigen] 
Kriege führen, als Königsmarck, nach Kleinfahnern zu gelegen, soll, weil im 


Molschleben. 129 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Hifbrunn 1?) Hifborn 

Holzweg ?°) Holzwägk Anmeholezwege 137217) 

Die Sachsenweiden ?!) | Sachsenwiden Sachsenwidech 1341 13); 
gein dem sachsen- 
wideche 1361 16); Die 
sachsenwyden 1425 
[354 fol. 174b] 26) ; 
In den wyden des 
Dorfs ezu molßleuben 
1347 14) 

Der Attichbach 22) Matt’ch 22) Imme actersbach [?] 
1342 [352] 1); Am 

atichbache 1347 

[354] 14); „am attich- 
bache, stoßt uf den 
wasen“ 1425 [354] 26); 
Im attenbach, Im 

Der Ellhög 23) Ellhegk attichbache 1467 Ha) 

Der Schmalweg Dr Schmöälwäsk Amme smalnwege 

Bei dem Dornbusch *) | Bi den Dürnbusch 1372 17) 

Lämmergrund Lämmergrond 

Die Tannen De Tann’ 

Fuchsgrund Dr Fochsgrond 

Der Berg An Bargk 

Das liebe Loch 25) Ds läibe Loch Totental134113);Vorme 

Der Eierkuchenberg 2%) | Eierkauchenbärgk totintayl 1342 17); an 

Der Lattichstern ?7) Lattch$tän dem totentalsborne 

Das Todtenthal 28) Ds Tüetenthöal 1347 14); bi deme to- 


tintal 1361 16); Vorme 
toten tayl, uffe dem 
totentalsrant 1372 17) 


30-jährigen Krieg der Schwedische General von Königsmarck dem Kayserl. 
General von Breitenthal ein Treffen geliefert habe, also genennet werden. 2. Das 
Breitenthal, der Königsmark gleichüber, nach dem Försterischen Holtze zu ge- 
legen, habe von ermeldten Kayserl. General, welcher allda sein Lager gehabt, und 
3. das Todtenthal, so zwischen beyden lieget, daher den Namen, weil der General 
von Breitenthal da geschlagen worden und geblieben sey.“ — 19) Am ]. Ufer des 
Eschenberger Baches. — 20) Führt nach dem Fahnerschen Holz. — 21) Zwischen 
Attichbach und Holzweg. — 22) R. Zufluß der Nesse. Attich ist eine Art Hollunder 
(Sambucus Ebulus, L.). Die mundartliche Aussprache ist wohl zusammengezogen 
aus „Im Attich“. — 23) Auf dem 1. Ufer des Attichbaches. — 24) Vor dem 
Fahnerschen Holze; ein riesiger Schlehenbusch. — 25) An der Quelle des Attich- 
baches. — 26) Aus: Ltr. Johans maregreve, 1425, Erbb. des Augustinerkl. fol. 174b. 
— 26°?) Der Eierkuchenberg liegt n.ö. vom Dorf, nach dem Holz zu. — 27) An der 
Quelle des Attichbaches. — 28) N.ö. vom Ort, nach der Fahnerschen Höhe zu. 
Gerbing, Flurnamen. 9 


130 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Der Todtenthalsschleif- | Tüuetenthöälsschlefwägk 


weg 
Am Mühlweg 


Die Gebind 2°) 


Der Anger ®) 

In der Dorflücke 

Bei dem Oesterborn ®!) 
Oestreichswieschen 31) 
Im Oestreichen ®1) 


? 
p) 


An Melwägk 


De Gebeng 


Dr Änger 

Bi dr Dorflecken 
Bin lesterborn 
Iestrichsweäschen 
In Iestrichen 

b) 


? 


An dem Molwege 
1342 10); In dem mol- 
wege 134714); Obir 
den Mulweg 13628); 
An dem molwege 
1372 17) 

Neben dergebintdezvon 
Malsleibin 1361 16); 
An den Gebinde 
1362 8) 

An dem anger 1466 


an dem hofgartin, po- 
bin deme osterborn 


1361 16) 
ostirweg 13728) 
vor den osthophin 


1361 16); czu deme 


osthoue 137217); hin- 


der den osthoven 
1425 26) 
An der Königsmark 32) | An dr Kenigsmöärk An der konigsmarg 
1347 14); Kongismarg 
Der Finkenflug Fenkflog 136116); An der 
Trappenlaite 33) Trappenlaiten kongißmark 1467 11a) 


Ds Uesterländ 
Bienster Wägk 


Das Osterland 3%) 
Der Bienstädter Weg 


Uf den hosten langen, 
Ufn hoster lange 
135215); Ufdem oster- 
lange 137217); Die 
osterlangen 1425 26); 
? In den ostersichen 
1467 11a) 


29) N.ö. über dem Dorf, am Mühlweg. Aus der Erwähnung von 1361 geht hervor, 
daß der Flurteil Herrenland war. Dazu vgl. A. Kirchhoff, Die ältesten Weis- 
thümer der Stadt Erfurt, 126, Anm. 408: ... „das Wort „Gebind“ (ahd. piunta, 
mhd. biunde) bezeichnet eingehegtes Land, besonders das nicht zu Einzelbesitz auf- 
geteilte Herrenland. Schon 1298 nennt eine Urk. Grundstücke von Erfurt „bi der 
gebint“. — 30) Oestl. hinter dem Dorfe. — 30%) Aus: Ltr. Curt Tyrbach et Tyezel 
rost, Or. des StA. Gotha QQ II 136. — 31) Diese Flurteile liegen alle östl. vom Dorf, 
das sich (nach Gebhardt 5) vor dem 30-jährigen Krieg bis zum Oesterborn erstreckt 
haben soll. Hier lagen wohl die 1342 und 1361 erwähnten Osthöfe. — 32) Vgl. 
Anm. 18. Die Königsmark, ein Wiesengrund, zieht sich vom Dorf nordostwärts der 
Fahnerschen Höhe zu. — 33) Es werden noch alljährlich in der Flur Trappen er- 
legt. — 34) Im östlichsten Teil der Flur, an der Bienstädter Grenze. 


Molschleben. 


131 


Moderne Namen 


Am Neußenwege 5) 


Das kleine Neußenfeld 


Der Neußenbach #?) 
Der Neußenanger 


Die Neufßentrift 


Der Neußenkirchhof 


Die Neußenwiese 

Am Neußenschleifwege 
Die Neußenpfütze 

Der Neußenhög 


Der Käseberg ®?) 
Semsenbusch 4°) 
Silberbrunnen #1) 


Auf dem Sand *) 

Der Gemeineberg 

Im Gerstbach #2) oder 
Gernsbach (alte Karte) 

Adjunkts-Erlen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


An Nießwägk 


Ds klene Nießfeld 


Nießböäch 
Nießänger 


Nießtreft 


Nießkerfch 


Nießweäsen 
Nießschlefwägk 
Nießfetzen 
Nießhegk 


Käsenbärgk 
Semsenfleck 
Selberborn 


Of den Sänd 
Gemenebärgk 


In Gär$tenböach 


Adjongs-Ärlen 


Urkundliche Formen 


An deme nusezen wege 
13728); Am nußeßen 
holezweg 1439 56) 

In deme nuzessen felde 
1361 16); In newsessin 
felde 16. Jh. 37) 

Der nusezen angere 
13728); gein dem 


nuwesessin anger 
1367 38) 

Am nusessen grafe wege 
1439 36) 


beneben der nuzeßen 
kerchin 1361 16); gein 
der nuwesessin ker- 
chen 136738); gein 
der nuselin kirchin 
1439 86) 

An dem nunselinwege 
1481 44) 

Der nusezin höuge 
13728); vor dem 
nuzezzen Osterlande 


1361 16) 
An deme keseberge 
1342 10) 
bie dem Silberborn 
1347 14) 


Obir den sant 1361 16) 

dy gemeyne 13728) 

Gein dem gerwinsbach 
1367 38); ? uf den ge- 
bißpach 1481 *#) 


Der lange Schützen- | Der länge Schetzren 
rain 43) 


35) Die Flur des kleinen Kirchdörfehens Neusiß nimmt den sö. Teil der Molschleber 
Flur ein. Seit der Separation sind alle Spuren der Siedelung verschwunden. Vgl. 
H. Gebhardt 6. Die alte Flurkarte hat die Bezeichnung ‚In Neuse‘“ dicht am Bien- 
städter Weg. — 36) Aus: Ltr. Tytzel frenkelius, Erbb. des Augustinerkl. fol. 1702 b, — 
37) Aus: Erbb. des Ambts Gotha, 16. Jahrh., StA. Gotha PP II 32. — 38) Aus: Ltr. 
Eckardis Rabe (Stube), pfarrer zeu Malßleibin, Or. StA. Gotha QQ II 47. — 39) An 
der Tröchtelborner Grenze. — 40) Vor der Separation Sumpfgebüsch, jetzt nasse Wiesen. 
Am Neußbache. — 41) Quelle an der Neußenwiese. — 42) Der Gerstbach ist der 
mittlere Lauf des Friemarbaches; der Oberlauf heißt Neußbach. — 43) Der Schützenrain, 
auf der älteren Generalkarte „Neußen-Schützenrain“, läuft nord-südl. vom Neußwege 
zum Neußbach. 
9* 


132 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Im Loch ebs. 
Sandmühle 44) Sändmellen 
Die Querstücken De Quärftecker 
Der Pferdingsleber |Pferdschleber Stiegk |By deme phertinges- 
Steig leybin stige 136116) 
An der hohen Stade |An dr huchen Steade | Uffe dem hoenstade 
Der Friemarweg Dr Fräimarsche Wägk | 1361 16) 
Säufleck #5) Seufleck #5) 
Seebchen #6) Säibchen 
Im Karn #?) In Kärn 
Der Karnweg Kärnwägk 
Die halbe Gans #8) ebs. 
Im Friemarbach #2) Fräimarböäch 
Der Storchbrunnen #) Starchsborn 
Das Oberried 5°) Aberräid 
Der große Mühlhof 5!) | Dr grueße Melhof 
Das Eselsfleck 5) Eäselsflack 
In der guten Wenigen- | In der gauten Weniger-| An dem Merckichen [?] 
mark 52) mark 1342 10); ? die marg 
In der scharfen We-|An der scharfen We-| 1467 1a) 
nigenmark 5?) nigermark 
Das kleine Feldchen 52)| Ds klöne Feldchen 
Am Stummelweg An Stommelwägk 
In den Stricken 5%) In dr Strecken 
Der große Neßanger *) | Dr grueße Nässänger 
Am Feldgraben 5?) An Feldgröäben 
Am Hirtenhög °%) An Hertenhegk 
Der Waidhof 55) Wedhof 
44) Am Neußbach, sö. vom Dorf, beim Flurort „Auf dem Sand“. — 44a) Aus: Ltr. 
Heinr. brandis, Or. des goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ice 6 (2). — 45) Nasses Land 
nach Friemar zu. — 46) An der Friemarer Grenze. — 47) An der Nesse, südl. vom 
Dorf, an der Friemarer Grenze. — 48) Gebhardt (a. a. OÖ. 7) meint, der Name sei 
scherzhaft gemeint. Vielleicht bezieht er sich auch auf eine Naturalabgabe. In der 
Südspitze der Flur, auf dem r. Nesseufer. — 49) Zuflußquelle des Friemarbaches. — 


50) An der Nesse oberhalb des Dorfes. — 51) Wüste Mühlstätte (Wiese) an der Nesse 
südl. vom Dorf, an der Friemarer Grenze; das Eselsfleck liegt unmittelbar daneben. — 
52) Diese Flurteile stoßen nördl. ans Kleine Feldchen; die alte Flurkarte hat: Große 
und Kleine Wenigenmark. Das Kleine Feldchen liegt südl. vom Dorf zwischen dem 
Tröchtelborner Weg und der Nesse. — 524) Wiesen südl. vom Dorf auf dem 1. Nesse- 
ufer. — 53) Wohl der aus dem ,„Oestreichen‘“ kommende kleine Bach. Er bildete, 
nebst der Dorfmauer, die Befriedung an der Südseite des Ortes, während Ost-, West- 
und Nordseite mit einem künstlichen Graben umgeben waren. (Gebhardt 4.) — 
54) Hinter den südl. Dorfgärten am Karnweg. Dort hat bis zur Reformation das 
Siechenhaus gestanden. (Gebhardt 5.) — 55) Molschleben hatte sehr bedeutenden 
Waidbau. 1378 wurden für den Acker Waid 2 ß (solidos?) erhoben; das Waidgeld 
für den Ort betrug 40 @ & [39]. Bis in die 60er Jahre des 19. Jahrh. wurde Waid 
gebaut; der Stein ist jetzt in der Ziegelei. Die „Waidfabrik“, der „Waidhof“, liegt am 


Molschleben. 


133 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 
Der Lindenteich 5%) Lengentich 
Der Roggengarten 5%) | Roggengörten 


Hinter den Höfen 

Die große und kleine 
Fitz 57) 

Der Hehstock 59) 

Der Edelhof 5°) 

Die Baumgärten 5°) 

Der Kelchbrunnen 5%) 

Der Junkersgarten 6°) 

Hieselbornwiese 

Poppwiese 62) 

Gotteswiese 

Die Hasentränke 

Kämpfersbrücke 

Die alte Hohle 61) 

Das Gäfßchen 2) 

Das Frauenlicht 63) 

Die krumme Gelänge 

Der Brustlatz 6%) 


Namen aus dem 


Ort: 


Das Neue Thor oder 
Fahnerthor 

Das Hirtenthor 

Das Lerchenthor 

Gothaer Thor 

Das Riedthor 

Die Obergasse 

Der Siedelhof 


Hengern Hefen 


Urkundliche Formen 


Grueßeundklene Fetzen | Viezen 1372 8) 57) 


ebs. 

ebs. 

Bömgörten 
Kelchborn 
Jonkersgörten 
Heselborenweäsen 
Poppweäsen 
Gottsweäsen 
Höasentränk 
Kempfsbrecken 
De äle Hellen 
Ds Gaßchen 
Fraunläicht 

De kromme Gelängen 
Brostlatz 


Ame kelchborn 137217) 


65) Iuxta fontem Er- 
fordensem 134113); 
Kein der Erforter 
klingen 134210) 

Iuxta lapidem Crutze- 
lehestensteyn 134113); 
Keyn dem Cruce- 
lehestinsteyn 134210); 
Biz an den Steyn 
1361 16) 


Mühlgraben, südl. vom Dorf; eine zweite Waidmühle befand sich am Anger. Vgl. auch: 
Rudolphi, Gotha dipl. Pars III 210. 217. 253. 299. 317. — 56) An der Südseite des 
Dorfes; jetzt Wiese. — 56?) Wiese westl. vom Dorf, auf dem ]. Nesseufer. — 57) „dry 
sotiln dy heißen vitzen vnd lagen kein deme „rithe“. — 58) Zwischen den Fitzen; 
gleichbedeutend mit Heedborn? (Gebhardt 4.) — 59) Die Stätte des Rittersitzes der 
Herren v. Witzleben am Westausgang des Dorfes. Dort stand auch die St. Nicolai- 
Kapelle. Der Baumgarten stößt östl. an den Edelhofsgarten. — 59%) Der Kelehbrunnen: 
im Winkel zwischen Attichbach, Baumgarten und Eschenberger Straße. — 60) Er 
gehörte zum Edelhof. — 61) Alter Weg nach Gierstädt. — 62) Wiesen auf dem |. 
Nesseufer vor dem Gothaer Thor. (Alte Karte.) — 63) Wiese neben dem Gothaer 
Weg. (Alte Flurkarte; vgl. Gebhardt 7.) — 64) Beim Storchsborn. Grundstück von 
der Form einer Weste. (Schriftl. Mitt. von Herrn Lehrer K. Roth.) — 65) Leider 
sind — wie mir Herr Kantor M. Amling mitteilt — die folgenden urkundlichen 
Namen völlig vergessen. Den Erfurter Weg fand ich noch auf der alten Flur- 
karte verzeichnet; er läuft vom Lerchenthor (südl.) nach dem Gerstbach und fällt dann 
mit dem Pferdingsleber Steig zusammen. 


154 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


Die Brunnengasse 
Die Steingasse 
Die warme Gasse 
Schenksplatz 
Ritterhofgasse 
Badeplan 
Honiggasse 
Neßanger 


Die Mönchsgasse 6%) 


By dem Erfortwege 
134217): An dem 
Erfortewege, An dem 
Erforthin wei 136116); 
An dem Erforter wege 

Kein der frymarkirchin 
1361 66) 

Vor dem _ditterstal 
1361 €) 

Eyn gelenge, dy da 
heißitdy viant 136168) 


Die Schafgasse Gein der wenigin lindin 
Die nackende Magd 1361 6) 
Der schilwet 1361 70) 
Der krume ackir 13611) 


Uf der ebene 1361 16) 

An deme rode gensit 
vnd dissit dez wassirs 
1361 16) 

Gen nider kerezerstal 
13428) 

Gein dem kirchtorme 
1362 8) 

Keyn mekelsborn 
1342 17) 

Keyme trockenflecke 
1372 17) 

An dem obilnberge, an 
dem ubeln berge 
1361 16) und 137217) 

Der Aschborn 1347 14) 

Gein der wenigen linden 
1369 38) 

An der Flurscheiden 
1369 38) 


65?) Die drei folgenden Namen nach Gebhardt 5. Die Mönchsgasse verlief zwischen 
dem Großen Lindenhög und der Lindengasse, nach der Honiggasse zu; die „nackende 
Magd‘“ hieß der freie Platz in der Ritterhofgasse. — 66) Es ist völlig unklar, welche 
Kirche oder welches Flurstück gemeint ist. — 67) Im Original (Anm. 16): „duerstal“, 


im Kopialbuch: „ditterstal‘“. — 68) Original (Anm. 16): die viwat; Kopialbuch: „dy 
viant“. — 69) Vielleicht beim „Lindenteich‘“ (Wiese), südl. vom Dorf, auf dem 1. Nesse- 
ufer. — 70) Die Stelle lautet: „ein gelenge, also der Schibwet in den Bach fellit.‘“ 


Vielleicht die Schiebfurt, da, wo der Schiebweg auf den Eschenberger Bach stößt. — 
71) Urk. Anm. 16: „gein dem rite, der da heizit der krume acker.‘“ Welches Ried 
gemeint ist, geht nicht aus dem Zusammenhang hervor. 


Molschleben. — Molsdorf. 135 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Urkundliche Formen 


Hinder babsts hofe 
1369 38) 

Poben huserborne 
1352 15) 

Byn des pfaffen ge- 
lenge 1352 15) 

Uf den sippißfort 
1481 44a) 

Uber dem langenborns- 
reyne 1467 1a) 


Flur Molsdorf!). 


Molsdorf ?) Molsdorf Mollesdorf anf. saec. IX 
Auf dem Habichtstein) | Ufm Habichtstein (Dobenecker I 70); 
Am Ingersleber Weg |Am Inger$leber Wägk| Moldesdorp, Moles- 
Auf dem Schnitt Uf dem Schnet dorf, Molderstorff 
Im Himmelreich 4) Im Himmelriche 1378 [39]; Molsdorf 
Im Mückenbrunnen 5) |Im Mückenborn 1594 (Des Ampt Was- 
Auf den Stämmchen |Stämmchensgelänge | senburgs Erbbuch, 
Am Körnersweg ®) a oder Ale| StA. Gotha PP II 29) 
tröß 

Hinter dem Teich Hingern Dich 
Der Sülzenbrücker Der Dich 

Teich 7) 
Der Palmberg 8) Palmbärgk 
Das Bachfeld ®) ebs. 
HinterdemSchloßgarten | Hingern Schloßgöarden 
Braune Wiese 10) Brüne Wesen 


1) Literatur: Brückner I4, 60ff.; W. Burbach, Molsdorf i. d. Jahren 
1805—1815, Heimatbl., Heft 4, 1906; Gelbke II 2, 105; Lehfeldt VIII 150. — 
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse. Die mund- 
artliche Aussprache, sowie die Nachweise über die einzelnen Grundstücke verdanke 
ich Herrn Pfarrer W. Burbach in Seebergen, früher in Molsdorf. — 3) An der Korn- 
hochheim-Ingersleber Flurgrenze. — 4) Nicht hoch, aber weit vom Dorf gelegen, 
nach Kornhochheim zu. — 5) Graben zwischen dem Dorf und der Kornhochheimer 
Grenze. — 6) Nach Aussage eines 81-jährigen Mannes in Thörey lief die Alte Straße 
über den Strösenberg (auch Strienberg oder Striemberg, weil das Zugvieh dort 
Striemen erhalten habe [!]) nach dem Marienthal. Von da über die Gotterbrücke in 
die Molsdorfer Flur, hinter dem Ort (westl.) und der Dorfschenke hin quer durchs 
Feld, den „Sülzenbrücker Teich“ westl. lassend, nach der Thöreyer Mark, östl. an 
Thörey vorüber, nach dem vielbesuchten Ausspanngasthof zum Hirsch; weiter durchs 
Feld nach dem noch jetzt in Ichtershäuser Flur stehenden „Gräbedünkelschen Linden- 
baum“, dann weiter nach Arnstadt durch die Weiße. (Schriftl. Mitt. von Herrn 
Pfarrer Burbach.) — 7) Früher Teich (im Volksmund „Rabenteich“), jetzt feuchte 
Wiese sw. vom Dorf. — 8) Anhöhe westl. vom Ort. — 9) Südl. vom Dorf, nach dem 
Thöreyer Bach zu. — 10) Wiesen an der Ichtershäuser Straße. 


136 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Fuchsens Wiese 19) Fussens Wese 
Krautländer Krütslänger 
Floßplatz 11) Fließplätz 
Große Wiese Grüeße Wese 
Krautgebreite Krütsgebreitchen 
Erlenwiese Erlenwese 
Eischleber Ecke ebs. 
Die Gera Giere 
Das Öberfeld 12) ebs. 
Das Mittelfeld 13) Mettelfeld 
Der Rockhäuser Rasen- | Rocksener Röaäsenwägk 

weg 

Am Rosenbusch 1#) ebs. 
Das Unterfeld 15) Ongerfeld 
Der spitzige Jakob 1) |? 
Unter der Mühle ÖOnger der Mölln 
Die Kälberwiesen 17) | Kälberwesen 
Der breite Rasen Breite Röäsen 
Die Pfütze 18) ebs. 
Der Wallgarten 19) Wallgöarten 
Im Höfchen 20) ebs. 


Wüste Hofstätte 20) Wieste Hofstätte 
Auf dem Weinberg ?!) | Ufn Winbärgk 
Nagel’s Berg ebs. 

Die Golläcker 22) Göläcker 

Die Gerathalstraße Gierethöälströße 
Der Zwetschenberg Zwetschenbärgk 
Im kleinen Feld 23) Im kleinen Felle 


Sachsenwiese Sachsenswese 
Jungfernwiese 24) Jungfernwese 
Die Seebrücke Siebricken 
Pfaffenstieg 25) ebs. 


11) An der Gera, südl. vom Dorf die Stelle, wo die Gera-Flöße aufgefangen wurden. — 
12) An der Eischleber Grenze. — 13) Sö. ans Dorf grenzend. — 14) An der Möbisburger 
Grenze. — 15) N.ö. vom Dorf. — 16) Schmales Grundstück an der Gera (r. Ufer) 
unter dem Dorf. — 17) Wiesen auf dem ]. Geraufer, nördl. vom Ort. — 18) Feuchte 
Wiesen hinter dem Dorf. — 19) Soll der alte „Waidgarten‘ sein hinter dem Dorf. Der 
letzte Waidstein ist noch vorhanden. — 20) Das „Höfchen‘“ liegt auf dem r. Geraufer 
im Nordostwinkel der Flur. Spuren früherer Ansiedelung sollen dort nicht gefunden 
worden sein. Vielleicht ist der Flurteil gleichbedeutend mit „Wüste Hofstätte‘“, deren 
Lage nicht mehr bekannt ist. — 21) Am „Weinberg‘ (bei der Mündung der Apfel- 
städt in die Gera) sieht man noch jetzt Mauerreste und terrassenförmige Abstufungen. 
— 22) Die Golläcker liegen unter dem Dorf, zwischen der Gera und der Straße. — 
23) An der Ingersleber Grenze. — 24) Die Jungfernwiese (an der Ichtershäuser Grenze) 
hat den Namen nach einem noch jetzt vorhandenen Grenzstein, „die Jungfer‘“ genannt. 
Jetzt ist die Bezeichnung ungebräuchlich. — 25) Der Pfaffenstieg führte nach Thörey. 


Molsdorf. — Pferdingsleben. 137 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Diebstieg ?6) ebs. 
Auf der Mark ?”) Uf der Möärk 
Der Karthäuser Rasen- | Kartüsser Röäsenwägk 
weg 
Hackmesser ebs. 
Brustlappen 28) Brostlappen 
Das krumme Stück Das kromme Stük 
Der Melm Malm 
Elsterberg ?°) Elsterbargk 


Flur Pferdingsleben !). 


Pferdingsleben 2?) 3) Ferd$läm’n Pertikeslebo anf. saec. 
IX (Dobenecker 170); 
Perhtisleba, Berhti- 
lesleba v.900 (Doben- 
ecker I 294); Pher- 
tingisloyben 1466 #1) 

Das Angerfeld*t) |Engerfeld Über den anger 1466 1) 

Auf der Fehmstätte5)| Uf der Fähm$t 

Auf dem Schling ®) Schlengk 

Die kleine Lache ’) Klene Läch 


Im Schlofter ®) ebs. 

Bienstädter Rasenweg | Bienste Gräsewägk uffhusen weg 1466 %) 
Der Nottleber Steig |Nottleber Stiegk bobin dem notteleuben 
Pfarrkelch °) ebs. wege 1466 41) 

Die Trift 10) Treft 


Der Kärrnersweg!!) | Kärrner$wägk 


26) Der Diebstieg soll ein Fußweg von Ingersleben nach Thörey gewesen sein. — 
27) An der Thöreyer Grenze. — 28) Hinter der Schenke, am alten Kärrnersweg. — 
29) Auf der Eischleber Höhe. — 

Namen aus dem Ort: Gothaische Gasse; Sachsensgut; Gräßersgasse; Mühl- 
gasse; Krautsgasse; Töpfenmarkt. 


1) Literatur: Brückner III 9, 21; Gelbke II 2, 612; Lehfeldt VIII 156. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. 
Mitt. — 3) Pferdingsleben ist auf drei Seiten von Wasser umflossen: südl. von der 
Nesse, nördl. und westl. vom Mollbach. — 4) Das Angerfeld nimmt den n.ö. Teil 
der Flur ein. Ein „Anger“, nach dem der Bezirk benannt sein könnte, ist mir nicht 
bekannt; die mundartliche Aussprache weist wohl auf einen anderen Ursprung des 
Namens hin. — 5) Im n.ö. Winkel der Flur, an der Nottleber Grenze. Eine alte 
Gerichtsstätte (mündl. Mitt.). — 6) An der Tröchtelborner Grenze. — 7) Die Lache ist 
ein Wiesengraben (r. Zufluß der Nesse), der zum Teil die nördl. Grenze der Flur 
bildet. — 8) Ehemals Hohle, quer durch das nördl. Angerfeld. — 8%) Dieser Weg 
(nach der Wüstung Offhausen, westl. von Bienstädt) fällt wohl mit dem Bienstädter 
Rasenweg zusammen. — 9) Ackerland nördl. vom Dorf, am Bienstädter Rasenweg. — 
10) Vom Dorf aus nordwärts laufend. — 11) Alter Weg nach Bienstädt, im nördl. Teil 
der Flur Bienstädter Rasenweg genannt. 


138 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Der Scheibweg !?) Schewägk 
Der Mollbach 13) Mollwäch 
Der Pfaffensteig 1) Fäfstiegk 
Das kleine Feld!5)| Das klene Feld Das cleyne felt 1466 #1) 
Die große Lache ’) De grüße Läch 
In den Födern 16) In den Feädern 
Am Diebstieg 17) DiebStiegk 
Am Tröchtelborner |Tröchtelborner Gräse- 

Rasenweg wägk 
Am Rabenhügel 18) Rüebenhegk Hinder dem Rubin 
Am Rabenhügelweg Ruebenhegkswägk berge, Hinder dem 
Im Ochsenfleck 1?) Ochsenfleck rubin hoyge 1466 41); 
Ueber der Wühldelle 2) | ? 
Die Nesse De Neß 
Die Zunge ?1) ebs. 
Der Siechen ??) ebs. ? Der Suchen 1466 @!) 


Der Siechengraben 2?) | Siechengröaben 
Das große Heuried ?*%) | Hauweried 
Das große und kleine | Erstried 


Erstried 25) 
Das große oder lange | Grüeß Feld In deme großen felde 
Feld 26) 1466 41) 


Der Erfurter Weg?”) |Erfert Wägk 
Der Arnstädter Weg ?8)| Arn$t Wägk 


Im Arnstädter Thal 28) | AruStäl In dem arnstete thal 
Der Holzweg ?) Holzwägk 1466 #1) 


Im Wechsfeld 3°) Wästfeld 


12) Der Scheibweg geht quer („schief“) durchs Feld. — 13) Feldgraben, der das Dorf 
im Norden und Westen einschließt; r. Zufluß der Nesse. Nach Brückner heißt der 
Bach Ollbach. — 14) Der Pfaffenstieg führt nach Nottleben. Brückner 28 schreibt: 
„Nahe am hiesigen Orte, nach Nottleben zu, befindet sich an der Krießgrube 
der Claussenhügel .... allwo vor viel 100 Jahren eine heidnische Clauße gestanden 
haben soll.“ — 15) Das Kleine Feld liegt nw. vom Dorf, nach Tröchtelborn und 
Friemar zu. — 16) Kleine Wiesenteile an der Lache. — 17) Der Flurort „Diebsteig“ 
liegt zwischen der Lache und dem Raben-(Ruben-)hög. Ein Pfad ist dort längst nicht 
mehr vorhanden. — 18) Anhöhe am Weg von Pferdingsleben nach Friemar. — 
19) Gemeindewiese an der Nesse, sw. vom Dorf. — 20) Nach der Generalkarte auf 
dem r. Nesseufer. — 21) An der Nesse, nach Friemar zu; eine wüste Mühlstätte 
(mündl. Mitt.). — 22) Nasse Wiese auf dem 1. Nesseufer. — 23) Südl. von der Nesse, 
mündet in diese an der Friemarer Grenze. — 24) Wiese zwischen der Nesse und dem 
Mühlgraben. — 25) Feuchte Wiese an der Nesse, zwischen dem Dorf und der Nott- 
leber Grenze. Ursprünglich „Erfsried‘“ = Rinderried? — 26) Das ganze, südl. vom 
Dorf gelegene Flurgebiet. — 27) Früher Rasenweg auf dem 1. Nesseufer, Richtung 
Nottleben. — 28) Hohle in der Richtung auf Groß-Rettbach und Apfelstädt., — 
29) Pferdingsleben gehört zu den Freiwaldortschaften. Der Holzweg führt über Tütt- 
leben-Siebleben-Wechmar nach dem Freiwald im Georgenthaler Revier. — 30) Das 
Wechsfeld grenzt an die Grabsleber Flur. Der Name hängt jedenfalls zusammen mit 


Pferdingsleben. — Pfullendorf. 139 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Tüttleber Weg 31) Tütlaber Wägk 
Der Leinthalsweg32) | Liendöälswägk 
Im Leinthal 33) In Liendöäl In dem lynthal 1466 #1) 
Der Clausweg °%) Kleiswägk 
Die Stummeln Stommeln 
Gothaer Weg 35) Götwägk 
Der Riedweg °?) RiedStiegk 
Die Pfarrgelänge Farsgeleng 
Dıe Borngelänge ebs. 
Die Trappengelänge 36) | ebs. 
Die Schuhsohle 2 
Die Mühlstatt 37) Möhlstatt ?hinderdermuln 1466!) 
Die Höfe 38) Hingern Hefen 
Namen aus dem 
Ort: 
Herrengasse 
Auf dem Steinhof 
Braugasse 
Anger 
Kirchgasse 
Das Hirtenthor 
Das Weißthor 3°) Wißthor 


Die Waidmühle #°) Wedmöllen 


Flur Pfullendorf!). 


Pfullendorf ?) ®) Fonroff 3) Phalndorf 1297 [35e 
fol. 28]; Pholndorf 
1318 [35e fol. 29] 


der Wüstung Wechs (Weissensee, s. Flur Grabsleben). Ob sich diese Wüstungsflur nördl. 
bis in die Pferdingsleber Flur erstreckte, ist allerdings zweifelhaft. — 31) Früherer 
Rasenweg, westl. vom heutigen Tüttleber Weg. — 32) Alter Rasenweg (im nördl. 
Ende Riedweg) vom Heuried nach Tüttleben zu. — 33) Sw. vom Dorf. — 34) Der 
Clausweg führte nach der Georgenthaler Clause, nördl. des heutigen Gasthofs zu den 
3 Gleichen nw. von Grabsleben (s. Flur Grabsleben). — 35) Ein früherer Rasenweg, 
südl. der jetzigen Tüttleber Straße. — 36) Trappen sind in Pferdingsleber Flur nicht 
selten. — 37) Wahrscheinlich dieselbe Oertlichkeit wie in Anm. 21. — 38) Südl. vom 
Dorf, hinter den Gärten. — 39) Am westl. Ausgang des Dorfes. — 40) Die letzte 
Waidmühle in Thüringen! Sie gehört dem Gutsbesitzer Herrn Reinhardt. Der Waid- 
bau ist ganz unbedeutend (1907 ca. '/, Acker). — 41) Aus: Ltr. Hans westhußin, 
Or. des goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ic 4 (17) und 4 (22). Es gibt zwei Urkunden 
von Hans westhußin über die gleiche Länderei. Die Form der Namen ist in beiden 
Schriftstücken fast gleich. 

1) Literatur: Brückner III 3, 24ff.; Gelbke II 2, 267; Lehfeldt VII 
161. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. 
Mitt. — 3) Die mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn Lehrer W. Holstein, 
jetzt in Gotha. — 4) Pfullendorf ist ein west-östl. gebautes zweizeiliges Straßendorf ; 


140 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Die Nesse °) De Näß 
Unter dem Stiegel®) |Ongern Stsagel bie der stegeln 1424 19) 
Bohnried 7) Bühnried 
Die Heiligen Wiesen 8) | Helge Weäsen 
Die Pfarrwiese ?) Pfarrweäsen Bie dem Pfarrgute 
Das Gemeinderied 10) |Gemenried 1426 20) 
Die Vorwiesen Vörweäsen vorwesin weg 1427 21) 
HinterderKirchwand!!) | Henger dr Kerchwänd |Bie dem Kirchhove 
1426 20) 
Die Lache 12) De Lach In der Hinderlache 
1426 2°); die lache 
Auf dem Kühbauch 18) | Ufn Käwebuch 1427 21) 
Das Pferderied !#) Färeried ? Das Huser ried 
Der Lachweg Lachwägk 1427 21) 
Vor der Waidmühle 15)| Vör der Wedmöllen 
Das lange Feld 16) ebs. In dem langen felde 
142419); Im langen 
Der Saurüssel 17) ? felde 1426 20) 
Pfordte 18) Forthe uber den forther Weg 
| 1426) 
Der Gothaer Weg Der Hühe Wägk jan der strasse 1424 19) 


„ein zwar kleiner, aber sehr nahrhafter Ort ... Der Boden ist ungemein zur Frucht- 
barkeit geneigt... Trift, Huth und Weyde sind sehr gut, und fressen sich oftmals 
die Hammel des Jahres dreymal fett.“ (Brückner 24. 25. 26.) — 5) Die Nesse bildet 
die Nordgrenze der Flur. — 6) Der Stiegel war die Pforte am Westausgang des Dorfes, 
wurde nachts geschlossen (mündl. Mitt.). — 7) An einer Nessebiegung im Nordwest- 
winkel der Flur, an der Westhäuser Grenze. — 8) Nw. vom Dorf, am Nesseufer. — 
9) Nördl. vom Ort. — 10) Nw. an der Nesse. — 11) Oestl. hinter dem Dorf. — 
12) Kleiner Bach, 1. Zufluß der Nesse; er bildet zum Teil die Grenze mit Bufleben. 
— 13) Großes Flurstück an der Bufleber Grenze. — 14) An der Lache. — 15) Die 
Waidmühle lag südl. vorm Dorf. Der Pfullendorfer Waid galt für den besten der 
ganzen Gegend (Brückner). Bis Ende der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts ist 
hier Waid gebaut worden; der Waidstein kam nach Tonna in die Kalkmühle (mündl. 
Mitt.). — 16) Der südlichste Teil der Flur. — 17) Der Name (aus den Kataster- 
verzeichnissen) ist nicht mehr bekannt. — 18) Wüstung an der Warzaer Grenze. Selbst 
der Name ist jetzt hier vergessen; er wurde mir als „Wüstung Pfuhlendorf“ bezeichnet. 
Nach Brückner (a. a. O. 25) sollen drei Herren v. Utenrode das Dörfehen „Vurthe“ 
dem Gothaer Kreuzkloster geschenkt haben. „Es muß aber dieses Dörfflein Vurthe 
schon vor etlichen hundert Jahren eingegangen sein, sintemal man nicht die geringste 


Spur davon sehen kann.“ — 19) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 177% b (StA. Gotha 
RR I 11), Ltr. Johannis eckart: „eyn virtel artlandes ... und ezinset dem erwirdigen 
Herrn dem apt ezu fulda und dem stifte doselbst.“ — 20) Aus: ebenda fol. 1763. b, 


1773, Ltr. Alberti Wolner. [Ebenfalls fuldaischer Besitz] — 21) Aus: Or. d. goth. 
Kreuzkl., StA. Gotha QQ Is 2 (10). Die Vorwiesen liegen östl. vom Dorf an der 
Hauser Grenze. — 

Nicht mehr bekannt sind (Anm. 21) von 1427: bie deme crucze wege; 
am hoesten warcza wege. 


Pfullendorf. — Rehestädt. 141 


Flur Rehestädt!). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 
Rehestädt ?) Ries't Rehestat anf. saec. IX 
Der Burgstieg ®) BorgStiegk (Dobenecker I 70); 
Schleifweg Schleifwägk Rechstet, Rechstete 
In der Lache ) ebs. 1191 (Dobenecker II 
Der Lachgraben 5) Lachgroam’n 877) 
Der obere Lachweg ’)| An ebber$ten Lach- 

wägk 

Lachstück 5) LachSteck 
Im Ried) In Riede 
Pfingstgehege 5) Pfengstgehäh’ 
In der Grube In der Gruam’n 
Am Thöreier Wege An Thearger Wägk 
Am Querberge An Quarigbargk 
Hinter den Gärten Hingern Görten 
Vor dem Thiergarten ®) | Vorn Diergörten 
In Thölen ®) In der Dealn 
Im Winkel In Wenkel 
Im Weinberg’) In Wienbargke 
Am Haarhäuser Wege | An Harhisser Wägk 
Am Steinberge An Steinberge 
Der Mittelweg In Mettelwägk 
Das Steinfeld In Steinfelle Im steinfelde 1594 [26] 
Das kleine Feld In klenne Felle 
Schlufter Schlöefter 
Das Melmfeld ?) In Malmfelle Uf dem melmen 1462 °%) 
Das Erdfeld In Ardfelle 
Graseriede ? 
Krautländer Krutlänger 
Am Ingersleber Weg |An EngerSleber Wägke 
Am Kreuzchen ®) An Krizchen 


1) Literatur: Brückner I 7, 58; Gelbke II 2, 119; Lehfeldt VIII 
161f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Wahrscheinlich früher Rundling, wenn auch die Anlage durch 
mehrere Dorfausgänge (nach N. und O.) etwas verwischt ist. Im Innern des Ortes 
ein Platz mit Teich. Die Hauptstraße führt westl. am Ort vorüber. — 4) Der Burg- 
stieg, nach der Mühlburg, läuft quer durch die nördliehste Spitze der Flur. — 5) Der 
Lachgraben fließt durch den nördl. Teil der Flur und wird von feuchten Wiesen: 
Pfingstgehege, Lachstück, In der Lache, Im Ried, eingeschlossen. — 6) Der Thier- 
garten lag am östl. Dorfausgang (nach Ichtershausen zu). — 6?) Ackerland nach Ichters- 
hausen zu. — 7) Westl. vom Dorf. Erst durch die Separation sind die letzten Weinstöcke 
verschwunden. — 8) Das „Krizchen“ stand bis zur Separation (Anfang der 60er Jahre) 
hinter dem Dorf, am Arnstädter Wege. Mein Gewährsmann erinnerte sich keiner Inschrift 
oder eines sonstigen Abzeichens, bemerkte aber, daß ein „Kathol’scher‘ stets vor dem 
Kreuz gebetet habe. — 9) Sandiger Boden. Sö. vom Dorf, nach Ichtershausen zu. — 
92) Aus: Ltr. Jacof Konigsgehofen, Or. d. Kl. Ichtershausen, StA. Gotha QQ Ib 86. 


142 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen | 


An der Thongrube 
Am Schindanger 


An der Thongruem’n 
Am Schenganger 


Flur Remstädt!). 


Remstädt 2) 3) | Rem®’t Rimistede anf. saec. IX 
Die wilde Leina #) Der welle Gröam’n (Dobenecker I 70); 
Die Leina De Lin Remstete 1304 [Lib. 
Das Kuhried >) Ds Keiweried Cop. Ste.Crue.fol.41]; 
Gehegtes Ried 5) Geheites Ried Reinstete 1317 [ebd. 
Die Vorwiesen 5) In den Verweasen fol. 42] 

Die Trift 5) De Dreft 

Im Boden 5) ebs. Im boden 1498 13) 

Im Bügen ?) Em Bejen Uf der byge 1346 14) 
Im Wahl) Em Wahl 

Beichtwiese ®) Beichtwease 

Das Werth?) ebs. 

Ueber dem Werth Ewer den Werth Uf den wert 149818) 
Schützengarten ®) Schötzensgöärten 

Lämmerweide ?) ebs. 

Flachsröste 10) Flachsriesen Bie der warczen holn 
Im Grund 1) In Gronne 1489 15); In dem war- 
Artillerie-Platz 12) Attollerie-Platz czengrunde 149813) 


1) Literatur: Brückner III 5, 45; Gelbke II 1, 159; Lehfeldt VII 
163 £. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: die Generalkarte. Herrn Kantor Völker 
in Remstädt bin ich für nähere Mitteilungen über eine Anzahl von Flurnamen zu 
Dank verpflichtet. — 3) Die Hauptrichtung der Dorfstraße läuft parallel mit dem 
Leinakanal von Südosten nach Nordwesten (auf dem r. Ufer). Ueber die Flur sagt 
Brückner 46: „Die Fluhr ist klein und bestehet nur aus 59 Hufen 2'/, Viertel 
Landes, welches aber meist gut und tragbar ist und worauf mehr Rocken als Weitzen 
gebauet wird ... So ist auch viel schön und gesundes Wiesenwachs allhier.“ — 
4) Der Leinakanal, der „Wilde Graben“ bildet die Süd- und Westgrenze der Flur 
nach Gotha und zum Teil nach Goldbach zu. — 5) Lauter Gemeindeland: eine weite, 
feuchte, von Gräben durchzogene Wiesenfläche längs der Leina. Die Trift läuft vom 
Dorf aus bis zum Kuhried, dem nordwestlichsten Teil der Wiesen. „Im Wahl“ liegt 
dicht hinter dem Dorf, zwischen der Leina und dem Mühlgraben. — 6) Am Südost- 
ausgang des Ortes. Früher Wiese, mit Dornen umzäunt, zur Besoldung des Pfarrers 
gehörig, als Entschädigung für früher erhaltene Beichtgroschen. (Mitt. von Herrn 
Kantor Völker.) — 7) Sumpfige Wiese sö. vom Dorf. Gemeindeland. — 8) Am Mühl- 
graben sö. vom Dorf. Früher Besoldungsstück des Dorfschützen. (Herr Kantor Völker.) 
— 9) Sumpfige Gemeindewiese unterhalb des Dorfes. Früher Lämmerweide, dann 
Sau- und Eberplatz, jetzt Gänserasen. — 10) Unmittelbar hinter dem [früher Bachofen 
v. Echtschen] Gut, am Südausgang des Dorfes. — 11) Nördl. vom Dorf, nach Wurza 
zu. — 12) Ueber dem Dorf, am Weg nach, Warza; die Bedeutung des Namens ist 
nicht mehr bekannt. Vielleicht standen dort 1567, zur Zeit der Grumbachischen Händel, 
die Geschütze des Kurfürsten von Sachsen. — 13) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. 
fol. 223b. 224a.b, Verlassunge der 4 hufen artlandes ezu Remstet Hansen Ewalden 
und sin husfrauwen. — 14) Aus: Ltr. Liber Copiarum St. Crucis (StA. Gotha RR 
I 12) fol. 42», Priv. super bonis in Remstete. — 15) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. 
fol. 1803. b, 1813, Ltr. Nicolai segeliez. 


Rehestädt. — Remstädt. 143 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Urkundliche Formen 


Hinter der Kirche!) |Hinger der Kerchen |Sankt Lucas ezu Rem- 
stet 148915); ? Bie 
santeNıclaus 149813); 
hinder dem kirchhoue 


Beim Gänserasen Bie den Gänsestiegk 1498 13) 

In der Klinge 17) In der Klengen ? In der hundes borne 
clingen 1498 13) 

Im Pferdestall 18) Em Pfärestall In dem pherdisstalle 

Das Paradies 1?) ebs. 1346 14); In dem 

Die Sackweiden Sackwiden pferdestale 1489 15) 

Am Berge ?°) Am Baergk Der warczan Berg 


1346 14); In dem berg- 
felde, Obin uf dem 
berge 1498 13) 
Auf der Warzaer Mark | Ander Wartschen Mark | Das warczan veilt 
1346 1#) 
Langensalzaer Straße |De Ströß Diesalczastraße 148915); 
die straße 1498 13) 
Am Bufleber Wege Am Buflebschen Waegk | Diealden blichenrode ?t) 


an dem buffleuben 
weg 1498 13) 


Friemarweg Fremarscher Waegk |? die erffurtische 
strasse 2?) 1489 15) 

Mitten im Felde Metten em Feld Mitten in dem velde 
1346 14) 

Der Dornrain An Dürnren Bie dem dorren reyne 
1489 15); ebs. 1498 13) 

Hinter dem Wege Hingern Waegk ? In dem hinderfelde 

Schmollrasen 23) Schmollröasen 1489 15) 

Flürchen 23) ebs. 


16) Die ursprünglich St. Lucas geweihte Kirche liegt an der Hauptstraße da, wo 
der Weg nach Warza abgeht. Für eine St. Nikolaus-Kapelle oder -Kirche (1498) 
finde ich sonst keine Belege. Dieselbe Urk. des Augustinerkl. enthält noch einmal 
die Flurbezeichnung: „bie sante nielaus“. — 17) Früher ein Entwässerungsgraben 
quer durch die Flur von der Langensalzaer Straße nach der Leina zu. — 18) Der 
nördlichste Teil des Leinariedes an der Goldbacher Grenze. — 19) Ackerland südl. 
vom „Pferdestall“. — 20) Ansehnliche Höhe auf der Grenze zwischen Remstädt und 
Warza. Das Meßtischblatt hat den Namen „Grenzberg“. — 21) Die Urk. von 1498 
hat noch einmal den Flurnamen: „bie der alden blichenrode“. Dieser Ausdruck 
ist nicht mehr bekannt. — 22) Wahrscheinlich ist der jetzige Friemarsche Weg gleich- 
bedeutend mit dem alten Erfurter Weg. — 23) Diese beiden Namen übermittelte 
mir Herr Kantor Völker. Die Lage ist nicht mehr genau bekannt — vielleicht sind 
sie am Bufleber Weg zu suchen. 


144 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Urkundliche Formen 


Namen aus dem | 


Ort; 


Der englische Garten %) 
Pfarrgasse 
Die enge Gasse 


Flur Groß-Rettbach !). 


Groß-Rettbach ?) ?) Groß-Rettbich ? Rudibah anf. saec. IX 
(Dobenecker I 70); 
Retbeche 1285 [35a 
fol. 93]; BRetebeche 
1292 [ebd.]; Retten- 
bech 1347 [35e fol. 
241]; Großen Rete- 


Rettbachgraben bech [35d fol. 181] 
Der Bach an dem bache 1444 #) 
Das Rockried °) [354 fol. 181] 


Wandersleber Feld 


24) Der englische Garten gehört zum ehemals v. Bachofschen (jetzt v. Steinschen Gute). 
Er wird jetzt als Weideplatz für die Fohlen benutzt (!). (Freundl. Mitt. von Herrn 
Kantor Völker.) — 

Eine Anzahl urkundlicher Namen ist leider nicht mehr zu bestimmen. Es sind 
die folgenden: 1. von 1346: an dem kintleybin wey, wahrscheinlich der Friemarsche 
Weg; hinder dem pholndorfis wey, Pfullendorf liegt n.ö. von Remstädt, es kommen 
also der Bufleber oder der Warzaer Weg in Frage; by deme tyfen wey. 2. von 1489: 
Under dem Gerichte; als nähere Lagebezeichnung ist noch angegeben: in dem pferde- 
stale; das Gericht lag also wohl auf der Goldbacher Grenze; Uf dem sande; Die 
Gotshußlande. 3. Von 1498: In der eriezenwese; das heylige erutz; In der Quarg- 
wesen; die pfarrewesen bie sante Nielas; bie dem kirchlande; der wüste wingarten; 
under den wingarten, also der teczsch went. Letzterer Flurort läßt sich noch 
annähernd nachweisen: 1346 heißt es: in deme pferdis stalle, d[er] trit eyn uf on 
teytz. Der wingarten beim teczsch, teytz oder teeß (1498) wird also höchst wahr- 
scheinlich nach dem Warzaer Berg zu gelegen haben. 

Auch über den früheren Waidbau finden sich noch Notizen: 1378 [39] wurde 
bezahlt „weitgeilt de agris 2'/, B“. Aus dem 16. Jahrh. (Erbb. des Amts Gotha, 
StA. Gotha PP II 13”): „Ein iglicher, der doselbst weith sewet und stoßt der gibt 
... in von eym acker 4 nuwe gr. zcu weitgelde, ausgeschlossen das land, so gegen 
Gotha schossit.“ Brückner (a. a. OÖ. 52) schreibt 1760: „Ehedessen hat auch die hier 
befindliche Waidmühle der Kirche eigenthümlich zugehöret. Anno 1586 den 
12. Febr. ist selbige .... an die Gemeinde mit ihrer Zugehörung um 20 fl. verkauft 
worden. Gegenwärtig, und da hiesigen Orts kein Waid mehr gebauet wird, so ist auch 
die Waidmühle nicht mehr vorhanden.“ 

1) Literatur: Brückner I 10, 50; Gelbke I 1, 237; Lehfeldt VII 
113. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. 
Besonders bin ich Herrn Schultheiß Schröter für Auskunft mancherlei Art verpflichtet. 
Eine Generalkarte fehlt leider über die Flur. — 3) Der ursprüngliche Bauplan von 
Groß-Rettbach ist nicht mehr festzustellen, da das Dorf mehr als einmal völlig zerstört 
wurde. — 4) Aus: Ltr. Conradi blafuß, Erbb. d. Augustinerkl. fol. 181. — 5) An 
der Wandersleber Grenze. Vor der Separation Erlenhölzchen. 


Remstädt. — Groß-Rettbach. — Rhoda. 145 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Die Loose ®) 

Das Ried 

Die Gamstädter Ecke 

Der Riedacker 

Der See ?) 

Beim Krautgarten ®) 

Der Hundsrück 

Ober-, Mittel-, Unter- 
Gebind 

Der Hohle Högk 

Der Butterweck ?) 

Der Melacker 1°) 

Die Naßländchen 1) 

Ueber dem Teich 

Das Milchtöpfchen 

Der Rasenweg 

Das Spierig 12) 


Dar Streitstleck 1?) k vi dem heiligen borne 


1444 [354 fol. 181] 


Flur Rhoda!). 


Rhoda 2) 6) Röde Röd, Zemerode 874 [?] 
Die Hühnerhorde Hinerhorde (Dobenecker I 246); 
Das Mutterloch Motterloch Rhoda 1143 (Doben- 
Der Butterberg Botterbärgk ecker I 1458); Rode 
Am Honigberge ebs. 1196 (Dobenecker II 
Am Rhodaer Berg Der Rödsche Bärgk 1012) [?]®); Rodichen 
Am Möbisburger Wege | Am Mir$bricher Wägk| 14875); Rhoda, Roh- 
Der Rasenweg Rasewägk da 1667 1) 


6) Gemeindeland. — 7) Sumpfland. In nassen Jahren steht dort das Wasser noch fußhoch. 
Pappelanpflanzung hat sich bewährt. Seit kurzem wird dort Korbweidenkultur versucht. 
— 8) Hinter dem Dorf. — 9) Gutes Land südl. vom Dorf. — 10) An der Gamstädter 
Grenze. — 11) Moorstrecke an der Kl.-Rettbacher Grenze. — 12) Sumpfgebüsch im 
nördl. Teil der Flur. — 13) An der Kl.-Rettbacher Grenze. — Hinter dem Dorf war 
vor der Separation ein Rasenfleck von wenigen Quadratmetern mit 5 Steinen eingefaßt, 
das weder umgeackert, noch zur Weide benutzt, sondern scheu gemieden wurde. Dort 
sollte eine Hexe verbrannt worden sein. (Mündl. Mitt. einer alten Frau.) 

1) Literatur: Brückner III 4, 41; Gelbke II 2, 125; Lehfeldt VIH 
165. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse. — 
3) Dobenecker II, 1012: Konrad, Erzb. v. Mainz .. . schenkt dem Kl. Ichtershausen 
eine bei der Klosterrodung Rode gelegene Wiese neben dem Baumgarten Wawithe... 
Ich halte „Rode“ für Rhoda, vor der Wawithe, d. h. dem Steiger gelegen. Ueber 
Wawithe vgl. A. Kirchhoff, Die ältesten Weisthümer der Stadt Erfurt, Halle 1870, 
100, 106. — 4) Aus: Ltr. Ulrich von cobinstete, ritter, Or. d. Kl. Georgenthal, StA. 
Gotha QQ Id 288. — 5) Erbbuch von Ichtershausen 1487, StA. Gotha PP II 23. 
— 6) Rhoda ist der Anlage nach ein Straßendorf; in der Mitte des Dorfes ist ein Platz 
mit kleinem Teich. 


Gerbing, Flurnamen. 10 


146 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Am Schäfer ebs. 
Vor dem Holze’) ebs. Dy wanweyt 1374#) 
Hinterm Dorfe Hingern Dorfe 
Der Berg ebs. 
Weingarten ®) Wingörten 
Vor dem Spittelholz ?) | Spettelholz Das Spittelholz 1667 11) 
Die Spittelecke ?) Spettelecke 
Auf dem Sande Ufn Säne 
Das Hackmesser ebs. 
Der Thiergarten 19) Tbiergörten Bydemtyrgarten 1374#), 
Die Mulde Mulle 
Bei den Kirschbäumen | Bi den Körschbeimen 
Die Struth 12) Strüet 
Am Wassergraben Am Wassergruaben € 
Am Eichenberge Echenberg 
Am Mittelweg Mettelwägk 
Am Dämmchen ebs. 
Steinbrüche Stenbreche 
Der Stadtweg Stadtwägk 
Erbsberg Ärbsberg 


Der Rhodaer Bach Der Rodsche Bach Roederbach und Rodir- 
bach 13744) 
? ? Dy wange werth 1374) 


Flur Seebergen !). 


Seebergen ?) 3) Siebergen ?) Seberge 1255 [35a fol. 
103] 
Der große Seeberg*) |Grüße Siebargk oder |? Rebere 1137 (Doben- 
Un Bärgk ecker I 1337) 
Der neue Steingraben °) | ? 
Die Sandgrube Sändgrüebe 


7) An der Erfurter Stadtgrenze, der Steiger, früher Wawet. Vgl. Anm. 2. — 8) Sw. 
vom Dorf. — 9) An der Erfurter Stadtgrenze. — 10) Vor dem Steiger. — 11) Aus: 
Neue Beschreibung des Ambts Wachsenburg 1667 (StA. Gotha OO II 42). Ebenda 
ist noch erwähnt: „der Milbitzen holz, so mit Eichen und Graben vermarket.“ — 
12) Jetzt Ackerland vor dem Steigerwald. 2 

1) Literatur: Lehfeldt VIII i65; C. Lerp, Eine alte Vogtei, Aus der 
Heimat, Jahrg. 1897—98, 1ff.; „Vom Seeberg“, Festschrift, Gotha 1901, 6. — 
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. Besonders zu Dank 
verbunden für Auskunft in ÖOrts- und Flurverhältnissen bin ich Herrn Pfarrer 
P. Jäger (jetzt in Karlsruhe-Baden) und dem Hirten Herrn HeinemannI!. Letzterem 
verdanke ich auch die mundartliche Aussprache. — 3) Der zwischen dem steilen Ost- 
abhang des Seeberges und dem nördl. und östl. Moorgebiet eingeklemmte Marktflecken 
Seebergen ist der Anlage nach wohl ein Platzdorf zu nennen. — 4) Der Große See- 
berg gehört zum überwiegenden Teil zur Flur Seebergen. — 5) An der Westgrenze, 
zum Teil in Siebleber Flur gelegen. 


Rhoda. — Seebergen. 147 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 
sprache 


Das Junkers- oder Edel-|’s Edelmannsholz 
mannsholz ®) 


Neue Sorge ?) 2 

Backofen ?) 2 

Die Kuhtränke 3) Kiewetränk 
Die Trift ®) Dreft 

Der Königsstieg °) ? 


Das Seeberger Holz 10) Gemeinholz 
Der Gesund-Brunnen !!) | Gesunden Born 
Der Molkenbrunnen !!) | Molkenborn 


Käseberg 12) Käsebärgk 
Bergbeule 1?) ? 

Der schmale Stieg ? 

Die Struthen 13) Strüet 

Der Struthbach Strüetbach 
Die Vogteiwiese 14) Vogtieweäsen 
Das Sauerloch Suerloch 


Der alte Steingraben 15)|Der äle Steingröaben |? Der stenberg 1424 2) 
Trotzenloch 16) ? 


Das Vogteiholz 17) Das Vogtieholz 

Die Weinberge 18) Winbärgk 

Die Heilige Lehne1%) |De heilige Länd ? Hinder der heiligen 
? 


Storchnest 21) 
Oesterwiese 2?) Usterweasen 


lande 1424 20) 


6) Im Zusammenhang mit dem Günthersleber Junkersholz an der Eschringer Höhe. — 
7) Sö. vom Junkersholz, über dem Steinweg. — 8) Die Kuhtränke ist die Quelle 
des Eschringer Baches (s. Flur Günthersleben). Die Trift läuft von „Düppel“ (nw. 
von Seebergen) am Nordhange des Seeberges hin, überschreitet ihn beim Edelmanns- 
holz und zieht sich auf der Südseite bis zum Ende des Pfarrholzes (Ostabhang), wo 
sie als „Breite Trift“ und „Alter Schinderanger‘ nach dem Ort hinunterführt. — 
9) Der Königsstieg führt vom Triftweg aus quer über den Berg n.ö. dem Käseberg 
zu. — 10) Am Ostabhang des Seeberges. — 11) Auf der Nordseite des Berges. 
Der Gesundbrunnen war Ende des 17. und im 18. Jahrh. eine stark besuchte „Heil- 
quelle“. Vgl. „Vom Seeberg“ 60 u. 64 ff. — 12) Am Nordabhang des Berges. — 
13) Wald und Wiese an der Südostseite des Großen Seeberges. Der Struthbach 
r. Zufluß der Immer. — 14) An der Quelle des Struthbaches. — 15) Der sö. Vor- 
sprung des Großen Seeberges. — 16) Oestl. unter dem alten Steingraben. — 17) Vogtei- 
holz und Vogteiwiese beziehen sich auf die schwarzburgische Vogtei Seebergen, die 
erst 1823 an S.-Gotha überging. Vgl. M. Berbig in „Vom Seeberg‘“ 7. — 18) Flur- 
orte dieses Namens finden sich drei am Großen Seeberg: auf der Südost- und der 
Ostseite des Alten Steingrabens (östl. von der Heiligen Lehne) und am Nordosthang 
des Berges über dem „Seeberger Holz“. — 19) Der Ostabhang des Seeberges. Vor- 
geschichtliche Gegenstände wurden 1868 und 1900 hier gefunden (M. Berbig 2 u. 4). 
M. Berbig in „Vom Seeberg‘‘ 6 vermutet, daß der Hang ein Kalvarienberg gewesen 
sei. — 20) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. (StA. Gotha RR I 11) fol. 1874 b, 1884; 1424, 
Ltr. Johannis Hocheym. — 21) An der Günthersleber Grenze. — 22) Im Zusammen- 
hang mit der Günthersleber Oesterwiese. Die Seeberger Oesterwiese liegt natür- 
lich an der Westgrenze. 


10* 


148 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Hexenfleck 2) ebs. 
Die Immer 2%) ebs. 
Pferderied 25) Färried 
Obermühle Äwermihlen Die müllen 1424 27) 
Obermühlenweg Awermihlwägk Andemmolwege 142420) 
Schweinsrasen ) Schwinsröäsen 
Kleine Weide ?°) In de Widen 
Ueber der alten Mühl-|De äle Mihlstätt 
stätte ?6) 
Große Weide ?5) In de Widen 
Die Apfelstädt De Apfelst 
Der Burggraben 28) Borgkgröaben Der burggraben 14247) 
Lämmerweide Lämmergehäh’ 


Mittel-Mühle 


Drei-Grenzstein 2°) 


Medel-Mihlen 
2 


? Vor dem stein 1461 33) 


Das Mühlfeld 3°) Mihlfeld 

Die Lehmgrube Leimgrüeben 

Mitten im Felde ebs. 

Wenige Feld 3!) Wenge Feld Im wengen felde 136133); 
Thurms Hügel 52) Thorms Hegk In dem wenigen felde 
Stichelsee 3%) Stechelsie 1424 27) 
Pfingstgehege ?°) Fingstgehäh’ 

Anger 36) ebs. 

Rinken-Burg ?”) De Borgk 

Kreuzerhügel ?®) Krizerhegk 


23) Am Kreuzungspunkt der Schmalkalder Straße mit dem Weg von Günthersleben 
nach der Obermühle. — 24) L. Zufluß des aus der Apfelstädt abgeleiteten Mühl- 
grabens. — 25) Auf dem r. Ufer des Mühlgrabens. — 26) Auf dem 1]. Ufer des 
Mühlgrabens zwischen der Ober- und Mittelmühle. — 27) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. 
fol. 184b. 1852; 1424, Ltr. Johannis Kutstet. — 28) Der „Burggraben“ (Wiese) liegt 
östl. der Mittelmühle auf dem 1. Ufer des Grabens. Es sind keinerlei Befestigungs- 
spuren dort bekannt. — 29) Im Südostwinkel der Seeberger Flur, da, wo mit ihr 
die Wandersleber und Günthersleber Flur zusammenstoßen. — 30) Zwischen dem 
Seeberg und dem Mühlgraben; der südl. Teil der Flur. — 31) Sö. vom Ort, nach der 
Wandersleber Grenze zu. — 32) An der Wandersleber Grenze; nördl. vom Wenigen 
Feld. — 33) Aus: Ltr. Heinr. Schuman, Or. d. goth. Augustinerkl., StA. Gotha QQ 
II 14. — 34) Noch auf der Generalkarte (von 1836—37) ist ein kleiner Teich an dem 
Wandersleber Weg eingezeichnet; jetzt ist da feuchtes Aekerland. — 35) Am Fuß des 
mittelsten Weinberges, zwischen der Schmalkalder Straße und der Trift. — 36) Am 
Berghang sw. vom Ort. — 37) Südl. vom Ort, am Fuß des Seeberges. Charakteristisch 
für die uralte Ueberlieferung von dem Vorhandensein eines ehemaligen Sees am 
Fuß des Berges ist die Sage, die mir der Hirt Heinemann erzählte: Die Steine zur 
Burg sind in einem Kahn beigeschafft worden. Kürzlich fand man in einer Kies- 
grube einen großen behauenen Werkstein, den haben die Arbeiter aus dem Kahn ver- 
loren. Der Seeberg ist mit Wasser gefüllt; ehemals wurde regelmäßig in Erfurt dafür 
gebetet, daß der Berg nicht aufbrechen und das Land mit den Fluten überschütten 
möchte. Dieselbe Sage besteht über den quellenreichen Sperrhügel sö. von Tambach. 
— 38) Vor dem Dorf, am Weg nach Cobstädt; dort steht ein Kreuz, das nach M. Berbig 
vielleicht an die Pestzeit erinnert. 


Seebergen. 149 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Dreirasen-Rain Dreiröasenrain 
Schlehenhügel Schlienhegk 
Schmalkalder Straße 3°) | De Ströß Uf die strassen 1361 39); 
Cobstädter See 40) CobSte Sie Die strasse 1424 ?7) 
Grabsleber Brücke #1) |Gröäbschläber Bricken 
Die Rothe #?) De Rüet Gensit der rote 1361 ®3) 
Seltengraben #3) Sellengröaben 
Salzwiesen 4%) Salzweasen 
Im Karn #5) ebs. 
Unter-, Mittel-Oel- |? 

stöben 46) 
Wächsrasen #7) Wächtersröäsen An dem wegsessin Wege 
Im Wächs #8) Wächs 1424 20) 
Wächsgraben #) Wächsgröäben 
Ochsenwiese 50) Ochsenweäsen 
Ochsenweg 5!) Ochsenwägk 
Wildbahn 52) Wildboöahn 
In Ameisen 59) De Öameisen In dem ameysen 1424 20) 
Pferdingsleber Fert$läber Bricke 

Brücke 5%) e 
Alte Brücke 55) Ale Bricke 
Die Hölle 56) De Hell 
Zeilweidengraben 57) Siewidchengröaben 


oder Riedgraben 


39) Die Erfurt-Schmalkalder Straße führte ein Stück östl. am Ort vorüber. — 
40) Ackerland an der Cobstädter Flurgrenze, im Winkel zwischen der Schmalkalder 
Straße und der Rothe. — 41) Da, wo an der Cobstädter Grenze die Schmalkalder 
Straße über die Rothe führt. — 42) L. Zufluß der Apfelstädt. — 43) L. Zufluß 
der Rothe. Der Hirt Heinemann erzählte mir, „Sellenbach‘“ sei eine Wüstung und 
der Sellenbachsborn (gefaßte Quelle) noch vorhanden. Jedenfalls liegt eine Ver- 
wechslung vor mit der Wüstung „Wächs“, deren Flur zum Teil zu Seebergen gehört. 
Vgl. Anm. 47—49 und Flur Grabsleben. Der Seltengraben bildet zum Teil die 
Grenze zwischen Cobstädt und Seebergen. — 44) Feuchte Wiesen am Seltenbach. — 
45) Am r. Rotheufer. — 46) Feuchte Wiesen zwischen Rothe und Wächsgraben. — 
47) Ehemaliger Rasenweg, der vom Wächsgraben aus nach Osten am Südende der 
Wüstungsflur Weißensee („Wächs“) hinführte. (Vgl. Flur Grabsleben.) — 48) Der 
südwestlichste Teil der innerhalb der Flur Seebergen liegenden Wüstungsflur Wächs. 


Vgl. Flur Grabsleben. — 49) L. Zufluß der Rothe. — 50) An der Mündung des 
Wächsgrabens auf dem 1. Rotheufer. — 51) Ehemaliger Feldweg, er führte von der 
Pferdingsleber Brücke nach der Ochsenwiese. — 52) An der Grabsleber Grenze. — 


53) Ackerland auf dem 1. Rotheufer, nach Tüttleben zu. — 54) Die Pferdingsleber 
Brücke führt da über die Rothe, wo von S. der Seeberger Weg heraufkommt, um sich 
jenseits des Flüßchens in den Nottleber- und Pferdingsleber-Tüttleber Zweig zu teilen. 
— 55) Nach der Generalkarte (von 1836—37) mündete der obere Flutgraben, der das 
Sumpfgebiet am Nordfuß des Seeberges entwässert, früher weit westlicher in den damals 
noch nicht regulierten Rothgraben, als heutzutage. Da, wo der Seebergen-Pferdings- 
leber Weg den Flutgraben bei dem scharfen Kniek nordwärts überschritt, befand sich 
die Alte Brücke. — 56) Ackerland n.ö. vom Ort, nach der Rothe zu. — 57) R. Zu- 
fluß der Rothe. 


150 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Angespan 58) 
Unterwiesen 
Gericht 59) 

Am rothen Brunnen 


Oangespoän 
Ungerweäsen 

De Gerichtsweäsen 
Dr rüethe Born 


? bie dem Aussan 
136133); Der anspan 
1424 ?7) 


Herrenwiese #) Herrnweäsen 


Auf der Vitz 60) Uf der Fitz 
Pfarrrasenrain Pfarrröasenrain bie dem pfern 1424 27) 
Der Hohe Berg ®!) Huenbärgk An dem hohen berge 


136139); ? Der heu- 
£ berg 1424 ?7) 
Oberer und Unterer) AÄwere und ungere |?derFlurgraben 142420) 


Fluthgraben 55) Flüetgröaben 

Mittel-Brücke Mittelbricken 

Ziweer 62) ? 

Die Aue 3) De Au 

Faule Aue ®%) Füle Au 

Kriegfleck 6%) Kriegkflack 

Mönchswiese 65) Mönchweäsen 

e ? 66) An der bruderissen 
lande 1424 20) 

? ? Gein libestet 1424 ?7) 

? ? Der wicken garten 
1424 ?7) 

? ? By dem viweg hege 
1461 33) 


Flur Siebleben !). 


Säbelöben ?) Sibilebo anf. saec. IX 
(Dobenecker I 70); 
Sibelebe1124(Doben- 
ecker I 1189); Sibe- 


leiben 1152 (Doben- 


Siebleben ?) 3) 


58) Feuchte, vom Graben durchzogene Wiesen n.ö. vom Dorf. — 59) N.ö. vom Ort; 
vom Grabsleber Weg zweigte früher ein Pfad dorthin ab. — 60) Wiesen nördl. vom 
Ort. — 61) Steil abfallender Hügel zwischen der Haltestelle der Thür. Eisenbahn 
und dem Ort Seebergen. — 62) Wiese an der Rothe, nördl. vom Ort. — 63) Wiesen- 
fläche zwischen dem oberen und unteren Fluthgraben. — 64) Zwischen der Rothe 
und dem unteren Fluthgraben. — 65) Wiese au der Tüttleber Grenze. — 66) Die 
folgenden urkundlichen Benennungen sind nicht mehr nachzuweisen. 


1) Literatur: Brückner III 4, 49; Gelbke II 1, 165; Lehfeldt VIII 
169 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte (von 1859—61), Kataster- 
verzeichnisse, mündl. Mitt. Für Uebermittelung der letzteren bin ich Herrn Bürger- 
meister Ausfeld zu Dank verpflichtet. Die mundartliche Aussprache besorgte mir 
gütigst Herr Pfarrer Rasch in Siebleben. — 3) Die Anlage des großen Dorfes bildet 
der Hauptsache nach einen Halbkreis, dessen Durchmesser nach Norden zu parallel 


Seebergen — Siebleben. 151 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

ecker II 32); Sibi- 
leibin 1174 (Doben- 
ecker II 491); Sybe- 
leibin, Sebeloyben 
1378 [39] 

Das Nützleber Feld )|Das Nützläber Fäld |? In dem breiten veilde 

Der Mäusehög ®) Der Müsehögk 1348 5) 

Der Weinberg ?) Der Winbärgk ? Wyngarten, gelegen 
an dem galtberge 
1312 18) 

Der Remstädter Weg |Remiter Wägk ? An dem Ostheym wege 


13488);? An dem ost- 
heim wege 1449) 


der Erfurter Straße (südl. derselben) liegt. Die jetzt bebaute Erfurter Straße lag 
ursprünglich ganz außerhalb des Dorfes (so noch 1760, nach Brückner 51). Die westl. 
Hälfte des Dorfes scheint überhaupt weit jünger zu sein, als der östl. Teil, da noch 
1366 ein Weg „aus dem Dorf Siebleben bis zu unser Frauen Kirche“ 
gebaut werden sollte, was doch eine gewisse Entfernung voraussetzt. Gegenwärtig 
liegt die Kirche (doch wohl auf dem Untergrund der alten erbaut) unmittelbar vor 
dem Dorf. Da die Urkunde für die Lageverhältnisse des Ortes auch sonst von Interesse 
ist, bringe ich sie hier im Auszug. Sie findet sich im Reinhardsbr. Kopialb. (StA. 
Gotha RR I 18, fol. 277): „Super via (!) in Sibeleben. Ich, ditterich pratzel, voit 
zu Gota bekenne, das ich mit ander glaubphaftigen luten ... da by gewest bin... 
und helfen teidingen, das de her printz des gros kelner des gotzhus zu R[einers]born 
eyn weg machen sal von des genanten gotzhus wegen 2 gerten breit uß dem Dorf 
Siebl[eben] biß zu unser frawen kirchen uß wendign desselben dorfs gelegen. Szo 
haben die gemeinschaft zu Sib[leben] deme egnanten gotzhus R[einers]born wider darumb 
gegeben den weg den man nante unser frauwen weg pobewendig des dorfs... 
der do ging aber von dem dorf bis zu unser frauen kirchen. Und die gas, die man 
nanth die graue gasse oben von der Stroß, biß uf die krutgarten. Darumb hat 
auch das vorgeschriben gotzhus derselben gemein ... . gegeben 5 lotig marg silbers 
rechter bezalunge ...“ Der älteste „Frauen-Weg“ lief „pobewendig“ (oberhalb) des 
Dorfes hin, also vielleicht an Stelle der heutigen Obergasse. Die graue Gasse führte 
östl. vom jetzigen Dorf von der Erfurter Straße bis auf den Krautgarten, also ungefähr 
vom St. Peter aus bis zum östl. Eingang obigen ersten Frauen-Weges. Ist die graue 
Gasse als Häuser-Straße aufzufassen (Brückner spricht von einer grünen Gasse, 
und so heißt noch heute der Weg östl. der Ziegelei), so würde dies gut mit der Ueber- 
lieferung stimmen, daß das Dorf in alter Zeit sich weiter nach Osten erstreckte, so daß 
der Heimbrunnen die Mitte des Ortes gebildet hätte. (Vgl. Brückner 51.) Bis vor 
kurzem hieß die Dorfstraße, die östl. vom Mönchhof nach der Kirche zu führt, die 
Kirchgasse. — 4) Das Nützleber Feld soll den Namen von einer Wüstung haben. 
Es liegt an der Gothaer Grenze. — 5) Aus: Liber Copiarum et Literarum Sanctae 
Crueis in Gotha (StA. Gotha RR I 12) fol. 45b u. 46“, Privilegium sup. bonis in 
Sybeleybin .... Heinrich wishan. — 6) Im Nützleber Feld. — 7) Beackerte Anhöhe 
nw. vom Dorf im Nützleber Feld, früher Pfarrgut. — 8) Da die Wüstung Ostheim 
in derselben Richtung von Siebleben aus liegt wie das Dorf Remstädt, nehme ich an, 
daß beide Wege gleichbedeutend sind. — 9) Aus: Reinhardsbr. Kopialb. RR I 19: 
„der Abt und Convent zu Reinhartsborn verschriben zweien Closter Jungfrawen zum 


heiligen Crutze zu Gotha ... zwei malder weisses, zwei malder rocken etc. jegen 10 fl. 
jerlichs zinses.‘“ 


152 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Der lange Rasenweg |Der länge Röäsenwägk |bie dem langen grase- 

wege 134336; An 
dem langen grase- 
wege 1460 1a) 

Feld nach Kindleben |Fäld nach Kiendlöben | Uf der kinthelebischen 
marg 1449) 


Der Kindleber Weg |Kiendlöber Wägk An dem kintleybin weg 

oder Lehmgrubenweg 13485); Am leymen- 
Das Schindleich 10) Schinglich gruben wege 1463 1%) 
Die Höger !!) De Högker Hinderderhoyere 13485) 


Der Friemarer Weg Der Främer Wägk An dem vrimar wege 
13485); die frymar 


Die kleine Mark 12) De kläne Möärk stroßen 1460 Ha) 

Der Mittelweg Mettelwägk Obir den mittelwegk 

In der Quere 13) Die Gewär 1460 Ha) 

Die Lehmgrube De Leimengrum’n In der leymen gruben 

Diebstieg 1) DiebStiegk 1483 51) 

Das Feld nach Friemar | Fäld nach Främer 

Der Schleifweg Schlifwägk obir di straze 13485); 

Die Erfurter Straße De Ärfsche Ströß dy Erffurdsche stroße 
1501 46) 

Der Sankt Peter 5) Der Pieter ? hinder dem kirchberge 


13485); hinder sente 
Peterskirchen 14499); 
senct petirskirchen 
1449 16); bie sent 
petersberge 1481 16) 


Der Lindwurmberg !7) | Bornbärgk Uf dem wormberge 
Feld nach Tüttleben [Fäld nach Tüttlöben 1348 5) 

Der Bürgel 18) Ds Gebärgel Ufdem burgeln 1312 18) 
Der Bürgelweg oder | Möärbächswägk 

Marbachsweg 

Der Marbach 1°) Möarbäch Ufdenmartbach 148116) 
10) Am Kindleber Weg, nördl. vom Dorf. — 10%) Aus: Ltr. Hans pere, der elder, 
Or. d. Kreuzkl. QQ Ice 4 (12). — 11) Nördl. über dem Dorf, jetzt mit Häusern 
besetzt. Auf der Höhe liegt der neue Friedhof. — 11%) Aus: Ltr. Semon Schuteze, 
Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 4 (1). — 12) Halbwegs zwischen dem Dorf 


und der nördl. Flurgrenze. Auf der Generalkarte ist ein Fußpfad dort eingezeichnet. 
— 13) Am Graben, der quer durch die Flur längs der Kleinen Mark führt. — 
14) Ehemaliger Pfad durch das „Feld nach Friemar“. — 15) Anhöhe n.ö. vom 
Dorf. Wahrscheinlich vorgeschichtliche Ansiedelung und Kultstätte; im Mittelalter 
Kapelle unter dem Patronat der Herren v. Meldingen. Vgl. Brückner 53. 54. — 
16) Aus der nach Anm. 5 fast gleichlautenden Urk. in Lib. Cop. St. Crueis in 
Gotha, fol. 58. — 16%) Aus: Ltr. Heinrich Beringer, Or. d. Stiftskirche zu Gotha, 
StA. Gotha QQ II 200. — 17) Langgestreckte Anhöhe auf der Siebleber-Friemarer 
Grenze. — 18) Anhöhe nach Tüttleben zu. — 18%) Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ 
Ic 1 No. 2. — 19) Grenzbach zwischen Siebleben und Tüttleben. 


Siebleben. 


153 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Je ZT 


Der Krautgarten ?°) Krutgöärten erutgarten 13121%); Die 

Waidhof 2!) Wedhof krutgarten 1348 5) 

Heimbrunnen 22) Hemborn 

Eisfeld 3) Isfald 

Der Backsteig ?%) BackStiegk 

Die Schafwiesen 2°) Schöfweäsen 

Der Teich 6) Der Dich 

Die Jobswiesen ?7) Jobsweäsen 

Die Jobsbrücke Jobsbröcken 

Das Ried Ried Daz rit 13485); uf das 

Die Kleeflecken 28) Kliefläcken Riet 1501 4%) 

Die neue Brücke 2) De nowe Bröcken 

Der Bergweg 3) Bärgkwägk ; A 

Der Nesselsee 31) Das Nesselsie ee S a en 

Der Mönchhof 32) ebs. 2 hof a: 

Das Mönchsried 33) Mönchsried EEHRClEL ul zugBuler 
; j leben 1359 

Die Hellfeldsgebreite®®) | Herrnfäldsgebriten 

Der rothe Spring35)) |Der ruthe Spräng zu dem rotan gespringe 

Das Vorderfeld 37) Voderfäld 1348 5) 

Die Schlichte 38) ebs. 

Die Burg 3°) De Bürg 

Der Kalkberg 4°) Kalkbärgk 


Das Geweidig t!) Ds Gewidig 


20) Mit Gräben durchzogene Länderei sö. vom Dorf. — 21) Der Waidhof lag sö. am Dorf 
vor dem Krautland. Ueber den Waidbau ist nichts mehr bekannt. Brückner 51 schreibt 
1760: „Waid wird nicht mehr gezeuget, obwohl die Merkmale einer ehemaligen Waid- 
mühle annoch da sind.“ Siebleben gab (1378), wie die übrigen Ortschaften im Amt 
Gotha, 2?/, ß „weitgeilt“ für den mit Waid bestellten Acker. Alte Leute erinnern sich 
noch gehört zu haben, daß die Waidsteine an der Roth südl. vom Dorf gelegen hätten. — 
22) Zwischen dem Dorf und dem Krautgarten. Hier soll in alter Zeit der Mittelpunkt 
des Ortes gewesen sein. Vgl. Anm. 3. — 23) Weg vom Dorf nach dem Krautgarten 
zu; die Gegend gilt für die ärmlichste des Dorfes. — 24) Am Südostausgang des Ortes, 
nach der Rothe zu. — 25) Auf dem r. Ufer der Rothe, sö. vom Dorf. — 26) Der 
Siebleber Teich wurde 1717 gegraben inmitten der moorigen Riedwiesen sö. vom Dorf. 
— 27) Oestl. an den Teich grenzend. — 28) Zwischen der Eisenbahn und dem Teich ; 
das beste Land der Flur. — 29) Da, wo der Bergweg auf die Eisenbahn trifft. — 
30) Vom Dorf nach dem Seeberg. — 31) Jetzt quellige, mit Weiden bepflanzte Wiese 
südl. vom Dorf. — 32) Jetzt Fasanerie; ehemals das Besitztum der Reinhardsbrunner 
Benediktiner. Der Mönchhof liegt sw. vom Dorf und grenzt an die alte Marienkirche. 
— 33) Das Mönchsried grenzt nach O. zu an den Mönchhof. — 34) Ein Teil des 
Mönchsrieds. Jedenfalls gibt die mundartliche Aussprache die eigentliche Namenform 
richtig wieder. — 35) Die Quelle der Rothe auf dem Mönchried. — 36) Aus: Ltr. 
de Elizabeth de Isenaco in Sebeleuben, Lib. Cop. Ste. Crucis fol. 782. b, — 37) Der 
Flurteil südl. von der Gothaer Straße, zwischen dem Dorf und der Gothaer Grenze. — 
38) Land an der Gothaer Grenze; liegt zum Teil auf Gothaer Gebiet. — 39) Flurstück 
unmittelbar an der Gothaer Grenze zwischen der Gothaer Straße und der Thüringer 
Eisenbahn. Urkundliches darüber ist mir nicht bekannt. Es war die alte Burg der 
Herren v. Siebleben. Später (jedenfalls verstümmelt) „Heirathsburg‘‘ genannt. — 
40) Am Nordabhang des Kleinen Seeberges. — 41) Weidenanpflanzung sw. vom Dorf. 


154 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Der Geweidigsrain Gewidigsräin Am seberge 1463 10); 

Der Seeberg Siebärgk Under deme Seberge 
1483 51) 

Der Schmiedebrunn #2) | Schmedeborn by dem smedeborn 
14499); by dem 
smedeberg 1449 16) 

Der Tierweg #3) Terwägk Obir den treweg (oder 
treuweg) 1348) 

Das Hinterfeld Hingerfäld In dem hindirn veilde 

Der Natzrain Nöätzrain 13485); Im hindern 

Der Natzberg *) Nöätzbärgk felde 1449 9) 

Die Geierslache %) De Gier$lächen Gensiet des girslachen 
under deme Seberge 
1483 51) 

Der alte Holzweg*) |Der äle Holzwägk Uf den Sebergkweg 

Das Holz ??) ebs. 1501 #8) 

Die Silbertasche #8) Die Sölbertöaschen 

Das Milchfleck #8) Das Mölchfläck 

Die Atter- oder Otter-| Die Otterzungen 

zunge #8) 
Das Sumpfloch #) ebs. 
Namen aus dem 
Ort: 

Ziegelgasse 

Kirchgasse Kerchgässen hinder deme kerchwege 

Wiesengasse 1460 Ha) 

Sack gasse 


Mönchsgasse 5°) 


42) Quelle am Kleinen Seeberg. Vgl. „Vom Seeberg‘“ 61. — 43) Von einem Graben 
bewässerte Schlucht am Nordabhang des Kleinen Seeberges, — 44) Zwischen dem 
Holz und der Thür. Eisenbahn. — 45) Quelle eines kleinen Baches unter dem Holz. 
— 46) Der alte Holzweg führt westl. vom Dorf nach der Höhe des Seeberges und 
von da weiter in der Richtung nach Uelleben. Wahrscheinlich war er der Ver- 
bindungsweg mit dem Freiwald. (Mitt. von Herrn Pfarrer Rasch.) — 46%) Aus: Ltr. 
Eyle Rynolden, burgerin zu Gotha, Or. d. goth. Kreuzkl. QQ Ie 8 (2). — 47) Gemeinde- 
wald am Nordhange des Seeberges. — 48) Teile des Siebleber Holzes (von West nach 


Ost). Die Otterzunge ist ein schmales, langes Stück Holz. — 49) Kleiner, versumpfter 
Teich im Feld nach Tüttleben. Dort nisten noch Kiebitze und Wildenten. — 50) Die 
Mönchsgasse läuft an der Nordseite des Mönchhofes hin. — 51) Aus: Ltr. Hans arnolt, 


burger zeu Gota, Or. d. goth. Kreuzkl. QQ Ie 6 (8). — 

Folgende urkundliche Namen sind modern nicht mehr nachzuweisen: 
1. Hinder dem kirchhove 1343 (Anm. 36); jedenfalls zwischen dem Mönchhof und der 
Kirche. 2. Vor dem nydirn slay (1348, Anm. 5). 3. In dem gothen veilde (ebenda) ; 
wahrscheinlich das Nützleber Feld. 4. by dem esilsstige (ebd.). 5. An der wege- 
scheide (1348, ebd.). 6. Vor den scigeln (1348, ebd.). 7. Uber die vigertin (1348, 
ebd.). 8. An der bige (1348, ebd.). 9. Vor dem honberge (1348, ebd.); jedenfalls an 


Siebleben. — Stedten. — Sülzenbrücken. 155 


Flur Stedten!). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 
Stedten ebs. Steden 1194 (Doben- 
Der Vogelherd ®) Vaulshärdt ecker II 950) 
Der Kirchberg #) Kerchbärg 


Die Flockswiesen 5) ? 
Bei der Ziegelhütte Bi der Ziegelhette 
Am Molsdorfer Wege |Am Molsdorfschen 


Wäge, 
Bei der Eisenbahn Bi der lesenbähn 
Zwetschenberg Quetschgenbärg 
Der Thiergarten ®) Diergörden 
Gera Gire 
Die Dammwiesen Dammweäse 


Auf dem Flattig ”) Ufn Flatch 
Die Augustenburg ®) Augustenborg 
5) 


Das Lohr ? 

Am Ingersleber Wege |Inger$laber Wäg 

Der Walther ebs. 

Am Strienberg oder | Strienbärg 

Ströhmberg ?) 

Der halbe Mond ebs. 

Das Loh 1°) Luhe 

Das Himmelreich Hemmelrich 

Der Bergborn ebs. | 
‚Flur Sülzenbrücken !). 

Sülzenbrücken ?) ®) Süelzbrüecken >) Sulzebruggun anf. saec. 


IX (Dobenecker170); 


der Seeberger Grenze, am Hohen Berge. 10. By dem bilden Huse (1449, Anm. 9 u. 16), 
wohl = bliden-hus, mhd. — Geschützhaus. 11. Der Hanfstengel (1449, ebd.). 12. kein 
dem sichen (1449, ebd.). 13. Vor dem kalkofen (1449, ebd.). 14. Hiedisset deme kluff- 
tuchend, neben der gebiln (1481, Anm. 16%). 15. Hinder den siechen (1504, Anm. 46a), 
16. Der arme lüthe lande im spital sanet Marien Magdalenen (1501, Anm. 46%). 

1) Literatur: Brückner IH 11, 86; Gelbke II 2, 128; Lehfeldt VIN 
171ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse. 
— 3) Ackerland nördl. vom Dorf. — 4) Nw. von der Dorfkirche. — 5) An der Bisch- 
leber Flurgrenze. — 6) Im Gerabogen, dicht am 1. Ufer, sö. vom Dorf. — 7) Acker- 
land nw. vom Dorf, an der Bischleber Grenze. — 8) „Ein großer Erdhaufen“ am 
Wege nach Schmira. — 9) Ueber den Strienberg führte die Alte Straße Erfurt-Arnstadt. 
— 10) Jetzt Ackerland nach der Bischleber Grenze zu. 


1) Literatur: Brückner II 9, 49—65; Gelbke II 2, 228; Lehfeldt VII 


173#f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Herr Lehrer Holstein, früher in Sülzenbrücken, hatte die Güte, 
mir die mundartliche Aussprache zu übermitteln. — 4) Sülzenbrücken ist dem Bau- 


plan nach ein Platzdorf. Noch 1758 führte keine Straße durchs Dorf; die alte Arn- 
städter Straße umging den Ort im Osten. (Brückner 49.) 


156 Amtsgerichtsbezirk Golha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Sulzebrugge, Suze- 
brugkun, Heinrich v. 
1160 (Dobenecker II 
204. 205); Sultze- 
Im Krautlande 5) Krutländ brucke 1317 [35a fol. 
Am Riedgraben 5) Riedgröäben 107); Sultzbrucken, 
Krautlandsweg Krutländswägk Sulezbrucke 1378[39] 
Die kleine Sülze 5) Klene Silze Uf der jungen sulcze 
Auf der Sülze 5) Uf der Silze 1444 4) 
Ueber dem kleinen |Awer Wiäschen 
Wieschen 
Hinter der Dornhecke | Hinger der Durnhecken 
Vor der Weid®) Ver der Wied An der weith 1669 1%) 
An der Trift”) ebs. 
Auf dem Anger) Uf den Anger 
In der Grube In. der Grüeben 


Aufder ThöreyerHöhe?)| Uf der Thüärcher Hihe |? Uf der hihon 1444 4) 
Am Lenkelswege 1°) Lenkelswägk 


Der Seeweg 1!) Siewägk 

Am Seerasen !!) Sieröäsen 

Im kleinen Feldchen |In klenen Feldchen 

Das Oesterfeld 12) Iesterfeld In dem österfelde 
Im See 13) Sie 1481 ); Im öster- 
Am Auwege Am Auwägk felde 1669 132) 

Das Evangelium 14) Evangelien 

Die kleine Aue I) Klin’ Au In der klein owe 1481 4b) 
Im grünen Ried 15) In grün Ried by dem grun riodt 
Die Spittelecke 16) Spettelwiäsen 1481 ®) 

Die große Aue 15) Grueße Au In der owe, von der 
Alte Arnstädter De Arnäter Ströß gemeyne 1444 #2) 


Straße 17) 


42) Aus: Liber censualis ... ecelesiae ... in Sulezebrucken, StA. Gotha QQ ID 96. — 
4") Aus: Liber hereditarius ... ecelesie ... in villa Sulezebrucken, StA. Gotha QQ 
I D 197. — 5) Der sw. Teil der Flur, vom Riedgraben umflossen ; es ist mooriges Land 
und Wiesenfläche. — 6) L. Zufluß der Apfelstädt. — 7) Früher Rasenweg vom Dorf 
nach dem Gemeinderied an der Haarhäuser Grenze. — 8) An der Ostseite des Dorfes. 
— 9) Am Thöreyer Weg, n.ö. vom Dorf. — 10) Der Lenkelsweg führte quer durch die 
Flur von der südl. Krümmung des Haarhäuser Weges nordwärts zum Thöreyer Weg. 
— 11) Nördl. vom Thöreyer Weg nach dem See zu. — 12) Der n.ö. Teil der Flur. — 
13) An der Thöreyer Grenze. — 13%) Aus: Sülzenbrücker Flur- und Grenzbeschreibung 
1669, StA. Gotha PP III 7. — 14) Kirchenland an der Vasolde. — 15) Wiesen an 
der Vasolde, südl. vom Dorf, an der Haarhäuser Grenze. — 16) Wiese in einer Biegung 
der Vasolde, ein Lehen des Arnstädter Spitals. 1444 (4* fol. 4): „der spetol ezu Arnstete 
8 sol. von der wesin !ie deme grünen rythe.“ Ebs. 1489 (4"): „Der spittalmeister ezu 
Arnstet „..‘“ — 17) Es ist die Straße, die (nach der Wachsenburger Amtsbeschr. von 
1667) von Erfurt (Brühler Thor) aus nach Ingersleben lief, dann „die alte Höhe (Hohle?) 
hinauf über Kornhochheim, durchs Sülzenbrücker feld uf Haarhausen, Holz- 


Sülzenbrücken. 157 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 
[ 


Auf dem Waidspiel 18) | Ufn Wiedespeäl 
Im Siebengärtchen 19) | Sewengiärtchen 


Das Gericht 20) Das Gericht 

Im Böttenchen *) ebs. 

Der heilige See ??) Der hilge Sie In deme heiligin see 
1444 %); In dem hei- 
ligen see, by dem 
born 1481 #b) 

Aufdem breiten Stein 23)| Ufn bröten Sten ? Uf deme hafftsteyn 
1444 42) 

Beim Brückchen ?%) Bin Brickchen Beider Brücken 1669132) 

Der Stiegweg ?°) Stieskwägk In deme stig 1444) 

Auf dem Steinrain Ufn Stönreingchen 


Der lange Rasenweg ?)| Der lange Röäsenwägk | By dem langen grase- 
wege 1481); Aufn 


langen Rasen 166913) 
In der Lache 2%) In der Lach In der lache 1669 15°) 
Am Herrenberge ?”) An Herrenbärgk ? am harberge 1444 42) ; 


? In deme horn berge 
1444 4); Hinter den 


Schargelenge 28) ebs. Herrn bergen 1669132) 

Der Butterweck ®) ebs. Der DButterweck ufn 
Herrenberge 1669 132) 

Der Trog 2°) Drogk In dem troge 1444 4) 

Der Tiegel 2?) Diägel 

Bei der Kummel 3) Bie der Kommel Gegen der kummel 
1669 1%) 

hausen, Tambuchshof, Crawinkel und Oberhof.“ Die Straße strich dieht am östl. Thor 

vorüber und hatte ungefähr den Verlauf der heutigen Eisenbahnlinie. — 18) Land am 

Rehstädter Weg. Ueber die Bedeutung des Namens konnte ich keine Auskunft er- 

halten. — 19) Zwischen der alten Arnstädter Straße und dem Herrenberge. Nach 


Aussage eines alten Mannes ein Stück Gemeindeland, sieben Ruten („Gerten‘“) breit. 
— 20) 8ö. vom Dorf, dicht an der Haarhäuser Flurgrenze. Hier hat ein Galgen 
gestanden. Bis zur Separation blieb dort ein viereckiges, vom Pfluge ausgespartes 
Stück Rasen (mündl. Mitt.). — 21) Muldenförmiges Flurstück an der Arnstädter Straße. 
— 22) Quellige Wiese sö. vom Dorf an der Arnstädter Straße. —- 23) Flurstück am 
Südost-Ausgang des Dorfes an der Arnstädter Straße. Hier war vor der Separation 
eine breite Steinbank unter einem alten Baum. — 24) Oestl. vom Dorf. Da hier kein 
Wasserlauf vorhanden ist, war das Sumpfland (am heiligen See) wohl früher „gebrückt“, 
d. h. mit Reisigbündeln und Knüppeldamm gangbar gemacht. — 25) Der Stiegweg 
führt nach der Rehstädter Lache zu, nach dem „Stieg‘“, wahrscheinlich dem „Langen 
Rasenweg‘‘ Kornhochheim-Rehestädt. — 26) Nasses Land, anschließend an die Rehe- 
städter Lache. — 27) Anhöhe an der Sülzenbrück-Rehestädt-Haarhäuser Grenze. — 
28) Flurteil n.ö. vom Ort. — 29) Drei Flurstücke am Dietendorfer Wege, alle drei 
nach ihrer Form benannt. Ein „Butterweck‘“ wird 1669 auch „ufn Herrenberge‘ er- 
wähnt. — 30) Die Kummel war ein (jetzt abgetragener) Hügel auf der Kornhochheim- 
Sülzenbrücker Grenze. Es wurden dort „Wagen voll Gebeine‘“ ausgegraben und in 
der Knochenmühle vertan. 


158 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Ochsfurthrasen 31) Ochsforthröäsen 
Die Vasolde 32) De Fasol Die fasol 1669 13) 
Die Hohe Laite 38) Uf der Lieden Wesen an der lyten, 
Das Schützenstück ®#) |? genant d. smer sinder 
Der Ebertswinkel Abertswinkel 1444 42) 
Das Haderfleck 3) Häderfleck 
Die Waidmühle 3%) Wedmillen 
Waidstein 36) WedSten 
Das Mühlfeld 36) Millfeld ? Am Mulberge 1594 38) 


Hunnemutz 37) ebs. 


Namen aus dem 


Ort: 


Der Hammelsgarten 
(Hofstätte) 

Spittelziege 

In den Ziegelgärten 

Die Kratzgärten 

Die Jüdengärten 


Flur Sundhausen !). 


Sundhausen ?) 3) Sundhüsen ?) Sunthösun, Sunthusin 
anf. saec. IX (Doben- 
ecker I 70); Sunt- 
husen 1278 [35e fol. 
283];Sunthüsin, Sunt- 
hausen 1378 [39] 


31) An der Nordwestgrenze, da, wo ehemals eine Furt durch die Weid führte. — 
32) R. Zufluß der Weid. Die Vasolde bildet die Südgrenze der Flur. — 33) Der rechte 
hohe Uferrand der Weid. 1444 lagen hier Hopfengärten (4% fol. 4). — 34) Nieht mehr 
bekannt. — 35) Im Südwestwinkel der Flur, an der Apfelstädter Grenze. — 36) Die 
Waidmühle stand südl. vom Dorf im „Mühlfeld“. — 37) Dieser seltsame Name konnte 
mir nicht erklärt werden. Das Grundstück (Wiese) liegt an der Weid an der Nord- 
westseite des Dorfes. — 38) Aus: Des Amts Wachsenburgs Erbbuch 1594, StA. Gotha 
PP II 29. — 

Nicht mehr nachzuweisen aus dem Zinsregister von 1444 (4%): in der bygen. 
Folgende Namen aus dem Flurbuch von 1669 sind nicht mehr bekannt: Hungerborns- 
graben; das durr rieth (jedenfalls an der Vasolde); der hochheimer Marckweg. 


1) Literatur: Brückner II 3, 62ff.; Lehfeldt VIII 176ff.; Mosch und 
Ziller 87. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. Die mundartliche Aussprache sammelte ich bei Herrn Albert Fiedler 
in Sundhausen, dem Besitzer einer sehr sorgfältig gezeichneten Flurkarte mit Drei- 
feldereinteilung (aufgenommen 1804 von Joh. Heinr. Sahlender, Gotha). — 3) Sund- 
hausen ist in der sehr fruchtbaren Mulde angelegt, wo der Tiefenbach, Windenbach 
und die Sülze zusammenfließen. Die ursprüngliche Anlage des Ortes ist nicht mehr 
zu bestimmen: auch „in entfernteren Gärten, Wiesen und Aeckern hat man beym 


Sülzenbrücken. — Sundhausen. 159 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Das Berlach ®) Berläch Ufm berlach 1641 5) 
Berlachslaite ®) Berlächsliden 
Alter Gothaer Weg | Walerischer Wägk Waltershusin wey 
oder Waltershäuser 13518); Walterhußer 
Straße ?) straße, Walterhuswey 
1374°); [?] an dem 
horsilgaw wey 1375 
[358 fol. 112b] 10) 
Das kleine Feld 4) ebs. Im kleinen Felde 1641) 
Die Katterburg 1?) ebs. Hinder der Borg 1372 
(QQ Ida 276) 13); ortus 
infra castrum, eyn 
garten under dem 
slosberg bey der mole 
1378 [39]; geyn der 
getkesborg in der 
sultze 1381 1%) 
Die Furth 15) Farth an der Furth 1641 5) 


Graben stets Spuren von Mauerwerk gefunden.‘ (Mosch u. Ziller 88.) Zu Anfang des 
9. Jahrh. übertrug Karl d. Gr. dem Kl. Hersfeld 3 Höfe und 3 Hufen in Sundhausen. 
Außer dem Rittergut (dem „Mönchshof“ vom Kl. Reinhardsbrunn am Südausgang des 
Ortes) gibt es noch einen „freien Siedelhof‘“, am östl. Dorfausgang eine ehemalige 
Wasserburg „auch mit einem grossen Umfang an lustigen und schönen Baumgärten“ 
(Brückner 63). Das Lehnbuch von 1378 meldet über das Rittergut (‚„curia in sunt- 
husin“): „die herren haben dienst (,„servicium et hospieium‘) zeu Suntishayn [!], der 
der monchen ist zeu Reinersborn. — 4) Feldholz zwischen Sundhausen, Leina und 
Hörselgau; zum größten Teil in letzterer Flur gelegen. — 5) Aus: Sundhäuser Dorf- 
und Flurbuch 1641, StA. Gotha PP II 23b. — 6) Triftland östl. vom Berlach. — 
7) Frühere Fahrstraße von Waltershausen durch Hörselgauer Flur, an der Sundhäuser 
Nordgrenze hin nach Gotha. — 8) Lib. Cop. St. Crucis in Gotha fol. 52b. 534, Ltr. 
Henrich rothe der iunge, StA. Gotha RR I 12. — 9) Aus: Or. d. Kl. Georgenthal QQ Id 
286, Ltr. Ditherich v. Malsleybin. — 10) Aus: Schwarz. Georgenth Kopialb. fol. 112b, 
Ltr. Nicolai diet. fritag. — 11) Land nw. von der Wüstung Bossenborn, südl. von der alten 
Waltershäuser Straße. — 12) Burgstelle nw. von Sundhausen, am Berlach, nahe der alten 
Waltershäuser Straße. 1378 [39] wird „eyn garte under dem Slos bey der mole‘“ er- 
wähnt („unus ortus infra castrum‘“‘) und „der erutgarte prope molendinum“, der 4 Malder 
Hafer zinste. Die Lage von Garten und Mühle ist nicht sicher zu bestimmen. Die 
jetzige Mühle am Leinakanal (östl. der Wüstung Bossenborn, nördl. von Sundhausen) 
wurde 1711 gebaut. Brückner (a. a. ©. 67) schreibt 1758 ausdrücklich, daß ‚die In- 
wohner vorher mit grosser Beschwerde auswärts mahlen mußten“. Doch bestand schon 
1641 (nach dem Flurbuch) eine „Leinmühle“. Die Georgenthaler Urk. von 1372 
(QQ Id 276) erwähnt eine „molestat‘“‘ im Zusammenhang mit lauter sw. vom Dorf 
liegenden Flurteilen, also am Tiefenbach oder nach Leina zu. Dort liegt der Flurort 
„die ober Carl“; sollte dort die älteste Mühle („quirn“) zu suchen sein? Ein Bach 
fließt dort nicht mehr; das Land ist sumpfig (,„Sülze‘“), der „Stockborn‘ entspringt in 
der Nähe. Beide Lokalitäten (die jetzige Leinamühle und die obere Carl) liegen „unter“ 
der Cattenburg. Der Leinakanal bestand 1378 (als der erutgarte prope molendinum 
aufgeführt wird) erst seit 9 Jahren. — 13) Or. d. Kl. Georgenthal, StA. Gotha QQ 
Id 276, Ltr. Ditterich von Malsleiben. — 14) Aus: Or. d. Augustinerkl. zu Gotha, 
StA. Gotha QQ II 68, Ltr. Daniel born, burgers zeu Gotha. — 15) Sw. von der Catten- 


160 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Der Pfaffenberg 18) Faffenbärgk Uf den Pfaffenberg, [?] 
Monchenberg 16415) 
Am Kesselrain 16) ebs. Beim Kesselrin 1641 5) 
Fahrweg nach Wahl-| Wahlwinkelscher Wägk | [an demeroteberge 1372 
winkel 17) (QQ Id 276)18); An 
Rothenberg 1?) Ruüedenbärgk dem rotinberge 1372 
[358 fol. 111]?!); Am 

Rothenberg 1641 5) 

In dem boten 1351 
[35e fol. 52b. 53a] 8); 
Im oberen Boden?) ||, Böden [?}) In der bottene 
Im unteren Boden 2°) 1435 [354 fol. 197b. 
Die kalte Gebreiten 2%) | De käle Gebreite 198a. b] 22); In der 

Die kleine Laite 2%) ebs. boden 1641 5) 

Der Melm 25) Malm Uf den Molmen 1641 5) 
Die obere Carl 2%) De äwere Cärl dy karla 1374°); In 


der karla 1381 14) 
Die Reinhardsbrunner | De Reinhardsbrunner | An dem lina wei 137213) 
oder Leinaische Ströß 


Straße 27) 
Am Schleifweg 8) Schlifwägk Am Schleifweg 1641 5) 
Krutgöärten 
29 
In den Krautmaßen ?°) ee 
Ochsenwiesen 3°) Öchsenwiäsen 
Die Teichwiesen 3!) Dichwiäsen Bei BU. 
Waltershäuser Furth 32) | Walerische Furth H : ra 


burg, am Waltershäuser Weg. Ein Bach ist nicht vorhanden, wohl aber eine feuchte 
Wiese. — 16) Alter Weg am Ostabhang des Pfaffenberges von der Cattenburg nach 
dem Leinakanal zu; daneben erwähnt das Flurbuch 1641: bei der Johe. — 17) Auf 
der Flurkarte von 1804 Weg von Bossenborn südwestwärts über den Pfaffenberg; Luft- 
linie auf Wahlwinkel zu. — 18) Anhöhe auf dem 1. Ufer des Leinakanals, sö. vom 
Berlach. — 19) Oestl. vom Pfaffenberg, auf dem l. Ufer des Leinakanals. — 20) Acker- 
land zu beiden Seiten des Leinakanals, südl. vom Pfaffenberg. — 21) Dieselbe Urk. 
wie in Anm. 13 als Kopie im Schwarzen Kopialbuch mit etwas abweichender Schreibart. 
— 22) Aus: Erbb. d. Augustinerkl., Ltr. Elsen Ryden. — 23) Ackerland an der 
Leinaer Grenze, auf der Nordseite der Leinaer Straße. — 24) Zwischen Pfaffenberg 
und Melm, auf dem r. Ufer des Leinakanals. — 25) Anhöhe nördl. vom Bocksberg 
und der Gotha-Leinaer Straße; auf drei Seiten vom Leinakanal umflossen. Das Meß- 
tischblatt hat fälschlich „Memel[!]-Berg“. — 26) Sw. vom Dorf, an einer Quelle des 
Tiefenbach. In der Urk. von 1381 (Anm. 37) heißt es: „in der karla, gein dem 
schilde“. Letzterer Flurort ist nicht mehr zu bestimmen. Vgl. Anm. 12. — 27) Die 
jetzige Landstraße von Gotha über Sundhausen, westl. an Leina vorüber, Wahlwinkel, 
Rödichen nach Reinhardsbrunn. — 28) Ehemaliger Feldweg; Abzweigung der Rein- 
hardsbrunner Straße nach dem Melm. — 29) „Hausgerechtigkeiten“ sw. vom Dorf, 
zwischen der Straße und der Eisenbahn. — 30—31) Früher Gemeindewiesen auf dem 
r. Ufer des Leinakanals, westl. vom Dorf; sumpfiger Boden. Der „Teich‘“ ist längst 
verschwunden. — 32) Uebergang über den Leinakanal zwischen Pfaffenberg und Melm. 
(Flurkarte von 1804.) 


u u 


Sundhausen. 161 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen | 
sprache 


Das Gabel-Land 33) (In der gabeln 13721); 
Der Gabel-Rain } en \ An der gabiln 1374°) 
Der Leinakanal ®%) De Lin An der lina, di lin 
137218); Der lina 
grabin 1374°); Vor 
der Leina 1641 5) 

Die Sülzen °5) Sulzen In der suleze 137213); 
dy obirn suleze, dy 
mytiln suleze, Die 
nidirn suleze 1374 9); 


In der sultze 1381 1%); 

In der Sultzen, In 
Das Krautland 3) Krutgöärtensgebieter der Sulzig 1641 5) 
Der Stockborn 3”) Stockborn Bi deme stokborne 


137213); der stok- 
born 1374°); Stok- 
born 137510); Beim 
Stockbrun 1641 5) 


Die Weiden 38) De Widen Pobe den widen 137213) 
Das Kirchwegsfeld 3) | Kerchwägsfäld 
Der Kirchweg *°) Kerchwägk an deme kerchwege, 


Bossenborn weg 
13513); der kerch- 
weg 1374?) 

Bossenborn *!) Gossenborn Bossenborn 1168 (Do- 
benecker II 361); 
Hinder Bossenborn 
137213); Bossinborn 
1372 21); Das Dorf zcu 
Bussinborn 1374°); 
hinder bossendorf 
1435 22); Im Bossen- 
born 16415) 


33) Ackerland zu beiden Seiten des Leinakanals, zwischen Rothenberg und Pfaffen- 
berg. Etwas nordwärts zweigte sich vom „Wahlwinkler Fahrweg“ ein Pfad nach 
Bossenborn ab. — 34) Der Leinakanal wurde im Jahre 1369 durch Landgraf Balthasar 
aus der Leina von Emleben aus, um den Bocksberg herum nach Gotha geleitet. — 
35) Nasses, quelliges Wiesenland südl. vom Dorf, nach dem Leinakanal zu. — 


36) Kraut-,beete‘“, zu den Häusern gehörig, zwischen Dorf und Sülze. — 37) Quelle 
südl. vom Dorf, auf der Nordseite der Reinhardsbrunner Straße. Hier lag auch ‚„daz 
vitz“, 1375 (Anm. 10): „kein den stokborn yn nedir uf daz vitz....‘“‘ — 38) Weiden- 
anpflanzung im Sumpfland, südwärts ans Dorf stoßend. Hier noch 1374 (Anm. 9) 
„der widenbach“. — 39) Ackerland sw. vom Dorf, vom Kirchweg nach Bossen- 
born durchkreuzt. — 40) Der Kirchweg nach Bossenborn. Er führt vom Südwest- 
ausgang des Doıfes nach dem Leinakanal zu. — 41) Wüstung, 1 km nw. von Sund- 


hausen. B. gehörte mit Sundhausen zur Pflege Tenneberg und zahlte 1378 4 Malder 


Gerbing, Flurnamen. 11 


162 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundaxtliche. Aus- Br 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Die Kirchhöfe #?) De Kerchhefe [?] hinder nedem ker- 
chen 137213); hindir 
der kerchin ezu bus- 
sinborn 13749); Uf 
den kirchhöfen zu 
Bossenborn 1641 5) 

Der Schweinsrasen #?) | Schwinsröäsen daz Bossinborn gras 
13518); hinder bos- 
senborn, bi deme 
graseborn 137218) 21); 
kein dem angir czu 

Im Bossenborn 4%) Gossenborn bussinborn 1374?) 

Die Kirchbrücke ®) Kerchbricken [?] Uber der ertbrucken, 
als man zugeth kein 

Bossenborn 1391 
[20€]; Under der kir- 
chenbrücken 1473 46); 
Ober der Kirch- 
brücken 16415); [?] 
Bei der Erdbrücken 
bei der Hohle 1641 5) 


Der Sülzen-Rain ?7) Sulzrain Der suleza weg 137213); 
Der Kesselbrunn #8) Kesselborn Der Sülzenrin 16415) 
Im Rosenthal *) Im Ruesendöäl In dem Rosenthal 1641) 
Auf der Gruben 5°) Uf der Grum’n Auf der gruben 16415) 


Korn Wegmiete. Das Dorf soll „im 30-jährigen Krieg zerstört worden sein‘, doch war 
es wohl schon im 16. Jahrh. verlassen, wenn auch die Kirche St. Wiperti noch im 
Gebrauch war bis zur Reformation. Das Tenneb. Erbb. von 1505 und 1510 erwähnt 
B. nicht mehr. Das von 1595 bestimmt: „Sundhausen zahlt 33 fl. von der Trift 
Bossenborn, wird ihnen wideruflichen von 3 jahren zu 3 jahren verpachtet.“ In der 
Tenneb. Amtsbeschr. 1657 (StA. Gotha OO 22 S. 367) wird der Umfang der Trift be- 
schrieben: Die Bösenbornstrift gehet von Bösenborn herein, begreift in sich den 
Wingenbach, Kirchwegerfeld, Feuersteinfeld, Unter-, Ober-Braun, Güldene Au und 
dann die Flurfelder bis zur Boilstedter Brücke an die gothaischen felder. — Die Georgen- 
thaler Urk. von 1374 (Anm. 9) bringt zwei Zeugen aus Bossenborn: Heinrich slichting 
von Bussinborn und Heinrich weyn. Die ganze Wüstung liegt in einer muldenförmigen 
Vertiefung des Windenbaches zwischen Pfaffenberg und Bossenborner Hög. — 42) Wohl 
die ehemalige Kirchstätte, der südl. Teil der Wüstung. Hier trafen eine Anzahl Pfade 
zusammen: der Kirchweg von Sundhausen, der Fahrweg nach Wahlwinkel, ein Weg 
nach der Catterburg (zur alten Gotha-Waltershäuser Straße), ein Rasenweg von der 
Wüstung Eschleben. — 43) Westl. von der Dorfstätte. — 44) Der Mittelpunkt der 
Wüstung. — 45) Leinabrücke des Kirchwegs, halbwegs zwischen Sundhausen und 
Bossenborn. — 46) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 194%. b, 195%. b, Ltr. Bertoldi 
Schutzen. — 47) Rasenweg von der Sülze (Teichwiese) über die Leina nach Bossen- 
born. — 48) Flurteil zwischen Bossenborner Hög und Bossenborn. — 49) Auf dem 
l. Ufer des Leinakanals, östl. von Bossenborn. Ackerland. — 50) Tongrube am Bossen- 
borner Hög. 


Sundhausen. 


165 


Moderne Namen 


Auf den Feuersteinen °l) 


Neue Brücke 5?) 


Windebachsbrücke 52) 
Im Windebach oder 
Winkelbach 53) 


Windebachsbeete °%) 
Windebachsmaßen 5%) 


Der Braun 55) 
Der Ober-Braun 55) 


Der Spitzrain 6) 
Der Falkenrain 5”) 


Bei der Mühle 58) 
Faziusbrunn 5) 


Im Mühlfeld 60) 

In der güldenen Aue 91) 
Der Mühlrain 62) 

Der Bleichrasen 6) 


"Mundartliche Aus- 
sprache 


Bi den Fier$teinen 
Nawe Bricken 


Wingbächsbricken 
De Wingebäch 


Wingebächsgebieter 
Krutgöärtensgebieter 


Braun und Brün 
Iwer-Braun 


ebs. 
Foöalkensrain 


Bi der Millen 


Faziusborn 


Millfald 

In der gillen Au 
Millrain 
Blichröäsen 


Urkundliche Formen 


[?) Uf den Flursteinen 
1641 °) 

Bei der Neuenbrücken 
16415) 

In dem windenbach 
137213); Der winden- 
bach 13749); Uf den 
Wingenbach, In der 
Winkelbache 1641 5) 

In dem breyn 1351); 
Andem brayn 137213); 
daz branfeld 1375 10); 
In dem wenigen brayn 
1435 22); Im Braun 
überder Lin, Im Ober- 
Braun 1641 5) 

Am Setzerin 1641 5) 

Echseleiben wei 137213); 
by dem echseloybin 
reyn 1374) 

Uf der molestat 137213); 
[?) Bi der sliffmol 
1435 2); Hinter der 
Leinmühle 1641 5) 

Sti. bonifacii born 
137510); Der boni- 
faciusborn 1435 22); 
Beim Faciusbrunn 
1641 °) 

In der gulden ouwe 
1480 6%); In der 
gülden Aue 1641) 


51) Steiniges Land zwischen der Leina, dem Bossenborner Hög und der alten Walters- 
häuser Straße. — 52) Leinabrücke westl. der Mühle, am oberen Windebach. — 
53) Feuchter Wiesengrund von Bossenborn aus sö. über die Leina nach Sundhausen. 
— 54) Hauspertinenzen, früher „Krautbeete‘“ im Windebach. — 55) Ackerland nördl. 
von Sundhausen, zu beiden Seiten des Leinakanals.. — 56) Schmaler Rasenweg im 
„Braun“. — 57) Rasenweg von der Mühle nordwärts nach der Wüstung Eschleben 
zu. — 58) Am Leinakanal nördl. von Sundhausen. Vgl. Anm. 12. — 59) Der Bonifazius- 
born lag nördl. von Sundhausen an der alten Waltershäuser Straße da, wo der Falken- 
rain in die Straße mündet. — 60) Auf dem 1. Leinaufer, östl. der Leinamühle. — 
61) Auf dem ]. Leinaufer, grenzend an den Flurteil gleichen Namens in Gothaer Stadt- 
flur. — 612) Or. d. goth. Kreuzkl. QQ Ic 11 (1), Ltr. Margarethe Smeden, burgerin 
zeu Gotha. — 62) Rasenweg von Sundhausen nach der Leinamühle. — 63) Anger am 
nördl. Dorfausgang, am Ausgang des Mühlrains. 


ls; 


164 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Schießrain 6%) ebs. Am Schießrain 1641 5) 
Schindrain 6) Schingrain [?) Ueber dem Schin- 
stein 1641); [?] Am 
Kreuzrain 66) Kritzrain Schinswinkel 1641) 
?) Der undire Goth 

er ?) De auEz 

FE ch 28 Marchtwägk wey 1374°); Am 
ie Herzogschauss Margkwee LA 
[Die Eisenacher De Hoche Ströß An der honstrasse 
Straße] 69) 137218); Vor der 

hohestraß 1641 °) 
In deme bachoupte 
7913). 
Der Backhög 6%) Böäkshegk 1872 P)ubene Eu 


bachshoepte 13749); 


= Elles Bi : 
Der Backhögsrain °) | Boakshegksrain Am‘ Beck 


16415) 
Die Heustauden oder | Haustüuden ufderhaystuden 13749); 
Hausstuden ’°) Uf der Hainstuden 
1641 5) 
Hinter den Höfen ”!) |Hingern Hefen [?) Hinder deme hoffe 


137218); [?] hinder 
dem hophe 13749); 
An den Höfen 1641 °) 


Das Pfingstgehege '?2) | Fingstgehäh’ Im Pfingstgehege 1641) 
Das Ried 73) Ried Im unteren Ried, Im 

Vetters Ried 1641 5) 
Die Rotzrinne ’%) Rotzrin [?) by dem ruthartst 


grabin 13749); In 
der Rotzrinn 1641 °) 
Erfurter Weg ”) Erf'scher Wägk Der Erforter weg 
137218); der Erford 
wey, Dy Erfr. straße 
13749); Am Erfarti- 
Am Kohlweg ”) Kohlwägk schen wege 1641) 


64, 65 u. 66) Nach der Flurkarte von 1804 breite Rasenwege vom Dorf aus nord- 
wärts der Leina zu, die sich auf deren 1. Ufer fortsetzen. Am Kreuzrain steht beim 
Dorfausgang ein leerer steinerner Bildstock. — 67) Die Straße nach Gotha. — 68) Die 
Hohe Straße berührt die Sundhäuser Flur nicht, sondern läuft nördlich derselben 
durch die Trügleber und Gothaer Flur. Dennoch wird der Weg mehrfach in den 
Urkunden angeführt. Vgl. Flur Trügleben, Aspach usw. — 69) Der Backhög liegt auf 
dem r. Leinaufer in einer Schlinge des Kanals. Der Ueberlieferung nach soll hier ein 


Backhaus gestanden haben [?!]. — 70) Früher Ackerland, seit 1377 Gothaer Stadtgebiet 
(„Reinhardsbrunner Straße‘). — 71) Am Nordausgang des Dorfes, jetzt bebaut. — 
72) Der obere Teil des Riedes am östl. Dorfausgang. — 73) Gemeindeland und früher 


Viehweide östl. vom Dorf. Vgl. Brückner 64. — 74) L. Zufluß des Tiefenbaches an der 
Boilstädter Grenze. — 75) Der Erfurter Weg führte vom Nordostausgang des Dorfes, südl. 
von der Bahnstrecke und parallel derselben bis zum Ostausgang des Gothaer Bahnhofes, 
wo er in die Ohrdrufer Straße mündet. In Gothaer Flur heißt der Weg: Kohlweg. 


u En 


Sundhausen. 165 


ö Mundartliche Au 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Uelleber Rain ’) Illebsch’sche Rain 
Am Flurweg 77) Flurwägk Andemeflurwei137213); 
Der flurwey 13749); 
An dem flurwege 
1473 46) 
Bei der Carlwiese 78) Bi der Carlwiäsen Under der karla gein 


ied 79 
ie Im Riedfaäld 
Boilstädter Rain 80) BölSter Rain bie dem bolsteten wege 
1480 61); [?) Böht- 
stieg 1641 5) 


dem schilde 1381 1%) 


Der Emleber Rain St) |? Beim Eimbelebichen rin 
1641 5) 

Im Unterfeld 82} Ungerfäld Im Unterfelde 1641 5) 

Die Schindwiese 8) Schingwiäsen An der Schindwiesen, 
Schingwiese 1641 °) 

Der Hammerhög %) Hammerhegk Hammerhögk 1641 ?) 

Hinter der Borngasse 85) | Hinger der Borngaß’ |Ander Borngasse 1641°) 

Die Mönchswiese ®®) Menchswiäsen „als man gehet geyn 


bolstete bie den mon- 
chen“ 1480 61a); Mün- 
chenwiesen 1641 °) 
Die Wolfsgruben °°) Wolfsgrum’n Die wolfesgruben 
1435 22); Uf der wolfs- 
gruben 1641) 
Hinder nedem kirchen 
137213);hindirnedirn 
kirchin 1372 21); Gein 
der nider kirchen 
1473 33) 
Auf der Mark 8°) Uf der Mark Vor der Boilstedter 
ı  Margk 1641) 


HinterderKirchgasse®®) | Hinger der Kerchen 


76) Früher Rasenweg, jetzt Uelleber Chaussee von Gotha aus. — 77) Ehemaliger Feldweg 
vom Uelleber Rain nach Boilstädt. — 78) Wiese an der Gothaer Grenze da, wo ein 
1. Zufluß in den Tiefenbach fällt. — 79) Ackerland südl. vom Ried. — 80) Ehemaliger 
Rasenweg vom Östausgang des Dorfes nach Boilstädt. — 81) Rasenweg nach Emleben zu. 
— 82) Ackerland südl. vom Dorf zwischen dem Boilstädter und dem Emleber Rain. 
83) Wiese, unmittelbar südl. ans Dorf grenzend. — 84) Anhöhe südl. vom Dorf nach 
Boilstädt zu. Der Name ist in den älteren Urkunden nicht nachzuweisen. — 85) Südl. 
vom Dorf, östl. vom Boilstädter Weg. — 86) Die Mönchswiese liegt hinter dem Mönchs- 
hofe südl. vom Dorf. — 87) Sw. vom Dorf. Muldenförmige Vertiefung zwischen 
zwei Wiesengründen, Quelladern des Tiefenbaches. — 88) Weg nach Boilstädt zu. Im 
Gegensatz zur oberen (Bossenborner) Kirche wurde die Sundhäuser die niedere Kirche 
genannt. — 89) Ackerland an der Boilstädter Grenze. Hier in der Nähe stand 1641 
ein Kreuz. Flurbuch: „Unter Boilstedt, nicht weit vom Kreuze, bei Aschenbachs 
gelegen.“ 


166 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen a Urkundliche Formen 
sprache 

Das Milchfleck ®°) Milchflack Im Milchfleck, [?] Im 
Molchfleck 1641 5) 

Der Sembach *!) Semmich Keindemsendig137213); 
Das boylstetin sem- 
dich 1374°); Der Sem- 

Das Rehfeld 9?) Rehfäld mich 1641 °) 

VornBocksbergoderdie Vörn Bocksbargk Der bocksberg 13749); 

Bocksbergslaiten 9°) An dem bocksberge 

Gospiteröder Weg”) | Gosperöder Wägk 1384 93) 

Der Tiefenbach ®°) Diefenböach In dem  tiffenbach 
137218); tiffinbach 
1374°); tiffenbach 
1435 22); Uf den die- 
fenbach 1641 5) 

Im Schling 9%) ebs. Der Schling 1641 5) 

Der Seerain ®”) Sierain Bi deme se wei 137213); 
der sehe weig 1374 °) 

Der See %8) Sie In deme se 137218); 
Uf den sehe, Das se- 
bichen 1374°); Beim 
See 1641) 

Die botlin, die botlin- 

Die Beeten ®) er clingin 13749); Pobe 

Ober-Beeten Unger-Beeten u Is a 

Unter-Beeten Iwer-Beeten 1435 22): In der Böh- 

Der Triftrain 100) | ebs. tens 1641 °) 


90) Ackerland nahe der Boilstädter Grenze an der Quelle des Tiefenbaches. — 
91) Feuchter Wiesengrund vom Bocksberg herüber nach Boilstädt zu. Auf der 
Karte von 1804 ist noch ein Wasserlauf eingezeichnet. — 92) An der Boilstädter 
Grenze, auf dem 1. Ufer des Tiefenbaches. — 93) Aus der Urk. Landgraf Balthasars 
(Reinhardsbr. Kopialb., StA. Gotha RR I 18 fol. 287b): „Wir Balthasar, v. G. Gn. 
lantgraf ..... bekennen, das wir... dem apt ... zu Reinersborn gefrihet haben ... 
die holtzmarg an dem bocksbergn, die sie under Titzman von Weberstet gekauft haben 
und die etzwan Siffrid von Molhusen ist gewest.‘“ Der Bocksberg, ein großes Schlag- 
holz zwischen Sundhausen - Uelleben - Emleben - Leina, war zum Teil landesherrlicher 
Besitz und wurde „zu unterhaltung deren geistliche zu Gotha sich daraus zu beholzen 
verordnet“. Der andere Teil gehörte der Gemeinde Sundhausen. Die Grafen von 
Gleichen hatten ihr Hasengehege „bis an den Weisenberg zu stellen“. (Tenneb. Wald- 
beschreibung 16.—17. Jahrh., StA. Gotha OO II 26.) — 94) Weg an der Ostseite des 
Bocksbergholzes hin von S. nach Gospiterode. — 95) R. Zufluß des Leinakanals. Der 
Tiefenbach entsteht an der Nordseite des Bocksberges aus verschiedenen Quellen, fließt 
durch das Dorf S. und das Ried nach Gotha. — 96) Feuchtes Land im Dreieck zwischen 
den beiden Quellfäden des Tiefenbaches (,„Semmich‘“ und „See‘). — 97) Schmale Wiese 
am Abfluß des „Sees“. — 98) Feuchte Wiese an der Bocksbergslaite; westl. Quelle 
des Tiefenbaches. — 99) Gemeindeland sw. vom Dorf; Krautländer, zu den Höfen 
gehörig, auch „Viergroschenstückerchen‘“ genannt nach dem ehemaligen Pachtgeld. — 
100) Abzweigung von der Leinaer Straße nach der Bocksbergslaite. 


Sundhausen. — Teutleben. 167 


Moderne Namen Mundartliche Aus- | Yykundliche Formen 
sprache 

2 1 EEE BRREEEREERERN E — 

Am Schleifwege 101) Schleifwägk Am Schleifwege 1641 5) 

Der Erbsbrunn 102) Erbsborn bi dem erweisborne 
137213); kein dem 
erweisborn 1374°); 
Erbsbrun 1641 °) 

Der Holzweg 10) Holzwägk Uf den Holezweg 1374 °) 


Flur Teutleben!). 


Teutleben ?) Teitleben Teitilebu ®) 819 (Doben- 
ecker I 105); Tute- 


101) Feldweg nach dem Bocksberg. — 102) Quelle nw. vom Dorf. „Weiches Wasser, 
zum Kochen der Erbsen geeignet.“ (Freundl. Mitt. von Herrn Pfarrer €. Lerp- 
Uelleben.) — 103) Weg vom Dorfe nach dem Bocksberg. — 

Trotz der großen Anzahl moderner Flurnamen finden sich in den Urkunden 
noch eine Reihe Bezeichnungen, die zum Teil nicht sicher nachzuweisen, zum Teil 
aber ganz vergessen sind. Im folgenden suche ich noch einige zu deuten: 1372 
(Anm. 13): „an deme graben bi dem dorf“, bezieht sich wohl auf den Befriedungs- 
graben rings um den Ort. — „Bi der hoe‘“ und „bi dem houge“ (1641 „Högfeld‘“) ist 
der Hammerhög südl. vom Dorf oder der Bossenborner Hög. — „an deme hamel wei“ 
(1374 „hamil wey“; 1473 [Anm. 46] „gein dem hamelwege‘“), jetzt ganz unbekannt. 
Der „hamelweg“ ist wohl nordwärts vom Dorf zu suchen. 1465 (Curt Lattermann 
verkauft herrn Heynrich Smyrn, thumherrn zeu Gotha ... '/, landis ... in flure zu 
S., StA. Gotha QQ II 129) werden Grundstücke erwähnt „am hamel wege, stossen uf 
st. bonifacien bron“. Dieser lag an der Waltershäuser Straße. Vgl. Anm. 59. — „In 
der mingraben“, nicht nachzuweisen. — „An dem grasereinchene“ (1372 [Anm. 21] 
„graserenichen“), unbekannt. — „An deme angere‘“ (1374 [Anm. 9) an dem angir cezu 
bussinborn), an der Wüstung Bossenborn. — „Die Dornheymer wesen“, höchstwahrschein- 
lich an der Hörselgauer Grenze, stoßend an die Wüstungsflur Dornheim oder Dornbach. 
1374 (Anm. 9): „der steyborn‘“, vielleicht = stoekborn (Anm. 37); 1435 wird ein 
„steywey‘ erwähnt. — „uf die bygn“, wohl eine Leinabucht. — „In der gabiln“ (ebs. 1372, 
Anm. 21) —= eine Weggabelung? — „Die bachelingin“, ein von der Leina abgeleiteter 
Graben. 1381 (Anm. 14): „der breyte garten, der da lyt by den timpfeln“, 
vielleicht der zur „getkesburg“ (derselben Urk.) gehörige Krautgarten? Ebenda die 
beiden heute unbekannten Orte: „hinder schaffes houe‘“ (der Schafhof = Mönchshof?) 
und „under dem hochin berboum“. 1391 (Reinhardsbr. Kopialb. RR I 18) zwei 
verschollene Namen: „hinter Rentzels Hof“; „kegen kardinalswesen“. 1461: Or. d. 
Stiftskirche zu Gotha, StA. Gotha QQ II 116, Lir. Heyntze Ryden: podem dem 
boymichen; by der smeden von Sunthusen. 1480: Or. d. Kreuzkl. zu Gotha QQ IC 
11 (1) (Anm. 612): hinder sente wendel; der hasenacker. Aus dem Flurbuch von 
1641 (Anm. 5): im Vettersried, am Vetterstege; die Köhlerswiesen; Urnerinne; 
Rauschelbach; beim Jacobsbrunn; bei dem breiten born; beim Roßbrunn; Bläßrin; 
beim breiten Rin; am Eselswege (wohl der Weg zur Mühle!); bei dem Dornstrauch ; 
im Neßfelde; Gehren, unter der Linden; uf den Tiedenberg; beim Weidenbaum; in 
der Herrengasse (Dorfstraße) vom Mittelpunkt des Ortes nach dem Ried zu; am Aus- 
gang liegt der Siedelhof („Edelhof“); bei der waidmühle. Die Lage der letzteren ist 
unbekannt, der Waidbau ist völlig vergessen. 

1) Literatur: Brückner I 8, 16; Gelbke II 1, 431; Lehfeldt VII 
178 ff.; Mosch u. Ziller, Versuch einer Beschr., 96ff.; v. Wangenheim, Reg. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Vermessungsregister, mündl. 
Mitt. — 3) Es ist bei den urkundlichen Quellen oft schwer zu entscheiden, ob Teut- 
leben oder Tüttleben in Frage kommt, da die älteste Form beider Ortsnamen sehr 


168 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen 


Auf dem Berge) 

Der Hahnberg 

Die Maßen 

Die Stummelchen 

Die Mittellaite 

Im Teigtrog 

Der Butterweck 5) 
Der Hopfenberg ®) 
Der Schlaufweg 

Im Siegelbach ?) 

Am Brückgraben 

In den Weidenstämmen 
Auf den Steinen 

Der Tatengraben ) 
Auf der Haide 

Auf dem Frankenrode 
Im Geschling 

Die Krautmaßen 

Das Elbshaupt 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Uf den Bärgk 
Höänbärgk 

De Mößen 

ebs. 

Uf der Mitleite 
In Teigtrogk 
ebs. 

Ufn Hopfenbärgk 
Schlaufwägk 
Stiegelbäch 
Brückgröaben 

In der Widen 
Uf den Stennen 
Tätengröäben 
Uf der Haide 
Ufs Frankenrode 
ebs. 

Krütmößen 
Elfsheit 


Urkundliche Formen 


lieba v. 900 (Doben- 
ecker I 294); Tute- 
leyben 1103— 1104 
(Dobenecker 11011); 
Tutileyben 1143 (Do- 
benecker I 1408); 
Teyteloubin, Tete- 
lewben, Tetelouben 
1378 [39]; Teythe- 
leuben 1510 (Tenneb. 
Erbb. 1510) 

Der wingarte berg 1458 
[35€]; ebs. 1495 [35° 
fol. 298a u. b] 


ähnlich lautet (vgl. Flur Tüttleben). Besonders ist dies der Fall bei den Reinhards- 
brunner Urkunden, da das Kloster in beiden Ortschaften bedeutenden Besitz hatte. — 
4) Auf dem Hahnberg soll das „Nonnenkloster“ der Gertrud gestanden haben. (Vgl. 
Dobenecker I 105 und Brückner 19, Anm.) Mauersteine und Gewölbe wurden auf 
der Höhe gefunden; mir wurde von einem verschwundenen „Schloß“ erzählt. Der 
„Burgweg“ führt hinauf. Später gehörte der größte Teil des Bergabhanges dem Kl. 
Reinhardsbrunn. Es war wahrscheinlich der „wingartenberg“. Vgl. die Urk. von 1495 
bei Brückner 20: „der Weingartenberg, zwischen der Fluhr Teutleben und dem Felde 
gegen Weingarten gelegen.“ Im genannten Jahre verkaufte das Kloster die Besitzung 
an die Gemeinde Teutleben. Das Tenneb. Erbb. 1510 (StA. Gotha PP 23) enthält 
darüber noch folgendes: „Auch geben die menner in Teiteleuben insonderheit dem 
Apt zu Reinerßporn von einem gevil (in obiger Urk. „Wittgefil“) auf den bergen 
doselbsth 3 Erf. malder Haffern.“ Die Grundstücke (das Hölzchen, die Maßen, Kraut- 
maßen, Geschling, Stummelchen, Mittellaite) wurden in 77 Teilen als Gerechtigkeit 


auf die Häuser gelegt (mündl. Mitt... — 5) Besonders gutes Land nw. vom Dorf. — 
6) An der Mechterstädter Grenze. — 7) Wiesen über der Eisenacher Straße. — 8) Tiefer 


Graben auf der Haide nach Frankenroda zu. Nach Zigeunern (,Tatern‘“) genannt? 


Teutleben. 169 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 

Der Elbsgraben °) Elfisgröäben 

In der Elbe In der Elfe 

Der Sonneborner Sem- Sonnbornsche Semmen 
men 1°) 

Der Ramsel !!) Uf den Ramsel 

Die Koppelweide ebs. 

Die breiten Wiesen 1?) | Breiteweäsen 

Die Brandecke 1?) Bröändsacken 

Die Geizwiese 1?) Gizweäsen 

Die große Ochsen- |Grüeße Ochsenweäsen 
wiese 1?) 

Breitewiesenweg Breiteweäsenwägk 

Ueber dem Heil Awer ds Heil 

Das Heil 13) Ds Heil 


Aufden hohen Steinen!#) Uf den huchen Stenen 
DerAsbachod.dieAsse5)| Der Oasbäch 


Der Davidsborn 16) ebs. 

Der Röttelberg 17) Röttelbärgk Röttelberg und Rödel- 
In der Waidmühle 18) In der Wedmöllen born 1657 (Tenneb. 
Der Königsrasen 1°) Kengsröäsen Amtsbeschr., StA. 
Die Gänsewiese Gänseweäsen Gotha OO II 22) 
Am Pfarrrain ebs. 

Das Eiserthal 20) Isserdöal 

Die Flurscheide ebs. 

Die Rainwiese ?!) Rainweäsen 

Die Raingasse ?1) ebs. 

Rainsteg ?1) ebs. 

Der Hessenweg ?!) Hessenwägk 

Das Kesselthor 22) Förs Kesseldüer 

Hinter dem Repshof 2) | Hingern Repshof 

Jakobsgärten und Jobsweäsen 


Jakobswiesen 2%) | 


l 


9) Der Elbsgraben, r. Zufluß der Asse, entspringt am Elbshaupt (n.ö. vom Dorf) und 


fließt durch den Wiesengrund ‚die Elbe“. — 10) Nach Frankenroda zu. — 11) Berg- 
höhe nach der Aspach-Frankenröder Grenze zu. — 12) Am oberen Elbsgraben; nasse 
Wiesen. — 13) An der Aspacher Grenze. — 14) Steinbruch zwischen dem Asbach 


und der Gothaer Straße. — 15) R. Zufluß der Leina-Hörsel. — 16) Neben dem Asbach 
am Röttelberg. — 17) An der Fröttstädter Grenze. Man findet dort Rötel. — 18) Der 
Flurort liest auf dem 1. Ufer der Asse, östl. vom Dorf. Ueber den Waidbau konnte 
ich nichıs Näheres erfahren; der Waidstein befindet sich noch im Dorf. — 19) Auf 
dem r. Ufer des Elbsgrabens, nahe der Mündung in den Asbach. — 20) Nördl. vom 
Dorf. Hier soll der letzte Bär der Gegend erlegt worden sein [?!]. — 21) Westl. vom 
Ort, auf dem r. Hörselufer; die Raingasse führte dort hinaus, der Rainsteg über den 
Graben zum Hessenweg nach Laucha zu. — 22) Der nördl. Dorfausgang zum Burgweg 
und nach Weingarten. — 23) Nach dem Besitzer benannt. — 24) Südl. vom Dorf, 
zwischen Asse und Hörsel. 


170 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen u 2% = Urkundliche Formen 
Die Gebreiten | ebs. 
Der Mühlhof 2) Möllhof Der Mühlhof 1657 
Die Sülze 26) ebs. Die Söltz 1657 
Das kleine Feld ?”) Ds klene Feld 
Unter der Leine Unger der Lin 
Am Karnhögk *®) Am Köärnhegk 
Im Karn ?®) In Köärn 
Die Krautmaßen Krütmößen 
Das Sachsenwehr ?°) ebs. 
Der Krötenteich 30) Kredendich 
Der Koseweg 3!) Kosewägk 
Das Paradies 2) ebs. 
Bei den Kreuzen®®) Bi den Kritzen 
Hinter dem Schloß Hingern Schloß 
Die Hörsel Herschel Das Mechterstetisch 
Im Siffen 35) ebs. Wasser 1510(Tenneb. 
Im See 3°) Im Sie Erbb.) 
Fitzwiese 3°) Fitzweäsen 
Namen aus dem 
Ort: 
Raingasse (s. oben) 
Mühlgasse 


Kirchrasen 3%) 

Die weite Gasse 
Steingasse 
Marktgasse 35) 

Am Plan 

In den Höfen 

In der Kloßkutten 


25) An der Fröttstädter Grenze und der Hörsel. Es wurden dort noch Mauerreste 
gefunden. — 26) Nasse Hörselwiese. — 27) Der südl. Flurteil zwischen der Hörsel 
und der Lauchaer Grenze. — 28) An der Hörsel. — 29) Hörselwiese an der Mechter- 
städter Grenze. Dort waren früher Erdtrichter, in denen das Hörselwasser zum Teil 
verschwand, um (angeblich) bei Mechterstädt wieder zum Vorschein zu kommen. — 
30) Nasse Wiese. — 31) Der Koseweg lief quer durchs Kleine Feld. — 32) Wohl 
Spottname; es ist sehr schlechtes Land. — 324) Oestl. der Lauchaer Straße. Hier 
soll ein Schäfer erschlagen worden sein. Die Kreuze sind verschwunden. — 33) Nasses 
Land zwischen Hörsel und Thüringer Eisenbahn. — 34) Eine zweite Kirche (Kapelle?) 
lag im Mittelalter vor dem Dorf; sie wird im Tenneb. Erbb. 1510 noch erwähnt: 
„Es ist auch noch eine kirchen vor dem dorf Teithleben an der strassen gelegen, 
gehoret in die pfarrkirchen und wird durch den pfarrer versorget und hat auf den 
Dienstag seine meß.“ — 35) Teutleben ist ein Platzdorf mit auffallend großem Plan 
in der Mitte. Der Ort muß stark verwahrt gewesen sein; noch jetzt ist er rings von 
Wasser umflossen. Das „Schloß“ (der Herren von Teutleben ?) oder die „Kemnote“ 
(Brückner 23. 24) lag am Westende des Dorfes; man fand dort noch Pflaster und 
Grundmauern. 


Teutleben. — Thörey. 171 


arıman | Mundartliche Aus- 


' Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Leppergasse 
Kirchgasse 

Wassergasse | 
Das Schloß 3) | 
Im kleinen Dörfchen 3%) | ? Berlosdorf 1349—50 
Der Rainweg ?”) 


Flur Thörey!!). 


Thörey ?) ®) Krebstherchen ®) Dorehoug [?] 948 (Do- 

Am Haarhäuser und |Hörhüsser und Rieiter| benecker 1 368), To- 
Rehestädter Weg Wagk rouua 1103 — 1104 

Burgweg 5) Borgwägk (Dobenecker 11011); 

Am Baurgstieg 5) BorgStiegk Turowa 1143 (Doben- 

Im Flürchen Im Flierchen ecker I 1458); Tho- 

Am Sülzenbrücker Weg |Sülzbrücker Wägk rouge 1176 (Doben- 

Alte Straße ®) BaumStröße ecker II 507); Tu- 

Der Seegraben ’) Siegröaben rouge 1289 [35f 

Im See 3) Im Sie fol. 12b] 

Die Lache’?) Lache Die Lache 1667 %) 

Auf der Kummel Uf der Kummel 

Im Grunde Im Gronne 

Hinter dem Dorfe Hingern Dorfe 

Im Bachfeld Böächfeld 

Die Bachmalen Böachmößen 

Kleine Maßen Klene Mößen 

Vor dem Heuried ıVer dem Ried Das Ried 1667 °*) 


36) Wüstung an der Asse, östl. vom Ort. Wahrscheinlich identisch mit „Berlosdorf“, 
erwähnt 1349—50 im Lehnbuch Friedr. d. Strengen (herausgegeben von Lippert u. Be- 
schorener). Mitt. von Herrn Geh. Finanzrat H. Heß. — 37) Der Rainweg schloß sich 
dem Rennweg von Aspach an, überschritt die Hörsel beim Rainsteg westl. von Teutleben 
und ging hier in den Hessenweg nach Laucha über. Vgl. Mareile 1906, No. 2. — 

Nicht mehr bekannt sind folgende Namen des Katasterverzeichnisses: Auf Junker 
Justin; das Schützenfleck; Am Wüsten; die Kuhhörner; das Mäßchen; das Börnchen ; 
der Thonkopf. 


1) Literatur: Brückner II 7, 51; Gelbke II 2, 133; Lehfeldt VII 


181f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Die Vervollständigung der mundartlichen Aussprache verdanke ich 
Herrn Pfarrer Burbach in Seebergen. — 4) Da Thörey während des 30-jährigen 


Krieges eine Zeitlang völlig wüst gelegen hat, ist die ursprünglich wahrscheinliche 
Rundlingsform einigermaßen verwischt. Ich vermute, daß die alte Siedelung nördlich 
der Gotha-Ichtershäuser Straße lag und der einzige Ausgang nach Arnstadt-Ichtershausen 
sich öffnete. — 5) Der Burgweg führte nach den Gleichen. — 6) Die alte Erfurt- 
Arnstädter Straße; sie führte östl. von Thörey vorüber. — 7) Kommt von der Sülzen- 
brücker Flur her, fließt durch das Dorf, dann durch die Bachmaßen der Gera zu. — 
8) Feuchte Wiesen am Oberlauf des Seegrabens. — 9) An der Rehstädter Grenze. — 
94) Neue Beschreibung des Amts Wachsenburg, StA. Gotha OO II 42. 


172 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


| Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Am Ichtershäuser Weg | Amlchter$hüsser Wägk 
Das Heuried Heuried 
Der Riedgraben Riedgröaben 
Die Pforte 1) ı ebs. | 
Das Beichtstück | BichtStick 
Das Pfarrstück ebs. Das Pfarrstück 1667 %) 
Die Gottesgelengen ? Die Gottesgelengen 
Im Himmelreich 1!)  Himmelrich 1667 %) 
Am Lerchenfang Larchenfang 
An der Thöreyer Brücke | An der Thercher Brücke 
Im Schlufter Im Schlofter Der Schlüfter 1667 %) 
Die Arnstädter Arnster Brücke Die Arnstädter Brücke 
Brücke 12) 1667.24) 
Spitzwiese Spitzwese 
Sachsenswiese Sassenswese 
Auf der Mark 18) 'Uf der Mo6ark 
Alte Arnstädter Straße | Arnäter Wägk 9 nm: f 
In der Gemeinde In der Gemöne ü ker, ee 


Flur Tüttleben !). 


Tüttleben ?) ı Tütläm’n ‚ Tuteleibo, Tittileibe v. 
| 900 (Dobenecker I 
294); Tyteleiben [?] 
| 1104 (Dobenecker I 
1010); Thuoteliebe 3) 
| [?] 1111 (Dobenecker 
| I 1070), Twuteliebe 
' 1111 (Dobenecker I 
1071); Tuteleibe 1174 
(Dobenecker II 491); 
ı  Tüteleiben 1176 (Do- 
| benecker II 517); 


10) Am Südende des vom Dorf nach dem Heuried laufenden ehemaligen Rasenweges. 
War hier früher die Flurgrenze? — 11) Am Südwestende der Flur. — 12) Da, wo 
der Ichtershäuser-Arnstädter [frühere] Weg auf Ichtershäuser Flur übertritt. — 13) An 
der Molsdorfer Grenze. 

1) Literatur: Brückner III 9, 79 ff.; Gelbke II 1, 182; Lehfeldt VIII 
185 £.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General- 
karte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Drei Gothaer Klöster hatten größere 
Besitzungen in Tüttleben: das Kl. Ste. Crucis und das Augustinerkl. in Gotha und 
das Kl. Reinhardsbrunn. Letzteres hatte einen bedeutenden Schafhof. In den Regi- 
strierungen der Urkunden kommen leicht Verwechslungen vor der beiden Ortschaften 
Tüttleben und Teutleben (sw. von Gotha, nw. von Fröttstädt), infolge der ähnlichen 
Namen. So steht auf dem Umschlag der Or.-Urk. des Kreuzkl. von 1439 (Anm. 42) 
„Teutleben“, während aus dem Inhalt hervorgeht, daß es sich um Tüttleben handelt. 


u TE 


Thörey. — Tüttleben, 173 


Moderne Namen a Urkundliche Formen 
sprache 

Tuteleben 1228 und 
1232 [35e fol. 237]; 
In pago ville Tute- 
leibin 1317 (Cop. 
Ste. Crueis in Gotha 

Das Ried t) Ried fol. 23) 

Lehmgrubenweg Leimengrum’nwägk am leymgruben wege 

Leeden ebs. 1439 #) 

Pfingstgehege °) Pfingstgeheh’ 

Lämmergehege °) Lämmergeheh’ 

Mönchswiese ®) Menchswiäsen 

Die Schwaden ’) Schwädenwiäsen 

Die Fitz) ebs. 

Krautgärten AR Krütgoärten byn capelln Hoge 1340 

Er ee‘) Käppelwiäse | (Reinh. Kopialbuch); 

Koppelberg 1°) Käppelbärgk by dem capel hoyge 

Das Kapellchen 1!) ebs. er) 

Nesselsee 11) Neilsie [?] by dem Esselssehe, 

Halbe Gebreite Halbe Gebreiten by den von Reyn- 

Stoppeljohnsgehege Stoppeljohnsgeheh’ hardtzborn 1462 16) 

Trift ebs. 

Hofäcker 1?) ebs. 

Die Waidmühle 13) Wedmillen 

Das Baumgehege Baumgeheh’ 


Der Bleichrasen 
Die lange Wiese 


Blechı öasen 
Lange Wiäsen 


Die Schäferwiese Schäfwiäse 

Die Aue ? 

Das Gotherfeld oder |? 

Stadtfeld 

Der Marbach 1%) ebs. Im martbache 1358 ?°) 
4) „Das Ried“ nimmt den ganzen sw. Teil der Flur ein. — 4%) Aus: Ltr. Hans von 
Eln zeu Tutelebin, Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 2 (18). Die Lehmgrube liegt 
an der Friemarer Grenze. — 5) Früher Gemeindeland. — 6 ) Südl. vom Dorf, nach dem 
Rothgraben zu. Ehemaliger Reinhardsbrunner Besitz? — 7) Wiesen hinter dem Dorf 
(südl.). — 8) Nasse Wiese hinter dem Dorf. — 9) Tüttleben hatte früher sehr bedeuten- 


den Anbau von Kraut. Vgl. Brückner a. a. O. — 10) Auf dem „Koppelberg‘. nördl. 


der Gothaer Straße, sind große behauene Steine ausgegraben worden. Der Name 
„Koppelberg‘“ ist jedenfalls verunstaltet. — 11) Es gibt zwei ehemalige Teiche dieses 
Namens: im Ried und im Gotherfeld. —- 12) Die Hofäcker liegen am Westausgang 
des Ortes. — 13) Der Waidbau ist hier wohl schon längst eingegangen, auch alte 


Leute erinnern sich seiner nicht mehr. Der große Waidstein lag bis zur Separation 
hinter dem Dorf (nach Seebergen zu). 1466 (StA. Gotha QQ II 134, Or.) verkauft 
Andreas Ladesag zeu Tuteleybin an Johansen Wissen, zu syner vicarie des altars 
Johannis et Thome, gelegen in sente Jacobscapelle in Gotha ... fischetyche und weit- 
hofen. — 14) R. Zufluß des Rothgrabens. 


174 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen u Urkundliche Formen 
| sprache 
Der Seeberger Weg |? uber den waltweg 
1352 30%); Der holcz- 
Das Schindleich Schinglech weg 1459 %) 
bie den wormberge 
Der Lindwurmsberg ®) ee 135432); uf dem bo 
5 berge 1462 16) 
Die Mark 17) ebs. uf.der marcke 1352 30); 
an der marg 1493 %) 
Der Friemarer Weg |Friemar Wägk obin uff der hoe als 
man gein frymar get 
Das Lehmfeld re 1459 42) 
Feldborn 18) ebs. bie dem veltborn 
An der Kehlen An der Käilen 1352 18) 30) 
DasPferdingsleberFeld | ? In campo estiuali ver- 
sus Pfertingsleben 
134033); uf der marke 
gein phertingisleibin 
1377 1%); obir den 
Die Stummel 1?) ebs. phertingißleyben weg 
Bastels Teich 2°) Bastels Dich 1462 16) 
Der Diebsteig ?!) DiebStiegk ‘ |bie deme dipstige, bie 
Das Niederfeld 2?) ? den hern von Rein- 
Die Dunstgrube ??) ? hardisborn 1439 %) 
Die Erfurter Straße De Erf’sche Ströß Obir die strasse 1439 #); 
an der strasse gein 
Erffurt 1459 
Der Erfurter Brunnen *%) | Der Erf’sche Born By den erfforte borne 
1462 16) 
Steinhögk ?°) ebs. bie dem steynhoyge 
1352 30) 
Der Rasthögk ?%) Rasthegk bie dem Rasehoyge 


1352 3%); bie dem 
Raschheuge 1354 32); 
der raschoegen weg 


15) Der Lindwurmberg liegt teils auf Tüttleber, teils auf Siebleber Gebiet. — 16) Aus: 
Ltr. hans Sangeheinrich, borger zeu Gotha, Or. d. Frauenstiftskirche zu Gotha, StA. 
Gotha QQ II 117. — 17) An der Friemarer Grenze. — 18) Es gab verschiedene 
Feldbrunnen. Ob der im Lehmfeld gelegene dem Augustinerkl. gehörte, ist wohl 
nicht mehr festzustellen. — 18%) Aus: Ltr. Gunther Reynbote, gesessin zu Teuteleibin 
(Tüttleben ist gemeint), Or. StA. Gotha QQ II 61. — 19) Kurze Feldstücke an der 
Pferdingsleber Grenze. — 20) Ehemals ein Baumgarten nördl. vom Dorf. — 21) Von 
Bastels Teich nach Nordost, durchs Feld laufend. — 22) Der sö. Teil der Flur. — 
23) Feuchtes Land an der Grabsleber Flurgrenze. — 24) Auf der Nordseite der Erfurter 
Straße, halbwegs zwischen Tüttleben und der Grabsleber Grenze. — 25) Südl. von 
der Erfurter Straße. — 26) Zwischen dem Weg von Seebergen nach Pferdingsleben 
und der Grabsleber Grenze. 


Tüttleben. — Töttelstädt. 175 


Moderne Namen En Urkundliche Formen 
sprache 

1340 33); hinder deme 
rast hoyge 1377 18) 

Die Rothe Gasse ?”) ? 

Ameisenhögk ?8) Home6senhegk Hildebrandesborn 

Die Ebertswiese ®%) Abertswiäsen 1354 32) 

Hildebrandsbrunnen ®5) | Hildebrandsborn 

Hildebrandswiesen Hildebrandswiäsen uf die anthütten 1447 38) 

Gemeintheile 3%) Gementheler 

Enthütte 7) ebs. 

Enthüttengraben ebs. ? by der gelengen ste. 

Das Rodland ebs. erucis 1340 33); oder: 

Die Gelengen ebs. dy weilanghe 1340 33) 

Der Ochsenacker ? 

Namen aus dem 
Ort: 

Kirchgasse 

Schreibershof 

Kugelleich 

Gemeindehaus 

Ratzgasse 


Flur Töttelstädt!). 


Töttelstädt 2) 3) Tättelst Tutelstete 706 (Doben- 
Im Bienstädter Feld |I Biensten Feld ecker I 6); Totilstet, 
Die Flurscheide ®) De Flurscheden Totilstete, Tattelstet 
Im Kessel I Kessel 1378 [39] 


27) Am Rothegraben, nach der Seeberger Grenze zu. — 28) An der Seeberger Grenze. 
— 29) Erbb. d. Augustinerkl. fol. 98» (StA. Gotha RR I 11). — 30) Ebd. fol. 984. b, — 
31) Ebd. fol. 91. — 32) Ebd. fol. 986. — 33) Reinhardsbrunner Kopialb., StA. Gotha 
RR I 18. — 34) Früher Gemeindeland. Ist Besoldungsstück des Bäckers für die 
Haltung des Zuchtebers. — 35) Im Niederfeld, nördl. von der Ebertswiese. Noch jetzt 
sind dort drei starke Quellen. — 36) Südl. vom Dorf, zwischen Mönchswiese und Ent- 
hüttengraben. — 37) Im Niederfeld auf ehemals sumpfigem Boden; nicht mehr vor- 
handen. — 38) Aus: Ltr. Clauwes houwetal, Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ic 2 (23). — 

Nicht mehr nachzuweisen sind folgende urkundliche Namen: Notteleibin weg 
(1439, Anm. 4%); gein den viersteyn (ebd.); das phernerß gut (ebd.); an der gotha 
gebreite (1447, Anm. 38); an der Erfurter gebreite (ebd.); hinder deme pfarhofe (ebd.). 
Veildr gegen weysese (1377, Anm. 182), das Feld nach der jetzigen Wüstung Wechs 
(Weißensee) hin, in Grabsleber und Seeberger Flur. 

1) Literatur: Brückner II 5, 72ff.; Gelbke II 2, 430; A. Jusatz, 
Töttelstädt-Bienstädt, Bl. f. goth. Heimatsk. 1897, No. 6 u. 7; Lehfeldt X 250 f. — 
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. und 
schriftl. Mitt. Auch die Bl. f. goth. Heimatsk. 1897, No. 12 enthalten ein Verzeichnis 
der Töttelstädter Flurnamen. — 3) Töttelstädt soll von Slaven angelegt worden 
sein (Dobenecker I 6). [Wenn hier nicht eine Verwechslung mit Dittelstedt vorliegt!) 
Eine frühere etwaige Rundlingsform wäre gegenwärtig völlig verwischt. Ein Teich 
liegt allerdings noch ziemlich in der Mitte des Ortes. — 4) Feldweg nach Witterda 
zu; auch Kärnerweg genannt? 


176 


Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Steingrabenweg 

Körnerweg ®) 

Im Steingraben 

Am Eselsweg 

Der Heubacher See ) 

Der Heubacher Kirch- 
hof 


Der Heubacher Anger, 


Am Heubacher Weni- 
genfeldchen 

Auf dem schmalen Heu- 
bach 

Auf dem breiten Heu- 
bach 

Auf der Tobiashufe ®) 

Der Grubweg 

Der lange Graben 

Hinter den Weiden 

Auf der Schieferhohle’”) 

Die Sackpfeife ?’) 

Im Haken 

Vor dem Witterdaer 
Holz 

In den Queren 

Holzgraben ®) 

Ueber Salzkrippen ?) 

Steinbruch 

Ueber dem großen und 
kleinen Windgraben 

Auf der Gebind !P) 

Der krumme Hof!!!) 

Auf dem Sauenborn 

Rinderplatz 

Gänseweide 

Auf dem Dietenbeil 1?) 


'Stöngröabenwägk 
p) 


il Stöngröaben 


| Äeselswägk 
ı Der Hebsche Sie 
'Der Hebsche Kerfch 


Dr Hebsche Anger 

‘I Hebschen Wengefeld- 
chen 

Ufn schmöälen Hebch 


Ufn breten Hebch 


Uf dr Taubeshüe 
A: Grüewägk 

Dr lange Gröaben 
Hengern Widen 
De Schiefhohl 
Sackfief 

I Haken 

? 


? 
? 
Ufn Salzkreppen 
? 


Äbern grüeßen und 
klenen Wendgröäben 

Uf der Gebeng 

Der kromme Hof 

Uf den Subenborn 


Kieweplatz 
? 


Ufn Dietenbiel 


Heuuibah, Hewibach 
874 (Dobenecker I 
246) 


5) Die Flur der Wüstung Heubach nimmt den nw. Teil der Töttelstädter Flur ein 
und besteht aus teilweise sehr gutem Land. Eine ganze Anzahl Wege laufen an der 
ehemaligen Dorfstelle zusammen. — 6) Heubacher Land an der Flurgrenze von Witterda. 
Nach Brückner (a. a. O. 77) ist der Boden schlechtes, „taubes‘“ Land. Ein gleichfalls 
geringes Flurstück heiße dort „die arme Jacken“. — 7) Am Nordwestausgang des 
Dorfes. — 8) Entspringt bei der Wüstung Heubach, fließt quer (west-östl.) durch die 
Töttelstädter Flur, mündet bei Orphal an der Schattiröder Flurgrenze in den Bach 
(Weißbach) und fließt mit ihm in die Gera. — 9) Ehemalige Salzkrippen für die 
Schafe vor dem Witterdaer Holz. — 10) Nördl. vom Dorf. — 11) Am Nordostausgang 
des Ortes, am Orphaler Weg. — 12) Auf der Ostseite des Dorfes, hinter den Gärten. 


u 


ee 


Töttelstädt. 177 


_Mundartliche Aus- s 
sprache 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Die Kappenweiden De Kapiden 
Im Wenigenfeldchen |I Wenngefäldchen 


In den Thiergärten 13) | I Diergäerten 
Der Holzweg Holzwägk 
Das Orphaler Feld!) |Ds Orbefäld 
Der Orphaler Weg Dr Orbelwägk 


An der Laiten Ä dr Lieten 

Im Loch I Loch 

Im Orphaler Grund I Orbel-Gronne 

Grundmühle Gropdmelln 

Orphaler Kirche Örbelkärchen Ecclesia Vruallu 1074 
Das Nonnenholz Nonn’holz (Dobenecker I 910) 
Das Peterholz 1) Pieterholz 

Der Siebel 16) Dr Siwel 

Petergern Pietergern 

Querrode ? 

Am Schweinsberg!) | A Schwinsbärgk 

Rodeweg Rodewägk 

Auf dem Rode Ufn Rode 


Am Molkenborn 18) 
Im Seegrund 1°) 


Der Alacher See 2°) 


A Molkenborn 
I Siegronne 


Dr Öalsche Sie 


Sandgrube Sandgröabe 
Das Erfurter Feld?!) |I Arfschen Feld 
Im Boden I Boden 


Erfurter Weg 

Der Riedweg 

Der Bergweg 

An der Zimmermark 
Pfaffenrand 22) 

Das Westerfeld 23) 
In der Wassertränke 


Dr Arfsche Wagk 
Dr Riedswägk 
Bärgkwägk 

A dr Zemmeräcken 
ebs. 

Ds Wasterfeld 

I dr Wassertränk 


13) Zwischen dem Weißbach und dem Orphaler Weg. — 14) Das Feld nach der 
Wüstung Orphal zu. Die Siedelung bestand (nach Brückner 77) aus einem Klosterhof 
mit Nebengebäuden und Feldern. Die Kirche lag nahe der Schattirodaer Flurgrenze. 
Das Ganze war im Besitz des Klosters Hasungen (vgl. Dobenecker I 910) und kam 1392 
an das St. Peterskloster zu Erfurt (Brückner a. a. O.). — 15) Ehemals im Besitz des 
Petersklosters in Erfurt; gehört auch noch jetzt dem Erfurter Kirchen- und Schul- 
fonds. — 16) Eichenwald n.ö. vom Peterholz. — 17) Sö. vom Dorf, nach Alach zu. — 
18) Quelle am Schweinsberg. — 19) Grenzt nördl. an den Alacher See. — 20) Senkung 
an der Alacher Grenze. Mit Gras bewachsen, in nassen Jahren mit Wasser zum Teil 
gefüllt. (Schriftl. Mitt. von Herrn Schultheiß Schulze.) Gemeindebesitz. Die Nesse 
entspringt im Alacher See. — 21) Der sö. Teil der Flur und der fruchtbarste Boden. 
Nach Brückner (a. a. O. 74) pflegten die Töttelstädter zu sagen: „Wenn wir das Erfurter 
Feld haben, können wir in beiden Backen essen.“ — 22) Am Westausgang des Dorfes; 
mit Bäumen bepflanztes Stück Land. — 23) Der westl. Teil der Flur. 


Gerbing, Flurnamen. 11% 


178 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Am Weißweg A Wießwägk 
Weißfleck Wießfleck 
Der Weißbach ?®) Wießböäch 


Die Gerten 2) 


De Gearten 
? 


Mägdestieg f 

Flachsröste Flachsriesten 
Schäferswiese Schafersweasen 
Kämmereiwiese ? 

Die Pfütze Uf dr Pfetz 
Der Sumpf Dr Sompf 
Der Teich 26) Dr, Tich 

Der Neunbrunn I Inborn 
Gemeindegarten Gemenegorten 
Die Gipsäcker ebs. 

Die Waidmühle ?7) Wedmelln 
Der Kutzberg ?®) ? 


Flur Trügleben !). 


Driläben 
Kieberholz 
Hengern FroSter Wagk 


Trügleben ?) 

Das Kiefernholz ®) 

Hinter dem Fröttstädter 
Weg 


Trugeleben 1324 [35e 
fol.336]: Trugeleiben 
1324 [35b]; Truge- 
loubin, Trugelewben 


Sandgrube 

In der Lehmgrube 

Der kleine Kessel #) 
Der große Kessel ®) 
Der Hessenweg) 


Sandgroben 

In der Leimgroben 
Das Seilchen 

Im grossen Kessel 
Hessenwägk 


1378 [39] 
Das Keßel 1657 3) 


24) L. Zufluß des „Baches“. — 25) Vor der Separation am Windmühlenweg Grundstücke, 
die 1 „Striegel‘“ breit waren. 1 Striegel ist = 1 Rute = 1 Gerte. (Mitt. von Herrn 
Schultheiß Schulze.) — 26) Acker- und Wiesenland, von einem kleinen Bach durch- 
flossen, nördl. vom Ort. — 27) Waidbau ist ungefähr bis 1826 hier getrieben worden. 
(Herr Schultheiß Schulze.) — 28) Ehemals Weinberg. Der Pfarrer hatte allein dort 
30 Acker oder eine Hufe ‚zwischen dem St. Urbans Kloster und dem Orben Holz“ 
(Brückner 76). 


1) Literatur: Brückner II 8, 69; Gelbke II 1, 436; Lehfeldt VIN 
183f.; Mosceh u. Ziller, Versuch einer Beschr. 91 ff. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: eine kleine Karte des Katasteramtes, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Für 
letztere (sowie für die mundartlichen Angaben) bin ich besonders Herrn Lehrer Kein 
und dem Herrn Schultheiß in Trügleben zu Dank verpflichtet. — 3) Aus: Amts 
Tenneberg Beschr. 1657, StA. Gotha OO II 22. Trügleben gehörte zum Amt Tenne- 
berg. — 4) Die kleinen Feldhölzchen nördl. von Wahlwinkel bis zur Asse bildeten 
im 17. Jahrh. den Wahlwinkler Forst. Der Forstknecht wohnte in Wahlwinkel, dem 
Pfarrhaus gegenüber. — 5) Der Hessenweg begann östl. beim „Weißen Brunnen“ 
(westl. von Gotha-Kaiserstraße), lief über Eschleben und Trügleben auf der Wasser- 
scheide zwischen Asse und Dornbach hin (Deinberg) nach Fröttstädt, von da nach 
Laucha, dann den Bach aufwärts nach Brotterode und Schmalkalden. 


Töttelstädt. — Trügleben. 179 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Die Kessellaite Kessellaiten 
Der Kesselrasen Kesselräesen 
Das Heuholz Heudäel 
Heuholzlaiten Heuholzlaiten 
Im Bauchborn ®) Buchborn Bauchborn und Buch- 
Im Maßfeld Mößtfeld born 16573) 
Im Rohr ’) Im Ruhr Im Rohr 1657) 
Im Boden ebs. 
Im Mellinbach u. Melm- | Im Müllnbach Im Melmbach 1657 3) 
bach ®) 
Hinter den Weiden Hengern Wieden 
Das Ried?) Das Red 


VordemGothaerThor!P)| Verts Gother Thur 
Unter demGothaer Weg | Ungern Gother Wägk 


Die kleine Quere 1) ebs. 
Die große Quere 1?) Die grossen Quäre 
Hinter der Kirche Henger der Kerchen 
Die Krautmaßen 13) Krutmößen 
Das Karlachsfeld 14) ebs. Das karlachsfeld 
Auf dem schönen Uf den schön Bärgk 1425 14a) 
Berg 15) 
Das kleine Feld Im klänn Feld 
Die Krahnbergslaite |Krombärgkslaiten 
Die lange Else 16) Länge Else 
Der Eselsrasen 17) Aeselsröäsen 
Der Remstädter RemSter Röäsen 
Rasen 1?) 
Der Baumgarten 18) Der Gärngöärten 
Der Scehützengarten 1°) | Schötzengöärten 
Die Hecke ?°) Henger der Hecken 
Die Eschleber Brücke?!) | Eschleber Bröcken An der Escheleuben 
Das Pfingstgehege ??) | Pfingstgehei Brucken 1425 14) 


Der Pfingstgraben 2?) |Der Krutsgröawn 


6) An der Aspacher Grenze. — 7) Sumpfige, ehemals mit Rohr bewachsene Wiese an der 
Aspacher Grenze. — 8) An der Aspacher Grenze, westl. vom Dorf. — 9) Wiesenland 
an der Asse hin bis zur Gothaer (Eschleber) Grenze. — 10) Der Ostausgang des Dorfes 
nach Gotha zu, da, wo der alte Gothaer Weg mündete. — 11) An der Asse, sö. vom Dorf. 
— 12) Unter der Gothaer Straße, östl. vom Dorf. — 13) An der Aspacher Grenze. — 
14) Wiesenland an der Aspacher Grenze. — 14%) Aus: Erbb. über das Augustinerkl. 
16. Jahrh. fol. 200® u. 2012, Ltr. Conrad Köler. — 15) Grenzt an den Schönberg in 
Aspacher Flur. — 16) Langgestreckter Streifen Landes nördl. des Dorfes. — 17) Ehe- 
maliger Rasenrain östl. vom Dorf. Daran schloß sich nördl. der Remstädter Rasen. — 
18) Hinter dem Backhaus, aus verschiedenen Zwickeln (,Geren‘“) zusammengesetzt. — 
19) Beim Thüringer Haus (Schützenhaus). — 20) Ehemals dichte Gebüsche nördl. 
vom Dorf. — 21) Brücke über die Asse an der Gothaer (Eschleber) Grenze. — 
22) Südl. vom Dorf über der Asse. Der „Pfingstgraben“ ist jetzt Schulland. 


12* 


180 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen a Urkundliche Formen 
sprache 
Die Krauttlecke 23) Krutsfläcken 
Die Möhrenilecke 23) Mihrenfläcken | 
Das Heuholz %) \ebs. 
Die Grube Die Grub’n 
Der Hötzel 25) ebs. Der Hotzel 1657 3) 
Gemeinderasen Gemeinderöäsen 
Die Asse 26) ebs. 
Die alte Straße 27) Die öäle Ströß 
Das Straßfeld 28) Strößfeld 
Der Schindanger ?) Schengleich 
Die Milchweide 30) Melchweide Am Milchflecke 1657 3) 
Die Ochsenwiese 31) Öchsenwäesen Die Ochsenwiesen 
Die Fitze 32) In der Fetz 1657 3) 
Der Schlüssel Der Schlössel 
Die Hausäcker  Hüsäcker An Hausäckern 1657 9) 
Die Erlen 33) In der Erl 
Der Käse 3%) Kaäse 
Die Gänsegurgel 35) Gänsegorgel 
Die Keule ®%) Keilen ?] Die Käsekühlen 
Der Wiesenhof 37) Weäsenhof 1657 3) 
Der Queringshof 37) \ebs. 
Das Kirchthor °8) ı Kerchthur 
Das Stiegel ??) ı Stegel 
Unter den Linden 2) |Unger den Lengen 


23) Ehemals „Hausgerechtigkeiten“. Nach Brückner (a. a. 0. 70f.) „gehöret zu einem 
jedweden Hause ein Acker, wie auch ?/, Acker Landes, von welchen letzteren die eine 
Hälfte ein Möhren-, die andere aber ein Krautfleck ist, als Gemeintheil ...“ Als 
Beweis für den schon in alter Zeit bedeutenden Krautbau möge gelten, daß im Erbb. 
von Tenneberg 1595 (Min.-A. Gotha Dep. IV, Kap. I, Tit. I, No. 52) als Jahrrente 
der Gemeinde ins Amt Tenneberg u. a. 10 Schock Krauthäupter erwähnt werden. — 
24) Sw. vom Dorf, „Buschholz“. — 25) Feldholz an der Aspacher Grenze. — 26) R. Zu- 
fluß der Hörsel. Die Quelle kommt aus den Eschleber Wiesen. — 27) Der ursprüng- 
liche Verlauf der Hohen- oder Königstraße (Frankfurt-Leipzig) durch die Flur. Die 
alte Straße ist seit der Separation völlig verschwunden; sie lief südl. vom Dorf hin, 
ostwärts an Eschleben vorüber und traf beim alten Gothaer Krankenhaus auf die Linie 
der modernen Kunststraße. — 28) Das Wiesenland südl. vom Dorf, wo die alte Straße 
durchlief. — 29) Im Straßfeld. — 30) Holz und Wiesen an der Sundhäuser Flur- 
grenze. — 31) Auf dem Ried. — 32) Furt durch die Asse am südl. Dorfausgang. — 
33) Ehemals mit vielen Erlen bewachsene Wiese sö. vom Dorf. — 34) Wiese nach 
Aspach zu. — 35) Langes Stück Land vom Ort nach dem Krahnberg zu. — 36) Pfarr- 
land, südl. vom Dorf. — 37) Wiesenpläne (wahrscheinlich wüste Hofstätten) südl. vom 
Dorf. — 38) Der Dorfausgang neben der Kirche. — 39) Der Westausgang, wo ein 
kleiner Steg über den ehemaligen Dorfgraben führte. — 40) Freier Platz mit Linden 
bepflanzt, inmitten liegt der Dorfteich. Sollte der Ort sich früher weiter nach Süden 
und Östen erstreckt haben, wie die Tradition sagt, so würde der Dorfplatz inmitten 
der Siedelung gelegen haben. — 

An den Waidbau erinnert kein Flurname. Doch ist noch bekannt, daß 
Waid im Karlachsfeld gezogen wurde. Der alte Waidstein liegt „unter den Linden“, 


Trügleben. — Uelleben. 181 


Flur Uelleben !). 


n \ Mundartliche Aus- | } 
Moderne Namen?) | sprache ” | Urkundliche Formen 


Uelleben 3) Ölleben Üneleiben 1168 (Doben- 
ecker II 361); Un- 
lewen 1202 (Doben- 
ecker II1226);Üeben 
1212 (Dobenecker II 
1519); vllöben 1254 
'  [20b101.138]; Ulleben 
' 1291[35efo1.353]; Ul- 
leyben 1505 (Tenneb. 
Erbb.) 6); Ulleben 
1595 (Tenneb. Erbb.)?) 


Das Holzield ebs. Holczfeld 1343 [35a] 
Der kleine Bocksberg | ebs. 
Das Birkig D’s Holz vor dem holeze 1468 1%) 
Die Alten oder Alken 8) Die Alten Uf der Alten 1641 26) 
Beim Erlsbrunn Bin Erlsborn 
Flachsröste Flächsecken, Flächs- 

riesen 
Die Lehmgrube Leimengrum’n die alde leymgruben 
Beim Oelrain ?) | Ehlrain 1415) 
Die Bettziege 19) ebs. 
Der Holzweg Holzwägk Der Holtz weg 1415); 
Der Triftweg Treftwägk Amholezwey 14681%) 


Durch das Loch in der Mitte war eine Linde gewachsen, an der ein Halseisen be- 
festigt war. — 

Folgende urkundliche Namen lassen sich heute nicht mehr nachweisen: 
1425: bie dem borne. 1657: Auf dem geweng; im aspachischen born; am schwarzen 
Moor“; die Fischbachers Wiesen; am Hegestock; die pfauwiesen; über den Dornen. 


1) Literatur: Brückner III 4, 5ff.; Gelbke II 1,443; Moschu. Ziller, 
Versuch einer Beschr. 90f.; Lehfeldt VIII 186£. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Letztere besonders durch 
Herrn Th. Baumbach in Uelleben. — 3) Uelleben ist ziemlich regelmäßig im 
Quadrat angelegt; wie weit diese Anlage mit dem ursprünglichen Bauplan stimmt, 
ist nach den Verwüstungen des 17. Jahrh. und dem späteren Neubau schwer zu 
bestimmen. Die Generalkarte zeigt noch die alte Dreifelderteilung: das Holzfeld 
im Sw. nach dem Bocksberg zu; das breite Feld östl. nach Schwabhausen, Günthers- 
leben und Gotha zu, und das Seefeld nw. nach der Boilstädter und Gothaer Grenze 
zu. — 4) Ltr. Bertoldi de Wandisloybin sup. dimidium mans. in vlloybin, Schwarzes 
Georgenth. Kopialb. fol. 140b. 1412. — 5) Erbb. d. Augustinerkl. fol. 220b. 221a. b, 
Ltr. Ditterichs langeheubt. — 6) Erbb. zu Tennebergk 1505 u. 1510, StA. Gotha 
PP II 23. — 7) Ambts Tenneberg Erbbuch 1595, Min.-A. Gotha Dep. IV“, Kap. I, 
Tit. I, No. 5. — 8) Früher Gemeindeland. Einer der wenigen im Gothaischen er- 
haltenen Anklänge an die „Almende“. — 9) Der feuchte Oelrain lief früher quer 
durch das Holzfeld von der Emleber zur Boilstädter Flurgrenze. — 10) Nach der 
Form des Grundstückes benannt. — 10%) Aus: Ltr. Loreneze voyler, Or. d. goth. Kreuzkl., 
StA. Gotha QQ Ice 4 (27). 


182 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen | nn Urkundliche Formen 
sprache 
Die Trift Treft An der Trift 1641 6) 
Beim Brunkel 1!) Bi den Bronkel Im Brungke 1641 26) 
Emleber Weg Emläbsche Wägk an deme emeleibin 
wege 1343 %); an der 
Emeleybin marke 
1415 5) 
Mönchhof !?) Die Münch re dem Münchhofe 
Mönchhofsrain 1641 26) 
Das Pfingstgehege Pfengstgeheh’ Pfingstgehege 1641 26) 
Das breite Feld ebs. In dem breyten felde 
Die Töpfleber Hohle1!®) | Töpfläbsche Hohle 1343); In dem brey- 


Beim Baum 
P} 


Im Saubrunn !°) 
Wolfsgrube 16) 
Oberschmalweg 


Im fernen See 17) 


Der breite Weg 18) 


Der Unterschmalweg 


Die Flachsecke 1°) 
Der Töpfleber Weg 


Das Seefeld ?% 


Bin Baum 
? 


Bin Sauborn 
Wolfsgrum’n 
Overster Wägk 
Im fernen Sie 
ebs. 


Ungerster Wägk 


Flöachsecken 
Töpfläbsche Wägk 


Siefeld 
\ebs. 


tin felde 1468 10) 
boben dem molken- 
boyme !#) 1415 [?]); 
Ueber dem Molken- 
brunn 1641 26) 
Saubrunn 1641 ?6) 


An dem obirn smaln 
wege 1343); Ober- 
schmalweg 1641 26) 

Am fern See 1654 35); 
? Uf der sehe grubin 
1468 10a) 

An deme undirn smaln 
wege 1343%; am 
understen smalwege 
1415 5) 

an dem tuppheleibin 
wege 13434);am Töpf- 
leberwege 1641 26) 

In dem felde geyn gotte 
1343 4) 


11) Quelle südl. vom Dorf. — 12) Der Flurteil liegt am sö. Dorfausgang. Ob sich der 
Name auf Georgenthaler, Reinhardsbrunner oder Frauenseeer Besitz bezieht, ist wohl 
nicht mehr nachzuweisen. — 13) Vor der Separation tiefausgefahrener Rasenweg, parallel 
(etwas östl.) laufend mit dem Emleber Weg. Der Weg setzte sich östl. vom Dorf durch 
die Fitz als Töpfleber Weg fort nach der Wüstung Töpfleben sö. von Gotha. — 14) Doch 
wohl verschrieben für molkenborne; wo diese Quelle lag, ist nicht bekannt. — 15) An 
der Schwabhäuser Grenze. — 16) Südl. vom Dorf an der Töpfleber Hohle. — 17) An 
der Günthersleber Grenze. — 18) Der breite Weg führt zwischen Ober- und Unterschmal- 
weg; alle drei haben die Richtung nach Günthersleben. — 19) Am Töpfleber Weg. — 
20) Zwei (namenlose) Bäche durchfließen den nw. Teil der Uelleber Flur. Der Boden 
ist vielfach feucht, früher sicher sumpfig, wie die Flurnamen beweisen. Die Urk. 
von 1343 hat für diesen Flurbezirk den Namen „Feld gegen Gotha“. — 21) Fitz 
— Land sö. vom Dorf, neben dem Teichdamm. 


Uelleben. 183 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Am Teichdamm ?t) Tichdamm Hinder dem tyche 
14155); Hinter dem 
Teich 1641 2%) 
Krautwiesen Kroutsgebead Krautmaßen 1641 ?%) 


Hopfenberg ebs. Hinder dem Hopfen- 
berge 1641 26) 


Das kleine Feld 2) ebs. Im kleinen Felde 1641%) 
Die Spitzwiese Spetzweasen 
Die Spitze Spetze 
Der Thalsweg ? 
Die 21 Acker ? 
Im Haken ?°) \In Höken 
Die Laube *%) De Lau 
Am Lerchenberg Lerchensbärgk re 
Die Wiege 2) In der Wien In der wiegen 1641 26) 
Die Buschwiesen Buschweasen 
Der kleine Stein ebs. Bey dem kleinen Steine 
Das Himmelreich ?’) |Himmelriegk 1641 26) 
Der Siffen 28) ebs. Uf der Siffen 1654 35); 
Oberster Wasserlauf 
22) Das Kugelleich Kulleich 1641) a 
Der Junkersgarten ? 
Der Wiesenhof ? 
Der Eselsbrunn % Am Kärnerswege 
Körnersweg ? { 1641 ®9) 
Waltershäuser Weg °®) |? [?] Am Hessewege1415°); 
Im schmalen Land ? bie dem waltirshusir 
Das krumme Land e wege 1468 1%) 
Beim großen Stein ? 302) biedemlangensteyne 
1415 5) 
An der aldin bruckin 31) 
1343 #) 
gein dez von vlleybin 
wydin 1343 ®) 
22) Land nördl. vom Dorf, westl. an der Gothaer Straße. — 23) Vor der Separation 
Wiesen östl. der Gothaer Straße. — 24) Hochgelegener Flurteil an der Gothaer Grenze, 
dicht am Mittelhäuser Weg. — 25) Wohl der Form nach benanntes Grundstück zwischen 
der Gothaer Straße und der Bachbiegung im Westen. — 26) Sämtliche Namenformen 


von 1641 sind entnommen dem „Uelleber Dorf- und Flurbuch 1641“, StA. Gotha 
PP II 23°. — 27) Entfernt vom Dorf, an der Boilstädter Grenze. — 28) An der Boil- 
städter Grenze; nasses Land. — 29) Die folgenden Namen — aus den Katasterverzeich- 
nissen — sind nicht mehr bekannt. — 30) Gleichbedeutend mit dem Boilstädter Weg? 
Der Hessenweg lief höchst wahrscheinlich über Sundhausen-Waltershausen. — 30%) Zu 
folgenden urkundlich erwähnten Namen fand ich keine moderne Ergänzung. — 31) Die 
„alde bruckin‘“ ist im Holzfeld zu suchen; vielleicht gleichbedeutend mit Brunkel? 


184 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 
sprache 


uffe den steden 1343 #) 

in der byge 1468 1%) 

Das pfarr gut 14155) 

bi deme moleweg 
1468 1%) 

am mittelhuser weg 32) 
14155) 

vor dem hunge (oder 
hange) 14155) 


Folgende Namen aus 
Uelleber Dorf- und Flur- 
buch 1641: 


Uff der Rieden 

In der Fehrenwegs- 
brucken 

Vor dem Holtzgraben 

Uff der Seegruben 

Ueber dem Mülweg 

An der Margk 

Beim Raseryn 

Am Eselswege °3) 

Im Schlufter 

Bei dem schildt 

Im Koppelfelde 

Hinter den Linden 

Am Richtfelde 

Bei dem Lindenheg 

Hinter dem Rinders- 
höge 

Vor dem Hinterthor ®%) 

Vor dem Niederthor 


32) Mittelhausen, Wüstung südl. von Gotha. Ich halte für den betreffenden Weg die 
Hohle, die vor der Separation sich am Hopfenberg vom Töpfleber Weg nach Norden 
abzweigte. — 33) Nach Mitteilung von Herrn Th. Baumbach lief der Eselsweg vom 
Erlsbrunn aus auf der Westseite des Birkigs hin. — 34) Ueber die Dorfverwahrung 
wird in der Tenneb. Amtsbeschr. (StA. Gotha OO II, 24.—17. Jahrh.) gemeldet: Das 
Dorf Ulleben ist rings mit einem Graben umfangen. — 35) Aus einem Bündel Akten- 
stücke des alten Gemeindearchivs, das kürzlich durch Herrn Superintendent Lerp in 
Uelleben gefunden und mir gütigst zur Verfügung gestellt wurde, konnte ich noch eine 
Anzahl alter Flurnamen entnehmen. Sie sind enthalten in: „Speeification der Länderei 
alhier zu Ulleben ete. 1654“ und decken sich größtenteils mit denen von 1641. Die 
wenigen abweichenden habe ich $. 183 bei °°) 1654 angeführt. — 

Neu sind folgende Namen: Beim Thiergarten; Am gemeinen Rieth; bei der 
großen brucken; uf dem Viehe wege; Am Jungersleber wege; Im roten lande; In 
den querchstücken; Am Sauerwiden. 


Uelleben. — Warza. 


Flur Warza!). 


185 


Moderne Namen ?) 


Mundartliche Aus- 


sprache 
Warza 3) Warz 
Die Nesse t) De Näss’ 
Die Milchweide 5) Mölchwede 
Das Kuhried 5) Keiberied 
Der Grenzgraben ? 
Kuhschüssel 5) Kauchschössel 
Das Pferderied 5) Färeried 
Das Viertelfeld 6) Värtelfäld 
Die Schanze ?) De Schanz 
Der Schleifweg ®) Schliftwagk 


Der Pfullendorfer Weg 


Funeroffsche Wägk 


Urkundliche Formen 


Urezaha, Urze vor 900 
(Dobenecker I 294); 
Warzaha 1117 (Do- 
benecker I 1124); 
Warzca 1349—1350 
(Lipp. u. Beschore- 
ner); Wartza 1378 
[89] 

Dy nesße, by dem alden 
metebache 1466 **) 


? bie der cleynen warte 
143111); ? gein der we- 
nigen warte 1434 1%) 

Phaldorffin way 137812); 


neben dem grasewege 
gein pholdorff wart 


1462 9 
Bufleber Weg Bufläber Wägk en way 137813) 
Der Kittelstieg ?) KittelStaugk uber den talweg 
Thalweg Dalwägk 1434 1%). das thal 
Krautland 19) Krutland 1462 %) 


Das neue Ried 19) Ds nauwe Ried Das nuwe ryth 144214); 


? uf das forder rieth 


1462 %) 
1) Literatur: Brückner II 1, 42ff.; Gelbke I 1, 275£.; Lehfeldt VIII 
188f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 


mündl. Mitt. — 3) Das Dorf ist nord-südl. längs der alten Gotha-Langensalzaer Straße 
gelegt, dazu kommen einige Parallelgassen und die Siedelungen längs des ost-westl. 
das Dorf durchschneidenden Warzbaches. — 4) Die Nesse bildet die Nordgrenze der 
Flur. — 42) Aus: Ltr. Curd wettel, über '/, landes „huneveldes guts“, Or. d. Kreuzkl. 
StA. Gotha QQ Ic 4 (19). — 5) Wiesen an der Nesse. — 6) An der Pfullendorfer 
Flurgrenze. Wer (nach Brückner 48) im Viertelfeld Land hatte, „viel oder wenig“, 
mußte der Pfarrei jährlich einen Hahn geben. — 7) Die „Schanze“ lag (nach mündl. 
Mitt.) im Viertelfeld. Vielleicht ist die Oertlichkeit gleichbedeutend mit der „kleinen 
Warte“ von 1431. — 8) Feldweg vom Pfullendorfer Weg ab nach dem Pferderied zu. 
— 9) Kleiner Verbindungspfad vor dem Dorf zwischen Bufleber und Pfullendorfer 
Weg. — 92) Aus: Ltr. Hans elte, der junger, Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ic 4 (8). 
— 10) An der Quelle des Warzbaches, sö. vom Dorf. — 10%) Aus: Ltr. Kristan 
stetefelt, burger zeu Gotha, Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ice 2 (12). — 11) Aus: 
Erbb. d. Augustinerkl. fol. 215%, Ltr. Hans Czymerman. — 12) Aus: Schwarzes 
Georgenth. Kopialb. fol. 141, Priv. Lutzn. von Varnrode. — 13) Ebd. fol. 142. — 
14) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 213b. 214%, Ltr. Kerstan Engel. 


186 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 
sprache 
Der Rasenweg ®) Röäsenwägk graseweg 1462 9%) 
Der Graben !f) Gröaben Uf den graben 137818) 
Die Erfurter Straße 1?) | Arfsche Ströß 
Die alte Straße 18) ‚Ale Ströß 
An der Mark Märk Die remsteten margk 
Lehmgrube Lehmgrauwen 1462 %) 
Remstädter Rasenweg | Remäte Rasenwägk 
Am Berge 1?) Am Bärgk i 
Die Wenberpe =D) Winbärgk er: en 
Der Warzberg !?) Warzbärgk ui den ber 
8 8 ? an dem hochin bule 

Im Pferdestalle ?!) Im Färstall 1442 14) 


Der Goldbacher Weg |Goldbachscher Wägk |Goltbachin wey, der 
obirste goltbachin 
wey 137813); am 
nidersten goltpach 
wege 1434 10) 

Der Warzbach ??) ebs. Wartzinbach 137813); 
uf den wartzbach 
1456 27); warczbach 


1434 102) 
Die Waidmühle 2) Wedmillen By der weytmöl 137813) 
Die Waidgasse Wedgässen 
Der Hochheimer Weg | Huchemer Wägk | Hochheym weyg 137823); 


? uber den hoeche 
| weg 1434 1%); ? under 
| | dem hochen weg 
1466 %) 


15) Grenzweg mit Pfullendorf. — 16) Früher ein Weg nördl. hinter dem Dorf. (Freundl. 
Mitt. von Herrn Pfarrer Köllein.) Vielleicht der „Kittelstieg“? Vgl. Anm. 9. — 17) Die 
Erfurter Straße zweigte sich unmittelbar unter dem Dorf (südl.) von der Langensalzaer 
Straße ab und lief nach Kindleben. — 18) Die alte Straße Gotha-Langensalza. Südl. 
von Warza lief sie wohl auf der heutigen Landstraße, dann westl. am Dorf vorüber 
und hierauf mit der heutigen Chaussee parallel, aber etwas östl. davon, nordwärts. 
Einzelne Hohlwegstrecken der alten Straße sind hier noch sichtbar. Warza war zeit- 
weise Geleits- und Zollort; 1378 betrug der Zoll 3 @ = '/, Mark [39]. — 19) Der 
Warzberg ist der schroffe Grenzhügel zwischen Warza und Remstädt. — 20) Am 
Nordfuß des Warzberges. Schlechtes Land! Kein Mensch will glauben, daß hier je 
Reben gepflanzt werden konnten. — 21) An der Remstädter Flurgrenze. Der Flurort 
stößt an das Grundstück gleichen Namens in Remstädter Flur. — 22) Der Warzbach 
entspringt sö. vom Dorf und mündet bei Goldbach in die Nesse. — 23) Die Waidmühle 
lag westl. vom Dorf. Die Straße, die von der Mitte des Ortes dahin führte, hieß die 
Waidgasse. Hier, auf dem Gemeindeplatz, standen die Trockengerüste für den Waid. 
(Freundl. Mitt. von Herrn Pfarrer Köllein.) Waid wurde bis Ende der 50er Jahre 
des 19. Jahrh. hier gebaut. Früher hatte das Dorf zwei Waidmühlen mit 1 bezw. 
2 Pferden (mündl. Mitt... Nach Brückner (a. a. O. 47) gehörten die Mühlen der 
Kirche. Bei Neuanschaffung der Waidsteine mußten Gemeine und Kirche je die 
Hälfte zahlen. ‚Die Reparaturen und Holzwerk besorget die Kirche allein und be- 


Warza. — Westhausen. 187 


Mundartliche Aus- Urkundlichse Formen 


Moderne Namen 
sprache | 
Die Trift 4) Treft An der vyhetrift 1466 %) 
Das Röhrig 25) Rührig Bie dem rorich 1478 ?%) 
Der neue Weg Der nauwe Wägk Der monche wesen 
Die Mönchswiese ?6) Mönchswesen 137813); ? by der 
| heiligen gut 1456 ?7) 


Flur Westhausen !). 


Westhausen ?) *) ı Wästhüsen ®) 'Westhusin 1378 [35a 
fol. 142]; Westhusen 
Die Baßgeige ’) Basfädel ı 1481 [35e fol. 358] 
Im kleinen Felde ®) Im klenen Fälle | Imelutzelfelde 1491172); 
'  ImKleinfelde164219) 
Hinder dem cleinen 
- sehe 1491172); Am See 

Der See’) Der Sie En Ä i 
Der kleine See ?) Der klene Sie Sara Dentgrale 


See 165820); Der 
kleine See 1658 20) 


Seeweg Siewägk An dem sehe wege 
1491 1%) 

Hinter dem Berge Hingern Bärgk Hinder dem berge 
1491 1%); Hinder dem 


Berge 1642 19) 


kommt von 5 Schock Waidballen 1 Pf. Mahlgeld.“ Die Erinnerung an den Waidbau 
ist in Warza noch sehr lebendig. — 24) Nordwärts vom Dorfe, nach den Gemeinde- 
rieden an der Nesse. — 25) Sumpfland nach der Nesse zu; früher Erlengebüsch. — 
25%) Aus: Ltr. Curdt Bottener zu Aschra, Or. d. Stiftskirche zu Gotha, StA. Gotha 
QQ II 188. — 26) Dieser Name (aus dem Katasterverzeichnis) und die Lage des 
Grundstücks sind nicht mehr bekannt. — 27) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 2163-b. 
217a, Ltr. Joh. Kelner. — 

Einige urkundliche Namen sind nicht mehr gebräuchlich: Von 1378 (Anm. 15): 
Felt kein Westhusin; felt kein goltbach. 1453 (Erbb. d. Augustinerkl. fol. 117%. 
1182.b, Ltr. hans Seber): der Kirchanger. 1456 (Anm. 27): mitten in dem felde; 
vor der hochen wesen; für letztere Bezeichnung hat Brückner (a. a. O. 47): in 
der hohlen Wiesen; es war Pfarrei-Gut; uf den sinderborn 1462 (Anm. 9%); bie der 
heiligen hufe 1462 (Anm. 92); über den breiten buel 1434 (Anm. 10%); kein der hoch- 
heymen wesen 1446, Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 2 (21); obir den kynteloybin 
weg 1466 (Anm. 4%); der Kindleber Weg fällt mit der „Erfurter Straße‘ zusammen. 


1) Literatur: Brückner III 3, 35f.; Gelbke II 2, 286; Lehfeldt VIII 
190£. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Die mundartliche Aussprache verdanke ich Herım Kantor Sund- 
haußen in Hochheim. Auskunft über neuere Flurverhältnisse gab mir freundlichst 
Herr Schultheiß ©. Steinbrück. — 4) Westhausen ist ein zweizeiliges Straßendorf. 
Die Nesse umgrenzt Flur und Dorf im Süden; der Mühlgraben, dicht hinter den 
Gärten, ist zu gleicher Zeit Dorfgraben. — 5) An der Ballstädter Grenze; früher ein 
Graben, jetzt Ackerland. — 6) An der Hochheimer Grenze. Vielleicht ein Teil der 
Wüstungsflur „Pforte“, die hier direkt anschließt. (Vgl. Flur Hochheim.) — 7) Feuchte 
Wiesen nach Aschara zu. Der durchfließende Bach ist der Hothelgraben (s. Hoch- 
heim), abwärts Seltenbach genannt (Ballstädt). 


188 Amtsgerichtsbezirk Gotha. 


Moderne Namen Mus Urkundliche Formen 
sprache 
Kreuzweg °) |Kritzwägk ? An dem scheidewege 
| 1491 17a); Der Creutz- 
| grund, ? Dassteinerne 
Creutz 1648 21) 
Am Forstberg °) |? Am Förstberge 164219) 
Brustläppchen 1°) Brostlappchen 
Igelsee 11) Aegelsie An dem egel sehe 
1491 1%); Im Egelsee 
164219); vor dem 
Igelsee 1658 20) 
Im Loch ebs. Im Loch 1642 19) 
Pflugsteig 12) ? ubir den pflugstieg 
1491 1%); Uber dem 
. '  Pfluegsteige 164219) 
Die alte Straße 13) De äle Ströß An der straße 1491 17a) ; 
Ueber dem Schleif- | awern Schlefwägk ' ? An der Heerstraß 
weg 1#) 1658 20) 
Hinter dem Dorfe Hingern Derf hinter den Höfen 165820) 
Der Streitgraben 15) Strittgröaben 
Kuhried 16) Keiweried ? gein dem nuwen riet 
I, 1491820) 
Die Waidmühle 17) Wedmillen ‚gen der weitmöln 
| 14911%)) Bürger 
'  Weithmühlen 164219); 
| vor der weitmühl 
Die Gemeindetheile Gemendel 1658 20) 
Die Nesse De Neß An der nesse 1491 17%) 
Die große Wiese 18) De gruelße Wease 


8) Der Kreuzweg läuft quer durch die Flur nördl. vom Dorf von Hochheim nach 
Ballstädt zu. — 9) An der Ballstädter Grenze (Generalkarte). Der Name ist im Dorf 
nicht mehr bekannt. — 10) Ueber dem Kreuzweg, nach der Ballstädter Grenze zu; 
Ackerland. — 11) An der Kreuzung des Seeweges und Kreuzweges. Früher kleiner 
Teich, jetzt Sumpfstelle, nur noch in Regenzeiten Wasser enthaltend. — 12) Auf der 
Generalkarte (von 1894) nördl. vom Dorf, zwischen der Hochheimer Grenze und dem 
Seeweg. Der Name ist jetzt unbekannt. — 13) Die Straße Gotha-Langensalza. Sie 
überschreitet die Flur bei der Nessebrücke unterhalb des Dorfes (früher Furt) und 
führt an der Westseite des Ortes vorüber. Hier war früher ein stark besuchter Fuhr- 
mannsgasthof. Oberhalb Westhausen lief die Straße etwas östlicher als heute durch 


eine tiefe Hohle. — 14) Der Schleifweg war die östl. Fortsetzung des Pflugsteiges 
und führte nach Ballstädt. — 15) Der Streitgraben läuft süd-nördl. vom Kuhried aus 
zum Pflugsteig. — 16) Gemeindewiese an der Nesse. Bis in die 70er Jahre ist die 


Dorfherde dorthin zur Weide getrieben worden. — 17) Am Mühlgraben am Westausgang 
des Dorfes. Ueber den ehemaligen Waidbau ist nicht das geringste mehr bekannt. — 
172) Aus: Ltr. Hentze Wecke, Or. d. Margarethenkirche z. Gotha, StA. Gotha QQ II 228. 
— 18) Feuchte Wiese zwischen dem Mühlgraben und der Nesse. — 19) Aus: Dorf-, 
Feld- und Flüerbuch tzue Westhausen, StA. Gotha PP IV 4. — 20) Aus: Flurbuch 
der Gemeinde Westhausen, StA. Gotha PP IV 7. — 21) Aus: Westheuser Fluhrbuch, 
StA. Gotha PP IV 6. 


Westhausen. 189 


Moderne Namen ucarche Aue Urkundliche Formen 
sprache 

Kleine Wiese 22) | Klöne Weasen 

Anspann ??) Oanspänn Uf dem Anspann 1658?°) 

Viehweide ??) Veiwede 

Mönchswiese ??) Mönchsweasen An der monche wesen 
149117); DieMönchs- 
wiesen 1658 20); ? der 

Kohlberg ??) Kuelbärgk Münchacker 1658 ?°) 

Der lange Born ebs. Am Langenborn 164219); 

Im Brodsack ?%) Brüedsäck ? Am Möhlborn164219) 

Im Schlufter Schlofter 

In der Mollen ebs. 

Neßhög ?) Neßhegk 

Der Fischhalter ?°) Feschhalter 

Der Spitzacker ebs. | 

Mühlwiese ??) Mehlweasen |? Der Mühlacker 165820) 

Weidberg ?7) /edbärgk |? Der Wildberg ?”) 
1648 20) 

Dürre Wiese ??) Derre Weasen Die dürre Wiese 164820) 

Am Weinberg ?®) Am Winbärgk Ufn Weinberge 1642 19) 

Am Eschenberger Weg AmEschenbargerWäsk | An dem eschenber wege 
1491 17a) 

Im Siechen 2°) ebs. ubir den sichen 1491172); 
In Siechen 1642 19) 

Die Eckwiese ??) Eckweasen Die Eckewiese 1658 2°) 


22) Wiesen auf dem r. Nesseufer, sö. vom Dorf. Vielleicht gehörte die Mönchswiese 
zum Kl. Reinhardsbrunn, das hier Besitzungen hatte. — 23) Ueber der Mönchswiese, 
am Fußweg nach Hansen. — 24) Vor der Separation großes eirundes Grundstück 
östl. vom Dorf. Wohl nach der Form benannt, vielleicht auch nach der Güte des 
Bodens. — 25) Der Neßhög liegt über der Mühlwiese. Vielleicht hieß die Anhöhe 
früher „die kalte Staude“: (1648) „ist ein ziemlicher berg, von vornen mit holz be- 
wachsen, uf der einen seiten ein garten, gehört zur abgebrannten mühl.“ — 
26) Vor der Separation nasse Stelle (über der Nesse). — 27) Grenzt an die Westseite 
des Weinberges.. Der „Wildberg‘‘ war 1648 mit Wein bepflanzt; hinauf führte wohl 
der „Wildsteig‘‘ (1648). — 28) Der Weinberg nimmt den südöstlichsten Teil der Flur 
ein zwischen der Nesse, dem Fußweg nach Hausen und der Hausener Grenze. Zum 
Weinberg gehörte wohl auch der heilige Hag. (1648: „Hilger Haag, darauf sind 
Weinberg, so aber anitzo alle ungebaut liegen.“ „Das alte gehäg‘“ wird hier eben- 
falls genannt.) Nach demselben Flurbuch waren in Summa 183°, Acker mit Wein 
bebaut und zwar an folgenden Lagen (die sich sämtlich nicht mehr genau bestimmen 
lassen): Im Brühof; am Crohnberg bei dem dorf; die inneren Feidberg; bei dem 
Förtehen (an der Hochheimer Grenze bei der Wüstung „Pfordte‘“?); ober dem Hof- 
acker; am alten geheg; der Wildberg; das Schumlieloch [?]; zur Frauenkirchen; 
zur Roden. — 29) Nasses Land n.ö. vom Dorf an der Ballstädter Grenze. — 

Die Westhäuser Flurbücher enthalten eine große Anzahl Flurorte, die gegen- 
wärtig leider völlig vergessen sind. Nachstehend teile ich sie mit: 1642: ufn 
Hohenthal; am Hügel; am Scheidewege; hinder der Gassen am Kirchland; ufn Graben. 
1648: am Salichsweg; der alte Baum; am Hasen Rangen; an der Bretters Ellern; 
das Geilich, „so ein großer platz von etlich 100 ackern“; das krumme Land; an der 


190 Amtsgerichtsbezirk Gotha. — Liebenstein. 


Amtsgeriehtsbezirk Liebenstein. 
Flur Arlesberg !). 


Mederne Namen) Mundartliche Aus- Urkundiche Ten 
sprache 
Arlesberg ?) Arles- oder Adelsbärgk 
Der Geragrund ®) Der Gärsche Grond 
Der große Klingelbach | D’s grusse Klingelbäch 
Der Trogweg (D.) Trogwägk 
Der kleine Klingelbach  D’s klene Klingelbäch 
(D.) 
Der OÖberschwarzbach | Der öbere Schwarzbäch 
(D,) 
Das Lederloch 5) D’s Läderloch 
Der Rainweg (D.) Dr Rewägk 
Der Fuchshüttenhügel | De Fochshötten 
(D.) 


Salichsleiten ; der Gumpertshäuser [?!] Weg; der Pfaffenweg; das Steinich; die schmale 
wiese; der Hanfgarten ; der hohe Rain; der Bretlesweg; die Langewiesen; der Hopfen- 
acker; die heilige wiese; die Gräfigsberge; der Wolfsberg; der Hofacker; die Lache; 
die große Eller; die schlecharter Markung; das Brünnlein; das Pfarrfeld; das Eichen 
Loh; das Kellner Loch (oder Keller Loch); das Stierlein; der Pfaffenbaum; im Kehle; 
die Luer an Weinbergen ; ober der Wolfshangen ; die Habinder Fluhr; bei dem habinder 
pförtlein; uf dem heinich; die heinichseller; die Hilpersgrube ober der großen eichen; 
die deutsche Gaß; ufm gespreit; ufm weißen feld; ufm Brünenweg; das Brändlein; 
die holander brücken; die Holander wiese; am Kaltwasser; die heilige wiesen an der 
mark ; das Rieger; die Tänigsberge; die Grätigsberge; das Leuchthal; am Laugenborn; 
die Suer. 1658: das Knoblochsland; bei der Linden; am Pfirschberge; der Helen- 
weg; das Semsenfleck; auf dem Fuchsloch; bei dem Schindleich; das Ochsenland; am 
Vogelslande [vielleicht an der Ascharaer Grenze, bei „Vogels Anger“); bei dem Dorn- 
busch; der Kirchgraben. — Unbekannte Flurbezeichnungen aus der Urk. von 1491 
(Anm. 17%): neben dem pharrelande; an dem thor; gein dem langen borne; gein dem 
mölborne; widenwachs in der dicke widen. 


1) Literatur: Brückner II 12, 58ff.; Lehfeldt XXVI 136; Fr. Regel, 
Entwieklung d. Ortsch. 54. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: die Forstkarte 
des Arlesberger Forstes; die Generalkarte. Eine Anzahl Namen, sowie auch die mund- 
artliche Aussprache derselben verdanke ich Herrn Lehrer A. Richter in Ruhla, früher 
in Martinroda. Die obigen Namen gehören nicht sämtlich der eigentlichen Flur 
Arlesberg an; die auf Domaninalbesitz bezüglichen Ausdrücke habe ich mit „D“ be- 
zeichnet. — 3) Die eigentliche „Flur“ ist ganz unbedeutend. Die Häuser und die 
wenigen Aecker liegen am Ausgang des Geragrundes; längs der Gera und Jüchnitz 
ziehen sich die Wiesenstreifen ziemlich weit talaufwärts. Noch 1642 heißt es in der 
Schwarzwälder Amtsbeschr.: „Oberhof, Arleßberg, Schwartzwald und Stutzhaus haben 
keine eigene Bezirk, sondern liegen in den wäldern.“ Der Kern der Siedelung 
war wohl das Forsthaus, das „1569 von Herrn Administratorn [?!] erbaut und 1663 
renovirt wurde“ (Schwarzw. Neue Amtsbeschr. von 1665). Es bestand aus „4 stuben, 
brau- und backhäuslein und einem langen stall“. 1665 enthielt die kleine Siedelung 
„forsthaus, 7 häuser inel. der pottaschenhütte und 2 schneidemühlen‘“. Die Einwohner 
waren Holzhauer und Tagelöhner. Die volkstümliche Benennung für Arlesberg 
ist: das Stutzhaus, jedenfalls nach dem ursprünglichen Forsthaus, dem Auf- 
bewahrungsort der Stutzen (Kohlgemäße) getauft. — 4) Das Tal der Zahmen Gera. — 
5) An der Brennigen Heide. 


Westhausen. — Arlesberg. — Crawinkel und Friedrichsanfang. 191 


_ Mundartliche Aus- | ER 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Ameisenberg (D.) ®) Dr Jemätzebärgk 
Pechhüttenfelsen (D.) | Bächhöttefälsen 


Pechhüttenwiese Bächhötteweäsen 
Der untere Schwarz- |Der engere Schwarz- 
bach bäch 


Hüttenthälchen (D.) Ds Hödedäl 
Mittelbergspitze (D.) | MödelbärgkSpötzen 


Die Jügnitz De Jötzen 
Schnittstein (D.) SchnettSten 
Morgenstern (D.) ?) Dr Morjenstärn 


Obere Steinthal (D.) |Ds übere Ständäl 
Das untere Steinthal |Ds engere Ständäl 
Die Kieferleite (D.) De Kieferleiden 
Der schwarze Stein(D.)| Dr schwarze Stän 
Förstersteich (D.) 8) FörSter$deich 


Am Arlesberg An Arlesbärgk 

Der Hohe Rand’) Der huche Ränd 

Das Breite Feld D’s brete Feld 

Der Steigerweg 19) Der Steireswägk 

Haberlands Garten 1!) | Der Laberandgörten 

Der Kaltebrunn 12) Der käle Born Kaltebrunn 1612 [19] 


Flur Crawinkel (und Friedrichsanfang) !). 


Crawinkel ?) ebs. Cravunkele 1088 (Do- 
benecker 1950); Gra- 
vincella 1290 (nach 
Fr. Regel, a.a. 0.51, 
Quelle?); Krewinkel 
1301 (Arnst. Urkbch. 
33); Kerwinkel und 
Crawinckel 1378 [39] 


6) An der Südostseite des Rainweges, über dem Geragrund. — 7) Am Mittelberg im 
Jüchnitzgrund. — 8) Auf dem rechten Geraufer, am Fuß der Kieferleite. — 9) Nördl. 
vom Dorf, da, wo der Fußweg nach dem Arlesberg aufsteigt. — 10) Der Geschwendaer 
Steiger, der über die Zolltafel, Brennige Heide, die Schmücke nach Suhl führte. In 
Arlesberg war zeitweise ein Beigeleit. Vgl. Fr. Regel 21. — 11) Am Aufstieg des 


Steigerweges nach dem Arlesberg. — 12) Quelle im Tal zwischen Arlesberg und Alteburg. 


1) Literatur: Brückner I 11, 15; Gelbke II 2, 25; Krügelstein, 
Nachr. 53 u. 614; Lehfeldt XXVI 10ff.; Fr. Regel, Entw. 51. — 2) Quellen 
f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Die Flur 
ist im Durchsehnitt steinig und unfruchtbar. 1667 heißt es in der Amtsbeschr.: „von 
ackerbau alleine kann sich hier niemand ernähren. Die nahrung [der Einwohner ist] 
mit pech und kienrauch, welches die einwohner weit über land und wasser mit reffen 
und schubkarren bringen. Etliche treiben auch ihr gewerb damit, daß sie kaufmanns- 
güter von einem ort zum andern und in fremde lande verführen .. .“ 


192 


Amtsgerichtsbezirk Liebenstein. 


Moderne Namen 


Die Aue?) 
Die Röderwiesen ) 
Der Röderweg 
Die Wiesen 
Die Krautländer 
Auf dem Hopfen 
Die Tambach- (Tam- 
buchs-)Wiese ®) 
Der Erfurter Weg’) 
Am Eisbürksweg 
Eisbürkshügel 
Der Holzhauerweg 
Der Mittelbuchsweg 
Am Hintersandweg 
Auf dem Mittelbühl 
Auf dem Sand 
Der Vordersandweg 
Am Töpfersweg >) 
Hinter den Gärten 
Der Rasenthalsweg 
Das Bittstädter Thal 
Am Plauischen Weg?) 
Alte Kupferstraße 


Mundatliche Aus- 
sprache 


De Öb 

| Rederwiasen 
Rederwägk 

De Grummtswiasen 
Krütslänger 

Ufn Hopfen 


Tammichswiasen 


Arf’sche Wägk 
Äsbirkswägk 
Asbirkshiägel 
Holzhüserwägk 

Ufin Midelbühlswägk 
Hingersandwägk 
Ufn Midelbühl 

Ufn San 
Vodersänswägk 

De Depfersgässen 
Hinger den Gärten 
’s Röasedälswägk 
Bitt$ter Doal 

An Bläbschen Wägk 


ebs. 


Urkundliche Formen 


*) owe 1272 [35a fol. 
166b]; Molsdorfis owe 
1325 [35a fol. 167a] 


Im Imthal In Imdöal 

Auf dem Melm Ufn Malm 

Der Fenchelhügel 1%) | Fenjeheiel 

Der Fenchelgrundweg | Fenjegrundswägk 

Am Ludeborn 4) Luckeborn Der Lückenborn am 

Der Windeweg Wingewägk Schweinsberge 1667 

Am Liebensteiner Weg | LiebeStinerwägk [27] 

Auf der Stirn 12) Uf der Stern Hinter der Stirn 1667 

Der Strichelsgrund Strelichsgrund [27] 

Das Habichtsthal Häbichthoöal Das Habichtsthal 1667 
27] 

3) Die Aue gehört teilweise zum Staatsforst, teilweise der Gemeinde. — 4) Im „Schwarzen 


Kopialb.“ (StA. Gotha RR I 3) finden sich 2 Urk. über die Aue: 1. Priv. Gunth. 
comt. in Kevernburg, sup. nemore, quod dieitur Kynberg: „quandam silvam, que owe 
dieitur“. 2. Priv. dom. Henricus et Frid. de Kydehusen super silvam, q. dieit. owe prope 
Ordorf sita. — 5) Unmittelbar vor dem Auwald. — 6) Die Tammichswiese liegt ganz 
abseits vom Tambuch, n.ö. vom Dorf. — 7) Eine der wichtigsten mittelalterlichen 
Straßen, von Erfurt über die Mühlburg, Krawinkel, Oberhof nach Franken. — 8) Der 
Töpfersweg führt nach Gossel, das früher Handel mit Töpferwaren trieb (Wachsenb. 
Amtsbeschr. 1667). — 9) Der Plauische Weg und die Kupferstraße (Öhrdruf-Arnstadt) 


sind gleichbedeutend. — 10) Unfruchtbar und mit Dornen bewachsen; am Goßler Weg. 
— 11) Es ist nicht bekannt, ob hier je eine Quelle war; der Flurort liegt an der 
Goßel-Liebensteiner Grenze. — 12) Hügel an der Liebensteiner Flurgrenze. 


Crawinkel und Friedrichsanfang. 


193 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


AnderBüchnersrinne!3) | Biechnersrinn 
An der Frankenhainer | Frankenhäner Grenz 


Grenze 
Ueber der Goldgrube 
Im Gründel 
Der Gründelweg 
Unter der Rumpel 
Der Waldweg !%) 


Die Sorge 1%) 

Der Gemeindewald 
Schatzgarten 1) 
Pfützwiese 
Fitzhügel 

Der Petershügel 1%) 
Eichenbühl 

Am Schlundrod 
Das Organistenrod 
Ried 


Namen aus dem 
Ort: 


Die Schulgasse 
Die Pützgasse 
Das Eisfeld 
OÖhrdrufer Gäßchen 
Hintergasse 
Markt 

Quergasse 
Schenkgasse 
Dreiviertheilgasse 
Das Kugelleich 
Das Endeleich 
Die Töpfersgasse 
Das Sich-dich-für 
Müllersgäßchen 
Bachgasse 


In der Goldgruben 
Im Gringel 

Der Gringelwägk 
Unger der Rumpel 
Waldwägk 


De Sor;’ 
Gemänewald 
Schätzgöärden 
Fitzwiäsen 
Fitzheajel 
BiedersSheajel 
Achebühl 
ebs. 
Orjelistrod 
Ried 

ebs. 


Urkundliche Formen 


[?) Der Buchere 1594 
[26] 


Waltstraße 1259 [35a]; 
?] am alten Wege 
1594 [26]; In der 
alten Hölen 1667 [27] 

Am Bauerholz, der 
Münchgraben ge- 
nannt 1667 [27] 


13) Kleines Thal (Grund) nach Liebenstein zu. — 14) Die wichtige Straße Erfurt-Suhl. 
Die schwierige Stelle bei Friedrichsanfang (vor dem Beginn des eigentlichen Hohl- 
weges) heißt die Sorge. — 15) Am Ried, westl. vom Dorf. — 16) N.ö. vom Ort, 


nach Wölfis zu. — 


Nachfolgende urkundliche Namen sind nicht nachweisbar: an Kirchbergen 1594 
[26]; Bittstetterthal 1594 [26]; Der Katzenzegel 1594 [26]; Im Rosenthal 1594 [26] 
Der Silbach 1667; Das Vatterholz am Eisenberge 1667; Hinter der Thielen 1667 


Gerbing, Flurnamen. 


13 


194 Amtsgerichtsbezirk Liebenstein. 


Flur Elgersburg !). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 3) 

Elgersburg #) Burgk, Bargk Adelgeresburth 1139 
(Dobenecker I 1375); 
Ethelgeresberg 1150 
(Dobenecker I 1639); 
Hegeleresburch 1156 
(Dobenecker II 128); 
Etelgeresburg 1157 
(Dobenecker II 151); 

Algersbure 1263 
(Hb. Urk. I 27); Ca- 
strum Eligerspurg, 
Slos Eyligersburg u. 
Eiligersberg 1378 
[39]; Die Elgeßburgk 
1512 [20] 

Der Steiger’) Der Steiher Die burgerstraßen 1512 

Der Heidelberg ®) Hädelbärgk [20] 

Die große Kerbe’) Gruße Karbe 

Die Münchhaide $) Mönchhäde 

Der Körnbach ?) Kärmich 

Die große Wiese 10) Gruße Weäase 

Der Hirtenberg 1!) Hartebargk 

Der schwarze Teich 1?) | ebs. 

Die Alte Lage 13) Ale Löage 

Das Mordthal 14) Murkl 

Teichgarten 15) Deichgörden 

Ochsenlaite 16) Ochsenläde 

Die Viehtreibe 17) Viehdräbe 

Ochsenwiese 18) Ochsenweäse 


1) Literatur: Barwinski, Elgersburg; Brückner I 9, 52ff.; Gelbke II 
2, 42; Lehfeldt XXVI 137; Fr. Regel, Entw. 54ff. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse. Mancherlei Auskunft verdanke ich Herrn 
Lehrer A. Richter (jetzt in Ruhla) und Herrn Postsekretär A. Gabler in Elgersburg. — 
3) Durch freundliche Vermittelung von Herrn Schulrat A. ZeyB (f) gesammelt. — 4) Das 
Dorf ist rings um die Burg und längs des Kohlbaches erbaut. — 5) Der erste Anstieg 
der alten Straße Elgersburg-Ilmenau-Schmücke-Suhl. Nach der Elgersburg (,Burg‘) 
Burgerstraße genannt. Vgl. Fr. Regel 21. — 6) Elgersburger Gemeindewaldung. Der 
Steiger führt über den Heidelberg. — 7) Tal zwischen dem Heidelberg und dem 
Spiegelsberg (v. Witzlebensche Waldung). — 8) N.ö. von Elgersburg, an der Geraer 
Grenze. — 9) L. Zufluß des Kohlbaches. — 10) Nördl. vom Dorf, auf dem 1. Ufer 
des Kohlbaches.. — 11) Anhöhe westl. vom Dorf. — 12) Ehemaliger Teich an der 
Martinröder Grenze, auf dem r. Ufer der „Trockene“. — 13) Felsiger Grat östl. von 
Elgersburg, nach Roda zu. — 14) Das Mordtbal oder Moorthal zwischen der Alten Lage 
und dem Heidelberg. — 15) Wiese am Teichgraben. — 16) Triftweg am nördl. Fuß der 
Mönchhaide, nach Gera zu. — 17) Triftweg auf dem r. Ufer des Mühlgrabens, nach der 
v. Witzlebenschen Waldung zu. — 18) Wiese über dem Neuen Teich sö. von Elgersburg. 


En 


Elgersburg. — Dörrberg. 195 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Scharrwiese 1°) Schöarw &äse 
Rodewiesen 20) Rudeweäsen 
Der Babelsteich ?!) ? 
Der neue Teich ??) Dr naue Deich 


Die Bettelumkehr 2?) | Bättelumkehr 
DasneugerodeteLand®%) | Naubgerudete Läfa)nd 


Das Bornstück ?°) BarnSteck 

Liebensteiner Tisch- |Liebenstäner Deschgut 
gut ?6) 

Schippel ?7) ebs. 

Grieth 28) ebs. 

Schneppgalgen ?°) % 

Galgen 3°) ? 


Flur Dörrberg !). 


Dörrberg ?) 3) Derrbargk (Gegründet 1692) 
Gollacker, unterer und |Gollacker, übrer und 
oberer ®) üngrer 
Eisersrand 5) Eiser$ränd 
Farmersrand €) Farmer$ränd 
Hammeracker ?) ebs. 3% 
Schmelzhüttenwiese®) | Schmelzhetteweasn 
Sieglitz Seglitz 
Schwarzbach °) Schwärzbäch 
Dänswiese 10) Dänsweasn 
19) An der Ilmenauer Straße, östl. vom Dorf. — 20) Am Weg nach Roda. — 


21) Ehemals ein großes Sumpfloch nördl. vom Dorf, am Fuß der Mönchshaide. Der 
„Teich“ wurde 1878 beim Bahnbau zugeschüttet. Mächtige, eisenharte Baumstämme 
fanden sich darin. ‚Aus dem Babelsteich holte der Storch die Elgersburger Kinder.“ 
— 22) Großer Teich n.ö. von E. an der Martinröder Straße. — 23) Gasse in Elgers- 
burg (sö.), durch die der Teichgraben fließt. Dort wohnten früher arme Leute, die 
beim besten Willen für Bettler nichts übrig hatten. Diese kehrten daher bei der 
Gasse um. — 24) Am Hirtenberg. — 25) Zwischen dem Hirtenberg und der Straße 
nach Ilmenau. — 26) Oestl. vom Bornstück, auf dem 1. Ufer des Reichenbach. — 
27) Weg von E. nach dem Körnbachstal abfallend. — 28) Ein Gartengrundstück östl. 
vom Dorf. — 29) Flurstück an der Alten Lage. — 30) Die frühere Gerichtsstätte an 
der Geraer Grenze; jetzt Geraberg. Die Stätte ist noch jetzt gemieden und verrufen. 


1) Literatur: Brückner Il 6, 86; Lehfeldt XXVI 137; Mosch u. Ziller 
265 ff.; Fr. Regel, Entw. 52. 53. Vgl. auch Forstnamen. — 2) Herr Oberförster 
Rich. Ausfeld in Dietharz hatte die Güte, nicht nur die Namen in die Generalkarte 
für mich einzutragen, sondern auch die mundartliche Aussprache dazu zu ergänzen. — 
3) Die „Flur“ Dörrberg besteht aus einem langen Wiesenstreifen längs der Wilden 
Gera, Wiesen im Dörrthal, in der Sieglitz, am Kohlbach, am Metzelbach und einer 
Anzahl Wiesenröder nach dem Geschwendaer Weg zu. — 4) Zwischen dem Dorf und 
dem „Hammer“. — 5) Am unteren Ausgang- des Dörrthals. — 6) Am Fuß des Wals- 
berges. — 7) Dieht unter dem Hammer, zwischen Mühlgraben und Gera. — 8) Am 
unteren Ausgang des Sieglitzgrundes. — 9) R. Zufluß der Gera. — 10) Am Schwarzbach. 


13* 


196 Amtsgerichtsbezirk Liebenstein. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Blochjohn Blochgöaän, übrer und 

üngrer _ 
Rottenswiese 11) Rottensweasn 
Pechhüttenwiese 12) Bachhettewdasn 
Salzwiese 1?) Salzweasn _ 
Zolltafelwiese Zolltawelsweasn 
Zwang Zwank _ 
Eiserswiese 1?) Eiser$weasn 
Dramissel 14) Drämissl 
? Oanswdasn 14) 
Kehlthal Kältthoal 
Metzelbach Mätzelbäch 
Geräum Gereim 
Dörrthal Derrthöal 
Neudorf 5) Naudarf 

Flur Frankenhain !). 

Frankenhain ?) Frankenhahn >) Frankenhain #) 1301 
Das Kirchholz >) Kerchholz (Arnst. Urk. S. 33) 
Thongrube Döengrubn 
Rumpelskopf ®) Dr Rompelskopf 
Rumpelsweg Dr Rompelswägk 
In der Rumpel ®) In der Rompel 
Flößgraben Fließgröaben 
Eisenberg ?) Eisebärgk 
Pfarrwiese ?) Färrweasen 
Am Pfarrland ’) An Färrländ 
Am Vogelheerd ®) An Vählshärd 
Die Mühlleite ?) De Möellädn 
Die Triftäcker De Dreftäcker 


Am Schindanger ?) An Schengänger 


11) Zwischen Schwarzbach und Böhler. — 12) Am Blochjohn. — 13) Am Tragberg. — 
14) Am unteren Ausgang des Kohlthals. — 15) Wüstung; ehemaliges zu Geschwenda 
gehöriges Vorwerk. 

1) Literatur: Brückner II 11, 72; Gelbke Il 2, 47; Lehfeldt XXVI 
148; Fr. Regel, Entw. 52. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, 
Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Für diese Nachweise bin ich Herrn Pfarrer 
Zschetsche zu großem Danke verpflichtet. — 4) Als adliges (v. Witzlebensches) Besitz- 
tum ist Frankenhain nirgends in den Klosterurkunden und Amtsbeschreibungen erwähnt, 
daher fehlen mir sämtliche urkundlichen Belege für die Flurnamen. — 5) Bedeutender 
Holzbestand im Crawinkler Forst zwischen dem Diebsteig und der Klotze. Vgl. Brückner 
77 ff. — 6) Steil abfallende Vorberge; der „Alte Flößgraben“ ist daran hingeleitet. — 
7) Ehemals Eisen-Bergbau. Der Eisenberg, nw. vom Kirchholz, gehört zur Kirche; 
südwärts daran stößt die Pfarrwiese und das Pfarrland. — 8) Jetzt Wiesen unter dem 
Rumpelsberg. Das Recht des Vogelstellens hatten die v. Witzleben. — 9) An der 
Crawinkler Grenze. 


u er ne 


Dörrberg. — Frankenhain. 197 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Unter dem Goßler Weg | Ongern Goßler Wägk 
Im Grafengrund !P) In Gröäfensgrond 
Am Habichtsthal ? 


Die 23 Aecker !!) De drei’'nzwenz’g Aecker 
Die 16 Aecker 1!) De sechz’n Aecker 
An der Straße 11) An der Ströaß 


Entenbühl(Etterbühl)12)| Atterbihl 12) 
Auf dem Schießplatz 13) | Offn Schießplatz 


Die Hasel !#) De Hasel 
Die Gösselswand 15) De Gisselswänd 
In der Gissel 15) In dr Gissel 
Auf dem Gräfenröder | UfnGraweredern Bärgk 
Berg 
Im Wolfsthal 16) In Wolfsdoal 
Sandbach 17) Sandbäch 
Ueber dem Dorf Oebern Dorf 
Lütsche 18) Litscht lutscha u. lutzscha 1378 
Ensebach 1°) Dr Ensebäch [39); Lutzsch 1665 
Am Schloßberg ?) Schloßbärgk [22] 
Am Diebsteig ?!) An Diebsteigk 
Gänserasen Gänseröäsen 
Große Trift De grusse Dreft 
Sommergarten ??) Sommersgöärten 
Eselsweg ??) Easelswägk 
Gingerlingsgasse ?3) Gengerlengsgaß 
Farnacker **) Farmde Äcker 
Batzenflecken ??) ebs. 


Beim Holzapfelbaum >) | Holzapfelbam 


10) Holzbestand, der Kirche gehörig, am Weg nach Gossel. — 11) Ackerland, an der 
Straße nach Liebenstein. — 12) Liegt nach der Liebensteiner Flurgrenze zu; der Name 
„Entenbühl“ (wie ihn die Flurkarte hat) ist im Dorf unbekannt. (Freund). Mitt. von 
Herrn Pfarrer Zschetsche.) Auch Aesebihl genannt; vgl. Flur Gossel. — 13) Acker- 
land n.ö. über dem Dorf. Bedeutung unbekannt. — 14) Flurteil (Ackerland) zwischen 
dem Müllersgrund und dem Dorf. Ein Bach ist nicht mehr vorhanden. — 15) Die Gissel 
entspringt am Kirchholz, fließt durch das Dorf Frankenhain und unter der Gisselswand 
hin; sie versickert im Erdreich. — 16) Wiesengrund sö. vom Dorf; zum Teil Kirchen- 
besitz. — 17) Ackerland vor dem Staatsforst (Windberg) südl. vom Dorf. — 18) Der 
Lütschegrund zieht sich südl. vom Dorf zwischen dem Walsberg und dem Bortzel hinauf. 
Das Dörfchen L. wurde 1864 aufgehoben, weil die Einwohner sämtlich der Wilddieberei 
ergeben waren. Die Mühlstätte, Gartenzäune, einzelne Hofstätten sind noch deutlich 
erkennbar. Lütsche war nach Gräfenroda eingepfarrt. 1665 bestand der „Ort“ aus 
2 Häusern. „Sind Hammerschmiede‘ (Schwarzw. Amtsbeschr.). — 19) L. Zufluß der 
Lütsche. — 20) Forstort nw. vom Dorf, nach Oberhof zu. — 21) Steiler Berg nw. vom 
Dorf. Der „Frankenhainer Steiger‘ läuft über den Diebsteig. — 22) Nicht mehr be- 
kannt. — 23) Flurstück längs der Gissel unter dem Dorf. — 24) Wahrscheinlich: 
Pfarracker; er liegt südl. vom Dorf, nach dem Wolfsthal zu. — 25) Auf dem Kirch- 
berg nördl. vom Dorf, au der Krawinkler Straße. Der Baum ist längst verschwunden. 


198 


Moderne Namen 2) 


Amtsgerichtsbezirk Liebenstein. 


Flur Gehlberg !). 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache ?) 
Gehlberg #) Gahlbärgk 
Haselbrunn 5) Höaäselbrönn 
Am steinigten Hügel |An Stänigen Hüggel 
Sumpfwies Sumpfwies 
Am Schlagthal Schlöethöl 
Präzeptorsgeräum ? 
Die Lehmgrube Lämgrube 
Das Geräum D’s Geremm 
Am Schindershieb SchinderShieb 
Vogelheerdswiese Vögelhärdswies 
Hafergarten Höwergorte 


Becks Garten 

Am Ilmstrich 

An der Forstgrenze 
Hinter den Häusern 
Brandwiese 

Am Brand 

Hinter der Glashütte 
Schoppenwiese 
Teichwiese 
Bornwiese 

Am Hirschstall 
Ochsenweide 

Am ÖOchsenhögk 
Auf dem Ritter 
Der Hecker 
Löffelthal 

Der Geragrund 
Gräfenröder Grund 
Schneekopf 


Becks Gorte 
=) 


Forstgrenz 

ebs. 

Bröändwies 

Der Bröand 

Hinter der Gloshütt’ 
Schopfewies 
Deichwies 
Brönnwies 
Herschstall 
Össenweed 
Ossehögk 

Off den Ritter 

ebs. 

Löffeldoäl 

Der Gehrsche Gründ 
Grafferöder Gründ 
Schneesekopf 


1) Literatur: Brückner I 7, 31; Gelbke II 2, 183; Lehfeldt XXVI 


150f.; Mosch u. Ziller 257 ff.; Fr. Regel, Entw. 54. — 2) Quellen f.d. 
modernen Namen: Flur- und Forstkarte, mündl. Mitt. Vgl. anch Forstnamen. — 
3) Gehlberg ist der einzige gothaische Ort auf der nördl. Gebirgsseite mit Werra-fränkischer 
Mundart. Vgl. L. Hertel, Thüringer Sprachschatz, Weimar 1895, 16. — 4) Gehlberg 
ist eine der modernsten gothaischen Siedelungen. Erst 1641 erhielten Hans Holland und 
David Schmidt (aus Fehrenbach bei Eisfeld) die Erlaubnis zur Errichtung einer Glashütte 
auf dem „Gehlen Berg“. Der Name stammt von der goldgelben Johannisblume (Arnica 
montana L.), die dort sehr verbreitet ist. — 5) Ein interessanter Beweis für das ehe- 
malige Vorkommen des Haselstrauches im höheren Gebirge. Vgl. L. Gerbing, Die 
frühere Verteilung von Laub- und Nadelwald im Thüringerwald, Mitt. d. Ver. f. Erdk. 
z. Halle 1900, 10f. — 

Nach der Neuen Beschr. des Amtes Schwarzwald von 1665 fol. 65 bestand der 
Ort aus „der glashütte, 3 häuser, 1 schneidemühle, back- und brauhaus“. Zwei Glas- 
meister. 


er WA 


Gehlberg. — Gera. 199 


Moderne Namen 


Schmücke 

Die Hölle 
Teufelskreise 
Venetianerbrunn 
Schneetiegel 
Der Kopf 
Lange Rain 


Gera ?) 

Auf dem Bringeberg *) 

Auf dem Geschwendaer 
Berg 

Auf dem breiten Feld 

Im Steingraben 

Der Bornberg 

Die Bornecke 

Im Steinthal 

Bei Arlesberg 


Veitens Ecke 

Im Körnbach ’) 

Unter dem schwarzen 
Stein 

Der schwarze Stein ®) 

Auf dem nassen Acker 

Bei der Schneidemühle 

Im Hünschbach ?) 

Auf der Locke?) 

Die Stocken 

Im neuen Stocken 

Im Geriede?) 

In der Mönchshaide 10) 

Vor der Liebersgasse!!) 

Die Hammerwiesen 1?) 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 
sprache 

Schmück 

Die Höll „ 

Teufelskreies 

Venetianerbrönn 

Schneediegel 

's Köpfle 

Lange Rä 


Flur Gera). 
Gire 3) 
Off’en Brenchebärgk 
Off den Schwängern 
Bärgk 
Uff den bräten Feld 
In Stängröamn 
Bornbärgk 
De Barnecken 
In Ständoal 
Bi Arlesbärgk (oder 
Adelsbärgk od. Stotz- 
huüs) 
Veitensecken 
In Kernbäch e 
Ongern schwärzen Stän 


Gera 1351 (Hb. Urk. 
114); ebs. 1378 [39] 


Schwärze Stän 

ebs. 

Bi der Schneidemeäl 
In Hienschbäch 

Off der Lock 

ebs. " 

In nau’m Stocken 
In K’ried 

In der Menchshäden 
Vär der Liebersgaß 
De Hammerweäsen 


1) Brückner II 12, 45; Gelbke II 2, 53; Lehfeldt XXVI 152; Fr. Regel, 


Entw. 53. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Durch freundliche Vermittelung von Herrn Schulrat Zeyß-Gotha 
gesammelt. — 4) Ackerland nördl. vom Dorf, nach Geschwenda zu. — 5) R. Zufluß 
der Gera. — 6) Fels an der Kieferleite über dem Arlesberger Forsthaus. — 7) Kleiner 
Zufluß (rechts) der Gera oberhalb des Dorfes. — 8) Auf dem Hügel (,„Stocken“) 
zwischen Hünschbach und Körnbach. — 9) Auf dem 1. Körnbachufer. — 10) Hügel 
südl. vom Dorf. — 11) Am östl. Dorfausgang. — 12) Unmittelbar hinter der Nord- 
seite des Dorfes. 


200 


Amtsgerichtsbezirk Liebenstein. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Im untern Garten 
Im obern Garten 


In ongern Göärden 
In obern Göärden 


An der Haide 13) An dr Häde 
Im Mönchthal !#) In Menchsdöäl 
In der Struth ebs. 


Auf dem Galgen !5) 
In der Lehne 

Am Zeilsberg 

Am breiten Weg 
An der Ziegellaite 


Off’en Galgen 

In der Lann 

An Zeilebärgk 
An bräden Wägk 
An der Ziegelä 


Der Öchsenrand ebs. 

Auf dem Häßlichs Ofn Häßlich 
Im Rösersthal Riesersdöal 

Das Junkersholz JonkerSholz 

Der Krautacker ebs. 


Unter dem Dorf 
Im Misselthal 


Ongern Darf 
In Misseldöal 


Ueber der Misselmühle 
Der weiße Stein 

Das Schlossersköpfchen 
Bei den Eichelbäumen 


Eber dr Misselmeal 
Dr wisse Stän 
Schlesser$Skepfchen 
Bi’n Eächelbäm’ 


Die Gera De Gire 


Flur Gossel!). 


Gossel ?) ebs. Guslo1170(Dobenecker 
I 398); Gosla 1301 
(Arnst. Urk. S. 33); 
ebs. 1378 [39]; Goß- 
lau 1594 [26]; Goßla, 
Gossel 1667 (Wach- 
senb. Amtsbeschr.) 
Der Birkistsborn 


1594 [26] 


Das Birkig 
Das Ried 3) 


Birk’g [?] 
Ried 


13) Auf einem Flurplan von Gera von 1642 [21] sind auf der Heide 4 „Hexensäulen‘“ 
[Galgen?] eingezeichnet. — 14) Zwischen Körnbach und Haide. — 15) An der Elgers- 
burger Straße und Grenze. 


1) Literatur: Brückner II 1, 83; Gelbke II 2, 59; Krügelstein, 
Nachr. 53; Lehfeldt XXVI 155. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General- 
karte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Der Ort liegt isoliert auf steiler, baumloser 
Anhöhe. Die Flur ist äußerst steinig, wasserarm (jetzt Hochdruckleitung), von Schluchten 
und trockenen Erosionsfurechen durchzogen. Nach der Wachsenb. Amtsbeschr. (1667) 
mußten die „Einwohner ihre Nahrung meistentheils in der Fremde suchen mit Glas-, 
Drechsler- und Arnstädter Töpfer-Arbeit“. Auch 10 „Heckenbinder und Teichgräber“ 
werden erwähnt. — 3) Nach der Wölfiser Grenze zu. 1667 wird „Eine Brücke im 
Wölfischen Riethe“ erwähnt (fester Damm durch das moorige Land). 


Gera. — Gossel. 


201 


Moderne Namen 


_ Mundartliche Aus- | 


| Urkundliche Formen 


sprache 
Hainsberg #) Hahnsbargk 
Riedsberg Riedsbargk 
Im Buche Im Buüech 
Burglöser Borgkleser De leer 
Im Thal Ba I en elsenthal 
Am Rosenplatz °) Rueseplätz Am Rosenplatz 1594 
[26] 
Am Schweinberge 1487 

Der obere und untere RE | [31]; Am Schweins- 

Schweinberg Hz 5 | berg, Am Schweunß- 
Das Zimmerthal ®) Zimmerdöäl berg 1594 [26] 


Die Dorischaft ’) 

Vor dem Oberthor ®) 
Der Schoßrand 

In der Gemeinde ?) 
Das Braußthal 10) 
Auf dem Schießgrund 
St. Niklas 11) 

Auf der Rose 12) 


De Dortscht 
Vörn Öwerduhr 
Schoßränd 

In der Gemäne 
Das Bruüßd’l 
Ufn Schießgrond 
Sankt Niklas 
Uf der Ruesen 


Im Prausthal 1594 [26] 


Der Tannelberg Dannebargk 

Der Tiefthalsberg Diftelsbargk Im Tieffenthal1594 [26]; 
[?) Der Ortstein im 
Tiefthal 1667 [27] 

Das Dörnfeld ebs. Im Dorrenfelde, Dörn- 


feld 1594 [26]; Das 
Dörnfeld 1667 [27] 


Bei den 3 Kreuzen !!) | Bien ver Kritzchen Der Creuzweg 1667 [27] 
Beim einzelnen Kreuz!!) | Bie den einzelnen Krütz -q Tamnbach 
Vor dem Tambuch Vör dem Damm’ch en 26] a 


Vor der rothen Hütte | Vör de rüethe Hitten | Under derrohten hutten 
1594 [26] 


4) Gleichlaufend mit dem oberen Tambuchgraben. — 5) Steinige Lehde an der Lieben- 
steiner Grenze. — 6) An der Plaueschen Grenze. — 7) Sö. vom Dorf, an der Plaueschen 
Grenze. Wüstung? Ein Brunnen ist noch vorhanden. Soll (nach Lehfeldt) in einem 
Arnstädter Erbzinsbuch 1572 als ‚„Wieste Dorfschaft“ vorkommen. — 8) 1667 werden 
2 Schlagbäume vor dem oberen Thore erwähnt. (Außerdem: an der Niklasgasse, 
Meisterei Schreibergasse und Hirtengasse.) — 9) Sö. vom Dorf, nach Plaue zu. — 
10) Steinige Schlucht nach der Plaueschen Grenze zu. — 11) Großes, rechteckiges 
Grundstück (nach Brückner ungefähr 3 Acker enthaltend); bis 1849 mit Mauer um- 
geben, jetzt teils vom neuen Friedhof, teils von Arbeiterhäuschen eingenommen. Hier 
stand früher ein Cisterzienserinnenkloster (mit Kirche zu St. Nicolas). Am Abstieg 
nach Espenfeld zu (Kalvarienberg?) ist der Flurort „bei den 4 Kreuzen“ (jetzt nur 
noch drei vorhanden). Nach Plaue zu steht das „Einzelne Kreuz“; Brückner erwähnt 
das „Kummer-Creuz‘ vor dem oberen Thore und Lehfeldt das „Tbatenkreuz‘ im Buch. 
— 12) Sw. von St. Niklas. 


202 Amtsgerichtsbezirk Liebenstein. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Tambuchsgraben 13) Dammichsgrond 
Im Hermsthal In Hermsd’] 
Die hohe Laite De höche Liden 
Das Gräfenholz !#) Grämnholz Am Graffenthall 1594 
Die Horst 15) De Horst [26] 
Der Bienstein 16) Beanstän Bienstein 1667 [27] 
Die Ebanotte 17) Abende 


Der Türkengarten oder | Törkensgöärten 
die Türkenländer 18) 


Springwiese 19) Springweasen 

Öchsenwiese Öchsenweasen 

Weinberge 2°) Winbargk [?) Am neuen weinberge 

Vitzland Fitzlänger 1594 [26]; Gottes 

Auf der Eiche Uf der Achen Weinberg 1667 [27] 

Schneidersbrunn ? 

Die Krautgelängen Krütsgelängen 

Der Gollacker ?!) Gölacker 

Das Taubenland Dübeländ 

Die Schatzgrube Schätzgrumn 

Die Christine 22) In der Christine 

Die keilichte Stein- |Bi der kül’ Steritschen | [?] Am Steingraben 1594 
ritschen 2°) [26] 

Der Gründschorf 22) Grinschorf 

Der Aeßebühl ?%) D’s Aßebiehl 

Die Hohe Laite Huche Liden 

Die Hölle 2) De Hell 

Der Schieferstein SchieferSten 


13) Der oberste, schluchtartige Ausläufer des zerklüfteten Kalkthales, das als Jonas- 
oder Götzenthal sw. von Arnstadt beginnt, zwischen Espenfeld und dem Bittstädter 
Löbehen hinzieht und unterhalb des Tambuchs im „Aesebühl“ und Ried ausläuft. — 
14) Zwischen der Espenfelder Straße und dem Horstgrund, nahe der Schwarzburger 
Grenze. — 15) Steiler, steiniger Abhang auf der östl. Seite des Horstgrundes (Tambuchs- 
grabens). — 16) Schroffe Kalkwand auf der Ostseite des Horstgrundes im Grenzwinkel: 
Gossel - Bittstädt-Espenfeld. Hier soll bis vor kurzem noch der Uhu gehorstet haben. 
1667 wird der Bienstein als „Grenzstein zwischen Gossel und Espenfeld‘ bezeichnet. — 
17) Felsige Hochebene auf der gothaisch-schwarzburgischen Grenze, n.ö. von Gossel. — 
18) Hinter den Dorfgärten auf der Nordwestseite des Dorfes. — 19) Am östl. Orts- 
ausgang; das Grundstück soll zu Spielen gedient haben [?]. — 20) Am Bergabhang 
nach Plaue zu. Noch vor 20—30 Jahren waren dort verwilderte Rebenstöcke zu 
finden (mündl. Mitt... — 21) An der Straße nach dem Tiefthalsberg. — 22) Lehde 
an der Liebensteiner Flurgrenze. Die Bedeutung der Namen ist unbekannt. — 
23) Große Steinhaufen nach Crawinkel zu. — 24) Hügel an der Wölfiser Straße über 
dem Tambuchsgraben. — 25) An der Liebensteiner Straße; kein Hohlweg. — 

Nachfolgende urkundliche Namen sind nicht nachweisbar: Am eberschlag 1487 
[26]; Am Schellersholz 1594 [26]; Im mulbergischen grunde 1594 [26]; Uf der Leimen- 
gruben 1594 [26]; Der Schröter Land 1667 [27]. 


ee ee 


Gossel. — Gräfenroda. 


203 


Flur Gräfenroda!). 


M undartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 3) 

Gräfenroda Graberüde villa grefenrod 1302 
(Arnst. Urk. S. 35); 
Grefinrod, Grefen- 
rode 1378 [39] 

Die Gera (Wilde) Gier Gera 1378 [39] 

Das Kirchholz t) Ds hel’ge Holz (oder 

Kärchholz) 


De Schuelweäsen 
Ds Leisebihl 

Ds Leiseflack 
Wolfsdöäl 

An der Wälgäß 
De länge Else 


Die Schulwiese >) 
Der Läusebühl ®) 
Das Läusefleck ®) 
Das Wolfsthal ’?) 
An der Waldgasse ®) 
Die lange Else’) 


Wiesen über dem Dorf 


Die hinteren Burg- 
löser 10) 
Die vorderen Burg- 


Weäsen öbern Darf 
De hengern Borgliser 


De verdern Borgliser 


löser 19) 
Die Burgflecken 10) 
Der Stadel 11) 


De Borgflecken 
Dr Stoädel 


Im Sand 12) Off d’n Sänd 
Das Geschwendaer [Ds Schwenger Döal 
Thal 13) 


Der Kammberg !#) 
Im Pfaffenthal ?5) 


Dr Kammbärgk 
In Fäffedoal 


1) Literatur: Brückner II 6, 65; Gelbke I 2, 63; Krügelstein, Nachr. 
77; Lehfeldt XXVI 158ff.; Fr. Regel, Entw. 52; A. Zeyß, Gräfenroda, Dörr- 
berg u. Lütsche, Bl. f. goth. Gesch. 1897, No. 8 u. 9, und Aus d. Heimath 1897—98, 
34 u. 337. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Diese verdanke ich der Güte des verstorbenen Herrn Schulrat 
A. Zeyß in Gotha. — 4) Das Kirchholz liegt westl. vom Dorf, zwischen dem Lütsche- 
grund und der Flur. — 5) Am Fuße des Kirchbergs. — 6) Anhöhe an der Franken- 
hainer Grenze, nw. vom Dorf. Der Wald wurde dort 1596 gerodet. (Zeyß a. a. ©. 37.) 
— 7) Westl. vom Dorf, zu Seiten der Frankenhainer Straße. — 8) Die Waldgasse ist 
der Weg durch den Geragrund. — 9) Sw. vom Dorf, zwischen der Dörrberger Straße 
und der Gera. — 10) Nördl. vom Dorf, vor dem Gemeindeholz. Auf dem westl. Aus- 
läufer der Liebensteiner Burghöhe. Der Wald wurde hier gleichfalls 1596 nieder- 
gelegt, in 83 „Löser“ geteilt und jedem Haus ein Los (von ungefähr °/, Acker) zu- 
gesprochen, davon jährlich 1 Gr. Erbzins zu entrichten war. (Vollständiger Abdruck 
der Urk. bei Zeyß a. a. O. 137 ff.) — 11) Flurstück, nördl. über dem Dorf. — 
12) Südl. vom Dorf, auf dem l. Geraufer. — 13) Sw. von Gräfenroda, zwischen dem 
Kammberg und dem Weißenstein. — 14) Gräfenroda hat eine Anzahl kleinerer Ge- 
meindehölzer: nördl. vom Ort, an der Liebensteiner Grenze; südl. nach Geschwenda 
zu, am Kammberg und am Weißenstein; die Riedskuppe westwärts, die Gissel nach 
Frankenhain zu und die Alte Lage südl. vom Dorf an der Gera. — 15) Sö. vom Dorf, 
auf dem r. Geraufer. 


204 


Amtsgerichtsbezirk Liebenstein. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Gemeindeholz 14) 
Die Riedländer 1%) 
Im oberen Ried !6) 
Die Riedskuppe 14) 
Die Thalecke 

Im Thal 
Hirtenwiesen 12?) 
Steinwiese 12) 
Blautopfswiesen 17) 
Ochsenwiese 19) 
Frohnwiese 17) 
Mühlwiese 12) 
Rodewiesen 1) 

Das Zunderloch 20) 
Hopfenberg ?) 
Teich beim Dorf 
Die Pfütze 17) 

Der untere Teich 
Alte Lage 14) 

Der rothe Bühl ?2) 
Der Hofstrumpf 17) 
Der weiße Stein 1#) 
Das Bettelholz 23) 
Die Wolfsgrube 2%) 


Kettmannshausen ?) 3) 


Der eckige Garten 
Breite Wiese 
Vatersborn #) 
Marktweg 


Gemäne Holz 
De Riedlänger 
Im öbern Ried 
De Riedskoppen 
De Döaälecken 
In Döäl 

De Härteweäsen 
Stänwääsen 

? 

ÖOchsenweäsen 
Fruhnweäsen 
Mealweäsen 
Rüdeweäsen 

Ds Zennerloch 
(Jetzt unbekannt) 
Dr ebere Dich 
Pfetschen 

Dr öngere Dich 
De äle Löagen 
Rüte Biehl 
Hufstrompf 

Dr wäße Stän 
Ds Bättelholz 
De Wolfsgrumn 


Flur Kettmannshausen !!). 


Kebshusen ?) 

D’r eckige Göärden 
Breiete Wäse 
Voöater$born 
Martwägk 


16) Wiesen unter dem Dorf, längs der Liebensteiner Straße. — 17) Nicht mehr be- 
kannt! Der Name stammt aus den Katasterverzeichnissen. — 18) Große Gemeinde- 
wiese, westl. vom Dorf, auf dem l. Geraufer. — 19) Wiese auf dem 1. Geraufer, nach 
der Herrenmühle (nach Dörrberg) zu. — 20) Land vor dem Dorf, auf der Südseite 
der Frankenhainer Straße. Die Bedeutung des Namens ist unbekannt. — 21) Am 
Wolfsthal, nach Frankenhain zu. Von Hopfenbau nichts bekannt. — 22) Auf dem 
r. Geraufer, am Fuße des Kammberges. — 23) Domänenholz an der Frankenhainer 
Grenze. — 24) An der Frankenhainer Grenze, auf der Südseite der Frankenhainer Straße. 


1) Literatur: Brückner II 8, 84ff.; Gelbke II 2, 88; Lehfeldt XXVI 
164f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. Zu besonderem Dank verpflichtet für Vervollständigung der mundart- 
lichen Aussprache bin ich Herrn Lehrer Paul Müller und Herrn Schultheiß Jahn. 
— 3) Kettmannshausen ist ein echter Rundling. Die Häuser sind mit der Giebelseite 
dem Dorfplatz (Gerichtsplatz) zugewandt. — 4) Quelle, westl. vom Dorf. 


Gräfenroda. — Kettmannshausen. 205 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Der Haderrain >) Häderrand 
Sandgasse ®) Sändgasse 
Eichelrain Echelren 
Der Weinberg ’) Winbärgk 
Am Hanfbaum S) Hanfböm 
Das Schinkig ?) Schenk’g 
Die Muster Mosser 
Der lange Stein Lange Sten 
Webslaite 19) Wäbslite 
Der Pfaffenrand 4) Pfaffenränd 
Der Kirchacker !!) Kerchacker 
Die Lütsche 1?) Leötsche 
Das Rödich 13) Ruid’g 
Jahns Holz Hans Powels Holz 
Bornthai Borndöal 
Der Tiegel Deagel 
Der Melm Mäalm 
Das Beißthal 1%) Bießthal, Büßthal 
Die Kupfergrube Kopfergröabe 
Der Gottliebsberg15) |Der Gottlichsbargk 
Der Mäuseberg !5) Miesebargk 
Der Bühl Biel 
Das Erlich ebs. 
a Ben: 
Gottesholz 
Heidehügel Hedigel 
Mühlberg Mealbargk 
Bachrand Bachränd 
Trebe 1°) ebs. 
Trömpel 17) ebs. 
Rasenweg Röäsenweg 
Tränke 18) ebs. 
Das Ried ’s Rıäd 
Renner 1°) Ränner 
Lehmgrube Leämsgruabe 
Sandgrube Sändlöcher 
Klinge Klenge 
Kammlinge ebs. 


5) Nach dem Reinsberg zu, jetzt verschwunden. — 6) Sandgasse. — 7) Ueber Weinbau 
ist nichts mehr bekannt. — 8) Am Weg nach Neurode; hier stand früher ein großer 
Birnbaum. — 9) Land, nw. vom Dorf. — 10) Ehemals moorige Wiese. — 11) Kirchen- 
land. — 12) Grenzbach zwischen Kettmannshausen und Wipfra; kommt vom Reinsberg 
und fließt in die Wipfra. — 13) Ackerland nördl. vom Dorf. — 14) Nach keinsfeld zu. 
— 15) Ausläufer der Reinsberge. — 16) Früher Trift. — 17) Wiese und Acker. — 
18) Schaftränke; Quelle. — 19) Vor der Separation Raine an der Wipfraer Grenze. 


206 


Amtsgerichtsbezirk Liebenstein. 


Flur Liebenstein!) („Amt Liebenstein“). 


Moderne Namen ?) 


Mundartliche Aus- 
sprache ?) 


Urkundliche Formen 


Liebenstein 

Das hintere Großstück 
Im Steinfelde ®) 

Auf dem Weidebühl ®) 
Die lange Else 
Vorderes Großstück 
Der Luckeborn °) 
Wegacker t) 

An der Laite 

Am Feldweg 

Aufder Wölfiser Höhe) 
Im güldenen Troge ®) 
Der Pfarracker 


Liebe$tän 

's hengere GrolSteck 
Im Stänfälle 

Ufn Wädebühl 

ebs. 

’s värdere GroßSteck 
ebs. 

Wegkäcker 

An der Laiten 
Feldwägk 

Uf der Welfschen Hihe 
Im gilden Drugk 
ebs. 


Lebenstein (Diezil von) 
1358 (Hb. Urk. V 
S. 267); Libenstein 
1378 [39] 


Die Hölle In. der Häll’n 

Die Kupferstraße KopferStröäße 

Hinter dem Ebers- |Hengern Awerschläg 
schlage 

Auf dem großen Berge | Ufn grussen Bärgk 

Zimmerthalsweg Zemmerdöälswägk 

Im Schlampampsgrund | En Schlampampsgrond 

Auf der hinteren Burg®)| Uf der hengern Borgk 

Der Burgweg ®) Dr Borgkwägk 

Die Burg ®) De Borgk 

Der Schädel”) Schädel 

Der Hammerberg ®) Hammerbärgk 

Hammeracker ®) Hammeräcker 

Das Hammerloch 8) ebs. 

Die Salzecke ®) Sälzeck’n 


Die Schwedenschanze ®) | ebs. 


1) Literatur: Brückner II 5, 65ff.; Gelbke II 2, 96ff.; Lehfeldt 
XXVI 166. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Großenteils durch freundl. Vermittelung von Herrn Schulrat 
A. Zeyß (f) in Gotha. — 4) Sämtliche Flurteile unter *) sind steinige Lehden. — 
5) Ohne Quelle; es ist auch unbekannt, ob je eine solche vorhanden war. Der Flur- 
ort liegt auf einem Kalkberg, nw. vom Dorf. — 6) Auf der steilen Kalkhöhe westl. 
und nw. vom Dorf, ganz getrennt von der Witzlebenschen Burg, aber im Zusammen- 
hang mit dem Gebirgszug, der die Alteburg bei Arnstadt trägt. Die „hintere Burg“ 
liegt an der Gräfenrodaer Grenze; daran schließt sich (ostwärts), vom Burgweg 
geteilt, „die Burg“, dann die Schwedenschanze („Salzecke‘“). Letztere, nach Süden 
steil abfallend, im Innern aufgeforstet, ist im Südwesten und Nordosten von nach innen 
und außen schroff einfallenden Wällen begrenzt. Von hier aus soll die tiefer liegende 
Burg belagert worden sein (mündl. Mitt.). — 7) Beforsteter Kalkabhang zwischen der 
hinteren Burg und der Straße nach Gräfenroda. — 8) Am Hammeracker (an der Gera) 
stand früher ein Hammerwerk, zum Rittergut gehörig. 


Liebenstein. 207 


T Mondertlicher Aus | 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der Hahn?) -  |ebs. 
Unterm Hahn Ongern Hahn 
Der Grundweg !) Grondwägk 
Der Beerberg 1!) Bihrbärgk oder Beer- 

bärgk 

Der Ziegenberg Zejebärgk 
Am Wolfensberg 12) An Wolefensbärgk 
Die Aue13) De Owe 
Die lange Wiese De lange Weasen 
Die Spitzwiese 14) De Spetzweasen 
Die Erlenwiese 15) De Erlweasen 
Gemeindewiese Gemänweasen 
Ochsenwiese Ochsenweasen 
Das Ried ebs. 
Der Schulberg 16) Schulbärgk 
Der Gemeindsberg!”) |Dr Gemänebärgk 
In der Sandecke En dr Sändecken 
Auf dem hohen Berg |Ufn Hu-bärgk 
Auf der Stirn Uf dr Stern 


Die lange und kurze) De Drombid’n 
Trompete 18) 

Ueberm Steinkreuz 19) |Ebern Stänkritz 

An der Geschwendaer | An dr Schwängeren 


Straße Stroaß’n 
Der Eichelsee 2°) Dr Achelsie 
Am Lindenberg An Lengebärgk 
Schwemmtümpfel 21) Schwämmdemfel 
Die Keule 22) De Keiln 
Bäckersleite ebs. 
Am Stadel Stöädel 
Das Armeleutehölz- |ebs. 

chen 23) 
Töffelpetersholz 24) Deffelbieder$holz 
Otterbühl ebs. 
Eschthal Äschthöal 


9) Gehölz hinter der gräfl. schwarzburgischen (seit 1434 v. Witzlebenschen) Burg. — 
10) Weg nach Frankenhain und Crawinkel. — 11) Hinter dem Hain, nach Norden zu. 
— 12) An der Plaueschen Grenze. — 13) Unterhalb des Dorfes, an der Gera. — 
14) Läuft spitz zu. — 15) Früher Erlenbusch. — 16) Deputat der Schulkasse. — 
17) Gemeindeeigentum. — 18) Ackerland am Geschwendaer Weg, längs der Gräfen- 
rodaer Grenze. — 19) Großes Steinkreuz ohne Inschrift, am Angelröder Weg. Hier 
soll das Dörfehen Klein-Rippersch (Kl.-Rippersrode) gestanden haben. — 20) Am 
Rippersröder Weg. Der kleine Teich trocknet im Sommer ein. — 21) Feuchte Wiese 
an der Gera. — 22) Langes, schmales Stück Ackerland westl. vom Beerberg. — 23) Ge- 
hörte früher den einzelnen Liebensteiner Bauern; sö. der hinteren Burg. — 24) Sö. 
von der „Burg“. 


208 Amtsgerichtsbezirk Liebenstein. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Namen aus dem 


Ort: 

Burgweg 

Leutegarten 

Hopfengarten 

Schafgarten 

Flur Manebach !}). 

Manebach ?) Maneboch ) Manebach 1378) [39]; 
Ambach %?) 1528 [33]; 
Manbach, Mansbach 
1557 [19] 

Der Freibach 5) ? Die Freybecher 1557 
[19] 

Die Ilm) De Elm Das wasser die Ilme- 

Der Meiersgrund ®) Meier$grond naw 1528 [33] (siehe 

Bornwiese ®) Bornwiesen Forstnamen) 

Bettelmann ®) Bättelmän 


Freibachs-Teiche ®) ? 
Im Manebacher Teich) | ebs. 


1) Literatur: Brückner1I9, 66; GelbkeII 2, 101; Lehfeldt XXVI 177; 

Fr. Regel, Entw. 57. 58. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, 
Forstkarte, Katasterverzeichnisse. — 3) Durch freundliche Vermittelung von Herrn 
Schulrat A. ZeyB (7) gesammelt. — 4) Bei der Seltenheit urkundlicher Notizen über 
Manebach dürften die Aufzeichnungen von 1378 von Interesse sein: „die smyde zeu 
manebach geben 3 @ 6 sch. zinß michael. It. eyn hamer ist do verbund. It. eyn 
hamer meister heinrichs 8 @. It. eyn hamer ist vorwust.“ — 42) Aus einem Briefe 
von Hans Buchs [Amtmann in Ilmenau]: „an den erbarn ... Jacoff Genßlein, cantzler 
zu Schleusingen.“ Ein erwählter Obmann soll entscheiden, „um das wasser die 
Ilmenaw vom eisenhammer zum Ambach an im alten graben, wie zuvor an der 
Sturmheide nabgangen ist .. .“ Außerdem ist a. a. OÖ. die Rede von dem Irrtum 
. . „so sich zwischen dem Ambacher und dem von Ilmenau begeben“. — 
5) „Freibach“ heißt der Oberlauf der Ilm von der Vereinigung der Sperberbäche 
an (unter der Schmücke bis zur Mündung der Längwitz). Hier am Dreiherrenstein 
(zwischen Kl.-Rödel und Hohe Brand) wendet sich das Flüßchen in spitzem Winkel 
von Osten nordwestwärts und nimmt den Namen Ilm an. 1569 [in 19] wird „die 
Freibecher“ „Windische Ilme‘“ genannt. — 6) Seitental der Ilm, zwischen Großer 
Rödel und Wilhelmsleite. Der durchfließende Bach hat keinen Namen. Die Born- 
wiese liegt am oberen Ende des Grundes. — 7) Wiese zwischen Schmücker Straßeund 
Ilm, unter der Wilhelmsleite. — 8) In den Freibächern lagen früher drei Teiche: 
der obere bei der Mündung des Silberbaches, der mittlere unter dem Großen, der 
untere unter dem Kleinen Rödel. 1698 ließ Christoph v. Uetterodt (der Erbauer des 
Geratal-Flößgrabens) zu Bergbauzwecken einen kunstvollen „Berggraben“ ausführen. 
Er nahm den Ausgang beim mittleren Freibachs-Teich, lief hin am Großen Rödel, 
Wilhelmsleite, Hirschkopf, Moosbach, Manebacher Gem.-Waldung, trat auf weimarischen 
Gebiet in die Ilmenauer Stadtwaldung ein und endete in Ilmenau. 1739 brach der 
Damm des Großen Rödelteiches, verflutete Wiesen und Land im Grunde, riß 2 Schneide- 
mühlen, das Schutzhaus des Grabens, den Damm des Zollteiches (unter der Wilhelms- 


N ee 


Liebenstein. — Manebach. 209 


Moderne Namen unlleheägE: | Urkundliche Formen 

sprache 

Der Mosbach ®) Musboch Am Moßelbach 1557 

Postbrücke 10) ebs. [17a fol. 13a]; Muß- 

Manebacher Grund !!) | Manebocher Grond bach 1580 [17a fol. 

Das Steingründchen 12) | Stängröndchen 144a] 

Harzhüttenbach 13) Harzhettenboch Das Schoppekreutz 

Harzhüttengrund 13) Harzhettengrond | 1528 [33]; Schupe- 

Schoppenwiese 14) Schöüppelwiese kreuz 1612 [19 fol. 

Goldhelm %5) ebs. | 125b]; Schoppenwiese 

Unterm Leitweg !) Öngern Laitwäg 17. Jh. [21] 

Lengwitz 17) ebs. 

Wilhelmsleite 18) ebs. Wilhelmsleiten 1545 

[17a fol. 1a]; An der 

Scherselquelle 19) ? Welmersleiten 1557 

Der Schindanger 2°) Schengönger [17a fol. 13a]; Wil- 

Viehtreibe Viehträm mansleiten 1509 [17a 

Der Hirschgrund ?!) Hörschgrond fol. 97 ff.) 

Am Hirschkopf ?!) Hörschkopf Hirßkopf 1557 [17a 

Am Kirchberg ??) Kerchbeargk fol. 13a] 

Die Schulzenthäler ?3) | Scholzedäler 

Harzhüttenkamm 13) Harzhedenkämp 

Berggrabenweg°) Berggramweag 

Am Köhlersberg ?®) Köhlersbeäreg 

Eisenweg >) Eisehuhlen 

Rösewiese 26) Rüsewiesen 


leite) und sämtliche Brücken fort und setzte die Dörfer Manebach und Kammerberg 
und den äußeren Teil von Ilmenau unter Wasser. Bergwerk und Eisenhammer blieben 
seitdem liegen. (Brückner 66 f.) Am 14. Nov. 1844 brach der schon länger undichte 
Damm des „Manebacher Teiches“ (unter dem Mosbach); die Wasserfluten richteten 
großen Schaden an (mündl. Mitt.). — 9) L. Zufluß der Ilm. Entspringt am Forstort 
gleichen Namens; mündet oberhalb Manebach. 1715 legte der gothaische Ober-Berg- 
inspektor F. Heyn in Mosbach ein Silberbergwerk an (Andreas-Grube, Brückner a.a.O. 67). 
— 10) IImbrücke unterhalb des Dorfes, an der Straße nach Ilmenau. — 11) Das Tal 
längs der Ilm oberhalb Manebach. — 12) An der Ilmenauer Grenze, längs der Stadt- 
waldung. — 13) Der Harzhüttenbach, ein 1. Zufluß der Ilm, fließt durch den Harzhütten- 
grund, in dessen oberem Teil (nach der Manebachswand zu) eine Pechhütte steht. — 
14) Wiese an der Ilmenau-Elgersburger Grenze, zum Teil in letzterer Flur gelegen. Von 
einem Kreuz ist nichts mehr bekannt. Vgl. Forstnamen. — 15) Ilmwiese (l. Ufer, über 
dem Dorf), nach der helmartigen Form benannt. — 16) Grenzweg mit der Staatswaldung 
an der Manebachswand. — 17) R. Zufluß der Ilm unterhalb Stützerbach. — 18) Forst- 
ort auf dem 1. Ilmufer, zwischen Großer Rödel und Hirschkopf. — 19) Quelle unter der 
Wilhelmslaite (?). — 20) An der Ilmenauer Grenze. — 21) Tal zwischen dem Hirsch- 
kopf und der Wilhelmsleite. — 22) Der Ostabhang der Manebacher Gemeindewaldung 
(über dem Dorf), an dessen Hang die Kirche liegt. — 23) Seitentälchen von der Schmücker 
Straße nach der Gemeindewaldung (über dem Dorf). — 24) Ein Teil des Berghanges 
über dem Dorf, unter dem Berggraben. — 25) Weg vom Harzhüttengrund (über dem 
Dorf) durch die Gemeindewaldung, an der Ostseite des Mosbach (Berg) hin nach der 
„Burgerstraße‘“ (Ilmenau-Suhl). — 26) Nasse Wiese (früher Flachsrösten?) auf dem 
l. Ilmufer über dem Dorf. 


Gerbing, Flurnamen, 14 


210 Amtsgerichtsbezirk Liebenstein. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Mühlwiese 27) Mihlwiesen 
Frohnwiese 28) Fruhnewiesen 
Doktorswiese ?7) Dokter$wiesen 
Der Krautgarten 2°) Krautgöärten 
Herbstwiese ?7) Herbstwiesen 
Der Rothe Born 3°) Der Rude Börn 
Rödels Teich ®) ebs. 
Zollteich 8) ebs. 
Manebacher Teiche®) |ebs. 
Saadigsäcker °°) ? 
Die Bartspitze 30) % 
Neue Aecker ®l) ? 


Beim Zechenhaus ??) |Steigerotte 
DerNeuhäusler Acker?) | ? 


Zaunäcker ®%) ? 
Webers Wand Weaber$ Ränd 
Die Eller ebs. 

Totenweg °>) Duedenwiesen Die Ehlonden Mer: 
Elenden -Wiese =) ? | 1557 [17a fol. 13a] 
Flur Neurode!). 

Neurode ?) ? Nuwenrod, Nwenrode 

Auf dem Brand 3) ? 1378 [39] 


Im Böttchersgrund Bettnersgrond 
Auf dem Vogelherd Vogelshärdt 


Die lange Laite Lange Liden 

Ober-Teich Awer-Dich 

Kuh-Teich (oder Gänse- | Kieb-Dich 

teich) 

27) Unter der Rösewiese. — 28) Unter dem Dorf an der Ilm, am jetzigen Bahnhof. 
Die Frohnwiese war v. Witzlebisches Eigentum und wurde von den Frohnbauern 
bearbeitet. — 29) Im Harzhüttengrund, Privatländerei. — 30) Die Lage nicht mehr 
bekannt. — 31) Neurodung am Elgersburger Weg. — 32) Das Zechenhaus unter 


dem Berggraben beim Schulzenthal gehörte zur „Langguths-Zeche‘“, einem Kohlen- 
bergwerk, welches Mitte des 18. Jahrh. von Landkammerrat Langguth eingerichtet 
wurde. (Brückner 67; Fr. Regel a. a. ©.) — 33) Rodung an der Gemeindewaldung. 
Die Aecker kamen an Besitzer neuerbauter Häuser. — 34) Ebenfalls Rodung am Rande 
des Gemeindewaldes. Die neuen Aecker wurden mit Zäunen umgeben, zum Schutz 
gegen Wildschaden. Als der Wald zum Teil geschlagen war, kamen die neuen 
Flurteile (nebst dem Holz) an die „36er‘‘, die ursprünglichen Dorfbauern. — 35) Der 
Totenweg führt durch den Wald nach Gera, wo die Mutterkirche war und wo die 
Toten beerdigt wurden. — 36) Die Elendenwiese liegt zwischen dem mittleren und 
unteren „Freibachsteich“ an der Grenze; der Grund der Namenführung ist ver- 
gessen, ebenso weiß niemand mehr etwas von der „Elenden-Mühle‘. 

1) Literatur: Brückner IIL1, 75; Gelbke II 2, 113£.; Lehfeldt XXVI 
178. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) An 
der Wipfraer Grenze. 


Manebach. — Neurode. — Rippersroda. 211 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 
sprache 


Auf dem Häfßlich #) Häßlich 


Kleine Laite Klene Leden 
Die dürre Wiese Derre Wiäsen 
Der große Eichelsee |) _ 

oder Egelsee °) Achelsie 
Der kleine Eichelsee s 
Auf dem Stocken Ufn Stocken 


Am Bücheloher Wege |Bücheloher Wägk 
Auf dem Rödchen ®) Ufn Redchen 

Im Loh”) Luhe 

Auf dem Sandberg Sändbärgk 

Auf dem Gestadig Ufn Städ’g 


Mühlberg Millbärgk 

Engerts Garten Engerts Göärden 

Lohwiesen Luhwiäsen 

Der Lohbach S) Lühebäch 

Schieferhofsgarten ? 

Auf dem unteren Bühl- | Ungern BielSteck 
stück 

Im Eichholz °) Echholz 

Martinslaite 10) Merdslide 

Wasserlaite 11) Waschlide 

Sandgebreite Sändsbrede 

Der Schindanger Schinganger 

Auf der Rinne 1?) Uf der Rinne 

Die Wipfra ebs. 


Flur Rippersroda!). 


Rippersroda ?) ®) Ripp'sch oder Rip- |Rippers, Ruppers 1557 
persch ®) [19] 
4) Jetzt Ackerland; nach Wipfra zu. — 5) Die Flur Neurode ist reich an Teichen ; 


der große Eichelsee (nahe der Bücheloher Grenze) ist der größte derselben. — 6) Am 
Westabhange des bewaldeten Sandberges. Das Rödcehen ist erst 1877 abgetrieben 
worden. — 7) Am Sandberg; an der Wüstenbehringer Grenze; „Im Loh“ heißt auch 
ein Flurteil über dem Lohbach, sö. vom Dorf. — 8) R. Zufluß der Wipfra, entspringt 
im Böttchersgrund (nicht am Sandberg!) und fließt durch die Lohwiesen. — 9) Eichen- 
Buschholz am 1. Wipfraufer. — 10) Am Sandberg, nach Traßdorf zu. — 11) Wiesen- 
grund am Sandberg. — 12) Oestl. vom Dorf, unter dem Sandberg. 

1) Literatur: Brückner II 5, 76; GelbkeII 2, 122; Lehfeldt XXVI 
182f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte. — 3) Herr Schulrat 
Fritsch in Arnstadt hatte die Güte, die Namen an Ort und Stelle in die Mundart 
zu übertragen. Ebenso verdanke ich Herrn Lehrer Richter, früher in Martinroda, eine 
Anzahl mundartlicher Angaben und sonstige wertvolle Auskunft über Flurverhältnisse. 
— 4) Rippersroda ist ein Platzdorf; die Schwemme ist mitten im Ort auf dem freien 
Platz. Vor der Separation war eine Art Gütereinteilung in der Flur (Hagenhufen?). 
Noch jetzt sind diese Güter zum Teil von den alten Wegen begrenzt. Die Flur ist 
steinig und vielfach unfruchtbar. 


14* 


212 


Amtsgerichtsbezirk Liebenstein. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Ueber dem Mühlgraben | Mihlgröäben 
Ueber dem Thomas- | Domenholz 

holz 5) 

Der Thomasberg ) Dümsbärgk 
Das Schlangenthal Schlangendöäl 
Der Lindenberg ®) Lingebärgk 
Das himmlische Thal |Das hümmje Dal 
Die Tilleländer Dollelänger 
Das Frisch ?) Früsch 
Die Katzenwiesen Die Katzenwesen 
Das Fallthor ®) Falldür 
Die Schmidtwiese Schmädtswesen 
Auf dem Sand Ufn Sänd 
Der Geiersberg ?) Geiersbärgk 


Unter dem Schulgarten 
Das Bäumchen 


Ungern Schulgöar’n 
Ufm Bämchn 


Das Kirchholz 1°) Kärchholz 

Der Gemeindeacker Gemäneacker 

Das Melm Malm 

Holzweg Holzwägk 

Die Teichgelängen Dechgeläng’ 

Der Schlims 1!) Schlems 

Die Pfaffenäcker 1?) ebs. 

Ueberdem breiten Baum | Achter’n breten Böm 
Die Katzengelängen ebs. 


Das Melchiorthal 
Die Liengelängen 
Unterden Salzländern3) 
Ueber der Gemeinde- 
laite 
Beim spitzigen Baum 
Beim Angelröder Berg 
Das Kugelleich 1#) 


Milcherädelle oder -dalle 
Der Liendrift 
Sälzlänger 

Gemäne Läde 


Beim Spetz’gen Böm 
? 


Kubbel-Löch, Kabbel- 
Lech oder Kaulech 


Ueber dem Lerchen- | Lärchhäegel 
hügel 
Das Sümpfchen !°) ebs. 


Die neun Gruben 


De nein Grum’n 


5) Nw. über dem Dorf; Bauerneigentum. — 6) Früher mit einzelnen Linden bestanden; 
n.ö. vom Dorf. — 7) Tiefgründiger Boden. — 8) An der Straße Rippersroda-Plaue. — 
9) N.ö. vom Dorf, an der Schwarzburg-Sondershäuser Grenze. — 10) Früher Eichen- 
waldung mit Buschunterholz. — 11) Naßkalter Boden nach der Neusisser Grenze zu. — 
12) Jetzt nicht mehr Pfarrland ; ob früher, ist unbekannt. — 13) Jetzt trockenes Land. 
— 14) Flaches Land, im Südwesten, nach Liebenstein zu. — 15) Jetzt fast trockenes 
Ackerland; Kalkboden. 


Rippersroda. — Traßdorf. 


213 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Ueber der Angelröder |Ewer dr Angelreder 


Kirche . Kirche 
Das Oberried Übberried 
Der Eselsweg !*) Eselswägk 
Die Schmidtsgasse Schmedtsgässe 
Das krumme Stück ebs. 
Die Boßecke 17) Bösecke 
Das breite Stück Bräte Stäck 
Der lange Grund Langgrund 


Die Schenkstelle 
Der Gemeindeberg 


De Schenkslänne 
Gemäne Bärgk 


Namen aus dem 


Ort: 
Die eiserne Kuh 


Der Hirschgarten 
Flur Traßdorf!). 


Traßdorf 2) ebs. Traisdorff®), Traysdorff, 


Der Sandberg ®) Sänbärgk Traystorf 1378 [39] 
Die Schmeergrube®) |Schmärgrube 

Der Pelzacker 5) ebs. 

Im Lämmerloch ebs. 

Die Bolunze ®) ebs. 


Das obere Starkfeld 7) | ebs. 

Hinter dem Berge Hingern Bärgk 

In Gärten ®) ebs. 

Auf der Schumpel?) |Uf der Schumpel 
Das untere Starkfeld ”)|Das ungere Starkfeld 


16) Der Eselsweg führte von Rippersroda nach dem Langen Grund zu (Liebenstein). — 
17) Alter Weg nach Plaue; früher sehr sumpfig, teilweise Wasserlauf. 


1) Literatur: Brückner III 1, 85; Lehfeldt XXVI 183 ff. — 2) Quellen 
f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. Dankbar gedenke ich der genauen 
Auskunft über Dorf- und Flurverhältnisse, die ich in der Familie des Herrn Schultheiß 
Hartung erhielt, besonders auch der Mitteilungen aus dem Erinnerungsschatze der 
91-jährigen Frau Rosenberg. — 3) Dobenecker I 964 (1079—1089) wird neben 
„Velingen“ (Willingen) ein Tusdorf genannt; ich halte dies aber — mit Rein — 
für Dosdorf zwischen Arnstadt und Plaue. Auch das Zinsregister von 1378 erwähnt, 
gesondert von den Zinsabgaben von ‚„Traystorf“, ein ‚„Tastorff“, das wohl mit obigem 
„Tusdorf‘‘ identisch ist. Nach Brückner (a. a. OÖ. 85) soll Traßdorf früher „Tragsdorff‘“ 
geheißen haben; es ist dies wahrscheinlich auf die falsche Lesart von „Traysdorf“ 
als Tragsdorf zurückzuführen. Die darauf bezügliche Volksetymologie s. unten. — 
4) Nach Neurode zu. — 5) Ganz dürres Land am Sandberg. — 6) Slavisch?! — 
7) Nach Ober-Willingen zu. — 8) Hier soll das „Alte Dorf‘ gestanden haben, das 
später auf den Hügel der jetzigen Siedelung ‚getragen‘ wurde; daher Tragsdorf (!). — 
9) An der Oberwillinger Straße. 


214 


Amtsgerichtsbezirk Liebenstein. — OÖhrdruf. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- | yrkundliche Formen 


Vor den Stocken !?) 


Vern Stocken 


sprache 
In Dallen 1°) In Dällen 
Am Berge Am Bärgk 
Kümmelwiese Kümmelwiäsen 
Der lange Striemen 1) | ebs. 
An der Mittelstraße 1?) | Medelströß 
Der Melm 13) Malm 
Die Fitzwiese 14) Fitzweäsen 
Der Anger 15) ebs. 
Die Butscht 1%) ebs. 
Gemeinde-Teich Gemeindich 
Linsenteich Linsendich 
Gestöckicht 17) Ufn Gesteckig 


Der Kesselgrund 18) 
Das Bornholz 18) 
Fuchsrand 

Das lange Thal 
Das Pferchstück 1?) 
Der Pfannacker 
Der Haderacker 
Der Pfaffenacker 
Der kleine Hälter 


Kesselgrond 
ebs. 
Föchsränd 
Länge Doal 
FerchStick 
ebs. 
Häderländ 
ebs. 

Hähler 


Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Dietharz ?) 3) 


Flur Dietharz !). 


Dieter$ Ditharz 1246); Dit- 
hardis 1265°); Dit- 


harts 13336); Dit- 


10) Im Starkfeld. — 11) Jetzt Acker, früher wohl Feldweg. — 12) Trift nach Willingen 
hin. — 13) Sandacker. — 14) Jetzt entwässert. — 15) Wiese sö. vom Dorf. — 16) Acker- 
land an der Griesheimer Grenze. — 17) Ackerland zwischen der Straße nach Gehren 
und der nach Bücheloh. — 18) Wald an der Schwarzburger Grenze, am „Waldholz“. — 
19) Schafhut auf der Ostseite des Dorfes. 


1) Literatur: Brückner III 7, 76; O. Fleischhauer, Aus Tambachs Ver- 
gangenheit, Goth. Tageblatt 1883, No. 5. 11. 75; Gelbke II 1, 513; F. Hering, 
Tambach in Thüringen, Friedrichroda 1903; Lehfeldt XXVI 15ff.; Fr. Regel, 
Entwickl. d. Ortschaften, 46. Vgl. auch Forstnamen. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Das Dorf ist am Zu- 
sammenfluß der Apfelstädt und des Schmalwassers, längs der alten Frankenstraße an- 
gelegt. — 4) Aus: Priv. composicionis inter monasterium nostrum et cives de Seberg, 
StA. Gotha, Schwarzes Georgenth. Kopialb. fol. 165% b, — 5) Aus: Priv. Herm. 
comitis de Henneberg de quibusdam finibus curiae Waldinuels, Schwarzes Georgenth. 
Kopialb. StA. Gotha fol. 1266. — 6) Aus: Ltr. Heinrieus Hermannus de Baldestete, 
StA. Gotha, Georgenth. Or.-Urk. QQ Id 129%: „super castrum quondam Valkenstein 
cum suis pertinentiis ... sitis in villa Ditharts.“ 


Traßdorf. — Dietharz. — Georgenthal. 215 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
terichs 15127) [20]; 
Ditters 1657 [16] 
Im Gunzbach 5) Gunsebach 
Am Vitzerod Vetzerod 
Am Rodebach Ruedebäch 


Am Zielbaum °) ° 
Am vordern Galberg1P)| An vorder Galbärgk 


Die Anspannswiese 1!) | AnspänSwiäsen 


Am Zollstock 1?) ? 

Am Steinweg An Stenwägk 
DerSchmalwassergrund | Schmalwassergrond 
Am Kirchberg Kerchbärgk 

Am Finkennest 13) Finkennast 
Ochsenwiese 1%) Ochsenwiäsen 

Die Pfaffeneller 15) ? 

Der alte Teich 16) ? 


Flur Georgenthal}). 


Georgenthal ?) ®) Jerredoal ?) 1. Erste Gründung auf 
dem Georgenberge 
(Georgs-Land): Asol- 
veroth 1143 (Doben- 


7) Aus: Schwartzwaldischer straßen, forthe usw. vergnickung, 1512, StA. Gotha Y III 2e, 
— 8) Wiesengrund n.ö. von Dietharz. Ein kleiner Bach, r. Zufluß der Apfelstädt, fließt 
durch das Tal. — 9) Grundstück vor dem Galberg, in der Schußlinie des ehemaligen 
Tambacher Schützenhofes. — 10) Ehemalige Gerichtsstätte. Ein „Armesünderweg“ 
führt‘ an der Nordostseite des Hügels hinauf. — 11) Unter dem Kirchberg. Hier 
sollen die Fuhrleute früher Vorspann genommen haben zum Aufstieg. — 12) Am 
„Zollstock“ soll die Straßen-Zolleinnahme gewesen sein. — 13) Eine Wiese vor dem 
Stauweiher. — 14) Gemeindeland. — 15) Land neben dem Friedhof; Pfarrdeputat. — 
16) Wiese seit Anfang des 19. Jahrh. 

1) Literatur: P. Baetheke, Die Gründung des Kl. Georgenthal, Heimatsbl. 
Heft I 1—19; ders., Die Ruinen vom Kloster St. Georgenthal, Thür. Monatsbl. 9. Jahrg. 
1901, 1—4; Brückner II 4, 5ff.; Gelbke I 1, 539; Lehfeldt XXVI 23ff.; 
Fr. Regel, Entw. 38f.; Rudolphi, Gotha dipl. II 244 ff.; H. Stiehler, Kl. u. 
Ort Georgenthal, 1891; Stark, Zeitschr. f. Thür. Gesch. I 299 ff. — 2) Quellen 
f. d. modernen Namen: Generalkarte; Spätzel, Topographische Karte von Georgen- 
thal und Umgebung; mündl. Mitt. Vgl. auch Forstnamen. — 3) Die mundartliche 
Aussprache verdanke ich Herrn Lorenz Köllner in Georgenthal. — 4) Was schon 
Mosch u. Ziller (a. a. ©. 200) für 1813 erwähnen, gilt ziemlich uneingeschränkt 
noch für heute: „eine eigentliche Flur hat der Ort nicht, nur 109'/, Ack. Berg- 
land, 102!/, Ack. Grummetwiesen, 77°/, Ack. Jakobswiesen. Das Vorwerk hat 171 Ack. 
Land und 142!/, Ack. Grummetwiesen — alles auf Nauendorfer Flur, nur eine 
Wiese von 4 Ack. bei Georgenthal.“ Die Amtsbeschreibungen des 17. Jahrh. geben 
wohl den „Ackerbau“, den „Wiesenwachs“, die „Teiche‘“ usw. des Vorwerks genau 
an; es ist aber selten bestimmt nachzuweisen, zu welcher Flur die Grundstücke jetzt 
gehören. Herr Pfarrer Baetheke in Georgenthal hatte die Liebenswürdigkeit, mir über 
mancherlei streitige Punkte Aufklärung zu geben. 


216 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Mundartliche Ana 
sprache 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


ecker 11459); Asolue- 
roth 1152 (Doben- 
ecker II32); Hasolde- 
roth 1153 (Doben- 
ecker II 40); Cella 
Asolverod 1170 (Do- 
benecker II 415); 
Grangia Asolverod 
1189 (Dobenecker II 
835). 
2. In monte Sti. Georgii 
(Dobenecker II 32); 
Im Tambacher Grund |In Dammschen Grond| Mons s. Georgii (Do- 


Brückenwiese 5) Breckweisen benecker II 54). 
Die Pflegebrücke ®) De Breck 3. Jurginthal 1347 (L. 
Krebswiese ?) Krebsweisen u. B. S. 272 N. 49); 
Mühlteich, Großer und |Mölledich, Grusse und| Jurgentail 1350 (ebd. 
Kleiner 3) Kleine S. 287); Jurgintal, 
Uetterodts Garten?) |Uetterod’s Göärden Jorental, Tal sancti 
Waizens Garten?) ? Georgy 1378 [39] 
Der Hammerteich 1%) | Hammerdich Hammerteich 1557 [19] 
Der alte Hammer!P) |Ufn Hammer 
Die Harzwiese 1!) Höärzwesen 
Das Brauseloch Brüsloch 


Der Hopfenberg 1?) Hopfebärgk 
Der Klostergarten 13) | Kluestergöarden 


g 


5) Im Apfelstädtgrund, am Fuße des „Knie“; nach der Pflegebrücke benannt, die hier 
über die Apfelstädt führte. — 6) Apfelstädtbrücke am Südende der Flur, nach Tambach 
zu. Diese Brücke mußte von sämtlichen Ortschaften der Pflege Georgenthal erhalten 
werden. (F. Hering, Tambach im Thüringerwald, 1902, 67.) Neben der Brücke, 
an der Hammerwand, stand ein Eisenhammer (,„Kreuzhammer“, jetzt Schlöffels Mühle). 
Brückner 33f. und Mosch u. Ziller 199. 1665 [14, S. 90]: „In anno 1658 hat die Herschaft 
gegen den steinern Creuz unterm Knie einen neuen hammer bauen lassen ... ist 
itzo verpacket und es wird wochentlich 3 fl. packzins entrichtet.“ Ein weiterer Hammer 
soll an der Apfelstädt an der Ostseite hinter der Klostermauer (,„Gehaaksmauer“), un- 
mittelbar an der Nauendorfer Grenze gestanden haben. Tiefe Einschnitte, steile Hügel 
weisen auf alte Bautätigkeit hin; auch sollen dort Schlackenhalden gefunden worden 
sein. Die große angrenzende Wiese in Nauendorfer Flur heißt die Hammerwiese,. — 
7) Große Wiese auf dem r. Apfelstädtufer südl. vom Teiler. — 8) Am Fuß vom 
Mühlhög, am Eingang zum Romeisengrund (17. Jahrh. Asmusgründlein). — 9) Jetzt 
Wiesen n.ö. vom Mühlteich. — 10) N.ö. vom Mühlteich, beim jetzigen Schützenhof. 
Hier stand bis 1757 ein Eisenhammer (Brückner 34). — 11) Unterhalb des Harzloches 
am Ziegelberg.. — 12) Nicht zu verwechseln mit der Wüstung Hopfgarten (s. Flur 
Nauendorf). Hopfenbau wurde noch im 17. Jahrh. im Hohen Garten (innerhalb der 
Ringmauer des Amtsgartens und am Marstall) gebaut. (Georgenth. Amtsb 1665 8.77.) — 
13) Innerhalb der Klostermauer weist Baetheke (Die Ruinen, 2u.3) sieben Teiche 
nach: das teichlein beim thorhause, das Mittelteichlein, das Hinterteichlein, das Trenk- 


Georgenthal. — Gräfenhain. 7 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Der Biengarten oder |? Der Biegarten 1643 [14 
Pimpinellengarten 1%) fol. 117 ff.]; Bien- 
Das Gehaak Gehök garten 1647 [15] 
Die Apfelstädt Apfelstädt 
Der Theiler 5) ’s Wehr Schweinbach 1647 [14]; 
Der Schweinbach 1%) |Schwimmich Schwimbach 1647 
15 
Waschblauel 17) Batschblewel a 1643 [14 
fol. 118); Wasch- 
blauel 1647 [14] 
Der Hagenbach oder | Schloßborn Hagenbach 1143 (Do- 
Schloßbrunnen 1) benecker I 1459); 


Haginbach 1152 (Do- 
benecker II32); Hain- 
bach 1168 (Doben- 
ecker II 361); Ha- 
ghenbac 1209 (Do- 
benecker II 1411) 


Flur Gräfenhain !). 


Gräfenhain ?) ®) Gräfenhän °) Greuenhayn 1230 und 
1292 [35a fol. 60]; 
Greuynhayn 1230 
[35a fol. 61]; Greffen- 
hayn 1643—1644 5); 
Gräfenhain 1665 [15] 


Die große Ringnellen ®) | Grüeße Renknelle Rinkenellern 1643 [14]; 
Die lange Else ?) ebs. Ringnellen 1665 [17] 
Die Querstummel QuärStommel 

teichlein — 1572 [in 342] erwähnt als: „der willenteich im eloster‘‘ —, das „neben 


dem Judenhut‘“, das ‚obere teichlein bei der mauer‘“ und ein Teich west]. von der 
Kirche. — 14) Der Biengarten lag nördl. von der Abteikirche. (Baetheke, Ruinen 18.) 
— 15) Die Stelle oberhalb Georgenthal, wo ein Teil der Apfelstädt abgeleitet wird in 
den Flößgraben, der sich später mit dem Leinakanal vereinigt. — 16) Hagen- oder 
Hainbach (von der Haingrube) und Schweinebach münden unterhalb Georgenthal in 
die Apfelstädt. — 17) Gehölz sö. vom Dorf an der Nauendorfer Grenze. 


1) Literatur: Brückner I5, 91; Gelbke II 1, 547; Lehfeldt XXVI 43ff.; 
Mosch u. Ziller 215ff.; Fr. Regel, Entw. 47. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Für Uebermittelung 
der mundartlichen Aussprache bin ich Herrn Pfarrer Hörcehner zu Dank ver- 
bunden. — 4) Gräfenhain ist ein nordost-südwestl., längs der Steigerstraße gebautes, 
zweizeiliges Straßendorf. Die eigentliche Flur ist unbedeutend; doch besitzt die Ge- 
meinde, südl. ans Dorf grenzend, eine wertvolle Holzung. — 5) Aus: Amt Georgen-- 
thal, MinA. Gotha Dep. IVa, Kap. 3, No. 1. — 6) Ehemals feuchte Wiese; an das 
Grundstück gleichen Namens in Nauendorfer Flur grenzend. — 7) Neben dem vorigen 
Flurteil. 


218 


Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Der Reutersweg ®) Reuteröwägk Am Reutersweg 1665 
Am Schieferstein Schöfferstein [17] 
An der Windebühl?) | Wöngebühl 
Die Wonne?) ebs. 
Gallacker 10) ebs. 
Der Hambach 1!) Hämich 
Bei der Heiligen Hölge Weäsen 
Wiese 12) 
Gemeinde-Garten Gemeingöärden 
Hinter den Gärten Höngern Garden 
Die Vorderheide Vörderhäde 
Die Krautheide 13) Krüthäde 
Das Thiementhal 1%) | Diemedöäal 
Die Hinterheide Hingerhäd 
Das Druidenthal !#) Drüdendöäl 
Der Kalkhög Kalkhögk 
Das Gemeindeholz !#) | Gemeinhölz GräfenhainerGemeinde- 
Sandthal Sanddöal holz 1647 [15] 
Die Steigerstraße 15) Steierätröaß Meinoldestrazen, Or- 
dorfsteiger 1168 (Do- 
benecker II 361); 
Ziegelberg 16) Ziegelbärgk Gräfenhainer Steiger 
Gabelthal Gafeldoal 1647 [15] 
Kirchenholz oder Kerchenhölz Pfarrholz 1643 
Heiligenberg !?) THoizebärak Heiligenholz 1643 
Hirtenwiese Herdeweäsen 
Gänserasen Gänseröäsen 
Schindshölzchen Schöngshölzchen 
Erlwiesen Arlweäsen 
Schindsweg Schöngswägk 
Die obere und untere |Öber$te und öngeräte 
Rinne 18) Rönn 
Die langen Stücken De langen Stöcker 
8) Grenzweg zwischen Gräfenhain und Ohrdruf (nördl. Grenze). — 9) Wiesenland 


nach Ohrdruf zu; es wird von der „Wonne‘“, einem kleinen Zufluß der Ohra, durch- 
flossen. — 10) Wiese nach Nauendorf zu. Ueber einen ehemaligen Gerichtsplatz ist 
nichts bekannt. — 11) Grenzbach zwischen Gräfenhain und Nauendorf. — 12) Westl, 
vom Dorf; sie gehört zur Schule. — 13) Zwischen Vorder- und Hinterheide. Gräfen- 
hain war früher bekannt wegen bedeutenden Krautbauens (Mosch u. Ziller 216). — 
134) Quelliges Tal zwischen Vorder- und Hinterheide, sw. vom Dorf. — 14) Am Süd- 
abhang der Hinterheide. — 14%) Das Gemeindeholz umfaßt „444'/, Acker 47 Ruthen“ 
(Mosch u. Ziller 216). — 15) Wohl einer der ältesten Uebergänge des Thüringerwaldes 
von Öhrdruf nach dem Werrathal. Vgl. Fr. Regel 18. — 16) Der südlichste Teil 
des Gemeindewaldes. — 17) Der Heilige Berg gehört zum Kirchholz. — 18) Oestl. 
vom Dorf, an der Ohrdrufer Flurgrenze. 


Gräfenhain. — Heerda. 


219 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Im See 1°) 
Auf dem Fackacker 


Am dreckigen Acker 2°) 


Das Geschling ?!) 
Die Rösewiese 
Heck wiese ??) 


ÖOhrdrufer Weg 


Heerda ?) 

Kellerei 

Die kurzen Sotteln #) 
Die langen Sotteln #) 
Mühlberger Spitze 
Der Pfaffgraben 5) 
Die lange Else 

Das Häßlich ®) 

Das Heidehügelfeld 


Das Hangstück 
Die Hanglaite 
Das Gründchen 
Schloßwiese 
Brauhaussand 
Molkenbrunn 

Der lange Erdfall 
Das runde Loch 


Im Sie 

Ofn Fackacker 

An dreckigten Acker 
Der Schlöng 
Riesenweäse 
Heckweäsen 


Orderscher Wägk 


Fiur Heerda!) (Rittergut). 
Herde 


Här 3) 

Kellerie 

De korzen Sotteln 

De lange Sotteln 

Melbersche Spitzen 

Fäffgräm’n 

ebs. 

Das Hässelchen 

Vor’n mitteln Heidefeld 
(Heideheagel) 

Das Hangsteck 

De Hangleit 

Das Grünkchen 


Schloßwiäsen 
p) 


Melkekorn 
ebs. 
Das ronde Loch 


Im See 1665 [17, Grenz- 


beschr.] 


Das Geschling1665 [17] 
Heilige Hecke 


oder 
Freudenbusch 1665 
[17] 


Straße, so von Gräfen- 


hain nach Öhrdruf 
geht, 1665 [17] 


1143 (Doben- 
ecker11459); grangia 
Herde 1189 (Doben- 
ecker II 835); Der 
Hoff zcu Herde „ist 
der monchene zcu 
Jorintal“ 1378 [39]; 
Herdau und Herde 
1525 (StA. Gotha, 
Bericht der Seque- 
stratoren QQ IlIh. 4) 


19) Nasse Wiese n.ö. vom Dorf, an der Ohrdrufer Grenze. — 20) Wohl dreieckiger 
Acker, der Form nach; doch kann der Name auch von der sumpfigen Beschaffenheit 
herrühren. — 21) Wiese nördl. vom Dorf, an der Ohrdrufer Grenze. — 22) In den 
Grenzbeschreibungen (Ohrdruf-Georgenthal) von 1643 und 1665 ist die Reihenfolge der 
Flurnamen von Süden nach Norden und Westen, wie folgt: „Gräfenhainer Feld; im 
See; am Haderbusch (wohl beim Fackacker); Ohrdrufer Weg; Heilige Hecke oder 
Freudenbusch (am Ohrdrufer Weg); ‚der Gerichtsstein, wo die Gefangenen einander 
geliefert werden‘; Nauendorf’sche schäferei; im Geschling; Pfarrwiese; am Reutersweg; 
Ohrdrufer Wiese; Ringnellen.“ Hier beginnt die Nauendorfer Grenze. 


1) Literatur: Brückner I 3, 227f.; Krügelstein, Nachr. 51. 52. 323. 
612; Lehfeldt XXVI 47 ff. Seit 1907 gehört die Flur zum Gebiet des Truppen- 
übungsplatzes. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Karte des goth. Katasteramtes. 
— 3) Das Verzeichnis der mundartlichen Aussprache verdanke ich Herrn Öberförster 
R. Ausfeld, früher in Wölfis. — 4) Ackerland nach der Mühlberger Grenze zu. — 
5) Mündet unterhalb Heerda in den Hoppach; bildet teilweise die Grenze zwischen 
Ohrdruf und Heerda. — 6) Wäldcehen am 1. Ufer des Pfaffengrabens. 


220 


Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Moderne Namen 


Mundartliche "Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Der Hardtteich ?) 
Die Hardtwiese 
Hardt 

Stockwiese 
Backhausstück 
Kleine See 

Das Seestück 
Große See 10) 
Kesselstück 
Steinspitze 

Das Hamichstück 
Hamichwiese 

Bei der Sandgrube 
Der Hühnerberg 
Hopfenberg 

Die hundert Aecker 
Birkig 

Schlüssel 

Der alte Steinbruch 
Tambuchslehne 
Das Schlüsselfeld 


Der Hu(a)rdt-Tich 
D’ Hu(a)rdtwiäsen 
D’ Hu(a)rdt 
Stockwiäsen 
Backs$pitzen 
Kläne Sie 

Das Siesteck 

De gruße Sie 
Kesselsteck 

Die Steenspitzen 
Das Hamichsteck 
Hamichswiäsen 
Bie der Sändgrum’n 
Hänerbärgk 

p) 


Honnert Acker 
Bärkg 

Schlessel 

Der ahle Stänbruch 
Tammichslahn 
Schlesselfeld 


Flur Herrenhof '!). 


[?) dy billingishart ®) 
1370 [35a fol. 71a]; 


die monche hart 
1543 °) [7] 


Im untern Hambach !}), 
Im obern Hambach 
1543 [7] 


Das kl. pierkicht 1543 
[7] 


Herrenhof ?) 4) Harnhof °) Herrinhoff 1143 (Doben- 
Das Kratzloch 5) ebs. ecker 11459); Heren- 
Die neue Laite De nauwe Laiten houe 1143 (Doben- 
Die langen Stücken De langen Stecken ecker 11473); Heren- 
Vor dem Gericht) Vör den Gerecht hof 1189(Dobenecker 
Ueber der Bergecke |Awer der Bargkecken | II 835) 


7) Die Forstkarte hat an Stelle des Hardtteiches den Namen „Drachen-Teich“. — 
8) Aus einem Sühnebrief des „Dytherich von Witzleibin geseßin ezu Wolfiezte“ und 
dem „Gotzhus z. sente gorgental‘“: „daz holtz, daz da heißit dy billingishart und gelegin 
ist by deme Hophe czu Herde.“ Vielleicht wurde damals die Wölfische und die 
Heerdaische Hardt geteilt? — 9) Aus: „Vorzeichnus und Bericht“ der Sequestratoren 
(StA. Gotha QQ III h. 4, Or.): „ein holz, die monchehart genannt, ein aichen pusch- 
holz.“ — 10) Wiese. — 11) Der Hambach („Hammich‘“) ist der Oberlauf des Pfaffen- 
grabens; die Quelle ist an der Hardt, südl. von Heerda. 

1) Literatur: Brückner Il 11, 43; Gelbke II 1, 556; F. Krügelstein, 
Nachr. von Ohrdruf 59ff.; Lehfeldt XXVI 49f. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Für Uebermittelung 
der mundartlichen Aussprache bin ich Herrn Kantor Hildebrandt in Rödichen zu 
Dank verpflichtet. — 4) Die Ortsanlage macht den Eindruck von zwei gesonderten 
Siedelungen. Die östl., auf dem r. Ufer der Apfelstädt, gruppiert sich um dieKirche. 
Westl. hiervon zieht sich eine zweizeilige Dorfstraße vom 1. Ufer der Apfelstädt bis 
zur Tambach-Gothaer Landstraße. — 5) Im nordwestl. Winkel der Flur. — 6) Das 
Gericht lag am Ostabhang des Hirzberges, nw. vom Dorf; hier wurden 1646—1711 
eine große Anzahl „Hexen“ verbrannt. 


Heerda. — Herrenhot. ai 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Am Berge Am Bargk 
Der Läuseberg ’) Der Liesebargk 
Die alte Trift ®) Ale Dreft 


BeiderSchönen Eichen?) | Schaweichen 
Auf dem Stockborn !)|) Uf den Stockborn 
Das Schindleich Schingleich 


Vor der Schäferei 
Die Nikolauspfütze 11) 
Die lange Wiese 1?) 
Die Aue !3) 
Hopfgarten 1%) 
Der Hasenwinkel 
Das obere Rod !#) 
Das untere Rod 1) 
Schafwiese 
Die kurzen Seeber- 
chen !5) 
Die langen Seeber- 


Vör der Schaferei 
In der Pfötzen 
Lange Weäsen 
Die Au 
Hopfgöärten 
Höäsenwenkel 
Awerrod 
Ongerrod 
Schöfweäse 


Sewerchen 


pratum, quod dieitur 


Langewisen 1168 
(Dobenecker II 361) 


Hophgarde 1143 (Do- 


benecker I 1459); 
Hopfigart 1153 (Do- 
benecker Il 54); Hop- 
garde 1209 (Doben- 
ecker Il 1411); Hoph- 
garten 1218 (Doben- 
ecker II 1218); „Ein 


chen 15) örtleinschlagholz, der 
Hopfengarten ge- 
nannt“ 1647 [15] 
en 1153 (Do- 


D öc 16 1 
er Rothe Hög!) |Der Rüede Hegk benecker II 54) 


Das kleine Feldchen |ebs. 


Das Ried Das Ried 
Der Müllersteich 1?) Möller$dich 
Auborn ebs. 

Der Kanzlersteich 17) | Kanzler$dich 
Krautländer Kroudlänger 


Die oberen Zeilweiden | Zielwiden 

Der alte Teich 18) Der äle Dich 
Die unteren Zeilweiden | Ungere Zielwiden 
Der schwarze Lach 19) | ebs. 

Der Melm Melmen 


7) Nördl. vom Dorf, auf der Hohenkirchener Flurgrenze am 1. Ufer des Leinakanals. 
Weiter Rundblick. — 8) Nach dem Hirzberg zu. — 9) Soll eine besonders starke 
Grenzeiche am Hirzberg gewesen sein. — 10) Wiesen westl. vom Ort. — 11) Früher 
sumpfige Stelle im Dorf. Jetzt bebaut mit der Gemeindeschenke. — 12) Längs des 
r. Ufers des Flößgrabens an der Schönauer Grenze. — 13) Eichenbuschwald nach 
Georgenthal zu. — 13?) Wüstung sw. von der Aue, an der Apfelstädt, an der Georgen- 
thaler Grenze. Einst Besitz des Kl. Georgenthal. — 14) Gemeindewiesen an der Nauen- 
dorfer Flurgrenze. — 15) Wiesen und Ackerland an der Nauendorfer Flurgrenze. — 
16) Südl. vom Ort an der Ohrdrufer Flurgrenze. — 17) Wiesen am Westausgang des 
Dorfes zwischen der Apfelstädt und der Georgenthaler Landstraße. Sowohl der Müllers- 
wie der Kanzlersteich bestanden als Gewässer bis in die 30er Jahre des 19. Jahrh. — 
18) Land östl. von der Ohrdrufer Straße, an der Ohrdrufer Grenze. — 19) An der 
Ohrdrufer Grenze. 


222 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Mai randaliiche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Auf dem Helmsrod ?°) | Helmensrod 


Die Lach 1°) ebs. 
Die Mühlweiden Mihlwiden 
Der Misthof ?!) Mesthof 
Pfützen 22) Fötzen 
Der Ober- und mittlere | Äwerbodden 
Boden 
An der Kracken 2) An der Kröäken Die Cracken 1557 [19] 


Der Quelgerbrunnen *%) | Quelgerborn 
Hinter dem Hopfen- | Hopfegöärten 


garten 25) 

Die Spitzwiese Spitzweäsen 

Am Stemmer ?6) Stämmer 

Der Teich ?7) Der Dich 

Flur Hohenkirchen !). 

Hohenkirchen ?) #) Hohkirchen °) Hohenkirchen 1168(Do- 
benecker II 361); 
Hobinkirch 1220 (Do- 
benecker II 1937); 
Hohenkerchen 1241 
[35a fol. 66]; Hoen- 
kirchen 1338 [35a 

Der Hellhög 5) Hellhegk fol. 60] 

Das Obermoor ®) Awermür Vgl. Flur Petriroda 

Das Mittelmoor Mödelmür 

Das Unter- oder Bött-|? 

nersmoor 

Die Schafwiese Schöfweäsen 

Der Schafweg Schöfwägk 

20) Schließt sich dem Flurstück gleichen Namens in Hohenkirchener Flur an. — 

21) Am Mühlgraben, östl. vom Dorf. — 22) Oestl. vom Ort, an der Apfelstädt und 

der Hohenkirchener Flurgrenze. — 23) Nördl. vom Dorf, auf dem r. Ufer des Leina- 

kanals. Feuchte Wiesen. — 24) Wiese nördl. vom Dorf. — 25) An der Hohenkirchener 

Grenze. — 26) An der alten Trift, auf dem 1. Ufer des Leinakanals. — 27) Be- 


deutender Karpfenteich an der Ohrdrufer Straße, unmittelbar neben dem Oberdorf. 


1) Literatur: Brückner II 11, 23; Gelbke II 1, 561; F. Krügelstein, 
Nachr. von Ohrdruf 57; Lehfeldt XXVI 50. — 2) Quellen f. d. moderner- Namen: 
Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Letztere verdanke ich besonders 
Herrn Schultheiß Kalb. — 3) Durch freundliche Vermittelung von Herrn Kantor 
C. Hildebrandt in Rödichen erhalten. — 4) Hohenkirchen ist ein zweizeiliges 
Straßendorf, längs der Tambach-Gothaer Straße. — 5) An der Schönauer Flurgrenze, 
an das Moorgebiet stoßend. — 6) Der Hohenkirchener Teil des alten Cranechmor weist 
dieselbe Fauna auf wie das Petrirodaer Moor (Kiebitze, Schnepfen, Wildenten). Ein 
Torfstich ist dort, soweit die Erinnerung reicht, nicht gewesen. 


Herrenhof. — Hohenkirchen. 


223 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Die Ober- und Unter- |Öf der Haide 
heide 
Kalbsecke Kalbsweäsen 


Auf der Lehmgrube 
Schwarze Gebreite ’) 


Of der Leimegruben 
Schwarze Gebreiten 


Im Schlotterbach 8) ebs. 

Burgholderteich °) Borgkholdedich 

In den Wegelängen Wälängen 

Riedberg Riedbärgk 

Teichwiese 10) Dichweäsen 

Das große Ried 1!) Of den Ried 

Hinter der Papier- |Hinger der Papier- 
mühle 12) möllen 

Helmsrod ebs. 

Das dürre Ried Ds dörre Ried 

Die große Schulwiese | Schulweäsen 

In der Lach 1?) ebs. 

Die Kanzel ebs. 

In der Biegen In Bein 

Am Gehrengraben !t) | Gerngröaben 

Der Teich 1) Dich 

Beim Holzapfelbaum 1%) | Bin Hölzapfelbaum 

Entenfang 5) Endefäang 

Schulsteinbach Schuelsteimich 

Der lange Steinbach n ich 

Der große Steinbach 

Im Birnbach 1?) Bernbach Uirnebach 1168 (Doben- 

Der Hüttenteich 18) Hödedich ecker II 361) 

Die Hüttenmühle 18) Hödemöllen 


7) Schwarzes Land auf dem r. Ufer des Leinakanals. — 8) L. Zufluß der Apfelstädt. — 
9) Feuchtes Wiesenland in dem Bogen des Leinakanals nw. vom Dorf, südl. vom Moor. 
— 10) An der Herrenhöfer Grenze, nw. vom Dorf. — 11) Auf der Nordseite des Dorfes. 
Gemeindeland. — 12) Am Südwestausgang des Dorfes, dicht an der Herrenhöfer Grenze. 
In Georgenthaler Besitz waren im 14. Jahrh. zwei Hohenkirchener Mühlen; 1312: molen- 
dinum diet. slifmuol [35% fol. 680) und 1344: zeigelmoelle und eigilmüle in 
Hoenkirchin [35% fol. 69"]. — 13) Ackerland an der Herrenhöfer Grenze, auf der 
r. Seite des Mühlgrabens. Feuchtes Land. — 14) An der Ohrdrufer Flurgrenze, an der 
Wüstungsstätte Gärin (s. Flur Ohrdruf). — 15) Auf dem r. Ufer des Mühlgrabens, nahe 
der Ohrdrufer Straße; daneben der „Entenfang‘‘. — 15?) An der Ohrdrufer Grenze. — 
16) Jetzt trockenes Land zwischen der Apfelstädt und dem Mühlgraben. — 17) An 
der Ohrdrufer Grenze; r. Zufluß der Apfelstädt. — 18) Unterhalb des Dorfes, an der 
Apfelstädt. Die Hüttenmühle wurde am 14. Juli 1884 durch einen Blitzstrahl ein- 
geäschert. An Stelle der Hüttenmühle stand wohl ursprünglich der Fuggersche 
Kupferhammer, dessen Lehnsberr Georgenthal war. 1495 gestattet das Kloster „den 
Erbarn Ulrichen, Jurgen und Jacoben den vogken von Augspurg gebrudern... 
unter unserm Dorfe Honkirchen auf dem Rite ein Seyger Hutten mit or not- 
dorft und zugehorunge ... auch andern wonungen, dar in sy Ire dyner und arbeiter 


224 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Krautheide 18) Krüdhaide 
In der Butterweiden !®) | Boderwiden 
Glockenfleck 1?) Glockefleck 
Unterden Hanfgärten!1%)| Hanfgöärden 
Heiligenberg ?°) Hölgerbärgk 
Rehberg ?°) Riehbärgk 
In der Wiese In der Weäsen 
An der Pfütze 21) In der Fitz 
Am Vogelgesang ?) | Völgesang 
Hösselfeld 212) Hösselfeld 
Alte oder Erfurter De äle Ströß 
Straße 22) (Der Ärfsche Wägk 
Butterweck 2°) Boderweck 
Rosengarten ???) Rüesegartchen 
Auf dem Erdfall Ardfall 
An der Schindsecke ?®) | Schengsäcken 
Ochsenwiese Öchsenweäsen 
Schmeergrube 23) Schmärgrubn Die Schmergrube 1665 
Die Apfelstädt Apfelst [17] 
Ueber dem Hippel- |Awern Heppelholz 
holz 23°) 
Am Hundsbrunner Hondsborner Bärgk Hundsbrunner Berg 
Berg *%) 1665 [17] 
Im Hühnernest Hinnernäst 
Das Kollerstädter Kollersche Feld 
Feld 25) 


wonen und das zu in zeu dem selben andere smelez und hutten handel und arbeit 
under den Hammer triben mogen“. (Georgenth. Schwarzes Kopialb. fol. 19, „Ltr. ubir 
dy neuw smelez und sßeighutten under Honkirchn den fuckern von Augßburgk vor- 
schrebn“.) Brückner (a. a. OÖ. 30) vermutet das Schmelzwerk am „Kupferfleck“. 
Hiervon sei 1 Schock zum Geschoß jährlich gegeben worden. Vgl. H. Heß, Der 
Thüringerwald 12. — 18%) Wiesen auf dem r. Apfelstädtufer, n.ö. vom Dorf. — 
19) Wiese innerhalb einer glockenförmigen Biegung der Apfelstädt. — 20) Nördl. 
über dem Dorfe, an der Petriröder Straße. — 21) Tiefliegendes Ackerland, östl. der 
Petriröder Straße. — 21%) Nw. vom Dorf. Ackerland an der Petriröder Straße. — 
22) Die Alte Straße (nordwärts über Schwabhausen-Wechmar) lief etwas westl. parallel 
der jetzigen Straße. Der alte Weg ist zum größten Teil umgeackert. — 23) Schwerer 
Tonboden; Butterweck an der Petriröder Grenze; die Schmeergrube auf dem 1. Apfel- 
städtufer an der Schwabhäuser Grenze. — 23a) Wiese n.ö. von Hohenkirchen, nach 
der Schwabhäuser Grenze zu. Nasses Land. — 23b) Die Schindsecke:”Wiese auf dem 
l. Apfelstädtufer, der Hüttenmühle gegenüber. — 23°) Das Hippelholz liegt in Schwab- 
häuser Flur, an der Hohenkirchener Grenze. — 24) Nach dem Vorwerk Hundsbrunn 
benannt. Vgl. Flur Ohrdruf. — 25) Zur Wüstung Kollerstädt gehörig. Vgl. Flur 
Petriroda und ÖOhrdruf. Im Schwarzen Georgenth. Kopialb. wird fol. 605 vom Jahre 
1338 erwähnt in Ltr. Ottonis de Wechmar super quibusdam bonis sitis in bernsrode 
iuxta hoenkerchin: „in loco qui dieitur bernsrode.“ Diese Wüstung ist auf der 
Generalkarte von Petriroda nahe der Hohenkirehener (und Schwabhäuser) Grenze ein- 


Hohenkirchen. — Nauendorf. 995 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 

Buttlersweiden ?%) Budler$widen „Die Buttlarische Wiese 

unter Hohenkirchen, 
Namen aus dem neben der Hütten- 
Ort: mühle“ (1665) [17] 

Die Rosengasse Röäsegäß 

Dorfgraben Dorfgröam’n 

Backhausgasse Böaksgäß 

22Hopfengärten(1855)?| Of der Bleich 

Flur Nauendorf!). 

Nauendorf ?) 3) Nauwendorf Nova villa 1209 (Doben- 
ecker II 1411); Nu- 
wenhof 1216 (Doben- 
eckerI11668); Nauen- 
dorf 1569 [19] 

Der Hasenwinkel ®) (R.)| Höasenwinkel Der Hasenwinkel 1643 
[14] 

Auf dem Girn°) (R.) |Uf den Görn Ufm geren 1643 [14] 

Hammerwiese®) (R) | Hammerweäsen Der; 

Der rote Acker”) (R.) Be rüede Acker Be 1. 1 


gezeichnet. Wahrscheinlich ist die Wüstungsflur unter die angrenzenden Ortschaften 
verteilt worden. — 26) Wohl gleichbedeutend mit Butterweiden (Anm. 18). 


1) Literatur: Brückner I5, 30; Mosch u. Ziller 213; F. Krügel- 
stein, Nachr. von Ohrdruf 54; Lehfeldt XXVI 55; Fr. Regel, Entw. 47. — 
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Meßtischblätter, mündl. Mitt. — 
3) Nauendorf ist ein zweizeiliges Straßendörfchen. Die Flur ist ganz unbedeutend, 
besteht großenteils aus Wiesen und Lehde (vor der Separation), der ganze östliche Teil 
der Flur gehörte zum Kl. Georgenthal, später zum Vorwerk (Schafhof). — 4) Der 
nördlichste Ausläufer der Flur; grenzt an den Herrenhöfer Hasenwinkel. Beide Flur- 
teile sind getrennt durch die Apfelstädt, die hier „vom Eisenhammer unter Hohen- 
kirchen ... bis an den oberen Teich [Mühlteich] zu Georgenthal“ die Ostgrenze 
des Georgenthaler Hasengeheges bildete. (Georgenth. Amtsbeschr. 1665.) — 
5) Wiesenland an der Herrenhöfer Flurgrenze. Nicht zu verwechseln mit der Ohr- 
drufer Wüstung Gehren. — 6) Die Hammerwiese schließt sich östl. an das Gehak. 
Sie liegt dicht an der Georgenthal-Herrenhöfer Flurgrenze, unterhalb der Georgenthal- 
Nauendorfer Straße. — 7) Früher Ackerland, jetzt Wiese, halbwegs zwischen Georgen- 
thal und Nauendorf, unter dem Teichberg. C. Lerp (Eine alte Vogtei, in: Aus der 
Heimat, Bl. d. Ver. f. goth. Gesch. I 193) erklärt „Rotacker“ für den modernisierten 
Namen der Wüstung Reckers oder Ratkersdorf. Da aber 1643 in Acta zum 
fürstl. amt Georgenthal (StA. Gotha RR I 9 fol. 93%) in einem Pachtvertrag über 
des Amts Ackerbau bei Nauendorf der rote Acker und ufm Recker nebeneinander 
erwähnt werden, scheint mir die Lerpsche Annahme nicht stichhaltig. Für die Wüstung 
finden sich folgende Namenformen: Rekkers 1143 (Dobenecker I 1459); fundus 
Rathkersdorf 1152 (Dobenecker II 32); Rekers 1189 (Dobenecker II 835); Rekers 1209 
(Dobenecker II 1411); ebs. 1216 (Dobenecker II 1668); ufm Recker 1643 (s. oben). 
Die Siedelung reichte nach Dobenecker II 32 „versus occidentem et meridiem in amnem, 
qui Haginbach nuncupatur“, und lag nach derselben Urk. bei dem Tore des Klosters. 
Das Gebiet beginnt also östl. mit der Nauendorf-Georgenthaler Grenze an der Gehaks- 


Gerbing, Flurnamen. 5) 


2926 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Teichberg ®) (R.) Dichbargk Der Teichberg 1643 [14] 
? ? Die Teichwiese ®) 1643 
Das Gehak°) (R.) ebs. [14] 
Die Gehaksmauer °) De Gehaksmüer Die Mauer 1594 [19] 
Im Waschplauel 10) (R.) | Batschpläwel Wachßplauel 1594 [19]; 
Sauborn !!) (R.) Soubborn Der Waschplauhl 
Der Geldhög!?) (R.) | Geldheägk 1643 [14] 
Im Schweinbach (R.) |Schwimmich Swenibach 1594 [19]; 
Finkenberg 13) (R.) Finkebargk Schweinbach 1647 
Querberg 1?) Quarbargk [15] 
Wagnersberg 1?) Du 
Stiegel 1) täelig ..Q: 
Die Silbergrube 14) (R.)| ebs. nn 
Schafwiese (R.) Schofweäsen Die Schafwiese 15) 1643 
14 
Löfflersgebreite 16) (R.) | Löfflersgebreiten ne > 1643 
[14]; Löfflersgebreite 
1665 [17] 
Die Krautgemeinde!’) | Krütgemän Beim Krautgarten hin- 
Hinter den Gärten Hinger den Gärten ter Nauendorf 1643 
Lochangel 1) ebs. [14] 
Herbstwiesen 1°) Herbstweäsen 
Große Ringnellen 1?) De grüeße Rinkenell’n | Die große Rinckenellern 
Unter-Hambach ?°) Ungerhambach 1643 [14]; Die große 
Der krumme Acker ebs. Ringnelle28)1665[17] 
Ober-Hambach Öwerhambach 
Auf der Schmiede?!) |Uf d’r Schmeide 
Borngasse Borngaß 


mauer (Klostermauer), geht sö. bis zum Schweinbach und dann wahrscheinlich nördl. 
über den Finkenberg, Silbergrube, zur Nauendorfer Krautgemeinde bis zur Ohrdrufer 
Grenze. Innerhalb der Wüstung Reckers liegen wahrscheinlich die mit „R.“ bezeichneten 
Flurteile.. Südl. reichte die Flur bis über das Apfelstädter Holz (Haginbach-Schloß- 
brunnen). — 8) Der Teichberg erstreckt sich sö. vom Georgenthaler Klostergarten. 
Die Teichwiese ist nicht mehr bekannt. — 9) Vgl. oben Anm. 6 und 7 und Georgen- 
thaler Flur Anm. 134, — 10) Zwischen Schweinbach und Teichberg. — 11) Auf dem 
Teichberg.. — 12) Hölzchen nördl. vom Schweinbach. — 13) Alle drei Anhöhen 
liegen sw. vom Dorf. — 14) Wiesen am Westausgang des Dorfes. — 15) Die Schaf- 
wiese liegt [nach 14] „zwischen der Löfflersgebreite und dem Rasenrain“. Letzterer 
wird an Stelle der jetzigen Straße nach Georgenthal geführt haben. Das Kloster hatte 
in Nauendorf und Gräfenhain bedeutende Schafzucht. — 16) Ackerland an der Herren- 
höfer Flurgrenze. — 17) Schmaler Streifen vom Nordwestende des Dorfes nach der 
Ohrdrufer Grenze. — 18) Nördl. vom Dorf an der Ohrdrufer Grenze. — 19) Nauen- 
dorf hatte früher größtenteils „Herbstwiesen“ (einschürige); hierzu gehörte vor allem 
der ganze Strich nördl. vom Dorf nach Ohrdruf zu, die Ringnellen, Lochampel, Unter- 
hambach. — 20) Der Hambach ist der Grenzbach zwischen Gräfenhain und Nauendorf, 
fällt in die Ohra. — 21) Sö. vom Ort, am Abhang der Heide. 


Nauendorf. — Ohrdruf. 997 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen | 


sprache 
Dienstchen ??) Dünstchen 
Die Sonne 2°) De Sonn’ 
Gänsegasse Gänsegaß 
Rösewiese ?%) Rüestenweäsen 
Bauerswiese Bürschweäsen 
Sandhohle Sänhohl 
Vorder-undHinterhaide | Vörner- und Hingerhäd 
Haingrube *#) Hängrumn Dy hayngruben 1470 
Kalkwiese Kalkweäsen [35a fol. 80b] 
Gärtchen 5) In Gärten 


Der Teller ?°) ebs. 

Das Kirmsehölzchen ?7) | ebs. 

Die Kupferschmieds- |? 
wiese 


Flur Ohrdruf). 


Öhrdruf ?) ®) Ordorf ?) cellula Ordorf anf. saec. 
IX (Dobenecker 170); 
Ordorff, Ordorp 961 
(Dobenecker I 411); 
Dorf ordorff 1353 
[353 fol. 61a]; Opidum 


22) Südl. hinter dem Dorf, nicht feucht, steiniger Kalkboden. — 23) Schwacher Wasser- 
graben auf der Westseite des Dorfes; kommt von der Heide und fließt nach der Ohra. — 
24) Südl. vom Dorf; früher Flachsrösten. — 242) Ueber „die gerechtigkeit derer zu 
Neuendorf in der Haingruben 1470“. Vgl. Schwarzes Georgenth. Kopialb. fol. 80b. 
Danach ‚des elosters armelute von Nawendorf bisher an bihel, barten, messer und heppen 
in das selb holtz dy hayngruben nach dorren holtz spenen gegangen ... do von den 
von wechmar... icliches jare aus ieliechem huß uf michael zewelf phennige gegeben 
haben, dar bei sollen si forder bliben.“ — 25) An der Grenze des Wechmarischen 
Holzes; kleine Wiese. — 26) Annähernd rundes Ackerland an der südl. Flurgrenze. 
— 27) An der Südspitze der Flur. Soll von einem Georgenthaler Abt dem Dorf ver- 
ehrt worden sein. (Brückner 31.) — 28) In der Georgenth. Amtsbeschr. wird die 
Große Ringnellen angegeben ‚auf dem Behrenberg‘; letzterer ist nieht mehr nachzu- 
weisen. Dasselbe gilt von der Alkerswiesen, dem Eichberg und der Eichwiese; höchst 
wahrscheinlich gehörten diese drei Flurstücke zur Wüstung Reckers. 


1) Literatur: Brückner III 10, 47—102; Gelbke II 2, 577 ff.; Fr.Krügel- 
stein, Nachr. von der Stadt Ohrdruf; E. Krügelstein, Einiges über Ohrdrufs Flur, 
Suhl 1862; Lehfeldt XXVI 56ff.; C. Lerp, Eine alte Vogtei, Aus der Heimat I 
1. 26. 38. 59. 83. 121. 185; Fr. Regel, Entw. 47 ff. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, E. Krügelstein (s. oben), mündl. Mitt. 
Die 134 Flurnamen, die E. Krügelstein aus dem Flurläufer von 1727 anführt, decken 
sich mit den modernen Namen. Soweit ich die Erläuterungen aus E. Krügelstein 
schöpfe, sind dieselben mit einem „K.“ bezeichnet. — 3) Die mundartliche Eigenart 
ist vielfach verwischt. Soweit sich dieselbe in den Flurnamen noch nachweisen ließ, 
verdanke ich sie Herrn Professor Dr. Burckas in Ohrdruf. — 4) Ueber die Bau- 
anlage des Ortes und die Stadtbefestigung vgl. Lehfeldt 99 ff.. Die Straßennamen usw. 
s. unten. 


15* 


228 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
ordorf 1366 [353 fol. 
90a] ; Ohrdruff 16555) 
Das Leichfeld ®) Lichfeld uf dem leyche 1465); 
Hinter dem Leiche 
16555); Ufm kurzen 
Leiche 16555) 
Der Erdfall ’’) Ardfall Uber dem Erdfall 16555) 
Die Rasenteiche Rasedich 
Der Frosch ®) Beresch 
Der Kleine Frosch ®) se Biesenrot?) 1170 (Do- 
Der Querweg Quärwägk benecker II 415); Im 
Der Wiesenröder Weg | Wäasenröder Wägk Wiesenrode, Am 
Wiesenröder Wege 
1655 5) 
Der Leckebrunn oder | Leckebrunn Beim leckenbrunn 
Lückebrunn 1°) 1655 5) 
Die Seewiese 1!) Im Sie 
Das Wiesenröder Was- | Wäasenröder Wasser 
ser 12) 
5) Aus: Ohrdruffisches Erbregister 1655, StA. Gotha PP III 1. Sämtliche urkund- 
liche Belege von 1655 sind aus diesen Akten geschöpft. — 6) Das Leichfeld liegt 
südl. der Stadt, auf der Westseite vom „Langen Leich‘“, zwischen der Waldstraße 
und dem Wiesenröder Weg. — 62) Aus: Ltr. Hintze gotschalk, '/, hufe landis bie 


ordurff, Or. d. Kreuzkl. in Gotha, StA. Gotha QQ Is 4 (16). — 7) Sw. von der Stadt. 
Der Erdtriehter soll beim Erdbeben vom Jahre 1346 entstanden sein (K. 31). — 
8) Feuchte Wiesen am Wiesenröder Weg, nördl. der Gräfenhainer Straße. Südl. der- 
selben liegt der „Kleine Frosch“. — 9) Eines der vier vieuli, die im Jahre 1170 vom 
Abt Willebold von Hersfeld zur Urbarmachung des Geländes gegründet wurden. Die 
Wiesenröder liegen am Fuße (nw.) des Schloßberges (1531 Wiesenborgk, im Erb- 
register d. Ohrdrufer Stadtarchivs), der eine [vorgeschichtliche?] Burg getragen hat. 
Vgl. Fr. Regel a. a. O. 48b, Anm. 1, Lerp, Eine alte Vogtei, und Krügelstein, Ohrdrufs 
Flur 12. Wichtige Angaben über die vier wüsten Dörfehen Sula, Honhart, Biesenrot und 
Gaerin enthält das Ohrdrufische Erbregister von 1655. Nachfolgend ein „Extrakt aus dem 
ohrdrufischem erbbuch über die zinsen und gefälle im Gehren, in der Hounart, in der 
Sulga und zu Wendelohe, davon etliche stücke an gelde und andern nützungen, die 
das stift Hirschfeld weiland den grafen von Gleichen verliehen, theils auch in dem 
vertrag de ao. 1594 dem Haus Sachsen übergeben worden, noch zur zeit aber un- 
separiret ... zu wissen: daß die grafen von Gleichen von den Gehrener erbgütern 
alleine die erbzinsen und keine lehnwahre zu gewarten. So oft solcher güter änderung 
vorfället, wird der neue possessor um darlegung eines schreibschillings #n die lehn 
geschrieben, aber die lehnsgebühr folgt der Gehrener nachbarschaft, wie vor alters 
hergebracht ... Was erbgüter im Wiesenrode und Wendelohe gelegen sind, die rühren 
alle den ... grafen zu Gleichen solehermaßen zu lehn, daß, obgleich von denselben 
etzlichen kein jährlicher erbzins entrichtet wird, oder etzliche stücke andern, als unserer 
geherrschaft befunden, doch die lehnsgebühr anhero müssen entrichtet und den andern 
zinsherrn mehr nicht vom kauf, denn ein schreibschilling gegeben worden. Eine ganze 
hufe landes zu Solga und Honart giebt zu einem rechten erbzinse: 15 schneeberger, 
8 gr., 2 michaels hühner, 1 fastnachtshuhn .. . Solche gelegenheit hat es auch mit 
den Wiesenröder gütern ...“ — 10) Am Wiesenröder Wasser. — 11) Vom Wiesen- 
röder Wasser umflossen; westl. vom Wiesenröder Weg. — 12) Entspringt aus dem 


Ohrdruf. 2929 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 
sprache 


Das Schiefersteinfeld |ebs. Ufmschiffersteine 16555) 
Im Geschling 13) Im Geschleng Im Geschlingk 1655 5) 
Am Georgenthaler Weg | Georgenthaler Wägk 

An der Thongrube Dhongrum’ 

In der Schmeergrube 1) | Schmargrum’ 

Der Freudenbusch 5) |? 


Die Hohle De Hol’n 

Der Schleifweg Schliffer 

Der Rückweg 1%) Rückwägk Elperswesen 18), Elpirs- 

Die Albertswiese oder| | \]yorkwi | wese 1337 [35a fol. 
Alperswiese 17) en; | 68b]l; Alperswiesen 

1655 5) 

Der Albertsgeren 17) | Alwersgern Gaerin 1?) 1170 (Doben- 

Die lange Else ?1) Uf den Elsen ecker II 415); Der 

Der große Anger ?!) ebs. gern 132720%; Im 

Die Gasse ?!) ebs. Gehren 1655 5) 


Der kleine Anger?!) |ebs. 

Das Pfingststeckchen ?!) | ebs. 

Die Gärten ?!) ebs. 

Der Mühlweg ?!) Millerswägk 

Der Mühlgraben ?!) Miller$gröaben 

Das obere und untere ‚Ins Wengeliebehen Zu Wendeloh, Zum 


Wendeloh 22) Windelon 1655 5) 
AufdemHofstättcehen 3) | Huefstättchen 
Das Pferderied ?%) Färeried 


Die Wechselwiese 25); | Wächselwäasen 
auch Hader- oder 
Heulwiese 


Hörlingsbrunnen am Fuß des Schloßberges. L. Zufluß der Ohra. Der Unterlauf heißt 
Kohlbach. — 13) Wiese und Ackerland sw. von der Stadt. Nach K. benannt nach 
Geschel — Peitsche, weil hier Maßholder, das Material für die Peitschenmacher, wuchs [??]. 
— 14) Toniges Land nach der Gräfenhainer Flurgrenze zu. — 15) An der Gräfenhainer 
Grenze ; so benannt, weil dort gemeinschaftlicher Imbiß der Grenznachbarn eingenommen 
wurde (K.). — 16) Weg ins Feld, den man auch zurückgehen mußte, weil er nicht 
weiter führte (K.). — 17) Wiesenplan westl. vom Ort, zwischen der Gräfenhainer und 
Hohenkirchener Grenze, im Gebiete der Wüstung Gehren. — 18) Aus: Priv. eivium 
in Gotha: „pratum situm in campis inter hoenkirchin et ordorf, dietum vulgariter 
Elperswesen. — 19) Die Wüstung Gehren sw. von Ohrdruf an der Herrenhofer- 
Hohenkirchener Grenze. — 20) Aus: StA. Gotha PP III No. 1%: „Ditz sint dy 
ezinse czu den gern. Anno dmn. 1327.“ — 21) Sämtliche Flurstücke zur Wüstung 
Gehren gehörig. Vgl. K. 13. — 22) Nordnordwestl. von Ohrdruf zwischen dem 
Kohlbach und dem Gehrener Graben (Birnbach) gelegen. Ehemals hersfeldische 
Meierei. Angeblich nach dem Propst Widilo [im 12. Jahrh. Hersfelder villieus in 
Ohrdruf] genannt (K. 97). — 23) Hier sollen die Höfe der Siedelung gestanden 
haben. — 24) Wiese am Birnbach, nach der Hohenkirchener Grenze zu. — 25) Im 
Wendeloh gelegen; Gemeindeland. Beim Verpachten gab es öfters Streit, daher der 
Name (K. 31). 


230 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Die Schulwiese Schulwäasen 

Das Koppelfeld Uf d’r Koppel 

Der Spitzacker ? 

Der Birnbach *%) Bernbach Uirnbach 1168 (Doben- 

ecker II 361) 

Das vordere, mittlere, | Bernfeld ufdem bernfelde1466%); 
untere Birnfeld oder ‚Das Birnfeld 1655 5) 
Bernfeld ?”) 

Die Lach 28) ebs. Uf der lachen 1655) 


Die Almosenwiese ?®) | Almüsenwäase 
Die Eckoldsgrube 2?) |Eckelsgrum’ 


Der Sand Der Sann 
Auf den Kerbhölzern 3°) | ? 
Das Pulverried 31) ? 


Der Pulverhögk 3!) [y 
Das Gut Birnbaum 32) | Bernbaum 
Die Birnbaumstrift ? 


Schäfers Garten 3%) ? 
Der liselsstieg °°) ? 
Der Backtrog 3%) ? 


Die Hundsbrunner Trift | Honsbronner Dreft 
Der Mordthalsweg Mordalswägk 
p) 


Der Wölfiser Triftweg villa hundisporn und 


Der Hundsbrunner Berg | Honsbronner Bärgk hundesborn 1325 [35a 
Das Gut Hundsbrunn 3*) | Honsbronn fol. 69b]; hundisborn 
Das vordere und hintere | Hienernäest 1385 34); villa hundis- 

Hühnernest 5) born 1405 [35afol.71a] 


26) Der Birn- oder Bernbach entspringt über Nauendorf, fließt durch die Wüstung 
Gehren (,„Gehrengraben‘“) und heißt von der „Lach“ an Birnbach. Er bildet zum 
Teil die Grenze zwischen Ohrdruf und Hohenkirchen. Der Bach mündet bei Hohen- 
kirchen in die Apfelstädt. — 27) Nach dem Birnbach benannt; nördl. von der Stadt. 
— 28) Feuchte Wiesen am Birnbach (K. 15). — 29) Nach dem Besitzer benannt (K.). 
Wiese auf dem 1. Ufer des Kohlbaches, nahe der Schwabhäuser Straße. — 30) Nach 
K. 30 bedeutet der Name Kerbhölzer, nach den Weidenanpflanzungen [?] Land, westl. 
der Hohenkirchener Straße, sö. vom Wendeloh. — 31) Benannt nach der ehemaligen 
Pulvermühle an der Suhl-Gothaer Straße unterhalb des Gutes Birnbaums (K. 26). — 
32) Fürstl. Hohenlohisches Gut, an der Apfelstädt, nördl. von Ohrdruf. — 33) Auf 
dem Eselsstieg soll das Wasser vom Kupferhammer (an der Apfelstädt) nach Hunds- 
brunn durch Esel geschafft worden sein (K. 30 u. 31). — 33) Zu Seiten des Weges. 
Der Backtrog (Vertiefung) und Schäfers Garten ; früher Kromayers Garten genannt, nach 
dem Bürgermeister von O. (Mitt. von Prof. Fr. Thomas). — 34) Hundsbrunn ist ein 
Öhrdrufer Magistratsgut n.ö. von Ohrdruf, vor dem großen Hain; ehemals kleines Dorf. 
1385: Wir Bertold, v. G. gn. apt Albrecht, ... des styftis zeu Hersfeilde, Send Bene- 
dieti ordins ... bekennen, daz wir verkouft habin ... virzcehen hufe landis und funfezehn 
hofe adir hofstete dy daryn gehoren ... alzo daz jo dy hufe mit er zeugehorunge 
zeinset alle jar ... 26 phenge und eyn hun zcu send michels tage und 26 phenge 
zeu sent walpurge tage, gelegen in dorfe und feilde zeu hundisborn. Or.d.Kl. 
Georgenthal QQ Id 309. — 35) Land zwischen den Gütern Birnbaum und Hundsbrunn. 


Ohrdruf. 231 


Mundartliche Aus- 


sprache Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


Der Knottenhög ?%*) Knottenhegk 


Petermännchen 35%) ? 
Der Kirchhög oder |Kerchhegk 
Kirchhof ®®) 
Der Hohenkircher Hohkircher Gröaben 
Graben 
Die wilde Sau 3”) De welle Su 
Die Kupferstraße 38) Küpfer$tröß 
Der Kohlbach 3°) Kollwich flumenKolbach 1366 3%); 
Ufm Kolbach 1655) 
In der Fitz 2%) obs. Uf der Vitz 1655) 
Der Siechhof 2%) ebs. Beim Siechhof 1655 5) 


Vor dem Stotternhain 40) | Stotterhän 
Feld vor dem großen | Haun 


Hain 4°) 

Am Morthal und Mord- | Mördal 
thal €!) 

Der Wachhög *?) Wachhegk 


Das Strampfloch **) Strämpfloch 

Der wilde Graben Wille Gräm’ 

Auf dem Born Uf den Born 

Auf dem Berg Ufn Bärgk 

Der Töpfersweg *°) Depfer$wägk 

Der Erfurter Weg*%) |Der Erfsche Wägk Am erfurtischen Weg 


R 5 
Der Klepperweg **) Kleipperwagk 1655 °) 
Der lange Riemen nach | Der lange Räemen 
Mühlberg 44) 
35%) Der Knottenhög und Petermännchen (Ackerland) zwischen Hundsbrunn und dem 
Stotternhain. — 36) Hier lag das Dörfehen Hundsbrunn. — 37) Zwischen dem 
Gut Hundsbrunn und dem großen Hain. — 38) Sie lief von Ohrdruf nach Arnstadt. 


Auf ihr wurden zur Zeit des Bergbaues die Erze fortgeschafft. Vgl. L. Gerbing, 
Die Straßenzüge von Südwest-Thüringen, Jena 1898, 78. — 39) Der Unterlauf des 
Gehrener Grabens; 1. Zufluß der Ohra unterhalb Ohrdruf. — 39%) Aus: Ltr. Gunther 
de Hesserode, cantor et canonieus ad beatam virginem in Gotha ... dedimus . 

unum pratum, septem agros continens ... in campis opidi ordorf iuxta flumen Kol- 
bach sitam, ipsum flumen ad latus versus ordorf habens, ab alio latere versus 
campos ville hoenkirchin respieiens, Or. d. Kl. Georgenthal, StA. Gotha QQ Id 262. — 
40) Der Stotternhain und der Große Hain gehören zur Wechmarer Flur. — 402) „Die 
Fitz“ — Ackerland — liegt nördl. von Ohrdruf, zwischen der Schwabhäuser und 
Hohenkirchener Straße. — 40b) Vor dem ehemaligen Kohlthor im Norden der Stadt. — 
41) Nordöstl. von Ohrdruf, nach der Mühlberger Grenze zu. Dort stand ein Gleichensches 
Vorwerk. (F. Krügelstein, Nachr. 350 u. 615.) — 42) Auf der preußischen Grenze vor 
dem großen Hain, n.ö. von Ohrdruf. — 422) Am Wachhög, südl. von der Kupferstraße. — 
43) Südl. vom Wachhög. — 43%) Die Erfurter Straße zweigte von der Arnstädter Straße 
beim Pfaffengraben ab, lief über den Günthersberg und östl. an Hesserode vorüber nach 
Mühlberg. — 44) Am steilen Querhög, nördl. von der Stadt. Die Fuhrleute steckten 
hier, um zu hemmen, Klapperstäbe zwischen die Wagenräder (K. 25). — 442) Feld- 
weg nach Mühlberg; er zweigt westl. vom Günthersberg von der Arnstädter Straße ab. 


232 


Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Am Pfaffgraben #5) Faffgram’ Im pfafenthal 1655 5) 
In der Futtergrube 4°) | Füttergrum’ 
Der Günthersberg ) | Gingersbärgk 
Der Querhög Querhegk 
Im Backtrog #) Im Backtrogk 
Am Urhög #°) Uerhegk Am Uhrhöge 1655 °) 
Der Halbmondsweg °°) | Halbmondsfeld 
Die Lämmerwiesen Lämmerwäasen 
Das Lämmerfeld 5!) ebs. Im Lemmerfeld 1655 5) 
Lämmergraben Lämmergröaben 
Der Hoppach 5?) Hopp’chsgräm’ Im Hoppach 1655 5) 
In der Bretzelsgrube 5°) | Brenzelsgrum’ Bei Brötzelsgruben 
oder Prinzelsgrube 1655 5) 
Die kleine Herbst- |? Uf der kleinen Herbst- 
wiese 54) wiese 1655) 
Die Herbstwiese 5*) ? Bei der Herbstwiesen 
Der Küchengarten ? 1655 5) 
In der Seeklinge 55) Sieklengen Inder Seeklingen 1655) 


Arnstädter Straße 


Arnäter Stroöß 


Am Arnstädter Wege 
1655 5) 


Der Silchersee 5°) Selchersie Sula 1170 (Dobenecker 
11415); Sulga, Silger- 

Der Molkenstieg ebs. see 1655) 

DerlangeHeckenweg>®)| De lange Hecken beim Heckenbrunn 
1655 5) 


bie dem semdenflecke 
1466 @); Uf dem 
Sembtenfleck, Im 
Simsenfleck 1655 °) 


Auf dem Semsenfleck 57) | ebs. 


45) R. Zufluß des Hoppach. Der Pfaffengraben scheidet zum Teil die Öhrdrufer Flur von 
Heerda. — 46) Angeblich danach benannt, daß hier die Ackerleute mitihrem Vieh Mittag 
hielten (K. 31). — 47) Nach K. 16 nach Günther v. Hessenrode, Känonikus in Ohrdruf, 
benannt. Der Günthersberg liegt n.ö. vom Ort, zwischen der Hessenröder und Heerdaer 
Grenze. — 48) Im Winkel der Mündung des Hoppach in die Ohra, nach der Form 
benannt. — 49) Ackerland nördl. von Ohrdruf. Nach K. 8 der erste (,Ur‘“-)Flurteil. 
Vielleicht erklärt sich der Name aber natürlicher als: Hög an der Ohra (mundartlich 
Uhr). — 50) Der Halbmondsweg führt nw. vom Ort nach Hundsbrunn zu. — 51) Acker- 
land und Wiesen an der Wölfiser Flurgrenze. — 52) R. Zufluß der Ohra unterhalb 


Ohrdruf. — 53) Nach dem Eigentümer benannt; am Hoppach, n.ö. vom Ort. — 
54) Nördl. von Ohrdruf, westl. von der Arnstädter Straße. — 55) Der Abfluß des 
ehemaligen Silgersees in den Hoppach, n.ö. von der Stadt. — 56) Wiese n.ö. von 


Ohrdruf. Der Name erinnert an die Wüstung Sulga oder Solga, eines der vier 1170 
gegründeten Dörfehen (Sula, Honhart, Biesenrot, Gaerin) (vgl. Anm. 9). Das Sulger 
Land liegt im Lämmerfeld und wird südl. von der Langen Hecke abgegrenzt. Der 
Molkenstieg soll früher „Solgenstieg‘‘ geheißen haben (K. 10 u. 11). — 57) Wiese 
östl. von der Stadt. 


OÖhrdruf. 233 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 

Im Mönchgarten 55) ebs. ? Hinder dem munchs- 
Der Popporinn 5°) ebs. gern, Beim münch- 
Der Popporinnsgar- |ebs. garten 1655) 

ten 5°) 
Das Schilfwasser 6°) 2 
Am magern Berge!) | ebs. Am magern Berge 
Der krumme Weg Der kromme Wägk 1655 5) 
Bei der Hohen Wiese |? ; 
In der Fuchsgrube #2) | Föchsgrum’ m a Huchsernhen 
In der Gemeinde 63) In der Gemain Über der gemein 1655°); 
Hundsbrunner Wiese‘*) | Honsbronner Wäase ?Dasstadtland 1655?) 
Im Mittelfeld 65) Medelfeld 
Das Hinterfeld %) ? 
Der lange Rasen ®°) ? 
Bei den Lehmlöchern 66) | ? 
Die Meisterei 67) ? Bei der Meisterei 1655?) 
Auf dem Schinds #7) Schingks Das Schindleich 1655) 
Bei der alten Schieß- | Bi dr älen Schießmüer | Hinder der Schießmauer 

mauer 68) 1655 5) 
Der Rabenhög °) Rämnhegk 
Benjaminsgrund ? 
Am Wachhög ’®) Wachhegk 


Aufdem Hofstättchen ’!) | Ufm Hüefstett 
Die obere Gemeinde De äwere Gemain 


Der Goldberg ’?) Gollbergk 

Der Wölfiser Berg ? Am Wölffischen bursk, 

Der Bindernagels- Bingernäelsgrindehen Am wulfischen berge 
grund 73) 1655 5) 

Auf demtauben Hanf ’*)| Ufn düben Hanf 

Der Erlenbach Erlebach Hinder dem erlebache 


1466 %; Am Erle- 
bach 16555) 


58) Land unmittelbar hinter dem Schloßgut, neben der Arnstädter Straße. — 59) Nach 
dem Eigentümer Simon Popp benannt (K. 29). — 60) R. Zufluß der Ohra unterhalb 
der Stadt. — 61) Land am Wölfiser Weg. — 62) An der Wölfiser Flurgrenze. — 
63) Wiesen östl. von der Stadt, nach Wölfis zu. — 64) Die Hundsbrunner Wiese ist 
ein Teil der ‚Gemeine‘. — 65) Mittel- und Hinterfeld liegen sö. von Ohrdruf an der 
Wölfiser Grenze. Beide Flurteile werden durch den „langen Rasen‘ geschieden. — 
66) Wiese an der Wölfiser Straße. — 67) Wiesen am Schilfbach südl. von Ohrdruf. 
— 68) Der Name erinnert an das alte Schützenhaus auf dem Schindrasen (K. 27). 
— 69) Grenzend an den Schinds, auf dem r. Ufer des Schilfbaches, — 70) u. 71) Auf 
dem Hofstättehen am Wachhög (neben dem Wölfiser Weg) stand das alte Wachhäuschen 
bis zu Ende des 17. Jahrh. (K. 27). — 72) Der Name ist absichtlich aus Galgenberg 
umgeändert (K. 24). — 73) Wiesengrund nach Wölfis zu; nach einem Personennamen. — 
74) Ackerland an der Wölfiser Grenze; nach dem Unkraut Galeopsis tetrahit L. benannt. 


234 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


- 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Die Hunarth ?5) Hüenert Honhart 1170 (Doben- 
Die alten Teiche ?%) De älen Diche ecker II 415); In der 
Der dreieckige Acker 77) | ? Hounart, In der Hon- 
Die Röder 78) De Rieder art 1655 5) 
Die dicke Eiche ’°) ? 
Der Schmelzgarten 80) |? 
Der Rödergraben ig 
Die Ohra 8!) Uer Uf der Ohra 1655 5) 
Weiße Mühle 3?) Wisse Millen 
Walpermühle Bornmillen 
Die Zwietrachtsmühlen | ? 
Die Fiedlersmühle Fiedlersmillen 
Die Kieferchen $°) De Kifferchen 
Die Schloßwiese $%) Schloßwäesen 
Der Tobiashammer 55) | Dowishammer 
Die Pechhütte 5%) 2. 
Der Speckhög Spaeckhegk 
Der Hopfenhög 37) Hopfehegk 
Scheerershütte ®°) SchärShitten 
Haselthal 3°) Hasselthal 
Das Milchthal ?°) Milkthal 
Die Stabsbüsche °!) Stäwesbische 
Das Wolisholz 9?) 2 
Der Eckteich 93) ? 
In den Wiesenrödern °%) | ? 
Die Rasenteiche ®) Räsedich 
Die Drahthammer- ? 

wiese 6) 


Das Hüttenfleck 9°) ? 


75) Wüstungsstätte Honhart, südsüdöstl. von Ohrdruf, an der Crawinkler Straße. 
Vgl. Anm. 9. — 76) Wiesen vor der Stadtwaldung. — 77) Am Erlebach, nach der 
Form benannt. — 78) Jetzt Wiesen nach Luisenthal zu. — 79) An der Grenze von 
Ohrdrufer und Stutzhäuser Flur. Der Baum ist vom Blitz zerstört worden. Mitt. 
von Herrn Prof. Fr. Thomas, Ohrdruf. — 80) Eine vom Mühlgraben umflossene 
Wiese neben der Weißen Mühle. — 81) R. Zufluß der Apfelstädt. Die urkund- 
lichen Formen s. Forstnamen. — 82) Die Mühlen sind ohraaufwärts genannt. — 
83) Ackerland am Eingang zum Ohragrund (l. Ohraufer) unter Luisenthal. NB. Die 
Namen des Stadt- und Hohenlohischen Forstes s. Forstnamen. — 84) Zwischen Kiefern 
und Kirschschlag. — 85) Ehemaliger Kupferhammer an der Ohra unter Luisenthal. 
— 86) Am Fuß vom Steinigen Berg. — 87) Ausläufer (N.) des Schloßberges. — 
88) Im Haselthal, zum Stadtwald gehörig. Wirtshaus. — 89) Auf der Westseite des 
Schloßberges. — 90) Wiesen, n.ö. vom Schloßberg. — 91) Wiesen am Wiesenröder 
Wasser; benannt nach den Feld-(„Stab-“)umgängen der Stabgemeinden Gehren, Wiesen- 
rode, Hunarth usw. — 92) An der Gräfenhainer Grenze. — 93) Am Fuß vom Knöpfels- 
berg. — 94) Vgl. Anm. 9. — 95) Südl. von der Stadt im Leichfeld. — 96) An dem 
Gräfenhainer Weg, neben dem Wiesenröder Weg. — 97) Nicht mehr bekannt, 


Ohrdruf. 235 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der Rosengarten °®) Ruüesengarden 
Hölbswieschen »°) Hölbswäeschen 
Beim Schmierhäus- |Schmierhüschen 

lein 100) 

Die Walkwiese 101) Wallekwäesen 
Die fliegende Trift 102) | Fliende Trift 
Der Rathszaun 103) Roatszun 


Der Klingelweg !%%) Klengelwägk 
DasHerrschaftsstück 1%) 
Das Saarloch 10) 

Die Lattigwiese 107) 

2 


2» 


CELL CHIC 


Der Reckertssteig 105) 
1655 5) 


Namen aus dem 
Ort: 

Kirche St. Michaelis 
Löbersgasse 
Niederthor 
Schloßgut 
Amtshaus 
Schloßplan 
Burg 
Brückenmühle 
Wölfiser Gasse Am Wölfischen Thor 
Im alten Gehoven Thor 1655 5) 


98) Es gibt zwei Flurteile „Rosengarten“ in Ohrdrufer Flur: 1. bei Hundsbrunn, in 
der Nähe vom „Hühnernest‘“, und 2. in den Wiesenrödern. — 99) Hölbswieschen liegt 
bei Scherers Hütte, vor dem Walde. — 100) Nach Gräfenhain zu; die Lage ist nicht 
mehr genau bekannt. Holzteer wurde als Wagenschmiere verkauft. (Prof. Fr. Thomas.) 
— 101) An der Straße nach Hohenkirchen, auf dem 1. Ufer des Kohlbach. Die Weiß- 
gerber hatten das Recht, dort ihre Felle zu trocknen. (Prof. Fr. Thomas.) — 102) Nicht 
mehr bekannt! — 103) Land gegenüber der Drahthammerwiese, am Wiesenröder Weg. 
(Prof. Fr. Thomas.) — 104) Weg von der Siechhofkirche nach der Hohenkirchener 
Straße. Die Siechhofsfrau, die auf die Dörfer betteln ging, trug eine Klingel am 
Korb. (Prof. Fr. Thomas.) — 105) Das Herrschaftsstück ist ein Teil des „Küch- 
garten“ (nördl. an die Stadt grenzend, auf dem r. Ohraufer). (Mitt. von Professor 
Dr. Burckas-Ohrdruf.) — 106) Das Saarloch oder Sauloch liegt zwischen dem Günthers- 
berg und dem Wachhög, sw. vom preußischen Vorwerk Hesserode. — 107) Es gibt 
mehrere „Lattichwiesen‘“ in Ohrdrufer Flur. Wahrscheinlich nach Lattich (Petasites 
offieinalis Mönch.) benannt. (Prof. Fr. Thomas.) Eine dieser Wiesen liegt z. B. 
(nach Mitt. von Herrn Prof. Burckas) oberhalb der Meinungschen Oelmühle, zwischen 
dem Mühlgraben und der Gothaer Straße. — 108) Der Reckertssteig führte jedenfalls 
nach dem Vorwerk Rekkers (dem Kl. Georgenthal gehörig). Leider ist der Weg nicht 
mehr bekannt. — 

Nieht mehr nachzuweisen ist die Lage der folgenden Flurteile von 1655: im 
Querl; beim Heckenbrunn; am Arnstädter Gäßlein; beim wüsten hamer; das Werth 
(Wiesen); am Veckrodtssteige; am rothen Höge (am Leich über Ohrdruf); die Hammer- 
gaßen (ebd.); im Seebachen; eine Wiese, der Hensellsee genannt; an der lundischen 
Apotheken. 


236 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Crawinkler Gasse 
Crawinkler Thor 
Die neue Sorge 
Frischbiergasse 
Langgasse 
Entenleich 
Schulgasse 
Markt 
Kirchgasse 
Fleischgasse 
Löwengasse hier 1655 „beim Leben- 
Katzengasse bron“ ? 
Kohlgasse 
Kohlthor 
Rathaus 
Todtengasse 
Hinter der Stadtmauer 
aufdem Todtengraben 
Waldgasse 
Zimmermannsgasse 
Waldthor 
Lappengasse in der lappengassen 
Lappenmühle 1655 5) 
Gemeindebackhaus 
Querleich 
Das kurze Leich 
Langes Leich 
Leichschule 
Schindleich 
Weidigsgasse 


Flur Petriroda!). 


Petriroda ?) 5) Bäetzgerode >) *) Piczenrode 1349—1350 
(Lippert u. Beschore- 
ner I 12 u. Anm. 6); 
Betzegerode 1655 
(Ohrdrufisches Erb- 
register, StA. Gotha 


PP III ı) 
1) Literatur: Brückner II 11, 7; Gelbke II 2, 609; Lehfeldt XXVI 
105 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 


mündl. Mitt. — 3) Herr Lehrer F. Ortlepp in Gospiterode hatte die Güte, mir die 
mundartliche Aussprache zu übermitteln. — 4) Brückner (a. a. ©. 7) hat „Petzigeroda“ 
als Ortsnamen. — 5) Ein großer Teil der Petriröder Flurnamen weist auf ehemaliges 


Ohrdruf. — Petriroda. 


237 


Moderne Namen | 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Die Geierslachen ®) Gier$lachen 
Das Moor’) D’s Müer Chranimur 1142—1153 
Der Melm 8) ebs. (Dobenecker II 54); 
Der oe} Kesselhöek Cranechmor 1168 
Die Kesselecke 5 (Dobenecker II 361); 
Der Stockborn ebs. Kranecmor 1189 (Do- 
Der alte Teich °) Dr äle Dich benecker II 835); 
Der Vogelgesang !?) Dr Vaulsänd ? Die Cracken 1557 '%) 
Die Seewiese 1!) Sieweasen 
Das Hüttenfeld 1?) Dr Hödenwägk 
In Rothen In Rüed 


Das Bernsroda 13) D’s Bärnstrod 

Die schwarze Laite !t)| De schwarze Läden 

Der Hühnerbach 15) Dr Hönnerbach 

Auf dem Pfingst- Pfengstgehah 
gehege 16) 

Der rothe Brühl !7) 

Das Mittagsgehege 1$) 

Die Schindslaite 

Der große Teich 1?) 


bernsrode 1365 1%) 


Dr ruedhe Briel 
Medäegksgehäi 

De Schengsläden 
Dr grüeße Dich 


Sumpfgebiet hin. Das Dorf ist längs der alten Straße angelegt; ein Teil zweigt an 
der Schwabhäuser Landstraße nach Nordosten zu ab. Daß der Ort selbst auf feuchtem 
Boden liegt, beweist der Name des Dorfteiles nach Emleben zu: der Brühl. Im Süd- 
osten, an der Hohenkirchener Flurgrenze, beginnt das große Moorgebiet, das sich auf 
der Wasserscheide zwischen Leinakanal und Flößgraben nach dem Hirzberg zu hin- 
zieht und im 12. Jahrh. strittiges Gelände zwischen den Klöstern Georgenthal und 
Beinhardsbrunn war. — 6) An der Emleber Flurgrenze; früher quellig.. — 7) Das 
Chranimur wird als „Wald“ bezeichnet. Mächtige Eichenstämme sind beim Torfgraben 
gehoben worden. Die Torfgräberei betrieb man bis etwa 1850. Noch jetzt gibt es 
dort Tümpfel mit wilden Enten, Bekassinen und Kiebitzen. — 7%) Aus: Jagdsachen 
Schwarzwald, StA. Gotha EE II 17. 20, Teil I; die Umgrenzung des Hirzberges 
lautet (fol. 71bff.): „an der Heuröder wiesen, an die Aue und Lein und die Cracken, 
nach der Wipperöder feldung.‘“ — 8) Hochgelegener Flußboden nw. vom Dorf. — 
9) Südl. vom Dorf, an der Hohenkirchener Straße. Der Teich bestand bis zur 
Separation. — 10) Hochgelegener Flurteil nach Hohenkirchen zu. — 11) Südl. vom 
Dorf; von einem Graben durchzogen. — 12) Nach Hohenkirchen, dem ehemaligen 
Kupferschmelzwerk zu. — 13) Wüstungsstätte im Osten der Flur, nahe der Schwab- 
häuser Grenze und der alten „Nürnberger Straße“. — 13°) Aus: Ltr. Herman von 
Sebeleiben ... . bekennen, daz wir... han verkoift ... dem herren Heinrich, Apte 

. zu sende Jurgental anderthalbe huve landes, geleigin zu bernsrode und zu 
kollerstete ume drie marg lotiges silbers .... des guthes besitz Hermann volkolt 
von honkirchin eine huve, die gelein ist zu bernsrode, da vone hergeth alle iare 
achte schillinge phennige, zwei hunre, eine halbe gans. Die andern halbe huve landes 
gelegen zu kollerstete besitzen Theodor Schriber und Menzcel von Honkirchen 
und ieder man da vone geth alle iare zwene schillinge phenige. Or. d. Kl. Georgen- 
thal, StA. Gotha QQ Id 261. — 14) Schwarzes Artland, östl. vom Dorf. — 15) Acker- 
land östl. vom Ort. — 16) Früher Gemeindeland. — 17) Wiesen nach Schwabhausen 
zu, entwässert. — 18) Ehemaliges Gemeindeland. Ruheplatz der Kuhherde zur Mittags- 
zeit. — 19) N.ö. vom Dorf an der Schwabhäuser Straße. 


238 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Die Dunsen 2°) De Döünsen 
Die Alken ?!) ebs. 
Der Bornberg ??) Bornbargk 
Die kleine Trift De kleine Dreft 


Die fliehende Trift ? [unbekannt] 


Flur Schönau vor dem Walde). 


Schönau vor dem |Schenau v. d. Walde |Sconouwe 1143 (Doben- 
Walde ?) ecker I 1459); Sco- 
novve 1216 (Doben- 
ecker II 1668); villa 
schonoyge, schoneyg 
1320 [35a fol. 101]; 

Schonowe 1331 #) 


Am Langethal °) Langendöäl Langenthal 17. Jh. [17] 

Die Hirtenlaite oder | Hertslede Der Kuhzahl 1665 [17] 
Kühzahlswiese #) 

An der Leina Lin 

Wachberg 5) De Waäch 

Der Geiersberg ®) Gersbärgk 

Der Tannberg oder | Doambärgk Thanburg 17. Jh.) 
Schloßberg ?) 

Der Schloßacker oder |ebs. 
Mühlacker ?) 


Schloßackerbrücke 1%) |Schloßackerbricken 


20) Am 1. Ufer des Leinakanals. Gegenwärtig nicht mehr feucht. — 21) Ehemaliges 
Gemeindeland nach Emleben zu. — 22) In der Nordostecke der Flur; der größte 
Teil des Berges liegt auf Schwabhäuser Gebiet. 


1) Literatur: Brückner I 7, 40; Gelbke H 1, 575; Fr. Krügelstein, 
Nachr. von Ohrdruf 57; Lehfeldt XXVI 107; Mosch u. Ziller, Versuch einer 
Beschr. 224; Fr. Regel, Entw. 40. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General- 
karte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Ostausläufer des Querberges auf dem 
l. Leinaufer, westl. von Schönau, Gemeindewaldung. — 4) Schmale, lange Wiese am 
Westabhange des Ziegelberges. — 4%) Aus: Priv. Frederich, lantgraf zu duringen ... 
haben geeygent dem abte ... zu sente Georien Tale daz Dorf zu Schönowe mit alle 
dem, daz dar zu gehoret .. . und sunderlich mit dem halsgerichte ...., Or. d. Kl. 
Georgenthal, StA. Gotha QQ Id 127. — 5) Westl. vom Dorf, am Abhang des Geiers- 
berges. — 6) Zwischen Schönau und Ernstroda auf dem 1. Leinaufer. — 7) Wahr- 
scheinlich vorgeschichtliche Wallburg an der Westseite des Ziegelberges. Wall und 
Graben und der Östeingang noch wohlerhalten. Georgenth. Amtsbeschr.: „Die Tann- 
burg auf Georgenthäler Forst, wo vor alters ein Schloß gestanden, das, wie die alten 
Leute berichten, von den Herzogen von Oestreich vor 300 Jahren 3 Jahre belagert 
und letzt erobert wurde.“ Der Tannberg ist Schönauer Gemeindewaldung. — 8) Aus: 
Riß und Beschreibung des Amts Georgenthal, MinA. Gotha Dep. IVa, Vol. II, Kap. I, 
No. 35. — 9) Am Nordabhang des Schloßberges. — 10) Da, wo zwischen Geiersberg 
und Schloßberg die Leinatalstraße die Leina überschreitet. 


Petriroda. — Schönau vor dem Walde. 239 


Urkundliche Formen 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Heilige Gebreite 1!) 
Hinter der Mühle 


Hilgebreiten 
Hinger der Millen 


Gewende Geweng 

Das Liedchen !?) ebs. 

Der Kirchstieg 1?) Kirstiegk 

Der Kellerhof !#) ebs. 

Der Hundsrück 15) ebs. 

Das Kalkthal 16) Kalkdoal Kalkthal 17. Jh.®) 


Leitners Teich 17) Leitners Dich 
Der Kummelberg 18) Kummelbärgk 


Hans Körbers Teich- 
lein 17. Jh.) 


Der Kummelsee 1°) Kummelsie 

Der Petersberg ?°) Biedersbärgk 

Kellersrain Keller$rain 

Stiegelwiese ?!) Steägelwesen 

Spitzwiese Spetzwesen 

Sautrog ??) Soutrogk 

Schmitz 22) Schmetz 

Bornwiese ??) Bornwesen 

Sieberswiese ??) Säweriwesen 

Rosengarten 3) Rüesengörten 

Gruben De Grum’ 

Hundefron 2%) Hundefrüen 

Der Eichstock ?>) Eichestock Houwerieth 1143 (Do- 
Die Eichwiese ?°) Eichwesen benecker I 1459); 
Der Eichgarten °®) Eichegörten Hürit 1153 (Doben- 
Heckerain ?7) Heckerain ecker II 40); Howe- 
Die Heuröder ?®) Heireder rieth 1216 (Doben- 


ecker II 1668); Ufm 
heirode 1643 [14 fol. 
1172]; Heuröder Wie- 
sen 1665 [17 fol. 7a] 


11) Im Leinatal, an die Mühle grenzend. — 12) Ackerland südl. vom Dorf. — 13) Der 
Kirchstieg lief sw. über den Ziegelberg, durch die Catterfelder Eichelgemeinde nach 
Altenbergen, von da nach der Johanniskirche (Kandelaber), wohin Schönau eingepfarrt 
war. — 14) Am Ostabhang des Tannberges; der Kirchstieg führt mitten hindurch; Acker- 
land. — 15) Hügel zwischen dem Tannberg und dem Kalkthal. — 16) Auf der General- 
karte ist der Berg zwischen Kummelberg und Hundsrück „Kalkthal‘“ genannt. — 
17) Grund sw. vom Hundsrück und vom Dorf. — 18) Ziemlich steiler Hügel südl. vom 
Dorf, nach dem Ziegelberg zu. — 19) Am Südfuß des Kummelberges. Vor der Separation 
sumpfiger Teich, jetzt feuchte Wiese mit Weiden. — 20) Der Nordabhang des Kummel- 
berges nach dem Dorf zu. Ueber den Ursprung des Namens war nichts zu erfahren. 
— 21) Gleich hinter dem Dorf, am Ausgang nach Georgenthal. — 22) Wiesen auf der 
Ostseite des Georgenthaler Weges, nach dem Hirzberg zu. — 23) Auf der Ostseite 
des Kummelberges. — 24) Am Ziegelberg, sö. vom Dorf. — 25) Der Eichstock war 
ein riesiger Eichstummel (südl. vom Kummelberg); er wurde schon vor der Separation 
ausgerodet. — 26) Wiesen zwischen Ziegelberg und Hirzberg. — 27) Die Hecken (auf 
den Wiesen) sind in den letzten Jahren ausgerodet worden. — 28) Große Wiesenfläche 


240 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Die wüste Ecke ?°) Wieste Ecken 
Die Schafwiese 3) B 
Unterried ?°) ? 
Mittelried 3°) \ 
= a u { Hirzbere 1143 (Doben- 
Ense ecker I 1459); ebs. 
Schaf- od. Kellnerswiese | ? 1186 (Dobenecker II 
Der Hirzberg Herzbärgk 757); Hirzesberch 
, 
1216 (Dobenecker II 
1668) 
Das Adolfsrod Apfelrod Asolverod [?], vgl. Flur 
Georgenthal 
Flur Schwabhausen !). 
Schwabhausen ?) Schwuhusen Suuabohusen ca. 860 


(Dobenecker I 222); 
Schwabenhusen 919 
— 936 (Dobenecker I 
348); Suauahusen 
1124 [?] (Dobenecker 
11184); Swabehusen 
1298 [35a fol. 1082]; 
Swabenhusen 1349 
— 1350 (Lippert u. 
Beschorener LI 12) 
In der Töpfleber Spitze) InderTöpfleberSpetzen ‚In Dopfläber Spitzen 


Beim Dornrain ebs. 17. Jh.) 

In der Quer ebs. Uf der Quhr 17. Jh.?) 
Die lange Quer ebs. 

Die kurze Quer ebs. 

An der Goldgebreite ?) | ebs. Ufn Goldberge 1641 ?) 
Die alte Straße 5) De äle Ströß 


an der Nordwestseite des Hirzberges. Zum Kl. Georgenthal gehörige Wüstung [Vorwerk, 
„grangia“] (die Grenzen s. Dobenecker I 1459). — 29) Rodung (Wiese) der Heuröder 
im Hirzberg. — 30) Wiesen am Leinakanal (l. Ufer) östl. vom Dorf. — 31) Feuchte 
Wiese am Leinakanal (an der Wipperöder Grenze). — 

Namen aus dem Ort: Riedgasse; der Kalkofen; der Lindenhög; das Eisfeld ; 
Kehlgasse. 

1) Literatur: Brückner III 9, 1; Gelbke II 2, 620; Lehfeldt XXVI 
112; C. Lerp, Eine alte Vogtei, Aus der Heimat, 1897. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Der nördlichste Teil 
der Flur nach der Wüstung Töpfleben (sö. von Gotha) hin. — 4) Fruchtbarer Boden. 
— 5) In Schwabhausen zweigte sich von der „Nürnberger Straße“ (Nordhausen- 
Schleusingen) eine Linie n.ö. ab nach Seebergen - Erfurt. (Vgl. L. Gerbing, Erfurter 
Handel und Handelsstraßen 13.) 


Schönau vor dem Walde. — Schwabhausen. 


241 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


In den Lehmgruben 
Beim Butterweck 
Beim Hundsstieg ®) 
Ueberm Holze 

Auf der Melm 

Im Gothaer Felde 
Ueber der Laiten 

Am Finkenflug 

Am alten Kirchberge ?) 
Im Kirchthal 

Im Weckthal 8) 

Auf dem Steinig 

Der Kirchberg 

An der Trift 

Unter der Kirchwiese!) 
Mühlsteig 

Am Pfaffenstieg !!) 


Ueber dem Steinholze 
Bei der neuen Mühle 
Im Kollerstädter Grund 
Die Apfelstädt 

Im Grunde 

Das Hippelholz 12) 
Hinter den Gärten 
Beim Thürmchen !°) 
Der Kalkberg 

Auf der Windlache !#) 


Am Hüttenhög !°) 

Auf dem Hösselberg 16) 

Am Peterszaun !?) 

Auf dem Rod 13) 

Vor dem Backhaus- 
thor 1?) 


In der Leimgruben 
ebs. 

ebs. 

ebs. 

Uf der Melm 

Im gotschen Felde 
Awer der Liden 
Finkenhögk 

Im älen Kerchbärgk 
Im Kerchdoäl 

ebs. 

ebs. 

Der Kerchbärgk 
An der Dreft 

Die Kerchweäsen 
Im Mühlstiegk 
Der Pfaffstiegk 


Hingern Steinholz 
Bie der neien Mellen 
ebs. 

De Apfelst 

Der Grund 

Das Heppelholz 
Hingern Gärden 

Bie dem Thermchen 
Kalkbärgk 

Uf der Windlachen 


Der Hedenhögk 
Der Hösselbärgk 
Am Biederszun 
Uf den Rod 
Vörn Backsdur 


Uf dem Melmen 17.Jh.?) 


Am Kirchberge 17.Jh.?) 


Ufm steinich 17. Jh.?) 
Am Kirchberge 1641) 


Ufm Pfaffensteige 17. 
Jh. ?) 
Am Steinhöltzlein 1641) 


Im Grunde 17. Jh.?) 


An der weidelachen 
1641°); Ander winde- 
lachen 17. Jh.) 

Am Hößelberge 1641 °) 


Ulm Rode 16419) 


6) Der Hundsstieg zweigte beim Melmhög (n.ö. vom Dorf) nach Günthersleben zu ab. — 
7) N.ö. vom Ort, über dem Kirchthal, das den „alten“ Kirchberg vom „Kirchberg“, der 
östl. von der Kirche liegt, scheidet. — 8) Vom Dorf aus nordostwärts. — 9) Aus: Erb- 
buch der gräfl. gleichischen Dörfer, StA. Gotha PP III 2. — 10) Sö. vom Dorf, nach 
der Apfelstädt zu. — 11) Der Pfaffenstieg führt nach dem Kollerstädter Grund. — 
12) Auf dem r. Ufer der Apfelstädt, an der Hohenkirchener Grenze. — 13) An der 
Straße nach Hohenkirchen. — 14) Ackerland an der Ostseite der Hohenkirchener 
Straße; früher Bruchland. — 15) Nördl. von der Hohenkirchener Hüttenmühle. — 
16) Auf dem 1. Ufer der Apfelstädt, nach Hohenkirchen zu. — 17) Am Südende 
des Dorfes. — 18) Wiesenland an der Petriröder Grenze. — 19) Dorfausgang nach 
Petriroda zu. 
Gerbing, Flurnamen. 16 


242 


Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Auf dem Schlings ?0) 
In der Goldlauter ?!) 
Kalte Herberge 2?) 
Am Abtsberge ?°) 


Ufn Schlings 
? 

Käle Herberg 
Am Abtsbärgk 


Ueberm Geschlinge 
1641 ®) 


Am Abtsberge 1641 ?) 


Ueber dem Sauerloch **) | Äwern Sürloch 
Im Teich 25) Im Dich 

Auf dem Pfingstgehege | Ufn Pfengstgehä’ 
Im Holzfelde *%) ebs. 

Pferdegehege ? 

Aufder Petriröder Höhe | Petzgeröder Högk 


Im Humbach ?”) Im Hummach Im Hambach 1641) 


Im Lilienloch ?3) ? 
Waschblaul 2°) 

Beim Stettbach 3°) ? 
Am langen Stein ? 


Im Baumgarten 


? 
Der Weidenhögk Der Wiedenhögk Hinter den weiden [?] 


16419) 


Namen aus dem 


Ort: 32) Unterm Weinberge, 


Das alte Schloß 3!) Unter den Wein- 

Der Ententümpfel garten 

Pfaffstiegsweg Am leiten See, Ufm 
letten See 


Unterm Buchenborn 

Am Holzwege 

Im Erlich 

An der Huneburg °?) 

Vorm gothaischen 
Thor 34) 


20) An der Petriröder Straße. — 21) Fruchtbares Land nördl. von der Petriröder Höhe. 
— 22) Im Humbach. — 23) An der Petriröder Grenze. — 24) Zwischen dem Bornberg 
und dem „Teich‘“ an der Petriröder Grenze. Nasses Land. — 25) Nasse Wiese an der 
Petriröder Grenze. — 26) Sw. vom Ort. — 27) Das Feld nach Emleben zu. Der 
Humbach ist ein r. Zufluß des Leinakanals. — 28) Ackerland im Humbachielde, östl. 
von Schwabhausen. — 29) Waschblauel: Ackerland zwischen den feuchten Humbach- 
wiesen. — 30) Es ist kein Wasserlauf in diesem Flurteil vorhanden. — 31) Die Burg- 
stätte der Herren v. Schwabhausen am Westende des Dorfes. Vgl. Lehfeldt 114. — 
32) Die folgenden Namen aus dem Erbbuch sind nicht mehr zu belegen. Im Jahre 
1641 wird im Emleber Flurbuch (vgl. Flur Emleben) berichtet: „Die Hufe Landes 
in Schwabhausen, wie auch der Weinberg sind in etzlichen Jahren nicht 
bestellet gewesen.“ — 33) Jedenfalls am Hippelholz, an der wechmarischen Grenze. 
Die Hüneburg gehört in die wechmarische Flur. — 34) Wohl am Nordausgang des 
Dorfes. Schwabhausen besteht aus zwei gleichlaufenden, west-östl. gerichteten Straßen. 
Am Westende liegt das Gut (und die Burgstelle), am Ostende die Kirche. 


Schwabhausen. — Schwarzwald, Stutzhaus und Luisenthal. 243 


Die Fluren Schwarzwald, Stutzhaus und Luisenthal!). 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen ?) 


sprache 

Schwarzwald °) Schwarzwäld Walzahi ) 919 — 936 
(Dobenecker1348)[?]; 
Waltsazi 1005—1012 
(Dobenecker I 629) 
[?]); ebs. 1047 — 1050 
(Dobenecker I 793) 
[?];CastrumSwartzin- 
walt, Slos Swartz- 
walde 1378 [39] 

Die Ohra’) Der wille Gröaben oder | Die ora 1378 [39] 

de Uhr 

Schwarzwälder Grund |SchwarzwäldscheGrond 

Am Böhler Behler 

Krippenwand An der Kreppen 

Der Kerngrund Käerngrond 

An zwei Ohren ®) Bie zwei Uhren 

Stockwiese Stockweäsen 

Im Siegelgrund Säjelgrond 

Der Thurmberg ’) Dormbärgk 

DieKammerrathswiesen Kammerrathsweäsen 

Zimmerthal Zimmerdoöal 

Hammerswand S) Hoammerbärgk 

Auf der Haide Uf der Hähde 

Die Trift De Drieft 

Stutzhaus?) Stutzhüs 

Der alte Hammer ’®) Der äle Hammer 


1) Literatur: Brückner II 8, 28; Gelbke II 2, 201; Krügelstein, 
Nachr. 76; Lehfeldt XXVI 115ff.; K. Lerp, Aus der Heimat 1897, No.1ff.; 
Mosch u. Ziller, Versuch einer Beschr. 269 ff.; Fr. Regel, Entw. 49f. Vgl. auch 
Forstnamen. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Die „Flur“ zieht sich als Wiesenstreif längs der Ohra hin bis 
oberhalb der Krippe (Berg). Nach der Neuen Amtsbeschr. des Amts Schwarzwald 
(Handbibl. Herzogl. Kammer 1M 311, fol. 64) bestand 1665 die ganze Siedelung 
„Sehwarzwald oder Stutzhaus“ aus ‚forsthaus und 5 häusern, eisenhammer und 
3 schneidmühlen“. Die Einwohner waren „köhler oder holzhauer, müssen ihre nahrung 
im walde suchen. Itzo mit einem neuen schulmeister versehn.“ Noch Brückner 
(a. a. ©. 29) sagt „Länderey ist hier keiner Hand breit“ (1760). — 4) C. Lerp in 
„Eine alte Vogtei‘“ (Aus der Heimat 1897—98, 6) vermutet in Waltsazi die Urform 
des eastrum Schwarzwald. Solange für Waltsazi keine andere Siedelung der Gegend 
nachgewiesen werden kann, ist‘ Lerps Annahme nicht von der Hand zu weisen, wenn 
auch die Umwandlung des Namens unvermittelt bleibt. — 5) Der Name „Öhra‘“ ist 
in den Ortschaften ungebräuchlich. Dafür wurde mir „Willer Graben“ genannt. — 
6) Der Zusammenfluß des Kernwassers mit der eigentlichen Ohra. — 7) Die Burg- 
stelle des Schlosses Schwarzwald. — 8) Wiese am Berghang unter dem „alten Hammer“ 
in Stutzhaus. Im Zinsregister von 1378 [39] wird in „Swartzwalde mit seiner zeu- 
gehorunge“ noch kein „Hammer“ erwähnt, dagegen „5 Snytemol“. — 9) Stutzhaus 


162 


D44 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


_ Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Unter der Waldmühle | Unger der Wäldmillen 


Die Schlehenpfütze De Schlienpfitze Schlehenputze [!] 1594 
Die Schneiderswiese |De Schnier$weäsen [ 

Löwenbach 1°) ? Langeborgk 

Die alte Straße 11) De äle Ströaß 

Die Grenzhohle De Hohlen 

Im Schleifreis 12) Schlefries 

Die dicke Eiche 1%) Dicke Echen 

Die Schmelzerei 13) Luisendöal 


Die alte Schmiede!) |De äle Schmede 
Das Hammerwerk 1) |ebs. 

Die Hammerbrücke!5) | Höammerbricken 
Auf den Rödern !®) Uf de Reder 


soll 1659 erbaut worden sein; doch sind der Name und das Haus schon auf der 
Geleitskarte von 1633 eingetragen. Der Name rührt her von dem Hohlmaß der 
Köhler, dem „Stutz‘“, der im Forsthaus aufbewahrt wurde. Die Neue Schwarzwälder 
Amtsbeschr. (von 1665, vgl. Anm. 3), sagt über Stutzhaus fol. 8: „ein forsthaus ufm 
Schwarzwald, unten im thale, gegen Ohrdruf, ehe man uf die höhe kommt, das 
Stutzhaus genannt. Ist vor alters ein gasthof gewesen und der ganze grund mit 
demselbigen erkauft worden. Hat vier stuben, brau- und backhäuslein, benebst 
scheuren und ställe. 1663 renoviert, mit mehr stuben versehn und mit ziegeln bedeckt 
worden. Ein garten, darin hopfen gepflanzt wird. Zwei wiesen: eine vorm forsthause 
und eine andre oben beim eisenhammer ... von ungefähr 6 fuder heu; etwas grabe- 
land.“ — 10) Der Name „Löwenbach“ (r. Zufluß der Ohra und Tal von Stutzhaus 
nach dem Steigerhaus) wird im Tal nicht angewandt. Die Schwarzwälder sagen dafür 
„Wir gehen in die „Langenborgk“ ; so heißt der Südostvorsprung des Streitberges mit 
dem Forsthaus der Fürsten v. Hohenlohe-Langenburg, an der Mündung des „Löwen- 
bach“. — 11) Die Straße Ohrdruf-Schwarzwald-Wegscheide-Oberhof, zu deren Schutze 
höchst wahrscheinlich die Burg Schwarzwald angelegt wurde. — 12) Die südl. Seite 
des Thurmberges, genannt nach den Schleifreisern (Hemmvorrichtung an den 
Wagen und Karren), die die Fuhrleute ehemals hier abwerfen mußten. (Vgl. Brückner 28.) 
— 124) Eine Grenzeiche in der Aue (Schlehenpfütze) zwischen Ohrdruf und Stutzhaus. 
Ein 80-jähriger Crawinkler erinnerte sich, daß zu seiner Knabenzeit noch ein Stumpf 
des Baumes stand, und daß man sagte, der Geist des Forstmeisters v. Hahn (dessen 
Grab noch jetzt in der Aue, von einer Baumgruppe umstanden, zu sehen ist) spuke 
darin. (Freundl. Mitt. von Herrn Pfarrer Th. Schneider, Stutzhaus.) — 13) Das 
Katasterverzeichnis hat noch den Ausdruck „Schmelzerei‘“ für Luisenthal. Letzterer 
Name ist dem alten Hammer im Jahre 1753 gegeben worden. — 14) Ortsteil unter- 
halb der Pfarrei. Ein massives Häuschen (jetzt Scheune), das dort steht, soll früher 
eine Schmiede enthalten haben. (Herr Pfarrer Schneider.) Das Hammerwerk: 
1. alter Name von Luisenthal; 2. Ortsteil an der Ohra (an der Stutzhaus-Schwarz- 
wälder Grenze), wo früher ein zweites, zu Luisenthal gehöriges Hammerwerk stand. 


Es war zeitweilig im Besitze von Württembergern. — 15) Daher heißt ein Garten in 
der Nähe der ‚„Schwabengarten“. Die „Hammerbrücke“ verbindet Stutzhaus mit 
Schwarzwald. — 16) Ueber „Röder im Schwarzwald“ finden sich Nachrichten in den 


„Jagdsachen Schwarzwald“ (StA. Gotha EE II No. 17—20, I. Theil, fol. 1582. b, 1569): 
„I. 1 rodt hinter dem Stutzhause am Streitberg, ist des holzknechts Christoph Grane- 
mann’s. II. 1 rodt zunechst an diesem gehulze Jörgen Eckolt’s Erben von Ohrdruf, 
auch zwischen dem Streitberg und Uhra gelegen. III. 1 rodt am Zimmerthelein, an 
der Uhra gelegen, gehört Michel Geyern, dem Sichelschmied zum Schwarzwald. 
IV. 1 rodt über der Uhra, über dem Schwarzwalde neben dem Streitberg gelegen, ist 


Zu 


Schwarzwald, Stutzhaus und Luisenthal. — Tambach. 


245 


LLLLLTL———————————— nn ————— 


Moderne Namen | 


Der Erlebach !7) 
Wirthswiese 18) 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Ins Erlebach 
Wärthsweäsen 


Flur Tambach !). 


| Urkundliche Formen 


Tambach ?) Damm’ch °) Thanbach #) 1214 (Do- 

Gemeindewald (die |? benecker II 1588); 
Lehn) ®) Tambach 1251 [35a 

Studentengraben 2 fol. 123]; Tampach 

Die alte Straße De äle Ströß 1512 [20]; Tambach 

Der rechte und linke | Damm’ch u. Dambach 1657 [16] 
Tambach 

Die Apfelstädt ®) Abfelsdoät 

Am Prinzenrod Brinzeröd 

Am Fuchsberg Fochsbärgk 

Am Möseweg Müsewägk 

Am Schmalkalderstieg | Schmälkällerstigk 

Die sauren Wiesen Suerwesen 

Die Eiswiese Iswesen 

Himmelswiese Hemmelswesen 

Kantorswiese Kanders$wesen 

Leysenwiese Leysewesen 

Rodewiese Rodewesen 

Spittelswiese Sbedelswesen 

Hospital Shbedel 

Der Reinhardsbach Reinersbäch 

Auf dem Rödchen Rödchen 

Schnepfenstein Schnepfestein 

Das dunkle Thälchen |Donkle Dälchen 

Hildebrandsgründchen | Hellebrändsgröngehen 

Kammerbach D’s Kammerbach 

Thorbecher Düerbecher 

Wedelbach Widelbach 


zu dem forsthause geordnet durch den herrn forstmeister und schösser, in abwesenheit 
des herrn jägermeisters.“ — 17) R. Zufluß der Ohra. Der Bach speiste die in der 
Flur liegenden Georgenthaler Klosterteiche („Mönchsteiche“), jetzt Wiesen. (Herr 
Pfarrer Schneider.) Zu Anfang des 17. Jahrh. wird der „Erlenbacher Teich‘ noch 
erwähnt. (StA. Gotha O I sub (»)2, Anschläge der Aemter Wachsenburg, Georgen- 
thal usw.) — 16) Nicht mehr bekannt. 


1) Literatur: Brückner II 5, 9; O. Fleisehhauer, Aus Tambachs 
Vergangenheit, Goth. Tageblatt 1883, 5. 11. 75; Gelbke II 1, 581; F. Hering, 
Tambach in Thür., Friedrichroda 1903; Krügelstein, Nachr. 58 S. 17; Lehfeldt 
XXVI 119; Fr. Regel, Entw. d. Ortsch. 46. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, Vermessungsregister, mündl. Mitt. — 3) Herr Forstassessor 
F. Hering, jetzt in Wölfis, hatte die Güte, mir die mundartliche Aussprache an- 
zugeben. — 4) Vgl. auch Forstnamen. 


246 


Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Moderne Namen 


- - Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Hohe Leite Holiten 
Wächtersrödchen Wächter$rödchen 
Eekardtsrödchen ebs. 
Am Rosengarten Ruüesegärten 


Die Spitter 
Die Seeberger Fahrt 


Spitter, Splitter 
Siebersche Föert 


Schafstieg >) ? 
Das Köpfchen Köppchen 
An den Salztrögen Sälze 
Am Schweinshög ®) Schwinshögk 
Im Grunde In Grond 
Die Papiermühle Babiermölln 
Das Hammerholz ’) Hammerhölz 
Das Hasselfeld ebs. e 
Die Güldene Aue?) Güllne Ou 
Gunzebach Gunsebach 
Galgenbrunnen Galgkeborn 
Hackenbrunnen Hökeborn 
Die Pfütze De Fetz 
Das Hünefeld ebs. 
Junkershölzchen ®%) ? 
Böhmengründcehen ? 
Die Burg’) De Borgk 
Das Öberfeld Ueberfeld 
Das Mittelfeld Meddelfeld 
Das Unterfeld ÖOngerfeld 
Am Hohen Brunnen |? 
Kirchweg 1°) Kerchwägk 
Am Burgstall !!) ? 
In der Stätten 12) ? 
Die Brückenwiese Bröckewösen 
Die alte Pechhütte Ale Bächhött’n 
Schenkgasse Schänksgaß 
Samuelsgasse 13) Säamelsgaß 
ebs. 


Der wüste Garten 1) 


5) Brücke über die Apfelstädt bei der Papiermühle; da, wo die strata magna von 
der Hesellite (Bromenacker) nach dem Heselenvelt (Hasselfeld) überging. — 6) Unter 
dem Kesselthal. — 7) Gehörte zum Gemeindehammer. — 8) Wiese an der Dietharzer 
Grenze. — 82) Das Junkershölzchen lag unter dem Galberg und gehörte jedenfalls 
zum v. Butlarschen Gut. — 9) Wiese und Ackerland zwischen Kesselthal und dem 
Ort. Keine Spuren einer Burgstelle erhalten. — 10) Zwischen Tambach und Dietharz. 
— 11) Jetzt Wiese südl. von Tambach nach dem Fuchsberg zu. Vgl. F. Hering 
a. a. OÖ. 8f. — 12) Am ÖOstausgang des Dorfes und am Eingang des Apfelstädt- 
grundes. — 13) Nach Samuel Trautvetter benannt. (Hering) — 14) Hinter dem 
Forsthaus. 


Tambach. — Tambuchshof. 247 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Die Kälberhalte Kälberhall 
Winkelsgasse ? 
Bechersgasse Bechersgaß 
Hopfengasse Hopfegaß 
Thielgasse 2 
Im Zipfel En Zöpfel 
Der Schafhof 4 
Der Oberhof Ueberhof 
Junkersgut 1°) Buttler’sche Hof 
Die Glashütte 1°) Glöäshött’n 


Flur Tambuchshof!) 
(ehemaliges Rittergut, jetzt Gelände des Truppenübungsplatzes). 


Tambuchshof 5) Tammichshöf 2) Grangia Tambuch 1153 
a! (Dobenecker II 40); 
Die 26 Acker Die sechsunzwänzig Monchenhoff von Jo- 
Acker riental zcu Tambauch 
Kalkofen Kalkuebn 1378 [39] 
Der Schlüssel Schlessel Schlüssel 1612 [19] 
Gothaer Gebreite Gotsche Gebrätn 
Steinkopf Stänkopf 
Damenbrett Dämenbräth 
Häuserstück Hädeborns$teck *) 
Bogenstück Bogensteck 
Sophiengebreite Sofiengebrätn 
Die Dreieckshufe De gruße Kieshufn 
Kieshufe De kläne Kieshufn 
Der große Garten Dr gruße Güärten 
Kutschweg Kutschewägk 
Große Tambuchsge- | Gruße Tammichsge- 
breite brätn 
Die alte Tränke De uale Tränk Arbusta quaedam iuxta 
? ? eichilburnen 5) 1227 
(Dobenecker II 2425) 
15) Im 17. Jahrh. von der Gemeinde angekauft und zerschlagen. — 16) Tambach 


hatte schon im 17. Jahrh. Glasindustrie unter Leitung von Venetianern. (Georgenth. 
Amtsbeschr.) 

1) Literatur: Brückner I 3, 252ff.; Gelbke II 2, 232; Fr. Krügel- 
stein, Nachr. 51. 52. 613; Lehfeldt XXVI 123f. — 2) Die Nachweise über die 
mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn Oberförster Rich. Ausfeld, früher 
in Wölfis, jetzt in Dietharz. — 3) Quellen f. d. modernen Namen: Katasterkarte. 
— 4) Nördl. vom Gut. — 5) In der Urk. des Gr. Hermann von Orlamünde wird ein 
„Eichelburnen“ erwähnt. Ein solcher Name ist im Tambuch nicht mehr bekannt. 


Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Flur Wannigsroda!) (Rittergut). 


Moderne Namen ?) 


Wannigsroda 3) 


Die faule Wiese ®) 
Das Gospiteröder Feld 
Das Holzfeld 

Die Holzallee 

Das Haideholz 

Der Haideteich 

Das Westerbachsfeld 


Wechmar ?) 3) 


Der Stotterhain ®) 
Die Hüneburg’) 


Die Wasserleite ®) 
Das Fulbersloch ?) 
Der große Hain?) 


Mundartliche Aus- 


sprache 
Heide 


Fuele Weäsen 
Gosperöder Feld 
ebs. 

ebs. 

ebs. 

Der Tich 

ebs. 


Flur Wechmar ’!). 


Wechmar 


Stotterhaun 
Hünneborgk 


Wöässerliten 
? 


Der lange Haun 


Urkundliche Formen 


Wansrotha 1665 [17]; 
Weresroda17.Jh.[10] 
Faule Wiese 17. Jh. [10] 


Wehmare anf. saec. IX 
(Dobenecker I 70); 
Viugmara 899 (Do- 
benecker I 286); We- 
hemar 1089 (Doben- 
ecker I 945); Wehe- 
mar, Wehemaer 1089 
(Dobenecker II 962); 
Wechmar 1335 („der 
vonWechmarholez“ 
[352 fol. 157b] 

Am Stotterhain 164115) 

An der Heuneburg 
1641 15) 

An der Wasserleiten 
1641 15) 


1) Literatur: Brückner II 7, 50; Gelbke II 2, 608; Lehfeldt XXVI 
22; Rein, Thuringia saera II 67 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General- 
karte. — 3) Wannigsroda gehört kirchlich zu Emleben. — 4) Sumpfige Wiese am 
Leinakanal. 

1) Literatur: Brückner II 9, 2ff.; GelbkeIl 2, 625; Lehfeldt XXVI 
124 ff.; C. Lerp, Aus der Heimat, 1. Jahrg., No. 1ff.; Fr. Ritter, Chronik von 
Wechmar, Aus der Heimat III 111. 192 und Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch., Jahrg. 1901, 
82ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. Herr Rektor Mohrhardt in Wechmar hatte die Güte, mir die Lage 
einer Anzahl alter Flurbezeichnungen anzugeben. — 3) Vielleicht war Wechmar ur- 
sprünglich ein Platzdorf; ein freier Plan nimmt noch heute nahezu den Mittelpunkt 
des Dorfes ein. Dieses soll sich früher noch jenseits der Niedermühle ausgedehnt 
haben. (Brückner 3.) — 4) Gehölz an der Hohenkirchener Flurgrenze, zwischen dem 
Großen Hain und der Wasserleite. — 5) Burgstelle westl. der Wasserleite, über dem 
Kollerstädter Grunde. Vgl. Krügelstein, Nachr. 68f. — 6) Steiler, bewaldeter Abhang 
über dem Kollerstädter Grund. — 7) Lehde, südl. vom Vorwerk Sophienbrunn. — 
8) Bewaldete Anhöhe mit weitem Umblick, sw. vom Ort. 


Wannigsroda. — Wechmar. 


249 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Koppelstein ebs. 
Sophienbrunn (Gut)?) |ebs. ED, vi 
Ueber dem Getännig |? | Menmi on ei 
Das Schmalthal 19) Schmalthöal In der Smalla 1411 16); 
Am Schmahlthall 

Der Gottesacker 11) Gottsacker 1641 15) 
Fastnachtsgrube 1?) F6asnöächtsgrüeben Uf der Fastengruben 
Beim großen Mühlstein |? od. Fastnachtsgruben 

oder Mahlstein 13) 164115) 
Der Weidenbrunn !!) | Wiedeborn 
Der Märzbrunn 1#) Märzborn ? Unter dem Merretigs- 
Am Feldgucker 17) ebs. born 1641 15) 


Am Kollerstädter 


An Kollerste Wägk 


Ueber demkollerstedter 


Weg 13) steige, Am Koller- 
Die Koller ebs. steig 1641 15) 
Die Kalkreuse 1?) Kalkriesten An der Kalckreußen 
1641 15) 
Das Stallfeld oder Stau- | Stöälfeld Im Stallfelde 1641 1°) 
feld 20) 


In der Weide ?!) 
Spieglerswiese ??) 
Der Plan ?°) 
Schwabhäuser Ecke 
An der Straße °%) 


In der Wieden 
päglersweäsen 
ebs. 

Schwische Ecken 

An der Ströß 


Die erfurter Strasse 
1411 16) 


Das Obersteinich 2) Äwerttein’ch Ufdemsteynich 141116); 
Wechmarischer Bach |Der Böach [?) Am  steinberge 
Riedecke Riedecken 164115); Ufm Steinich 
Der Hammer ?) Höammer 1641 15) 

Kälberried Kälberried 

Spillingsbaum ebs. 


9) Das Gut wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrh. vom Pfarrer Fr. Kerst angelegt; 
es liegt südl. von Wechmar am Großen Hain. — 10) Enger Grund an der Mühlberger 
Grenze. — 11) Feldstück am Weg von Sophienbrunn nach Wechmar. — 12) Tiefliegende 
Wiese nördl. von Sophienbrunn. — 13) Angeblich eine frühere Gerichtsstätte. Vgl. 
Chronik von Wechmar 127. — 14) Quellige Wiesen sw. von Wechmar; früher Gemeinde- 
land. — 15) Aus: Flurbuch zu Wechmar 1641, StA. Gotha PP III 3. — 16) Aus: Erbb. 
d. Augustinerkl. fol. 95 ff., Ltr. Wilhelm de Wechmar. — 17) Auf der Lehde zwischen 
dem Großen Hain und dem Dorf, beim Kollerstädter Steig. — 18) Der Steig führt 
von Wechmar sw. nach der Wasserleite, Hüneburg und dem Kollerstädter Grund. — 
19) Lehde über der Wasserleite; Koppeltrift mit Schwabhausen. — 20) Feldpläne sw. 
vom Dorf, auf dem r. Ufer der Apfelstädt. — 21) Trift (Gem.) am r. Apfelstädtufer. 
— 22) Wiese zwischen dem Mühlgraben und dem ]. Apfelstädtufer. — 23) Gemeinde- 
wiesen auf dem 1. Ufer der Apfelstädt. — 24) Die Erfurt-Schmalkalder Straße. — 
25) Felsiger Kalkboden. — 26) 1830 von Chr. Brand errichtet; jetzt Mühle. (Wechm. 
Chronik 97.) 


250 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Die Stieden ?7) Stieden 
Stiedenbrunnen Stiedenborn 
Schützenwiese 29) Schitzenröäsen 
Die Wunn ?°) ebs. Uf der Wonne 1641 15); 
Die Riedmaßen Riedmöäßen Der Winneweg 164115) 
Das Ried 3) Ds Ried Das ryet 1411 16) 
Neue Wiese Nauwe Weäsen 


Auf der Heerstatt 8!) |De Heerstöätt 
In der Schüssel 32) De Schissel 


Gänserasen Gänseröäsen 

Beim wüsten Teich 3) | Bin wiesten Dich 

Pferdegehege 33) Färgehäh’ 

Querrasen 33) Quarröäsen 

Hanfwiese ®3) ? - 
Ochsenwiese Ochsenweäsen 

Der Atterzaul ®%) ebs. 

Das Altfeld 35) Das äle Feld 

Der Altfeldsrasen 35) | Alfelderröäsen Bey den Altfeldischen 
Lichtgebreite oder am | Ufn Lichtröäsen wegen 1641 15) 


Lichtenrasen °°) Bo 
Auf dem Angespann ®5) | Ufn Oangesponn 
Schmallhügel 36) Schmöälhegk 
Krumme Wiese Kromme Weäse 
Die Schmeergrube 3”) | Schmärgrüeben 
Vor der Langgasse ?8) | ebs. 


Hopfenberg °°) Hopfenbärgk 
Dorfgraben 4°) Dorfgröäben 
In dem Gewende Im Geweng 


Vor dem Platzthor *!) | Vörn Platzthor 

Der gleichische Weg?) | Der glichsche Wägk 
In dem Boden ebs. 

Die Vitz 48) ebs. 


27) Feuchtes Weideland sw. vom Dorf. — 28) Die Schützengesellschaft wurde 1818 
gegründet; die Schützenwiese liegt auf dem r. Apfelstädtufer, westl. vom Dorf. — 
29) Wiesen auf dem 1. Apfelstädtufer westl. vom Dorf. — 30) Nw. vom Dorf. 
— 31) Die Heerstatt (Wiese) liegt n.ö. von Wechmar, östl. von Günthersleben. — 
32) Wiese n.ö. vom Dorf an der Straße nach Seebergen. — 33) Wiesen am Mühlgraben 
über dem Dorf. — 34) Wiese in der nordöstlichsten Flurecke, an der Wanders- 
leber Grenze. Der Name bezeichnet wohl atter = hinter, Zaul(zagel) = Schwanz, 
Ende. — 35) Gemeindeland auf dem r. Apfelstädtufer nach Wandersleben zu. — 
36) Gemeindeland am Röhnberg. — 37) Land östl. vom Dorf, nach dem Röhnberg 
zu. — 38) Am östl. Dorfausgang. — 39) Auf der Ostseite des Dorfes hinter den 
Gärten. Noch im Flurbuch von 1641 wurden zahlreiche Hopfengärten erwähnt. — 
40) Auf der Südseite des Ortes; der Dorfgraben gehörte zur Befestigung. — 41) Sw. 
vor dem Dorf. — 42) Der gleichische Weg führt zum Platztor hinaus nach dem 
Hain. — 43) Sumpfland südl. vom Dorf. 


Wechmar. >51 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Die Vitzgelängen **) ebs. 
Ueber dem Wendeweg Iwern Wiegwägk 


Der Attich #) Der Öatch Bie dem artiche 14111); 
Am viereckigen Fleck |? Ueberm Attich 164115) 
Der Egelbach *’) ebs. 

An der Mark #$) An der Möärk 

Der Hinterbach *°) Hingerböäch 

Der Mittelbach ?) Medelböäach 

Der Vorderbach ?’) Vörderböäch 

Im See *°) In Sie 

Der Kammberg °°) ? 

Der Röhnberg 5!) Riembärgk 

Am Molkenbrunn 5?) |Molkenborn 

Hinter Sankt Adolf 53) |? lese, er 
Der Kirchberg 53) Kirchbärgk Am Kirchberge bei St. 
Der Kirchhof 53) Kerfch Adolf 1641 15) 

Das Sauloch 5%) Sauweloch 


Beim Galgenhügel’) |Galgenhegk 


Namen aus dem 


Ort: 


Herrengasse 
Brückengasse 
Sperlingsgasse | 
Stiedenrand 

Die Ecke 

Beim Kretschmar °*) 


44) Am Weg nach dem Hain. Kirchengut (Flurbuch von 1641). — 45) Feuchte Wiese 
vor dem Hain. — 46) An der Mühlberger (Ringhöfer) Grenze. — 47) Feuchte Wiesen, 
durchflossen von einem Quellbach des Schmalbaches (r. Zufluß der Apfelstädt). — 
48) Der Mittellauf des Schmalbaches; Wiesenland parallel der Mühlberger Grenze, 
Die Wiesen von 47 und 48 waren großenteils Gemeindeland (1641). — 49) Wiese 
östl. vom Dorf, am Fuß des Röhnberges. — 50) Nw. Abhang des Röhnberges. — 
51) Steile, langgestreckte (nw.-sö.) Sand- und Kalkhöhe im Dreieck: Wechmar-Wanders- 
leben-Mühlberg. — 52) Quellige Wiese, nördl. vom Röhnberg. — 53) Flurort (Wiese) 
am Nordfuß des Röhnberges. Der Sage nach soll hier eine Kapelle gestanden haben. 
Die benachbarten Flurnamen „Kirchberg‘‘ und „Kirchhof“ machen dies auch wahr- 
scheinlich. — 54) Nach freundlicher Mitteilung von Herrn Rektor Mohrhardt in 
Wechmar ist der Name ‚„Sauloch‘“ oder „Augloch‘“ gebräuchlich für den Flurteil „Sankt 
Adolf“. Alten Leuten in Wechmar ist der Ausdruck (nach meiner persönlichen Nach- 
frage) unbekannt. Das „Sauweloch‘“ kennt aber jedes. — 55) Der Galgenhög liegt an 
der Wandersleber Straße, dieht an der Grenze. — 56) Nach Krügelstein, Nachr. (605) 
soll „Kretschmar‘ 1598 ein gräfl. Gleichisches Gut gewesen sein. — 

Die nachfolgenden urkundlichen Flurnamen sind nicht mehr nachzuweisen: 
1. 1411 (Anm. 16): der wendesleuben graben [jedenfalls Wandersleber Gr.]; der alte 
erffurter weg; under dem molwege; der burgstieg; der pfulstieg; der hesseroder weg; 
der graseweg; der holtzweg; under den lutzelnsteden; bie dem luthelande; das ryet 


252 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen | 


Die Schmiedgasse | 
Die Langgasse 

Das Niederthor 

Der Spittel 

Der Eischkittel 


Flur Wipperoda !). 


Wipperoda ?) 3) Wipprode Wigpranderode 1306 
(Reinhardsbr. ÖOr.- 
Urk., StA. Gotha QQ 
Ig 104); Wipperode 
1543 [7]; Wippen- 
roda 1605 %) 


In der Aue) In der Au owe 1279 (Reinhardsbr. 
Der Augarten Aug6ärten Or.-Urk., StA. Gotha, 
Die Autheile ? QQ Is 65) 


Am Langen Weg Am langen Wäegk 
In der Roßgebreiten 5)| Uf der Roßgebräten |Die roßwiese 1605 ®) 


bie dem pfern. 2. 1641 (Anm. 15): unter dem Semmich und seimich; bei der Seberg 
Mühl; am Heintzemannsbaum; am Siefensee; am Erdefall; Bei dem hohen Baum; an 
der Steighöfer Mark; über den Zehenbrunnen; am schluftersee; am ohrdrufer rasen- 
weg; in der Teichklingen; am Munchwege; bei den 10 baumen; die Noßlenge; die 
Haderwiese; der Weinberg; unterm Weingarten; weinburers Land; bei der Neumühl; 
am wanderslebischen Rieth; am Müllerschen wege; der Creutzweg; am Mühlbusche; 
am Halbfisch; beim zweifachtigen Baum; beim Steinhaufen; an der Keelen; in der 
Tellen; am Kirchnersgraben; vorm Warths; an Hans Rödigers See, an der Wasser 
leuthen; das Gedörnig; am schenkel- oder schukelweg; an freyt gebreitigen oder 
frieich; das Spittelland [gehörte 1641 zum Philip Spitznaseschen Freigut und lehnte 
dem Kl. Spital in Erfurt]; der winkelweg; wiesen, zum Hackmesser genannt; die 
ganswiesen; das herrenstück; im helbach; Zänkers land. — Weder an den Wein- 
noch an den Waidbau haben sich Erinnerungen erhalten. Nach Krügelstein, Nachr. 315, 
soll „die Waidmühle (1531) für das Gotteshaus von den Altarleuten wieder aufgerichtet 
werden. Noch 1677 findet sich, daß jeder von 100 Ballen [Waid] einen an das 
Gotteshaus abgeben soll.“ 


1) Literatur: Brückner I 7, 57ff.; Gelbke II 1, 502; Lehfeldt XXVI 
129ff.; Mosch u. Ziller, Versuch einer Beschr., a. a. O. 176f. — 2) Quellen £.d. 
modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Zu Dank ver- 
pflichtet für Auskunft über Flurverhältnisse bin ich Herrn Schultheiß Ed. Roth in 
Wipperoda und Herrn Lehrer F. Ortlepp in Gospiteroda. Trotz der Abgelegenheit 
des Ortes vom Verkehr, hat sich kaum eine Erinnerung an die früheren Begebenheiten 
erhalten. Nicht einmal die ehemalige kirchliche Zugehörigkeit nach Altenbergen ist 
bekannt. — 3) Im Mittelpunkt des Dorfes befindet sich ein freier Platz, von dem aus 
nach Süden, Norden und Osten Straßen auslaufen. — 3%) Aus: Dipl. Johann, Herzog 
zu Sachsen, Or. StA. Gotha QQ IIIh 14: J. Val. Witt, Amtsschösser zu Reinhards- 
brunn, verkauft ganzer gemein zu Wippenrode eine freie Schaftrift. — 4) An der 
Ernstrodaer Grenze, auf dem r. Ufer der Leina. Das Land gehörte zum Reinhards- 
brunner Schafhof Aue. Hier stand bis zur Separation (1884) die Grenzeiche; sie 
hatte einen Umfang von ungefähr 7 m. — 5) Die Roßgebreite schließt sich ostwärts 
an die „Aue“ an. 


Wechmar. — Wipperoda. 253 


% 
ee Le 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 
sprache 


nn nn — — ZZ 


Klin’ Mettelwesen 


Moderne Namen 


Kleine Mittelwiese 


Kellnerswiese Kellner$wesen 
Im Karrn ®) ebs. 

Im Thalacker Döälacker 

An der Ziehl’) ebs, 

Koppe ebs. 

Am Ziehlbaum ’) Ziehlebaum 
Pfarrasen-Rain ®) PfarreStägk 


Krumme Wiese 
Kleine Gemeinde 


Im alten Garten 


Kromme Wesen 
Klin’ ’emän 


Im älen Göärden 


Im schwarzen Acker ebs. 

Pferderied °) Färried 

Metzewiese 19) Metzenwesen 

Am Höllhög Hellhegk 

Höllborn 1) Hellborn R 

In der Hölle !?) In der Hell ee So 

. Leinaberg 13) Linbargk Leinberg 17. Jh. [10]; 

Die Wach !#) 17. Jh. 
[10] 

Kleine Leina Kleine Lin flößgraben 1605 ®%) 

Auf der Leinawiese Linwesen 

In der Niethwiese15) | Niedwesen 

Furth 16) Föard 

Hambachsgraben 7) Höamächsgröaben 

Das Pfingstgeried Pfengstried 


6) Am Leinakanal. — 7) Ackerland nördl. vom Dorf. Die Bedeutung des Namens 
ist unbekannt. — 8) Filialweg nach Schönau. Bis zur Säkularisierung von Reinhards- 
brunn war Wipperoda nach Altenbergen in die Johanniskirche eingepfarrt. — 9) Am 
Leinakanal, sö. vom Dorf. — 10) Sö. vom Dorf im Knie des Leinakanals. — 11) Am 
Hirzberg. — 12) Ueber der Hölle (an der Ostseite des Hirzberges), da, wo jetzt die 
Fluren von Wipperoda, Schönau und Wannigsroda zusammenstoßen, war schon sehr 
frühzeitig ein wichtiger Grenzpunkt. Zuerst zwischen Georgenthal, Reinhardsbrunn 
und Kafernburg-Schwarzburg (Gleichen). Hier stand die in den Reinhardsbrunner 
Grenzbeschreibungen stets erwähnte „Stangen ober Wipperoda‘“; nach der Georgen- 
thaler Grenzbeschreibung von 1665 (S. 123 ff.) aber „ein Stein mit Rautenkranz und 
Amt Georgenthal; Emleben und 1618, Wansroda und gehauen Löben, scheidet die 
gleichische Grenze“. In der Georgenth. Amtsbeschr. von 1647 [15] wird der Stein 
„der Dreiherrenstein‘ genannt, jetzt Siebenherrenstein, weil er folgende 7 Fluren 
scheidet: Emleben, Hohenkirchen, Herrenhof, Schönau, Domäne Georgenthal, Wippe- 
roda, Wannigsroda. — 13) Auf dem r. Ufer des Leinakanals, an der Wannigs- 
röder Grenze. — 14) Die Wacht war eine 1—1'/, m hohe Erderhöhung zwischen 
dem Wipperöder Gemeindeholz und dem Haideholz, an der Haidaer Grenze. Der 
Hügel wurde nach der Separation abgetragen. (Mitt. von Herrn Lehrer Ortlepp- 
Gospiteroda.) — 15) Südl. vom Dorf, im Leinaknie. Dort ist die Quelle des Hain- 
baches. — 16) Da, wo der Hohenkirchener Weg durch den Hambach führte. — 
17) L. Zufluß des „Neuengrabens“ (Teil des Leinakanals). 


Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Schafrasen Schöfröäsen 
Stockbornswiese 18) Stockbornswesen 
Stockborn 18) ebs. 
Der Kammergarten 1%) | Kammergöärden 
In der Bornwiese Bornwesen 
Am Berge Am Bargk 
Auf dem Mergel Ufm Merjel 
Gemeindetheile 20) Gemeindeil 
Im Ziegenfraß 21) Zejefroaß Ziegenfraß -17. Jh. [10] 
Die Harthlaite Höaärdläden 
Die Querstücken Quarsticker 
Der Harthhög 2) Höardhegk Die Hart 17. Jh. [10] 
Riedenberg ?°) Riedenbargk Amrautenberge1605%); 
Reutenberg17.Jh.[10| 
? ? Beim kreuz 1605 %) 
Flur Wölfis !). 
Wölfis ?) Welf’s Uulfeasti 779 (Doben- 


ecker 143): Wolfduze 
anf. saec. IX (Doben- 
ecker I 70); Wolt- 
diuzen, Wahlah v. 
Wolfduze v. 900°) 
(Dobenecker I 294); 
Wolfezen1301(Arast. 
Urk. S. 33); Wolfizse 
1374 [35a fol. 153]; 
Wolffiz, Wolffitz1378 
[39]; Wöltffis 1487 
[35a fol. 174a] 


18) Nördl. vorm Dorf. — 19) Zum ehemaligen Kammergut gehörig. Nach dem 
Bericht der Sequestratoren von 1543 [7] ist „Wippenroda cammergut 
und Thomas Langenhain samt seiner mutter uf ihr lebenlang zu gebrauchen ver- 
schrieben. Giebt jährlich 8 gother malder korn und 8 gother malder habern. Des 
ackerbaus soll 3 hufen landes sein, hat jede hufe 30 acker, wird eine hufe ohne 
zins um 10 fl. gerechnet. Hat ungefähr 14 acker wiesen, tragen alle nur ein gras; 
ein acker uf 10 fl. geachtet. Die wohnbehausung samt ein garten wird zusammen uf 
100 fl. angeschlagen. Summa 540 fl., exl. das Holz in der Hart, ist ganz geringe.“ — 
20) An der Gospiteröder Grenze. — 21) Ackerland nach Gospiteroda zu. — 22) Süd- 
lichste Kuppe des Riedenberges, auf dem r. Leinaufer. Die Höhe ist jetzt Ackerland. 
Die Hart war noch im 16. Jahrh. bewaldet. Vgl. Anm. 19. — 23) Höhenzug über 
dem r. Leinaufer vom Harthhög nordwestwärts. 

1) Literatur: Brückner I 3, 209ff.; Gelbke I 2, 141 ff.; Krügelstein 
Nachr. 52—53; Lehfeldt XXVI 131; Fr. Regel, Entw. 51. — 2) Quellen 
f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Die 
Namensformen (aus Dronke, Trad. et ant. Fuld.) aus der Zeit des Eberhard, 1155—1165. 
Vgl. Dobenecker I 294, Anm. 1. 


Wipperda. — Wölfis. 955 


Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Das Häßelchen ®) ebs. 
Der Hoppach Hoppch Am Hoppach 1594 °) 
Der Unter-Hoppach In Ingerhoppch 
Hoppachlaite Hoppchliden : 5 
Die Hardt) Höärdt Dan 
Am Hardthügel Höardthejel Die hohe Hart 1667 
In der Heerdaischen |In der Härschen Dellen | (Neue Beschr. des 
Delle?) Amts Weachsenburg, 
Heerdaische See) Härsche Sie StA. Gotha O0 II 42) 
Das Heerdaische Feld?) | Härsche Feld 
Der Pflugrinn Pfluegrinn 
Im Marbach 1°) Märb’ch Im marckbach 1594 [26]; 
Großer Bruch 1!) Ufn grußen Brüech Der Markbach 1667 
Auf der Mühlstedt!2) |Uf der Mihlst [27] 
Langer Rain 13) ebs. 
Der taube Hanf !#) Uf dam’n Hanf 
Hinter der Haide Hinger der Heede 
Haideländer Heedelänger 
Bei dem Baum Bin Birnbam 
Weg von der weißen | Wägk von der Wiese- 
Mühlen millen 
Großer Mühlweg Grüßer Mihlwägk 
Tauber Hanfweg Damnhänfwägk 
Die Röder 15) De Reder 
Sandweg Sändwägk 
Auf dem Marktbrunn 16) | Ufn Martborn 
Die Teiche 17) De Diche, 
Vor der Aue18) Vör der OÖ vor der Auwe 1594 [26] 
Auf dem Schindleich 1?) | Ufn Schingl&ch 
Körners Hohle ?®) Kanter$hohlen 
Das Heerdaische Rod |Ds Härsche Rod 
oder Lange Rod ?}) 
Hüttstedt ??) Uf der Hitst 
4) Haselgesträuch; gehört zum v. Trützschlerschen Gut. — 5) Aus: Flurbuch von 


Wölfis 1594. (StA. Gotha PP II 24.) — 6) Vgl. Flur Heerda. — 7) Kleines Thal 
(„Grund“). — 8) Jetzt Wiese. — 9) Feld in der Richtung auf Heerda. — 10) Grenz- 
bach zwischen Ohrdrufer und Wölfiser Flur. — 11) Quellige Wiese. — 12) Frühere 
Mühle; 1903 abgebrannt. — 13) Gerader, langer Weg nach ÖOhrdruf zu. — 14) Ge- 
meiner Hohlzahn oder Hanfnessel (Galeopsis tetrahit L.). — 15) An der Waldgrenze. — 
16) In früherer Zeit soll das Dorf einen weit größeren Umfang gehabt haben; auf dem 
Markborn soll die Marktstätte gewesen sein. — 17) Es sind nur noch die Dämme 
vorhanden (in der Domanialwaldung). — 18) Die Aue ist aufgeforstet (herrschaftlicher 
Besitz); vgl. Flur Crawinkel. — 19) Ebenes Stück Gemeindeland, westl. vom Dorf. — 
20) Nach der Crawinkler Aue zu. — 21) Nach der Crawinkler Flurgrenze zu, — 
22) Große ebene Wiese. 


256 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Die Pfarrlaite 3) Pfarr$löden Das Pfarrland 1669 [27] 
Melmkopfsweg Mälmkopfswägk 
HinterdemBüchebühl?%) Hingern Bichebihl 
Auf dem Ziegensee Ufn Zäjesäg Die Siechenwiesen 1594 
[26] 
Fuhrweg im Furth?) |’s Ford beim furt im schillfacht 


[!] 1594 [26] 
Fahrweg hinter dem|Hingern Bächborn Die Bachswiesen 1667 


Bachborn [27] 
Im oberen Schillbach ?°) | Schillvich Im Schilbach 1594 [26] 
Hohe Wiese ?7) Hueche Wiasen 
In der Steingasse ®) |Steingäß 
Am Eisenhut ?°) Am Isehut 
Schillbachssteg Schillvigstägk 
Mälzbrunn Mälzborn, Mälzkeller 
Der Crawinklerrin 3%) |Crawinkelrin Am Crawinkler Rein 
Crawinkler Weg Crawinklerwägk 1594 [26] 
Am Klepperweg 3?!) Klipperwägk 
Wachhügel 3?) Wächhegel 
Im krummen See?) |Kromme Sie 
Bei der Stange °®) Bi der Stangen 
Brückenwiese Brickenwiase 
In der Brücke In der Bricken 
Vitz 34) Fitz 


Der Heilige See °°) Helge Sie 
Große 9-eckige Wiese | Grußenieneckige Wiasen 


Kleine 9-eckige Wiese | Klene bi id hl 9 
Schlicht 35) ebs. ® as]. u = 
Der Ungeheuere See 37) | Ungehüere Sie ? Ungehurenwisen 1168 
Die Erfurter Grube 8) | Arfsche Grumn (Dobenecker II 361) 


23) Pfarrland. — 24) Südl. vom Dorf, nach Crawinkel zu. — 25) Die Furt führt durch 
den Schillbach. — 26) Mündet in den Hoppach; mit viel Schilf bewachsen. Brückner, 
K. u. Sch., hat „Schilfbach“. — 27) Liegt hoch. — 28) Alter breiter Graben. — 29) Acker- 
land. — 30) Flurteil nach Crawinkel zu. — 31) Steil abfallend, daher früher die Karren 
mit Klapperstecken versehen werden mußten. — 32) Steiler, aussichtsreicher Hügel sö. 
vom Dorf, jetzt trigonometrischer Punkt. — 32) Die Wölfiser Flur hat eine große Anzahl 
sogen. „Teich wiesen“, d. h. ehemalige Teiche (‚Seen‘), die allmählich versumpften und 
zu Wiesenwachs verwendet wurden. Brückner nennt 1754 „Kirch-, Wirths-, Krumme, 
Ungeheuer-, Goßler See, deren vestigia noch vorhanden.“ Der Krumme See umgibt 
im Bogen einen Hügel. — 33) An der wichtigen alten Straße Erfurt-Suhl („Mühl- 
berger Straße“). Hier stand früher ein hoher Stein „wie eine Gartensaul‘“ (mündl. 
Mitt.). — 34) Toniges Land. — 35) Wiese; Kirchengut, nach Brückner „Kirch-See“. 
— 36) Ebenes und nasses Land. — 37) Sumpfige Wiese. Es halten sich sogar zu- 
weilen noch wilde Enten dort auf. Brückner (a. a. ©. 209 Anm.) behauptet, der 
Ungeheure See werde in der Georgenthaler Urk. von 1168 (Dobenecker II 361, Schwarzes 
Kopialb. fol. 682) erwähnt („Ungehurenwisen“). — 38) Mulde an der Erfurter Straße. 


ee EEE VER 


Wöltis. 257 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Vehmstätte ®°) Fähmst 
Am Hummelhügel Hommelhegel 
Hackbretter #9) Häckbrät Am Harkebret 1594 [26] 
Sackpfeife 41) Söäckfifen 
Die breite Fuchsgrube | Fuchsgrum’n 
Goßler Thalweg Gößler Wägk 
Auf dem Crawinkler|’s Crawinkler Döal 
Thal 
Auf dem Schwüchebühl | Schwichebihl ? In dem Sichenburl 
Im Sauloch #?) Suwloch 1594 [26] 
Schlichtweg Schlichtwägk 
Am Eisbirkig *°) Aßbärk’g 
Auf der Stirn Uf der Stern 
Holzhauerweg Holzhüser Wägk Am Holzhauser wege 
Die rothe Hütte **) De ruethe Hütten 1594 [26] 
Hinter der Tambuchs- | An der Tammichsecken 
ecke 
Unter dem Hirtsweg | Hertswägk Arnstädter weg, so von 
Arnstädter Steig oder | Arnster Stiegk Ohrdruf herausgehet 
Marktweg ®°) 1612 [19] 
Die alte Flur #6) De ahle Flur In alden Flur 1594 [26] 
Thiergarten #°) Diergöärten 
Kirchspitzenweg Kirchöpitzenwägk 
Alsterhügel *°) Alster$hegel 


Stockfinstere Loch #?) | Stockfinster$ Loch 
Kleiner Kempterborn°°) | In Klin’ Kempterborn | Kemptenborn 1594 [26] 
AmTambuchshoferWeg| Tammichshefer Wägk 


Ortelsgrube Ortelsgrum’n 
Geiersberg 51) Gier$bargk 
Großer See 5?) Grueßer Sie 
Der Wirthssee Wertssie 
Der große, kleine, lange | Backtrogk 

Backtrog 5?) 
Der große Brunkel ebs. 
Viehscheide 5%) Viersche 
39) An der Crawinkler Grenze; die Bedeutung des Namens unbekannt. — 40) Grund- 
stück von dreieckiger Form. — 41) Nach der Form benannt. — 42) Mulde. — 
43) Steiniges Land nach Goßel zu. — 44) Flur- und Forstort vor und in dem Tam- 
buch. Ein Gebäude ist nicht vorhanden. — 45) Weg von Wölfis durch das Tambuch 
nach Arnstadt. — 46) Wüstes, steiniges Land an der Arnstädter Straße, vor dem 
Tambuch. — 47) Kleine Wiese zwischen der Arnstädter Straße und dem Kirchspitzen- 
weg. — 48) N.ö. vom Dorf, nach Tambuchshof zu. — 49) Sumpfige Wiese. — 
50) Quellige Wiese. — 51) Nach Heerda zu. — 52) Zwischen dem Dorf und der 
Mühlberger Straße liegen eine Reihe „Teichwiesen“. — 53) Muldenförmige Wiesen. — 


54) Unmittelbar über dem Dorf an der Straße nach Arnstadt. Das Forsthaus liegt 
auf der „Viersche‘“. 
Gerbing, Flurnamen. 17 


258 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. — Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Gänsesee Gänsesie Die Gansewiesen 1667 
27 
Seemelm Siemalm Sehemellen 1594 [26] 
Dorfgelängen oder Goll- | Dorfg’längen 
acker 55) 
Die Hellerwiese Hellerwiesen, ufn Heller 
Milzwiesen Melzwiasen 
Röderwiese Rederwiase 
Flößwiese ? 
Die steinerne Brücke |Stinnerne Bricken 
Schmiedbalzers Teich |Schmiädbalzer$ Tich 
Erlbach ebs. 
Gabelborn 5%) Gawwelloch 
Gabelecke Gawwelecken 
Mönchsteich 57) Mönchsdich 
Lämmergraben 58) Lämmergröäben 
Badestube BöadeStubben 
Der Goßler See 5°) Gößler Sie 
Lumpenstiegel 6°) Uf der Lumpenstäajel 
Das Kugelleich Külech 
Das krumme Rod Kromme Rod 
Ueber dem Bransiel 61)| Äwer den Bränsiel 
Krauthaide Krütheede Die Krautheyde 1594 
Das Krautstück 62) KrütStick [26] 
Der Gries ebs. 
Die alte und neue Haide | Die ahleund nuwe Häde 
Schmeergrube Schmeergrumn 
Am Hasenwinkel 63) Höasewinkel Haßenwinckel 1594 [26] 
Namen aus dem 6) vinea am kalgk- 
Ort: berge [?] 1487 [28] 
Am Plan Uf dem Steckelsgraben 
Käfersgasse 1594 
Kirchgasse Ueber demSchloßgarten 
Pfarrgasse 1594 
Rittergut Am Vollacker 1594 
Krautgasse Ander Öttenwiesen 1667 
Schafgasse Die Hackenwiesen 1667 
Lanzenstiegelsgasse Die Steinritzen 1667 
55) Triftweg. — 56) Am Fuß vom Kienberg. — 57) In der Aue nördl. vom Kien- 


berg, ehemals Georgenthaler Klosterbesitz. (Schwarzes Kopialb. fol. 167.) Die alten 
Dämme sind noch sichtbar. — 58) Im Hoppach. — 59) An der Arnstädter Straße. — 
60) Brücke über den Dorfgraben an der Westseite des Ortes. — 61) Ackerland östl. 
vom Dorf. — 62) Gutsländerei. — 63) Vor dem Tambuch. — 64) Die folgenden 
urkundlichen Bezeichnungen sind nicht mehr bekannt. 


Wölfis. — Altenbergen. 259 


LLLL——— —n 


Mundartliche Aus- | Y,kundliche Formen 
sprache 


DE [nn 
Waldgasse 

Lunzengasse 

Gatterackergasse 

Hinterziel 

Pfülach 

Johannisgasse 

Sperlingshügel 

Gemeinde-Badestube 

Hopfengarten 


Moderne Namen 


Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 
Flur Altenbergen !). 


Altenbergen ?) ?) Ältenbärgken Altinberce 1039 (Doben- 
ecker I 729); Alden- 
berg 1143 (Doben- 


ecker I 773); Im Dort 
Die Totenbrücke >) Duedenbricken zum Aldenberge1521 
Die Spitzwiese ®) Spitzwösen [35€]; Altenbergk 
Der Flursteg ’) Flourstiegk 1533 #) 
Am Ziegenstein oder |Silgestein oder Siegen- | Ziegenstein 17. Jh. [10] 

Ziegelstein ®) Stein 

Am Salzbrunnen °) An Salzborn Salzbrunnen 1665 [17] 
Salzwiese ?) Salzwesen Saltewiesen 1665 [17] 
Die Sülze 19) De Sulz Sulzbahe 1039 (Doben- 


ecker I 729); Die 
Sülz 1665 [15] 


1) Literatur: Brückner I 1, ilff. u. I 2, 109#f£.; P. Krügelstein, 
Nachrichten von Ohrdruf, Gotha 1823, Heft 2; Lehfeldt XI 3ff.; C. Polack, 
Der Thüringer Candelaber, 1855; Fr. Regel, Entw. 38. — 2) Quellen f. d. 
modernen Namen: Generalkarte, Vermessungsregister, mündl. Mitt. — 3) Altenbergen 
ist terrassenförmig am Fuß des Kirchberges erbaut; die Häuser stehen einzeln und 
unregelmäßig. Das Dorf gehörte zum Kl. Reinhardsbrunn, welches dort ein Kammer- 
gut besaß. 1522: Andres Ortleub, itzt wohnhaftig zum Aldenberge ... bekenne .. 
nachdem ich vom abte von Reinhersbron das frei kammergut zum Aldenberge .. 
um einen ierlichen zins ... . erblichen innegehabt .. . so aber itzt... . nicht habe 
mogen erhalten ... . und dem closter solche gute . . . vor die 80 fl. aufgelassen ... . 
(Siegel von Johannes, abt von Georgenthal), Or. d. Kl. Reinhardsbr., StA. Gotha 
QQ Is 651. — 4) Aus: „Verzeichniß aller pfarrbesoldungen derer fürstl. Ambter 
Reinhardsbrunn, Georgenthal“, Friedrichrodaer Stadtarchiv, Abschr. aus dem 17. Jahrh. 
— 5) Die Leinabrücke an der Engelsbacher Flurgrenze. Jedenfalls fiel der ‚„Flur- 
steg“ (vgl. Anm. 7) mit dem Engelsbacher Kirchweg (nach Johanniskirche und -kirch- 
hof) zusammen. — 6) Wiese an der Leina, auf der südl. Seite des Flursteges. — 
7) Die jetzige Straße Engelsbach-Altenbergen. — 8) Felsblock auf dem 1. Ufer der 
Sülze. — 9) Salzbrunnen und Salzwiese oder Salzacker liegen unmittelbar am 1. Sülzen- 
ufer. Wie öfters nachweisbar, haben wohl auch hier Salz und Sülz die gleiche 
Bedeutung (Sumpf). — 10) R. Zufluß der Leina, gegenüber der Engelsbacher Mühle. 


173 


260 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Der Karnacker !!) Kärnäcker 
Karnwiese 1) Kärnwesen 
Das Karnhölzchen !!) | Kärnhelzchen 
Pfarrwiese 1?) Pfärrwesen 
Am Weidenacker 1?) Widenäcker 
Unter dem Dorf Ungern Dörf 


Am Heiligenholz !#) Hilgenholz 
Der Heiligenberg 1%) Hilgenbärgk 
Der große Umbach 15) | Ömbäch 


Am Rostacker 16) Rost’s Acker 

Das Schindleich 17) Schingleich 

Am Steinacker Stöinacker 

Im Hasenwinkel 1°) Häsewinkel 

Hainwiese 1?) Hänwesen 

Pfarrland 20) Farrländ 

Pfarrholz 2) Farrholz 

Der Gemeindewald ??) |De Gemein 

Dreistiegswiese ?°) Dreisachswesen Dreisachsteiger, Drei- 
Der Kirchberg *%) Kirchbärgk sachsteig 17. Jh. 
Der Kandelaber °*) ? (Georgenth. Grenz- 
Der Gemeindeacker ?°) | Gemeinacker beschr.) 

Das Tommleich 2%) Dommeleich Tummeleich 17. Jh. [10] 


Die Sülze fließt von Catterfeld her durch sumpfigen Wiesengrund. Sehr altes Grenz- 
gewässer zwischen den Klöstern Reinhardsbrunn und Georgenthal, jetzt zwischen Alten- 
bergen und Catterfeld. — 11) Am Fuß des Ziegelberges, auf dem 1. Sülzenufer. Das 
Karnhölzehen ist abgeholzt. — 12) Zwischen Flursteg und Sülze. — 13) Feuchte 
Wiese ebenda. — 14) Heiligenholz und -berg bilden einen Teil des Gr. Hains sw. 
von Altenbergen. — 15) Feuchte Wiesensenkung vom Gemeindewald nach der Sülze 
zu. Das alte Bachbett ist noch deutlich erkennbar. — 16) Ackerland unter dem Dorf, 
an der Südseite der Straße. Wohl nach dem Besitzer genannt. — 17) Das Schindleich 
(Wiese) liegt an der Engelsbacher Landstraße unter dem Heiligenholz. — 18) Acker- 
land westl. vom Dorf. — 19) Im westl. Flurgrenzzipfel, zwischen Hain und Heiligen- 
holz. — 20) Westl. vom Dorf, am Finsterberger Weg. — 21) Hölzehen zwischen Dorf 
und Gemeindewald. — 22) An der sw. Flurgrenze, an den Hain stoßend. — 23) Auf 
der Westseite des Gemeindewaldes, im Hain. — 24) Die 1811 zur Erinnerung an 
Bonifacius errichtete Säule. Sie steht auf dem Kirchberg, der Stätte der Anfang 
des 19. Jahrh. zerfallenen Johanniskirche. Diese gehörte dem Kl. Reinhardsbrunn 
und war jahrhundertelang der kirchliche Mittelpunkt der umliegenden Dörfer. Die 
Kapelle soll von Bonifaeius gegründet sein, doch ist diese Annahme längst widerlegt. 
Vgl. Krügelstein, Nachr. von Ohrdruf, und C. Polack, Der Thüringische Candelaber 36. 
— 25) Oestl. vom Dorf, südl. von der Imanuelskirche. — 26) Der Anger um die 
[neue] Imanuelskirche. Nördl. davon, am Quellteich der Sülze, ist wahrscheinlich der 
„Wannungesbruch“ der ältesten [gefälschten] Reinhardsbrunner Urk. zu suchen (1039: 
Wanunbruccha [Dobenecker I 729]; 1143: Wanungesbruggen [Dobenecker I 1459]). In 
der ersten Urk. heißt es: „... ad locum, ubi Sulzbahe cadit in Troceonlinaha (vgl. 
Anm. 10), et sie sursum ad Wannunbruccha, deinde a Büchbrunno ad Dierbovum 
hine ad Hareisstihe .. .“ Noch im 17. Jahrh. lief die Reinhardsbrunner Amtsgrenze 
auf derselben Linie: „Wo die Sultza unter dem Ziegelberg in die Leina fällt... in 
der Sulz zwischen der Catterfelder und Altenberger gemein hinauf . . Altenberger 
weg und trift, wo die Sulz ihren ursprung hat, Tummeleich ... Steinbühl .. . Clausen- 


Altenbergen. — Cabarz-Nonnenberg. 961 


Urkundliche Formen 


Moderne Namen Mundartliche Aus- 


sprache 
Tommleichgarten ?%) Dommeleichsgörten 
Der Meßstieg ?”) ? 
Wiesen bei der Kälber- |? 
hütten ?”) 


Flur Cabarz-Nonnenberg !). 


Cabarz ?) |Cawarsch, Käwersch |villaKeywers1378[39]: 
villam nostram Kau- 
wers 1406 [35b fol. 
130]; Cauers 1505 [2] 
u. 1510 [1]; Cauartz 
1584 [3]; Cabartz 
17. Jh. [10] 

Die Mühlbach Möhlwig Mülbach 1314 u. 1397 
[35e]; Die molbach 
1510 [1]; Die Mühl- 
bach 1584 [3]; Mehl- 


Mühlbachswiesen Möhlwigswesen bach 17. Jh. [23] 

Die Gemeine-Waldung | Die Gemein von kauwirs gemeinde 
1397 [35e fol. 57b] 

Vor dem Datenberg | Döätenbärgk Vgl. Forstnamen 

Vor der Hübel Hüfel Vgl. Forstnamen 

Der Klauenberg °) Klänbargk 


Das heilige Kreuz Hilge Kritz 


An der langen Eller |Lang Eller 

Nonnenberg *) Umbärgk 

Der Dachsberg Döachsbargk 

Wachkopf 5) ebs. 

An der Wahl An Wahl (Wall) 

Der Mönchhof ®) Mönichhof 

Hinterm Dorf Hingern Dörf 

hain ... Flüßlein ... nach dem Harzstieg ... .“ Der „Buchbrunnen“ liegt nach 
Catterfeld zu. „Dierbovum“ ist nicht mehr nachzuweisen. Am Sumpf, unterhalb 


(nördl.) des Tomleichs, stand bis vor kurzem der „Gerichtsstein‘‘ mit dem Georgen- 
thaler Krummstab. Hier, an der Grenze der beiden rivalisierenden Klöster, „hat jeder- 
zeit, wenn sich ein [Gerichts-]fall begeben, ein amt dem andern an diesem ort die 
lieferung thun müssen.“ (Neue Georgenth. Amtsbeschr. 1665.) — 27) Beide Namen 
(aus den Vermessungsregistern) sind jetzt nicht mehr bekannt. Der Meßstieg wird zur 
Johanniskirche geführt haben. 


1) Literatur: Brückner III 11, 41 ff.; Lehfeldt XI 6f.; Lerp, Geschichte 
von Tabarz und Cabarz, 2. Aufl., Friedrichroda 1883; Mosch u. Ziller 162 £f.; 
Fr. Regel, Entw. 15. 34. — 2) Vgl. Forstnamen. — 3) Zwischen Cabarz und Fisch- 
bach; hier soll eine Kapelle gestanden haben („heiliges Kreuz“). — 4) Bis ins 19. Jahrh. 
Dörfehen mit eigener Flur (45'/, Acker) am Berg gleichen Namens, nördl. von Cabarz. 
Jetzt mit letzterem Dorf vereinigt. Vgl. Forstnamen und Mosch u. Ziller 111. — 
5) Am Nonnenberg, mit freiem Ausblick auf die Brotteröder und Schweinaer Straße. — 
6) Cabarz gehörte von 1400 bis 1525 dem Kloster Reinhardsbrunn. 


262 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Der Wolfsacker ebs. 
Wiesen am Winkelhof| Wesen am Winkelhof 
Schindleich (Wiese) Schingleich 


Sickewiese ?) Sickewesen 
Schachtacker ? 
Die alte Brotteröder |? 
Straße 
Der Hanfsack (Dorf-|? 
straße 
Die Hürnsengasse(Dorf- |? 
straße) 
2 Ufn Bürn ®) 


Flur Catterfeld }). 


Catterfeld ?) *) ebs. Chateruelt, Kateruelt 
c. 1195 (Dobenecker 
II 988); katiruelt 
1195 [35a fol. 76]; 
Chateruelt 1190—95 


(Dobenecker II 998); 
Catterfeldt 1533 3) 
In der Sülzen °) In der Selzen Sulzbahc 1039 (Doben- 
Auf der Röd®) Uf de Ried ecker I 729); Sulz- 
Die Eichelgemeinde ’) | Achelgem&n bach 1216 (Doben- 
Im Hopfengarten ®) Hopfegöärten ecker II 1667) 
Auf der oberen, mitt-|In Krütjemen 
leren, unteren Kraut- 
gemeinde ?) | 
7) Trockene Wiese am Nonnenberg. — 8) Wiese westl. von Cabarz, nach der 


Krümme zu. 


1) Literatur: Brückner I 2, 131ff.; Mosch u. Ziller, Versuch einer 
Beschr. 203£.; Fr. Regel, Entw. 39. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: 
Generalkarte; Spätzels Karte von Georgenthal und Umgebung; mündl. Mitt. — 
3) Aus: Verzeichnus aller pfarrbesoldungen derer furstl. Amter Reinhardsbrunn und 
Georgenthal 1533. Abschrift aus der Mitte des 17. Jahrh. im Pfarrarchiv zu Friedrich- 
roda. — 4) Obgleich Altenbergen und Catterfeld Orte alter Gründung sind, zeigen die 
vereinigten Fluren, besonders vom Kandelaber oder der hohen Gemeinde aus übersehen, 
noch den unverwischten Charakter der Rodung zwischen dem Ziegelberg und dem 
Hain. Geschichtlich gehört Catterfeld durchaus zu Georgenthal; die Vereinigung mit 
dem Amt Reinhardsbrunn (später Tenneberg) war widernatürlich. — 5) Der sumpfige 
Wiesenstrich auf der Grenze zwischen Catterfeld und Altenbergen. Der Sulzbach 
(jetzt nur noch ein schwacher Graben) fällt bei der Engelsbacher Mühle in die Leina. 
Die Reinhardsbrunner Grenze von 1039 und 1216 lief von hier aufwärts nach Wanun- 
bruccha und Buchbrunno (vgl. Anm. 10 u. 11) (locus .... ubi Sulzbach cadit in 
Troeconlinaha et sie sursum ad Wanunbruca deinde ad Buchgebrunno ...“ 
— 6) Am Abhange des Ziegelberges; im Westende der Flur. — 7) Eichenbuschholz ; 
Gemeindewäldchen am Südabhang des Ziegelberges. — 8) Jetzt Ackerland nw. vom 
Dorf. — 9) Jetzt Kartoffelland zwischen dem Dorf und der Eichelgemeinde. 


Cabarz-Nonnenberg. — Catterfeld. 


263 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


| Urkundliche Formen 


Die Herzwiese 
Am Pflaumenberg 
Im Weihers !P) 


Hirtzwesen 
Am Bargk 
Im Wöeiers 


Wanunbruccha!P) 1039 
| (Dobenecker1729)[?]; 
| Wanunbruca 1216 

(Dobenecker II 1667) 


Büchelsbrunn 1!) Bichelsborn Bühebrunno 1!) 1039 
Die Angerwiese Angerwösen (Dobenecker1729)[?]; 
Die hohe Gemeinde !1?)| Huhe Gemein Buchgebrunno 1216 
Im Stüdig 13) Stihlig (Dobenecker II 1667) 
Am Wiederkommshög | Werrkommshegk 

Im Rod 1%) In Röd 

Am Schindkopf Schingkopf 

Schindleich Schingleich 

Die Spitzwiese Spetzwesen 


Hinter den Höfen) |Hinger den Hefen 
An der Martinsecke 1°) | ebs. 


Im Misperräschen !’) |? 
Am Steiger Steier 
Der Steinbühl 18) Steinbillen 


Auf der Liebfrauen 1?)| Uf der Liefrauwen 
Am Klausenhain Grüßenhahn [!] 


Das Lerchenteld 2) Lerchefeld 
Der Ziegelberg Zielbargk 
Die Haselecke ?!) Hasselecken 
Der Backshög ebs. 
Breitenwiese ? 
Mutterwiese ? 
Lange Wiese ? 
Grumbach ? 
Bischofsteich ? 
Ulrichsbach ? 
Fuchsenacker 


Fuchsenacker 


10) Sehr sumpfige, brüchige Stelle im oberen Teil der Sülze, zwischen Catterfeld und 
Altenbergen. Dort steht noch ein alter Georgenthal-Reinhardsbrunner Grenzstein, ein 
Beweis für die einstige Wichtigkeit des Punktes. — 11) Der Büchelsbrunn liegt über 
dem Dorfe. Zweifel an der Identität mit dem alten Buchgebrunno könnte die allzu 
große Nähe der beiden Lokalitäten 10 und 11 erwecken. — 12) Gemeindeholz am 
Ziegelberg, nördl. vom Dorf. — 13) Wiesenland zwischen Dorf und Hoher Gemeinde. 
14) Wiesen östl. vom Ort vor dem Ziegelberg. — 15) Sö. vom Ort. Hier ist vielleicht 
die Stätte der Wüstung Hagen (Hagen 1143, Dobenecker I, 1459; ebs. 1144, 
Dobenecker I 1482; ebs. 1189, Dobenecker II 835; Hagin ca. 1195, Dobenecker II 
988; villa deserta, hagen dieta, Priv. dom. Heinriei, abbas fuldensis, de approbaeione 
ville Katiruelt ... 1196 [358 fol. 1762]. Vgl. auch v. Wangenheim, Regesten I 
21, No. 23. — 16) An der sö. Dorfgrenze, über dem Romeisengrund. — 17) Zwischen 


Altenberger Steigerstraße und Steinbühl. — 18) Kleines Gemeindeholz sö. vom Dorf. 
— 19) Ackerland südl. vom Steinbühl. — 20) Hügel zwischen Klausenhain und 
Steinbühl. — 21) Die folgenden Namen (aus den Katasterverzeichnissen) sind leider 


nicht mehr nachzuweisen. 


264 


Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Namen aus dem 
Ort: 

Trockenhaus, Kleng- 

stube 
Malzdarrgebäude 
Bischofsgasse Bischofsgaß 
Borngasse Borngaß 
Barthsgasse Bartsgaß 
Schulzengasse Scholzegaß 
Michelsgasse Hammichelsgaß 
Der Zeunershög ZeinerShegk 
Stüdiggasse Stieligsgaß 
Herrengasse Härngaß 


Georgenthaler Weg 


Cumbach 


Auf der Hardt?) 

Die kleine Hardt?) 

Im Rosengarten 3) 

Im Gründchen 

In kurzen Stücken 

Alte Friedrichröder 
Straße 

Oberfeld 

Mittelfeld 

Königsfeld ®) 

Der Müllersweg 

Auf dem Placken °) 

Im kleinen Feld 

Auf der Haide) 

Hutweide 


Im kleinen Rosen- 


garten ?) 


1) Literatur: 


Brückner II 11, 20; 


Jerdöalsche Wägk 
Flur Cumbach!}). 


Cummuch Chünbach1111(Or.StA. 
Gotha QQ Ig 13, Do- 
benecker I 1071); 
Cumbach 1206 (Do- 
benecker II 1667) 


„ein gering Buschholz, 


Uf der Höärdt 
Kleine Höärdt 


Rüesegöärden die Hart genannt“ 
ebs. 1543 [7] 
p) 


Ale Fricherödder Stroöaß 


Öbberfeld 

ebs. 

Kinnigsfeld 

Millerwägk 

ebs. 

In kleinen Feldchen 

Uf der Haide 

ebs. 

Im kleinen Ruüese- 
göarden 


Lehfeldt XI 7. 8; Mosch u. 


Ziller 173. Quellen für die Flurnamen: Katasterkarten des Herzogl. Verm.- 
Bur.; Flur- und Lagerbuch von Cumbach 1798, Rentamtsarchiv Tenneberg III 9; mündl. 
Mitt. — 2) Die „Hardt“ läßt sich ziemlich zusammenhängend verfolgen (durch Flur- 


namen und Nachweise in den Gemeindeakten) von Wahlwinkel bis Schönau v. d. W. 
„Auf der Hardt“, Flurort (Ackerland) westl. vom Dorf; „die kleine Hardt‘, Wiese 
beim Fahrteich. — 3) Westl. vom Dorf an der Rödicher Grenze. — 4) Ackerland 
westl. vom Teich. Ehemals Espenfelder Gebiet. — 5) Früher nasse Wiesen. — 
6) Die Haide war eine große Schaftrift, zu Espenfeld gehörig; jetzt Ackerland und 
Wiesen in Cumbacher und Rödicher Flur. — 7) Südl. vom Teich. 


Catterfeld. — Cumbach. 


nn 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


a ———————————————————————nnn 


Am Hopfenberg 


Der Cumbacher oder 


Espenfelder Teich 
Kugelacker °) 
Salzacker ?) 

Am Kirchweg !) 


Bei Martha Schuberts 


Grab !}) 
Beim Pfennigsbaum 
Auf der Trift 
Krautgemeinde 1?) 
Am Hainberg !?) 
Im Kirschgarten 1#) 
Tambachswiesen 1) 
Die Tambach %) 
Unterried 
Ochsenwiese 
Hippelwiese 
Schafwiese 
Kappenteich 


Der Fahrteich (Schaf- 


teich) 16) 


Der Heideborn (Heide- 


brunn) 1?) 
Siffen 18) 
Der Marktrain 1°) 
Im krummen Land 
Auf der Cumbach 
Voigts Hecken-Rasen 


An der langen Hecken 


Die Sembach 

Die Sembachswiese 
Die Geren ?°) 

Der Queracker 
Am alten Fahrweg 
Hinter dem Forst 
Der Scheiderasen 
Der Schleifweg 


? 
Der Dich 


Küelacker 
ebs. 
Kirchwägk 
? 


ebs. 

ebs. 
Krütgemein 
Hahn 
Kirschgöärden 
Dammöächswäsen 
Dammöäch 

D’s Ried 
Ochsewäsen 

9 

Schofwäsen 
Kappendich 
Föärdich 


ebs. 


ebs. 

Mardrain 

? 

Uf dr Cummuch 
Vöels Hecken-Röäsen 
? 

Semmich 
Semmichswäsen 

Girn 


PPCRLLCHLEG) 


Der Espenfelder Teich 


1543 [7] 


[?) siffa 1039 (Doben- 


ecker I 729), 1044 
(Dobenecker I 773), 
1216 (Dobenecker II 
1667) 


8) Südl. vom Teich; hügeliges Espenfelder Land. — 9) Sumpfiges Land. — 10) Weg 
nach Ernstroda. — 11) Der Flurort: Martha Schuberts Grab liegt unmittelbar an 


der Ernstrodaer Grenze. 


Die Bedeutung des Namens ist unbekannt. — 12) N.ö. 


vom Dorf. — 13) Oestl. vom Dorf. — 14) Das Flur- und Lagerbuch 1798 hat 
[wohl irrtümlich] Hirschgarten. — 15) Oestl. vom Dorf. — 16) Oestl. von der 
Leina-Friedrichröder Straße; der Cumbach fließt durch den Teich. — 17) Früher 
Quelle nach Leina zu; jetzt verschwunden. — 18) Sumpfland an der Leinaischen 
Straße. — 19) Rasenweg nach Waltershausen. — 20) Zwicklige Stückchen Land. 


266 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Kittelfeld ? 
Viehwegswiese ? 
Bei dem grauen Baum ?!) |? 
? ? Mochenaue ??) 1039 (Do- 
benecker I 729) 
? ? ? Eine Wiesen, die 


. Muntzwiesen 22) 1575 
(9] 
Flur Engelsbach }). 


Engelsbach ?) Engelsbäch Egenboldesbach 13069); 
Engilspach 1466 ®); 


Heidelberg ®) Heidelbärgk Engelsbach 1605 5) 
Querberg ?) Quärbärgk Querchberg 17. Jh. [10] 
Teichwiese Tichwesen Deichacker 17. Jh. [10] 
Lampertswiese 3) | Lambertswösen 

? ? Wiesen zu dem Engels- 
Scheuerwiese °) Schünwesen bache 154310) [7] 
Alte Acker Ahle Acker 

Schmidtswiese ? 

? ? Köcherfeld 17. Jh. [10] 
Wehr ? ufs Währ 17. Jh. [10] 
Gute Quelle ebs. Dorfbrunn 17. Jh. [10] 


Flur Ernstroda !). 


Ernstroda ?) | Erschrode Erphesrot 1039 (Doben- 
ecker I 729); Erfes- 


21) Alte Linde am Ried (?). — 22) siffa iuxta Mochenouwe. Vielleicht gleichbedeutend 
mit der Muntzewiesen. 

1) Literatur: Brückner I 2, 138; Lehfeldt XI 8£.; Mosch u. Ziller 
177; Fr. Regel, Entwickl. d. Ortsch. 39f. — 2) Eine kleine Waldsiedelung, über 
dem Leinatal (l. Ufer), am Fuße des Ring- und Querberges. — 3) Aus: Ltr. Theodoricus 
. . . junior, Thuringie lantgravius ..., Or. d. Kl. Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ 
Is 104. — 4) Aus: Ltr. Hans fulstich, Or. d. Kl. Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ Is 
490. — 5) Aus: Dipl. des Valentin Wilt, Amtsschösser zu Reinhardsbrunn, Or. StA. 
Gotha QQ IIIn 15 u. 16. — 6) Westl. Ausläufer des Ringberges. — 7) Nördl. vom 
Dorf, über der Friedrichroda-Schönauer Straße. — 8) Diese Wiese, westl. der Leina- 
mühle unter Engelsbach (‚die Not“), war nach der Sequestration von Reinhardsbrunn 
an die Dörfer Engelsbach, Altenbergen, Finsterbergen und den Pächter des Wipperöder 
Kammergutes (Hener von Gruneberg) verpachtet worden. 1605 (Anm, 5) kaufte 
der Schafmeister von Schönau, Hans Lampert, die Wiese für 500 fl. — 9) Die 
Scheuerwiese (im Leinagrunde, sw. der Altenberger Straße) erwarb 1605 Wolf Kuehn, 
Forstknecht zu Georgenthal, um 550 fl. (Anm. 5). — 10) Es bleibt ungewiß, welche 
Wiese gemeint ist. Die Reinhardsbrunner Sequestratoren schreiben: „Ein wiesen zu 
dem Engelsbache 24 acker, dem Cl. Georgenthal ganz nahe gelegen, die hette man 
für die stuterei daselbst zu gebrauchen.“ 

1) Literatur: Brückner II 11, 2ff.; Lehfeldt XI 10ff.; Mosch u. 
Ziller 174ff.; Fr. Regel, Entw. 40f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: 
Generalkarte und Katasterverzeichnis des goth. Vermessungsbureaus; mündl. Mitt. 


Cumbach. — Engelsbach. — Ernstroda. 


267 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 


a L——— ne 


Espenfeld 

Im Hof) 

Der Vorderhof 

Der Hinterhof 

Im Gersten ®) 

An der kleinen Matzen- 
wiese ?) 

Bei der dicken Hecke #*) 

Die Lämmerweide 

Auf dem Kalk 

Der Hochrück 


Am Göckelsberg ’) 
Eichberg °?) 

Vor dem Dachsberg 
Im Rosengarten ®) 
Am Mühlberg 
Krautgemeinde 

Am Unterdamm 

Im Oberdamm ’’) 
Vor dem Dachsberg 
Vor dem Dörrberg 
Im Höfchen ®) 
Ueber dem Dorf 
Im Thal 

Die Trift?) 

An der Hirtsgasse 


3) Wiesen zwischen der 
des zwischen Ernstroda, 


Grundmauerreste noch jetzt unter der Ackerkrume; 
sumpft. Vgl. Dobenecker I 1071: 
— 4) Sumpfige Wiese an der Lämmerweide (Rödicher Grenze). 


Ernstroda-Rödicher Straße und dem Cumbach. 
Cumbach und Rödichen 1604 aufgeteilten Vorwerks Espenfeld. 


tort [!] 1210 (Doben- 
ecker II 1661); Erß- 
rode1472.1485. 1504. 
1509. 1586, Reinh. 
Kopialb. [35€]; Erns- 
roda 1633, Geleits- 


karte [36] 
Esperfäld Esphinevelt 1039 (Do- 
ebs. benecker I 729); 
Der Vörnerhof Espinifelt 1111 (Do- 
Der Hingerhof benecker I 1071); 
GärSteländ Esperfeld 1633, Ge- 
Matzewesen leitskarte [36] 
Bie der dicken Hecken 
ebs. ? Am Berge zwischen 
Uf dem Kalk Espenfelt 1504 %) 
Der Huechrück Hochrück oder Göckels- 
berg 1666 [10a] 
Gökelsbargk Vor der gemeine 1504 %%) 
Eichbargk uf dem eicholz 1497 %); 
? uf dem Eichholtze 
Im Rüesegärten 1504 %) 
D) 
? 
2 
Äwerdamm 
p) 


uemer Dörrbargk % hinder den hoefen 


1504 %) 


Awer dem Dorf obir dem dorffe bey ko- 


Hilgendäl melsbaume 1504 
Dreft [35e fol. 397, Kauf- 
Hertsgäß brief Mathies Lutzen] 


Die Stätte 


der ehemalige Brunnen ist ver- 
„ad fontem qui est ad Espinifelt‘“ (1111, Aug. 27). 
— 4a) Die dicke 


Hecke war vor der Separation ein Dorngestrüpp in „Espenfeld“, nördl. der Rödicher 


Straße. — 5) Zwischen Hochrück und Eichberg, 
Hans Hunefelt, Reinhardsbr. Or., 


westl. vom Dorf. — 52) Aus: Ltr. 
StA. Gotha QQ Ie 536. Der Eichberg liegt westl. 


vom Dorf, über der Straße nach Rödichen. — 6) Zwischen Gökelsberg und Eichberg ; 


Gemeindebesitz. — 62) Aus: 


Ltr. Heinrich gewalt, Reinhardsbr. Or., StA. Gotha QQ 


Ie 567. — 7) Am Schilfwasser. — 8) Am westl. Ausgang des Dorfes, am Schilf- 
wasser. — 9) Am Ausgang der Hirtsgasse nach dem Dörrberg zu. 


268 


Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


| Urkundliche Formen 


sprache 

Der Geiersberg Giersbargk | 10) vff den frawenn 

Elsgrube ? karrn [?] 1504 [35« 

In der Quir 19) ebs. fol. 394, Kaufbrief 

| Hansen Kirchners] 

Das Schindleich Schingleich (1.22) 

Im Oesterfeld (L. G.) |Iesterfeld Österuuison 1039 (Do- 
benecker I 729); das 
ostiruelt 1497 ®); im 
osteruelde 1504 (L. 

Auf dem Krümling ebs. 6) 

In der Vorderaue (L.G.) | Vörnerau Awe 1279112); By der 
auwe, lynunger guth 
1504 6) 

In der Hinteraue (L.G.)| Hingerau der freie furwerckshoff, 
genant in der Auwe 
1524 [35e] 

Die Auwiesen Auwesen Wiesen in der Aue 
1643 [8b] 

2 ? bey komelsbaume [?] 
1504 [35e] 

Am Wipperöder Weg Wipperöder Wagk by dem wipperoder stege 


(L. @.) 


1504 [85e fol. 397] 
(L. @.) 


Am Junkersgraben !?) | Klunkersgraben by dem klunkergraben 
(L. G.) 1485 [35e] (L. G.) 
Die Weiden (L. G.) Widden by den wydenn 1504 

[35e fol. 394] (L. G.) 
Auf dem Schießbach 13) | Scheißbach underm scheißbach 1504 
(L. G.) Ei) 
Herrenwiese 1#) ? | Auf dem steynich 
: 1497 5%); Im steynich 
me le ern 1504 [350 fol. 448, 
.@. | Kaufbrief Johans 
Im Kober ebs. Teymar] (L. G.) 


10) Ob die beiden Namen „In der Quir‘“ und „frawenn karre‘“ zusammengehören, ist 
nicht sicher nachzuweisen. Beide liegen innerhalb des Linunger Gebietes, und die 
Umwandlung von quairnus, quirn in Karn ist nicht selten. Vgl. Arnold, Wanderungen 
deutscher Stämme 24 f. — 11) L. G. = Linunger gut 1504. Die Lage von „Linungen“ 
war bisher nicht genau bekannt. Aus dem Vergleich der „Linunger Güter“ mit den 
heutigen Namen kann die Ausdehnung des Gutes annähernd nachgewiesen werden. Das 
Gebiet umfaßt danach den ganzen östl. Teil der Dorfflur vom Geiersberg bis zu den 
Hainwiesen. Auch die Ländereien des Vorwerks „Aue“ („Auwiesen‘) sind eingeschlossen. 
Vgl. Dobenecker II 448, Spalte 2; Fr. Regel, Entw. 36. — 112) Aus: Or., dessen Aus- 
steller Hermannus, miles, dietus Stranz de Tullistete, StA. Gotha QQ Ie 65. — 12) Den 
Namen „Junkersgraben“ (urspr. „klunkersgraben“) enthält die Flurkarte zweimal 
an der Wipperöder Grenze längs der Leina. — 13) Schieß-(Scheiß-)Bach östl. vom 
Dorf am Schilfwasser. — 14) Herrenwiese, bei den Aue-Ländereien. — 15) Stein- 
bach, ebenda; sumpfig; hier entspringt ein kleiner Zufluß der Leina. 


Ernstroda. 269 


Mundartliche Aus- ; 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Auf dem Schutz 16) Ofn Schutz 

Hinter dem Riedzaun !’)| Hinger dn Riedzun 

Das Lehmgrubenfeld | Leimgrubenfeld uff der leymen gruben 
(L. G.) 1504 [35e fol. 394] 

An der langen Eller An der langen Ellern (L. G.) 

Das Bäckerried ebs. 


Auf dem Kopf ebs. 

Im Baumgarten (L. G.)| Im Baumgärden se kn ost © 

Leina De Lin Linaha 1141 (Doben- 
ecker I 1430); Lina 
1143 (Dobenecker I 

f 1459) 

In den Maßen In der Mößen fuft dem Sande 1504 

Auf dem Sand (L. G.) Saen \ [35e fol. 394] (L. G.) 

Kammerwiese 18) (H.) | Kammerwesen ober der camerwysen 

Die Gevatterwiese Gevatterwesen 1506 [35e fol. 402, 

Am Bornhög (L.G.) |? Kaufbrief Lorentzen 

Beiderwüsten Kirche!?) | De wüeste Kerchen Webers] (H.) 

Am Reitenberge ?°) Rüdenbargk, Rieden- |uf dem frogeborn [?] 

bargk 1509 [35e] (L. G.) 

Das Oberhainfeld ?®!) Ein guth zeum ?!) Hayn 
1504 [35e] (L. G.) 

Das Mittelhainfeld Arthland zum?!) Hey- 
nichen, unterfeld gein 

Hähfeld Lyna 1506 [35e fol. 

402] (H.) 

Das Unterhainfeld unter dem furth zcum 
Hayn 1506 [35e fol. 

402] 

Die Hainwiesen Hähwesen Wiesen unter dem Hain 
1543 [7] 

Hahnberg Hähbargk ? der Burgkwald 1575 


[Erbb. d. Amt Rein- 


16) Möglicherweise das zusammengezogene Stoitesakkara (Dobenecker I 1071, d. a. 
1111), Stoiecis Accaron (Dobenecker I 1430, d. a. 1141). Der Lage und dem Zu- 
sammenhang nach stimmt die Oertlichkeit. — 17) N.ö. vom Dorf, nach der Leina zu. — 
18) Längs der Leina; das Zinsregister der Markgrafen von Meißen (1378) erwähnt zum 
Amt Tenneberg eine ‚fronewise bei dem wasser lina“. Ich vermute, daß die Kammer- 
wiese gemeint ist. — 19) Der Flurort „Bei der wüsten Kirche“ grenzt unmittelbar 
an das Hainfeld, da, wo die Furt durch die Leina führte (jetzt Brücke). Vor der 
Separation lagen dort noch Haufen von zerbrochenen Ziegelsteinen; alte Ernstrodaer 
Leute haben von ihren Eltern noch vom Gemäuer der Kirche erzählen hören. — 
20) Der Reitenberg auf dem rechten Leinaufer. — 21) Ob „Hainichen‘“ (,„Artland 
zum Heynichen“ usw.) als Wüstung von Linungen zu trennen ist, bleibt ungewiß. Zu 
obigem Artland z. H. gehört der ganze nordöstl. Zipfel der Flur zwischen Leinaer und 
Cumbacher Grenze. Der „Hahnberg“ liegt größtenteils auf Cumbacher Flur [9, fol. 39a: 
„Heynichen, das ist nur eine flur, haben die gutere die von Ernstrode und Cumbach]. 


270 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


hartsborn, MinA. 

Gotha, Amt R. Kap.I 
Tit. I No. 3) 

Am Ziegelberg (H.) Ziegelbargk An dem obersten Zigel- 
berge u. Zeigelberge 
1506 [35e fol. 402] 
(H.) 

Im Gedörnig ??) Gedüernig ? Vorder gemeyn1504%) 

Bauernwiese (L. G.) Burewesen Buerwisenn 1504 [35e 
fol. 394) (L. G.); ge- 
buer wißen 1504 [35e 
fol. 399) (L. G.) 

? ? uf die radehegken 
1506 [35e£01.402](H.) 

2 ? L.G. IndemMittel- 
felde: wiesen under 
dem semmich; uff den 
lynunger wegk; vnder 
dem Zeill; unter den 
Zeillewysen 1504 [35e 
fol.394]; uff der hoffe- 
stat1504[35efo1.448]; 
uff der kumbischen 
gemeyn; uff der we- 
langen; in der kegell 
1506 [35e fol. 463]; 
das anspann 1509 
[35e];underdemKlee- 

Ochsenwiese Ochsenwesen acker; uff der lang- 

Kälberried ebs. engken 1504 [35e 

Hasenwinkel Häsenwinkel fol. 397] 

Im Thiergarten 3) Diergärden uffm thirgartten 1504, 
„dorffland“ €) 

Auf dem Kugelacker ?®) | Gülacker Der kulagker 1504, 

Hopfenberg ?) ? „dorffland“ 6a) 

Am Cumbacher Weg |Am Cumschen Wägk |vor der kumbschen heg- 
ken, „dorffland“ a) 

Die Drußenwiese ?5) Drueßewesen Drusewysen 1504, 
„dorffland“ 6) 


22) An der alten Straße Leina-Ernstroda - Friedrichroda über den Dörrberg. — 
23) Thiergarten und Kugelacker, altes Dorfland nördl. vom Ort an der Cum- 
bacher Grenze. — 24) Rechnet man das oben aufgezählte Wüstungsgebiet von der 
Dorfflur ab, so bleibt als ursprüngliches „Dorfgut‘“ höchstens ein Drittel der heutigen 
Flur übrig. Selbst Teile der sw. Flur — Lämmerweide, Matzen — haben wahr- 
scheinlich zum praedium Steininfürst gehört. — 25) Nw. vom Dorf, nach dem Cum- 
bacher Teich zu. 


Ernstroda. — Finsterbergen. 271 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Die Pfarrwiese ?°) Pfarrwesen Das pfarland 1504, 
Auf dem Haderland 5) | Hadderländ „dorffland“ %) 
? 2 „Dorfland“ oder „Dorf- 


gut“ 24):anderstrasse; 
hinder den hoffen; 
vor der gemein; dy 
wechselwesen im tyr- 
garten 

Linungen 1039 u. 1044 
(Dobenecker I 729 u. 
773); Linungon 1114 
(Dobenecker I 1103); 
Linungen, Richwin v. 
1109 (Dobenecker I 
1054); Lynunger gut- 
ter 1504 &) [35e] 


av 
” 


Flur Finsterbergen !). 


Finsterbergen ?) Feinsterbejen VieulusDisterberg1141 
(Dobenecker I 1430); 
Dynsterberge 1306 
(Ltr. Alberti, lant- 
gravü, Or. des Kl. 
Reinhardsbr., StA. 
Gotha QQ Is 104); 
Finsterbergen 1584 


Die Körnbergswiese |Körnbergswesen [3 

Der Steinbühlen ebs. Steinbuhl 1587 [12]; 

Die alte Gemeinde ?%) |Ale Gemein Steinbüel 1649 [9]; 

Das Alterod (Ilrod, Hül- | Hüllrod Steinbiel 17. Jh. [37] 
rod) 


Die Rodeländer ®) Ufs Rodland 
Der Bischofstall %) Büsch’tall 


Pumpwiese Pumpwesen 
Das Körnsche Wasser ®) | ebs. 
Das Teufelsbad #) Düwelsbäd Teuffelsbadt 1649 [9]; 


Teufelsbat17.Jh.[37] 


1) Literatur: Brückner I2, 145ff.; Lehfeldt XI 12. 13; Mosch u. Ziller 
182ff.; Fr. Regel, Entw. 39. Vgl. auch Forstnamen. Die Flurnamen nördl. 
und westl. von Finsterbergen weisen, auch wo jetzt Ackerland besteht, auf frühere 
Bewaldung: John, Rodeländer Hülrod. Auch das südliche Drittel der Flur (Dinsterberg 
und Struth [Rodewiesen|) verrät den ehemaligen Waldbestand. — 2) Quellen f.d. 
modernen Namen: Generalkarte und Vermessungsregister, mündl. Mitt. — 24) Nördl. 
vom Dorf, Fichtenwald. — 2b) Ackerland zwischen Alte Gemeinde und Alte Rod, 
nw. vom Dorf. — 2°) Ackerland nw. vom Dorf. — 3) L. Zufluß der Leina vom Körn- 
berg. — 4) Sumpf am Zusammenfluß der Quellen vom Körnschen Wasser beim Hüllrod. 


272 


Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Mönchenweg °) 
Der Menschenteich ®) 


? 
Ale Menschendich 
2) 


Wolfsgasse ?) h 
Die Höhe De Hüe 
Der John ebs. 
Die Johnwiese Johnwesen 
Weachtwiese Wächwösen 
Die Matheswiese Mäthesewesen 
Schlagwiese Schlägwesen 
Die Salzwiese ®) Sälzwesen Die Sulz 17. Jh. [10] 
Der Salzborn Säalzborn 
Leinweberswiese Lienwaber$wesen 
Der Wimpels ebs. 
Die Bornwiese Bornwesen 
Das kleine Höfchen®) |? 
Die schmale Heide ebs. 
Der Finsterberg Dinsterberg 
Der Hopfenberg ebs. 
Das Krummerod ebs. 
Winkelacker Wenteracker 
Das Knüllrod ebs. 
Die Struth 19) ebs. Struet 1587 [12] 
Die Leina De Lin 
Die Todtenbrücke 1!) | Tütenbrücken 
Der Rösenbach 12) Rüesenbach rotzserbach 1357 14) 
Der Ochsenbühlen Össenbillen Öchsenbul 135714); 
Der Steitzberg Steitzberg Ochsenbuehel 1587 
Bärenfleck Ufm Bärenflackchen [12] 
Mühlenhögk ebs. 
Waldstraße 13) | Waäldstroß 
Steiger J Steier 
Brandwiese Brandewesen 
Der Brauteich Brautich 
Steiger-Mühle Steiermillen 
ebs. 


Der hohe Winkel 


5) Weg vom Dorf über den Körnberg nach Reinhardsbrunn zu. 


(Finsterbergen war 


teinhardsbrunner Klosterbesitz.) — 6) Der Sage nach Aufenthaltsort der ungeborenen 
Kinder. — 7) Fußweg vom Dorf nach der Alten Gemeinde zu. — 8) Sumpfige Wiese, 
sw. vom Dorf nach dem Heuberg zu. — 9) Zwischen Dorf und Dinsterberg auf der 
Bornwiese. — 10) Nach der Flurkarte; die Forstkarte hat für diese Wiesen: „die drei 
todewiesen“. Der daran schließende Forstort „Struth“ ist noch mit Holz (Fichten) 
bestanden. — 11) Ueber die Leina. Der Toten- oder Kirchweg führte vom Dorf über 
die Leina und den Hain nach der Johanniskirche (Altenbergen). — 12) Früher zum 
rösten des Flachses benutzt. — 13) Die Schmalkalder Straße: Leina- Engelsbacher 
Mahlmühle, Finsterbergen, Wacht. Vgl. Fr. Regel, Entw. 17. — 14) Aus: Reinhardsbr. 
Or., StA. Gotha QQ Is 237. 


Finsterbergen. — Friedrichroda. 


Flur Friedrichroda !). 


273 


Moderne Namen ?) 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Friedrichroda 
Rektorsteich 3) 

Heß’s Hölzchen 

Beim Forstacker 

Am Klosterberg t) 
Sachseneller 

Hinter der Kirche 

In der Struth >) 

Am Schlag 

Hinter dem Schneidhof 
Am Körnberg 

Das Pfarrland 

In der Todtengrube 
Im Melkethal 

Hinter Stötzers Garten 
Bei der Zolltafel 6) 
Unter dem Brückchen 
Ueber dem Siechhof ’) 
Siechenbrunn 

Auf der Schanze 

Auf dem Weidig 

Auf dem Mittelboden 
Bei der Dammmühle 
Die Viehweide 


Die Cammerwiesen 
Bei Hagners Teich 
Die Ellerwiesen 
Seebers Teich 

Am Bettelrod 

Die Hermannsburg ®) 
Bei der Eiche 

Im Gründchen 

Vor dem Dachsberg 
Beim Schafteich 
Am Weinberg’) 


Fricherode 
Rekder$dich 

Heß’ Wällchen 

Bin ForStacker 

An Klüesterbärgk 
ebs. 

Hinger der Kierchen 
ebs. 

An Schlöagk 

Hinger den Schniedehof 
An Körnbärgk 
Pfarrländ 
Duedengrum’n 

Im Melkedäl 

Hinger Stötzer$ Gärden 
Bi der Zolldaffel 
ebs. 

Awer dn Siechhof 
Ziegenborn 

Uf der Schänz 

Uf den Widdig 

Uf den Miedelbodden 
Bi der Dammmöllen 
ebs. 


Kammerwesen 
Hagner$ Dich 
Ellerwesen 
Seeber$ Dich 
ebs. 
Hermannsborgk 
Bi der Eiche 
In Grünchen 


Friderichesrot1114(Do- 


benecker 11103); Fri- 
derichrode 1209 [35e 
fol. 105]; Fricherode 
1505 [2]; Friderich- 
rode 1510 [1] 


Die Tam-mühle, so itzo 
wüste liegt 1643 [8b 
fol. 101]; Die Stein- 
forstmühle 17.Jh.[10] 


Die Camerwiese 1543 [7] 


Vör den Dächsbärgk |Beim dachsberge 1643 


Bin Schöfdich 
An Wienbärgk 


[8b] 


1) Literatur: Brückner II 3, 49ff.; Lehfeldt XI 14ff.; Mosch u. 


Ziller 152ff.; Fr. Regel, Entw. 41. 42. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: 
Vermessungsbureau, mündl. Mitt. — 3) Jetzt vom Bahndamm bedeckt, unterhalb des 
Beinhardsbrunner Bahnhofes. — 4) Die Anhöhe zwischen dem Ort Friedrichroda und 
dem [ehemaligen] Kloster Reinhardsbrunn. — 5) Nordöstl. Stadtteil von Friedrichroda 
nach dem Klosterberg zu. — 6) Flurort östl. vom Ort, an der Gothaer Straße. — 
7) Flurort an der Flurgrenze nach der Dammmühle zu. Das Siechenhaus stand bis 
1698. Vgl. Brückner II 3, 57. — 8) Am Nordfuß des Körnberges (Wiese). Keine Spur 
einer Burgstelle vorhanden. — 9) Am Westfuß des Dachsberges. Vor dem Dachsberg, 


Gerbing, Flurnamen. 18 


274 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 

Galgenwiese 10) ? 

Am Kreuzweg Krützwägk 

Rodeland Roddeländ 

Der Schindrasen Der Schingerröäsen 

Das Schlößchen 1!) Hinger Schlößchen 

Gemeinderied Der Gemeindried Die Schilff oder Schell- 

Der Sumpf ebs. | kotten oder Friedrich- 

Schilfwasser Der wille Gröaben ) röder Wassar Ink 

Vogelheerd Vöegenshärdt [23] 

Steinforst 12) Stinförst Steininfirst 1111 (Do- 
benecker I 1070 u. 
1071); vor dem Stein- 
first 1545 [8b] 

Die Schauenburg Schauenborgk Siehe Forstnamen 


Reinhardsbrunn [das Gebiet des „Vorwerks“]). 


Reinhardsbrunn Reinerdsbronn oder |Das Hohe Haus (Hand- 
's Klüester zeichnung 17. Jh.); 
vgl. Forstnamen 
Der Reinhardsbrunn |? Der Reinhartsbrun 17. 
Jh. (Handzeichn.) 
Reinhardsbrunner Teich |? Der Bocksteich 1543 
711.2) 
Prälaten-Teich (Oberer |? ., der 
und Unterer) Unter-Prelat (Hand- 
zeichn.) 


westwärts, nach dem Körnberg zu, lag das Dörfehen Bussenrod oder Bossenrod. 
(Vgl. Dobenecker I 729. 773. 1103.) Die Wüstungsflur ist in der abweichenden 
Lage der Grundstücke noch gut zu erkennen. In der Urk. von 1497 [StA. Gotha 
QQ Is, No. 540] verpfändet Cord Crodeschemel zu Friedrichroda ‚eine wisen von 
funf acker, gelegen zu Bossinrode neben dem Kornberge“. Der Flurort 
„Hermannsburg“ liegt westl. davon; von einer Burgstelle ist nichts zu erkennen. — 
10) Vor dem Dachsberg. — 11) Stand an der jetzigen Schloßgasse beim alten 
Friedhof. — 12) Der heutige Forstort „Steinforst“ an der Straße Friedrichroda- 
Leina, zwischen Hermannstein und Lämmerweide. Mit „Stinenfirst“ bezeichnen die 
Ernströder den Teil der Friedrichröder Flur, der an Ernstroda grenzt (Hochrück, 
Mühlhögk). Auch zur Rödicher Flur gehört ein Teil des Gebietes (Lämmerweide). 
„Stinförscht“ soll einem Grafen gehört haben, der es der Rödicher Gemeinde ver- 
machte (mündlich aus Friedrichroda). Der Hermannstein (auf dem Wachkopf östl. 
von Rödichen) soll die zu Steininfirst gehörige Burg gewesen sein. (Steinfirst vel 
Harmensteyn, vgl. Fr. Regel, Entw. 41, Sp. 1, Anm. 3, und Gerbing, Gesch. von 
Rödichen.) 

1) Nach einer Handzeichnung in der „Beschreibung des Amts Reinhardsbrunn“, 
Handbibl. d. Herzogl. Kammer I 313 M. [10]. Literatur: Brückner I 1, 3ff.; 
Lehfeldt XI 16ff.; Mosch u. Ziller 147ff.; Fr. Regel, Entw. 42. 


Friedriehroda. — Reinhardsbrunn. 275 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Scherteich ? Schererteich 1543 [7]; 
Der Schersteich 
(Handzeichn.) 

Pulverteich 2 Der Schlackenteich ?) 
(Handzeichn.) 

Breterteich ? Der Neuteich oder Bre- 
terteich 1543 [7]; Der 
Breterteich (Hand- 
zeichn.) 

Polackenteich ? Bolackenteich 1543 [7] 

Hammerteich ? Cammerteich 1643 [8b] 

Mühlteich ? ebs. (Handzeichn.) ; 
Schwemmteich®)(ebd.) 

Marderteich ? Mörderteich (Handz.); 
Mordersteich 1543 [8b] 

Krötenteich 2 ebs. (Handzeichn.) 

”, ? Teich im Ziegelgarten 
1543 [8b]; Ziegel- 
teich*) (Handzeichn.) 

Der Klosterberg Klüesterbärgk Klosterberglein (Hand- 
zeichn.) 

Der Steingraben % ebs. (Handzeichn.) 

Im Breiten See ? In Breiten Sehe?) (ebd.) 

® ? Die Gebreite vor der 
Clostermauer ®) (ebd.) 

Bornwiese 2 Der Bromacker, Die 
Bromwiese(ebd.); Der 
Kreutergarten, alte 
Brunnenwiese 1643 
[8b] 

? ? Gerichtschreiberswie- 
sen’) (Handzeichn.) 

? ? Ziegelgarten ®) (ebd.) 

Spitzackerwiese ? Die Schindwiese (ebd.) 


? Die Ober-, Mittel- und 
Untergebreite des 
Spittelrains?) (ebd.) 


2) Die Reinhardsbrunner Gießhütte stand „unter Reinhartsbrunn und dem Schlacken- 
teich, am Waltershäuser Weg‘, d.h. dem heutigen Gasthof gegenüber. Auf der Geleits- 
karte von 1633 ist die Schmelzhütte noch eingezeichnet. — 3) An Stelle des heutigen 
Münhlteiches enthält die Handzeichnung zwei Teiche: Mühlteich und Schwemmteich. — 
4) Ungefähr vor dem heutigen Kavaliergebäude. — 5) Wiese zwischen Steingraben 
und dem Forstwärterhaus. — 6) Südl. vom „Klostergarten‘“, jetzt Wiese. — 7) Ein 
Teil der Bornwiese. — 8) Ungefähr an der Stelle des Kavaliergebäudes. — 9) Das 
Gebiet der heutigen Gärtnerei. 
18* 


276 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Enrache 


Urkundliche Formen 


? ? Der Brehmenstall 19) 
(Handzeichn.) 

Langenhainer Graben |? Der Langenhansche 
Weg!) (ebd.) 

Lange Wiese Frohnhais Wiese 1?) Langwesen 1356 [35e 
fol. 108]; Die Lange 
Wiesen 1543 [7]; 
Die Langen Wiesen 
(Handzeichn.) 

? ? Die Schmeltzhütten, Die 
Gießhütten?), Geleits- 
karten 17. Jh. [37] 

1 ? Die Müllers Wiesen 
(Handzeichn.) 

? ? Des Richters Wiesen 13) 
(ebd.) 


Flur Fröttstädt!). 


Fröttstädt ?) 3) Frettst Frutstett 1397 4); Frutt- 
stete 14475); Frott- 
stedt 1556 6) 


10) Zwischen Unterbüchig und Langer Wiese. — 11) Fußweg vom Kloster über den 
Querberg und die Finsteretanne nach Langenhain. — 12) Wiese vor dem Querberg, 
wo das „Frohnheu“ gewonnen wurde. — 13) Ueber den Gerlachsteichen sw. von Rödichen. 
1) Literatur: Brückner I10,7ff.; Lehfeldt XI 27f£f.; Mosch u. Ziller 
99ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
mündl. Mitt. — 3) Fröttstädt liegt in einem nach Westen geöffneten Bogen der Hörsel, 
südl. der Frankfurt-Leipziger Straße und am „Hessenweg“. Die ganze Flur besteht 
(nach Brückner a. a. O. 69) aus „39 Hufen 24'/, Acker mit den Wiesenflecken vor 
dem Lande im Bachsel- und Bachfelde. Hiervon haben die beiden Güther 15 Hufen 
3°/, Acker.“ Im Winterfeld wurde gebaut: Weizen, Gemangkorn, Roggen und Rüben- 
saat, auf den Acker ungefähr 1'/, bis 3 Schock. Im Sommerfeld: Hafer, Gerste und 
Bohnen. Ins Brachfeld hatten die Bauern das Recht zu säen: Wicken, Erbsen, Linsen, 
Flachs, Kraut und Waid. Auch Hopfen und Hirse wurde gebaut; die Heufröner er- 
hielten als Essen „Biermährde und Hirschenbrey“ (Brückner a. a. O. 74) [Hirsen- 
breil. — 4) Ltr. Gunther von Schwartzburg ... „bekennen ... daz wir... unsirn 
libin getruwin, Ern Heinriche von Loucha, rittere, und Hanse von Loucha, synem 
sone, sogetane gute, dy vorgeezyten ire fryn eigene gute gewest sind, dy sy uns... 
mit rechte ufgegebin habin ... mit namen dy kemenatin und sedilhof in dem dorf 
ezu Frutstett gelegin, mit sebin hufen arthaftis landis mit wesin, widin ... eine 
mole und alle ander gute ... cezu rechtem lehene gelegin habin.“ Or. d. goth. 
Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ic 9 (24). — 5) Aus: Ltr. Wygand von Loucha, Or. StA. 
Gotha QQ III 3,... „bekenne.... als ich von etlicher forderunge wegen des... fursten 
... Herrn Wilhelmen Herzogen zu Sachsen ... schuldig gewest bin, und solche vehde 
gein ym abgetan habe, daz mir... myn gnediger herr von vorbete wegen ... mir 
sulchen willen gethan, daß mir sine gnade ... zu der losunge des dorfs Fruttstete mit 
dem vorwerke und allen zugehorungen, als das myner eldern seligen gewest ist. die- 
selbige losunge ich von Frederiche Gitze thun mag wan ich wil, nach lute der ver- 
schribunge gegeben ußrichten, oder mir, so solche losunge thun, doran entnemen sol 


Reinhardsbrunn. — Fröttstädt. 


277 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


| Urkundliche Formen 


sprache 
Auf der Mark’) Uf der Märk Das Markthal 1556 ®) 
Der Mühlhof ®) Der Möhlhof Biar Schätzen losen 
Schützenwiese ?) Schützenwäesen [ 1556) u. 1595 10) 
Die Sülze °) De Sülsen Die teutleber Sülzen 
Semsenwiese ?) Samsenwäesen 1556 6); Teutleber 
Auf dem Sand ?) Of den Sänd kleine Sülzen 1595 19) 
Ochsenwiese ®) ÖOchsenwäesen 
Weidengarten °) Widengärden 
Auf den Höfen !!) Ufn Hefen 


Das kleine Feld !?) 
Der große See 4) 
Im Krummen 16) 
Der kleine See 17) 
Der Seerain 17) 


Der Waltershäuser Weg 


Kohlkoppe 1°) 
Die Hörsel 1) 


ebs. 

Der grosse Sie 
ebs. 

Der kleine Sie 
Sierein 


Walerischer Wägk 


Die Kohlkoppen 
De Herschel 


Im kleinen Feldchen 

N 17. Jh.18) 

by deme großen sehe an 
dem graben 1483 15) 

Uebern krummen ackre 
17. Jh.18) 

Uf den kleyn sehe wege 
1497 28) 

An dem walterßhuser 
wege 1497 28) 

Uf der Kohlkappe 17. 
Jh. 13) 


Die Mühlwiese 20) Möhlwäesen Mühlwiesen 1595 1%) 
An der Trift ?!) Dreft 

Auf der Hohle ??) Uf der Hohlen 

Pfingstgehege %) Pfingstgehäu 

Pfingstgarten *) Pfingstgärden 


virdehalbhundert rinscher gulden. dasselbe dorf fruttstete .. . ich nach gethaner 
losunge von dem .... genanten herrn zulehen haben.“ (Ueber Gitz von varnrode 
vgl. auch Notichinrode.) — 6) Aus: Tenneb. Amtsbeschr., StA. Gotha OO II 22. — 
7) Ackerland nördl. vom Dorf, an der Teutleber Grenze. — 8) Wiese auf dem r. Hörsel- 
ufer an der Teutleber Grenze. — 9) Feuchte Wiesen auf dem 1. Hörselufer, nach Teut- 
leben zu. — 10) Aus: Tenneb. Erbb., KamA. Gotha Dep. IVa, Kap. I, Tit. I, No. 53. — 
11) Ackerland, nörd]. vom Dorf, auf dem 1. Hörselufer. Wüste Hofstätten. — 12) Acker- 
land nw. vom Dorf, zwischen der Teutleber Straße und den Hörselwiesen. — 13) Aus: 
Erb- und Mahnregister von Fröttstedt 1625 u. 26, Tenneb. Rentamtsarchiv. — 14) Wiese 
an der Thüring. Eisenbahn und Teutleber Grenze. — 15) Aus: Ltr. Hans Deynhart, 
Or. d. goth. Augustinerkl., StA. Gotha QQ II 204. — 16) Land sw. vom Dorf, an 
der Lauchaer Grenze; benannt nach den bogenförmigen Ackerstücken. — 17) Wiese 
an der Lauchaer Grenze. Ein Rasenweg — der Seerain — führt vom Dorf aus dort- 
hin. — 18) Nasses Land am Waltershäuser Weg. — 19) In der früher sehr fisch- 
reichen Hörsel übte zum größten Teil die Gemeinde (zum anderen Teil die Güter) die 
Fischweide aus. — 20) Die Mühlwiese liegt sö. vor dem Dorf, bei der Mündung des 
Dornbaches in die Hörsel. — 21) Die Trift führt nach dem Heidenthal, n.ö. vom Dorf, 
wo Fröttstädt mit Aspach und Hörselgau Koppelweide hatte. — 22) Ausgang des 
Dorfes nach Laucha zu. — 23) Das Pfingstgehege ist eine Wiese hinter dem Dorf, 
zwischen der Hörsel und dem Mühlgraben. Das Pfingstgehege und die Mühlwiese 
waren früher mit diehtem Dorngebüsch bestanden, das im Großen Kriege als sicheres 
Versteck diente. (Brückner a. a. O. 78.) 


Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Im Krautgarten **) 


Im Krutgärden 


Der Eierkuchenberg 2) | Eierkuchenhegk 


Obir den eygerkuchen- 
berg 148315); Der 
Eierkuchenberg 17. 
J'b.48) 

Uf den berlo bach, 


Im Bach ?6) In Bäch Uf den berlenbach 

Albach ?%) Albäch 1497 28); Im Albach 
17. Js) 

Semsenried ?”7) Semsgried Auf dem Semsigried 

Die Gemeindetheile 2?) | Die Gemeintheil 17..,90.18) 

Das Berlach 3°) Das Berl kein dem berlaholtze, 


Am Geiersfang °) 
Erlich, Erlenholz 3°) 


Am Giersfang 
ebs. 


In deme berlach 
148315); Gein dem 


Der Erlenteich 3°) Erlendich berlo 1497 28); In den 

Das Heidenthal 3!) ebs. Berlbrücken, Im Berl- 

Die Diezkammer 3?) ebs. felde 17. Jh.13) 

Der Albsberg °°) Albsbärgk (2 den flinsberg 
15). NE 

Linsberg °%) Linsbärgk 1285 7), un 


Das schwarze Feld °) 


Im Schwärzen 


| berge, ? Ufm lützen- 
berge 17. Jh. 18) 


Der Rennhög °%) Rennhegk An dem Reinhöge, ? An 
dem Ringhege 17. 

Die Krautmaßen 37) Krütmößen Jh. 13) 

Das Bocksel oder Bach- | Im Bocksel Im Bochselfeld, Boxfeld, 
sel 38) Imschwarzen Bochsel 

Im obersten Bocksel |In öbersten Bocksel 17. Ib.23) 

Bochswiese Bockwäesen 

Hopfen 3°) Uf den Hopfen 


24) Auf dem r. Hörselufer hinter dem Dorf, beim Einfluß des Albaches. — 25) Oestl. 
vom Dorf an der Hörselgauer Grenze. Die Bedeutung des Namens ist unbekannt. — 
26) Der am Albsberg (s. Anm. 33) entspringende, westl. am kleinen Berlach vorüber- 
fließende r. Zufluß der Hörsel. Nach Brückner (a. a. O. 68) führte der Bach viele 
Krebse. — 27) Westl. auf dem r. Albachufer, über dem kl. Berlach. — 28) Aus: Ltr. 
Adam Rudolff, Or. d. Kl. Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ Is 538. Diese halbe Hufe 
hatte zum Teil als Lehnsherrn Junker Hans von Erffa, zum Teil Kerstan von Gleichen. — 
29) Wiesen im oberen Albach. Gemeindeeigentum. — 30) Das kleine Berlach ist ein 
Buschholz n.ö. vom Dorf. Der nördl. Teil heißt „Erlich“. Der Teich ist längst ausge- 
trocknet und der „Geiersfang‘ (eine Raubvögelfalle) verschwunden. — 31) u. 32) Heiden- 
thal und Diezkammer liegen im Hörselgauer Felde; dort hatte Fröttstädt Gutgerechtig- 
keit. — 33) „Albsberg‘ heißt der ganze Höhenzug nördl. über dem Berlach nach Aspach 
zu. — 34) Berghang n.ö. vom Dorf, an der Teutleber-Aspacher Grenze. — 35) Acker- 
land n.ö. vom Dorf, auf der Südseite des Aspacher Weges. — 36) Der Rennhög liegt auf 
dem r. Hörselufer, hinter dem Dorf, südl. vom Aspacher Weg begrenzt. — 37) Land 
im oberen „Bochsel“. — 38) Kleiner Zufluß r. vom Albsberg her; Wiesengrund. Ehe- 
mals Brunnenkreßbau. Die Bochswiese liegt an der Mündung in die Hörsel. — 
39) Land auf dem r. Hörselufer, an der Mündung des „Bachsel“. Schon zu Brückners 
Zeit (1753) wurde nur noch wenig Hopfen gebaut. 


Fröttstädt. — Gospiteroda. 279 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Siffchen 40) Das Süffchen In dem tormbache 
Der Dornbach !) Dormbach 1483 15); uf den dorn- 


bach 1497 28); Im 
Dornbach 17. Jh. 13) 


Flur Gospiteroda !). 


Gospiterode ?) Gosprode Gozprechterode 1346 
(aus: Ltr. Theodor. 
de Bruchtirde, Or.- 
Urk. d. Kl. Georgen- 

Das Wipperöder |Im Wipperedern Feld| thal, StA. Gotha QQ 


Feld3) Id 194) ; Gotzprectze- 
Ueber dem Schönauer |Ewer den Scheneib-| rode, Gotzprhesrode 
Wege schen Wägk 1378 [39]; Gospite- 
Im Ziegenfraß Seägenfröaß rodt 1510 [1] 
In der Hardt) In der Härdt In der Harth 1641 %) 
Teich an der Hardt |Dich an der Härdt 
In den Dallachen ®) In den Dällächen Uf der Unterdallachen 
Töpfersgraben ? u. tellechen 1641 t) 
Im Oberteich ?) Im öber$ten Dich 
Im Unterteich ?) Im ungerS$ten Dich 
Im Widich In Widdch Das Weydich 1641 #) 
Brückenhögk Brickenhegk Ufm Brücken Huege u. 
Brückenshöge 1641) 
Im Sicken ®) In Sichen Uffm Sichen 1641 ®) 
40) Nasses Land auf dem r. Ufer der Hörsel, nach der Teutleber Grenze zu. Der 
Name wurde mir gedeutet als „Ort, wo das Vieh saufen [!] kann“. — 41) R. Zufluß 


der Hörsel über dem Dorf. Vgl. Flur Hörselgau. — 

Nicht mehr bekannt oder jetzt ungebräuchlich sind folgende Namen: I. 1483 
(Anm. 15): 1. uf der boregke; über einen Rittersitz außerhalb des Ortes hat sich 
keine Kunde erhalten. Der Name wird genannt in Verbindung mit Länderei nach 
Aspach zu. 2. Land, neben Jungker Kerstan von Glichen [Besitzer eines Rittergutes 
in Fr.]; 3. „gein dem breiten borne“, jetzt unbekannt. II. 1497 (Anm. 28): 1. in 
dem mechterstetischen velde zwischen Andreas von Teutlouben und Claus von Uttenrot; 
ob in Fröttstädter Flur? Die von Uttenrod hatten zeitweise Besitzungen in Fr. 
III. Aus dem 17. Jahrh. (Anm. 13): Schlimbach ; der Wiesenhof; auf dem Weinberge; 
an der Waidmühle; am Rastenwege; in den Querstücken; hinter dem Tigel; im Boden. 

1) Literatur: Brückner II 5, 49; Lehfeldt XI 30. 31. — 2) Quellen 
f. d. modernen Namen: Generalkarten und Register des Vermessungsbureaus, mündl. 
Mitt. — 3) Die Generalkarte enthält die „drei Felder“ in sehr übersichtlicher Weise. 
Die Lage der mit ? versehenen urkundlich erwähnten Flurnamen ließ sich nicht mehr 
feststellen; ich schaltete sie daher da ein, wo sie dem Zusammenhang nach hinzu- 
gehören schienen. — 4) Nach: „Steuer und flurbuch des dorfs Gospiterodt anno 
1641 beschrieben worden.“ StA. Gotha PP III 5. — 5) Wiesen und Ackerland, nach 
Schönau v. d. W. zu. — 6) Der Dallachs- oder Töpfersgraben, sw. vom Dorf, mündet 
unterhalb des Bocksberges in den Neuengraben. — 7) Wiesen in den Dallachen, schon 
von Brückner (a. a. O. 49) „Grase-Teiche‘“ genannt. — 8) Feuchte Wiese am Süd- 
westausgang des Dorfes. 


280 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 

Der Sichengraben ? 

Das Leinaische Feld] An Linschen Feld 

? ? In der crummen gruben 

Hinterm Thalgraben |Hingern Döalgröaben 1641 #) 

? ? In der Leumersgruben 

Das Hölzchen D’s Hilzchen 1641 ®) 

Am Leinaer Wege An Linschen Wägk 

An der Meeresstraße ®)| An der Meersströaß entre 

? ? Vorm thorhauße 1641 #) 

In der langen Wiese |? 

? ? Uf der steinwissen 
1641 #) 

Schrittstein 19) Schrietstein In scheitsteiners 1641 %) 

? ? Das Leinische gewend 

Stegwiese 10) Stagkweäsen 1641 ?) 

? ? Bey der hohe weyden 

Am alten Graben!2) |An älen Gröaben 1641 ®) 

Gabische Wiese 10) UfderKäbschen Weäsen| Uff der gebschen wissen 

In den hohlen Wänden |? 1641 ®) 

? ? Die Leiners gruben 
1641 4) 

? ? Uff dem graß wasser, die 
wechselwiese 1641 %) 

Hopfengärten In Hopfengöarten Ueber dem Hopffgarten 
1641 ®) 

? ? Uff der Zileitenwießen 

Schindanger In der Schinggrüeben 1641 ) 

Die Reinwiese ? 

Der Rietenberg ebs. Uff dem Reuttenberge 

Das Emleber Feld/In Emlebschen Feld 1641 #) 


Am Töpfersgraben !!) |An Depferägröaben 
Die kleine Leina !?) De kleine Lin 
Hinterm See in der|Hingern Sie in der!In der Klingenspitzen 


Klingenspitze Klingenspitzen 1641 #) 

In der Klinge 13) In der Klingen In der Klingers 1641 ®) 
Auf dem See 1) Ufm Sie Uf dem sehe 1641 ®) 
Auf der Hohle Uf der Hohlen Uf der Hohlen 1641 ®) 
Auf dem Sickelsberg 1?) | Uf den Sickelsbärgk |? Der bickelsberg 1641*) 
Ueber dem Alten Awer der Älten 

In der Alten 16) In der Alten In der Almten 1641) 
9) Vom Dorf nach dem Bocksberge zu. — 10) Unterhalb des Bocksberges, am Neuen- 
graben. — 11) S. Anm. 6. — 12) Das Leineflüßchen; von Hörselgau an Hörsel. — 
13) Feuchte Wiese. — 14) Ackerland am Emleber Weg, sö. vom Dorf. — 15) N.ö. 


vom Dorf. — 16) Noch heute Gemeindeland, östl. vom Dorf. 


Gospiteroda. — Hörselgau. 281 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
? ? Die heilige Wiesen 
Im Gänserasen In Gänseräsen 1641 #) 
Am Streitland 1?) An Stritlän 
Der Weinberg 13) Der Winbärgk 
® ? Uff das pfarrstücklein 
1641 #) 
Unter dem Weinberg | Ungern Winbärgk Unter dem Weinberge 
1641 #) 
Im Darm In Döarm Im Darm 1641 #) 
Im Himmelreich 1?) In Himmelrich Im Himmelreich 1641) 
? ? Bei dem molcken deich 
1641 4) 
Lützengrube Litzengrüeben In der Lützengruben 
e 1641 ®) 
? ? Am Holtzwege 1641 t) 
Am Bocksberg An Bockbärgk 
Auf dem Bocksberg |Uf den Bockbärgk 
? ? In der Mohrwassers 
Der Heinzenweg Heinzenwagk 1641) 
Der Hurenstieg An Hurenstiegk ? vor der stügel 1641) 
Der Altensteg De Altenstargk Der Almtensteg 1641) 
Krautgarten Krütgöarden Der Krautgarten 1641) 
Weg nach Emleben Der Emlebsche Wägk | Am Emlöber steyge 
Das Brunnthal De Borndellen 1641 #) 
Das Wolfsthal 20) Wolisdäl ?Hinderdemthall1641%) 
Im alten Loch In älen Loch 
Ochsenwiese Ochsenweäsen Die Ochsenwiesen 
De Ziepfitzen Ziepfietzen 1641 ®) 
Ueber derkleinen Leina |Awer der kleinen Lin 
? ? Am Floßerweg 1641 t) 


Flur Hörselgau }). 


Hörselgau ?) 3) Herscheljau Thorsilgowe, Acze de, 
1337 (StA. Gotha QQ 
17) Zwischen der „Alten“ und der Uelleber Grenze. — 18) Am Südhang des Bocks- 


berges. — 19) An der Leinaischen Grenze. — 20) Am Bocksberg. 


1) Literatur: Brückner III 1, 24ff.; Gelbke II 1, 399; Mosch u. 
Ziller, Versuch einer Beschr. 82ff.; Lehfeldt XI 31ff. — 2) Quellen f. d. 
modernen Namen: 2 Generalkarten, die ältere von 1804, von Joh. Math. Sahlender 
aufgenommen, die jüngere aus der Zeit der Grundstückszusammenlegung (um 1860); 
Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Für letztere habe ich vor allem Herrn Pfarrer 
W. Perthes (7) und Herrn Schultheiß Salomon zu danken. — 3) Hörselgau ist 
an der Mündung des Badewassers (Vollbaeh) in die Leina erbaut, die von hier ab den 
Namen Hörsel führt. War das Flüßchen ehemals bis hierher schiffbar und war dieser 
Umstand vielleicht die Ursache der Gründung der Siedelung? 


282 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Auds 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Ig 178)); Horselgaw 
1378 [39]; Horsil- 
gouwe 1414 (StA. 
Gotha QQ Is 417) °); 
Horselgau 1511 (ebd. 
QQ 18589) 6); Horsel- 
gaw 1514 (ebd. QQ 
Ig 599) 7) 

Im Koppelfeld ?) ebs. Der Koppelrein 16578) 

Am Kreuzweg 1°) An Kritzwägk Der Langenhainische 
Schlauf- oder Flur- 

Auf dem Hühnersee !1)| Ufn Hinersie weg 1657) 

Auf der Lauchaer |UfderLauch’schenHihe | Uf der laucher hoe 

Höhe 1?) 143713); Die Laucher 
4 Höhe 16578) 
Ueber dem großen |Awern grüeßen Dich |Der newe Teich 1) 
Teich 1#) 16578); Ueber dem 

Hämmelseeteiche 1%) 
1657); Hammelsee1#) 
1768 15) 

Der Vollbach 16) D’s Völbäch Landt im voilbach 1337 
(StA. Gotha QQ Is 
178); Im voylbach, by 
sant Bonifaciusborn 
[ebd. QQ Ic 7 (15)] 9); 
Im foilbach 148113); 
Vogelbach 1489 13); 
Volbach 1768 15) 

Im Markthal 17) Im Möärkel Am marth [?] 1498 19); 
Im Markthal 1489 13) 


4) Ltr. Conradi, dietus Acze de Horsilgowe (Or. d. Kl. Reinhardsbrunn). — 5) Aus: 
Ltr. Heinrich vom Sande (Or. d. Kl. Reinhardsbrunn). — 6) Aus: Ltr. Curdt meyfart 
(Reinhardsbrunner Or.). — 7) Aus: Ltr. Paul Wencke (Reinhardsbrunner Or.). — 
8) Aus: Amts Tenneberg Beschr. 1657 (StA. Gotha O0 I 22). — 9) Koppelhut 
mit Laucha an der Lauchaer Grenze. — 10) Kreuzungsstelle des „‚Hessenwegs‘ (Gotha- 
Brotterode) mit der Straße Teutleben-Waltershausen, westl. von Hörselgau. — 11) Sw. 
vom Dorf, nördl. vom Hörselgauer Teich. Jetzt Wiese, zum Teil in Waltershäuser Flur. 
— 12) Anhöhe westl. vom Dorf, an der Lauchaer Grenze. — 13) Aus: Zinsregister und 
Kaufurkunden, früher im Hörselgauer Kirchenarchiv, jetzt im StA. Gotha unter: XX 
III 414°, _ 14) Der Große, Neue oder Hörselgauer Teich liegt in Waltershäuser 
Flur, nahe der Hörselgauer Grenze. Davon südwärts, nur durch einen Damm getrennt, 
der „Hämmelsee“, jetzt Wiese. — 15) Aus: Erblehnbuch von Hörselgau, Tenneberger 
Rentamtsarchiv III 104. — 16) „Vollbach‘“ wird der Unterlauf des von Waltershausen 
kommenden Badewassers samt dem Mühlgraben und den anliegenden Wiesen genannt. 
Nach Brückner (a. a. ©. 26) hieß das Badewasser früher „die Alden“ [= Almende?)]. 
Dieser Bach treibt die Obermühle. — 17) An der Fröttstädter Grenze, westl. von der 
Waltershäuser-Fröttstädter Eisenbahn. 


Hörselgau. 


283 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Die Haderesche 18) 


Häderasche 


Am Fröttstädter Wege | An Fritsch’ter Wägk 


Die große Hofestatt 20) | De grueße Hoffestöät 
Die kleine Hofstatt 2%)| De kl&ne Hoffestöät 


Die Hofestattswiesen 2°) 
Im Karn 2!) 


Am Eierkuchenberg ?2) 


Unterm Weinberg 
Der Weinberg ?°) 


Die Weidenstämme ?*) 
Das große Wehr ?5) 
Die Untermühle 26) 
Die Leina ?7) 


Die Hörsel ?7) 


Unterm Kleinen Berlach 
Das Kleine Berlach 28) 
Am Aspacher Högk ?°) 
Im Großvaterholz 3°) 


Hoffestöätswöasen 
In Kärn 


ebs. 


Ungern Winbärgk 
Der Winbärgk 


In den WideStämmen 
D’s grüeße Wehr 

De Ungermillen 

De Lin 


De Herschel 


Ungern klenen Barl 
D’s klene Barl 


Am Asbachschen Hegk 


Grüeßvöäter$holz 


An dem frutestetischen 
wege 1498 [StA. 
Gotha QQ Ie7 (15)]!9); 
An dem frutzsted 
wege 1511 (ebd. QQ 
Ig 595) ®) 

In der Hoffstatt 1768 15) 

Kleine Hofestatt 14981?) 

In dem karren 1511); 
Im untersten Karn 
1768 15) 

An dem Eyerkuchen- 
berg 1437 13) 

Undir dem wynberge 
14145); Hinder dem 
winberg 144613); hin- 
der den wynbergen 
1518 36); Aufm Wein- 
berge 1768 15) 


nz 1510 (StA. Gotha, 

Tenneb. Erbbuch PP 
II 23) 

Hursilla 979 (Doben- 
ecker I 507) 

Vor dem kleyn Berlo 
14981%2); Beim Berl 
gern, by der berls- 
brucken 1489 13) 


18) Fröttstädter Grenze. Der Baum selbst ist längst verschwunden. — 19) Aus: Lir. 
Heintz volgker (Or. d. Kreuzkl. Gotha). — 20) Zwischen dem 1. Hörselufer und dem 
Fröttstädter Weg. Es wurden dort noch Grundmauern gefunden. Die Rasen- oder 
Wiesenmühle. — 21) Flurort am unteren Dornbach, nahe der Fröttstädter Grenze. 
Hier stand bis 1776 die Wedelsmühle (mündl. Mitt... — 22) Nördl. vom Dorf, 
an der Fröttstädter Grenze. Vgl. Flur Fröttstädt. — 23) Anhöhe n.ö. vom Dorf, 
zwischen der Leina-Hörsel und der Thüringer Eisenbahn. Der Hügel fällt terrassen- 
förmig nach S. zu ab. — 24) Wiese auf dem 1. Leinaufer, bei der Mündung des 
Badewassers. — 25) Unterhalb der Untermühle; Wiese auf dem r. Leinaufer. Das 
Wehr ist längst verschwunden, doch fand man Spuren davon bei der Regulierung 
des Baches. — 26) Mühle an der Leina, am Nordostausgang des Ortes; jetzt im 
Besitz des Schultheißen Salomon. — 27) Die von Leina her fließende Alte oder Wilde 
Leina heißt unterhalb Hörselgau (von der Mündung des Badewassers an) Hörsel. 
— 28) Feldhölzchen nördl. vom Dorf, zum größeren Teil in Fröttstädter Flur. — 
29) Anhöhe nach Aspach zu. — 30) Kleines Feldholz zwischen Großem und Kleinem 
Berlach. Alle diese Hölzer gehörten früher zum Wahlwinkler Forst. 


/ 


284 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der Abtsberg ®t) Alsbärgk 
Am Hötzelberg ??) Hetzelbärgk 
Im Heidenthal 33) Ins Heidöal Im Heydenthal 176815) 
Das große Berlach ®#) |’s grueße Barl Berlo 1265 [35a fol. 6b); 
Der lange Berg oder| Am Langenbärgk Berla 1362 [35e fol. 
Dornbacher Berg 35) |? 50]; Das Hackmesser 
Die Hufentheile 37) ebs. unter dem großen Per- 
In Kohlkappen 38) Uf der Kohlkappen lach 148913); Das 
In den Wegelängen ®°)|In Weilängen große Perlen 1657 5) 
Das kleine Feld #9) Ds klene Feld Im klen felde 1514”) 
Die Katterburg t!) Katterborgk : 9° 
Der Leinaklee 42) In den Lineklie we PR 
Das Tormried oder |Dormried Auf dem Thurn Rieth 
Tromried #3) überdenSteg148913); 
Auf dem Thurn rieth 
in Sündhäuser feld 
148913); Das Dorn- 
bacher rieth 1511); 
Im rythe; In dem 
klenrittichen 1514); 
Dornbücher Rieth 
1768 15) 
Im Dormbach 4) ebs. In den Dornbach und 


Dornbech 1431 [35b 


31) Der Name „Abtsberg‘ (Generalkarte) ist sicher verderbt. Der Albsberg ist ein Teil 
der sw.-n.ö. verlaufenden Kalkhöhe zwischen Fröttstädt und Aspach, n.ö. von Hörselgau. 
— 32) An der Aspacher Flurgrenze. — 33) Wiesengrund zwischen dem Deinberg 
(Aspacher Flur) und dem Albsberg. Brückner meint (a. a. O. 30), das Tal heiße insgemein 
Heuthal (was mit der mundartlichen Aussprache stimmt), werde besser [?!] aber das 
Heidenthal genannt. — 34) Eichenwaldung (zum goth. Forst gehörig) n.ö. vom Dorf, an 
der Sundhäuser Grenze. — 35) Anhöhe n.ö. von Hörselgau, nördl. der Wüstung Dorn- 
bach gelegen. — 36) Aus: Ltr. Hans begke [Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ice 8 (16)]. 
— 37) Wiese nw. vom Großen Berlach an der Aspach-Sundhäuser Grenze. — 
38) u. 39) Wiesen zwischen dem Großen Berlach und dem alten Gothaer Weg. — 
40) Ein Teil der Dornbacher Wüstungsflur, auf der Nordseite des Gothaer Weges und 


des Großen Berlachs.. — 41) An der Sundhäuser Grenze, neben dem Alten Gothaer 
Weg. Die Burgstelle selbst liegt in Sundhäuser Flur. — 42) Flurteil an der Leinaer- 
Sundhäuser Grenze. — 43) Das Torm-, Turm- oder Dornried ist ein feuchter Wiesen- 


grund, der sich von der Quelle des Dornbaches (südl. vom Großen Berlach) südost- 
wärts zieht und zum Teil zur Wahlwinkler, Leinaer und Sundhäuser Flur gehört. — 
44) Wüste Dorfstätte n.ö. von Hörselgau, sw. vom Großen Berlach. Der Hörselgau- 
Gothaer Weg führt quer durch das Dornbacher Feld, und vereinigt sich unterhalb der 
Cattenburg mit dem Waltershausen-Gothaer Weg. Brückner erzählt (a. a. O. 29.), 
daß früher auf der alten Dorfstätte unter dem Berlach ein Hügel gewesen wäre, auf 
welchem in alten Zeiten der Turm gestanden hätte. „Auch sind nicht weit davon 
2 lange Plätze, die abgegraset werden und in keine Hege kommen, welche die Gassen 
des Dorfes gewesen sein sollen, deren eine, nach Fröttstedt zu gelegen, man die unterste, 
und die nach dem großen Perlach zu man die oberste Dornbacher Gasse nennet.“ 


Hörselgau. 


285 


220 mmm————— 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


ee u sus] 


Die Furth ®) 

Im oberen Boden *®) 
Im kleinen Boden 
Im mittleren Boden 
Im untersten Boden 


Forth 

In äwer$ten Boden 
In klönen Boden 
ebs. 

In ungerSten Boden 


fol. 147]; Ein thorn- 
bechin huffe land 
1489 13); Im torm- 
bach bey nawe 
der heiligen wysen 
1489 13); Dornbecher 
feld, Dornbechische 
gassen 1514”); Beim 
heiligen Wieslein am 
Waltershäuser Weg 


Der Berlbrunnen 7) Bin Barlsborn 1768 15) 

Am Berlsweg Bin Barlswägk Amberleweghe 1518°®); 
Am DBerlenwege 

Im Quergewende #3) In Quärgeweng 1768 15) 


Die Boilstädter Ecke?) | De bolnische Ecken |Ander pollnischen ecke, 
An der polschen ecke 
148913); An der bol- 
steter eicken 149819); 
Die bohlnische ecke 
1768 15) 

Die eckwese 14313) 

Wesen in demtyrgarten 
149819); ufn Thier- 
garten 1768 15) 


Am Trügleber Höge 5°) | An Driegläbschen Hegk 
Die Eckwiese tl) Eckw&asen 
Im Thiergarten 5?) In Diergöärten 


In der großen Diez- 


Die Dietzkammer 
kammer 53) 2 
In der kleinen Diez- (1% der Diezkämmer 1657 9); Große Dietz- 
kammer 53) kammer 1768 15) 


Das Dorf war nach Leina eingepfarrt. 1514 scheint die Flur noch abgegrenzt gewesen 
zu sein: Paul Wencke bekennt in diesem Jahre, daß er verkauft hat „dem wirdigen 
herrn Johannes Koch, pferner zeu Ailslouben [Alschleben, Wüstung nw. von Gotha], 
1 rinischen fl. ierlichs zins ... bewiset auf unser haus und hof zeu Hoeßelsgaw ... 
und auf '/, hufe landes im dornbecher felde“. Lehnsherr war der Abt von 
Reinhardsbrunn. Die namhaft gemachten Feldstücke sind: „Winterfeld: im rythe. 
Sommerfeld: dy dornbechische gassen. Brache: im klen felde; in den eldirn [Lage 
nicht mehr bekannt]; wisen in dem klen rittichen.“ (Or. d. Kreuzkl. QQ Ie 599.) 
Der kleine Bach „Dornbach‘“ entspringt auf der nassen Wiese unter dem Großen 
Berlach, fließt durch den ‚Boden‘ und mündet oberhalb Fröttstädt in die Hörsel. — 
45) Nasse Wiese unterm Berlach; da, wo der Gothaer Weg den Wald erreicht. — 
46) Das feuchte Wiesengelände, das sich südl. vom Berlach längs des Dornbaches bis 
gegen Fröttstädt hinzieht. — 47) Quellen auf dem r. Ufer des Dornbaches, nahe dem 
Aspacher Weg. — 48) Triftland zwischen Aspacher und Trügleber Weg. — 49) Flur- 
teil auf dem r. Ufer des Dornbaches, nicht weit vom Trügleber Weg. Den Sinn des 
Namens konnte mir niemand deuten. Sehr auffallend ist die Doppel- resp. Wechsel- 
bezeichnung „boilstedter‘‘ und „polnische Ecke“, — 50) Anhöhe am Trügleber Weg. 
— 51) Wiese auf dem r. Ufer des Dornbaches. Ein Weg führt von dort durch das 
Heidenthal nach Trügleben zu. — 52) Wiese auf dem 1. Ufer des Dornbaches, auf der 
westl. Seite des Hörselgau-Gothaer Weges. Auf der älteren Generalkarte (1804) ist 
das Grundstück scharf umgrenzt. — 53) Zwei Flurstücke an der Leina-Wahlwinkler 


286 


Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Moderne Namen | 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


In der faulen Sottel 5) |In der fülen Sottel 


Auf dem Tupstein 55) 

Auf dem unteren Tup- | 
stein 55) 

Auf dem breiten To-| 
stein 55) 


Der Herrenweg °%) 


Der Sundhäuser Weg”) 


Der Gothaer Weg?) 
Auf der Hohlen 5°) 


Die Steinbeulen 6°) 
Im Pfingstgehege ®!) 


Die Krautmaßen #2) 
Der Leinaische Weg 
Lehmgrube ®!) 

Die Schafwiese 61) 
Rinderplatz 61) 


Grenze, 
a. a. OÖ. 30). 


Ufm DubStein 


Herrenwägk 
Sundhuser Wägk 


Der got’sche Wägk 
Uf der Hohlen 


De Stenbillen 


In Fingstgeheh 


De Krütmößen 

Der Linsche Wägk 
Leimgruben 
Schöfweäsen 
Ringerplätz 


In faulen Sotteln 176815) 
Am Tupstein bei dem 
Steinkreuz 148913); 
In dem schebelich- 
ten tupsteyn 149819); 
Uf dem tawbsteyn 
15116); Der lange 
Tupsten 1657 8) ; Ufm 
Dupstein 1768 15) 

Am waltershußer wege 
1518 36) 

Uf den Sunthuschen 
wege, neben der 
syten 58) 149819) 

Am Gother wege15183%) 

Uf der holn gein gotha 
wart 149819); Uf der 
holn, stost uf den 
godgenwegk 1498 19) 

Uf dem steynbule 1460 
(Anm. 13 No. 6, Ltr. 
Curdt Schmedt) 

By dem phingstgehege 
1437 (Anm. 13 No. 6, 
Census ecclesiae sa. 
bonifacy in horsilgau) 

Am lyna wege; bober 
dem line wege 14981?) 


die „mehrentheils wegen großer Nässe sehr unfruchtbar sind“ (Brückner, 
B. erwähnt die Sage, die alten Heiden seien vom Heidenthal aus nach 


der Diezkammer wallfahrten gegangen zum Götzen Dis [!]. — 54) Ackerland am Sund- 
häuser Weg. Der Boden war sumpfig und hatte keinen Abfluß. Das Land sei zu 
faul gewesen, Frucht zu tragen, so erklärt man den Namen. — 55) Land an der 
Leina, nach der Wahlwinkler Grenze zu; Keuperboden. — 56) Der Herrenweg, ur- 
sprünglich ein nur für die Herrschaft bestimmter Rasenweg von Waltershausen nach 
Gotha, war an der Brücke, die über den Leina-Mühlgraben führte, mit einem Schlag- 
baum geschlossen. — 57) Der Sundhäuser Weg beginnt bei der Untermühle und läuft 
unter dem Dornbach und dem Pfaffenberg hin. — 58) Von einem Flurort „Siffen‘“ 
ist hier nichts mehr bekannt. — 59) Der Gothaer Weg nahm seinen Ausgang auf der 
Nordostseite des Dorfes, lief durch „die Hohle“, durch die Wüstung Dornbach nach 
dem Großen Berlach und traf dort mit dem Herrenweg zusammen. — 60) Ackerland 
östl. vom Dorf, zwischen dem Sundhäuser und Leinaer Weg. — 61) Auf dem 1. Leina- 
ufer, über dem Dorf. — 62) Ueber dem Dorf, zwischen der Leina und dem Mühl- 
graben. 


N ee 


Hörselgau. 287 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Auf der Gebind ®°) Uf der Gebind An der gebint 1494 
(aus: Anm. 13 No. 21, 
Ltr. Heinrich Bur- 
bach); An der Ge- 
bind 1768 15) 

Am Wahlwinkler Weg | Am Wahlwinkelschen |An das walwengkelsch 


Wägk velde 1498 19) 
Die Rathswiese ®%) Des Rathsweasen Bey der roetzwesen 
1498 19) 
Der Reinhardsbrunner | Am Reinsbörner Holz-|An dem reynherspur- 
oder Holzweg ®5) wägk nischen wege 1511); 
Auf der Garküche ®%) |Uf der Gärkichen Amholtzwege1518°®) 
Der große oder Rein-|Der grüeße Sie Bie den reyhardisbor- 
hardsbrunner See °°) nischen sehe 143713); 
Reinhardsbrunner 
See 176815) 
Im kleinen See 6) Der klene Sie Widensee 1511); Der 
In den Läusebeulen °)|In Lisebillen Weidensee 16578); 
Der Bufrasen ’°) Bufröäsen ImkleinenSee1768!) 
Annenwiese 7) Uf der Oanwöse Annenwiese 176815) 
Waltershäuser Rasen- |Der äle Walterischer |Am waltersheuser weg 
weg '!) Wägk bei dem großen Kreuz 
1489 13) 
Die Obermühle 72) De Äwermillen molendinumin Voilbach 


1337 [35e fol. 144]; 
Hinter der ÖOber- 
mühlen 1768 15) 


63) An der Wahlwinkler Straße. Es ist nicht mehr bekannt, ob sich das Grundstück 
früher in ritterschaftlichem Besitz befand. — 64) Schmaler feuchter Wiesenstreif (früher 
Flachsröste?), der sich sö. vom Dorf nach der Leina hinzieht. — 65) Der alte Ver- 
bindungsweg südwärts, quer durchs Feld über Ibenhain nach dem Wald und dem 
Kl. Reinhardsbrunn, das bedeutenden Besitz in Hörselgau hatte. H. hat Leseholz- 
gerechtigkeit im Thüringerwald. — 66) Flurteil am Südausgang des Dorfes, da, wo 
die Straßen nach Waltershausen und Wahlwinkel abzweigen. — 67) Feuchte Wiese 
und noch jetzt mit Schilf durchwachsenes Land südl. vom Dorf am alten Reinhards- 
brunner Rasenweg. — 68) Der kleine See, ebenfalls eine feuchte Wiese, liegt nw. vom 
großen See, zwischen dem Herrenweg und der Waltershäuser Straße. — 69) Flurteil 
an der Waltershäuser Grenze. In den dortigen Feldern soll massenhaft das Unkraut 
wachsen, dessen Samen im Volksmund „Bettelmannsläuse‘“ heißt (Ranunculus arvensis 
L. oder Turgenia latifolia Hoffmann). — 70) Feuchtes Land am Waltershäuser Rasen- 
weg, nach der Stadtgrenze zu. — 71) Die Waltershäuser-Hörselgauer Straße, auf 
der Ostseite der Bahnlinie Waltershausen - Fröttstädt. Des 1489 erwähnten Kreuzes 
erinnern sich noch jetzt einzelne alte Leute. — 72) Hörselgau hatte 3 Mühlen: 1. die 
Untermühle (vgl. Anm. 26) am Leina-Mühlgraben, am Nordorstausgang des Dorfes, 
sw. vom „Weinberg“; 2. die Rasen- oder Wiesenmühle unter dem Dorf, an der 
Hörsel (von Mosch u. Ziller a. a. O. 80 „Wiedichs-Mühle‘“ genannt), bei der großen 
Hofstattswiese. 


288 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Namen aus dem 


Ort: 

Lauchaer Thor 

Riedmauer 

Riedgarten 

Fallthor 

Nazzenbrunnen 

Flur Ibenhain }). 

Ibenhain ?) Liebenhän In campum Iwinhagin 
1186 (Reinh. Urk., 
StA.Gotha QQ Is 32); 
Ywenhayn 1408 %) ; 
Ibenhaimb 1657 [23] 

Zielbaumfeld ®) ebs. ebs. R.°) 

Beim Zielbaum ? 

Vorderes Lachfeld 5) . 

Hinteres Lachfeld 5) |Lächfeld ee: 

Lachwiesen 5) Lächwösen 

In der Wiesen In der Wesen 

Badewasser ®%) ebs. 


Brückner (a. a. O. 29) sagt 1760 schon, sie sei verwüstet; die ältere Generalkarte 
(1804) hat noch den Mühlgraben; jetzt ist jede Spur verwischt; 3. die Obermühle 
am Volbach (Badewasser), am Südwestausgang des Dorfes. Im Widerspruch mit den 
heutigen Mühlenbezeichnungen steht eine Urk. des goth. Kreuzklosters von 1414 
(StA. Gotha QQ Ie 417, Or.), Ltr. Heinrich vom Sande, „gesessin zcu Horsilgouwe in 
der obirmul undir dem berge ... bekennen ... daz wir ... vorkouft habin dem 

. apte Ewalden zeu Beynersborn ... eynen gulden ierliches zeinses ... bewyset 
an der obirmul, gelegin undir dem wynberge zcu horsilgouwe und mit allen 
wyden, wesen und zceugehorungen ... von Heinriche von loucha, thumherrn zeu 
Hildisheim und Junkern Bruno von Teyteleibin, den dy müll erblich ezinset“. Unter 
dem „Weinberge‘‘ liegt die heutige Untermühle; galt diese früher als die „obere“? 
Eine vierte Mühle soll im „Karn‘“ gelegen haben. Vgl. Anm. 21. 


1) Literatur: Brückner III, 12, 239 ff,; Lehfeldt XI 33; Mosch u. 
Ziller 75; Fr. Regel, Entw. 44. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: mündl. 


Mitteilungen. — 3) Rentamtsarchiv Tenneberg A. III 57, Flurläufer über Dorf und 
Flur Ibenhain 1798. — 4) Ackerland nördl. vom Ort und von der Eisenbahn. — 
5) Sumpfiges Land und nasse Wiesen nördl. vom Ort. — 5%) Das Badewasser, das 


ursprünglich von Reinhardsbrunn aus nach Wahlwinkel und dann nordwestwärts zur 
Leina floß, wurde unter Landgraf Balthasar (wahrscheinlich 1369) über Ibenhain nach 
Waltershausen geleitet. Dabei ging auch die Ibenhainer Mahlmühle, die im Mühlthal 
(unter der Rödicher Hardt) lag, ein, oder vielmehr sie wurde in das Dorf Ibenhain 
selbst verlegt. Zu Anfang des 15. Jahrh. erwarb das Kl. Reinhardsbrunn diese Mühle. 
Ltr. Herman Grunyng ... „bekennen, daz wir... mit willen unsir erbhern, der stad 
und des rathes ezu Waltirßhußen ... verkouft haben ... dem erwirdigen herrn ... 
Ewalde, apte...... ezu Reynherßborn ... . andirhalben gulden ... da vor habin wir 
den vorgenanten ... herrn in gesatzt eyne möle und eyn acker landes und widin, dy 
ezu der mole gehen, dy da gelegen ist in dem dorf ezu Ywenhayn. Dy czinsit und 


Hörselgau. — Ibenhain, — Kleinschmalkalden. 289 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Bergfeld ®) ebs. Am Berg R. 
Wallfahrtsrasen 7) Wallfahrtsrain ebs. R. 
Das Kreuzgärtchen ’) |Kruzgärtchen 
Oberried Awerried 
Die Wechselwiesen Wechselwesen 
Der Saurasen Suräsen 
Die Jacobiwiesen ? 
Ochsenwiese ? 
Der Flachsröstenrasen | Flachsrüesen 
Das Unterried Ungerried 
Hopfenfleck ? 
Im Steinbach Steimich 
Der Fuhrweg ? 
Hausmaßen Hüsmäßen 
? ? Die Gemeindetheile 
< ! Im Schlüssel nicht 
? ? Das Wieschen | mehr 
? ? Die Plofwiesenf be- 
? ? Die Leimgrube) kannt 


Flur Kleinschmalkalden !). 
Klei-Schmöälkälen In der Kleinen Schmal- 


Blemschmalkalden?) || In d’r Schmälkalle | kalden 17. Ih. [23]; 
Die Schmalkalde Schmälkalle vgl. Forstnamen 
Am Grenzwasser ?) ebs. 

Grenzbrunn ®) Bein Grenzborn Das Althe thal 1584 
Das Altethalswasser 4) | Oalthöälswässer [3]; Das Altethal 17. 
Die Doktorswiese 5) Uf de grosse Weise Jh. [25] 

gilt... dry scheffel hafirn heger moß der stad .. . waltirßhußen .. .“ (Or. d. Kl. 
Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ Is 409.) — 6) Das Wiesenland südl. vom Dorf nach 
dem Geizenberg zu. — 7) Wahrscheinlich schon 1186 Grenzrasen zwischen Reinhards- 


brunn und Tenneberg. Der Rasenweg beginnt am östl. Ausgang des Dorfes beim 
ehemaligen „Kreuzgärtchen‘“, steigt bis zum Rücken des Geizenberges und wendet 
sich dann als „Reitweg‘ sö. nach Reinhardsbrunn. Uralte Grenz-Birnbäume standen 
noch zu Anfang des 19. Jahrh. auf dem Wallfahrtsrasen. 


1) Literatur: Brückner III 8, IV 44; Gelbke II 1, 403; Lehfeldt XI 
34; Fr. Regel, Entw. 79; ©. Volkmar, Schneidemühle zu K. 1603, Aus der 
Heimat II 126; ders., Brau- u. Schenkgerechtigkeit in K. 1726, Aus der Heimat III 32. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen u. mundartl. Aussprache: Forstkarte, mündl. 
Mitt. Vgl. auch Forstnamen. In der Amtsbeschr. (17. Jahrh.) ist häufig die Rede von 
„7 sächsische Mann zu Kleinschmalkalden“. — 3) „Grenzwasser“ heißt die Schmalkalde 
(das Kalte Wasser) von der Quelle bis zum Südende der goth. Flur. — 4) Der Grenz- 
born ist die Quelle des Altethalswassers (eines 1. Zuflusses der Schmalkalde) zwischen 
Haußmaße, Hohewart und Hundsrück (Haderholz). Die Grenze war im 16. Jahrh. 
lange Zeit strittig zwischen Sachsen und Henneberg. — 5) Wiese am unteren (südl.) 
Dorfausgang. 

Gerbing, Flurnamen. 19 


290 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Ueber dem Fischer- | Ower denFischersbärgk 


berg ®) en 
Im Altthal’) In Oalthöäl 
Die Hohewart ®) De Howerte 
Bei der Pulvermühle |Uf de Pulvermüllen 
Der Schmiedhof’?) Uf den Schmiedhof 


Auf die Brache 10) Uf de Bröach 
Ueber der Trift 1!) In de Trift 

Die Lütjewiese 12) Uf de Lückeweise 
Am Vogelherd 13) Am Vögelshärt 
Das Berngehege 1) In Berngehei 

Der große Garten!5) |In grosse Göarte 


Finkenwiese 16) Feunkenweise 
Kräutigswiese 17) Krütigsweise 
Schulwiese 18) Schulweise 
Im Frauengraben 1?) Bei de todte Frau 
Hirtenwiese 20) Hirtenweise 
Wernerswiese ?!) Werner$weise 
Pottengraben ??) Pottegröaben 
Eselsstieg 2°) Eselstieg oder der Näse 
Rain 
Zimmergasse ?#) Zimmergaß 
Krötenstein >) Kröte$tein 
Rabenstein 5) N 


6) Berghang an der Hohewart, südl. vom Dorf. Am Fuße des Berges liegt „die 
Fischerhütte“, jetzt Gasthof, früher Branntweinbrennerei, nach dem Besitzer genannt. 
(Mitt. des Herrn Pfarrer Kohlstock.) — 7) Grenztal zwischen Preußen und Gotha, 
bezw. Kleinschmalkalder und Seligenthaler Forst. Es zieht sich südl. des Ortes von 
der Schmalkalde aus bis zum Grenzbrunn an der Hausmaße. — 8) Steile Anhöhe 
östl. über Kleinschmalkalden. Von einer früheren Befestigung hat sich keine Kunde 
erhalten. — 9) Unterhalb des Ortes, an der Stelle des jetzigen Elektrizitätswerkes. 
Hier stand früher die „Schmiede“ (Eisenhammer). (Schriftl. Mitt. von Herrn Pfarrer 
Kohlstock.) — 10) Die Brache liegt am Hange der Hohewart, hinter der Schule. — 
11) Vom Dorf aus unter dem Krötenstein nach der Hausmaße zu. — 12) Kleine 
Wiese an der Hausmaße. — 13) Der Vogelherd, ein Forstort an der Hohewart. — 
14) Das Borngehege (oder Berngehege?), ein Grund vom Nordausgang des Dorfes 
nach der Hausmaße und der Bornwiese zu. — 15) Der Flurteil hinter dem Pfarrgarten 
und der Kirche. (Mitt. von Herrn Pfarrer Kohlstock.) — 16) An der Hausmaße, 
an der Grenze des Haderholzes. — 17) Zwischen Hausmaße, Lerchengehege und 
Weißenberg. — 18) An der Unterländer Straße (vom Kreuz durch den Haderholz- 
grund nach Stadt Schmalkalden), auf dem 1. Ufer des Frauengrabens. — 19) Westl. 
Quellbach des Ickersbaches (l. Zufluß des Kaltewassers). Da, wo Frauengraben und 
die Unterländer Straße zusammentrelfen, hat die Forstkarte die Bezeichnung: „Bei der 
toten Frau“. — 20) Wiese im Ickersbach. — 21) Am Weißenberg, auf dem 1. Ufer 
des Ickersbaches. — 22) Der östl. Quellbach des Haderholzwassers; streckenweis Grenz- 
bach zwischen Kleinschmalkalden und Seligenthaler Forst. — 23) Pfad vom unteren 
Dorfende (goth.) auf die Hohewart. — 24) Jetzt Kirchgasse im Dorf, nach der Kirche 
zu. — 25) Fels auf der Hohewart, über dem oberen Teil von Kleinschmalkalden; die 


Kleinschmalkalden. — Langenhain mit Klein-Tabarz. 29] 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | | Urkundliche Formen 


sprache 
Der Langebach ?*) Langensborn 
Teichgraben ?7) Deßgröabe 


Flur Langenhain mit Klein-Tabarz !). 


Langenhain ?) Langenhahn villa in Langinhayn 

AnderLauchaer Grenze | Läuschen Grenz 1378 [39]; Langen- 

AmMechterstädterWeg Am Mechterstädter hain 1467); Langen- 
Waägk han 1595 [4] 

Das Mittelfeld ebs. 

Am Lauchaer Fußsteig, Am Läuschen Stiegk DieUntemuilnba 

Lohmühle Luhemüllen [ genhain 1657 [23] 

Siebenlindenmühle Sewelängemüllen Die Mühl zur 7 Lin- 

Brückenhögk Hegk den, Siebenlinden- 

Vor dem Kalkberg Kalkbärgk mühl 1657 [23] 

Keßlersgrund De Keßlerswesen 

Vor dem Ziegenberg |Zejenbärgk 

Der hohe Rain Huche Rain 

Vor der Gemeinde Vör der Gemein Hinter den Sammer 

Sommerberg Sommerbärgk H berge 1657 [23] 

Ötterbach Oderwoch Hinter dem Otterbacher 

Hornsbusch Hornzbusch Teiche 1657 [23] 

Hinter dem Dorfe Hingern Dorf 

Die Brunnenwiese Bornwesen 

Pferdewiese Pfärwesen 

Stiefelsgaßweg Stewelgäß 

Am Hügel ? 

Grübelbachswiese Grümmelwochswesen 

Forstkarte hat „Krakenstein“. „Gage“ ist der volkstümliche Ausdruck für Rabe, 


Krähe. (Freundl. Mitt. von Herrn Pfarrer Kohlstock.) — 26) Der Oberlauf des Kalte- 
wassers. Die zwei Quellbäche umfließen den Langenberg. — 27) L. Zufluß des Kalte- 
wassers zwischen Weißenberg und Hausmaße. 

1) Literatur: Brückner llI 11 58ff.; Lehfeldt a. a. OÖ. XI 34; Lerp, 
Geschichte von Tabarz und Cabarz; Polack, Tenneberger Jagdchronik; Fr. Regel, 
Entw. 34 u. 43. Das Dorf Klein-Tabarz hat keine eigene Flur; der Ort liegt inner- 
halb der Flur von Langenhain. Langenhain ist das östlichste der Waldhufendörfer 
(s. Amtsgericht Thal). Es bestand ursprünglich aus „60 Gütern“. Zwar ist der alte 
Besitzstand längst zerfallen, doch ist der ursprüngliche Zusammenhang der Hufen, die 
immer noch in Längsstreifen von der Laucha an bergaufwärts sich hinziehen, wohl- 
bekannt. Nach der Waltershäuser Grenze zu hat sich die Flureinteilung durch die 
Waldrodungen ziemlich verwischt, westwärts sind aber sogar die breiten Grenzraine 
noch deutlich erhalten. Im Tenneb. Erbb. von 1595 (MinA. Gotha Dep. IV, Kap. I, 
Tit. I, No. 52) werden die einzelnen Güter beschrieben. Brückner erwähnt sie nicht 
mehr. — 2) Quellen f. d. Flurnamen: Generalkarte, mündl. Mitt. Besonderen Dank 
schulde ich für vielfache Auskunft Herrn Schultheiß Ziller. — 3) Aus: Or. d. Stadt 
Waltershausen, betr. ein Langenhainer Gut, das die Stadt vom Katharinenkloster in 
Eisenach zu Lehen hatte. StA. Gotha QQ LIe 4. 


19* 


292 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Vor dem Lauchaer Holz | Vor dem Läuschen Holz 


Grübelbachsfeld Grümmelwochsfäld 

Grübelbach ®) Grümmelwoch 

Der Grübelberg Grümmelbärgk 

? Ampelmatzen 5) 

Die Hölle ®) De Helle 

? Die hohe Straße 7) 

Der Mäuseborn ®) Der Müseborn 

Oelberg ?) Oelbargk 

Die Laucha Löch 

Hüttenacker 10) Höttenacker 

Tabarzer Berg An Däwertzen Bärgk 

Das kleine Feld Kleine Fäld 

Der krumme Högk Krumme Hegk 

Holzwegswiese Holzwägkswesen 

Margarethenwiese Margrithenwesen Margarethenwiese 1657 

Die Langenhainer Trift | De Drift [23] 

Der Töpfersberg Döpfersbärgk 

Der Marktweg !!) Marktwägk Am Marktweg 1657 [23] 

Das Landarmenhaus |? 

Klein-Tabarz Klein-Dawertz 

? ? Vor der Wildgrube 1657 
[23] 

? ? Vor dem Thingenberg 
1657 [23] 


» 
» 


Die Stangen 1657 [23] 


? ? Nach dem Kalengrunde 
1657 [23] 
2 ? Uttichroda 12) 


Flur Laucha !). 


Laucha ?) Lauch Loucha, Hans v. 1373 
(Or.-Urk. StA. Gotha 


4) Vgl. Crummilbach 1103 in Flur Laucha. — 5) Ampelmatzen: Flurort über dem Mäuse- 
born, vor dem Grübelberg. — 6) Die enge, dunkle Hohle zwischen Nonnenberg und 
Grübelberg. — 7) Alter Weg von Langenhain, am Lauchaer Holz hin, nach Mechter- 
städt (auf die Frankfurter Straße). — 8) Zufluß (l.) der Laucha von der Hölle. — 
9) Sehr quellenreiche Anhöhe westl. über dem Ort; zwischen dem Dorf und dem Berg 
liegen sumpfige Wiesen. — 10) Der „Hüttenacker‘“ (die einzige Grummetwiese der 
Flur) gehörte zum alten Schmelzwerk, das an Stelle des jetzigen Landarmenhauses stand. 
Vgl. Mosch u. Ziller a. a. 0. — 11) Weg über den Tabarzer Berg nach Waltershausen. 
— 12) Ein Gut zwischen Cabarz und Langenhain. (Vgl. „Nonnenberg‘“ in Forstnamen.) 

1) Literatur: Brückner I 4, 253f£f.; Lehfeldt a. a. O. XI 36. 37; 
L. Gerbing, Die Wüstung Meinboldisfeld, Mitt. d. V. f. goth. Gesch. 1907. — 
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Akten des Herzogl. Vermessungs- 
bureaus, mündl. Mitt. 


Langenhain mit Klein-Tabarz. — Laucha. 


293 


nn 


Moderne Namen 


————————————————————— 


Das Lauchaer Holz °) 

Die Eichen ) 

Dachsberg *) 

Mergelthal ®) 

Alte Dachslöcher ?) 

Tränkberg ?) 

Neben den Teichen ?) 

Ofenloch ®) 

Kreckenberg *) 

Ober-, Mittel-, Unter- 
teich 

Die starke Eiche ?) 

Alte Hopfenberg *) 

Die Kirschbäume *) 

Lauchaer Huttriftrain 

Steinberg *) 

Breitewiesenberg 

Grenzhölzchen 5) 

An der Mechterstädter 
Grenze 

Unter dem Galgen- 
strauch 

Der Galgenstrauch ®) 

Das Gericht) 

Das Heimsche Feld’) 

Haide am Steinberg 

Auf der großen Laite 

Eselstrift am Hang 

Eselstrift 

Der Hang?) 

Am Vesperhölzchen °) 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Das Lauchsche Holz 

In der Eichen 

Dachsbärgk 

Uf den Merjedöal 

De älen Dachslecher 

An der Dränk 

Neben den Dichen 

Uebeloh 

Krackenbärgk 

Awer-, Mettel-, Unger- 
dich 

De stöärke Eichen 

Ale Hopfenbärgk 

De Kirschbeim 

De Lauchsche Hüddreft 

Steinbärgk 

Breitewesenbärgk 

ebs. 

An der Mechterstädt- 
schen Gränz 

Ungern Galgenstruch 


Der Galgenstruch 
Das Gerecht 

Das Heimsche Fäld 
ebs. 

Uf der grussen Läiten 
Eselsdreft am Hang 
Eselsdreft 

ebs. 

ebs. 


Am Eisenacher Weg!P)| Am Isenacher Wägk 


3) 


Urkundliche Formen 


QQIeXI13); Laucha, 
Loucha 1390 [35e 
fol. 209] 


Steininrüne 1103 (Do- 
benecker I 1003) [?] 


Meginboldesfeldon 1103 
(Dobenecker I 1003); 
Meinboldisfelt 1186 
(Dobenecker II 761); 
zcu meynerfeldt 1433 
[35] 


Der bedeutende, großenteils im v. Hopfgartenschen Privatbesitz befindliche Wald, 


der sich zwischen Hörsel, Laucha und Emse erstreckt, hieß früher wohl der Lange 


Hain. (Vgl. 1378 Zinsregister [39]: 
Langenhayn.) — 4) Forstorte im Gemeindeholz 
Galgenstrauch und der Mechterst 
Am v. Hopfgartenschen 
überführter Brandstifter, Christoph Mann 


Holzes. 


villa in Langinhayn; die brucken unter dem 
im Lauchaer Holz. — 5) Zwischen 
ädter Grenze. — 6) Am Waldrand des Lauchaer 
„Gericht“ wurde noch 1724 ein durch die „Tortur‘‘ 
haupt, lebendig verbrannt. — 7) Vgl. L. Gerbing, 


Die Grenzen der Wüstung Meinboldisfeld, Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch. 1907. A. Werne- 


burg, 
Wissensch. Erfurt IV 


Ueber die Grenzbeschreibungen in einigen Urkunden, Jahrb. d. Kgl. Akad. d. 
28. — 8) Vor dem Steinberg am 1. Sülzbachufer. — 9) Zwischen 


Langenhainer Grenze und r. Sülzbachufer, am Eisenacher Weg. — 10) Flurort unter 
dem Steinberg; wohl Fußweg Langenhain-Mechterstädt-Eisenach. 


294 


Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Zwischen den Burg- 
ställen 11) 

Oberburgstall 11) 

Unterburgstall 11) 

Auf den Thonkutten 

Auf der Haide 

Die kleinen Thonkutten 

Krumme Wiese 

Das Mittelfeld 12) 

Im Höfchen 1?) 

Unter dem Hornhügel!?) 

Hornbügel 12) 

Am Högk 

Der Sülzbach 

Am Schlaufweg 

Haferlaite 13) 

Am Schindanger 

LangeundkurzeKriegs- 
äcker 1%) 

Der große Holzweg 

Am Eisenacher Rasen- 
weg 15) 

Leonhardtsgut 16) 

Am Leonhardt N: 

Der Bornrasen 

Das kleine Feld !?) 


Grübelbach 18) 
Am Langenhainer Weg 


Schützenecke 


Zwischen BorgkStällen 


ÄwerborgkStall 
UngerborgkS$tall 
Uf de Thonkutten 
Uf de Haide 

ebs. 

Krümme Wesen 
Medelfeld 
Hefchen 

Ungern Hornbügel 
ebs. 

Am Hegk 
Sülzenbach 
Schlaufwägk 

De Hawerläiten 
Schinganger 

Uf de Krieäcker 


Der grüsse Holzwägk 
Am Isenachschen 
Röäsenwägk 


Uf den Lienerds 


Bornröäsen 
ebs. 


? 


Am Langenhäinschen 
Wägk 
Spitzenecken 


Hurnibuhel 1103 (Do- 
benecker I 1003) 
Sulzbach 1103 (Doben- 

ecker I 1003) 


An dem Holtzwege 1433 
[35e fol. 213] 


crummilbaches (hoibit) 

| 1103 (Dobenecker I 
1003); Keumelbach 
1433 [35e] 

An dem langenhain- 
schen weg 1433 [35e] 


11) Zwischen Sülzbach und Langenhainer Grenze am Ausgang des Lauchaer Holzes. 
— 12) S. Anm. 7. — 13) An der Mechterstädter Grenze, stoßend auf die Mechter- 
städter „Haferleite“‘. — 14) Westl. vom Dorf nach dem Holz und der Mechterstädter 
Grenze zu. — 15) Der Eisenacher Basenweg lief sw. der heutigen Straße nach dem 
Holz zu bis zur Mechterstädter Grenze, dann in gerader Richtung nach dem Ost- 
eingang von Mechterstädt. — 16) v. Hopfgartensches Gut, 60 Acker groß, sö. vom 
Dorf, zwischen dem Großen Holzweg, der Laucha und der Langenhainer Grenze. — 
17) Der Bezirk gehört zum Leonhardsgut. — 18) In Laucha wurde mir als „Crummil- 
bach“ bestimmt der Grübelbach bezeichnet. „Crummilbacheshoibit‘“ würde dann 
der Grübelberg sein. Vgl. Flur Langenhain. In der Studie über die Grenze der 
Wüstung Meinboldisfeld habe ich die Oertlichkeit „Crummelbachishoibit“ an den 
Unterlauf des Grübelbaches verlegt, im Gegensatz zu Werneburg (a. a. O.). Meine 
Annahme erkenne ich jetzt als unrichtig und halte Grübelberg und Crummilbaches- 
hoibit für identisch. 


Laucha. 295 


Mundartliche Aus- 


sprache Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


Wolfsgraben 1?) Wolfsgröäben 

Wolfsgalgen rd 

Ueber der Mechter- | Awer den Mechterstädt- 
städter Straße schen Wägk 

Bei der Riedmühle Bi der Riedmüllen 

Bielwiese 2°) Bielwesen 

Am Schildchen ?t) Bien Schiellchen 

Goldene Aue ??) Uf der gillen Au 

Das Oberried Das Awerried 

Die große Wiese De grüsse Wesen 

Mutterwiese 23) Das Mutterwieschen 

Ochsenwiese Ochsenwesen 

Pferdewiese Pfärwesen 

Pfaffenwiese Pfaffenwesen 

Das Bohnenland *%) Bohnenländ 

Der Fisch 25) De Fesch 

Siffehen 25) ebs. 

Teutleber Wiesen 25) |Teiteläbschen Wesen 

Im Teutleber See In Teiteläbschen Sie 

Am Teutleber Weg Teiteläbschen Wägk 

Koppelweide ? 

Im Boden ? 

Eckwiese ?7) Eckwesen 

Die Laiten Lieden 

Am alten Teutleber |Am älen Teiteläbschen 
Weg?) Wägk 

In der Pfütze 25) In der Fitz 

Die 40 Aecker ? 


Bei der Jagdstange ?8) | Jahdstänge 
In der Gräbe In der Greb 
Am Fröttstädter Wege 
Hinter dem Ort 

An der Schmiede 2°) 
Die Schmiede 
Seerasen 3°) 

Im See 3°) 

Der große See 3°) 


"2 


An dem frutstete wege 
1433 [35e fol. 213] 


ICEESCHLECHLICHELCHERC) 


19) An der Südgrenze der Flur zwischen Langenhainer Weg und der Waltershäuser 
Straße. — 20) Bei der Riedmühle an der unteren Laucha. Der Name stammt von 
der eigenartigen Form des Grundstückes. — 21) Am südl. Ausgang des Dorfes. — 
22) Wiesen nördl. vom Dorf an der Laucha. — 23) Zwischen Teutleber und Fröttstädter 
Weg. — 24) Wiese an der Fröttstädter Grenze. — 25) Nasses Land nach Fröttstädt 
zu. — 26) Oestl. von der heutigen Teutleber Straße. — 27) Südl. der Riedmühle. — 
28) An der Fröttstädter Flurgrenze. — 29) Wiese an der Fröttstädter Straße. — 
30) Nasses Land und Wiese nach Fröttstädt zu. 


296 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
Fröttstädter Feld ? 
Hessenweg ®!) Hessenwägk 
Auf der Hardt Die Höärdt 
Die Krautmaßen Krutmöäßen 
Der Brustlatz Brostlatz 
Der Spitzacker Spitzäcker 
Das Pfaffenland Pfarrländ 
Läusebügel 3?) Liesebiegel 
Die Laucha De Lauch Vgl. Forstnamen 
? ? ken dem heiligen wi- 
dech 38); in dem er- 
Namen aus dem lache 1433 [35e] 
Ort: 
Gänseecke 


Der Hofgarten 
Die Herrengasse 
Mühlgasse 
Holzgasse 

Unter der Linde 


Flur Leina }). 


Leina 2) Lin 3) Linaha*) anf. saec. IX 
(Dobenecker I 70); 
Adelbert v. Linaha 
1109 (Dobenecker I 


Der Glasacker 5) ? 1054); Lina 1259 [35e 

Am Aspacher Högk |ebs. fol. 6] 

Die Flurscheide ®) Flurscheiden An der Fluhrscheidt 
1721 (R.)®) 


31) Anhöhe (Ackerland) an der Hörselgauer Höhe; der Hessenweg führt darüber. 
— 32) Sö. vom Dorf, nach der Hardt zu. — 33) Die „heiligen Erlen“ haben 
früher zur Kirche gehört; im Jahre 1753 war der Flurort angeblich nicht mehr 
aufzufinden, als das Deputatholz abgeliefert werden sollte. Vgl. Brückner a. a. O. 
266 u. 267. 


1) Literatur: Brückner II, 5 39; Lehfeldt XI 37ff.; Mosch u. 
Ziller a. a. O. 85ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte und 
Katasterverzeichnisse. — 3) Für Auskunft über mundartliche Aussprache und mancherlei 
Mitteilungen über die Flur Leina bin ich Herrn Mühlenbesitzer Schlegelmilch in 
Rödichen (früher in Leina) zu Dank verpflichtet. — 4) Daß „Lina“ und „Linungen“ 
völlig zu trennen sind, habe ich bei Flur Ernstroda gezeigt (s. das.). — 5) Am 
Leinakanal, nahe der Sundhäuser Flurgrenze. — 6) Der Flurort „Flurscheide“ berührt 
gegenwärtig die Grenze nicht; ob er früher die „Dreifelder‘‘ sonderte, ist mir nicht 
bekannt. Die mit „R.‘“ bezeichneten Namen fand ich in „Des Fürstl. Amts Reinhards- 
brunn Jährliche Gefälle u. Erbzinßen im Dorf Leina 1721 (Tenneb. Rentamtsarchiv 
No. 103). 


Laucha. — Leina. 


297 


Moderne Namen 


Der Pfaffenberg 


Heiligenland 


Aufder Melmen (nicht 
Memelberg, wie auf 
dem Meßtischblatt) 


Der Röderweg ’’) 


Am Hohen Anger ®) 
Erbach °) 

Die Pfingstecke 
Der Boden 


Semmich 1°) 
Sembach 10) 


Dornbach 


Am Aspacher Weg 
In der Diebskammer 


Unter der Laiten 
Der Dornrain 12) 
Die hohe Fahrt 12) 
Der Kesselbach 1?) 
Der Haselbach 12) 
Der Semsenbusch 12) 
? 

Die Spitzwiese 12) 
Der Anspann !?) 
Trumpenhals 
Geweidig 

Lange Gemeintheile 12) 
Auf der Hardt!3) 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Pfaffenbärgk 


Hegeland 


Malmen 


Rederwägk 


Huchenanger 
p) 


Die Pfingstecken 
Im Böden 


Semmich 
Dürmoch 
Turmwoch 
Am Aspacher Wägk 
In der Diebskammer 


Unger der Liten 
Düernrain 
Huche Furth 


Kesselbach 
ebs. 

p) 
Spitzwesen 
Oanspann 
ebs. 
Gewiddig 


ebs. 
Höärdt 


Urkundliche Formen 


pfaffenbarg 1657 [23]; 
Unterm Pfaffenberg 
(R.)®) 

An der Heiligen Wiese 
1657 [23] 

Uf dem melmen 1434 
[354 fol. 69]; Uf der 
Mälmen [23]; Uf der 
Melm (R.) 

Am Rothenberge 1657 
[23]; Am Röderberge 
R. 


Am Hohen Anger (R.) 

Im Erbach (R.) 

ebs. (R.) 

Im Boden 1434 [35d 
fol. 69] 

Im Sambach 1657 [23]; 
Im Sembach (R.) 
In Dornbach !!) 1657 

[23] 


In der 
1516 1%) 

An der lythen 1516 1%); 
Uf der Liete (R.) 

An der Fahr (R.) 

In Keßelbach; An der 

H Keßelbachsfurth (R.) 


dyebskamer 


An der Tümpfel (R.) 
An der Spetzwiese (R.) 


Im lyten auspenn, by 
dem ryde 151612); 
Am Anspan (R.) 


Die Hardt 1657 [23] 


62) T.A. = Tenneb. Amtsbeschr. von 1657. — 7) Weg längs des Leinakanals nach 
dem Pfaffenberg zu. — 8) Zwischen Leinakanal und dem Gasthof zur Thüringer 


Aue. — 9) Gegenwärtig kein Wasserlauf mehr. 


Am Weg von der Thüringer Aue 


nach Hörselgau zu. — 10) Jetzt Ackerland an der Hörselgauer Grenze nach dem 
Dornbach zu. — 11) Wahrscheinlich Flurteil der Wüstung Dornbach. (S. Hörselgau 
u. Fröttstädt.) — 12) Sämtliche Flurorte sind nasse Wiesen an der Leina-Hörsel ; 
„Haselbach“ ist die Form auf der Generalkarte. — 122) Aus: Ltr. Hans Erharth, der 
alde, wonhaftig zu Lyna, Or. d. goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 8 (14). — 
13) Schließt sich an die Wahlwinkler Hardt an; Ackerland. 


298 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Auf der Stelzecke 14) |ebs. Under steyezacker 1434 
[354]; ebs. (R.) 

Entenleich 15) ebs. Im entensee 1434 [354]; 
Im Endeteich (R.) 

Der Grieneberg 19) ebs. Uf dem Grünberge (R.); 
Grüneberg (u. grinen- 
berg) 1657 [23] 

Der Kreuzweg Kritzwägk Am Kreuzweg (R.) 

Die Kalbweide ebs. An der Kalt [!] weide 
(R.) 

Köhlershögk 17) Kehler$hegk Am Köhlersberge (R.) 

Hinter den langen |Hingern längen Hefen | Hinder den Hofen 1434 

Höfen 18) [354] 

Auf dem Fallthor 1?) |Fallder Uffm Fallthor (R.) 

Die Klingen (a. d. Leina) | ebs. 

Die Fitz 2°) ebs. Fitz und Fütz (R.) 

? Mönchketteloder Dreck- 

kettel 21) 

Die Lattchenecken ebs. 

Am Mühlberg ?2) Millenbargk 

Der Mühlhof ?2) Millenhof 

Am Gothaer Steig”) |Am gothschen Stiegk 

Die Eierhohle ebs. Im sroßen We 

Im großen Wurzbach *) | Im grussen Würzbuch | hr 

er . 
nn Io} In Niehrings Niehrings (R.) 
Der Beerhögk (unterm | Beerhegk Ufm Beerhöge (R.) 
Bocksberg) 

Beerhögksrain ? 

Vor dem Bocksberg |Bocksbärgk Boxberg 1657 [23] 

Das Wolfsthal 2%) In Wolfedoal Die Wolff (R.) 

In der Wiege Wiegen In der Wieg (R.) 

In der Alten ?? 

Ne ii Alden ebs. (R.) 


14) Nach der Wahlwinkler Grenze zu. — 15) Wiese an der Wahlwinkler Grenze und 
Gothaer Straße. — 16) Anhöhe zwischen dem Dorf und der Wahlwinkler Flurgrenze. — 
17) Anhöhe am nw. Ausgang des Dorfes. — 18) Ackerland dicht hinterm Dorf im 
Nordwesten. — 19) An der Gothaer Straße. — 20) Wiese nördl. vom Dorf an der Leina. 
Nach Brückner (a. a. O. 41) verpachtete um 1758 das Amt alljährlich die Fischerei 
in der Leina von der Fitzwiese an bis zum Kesselbach. — 21) Nasse Wiese (den 
Ueberschwemmungen ausgesetzt) an der Leina. — 22) Wüste Mühlstätte an der Leina. 
Vgl. Mosch u. Ziller a. a. O. 85. — 23) Nicht die heutige Gothaer Straße, sondern 
ein Weg vom n.ö. Ausgang des Dorfes durch den Bocksberg. — 24) Jetzt meist trockener 
Bachlauf vom Bocksberg her nach der Leina, parallel mit der Gothaer Straße. — 
25) Wiesen in der engen Kurve des Leinakanals n.ö. vom Dorf am Bocksberg. — 
26) Flurort vor dem Bocksberg, östl. vom Dorf. — 27) „Die Alten“ war bis zur 


en EEE 


Leina. 299 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Die Gebind ?8) Gebend Uf der Gebind (R.) 

Der Leinakanal De Lin Der Flößgraben 1657 
[23 

Die wilde Leina ?°) De wille Lin Lina ! 1510 (Tenneb. 
Erbb., StA. Gotha PP 
I 23) 

Im Brunngquell 3°) Brunkel Am Brunkelwege (R.) 

Der Heilige Brunnen 3°) | Der Hegelborn In der Mergelgruben 

In der Leimgruben ? (R.) 

Am Arnstädter Wege®!)IAm ArnStern Wägk |Ufm Arnstetter wege 
(R) 

Kupferweg ®1) Kupferwägk Kupferweg (R.) 

Der Gänseberg Gänsebärgk Am Gänseberge (R.) 

Hopfengärten 32) Hopfengärten Hopfengarten (R.) 

Am Schönauer Wege Am Schienäbschen 

Wagk 
Hinter den kurzen |Hingern kurzen Hefen 
Höfen 33) 
? Der Höärstrang oder | Am Hurensteige (R.) 
Hürstägk 3%) 

Im Thälchen Dälchen Rutenberg 1406 [35e 

Am Reitenberge Riedenbärgk fol. 207]; Reutenberg 
1657 [23] 

Die Ellern ebs. Ufm Ellern (R.) 

Auf dem Brunnrode 35) | ebs. Ufm Brunnrode (R.) 

? ? Am Rothenberge 1657 
[23]; Am Röderberge 

Der Namsbach 3%) (R.) 

Der Amsbach 3%) Derre Amtsbach Ufn dürre Amsbach (R.) 


Der dürre Amtsbach [!] 


Separation Gemeindeland. Leider ist die Form Almde oder Almende urkundlich nicht 
mehr nachzuweisen. — 28) An der Gospiteröder Grenze, auf dem ]. Ufer des Leina- 
kanals. Zum ehemaligen Rittergut in Gospiterode gehörig? — 29) Die Leina-Hörsel. 
Die Fischweide in der Leina gehörte zum großen Teil dem Kl. Reinhardsbrunn. 1406 


(Or. d. Kl. Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ Is 405) bekennen ... „Brun von Teyte- 
leibin, Heinrich und Lutze von Loucha, gebrudere, alle geseßin zu Teiteleibin ... 
daz wir... gegebin habin..... dem apte... zcu Reynersborn ... unse fischeweide 
von dem dorf Lina bis under dem ruteberg .. .. da dez vorgenanten gotishus waßer 
aneget... ..“‘“ Am Reitenberg besaß Reinhardsbrunn die „Linunger Güter“. Vgl. Flur 
Ernstroda. — 30) In massivem Bau gefaßte Quelle am Wege nach Gospiteroda. Der 


Flurteil „Brunkl“ war früher Gemeindeeigentum. — 31) Pfad längs der Wilden Leina 
(rechtes Ufer) nach Osten zu. Ob gleichbedeutend mit dem von Wahlwinkel kommen- 
den Kupferweg? — 32) Flurort am Südostausgang des Dorfes am Gospiteröder 
Weg. — 33) Ackerland hinter den südlichen Höfen. — 34) Pfad vom Dorf nach 
dem Reitenberg (Gospiterode) zu; in dieser Flur eine gleiche Bezeichnung. — 35) Südl. 
vom Dorf, nach dem Amsbach zu. — 36) Entspringt bei Wannigsroda, fließt als 


300 


Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Moderne Namen | 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


? 
Gänsewiese 37) 


? 
? 


Der krumme Weiden- | Widdenbaum 


Im Dallichen 
[23] (®) 


1657 


baum 

Läusewiese 37) Li & 

Liesewiesenloch m De 

Pfingstgehege Pfingstgehei An der Pfingstweide 

Anger Anger (R.); In der Pfingst- 
ecken (R.) 

Die Karl Uf der Köarl Uf der Carl (R.) 

Im Karn 3”) Kärn 

Kappenteich ?”) Kappendich Beim Kappenteich (R.) 

Der Kittel Kedel An Kittel (R.) 

Auf der Cumbach 3) |Cummuch Uf der Cumbach (R.) 

Gedörnig 3°) Gediernig Ueberm Gedörnig (R.) 

Klassenwiese Klässenweäsen 

? Heimbürgerweäsen 4°) 

? ? 41) Uf der Burl 

? ? An der Stange 

? ? Am Crämberge u. Crain- 
berge 

? ? Das Waltfelt 1434 [354] 

An der Fahn ? An der Stange (R.) (?) 

? Die Gnaurauft Die gnaurauffts (oder 


gnairauffts) 1390 42) 
[35°]; Am Knaraff 
und Knarauf (R.) 


„Dallachen“ durch Gospiterode, nimmt unterhalb Gospiterode den Abschlagsgraben 
des Leinakanals auf. „Im Dallichen‘“ 1657 bezieht sich wahrscheinlich auf diesen 
Bachlauf. — 37) Wiesen sw. vom Dorf, am unteren Amsbach. — 38) Flurort an der 
Cumbacher Straße. — 39) An der alten Straße Leina-Ernstroda, unter dem Reiten- 
berge. — 40) Die Lage der Wiese war nicht mehr festzustellen. — 41) Die fünf 
folgenden Flurnamen gegenwärtig nicht mehr bekannt. — 42) Aus: Recognitionem 
advocati in gota super gnauraufft in Lina 1390, Reinhardsbr. Kopialb. fol. 216. Die 
Gnaurauft (jetzt fast vergessener Name!) war bis zur Separation Wiese am Cum- 
bacher Wege, jetzt Ackerland. „Hartung rorer, holzmeister des gotshus ... be- 
kennen, daß die samnunge zu Reinersborn und die frommen lute, die nakebure 
gemeinlich zu Lina ... kegenenander zweitrechtig sind gewest als um das grasfleck 
zum gnaraufts. Zeugen: Herrmann von Weberstet, großkelner, Hans Reinhardt, 
der heimburg, Conrad Brandis, Hans Zabel, der junge, Conradt Gmtgeselle und 
Conradt Hasemann, die vorgesetzten viere und die ganze gemein des dorfs Lina. 

. des haben wir sie in frundlichen dingen gescheiden, daß die vorgenante dorf- 
schaft das gnante grasflecke zeu dem gnairaufft also ferre das wendet ... 
ewiglich besitzen sal. Und sal dasselb grasflecke ... des gotshus zcu Reinersborn 
recht eigen sein.“ — 


Dorfgassen: Flöhgasse, Schafgasse, Gothaer Gasse. 


Leina. — Mechterstädt. 301 


Flur Mechterstädt!). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 
Mechterstädt Mächterstädt Mehtrichesstat anf. saec. 
IX (Dobenecker 170); 
Methdrihesstete v. 
900 (Dobenecker I 
Fraunrode >) ebs. 294); Machtirsteti 
An der Trift ebs. 1103 (Dobenecker I 
Die Trift #) ebs. 1003) ; Mechterstet 
Das Korporationsholz |ebs. 1362 [35e fol. 232] 
Der Steinberg (und |Steimich Steininrüne 1103 (Do- 
-bach) 5) benecker I 1003) 
Das Vippacher Feld ®)| Vipperfäld 
Vippacher Kopf Vipperkopf Wicbacheshoibit 1103 
Der Vippacher Grund | Vippergrund (Dobenecker I 1003) 
Die Vippacher Brücke | Vipperbrücken 
Vipper Rasenweg Vipper Räsenwägk 
Vippergrundwiese Vippergrundwesen 
Der Sülzbach Sülzenbach Sulzbach 1103 (Doben- 
Das Sülzgründchen ebs. ecker I 1003) 
Schiebige Wiese 7) Schieftige Wesen 
Der rothe Högk Der ruede Hegk 
Pfanne 3) Pfann Phanna 1103 (Doben- 
Hinter den Gärten Hingern Gäerten ecker I 1003) 
Hinter den Höfen Hingern Hefen 
Brotsack ebs. 
Das Lauchaer Feld Das Laucher Fäeld 
Siffehen °) ebs. 
Die breite Furth 19) ebs. 
Riedmüllersweg Riedmillerswägk 
Die krumme Laucha |Krumme Lauch 
Die Hörsel Hörschel 
An der Hörsel ? 
Das Wehr Währ 
1) Literatur: Brückner II 11, 49 ff.; Lehfeldt XI 39ff.; Fr. Regel, 
Entw. 33. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Herzogl. Katasterbureau 
und mündl. Mitt. — 3) Vor dem Lauchaer Holze, an der Sättelstädter Grenze. 
Der größere Teil des Bezirkes gehört zur Sättelstädter Flur. — 4) Triftweg vom Dorf 
nach dem Lauchaer Holze. — 5) Der Steinberg liegt zur Hälfte in Mechterstädter, 


zur Hälfte in Lauchaer Flur. — 6) Brückner a. a. O. 53: „Annoch ist zu gedenken, 
daß zwischen hier und Langenhayn ein Dörflein gestanden, so Vippach geheißen, 
welches eingegangen, dessen Feld aber... . gehöret in hiesige Fluhr.“ Das Feld er- 
streckt sich südl. vom Dorf bis zum Steinberg, westl. bildet die Trift, östl. der Sülz- 
bach die Grenze. — 7) Südl. vom Dorf, am Sülzbach. — 8) An der Lauchaer Grenze, 
zwischen Sülzbach und Lauchaer Straße. — 9) Feuchtes Land südl. vom Dorf an der 
Lauchaer Straße. — 10) An der Hörsel, östl. vom Dorf. 


302 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
Die Leipziger Straße 11) |? 
Beim Kreuz 1?) Bin Crütz 
Das Heimsche Feld 13) h 
Das Einsche Feld 1s) [| ° 
Hafergebreite Häbergebreite 
Das Hainfeld 14) Häenfeld 
Hainweg !5) Häewägk 
Die Wöhrteller ? 
Hainberg Hahnbargk 
Lindenberg 


? 
An der groben Erde |Groh’ Arden 


Der Galgenhögk 1°) Galgehegk 

Die wettige Kutte Wettje Kutte 

Der Teigtrog Dichtrog 

Die schwarzen Queren |Schwarze Quaren 

Der Eichbusch 17) ebs. 

Der Bleinbach 18) Bleinbach 

Hühnerrain ebs. 

Steinige Gebreite ebs. 

Meiseborn 19) ebs. 

Nonnenwiese Nonnenwesen 

Das Burlaer Feld Borlenfäld 

Stockborn ebs. 

Im Erlbach In Erlenbäch 

Erlebachswiese Erlbächswösen 

Die alten Teiche im Erl- | Erlbächsdich 
bach 

Die Börner ebs. 

Der tiefe Graben ebs. 

Frankfurter Straße ebs. 


Creuzburger Straße ?0) 
Eisenacher Weg 


Borler Sträß 
Isenacher Wägk 


Mühlgasse Mühlgaß 
Hühnerrain ebs. 
Noßbach . 

Im Osbach Osbich 


11) Die Frankfurt-Leipziger Straße. Vgl. L. Gerbing a. a. O. 79. 80. — 12) Flurort 
an der Leipziger Straße, östl. vom Dorf. — 13) Der Strich zwischen Sülzbach und der 
Lauchaer Grenze; Teil des „bifang Meinboldisfeld“. Vgl. Dobeneeker I 1003. — 
14) Nördl. vom Dorf, in der Riehtung nach Haina. — 15) Straße durchs Hainfeld 
nach Haina äber den Hahnberg. — 16) In der n.ö. Flurecke an der Teutleber Grenze. 
Es ist keine Erinnerung mehr vorhanden an eine ehemalige Gerichtsstätte. — 17) An 
der Ebenheimer Grenze; jetzt Ackerland. — 18) R. Zufluß der Hörsel vom Hahnberg; 
der Unterlauf heißt „Erlbach“, mundartlich fast „Albach“. — 19) Im Burlaer Feld, 
fließt in den Erlbach. — 20) Ueber Burla nach Wenigenlupnitz-Creuzburg. 


EEE © 


Mechterstädt. — Rödichen-Schnepfenthal. 303 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen | 


Die Sättelstädter Aue |Sattelstädter Au 


Lohried ?t) Luhried 

Die kleine Aue ebs. 
Bierwiese 22) Bierwesen 
Die große Aue Gruße Au 
Am Strang ebs. 

An der Hardt Höärdt 

Die Görlingsecke Gerlingsecke 
Die sauere Laite Sure Liden 


Flur Rödichen-Schnepfenthal!). 


Rödichen ?) Redchen Rode) 1295 (Or.-Urk. 
StA. Gotha QQ Is 
83); Zum Rodigen 
1546 4) 

Schnepfenthal 5) Schnepfendöal Snephindal 1186 (Do- 
benecker I 768); 
Snepfental 1306 6) 


Die Mahlmühle De Millen DieSchnepfenmöl 1543”) 
Das Erlenrod ebs. ebs. 17. Jh. [11] 

Der Grund 3) ebs. 

An der Rinnwiese Rinwesen 

Die Sorge °) De Sor;’ 

21) An der Sättelstädter Grenze. — 22) Westl. vom Dorf, beim Beginn der 
Großen Aue. 


1) Literatur: Brückner II 2, 81; Gerbing, Aus der Geschichte des Dorfes 
Rödichen und des Gutes Schnepfenthal, Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch., Jahrg. 1909; 
Lehfeldt XI 41; Mosch u. Ziller 167 ff.;, Fr. Regel, Entw. 43. — 2) Vielerlei 
Auskunft über die Dorfverhältnisse verdanke ich Herrn Schneidermeister M. Bause 
in Rödichen. — 3) Bisher wurde vielfach angenommen, Rödichen sei identisch mit 
dem Reinhardsbrunner Klostergut Bossenrode oder Bussenrode. Vgl. z. B. Regel a. a. O. 
Daß diese Ansicht irrtümlich ist, beweist die Or.-Urk. von 1295, wo es heißt: villae ipsi 
ecelesie pertinentes .... Rode, que et Steynenvirst.. . Bossenrode wird dabei 
gar nicht erwähnt. Danach ist vielmehr Rode-Rödichen höchst wahrscheinlich die zu 
Steinfirst gehörige Siedelung. Otto, Thur. sacra 130, hat dafür: Rodeque Steynen- 
virst, obgleich „Rode“ und „que‘“ im Original völlig getrennt geschrieben sind, aller- 
dings ohne Komma. Ueber Bossenrode vgl. Flur Friedricehroda. — 4) Aus: Anschlag 
des stifts Reynhartsbrunn unversessen güther 1546, MinA. Gotha IVa, Amt Rein- 
hardsbrunn Kap. I, Tit. I, No. 4, fol. 818. — 5) Ursprünglich wohl das sumpfige Tal 
des Badewassers unterhalb der [jetzigen] Reinhardsbrunner Teiche bis zum Nordfuß 
der Hügel. Später der Teil der Siedelung zwischen der Kirche und dem Bach. Der 
Name wurde dann auf die Salzmannische Erziehungsanstalt übertragen. Das spätere 
Reinhardsbrunner Klostergut Schnepfenthal war ursprünglich hersfeldischer Besitz. — 
6) StA. Gotha QQ Is 104, Or. — 7) StA. Gotha QQ IIIh 4, Or., Bericht der Sequestra- 
toren 1543. Die Schnepfenthaler Mahlmühle war alter Klosterbesitz. — 8) Das Rein- 
hardsbrunner Tal. — 9) Ehemals sumpfige Stelle am Reinhardsbrunner Klosterweg 
unterhalb der heutigen Straße. 


304 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 

Am Klosterweg Kluesterwägk 
Der kleine Karn 1°) Der kleine Kärn Die karnwiesen über der 
Die große Karnwiese 10)| De grosse Kärnwesen schnepfenmohl 15437) 
Die Brauwiese 1) De Brüwesen ; 
In der Schafwiese In der Schöafwesen | "Tao (Ei 
Die Hardt 12) De Hüärd Unter der Hart 1575 
Die kahle Hardt De köäle Huard [8a] 
Der rote Högk 13) Dr rüede Hegk Am Rottenberge 1575 
Vor der Leinaischen | Vor der Linschen [8a] 

Straße Ströaße 


Zwischen den Wegen |Zwischen Wä’en 
Der Espenfelder Rain!®) | Espenfäller Rein 
Auf dem Leinwebers- | Ufn Linwäber$länd 


land 
Auf der Lehmgrube Leimgrum’n Bei der Lynagrube (!) 
Der Rödicher Teich |Der Redsche Dich 1575 [8a] 
Im alten See 15) In älen Sie 
Im Rosengarten !P) Im Rüesengöärden 
Im Oberfeld ? ? Stoitesakkara 1111 
Teıchsfeld Dichsfeld (StA. Gotha QQ Is 
Am Hirtenrasen 1?) Hirtenröasen 14); ? Stoieis Accaron 
Auf der Vogtswiese1®)| Uf dr Vöelswesen 1141 (StA. Gotha QQ 
Beim roten Baum Bin rüeden Baum Is 80); Die Voigts- 
Auf dem Gericht1?) |Ufs Gericht wiesen 1682 (Kapi- 
Die Thongrube ?°) ? talbuch) 
Auf der Heide ?!) Uf der Heide Auf der Heide 1575 [8a] 
Die Heidestückchen ?1)| De Heidestickerchen 
Das Mebhlthal ??) Mehldöal 
Der Igelsteich Ejelsdich 
10) Zwischen den beiden Karnwiesen (im Reinhardsbrunner Tal) liegt die uralte Mühle. 
Bei dem Namen „Karn‘“ handelt es sich wahrscheinlich um quirn, ahd. = Mühle. — 
11) Auf der Brauwiese, gegenüber dem Schnepfenthaler Gut, stand bis 1876 das 
Rödicher Brauhaus. — 12) Mit Eich- und Buschwald bewachsener Hang zwischen 
Rödichen und Wahlwinkel. — 13) Rotes Keuperland zwischen der „zweiten“ und 


„dritten“ Hardt. — 14) Eine Hufe des Reinhardsbrunner Kloster- (später Amts-)hofes 
Espenfeld wurde 1604 von der Rödicher Gemeinde erkauft. S. Geschichte von Rödichen 


und Flur Ernstroda. — 15) Feuchte Wiese, östl. vom Rödicher Teich. — 16) Jetzt 
Ackerland an der Cumbacher Grenze. Stößt an den Flurteil gleichen Namens in 
Cumbacher Flur. — 17) Ehemalige Trift. — 18) Ehemals ein Besoldungsstück des 


Vogtes von Tenneberg am „Gericht“ zwischen Rödichen und Ernstroda. Vielleicht war 
dieser „Vogts-Acker‘“ der unbekannte Flur- und Grenzteil Stoitesakkara; die Lage zu 
den übrigen Grenzpunkten würde stimmen. — 19) Die ehemalige Gerichtsstätte des 
Amtes Reinhardsbrunn am Igelsteich. — 20) An der Ernstrodaer Grenze. Dort wurde 
für die Kloster-(Amts-)ziegelhütte vor dem Steinforst Ton gegraben. — 21) Gemeinde- 
land über der Hardt. — 22) Im tiefen Mehlthal (zwischen der Rödicher und Wahl- 
winkler Hardt) lag eine Mühle, die nach der Ableitung des Badewassers (im 14. Jahrh.) 
nach Waltershausen, nach Ibenhain verlegt wurde. 


Rödichen-Schnepfenthal. 305 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
Straßenteich ?°) Ströaßendich 
Marienteich ?3) ? 
Igelswiese Ejelswesen 
In der Wiesen 2%) In dr Wesen 
Der Ziegelborn 25) Ziegenborn 
Die Grabstücken GräbSticken 
Schindleich Schingleich 
Das Eichholz oder |Eichholz Das Eichhölzchen 1686 
Zigeunerwäldchen (Kapitalbuch) 
Der Baumgarten 26) Baumgärden Unter dem Baumgarten 
1682 (ebenda) 
Die Ellerwiese Ellerwesen In der Ellerwiesen 1682 
Der Hasenwinkel Höäsenwinkel (ebenda) 
Der Oberjohnacker ebs. 
Der Vogelherd ?”7) Voelshärt 
Der Toten- oder Kirch- | Düedenwägk 
weg 28) 
Am blauen Schacht 2°) |? 
Die langen Hecken 3°) |? 
Der kleine Hermann- | Kleine Hermenätein 
stein 31) 
Die Brückengasse 3?) | Briekengäß 
Die Bornwiese Bornwesen ee 
Die Vogelshecken Voöelshecken ER Re Ge 
Das Ziegelhüttenland 33)| Ziegelhitensländ Sr 7 RS ); 
Der Steinforst 3%) Stinefirst a 
Der Wachkopf 3 ? I a 
D Ste 61309 
Der Thiergarten ? res heul (QQ 
Shut Is 104) 
Die Hammerswiesen 35) | Hämer$wesen 
23) An der alten Steinforststraße. — 24) „Ein wiesen vor dem Steinfirst, braucht der 


vischknecht zu Espenfeldt.“ 1543 [7]. — 25) Da, wo vor dem Steinforst die Ziegel- 
hütte stand. — 26) Jetzt sehr fruchtbare Wiesen hinter dem Dorfe. — 27) Am Nord- 
hang des Hermannsteins. „Hermannstein, ein struppicht, abgebissen laubholz, darauf 
ein vogelherd.“ 1569 [19]. — 28) Von der Kirche aus südwärts nach Friedrich- 
roda. Bis 1721 war Rödichen nach Friedrichroda eingepfarrt. — 29) Nördl. des 
Hermannsteins, über der Reinhardsbrunner Straße; jetzt mit Villen bebaut. Man 
fand dort tönerne Röhren einer ehemaligen Brunnenleitung. — 30) Früher dichtes 
Buschwerk an der Ernstrodaer Straße; jetzt Wiese. — 31) Ehemaliger Gemeindewald 
(Tannen und Eiben); 1866 niedergelegt. — 32) Vom Dorf nach dem Hermann- 
stein zu. — 33) An der Ernstrodaer Grenze, vor dem Steinforst; dort stand bis ins 
17. Jahrh. eine Ziegelhütte. — 34) Ein vom Kl. Reinhardsbrunn 1111 angeblich vom 
Kl. Hersfeld eingetauschtes praedium. Ueber die Grenzen vgl. Gesch. von Rödichen ; 
Urk. Dobenecker I 1070 u. 1071. Die Burg Steinfirst lag jedenfalls auf dem „Wach- 
kopf“. Dort war noch im 17. Jahrh. ein „Wachhaus“. — 35) Am Hammerteich im 
„Grund“. Dort stand bis ins 17. Jahrh. eine Gießhütte. 


Gerbing, Flurnamen. 20 


306 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Flur Groß-Tabarz !). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 
Groß-Tabarz 3) Grüeß-Däwer$ Tanfürt 4) 1397 [35e 
Die Krümme °) An der Krümm fol. 57b]; Tauffert 
? Ufn Bürn 1406 [35b fol. 330]; 
Auf dem Damm Uf dem Damm Tafferts 1510 [1] 
Die Trift ebs. 
Teufelsgrube ®) Düwelsgrüsben 
Am Datenberg ebs. 
Schachtweg ?) 5 


Hinter Menselshof®S) |Hinger Men$elshof 
Margarethenwiesen?) |Margritenwesen 
Auf dem Sumpf !P) Ufn Sumpf 
Lauchagrund Loöüuchgrund 
Vordere Aue!) 


Tamuortinowe 1282 
(Or. StA. Gotha QQ 


Hintere Anoiı) In der Au Ig 70); We =; 
Die Stockwiese 1?) Stockwesen a at 
Klosterweg 1?) Klüesterwägk [19] 
Der Schindanger Schingänger 
Herrenwiese 1%) ? 
Superintendenten- 2 

wiese 1%) 


Flur Wahlwinkel!). 


Wahlwinkel ?) Wäwinkel Walwinkil(hart) 1186 
StA. Gotha QQ Is 32 
u.DobeneckerIl761); 


1) Literatur: Brückner III 11, 55ff.; C. Lerp, Geschichte von Tabarz 
und Cabarz, 2. Aufl. 1883; Mosch u. Ziller, Versuch einer Geschichte des goth. 
Landes, 1813, 161ff.; Fr. Regel, Entw. 34. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: 
Generalkarte, Forstkarte, Akten des Gemeindearchivs, mündl. Mitt. — 3) Das alte 
Reinhardsbrunner Klosterdorf Groß-Tabarz ist da erbaut, wo unterhalb der Mündung 
des Mühlbaches (Klingengraben) in die Laucha der Reinhardsbrunner-Friedrichröder 
Weg sich mit der wichtigen alten Brotteröder und Schweinaer (,„Salzunger‘“) Straße 
verbindet. — 4) Ueber die Entwickelung des Ortsnamens vgl. Forstnamen. — 5) Krummer 
Weg zwischen Cabarz und Tabarz. — 6) Ehemaliges Sumpfloch auf der Wiese zwischen 
Tabarz und Cabarz. — 7) Nicht mehr nachweisbar. Der Weg führte wahrscheinlich 
nach einem der ehemaligen Bergwerke. — 8) Nicht mehr nachweisbar! — 9) Große 
Wiese nördl. von Tabarz am Fuß der Waltershäuser Stadtwaldung. Vielleicht die 
ehemalige Reinhardsbrunner Klosterwiese. — 10) Sumpfige Stelle auf obiger Wiese. 
— 11) Feuchte Wiese zwischen dem Dorf (n.ö.) und dem „Burgholz“ (Domanial- 
waldung). — 12) Längs der Friedriehröder Straße (Klosterweg). — 13) Von Tabarz 
aus, am Zimmerberg hin nach Reinhardsbrunn. — 14) Nicht mehr nachzuweisen! 

1) Literatur: Brückner I 4, 43ff.; L. Gerbing, Das Dorf Wahlwinkel 
in seiner inneren Entwickelung, Aus der Heimat, Blätter d. Ver. f. goth. Gesch. u. 
Altertumsk., 2. u. 3. Jahrg.; Lehfeldt XI 42ff.; Mosch u. Ziller, a. a. O. 82. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. Die urkundlichen 
Namen von 1641 entstammen dem Flurbuch des StA. Gotha (PP II 234), 


Groß-Tabarz. — Wahlwinkel. 307 


————— —— +$ > —— 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


a ———————————————————— 


Am Waltershäuser Weg | Walterischer Wägk 


Vor dem Erlich 
Das Erlichholz ®) 
Hinter dem Erlich 
Der Erlichteich 
Am Rode?) 

Die lange Else’) 
Die Brach 

Im Thiergarten ®) 


Die Goldgrube 


Der Holzweg ’) 

Die Holzwegstrift 
Schützengehege ®) 
Die Hardtwiesen 
Die Karn-Ecke °) 
Im Pfingstgehege 1°) 
Der Hopfen 1!) 

Der Schinder-Rasen 
Gänserasen 
Schindteich 

Die Hardt !?) 


Die Seifartshardt 1?) 


För dem Arlich 
Das Arlichsholz 
Hinger dem Arlich 
Der Arlichsdich 
An Rode 

ebs. 

De Bröch 

ebs. 


ebs. 


Der Holzewägk 
Holzewägksdrift 
Schitzengehegk 
De Höärdtwiasen 
Kornecken 

ebs. 

Uf dem Hopfen 
Der Schingröäsen 
Gänseröasen 
Schingdich 

De Höardt 


Siefartshöärdt 


Wal(t)winkel®) 1292 
[35° fol. 349]; Wal- 
wingkel 1354 [35e 
fol. 20] 

Über den walters- 
huscher weg 1506 
[35]; Am waldter- 
schüser wege 1641 ?) 

Vor dem Erlich 1641 

Im erlich 1506 [35b] 

Hinder dem Erlich 1641 

Beim Deich 1641 

Am Rode 1641 


Wiesen über dem 

[ Thiergarten 1641 

Uff der geldtgruben 
1641 

Am Holtzwege 1506 
[204] 


In der Karn Ecke 1641 
| Pfingstgehege 1641 


Am Schindleich, ufn 
Schindtrasen 1641 


walwinkilhart1186(Do- 
benecker II 761) 
Siefertshart 17. Jh. [10] 


Hinter den alten Kraut- | Hinger den älen Krut- 
maßen 13) göaärden 


3) Das „t“ in Waltwinckel ist an der betreffenden Stelle des Kopialbuches von späterer 
Hand eingefügt. — 4) Bis zur Separation Erlenbuschholz; Gemeindeeigentum. — 5) Acker- 
land nach Ibenhain zu. — 6) Ehemals umzäuntes Land am Südausgang des Dorfes. — 
7) Weg vom Dorf nach dem Gemeindeholz am Querberg, nördl. von Reinhardsbrunn. 
— 8) Gemeindeland zwischen Hardtwiesen und Holzweg an der Rödicher Grenze. — 
9) Unterster Teil der Hardtwiesen am alten Lauf des Badewassers („Mühlgraben‘“). — 
10) Gemeindeländ (Wiese) unter der Kahlen Hardt. — 11) Gemeindeland, kiesig und 
kalt; es soll kaum möglich sein, dort Hopfen zu ziehen. — 12) Von der Rödicher 
Hardt getrennt durch das „Mehlthal“ (s. Flur Rödichen). Der Name Seiffart ist seit 
1532 in Wahlwinkel nachzuweisen. — 13) Gemeindeland östl. vom Dorf; schon 1494 
erwähnt. Die „Beete“ wurden an alle Nachbarn verteilt (vgl. L. Gerbing, a. a. 0. 
177 u. 178). 
20* 


308 


Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Moderne Namen | 


Mundartliche Aus- 
sprache 


| Urkundliche Formen 


Die ÖOrtsteiche 


De ÖOrtsdich 


Im neuen Krautgarten!#)| Uf dem Krudgöärden 


Am roten Högk 


Die Wolfe 15) 
Das Taterloch 15) 


Der Nelkensee 16) 

Der Wolferain 17) 

Hinterdem Waid(Weid- 
garten) 19) 

Auf der Hofstätte 19) 


Am Kummerberg ?°) 
Der Grüneberg ?!) 


Die Steltzeecke ??) 


Am rüeden Hegk 


De Wolfe 
ebs. 


? 

ebs. 

Hinger dem Widden- 
göarden 

ebs. 


Am Kummerbärgk 
Am Grinebärgk 


De Stiltzecken 


Am Rothenhöge, Am 
Rotherberge 1641 
vor der Wolffen 1641; 
Die Wolfe (Rein- 
hardsbrunner Grenz- 
beschr. 17. Jh.) 

Die Nelkenlache 1641 

Am Wolffrein 1641 

Hinder den Weitgartten 
1641 

Der heylige Hoff, Am 
Heyligen Hoffe 1641 
? 

a SB 1641 

Uf dem Grienenberge 
1641; Krümenberge 
1641 [?] 

Im Stölzen Aecker 1641 


Rosengarten ?3) Ruesengöärden Im Roßengarten 1641 
Die Gaßwiese *%) Gäßwiasen 

Der Tellerhögk ?t) ? 

Ritzewiese £ 

Am Kupferwege ?°) Am Kupferwägk Am Kupfferwege 1641 
Die Bachwiese Ufs Böach 

Beim Waidland Widdeländ 

Auf den Ellern ebs. __ 

Am Anspann °6) Am OaSpänn 

Die Leina De Lin An der lyn 1506 [35b] 
An der Furt ?”) An der Fuert 

ImSchwemmtümpfel?8) | ebs. Schwämmtümpfell 1641 
Große Wiese 28) } % 


14) Zwischen dem Dorfgraben und den Ortsteichen, südl. vom Ort. — 15) Buschholz 
mit alten Eichenstrunken östl. vom Ort; die tiefe Senkung quer durch das Hölzchen 
heißt das Taterloch. Die „Tatern‘“ (Zigeuner) sollen hier ihren Schlupfwinkel 
gehabt haben. Der Wolfsgraben war auch Zufluchtsstätte im Kriege für die Wahl- 
winkler Bauern. — 16) Jetzt sumpfige Wiese oberhalb der Wolfe, — 17) Rasenweg 
vom Dorf nach der Wolfe. — 18) Wie die mundartliche Aussprache beweist, nicht 
von „Waid‘“, sondern von Weide (salix) abhängig. — 19) Wiese am Östausgang des 
Dorfes. — 20) Anhöhe zwischen Dorf und Wolfe. — 21) Grüneberg und Teller- 
oder Dellerhögk vielleicht nach Familien und Besitzern Gruneberg (1543) und Deller 
(1668) genannt. — 22) Scharf in die leinaische Flur vorspringende Ackerparzelle 
sö. vom Grüneberg. — 23) Ackerland am Weg nach Leina, östl. vom Dorf. — 
24) Gehörte zur Pfarrbesoldung. — 25) Vielleicht Teil eines Verbindungsweges zwischen 
dem Kupferhammer in Cabarz und den Hämmern im Ohragrund. — 26) Feuchte 
Wiese an der Leina. — 27) Am Uebergang des alten Gothaer Weges (Gothaer Berg- 
rain) über die Leina. — 28) Feuchte Leinawiesen. 


Wahlwinkel. 


309 


Moderne Namen | 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Am vorderen und hin- 
teren Gother Berg 

Der Gother Bergrain 

Die Rohrwiese ?°) 

Die Mönchskappen ?°) 

Der Krautgarten 3°) 

In der Klinge 3!) 

An der Weglänge 3?) 

In den wenigen 
Aeckern 33) 

Am Hörselgauer Wege 


Die Hellebarde 3#) 
Bei der Pfarrhohle 
Die Aue 

Der Kirchrain 35) 
Hinter der Kirche 
Die Unterlache ®®) 
Ueberm Högk 

Das Ebertsfleck #7) 
Das kleine Feld 
Die Lämmerweide 
Der Burggraben 38) 
Bei dem Seeteich 
Der kleine Seeteich 
Lachrain 3°) 

Ueber dem Dorf 
Der rothe Birnbaum 
Semmich 4°) 


Am Gother Bärgk 


ebs. 

Rohrwiasen 
Münchskäppen 
Krutgöärden 

In der Klengen 
An der Wälangen 
In Win’gäckern 


Am Heschjeischen 
Wägk 

= 

Bi der Pfarrhohlen 

In der Au 

An Kärchrein 

Hinger der Kärchen 

Die Ungerlöäch 

Aewern Hegk 

Abertsfleck 

ebs. 

ebs. 

Borgkgräben 

Bi dem Seedich 

Der kleine Seedich 

ebs. 

Aebern Dorf 

Der rüete Bernbaum 

ebs. 


uf den berg 1506 [35b]; 
Am gotherberg 1641 


Die Rohrwießen 1641 
DieMünchskappen 1641 


Anderwegelengen 1641 
In den wenigen Aeckern 
1641 
AndemHorselgauischen 
Weg 1506 [35b] 
AhnderHellparten 1641 


Uff der Awe 1641 


Hinderder Kirchen 1641 
Uff der lache 1641 


by dem burggraben 
1506 [35b]; Beim 
Burgraben 1641 

Beim kleinen See 1641 


Beim Rothen Birnbaum 
1641 


Oberlach Aewerlöach 
Hammelsee 4!) Hammelsie Am Hammels See 1641 
Das Heilige Land?) |Am Hilgen Län AmHeiligenLande1641 
45) Uffs Dommerieth 
1641 
29) Sumpfige Leinawiesen. — 30) Gemeindeland. — 31) Wiese über der Leina, Gemeinde- 
land. — 32) Ackerland am Gothaer Weg. — 33) Ackerland zwischen Gothaer und 


Hörselgauer Weg. — 34) Schmale, lange Wiese. — 35) Rasenweg vom Dorf (Kirche) 
nach der Lache zu. — 36) Jetzt Ackerland an der Hörselgauer Grenze. — 37) Besoldungs- 
stück des Besitzers vom Zuchteber. — 38) Der Abfluß des kleinen Seeteiches (nw. vom 
Dorf) nach dem Ort zu. Von einer Burg sind weder Spuren in der Flur erhalten, 
noch hat sich eine Ueberlieferung im Volksmund auffinden lassen. — 39) Rasenweg 
vom Tiergarten nach der Lache. — 40) Nasses Land an der Hörselgauer Grenze. — 
41) Ackerland am Waltershäuser Weg. — 42) Pfarrland an der Waltershäuser Grenze. 
— 43) Die folgenden Flurnamen waren im Wahlwinkler Gebiet nicht mehr nachzu- 
weisen, „Ufs Dommerieth‘ bezieht sich jedenfalls auf die Wüstung Dornbach nördl. vom 
Berlach; daraufbezügliche Flurteile finden sich außerdem noch bei Hörselgau und Leina. 


310 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Beim Deich 1641 

In der Cumbah **) 1641 

Im Hirtten See 1641 

Leinengruben 1641 

Beim Seetrichter 1641 

Beydergrommen Sottell 
1641 

Diebs Cammer %5) 1641 

Am Petherberge46)1641 

Uff dem Damme 1641 

Hinder dem Newen 
teich 1641 

In der Kelber Lache 
1641 

Ufm Fluhrsteige 1641 

Uff dem Semmichrin 
1641 

Beim Langenstege 1641 

Vor den 3 Bäumen 1641 

An den 9 Aeckern 1641 

Der Schribichte Acker 


1641 
Amgatterweg1506[20d] 
Flur Waltershausen !). 
Waltershausen ?) Walterschusen Walterishusen (Villicus 


de) 1209 [Thur. Sacra 
(Otto)p. 100]; Walter- 
hußn, Walterhuß, Wal- 
tershausen, Walter- 
hausen 1378 [39] 


Das Gericht’) 

Der Himmelsteich ®) 
Die Hüttentrift 5) 
Der breite Rain 


DD DD 0 


44) Wahrscheinlich an der Cumbacher oder Leinaischen Grenze; der Name findet sich 
in beiden Fluren. — 45) An der Hörselgauer Grenze. — 46) Die Kahle Hardt soll 
(nach Aussage eines alten Wahlwinklers) früher den Namen Petersberg geführt 
haben. 


1) Literatur: Brückner III 12—14; Mosch u. Ziller a. a. OÖ. 62ff.; 
Lehfeldt a.a.O. 43ff.; Dr. C. Polack, Waltershäuser Chronik 1854; Fr. Regel, 
Entw. 43. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte des goth. Ver- 
messungsbureaus; eine Flurkarte von 1789 von S. Wagner auf dem Waltershäuser 
Rathaus; Grundflurbuch von Waltershausen 1802, Tenneb. Rentamtsarchiv III 127; 
mündl. Mitt. — 3) Am Waltershäuser Gemeindekopf; der Name ist noch auf der Karte 
von 1789 verzeichnet. — 4) Unter dem Gemeindekopf an der Langenhainer Grenze; 
jetzt Wiese. — 5) Von Langenhain her durch den Gemeindewald nach dem „Kuhplatz“ 
zwischen Kesselgrube, Wilde Grube und Rennstieg. In Langenhain stand eine Schmelz- 
hütte. (Jetzt Landarmenhaus.) 


Wahlwinkel. — Waltershausen. 311 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Auf der Gemeinde%®) |Uf der Gemein die gemein 1648 >») 
Der Gemeindekopf Gemeinkopf 
Das Löbersgut $) Löwersgut Loebers Gut 1584 [3] 
Eberswiese ?) Uf der Awertswesen 
Kräuterwiese 7) ? 
Kemnotswiese ?) ? 
Der Waldteich 8) Walddich Waltteych 1510 [1]; 
Heiter Teich ? Walteich 1584 [3] 
Scher Teich ? 
Mittel Teich ? 
Unken Teich Unkendich Unkenteich 1584 [3] 
Der Burgberg °) Borgbärgk Borgberg; Der Hain 
Tabarzer Weg !P) ? 1510 [1] 
Langenhainer Straße |? 
Der Eisenacher Weg!!)|Isenächer Wägk Am Eysenacher Wege 
Der Ziegenberg An Zegenbärgk 1510 [1] 
Der Hötzel An Hözel 
Der Thiergarten 12) In Diergöärden Im Thiergarten 1510[1] 
In den Schüsseln ? 
Die krummen Aecker | ebs. 
Haderrain 13) ebs. 
Die Lauchaer Höhe |Uf der Laucher Hehe 
Die Biegen 1%) ebs. 
Die Hohe Straße 15) Der Hessenwägk 
Die Maßen 16) Y 
Stockmaßen 2 
Brückenhögk Briekenhegk 
Am Dornbusch ebs. 


5a) Die Stadtwaldung, sw. vom Ort, nach Tabarz zu, zwischen der Langenhainer Flur 
und dem herzogl. Forst (Burgholz). — 5b) Rezeß über etliche triftorte, welche dem rat 
zu Waltershausen gegen erlegung 250 fl. eingeräumt worden, StA. Gotha QQ IIIi 7, Or. 
— 6) Ackerland zwischen Stadt und Striemelsberg. — 7) Drei kräuterreiche Wiesen am 
Südfuß des Burgberges. — 8) Die Namen der herrschaftlichen Teiche im und vor dem 
„Burgholz“ haben mit der Zeit gewechselt. Z. B. heißen sie in der „Beschreibung der 
Teiche im Fürstenthum Gotha 1686“ (MinA. Insgemein, Kap. 25, No. 24) von West nach 
Ost: Wald-, Heyter-, Scherrer-, Mittel-, Forellen-, Unken-Teich. — 9) Ueber Burgberg, 
Burgholz usw. vgl. Forstnamen. — 10) Früher Salzunger Straße über Cabarz, Schmer- 
bach, Schwarzbachswiese. Auch Schweiner Straß genannt. — 11) Vgl. L. Gerbing, 
Die Straßenzüge von Südwest-Thüringen 84. — 12) Ursprünglich Reinhardsbrunner 
Klosterbesitz. Das Gebiet soll im 17. Jahrh. noch bewaldet gewesen sein (?). Vgl. 
Brückner a. a. OÖ. III 3, 11. „Die Wiesen und Aecker im Thiergarten, gehen vom 
Closter Reinhartsbronn zu lehen.*“ (1595, Ambts Tenneb. Erbb., MinA. Gotha.) — 
13) Grenzrain zwischen Waltershausen und Langenhain. — 14) „Die Biegen“ hieß der 
stark gekrümmte Teil der Lauchaer (Hohen) Straße unter der Lauchaer Höhe. — 
15) Wahrscheinlich diente die Lauchaer Straße („Hessenweg‘) als Anschluß an den 
Weg gleichen Namens, von Gotha nach Brotterode. Vgl. L. Gerbing, a. a. 0. 82. — 
16) Zum Teil Gemeindeland. 


312 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. — Thal. 


Moderne Namen | Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 


Der Hörselgauer (oder | f Herscheljauer Dich 
Neue) Teich 1?) Bi dem nawen Dich |Der Neueteich 1584 [3] 


Der Hammelsee 18) In Hamelsie bei dem hemel Sehe 
Hühnersee 1°) Uf den Hinersie 1510 [1] 
Badewasser, Mühl- |Am Mehlgräben 
graben ?°) 
Fröttstädter Weg Am Fritt$tern Wägk 
Lohmühle ?1) Lohmillen 
Lindenmühlenweg 2?) |Sewenliendenmillenweg | Siebenlindenmühl 1584 
Pfingstmühle 23) In der Pfingstmillen [3] 
Im Pfingstgehege Pfingstgehäh 
Papiermühle 2%) Papiermillen Die walkmolen 1510 [1] 
Mönchwiese In der Mönchewesen 
Superintenturgebreite?®)| ebs. 
Die Vieh-Halle *%) ? 
Schindleich Schingleich 
Schützenwiese oder |An Schienröäsen 
Schönerasen 
Kreuzrasenweg ?”) Kritzröasenwägk 
Hörselgauer Rasen- }|? 
weg ?”) 
Der alteGothaer Weg ®) | Der äle Gothsche Wägk 
Der Holzweg ?°) Holzwägk 
Der Diebstieg °°) An DiebStiegkswägk 
Der Wahlwinkler An Wahlwinkelschen 
Rasenweg Röaäsenwägk 
Die Füldschen Die Fülschen 
Im alten Gericht 31) Ales Gericht 
Das Kleine Feld In Klennen Feld 


Die Bergwiesen Bergwesen 


17) Der Hörselgauer oder Große Teich war früher Gemeindebesitz und ging im 
Jahre 1602 für Ueberlassung der Triftgerechtigkeit an das Fürstenhaus über. Vgl. 
Brückner, a. a. O. 14. 15. — 18) Jetzt nasse Wiese südl. vom Neuen Teich. — 
19) Wiese, zum Teil auf Hörselgauer Gebiet. — 20) Ueber die urkundlichen Formen 
vgl. Forstnamen. — 21) Die Lohmühle liegt unterhalb der Pfingstmühle, nach 
Fröttstädt zu. — 22) Die Siebenlindenmühle liegt an der Laucha bei Langenhain. — 
23) Am Pfingstgehege, zwischen Lohmühle und Pfingstmühle. — 24) Die Walkmühle 
stand bis 1672 und wurde später nach Laucha verlegt. Vgl. Brückner, a. a. 0. 9. — 
25) Das Pfarrland war an der Stelle der Thiemschen Pfeifenfabrik, sö. vom Bahnhof. 
— 26) Der Name „Vieh-Halle“ ist auf der Karte von 1789 eingezeichnet in der 
Gegend des jetzigen Bahnhofs. — 27) Früher Schaftrift. — 28) Fortsetzung der 
„Salzunger Straße“ in der Richtung nach Gotha. Vgl. L. Gerbing, a. a. 0. 50 ff. — 
29) Ein Teil des Hörselgauer Holzweges (nach dem Burgholz), der die Waltershäuser 
Flur in der sö. Ecke schneidet. — 30) Ehemaliger Fußweg in der Richtung auf Gotha. 
— 31) Der Flurort „Altes Gericht“ liegt in der „Oberen Fülschen“ am „Wahl- 
winkler Rasenweg‘ nahe der Wahlwinkler Grenze. 


Waltershausen. — Deubach. 313 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen | 
sprache 


Die Brühlwiesen “) Die Brielwesen 


Die Brühle 32) Briele Uf dem bruel 1510 [1] 
Ried ebs. 

Der Ibenhainer Ber E hs 

Der Ibenhainer A Liebenhatinaoher Bärgk 

Zeughausgasse 

Hopfenberge 33) Hopfenbärgk 

Kemnote 3%) ebs. Die kemnothen 1510 [1] 
Löfflersgäßchen 35) Leffler$gäßchen 


Der Erafall 
Der Sperlingsacker ®®) 


ebs. Im Erthfal 1510 [1] 
ebs. 


Amtsgerichtsbezirk Thal. 
Flur Deubach!!). 


Deubach ?) Deibich Die teybach 1436 
Der Dillmen ebs. (Wangenh. Erbzins- 
Der Pfarrberg Pfarrbärgk register, Beitr. a.a.O.) 
Der Eichberg Eichbärgk 

Eichwiese Eichwesen 

Ochsenwiese Ochsenwesen 

Teichwiese Dichwesen 

Ackergrund ®) ebs. 

Tränke Dränk 


32) Feuchte Wiesen östl. von der Stadt. Die „Brühle“ sind Kraut- und Gemüse- 
parzellen (Gemeindebesitz). — 33) Sö. vom Burgberg. Weitere Hopfenberge gab es 
(im 16. und 17. Jahrh. nachweislich) unter der Kemnote, am Ziegenberg usw. (Tenneb. 
Erbb. 1510 u. 1584). — 34) Burggut unter dem Schloß Tenneberg; jetzt Spielwaren- 
fabrik. Vgl. Lehfeldt, a. a. 0. — 35) Zwischen Burgberg und Geizenberg. — 36) An 
der Ibenhainer Grenze. — 


Die Tenneberger Erbbücher verzeichnen noch einige heute nicht mehr nachweis- 
bare Namen: 1587 (Erbzinsregister, Rentamtsarchiv III, 112): Kahr Teich; Schossers- 
wiesen; Beim Schloßhof (An der „Leierngasse‘“); die Boßenbachs-Mühlen; Am 
Tieffen Teich; der Rohrteich (1595, Erbbuch, MinA. Gotha, Kap. I, Tit. I, No. 5); 
Am Ehrengartten, bei Langenhain, aber in Waltershäuser Flur (Tenneb. Amtsbeschr. 
1657). Das Gothaer Augustinerkloster hatte Besitzungen in der Waltershäuser Flur; 
doch ist die Lage nicht mehr genau zu bestimmen. Auffallend ist der Ausdruck 
„gelegen an dem Dorfe“. „Ltr. Johannis Kyme ... haben wir verkaufft umb 
zehen pfunt guter pfennige gotischer were... das pfunt phennige haben wir yn 
bewiset ezu siben acker landes ... und an sechs acker, das da ist genant die 
vitze, gelegen an dem dorffe.“ (Erbb. über das Augustiner Closter fol. 221, 
1348.) 


1) Literatur: Brückner II 10, 77; Gelbke II1, 626; Lehfeldt XI 60; 
Mosch u. Ziller, a. a. O. 299ff.; Fr. Regel, Entw. 32. — 2) Quellen f. d. 
modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) Gehört zum „Ackergut‘“. 


314 Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der Mühlteich Miller$dich 
Die Deubach De Deibich 
Das Loch t) ebs. 
Der Kittel 5) ebs. 


Namen der Güter) 
(vom oberen Talgrund 
aus): 


Bruders Gut 

Goerings Gut 

Büttners Gut 

Sems Gut 

Kleys Gut 

Kurz’ Gut 

Der Ritter ?) 

De ahle Schul 

’s Lubber 

Der Högk 

Dellenhüs | Kleine 

Södenhüs 

Kutzenhüs 

JerjäreStens Hüs (Georg- 
Ernstens Gut) 

Iihmels Gut 

Schramms Gut 

Schulzengut 

Der Ackerhof 

Der Kremmer 

Schills Gut 

Der deck (dicke) Käspär 

Gasterstädts Gut 

Stollbergsches Gut 

Der ingerschte (unter- 
ste) Kremmer 

D’s Pietersche Gut 

Der Kittel 


4) Hohle in der Waldung des Schulzengutes. — 5) Eine Anzahl kleiner Einzelhäuser 
am unteren Ausgang des Dorfes. — 6) Nach Mosch u. Ziller, a. a. O. 299 besteht die 
Flur (Hagenhufen) aus 5 ganzen, 9 Dreiviertel- und 6 halben Gütern, dem Pfarr- und 
dem v. uetterodtischen Gut. Ein „Gut“ enthält ungefähr 130 Acker. — 7) „Der 
Ritter‘ ist das nördlichste Gut am Ausgang des Dorfes nach Schönau zu. Es gehörte 
den Herren v. Uetterodt. 


Deubach. — Ebenshausen. 


Flur Ebenshausen !). 


315 


Moderne Namen ?) 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 

Ebenshausen °) Tebzhüsen Ervinshusen, Erwinß- 
Die Werra De Werr hausen 1378 [39] 
Unterfeld (südöstl. vom | Ingerfäld 

Dorf) 
Ruhestätte Roibstäete 
Zwetschenberg Kwatschenbärgk 
Weinberg #) Wienbärgk 
Weidacker 5) ebs. 
Aue Roib 
Landstriegel Ländstrechel 
Gringel ebs. 
Rodland Rodländ 


Am Hernigsgraben 
Güldene Quirl 


Am Häringsgröäben 
Gillen Qual 


Koppe Kuppen 

Treffurter Berg Trebertsche Bärgk 

Wolfskutte Wultskütten 

Beifallsberg ®) Diewelsbärgk [!] 

Beifallsholz Diewelsholz 

Beifallsgraben Diewelsgröaben 

Gaulskopf ?) Gülskopf 

Gezänk ®) ebs. 

Lerchenberg Liechensbärgk 

Eichenbäume °) Eichenbeimen 

Am Oestergraben !%) |Am lestergröaben 
ebs. 


Im Loch 11) 


1) Literatur: Brückner II 4, 55; Gelbke II 2, 348; Lehfeldt XI 61. 


— 2) Beste Auskunft über Flurverhältnisse und Mundart erhielt ich bei Herrn 
Wagnermeister Georg Lerp (,„Kaier Lärb‘“), dem ich hier nochmals aufrichtigen 
Dank ausspreche. Quellen f. d. Namenliste: Generalkarte und Verzeichnisse des 
Katasteramtes. — 3) Der Sage nach soll das Dorf früher auf dem linken Werraufer 
(Wüstung Werthausen, weimarisches Gebiet) gestanden haben. Ebenshäuser Einwohner 
haben noch viel Besitz im Werthäuser Feld, namentlich Holzung am Steinkopf (mit 
Eibenbestand). Am ,„Oelhof‘“ (jetzt wüst, Werthäuser Feld) soll die Oelmühle des 
alten Dorfes gestanden haben. Der (trockene) Graben ist noch erkennbar. Die Hälfte 
des Gutes gehört nach Frankenroda. Nach Brückner (a. a. O. 55) waren 1758 „noch 
einige Rudera‘“ von Werthausen an einem Hügel zu sehen. — 4) Brückner, a. a. O. 58: 
„Die Einkünfte der Kirche bestehen in etlichen Weinbergen, so nunmehro zu Land 
gemacht worden“ [1758]; noch heute werden einzelne wilde Reben gefunden. — 
5) Früher Viehweide. — 6) Am Treffurter Berg, Richtung Probstei-Zella. Die Um- 
änderung des Namens ist ein klassisches Beispiel dafür, wie die alten Formen zu- 
weilen von Flurmessern „verschönert“ werden! — 7) Nach der Form benannt; ein 
Gaul = ein Gül. — 8) Im Grenzwinkel Ebenshausen-Nazza-Probstei-Zella. — 9) Früher 
mächtige Eichenbäume, jetzt Ackerland. — 10) Langgestreckter Wiesengrund zwischen 
Lerchenberg und Fuchsberg, sö. vom Dorf. — 11) Muldenförmige Vertiefung. 


316 Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Fuchsberg Fuchsbärgk | 
Vogelsherd 12) Völshärd 
Zielhecke ebs. 
Wachstätte 13) Wachsteade 
Kuhfleck Köufläck 
Oberfeld Ebberfäld 
Knippe ebs. 
Auf der Höhle Uf der Hehlen 
Hahnberg !%) Hambärgk 
Mittelfeld Midelfäld 
Hinter dem Dorf Hinger d’n Derf 
Laite Lieden 
Saurasen Soibröasen 
Weidehof ebs. 
Fischershof Fischer$hof 13) 
Wehr Währ 
Rasen Röäsen 
Herzhof Herzhof 
Namen aus dem 
Ort: 
Töpfenmarkt Töpfenmart 
Matzgasse 1°) Matzgasse, Jüdengasse 
Auf dem Plan Ufn Plön 
Die Stätte De Steade 


Flur Ettenhausen !). 


Ettenhausen ?) Attenhusen °) Eitenhusen ca. 860 (Do- 
Am Hörselberg Am Herschelbärgk benecker I 223) [?]; 
Das Hexenloch ®) ebs. Hattenhusen 1170 
Brotsack Brüedsack (Dobenecker II 401); 
An der Trift Dreft Hattenhusun ca.1170 
Im Felde Em Fälle (Dobenecker II 421) 
12) Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes ist so vergessen, daß die Stelle erklärt 
wurde als „Ort, wo eine Heerde Vögel wohnt“. — 13) Westl. vom Dorf mit freiem 


Ausblick nach Mihla (und der „Hohen Straße“) zu. — 14) Von einem „Hain“ oder 
einer „Burg“ ist nichts bekannt. Ein Schatz soll unter dem dortigen Steinhaufen 
vergraben sein. Oestl. vom Dorf, am Mihlaer Weg. — 15) „Höfe“ heißen in der ganzen 
Gegend (auch in Neukirchen, Nazza, Lauterbach usw.) eingefriedigte Gärten in der 
Nähe der Ortschaften ohne Gebäude (wüste Hofstätten?). — 16) Schmutzige Gasse. 

1) Literatur: Brückner II 8, 54; Gelbke II1, 628; Lehfeldt XI 1091. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. 
Mitt. Herr Schultheiß König gab mir Auskunft über Flurverhältnisse. — 3) Die 
mundartliche Aussprache hatte Herr Kantor Ehrhardt in Hastrungsfeld die Güte 
auszufüllen. — 4) Unmittelbar am Hastrungsfelder Galgenberg. Hier sollen die Hexen 
verbrannt worden sein. 


Ebenshausen. — Ettenhausen. — Fischbach. 317 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Die Dorfwiesen 5) Dorfweasen 
Langewehr ®) ebs. 
Im Stackerbach ebs. 
Auf dem Stackerod ebs. 
Hundgespur ?) HondsgeSpur 
Auf dem großen Berg |Ofn grußen Bärgk 
Hechbelgarten Haechbelgärden 
Hechbelgraben Haechbelsgröaben 
Blutacker ®) Bluetäcker 
Ueber dem Schleifwege |Eber dem Schleifwägk 
Das Böttchen Bädchen 
Der Salzbrunnen °) Salzborn 
Der Melmen Of den Melm 
Hinter dem Liebchen 10) | Henger dem Liebchen 
Das Dörfchen 1!) Därfchen 


Bei dem Meisenbaum 1?) | ebs. 
Brunnenkreßteiche1?) | Bornkerschdiche 
Das Hackmesser unbekannt 


Flur Fischbach }). 


Fischbach ?) Fischbich | Viezbach 1412 (v. Wan- 
genheim, Beitr. 80) 

Die Fischbach 3) Die Fischbich Fiscbach 1103 (Doben- 

Der Eichgraben Eichgräben ecker I 1003) 

Der hintere Sandberg | Der hingere Sänbärgk 

Der Vitzgrundrasen Der Vitzgrunsröäsen 

Der Kirchweg ®) Der Kirchwägk 

Pachterskopf Bächderskopf 

5) Bauernbesitz. — 6) Gemeindeland. — 7) Grenzt an den Flurort gleichen Namens 

in Hastrungsfeld. — 8) Der Name „Blutacker‘“ soll daher stammen, daß dort 1813 

eine Anzahl Franzosen auf dem Rückzug erschlagen wurden. — 9) Sumpfige Quelle. — 


10) An der Ebenheimer Grenze. Das „Liebehen‘“ ist ein Hölzehen über der Nesse. —- 
11) Vor dem Hainaer Holz; wüste Dorfstätte. Der Name der Siedelung ist völlig ver- 
schollen. Es ist dort eine sumpfige Wiese mit drei starken Quellen. — 12) Bis zur 
Separation stand hier ein uralter Grenzbirnbaum. — 13) Ettenhausen hatte schon zu 
Brückners Zeiten (a. a. O. 55) bedeutende Brunnenkreßzucht. Besonders sehenswert 
ist die Anlage neben der Nessemühle. 

1) Literatur: Brückner III 11, 63; Gelbke II 1, 633; Lehfeldt XI 
62ff.; Mosch u. Ziller, Beschr. d. S.-G. Lande 313£.; Fr. Regel, Entw. 31. 32; 
v. Wangenheim, Beitr. 34. 80. 429; v. Wangenheim, Reg. 174. — 2) Quellen 
f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt., letztere besonders von Herrn 
Gottlieb Köllner. — 3) Fischbach und Eichgraben sind Namen für denselben Bach, 
der zwischen Sandberg und Nonnenberg fließt und bei Schwarzhausen in die Emse 
mündet; der Oberlauf heißt Eichgraben, der Unterlauf Fischbach. Daß in der Urk. 
von 1103 nur der Bach gemeint sein kann (‚in Fiscbach perque descensum rivi 
nominati usque quo se colligit in Emisam“), hat schon Fr. Regel nachgewiesen. 
(Entw. a. a. ©. 312 Anm. 5.) — 4) Der Weg nach Winterstein. 


318 Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Kukuksweg Kukukswägk 
Das Bischofsfeld 5) Bischesfield 
Der Wolfsacker ®) ebs. 
Die Hölle De Häll 
Der Nonnenberg Ounnbargk 
Der Weiher Weihersch 
Der Oberweiher Oberweirsch 
Der Bornrain ebs. 
Der Johannisberg G’annesbargk 
Im Gärtchen ebs. 
Das Schweinsbad ?) In de Schwinsdränk 
Der Weile Weg Der Wisse Wägk 
Vordere Häßlich Vörn Häßlich 
Hintere Häßlich Hingern Häßlich 
Klauenberg ®) Klämbargk 
Höblich ?) ebs. 
Der Haselbrunnen 10%) |Haselborn 
Der Watzgrand ?} cz [D8 Rühlichstein 12) 
; ; 1595 (Tenneb. Erbb.) 
Flur Frankenroda a. d. Werra). 
Frankenroda ?) Frankrode >) Frankenrod, Francken- 
Kirchberg Kerchbäergk rode 1378 [39] 
Buchholz Boüuchholz 
Scherbdaer Berg Scherbscher Bäergk 
Scherbdaer Graben Scherbscher Gräm’ 
Laite Lieden 
Keller ®) Käller 
Buselochsgraben Buselochsgräm’ 
Eulenkopf Ihlenkopf 
5) Unter der Fischbacher Mühle, nach der „Hölle“ zu. Der Familienname Bischof 
ist verbreitet im Laucha- und Emsegebiet. — 6) Am Fischbach in der „Hölle“. — 
7) Sumpf in der „Hölle“. Durch die Hölle lief die alte Geleitstraße Waltershausen- 
Cabarz - Schmeerbach - Schweina - Salzungen. — 8) An der Cabarzer Grenze. Dort 
soll eine Kapelle (,Klause‘“) gestanden haben, doch ist nichts bekannt von etwaigen 
Funden von Mauersteinen. — 9) Wiese und Holz nw. von Fischbach. — 10) Die 


Quelle des Eichgrabens-Fischbachs. — 11) Feuchter Wiesengrund zwischen Sandberg 
und Wintersteiner Straße. — 12) Nicht mehr bekannt. 

1) Literatur: Brückner II 4, 47; Gelbke II 2, 351 u. 55; Lehfeldt 
XI 65f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 
3) Herr Kantor Moser in Nazza hatte die Güte, mir die mundartliche Aussprache 
zu übermitteln. Ebenso bin ich Herrn Schultheiß Hagedorn in Frankenroda für 
mancherlei Auskunft zu Danke verpflichtet. — 4) Höhle im Kalksteinhang am linken 
Werraufer, nach der Scherbdaer Grenze zu. Der Sage nach soll hier der Eingang zu 
einem unterirdischen Gang, der bis Scherbda fortlief, gewesen sein. Jetzt gibt es 
dort reichlich Dachs- und Fuchsbaue. 


Fischbach. — Frankenroda a. d. Werra. 


319 


Moderne Namen 


Mımdartliche Aus) Tykunäliche: Formen 


sprache 
Triesch Drisch 
Rittergrube °) Redergrum’ 
Zippelmannsschlaufe 5) | Zeppulmannsschleif’n 
Spitzbubenschlaufe5) |Spetzbo’mschleif’n 
Treppchensschlaufe 5) | Treppchensschleif’n 
Seilweg Sailwaegk 
Oberfeld Eberbfäld 
Mengenbreiten ®) Mengebreiten 
Dolch Döulch 
Oelhof 7) Elhof 
Bettelmannsanger ®) Baettelmannsanger 
Katzengraben Katzengräm’ 
Gringelweg °) Grengelwäegk 
Katzenellenbogen Katzenellbogen 
Fuchsberg Foßbäergk 
Hallaite Haßlieten 
Mittelfeld Medelfäld 
Feldhof 10) Fäldhof 
Wachholderberg 1!) Wachhollerbäergk 
Unterfeld Ingerfäld 
Lachen 1?) ebs. 
Rasenweg Röäsenwäegk 
Die Werra De Werr i 
Gitter Geder 
Weinberg 1?) Wingarten 
Mönchenbersg !#) Menchenbäergk 
Störenrain 15) Stierrein 
Waldschlaufe Wäldschleif’n 
Fischersberg Fischersbäergk 


Oberster Kopf 
Auf dem Stück 


Eberäter Kopf 
Uf d’n Steck 


Flur Hallungen !). 


Hallungen ?) Hälungen °) Haldungen, Haldingin 
1378 [39] 

5) Schluchtartige Täler am Kalkhang des 1. Werraufers. — 6) Nach einem Eigennamen » 

benannt [?]. — 7) Vgl. Anm. 3 von Flur Ebenshausen. — 8) Auf dem r. Werraufer 

an der Ebenshäuser Grenze. — 9) Ehemals sehr zerfahrener Weg über den Fuchsberg 

nach dem Ebenshäuser „Gringel“. — 10) Sö. vom Dorf. — 11) Gemeindeholz nach 


Probstei-Zella zu. — 12) Sandige Wiesen längs der Werra. — 13) Noch vor 70 Jahren 
gab es hier Weinstöcke. Unter dem Scherbdaer Berg, auf dem 1. Werraufer. — 14) Dichtes 
Laubgehölz am steilen 1. Werraufer im Privatbesitz von Frankenröder Einwohnern. — 
15) Zwischen Waldschlaufe und Mönchenberg. 

1) Literatur: Brückner II 10, 25ff.; Gelbke II 2, 421; Lehfeldt 
XI 66f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Vermessungsregister, 
mündl. Mitt. — 3) Die Nachweise über die mundartliche Aussprache verdanke ich 


320 Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Der Lambertsbach oder | ? 

Lempersbach 
Mühlberg Millbärgk 
Mühlweg Millwägk 
Lederhose ®*) De Lädderhosen 
Hoheelle An d’r ’tenellen 
Ritzhausen ®) 's Ritzhüsen 
Rittmeistersköpfchen 5) | Rittmeisterökepfchen 
Teichköpfchen Dichkepfchen 
Im Rohrbach In Ruhrböäch 
Rohrbachskopf Ruhrböächskopf 
Mahlborn ®) ebs. 
Am Stück ebs. 
Knill ebs. 
Flachsrösten Flachsriesten 
Lange Wiese Langewösen 
9 Aecker Nien Acker 
Wolkenbrust ’) Wulkenbrust 
Ruppersberg °) Rippersbärgk 
Trift 9) ebs. 
Galgen 1°) ebs. 
Hinterm Galgen Hingern Galgen 
Heerrain 1) Herain 
Schafteich Schofdich 
Blaue Kopf Blawe Kopf 
Loch ebs. 
Bärenfeld 12) ? 
Giebel Gewwel 
Giebelsbrunn Gewwelsborn 
Die Hölle 1°) De Hell . 
Treffurter Berg D’r Drewwersche Bärgk 
Der lange Rain ? 
Tillegehaunung 1%) Dillegehäuwenung 
Nazzaer Berg D’r Natsche Bärgk 
Sperlingsberg Sperlingsbärgk 
Herrn Kantor Moser-Nazza und Herrn Schultheiß Weymar in Hallungen. — 
3a) Wald. — 4) Wüstung an der preußischen Grenze (Gemeindewald Niederorla und 
Langula). Vor Jahren wurden dort mächtige Eichenschwellen von 3—4 m Länge 
ausgegraben. — 5) Zum Rittergut gehörig, — 6) Westl. vom Rohrbachskopf. — 
7) Tiefer Graben an der Heyröder Grenze. — 8) Am Hainich, nördl. vom Dorf. — 
9) Nach dem Hainich zu. — 10) An der Heyröder Grenze. — 11) d. h. Hegerain 
auf der Schierschwendaer Grenze. — 12) Wüstung, nördl. von Hallungen, an der 
Ostseite des Treffurter Berges. Jede Spur ist verschwunden. Axt und Spieß von 
Eisen sollen dort ausgegraben worden sein. (Mündl. Mitt.). — 13) Tiefer Graben im 


Wald nördl. vom Treffurter Berg. — 14) Nw. vom Dorf. 


Frankenroda a. d. Werra. — Hastrungsfeld. 321 


Moderne Namen Mundertliche Aus- Urkundliche Formen 

sprache 

Elsberg Elsbärgk 

Herzthal ? 

Steiner Weg Stenner Wägk 

Hutfleck Hutflack 

Ochsenwiese Ochsenwösen 

Bornwiese Bornwesen 

Pfarrwiese Pfärrwösen 

Der alte Teich Dr äle Dich 


Beim Zwiebelbirnbaum | Bin Zippelbernbäum 
Der süße Apfelbaum |D’r sieße Apfelbäum 
Finsterthal ebs. 
Der Hahn ebs. 


Namen aus dem 


Ort: 


Der große Hof 
Schloßplatz 
Schloßgasse 

Der Schachtweg 
Der Schachtgarten 
Der Anger 

Die Sperlingsgasse 


Flur Hastrungsfeld }). 


Hastrungsfeld ?) ®) Hasterfeald und Aster- 
feald 3) 

Der Hörselberg Härschelbärgk 

Im Thal Em Döal 

Am Bretzelberg Breätzelbärgk 

Im Nettel 5) Nedel und Edel 5) 

Der Ziegenrain Zeagenrain 

Am Querberg Quergbärgk 

Am Berge Am Bärgk 

Im Brotsack ®) Bruodsäck 


In der Schönst ebs. 


1) Literatur: Brückner II 5, 64; Gelbke II 1, 642; Lehfeldt XI 1241. 
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. 
Letztere verdanke ich besonders Herrn Schultheiß König in Ettenhausen. — 3) Herr 
Lehrer Landmann (früher in Hastrungsfeld) hatte die Güte, die mundartliche Aus- 
sprache zu ergänzen. — 4) Hastrungsfeld hat eine nord-südl. gerichtete Straße, die 
aber so breit ist, daß man den Ort fast ein Platzdorf nennen kann. Der Schwemm- 
teich liegt in der Mitte des Dorfes. — 5) Vgl. Flur Sättelstädt, Anm. 28. „Nettel“ in 
Hastrungsfelder Flur ist ein Rasenweg in der Richtung von Melborn nach Sättelstädt 
am Nordabhang des Hörselberges. Ich vermute, das „Nettel‘ aus „in-Ettel‘“ zusammen- 
gezogen ist. — 6) An der Ettenhäuser Grenze; früher Sumpfwiese, jetzt Ackerland. 


Gerbing, Flurnamen. 21 


322 


Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Moderne Namen 


Im Ziergarten 

Im Steinbach ?) 

Auf dem Ruhstein 

Hinter den Höfen 

Unter dem Dorfe 

Die Krautwiese 

Die Gemeindetheile ®) 

Die Frohnwiese ®) 

Auf dem Hundegespur 

Auf dem Unterrode ?) 

Auf dem Oberrode °) 

Auf dem Loh 19) 

Im Mönchensee 1) 

Im Obersee 1?) 

Im Loch 

Die Kreuzburger 
Straße 13) 

An der Röderhöhe 14) 

Die Bornwiese 

Im Siffchen 19) 

Nach Burla zu 

Bei der Lehmgrube 

Die Krautmaßen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 
sprache 


? 

Stönbach 

Offn Ruhe$töne 
Hengern Höfen 
Ongern Dorfe 
Krüdswease 
Gemendele 
Fruhnswease 
ebs. 

Offn Ongerrüede 
Offn Äwerrüede 
Ufn Luah 
Mönchensie 
Awersie 

ebs. 

Kritzborger Ströaße 


An der Röderhühe 
Bornwease 

In der Siagen 
Nach Borl zue 

Bi d’r Lehmgrüebe 
De Krüdmößen 


Wechselswiese 1#) Wechselwease 
Das Quellfleck ? 

Der Hainweg !’) Höanwägk 
Der Thatenweg 18) [!| | Däderwägk 
Das kleine Feld Klene Feald 
Galgenhög 1?) Galgenhöagk 
Sättelstädter Wacht ?2°%)| De äle Wäch 
Der heilige Berg ?!) Hell’ge Bärgk 
Der Längsberg Längsbärgk 


7) L. Zufluß der Nesse. Entspringt in der Frohnwiese. Aus der Steinbachquelle „soll 
der Storch die kleinen Kinder holen“. — 8) Die Frohnwiese und die Gemeindetheile 
(Wiesen), beides Gemeindeland, ziehen sich längs des Ettenhäuser Weges bis vor 
Ettenhausen. — 9) Nach Ebenheim zu. — 10) An der Ettenhäuser Grenze. — 11) An 
der Burlaer Flurgrenze; früher Wiese. — 12) Im Oberrode; feuchte Wiese. — 13) Die 
Kreuzburger Straße zweigte bei Mechterstädt von der Frankfurt-Leipziger Straße nach 
Nordwesten zu ab, lief über Burla, dann am Südende von Hastrungsfeld vorüber 
nach Melborn-Lupnitz-Creuzburg. — 14) Die Röderhöhe war bis 1838 nicht arbar, 
weil sehr sumpfig. — 15) Sumpfige Wiese an der Burlaer Flurgrenze. — 16) Gemeinde- 
land; die einzelnen Teile liegen als Gerechtigkeit auf den Häusern und „wechseln“ 
mit den Besitzern. — 17) Weg nach Haina. — 18) Tatern volkstümlich — Zigeuner. 
Der Taterweg führt auf den Hörselberg. — 19) Der Galgenhögk liegt an der Eitten- 
häuser Grenze. — 20) Am Abhang des Hörselberges. Man hat von dort einen sehr 
weiten Rundblick. 1866 standen dort die preußischen Vorposten. — 21) An der 
„Wacht“. Das Gras des „Heiligenberges‘“ gehörte den „Helgenmestern“. 


Hastrungsfeld. — Kälberfeld. 


Flur Kälberfeld !). 


323 


Moderne Namen ?) 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Kälberfeld 
Die Auflecken 
Die Korporationswiese 


Kälberfähld 

ebs. 

Der Korporation ehre 
Wesen 


Kelberfeldt ?) 1658 
Uf der Awe 


Das Tagwiesenstück |? Das tagwiesenstück 
Die Stockwiese Stockwesen Die Stockwiesen 

Der Ochsenschwanz ? 

Korngraben 3) Korngröamn Im Korngraben 

Die Hörsel Die Herschel 

Siegelsgraben ®) Segelsgröamn 

Jesusborn ebs. 

Amsbach In Amsbich Im Anspach; Im manß- 
Der Stieg 5) Stiegk bach 

Der hohe Weg) D’r huhe Wägk Am Hohen weg 

Die Straße ”) De Ströß 

Die Lebersohle Läwwersohlen In der leber Sohlen 
Am Mönch 8) Am Münch Das monnichsstuck; Uf 


Die Apotheke 
Der Weinberg’) 


In der Apthieken 
Der Wienbargk 


dem mönnch 


Hörselberg Herschelbargk Am Hörselberg 
Ziegenberg Zegenbargk Der Ziegenberg 
Wingethal Wingedöal Im Wenigenthal 
Schöne Laite Schene Liten An der Schönen leiten 
Fuchsberg Fuchsbargk 

Brückhögk Briekhögk 

Heilige Högk 1°) Helgenhögk 

Herrenberg 1!) Herrnbargk 

Cambügel Uf den Kömel Der Kömel (vgl. auch 
Eckgrube Eckgrümn Flur Sättelstädt) 
Die Stätte Ut der Stete Hinter den stetten 

In der Kohl In der Kahl In der Kohl 


Die Pfarrwiese 1?) 


De Pföarrwesen 


Die Pfarrwiese 


1) Literatur: Brückner II 12, 38ff.; Gelbke II 1, 246; Mosch u. 


Ziller, Versuch einer Beschr. 316f.; Lehfeldt XI 67; v. Wangenheim, Beitr. 
und v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, 
mündl. Mitt. Besonders bin ich Frau Kantor Geutebrück in Kälberfeld zu Dank 
verpflichtet für Angabe der mundartlichen Aussprache in der Mehrzahl der Hörsel- 
thal-Dörfer.. Kälberfeld ist ein Hagenhufendorf. Die urkundlichen Belege 
sämtlich nach dem Flurbuch Kelberfeldt 1658, StA. Gotha. — 3) Tiefe Hohle im 
Eichenwald. — 4) Kein Gewässer. — 5) Kirchweg nach Sättelstädt. — 6) Zwischen 
zwei Meyfarthschen Gütern auf den Hörselberg. — 7) Die alte Frankfurter Straße. 
— 8) Unbekannt ob früher Klostergut. — 9) Jetzt Artland, gehört zu Sättelstädt. — 
10) Deputat der Heiligenmeister. — 11) Teil des Hörselberges an der Melborner 
Grenze. — 12) Kirchengut. 
21* 


324 Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der Sättelstädter Rasen-| Der Röäsenwägk DerSettelstedter Rasen- 
weg weg 
Der Gemein Rasen Gemein Röäsen Gemein Rasen 
Das lange Stück Uf den löangen Stick | Das lange stuck 
Am Kirchsteig 1?) Der Kirchitiegk Am Kierchsteig 
Beim Eichborn ebs. Beim Eichborn 
Im vordersten Grund |Im vördersten Grund |Im fördersten grund 
Im Sauergraben Am Sueregröaben Am Sauergraben 
DieHastrungsfelderFlur| De ’osterfäller Flüäär |Die hosterfelder Fluhr 
Der Bornhögk Der Bornhögk Am Bornhögk 
? Das kleine Gewennchen 
Nicht mehr nach- 
Namen aus dem weisbar: 
Ort: a: } 
j Die Viehtrift 
Kirchgasse Die Kuhtrift 
Alter Kirchgarten Der Teich 
Schenkgasse Am Eichrein 
Das Wasserhöfchen Uf der Stutten 
Kornschreiber Gut Ufn wiertel 
Das wernersche gutlein 
Flur Kahlenberg }). 
Kahlenberg ?) | Köällenbärgk Kalenberg 1420 (Erbb. 
Der Hörselberg Härschelsbärgk d. August.- Klosters, 
Bornhardts Hörselberg | Bornhardts Härschels-| StA. Gotha RRI11 
bärgk fol. 175 £.) 
Der Herrenberg °) ebs. 
Hirtsrasen Hertsröäsen 
Spitzwiese Spitzwösen 
Kirchsteg ®) Schwarzenstägk | 


13) Der Kirchweg nach Sättelstädt auf dem r. Hörselufer. — 

Namen der „Güter“: 1. Auf der linken Hörselseite, von Sättelstädt 
aus: der Strauch (Im Struch); Meyfahrts Gut (Meiberts Hüs); Brotkorbs Gut; der 
Rasen; Keils Gut; Meyfarths Gut (II); Alter Schulz Meiberts Hüs; Metzgers Gut; 
Lämmer Gut; Bornhardts Gut; Bornhögk. 2. Auf der rechten Hörselseite: 
die Mühle; der Schafhof (früher v. Wangenheimsches Vorwerk); die Schmiede; Im 
Stock; Nagels Gut; die Schenke; Klausen Gut; das Schlößchen; Günthers Gut; 
Böttner Brandau Gut. 


1) Literatur: Brückner II 10, 75ff.; Mosch u. Ziller, Versuch einer 
Beschr. 318; Lehfeldt XI 68; v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. S. Kälberfeld. 
Kahlenberg gehört zu den Hagenhufendörfern. Nach Mosch u. Ziller sind dort 9 ganze 
und 5 halbe Bauerngüter. Das Flurbuch von 1659 gibt an: „lieget alles aneinander“. 
— 3) An der Burbacher Flurgrenze. — 4) Schwarzensteg unterhalb der Hörselmühle 
nach der Schönauer Kirche vom Schwarzengut aus. 


Kälberfeld. — Kahlenberg. 


325 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Der Schmitz Schmetz 
Pfarrholz ebs. 
Das Loch ebs. 
Pfefferholz ebs. Pföfferholtz 5) 
Das Lich ebs. Das Lich 
Das Leidenholz Liden Das Leidenholtz 
Die Pfaffecke Pfaffecken 
In der Gröb In der Greb In der Gröb 
Die Trift ®) ebs. Gemeine Drift 
Der Feuersteinacker Fiersteinsäcker 
Kniebreche ’) Knebrechen 
Burbacherfeld ®) Burwicherfähld Burbacher feldt 
Namen der Kälber- 

felder „Güter“: Nicht mehr nach- 

Das Lochgut weisbar: 
Der Hornstein : 

Das Rudlofsgut (Hel- NT 
Dead) Die Mahl-Eichen 
Zapfengrund Das Kirchbergische 

Bornhardsgut Kreuz 

Lurnzengut R Der Schäffersbaum 

Peg zenen: = Das kleine Ehrlich 
Aeukzenhüs) Das Zinßland 

Leinwebersgut 

Wengelsgut 

Quendtsches Gut 

Baltzer Reinhardts Gut 

Seehof ? An den Seehöfen 


Flur Lauterbach !). 


Lauterbach ?) Lütterbäch ®) Lutirbech, Lutterbech 
Die Lauter De Lauter 1378 [39] 

Birken #) Berken Birkinensolen 1014(Do- 
Die großen Birken ? benecker I 638 und 
Haderlandsbirken Häderländsberken oder| H.Heß, Mark Lupnitz, 


Hällerlänsberken a. a. 0. S. 114) 


5) Sämtliche urkundlichen Nachweise aus dem „Flurbuch Kahlenberg‘“ 1659 (StA. 
Gotha). — 6) Ehemaliger Triftweg durch den Zapfengrund nach dem Herrenberg. — 
7) Steil abfallender Weg, westl. vom Zapfengrund. — 8) Land an der weimarischen 
Grenze, Dorfflur Burbach. 

1) Literatur: Brückner II 4, 60; Gelbke II 2, 357; Lehfeldt XI 68ff. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Vermessungsregister, mündl. Mitt. 
— 3) Herrn Lehrer Arnold bin ich für die mundartlichen Angaben verpflichtet. — 
4) Nach den Erörterungen von H. Heß Grenzpunkt der Mark Lupnitz. Noch jetzt 


326 


Amitsgerichtsbezirk Thal. 


Moderne Namen 


Mundsrehehe "Ann "|. Tr 2 nal 


sprache 
Eselswiese Käselswiäsen 
Das kleine Feldchen |ebs. 
Pfingstrasen Pfingströaäsen 
Rennweg t) Rinnwägk 
Blaue Laite Blawe Lieden 
Hellbach 5) ebs. 
Querbach Quärbach 


Tiefe Gebreite ®) 
Eisenacher Weg 


Diewels Gebreiten [!] 
Isenächer Wägk 


Rasenplatz Röäsenplatz 
Hölzchen Helzchen 
Todter Graben ’) Düeder Gröaben 
Kreuzbach ®) Kritzbach 
Ried Ried 

Höhe Hihe 
Kriegswiese °) Kriegkwiäsen 
Die Burg !P) De Borgk 
Winterbach 1%) Wenterbach 
Dungweg 1%) Dungkwägk 
Krämersberg 1%) Kramer$bargk 
Sandhöfe 10°) Sändhefe 
Sandfeld Ufn Sand 
Triesch 11) Triesch 

Am Arthweg Höärthwägk 1?) 
Goldacker ebs. 
Mittelberg Mittelbärgk 
Margenthal 1?) Morjenthäl 
Sauborn Söbborn 
Kahlscher Berg Kahlscher Bärgk 
Söttling ebs. 

Weinberg 14) Winbärgk 


liegen „die Birken“ eingekeilt zwischen drei Flurgrenzen: Neukirchen, Mihla und 
Bischofroda [Haderlandsbirken!]. Der „Rennweg“ nimmt seinen Ursprung am 
sö. Ende des Flurortes „Birken‘“ und läuft nach dem Dorf zu. Eine etwaige nähere 
Bestimmung des Weges ist nicht bekannt. — 5) L. Zufluß der Lauter von den 
Birken her. — 6) An der Mihlaer Grenze, nahe den „Haderlandsbirken“. — 
7) Ackerland an der Bischofröder Grenze. — 8) Flurort sw. vom Dorf. — 9) Am 
Nordwestausgang des Dorfes, neben der Mihlaer Straße. — 10) Flurort n.ö. über 
dem Dorf, neben dem jetzigen Friedhof. Ein Hohlweg führt hinauf, nach dem 
Winterbach zu fällt das Gelände terrassenförmig ab. Keine Sage oder Kunde hat 
sich erhalten über eine alte Befestigung. — 10%) Feuchter Wiesengrund von der 
nördl. Grenze (Mihla) her, nach der Lauter zu. Früher Wasserlauf? — 10b) Acker- 
land über der Straße nach Mihla (nw. vom Dorf). — 10°) Flurstück auf der nördl. 
Seite der Mihlaer Straße, an der Mihlaer Grenze. — 11) Steinige Gebreite am Krämers- 
berg. — 12) Läuft von Lauterbach n.ö. nach dem Hainich zu. Eine „Hardt“ ist 
nicht bekannt. — 13) Richtung nach dem Hainich. — 14) Ueber Weinbau ist nichts 
mehr bekannt. 


Lauterbach. — Nazza. 327 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Die Hohle 15) Scheidewägk 
Kriegsgraben 16) Kriesgröam’n 
Am Pfade ebs. 
Mühlwiese Easelswiäsen 
Metzgeloh 17) Metzgeluhe 
Harschberg 18) Härschbärgk 
Seifenberg Seifenbärgk 
Ramsberg Rämsbärgk 
Hackrain Häckrain 
Im Kalk ebs. 
Hundsrücken Hundsrick 
Donnerberg 1?) Donnerbärgk 
Hainich Hänich 
Spitzige Beil Spitzige Biel 
Bummelkuppe Bummelkoppen 
Die Hohe Straße?) |Huhe Ströß 
Kuhtränke Kiebtränk 
Steiger Steier 
Am Münster ?) = 
Pozemannswiesen ??) Püezemannswiäsen 
Sonntagsborn ?°) ? 
Sonntagsborngäßchen |? 
Im Wehrhof *%) ? 
Im Grashof ? 
Im Brömmershof ? 


Flur Nazza). 


Nazza 2) 3). Natz Nacza, Nassa 1378 [39] 
Fuchsberg Fuüößbäergk Fuchsbergk 1512 [20] 


15) Nach der Bisehofröder Grenze zu. — 16) Wiesen sö. vom Dorf. — 17) Ackerland 
an der Bischofröder Grenze. — 18) An der Mihlaer Grenze. Die folgenden 10 Forst- 
namen gehören den Ausläufern des Hainichs an. — 19) Kalkstein. Vielleicht benannt 
nach dem starken Dröhnen beim Begehen und Befahren [?]. — 20) Heerweg von der 
Werra nach dem Rennsteig des Hainichs. — 21) Kirchen- oder Klosterland. Eine 
Straße in Mihla und ein anschließender Flurteil bis nach Lauterbach hin führen den- 
selben Namen. — 22) Eine zuverlässige Erklärung fehlt. — 23) Stark fließender 
Brunnen, gleich über dem Dorfe gefaßt. — 24) Vgl. Ebenshausen, Anm. 15. 

1) Literatur: Brückner II 10, 4; Gelbke II 2, 369; H. Gutbier, Der 
Hainich, Langensalza 1894; Lehfeldt XI 69ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: 
Generalkarte, Katasterverzeichnisse; „Lagerbuch über die der Herzogl. Cammer zu 
Gotha lehnenden Grundstücke zu N. 1841“, Rentamtsarchiv Tenneberg; mündl. Mitt. 
Für mannigfaltigste Auskunft über örtliche Verhältnisse bin ich Herrn Kantor Moser 
verpflichtet. — 3) Nazza ist in einem Tal in den Vorbergen des Hainichs, zu Füßen 
der Burg Haineck erbaut. Jedenfalls sind an der alten Straße schon in sehr früher 
Zeit Siedelungen entstanden. 


328 Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Moderne Namen Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen 
| sprache 


Der Lange Burghahn #) | Der lange Borgkh6an 


Knechtshölzchen Knächtshelzchen 

Lange Rain ebs. 

Hohe Weg) Huhe Wägk 

Röhrig ®) Im Riehrig 

Streitholz ?) Stritholz 

Siechenkopf S) Sögenkepfchen (oder 

Ziejenkepfchen) 

Teufelsbad °) Diewelsbäd 

Windenberg Wengenbäergk 

Schliemenwiese 1°) Schliemenweäsen 

Schliemenköpfehen Schliemenkepfchen 

Buschholztrift ? 

Entenkutte Ändenkuden 

Käsewiese Käseweäsen 

Heilige Acker Helgen Acker 

Ruhestätte ebs. 

Forsche Höhe Forsche Hiehe 

Schifferwiese oder Schiwwerweäsen 
Schieferwiese 

Schindleich Schingleich 

Runde Burghahn 4) Der ronde Borgkhoan 

Schmeerkutte Schmarkutten 

Melmen ebs. 

Luttersche Wiese Lüttersche Weäsen 

Zellhölzchen 1!) Zähnhölzchen 

Hassenburg 1?) Hassenborgk Hassenburg 1512 [20] 

Die Landwehr ebs. 

Rondelchen ebs. 

Bauchfleck 13) Buchfläck 

Falkenstieg 1) FalkenStiegk 

Arzbrunnen Höärzborn 


4) Der Lange Burghahn, bewaldet, sw. vom Dorf zwischen Fuchsberg und 
Knechtshölzehen; der Runde Burghahn, abgerundetes Ackerland. Es sollen 
keine Spuren von Befestigungen vorhanden sein. — 5) Die Eisenacher Straße. — 
6) Wiese am Hohen Weg. — 7) An der Mihlaer Grenze. — 8) Noch 1617 stand 
hier (Am Hohen Weg, südl. vom Dorf) ein Siechenhaus. Auch Brückner, a. a. O. 6, 
erwähnt noch „Merkmale“ davon. — 9) Oestl. vom Siechenköpfehen. — 10) Feuchte 
Wiese. — 11) Soll von der Zahl „Zehn‘ (Zahnhölzchen, nach der Zahl der Be- 
sitzer?) den Namen haben [?]. — 12) Das Gebiet ist auffallend reich an Wüstungen 
und Wallburgen. Noch im 16. Jahrh. stand das Tal in Verbindung mit der langen 
Befestigungslinie vom Thüringer Wald bis nach Tenstädt. (Vgl. H. Heß, Der 
Thüringer Wald in alten Zeiten 56 ff.) In [20] (1512) wird die Hassenburg mit in 
das Geniek einbezogen. Die Landwehr (verschütteter Graben mit Hecke) ist noch zu 
erkennen. — 13) Nach der Form des Ackerstückes. — 14) Weg von Nazza nach dem 
preußischen Dorf Falken a.d. Werra. 


Nazza. 


329 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 


Große und Kleine Hain- | HAmb&chenweäsen 


buchenwiese 
Roßkopf Ruößkopf 
Hohle Graben Hohle Gröäben 
Eierberge Eierbäergke 
Hopfenberg 15) Hopfenbäergk 
Hosenberge oder In der | Hosenbäergk 
Hosen 
Hainichenberg 16) Höänchenbäergk 
Mußlücke Muoßlücken 
Galgenberg 17) Galgenbäergk 
Galgenufer Galgeneber 
Bei dem Gericht Bi den Gerecht 
Schippersberge Schippersbäergk 
Dudelbergstrift ebs. 
Kreuzweg 18) Krüzwägk 
Lange Sottel ebs. 
Herzthal Herzdöäl 
Herzthalgraben Herzdöälgröaben 
Taubenthal 1?) Dudel 
Dudelkirche Dudelkerchen 
Dudelufer Dudeleber 
Dudelborn ebs. 
Dudelberg Dudelbäergk 
Dudelgraben Dudelgröaben 
Dudelholz ebs. 
Dudellücke ebs. 
Rosengarten ?°) Rosengöärten 
Auf der Ilme Uf der Ilmen 
Sattelstein ? 
Neuneck Das Nienäck 
Schellrein Dr schäle Rain 
Finstere Thal Finsterdöäl 
Kesselchen ?!) Kässelchen 
Kirchhofswiese Kerchhofsweäsen 
Welfenthal od. Wolfen- | Wolfsdöaäl 
thal 22) 
15) Früher bestand hier starker Hopfenbau, noch Brückner erwähnt Hopfengärten. Bis 
vor etwa 50 Jahren bestanden noch einzelne Pflanzungen. — 16) Nördl. vom Dorf, 
auf dem r. Ufer des Lambertsbaches.. — 17) An der Dudelbergstrift, zwischen Nazza 
und Dudel. — 18) Da, wo bei der Wüstung Dudel die Wege zusammenlaufen. — 


19) Wüstung nw. von Nazza an der preußischen Grenze. Das jetzige Vorwerk Tauben- 
thal liegt auf preußischem Gebiet. Brückner (a. a. O. 5) erwähnt „Rudera von der 
Dudelkirchen“. Der Dorfbrunnen ist noch vorhanden. — 20) Der Rosengarten „soll“ 
der Dorffriedhof gewesen sein [??]. — 21) Vertiefung. — 22) An der Hallunger Grenze. 


330 


Amitsgerichtsbezirk Thal. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Elsberg Elsbäergk 
Ludenborn ?) ebs. 
Saure Wiese ?%) Sure Weäsen 
Mühlacker ebs. 
Schloßkuppe *°) Schloßkoppen 
Altenburg ?°) De Aleborgk 
Kleine Wiese Kleine Weäse 
Brückenberg Brückenbäergk 
Krauthof Krudhof 
Baumgarten Baumgöarden 
Brückenholz ebs. 
Kirchberg 2%) Kerchbäergk 
Kirchköpfchen ?®) Kerchkepfchen 
Kirchborn *) Kerchborn 
Landwehr ?7) ebs. 
Knoblochs Köpfchen |ebs. 
Loch ? 


Kielers Ecken 
Hallunger Rain 


Kieler& Ecken 
Der Hälungsche Rain 


Die Haineck °8) Haänecken 
Schloßberg Schloßbaergk 
Der Hahn D’r Höan 
Hinter dem Hahn Hinger den Hoan 
Der Hainich ?°) Hänich 
Mühlweg Müelwägk 
Sommerslaite Sommersidden 
Hauslaite Hüslide 
Wachholderplatz 33) Wachbollerplätz 
Triftweg Driftwägk 

Das Linsenland °°) Linsenländ 
Wolfskutte ebs. 
Schliemengrund Schliemengrond 


23) Quelle östl. vom Hallunger Weg. — 24) Sumpfige Wiese am Hallunger Weg. — 
25) Die Altenburg liegt über (parallel) der Mühlhäuser Straße. Der Wallgraben 
ist noch zu erkennen; beim Straßenbau wurden verwitterte Backsteine gefunden. 
Die Schloßkuppe (nördl. der Altenburg) hängt damit zusammen; die ganze Strecke 
ist mit Laub- und Buschwald bestanden. — 26) Nördl. vom Dorf am Hallunger 
Weg. Brückner kannte noch „indieia‘“ von einem Gebäude auf dem Kirchberg. — 
27) Die „Landwehr“ ist ein Heckenrain mit Graben, eine Schutzwehr, die nach 
dem Kirchborn führte, von wo die Bewohner der Haineck ihren Wasserbedarf geholt 
haben sollen. — 28) Ueber Burg Haineck, vgl. H. Gutbier, a. a. O. 13ff. und Leh- 
feldt, a. a. ©. 72f. — 29) Sämtliche Höhen um Nazza, Hallungen, Lauterbach ge- 
hören dem Höhenzug des Hainichs an. — 30) An der Mihla-Cammerforster Grenze. 
Früher mit Linsen und Esparsette bebaut, wurde es später des Wildfraßes wegen 
aufgeforstet. 


Nazza. — Neukirchen. 331 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Lotzengrund 3!) Lotzengrond 
Hotzengrund ? 
Eselstieg 3?) Eäselsstiegk 
Moseberg °3) Mosebäergk 
Ziegenlaite Zeagenlide 
Weinberg °%) Winbäergk 
Buchholz ebs. 
Glockenhaus 5) Glockenhüs 
Wickenhof ebs. 
Hannerode 36) Hunnerode 
Auf der Kreuzen Uf der Krüzen 
Bechler 37) ebs. 

Namen aus dem 
Ort: 

Ziegengasse 


Der Schloßhof 38) 
Der Schloßplatz 
Der Bleichgarten 


Melmengäßchen 
Mühlgäßchen 
Kirchgasse 
Flur Neukirchen !). 
Neukirchen ?) | Nöbkerchen °) Nuwinkirchen, Nawen- 
Hellmich #) Im Helmich kirchen 1378 [39] 
Reitenberg °) ebs. 
Eselswiese ®) Eselsweasen 
Petersleite ?) Bieder$liden 
Galgenrasen 8) Gälgenröasen 
Seligholz ?) Sälig 


31) Früher Hexengrund, weil hier der Verbrennungsplatz der Hexen, unter anderen der 
Barbara Hager aus Neukirchen war. — 32) Richtung Nazza-Cammerforst. — 33) Mose- 
berg und Wacholderplatz tragen noch einzelne Eibenbüsche. — 34) Nichts mehr vom 
Weinbau bekannt. — 35) Das Glockenhaus der Nazzaer Kirche steht östl. vom Dorf auf 
einer Anhöhe. — 36) Wald an der Mihlaer Grenze. Wüstung? — 37) Wiese westl. 
von Hannrode. — 38) Jetzt der zum Gasthof zur Hainecke gehörige Gebäudekomplex. 
1) Literatur: Brückner II 1, 53ff.; Gelbke II 2, 367; Lehfeldt XI 74. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte; „Ab- und Zuschreibe-Steuer- 
Cataster von Neukirchen, 1835‘ (Tenneb. Rentamtsarchiv); mündl. Mitt. Herrn Schult- 
heiß em. Laue möchte ich auch an dieser Stelle besten Dank sagen für die mannig- 
fache Auskunft über Flurverhältnisse. — 3) Herr Pfarrer Horth hatte die Güte mir 
eine große Anzahl Namen in die ortsübliche Mundart zu übertragen. — 4) An der 
Lauterbach-Bischofsröder Grenze. Ich konnte nicht erfahren, ob dort je ein Bach oder 
Graben („mich‘“ mundartlich = Bach) geflossen sei. — 5) Nimmt einen großen Teil 
der westl. Flur (nach Mihla zu) ein. — 6) Früher Gemeindeeigentum. — 7) An der 
Mihlaer Grenze. — 8) Auf dem Reitenberg. — 9) An der Bischofsrodaer Grenze. 


332 Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Wasserlauf 10) ebs. 
Todtenstrauch 1) Düedenstruch 
Stockland Uf den Stockländ 
Bei den Salztrögen Bi’n Salzdrögen 
Schwichens 12) ebs. 
Hinterm Schwichens |Hingern Schwichens 
Schwichensee 1?) Schwichensie 
Schwichensgraben Schwichensgröamn 
Untere Bach In inger$ten Bäch 
Saurasen Sauwrasen 
Ochsenwiese ebs. 
Paradieschen ebs. 
Beim kleinen Baum Bi’n kleinen Baum 
Spitzwiese Spitzwease 
Mihlberg ebs. 
Hinter der Höhe Hinger der Hih’ 
Vor der Höhe Vör der Hih’ 
Tränkel 1#) ebs. 
Gramberg Grombärgk 
Drösselthal Drosselloch 
Am Hainweg !) Hahnwägk 
Im Hainfelde Hahnfeld 
Hinter den Gärten am |? 

Stadtweg 
Stadtsee 16) Stöadtsie 
Hinterm Steckhof ? 
Der Steckhof 17) Stöckhof 
Am Hötzelsröder Weg|? 
Hackerode 1?) ebs. 
Schulholz 1) ebs. f 
Pfarrholz 19) ebs. 
Pfaffenberg ?°) ebs. 
Frühwiese Frühweasen 
10) Führt nur nach Gewittergüssen oder anhaltendem Regen Wasser. — 11) Zwischen 
Mihlberg und Reitenberg, nw. vom Dorf. — 12) Früher Buschholz; jetzt teilweise 
abgetrieben. An der Madelunger Grenze. — 13) Wiese zwischen Mihlberg und 
Schwichens; früher Wassertümpel. — 14) Alte Fuhrmannstränke. Vor der Separation 
führte die alte Straße Eisenach-Mihla nördl. hinter den Dorfgärten vorüber. Der 
Flurort „Tränkel“ liegt zwischen Gramberg und Dorf. — 15) Ueber einen „Hain“ 
(Hahn) oder eine „Burg“ ist nichts mehr bekannt. Brückner (a. a. O. 66) erwähnt 
das „Hahnfeld“. — 16) Sumpfige Wiese. — 17) Lindenbestandener Platz, südl. vom 
Dorf. — 18) Eingegangene Ortschaft südl. vom Dorf an der weimarischen Grenze, 


Jetzt Wiesen mit Wassergraben. Nichts Näheres über die Wüstung zu erfahren. — 
19) Jetzt Ackerland. Früher Buschhölzer mit mächtigen Eichen, Hainbuchen usw. 
durchsetzt. Auch Eiben standen dort. Seit etwa 30 Jahren ist der Wald abgetrieben. — 
20) Grenzt an das „Pfarrholz“. 


Neukirchen. — Ruhla. 333 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Schwangraben Schwangröaben 
Berteröder Weg ? 
Hinterm Dorf Hingern Derf 
Kernberg ? 
Kernbach ? 
Spansrad (oder Spans- | ebs. 

rode) 

Am Fürstenweg Am Försteweg 
Struthrasen ?1) Strütröäsen 
Vor dem Selig ? 
Milzenborn ??) ebs. 
Semmig ?3) ebs. 


Beimsteinernen Kreuz®%)| Bi’n stennern Kritz 


Pfalzgasse 25) ebs. 
Das Witter-Land ? 
Auf dem Reiherhalse |? 
Auf der Steinbillen ? 
Weidenhof ? 
Kettenfleck (Gemeinde- |? 

holz) 
Hopfenhof ? 

Flur Ruhla!). 

Ruhla 2) Die Ruhl Rula, villa Rula 1378 
Triftrasen Driftröasen [39]; Das dorf rull, 
Häßelwiese Häselwiesen Die Rwhla 1512 [20] 
Peterswiese Päder$wiesen 
Straßenwiese Ströaßenwiesen 
Beerbergswiese Beerbeärgkswiesen 
Fuhrsteinswiese FürSteinswiesen 
Pfennigswiese Pfennswiesen 
Saurasen Säurdasen 
Lohwiese Lohwiesen 
21) Oestl. vom Dorf an der Bischofsrodaer Grenze. — 22) Gute Quelle nördl. vom Dorf 
vor dem Selig. — 23) Wiese. — 24) Ehemals am Dorfeingang. Etwas Näheres über 
die Bedeutung des Kreuzes ist mir nicht bekannt. — 25) Gäßchen am Westausgang 


vom Dorf nach dem Hainfeld zu. 

1) Literatur: Brückner II 2, 3ff.; Gelbke I 1, 660; Lehfeldt XI 75 ff.; 
Mosch u. Ziller, Versuch einer Beschr. 216 ff. 295; Fr. Regel, Entw. d. Ortsch. 30. 
31; K. Regel, Die Ruhlaer Mundart, Weimar 1868; Alex. Ziegler, Das Thüringer 
Walddorf Ruhla, Dresden 1867. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Forstkarte, 
mündl. Mitt., Katasterverzeichnisse. Von einer „Flur“ Ruhla kann kaum geredet 
werden, das Verzeichnis enthält daher in der Hauptsache Forst- und Wiesennamen. 
Vgl. Forstnamen. 


334 


Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Moderne Namen 


Mundariliehe Aus” I pas 


sprache 
Kunkelswiese Künkelswiesen 
Nebelswiese Näbelswiesen 
Jonaswiese Jonassenwiesen 
Drußenwiese Druisenwiesen 
Große Lippichswiese |Lippchenswiesen 
Erbstrom ebs. 
Mühlgraben Möllgröaben 
Eikersbach Eakertbach Eckerßbach 1595 [4] 
Kirchstieg Kir-Steigk 
Brotterodaer Weg Dear Brotteröder Wägk 
Schweinaer Straße Schweiner Ströaß 
Reifstieg Reiifstiegk 
Hausweg Huiswägk 
Die Grundhohle Groindhollen 
Breitenberg Breitenbergk 
Schmidtshohle Schmidtshollen 
Schulhohle ’s Schulhöllchen . ero1. 
Der kleine Reuter Der klei Rütter ["Tası 1510 111; Kong 
Liesenberg Lüsenbergk | berg 1595 (Tenneb. 
Erbbuch) 
Kleines Häßlich 's klei Häßel 1. Kl a 
Großes Häßlich ’s groß Häßel ri 1: u 
Nesselrain ebs. Nesselrin 1510 [1] 
Kahler Ringberg Köahlreimber 
Kirchberg Kirchbergk 
Aschhof Äöschhof 
? Geressen ?) 
Flur Sättelstädt}). 
Sättelstädt ?) Säedelstädt ? Sedinstede 1005 bis 
1012 (Dobenecker I 
728); Setensteten 
1014 (Dobenecker I 
Auf dem Berge Uf dem Bargk 738) 


3) Bergwiese am Erbstrom. Vgl. K. Regel, Ruhlaer Mundart 191. 


1) Literatur: 


Brückner II 12, 20; Gelbke IH 1, 670; H. Heß, Die 


Grenzen der Mark Lupnitz, Aus der Heimat 1903, 112ff.; G. Jänner, Sättelstädt 


im 30-jährigen Kriege, Blätter f. goth. Heimatsk. 1897, No.5; derselbe, Die Wiesen 
der Sättelstädter Flur, Aus der Heimat I, 1897—98, 56. 73; derselbe, ebenda: Nach- 
klänge aus dem Hörselthal 175; derselbe, Aus der Heimat II, 1898—99, 17: Der 
Hörsellauf in Sättelstädter Flur; derselbe, Die Mythen des Hörselbergs und seiner 
Umgebung, 4. Ergänzungsheft von Aus der Heimat, Blätter f. goth. Gesch. 1898; 
Lehfeldt XI 88f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Kataster- 


Ruhla. — Sättelstädt. 335 


Moderne Namen Mundartliche Aus- 


sprache 
ee ee nn nn 
Hörselberg Herschelbargk Unter dem Hörselberge 
Der Geiersbach °) Giersbich 1493 [Fischereiurk. im 
Hambacher Feld Höamich Gem.-Arch.Sättelstädt 


Der Gries ? (Jänner a. a. O. 19)] 
Noßbacher Feld #) In Osbich Der Noßbach (und Moß- 
Pfingstgehege 5) ? bach) 1692 (Gem.- 
Oberaue ®) Awerau Arch.) 
Walpurgisrasen °) ? 
Ernstgraben ?) Arnstgräben 
Das Laubried ®) Lüried 
Strangfeld Am Sträng 
Der Petersborn °) Bieder$born 
Mittelburg 19) Mittelborgk 
Der Junkersacker!) |? 
Fraurode 1?) ebs. 
Das Eichelloh 13) ? 
Sondraer Höhe An den Sonnerschen 
Hegk 
Der Thiergarten !#) Diergöarden 
An der Emse ebs. 
Der Emsebusch 3) ? 
Heilige Wiese 1) Helgewesen 
Gemischtes Feld ? 
Die lange Emsen !”) |? 
Hardt 18) Härdt 
Schüsselwiese 1?) ? 
Große Eckgrube Aeckgrumn 
Kreuztrift Kritzdrift 
Kälberfelder Triftweg |Kalberfäelder Drift- ? Kabenbuhele 1014 
wagk (Dobenecker I 638; 
Großer und kleinerCom-|Kömel und Kömbügel|) Lupnitzer Grenzbe- 
bügel ?0) schr.;Heßa.a.0.116) 


verzeichnisse, mündl. Mitt. Besonders bin ich Herrn Ernst Ortmann in Sättelstädt 
für mancherlei Auskunft dankbar. — 3) Feuchte Wiesen längs der Burlaer Straße; 
ehemals Gemeindeland. — 4) Zwischen Mechterstädter und Burlaer Grenze. Der Flur- 
teil geht in die Burlaer Flur über; wird teils Noßbich, teils Osbich gesprochen. Beide 
Wiesengründe waren früher Gemeindeeigentum. — 5) Gemeindewiesen am Dorf. — 
6) Nach dem Steuerkataster von 1741 eine Strecke von 78 Ackern Wiesen. (G. Jänner 
a.a.0.) — 7) Zufluß der Emse nach Sondra zu. — 8) Wiese auf dem rechten Hörsel- 
ufer an der Mechterstädter Grenze. — 9) Auf einer Oberauwiese. — 10) Ausläufer 
des Lauchaer Holzes. Von einer Burgstelle ist keine Spur vorhanden. — 11) Früher 
Wiese, jetzt von der Thüringer Bahn eingenommen. — 12) Am Ausgang des Lauchaer 
Holzes; zum Teil in Mechterstädter Flur. — 13) Wiese an der Thüringer Eisenbahn. — 
14) Wiese hinter dem Dorf, nach Sondra zu; Gemeindebesitz. — 15) Sumpfiges Erlen- 
gebüsch und Gräserei. — 16) Ehemals Kirchenbesitz? Wiese an der Emse. — 17) Emse- 
wiesen. — 18) Steil abfallender Hügelzug zwischen Sondra und Kälberfelder Flur. — 
19) An der Sondraer Straße. — 20) Forstort sö. von Deubach. 


336 Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Stillbach ?t) Stillwig 
Hasenlauf ?2) ebs. 
Dornhecken ?3) Dernhecken 
Altes Burl *%) In ahlen Burl 
Boden In Boüudden 
Pfaffensteig ?) ebs. 
Der Brotsack *%) Bruedsack Neptale (?sursum)1014 
Die Ette (Alte Grube) ?”) |? (Dobenecker I 638; 
Heß a. a. O. 115) 
Ettegrube ?®) Attegrumn Neptale (? infra) 1014 
Die Sondraer Straße | Wäldwägk 
Der Krotenbach ?) Krotewoch ? Ötteresweg 1014 (Do- 
Kröten- oder Born- |? benecker I 638) 
mühle 2°) 
Bornrasenweg Bornröasenwägk 
Backhauswiese Bäckenwesen 


Das Paradieschen 30) |ebs. 
Das Winkeleisen 3!) Winkelisen 


Die Ochsenwiese Öchsenwesen 

Die Krautmaßen Krütmoßen 

Der Steinhof ??) ebs. 

Die Thalwiesen 33) Döalwesen 

Die Pfarrwiesen Pfarrwesen die thanwiesen 1436 
Der Garten Göärden (Jänner a. a. O. 74) 
Der Karn ®%) Käern 

Am Töpfershügel Depfershegk 

Am Zielbaum ebs. 

Bornsotteln ebs. 


21) Forstort zwischen Deubach und Schmerbach. — 22) Die Lokalität des „Hasenlauf“ 
konnte ich nicht erfahren. — 23) Ebenso ist die „Dornhecken“ aus dem Gedächtnis der 
Einwohner geschwunden. — 24) An der Burlaer Flurgrenze; zum Teil auf die benach- 
barte Flur übergehend. Wüstung? — 25) Jedenfalls der KirchStiegk oder „Stiegk“ von 
Kälberfeld nach Sättelstädt. — 26) Am unteren Geiersbach ; Wiese. — 27) Am Hörsel- 
berg, am Hastrungsfelder Weg. — 28) Am Östausgang des Dorfes. Sollte in „die Ette“ 
und „Ettegrube‘“ das „obere“ und „untere‘ Neptale zu suchen sein? (Vgl. H. Heß, 
Die Grenzen der Mark Lupnitz, Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch. 1903, 115.) — 29) Nach 
Jänner (Emsewiesen, a. a. O. 59) ist der „Krotewoch‘“ eine vom Krotenbach durch- 
flossene, quellige Wiese zwischen Emse und Hardt. Diese Wiese endet an der Hörsel 
an der Kröten- oder Bornmühle. — 30) Vor der Hardt. Nach Jänner ist vermutlich 
neben dem Paradieschen ein Begräbnisplatz aus katholischer Zeit gewesen, denn 
es wird berichtet, daß die Sondraer ihre Toten zur Zeit der Pest „unter der Hart“ 
begruben, wie auch die Wiese an der Kälberfelder Kirche „das Paradies“ heißt. 
— 31) „Schmales, zweimal rechtwinklig gebrochenes Wiesenland“ an der Emse. 
(G. Jänner, a. a. O. 73.) — 32) Jetzt Wiesen zwischen Hörselberg und Dorf; nach 
Jänner führen sie den Namen vom Hörselgerölle. — 33) Ehemals Lehnswiesen des 
Nikolaiklosters in Eisenach nach Kälberfeld zu. — 34) Hörselwiese an der Kälber- 
felder Flurgrenze. 


Sättelstädt. 337 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Auf dem Keller ebs. 
Der Brötzelberg Bretzelsbargk 
Johannisberg 3°) Gehannesbargk 
Weinberge 36) Winbargk ein wyngarten, gelegen 
Weinbergsweg Winbargkswägk czu Setelstete1425 36%) 
Wüstes Land Wistenei 
Seeflecken ebs. 
Der Rothe Strumpf ebs. 
Saure Wiesen Sure Wesen 
Klosterwiesen 37) Klüesterwesen 
Dürre Aue Derre Aub 
Die Krauthöfe 3%) Krüthof 
Petersberg 3°) Bieder$bargk 
Auf dem hohen Ufer | Ufn hochen Ufer 
Am Strang Am Strang 
Erdfälle Ardfallen 
Auf der Ebene ebs. 
Stockwiesen ebs. 
Lange und kurze Quer-|In Quärchen 
stücken 
Beim Brunnen 0) Bei den Born 
Kulsrode 4!) Kulsröde 
Fitz 42) ebs. 
Die Hörsel Härschel Hursila 932 (Doben- 
Der Stieg %3) Stiegk ecker 1339); In Auvio 
Waltershäuser Steig |Marktwägk quodam Hursila vo- 
Taubenrain Dubenrain cato 979(Dobenecker 
Scheibweg *#) Scheiwägk I 507); In Hürselen 
Die schmalen u. breiten | Gärn 1014 (Dobenecker I 
Geren 638) 
Die Rothen Sotteln Ruüeden Sotteln 
Im Dolk Döüulk Er 
Die Dreiachteläcker Uf den drei Oachteln 
Sperlingsberg ebs. 
Die neun Hügel *5) Nien Hejen 
35) Der Fuß des Hörselberges am Westende des Dorfes. — 36) Jetzt Ackerland; 
am Fuß des Hörselberges. — 36?) Aus: Ltr. Herman Rudolf, Thyle Heße und Fritsche 
Thyme, burger czu Waltershusin, bekennen, das wir... vorkouft habin eynen win- 


gartin, gelegent cezu Setelstete, der da gewest ist herrn Johansen Heßin seligen, etewan 
pfarrer czu Setelstete, dem erwirdigen herrn Ewalden, apte czu Reynhersborn. Rein- 
hardsbrunner Or., StA. Gotha QQ Is 433. — 37) 38) u. 39) Nicht mehr bekannt. — 
40) Quellen (jetzt nicht mehr gefaßt) vor der Hardt. — 41) An der Eisenacher Straße 
nach der Kälberfelder Grenze zu. — 42) Auf dem linken Hörselufer am Westausgang 
des Dorfes; Gärten. — 43) Der Kälberfelder Kirchweg auf dem rechten Hörselufer. 
— 44) Der schief ansteigende Weg nach der Hardt. — 45) Seit der Separation ver- 
schwunden. 
Gerbing, Flurnamen, 22 


338 Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Ziegenhof #) Zejenhof 
Unteraue Ingerau 
Namen aus dem 
Ort: 
Das Präsidentshaus 
Im Kirchdorf | 


In der Saugasse 
Die Jobsmühle 


Flur Schmerbach }). 


Schmerbach ?) Schmärwig Smerbach 1436 (Hb. 

Die Trift ebs. Urk. 1207); Schmer- 

Die Gemeinde 3) De Gemeien bach 1510 [1] 

Der Einsiedel *) Einsiddel 

Der Berber ebs. 

Der Goldberg Golbargk 

Das Linienthal Lengedöähl 

Der Bornrain ebs. 

Die Schmerbach Schmärwig 

Der Hainaische Weg°)|Der Hänsche Wagk 

Die Schleife De Schleifen 

Das Batzenfeld ®) Batznfeild ? Wüstung Battin- 

Der Kalkhögk ebs. chenfeld®) 

Die Eller ebs. 

Der Lerchenberg Larchenbärgk 

Das Erlich ebs. 

Das Gericht’) ebs. 

Der Galgenkopf ”) Galjekopf 

Die Altensteiner Straße | De Ströaß oder Schwiner | Siehe Forstnamen 
Stroaß 

An der Steinrutschen |? 

Auf dem Kreuz Ufn Kritz 

Im Dulch ebs. 

Bei der Schwemme ? 

Am Oswaldshögk Oswaldshegk 


46) Am ÖOstausgang des Dorfes neben der Eisenbahn. 


1) Literatur: Brückner I 11, 55; Gelbke II 1, 677; Lehfeldt XI 82; 
Fr. Regel, Entw. d. Ortsch. 32; v. Wangenheim, Beitr. 34. Die Flur Schmer- 
bach ist ebenfalls in Hagenhufen geteilt. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: 
s. Flur Schwarzhausen. — 3) Unter dem Beerberg. — 4) An der Altensteiner Straße. 
— 5) Nach dem Marktflecken Haina. — 6) Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 30 Anm. 1. — 
7) Südl. vom Dorf. 


Sättelstädt. — Schmerbach. — Schönau a. d. Hörsel. 339 


Mundartliche Aus- REINER] 


Sprache Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


Namen aus dem 
Ort: 


Ampelsgassen 

In der Ecken 

Oberdorf 

Die Malzdarre 

Unter der Linde 

Im Unterdorfe . 


Flur Schönau a. d. Hörsel!). 


Schönau ?) Schienau Schonauwe 1436 (v. 
Die Unteraue Engerau Wangenheimsches 
Die Schulwiese Schulwesen Erbzinsregister) 
Oberaue Awerau 
Kriegsgasse ? 
Rottelsbach 3) ebs. 
Müllersweg Mehlrain 
Stiegk ebs. 
Schafgrund Schofgrund 
Buckelthal Buckeldoal 
Fuchsberg Fuchsbärgk 
Raingut ®) Uf den Rain 
Das Kirchbergsche }| Rainbärgk 
Haus #) 
Mühlgasse Nach der Millen zu 
Die Tränke De Dränk 
Schindrasen Schingröäsen 
Der Steinacker ebs. 
? Der Kielsbärgk 5) 
Die Kirchwiese ®) Kirchweösen 
Ruhlaer Weg An der Rühler Stroaß | Die Ruhler Straß”) 1559 
Im Grund In Schlöagsgrund Im grundt 
Die Deubach ®) De Deibich Die Deubach 


Der Mühlgraben Millgröaäben Der Mühlgraben 


1) Literatur: Brückner II 10, 65ff.; Gelbke II 1, 679; Mosch u. 
Ziller, Versuch einer Beschr. 301ff. 317; Lehfeldt XI 83; v. Wangenheim, 
Beitr. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Gangbares Steuer-Cataster von Schönau 
a. d. H. 1839, Tenneb. Rentamtsarchiv, Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) Kleiner 
Nebenbach der Deubach (links). — 4) Ehemals den Grafen von Kirchberg (Farnrode) 
gehörig. Im „Raingut‘“ liegt die Kirche. — 5) An der Deubacher Höhe. Ehemaliger 


Wasserlauf? — 6) Wiese an der Hörsel; Stätte der alten Kirche. — 7) Die urkund- 
liehen Nachweise nach Flurbuch Schönau, Wangenheimischen Orts, 1559, StA. Gotha. 
Der Ort war zum Teil v. wangenheimisch, zum Teil v. ütterodtisch. — 8) L. Zufluß 


der Hörsel, durch den Ort gleichen Namens fließend. 
22* 


340 Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Urkundliche Formen 


Die Eselsmühle ?) Eselsmöllen 

Die Deubacher Mühle °)| De Deibichs Millen 

Auf der Höhle Uf der Höhlen 

? De Meierei (v. Uette- 
rodtsches Vorwerk) 

Das Platzenhüs 

Scheingöärtens Hüs 

? 


Die Deubacher Mühlen 
Uf der Höhlen 


10) Die Sachsenburg 
? Der Schaaffbaum 


SCHLLCHLICHERT) 


Flur Schwarzhausen !). 


Schwarzhausen ?) Schwarzhüsen ? Suarzaloheshusen vor 
900; die Namen- 
form aus dem 12. Jh. 
(Dobenecker I 294); 
Schwarzlochshausen 
1411 (Brückner III 
12, 138 Anm., ohne 
Angabe der Quelle d. 
Diploms) ; Swertzel- 

Der Stillbach Stillwig hüsen 1428. 1445 (Hb. 

Der Kaisersgrund °) Keischersgrund Urk.V1204, VII156); 

Der Deuberg Deibargk Swartishußen 1436 

Der Kindfrauenweg Y (Hb. Urk. I 207 £.); 

Der Hackrain Hackerain Schwarzhausen 17. 

Der Bäder ? Jh. [23] 

Die Fischbach Fischbich Siehe Flur Fischbach 

Die Salzwiese ?) Sälzwesen 

Der Sandberg Sändbargk 

Im Mühlteich >) Möhldich 

Die Schüttgrube °) Schödgröawe 


9) Die Deubich wurde oberhalb Schönau durch 2 Teiche geleitet und trieb die (ober- 
schächtigen) Esels- und Deubachsmühlen. Jetzt sind beide eingegangen. — 10) Leider 
nicht mehr nachzuweisen. 


1) Literatur: Baethceke, Evang. Jahresbl. des Kirchspiels Schwarzh. 1889, 
1890; Brückner I 11,39; Gelbke II 1, 684; Lehfeldt XI 84; Fr. Regel, Entw. 
d. Ortsch. 32; v. Wangenheim, Beitr. 34. — 2) Quellen f. d. modernen Namen- 
formen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse; „Grund-Lehnbuch über die zum Oberhof 
und Unterhof in Thal, ingleichen zum Rittergut Schwarzhausen lehnenden Grund- 
stücke bei der Gemeinde Schmerbach 1826“, Tenneb. Rentamtsarchiv; mündl. Mitt. 
Die Flur bestand aus „Hagenhufen‘“. Diese sogen. „Güter“, z. B. „vom Wege bis 
zum Berber“, werden in den Katasterverzeichnissen noch geführt. — 3) Hier sollen 
(nach Brückner, a. a. O 41) „die Kaiserlichen Völker von den Schweden geschlagen 
worden sein“, — 4) Feuchte Wiese. — 5) Jetzt Wiesen. 


Schönau a. d. Hörsel. — Schwarzhausen. — Sondra. 341 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Die Lust ®) De Lost 
Das Lusthölzchen Losthölzchen 
Die Schleifen Schleifen 
Die Pfarrwiesen Pfarrwesen 
Schafwiese Schöfwesen 
Der Sumpfgraben N, 
Schafgraben Schöfgröaben 
Die Emse De Üemesen Siehe Flur Winterstein 
Die Flachsrösten Flaßrüssen 
Der alte Teich Der ahle Dich 
Die Schulhohle Schulhöhlen 
Die Gasse De Gaß 
Der Eichenrain Echerain 
Der Kriegrain x 
Die Brückenhohle Brückenhöhlen 
Der Schleifenkopf Schleifekopf 
Zum Gruben b Die Gruben 1436 (Hb. 
Das ehenhels} 2 H Urk. I 207) 


Sondra ?) 


Die Hardt 


Vor dem Fraunrode 


Die Mebach 3) 


Der Kessel 
Vor dem Kessel 
Die Poppenberge 


Das Häuserthal 
Die alte Grube 
Der Grübelberg 
Der Polarskopf 


Flur Sondra }). 


Sundere v. 785 (Doben- 
ecker I 49); ebs. 
1513 %); In der sun- 

Höärdt der 1513 (v. Wangen- 

ebs. heim, Beitr.) 


Die Sonner 


Mebich Die metbach 1513 (v. 

Wangenheim, Beitr.) 
ebs. Der Kessel 1513 (ebd.) 
ebs. 


Pipenbargk oder Bot-|Die zwenn Poppen- 


tenbargk berge 1513 (ebd.) 
Hieserdöal Das heusingerthal 1513 
In der ahlen Grümn (ebd. 
Grebbelbargk grübelbergk 1513 (ebd.) 
ebs. 


6) Anhöhe zwischen Schwarzhausen und Schmerbach. — 
Namen aus dem Ort: Das Langenfeld; die Gasse; das Amt; die Hohle; das 


Eisfeld. 


1) Literatur: Brückner II 12, 33; Mosch u. Ziller, Versuch einer 


Beschr. 315 f.; Fr. Regel, Entw. d. Ortsch. 32. Sondra ist eines der charakteristischsten 
Hagenhufendörfer; 1813 bestand es (nach Mosch u. Ziller) aus 7 Bauern- und 12 Hinter- 
siedlergütern. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 
22) Aus: Ltr. domini, dietus Waltmann, Schwarzes Georgenth. Kopialbuch (StA. Gotha) 
fol. 163. — 3) Berg und Zufluß der Emse zwischen dem Kessel und der Hardt. 


6} 


342 Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


DieLangenhainerWand | Die Langenhoäner Wänd 


Pferdekopf Pfärkopf 
? ? Dasnerdenthayl1513(v. 

Wangenheim, Beitr.) 
Die Emse Ems Siehe Forstnamen 

Flur Thal!). 

Thal ?) ’s Doal Im obertal über Scharf- 
Der Wolfsberg °) Wolfsbärgk fenberg 1512 [20] 
Der Steinkopf ) Steinkopf 


Unter der Rasenmühle | Ungerder Röäsenmüllen 
Die lange Wiese Lange Wesen 
Weiden-Wechselwiese’)| Widenwechselwesen 
Untere Bohnwiese | 


Obere Bohnwiese Binwesen 
Schafwiese Schofwesen 
Bienhof ®) ebs. 
Simmetwiese 7) Simmetswesen 
Der Krebsbach ®) Krabsbich 
Feld an Richters Teich | ? 


Richters Teich 
Richters Hölzchen 


Richter$ Dich 
Richter$ Helzchen 


Eselstieg ?) Eselstiegk 
Teichrain Dichrain 

Die Hauswiese 1°) Hüswesen 
Barlieseloch 1) ebs. 
Teufelskutte 12) Düwelskutten 
Kalkmühle Kalchmüllen 
Weiherwiese Weierswesen 
Der Hartacker 13) Höärtacker 
Der Dorfgrund !#) Dorfsträß 


1) Literatur: Brückner I 2, 156ff.; Mosch u. Ziller, Versuch einer 
Beschr. 289; Lehfeldt XI 87; Fr. Regel, Entw. 29; v. Wangenheim, Beitr.; 
v. Wangenheim, Urk. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Lehn- 
buch Thal 1830, Rentamtsarchiv Tenneberg; mündl. Mitt. Letztere hauptsächlich von 
Herrn Chausseegeldeinnehmer Dolch in Thal. Thal, im engen Grund zwischen 
Scharfenberg (Hain) und Schloßberg einzelhofartig gebaut, war ursprünglich eine der 
reizvollsten und charakteristischsten Thüringer Dorfanlagen. Jetzt leider völlig moderni- 
siert. Ueber die urkundlichen Formen vgl. Forstnamen. — 3) Nördl. vom Dorf 
am Kittelsthaler Weg. — 4) Ueber dem 1. Erbstromufer, an der Straße nach Farren- 
roda. — 5) Deputat für die Haltung des Herdochsens. — 6) Hof, nach Weißenborn 
zu. — 7) Feuchte Wiese am Krebsbach. — 8) R. Zufluß des Erbstroms. — 9) Der 
Eselstieg führt von Thal nach Hucheroda. — 10) Große Wiese unter dem Hain. — 
11) Sumpfiger Teich n.ö. vom Hain (Scharfenberg); früher fischreich. — 12) Sumpf- 
loch an der Seebacher Straße. — 13) Wiese und Land sö. vom Scharfenberg. — 
14) Der Wiesengrund zwischen Rögis und Schloßberg (Schoßberg). 


Sondra. — Thal. 343 


Mundartliche Aus- 


sprache Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


Der Seebacher Grund | Siebicher Grond 
Das Sommergehäu 1°) | Summergehei 
Das Sinnische Gut1#) | ebs. 


Hopfenrain !?) Hopferain 

Am Rittersberg 13) Ritter$bärgk 

Fuchswiese Fuchswesen 

Die Schneiderswiese |Schnider$wösen 

Der Wiesengarten Wesengöärden 

Die Götzenwiese 1?) ? 

Eichleitenwiese Eichlütenwösen 

Saurasen 20) Souräsen 

Sautränke ?°) Soutränk trengke 1449 (Hb. Urk. 
Das Loch ebs. VII 240. 241) 
Am Bohnstege Am Bunftiegk 


An der Kirchfahrt ?!) | Kerchföärth 

Der Brandenstein 2?) |Gebränte Stein 
Die Steinschöpfen 2?) |ebs. 

Die Deubacher Lücke°®) | Deiwicher Licke 


Der Hüttberg ?°) Hidbärgk 
Der Hüttacker ?°) Hidäcker 
Die Hüttwiese 25) Hidwesen 
Die Hütthöhle ?5) Hidhellen 
Hüttengraben ?°) Hidgröaben 
Weißenborn (Heiligen- | Wissenborn wyssenborn , weissen- 
stein) 26) born das closter 1378 
Der Klosterbrunnen ?”) | Kluesterborn [39] 
Das Erlich (Alt-Weißen- | ebs. 
born) 28) 
Scharfenberg ?°) Das Löthtöpfchen 30), |Scharffenbergk 1512 
Scharfenbärgk [20] 
Der Erbstrom 3) ebs. 
15) Feldgehölz nach Hucheroda zu; zum Teil weimarisch. — 16) Jetzt Kestnersches 
Gut. Gehört zu Seebach. — 17) Nach Deubach zu; zwischen dem Eichhölzchen 
und der Seebacher Flur. — 18) Nördl. vom Hopfenrain. — 19) Nicht mehr be- 
kannt. — 20) Im oberen Dorfgrund. — 21) Vom Sinnischen Gut ins Thal. — 
22) Am Rögis. — 23) Im oberen Dorfgrund, am Hinter-Nesselrain. — 24) Bei 
der Fuchswiese. — 25) Die Papiermühle, unterhalb des Ortes, am Erbstrom. Hier stand 


früher ein Hüttenwerk (Kupferhammer). Vgl. Brückner, a. a. OÖ. 176 und Fr. Regel, 
Entw. 29, Anm. 5. — 26) Ehemaliges Wilhelmiter-Kloster. Vgl. Brückner, a. a. O. 
156ff.; Lehfeldt, a. a. O. 87 ; Fr. Regel, a. a. O. 29. — 27) Der Brunnen neben Heiligen- 
stein. — 28) Nach Brückner, a. a. O. 157, alter Meierhof der Herren v. Flarchheim, 
an dessen Stelle später das Kloster gegründet wurde. — 29) Ehemals v. Uetterodtsche 
Burg. — 30) „Das Löthtöpfchen“ wird der aus dem Waldesgrün hervorragende Burg- 
fried von Scharfenberg im Volksmund genannt, nach der gedrungenen Form. — 
31) Vgl. Forstnamen. 


344 Amtsgerichtsbezirk Thal. 


Flur Winterstein !). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 

Winterstein ®) ebs. Winterstein 1246 
St. Johannis ®) San G’hannes („Waltmann de Win- 
Johannistrift ®) ? terstein“, Arnst. Urk. 
Die Fichtenburg 5) Fichtenborgk S. 6); Wintersteyn 
Der Sommerstein $) ebs. 1378 [39] 
Im Rappach ’) Im Rappich Im Ruppach (W.)®)1548 
Die Stachelwiese ?) Stachelswesen 
Unter dem Lerchen-| Unger den Larchen- 

berge bärgk 
Am Galgen 19) ebs. Beim Galgen (W.) 1548 
Die Galgentrift 10) ebs. 
Der Müllerbruch 1!) Müllerbrach 
Die Thonkutten 12) ebs. 
Die Lustwiese 1?) Lostwesen 
Die Planwiese 1) ? 
Der Hammerweg ®) Hammerwägk 
Das Hammerland !5) ebs. 


Die Hammermühle 5) | Hammermüllen 


1) Literatur: Baethcke, Jahresbericht des Kirchspiels Schwarzhausen 1889; 
Brückner I 11, 58; Gelbke II 1, 695; Lehfeldt XI 92ff.; Mosch u. Ziller, 
Versuch einer Beschr. 112 ff. 309 ff.; Fr. Regel, Entw. 31. 32; v. Wangenheim, 
Beitr.; v. Wangenheim, Regesten. Vgl. auch Forstnamen. — 2) Quellen f. d. 
modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse; Lehnbuch Winterstein 1833 
(Tenneberger Rentamtsarchiv III 133); mündl. Mitt. — 3) Das zweizeilige Dorf liegt 
längs der Emse. Ungefähr in der Mitte zwischen Ober- und Unterdorf stehen die 
v. Wangenheimschen Gutsgebäude. — 4) „Hinter Sankt Johannis“ heißt ein Flurstück 
unter der Eichleite, nach dem Dorf zu. Dort soll die erste, Winterstein und Fisch- 
bach gemeinsame Kirche gestanden haben (Brückner, a. a. O. 63). — 5) Die Lage 
der Fichtenburg ist nicht mehr bekannt. — 6) Die Burgstelle des „Sommerstein“ ist 
am Nordfuß des Breitenberges, über dem Dorfe. Brückner (a. a. O. 58) nennt den 
Namen Sommersteig. „Ein altes Raubschloß, darunter ... .. noch verfallene Keller 
sind, und davon man noch ... den um dasselbe gewesenen Wall gar wohl wahr- 
nehmen kann ... — 7) L. Zufluß der Emse; die Mündung unterhalb Winterstein, 
am Fuße des Lerchenberges. — 8) Sämtliche mit „W.‘“ bezeichneten urkundlichen 
Formen sind entnommen aus: F. H. A. v. Wangenheim, Beiträge zu einer Familien- 
geschichte des Geschlechts v. Wangenheim, Göttingen 1874, 950 ff. — 9) Unterm 


Lerchenberg, zwischen Schmerbach und Winterstein. — 10) Der Galgen soll unter 
dem Meisenstein nw. von Winterstein gestanden haben; dort hinauf führt auch die 
Galgentrift. — 11) Zwischen Galgenberg und Lerchenberg, nach Schwarzhausen zu. — 


12) An der Emse nach Schmerbach zu ; früher Ziegelhütte. — 13) Nach Schwarzhausen 
zu, am Fuß der „Lust“ (Anhöhe zwischen Schmerbach und Schwarzhausen). — 
14) Unbekannt, wo? — 15) Unterhalb Winterstein, nach Schwarzhausen zu, lagen, 
begünstigt durch den blühenden Bergbau längs des Nordfußes des Thüringerwaldes 
(Ruhla—Friedrichroda und weiterhin), eine Schmelzhütte und ein Hammerwerk. Winter- 
stein zunächst die „Schmelzhütte“, darunter die Schmelzwiese. Der Hammerweg führt 
auf dem 1. Emseufer hin. Neben der „Schmelzhütte‘“ befinden sich noch Schlacken- 


Winterstein. 345 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 
sprache 


Der Teich 16) Der Dich 

Der Schieferbruch 17) | Schöwwerbrach 

Der Schieferbruchsweg | Schöwwerbrachswägk 

Vor dem großen Ge-|Vörn grössen Gehaide 
haide 18) 

Der Johannesberg !?) | Gehannesbärgk 

Das Wallrachsholz 20) | Wallrachshalz 

Der Anger !#) ebs. 

Der Schmidtsgraben ?!) | Schmedtsgräben 

Die Schmiedshohle 2!) | Schmödtshöhle 


Die große Wiese De grösse Wesen 

Die Flachsröste Flaßrüssen 

Das Reckenbeil ??) Reckebiel Reggkbuel (W.) 1548 
Die Hutweide ebs. 


Die Schmelzwiese 15) |Schmelzwesen 
Die Schmelzhütte 15) |Schmelzhütten 


Hopfenberg ??) Hopfenbärgk 
Petersacker ?*) BiederSäcker 
Die Emse °) De Ams 
Namen aus dem 
Ort: 
Die Ecke 


Der Schafhof 
Der Erbachshof 
Die Burg 


hügel, das Land gilt als besonders fruchtbar. Die Hammermühle (jetzt abgebrannt) 
liegt bachabwärts; daneben, nach Schwarzhausen zu, das Hammerland. — 16) Jetzt 
Wiese am Fuße des Sandberges (zwischen Schwarzhausen und Fischbach). — 17) Nach 
Fischbach zu. — 18) v. Wangenheimscher Wald am Nordfuß des Johannisberges. — 
19) v. Wangenheimsche Waldung zwischen Winterstein und Fischbach. — 20) Hölzchen 
auf der Südseite der Straße nach Fischbach. — 21) Zwischen Johannisberg und 
Hopfenberg. — 22) Im Hohlweg nach dem großen Gehaide und Johannisberg zu. — 
23) v. Wangenheinische Waldung sö. über dem Dorf. — 24) Am Ruhlaer Weg, am 
Otterbacher Wasser. — 25) L. Zufluß der Hörsel; entspringt am Nordfuß des Großen 
Inselberges und mündet bei Sättelstädt. — 


Folgende Namen aus den v. Wangenheimschen „Beiträgen“ sind nicht mehr 
nachzuweisen: der Diepach; im freitagsgrunde; im stissig; der steinstogk ; die Deich- 
wiese [= der Teich? Anm. 16]; der steinfort; die zilhegskenn; das brudersflegk; beim 
Hutershoff; in der Holbach; an der schleifen; unter der sannermoln. 


346 


Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Flur Aschara }). 


Moderne Namen ?) 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Aschara °) Ascher Asgore, Ascrohe anf. 
Wiegleber Weg Wieläber Wägk saec. IX (Dobenecker 
Sauloch Souweslöch I 70); Asgari 932 
Wustfeld #) Mustfeld (Dobenecker I 339); 
Pfaffenborn °) ebs. Aschere 1143 (Do- 
Nützelfeldweg ®) Lützelfeldwägk benecker I 1458); 


Wangenheimer Weg 
Langensalzaer Straße 


Wanger Wägk 
De äle Ströß 


Aschara 1377 [35e 
fol. 16]; Aschra 1512 


Neusissen ?) Neusissen [35b] 
Melm Die Mälm 
Kuleich 8) Kuülech 
Frohnborn ?) Frünborn 
Vor dem Thore 1°) Ver dem Dure 
Auf dem Rode!) Uf dem Rode 
Die Laiten Schmale und brede 
Leiden 
Abtsbrunnen 1!) Abtsborn 


Egelsee 12) 
Ballstädter Weg 


Das Neilsie 
Ballster Stiegk 


Querrode 13) Quärrode 

Rinnhof !%) Rennhof 

Haderhof !>) ebs. 
Krütländ 


Krautland 16) 


1) Literatur: Brückner II 9, 35; Gelbke II 2, 292; Lehfeldt VIII 
192. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, 
Eine große Anzahl Flurbezeiehnungen, sowie die mundartliche Aussprache erhielt ich 
durch die Güte des Herrn Kantor Walther; vielerlei mündliche Mitteilungen ver- 
danke ich Herrn Theodor Schein. — 3) Aschara war wohl ursprünglich ein zwei- 
zeiliges Straßendorf, erbaut längs des Weißbaches (Ascharaer Bach). Von Brückner 
wird besonders der Haferbau hervorgehoben, neben der Pferde- und Schafzucht. — 
4) Unfruchtbares Land an der Wiegleber Grenze. — 5) Sö. vom Dorf, am Nützelfeld- 
weg; noch jetzt starke Quelle. — 6) Der Nützelfeldweg geht vom Wustfeld aus und 
mündet in den Wangenheimer Weg. — 7) Wüstung am Wangenheimer Weg sw. von 
Aschara. Neusissen war ein Filial von Wangenheim; bis vor etwa 20 Jahren mußten 
die Besitzer des Neusisser Landes „Reithafer“ an die Pfarrei Wangenheim liefern. 
(Mündl. Mitt. von Herrn Kantor C. Walther.) — 8) Nahe der Hochheimer Grenze. 
— 9) Der Frohnborn ist jetzt zugefüllt; das Land dort ist aber noch feucht. — 
10) Südl. vor dem Dorf. — 11) Sw. vom Dorf, am Gothaer Weg, früher Erlengebüsch. 
Hier soll ein Dorf gestanden haben, dessen Brunnen der Abtsborn war. — 12) Ver- 
sumpfter Teich am Ballstädter Weg, wilde Enten nisten noch dort. — 13) Ackerland 
sö. vom Dorf. — 14) Flurstück südl. vom Dorf am Gothaer Weg; angeblich Wüstung. 
— 15) Ackerland sö. vom Ort, nach dem Ballstädter Steig zu; ob wüst, konnte ich 
nicht erfahren. — 16) Gemeindeland östl. vom Dorf. 


Aschara. 347 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Wartberg !?) De Wört 
Weinberg 18) Winbärgk 
Hinterdem Kirchberg?) | Henger den Kerchbärgk 
Zum Dorn ?°) Zum Dürn 
Zur Hand ?!) Zür Händ 
Mühlhof 22) Moelhof 
Wanderecke ?3) Wannerecke 
Tonnaer Berg Donnbärgk 
Matzenhügel ?%) Matzenhögk 
Röttelberg Rödelbärgk 
Beim Teich 25) Bim Dich 
Esels-Rain Asels-Reen 
Der Höhn oder Haun ?°) | Hön 
Die Höfchen 2%) Zum Hefchen 
Kulrode 6) ebs. 
Aue Auwe 
Schießthal ?”) Schässel 
Ascharaer Berg Ascher Bärgk 
Auf der Höhe Uf der Hohle 
Uflangen 28) Uflenge oder bie dem 
entzeln Böm 
Die Krickgrube ebs. 
Röderstieg Räderstiegk 
Löser Läser 
Namen aus dem 
Ort; 
Das Unterthor 
Malzhaus 
Brückengasse 
Schwemmgasse 


17) Der Wartberg liegt n.ö. über dem Dorf. Meinen Erkundigungen nach sind dort keine 
Funde gemacht worden. — 18) Der nördl. Teil des Wartberges. Nach Brückner (1758), 
a. a. O. 38, sind dort viele Weinberge gewesen, die später zu Esparsetteflecken um- 
gewandelt wurden. Noch 1860 gab es dort einzelne wilde Reben. — 19) Der Kirchberg 
liegt nw. vom Dorf. Dort stand (nach Brückner, a. a. O. 43) „in alten Zeiten eine 
Capelle ... und man siehet auch auf demselben die Rudera, als den Füllmund, des- 
gleichen den Umfang. Es stehet dermalen eine große Linde auf dem Platze, unter welcher 
ein großer Stein lieget ...“ Die Linde ist längst verschwunden. Nach der Separation 
wurden noch die Grundmauern der Kirche ausgeackert. — 20) Ackerland nördl. von der 
Tonnaer Straße. — 21) An der Abzweigung der Gräfen- und der Burgtonnaer Straße. 
Ehemaliger Wegweiser? — 22) Wüste Hofstätte am Ascharaer Bach, unterhalb des 
Dorfes. — 23) Land am Eselsrain (nach Burgtonna zu). — 24) Auf dem Tonnaer Berg, 
an der Grenze von Burgtonna. Auf den Matzenhög führte die Schweinetrift. — 25) Am 
Eselsrain. Der Teich bestand bis zur Separation. — 26) Nach Burgtonna zu; jetzt 
Ackerland. Dort soll eine wüste Dorfstätte sein. Ein Teil des Landes heißt ‚die 
Höfchen“, daran schließend (nach Westen) „Kulrode“. — 27) An der Burgtonnaer 
Grenze. — 28) Im Südosten der Flur, nach der Burgtonnaer Grenze zu. 


348 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Flur Ballstädt!). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 

Ballstädt Ballst Balderesteti 977 (Do- 
benecker I 487); Bal- 
destete 1143 (Doben- 
ecker11458); Balden- 
stete 1317 [35e fol. 
34a]; Baldestet, Otto, 
miles de 1338 [35e 
fol. 34b]; Baldenstet, 
Baldestete 1338 [35e 
fol. 35]; Baldistete 
1378 [39] 

Das Eschenberger |Eschenbarger Fäld Gein Eschenber wart 

Feld3) 1492 13b) 

Das Nützelfeld ®) Netzelfäld Im lotzeln feld 149213) 

Der Erdfall Ardfall 

Der Eschenberger Weg | Eschenbarger Wägk I ar a 

Der Holzberg’) Holzbärgk Der Holtzberg 1435 1?) 

Der Holzbergweg Holzbärgkwägk 

Der Pfaffenhöfer Weg |?) 

Das Kugelleich Kuülech 

Die Läusegrube ?) Liesegrom’n 

Die Weinberge ®) Winbärgk 

Der Plätsch ?) ebs. 

Die Seeecke 10) Siehecken 

Der St. Lorenzberg ? 

Der Harstrang ? 

Das Siechthal ? 

Das Hochheimer|D’s Hüchensche Fäld |Gein Hocheym wart 

Feld 1492 18b) 
Der Seltenweg 11) Sellenwägk 


1) Literatur: Brückner II 12, 4; Gelbke II 1, 105; Lehfeldt VIII 
196 ff.; Blätter f. goth. Heimatsk. 1897, No. 12, S. 48. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Die Dreifelder nach 
Bl. f. goth. Heimatsk. (ungenannter Verfasser). Die von mir an Ort und Stelle er- 
fragten Namenformen weichen verschiedentlich von obigem Verzeichnis ab. — 4) Süd- 
lich vom Dorf. Der Name Nützelfeld (Lützelfeld?) hängt öfters zusammen mit 
Wüstungsfluren (vgl. Flur Hochheim und Flur Siebleben); in Ballstädt ist keine 
Nachricht erhalten über eine eingegangene Ortschaft im „Nützelfeld“. — 5) Jetzt 
Ackerland n.ö. vom Dorf. Mitte des 18. Jahrh. (nach Brückner, 1758, a. a. O. 7) 
waren am Holzberg Eisensteingruben. Das Erz wurde in Luisenthal verhüttet. — 
6) Die mit ,„?“ bezeichneten Flurnamen nach dem in Anm. 3 genannten Verzeichnis. 
— 7) Hohle am südl. Fuß der „Weinberge“. — 8) Oestl. vom Dorf. Ueber ehemaligen 
Weinbau ist nicht das geringste mehr bekannt. — 9) Ackerland vorm Holz, östl. vom 
Dorf. — 10) Wiese, zum ehemaligen Rittergut gehörig (Brückner, a. a. O. 19), n.ö. 
vom Dorf. — 11) Weg längs des Seltenbaches. Dieser entspringt in der Hochheimer 


Ballstädt. 349 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der Hautelweg !?) Huüdelwägk An dem hawtalwege 
Der Ramben ? 1435 18) 
Der Leithammel ? 
Das Seltenland 1#) Sellenländ 
Das Aschara-Feld|D’s Ascher Fäld Gein Aschra wart 
Der Langensalzaer Weg | Der Salzer Wägk 1492 13b) 
Der Antoniusgrund !5) | Der Antonsgrond 
Antoniusweg ®) Antonswägk 
Der Schweinsrücken !5) | Schwinsrecken 
Das Rodeland 16) Ruüedeländ 
Der Haunbaum !?) Hauböm 
Die Aue 18) De Auwe 


Der Tonnaische Weg |D’r Donn’sche Wägk | Am thonnewege 146713) 
Das Gemeindeland !?) | Gemenländ 

Der große Heuberg Der gruße Hebärgk 

Der kleine Heuberg Der klene Hebärgk 


Das Röderholz 20) Rödchen-Holz 
Der Blosenberg ? 

Pfarrholz ebs. 

Die Laite De Lied 
Seeweg Siewägk 
Morgweg Morigwägk 
Steingrabenweg Stengröabenwägk 
Junkerholz ?) JonkerSholz 
Der Kobsenweg ? 

Der Christianweg ? 

Das Münchholz ?2) ? 


Die Wolfsgrube ?°) ? 
Der Hungerbrunnen Hongerborn 


Flur bei der Wüstung Hauthal („Hatelsgraben‘“), heißt in Ballstädter Flur „Selten- 
graben, Seltenbach, Seltenfluß‘“, unterhalb Ballstädt nimmt er den Namen „Tonna“ 
an. — 12) Führt nach der Wüstung Hauthal. — 13) Aus: Erbbuch d. Augustinerkl. 


(StA. Gotha RR I 11) fol. 110P, 1112. — 132) Aus: Ltr. Hans Fichter ... „verkauft 
unsir lieben frowen kirchen [Stiftskirche zu Gotha] der vicarie und altars der liben 
Heiligen St. Urbani, Anthonio, Senten Elizabet unde den 14 nothelfern .... '/, land 


und 3!/, acker“. Or. d. Augustinerkl., StA. Gotha QQ II 148. — 13b) Aus: Ltr. 
Hans Czymmerman, Or. d. goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ic 7 (5). — 14) Land am 
Seltenbach. — 15) Der Schweinsrücken liegt nw. vom Dorf, da, wo die Mühlhäuser 
und die Döllstädter Bahn sich voneinander zweigen. Vom Dorf aus führt durch den 
Antoniusgrund der Antoniusweg hinauf — doch wohl ein alter Triftweg für die 
Schweineherde. — 16) Nw. vom Ort, nach der Ascharaer Grenze zu; Ackerland. — 
17) An der nördl. Flurgrenze, nach Burgtonna zu. — 18) Im Tonnathal. — 19) Acker- 
land an der Burgtonnaer Grenze. — 20) Kleines Buschholz auf dem r. Ufer der Tonna. 
— 21) N.ö. vom Dorf, früher zum Rittergut gehörig, jetzt Bauernbesitz. — 22) Wohl 
ehemals Reinhardsbrunner Besitz; jetzt Domänenwaldung. — 23) Eine Grube am 
Junkerholz, ungefähr 300 Schritt im Umkreis und von 50—60 Fuß Tiefe. 


350 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Moderne Namen | Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 
sprache | 


Namen aus dem 


Ort: 


Die Waidmühle ?*) Wedmöllen 
Die Rittergasse ?5) 
Das große und kleine 
Rittergut 
Die Rubengasse 
Das enge Gäßchen 
Die Pfaffenhöfer 
Gasse ?®) 
Das neue Thor 


Flur Bienstädt!). 


Bienstädt 2) 4) Bienst ?) Benstete, Benstet 1378 
Oberrode °) Oberrod [39] 

Unterrode 5) Unterrod 

Lehmgrube Lehmgruwe 

Imthal Dal 

Steingrube Stöngruwe 

Seeecke ®) Sieäcke 

Hinterholz Hingerholz 


Ueber der Hecke’) Äwer der Hecken 
Das Wartburgsfeld®) | Wordenbärgsfeld oder 
gelobtes Land 


24) Die Waidmühle lag südl. vom Dorf. 1758 wurde noch „etwas Waid‘“ gebaut 
(Brückner, a. a. O. 5). — 25) Hier lag das Gut der Herren v. Baldestete. — 26) Im 
Oberdorf. Sowohl Reinhardsbrunn wie das Gothaer Augustinerkloster hatten Besitztum 
in Ballstädt. — 

Nicht mehr bekannt: ober den hochen weg, 1467 (Anm. 13%); an unsir liben 
frowen lande (ebenda); 1492, aus Anm. 13b: uf Fritzen Bussenrodis holez; Heinrich 
von wiezlebens gebreite (Eschenberger Feld); uf dy westhuser margk (Hochheimer 
Feld); im rorich; ober den Schinkeweg (Ascharaer Feld). 


1) Literatur: Brückner II 9, 68; Gelbke II 2, 397; Lehfeldt X 198#f. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse. Herr 
Dr. Hugo Stoll aus Gierstädt hatte die Güte, Verschiedenes in die Generalkarte ein- 
tragen zu lassen und über einige Flurorte mir Erläuterungen zu geben. — 3) Die 
mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn O. Sturm in Erfurt. — 4) Leider ist 
die Generalkarte erst nach der Separation gezeichnet, der ursprüngliche Zug der 
Straßen, der Lauf der Bäche nicht mehr zu erkennen. Die älteste Straße, der Tiet- 
weg, läuft über 1 km westl. vom Ort vorüber. Zum Schutze dieser Straße wurde 
wohl einst (nach Lehfeldt im 14. Jahrh.) die „Warte“ gebaut. Auch die heutige 
Straße Molschleben-Töttelstädt umgeht das Dorf südl. — 5) An der Fahnerschen Höhe. 
— 6) An der Molschleber Straße unter der Warte. Ein „See“ war dort seit Menschen- 
gedenken nicht, wohl aber vor der Separation zur nassen Jahreszeit zahlreiche Tümpel, 
die durch Abzugsgräben jetzt beseitigt sind. — 7) Die „Hecke“ war ehemals ein 


Eschengehölz nördl. vom Dorf. — 8) Nw. vom Dorf, nach der Fahnerschen Höhe 
und der ‚Warte‘ zu. 


Ballstädt. — Bienstädt. 351 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der Wartberg ? \ 
Die Warte?) \Die Aufn 
Der Tietweg 19) Diedwägk od. Diebsweg 
Offhausen 1!) Offsen Uffhusin, ofhusin, Of- 
Der Anger !!) ebs. husen 1378 [39] 
Offhauser Brunnen !!) |Offser Born 
Der Krohborn 1?) Hohlborn [?] oder Krug- 
born 
Kiesbergsfeld Kiesbärgk 
Mittelfeld Medelfeld 
Zwischen den Wegen |ebs. 
Lötzelflur Lützflur 
Tröchtelborner Höhe |Drichtelbörner Feld 
Hauptberg Hauptsbärgk 
Seefeld 13) Siefeld 
Das Pfaffthal oder der | ebs. 
Schlofter 1#) 
Der Pfaffweg 1%) ebs. 
Karbornstfeld 15) ebs. 
Kappelsborn 16) ebs. 
Das Kaffthal 17) ? 
Am Riedsgraben 13) Riedsgröaben 
Das Ried 18) Ried 
Die Kärnerstraße {g 
Der Eselsweg 1) Aselsweg 
Die kleine Mark Klene Möaärk 
Das Bohnenthal Buhndal 
Das Schlofterfeld ebs. 


Namen aus dem 
Ort: 


Das Oberthor 
Die Thorgasse 


9) Ueber die Bienstädter Warte vgl. Lehfeldt, a. a. O. 199 f., und Brückner, a. a. O. 72. — 
10) Der Tietweg ist nachzuweisen zwischen Tröchtelborn-Kl.-Fahner. Sein ursprüng- 
licher Zweck ist nicht aufgeklärt. Vgl. L. Gerbing, Die Straßenzüge Südwest-Thüringens, 
Mitt. d. Geogr. Ges. f. Thür. 1898, 77 Anm. 2. — 11) Wüstung 1 km westl. von Bien- 
städt. Nach Brückner (a. a. O. 70) hat auf dem „Anger“ die Kirche gestanden. Die 
Dorfstätte gehörte der Stadt Erfurt. Zahlreiche Grundmauern wurden beim Umackern 
nach der Separation gefunden. Der vorzüglich angelegte Offhäuser Brunnen hat im 
trockenen Sommer 1904 allein Bienstädt mit Wasser versorgt. — 12) Nach Molschleben 
zu. — 13) An der Grenze nach Tröchtelborn-Zimmern supra. — 14) Längs der Zimmern- 
grenze. — 15) Im südöstlichsten Grenzwinkel der Flur. — 16) Der Oppelsbrunn nach 
Brückner, a. a. O. 71 [?]. — 17) Wohl Verwechslung mit Pfaffthal. — 18) Sö. vom 
Dorf. — 19) Nach Kühnhausen zu; dort war bis 1731 die „Zwangsmühle“ für Töttel- 
städt und Bienstädt (Brückner, a. a. O. 72f.). 


352 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Mittelgasse 
Kirchgasse 
Das Unterthor 
Steggasse 
Flur Burgtonna!). 

Burgtonna ?) @) Borgktonne ? Tunnaha) 845 (Doben- 
Die Tonna 5) De Tonn ecker 1194); ? Thuna 
Ascharaer Graben®) |Aschersche Gröam’n 845 (Dobenecker I 
Reifenheimer Graben ®)| Riffenheimer Gröam’n 195); ? Tonnahu c.860 
Die Weiden ?) De Wieden (Dobenecker I 222); 
Die Wandereck 8) Wannerecken _ ? Tunnaha c. 860 
Die kleine Teichwiese®)| Kleine Dichwiäsen (Dobenecker I 227); 
Der obere und untere | Öwerste und öngerötel ? Donnaha 973 (Do- 

Weidenweg !) Wiedenwägk benecker I 455); ? 
Die Kalkgrube und |Kalkgrum’n Dunaa 1143 (Doben- 

Kalkberg 1!) ecker I 1474); Burg- 
Der Superintendenten- | Superndentenhegk tunna 1186 (Rein- 

berg 12) hardsbr. Or.- Urk., 


1) Literatur: Brückner I 8, 41ff.; Gelbke II 2, 401; Lehfeldt VII 
200 ff.; G. Reinhardt, Gesch. des Marktes Gräfentonna.. — 2) Quellen f. d. 
modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Letztere erhielt 
ich in reichem Maße durch gütige Vermittelung des Herrn Pfarrers Stetefeldt durch 
die Herren: Rentner Ernst Lorentz und Schäfer H. Buttler. — 3) Bei den 
mit ? bezeichneten Namenformen bleibt es zweifelhaft, ob Gräfentonna oder Burg- 
tonna gemeint ist? — 4) Das heutige Dorf liegt längs der Gotha-Gräfentonner Straße; 
die zweizeilige Hauptstraße auf der linken Bachseite. Burgtonna besaß früher sicher 
große Bedeutung. 845 tauscht dort König Ludwig Güter ein mit Fulda. Vielleicht 
läßt sich an der Hand der Flurnamen, in Verbindung mit Lokaluntersuchung, auch 
ursprüngliches Königsgut mit fränkischer Besiedelung nachweisen. Auf dem 1. Ufer 
der Tonna, im Westen des Dorfes, getrennt von den Bauernhöfen, lag der Frankenhof. 
Er ist auf der Generalkarte des Herzogl. Katasteramtes noch deutlich eingezeichnet als 
großes, mit Rasenweg umgrenztes Viereck. Vor der Separation (1865) umgab ihn 
noch ein Graben (nach freundl. Mitt. von Herrn Lehrer J. Freytag in Burgtonna). 
Vom Frankenhof führte ein Weg nordwestwärts nach dem nahen „Ascharaer Rain‘, 
dem alten Heerweg, der vom Nessetal herüber nach Tonna und von da wohl weiter 
nach Dollstädt, Herbsleben und Groß-Vargula führte (‚„Königsleuteweg“). An der Burg- 
tonna-Gräfentonnaer Grenze liegt „die Heerstätte‘“; nördlich des Dorfes die „Neustadt“ 
(vgl. Anm. 23). Noch Brückner (a. a. O. 44) berichtet von vielen wüsten Hofstätten. 
Die „Burg‘ (schon vorgeschichtlich ?) liegt südl. vom Dorf (vgl. Anm. 58). — 5) L. Zufluß 
der Unstrut; im Oberlauf Seltenbach. Vgl. Flur Ballstädt. — 6) L. Zufluß der Tonna. 
Der Reifenheimer Graben bildet zum Teil die Nordwestgrenze der Flur. — 7) Früher 
Gemeindehölzchen (Eschen, Erlen, Eichen) am Reifenheimer Graben. — 8) An der 
tonnaischen Grenze, nahe der alten Poststraße Langensalza-Erfurt. Bei der Wander- 
ecke soll es „spuken“. — 9) Nach Brückner (a. a. O. 45) nach dem Flurbuch von 1593 
„der alte Teich“ genannt. Auf dem r. Ufer des Ascharaer Baches, an der Tonnaer 
Grenze. Die kleine Teichwiese gehört zum Backhausischen (früher v. Spitznasischen) 
Gut. — 10) Der Weg führt nach den Weiden. — 11) Kalksteinbrüche am unteren 
Weidenweg. — 12) Pfarrland am Ascharaer Graben. 


Bienstädt. — Burgtonna. 353 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


StA.Gotha QQ Is 32); 

Borchtunna 1329 5%); 

Borchthuna, daz dorf 
1415 (Gleichisch- 


Der Erfaberg 13) Erfenbärgk 
Reifenheimer Weg!) | Riffenheimer Wägk 
Auf der Heerstatt15) |Uf der Heerstatt 


Kappelberg 19) Kappelbärgk Tonnaischer Lehn- 
Der Tonnberg oder | Tonnbärgk brief, Or. StA. Gotha 
Grafenberg 1?) QQ X [TI] 1. 1b) 

Das Bodenfeld 18) Im Boden 
Der Bodenweg 18) Bodenwägk 
Bodenbach 18) Bodenbach 
Schindleich 1?) Schingleich 
Steinmühle ?°) Steinmillen 
Untermühle 21) Ungermillen 


Aue ??) Auwe 
Die Neustadt ?°) NauwesStöadt 
Die Steinbrüche ?%) ebs. 


Pfaffenstieg 1) Pfaffenstiegk 
Der Pfaffentrog Pfaffendrogk 
Karrweg Karrnwägk 
Im Karrn ?5) ebs. 
Fasanerie- oder See- | Siegröaben 
graben ?6) 

Im Trog ?”) Im Drogk 
Die Kalkbrüche ?®) ebs. 

Am Kalkberg ?°) Kalkbärgk 
Am Matzenhög ?°) Matzenhegk 


13) Auf der Westseite der Tonnaer Landstraße; ehemals im Besitz der Herren v. Erffa 
(Brückner, a. a. O. 52). — 14) Führt nach der Wüstung Reifenheim. — 15) An der 
Gräfentonnaer Grenze. Die alte „Heerstraße‘“ aus dem Nessetal über Wangenheim, 
Aschara (,„Ascharaer Rain“) lief wahrscheinlich nördl. von Burgtonna in ähnlicher 
Richtung wie die heutige Landstraße nach Gräfentonna, unmittelbar an der „Heerstatt‘ 
vorüber. — 16) Oestl. der Tonnaischen Straße, nahe der ‚‚Heerstatt“. Ein „Pfaffen- 
stieg‘ (alter Rasenrain) führt östl. vom Dorf über den Bodenbach, Richtung Tonnberg 
und Kappelberg. Nach Brückner (a. a. O. 52) stand in alter Zeit auf dem Berge eine 
Kapelle „zum heil. Leichnam“; das umliegende Land hieß das Kapelland. (Vgl. Brückner 
III 4, 71.) — 17) Ehemals im Besitz der Grafen von Gleichen. An der Gräfentonnaer 
Grenze. — 18) N.ö. vom Dorf, nach der Tonnaer Grenze zu. Soweit die Tonna durch 
das Bodenfeld fließt, heißt der Wasserlauf „Bodenbach“. — 19) Das alte Schindleich 
lag auf dem 1. Ufer des Bodenbaches bei der Steinmühle. — 20) Die unterste Burg- 
tonnaer Mühle, am Bodenbach. — 21) Unmittelbar unter dem Dorf. — 22) Zwischen 
der Untermühle und der Landstraße. — 23) Die „Neustadt“ liegt unter dem Dorf, 
nach dem Bodenfeld zu. Der ziemlich große Flurteil soll aus lauter wüsten Hofstätten 
bestehen. — 24) N.ö. über dem Dorf. Die berühmten Tuffsteinbrüche. — 25) Am 
Roßbrückengraben, nahe der Gräfentonnaer Grenze. — 26) R. Zufluß der Tonna; 
fließt am Südende der Gräfentonnaer Fasanerie vorüber. — 27) Muldenförmige Ver- 
tiefung an der Tonnaer Grenze. — 28) Nach Gräfentonna zu. — 29) Dicht an der 
Gräfentonnaer Grenze. Bei der weiten Entfernung vom Dorf ist es ungewiß, ob 
dorthin die Schweinetrift führte. 


Gerbing, Flurnamen. 23 


Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 

Das kleine Hölzchen 3°) | ebs. 
Am Klingenberg °!) Klingenbärgk 
Roßbrückengraben #?) | Roßbrückengröäben 
Roßbrücke 32) Roßbrücke 
Roßbrückenweg 3?) Roßbrückenwägk 
Städtebrunnengraben®2)| Stadtbornsgröaben 
Im Städtebrunnen 32) |Stadtborn bi 
In Völgens Wiese®®) |Felchens Wiäsen 
Städtebrunnenhög 3?) |Stadtbornshegk 
Städtebrunnenweg ??) |Stadtbornswägk 
Stephansloch 3%) Steffensloch 
Holzweg 3°) Holzwägk 
An Backhausens Wein- | Backsens Winbärgk 

berg 3%) 


Töpfers Weinberg 3%) 


Depfer$ Winbärgk 


Mühlhäuser Weinberg®®) Mihlhisser Winbärgk 


Rabenhütte 37) 

Am Braunshög ?) 

In den langen Sött- 
lingen °°) 

Der Semshög ?°) 


Ram’nhetten 
Brunshegk 
ebs. 


Semshegk 


30) Bis zur Separation herrschaftliches Buschholz, südl. vom Kalkberg, n.ö. vom Dorf. 
— 31) Auf dem r. Ufer des Städtebrunnengrabens. — 32) Der Städtebrunnengraben 
entspringt an der Nordabdachung des Holzes (dem Städtebrunnenhög). Der Unterlauf 
heißt Roßbrückengraben. Hier waren früher Flachsrösten. Die Roßbrücke liegt 
zwischen Klingenberg und Backhausens Weinberg. — 33) Am Städtebrunnengraben. — 
34) Mulde östl. vom Dorf. — 35) Der Holzweg führt von Gräfentonna nach dem Holz. 
— 36) An den Hängen östl. und n.ö. von Burgtonna wurde früher viel Weinbau 
getrieben; jetzt ist alles Ackerland. Die noch bekannten Lagen sind folgende: südl. 
vom Erfenberg, an der Tonnaer Straße östl. dicht hinter den Dorfgärten; n.ö. vom 
Ort nach dem Kalkberg zu die obigen 3 Weinberge. Der Mühlhäuser Weinberg ist 
mit Dornen umgeben. Als frühere Besitzer der Weinberge sind nachzuweisen: die 
Ritter von Tonna, die Klöster Georgenthal und Reinhardsbrunn. 1380, Ltr. Hermann 
von Sybileybin, burgman zeu Gotha... bekenne, daz ich ferkauft habe zehin agker 
winwachsis... dem... apte Friederich zeu Reinharsprun ... die da gelegin sint 
zcu Borgthunna an dem borgberge‘“ (Reinhardsbr. Or.-Urk., StA. Gotha QQ Is 345). 
1380 verkauft Ditherich von Tonna, „ritter, gesessin zeu Borgtunna ... veyrezen acker 
wynwachs... gelegin an deme wynwachse zeu Borgtunna dez herren ... zcu Reyn- 
hersborn ... vor andirthalb hundirt phund ... phennige .. .“ (Reinhardsbr. Or.-Urk., 
StA. Gotha QQ Is 346). 1395 verkauft wieder Ditterich von Thonna dem Kl. Rein- 
hardsbrunn „alle unser wingarten, geleit und ungeleit, widen und graben, gelegen 
zcu Borgthonna, hart an dem weinwachse der egenanten herren, das wir den auch vor 
ziten haben vorkauft .. .“ [35° fol. 62%. b]. 1421 verkauft Heinrich Hartmann zu 
Borgthonna, „Ern Werner Kobin, itzunt Ciner zeu Reinersborn zeu seim ammecht der 
zeinerie, drie sottel winwachs.. .“ für 15 rheinische Gulden [35° fol. 633], — 
37) Frühere Krähenhütte östl. vom Dorf am Braunshög. — 38) Nördl. vom Holz. — 
39) Lange Streifen Landes an der Döllstädter Grenze. — 40) Künstlich aufgeworfener 
Hügel im Grenzwinkel Burgtonna-Gräfentonna-Döllstädt. 


Burgtonna. 355 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 
sprache 


Das Koppelfeld !) Koppelfäld 


Herrengebreite #?) Herrngebreten 

Der Erfurter Weg?) |Der Erfsche Wägk 
Am Jägerstieg #°) JägerStiegk 

In der Raingrube*) |In der Ingrum’n 
Das Karthaus #) . \’s Karthüs 

Der Holzberg Holzbärgk 

Das Haeslich #6) ebs. 

Stellweg Stellwägk 


Die weiße Hütte *°) Wisse Hötten 
Der Schunkenbusch #°) | Schunkensbusch 


Der Eckardtsberg*?) |? Eitirsberc 1208 (Doben- 
Die Ratzgrube 5°) Ratzgrum’n ecker II 1370); Eters- 
Heinemannsbett 51) ebs. perg 1349—50 (Lip- 
Die 48 Aecker De acht’nverz’g Acker pert u. Beschorener) 
Die 40 Aecker De verz’g Acker 
Das Paradies 52) Paredies 
Die Koppel 53) ebs. 
Die Pfütze 5%) De Fitzen 
Die Eschenberger Trift | Eschenberger Dreft 
Egelsee 5°) Egelsie 
Das Ruhethal 5%) Rauwedoal 
Der Wangenheimer | Wangenheimsche Bärgk 

Berg 5”) 
Die Burg 5$) Borgk Locus Borchstadel, ... 
Der Burgrain 58) Borgkrain mansus, situs in 
41) Die Koppelweide mit Döllstädt an der beiderseitigen Grenze. — 42) Früheres 
Ritterland beim Koppelfeld.. — 43) Der Erfurter Weg führte vom Dorf aus nördl. 
vom Holz vorüber; der Weg bis zum Holz heißt der Jägerstieg. — 44) Vor dem Holz, 
am Tonnaer Holzweg. — 45) Zum Erfurter Karthäuser Kloster ehemals gehörig? — 
46) Buschholz vor dem Holz. — 47) Pirschhaus inmitten des Tonnaer Holzes. — 


48) Breiter Weg quer durchs Holz, nach einem Mann Schunke benannt. — 49) Der 
Eckardtsberg lag wahrscheinlich zum größten Teil in Döllstädter Flur (s. Anm. 35). — 
50) Am Waldrand, beim Holzberg. Hier soll es viele Ratze (Iltis) gegeben haben 
(Brückner, a. a. O. 51). — 51) Im westl. Teile des Holzes. Hier soll das Grab eines 
gewissen Heinemann sein, der sich selbst entleibte, nachdem er seinen Bruder aus 
Eifersucht ermordet hatte. — 52) Forstort an der Ballstädter Grenze. — 53) Am Döll- 
städter Triftweg. — 54) Am Eschenberger Triftweg, früher Sumpf. — 55) Am West- 
rande des Holzes. Jetzt Land, früher Sumpf mit Blutegeln. — 56) Am Westrande 
des Tonnaer Holzes. — 57) Auf der Westseite des Holzes, über dem Ruhethal. — 
58) Die „Burg“ liegt südl. vom Dorf, auf dem r. Ufer der Tonna über der Oelmühle. 
Der Burgberg fällt steil nach dem Bache zu ab. Schon 1756 war von Mauerwerk 
nichts mehr zu sehen; die Aecker der „Burghufe‘“ brauchten keinen Dezem zu geben 
und weder Hirt noch Schäfer durften ohne Erlaubnis des Besitzers dorthin treiben 
(Brückner, a. a. O. 42). Inmitten der Burgstelle klingt es hohl, als ob ein Gewölbe 
darunter sei. Der Schäfer Buttler versicherte mir, er sowohl wie andere alte Männer 
hätten wiederholt dort nachts einen großen schwarzen Hund mit feurigen Augen, zu- 


23* 


356 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Moderne Namen u Zur Urkundliche Formen 
sprache 
castro 13295%); An 
Der Klosterberg 5) Kluüesterbärgk dem borgberge13803®) 
Der Sperlingsberg 5°) Spärlingsbärgk 
Die Oelmühle 58) Elmillen 
Der Kreuzberg 6°) Kritzbärgk 
Im Espich ®1) Esp’ch 
Das Schießthal 6?) Schießdoal 
Der Eselsweg ®°) Eselswägk 
Bei den Fuchslöchern ‚Bi den Fochslöchern 
Schmiedeberg ®%) Schmiedebärsgk 
Röttelberg °°) Rödelbärgk 
Ascharaer Rain 66) Ascher Rain 
Ascharaer Hohle €) Ascher Hohlen 
Der alte Teich 6) Der äle Dich 
Die Wage 68) De Wög 
Das kleine Feld 6°) D’s kleine Fäld 
Tasenberg '°) Dassenbärgk od. Däsen- 
bärgk 
Das Seigbeil 71) Seigbiel 
Das Nikolaifleck 71) Nikolaifläck 
Der Alperstein 7?) ebs. 
Hirtshög 73) Hirdshegk 
Hirtsbrunnen '?) Hirdsborn 


Der Gemeindegarten ’*) | Gemeingöärden 


weilen auch eine schwarze Katze gesehen, aber nie gewagt, die Tiere anzurufen. 
Der Abhang nach der Oelmühle zu heißt der Klosterberg. Bei der Mühle 
soll ein Turm mit einem Glockenspiel gestanden haben. Auch dort wurde der 
schwarze Hund gesehen [Wodansage?. Am Abhang zwischen Burg und Oelmühle 
sind deutliche Reste von Wall und Gräben erhalten. Die Oelmühle ist von Wasser 


umflossen; die Grundmauern bestehen zum Teil aus starken Quadern. — 58%) Aus: 
Ltr. Eberhardis de Malsleybin (Reinhardsbr. Or.-Urk., StA. Gotha QQ Is 142). — 
59) Der Nordwestabhang des Burgberges.. — 60) Am alten Gothaer Weg, an der 


Ballstädter Grenze, auf dem 1. Tonnaufer. Auf dem Berg soll vor Zeiten ein 
Kreuz gestanden haben (Brückner, a. a. O. 52). — 61) An der Aschara-Ballstädter 
Grenze. Jetzt Land. — 62) An der Ascharaer Grenze. — 63) In der Richtung 
auf Aschara. — 64) An der Ascharaer Grenze, neben dem Eselsweg. — 65) Nach 
Brückner (a. a. ©. 51) hat der Berg den Namen von den dort gefundenen Rötel- 
steinen. Ein dortiges Sumpfloch hieße „der Kittelbrunn“. — 66) Vgl. Anm. 15. 
— 67) Am oberen Ascharaer Graben; Wiese. Früher Teich, wo der Storch die 
kleinen Kinder holte. — 68) Wiesenfleck am r. Ufer des Ascharaer Grabens. Hier 
gab es oft arge Ueberschwemmungen. In alter Zeit soll dort ein Weinberg gewesen 
sein. Bis zur Separation standen daselbst uralte Holzapfel- und Holzbirnbäume. — 
69) An der Ascharaer Grenze. — 70) Am „Däsenberg“ soll es (nach Brückner, 
a. a. O. 50) Steine geben, die so glänzen, als wenn Gold und Silber darin wäre. — 
71) Nicht mehr der Lage nach bekannt! — 72) Graben unterhalb des Holzberges, 
östl. vom Dorf. — 73) Südöstl. über dem Dorf, an der Holztrift. — 74) Am Wege 


nach dem Holz zu. 


Burgtonna. — Döllstädt. 357 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
Der Waidplatz 7°) | Wedplatz 
Der Thiergarten 76) Diergöärden 


Namen aus dem 


Ört: 


Die Schafgasse 

Freigut oder Fröhnchen 

Backhausgasse 

An der Pforte 

Die Mühlgasse 

Die Heilingsgasse 

Schmiedegasse 

Sackgasse 

Viehgasse 

Dreckgasse 

Gasthof zum goldenen 
Läufer 

Der Frankenhof 


Flur Döllstädt!). 


Döllstädt 2) 3) | Döl®'t Tullenestat c. 860 (Do- 
Das Holzfeld ®) Holzfäld benecker I 227); Tul- 
Der Mordweg °) Mordwägk linestat 874 [?] (Do- 
Die Trift 6) Dreft benecker 1246); Tul- 
Der obere und untere | Äweräte und öngerSte) lenestat v. 900 (Do- 

Holzweg 5) Holzwägk benecker 1294); Tul- 
Die Erfurter Straße”) |Erfsche Ströß stet 1226 [35e fol. 
Die Mark 8) Möaärch 322]; Tulstete, Gisel- 


75) Es gab zwei Waidmühlen, am Anger, westl. vorm Dorf, außerdem verschiedene 
Waidhöfe. Bis in die 60er Jahre wurde Waid gebaut. Herr Lorentz, der mir davon 
erzählte, hatte selbst noch mit Waidballen geformt. Noch jetzt findet man verwilderte 
Waidpflanzen vor dem Dorf! Hopfenbau (,octo humuleti‘“) erwähnt die Urk. von 1329 
(Anm. 583). — 76) Unterhalb des Dorfes am Bach gelegen. Das Grundstück gehörte 
zu dem Mentzischen Gute (Brückner, a. a. O. 51). 


1) Literatur: Brückner II 3, 10; Gelbke II 2, 409; Lehfeldt X 205 ff. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. 
Mitt. Letztere verdanke ich vor allem einem 86-jährigen, noch äußerst rüstigen Land- 
wirt: Herrn Heinrich Herr. — 3) Das Dorf liegt am Osthang der Fahnerschen 
Höhe. Oestl. öffnet sich das Tal nach der Geraniederung zu. Die Ortsanlage erscheint 
nahezu quadratisch. Südl., östl. und westl. ist die Siedelung von einem Graben um- 
flossen; im Nordwesten fehlt gegenwärtig dieser Schutzgraben, während er im Nord- 
osten zwar noch vorhanden ist, aber den nördlichsten Teil des Ortes nicht mit- 
einschließt. Die Burg lag nicht in der Mitte des Ortes, sondern mehr im sö. Teil. — 
4) Der sw. Teil der Flur, nach dem Fahnerschen Holz zu. — 5) Der Teil des oberen 
Holzweges, der innerhalb des Waldes verläuft. — 6) Breiter Rasenweg vom Dorf süd- 
wärts nach dem Holz. — 7) Die „Erfurter Straße‘ lief quer durch das Holzfeld von 
Gräfentonna (Langensalza) nach Groß-Fahner (Erfurt), — 8) Die Vargulaer Grenze. 


358 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
hero 1235 (Doben- 
Vargulaer Markweg Vargel Wägk ecker II1 587); Tulle- 
Das Hochfeld ?) Huhefäld stete 1341 [35a fol. 
Der untere, mittlereund | OngerSte, medel$te und| 124) 
obere Rainweg 1°) äwer$tte Rinwägk 


oder Rennwägk 
Das Pansen- oder |Pansenwid’ch 
Binsenweidig 1) 


Der Thalweg 12) Doöaälwägk 

Der Hochweg 1?) Huhwägk 

Der kleine Teich 13) Kleine Dich Das Teichlein zu Döll- 
Der Teichweg Dichwägk stedt 1686 15) 
Vargulaer Hügel Vargelsche Hegk 

Der Gothaer Weg!) |Got’sche Wägk 

Das Vargel-Land Vargelsche Länd 

Das Herbsleber Feld15%)| Herb$laber Fäld 

Der Ringsee 1) Ringsie 

Der breite Weg Breite Wägk 

Der Pfaffenrasen 1?) Faffenrain 

Gebeseer Ecke 18) Gebsche Ecken 

Der Schlegelsweg 1?) |Schlägelswägk 

Der Kornbach 2°) ebs. 

Die Weinberge 2!) Winbärgk 


Das Dachwiger Feld ??)| Dachsche Fäld 
Das Fahnerthal 23) Doal 

Die große Teichwiese ?*) | Gruße Dichwäesen 
Der Musterplatz 2°) ebs. 

Der Hopfenberg 26) Hopfenbärgk 

Die Aue ?”) Auwe 


9) Der nw. Teil der Flur in der Richtung auf Vargula. — 10) Feldwege westwärts 
vom Dorf, nach der Gräfentonnaer Grenze zu. — 11) Feuchtes Land sw. vom Dorf. 
Hier entspringt der Kornbach (im Unterlauf Jordan), der im Süden den Dorfgraben 
bildet und bei Ringleben in die Gera fällt. — 12) Feldwege nordwärts vom Dorf. — 
13) Quellige Wiese nw. vom Dorf. Der Abfluß bildet den westl. Dorfgraben. — 
14) Der „Gothaer Weg‘ läuft westl. am Dorfrand hin, dem Vargulaer Hügel zu. — 
15) Aus: Die Teiche im Fürstenthum Gotha ... MinA. Gotha, Dep. IV*, Insgemein, 
Kap. 25, No. 24. — 15%) An der Herbsleber Grenze. — 16) Nw. vom Dorf an der 
Herbsleber Grenze. Mit Gräben durchzogene, feuchte Mulde. Die alten Teichdämme 
sind noch sichtbar. — 17) Weg von Groß-Fahner nach Herbsleben durch die Döllstädter 
Flur. — 18) Der westl. Flurzipfel in der Richtung auf Gebesee. — 19) Von Döll- 
städt westwärts nach Dachwig zu laufend. — 20) Der Oberlauf des Jordanbaches 
(l. Zufluß der Gera); er entspringt im Pansenweidig westl. vom Dorf. — 21) Reben- 
pflanzungen am Kornbachufer an der Dachwiger Grenze. Neuerdings scheint die An- 


lage wieder einzugehen. — 22) Im sw. Teil der Flur, nach Dachwig zu. — 23) Nahe 
der Fahnerschen Grenze. — 24) Jetzt Ackerland; südl. vom Dorf. — 25) Angerplatz 
südl. vor dem Dorf. — 26) Südl. vor dem Dorf. Vom ehemaligen Hopfenbau ist 


nichts mehr bekannt. — 27) Längs des Kornbaches. 


Döllstädt. 359 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 
sprache 
Das Loch ebs. 
Das Fahner-Räschen 2°) | Fahner-Röäsen 
Der Triangel Dreangel 
Diebstieg ?°) DiebStiegk 
Die Taubengebreite 3%) | Dümngebreden 
Die Pfarrstümmel 1) | Farr$tummel 
Die Borngebreite ®?) Borngebreden 
Die Zipfelgebreite ®?) | Zepfelgebreden 
Die Hamstergebreite ®) | Hamstergebreden 
Der Eckardtsberg #5) |? Eitirsbere 1208, 1294; 
Eytirsberg 1339; 
Etersperg 1349—50 
Das Rödchen °®*) Redchen Rodelant 1294 (StA. 
Das Klosterholz 35) Klüesterholz Gotha QQ X [XT] 2) 


28) Ehemaliger Rasenweg auf Fahner zu. — 29) Weg längs der Döllstädter Grenze 


von Vargula nach Eschenbergen über die Fahnersche Höhe. — 30) Ackerland 
nw. vom Dorf, im Hochfeld.. — 31) Ehemaliges Pfarrland auf dem r. Ufer des 
Kornbaches, am Pansenweidig. — 32) Nach Gräfentonna zu. Es springt dort eine 


Quelle. — 33) Im Holzfeld nach der Burgtonna-Gräfentonnaer Grenze zu. Das 
große Flurstück bestand aus Zipfeln („Girne“) zu 50 Ackern. — 34) Vor dem Holz. 
Von außergewöhnlicher Häufigkeit der Hamster auf dem betreffenden Flurstück ist 
gegenwärtig nichts bekannt. — 35) Der Name „Eckardtsberg‘“ (Reinhardt, Chronik 
von Tonna $. 35) ist nach meinen Erkundigungen in sämtlichen umliegenden Ort- 
schaften ebenso vergessen wie die ursprüngliche Form Eitersberg und Eittersberg, 
wahrscheinlich die Bezeichnung für die ganze Fahnersche Höhe, wie aus dem Inhalt 
der nachfolgenden Urkunden hervorgeht. 1208 verkauft Heinrich von Tonna dem 
Kloster Reinhardsbrunn einen Wald von 50 Joch auf dem Eitirsbere. (StA. Gotha, 
QQ LE 33.) 1294 verkauft Abt Marquardus von Reinhardsbrunn einen Hof „apud 
Sanetum Nycolaum sitam, que quondam ad nostrum allodium pertinebat et quinquaginta 
agros lignorum sitos in monte, qui vocatur Eitirspere... et triginta agros 
novalium, que volgariter nuncupatur rodelant“ dem Kl. Döllstädt (,preposito 
conuentui Sanctimonialium in Tullestete‘“). (StA. Gotha, QQ X [XI] 2, Or.) 1339. 
Ein Privilegium „Domini Hermanni comitis in glichen, de approbatione bonorum in 
greuen Tunna, in borg Tunna et in Ryfenheym“ handelt „de sex agris 
humuleti in monte, qui volgariter eytirsberg dieitur situatis“. (Georgenthaler 
Schwarzes Kopialbuch fol. 122%, StA. Gotha.) 1349—50 erwähnt das Lehnbuch 
Friedrich des Strengen (Leipzig 1903, herausgegeben von Lippert u. Beschorener, 
S. 174), den Eckardtsberg: „Dominus Friderieus marchio Misnensis contulit Ottoni de 
Vanre et suis filiis 300 agros lignorum in monte dieto Etersperg prope Fanre.‘“ Das 
„Klosterholz“ sw. von Döllstädt an der Eschenberger Grenze ist sicher das Reinhards- 
brunner ehemalige Besitztum; das „Rödichen‘“, n.ö. davon, vor dem Holz, ist das 
„rodelant‘“ der Urk. von 1294. — 36) Ackerland am Triftweg vor dem Holz. Ueber 
ehemaligen Holzbestand weiß niemand etwas auszusagen. Vgl. Anm. 35. — 

Der ehemals bedeutende Waidbau ist längst eingegangen. Einen zerschlagenen 
Waidstein sah ich in einer Ecke liegen. Nach Brückner (a. a. O. 25) bestimmte 1407 
Hermann v. Salza das Mahlgeld der Döllstädter Waidmühle zu einer Spende. 1754 
fing die Gemeinde den Waidbau wieder an. Die Waidmühle (im Besitz der Kirche) 
war damals verfallen. — 


Namen aus dem Ort: die Herrengasse; das Schloßgut; an der Pforte. 


360 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Flur Eckardtsleben !). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 

Eckardtsleben 3) Ecker$lämn Eckihartesleba 932 (Do- 
Feld gegen Il-|Fäld gen Eläm’ benecker I 339); 

leben) Eckersleuben 1196 
Steinbeulen 5) Steinbilln (Dobenecker II 881); 
Unterm Wiegleber Weg | Öngern Wieläwer Eckirsleibin, Eckers- 

Woagk loyben 1378 [39] 
Haeselgebreite ®) Höäselgebriden 
Die Springe ”) De Spreng An dem Springe 1464 %) 
Am Stadtweg °®) Stadtwöagk 
Der Marktstieg ®) Der Märktstiegk 
Das Rammthal °) Ramdoöäal Am Rauwentale 1464 7?); 
Der Rammthalsrasen °) | Ramdöalsröasen Rammenthal 1467 
Der Hög !P) Hegk [35e fol. 181b] 
Der Walzhügel 1) Wälzhiegel 
Die Kanzel 12) Köanzel 
Das Karthaus 13) Kärdhüs 
Der Weinberg 1#) Winbärgk 
Feld gegen Tonna!5) Fäld gen Tonn 
Die Ebene Oam’n 
Der lange Rasen 16) Der lange Röasen 
Thonberg Donbärgk 
Die Aue! De Au 
Der Auweg Auwöagk 
Kümmelleite 18) Kemmelsliden 
Im Eiselbach 1°) Im Iselbäch 
? 


Der Reiher 2°) ? 
Die Stangenweide ?!) |Stängenwide 
Der Ballstädter Stieg | Bälster Stiegk 


1) Literatur: Brückner II 5, 54ff.; Gelbke II 2, 416; Lehfeldt X 
210f.; G. Reinhardt, Geschichte des Marktes Gräfentonna, Langensalza 1892. — 
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. 
— 3) Eekardtsleben liegt im engen Tal des Schwarzen Baches. Tiefeingeschnittene 
Hohlwege leiten von den steilen Kalkhöhen zum Dorf hinunter. Die Dorfanlage ist 
unregelmäßig. Maßgebend war wohl, außer dem Bachlauf, der Zug des „Marktweges“. 
— 4) Der nördliche Teil der Flur. — 5) An der Henningsleber Grenze. — 6) Seit 
Menschengedenken ist dort kein Buschwerk mehr gewesen. — 7) Grenzberg gegen 
Illeben. Früher auch Wasserlauf? — 73) Aus: Etliche vorträge .. . zwischen dem 
Kl. Reinhardsborn und dem Gr. Siegmund von Gleichen [35]. — 8) Straße nach 
Langensalza. — 9) N.ö. vom Dorf, nach Illeben zu. — 10) Nordwärts über dem Dorf, 
am Marktweg. — 11) Steiler Abhang n.ö. über dem Dorf. — 12) An der Tonnaischen 
Grenze. — 13) Oestl. über dem Dorf. — 14) Oestl. vom Dorf. Bis in die 60er Jahre des 
vorigen Jahrhunderts ist hier noch Wein gebaut worden. — 15) Der östl. Teil der Flur. — 
16) Nach Reifenheim zu (s. Flur Gräfentonna). — 17) Wiesen sö. vom Dorf. — 18) Kalk- 
hang nach Burgtonna zu. — 19) Flurort südl. von der Aue; es sind noch einige Abzugs- 
gräben da. — 20) Flurstück an der Ascharaer Grenze. — 21) Am Ballstädter Steig. 


Eckardtsleben. — Eschenbergen. 361 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Feld gegen Aschara Tag gen Asch’r 


Däsenberg ??) 

Der Todtenrain 3) De 
Beim Kreuzchen *%) Bin Kritzchen 
Im Bach ?) An den Böaäche 
Am Rodewege ?%) Ruedewoägk 
Die Waidmühle ?”) Weedmillen 
Waidplatz ?”) Weedplätz 

Die Enthütte Endhitten 

Der Tiergarten Diergöärten 

Im Fuchsloch Im Fochsloch 


Flur Eschenbergen !). 


Eschenbergen ?) #) Eschenbärgen °) Eschenebere 1143 (Do- 
benecker I 1442); 
Eschinbere, Eschen- 

| berg 1378 [39]; 

ı Eschinbere 147112); 


Das kleine Feld?) D’s klene Feld Eschinber 1474 [35d 


Die Heerstraße ®) Heerströß fol. 123b. 124a. b] 13); 
Die Nesse ?) De Naß |  Eschinbere 1477 [354 
Der Bach Der Böäch fol. 122a. b] 14) 

Der Oelweg 5) Olwägk an dem oilwege 147112) 
Das Ried Ried uber dem ryt 147122) 
Der Riedweg Riedwägk bie demrytwege 14711?) 
22) Unfruchtbarer, steiler Abhang an der Ascharaer Grenze. — 23) Feldweg nach 
Aschara. Den Ursprung des Namens konnte ich nicht erfahren. — 24) Am Dorf- 


ausgang nach Aschara zu; ein einfaches Steinkreuz, jetzt nicht mehr vorhanden. — 
25) Der an den Hardtbergen entspringende Schwarzbach fließt in den Reifenheimer 
Graben und mit diesem in die Tonna. — 26) Länderei südl. vom Dorf. — 27) Am 
Bach, am östl. Ausgang des Dorfes. Wie lange in der Flur Waid gebaut wurde, ist 
nicht mehr bekannt. 


1) Literatur: Brückner III 8, 2; Gelbke II 1, 129; Lehfeldt X 
2i11ff.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General- 
karte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Die mundartliche Aussprache verdanke 
ich Herrn Kantor Sundhaußen in Hochheim und Herrn Kantor Bomberg in 
Eschenbergen; letzterem bin ich auch für verschiedene Auskunft über Flurverhält- 
nisse verpflichtet. — 4) Der sehr stattliche Ort breitet sich halbmondförmig (ähnlich 
wie die Fahnersche Höhe), dem Laufe des Baches folgend, am Südabhang der Fahner- 
schen Höhe aus. Es sind deutlich drei, durch breite, platzähnliche Straßen geschiedene 
Teile des Dorfes zu unterscheiden. Fallen diese zusammen mit den ehemaligen drei 
Gerichten? Vgl. Brückner, a. a. O. 4: „die Lochgasse, das Döttlebische Gericht 


genannt; der Ober-Gleichische Theil; der Sächsische Theil.“ — 5) Westl. vom Dorf. 
— 6) Sie führte westl. vom Ort quer durch die Flur in der Richtung Molschleben- 
Ballstädt. — 7) Die Nesse bildet die Grenze gegen Bufleben. — 8) Nasser Weg an 


der Nesse. 


362 


Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 

Der Goldklinger Graben | Der Goldklenger 

Groaben 
Der Ballstädter Weg | Balliter Wägk An dem baldesteter 
Der Schieferhög Schäberhoegk Wege 14712) 
Im Winkel Em Wenkel 
Der Herrengraben ?) Herrengröäben an dem Herrenwege 
Die Sackpfeife 10) Sackfifen [?) 1477 [354 fol. 
Der Frohnborn 1!) ebs. 122a. b] 14) 
Der Läuseteller 11) Liesetaller 
Der Rothe Hof!) Der Ruethe Hof 
Die Burg 5) Borgk 
Der Ballstädter Berg | BallSter Bargk 
Der Abtsberg Abtsbargk 
Der Gemeinde-Rain Geme£nrain 
Der Küraß ebs. 
Der Mittelberg Mettelbargk 
Girn Gärn 
Das Kreuzchen 1$) Kritzchen 
Die Trift Treft Bie der trift 1471 1%) 
Der Troggraben 20) Troggröaben 
Der Melm Melm 


Der Wingfer-Rasen 17)| Wengfer-Röäsen 


Der Wingferborn 17) Wengferborn Der windeborn 1477 
[354] 1%) 

Der Fahnerweg Föahnerwägk an dem vaner wege 
147112) 

Der Forstweg Forstwägk bie dem forstwege 
1471 12) 


Der Molschleber Berg Molschlaber Bargk obir deme molsleben 


Die Vogtenellern Vogtnallern wege 147112) 
Das Taubenland 18) Tubenländ 
Der Schweinsberg1?) |Schwinsbargk 


Der Erfurter Grund Der Erfsche Grond 


9) Er entspringt an der Fahnerschen Höhe und bildet zum Teil die Flurgrenze 
gegen Ballstädt. — 10) Im Wald an der Ballstädter Grenze. — 11) Forstorte an 
der Fahnerschen Höhe. — 12) Aus: Henr. Kroyne zeu Eschenbere. Or. d. goth. 
Augustinerkl., StA. Gotha QQ II 165. — 12a) Aus: 354 fol. 121%-b, Ltr. Hans Hoykel. 
— 12b) Aus: 354 fol. 120%. b, Ltr. Heinriei Hockel. — 13) Aus: 354 fol. 123b, 124a. b, 
Ltr. Pauwel Rudolffs. — 14) Aus: 354 fol. 1224. b, Ltr. Claus westpheling. — 15) Forst- 
ort im Fahnerschen Holz (östl. vom Ballstädter Berg) auf Domänengebiet. Es führt 
dorthin eine breite Gasse; ein ausgemauerter Brunnen ist noch erhalten. Burgstelle? 
— 16) Es stand vor dem Holze an der Döllstädter Straße. — 17) An der Döllstädter 
Trift; der Wingferborn ist die Quelle des Troggrabens. — 18) Unfruchtbarer Boden? 
Am Molschleber Berg. — 19) Die Schweineherde wurde bis zur Separation ausgetrieben. 
Der Schweinsberg liegt an der Molschleber Grenze. 


Eschenbergen. 365 


Moderne Namen a ebajäng Urkundliche Formen 
sprache 
Unterer und oberer Er- | UngererundäbererErf-| An dem erffurschen 
furter Weg , scher Wägk Wege 1471 12) 
Der Steingraben ?°) Stengröäaben An dem steyngraben 
Der Waidbach ?°) 2 1474 13) 
Der Kirmserain 2!) Kärmserain 
Pfaffenweg ??) Pfaffenwägk 
Der Wolfsgraben 3) Wolfsgröaben 
Die Sülze De Selzen 
Die Pfütze De Pfetz 
Der Klingelmanns- Klengelmannsgröäben 
graben °®) 
Der Schiebweg Schiebwagk 
Das Angespann Oanspann 
Die Querstücken QuarStöcken 
Der Krautlandsgarten | Krutlandsgörten 
Der Igel ?5) Der Aegel 
Der Hopfenberg ?9) Hopfenbargk 
Das Roß ebs. 
Die Steinbeule Stenbillen 
Die Mark ?”) ? 
? ? uf dem myngen born 12) 
? ? bie dem luczenbach 12) 
? ? gein dem gesprete 1?) 
Namen aus dem 
Ort: 
Kirchgasse 
Bachgasse 
Waidhof 28) 
Auf dem Plan 
Sperlingsberg 
Hirtenthor 


20) Der Steingraben kommt vom Holz, vereinigt sich oberhalb des Dorfes mit dem 
Troggraben und Waidbach, fließt durch das Dorf und mündet in die Nesse. — 
21) Am sö. Ausgang des Dorfes, längs des Steingrabens. — 22) Führt nach Molsch- 
leben. — 23) Am Nordausgang, vor dem Angerthor. — 24) Längs der Döllstädter Trift. 
— 25) Grundstück am Südausgang des Dorfes, nach Bufleben zu. — 26) Eschen- 
bergen hatte früher bedeutende Braugerechtigkeiten; es standen dort 7 Brauhäuser 
(Brückner, a. a. OÖ. 6). — 27) Die Molschleber Grenze. — 28) Der Waidbau 
war im Mittelalter in Eschenbergen ansehnlich. Es gab zwei Waidmühlen: nach 
Gierstädtt und nach Hausen zu. Eschenbergen hatte auch das Recht, den Waid 
anzugießen und zu verkaufen. Der Waidhof stand nach Ballstädt zu. 1378 mußte 
auf 1 Acker Waid 2'1/,—3 ß Zins gegeben werden [39]. Im 16. Jahrh. „geben die 
Glichsen [Gleichischen] menner Eschinbehr ... je von eyn acker weith 3gr. 3&“ 
(StA. Gotha, Erbbuch des Ambts Gotha PP II 3a). 


364 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Hopfengarten 
Frechensgasse 
Molschleberthorgasse 
Lochgasse 

Enteleich 
Schützenhof 
Hirschgasse 
Sülzengasse 
Angerthor ?°) 
Mönchsgasse 3°) 


Flur Gierstädt!). 


Gierstädt 2) 3) Ger®t 

Das Tännerode oder | f Dennerode 
der Tannengarten ) Be 

Die Laite 4) De Liden 

Die Holzung ‘) ebs. 


Die Gemeinde - Holz- 
marke #) 

Der Gehren ) 

Das kleine Feld ®) 


Gemene Holzmark 


Girn 
Klene Fäld 


Ueberm Hohlzwege 

Unter dem Wende- 
wege ’) 

In den Österlangen 8) 


Öwern Hohlwägk 
Ongern Wengwägk 


In den Usterlangen 


Am ersten und zweiten An eriten, zweden 
Hohen Berge?) huhen Bärgk 
Der Weinberg 1) Winbärgk 


Kirchenholz oder Hei- | Kerchenholz 
ligenholz ®) 
29) Vor dem Angerthor, nach Ballstädt zu, stand eine Kapelle (zu Georgenthal ge- 


hörig?). — 30) An den Besitz der Augustiner (vgl. Anm. 13) erinnern die Namen 
aus 354: beneben dem alten kalarte; bie dem husenthorme. 


1) Literatur: Brückner I 10, 42ff.; Gelbke II 1, 220; Lehfeldt X 
213 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. durch 
freundliche Vermittelung des Herrn Pfarrer Stoll. — 3) Gierstädt zieht sich in zwei 
zweizeiligen Parallelstraßen vom Nordostabhang der Fahnerschen Höhe herunter. Die 
Gotha-Groß-Fahnersche Straße läuft östl. vom Dorfe vorüber. Die Flur streckt sich 
— ebenso lang und schmal wie die Dorfanlage — nordostwärts. Sw. vom Dorf, am 
Berghang liegt der Waldbesitz. — 4) Ueber dem Dorfe, am Nordrande des Fahner- 
schen Holzes. — 5) Spitzwinkliges Flurstück südl. vom Dorf an der Bienstädter 
Grenze. — 6) Der Flurteil längs der Klein-Fahnerschen Grenze. — 7) Der Grenzweg 
längs der Klein-Fahnerschen Grenze. — 8) Sö. vom Dorf an der Klein-Fahnerschen 
Grenze. — 9) ÖOestl. vom Dorf, jenseits der Erfurter Straße. — 10) Ueber den ehe- 
maligen Weinbau ist nichts mehr bekannt. 


Eschenbergen. — Gierstädt. 365 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Gänserasen Gänseröäsen 

Hasenacker ebs. 

Große und kleine Gruße und klene Hecken 
Hecken !!) 

Schneiders Hecke}!) |Schnider$ Hecken 

Der Anbal 1?) Der Abel 

Morgenroth 13) Morgenried 

Der Pfeifersgraben !#) | Fifer$gröam’n 

Das Mittelfeld 15) Medelfäld 

Der Ellweg 16) Allwägk 

Die Gebind 1?) Geweind 

Im Haken 18) Haken 

Erfurter Straße 18) Erfsche Ströß 

In den güldenen In guldenen Drögen 
Trögen 1?) 

Unter dem Greifwege?°) Grifwägk 

Unter dem Galgen- | Galgenhegkel 
hügel *) 

Im See 22) In Sie 

Im Bach 3) Böach 

Klinger ?3) Klenger 

Weideweg ?%) Wiedewägk 

Die Grasäcker ®) Gröasackern 

Der Wiesenborn ?®) Wüsseborn 

Das Ried ?) Ried 

Der Anger ?”) Anger 


11) Ehemalige Hecken (Dorn- und Buschholz) sw. vom Dorf. — 12) Teil des Fahnerschen 
Holzes, das an der Gierstädter Grenze „angeballt“ ist. — 13) Flurstück über dem Dorf, 
südl. von der Klein-Fahnerschen Landstraße. Von hier aus hat man einen schönen 
Blick nach Osten (Erfurt) zu. — 14) Pfeifersgraben : östl. vom Dorf am Lerchenholz 
entlang; ein zweiter Graben dieses Namens nördl. von Gierstädt, hinter dem Potzmann. 
(Herr Pfarrer Stoll.) — 15) Das Mittelfeld liegt zwischen dem Großen Feld (nördl.) 
und dem Kleinen Feld (südl.), längs des Walschleber Weges. — 16) Der Ellweg läuft 


parallel und südl. vom Walschleber Weg. — 17) Ackerland südl. vom Walschleber 
Weg. — 18) Im Haken kreuzt sich die Langensalza-Erfurter Straße mit dem Ellweg 
und dem Weg von Klein-Fahner nach Dachwig. — 19) Fruchtbares Land am Klein- 


Fahner-Dachwiger Weg. — 20) An der preußischen Grenze (Ostgrenze der Flur). 
Die Grenzsteine tragen zum Teil noch das Mainz-Erfurter Rad. Ueber „Greifweg‘ 
siehe die Fluren Groß- und Klein-Fahner. — 21) Auf der Groß- Fahner- Dachwig- 
Gierstädter Grenze. — 22) Feuchte Vertiefung mit Abflußgraben im n.ö. Teil der 
Flur. — 23) Der Dorfbach „Klinger“ entspringt im Bonifaziusbrunnen im westl. Teil 
des Dorfes und fließt durch das Große Feld. L. Zufluß des Jordan. — 24) Der 
Weideweg führt längs des r. Bachufers. — 25) N.ö. vom Dorf auf dem r. Bachufer. 
— 26) Der Wiesenborn entspringt im „Ried“, quellige Wiesen nördl. vom Dorf am 
Bach. — 27) Am nördl. Dorfausgang. Hier standen früher die zwei Waidmühlen, die 
aber schon zu Brückners Zeit (1756) verfallen waren. Die Waidsteine lagen dort bis 
zur Separation (1860). 


366 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der Weihetanz 28) ebs. 
Im Zieh ®) In Ziehe 
Der Potzmann 3°) ebs. 
Der Eschweg 31) Aschmerwägk 


Das Große Feld 15) Grüße Fald 
Die Krautstückchen 32) | Krütsfläcker 
Der rothe Berg 33) Ruede Bärgk 
Der Siechhof 3%) ? 


Flur Gräfentonna }). 


Gräfentonna ?) ®) Tonne ? Tunnaha 845 (Doben- 
ecker I 194); ? Ton- 
nahu c. 866 (Doben- 
ecker I 222); ? Don- 
naha 973 (Doben- 
ecker 1455); ?Dunaa 
1143 (Dobenecker I 
1474); Tunna 1232 
[35a fol. 121]; Thonna 
1331 [35e fol. 308]; 
Greven Tunna 1339 

Das Reifenheimer |Riffenheimer Fäld [35a fol. 122a]%); Ca- 

Feld) strum Graven Tunna 


28) An der Walschleber Grenze unterhalb des Greifweges. Die Bedeutung leider un- 
bekannt. (Herr Pfarrer Stoll.) — 29) Ackerland nw. über dem Dorf. — 30) Potzmann 
—= Vogelscheuche. Weshalb dieser Flurteil (nw. über dem Dorf) den Namen führt, konnte 
ich nicht erfahren. — 31) Der Eschweg führt am Nordwestrande des Dorfes hin. — 
32) Kleine, zu den Alt-Gierstädter Häusern gehörige Grundstücke im Ried, zu beiden 
Seiten der Groß-Fahnerschen Straße. — 33) Mergelgruben sw. vom Dorf. — 34) Unter 
der sogenannten Herrenwiese, jetzt Artland. 


1) Literatur: Brückner III 4, 64ff.; Gelbke II 3, 438; Lehfeldt X 
214ff.;, Rein, Thur. sacra; G. Reinhardt, Geschichte des Marktes Gräfentonna, 
Langensalza 1892. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. ; 
letztere verdanke ich vor allem Herrn Schultheiß em. Beck. Auch das Reinhardtsche 
Werk enthält reichhaltiges Material. — 3) Am Nordwesthang der Fahnerschen Höhe; 
von der Unstrut geschieden durch das sumpfige Gebiet des unteren Brombaches (Nord- 
westen) und den Lohberg (Norden). Die Anlage erscheint ziemlich regelmäßig recht- 
winklige um den „Kirchplan“. Hier lagen auch die großen Gutshöfe. Verschiedene 
große Brände im 18. Jahrh. haben möglicherweise den Plan des Dorfes verschoben. 
— 4) Aus: Priv. Dom. Hermanni, comitis de Glichen, de approbatione bonorum in 
greuen Tunna, in borg Tunna et in Ryfenheym. — 5) Der westl. und sw. Teil der 
Flur. Die Wüstung Reifenheim lag sw. von Tonna. Reinhardt (a. a. O. 249 ff.) 
bringt genaue Angaben über den Ort mit Flurplan. „Die Flur gehört erst seit der 
Grundstückszusammenlegung 1862 teils zur Gräfen-, teils zur Burgtonnaer Gemeinde- 
flur. Bis dahin gab es in beiden Ortschaften einen besonderen Reifenheimer Gemeinde- 
vorstand (2 Gerichtsschöppen, 2 Heimbürgen, 1 Steinsetzer), der alle Jahre neugewählt 
wurde. Bis 1812 oder 1815 hat am alten Steintisch unter 4 uralten Lindenbäumen 


Gierstädt. — Gräfentonna. 367 


Moderne Namen ua Urkundliche Formen 
sprache 
1349 —50 (Lippert u. 
Die Reifenheimer Wei- | Riffenheimer Widen Beschorener); Thuna, 
den ®) das sloz 1415 66) 


Reifenheimer Graben ?) | Riffenheimer Gröam’n 
Reifenheimer Hofstät- | Riffenheimer Hofstieden | Rifenheim c. 1162 (Do- 


ten ®) benecker II 257); 
Rimphinheim 1186 
(Dobenecker II 761); 


Riffinheim, Rifin- 
heym 1378 [39]; 


Ryfenheym 1379 [35a 
Teichwiese °) Dichwäesen fol. 122a]; Ryffen- 
Kleine Aue!P) Kleine Auwe heym 1415 66) 
Schiebige Wiese 11) ? Die oberscheibelichte 
Illeber Gericht 12) Illebsches Gericht Wiesen 1543 #1) 


Alte Straße nach Lan-|De äle Ströß 
gensalza 13) 


Die Heerstätte 1%) Herst’ 

Cyprianscher Garten 15) | Sieberjanscher Göärden 
Im Karn 16) ebs. 

Hopfenberg !?) Hopfenbärgk 
Eichsfelder Gasse 18) | Eifelsgäß 

Die Aue1!?) De Auwe 


Hinter dem Gericht 2°) | Hingern Gerecht 


alljährlich am 2. Mai das feierliche Hegemahl stattgefunden. Die Reifenheimer Länderei 
bestand aus 26 Hufen. — 6) An der Burgtonnaer Grenze, längs des Grabens. — 
7) Der Unterlauf des Eckardtsleber Baches; 1. Zufluß der Tonna. Der Bach fließt an 
der wüsten Dorfstätte vorüber, quer durch das Reifenheimer Feld. — 8) Am Kreuz- 
punkt der alten Langensalzaer Straße mit dem Eckardtsleber und Illeber Weg. Das 
Dorf wurde höchst wahrscheinlich 1450 im Bruderkriege zerstört. 1757 waren noch 
einige Hofstätten vorhanden (Brückner, a. a. ©. 253). Noch jetzt ackert man Mauer- 
reste aus. — 9) Westl. der Hofstätten. Einst ein 54 Acker großer Teich. Die Dämme 
sind noch erhalten. (Reinhardt 280.) — 10) Wiese nördl. der alten Langensalzaer 
Straße am Reifenheimer Graben. — 11) Am Reifenheimer Graben. — 12) Vgl. Flur 
Dleben. An der Illeber- Eckardtsleber-Gräfentonnaer Grenze. Hier stand 1463 das 
Hochgericht fürs die Niederpflege Tonna. 1697 befand sich der Galgen über der Un- 
strut am Lohberge an der Großvargulaer Grenze; 1700 vor dem Markttor. Das Lehn- 
buch von 1378 [39] vermerkt: „Halsgericht zeu Rifinheym, die Helfte keyn Saltza, 
ist meyn gn. Herrn. It. teilt 1 wasser‘ [der Reifenheimer Graben?]. — 13) Die alte 
Erfurt-Langensalza-Mühlhäuser Straße lief vom Südausgang Tonnas nach Reifenheim, 
von da nordwärts. Die steinerne Brücke über den Reifenheimer Graben heißt die 
Postbrücke. Bei den Flurorten Backhög, Backofen Eiergraß, dicht an der Straße, soll 
in alter Zeit zuweilen Markt gehalten worden sein (mündl. Mitt.). — 14) Umfangreicher 
Flurteil sw. vom Ort, an der alten Langensalzaer Straße. — 15) Vor dem Niedertor; 
jetzt zum Teil mit Häusern bebaut. — 16) Wiese sw. vom Ort, am Mühlgraben. — 
17) In der Aue, westl. vom Dorf. — 18) Wiese (früher mit Pfad?) vom Reifenheimer 
Graben durch die Aue nach dem Dorf zu. — 19) Große, feuchte Wiese westl. vom Ort. — 
20) Nördl. der Aue, auf dem 1. Ufer des Reifenheimer Grabens. Vgl. Anm. 12. 


368 


Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Der Stadtweg ?1) Stöadtwägk 
Herrschaftsgarten ?!) |Herrschaftsgöärden 
Rammsgarten ?!) Rammsgoöärden 
Der Nägelstedter Rain?2) Neil$ter Rain 
Der Stänker 23) ebs. 
Der Entenfang 23) Andenfang Der Entenfang 1686 2%) 
Sauerwiese 23) Suerwäesen 
Illeber Wasser 25) Illebsches Wasser 
Lenchensberg ?6) Lenchensbärgk 
Lenchenswiese ?7) Lenchenwäesen 
Siechwiese 28) Siechwäesen 
Backofen ebs. 
Backhögk Backhegk 
Eiergraß Eiergröaß 
Feld hinter dem Fäld hingern Lem’n 
Löwen ?°) 
Die Tonna 3°) Der Bäch 
Fohlenwiese 31) Fohlwäesen 
Hengstwiese 31) Hengstwäesen 
Schafteich 32) Schöfdich ; ; 
Dreieckteich 3?) Dreieckdich I ee Teul 
Quellteich 32) Quelldich Die Quellen 1686 2%) 
Das Bohnland °3) Böländ ? Im Baulande 1543 41) 
Die Fasanerie ®%) ebs. 


Die Erfurter Straße 3)|De Erfsche Ströß 


21) Weg nach Langensalza, vom nördl. Ausgang des Dorfes nach dem Lenchensberg 
zu. Die Straße wurde 1861 gebaut und mitten durch den herrschaftlichen Garten 
gelegt. Auch der Rammsgarten ist herrschaftlich. — 22) Der Nägelstedter Rain 
zweigt sich bei Reifenheim von der alten Langensalzaer Straße ab, läuft direkt nord- 
wärts, der Unstrut zu, quer durch das Reifenheimer Feld. — 23) Wiesen am Illeber 
Wasser. Der Entenfang, 3 Acker groß, war schon 1700 wüst. (Reinhardt 279.) — 
24) Aus: Beschr. der Teiche im Fürstenthum Gotha, Herrschaft Tonna, Herzog]. 
Gotha. DomA. Dep. IV&, Insgemein, Kap. 25, No. 24. —- 25) L. Zufluß der Tonna. — 
26) An der Illeber Flurgrenze, nördl. der Langensalzaer Straße. — 27) Lämmchen? 
— 28) Die Siechwiese gehörte zum Langensalzaer Siechhof. (Reinhardt 42. 43.) — 
29) Sw. vom Dorf, nach dem Gasthof zum Löwen benannt. — 30) L. Zufluß der 
Unstrut. Die Tonna umfließt den Ort südl. und westl. — 31) Wiesen auf dem 
r. Ufer der Tonna, südl. vom Dorf. — 32) Ehemals Teiche, jetzt Wiesen am Tonna- 
ufer, südl. vom Ort. — 33) Ackerland an der Burgtonnaer Grenze, zwischen dem 
l. Tonnaufer und der Straße nach Gotha. Wenn der Name alt ist, bezieht er 
sich natürlich auf den Bau von Bufbohnen. — 34) Eine mit Laubholz bestandene 
Anhöhe auf dem r. Tonnaufer sö. vom Dorf. Das steinerne Haus auf der Höhe ist 
das Winzerhaus, das zu den dortigen herrschaftlichen Weinbergen gehörte. Gegen 
50 Acker waren in alter Zeit mit Reben bepflanzt, doch wurde schon 1746 kein Wein 
mehr dort gebaut. (Reinhardt, a. a. ©. 238—239.) Fasanenzucht von der Mitte 
des 18. Jahrh. bis ungefähr 1828. — 35) Die Erfurter Straße, von Groß-Fahner her, 
aus Südosten kommend, mündete beim Markttor in den Ort ein. 


Gräfentonna. 369 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Das Seefeld 36) Siefäld 
Der Seegraben 3%) Siegröaben 
Der Seeteich 3°) Siedich Der Sehteich 1686 2%) 
Semshög 3°) Semshegk 


Das Lange Feld 3”) Lange Fäld 
Feld vor dem Markt und | Marcht und Nederdür 


Niederthor 
Weg nach Gebesee Gebsie 
Der Brombach 38) ebs. N 
Brombachsrasen 38) Brombachröäsen zu Österthonna, hinder 
Der Eselsweg oder Erbs- | Eselswägk demiudezt nr [35° 
weg 39) fol. 312b]; ostirtunna 
Die Schöpsenkeule 4%) | Schepsenkielen 1882 (Reinhardsbr. 
Oestertonnaf?) Isterdonne Or.-Urk., StA. Gotha 
Die Hofstätten *?) Hofstieden QQ Is 348), Oster- 
Der Oestertonnaische | Der Isterdonnsche Born wir a ee 
43 ) 
Brunnen *°) 1415 ®) 
Der Oestertonnaische |Isterdonnscher Dich Der oestertonnische 
Teich oder Prinzen- teich 1686 2%) 
teich **) ‚ 
Das ÖOestertonnaische |Isterdonnsches Loch 
Loch i 
Der Oestertonnaische |Isterdonnscher Bäch 
Bach 
Ochsenwiese Ochsenwäesen 
Prinzenwiese 4%) Prinzenwäesen 


36) Das Gelände nördl. der Erfurter Straße, nach Döllstädt zu. Hier soll ein großer 
See, °/, Stunde im Umkreis, gelegen haben. Der „Seeteich‘“, Quelle des Seegrabens, ist 
jetzt mit Weiden bestanden. Der Teich war 3 Acker groß und ging 1700 ein. (Rein- 
hardt 279f.) Der Semshög, sumpfiges Land, liegt an der n.ö. Grenze des Seefeldes. — 
37) Ackerland nördl. vom Seefeld und der Straße nach Döllstädt. — 38) Ackerland 
an der Groß-Vargulaer Flurgrenze. Der Bach gleichen Namens entspringt am Sommer- 
berg ostnordöstl. vom Dorf, fließt durch Oestertonna und mündet beim Unterried in 
die Tonna. — 39) In der Richtung auf Groß-Vargula. — 40) Ackerland am Erbsweg. 
Ich konnte nicht erfahren, ob das Grundstück nach der Form oder nach einer ehemals 
darauf lastenden Abgabe benannt ist. — 41) Aus: Vorzaichnis und bericht, welcher- 
gestalt ... nachfolgende clostere und vorwerke ... zu verkaufen sein sollen ... 1543, 
Or. StA. Gotha QQ IIIh 4. — 42) Wüste Dorfstätte n.ö. von Gräfentonna. Die kleine 
Siedelung wurde wahrscheinlich zugleich mit Reifenheim (Anm. 8) zerstört. Brückner 
schreibt darüber 1760 (a. a. ©. 92): „Es hat dieses Dorf am Vargelischen Wege gegen 
Morgen zu gelegen und man findet noch jetzt Merkmahle genug, daß sonsten Häuser 
daselbsten gestanden haben ... Es hat daselbsten eine Kirche gestanden und die 
Gegend des Kirchhofs weiß man jetzt noch zu bestimmen.“ G. Reinhardt (a. a. O. 
246 ff.) bringt einen sorgfältigen Plan der Wüstungsflur. — 43) Der kreisrunde, gefaßte 
Dorfbrunnen unter einem alten Weidenbaum. Das Wasser wird in einer Röhren- 
leitung nach Gräfentonna geführt. — 44) Der Teich (1700 noch vorhanden) war 
6 Acker groß; jetzt Wiese (Prinzenwiese). 


Gerbing, Flurnamen. 24 


370 


Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Die Weinberge %5) Winbärgk 
Hopfenberg Hopfenbärgk 
Die Abspringen #6) AbSbrängen 
Die Thiel ??) De Diel 
Sommerberg #°) Sommerbärgk 
Sommerbergsbrunnen8)| Sommerbärgksborn 
Sommerbergsbach #) |Sommerbärgksbäch 
Der Ziegelteich 4°) Ziegeldich Der Schwanen- oder 
Die Himmelsgärten 50%) | Hemmelsgöärden Ziegelhüttenteich 
Die Hohlgebreite Hohlgebreden 1686 *%) 
Der Fischstieg 5!) FeschStiegk 
Der Bleichweg 5?) Blichwägk 
Das Unterried 53) Ungerried 
Die Kaplanswiese 5*) | Kaplanswäesen 
Das Hirtenried °%) Hertsried 
Das Gartenried *) Göärdenried 
Die 12 Aecker 5) Zwelf Aecker 
Das Krautland °®) Krütländ 
Die Johanniswiese 57) | Gehanneswäesen 
Die Kirchbrücke 5%) Kerchbrecken 
Die Biegau 5°) ? 
Der Lohberg) Luhbärgk 
Die Lohmühle 1) Luhmöllen 
Die Thalmühle 2) Dälmöllen 
Die Unstrut 69) Unstrüed Dy unstrat 1415 66) 
Der Stockgarten ®%) Stockgöärden 


45) Ostwärts von Oestertonna, am Sommerberg lagen terrassenförmige Rebenpflanzungen. 
— 46) Am Eselsweg, östl. von der Wüstung. — 47) Am Vargulaer Weg, n.ö. von Oester- 
tonna. — 48) Der Sommerberg liegt n.ö. von Oestertonna. Der Sommerbergsborn, östl. 
vom östertonnaischen Brunnen gelegen, wurde (nach Brückner, a. a. OÖ. 68) nach dem 
alten Schloß in Gräfentonna geleitet; nach Reinhardt (a. a. O. 83) speist jetzt die Quelle 
mehrere öffentliche Brunnen in Gräfentonna. Unter dem Sommerbergsbrunnen lag der 
Sommerbergsteich. — 49) Gegen Ende des 17. Jahrh. eingegangen, jetzt Gemeindewiese. 
(Reinhardt, a. a. O. 279.) Oestl. der Ziegelhütte, nördl. vom Dorf. — 50) Flurstück 
zwischen Gräfentonna und Oestertonna. — 51) Der Weg der Fischer von Gräfen- und 
Oestertonna über den Lohberg nach der Unstrut. — 52) Weg vom Nordostende des 
Dorfes nach der Ziegelei. — 53) Das Unterried (Wiesen) zieht sich von Oestertonna am 
Brombach und dann an der Tonna hin. — 54) Wiesen im Unterried. — 55) Bei der 
Mündung des Brombaches in die Tonna, nördl. vom Dorf. — 56) Gemeindeland im 
Unterried. — 57) Ebenda. Dort durften die Anspänner die Pferde bis Johanni weiden 
lassen. — 58) Bei der Mündung des Eckardtsleber Wassers (Reifenheimer Graben) in 
die Tonna westl. vom Ort. Von da führte der „Kirchweg“ durch die „Döllstädter 
Wiesen“ nach Reifenheim. — 59) Wiese auf dem r. Tonnaufer an der Nägelstedter 
Grenze. — 60) Nach Norden (der Unstrut zu) steil abfallende Kalkhöhe, nördl. von 
Gräfentonna. Der Berg (Gemeindebesitz) ist zum Teil bewaldet. — 61) An der Nägel- 
stedter Grenze und dem Nägelstedter Fußweg, auf dem r. Unstrutufer. — 62) Unter- 
halb der Lohmühle, an der Unstrut. — 63) Auf dem r. Unstrutufer hat Tonna die 
Fischerei-Gerechtigkeit. — 64) Wiese an der Mündung der Tonna in die Unstrut; zum 


Gräfentonna. 371 


zz nen, 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 
sprache 


u 
Namen aus dem 
Ort (nach G. Reinhardt, 
2 0.80 f.): 


Langengasse 

Untervorstadt 

Obervorstadt 

Langensalzaer Straße 
(früher Mönchsecke) 

Burggrabenstraße 

Steingasse 

Bachgasse 

Brauhausgasse 

Das neue Thor 

Der Löwenberg 

Burgtonnaer Straße 

Hirtengasse od. Herren- 
gasse 

Neuengasse 

Pfarrgasse 

Kirchgasse 

Krämergälchen 

Schulgäßchen 

Niedergasse 

Fallloch 

Quergasse 

Niedergraben (volks- 
tümlich Schaffenstiel 
oder Runkelsack) 

Pfortengasse oder Hirts- 
pforte 

Niederhöfe 

Der Kirchplan 

Der alte und neue Plan 

Das alte Schloß oder 
die Kettenburg 

Das Mönchsgut 6) 


Nägelstedter Gut gehörig. Im Jahre 1290 bedang sich Albrecht I. von Gleichen das 
Jagdrecht im Stockgarten aus. (Reinhardt, a. a. O. 24.) — 65) Das Mönchgut, dem 
Karthäuserkloster in Erfurt gehörig, lag am Nordwestausgang des Dorfes (der ‚„‚Mönchs- 
ecke“), wo seit 1861 die Langensalzaer Straße durchgeführt worden ist. — 66) Aus: 
Gleichisch- Tonnaischer Lehnbrief (für Ernst und Adolf, Grafen von Gleichen) Or. 
StA. Gotha QQ X (II) [1] 1b. — 

Wein-, Waid- und Hopfenbau in Gräfentonnaer Flur. Ueber Weinbau 
vgl. G. Reinhardt, a. a. O. 212—213. Die beiden Waidmühlen standen auf dem 
Oberried, westl. vom Dorf. „Die beiden hohen Steine am Vargulaer Weg in der 


24 * 


372 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Flur Groß-Fahner!). 


Moderne Namen ?) Mundartliche Aus Si Tkundliche Porz 
sprache 

Groß-Fahner ?) Grüeß-Fähnern Fanre anf. saec. IX (Do- 
Das Holz t) ebs. benecker I 70); Nort- 
Das Göbische Holz oder | Geb’sche Holz fanere c. 860 (Doben- 

Gebeseer Holz °) ecker I 227); Vaneri 
Vikarei-Gehren ®) Vikeriegirn it. Vaneri, Fanare, 
Der Schlag ®) Schlägk Fanere 874 (Doben- 
Stellweg ?) Stellwägk ecker I 246); Fanari 
Hirschbornsdelle @) Herschbornsdallen v. 900 (Dobenecker 
Der Schnepfenweg Schnepfenwägk I 294); Nortfanere 
Anball®) Aball n. 918 (Dobenecker 
Leibgedinge ?) Libgedeng 1328); In villa Vanra 
Der Gothaer Weg!P) |Got’sche Wägk maiori 1169 (Doben- 
Hasenacker Häesenacker ecker II 381); Vanre 
Im Hipperthal 1) Hepperdäl 1349—50 (Lippert u. 
Driangel 1?) Dreangel Beschorener 17 und 
Lehmgrube 13) Leim’ngrum’n XXXV 1, 174) 
Löwengrubenweg 1?) Leem’ngrum’'nwägk 
Grasweg 1#) Grasewägk 


Herbsleber Grube!) | Herbschläwer Grum’n 


Oestertonnaer Flur, die als Wegweiser dienen ... bildeten ehemals die Säulen der 
Waidmühlen“ (Reinhardt, a. a. OÖ. 277). Hopfenpflanzungen bestanden am 
sö. Abhang des Sommerberges (5 Acker), ebensoviel an der Illeber Straße (bei der 
Heerstätte) und 1'/, Acker beim Ziegelteich (Reinhardt, a. a. O. 279). 


1) Literatur: Brückner I 10, 5ff.; Lehfeldt X 226ff. — 2) Quellen 
f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Mündliche 
und schriftliche Auskunft mannigfacher Art erhielt ich durch Herrn Schultheiß 
L. John. Vor allem verdanke ich dem Ortsvorstand aber Einsicht und Erlaubnis zu 
längerer Benutzung eines hochinteressanten Flurkartenwerkes: „Grundrisse derer Grund- 
stücken in der Gros-Fahnerschen Marcke, Anno 1622“, bestehend aus dem „General- 
Ris“ selbst, Karten der einzelnen Tractus und einer Karte der Holzung. Die drei 
Felder und der Sommerberg sind in 130 „Schrote“ geteilt; ungeteilt sind das Ried 
und das Holz. Ein Vergleich mit der Generalkarte von 1853 zeigt, daß sich das 
Bild der Flur in den dazwischen liegenden Jahrhunderten nicht geändert hat, besonders 
in betreff der Straßen. — 3) Das Dorf liegt annähernd hufeisenförmig um das v. See- 
bachsche Schloß (Wasserburg). Die Hauptstraße Gotha-Langensalza führt östl. am 
Ort vorüber. — 4) Das Holz nimmt den westl. Teil der Flur ein und gehört großen- 
teils den Herren v. Seebach. Hirschbornsdelle und Schlag sind Gemeinde- und Pfarr- 
holz. — 5) Früher zu Gebesee gehörig? — 6) Am Nordende des Holzes, an der Döll- 
städter Grenze. Der Vikarei-Gehren gehörte zur ehemaligen Groß-Fahnerschen Vikarei. 
— 7) Der Stellweg durchschneidet das Holz von Süden nach Norden. — 8) An der 
Gierstädter Flurgrenze. Vgl. Flur Gierstädt. — 9) Mit „Leibgedinge“ ist auf der 
Karte von 1622 ein Teil des Holzes am Anball bezeichnet. — 10) Der Gothaer Weg 
geht von Fahner westwärts durchs Holz nach Eschenbergen zu. — 11) Ackerland vor 
dem Holz, an der Trift. — 12) Dreieckiger Flurbezirk vor dem Holze zwischen der 
Trift, dem Graseweg und Löwengrubenweg. — 13) Die Lehmgrube liegt im „Driangel“ 
vor dem Holze. Die Generalkarte hat den sinnlosen Namen „Löwengartenweg“ [!]. 
— 14) Weg aus dem Dorf nach dem Holz. — 15) Die Herbsleber Grube liegt nw. 


Groß-Fahner. 373 


Moderne Namen Mundgpbeberäne "| Teknndliche, Normen 

sprache 

Döllstädter Ecke 16) | Döllste Äcken 

Das hohe Rod !?) Hohe Rode | 

Die Kohlkippen 17%) \ebs. 

Taubengebreite 18) Dümngebreden 

Hopfenberg 1?) Hopfenbärgk 

Die arme Jacke ?°) Arme Jacken 

Das krumme Rod?!) /|Krumme Rode 

Lochstieg ??) | LochStiegk 

Flurweg 23) ıFlurwägk 

Pfaffenstieg ?%*) ‚ebs. 


Mühlhäuser Höhe) |Möhlhiser Hihe 
Langensalzaer Straße?) Langensalzer Ströß 


Unrechter Weg *6) ı Unrächter Wägk 

Schluftershög ?”) ı Schloftershegk 

Schmiedborn oder ıSchmädborn 
Schnittborn 28) 

Pfarrsgarten 2°) PfarrSgörden 

An der Jakobstraße 30%) | An d’r Jakobätröß 

Die Gebind 3!) Gebend 

Synolds Tannenweg ?2) | Synolds Tann 

Weidegärten 3?) Wiedengörden 

Obergarten ®%) Awergörden 

Das Wieschen 35) Wäeschen 

Untergarten 3®) ÖOngergörden 

Die Aue 3”) Auwe 


vom Dorf, vor dem Holze; nach dem Flurstück führt ein alter Rasenpfad, der „Herbs- 


leber Grubenweg“. — 16) Nordwestecke der Flur, an der Döllstädter Grenze. — 
17) Vor dem Holz, an der Döllstädter Grenze. — 172) Am Lachstieg, nach der Döll- 
städter Grenze zu. — 18) u. 19) An der Döllstädter Grenze. Der Hopfenberg ist 


jetzt Ackerland. Von ehemaligem Höpfenanbau ist nichts bekannt. — 20) Geringes 
Land am Lochstieg. — 21) Ackerland vor dem Holz, sö. vom Hohen Rod. — 22) u. 
23) Ein Feldweg, der vom Dorf aus nw. führt, teilt sich, nahe der Döllstädter Grenze, 
in den Lochweg (westl.) und Flurweg (östl.). — 23%) Ackerland (kein Pfad bekannt) 
zwischen Langensalzaer und Döllstädter Straße. Ein zweiter Pfaffenstieg führt auf 
die Anhöhe nach Gierstädt zu. Dort soll eine Nikolaus-Kapelle gestanden haben. 
Totenschädel und Gebeine wurden dort gefunden, auch Mauersteine ausgegraben. — 
24) Die Langensalzaer Straße führt über die Mühlhäuser Höhe (n.ö. vom Dorf). — 


25) An der Langensalza-Mühlhäuser Straße nw. über dem Dorf. — 26) Oestl. Ab- 
zweigung von der Langensalzaer Straße; wahrscheinlich ein ‚„verbotener Beiweg“. Er 
ist schon auf der Karte von 1622 verzeichnet. — 27) Zwischen Graseweg und Trift, 


westl. vom Ort. — 28) Nach Ansicht des Schultheiß John sollte der Name „Schnitter- 
born“ lauten. Die Quelle liegt an der Trift, westl. vom Dorf. — 29) Zwischen Trift 
und Langensalzaer Straße, dieht am Dorf. — 30) Weg nach dem Holz, nach einem 
Kreiser Jakob Lüth benannt. — 31) Die Gebind (westl. vom Dorf, zwischen Trift und 
Jakobstraße) war vor der Separation gutsherrlich. — 32) Weg vom Dorf nach dem 
Holz. — 33) Wiese sw. vor dem Dorf. — 34) u. 35) Südl. vor dem Dorf. — 
36) Weidengarten nw. vor dem Dorf, am Jordan. — 37) Die Aue — jetzt Acker- 
land — liegt nördl. vom Dorf, westl. vom Ried. 


374 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Die Oberaue 37) Äwerauwe 
Die Unteraue 3”) Ongerauwe 
Herbsleber Weg Herbschläwer Wägk 
Döllstädter Weg Döllstte Wägk 
Der Angersgraben ®®) | Anger$gröäben 
Das Ried 3) Ried 
Der Jordan 4°) ebs. 
Das Pferderied Färeried 
Die Riedstücken !) Ried$tecker 
Krautflecken 42) Krüdflacker 
Die heiligen Weiden #3) | Helgen Widen 
Obermühle Awermelln 
Untermühle Öngermelln 
Der Sommersberg *) |Sommerbärgk 
Die Herrenwiese #5) Herrenwäesen 
Dachwiger Höhe Dachsche Hihe 
Die Lache #) De Lach 
Lachweg Lachwägk 
Die 12 Apostel ?7) ebs. 


DasWalschleber Feld%)| Walschläber Fäld 
Sieglings- oder Sey- | Sieglengsgröaben 
lingsgraben #°) 


Galgenberg 5°) Galgenbärgk 
Das Gericht 5°) Gerecht 
Greifweg >!) Grifwägk 
Semsenweg 5?) Semsenwägk 
Erfurter Straße Erfsche Ströß 
Die Mark 53) Mark 


38) Graben längs der Döllstädter Grenze, zwischen dem Döllstädter und dem „Unrechten“ 
Weg. — 39) Das Ried dehnt sich längs des Jordans aus, bis zur Obermühle; auf der 
Karte von 1622 reicht es noch bis zur Untermühle. — 40) R. Zufluß der Gera. Auf der 
älteren Karte ist der Name nicht eingezeichnet; auch Brückner erwähnt ihn nicht. — 
41) Jetzt Ackerland nördl. der Dachwiger Landstraße; auf der alten Karte noch Wiese. 
— 42) Im Ried, auf dem r. Jordanufer. — 43) Im Ried, bei der Untermühle. Ob 
früher Kirchenland, konnte ich nicht erfahren. — 44) Nördl. vom Dorf, an der Dach- 
wiger Grenze. — 45) Gutsherrliche Wiese an der Dachwiger Grenze. — 46) Oestl. vom 
Dorf, an der Dachwiger Grenze. Ehedem nasses Land, jetzt trockengelegt. — 47) Nach 
Marksteinen längs der Dachwiger Grenze benannt. — 48) Sö. Flurteil, nach Walschleben 
zu. — 49) R. Zufluß des Jordan, von Gierstädt her. — 50) An der Gierstädter Grenze. 
Auf der Karte von 1622 ist das Hochgericht noch eingezeichnet. — 51) Im Südost- 
winkel der Flur, Richtung Klein-Fahner-Dachwig; jetzt ist der Weg fast überall um- 
geackert. — 52) Ehemaliger Weg, gleichlaufend mit der Gierstädter Grenze, sö. vom 
Dorf. — 53) Die Gierstädter Grenze (auf der modernen Generalkarte). Auf der alten 
Karte sind alle Fluren als „Marke“ bezeichnet: Döllstädter Marke, Dachwiger 
Marke usw. — 

Ueber Wein- und Waidbau ist nichts mehr bekannt. Brückner sagt über die 
Flurbestellung (a. a. ©. 3): „Der Ackerbau ist gut und der Boden fruchtbar, aber 


Groß-Fahner. — Klein-Fahner. 37 


Flur Klein-Fahner '!). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 

Klein-Fahner 3) Klen-Faöänern Fanre anf. saec. IX (Do- 
benecker I 70); Va- 
neri, Fanare, Fanere 
874 [?]) (Dobenecker 
I 246); Ostfanero 
v. 900 (Dobenecker 
I 294); Vaner minor 
1493 [354 fol. 105b, 
106a] 16); Wenigen- 
oder Klein - Fahner 
1756 (Brückner, a. 

Die Holzmarke ®) Holzmark 0) 

Die Hauengrube 5) Haumgruam’n Die Hayngruben 149316) 

Das Käseland $) Käseländ 

Mehlisgarten ?) Mälsgörden 

Thiergarten ?) Diergörden 

Gärtnershölzchen 8) Gärtner$helzchen 

Das Witzleber Hölz-| Witzlawer Holz 

chen ®) 

Das Loh°) Luhe 

Der Sommerberg !) Sommerbärgk 

Der Imthalsgraben 1!) | Emdöalsgröam’n Der obintalsgraben 

Der Bienstädter Berg | Bienste Bärgk 1493 16) 


Die Bienstädter Trift | Bien$te Dreft 
Das Kirchenholz 12) Kerchenholz 


Das Nonnenholz 13) ebs. 
Die arme Jacke 1%) Arme Jacken 
ohne Wiesenwachs ... Vormals ist hier viel Waid, Saflor und Anis gebauet worden. 


Weil es aber nicht wohl mehr geräth, auch nichts mehr gilt, so wird von letztern 
wenig mehr angetroffen. Dargegen wird die Brache desto mehr zu Erbsen, Möhren, 
Rüben, Flachs und Wickfutter genutzet, und dennoch hierauf mit Korn bestellet .. .“ 


1) Literatur: Brückner I 10, 26ff.; Gelbke II 1, 259; Lehfeldt X 
242f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. Letztere 
erhielt ich besonders durch gefällige Vermittelung des Herrn Pfarrers Stoll in Gier- 
städt. — 3) Der Ort ist wohl ursprünglich als Platzdorf angelegt. Die Siedelung 
ist in weitem Umkreis von Gärten und Obstanpflanzungen umgeben. Schon Brückner 
(a. a. ©. 27) erwähnt 1756 den Fahnerschen Obstbau. — 4) Am Waldrand, an der 
Gierstädter Grenze. — 5) Westl. vom Dorf. Zum Teil mit Buschholz, teilweise mit 
Obstbäumen bestanden. — 6) Kirschpflanzungen westl. vom Dorf. — 7) Obsıgärten 
auf der Westseite des Ortes. — 8) Bewaldete Ausläufer der Fahnerschen Höhe, sw. 
vom Dorf. — 9) Südl. vom Dorf, zum Teil Kirschanpflanzung. — 10) Südl. vom Dorf, 


zur Fahnerschen Höhe gehörig. — 11) L. Zufluß der Gera, im Unterlauf „Ringel- 
graben‘; entspringt an der Fahnerschen Höhe. — 12) Sö. vom Dorf. — 13) Sö. vom 
Kirchenholz; in Erfurter Besitz. — 14) Unfruchtbares Land in der Südostecke der 


Flur, an der Witterdaer Grenze. 


376 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Im Rode 15) In Rode In dem rode 1493 16) 
Der Weinberg !?) Winbärgk Wingarten 1493 16) 
Der Kirchberg 18) Kerchbärgk 
Das Witterfeld 19) Widerfäld Die witersche marke 
Im Mittel 2°) In Medel F 1493 16) 
Die kleine und große |Klene, grüße Uester-|In der osterlangen 

Österlange *) lange 1493 16) 
DerWalschleber Berg??)| Walschbärgk 
Das Mittelfeld 2°) Medelfäld Im mittelfelde 1493 16) 
Im Ringthal 2) Rengdöal Im ringethale 1493 16) 
An der Viehweide **) | Viehewede 
Die Roßmühle 5) Roßmöllen 
Das Krautland *) Krudländ 
Die Steinbühle ?”) Stenbielen 
Der Hopfenberg ?”) Hopfenbärgk Ufdenhopfberge 149316) 
Der Dachwiger Grund 28) | Dachscher Grond 
Der Roßborn 2°) ebs. 
Die Klinger °°) De Klenger Die clyngen' 1493 16) 
Unter der Klinger In der Klenger 
Das große Feld 31) Gruße Fäld Im grossen felde 149316) 
Das Loch 32) ebs. 
Weg nach Gebesee Der Geb’sche Wägk |Der gebissen weg 
Weg nach Erfurt) |Arf’sche Wägk 1493 16) 
Der Hohe Berg ®%) Huhe Bärgk 
Der Greifweg °) Griefwägk 


15) Jetzt Ackerland auf dem r. Ufer des Imthalgrabens, an der Witterdaer Grenze. — 
16) Aus: Erbb. d. Augustinerkl., Ltr. Adam Volmar. — 17) Es gibt zwei „Weinberge“ 
in der Flur: östl. vom Dorf, am Abhang des Kirchberges, und südl. vom Kirchberg, 
auf dem 1. Ufer des Imthalgrabens. — 18) Der Kirchberg steigt sö. vom Dorf auf; 
am Nordabhang liegt die Dorfkirche. — 19) Oestl. vom Dorf, nach Witterda zu. — 
20) Ackerland im Witterfeld. — 21) An der Ostgrenze der Flur, südl. vom Walschleber 
Weg. Eine zweite „Osterlange“ liegt ebenfalls an der Ostgrenze, am Nordostabhang 
des Walschleber Berges. — 22) N.ö. vom Dorf, an der Flurgrenze, Richtung auf 
Walschleben. — 23) Der Flurteil n.ö. vom Ort. — 24) N.ö. vom Dorf, nach dem 
Walschleber Berg zu. — 25) Oestl. vom Dorf, am Weg nach Walschleben. Hier soll 
eine Mühle gestanden haben, die von Rossen getrieben wurde (mündl. Mitt.). — 


26) Am Nordostausgang des Dorfes. — 27) Nördl. vom Dorf, zwischen dem Weg 
nach Groß-Fahner und dem nach Dachwig. — 28) Talgrund nördl. vom Dorf beginnend, 
nach Dachwig zu. — 29) Nördl. vom Ort. — 30) Wassergraben. Die Quelle kommt 


vom Hohen Berg (nördl. vom Dorf). Der Graben fließt an der Ostseite des Ortes 
hin und fällt beim Kirchberg in den Imthalsgraben. Brückner, a. a. O. 26: „kein 
Fluß, nur ein sogenannter Klinger durchs halbe Dorf.“ — 31) Die Feldlage an 
der Gierstädter Grenze. — 32) Vertiefung am Weg nach Gebesee. — 33) Die alte 
Erfurt- Langensalza-Mühlhäuser Straße berührt die Flur im Nordosten. — 34) N.ö. 
vom Dorf, an der Gierstädter Grenze. — 35) Der Greifweg läuft von Witterda 
nordwestwärts durch einen Zipfel der Klein- und Groß-Fahnerschen Fluren, auf 
Dachwig zu. 


Klein-Fahner. — Herbsleben. 377 


| Urkundliche Formen 


_ Mundartliche Aus- 
sprache 


Moderne Namen | 


Im Rohr 36) 'In Ruhr 
Der Galgenberg 3”) | Gälgenbärgk 


Flur Herbsleben }). 


Herbsleben ?) 3) Harb$lem’ Herifridesleiben, Her- 
fridesleba v. 900 (Do- 
benecker I 294) 3%); 
Herivesleve c. 1104 

(Dobenecker I 

1014) ®); _Herves- 
liebon 1104 —-1109 
(Dobenecker I 1057); 
Herbisleibe, Herbis- 
leubin 1378 [39] 


Die Unstrut ®) Öunftrüet Vnstrad 1378 [39] 
Die Westerweiden5) |De Widen Weydicht 1378 [39] 
Der Sumpf’) Der Sompf 


Die Pfaffenweiden?®) | Pfaffenwiden 


36) Nahe dem Kreuzpunkt der alten Erfurter und Gebeseer Straße, zwischen dem 
Hohen Berg und dem Galgenberg. Früher sehr nasses Land. — 37) An der Klein- 
Fahner-Witterdaer Grenze, nördi. vom Walschleber Berg. — 

Für einige Bezeichnungen aus der Urk. von 1493 konnte ich keine modernen 
Belege erhalten: 1. die gotische straße; vielleicht der Weg von Gotha über Molsch- 
leben nach Groß-Fahner, der die Klein-Fahnersche Flur im Nordwesten durchkreuzt; 
2. der mittelweg in den osterlangen; wahrscheinlich der Weg, der vom Kirchberg 
aus, parallel dem Imthalsgraben nordostwärts läuft; 3. in dem cleynen felde; 4. gein 
notterode warez. 


1) Literatur: Brückner III 9, 36; Gelbke II 1, 242; Lehfeldt X 230; 
Zeyß, Geschichte des Marktfleckens Herbsleben, Gotha 1873. — 2) Quellen f£.d. 
modernen Namen: Generalkarte, Katasterakten, mündl. Mitt. Die letzteren verdanke 
ich zum größten Teil Herrn Chr. Wilh. Seyfarth aus Herbsleben. — 3) Der 
ursprüngliche Bebauungsplan des Ortes ist wohl durch die vielen Brände (besonders 
den von 1818) verwischt. Der Mittelpunkt der Siedelung wird der heutige Markt 
gewesen sein. Das Schloß (Wasserburg) liegt im östlichen Teile des Ortes. Der größte 
Teil der Flur liegt auf dem r. Unstrutufer. Aehnlich wie in der Werningshäuser 
Flur strahlen auch von Herbsleben die vielen Wege sternförmig nach Süden, Süd- 
osten, Osten, Südwesten und nach Westen aus, die Flur in spitze Winkel oder „Girne“ 
zerlegend. Das Gelände links der Unstrut wird ganz von dem grabendurchzogenen 
Ried eingenommen. — 3?) Diese Schenkungen des Herolf, Ratere und der Nonne 
Baba bestanden möglicherweise aus den 13 Hufen, die 1378 [39] in landgräflichem 
Besitz waren. Im Zinsregister heißt es: „it. von 13 huffen fuldenß. erblich gut 
13 malder getreid vnd 2 schoffel .... it. obgenannte 13 huffen vnd 6 huffen 
[s. folgende Anm.] vnd acker geben glich sovil gerste als getreide.“ — 3b) Die 
Schenkung von „VI hobas“ des Reinfrith ist vielleicht erhalten in den „6 huffen vnd 
1 virtel erblich‘‘ des Zinsregisters von 1378 [39]: „3 malder getreid vnd 2 schoffel“ 
lag Zins auf diesem Land. Vgl. vorige Anm. — 4) Die Unstrut bildet die Flurgrenze 
im Nordwesten. Die Nordseite des Ortes hat der Fluß als eine Art „Stadtgraben“ 
geschützt. — 5) Die Widen waren und sind ein sehr wichtiger Besitz für Gemeinde, 
Gutsherrschaft und Bauern. Ein Gehölz von Weiden, Eschen, Erlen, Schwarzpappeln usw. 


378 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen | 


Der Kaplansgraben 6) | Käplängröäben 


Der Spitzberg ’) Spetzbäersk 
Der Königsleuteweg’) |? 

Der große Schlag Grüeße Schlöagk 
Der Westerweg Westerwägk 
Die Hölle ®) De Hell 

Der Edlitzgarten °) Edlitzgöaärden 
Der Seelrasen 1°) Sielröasen 
Die Seele 10) De Siel 

Die Seelgebreite 10) Sielgebreiden 
St. Just 1!) Sankt Just 
Das Kapellchen 11) 's Kapellchen 
Das Oberfeld 1?) Awerfald 


Weg von Groß-Vargula | Vargel-Wägk 
Der Tonnaer Weg Der Donnsche Wägk 


Der Bornweg Bornwägk 

Der Teichborn 1?) Dichborn 

Der Molkenborn 13) ebs. 

Der Sauborn 1?) Souweborn 

Der Gothaer Schleif-|Der gotsche Schlief- 
weg 1#) wägk 


Der Gothaer Weg Der gotsche Wägk 

Das Brustläppchen !°) | Brostläppchen 

Der Döllstädter Schleif-|Der DöllSter Schlief- 
weg 1#) wägk 


mit ganz sumpfigem Untergrund. Die Westerweiden liegen auf dem r. Unstrutufer 
west]. vom Ort. Ein großer Teil der Fläche war herrschaftlich (1378 [39] „154 acker‘‘) ; 
ein Teil Gemeindeland, das übrige in Privathänden. Die Armen durften im Holz 
grasen und Mittwochs und Sonnabends „Spienchen gie“, d.h. Spänchen (Reisig) holen. 
Der südl. Teil der Widen war „der Sumpf“, ganz nasses, quelliges Land. Die 
„Pfaffenweiden“ gehörten zur Pfarrei. Der berühmte Königsleuteweg führte 
westl. am Ort vorüber durch die Westerweiden nach Vargula; den Verlauf nach Süden 
konnte ich nicht sicher erfahren. — 6) Ein Abschlagsgraben der Unstrut nach den 
Westerweiden zu. — 7) Zwischen den Westerweiden und dem Dorf. — 8) Ein Edel- 
hofsgarten zwischen Spitzberg und Unstrut. — 9) Wie vor. Der Edlitzgarten grenzt 
unmittelbar westl. an den Ort. Das Flurstück wird auch „die Apotheke‘ genannt, weil 
es dort „nach Koltermann“ riecht. — 10) Die Seele ist ein schmaler Weg, der an 
der Kapelle (St. Just) vorüber führte nach der Unstrut zu. — 11) Ehemalige Kapellen- 
stätte. Die kleine Kirche soll als Seelgeräte für das sagenhafte „Schlüsselkäthchen“ 
gestiftet worden sein, das angeblich auf dem „Heimlichen Gericht“ (ostwärts vom ehe- 
maligen Dachwiger Weg) wegen Totschlages hingerichtet wurde (Zeyß, a. a. O. 20). 
Seele, Seelgebreite und Seelrasen sollen nach diesem Seelgeräte benannt sein [??]. — 


12) Der sw. Flurteil, nach Groß-Vargula zu. — 13) Drei Quellen sw. vom Dorf, nach 
der Groß-Vargulaer Grenze zu. Es standen dort Pappeln. Nach dem Sauborn wurde 
die Schweineherde getrieben. Vom Teichborn aus ließ Landgraf Balthasar 1391 „eyn 
bornen in daz selbe vnss dorff brengin“ (Zeyß, a. a. O. 25 u. 255). — 14) Die ver- 
schiedenen „Schleif“-Wege waren Fuß- und Verbindungspfade zwischen den übrigen 


Feldwegen und Hauptstraßen. — 15) Ein Rasenfleck am Gothaer Weg. 


Herbsleben. 379 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Der Döllstädter Weg 

Die Mark 16) 

Das Mittelfeld !”) 

Schlufterweg 

Der Fahnerweg 

Kraggenborn 13) 

Bachschlittenweg !?) 

Der Schanzenweg ?°) 

Der Galgenhügel ?!) 

Das Galgenloch *) 

Der Dachwiger Weg 

Der Dachwiger Schleif- 
weg 

Das Niederfeld2) 

Der Walschleber Weg 

DerWalschleber Schleif- 
weg 

Bohngelengen ?°) 

Kittel 23) 

Der gelbe Stein %) 

Der Ententeich oder 
Bremsel ?5) 

Der Erfurter Weg ?5) 


Der Sülzenberg °%) 


Weinbergsgebreiten ?7) 
Mönchsgebind 28) 


Der Döllster Wägk 

De Märk 

's Medelfäld 

Schlufterwägk 

Fahnerwägk 

Kruchenborn 

Böachschlättenwägk 

Schanzenwägk 

Galgenhiegel 

Galgenloch 

Der Dächsche Wägk 

Der Dächsche Schlief- 
wägk 

’s Näederfäld 

Der Walschleber Wägk 

Der Walschleber 
Schliefwägk 

Bongelengen 

Kettel 

Der gäle Stein 

Andendich oder Brem- 
esel 

Der Erf’sche Wägk 


Sülzenbäergk 
Wienbäergksgebreiden 
ebs. 


16) Die südl. Flurgrenze (Döllstädt-Dachwig). — 17) Südl. vom Dorf. — 18) Quelle am 


Fahnerschen Weg, nach dem Galgenhügel zu. — 19) Die „Bachschlitten“: Ackerland 
zwischen Fahnerschem und Dachwiger Weg. — 20) Nahe der südl. Flurgrenze und 
dem Galgenhügel. An den Schanzen (Erhöhung) konnte man bis Erfurt sehen. Wall 


und Graben. — 21) Künstliche Anhöhe auf der südl. Flurgrenze. Dort soll das Hoch- 
gericht gewesen sein, und viele Hexen wurden dort verbrannt (mündl. Mitt). Beim 
Abtragen des Hügels fand man ein Steingrab, und „unter wenig sorgfältig gemachten 
Gewölben von Bruch- und Ziegelsteinen, Reste menschlicher Gerippe theilweis mit 
Kohlen vermengt“. Der Hügel war mit deutlichem Aufgang von Südosten her ver- 
sehen, nach allen Seiten steil abfallend, oben vollkommen geebnet. Nach allen 
4 Himmelsrichtungen führten „Pfaffenraine“. Aehnliche, aber kleinere Hügel lagen 
mehrere in der Nähe. (Zeyß, a. a. 0. 1. 2.) — 22) Sö. vom Ort. — 23) Am Walsch- 
leber Weg. — 24) Unbekannt wo. — 25) Sö. vom Ort, an der Erfurter Straße. 
Früher gab es dort wilde Enten; jetzt ist das Land trockengelegt. Am Bremsel 
vorüber führte die schnurgerade alte Straße nach dem Andreastor von Erfurt; jetzt 
ein unbedeutender Fußweg. — 26) Westl. vom Erfurter Weg. Jetzt das beste Land 
der Flur. Es sollen dort Gefäße ausgepflügt worden sein (mündl. Mitt.). — 27) Zwischen 
dem Ort und dem Sülzenberg am Erfurter Weg. Seit Menschengedenken kein Wein- 
bau mehr. Zum herrschaftlichen Besitz gehörten 1378 [39] „18 wein acker“. — 
28) Südl. vom Dorf am Walschleber Weg. Folgende geistliche Stiftungen hatten u. a. 
Besitz in Herbsleber Flur: Fulda (Dobenecker I 294); Helmarshausen (Dobenecker I 
1014); Reinhardsbrunn (Dobenecker I 1057); Petersberg b. Fulda (Dobenecker II 


380 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Der obere und untere |? | 
Gebeseer Weg 

Das Schäckenield 2°) Schockenfäld 

Der Bauerwiesenweg |Buüernwiäsenwägk 

Die Gemeindewiese ®°) | Gemeinewläsen 

Der Grummetswiesen- ı Grommetswiäsenwägk 


weg 

Das Niederried- | Näderriedländ 
land3M) 

Das Schloßried 32) Schloßried 


Das Marschallsried ®®) | Marschallsried 
Das Hengstried oder | Hengstried 


Hengstecke 
Die Erlchen ®%) De Ärlchen 
Das Kiebitzenland #) | Ziebitzenländ 
Der Triftrasen %%) Triftröasen 


Die Trommelwiese #7) | Trommelwiäsen 
Die Ziegelweiden 39) | Ziegelwiden 

Die Knoblochsecke #9) | Knduwelochsäcken 
Der Schützensteg #1) | SchützenStiegk 
Wachtels Garten 1) Wachtels Göärden 
Der Riedweg Riedwägk 


310); Hersfeld (Dobenecker II 2254); Oldisleben (Dobenecker II 2405); Heyda südl. 
von Gotha (Brückner, a. a. O. 37, u. W. Rein, Thur. sacra II 67 ff. u. 254 ff... Wahr- 
scheinlich umfaßt die „Mönchsgebind“ die 25 Hufen Land des letztgenannten Klosters. 
(Zeyß, a. a. ©. 74. 75.) — 29) Oestl. ans Dorf grenzend. Dort durften die armen 
Leute nach der Ernte sich „Rechstroh‘“ holen. Das Schackenfeld war nicht in Drei- 
felder geteilt, sondern den Besitzern zur Bebauung freigegeben (Zeyß, a. a. O. 61f.) 
— 30) An der Gebeseer Grenze, „108 Acker groß“ (Brückner, a. a. O. 43). — 
31) Der n.ö. Teil der Flur, auf dem 1. Unstrutufer; von vielen Gräben durchzogen. 
Früher vielfach wüst und sumpfig, jetzt meistens Wiesen; im ganzen 1800 Acker 
Land. Im Ried hatten die Herbsleber Koppel mit Tennstedt für das Vieh. 1522 
wurde bestimmt, daß die Tennstedter nur bis zum Erfurter Weg bei dem Weingarten 
der Margarethe Wechtrin treiben dürfen, nicht aber nach Klein-Vargula zu. Die 
Tränke an der Unstrut dürfen beide Herden benutzen. (Zeyß, a. a. O. 43.) — 32) Der öst- 
lichste Zipfel der Flur, Herrschaftsbesitz. 1378 [39] gehörten zum herrschaftlichen 
Vorwerk „70 wißacker ad. grumetacker‘“. — 33) Das Marschallsried gehörte zum 
Döllstädter Schloßgut. — 34) Naßgründiges Gehölz (meistens Eschen); in nassen Jahren 
nisteten dort wilde Enten. — 35) Im Ried. Vor der Separation wüst. Hier gab es 
viele Arten Sumpfvögel. — 36) An einem Graben nördl. vom Kiebitzenland. — 
37) Die nördlichste Riedecke nach Kleinballhausen zu. Die Wiese hatte ihren Namen 
daher, daß die Fronhauer durch Trommelschlag abends zusammengerufen wurden. 
Nachts 12 Uhr zog man mit klingendem Spiel aus und mähte die Wiese bei Musik- 
begleitung und allerhand scherzhaften Gebräuchen. War die Wiese bis Jakobi nicht 
gehauen, so durften die Kleinballhäuser das Gras abweiden lassen. (Zeyß, a. a. O. 
152 ff.) — 38) An der Gebeseer Grenze, neben der Tretenburg. Jetzt Ackerland, 
früher bedeutende herrschaftliche Holzung. (Zeyß, a. a. O. 62.) — 39) Auf dem r. 
Unstrutufer. Wahrscheinlich früher im Besitz der Herren v. Knobloch. — 40) Fuß- 
weg von der Unstrut (östl. von der Spittelecke) nach dem Niederried zu. — 41) Jeden- 
falls nach dem Besitzer benannt. 


Herbsleben. 381 


_ Mundartliche Aus- 
sprache 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Die Spittelecke 4?) Spedeläücken 

Der Spitteleckenweg |Spedeläckenwägk 
Der Schwerstedter Weg | Schwäröter Wägk 
Das Oberried ®) Awerried 


Schindersbäume ##) Schingersbeime 

Der Mühlgarten *5) Müllengöärden 

Der Wehrgarten #) Wahrgöärden 

Die Gebänkwiesen #2”) | Gebänkwiäsen d. gebinc wesen 1391 #7) 


Der Blüchersgehren #8) | Blichengöärden 


Der Hopfenberg *) Hopfenbäergk 
Das Südenland 5°) Siedenländ 


42) Das Spittel (jetzt Armenhaus) liegt am Tennstedter Weg am ÖOstende des Ortes. 
Nicht weit davon, an der Unstrutbrücke befand sich ein Siechenhaus für Aussätzige. 
Die „Spittelecke‘ liegt in einem Unstrutbogen östl. von der Tennstedter Straße (r. Unstrut- 
ufer). — 43) Das Oberried ist der westlichste Teil des Riedes, auf dem 1. Unstrutufer, 
an der Grenze von Klein-Vargula. Ueber das Ried vgl. Zeyß, a. a. O. 173 ff. — 44) N.ö. 
vorm Flecken, auf dem 1. Unstrutufer, am Weg nach Klein-Vargula. — 45) Nördl. über 
dem Ort, von zwei Unstrutarmen umflossen. Die Obermühle liegt im Westwinkel des 
Flurstückes, die Untermühle östlicher, der Wasserburg gegenüber. Beide Mühlen waren 
herrschattlich ; sie zinsten jährlich „18 malder getreid; it. geben 4 grose sweyn, die wert 
seynd 8 @; it. sollen mesten 4 sweyn, das sie auch 8 @ geld.“ (1378, Register Zyns 
vnd gult zu Meissen vnd Doringen, StA. Dresden 4333?.) Ebenfalls in landgräflichem 
Besitz war „vber dem wasser 1 bawmgarte‘“ (ebd.). Ob hiermit der „Mühlgarten‘ gemeint 
ist, oder der „Wehrgarten‘, bleibt unsicher. — 46) Westl. vom Mühlgarten, von diesem 
durch die Unstrut getrennt. Der in voriger Anm. erwähnte „bawmgarte“ von 1378 [?] 
Im „Wöhrtgarten‘“ soll der Sage nach das Haus des Gründers von Herbsleben gestanden 
haben. Es war die Stätte der 1543 abgerissenen Kapelle St. Petri. Der Werthgarten 
heißt noch Peterskirchhof. Er gehört jetzt dem Besitzer der Obermühle, der das 


Wehr erhalten muß. — 47) Die „gebinewesen“ liegt (nach der von Zeyß, a. a. O. 
255f. mitgeteilten Urk. Landgraf Balthasars) „an dez dorffis gemeyne, gelegin hie 
dissit der vnstrut ... an dem baumgartenwege‘“, an der Westseite des Ortes. — 


48) Ackerland westl. vom Flecken, beim Edlitzgarten. — 49) Der Hopfenberg liegt 
bei den Weiden, westl. vom Ort. Herbsleben hatte das Recht des Schenkens und 
Bierbrauens (auf 84 Häusern). „Von dem weyn vnd bir schencken vnd gebreude 
15 @, mehr vnd weniger [Zins i. J. 1378]; von 1 vaß wein 5 sch. vnd von 8 Eymer 
birß 40 J. vnd vom gebreude 1 sch.“ 24 Hopfenacker waren herrschaftlich. Ueber 
weitere Kulturgewächse noch folgendes: Man baute im großen die sogenannten 
„Spezerei-Früchte‘“: Anis, Saflor, Waid; dann Möhren zu Samenwerk und Saft (Sirup). 
Letzterer, sowie Hollundersaft bildeten bis in die neueste Zeit einen namhaften Handels- 
artikel. Bedeutend war der Waidbau. Landgraf Balthasar bestimmte 1391 (Urk. 
Zeyß, a. a. O. 255f.), daß 32 Acker Land mit Waid besät und der Ertrag, nach Ab- 
zug des herrschaftlichen Waidgeldes, zum Bau einer Wasserleitung verwandt werden 
sollte. 1378 [39] betrug das „weytgelt von itzlichem besagtem acker 4 sch. J., vnd 
macht in eyner Summa 12 @, mehrer vnd weniger“. Es scheinen also 60 Acker mit 
Waid bestellt gewesen zu sein. (1 @ — 20 Schilling; 1 Schilling = 12 5.) Noch 
1734 wurde eine neue Waidmühle hergestellt (Zeyß, a. a. OÖ. 141); die letzten Waid- 
steine verbaute man in der Kirche nach dem großen Brand von 1818. Der Hirse- 
bau wurde 1760 (Brückner, a. a. OÖ. 44) noch eifrig betrieben. Von anderem Gesämig 
erwähnt Thomas v. Buttelstedt 1440—1443 (herausgegeben von Dr. Karl Menzel, 
Neue Mitt. aus dem Gebiet hist.-antiquar. Forschungen, Bd. 12, Halle 1869, S. 444) 
folgende: erweisen [Erbsen], rubesamen, hanf. Gegenwärtig ist der Kartoffel- und 
Gemüsebau bedeutend und lohnend. — 50) Das Süden- oder Siedenland liegt nördl. 


382 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Flur Hohenbergen !). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 


sprache 
Hohenbergen °) Hohnbärgen 
Das Langelholz ®) 's Langel 
Vor dem Langel Vor d’n Langel 
Die kalte Herberge) |Köle Herwer 
Auf dem Berge) Uf d’n Bärgke 
Zwischen den Triften 7) | Gruße une kleine Drift 
Vor der Sunder’®) Vor d’r Sonder 
Auf dem Anger?) Uf d’n Anger 


Am Lubelsweg 10) Lutz 

Der Hechtsberg !!) Herzbärgk 
Am Schieferborn 1?) Schäberborn 
Schieferwiese Schäberwäsen 
Auf dem Gründel13) |Orschgärbe 
Der Galgenberg !%) Galgenbärgk 


Der Goldberg 15) Goldbärgk 
Der Teich 1%) Dich 
Auf dem Rode 1?) Ufn Rode 


Der große Stein 18) Gruße Stein | 


von Herbsleben am Tennstedter Fußweg, an der Tennstedter Grenze, vom Oberried 
durch den nördl. Grenzgraben geschieden. Es ist Sumpfland. Ueber den Streit mit 
Tennstedt um das Südenland vgl. Zeyß, a. a. O0. 83. — 

Namen aus dem Ort (aus den Katasterverzeichnissen): Pfarrgasse, Kreuzgasse, 
an der alten Haarwand, das Kapellchen, Wassergasse, Backhausgasse, Henningsgasse, 
das Eichsfeld, auf der Freiheit, der Lustgarten, der Gemeindegarten, Pfortengasse, 
Neueng, Mittelthor, Marktplatz, Lappenberg, Schafgasse, Dorfgraben, der Edelhof, das 
Niederthor, Herrengasse, Schloß, Vorwerk, die Arche, das Oberthor. 


1) Literatur: Brückner I 7, 46ff.; Gelbke II 1, 299; Lehfeldt X 
239. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) Ein 
zweizeiliges Langdorf. Der namenlose Bach (l. Zufluß der Notter) fließt inmitten der 
breiten Dorfstraße. Hohenbergen ist von drei Seiten von Höhen eingeschlossen, s. u. 
— 4) Nördl. über dem Dorf, an der Oesterkörnerschen Grenze. Vor dem Bauern- 
kriege war das Langel Gemeindeholz, wurde danach vom Kloster Volkenroda ein- 
gezogen und fiel später an den Staat. Vorgeschichtliche Funde. — 5) Ehemals große 
Sandsteinbrüche südl. vom Langel. Infolge unvorsichtigen Abbaues stürzten die Brüche 
1521 zusammen. — 6) Anhöhe nw. vom Dorf. — 7) Die große Trift läuft vom West- 
ausgang des Dorfes nach dem Langel, die kleine Trift vom ÖOstausgang nach dem 
„Teich“ zu. — 8) An der Schlotheimer Grenze. Die ‚Sonder‘ ist ein großes, zu 
Schlotheim gehöriges Holz. — 9) Nördl. über dem Dorf. Vor der Separation Wiese; 
jetzt Ackerland. — 10) Feldweg sw. vom Dorf. In alter Zeit soll sich das Dorf bis 
hierher ausgedehnt haben ; Mauerreste und verschüttete Brunnen wurden dort gefunden. 
— 11) Anhöhe sö. vom Ort. — 12) Quelle des Dorfbaches am Hechtsberg. — 13) Die 
Karte enthält den Namen nach Issersheilingen zu, an der Körnerschen Flurgrenze ; 
nach mündlicher Versicherung ist für den Flurteil nur der mundartliche Name bekannt. 
14) Grenzhöhe nach Issersheilingen zu. — 15) Südl. vom Dorf; der Nordhang des 
Galgenberges. — 16) Flurstück nördl. vom Dorf. — 17) Auf dem Galgenberg; Acker- 
land. — 18) An der Körnerschen Grenze. 


Hohenbergen. — Illeben. 383 


Flur leben !}). 


Urkundliche Formen 


Moderne Namen ?) Mundartliche Aus- 


sprache 

Illeben °) Illäm’n Helisleba [??] 845—876 
(Dobenecker I 253); 
Ylleiben v. 1214 (Do- 
benecker II 1581); 
Inleibin 1227 (Doben- 
ecker II 2416); Il- 
leben, Illeyben 1227 

Am Rothenberge ®) Ruedenbärgk [35e fol. 157]; Illeuben 

Der Kolk’) In der Golk 1337 [35e fol. 160] 

Der Herzbach ®) Herzbäch Die Ileube 1222 (Do- 

Rothe Hütte 7) Ruede Hiden benecker II 1993); 

Im kleinen Felde ®) Im klinen Fäld der Illebisch bach 

Der Dinkelberg °) Dinkelbärgk 1464 [35e fol. 176b] 

Gänseweinberg 1°) Gänsewinbärgk 

Die Weinberge 1°) Winbärgk 

Fautens Weinberg!) |Fautens Winbärgk 

Der Zimmerweg !!) Zimmerwägk 


Der Oelweg 1?) Elwägk 


1) Literatur: Brückner I 9, 39{f.; Gelbke II 2, 224; Lehfeldt X 240; 
Möller, Urkundl. Gesch. d. Kl. Reinhardsbrunn 41. 441; G. Reinhardt, Gesch. 
d. Marktes Gräfentonna. — 2) Qu &len f. d. modernen Namen: Generalkarte, Kataster- 
verzeichnisse, mündl. Mitt. Mancherlei Nachweise verdanke ich Herrn Stadtarchivar 
H. Gutbier in Langensalza (mit „G.‘“ bezeichnet); mündliche Auskunft gab mir in 
dankenswerter Weise der Herr Schultheiß. — 3) Dleben ist ein, auf dem r. Ufer 
des Herzbaches liegendes, zweizeiliges Straßendorf; eine Parallelstraße läuft auf dem 
1. Ufer hin. — 4) Nw. vom Ort an der Henningsleber Grenze. Nach dem roten 
Keupersandstein, der dort gebrochen wird, benannt (G.). Am Rothenberge lagen 
Reinhardsbrunner Klosterweinberge. „Uf den weinbergen zu Illeben im Rothen- 
berge...., davon die Grafen’ von Gleichen 5 acker frei haben sollen, wird die zehnte 
butten von den auswärtigen ... nicht aber von den Illebern, die die tranksteuer 
decken, in das amt Gotha gegeben... Das amt hat frei gehabt die leese zu ver- 
willigen. Ao. 1615 hat der Graf von Gleichen die anordnung der leese an sich 
gezogen ...‘“ (Beschreibung des fürstl. amts Gotha, Handbibl. der Herzogl. Cammer I 
307, S. 30). — 5) Schlucht nach der Langensalzaer Grenze zu (G.). — 6) R. Zufluß der 
Unstrut; der Bach bildet die Grenze nach Gräfentonna zu. In einem der vielen 
Klageschreiben des Klosters Reinhardsbrunn wider den Grafen von Gleichen heißt es: 
„ .. uf das ander mal schuldigen wir den genanten, unsern herrn und gefattern, 
... das es zeu mehrem schaden .. . den bach, genant der Illebisch bach uß 
seinem rechten fluß und laufte, alwege geflossen und gelaufen, vor den wesen biß in 
die vnstrut bei Neilstet, gedrügen und vordempft hat. Der doch mit etzlichen widen 
vermoelt und gezeichent und alwege bei graven Adolf seligen also geflossen . . .“ 
Reinh. Kopialbuch RR I 18 fol. 176», 1464. — 7) Flurstück inmitten der „Wein- 
berge“, westl. vom Dorf. Eine Hütte hat dort schon seit Menschengedenken nicht 
mehr gestanden. — 8) Am Henningsleber Weg und der Westgrenze der Flur. — 
9) Sw. vom Dorf. Geringer Boden. Dort soll Dinkel gebaut worden sein (G.). — 
10) Länge des Herzbaches oberhalb (westl.) des Dorfes. Ueberall noch terrassen- 
förmige Anlage sichtbar, auch an der Rothen Hütte. Der „Gänseweinberg‘“ wohl 
Spottname. — 11) Fußweg in der Richtung nach Zimmern. — 12) Alter Weg nach 


384 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Die Warthe 13) ? 
Beim Bäumchen !%) Bin Beimchen 
Am Stiegel !) Am Steägel 
Der Jakoberweg !) Jakoberwägk oder Jock- 
Stiegk 


Der Fußsteig oder mitt- | Der Stiegk 
lere Illeber Weg 17) 
Schwangersgraben 189) |Schwangersgröaben 


Beim Kreuzchen 1?) Bin Kritzchen 

Hinter den Höfen 22) |Hingern Hefen 

Der Erzberg ?1) Erzbärgk 

Das Rammenthal ??) Ramdoal Rammental 1467 [35b 
fol. 181b] 

Die Springe 2) De Spring Die Springen 1467 [35b 

Am Heckersteige *%) Heckerstiegk fol. 181b] 

Leede 5) ebs. 

Im Loch ebs. 

Galgenberg ?) Galgenbärgk 

Am Gericht %) Gerecht Des Gotshus gericht, 

Flachsröste ?7) Flächsriesen die femestadt 1464 


u. 1465 [35b fol. 176b] 


Langensalza, „ein breiter Fahrweg, der eine Strecke mit der Erfurter Straße parallel 
lief und dann nach Süden umbog (G.). Auf preußischem Gebiet war er streckenweise 
sehr sumpfig. — 13) Jetzt nicht mehr bekannt. Nach Brückner (a. a. O. 44) lag 
die Warte über dem Oberdorfe (am Erzberg?). Dort (in der Nähe des „Kreuzchen“) 
stand vor der Reformation eine Marienkapelle. — 14) Nw. über dem Dorf; vor der 
Separation alte Wildobstbäume. — 15) Am Nordwestausgang des Dorfes. — 16) Der 
Jakobisteig hatte den Namen davon, daß er nach der Jakobsstadt, dem westl. Teile 
von Langensalza, führte (G.).. — 17) Gleichfalls ein Langensalzaer Weg. „Ein tief- 
eingeschnittener Hohlweg, an dessen Rande kurz vor der Stadt 12 hohe Steine standen, 
so daß man die Ackerlage auch bezeichnete „bei den 12 Steinen“. — 18) Nw. über 
dem Dorf, nach Langensalza zu. — 19) Südl. über dem Dorf, am Weg nach Wieg- 
leben. — 20) Sw. vom Dorf. — 21) Südl. über dem Dorf; benannt nach dem Rot- 
eisenstein, den man hier in Knollen im Keuper findet (G.). — 22) Fortsetzung des 
Galgenberges in westl. Richtung auf der Illeber-Eckardtsleber Grenze. Der ganze Höhen- 
zug vom Galgenberg im Osten bis zur Springe im Westen war Reinhardsbrunner 
Klostergebiet; dazu das Ried und die Weinberge längs des Baches. Am St. Markus- 
tag wurde mit den Nachbargemeinden Riffenheim und Eckreßleuben der Grenz- und 
Flurritt ausgeführt. (1467, Reinhardsbr. Kopialb.) — 23) Ueber die Springe führte 
1467 ein Marktweg („martstig, der do get uber die Springen“; jetzt nicht mehr 
bekannt. Vor der Separation waren an der Springe terrassenförmige Abstufungen 
(alte Weinberge?) und Hecken. Füchse und Kaninchen gab es in Menge. — 24) Nicht 
Heckensteig, wie die Generalkarte hat! Der Weg führt vom Ostausgang des Dorfes 
südwärts. — 25) Unfruchtbares Land sö. vom Dorf. — 26) Auf der Grenze Illeben- 
Eckardtsleben-Gräfentonna. Der Burgtonnaer Weg führt über den Galgenberg. Das 
Gericht, die „femestadt“ war lange streitig zwischen dem Kl. Reinhardsbrunn und 
den Grafen von Gleichen. (Reinhardsbr. Kopialb.) — 27) Am unteren Bach. Jetzt 
wird schon längst kein Flachs mehr in der Flur gebaut. 


Illeben. — Klein-Keula. 385 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Das Ried ?8) 's Ried Uf dem Riete, das 
lenckenbergisch riet 
Waidmühle 2°) Wedmillen 1464 u. 1465 [35b] 
Der Weinberg 3°) Winbärgk ? Schil Winberg 3!) 1467 
Am zerrissenen Berge®?) | Geressen Bärgk [35b fol. 181b] 
Der Bergweg 33) Bärgkwägk 
Am Nägelstedter Weg?3) NeilSter Wägk 
Gemeindeweg 3%) Gemeinwägk 
Die Gehren 5) De Gihren 
Poststraße 36) Salzer Ströß 
Das Niederangespann 3”) | Nederängespän 
Das Mäusethal 38) Miesedöal 
Die Mark 3°) De Möärk Die Saltza margk 4°) 


1341 [35b fol. 168a. b] 


Flur Klein-Keula }). 


Klein-Keula 2) 3) Klenkiele Kula minor, Oleyn kula 
Der Wald) ebs. 1378 [39]; Bösen- 
Im Grauthal 5) Graidäl keula, Lahmenkeula) 
Rienthal ®) Rindäl 


Der Platz”) Platzkopf 


28) Die Wiesen unterhalb des Dorfes, längs des Baches, nach Gräfentonna zu. — 29) Die 
Waidmühle stand am Bach unter dem Dorf. — 30) Auf dem 1. Bachufer, östl. vom 
Dorf. — 31) Welcher Weinberg mit diesem Klosterweinberg gemeint ist, wird nicht 
mehr nachzuweisen sein. Der Name ist nicht bekannt. — 32) Auf dem 1. Bachufer. 
Von Wassergüssen zerrissen. — 33) Der Bergweg nach Nägelstedt führt über den zer- 
rissenen Berg. — 34) Auf dem 1. Bachufer nach Reifenheim (vgl. Flur Tonna) zu. — 
35) Land und Wiese im Ostwinkel der Flur. — 36) Die Poststraße Gräfentonna- 
Langensalza führte durch den östl. Teil der Flur. — 37) Wiese an der Wüstungs- 
flurgrenze Reifenheim. Hier, an der Erfurt-Langensalzaer Straße, soll Vorspann 
genommen worden sein über die Höhe (G.). — 38) Im Nordosten, an der Langensalzaer 
Flurgrenze. — 39) Die Langensalzaer Grenze. — 40) An derselben Stelle wird ein 
Steingraben (,fossatum lapidum‘) erwähnt, der nicht mehr bekannt ist. — 

Nachricht über Hopfenbau: „In den hufen lit eyn agker hopfgarten 
uf dem felde des Dorf zeu Illeben [35" fol. 169, 1359]. 


1) Literatur: Brückner I 6, 43ff.; Gelbkell 1, 303; Lehfeldt X 244. 
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Eine 
„Generalkarte‘“ fand sich auf dem Vermessungsamt nicht vor. Herr Pfarrer E. Debes 
in Menteroda hatte die Güte, die Namen auf dem Meßtischblatt einzutragen und mir 
die mundartliche Aussprache zu übermitteln. — 3) Nach Brückner (a. a. O. 43) war 
Klein-Keula früher ein v. Westernhagensches Gut von 13"/, Hufen; später ein Volken- 
rodaer Dörfehen von 13 Häusern. „In den alten Mönchbriefen wird es Bösenkeula, 
auch Lahmenkeula genennet, von wegen des Orts geringer Lage.“ Die Siedelung ist 
ein zweizeiliges, west-östl. gebautes Straßendorf. — 4) Gehölz an der Grenze nach Hüp- 
stedt zu. — 5) Nördl. vom Ort, am Weg nach Zaunröden. — 6) Das Rienthal soll nach 
Aussage des Ortsschulzen gleichbedeutend mit dem Grauthal sein. (Schriftl. Mitt. von 
Pfarrer Debes.) — 7) Anhöhe (Ackerland) nw. vom Dorf. 


Gerbing, Flurnamen, 25 


386 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Im Thurmfeld $) Dormfeld 
Im Grabenfeld ®) ebs. 
Am Lehnsholze 1°) Wörlholz 
Im Hagelfeld 1!) Häielfeld 
Im Gewende 1?) Gewänge 


Flur Körner!). 


Körner ?) 3) Kerner Cornere anf. saec. IX 
Der Giebelberg ®) Gäbelbärgk (Dobenecker I 70); 
Beim Horngraben °) Bi d’n Horngröam’n Corneri 802 (Doben- 
Im kleinen Feld $) Im kl&n’ Fäle ecker I 74), Cornere 
Das Oesterkörnersche |’slesterkernerscheFäldı 1141-—-1143 (Doben- 
Feld $) ecker I 1472); In 
An der Reihweiden ’) |An d’r Rihwid’n castro Cornre 1315 
Beim Bettelrasen ®) Bi d’n Battelr6äs’n StA. Gotha QQ Li 
Der Forstweg) Forstwägk No. 11); Korner, 
Der Rothenberg 1°) Ruedenbärgk Kornne 1378 [39]; 
Das Wiesenthal 1!) Wiäsendoöal Das dorf körner 1435 
Die tiefe Hohle 12) De Millhehl (StA. Gotha QQ I 
Der Burgwall 13) Borgkel No. 16) 
Die Stätte 14) De Sted’n 
Der Rembach 35) Rimbäch 
8) Westl. vom Dorf; wohl nach der „Schwarzburger Warte“, einem ehemaligen Grenz- 
turm am Landgraben, genannt. — 9) Südl. vom Ort bis zum „Landgraben‘“, dem 
Grenzgraben nach Sollstedt zu. — 10) An der Groß-Keulaer Grenze, im Südostwinkel 


der Flur. — 11) N.ö. vom Dorf; wohl benannt nach dem angrenzenden Wald „Hagel“ 
in Groß-Keulaer Flur. — 12) Nördl. vom Ort, am Zaunröder Weg. 

1) Literatur: Brückner[I3, 237; I5 33ff.; Gelbke II 1, 307; Lehfeldt 
X 244. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterakten, mündl. 
Mitt. Letztere, sowie schriftliche Nachweise verdanke ich der Güte des Herrn Ober- 
lehrer Kantor König, früher in Körner, die mundartliche Aussprache Herrn Lehrer 
Freytag daselbst. — 3) Stattlicher Marktflecken. Nach Brückner (I 4, 34) soll 1433 
der Ort nur bis zum jetzigen Rathaus (1753 „Schenkhaus‘“) gestanden haben. Dies 
ist das (westliche) Unterdorf, ein zweizeiliges Straßendorf mit länglichem Platz in der 
Mitte (jetzt ausgebaut). Das Oberdorf ist winklig und unregelmäßig gebaut. Die Flur 
besteht (nach Brückner) aus 170 Hufen Land. — 4) An der Volkenrodaer Grenze 
nördl. vom Dorf. — 5) Sumpf südl. vom Giebelberg, nach dem Dorf zu. — 6) Nw. 
vom Dorf, an der Oesterkörnerschen Grenze. — 7) R. Zufluß des Mühlgrabens. — 
8) Ehemaliger Rasenweg nach Volkenroda zu. Es steht dort ein Steinkreuz, angeblich 
zum Andenken an die Ermordung eines Bettlers. — 9) Abzweigung der Volkenrodaer 
Straße über dem Dorf nach dem Wald zu. — 10) Nw. vom Dorf, nach der rötlichen 
Farbe benannt. — 11) Nw. von Körner, längs der Straße nach Schlotheim. — 
12) Ehemals tiefer Hohlweg an der Schlotheimer Straße über der Berg- und Loch- 
mühle. — 13) Umfangreiche Burgstelle mit deutlich erhaltenem Wall und Graben 
nördl. über dem Ort vor dem ehemaligen Mühltor in der Mitte zwischen Ober- und 
Unterdorf. Behauene Quadern wurden freigelegt. — 14) N.ö. vom Burgwall an der 
Schlotheimer Straße; früher Gemeindeland. — 15) Das Land zwischen Notter und 
Mühlgraben, nördl. vom Oberdorf. 


Klein-Keula. — Körner. 


387 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Das Bergfleck 16) Bergkflack 
Burgmühle !?) Bermill’n 
Das Wasserfeld oder |’s Weiser 


Wegewasser 18) 

Das Angespan 1°) 

Die Notter 2°) 

Das Ried 2!) 

Die Loch- oder Ried- 
mühle 22) 

Die Grundslöcher 22) 

Fiedelbogen 23) 

Der Somm- oder Sonn- 
berg *%) 

Sombach ?%) 

Beim Oelrasen oder 


's Oanjespän 
ebs. 

’s Ried 

De Lochmill’n 


Greunzlöcher 
Fidelbogen 
Sumbärgk 


Sumbäch 
Bi d’n Elröasen 


Ortsrasen 25) 
Das Taubenthal ?°) 
Der Holzgraben ?”) 
Der Holzberg ?”) Holzbärgk 
Der Weinberg ?8) Winbärgk 
Die Oel- oder Ziegel- | Elmill’n 
mühle 29) 


’s Dümdoäl 
Holzgröam’n 


16) Auf dem ]. Ufer des Mühlgrabens, an die Burg- oder Bergmühle grenzend. — 
17) Oberhalb Körner. 1278 verkauften Friedrich und Günther von Schlotheim dem 
Kl. Volkenroda die Hälfte der Mühle bei Körner, welche insgemein Bergera 
oder die Bergmühle genennet wird. (Brückner, a. a. O. I 3, 240.) Beim Graben 
des Bahnbaueinschnittes über der Bergmühle fand Herr Dr. med. Harz in Körner 
einige auf die früheste Siedelungszeit des Tales bezügliche Gegenstände: eine stein- 
zeitliche Urne und einen großen bauchigen Topf, enthaltend den berühmten „Depot- 
fund von Körner“ aus spätrömischer Zeit (jetzt zur Hälfte im Berliner Völker- 
museum, zur Hälfte im gothaischen Herzogl. Museum). Vgl. Götze, Der Depotfund 
von Körner, Zeitschr. f. Ethnologie, Jahrg. 1900, S. 202 ff. — 18) Zwischen der Berg- 
mühle und der Notter. — 19) Wiese an einem Teil des Mühlgrabens, über dem Dorf. 
Die Anspänner durften dorthin ihr Vieh treiben. — 20) L. Zufluß der Unstrut. — 
21) Nasses Wiesenland n.ö. vom Dorf, nach Oesterkörner zu. — 22) Oberhalb Körner, 
zwischen der Bergmühle und Oesterkörner. Aus den Grundslöchern bei der Mühle 
erhält die Notter fast nie versiegenden Zufluß. — 23) Krümmung der Notter an 
der Oesterkörnerschen Grenze. — 24) Es scheint nicht ganz klar zu sein, welchen 
Flurteilen die Namen „Somberg‘“ und „Sombach“ gehören. Von der „Sonder“ 
(Grenzholz zwischen Schlotheim und Hohenbergen) kommt ein 1. Zufluß der Notter, 
der am Ostausgang von Körner in das letztgenannte Flüßchen mündet. Jetzt nennt 
man „Sombach‘“ den Weg (!) nach Schlotheim, der zwischen den beiden Bächen hin- 
führt. — 25) Auf der Westseite des Dorfes nach Volkenroda zu. Der Oelrasen ist 
nicht sumpfig, wohl aber war es die Dorfgasse, die mit dem Weg in Verbindung steht. 
— 26) Anhöhe nach der Westgrenze zu; guter Boden. — 27) Ackerland im Nordwest- 
winkel der Flur, an der Volkenrodaer Grenze. — 28) An der Klein-Graber Flurgrenze; 
noch vor 10 Jahren standen hier Rebstöcke. — 29) Unter dem Dorf, an der Notter. 
Sehr bemerkenswert ist die Anzahl der urkundlich erwähnten Mühlen oberhalb und 
unterhalb Körner. Dabei treten sehr verschiedene Namen für die Mühlen auf, und 


25* 


388 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Die Riedmühle 3°) Riedmill’n 
Die Perselwiese oder | Bäschelwiäsen 
Berschelwiese 31) 


Das Westerfeld 3?) 's Wästerfäld 

Die Mark 33) De Möärk 

Schlufter 34) ebs. 

Der Sine- oder Sühne- | Siembärgk 
berg 35) 

Der Harberg oder Harre- | Hörbärgk 
berg 36) 

Ueber dem Wiesen- | Wiäsenflack 
fleck 37) 

Am Seerusrasen 3°) Siernst 

Der Mittelberg 3?) D’r Eddelbärgk 


Beim Annenrasen 4°) Annenröäsen 

Das kleine Feld t!) D’s klen Fäld 
Der Birkenberg #2) Berkenbärgk 

Auf dem Hasenstein #3) | Uf d’n Höäsen$tein 
Die Aue 4) Auwe 


es ist mehrfach auch von wüsten Mühlstätten die Rede, so daß sich nicht immer 
nachweisen läßt, ob eine noch heute bestehende Mühle gemeint ist. 1337 verkauft 
Rudolf v. Körner dem Kl. Volkenroda seine Mühlstätte in Körner oberhalb der 
„Westerbrücke“, die heißt zum Birnbaum; ingleichen noch eine Mühlstätte 
daselbst, unterhalb dieser Brücke gelegen, sonsten die Winkelmühle genannt. 
(Brückner, a. a. OÖ. 34.) Im Zinsregister von 1378 [39] werden drei wüste Mühlen 
erwähnt: Schuchmulle, fortmulle et rutemulle in volkolderode ... nune desolata (in 
der deutschen Fassung: „Schuchmule, vortmule vnd Ritmule zeu volkoderode, geben 
miteinander 18 ß J., vor ein sweyn 9 d., sint vorlossen“). — 30) Wüste Mühlstätte 
an der Grenze von Klein-Grabe. Als die Straße nach letzterem Dorf durch den Flur- 
teil gebaut wurde, stieß man auf die Grundmauern der Mühle. Die Riedmühle kam 
1288 an das Kl. Volkenroda. (Brückner, a. a. O. I 3, 241.) — 31) Sehr sumpfige 
Wiese an einem 1. Zufluß der Notter, nahe der Klein-Graber Grenze. Dort gibt es 
noch Kiebitze. — 32) Im Südwesten der Flur, nach Bollstädt zu. — 33) An der 
Bollstädter Grenze. — 34) Ackerland an der Grenze von Peissel. — 35) Im Süden der 
Flur an der Grenze von Peissel. Auf dem Sühneberg soll eine Kapelle der „Heiligen 
Suhnemann‘ gestanden haben (Ueberreste sind nicht gefunden worden !), die später 
auf einen Hügel nördl. von Körner verlegt wurde. Hier stand der „Freudenstein‘“, 
um den das Volk an Festtagen tanzte. Die Dorfgasse, die nach dem Stein führte, 
hieß die „Freudengasse“. (Brückner, a. a. O. 42. 43.) — 36) Zwischen dem Dorf 
und dem Sühneberg. Das Land ist nicht sumpfig (Lette). Auf dem Harberg soll 
„das zur Sühnebergkapelle gehörige Wirtshaus gestanden haben, in dem die Wall- 
fahrer harrten“ [!]. — 37) An der Peisseler Flurgrenze. — 38) Grenzrasen mit Peissel. 
— 39) Südl. vom Harberg, mitten in der südl. Hälfte der Flur. — 40) Muldenförmige 
feuchte Wiese zwischen Mittelberg und Sühneberg. — 41) In der sö. Flurecke, an 
der Issersheilinger Flurgrenze. — 42) Ackerland an der Issersheilinger-Hohenberger 
Grenze; früher standen hier Birken. — 43) Anhöhe zwischen Körner und Hohenbergen, 
auf dem 1. Ufer des „Sumbaches“. Man kennt keine Sage über diese Flurbezeichnung. 
Ueber den Hasenstein lief der „Erfurter Stieg“. — 44) Das beste Land der Flur, 
sw. vor dem Dorf. 


Körner. — Ober-Mehler mit Gut Pöthen. 389 


Mundartliche Anus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Im Karn #5) In Karn 
In der Silberkutte 6) |In d’r Silberküd’n 
Lämmerbauch #?) Lammsbüch 


Vor dem Langel #8) Ver d’n Langel 
Der obere Hopfenberg*?) 
Der untere Hopfen- | " Hopfenbärgk 


berg 4°) 

Sauberg 5°) Soubärgk 

Die Schernberger Schärmsche Wiäsen 
Wiese 1) 


Flur Ober-Mehler!) [mit Gut Pöthen ?)]. 


Ober-Mehler 3) ®) Kle’mahler 3) Mellere 997 (Doben- 
ecker I 582); Melre 
1180 (Dobenecker II 
570); Meller mynor, 
weinigen melre 1378 
[39]; wenigen meler 
1486 (StA. Gotha QQ 
Ii No. 24 „Voreyny- 
gung der Laubge- 
nossen“) 

Pöthen 5) Böden Boedhem 1130 (Doben- 
ecker I 1249); Curia 


45) Flurteill am „Wiesenthalsgraben“ (l. Zufluß des Sumbaches), sö. von Körner. — 
46) Ehemals Sumpfloch an der Hohenberger Grenze ; jetzt zugeschüttet. — 47) Flurteil 
auf der Grenze von Hohenbergen. — 48) Das Langel ist ein Gehölz in Hohenberger 
Flur. — 49) Der Hopfenberg liegt östl. vom Dorf, nach Oesterkörner zu; früher 
wurde hier Hopfenbau getrieben. — 50) Sö. vom Dorf, nahe der Hohenberger Grenze. 
Die Schweinetrift bestand bis zur Separation. — 51) Ackerland zwischen Hohenbergen 
und Körner, zwischen Birkenberg und Hasenstein. 1667 wurde die dortige Quelle 
in hölzernen Röhren vor das Schenkhaus geleitet (Brückner, a. a. O. 36). — 

Brückner erwähnt noch folgende Namen aus dem Ort: Der Schellenmark (nicht 
mehr bekannt); das „Freihaus, die Münze genannt‘; das Mühltor (westwärts). 

1) Literatur: Brückner I 6, 19ff.; Gelbke II 1, 321; H. Keil, Aus der 
Geschichte des Dorfes Obermehler, 1902; Lehfeldt X 249ff. — 2) Literatur: 
Brüekner, 16, 27f£.; H. Keil, 47£f.; Lehfeldt, a. a. ©. 250. — 3) Für 
mündliche und schriftliche Auskunft bin ich Herrn Pfarrer P. Ortlepp zu Dank 
verpflichtet. — 4) Ober-Mehler, im Gegensatz zu dem sö. liegenden schwarzburgischen, 
jüngeren Dorf Groß-Mehler, Klein- oder Wenigen-Mehler genannt, ist ein ganz 
unregelmäßig angelegtes Haufendorf. Keine Straße durchschneidet den Ort; dieser 
liegt im Winkel der Straßen: Volkenroda-Menteroda und Groß - Mehler - Urbach. 
Die Heerstraße von Mühlhausen nach Nordhausen führte am Dorfe vorüber. Der Ort 
war mit tiefem Graben und einer Lehmmauer verwahrt (Keil, a. a. O. 16); ersterer 
ist noch teilweise erhalten. Nur ein Tor (nach Pöthen zu) bildet den Zugang. „Die 
Thüren hinter den Gärten sollen geschlossen werden. Nur ein Stiegel, da kein 
Roß über kann, wird verstattet“ (Keil, a. a. O. 18, nach der Dorfordnung von 
1612). — 5) Nach Keil (a. a. O. 6) sind die Bauern des ehemaligen Dorfes Pöthen 


390 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
in Boten, Der Hoff 
Lange Schneidel ®) ebs. zcu Botene 1378 [39] 
Maßen Hölzer ?) De Maßen 
Schlotheimer Laubge- D’sSchlotheimsche Holz 
nossenholz 8) 


Drescherweg ?) Drescherwägk 
Die große Trift 10) Gruße Trift 
Die zwanzig Acker!!) | Zwenzig Aecker 
Obere, Untere Herren- | Herrnbarken 


birke 12) 
Die Kohlstätte 13) ebs. 
Obere, Untere Thomas- | Thomsecken 
ecke 1#) 
Gemeindeholz 15) Gemeineholz 
Der Schlag 1%) ebs. 
Die Schlagspitze ebs. 
Der Landgraben 1?) ebs. 
Striefeichen 18) ebs. 
Laubgenossenholz 19) |ebs. dy laubgenossen 14861?) 


Klosterrain 20) 
Die Weiherwiese oder | Weierwesen 


Der Klosterstieg oder | Klusterstiegk | (StA. Gotha QQ I 24) 
Lange Wiese 21) | 


von den Volkenrodaer Aebten zur Kolonisierung im Osten (Abtei Dobrilugk) verwendet 
worden. — 6) Der westl. Teil der großen ÖOber-Mehler Flur wird von Wald ein- 
genommen, grenzend an die Mühlhäuser Hardt, den Menterodaer Forst und den Volken- 
rodaer Domänen-Forst. Ueber die ehemaligen Besitzverhältnisse des Waldes vgl. Keil, 
a. a. O. 12f. u. 33. Die Lange Schneidel durchschneidet den nördl. Teil des Holzes 
der Länge nach. — 7) Ober-Mehler Gemeindebesitz. Jedes Jahr wird ein bestimmter 
Distrikt geschlagen und in 66 Losen verteilt. Früher erhielten die Einwohner auch 
das nötige Bauholz unentgeltlich, sowie das Feuerholz zu den Hochzeiten. (Brückner, 
a. a. Ö. 22.) — 8) Der Gemeinde Schlotheim gehörig. — 9) Den Drescherweg benutzen 
die auf dem Gut Pöthen arbeitenden Menterodaer Leute. — 10) Die große Trift läuft 
von Pöthen aus am ÖOstrand des Holzes hin. — 11) Westl. von Pöthen, zwischen dem 
Schlotheimer Laubgenossenholz und der Oberen Herrenbirke. Gutsländerei. — 12) Holz, 
west]. von Pöthen ; Domanialbesitz. — 13) Pöthensches Ackerland, zwischen der Oberen 
und Unteren Herrenbirke. — 14) Sw. von Pöthen; früher Holz, jetzt Ackerland. — 
15) An der sw. Grenze. — 16) Schlag und Schlagspitze; früher Wald, jetzt Acker- 
land. — 17) Graben, nahe der Saalfelder Grenze. — 18) An der sw. Grenze. — 
19) Ein Teil des Volkenrodaer Forstes. Nach der Or.-Urk. [von Brückner, a. a. O.1I 
7, 91 fehlerhaft wiedergegeben] gehörten zu den „Laubgenossen‘“, d.h. den Besitzern 
der betr. Waldung, folgende Ortschaften, bez. deren adlige Grundbesitzer: Grossen 
meler, Wenigen mehler, Slathen [Schlotheim], der Vorwerkshof zu Pöthen, die „geist- 
lichen herrn des closters Volkolderode“. Der gemeine zu Wenigen-Meler wird zu- 
gesprochen der Mittelberg und Herezwinckel; die Laubgenossen zu Schlotheim und 
Groß-Meler erhalten ‚den brachimberg, angeschlagen an 225 acker und das geholez 
das Kunstradt, mit der gerthen gemessen an 228 acker . . .“ — 20) Alter Weg von 
Volkenroda nach Pöthen. — 21) Wiese südl. von Pöthen, am Schmalbach. 


Ober-Mehler mit Gut Pöthen. 391 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Die Pfütze ??) De Fitz 
Der Weiher 23) D’r Weier 


Die Grundslöcher *) | Gronzlecher 
Vor den Linden ?5) Vör d’n Lingen 


Am Palmbaum ?6) ebs. 
Der Schmalbach ?”) ebs. 
Die Notter 28) ebs. 


Der Poethengraben 2°?) | Bödengröäben 
Der Poethenbrunnen 3°) | Bödenborn 


Im Poethen 31) In Böden 
Der Sperlingsberg ®?) |ebs. 
Wolfesschuh 33) Wolweschoch 


Bei der Windmühle 3%) | Bi d’r Windmüllen 
Die linke Sieben 35) De lenke Seben 
Der Hachwinkel 36) Der Hachwinkel 
Die Steingebreite 37) ebs. 

Der Poethen-Berg 3) | Bödenbärgk 


Der Herzwinkel 3°) ebs. Hartezwinckel 1486 
Der Buchsee 4°) Buchsee (StA. Gotha QQ Li 
Der Buchseegraben #!) | Buchseegröaben No. 24) 

Die Buchseewiese #?) | Buchseewesen 

Die 14 Sotteln #3) Värz’n Sotteln 


Der Urbacher Berg )| Der Urbicher Bärgk 


22) Land, westl. von Pöthen, vor dem Wald. — 23) Nach der Forstkarte ein Teil des 
Ober-Mehlerschen Laubgenossenholzes, südl. von Pöthen. — 24) Ehemals tiefe Sumpf- 
löcher, östl. der Weiherwiese, am Schmalbach. — 25) Ackerland südl. von Pöthen, an 
der Ostseite des Klosterstieges. — 26) Ackerland zwischen dem Schmalbach und dem 
Pöthen-Mehlerschen Weg. — 27) R. Zufluß der Notter zwischen Pöthen und dem 
Dorf. — 28) L. Zufluß der Unstrut; entspringt bei Pöthen, fließt durch Körner und 
mündet bei Bollstedt. — 29) L. Zufluß der Notter; der Oberlauf heißt Buchseegraben. 
— 30) Ausgemauerter, nie versiegender Brunnen zwischen Pöthen und Mehler. — 
31) Land auf dem ]. Ufer des Pöthengrabens. — 32) Anhöhe zwischen Pöthen und 
Mehler, am Menteröder Weg. — 33) Eine Erklärung des Namens habe ich nicht 
erfahren können. — 34) Ehemalige Windmühlenstätte an der Mehlerschen Trift, nw. 


vom Dorf. — 35) Rasenweg von der Windmühle nach dem Dorf zu. — 36) Großer 
Flurbezirk nw. vom Dorf zwischen dem Urbacher und dem Pöthen-Berg. — 37) Acker- 
‚land nördl. von Pöthen, am Pöthengraben. — 38) Anhöhe nördl. von Pöthen, am 


Weg nach Menteroda. — 39) Der Herzwinkel, jetzt Ackerland an der Menterodaer 
Flurgrenze, östl. von den Maßen-Hölzern und dem Schlotheimer Laubgenossenholz. 
1486 stand hier Wald, der in dem Prozeß der Laubgenossen dem Dorfe Ober-Mehler 
zugesprochen wurde (Keil, a. a. O. 12. 13). — 40) An der Urbacher Grenze. Früher 
Teich. Im Frühjahr steht noch Wasser auf der Wiese. — 41) Der Oberlauf des 
Pöthengrabens; entspringt in der Buchseewiese. — 42) Wüste Dorfstelle; hier wohnte 
die „Jumpfer von der Buchen“ (mündl. Mitt.). Näheres über die Wüstung s. Keil, 
a. a. ©. 67. Die Heerstraße Mühlhausen-Nordhausen führte früher über Pöthen nach 
Urbach durch die Wüstung Buch. Hier stand an der Grenze ein Zoll- und Geleits- 
haus; noch vor einem Jahrhundert ein Wirtshaus. (Keil, a. a. O. 48.) — 43) Jetzt 
ein Plan Land. — 44) An der Nordgrenze der Flur, nach dem Nachbardorf Urbach zu. 


392 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Das Leerchen #5) D’s Lierchen 
Das Rödchen #°) ebs. 
Das Eichthal #7) ebs. 
Der Buchelsee 48) ebs. 
Der Semmiggraben 49) | Semmgröäben 
Die Kehle 5°) De Kähl’n 
Der Goldberg 5!) Goldbärgk 
An der Trift 52) ebs. 
Die große Ruhestätte 53) | Gruße Ruhestätt 
Attich 5%) ’m Att’ch 
Die Wegscheide 55) In der Weischeiden 
Im Schmerl In der Schmerl 
Die Schmerl 5) De Schmerl 
Der Ranzenberg 57) Ranzenbärgk 
Der Reiherstieg 58) ebs. 
Der Stadtweg >) Stadtitiegk 


Das Pfaffenhölzchen €°) | ebs. 

Das kleine Rödchen 6!) | ebs. 

Das große Weidig‘2) |D’s gruße Wiedig 
Pfingstrasen #?) Pfingströäsen 

Der heilige Hof ®%) Hilge Hof 


Flur Menteroda!). 
Menteroda 2) 3) | Manderode | 


45) Land vor dem Urbacher Wäldchen „das Lörichen“. — 46) Jetzt Ackerland im 
Nordostwinkel der Flur. — 47) Ackerland südl. vom Urbacher Berg. — 48) Feuchte 
Wiese über dem Semmichgraben, nördl. vom Dorf. — 49) Ein sehr tiefer Wasser- 
graben (schluchtartig), der den Abfluß des Hachwinkels aufnimmt und in die Notter 
gibt. — 50) Früher tiefer Hohlweg am Semmgraben. — 51) Anhöhe nördl. vom 
Dorf, an der Groß-Mehlerschen Grenze. — 52) Die Trift führt vom Nordwestausgang 
des Dorfes nach dem Hachwinkel. — 53) Am Weg nach Pöthen; hier rasteten die 
Graseweiber. — 54) Flurort nördl. vom Dorf, auf dem r. Notterufer. Der mund- 
artliche Ausdruck „Mattich“ ist jedenfalls zusammengezogen aus „Im Attich“. Der 
Attich ist Sambucus Ebulus L.; ich habe die Pflanze von diesem Fundort nicht selbst 
gesehen, doch stimmte die Beschreibung, die mir eine Frau in Mehler gab. — 
55) Kreuzweg am Nordwestausgang des Dorfes. — 56) L. Zufluß der Notter; bildet 
zum Teil den Dorfgraben. — 57) Der Ranzenberg liegt zum größten Teil in Groß- 
Mehler Flur. — 58) Richtweg von Mehler nach Volkenroda; nach einem Mehlerschen 
Familiennamen. — 59) Weg von Mehler über Volkenroda nach Mühlhausen. — 
60) Sw. vom Dorf, an der Grenze des Volkenrodaer Forstes. Das Pfaffenhölzehen 
gehört zu Groß-Mehler. — 61) Land sw. vom Dorf. — 62) Früher Weidenanpflanzung 
und Quelle. — 63) Früher Wiese, jetzt Land, sw. vom Dorf. — 64) Am westl. Dorf- 
ausgang. Nach Brückner (a. a. O. 24) noch großer Garten, der Kirche gehörig. Jetzt 
steht dort ein Bauernhof. 


1) Literatur: Brückner I 6, 28ff.; Lehfeldt X 248f. — 2) Quellen 
f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) Menteroda soll von 1523 
bis 1553 (infolge des Bauernkrieges) wüst gelegen haben (Brückner, a. a. O. 30). 


Ober-Mehler mit Gut Pöthen. — Menteroda. 393 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Mühlhäuser Straße) |Ale Sıröß 
Hinter dem Walde Hingers Wall 


Die Krautkäse ?) In Krutkäse 

Das Pfaffenfleck ®) Of’n Faffentläcke 

Der Harnisch ?) D’r Harnsch 

Der Ziegenacker ®) Zäijenacker 

Im Mehlerhain ?) In Mählerhann 

Das Groß-Keulaer ‚D’s Grüß-Kiel’sche 
Feld 10) Fäld 


Am Keulaer Fußsteig |An Kiel’schen Stiege 
Unterm Menteroder Hof |Ongern Mänteroder 


Howe 
Am Steinbruch An Steinbroche 
Rinderplatz 11) Rengerplätz 
Am Mehler Weg Am Mehler Wäje 
Die dreißig Acker De drißig Acker 
Der Herzwinkel 1?) ebs. 
Am Urbacher Birken13)| An der Urb’schen Ber- 
ken 
Am Schleifwege 1%) An Schleifwäje 
Lehmgrube An d’r Leim’ngrube 
Der Steinberg 15) ebs. 
An der Trift 16) An der Dreft 
Auf Bettelrode 17) Of Bädelrode Bertlarode 1197 (Doben- 


Ueber Schössersgra- |Eber Schössersgraben ecker II 1041) 
ben 18) 
Am Thalleber Birken 1%)| An der Thalleber Ber- 
ken 
Am Sperlingsufer 2) |An Sperlengsufer 


Jetzt besteht der Ort aus zwei parallel westöstl. laufenden Straßen. Beim Neuausmessen 
der Flur im Jahre 1553 wurden gefunden „66 Hufen Länderey und 124'/, Ruthen 
oder 4 Hufen 3°/, Acker Gehöltze, der Steinberg genannt“. (Brückner, a. a. O.) — 
4) Die Alte Straße führte von Mühlhausen nach Windeberg; von da über die Thomas- 
ecke über Pöthen am Löhr (Wäldcehen) vorbei nach Urbach. (Schriftl. Mitt. von Herrn 
Pfarrer Debes, Menteroda.) — 5) Am Volkenrodaer Forst, westl. vom Dorf. Früher 
Land, jetzt mit Wald bestanden. — 6) Zwischen Harnisch und Volkenrodaer Wald. 
Früher Pfarrland.. — 7) Domänenwaldung westl. vom Dorf. — 8) Gehölz nw. vom 
Dorf an der Groß-Keulaer Grenze. — 9) Land nw. vom Ort an der Groß-Keulaer 
Grenze. — 10) Land, nw. ans Dorf grenzend. — 11) Rasen westl. vom Dorf. Hier 
hielt der Hirt mit der Herde Mittagsrast. — 12) Sö. vom Dorf an der Ober-Mehler 
Grenze. Jetzt Land, ehemals bewaldet. — 13) Land an der Urbacher Grenze. — 
14) Feldweg nach Klein-Brüchter. — 15) Gemeindewald n.ö. vom Dorf, an der Urbacher 
Grenze. Vgl. Anm. 3. — 16) Feldweg nach dem Steinberg. — 17) Wüste Dorfstätte 
am Holzthalleber Weg, n.ö. vom Dorf. Berthelrode war ehedem das Kirchdorf, 
Menteroda das Filial. Noch jetzt werden Mauersteine und Ziegelstücke ausgeackert. 
Bertlarode gehörte 1041 zum Teil dem Kl. Volkenroda. — 18) Am Urbach, westl. 
vom Steinberg. — 19) An der Holzthalleber Grenze. — 20) Land nördl. vom Dorf. 


394 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Am Buchholz ?!) An Boüchholz 
Der lange Schlag??) |ebs. 
Die kurzen Schläge ??) | ebs. 
Am Laufwege ?°) An Laufwäje 
Am Keulaer Börnchen%)| An Kiel’schen Bernchen 
Am Mühlwege An Müelwäje 
Hinter den Gärten Hengern Höven 
Die Pfarrwiese 2°) De Pfarrwäsen 
Der Urbach oder Trift- | Urbich 

graben 26) 


Flur Oesterkörner (Gut) )). 


Oesterkörner ?) 3) Ister-Kerner 2) |Hösterenkornre 1219 
Mittelfeld &) Medelfäld (Dobenecker Il 1842); 
Rabenhütte 5) Räm’nhett’n Osternkorne der hoff, 
Simsenfleck 6) Semsenflack Östirkorner der hoff 
Schlotheimer Berg Schloten’scher Bärgk 1378 [39]; Ostir- 
Obere Teichwiese ?) Ebere Dichwäsen kornre 1435 (StA. 
Aschenteichwiese ®) Aschendichwäsen Gotha QQIi No. 15) 3) 


Krumme Teichwiese®?) |Krumme Dichwäsen 


21) Land am Groß-Keulaer Weg, nw. vom Dorf. — 22) Ackerland zwischen dem 
Holzthalleber Weg und der Groß-Keula-Holzthalleber Grenze. — 23) Land südl. vom 
Dorf, nach Volkenroda zu. — 24) Schichtwasser- Quelle nach Groß-Keula zu. — 
25) Die Pfarrwiese liegt unterhalb des Dorfes, westl. von der Straße nach Holzthal- 
leben. — 26) R. Zufluß der Helbe; entspringt in Menteröder Flur nördl. vom Dorf, 
bei der Wüstung Berthelrode. — 

Nach L. v. Wintzingerode-Knorr (Die Wüstungen des Eichsfeldes; Geschichts- 
quellen der Prov. Sachsen, Bd. 14, 1903, S. 678) befindet sich die Flurlage der 
Wüstung Manlo wahrscheinlich zum Teil auf Menterodaer Gebiet (zum anderen Teil 
im Gutsbezirk Sollstedt). 

1) Literatur: Brückner I 3, 237; I 5, 60. 61; Lehfeldt X 247. — 
2) Quellen f. d. modernen Namen: die Forstkarte.. Herr Hauptlehrer OÖ. König 
in Körner hatte die Güte, mir die mundartliche Aussprache anzugeben. — 3) Jetzt 
Gut östl. von Körner, ehemals Volkenrodaer Klosterdorf. Vor dem Neuaufbau des 
Dorfes 1435 war der Hof ‚„vaste verwustit“. In derselben Urk. heißt es: „vor langen 
jaren und beiziten ist eyn dorff umb denselbin hoff doselbs zu Ostirkornre gewest, 
davon vil wustis agkers umblang zu demselben Hofe und wusten dorffe in dem flure 


gelegin sy...“ Das Gut war anfangs von Teichen umgeben, deren Namen sich er- 
halten haben in den Namen der Wiesen, die an Stelle der Teiche getreten sind. 
Brückner sagt 1753 (a. a. O. 60): Osterkörner.... liegt an einem sumpffigten 


und ungesunden Ort, um welchen vor Alters rings herum Teiche gewesen, so man 
aber nach und nach mit größeren Nutzen zu Wiesen gemacht ... Es gehören zu 
diesem Vorwerck 18 Hufen Länderey und viel Wiesen ... .“ — 4) Nördl. vom Gut, an der 
Körnerschen Grenze. — 5) Nördl. über der Schlotheimer Straße. — 6) Nasses Land 
an der Körnerschen Grenze, neben der Schlotheimer Straße. — 7) u. 8) Oestl. vom 
Gut, auf dem 1. Notterufer. — 9) Südl. vom Gut. Die Notter umfließt die Wiese 
samt dem Gut hufeisenförmig. 


Menteroda. — Oesterkörner. — Peissel. 395 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
Schiebelwiese 10) | Scheberwäsen 
Große neue Teich- |Grüße nowe Dichwäsen 
wiese 11) 
Flur Peissel (Gut) }). 
Peissel 2) 3) | ebs. Villa poissele 3), Boisle 
Kleine Mark ®) ? 1378 [39]; Peyssel 
Bollstädter Hang ? 1442 (StA. Gotha QQ 
Schindleich 5) Schingleich Ii No. 20); Peußelde 
Pfaffenrasen ©) Faffenröäsen 1447 (StA. Gotha QQ 
Krautgarten ?) Krutgörden Ii No. 22) 
An der Hecke) An der Hecken 
Krauthof ?) Krudhof 
Thiersthal 10) ebs. 
Thiersthalsgraben 1!) | Tier$tallsgröaben 
Heerstraße 12) HerStröß 
Ried 13) ebs. 
Birnallee 1#) ebs. 
Hundert Acker!) ebs. 
Windmühlenkopf 16) ebs. 
Gottersweg 17) 2 
Lindenbäumchen 18) ? 
Halbe Welt 1?) 2 
Das schiefe Ufer 2°) ? 
Riedberg ?!) ? 
10) So viel wie „schiefe‘ Wiese; nw. an das Gut grenzend. — 11) Westl. vom Gut, 


an das Körnersche Ried grenzend. 


1) Literatur: Brückner I5, 61ff.; Lehfeldt X 247. — 2) Die Generalkarte 
enthielt keinerlei Namen, ich mußte diese daher, mit freundlicher Unterstützung der 
Gutsherrin, an Ort und Stelle erfragen und eintragen. Die mundartliche Aussprache 
war vielfach unbestimmt. — 3) Jetzt Gutshof, ehemals Dorf mit 30 Hufen Ackerland. 
„1420 hat noch das Gemäuer der Kirche von Peischel gegen Bollstedt zu gestanden.“ 
(Brückner, a. a. O. 62.) 1442 heißt es in einer Volkenrodaer Urk. (StA. Gotha QQ Ii 
No. 20): „. ... ein wustenunge, genant Peyssel, da vor langen zyten ein Dorf ge- 
legen .. .“ Peissel liegt auf einer waldfreien Kalkhöhe. — 4) Zwischen der Körner- 
schen Flurgrenze und der Straße nach Bollstädt. — 5) Nw. vom Gut an der Körner- 
schen Grenze; Ackerland. — 6) Alter Weg von Peissel nach Körner. — 7) Land westl. 
vom Gut, an der Bollstädter Straße. — 8) Nw. vom Gut. Ehemals Buschwerk und 
eine alte Eiche; jetzt Ackerland. — 9) An der Westseite des Gutshofes, neben der 
Straße. — 10) Ackerland, nördl. vom Gut. — 11) Der Thierstallsgraben entspringt 
nw. vom Gut an der Bodenheilinger Grenze und fließt durch das Ried. — 12) Der 
Weg nach Issersheilingen. — 13) Wiese sw. vom Gut. — 14) Straße nach Boden- 
heilingen. — 15) Großer Plan sw. vom Gut zwischen dem Gotterschen und der Birn- 
baumallee. — 16) Anhöhe westl. vom Gut. Wann die Windmühle eingegangen ist, 
ist unbekannt. — 17) Weg nach Altengottern. — 18) Ackerland südl. vom Bollstädter 
Weg. Die Linde ist längst verschwunden. — 19) Ackerland an der Bollstädter Grenze. 
20) Ackerland am Riedberg neben der Bollstädter Grenze. — 21) Nach Bollstädt zu. 


396 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Brehmfleck 2?) ? 
Kiestrift 2) ? 
Schwingstock ?%) ? 


Flur und Forst Volkenroda!). 


Volkenroda ?) #) Völkrode Volkenrot 1130 (Doben- 
ecker I 1249); Vole- 
holdrod, Volcholde- 
roth 1218 (StA.Gotha 
QQ Li No. 1)3); con- 
ventus de volcolde- 
rode 1225 (ebd. No.2); 
folcolderoth 1273 
(ebd. No. 3); Volkol- 


roth 1295 (ebd. No.6); 
Der Weidengarten?) | Wid’ngörden Volkenrode151%9(ebd. 
Unter dem Weidenhof5) Ongern Widenhof No. 26) 
Das Schmeerland ®) Schmärländ Schmerland 1557 %@); 
Der Forstacker ®) ebs. Holz, das Schmerland 


Die Hexeneiche oder |Hexen- oder Deibels-| genannt 1667?) 
Teufelseiche ?) eichen 


22) Am Riedberg. — 23) Zwischen der Bollstädter und der Gotterschen Grenze. — 
24) Flurstück an der Gotterschen Grenze, nach der Form benannt. 


1) Literatur: P. Baethceke, Die Roteln von Admont, Mitt. d. Ver. f. goth. 
"Gesch. 1905, 32 ff., und Nachtrag 6ff.; Brückner I3, 229—252; I 6, 50; I 7, 79; 
Gelbke I 2, 327; Keil, Aus Volkenrodas Vergangenheit, Aus alter Zeit, zwang- 
lose Blätter zum Mühlhäuser Anzeiger 13899 No. 29. 30. 31; Lehfeldt X 251; 
J. H. Möller, Geschichte des Cistereienserklosters Volkenrode, Zeitschr. d. Ver. f. 
Thür. Gesch., Bd. 5, 1863, 371 ff.; derselbe, Die Erwerbungen und Besitzungen des 
Kl. Volkenrode, ebd. Bd. 6, 1865, 301 ff. Außerdem stellte mir Herr Hauptlehrer 
O0. König in Körner seinen handschriftlichen Vortrag „Das Kloster Volkenroda“ 
freundlichst zur Verfügung. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General- und 
Forstkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Für letztere, sowie für schriftliche 
Auskunft bin ich Herrn Hauptlehrer ©. König zu Dank verpflichtet. Die Angabe 
der mundartlichen Aussprache verdanke ich Herrn Lehrer Freytag in Körner. — 
3) Die folgenden Namenformen von Volkenroda (ausgenommen die von 1378) entnahm 
ich den Originalurkunden des goth. Staats-Archivs (QQ I! No. 1—26). — 4) Ursprüng- 
lich sächs. Königs-Pfalz, dann Cistereienserkloster, jetzt Erbpachtgut. Der größte Teil 
des Forstes ist goth. Staatseigentum. — 5) Der Weidenhof oder -garten: ehemaliger 
großer Kloster-Obstgarten sö. vom Gut. — 6) Gutes Land (Flußboden) nördl. über 
dem Gut. 1557 [6%] wird hier ein Vogelherd erwähnt. — 6°) Aus: Düringische 
Waldordnung 1557, Besichtigung der gehulz und welde, so in das amt Volkenrode 
gehorig, StA. Gotha DD I 3. — 7) Aus: Herzog Ernst zu Sachsen verkauft dem 
Forstknecht Hans Bastian Zimmermann das Forsthaus zu Volkenroda 6. Mai 1667 
(StA. Gotha RR I 258, „Copial-Buch derer vornehmsten Documenten .. . welche in 
der neuen Beschreibung des Amts Volkenroda ... angezogen werden, 1667“). — 
8) Nördl. vom Gut. — 9) Diese mächtige Eiche stand auf dem Pfingstrasen. Der letzte 
Stumpf soll 1871 vom Blitz zerstört worden sein. 


Peissel. — Volkenroda. 


397 


“ Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 
sprache 
Der Pfingstrasen 1°) Fingströäsen 
Die Königseiche 1!) Kenigseichen 
Kohlstätte 1?) KohlStäede 
Kälberwiese 1?) Kälwerwäesen 
Frohnteich 1#) Frohndich Teich vorm Thiergarten 
Der Thiergarten %) Diergörden 1667 ?) 
Der Steinberg 1) Steinbärgk 
Thomaswiese 17) Domswäesen Im Thomasfelde 1568 17) 
Das Mehlersche Ried 18) | Mälersches Red 
Jaegelsthal 1?) Jagels Kud’n 
Rinnthal ?®) Rendöal 
Weinberg ?) Windoal 
Eschenberg ??) Aschenbärgk 
Mönchswiese 2?) Menchswäesen 
Steinmetzengraben 23) | Steingröäben 
In den Söttlingen ?*) |ebs. 
Hufenäcker ?) ehs. 
Hopfenberg *) Hopfenbärgk 
Hopfengraben ?) Hopfengıoaben 
Klostersteig ?”) KlusterStiegk 
Auf dem Brandrode 28) | Bärndrode „Ein holz, das Berns- 
Der Brandsee ?) Brändsie rode“* 1557 %) 


10) Der Pfingstrasen zieht sich über dem Gut und dem Gasthof nordwärts nach 
dem Wald zu. Hier sollen die Volkenrodaer Märkte und Volksfeste abgehalten 
worden sein. — 11) Die Königseiche — ebenfalls ein gewaltiger Baum — steht 
vorn auf dem Pfingstrasen nach der Straße zu; diese noch kerngesunde Eiche 
gilt für die älteste ihrer Art in Thüringen. — 12) Ackerland nw. von den Guts- 
gebäuden. — 13) Westl. vom Gut. — 14) Jetzt Wiese westl. vom Gut. — 15) Waldung 
nw. vom Gut. — 16) Gehölz nördl. vom Thiergarten. — 17) Die Thomaswiese liegt 
im nordwestlichsten Zipfel der Flur, an der Windeberger und Mühlhäuser Hardt- 
Grenze. Nach den Angaben des Volkenrodaer Kopialbuches (StA. Gotha RR I 25° 
1667, „Vertrag zwischen dem Amt Volkenrode und der stadt Mühlhausen, der ge- 
richte, jagen, hutweide .... halben 1568‘) läßt sich die Westgrenze noch heute ver- 
folgen: „Im Thomasfelde an den amtsgehülzen und der Mühlhäusischen Hardt... 
zwischen dem Genick [Verhau von Baumstämmen zum Schutz der Grenze] und der 
straßen ... an dem gallwege [an der Mühlhäuser Grenze soll ein Galgen gestanden 
haben] .... zwischen den augstfeldern [Außenfelder] zur rechten und den amts- 
voramten Hufen zu Sallfeld linker hand [die „21 Hufen“; sie liegen in Volkenrodaer 
Flur, sind aber in Saalfelder Besitz und besonders versteint] ... Forstberg ... der 
Graß ... der Marekweg“ („do der Marckweg von Mühlhausen an das Graß läufet“). 
— 18) Wiese an der Windeberger Grenze. — 19) 20) u. 21) Nach der Generalkarte 
Ackerland an der Windeberger Grenze. — 22) Jetzt Ackerland, früher Eschenbestand 
östl. vom Steinberg. — 22") Wiese (ehemaliger Klosterbesitz) an der Saalfelder Grenze. 
— 23) Beide Graben entspringen an der Saalfelder Grenze und münden ins Schaf- 
thal. — 24) Ackerland längs der Saalfelder Grenze. — 25) Ackerland nach Saalfeld 


zu in Saalfelder Besitz; vgl. Anm. 17. — 26) Am Oberlauf des Hopfengrabens; 
Ackerland. — 27) Pfad von Saalfeld nach Volkenroda über den Hopfenberg, längs 
des Hopfengrabens. — 28) Ackerländerei westl. vom Thiergarten. — 29) Feuchte 


Mulde nahe dem Saalfeld- Volkenrodaer Weg, nördl. vom Graßteich, westl. vom 


398 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Moderne Namen Munde 2 änk: Urkundliche Formen 
sprache 
Gelengen 25) ebs. 
Das oder der Graß®3°) |Graß Das Gehölze, der Craß 
Graßäcker ?*) Graßacker genannt 144431); Der 
Graßteich 32) Graßdich u. das Graß 166817) 
Das Grab’sche Graß 3°) | ebs. 
Der Holzbach 33) Holzbäch 
Der Holzteich 33) Holzdich 
Der Holzgraben 33) Holzgröaben 
Die tiefe Kutte 3%) Kud’n 
Die Silberkutte 3%) Silberkud’n 
Die Münzerskutte 3) | Minzer$kud’n 
Das Steinthor 35) Steindür 
Bei St. Gangloffs San Gangloffskärchen 
Kirche 36) 
Bettelborn 37) Bad’lborn 
Kloster- oder Amts- | Klüsterwägk 
weg 38) 
Forst-oder Bettelweg®®) | Forst- oder Bäd’lwägk | Furstweg 1557 %) 


Der Egelsee 3?) Neilsie 

Der Weinberg 4°) Winbärgk 
Der Pflaumengarten *!) | Flüm’ngörden 
An den Reihweiden #2) | Reihwid’n 
Der Giebelberg 43) Gäw’lbärgk 
Blaue Lilie 4) Bleiwe Lilje 


Brandrode. Im „Brandsee“ steht im Frühjahr noch Wasser, es halten sich dort 
Kiebitze auf. — 30) Großer Flurbezirk westl. von Volkenroda, nach der Groß-Graber 
und Saalfelder Grenze zu. Im 15. Jahrh. (s. Anm. 31) hatten Körner, Oesterkörner, 
Groß- und Klein-Graba das Trift- und Weiderecht nach dem Graß. Jetzt ist die ganze 
Länderei umgeackert. Das ‚a‘ ganz kurz gesprochen. — 31) Aus: Vertrag zwischen 
dem Abt Winther und dem Rath zu Mühlhaußen über das gehölze, der Craß genannt, 
1444“ (Volkenrodaer Kopialbuch fol. 146; Brückner, a. a. O. I 7, 90). — 32) Nördl. 
vom Graß, am Saalfelder Weg. Vom Graßteich zieht sich sö. nach Volkenroda zu ein 
Wiesengrund, in dem noch weitere 7 Teiche lagen, deren Dämme noch auf der Forst- 
karte zum Teil eingezeichnet sind. Volkenroda hatte im ganzen 15 Klosterteiche. 
(Brückner, a. a. OÖ. 234.) — 33) Der Holzbach entspringt unter dem Gut, fließt durch 
den Holzteich und verbindet sich oberhalb Körner mit dem Holzgraben. Dieser bildet 
zum Teil die Südwest- und Südgrenze der Flur. — 34) Unter dem Weidengarten, 
zwischen dem Pflaumengarten und der Straße nach Körner liegen 3 baumumstandene 
Erdfälle (Sumpflöcher), „Kutten‘“ genannt. — 35) Am Südwestausgang des Gutshofes. 
Einer der letzten erhaltenen Reste der Pfalz. — 36) Vor dem Steinthor. Ueber eine 
ehemalige Kapelle des H. Gangloff ist nichts bekannt. Lehfeldt erwähnt nichts darüber. 
— 37) Quelle des Holzgrabens sw. von Volkenroda. — 38) Wege von Körner nach 
Volkenroda. — 39) Bis 1870 großer Teich zwischen Volkenroda und Körner, mit 
Wasservögeln bevölkert. Jetzt grasige Mulde. —- 40) Zwischen Volkenrode und Körner. 
Ueber ehemaligen Weinbau ist nichts mehr bekannt. — 41) Obstanpflanzung südl. 
vom Gasthof in Volkenroda. — 42) Der Reihweidengraben entspringt in Volkenroda 
und fließt zwischen Körner und Oesterkörner in die Notter. — 43) An der Körnerschen 
Grenze. — 44) Flurort zwischen Reihweiden und Giebelberg. 


Volkenroda. — Wiegleben. 399 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Kuhäcker 45) Kiewäcker 
Langer Steingraben 4%) | Steingröaben 
Das Pfarr-oder Kirchen- | ebs. Am Pfaffenholz 1557 %) 
holz #7) 
Schafthal #8) Schöfdöal Das Schafthal 1557 %) 
Das Graulholz #°) Grauwlholz „Am Krauel, der Kurner 
Lange Seite 5°) ebs. gemein“ 1557 %) 
Heiliger Kreuzberg 5!) |Helger Kritzbärgk Bei dem heiligen kreuz 
1557 %) 
Beringsholz 5?) ebs. Der Beringer holz 
Junkernschneise 53) ebs. 1557 &) 
Spillingsholz ? DasSpilling holz 15576) 
Pöthen’scher Weg!) |Bedenscher Wägk 
> > er Fr bucken hagen °%) 
a ‚ 1557 %) 
Flur Wiegleben }). 
Wiegleben ?) Wiläm’n Wigilebe ?) v. 900 (Do- 
Steinberg Stenbärgk benecker 1294); Wig- 
In der Melmen ®) In der Mälm’n leben 1196 (Doben- 
Auf der Haide Uf der Hieden ecker II 1000); Wige- 
In Hains Wiesen >) Huns Weäsen lewbin, wigeleibin 
Im Thiergarten ®) Dergöärden 1378 [39] 


45) An der Schlotheimer Straße, nördl. vom Giebelberg. — 46) Von Volkenroda durch 
das Pfarrholz nach dem Schafthal. — 47) N.ö. von Volkenroda; zu Körner gehörig; nach 
Brückner (a. a. O. I 4, 41. 42) „der Pfaffenschlag‘“. — 48) Tiefe Schlucht quer durch 
den Volkenröder Wald, vom Hopfengraben (nw.) bis in die Schlotheimer Flur (sö.). — 
49) Körnersche Gemeindewaldung inmitten des Volkenrodaer Forstes. — 50) Südostrand 
des Forstes, Südseite des Schafthales. Hier muß der „Helleweg‘“ und die „hellenegken“ 
gewesen sein (Anm. 6%). Ersterer lief zum Teil an der Grenze des Schafthales hin. 
— 51) Sw. von Ober-Mehler, östl. von Oesterkörner. — 52) Westl. von Ober-Mehler 
über dem OÖber-Mehlerschen Pfarrholz. — 53) Forstbezirk auf der Nordseite der Straße 
Volkenroda-Ober-Mehler. — 54) Forstort am Waldweg zwischen Volkenroda und 
Pöthen; die letzte Strecke von Pöthen heißt der Klosterrain. — 55) Zwischen Schlot- 
heimer Holz und Steinberg im nw. Teil des Forstes. — 56) Das Gehölz „der Bucken 
hagen‘“, jedenfalls ursprünglich ein befestigter Ort (Gebück — Verhau), reichte „vom 
Furstweg bis an das Schafthal und dannen gegen dem Großen Mellerichschen feld“. — 
An der Saalfelder Grenze, zum größten Teil auf Saalfelder Gebiet, liegt die 
Wüstung Ausfeld, „das Ansfeld bei der Hofstätte“. (L. v. Wintzingerode-Knorr, Die 
Wüstungen des Eichsfeldes, Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, Bd. 14, S. 59f.) 


1) Literatur: Brückner II 7, 73; Lehfeldt X 262ff. — 2) Quellen 
f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Die 
Namensform ist die zur Zeit der Abfassung des Codex Eberhardts übliche (1155—1165). 
Vgl. Dobeneker I 294, Anm. 1. — 4) Steiniges Land an der Tüngedaer Grenze, 
nördl. vom Craulaer Weg. — 5) Jetzt Ackerland, an der Quelle des schwarzen 
Baches, n.ö. vom Dorf. — 6) Ackerland an der Grumbacher Grenze; früher zum 
Teil Buschholz. 


400 


Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Moderne Namen | 


Grumbacher Berg 

Craulaer Weg 

Am Holzweg’”) 

Das Triesch ®) 

Vargulaer Weg?) 

Krautland 

Ueber der | 
Straße ?) 

Die alte Straße ?) J 

Kleines Feld 

Im Kittel 

Das Rode 10) 

Entenpfuhl !!) 

Holzmaßen 1%) 

Gemeindeholz 1%) 

Hinter der Kirche 

Beim Kreuz !?) 

Hinter dem kleinen 
Hölzchen 

Hinter der engen Gasse 

Der Hopfen 13) 

Im Ortbach 

Bei der Waidmühle !%) 

Der schwarze Bach !5) 

In den Brückenweiden 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Grumbacher Högk 

Crauwelsche Wägk 
Holzwägk 

Dresch 

Vargelsche Wägk 

Krüdländ 


Mill’sche Stroaß 


’s klene Fäld 

ebs. 

D’s Rod 

ebs. 

Holzmößen 

Gemeneholz 

Hinger der Kerchen 

Bin Kritzern 

Hingern klenen Helz- 
chen 

Hinger der engen Gäß 

ebs. 

Orebäch 

Weedmillen 

Schwärzer Böäch 

In den Brückenwidchen 


Urkundliche Formen 


Die heilige Weide 16) 
In den Löchern !?) 
Langer Rasen 

Beim Silberborn 
Der Hohe Berg 


Helge Wide 

In Lechern 
Länger Röäsen 
Bin Sielberborn 
Huhen Bärgk 


7) Nach der Hardt zu; dasselbe wie Craulaer Weg. — 8) Nasses Land, früher 
nicht urbar, sö. vom Dorf; der Töllbach fließt durch dieses Land. Nördl. daran 
hin geht die „Vargulaer Straße“. — 9) Jetzt umgeackert. Beim Bearbeiten wurden 
eine Menge alter Hufeisen gefunden. Längs der Tüngedaer Grenze. — 10) Jetzt 
Artland, südl. vom Dorf. — 10%) Vom Gemeindeholz, sö. vom Dorf, mit dem 
„Rode“ zusammenhängend, wurde (nach Brückner, a. a. OÖ. 75) das Buschholz in 
„44 Gemaßen“ alle 3 Jahre verlost, die Stämme zum Besten der Gemeinde verkauft. 
— 11) Ein verfallener, sumpfiger Teich, südl. vom Rode. — 12) Das alte Kreuz mit 
verwischter Inschrift stand bis zur Separation an der Tüngedaer Straße. Es wurde 
mir erzählt, eine alte Zigeunerin sei in Wiegleben gestorben, auf ihren Wunsch unter 
dem Kreuz begraben worden, und habe prophezeit, solange ihr Körper ungestört dort 
ruhe, würde das Dorf vom Feuer verschont bleiben. — 13) Ackerland. — 14) N.ö. 
vom Dorf am Ortbach. — 15) Früher von Weiden verdunkelt. — 16) Zwischen der 
Langensalzaer Straße und dem schwarzen Bach. Hier war früher ein riesiges Dorn- 
gebüsch, in das die Dorfbewohner Gänge gehauen hatten. Es diente als Zufluchtsort 
in Kriegszeiten, so im Jahre 1806 (mündl. Mitt). — 17) Früher Wasserlöcher am 
Eckardtsleber Weg. 


Wiegleben. — Werningshausen. 401 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der Dünnschlag Dinnschlöägk 
Koppelweide Koppelweden 
Die alte Straße 18) Ale Stroaß 


Der Salzaer Graben 1°) | Sälscher Gröäben 
Langensalzaer Straße |Sälsche Ströaß 
Am Ascharaer Berg ?®) | Ascher Bärgk 


Beim Busch 2%) Bi den Busch 

Die Stämmerchen ?!) |Bi den Stämmerchen 
Der weiße Bach Der wisse Böach 

Im Röhrig ??) In Rehrig 

In den Ostergelängen ?3) | Uestergelängen 

Am Blaßrain ?%) Blößeren 


Storchschnabelweg Storchschnabelwägk 
Der Speckbirnbaum 25) | Spackbirnbäm 


Der Eberacker 26) Aberacker 

Bei den Pflaumen- |Bi den Flimmerchen 
bäumen ?7) 

Schindleich 28) Schinglöch 


Namen aus dem 
Ort: 


Das Schackthor 
Die Obergasse 


Am Triesch 

Backhausgasse 

Frauenberg 

Tränkgasse 

Untergasse 

Flur Werningshausen !). 

Werningshausen ?2) 3) | Wergshüsen ?) ? Wrempereshusen v. 
900 (Dobenecker I 

Hinterhöfen Henger Heawen 294) 

18) Früher breiter Rasenweg östl. der Gotha-Langensalzaer Straße, mit dieser gleich- 

laufend. — 19) Früher tiefe Hohle am Langensalzaer Weg. — 20) Hier waren im 

Jahre 1866 die Kanonen aufgefahren. — 21) Ehemals Weiden- und Erlengebüsch am 

Ascharaer Weg. — 22) Vor der Separation Flachsrösten sö. vom Dorf, am Weißen 

Bach. — 23) Feuchte Wiesen am Ballstädter Weg, sö. vom Dorf. — 24) Grenzrain 

nach Hochheim zu. — 25) Ein alter Birnbaum; er stand hinter dem Dorf nach der 

Langensalzaer Straße zu. — 26) Besoldungsstück des Bäckers für die Haltung des 


Zuchtebers. — 27) Am Ascharaer Weg. — 28) An der Langensalzaer Straße. 

1) Literatur: Brückner III 11, 11; Gelbke II 2, 633; Lehfeldt X 260ff.; 
v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, 
Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Besonders bin ich Herrn Gerbermeister Kerst 
für Angabe der mundartlichen Aussprache und für vielfache mündliche Auskunft zu 
Dank verpflichtet. — 3) Werningshausen war ursprünglich ein echter Rundling; der 


Gerbing, Flurnamen. 26 


402 Amtsgerichtsbezirk Tonna. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Hölle ®) I der Hölle 
Kleine Stöden °) Kleine Stü(ä)den 
Schwarze Scheibe ®) Schwarze Schiem’n 
Große Stöden ?) Grüeße Stü(ä)den 
Das Förthchen ) D’s Färdchen 
Aue I der Auwe 
Oedacker ”) De Niedäcker 
Eselswiese 8) Easelswe(a)sen 
Die Gucksmühle ?) De Gucksmellen 
Die Lache 1°) De Lache 
Die Burg) De Borgk 
Die Pülverei 11) ebs. 
Kirschberg Kärschbärgk 
Der Schafhof 1?) Ofn Schöfhofe 
Steingraben ? 
Die Karntheile 13) Köaärnfläeckchen 
Karn 1) I Karne 
(Wundersleber Nacht-|D’s WunnerSläber 

fleck) 1) Nachtfleack 
Das Wundersleber D’s Wunner$läber 

Feld 15) Fäeld 
In den Göhren 16) I Gi(ä)rn 
Hermannsgehren Hermannsgi(a)rn 
Großmuttersgehren Gruaßmottersgi(a)rn 
Bärsgehren De Bearsgi(a)rn 
Alte Erfurter oder |De äele Ströß 


Reichsstraße 17) 


auffallend große Platz inmitten des Ortes hat noch heute den charakteristischen Teich. 
Das Dorf hatte nur einen Ausgang südl. nach Hassleben zu, der durch ein Tor 
geschlossen wurde. Nach Westen zu führte eine Furth („Förthehen‘) durch die Gramme 
(jetzt Brücke). Der Ort wird südl., westl. und nördl. von der Gramme umflossen; im 
Osten erhebt sich der Kirschberg (früher befestigt?). An der Südostecke des Ortes 


führt eine kleine Erhebung den Namen „Burg“. — 4) An der preußischen Grenze; 
dort soll früher öfters geschmuggelt worden sein. — 5) An der Vehraer Grenze; früher 
Buschwerk. — 6) Ein rundes, von Graben umgebenes Stück Land an der Vehraer 
Grenze, schwarzmoorig, wie das der ganzen Flur. — 7) Auf dem 1. Ufer der kleinen 


Gramme südl. vom Ort; früher wüst. — 8) Unterhalb der Gucksmühle. — 9) An der 
Straße nach Hassleben, mit freiem Ausblick nach Süden. — 10) Nasses Land und 
Graben nach Hassleben zu. — 11) Zwischen „Burg“ und Kirschberg. — 12) Am Nord- 
fuß des Kirschberges; Ruheplatz der Schafe. — 13) An der unteren Gramme, nahe 
ihrer Mündung in die Unstrut. — 14) Das Wundersleber Nachtfleck liegt auf dem 
r. Ufer der Gramme, auf Wundersleber (preußischem) Gebiet. Der Platz diente zum 
nächtlichen Pferchschlag für die Schafe. — 15) N.ö. Teil der Werningshäuser Flur. 
— 16) Fast die ganze Werningshäuser Flur erstreckt sich nach Osten und Südosten 
in der Richtung des Grammelaufes. Die Flur bildet ein großes, stumpfes Dreieck, an 
dessen nw. spitzen Winkel der Ort liegt, von dem aus die Flur wieder in nach Süd- 
osten sich verbreiternden spitzen Dreiecken ausstrahlt. Diese Zwickel heißen Gehren. 
— 17) Der Weg lief quer durch die Flur, Richtung Hassleben-Wundersleben. Es 


Werningshausen. 


403 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


| Urkundliche Formen 


sprache 
Das Wasserfeld 18) Ds Wässerfäeld 
Die Sülze 19) De Sulze 
Die Pachtsülze 20) De Bachtsulze 
Die wüste Sülze 1) De wieste Sulze 
Klingerbrücke 22) De Klengerbrecken 
Windische Aue 23) I der Winschen Auwe 
Der hangende Weg °t) | Der hangnenge We(a)gk 
Das Mittelfeld ?°) Mettelwe(a)gk 
Habichtsrücken r Häwesrecken 
Der Hungerborn 26) Dr Hongerborn 
Der obere Weg ? 
Der kahle Fuchs ?”) Dr kö6ahle Fochs 
Der vordere Hügel Dr fäder$te Hechel 
Der hintere Hügel Dr hinger$te Hechel 
Das Grammfeld Ds Grammfe(a)ld 
Kugelleich 28) I Külleich 
Wendebiegen ?°) Of dr Wengewiden 
Endeleben 2%) ebs. Emedeleiben 1349—50 
Biegen I der Bifä)gen (Lippert und Be- 
Der Heuweg Dr Heiwe(a)gk schorener) 
Die Gramme De Gramme 


Die kleine Gramme 


De kleine Gramme 


Die Geschwaden 3°) De Geschwöad’n 
Die Torfvierteläcker 31) | De Dortvierteleacker 
Das Kuhried 32) Ds Käiweried 

Das Ried 3?) Ds Ried 


war wohl die alte „Wundersleber Straße“. Vgl. F. H. Heller, Handelswege Inner- 
deutschlands, Dresden 1884, S. 65 und L. Gerbing, Erfurter Handel und Handels- 
straßen, a. a. OÖ. 6f. — 18) Das Wasserfeld liegt an der Wundersleber Grenze, es ist 
durchgängig sumpfig. — 19) Mooriges Land im Wasserfeld. — 20) Früher Gemeinde- 
land; die kleinen Parzellen wurden verpachtet. — 21) Bis zur Separation wüst. — 
22) Von Gräben durchzogenes Land in der Sülze, früher „gebrückt“, d. h. der Weg 
dureh Bohlen usw. befestigt? — 23) Die Windische Aue liegt im Wasserfeld an der 
Straße nach Sömmerda. Hängt diese Flurbezeichnung vielleicht mit slavischer Be- 
siedelung zusammen? S. die Dorfanlage Anm. 3. — 24) Am Geländehang zwischen 
Wasserfeld und Mittelfeld. — 25) Das Mittelfeld liegt zwischen Wasserfeld und Gramm- 
feld (südl... — 26) An der Wenigenschallenburger Grenze. Im Volksmund werden 
die Hungerquellen nicht als „sparsam fließende Quellen“ gedeutet. Sie zeigen viel- 
mehr bei ihrem Hervorbrechen „Hungerjahre“, d. h. nasse Jahre an. — 27) Nach 
Wenigenschallenburg zu. Trockenes, kahlrötliches Keuperland. — 28) Auf dem r. 
Grammeufer. Zur Zeit der Torfgräberei sollen die Arbeiter dort gekegelt haben [?]. — 
29) An der Hassleber-Kranichborner Grenze; in einem Grammebogen, wo die Grenze 
„wendet“. Früher Buschwerk. — 29%) Wüstung an der Hassleber Grenze. — 30) Die 
Flur auf dem l. Grammeufer war bis 1834 Gemeindeland. Die Geschwaden sind 
Wiesen, die in der ungefähren Breite eines Sensenhiebes (,Schwade‘“) und der Länge 
des ganzen Flurteiles verpachtet wurden. — 31) Ehemalige Gemeindetorfstiche im Ost- 
ende der Flur. — 32) Lauter ehemalige Gemeindeteile, die großenteils als Weideplätze 
dienten. Die Güllecke (die Katasterverzeichnisse haben die unverständlich verderbte 


26* 


404 Amtsgerichtsbezirk Tonna. — Zella St. Blasii. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Der Riedplatz ®2) Riedplatz 
Der hohe Anger 3?) Ofn hü(e)n Anger 
Die Güllecke 32) De Gülläcken 
Der Rinderplatz 32) Rengerplatz 
Die Bornecke 3?) Bornäcken 
Mittagsfleck 32) s’ Medchsfle(a)ck 
Grammewiesen 3?) Grammwe(a)sen 
Altes Ried 32) A(e)les Ri(ä)d 
Die Unstrut De Ounstrü(e)t Fluvius Unstruth 785 
Küchengarten 33) I Kichengäfe)rten (Dobenecker I 54) 
Der Dammrasen Ofn Damme 
Das Bohnenland 5 
Die Reinhardswiese 3%) | Reinhardsw&(a)sen 
Der Sülzgraben Sulzengröaben 
Der Sauborn 35) Dr Sauweborn 
Der Schneedamm Dr Schniedamm 
Die Gebind 3%) I der Gebind 
Die Uhr 3”) De Stunn 
Im Boden I Botten 
Die Holzachtel 38) De Achtelchen 
Die Deputatachtel®?) | Degeistlichen Fl&(a)cker 
Der Milchacker Dr Mälchacker 
Die Kehle 2°) De Ihmkaehlen 
Auf der Sundflut p 
Die Trift De Dreft 
Alte Gramme Aele Gramme 
Jonasbrunnen A Jonesborne 
Die Bärsgehren De Be(a)rsgi(a)rn 
Die Wenigenschallen- |Hengne i Schallen- 

burger Flur #1) boreschen 
Die Burg De Borgk 
Form „das Gelecke“) ist der Triftplatz für das „gelle“ Vieh. Auf dem Mittagsfleck 
lagerte die Herde zur Mittagszeit. — 33) Krautflecken unterhalb des Dorfes nach 
Vehra zu. — 34) Nach dem Besitzer genannt. — 35) Bis in die 60er Jahre des 
19. Jahrh. wurde die Schweineherde ausgetrieben. — 36) Großes, zusammenhängendes 


Stück Land; früheres Ritterland? — 37) Aehnlich der Form einer Sanduhr, an der 
Kranichborner Grenze. — 38) Früher Gemeindeland. — 39) Besoldungsstücke für 
Pfarrer und Schullehrer. — 40) Eine enge Schlucht. — 41) „Die Flur dieses ehemaligen 
Dorfes ist unter die Einwohner der Orte Schallenburg, Wundersleben und Wernings- 


hausen .... vertheilt worden.“ „Der Ort soll durch eine Plünderung der Pappen- 
heimschen Truppen in den Tagen vom 20. bis zum 22. Okt. 1632 zu Grunde gegangen 
sein ...“,(F. B. v. Hagke, Urkundl. Nachrichten über die Städte, Dörfer und Güter 


des Kreises Weißensee, Weißensee 1867, S. 564f. u. 569f.).. Der zu Werningshausen 
gehörige Teil der Wüstungsflur umfaßt außer der Dorfstelle die Flurteile östl. des 
Hungerbornes und ist durch einen Rasenrain von der Hauptflur getrennt. Die Burg 
— ein dreieckiges, hügelig gelegenes Stück Land — grenzt unmittelbar an die preußische 


Werningshausen. — Oberhof. 405 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Heimbürgenacker ebs. 
In den Höfchen I Höfchen 
Pfarracker ebs. 
Hofstättchen ebs. 
Der Gänsehals ebs. 
Die Österlängen 42) De Uesterlängen 
Die freien Osterlängen | De freien Uesterlängen 
Die Rohrecke #3) De Ruüaräcken 
Die Riedspitze Ried$petze 
Die Werra #) De Wärr 
Der Mühlweg Mellwägk 
Pferdelose #5) De Fährlu(ä)se 
In der Laiten I der Laiden 
Die Laitenwiesen Laidenwe(ä)sen 
Bettelmannsgehren I Bättelmannsgi(a)rn 
Schützengehren Schitzengi(a)rn 


Amtsgerichtsbezirk Zella St. Blasii. 


Flur Oberhof). 


Oberhof 2) 3) | Öwerhöf 2) Der Obernhof 1569 [19]; 
Der Neuhoff 17. Jh. 
(Schwarzw. Amtsbe- 
schr.) *) 


Flur Schallenburg und ist im Norden und Westen von den wüsten Hofstätten umgeben. 
Die Nordgrenze der Wüstungsflur bildet die Unstrut. — 42) Zwischen der Unstrut 
und der wüsten Dorflage. — 43) Sumpfige und schilfige Unstrutswiese, an drei Seiten 
vom Fluß umschlossen. — 44) Wiese an der Unstrut. — 45) Wiese. Die einzelnen 
Teile wurden unter die Anspänner verlost. 

Namen aus dem Ort: Die Bärlücke; Am Plane; Langenburger Straße; der 
große Kittel; der kleine Kittel; Mühlgasse; Nauensteiner Straße; Hinnenmühle; die 
Hofstätten ; der fette Teller [besonders gutes Gartenland]; Gem. Höfe; die Werth; die 
Bannmühle; Tränkgasse ; Forthengasse; die Kühbrücke. 


1) Literatur: Brückner II 2, 20f.; H. Heß, Geschichte des Dorfes Ober- 
hof, Aus der Heimat 1899, Heft 4; Mosch u. Ziller, Versuch einer Beschr. 275 ff.; 
Lehfeldt XXVI 194f.; Fr. Regel, Entw. 20. 21. 50. — 2) Quellen f.d. 
modernen Namen: Forstkarte.e. Die mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn 
Prof. Dr. L. Hertel in Hildburghausen. — 3) Oberhof hat keine eigentliche Flur; 
schon in der Schwarzwälder Amtsbeschreibung (17. Jahrh.) heißt es: Obernhoff, 
Arleßberg, Schwartzwald und Stutzhaus haben keine eigenen bezirk, sondern liegen 
in den wäldern.‘‘ — 4) „Obernhoff, etwa der Neuhoff genannt.“ 1545 [19] heißt es: 
„». „. der Löffelbühl [Berg, östl. von Oberhof], unter dem Hof gelegen“; wahr- 
scheinlich ist mit letzterem auch Oberhof gemeint. Ein anderer „Hof“ lag weiter 
unten, nach Crawinkel zu an der vielbefahrenen Waldstraße, in der Nähe der jetzigen 
Wegscheide. 


406 Amtsgerichtsbezirk Zella St. Blasii. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Schloßberg >) Schloßbärgk Schloßberg 1545 u. 1569 
119] 
Wateberg ®) Wätbärgk Wartberg 1545 [19] 
Harzwald ’?’) Hoarzwäld der Cömter Wald 1640 
Stierschrank ®) Stirschränk [8] 
Schuderborn ?) Schöderbäch Schuderbach 1587 [12] 
Schuderwiese Schöderbächswise 
Sebastianswiese 1) Sebäsdianswise 
Kirchweg Kirchswägk 
Flur Zella St. Blasii}). 
Zella St. Blasii 2) ®) Zell 3) Cella s. Blasii saec. XII 
(Dobenecker II 1135); 


Cella sancti Blasii 
1216 (Dobenecker II 
1667); Celle send Bla- 
sius 1357 (Or.-Urk., 
StA. Gotha QQ Is 
287); Celle sancte 


blasy 1358 (Or.-Urk., 

StA. Gotha Ig 293): 
Vilmers Rod 5) ebs. „in der schwarzen 
Fischers Rod 5) ebs. Zella“ 4) 1557 (StA. 
Weißgerbers Rod 5) ebs. Gotha EE II 17—20 
Trinerod 5) ebs. fol. 38b ff.) 
Am Regenberge ®) An Ränbar(i)gk Rennperg 1544 [19a]; 
Im Geschling ’) Gschleng Reinberg 1557 [19] 
5) Zwei Berge n.ö. von Oberhof, im Öberhofer und Crawinkler Forst. Ohne jede 
Spur einer Burganlage. — 6) Einer der vielen „Wart“-Berge der Gegend; an der 
alten Schwarzwald-Oberhofer Straße. — 7) Sw. von Oberhof; der Rennsteig durch- 


schneidet den Forstort. Um den Oberhof lagen ausgedehnte Harzwälder. Der letzt- 
genannte gehörte „dem Kommandurhaus zu Weißensee‘; daher „Cömter-Wald‘“ ge- 
nannt. — 8) Ackerland zwischen dem Dorf und dem Harzwald. — 9) Die Quelle 
des Kehlthalbaches zwischen Harzwald und Eckartskopf. — 10) Die Sebastianswiese 
liegt nach Crawinkel zu, dicht an der Straße und der Grenze des Oberhofer Forstes. 

1) Literatur: Brückner II 2, 3ff.; Th. Buddens, Chronik der Stadt 
Zella St. Blasii, Zella 1895; Mosch u. Ziller, Versuch einer Beschr. 242ff.; Leh- 
feldt XXVI 195ff.; Fr. Regel, Entw. 80. 81. — 2) Quellen f. d. modernen 
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, Forstkarte, mündl. Mitt. ; letztere verdanke 
ich Herrn Fabrikbesitzer Fritz Reuß. — 3) Zella gehört wie Mehlis, Oberhof und 
Gehlberg zum Gebiet des fränkischen Dialektes. — 4) Der ursprüngliche Bauplan des 
Ortes ist (seit dem großen Brand von 1762) nicht mehr zu erkennen. 1861 bestand 
Zella (nach der Forstkarte) aus zwei Parallelstraßen im Tal zwischen Lerchenberg und 
Märzeberg. Die Flur Zella besitzt (wie Mehlis) zahlreiche im Wald verstreute Rode. — 
4%) Schwarzwaldzelle. Der Hauptteil der Siedelung kam infolge des Tausches von 1357 
später zum Schwarzwald. — 5) Größtenteils tragen die Rodungen die Namen ihrer 
ursprünglichen Besitzer. — 6) Vgl. Flur Mehlis, Anm. 55. — 7) Wiesengrund zwischen 
der Stadt und dem Regenberg. 


Oberhof. — Zella St. Blasii. 


407 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Die Sommerau 

Im Bierbach $) 
Die Pfarrwiesen 
Die Bäckerwiese 
Der Lerchenberg °) 
Der Rothebach 19) 
Rasenfleck 

Am Mönchsweg 1!) 
Das neue Geräum 
Unterm alten Rod 


Der Böhmerberg 1?) Behmerbar(i)gk 

Lärchenwäldchen Lärchewäldle 

An der Suhler Straße13)| An d’r Suhler Stroaß 

Pfaffenthal 1%) Pfaffedal 

Cuntzenberg 15) Cuntzenbarfi)gk 

Der Lubenbach 1°) Lubbach 

Erbfluß 1?) ebs. 

Der Märzenberg 13) Marzebar(i)gk 

Der Dörnbach 1?) D’r Dörnb’ch 

Das Rodwasser ?0) Be 

Das Mühlwasser ?!) Muilwasser 

Das Königswasser ??) |? 

Die Struth 23) |De Struth _ 

Der Struther Grund |Struthergraind 

Großer, kleiner, unterer |Großer, klainer, oner 
Brand *%) Bränd 

Finkenhügel ?°) Fänkehügkl 

Spörers Rod ebs. % 

Im Bohligsgrund *%) Bohligsgraind 


8) L. Zufluß des Lubenbaches. 
Anm. 4. — 10) Berg nördl. von Zella. 


Sommerä 

In Bierb’ch 

De Farrwies 
Bäckerwies 

D’r Leichebar(i)gk 
D’r Rudebach 
Rasefleck 

An Mönchswägk 
Neu Geräum 

unner d’n allen Rod 


Birpach 1358 (StA. 
Gotha QQ Is 293); 
Bierbach 1569 [19] 

Lerchenberg 1358 

Rothebach 1557 [19] 


Am Lugenbach 1557 
[19]; Lubenbach 1580 
119] 

Thirmich 1545 [19] [?]; 
Dörbich 1580 [19] 
Rote Wasser 1580 [1 
Mühlwasser 1545 [1 

(1 


9] 
9] 
Königswasser 1580 [19] 


Vgl. Flur Mehlis, Anm. 4. — 9) Vgl. Flur Mehlis, 
Dort entspringt der Rothebach. Vgl. Flur 


Mehlis, Anm. 41. — 11) Vgl. Forstnamen. — 12) Im Südwestwinkel der Flur; 
die südl. Fortsetzung des Regenberges. — 13) Die alte Straße Oberhof-Suhl. — 
14) Enger Grund zwischen Märzeberg und Steinige Acker. Der Name hängt wohl 
mit den ehemaligen Reinhardsbrunner Besitzungen zusammen. — 15) Nach Brückner 
die Anhöhe, auf der das Amtshaus liegt. — 16) Vgl. Flur Mehlis, Anm. 37. Sehr 
auffallend ist die Namenform „Lugenbach“. — 17) Der Hauptlauf des Lubenbaches 
durch die Stadt. — 18) Der Märzeberg liegt sö. von der Stadt. — 19) Jetzt nur noch 
Bergname südl. von Zella an der preußischen Grenze. — 20) R. Zufluß des Mühl- 
wassers. — 21) Das Mühlwasser (Oberlauf: „Grenzgraben“) entspringt am Bühnholz 
und vereinigt sich oberhalb Suhl mit der Lauter. — 22) L. Zufluß des Mühlwassers. 
— 23) Kleine Siedelung (Mühle, Gasthaus und einige kleine Häuser) am Zusammen- 
fluß von Mühlwasser, Königswasser und Dörnbach, sö. von Zella. 1665: „eine büchsen- 
sehmiede und bohrmühle an der Suhler grenze“ (Schwarzw. Neue Amtsbeschr.). — 
24) Waldparzellen sö. von Zella. — 25) Anhöhe sö. vom Ort am r. Ufer des Mühl- 
wassers. — 26) Das Bachtal des Mühlwassers (preußisch-gothaische Grenze). 


408 Amtsgerichtsbezirk Zella St. Blasii. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Urkundliche Formen 


Das Köhlersgehäu 22) | Köhlergehait 
Auf den steinichten |Ouf d’n Steinichten 


Ackern Ackern 
Die Amtmannsbrache%) | Amtmannsbrach 
Die Sorge ?7) De Sorg 
Die lange Wiese De lang Wies 
Am Hochwald Hochwäld 
Popps Rod 28) ebs. 
Hirschstadel 28) HerschStadl 
Tamburrod 29) ebs. 
Lämmerrod 2) ebs. 
Karlsrod 3°) ebs. 
Käsefrauenwiese 3!) Kasfrawerod 
Stahlhammerwiese 32) | Stoilhümerswies 
Hammerbrunn Hümerbrönn 
Schindrain Schenräin 
Schelmshohle 33) ? 
Spitzelbach 3%) Spisselbach e 
Schneidersgrund 35) Schneidersgraind 


Namen aus dem 
Ort: 


Meininger Straße 
In der Unterzella 
Im Zipfel 

Das Streitfleck 

In der Hinterzella 
Mittelzella 
Oberzella 


27) Gefährliche Wegstelle? — 28) Waldwiesen am Hochwald, östl. von Zella.. — 
29) Rodungen (Wiesen) am Heuweg (Berg) östl. von Zella. — 30) Wiese am Bühnholz 
(Berg) östl. von Zella. — 31) Große Wiese zwischen dem Spitzigeberg und Kahleberg, 
n.ö. von Zella. Eine Frau soll diese Wiese in teuerer Zeit um einen Topf Käse verkauft 
haben (mündl. Mitt.). — 32) Nördl. von Zella im Lubenbachsgrund, auf dem 1. Bach- 
ufer. — 33) Jetzt nicht mehr bekannt. — 34) L. Zufluß des Lubenbach, zwischen 
Spitzigeberg und Kahleberg. — 35) Seitental des Lubenbachgrundes (Wiese) zwischen 
Kahleberg und Heuweg. 

Zu den Pertinenzen der Zella St. Blasii gehörten im 14. Jahrh. Pfarrrechte in 
verschiedenen Orten. In der Reinhardsbr. Urk. von 1357 wird aufgeführt das Recht 
„in den fir dorffen zeu melis, zcum albrechtis, zcum heinrichs vnd zeu 
Ditshusen‘“; 1358: heinrichs und Albrechs; im Zinsregister von 1378 [39]: 
Dithers et Heinr. und der Ditharst [!] der Heinrichs. Daneben wird noch eine 
längst verschwundene Siedelung erwähnt. 1357: „mit vorwerke, daz da heizset zeum 
Sygeharts“. 1378: Svgehart und Segeharst. Später „Siegritz“ (1713, 
MinA. Gotha, Schwarzwald Kap. 5, Tit. 1, No. 6). Mundartlich „Siegerts“. Das 
Vorwerk lag südöstl. von Dietzhausen; die Stelle ist noch wohlbekannt. 


Zella St. Blasii. — Mehlis. 409 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Alte Oberhofer Straße 
Mönchsweg 
Hammerweg 
Amtsgarten 

Kl. Tiegel 
Amtshügel 
Katzenbuckel 
Amtschreibergasse 
Suhler Weg 
Schwarze Hügel 
Katzengasse 
Pfarrwiesengasse 
Forstgasse 


Flur Mehlis'). 


Mebhlis ?) 3) Mehlz Melsin, Mels 1378 [39]; 
Melis 1357 (StA. 
Gotha QQ Is 287) ®) 


1) Literatur: Brückner III 1, 58; Th. Buddeus, Chronik der Stadt 
Zella St. Blasii, 1895, 80; Lehfeldt XXVI 187ff.; Fr. Regel, Entw. d. Ortsch. 
1884, 4, S. 82. 83. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, die 
Spätzelsche Forstkarte des Zellaer Forstes. Vgl. auch Forstnamen. — 3) Die junge 
Stadt Mehlis zieht sich kreuzförmig in vier Gründen am Fuß der „bloßen Loibe“ 
hinauf: n.ö. an den Ufern des Heinrichbaches hin, längs der „Alten Straße“; westl. 
auf dem r. Ufer des Lubenbaches; sw. den eben genannten Bach überschreitend, nach 
dem Ried und dem Regenberg zu; östl. am Mönchswasser aufwärts. Die Siedelung 
liegt ziemlich in der Mitte der kleinen Flur, die aus hügeligem Ackerland und 
dazwischen gebetteten Wiesenflächen und -streifen besteht. Nach außen hin streckt 
die Flur längs der Bäche grüne Fangarme aus: langgedehnte Wiesen, dem Rennsteig 
zu. Verstreut im Domänenwald besitzt die Gemeinde außerdem noch eine Anzahl 
Wiesen-Rodungen; vielleicht aus der Zeit, als der ganze Zella-Mehliser Wald noch 
Gemeindewald war [?], wie die Ueberlieferung berichtet? — 4) In den beiden hier 
angeführten Reinhardsbrunner Urkunden handelt es sich um einen Gebietsaustausch. 
Die Landgrafen Friedrich und Balthasar überlassen dem Kl. Reinhardsbrunn ein Wald- 
gebiet (am Steinbühl, südl. von Friedrichroda) und erwerben dafür Klosterland bei 
Zella St. Blasii. Da das Kopialbuch (fol. 71 u. 72) und nach ihm Brückners Kirchen- 
und Schulenstaat (Zella St. Blasii II 1, 6ff.) mancherlei Schreibfehler enthalten, gebe 
ich hier die auf die Ortsfluren Zella-Mehlis bezüglichen Stellen nach den Original- 
urkunden im StA. Gotha. 1. 1357: „daz recht, daz sie in den fir dorffen zeu melis, 
zeum albrechtis, zeum hoinrichs vnd zu ditshusen, alz ez von alder czu der 
Celle send Blasius gehort hat, mit vorwerke, daz da heizset zeum Sygeharts, 
uf geinsit der blozsen louben ... Da lazsen wir in zeu volgin ... den Closter- 
hof mit der Mulen dy dar inne lyt, dy wesin vnd acker, der dar an 1yt, biz an dy 
dorf marck, daz heizset zzum Cropphechten burnn ...“ 2.1358: Nach der 
zweiten Urk. hebet sich die Grenze an: „... an der dorfmarck zecu mels am 
Lerchenberge [nicht ‚„leitenberg‘“, wie Brückner hat], di liten was acker ist und 
was acker gewest ist biz vmb di Celle vor dem Holcze hin mit dem flecke der do 
heizst Birpach ... von dem Birpache daz wazser zcu tal biß wider an die dorf- 
marck zcu der vorgenannten liten am lerchenberge ... .“ Nach dem Wortlaut der 


410 Amtsgerichtsbezirk Zella St. Blasii. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Buchbrunn-Rod ° Buchebrönnsrod 
Obere ne) Ubermaisebach nase ac: In 
Untere Meisebach °) Önnermaisebach De Meißbach 1580 
Die Landwehr ®) ebs. [19] 
Am Rechberg ’) Rechebar(i)gk Regeberg 1557 [19]; 
Am Krämersrod ®) ebs. Reheberg 1580 [19] 
Schössersbrunn 3) Schössersbrönn 
Am Hackebühl ?) Hackebüel 
Das Hammerrödchen 1°) | Hümerrödle 
Die Hammerwiese 10) | Hümerwies 
Am Eisenhammer!P) | Eisehümer 
Unter dem Eisen- |Öngern Eisehümer 
hammer 10) 
Vickelswiese 1!) Vickelswies 
Bei der Schanz !?) Bei der Schanz 


Die Struth 13) 


Struith 


Eisenberg 1%) Eisebar(i)ek 

Melzhohle %5) 

Malzhohle N Mahlzoll 
Schworzbarfi)gk 


Am Schwarzberg 1°) 


letzteren Urk. läßt sich nur die Nord- und Westgrenze des Klosterlandes festlegen. 
Der Lerehenberg zwischen Zella und Mehlis, und im Westen der Lauf des Bier- 
bachs zwischen Bierbach und Zella (jedenfalls innerhalb des Klostergebietes) liegt 
das „Pfaffenthal“. Die „Klostermühle“ der Urk. von 1357 war wohl die Lauer- 
mühle bei Albrechts Garten am Bierbach; nördl. davon, unmittelbar an der Zella- 
Mehliser Grenze, beim Kohlenmagazin, liegt die Kropfbrunnsmühle und der 
Kropfbrunn (nicht Prophetenbrunnen [!], wie Lehfeldt schreibt!). Nach der brieflich 
geäußerten Ansicht von Prof. A. Kirchhoff hängt der Name Kropfbrunnen höchst 
wahrscheinlich mit dem Aberglauben des ehemaligen Kretinismus zusammen. Die Leute 
nahmen an, daß die „Wassermenschen“ ihr Leiden einer verderblichen Quelle verdankten. 
Daß das Wasser des Zella-Mehliser Kropfbrunnens je im Ruf gestanden hätte, einen 
dicken Hals zu verursachen, ist gegenwärtig nicht mehr bekannt. Wohl aber ist 
Kretinismus ehemals in den Ortschaften vorgekommen (mündl. Mitt.). Prof. A. Kirchhoff 
hat das gothaische Gebiet in seiner Arbeit nicht mit behandelt. (Vgl. A. Kirchhoff, 
Der Cretinismus im neupreußischen Antheil des Thüringer Waldes, Mitt. d. Ver. f. Erdk. 
zu Halle a. S., 1880, S. 65 ff.) — 5) Der Buchbrunn ist die Quelle des [,dürren“] 
Meisebaches am Braukopf; der Meisebach Zufluß des Lubenbaches. — 6) Unterhalb 
des Ortes am Lubenbach, an der preußisch - Zellaer-Mehliser Grenze, am Kälberzähl. 
1665 (Beschr. des Amts Schwarzwald): „auf der koppe, allda die Mehliser wach 
halten und auf dem kamp des Kelberzehls hin ...“, d.h. Landwehr und „Wache“ 
waren dureh den Kälberzähl getrennt. Im Jahre 1866, zur Zeit der Rinderpest, waren 
gleichfalls dort Wachen aufgestellt (mündl. Mitt.). — 7) Nördl. von der Stadt, an der 
preußischen Grenze. Am „Regberg“ wird 1557 und 1569 ein „Beifstieg‘“ erwähnt. — 
8) Am Fuß des Rechberges. — 9) Zwischen Rechberg und Schwarzberg; in der oberen 
Struth, am unteren Ausgang des Rupperstales.. — 10) Unterhalb der Stadt am Luben- 
bach. — 11) Unmittelbar südl. hinter den Stadtgärten. — 12) Noch jetzt starker Erd- 
aufwurf, oberhalb der hennebergischen Landwehr. — 13) Wiesengrund zwischen der 
Stadt und dem Rechberg. — 14) Nw. über der Stadt. — 15) Nw. vom Dorf, nach dem 
Schwarzberg zu. — 16) Der Schwarzberg ist Domanialbesitz nördl. von der Stadt. 


Mehlis. 411 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Ruppersthal 1?) ebs. Ruppersthal 1580 [19] 
Hosenlatz 17%) Hoselatz 
Jungfernhügel 18) Jamferhügel 
Pfarr-Rod 1?) Pfarrerod oder Farr- 
nerschrod 
Hessenröder 2°) Hesserod 
Schnepfenbach ?1) Schnepfebach 
Obere, Mittlere, Untere | Schnepfeloch 
Schnepfenloch 2!) 
Hirtenrod ??) Härterod 
Samuel - Heinrichs- Samelesbrönnle 
brunn 23) 
Eliasecke 2%) 2 
Heinrichsbach u. Hein- | Haineschbach Der Heinersbach 1557 
richsbacher Erbfluß23) [19]; Henersbach 
Mittelrain Mettelräi 1580 [19] 


Beim Drahtgewerk ?5) | Bein Droitgewark 
Auf der Ziegelhütte 26) | Auf d’r Ziegelhödt 
Die Mühlwiese 6) ? 

Hirtenwiese 27) Härdewies 


I =, en Auf d’n backene Stai 
RL neienze De eng Trift Die alte Straßen 1557 


Trift 28) } f 
An der alten Straße 2®)| An d’r all’ Straiß abe A ee 


1569 [19] 


17) Zwischen dem Schwarzberg und Rechberg. Das Tal zieht sich nach dem Ruppberg 
(nw., auf preußisches Gebiet) hin. Ueber die mythologische Bedeutung des Namens 
vgl. P. Zschiesche, Heidnische Kultusstätten in Thüringen, Erfurt 1896, Sonder- 
abdruck aus den Jahrbüchern d. Akad. gemeinn. Wissenschaften zu Erfurt, Neue Folge, 
Heft 22, S. 14f. — 173) Nach der Form benannt. — 18) Der Jungfernhügel liegt 
zwischen den beiden Quellfäden des Baches (ohne Namen?), der das Ruppertstal be- 
wässert. Dort erscheint alle hundert Jahre einmal eine weiße Jungfrau, die aus dem 
Brunnen schöpft, und erlöst wird, wenn jemand auf ihr dreimaliges Niesen dreimal 
„zur Gesundheit“ sagt. — 19) Der nordwestlichste Wiesenausläufer der Flur. Wiese 
im oberen Ruppersthal. — 20) Zwischen Ruppberg und Reifweg (Berg). — 21) Der 
Schnepfenbach entspringt am Reifweg und mündet unterhalb Mehlis in den Heinrichs- 
bach. — 22) Nahe der preußischen Grenze am Gebrannten Stein. — 23) L. Zufluß 
des Lubenbaches. Der Samuel-Heinrichsbrunn ist die östlichste Quelle des Heinrichs- 
baches. Mit „Erbfluß* bezeichnet man den Hauptlauf des Baches, zum Unterschied 
von den vielen abgeleiteten Gräben. — 24) Westliches Seitengründehen des Heinrichs- 
baches. — 25) Auf dem r. Ufer des Heinrichsbaches, dicht über der Stadt. — 
26) Zwischen dem Schwarzberg, dem Schnepfenbach und der Stadt. — 27) N.ö. von 
der Stadt, auf dem l. Ufer des Heinriehsbaches. — 28) Am n.ö. Ausgang der Stadt, 
an der Alten Straße. — 29) Die Alte Straße, jetzt Forstort östl. von Mehlis, lief von 
Oberhof durch den Harzwald und die Zellaer Loibe nach dem Forstort „Bei der 
Hand“ (früher Wegweiser!) nach dem ‚„Rothebach“. (Hier hat die Forstkarte den 
Namen „Herrenweg‘“.) 


412 Amtsgerichtsbezirk Zella St. Blasii. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Lindenwiese 3°) Lennewies 
Der Stephansgreten- | Stachelsrai 
rain ®1) 
Am Einsiedel 31) An Aisiedels 
Karlsbrache 32) Karlsbrach 
Bei der Saubuchen 3%) | Bei d’r Säubüch 
Lämmerwiese ®#) Lämmerwies 
Vogels Rod 3%) Vögelsrödle 
Hofmanns Rod 3%) Hofmannskapperod 
Bauers Rod 3%) Buer$rod 
Kaltebrunns Rod 3%) Kalbrönsrod 
Thomas Rod 3%) Thomeserod 
Kleine Hanse Rod!) |Klai Hanserödle 
Dammwiese 3%) Dammwies 
Der große Sterngrund®5) | Starngraind 
Das Ackerholz 3) ? 
DerkleineSterngrund 5) |D’r klai Starngraind 
Der Lubenbach 7) Lubach Am Lugenbach 1557 
[19]; Lubenbach 1580 
Der Lubenbachsgrund | Lubbachsgraind Lugenbachsgrund 1557 
Bärenwiese 38) Barwies [19] 
Rehbocksrödchen 3?) Rehböksrödle 
Adamswiese 3°) Adamwies 


Thorhäuser Rod 3°) Thurhäuiser Rod 

Katzen-Rödchen 39) Katzerödle 

Auf der Huhnshütten #°) |? 

Der Rodbach (Rothe- | Ruidebächle 
bach) *!) 

Straßburger Teich £!) |? 

Im Mönchswasser *!) |? 

Eisengrübchen #2) Eisegrübele 


30) Oestl. vom Ort, an der Alten Straße. — 31) Rain zwischen Lindenwiese und dem 
Forstort Einsiedel. — 32) Auf dem 1. Ufer des Heinrichsbaches, am Nordfuß vom 
„Einsiedel“. — 33) Am Forstort „Alte Straße“. Die Forstkarte hat: Saueichen. — 
34) Lauter Wiesenrodungen zwischen der Alten Straße und Einsiedel. — 35) Nördl. 
Seitenzweig des Lubenbachgrundes. — 36) Forstort zwischen dem Großen und Kleinen 
Sterngrund. — 37) Die Lubenbachsquellen entspringen am Rennstieg (am Pfannthal 
und der Brandleite). Der Unterlauf — von der Mündung des Heinrichsbaches an — 
heißt die Liehtenau. — 38) Im oberen Lubenbachsgrund. — 39) Wiesenrodungen 
inmitten der Domanialwaldung am Forstort „Alte Straße“. — 40) Auf dem r. Rothe- 
bachsufer, an der Zellaer Grenze. — 41) Die Forstkarte hat Rothebach, die General- 
karte Rodbach. Der mundartlichen Aussprache nach halte ich die erstere Form für 
richtiger. Der Unterlauf der Rothebaches ist auf der Generalkarte mit „Mönchswasser“ 
bezeichnet. An der Quelle des Rothebaches ist der „Straßburger Teich“ eingezeichnet; 
der Name ist in Mehlis nicht bekannt. Der Teich heißt dort „Rotebachs-Teich“. — 
42) Auf dem r. Ufer des Rothebaches, an der Alten Straße. 


Mehlis. 413 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 


Kuhstirn #3) 
Hirtenstieg *) 
Der Zellaer Weg 
Der Kropfbrunnen #5) 
Lauermühle #6) 
Albrechts Garten #7) 
Im Geschling #8) 
Am Schössersbrunn #°) 
Bei den Eichen 5°) 
Auf der Anspel oder 
Anspelwiese 51) 
Unter der Neuen 
Mühle 52) 
Beim Stahlhammer 53) 
Im Grundelsloch 5%) 
Am Regenberg >) 


Der Bierbach 5) 


sprache 


Kuhßtern 
Härde$teigk 

D’r Zell’r Wägk 
Kropfbrönn 
Leumühl 

ebs. 

G’schleing 
Schössersbrönn 
Bie d’r Eich 
Auf d’r Uinspel 


Bie der Neu Mühl 
Bien Stohlhuhmer 
? 

Rähbarfi)gk 


In Bierb’ch 


Urkundliche Formen 


Cropphechten-burn 1357 
(Or.-Urk., StA. Gotha 
QQ Is 287) 


Rennperg 1544 [19a]; 
Reinberg 1557 [19] 
birpach 1358 (Or.-Urk., 


pi StA. Gotha QQ Is 
Am Kälberzähl 5”) Kälberzäfö)l 293); Bierbach 1569 
Kaffenberg 58) Kachelbar(i)gk [19] 
Der Lerchenberg 5°) Lachebarfi)gk lerchenberg 1358; Ler- 
Schlängelswiese Schlängelswies chenberg 1557 [19] 
Kasparsrod Kappersrod 
? 


Himmelsgarten 6°) 


43) Wiese vor dem Ostausgang des Ortes, zu beiden Seiten der Alten Straße. — 
44) Weg von der Kuhstirn nach der Hirtenwiese. — 45) Vgl. Anm. 4. — 46) Am 
Lubenbach, an der Zellaer Grenze. Vgl. Anm. 4. — 47) Großer Garten am Luben- 
bach südl. vom Ort. — 48) Südl. vom Ort, an der Zellaer Grenze, auf dem 1. Luben- 
bachufer. Anhöhe. — 49) Der zweite „Schössersbrunn‘“ der Mehliser Flur quillt am 
Nordfuß des Regenberges. Vgl. Anm. 8. — 50) Zwischen Regenberg und Lubenbach, 
südl. vom Ort. — 51) Wiese auf dem 1. Lubenbachufer. Die Forstkarte hat „Amsel‘“; 
die Schwarzamsel wird mundartlich „Uinspel‘“ genannt. — 52) Die Neue Mühle liegt 
auf dem 1. Lubenbachufer oberhalb Mehlis. — 53) Am Lubenbach südl. vom Ort. — 
54) Nach der Generalkarte: Teich auf dem 1. Lubenbachufer, am Fuß des Regen- 
berges. — 55) Langgestreckter Bergrücken an der preußischen Grenze sw. von Mehlis 
(vgl. Flur Zella),. Im 16. Jahrh. scheint zum Regenberg der ganze Gebirgszug längs 
der westl. Mehlis-Zellaer Flurgrenze vom Lubenbach (im Norden) bis zur Struth (im 
Süden) gerechnet worden zu sein. 1569: „Der Reinberg, welcher in sich begreifet den 
Durrenberg (jetzt Dörnbach, sw. von Zella), Trarmich (kein Berg oder Bach dieses 
Namens ist jetzt bekannt; 1557 wird „die Thirmich‘“ von Nitza [?] hinauf bis an der 
„vier Herren brunnen‘ erwähnt) und Bierbach.‘“ — 56) L. Zufluß des Lubenbach 
vom Böhmerberg. — 57) Nördl. schmaler Ausläufer des Regenberges. — 58) Un- 
mittelbar südl. vom Ort, auf dem r. Lubenbachufer. — 59) Wohl keinesfalls nach 
dem Lärchenbaum (Pinus larix L.) benannt, der im Thüringer Wald nicht boden- 
ständig ist. — 60) Jetzt nicht mehr bekannt! 


Il. Die Forstnamen. 


Der Name des Thüringerwaldes. 


Wie Alfred Kirchhoff nachgewiesen hat (Der Name des 
Thüringerwaldes; Mitt. d. geogr. Ges. f. Thür. III 18 ff.), lautete der 
älteste, wahrscheinlich vordeutsche Name des Gebirges: „Die Su- 
deten“. 

Die Verbreitung des mittelalterlichen Namens „Die Loiba“ habe 
ich in einem kleinen Aufsatze gezeigt (Mitt. d. Ver. f. Erdk. Halle 1904, 
S. 88 ff... Von den dort angegebenen Beispielen muß ich das letzte — 
die „Lauben“ zwischen Lubenbach und Königsknübel — zurücknehmen. 
Vgl. „Lauben“ im Forstnamenverzeichnis. Auch die Zugehörung des 
Namens „Lubenbach“ erscheint mir jetzt zweifelhaft, wegen der alten 
Form: „Lugenbach“. 

Der Loiba-Name läßt sich urkundlich sicher verfolgen von der 
Westgrenze der Besitzungen Ludwig des Bärtigen (Badewasser) bis 
über Suhl hinaus. 

Noch 1527 scheint die Erinnerung an den Loiba-Namen für das 
ganze Gebirge nicht völlig geschwunden gewesen zu sein. Ein Henne- 
berger Zeuge im Prozeß um den Harzwald am Rennsteig (vgl. Mareile 
VI 59ff.) sagt aus, er kenne den Rennsteig „bis uf die Steynheyde 
(Steinheid b. Limbach, S.-Mein.) und von der Sommerswiesen bis an 
die Schmalkalder lewben“. Allerdings liegt über Schmalkalden 
auch ein Forstort „Loiba“. 

Neben dem Loiba-Namen hat das Gebirge allgemein „Der Wald“ 
geheißen, selbst urkundlich: „zu den frauwen uf dem walde“ (1317, 
Schultes, Hb. Gesch. II). Hierher gehören auch die verschiedenen 
„Wald“- und „Loiben“-Straßen. 

Die Abgrenzung zwischen den Namen Thüringerwald und Franken- 
wald scheint in alter Zeit eben so unklar gewesen zu sein, wie heute. 
Nur gehen in unseren Tagen die Meinungen auseinander über die Ab- 
grenzung nach Osten zu, während es sich früher um die Scheidung 
auf dem First — zwischen Süden und Norden — handelte. 

Meistens wird jetzt als Grenze zwischen Thüringerwald und 
Frankenwald das Gebiet der Loquitzquellen angesehen; bis hierher 
reicht von Westen her „der Thüringerwald im weiteren Sinne“. Da- 


Der Name des Thüringerwaldes. 415 


gegen nehmen A. Kirchhoff (Zur Anregung, a. a. OÖ. 4) und andere 
„den Thüringerwald im engeren Sinne“ an, von der Werra bis zu 
den Schleusenquellen }). 

Die Trennung des Gebirges auf der Firstlinie in Thüringerwald 
und fränkischen Wald ist gewiß sehr alt. Dennoch schwankt die Be- 
zeichnung seit früher Zeit. Als Namen für den Höhenzug bringt die 
lateinische Ausgabe der Legenda S. Bonifatii (ed. Menke) „Lucus 
Thuringorum“, die deutsche Uebersetzung: „Frankenwald“. 

In einem Zeugenverhör von 1524 (Heim, Henneb. Chronik III 50) 
sagt der Henneberger Jäger Contze Keller zu Schwarza aus, daß sein 
Herr, der Graf, habe „vor alters gejagt am doringer wald bis an 
den Reifsteg“ (Forstort und Pfad zwischen Ruppberg und Rennsteig). 

Die älteste Erwähnung des „Thüringerwaldes“ findet sich wahr- 
scheinlich in der Henneb. Urk. von 1348, Juni 8, in der Bischof 
Albrecht von Würzburg dem Grafen Johann zu Henneberg Schutz 
und Schirm für seine Güter zusagt, „sine slozze und vesten Elgers- 
burck, Ilmenah und Scharpfenberck, die er vorn am Dueringer wald 
gen Dueringen liegen hat“ (Henneb. Urk.-Buch, Heft 2, S. 78). Vgl. 
Fr. Regel, Handbuch I 18 Anm. 2, 

Die volkstümliche Auffassung scheint gewesen zu sein: nach 
Süden zu, im Hennebergischen und Hessischen war fränkischer Boden, 
nordwärts Thüringer Land. Von vielen urkundlichen Belegen, die 
hierüber zu Gebote stehen, bringe ich nur eine der Zeugenaussagen 
aus den Harzstreitigkeiten von 1527 [33]: „man hat vorzeiten, was 
an derselben hoe (dem Thüringerwald, von Elgersburg aus) hinuber- 
warts hanget, den frenkischen wald, und was hereinwarts hanget, den 
duringischen wald geheißen“. 

Wo der Name „thüringisch“ auf der Südseite und der fränkische 
Name nördlich des Rennsteigs auftreten, liegt wahrscheinlich die Er- 
innerung vor an einen Durchzug oder an eine gewaltsame Besitz- 
ergreifung des fremden Stammes, besonders wo es sich um Striche 
in der Nähe der Grenze handelt. 

So der Frankengrund (Forstort und Tal im Quellgebiet der Apfel- 
städt) und „das Frankenland“, Wiesengrund am Glasbach nordwestlich 
vom Gerberstein. 

Als Anklänge an den altthüringer Besitz bis weit in das Werra- 
tal?) hinein (der Westergau) sind wohl anzusehen das „Thüringerthal“ 
nördlich von Bad Liebenstein und der Duringbach (1111, Dobenecker 
I 1069) in der Schenkung Gebhards von Nordeck. Gleichbedeutend 
mit dem Duringbach halte ich das „düringische gründlein“ der Bens- 
häuser Grenzbeschreibung von 1548. Diese Oertlichkeit liegt süd- 
westlich von Steinbach - Hallenberg. 


1) Ueber die Grenzen Thüringens vgl. z. B. Dobenecker, Reg. I, Vorbe- 
merkungen; Fr. Regel, Entw., a. a. O. 2ff. und ders., Thüringen, geographisches 
Handbuch I 28 ft. 

2) Dobenecker, Reg. I, Vorbemerkungen V. 


416 Der Rennsteig. 


Der Rennsteig. 


Eine Zusammenfassung des Inhaltes der Rennsteig-Literatur hier 
auch nur andeutungsweise zu geben, ist unmöglich. Ich verweise auf 
die im Verlage des Rennsteigvereins erscheinende zweite Auflage des 
Rennsteigführers von Bühring und Hertel. 

Eine befriedigende, unwiderlegliche Erklärung des Namens ist 
bisher noch keinem Forscher gelungen. Die wichtigsten veröffent- 
lichten Theorien über Zweck und Namen des Pfades sind folgende: 
1) L. Hertel (Der Name des Rennsteigs, Zeitschr. d. Ver. f. Thür. 
Gesch. XVI, 1893) ist der Ansicht, daß der Rennsteig ein zusammen- 
hängender Kriegspfad für die hermundurischen, hin- und hersprengenden 
Reiter und Kundschafter (rennen — hin- und widersprengen) gewesen 
sei. 2) A. Freysoldt (Der ursprüngliche Zweck der Rennwege, 
Mareile V 1 u. 151) hält die Rennwege für Forstdurchhiebe, die 
zu Jagdzwecken angelegt wurden. Für österreichische Forste bringt 
Freysoldt urkundliche Beweise aus dem 16. Jahrhundert; für 
unseren Höhenpfad fehlen bis jetzt noch sichere Nachweise. 

G. Brückner (Der Rennsteig in seiner historischen Bedeutung. 
Neue Beiträge des henneb. altertumsforschenden Vereins Meiningen, 
III, 1867) sucht zu beweisen, daß der Rennsteig in seiner ganzen 
Ausdehnung politische, Sprach-, Gerichts- und kirchliche Grenze war 
und in diesem Sinne einst angelegt wurde. 

K. Rübel (Die Franken, ihr Eroberungs- und Siedelungssystem, 
Velhagen & Klasing, 1904) erklärt den Rennsteig für ein Werk 
fränkischer Markscheider (forestarii) aus der Zeit der Besiedelung 
Thüringens durch die Franken im 9. Jahrhundert (vgl. L. Hertel, 
Mareile IV 71ff.). 

Kroebel vertritt die Meinung, daß nur ein oder mehrere Teile 
des heutigen Rennsteigs diesen Namen zu Recht tragen, und daß 
diese Teile als Grenzen angelegt worden seien (Mareile V 119, VII 39. 
56. 69). 

Die hauptsächlichsten Erwähnungen und Namenformen des Renn- 
steigs sind: 


Rynnestyg 1330. Frankensteiner Kaufbrief. 

Rynnesteig 1406. (Henneb. Ges.-Arch., Sektio I. UU VIII No. 12.) Bezieht 
sich auf einen Punkt des Rennsteigs „gensyt der frauwen“ [Frauen- 
wald]. Mitgeteilt von Kroebel, Mareile VI 73. 

Rynnestigk 1445. Henneb. Urk. VII 168. 

Reinsteck 1516. Vergleich zwischen Herzog Johann von Sachsen und Graf 
Wilhelm von Henneberg über die Ablösung der Elgersburg. (Schultes, 
Dipl. Gesch. vom Henneb. Urk.-Buch, S. 483.) 

Rennsteig 1527. Ilmenauische gebrechen um das Schoppenkreuz. (StA. Weimar, 
Henneb. 813.) 


Der Teil des Rennsteigs des Thüringerwaldes, der in der vor- 
liegenden Arbeit die Grenze zwischen Süd- und Nordabhang bildet — 


Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Ruhla, 417 


vom Kissel bis zum Rennweg bei Allzunah — ist zu gleicher Zeit der 
urkundlich am längsten bezeugte Abschnitt des ganzen Weges. 

Noch früherer Aufzeichnung kann sich der rinnewecg des 
Kienberges rühmen (1259, s. Kienberg), dessen genauer Verlauf aber 
nicht mehr sicher nachzuweisen ist. 

Ueber den Waltershäuser Rennstieg vgl. Burgholz (Straßen). 

Schließlich kommen noch in Betracht: der Rennweg südöstlich 
vom Gerberstein und der Rennweg östlich von Frauenwald. 


A. Nordseite. 


Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Ruhla. 


Mundartliche Aus- 


1 Urkundliche Formen 
sprache !) 


Moderne Namen 


1. Berg- und Tal- 
namen. 


Das Schlauchenthal?) | Schluchendöäl, R. 
Ruhlaer Häuschen?) | Rühler Hüscherchen, R. 
Hinter- und Vorder- In öngeröten Enge- 


Engestieg *) Stiegk, R. 
Rödler >) Riedler, R. 
Lahmberg Lahmbärgk 
Der Bermer ®) Bermer, R. 
Bermbachthal Bermersdöäl, R. 
Ascherbrück ?) ? 

Jubelhain ®) Jubelhain 
Todte Mann?) Duede Mün 
Lappengrund Lappengroind 
Ringberg Ringber 
Ringbergstein Ringberstein 
Hermannsklinge Hermsklingen 
Eichleite Aichliden 
Heiligenstein 19) Hilgen$tein 


1) Nach Moßbacher Mundart. R. Ruhlaer Mundart. — 2) Große Wiese zwischen 
Mittelrain und Hinterer Engestieg. — 3) Forstort (Wüstung? Vgl. Fr. Regel, Entw. 
a. a. O. 13) da, wo der Engestieg auf den Rennsteig trifft. — 4) Vgl. Straßen. — 
5) Quellenreiche Wiese zwischen Vorder-Engestieg und Lahmberg. — 6) Bermer wird 
als „Bärenberg erklärt. — 7) Forstort am Rennsteig. Es kommt hier ein Weg aus der 
unteren Ruhl über den Bermer herauf. — 8) Im Jahre 1825 hatte Oberforstrat König 
zur Erinnerung an das 50-jährige Regierungsjubiläum Karl Augusts hier mit Buchen 
die Buchstaben C. A. pflanzen lassen. — 9) Forstort am Rennsteig, beim Zusammen- 
treffen mit dem Bierweg. — 10) Unmittelbar neben dem ehemaligen Kl. Weißenborn. 


Gerbing, Flurnamen. 27 


418 


Nordseite. 


Moderne Namen 


Spitzige Stein 
Alte Keller 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Spetze Stein 


D’r äle Keller 


Urkundliche Formen 


Krums Berg Krommsbärgk 

Mönchstfeld !) Münchsfäld 

Kalkberg Kalkbärgk 

Lohrscheid Lohrschiet 

Kesselberg Kesselbärgk 

Molchswand ?) Molchswänd 

Eichwald Aichwäld ? In der Eichen 1545 [43] 


Alte Moßbach 3) 


Ale Musbich 


Muosbach 1197 (Doben- 
ecker II 1040) 3%) 


Kohlberg ?) Kohlbärgk Kolberg, Kalberg 1557 
Zimmerberg Zemmerbärgk [44] 

Horn Stein Hornsten 

Junkersberg >) Junkersbärgk 

Heilige Berg ®) Helgenbärgk 

Elsterberg Aelsterbärgk 

Brühlis ?) Brühlis 

Asmuswand Asmuswänd 

Wachstein ®) Wöchstain 

Molchswand ?) Molchswänd 

Schönberg Schönbärgk Am Schonberge 1545 [43] 
Bettchen 1°) Böttchen 

Hangstein 11) Hangstain Der Hanstein 1557 [44] 


Moßbacher Hölle 12) Mußbicher Hell Der Mosbacher Grund 


Dürrn Berg Dörnbärgk 1557 [44] 
Rödelstein Rüdelsten 

Langethal 13) Langedoal Langethal 1543 [43] 
Langethalswand Langedöalswänd 

Gickelhahn Gickelhoun 

Graserain In Gräserain 


1) Südlich von Kittelsthal. Jedenfalls früher zum Kloster gehörig. — 2) Steiler, 
feuchter Hang an der Westseite des Triftberges, westl. von Moßbach. — 3) Wüstung 
am Unterlauf des Moßbach. Es sind noch Grundmauern der Häuser gefunden worden 
(mündl. Mitt.). — 32) In der gleichen Urk. wird in Moßbacher Flur ein (jetzt un- 
bekannter) „Regerbereh“ erwähnt. — 4) Ob vom Kohlenbrennen oder Kahle Berg? 
Der Nordhang nach Eichrodt zu ist Artland; beim „Kolberg“ wird 1557 noch 
„Schweickhartsholz“ erwähnt — der Junkersberg? — 5) Westabhang des Horn- 
steins über Moßbach. Der Berg soll den Grafen v. Kirchberg gehört haben. Jetzt 
Gemeindebesitz. — 6) Kuppelförmige Höhe. Kirchenbesitz. — 7) Sumpfiges Gelände 
(Wiesen und Wald) im Quellgebiet des Moßbach. — 8) Scharfkantiger Felsen mit 
weitem Rundblick nahe dem Rennsteig und der Weinstraße. — 9) Westhang des 
Wachsteins nach der Moßbachquelle zu. — 10) Muldenförmige Vertiefung am Wach- 
stein. — 11) Felsen am Osthang des Wachsteins. — 12) Enges Tal zwischen 


Hangstein und Dürrn Berg. — 13) Jetzt Berg. Ob früher das Tal des Dürrn- 
baches ? 


Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Ruhla. 419 


Moderne Namen Hunger nhe Zune Urkundliche Formen 
sprache 
Drachenthal !) Drächendöäl 
Drachenstein !) Drächenstain 
Storchsgraben Stsurksgröam’n 
Kalkrain Kalkrain 
Kniebreche ?) Kniebrächen An der Kniebrechen 1543 
Arns Berg Arnsbärgk [43] 
2. Gewässer. 
Moßbach Mußbich 
Hainbach 3) Im Haimich 
Bärenbach Bärmich Auf dem Bernbach 1545 
Storchsgraben Stourksgröam’n [43] 
Dürrnbach In Dörnbach 
Scheppbach Schöbich 
3. Straßen. 
Engestieg *) Im öngersten Enge- |Der Engesteig 1557 [44] 
Stiegk 
Bierweg 5) Bierwäegk 
Die Weinstraße 6) Wäinströß strata Voldensis 1197 
(Dobenecker II 1040); 
4. Wiesen. Die Straße nach Schmal- 
Glasbachwiese Gläb’chwesen, R. kalden 1512 [20]; Die 
Große Meilerstätte Groß Milerstet, R. Weinstraß 1557 [44] 
Schlauchenthal Schluchendöäl, R. 
Rödler Riedler, R. 
Wildpretwiese Welpertswesen 
Große u. Kleine Fuchs- Fuchswesen 
wiese 
? 2 Der Hirschrasen ”) 1512 
[20) 


1) Zwischen dem Hainbach und der Weinstraße. Ueber etwaige Sagen konnte 
ich leider nichts erfahren. — 2) Forstort. Die Weinstraße führt in steilem Abfall 
daran hin. — 3) Ein Quellbach der Moßbach ; entspringt unter dem Rennsteig, zwischen 
Schönberg und Hohebruch. — 4) Jetzt Forstort. Der Weg führt von Ruhla über den 
Forstort Engestieg nach den „Ruhlaer-Häuschen“ am Ottowald (Rennsteig). — 5) Von 
Heiligenstein, nördl. am Ringberg hin, nach dem Forstort Zollstock am Rennsteig. — 
6) Die alte „fuldische Straße“, die beim Rothenhof (Hörselthal) von der Hohen Straße 
abzweigte, beim Hohen Kreuz (Hohe Sonne) den Rennsteig erreichte und bei Taubenellen 
sich in verschiedene Zweige teilte. (Vgl. Fr. Regel, Entw. 13.) Der Name wird (volks- 
tümlich) nicht abgeleitet von den Weinfuhren, sondern als „Wagenstraße“ erklärt. 
Das Kulmische Recht, das dem Magdeburger nachgebildet ist, bestimmt V 14 8 2: 
„Ein ieliche waynstrasse sal sechtzen vüsse wyt syn, daz eyn wayn deme andern 
moge entwichen.“ — 7) Nach H. Heß (Thüringerwald in alten Zeiten 68 Anm. 7) 
eine Wiese in der Nähe des Hirschsteins (östl. von der Hohen Sonne). 


27 * 


420 Nordseite. 


Forstnamen zwischen Ruhla und Emse. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache !) 
1. Berg- und Tal- 
namen. 

Stumpfenberg Staumpfenbärgk, Th. |Stuphenberg 1505 [2]; 
Stupfenberg 1595 [4]; 
Stumpfenberg 1655 [23] 

Wasserberg ?) Wasserbärgk, R. Wasserbergk 1505 [2] 

Wasserberger Grund | Wasserbärgker Groind,|Wassengrunth 17. Jh. 

R. [23] 
5 2 Das Hadergehäu ?) 1587 


[23]; „inmittelst des Ha- 
derholzes“ 1643 [23] 
Schwarzen Berg (Gr.|Schwartzen Bärgk, R.|Schwarzenberg 1643 [23] 
u. Kl.) 


Frankenland ®) Frankenland, R. 

Gerberstein 5) Gerberstein, R. Gervuenestein 933 (Do- 

Glöckner 6) „In Glöckel, in Stein-| benecker I 343); Ger- 

gebröckel“, R. winesteinen 1014 (Do- 

Oberer und Unterer | Bergkstiegk, R. benecker I 638); Hun- 
Bergstieg ”) discher Gerber Stein 5) 

Alte Ruhl®) De äle Ruhl, R. 1666 [42] 

Dreiherrenstein ?) 5 


Große Meilerstätte 10) |Groß Milerstät, R. 
Ungeheuere Grund !!) | Ungehurend Groind, R. 


Mühlrain Mühlrain, R. Der Mulrein 1557 [44]; 
Brannteweinswerst Brandewinswerst 1%), R.| Mühlrein 1643 [23] 


Rodewerst Rodewerft, R. 


1) R. = Ruhlaer Mundart. Th. — Thalsche Mundart. — 2) Von drei Seiten 
von Bächen umflossen. Vielleicht bezieht sich der Name aber auf den steilen Abfall. 
1505: „Wasserberg, tritt an den altensteinischen wald“. 1586 [23]: „reint mit den 
Hunden zum Altenstein“. — 3) a. a. O. „oben gegen die landstraße [Schweinaer 
Straße] und Hadergehäu. Auch hier, zwischen Dreiherrenstein und Gerberstein, 
scheinen vielfach Grenzstreitigkeiten gewesen zu sein. 1505 [2]: „uf der Schnellbach 
und uf der Swinstigk ein irtum gen den Hennebergschen“. — 4) Wiesengrund 
zwischen dem Wasserberg und dem Schwarzenberg, an einem Quellbach der Ruhla. 
Das „Frankenland“ tritt hier in spitzem Winkel in das Thüringer Gebiet (nord- 


wärts vom Rennsteig) über. — 5) Weitausschauende Granitkuppe, seit alters wichtiger 
Grenzpunkt: 933 der Breitunger, 1014 der Lupnitzer Mark. „Hundischer‘“ Gerber- 
Stein: im Gebiet der Hunde von Wenkheim zu Altenstein. — 6) Kuppelförmiger 


Berg. — 7) Ueber diesen Forstort führt der Weg nach Altenstein und Schweina aus 
der Ruhl. — 8) Forstort oberhalb Ruhla am Bergstieg. Wüstung? Vgl. Fr. Regel, 
Entw. 13. — 9) Dieser Dreiherrenstein steht zwischen Wasserberg, Glöckler und Groß- 
Schwarzenberg, am Glasbach. 1643 [23]: Stein, scheidet Tenneberg, Eisenach und die 
Hunde! Heute: Gotha, Eisenach, Meiningen. — 10) Forstort am Rennsteig, über dem 
Ungeheueren Grund. — 11) Zwischen Brannteweinswerst und Renges. — 12) Werst 
in Rühler Mundart = Arbeitsstube. 


Forstnamen zwischen Ruhla und Emse. 491 


Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
Mittelrain Midelrain, R. 
Lutherswand Luther$wänd, R. 
Luthersgrund Luther$groind, R. Dorenzberza pie ması. 
Donsenberg Döänsenbärgk, R. Der SR TER el jr 
? ? lm Romich 1545 [43] 1); 
Das Rinnige 1557 [44]!) 
. Liesenbärgk, R. Lusebull 1505 [2]; „Ein 
2 ” 
re") er Th. | gefil, heißtder Lußbuhl« 


1510 [1]; Laußberg 1595 
4) 

Häselig °) Häslich, Th. eek und Klein Hetßel- 
berg 1584 [3]; Häßelein, 
Häßelich 17. Jh. [10]; 
Groß Häßels, Klein 
Häßels 17. Jh. [38] 


? Of den Münch, R. Der Münchsacker ?) 1586 
23 

? ? nn ee, 4, 1586 
[23) 

Kirchberg 5) In Kirbär, R. Kirchberg 16. u. 17. Jh. 

Hausgrund ®) Huisgroind, R. [23 u. 38] 

Reifstieg 7) Reifstiegk, R. u. Th. |Reifstiegk 1505 [2]; Reif- 
steig 17. Jh. [23] 

Kahle Koppe Käle Koppen, Th. u. R.Die kalen Koppe 1505 


[2]; Kale Koppen, Kalte 
Koppen 17. Jh. [23] 

Finstere Kammer ®) Fenstere Kummer, Th.|Finster Cammer 1505 [2]; 
Fürstl. [!!] Cammer 1586 
[23] 


1) Ob beide Ausdrücke sich auf dieselbe Oertlichkeit beziehen, ist zweifelhaft. Beim 
„Rinnige“ ist bemerkt: „stößt unten an den Dorenzberg, oben an der Hundgehölz“. 
Vielleicht der Forstort „Renges“ zwischen der Alten Ruhl und dem Ungeheueren 
Grund. — 2) Waldloser Berg anf dem r. Ufer der Ruhla, zwischen dem Brotteröder 
Fußweg und dem Hausweg. Gemeindebesitz. — 3) „Mit heßeln und birken, auch 
buchen vermengt“ 1586 [23]. — 4) „Münchsacker“ und „Weißgrund“ grenzen nach den 
Tenneb. Waldbeschreibungen ans Häselig. Der Weißgrund würde die Kalte Rümpler 
sein, oder der Grund zwischen dem Breitenberg und Vorderen Nesselrain. — 5) Der 
Kirchberg liegt oberhalb Ruhla. Vgl. Fr. Regel, Entw. 30. Es sind noch Grundmauern 
gefunden worden (mündl. Mitt.). — 6) Zwischen Reifstieg und Kirchberg. Durch den 
Hausgrund führt der Hausweg nach dem Hausfeld (Schweinaer Straße). — 7) In den 
Gothaer (besonders den Tenneberger) Waldbeschreibungen spielen die „Reifstäbe‘“ eine 
große Rolle. Sobald ein „Johngehäu“ (Schlag) aufgetan werden sollte, wurden zuerst 
die zu Faß-Reifen brauchbaren Schößlinge und Stäbe (Haseln usw.) herausgehauen. 
Es war eine Fronverpflichtung der Tenneberger Bauern, diese Reifstäbe nach der 
herrschaftlichen Kellerei nach Weimar zu fahren. Daß Name und Frondienst zu- 
sammenhängen, ist allerdings nicht sicher nachzuweisen. Auch in Ostthüringen kommt 
der Name mehrfach vor. — 8) Ursprünglich bezog sich der Name wohl auf das Tal, 


Nordseite. 


> 
N 
NG) 


Moderne Namen Mundartliche Aus | Trkundliche Formen 
sprache 
Fuhrstein !) 2. Vorstein 1595 [4] 
Orlekummer, R. „Ein grunth, heißt in 
Oehrenkammer ?) In der Ührne Kummer,| der dornkammer“) 1505 
TB [2]; In der ornkammer 
Heideköpfchen ? 1510 [1] 
Moselberg °) Moselbärgk, Th. u. R. |[Muselberg 1584 [3]; 
Moßerberg 1557 [23]; 
Moselberg 17. Jh. [23]; 
Musenberg [!] 17. Jh.; 
Musterberg [!] 17. Jh. 
Vorder- und Hinter- | Nasselrein, Th. Nesselrin 1505 [2]; Nessel- 
Nesselrain rain 17. Jh. [23] 
? ? Der Neinhardt *) 1557 
Hallstein >) = [23] 
Schwarze Stockend) |? 
Schweinsfeder 5) ? 
Steinköpfchen >) % 
Der Ruhler Breiten- | Breitenbärgk, R. Ruler Breitenbergk 1505 
berg ©) [2] 
Reuter ’’) Rüder, R. Reuter 1640 [23]; Booden 
Krümme ?) In der Krömm, R. Reuter ®) 1640 [23]; Gr. 
Deckel 19) Dackel, R. u. Kl. Reutter 17. Jh. 
Chinesenzopf 11) Schines’schen Zöpt, R.| [38] 
Steinkammer Steinkummer, R. 
„ein grund, das Aschen- 
Aschhof 12) } Eschhof | thal genannt“ 1505 [2]; 
Kl. Aschhof ” 


| Aschhoff 17. Jh. [23]; 
Aschenbach 17.Jh. [38] 


nicht auf den Berg. 1505, a. a. O.: „ein grunth“, heißt in der Finstern Cammer. 
Dasselbe gilt von der Oehrenkammer, 


1) Felsen über der Schweinaer Straße. — 2) Oehre = Ahorn. — 3) Viele 
Quellen und Sumpfstellen! — 4) „Der Neinhardt“ [Name jetzt unbekannt] wird 
1557 in der Amtsbeschr. erwähnt am Nesselberg. — 5) Forstorte am Hinter-Nessel- 
rain. — 6) Dem Umfang nach einer der bedeutendsten Berge des Gebietes; „ein 
groß ort“, wie die Amtsbeschr. sagt, in weitem Bogen nach Westen zu von der 
Ruhla umflossen. Verschiedene Kuppen und Hänge des Breitenberges wurden früher 
als gesonderte Berge gerechnet. Brückner II 7, 6 sagt, der Breitenberg sei „eine 
rechte Vorrathskammer von Heydelbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Mehlbeeren und 
Haselnüssen“. — 7) Kuppe zwischen Liesenberg und Breitenberg. — 8) Booden 
Reuter —= der Reuter auf Tenneberger Boden. — 9) Der gebogene Südrand 
des Breitenberges [zugleich Weg nach dem Aschbof] am Südfuß. — 10) Die 
leichte Wölbung auf der Höhe des Berges. — 11) Verschiedene, zottig-hervor- 
ragende Fichtenwipfel am Südhang des Breitenberges.. — 12) Zwischen Hinter- 
Nesselrain und Breitenberg. Forstort der Amtskarte. Von „Aschhoff‘“ führte 
ne zwischen Wartberg und Eichleiten (Rögis) durch, nach der Seebach, 

23]. 


Forstnamen zwischen Ruhla und Emse, 


423 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 

? ? Stopfeling!) 1505 [2]; 

Stiffling 1584 [3]; Stüfe- 
Hämmels Busch 1? ling 17. Jh. [23] 
Langethal Langedöäl, Th. Das Langethal 1505 [2] 
? ? Lüttichsthal ?2) 1544 [23] 
Gömichenstein ? 
Königshäuschen ?) ? 
Kreisplatz |? {Im Richhars 1505 [2]; 


Mittelberger Grund |MidelbärgerGroind, Th.) „Ein grund heißt im 


Richarts“ 1510 [1] 


Schoßberg ®) Schoßbärgk Schloßberg 1643 [23] 
Hohle Stein 2 
Fuchsstein Fuchsstein, Th. [ „ein berg, heißt die Knie- 
Kniebreche 5) Wilde Kniebrächen, Th. brech“ 1505 [2]; Die 
| Kniebreche 1510 [1] 
Der Hain ? Der hagen 1449 (Hb. 
Scharfenberg % Urk. VII 241) 
Kleiner und Großer | Aber$bärgk, Th. Die tzwene Ebersberg 


Ebersberg 1445 (Hb. Urk. VII 173) 
Witgenstein ? 
Hausmannsberg Hümannsbärgk, Th. 
Löbersberg 2 
Mittelberg Meddelbärgk, Th. 
Hucheroda ? 
Sommergehäu Sommergehei, Th. 
Die Struth (Vorder-, |Ströuth, Th. Struth 1505 [2] 
Hinter-) 6) 
Rögis Röges, Th. 
Eichleite Eichlüden, Th. Eichleite 1643 [23] 
Gebrannte Stein Gebrände Stein, Th. 
Eichenwäldchen ? 
Kirchfahrt Kerchföärd, Th. (Krause oder große 
Heidekopf ? Buche ”) 1587 [23]; 
2 $) „Acker über der krau- 


| ßen buche“ 1595 [4] 


1) Auf der Nordostseite des Breitenberges. Als Forstort jetzt unbekannt. — 
2) Nordostseite des Breitenberges, abwärts vom Lippehensbrunnen. — 3) Am Hinternessel- 
rain. Forsthäuschen, anfangs Wildscheune (Brückner, a. a. O. 6), erbaut 1757 von Öber- 
förster Joh. Christ. König (1718—1801). Die Familie König war in Ruhla seit 1611 
als Försterfamilie tätig. — 4) Die Forstkarte hat Schoßberg, die Amtsbeschreibung 
Schloßberg. Von einer Burgstelle ist nichts zu sehen, auch wird urkundlich m. W. 
kein Bau dort erwähnt. — 5) Jetzt nur als steiler Weg bekannt vom Breitenberg 
nach dem „Grund“. — 6) 1505, a. a. O., „die Struth ist der von Utterodt (1510: 
„Uttenroth“). — 7) Ein starker Lachbaum, da, wo Struth, Rögis und Wartberg zu- 
sammenstoßen. Die Grenzbereitung von 1643 [23] sagt: „Krausebuchen, so aber hinweg 
und ein waldstein dahin gesetzt.‘ 


424 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Baumgartenthal Baumgöärdendöal „Ein grunth, heißet das 
boumgarththal“ 1505 
[2]; baumgarthenthayl 
1510 [1] 

Mittelberg Medelbärgk, Th. Mittelberg 1584 [3] 

Kanzel ? 

Beerberg, Berber 1) Berber, Th. Berber 17. Jh. [23] 

Meisenstein ? Meylßenstein 1512 [20]; 
? Wildenstein 17. Jh. 
[23] 2) 

? ? Die Eichleite 17.Jh.[23]?) 

Wartberg *) Wartbärgk, Markbärgk,|Wartbergk 1505 [2] 

Th, 
Sommerkopf ? 
Großer und Kleiner |? 
Steumel 


2. Gewässer. 


Die Ruhla ) De Ruhl, R. as wesen 
Der Erbstrom >) Arbätrom, R. 2 « Fan 6 
genannt“ 1587 ®) 


Der Glasbach ”) Gläbich, R. Glasebach 1183 (Doben- 
ecker II 653); Die Glas- 
bach 17. Jh. [23] 


1) Beide Namen haben wohl ursprünglich dieselbe Bedeutung. Der „Beerberg‘ 
gehört der Forstkarte nach zu Mittelberg (Ruhlaer Forst) mit dem Meisenstein, 
während der „Berber“ auf Schmerbacher Gebiet liegt. — 2) Die Amtsbeschreibung 
hat: „Berber und Wildenstein“. Verschrieben für Meisenstein? — 3) a. a. O. „die 
Eichleite, darin der Meisenstein gelegen“. — 4) Ueber die schon durch ihre äußere 
Gestalt (sargförmigen) Wartberge (oder Markt-) sind noch heute viel Sagen in Umlauf. 
Die Zigeuner halten den Berg für heilig und kamen dort alljährlich zusammen. 
Auch die „Venetianer‘“ sollen dort (besonders im Backofenloch auf der Nordseite) 
ihre geheimnisvollen Schürfungen vorgenommen haben. — 5) Es ist wohl kein 
Zweifel, daß der Name des Baches ursprünglich Ruhla gelautet hat. Auch Brückner 
(a. a. O. 3) sagt 1758, daß der Ort „von dem durch denselben hinrollenden 
Wasser“ den Namen führe. Weiter unten meint B.: „das Wasser heißt die 
Ruhl ... es scheidet die Eisenachsche und Gothaische Seite voneinander, des- 
wegen es der Erbgraben genennet wird.“ Mosch u. Ziller (a. a. O. 116) sprechen 
1813 vom „Erbstrom“. „Erbstrom“ bedeutet, wie E. Koch schon aus dem 16. Jahrh. 
überzeugend nachgewiesen hat (Th. Monatsbl., Jahrg. VII, S. 20), den ursprüng- 
lichen Bachlauf (anderswo „Wilder Graben“), im Gegensatz zum Mühl-, Gewerk- 
oder Hammergraben. — Die Ruhlaer Einwohner (sowohl Tenneb. wie Uetterodtischen 
Orts) hatten das Recht, „den Tag vor der Kirchweyh, welche jedesmal den Dienstag 
nach Jacobi gefällig ist, das Wasser im Orte, wie auch außer dem Orte das große 
Wiesenwasser zu fischen“. Brückner, a. a. ©. 7. — 6) Aus: Tenneberger Erb- 
zinsregister 1587, Tenneberger Rentamtsarchiv 3, No. 112. — 7) Westl. vom Gerber- 
stein, da, wo der Pfad aus der Ruhl den Rennstieg erreicht, von Westen her die 


Forstnamen zwischen Ruhla und Emse. 495 


Urkundliche Formen 


Moderne Namen | Mundartliche Aus- 


sprache 
Stollenbrunn Stollenborn, R. Stollenborn }), Stellen- 
born 1643 [23] 
Eckhardsbach ?) Aecker$bach, R. Eckerßbach 1595 [4] 


? Das kalte Steinbach, 
Kahle Rümper, R. Im kalten Rimpich 
Kähle Rimpich, R. 1587 %®); Kohlenringe- 
Kleiner Schwarzbach | Kleiner Schwärzbich, R. bach 1640 [23] 
Kahlekoppsgraben Kähle Koppsgröaben 
$) 


Kalte Rümpler °) 


Schneckenbach 

? ? Der Rittersborn 1587 #) 32) 
Das Krümmewasser ? 

Der Dornsebach Dornsebach, R. 


Das Bermicher Wasser, Bermich, R. 
od. Bermbachwasser 


? Rennflößchen 5), R. 
Langebachsgraben Langebachsgröäben, R. 
Klosterbrunn ®) Wissenborn Weissenborn, das closter, 


Wyssenborn 1378 [39]; 
Das Thal’sche Wasser?)|’s Dahlsche Wasser Weisenborn 17. Jh. [23] 


Assenbach ®) Assenbach, Th. Aschenbach 17. Jh. [23]; 
Kaltenborn Kahlenborn, R. Östenbach 1640 [23]; 
Fürstenbrunnen ’s Farzbörnchen °) Eßenbach 1643 [23] 
Stopfeling 1505 [2]; 
Stieflingsgraben Stiflingsgröaben, R. Stopfelung 1510 [1]; 
Stieflingsbrunnen Stiflingsborn, R. Stiffling 1584 [3]; Stü- 
feling 17. Jh. [23] 
? ? ? Seuwasser 10) 17. Jh. 
Klingelgraben Klengelgröäben, R. [23] 


Schweinerstraße herüberkommt und nach Süden absteigt, entspringt auf Thüringer wie 
auf fränkischer Seite je eine Quelle mit Namen Glasbach. Seit sehr alter Zeit war 
hier ein wichtiger Grenzpunkt der Königsbreitunger Mark, 933 (Dobenecker I 343 
und II 653). 


1) Die Quelle des Baches durch den Wasserberger Grund. Etwas unterhalb 
der Quelle liegt eine Teichwiese. — 2) Der Eekhardsbach vereinigt sich mit dem 
Stollenbornbach unterhalb des Stumpfenberges; von da ab heißt der Bach: Großen- 
wiesen-Wasser. — 3) Brückner (a. a. O. 5) spricht vom „Klein-Rindberg-Wasser“. — 
32) Aus: Tenneb. Erbzinsreg. 3, No. 112. — 4) Eine Quelle „zwischen dem Heßlich 
und dem Mahlrain‘“. — 5) Eine Nebenquelle des Bermbacher Wassers. Das R. „rennt“ 
den Berg herunter. — 6) Am Fuß des Breitenberges, oberhalb Heiligenstein (ehemals 
Klein-Weißenborn). Die Stätte der ursprünglichen Klosteranlage? Am Weißenborn 
ging schon „seit alter Zeit‘‘ eine Furth durch die Ruhla. 1643 [23]. — 7) Das Thalsche 
Wasser fließt aus einer großen Anzahl Quellbäche zusammen; es führt ungefähr die- 
selbe Wassermenge und hat dieselbe Lauflänge wie die Ruhla. — 8) Der Assenbach 
entspringt nicht am Aschhof (hier ist die Quelle des Stieflingsgrabens), sondern westl. 
davon. — 9) Quelle am Mühlrain. — 10) Wahrscheinlich der Stieflingsgraben; der 
Saurasen liegt da, wo der Graben ins Thalsche Wasser mündet. 


426 


Nordseite. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Barlieseloch !) 
Teufelskutte !) 
Der Krebsbach ?) 


3. Straßen). 


Am Breitenberg: 


Köhlersgassenweg ?) 
Hölzerne Pferdeweg) 
Jünglingsweg 
Stiekelweg ®) 
Kirchfahrt 7) 
Kniebreche 


4. Wiesen und Röder. 


Meisenstein-W. 

Fröbings-W. Mosel- 

Große u. Kleinef berg 
Straßenw. 8) 

Beerbergswiese 

Lohwiese 

Teich-W iese ?) 

Große Wiese 10) 

Nellewiese 11) 


Baders Wiese Nessel- 
A rain 
Pfarrwiese 
Lippings W. = 
Nebels W. = ühler 
reiten- 


Jonas W.11) | b 
Deußings W. erg 


Saurasen 1?) 


Barlieseloch, Th. 
Düwelskutten, Th. 
Gräbsbach, Th. 


De Köhlergät, Th. 


S’ hölzer Pfärd, Th. 


Jünglingswägk, Th. 
Stickelwägk, Th. 
Kerchföard, Th. 


Wilde Kniebrächen, Th. 


b) 


Frübingswösen, Alin, 
Straßwössen, Th. 


b) 

Luhwesen, Th. 
Dichwesen, Th. 
Grosse Wesen, Th. 
Nellewesen, R. 
Bäderswesen 

? 

Lippingswesen, R. 
Nebelswösen, Th. 
Jonaswesen, Th. 
? 


Scurasen, Ch! 


Barlise, Barlose 1378 [39] 


Seurasen 1643 [23] 


1) Wassertümpfel von angeblich unergründlicher Tiefe. — 2) Zum Teil Grenzbach 


zwischen Weimar und Gotha. Der Oberlauf fließt durch das Dorf Seebach; er hat sicher- 
lich einst Seebach geheißen. — 3) Da die Schweinaer Straße im Abschnitt: Laucha- 
Emse besprochen wird, kommen im vorliegenden Kapitel nur Lokalwege in Betracht. — 
4) Von der Ruhlaer Köhlersgasse aus. — 5) Nach einem Baumast genannt, der so niedrig 
über dem Boden hingekrümmt ist, daß man darauf reiten kann (mündl. Mitt.). — 
6) Am Rögis. — 7) Am Rögis, nach Seebach zu. — 8) An der Schweinaer Straße. — 
9) Im Wasserberger Grund. Der Teich ist längst verschwunden. — 10) Es gibt zwei 
Große Wiesen: zwischen Wasserberg und Kirchberg und zwischen Wasserberg und 
Bergstieg. In der Tenneb. Grenzbeschreibung 1643 [23] werden in dieser Gegend ver- 
schiedene Wiesen genannt, die seitdem längst umgetauft sind: „Michelswiesen, so itzo 
Hans Bötticher hat; Melcherswiesen, so itzo herrn Hans Eberten; Kleinsteuberswiesen.‘“ 
— 11) Jetzt aufgeforstet. — 12) Nach dem Saurasen wurden Schweine, Ziegen und 
Gänse geführt. Brückner, a. a. O0. 5. — 

Bergwerke: Das älteste Eisenbergwerk soll in der Nähe der „Alten Ruhl‘“ 
gewesen sein. (Fr. Regel, a. a. O. 30.) 1652 erwähnt die Tenneb. Amtsbeschr. [23]: 


Forstnamen zwischen Emse und Laucha. 427 


Forstnamen zwischen Emse und Laucha. 


Mundartliche Aus- 


—| 


Urkundliche Formen 


Moderne Namen 
sprache 
1. Berg- und Tal- 
namen. | 
Der Inselsberg (Großer-| Inselsbärgk, Tab. Emmseberg !) 1330 [41]; 
und Kleiner-) Enseberg 1378 [39]; 
Ensellbergk ?) 1505 [2]; 
Ensilbergk 1510 [1]; 
Gr. u. Kl. Enselberg 
Inselsbergloch °) Insellöch, Wint. 1584 [3]; Enselsberg, 
Venetianerstein ?) Venetianerstein, Wint.; Inselberg 1655 [23] 
Die Reit- oder Insels-|? Reutersteine 17. Jh. [23] 
bergsteine 5) Der Wissenbergk 1505?) 
Weißenberg ®) (Großer-| Wissenbärgk, Tab. [2]; Weißenberg 17. Jh. 
und Kleiner-) 23 
? ? Weißgrunt®) 1505 [2]; 
wißgrunth 1510 [1] 


„Bergwergk seind hiebevor gewesen, aber anitzo wüstliegend: ein bergwerk von stein- 
kohlen vordessen in der Oehrenkammer. Ein steinkohlenbergwerk am Jagdsberg. Ein 
bergwerk am Klauenberg an der Tabarzer gemein [am Fuß vom Datenberg]. Ein 
Eisensteinbergwerk am Strohböhrer.‘“ Brückner (a. a. O. 4) sagt über den früheren 
Bergbau: Eisen: am Leisenberg, Breitenberg, Bermer, Wasserberg. Am Wartberg 
Silber- und Kupfer-Erz. — 

Hämmer und Mühlen: Die älteste mir bekannte Erwähnung einer Ruhlaer 
Mühle stammt von 1378 [39]: „die müle zeu Rula von naws gebawt, gibt jerlich 
zeinse mich. 9 sch. und walp. souil.“ Mitte des 17. Jahrh. [23] wird der „Ober- 
eisenhammer neben dem forsthaus‘“ genannt. Brückner (a. a. O. 6) zählt auf: 
10 Mahlmühlen (6 Uetterodtisch, 4 eisenachisch); 1 Walk- und 2 Oelmühlen; 2 Zain- 
hämmer, 1 Eisenhammer; 10 Schleifmühlen (früher 14). Bei Thal stand ein Kupfer- 
hammer (jetzt „Hüttenmühle‘“). 


1) Der Name Emisa (Bach) und Emmiseberg wahrscheinlich vordeutschen Ur- 
sprungs. Vgl. R. Buck, a. a. OÖ. 57 und Th. Lohmeyer, a. a. O. 13ff. Daß die 
Namen von Bach und Berg zusammengehören, ergibt sich ganz unzweifelhaft aus der 
Entwickelung der Namenformen. Vgl. auch A. Kirchhoff, Zur Anregung, 3. Der 
Große Inselsberg war schon 1641 [23] „Uf der hoh ein bloser berg“. Auch Hoff 
u. Jacobs (1807, a. a. O. I 2, 388) heben hervor, daß „die obere Fläche des Berges 
ganz frei“ ist. Der Umfang des „Kleinen“ Inselsberges ist früher viel weiter nordwärts 
gerechnet worden. 1584 [3]: „Gr. u. Kl. Enselberg hangen aneinand, zwischen der 
Schöneleuthen und der Brutteroder grenitz.‘‘ Der „Reichentrost‘“ bis zum Steinernen Amt 
gehört also dazu. Auch der Südosthang des Großen Inselsberges wird von den Hessen 
„Kleiner Inselsberg‘“ genannt. Danach hat der Gasthof auf der Grenzwiese den Namen 
erhalten. — 2) 1505: „der Enßellberg, stoßet an die frankenwelde“. — 3) Der tiefe 
Kessel zwischen dem Großen und Kleinen Inselsberg, nach dem Scharfenberg zu. — 
4) Felsen am Westhang des Großen Inselsberges. Hier sollen Zigeuner oder Venetianer 
ihr geheimnisvolles Wesen getrieben haben. Vgl. Venetianerbrunn am Schneekopf. — 
5) Der Inselsberg fällt nach Südosten in steilen Felsstufen ab, über die der Rennsteig 
führt. Der Name wird ohne ältere Formen kaum zu erklären sein. — 6) Benannt nach 
dem hellen Granitgestein? — 7) a. a. O.: „Tritt an die frangker weitte‘‘ — Wälder oder 
Wildbahn. — 8) Das Tal des Weißen Grabens zwischen Gr. Weißenberg und Wagenberg. 


428 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Heidekopf Heideköpfchen, Tab. |? Godzbergk ), Die 
getzenberge 1557 [23] 
Wagenberg (Großer- u.| Wuanbärgk, Tab. Der groß wagenbergk, 
Kleiner-) Der clein wagenbergk 
Wilde Wand ?) Wille Wänd, Tab. 1510 [2]; Weahnberg 
Dicke Fichte ®) ? 1584 [23] 
Thorstein ®) Düerstein, Tab. 
Großer und Kleiner |Grusse Rabensbärgk, Rabneßbergk 1505 [2]; 
Rabelsberg Tab. Raberßberg 1584 [3]; 
Auf der Stirn’) ? Kr Rabelsbergk 17. Jh. [23] 
Reichentrost ®) Richendrüest, Tab. Reymichthars 1505 [2]; 
Simmetsfleck ? Reiche trost 17. Jh. [23] 
Schöneleite De Schöliden, Tab. [Die schen lithen 1505 [2]; 
Herrenmauer Herrnmüer, Tab. Schonleuthe 1584 [3]; 
Felsenthal % Schöne Leitten 17. Jh. 
Schöne Stein ? [23] 
Rothenberg Ruedenbärgk, Tab. Rotinberg 1397 [35e fol. 
Fuchshüttengrund Fuchshüttengrund, Tab.| 57bk]; Rotenberg 1505 
2 
Schafstall ? no Hutstall 7) 1505 [2]; 
Schafstall 17. Jh. [38] 
Datenberg ®) Datenbärgk, Tab. Tatenbere 1216 (Doben- 
Kleiner Datenberg ? ecker II 1667); Tatin- 


berg 1217 [35b fol. 253] 


1) Ein völlig vergessener Name; wahrscheinlich der Heidekopf, sö. vom Weißen- 
berg. a. a. O.: „Gr. Weißenberg zwischen godsberg und Wahnberg.‘“ — 2) Die n.ö. 
Wand des Großen Wagenberges über der Laucha. — 3) Riesiger Fichtenbaum am Fuß 
der Wilden Wand. — 4) Ein gewaltiges, natürliches Porphyrthor am Nordende des 
Kleinen Wagenberges. Dieser Berg läuft hier spitz zu zwischen der Laucha und 
der Strenge (Wilder Graben), nach beiden Bachufern zu steil, teilweis sogar schroff- 
felsig abfallend. Auf diesem gesicherten Dreieck finden sich die Spuren einer umfang- 
reichen (wohl vorgeschichtlichen) Burgstelle. Die schutzlose Südseite ist durch 
einen hohen Wall und Graben abgeschlossen. — 5) Der Nordostabhang des Rabels- 
berges. — 6) Ein schwer erklärbarer, sicher verunstalteter Name. Vielleicht steckt 
(nach der ältesten Form) ein P.-N. darin. Die Amtskarte [38] hat „Reiche trost“. — 
7) Im Fuchsgrund, zwischen Rothenberg und Leuchtenburg, an der alten Trift, stand 
ein Viehstall. Auf der Amtskarte: Schafstall; ebenso auf der modernen Forstkarte. — 
8) „Zigeunerberg?‘“ Tatern = Zigeuner. Der Datenberg mit Leuchtenburg und Stolzen- 
burg gehörte dem Cistereienserinnenkloster zum heil. Kreuz in Gotha. Die Grenze der 
ältesten mir bekannten Urk. über das Gebiet — 1314 von Friedrich dem Freidigen 
ausgestellt — [35® fol. 23] ist so beschrieben: „Silvam quae dieitur Tatenberg, quod 
que ab aqua que dieitur Loucha ineipit et extendit usque ad rivulum, quod appelatur 
Mülbach, et ab inde protenditur ad rivulum quod dieitur Rothembach, deinde vero 
ad paludem parvam, neenon que ab inde ex alia parte iterum reflectitur ad rivulum 
Mülbach iuste accedente.“ 1397 [35® fol. 57b] bestätigt Landgraf Balthasar das Besitz- 
tum. Die Grenze wird in dieser Urk. genauer bezeichnet: Zum erstin wendit der von 
Tanfurte gemeynde [das Tabarzer Gemeindeholz am Fuße vom Zimmerberg] in der 
Loucha an dem wassirlaufte undir dem Tatenberge vor der Stad [wohl soviel wie 


Forstnamen zwischen Emse und Laucha. 429 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


Der Schneckenhögk |Schneckenhegk, Tab. 
? ? Der von Tanfürte ge- 
meynde !) 1397  [35e 
fol. 57b]; Der von Tauf- 
fart gemeyne 1427 (StA. 
Gotha QQ Ie X 14 [15]) 
Die Leuchtenburg?) |Lüchtenborgk, Tab. |Luchtinwald 1397 [35e 
fol. 57b]; Die Litten- 
borgk, Leuchtenburgk 
1584 [3]; Luchdenberg 
17. Jh. [38] 
Die Stolzenburg ?) Stolzenborgk, Tab. Stelezinburg 1397 [35e 


fol. 57b]; Stolzenburg 


Apothekerloch °) Apotheker$loch, Tab. | 17. Jh. [23] 

Die Hübel ®) Hübel, Tab. Die Hubel 1505 [2]; 

Hübelskopf ebs. ? Der Buler 1512 [20] 

Windlöcher 5) Wendlöcher, Tab. Windlöcher 17. Jh. [38] 

Der Mühlgrund $) Mühlgrond, Tab. Mülbach 1314 [35e fol. 
23a]; ? Aldetal®) 1378 
[39] 

? ? SilvaStriegner 6)1378[39] 


Statt, Stätte] den wasserlaufte [im Fuchshüttengrund] glich zu berge, byz an den weg, 
der uf ged den Rotinberg. Unde da von ezu berge, da daz waßir nedir ged, biz an 
daz thal hindir dem Tatinberge, und von danne den Rotinberschin weg glich uf, biz 
an dy Rotinberschin pfutzin [Sumpf auf der Rothenbergswiese] unde von danne biz an 
den burgweg in dy Straße [Brotteröder Straße. Da der weg yn den Mülbach ged 
vnd von der Stad den weg glich nedir in dy Mülbach byz an der von kauwirs 
gemeynde“ (Kabarzer Gemeindeholz). Vgl. Fr. Regel, Entw. a. a. O. 34. 


1) Das Tabarzer Gemeindeholz, „die gemeine, 4'/, ruthen geheckig‘ (1708, Grenz- 
beschr., Tab. Gem.-Arch.) lag zwischen dem Zimmerberg und der Laucha, wohl da, wo 
jetzt das „Schießhaus‘ steht, grenzte also an das Datenberger Gebiet nach Westen zu. 
Die Stelle: „der [Einwohner oder Männer-] von Tanfurte gemeinde“ kann als die erste 
Erwähnung der Tabarzer Siedelung gelten. Die Tanfurt selbst wurde schon 100 Jahre 
früher in der Reinhardsbrunner Urk. (1282, StA. Gotha QQ Is 70) erwähnt. — 2) Die 
Stolzenburg kann nur eine ganz kleine Burganlage gewesen sein; als ,„Wüstung‘‘ wird 
sie nirgends urkundlich erwähnt. Von der Leuehtenburg bringt das Tenneb. Erb- 
buch von 1584 die Notiz: „ist ein wustes schloß, hat einen alten keller darauf“; und die 
Amtsbeschreibung (17. Jahrh.) „wüst schloß, sonsten finden sich im tabarzer forst noch 
etliche anzeigunge eines alten schloßes, so die Leuchtenburg genannt gewesen sein 
soll.“ Die Burgstelle, Wall und Graben sind gut erhalten. Nachgrabungen, die in 
der ersten Hälfte des 19. Jahrh. unter der Leitung des Forstmeisters v. Wangenheim 


vorgenommen wurden, förderten starke behauene Quadern zu Tage. — 3) Höhle oder 
Stollen an der Südwestseite der Leuchtenburg. Ein Apotheker soll vor Zeiten in dem 
Loch verschwunden und nicht wieder zum Vorschein gekommen sein. — 4) Ein 


weithin bemerkbarer, kuppelförmiger Berg. — 5) Wild zerklüftete, zum Teil pfeiler- 
artige Porphyrfelsen auf der Nordwestseite der Hübel. — 6) Der Mühlgrund zwischen 
Hübel und Datenberg. Ob das Aldetal des Zinsregisters von 1378 hierher gehört, ist 
nicht sicher. Vgl. Mühlbach b. Laucha-Zuflüsse. Im gleichen Register (StA. Dresden 
4333° fol. 62) wird erwähnt (am Rande): „Silva Striegner. Quidquid venditur 


430 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Kabarzer Gemeinde- |Käwersche Gemein, |Der von Kauwirs ge- 
Waldung !) Kat. meynde 1397 [35e fol. 
57b]; Die kauwersche 
gemeyne 1427 (StA. 
Gotha QQ Ic X 14 [15]); 
Cabarzer gemeinholz 17. 
Jh. [10] 
Tenneberger Herren- 
holz?) 17. Jh. [10] 
Klauenberg °) Klauenbärgk, Kab. Clawenberg 17. Jh. [10] 
Nonnenberg 4) Umbärgk, Kab. Nutich 1103 (Dobenecker 
I 1003); Luthechen- 
rode *#), Luthechenrod 


Le) 
2 


ibidem, speetant 2 den. dominis et 2 de Hennenberg.‘“ Da der Kaufschilling zur Hälfte 
an den Markgrafen, zur Hälfte an den Henneberger bezahlt werden mußte, lag der 
Wald, dessen Name und Lage jetzt verschollen sind, an der Grenze (Rennsteig). 


1) Am Nordfuß der Hübel. — 2) Das „Tenneberger Herrenholz“ wird erwähnt 
zwischen „der Hübel und der Cabarzer gemein“. Sollte sich hier eine Erinnerung 
erhalten haben an die alte Tenneberger Waldung? Vgl. Burgholz. — 3) Auf 
dem Klauenberg (westl. von Cabarz) soll eine Kapelle gestanden haben. Die Stätte 
wird genannt: „zum lieben heiligen Kreuz“ (Mosch u. Ziller, a. a. O. 167). — 
4) Der Name „Nonnenberg“ für die Anhöhe nw. von Kabarz, die 1297 dem 
Cistereienserinnen - Nonnenkloster zum Heil. Kreuz in Gotha von „Paulus et Petrus 
de Tullestet, castellani in Gotha“ (vgl. Fr. Regel, Entw. 34) geschenkt wurde, tritt 
urkundlich verhältnismäßig spät auf. ,„Mons, qui vocatur Nutich“ (zusammen- 
gezogen aus „in Uttich‘“?) war der südlichste Grenzpunkt des Reinhardsbrunner Bifangs 
Meinboldisfeld. (Vgl. L. Gerbing, Die Grenzen der Wüstung Meinboldisfeld, Mitt. d. 
Ver. f. goth. Gesch. 1907). Möglicherweise hingen der Luchtenwald (Leuchtenburg s. d.) 
und Luthechenrod einstmals zusammen. Die Lage von Luthechenrode wird 1298 
bezeichnet als: „situm inter duo castella Tenneberg et Winterstein.“ 1427 stritten 
sich die Nonnen mit Fritze Gitz von Fröttstädt (,„Friezsche gitz, unß man, geseßin ezu 
frutstete‘“) „darumb, daz der genante giez in deme wailde, geheißin in der tatinburg, 
unde syner zeugehorunge holez zu houwen und nach syner notdurft yn syne behußunge 
hofe und geseße fuerwerg zeu holen meynte mit rechte zcu haben, alzo her nach der 
egenanten eptischen . .. .. clage, etliche jar unde zeyte ane yre gunst gethan .. .“ 
Friedrich (der Einfältige) weist den Datenberg mit den oben bezeichneten Grenzen 
dem Kloster zu und bestimmt außerdem: ‚Nach solehem ußsprache haben wir ane 


gesehin des friezschen Giezel und veler syner frunde unser mane demutige ... bete 
und habin die eptischin gebeten ... . daz sie ane.... .. gelegin habin alzo lehin gutes 
recht ... ist, funfezehen agker holezes, gelegin ... an deme Nottichenrade und 


nemlich an sente elizabethen borne anzuhebin, zcu meßene glich runt adir 
viregkecht, wy sy daz an eyme stugke abezcheichen unde nach redlicher anwisunge 
Melhosen, unses geswornen forsters, den wir darzu geschigkt habin, vormalen und 
vorsteynen.‘“ Der „sente elizabethen born‘ ist jedenfalls der „Thielsborn‘“, die einzige 
Quelle in Kabarz-Nonnenberg, die niemals versiegt. Der Hof Notichenrode wird 
zuerst 1373 erwähnt, als Hans von Loucha, genannt der lange, dem heil. Kreuzkloster 
vererbt „eyne speezien eyner wesin, dy da stozit uf den hof Notichinrode, alz da 
sten dy malsteyne uf den graben ...“ Als Zins gab „der hof Notichenrode“ 1378 [39] 
„eyn sweyn uf weynachten“. 1529 wird vorgeschlagen, dem Kloster statt der 7 acker 
reisigholz am Kramberg „anderhalb meyl von Gotha, vttichrode genandt, also daß 


Forstnamen zwischen Emse und Laucha. 431 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Urkundliche Formen 


1297 [35e fol. 7b. 8a]; 
Lotchenrod 1298 [35e 
fol. 21]; Der hof Not- 
chinrode 1373 (StA. 
Gotha QQIeXI13 [31]); 
Nottichenrade 1427 
(StA. Gotha QQ Ie 
Wachkopf Wachkopf, Kab. X 14 [15]); vttichrode 
Dachsberg Dachsbärgk, Kab. 15291); Nonnenberg 17. 
Hoher Kopf ? Jh. [10] 
Röthelgehäu Rüdelgehäu, Tab. Rötelgehäw 1641 [23] 
Gebrannte Berg ?) Gebränte Bärgk, Tab. Der gebrannte bergk ?) 
1544 [10]; Brandenberg 


Gebrannte Stein Gebränte Stein, Tab. | 1655 [23] 
Wintersteiner Breiten-| Breitenbärgk, Wint. |Der breytenbergk 1505 
berg [2]; Wintersteiner Brei- 

tenberg 1584 [3] 

? ? Der Trockenberg 1584 3) 
3 

r ? nn Schloth*) 1505 [2] 

Schlotstein Schlot$tein, Wint. 

Sembach Semich, Wint. 

Kilianstein Küljestein, Wint. Scharffenberg 1505 [2]; 

Scharfenberg Scharfenbärgk, Wint. [ Scharfberg 1510 [1] 

Mittelberg Medelbärgk, Wint. Gr. u. Kl. Mittelberg 1584 
3 

? 2 en 5) 1584 [3] 

Drehberg Driebärgk, Fischb. Droyberg 1505 [2]; Troe- 

Löcherschlag Löcherschlägk, Fischb.| berg 1584 [3] 

Müh-Hag Möwig, Fischb. 

Johannes Berg ®) Gehannesbärgk, Wint. 

Hopfenberg Hopfenbärgk, Wint. 

Strohbörl |? Strohböhrer 17. Jh. [23] 


man ein tag zweimal hin und wider fahren kann, holz anzuweisen‘“. (Vgl. Anm. 3.) 
Im Tenneb. Erbbuch von 1595 [4] werden noch zweimal Langenhainer Güter erwähnt, 
die „an das Uttichroda‘“ stoßen. 


1) Aus: Akten, das heil. Kreuzkl. zu Gotha betr., 1504—1566, StA. Gotha 
XXVII 1b fol. 244. — 2) Wie viele gleichnamige Forstorte nach einem Waldbrand 
benannt. 1544 [10] a. a. O.: „Ist vor etlichen jahren verbrannt.“ — 3) a. a. O.: 
„Wintersteiner Breitenberg, liegt zwischen der Sembach und dem Trockenberge...“ 
Der Name Trockenberg ist nicht mehr bekannt. Es wird ein Teil des Kleinen Insels- 
berges gewesen sein. — 4) Als Forstort nicht mehr bekannt. Sicher der Kopf nördl. 
vom Kleinen Inselsberg. — 5) Jetzt nicht mehr bekannt. Auf der Amtskarte [38] ist 
der an den Rennsteig stoßende Teil des Drehberges, der auf der Forstkarte mit „Müh- 
Häg“ bezeichnet ist, als Querchberg eingetragen. — 6) Vgl. Flur Winterstein. 


432 


Nordseite. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


| Urkundliche Formen 
sprache 


Großer Weißenberg 


Der Hohle Stein 


Der Dreiherrenstein !) 


Rabenstein 
Kleine Weißenberg 


Weißer Grund 


Grosse Wissenbärgk, |Große Weißenberg 1584 
Wint. [3] 
Hohlstein, Fischb. Reuter oder Dreiherren- 
5 | stein 17. Jh. [38]; Drei- 
; herrenstein 1641 [23]; 
Reutherstein 1643 [23] 
Räwenstein, Fischb. |Kl. Weißenberg 1384 [3] 
Kleine Wissenbärgk, 
Wint. 
Wisser Grond, Wint. |Wießgrund, der kalte 
Steinbach genannt 1587 
[23] 


Hohe Heide Truen Heide, Fischb. |Hoenheide 1505 [2] 
Herrenstein ebs. 
Wasserlochstein ebs. 
Der todte Mann?) An düeden Män, Fischb. 
Schwarzbach Ufn Schwarzbich, „Ein grunth, heißt der 
Fischb. Schwartzbach“ ®) 1505 
Schneekutte Halte Schneekuttenhalle, [2] 
Fischb. 
Spinnbrücke #) Spinnbrücken, Fischb. 
Ötterbach Otterbuch, Fischb. Otterbach 1584 [3] 
Wolfenstein Wolfenstein, Fischb. [Wolfstein 1505 [2] 
Thielberg Diabärgk, Fischb. Der Teylberg) 1548 
Kalte Graben ®) Käle Gröam’n, Wint. = Ruppach 1548 (v. 
Rappach 2. Wangenheim, Beitr. 
950) 
Eichleite Eichliden, Wint. Die Eicherlitten 1510 [1]; 
Schmerbacher Gem.- |Schmärwicher Gemein| Eichleitten 1548 (v. 
Holz (Schmerbach) Wangenheim, Beitr.); 


Eichenleiten 17.Jh. [23] 


1) Grenzstein zwischen Preußen -Gotha-Meiningen; ehemals Hessen - Sachsen- 
Henneberg. Von hier läuft der sogen. Brücknersche Rennweg nach dem RBennwegs- 
kopf. 1643 (Grenzbereitung unter Anführung von Forstmeister David Schmidt) heißt 
es: „Reuther stein, welcher Sachsen, Hessen und der Hunde holz scheidet ... .“ 
„Stein, der bei einer großen Buche stehet und der Reutherstein genannt wird.“ 
Geisthirt (a. a. O. 2) nennt diesen Dreiherrenstein „Ritterstein“. Höchstwahrscheinlich 
bezieht sich der Name Reuter- oder Ritterstein auf die Angrenzung der Ritter Hund 
v. Wenkheim. (Mitt. von Herrn Amtsgerichtsrat Kroebel-Suhl.) — 2) Auf dem Gipfel 
der Hohen Heide, beim Wasserlochstein. Der Ursprung des Namens ist unbekannt. 
Nach Hoff u. Jacobs I 2, 367 sind am Wasserlochstein Spuren von Bergbau (Stollen). 
— 3) Hier ist wohl das Tal gemeint zwischen dem Forstort Schwarzbach und der 


Hohen Heide. — 4) Sumpfstrecke auf dem Hausfeld; darüber führt ein Pfad von 
der Hohen Heide nach der Schweinaer Straße. — 5) Aus: v. Wangenheim, Beitr., 
a. a. OÖ. 950. — 6) Forstort (v. Wangenheim) westl. über dem Dorf Winterstein. 


Welcher Bachlauf früher den Namen führte, ist unbekannt. 


Forstnamen zwischen Emse und Laucha. 433 


"Mundartliche Auen 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
2. Gewässer. 
De Emse, Wint. Emisa 1103 (Dobenecker 
Die Emse !) De Ömesen, Schwarz-| I 1003); Emese 1313 
hausen [35a fol. 163]; Emß 1436 
(v. Wangenheim, Urk. 
Ländersgraben LänderSgröaben,Fischb. 1189); Die Embse 1655 
Steinbach ?) Steimich, Fischb. [23] 
Der Trockenbach Drockenbuch, Fischb. „Ein grunt heist im Stein- 
bach“ 1505 [2] 
Schnabelwasser Schnorwelwasser, ? Schnellbach ®) 1505 [2] 
Fischb. 
Kroatengraben >) Kurdengröäben, Fischb. 
Silberborn #) Silwerbörnchen, Fischb.|Silberborn 17. Jh. [23] 
? ? Rode pfütze5) 17. Jh. [38]; 
Rothe Pfütze 17. Jh. [23] 
Schwarzbach ? „Ein grunt, heißt der 
Dachslöchergraben InDächslöchern, Fischb.| Schwartzbach“ 1505 [2] 
Otterbach Ötterbuch, Fischb. Im Otterbach €) 1505 [2] 
Sembach Sämich, Wint. Die Seymbach 1505 [2]; 
ßembach 1512 [20]; 
Ilmengraben Ilmegröam’n, Wint. Semmich 1657 [23] 
? ? Der Schabenborn 1505 7) 
2 
? ? N Kuhteich 8) 1643 [23] 


1) Die Hauptquellen der Emse entspringen (wie Kirchhoff, Entw. 4 nach Hoff 
u. Jacobs I 2, 364 nachweist) auf der Nordseite des Inselsberges (Emisaberg!), in der 
Bratpfanne und Inselsbergloch (,„Ländersgraben“). Diese Quellen umschließen den 
Scharfenberg und treffen am Fuß des Drehberg mit dem Schnabelwasser zusammen. 
Die Fischerei in der unteren Emse (,a villa Sethelstete usque ad villam Sundere‘‘) 
wurde 1313 vom Ritter Herman, dietus Waltman (auch Walchmann) dem Kloster 
Johannisthal in Eisenach (Zweigniederlassung von Georgenthal) übergeben. Schwarzes 
Georgenth. Kopialbuch fol. 163. Von Sondra aufwärts wird die Fischweide wangen- 
heimisch gewesen sein. In Winterstein durften die Bauern weder Enten noch Gänse 
halten, damit die Forellenbrut nicht geschädigt wurde. — 2) Die obere Emse nach 
Zusammenfluß von Ländersgraben und Bratpfannengraben bis zum Zusammenfluß mit 
dem Schnabelwasser. — 3) Zwischen Gr. und Kl. Weißenberg; ein Quellfaden des 
Schnabelwassers.. ‚Ein von den Schweinaern bestochener Führer brachte 1634 die 
Kroaten statt von Winterstein nach Schweina durch diesen abliegenden „Kroaten- 
grund“ auf den Rennstieg und von hier über die Glasbach nach der Ruhl. (Fr. Regel, 
Entw. 14.) Durch den Kroatengrund (der aber damals natürlich noch nicht diesen 
Namen führte) lief 1643 [23] „ein weg von Winterstein nach Bertroda‘ (Brotterode). 
— 4) Quelle des Kroatengrabens.. — 5) Nach der Tenneb. Amtskarte der Sumpf 
an der Hühnerwiese. — 6) Auf der Tenneb. Amtskarte ist am „Otterbachfluß“ 
eine „Fuchshütte“ eingezeichnet. — 7) a. a. O.: „ein gefil, heiset by dem schaben- 
born“, schäbel, mhd. — Farnkraut. K. Regel, Ruhlaer Mundart 258. Die Oertlich- 
keit ist nicht mehr bekannt. — 8) Ein ehemaliger Teich zwischen Eichleite und 
Schmerbacher Gemeindeholz. 


Gerbing, Flurnamen. 28 


454 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


| Urkundliche Formen 


LLL———————————————————————————————————————— 


3. Straßen. 


Die Alte Straße!) Da äl Ströaß, Tab. Br straße 1397 [35e fol. 
Leuchtenburger Fuß-|An Lüchdenburger 57b]; Die Bruthroder 


weg Wägk, Fischb. straßen 1584 [3] 

? ? Rotinberschin weg 1397 
[35e fol. 576] 
Amtsweg ?) Amtswägk, Fischb. |Bürgweg?) 1397 [35e fol. 
Steinernes Amt?) Ufn Steinern Amt, | 57%] 
Fischb. 

: Allee 5 

Fischbacher Fußweg *) er Wegk, Die sweinstigk 1505 [a1 


Fischbacher Thor Fischbicher Düer, Wint. on 1]; 

Die Schweinaer oder |Schümpfers® Wöägk, h Zanon Boyz a 
Altensteiner Straßed))ı Fischb. ee un Baltzungen 

Brotteröder Fußweg) |De Brutröder Wegk, gehet“ 1557 [23]; 


ER : Schweinesteiger 
N En Schweinssteiger17.Jh. 


4. Wiesen und Röder. [23] 


1.Am Großen und 
Kleinen Wagen- 


berg: 
Popps Wiese Poppers Wesen 
Pommerts Wiese Bommerts Wesen 
Ritzens Wiese Resens Wesen 

2. Rabelsberg: 
Peters Wiese Bieder$ Wesen, Wint. 
Dürre Wiese Düre Wesen 
? ? 


Korns Wiese 17. Jh. [38] 
3. Inselsberg: 


Grenzwiese Grenzwesen 
Ullrichs Wiese ? 


1) Von Kabarz (hier ein Beigeleit) aus, durch die Hohle am Datenberg, unter 
der Leuchtenburg hin zur Grenzwiese und nach Brotterode. Vgl. Fr. Regel, Entw. 
15, und L. Gerbing, Straßenzüge 82. — 2) Der Burgweg nach der Leuchtenburg. — 
3) Ein Seitenzweig der Brotteröder Straße, der über den Ilmengraben hin nach dem 
„Steinernen Amt“, einer Felswand des Kleinen Inselsberges, führt. Hier soll „ein 
Gericht“ gewesen sein. Mauersteine hat man noch gefunden. (Mündl. Mitt. aus 
Winterstein.) — 4) Vom Dorf Fischbach über die Hübel, nach der Brotteröder Straße. 
Da, wo sich die Forstorte Sembach, Hübel und Johannesberg berühren, an der Grenze 
der Herzogl. und v. Wangenheimischen Waldung, liegt „das Fischbacher Thor“, der 
Verschluß des Wildzaunes. — 5) Im 16. und 17. Jahrh. eine stark benutzte Straße 
von Thüringen nach Franken; noch jetzt an vielen Stellen im ursprünglichen Zustand 
erhalten. Vgl. Fr. Regel, Entw. 13f. — 6) Die Grenzbereitung von 1643 [23] sagt 
über diesen Steig: „Rother Sandstein an der Schweinaer Straß, welche von der Ruhla 


Forstnamen zwischen Emse und Laucha. 


435 


Moderne Namen Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
4. Reichentrost: 
Ernstens Wiese Enstens Wesen 
Grumetswiese ? 


Polacken-Wiese Polacks Wesen 


5. Schöne Leite, 
Rothenberg: 
Finkenwiese ? 
Schützenwiese ? 
Rothenbergswiese | Ruedenbärgkswe£sen, 
Fischb. 
Fuchshüttenwiese |? 
6. Datenberg: 
Schafstall ? 
Seifarts Wiese ? 


2 


Schacks Wiese : 
Ankerswesen, Fischb. 


Vordere und hintere 
Angerwiese 

Sickewiese (Nonnen- |? 
berg) 

Röthelgehäu- Wiese ? 


Kreuzwiese (Johannes-| Krüzwesen, Wint. 


berg) 
Schnepfenwiese Se 2 
Schulzenwiese als 
Faziuswiese a: Föäzewesen, Fischb. 


Vordere u. hin- 
tere Schen-|Kleiner| "Schinkewösen, Wint. 
kenwiese Insels- 


Inselsbergloch-| berg |Insellöchwesen, Wint. 
wiese 

Schlotwiese 2 

Hollands Wiese Mittel- Hölands Wesen, Wint. 

Bärenfangsw. b Bärefangswesen, Wint. 

Schierlingsw. °T& | Scherlingswösen, 

Fischb. 
Breitenbergw.\Breiten-| ? 
Lohwiese } berg |Luühewesen, Wint. 


nach dem Reuterstein gehet.‘“ 


„Forstmeisters acker 
unter dem Datenberg“ 
17. Jh. [10]; Angerwiese 
17. Jh. [10] 


Bärenfang!) 17. Jh. [38] 
„Ein fleck, heist das 
Schilisfleck* 1505 [2]; 
Scherlisfleck 1510 [1] 


D. h. ein Grenzstein stand an der Kreuzung der 


Schweinaer Straße und des Fußsteiges aus der Ruhl über den Dreiherrenstein am 


Weißenberg nach Brotterode. 


1) Auf der Tenneberger Amtskarte ist der Bärenfang deutlich eingezeichnet. 


Jetzt ist keine Spur mehr davon vorhanden. 


28 * 


436 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


sprache Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


Fuchshüttenw. ? 
Trautmannsw. Drauelswesen 
Hüthers Wiese 
Deutsche Wiese 
Darrs Wiese 


? 
ns Däütsche Wesen, Wint. 
erg |) 


Scharfs Wiese ? 
Ellerwiese ? 
Hühnerwiese Se ? 
Schmidts Wiese bö ? 
: örl 
Lennewiese ? 
Hi Großer 2 ' R : 
irschbalz | Yyoißen- Hirzbalzwesen, Wint. |Hirschbalz 1643 [23] 
Zieß Wiese ? 
berg 
Paradieswiese ? 
Hirts Wiese Hohe |? 
Klaus Köllnersf Heide | ? 


Wiese 
DasHausfeld!)oder) „a |Husfeld, Wint. 
hintere Schwarz- | & 
bachwiese S 
Vordere Schwarz- E Vörre Schwarzbich- 
bachwiese @| wesen, Wint. 
Fleischgassenwiese |] 2 |? 
Dubhorns Wiese ? 


Fuhrsteins W. lOtter-|? 
Schulmeisterw. | bach |? 


Fröbings Wiese Frübings Wesen 
Eichenorts Wiese: Eich- ? 
leite 


Forstnamen zwischen Laucha und Badewasser. 


1. Berg- u. Talnamen. 


Der Tenneberg ?%) Tennebärgk, Tab.2) |Teneberc 1039 (Doben- 
ecker I 729); Tenne- 


1) Auf dem Hausfeld stand früher ein Wirtshaus. Rudolphi, Gotha dipl. II 
29, S. 223, berichtet darüber nach der Amtsbeschreibung: „Uber diß lieget auch auf 
den Wintersteiner Forst uf der Schwartzbach an der Straße über den Wald nach 
Saltzungen ein Wirtßhauß, welches Fürstl. Herrschafft anno 1664 neu erbauet und 
mit Gemächern und Stallungen dergestalt anrichten lassen, daß sowohl dieselbige bey 
vorfallenden Reisen in dero über den Wald gelegenen Aempter, darinnen abtreten, als 
auch andere reisende Leute einkehren . . . können.“ Nach Fr. Regel (a. a. O. 14) 
hatte Ernst d. Fromme 1644 das Haus erbauen lassen. Im 18. Jahrh. sank das Wirts- 
haus herab zum Schlupfwinkel für fahrende Leute und Raubgesindel, so daß die 
„Defensiöner‘“ der Umgegend mobil gemacht wurden, um den Wald zu säubern. — 
2) Tab. — Tabarzer Mundart; Wint. — Wintersteiner Mundart. — 2%) Daß der 
Berg zwischen den Badewasser- und Lauchaquellen denselben Namen führt, wie 


Forstnamen zwischen Laucha und Badewasser. 437 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
berg 1217 [35b]; Denne- 
bergk 1505 [2] 
Der Hirschstein 3 
Die Pfarrwand Pfarrwänd, Tab. 
Der Kleine Jagdberg |? Der klein gegrisberg !) 


1505 [2] 
Der Große (und Kleine) Jöadsbärgk, Fischb. b ahisberg!) 1330 [41]; 
Jagdberg Jegersberg, Jagdberg 
Der Bärenbruchstein |Bärbruchstein, Fisch. |, 1378 [39] 


Der Aschenberg ?) Eschenbärgk, Tab. Der Aschenbergk 1505 
[2]; Ascherbergk 1510 
[1]; Eschenberg 1587 
[19] 

Das Aschenthal Escherdöal, Tab. Das Aschenthayl 1505 [2] 

Aschenbergstein Aschenbärgeftein, 

Fischb. ae j 

Hohe Stein ebs. N; el el I: 

Uebelberg 3) Owelbärgk, Fischb. = 

5 5% ae 1557 [19]; 

Vbelsberg 17. Jh. [23] 

Der Lindenberg Lingenbärgk, Tab. ? Klingerberg 1510 [1]; 

Gickelhahnsprung ®) Gückelhahnsprung, Lindenberg 1557 [19] 
Fischb. 

Aehrenthal 5) Aredoal, Tab. Eerenthal 1557 [19]; 
Ehrelichthal 1584 [3]; 
Ehrenthal, Oehrenthal 
1649 [9] 

Zimmerberg ®) ebs. Oymirberce 1186 (StA. 
Gotha QQ Is 32); Cim- 
mirberg 1282 ebend. 
18:70): 


der Burgberg über Waltershausen, hat früher zu vielen Verwechslungen geführt 
und die Auffindung der in den ältesten Reinhardsbrunner Urkunden genannten 
Oertlichkeiten sehr erschwert. Auf der Tennebergswiese stand bis ins 19. Jahrh. ein 
zweistöckiges Pürschhaus, das 1787 erbaut worden war. Dort hielten die Tabarzer am 
Schluß der Heuernte ein Tanzfest und feierten auch ihr Vogelschießen. 


1) Ob der Große oder Kleine Jagdberg in den Akten gemeint ist, bleibt öfters zweifel- 
haft. Ueber den Großen Jagdberg hin lief die Wildbanngrenze von 1330 (Frankensteinischer 
Kaufbrief). Im Tenneb. Erbbuch von 1505 [2] heißt es: „der groß gegerßberg stoßet 
an die franckenwalde.‘‘ — 2) Doch wohl nach dem Aschen- = Eschenbaum genannt, nicht 
nach dem Waldgewerbe der Ascher. — 3) Wohl = Hübel-(Hügel-)berg. Oeberberg [1505] 
gehört höchstwahrscheinlich hierher, obgleich durch die Nebenbemerkung „stoßet an 
das aptsholtz zu Reinhartsborn“, die Identität beider Namen nicht ganz sicher ist. — 
4) Wahrscheinlich lief die Waldbefestigung von 1512 an diesem schroffen Felsen hin. 
Der Name ist nirgends in den Akten genannt. — 5) Zwischen dem Uebelberg und 
Zimmerberg. Der Name von Oehre — Ahorn? Der untere Teil des Ehrenthal hieß 
im 17. Jahrh. „der wissengrunth“ [38]. — 6) 1282 erwarb das Kl. Reinhardsbrunn 
den Zimmerberg: „.. . montem eimmirbere usque ad flumen Loucha.“ 


433 


Nordseite. 


Moderne Namen 


Fuchsstein 


2. Gewässer. 


Die Laucha !) 
Jesuborn ?) 
Wolisgraben 
Silberborn 
Großer Born 
Weißer Graben °) 


Bei der Nässe #) 


Der Wilde Graben 
Das Flüßchen 
Die Streng 5) 
Reichentrostgraben 


Bärenbruch ®) 
Bärenbruchsgraben ®) 


Ranzelbrunn 


Röthelsgraben 
? 


Die Mühlbach 8) 
Klingengraben 
Stolzengraben 


Mundartliche Aus- 
sprache 


ebs. 


De Loüuch, Tab. 
Jesubörnchen, Tab. 
Wolisgröam’n, Fischb. 
Silwerborn, Tab. 
Grusser Born, Tab. 
Wisser Gröam’n, Tab. 

Bi dr Näß, Tab. 

De Dränk, Tab. 
Wille Gröam’n, Fischb. 
An Flößchen, Fischb. 
De Streng, Tab. 

? 


Bärenbrüch, Tab. 


Gränzelbörnchen, 
Fischb. 
Rüedelsgröam’n, Tab. 


? 


Mühlwich, Tab. 

Lingegröam’n, Fischb. 

Stolzensgröam’n, 
Fischb. 


Urkundliche Formen 


Zimmerßberg 1282 [35b]; 
Zimmerberg 17. Jh. [23] 


rivulus Louch(aha) 1216 
(Dobenecker II 1667); 
Loucha 1217 [356]; 
Louchahe 1217 [35e] 


Weißengrund 1584 [3] 


E Strenge 1505 [2]; 

Die Strenn 1510 [1]; 

Die Streng 17. Jh. [23] 
Bernbruch, Bernbach 

| 1512 [ [20]; Berenloch, 

| Beerenbruch 17. a 
[23] 


Rochembach 1314 [35e 
fol. 23a] 
Die en. 
phutze ”) 1427 (StA. 
Gotha QQ Ice X 14 [15]) 

Mülbach 1314 [35e fol. 
23a]; Die Molbach 1510 
[1];? Die Bubbach 1557 
[23]°); Mehlbach 17. Jh. 
23] 


1) Das Flüßchen Laucha soll den Namen haben von dem an seinen Ufern massen- 


haft wachsenden Bärlauch (Allium ursinum). 


Vgl. Er: 


Regel, Entw. 33 Anm. 1. — 


2) Die Hauptquelle der Laucha zwischen Tenneberg und Kl. Jagdberg. Die Quelle 
ist nirgends in Urkunden namentlich erwähnt. — 3) Vielleicht nach dem hellen 
Granit benannt, der in großen Blöcken im Bach und am Ufer liegt. — 4) Sumpf- 
gebiet an der Quelle des Wilden Grabens zwischen Großem Wagenberg und Rabels- 
berg. — 5) Die Streng fließt durch eine enge Schlucht. — 6) Sumpf mit 1. Zufluß 
zur Laucha zwischen Tenneberg und Aschenberg. — 7) Der Sumpf auf der Rothen- 
bergswiese, unterhalb der Leuchtenburg. Vgl. Datenberg. Hier waren die Tränktröge 
der Tabarzer Herde. — 8) Merkwürdigerweise liegt jetzt an der ganzen Mühlbach 
keine Mühle, ausgenommen da, wo der Bach in die Laucha mündet. Der Unterlauf 
heißt Klingengraben. — 9) Der Name „Bubbach“ kommt bloß an dieser einen Stelle 
vor: „Leuchtenburg, liegt zwischen dem Dattenberge, hängt an das wasser „die Bub- 
bach“; verschrieben für Mühlbach? 


Forstnamen zwischen Laucha und Badewasser. 439 


Moderne Namen 


sprache 
3. Straßen. 
Der Ochsenweg !) ? Ochsenweg 17. Jh. [23] 
Der Schnepfenweg?) |? 
Der Klosterweg ?) ? Beim alten Zollstock #) 
? ? 1708 (Tabarzer Gem.- 
| Archiv) 
Leuchtenburger Fuß- |? Rotinberschin weg 1397 
weg [35e fol. 57b] 
4. Wiesen und Röder. 
Am Kl. Jagdberg: 
Gr. u. Kl. Damenwiese| ? 
Tenneberg: 
Schmidtwiese ? 
Tennebergswiese 5) ? 
Pfarrwiese und Pfarr-|? 
wand 6) 
Aschenberg: 
Gr. u. Kl. Bärenbruchs-) ? 
s Ve 5 Clauß munche wißen 17. 
Ä ; Jh. [38] 7) 


1) Der Ochsenweg verband Waltershausen mit Schmalkalden. Der Verlauf von 
Walterhausen bis in den Ungeheueren Grund ist zweifelhaft. Von hier aus ist er auf 
einer ausgezeichneten Waldkarte der Aemter Tenneberg und Reinhardsbrunn deutlich 
eingetragen. Im Ungeheueren Grund, an der Langen Wiese stand eine Kalkmühle. 
Hier scheinen die Wege von Friedrichroda, Waltershausen und Tabarz zusammen- 
gestoßen zu sein, um dann am Lindenberg hinaufzusteigen (ein Zweig kommt vom 
Zimmerberg her, hier hat die moderne Forstkarte noch den Namen Ochsenweg), auf 
der Ostseite des Tennebergs hin zur Tanzbuche, wo der Brotteröder Weg und dann 
der Rennsteig erreicht wird, dann zwischen Langeberg und Kalte Heide am Kalten 
Wasser hinab nach Klein-Schmalkalden. Auf der alten Waldkarte ist der Name 
Ochsenweg auf der letztgenannten Strecke eingetragen. — 2) Vom Tabarzer Schieß- 
haus nach dem Uebelberg. — 3) Von Reinhardsbrunn am Zimmerberg hin nach den 
Klostergütern im Lauchagrund. — 4) Der alte Zollstock hat am Zimmerberg beim 
Eingang in den Lauchagrund gestanden. Hier kam ein sehr alter Pfad von Brotterode 
über die Grenzwiese und den Großen und Kleinen Wagenberg durchs Lauchathal. — 
5) Auf der Tennebergswiese stand früher das Schützenhaus der Tabarzer Schützen- 
gesellschaft. — 6) Auf der Ostseite des Tennebergs; „eine dürre waldwiese von 4 oder 
5 ackern im Ungeheueren grunde, von hochfürstl. herrschaft (der pfarrbesoldung) zu- 
gelegt.“ Tab. Gem.-Arch. Loc. 11, No. 1. — 7) Die „Clauß munche wißen‘“ lagen 
in der Laucha. Sind sie nach dem Besitzer benannt, oder gehörten sie ursprünglich 
einem Kloster? — 

Mühlen. 1378 [39] im markgräflichen Zinsregister werden noch keine Laucha- 
Mühlen genannt. Tabarz wird damals erst im Entstehen begriffen gewesen sein. 1510 [1] 
dagegen zahlen „3 schnittmoln“ in der Laucha je 10 gr. Zins. „10 gr. die closter 
iungfrauen des heiligen ereuzes zu Gotha und Hans Dornheim zu Waltershausen von einer 


440 Nordseite. 


Das Burgholz. 


Moderne Namen Munegi u, Urkundliche Formen 
sprache 

1. Berg- u. Talnamen. 

Das Burgholz }) Borgkholz, Waltersh. |Burgkholez 1510 [1] 

Der Burgberg ?) Borgkbärgk, Röd. Bürgkberg1510[1]; „Der 
Hain und Burgberg, ans 
schloß stoßend“ 1544 
[23 

Tenneberg ?) Dennebärgk, Röd. Tenneberg 17. Jh. [38] 

Der Erdfall ) Aerdfäll, Röd. Erdfall 17. Jh. [38] 


Löfflersgäßchen 3) ebs. 


schnitmoln, zwischen Taffarts und Kauerß gelegen, an dem Wasser, genannt die Laucha.“ 
Es wird die Schneidmühle sein an der Mündung des Mühlbaches in die Laucha. Außerdem 
hatte der Landesfürst noch ‚auf berurtem wasserfluß noch eine halbe schnitmolen und 
das ander theil haben zwene burger zu Walterßhausen, m. gn. h. thut das holz zu blochen 
und dashauen von den blochen dar legen, so thun die andern die fuhren und das schnithlon“. 

Die Fisehweide gehörte schon 1378 dem Landgrafen; a. a. O.: „eyn fischerey 
in der Loucha, und hebt sich an dem Jegersberg an und endt sich an der brucken 
unter dem Langenheyn“ (in der lateinischen Fassung: „villain Langinhayn“). Dieses 
Fischereirecht wird 1510 [1] nachdrücklich behauptet: „wiewohl der wasserfluß aus 
der laucha flißend [!] ... auf grund und boden des closters Reinerßporn fließenth, 
so haben doch meine gndst. und gn. herren desselben wassers mit aller gerechtigkeith 
der fischweidt ... genzlich zu thun .. .“ 


1) Das Burgholz umfaßte den nahezu kreisrunden Waldbezirk zwischen dem 
Zimmerberg im Süden, dem Burgberg im Norden, dem Badewasser im Osten und der 
Tabarzer Flur im Westen. Längs der Tabarzer Aue finden sich noch Grenzsteine, 
die den Namen „borgkholtz“ tragen; die anstoßenden Wiesen hießen die Burgholz- 
wiesen. Die älteste mir bekannte Namennennung stammt aus dem Jahre 1510 [2]: 
„Ordenung des Erbbuchs des fürstambtes der welde umb Tennebergk, genannt das 
Burgholez...“ Sehr charakteristisch sagt die Tenneberger Amtsbeschreibung von 
1655 [23]: „diese berge alle hängen und grenzen aneinand, wie in einem circkel, dorum 
sie auch ingemein mit einem nahmen, das Burgholz genannt werden.“ Seit 
wann diese Waldung zum Landgrafensitz auf dem Burgberg geschlagen worden ist, 
ist leider nieht mehr nachzuweisen. 1378 [39], zur Zeit Friedrichs des Strengen, lag 
der zum castrum Teneberg gehörige Wald ganz anderswo: „Silva in Teneberg ... 
ineipitur apud Wintersteyn, spacio 4 agrorum [?], terminans in longitudine ad Aldetal. 
In latitudine ineipitur in monte Enseberg et terminat apud villam Keywers‘ (nach 
freundl. Mitt. von Herrn Archivrat Dr. Beschorener, Dresden). Dies Gehölz erstreckte 
sich also von der Emse bis zum Mühlthal (so ist wohl das „Aldetal‘“ aufzufassen ; 
östl. davon, beim Datenberg, begann der Besitz des Eisenacher Katharinenklosters) und 
in der Breite vom Inselsberg bis nach Cabarz. Vielleicht hat Landgraf Balthasar 
(1382—1406), der auf dem Burgberg ein neues Schloß erbaute und sich dort viel auf- 
hielt, das Burgholz der Burg näher bestimmt. Doch ist dies eine nicht urkundlich 
zu belegende Vermutung. — 2) Das Erbbuch von 1510 [1] sagt: „Das Burgholtz hebet 
sich an hinter dem Bürgkberge, an einem berge, genannt der Tenneberg.“ Wahr- 
scheinlich ist als der eigentliche Burgberg der westl. Abschnitt des Bergrückens an- 
genommen, auf dem das alte und später auch das neue Schloß stand, und der durch 
den tiefen Burggraben vom ‚„Tenneberg“ getrennt ist. Auf der Tenneb. Amtskarte [38] 
ist das Schloß als „Tenneberg“, der Berg als „Burgberg“ eingetragen. — 3) „Erdfall“ 
heißt der Kessel zwischen Eichberg, Burgberg und Geizenberg. Zwischen den beiden 
letzteren Bergen zieht sich das Löfflersgäßchen, jetzt „Reinhardsbrunner Straße“, hin. 


Burgholz. 441 


Moderne Namen a en Urkundliche Formen 
sprache 

Der Geizenberg !) Gizenbärgk, Röd. Grizzinbuhil 1186 (Do- 
benecker 11761); Grisen- 
buhil 1186 [35b]; Gitz- 
berg 1510 [1]; Gitzen- 
berg 1612 [19]; Geitzen- 
berg, Roselberg, Creutz- 
berg, Gleichenberg 17. 

Hopfenberg ?) Hopfenbärgk, Röd. Jh. [23] 

Eichberg Eichbärgk, Röd. Eichenberg 1584 [3] 

Bei der Eiche ?) Bi d’r Eichen, Röd. 

Junkersloch %) Junger$loch, Röd. 

Graue Scheuer ®) Gräwe Schin, Röd. 

Hexenrasen ?) Hexenröäsen, Röd. Zeiselbere 1805.fa]e 

Ziegelberg Ziegelbärgk, Röd. [ Zigelberg 1510 ei li 

Das Quellthal Quelldöal, Röd. ? Ziegelthal 1543 [6] 

Hohe Wurzel Hue Wortzel, Röd.. Hohe wortzel 1510 [1]; 

| Hohe wurtzel 1584 [3] 

? |? Das Ledfeld ®) 1557 [23] 

Eichleite Eichenliden, Röd. Eichleite 17. Jh. [23] 7) 

Wahlwinkler Gemeinde De Wawinkelsche Ge-|Walwinckels gemeyne 

wald 8) mein, Röd. 1505 [2] 


1) Der obere und untere Geizenberg wurden geschieden durch einen breiten Rasen- 
weg (der „Wallfahrts-Rasen“), der vom „Reitweg‘“ (Reinhardsbrunn-Waltershausen) 
bei der dieken Eiche nordostwärts nach Ibenhain abbog. Es war ein Teil der Grenze 
zwischen Amt Reinhardsbrunn und Tenneberg (Weimar-Koburg). Auf der Höhe des 
Geizenberges stand ein wichtiger Grenzstein, von dem fast alle Grenzbereitungen der 
beiden Aemter ausgehen. Vielleicht stand hier oben in sehr alter Zeit eine Kapelle 
(„Kreuzberg“!); Spuren eines Umrisses haben sich noch erhalten. Der obere Geizen- 
berg gehörte zum amtssässigen Vorwerk Fröttstädt. Dieses wurde 1447 (StA. Gotha 
QQ IIE 3) durch Wygand von Loucha von einem Friederichen Gitze ausgelöst. 
Vielleicht daher der Name „Gitzenberg‘? Noch im 16. Jahrh. kam das Gut an die 
Herren v. Gleichen. 1510 noch „der Gitzberg‘ [1], der Hansen von Gleichen ist; in 
der Amtsbeschreibung: Gleichenberg. — 2) Am Reitweg, zwischen Eichberg und 
Geizenberg. 1575 [9] hat „die edelfrau zum Ibenhain 32 Pfg. zu bezahlen von einem 
hopfenberg am Geizenberg.‘“ Hier war eine Hopfen-, später (im 19. Jahrh.) Maulbeer- 
baumpflanzung zur Seidenraupenzucht. — 3) Starke Eiche am Reitweg, an der alten 
Reinhardsbrunner Grenze. — 3%) Vielleicht nach einem Personennamen. Die Familie 
Junker war eine der angesehensten in Waltershausen. — 4) Eine ehemalige Wild- 
scheuer? Zwischen Eichberg und Hohe Wurzel. — 5) Rasenfleck an einem Kreuz- 
weg zwischen Eichberg, Ziegelberg und Hohe Wurzel. Hier soll es in der Neujahrs- 
nacht „nicht geheuer sein“. — 6) Das Ledfeld, jetzt unbekannt, wird in der Amits- 
beschreibung an der Hohen Wurzel genannt. — 7) Es gab mehrere „Eichleiten‘“ im 
Burgholz. Die hier gemeinte lag zwischen Wahlwinkler Gemeindewaldung und Hoher 
Wurzel. Die Forstgrenzsteine haben zum Teil noch den Namen. — 8) Ein Waldstreifen 
zwischen Ziegelberg, Eichleite und Querberg. Das Gehölz soll im 14. Jahrh. unter Land- 
graf Balthasar an die Gemeinde Wahlwinkel gekommen sein, als Tausch gegen das 
Badewasser, das früher unter der Hardt hin nach W. floß und nach Waltershausen 
über Ibenhain geleitet wurde, zum Besten der Waltershäuser Mühlen. Vgl. L. Gerbing, 
Das Dorf Wahlwinkel in seiner inneren Entwickelung, Aus der Heimat, Jahrg. 2, 1821. 


442 Nordseite. 


Moderne Namen mm She uns | Urkundliche Formen 
sprache 

Der Querberg !) Quärbärgk Querkhberg 1505 [2]; 
Quereberg 1557 [19]; 
Querchberg 17. Jh. [10] 

? ? Der Friedrichröder Berg 

Der Aspengraben >) ebs. 17. Jh.2) [23] 

Jesuitenschlag *) % Der Haderzipfel ) 1640 

? ? [23]; Die Haderecke 

17. Jh. [38] 

Steinbruch 6) ebs. Santwerf 1186 (StA.Gotha 
QQ Is 32) 

Rennstieg ’) Rennstiegk, Röd. Rinnestigk 1505 [2]; Rin- 

Wildpretsgraben Wilbertsgröam’n, Röd.| stigk 1510 [1] 

John 8) ebs. ? bolwagk 1505 [2]; bol- 
bergk 1510 [1] 

Finstere Tanne ?) Fenstere Dann, Röd. |? Deneberg1°) 1186 (StA. 


Gotha QQ Is 32); ? die 


1) Der Querberg gehörte nicht eigentlich zum Burgholz; er „gehet neben dem 
burgholz hinauf“ (1557). Die Reinhardsbrunner Grenze lief seit 1186 (StA. Gotha 
QQ Is 32) über den Querberg hin; letzterer gehörte also zum Kloster. — 2) Der 
Friedrichröder Berg war der nw. Teil des Querberges. Durch ihn lief ein Weg von 
Reinhardsbrunn (Friedrichroda) nach Waltershausen. (Der Hauptweg bog schon unter- 
halb des Bretterteiches ab, über den Eichberg.) — 3) Eine Schlucht am Querberg. 
1649 [23]: „Der Querchberg ist... .. fürm jahr uf fürstl. befehlich zu einem Espen-john 
gemacht worden.‘ — 4) Ein ganz moderner Name, der dem Scherz einiger Forstleute 
seine Entstehung verdankt. — 5) Ein richtiger Grenzzipfel zwischen Querberg-Renn- 
stieg-Zimmerberg-Langewiese-John. — 6) Der große Sandsteinbruch im Haderzipfel 
wurde (nach den Akten im Tabarzer Gemeindearchiv) schon im 17. Jahrh. seit alter 
Zeit benutzt. Sicher bezieht sich der Grenzpunkt „Santwerf‘“ von 1186 auf diese 
Oertlichkeit. — 7) Nach der Forstkarte ein Forstort, am ziemlich steilen Südwesthang 
des Burgholzes nach der Tabarzer Aue zu, zwischen dem Waltershäuser Stadtwald 
(nw.) und dem Querberg (sö.). Der heutige Forstort stößt an die ehemalige weimarisch- 
coburgische Grenze; der tiefe Grenzgraben ist hier noch völlig erhalten. Der Name 
„rinnestigk und rinstigk“ ist nur im Tenneb. Erbbuch nachzuweisen; nirgends sonst 
in Tenneberger Urkunden, Waldbeschreibungen oder alten Karten, die ich wohl alle 
genau durchgearbeitet habe, soweit sie mir zugänglich waren. Leider sind gerade die 
Nachbar-Oertlichkeiten des rinnestiegs von 1505 nicht ganz genau zu bestimmen. Es 
heißt dort: [das Burgholz] „... gehet bis uf den querkhberg, anstussent an apt zv 
Reinerßborn, dennebergsburn genant (wahrscheinlich das Badewasser, s. dieses), 
geht bis an rinnestigk, und furt an bis ans bolwag (1510 bolbergk), das dan stust 
abermals an apt zv Reinerßborn, in der awe genant ...‘“ Der rinnestigk war also ein 
Grenzweg, da das Burgholz „bis an den r. reichte“. Er befand sich zwischen 
Querberg (Badewasser, am Rande des Querberges) und „bolwag‘“ oder „bolbergk“. 
Diese Oertlichkeit wird der „Haderzipfel‘“ gewesen sein (vgl. Anm. 5; bol = Bühl?) 
oder der John, zwischen dem Forstort Rennstieg und der Aue. Dann würde also der 
rinnestieg den südlichen (unteren) Abschluß des heutigen „Rennstiegs“ gebildet haben, 
zugleich die Grenze zwischen dem Burgholz und dem Kloster. Im Volksgedächtnis 
muß sich der Name erhalten haben, sonst würde er nicht auf der modernen Karte 
wieder auftauchen. — 8) Der John (jetzt Ackerland) lag außerhalb des Burgholzes 
auf Tabarzer (Reinhardsbrunner) Gebiet. — 9) Der höchste der Vorberge im Burg- 
holz. — 10) Die Reinhardsbrunner Urkunde handelt von dem Tausch des Bifangs 
Meinboldisfeld (sw. von Laucha) gegen ein Stück Waldes zwischen Reinhardsbrunn 
und dem Tabarzer Klostergut. Die Grenze verlief a. a. O. „a monte cymirberg et 


Burgholz. 443 


Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 
| gebrannte tannen !) 
1648 (StA. Gotha QQ 
li 7); Finstere Tann 
17. Jh. [10] 
Wolisgarten ?) Wolfsgöärden, Röd. |[Wolfsgarten 1678?) 
Wilde Grube Wille Grum’n, Röd. 
Fuchsloch ebs. 
Kuhplatz °) Kiplätz, Röd. Küheplatz 1648 
Eichleite ®) Eichenliden, Röd. Die Eychlithe 1510 [1]; 
Die Eichleiten in der 
Auen 1584 [3] 
Kesselgrube ebs. Kessel grube 1505 [2] 
Der Mittelberg Midelbärgk, Röd. Der Buchenberg 5) 1505 
Marderloch ebs. [2] 
Jungferndickicht ebs. Die Dornerwand °) 1640 
1 ; [23] 
% ? Das Thannthal ?) 1557 
[19] 
? ? Querberg ®) 1648 
? ? Spencbrucke °) 1505 [2]; 


prato adjacente (Tabarzer Aue) per locum, quod vulgo dieitur santwerf (der Sandstein- 
bruch über der Aue, vgl. Anm. 6) et a santwerf per dorsum montis Deneberg et 
per grizzinbuhil (Geizenberg) in campum Iwinhagin .. .“ Als Deneberg ist bisher der 
Burgberg (Schloß Tenneberg) angesehen worden (vgl. Fr. Regel, Entw. 33); es ist aber 
meines Erachtens völlig ausgeschlossen, daß durch die Grenzlinie die ganze westlliche 
Hälfte des Burgholzes abgeschnitten und die Hälfte des Burgberges (auf dem Rücken 
geteilt) auch noch an Reinhardsbrunn gefallen sei. Die spätere A mtsgrenze lief, wie 
die Grenzbeschreibungen und die Grenzsteine deutlich beweisen, am Wahlwinkler 
Gemeindewald hinauf, ließ also den Burgberg weit westlich. 

1) Die Urk. bezieht sich auf den Kauf einer Trift, „welche dem rat zu W. gegen 
erlegung 250 fl. eingeräumet worden“. Der Reihenfolge der Forstorte nach, muß die ge- 
brannte tann gleichbedeutend sein mit der Finsteren Tanne. Ein Name könnte hier zur 
Erklärung des anderen dienen. — 2) Im Jahre 1678 (MinA. Gotha Amt Georgenthal, 
Kap. XXIV, Tit. I, No. 5) wurde auf Befehl Herzog Friedrichs auf der Finsteren Tanne 
(„am Querrichberg‘‘) ein Wolfsgarten zum Fang der vielen Wölfe angelegt. (Vgl. L. Gerbing, 
Beitr. zur Ausrottung der Raubtiere im Thüringerwald, Mitt. d. geogr. Ges. f. Thür., 
XIV 59£.) — 3) An der alten Waltershäuser Trift, zwischen Wilde Grube, Kesselgrube 
und Eichleite (am Rennstieg). — 4) Zwischen Forstort Rennstieg und Wilde Grube. — 
5) Seit Menschengedenken steht dort keine Buche mehr. Dem Zusammenhang nach 
müssen aber beide Namen — Mittelberg und Buchenberg — dieselbe Oertlichkeit be- 
deuten. — 6) Zwischen Mittel- und Querberg? — 7) In der Nähe des Querberges. — 
8) Das 17. Jahrh. kannte zwei Querberge im Burgholz; dadurch ist die Bestimmung 
mancher Namen erschwert. Die Amtskarte [38] hat „Querichberg‘ für den langgestreckten 
Wald über der Langen Wiese und „Querberg‘“ zwischen Wilde Grube und Hohe 
Wurzel. Vielleicht sind Mittelberg und Querberg gleichbedeutend. — 9) Wahrschein- 
lich die sumpfige Niederung zwischen Marderloch und Hohe Wurzel. Es wird ein mit 
Reisigwellen „gebrückter‘ Weg gewesen sein. Nach W. Arnold, Deutsche Stämme 
361, bestanden die ältesten Brücken aus Flechtwerk und leichten Pfählen (ahd. spach, 
spacha). Vgl. Güldene Brücke und Gebrückweg im Seeberger Gemeindewald. 


444 


Nordseite. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Striemelsberg 

Sommerwand 

Haks Loch 

Samtene Aermel !) 

Dicke Eiche 

Dämmchen 

Waltershäuser Stadt- 
wald 


Tabarzer Berg 
Schilds Land 
Krumme Hög 
Ötterbach ?) 
Sommerberg 
Ziegenberg ?) 
Kalkberg 


2. Gewässer. 


2 


Otterbachsteich ®) 
Der Himmelsteich ?) 
Kästners Teiche 
Pfeifers Teiche 
Unken-Teich ®) 
Vorrat-Teich ®) 
Mittel-Teich ®) 
Scher-Teich ®) 
Heiter-Teich ®) 
Wald-Teich ®) 

2) 


Strifelsbärgk, Röd. 
Sommerwänd, Röd. 
ebs. 

Sämtsen Ärmel, Röd. 
ebs. 

ebs. 

Waler’ischer Gemein- 

Röd. 


Döaberzer Bärgk, Röd 
ebs. 

Krume Hegk, Röd. 
ebs. 

? 

Zejenbärgk, Röd. 
Kälchbärgk, Röd. 


? 
ebs. 

ebs. 

ebs. 

PfiferSdich, Waltersh. 
ebs. 

? 
? 

Schierdich, Waltersh. 
D) 
? 
o 


Die Spennebruck 1510 
[1]; Spenbrucken 1584 
[3]; Spähebrucken 17. 
Jh. [23] 
Strunerberg 1505 [2]; 
Struneberg 1510 [1]; 
Striemelsberg 17. Jh. 
[23]; Stümmelsberg 1655 
[23] 


Waltershuser gemein 
1510 [2]; „der stadt 
eigen trift, die gemein 


. genannt“ 1648?) 


zegenberg 1510 [1] 


Die Kuhtränk 5) 1648 


Georg Kühn’s teich 


1648 7) 


Unken Teich 1584 [3] 


Wald Teich 1584 [3] 
Der Fallborn 9) 1655 [23] 


1) Quellort am Striemelsberg. Ueber die Sage des Samtenen Aermels vgl. 
Mosch u. Ziller, a. a. O. 74. — 2) Vgl. Gebrannte tannen. — 3) Forstort am Ötter- 
bachsteich. — 4) Bewaldeter Kalkrücken westl. vom Burgberg. — 5) Am Kuhplatz 
bei der Waltershäuser Trift. — 6) Am Westrand der Waltershäuser Stadtwaldung. 
Städtisches Eigentum. — 7) Ehemals Teich, jetzt sumpfige Wiese an der Langen- 


hainer Grenze. 


1648 (StA. Gotha QQ IIE 7): „Georg Kühns teich, auf dem langen- 


hainischen fußsteig, nach Tabarz zu gelegen.“ — 8) Im „Amtsgarten“ auf der Süd- 
seite des Burgberges. — 9) Zwischen Löbersgut (am Tabarzer Weg hinter dem Burg- 


berg) und Striemelsberg. 


Burgholz. 445 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 

3. Straßen. 

Langenhainer Graben !)| Längenhainsche Der Langenhanische weg 
Gröam’n, Röd. 17. JR. 

Auerhahnsweg ?) Arhänswägk, Röd. 
Herrenweg °) ebs. 
Der Reitwegt) ebs. 

4. Wiesen. 
Otterbachswiese ? 
Hirtenwiese ? 
Finsteretannenwiese |? 
Kemnotswiese 5) ? 
miese i Messerschmidtswiese 


{ 1655 [23] 
Beyerswiese 1655 [23] 


? 


Forstnamen zwischen Badewasser und Schilfwasser. 


1. Berg- und Tal- | 
namen. 


Der Schorn ®) 
Kleiner Schorn 


Die Gabel?) 


Schorn 1447[35b f01.78]; 

Der grosse Schorn 1544 
IL [6]; Schurn 1655 [4] 
Hintereund fordere Gabel 
1587 [12] 


Der Schorn, Friedrichr. 
ebs., Fr. 


Gawel, Fr. 


Abtsberg ®) Absbärgk, Fr. Das Abtsholz 1505 [2]; 
Der Aptsberg 1544 [6]; 
Abßberg 1557 [19] 
Wolisstieg Woöulistiegk, Fr. Woltssteig 1587 [12]; 
Birken Uf der Berken, Fr. Wolffesteig 1633 [36] 
Gänsekuppe Gänsekoppen, Fr. 


1) Schlucht mit Fußpfad von der Langenwiese über den Querberg, unter der 
Finsteren Tanne hin (südl.) nach Klein-Tabarz und Langenhain. Jedenfalls ein alter 
Klosterweg. In die Handzeichnung des Amtes Reinhardsbrunn ist der Langenhaner 
weg eingetragen. — 2) Ueber den Mittelberg nach dem Striemelsberg. — 3) Alter 
Weg am Westrande des Stadtwaldes entlang nach Tabarz. Es führen verschiedene 
alte Hohlwege ins Lauchathal hinab zur Verbindung nach der Brotteroder und Schweinaer 
(„Salzunger‘‘) Straße. — 4) Ein Weg mit deutlicher alter Pflasterung vom Reinhards- 
brunner Thal aus (Quellthal), zwischen Geizenberg und Ziegelberg hin nach Walters- 
hausen. — 5) Auf der Südseite des Burgberges. Die Kemnotswiese gehörte zur 
„Kemnote“, dem Burggut unter Schloß Tenneberg. — 6) Nach Norden und Westen 
zu steil abfallender Berg. Schorn, Abtsberg und Wolfsstieg bilden einen gewaltigen 
Bergstock zwischen dem Schilf- und Badewasser, jenseits der Vorberge und des Zech- 
steinbandes. — 7) Dreiteiliges Tal zwischen Schorn und Abtsberg. — 8) Reinhards- 
brunner Klosterbesitz. Das ganze Waldgebiet zwischen obigen Bächen wird im Tenne- 
berger Erbbuch 1505 und 1510 genannt „das apts holz zu Reinerßporn‘“, 


446 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
Das Büchig Bichig, Fr. Büchich 1587 [12]; Bu- 
chicht 1612 [19]!) 
? ? Das Huren - Hölzchen 


1733 [11])%) 
Der ungeheuere Grund?) In ungehirm Ground, Fr. Der ungeheurgrunth 1505 
| [2]; Der vngeheuger 
grunth 1510 [1]; Der 
ungehüren grund 1512 
[20]; Der ungeheuerte 
grund 1557 [19]; Un- 
geheure grund 1587 

12] 
Das Haselthal®) 1612 
[19]; Hesselthal 1640 [8] 
Die Schauenburg Schaumborgk, Fr. Scouuonburg *) 1044 (Do- 
benecker1773);Schaum- 
berg) 1557 19]; 
Schauenburg3)1612[19] 
Weißleberstein ®) ? Weißen löbenstein®) 1640 
[8]; Weißen löwenstein 
1649[9]; Weichen lieben 
stein 1642 [37] 

| Regenberg 1544 [6]; 


Inc) 
au) 


Reinberg 1557 [19]; 


Der Regenberg ?) Räfe)nbärgk, Fr. 2 

Der Regenstein Räfe)n$tein, Fr. | a ns del 
Renneberg 1642 [37] 

Kiesfleck ebs., Fr. 

Thomasfleck Domsfleck, Fr. Thomasfleck 1587 [12] 

Heidewand Heidewänd, Fr. 


1) a. a. O.: „Zu solchem ort [„Buchicht“] gehöret nicht allein der platz von 
alten eichen und buschholz zwischen den wegen, so von Friedrichrode nache Rein- 
hardsbrunn gehen, sondern auch der Breite See [jetzt Wiese], der an diesen weg 
stößet und das Brementellichen an der langen wiese gelegen.“ — 12) hure mhd. — 
Wölfin. Noch im 17. Jahrh. wurden hier Wölfe erlegt. — 2) Enges Tal zwischen 
steil abfallenden Bergen (‚nicht geheuer“). — 3) Vgl. Hüsselbach (l. Zufluß des 
Schilfwassers). 1643 [10% fol. 252]: „Wolfsteig. Dieser ort hat 3 beinamen, der Beerr- 
weg, Haselthal, welches am Wolfsteig mit tannen- und haselstauden bewachsen, 
heißt auch Kleinschauenburg und Frauensteig, geht hindurch der Burgweg.“ — 4) In 
dieser Reinhardsbrunner Klosterurkunde ist natürlich die landgräfliche Burg gemeint. 
— 5) Die älteste mir bekannte Namenerwähnung des Forstortes und Berges 
Schauenburg. A.a. 0. 1612: „die Schauenburg, doruf vor zeiten ein schloß gestanden.‘ 
— 6) Auffallend hell leuchtende Felsen am Südosthang der Schauenburg. Vielleicht 
hängt der Name (löben, löwen) mit Loiba zusammen. Ludwig der Bärtige baute 
die Schauenburg „in confinio loibae silvae“. (Dobenecker I 773). — 7) Ein hoch- 
ragender, nach dem Schilfwasser zu steil abfallender Berg. 


Forstnamen zwischen Badewasser und Schilfwasser. 447 


Moderne Namen Mundartliche Aus- 


sprache 


| Urkundliche Formen 


Aschenbachsdickicht 


Der Kesselgraben 


Der Buchenjohn !) 


? 
Fichtenbach 
Falkenstein °) 


Triefstein #) 
Simmetsberg 


Der Klosterberg >) 
Der Steingraben ®) 


Aschenbächsdickicht,F. Ascherthal 1584 [3] 


Kesselgröäben, Fr. 


Büjenjohn, Fr. 


? 
Fichtenbäch, Fr. 


ebs. 


Drifeninger Stein, Fr. 


Simmensbärgk, Fr. 


Klüesterbärgk, Fr. 
Steingröam’n, Fr. 


Der Kessel 1557 [19]; 
Kesselgraben 1640 [8] 

Der Alte Buchen John !) 
1569 [19]; Der Neue 
Buchen John 1569 [19] 

Der Steinberg?) 17. Jh. 
[10] 

Der Fichtenbach 1505 
[2]; Der Fichtenbergk 
1510 [1] 

Triffende stein 1512 [20] 

Senwilberg 1505 [2]; Der 
Semuilberg 1510 [1]; 
Simlesberg 1587 [12]; 
Simmensberg17.Jh.[23]; 
Simmersberg 17.Jh. [10] 

Closterbergk 1640 [8] 

Steingraben 1640 [8] 


Reinhardsberg ?) Richer$bärgk, Fr. Reichersberg 1544 [10]; 
Reichensberg, Riehers- 
berg 1557 [19] 

Melkenthal 8) Melkedöäl, Fr. Molkenthal 1569 [19]; 

Kiefernkopf Kifferköpf, Fr. Melkenthal 1593 [19] 

Schwarzbach °) Schwarzbäch, Röd. Schwartzbach 1527 [5] 

Salzkopf 10) Salzköpf, Röd. ? Gegen den Galgenplatz 
1666 [10a fol. 36a] 

? ? Fiurstat 103910) (Doben- 
ecker I 729] 

? ? 


? Die Mönchsgrube 1666 
[10a] 


1) Der alte Buchen-John erhielt natürlich erst seinen Beinamen, als ein neues 
John-Gehäu in der Nähe angelegt worden war. Ersterer „stöst an die kalde heide“ 
[1569], „stöset an die Tanzbuche und Krause Buche“ [1649]. Der Neue Buchen-John 
liegt zwischen Schorn und Altem Buchen-John“ (1649, 9). Der neue lag also östl. 
vom alten John. — 2) Zwischen Kl. Jagdberg und Langeberg, an der Tenneberger 
Grenze. Bei der Steinklauswiese? — 3) Bis in die neueste Zeit horsteten in den 
steilen Felswänden am östlichen Zwickel des Fichtenbaches Wanderfalken. — 4) Das 
Bächlein Fichtenbach fließt unter dem Falkenstein über eine senkrechte Felswand. — 
5) Zwischen dem Kl. Reinhardsbrunn und Friedrichroda. — 6) Der nördl. Abhang 
des Klosterberges. — 7) Oestl. von Reinhardsbrunn. — 8) An der Südseite des Rein- 
hardsberges, an der alten Trift. — 9) Der Schwarzbach (jetzt Drei-Eichenbach) 
fließt durch eine enge, finstere Schlucht. — 10) Zwischen Reinhardsberg und Schwarz- 
bach. Der Hang nach der Ulrichswiese zu ist sehr sumpfig (Quelle des Schwarzbaches), 
Am Salzkopf oder Reinhardsberg ist vielleicht „loeus, qui dieitur Fiurstat‘ zu suchen. 
Vgl. Fr. Regel, Entw. 36. 


448 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Bere 1527 [5]; 


Der Hermannstein!) |Hermestein, Röd. Hermesstein 1557 [19]; 


Der Wachkopf!) Waächkopt, Röd. en 1569 [19]; 
Hermannstein 1587 [12] 
Das Reinhardsbrunner| In Grund, Röd. „Der grund, so nach dem 
Thal Schnepfenthal gehet“ 
1557 [19] 
? ? Sehespert 2) 1557 [19] 


Die Lämmerweide?) |Lämmerweide, Röd. |Schlaffbuel 1612 [19]; 
Schaffbiel 1633 u. 1665 
[36 u. 37]; Lämmer- 
weide 17294) 
Der Steinforst Stinefirst, Röd. Steininfirst5) 1111 (Do- 
benecker I 1070. 1071); 
Steinferst 1527 [5]; 
Steinenfürst 1557 [19]; 
Steinfurst 1569 [19]; 
Steinforst 1587 [12] 
Hochrück oder Mühl- f Hüechrück, Röd. Hoche ruck 1527 [5]; 
högk 6) N htienhosr, Röd. Hochrück 1612 [19] 


1) Schmaler Bergrücken;; auf dessen westl. Ende eine Burgstelle (der Wachkopf) 
mit noch erhaltenen Wällen und Gräben. Die Burg lag oberhalb der alten Straße 
Gotha-Leina-Friedrichroda.. Im 30-jährigen Krieg dienten die erhaltenen Reste als 
Wachtlokal für Wachposten, die von dieser weitschauenden Höhe die Gegend nach 
Feinden absuchen mußten. (Akten im Rödicher Gemeinde-Archiv.) Ueber die Burg 
Hermannstein vgl. Annal. Reinh. p. 231. Am Hermannstein stand ein herrschaftlicher 
Vogelherd. 1569 [19]. — 2) Nicht mehr bekannter, wohl verstümmelter Name; 
a. a. O.: „der Hermesstein stöst an der Rödige und Sehespert und Schwartzbach.“ 
— 3) Forstort zwischen Wachkopf und Hochrück, ehemals zum praedium Stinenfirst 
gehörig, jetzt zur Ernstrodaer Flur, zum Teil gerodet und beackert. — 4) Wald- 
bereitung 1729, MinA. Gotha Dep. IV&, Vol. III. — 5) Die Grenze des Reinhards- 
brunner praedii Steininfürst lief (nach Naudö, a. a. O. 118): „a loco ubi rivulus 
Batenbach influit Louffaha et sie deorsum per decursum illius ad fontem quendam, 
qui est iuxta cummula, inde per verticem eummulorum inter plagam aquilonalem et 
orientalem ad Stoitesaecara et sie ad vadum, quod est iuxta Mochonouua in Chunbach, 
inde ad fontem, quod est ad Espinifelt, inde contra meridiem in Manigfaltbach et sie 
sursum ad locum, qui dieitur Fiurstat, siegque deorsum ad supradietum rivulum 
Batenbach.“ Der Forstort Steinforst, nach dem das große Gut benannt war, wird 
1557 umschrieben „zwischen dem Schwarzbach und dem Espenfelder hofe“. „Espini- 
felt‘“ lag an der Rödicher-Ernstrodaer Straße über dem Cumbacher (,Espenfelder“‘) 
Teich. In Ernstroda ist bei alten Leuten die Gegend des Hochrücks noch wohl bekannt 
als „Stinenfirst“. Der Grenzumfang von „Steininfürst“ ist zu umschreiben schon oft 
versucht worden (vgl. die Literaturangaben bei Dobenecker I 1070), am richtigsten sicher 
von Fr. Regel, Entw. 35 ff. Da die Bezeichnungen (,iuxta cummulos“) teils zu allgemein 
gehalten, teils verunstaltet und gänzlich vergessen sind (Stoitesaccara), wird man bis ins 
einzelne die Grenzpunkte kaum festlegen können. Bei Besprechung der einzelnen Oert- 
lichkeiten (Fiurstat, Manigfaltbach, Osterwiese und Schutz b. Ernstroda, Espenfeld usw.) 
komme ich darauf zurück. Vgl. meine Geschichte des Dorfes Rödiehen. — 6) Ein steil 
nach dem Schilfwasser (hier die Damm- oder Steinforstmühle!) abfallender Kalkrücken. 


Forstnamen zwischen Badewasser und Schilfwasser. 449 


3 3 | 2 
Mundartliche Aus | Urkundliche Formen 
I 


Moderne Namen 


sprache 
Der Eichberg }) 'Eichbärgk, Röd. 
Der Ziegelberg !)  Ziegelbärgk, Röd. er 1669 [19 
Die Ober- und Unter-| De Rödsche Höärdt, Te an 
hardt Röd. feld“ 


2. Gewässer. 


Das Badewasser ?) Kluesterwässer, Röd. |Batenbahe 1039 (Doben- 
ecker I 729); Baten- 
bach 1044 (Dobenecker 
I 773); Bantebach 1216 
(Dobenecker II 1667) 
? ? Louffa 2) 1039 (Doben- 
ecker I 729); Louffaha 
1111 (StA. Gotha QQ 
Is 13); Loifa 1217 [35b]; 
Dennebergsburn 1505 
[2]; Wasser uf der 
langen wiesen, Wasser 
im ungeheuren grund 
17. Jh. [23] 
Der Fichtenbach ebs., Röd. Die Fichtenbach 1505 [2] 
? ? Der Klingenborn *) 1505 
Die Kallenbachsteiche?) Källenbächsdich, Röd.| [2] 


Die Reinhards- 
brunner Teiche‘): 


Marder-Teich Marderdich Mörder Teich 1543 [7] 
Krötenteich Gredendich Krothenteich 1543 [7] 


1) Sw. von Ernstroda. Nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen Forstorten 
im Burgholz. — 2) Das heutige Badewasser führt seinen Namen von der Quelle an der 
Tanzbuche an (war hier vielleicht in alter Zeit ein „Teufelsbad‘“, wie an der Quelle des 
Badegrabens im Dietharzer Forst?), durch den Ungeheueren Grund, Reinhardsbrunner 
Tal, Waltershausen-Hörselgau. Der Name verschwindet nach dem 13. Jahrh. völlig 
aus den Urkunden und Akten; dafür erscheint im Tenneberger Erbbuch zu Anfang des 
16. Jahrh. Tennebergsborn (weil die Quelle vom Tenneberg kommt): „Querkhberg, 
anstussent an apt zv Reinerßporn (Schorn), Dennebergsburn genannt‘, und später 
das „wasser an der langen wiesen“. Das Flüßchen Loufaha (= Loiba-Wasser?) ist 
nach den ältesten Reinhardsbrunner Urkunden das Hauptgewässer (1039: „a fluviolo 
Louffa, usque quo influit rivulus Batenbahe ...“, also das jetzige Badewasser. Den 
Batenbahe bildeten wohl die Quellen, die an der Bornwiese und am Nordhang des 
Klosterberges entspringen und sich mit dem Hauptbach beim Bretterteich vereinigen. 
Hier beginnt (nach Regel 35 ff.) die Grenzbeschreibung von 1039 und die des praedii 
Steininfürst. — 22) Der Klingenborn muß eine der Quellen sein am Hang des Linden- 
berges. — 3) Die Kallenbachsteiche (Kaltenbach?) liegen unterhalb des Querberges an 
der Langen Wiese. Vielleicht bezieht sich der Name auf den Besitzer. — 4) Die 
Namen der Reinhardsbrunner Teiche haben im Laufe der Zeit gewechselt; verschiedene 


Gerbing, Flurnamen. 29 


450 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Mühlteich Mildich Mühlteich, Schwemm- 
Rektorsteich Rekdersdich teich 1543 [7] 
Reinhardsbrunner Der Reinhardsborn Der Reinhartsbrun 1543 
Teich [7); Der Reinhards- 
brunn (Handzeichnung 
17. Jh.) 
Ober- und Unter-Prä-| Prälatendich Ob. und Unter Pilat 
laten Teich (Handzeichnung 17. Jh.) 
Scheerteich Schierdich Schererteich 1543 [7] 
Pulverteich Pulverdich Schlackenteich 1543 [7] 
Bretterteich Bräderdich Neuteich oder Breter- 
teich 1543 [7] 
Polackenteich Böadedich Bolackenteich 1543 [7] 
Hammerteich Hämmerdich Der Hammerteich 1543 
Der Kiefernkopfs- Kiferkopfsgröam’n [7] 
graben 
Die Gerlachsteiche Gerlächsdich Görlachsteiche 1668 }) 
Dreieichenbach Dreieichenenbäch 
(Schwarzbach) Hackspan’s Teich ?) 17. 
Professorsteich ?) Professer$dich Jh. (Rödicher Gem.- 
Arch.) 
Der Komstkochsteich ?)| Kumkopfsdich Amtsschreibersteich 17. 
Jh. [10] 


dieser Gewässer sind zugeschüttet, andere vereinigt worden. Außerhalb des „Klosters‘“ 
(der Ummauerung), nach Rödichen zu, befanden sich zur Zeit der Sequestration (1543, 
StA. Gotha QQ IIIh 4), vom Unterlauf des Badewassers aus gerechnet: der Hammer- 
teich, Polackenteich ; der Bretter- oder Neue Teich. Zwischen diesem und dem darauf- 
folgenden Schlackenteich (jetzt Pulverteich) lag die Gießhütte, dann folgte der 
Schererteich. Auf der Handzeichnung des „Amts Reinhardsbrunn“ (MinA. Gotha) 
sind drei Gebäude des Gießwerkes eingetragen. Bedeutende Schlackenhalden sind 
noch neuerdings am Rödicher Weg gefunden worden. Innerhalb der Mauern, über 
der alten Klostermühle lagen zwei Teiche: der Mühl- und Schwemmteich (jetzt zum 
Mühlteich vereinigt); an Stelle des heutigen Kavalierhauses, unter dem alten „Ziegel- 
garten“, der Ziegelteich. Weiter östl., über dem Schererteich: der Ober- und Unter- 
Prälat (oder Pilat) und der Reinhardsbrunner Teich, dem der Reinhardsborn entquillt, 
wohl die Stätte des ehemaligen Dörfehens Reginherisbrunno (1044, Dobenecker I 773). 
Jenseits der Mauer, nach dem Abtsberge zu: der Krötenteich und Mördersteich. Der 
Bericht erwähnt an dieser Stelle noch den Tränkteich und Bocksteich, wohl unbedeutende 
Behälter auf der Bornwiese. 


1) Aus: Beschreibung der teiche im fürstenthum Gotha und deren ackergehalt 
betr, MinA. Gotha Dep. IVa, Insgemein, Kap. 25. — 2) Der Teich hinter dem 
Hermannstein gehörte zur „Schnepfenmühle“ und wurde nach deren jeweiligem Be- 
sitzer benannt, so im 17. Jahrh. nach dem Pächter Hackspan, und nach 1784 
Professorsteich nach Prof. Chr. G. Salzmann. Die Wiese zwischen Professors- 
und Gerlachsteich hatte „der Richter in seinem Beschied“. 1643 [8b S. 80]. — 3) Den 
Namen „Komstkochsteich“ habe ich nirgends in den Akten gefunden. Das Tal südl. 
vom Ziegelsberg, an dessen oberem Ende der Teich liegt, hieß das Ziegelthal. Am 
unteren Ausgang lag ein zweiter kleiner Teich, zur Schnepfenmühle gehörig. 


Forstnamen zwischen Badewasser und Schilfwasser. 451 


> Mundartliche Aus- NW 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
Alte Tränke !) Äle Dränk ? Magnifaltbach ?) 1039 
(Dobenecker I 729); 
Manigfaltbach 1a a! 
(Dobenecker I 1071) 
3. Straßen. 
Der Burgweg ?) Borgkwägk, Friedrichr.|Der Burgweg 1666 [10a] 


Der Brotteröder Weg?) Bruderödern Wägk, Fr. Der alte weg 17. Jh. [10]; 
Brottröder fußweg 17. 
Jh. [4] 

? ? Unser lieben frauwen 
heußlein 1612 [19]; Der 
lieben Frauwen Häus- 
lein®) 17. Jh. [4] 


? ? Die Krause buche 17. 
 Th.%) [4] 
? ? Der Pletzerstein 17. Jh. 


[4] °) 
Der Frauenstieg ®) Frauenstiegk, Friedr. |Frauensteig 1666 [10a 


Der Pfarrweg’) Farrwägk, Röd. fol. 25a] 
Die Steinforsthohle 8) |Stinefürtshölen, Röd. 
Der Klosterweg °) Kluüesterwägk, Röd. 


1) In der sehr quellenreichen Gegend der Alten Tränke zwischen Wachkopf, 
Schwarzbach und Hochrück, über der Steinforsthohle ist wahrscheinlich die Oertlichkeit 
„Manigfaltbach“ zu suchen. — 2) Der Burgweg führt von Friedrichroda auf die Schauen- 
burg. Unterhalb des Wolistieges zweigt sich der alte Brotteröder Fußweg ab, der weiter 
über die Tanzbuche und den Kl. Jagdberg geht. — 3) Eine Kapelle am Brotteröder 
Weg, an der Tenneberg-Reinhardsbrunner Grenze. Auf den Wald- und Forstkarten des 
17. Jahrh. [z. B. 36 und 37] ist das Häuschen noch eingezeichnet. Jetzt ist keine Spur mehr 
davon zu finden. Vgl. L. Gerbing, „Unser lieben Frauen Häuslein“, Mitt. d. Geogr. 
Ges. zu Jena, Bd. 13, 1894, S. 63f. Vom Dorf Friedrichroda führte der „Frauen- 
stieg‘‘ nach der Kapelle, teilweis zusammenfallend mit dem Burgweg. — 4) Ein Mark- 
baum an der Stelle, wo der Brotteröder Weg auf den Rennsteig trifft. Hier berühren 
sich der Friedrichröder, Kleinschmalkalder und Tabarzer Forst. Der Baum muß eine 
große Rolle gespielt haben als Grenzzeichen. Er ist auf allen Wald- und Forstkarten 
des 17. Jahrh. eingezeichnet; a. a. O. [4]: „ein gar starker Baum, die krause buche 
genannt.“ — 5) Dicht neben der krausen Buche stand im 17. Jahrh. der Pletzer- 
stein, von dem die Tenneberger Amtsbeschreibung sagt: „ist an diesem ort ein streit 
gewesen und unter diesen stein pletzer gelegt worden.“ Eine andere Stelle lautet: 
„Dieser ort ist lange zeit streitig gewesen, anno 1622 durch beiderseits [Hessen und 
Weimar] fürstliche commissarien .. .. verglichen und zum denkmahl bletzer unter 
diesen stein gelegt, und daher den namen bekommen.“ Noch jetzt legt man unter 
Grenzsteine „Urkunden“, d. h. Kohlen- oder Glasstücke als Merkmal. Auch Geisthirt 


(Hist. Schm.) erwähnt noch den „Bletzer-Stein“. — 6) Fußweg von der Schauenburg- 
Schneidemühle nach dem Burgweg. Der Stieg führte nach „Unser lieben Frauen 
Häuslein“. Vgl. Haselthal, Anm. — 7) Weg von Friedrichroda nach Rödichen über 


den Schwarzbach und Hermannstein. Rödichen war Filial von Friedrichroda. — 
8) Eine tiefe, gepflasterte Hohle, die durch den Steinforst unterhalb der neuen Straße 
hinführt. Ein Teil der alten Geleitstraße Gotha-Leina-Friedrichroda. — 9) Vom 
Kloster Reinhardsbrunn nach Schnepfenthal. 


29* 


452 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


sprache Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


Der Sperrweg !) Sparwägk, Fr. 
4. Wiesen und Röder. 


Ackerwiese Ackerwöasen, Fr. 
Wiegand Konterswiese| Wigand Kunder$- 
weasen, Fr. 


Die Tanzbuche ?) Dänzbuchen, Fr. Die Tanzbuche 1612 [19]; 
Tantzbuchen 17.Jh. [10] 

Rasenfleck Röasenfleck, Fr. Martin Fischers Wiese 
17. Jh. [10] 

? ? ; Das Wiesfleck 17. Jh. 3) 

Kantorswiese Kunder$weasen, Fr. [10] 

Um Reinhards- 

brunn: 

Die lange Wiese De Fronwöasen, Fr. |Die langen Wiesen 1358 
35b] 

Die Müllerswiese ®) Müller$wesen, Röd. onen (Handzeichn. 
der Reinh. Amtsbeschr. 

Schmidts Wiese Schmidswösen, Röd. 1:7. JH.) 

Bornwiese Bornwesen, Fr. Der Kreutergarten, alte 
Brunnenwiese 1643 [8b 
S. 80] 

Spitzackerwiese ebs., Fr. Die Schindwiese (Hand- 
zeichn.) 

Der Breite See | Breite Sie, Fr. Der Breite See?) (Hand- 

Der Spittelrain Spittelrein, Fr. zeichn.) 

? ? Brementellichen 6) 1612 


[19]; Der Brehmenstall 
Ullrichswiese | ebs. (Handzeichn.) 
Karrenwiese ?) Kärnwesen, Röd, Die karnwiesen über der 

schnepfenmohl 1543 [7] 


1) Am Wolfstieg, unterhalb der alten Bergwerke. —- 2) Der Ursprung des Namens 
ist zweifelhaft. Der Sage nach sollen die Hirten dort Feste gefeiert haben. Auf der 
Tanzbuche war eine Viehtränke, also führte eine vielbenutzte Viehtrift herauf. Die 
Kuhhalte (wo die Kühe mittags lagerten) war auf dem Wieschen nördl. der Tanz 
buche, am Brotteröder Weg. — 3) Wahrscheinlich nicht identisch mit dem Rasen- 
fleck, sondern eine Rodung über dem Triefstein. —- 4) Am Reinhardsbrunner Weg 
(westl.) zwischen der Klostermühle und der Langen Wiese. 1666 [102]: „Mühlwiese 
oder Backhauswiese“. Nach der Handzeichnung lagen die Mühlwiese und der Mühl- 
acker unter der alten Klostermühle, zwischen Scherteich und Mühlteich, eine 
„Müllerwiese“ an der Stelle der jetzigen Klostermühle. Die Sequestratoren erwähnen 
eine zum Kloster gehörige Wiese „im Ziegenthal“. Ich nehme dafür die letztgenannte 
Wiese an, die, unfern des Ziegelberges, nahe dem Eingang zum Quellthal liegt. 
— 5) Große Wiese zwischen Ober- und Unter-Büchig. — 6) Die Oertlichkeit liegt 
da, wo der Langewiesenweg mit dem Unterbüchigsweg zusammentrifft. — 7) Wiesen 
unter- und oberhalb der Schnepfenmühle; alter Reinhardsbrunner Besitz. — 

Mühlen: 1. Die Schnepfenmühle, am unteren Ausgang des Reinhardsbrunner 


Forstnamen zwischen Schilfwasser und Leina. 453 


Forstnamen zwisehen Schilfwasser und Leina. 


Mundartliche Aus- 


1 Urkundliche Formen 
sprache 1%) 


Moderne Namen 


1. Berg und Tal- 
namen. 
Am Kreuz!) [An Kriz, Georgenth. ;|Possenroder Creutz 1544 
\ In Krüz, Finsterberg.| [13]; Poströders Oreutz, 
Posteröder Creutz, Post- 
reuter Creutz 17. Jh. 
[15 u. 23]; Porsenröder 
[37] 
Münchengirn ?) Münchengern Abbichonrod 1039 (Do- 
benecker I 729); Ab- 
schirot 1216 (Doben- 
ecker II 1667); Api- 
| chinrod 1227 [35b]; 


Tales am Badewasser gelegen, schon 1186 als Snephindal als Reinhardsbrunner Besitz 
erwähnt (Dobenecker II 761). 2. Eine wüste Mühlstätte am Ausgang des Mehlthals, 
zwischen der Unterhardt und der Wahlwinkler Hardt. Als das Badewasser unter 
Landgraf Balthasar 1369 nach Waltershausen geleitet wurde, verlor die Mühle am 
alten Bachlauf ihren Zweck und wurde nach Ibenhain verlegt. 3) Eine wüste Mühl- 
stätte am unteren Ausgang des Ungeheueren Grundes. Diese Mühle wird nur einmal 
genannt im Tenneb. Erbbuch 1510 [1]: „7 gr. zins Hans Ender zu Waltershaußen, 
Peter bottener, Curdt List, Hans Harthmann zu Walwinkel im amt, von einer 
sehnithmoln gelegen im ungeheurengrunde.“ Der Mühlgraben und die Mühl- 
stelle sind noch zu erkennen. 

Ueber den früher so lebhaften Bergbau (besonders Eisenerze und Kobalt) bei 
Friedrichroda (am Gottlob, Wolfsstieg, Abtsberg, Schorn) vgl. Fr. Regel, Entw. 41, 42. 
1477 verlieh Herzog Wilhelm dem Abt Nicolaus für das Kl. Reinhardsbrunn das 
Recht „uf dem Schorn, in des closters zu Reinersborn gebieth liegende“ zu muten. 
„Dorauf ein fundt gruben mit zwentzig lehn, dor yn alle streichende, hangende und 
stehende genge auf silberwerg zu bauen, mit allen freiheiten und gerechtigkeiten, 
die man zu andern bergwerken in unsern landen pfleget zeu gebrauchen .. .“ [35e 
fol. 258b.] 

Ueber Steinbrüche im Amt Reinhardsbrunn 1643 [8b]: „Ein mühlsteinbruch 
am Kornberge, so sich von neuem erzeiget; einer hinter dem kloster gelegen, „im 
Steingraben‘“ genannt; ein alter steinbruch, vor Friedrichrode gelegen, ist aber alles 
verfallen“ (am Reinhardsberg); Sparkalksbruch am Abtsberg.. Am Zimmerberg stand 
ein Kalkofen. 


1) Ein unscheinbares Steinkreuz mit der eingemeißelten Inschrift: [P]issenrod. 
Die Bedeutung dieses Denkmals an der Rodung eines Posso ist unbekannt. Die Volks- 
etymologie gestaltete den Namen in „Postreuters Kreuz“ um. Danach „soll an dieser 
Stelle einst ein Postillon getötet worden sein“. (Völker, a. a. OÖ. 172.) Am Kreuz 
stößt der Rennsteig mit dem Rotenweg zusammen, der als „Weinstraße“ nach Schmal- 
kalden westwärts absteigt; außerdem kommt hier die Straße aus dem Freiwald (Neues 
Haus) herauf. — 12) Die Aussprache nach Finsterberger-Friedrichrodaer Mundart. — 
2) Der Münchengirn, ein zwickel-(girn-)förmiger Forstort zwischen dem Freiwald 
(Langenberg) und dem Amt Tenneberg (Spießberg), gehörte mit zu den ersten Gütern 
des Kl. Reinhardsbrunn. 


454 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Urkundliche Formen 


Munchengern 1357 (StA. 
Gotha QQ Is 2837); 
Mönchgeren 1357 [35b] ; 
Münchengöhren 17. Jh. 
Laubhohle !) An der Laubhölen [23] 
Drusenbach ?) Drousenbach Drusonrot 1114 (Doben- 
ecker I 1103); Drusin 
1227 (Dobenecker II 
2415); Drusun 1227 
[35b];? Brusenbach1492 
[35b]; Drautbach 1569 
[19]; Trausenbach 1587 
[12]; Trußenbach 17. Jh. 
[23] 
Brandleite ?) Brändelin Gebrannte Leiten 1587 
[12], „das Erfurter Holz 
genannt, jetzt die 
Brandleiten“ 1643 [8b 
fol. 60] 
Heuberg Häbargk Heyberg 1557 [19]; Hau- 
berg 1569 [19]; Ham- 
berge 1633 [37] 
% ? Lange Hecken) 1733 
11) 
Die Wolfsgruben 5) Wolfsgrumn Die Wolfsgruben 17. Jh. 
16 
Die Struth ®) Ströt a 1569 [19] 
ÖOchsenbühl 7) O(u)chsenbüllen Ochssenbul 1357 (StA. 
Gotha QQ Is 287); 
Der Finsterberg ®) Dinsterberg ®) Ochsenbüel 1357 [35b] 
Steitzberg?) Uf den Stälzbärgk |9) ? Streitwald, Streit- 
Das Alterod 19) Alerod bergholz 1557 [19] 
Alte Gemeinde 11) Ale Gemein 


1) Eine enge Schlucht, durch die eine der Leinaquellen (nw. des Leinaborns) 
fließt. — 2) Forstort an der Quelle der Trockenen Leina. Vgl. Gewässer: Drusen- 
brunn. — 3) Steiler Hang nach der Trockenen Leina und der „rechten Leina“ (l. Ufer) 
zu. — 4) Die „Langen Hecken“ sind in der Nähe des Drusenbaches oder Heuberges 
zu suchen. — 5) Noch heute tiefe Gruben im Fichtendickicht am Heuberg bei der 
Leinweberswiese. — 6) „Ein gar sumpfiger ort“ 1612 [12]; dies gilt noch für die 
heutige Beschaffenheit des Forstortes. — 7) Ein buckliger, jetzt baumloser Hügel zwischen 
dem unteren Rösenbach und der Leina. — 8) Der jetzt zum Teil bebaute Gemeinde- 
wald südl. von Finsterbergen. Die älteste Namenform des Ortes ist vieulus Disterberg, 
1141 (Dobenecker I 1430). Diese Form erhielt sich bis ins 16. Jahrh. Vgl. Flur- 
namen. — 9) Der östliche Teil des Finsterberges; an der Grenze von Nlur- 
und Amtsgebiet. — 10) Gemeindeholz n.ö. vom Dorf. — 11) Holzung nördl. vom Ort. 


Forstnamen zwischen Schilfwasser und Leina. 455 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


John Der John t) Das Erfurdesch holz 
1527 [5]; Der alte John 
oder das Erfurdische 
holz 1587 [12]; Alte 
Jahn 1633 [37] 

Körnberg ?) Körnbärgk Curinberch 1215 (Naud6&, 
a. a. O. 128); Kuern- 

Molchhög Molchhegk berg 1544 [6]; Kornberg 

Stockhög Stockhegk 1587 [12] 

Ringberg ?) Rengbärgk Grinbere ?) 1039 (Doben- 

ecker I 729); Grimperc 

1215 (Naude, a. a. O. 

128); Ringbergk 1587 

[12]; Ringenberg 1633 

Die Hermannsburg) |? [37] 

Heidelberg y Heidelberg 1733 [11] 

Bruchdelle Bruchdellen 

Querberg Qua(e)rbärgk Quergberg 1527 [5]; 

Querenberg, Quere 1557 

[19]; „der kleine Querch- 

bergin Engelbach“ 1569 

[19]; Qwerchberg 1587 

[12] 

Langethal Langedöal Langenthal 17. Jh. [10] 

Dörrberg t) Därrbärgk Turibere 1039 (Doben- 
ecker I 729); Der Gr. 
u. Kl. Thorberg 1557 
[19]; Dörberg 1587 [12]; 
Durikberg 1633 [37] 


1) Möglicherweise beziehen sich diese Namenformen auf das Alterod. — 2) Körn- 
berg (westl.) und Ringberg (östl.) bilden einen zusammenhängenden Bergstock, 
der sich südl. von Friedrichroda zwischen Schilfwasser und Leina hinstreckt. Der 
Kreuzweg (Finsterbergen-Dörrberg [Forstort]) scheidet die beiden Forstorte. Die 
Reinhardsbrunner (gefälschten) Urkunden unterscheiden nicht genau zwischen den 
beiden Oertlichkeiten. 1039 (Dobenecker I 729) führt die Klostergrenze „sursum 
per callem inter duos montes Grinbere et Turibere“. Meines Erachtens kommt hier 
der Ringberg und Dörrberg in Frage, dazwischen das Langethal. 1215 (Naud&, 
a. a. OÖ. 128) werden Grimpere et Curinberch als Grenzpunkte genannt. Grim- 
pere ist wieder der Ringberg, während Curinberch dem späteren Kürnberg so 
gleich lautet, daß man nur annehmen kann, es liege eine Namenverwechslung vor 
mit dem östlich liegenden Dörrberg. Die Grenze hatte sich in der Zwischenzeit 
nicht verschoben; Engelsbach gehörte bis zur Säkularisierung zum Kloster. Auf der 
Südseite des Körnberges stand im 16. Jahrh. ein Wildenstall. „Am Kürnberg ist alle 
jahr mit den wilden und fohlen daran gehüt worden.“ 1557 [19]. — 3) Flurort am 
nördl. Waldrand des Körnberges. Bedeutung unbekannt. Von einer Burgstelle ist 
nichts erhalten. — 4) 1569 [19] war der „Törberg“ „zu sturmleitern gen Gotha ver- 
hauen“. (Grumbachsche Händel!) 


456 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Kreuzweg!) Krizwäg Kreuzweg 1657 [16] 
Schönauer Gemeinde-) ? 
wald?) 
Ernströder Gemeinde-| ? 
wald 
Zipfel 3) ? 
Dachsberg ?) ? 
Sommerwand Sommerwänd Die gemeyne der von 
Dachsgraben ®) Dachsgröamn Friederichsrode 1357 
Weinberg ?) Winbärgk (StA. Gotha QQ Is 
Der Gottlob ®) Gottlob 287, Or.); Friedrich- 
Die Katzensteine % röder zänkische ge- 
Die Klinge In der Klinken mein, Gottlob 1657 
Klingenstein [16] 
Der Steinbühl Steinbüllen Steinbuhl 1569”) [19]; 
Steinbüel 1649 [9] 
Der Rotheweg °) Ruüedewägk „Ein ort holz, heist am 
rotenwege“ 1505 [2] 
5 ? Das Küchengehäu ?) 17. 
Jh. [23] 
Spießberg Spießbärgk Spießberg 1505 [2] 
Friedrichröd. Grund !0)| Fricheröder Grund Weißer Grund 1557 [23] 
Spießbach 11) Spießbach Spießbach 1512 [20] 
? ? Schelleiten 12), Selleite, 
Sehelleithe 1512 [20]; 
: Salleiten 1544 [8] 
ne a) E(a)selskimmen Eselspforten 1512 [20] 


1) Ein Forstort über Engelsbach, im Winkel zwischen Körnberg, Dörrberg und 
Querberg. Hier trifft der Kreuzweg (Pfad) von Finsterbergen auf die Friedrichroda- 
Engelsbacher Straße. — 2) Der Schönauer Gemeindewald liegt teils auf dem rechten 
(Ziegelberg), teils auf dem linken Leinaufer. — 3) Ein schmaler Streifen herrschaft- 
licher Wald zwischen den beiden Gemeindeholzungen. — 4) Der Dachsberg hat den 
Namen wohl von den Dachsen, die noch jetzt dort hausen. — 5) Die sonnigste Stelle 
an der Südwestseite des Dachsberges. — 6) Eine treffende Namenerklärung gibt es 
noch nicht (vielleicht Bergwerksnamen?). Ueber die zum Namen erfundene Sage 
vgl. Landeskunde des Herzogtums Gotha, Gotha 1884, 126. — 7) A. a. O2, Dacın 
ein großer ort, das erfurtische Holz.“ Der Forstort Steinbühl reichte also früher 
bedeutend weiter nach Osten. (Vgl. Alte Gemeinde) Spuren Erfurter Besitz- 
rechte in dieser Gegend sind übrigens meines Wissens nirgends urkundlich nach- 
zuweisen. — 8) Forstort, längs der alten Straße gleichen Namens. Vgl. Straßen. — 
9) Für die herrschaftliche Küche wurde ehemals alljährlich ein bestimmter Schlag 
(„Gehäu“) angewiesen; vielleicht bezieht sich der Name dieses Forstortes auf diesen 
forstlichen Gebrauch. Das Küchengehäu lag im oberen Teil des Friedrichröder 
Grundes. — 10) Das Tal zwischen Spießbach und Rotheweg. Vgl. Schellemuntzen 
(Gewässer). — 11) Forstort zwischen den beiden Quellbächen des Schilfwassers. — 
12) Die Schelleithen [= Schöne leite oder Schilfleite?, vgl. Schöne Leite im 
Tabarzer Forst] ist wahrscheinlich der Hang nördl. von der alten Straße, die vom 


Forstnamen zwischen Schilfwasser und Leina. 457 


j Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
2. Gewässer. 

Das Bartelsloch !) ? 

Das Teufelsbad ?) Düwelsböad 

Der alte Menschen-| Ale Menschedich 

teich 3) : n 

Das Schilfwasser *) Schilfwasser ge a 

a gle : | röder wasser 17.Jh.[23] 

Stockwiesengraben 5) |? 

Der Spießbach ®) Spießbach 

? ? Das wasser, die Schellen- 
mutzen ”), die schöne 
Müetzen (od. Müntzen) 

Der Klingengraben In der Klinken 1557 [19] 

Der Kesselgraben 8$) | Kesselgröamn Der Kessel 1557 [19] 

Kaltebrunn Käle Born 

? ? Habsbach ?), Schornbach 
1557 [19] 

Der Hüssel(!)Jbach 10%) |? Hässelbach 1633 [37] 


Der Hörselbrunn (!) |? 


Rothenweg nach der Kniebreche zu abzweigte. Vgl. Schellemuntzen u. Heß, Thw. 
in alten Zeiten 66 Anm. 7. 


1) Sumpfstelle am Kreuzweg, nördl. von Engelsbach. — 2) Sumpf am Südfuß 
des Körnberges ; Quelle des Körn’schen Wassers. — 3) Ehemaliger Teich in der Alten 
Gemeinde nördl. von Finsterbergen. Dort soll der Storch die Kinder holen. — 
4) Das Schilfwasser entspringt am Langeberg, sö. der Tanzbuche, in der Schilfdelle. 
Dies ist wohl die Schellkotte. Kutte, häufig Sumpf und Sumpfloch. Hier ist auch 
die Scheliten zu suchen. — 5) Eine der Schilfwasserquellen, am Heuberg. — 6) Jetzt 
nur als Forstort bekannt; wohl gleichbedeutend mit dem folgenden Bach. — 7) Jeden- 
falls der Bach (Spießbach), der durch den Friedrichröder (früher Weiß-)Grund fließt. 
Die Schelleite wird bis zum Spießbach gerechnet worden sein. Das Bestimmungswort 
Mützen oder Müntzen ist freilich unklar. Es wird eine Schneidemühle erwähnt, ‚so 
am wasser, die schöne Müntze genannt, gelegen“. Damit kann nur die Grundmühle 
gemeint sein. — 8) L. Zufluß des Schilfwassers, fließt zwischen Schauenburg und 
Regenberg. — 9) Unter diesen Namen sind keine Bäche mehr bekannt. Gemeint 
sind jedenfalls Quellen des Kesselgrabens, die zwischen Buchenjohn und Wolfsstieg 
am Abtsberg entspringen. Vielleicht hängt der Name Habsbach mit Abtsberg zu- 
sammen. Habsbach und Schornbach werden beim Buchenjohn erwähnt. ‚Der Zipfel, 
da Habsbach und Schornbach zusammenfällt“, liegt unter den Weißlebersteinen. 
Weiter heißt es: „ein berg, der Schorn genannt, zwischen dem Schaumberg, dem 
Kessel, Habsbach, Buchen John, Simelsberg, ungeheuerten Grund, Absberg.“ — 
10) Nach der Forstkarte fließt zwischen Schauenburg und Wolfsstieg der Hüsselbach [!] 
(Quelle: „Hörselborn‘“ [!]), und mündet unterhalb der Hessenmühle in das Schilf- 
wasser. Beide Namen sind sicher verderbt. Das Tal hieß noch zu Anfang des 17. Jahrh. 
Haselthal; Haselgesträuch wuchs hier (nach den Waldbeschreibungen) massenhaft. 
Eine ähnliche Namenumwandlung findet sich übrigens auch zwischen Hohenkirchen 
und Schwabhausen. Hier hat die Flurkarte Hösselberg und -feld, während die 
Oertlichkeiten noch 1665 Haselfeld und Heßelberg hießen. 


458 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


3. Straßen. 


Der Rotheweg!) Der Rüedewägk Rotinstieg 1227 (Doben- 
ecker II 2415); Der 
roteweg 1505 [2] 

Schmalkalder Straße ?)|Schmelkeler Schossen ? Gesteige gein Smal- 
kaldin?), Das hohe ge- 
steigere gein Smalkaldin 
1357 (StA. Gotha QQ 
Ig 227); „Der Pfad, der 
von Finsterbergen nach 
Schmalkalden geht“ 

Die Wacht?) De Wach 17. Jh. [10] 


1) Die Straßen, die in der Nähe der Leinaquellen zusammentreffen, gehören mit 
zu den ältesten des Gebirges. Leider ist die Ausdrucksweise der Urkunden nicht 
immer klar genug, um den Verlauf genau feststellen zu können. Es kommen besonders 
in Frage die Urkunden von 1227 und 1357. 1. (Dobenecker II 2415): „a platea, 
que est super Apichinrod [Münchengirn?] per viam, que dieitur Winstraze sursum 
tendentem, ad plateam, que est super Langinberch tendens, ad Eberhardisbruckin 
[Ebertswiese] et per sequestrum dueit ad rivulum Seiuirbach [?] et ad Ladestat [?] et 
Trokinlina et Drusin |Forstort Drusenbach] usque ad Rotinstig.“ 2. [StA. Gotha QQ 
Is 237, Or.]: „... ein teil vnsers waldis, der gelegin ist uf gen syt Friderichsrode, 
also dy straße ufget daz hoche gesteigere gein Smalkaldin zeu der linken hant, 
biz an den Münchegeren, dornechst zewusson deme Munchegeren, dy trokene Lyna zeu 
tale, biz an dy rechte lina, abir dy rechte lina zeu tale, biz vmb den Ochssenbul, an 
den Rotzerbach, dar nechst an daz velt zeu Dinsterberge, danne biz an dy gemeine der 
von Friderichsrode ...“ Das neugewonnene Klostergebiet umfaßte also die Forstorte: 
Drusenbach, Brandleite, Heuberg, Struth, Ochsenbühl (Rösenbach), John, Steinbühl. 
Der alte Rotheweg läuft, teils als tief ausgewaschener Holz-, teils als Rasenweg, ober- 
halb des heutigen Rothewegs am Westhang des Steinbühls hin und verbindet sich erst 
beim Eisbrunnen mit der jetzigen Straße. Der Name bezieht sich auf die auffallend 
rote Farbe (Rottotliegendes) des Gesteins. Zwei wichtige Kreuzungspunkte lagen an 
dieser Straße: 1. „die Wacht“ (s. unten), da, wo die Straße aus dem Leinagrunde 
(? das hochgesteigere) heraufkam. Hier lief ein Straßenarm westwärts weiter (unter- 
halb des Spießberghauses; viele Hohlen und alte Geleise) bis zum Rennsteig über 
dem Nesselgrund (hier die Ausspanne), dann die Kniebreche ins Schmalkalderthal. 
Der von Norden kommende Rotheweg lief in gleicher Richtung weiter nach dem 
Kreuz. Hier ist der zweite „Wegstern“: der Rennsteig von Westen (Taube Rasen) 
nach Osten (Thiergarten und Streitgirn); der Rotheweg von Norden kommend und 
südwestwärts übers Tambacherfeld nach Seligenthal (als Weinstraße oder Unterländer- 
weg) fallend; südostwärts die Straße nach dem Freiwald (Neues Haus). Fr. Regel 
(a. a. ©. 15 u. 16) nimmt als „Weinstraße“ an die Rennsteigstrecke vom Kreuz nach 
der Ebertswiese und weiter nach Floh. Auch diese Straße ist sicher sehr alt. — 
2) Wahrscheinlich ist mit dem „gesteigere“ nicht der Rotheweg (dieser Name würde 
doch wohl angewandt worden sein) gemeint, sondern die teilweise recht steile Straße 
aus dem Leinagrund über Finsterbergen nach der Wacht. — 3) Vgl. Anm. 1. Der 
Rotheweg war 1512, um den Verkehr mit Erfurt zu sperren (vgl. H. Heß, Der 
Thüringerwald 66), stark befestigt mit Landwehren, Gräben und drei Schlägen, die 
nachts bewacht wurden durch die Leute des Klosters Reinhardsbrunn. Jetzt wird 
erzählt, zur Zeit einer großen Viehseuche im Hessischen seien hier oben, an der 
a die Wachposten gewesen, zur Verhinderung der Einschleppung kranker 

iere. 


Forstnamen zwischen Schilfwasser und Leina. 459 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
? ? Der Reifsteig !) 1665 [17] 
Der Mönchweg ?) Münchwägk 
Bierweg 3) Bierwägk 
Kreuzweg *) Krüzwägk Kreuzweg 1612 [19] 
Wolifsgasse 5) Wolfsgaß 
Tambacher Fußsteig‘) |Der Damsche Stägk |Tambacher Steig 1587 
2 
4. Wiesen und Röder. 
a) Am Ring- und 
Körnberg: 
Gänserasen Gänserdäsen 
Kieferswiese Kiewer$ Weschen 
Gebrannte Wiese | Brändewesen Die Gebrannte Wiesen 
Krumme Rod Krummerod 1612 [19] 
Körnbergs Wiese | Körnbärgkswesen ? Die Pfeiferswiesen am 
Pfarrwiese ? Körnberg ”) 1569 [19] 
b) Steinbühlund 
John: 
Frostwiese ? 
Pumpwiese Pumpwesen 
Steinbühls Wiese |? 
Kaisers Rod ? 
Gemeindewiese ? 
c) Struth, Heuberg, 
Brand, Drusen- 
bach: 
Stockwiese Stockwesen 


Obere Leinawiese |Öwer Linwäsen 

Die drei Rodewiesen| De Rodwösen 
Knillrod Knöllröd 
Mattheuswiese Uf de Mathesewesen 


1) Der Reifsteg traf, vielleicht aus dem Leinagrund kommend, den Rotheweg 
zwischen Drusenbach und Kreuz. — 2) Von Finsterbergen durch die Alte Gemeinde 
nach dem Körnberg (Königsweg) und Friedrichroda. — 3) Von Finsterbergen zwischen 
Ring- und Körnberg, am Kreuzweg abzweigend nordwestwärts nach der Friedrich- 
roda-Engelsbacher Straße. — 4) Der Kreuzweg trennt die Forstorte Körnberg und 
Ringberg und läuft zum Forstort Kreuzweg (s. oben). — 5) Hohlweg, von Finster- 
bergen nordwärts ausgehend zwischen dem Alterod und Rodeland, nach dem Körn- 
berg zu. — 6) Jedenfalls ein sehr alter direkter Verbindungspfad zwischen Finsterbergen 
(Friedrichroda) und Tambach, über die Rodewiesen - Struth - Leinagrund - Neues Haus. 
— 7) Der Name ist nicht mehr bekannt, und es kann nicht nachgewiesen werden, 
welche Wiese ehemals so hieß. 


460 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Salzwiese 1) Sälzwesen 
Schmelzhüttenw. 2) | Schmelzhöttenwösen 
Vey’s Wiese Uf der Vey’s Wesen 
Teichwiese Dichwesen 
Großer und Kleiner| Uf den Gruß un Klen’ 
Frosch ?) Früsch 
Leinewebers Wiese | Linewäwerswesen 
Schlagwiese Schlöagkwesen 
Große und Kleine! Grusse u. kleine Wach- 
Wachtwiese wesen 
Lange Wiese Lange Wesen 
d) Dörrberg und 
Querberg: 
Rodewiese ’s Rod 
Gärtners Wiese Gärtner$ Wesen 
e) Spießberg und 
Spießbach: 
Gr. u. Kl. Stallw. *), Stöalwesen 
Hauswiese ®) Hüswesen 
Lange Wiese Lange Wesen 
Der Taube Rasen 5)| ? 
Obere Waldwiese |Öwerste Wäldwesen 


Enderts Wiese (am Enders Wesen 
Rotheweg,) 
In der Eselskimme 6); In der E(a)selskimme 


1) Sumpfige Wiese an der Quelle des Salzbrunnens (Rösenbach). — 2) Im oberen 
Leinagrund. Es soll hier eine Schmelzhütte gestanden haben. Die Grundmauern 
wurden gefunden. (Mündl. Mitt.) In einem Aktenstück des MinA. Gotha Dep. IVa 
„Die wiederanrichtung des gießwerks zu Reinhardsbrunn 1664“ findet sich folgende 
Stelle: „berichtige ich hiermit fürstl. Durchl. ... daß ich diebeede im A. R. stehen- 
den schmelzwerk in augenscheinliche besichtigung gezogen und befunden ... das 
Friedriehröder werk ist ganz wüste.‘“ Wahrscheinlich ist die Hütte im Leinagrund 
(der zum Amt Reinhardsbrunn gehörte) gemeint. — 3) Sehr sumpfige Wiesen mit Ab- 
fluß nach der Leina am Heuberg. — 4) Die Große Stallwiese lag zwischen Kniebreche 
und Spießberg am Rennsteig (Taube Rasen). Die Wiese ist seit langem aufgeforstet, 
und das Pirschhaus (früher Wildenstall?) nach der Hauswiese über dem Spießbach ver- 
legt worden. Vgl. Völcker a. a. O. 171: „die Stallwiese ist eine gegen 40 acker große 
Wiese oder Waldblöße, auf welchem ein Pirschhaus steht, welches von dem benach- 
barten Spiesberg das Spieshaus genannt wird.“ — 5) Vom Kreuz an läuft der Renn- 
steig über den Spießberg auf dem „Tauben Rasen“, einem kurzhalmigen Rasenfleck. 
— 6) Am oberen Schilfwasser (Eselskimme, Kühle Thal) werden im 16. Jahrh. 
(1505 [2], 1510 [1]) Wiesenrodungen erwähnt, a. a. O.: „1. Claus und Heinz Thil 
haben eine wesen gemacht am Langen forte. 2. ebendort „an der Eselspforten“. — 


Mühlen: 1. An der Leina. 1557 [19] werden erwähnt: „2 schneidemühlen zu 
Engelsbach, den Bauern zuständig; eine herrschaftliche schneidemühle zu Engelsbach.“ 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 461 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt !). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen ee 


Urkundliche Formen 


1. Berg- und Tal- 


namen. 

Der Freiwald ?) Freiwäld, G. Vriewalt 1270°); Frien- 
walt 12784); der Freye- 
waldt 1503 5); die freyen 
Wälde 1557 6) 

Der Langenberg Langebärgk, G. Langinberch1227(Doben- 
ecker II 2415); langin- 

a berg 1227 (Reinhardsbr. 

Ueber der langen! Awer dr langen Schnei-| Schwarz. Kopialb. RR I 

Schneidel ?) del, G. 19; Der Langenberg 

Steinkopf 8) ebs. 1557 ©) 

Schneckenbach ?) ebs. ebs. 16126) 

Am Kopfe An Kopf, G. 

Thiergarten 1°) Diergöärten, G. Thiergarten 1647 [15] 

Oberer und unterer Äwerer un ungerer 

Pirschhauskopf 1) Birschhuskopf, T.; Uf 


de Birschhisser, G. 


1640 [9] war die Engelsbacher Amtsschneidemühle im Gebrauch des Reinhardsbrunner 
Schossers Martin Perchfeld und des Richters daselbst Blasius Schubert. Sie zahlten 
15 fl. Wasserzins.. 2. Am Schilfwasser. Die Dammmühle liegt unterhalb Friedrichroda, 
zwischen dem Dachsberg und Hochrück. 1557 [19]: die Mühlen am Steinenforst ; 
ebda.: „gegen der Tanemühlen“. 17. Jahrh. [10, Friedrichröder Grenzbeschreibung] : 
die Steinforstmühlen. Nach Brückner (II 2, 53) gab es 1758 in Friedrichroda noch 
„6 gangbare Mahlmühlen, 2 Oelmühlen, 1 Papier- und 2 Schneidemühlen, von welcher 
letzteren Art die dritte eingegangen. 1557 [19] war die unterste der Schneidemühlen 
herrschaftlich; ‚drei darüber liegend, der bauern erbe“. Die Grundmühle (wohl die 
1584 [3] erwähnte „Oberschneidemühle‘“) lag „am wasser die schöne Müetzen genannt“. 
— Zusammenfluß von Spießbach und Schilfwasser. Die Hessenmühle (Schauenburg- 
schneidemühle) hat den Namen nicht davon, daß sie am Weg nach Hessen lag, sondern 
von einem Personennamen. Auf dem Plan von Friedrichroda (1642 [10]) ist sie ein- 
gezeichnet als „Hans Hessens mühle“. 

1) Bis zur Wasserscheide zwischen Apfelstädt und Ohra. Aus den Forstrevieren: 
Finsterbergen, Georgenthal, Tambach, Dietharz, Stutzhaus. — 1?) G. — Georgenthaler, 
T. = Tambacher, D. = Dietharzer Mundart. — 2) Ein 840 ha großer Waldbezirk 
nw. von Tambach, im Süden von der Spitter, im Norden von der Leina begrenzt. 
Folgende Forstorte gehören dazu: Hangweg, Gleichisch Gehäu, Richtershög, Birkheide, 
Thiergarten, Langeberg, Schneckenbach, Leinerthal, Michelsjohn, Harzstieg. Höchst 
wahrscheinlich. eine alte Markwaldung der sieben Ortschaften: Siebleben, Tüttleben, 
Grabsleben, Pferdingsleben, Cobstädt, Uelleben, Tröchtelborn. Vgl. H. Heß, Der Frei- 
wald zu Georgenthal, Zeitschr. d. Ver. f. Thür. Gesch., N. F., X 285. — 3) Georgen- 
thaler Schwarzes Kopialbuch fol. 1666. — 4) Ebda. fol. 92b. — 5) Aus: Codex chart. 
A. No. 373, fol. 34b, Herzogl. Bibl. z. Gotha (nach H. Heß). — 6) Aus: StA. Gotha 
EE If, No. 17—20, Schwarzwald, Jagdsachen, 1472—1627. — 7) Forstort am Langen- 
berg, über dem r. Leinaufer. — 8) Forstort an der Quelle des Langenbachgrabens. — 
9) Forstort und Bach, s. unten. — 10) Von jeher ein Mittelpunkt der Auerhahnsbalz 
und „Vogelweide“. — 11) Im Forstort Thiergarten, am Rennsteig. Noch 1813 standen 
dort eine Anzahl Gebäude: „1. das Herrschaftshaus mit einem Saal und 3 Stuben; 


462 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


| Urkundliche Formen 


Die Heuröder !) 
Gleichisch Gehäu ?) 


Häreder, G. 
's rische Gehei, G. 


Das gleichische geheu 


1557 3) 


Hangweg ‘) Hangwägk Hangweg 1557 3); Hange- 
weg. 16123) 

? ? Reinhards Rod 16655) 

Richtershög Richter$hegk, G. Richtersheugk oder glei- 
chische gehäu 1612); 

Stötzersgrund ®) Stetzerigrond, G. Richtershögk 1665 >) 

Birkenheide Birkeheide, G. Birkenheide 1557); Bir- 


Wüste Wand ’”) 


Wiste Wänd, G. 


kene Heide 1733 [17a] 


Rothe Haar ®) Rüede Hör, T. Rothe har 1557 3) 

Rothenbach °) Ruedenbäch, T. Rottenbach 1557 3) 

Spitterwand Splitterwänd, Spitter- Splitterwand 1665 5) 

wänd, T. 

? ? Brandt 10) 16655) 

Leinerthal 11) Linerdöal, T. Am Leinigerthal 1557); 
Lienerthal u. Leinerthal 
1665 5) 

Michelsjohn Michelsjohn, G. Michels Jöhnchen (Besch. 
d. Amts Reinhardsbr. 
17. Jh., Gotha Handbibl. 
Herzog. Kammer I 
313 M) 

Paulfeld 12) | Paulfäld, G. Pauelfeld, Bauefelde 1544 
[19a]; Pauelfeld1612[19] 

a ” DieHohnröder!3)17.Jh.1#) 

2 ? Der Hartz15) 17. Jh.1%) 

2. das grüne Haus ...; 3. das Jägerhaus; 4. der Fohlenstall mit der Wohnung des 


Fohlenhirten; 5. die Holzhauerhütte.“ Der Fohlenstall gehörte zur Stuterei Georgen- 
thal. (Mosch u. Ziller, a. a. O. 200 u. 202.) 


1) Weideplätze im Thiergarten für die Fohlen. StA. Gotha Cameralia 1730 YY 
III (e). — 2) Bedeutung des Namens unbekannt. — 3) Aus: StA. Gotha EE IIf, 
No. 17—20, Schwarzwald, Jagdsachen, 1482—1627. — 4) Forstort zwischen Rennsteig 
und Spitter; nach letzterer zu steil abfallend. Am Westende der Dreiherrenstein ; 
Grenze zwischen Amt Reinhardsbrunn und Tenneberg. — 5) Aus: Neue georgenthalische 
Amtsbeschreibung 1665, Gotha, Handbibl. Herzogl. Kammer. Das Reinhardsrod war 
eine Lichtung am Rennsteig zwischen Brandkopf, Streitgirn und Gleichisch Gehäu. — 
6) Zweigt an der Spitterwand zwischen Richtershög und Birkenheide ab. — 7) Hang 
vom Richtershög nach dem Spitterteich zu. — 8) Forstort auf dem 1. Ufer des Rothe- 
bachs. — 9) Als Forstort Teil des Forstortes Rothe Haar. — 10) Ein Teil des Forst- 


ortes Rothe Haar, jetzt nicht mehr gebräuchlich. — 11) Forstort (Berg) zwischen 
der Freiwaldstraße und dem „Bauernweg‘“. — 12) Am Paulfeld soll, nach mündlichem 
Bericht, ein „Gut‘“ gestanden haben (?). — 13) Die Hohnröder sind nach der Rein- 


hardsbrunner Grenzbeschreibung, nördl. vom Michelsjohn, am Bauernwege zu suchen. 
— 14) Aus: Beschreibung des Amts Reinhardsbrunn, Handbibl. d. Herzogl. Kammer 
I 313 M Kap. 11. — 15) Wahrscheinlich der nördl. Teil des Forstortes „Harz- 
stieg“, an der Reinhardsbrunner Grenze, am Hain. 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 


465 


Moderne Namen Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 

Schuchholz ebs., G. Das Schuchholz 1557 1) 

Elsegründchen Elsegröndchen, G. 

Oelberg Eilbärgk, G. Oelberg 15273) 

Das Heilige Holz? Helgenholz, G. |Das heyligen holz 1557 ®) 

Hain Hahn G. ? Hagen 1189 (Doben- 
ecker II 835); Der 
Haun 1544) ; Der Hain- 
berg sant Johannes 
15273); Der Hahn 17. 
Jh. 4a) 

Bäuersgrund ) ? Bauefelde 1594 #) 


Klausenhain ®) Grüßenhahn, @. 


Erfgrund °) In Erfschen Grond, G. 
Lerchenfeld 12) Lerchensfeld, G. 
Steiger 13) Steier, G. 


Klues 1425); Am Oloßen- 
hain 15571); Clausen- 
hain 17. Jh.”) 

Der Erffengrund 167710); 
Erffsgrund 1665 11) 

Lerchenfeld 1665 11) 

Altenberger Steiger 
1647 10) 


Romeisengrund 13) Romisengrund oder Das Asmusgründlein 
Steiersgründehen, G. | 1647 10) 

Der Ziegelberg 14) Zielbärgk, G. Ziegeberg, Ziegelberg 

1665 11) 
Schönauer Gemeinde-| Schinausche Gemein, G..Der Schönauer hölzlein 
wald 15) 1557 1); Schönauer 
Mühlacker 16) Millenacker, G. kleine gemein 1665 11) 
? ? 


Der moelberg 1527 [5] 17); 
Der Mühlberg 1557 [19] 


1) Aus: Jagdsachen, Schwarzwald, a. a. OÖ. — 2) Ehemals Besitztum der 
Johanniskirche zu Altenbergen? — 3) Aus: Holzordnung des Kl. Reinhardsbrunn, 
StA. Gotha KK XIV 3. — 4) Aus: StA. Gotha EE II, Beschreibung des amts Schwarz- 
walds gehulze. — 42) S. Anm. 14 vor. S. — 5) Der östl. Teil des Heiligen Holzes, 


über der Altenberger Straße. — 6) Aus: Ltr. compon. inter monasterium nostrum et 
illos de Seberch, Schwarzes Georgenth. Kopialbuch. — 7) Aus: Beschr. des Amts 
Reinhardsbr., a. a. ©. — 8) „Der Hain bei der Klause‘“; entweder benannt nach der 


ersten Klosteranlage auf „Sin Jürgen“ (s. Wiesen), oder nach der Klause eines Ein- 
siedlers, die, der Sage nach, hier gestanden hat. StA. Gotha EE II a.a. 0. fol. 3008: 
„unter der wüsten kirchen liegt der Claußenhain“ (1612). — 9) Fälschlich (auch auf 
der Spätzelschen Forstkarte): Erfurter (!) Grund. — 10) Aus: Gründl. Beschr. d. Amts 
Georgenthal, StA. Gotha R. 55. — 11) Aus: Neue Beschr. d. Amts Georgenthal (fol. 16%). 
— 12) Das Lerchenfeld war im 17. Jahrh. noch mit Holz bestanden. (Neue Georgenth. 
Amitsbeschr.) — 13) Ein alter Hohlweg, der am südl. Hang des Romeisengrundes hin- 
führt. Hier Forstort ebda. — 14) Der Gebirgsstock zwischen Apfelstädt und Leina, 
westl. von Georgenthal, östl. von Engelsbach. Die folgenden Namen betreffen sämtlich 
Forstorte dieses umfangreichen Berges, von Westen nach Osten aufgezählt. — 15) Der 
nw. Hang des Ziegelberges.. Der Gemeindewald setzt sich auf dem 1. Leinaufer fort. 
— 16) Ein Teil des Schloßberges, beforstet. — 17) Wahrscheinlich der felsige Hang 
des Hains (Kirch- oder Hainfelsen) über dem Leinathal. „Der Mühlberg, an den Hain 
stoßend, hinauf bis an den Streitwald“, a. a. O. Vgl. Steitzberg. 


464 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
Der Schloßberg oder| Danbärgk, G. Tonburg 16122); Than- 
Damberg !) berg 16573); Der Ten- 
berg 1733 [17a] 
Kirchstieg ®) Kärchstich, G. Am Kirchsteig 15572); 
Kirchberg 1569?) 
Röthe Rid, G. Röthe 1665 (Neue geor- 
genthaler Amtsbeschr.) 
? ? Der Münchberg 5) 1557 2) 
Das Kalkthal Kalchdöal, G. Im Kalkthal 16122) 
Der Windfang Weindfäng, G. 
Der Ziegenstein ®) „Der Esel“, G. Die  Birkengemeinde 
Die Eichel’) ebs., G. 1665 (Neue georgenth. 
Hohe Gemeinde Huche Gemen, G. Amtsbeschr.) 
Katterfelder Gem.-Holz Kattersche Gemein, G. Oatterfelder gemein hölz- 
Prinzenschlag Prinzenschloagk, G. lein 1557 2) 
„Die Katter Leytten, 
? = gegen der Catterfelder 
Wiederkommshög Werrkumshesk, G. feld gelegen“ 15572) 
Hirschköpfe Herschkepfchen, G. 3 
Rod ebs., G. 
Martinsecke Merdenseck, G. 
Mühlenhög 5) Millenhesk, G. 
Sonnenstein ?) ebs., G. Sonnenstein 1557?) 
Wildegrube 10) Willegrumn, G. DieWildengruben 1557 ?) 
Birkenberg Birkebärgk, G. Birkenberg 1612?) 
Silbergruben 11) Silwergrumn, G. Silbergruben 1612?) 
Harzloch Höärzloch, G. [ Das Wachhaus auf dem 
Wachkopf ebs., G. Ziegelberg, DasWach- 
| häuslein 1657 3) 
? 2 Odersberg 12) 1612 2) 


1) Burgstelle über dem steilen Hang über der Leina. Nach freundl. Mitteilung 
von Herrn Sanitätsrat P. Zschiesche-Erfurt hat hier schon eine vorgeschichtliche Burg 
gestanden. Wall und Graben sind noch deutlich erhalten. — 2) StA. Gotha EE II 
No. 17—20, 1569, a. a. ©. 127. „Die Tonburg, darauf vor alters ein schloß gestanden, das 
etwan der alten leuten bericht nach, von den herzogen von Oestreich vor 300 jahren, 
wie sie es von ihren voreltern gehört, 3 jahr lang belagert und letzlich erobert worden 


sein soll.“ — 3) MinA. Gotha Dep. IV Kap. I No. 35. Ungefähre ceircumferenz, 
wie etliche berge am Thüringerwalde in nothfall ... zu befriedigen: „den Thanberg 
unter der Thanburg auf dem wallgraben hin...“ — 4) Forstort, durch den der 


alte Schönauer Weg nach der Johanniskirche führt. — 5) Nicht mehr bekannt, wahr- 
scheinlich nördl. vom „Windfang“. „Der Münchberg ist ein leyten über der Catter- 
leyten, gegen Schönau gelegen, bis an Kirchsteig.“ (EE II a. a. O. fol. 702) — 
6) Sandsteinfelsen (auf der Sülzenwiese, Altenberger Flur) nördl. von der Eichel- 


gemeinde. Im Volksmund „Esel“. — 7) Eichenbuschholz südl. vom Ziegelberg. Catter- 
felder Gemeindeeigentum. — 8) Ueber dem Mühlteich. — 9) Fels über dem Mühl- 
teich am Catterfelder Weg. — 10) Forstort am Catterfelder Weg. — 11) Forstort 


nahe am Catterfelder Weg. — 12) Der Name ist nicht mehr bekannt. 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 465 


Mundartliche Ans- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Die Hammerwand!) |ebs., G. 
? ? Sundere ?) 1143 (Doben- 
ecker I 1459); Sunderen 
1168 (Dobenecker II 
361); ebs. 1216 (Doben- 
ecker II 1668) 
Die Leimengrube ?) Leimengrum’n, G. „Die Leimengruben an 
dem Damberge sto- 
ßend“ 3) 1557 
Der Hirzberg’) Herzbärgk, G. Hirtzbere 1143 (Doben- 
ecker I 1459); Hertz- 
berg 1143 (Schwarzes 
Georgenth. Kop.-Buch); 
Hirzesberg 1216 (Do- 
benecker II 1668); Der 
Hirtzberg 1557 °) 


Die Hölle ”) In Hellen, G. Die Hölle, Die Hellen 
Höllhög Hellhesk, G. 1647 6) 
Adolphsrod 8) In Apfelsröd, G. Asolveroth 1143 (Doben- 


ecker I 1459); Hasol- 
veroth 1153 (Doben- 
ecker II 40); Asolverod 
1189 (Dobenecker II 


Bei der Schaueiche?) |? 835) 

Die Aue1P) In der Au, De Au, G.|Die Aue 15573) 

Knie!l) (Hinter-, Vor-| Gne, G. Kni 1189 (Dobenecker 
der-) II 835); Kny 142512) 

Hammerwand 13) Hammerwänd, G. 


1) Am Südosthang des Ziegelberges über dem ehemaligen Eisenhammer (unter dem 
Hammerteich). — 2) Wahrscheinlich ein markgenossenschaftlicher Waldbesitz zwischen 
dem Ziegelberg und Hirzberg. Dieser „Sonderwald“ bildete die südl. Grenze des Kloster- 
gutes „Howerith“. Vgl. H. Heß, Der Freiwald bei Georgenthal, a. a. O. 303. — 
3) StA. Gotha EE II Schwarzwald. — 4) Lehmgrube zwischen dem Schloßberg und der 
Schönauer Flur. — 5) Ausgedehnter, zum Teil sumpfiger Eichenwald (Mittelwald) n.ö. 
von Georgenthal; alter Klosterbesitz. — 6) Aus: Gründl. Beschr. des amts Georgen- 
thal, StA. Gotha R. 55. — 7) Sumpfiger Hang an der Nordostseite des Hirzberges, 
nach dem Flößgraben zu. — 8) Der südl. Teil des Hirzberges, zum Teil zu Schönau 
gehörig. Wahrscheinlich die Stätte eines der ältesten Klostergüter. — 9) Forstort im 
Südostwinkel des Hirzberges. — 10) Eichenwaldung im Grund zwischen Herrenhof und 
Georgenthal. — 11) Das Wald- und Berggebiet zwischen dem Erfgrund, dem Freiwald, 
Seeberger Holz und der Apfelstädt. Der Name „Knie“ ist sehr bezeichnend für die 
Bergwölbung. Ehemaliges Klosterholz. — 12) Aus einem Sühnebrief des Gr. Günther von 
Schwarzburg zwischen dem Kl. Georgenthal und der Gemeinde Seebergen, StA. Gotha 
QQ Id 346 (Or.). — 13) Steil abfallender Felsen am Knie nach dem Tambacher Grunde 
zu, über Schlöffels Mühle. Wann dieser Hammer erbaut wurde, erfahren wir aus der 
Neuen Georgenth. Amtsbeschreibung [17]: „in anno 1658 hat die herrschaft gegen den 
steinern Kreuz unterm Knie [,Kreuzhammerkopf‘“!] einen neuen Hammer bauen lassen ; 


Gerbing, Fiurnamen. 30 


466 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Bromenacker Bromenacker, T. Brahmenacker 16471) 
Seeberger Gemeinde- |In Siwerschen, G. Der Sebergin holez 
Wald 2) 14253); Der Seberger 
Gebrück ®) ebs., G. holz 1544 [19a] 
? ? Heselenlite®) 1189 (Do- 
benecker II 835); heze- 
liten 1246 
Kesselthal ®) Kesseldöal, T. Kesszilthal 14253); Der 
Frankenbergs Schlag | Frängkebärgks- Kessel ’) 15698); Kes- 
schlöagk, T. selthäler 1665 ?) 
„u ADriieberg i Strut10) 1251 [358 fol. 
i | 125b] 
Dunkelthal 1!) In dunkeln Doal, T. |{Magna silva Howarthe 
1189 (Dobenecker II 
e 835); Howarth 1216 
Hohewarth 12) De Huwärd, T. (Dobenecker II 1668); 
Hoenwarthe 1425 (StA. 
Gotha QQ Id 376, Or.) 
Köpfchen Ufn Kopf, T. Gänsekappen (?) 1665 13) 
Burg !#) Borgk, T. Der Geher 1214 (Doben- 
ecker II 1588); Neil- 
16). 
Nägelstedter Girn!5) |Nälstern Gern, T. a: 
der Schwarzw. Amts- 
beschr. 1665) 


dieser hammer ist itzo verpachtet und es wird wochentlich 3 fl. pachtzins entrichtet.“ 
(Ehemaliger Hammer.) 1733 [17%] wird der Hammer unter dem Knie noch erwähnt. 
1) S. Anm. 6 vor. $S. — 2) Ein dreieckiges Waldgebiet, 154 ha groß, zwischen 


Apfelstädt und Leina, nw. von Tambach. — 3) S. Anm. 12 vor. S. — 4) Sumpf- 
strecke inmitten des Seeberger Gemeindewaldes. — 5) Wahrscheinlich ein Hasel- 
Buschwald, östl. an den Seeberg grenzend. — 6) Jetzt Forstort zwischen dem Neuen 


Haus, dem Seeberger Wald und der Tambacher Flur; ehemals wahrscheinlich ein Teil 
der Magna silva Howarthe. (S. Hohewarth.) — 7) a.a.O. fol. 22b: „der Kessel, zum 
teil wiesenwachs, dorinnen ein zwo leichstedt“ (!,. — 38) S. Anm. 3 vor. $S. — 
9) Aus: Neue Georgenth. Amtsbeschreibung, a. a. O.: „Keßelthal, sonst auch die 
Hohe Wart genannt. ... 5 Kesselthäler: an der hohen wart; zwischen der hohen 
wart und Gänsekoppen ; die Gänsekoppen; bei Ciliax Schucherts born [Zelleckers Born?]; 
neben dem sebergischen holz.“ — 10) Vgl. Lachgraben. — 11) Forstort und Schlucht 
über der Spitter. — 12) Jetzt ein ganz unbedeutender Forstort nw. von Tambach, 
unter dem Kesselthal. Die „magna silva Howarthe“ (1189) reichte sicher noch weit 
nach Osten, bis zum Seeberger Holz. (Vgl. Kesselthal.) Noch 1425 schied der „hesil- 
bach‘ (in der „Seeberger Fahrt‘) „dye Hoewarthe unde der Sebergin Holez“. — 
13) Aus: Neue Georgenth. Amtsbeschreibung, MinA. Gotha Dep. IVa. — 14) Anhöhe 
nördl. von Tambach unter dem Kesselthal. Keine Spur einer Burgstelle vorhanden. — 
15) Schmaler, zwickelförmiger (Girn-) Waldstreifen auf dem r. Spitterufer. Das Gehölz 
(„lignetum sive silvulam prope villam Thanbach situatam“) gehörte der Deutschordens- 
herren-Komturei Nägelstedt b. Langensalza. — 16) Aus: Amt Schwarzwald, Jagdsachen,, 
StA. Gotha EE IIf 4. 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 


467 


Moderne Namen Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Hoheleite Hoheliden, T. 
Hofmannsgehäu Hofmanns Gehäi, T. 


Tambacher Gemeinde-, Dammsche Gemen, T. 
wald oder Lehn ®) 


? ? 


Miesewägk, D. 
Müsewägk, T. 
Rüesegöärden, T. 


Möseweg (vgl. Straßen) { 


Rosengarten 8) 


Oswalds Kopf ebs., T. 

Schramms Kopf ehsaT: 

Schreinersdelle 5 

Großer Mittelrain Grüsße Midelrein, T. 

Schmalkalder Stieg | fSchmalkalder Stich, I. 
(vgl. Straßen) \Schmelkeller Stiegk,D. 

Rothe Hand Rüede Händ, D. 

Hubenthal 10) Huchedöäl, D. u. T. 


Frankengrund 1!) Frangrund, D. 


Paßfiedelgründchen 12) |? 


Hohe leyte 15571) 
Hofmannsgehau 1544 2); 
Hofmannsgehauwe 

1544 3) 

Tambuch, lehn 15943); 
Die gemein lehn 1665 5) 
'%) Im alten erfurter 
Jann ?) 15441); Die 
leute [Leite], das er- 
furdische holz genannt 
16034); Erfurter Holz 
oder Schmalkalder 

straße 16121) 


N Möseweg 16121) 


Der Mittelrein 1647 9) 


Hubenthal 1544 [19a]; 
Das Haubenthal 1557 1) 

Frankengrund 1557 [19]; 
Frankenhög, Franken- 
grund 1580 [19] 

Graventhal 1638 [19] 


1) S. Anm. 16 vor. S. — 2) Aus: Holzordnung des Amts Georgenthal, KamA. Amt 


Georgenthal, Kap. XXIII, Tit. I. — 3) Aus: 
hulze, berge ete., StA. Gotha EE IIf4. — 4) 


Beschreibung des amts Schwarzwalds ge- 
Die beiden Tambacher Gemeindewaldungen 


‘ streben wie zwei der Flur Tambach angewachsene Flügel süd- und westwärts bergauf 
längs des Schmalkalder Stieges und der Alten Straße. — 5) S. Anm. 13 vor. S. — 


6) Jetzt vergessener Forstort am Schmalkalder Stieg 
„Ueberm Tambuch gelegen, leyt zwischen der lehn 
1594. — 7) Jann, Jahn — Gehäu. — 8) 


des Namens vgl. J. Bühring, 


über der linken Tambach. 
und der linken apelstedt“, 


Großer Forstort, auf der Nordseite des 
Rennsteigs zwischen der Alten und der Neuen Ausspanne. 


Ueber die Bedeutung 


Die Rossezucht am Rennsteig in „Der Rennsteig des 


Thüringerwaldes“ von J. Bühring und L. Hertel, Jena 1896, 144 ff., und Ed. Jacobs, 
„Rosengarten“, Neujahrsblätter (No. 21), Halle 1897. Zu Anfang des 17. Jahrh. wurde 


der Rosengarten zum Forstort „Tambuch“ gerechnet. 
Rennsteig. Ein Teil dieses Ortes hieß „der 
Beschr. des amts Georgenthal. 
Straße und dem Frankengrund. 
— 11) Berg und „Grund“ 


an den Rennsteig stoßend. 
Frankengrundes. 


Diese Waldurg reichte bis zum 
Rehesprung“ (1612). — 9) Aus: Gründl. 
— 110), Der; Berg. H: 
Im oberen Tal, nahe dem Rennsteig 


zwischen der Schmalkalder 
„die Tränktröge“., 
— 12) Der untere Teil des 


30* 


468 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


? 2 Willeheresrodern !) 1143 
(Dobenecker I 1459) 
Wedelbach Widelbach, D. Weydelbach 1557 [19]; 
Das Wiedelbach 1569 
[19]; Wiedelbach 1580 
[19] 
Rothehög Ruedehögk, D. Der Rothehang 1557[19]; 
Die Rotenhöhe 1557 
[19] u. 1665 [17]; Der 
Rotte hug 1580 [19] 
Trockenbach Drockebäch, D. Die Truckenbecher 1557 
[19]; Trockenbach 1665 
Der düstere Rain?) |Diesterts Reien, D. [17] 
? ? Der Reinweg *) 1557 [19] 
Sperrhügel 3) Sperhögkel, D. Sperberbuhl 1580 [19]; 
Sperbersberg 1638 3%); 
Sperbühl, „Sperber wilt- 
schütz“ 16425); Sper- 
ber 16653) 
Birk Hans Platz5) 1642 
[37]; Birkhansplatz 1665 
17 
Wolisdelle ®) Wulfsdellen, D. nn Wolfsgründichen 
| 1569 [19]; Woltsthälein 
1642 [37]; Wolfsgalgen 
1647 [15]; Wolfsthal, 
Wolfsdelle 1665 [17] 


av 
a6) 


Eisenstieg (vgl.Straßen) Isestiegk, D. Eisenweg 1557 [19] 
Geldstein GäldStei(e)n, D. 

Am todten Mann’) Duede Möän, D. 

Roßkopf B Roßkopf 1642 8) 


1) Wahrscheinlich eine Rodung über dem Frankengrund (in der Nähe des 
Wiedenpfuhl). Die Georgenthaler Klostergrenze lief von der Ebertswiese nach Wille- 
heresrodern, von da den Frankenstieg (Frankengrund) nach der Apfelstädt. — 
2) Hang des Forstortes Trockenbach über dem r. Ufer der Apfelstädt. — 3) Lang- 
gestreckter Berg, Quellgebiet der Apfelstädt. Es geht die Sage, der Berg sei mit 
Wasser gefüllt und würde einst, berstend, das Thüringerland überfluten. — 32) Aus: 
Verzeichnus der wälder, so in das amt ... Georgenthal gehören, 1638, StA. Weimar 
F 231, fol. 86. — 4) Jetzt ganz unbekannt. Wahrscheinlich der Berghang nach der 
Apfelstädt zu, zwischen Eisenstieg und Trockenbach: „Der Reinweg zwischen der 
Schwarzacher strassen [die Steinbacher Straße, die südwärts von Steinbach-Hallenberg 
nach Schwarza führt] und Apfelstatt, gehet bis an die Truckenbecher.‘‘“ — 5) Am 
Sperrhügel (Rennsteig); jetzt unbekannt. — 6) Ein Grund zwischen Rothehög und 
Eisenstieg. Da, wo die Steinbacher Straße auf den Rennsteig trifft, stand ein „Wolfs- 
galgen“. — 7) Forstort am Ursprung des Kammerbaches, in der Nähe der Oberschönauer 
Straße; Bedeutung unbekannt. — 8) Karte (Handzeichnung) in: Beschr. d. fürstl. Amts 
Schwarzwald. 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 469 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Hubenstein Huchestein, T. Hubenstein 1647!) 
Langestieg (s. Straßen)| Langetiegk, T. 
Backtrog 2) Backtrogk Ps Bielstein 1557 [19]: D 
Bielstein ?) Bielftei(e)n, 1. Ber DE a Br 
Fuchsberg Fochsbärgk, D. Der Fuchsber 1557 [19]; 


Fuchsberg 16471) 
Kleiner Mittelrein‘) |Klein Medelrei(e)n, T.Der andere Mittelrein 5) 
Das steinerne Loch 5) |? 1647 1) 

Thorbecher Duerbecher, T. „Dieleiten,die Dorbecher 
genannt“ 1557 [19]; 
LeinewebersGründchen Linewäber$grund, T. | Dornbecher 1580 [19] 
Großer und Kleiner | Kleine u. Grusse Buche- Buchelberg 1512 [20]; 


Buchenberg $) bärgk, T. Groß Buchenberg 1544 
[19a]; Buchenberg 1633 

[36] 
Oelberg ?) Oelbärgk, D. Ohlberg 1603 [19]; Oel- 


berg 1612 [19] 
Vordere oder Harte| Vörder Schorn, D. Vordere od. harte Schorn 


Schorn 1544 [13] 
Schnepfendelle 3 
Hintere oder Hohe |Henger Schorn, D. Hintere od. hohe Schorn 
Schorn 1647 [15] 
Wachserasen ®) Wachse Röäsen, D. 
Bärenkopf °) Bärenkopf, D. 
Bärendelle Bärendellen, D. (Kaldenstuden 1144 (Do- 
? ? 


\ benecker I 1482) 


1) Gründl. Beschr. d. Amts Georgenthal. Aus: Ungefehrliche form, uf was maß ete. 
Verzeichnüs der wälder, so in das amt Georgenthal gehören, 1638, StA. Weimar F 231, 
fol. 86. Mit dem sonst meines Wissens nirgends erwähnten „Graventhal“ kann nur Paß- 
fiedelsgründchen (Vereinigung von Frankengrund und Hubenthal) gemeint sein. 
Im oberen Frankengrund liegt der Herrenbrunnen. Die Stelle lautet: „jenseit der 
Splitern, auf der linken seiten das Graventhal, reicht an die Apfelstet.“ Später: „am 
Wildenstall [beim Sperrügel], bis an das Graventhal.“ a.a.O.: „stosst oben am grab- 
weg“. — 2) Muldenförmiger Grund zwischen Trockenbach und Langestieg. — 3) Steile 
Felswand über dem Apfelstädttal (l. Ufer). — 4) Im Zwickel zwischen dem Zusammenfluß 
der Apfelstädt und des Mittelwassers. — 5) „Der andere Mittelrein, allda der stein ein 
loch hat.“ Höhlung im Rotliegenden am Fuß des Fuchsberges und Kleinen Mittelreins. 
— 6) Auf dem Gr. Buchenberg stand ein „Pirschhaus oder Waldhaus, vor wenig jahren 
ufgerichtet [1665] ein achteckigt häuslein von zwei stockwerken, so mit 2 öfen, thür 
und fenstern und tisch und banken versehn“ [17]. Auch war dort ein „Brunst- und 
Schießplatz, allwo sich die hirsche zur brunstzeit gerne zu halten pflegen.“ Weitere 
„Schießplätze‘“ waren [nach 17] am Thiergarten, Hangweg, Birkheide, Münchengern, 
Tambach oder Rosengarten, Sperber [Sperrhügel], Trockenbach, Harte und Hohe 
Sehorn, Näherthal und Möße. — 7) Von Sumpfgebiet umgeben. — 8) Nach Süden 
zu steil abfallende Bergwiese (jetzt zum Teil aufgeforstet) am Rennsteig, da, wo der 
Tambacher Weg nach Oberschönau heruntersteigt. — 9) Am Bärenkopf befand sich 
ein großer Bärenfang, der noch auf der Karte von 1633 [36] abgebildet ist. 


470 Nordseite. 


Moderne Namen u la | Urkundliche Formen 
sprache 
Näherthal Närdoal, D. Neberthal 1557 [19] 
Bruchwand Brodwaänd (!), D. 
Badewand !) Büaädwänd, D. Z - i ” 
Borndelle Borndellen, D. a a u 1305 [35a 
Falkenstein ?) Falkenstei(e)n, D. ‘ 7 : 
’ fol. 125]; Falckenstein 
| 1557 [19] 
Waltersgrube Waldersgrum’n, D. Waltersgrube 1544 [19a]; 
Kreuzhohle 3) Krüzholen, D. Die Waltersgruben 1557 
Keupelstein x [19] 
Rollwand Rollwänd, D. 
Lange Rollen Lange Rollen, D. 
Im Röllchen ? [Un aicn 1544 [19a]; 
Jägerstein Jäjerstei(e)n, D. Ufn alten felß 1612 
Altenfels #) An älen Filsch, D. [19]; Waldenfelsufdem 
| Tambacher forst 1665 
17] 
Großer und Kleiner Waälsbäch Wolisbecher [!]?), Welt- 
Walsbach | bach [!] 1544 [19a]; Ufm 
An der Blochschlaufe An der Blochschlöfen,| Waltzberge 1557 [19]; 
D: Der kleine Waltzberg 
Rasenschlag ®) Röäsenschlöägk, D. 1557 [19]; Waltzbach 
Hecken ®) 5 17. Jh. [37] 
Wolfsschlucht 6) ? ? Kleine Welfbach 1544 
Im Kessel In Kessel, D. [19a] 
Harzhüttendelle ?) Höarzhöttendellen, D. 
An der Harzhütte”) |In der Höärzhötten, D. 
Schmalkalder Holz®) |Schmelkelerholz, D. 


1) Ueber dem Badegraben. — 2) Ein gewaltiger Porphyrfelsen. Daß auf dieser 
unzugänglichen Höhe ein „castrum‘“ gestanden haben soll, ist wohl ausgeschlossen. 
Vgl. Fr. Regel, Entw. 19. — 3) Am Gräfenhainer Steiger über der Waltersgrube. — 
4) Burgstelle auf dem Ostvorsprung des Gr. Buchenberges, über der Tambach-Schmal- 
kalder Straße. Wahrscheinlich ist diese verhältnismäßig unbedeutende Burgstelle nicht 
identisch mit dem castrum Waldenfels. (Vgl. Fr. Regel, Entw. 18, 19, und F. Hering, 
Tambach im Thüringerwalde 9 ff.) — 5) „Wolfsbecher, wendt am klein Welsbach, 
am Smalwasser und gemeiner straß“ [Meininger Straße oder Gräfenhainer Steiger] ; 
und weiter: „Waltersgrube, gehet in die Wolfsbecher.“ — 6) Am Westhang des 
Gr. Walsbaches. — 7) Am Kleinen Walsbach. Der größte Teil der Holzungen 
des Amtes Georgenthal (Georgenthaler, Tambacher, Gräfenhainer Forst bestand aus 
„Harzwäldern“, zum Teil der Herrschaft eigentümlich gehörig, zum Teil „Erbharz- 
wälder“, die um Pechzins ausgetan wurden. Der „Steudingswald“ z. B. (später [1665] 
dem Besitzer des Georgenthaler Eisenhammers, Boppo Weitz, gehörig) umfaßte die 
heutigen Forstorte: Oelberg, Harte und Hohe Schorn, Bärenkopf, Teufelsbad, Mös. 
Westlich von diesem Herrschaftswald lag der „Trocken- oder Thomaswald“, östlich 
(am Näherthal) der „Stentzenbachs- und Landmannswald“. (Georgenth. Amtsbeschr. 
1665.) — 8) Am Kl. Walsbach. An der Waltersgrube und am Walsbach waren im 
16. Jahrh. (1569) „an etzlichen Plätzen gute gräserei und weide für das vieh, daran 
wohl etliche ochsen im sommer geschlagen werden können, soferne solche orte mit 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 471 


Moderne Namen Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen 


sprache 


Kleiner Finsterbach Klinner Finsterbäch En Finsterbecher 1557 


Großer Finsterbach |Grusser Finsterbäch [19] 

Bei der Buche!) Bi der Buchen, D. 

Guckstein ? 

Maischellchenstein ?) |? 

Steinerne Gasthof ? 

Grundswand °) Grondswänd, D. 

Bärendelle ®) Bärendellen, D. 

Hünefeldskopf °) Hüneteldskopf, D. 

Sahlweidenwand ®) Sahlwidenwänd, D. 

Böttnersdelle Böttner$dellen, D. Büttnersthal 1557 [19]; 
Das Buttnerthal 1580 
[19]; Böttners Thälchen 

Napoleonstein ?) 2 1647 [15] 

Hohe Schlaufe Huche Schlo(u)fen, D. |Das hohe Schleyff 1544 
[13]; An der hohen 
Schleif 1557 [19]; Hohe 
schlaufen 1665 [17] 

? ? Eißberg *), Eißenberg 

Kreisschlag ? 1569 [19] 

Schmierofenwand ®) Schmärofenwänd, D. 

Glasholzkopf ?) Glöasholzkopt, D. 

Steinbühl Steinbühl, D. Der Steinbühl 1557 [19] 

Eckardtsdelle Eckerdsdellen, D. 

Brand Bränd, D. Brand 10) 1557 [19] 

Amseltellen ? Ramselthälchen 1!) 1647 

Das steinerne Thor 1?) |? [15] 

Wandergehäu ? 


den gleichischen wilden [der Stuterei] unbetrieben bleiben.“ Die Herrschaft ließ all- 
jährlich eine große Anzahl polnischer Ochsen zur Waldweide treiben. (Heß, Der 
Thüringerwald 8.) 


1) Ueber dem Kl. Finsterbach am Gräfenhainer Steiger. — 2) Am 18. Nov. 1788 
schreibt Forstmeister v. Prittwitz aus Georgenthal über diesen Felsen: „der Mayschäler 
genannt, weil auf selbigen in der ganzen Gegend allein die sogenannten Mayschälergen 
oder Mayblumen gefunden werden“ [??] (Beitr. zur Ausrottung der Raubtiere, Mitt. d. 
Geogr. Ges. Jena, 1894, S. 63). Die Karte hat „Mishelchenstein“ (am Kl. Finsterbach). 
— 3) Ueber dem Schmalwassergrund. — 4) „Bärenweg“ 1665 [22]. — 5) Wahr- 
scheinlich nach dem Besitzer der Schneidemühle benannt. — 6) Der nördl. Hang des 
Gr. Finsterbaches. — 7) An der Hohen Schlaufe. Ein Porphyrfelsen, der täuschend 
ähnlich das Profil Napoleons III. nachahmt. — 72) „Eißberg‘, ein „anhängender‘“ Name 
der Hohenschlaufe. Ebenda: Die Finsterbecher fähet sich am Eißenberge an (in 
Norden, also am Kreisschlage). — 8) Ueber dem Schmalwasser. „Hohe Schlaufe, stöst 
unten an den abgegangenen schmierofen“ [zum Pechsieden]. Georgenth. Amtsbeschr. 
1665. — 9) Die Holzung für die ehemalige Tambacher Glashütte (mündl. Mitt.). — 
10) 1647, Georgenth. Amtsbeschr.: „an der Mauchelheide [am Steinbühl] ein Brand.“ 
— 11) Ramsel — Bärlauch (Allium ursinum L.). — 12) Ein etwa 4 m hoher, tor- 
ähnlicher Fels über dem Teich im Mittelwassergrund. 


472 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Maucheheide 1544 [19a]; 
Die Mühlheide 1557 u. 
Mühhaltertellen) |Muchhällerdellen 1580 [19]; Mauchel- 
Mittelwassergrund Medelwassergrund, D. heide , Muncheheiig 
Stummelberg Stumelbärgk, D. 1612 [19]; Müchelheide 
Erbsengäßchen ? 17. Jh. [37] 
Sandwurf Sandworf, D. 
Kirchberg ?) Kerchbärgk, D. Der Kirchberg 1557 [19] 
Schließleite Schließliden, D. 
Jöhnchen °) Jöhnchen, D. 
Schloßgrube ®) Schloßsrum’n, D. 
Brauseloch 5) Brüeseloch, D. 


Großer Mittelrein | Medelraifen, D 
‚BD: 


Kleiner Mittelrein I Haulloch 1657 13 : Hei- 
Hülloch ®) ebs., D. N loch 170.18 (a7 
Steinweg Steinwägk, D. Der Steinweg 1557 [19] 
Birkweg Birkwägk, D. Birkweg 1612 [19] 
? ? Rothenberg ’) 1232 [35a 


fol. 1652]; Rothebach 
1612 [19]; Rothenberg 
1647 [15] 
Frederichesheide 7), Fri- 
derichsheide 1232 [35a 
fol. 1652]; Fridinges- 
heide 1265 [35a fol. 126b] 


1) Schlucht zwischen dem Steinbühl und Kirchberg. Die Bedeutung des Namens 
bei dem großen Wechsel der alten Namenformen ist schwer zu bestimmen. Das ganze 
Gebiet von Dietharz zum Gr. Buchenberg war Georgenthaler Klosterbesitz. Also vielleicht 
„Muncheheide‘“? — 2) Der Kirchberg, Georgenthaler Klosterbesitz. — 3) Jöhnchen 
— kleines Gehäu im Schlagwald. — 4) Die Burgstelle der Drachenburg, die nach dem 
Drachentöter St. Georg, dem Schutzheiligen des Klosters Georgenthal, benannt worden war, 
wie A. Fleischhauer nachgewiesen hat. Die Lage der Burg ist genau zu ersehen aus einer 
Stelle in dem Befestigungsplan des Amtes Georgenthal von 1657 [16]: Die Landwehr 
soll führen vom Fuchsberg „bis unter den Mittelrein, wo der stein ein loch hat, auf 
den felsen des fuchsberges hin, bis hinunter, da gegenüber eine Delle von dem Kirch- 
berge herunter stößet, über die Apfelstädt hinüber, über den Kirchberg fort nach der 
Drachenburg, das solche zur linken hand bleibet den felsen hinunter, wo das 
Schmalwasser und Mardersbach zusammenfället ... .“ Die Steine der Drachenburg 
wurden 1708 zum Neubau der Dietharzer Kirche verwendet; erst vor etwa 30 Jahren 
sind die letzten Mauersteine von den Bauern geholt worden. Wall und Graben sind 
noch deutlich erkennbar. Möglicherweise sind die Burgen Waldenfels und Drachen- 
burg identisch. Letztere wird erst erwähnt, seit der Name Waldenfels in den Urkunden 
nicht mehr vorkommt. — 5) Schlucht zwischen Hoher Schlaufe und Mittelrein. — 
6) Höhle im Rotliegenden am Eingang des Schmalwassergrundes, am Steinweg. Der 
Sage nach ein Zufluchtsort in Kriegszeiten. — 7) Friedrichsheide und Rothenberg, 
ein Waldgebiet, das von Th. comes de Berka dem K]. Georgenthal geschenkt wurde. 
Grenzen: „... &a meynoldesstroße [Gräfenhainer Straße oder Höhenweg] versus 
descensum aque Rothenbaeh usque ad horam fluminis Apliste [Apfelstädt]; 


2 
2 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 473 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Voigtsgirn !) Vogtsgern, D. Am Voigtsgehren 1557 


Vogelheerdskopf ?) Ufm Voelskopf, G. [19] 
? 2 Am Brand 1557 [19] 


Gunzebach Gunsebäch, D. Gunzinbach 1232 [35a 
fol. 165a]; Am Guntze- 

Lärchengarten ®) Lerchegöärden, D. bach 1665) [17] 

Hesselfeld 5) Hesselfeld, D. Heselenvelt1144(Doben- 


ecker I 1482); Heseln- 
velt 1144 [35a fol. 170b]; 
Hesselfeld, Haselfeld 
1665 [17] 
Heselenlithe®) 1189 (Do- 
benecker II 1135]; He- 
sillite, Hesellite 1246 

Der Tambacher Grund| Damm’sche Grund, G. | [35a fol. 165a] 

Das Vitzerod ?) Vitzeröd, G. Vitzenrod 1144 (Doben- 
ecker I 1482); Viscen- 
roth 1209 (Dobenecker 
II 1411); Vitzinrode 
1265 [35a fol. 1266]; 
Fritzenrode 1527 [5]; 

Kreuzhammerkopf®2) |Kritzhammerkopf, G. | Fickerode 17. Jh. [37] 

Peterholz Biederholz, G. Peterholz 1557 [19]; 
Peter- oder Abtsholz 
1569 [19 fol. 114a]; 
Peterholz 17. Jh. [37]; 
Des stifts zu St. Petri 


"2 
au) 


in Erfurt wald 1665 [17] 
A rothenbornen usque in trokkin Marquardisbach [Mardersbach], abhine usque 
Smalwazir, per callem, que ducit in Gunzinbach .. .“ Das Gebiet umfaßte also 


die heutigen Forstorte Vitzerod, Birk- und Steinweg samt dem Galberg. 1647 reichte 
der „Rothenberg‘“ vom Rothenbach bis zum Steinweg. 

1) Der Zwickel zwischen der Steigerstraße (Höhenweg), Vogelherdskopf und 
Hoher Schlaufe. — 2) „Vogelweide“ war im 17. Jahrh. [17] im Amt Georgenthal: am 
Münchengirn, Hangweg, Rothehar, Leinerthal; „Vogelherd und schneide“: am Rosen- 
garten, Hohe Leiten, Nesselberg; „Herd und gestell“: am Hubenthal, am Sperber 
[Sperrhügel], an der Steinbacher Straße, bei der schwarzen Pfutze, am Schorn, 
uf der Möst, am Finsterbach, am Birkwege. — 3) 1665 „Gem. stücklein holz, am 
Guntzebach genannt“ (Dietharz gehörig). — 4) Wohl ganz moderner Forstname! — 
5) Eine Anzahl Forstnamen lassen darauf schließen, daß zwischen Dietharz und 
Georgenthal, zu beiden Seiten der Apfelstädt, ursprünglich ausgedehnter Buschwald 
sich hinzog (Hesellite, Heselenfeld, Heselbach). Das Hesselfeld im heutigen Umfang, 
ist ein Stückchen Tambacher Gemeindewald unterhalb Dietharz, auf dem r. Ufer der 
Apfelstädt; so schon 1665 [17]. — 6) Wahrscheinlich die Gegend des Bromenackers 
bis zum Apfelstädtufer. — 7) Zum Teil sehr quelliges Gebiet zwischen Rothebach und 
Gunzebach. — 8) Der n.ö. Teil des Vitzerod, der Hammerwand gegenüber. Am 
Kreuzhammerkopf stand beim „Neuen Weg‘ ein steinernes Kreuz, das noch auf der 
Geleitskarte von 1633 eingezeichnet ist. 


474 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Schreckjohn Schreckjohn, G. Dye schrecke 1335 [35a 
fol. 167b]; Die Schreck 
Steigerwand Steierwänd, @. 1557 [19]; Schreckjohn 
Halsbreche oder Rothe-| Halsbrechen, G. 1647 [15]; Die Schröcke 
bachsfelsen 17. Jh. [37] 
Ermstädter Gemeinde-| Im Ermäten, G. Ermster Holz 17. Jh. [37] 
EL) Der bhäuser holz 
Gunthersloch 2) ? i | a ; a 
Schwabhäuser Wald ®)| Im Schwabhissern, G. || näuser Gem.-Wald 17. 
Schwabhäuser Kopf |? Jh. [37] 
? Torwertters holzlein 
| 1527 [5]; Pfärrner [!] 
Pfortenholz ®) Pfortenholz, G. hölzlein 1557 [19]; Das 
| Pforten hölzlein 1647 
[15] 
Apfelstädter Holz?) |Im Apfelsten, G. allodium apphilste 1278 
[35a fol. 92b]; Apelsteter 


Holzigen 1544 [19a] 
Wechmarische Gem.- |In Wäjmerschen, G. [Der von Wechmar holez 


Waldung ®) [35a fol. 1676]; Der ge- 
mein von Wechmar holz 
1557 [19] 

Die Haingrube De Hahngrum’n, G. |silva Hagenberc 12097); 
De Hayngrube [353 fol. 
167b] 

Totenkopf Düedenkopf, G. ?] Ghisenwarde 1209 
(StA. Gotha QQ Id 12, 

Eichhornsköpfe ebs., G. Or.) 

Waschblauel 3) Batschblewel, G. Wachßplauel 1544 [19a]; 
Waschblauel 1665 [17]; 
Waschblau 17. Jh. [37] 

Teichberg Dichbargk, G. Teichberg 1657 [16] 

Finkenberg Finkebargk, G. 


Goldhügel Goldhiggel, G. 


1) Ermstedt, preußisches Dorf im Regierungsbezirk Erfurt (sw. von Erfurt). Der 
Gemeindewald umfaßt 30 ha. (H. Heß, Der Freiwald 299). — 2) Schlucht zwischen 
Ermstädter Holz und Steigerwand. — 3) Dem Dorf Schwabhausen, zwischen Gotha und 
Ohrdruf, gehörig. Umfang 30 ha. (H. Heß, a. a. 0.) — 4) Es liegt südl. von der 
ehemaligen Klosterpforte. — 5) Herrschaftliche Holzung sö. von Georgenthal. Höchst 
wahrscheinlich ursprünglich ein Gemeindewald des Dorfes Apfelstädt (zwischen Gotha 
und Arnstadt), der aber schon in sehr früher Zeit in Klosterbesitz überging. — 6) 431 ha 
große Gemeindewaldung des Dorfes Wechmar (sö. von Gotha) mit eigenem Forsthaus 
an der Haingrube. Vgl. H. Heß, Der Freiwald 299. — 7) Aus: „Vertrag zwischen 
den Klöstern Hersfeld und Georgenthal um etzliche gehulze ... am Hagenbach ge- 
legen“, StA. Gotha QQ Id 12, Or. — 8) Altes Bergwerk? 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 475 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 
sprache 


— 


Moderne Namen 


Nauendorfer Gem.-Holz NauendorffscheGemein, Nauwendorfische gemein 


G. 1544 [19a]; Der Neuen- 
dorfer gemeine 1557 
[19] 
Kirmse !) De Kerms, G. „das Nauendorfer ge- 


meinde hölzlein, die Kir- 
meß genannt“ 1665 [17] 


? ? Die körtze Leiten ?) 1544 
Brandkopf Brändköpf, G. [19a] 
2. Gewässer’). 
Die Leina De Lin, G. flumen Lina 1143 (Doben- 
ecker 11459); Dy rechte 


Lina 1357 (StA. Gotha 
QQ Is 237, Or.) %); Leina 
1584 [3] 
Leina-Brunnen !) Linaborn, Finster-- |Lienerbron 1593 [19]; 
bergen Leina Ursprung 1665 
17] 

? ? Der Munchegeprun #) 
1580 [19] 

? ? Seiuirbach 4) 1227 (StA. 
Gotha QQ Is 44, Or.) 
Trockene Leina) Drock’ne Lin, Finst. [Trockonlinaha, Trochon- 
linaha 1216 (Doben- 
ecker II 1267); Trokin- 
lina 1267 (Dobenecker 
II 2415); dy trokene 
lyna 1357 (StA. Gotha 
= QQ Is 237, Or.) 
Eisbrunn 5) Isborn, Finst. Das Eisloch, Eisschacht 
17.3h. 110] 


1) Gegenwärtig gehört der größte Teil der „Kirmse‘“ zur Wechmarer Gemeinde- 
waldung. — 2) Wahrscheinlich der nördl. Hang der Eichhornsköpfe: „die Kurzeleiten 
gegenüber [dem Apfelstetter Holz], stößet in Schweinbach, oben an der Neuendorfer gemein 
und feld“, 1557 [19]. — 3) Vgl. L. Gerbing, Begleitworte zur Gewässerkarte von Südwest- 
thüringen, Mitt. d. Geogr. Ges. f. Thür. zu Jena XVI, 1897. — 3%) „Dy rechte Lyna“ 
genannt im Gegensatz zur „trokenen Lyna“. — 4) Der eigentliche Leinabrunnen ist die 
gefaßte Quelle unter dem Unteren Pürschhauskopf, nahe der Straße vom Kreuz nach 
dem Neuen Haus. Die anderen Quellfaden sind jetzt unbenannt; wahrscheinlich ist 
der, nur einmal, in der Reinhardsbrunner Urk. 1227 (Dobenecker II 2415) erwähnte 
Bach eine der Leinaquellen. Der „Munchegeprun‘ ist sicher auch eine der Quellen am 
Münchengirn. — 5) Die Trockene Leina hat zwei Quellen: erstens am Spießberg, dicht 
unter der „Weinstraße“ ; gleich darauf versinkt das Wasser für eine kurze Strecke in 
den Boden („Trockene Leina“) und kommt zwischen dem Forstort Drusenbach und 
dem Münchengirn aus dem Drusenbrunn wieder zum Vorschein. 


476 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
Drusin 1267 (Doben- 
Drusenbrunn !) Druselborn, Finst. ecker II 2415); Der 
? Droüusenbach, G. 


? Breusbach 1569 [19]; 


Druselbach 1544 [6]; 
| Trußenbach 17. Jh. [37] 


Langenbergsgraben Langebargksgröaben, 
G. 


Herceresbrunnen ?) 1189 
5 5 | (Dobenecker II 835); 
; \ Herceresborn 1270[353 
Schneckenbach Im Schneckenbach, T.t fol. 166b] 
Am Sumpfe Sompf, T. 
Bäuers Grund ?) & ? Beuenbach 3) 1189 (Do- 
Gr. u. Kl. Frosch*) |Früsch, Finst. benecker II 835) 
Ötterbach 5) Otterbäch, Finst. (Rotserbach 1357 (StA. 
Rößenbach ®) Riesenbäch, Finst. \ Gotha QQ Is 287, Or.) 
Körnbach ?) Körnsches Wasser, Körnbach, ? Kom(?)bech- 
Finst. lein 1557 [19 fol. 80a]; 
Körnisches Wasser 17. 
Jh. [37] 
Diese fr Silzen, G. Sulzbach ®) 1216 (Doben- 
In der Sülzen, Finst.| ecker II 1667); Die 
Salzbrunnen Salzborn, G. Sultz 17. Jh. [10] 
Die Apfelstädt ApfelSt, G. u. T. Aphilste 1144 (Doben- 


ecker I 1482); Appleste 
| 1168 (Dobenecker II 
835); Apphilstete 1218 
(Dobenecker II 1806); 
Stockwiesengraben ®) | Stockwesengröam’n, T.| Apfelstedt 1510 [2] 


1) S. Anm. 5 vor. S. — 2) Wahrscheinlich der kleine Bach, der über dem Forstort 
Harzstieg bei der Stockwiese in die Leina fällt. — 3) Ein kleiner Bach, der neben 
dem Finsterberger Kirchsteig entspringt und bei der Engelsbacher Mahlmühle in die 
Leina fällt. Es ist sehr zweifelhaft, ob beide Namen identisch sind. — 4) Sumpfige 
Wiesen mit Zufluß zur Leina zwischen Brandleite und Heuberg. Der Name Frosch, 
Frisch, Pfrisch für Sumpf ist nicht selten (z. B. an der Quelle des Löwenbach, am 
Gr. Dreiherrenstein u. a.). — 5) Der Otterbach entspringt auf der Nordwestseite des 
Ziegelberges und mündet bei Schönaw in die Leina. — 6) Der Bach wurde zum Rösten 
des Flachses verwandt. (Freundl. Mitt. von Herrn Hauptlehrer Hensel in Finster- 
bergen.) — 7) Am Körnberg entspringend und bei der Finsterberger Mahl- und Schneide- 
mühle in die Leina mündend. — 8) „Locus, ubi Sulzbach eadit in Troconlinaha.“ 
Die Sulz mündet aber in „die rechte Lina“ (vgl. oben Leina) bei der Engelsbacher Mühle 
und nicht in die Trockene Leina. — 9) Die Hauptquelle der Apfelstädt ist auf der 
Stockwiese am Sperrhügel. In alter Zeit war die Apfelstädt nur durch die Swaene- 
hildenfurt unter dem Bromenacker überschreitbar. Hier wurde später der Schafsteg 
gelegt; eine zweite steinerne Brücke, die steinenbrucken 1594 [19] oder „Pflegbrücke“ 
(weil sie von den Dorfschaften der Pflege Georgenthal erhalten werden mußte), unter 
dem Knie, nach dem Erfgrund zu. Wahrscheinlich war der alte Apfelstädtlauf ehemals 
östlicher, unter dem Schwabhäuser Kopf hin, wo (an der alten Flachsrößen) noch der 
ehemalige Flußlauf zu erkennen ist („antiquus sinus Appelste“, Dobenecker II 1411). 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 


477 


Moderne Namen Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Wedelbach }) Widelbäch, D. 
Borndelle !) Borndellen, D. 
Wedelbachsteich Widelbächsdich, D. 
Wedelbachsgraben !) | Widelbächsgröäm’n, D. 
? ? 


Herrenborn, D. 
Drängkdröjel, D. 
Höärzborn, D. 


Herrenbrunn 2) 
Tränktröge 3) 
Harzbrunn ®) 


Tränktröge oder Buch- ? 
brunn 5) 
Das Gespring ®) ebs., D. 
Kammerbach ebs., D. 
Mittelwasser Medelwasser, D. 
Mittelwasserteich Medelwasserdich, D. 
Thorbecher (vgl. Berg-| Duerbecker, D. 
namen) 


Karolusbrunnen ?) 
Am Trögelchen ®) 
Buchenbrunn °) 
Hausbrunnen 1°) 
Steudingsbrunn 1!) 


Karoluseborn, D. 
Drängkdröjel, D. 
Buchebärgksborn, D. 
Hüsborn, D. 
Stüdingsborn, D. 


Wedelbach 17. Jh. [37] 


Wildenpach 1638 1?) 

Der Frankenbach ?) 1557 
[19 fol. 61]; ebs. 1612 
[19] 


Kammerbach 1557 [19]; 
Cammerbachfluß 17. Jh. 
[37] 

Mittelwasser 1557 [19] 


Steudingsbronn, Stu- 
| dingsbronn 1647 [15]; 
Streitingsborn 17. Jh. 


RG 
Hubensteinsgraben 1?) | Huche$teinsgröam’n, D. | 13) Frankenbach 1557 
? ? | [19]; ebs., Der Franken 


1647 [14] 
(Mitt. von Herrn Pfarrer Baetheke.) Erst die Zisterzienser verlegten den Lauf des 


Flüßehens nach dem Klausenhain zu. 


1) Wedelbach und Borndelle vereinigen sich zum Wedelbachsgraben; nach dem 
Zusammenfluß mit dem Stockwiesengraben und der Trockenen Apfelstädt, des Franken- 
baches und Backtrogs beginnt der eigentliche Apfelstädtgrund. — 1?) Aus: Verzeichnus 
der wälder, so in das amt Georgenthal gehören. StA. Weimar F 231, fol. 86. „Der 
Wildenpach, darinne entspringt die Apfelstet.“ Am oberen Ende des Wedelbaches 
lag ein Wildenstall (für Wilden, d. h. die Stuten des Kl. Georgenthal oder der Herr- 
schaft). — 2) Der kleine Bach im Frankengrund; die Quelle heißt: Herrenbrunn. 
Vgl. oben Graventhal. — 3) Im oberen Hubenthal. — 4) Die Quelle des Baches im 
„Backtrog“‘ am Forstort Trockenbach. Hieß dieser Bach vielleicht früher Trocken- 
bach? — 5) Am Eisenstieg. — 6) Die Quelle des Kammerbaches. — 7) Eine der 
Mittelwasser-Quellen am Gr. Buchenberg. — 8) Am Roßkopf, beim Rennsteig. — 
9) Am Gr. Buchenberg. — 10) Quelle unter dem Hubensteiner Pürschhaus. — 11) Die 
Quelle des Hubensteingrabens. Jedenfalls benannt nach dem Besitzer des dortigen 
Steudings-Harzwaldes. — 12) Das Schmalwasser hat seinen Ursprung in den Quellen 
des Sumpfgebietes der Mös und des Teufelbades: dem Badegraben ; weitere Quellbäche 
sind der Bärengraben, Oelbergsgraben und Hubensteingraben. Die Amtsbeschreibung 
hat an dieser Stelle sehr unklare Angaben, doch glaube ich die zusammengehörigen 
Namenformen richtig wiedergegeben zu haben. — 13) Unter dem Frankenbachfluß hin 
führt die alte Straße über den Wachse-Rasen nach dem Werrathal und Franken. 


478 


Nordseite. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Oelbergsgraben !) 
Bärengraben !) 

2 
Schwarze Pfütze ?) 
Borndelle 


Badewasser !) 
Badegraben !) 


Teufelsbad !) 

Die Mös?) 

Ueber der Mös 
Näherthalsgraben 
Obere Harzbrunn #) 
Das Gerönnig ’) 
Das Schmalwasser €) 


Oelbärgksgroam’n, D. 
Bärengröam’n, D. 
? 


Schwarze Fötschen, D. 
Borndellen, D. 

? 

Büädegröoam’n, D. 


Düfelsböad, D. 

De Mües, D. 

? 

Närdöalsgröam’n, D. 
Höärzborn, D. 


Gerinnig, D. 
? 


Oehrenwasser 1647 [14] 


Kaltewasser 1647 [14] 

Schwarze Pfütze 1647[14] 
Teufelsbadfluß1633[36]; 

| Der Teufelsbach 1638 

| (StA. Weimar F 231, 
fol. 86) 

Teufelsbad 1544 [13] 


Smalewazzer 1144 (Do- 
benecker I 1482); Das 
smalle Wasser 1512 

[20]; Schmalwasser 


1557 [19] 


Walsbachgraben Walsbachgröam’n, D. [Die Walßbeche 1514 [13] 
Schmalkaldergraben |Schmelkelergröam’n, D. 
Bärendelle 7) Bärendellen, D. Die; 
Finsterbachgraben Finsterbächsgrom’n,D.| 113] inaterbecl 
Tränktröge $) 2 Der finstere brunnen 8) 
an der gemein straßen 
1557 [19]; Finsterborn 
1580 [19] 
Breiteborn ®) ? Beim Breitenborn 1665 
[17] 
Klotzebrunn 1°) Klotzeborn, D. Hieronimusborn 1647 11) 
[15] 
Rechter und linker Mardersbach, D. Trokkin Marquardis- 
Mardersbach bach 12) 1232 [35a fol. 
165a]; Marquardisbach 
Mardersbachgraben ? 1265 [35a fol. 126b] 
? B Taubenborn 13) 1557 [19]; 
Der tauborn 1565 [19] 
1) S. Anm. 12 vor. S. — 2) Sumpf am Rennsteig, zwischen Donnershaugk und 
Schorn. — 3) Sumpfgebiet zwischen dem Donnershaugk und dem Kerngrund. — 4) Am 


Näherthalsgraben, bei der Borndelle; hier früher Harzwälder. — 5) Am Schmalwasser, 
am Fuß des Alten Fels. — 6) Auffallend sind in dieser Gegend gleichlautende Namen 
mit der Henneberger Seite: Schmalwasser (Schmalkalde), Kalte Wasser (ebenso der 
Oberlauf der Schmalkalde) und das Schmalkalder Holz am Kl. Walsbach, und ebenda 
Schmalkalder Graben. — 7) Zufluß des Schmalkaldergrabens. — 8) Quelle des Gr. 
Finsterbachgrabens an der Gräfenhainer Straße (Meinboldis- oder Gemein Straße). — 
9) An der Schmierofenwand. — 10) Am Voigtsgirn. — 11) Nach der Amtsbeschreibung 
die Quelle des r. Mardersbaches. — 12) Es ist nicht sicher nachzuweisen, welcher Quell- 
arm der „Trockene Bach des Marquard“ war. — 13) Quelle des 1. Mardersbaches [?]. 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 479 


Tr 


Moderne Namen MunllanhelenAues Urkundliche Formen 
sprache | 

0.0 EEE EEE RER RESET 

Eisbrunn Isborn, D. Eisborn 1665 [18] 

Habichtsgraben ? 

Silberborn !) Silwerborn, D. 

Gunzebach ebs., D. Gunzenbach 1232?) [35a 
fol. 165a] 

Rothebach Ruüedebäch, D. Rodenbach 1168 (Doben- 
ecker II 361); Rothen- 
bornen, Rothenbach 
1232 [35a fol. 165a]; 
Rottenbach 1569 [19] 

? ? Swaenehildefurt 3) 1143 
(Dobenecker I 1459) 

? 2 Oberer und Unterer 
Petersborn *) 1665 [17] 

? B Am Sumpf) 1647 [15] 

? ? Ufm Pfrisch oder Mo- 

Der Ringbrunnen 7) Ringborn, G. rast) 1665 [17] 

Ringbrunnsgraben Ringbornsgröam’n, G. 

Schloßbrunnen Schloßborn, G. Hagenbach 1143 (Doben- 
ecker I 1459); Hain- 
bach 1168 (Dobenecker 
II 361); Hambach 1168 
[35a fol. 1632]; Haghen- 
bace 1209 (Dobenecker 
II 1411); beschlossene 
born 1580 [19]; Schlos- 

Dachsgraben Döächsgröam’n, G. senborn 1593 [19] 

Schweinbach $) Schwinich, G. Swenibach 1544 [19a]; 
Schweinbach 1557 [19a]; 
Schwinbach 1733 [17a] 

Hammerteich Hammerdich, G. Hammerteich ?) 1557 [19] 

Mühlteich 1? 

1) Am Birkweg im oberen Gunzebach. — 2) Aus: Priv. Theod. comitis de 

Berka super silvis dietis friderischeyde et* Rothenberg. — 3) Wahrscheinlich eine 


Apfelstädtfurt in der Nähe der Schafbrücke unter dem Kesselthal. — 4) Der „obere“ 
Petersborn ist wahrscheinlich die Quelle des Peterholzgrabens am Sckreckjohn; der 
untere Petersborn „zwischen Haingrube und Peterholz“. — 5) Der obere Teil des 
Schreckjohns, nach dem Voigtsgirn zu. — 6) Das Sumpfgebiet zwischen Voigtsgirn, 
Steinweg und Girnholz. — 7) Der Ringbrunnen entquillt der Haingrube, nahe dem 
Brandkopf. Der Bach heißt anfangs Ringbrunnengraben, im Unterlauf Schloßbrunnen. 
— 8) Der Name ist jetzt verderbt in Schwimmbach (!). — 9) Der Hammer am Hammer- 
teich von Georgenthal scheint 1557 neuerbaut worden zu sein: „ein eisenhammer zu 
Georgenthal am oberen sehe gelegen, der ietzo einem hammerschmied unter das 
kloster zu bauen ... verkauft... die hoffestat auch dieses aufbauens um 25 fl. 
für sich erkaufen müssen“, 1557 [19 fol. 75a]. 


480 


Nordseite. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Die Spitter 


Der Goldborn 


Splitter und Spitter, T. 


ebs., T. 


Trockene Spitter oder! ? 


Splitera 1251 (Or. StA. 
Gotha QQ Id 50); ri- 
vulum spliterde 1270 
[35a fol. 166b]; Spliter 
und Spiter 1557 [19]; 
? Nasse Splitter 1665 
[17] 

Trockene Splitter 1665 


Studentengraben [17] 
Spitterfall ? 
Spitterteich Spitterdich, T. 
Der Hainbach }) Hahnbach, T. 
Rothebach Rüedebach, T. Rothenbach 1612 [19] 


Rothe Haar ?) Rüede Här, T. Rothe Pfütze 1557 [19]; 


Rothe Har 1569 [19] 


? ? Hesilbech ®#) 1425 (Or. 
StA. Gotha QQ Id 376) 
Haselbrunn ®) Höaselborn, T. Heßelborn 1593 [19]; 


„Hirschbalz oder Hasel- 
born“ 1612 [19]; Hasel- 


Herrenborn ®) ? born 1647 [15] 

5 ? Harborn5) 1557 [19]; 
Haarborn 17. Jh. [37] 

Ueber ZelleckersBorn®)\ ? ? Sellneckersbrunnen, 

Die Tambach (rechte] Dammich, T. ? Schteckersbrunn 1665 

und linke) [117] 

? ? Lachgraben ?) 1251 [35a 

fol. 1256] 


1) L. Zufluß der Spitter von den Hühn- („Hahn-“, Hain-)bergen her. — 2) hor 
— mbhd. Schlamm, Sumpf. Rothe Haar, das Sumpfgebiet sö. vom Neuen Haus auf 
dem ]. Ufer des Rothebaches. Auch die Quelle des Schneckenbaches führte den Namen 
„Harborn“. — 3) Der Bach in der „Seeberger Fahrt“. Alte Grenze zwischen dem 
Seeberger Gemeindewald und dem Klostergebiet, a. a. O.: „floeß, den man nennit den 
hesilbach, der scheydit dye hoenwarthe und der Sebergin holez.“ (Aus dem Sühne- 
brief Gunthers v. Schwarzburg zwischen dem Kl. Georgenthal und der Gemeinde See- 
bergen.) — 4) Haselborn und Herrenborn an den Rothebachsquellen unter dem Thier- 
garten. „Hirschbalz‘“ bezieht sich jedenfalls auf den dortigen Schießplatz. — 5) Wohl 
zusammenhängend mit „Rothe Haar“. Die Karte des Amts Schwarzwald [37] hat 
„Harborn“ an der Quelle des Rothenbaches. — 6) Der Forstort „über Zelleckers 
Brunnen“ (wohl nach einem Tambacher Personennamen) liegt über der Gr. Kessel- 
thalwiese, südl. vom Neuen Haus. In der Amtsbeschreibung ist der „Sellneckers- 
brunnen „am Mühlgraben, im Splittergrund“ erwähnt. — 7) Lachgraben und 
Strut. Beide Namen werden genannt in der Schenkungsurkunde der Gemahlin des 
Grafen Theodoricus de Berka (Hedwigis) an das Kl. Georgenthal: „rubetum, quod 
vulgo strut dieitur“, liegt „ad oceidentem ville, que Tambach nominatur, super 
fluvium, que dieitur Splitera ...“ Weiterhin ist der Wald näher bestimmt: „de fluvio, 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 481 


Mundartliche Aus- | 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Otterbach !) ebs., T. Ötterbach 1544 [19a] 
Ullersbach oder die)? 
Rod ?) 
Der Teiler °) ? 
Der Flößgraben ®) ? 
? ? Musselbach ®) 1544 [19a]; 
Moßbach 1557 [19] 
? ? Atzelbach 1612 [19]°) 
3. Straßen. 
Der Salzweg ®) Sälzwägk, G. 
Gothaer Weg®) Der Gotsche Wägk, G. 
Die Freiwaldstraße ”) | Freiwald$tröaß, G. 
\ ? ? Dörnitzer weg®) 1557 
Herrenweg’) Herrnwägk, G. [19] 


qui vocatur splitere, usque ad fossatum, quod Lachgraben nuncupatur.“ Als „Strut‘ 
ist augenscheinlich das Gelände am Fuß der Hohenwarte, etwa an Stelle des „Köpfchens“ 
und der „Burg“ aufzufassen. Der Lachgraben wird (wie auch F. Hering in „Tam- 
bach im Thüringerwald“ 9 meint) eines der Kesselthäler sein. Dieser Wasserlauf 
wird auch in der Urkunde von 1265 (Schwarzes Kopialb. fol. 126b) über die Fischerei- 
rechte des Kl. Georgenthal aufgeführt. Eine „Lache“ (Sumpf) läßt sich auf dem 
feuchten Boden des 1. Apfelstädtufers sicher annehmen. 


1) Ein dünnes Wässerchen zwischen Bromenacker und Knie. — 2) Der kleine 
Bach, der von der Martinsecke sö. von Catterfeld herabkommt und durch den Romeisen- 
grund fließt. — 3) Wehr oberhalb der Georgenthaler Teiche. Ein Teil des Apfelstädt- 
wassers wird durch den Flößgraben über Emleben-Gotha in die Nesse-Hörsel und 
Werra geleitet. Der Flößgraben ist 1648—1653 von Ernst dem Frommen angelegt 
worden. Vgl. L. Gerbing, Begleitworte 76f. — 4) Musselbach, wahrscheinlich der 
Bach im Erfgrund. Der Umfang des Forstortes „Knie“ wird so beschrieben: „ist an der 
steinen brucken anfänglich, gehet an die Apfelstet hinauf bis an Otterbach und Kessel- 
thal [der Bromenacker ist hier also mit zum Knie gerechnet], wendet an der Sewerger 
holz ... gehet an der Sewerger holz hinein bis an Musselbach.“ — 5) Der Atzel- 
bach beim Sonnenstein und der Wildengrube erwähnt. Jetzt ganz unbekannter Name. 
Atzel = Elster. — 6) Durch den Hirzberg führen zwei alte Wege: der Salzweg, quer 
durch, von Schönau nach Herrenhof, durch das Sumpfgebüsch (Sulz und Salz — Sumpf), 
und der Gothaer Weg, die Alte Straße von Gotha-Emleben, über dem Moor (Kranich- 
moor) und der Marienwiese hin durch einen Teil des Hirzberges. Wahrscheinlich schloß 
sich diese Alte Straße südwestwärts an die Große Straße von Asolveroth an (,Strata 
magna, que vadit de grangia Asolveroth praedietam silvam [Kni et hesellite], trans 
fluvios Heselbach et Apphilste, versus villam Ditharez“ 1246 [35% fol. 165@]). Der genaue 
Verlauf zwischen Hirzberg und dem St. Georgenberg (Sin Jürgen) wird sich schwer 
nachweisen lassen; ebenso bis auf die Knie-Höhe. Von hier lief die Straße über den 
Brohmenacker (hesellite) durch die Apfelstädt nach Dietharz und dem Frankenweg. — 
7) Die Freiwaldstraße ist der Holzweg der 7 Freiwalddorfschaften (s. Freiwald). — 
8) Diese sehr auffallende, bisher noch nicht bekannte Bezeichnung kann sich nur auf 
die Freiwaldstraße beziehen: 1. „das holz die Spitter ... [Richtershög und Gleichisch 
gehäu] wendet unten am Rotenbach, oben am Dornitzer weg; 2. der Langenberg 
stößt unten an den Dörnitzer weg.“ Die „Dörnitz‘“ ist wahrscheinlich das spätere 
„Neue- oder Vierpfennig-Haus“. — 9) Vom Erfgrund aus läuft quer über das Knie, 
später durch die Seeberger Gemeindewaldung ein „Herrenweg“. Der Sinn des Namens 

Gerbing, Flurnamen. 31 


482 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Bauernweg !) Bürnwägk, G. 
Toten- oder Kirch- |Kerchitiegk, G. Kirchsteig 1612 [19] 
stieg 1?) 
Harzstieg ?) Höärzstiegk, G. Ercerstirce 1189 (Doben- 
Gebrückweg ?) Gebröckwägk, G. ecker II 835); Hercere- 
Die Seeberger Fahrt |De Siewersche Föaärd,| stiek 1270 [35a fol. 166b] 
& 
Kohlweg ®) Kohlwägk, G. 
Steiger 5) Steier, G. Altenbergischer Steiger 


Toten- oder Kirch- |Kerchwägk, Finsterb. | 1647 [15] 
weg ® 
Schönauer Kirchsteig®)| Der Schi(e)neibsche |Schönauer Kirchsteig 
Kerchstiegk, G. 1557 [19] 
Tambacher Steig ”) Damm’sche Stich, G. |Tambacher steig 1587 
[19]; Friedrichröder 
steig 1665 [17] 


? 2 Am Nawenwege®) 1594 
Alte und Neue Aus-| Us$pänn, T. [19] 

spanne °) e Schmalkalder Straßen 11) 
Alte Straße 19) De äle Ströaß, T. 1557 [19]; „Tambachi- 
? ? sche landstraße, so nach 


Schmalkalden gehet“ 
1665 [17] 


ist nicht mehr bekannt. War die Freiwaldstraße etwa für die Bauern bestimmt, und 
der Herrenweg für die Klosterherren oder für den Adel in den 7 Dorfschaften? Ein 
zweiter Weg dieses Namens zweigt sich am „Hain“ vom Bauernweg südwestwärts ab 
und führt gleichfalls nach dem Neuen Haus. 


1) Weg von Catterfeld nach dem Freiwald. — 12) Finsterbergen gehörte kirchlich 
zur Johanniskirche. Der steile Kirchstieg führte zwischen Oehlberg und Hain hinauf 
nach der Johanniskirche. — 2) Vom Leinathal (Finsterbergen) nach dem Neuen 
Haus zu. Heute nur als Forstort bekannt. — 3) Wohl gebrückter — mit Bohlen 
und Reisigbündeln fahrbar gemachter Weg. Durch die sumpfigen Gründe des See- 
berger Waldes. — 4) Durch den unteren Teil des Seeberger Gemeindewaldes, nach 
dem Neuen Haus zu. — 5) Alter Hohlweg, im Tambacher Grunde beginnend (beim 
Teiler) über den Steinbühl. — 6) In die Johanniskirche über Altenbergen waren 
eine Anzahl Dörfer eingepfarrt, die auch ihre Toten auf den dortigen Friedhof bringen 
mußten: Cumbach, Schönau, Finsterbergen, Engelsbach, Catterfeld, Altenbergen. Der 
Weg von Finsterbergen über den steilen Hain war besonders beschwerlich. — 7) Der 
Fußweg von Friedriehroda über Finsterbergen und das Neue Haus nach Tambach. — 
8) Die Straße durch den Tambacher Grund. Die alten Straßen haben die sumpfige 
Niederung vermieden (alta Strata von Asolveroth = hohe Straße!). — 9) Auf der 
Höhe des Rennsteigs. Die Alte Ausspanne im Anschluß an die „Alte Straße Tambach- 
Rosengarten-Nesselhof-Schmalkalden“; die Neue Ausspanne zwischen Nesselberg und 
Krämerod, an der jetzigen Straße Tambach -Schmalkalden. — 10) Ueber das alt- 
tambacher Straßennetz nach Franken zu vgl. O. Fleischhauer a. a. O., L. Gerbing 
a. a. OÖ. und Fr. Regel a. a. O©. — 11) Hier, an der Alten Ausspanne, stand die 
„Diebsbuche“: „die dipsbuchen [auch diebebuchen], an der Schmalkalder straßen am 
Renisteck... .“, 1544 [19a]. 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 483 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 
sprache 


Möseweg!) Miesewägk, T. ? Weußweg 1557 [19]; 
j Möseweg 1612 [19] 
Schmalkalder Stieg?) |Schmelkeller Stiegk, T.|Schmalkalder Stieg 1612 
[19] 


Rothe Hand ?) Rüede Händ, T. Rothe Hand am Schmal- 

kalder stieg 1612 [19] 
ii ? Der Nießeweg 1557 3) [19] 
? ? Francenstie*) 1143 (Do- 


benecker I 1459); 

Franckinstieg 1143 [35a 
fol. 170a] 

Steinbacher Straße 5)] | Steimichsche Stroaß, T.|DieSchwarzacherstraßen 
1557 [19]; Loibenstraße, 
Laubenstraße 1647 [15]; 
Steinbacher straße 1665 

(17) 

Eisenstieg 5) Isenstiegk, D. Straße, so nach Schwartza 
gehet, am Eisen- 
steig genannt, 1569 

Oberschönauer Straße 6)| De Schienausche Stroaß,| [19]; Risensteig 1647 

D: 15 

Grauweg ’) ? Der ee 1557 [19]; 
Alte Grubweg, Gru- 
bachsbrücken 1665 [17] 


? ? Reinweg) 1557 [19] 
Langestieg LangenStiesk, Tamb. 


Erbsen-Gäßchen Erbsen-Gäßchen, Tamb. 


1) Ein Seitenzweig der Alten Straße über dem Rechten Tambach. — 2) Die „Rothe 
Hand“, jedenfalls ein Wegweiser (ähnlich wie die noch heute vorhandene „Eiserne 
Hand“ auf dem Hainich) wurde 1537 bei den Zweiröder Wiesen am Schmalkalder 
Stieg angebracht (nach Fleischhauer). — 3) Der Nießeweg wird nur einmal er- 
wähnt, beim Forstort Thorbecher. — 4) O. Fleischhauer und Fr. Regel (a. a. O. 17) 
deuten den „Frankenstieg‘‘ der Georgenthaler Kaiserurkunde als einen Teil des 
Rennsteigs.. Meines Erachtens ist mit Fr. das Tal des „Frankenbaches‘“ gemeint; 
der Name deutet wohl auf eine der ältesten Verbindungslinien zwischen Franken 
und Thüringen. — 5) Auf der Steinbacher Straße wurde der Schmalkalder Eisenstein 
nach den Hämmern des Apfelstädtgrundes geführt. Diese alte Straße führte durch 
die Loibe (daher Loibenstraße) an dem Neuenhof vorüber über Steinbach-Hallenberg 
nach Schwarza. — 6) Die Oberschönauer Straße zweigt sich über dem Forstort 
Thorbecher von der Steinbacher Straße ab (der Forstort Eisenstieg wird von beiden 
Straßen umfaßt) und trifft auf dem Wachserasen mit der alten Dietharzer Franken- 
straße, die unter der Drachenburg, dem Falkenstein und dem Großen Buchenberg 


hinführte, zusammen. — 7) Verbindungsweg zwischen der Steinbacher Straße und 
dem Mittelwassergrund. Die Grubwegsbrücke über die Apfelstädt war am Fuße des 
Bielsteins. — 8) Der Reinweg, jetzt unbekannt, war wahrscheinlich im Forstort Lange- 


stieg: „der Reinweg zwischen der Schwarzacher straßen und Apfelstatt, gehet bis an 
die Truckenbecher.“ 


She 


484 Nordseite. 


Moderne Namen u u Urkundliche Formen 
sprache 

Trögelchen-Weg!) } 9 

Am Trögelchen ') ? strata Steiger, que 

Tränktrogsweg *) ? transit per Heselenvelt 

Körnweg°) Ä 1168 (Dobenecker II 

Schließleitenweg & 361); ? Silbirgrabin- 

? ? wecgk 1351 [358 fol. 
168b];Ohrdrufer steig‘) 
1647 [15]; Ohrdrufer 
weg 1665 [17] 
Ordorfsteiger, Meinol- 
desstrazen 1168 (Do- 

Gräfenhainer Steiger) u a 

Steigerstraße 5) Steier, @. [20]; An der gemeinen 

Höhenweg °) St: straßen 1557 [19]; Mei- 

Steinweg ®) Steinwägk, G. nunser sah 

Alter Steinweg ®) Aler Steinwägk, G. Ste 1665 [17] 

Birkweg $) Birkwägk, G. 7 

Zigeunerweg Zechiner$wägk, G. 

Hüttenweg Höttewägk, G. 

Bärenweg Bärenwägk, G. 

4. Wiesen und Röder’). 

Große u. Kleine Herrn] Adams Weäsen, Tamb. Herrn Adams Wiese 1733 

Adams Wiese ®) [11] 
Freiwalds Wiese Friewalds Weäsen, |Freiwalds Wiese 1665 
Tamb. [17] 


Schuchardts Wiese Schucherds Weäsen, G. 
Langenbergs Wiese |Langebärgksweäsen, G. 
Bayers Wiese Beier$weäsen, G. ? Claus Clein Wiese 1665 
Kuchen-Wiese ?) Köcheweäsen, G. [17] 
Vierpfennigs-Wiese?) |Fierfenigsweäsen, G. 


1) Am Roßkopf. — 2) Am Kirchberg. — 3) Am Großen Buchenberg. — 4) Nicht 
zu verwechseln mit dem „Ordorfsteiger“ (Gräfenhainer Steiger)! Von Dietharz aus 
durchs Feld, am Silberborn vorbei, zum Anschluß an die Steigerstraße durch das 
Rothebachthal. Wahrscheinlich als „Silbirgrabinweeg“ erwähnt 1351: „by dem Rotin- 
bach und by deme wege, der da heißt „Silbirgrabinweeg“. 1665: „vom Ohrdrufer weg 
bis an den Birkweg ist ein gemeiner graben gemacht.“ — 5) Auf der Wasserscheide 
zwischen Ohra und Apfelstädt. Vgl. Fr. Regel, a. a. OÖ. 18. — 6) Diese Namen sind 
heute nur als Forstorte bekannt; sie werden von verschiedenen Wegen durchkreuzt; 
aber welcher von ihnen ehemals Birk- und Steinweg hieß, weiß niemand mehr. — 
7) Da, wie schon früher bemerkt, auch hier der Name der Wiese sich in sehr 
vielen Fällen auf den Besitzer bezieht und mit ihm wechselt, so läßt sich selten 
sicher die alte Namenform mit dem modernen Namen belegen oder umgekehrt. — 
8) An der Rothebachsquelle. — 9) Am Vierpfennig- oder Neuen Haus. 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 485 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Große u. Kleine Kessel-| Kesseldöalsweäsen, G. |,Kessel, zum theil wie- 


thalwiese senwachs“ 1612 [19] 
Drittebergwiese Dretebärgksweäsen, G. 
Schneckenbachswiese |Schneckenbächsw., G. 
Stockwiese Stockweäsen, G. 
Leinerthalswiese Leinerdöälsweäsen, G. 
Obere u. untere Schuch-|Öwere und ungere |„Zwischen den wies- 
wiese Schuchweäsen, G. räumen am Schuchholz“ 
Töpferswiese Döpfersweäsen, G. 1557 [19] 
Große u. Kleine Breite-| Grusse und Kleine 
wiese !) Breiteweäsen, G. 
Kniewiese Kneweäsen, G. Kniewiese 1665 [17] 
Ötterbachswiese Oderbächsweäsen, G. 
Schinderswiese ?) Schingeröweäsen, G. 
St. Georgs Land ®) Sin Jürgen, G. Azcelenwisen *) 1189 
Rodewiese Rüedeweäsen, G. (Dobenecker II 835) 
Dreistiegswiese >) DreStigsweäsen, G. 
Hirtenwiese Hirtenweäsen, G. 
Fuchswiese Fuchsweäsen, G. 
Kühzahlswiese 6) | Kezäahlsweäsen, G. Der Kuhzahl 16657) [17] 
Dambergswiese Dambärgksweäsen, G. 
Hiobswiese Hiobsweäsen, G. 
Mühlwiese Millweäsen, G. 
Große u. Kleine Lipps-| Grusse u. Kleine Lepse- 
wiesen weäsen, G. 
Hirzbergs Wiese Herzbärgksweäsen, G. |? Wedels Roth am Hirz- 
Wüste Ecke?) Wieste Ecken, G. berg 1665 [17] 
Auf den Heurödern |Häreder, G. Houwerith 1143 (Doben- 


ecker I 1459); Hürit 
1153 (Dobenecker II 
32); hoenroth 1209 (Do- 
benecker II 1411); Ho- 
wiroth 1218 [35a fol. 
65a]; Heuröder wiesen, 
Auf den Heurödern, 
Ufm Heirode 1665 [17] 


1) Ueber die Breitewiese am Bromenacker (Heselenfeld) lief die Große Straße von 
Asolveroth. — 2) Im Klausenhain unter St. Georgs Land. — 3) Die Stätte des Zisterzienser- 
klosters St. Georg vor der Verlegung ins Tal (Klausenhain). — 4) Nach freundl. Mitt. 
von Herrn Pfarrer Baetheke ist Azcelenwisen — A-Cellen-wisen, die Wiese, auf der die 
Zelle (St. Georg) liegt. Vgl. auch Anm. 5 8. 481. — 5) Im Hain, da, wo der Finster- 
berger Totenweg auf das Altenberger Gemeindeholz trifft. Die Reinhardsbrunner Amts- 
beschreibung hat hier „Dreisachsteig‘“. — 6) Schmale, lange Wiese am Ziegelberg über 
der Leina. Kuhzahl = Kuhschwanz. — 7) „Das gering flecklein zwischen dem flößB- 
graben und der Salzwiesen, der Kuhzahl genannt, war lange zwischen Reinhards- 
brunn und Georgenthal streitig.“ — 8) Rodung von den Heurödern her in den Hirzberg. 
Die Stätte der grangia Houwerith ? 


486 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Urkundliche Formen 


Unter der Landwehr!) Landwehr G. 


Der Arm!) 

Kehlwiese !) Kkkigränene G: 
Lampertsrod !) Labertsrod, G. 
Heckerod Heckerod, G. 
Romeisens Wiese Romieseweäsen, G. 
Königs Wiese Kenegsweäsen, G. 
Schlenks Garten ?) Schlengsgöärden, G. 
Adolfsrod ?) Apfelrod, G. 


Das kalte Fleck ®) Käle Fleck, G. 
Reitschmids Garten) | Riedschmeds Göärden, 


G. 

Lange Wiese Lange Weäsen, G. Langewisen 1168(Doben- 

Pabsts Wiese Bäbstweäsen, G. ecker 1361); Langwesen 

Scheuerwiese Schinweäsen, G. 1168 [35a fol. 63a] 

Wenigs Garten 5) Wenigsgöärden, G. 

Die Vitzwiese ®) Fitzweäsen, G. Die Vitz 1665 [17] 

? ? Der Biengarten’) 1665 

Brück-Wiese 8) Brickweäsen, G. [17] 

Krebs-Wiese Grabsweäsen, G. Krebsgrundt 1648 (StA. 
Gotha EE 1 ©/n) (Ver- 
zeichniß der örther im 
Ziegelbergk, wohin die 
wolisjagden am füglich- 
sten gemacht werden 

Hoheleite- Wiese ? können) 

Spital-Wiese ?) Spittelsweäsen, T. ? Bruder Hermanns 
Wiese 10) 1594 [19]; 
Spittels Wiese 1665 [17] 

1) Teile der Heuröder; am Weg von Schönau nach Herrenhof. — 2) Jetzt 
Wiese; unter dem Ziegelberg. — 3) Seit Menschengedenken beforstet. 8. Berg- und 


Talnamen. — 4) Jetzt Bahnhofsgelände. — 5) Jetzt Wiese an der Apfelstädt zwischen 
der Aue und Georgenthal. — 6) Ehemals Wiese unter dem Hammerteich. — 7) Ein 
„Biengarten“ wird zweimal genannt: 1. „unter Bopp Weitzen’s Hammer am Flöß- 
graben‘; 2. „Biengarten gegen Morgen, vor der Kirche“. Außerdem erwähnt die Amts- 
beschreibung (S. 80) noch folgende, zum Klostergebiet gehörige Gärten: „der große 
Baumgarten“ ; der Blumengarten hinter der Scheuer, grabland „zu Kapsal‘“ und etzliche 
Bäume darin; der Garten beim Hinterthor; Garten hinterm Gottesacker; der Hohe 
Garten hinterm Marstall, fast ganz verwachsen, wenig Obstbäume; Garten zwischen der 
Leutnantswohnung und der Ziegelhütte.“ — 8) An der Pflegbrücke, oberhalb Georgen- 
thal. — 9) Wohl zum Tambacher Spital gehörig; dies lag an der unteren Spitter, nahe 
der Mündung in die Apfelstädt. (F. Hering, a. a. O. 22.) — 10) Nach „Verzeichniß 
der geholtze‘“‘ war der Forstort Hofmanngehäu „anfenglich bei Bruder Hermanns- 
wiesen“; Forstort Rechte Tambach traf Forstort Hofmannsgehäu an derselben Wiese. 
Ein „Bruder Hermannstein“ wird 1657 in derselben Gegend erwähnt (Riß u. 
Beschr. des amts Georgenthal, MinA. Gotha Dep. IV, Kap. I, No. 35), vielleicht ist 
gemeint der Fels im Forstort Hofmannsgehäu über der vorderen Hoheleitewiese. 


Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 487 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Rosengartenwiese Ruüesegöärtenweäsen, T.|Wiese, der Rosengarten 
Mösewegs Wiese ? genannt, 1665 [17] 
Oswalds Wiese ? 
Baders Wiese ? 
Die zwei Röder ? Zwei Röder 1665 [17] 
? Desalten Seilers Wiesen!) 
Kranichs Wiese ? 1580 [19] 
Stockwiese (Wedel- |? 
bach) 
Wedelbachswiese 5 
Woltsdellerwiese ? 
Schanerts Wiese ’ 
Trockenbachs- oder |? 
Weiße Wiese 
Backtrogs-Wiese 
Meinhards Wiese ?) ? Meinhards W. 1665 [17] 
Kantors Wiese Kanters Weäsen, D. |? Organistswiesen 1647 
15 
Wächters Rödchen Wächter$ Redchen, D. nn Maria Rödchen 
Storandts Wiese ? 1647 3) [15] 
Kammerbachs-Wiese |? „Die Röder am Cammer- 
} bach“ 1580 [19] 
Eiswiese Isweäsen, D. Yswiesen 1552 (nach 
Wachse-Rasen Wächseräsen, D. Fleischhauer) 
Lips Wiese ? 
Lattichfleck ? 
Eckardts Rödchen ? 
Carolus-Wiese ? 
ß ? Forstmeisters Scheun 
Borstoffel-Wiese 2 W.4) 1665 [17] 
Hünefelds Wiese % 
Schulmeister-Wiese ? 
Fischers Rödchen Föschers Rödchen, D. 
Saurödchen ? 
Lange Wiese ? 
Salz-Wiese ? 
Weiberjöhnchen ? 
Brohms Wiese ? 
Wenzlers Rod ? 


1) Am Neilstedter Girn. — 2) An der Quelle der Thorbecher. — 3) Nach 
F. Hering nach dem Besitzer benannt (?). [1530 Avemari]. Dasselbe gilt von: Mein- 
hardt 1640; Lips 1530; Schuchardt 1530; Adam 1530; Schuch 1640; Oßwald 1640; 
Schanert 1550; Hünefeld 1640; Brom 1530. — 4) Am Schreck-John. 


A488 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


» 
Se) 


Hans Werners Wiesen !) 
1580 [19] 
Slossenbornswisen?) 1594 
[19]; Schloßbornwiese 
| 1647 [15] 


. 
.D 


Forstnamen von der Meinboldesstraße bis zur Ohra. 


1. Berg- und Tal- 
namen. 


Der Schwarzwald!)| Schwarzwäld (Schwarz-|niger nemus Legenda S. 
wald - Stutzhäuser Bonifatii(Menke,SS.RR. 
Mundart) bb. I 859); „in unserm 
walde zum Swarezen- 
walde“ 1388(StA.Gotha 
QQ Ib 63, Or.) 


Ziegelberg ?) Segelbärgk, Schw. Ziegelberg 1566 3) 
Heiligenholz Heilgendöäl, Schw. Am heiligsberg 16. Jh. 
Gabelthal Gabeldöal, Schw. [30]; Heiligenberg ?) 
1665 [17] 
1) Im Rothebachthal unter dem Peterholz. — 2) Ueber dem: Amtshause, nach 


dem Apfelstädter Holz zu. — 

Bergwerke bestanden „vor diesen“ (vor 1665): „1. ein eisenbergwerk vorn 
am Knie, nach der Apfelstett. Es hat dieser stein nicht allein verarbeitet werden können, 
sondern ist als ein zusatz zum schmalkalder stein auf dem georgenthaler hammer ver- 
braucht worden.“ 2. Eisenbergwerk ‚in Hofmannsgehäu und Hoheleite‘ [17 fol. 3033]. — 


1) Der Name Schwarzwald für die Gehölze östl. der Ohra rührt jedenfalls 
vom düsteren Schwarzholz (Nadelholz) her, mit dem die Berge großenteils in 
geschichtlicher Zeit bestanden waren (L. Gerbing, Die frühere Verteilung von Laub- 
und Nadelwald im Thüringerwald, Mitt. d. Ver. f. Erdk. Halle a. S., 1900, 11). Der 
„Sehwarzwald‘ (als politisches Gebiet) reichte vor 1540 bis zur Schorte, wie nach- 
folgendes Aktenstück beweist: ... Auf verführte beweisung und gegenbeweisung ... 
der grafen zu Gleichen als [pfand]inhaber der schwarzenwäldischen güter an einem, 
Friedr. u. Diettrich von Elgersburg anderseits, erkennen wir, Joh. herzog zu Sachsen, 
daß gedachte grafen ... genugsam beweist, daß alle und jede berge ... in dem kreis 
von der Windischen Gera bis an die Sehorte, von der Schorte bis an den Finster- 
berg und Rennesteig bis wieder an die Gera gelegen ... zudem Schwarzenwalde 
gehörig. (StA. Weimar, Hennebergica 1530—32, Jagden, 874, fol. 11.) 1545 (StA. 
Gotha EE II f 148) wird gesagt: „nach dem dies ampt ein sehr groß gehultz, vier 
guter meil wegs lang, dritthalben und zween meil wegs breit, hat sich an der ordorffischen 
gemein, am Streitberg genannt, angefangen, und ist gangen bis an die Schartte jenseit 
der strassen, die von Ilmen nach der Frawen gehet...“ Das Amt Schwarzwald 
kam 1369 an die Landgrafen. Zella, früher Reinhardsbrunner Klosterbesitz, kam 1357 
an die Landgrafen, mit Ausnahme der cella selbst und Zubehör; 1642 wurde es mit 
der cella zum Amt Schwarzwald geschlagen. Mehlis war halb sächsisch, halb Bens- 
häuser Zubehör und wurde 1660 gleichfalls mit dem Amt Schwarzwald vereinigt. — 
2) Der Ziegelberg ist Gemeindewald von Gräfenhain; 1665 [17] wird der Wald „die 
Maßen‘ genannt, jedenfalls nach der Verteilung auf die Häuser. — 3) StA. Weimar 
Dd No. 424. — 4) Gräfenhainer Kirchenholz. 


Forstnamen von der Meinboldesstraße bis zur Ohra. 489 


BER 

Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 
sprache 

SE VEN 


Sommerwand !) Sommerwänd, Schw. 
Ohrdrufer Stadtwal- |Ordörfer Wald, Schw.|Die Ohrdorfische gemein 


Moderne Namen 


dung ?) 1544 [19a]; Der Ohr- 

drufer holz 1580; Ohr- 
drufer Rathswaldung 
1665 [17] 

Die Spitze 3) De Spitzen, Schw. Öhrdrufer Spitze 1665 
17 

Spitzenstein Spitzen&ten, Schw. N 1665 [17] 

Trockenthal Trockedöäl, Schw. 

Haferschlag Haferschlöägk, Schw. |Ufm Schlag 17. Jh. [37] 


Silchmüllers Rand Silchmüllers Ränd, 


Schw. 


Ochsenstall %) Ochsenstall, Schw. Ochsenstall 1665 [22] 
Weidigsthälchen Widigsdöaäl, Schw. 
Brand Bränd, Schw. 
Zimmerthälchen Zimmerdälchen, Schw. 
Dunkelthal Donkeldöäl, Schw. 
Pe er Schw. 
Rawichswänd, Schw. 
Radebreche 5) Rädebrächen, Schw. 
Scharfe Hög Scharfer Högk, Schw. 
Ziegenböhler Zäegeböhler, Schw. 
Rothehoble ®) Ruüedehohlen, Schw. 
Brandjohn Brändjohn, Schw. 
Steinige Berg Stänje Bärgk, Schw. 
Schnabelthal Schnäbedöäl, Schw. | 
Pechhüttenkopf Bachhüttenkopf, Schw. 
Klingstein Klings$ten, Schw. 
Kirchschlag Kerchschlöägk, Schw. 
Kirchthal Kerchdöäl, Schw. 


Die Kiefern De Kifern, Schw. 
Hohenlohischer Forst |’s Hohelosches Refier, 


Schw. 
14 ? Des Grafen von Gleichen 
Girnholz ?) Gernerholz, Schw. gehölz 1665 [17] 
Steinkopf Stänkopf, Schw. 
1) Südhang des Eckolskopfs und Lindensteins. — 2) Zwischen Georgenthaler, 
Stutzhäuser und Hohenlohischem Forst. — 3) Spitzwinkliger Forstort zwischen Stutz- 
häuser und Georgenthaler Forst, am Finsterbacher Pürschhaus. — 4) Außer den Pferde- 


(„Wilden“-)herden hielten die sächs. Fürsten und die Grafen v. Gleichen sommersüber 
noch Ochsenherden auf der Weide des Schwarzwaldes; gewiß nutzte der Ohrdrufer Rat 
die Stadtwaldung zu ähnlichen Zwecken aus. — 5) Steiles Tal zwischen Ziegenböhler 
und Abiswand. — 6) Hohlweg zwischen Ziegenböhler und Brandjohn. — 7) Im Zwickel 
zwischen Gräfenhainer Gemeindeholz, Dietharzer, Georgenthaler und Stutzhäuser Forst. 


490 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
? ? Das Haderh0121)1665 [17] 
2. ? Der Hundesrück ?) 1665 
[17] 
Seulbrunn ? Der Seulberg, Suhlberg 
Eckoldskopf >) Eckoldskopf, Schw. 1665 [17] 
Schuchardts-Kopf Schuchardskopf, Schw.|([??] Ungehurenwisen 
Ungeheure Thal Ungeheuerdöäl, Schw. | ee N. 
| thal 16. Jh. [30] 
Knöpfelsberg Knöpfelsbärgk, Schw. |Klupfelsberg, Klopfels- 
berg 16. Jh. [30] 
Hässelthal Hässeldöal, Schw. Hessenthal, Heselnthal 
16. Jh. [30] 
Hopfenberg Hopfenbärsk, Schw. [Hopfhög 16. Jh. [30] 
Schloßberg *) Schloßbärgk, Schw. |? Cozberch (Dobenecker 


II 835); ? Goceberg 
(Dobenecker II 1411); 
Wiesenborgk 16.Jh.[30]; 
Schloßberg 1603 [30] 


? ? Rothe Högk 16. Jh. [30] 

? ? Sandtwerff 16. Jh. [30] 

? ? Ritzbiel 16. Jh. [30] 

? ? Jegersdanne 16. Jh. [30] 

Der Stutzhäuser Stotzhüsser For&t,Schw.|Stutzhäuser forst 1603 

Forst?) [19] 

Die Heide Häde, Schw. 

Der Backtrog Backtrogk, Schw. 

Hammerberg ®) Hammerbärgk, Schw. 

Zimmerthal ”) Zimmerdöäl, Schw. Zimmerthälein 1580 [19] 

Der Streitberg $) Stiebärgk, Schw. Der Streitberg1547[19a]; 

[?]Schertberg1638 (StA. 

Faktorsdelle Fakder$dellen, Schw. | Weimar F 231 fol. 84) 
1) Zwischen Suhlberg (Seulbrunn) und Ziegelberg, vielleicht zum Gräfenhainer 

Holz gehörig. — 2) Wahrscheinlich über der Sommerwand, am Weißen Weg, an der 

Gräfenhainer Grenze. Am Eckolskopf heißt ein Forstort „Hundsruh“. — 3) 1598 [19] 

werden „Görgen Eckolts erben‘ in Ohrdruf erwähnt, die zwischen dem Streitberg und 

„der Uhra“ ein Rod haben. — 4) Spitzer Bergkegel südl. von Ohrdruf, Hohen- 


lohischer Besitz. Von der Burgstelle sind noch Wall und Graben erhalten. Es sollen 
dort Steinwaffen und solche aus der Merowingerzeit gefunden worden sein. Vgl. ©. Lerp, 
Eine alte Vogtei, Aus der Heimat, Bl. d. Ver. f. goth. Gesch. I 33 £. — 5) Der Stutz- 
häuser Forst hatte im 16. Jahrh. ungefähr denselben Umfang wie heute [19]. Ueber 
das Forsthaus vgl. Dorf Stutzhaus. In der Schwarzwälder Amtsbeschreibung von 
1642 [21] ist eine Karte des Forstes eingeheftet von Theodorus Großgebauer von 1659. 


— 6) Ueber dem ehemaligen Eisenhammer von Stutzhaus. — 7) Zwischen Hammer- 
berg und Streitberg. Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Tal im Ohrdrufer 
Forst. — 8) Am Streitberg war (1534) eine „Wildhecken“, die von den Härzern er- 


halten werden mußte [19]; ebenso „ufm Weißbach und dem Altenberg‘. 


Forstnamen von der Meinboldesstraße bis zur Ohra. 


491 


Moderne Namen 


"Mundartliche Aus- 


| Urkundliche Formen 


sprache 
Lohmüllersdelle Luhmüller$dellen,Schw.| Koff 158 i 
Pfarrdelle Pfarrdellen, Schw. || en 1 
Käfersgrund KäferSgrund, Schw. [21]; Kupfersgrund 
Leckpfützendelle Leckpfützendelle,Schw.|l 1665 [22] 


Krummethal!) 


Krommedöäl, Schw. 


Krommethal 1580 [19]; 
Krummethal 1587 [12] 


Lindenthal Lingedöäl, Schw. Lindenthal 1569 [19] 
Weißbäche (vgl. Ge- | Wißbächer, Schw. Die Weißenbecher 1557 
wässer) [19]; Die Weisenbecher 
Der Acker’) Dr Acker, Schw. (sing.) 1587 [12] 
Trockenthal Drockedöäl, Schw. Trockenthal 1587. [12] 
Die Böller 1512 [20]; 
Der Böhler Böhler, Schw. Dun 


Großer Böhler 
Kleiner Böhler 


Grüeße Böhler, Schw. 
Klener Böhler, Schw. 


Poeler 1557[19]; Große 
Büler 1638 (StA. Wei- 
mar F 231 fol. 84); 
Hohe Pöhler 1580 [19] 


Böhlerstein Böhlerfelsen, Schw. |Die Pöhlerssteine 1612 

Böhlersloch Böhlerloch, Schw. [19] 

Böhlersdelle Böhlersdellen, Schw. |Bollers Teln 1580 [19] 

Abschießplatz 3) Abschießplätz, Schw. [Schießplatz 1612 [19] 

Matteböhler Marderböhler, Schw. |Mattenböhler, ? Hinder- 
böhler 1569 [19] 

? ? Tenneschleif #) 1580 [19] 

Steinige Thal Stänige Döal, Schw. |Steinichte Thal 1557[19]; 

Der Stutzhäuser Grund Stotzhüsser Grond, Steinigethalswand 1642 

Schw. [21] 

Roßkopf Rößkopf, Schw. 

Kerngrund 5) Kärngrund, Schw. Kerngrund 1557 [19] 

? ? Der Hirschpaltze 1544 
[19a] 

Saukopf Sauköpf, Schw. Saupfützen 1569 [19]; 
Säukopf 1642 [21] 

? ? 


Der Königswald ®) 1587 
112] 


1) Jetzt Forstort. Jedenfalls nach dem schmalen, gewundenen Grund genannt, 


durch den der Krummethalsgraben fließt. — 2) Am Forstort Weißbächer, an der 
Ohrdrufer Grenze. — 3) 1612 [19]: „Unten, gegen den Müntzenberg ist ein Schieß- 
platz gereumet.‘‘ Der Abschießplatz liegt zwischen Böhler und Münzenberg. — 
4) Tenneschleif: Forstort am Böhler; jedenfalls ein ‚‚Schlaufe‘‘ zum Abwärtsschieben 
der Tannenbloche. Auch die Forstkarte der Amtsbeschreibung [37] hat den Namen. 
— 5) Im oberen Kerngrund lag ein „Willenstall“ (für die Stuterei der Grafen 
von Gleichen), der auf der Geleitskarte von 1633 [36] eingezeichnet ist. Juncker, 
a. a. OÖ. Buch 2, Kap. 7, sagt: ‚Unten am Kerngrunde stehet ein Viehstall, durch 
welchen das Kerngrundwasser fließet. Sonst ist an diesem Ort eine vortreffliche Weide, 
auf welche alljährlich an die 80 Stück Ochsen gehen.“ Vgl. Ochsenstall, Ohrdrufer Forst. 
— 6) Nach dem Besitzer benannt, wie die meisten Harzwälder. ‚Die Konge“ reichten 


4992 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Bärenstein Bären$ten, Schw. ? Der bernbach [Forstort] 
1503 [18a]; Bärenthälein 
17. Jh. [37] 
Minzenberg u. Mentzen- 
perg 1503 [18a]; Mont- 
zenberg 1547 [19a]; 
Münzeberg!) Großer Mentzeberg 
Großer und Kleiner | !Münzebärgk, Schw. 1638 (StA. Weimar 
Münzeberg F 231 fol. 84); Gr. u. 
Kl. Müntzenberg 1642 
[21]; Kl. Muntzberg 
17. Jh. [37] 
Zwieselstein ZwisselSten, Schw. Moncheteyl!)1503 [18a]; 
Monchetal, Monchen- 
fx MEN EN thal 1512[20]; Munche- 
Mönchsthal !) Mönichdöal, Schw. thal, on hal 1569 
[19]; Muntzenbergsthal 
Mönchsthalstein Mönichdöalsten, Schw.|| 1580 [19] 
? 3 Brand 1580 [19] 
Die Hölle ?) De Höll, Schw. 
aepisz 2) ade Schw. Der Hirschpaltze 1544 
[19a] %) 
Greifenberg *) Grifenbärgk, Schw. |Greifenberg 1557 [19] 
Salzschlag Salzschläg, Schw. 
Pechhüttendelle | Pachhöttedellen, Schw.Bechererthal5) 1642 [21] 
BE 2 Der Jägerswald *) 1587 
; 2 12 
Bei den Berglöchern |? on Mildebuche 1544 
Mittelbuch Meddelbuch, Schw. | es 2: 
1642 [21] 


1503 [18a] als Harzzins: „8 schock [pfennige]; 1 ztr. bechs; 8 sperber; 8 stugk wilprets.‘ 
Zum Königswald gehörte der Gr. Münzeberg, der Saukopf und die Steinigethalswand. 

1) Der Name wird schwer zu erklären sein. Angaben über klösterlichen Besitz 
(Munchethal), habe ich urkundlich nirgends für diese Gegend gefunden. Das Georgen- 
thaler Gebiet begann erst westlich der Meinboldisstraße. Am Kl. Münzeberg stand 1612 
„Hans Seilers Harzhütte“. — 2) Enge Schlucht am Münzeberg. — 3) Jedenfalls ein 
Platz, wo verendete Tiere hingeworfen wurden, zum Anlocken von Raubzeug. Am 
Klingengraben. — 3) a. a. O.: „Die Hirschpaltze [am Greifenberg] went am Renisteige“ 
(1594 [19]). 1544: „Der H. legt an der Ohr, went am Renisteige.“ — 4) Juncker, 
a.a. O.: „Am Greifenberg ist ... viel Morast. |Vgl. „Gewässer“.] Bisweilen hat sich 
dieser Berg so entsetzlich beweget, als ob er einfallen wolle, welches auch vielleicht 
einmal zu besorgen sein möchte, wenn die inwendig durch die Wasser gepreßten Winde 
ihren Ausgang suchen werden.“ Von diesem quellreichen Berg gibt es also ähnliche 
Sagen, wie vom Sperrhügel und dem Seeberg bei Gotha. — 5) Die Amtsbeschreibung 
sagt vom „Bechererthal‘“: „nur ein kleiner, trockner schlifter“, Jetzt fließt der wasser- 
reiche Abfluß des ‚Sees‘ durch den Grund. — 6) Ein Harzwald am Gr. Münzeberg. 


Forstnamen von der Meinboldesstraße bis zur Ohra. 493 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Alteberg) Ahlebärgk, Schw. Allenberg 1544 [19a]; 
Der Altenberg?) 1557 
[19]; Sylberbergk 1638 
(StA. Weimar F 231 
fol. 84) 2%) 

Die Fallbäche 3) Fällbacher, Schw. Falbecher ?) 1580 [19] 

Schützenwiese °) Schützenweäsen, Schw. Schießplatz 1612 [19] 

Kalte Markt) Käle Mart, Schw. Der Kaltenmarck 1587 5) 
[12]; Die Kalte marck 
1642 [21] 

Brandweg Brändwägk, Schw. En Mittelberg 1557 

6). 
Mittelberg ®) len se EN 


| Mittelberg 1638 (StA. 
Weimar F 231 fol. 84) 
Räuberstein ?) RöwerStän, Schw. Berlestein 1557 [19]; 
Berletsteen 1580 [19]; 
Berlstein 1612 [19]; 
Berrstein 8) 1642 [21] 
Der Kammerbach Kämmerbäch, Schw. |Kammerbach 1587 [12]; 
Kammerbacher, Kum- 
merbacher heide?) 1569 
19]; Kammerbachs- 
leiten 17. Jh. [37] 


1) Am Altenberg wird 1569 [19] genannt: „der obere und untere Saltz‘; doch 
wohl Sumpfstrecken. Am Altenberg fließt der Silbergraben hin. — 2) ‚Der Alten- 
berg wird mit den Wilden [Stuten] von Georgenthal gehörig, betrieben; ... hat 
einen Harzwald und einen Brand.‘ ‚Wilden‘ und ‚‚Wildenhirten‘“ werden in dieser 
Gegend im 16. Jahrh. zahlreich erwähnt: am Greifenberg (die Wildenhirten des 
Grafen von Gleichen), im Kerngrund, Munzenberg, Boehler, Hirschplatz. Am Fuß 
des Altenberges lag die Altenberger (Schneide-)Mühle, die (1557) „seit 20 jahren 
abgangen und von Weiten Weißbecken eine Schmelzhütte dohin erbaut worden“. — 
2a) Jedenfalls nach dem Silberbergwerk benannt. — 3) Hier Forstort. 1580: „Fal- 
becher stoßen an die Mehliser leuben“. 1612: „Fallbecher hat nach dem Schützen- 
berge einen Schießplatz [die Schützenwiese, an der Öberschönauer Straße], 
welcher vor alters geräumet worden.“ — 4) Am Rennsteig, zwischen Mittelbuch 
und Schützenberg; jetzt beforstet. — 5) 1587: „Oben gegen der hessischen grenze 
hat es einen großen platz, der Kalten marck genannt, so vor alters, der wildfuhr 
zum besten, abgekohlet worden, daruf, wegen der großen kälte kein holz wächset.‘“ 
Es ist sehr wahrscheinlich, daß zur Blütezeit des Bergbaues auf dem Kalten Markt 
zeitweise Markt gehalten wurde. — 6) 1557 a. a. O.: „Der Mittelberg, an den Oberhof 
stoßend [zwischen Silberbach und Eimersbach]; ist ein harzwald, der vor zeiten in 
den commenturhof von Crawinkel [?!] gehört hat, und itzo der jungen Hansen Wurm 
zu Thumbsbrücken einem bauern verliehn. Thut auch jährlich einen zentner pechs 


zu zins.‘“‘ — 7) Im Räuberstein ist eine Höhle, die, nach einer wohl „modernen“ 
Sage, der Schlupfwinkel eines Räubers gewesen sein soll. Ich habe in der älteren 
Literatur nichts darüber gefunden. — 8) Die Form „Berrstein‘“ auf der Großgebauerschen 


Forstkarte. Chr. Juncker kennt noch den alten Namen: ‚An dem Mittelberge, nach 
dem Grunde zu, ist ein Fels, der Perlenstein genannt.“ In dieser Gegend hatte 
ein Berlet (Bernhard?) Thomas einen Harzwald. — 9) An der Kammerbachsheide lag 
(nach Großgebauer 1659) eine Harzhütte: die Ulrichshütte. 


494 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Harzstieg HöarzStiegk, Schw. Am Harzsteige 15691) 
[19] 


2. Gewässer. 


Die Ohra 2) Ohrä, Schw. 3) Die ora 1378 [39]; Die 
Ohra 1512 [20]; Uhra 
1580 [19]; Die Uhre 
1642 [21) 

Die zwei Ohren De zwä Uhren, Schw.|Die zweien ohren 1544 
[19a]; Diezweyen Uhren 
1580 [19]; Das Ohr- 


gesprung 1638 %) 
Das Kernwasser Kärngrundswasser, Fullenbech *) (am Kern- 
. Schw. grund) 1659 [21] 
Kerngrundsumpf Kärngrundsompf, Schw. 
Das Engelsbad Engelsböad, Schw. 
Borndelle Borndellen, Schw. 
Großgebauersbrunn) |Großgebauersborn, 
Schw. 
Der See) Sie, Schw. 
Der Breitesee-Graben | Brädensiegröam’n, Preytensee 1569 [19]; 
Schw. Breite See 1642 [21] 
1) Am Forstort Harzstieg, einem Harz- (dem Retschen-)Wald, ist eine Pechhütte, 
die Retschenhütte, eingezeichnet. — 2) Die Ohra entsteht aus zwei Hauptarmen: dem 


Kernwasser und dem Silbergraben. Die Quellen liegen im Sumpfgebiet am Nordabhang 
des Rennsteigs, dem Kerngrundsumpf und dem ‚See“. Am Fuß des Böhler fließen diese 
beiden Ohren zusammen. Die Fischerei in der Ohra gehörte dem Landesfürsten. 
1378 [39]: „an der molstat die ora, das wasser, hebt sich an eine fischerey an dem 
dorf und geht bis zu dem gemeinen born [der Quelle], ora genannt.“ 1534 [19] ist der 
Besitz unverändert: „das fischwasser ist gehegt, hebt sich bei dem stutzhaus im furth 
an der Ohrdrufischen gemein an und gehet den ganzen wald hinauf bis ans end.“ Im 
16. Jahrh. tauschten die Ernestiner die Fischereigerechtigkeit gegen ein anderes Recht 
um: 1642 [21]: „der forellenbach zwischen den zweien Ohren, sowohl der Silber- und 
Weißbach ist von f. gn. gegen der holzflöße uf der Apfelstedt den herren Grafen zu 
Hohenlohe, vermöge eines sub dato Gotha den 16. aprilis 1642 aufgerichten recessus,,.. 
eingeräumet worden.“ Die Flößerei „uf der Uhr“ wurde 1639 angefangen nach Erfurt. 
In den Akten wird der Holzverkauf an die Frankenhäuser Pfännerschaft mit als aus- 
schlaggebend für die Anlegung des Flößgrabens genannt. — 3) Im Ohrathal hört man 
selten den Namen Ohra für das Flüßchen; meistens wird es als „der wilde Graben“ 
bezeichnet, im Gegensatz zum Mühlgraben. — 32) Aus: StA. Weimar F 231 fol. 84: 
„großer Mentzeberg wendet an einer seiten am Ohrgesprunge“. Vgl. Anm. 4. — 4) Auf 
der Großgebauerschen Forstkarte von 1659 in der Schwarzw. Amtsbeschreibung ist 
das Kernwasser als „Fullenbech“ eingezeichnet, jedenfalls benannt nach dem dortigen 
Willen- oder Füllenstall. In Amt Schwarzwald, Jagd-Sachen [19], ist das Kernwasser 
genannt: „die rechte Ohr“. „Der Montzenberg in der rechten Ohr hinab.“ — 5) Quelle 
im oberen Kerngrund, wohl nach einem Mitglied der bekannten alten Forstbeamten- 
familie benannt. — 6) Ausgedehntes Hochmoor am Saukopf. Vgl. L. Gerbing, Begleit- 
worte, a. a. ©. 71. Auch Juncker kennt den ‚See‘: „Oben auf dem Saukopf ist ein 
Fleck, so man den Breitensee nennet, ist ein Morast, mit Moos bewachsen, in welchem 
das Wild, so darüber gehen wollen, oft stecken blieben.“ 


Forstnamen von der Meinboldesstraße bis zur Ohra. 495 


Moderne Namen 


sprache 


Mundartliche Aus- | 


Urkundliche Formen 


? 
? 


Silbergraben 
Flößteich ?) 
? 


Mittelbuchsgraben 


Kammerbach 
Die Fallbecher 
Fallteich 

? 


Die Klinge 


Busselborn 

Der Eimersbach 
Lochbrunnen #) 
Seulbrunn 5) 
Herlingsbrunn ®) 
Löwenbach ?) 
Sauborn 
Dittelsbrunn ®) 
Zumasse-Graben 
Flüßchen 


Schönbrunn 
9 


Trockenthalsgraben 


Ochsenstallsgraben 


Eidechsengraben 


Spitzgraben 
Der Frosch °) 


1) Im oberen Silbergraben. 


? 


Selwergröam’n, Schw. 


Fließdich, Schw. 
5) 


Meddelbuchsgröam’n 
Schw. 

Kämmerbäch, Schw. 

Fallbächer, Schw. 


Fallbächerdich, Schw. 


? 
De Klinken, Schw. 


Busselborn, Schw. 
Amersbäch, Schw. 
Lochborn, Schw. 
? 


p) 
Lömbaäch, Schw. 
Sauborn, Schw. 
Diedelsborn, Schw. 
p) 
? 
Schienborn, Schw. 
? 
Drockedöaälsgröam’n, 
Schw. 
Ochseställsgröam’n, 
Schw. 
Heiderexengroam’n, 
Schw. 
Spetzgröam’n Schw. 
Früesch, Schw. 


Die Wäsche !) 1665 [22]; 
Wasch 17. Jh. [37] 

Steinichtethalwasser 17. 
Jh. [37] 

Silberbach 1587 [12]; Sil- 
berbachfluß 17. Jh. [37] 

Sperberteichlein 1580[19] 


Cammerbach 1642 [21] 
Fallbecher 1642 [21] 


Das Gespring 3) 1569 [19] 

Die Klingen 1580 [19]; 
Das Wasser, die Klingen 
1642 [21] 

Emersbach 1503 [18a]; 
Eimerßbach 1665 [22] 


Hornungsborn, Horns- 
born 16. Jh. [30] 


In der Zumasse 16. Jh. 
[30] 


? Ueber Holbigsborn 1691 
(Georgenth. Amtsbe- 
schreibung) 


Wohl zum ehemaligen Silberbergwerk gehörig! — 


2) Am Silbergraben, unter dem Mittelberg. — 3) Quelle der Fallbecher; jetzt gefaßt. 
— 4) Fließt durch eine kesselartige Mulde. — 5) Jetzt nur noch als Forstort be- 
kannt. Vgl. Suhlberg im Hohenlohischen Forst. — 6) C. Lerp (Eine alte Vogtei, Aus 
der Heimat, Bl. f. goth. Gesch. u. Altertumsk. I 84) bringt die Namenform „Harlungs- 
brunnen‘“ (ohne Quellenangabe) und bezieht den Namen auf die Heruler. — 7) L. Zufluß 
der Ohra im Schnabelthal. Hängt der Name mit Loiba zusammen? — 8) Eine ge- 
faßte Quelle, da, wo Schnabelthal und Radebreche zusammentreffen. Ein schön aus- 
geführtes Relief (der heil. Michael als Seelenwäger, 15. Jahrh. [?]) dient als Deckplatte. 
Wahrscheinlich stammt das Kunstwerk aus einer Ohrdrufer Kirche. Mündl. Mitt. von 
Herrn Prof. P. Weber-Jena). — 9) Sumpf zwischen dem Streitberg und der Abiswand. 


496 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


| Urkundliche Formen 


3. Straßen. 
Der Tambacher Wegt)| Dambächer Wägk, 


ne I weissenwege 16. Jh. 
Der Weiße Weg Dr wisse Wägk, Schw. [PO]; Hunde 
Die Krumme Hohle |De krumme Hohlen, | 1665 17) 

Schw. 
Der Hessenweg ?) Hessewägk, Schw. Hessenweg 1503 [18a] 
Der Harzstieg ?) Höärzstiegk, Schw. 
? ? Der burgweg*) 1569 [19] 
? ? |Kücheweg 5) 1580 [19] 


Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 


1. Berg- und Talnamen. 

Der Wadeberg !) Wädebärgk, Schw. Wartberg 1557 [19]; ebs. 
1640 [8] 

? ? Emerßberg ?) 1557 [19] 

Wölfiser Schlag ?) Wölf’scher Schläsk, 


Schw. 


1) Vom Stutzhaus durch das Schnabelthal- Rothehohle - Brandjohn - Girnholz nach 
der Steigerstraße.. Zum Anschluß an den von der Asolverod-Straße (vor Dietharz) 
abzweigenden Ohrdrufer Steiger? — 2) Der Hessenweg führt vom Kerngrund (Steinige- 
thal) nach der Steigerstraße (Waltersgrube) und weiter sw. nach den hessischen Ort- 
schaften. — 3) Der Name ist nur als Forstortsbezeichnung erhalten. Der Weg führte 
durch die Harzwälder im Gebiet des oberen Ohralaufes. — 4) „Der burgweg, gegen 
dem Muntzenbergsthal.“ Nach welcher Burg? Schwarzwald? — 5) An den Hinter 
Weißbechern „nach der straße“ (Steigerstr.); wohl ein Triftweg. — 

Röder an der Ohra (1580 [19]). 1. Hinter dem Stutzhaus am Streitberg, ist 
des Forstknechts, Christoph Gramann. 2. Zunächst an diesem, gehört Georg Eckel’s 
erben von Ohrdruf. ... 3. Am Zimmerthälein an der Uhra; gehört dem sichelschmied 
zum Schwarzwald. 4. an der Uhra über dem Schwarzwald, neben dem Streitberge, 
ist zu dem forsthaus verordnet. — 

Mühlen: Nach dem Zinsregister [39] standen im Ohragrund 5 Schneidemühlen 
[quingue molendini plancarum], die zusammen jährlich 28 Schock Bretter zinsten. 
Im 16. Jahrh. (1534 [19] fol. 383) sind diese 5 herrschaftlichen Schneidemühlen 
näher bezeichnet: 1. Im Schwarzwald: 3 schock dielen, 14 schuh lang; 2. die Tenchel- 
schleif (an der Ohra, zwischen Böhler und Cammerbachsleiten): 7 schock klein dielen; 
3. mühl am Altenberg: 6 sch. kl. dielen; 4. Münzenbergsmühl: 6 sch. kl. dielen; 
5. die Pfanstiehlsmühl [nach dem Pächter benannt; wo?]: 4 schock kl. dielen. — 

Bergwerke: Chr. Juncker erwähnt Bergbau an folgenden Orten: Roßkopf, 
Altenberg, Gr. u. Kl. Münzenberg. — 


1) Der Wadeberg —= Wartberg liegt über der alten Straße, die von ÖOhrdruf, 
Schwarzwald, Crawinkel und Frankenhain nach Oberhof und Franken führte. Reste 
ehemaliger Befestigungen sind meines Wissens nicht gefunden worden. Es wäre von 
Wert, nachzuweisen, wann die eigentümliche Namenumformung stattgefunden hat. Auf 
der Großgebauerschen Forstkarte [21] ist auf dem „Wartberg“ eine Pechhütte ein- 
gezeichnet (1659). — 2) Wahrscheinlich der östl. Hang des Forstortes „Brandweg“ über 
dem Eimersbach. — 3) 1557 [19] wird hier ein „Wölfiser Weg‘ erwähnt (an der 
Schwarzwälder Straße). 


Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 497 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Dürrkopf Dörrer Kopf, Schw. 
Orgelschlag 2 
Heiligenthal !) Heilgedöäl, Schw. Heiligenthal 1569 [19] 
Triefstein ?) TriefenSten, Schw. Am triefenden stein 1557 


[19]; Das triefende Thal 
1633 [36]; Trybenstein 
1638 (StA. Weimar F 
Die Wegscheide ®) Wegscheden, Schw. 231 fol. 84] 
? ? ? Der Hof) 1512 [20]; 
Der Hof 1665 [22] 
Das Marderthal (Berg)| Märderdöäl, Schw. Am Marterthal 1557 [19] 


Die Krippe De Kreppen, Schw. |Die Kruppen 1557 [19]; 
Kruppenberg 1569 [19] 
Thurmbersg 5) Dormbärgk, Schw. Dornbersg, das alte schloß 


1557 [19]; Thormberg 
1587 [12]; Thurmberg 
1642 [21]; Tennenberg 
[!, das alte stamhaus 
17. Jh. [37] 

Burg Schwarzwald Käferborgk, Schw. Walzahi 6) 919 — 936 
(Dobenecker I 348); 
? Waltsazi 1005—1012 
(Dobenecker 1 629); ebs. 
1047 — 1050 (Doben- 
ecker I 793); Castrum 
Swartzinwalt, Swartz- 

ı walde 1378 [39]; Das 
ı alte Schloß 1557 [19] 


Thurmgrund Dormgrund, Schw. 'Dorngrund 1665 [22] 
? ? ‚Silberberg 5) 1580 [19] 
Das Bornthal Borndöäl, Schw. ? Bernthal 1544 [19a]; 


Das Bornthal 1569 [19] 


1) Das Beiwort „heilig“ bezieht sich gewöhnlich auf kirchlichen Besitz; doch 
habe ich keinen urkundlichen Anhalt für Kirchengut in dieser Gegend (zwischen 
Wadeberg und Triefstein) gefunden. — 2) Forstort. Ueber eine Porphyrwand auf dem 
rechten Ohraufer rieselt Quellwasser. — 3) Ein Wegwarthaus, da, wo die Straßen von 
Crawinkel, Frankenhain und Schwarzwald zusammentreffen, um nach Oberhof weiter- 
zugehen. — 4)... „auf der krawinkeler strassen, die da gehet nach Meliß und Seul, 
bei dem Hoff, hat es drey genicke hinter einander.“ Sicher wurde der Oberhof, 
im Gegensatz zu diesem tiefer liegenden Hof benannt. 1665: „Vom Krawinkler steier 
bis an den Hof‘ [führt der „Herrenweg‘“]. — 5) Die Burgstelle (mit noch erhaltenem 
Bergfried) der Burg Schwarzwald. In der Waldbereitung von 1580 [19] findet sich 
hier die sehr auffallende Stelle: „Dornberg, stöst an den Silberberg, oben an das 
Arlesnest.“ — 6) C. Lerps Vermutung (Aus der Heimat, Bl. d. Ver. f. goth. Gesch. 
1. Jahrg. S. 6), daß Waltsazi der älteste Name der Burg Schwarzwald ist, hat viel 
für sich. 


Gerbing, Flurnamen. 32 


498 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


sprache Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


Der Kienberg Kienbärgk, Schw. Kynberg!), kinberg 1259 
[35a fol. 165b u. 166a]; 
Kienbergsköpfchen Kienbärgksköpfchen, | kynberg 1325 [35a fol. 


Schw. 167a] 
? ? Götzen ?) 17. Jh. [37] 
Bei der Buche?) Bi dr älen Buchen, 
Schw. Der Ringkbache ®) 1544 
Querberg Querichbärgk, Schw. [19a]; Ringbach, Ren- 
2 2 pach 1638 (StA. Wei- 
mar F 231) 
Großes und Kleines |Adelsnäst, Grusse undGroß Arles Nest, Kl. 
Arlesnest 5) Kläne, Schw. Arles Nest 1557 [19] 
Rondel Rondel, Schw. 
Plänterhieb ? 
2 ? Die landwehr®) 1642 [21] 
Hammerwand ’’) Hammerwänd, Schw. 
Die Aue) De Au’, Schw. silva, que owe vulgo diei- 
tur 1259 [35a fol. 165b 
u. 1662]; Owa prope Or- 
dorf 1272 [35a fol. 166b]; 
Molsdorfis owe 1325 
[352 fol. 167a]; Die Auwe 
1544 [19a] 
? 5 Am Rotenpuell 1544 
[194] 9) 
? ? bloßlecke 1259 [358 fol. 
165b u. 166a] 
1) kien-boum mhd. — Kiefer. Das frühe Auftreten des Namens scheint mir ein 


sicherer Beweis zu sein für die Bodenständigkeit des Baumes im Thüringerwald. Vgl. 
oben: Aue. — 2) Auf der Schwarzwälder Amtskarte ist zwischen dem Thurmberg und 
dem Siegelgrund (etwa beim Klotzenrand) der Name „Götzen‘‘ eingezeichnet. — 3) Eine 
Schlucht vom Forstort Arlesnest nach dem Thurmgrund. Die namengebende alte hohle 
Grenzbuche stand bis ungefähr 1890. — 4) Der Name Ring- oder Renbach ist gänzlich 
vergessen. Er bezog sich auf einen Forstort und auf einen Wasserlauf. 1544: „Der 
Ringkbache gehet an der Ohr hinab bis an den Kinberg, stoßet auf die straßen, went 
am Unsteige.‘“ 1638: „Der Ringbach stöst an den Sigelbach und das wasser daran 
heißt auch der Ringbach.‘“ Später: „Marterteler gehet im Renpach und Sylber- 
bergk.“ Der Forstort lag also zwischen dem Kienberg und dem Marderthal, heute 
Siegelberg - Klotzerand-Gr. Arlesnest-Thurmberg. Die „straße“ ist die alte Schwarz- 
wälder Straße nach Oberhof; der „Unsteige‘“‘ wohl der „Umsteiger“, eine n.ö. Fort- 
setzung des „Herrenwegs“ (Abzweigung der Crawinkel-Oberhofer Straße). Sollte in 
dem Namen Ring-, Renbach nicht ein Hinweis zu finden sein auf den rinnewecg 
am Kienberg von 1259? (Vgl. Crawinkler Aue.) — 5) Arl—= Ahorn. Nach Chr. Juncker, 
a. a. O. II 8, VII. horsteten auf dem Arlesberge Uhu und Steinadler. — 6) An der 
Grenze bei Stutzhaus; nicht mehr nachzuweisen. — 7) Ueber der ehemaligen Schmelz- 
hütte von Luisenthal. — 8) Gegenwärtig ein sumpfiges Wald- und Wiesengelände 
nw. von Crawinkel, im 13. Jahrh. eine Waldung von bedeutender Ausdehnung. 1259 
(Schwarzes Georgenth. Kopialbuch fol. 165b, 166%) verkauft Guntherus, comes in Kevern- 


Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 


a 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 1 
sprache !) 


Urkundliche Formen 


Te ——— 


Schlehenpfütze Schlihenpfütschen, Schlehenputze 1544[19a]; 
Schw. Die Schlehenpfützen 
1580 [19) 
? ? Der Mittelort 1612 [19] 
Lampertsgirn Lampertsgärn, Schw. |Lamperts Gehren 1580 
Witzlebische Büsche |? [19] 
? ? Am Schenklichenperge 
1544 [19a] 2) 
? 2 Am Rensche 1544 [19a] 2) 
Helckersrod ? 
Langerod ? Zwischen den langen 
Rödern 1612 [19] 
Goßeler Gem.-Waldung| Gößler Gemen, Schw. |Gößler Holz 1642 [21]; 
Latterhölzchen ®) ? Goslisch gemein 17. Jh. 
Krawinkler Gem.-Wal- ? [37] 
dung 
? ? Die Eichenleiten 4) 1569 
FrankenhainerKirchen- ? [19] 
holz 
Jungferschlößchen Jumpferschlößchen, 
, Schw. 
Eisenberg >) Isebärgk, Schw. Eissenberg 1557 [19] 
Frankenhainer Gem.- |Frankenhäner Gem£n, Frankenhainer gemein 
Wald Schw. 1642 [21] 
? 5 Das Vischerdellichen 
1557 [19] 
Sandberg Sandbärgk, Schw. Sandberg 1569 [19] 
Die Klotze ®) De Glotzen, Fr. Die große Klotzen 1587 
Klotzenrand Glotzenränd, Fr. [12]; Glotzen 1665 [22] 


burg, dem Kl. Georgenthal ... silva, que owe vulgo dieitur eum lignis et fundo quod 
Kinberg nuncupatur ... a longa valle sursum ad viam, que dieitur rinnewecg, 
deinde ad summitatem ipsius montis, ab ipso monte deorsum ad locum, qui dieitur bloss- 
lecke et sie tandem terminatur ad viam, cuius vocabulum est waltstrasse.‘““ Da bei dieser 
Urkunde nur owe (Aue), Kinberg (Kienberg), waltstrasse (Waldstraße, von Crawinkel nach 
Oberhof) sicher nachzuweisen sind, kann der Umfang des Gebietes nicht zuverlässig an- 
gegeben werden. Nimmt man den natürlichen Umfang des Kienberges als westl. und südl. 
Grenze an, so lief dieselbe von der Waldmühle unter Luisenthal den Stutzhäuser Grund 
hinauf („a longa valle“) durch den Thurmgrund zum Weißweg (einem Teil des rinneweg?, 
vgl. Straßen), dem Grenzweg zwischen dem Goßler Gemeinwald und dem Kienberg zum 
Kienbergs-Köpfehen hinauf („ad summitatem ipsius montis“). An der Grenze hinunter 
zum Goßler-Spring (? blosslecke) und Umsteiger (1544: Unstreit und Unsteige) und der 
Waldstraße. Die n.ö. und nördliche Grenze bildet die Aue, deren ehemalige Forstorte 
jetzt größtenteils vergessen sind. 1544 [19a] werden die folgenden genannt: [... „die auwe 
hat zehen gehauwe“:] „Schlehenputze; Im Bernthal; Am Rothenpuell; Am Bernwege; 
Die große Gabel; Am Schenklichenperge; Am Rensche ; Ufm Kinperg; Ufm dem Unstreit.“ 
1) Fr. = Frankenhainer Mundart. — 2) 8. Anm.7 vor. 8. — 3) Der östl. Teil 
des Crawinkler Gem.-Waldes. — 4) Zwischen dem Crawinkler Gem.-Wald und dem 
Kienberg. — 5) Ehemaliges Eisenbergwerk. — 6) Ein gewaltiger, „klotziger“ Berg. 


32 * 


500 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der Gehren !) Der Girn, Fr. Der Gehren 1569 [19] 
Siegelberg Seägelbärgk, Fr. Siegelberg 1557 [19] 
? ? Siegelgrund 1642 [21] 
Putzemannsloch ?) Butzemöäanskopf, Fr. 
Ensebachskopf Ensebächskopf, Fr. Entzenbach 1642 [22]; 
Blochschlaufe Blochschläfen, Fr. Entzebach 17. Jh. [37] 
Lindenthal (Berg!, Cra-| Lingedöäl, Fr. Der Lindenthal?) 1557 
winkler Forst) [19]; Lindenthaler 17. 
Jh. [37] 
Brandschlag Brandschlöagk, Fr. Der Brandschlag 1580 
Dörrkopf Der dörre Kopf, Fr. | [19]; Brand 1587 [12] 
Schneidemüllersdelle #) | Schneidemiller$dallen, 
Fr. 
Schneidemüllersrand |Schneidemiller$ränd, 
Fr. 
Bei Strobels Schneide-| Bei Strobel$ Schneide- 
mühle meällen, Fr. 
Langen Grund Langer Grönd, Fr. 
Schloßberg) (Crawink- Schloßbärgk, Fr. Schloßberg 1557 [19]; 
ler Forst) Gr.Schloßberg 1642[21] 
Schloßbergskopf Schloßbärgkskopf, Fr. 
Nothnagelschlag Nudnöägelsschlägk, Fr. 
Lindenthal (Oberhöfer| Lingedöäl, Fr. Die Lindenthäler 1642 
Forst) [21] 
Schloßberg (Oberhöfer| ? Schloßberg 1587 [12]; 
Forst) Kl. Schloßberg 1642[21] 
ns: Wald 1640 [8]); 
Harzwald Hörzwal, Fr. wre na 
| wäldchen 7?) 1665 [22] 
Pfannthal Pfändoal, Fr. Das Pfannenthal an der 
suhler straß 1557 [19]; 
Pfannthalskopf Pfändöalskopf, Fr. Pfand Thal 17. Jh. [37] 
? ? Alte John) 17. Jh. [37] 


1) Ein Zwiekel zwischen Eisenberg, Diebsteig und Siegelberg. — 2) Senkung 
zwischen Siegelberg und Klotzenrand. Von Sagen über diese Oertlichkeit habe ich 
nichts erfahren können. — 3) a.a. O. 1569: „ist ein ort, im grunde der tiefe Leiden- 
thal [!] genannt“. — 4) Benannt nach der ehemaligen Schneidemühle [,Bei Strobel’s 
Schneidemühle“]) im Langengrund an der oberen Steinigen Lütsche. — 5) Es ist keine 
Spur einer Burgstelle auf dem Schloßberg zu finden. Beide „Schlossberge‘“ hängen 
zusammen. — 6) a. a. O.: „hinterm Obernhofe, am Brande [Brandweg], hat es einen 
Harzwald, den Cömter wald genannt, zinset ins commandurhaus [des Johanniter- 
ordens] nach Weißensee. Vgl. H. Heß, Geschichte des Dorfes Oberhof, Aus der Heimat, 
2. Jahrg., 1899, Heft 4. — 7) „Das Harzwäldichen, zwischen den beeden straßen, so 
von Ober Hof nacher Mehliß und Suhla gehn.“ — 8) Ein Teil des Pfannthals. Die 
Schwarzwälder Amtskarte hat: „Pfandthal und Alte John“. 


Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 501 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Brandleite Brändleite, G. Brande leiden 17. Jh. [37] 
Bärenstein Barn$te, G. 
Sattelbach (Berg) Sadelbäch, G. Bei den satteln 1527 (StA. 
Suhllöcher ?) Suhllöcher, @. Weimar, Hennebergica 
Luchsdickicht ?) Luxdickigt, G. 813); Sattelbach 1545 
Sommerwieschen-Hügel| Sommerwiesleshügkel, | [19]; Satel, Satelpachet) 
G. 1580 [19] 
Eisentrautsschlag Eisedröadschlögk, G. | (Bruch 1503 [18a]; Stein- 
? Stebrüch, G. H bruch 4) 1642 [21] 
? ? DasBruchwäldichen 1612 
1913) 
Die Schmücke 5) Schmück, G. Die Schmugken 1503 
[18a]; Die Schmuck 1587 
[12];Schmücke 1642[21] 
Der Beerberg Berba(e)rgk, G. Beerberg ®) 1642 [21] 
Plänckner’s Aussicht $)| ebs., G. 
Schneekopf Schne(e)köpf, G. Schneekopf 1545 [19] 
Brunftplatz ebs., G. 
Jägerstein ?) Jacherste, G. Thieffels kreyß 1503 
Schwarze Pfütze (Berg) Schwarz Pfötsch, G. [182]; Teufels Kreis 
Teufelskreis 8) (Forst- Deufelskres, G. 1545 [19]; ebs. 17. Jh. 
ort, s. Gewässer) [37] 


1) 1580 a. a. ©.: „Satelpache grenst an den Rensteigk und an den alten henne- 
bergischen wildenstall.“ — 2) Moor auf der Höhe des Sattelbachs; dort suhlte (wälzte) 
sich das Wild. — 3) In einem Bande der Bibliothek des gothaischen Forstarchives 
(Der Dörrberger Forst von 1821—1901 fol. 140) findet sich folgende Stelle: „Am 
Sattelbache wurden in einem Zeitraum von 9 Jahren zwei Luchse erlegt, der eine 
i. J. 1789 unfern des oberen Luchsdickigs, ... der andere 9 Jahre später, unfern des 
untern. Hieran erinnert ein Denkstein, welcher auf dem Platze errichtet ist, wo der 
erste Luchs erlegt wurde.“ Dieser Stein ist noch vorhanden. — 4) Der „Steinbruch“ 
war ein Forstort bei dem alten Steinbruch zwischen Sommerbach, Sattelbach und Beer- 
berg, in der Nähe der Crawinkler Ausspanne. — 5) Der Forstort „Schmücke“ (nicht 
zu verwechseln mit dem jetzigen Gasthaus über Gehlberg) liegt zwischen dem Sattel- 
bach, Schneekopf und Beerberg. Bis zur Mitte des 17. Jahrh. scheint auch ein Teil 
des Beerberges dazu gerechnet worden zu sein: „Die Schmücke fängt am Steinbruch an, 
stößt am Langenbach [Schmücker Graben, ein Quellbach des Langenbach] gegen den 
Schneekopf, rechts am Suhler Forst, den Geiersberg.“ Vgl. Beerberg. In der Schmücke 
war ein Harzwald, der Brennche- oder Brennsewald genannt, 1665. Das Bruchwäldichen 
wird mit der Schmücke gemeinsam aufgezählt; es lag nahe dem Steinbruch. — 
6) Der Name Beerberg tritt auf sächsischem Gebiet nicht vor der Mitte des 17. Jahrh. 
auf; die sächsische (nördl.) Seite des heutigen Beerberges gehörte zum Forstort 
„Schmücke“. Vgl. den Rennsteigriß in Mareile I No. 5. Plänckners Aussicht nach 
Oberst v. P. benannt (1791—1858). Vgl. J. Bühring, Mareile, 6. Reihe No. 2. — 
7) Am Jägerstein hat 1689 der „Herr der Wüsteney‘“ [der Teufel] „bei hellem Tage 
einen Jäger-Pursch verführet, und seinen Herrn, den damaligen Forstknecht vor einen 
Hirsch totgeschoßen.‘“ (Chr. Juneker nach Lie. Eckard.) — 8) Die ganze Gegend um 
die Teufelskreise — öde, lebensgefährlich zu betreten durch das schwankende Hoch- 
moor — erschien den Menschen von Geisterspuk bevölkert. Juncker schreibt weiter 
darüber: „Die Schmücke soll auch nieht unrecht sein. Etliche halten dafür, wenn 


Nordseite. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen 


sprache 

Schneetiegel !) Schne(e)diegel, G. Schneetiegel 1642 [21] 

Lange Rain Lange Re, G. vom Reinne 1503 [18a]; 
Rein 1545 [19]; Große 
Rein 1587 [12] 

% ? Kleine Rein 1638 (StA. 

Mühldelle Mühldäll, G. Weimar F 231 fol. 32) 12) 

Dürrkopf Dörre Köpf, G. 

Felsenschlag Filseschlögk 

Falkenstein Fälkeste, G. Der Stein 1587 [12] 

Hölle Hol’, G: 

Hühnerleiter Hünerleder, G. 

Kesselhohle Kesselschlögk, G. 

Schneetiegelswand Schne(e)diegelswänd,G. (Der Schuderbach 2) 

? ? H 1557 [19] 

? ? Gr. u. Kl. Oelberg ?) 1638 
(StA. Weimar F 231 
fol. 82) 

Brand #) Bränd, G. Brand 1587 [12] 

K.ohlhieb 5) Kohlhieb, G. 

Haselbrunn (Berg) Höselbrünn, G. Haselbronn 1655 [22] 

Edelmannsgrund Edelmo’sgründ, G. Gelberg 1527 (StA. 


Weimar, Hennebergica 
813)%); Galberg 1557 
[19]; Der Geylberg1580 
[19] 


man auf dem Schneekopf die wässerigen Pfähle abzäpfen wollte, ... daß ein großer Schatz 
da sollte gefunden werden. Gewachsen Gold aber soll auf dem Schneekopf auf dem 
sogenannten Hufeyßen sein.“ (Nach Lie. Eckard.) Das „Hufeisen“ ist die Teufelskanzel. 

1) Tiefe Schlucht vom Schneekopf nach Gehlberg zu. Die Gegend des Schnee- 
tiegels und des Schmücker Grabens scheint zu Anfang des 19. Jahrh. noch ein völliger 
Urwald gewesen zu sein. Vgl. Hoff u. Jacobs I 2, 508f. — 1%) Name jetzt unbekannt. 
Der Forstort „stöst an Sottelbach, geht bis an die Suhler Leuben“. Jetzt „Sommer- 
wieschenhügel“? — 2) „Der Schuderbach‘“ ist jetzt kein Forstort mehr. Jedenfalls ist 
die Gegend südl. von Oberhof, zwischen Eekardskopf und Buchskopf gemeint. — 3) Die 
Namen Großer und Kleiner Oelberg ist vergessen. Beide Forstorte sind zu unbestimmt 
bezeichnet, um sie sicher bestimmen zu können. Ersterer „wendet am Gabelshaupt“ 
[Gabelbachskopf]. Letzterer „stöst auf den Sottelbach“. Die ganze Gegend ist noch jetzt 
sumpf- und wasserreich. — 4) 1587: „oben, nach der gülden brücke zu, ist die länge 
herein ein brand, welcher im dürren Sommer geschehen sein soll.“ Vgl. Gehlberg. — 
5) Ein Hieb (von Bäumen) für die Köhler. — 6) Benannt nach den „geelen“ (gelben) 
Blumen Johanniskraut (Arnica montana L.). Vor Gründung der Glashütte erstreckte sich 
der Name noch weiter südl. über den Forstort Brand: „am Galberg ist ein brand ge- 
wesen“, 1557. „Ist gar ein großer berg, welcher vor etzlichen und 20 jahren verbrannt“, 
1569. 1587 [12]: „In der Mitten, oben nach der gülden Brücken zu, ist die länge herein 
ein brand, welcher im dürren sommer geschehn sein soll...“ 1612: „Von der 
gülden Brücke nach dem stein [„Kapelle“], da vor alters ein brand gewesen .. .“ 
1642 [21] ist die Oertlichkeit zum ersten Mal als Forstort benannt: „der Brandt 
fängt am Haselbrunn an, stöst auf die Güldne Brücke .. .“ — 6%) „Das groß gefil 
[= Gefilde, Gelände] des Galpergs, daran die herrn zu Gleichen ihr jaget haben ., .“ 


Gehlberg®) (Berg) Gaälbargk, G. 


Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 503 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache !) 
Kapelle ?) Kaball’, G. 
Brennige Heide Brünnigs Häd’, G. Die brunnige Heud 1544 
Schwabenstätte 3) Schwöäwesteöt, G. [19a]; Brennichte heide 
Berghaus #) Bargkhaus, G. 1612[19]; Braterleite[!?] 
Der steinige Hügel Stenigen Hügkel, G. 17. Jh. [37] 
Das Buch 5) Buch, G. Klein und Groß Buch ®) 
Das große Buch 's grosse Buch, G. 1545 [19] 
Das kleine Buch ’s klä(e) Buch, G. 
Buchskopf Buchsköpf, G. Eekershog 1503 [183]; 
Königsplatz ?) ebs., G. Eckartsheyd $) 1557 
Bärenbachskopf Barnbachsköpf, G. [19];  Eckardtsheide 
Franzosenschlag Franzoseschlösk, G. 1569 [19]; Eberhardes- 
Metzelbachswand Mezelbachswänd, G. heyde Mn 1580 [19]; 
Eckardtskopf Eckerdsköpf, G. 
3 ; Eckartsheubt1587[12]; 
Hohe Stein Hoher Ste, G. | Eckartskopf 1642 [21] 
Sandfleck Sändflack, G. E 
’ Leffelbuhl 1545 [19]; 
„Löffelbuhl unter dem 
Löffelbühl ebs., G. | Hoff“ 1557 [19]; ebs. 
16129) [19] 
Gabelbachskopf Gowelbachsköpf, G. |Gabelmannskopf 1580 
[19]; Gabelbachskopf 
Bergle Bärgle, G. 1587 [12] 
Sieglitzkopf Siechelitzekopf, Dörrb.|Siglitzköpflein 1587 [12]; 
Silitzkopf 17. Jh. [37] 
Tragberg Dräbärgk, Dörrb. Trachberg, Trageberg 
Der ausgebrannte Ausgebränte Stein, 1503 [18a]; Der Trohn- 
Stein 10) Dörrb. berg 1545 [19]; Drot- 
Bischofshieb Bischofens Hieb, Dörrb.| berg 1557 [19]; Tragk- 
Pökerskopf Begertskopf, Dörrb. berg 1587 [12]; Tra- 


berg 1665 [22]; Drab- 
berg 17. Jh. [37] 


1) Dörrb. = Dörrberger Mundart. — 2) Eine Felswand am „Brand“, die in der 
Form eine entfernte Aehnlichkeit mit einer Kapelle hat. Jedenfalls moderner Name. — 
3) An der Brennigen Heide, über dem r. Ufer der Wilden Gera. — 4) Auf dem Rücken 
der Brennigen Heide, am Geschwendaer Weg. Jedenfalls eine Unterkunftstätte für die 
Bergleute; Anfang dieses Jahrhunderts eingegangen (mündl. Mitt.). — 5) Das Buch ist 
ein Gebirgsstock zwischen dem Knie der Wilden Gera (unterhalb Gehlberg), dem Kehl- 
thal und dem Schnabelthal; zum Teil Oberhöfer, zum Teil Gehlberger Forst. — 6) Auf 
dem Gr. Buch steht ein Pürschhaus. 1612 [19] heißt es von dieser Stelle: „Uf dem 
Gr. Buch, oben, do das salz lieget, ist vor zeiten ein doppelter schießplatz geräumet 
worden.“ — 7) Der Königsplatz ist benannt nach einer Jagd, die der König von Sachsen 
1838 dort hielt. Ein Denkstein ist errichtet mit den Namen der anwesenden Jäger 
und dem Verzeichnis vom Ergebnis der Strecke. — 8) Hier „Heid“ in der Be- 
deutung von „Kopf“. — 9) 1612: „Anno 1584 ist auf der ebene [des Löffelbühl] ein 
schießplatz geräumet worden.“ — 10) Ein Porphyrfelsen am Tragberg, der durch 
Sprengungen und Feuersetzen ausgehöhlt ist, um den Flößgraben durchführen zu 
können. Vgl. Alter Flößgraben. 


504 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Urkundliche Formen 


Rathausschlag Röadhausschlögk, 
Dörrb. 
Das Kehl-Thal (vgl. | Käldoal, Dörrb. 
Gewässer, Tramissel) 


Die Hohewart!) (Große! Huewörd, Dörrb. An der hochen Warthen 
und Kleine) 1503 [18a]; Die Hohe- 
Der oberste Wiesen- |Den iwern Wi(e)se- | wart 1557 [19] 
grund grond, Dörrb. 
Farmenthal Farmdedöäl, Dörrb. 
Walsberg ?) od. Walds-ı Wälsbärgk, Dörrb. Walßberg 1512 [20]; 
berg Waltzberg, Waldberg 
Farmenthals-Wand Farmdedoöälswänd, 1557 [19] 
Dörrb. 
Lütscher Wand DeWändanderLütscht, 
Dörrb. 
Bergmannskopf Bargmöanskopf, Dörrb. 
Hausschlag Hausschlöagk, Dörrb. 
Saele ? 
Finstere Hohle Finstere Hollen, Dörrb. 
Pfarrersrand Pfarrerränd, Dörrb. Boler 1503 [182]; Am 
Der Böhler Be(e)ler, Dörrb. Poller 1557 [19]; böler 
1642 [21] 
Blochjohn Blochgön, Dörrb. Blochjohn 17. Jh. [37] 
Zolltafel ?) ebs., Dörrb. 
? ? Schlagthal 17. Jh. [37] 
Geraleite #) Girleiden, Arlesb. Gehrleite 1642 [21]; Gur- 
leite 17. Jh. [37] 
Rainweg Renwägk, Arlesb. Der Rennberg 1633 [36]; 
Reinweg 1642 [21]; ebs. 
17. Jh. [37] 
? R Reinwegskopf 1665 [22] 
Der Arlesberg Adelsbärgk, Arlesb. |Arleberg 1503 [18a]; Der 
Arlberg) 1557 [19]; 
Hüttenthal ®) Hiddedöäl, Arlesb. Der Arlesberg 1587 [12] 
? ? 


Der Plechbergk 1587 7) 


1) Die Schwarzwälder Amtsbeschr. von 1642 [21] erwähnt „Gemäuer auf der 
Hohenwart“. — 2) Der Walsberg, einer der größten Berge des Gebietes, gehört zu 
Schwarzburg-Sondershausen. — 3) Ueber den Forstort „Zolltafel“ führte die Geschwendaer 
Straße [Arnstadt- Plaue-Geschwenda- Arlesberg (Beigeleit)- Schmücke-Suhl]. Dort stand 
eine Zolltafel. Rudolphi, Goth. dipl. I 283. — 4) Berghang von dem Geschwendaer Weg 
nach der Zahmen Gera. — 5) a. a. O.: „Der Arlberg, zwischen den beiden wassern, der 
Windischen und der Greffenröder Gerau.“ — 6) „Ueberm Arlesberge“ hat eine Schmelz- 
hütte gestanden, die aber schon 1665 eingegangen war [22]. Der „alte Hüttenhof“ 
wird in der Amtsbeschr. von 1642 als Grenzpunkt erwähnt. — 7) Der „Plechberg“ 
ist ein Teil des Arlesberges „nach der greffenroder gehre“ zu, also wahrscheinlich nach 
dem Gräfenröder Schwarzbach hin. 1612 [19]: „Der Arlsberg liegt zwischen der 
windischen Gera, derer von Lichtenberg zu Schwenda Gehölz, item dem Dörrberge, 


Forstnamen 'zwischen Ohra und Gera. 505 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache !) 
Alteburg Äleborgk, Arlesb. Die Allenburg 1557 [19]; 
Raubschloß ?) Räbschloß, Arlesb. | Die Altenburg 1633 [36] 
Ebertsdelle Awerdsdallen, Arlesb. 
Klingeloch Klengeloch, Arlesb. | 
? ? Öhrig 3) 1612 [19] 
Wehrdelle Wärdallen, Arlesb. Am Therberge 1503 
[182]; Dörberg 1545 
x } N 19]; „Der Dornber 
Dörrberg Derbärgk, Dörrb. Mal; an, 1638 (StA, 
Weimar F 231 fol.81a); 
Terrberg 1665 [22] 
Dörrthal Derdöäl, Dörrb. Terthal 1665 [22] 
Lindenberg Lengebärgk, Dörrb. |Lindenberg 1665 [22] 
Neuedorf ®) ? 
Neudorfsrand 2 
Junkersrand Junger$ränd, Dörrb. 
Dellen Dällen, Dörrb. 
Trocken Thal Drockendöal, Gera 
Ritter 5) Ufn Reder, Gera 
Junkersholz >) Jungerholz, Gera 
Weiße Stein Wissen Ste(i)n, Gera 
Kammerlöcher ®) ebs., Gera 
Lange Grund In lang’ Grond, Gera 
Sandecke Sändecken, Gera 
Fichte In de Fichten, Gera 
Gräfenröder Gemeinde-| Gemäneholz, Gr. 
Wald?) 
Alte Lage ®) De äle Löägen, Gr. 
Kiefernrand Kiewerswänd, Geschw. 
Rosenthal?) Rüesedöäl, Geschw. 


Altenburg und Alten Gera bis an Gehlberg ist ein großer ort mit folgenden anhengenden 
namen, als der Kaltenbrunn, Oerich, Sandwurf, Gräfenröder und Gehrische Schwarz- 
bach, do das bergwerk liegt, der böse Brunnen und brennichte Heide.“ 

1) Gr. = Gräfenröder, Geschw. — Gesehwendaer Mundart. — 2) Burgstätte. 
In den letzten Jahren sind die Grundmauern unter Anleitung von Herrn Oberförster 
Brückner in Dörrberg wieder freigelegt worden. 1642: „Altenburg, da ein schloß 
gestanden.“ Die Alteburg (Forstort), bedeutend höher als das Raubschloß, liegt südöstl. 
davon, nach Arlesberg zu. Ueber die Ausgrabungen auf dem Raubschloß vgl.: Ueber 
die Raubschloß-Ausgrabungen bei Dörrberg von Gotanus [C. Lerp], Schmalkalden 1909. 
— 3) Oehre —= Bergahorn (Acer Pseudo-Platanus L.). Das Oehrig „lieget zwischen 
dem Dörrberge und greffenröder Schwarzbach‘“, also etwa an Stelle der Ebertsdelle. — 
4) Am Lindenberg, zwischen Dörrberg und Arlesberg. Hier soll ein Vorwerk von 
Geschwenda gestanden haben. — 5) v. Witzlebenscher Besitz, — 6) Spalten und 
Schluchten am Weißen Stein über Angelrode. Die Schlupfwinkel der Zwerge, — 
7) Gräfenroda besitzt 487 Acker Gem.-Holzung. A. Zeyß, Gräfenroda, Dörrberg und 
Lütsche, Aus der Heimat, Bl. f. goth. Gesch. 1897 S. 87. — 8) Ein Teil der Gräfen- 
röder Gem.-Waldung, am Geschwendaer Weg. — 9) Wiesengrund mit Graben (Flachs- 
rösten?) südwestl. von der Herrenmühle. 


506 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache !) 
Schiebigen Berg Schiewige Bärgk, Schüblichte Berg 17. Jh. 
Geschw. [37]; Schublichte Berg 
Geschwendaer Gem.- |Schwengere Gemene-| 1665 [22] 
Holz holz, Geschw. 
Der Harzwald ?) Ho(a)zwäld, Geschw. 
Wolfsthal ?) Woltsdöal, Gr. 
Struthhügel Struthe(a)gel, Geschw. 
Obere Birke Iwere Birken, Geschw. 
Gräfenröder Kirchen- |’s Kärchholz od. Helge-Greffenröder Heiligen- 
holz holz, Gr. holz, Greffenröder Got- 
Woltsthal ®) Wolisdöäl, Fr. tesholz 1642 [21] 
Windeberg 5) Wingebärgk, Fr. Windenberg 1503 [18a]; 
Der Winderberg 1544 
[19a]; Windenberg 1545 
[19]; Windberg 17. Jh. 
[37 
Fallige Leite ) Fall’ge Lehden, Fr. [An der fallenden leyten 
1557 [19]; Fallende leite 
1642 [21] 
Diebsstieg ’) (vergl. | Dieb$teigk, Fr. Diepstig 1503 [18a]; Der 
Straßen) Diepsteigk 1544 [19a]; 
Sommerwändchen 2. Ufn Dieben 1569 [19]; 
Alte Hohle®) Ale Hollen, Fr. Diebsteg 1642 [21] 
Die Schmücke ?) Schmück, G. Seyffersburgk 1545 [19]; 
Seifartsburg le: | Seuffartsburg 1557 
Raubschloß el unS | [19]; Seiffartsburg !9) 
1612 [19] 
Ampelsberg Ambelsbärgk, Gera |Ampfelberg 1542 (Arn- 


stadt, Wildentriftakte 
VI); Ramelsberg 1544 
[192]; Ampelberg 1587 
(19) 
Geraweg 11) Girewägk, Arlesb. Behrweg, Gerweg 1569 
| [19]; Geraweg 1642 [21] 


1) Fr. = Frankenhainer, G. — Gehlberger Mundart. — 2) Ein Teil des Ge- 
schwendaer Gem.-Holzes. — 3) Ein Gründchen westl. von Geschwenda. — 4) Zwischen 
Gräfenroda und Frankenhain. — 5) Steiler Kopf auf der Ostseite des Lütschegrundes. 
— 6) Die steile Südwand des Forstortes Diebsstieg. — 7) Forstort zwischen dem Lütsche- 
grund und der Crawinkler Straße. — 8) Vgl. Straßen: Diebsteig. — 9) An der Stelle 
des jetzigen Gasthofes zur Schmücke stand seit ungefähr 1710 ein „Viehhaus‘ (Schutzstall 
für Hirten und Herden). Hoff u. Jacobs (a. a. O. I 2, 502) sprechen vom „Viehhaus 
auf der Schmücke“. Auch J. A. F. Schmidt (Bergstadt Ilmenau 105) kennt noch „ein 
neben dem Gasthause stehendes Viehhaus“. Der Forstort Schmücke reichte im 
17. Jahrh. [21] vom Steinbruch und Geiersberg bis zum Schneekopf. — 10) 1612 
a. a. O.: „Seiffartsburg, darauf vor zeiten ein schloß gestanden.“ — 11) Die alte 
[,‚Burger“-]Straße führt oberhalb des Forstortes hin. 


Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 507 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Löffelthal Löffeldöal, G. Löffelthal 1569 [19] 
Sachsenstein Sächsenste(i)n, Arlesb. |Sachsenstein 1545 [19]; 


Dhüringer Stein 15421) 
Aschbach (Berg) ?) Aschbäch, Arlesb. Das Aschbach, Der 
Ascherbach 1569 [19]; 
Aschenbachsleiten 1587 


Schnepfenkopf Schnapfenkopf, Arlesb.| [19] 

Leimbühl Lämbiel, Arlesb. Das Leumenbühl 1665 
22 

Himmelreichskopf?) |ebs., Arlesb. 2 N 1642 [21] 

4 ? Finkenflug 1642 [21] 

Wüstrumnei (vgl.Berg-, Wißrumnei, Arlesb. [Wüste Rommeney 1640 

werke und Eisenweg) 8 

Mittelberg Midelbärgk, Arlesb. |Uim Mittelberg 1642 [21] 

Königstein Kenigste(i)n, Arlesb. 

Bornthal Borndöäl, Arlesb. Bornthal 1642 [21] 

Oberes Steinthal Iwere Steindöäl, Arlesb. 

Schnittstein Schn£(i)d$t&(i)n, Arlesb.|Schmiedstein ) 18. Jh. 


2. Gewässer. 


Der Läusebrunnen 5) |Lüseborn, Schw. 


Triefsteinsgraben DiefelingsStensgröam’n, 
Schw. 
Großer und Kleiner | Marderdöälsgröam’n, 
Marderthalsgraben Grosser u. Klener, 
Schw. 
Klotzegraben Klotzengröam’n, Schw. 
? ? 


{ ? Der Espenborn 1569 [19] 
Großer und Kleiner |? 


Arlesnestgraben 

Das Bornthal = Bornthal 1642 [21] 

Schlehenpfütze ? Schlehenputze [!] 1544 
[19a];Schlampfütze 1642 
21 

Erlenbach ? Erlebachsteich 1587 [19] 

Gabelbornsteich Gabelbornsdich, Fr. 

Goßler Spring $) Goßler Spring, Fr. Goßler Spring 1612 [19] 


1) Aus: Wildentriftakten, Arnstadt VI. Der Sachsenstein, ein kraftvoll auf- 
steigender Bergfels, kann als sehr charakteristisches Wahrzeichen der fränkisch- 
thüringischen Grenze gelten. — 2) Köhler und Aschenbrenner werden in den Wald- 
beschreibungen allerwärts in dieser Gegend erwähnt. — 3) Ein besonders scharf 
hervortretender Berggipfel. — 4) Chr. Juncker, a. a. O.: „Am Bornthal ist ein hoher 
Felsen, so der Schmiedstein heißet.“ Diese Form ist sicher richtiger als das „Schnitt- 
stein“ der Forstkarte. — 5) An der alten Schwarzwälder Straße, am Wadeberg. — 
6) Eine Quelle des Hoppach (r. Zufluß der Ohra) an der Goßeler Gem.-Waldung. 


508 Nordseite. 


Moderne Namen Mundartliche Aus | Trkundliche Formen 
sprache 
Die Hellteiche An Helldich, Fr. 
Der Frosch !) Früsch, Fr. 
Hausbrunnen ?) Hüsborn, Fr. D 
Breitenbornsteich Brödebornsdich, Fr. ee Brunel 
Ua 3), Lutscha 
1378 [39]; Luschze, 
Langenbach 1503[18a]; 
Luschka 1557 [19]; 
Lindenthalsgraben Lingendöälsgröam’n, Fr. | graßende Luschkau, 
(Gräsige a gräsichte Leuzsche 
Langenthal) | 1587 [12]; Leutz 1638 
Lütscher Graben Litschter Gröam’n, Fr.|| (StA. Weimar F 231 
fol. 81a); Gräßlichte 
Lütsche 1642 [21]; 
Gräsichte Linchfluß 17. 
Löffelbühlsgrab ? u 
öffelbühlsgraben 2 
Steinichte Lütsche |Stänichte Litscht, Fr. Prenichte ne 
(Oberste Wiesen- |Uwerste Weäsegrond, | \ 1 17. en a, 
grund) Per " 7 
Steingraben Stängröam’n, Fr. 
Ensebach Enseboch, Fr. 
Ensebachsteich Ensebochsdich, Fr. a en 
? ? Münchsgraben 1642 [21] 
Fallborn *) Fällborn, Fr. Santbach Pascha \ 
Junkersbrunn °) Jumpfer&born, Fr. oe ar 
te Sändboch, Fr. | Santbecher 1545 [19]; 
£ 5 1 6) [21 
Sieglitzteich Siechlitzedich, Fr. Sandbach ZT 20 
Sieglitz Siechlitz, Fr. Sigelitz 1503 [18a]; Die 
Stieglitz, Siegelbach 
1557 [19]; Sieglitz 1587 


Ice [12]; Silitz 17. Jh. [37] 


1) Sumpfiges Gelände in der Frankenhainer Gem.-Waldung. — 2) Unter dem 
„alten Pürschhaus“ am Schloßberg. Quelle des Lindenthalgrabens. — 3) Sehr wenig 
Ortsnamen treten in so verschiedenartigen Formen auf, wie dieser jedenfalls slawische 
Bachname. Die Lütsche entsteht aus zwei Quellbächen : der gräsigen und der 
steinigen Lütsche. Erstere heißt im Oberlauf Lindenthalsgraben und fließt durch das 
Langethal („Langebachsgraben“). Der Oberlauf der steinigen Lütsche ist der Löffel- 
bühlsgraben oder Steingraben, er fließt durch den Obersten Wiesengrund. Beide 
Quellbäche bilden vereint den Lütscher Graben, und dieser mündet unterhalb des 
Walsberges in die Wilde Gera. — 4) An der Falligen Leite. — 5) Es ist mir nicht 
gelungen etwas über die Bedeutung des Namens zu erfahren. — 6) 1642 wird beim 
Sandbach (am Windenberg) ein „alter wüster teich‘“ erwähnt. — 7) Der Ursprung der 
Sieglitz am Eekardtskopf. Chr. Juncker, a. a. 0. II 8: „Das Sieglitzwasser entspringet 
in der Sieglitz unter der neuen Glashütten, so anno 1697 von dem Glassmeister 
Nicol Heinzen, Stephan Greinern u. Consorten ist gebauet worden.“ 


Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 509 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 1 
sprache !) 


? ? Weiße bruth?) 17. Jh. 
[37] 
Weißebrunn Wisseborn, Fr. Weißenborn ?) 1612 [19] 
Oberer und Unterer| Kohlboch, D. Kolbach 1503[18a]; Kohl- 
Kohlbach bach 1612 [19] 
Kohlbachsteich Kohlbochsdich, D. Thramis 1503 [18a] %); 
Das Kehlthal Kaltdöal, D. Wandam Trehemeissel, 


Trehemissel 1557 [19]; 
Die Tragenitzer 
9 Schneidemühle 1569 
: [19]; Tramist, Traunist, 
Traunitz 1580 [19]; 
Trameis 1587 [12]; 
Tramisselluß 17. Jh. 

Der alte Flößgraben 5) Dr äle Fließgröam’n, D.|l [37] 
Metzelbach Metzelboch, D. Metzelsbach 1503 [18a]; 
Meletzelbach 1642 [21] 


> 


1) D. —= Dörrberger Mundart. — 2) Dieser seltsame Name befindet sich auf 
der Schwarzwälder Karte [37] ungefähr an der Sieglitzwand. — 3) Eine Quelle 
am Ecekhardtskopf. — 4) Der Name ist wohl auch slawischen Ursprungs, die Be- 
deutung des Namens aber wahrscheinlich frühzeitig vergessen worden; daher die 
mannigfaltigen Formen. — 5) Vom Eckardtskopf aus über dem Kehlthal lief in 
riesigen Windungen der „Alte Flößgraben“. Der Kaltethalstein (Kehlthalstein, Aus- 
gebrannte Stein) war mit Pulver durchsprengt, und das Wasser sogar jenseits der 
Felsen (nach dem Kohlbach zu) durch ein freischwebendes, hölzernes Gerinne geführt 
worden. Weiter lief das Werk unter den Sieglitzteich, Hohewart, Obere Wiesengrund, 
Bortzel, Diebsteig, Frankenhainer und Crawinkler Gem.-Wald und auf der Nordseite 
des Kienberges hin zur Waldmühle unterhalb Luisenthal. Es war ein gewaltiges Werk, 
mit viel Scharfsinn, Energie und selbstloser Heimatliebe ausgeführt von einem kühnen 
sächsischen Beamten. Berghauptmann Georg Christoph von Utterodt in Ilmenau 
berechnete und leitete das große Unternehmen und brachte selbst die größten pekuniären 
Opfer, um seinen Lieblingsplan durchzusetzen. Es war ein Konkurrenzwerk gegen die 
Geraflöße. Die Grafen von Schwarzburg- Arnstadt verlangten einen so hohen Durch- 
gangszoll durch ihr Gebiet (einen Thaler für das Scheit Holz!), daß man auf den Ge- 
danken kam, eine Flöße anzulegen, die nicht durchs Schwarzburgische ging. Dabei 
stürzte er sich so in Unkosten, daß er in Altenburg in Schuldhaft genommen wurde. 
Leider hat das Riesenwerk nur ganz kurze Zeit seinem Zwecke gedient (von 1702—1719). 
Die Ursache des Mißerfolges ist nicht aus den Akten zu ersehen. Von dem Sammelbecken 
am südlichen Anfang des Alten Flößgrabens ist keine Spur mehr vorhanden, auch der 
Graben selbst ist in seiner langen Ausdehnung (etwa 23 km) vielfach verschüttet und 
verwischt. Innen war das Gerinne mit Bohlen verschalt. Geflößt wurde bloß Feuerholz, 
hauptsächlich für Erfurt und für die Pfännerschaft in Frankenhausen. Die Anzahl der 
verschickten Klafter im ‚„‚Kunstgraben‘ war sehr verschieden; sie betrug nach den Forst- 
akten: 1702: 198 Kl., 1703: 2610, 1704: 100, 1705: 100, 1706: 449!/,, 1707: 4491/,, 
1708: 4491/,, 1709: 3068, 1710: 3068, 1711: 930, 1712: 930, 1713: 930, 1714: 1600, 
1715: 600, 1716: 500, 1717: 753, 1718: 753, 1719: 2133. Den Akten (von 1691—1743, 
Abschrift im Forstarchiv Dörrberg) ist ein „Grundriß des neuen Lütscher Flößgrabens“ 
(so genannt, weil er ursprünglich von der oberen Lütsche aus geplant war) beigegeben, 
der denselben Verlauf hat, wie auf den Spätzelschen Forstkarten. (Nach den Dörr- 
berger Forstakten „den alten Flößgraben betr. 1719, 1720, 1743“ und freundl. Mitt. 
von Herrn Oberförster C. Brückner in Dörrberg.) 


510 Nordseite. 


Moderne Namen Mus Urkundliche Formen 
sprache !) 

Frusch (am Buch) Früsch, D. Bernbach 1503 [18a]; 

Bärenbach Bärnboch, D. Behrenbach 1642 [21]; 

Weckebrunn Weckeborn, D. Bärenbach 17. Jh. [37] 

Schuderbrunnen ?) Schöderbäch, O. Schoderbach 1503 [18a]; 
Schottenbach, Schotter- 
bach 1557 [19]; Schuder- 
bach 1587 [12]; Schlot- 
terbach 1638 (StA. Wei- 
mar F 231 fol. 81a); 

Schmidtbrunnen ®) Schmedborn, O. Schulterbach 1642 [21] 

Schnabelbach Schnabelboch, D. Schnebelbach 1534 [19] 

Simmetsfleck ®) Simmensfleck, D. 

? ? Sommerbach 5) 1642 [21] 

Sattelbachsgraben Sattelbochsgröwe, G. |Sattelbach 1503 [18a]; 

Suhllöcher ebs., @. Sottelbach und Sottel °) 

Steingraben Stegröwe, G. 1638 (StA. Weimar F 
231 fol. 82) 

? ? Sielberbach 1642 [21] 


Schmücker Graben Schmücker Gröwe, G. |(Gerahe 1108 (Doben- 
Gundermannsbrunn 6) |Gundermannsbrönn, G.|| ecker I 1047); Wyn- 
dischegeral361(Arnst. 
Urk. 33); dy gera, aqua 
dieta ger 7), aqua dicta 
Die Wilde, Kleine oder| Wille Gere, G. wera 1378 [39]; Gref- 

Gräfenröder Gera fenröder Gera 1512 
[20]; Greffenröder Ge- 
rau 1557 [19]; Wen- 
dische Gera ®), Gräfen- 
röder Wasser 1642 [21] 


1) ©. = Oberhöfer Mundart. — 2) Die Quelle des Kehlthalwassers (Tramissel). 
Ein klares Beispiel dafür, daß die Namen der Gewässer im Ober- und Unterlauf oft 
ganz verschieden sind. Vgl. Lütsche und Leina. — 3) Die Quelle des Schnabelbaches. 
— 4) Sumpf am Buch. — 5) Der heutige Sattelbachsgraben entspringt beim Sommer- 
wieschen, zwischen Sattelbach (Forstort) und Brandleite. „Sottelbach‘“ und „Sottel‘ 
von 1638 sind verschiedene Ortsbezeichnungen. Das Buch liegt zwischen Sottel- 
bach und der Sottel; Große Rein endet am Sottel; Kleine Rein stößt an Sottelbach. — 
6) Die Quelle der Wilden Gera am Gr. Beerberg; jedenfalls benannt nach der Förster- 
familie G., die dem Dörrberger Forst von 1685—1812 vorstand. 1527 [34° fol. 9] 
werden erwähnt: „Die pfrüscher [Sümpfe], daraus die greffenröder gera bei den 


satteln entspringt.“ — 7) Der Name bezieht sich hier auf den Unterlauf des Flüßchens 
bei Ichtershausen; die Form „wera‘“ ist bei Fischzinsabgaben im Dorf Eischleben 
erwähnt. — 8) Der Name „Windische Gera“ hat gewechselt zwischen der Gräfen- 


röder (Wilden) und der Alten oder Zahmen Gera. Folgende Zusammenstellung 
dürfte die Verschiebung des Namens verdeutlichen. 1. Wilde Gera: 1516: „die 
Grefenroder Gera [und Gerau] hinauf.“ (Vergleich zwischen Herzog Johann von Sachsen 
und Graf Wilhelm von Henneberg über die Ablösung der Elgersburg. Schultes, 
Dipl. Gesch. II, Urkb. S. 483.) 1527: Das markwasser, die Greffenröder Gera [342]. 
1612: „Der von Lichtenberg hat die rehejagd zwischen der windischen und der 


Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 511 


Mondartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Langenbach !) Langeböch, G. Langebach 1527 [34e]; 
Langenteich !) Langeböchsdeich, G. | Im Langenbach 1557 
Ilmbrunnen ?) Ilmbrönn, G. [19] 
Schneekopfsbrunn Schne(e)kopfsbrönn, G. 
Moor-Ebene 3) Morewet, G. 
Schwarze Pfütze °) Schwarze Fötsch, G. 
Viehtränke Färdränk, G. 
Auf dem Gebrück eba,:G: 
Teufelskreise 3) Deufelskre(i)s, G. Teufels Kreis 1587 [12] 
Teufelsbad 3) Deufelsbäd, G. 
Das Wässerchen Wässerle, G. 
? ? ? Kl. Langenbachsfluß 
Venezianerbrunnen {) | Venetianerbrönn, G. 1642 [21 
Schneetiegel Schneetiegel, G. Rauschenbach 1642 [21] 
Güldene Brücke 5) Göldene Bröck, G. Gülden brücken 1580[19] 


Kohlhiebsdelle Kohlhiebsdäll, G. 


alten Gera“ [19]. 1642: An dem Tragberg an der wendischen Gera [21]; Gräfen- 
röder wasser [21]. 1665: „Aus allen itzt erzählten wassern [Kehlthal, Behrenbach, 
Sieglitz, Schwarzbach] entstehet die Windische Gera und gehet dieses wasser bis 
unter Grefenroda ...“ [22]. 2. Zahme Gera: 1557: Zwischen der Windischen 
und Grefenröder Gera [19]. 1569: Mittelberg fängt an der Windischen Gera an [19]. 
1587: Der Arlesberg stößt an die Windische Gera [19]. 1590 und 1612: Alte 
Gera [19]. 1642: Die Alte Gera entspringt im Gr. u. Kl. Leffelthal [21]. 


1) Der Oberlauf der Wilden Gera heißt Langenbach. Nach den Waldbeschreibungen 
(1642) tritt der Geraname erst unterhalb des Kehlthals auf. Die Waldbeschr. von 1642 
sagt: „Der Langenbach entspringt oben in der Schmück [dieser Forstort reichte, wie 
oben gesagt, weit südlicher als heute, über einen Teil des Beerberges!], stöst der 
Sielberbach [Steingraben?] und Sommerbach [Sattelbachsgraben?, er entspringt am 
Sommerwieschen!] und Schnebelbach auch darein; geht herein bis bei die Langenbachs- 
pechhütte [am Gr. Buch], da gehet der kl. Langenbachsfluß [das Wässerchen?, r. Zu- 
fluß!] auch herein.“ — 2) Der „Ilmbrunnen“ ist eine Quelle am Langen Rain. Er fließt 
ins Langebach-[ Thal], versiecht aber bald im „Stegrown“ [Steingraben] (mündl. Mitt. in 
Gehlberg). — 3) Chr. Juncker, a. a. OÖ. Buch 2 Kap. VII: „Am Schneekopf gegen 
Morgen liegt ein großer Morast so ganz bloß, doch gleichsam umzäumt von kleinen 
Fichten, worauf ein gevierter Teich... .., welcher gegen die güldene Brücke zu, gleichsam 
wie ein Wall hat, wird das Teufelsbad genennet, zu diesem rechten ein Thal, so 
der Teufels-Krayß heißet.‘‘ Aehnlich Hoff u. Jacobs, a. a. O. 510f. Der Langebachs- 
teich ist durch die Bahn verschüttet (mündl. Mitt... — 4) Nach den geheimnisvollen 
„Venezianern‘ benannt (wahrscheinlich italienischen Glasmeistern), die vielerorts nach 
Gesteinen und Metallen schürften. Chr. Juncker, a. a. O. [nach Eckart]: „Es lassen 
sich an diesem Ort [Silberbach] öfters Fremde betreten; ja der ganze Schneekopf ist 
voller Menschen-vestigia, indem fast alle Bäume auf sonderliche Art bezeichnet und die 
Schritte und Gegenden mit Zahlen an Pfähle angeschrieben sind .. .‘‘ — 5) Der Name 
„Brücke“ bezieht sich nicht auf einen Bachübergang, sondern auf das Gangbar- 
machen einer Sumpfstrecke („brücken“) vermittels Reisigbündel oder Bohlen. Ebenso 
oben: Auf dem Gebrück und Gebrücksweg im Seeberger Gem.-Wald. Die Be- 
zeichnung „güldene Brücke“ hat vielleicht folgenden Ursprung: Nach Chr. Juncker 
„soll auf dem Schneekopf [westl. von der güldenen Brücke] gewachsen Gold 
seyn“. Sagen über verborgene Schätze, Venezianer, Zigeuner waren über die ganze 
Gegend verstreut. So wußte man wohl auch über das Moor am Brand, „die Brücke“, 
Sagenhaftes von güldenen Schätzen zu berichten. 


512 Nordseite, 


Moderne Namen Muntleene Babe us Urkundliche Formen 
sprache 
Haselbrunn !) Höaselbrönn, G. Haselbrunn 1642 [21]; 
Edelmannsgrund Edelmosgründ, G. Haselbron 1665 [22] 
Schwarzbach Schwarzböch, G. Grefenroder Schwartz- 
bach 1587 [12] 
Die Weiße, Alte oder! Zöame Gere, G. Windische Gera 1503 
Zahme Gera ?) [182]; Windische Gerau 
1557 [19]; Windische 
Gehre 1587 [12]; Die 
alte Gehra 1642 [21]; 


Wendische Gera 17.Jh. 
Der Kerbholzbrunnen ?)| Karbhölzerbrönn, G. [37] 


Das Große und Kleine| Grosse u. Klene Löffel- Leffenthal 1503 [18a]; 


Löffelthal döl, G. Loffelthal 1587 [12]; 
Hungerthalsteich ®) Hungerdöldeich, G. Leffelthal 1642 [21] 
Großes und Kleines | Pfanndöl, G. 

Pfannthal ?) Gabelbach 1503 [18a]; 
Gabelbach Gowelböch, G. Gabelbachswässerlein 

1642 [21] 
Oberer und Unterer| Schwarzböch, G. Ober Gera Schwarzbach 

Schwarzbach 1503 [18a]; Unter- 

gehrisch Schwarzbach 
1642 [21] 
1) Die Quelle des Edelmannsgrund-Baches. — 2) Vgl. Wilde Gera. — 3) Die 


Quelle der Alten Gera am Sachsenstein. Im 17. Jahrh. war man anderer Meinung. 
Die Amtsbeschr. von 1642 meint: „Die Alte Gehra entspringt im Gr. und Kl. Leffel- 
thal.“ — 4) Der Hungerthalsteich, ein ehemaliger Floßteich, wurde 1819 angelegt. 
Löffelthalsbach und Aschenthalsbach münden hinein. Arlesberger Forstakten. — 5) Die 
Quellfäden des Gabelbaches fließen durch das Gr. und Kl. Pfannthal. — 

Die Fischweide gehörte im Schwarzwald fast überall der Herrschaft. 1378 [39] 
wird aufgezählt außer der Ohra (s. oben): „fischerey in dem wasser lutzscha“. ‚„fischerey 
in der Gera, hebt sich an bei der eiche bei Grefenrode und endet sich bei der born- 
seule desselbigen wassers.“ 1535 [19] findet sich folgende hübsche Notiz: „Das fisch- 
wasser, die Gräfenröder Gera ..., aus diesem wasser hat ein holzknecht macht gehabt, 
ein essen fisch zu seiner ehre [hochzeit] oder kindtauf zu fahen.“ — 

Mühlen. Es ist schwer, eine Uebersicht des Bestandes von ehemaligen Wald- 
mühlen zu erhalten. Die Waldbeschreibungen wechseln häufig mit den Namen (die 
öfters nach den Besitzern oder Pachtern lauten); vielfach geht diese oder jene Mühle 
zeitweilig ein „wegen Holzmangels“. 1534 gehörten zur Försterei Geschwenda 
folgende Schneidemühlen, deren Lage sich aber nicht immer bestimmen läßt: Die 
untere Schn. am Tragberg; Die unterste tramsmühl [Trameis]; Mühle unter dem 
Krommeweg; Ufn untersten Langenbach; Ufn oberen Langenbach; Ufu Rauschebach ; 
Ufn Schnebelbach ; Ueber dem obertramsweg übern [d. h. jenseits] Oberhof; Mühle 
am neuen weg an der Windischen Gera; Die mühl unter dem Löffelthal; Mühle in 
der Stiglitz. Es stand noch eine „schneidmühl, die Leutzsch genannt; giebt 4 schock 
kleiner diel, 12 schuh lang“. Für das 16. Jahrh. vollständig sind wohl die folgenden 
„Schneidmühlen im amt Schwarzwald“, 1535 [19]: „Stützermannsmühl an der Ilme, 
Neumühl unter dem Freybecher“, und 1557 [19]: „1. Am Sachsensteig [!] an der 
Ilmen gelegen, giebt denen v. Witzleben z. Elgersburg wasserzins 12 fl. holzzinz. 
2. Es liegen noch zwei schneidmüllen darunter an der Ilmen, eine am ende, die andere 


Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 513 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


| Urkundliche Formen 


3. Straßen. 


Der Steinbrechersweg!)) Borzelswägk, Frankenh. 


Earzwälderstraße) |? Schwarzwaldischer steig 


1569 [19] 
? D Ordorferstraßen 1569 [19] 
Der Herrenweg ?) Hernwägk, Fr. Herrenweg 1642) [21] 


Waltstraße 1259 [358 
R fol. 165b, 166a]; Kra- 
Die Crawinkler Straße| [Crawinkler Stroaß, Fr..| winkeler straßen, die 


(Wald- oder Loiben- \ WälStröaß, Craw. da gehet nach Milliß 
straße) und Seul 1512 [20]; 
Der steiger 1512 [20] 
Die Wegscheide ? Wegscheide 1665 [22] 
Kniebreche °) Kniebreche, Craw. 
er weg) nesaysck Craw. Unsteige 1544 [19]; 
Baneiger') { ? Unstreit 1544 [19a] 


? ? Rinnewecg®) 1259 [353 
Der Weiße Weg?) Wisse Wägk, Craw. | fol. 165b, 166a] 
Forstmeistersweg 1%) |? 


2 ? Bernweg!!) 1544 [19a] 


ober dem dörflein Manebach. 3. An der Windischen gera, 12 fl. Holzzins. 4. Eine 
schneidmüllerstatt darunter gelegen, ist aus holzmangel liegen geblieben. 5. Noch zwei 
darunter, die beide eingegangen, am Sattelbach und „uf des Cantzlerswiesen‘“ [an 
letzterer Stelle eine Schmelzhütte. 6. Am Langenbach, 18 fl. Holzzins. 7. Am 
Rauschenbach, 19 fl. 8. Am Schnebelbach, 19 fl. 9. Am Fallbach, 20 fl. für dielholz. 
10. An der Grefenröder Gera bei der unteren Trohemissel, 24 fl. 11. Am krummen 
wege gelegen, seit 8 jahren wegen holzmangels stille gelegen. 12. Am unteren Langen- 
bach, seit 8 jahren still gelegen. 13. An der Siegelitz, 20 gülden für holz; wegen 
unortentlichen hauens und verwüstens willen still gelegen. 14. Unter dem Altenberge. 
Seit 20 jahren abgangen und durch Veiten Weißbecken eine Schmelzhütten dohin 
erbauet worden.“ Die Mühlen werden „baumweis‘“ erhalten. 


1) Aus dem Ohragrund über die Krippe zum Steinbruch am Crawinkler Steiger 
(zwischen Sandberg und Eisenberg). — 2) Vom Dorf Schwarzwald über die Krippe 
nach der Wegscheide. Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 20. Die Ordorferstraße ist 1569 am 
Triefstein erwähnt. Die Schwarzwälder Straße führt nach der Höhe des Forstortes 
Triefstein zur Wegscheide. — 3) Westlich von der Crawinkler Straße; ein „Beiweg“. 
— 4) 1642: „Vom Crawinkler steier bis an den Hof [Weigscheide], so aber bei 
friedlichen zeiten den fuhrleuten zu gebrauchen nicht verstattet.‘“ — 5) Steiler An- 
stieg von Friedrichsanfang zum Steiger. — 6) Der Kettenweg geht unterhalb der 
Crawinkler Hohle westwärts ab durch die Crawinkler Gem.-Waldung nach dem 
Umsteiger. Vielleicht hängt der Name noch zusammen mit der ehemaligen Ver- 
hauung des Waldes. 1512 heißt es von dieser Stelle: „kegen dem dorfe hat es in 


einer tiefen langen holen wegk eine große isenverschlossene ketin ... die seulen, 
doran die kethin verschloßen, sind mit ißen beschlagen ... .“ — 7) Ein westlicher 
Beiweg vom Crawinkler Steiger, durch die Goßler Gem.- Waldung. — 8) Vgl. 


Crawinkler Aue und Forstort ringkbach. — 9) Er führt an der Nordseite der Goßler 
Gem.-Waldung hin; Anschluß nach Schwarzwald um& Friedrichsanfang. — 10) Von 
Schwarzwald über den Thurmberg zum Umsteiger. — 11) Der Bernweg führte durch 
die Crawinkler Aue. 


Gerbing, Flurnamen. 33 


514 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Kohlenweg !) ? Der Köhlerssteig 1665 
Kreuzweg Kräuzwägk, Craw. [22] 
Wölfiser Weg Wölfsche Wägk, Fr. |Wölfiser weg 1557 [19] 
Frankenhainer Steiger?) FrankenhänerSteier,Fr. Frankenhainer steiger 
Steiger >) Steier, Fr. 1642 [21] 
Diebsteig ?) DiebSteigk, Fr. Diepsteig, Diptsteig, 
Geschwendaer Stei- Schr Stei busensteigk 1512 [20] 

ger?) a, teier, 
Geschwendaer Weg) TS 
Der Trogweg ?) Tränktrogswägk,Dörrb.|'Trockweg 1557 [19] 
Manebacher Weg?) ” 
? ? Der Neue Weg) 1612 
Gläserstieg ?) GläserStiegk, D. [19] 
Tränktrogsweg ®) ? 
Beerbergsweg °) 


Steinbrechersweg 10) 
Die Ausspanne !!) 


u CI CE CZ 6) 


Am Fischersstige 1?) 
1503 [18a] 


4. Wiesen und Röder. 
5) 9 Die Burgaldische 
Wiese 13) 1665 [22] 


1) Von der Waldmühle (im Ohragrund) nach dem Crawinkler Steiger. — 2) Alte 
Beistraße von Arnstadt nach dem Crawinkler Steiger. Ob der Diebsteig gleichlaufend 
und gleichbedeutend mit dem Frankenhainer Steiger war, wage ich nicht zu entscheiden. 
Unterhalb des Diebsteigs-Wieschens hat sich der Name „Alte Hohle“ erhalten, also weit 
nördlicher, als der heutige Verlauf der Straße. — 3) Plaue-Geschwenda - Gehlberg- 
Schmücke. Den Namen „Steiger“ führt die Straße von Geschwenda bis auf die Höhe; 
weiterhin heißt sie „Geschwendaer Weg“. — 4) Ueber dem 1. Ufer der Zahmen Gera, 
an der Geraleite hin, nach Gehlberg. — 5) Von Gehlberg nach Manebach. Hier in 
der Nähe wird 1503 [182] auch ein „Krommer Weg‘ mehrfach erwähnt. — 6) Wird 
an der Zahmen Gera erwähnt. — 7) In der oberen Sieglitz lag eine Glashütte; noch 
jetzt sind große Schlackenhaufen vorhanden. Von hier führte ein Weg nach Gehlberg. 
Vgl. Glasplatz S. 508. — 8) Von Oberhof nach dem Buch. — 9) Parallelweg des Renn- 
steigs über der Suhler Loibe, am Beerberg. — 10) Nach dem alten Steinbruch am 
Beerberg. — 11) An dieser Ausspanne (westl. vom Beerberg) standen „zwene heiligstöck 
auf der Sühler leuben und straß, so von Suhla nacher Obernhoff gehet“; ebd.: „zwene 
heiligenstock, der linke auf Zeller Forst, der rechte auf Arlesberger Forst“. 1642 [21]. 
Die „Heiligenstöcke‘“ werden ein Marienbild enthalten haben. 1544 [192] heißt es: „Vom 
Melwasser [im Bohligsgrund] bis auf die Suler Leuben, zu Unser lieben Frauwen 
zu.“ Bis hierher nahmen die Fuhrleute, die von Suhl heraufkamen und nach Crawinkel 
weiter wollten [daher „Crawinkler Ausspanne‘“] Ochsenvorspann. Etwas weiter westl. 
stand 1642 „ein steinern kreuz, so entzwei gebrochen“. — 12) Zwischen Gera und 
Ohra? — 13) „Eine Wiese am Kühnberg, die Burgaldische Wiese genannt, ein Stück 
vorm Forsthause, überm Hammer.“ Also unter der Hammerwand. 1578 kaufte die 
Herrschaft für 1800 fl. „einen Goßhoff [?], Siegelhammer [Siehelhammer!] und große 
Wiese unterm Schwarzwald gelegen von Jeremiae Purgoldt’s Erben“. 1642 [21]. 
1580 [19] gehörte ein Rod im Schwarzwald dem Sichelschmied zum Schwarzwald. 


Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 515 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Schneiderswiese ) Schneider$wiesen, Schw. 
Langerod ?) ? Zwischen den langen 
Helkersrod ?) | ? Rödern 1612 [19] 
Ensebachswieschen ? 
Sebastianswiese 3) Sebastianswis, O. 
Kehl’s Wiese #) ? 
ObersterWiesengrund)| Iwerer Wiesegrond, 

Dörrb. 
Klingellochs-Wiese 6) | Klingellochswiesen, 

Dörrb. 
Neues Rod ?) Naues Rod, Dörrb. 
Kohlhiebswiese ’) Kuhlhiebswies, Gehlb. 
Diebstiegswieschen DiebSteigksweäschen, 

Fr. 
Gabelwiese ebs., Dörrb. 
Schützenwiese Schützewies, Oberh. 
? ? Schießplatz®) 1612 [19] 


Wegehalterswiese 9) ? 
Schuderbachswiese Schoderbächswis, O. 
Lochwiese ? 


Abrahamswieschen ? Die d S u 
Schneetiegelswiesen Schne(e)diegelswies, G. | Be nn 12]: Som- 
Sommerwieschen 1) Sommerwies, Gehlb. nerbachswiesen 17 TH. 
53 
? ? Langleinsrod, Franken- 
hainer Hirtenrod Kessel- 
Kohlhiebswiesen ebs., G. roda 164211) [21] 
1) In der Schlehenpfütze an der Ohrdrufer Grenze. — 2) In der Aue, nw. von 


Crawinkel. — 3) An der Crawinkler Straße, über dem Heiligenthal. — 4) Im Langen- 
grund. — 5) Der Oberlauf der Steinigen Lütsche. — 6) Am Ostfuß der Alteburg bei 
Dörrberg. — 7) Bei Gehlberg. — 8) „An dem Schützenberge [sw. von Oberhof] ein 
schießplatz, welcher vor alters geräumet worden.“ — 9) Am Wadeberg, an der 
Crawinkler Straße. Ein Deputatstück des Wegehalters auf dem Oberhof. Der Geleits- 
mann hatte auch „ein rod hinter dem geleitshause zu kraut und flachs“. 1642, — 
10) Am Sattelbach. Der Name bezieht sich jedenfalls auf die dortige Sommerweide 
der Pferdeherden. — 11) Im Frankenhainer Gemeindewald. — 


Schmelzhütten und Bergwerke: In der Amtsbeschr. von 1642 [21] werden 
Hüttenwerke erwähnt: „eine Schmelzhütte am Tragberg; unter der Alteburg; eine ab- 
gegangene im Gräfenröder grund; eine abgegangene überm Arlesberge ... 3 Eisen- und 
kupferhämmer zu Ohrdruf unter dem grafen von Gleichen; ein eisenhammer zum 
Liebenstein; ein eisenhammer zu Gera unter denen v. Witzleben.‘“ Schlimmes erfahren 
wir von der Schleifmühle in der Lütsche 1587 [19] wegen „schelmen herberge“: „In 
der steiniehten Lutzschau, zwischen dem Purtzel und schwarzburgischem berge, der 
Walsberg genannt, vor etzlichen jahren, ungefähr vorm gothischen kriege [die Grum- 
bachischen Händel] eine mahlmühl und schleifwerk aufgebauet worden, davon jährlich 
5 fl. erbzins ins amt erlegt worden und aber die inhaber in der muhlen .... in den 
welden ... mit huten und holzstehlen großen schaden thun ... auch sonsten daneben 


33 * 


516 Nordseite. 


Das Tambuch !) (Waldung, östlich von Wölfis). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Urkundliche Formen 


Großer Tambuch?) Dammich Imasabuche 1544 [19a]; 
Tambuch 17. Jh. [17]3) 


(vgl. auch Flur Tam- 
buchshof) 


allerlei lose gesellen und buben ... hausen und herbergen sollen, als hielten wir dafur, 
solche muhl und schleifwerk ... abzuschaffen.“ Das Dörfehen Lütsche ist 1864 auf- 
gehoben worden. Fr. Regel, a. a. O0. 53. — Bergwerke: Für die Zeit vor dem 
17. Jahrh. fehlt mir Material über den Schwarzwalder Bergbau. Ich gebe daher nur 
das Verzeichnis der „Neuen Amtsbeschreibung von 1665‘, obgleich daraus hervorgeht, 
daß der Bergbau (infolge des großen Krieges) um diese Zeit fast völlig darniederlag. 
A. a. 0. fol. 105: 1. Arlesberg: Kupfer, Silber und Blei. „Unter der Alteburg 
hat die Hütte gestanden, so vor etlichen und 20 jahren Thomas Lebzelter und Caspar 
Werner aus Leipzig liegen und ins freie fallen lassen.“ 2. Ufn Rödern, zwischen 
Rumpelsberg und Jüdenitz. Braunstein. 3. Eisenbergwerk ufm Münchenwald, 
so länger als 30 jahre liegen blieben. 4. Ufm Mittelberge, Himmelreich, Bornthal, 
Finkenflug, Klingelbach. Eisen. Wegen wassers zu sumpf gangen. 5. Ufm Uebel- 
thal, so ein Kühmemuncher [?] zum Hermanstein, oder Cammerberg, Baltzer Berg- 
mann genannt, gebauet, vor etlichen und 20 jahren ufgangen. 6. Im Gabelbach 
ein eisenbergwerk, so vor langen jahren liegen blieben. 7. Ufm Gehrenwege ein 
eisenbergwerk, von 15 jahren liegen blieben, der stein uf Suhla geführt worden. 
8. Ein bergwerk von steinkohlen am Sperbersbach unterm Sachsenstein, so Gumpert 
vor länger als 40 jahren liegen lassen. 9. Eisenbergwerk am Löffelbühl oder Sieg- 
litzen zu. 10. Bergwerk am Teufelskreiß neben dem Schneetiegel, ist unwißend, 
was vor metall daselbst stehen möchte, soll, wie bericht, wegen gespenste nicht gebaut 
werden können, noch von erz nicht baß zu gewinnen sein. Henneberg hat uf den 
bergen am Arlesberger forst grenzend, das bergwerksrecht, als den 32, welches in einer 
zechen vier kuks machen; desgleichen, da ein centner sonderliches rohes kupfer unter 
8 loth silber befunden wird, sambt allen andern metallen ... vermöge vertrags d. a. 
1540. — Aus den Arlesberger Forstakten: „Nach allgemeiner Sage, die durch verlassene 
Bingen und Halten unterstützt wird, war im 16. Jahrh. der Bergbau auf Eisenerze an 
Wüstrumnei so lebhaft, daß gegen 300 Bergleute dabei beschäftigt gewesen sind. Gewisse 
Plätze an jenem Berg führen z. B. noch die Benennung „Marktplatz“, wo Lebens- 
mittel feilgeboten wurden, „die Kegelbahn“, wo man sich zu belustigen pflegte, usw.“ 
Zusatz von 1906: „Kartenblatt“, wo die Bergleute Karten spielten. Vgl. Eisenweg. 
— Steinbrüche. 1665: ,„Steinbrüche von köstlichen steinen. 1. von jaspis und 
diamanten, auch rothbräunlichen und weißlichten steinen am Schneekopf nebet dem 
salz, nach dem Schneetiegel. 2. Steine uf der güldenen brücke, von leber- und anderer 
farbe. 3. Ufm gehrischen Schwarzbach steine von allerhand farben.“ „Ein bruch von 
einer art jaspis und christall, so fast den böhmischen Diamanten nacharten, am Schnee- 
kopf.“ „Steinbrüche ufm Crawinkler forst von mühlsteinen: zwei am Bortzel.“ 
1) Literatur: vgl. Fluren Tambuchshof und Heerda. — 2) Quelle für die 
modernen Namen: Karte des Wölfiser Forstes.. Die mundartliche Aussprache verdanke 
ich Herrn Oberförster R. Ausfeld, jetzt in Dietharz. — 3) Unter Ernst dem Frommen 
wurden die verschiedenen klösterlichen Feldhölzer zum ‚Bidstetter Forst‘ vereinigt [17]. 
Er begriff in sich: „den gr. Tambuch zwischen Tambuchshof und der crawinkler 
Straße“; „die Rote hütte, zwischen dem Wölfiser Feld, Horstgrund und Crawinkler 
Straße‘; den kl. Tambuch; „das Birkicht und Schlüssel, zwischen Tambuch und Arn- 
städter Weg, so von Ohrdruf herausgeht‘“‘; der Hunierberg. Das ganze Waldgebiet „ist 
vom closter [Georgenthal] anno 1227 von graf Meinhard zu Mühlberg und amt zu Arnstadt 
durch Ernst, graf Hermanns zu Orlamünde sohn, um 180 mark silber erkauft worden“ 
[17 fol. 752]. Dobenecker II 2425, 2426. Im 16. Jahrh. [19] gehörte das Tambuch 
zum Bezirk des „forstknechts zu Holzhausen“. Jetzt Teil des Truppenübungsplatzes. 


Das Tambuch. 


517 


Moderne Namen IDEE EN Urkundliche Formen 
sprache 
Ober-, Mittel-, Unter-| Gehei Das Mittelgehewe 1544 
Gehege !) [19a]; Obergehaub, 
Schindersweg ?) Schingerswägk Mittelgehaub 1665 [17] 
Baumgarten ®) Bämgsöärten Der Baumgarte 1544 
Marktweg *) Marktwägk [19a]; Der Baumgarten 
Blößchensweg 5) Blieschenswägk 1665 [17] 
Pfaffecke ©) Pfaffecken 
Große Trift ”) Grüße Trift 
Brandjohn ®) ebs. Die Clegruben 1544 
Große und Kleine Klee-| Grüße u. Kl. Kliegrub’n ) [19a]; Kleegrube 17. 
grube °) Jh. [17] 
Kaffreis 19) Kaffris Kaffreysse 1544 [19a]; 
Petersecke !!) PiederSecken ? Haferreiß 17. Jh. [17] 
Saupfütze 1?) Suwfitzen 
Hohekopf 13) Huchekopf Hohe Kopf 17. Jh. [17] 
Müh-Thal !#) Mihetäl Das Milthal 17. Jh. [17] 
Rothe Hütte 15) Ruüethe Hitt’n Die rote Hutten 1544 
Krautweg 16) Krütwägk [19a]; Die Rote Hütte 
Pfaffenthal 17) Pfafftäl 12..Ih..[t7] 
Eichelkamp 1?) Achlkamp 
Weiße Hütte 19) Wisse Hitt’n | Tennischleiten 1544 
Tannigsleite 20) Dannigsleiten [19a]; Dennigsleiten 17. 
Woltsweg ?!) Wolfswägk Jh. [17] 
Erdfall 22) Ardfall 
Haselweg 2?) Häßelwägk | Hassien) 17. Jh. [17] 
Gehren *%) Gern Ghern 1544 [19a]; Der 
Gehren 17. Jh. [17] 
? x ? Die Schlicht 17. Jh. [17] 


1) Der nördl. Teil des Gehölzes bis zum Gehren. — 2), 3) u. 5) Der Schindersweg 
führt von der Tambuchshofer Flur südwärts durch den Baumgarten in die Wölfiser Flur 
(Flurort „Stirn“). Der südl. Teil des Schindersweges heißt Blößchensweg. Ein anderer 
Blößchensweg führt nahe dem Nordrand des Tambuchs hin. — 4) Weg von Wölfis 
„Arnstädter Stieg“, quer durch das Tambuch nach Arnstadt. — 6) Am Austritt des 
Tambuchshofer Weges aus dem Wald (südl.) in die Wölfiser Flur. — 7) Breiter Triftweg 
von Heerda herüber quer durch das Tambuch in der Richtung Nordwest-Südost. — 
8) Der Brandjohn nimmt etwa die Mitte des Gehölzes ein. — 9) Zwei Wiesen, nördl. 
und südl. vom Brandjohn. — 10) Südl. vom Brandjohn, bis zum Waldrand. — 11) Am 
Südrand des Waldes, beim Austritt des Gosseler Weges. — 12) Sumpfloch im südl. Teil 
des Tambuchs. — 13) Anhöhe im sö. Teil des Waldes. — 14) Tal am Nordrand des 
Hohekopf. — 15) Waldzipfel südwärts, nach Gossel zu. Von einer Roten Hütte in 
dortiger Gegend weiß niemand mehr etwas. — 16) 17) Der Krautweg führt von Wölfis 
aus südl. vom Tambuch nach Bittstädt zu. Der Weg geht im Forstort „Rothe Hütte“ 
durch das Pfaffenthal. — 18) Kleines Buschholz westl. vom Tambuch. — 19) Forst- 
haus (Blockhaus) inmitten des Tambuchs auf einer Waldwiese. — 20) Im östl. Teil 
des Waldes. — 21) Der Wolfsweg führt vom Brandjohn ostwärts nach dem Holz- 
häuser Weg. — 22) Am Nordostrande des Waldes. — 23) Vom Brandjohn n.ö. nach 
dem Bittstädter Weg. — 24) Die nordöstlichste Waldspitze. 


518 Nordseite. 


Moderne Namen Munuu Eu Urkundliche Formen 
sprache 
Kleiner Tambuch!) Kläner Dammich Der kl. Tambuch 17. Jh. 
[17] 
Birkig ?) Berk’g Das Birkicht 17. Jh. [17] 
Schlüssel 3) Schlissel Schlüssel 17. Jh. [17] 
Hühnerberg ?) Hönnerbergk hunnierberg 17. Jh. [17] 


Forstnamen zwischen Gera und Ilm’). 
1. Berg und Tal- 


namen. 

? ? Oertflecken , Ortfleck 
1587; Orthfeldt 17. 
Jh. 6) 

? ? Der Millerich 7) 1665 [22] 

Mittelrain Medelre, Gehlb. Am Mittelrein 1557 [19]; 
Mittel Reihn 1587 [12] 

Mordfleck 3) Mardfla(e)ck, G. Mordtfleck 1534 [19]; 


Morttfleck 1587 [12]; 
Die Mordfleck 1642 
[21]; Mordflecken, 
Marktflecken, Marck- 
flecken 1665 [22] 


1) Das Laubgehölz „Kleiner Tambuch“ liegt nw. vom Rittergut Tambuchshof. — 
2) u. 3) Nördl. vom Kl. Tambuch, östl. vom Rittergut Heerda. — 4) Zwischen Birkig und 
Heerda. — 5) Der Forst zwischen „der Wyndischen Gera“ und Ilm wurde genannt 
nach der Elgersburg: „die Burgkischen Welde, und haben ungefähr 6 Bauern unter dem 
v. Witzleben gesessen an bemelten örtern gerechtigkeit mit bichen, auch vogelstellen. 
Die röderzins gehören ins amt Schwarzwald.“ 1557 [19]. — 6) Der Name die Ortfleck 
(Gothaer Akten: örtflecken) ist in der Henneberger Wälderbeschreibung (Abschrift im 
StA. Weimar) durch ein, von unkundiger Hand in späterer Zeit eingeschobenes „M“ ver- 
unstaltet worden. Mit „Mordfleck“ hat der Ausdruck nichts zu tun, obgleich die Oertlich- 
keit über den Ilmquellen am Rennsteig liegt. Der Ausdruck bedeutet „Spitze, Winkel, 
Grenze“. Ein zweites Orthfleck lag an der unteren Wegscheide, wo die drei Oberförstereien 
Suhl, Erlau, Schmiedefeld zusammentreffen. (Mitt. von Herrn Amtsgerichtsrat Kroebel). 
Unter „Resolutionspunkte von dem Forstamt Schwarzwald“ (MinA. Gotha Dep. IVa, 
Kap. XXIH, Tit. I, No. 9) findet sich folgende Stelle: 54. „Weiln die hinter aus der 
Goltlauter und Schmiedenfeldt, ufm Arlesbergen forst im Mittelrein, oben am Orth- 
feldt mit dem viehe eindringen.“ — 7) In der Nähe des Sachsensteins. Mittelberg? 
— 8) Gegenwärtig teils Wald, teils weite Bergwiese. Das ursprüngliche „Mord- 
fleck“ lag aber nicht unmittelbar am Rennstieg, wie aus einer Stelle in der Wald- 
bereitung von 1544 [19%] hervorgeht: „Freibecher, sind harzwelde, gehen an den 
Rennsteig und danach ans Mordfleck und an die hennebergische grenze .. .“ 
Kreuzungspunkt des Rennsteigs mit der Schmiedefelder Straße und dem Weg nach 
der Ilm und Manebach. Chr. Juncker (a. a. O. II fol. 95b) gibt eine Namenerklärung: 
„Der Mordflecken hat den Nahmen von Raubgesinde und Schnapphähnen, so in Kriegs- 
zeiten allda sich aufgehalten haben.“ Aehnlich Noback, Beschr. d. Regierungsbez. 
Erfurt, 1840, 4°, S.326: „Mordfleck, wo nach einer Sage im Bauernkriege ein Treffen 
geliefert worden ist.“ Vgl. auch Bühring und Hertel, a. a. O. 39. 


Forstnamen zwischen Gera und Ilm. 519 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
? ? Die Freibecher!) 1557[19] 
Spielmannsleite Spielmannsleit’ @. Die Spilleute 1569 [19]; 
Spilthal 1587 [12]; Spil- 
leithe 1665 [22] 
Melm Malm, G. Be 1569 [19]; 
Großes und Kleines Malmdöl, G. Gr. u. Kl. Melmthal 
Melmthal | 17. Ih. [37] 
Aschbach Aschbäch, G. 
Aschbachdelle Aschbächsdo(a)ll, G. mer aan Fe 
Schnepfkopf Schne(a)köpf, G. ? Schnepfenthal 1642 [21] 
Walchthal Walchdöl, @. Wachthal 1557 [19]; 
Welchthal 1587 [12]; 
Wallichthal 1640 [8] 
Großes u. Kleines Rödel Röddel, G. Am Rödel 1545 [19]; Der 
Zigeuner-Kopf Zücheunerköpf, G. Rodel 1587 [12]; Gr. 
Der Dreiherrenstein ?) | Dreiherrnste, G. u. Kl. Rödel 1665 [22] 
Wilhelmsleite Welhelmsleit’, G. An der Welmersleiten, 
'Wylmesleiten 1545[19]; 
Wilmannsleiten 1569 
[19]; Wilhetrusleide 17. 
Meiers Grund (s. Ge- Meier$ Gründ, G. Jh. [37]; Die Wilhelms- 
wässer) burg u. -leite 1665 [22] 
Hirschkopf Herschköpf, G. Am Hirßkopf 1545 [19]; 
Hirschgrund Herschgründ, G. Hirschkopf 1587 [12] 
Moosbach Müsboch, G. Am Moßelbach 1545 [19]; 
Musebachs Leite 1587 
[12]; Mosebachskopf 17. 
Jh. [37] 
Waschkopf Waschköpf, G. Wasche 1642 [21] 
Leimbühl Lähmbühl, G. Leumenbühl 1642 [21]; 
Leimenbuhel 17. Jh. [37] 
Mönchswald 3) Münchswäld, G. Jorg Zieller holz 1535 


[19); Der Jorge Wald, 


1) In den Waldbereitungen werden die Forstorte „Freybecher und Mittelrein“ 
fast stets gemeinsam genannt: „Die Freybecher und Mittelrein liegen zwischen dem 
Sperberbach und Mordfleck“; ersterer Forstort wohl zwischen Kl. Sperbersbach und 
Blaue Stein. Und 1544 [192]: „Freibecher sind Harzwelde, gehen an den Renn- 
steig und danach ans Mordfleck [die 3 letzten Worte von späterer Hand!] und an die 
Hennebergische grenze an einen born, da die Ilme entspringt an dem Finsterberge. — 
2) Am Ostfuß des Kl. Rödel; Zusammenfluß von Freibechern und Längwitz. Der 
Grenzstein scheidet Preußen, Gotha, Weimar. Jahrzahl 1740. — 3) Der Mönchswald 
galt bis vor kurzem allgemein als ehemaliges Besitztum des Kl. Georgenthal. (Vgl. z. B. 
Hatham, Schloß und Dorf Elgersburg, Arnstadt 1841, S. 181. Hier sind auch die 
„Mönchssteine‘“ genau beschrieben.) Nach folgender Urk. von 1228 (StA. Gotha QQ 
Ib 19, Or.) war der Mönchswald im Besitz des Cistereienserinnenklosters Ichtershausen, 
das, wie Georgenthal, St. Georg als Schutzheiligen verehrte. Heinricus, Thuringie lant- 


520 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Der Mönichen Wald 
1545 [19]; Munchen- 
wald 17. Jh. [37] 

Bauernthal Bauerndöl, G. Bauersthal 1587 [12] 

Bundschildskopf !) ? Bolschele 1221 (Doben- 
ecker II 1976); Bund- 
schiel 1569 [19]; Das 
Bunnschildt 1640 [8]; 
Das Bunte Schilt 1642 
[21]; Bondschelt 17. Jh. 
[37] 

Manebacher Gemeinde-| Manebäch, Maneb. Manebacher gemein 1593 

Wald I [19] 

Schulzenthal Schulzedöal, G. 

Harzhüttengrund Harzhöttegründ, G. ala Leitte 1587 

Manebachswand Manebächswänd, [12]; Manebachswand 

Maneb. | 1593 [19] 

Tänne Pforte ?) ? Tennenpforten 1557 [19]; 

Die Tennenpfordt 1569 

19] 

2 ? Beiden Rödern®)1545[19] 

Rumpelsberg Rombelsbärgk, Dörrb. |Rumpeßberg, Rumbels- 

bergk 1531 (StA. Gotha 

EE IL f No. 25a); Rum- 


gravius ... Notum sit... quod nos... centum iugera agrorum in silva existentium 
a flumine dietum Gvdenitz in longitudine usque ad montem, qui vocatur bolschele, 
in latitudine a platea publica, usque ad planiciem, monasterio saneti Georgii martiris 
in vehtrichishusen ad usus sanetimonalium ... nune liberaliter .... confirmamus. 
Dobenecker (II 1976) hat das Regest der ursprünglichen (gleichlautenden) Schenkungs- 
urkunde von Landgraf Ludwig (IV.) aus dem Magdeb. Staatsarchiv. Schon 1535 [19] 
wird der Mönchswald als herrschaftlicher Besitz aufgeführt: „Das Kl. Ichtershausen 
hat auch ein gehulz, der Jorg Zieller holz [Holzung der Zelle St. Georg] in diesem amt 
liegen, stöst uf die Bürgerstraß [oben: platea publica] und Judnitz. Darüber haben 
sie diese freiheit herbracht, daß man ihn zu des elosters bau aus dem Schwarzwald 
holz geben müssen [vgl. oben: Schwarzwald 1388]. Dagegen das closter dem holzförster 
ein walpurgisschwein gegeben.“ Die Schwarzwälder Amtsbeschreibung [21] gibt die 
Grenzen des „Munchenwaldes“ näher an: „Der Munchenwald fängt am Leimenbühl an, 
stoßt hinunter aufs Bauersthal und Rumpelsberg, rechts an Moßbach, 1. an den Mittel- 
berg.“ Der Himmelreichskopf ist im 17. Jahrh. in den Mönchswald noch eingeschlossen. 
Auf den Grenzsteinen des Klosterwaldes war der Ritter St. Georg eingemeißelt. Diese 
Steine — der vordere untere Görgen — werden mehrfach als Grenzpunkte erwähnt, 
z. B.: „der Hirschkopf an der rechten an den Grossenteich, auf der linken an den 
hintergörges“, 1642. Mehrere „Mönchssteine“ sind noch erhalten. (Vgl. Hatham, 
a. a. O., und P. Lehfeldt, a. a. ©., Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf, 146 f.) 

1) Vgl. Anm. 3 vor. S. — 2) Der Name „Tänne Pforte“ ist auf der Forstkarte an 
der Bürgerstraße eingetragen n.ö. vom Mönchshof. War die Tänne Pforte vielleicht ein 
Einlaßtor zum Klosterholz? Der danach benannte Forstort lag zwischen Rumpelsberg 
und Mönchswald. 1569 [19]. — 3) Forstort „An der Hohenwart, bei den Rödern“. 
Gegenwärtig ist dort von Waldrodungen nichts mehr bekannt. 


Forstnamen zwischen Gera und Ilm. 591 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

pelsberg 1544 [19a]; 

Rompelsberg 1545 [19]; 

Romylberg 1587 [12] 
Hohewartskopf !) Huwertskopf, Dörrb. |An der Hohenwart 1545 
Finkenbusch Fengebosch, Arl. [19]; Hohewartsheupt 
Steigerbusch ?) Steier&bosch, Arl. 17. Jh. [37] 
Kesselhohle Kesselhuhlen, Arl. 
? ? Kaleberg 3) 1569 [19] 
Heidelberg ?) Hedelbärgk, Arl. Heidelberg 1534 [19] 
Oberer und Unterer | WoliStän, Arl. Der Se t 

Wolfsstein S i“ N ERBEN De 
Große und Kleine Kerbe' ? ED RL LE ID 
Das Schoppenkreuz |? BEE Lea 

pP z : kreutz®), Das steine 
Berglöcher ? k 1598 33]: Sch 
Schwalbenstein Schwalwestä(i)n, Elgsb.|| + 2; Io $ 
Hange-Berg Hängebärgk, Elgersb. || PF#°reufz a 
Großer und Kleiner | Spiegel$bärgk, Elgersb. 

Spiegel-Berg Das Pfaffenholz von Il- 
Loch-Berg Lochbärgk, Elgersb. menau 1356 (StA. Wei- 
Rodaer Loch ’s Rodsche Loch, mar, Hennebergica 873 

Elgersb. fol. 43, Abschrift a. d. 
Pfaffenholz Pfaffeholz, Elgersb. |\ 16. Jh.); Das Pfaffen- 
| höltzlein 1587 [34a] 
Sturmheide Stormhede, Elgersb. |Sturmheide 1528 (StA. 
Weimar 813 Forsten 
fol. 16a) 


1) Von ehemaligen Befestigungen auf dem Hohewartskopf ist nichts bekannt. 
Jedenfalls gewährte er einen weiten Ausblick. — 2) Der Steigerbusch ist ein Waldteil 


des Rumpelsberges, an der Bürgerstraße (dem Steiger). — 3) Ein Teil des Rumpels- 
berges; a. a. O.: „Stöst an das Steinthal, unten an die Gödenitz, hinaufwarts an die 
Tännen Pforten.“ — 4) Der Heidelberg ist Elgersburger Gemeindewaldung. — 5) Ein 


ehemaliges Kreuz an der Schoppenwiese, westl. von Ilmenau. Es war dies ein sehr 
wichtiger Punkt, eine Art Dreiherrenstein, denn hier, am Treffpunkt der Gemeinde- 
waldungen von Ilmenau, Manebach und Elgersburg stießen auch die Gebiete: Sachsen, 
Henneberg und v. Witzleben zusammen. Ursprünglich stand hier ein Grenzstein. 1528 
ließ der Hammerschmied zum Manebach vom Steinmetzen zu Ilmenau ein Kreuz dort 
setzen, weil es der Ort war, „da sein frau todt blieben ist“. „Ilmenauische gebrechen 
um das schoppenkreutz ...‘“ Dies soll im Zeugenverhör einer Gerichtsverhandlung aus- 
drücklich festgestellt werden: „ob auch der hammerschmied zum Manebach zu gedächtnis 
unsers gerichts das steine kreuz an der statt, da seine frau von Ilmenau heimwarts 
ist gangen, aus dem farweg gefallen mit eine knoetlein an ihrem hals, an einer aspeln 
behanget, allda gestorben, gesetzt und aufgericht sei“ (ebd. fol. 6%). Hans Buchs, 
hennebergischer Schosser zu Ilmenau, schreibt u. a. darüber an seinen Schwager Joh. 
Jeger, Kanzler zu Schleusingen: „... ob es zu der landleitung [Grenzung] 
kommen werde, daß die Ilmenauischen mit den dörfern, ein jeder theil das ihre ein- 
muthig anzuweisen wußten. Darauf wird sich der verlorn markstein, so zwischen dem 
Rodischen und Elgersborgischen gericht gestanden, aber umkommen, samt eingriff der 
landstraß .... erfinden.“ 1528, StA. Weimar 813 Forsten fol. 2. 


522 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


sprache Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


Kopferbärgk, Gera 

ebs., Gera 

Hermsche Leiten, Roda|Die beiden Herren Leiden 
Herrnbärgk, Roda 1587 2) [34a] 
Junger$ränd, Gera 


Kupfer-Berg!) 
Buche 

Henneberger Leite ?) 
Herrn-Berg ?) 
Junkersrand ?) 


Sperbersholz parwerholz, Gera 

Im schwarzen Teich 3)| ebs., Gera 

Kaitschdelle ®) Kätschdäln, Roda Der Keutzsch 1528 [33] 
Rothe Heide Rude Häde, Roda 

Baumgarten Bämgarten, Roda 


Veronika-Berg 5) Frün-Bärgk, Roda 
Martinröder Gemeinde- De Gemen, Roda 


Fronberg 1633 [38] 


Holz 
Viehruh Viehruh, Elgersb. 
Vugelhard 
Vogelherd r ar Nülgersb. 


Dicke Eiche ®) 
Kleine Heide 


Dicke Eche, Elgersb. 
Kline Hede, Elgersb. Die kleine Heyde 1587 


Straßenbüsche Sträßenbüsch, Roda [34a] 
Habichtsfang Häbichtsfäng, Elgersb. 
Büchsenteichsberg Büchsendechsbärgk, 
Elgersb. 
Die Sorge Sorge, Elgersb. 
Der Sand Sand, Elgersb. 
Kienberg Kienbärgk, Elgersb. |Die Kinberge 1356 [32] 
Eichicht ”) Im Ach, Roda Das Eychich 1356 [32]; 
Eychicht 1587 [34a] 


2. Gewässer. 


Schnepfkopfgraben ? 
Großer und Kleiner |Klingelloch, Geschw. |Klingelbachfluß 17. Jh. 
Klingelbach [37] 


1) Nach ehemaligem Bergbau benannt? Nw. von Roda. — 2) v. Witzlebischer 
Besitz; vielleicht sind in die Bezeichnung von 1587 „die beiden Herren Leiden‘ so- 
wohl die Henneberger Leite wie der Herren-Berg eingeschlossen. — 3) Der ehemalige 
Teich ist längst verschwunden. Sö. von Elgersburg; Sumpfwiesen auf dem 1. Ufer 
des Reichenbachs. — 4) Seitengrund des Reichenbachs zwischen Rothe Heide und 
Henneberger Leite. Slavische Bezeichnung? — 5) Nach Süden zu steil abfallender 
Kalkberg, n.ö. von Martinroda. Reiche Flora, bedeutender Eibenbestand. (Vgl. 
Fr. Thomas, Eiben am Veronikaberg, Thür. Mbl. VII 40.) Der ursprüngliche Name 
Fron-Berg deutet auf herrschaftlichen Besitz (vrön mhd. = was den Herrn betrifft). 
Noch heute ist der Berg in v. Witzlebischem Besitz. Die Form Veronberg bringt 
meines Wissens zuerst Chr. Juncker, Ehre, Kap. 8, Goth. Exempl. „Der Veron- 
oder Fron-Berg“. — 6) Der wagrecht, auf Steinunterlagen ruhende Stamm einer 
gewaltigen Eiche an der Marienstraße, südl. von Martinroda. — 7) Holzung zwischen 
Ilmenau und Wümbach. 


Forstnamen zwischen Gera und Ilm. 5923 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der Kalte Born Käle Born, Geschw. [Kaltebrunn 1640 [8] 
Die Jüchnitz Jütze, Gera Godeniz 1221 (Doben- 
ecker II 1976); Gedenitz 
1228 [35f fol. 4b]; Jude- 
Löschpfuhl !) Leeschpfuhl, Gera nitz 1587 [12]; Der 
Schloßbrunn ?) Schloßborn, Gera Jüdenitzer flus 1642 [21] 
Nasse Körnbach Nässe Kermich, Gera |Nasse Körnbach 1665 
Kohlbach °) Kuhlbäch, Gera [22] 
Reichenbach Reichenbäch, Gera Reichenbach 1528 [33] 
Martinroder Stollen- |? 
wasser Di : 1541 
Titterwind Titterwind, Gera | et ann 
Auals . He s 
Die trockene Gera?) |? Arch. zu Meiningen, 


Sekt. II Lit. N No. 15a) 

Die Ilm ®) ? Ylmeum flumen 1029 
(Dobenecker I 690); 
Ilmina 1186 (Doben- 
ecker Il 754); Ylmenaw, 
Ilmena 1378 [39]; Die 
Ilmen 1587 [12]; Ilmen- 
strom 1665 [22] 


Der Kesselbrunnen ? Kesselbrun 1633 [36]; 

Kasselbrunn 17. Jh. [37] 

Großer und Kleiner |? Sperbersbach 1587 [12]; 
Sperbersbach Sperberflus 1642 [21] 


Blausteiner Kehle Bläwerste Käfe)l, G. 


1) Am Rumpelsberg. — 2) Die Quelle des Nassen Körnbach. — 3) Der Kohl- 
bach nimmt nach der Vereinigung mit dem Reichenbach (unterhalb Elgersburg) den 
Namen „Martinröder Stollenwasser‘ an; unterhalb Martinroda heißt er „Titterwind‘“ 
oder die „Trockene Gera“. Der Titterwind kommt von Heyda herab. — 4) Nicht 
bloß über das Quellgebiet an sich — ob sächsisch, ob hennebergisch — ist seit alters 
Streit gewesen; selbst darüber war man sich nicht klar, welchem Gespring die Ehre 
gebühren dürfe, als eigentliche Ilmquelle angesprochen zu werden. 1544 [192] meinen 
die sächsischen Forstbeamten: „Die Hennebergischen wollen sagen, die Finsterbecher 
seien die Ilme, das ist nicht, sondern die rechte Ilme entspringt aus einem 
hübschen quellborn, darein kommen die Finsterbecher.“ Danach haben damals die 
Henneberger den Sperbersbach als Ilm angesehen, die Grenze also nach dem jetzigen 
Schmückegasthof geführt wissen wollen. Die Geleitskarte von 1633 legt die Haupt- 
quelle deutlich in den Kesselbrunnen („entspringt die Ilme‘“), ebenso zeigt die Be- 
schreibung des Forstortes „Freibecher‘“ 1544 (s. diese). Da dieser Kesselbrunn an der 
Westseite des Gr. Finsterberges (Blauer Stein) auch bei weitem die stärkste Freibach- 
quelle ist, hat Prof. J. Bühring sicher recht mit seinem Ausspruch, daß „der Kessel- 
brunn die rechte Ilmquelle ist, und daß von Rechts wegen neben dem Namen Freibach 
für den Oberlauf die Bezeichnung Ilm wieder miteinzuführen ist“. Mareile II 12, 5. 
Ueber die Ilmquellfrage vgl. weiter: J. Bühring, Zur Ilmquellenfrage, Mareile II 12, 3 ff. 
u. IV 79; L. Gerbing, Gewässerkarte von Südwestthüringen (mit Begleitworten), Mitt. 
d. Geogr. Ges. f. Thür. 1897 XVI; dies., Zur Ilmquelle, Mareile III 1, 3; Fr. Regel, 
Entw. a. a. O. 56. Die Kesselbrunnquelle ist jetzt durch einen Fahrweg überbaut. 


524 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Großer und Kleiner |Spe(e)diegel, G. Spentigel 17. Jh. [37] 
Späntiegel 
Großes und Kleines |Malmdöl, G. Mehlbelthal 1569 [19] 
Melmthal 
Silberbach Selwergruwe, G. Silberbach 1569 [19] 
Die Freybecher 1527 
[344]; Die windische 
In Freiböch, G. Ilmen 1569 [19]; Frey- 
einen) ni @. | becherwasser 1665[22]; 
Die Freybeuler [!] 17. 
Jh. [37] 
Finsterberger Graben | Finsterbärger Growe, ? Die Finsterbecher 1594 
G: [19] 
Der taube bach 1534 
[19]; Die Tauben- 
becher, Taubenbach 
Ilmbrunnen 2) Ilmebrönn, G. a : 
Die Tenbach | Döbecher, G. al: 


gen Illmen 3) 1490 [32 
fol. 3b]; Die Kleine 
Illmen 1587 [34a] 


? ? Der Elendsfluß®)(Juncker, 
Bettelmannsbrunnen |Bedelmösbrönn, G. a. a. 0.) 

Saarflecken 5) Särflack, G. 

Woltsgrube Woltsgrub’, G. 


Großes und Kleines Leidensdöl, Stützerb. |Landtlesthal 1587 [34a] 

Leitelsthal 
Die Lengwitz Lengwitz, Stütz. Lengkwitz, Die böse 
lenckwiesen, Die rechte 
Lenckwiesen, Das 


1) Der Name Freibecher kommt meines Wissens nicht vor 1527 vor. 1540 
wird im „Anhaltischen Austrag‘“ die Grenze zwischen Henneberg und Sachsen fest- 
gelegt längs der Ilm von Manebach aufwärts bis zur Quelle. Dabei wird der Name 
Freibecher nicht erwähnt. (J. Bühring, Mareile II 12, 3f.) 1545 wird der Forst- 
ort Freibecher angeführt [19 fol. 423] neben Wylmsleiten usw. Im gleichen Akten- 
stück und bei gleicher Jahrzahl aber heißt es (a. a. O. fol. 1%): „von der Schortte bis 
an die Ilme, da sie entspringet unter dem Finsterberge.“ Wie sehr schon 1665 der 
neue Namen den alten verdrängt hatte, beweist die Besprechung der Freibecher in der 
„Neuen Schwarzwälder Amtsbeschreibung“ (a. a. O. fol. 73b): „die Freybecher ent- 
springet oben unter den Marckflecken, der Kesselbronn unten am Mittelrein fließt 
herein bei dem Sperbersbach . ...“ Erst nach dem Einfluß des Silberbachs, am Gr. 
Rödel, „bekommt allda das wasser den namen die Ilmen“. 1642 [21]. — 2) Der 
Quellbrunnen der Taubach. — 3) Auf den beiden Geleitskarten des 17. Jahrh. [36 
und 37] ist der Taubach als „Wenige Ilmen‘‘ eingezeichnet. Die gleichzeitigen Amts- 
beschreibungen haben denselben Namen. — 4) Der „Elendfluß“ ist ein kleiner 
Zufluß der Ilmquellen, unmittelbar am heutigen Mordfleck entspringend. Chr. Juncker 
(a. a. ©.) sagt darüber: „Der Elendfluß entspringet im Mordflecken, gehet an der 
hennebergischen Grenze hinunter bis an den Ilm-Fluß.“ Die Arlesberger Forstakten 
1819 haben den Namen „Elendsbrunnen‘“. — 5) Jedenfalls nach einem Personennamen. 


Forstnamen zwischen Gera und Ilm. 525 


a ——————————————————n nn 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 

Stutzerbachwasser 1587 

Preceptersgraben Präzebter$grond, Stütz.) [34a]; Stötzerbach- 

Puselbach Büselböäch, Stütz. wässerlein 1642 [21] 

Großes Rabenthal Groß Rowedöal, Stütz. 

Göpfers Bach !) Göpfer$böäch, Stütz. |Göpfersbach 1587 [34a] 

Rothe Grund Roder Grond, Stütz. |Rothwasser 1587 [34a] 

Gläserthal ?) Gläser$döal, Stütz. Gläserthal 1587 [34a]; 
Glasersthal 1587 [34b]; 
Mittelgläserthal, Hinter- 

Hundskopfgraben Hondskopfgrom’, Stütz.| glaserthal ?), Gloßesthal 
1587 [34a] 

(Meiers Grund) Meier$ Grond, Stütz. |Schoderbach 1569 [19]; 
Schuderbach 1587 [12]; 
Schuder- oder Widders- 
bach 1642[21];Wieders- 
bach 1665 [22] 

(Hirschgrund) Herschgrond, Stütz. |Hirschbach 1587 [12]; 
Hirschbachfluß 17. Jh. 
(37) 

Moosbach Mußböach, Stütz. Musebach 1587 [12]; Moß- 

ä Im öweren Freibecher-, bach 1665 [22]; Moße- 
ee Freibachs-|} geich, Stütz. a [37] 
Freibachsdeich, G. 
Im unteren Freibachs- Im intere Freibecher- 
teich ?) deich, Stütz. 
Im Zollteich ebs., Stütz. 
Im Manebacher Teich Im Mönebecher Deich, Der große Teich 1665 
Stütz. [22] 
Berggraben 3) Bärgkgröm’, Stütz. 


1) Jedenfalls nach einem Personennamen. 1490 [344] waren „die Gopfferten‘“ 
Freunde der Herren v. Witzleben. — 2) Das Mittelgläserthal ist das jetzige „Schieß- 
platzwasser“ (Fils); das hintere Gläserthal die Lenkwitz (Fils. In der Wälder- 
beschreibung von 1587 ist die Lenkwitz erst der Zusammenfluß der drei Gläserthäler. 
Fünf große Teiche befanden sich früher im oberen Ilmtal. 1665 findet sich die Notiz 
in der Neuen Amtsbeschreibung: „Moßbach fleußt in den Illmenfluß, allwo der große 
Teich gewesen“. Dieser, der „Manebacher Teich“, ist später wiederhergestellt worden ; 
am 14. Nov. 1844 brach er nochmals durch. Auch die drei übrigen Teiche sind ver- 
schwunden, nur die gewaltigen Dämme zeigen noch, wo sie einst bestanden. 1739 brach 
der Damm des Großen Rödelsteiches (Unterer Freibachteich). Vgl. Brückner I 9, 66 
und Flurnamen von Manebach, Anm. 8. — 3) Die Teiche des Ilmtales waren Stauweiher 
für die drei „Berggraben“, die dazu dienten, „die Aufschlagwasser für das Kunstzeug 
[in den Bergwerken] herbeizuführen, mit dessen Hülfe die Grubenwasser gehoben 
wurden“. (J. A. F. Schmidt, a. a. O. 72.) „Der oberste ging auf das Rodaische Werk. 
Er war im Jahre 1693 [unter dem Berghauptmann v. Uetterodt] angelegt worden und 
führte die Wasser aus dem Thaubache herbei ... Auf der Sturmheide ging er 
120 Lachter unter Tage durch den Porphyrfelsen. Er diente zugleich als Floßgraben 
für das Rodaische Werk ... weshalb man ihn auch ganz mit Bretern ausgeschlagen hatte. 
Der mittlere Berggraben ging beim klein Rödel von der Ilm aus und führte die Wasser 


526 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Die Wipfra Die Wepfer, Stütz. u.|Wippffra 1481!) 
Ilm. 


3. Straßen. 


Geschwendaer Weg |Schwengere Wöägk, 
Geschw. 

Die Krumme Schlaufe?)| Gromme Schläfen, Gera 

Der Steigerweg?)| Steierswäagk, Gera 

Die alte Straße?) j De äle Ströß, Gera 


Platea publica 1221 
(Dobenecker II 1976); 
Burgerstraße ®) 1512 
[20]; Die suhler straße 
1587 [12]; Bürgerstraße 
1640 [8]; Die Burgki- 
sche Straße 1665 [22] 


Tännenpforte ? Tennenpfordt %), Tennen- 
pforten 1569 [19] 
? ? 5) Das Schneheußlein 1516 


(Vergleich zw. Herzog 
Joh. v. Sachsen u. Graf 


zu den Maschinen der höher an der Sturmheide liegenden Gruben. Für diesen Graben 
war der große Rödelsteich oder untere Freibächerteich angelegt worden ... auch 
wurden ihm 1713, wo das Rodaische Werk liegen blieb, die Wasser der beiden anderen 
Freibächerteiche ..... zugeleitet. Der untere Berggraben ging... von der Ilm aus, 
wo für ihn zwei Sammelteiche angelegt worden waren, der Manebacher Teich und 
... Zollteich. (Schmidt a. a. O.) Schon zu Anfang des 16. Jahrh. bestand ein Berg- 
graben. Ein erwählter Obmann soll entscheiden „um das wasser, die Ilmenaw vom 
eisenhammer zum ambach [Manebach] im alten graben, wie zuvor an der Sturm- 
heide nab gegangen ist...“ Hans Buchs ersucht Junker Friedr. v. Witzleben um 
die Erlaubnis, einen weiteren einrichten zu dürfen. „... Hab ich also mit ihm 
geredt, wie redlich leut vorhanden wären, die hätten vor, etlich bergwerk um Ilmena 
zu bauen, und besorgeten doch, des schweren unkost und wassers werk. Ob sichs aber 
begäb, daß sie die Sturmheide annehmen würden, was er gedächte, ein jedes jahr, 
dieweil sie das wasser zu den ... aufgenummenen bergwerken gebrauchen, davon 
nehmen wollen.“ 1528 [33 fol. 162]. 

1) Aus: Akta, der wegen des Wipfraischen gemeindeholzes und trift zwischen 
Henneberg und Schwarzburg entstandenen irrungen betr., StA. Weimar, Hennebergica 
1309. „Die fischereien in der Ilme und windischen Gera haben die v. Witzleben zu 
gebrauchen.“ 1612 [19]. — 2) Vom Rumpelsberg durch die Geraer Gemeindewaldung 
nach Gera. Der Weg führt in vielen Bogen und Krümmungen. — 3) Der Steig von 
Elgersburg nach dem Mönchshof. Weiterhin führte die Alte Straße nach dem Schnee- 
haus und Suhl. Der Name Burgerstraße bezieht sich auf den nördlichen Ausgangs- 
punkt: die Elgersburg. Die Alte Straße wich wahrscheinlich an zwei Stellen von der 
heutigen ab: nördl. und südl. von den zwei Wiesen zwischen Aschbach und Melmthal 
und am Sachsenstein, den sie nicht südlich, sondern nördlich umging. Die Burgerstraße 
lief dann annähernd parallel der heutigen Straße nach der heutigen Schmücke zu, und 
traf nördl. der Schmücke auf das Schneehäuslein. Von hier wahrscheinlich, wenigstens 
seit 1546, am Streitrein hinunter über Goldlauter nach Suhl. — 4) Ein ehemaliger 
Schlagbaum? Nördl. vom Mönchshof. — 5) Das Schneehaus war wohl eine Unterkunfts- 
stätte für Mensch und Vieh, östl. vom Schneekopf; wie die Stelle von 1534 sagt, auf 
dem Punkt (nördl. der heutigen Schmücke) gelegen, auf der höchsten Stelle des ganzen 
Weges, wo die Bürgerstraße auf den Rennsteig traf und von Süden her der Suhler 
Weg heraufkam. Das „Schneehäuslein“ wird zuletzt erwähnt in der Bergfreiheit der 
Goldlauter von 1546. 


Forstnamen zwischen Gera und Ilm. 5927 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Wilh. v. Henneberg üb. 
d. Ablösung der Elgers- 
burg, Schultes, Urkb. 8. 
483); Das Schneehäus- 
lein 1527 (StA. Weimar, 
Hennebergica 813); Das 
schnehauß, an der Bür- 
gerstraß u. Rennensteig 

Zigeunerweg!) Zicheiner Wägk, Arl. | gelegen 1534 [19] 

® ? Röderweg ?2) 1557 [19] 


Grenzhoble °) Grenzhuhlen, Arl. 

Grenzweg °) N ? 

Leitweg ®) Leidwägk, Arl. 

Eisenweg 5) Eisenwägk, Arl. Eisenweg 1587 [12]; ebs. 

Stutzweg ”) Stotzwägk, Arl. 1642 6) 

Graue Weg) Gräbwägk, Arl. Grabweg®) 1569 [19]; 

Der Graweg, Der Cra- 
weg 1665 [22] 

Semmelstieg ?) Sammelsteigk, Arl. Sammelsteig 1665 [22] 

? ? Der heilig stock 1665 10) 

? 2 Am Spithal 11) 1557 [19] 

4. Wiesen und Röder. 

Grökel-Wiese 12) GregelSwiesen, Elgersb. 

Bornwiese 13) Barnwiesen, Arl. 

Waschwiese 1#) Waschwiesen, Arl. 

Kantors Wiese 15) Kander$wiesen, Arl. 

Schoppenwiese 16) Schopfewiesen, Arl. |Schoppen-Wiese1642[21] 
1) Am Großen Rödel. — 2) Der Röderweg führte wohl nach den ehemaligen 

„Bödern‘“ zwischen Rumpelsberg und Mönchswald. — 3) Hohlweg parallel der Steiger- 

straße an der Grenze von Heidelberg und Staatswald. — 4) An der Manebachswand. 

— 5) Von Manebach aus nach dem Mönchshof. Arlesberger Forstakten 1819: „Der 

Eisenweg, ein Fahrweg auf der Abendseite der Manebachswand ... soll in alten 

Zeiten gedient haben, die Eisenerze von der Wüstrumnei nach den Schmelzhütten im 

Freibach zu führen.“ — 6) „Eysenweg bei der Beerenbuche“; ein Markbaum? 


— 7) Am Melmthal. Ein Köhlerstieg? — 8) Grabweg — Grubweg vom Bergbau? 
Nach den Arlesberger Forstakten (1819 ff.) führte der Grau- oder Schneidemühlenweg 
nach einer völlig verschwundenen Schneidemühle im Freibach. — 9) Nach den Arles- 
berger Forstakten: Semmelstieg oder Hechelplatz. — 10) „Ein eichen heiliger stock 
mit der jahrzahl 1615 am Mordfleck.‘“ 1665. — 11) Ein Pfad ist vielleicht schon im 
Mittelalter durch den Ilmgrund aufwärts zum Mordfleck gegangen. Wo das Spital 
gestanden hat, erweisen die Akten nicht genau. Unter dem mittleren Freibachsteich 
lag die Elenden-Mühle (jetzt Elendenwiese). — 12) Im Kohlbach. — 13) An der Mane- 
bachswand. — 14) Im oberen Jüchnitzgrund, beim Forstort „Waschkopf“. — 15) Im 
Forstort Moosbach. — 16) Die Schoppenwiese liegt unterhalb Manebach, zwischen 
Heidelberg und Gr. Spiegelberg, „da die drei marken, nämlich der herzogische Schwarz- 
wald, die Hennebergische und der von Witzleben wälder zusammenstoßen“. 1534. 
(Kroebel, Die Grenze des Amtes Elgersburg [nach 19]). Vgl. Schoppenkreuz. 


528 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Die Röder!) De Reder, Arl. Auf den Rödern 1638?) 
(StA. Weimar F 131 
fol. 83) 


Forstnamen zwischen Ilm und Schorte !). 
1. Berg- und Tal- 


namen. 
Floß-Berg Floßbe(a)rj, Ilm. 2) Flößbergk 3) 1534 [19] 
Lindenberg Lingebe(a)rj, Ilm. Lindenberg 1587 [34b] 
Hüttenholz Hetteholz, Ilm. 
Judenschacht Judeschächte, Ilm. 
Schwarzbrunner Kopf | Schwarzeborns Wand, 
im: 
Porzellanschlag Porzellanschlägk, Ilm. 
Vogelherd Fugelhe(a)rd, Ilm. 
Lenzeäcker ebs., Ilm. 5 se rel“ 
Schortenwand Schurtewand, Ilm. N a e Tuch EEE 
Reifsteig 5) Reifsteig, Ilm. Am reiffenstige 1503 
[18a]; Reiffensteig 1534 
[19] 
1) Vgl. Forstort: Röder. — 2) Am Ende dieses Forstnamenverzeichnisses 


[fol. 83], „dem Schwarzwalde zugehörig“, findet sich eine sehr interessante Notiz 
über alte Namengebung: „Solche wälde mehr haben keinen Namen“. — 

Von den Schneidmühlen an der Ilm gilt dasselbe wie im vorigen Abschnitt 
Gesagte. 1534 [19]: Zum Kreis des Forstknechts in Gesehwenda gehörten 6 Schneid- 
mühlen; 3 davon im Schwarzwald. „Die Neumühl liegt unter dem freibecher; die 
ander heißt die stützermannsmühl, liegt an der Ilme; die dritte heißt in der Schortt.“ 
1557 wird der „Thielschneider uf der Elenden Mühl“ erwähnt. 1587 [12] sollen die 
Schneidemühlen an der Ilmen (wobl wegen Holzmangels) abgeschafft werden. Die 
Waldbereitung von 1642 führt „die Mittelschneidmühl am Großen Rödel“ an und die 
Hirschbachsschneidmühl. — Das Zinsregister von 1378 bringt folgende Notizen über 
Eisenindustrie an der oberen Ilm: „die smyde zcu manebach geben 3 & 
6 sch. zinß michaelis. Item eyn hamer ist do verbünd [damit verbunden?]. It. 
eyn hamermeister heinrichs 8 @. It. ein hamer ist verwust.“ Daß auch im 
Freibach eine oder mehrere Schmelzwerke in alter Zeit gestanden haben, weist eine 
Beobachtung Chr. Junckers nach, Buch II, Kap. 8: „Im Freybach finden sich 
Schlackenhügel, dahero ohne Zweiffel ehemalß Schmeltz- oder Hammerwerke daselbst 
gewesen, allermaßen etliche Eiserne Instrumenta daselbst gefunden worden, als die 
Illmenauer Gewerckschaft den großen Teich graben lassen.‘ 


1) Der Oberlauf der Schorte bildete vor 1540 die Ostgrenze des „herzogischen 
Schwarzwaldes“. Vgl. Kroebel, Die Grenze des Amtes Elgersburg, Mareile V 119 ff. — 
2) Ilmenauer Mundart. Herr C. Riehl aus Hannover hatte die Güte, für mich die 
mundartliche Aussprache der Forstnamen dieses Abschnittes bei zuverlässigen Ein- 
wohnern zu sammeln. — 3) Der sö. Abhang des Lindenberges. Dort (am Floß- oder 
Flußberg) wurde ehemals Fluß zum Schmelzen der Erze im Grenzhammer gewonnen. 
(Hoff u. Jacobs II 1, 56, Ilmenauer Stadtforst.) — 4) Aus: Kroebel, a. a. 0. „Schonte 
rück‘ wohl Schreibfehler für „Schorte-rücken“. — 5) Forstort südl. der Gabelbachs- 
quelle, nach der Schorte zu. 


Forstnamen zwischen Ilm und Schorte. 529 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Erbskopf Erbsekopf, Ilm. Erbeßkopff 1587 [34a]; 
Erbeißkopf 1587 [34b] 
Große und Kleine Erbs-| Erbsetiegel, Ilm. Das große Erbißthal 1587 
tiegel [34a] 
Knöpfelsthal Knöpfelsdöäl, Ilm. Knyffelsthal, Das Knüpf- 
fel 1587 [34a] 
? ? Der Wißgrund 15871) 
Pechhüttenkopf ?) Be(a)chhüttekopf, Stütz. [34b] 
Breite Grund Brede Grönderwand, |Das Gerin oder Breite 
Stütz. Grund 15873) [34a] 
Ueberm Finsterloch 4) | On Finstern Loch, Stütz.|(Helmansberg 1527 [32]; 
Teichwand Deichswand, Ilm. Der Gr. u. Kl. Helerß- 
G . bergk, Gr. u. Kl. Hel- 
rosser Heimeles- er DR 
Großer und Kleiner | be(a)rg, Stütz. en oe en 
’ 
Helmsberg Klener Helmesbe(a)rg nn 19% 
| Stütz. ’\| [34a]; „Der Helmsberg 


geht biszum Frauen “ 4) 
1638 (StA. Weimar F 
231 fol. 83) 


Vordere und Hintere I Säfich, Stütz. |Das Seyfich 1527 [32] 


_ 


Seifig Hintere Säfich, Stütz. 
Marienhäuschen 5) On Marienhäusle, Stütz. 
Markthalswand 6) Margdöaälswand, Stütz. 
Der Große Dreiherren-| On Dreiherrnstä, Stütz. 

stein 7) 


1) a. a. O.: Am kleinen Helmesberg. — 2) In einem großen Teil dieses Ge- 
bietes: „am Seifig, Gr. und Kl. Helmeßberg, Gerin [Breite Grund], Wildenstall, Rabes- 
thäler, Gr. und Kl. Gartenthal und den Dachsthälern“, hatten „die von Witzleben 
zur Elgersburg das Recht Harz zu scharren“. — 3) Das Tal westl. vom Helmsberg 
unter der Frauenwalder Straße. — 4) Das Finsterloch liegt im unteren Breitegrundsthal. 
— 42) d.h. bis zur Waldgrenze des Klosters Frauenwald. — 5) „Oestlich von Franzens- 
hütte soll am Großen Dreiherrenstein früher ein der Maria geweihtes Häuschen ge- 
standen haben.“ Fr. Regel a. a. O. 23 nach A. W. Fils a. a. O. 2. Kroebel (Mareile 


VI 74. 75) vermutet, daß das Marienhäuschen war „ein klüßlein..... in dem wald, 
geheißen zu St. Niclas“, erwähnt 1406, Schultes Urkb. II 204. — 6) Ueber dem 
Grenzthal, dem oberen Schortethal. — 7) Der Große Dreiherrenstein scheidet heute 


Preußen - Meiningen - Sondershausen ; früher kursächsisch - Henneberg - Hildburghausen- 
Schwarzburg. Vor 1540 — dem Jahre des Anhalter Vertrages — stießen an diesem 
Stein vier Grenzen zusammen: Beschreibung des Amts Schwarzwald gehultze 1545 
(StA. Gotha EE IIf 148 S. 421): „... jenseit der strassen, die von lmen nach der 
Frawen [Frauenwalde] gehet, stehet ... ein stein, zwischen der Schorte und der 
Schleusse, scheidet vier herren land, nemlich unsern gnedigsten herrn, den Chur- 
fürsten zu Sachsen, als vom Schwarzwalde, meinen gn. jungen herrn zu 
Coburgk ins ampt Eißfeldt, Graf Wilhelm von Henneberg nach Schleusingen, 
die Schleusse hinab und die grafen von Schwartzburg uf der rechten hand, 
die Schortte hinab...“ Vgl. Kroebel, Die Grenze des Amtes Elgersburg, Mareile 
V 121 und ders., Der Große und der Kleine Dreiherrenstein und Nachbarleute, 
Mareile VI No. 2ff.; C. Riehl, Der Verlauf des Rennsteigs am Gr. Dreiherrenstein. 


Gerbing, Flurnamen. 34 


530 Nordseite. 


Mundartliche Aus- 


sprache | Urkundliche Formen 


Moderne Namen | 


Der Kleine Dreiherren-| Klener Dreiherrnstä, 


us = 
stein !) Stütz. e: steinerne Kreuz 


1527 2) [34e] 
Ilmenauer Gem.-Wald Die Illmenauische gemein 


? ? 


Bäckertskopf, Ilm. 1534 [34a 
Ense: en Ilm. zz 
Hammergehäu ?) Hammergehai, Ilm. 
Kammerberg #) Kammerbe(a)rg, Ilm. |Cammerberg 1534 [19] 
Großes und Kleines | Gardedöäl, Ilm. Gr. u. Kl. Gartenthal 
Gartenthal 1534 [19] 
Hoheschlaufe De Hudschläfen, Ilm. |Die hohen Schleiffen 
Kickelhahn 5) Gickelhän, Ilm. 1587 [34a] 
Ascherofen Ascherüfen, Ilm. ? Der Ascher 1587 [34a] 
An der Sälen ®) An den Sälen, Ilm. 
Steinige Berg Stänje Be(a)rg, Ilm. 
Gabel-Kopf Gabelböaskopf, Ilm. 
(Gabelbachs-Haus) ) |? 
Dachskopf Klener Dachskopf, Ilm.|(n; ; 2 
Die Dachsthäler Dachsedöäl, Ilm. me 
? % Die Stockleiden 8) 1587 
[844] 
Der Große und Kleine! Klener Hermanätän, |,Das wüste Schloß Her- 
Hermannstein Ilm. mannstein“ ®) 1534 [19; 
Kroebel, Grenze von 
Teichrand Deichsrand, Ilm. Elgersburg, a. a. O.] 


1) Am Kl. Dreiherrenstein laufen die Grenzen von Preußen (früher Henneberg- 
Schleusingen), Sachsen-Weimar und Schwarzburg-Sondershausen zusammen. Weiteres 
vgl. in den in Anm. 7 vor. S. erwähnten Aufsätzen. — 2) Das Steinerne Kreuz — 
längst verschwunden — „stand unmittelbar da, wo die Langewieser Straße von der 
Ilmenauer abzweigt“. Kroebel, a. a. 0. Das Kreuz war, wie Kroebel (Mareile VI 56) 
vermutet, ein Stein zur Bezeichnung der Geleitsgrenze zwischen Sachsen und Henneberg. 
— 3) Ueber Dorf Kammerberg. Wohl vor alters zum besten der Manebacher Hämmer 
verkohlt. — 4) Im 16. Jahrh. war der Kammerberg „halb herzogisch und halb henne- 
bergisch“ (1534, Kroebel, Elgersburg, a. a. O.). „Graf Wilhelm hat unterweil einen hund- 
stall lassen darein..... [sc. bauen].“ Nach der Waldbeschreibung von 1587 [342] gehörten 
zum Kammerberg: „Hohe Tann [?], der Ascher, die Hohe Schleiffen, die Schieferleiden‘‘. — 
5) Ein moderner Name. Chr. Juncker (Meininger Handschrift, Buch 2, Kap. 5) sagt von den 
hennebergischen Forsten der Fürstl. weimarischen Landesportion: „der Oberforst ist ein 
Stück des Thüringer Waldes, auf welchem der Ascherofen und große Helmesberg die 
größesten Berge sind... und doch ist dieser höher als jener“ (!). Mit „Ascherofen‘“ kann 
nur der Kickelhahn gemeint sein. Auf einer Forstkarte von 1762 (Geometrischer Grundriß 
über den Ilmenauer Forst von Forstkommissar Karl Oettelt, Forstamt in Ilmenau) ist der 
Name „Gickelhahn“ eingetragen. (Mitt. von Herrm C. Riehl). — 6) Säle — Salweide. 
— 7) Der frühere Sitz der „Uralten Gemeinde Gabelbach“. — 8) Die „Stockleiden“ 
wird in der Waldbeschreibung mit den Gartentbälern zusammen genannt. — 9) Vgl. 
Fr. Regel, a. a. ©. 58. Chr. Juncker, a. a. O.: „... unterm großem Herrmannstein 
gegen Monbach [!] zu, so ein hoher Fels, worauf noch ein Stück Thurmgemäuer stehet.“ 


Forstnamen zwischen Ilm und Schorte. 531 


Moderne Namen Bunlanlelgan Urkundliche Formen 
sprache 
Brand Hocher Brand, Stütz. Der Brandt 1587 [34a] 
Schutzwand ebs., Stütz. 9: f 
Woltsgrube Wolisgrub, Stütz. | ae 10]; Das 
Kesselshaupt ebs., Stütz. Kerstnersheidt 1534 
| [19]; Die beiden Kelß- 
lersheiden 1587 [34a] 
Hohetanne Huh’ Dann, Stütz. Die hoche Than 1503 [18a] 
Hohe Tanne 1587 [34a] 
Rabenthal Rowedöälsrück, Stütz. |Das Rabenthal 1534 [19]; 
Mühlberg Mühlbe(a)rg, Stütz. Rabenthäler, Rabes- 
Brunftplatz Brumfplatz, Stütz. thäler 1587 [34a] 
Keller Ke(a)ller, Stütz. 
(„Der Auerhahn“)!) |On Auerhän, Stütz. 
Scheithieb ebs., Stütz. 
Wildstall 2) Willestall, Stütz. Wildenstall 1587 [34a] 
Großer und Kleiner | Indre Häder, Stütz. |Die Hadere 1587 [34a] 
Hader °) 
Großer und Kleiner | Hondkopf, Stütz. Der Hundeskopf 1587 
Hundskopf #) [34a] 
Rotheberg >) Rodenbe(a)rg, Stütz. |Am Rothenberge 1490 
[32]; Der Rodenbergk 
1587 [34a] 
Große und Kleine Hohe-| ? Die Hohewarth 1587 
wart [34a] 
Reif-Berg Refbe(a)rg, Stütz. Der Reiffbergk 1587 [34a] 
? 2 ? Der Reiß Berg 1534 
19] 
Großer und Kleiner | ebs., Stütz. Leutpeßbergk 1534 [19]; 
Leitels-Berg Leideleßbergk, Landt- 
lesthal 1587 [34a] 
Lauers Berg ebs., Stütz. Lahrs Bergk 1587 [34a] 


1) Der Gasthof z. Auerhahn ist wahrscheinlich erst 1819 eröffnet worden. W. Stieda 
(„Ilmenau und Stützerbach“ 75) sagt: „Im August 1818 sucht der Schultheiß Joh. Nicol. 
Christ. Heinz zu Stützerbach bei der großherzogl. Regierung in Weimar um die Erlaubnis 
nach, an der Landstraße zwischen Frauenwald und Stützerbach einen Gasthof eröffnen zu 
dürfen ... Heinz mußte jährlich als Abgabe einen Reichsthaler, 12 Gr. bezahlen. — 
2) Bedeutender Berg sö. von Stützerbach. Sicher die Stätte einesehemaligen hennebergischen 
„Willenstalls“‘ (Sommerstall für die Pferdeherden). — 3) Längs des Rennsteigs, vom 
Gr. Finsterberg bis zur Frauenstraße, besonders auch am Rothenberge war seit den 90er 
Jahren des 15. Jahrh. bis gegen Mitte des 16. Jahrh. ein beständiger Kriegszustand zwischen 
Henneberg und Sachsen, bezw. denen v. Witzleben um die Harzwälder und die Harz- 
gerechtigkeit. — Sehr wahrscheinlich bezieht sich der Name „Hader“ auf die Streitigkeiten 
zwischen denen v. Witzleben und denen v. Gleichen seit den 80er Jahren des 16. Jahrh. 
(Vgl.H. Heß, Mareile I 11, 8.) Vgl. unten Finsterberg und Kriegsholz. — 4) Der Berg 
soll wirklich eine hundskopf-ähnliche Form haben; auf der Höhenschichtenkarte vom 
Kreis Schleusingen (A. W. Fils) ist dies auch angedeutet. — 5) Vgl. Anm. 3. 


34* 


532 Nordseite. — Südseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Diebskammer Diebsecke, Stütz. 
Schmidschlag Schmidschlöagk, Stütz. 
Oberer und Unterer| Rosekopf, Stütz. Der Rosenkopf 1587 [34a] 
Rosenkopf 
Fabrikschlag Fabrikschlöagk, Stütz. 
Rundenschlag Rondschlöagk, Stütz. 
Ilmbrunner ‚Wand Ilmsbrönner Wand, 
Stütz. Weinsterberg [!]!) 1490 
Großer Finsterberg Großer Finsterbe(a)rg,\ [32]; Finsterberg 1527 
Stütz. 32 
2 Kriegkholz, Stütz. u.|,Das Kriegholz ?), etwan 
Schmiedefeld Streitgern geheißen“ 
1527 [32]; Das Krieß- 
Mordfleckswand ebs. A holtz 3), Kirchholz 1534 
Blaue Stein ?) Bläwer Ste, Stütz. [19] 
? ? Struth) 1534 [19] 
2. Gewässer. 
Der Steinbach ®) Stebsäch, Stütz. Die Steinbach 1540 [34e] 
= ? Der Kindelßbronn 7) 1503 
[184] 
Langebach Langeböäch, Stütz. Der Langebach 1534 [19]; 
Lenzenbach Lenzeböach, Stütz. Langenbach 1587 [34b] 
Tränktröge ®) Drenkdrög, Stütz. „Die Trenktroge uber 
den Langenbach“ 1587 
[34%] 
Einsiedelsbrunn °) Asiedelersborn, Stütz. [Einsiedelsbrunn 1587 
[34a] 


1) Aus einem Briefe (Or.) des Claus v. Witzleben an Margarethe v. Henneberg. 
Nach Chr. Juncker war (Anf. des 18. Jahrh.) auf dem Finsterberg ein Baum 
etliche Stockwerk hoch aufgerichtet, auf dessen Spitze ein weißer, von Blech ge- 
machter Knopf gestanden, welchen man ... bei Eckardsberge hat sehen können.‘ 
— 2) Die Harzwälder südl. des Gr. Finsterberges, die jahrzehntelang einen Zankapfel 
bildeten zwischen Henneberg und denen v. Witzleben. Vgl. Anm. 3 vor. S. — 3) Wohl 
nur verschrieben für Kriegsholz. — 4) Porphyrfelsen. Dabei ehemaliges Steinkohlen- 
bergwerk. Nach Fils, a. a. ©. 7 Anm. 1 „lebte in einer der früheren Grubenhütten bis 
1826 ein alter Schneider, welcher den siebenjährigen Krieg mitgefochten hatte und 
dann desertiert war, viele Jahre lang mit Frau und Kindern ein wildes Leben“. Vgl. 
J. Bühring, Chr. Heergesell, Mareile VI 113. — 5) Nach dem Aktenstück über die Elgers- 
burger Grenze lag „die Struth‘“ zwischen dem Schwarzwasser und dem „Großen Leutpeß- 
berg“ (Gr. Leitelsberg), also in der Gegend der Ausspanne an der Schmiedefelder Straße. 
— 6) Die Steinbach, r. Zufluß der Ilm, bildete vor 1540 (Anhalter Vertrag) einen 
Teil der Grenze zwischen Sachsen und Henneberg. — 7) Eine Quelle des Gabelbachs? 
Vgl. Kroebel, a. a. O., Grenze des Amts Elgersburg. Vielleicht knüpfte sich an den 
Brunnen eine ähnliche Sage wie an den Alten Menschenteich bei Finsterbergen 
(nämlich daß der Storch dort die kleinen Kinder hole). — 8) Ueber den Langebachs- 
quellen bei der Hirtenwiese. — 9) Eine kleine Quelle an der Straße über der Maus- 


Forstnamen zwischen der Lauter (Hasel) und den Schleusequellen. 533 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Die Schorte Die Schürt, Stütz. Der hinterste rapfenstall 
[?!] in der Schortte 
1503 [18a]; Fluß, die 
Schortte, DasSchortten- 
wasser, Die Schort 
1527 [32]; Die große 

Der Finstere Graben !)| Finstere Gröm’, Stütz.| Schorte 1534 [19]; Die 

Der Gabelbach Gabelböäch, Stütz. Schörten 1587 [34a] 


B. Südseite. 


Forstnamen zwischen der Lauter (Hasel) und den Schleuse- 


quellen. 
1. Berg- und Tal- 
namen. 

Lauter-Kopf ?) Lauter-Köpfle, Suhl 
Steinhorst Staihorst, Goldlauter Der Steinhorst 1587 [34a] 
Ring-Berg Rengbärgk, Goldl. Der Rindberg, Ringberg 
Hohe Loh’°) ? 1587 [34a] 
Hainberg u 
Döll-Berg Dölbärgk, Goldl. Der Delbergk 1587 [34a] 
Das Heiden-Grab ®) 2 
Oberer und nördlicher, Öwe Beebärgk, Suhl 

Beerberg >) 
? ? Der Harzgrund 1587 6) 


[Schütz-K6a, Goldl. | [34a] 


Schützen-Kahre Schützeko(e)r, Erlau 


Schießplatz ? 

Preis Loch ’) Preis Löch, Goldl. 

Brand ®) ? 

Geis-Berg ? 

Kahle Berg Ko(e)le Bä(e)rgk, Erlau 

Große und Kleine Erles-| Erleshügkel, Suhl 
Hügel 


wiese. Der Name erinnert an „Sygfried den Einsiedel“, der um 1364 hier, an der 
Frauenstraße eine Pilgerherberge angelegt hatte. (Schultes, Beschr. v. Hb. I 192, 
Urk. XV. Zitiert bei Fr. Regel, Entw. 22.) Vgl. Kroebel, Mareile VI 69 ff. 

1) L. Zufluß der Schorte.e Der Finstere Graben speist einen Teich, nach 
Chr. Juncker „ein herrschaftlicher Floßteich“. — 2) Auf dem ]. Ufer des Lauter- 
baches, sö. vom Dorf Lauter. — 3) Baumloser Hügel südl. von Suhl. — 4) Auf der 
Kuppe des vorderen Döllberges. Felstrümmer. — 5) Oestl. von Suhl, auf dem r. Ufer 
der Finsteren Erle. — 6) Der „Harzgrund“ ist der Oberlauf des Hirschbaches; er wird 
bei der Umgrenzung des Delberges genannt. — 7) Brey’s Loch? Brey früher ein 
verbreiteter Familienname in Suhl. — 8) Am Brand entspringt der Haselbach. 


534 


Südseite. 


Moderne Namen 


Die Schwarze Kanzel !) 
Pfannthal 


Mundartliche Aus- 


sprache Urkundliche Formen 


Schwäz Kanzel, Goldl. 
Pfanndöal, Goldl. 


Pfannrain Pfannrä, Goldl. Die Pfannthäler Leite 
Krötengrund ?) Krödegrond, Goldl. 1587 [34a] 
Schattengrund ?) Schadegrond, Goldl. 
Konradsgrund 2) Konradsgrond, Goldl. 
Oberes und Unteres | Gäjedöal, Goldl. Die drei Galgenthäler 
Galgenthal 2) 1587 [34a] 
Grasgrund ?) ? 
Moshöle 2) Mößhöll, Goldl. Die Musthulen 1587 [34a] 
Salzberg 3) Sälzbärgk, Goldl. 
Grünitzhügel ®) GrünitzerHügkel,Goldl. 
Neuhäuser Hügel 5) Neuhäuser Hügkel, 
Erlau 6) 
Bärenfangswand Bärefangkswänd, Erlau 
Bärenfang ”) Bärefängk, Erlau 
Das Roßteld Roßfäld, Erlau Das Roßfeldt 1587 [34a] 
Teuschels Berg Teuschlesbaa(e)rgk, Er!. 
Schüßlersgrund Schösslersgrönd, Vesser 
Neuhaus 5) Neuhaus, Schmiedefeld 
Neugeborenes Kind®) | Neugebor’ Kend, Vesser 
Woltsgarten °) Woltisgarde, Vesser 
8 Grux 
Krux 10) Rode Grux Schm. 


Weisse Grux 

Zwe Danne, Vesser 
Schränk, Schm. 
Bächhödehügkel, Schm. 


Zwei Tannen 1) 
Schrank 12) 
Pechhütten-Hügel 1?) 


1) Porphyrfelsen am Gr. Erleshügel. — 2) Seitengründehen der Langen Lauter. Die 
Moshöhle ist eine sumpfige Hohle. — 3) Salzberg = Sumpfberg? Es entspringen dort eine 
größere Anzahl Bäche. — 4) Grünitz — Kreuzschnabel. Diese Vögel sollen dort zahlreich 
sein (?). (Mündl. Mitt. aus Goldlauter.) — 5) Chr. Juncker, a. a. O. Buch 2, Kap. 8, hat 
über diese Stätte folgende Notiz: „auf dem Arlesberge [dem Kl. Adlersberg, unmittelbar 
südl. an den jetzigen Forstort „Neuhaus“ anschließend] liegt das sogenannte Neue oder 
Grüne Haus, welches auf Befehl Herrn Hertzog Moritzens um 1662 an einen überaus 
lustigen mit Erlenbäumen [Arle = Ahorn! Erlen wachsen nicht in dieser Höhe!] ein- 
gefaßten Platz gebauet.‘“ Auf dem Rasenplatz ist der Grundriß noch zu erkennen. — 6) Die 
Namenformen in Erlauer Mundart verdanke ich Herrn Amtsgerichtsrat Kroebel in Suhl. 
— 7) Noch wohlerhaltener Bärenfang am Neuhäuser Hügel über der Finsteren Erla. — 
Leider jetzt teilweise aufgeforstet! — 8) An der oberen Vesser. Hier soll, nach Schmiede- 
felder Ueberlieferung, tatsächlich eine Frau von ihrer Niederkunft überrascht worden sein. 
— 9) Jedenfalls ein ehemaliger Wolfsfang, mit Palisaden umgeben. Vgl. Wolfsgarten auf 
der Finsteren Tanne im Burgholz. — 10) Bergbau. Vgl. Kruxwiese. — 11) Nach Fils, 
a. a. OÖ. No. 473 „höchster Punkt des Weges zwischen Vesser und dem Saalebach, zwischen 
Krux und Pechhüttenhügel“. Auf der Karte ist ein starker Baum eingezeichnet. — 
12) Schranke. — 13) Die Suhler und Schmiedefelder Wälder bestanden hauptsächlich 
(besonders nach dem Rennsteig zu) aus Schwarzholz ; es waren Harzwälder. S. Kriegsholz. 


Forstnamen zwischen der Lauter (Hasel) und den Schleusequellen. 535 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
Tiefe Loch ? 
Neuewegswand Neuwägswänd, Schm. 
Hoheschneid H(o)Juchschneid, Schm. 
Hermannsberg Harmansbärgk, Vesser 


Kleiner und Großer |Klä un Groß Höärz- 
Harzhüttenhügel !) hägkehügskel, Schm. 
Großer und Kleiner | (Eißbärgk, Goldl. 
Eisenberg ?) De Schm. 
Das Kriegsholz °) Kriegkholz, Goldl. Kriegsholz , Streitgern 
1527 [32]; Kirchholz 
1533 [19]*) ; Krießholtz 


Katzentiegel Katzediegel, Vesser 1534 [19] 
Hinteres und Vorderes| Stenglich, Schm. Das Stengicht 5) 1587 
Stenglich [34a] 
Heimich ®) Hämich, Schm. Hönicht, Höhmich 1587 
34a 
Hammerhag ?) HämerShägk, Schm. ne 1587 [34a] 
Altewerk 7) Altewärgk, Vesser 
Neuewerk ’) Näuwärgk, Vesser 
Gersheit Gerscheid, Schm. Gersheidt 1587 [34a] 
Wilde Fitze ®) Wille Pfütsche, Schm. 
Lang Grund?) Lang Grond, Vesser 
Kellersheid Keller$hed, Schm. Das Kellersheidt 1587 
[34a 
Steinbühl 10) Staibühl, Schm. a 1587 [34a] 
Meisen-Hügel Meisehügkel, Schm. 
? ? Die Struth 1587 [34a] 11) 
1) S. Anm. 13 vor. S. — 2) Die Schenkung des Adalbraht an das Kl. Fulda 
um 900 (Dobenecker I 298): „in Uezzerun, ubi ferrum conflatur“ dürfte sich jedoch 
auf die Gegend des Dorfes Vesser beziehen. — 3) Das Kriegsholz ist ein Wald- 


gebiet zwischen dem Gr. Finsterberg und dem Gr. Eisenberg. Der Zank und 
Krieg um diesen Harzwald ereignete sich um 1527. Vgl. Kroebel, Die Grenze 
des Amtes Elgersburg, Mareile V No. 8, und L. Gerbing, Ein 40-jähriger Krieg 
am Rennsteig, Mareile VI No. 4. Der Name Kriegholz ist in Goldlauter und 
Schmiedefeld noch bekannt. — 4) „Kirchholz“ ist unzweifelhaft verschrieben für 
Kriegholz. „item das Kirchholz [!], stehet mit graf Wilhelm in zank ... hat auch 
etliche harzwälde darin ... .“ — 5) „Das Stengicht zwischen der Manebacher straßen 
und der Hinternahe.“ Es war dort „ein schützenplatz zur jagd‘“. — 6) Der Heimich- 
Berg liegt n.ö. von Schmiedefeld. Ursprünglich bezog sich der Name bloß auf den 
Bach (wie Ludemich — Laudenbach). — 7) Das Alte Werk oder Wenzels Eisen- 
hammer, im Engergrunde. Der Hammer bestand aus Löschfeuer und Stabhammer. 
Das Neue Werk, eine um 1840 errichtete Eisenhütte unterhalb des Alten Werkes, 
bestand bis 1852. (Noback, a. a. O. 325 u. 326, und Fr. Regel, a. a. O. 90.) Der 
Name Hammerhag bezieht sich auf den alten Eisenhammer. — 8) Quellenreicher 
Berg zwischen dem Rennsteig und Langgrund. — 9) Der Oberlauf des Dillersbaches. 
— 10) In der Nähe des Steinbühl befand sich im 16. Jahrh. [34%] „ein schützen- 
platz“. — 11) Der Forstort „Struth‘“ wird in der Henneberger Wälderbeschreibung so 


536 Südseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Rennweg!) Rennwägk, Schm. Beiner 1587 [34a] 
Rennwegskopf Rennwägksköpf, Schm. 
Eulengeschrei Eilg’schrei, Schm. Eulengeschrey 1640—46 
2. Gewässer. 
Der Rappach oder Rap-|? ? Der Rappelsbrunn 1503 
penbrunnen ?) [18] 


Die Erla oder Erle ? i 
Die Finstere Erla?) |Finstere Erle, Schm. |Die Finstere Erlen 1587 
[344] 
? ? Die Lichten Erlen ®) 1587 
Die Wasserlöcher5) |Wasserlöcher, Schm. | [34a] 
? Uezzerun um 900 


Die Vesser ®) Die Vesser, Vesser (Dobenecker I 298); 
Veßer”?) 1587 [34a] 
Hirschbach Herschbich, Vesser Hirschbach, Kurßbach, 
Erprkache) ne Vesser Kurschbach 1587 [34a] 
PP Rupäch, Schm. 
Saale-Bach °) |Sälebäch, Schm. Salenbach 1587 [34a] 


beschrieben: „fängt an am Hönicht [Heimich], an derselben hinauf bis an die Mahn- 
bacher straße, uf derselben hinauf bis an Rennsteig, den R. bis an den Rothenbergs- 
weg, den Rothenbergsweg bis auf den Wellerweg [die Frauen wälderstraße] herfür, 
bis wieder an Höhmich. Sumpfige flecke.“ Daß das sumpfige Gelände sich bis 
in die neue Zeit erhalten hat, zeigt die Beschreibung Chr. Junckers (a. a. O. Kap. 8) 
desselben Forstortes: „die Strutt .... welche eine rechte Ebene ist, eine Stunde lang 
und eine halbe Stunde breit, nichts als Morast, darin man weder fahren noch reiten, 
auch kaum an etlichen Orthen zu Fuße und zwar nur auf alten Windbrüchen und 
Wurtzeln der Bäume fortkommen kann. Wie denn bey Kriegs-Zeiten die Waldleuthe 
sich ganz sicher hier aufhalten können, welche auch damahls etlich Oerther mit Holtz 
gebrücket haben, worauf ihr Vieh gestanden.“ 


1) Der Rennweg, der nördl. bei Franzenshütte zwischen den Quellen des Tränk- 
baches und der Kleinen Schleuse beginnt und dessen Südfuß den Winkel im Zu- 
sammenfluß von Tränkbach und böser Schleuse bildet. Die südlichste Erhebung des 
Gebirgsstockes ist der Rennwegskopf. — 2) Am Döllberg; eine Quelle des Haselbaches. 
— 3) Entspringt nahe der Wegscheide und umgrenzt westwärts in weitem Bogen 
den Neuhäuser Hügel. — 4) Wahrscheinlich der Schüßlersgrund. Finstere und 
Lichte Erle schloßen das Roßfeld am Neuhäuser Hügel ein, den Tummelplatz der 
Henneberger Willen. — 5) Auf dem Neuhäuser Hügel (Roßfeld). — 6) Die Haupt- 
quelle der heutigen Vesser ist am Großen Eisenberge. Wahrscheinlich galt der 
Name früher auch für den Unter- und Hauptlauf des Gewässers unterhalb Schleu- 
singen. Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 87. — T7)a. a. O.: „Eisenberg, da die Veßer ent- 
springt.“ — 8) Am Ruppach lag (bis wann?) nach Chr. Juncker, a. a. OÖ. Kap. 8, 
eine Glashütte. [E. Koch, a. a. O. 15, hält es für möglich, daß der Forstort 
Hüttscht bei Schmiedefeld als Oertlichkeit für diese Glashütte in Betracht kommt.] 
Weitere eingegangene Glashütten werden nach Juncker a. a. O. erwähnt: am Hütten- 
grund im Schleusinger Forst; an der Alten Silbacher Wand im Alten Dambacher 
Forst; am Seßles im Dietzhauser Forst — „welche wegen Holtz-Mangels abgehen 
müssen“. — 9) Zufluß des Ruppach; dieser fließt 1. in die Vesser. 


nn ee 


Forstnamen zwischen der Lauter (Hasel) und den Schleusequellen. 537 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Urkundliche Formen 


Der Schweinpfuhl!) |Schweinspfuhl, Vesser|Schweinspfuhl 1587 [34a] 


Der Frosch ?) De Früsch, Schm. 
Die Nahe 3) De Nähe, Schm. Die Hinternah 1587 [34a] 
Alte Tränke #) In der alten Tränk, 

Schm. 
Leiber Flüßchen 5) Leiwerflößle, Schm. 
Heimich-Bach Hämich, Schm. Höhmich 1587 [34a] 
Das Schwarzwasser ®) |Schwarzwasser, Schm.|Das Swartzwasser 1490 
Gablenzer Bach Gäblenzebäch, Schm. | [32] 
Gersgrund ? Gersbach 1587 [34a] 
Die Schleuse ’) Schleise, Schm. Schleuse 1545 [19a] 
Wilde Schleuse ? 
Kleine Schleuse ? 


Der Tränk-Bach ®) Drängkbäch, Vesser |Trenkbach 1587 [34a] 
Der Meisenborn ®) ? 
? ? Der Pfnusch 1587 [34a] 


3. Straßen. 


Kreuzweg ? Die Leber - Kreuzwege °) 
1587 [34a] 
? ? Die Mahnebacher 


Straße 10%) 1587 [34a] 
Die Frauwalder Straße Fräwällerwägk,Stützer-Die Ilmenawer oder 
bach Frawenstraßen 1512 
[20]; Der Wellerweg!), 


1) Am Neuhäuser Hügel. Noch jetzt Sumpf. — 2) Sumpfland sö. vom Großen 
Eisenberg. Seitenquellen der Nahe und Vesser. — 3) Die Nahequellen liegen am 
Rennsteig, südl. vom Finsterberg. Sie umfassen den Kleinen Eisenberg (das Kriegs- 
holz). — 4) Nahequelle (westl.), unmittelbar am Rennsteig. — 5) In den Akten 
des 16. Jahrh. ist das Leiberflüßchen nicht erwähnt, nur der Leber- Kreuzweg. 
Beide Namen hängen aber vielleicht zusammen. — 6) Das Schwarzwasser, 1. Zufluß 
der Nahe, kommt vom Rennsteig (Binserod). Die Harzwälder an den Schwarz- 
wasserquellen waren lange Streitgegenstand zwischen Henneberg und denen v. Witz- 
leben. — 7) Die Schleuse hat zwei Hauptquellen: der Ursprung der obersten (‚Wilde 
oder böse Schleuse‘) liegt unter dem Großen Dreiherrenstein; die Quellen der 
Kleinen Schleuse entspringen näher an Franzenshütte unter der Frauenstraße. 1596 
und 1605 ist die Rede vom „gespuch‘“ und „gespring‘“ der bösen Schleuß. (Mark- 
scheidung des Turinger Waldes, welche beritten ... und verneuert worden den 
21. und 22. Juni 1596, Regierungsarchiv Arnstadt.) — 8) An der Quelle des Tränk- 
baches stand jedenfalls ein Tränktrog. Jetzt Meisenborn an der Ostseite des Meisen- 
hügels. — 9) Jedenfalls der Pfad, der westl. von der Alten Tränke vom Rennsteig 
abzweigt und auf der Westseite des Großen Eisenberges auf die Straße Suhl- 
Schmiedefeld trifft. — 10) Die „Manebacher Straße“ führte von Schmiedefeld durchs 
Stengicht über dem Rennsteig. Der „Smedefelder wegk“ wird 1512 genannt, bei 
der Sperrung der Straßen [20]. — 11) Der „Weller‘“-weg ist zweifellos der Frauen- 
wälder Weg, wie der Wellerschlag einen Schlagbaum auf der Straße, und das 


538 Südseite. 


Moderne Namen Mundan eu ae 
sprache 

Straße, so nach den 
frawen ufn walde gehet 
1587 [34a] 

? ? Straße, die vom Schmitt- 
feld nach Frawen 
aufm walde gehet 1587 
[342] ?) 

? ? Die Silbacher Straße 
1587 [34a] 2) 

4. Wiesen und Röder. 

Die Kriegwiese ?) Kriegkwies, Schm. 

Haderwiese t) Häderwies, Schm. 

Eisenbergwiese Eisenbergwies, Schm. 

Große Wiese Grosse Wies, Schm. 

Stenglichsplatz Stenglichsplatz, Schm. 

Wilhelmsrod Wilmsrod, Schm. 

Binserod Binserod, Schm. 

Bartels Wiese Bartels Wies, Schm. 

Krux-Wiese 5) Gruxwies (Gäle Grux), 

Schm. 
Schöne Wiese ®) Schöne Wies, Schm. |Die schone wiesen 1587 
Rossewiese 7) Rössewies, Schm. [34] 


Wellerfeld das zum Ort Frauenwald gehörige Feld bedeutet. Dies wurde mir auch 
bei Nachfragen in Stützerbach versichert. 


1) Die Straße scheint im allgemeinen denselben Lauf wie heute gehabt zu 
haben; sie führte über den Hammerhaugk, das Schwarzwasser, das Gersheid. — 
2) Die Straße zwischen Schmiedefeld und Silbach auf der Wasserscheide zwischen 
Vesser und Nahe. — 3) Die Karten haben Krick- oder Krückwiese; letzterer Name 
steht auch in Fils, Höhenmess. 23. Der richtige Name ist ohne Zweifel Krieg- 
wiese; er bezieht sich, ebenso wie „Kriegsholz“, auf den hennebergisch-witzlebischen 
Streit des 16. und 17. Jahrh. Vgl. Kriegsholz. — 4) Oestl. von der Kriegwiese (zwischen 
Großem Finsterberg und Eisenberg); sprachlich dieselbe Bedeutung wie „Krieg“. — 
5) Neben dem Forstort „Krux‘“ zwischen Pechhütten-Hügel und Vesserwand, westl. 
von Schmiedefeld. Der Name „Krux“ bezieht sich auf den früher reichen Bergbau. 
Gläser, Versuch einer mineralog. Beschr., a. a. O. 9: „... der erste [Eisensteinsgang 
zwischen Veßra und Schmiedefeld] führt derben rothen Eisenstein und heißt der rothe 
Crux; der andere führt schwarzen Eisenstein und heißt der schwarze Crux. Der 
dritte, welcher gelben Eisenstein führt, ist der gelbe Crux benahmet.“ — 6) An der 
Silbacher Straße, zwischen Schmiedefeld und dem Stutenhaus. — 7) Ueber Schmiede- 
feld. Frühere Flachsrösten. 


Forstnamen zwischen Lubenbach (Lichtenau) und Lauter (Hasel). 539 


Forstnamen zwischen Lubenbach (Lichtenau) und Lauter 
(Hasel). 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
1. Berg- und Tal- 
namen. 
Pfannthal Pfanndöäl, Mehlis Pfannthal 1557 [19] 
Pfannthalskopf Pfanndöalsköpf, Mehl. 
Pfannthalsdelle ? 
Bärenstein 2 
Brandleite!) | ? | Das Farnfleck 1557 [19]; 
Farmenfleck ?) Färmede Wänd, Mehl. Das Farmendefleck 
1587 [19] 
Körnersbachswand Körnersbachswänd, Kernersloch 1665 [22]; 
Mehl. 
Sommerbachskopf Sommerbach, Mehl. |Sommerbach 1557 [19] 
Becherthal Bächerdöäl, Mehl. Becherthal 1587 [12] 
Becherthalstein Bächerdöälstei, Mehl. 
Kyle Kle elle 1 = 
Spitzige Berg?) Spitzig Bärgk, Suhl nen Ba 
Bühnholz ?) Bühnhäls, Mehl. Bühnholz 1612 [19]: 
Bünewalt 1665 [22]; 
Bennholtz 17. Jh. [37] 

Suhler Läube 5) Suhler Läuwe, Suhl |Anderleibben 1503[18a]; 
Die Suhler Leuben 1557 
19] 

Kahleberg ? Kallenberg 1587 [12] 

Schneidersgrund Schneiderfgränd, Mehl./Ob. Unt. Schneidershügel 
17. Jh. [37 

Heuweg Höhwägk, Mehl. Hauweg N‘ [19]; Hey- 
weg 17. Jh. [37] 

Hochwald Hochwäld, Mehl. Im Habichtwald 1503 
[18a]; Hachtwald 1587 
[12]; Hechwald 17. Jh. 

Holländerrain Höläneräi, Mehl. [37] 

Finkenhügel ı Fängehügkel, Mehl. 


1) Durch die Brandleite führt der Tunnel der Oberhöfer Eisenbahn. — 2) Der 
Name stammt sicher vom Farnkraut. — 3) Der Zella-Mehliser Forst trug früher 
fast durchgängig (wie noch jetzt überwiegend) Laubholz. Da das Aufrichten der 
Wildhecken überall Frondienst der Harzer war, diese aber natürlich im Buchen- 
gebiet fehlten, so mußte „die wildhecken am Spitzenberg und Sternberg bis uf das 
Breuholz der förster zu Gräfenrode durch die härzer machen lassen.“ 1534 [19]. — 
5) Am Bühnholz (von Büchenholz?) war die Zeller „Viehhalte“ (Mittagsruhstätte) 
„do das Mühlwasser entspringt“ [1612, 19]. — 6) Am Rennsteig zwischen Sattelbach 
und Sommerbachskopf. 


540 


Südseite. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


sprache 


Urkundliche Formen 


Großer und Kleiner | Brand, Mehl. 


Brand Zimmerjohn!) 1642[21]; 

? ? John Heinzen 1642[21]; 

Heims Holz Heims Hölzle, Suhl Joheinzen 17. Jh. [37] 

> ? Schneidershügel 16421) 
21] 

Kornberg Kornbägk, Mehl. 

Dörnbach 2) Dörnbich, Mehl. Die Thirmich 15573) [19]; 
Dörbig 1580 [19]; Thür- 
berg 1587 [12]; Dörn- 

Neufang ? bachgrund 1642 [21]; 

Dietzen-Berg ? Dürmbach 17. Jh. [37] 

Harzgasse #) Hoöazgaß, Goldlauter |? Harzberg, 1587 [34a] 

Domberg ? Domberg 1587 [34a] 

Sauer-Berg ? 

Glas-Berg ? 

Bock Bögk, Goldl. Der Bock 1611 [40] 

Totenmänner 5) ? 

Gabel-Grund ®) ? Die Gabel 1589 (Wb.) 6°) 

Zimmergrund ®) ? Durrenberg 1587 [34a]; 

Dürr-Berg ? ? Sühler Dormbach 

1642 [21] 


Böhmer Berg Böhmer Bägk, Mehl. |Behmenberg 1642 [21]; 
Gr. u. Kl. Bemenberg 
17. Jh. [37] 

Bierberg ’) 1569 [19] 

Aufm Fustein 1503 [18a]; 
Fuxenstein 1544 [19a]; 


Fuchsstein 1587 [34a] 


? ? 
Füchsstein Füchse$tai, Mehl. 


1) Forstorte im Winkel zwischen Struth und Mühlwasser. — 2) Bergname! Im 
sw. Winkel des Amtes Zella, an der preußischen Grenze. — 3) a. a. O.: „die Thirmich 
von Nitze [?!] herauf bis an der Vierherrenbrunn.‘“ — 4) Die Harzgasse (nw. von 


Suhl) ist von Rein (Zeitschr. f. Thür. Gesch. VI 367 ff.) für eine Oertlichkeit der 
Schenkung Gebhards v. Nordeck bezogen worden. (1111, Dobenecker I 1069.) Es ist 
aber völlig ausgeschlossen, daß beide Namen identisch sind. „Herigozeshelminaha“ 
bezieht sich höchst wahrscheinlich auf die Gegend um Herges. — 5) Sage von an der 
Pest gestorbenen und an dieser Stelle vorsichtshalber verbrannten Fuhrleuten (Fils, 
a. a. ©. 69, Anm.). Völcker (a. a. O. 447) erzählt von „einem steinernen Kreuz, welche 
Gegend den Namen der Todten Männer führt“. Nach Werther (I 215) war der Denk- 
stein längere Zeit vor 1846 fortgeschafft worden. „Der jetzt noch vorhandene Schrift- 
stein ... ist zum Andenken daran errichtet worden, daß um das Jahr 1687 ein gewißer 
Hans Günther ... an dem Platze, wo dieser Stein steht, auf einer Jagd... von einem 
Kreiser erschossen wurde.“ — 6) Der Bach des Gabelsgrundes mündet in das Zimmer- 
thalwasser. Beide vereinigt heißen unterhalb Albrechts: das Altethalswasser das in 
die Hasel mündet. — 62) Wb. — Schmalkalder Waldbüchlein (frühestens 1589!) Aus: 
Gerland, Beiträge zur Geschichte des hess. Forstwesens, Ztschr. d. V. f. hess. Gesch. N. F.5, 
Kassel 1874, S. 36ff. — 7) Wohl ein Teil des Böhmerberges beim Ursprung des Bierbaches. 


Forstnamen zwischen Lubenbach (Lichtenau) und Lauter (Hasel). 541 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Ob. u. unt. Bärenthal |? Birindal 1111 (Doben- 
Schmidts Geheit Schmidts Geheit, Suhl| ecker I 1069)1); Die 
Glas-Kopf Glas-Köpf, Suhl Birrenthäler 1587 [34a] 
Dom-Berg ?) Dombägk, Suhl 
Aschen-Kopf Aschen-Köpf, Albrechts/Ascherberg 1587 [34a] 
Kapitalswand ®) In’s Kapedal, Albr. ıCapatalshauck, Racapa- 
tals Haugk, Lacapadelß- 
haugk 1587 [34a]; Kap- 
penthal 1589 (Whb.); 
KaputalHaugk1611[40] 
Heinrichswinkel Heinerswinkel, Albr. |Heinerswinkel 1587 [34a] 
Buchwand ? 
Schäfers Grund ? 
Schwarze Kopf Schwarz Köpf, Bensh. 
Dölmerlein Dölmerle, Bensh. a en 
Regenberg) (b. Bens-| Ränbägk, Bensh. Reinberg 1587 [34a]; 
hausen) Renberg u. Rennberg 
Rundeloch Rundlöch, Bensh. 17. Jh. [19] 
Geisenhimmel ) Gesehimmel, Bensh. Geisenhimmel 1587 [34a] 
Steinrücke Steiröcke, Bensh. 
Langethalswand Langedöalswänd, DasLangethal1589(Wb.) 
Bensh. 
? ? Das Leimbrumenthal 
Aestleite Astleide, Bensh. 1589 (Wb.) 
Henkels Kopf Henkels Köpf, Bensh. 
Heidenthal-Kopf Heidedöals-Köpf, Heidenthal 1642 [21] 
Bensh. 2 N 
Kälberzahl ©) Kälberzöhl, Mehl. | Kelberzahl 17.Ih. [87] 


1) Der Name „Birrenthäler‘“ vielleicht identisch mit „Bärenthälern‘“, zwei rechten 
Seitentälern des Zimmergrundes. 1611 (Zent Benshausen [40]) heißt es: „‚Dörnberg, 
zwischen der Gabel und Zimmerbach oder den Birnthälern.“ Diese liegen also jedenfalls 
n.ö. von Albrechts. Die Feststellung der Oertlichkeit „Birindal‘“ ist wichtig, weil B. ein 
Grenzpunkt der Schenkung des Gebhardt v. Nordeck ist: „Alberadisheimbeche [Albrechts?] 
deinde super Birindal ad Holenbeche‘“ (Holmbach, westl. von der Ziegelei Altenfeld). 
Der Gebirgsrücken, der von der Lichtenau aus nach Suhl zu streicht, heißt (von Norden 
nach Süden) auf sächsischer Seite: Regenberg-Böhmerberg-Dörrbach ; hennebergisch : 
Kälberzahl-Schwarzekopf-Dürrberg. — 2) Nördl. (nach Suhl) der Ziegelei Altenfeld. 
Chr. Juncker sagt (a. a. O. Kap. 8): „Alle Gewitter, so über den Domberg ziehen, schlagen 
ein.“ — 3) Die Kapitalswand liegt w. von Altenfeld (1587: das Altenfeldt), am Aschen- 
kopf. 1587: „Racapatals Haugk ist gelegen an dem gehölze, so zum Ascherberge ge- 
höret, stößet unten an die Albrechtswiesen.‘“ Der Name ist, auch in der ältesten bekannten 
Form, sicher schon verunstaltet. Das „Kappenthal“ ist ein Wiesengrund bei Albrechts. 
Kap — Kaspar. — 4) Anhöhe östl. von Benshausen. — 5) Westl. Abfall der Stein- 
rücke.. — 6) „Kälberzähl“ (—= Kälberschwanz) heißt sowohl ein schmaler Wiesen- 
grund, der sich auf preußischer Seite vom Benshäuser Grund nach dem Heidenthal- 
kopf hinaufzieht, wie der nach Norden und Westen zu steil abfallende Hang des 


542 Südseite. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Regenberg (b. Mehlis)| Rebägk, Mehl. Rennberg 1544 [19]; 
Reinberg 1587 [12]; 
Regenberg 1589 (Wb.); 
Renberg 1611 [40] 


® ? Die Kirchbachszech 1) 
1580 [19] 

? ? Das Reuterloch 1589 
(Wb.)?) 

Der Bohligsgrund Böligsgrond, Goldlauter 

Der Streitrein 3) Streiträ, Goldl. Der Streitrechin 1587 

Wilde Kopf Wilköpf, Goldl. [342] 

Hundsrück Honsrögk, Goldl. 

Malzschlag Malsschla, Goldl. 

Königsknübel ®) Königsknübel, Gold. |Am Königsknückel 1587 

Mühlwasserwand 5) ? [34a] 

Königswasserwand ? 

5 ? Die Lauben ®) 1587 [34a] 

Steinfelder Wand Staißfeller Wänd, Goldl.|Der kleine Steingraben 
1587 [34a] 

? ? Der Schützenplatz 1587 

Ziegenberg ? [34a] 7) 

Hinterer und vorderer! ? Hint. u. vord. Bocksberg 

Bocksberg 1587 [34a] 

Ramselthal Ronseldöaäl, Golal. Ramselthal 1587 [34a] 

Goldlauter Berg Gälauderbärgk, Goldl. 

Streitrain ®) Streiträ, Goldl. 

Oberer, Unterer Beer- Öwe, Öne Bebärgk,Beerberg 1587 [34a] °) 

berg Goldl. 
? ? Der alte Wildenstall 1544 


[192] 9) 


Regenberges bei Mehlis. Ueber den Regenberg-Kälberzähl und jenseits des Grundes 
am Meisenbach hinauf lief die hennebergisch-sächsische Grenze, die den Meisenbach 
hinauf stark befestigt war. 1665 [22, 8. 1732]: „... vor alters die grenze 
zwischen Sachsen und Henneberg, im Meisebach herunter bis an den Kälberzahl unter 
Mehlis, mit einer landwehr versehen und schlagbäumen verwahret, bis dato erhalten 
worden.“ „Auf die kophe, allda die Mehliser wache halten und auf dem kamp des 
Kelberzehls hin.“ 

1) Am Regenberg. Ein altes Bergwerk. — 2) Nach Gerland, a. a. O. 145: ein 
„anhang‘“ des Regenberges. — 3) An der hennebergisch-sächsischen Grenze, im oberen 
Bohligsgrund. — 4) Der Königsknübel über dem Königswasser. Nach einem Familien- 
namen? — 5) So die Forstkarte (Zellaer Forst). Die Filssche Karte (Amt Schleusingen) 
hat: Mühlenstraßer Kopf. — 6) Ueber dem Königsknückel. — 7) „Der Schützenplatz“ 
lag am Oberlauf des Königswassers, unter dem „Kleinen Steingraben“. — 8) Zwischen 
dem Pochwerksgrund und der dürren Lauter. — 9) Im 16. Jahrh. ist bloß von einem 
„hennebergischen Beerberg“ die Rede. Der „alte hennebergische Wildenstall‘“ 
stand an der Ostseite des Großen Beerberges, dem späteren „Adler“. (Vgl. Kroebel 
„Junckers Rennsteigkapitel“, Thür. Mbl., Jahrg. 15, S. 13. 14.) 


Forstnamen zwischen Lubenbach (Lichtenau) und Lauter (Hasel). 


545 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 
Aschenthal Aschedöäl, Goldl. Ascherthals Kopf 1587 
Beerbergsloch ? [34a] 
Hundskopf Honsköpf, Goldl. 


Diezen-Lorenzstein !) 


Dieze-Lurzestai, Goldl. 


Hohe Geiersberg Geiesbärgk, Goldl. Der Geyersberg 1587 
Oberer und Unterer! ? [34a] 
Geiersberg 
Tongrube ? 
Sandwurf Sändwurf, Goldl. 
Kirchberg ?) Ki(e)rehbärgk, Golal. 
Zeisighügel ? 
Hoffnungswand 3) Hoffningswänd, Gold. 
Ramselthal Rämseldöal, Goldl. Das Ramselthal 1587 
Oberer und Unterer; Drokediegel, Goldl. [34a] 
Trockentiegel 
Borstenplatz #) Borsteplätz, Goldl. 
Fichten-Kopf Fichte-Köpf, Goldl. 
Blochwand Blochwänd, Goldl. 
Hirschzunge °) ? Die Hirschzungen 1587 
Rollwand Rollwänd, Goldl. [342] 
Rosen-Kopf ®) Rüseköpf, Goldl. Rosenberg 1587 [34a] 
Pochwerksgrund Bochwergksgrond, 
3 5 Goldl. fDie Spinnersleyden 7) 


\ 1587 [34a] 
2. Gewässer. 

Die Lauter 3) Lange Lauter, Suhl 

Die Lange Lauter) |? 

Das Pfannthalwasser |? 

Ringbachsbrunnen 10) |? 


? Luteron 1111 (Doben- 
ecker I 1069); Lautter 
1587 [34a] 


1) Porphyrfelsen, südl. der Ausspanne. Dort hat zu Ende des 18. Jahrh. ein Ein- 
siedler namens Dietzel Lorenz gehaust. Vgl. H. Jäger, Der Dietzenlorenzstein, Mareile II 
6, 2. — 2) Am Fuß des Kirchberges liegt die Goldlauterer Kirche. — 3) Früher hier 
Bergbau. — 4) Der Südhang des Fichtenkopfes. Ob nach den dort wachsenden Binsen 
benannt? Unweit des Borstenplatzes stand der ‚neue‘ hennebergische Wildenstall. Der 
sächsische Wildenstall befand sich etwas nw. davon, jenseits des Rennsteigs. Von 
heiden Gebäuden sind die Grundmauern gefunden worden. (Mitt. von H. Kroebel.) — 
5) Forstort über dem Pochwerksgrund, südl. vom Fichtenkopf. „Hirschzunge‘ wird ein 
dort häufiges Farnkraut benannt (Blechnum boreale). An der Hirschzunge war früher 
bedeutender Kupferbergbau. Fr. Regel, a. a. O. 87. — 6) Am Rosenberg und Hobeleite 
ehemals reiche Kupfererze: „der tiefe Stollen“, „die weiße Lilie“, „die güldene Rose“, 
Fr. Regel, a. a. ©. 87. — 7) Die Spinnersleyden wird zwischen Ramselthal und Hirsch- 
zunge erwähnt. — 8) Die Lauter fließt aus einer großen Anzahl Quellbäche zusammen 
(s. unten) und verbindet sich in Heinrichs mit der Hasel. — 9) Die Lange Lauter kommt 
aus dem Katzentiegel am Eisenberge, eine andere Quelle vom Mordflecksrod. Der Bach 
nimmt mehrere Zuflüsse vom Großen Eisenberg und Salzberg auf. — 10) Nach Fils, 
Höhenmessungen im Kr. Schleusingen 45 (No. 639), „Rinnbachsbrunnen“. Eine Quelle 
des Pfannthalswassers, am Ringberg. Das Bächlein fließt durch den Schattengrund. 


544 Südseite. 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 
sprache 


Moderne Namen 


Rinnbach oder Rim-) ? 


bach !) 
Butterbrunnen ?) ? 
Goldlautertränke 3) ? 
Pochwerksgrundwas- |? 
ser ?) 
Gründelwasser ?) ? 
Ramselthalwasser ®) ? 


Die dürre Lauter 5) Dörre Lauter, Suhl 
Die Heidersbacher |? 


Tränke ®) 
Das Heidersbacher |? Der Heitersbach 1587 
Wasser 7) [34a] 
Silberbrunnen ®) Selwebrünn, Suhl : ; 
Steinfelder Wasser?) |? Ra 
Kaltesteine ?) Kalte Steina, Suhl Kalte Steinau 1587 [34a] 


.. 


Der Große Brunnen 1) 
Göllners Brunnen !!) |Göllner’s Brünn, Suhl’ (Malwasser, Melwasser, 
Müllwasser, Molwas- 
ser, Moelwasser 1503 
Der Grenzgraben oder| Grenzgräbe, Suhl [182]; Melwasser 
das Mühlwasser 12) 154413) [19a]; Das Mühl- 
wasser, Das Struth- 

wasser 1642 [21] #) 


1) L. Zufluß der Lauter; entspringt zwischen Ring- und Geisberg. — 2) Eine Quelle 
des Rinnbaches, am Ringberg. (Fils, a. a. O. No. 657.) Butterbrunnen, weil die Schmiede- 
felder Frauen ihre in Suhl zu verkaufende Butter dort kühlten. — 3) „Gründelwasser“ 
heißt der Bach im Pochwerksgrund da, wo Fcehtenkopf, Rosenkopf und Rollwand 
zusammenstoßen. (Fils, a. a. ©. No. 917.) Die Goldlautertränke ist eine Quelle des 
Pochwerkgrundwassers. Der Bach des Pochwerksgrundes hat früher nach Juncker 
der Goldbach geheißen. Danach ist das 1546 gegründete Dorf Goldlauter benannt. 
In der Wälderbeschreibung von 1587 [342] ist öfters die Rede von Wegen, die „in 


die Goldlauter‘“ führen. — 4) Die Quelle ist bei den „Tränktrögen‘“ östl. von Gold- 
lauter; heißt Breiter Brunn. — 5) Quelle der dürren Lauter am Geiersberg. — 6) Die 
höchste Quelle des Thüringerwaldes am Rosenkopf (Rennsteig). Fils, a. a. O0. No. 909 
u. 910. — 7) Das Heidersbacher Wasser entspringt westl. von Heidersbach und 
mündet — oberhalb Suhl (bei Lauter) — in die Lauter. Die dortigen Häuser 
heißen : Heldersbach. — 8) Am unteren Geiersberg. — 9) Kalte Steine und Aschen- 
thal, zusammen Steinfelder Wasser, fließen ins Mühlwasser. — 10) Die Quelle der 
Kaltensteine. Der Große Brunnen wurde nach 1708 von seinem Bette weggeleitet 
und dazu (nach Fils 64) „mittelst offener Holzrinnen . . . über die Thongrube 


geführt; er treibt zuerst die Mühle im Dorfe und wird dann in 25 gleiche 
Teile für ebensoviel Berechtigte zum Bleichen mittels eines zusammengesetzten 
Rinnensystems geteilt“. Die Wegleitung besteht noch jetzt, obgleich nicht mehr 
gebleicht wird. — 11) Modern, nach einem Personennamen. An der alten Suhler 
Straße. — 12) Der Grenzbach zwischen Gotha und Preußen, früher Sachsen und 
Henneberg. — 13) a. a. O.: „Solches wasser scheidet churfürstl. und hennebergische 
grenze.“ — 14) Von der Strudt abwärts, heißt der Bach „Struthwasser“. a. a. O.: 


Forstnamen zwischen Lubenbach (Lichtenau) und Lauter (Hasel). 545 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Königswasser Königswasser, Suhl [Königswasser 1587 [34a] 
Das Rodewasser !) ? Rodewasser 1503 [18a] 
Der Dörnbach ?) ? Im Thornbach 1503 [18a]; 
Dornbachswässerlein 
1642 [21] 
Saupfützengrund ? Sewpfutzen 1589 (Wb.) 
? ? Neben der vier hern- 
Fallbach °) Fallmich, Suhl pronnen 1503 [18a] 
Der Vierherrenbrun- |? Der Vierherrenborn 1544 
nen *) [19a 
Die Hasel ? Hasel 1587 [34a] 
3. Straßen. 

? ? Pfad, der von der Zehl 
Die alte Nürnberger) ? nach der Goldlauter 
Straße ®) gehet, 1587 [34a] 5) 

2 ? 


Der Albrechter steg 1665 
[22] ) 

Diealte Suhlaer Straße$) 

oder die Loibenstraße 


IDe Äle Stra(i)ß, Suhl 


„auf dem alten Störmischen, eingefallenen wüsten hammer und deren liegenden bohr- 
mühle und büchsenschmieden, das Struthwasser; hinauf bis das Mühlwasser, so 
sächsisch und das Königswässerlein, so hennebergisch, zusammenstoßen.‘“ 


1) R. Zufluß des Grenzgrabens von Köhlers Gehäu. — 2) Auf der Filsschen Karte 
(Kreis Schleusingen) „Dürren Bach“. R. Zufluß des Grenzgrabens. Unterhalb der Dörn- 
bachmündung wird das Mühlwasser „Erbgraben“ genannt (1642 [21]. Erbgraben, 
jedenfalls das natürliche Wasserbett, im Gegensatz zum künstlichen Mühlgraben. In 
Suhl heißt die Lauter: „Erbfluß“, in demselben Sinne. Mitt. von Herrn Amtsgerichts- 
rat Kroebel. Vgl. auch E. Koch, Ueber den Namen Erbstrom, Thür. Mbl., 7. Jahrg., 
No. 2. — 3) Quelle „östl. am Neufang und südl. vom Reizenrod“. (Fils, a. a. ©. 
No. 1031.) — 4) Die Quelle des Dörnbaches zwischen Dörnbach (Forstort), Böhmer- 
berg und Todtemänner, an der Suhler-Zellaer Straße. Am Vierherrenbrunnen stießen 
zusammen: Sachsen, die dreiherrige Zent Benshausen und Henneberg- Schleusingen. 
Die jetzt ganz unbedeutende Quelle war 1642 [21] noch gut verwahrt: „ist der bronn 
mit steinen eingefaßt und mit eisenklammern verwahrt und auch auf die tiche [Tische] 
des brunnens viel unleserliche buchstaben, woran das churfürstl. wappen mit der 
jahrzahl 1619 gehauen.“ Neben dem Brunnen stand ein Grenzstein (No. 44), ‚worauf 
ein gehauen mit dem buchstaben S und darunter ein Hufeisen gehauen“. Hufeisen 
findet man öfters auf Grenzsteinen eingehauen. — 5) Dieser Pfad wird am Geiersberg 
erwähnt: „... am Rennsteig, da der weg in die Goldlauter hinunter gehet, den Renn- 
steig hinfür, bis an die Kreuz [!], da die Kalte Steinau herab stoßet, bis uf den pfad, 
der von der Zehl [Zella St. Bl.] nach der Goldlauter geht“. — 6) Von Zella über 
den Böhmerberg-Todtemänner-Domberg, nach Suhl. Ueber dem Zellaer Bahnhof sind 
noch deutlich die alten Straßenspuren auf der Wiese zu erkennen. — 7) Ueber den 
Böhmerberg nach Zella. — 8) Die Straße Oberhof-Suhl. Westl. vom Großen Beerberg 
verläßt sie die Höhe. An der Crawinkler Ausspanne, auf der henneberg-sächsischen 
Grenze standen die „zwei heiligen Stöcke“, einer davon mindestens ein Marienbild 
enthaltend (‚Unser lieben Frauen“). 


Gerbing, Flurnamen. 35 


546 Südseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

Die heiligen Stöcken })| ? Unser lieben Frauen 
1544?) [192]; Heilig 
stöck 3) 1642 [21] 

Garnweg ®) Garnwä(e)gk, Heiders-Der Garnweg 17745) 

bach 

Der Adler ®) ? 

Der Sammelsteig ”) ? 

? ? Heiligen stock 16428) [21] 

? ? Am seullerwege, Am 
suller wege 1503 [18a] 

? ? Am Albrechtsstige 1503 
[184] 

? ? Der Melbergsche stig 
1503 [18a] 

4. Wiesen und Röder. 

Schäferswiese ?) 

Hilpertsrod 10) 

Fischers Rod 10) 

Weißgerbers Wiese 10) 

Trinerod 10) 

Untere alte Rod 1!) 

Thonrod 1) 

Ecksteins Rod 1!) 

Heinzenwiese (Sauer- 

berg) 
Kerbwiese (Sauerberg) 
Glaswiese (Glas-Berg) 
1) S. Anm. 8 vor. $S. — 2) „... auf die Sulerleuben, zu unser lieben Frauen 
zu.“ — 3) „Zwen heilig stöck auf der Suhlerleuben und der straß, so von Suhl 


nach Oberhof geht.“ (Vgl. Kroebel, Thür. Monatsbl., 15. Jahrg., S. 12. 13.) — 
4) Weg von Heidersbach nach dem Rennsteig. Heidersbach wurde 1708 von Friedrich- 
röder Bleichern gegründet. Auf dem Garnweg schaffte man im 18. Jahrh. das 
zu bleichende Garn aus Norddeutschland (besonders aus Braunschweig) in das Dorf 
Heidersbach. Später (im 19. Jahrh.) kamen die Garne aus Suhl. Der Weg war sehr 
steil. Deshalb wurde beim Herannahen der Karren stets ein bestimmter Vertrauens- 
mann von Heidersbach heraufgeholt, der die nötigen Schleifreiser zum Hemmen an 
den Rädern anbringen mußte. (Mitt. von Herrn Amtsgerichtsrat Kroebel-Suhl.) — 
5) Aus: „Beschreibung des Suhler Forstes 1774 und 1775. Nach Akten im Besitz 
des städtischen Museums in Suhl. — 6) Vom Grenzadler auf dem Rennsteig, östl. vom 
Großen Beerberg, lief die aus dem Gerathal über Gehlberg-Güldene Brücke-Schneehaus 
[Rennsteig] kommende Straße abwärts, auf dem r. Ufer der dürren Lauter, nach Gold- 
lauter und Suhl. — 7) Der Sammelsteig (fälschlich auf den Karten Semmelsteig!) ist 
ein Verbindungsweg vom Borstenplatz nach der Burgerstraße. — 8) Beim Mordfleck 
stand „ein eichener heiligen stock ... neben dem Rennsteig, so auch ein heiligen stock 
genannt wird [!] mit der jahrzahl 1615 den 23 juli“. Dieselbe Datierung befand sich 
auch an den beiden Heiligenstöcken. — 9) Am Schäfersgraben, östl. von Benshausen. 
— 10) Am Regenberg. — 11) Am Böhmerberg. 


Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau. 547 


a ————————————————————————nn nn _ 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 
sprache 


Reitzenrod (Neufang) 
Grüberswiese !) 
Heidersröder ?) 
Pulvermachersrod ?) 
Husarenwiese ?) 
Tischwiese ?) 
Amtmannswiese °) 
Popps Rod ®) 
Stahlhammerwiese °) 
Spörs Rod?) 
Hirtenrod 3) 
Tamburrod ®) 
Lämmerrod ?) 
Schneidersgrund ®) 
Käsefrauenwiese 
(Kahleberg) 
Bärenwiese (Farmen- 
fleck) 
Fischerswiese °) 
Nehrlichswiese °) 
Dietzenwiese ?) 
Schulrodswiese °) 
Buschwiese °) 
Schneidersrod !P) 
Hirtenröder 1) 


Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau. 
1. Berg- und Tal- 


namen. 
Oberlautenberg Öwerludebägk, St.!) 9 
Fe atenberg ö I |Lautenberg 1589(Wb.)?) 


1) N.ö. vom Fröhlichen Mann. — 2) Zwischen Mühlwasser und Königsknübel. — 
3) Am Hochwald, östl. von Zella. — 4) Am Heuweg. — 5) Steinfelderwand. — 6) Am 
Malzschlag. — 7) Zwischen Aschenthalshügel und Steinfelderwand. — 8) Am Kirch- 
berg, sö. von Goldlauter. — 9) In der dürren Lauter. — 10) Am Streitrain. — 11) Am 
Goldlauterberg, über dem Ramselthal. Jedenfalls benannt nach den Herden der „Willen“. 
Dort stand der „Neue Hennebergische Willenstall“. Fils (Karte von Schleusingen) 
hat „Hirschröder“. — 

Die Oertlichkeiten folgender Röder von 1503 [182] sind nicht mehr nachzuweisen: 
Roder in der Oberhardt; auf der Schwartzburg; Roder, die hoche Than genannt; 
im oben rohr. 

1) St. = Steinbach-Hallenberger Mundart; Rott. = Rotterode; Sel. — Seligen- 
thal; Mehl. — Mehlis; Z. = Zella; Bensh. —= Benshausen. — 2) Wb. = „Walt- 
Büchlein und Verzeichnus der grenzen... im amt Schmalkalden, Centh Benshausen, 
Brotroda, vogtei Hernbreitungen und bezirkämter des Werrastroms“, 1589 oder kurz 


35* 


548 Südseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
? ? Am döpffenbanck 1589 
Schwarzer Kopf Schwarze Köpt, St. (Wb.) 
Hellenberg Hällbägk, St. Helmberg 1589 (Wb.) 
Zimmerkopf Zimmerköpf, St. Zimmerberg, Zimmerkopf 

1589 (Wb.) 

Petersberg !) Bieder$bägk, St. Petersberg 1589 (Wb.) 
? ? Der Holberg 1589 (Wb.) 
Donnershaugk !) Düner$häu, St. Donnerhaugk, Donners- 
Kachelofen ?) Kachelofn, St. haugk 1589 (Wb.) 
Hoher Berg Humbägk, St. 


Das Wüste Schloß 3)) Wüest Schlöß, Mösbich,? Moseburc 1228 #) 
(die Mosburg;) St. 


Das Köpfchen 's Köpple, St. 
Die Lindenwand Linewänd 5) 
Arzberg ®) Arzbägk, Rott. Artzbergk 1587 [34a] 


Aler$bach - Gemeine, 


AltersbacherGemeinde- |) , Altersbach 
Wald 6) Sn - Gemeine, 
Rott ; 

; k Ad]: 3 
Genick ?) Geknick, St. De Baal = 
Landwehr Lämber, St. Landuehr 1548 [344] 
Kirchberg) Kerchbägk, Rott. Kirchberg 1587 [34a] 
Arnsberg Arnsbägk, Rott. Arnsberg 1587 [34a] 
Silberhaugk ?) Silwerheichle, St. Silber Haugk 1587 [34a] 
Salzkopf Salzköpf, St. 
Humpfenloch 1°) Humpfelöch, St. 


darauf veröffentlicht. Gedruckt in: Beiträge zur Geschichte des hessischen Forstwesens 
von Dr. Gerland, Zeitschr. d. V. f. hess. Landeskunde, N. F. Bd. 4, Kassel 1873. 


1) Der Donnershaugk, ein Bergkegel, unmittelbar am Rennsteig, mit weitem 
Rundblick, gilt seit alters als einstmalige Kultstätte des Donar. An den Donnershaugk 
grenzt der Petersberg. Der Heilige Petrus trat an die Stelle des Donnergottes. 
(P. Zschiesche, Heidnische Kultusstätten in Thüringen, Jahrb. d. Kgl. Akad. d. 
Wissensch. Erfurt, 1896, S. 11.) — 2) Höhle am Donnershaugk. — 3) Eine wüste 
Burgstätte ganz geringen Umfanges, dicht an der Tambach-Steinbacher Straße gelegen. 
Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 18. — 4) Fr. Regel, a. a. OÖ. nach Rein, Thur. saer., Kl. 
Ichtershausen. — 5) Die Südwand des Köpfchens. Hier soll vor uralten Zeiten die 
„Hexenlinde‘ gestanden haben. Zur „Walper‘“ (Walpurgis, 1. Mai) ziehen noch heute 
Burschen und Mädchen (,„Jonge un Mäjen“) hinauf und feiern dort bis in die Nacht 
(mündl. Mitt... — 6) Am Arzberg (Erzberg!) war bedeutender Eisenbergbau. — 
62) Die auf dieser Seite bis hierher genannten Forstorte liegen auf dem rechten 
Haselufer. — 7) Mancherlei Namen unterhalb Steinbach, längs der alten Straße, deuten 
auf einstige Befestigung. Da, wo die Schmalkalder Straße einmündet, auf dem r. Ufer 
des Altersbaches, ist das „Geknick“ (Verhau!). Weiter nach dem Ort zu: „die Land- 
wehr‘ („Lamber‘), auf der östl. Seite der Straße: „die Wart‘“ und oberhalb Herges 
der „Hergeser Schlag‘ (Schlagbaum). — 8) Am Fuß des Kirchberges steht die Stein- 
bacher Kirche. — 9) Beackerte Anhöhe zwischen Steinbach und dem Arnsberg. — 
10) Das Humpfenloch ist eine Schlucht zwischen Arnsberg und Unterdörferwand. 


Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau. 549 


Te e———————————————————————————— 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 
sprache 
1 115 IE Eng Baherbab 1EBER "E  FEEEe 
Winterliete Winderliede, St. Winterleite 1587 [34a] 
Hölzchen }) Hölzle, St. u. 1611 [40] 
Scheitelkopf Schedelköpf, St. Schettelbach 1587 [34a] 
Kuhestall ?) Kühehalte, St. Küestall 1548 [344]; Un- 
term Kühestall 1587 
[344] 
Ziegelloh Zejeloh, St. Ziegenlohe 1587 [34a] 
Arnthal ) Arndöäl, St. Arnnthal 1548 [344] 
Hungerhaugk ®) ebs., St. Hungerhaugk 1548 [344] 
Brand Bränd, St. 
Dicker Berg Dickebägk, St. Dickberg 1587 [34a] 
Die Berglöcher 5) Bägklöchle, St. 
Donau Duinau, St. 
Unterdörferwand ®) Önnerdörferwänd, St. 
Die Struth ?) Stroud, St. 
Reinhardsberg 2 
Erbsthal Erbsdöäl, St. 
Das Knillfeld ®) Knillfald, St. Knelfeldt 1587 [34a] 
Dörmbachswand °) Dürmichswänd, St. Dormberg 1587 [34a] 
Im Steingeröll Steigeröll, St. Grosse und kleine Her- 
Großer und Kleiner | Grosse, ne] meßbergk 1587 [34a]; 
Hermannsberg 10) bägk, St. Große und kleine Her- 
mansberg 1589 (Wb.) 
Finsterbach 11) Fänsterbäch, Ober- |Finsterbach 1589 (Wb.) 
schönau 
? ? Findelbach 1613 12) 
. De Möst, St. Die Moeße, Die Moes 
ns Hoest"") Möster Stei, $t. 1589 (Wb.) 
Die 12 Apostel !#) Zwölf Apostel, St. 
Sumpf 13) Sompf, St. 


1) Oestl. von der Winterliete, an der Hergeser Straße. — 2) Am Forstort Kühe- 
stall (zwischen Scheitelkopf und Knüllwiesen) war die „Kühhalte“, d. h. der Mittags- 
Ruheplatz für die Herde. — 3) Das Obere und Untere Arnthal: Wiesengrund zwischen 
Ziegelloch und Brand. — 4) Westl. vom Dicken Berg. — 5) Einstiges Kupferbergwerk 
am Dicken Berg. — 6) Anhöhe östl. vom unteren Marktflecken Steinbach. Früher 
soll der Ort Steinbach in Unter- und Ober-Steinbach getrennt gewesen sein. (Fr. Regel, 
a. a. O. 80.) — 7) Wiesen zwischen Unterdörferwand und Erbsthal. — 8) Südl. vom 
Großen Hermannsberg. — 9) Auf dem 1. Ufer des Doermbaches. — 10) Der Große 
Hermannsberg ist wohl landschaftlich der wirkungsvollste Berg des Thüringerwaldes. 
1587: „ein felsichter, kalter ort.“ — 11) Forstort zwischen dem Vorderen und Hinteren 
Finsterbach (Bäche). Die folgenden Forstorte bis einschließlich „Falkenstein“ auf dem 
r. Haselufer. — 12) Gerland, a. a. O. 65: „Findelbach, liegt zwischen Hanstein [Hohe 
Stein] und Finsterbach.“ — 13) Ein gewaltiger, nach dem Kanzlersgrund zu schroff 
abfallender Porphyrfelsen. Die Bezeichnungen „Sumpf“, „Mös‘, „Möst‘“ usw. beziehen 
sich auf das Hochmoorgebiet, das den Rennstieg vom Wachserasen bis gegen das Mord- 
fleck hin begleitet. — 14) Porphyrfelsen zwischen der Moest und Oberschönau. 


550 


Sudseite. 


Moderne Namen 


Kohlenbachswand 


? 
Jägerhaus !) 


Falkenstein ?) 


Dürrkopfstein ?) 
Dürrkopf 

Der Brand ®) 
Hoher Stein 
Steinhaugk ) 
Mittelhaugk 
Ochsenstall ®) 


Der Kanzlersgrund 


Kanzlersberg 
Gebrannter Stein 


Mundartliche Aus- 
sprache 


? 
Jäjerhuis, St. 
fFunkelStei, St. 


\Fälgemä, Seligenthal 


Dürrkopfstei, St. 
Dürre Kopf, St. 


Bränd, St. 

Hohe Stei, St. 
Steihaugk, St. 
Medelhaugk, St. 
Ossestoal 
(Kanzlersgroind, St. 
\Keßler$groind, St. 
p) 


Gebränder Stei, St. 


| Urkundliche Formen 


Kolmbachswand 1589 
(Wb.) 
Der Rinkbergk 1587 [34a] 


|Falkenbach 1613 9) 


Der dörre Haugk 1589 
| (WB) 
Der Brandt 1589 (Wb.) 
Honstein 1589 (Wb.) 
Steinhaugk 1548 [34d] 
Mittelhaugk 1589 (Wb.) 


Kanzlersgrund 1589 
| mb) 
| Der gebrandte Stein 

1545 [19]; Brandten- 
| stein 1587 [34a] 


Schützenberg 1587 [34a] 
Schützstein 1589 (Wb.) 
Blozse louben 13578); 
Melisser leuben 1587 
[342]; Bloße leube 1665 
[22] 

Altes Joch oder Alte 
Brücke 1642 [21]°) 


Schützenberg 
? 


Zellaer Loibe ?) 


Schützebärgk, Mehl. 
2 


Leiwe, Mehl. 


1) Ueber dem Kanzlersgrund, zwischen Dürrkopf und Sumpf. Ich habe nirgends 
eine Notiz gefunden über ein dort stehendes Pürschhaus. — 2) Porphyrfelsen über 
dem Kanzlersgrund. — 3) Aus: Die Gewäldte in der Centh Benshausen .. . 1613. 
Gerland, a. a. OÖ. 63. — 4) Sö. vom Donnershaugk. — 5) Heim III S. 57: „beim 
Knöllfeld ... lieget ein Berg, den man den Steinhauck nennet und auf der rechten 
Seite drüber die Glashütte benannt.“ — 6) Der Ochsenstall stand zwischen 
Kanzlersberg und Reifweg. Bis Anfang der 20er Jahre des 19. Jahrh. wurde sommers 
über das Steinbacher Vieh zur Weide in die Berge getan. Nachts kamen die Tiere 
in den Stall; der Dünger wurde morgens auf die Wiesen gespült. Ein Hirt blieb 
mit seiner Frau bei der Herde. Am Sonntag kam die Steinbacher Jugend hinauf zum 
Milchtrinken (mündl. Mitt... — 7) Sw. von Oberhof, zwischen Schützenberg und 
Sternberg. — 8) Aus: StA. Gotha QQ Is 287, Or. d. Kl. Reinhardsbrunn. Die Bloße 
Läube (wohl benannt nach den abgeblößten Bergen auf dem Rücken des Thüringer- 
waldes) bildete die Nordgrenze des vom Kl. Reinhardsbrunn an den Landgraf ver- 
tauschten Gebietes. — 9) Das Alte Joch (Chr. Juncker, Beschreibung des Rennsteigs, 
herausgegeben von P. Mitzschke, Meiningen 1891) ist, wie Kroebel (Thür. Monatsbl., 
Jahrg. 15, S. 12) nachweist, „zweifellos nichts anderes, als die „alte Brücke“, die 
nach dem Vertrage von 1574 (Werther, Suhler Chronik, Bd. 2, S. 92) 33 Gerten 
lang, und von dem Wegehalter zu Oberhof „in guter Besserung‘ zu erhalten war.“ 
Dieser „gebrückte“ Weg war also ein Teil der Oberhof-Mehliser Straße auf der 
Zellaer Loibe. 


Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau. 551 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | | Urkundliche Formen 


sprache 
Sternberg !) ? Sternberg 1503 [18a] 
? 2 Das Roßfleck ?) 1557 [19] 
Lubenbachs-Grund Lubachsgroind, Mehl. 
Lubenbachswand Lubachswänd, Mehl. |Lubenbachswand 1640[8] 
Ackerholz °) | Ackerhöizie, Mehl | Ackerholz 1640 [8] 
Alte Straße #) ? Alte Straße 1587 [34a] ; 
Die alte Straß 1640 [8] 
Einsiedel 5) Aisidels, Mehl. Am Einsiedels 1503 [18a]; 
Einsiedlers 1640 [8]; 
Einsiedels 1665 [22]; 
Bei der Sau) ? Der Einsiedel 17.Jh.[37] 
Heinrichbachstein HaierStei, Mehl. Heinerstein 1587 7) [12]; 
Heinrichsstein 1640 [8] 
Rothebach Rüedebach, Mehl. Rottenbach 1587 [34a] 
Lerchenberg °) Lerchebärgk, Mehl. Lerchenberg 1358?) 
Heidebergle ebs., Mehl. 
Mittelrain Medelrai, Mehl. Mittelrein 1587 [12] 
Eliasecke 19) ? 
Schuchardskopf Schuckerds Köpf, Mehl. 
Reifweg 1!) Reifwägk, Mehl. 
Hundsrück Honsröck, Mehl. re 
Schwarzberg Schwärzbägk, Mehl. 1557 119]; scherartze 
Lehmlöcher 1?) ? | bach 1587 [12] 
Der Ruppberg 13) Robägk, Mehl. Ruppbergk 1503 [18a]; 


Ruperg 1587 [19]; Rup- 
persberg 1642 [21] 


1) 1557: „Sternberg, stoßt oben an die Leüben“ [19]. — 2) Das Roßfleck war, 
wie der Name klar ergibt, ein Weideplatz für die fürstlichen Willenherden. „Das 
Roßfleck hebet sich am Rennsteig, wie er in die Suhlerstraß geheget, do der Schotten- 
bach [Schuderbach] wendet.“ Es wurden dort Buchen gehauen zu „rathwern oder 
schubkarn uf die veste Grimmenstein“ [1557: Grumbachsche Händel!]; „gehet an der 
wiesen herein bis an Sternberg, den grund hinein bis an das Pfannthal.“ Das Roßfleck 
lag also südl. vom Harzwald. 1569: „das Roßfleck, mit wilden und viehe beweidet‘“, 
— 3) Jedenfalls benannt nach dem „acker‘-weis abgelassenem Holz. — 4) Berg- 
name; zwischen dem Einsiedel und dem Lubenbach. Vgl. Straßen. — 5) Berg, westl. 
der alten Straße Oberhof-Mehlis.. Eine ehemalige Klause ist mit Juncker zu ver- 
muten. — 6) Forstort (Flur Zella) westl. der Alten Straße. — 7) Der Heinrichstein 
ist ein Felsen am Einsiedel. Früher war dort noch ein Forstort: „Hirschberg“ 
bekannt. „Der Hirschberg und Heinerstein liegt zwischen Heinersbach, Reifweg und 
Mehliser straßen, so von Oberhof herangehet‘“ (1587). — 8) Beackerter, nach Zella 
zu parkartig bepflanzter Hügel zwischen Mehlis und Zella. — 9) Aus: StA. Gotha 
QQ Is 293, Or. d. Kl. Reinhardsbrunn. — 10) Wiese im oberen Heinrichsbach., — 
11) Der Name „Reifweg‘“ als Forstort ist zweimal auf der Forstkarte eingezeichnet: auf 
preußischem wie auf gothaischem Gebiet. Der Forstort Hundsrück liegt dazwischen, 
gerade auf der Grenze. — 12) Am Schwarzenberg, im oberen Schnepfenbach. — 
13) Steiler Bergkegel nördl. von Mehlis. Zwischen Rechberg und Braukopf. 


: 552 Südseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Braukopf Broiköpf, Mehl. Broiberg 1587 [34a] 
Lipsestein !) LipskeStai, Mehl. Lipfenstein 1642 [21]; 
Jungfernhügel 2) Jampferhügel, Mehl. | Lipschstein 1642 [37] 
Rechberg °) | Rechbägk, Mehl. Im Rechberge 1503 [18a]; 
Regeberg) 1557 [19]; 
Reheberg 1587 [12]; 
Der Regberg 1665 [22] 
Ruppersthal >) Rober$döal, Mehl. Rupperstall 1503 [18a]; 
Ruppersstall 1587 [12]; 
Hackebühl Hackebiel, Mehl. Ruppernthal 17. Jh. [37] 
? ? Der Brückkopf®) 1640 [8] 
Meisenbachswand Meisebach, Bensh. Reisigenstein 1548 [344]; 
Die Kerbe ’) Die Ka(e)rwe, Bensh. | Reusenstein, Reisen- 


singer Stein ®) senig Stein 1611 [40]; 


Reisenderstein od. Rei-| Reiseninger Stein, Mehl.) stein 1587 [34a]; Rei- 
| ReitendeStein 1665[22] 


Die Metze, die Hohe| Metz, Mehl. Die Metz 1587 [34a] 
Metz?) 
Rollwand Rollwänd, Bensh. 
Kl. Flüderbach Fliedebach, Bensh. Kl. Flietenbach 1587 [34a] 
Rothwände Rüedwänd, Bensh. 
Spitzel-Berg Spidebich, Bensh. 
Rothe Hügel Rüede Hügkel, Bensh.Das Roth 1587 [34a] 
Bermbacher Hügel Bärmicher Hügkel, 
Bensh. 
Mittel-Berg Medelbärgk, Bensh. [Mittelberg 1587 [34a] 
Brand Bränd, Bermbach 
Elmenthal O(u)ndöal, Bermbach 19) 


1) Felsen am Braukopf. — 2) Zwischen Schwarzberg und Braukopf. — 3) Zwischen 
Braukopf und Rechberg stand seit 1619 ein Dreiherrenstein (Sachsen-Henneberg-Hessen); 
„ein stein, der dreieckigte stein genannt, mit W. und S H 1619“ (1665 [22], fol. 63b). 
— 4) Mit dem Regeberg (so 1557, 1569 u. s. f.) ist nicht der Regenberg, sondern der 
Rechberg bezeichnet: „Der Regeberg, zwischen Meißbach und Ruppersthal“; „der 
Reifweg am Regeberg“ usw. — 5) Tal zwischen Schwarzberg und Rechberg. — 6) Die 
Straße Mehlis-Benshausen beim Durchbruch der Lichtenau zwischen Rechberg und 
Kälberzähl war stark befestigt zur Zeit des 30-jährigen Krieges. Auf der Seite des 
Rechberges wird erwähnt: „ein stein, der Brückkopf genannt“. Vgl. Kälberzähl. — 
7) Zwischen dem Reisendenstein und Metze. — 8) A. W. Fils (Barometer-Höhen- 
Messungen, a. a. ©. 77) hält „Reisenderstein“ für richtig, nicht Reisinger Stein. Ein 
steiler Felshang über der Benshäuser Straße. Chr. Juncker (a. a. O. Buch 2, Kap. 8, 
Meininger Arch.) schreibt ebenfalls „Reißender Stein“ und meint, der Berg habe 
seinen Namen „von dem Abreißen und Herunterfallen der Kieselsteine“. Zahlreiche 
Gesteinsbrocken (Melaphyr?) bedecken den Felshang und den Weg unter dem Stein. 
— 9) Im ehemaligen Grenzwinkel zwischen Sachsen, Henneberg und Hessen auf 
dem r. Ufer des Meisenbaches. — 10) Die Forstkarte hat für das Tal der oberen 
Bermiech: Elmenthal. In Bermbach kennt man diesen Namen nicht. Man sagt dafür 
„Urnthal“ oder O(u)ndoal. 


Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau. A53 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Schuchardstein !) ? Schuchartsstein 1589 
Glashütte ?) Gläshötte, Bermb. (Wb.) 
Landwehr °) Lämbert, Bermb. 
Sattel-Berg *) Sädelbägk, Bermb. Der Sattell 1587 [34a] 
Sonnenberg 5) Sonnbägk, Bermb. Sonnenberg 1587 [34a] 
? 2 Der Radelsbach 1589 
(Wb.) 
2. Gewässer. 
| Hasel Iaanern | a 
j Groindwässer (Hallenb.| [Das Gemeinwasser, Die 
= chwarza |) | Schwarza jE Ober- | Schonau 1548 [344] 
Schünä schönau 
Hungerborn ?) % 
Hasselborn ?) ? ? Der Schonaue bronn ’) 
1548 [344] 
Veilchenbrunnen °) Veilchesbrönn, Steinb. (Ratterspacher bronn, 
n N . Rotterberger brunn 
Scniengeben  limertin, Sb sis" SE; Aal 
Falkengraben °) Fonkelgräbe, Steinb. ent, a 
Vordere und Hintere| Förder un henner Fän-! 
Finsterbach sterbäch, Unterschön. 
Kühnbach Kiemich, Oberschön. 
Kohlenbach ? 


1) Am Braukopf. — 2) Forstort im Oberlauf des Landwehrgrabens. Hier soll 
in alter Zeit eine Glashütte gestanden haben. Die Halden und Schutthügel sind noch 
nicht untersucht. (Mündl. Mitt. in Bermbach.) — 3) Alte Grenzbefestigung? — 
4) Breitrückiger Berg südl. von Bermbach. — 5) Nach Süden steil abfallende Berg- 
wand östl. von Bermbach. — 6) Wie schon Fr. Regel (a. a. O. 80 Anm. 3) sagt, 
herrscht große Verwirrung hinsichtlich des Bachnamens. Ich habe vielfache Nachfrage 
gehalten längs der Ufer und kann nach meinen Erkundigungen folgendes feststellen: 
Der Bach heißt im Oberlauf (bis zum Kanzlersberg, bezw. Mittelhaugk): die Hasel; 
im Mittellauf, bis gegen Schwarza hin: Grundwasser („Groindwässer‘“); im Unterlauf: 
die Schwarza.. Schwarza (Schwarz-aha) und Lichtenau sind gewiß in absicht- 
lichem Gegensatz benannt worden. Nach einer Notiz der Schwarzwälder Amts- 
beschreibung (1665) scheint der Name Häsel auch für den Meisebach gebräuchlich 
gewesen zu sein: „der Lubenbach entspringet in dem Sommerbach, gehet den Luben- 
bach herein unter Mehlis, da kömmt es in die Häsel“. In der Beschreibung 
der Zent Benshausen 1548 [344] wird der Oberlauf (bis zur Mündung des Dornbach) 
in Unterschönau genannt: das „Gemeinwasser, das dreier Herren ist“ 
(Hessen, Sachsen, Henneberg); ein anderes Mal: „das wasser, die Schonau genannt“. 


Unterhalb Unterschönau heißt der Bach: „das Hallenberger wasser“. — 7) Die Quellen 
der Hasel (Forstkarte: „Hassel“) am Schützenberg; der Hasselborn = der „Schonauer 
bronn“. — 8) Die Quelle des Radelsgrabens, neben der Mehliser Straße. Das Bäch- 


lein fließt am Schützenberg hin und heißt Schützengraben oder Radelsgraben. — 
9) R. Zufluß der Hasel zwischen Falkenstein und Dürrkopfstein. 


554 Südseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
Zimmerbach !) Zimmerbäch, Ober- De Zimmerbach 1589 
schönau (Wb.) 
Kühnbach ? Der Obergrund.oder große 
Hellenbach Hällmich, Steinb. Kinbach 1589 (Wb.) 
Dörmbach oder Dörn-| Dürmich, Steinb. Dorbach, Dornbach, Kal- 
bach ?) ä tenbronnsteinfloß 1548 
[344] 
Kaltenbrunn Kälbrünn, Steinb. Kaltenbronn 1548 [344] 
? ? Der lange Kinbach3) 1589 
(Wb.) 
Lautenbach Ludemich, Steinb. Laudenbach 1589 (Wb.) 
Mosbach Mösbich, Steinb. 
Altersbach t) (Altersbäch ee Altersbach 1548 
\Genickwässer t)j bach |f [344] 
Jungfernborn 5) Jumpferbrünn, Steinb. 
Buchborn ®) Buchbrünn, Steinb. 
Die Dürre Häsel ”) Häsel, Mehl. Das wasser, die Hasel 
Landwehrsgraben ®) Lämbertsgröam, Berm-| genannt, 1642 [21] 
bach 
Bermbach Bermich, Bermbach ss Lügenbach 
Lubenbach °) Lubach, Mehl. ne has] | a 
Auß 17. Jh. [37] 
? ? Der Breubronn 1548 [344] 
Pfannthalsbrunn 2 
Das Pfannthal ? Der bach, das Pfann- 


thal genannt, 1587 [12] 


1) Vom Zimmerkopf; fließt zwischen Hellenberg und Petersberg durch. — 
2) L. Zufluß der Hasel durch den wiesenreichen Dörmbachsgrund. Die Quelle heißt: 
Kaltenbrunn. — 3) Gerland, a. a. ©. 40: „Moes und Donnershaugk scheidet ein grund 
und fluß, der lange Kinbach genannt“. — 4) Nach dem Bach wird das Dorf 
„Altersbach‘‘ genannt worden sein. Der Unterlauf heißt „Genickwasser“ nach dem 
„Geknick‘“ (Verhau), das dort längs der Straße als Schutzwehr angebracht war. Da, 
wo Mosbach und Hasel zusammenfließen, ist „das Unspel“. — 5) Quelle am Rupperg. 
Dort erscheint zuzeiten eine verwunschene Jungfrau. Ganz in der Nähe der Jumpfer- 
stein, ein Gedenkstein. — 6) Am Großen Hermannsberg. — 7) Die Dürre Häsel ent- 
springt am Braukopf („Breubronn‘“); sie bildete hier die Grenze zwischen Hessen und 
Henneberg. — 8) Der Landwehrsgraben mündet bei der Bermbacher Mühle in die 
Häsel, an der Grenze der Zent Benshausen. — 9) Die Quellen des Lubenbaches sind der 
Pfannthalsbrunnen, die Quelle des Pfannthales und die des Sommerbaches und Sommer- 
bachgrabens. 1640 [8]: „Aus dem Pfanthal und Sommersbach kommen 2 wässerlein 
zusammen, welches danach der Lubenbach genennet wird.“ Der Unterlauf des Luben- 
baches heißt die Lichtenau. Daß diese Bezeichnung sehr alt ist, beweist der Name 
der Wüstung Lichtenau (Lichtenowen 1267, Hb. Urk. V 7), die jedenfalls nach 
dem Bach benannt war. Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 81. Nach der Amtsbeschr. von 
1642 [21] reichte die Flöße „uf den Lubenbach hinunter gegen Meinungen in die 
Werra, vollends nacher Saltzungen, so anno 1638 angefangen worden.“ Beim Pfann- 
thal wird 1557 [19] die „Lugenbacher Muhlen“ erwähnt. 


Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau. 555 


Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen 


Moderne Namen | 


sprache 
’ Sommerbachsgraben 
Ben } ö 1642 [21]; “ Sommer- 
ommerbachsgrabenf |? bachfluß 17. Ih. [37 
Körnersbach !) ? a . Jh. [87] 
Floßgraben !) ? 
Becherthal ? Becherthalfluß 17.Jh. [37] 
Großer und Kleiner '? Sternbach 1587 [12] 
Sterngrund 
Spitzelbach, ? Spitzelbach 1503 [18a] 
Mönchswasser ?) Mönchswässerle, Mehl.| Rothenbach. Rotten- 
ebach { bach 1508 [18a] 
Der kalte Brunn Käle Brönn, Mehl. Am kalten brunn 1503 
[182] 
Bierbach °) ? Birpach 1358); Birgk- 
bach u. Birbach 1503 
[184] 


Der Kropfbrunnen 5) |Kropfbrönn, Mehl. Cropphechten burn 
13576); Aufm Kropf- 
born 1503 [18a] 


Heinrichsbach’) (oberer| Heier$bach, Mehl. Heigersbach u. Heyers- 
und unterer) bach 1503 [18a]; Hei- 

Samuel - Heinrichs- 2 nersbach 1557 [19] 
brunn $) 

Schnepfenbach Schnepfebach, Mehl. |Schnepfenbach 17. Jh. 

Schössersbrunn °) Schössersbrönn, Mehl. | [37] 

Meisebach 1) (oberer u.| Meisebach, Mehl. Meisenbach 1503 [18a]; 
unterer) Musselwache 10) 1544 


[19a]; Meusenbach 1612 
[19]; Meisbach 1642 [8]; 
Meisenbachfluß 17. Jh. 
[37] 

Buchbrunn Buchbrönn, Bensh. Buchbrünnlein!!) 1642 [8] 


1) Sommerbachsgraben und Körnersbach (zwischen Forstort Sommerbach und 
Suhler Leibe) bilden vereinigt den Floßgraben. — 2) Das Mönchswasser entspringt im 
Rothebach (Forstort) und fließt durch die Mönchsgasse. — 3) Kleiner Zufluß des 
Lubenbaches vom Böhmerberg. Das Wässerlein sollte einen Teil der Grenze bilden 
von dem Reinhardsbrunner Klosterbesitz, der bei dem Tausch um den Waldbezirk 
bei Friedrichroda den Benediktinern verblieb. — 4) Aus: Or. StA. Gotha QQ Ie 293: 
„fleck, der do heizst Birpach, waz acker ader wisen ist... . von dem Birpache daz 
wazser zeu tal . . .“‘ — 5) Jetzt fast versiegte Quelle bei der Kohlenniederlage in 
Mehlis. Vgl. Flur Mehlis. — 6) Aus: Or. StA. Gotha QQ Is 287. — 7) Der stärkste 
Zufluß des Lubenbaches.. — 8) Die Quelle des Heinrichsbaches am Einsiedel. — 
9) Am Krämersrod, westl. von Mehlis. — 10) „Der Musselwache gehet bis an den 
Rennberg (Regenberg).“ Der Meisebach bildete vom Dreiherrenstein südwärts die 
Westgrenze zwischen der Zent Benshausen und Sachsen. — 11) „Ein brünnlein am 
Regberge, das Buchbrünnlein genannt, nechst dem Josephs Königs rod ... [jetzt Buch- 
brunn-Rod].“ Dieser Buchbrunn wird von Chr. Juncker I 2 als „, Vierherrenbrunn“ 


556 Südseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
? ? Hirschbrunnen !) 1665 
[22] 
Schwarze Pfütze 2) ? Die Saupfützen 1587 [34a] 
Heuloch ®) Heulöch, Bensh. 
Flüderbach (Kleiner u.| Fliedebach, Bensh. Gr. u. Kl. Flietenbach, 
Großer) #) Flutenbach, Plieten- 
Die Lichtenau ) ebs., Bensh. bach, Plutenbach 1587 
[344] 


3. Straßen. 


Die Alte Straße!) Al Strä(i)ß, Mehl. Die alte straßen 1557 

Herrenweg ?) Harnwägk, Mehl. [19] 

? y Am Monchweg ?) 1503 
[18a]; Mönchsweg 1642 
[21]; Münchenweg 17. 


Bei der Hand 3) Bi der Hand, Mehl. Jh. [37] 
? ? Die Melser straße?) 1648 
[344] 
Reifweg #) Reifwagk, Mehl. und/Reifsteg 1524 (Heim, 
Bermbach Henneb. Chronik III 


bezeichnet, „nicht weit vom Rupperg, gegen Mehlis herunter‘. (Vgl. Kroebel, „Noch- 
mals Junckers Rennsteigkapitel“, Thür. Monatsbl. 1907, 11, S. 126.) 

1) Zwischen Rechberg und Meisebach. — 2) Die Schwarze Pfütze (Saupfütze) 
ist ein Sumpf zwischen Schwarze Kopf und Heidenthalkopf, westl. vom Regenberg. — 
3) Am Heubach geht der ‚„Wärd“ (ein Gnom) um. (Mündl. Mitt. aus Mehlis.) — 
4) R. Zufluß der Lichtenau vom Reisenden Stein. Nach dem Wb. (Gerland, a. a. O. 45) 
auch Forstort. — 5) Der Unterlauf des Lubenbaches, unterhalb Mehlis. — 

Von folgenden Gewässernamen von 1503 [182] läßt sich die heutige Lage nicht 
mehr nachweisen: Hinter der schwarzburger pfütze; Im Kuechenbrunn; am hoebrunn ; 
im Enzenbach ; im Hundebrunn. 


1) „Die alte Straße“ ist ursprünglich natürlich ein Weg gewesen, später der 
Forstort zwischen Einsiedel und Lubenbach. 1642 [21]: „die alte straß [Forstort !] 
lieget zwischen den zwei straßen, so von Obernhoff nach Zella und Mehlis gehet.“ — 
2) Der Herrenweg läuft über den Rücken der „Alten Straße“. Sollte der Herrenweg 
vielleicht der alte „Mönchsweg‘“ der Reinhardsbrunner sein? Er geht von der Mönchs- 
gasse in Zella aus. — 3) Vom Beerberg aus lief eine Kreuzstraße nach dem „Rasen- 
plätzlein“ (Rondel), „von dem Rennsteige hinauf bis uf die Mehliser straßen“ (1642 
[21]), d.h. bis an die Zellaer Loibe. Von da, an der Grenze Sachsen - Benshausen 
(jetzt Preußen-Gotha) hin, bis zum Forstort „Bei der Hand“ (am Veilchenbrunnen), 
jedenfalls einem alten handförmigen Wegweiser. Oberhalb der „Altenstraße‘“ zweigte 
sich ein Weg ab nach Zella und Suhl; der Hauptweg führte über Mehlis nach 
Benshausen und nach dem Werrathal. Bei der „Hand“ (am Veilchenbrunn, jetzt 
wahrscheinlich Stein No. 32) stand ein hölzernes Kreuz „neben der straß nach Mehlis, 
bei der großen brücken“ Mit dieser „Brücke“ ist jedenfalls ein „Gebrück“ 
(Bohlen- und Reisigwellenbelag) über die sumpfige Wegstelle gemeint. Ein „ander 
hölzern kreuz“ stand etwas weiter westlich, an der Straße nach dem Kanzlersgrund 
(1642 [21]). — 4) Der Forstort Reifweg liegt zu beiden Seiten der Grenze, zwischen 
Ruppberg und Gebrannte Stein. Der Reifweg als Pfad ist noch wohlbekannt, doch 
konnte ich nirgends Anfang und Ende erfahren; er soll „in der Nähe des Kanzlers- 


Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau. 557 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 

50); Reifweg 16421) 

[21] 
4. Wiesen und Röder’). 
Die Blochwiesen °) Blöchwiesen, Steinb. 
Dörmbachswiesen Diermichswiesen, Stein- 

bach 

Knillwiesen Knöllwiese, Steinb. |Knollwiesen 1548 [344] 
? Bärwes), Bermbach 
Metzewiese ) Metzewiese, Mehl. 
Braukopfsrasen ®) Broiköpfsröase, Mehl. 
Buchbrunnsrod ?) Buchbrönnsrödle, Mehl.? Lappersrod 1642 [21] 
Pfarrrod 7) ? 
Hessenröder ?) ? 
Hosenlatz ’) ? ; 
Krämers Rod ? 
Hammerrödchen ? 
Das Obere, Mittlere und, Öwere, medelste, önnere 


Untere Schnepfen-| Schnepfelöch 


loch $) 
Eliasecke ?) ? 
Hirtenrod 1) x 


berges anfangen, geht hinter dem Rupperg hin nach dem Gebrannten Stein zu“. 
(Mündl. Mitt. in Steinb.-Hallenberg.) Die Bedeutung des Namens „Reifstieg‘ wird 
verschieden erklärt. Vgl. darüber: Freysoldt, Mareile V 162; L. Gerbing, Das Dorf 
Wahlwinkel ete.,, Aus der Heimat 1899, 8; Kroebel, Mareile VI No. 4. Kroebel 
sagt über den hier besprochenen Pfad: „am Veilchenbrunnen ging der Reifsteig von 
der Leube ab als deren Höhenfortsetzung. Er war ... ein uralter Grenzweg und 
ging mindestens bis zum Steig Mehlis-Steinbach, wahrscheinlich bis zum späteren Drei- 
herrenstein überm Meisenbach.‘“ 

1) Grenzstein No. 30 „anfang des Reifwegs, so nach dem Brandenstein zugehet“. 
Ebenda wird der Name noch erwähnt neben dem Einsiedels und am Mittelrein. 
1548 heißt es in der Benshäuser Grenzbeschreibung: „Vom Rattespacher bronn 
[Veilehenbrunnen] gehe fort auf einem alten weg, der heißt der Reifweg. Den- 
selben Reifweg gehe über den Gebrannten Stein hinein nach der Wilpretssule nach 
dem Rupperg hin auf den steg, der von Hallenburg geht .. .“ — 2) Der Zella- 
Mehliser Forst enthält eine große Menge Wiesenröder, deren Ursprungszeit nicht 
mehr festzustellen ist. 1534 [19] hat „Hans ÖOschitz, förster zu Mehlis in seinem 
forst ein gut anzahl röderwiesen liegen, sind den leuten um zins vererbt“. „Der 
förster hat außerhalb der Zell, was röder und bergwerk anlangt, dasselbige zu ver- 
leihen, zu gebieten und zu verbieten.“ Die Namen der Röder haben gewiß öfters 
mit den Besitzern gewechselt; selten kann man bei einer Röder-Erwähnung sicher 
bestimmen, welehe Wiese gemeint ist. — 3) Zwischen Großem und Kleinem Hermanns- 
berg. — 4) Wiese über der Bermbacher Mühle, an der Landwehr. — 5) „Metze‘‘ wie 
„Metze‘‘-Wiese vielleicht von einem Personennamen. Geisthirt (a. a. O. 125) spricht bei 
dieser Oertlichkeit abwechselnd von „Metzen“- und „Ehmitzen“-Wiese. „Ehmitz“ Name 
eines Bermbacher Einwohners. — 6) Auch Hasels-Rasen nach Geisthirt. — 7) Am 
Braukopf. — 8) Zwischen Schwarzberg und Mittelrain. — 9) Am Schuchardskopf. — 
10) Am Einsiedel. 


558 Südseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


| Urkundliche Formen 


| 


Kaltebrunnrod !) 
Bauers Rod) 
Hofmanns Wiese!) 
Vogels Rod!) 
Damm- Wiese ?) 
Thorhäuser Rod ?) 
Kalte Rödchen ?) 
Rehbocks Rödchen ?) 
Adams Wiese ?) 
Kleine Hanse Rod 3) 


Die Tischwiese 
5) 


SIOETDZTDESGETHESTIEER HERZEN HENRI EE TIER 


Holzwiese *) 1589 (Wb.) 


Forstnamen zwischen Schmalkalde und Hasel. 
1. Berg- und Tal- 


namen. 

Langenberg 5) Langebägk, Kl.®) Langberg 1505 [2]; 
Langeberg 1510 [1] 

Heuberg Höhbägk, Kl. Heuberg 17. Jh. [23] 
Spießberg Spißbägk, Kl. Spisbergk 1510 [1] 
Im Loch’) In’s Löch, Kl. 
Kniebreche $) Kniebräche, Kl. Ein berg, heist die Knie- 
Haberkornschlag ? breche 1505 [2] 
Hirschbalz Hirzbälz, Kl. Hertzbaltz 1505 [2]; 
Schlaufreiserplatz °) In Schlaufriesen, Kl. | Hirschschwanz [!!] 1557 
Brandkopf Gebränte Köpf, Kl. [23]; Hirschpaltz 17. 
Letzte Kraft 19) % Jh. [23] 
Streitgirn 11) Stritgern, Kl. Strithgeren 1505 [2]; 


Streitgehren 1584 [3] 
Bei der toten Frau !?2) Bei der dode Frau, Frawengrab 17. Jh. [23] 
Sel. 


1) S. Anm. 10 vor. S. — 2) An der Alten Straße. — 3) Ueber dem Sterngrund. — 
4) Nach Gerland, a. a. ©. an der Metze. — 5) Langenberg, Heuberg und Spießberg 
werden vom Rennsteig durchquert; sie wurden daher schon oben (auf der Nordseite) 
besprochen. — 6) Kl. = Kleinschmalkalder, Sel. — Seligenthaler, Schn. —= Schnell- 


bacher, St. — Steinbach-Hallenberger, R. —= Rotterodaer Mundart. — 7) Bergkessel 
mit quelliger Wiese westl. vom „Kreuz“. — 8) Berg, über den die Alte Straße führt 
von Friedrichroda nach Schmalkalden. — 9) Schlaufreiser waren Aeste und Wipfel, 


die die Fuhrleute (oft unbefugterweise) abschlugen und als Hemmvorrichtung hinten an 
den Wagen banden. Der Schlaufreiserplatz liegt nahe der Alten Straße. — 10) Moderner 
Name? Der Forstort liegt am Oberen Ickersbach, am Weg nach dem „Kreuz“. — 
11) Der große Forstort „Streitgirn“, durch den Rennsteig in eine preußische und eine 
gothaische Hälfte gespalten, gehört zum Gebiet des sächsisch-hennebergischen Grenz- 
streites des 15. und 16. Jahrh. Vgl. Haderholz. — 12) Im oberen Frauengraben. 
Die Bedeutung ist unbekannt. 


Forstnamen zwischen Schmalkalde und Hasel. 559 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | Urkundliche Formen 


sprache 
Lange Streif Lange Strif, Kl. ? Der Strangk 1505 [2] 
Weißenberg Wissebägk, Sel. Der Wissenbergkshöick 


demüllera Rain nalen ni 1505 [2]; Groß Weißen- 
Schnidmüllensrei, Sel.| bergk, Wiesenberg 17. 

Bärenfleck Bärflack, Kl. Jh. [23] 

Kleine Weißenberg Klene Wissebärgk, Kl. 

Das Tambacher Feld!) Dumicher Fäld, Sel. |Dambahc 1039 (Doben- 
ecker I 729); Huges- 
tambach 1325 (Hb. Urk. 
V 62); Tambacher felth 


1510 [1] 
Lerchengehege ? Lerchenrein 1584 [3]; 

Lerchenberg 17. Jh. [23] 
? Hertelsgroind ?), Sel. |Heroltsgrunt 1505 [2]; 


Hertelsgrunth 1584 [3]; 
Herrleinsgrindlein 17. 


Jh. [23] 
Hausmaße 3) Hüsmot, Kl. Die Haußgemossen 1584 
[3]; Haußmalß, Hausge- 
Hophe ®) In der Hop-he, Kl. maßen 17. Jh. [23] 
Mittelberg Midelbärgk, Kl. Mittelbergk 1586 [23] 
? ? 


’ ? Ulmersbach 1589 (Wb.) 
Vorderer, Mittlerer und Hübbäg, vörderer, med-Hawnberg 1505 [2]; 

Hinterer Hühnberg5)| lerer, hennerer, Sel.| Howenbergk 1510 [1]; 
Hainberg 1580 [34e]; 


Herrenzipfel €) ? Hamberg 17. Jh. [23]; 
Rentmeisters Gehege | RentmeistersGehä’, Sel.| Hahnberg 1665 [15] 
Bärenthal Bäredöäl, Sel. Das Bernthal 1589 (Wb.) 
Bärenthalskopf Bäredöalsköpf, Sel. 


1) Die Stätte der Wüstung Huges Tambach (Hohes Tambach?). 1544 [23] wird 
der Forstort beschrieben: „ist ein groß gefilde, wiesen und gründe und stehen einzelne 
tannen darauf.“ Im 16. Jahrh. wurde die alte Dorfflur noch bestellt. Das geht 
hervor aus einer Stelle des Rezesses von 1580 [34€]: „... wie dann das amt Schmal- 
kalden angezogen, daß dessen unterthanen das Thambacherfeldt je und allewege von 
vielen jahren her gerodet, gearbeitet und mit Samen bestellt.“ Geisthirt (a. a. O. 
Kap. 3 $ 3) erzählt (1734), daß man ‚die rudera, als Mauerwerk und Mühlsteine 
gefunden“. — 2) Das Tal des Pottengrabens zwischen Mittelberg und Hausmaße. — 
3) Der Name deutet auf einen ehemals genossenschaftlichen Besitz, doch ist der Wald 
schon bei der ersten Erwähnung herrschaftlich. — 4) Ueber dem r. Ufer des Potten- 
grabens. — 5) Drei zusammenhängende Bergkegel, in einer Reihe nord-südl. liegend, 
zwischen der Spitter und der Silge. Geisthirt (a. a. OÖ. 5 Anm. 5) gibt über die 
Namenbedeutung eine naive Erklärung: „Sollen den Nahmen von dem General haben, 


der die Gothen und Wenden auf diesem Berg abgeklopft, ... möchte wohl besser von 
denen abgöttischen Hainen so genennet worden seyn.“ Nach Gerland, Wb. 82 (Anm. 10) 
hieß der Mittlere Hünberg 1589 „der Kalte Hainberg‘“. — 6) Dicht am Rennsteig, an 


der Spitterquelle (Ebertswiese). 


560 


Südseite. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 
sprache 


Urkundliche Formen 


Falkenburg !) 


Das Haderholz ?) 
Die Münze 3) 
2 


Der Hundsrück >) 
? 


Hohewarte ®) 


ebs., Sel. 


Häderholz, Sel. 


Hondsrück ®), Sel. 


? 
fHohwart, Sel. 
\Höwerte, Kl. 


Die Falckenburgk 1589 
(Wb.) 

Die Thanborgk 1505 [2]; 
Der Tanneberg od. das 
Haderholz 1510 [1]; 
Tambergk 1584 [3] 

Die Hohe Schleiffen ®) 
1580 [34e] 

Hunfrucke, Hundtsrück 
1580 [34e] 

Das Brandgeheg ”) 

? Das Hohe Holz 1580 
[34e]; Hohewart 17. Jh. 


Krötenstein Krötestei, Sel. [23] 
Krakenstein ? 3 
Das Altethal Aldäl, Kl. Altethal 1580 [34e] 


Floher Gemeindewald |Flöer Gemei, Sel. Die Flöher gemeindt 1589 


Gackenstein ?) Göckestei, Sel. (Wb.) 

Rödersberg ? 

Recknagel Recknagel, Sel. 

Maßkopf Moßkopf, Sel. 

Kaiserskopf Kaisersköpf, Schn. 

Der Sattel Sädel, Sel. 

Schmalkalder Stadt- | Schmäkäller Stsadwald, Bürgerwald 1589 (Wb.) 
wald Sel. 

Silberrein Sälwerrei, Sel. : 

Kirchthal 10) 5 ’ (Das Kirschthal 1589 


\ (Wb.) 


1) Eine vorgeschichtliche Wallburg zwischen Haderholz und Hühnberg. — 2) Burg- 
stelle (vorgeschichtlich?) auf hohem Felsen mit nie versiegender Quelle. Der Name 
Haderholz bezieht sich auf den sächsisch-hennebergischen Streit im 15. und 16. Jahrh. 
Schon 1505 heißt es im Tenneb. Erbbuch [2]: „ein berg, heist die thanborg oder das 
Haderholz, heilt sich auch irtum und lang zeit gewest gen den hennebergschen 
und hessen“. Also schon im 15. Jahrh. gab es dort Grenzstreitigkeiten. 1557 [23] wird 
berichtet von Pfändungen der Wildgarne herüber und hinüber. Die 1580 festgelegte 
Grenze wurde durch den Friedewalder Vertrag von 1588 zugunsten von Hessen ge- 
ändert; dies ist noch die heutige Grenze. — 3) Eine Kluft unter dem Haderholzstein, 
„in welcher 1600 falsche Müntzer von Brodroda und aus der Stadt Smalkalden sich 
aufgehalten, die aber ertappt und justifieirt worden“. Geisthirt, a. a.0.5 Anm.2, — 
4) Die Hohe Schleifen war „zwischen dem Tamberg und Haderholz“, also wahr- 
scheinlich längs der „hinteren Hausmaße“. — 5) Berggrat zwischen Schmalkalde und 
Zweiersbach. — 6) Sel. mundartl.: Hund (sing.) —= Hoid, pl. = de Hun. — 7) Nach 
Geisthirt ein Forstort am Hundsrück. — 8) Bergkopf mit weiter Umsicht über Kl.- 
Schmalkalden und der Straße. — 9) Fels im Zipfel zwischen Zweiersbach und Tam- 
bacher Wasser über der alten Tambach-Schmalkalder (Nürnberger) Straße. — 10) Grund 
über dem Nesselhof, zwischen Glasberg und Schmalkalder Stadtwald. Stand hier die 
Kapelle des Lazariten-Hospizes Nesselhof? (Gegründet 1290 von dem Lazaritenbruder 
Gottfried Waltorff.) Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 19. 


ee ru en 


Forstnamen zwischen Schmalkalde und Hasel. 561 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Der Nesselhof !) Nasselhof, Nesselhof, |Neßellhoff 1589 (Wb.) 
Sel. 
? ? Wiginwalt?) 1330 [41] 
Glasberg Gläsb’ch, Sel. Glaßbergk, Kloßbergk 
1579 3) 
Fürstenthal 2 Forstersthal 1589 (Wb.) 
Nesselberg Nasselbägk, Schnell- |Nezzelberg 1330 [41] 
bach 

Nesselgründchen ? 
Kraemerod #) ? 
Hinterer und Vorderer| Gäfelsköpf, Sel. Die Gabel, Gabelskopf 

Gabelskopf 1589 (Wb.) 
Salzkopf Salzköpt, Sel. (ee Schmalkalder Lew- 

x . ben 1527 [32]; Die 
Läube °) Laiwe, Rott. Tanban Hell: m 
Brand Brand, Rott. Die kalte Leube 1613) 
Mittelberg Medelbägk, St. Der kleine Mittelbergk 

1589 (Wb.) 

Koppenstein Koppestei, St. Die Koppeleden 1589 
Köpfchen 's Köpple, St. (Wb.) 
Rudelshagen Rudelsgehäh, St. Der Rudolffßhain 1589 
Hiobsfichte ?) Hiobsfichte, Rott. (Wb.) 
Kirchholz ®) ? n . : 
Bikhiete 5 f nn lee 1589 
Heftenhof ®) ? Hefftenhoeff 1589 (Wb.) 
Heftenberg ? Der Hefftenberg 1589 
Hirschberg Hirschbägk, Rott. (Wb.) 
Das Hohe Rod Hochrod, Rott. Hoenrodt 1613) (S. 68) 
pers Oman ob. (Der Ebertßgrundt 1589 


Der Ebertsgrund 10%) |Äbertsgroind, Rott. \ (wWb.) 


1) S. Anm. 10 vor. S. — 2) Der „Wiginwalt‘“ wird erwähnt im Frankensteiner 
Kaufbrief zwischen der Schmalkalde und dem Nesselberg. Ich habe mich vergebens 
bemüht, weitere urkundliche Erwähnungen zu finden oder die Oertlichkeit nach 
mündlicher Ueberlieferung festzustellen. — 3) Aus: Grenzsachen Amtes Georgenthal, 
StA. Gotha GG IIb 1575—1725. Geisthirt (a. a. O. 5) nennt den Berg „Clauß- 
berg“; Fr. Regel (a. a. OÖ. 19) bezieht diesen Namen auf die Lazaritenniederlassung. 
— 4) Der große Forstort Kraemerod ist benannt nach der kleinen Wiesenrodung 
gleichen Namens, westl. der Schmalkalder Straße. — 5) Ein Rest des alten Loiba- 
Namens; Forstort westl. vom Sperrhügel. — 6) Aus: Gerland, a. a. ©. 67, Verzeichniß 
und bericht der wälder im amt Schmalkalden: „.. . Fuchsbach und Mittelberg, an 
der kalten Leube hieruf stoßend ... .“ — 7) Große Fichte im Forstort Rudelshagen, 
nw. von Rotterode. Dort ist der Rotterodaer Wilddieb Hiob von einem Förster er- 
schossen worden (mündl. Mitt.). — 8) Der Kirche zu Rotterode gehörig. — 9) Wüste 
Hofstätte zwischen Hefteberg und Rotterode. — 10) Wiesengrund zwischen Rotterode und 
Helmers. Hier hat das Dörfehen Eberts gelegen. „Ein Mädchen, das morgens das 
Dorf verlassen hatte, fand es abends nieht mehr; es war versunken. Nur die Glocken 


Gerbing, Flurnamen. 36 


562 Südseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Kernberg Karnbägk, Rott. [Cörnberg t) 1589 (Wb.) 
Heimliches Gehege Heimlich Gehäh, Rott. 
Kaltewasserwand ?) Kal’wasserwänd, 
Schnellb. 
Wiesenberg Wiesebägk, Schnellb. 
Brückenberg Bröggebägk, Sel. 
? ? Der Möllersgräbe 1589 
Röderberg ?) Rödersbägk, Sel. (Wb.) 
Lichtenbachstein ? 
Wolfsthal 2 
Rinderberg ? Rinderßberg 1589 (Wb.); 
Heidestein Heidestei, Schnellb. ? Rinnertsberg 1612%) 
Thonhügel ? 
Großer und Kleiner |? 
Kirchberg 5) 


2. Straßen °). 
Die alte Straße”) (Knie- De all Ströß, Kl. 


breche) 
Der Unterländer WegS)|? Der Neue Weg Die alte hölen oder Wein- 
Die Säle’) Säle oder Flöher Trift| straßen 1580 [34e] 
Alte Ausspanne 10) ? 
Neue Ausspanne 10) ? 


hörte man noch aus der Tiefe läuten. Nachts treibt dort ein Jäger sein Wesen; er 
ruft: Hoiho! hoiho!“ (Mündl. Mitt. aus Steinbach-Hallenberg.) 


1) Gerland, a. a. OÖ. 39: „Am Cörnberg ist ein steinbruch, heißt man die Steiner 
stoben, da werden die mühlsteine gebrochen.“ — 2) Nach dem Kalten Wasser, einem 
Quellbach der Floh, benannt. — 3) Nach einem Förster Röder benannt (mündl. Mitt. 
in Seligenthal) [?]. — 4) Aus: Verzeichniß und bericht der wälder im amt Schmalkalden, 
Gerland, a. a. ©. 68. — 5) Im Ebertsgrund. Die Kirchstätte der Wüstung? — 6) Das 
Gewässergebiet der Schmalkalde siehe bei Druse-Schmalkalde. — 7) Die alte Straße 
vom Rennsteig über die Kniebreche, zwischen Nesselbachsgrund und der modernen Straße. 
Am Rennsteig zweigte westwärts der Ochsenweg nach dem Tenneberg zu ab, ostwärts 
die Verbindung nach dem Rothenweg (Friedrichroda) und der Finsterberger Straße. — 
8) Die Weinstraße war der südl. Anschluß des Rothestiegs (Friedrichroda) vom Kreuz 
aus. Die Straße führte durch den Haderholzgrund (Tambacher Feld) unter der Tanburg 
und Falkenburg hin. Nach der Grenzbeschr. von 1580 ist allerdings nicht ausgeschlossen, 
daß ein Straßenzweig („Weinstraße?“) durch den Ickersbach hinablief ins Tal der 
Schmalkalde. — 9) Die Säle, Triftweg der Floher Gemeinde nach dem Walde, war 
früher ein enger Hohlweg. — 10) Die Alte Ausspanne liegt auf dem Rennstieg da, wo 
die Alte Straße vom Rosengarten (Tambach) heraufkommt und nach Schnellbach hinab- 
fällt; die Neue Ausspanne ist östl. davon, da, wo der Schmalkalder Stieg den Rennsteig 
trifft. Vgl. Fr. Regel, a. a. O.18ff. Georgenth. Amtsbeschr. 1665 [17] S. 297bf.: „Georgen- 
thaler hauptgeleitsstraße gehet von Erfurt uf Schmalkalden, von da zur rechten hand 
uf Frankfurt, zur linken aber gegen Franken und Nürnberg.“ Ueber den Neuhöfer 
Wiesen zweigte vom Rennsteig die Steinbacher Straße ab, an der Moosburg vorüber, 
über Steinbach und Schwarza in das Werratal. (Fr. Regel, a. a. O. 18.) 


Forstnamen zwischen Schmalkalde und Hasel. 563 


Urkundliche Formen 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


3. Wiesen und Röder. 


Lochwiese Löchwiese, Kl. 
Große u. Kleine Hirsch-| ? 
balzwiese ? 

Werners Wiese!) Wäner$ Däll, Kl. 

Schlüfter ? 

Mähfleck ? 

Steinige Wiese ? 

Schulwiese ? 

Kräutigswiese Krüdigswiese, Kl. 

Finkenwiese H Fenkewiese, Kl. 

Böhms Wieschen‘ "| Böhms Wiesle, Kl. 

Bornwiese welt ? 

Dreiherrensteinswiese |? Kleine Hahnwiose 17 

i : | Jh. [23] 

Ebertswiese ?) Ö Eberhardesbruggen 1143 

| (Dobenecker I 1459); 
Eberhardesbruchen 

1189 (Dobenecker II 
835); Eberhardisbruc- 
cam 1216 (Dobenecker 
II 1667); Eckartswiesen 

Das Krämerod ? 1557 [19]; Kl. u. Gr. 

Thürmers Wiese ®) ? Eberhardswiese, Eberts- 

Hochwiese ®) ? wiesen 17. Jh. [23] 


. ß [Das Weidenfuhla 1589 
Wiedepfuhls Wiese) |? \ (Wb.); Weidensul 1642 
37 


Die Wäsche ®) De Wösch, Rott. 


Silberwiese 2 Silwergehawe1589(Wb.) 
Vordere und hintere] Kalwasserwiesen, Rott. 

Kaltewasserwiese 
Linsenrod ? 


Neuhofswiese 5) Neuhofwiese, Rott. n Butterwiesen °) 1589 
? 


? (Wb.) 


1) 1580 [34c] wird am Weißenberg erwähnt: „Aschenbach, itzo Hans Kornhaßen 
wiesen“; welche der Wiesen gemeint ist, läßt sich nicht nachweisen. — 2) Große, 
sumpfige Wiese (Ursprung der Spitter) am Ostfuß des Mittleren Hühnberges. — 
3) Wiesen im Gebiet der Floh-Quellen. — 4) Wiese oberhalb Asbach. Hier befand 
sich früher ein Eisenbergwerk, — 5) Am Rennsteig neben der Tambach-Steinbacher 
Straße. Im Jahre 1808 stand der Neuhof noch. (Hoff u. Jacobs I 2, 609.) Gerland, 
a. a. 0. 83 Anm. 27: „Der Viehhof Sorga, auch Neuhof oder Hof Bloße Leube genannt, 
lag oberhalb Aspach, dicht unterm Rennstieg auf der jetzt sogenannten Neuhofswiese.‘ 
— 6) Nach Gerland, a. a. O. 38 „stöst die Butterwiesen an den Sporbürgell“ (Sperr- 
hügel). 

36 * 


564 Südseite. 


Moderne Namen Nu Urkundliche Formen 
sprache 
? ? Die Heimbürgerwiese !) 
1589 (Wb.) 
? ? Die Brandwiese ?2) 1589 
(Wb.) 


Forstnamen zwischen Druse und Sechmalkalde. 
1. Berg- und Tal- 


namen. 

Der Brotteröder Ge- Brodröder Gemeinwäld Brubtrödergemeyne 1505 

meindewald 3) B.%) [2] 
Trockenberg Drockebägk, B. Trockenberg 1589 (Wb.) 
Hörberg ? 
Brautküche) od. Braut-; Brütköche, B. 

kammer 
Die Reitbahn 5) Riedbo(i)n, B. 
Die Gabel 6) 2 der Gäfel, B: I große Leiten 1589 
; (Wb.) 
Häg-Berg Hähb’g, B. Der Heiberg 1589 (Wb.) 
Tasihgre De za |Der Joßberg 1589 (Wb.) 
? ? Der Sandt 1589 (Wb.) 
Altthal ?) Aldäl, B. ? Aldaha 933 (Doben- 


ecker I 343) 


1) Eine Wiese überm Rindersberge (Gerland, a. a. ©. 39). — 2) Zwischen Cörn- 
berg und Fuchsbach (Gerland, a. a. 0.39). — 3) Brotterode besitzt das größte Gemeinde- 
holz im ganzen Thüringerwald (1600 ha) (nach Geisthirt, a. a. ©. 135: 36000 Acker). 
Der Forst reicht vom Dreiherrenstein am Großen Weißenberg bis gegen Kl.-Schmalkalden 
und soll der Sage nach ein Geschenk Karls V. sein (!!). Bis 1773 waren der Brotteröder 
und der Kl.-Schmalkalder (preußisch) Gemeindewald vereinigt; ”/, gehörte zu Brotterode, 
/, zu Schmalkalden. — 4) B. — Brotterodaer, Kl. — Klein-Schmalkalder Mundart; 
am Linsenkopf. — 5) Der auffallende Name befindet sich auf keiner Karte; die Forst- 
orte Brautküche und Reitbahn liegen am Linsenkopf. Der Name „Brautküche‘ bezieht 
sich wahrscheinlich auf das bis in die 40er Jahre des 19. Jahrh. ausgeübte Recht der 
Brotteröder, bei Hochzeiten aus dem Gemeindewald unentgeltlich Holz zu holen zum Er- 
richten einer Küche. Ueber ein gleiches Recht fand ich (auf Schleusingen bezüglich ?) 
eine Notiz im Magdeb. StA. F. IV, Libell, Holz- und Forstsachen betr., 1555 —97: „von 
kuchen gebewen uf der burger hochzeiten. Wir kommen in erfahrung, als 
oft ein burger hochzeit macht, seinem sohn oder tochter, der sich in seinem hause nicht 
bergen kann, der läßt ein neu kuchen von holz aufbauen und auf den markt schlagen. 
Und wenn die hochzeit ein ende hat, werden sie entweder zu schopfen gebraucht, oder 
sonst zerscheidt, und wann ein anderer burger hochzeit macht, will er ein neu kuchen 
errichten, wie andere vor ihm. Und daß die räthe den städten sollen schuldig sein, 
eine gemeine kuchen, die man auf- und abschlagen kann, bei sich in verwahrung zu 


haben und den burgern um einen zins zu lassen...“ Die Reitbahn ist ein runder 
Rasenplatz. — 6) Zwischen Hör-, Trocken- und Hägberg. Zwei Quellbäche fließen 
dort zusammen. — 7) Ein Quellarm des Inselwassers; entspringt an der Kalten Heide 


zwischen Jesberg und Linsenkopf. 


Forstnamen zwischen Druse und Schmalkalde. 565 


| Urkundliche Formen 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen | sprache 


{ Uf der käle Hei’ Kl.|\ Ein gefilde, heißt an der 
Bus Heide (De kall’ Hei, B. kalden heide“ 1505 [2] 
Heisterbach Heisbermich, B. Heisterbachkopf 1589 
(Wb.); Heußerlingskopf, 
Heißerlingskopf, Heu- 
sterlingskopf 17. Jh. 


[23) 
2 ? Mittelbodenstein 1589 
(Wb.) 
Glasbach !) Gläsbich, B. Claßbachsrück 1589(Wb.) 
Kleinschmalkalder Ge-| De Gemei-Wäld, Kl. 
meindewald ?) 
Linsenkopf Lenseköpf, B. 
Röth Ro,rB: Das Rodt 1589 (Wb.) 
Hohe Scharte ?) Howete Schorte, Kl. 
Ebersbacher Heide Awesche Hei’, B. Die Ebreschen heide1589 
(Wb.) 
Hangende Weg) Hangige Wä(e)gk, B. |Hangeweg 1655 [23] 
? 2 Hohenrein 1655) [23] 
Löbersberg Löwesbägk, B. Löbersbergk 1655 [23] 
Stellen- oder Stollen-! Stollmich, Kl. Stohlenwandt n. 1589 
wand ®) (Wb.) 
Birkenthal ®) Birkedöal, Kl. Das Birkenthal n. 1589 
(Wb.) 
Piefferberg ®) Fäfferbägk, Kl. Pfäfferbergk n. 1589 
(Wb.) 
? ? ® Die Hochreye n. 1589 
Riesigenstein ?) Riesje Stei, Kl. (Wb.) 
Mittelberg °) Midelbägk, Kl. 
Finstereliete ®) In d’r feinster Liede, Die dursten leiten n. 1589 
1, (Wb.) 
Grasliete Gräsliede, Kl. 
Scharte Schorte, Kl. Die Schartten n. 1589 
(Wb.) 


1) Forstort des Kl.-Schmalkalder Gemeindewaldes, n.ö. von der Ebersbacher Heide. 
— 2) Der Gemeindewald von (Preußisch-) Kl.-Schmalkalden wird mit dem Brotteröder 
Forst gemeinschaftlich bewirtschaftet. Der Wald zieht sich auf dem r. Ufer der Schmal- 
kalde oberhalb des Dorfes bis zu den Quellen an der Kalten Heide hin. — 3) Ein steil 
nach dem Ebersbach zu abfallender Berg. — 4) Forstort des Gemeindewaldes; hindurch 
führt ein Pfad von Brotterode nach der oberen Schmalkalde, zum Anschluß an die 
„Alte Straße“ nach Friedrichroda und Finsterbergen. — 5) Nicht mehr nachzuweisen ; 
in der Nähe des Löbersberges. — 6) Diese Berge (nebst „Lobellsbergk“ [Löbersberg?], 
Kessel [?] und „Ebreschenheide“ [Ebersbacher Heide]) „seind des Krahenstuhls 
anhang“ (Wb. 43). Dieser „Krähenstuhl“ umfaßte also einen großen Teil des Schmal- 
kalder Gemeindewaldes. — 7) Steiler Fels, der Südausläufer des Pfefferberges, nördl. von 
Kl.-Schmalkalden. — 8) Schmaler Bergzug zwischen Wiebach und Ebersbach. 


566 


Südseite. 


Moderne Namen 


Mundartliche Aus- 


Urkundliche Formen 


sprache 

Avemark!) Avermark, B. 

Gans-Berg Gens-B’g, Kl. Gernßberg n. 1589 (Wb.) 

? ? Spatberglein n. 1589 
(Wb.) 

Seimberg ?) ? Der große Seinberg n. 
1589 (Wb.) 

Hohe Schoß Howete Schoß, Kl. Der Hohe Schos n. 1589 
(Wb.) 


Neue Weg?) 
Der Mommelstein #) 


Neue Wägk, Kl. 
Mommelstei, Kl. 


Neue weg n. 1589 (Wb.) 


Fuchsstein Fuchsstei, Kl. Der Fuchsstein 1589 
Die Röder Röder, Kl. (Wb.) 
Neuendorf 5) Neunorft, B. Der Neudorf 1589 (Wb.) 
Sandgrube Sandgruwe, Kl. 
Langeracker Längeacker, B. 
Pulverköpfe Polverköpfe, Kl. 
Scharbuche ®) Schö(e)rbuche, B. 
Der rothe Acker Rode Acker, B. 
Kammerkuppe Kommerkuppe, B. Kammerbergk 1589(Wb.) 
Götzenberg Götzebägk, B. Götzenberg 1589 (Wb.) 
Weinberg ?) Winbägk, B. Weinberg 1589 (Wb.) 
Hain 8) ebs., Trusen Der Hain 1589 (Wb.); Der 

Burgberg 1589 (Wb.) 
Buchenberg Buchenbägk, Tr. ? Bubenbergk 1589 (Wb.) 
Leimbach Leimich, Tr. Limbach 1589 (Wb.) 
? ? Ulmenstein 1589 (Wb.) 
Finstertannen Fäinstern Danne, Tr. 
Grumbachsköpfchen |Grömbicher Köpfchen, 

Tr. 

Altemaße ?) Al Möß, Tr. Die Alte Maas 10) 1613 


1) Bergkegel sö. von Brotterode. Dort soll ein Kloster [!] gestanden haben, dem 
heil. Markus und Lukas geweiht (mündl. Mitt.). — 2) Wohl nach den vielen Sumpf- 
stellen benannt. Seimig — sumpfig. — 3) Ein sicher sehr alter Verbindungsweg von 
Brotterode über „Avemark‘“ nach Kl.-Schmalkalden. — 4) Ein Teil des Bergmassivs 
zwischen Brotterode und Schmalkalden. Am Hang nach der Druse zu bedeutende Fels- 
wand. Früher viel Bergbau. — 5) Wüste Dorfstelle sw. von Kl.-Schmalkalden am Weg 
nach Herges-Auwallenburg. — 6) „Scharbuchen“ werden in den Waldbeschreibungen 
des 16. und 17. Jahrh. viel genannt. Es waren entweder hohe Samenbäume im 
„Schlagwald“ oder Grenzbäume. — 7) Der Weinberg liegt n.ö. vom Hof Auwallenburg. 
Ueber Weinbau in dieser Gegend ist nichts bekannt. Es ist auch stark zu bezweifeln, 
daß hier je Reben gediehen. — 8) Zwischen Herges-Vogtei und der Ruine Wallen- 
burg. Wohl der frühere Schloßforst. — 9) N.ö. von Herges. Der Forstort gehört 
zum Trusener Staatswald. Die Ortschaften dieser Waldung (Trusen, Herges, Elmenthal, 
Laudenbach) haben Leseholz- und Streugerechtigkeit in diesem Forstort. Der Name 
deutet wohl auf ehemaligen Gemeindebesitz mit Los-Verteilung auf die Wohnstätten. 
— 10) Aus: Verzeichniß und bericht der wäldter im Amt Schmalkalden. Gerland, 
a. a. O. 74. 


Forstnamen zwischen Druse und Schmalkalde, 567 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen | 
sprache 


2. Gewässer. 

Fluviolus Smalachaldon 
1039 (Dobenecker I 
729); Die Smalkalde 
1330 [41]; Das kalde 
wasser 1505 [2]; Kalt- 
wasser, Das gränz- 
wasser 1557 [23] 


Die Schmalkaldet) oder| [Schmalkalle, Kl. 
das Kalte Wasser |\d’s Kal’wasser, Kl. 


Der Kalteborn ? Cholbahe?) 1039 (Doben- 

Langebach ) Im Langemich, Kl. ecker I 729); Kalte- 

Langebergsgraben Langebägksgröam’n,Kl.| born 1665 [23] 

Heubergsgraben ? 

Heisterbach ®) Heispermich, Kl. 

Glasbachsfluß >) Gläsbich, Kl. Closterbach [!], Glas- 
bachsfluß 1655 [23] 

Nesselbach Nasselmich, Kl. Nesselbach 1510 [2]; 
Nosselwasser, Neßel- 
bach 1640 [23] 

? ? Otterbach 6) 1640 [23] 

Ickersbach IckerSbäch, Kl. Eckersbach 1584 [3]; 

Kaltewasser ’) 's kal’ Wasser, Kl. Uickersbach, lIckers- 

Becherbrunn ®) ? bach 1641 [23] 

Der Frauengraben ®) |? ? Droselbrunn 10) 1580 

Pollerborn 1!) ? [34e] 


1) Das Kalte Wasser ist sicher eine alte Grenzscheide, selbst wenn man den 
Bach als Grenzwasser der Mark Breitungen nicht nachweisen kann und die Reinhards- 
brunner Urk. von 1039 gefälscht ist, so daß Namenformen wie Grenzzug erst für 
etwa 1220 anzusetzen sind (vgl. Naud&, a. a. O. 82ff.). Bis zum Anfang des 16. Jahrh. 
lassen sich die Grenzkonflikte an den Quellen und weiter abwärts verfolgen (1505: 
„hält sich auch irtum um dasselbige wasser“). 1505 scheidet das „kalde wasser... 
die herrschaft Doringen und die hennebergischen“, 1640 [23] Hessen und das Amt 
Tenneberg. Ueber die Fischweide wird in der Amtsbeschreibung [23] berichtet, daß 
durch das ungebührliche Fischen der beiderseitigen sächsischen und hessischen Unter- 
thanen, „die fischerei sehr in abnahme gekommen“ sei. Es wird empfohlen, daß wieder 
„wie vor diesem“ die Leute nur „S tage vor der kirmes‘“ fischen dürfen. — 2) Mit 
dem Cholbahe ist sicherlich die Quelle des Flüßchens Smalachaldon gemeint: 
»» . . Smalachaldon usque Cholbahe et inde super quoddam mirice ad Brunu- 
vardesrot .. .“ — 3) Bis zum Zusammenfluß mit dem Nesselbach heißt das Kalte- 
wasser: „im Langenbach‘“. — 4) Jetzt nur noch Forstort; ehemals wohl der Quellbach 
zwischen „Heisterbach“ und „Glasbach“. — 5) 1655 war der Bach Glasbach noch 
bekannt: „...bei der eichen, wo der Glasbachsfluß ins wasser fällt.“ — 6) Der Quell- 
bach des Nesselbaches, der „im Loch“ entspringt. — 7) Der Oberlauf des Ickersbaches. 
— 8) Eine Quelle des Ickersbaches vom Streitgirn. — 9) Quelle des Ickersbaches vom 
Hangweg; fließt an dem Forstort „bei der toten Frau‘ vorüber. — 10) Dem Zusammen- 
hang nach muß der Droselbrunn die Quelle des Frauengrabens sein. Im hennebergisch- 
sächsischen Rezeß heißt es: „von der alten hölen oder Weinstraße zwischen dem 
Weißenberg und Hainberg hinauf und in Droselbrunn herfür...“ — 11) Quelle 
des Frauengrabens am Streitgirn. 


568 Südseite. 


Moderne Namen el | Urkundliche Formen 
sprache 
Stollenbach Stolmich, Kl. . 
ee N Bst 1), Piiffel- 
Ebersbach Äwer&bah, Kl. a Lo (2el 
Mühlbach ?) ? 
Wiebach Wiwich, Sel. Weibich n. 1589 (Wb.) 
Mühbach (Eller) Mülich, Hohleborn 
Großer und Kleiner | Stechelmich, Hohleborn 
Stechelbach ? Aldaha) 933 (Doben- 
Büchensumpf ®) Büchessumpf, Kl. | ecker I 343); Der althe 
Das Altthal®) Aldöal, Kl. bron 1584 [3]; Alte- 
| thalsbronn, Altethals- 
Auß 17. Jh. [23] 
Grenzbrunn Grenzborn, Kl. „Der brunn, der nach 
dem Alten Thal fieußet“, 
1580 [34e] 


Das Tambacher Was-| Dumicher Wasser, Sel.Die Tammer 1580 [34e] 
ser 6) 
Das Haderholzwasser 6)| ? 


Die Silge ®) Silge, Sel. 
? 2) Herlspach 1580 [34e]; 
Pottengraben 7) Bottegräbe, Sel. ? Herlesbach 1584 [3] 
? ? Der hohe Brunnen ’’) 1584 
Zweiersbach Zwiersbäch, Sel. [3] 
Nesselbach ®) Nassemich, Schnellb. 
Schnellbach 8) Schna(e)mich, Schn. 
? ? Der Claßborn 1589 (Wb.) 
Ehringsbrunn ®) ? 
Luthersbrunn $) Luther$born, Schn. 
Spielmannsbrunn ?) Spielmannsbörnle, 

Schn. 


1) Jedenfalls eine Quelle oder Bach am Pfefferberg nördl. von Kl.-Schmalkalden. 
Jetzt nicht mehr bekannt. — 2) Nach der Forstkarte der Bach, der (r.) unterhalb des 


Riesgensteins mündet. — 3) An der Westseite der „Hausmaße‘“. — 4) Das Altthal mit 
dem kleinen Bach, der am oberen Ende entspringt, wurde 1580 als Grenzlinie festgesetzt 
für Henneberg-Sachsen. — 5) Höchst wahrscheinlich der Grenzpunkt „Aldaha‘“ der 


Breitunger Mark. Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 13. — 6) Das Tambacher Wasser (nach der 
Wüstung Hugestambach benannt; vgl. Tambacher Feld) heißt im Mittellauf Haderholz- 
wasser, im Unterlauf Silge (danach das Dorf Seligenthal —= Silgenthal). — 7) Der 
Pottengraben ist ein Quellarm der Dumich; der „hohe Brunnen“ von 1584 vielleicht 
der Quellborn. Höchst wahrscheinlich ist der Herlesbach gleichbedeutend mit dem 
Pottengraben. S. Herlesgrund. — 8) Wie so viele Gewässer ist auch der am Nesselberg 
entspringende und unter Seligenthal in die Schmalkalde mündende Bach verschieden 
benannt worden. Der Oberlauf heißt Nesselbach (Quellen: Ehringsbrunn und Luther- 
brunn — letzterer an der Alten Straße), der Unterlauf, vom Dorf Schnellbach aus, 
Schnellbach. — 9) Hübsch gefaßte Quelle oberhalb Schnellbach, neben der alten Straße. 


Forstnamen zwischen der Schweina und der Druse. 569 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache. 
? ? Der große und kleine 
Die Floh?) De Floh, Schn. Scheidebach 15891) 
Kalte Wasser 's kal Wasser, Schn. | (Wb.) 
Mosbach Moesbich, Steinbach 
Laudenbach °) Ludemich, Steinbach 
Lichtenbach #) ? 
Die Asbach °) Asbich, Struth 
Gespring?) . GeSpreng, Struth 
Fuchsbach ®) 2 
„In der Stille“ 6) ? 
3. Wiesen. 
Ellerwiese De A(e)ller, Kl. 
? |Schwibbich ?), Kl. 


Forstnamen zwischen der Schweina und der Druse). 


1. Berg und Tal- 


namen. 
Sand-Berg Sändbärch, G. ?) 
Saukopf Soikopf, G. 
Eselskopf Eselsköpft, St. 
Glasbachskopf ?) Gläsb’chsköpf, St. 
Die Walper >) Wallföard, St. 
Hirschbalz Hirschbaz, St. 


Mühlberg ®) Mühlbärgk, St. 


1) Nach dem Waldbüchlein (Gerland S. 38) Forstnamen am Schmalkalder Bürger- 
wald. — 2) L. Zufluß des Nesselbaches; der Oberlauf (östl. Quelle) heißt das Kalte 
Wasser, entspringt unter der Kaltewasserwand auf der hinteren Kaltewasserwiese am 
Sperrhügel; der westl. Quellarm kommt vom sumpfigen Wiedepfuhl zwischen Krämerod 
und Gabelbachskopf. — 3) R. Zufluß des Schnellbaches. — 4) L. Zufluß des Schnell- 
baches vom Lichtenbachstein über Helmers und Struth. — 5) Die Asbach, ein r. Zu- 
fluß der Stille, kommt von den Neuhofswiesen. Quelle: „das Gespring‘“; eine andere 
Quelle (vom Mittelberg): Fuchsbach. Ein Teil des Mittellaufes: „In der Stille“. — 
6) Feuchter Wiesengrund zwischen Kl.-Schmalkalden und Auwallenburg, über der 
Mommel. — 

Ueber den großartigen ehemaligen Bergbau des Gebietes vgl. Fr. Regel, 
a. a. O. 728. 


1) Literatur: G. Brückner, Landeskunde des Herzogtums Meiningen; 
L. Hertel, Neue Landeskunde des Herzogtums Meiningen I; Fr. Regel, Entw. 
69 ff. — 2) G. = Gumpelstadter, St. — Steinbacher, B. — Brotteröder Mundart. — 
3) Sw. unter dem Gerberstein, an der Glasbachswiese, da, wo die Schweinaer Straße 
auf den Rennsteig trifft, stand im Mittelalter eine Kapelle. 1183 Glasebach (Henneb. 
Urk. I 16). — 4) Von einer Mühle am Fuße des Mühlberges (Kalmbach oder Stein- 
bach) ist nirgends etwas bekannt. Auch urkundlich fand ich keine erwähnt. 


570 Südseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


Urkundliche Formen 


Luthergrund }) Luthersgroind, St. 
Der Rehbockskopf ? 


Großer Scharfenberg |Fürwer Schöfferbärgk, 


St. 

Birkig ebs., St. 
? Bingertsbärgk 2), St. 
? Ziegsprenge), St. 
Rennweg ®) Rennstiegk, St. Der Rindsteig n. 1589 
Rennwegskopf Rennstiegksköpf, St. | (Wb.) 
Schnepfenberg Schnapfebärgk, St. 
Bommelhaugk Bommelhaub, St. 
Golmershaugk ? 
Weile Stein Wiß Stein, St. 
Floßberg 5) Floßbärgk, St. 
Hasenecke Häseecke, St. 
Zeffers Kuppe ®) Zeffer$ Koppe, St. 
Frauenberg Frauwebärgk, St. 
Die Laus’) ? 
Der Schleifkothen- |Schlifkodegroind, St. 

grund ®) 
Das Thüringer Thal?) |’s Dörner Döal, St. |Doringerthal 1512 [20] 
Atterode 19) Ottero’, St. Ottenrode 1183 (Doben- 
Hattenbachsfeld 11) ? ecker II 653); Ottinrode 
Steinbachskopf Steimichsköpf, St. 1330 [41]; Attinrode, 
Der Rittergrund Riddergrund 12), St. Erlenrode 1378 [39]; 


Attenrode 1512 [20] 


1) Durch das Tal westl. vom Mühlberg wurde Luther 1522 geführt, als er 
auf die Wartburg gebracht wurde. — 2) Ueber dem Kalmbachsthal (,Kalmich“) 
(mündl. Mitt.). — 3) Hang am Scharfenberg (mündl. Mitt.). — 4) Scharfer Berggrat, 
der, vom Dreiherrenstein am Großen Weißenberg ausgehend, in rein südl. Richtung 
über den Rennwegskopf läuft und beim Eichigt über Laudenbach abfällt. Grenze 
zwischen Preußen und Meiningen. Vgl. Bühring u. Hertel, Rennsteigführer 64 ff. — 
5) Nach einem Flußspatgang benannt. L. Hertel, a. a. O. 103. — 6) Auf der 
Zefferskuppe wurden noch vor 100 Jahren die Sonnwendfeuer angezündet. — 7) Vor- 
springender Teil des Frauenberges (L. Hertel, a. a. O.). — 8) Das Tal der oberen 
Steinbach. Benannt nach den Schleifkothen (vom Bach getriebene Messerschleifereien), 
die den Steinbacher Messerschleifern dienen. Schon 1378 [39] wird das Dorf Stein- 
bach von anderen Orten gleichen Namens durch den Zusatz bezeichnet: „Steinbach, 
ein dorf, do die smyde wonen“. Später war Steinbach bekannt als „Messer‘“- oder 
„Hexen-Steinbach“. — 9) Das Tal zwischen Rennweg und Bommelhaugk. Durch 
das Thüringer Thal soll früher eine Poststraße nach Thüringen geführt haben. Daher 
der Name? — 10) Wüstung im Thüringer Thal. Atterode wurde 1525 im Bauern- 
krieg zerstört. Der Dorfbrunnen ist nach Liebenstein geleitet. — 11) Am Fuß 
vom Frauenberg, westl. von Atterode. Die Flurmark der Wüstung? — 12) Hinter 
dem Altenstein, an der Schweinaer Straße. Hier soll „die Ritterkapelle“ gestanden 
haben. Eine Stelle, gleichfalls hinter dem Schloß, an der Straße heißt: „der 
Kalte Markt“. 


Forstnamen zwischen der Schweina und der Druse. 571 


Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


Moderne Namen 


sprache 

Altenstein !) Der alle Stein, St. Zeum Steyne, Slos Stein, 
Bonifaziusfelsen ?) Bonifaziusfälse, St. Margrafenstein 1378 
Die Teufelsbrücke Düfelsbrücke, St. [39] 
Der Hohle Stein ?) Der Hohlstein, St. 
Rummelsberg Rummelsburg, St. 
Klingelberg Klengelbärgk, St. 
Glücksbrunn De Hötte, St. Hohinsweina 1330 [41] 
Schweina Schwein, St. Sweina 1330 [41] 
Sand-Berg Sändbärgk, St. 

& Anthoniusbärgk, St. 
uberg‘) (Daintelsberk 5), St. 
Sauerberg Süuerbärgk, St. 
Sauerbrunnsgrumbach | Süueburnsgrumich, St. 
Der Liebenstein ®) ? 
Steinbachskopf 's Köpfche, St. 
Hahn ’) Hoin, St. 
Judenkirchhof ®) Jüdekirficht, St. 
Alte Burg De äl Burg, St. 
? Häderköpf ?), St. 
? Lengeliede$tein 19), St. 
Eselssprung 1!) Esels$prung, St. 
Die Landwehr 1?) Landwehr, Laudenbach Hennenbergische landt- 
Dorngehege 13) Dorngehäh, Bairode were 1512 [20]; Die 
Höchheimer Holz!1%) |Höcham, St. landwehr n. 1589 (Wb.) 
Linsenkopf Linseköpfchen, St. 


1) Ueber den Altenstein und die Nauenburg (nebst den betr. Literaturangaben) 
vgl. Fr. Regel, a. a. O. 70ff. — 2) Auf dem Bonifaziusfelsen soll die Numburg 
oder Nuenburg gestanden haben. — 3) Am Südhang des Altensteins.. Vom Hohlen- 
stein geht die gleiche Sage um (von den großen Wasserfluten, die den Berg füllen 
und einst das umliegende Gelände überschwemmen sollen) wie vom Sperrhügel und 
dem Seeberg bei Gotha. — 4) Hier lodern noch in unserer Zeit alljährlich die 
Adventsfeuer (mündl. Mitt.). — 5) Die erste Aussprache wurde mir in Steinbach 
mitgeteilt; L. Hertel (a. a. O. 106) hat die zweite, die ich für richtiger halte. — 
6) Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 71. — 7) Der Wald hinter der Alten Burg. L. Hertel 
hat mundartlich „Huin“. — 8) Der „Judenkirehhof‘“ liegt unterhalb Steinbach an der 
Straße. Es sind noch einzelne Grabsteine vorhanden. — 9) Ein Teil des Hahn. — 
10) Ein großer behauener [?] Stein im Walde bei der Alten Burg (mündl. Mitt. in Stein- 
bach). — 11) Nach Heim, Chronik 340, „ein großer Stein, in welchem ein Tritt von einem 
Maulesels Fuß, fast eines Zolles tief, anzutreffen ist“. Zwischen Liebenstein und Bai- 
rode. — 12) Ein Teil der ehemaligen sächsisch-hennebergischen Landes-Grenzbefestigung, 
bestehend in aneinandergereihten Steinblöcken. Nw. von Bairode. Vgl. Bühring und 
Hertel, Rennsteigführer 125, und H. Heß, Der Thüringerwald, a. a. O. 60 u. 69. — 
13) Jedenfalls ein Teil der alten Landwehr (,„Genick“). Der Waldverhau von 1512 
(H. Heß, Der Thüringerwald, a. a. OÖ.) zog sich im Amt Altenstein vom Laudenbach 

. nach Attenrode ... Doringerthal, nach der Kratzerswysen [s. unten], Hirschbalz, 
Beerwynckeltal, zur Schweinaer Straße. — 14) N.ö. von Liebenstein, wohl einst zur 
Wüstung Hochheim gehörig (vgl. Fr. Regel, a. a. O. 71). 


572 


Südseite. 


Moderne Namen 


Löges Kopf 
Klingen-Kopf 
Die Happaraff }) 
Das Eichigt 

P) 


Spittelsberg 
Säuhaugk 
Beerenkopf 
Katzenstein 
Sandberg 

2 


Bethaus ?) 
Mommel 3) 
Der Stall 
Herges-Vogtei *) 


Mundartliche Aus- 


sprache 


’s Löje, St. 
Klengenköpf, St. 
Haparäft, St. 
Eichigt, St. 

2 


Spittelbägk, Laud. 
Säuhaugk, Laud. 
p) 


Katzektei, Laud. 
Sandbärgk, St. 
? 

Bädhüs, Laud. 
ebs., Laud. 

D) 


Herjes, Laud. 


Urkundliche Formen 


Das Eichig n. 1589 (Wb.) 

Der Kahlberg n. 1589 
(Wb.) 

Der Spittelsbergk n. 1589 
(Wb.) 


Sandtbergk n. 1589 (Wb.) 
Vogelsgesang n. 1589 
(Wb.) 


Im alten Herges?) 
Höhen-Berg 


In alle Herjes, Laud. 
In Höh, Laud. 


Oehmigshaugk Oemeshaugk, Laud. 
Hübelsberg Hüfelsbägk, Laud. Hübellbergk n. 1589 
Hofberg Hofbägk, Laud. (Wb.) 
Elmenthal ®) Amedoöal, Elmenthal 
Laudenbach Ludemich, Laud. 
Klinge De Klenge, St. 
Das Helßles ?) Häßles, B. 
Judenkopf 8) Jüdeköpf, St. 
Laudenberg ?) Lüdebägk, B. Der Questenstein n. 1589 
Hammerholz 19) Hummerholz, B. (Wb.) 
’s Gehah, St. Das Gehäge n. 1589 
Dan „Gebese (Gehih, B. (Wb.) 


1) Nach L. Hertel (Thür. Sprachschatz, a. a. O. 104) ist Happaraf ein Vogel. — 
2) Im Bethaus, westl. von Elmenthal über der Mommel wird für die Bergleute täglich 
Gottesdienst gehalten vor dem Einfahren in den Schacht. — 3) Die Mommel enthält 
mit die ältesten und bedeutendsten Eisensteinbergwerke der Gegend. Vgl. Geisthirt I 22. 
— 4) Am unteren Ausgang des Drusenthales. Herges gehörte zur Vogtei Herren- 


breitungen. — 5) Wüstung sw. von Herges-Vogtei. — 6) Zwischen Elmenthal und 
Laudenbach wird als Forstort im „Waldbüchlein“ (nach 1589) genannt: „die fünf- 
gerten“. — 7) Jetzt mit Buchenwald bestanden. — 8) Auf dem Jüdenkopf (nördl. von 


Laudenbach) soll ein Jude erschlagen worden sein. Am Judenkopf stand ehemals ein 
Dreiherrenstein (Geisthirt, a. a. O. 2), der Sachsen, die Zent Brotterode und die Hunde 
von Altenstein schied. Jetzt ist von diesem Stein nichts mehr zu sehen. — 9) Berg 
auf dem r. Ufer des Inselwassers.. Das Tal heißt hier: „in der Ludemich“. Wh. 42: 
„Der hauptberg der „Dachslöcher‘“ [wie es scheint die Berge unterhalb Brotterode 
auf dem r. Bachufer] heißt der Questenstein.“ Gerland erklärt den Berg in Anm. 53 
als Laudenberg. — 10) Westl. von Brotterode, am Südabhang des Geheges. Der Hammer 
soll unter dem Holz, am Inselwasser gestanden haben. Zur Blütezeit des Bergbaues 
standen 13 Hochöfen in Brotterode (mündl. Mitt.). — 11) Nach allen Seiten steil ab- 


Forstnamen zwischen der Schweina und der Druse. 573 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Mittlerer Beerberg Ober-Berwegk, B. 
Zigeunerkopf Zonünüchkopf, B. 
Beerwinkelthal Bärwingerdöäl, St. Beerwynckeltall 1512 
Unter-Beerberg Önger Berwegk, B. [20] 
Großer Beerberg ? Große Berbergk v. 1589 
Burg-Berg) Burgkbägk, B. (Wb.) 
Im Löhlicht Löhlich, B. 
Axdorf ?) Axdort, B. 
Bornheide Bernhei, B. 
Kugliche Köpfchen Külichbägk, B. 
Unterberg Öngerbägk, B. Ungerberg n. 1589 (Wb.) 
Pfingstweide Pfingstweich, B. 
Käs-Berg 2 Caltzbergk n. 1589 (Wb.) 
2. Gewässer. 
Die Grumbach °) Grummbich, St. Grunbach %)1183 (Doben- 
Glasbach ıGläsb’ch, St. ecker II 653) 
Kaltenbach oder Kalm- ’s Köälmich, St. 
bach 5) 
Lutherbrunnen ®) Lutherburn, St. | 
Aubrunnen Auburn, St. 
Sauerborn ?) Suirburn, St. | 


fallender Berg nw. von Brotterode und dem Burgberg. Wb. 43: „es liegt ein berg in 
der Centh Brottroda, heißt das Gehäge, ist mit Brottroder feld umbfangen, darauf 
haben die von B. ihr eisenbergwerk und auch ihr geholze, damit sie die bergwerke 
bauen können . . .“ 


1) Der Burgberg liegt dieht über Brotterode (sw.); urkundliche Nachrichten sind 
nieht darüber vorhanden. Sage: Es soll dort eine „verwunsche‘“ Burg gestanden haben. 
Die Burgfrau habe gesagt: „Wenn ich nur sieben Klafter tief unter der Erde wär!“ 
Darauf versank die Burg samt der Frau. Diese erscheint alle sieben Jahre einmal. Alte 
Brotteröder haben „Feuriges‘ dort gesehen (mündl. Mitt... Um 1840 sind beim Einebnen 
von Land noch Mauerteile gefunden worden. — 2) Nw. von Brotterode, am Weg nach 
dem Dreiherrenstein. Ob der Name sich auf eine Wüstung bezieht, konnte ich nicht 
erfahren. — 3) „Grumbach‘“ heißt dieser r. Zufluß der Werra erst unter Steinbach, in 
der Nähe von „Sauerbornsgrumbach“. Vom Oberlauf heißt der östl. Quellfaden die Stein- 
bach (durch den Schleifkothengrund), der westl. Kaltenbach (Kalmbach). — 4) In dieser 
Urk. handelt es sich zwar um das Dorf Grumbach, doch lautete der Bachname sicher 
ebenso. — 5) Der Kalmbach ist der Unterlauf des Glasbaches. — 6) Im Luthergrund. 
— 7) Nach dem Suerburn hat das Dorf Sauerbornsgrumbach (ein Teil von Liebenstein) 
den Namen. Zur Zeit Herzog Casimirs hatten die Untertanen der Aemter Gotha und 
Tenneberg die „Saurbrünnfuhren ... zur Leibes-euration ihres herrn‘ nach Tenneberg 
und Coburg zu verrichten. (StA. Gotha CC II Amt Gotha 5, 1603—1624.) Nach der 
Tenneb. Amtsbeschreibung [23] muß das Liebensteiner Badhaus Mitte des 17. Jahrh. 
recht stattlich gewesen sein [a. a. O. fol. 1932]: „das haus zum Sauerbrun unterm 
Liebenstein, so 21 schuh in das gevierte und von eichenholz. Das untere stockwerk 
hat keine eingebäude, außer daß der bronnen in einen eichenstock gefaßt. Das ober 
stockwerk ist innen getäfelt und hat eine wendeltreppen mit einem erker, ist auch das 
dach mit ziegeln gedeckt . . .“ 


574 Südseite. 


| Urkundliche Formen 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen 
sprache 


? Soibädersgröäbe !), St. 
Hattenbach oder Baie-| Hädemich ?), St. 
röder Wasser 


Die Steinbach Steimich, St. 
? Hirschbäzer G’süffig ?), 
St. 
: 5 4 ) “ Drusanda candida et 
ee 5 Gedräng, St || nigra 938 (Dobenecker 
en I 343); Drusa 1249 
(Hb. Urk. I 23) 
Das Gehegswasser Gehähswasser, Laud. ? Drusanda candida ®) 
Die Gehegsteiche Gehähsdich, Laud. 933 (Dobenecker I 343) 
Inselwasser Inselwasser, Laud. 
Inselborn Inselborn, Laud. ? Drusanda nigra?) 933 
(Dobenecker I 343) 
Laudenbach Ludemich, St. Der Laudenbach®)n.1589 
(Wb.) 
? ? Der Breideborn°) n. 1589 
(Wb.) 
3. Wiesen 19). 
? D’ Hüdwei 11), St. 
Hirschbalz-Wiese Hirschbäzerwiese, St. 
1) Eine Beiname der Koalmich. — 2) Die Hädemich entspringt auf dem 
Kretzers-Rasen und fließt durch das Thüringer Thal. Der Unterlauf, von Beierode 
an, heißt Farrenbach. — 3) Der Sumpf auf der Hirschbalzwiese zwischen dem 


Großen und Kleinen Weißenberg. Auch auf dem „bösen Erlich“, der östl. Steinbach- 
quelle, ist ein G’süffig. — 4) Der Bach des Thüringer Thales versinkt unterhalb 
Atterode im Flözkalk und tritt zum Teil in Liebenstein, zum Teil im „Erdfall“ unter 
dem Felsentheater wieder zutage. Dies ist das „Gedräng“. (L. Hertel, a. a. ©. 226.) 
— 5) Vgl. C. J. Geisthirt, a a. O. 15; L. Hertel, a. a. O. 225; A. Kirchhoff, 
Zur Anregung 3, Fr. Regel, a. a. OÖ. 13. Der Oberlauf: Inselwasser; Mittellauf: 
Laudenbach ; unterhalb des Dorfes Trusen: die Druse. — 6) Welchem Drusen- 
quellbach der Beiname „weiße“ und „schwarze‘“ gebührt, ist viel umstritten worden. 
Ließe sich der Name „Weißenberg‘.(an dem das Gehegswasser entspringt) bis ins 
10. Jahrh. nachweisen, so wäre ein Zusammenhang des Berg- und Bachnamens ziem- 
lich sicher anzunehmen. — 7) Nach der Grenzbeschreibung der Breitunger Mark 
ist die schwarze Druse der östl. Quellarm: ‚,.... Gervoenestein, sieque pertendit in 
fluviolum Drusandum, que nominatur candida, et ex ea in aliam Drusandam, quae dieitur 
nigra...“ Höchst wahrscheinlich ist daher der Inselborn als Quelle der schwarzen 
Druse anzunehmen. — 8) Wh. 42: „Zwischen dem Seinberge und den Dachslöchern 
[die Berge des rechten Bachufers] fleußt ein wasser herein, heißt der Laudenbach.“ 
Der Mittellauf der Druse (Oberlauf: Inselwasser) hieß also schon damals: Laudenbach. 
— 9) Wb. 43: „der Breideborn, an der Buchen, auch die Rote pfutzen, diese orte 
stoßen alle an die Hunde [v. Wenckheim, auf Altenstein], wie der Sachsen grund und 
boden.“ Diese Oertlichkeiten sind also am Rennsteig, in der Nähe des Dreiherrensteins 
zu suchen. — 10) Ueber die Schweinaer Straße vgl. Kapitel „Ruhla-Emse“. Die 
Poststraße durchs Thüringer Thal wurde oben erwähnt. — 11) Diese Hutweide liegt im 
oberen Eekenzeller Grund (Luisenthal). 


2 


Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Schweina. 575 


Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen 


sprache 
Hühner-Wiese De Hüne, St. 
Das böse Erlich !) Böse Elich, St. 
Kretzers Rasen Katzer$ Röse, St. Die Kratzerswysen 1512 
Siechwiese ?) Siechwiese, St. [20] 


Gemusgarte 3), St. 


Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Schweina. 
1. Berg- und Tal- 


namen!). 
Hirschstein ?) ? Hoencreutz 3) 1512 [20]; 
Hohe Sonne ? Auf dem hohen creutz 
Beckengehege #) Beckengehei, G.?) 1545 [43] 
Finstere Loch ®) Fenstere Löch, G. ?Hoenbaltz 1512 [20]; 
Hohe Bruch ’) Hohe Brüch, G. " Der Hohe Bruch 1557 
44 

Katzthal Katzdöal, G. an 1512 [20] 
Franzosenschlag ? 
Ruhlaer Weg) Rühler Wäsk, G. DieMonchskappe°)1512 
Obereu. UntereMönchs-| Münchskappen, G. [20]; Die Munchkappe 

kappe 1543 [43] 
Schillwand Schellwänd, G. Schiltsteyn 1%) 1512 [20] 
Gollertskopf 2 Die Goldart 1512 [20]; 
Mandelrain ? Gollert 1543 [43] 
Eisenberg Isenbärgk, G. Am ZEysenberge 1545 
Tiefe Thal Diefdöal, G. [43] 


1) Große sumpfige Wiese an den östl. Steinbachsquellen. — 2) Unter dem Dorf 
Steinbach. — 3) Gartenland zwischen Altenstein und Steinbach. Im Zinsregister (1378) 
des Markgrafensteins wird ein „pawmbgarten hinder dem slos Steyn‘“ erwähnt, sowie 
„8 acker wißen under dem slos Stein“. Der Altensteiner Wald (,„ein holtz zeum 
steyne“) wurde eingeschätzt „in sin gut uf 10 @“. — 

Als Ortsteil im Dorf Steinbach wurden mir „die Karölstöpfe“ [?] genannt. 


1) Benutzte Literatur: G. Brückner, Landeskunde des Herzogtums 
Meiningen, Meiningen 1851—1853. 8°; L. Hertel, Neue Landeskunde des Herzog- 
tums Meiningen, Heft 2 (Orographie) und 3 (Hydrographie), Schriften d. Ver. f. 
S.-Mein. Gesch. u. Landeskunde, Heft 37 u. 40; Fr. Regel, Entw., a. a. 0. — 
2) Felswand südl. der Hohen Sonne. In der Nähe der Hirschrasen 1512 [20]. — 
3) Auf dem höchsten Punkt der Weinstraße, auf dem Rennsteig, an der Stelle der 
heutigen „Hohen Sonne“ stand im Mittelalter ein Kreuz. — 4) 1543 [43] wurde 
„ackerholz den beekern gelassen [im Eisenacher Gehölz], den acker vor 4 alt schock“, 
— 5) G. = Gumpelstadter, St. = Steinbacher Mundart. — 6) Enges Tal, n.ö. 
von Wilhelmsthal. — 7) Sumpfiger Waldbezirk über dem Katzthal. — 8) Forstort 
westl. der Weinstraße. Der Name bezieht sich wohl auf eine alte Verbindung der 
Ruhla (Bierweg) mit dem Elmethal. — 9) Auf der Mönchskappe war zur Zeit der 
Verhauung des Waldes (1512) ein besonderer „schlag“ (Durchgang) für die Köhler 
eingerichtet. — 10) Steile Felswand zwischen Etterwinden und dem Rennsteig. 


576 Südseite. 


Mundartliche Aus- 


Moderne Namen Urkundliche Formen 


sprache 
Bärenheide Bärenhei, G. 
Taubenheide Dümenhei, G. ? Auf der Hunerheid 1545 
Krötenkopf ? [43] 
Köhlerschlag ? 
Röthlöcher ? 
Ottowald Ottowäld, Ruhla Ottowald 1557 [44] 
Gebrannter Berg Gebränte Bärgk, RuhlaAm Gebrannten Berge 
1545 [43] 
Zvdem Kyselinget) 1330 
as Kassel Diez G. [41]; Auf dem Kisse- 
Die Kissel, Ruhla | ling 1512 [20]; Kyse- 
Streifling Strifling, G. ling 1512 [20] 
Streifler (Arralire, Ruhla 
Rothleite 2 
Ringelstein ?) ? Ryngelstein 1403 °) 
Bärrain ? 
Höllwand Hällwänd, G. 
Höllkopf Haällköpf, G. 
ae (Großer und re 
Siner) Arnbärek, Ruhla 
Arnsberger Reuter aa 
Silbergrund Silwergroind, G. 
Eisborn ®) Eisborn, G. 
Alte Warte) Alle Wart, G. 
? Dunnerkutte, G.®) 
Kröten-Kopf ? 
Rummelsberg Rommelsburg, G. 
a Voelhei, G. 
Yeranei> |Volcher‘ St. 
Schaumborn ? 
Große Meilerstätte Grosse Milerstat 
Birkenheide ?) Birkehei, G. 
Der Neufang Naufangk, G. 
je Glöckels, G. 
Glöckner ®) „AmGlöckel, am Stein- 
| gebröckel“, Ruhla 


1) Die Höhe des Kissels war der westlichste Rennsteigpunkt der Frankensteiner 
Wildbanngrenze. — 2) Burgstelle an der Fuldischen Straße. Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 69. 
— 3) Henneb. Urk. IV 90. — 4) Forstort, n.ö. von Gumpelstadt. — 5) Berg n.ö. 
von Gumpelstadt; von ehemaligen Befestigungen ist nichts bekannt. — 6) Forstort 
an der Alten Warte (mündl. Mitt.). — 7) Hier stand früher ein Pirschhaus. (Hertel, 
a. a. 0.) — 8) Felstrümmer. An einer Stelle die viel besprochene (forstliche) Inschrift 
„1813 wurde hier gepflanzt für 1871“. 


Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Schweina. 577 


Moderne Namen Mundartliche Aus | Tkundliche Formen 
sprache 

Windsberg Wendsbärgk, G. ? In der Witheyde 1545 
Hohler Schuß ? [43]; ? Die Windtheidt 
Hexenberg Hexebärgk, G. 1557 [44] 
Jägerstein Jäjerstein, G. 

2. Gewässer. 
Die Schweina !) De Schwein, G. Sueinaha 933 (Doben- 
Das Dreibrunnen- ? ecker I 343); Sweina 

wasser ?) 1330 [41] 

Der Einhausbrunnen ?)| ? 
Schaumborn ? 
Finsterbach ? 
Alte Steinrutsche Steinrotsche, G. 
Schnepfengrund Schnapfegroind, G. 
Eckenzeller Bach ?) Ackzaller Bach, G. 
Hartungsborn Hartungsborn, G. 

3. Straßen’). 
Die Rotleite *) De Rodlände, G. 

4. Wiesen. 

Wildpretwiese 5 
Fritzens W. Fritze-Wiese, G. 


Paul-W. \am n inds- Bauelswiese, G. 
Brikane-w.) bes |; 
Eckenzeller Wiese?) |Ackzaller Wiese, G. 


1) Die Schweina ist nach der, am Südabhang des Thüringerwaldes und seinen 
Vorlanden früher stark betriebenen Schweinezucht benannt. Die Unterberge und die 
Talsohle waren größtenteils bestanden mit Eichen und Buchen (,Mastwälder‘“). Die 
Fischerei in der Schweina gehörte dem Landgrafen. 1378 [39]: „do ist ein fischweid 
im wasser zcu Sweyna und hebt sich an am holtz zeu Sweina und end sich im dorf 
Sweyna‘. Bachabwärts, ‚von dem dorf Barchuelt und dem wasser doselbst, gibt man 
al freitag und in der vasten al mitwochen und freitag ein dinst fisch‘ (ebd.) [dienst 
mhd. — abgabe, zins]. — 2) Die Quellen der Schweina sind (nach L. Hertel, a. a. O. 
228) am Höllkopf. — 3) Ueber ‚Weinstraße‘ von der Hohen Sonne nach Süden vgl. 
Kap. Ruhla-Weinstraße und Fr. Regel, Entw. 13. — 4) Die Hauptstraße von Gumpel- 
stadt nach dem Kissel hieß und heißt die ‚„Rotländen‘“, wie der Forstort, über den 
der Weg führt. Die Alte Warte liegt nahe der Straße. — 5) Hier, nördl. von Alten- 
stein, am Fuß des Windsberges, soll die Wüstung Reckincelle (1330, Frankensteiner 
Kaufbrief) gelegen haben. Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 70. 


Gerbing, Flurnamen. 37 


5 


NN 


n 


MANN MN 


8 Zusätze und Berichtigungen. 


Zusätze und Berichtigungen. 


. 315 lies „Ebenshausen“ statt Ebenhausen. 
. 408 Anm. 4: Schwarzenzell = „Schwarz waldzell“. 
. 429 Z. 1 v. u. und Anm. 6: „Silva Striegner“. Wie mir Herr Archivrat 


Beschorner-Dresden mitteilt, ist der Name im betr. Zinsregister zu 
lesen: „Stritgern“. Ob der Forstort „Streitgirn“, nördl. der Hühnberge 
bei Tambach gemeint ist, wird schwer nachzuweisen sein. 


. 480 Z. 7 v. o. Spalte 3 zu „Goldborn“: „Ebertsbrunn“ 1579 (StA. Gotha 


GG II 1-4, 1575—1729). 


. 499 Z. 4 v. u.: ein „Fischerstig“ wird 1503 [18%] hier mehrfach erwähnt. 

. 500 Z. 4 v. o. Spalte 3: „Enzenbach 1503 [183]“. 

. 500 2.5 v. o. Spalte 3: „[21]“ statt [22]. 

. 504 Anm. 3: Die Tafel stammte vom 9. Mai 1642. Rudolphi, a.a. ©.: 


»... fügen Wir denjenigen zu wissen, die sich mit treiben, fahren und 
dergl. Unserer Landstraße nach Georgenthal, Oberhof sowohl denen Bey- 
geleiten zu Hohenkirchen, Friedrichrode, Cabarts, am Arleberg und 
Meliß hin und wieder gebrauchen .. .“ 


. 533 2.8 v. u.: „? Lutinberg 1111 (Dobenecker I 1069)“. 
. 564 Z. 3 (der Anm.) v. u.: „Die Reitbahn ist ein mit Linden bestandener und 


mit einer Borkenhütte versehener Platz.“ 


Namenverzeiehnis. 


Das Register ist in der Hauptsache nach Sammelnamen geordnet. Z. B. suche 
man „Galgen“, „Fehmstätte“ unter „Gericht“; „Hanf“, „Roggen“ unter „Kultur- 
pflanzen“. Von letzteren habe ich einige wichtige: Hopfen, Waid, Wein besonders 


behandelt. 


Um das Verzeichnis nicht zu einem neuen „Buche“ anwachsen zu lassen, konnten 
natürlich nur die allerwichtigsten Namen behandelt werden. Bei den bestehenden und 
eingegangenen Siedelungen (Städte, Dörfer, Hammerwerke) ist auf die Quadrate 


der Karte hingewiesen, in der sie sich befinden, z. B.: Wipperoda (F 11). — Von 
den Mühlen verzeichnete ich nur die Seitenzahlen, da sie hier, nach den zugehörigen 
Ortschaften, sofort auf der Karte aufgefunden werden können. — * —= wüst. 

A. Attich 129. 392. 


Ablaßwiese 29. 

Affe 18. 26. 43. 

Alb, Alp, Elb- 39. 45. 75. ? 91. 114. 168. 
169. 278. 

Almende (Almten, Alten, vgl. Gemeinde- 
besitz) 70. 181. 238. ? 250. 280. 281. 
282. 7298. 

„Alt-“ (vgl. aueh Wüstung) 7. 8. 17. 
194. 204. 250. 257. 266. 271. 289. 290. 
330. 429. 440. 454. 470. 493. 505. 540. 
541. 564. 566. 568. 571. 

Altenbergen 259 (E 12). 

*Altenburg 330 (B 6). 

*Alschleben S6 ff. (F 9). 

Apfelstädt 37 (I 11). 

Ampelmatzen 29. 

Amphibien und Kriechtiere 6. 13. 21. 
30. 33. 36. 82. 170. 212. 275. 290. 336. 
418. 444. 449. 455. 534. 560. 576. 

Anger 3. 7. 18. 21. 22. 28. 35. 60. 61. 
7476..89. 100. 103. 111. 124. 125. 


130. 137. 139. 148. 156. 167. 214. 229, 


263. 297. 299. 321. 345. 351. 364. 365. 
374. 404. 435. 

Anspach, Anspann 11. 16. 66. 68. 99. 
150. 189. 215. 250. 270. 297. 308. 363. 
387. 413. 

Arlesberg 190 (H 15). 

Armeleute, Burgholde 13. 223. 

Arzbach 18. 25. 328. 

Aschara 346 (F 7). 

Aspach 42 (E 9). 

*Atterode 570 (B 12). 


*Aue 252 (F 11). 
*Ausfeld 399 (D 2). 
Ausspanne 414. 482, 532. 562. 


B. 


Bad- 14. 15. 32. 70. 71. 134. 258. 259. 
288. 340. 2449. 470. 478. 494. 

Bär, Beer, Behr 25. 35. ?82. 104. 227. 
272. 283. 284. 290. 298. 320. 333. 338. 
405. 412. 417. 419. 424. 435. 437. 438. 
439. 469. 471. 478. 484. 492. 501. 503. 
510. 2 513. ? 527. 534. 539. 541. 547. 
559. 576. 

*Bärenfeld 320 (A 5). 

Bäume (auch Kollektivnamen) 2. 3. 4. 
6. 7. 8. 16. 17# 18. 20. 23. 24. 28.'30. 
31. 35. 36. 39. 44. 46. 49. 7 50. 51. 62. 
63. 65. 70. 76. 78. 82. 108. 117. 120. 
121. 122, 126. 133. 134. 136. 146. 177. 
178. 180. 181. 184. 185. 190. 193. 197. 
198. 200. 202. 204. 205. 207. 210. 211. 
212. 217. 218. 219. 221. 223. 224. 233. 
234. 239. 241. 242. 244. 245. 246. 249. 
250. 251. 252. 255. 257. 260. 261. 262. 
263. 266. 267. 269. 273. 279. 293. 296. 
297. 299. 302. 303. 305. 307. 308. 309. 
313. 315. 317. 318. 319. 321. 325.322. 
330. 331. 332. 333. 334. 338. 339. 341. 
343. 355. 356. 360. 364. 380. 384. 385. 
390. 391. 392. 393. 394. 395. 397. 398. 
399. 401. 412. 413. 421. 422. 424, 428. 
432. 433. 437. 441. 442. 444. 446. 447. 
449. 462. 463. 469. 471. 473. 477. 480. 


580 Namenverzeichnis. 


484. 489. 490. 491. 498. 499. 500. 502. 
505. 506.:.511.2912.7 517. 518. 7.919. 
522. 528. 530. 531. 533. 534. 541. 543. 
545. 548. 553. 554. 565. 566. 570. 572. 
575. 576. 

Ballstädt 348 (G 8). 

Bann 405. 

*? Batzenfeld 336 (D 9). 

Beer 1. 22. 25. 207. 278. 501. 572. 573. 

Befestigungen (Schanze, Falltor, Land- 
wehr, Wall) 34. 37. 40. 41. 44. 46. 58. 
62. 65. 69. 71. 75. 76. 81. 92. 103. 108. 
110. 119. 122. 124. 133. 136. 167. 179. 


180. 184. 185. 201. 206. 212. 225. 250. 
273. 288. 298. 328. 330. 346. 350. 351. 
352. 357. 359. 369. 371. 379. 383. 389. 
390. 398. 410. 486. 498. 548. 552. 553. 


554. 571. 


Beil, Beule, Biel, Bille 295. 333. 356. 


363. 469. 


Bergbau (vgl. Gold, Silber) 36. 41. 50. 
112. 192. 195. 196. 205. 206. 209. 210. 
217. 226. 231. 234. 299. 308.348. 384. 
410. 425. 426. 427. 453. 456. 468. 7471. 
483. 488. 493. 496. 499. 504. 515. 522. 
525. 526. 527. 528. 534. 535. 538. 542. 


543. 548. 549. 569. 572. 575. 
*Berlodorf 171 (E 10). 
*Bernsroda 224. 237 (G 11). 
*Berthelroda 393 (E 1). 
Bethaus 572 (B 13). 


) 
Bettel- 4. 14. 195. 204. 208. 273. 274. 


319. 386. 398. 405. 
Bischleben 46 (L 10). 
Bieber 11. 

Bien- 217. 342. 

Bienstädt 350 (I 8). 

*Bienstädter Warte 350. 351 (H 8). 
Bier 407. 413. 419. 

*Biesenrot 228. 234 (G 13). 
Bittstädt 49 (I 12). 

Bleie, Blein 7. 8. 302. 

*Bollerode 22 (D 7). 

Boilstädt 52 (F 10). 

*Bossenborn 161 (F 11). 


*Bossenrod 270. 274. 299. 303 (E 12). 
Brand, Gebrannte- 112. 118. 169. 190. 
198. 210. 272. 343. 423. 431. 454. 459. 
471. 475. 489. 493. 500. 501. 502. 503. 
517. 531. 533. 539. 540. 549. 550. 552. 


558. 560. 561. 564. 576. 
Brüheim 1 (E 8). 


Bruch 27. 32. 111. 455. 470. 501. 575. 
Brück, Gebrück 466. 482. 511. 550. 556. 


Brühl 3221023723 132418: 
*Buchsee 391 (E 2). 


Bühl 100. 116. 119. 202. 204. 205. 206. 
207. 211. 256. 257. 271. 370. 454. 456. 


Buffleben 55 (G 8). 
Bundschildskopf 520. 


Burgtonna 352 (G 7). 
Burla 3 (D 9). 
*Burl, altes 3, 336 (D 9). 


C und K. 


*Käfernburg 491 (G 14). 
Cabarz-Nonnenberg 261 (D 11). 
Kälberfeld 323 (C 10). 

Käse 13. 40. 106. 147. 180. 328. 375. 
393.518. 

Kahlenberg 324 (C 9). 

Kanzel 360. 424. 534. 

Karelstopf 575. 

Karn, Karl, Kern, Korn (vgl. Quer, 
Quir) 6. 8. 10. 14. 16. 20. 36. 43. 46. 
53. 54. 68. 94. 132. 149. 160. 164. 170. 
? 179. 194. 199. 243. 253. 260. 271. 
273. 280. 283. 300. 304. 307. 2323. 
333. 336. 353. 358. 367. 389. 402. 452. 
455. 459. 484. 491. 494. 523. 540. 562. 

*Katterburg, Getkesburg 153 (F 10). 

Catterfeld 262 (F 12). 

Katze 17. 39. 48. 62. 69. 102. 104. 116. 
193. 212. 236. 319. 409. 412. 456. 535. 
DD DUB: 

Kegelleich, Kugelleich, Kuleich 64. 175. 
183. 193. 212. 258. 265. 270. 346. 348. 
403. 

Kemnote 313. 

Kettmannshausen 204 (K 14). 

Keula, Klein- 385 (D ]). 

Killewiese 13. 

*Kindleben 9 ff. (G 9). 

Kirche, Kirchhof, Kirchfeld u. ähnl. 
4. 15. 17. 18. 19. 20. 28. 33. 40. 42. 
43. 49. 58. 61. 62. 66. 71. 79. 86. 87. 
90. 93. 96. 103. 107. 108. 109. 110. 
119. 154. 155. 161. 162. 170. 171. 175. 
187. 196. 203. 209. 212. 215. 231. 239. 
241. 246. 251. 257. 258. 260. 309. 317. 
318. 324. 329. 330. 331. 334. 338, 339. 
343. 352. 363. 365. 370. 406. 421. 423. 
426. 464. 482. 489. 542. 543. 548. 560. 
561. 562. 

Kirchen („Heiligen“) und Klostergut 
(vgl. auch Pfaff- und Pfarr-) 4. 5. 6. 
9, 12. 14. 15,16. 17. 172237 
36. 39. 40. 45. 247. 50. 52. 57. 60. 
65. 66. 71. 76. 77. 82. 89. 101. 102. 
111. 116, 117. 119. 120.126232. 137. 
139. 150. 153. 154. 165. 167. 172. 173. 
177. 182. 184. 187. 189. 193. 194. 199. 
205. 216. 218. 233. 245. 252. 258. 261. 
272. 273. 274. 275. 302. 306. 309. 312, 
315. 318. 319. 322. ? 323. 324. 327. 
337. 343. 346. 351. 352. 353. 355. 356. 
359. 360. 364. 370. 371. 372. 375. 378. 
379. 390. 397. 398. 405. 407. 409. 412, 
417. 418. 425. 430. 437. 439. 445. 447. 


| 
8 
$ 
f 


Namenverzeichnis. 


450. 451. 453. 463. 
485. 486. 488. 492. 
555. 556. 561. 566. 
Kirmse 363. 475. 
Kittel, Kutte 14. 17. 
107. 170. 185. 266. 
344. 379. 398. 400. 


Kleinschmalkalden 289 (C 13). 

Bihues, Klingel 33. 76. 84. 87. 126. 143. 
190. 205. 280. 298. 309. 354. 376. 403. 
425. 438. 449. 456. 457. 495. 505. 522. 
571. 572. 

Knecht 228. 

Freche 81. 325. 419. 423. 426. 
558. 

Knill- 459. 549. 557. 

Cobstädt 58 (H 11). 

König (Kaiser) 22. 33. 36. 71. 94. 128. 
129. 130. 147. 169. 264. 340. 378. 397. 
407. 503. 507. 542. 545. 

Körner 386 (E 3). 

Köhler, Kohle 17. 20. 21. 34. 46. 50. 
64. 95. 164. 167. 209. 231. 236. 298. 
390. 397. 418. 419. 420. 426. 482. 502. 
509. ?514. 515. 523. 553. 576. 


*Kollerstädt 224. 241. 249 (H 14). 

Kommel, Kummel 127. 157. 171. 239. 
268. ? 323. ? 335. 

Kornhochheim 125 (K 11). 

Craula 4 (D 7). 

Krautmaßen (vgl. Gemeindegut) 2. 4. 
8 10. 14. 15. 16. 19. 20. 21. 26. 30. 
32. 35. 36. 44. 53. 61. 66. 100. 112. 
119. 123. 126. 136. 141. 145. 153. 156. 
160. 161. 168. 170. 173. 179. 180. 183. 
185. 192. 200. 202. 210. 218. 22]. 224. 
226. 258. 262. 265. 267. 278. 281. 286. 
296. 307. 308. 309. 322. 336. 346. 363. 
366. 370. 373. 374. 376. 395. 400. 

Crawinkel 191 (H 13). 

Kreuz 6. 20. 41. 47. 48. 53. 71. 73. 80. 
85. 96. 111. 125. 140. 141. 144. 148. 
164. 165. 170. 188. 201. 207. 252. 261. 
274. 282. 287. 289. 298. 302. 312. 326. 
329. 331. 333. 335. 338. 356. 361. 362. 
384. 399. 400. 435. 453. 456. 459. 514. 
521. 530. 537. 538. 540. 545. 556. 


Krieg 294. 326. 327. 339. 341. 531. 532. 
53D. 538. 

Kruppe, auf der 12. 

Kü Engehege 17. 404. 

Kulturpflanzen (vgl. Hopfen, 
Wein) 4. 34. 41. 45. 47. 63. 118. 
140. 150. 153. 178. 180. 181. 182. 
198. 205. 212. 224. 233. 250. 255. 
276. 289. 295. 302. 317. 320. 330. 
342. 343. 350. 351. 368. 379. 383. 
404. 452. 481. 575. 

Cumbach 264 (E 11). 


508. 516. 519. 520. 
575. 


28. 58. 67. 76. 100. 
294. 300. 302. 314. 


513. 


Waid, 
133. 
190. 
262. 
341. 
384. 


465. 472. 473. 474. | 


581 


D. 


Dachs 261. 267. 273. 293. 431. 433. 456. 
479. 530. 572. 

Deubach 313 (C 10). 

Deutsch- 190. 

Dieb-, Diet-, Diez- 27. 39. 47. 58. 60. 
65. 73. 87. 137. 138. 151. 174 176. 
197. 278. 285. 297. 310. 312. 351. 359. 
482. 506. 514. 515. 532. 

Dietendorf (Alt-, Neu-) 61 (K 10). 

Dietharz 214 (E 13). 

Döllstädt 357 (H 7). 

Dörrberg 195 (H 14). 

Donner 327. 348. 

*Dornbach 167. 284. 285. 297. 309 (E10). 

Dornse, Dörnitz 421. 425. 481. 

Drache 220. 419. 

*Drachenburg 472 (F. 15). 

een, 420. 432. 519. 529. 530. 
563. 

Druse 270. 334. 454. 476. 574. 

Drut- 218. 

Dunsen 238. 


E. 


Ebenheim 6 (D 9). 

Ebenshausen 315 (A 6). 

Eberstädt 9 (E 8). 

*Eberts 561 (D 14). 

Eckardtsleben 360 (F 8). 

*Eckenzell 577 (B 12). 

Eierkuchen, Eierhohle, Eierberg 129. 
278. 283. 298. 329. 368. 

Einsiedel 338. 412. 532. 551. 

Eischleben 63 (L 11). 

Eisfeld, Eiserfeld, Eischfeld, Eisel 6. 22. 
118. 153. 169. 193. 240. 241. 360. 367. 
382. 

Eiter- 355. 359. 

Elend- 210. 524. 527. 

Elgersburg 194 (H 15). 

Elmenthal 572 (B 13). 

Else, lange 99. 125. 179. 203. 206. 217. 
219. 229. 307. 321. 330. 461. 

Emleben 67 (F. G 11). 

Engelsbach 266 (E 12). 

Erb- 45. 297. 334. 343. 407. 424. 545. 

Erf- 353. 463. 

*Ernstdorf 10. 16. 24 (D 9). 

Ernstroda 266 (E 11). 

Eschenbergen 361 (G 8). 

*Eschleben 85 ff. (F 9). 

*Eschringen 99 (H 10). 

*Espenfeld 267 (E 11). 

Ettenhausen 316 (C 9). 


F. 


Fadsberg 35. 
Fahn 84. 300. 


582 


Fahner, Groß- 372 (H 7). 

— Klein- 375 (IS). 

*Falkenburg 559 (D 13). 

*? Falkenstein, Valkenstein 214 (F 14). 

Fahr, Fahrt, Furth 11. 13. 36. 41. 55. 
59..60.7120792,.89.1192- 94:126.458. 
159. 160. 253. 256. 265. 285. 289. 297. 
301. 308. 402. 405. 422. 425. 479. 

Feld- und Bergformen 3. 9. 10. 13. 14. 
16. 19. 23. 26. 27. 28. 29. 30. 32. 38. 
240. 48. 52. 54. 59. 60. 65. 69. 70.71. 
15. 79. 80. 81. 88.94. 797-.298,3.00. 
102. 103. 104. 107. 114. 115. 116. 117. 
120. 121. 126. 127. 128. 133.136. 137. 
138. 139. 140. 146. 154. 155. 157. 168. 
174. 176. 180. 181. 183. 187. 188. 189. 
193. 205. 207. 213. 214. 217. 224. 227. 
230. 232. 241. 248. 250. 251. 252. 2256. 
257. 268. 277. 279. 295. 296. 298. 301. 
302. 309. 311. 315. 316. 317. 319. 320. 
321. 325. 327. 329. 332. 333. 336. 362. 
365. 378. 387. 396. 404. 405. 419. 423. 
465. ? 468. 469. 474. 485. 486. 490. 
? 491. 503. 

Feld, das kleine, wenige; Flürchen, 
Lützelfeld ‚Nützelfeld(vel. Wüstungen) 
2235 13.016.119, 23225239447: 
99. 102. 107. 121. 123. 126. 132. 136. 
138. 141. 143. 148. 156. 159. 170. 171. 
177. 183. 187. 221. 277. 294. 309.322. 
326. 346. 348. 351. 356. 361. 363. 364. 
377. 386. 388. 400. 

Felderteilung (Hufe, Maßen, Sotteln, 
Striegel; vgl. Krautmaßen) 4. 8. 17. 
19. 23. 35. 37. 40. 55. 102. 107. 109. 
118. 120. 145. 157. 166. 168. 170. 171. 
173. 178. 183. 197. 201. 219. 246. 247. 
269. 284. 286. 295. 310. 314. 316. 329. 
336. 337. 354. 355. 359. 363. 369. 370. 
378. 386. 397. 398. 404. 

Feuer 43. 

Fischbach 317 (C 11). 

Fische 11. 48. 60. 189. 290. 295. 317. 
319. 340. 370. 382. 512. 526. 

Finsterbergen 271 (E 12). 

Fiurstat 447. 

Flarch 27. 28. 36. 110. 

Flattig 46. 155. 

Fluth 1. 

Franke, Franken 42. 62. 124. 357. 429, 
467. 477. 

Frankenhain 196 (H 14). 

Frankenroda a. d. Werra 318 (A 6). 

Frau- 151. 268. 290. 301. 335. 341. 401. 
446. 451. 514. 529. 537. 558. 567. 570. 

Frei- 2. 19. 81. 208. 211. 252. 357. 389. 
461. 481. 484. 519. 527. 

Friedrichroda 273 (E 12). 

Friedrichswerth 10 (D N 

Friemar 72 (H 9). 


Namenverzeichnis. 


Frisch, Frosch, Frusch 212. 228. 476. 
495. 508. 510. 537. 

Fröttstädt 276 (E 10). 

Frohn- 204. 210. 239. 322. 346. 357. 362. 
397, 522. 

Freuden- 32. 219. 229. 

Fuchs 25. 88. 98. 129. 190. 214. 233. 
240. 245. 257. 263. 315. 319. 323. 327. 
339. 343. 356. 361. 403. 419. 423. 428. 
438. 443. 469. 485. 540. 566. 569. 


&. 


Gamstädt 76 (I 10). 

Gebind (vgl. Herrenland) 27. 130. 
145. 176. 287. 209. 365. 373. 3706, 404. 

*Gehren 228. 229 (F 12). 

Gehren, Gern, Girn, Göhren 46. 223. 
402. 466. 489. 500. 517. 

Geiz- 169. 441. 

Gemeindegut 5. 11. 12. 18. 20. 27. 37. 
43. 47. 53. 54. 65. 66. 70. 78. 81. 8. 
87. 97. 99. 107. 117. SEE 22 
125. 131. 140. 172. 175. 178180. 188 

. 204. 205. 207. 212. 214. 218. 

. 245. 260. 261. 263. 270. 271. 

. 289. 297. 301. 305. 311. 322. 

. 338. 347. 356. 362. 364. 377. 

390: . 405. 429. 430. 432. 

. 456. . 466. 467. 470. 474. 

. 520. 522. 530. 548. 559. 560. 


Georgenthal 215 (F 12). 

Gera 199 (H. I 15). 

Gericht 6. 12. ?14. 20. 23. 30. 40. 60. 
20. 74. 83. 87. 90. 91-716 Bee 
137. 144. 150. 157. 195. 200. 204. 215. 
219. 220. 233. 246. 251. 257. 261. 274. 
292. 302. 304. 310. 312. 320. 322. 329. 
331. 338. 344. 365. 367. 374: 377. 319. 
382. 384. 7424. 447. 534. 


Gierstädt 364 (I 8). 

Gickel, Guck- 28. 402. 418. 437. 530. 

Gipten, in der 68. 

Glas- 198. 247. 296. 419. 424. 471. 508. 
514. 525. 536. 540. 541. 546. 553. 561. 
565. 567. 568. 569. 573. 

Glichmen 24. 

Glocke 321. 

Götze 202. 343. 566. 

Gold, gülden 14. 49. 
115. 119. 121.163. 
240. 242. 246. 295. 307. 315. 326. 338. 
362. 365. 382. 392. 474. 480. 

Goldbach 78 (F 8, 9). 

Gospiteroda 279 (F 11). 

Gossel 200 (I 13). 

Gotha 82 (G 10). 

Grabsleben 95 (H 9, 10). 

Gräfenhain 217 (G 12). 


57. 78. 79. 80. 84. 
193. 206. 209. 233. 


a du 


Namenverzeichnis. 


Gräfenroda 203 (H 14). 

Gräfentonna 366 (G 6). 

Graf 197. 202. 353. 

Graß, der 398. 

Grau-, Grob-, Grub- 483. 527. 

Greif- 365. 374. 376. 

Grenze 10. 11. 40. 45. 54. 57. 60. 63. 
65. 76. 93. 97. 98. 99. 109. 125. 132. 
134. 137. 148. 152. 165. 172. 174. 1%. 
186. 188. 189. 190. 244. 251. 252. 253. 
257. 265. 277. 282. 289. 290. 293. 296. 
Be 351.12 356. 357. 363.374. 375. 
379. 382. 385. 388. 392. 395. 423. 424. 
428. 432. 442. 443. 448. 451. 457. 462. 
521. 527. 528. 529. 542. 544. 545. 552. 
557. 558. 560. 566. 567. 568. 569. 574. 

Großenbehringen 12 (D 8). 

Günthersleben 97 (G. H 11). 


H. 


Haar, Hor, Horl 13. 36. 37. 348. 
462. 480. 

Haarhausen 101 (I 11). 

*— Wenigen- 103 (I 11). 

*Hackerode 332 (B 9). 

Hader (Gezänk), Streit 5. 19. 41. 48. 
101. 145. 158. 188. 205. 214. 219. 229. 
252. 271. 281. 283. 311. 318. 325. 328. 
346. 408. 420. 458. 463. 490. 531. 532. 

ae 538. 542. ER 560. I DT. N 

er, Hagen, ne Gehege (vg 
En leigchege) 2242528. 1417 21 
29. 36. 38. 44. 45. 52. '61. 62. 67. 68. 
2aD.: 21: rn 85. 114. 122. 124. 164. 
168. 178. 189. 201. 207. 217. 218. 220. 
226. 227. 231. 248. 253. 260. 265. 269. 
291. 302. 316. 321. 322. 327. 329. 330. 
332. 347. 375. 419. 423. 463. 474. 479. 
480. 517. 533. 561. 562. 566. 571. 572. 
574. 576. 

Haina 15 (D 9). 

*Haineck 327 (B 6). 

*Hainichen 269 (F 11). 

Hallungen 319 (B 5). 

Hammer, Hütte ? *53 (F 10). ? *165 
(F 10). '*195 (H 14). *199 (H 15). *206 
(H 14). *216. 479 (F 12). *223 (G 12). 
*225 (F 12). *234 (G 13) *235. *237 
(G 12). *243. 490 (G 13). *244 (G 13). 
246. *275. 276. 305. 450 (E 11). *292 
(D 11). *343. 427 (B 10). *344. 345 
(C 11). 408. 410 (F 16). 413 (F 16). 
*460 (E 12). *465 (F 12). *473 (F 12). 
215 (H, 14, 15). 528 (1 16). 530. *535 
(H 17). *572 (C 12), 

Hand 346. 483. 556. 

Hang 219. 231. 403. 418. 421. 462. 465. 

*? Hannerode 331 (B 6). 

Happaraff, die 572. 


388. 


Hardt 5. 23. 50. 220. 224. 254. 255. 264. 
279. 296. 297. 303. 304. 306. 307. 335. 
341. 342. 349. 

Harz (Pech, Kienruß) 191. 196. 209. 216. 
234. 246. 247. 269. 406. 464. 470. 477. 
478. 482. 489. 490. 491. 492. 493. 494. 
496. 500. 506. 520. 529. 530. 533. 534. 
535. 539. 540. 555. 

Hase 47. 51. 133. 167.. 221. 225. 258. 
260. 270. 305. 336. 365. 372. 388. 
570. 

*Hassenburg 328. 330 (A 6). 

Hastrungsfeld 321 (C 9). 

*Hattstädt 77 (I 9). 

Hausen 107 (G 9). 

Haustiere 2. 4. 5. 6. 11. 12. 13. f 
20. 22. 26. 30. 31. 33. 35. 36. 39. 41. 
43. 44. 47. 48. 51. 53. 54. 56. 58. 60. 
62. 64. 67. 70. 71. 76. 79. 80. 81. 85. 
88. 89. 94. 97. 99. 101. 103. 104. 107. 
111. 115.2116,/117..119:21209123224 
125. 126. 127. 129. 131. 132. 136. 138. 
140. 142. 143. 147. 148. 149. 153. 158. 
160. 162. 167. 169. 173. 175.176. 177. 
179. 180. 181. 182. 183. 184. 185. 186. 
188. 190. 194. 197. 198. 201. 204. 206. 
207. 210. 213. 215. 921. 2223223. 
224. 226. 230. 231. 232. 238. 239. 240. 
242. 246. 247. 250. 251. 252. 253. 254. 
258. 265. 267. 272. 273. 276. 277. 281. 
286. 289. 290. 291. 293. 295. 298. 304. 
3092.311.7313. 316. . 21. 323. 
326. 327. 329. 331. 332. 333. 340. 341. 
342. 343. 345. 346. 347. 351. 353. 356. 
401. 402. 403. 404. 405. 412. 413. 425. 
427. 428. 435. 439. 443. 444. 448. 456. 

. 464. 470. 479. 489. 495. 522. 533. 
542. 2545. 549. 550. 568. 569. 571. 577. 

*Hauthal 109. 349 (F 8). 

45. 169. 178. 


Hasse, Hesse, Hessen 25. 

183. 296. 311. 328. 496. 

Heer- 1. 43. 76. 100. 110. 250. 320. 352. 
353. 358. 361. 367. 395. 

Heerda 219 (H 12). 

Heßwinkel 17 (C 8). 

Heilige Brunnen, -Wiese usw. 51. 147. 
263. 281. 322. 323. 328. 335. 374. 392. 
400. 446. 

Heiligennamen 29. 45. 71. 78. 95. 113. 
119. 122. 143. 144. 163. 164. 201. 282. 
286. 344. 345. 348. 349. ? 356. 398. 
406. 430. 431. 485. 566. 571. 

*Heiratsburg (Siebleben) 153 a 10). 

Hel-, Hölle 22. 23. 66. 97. 123. 149. 
190. 199. 202. 206. 222. 252. 253. 318. 
320. 326. 378. 402. 418. 465. 492. 502. 
576. 

Henneberg 89. 522. 

Herberge 242. 382. 

Herbsleben 377 (I 6). 


584 


Herbst 210. 226. 232. 
*Herges, Alte 572 (B 13). 


Herrengut (vgl. Gebind) 5. 15. 18. 20. 
28. 31. 34. 43. 58. 68. 70. 80. 81. 8. 
84. 100. 102. 103. 117. 123. 130. 133. 
139. 150. 157. 234. 251. 252. 264. 268. 
279. 296. 306. 323. 324. 355. 359. 362. 
368. 374. 378. 380. 390. 428. 430. 432. 
445. 477. 480. 481. 513. 522. 545. 556. 


559 


*Hermannsburg (Friedrichroda) 273.455. 


(E 12). 
*Hermannstein (Ilmenau) 53 (I 16). 


*— (Wachkopf, Rödichen) 448 (E 11). 


Herrenhof 220 (F 12). 
*Hersdorf 9. 
*Heubach 176 (I 8). 


) 
Hexe 16. 40. 100. 148. 220. 316. 331. 


396. 441. 548. 577. 


Himmel 47. 64. 113. 123. 135. 155. 172. 
183. 212. 245. 261. 310. 370. 413. 444. 


507. 


Hirsch, Hirz 198. 209. 213. 240. 329. 
364. 372. 383. 391. 393. 408. 436. 457. 
464. 465. 492. 519. 525. 536. 543. 556. 


560. 569. 574. 575. 
Hochheim 108 (F 8). 
*— (Liebenstein) 571 (B 12). 


Hof, Höfchen (vgl. Wüstung) 6. 7. 11. 
34. 170. 296. 298. 299. 308. 316. 321. 
322. 324. 327. 330. 332. 333. 334. 336. 
338. 345. 346. 347. 362. 384. 392. 401. 


405. 497. 
Hörselgau 281 (E 10). 
Hohenbergen 382 (F 3). 
Hohenkirchen 222 (G 12). 
Holländer 190. 539. 
Holzhausen 112 (I 12). 


Hopfen 6. 15. 30. 33. 34. 45. 46. 47. 61. 
71. 80. 82. 85. 88. 123. 168. 183. 190. 
192. 204. 208. 216. 220. 221. 222. 225. 
234. 247. 250. 259. 262. 265. 270. 272. 
278. 280. 289. 293. 299. 307. 313. 329. 
333. 343. 345. 358. 363. 364. 367. 370. 
371. 372. 376. 381. 385. 389. 397. 400. 


431. 441. 490. 
*Hopfgarten 221 (F 12). 
*Honnerode 26 (E 9). 


) 
*Houwerith (Wüste Ecke) 485 (F 12). 


Hucheroda 423 (B 10). 
*Hüneburg 242. 248 (G 11). 
Hütscheroda 17 (C 8). 
*Hunarth 234 (G 12). 


Hund, hundisch 17. 41. 59. 88. 154. 239. 
241. 317. 322. 327. 420. 490. 525. 531. 


542. 543. 551. 560. 
*Hundsbrunn 230. 231 (G 12). 
Hunger 106. 158. 549. 553. 
Hunnemutz 158. 

Hur- 281. 299. 


Namenverzeichnis, 


I und J. 


Jagd, Jäger (vgl. Hirsch und Schieß- 
platz) 295. 355. 422. 423. 437. 470. 
473. 487. 491. 492. 495. 501. 517. 531. 
2 537. 550. 2551. 2556. 570. 2572. 577. 

Jahn, John 455. 472. 500. 504. 540. 

Ibenhain 288 (E 11). 

Ichtershausen 118 (K 11). 

Illeben 383 (F 7). 

Ilm 198. 208. 329. 

Ingersleben 122. (K 10). 

Jude 87. 158. 528. 571. 572. 

Jungfer, Jungfrau 26. 115. 136. 411. 
443. 499. 552. 554. 

Junker 68. 133. 147. 183. 200. 246. 247. 
2 334. 349. 399. 418. 441. 505. 508. 
522. 


K siehe C. 


L. 


Lach 56. 71. 106. 171. 221. 223. 423. 
480. 481. 

Landknechtsecke 66. 

Langenhain 290 (D 10). 

Laucha 292 (D 10). 

Laudenbach 572 (B 13). 

Lauterbach 325 (B 7). 

-lar 3. 8. 

Lederheck 16. 

Leina 296 (F 11). 

Leube, Loibe, Löwe ?6. 10. 229. 244. 
414. 446. 483. 495. 539. 542. 545. 550. 
561. 571. 

*Leuchtenburg 429 (D 11). 

Licht 250. 

Liebenstein 206 (I 14). 

*Liebenstein (Alte Burg) 571 (B 22). 

*Linungen 271 (F 11). 

Loh, Löbchen, Liebchen, Lubel 2. 7. 20. 
31. 48. 50. 85. 123. 155. 190. 201. 303. 
317. 322. 333. 335. 370. 375. 382. 435. 

Luder 492. 

*Lütsche 197 (H 14). 

— (Bach) 197. 205. 508. 515. 

Lützel 20. 251. 

Luisenthal 243 (G 13). 

Luther 421. 568. 570. 573. 


M. 


Malm, Melm 8. 49. 99. 112. 137. 141. 
160. 192. 205. 212. 214. 221. 231. 237. 
241. 256. 297. 317. 328. 346. 362. 399. 
519. 524. 

Manebach 208 (I 16). 

Mar, Mehr (vgl. Grenze, Mark) 67. 98. 
152. 173. 249. 255. 

Marder, Otter 291. 432. 433. 443. 444, 
445. 449. 476. 481. 485. 497. 567. 


Namenverzeichnis. 


*Margrafenstein (Altenstein) 571 (B 12). 

Maus 92. 205. 292. 385. 

Metz, Metze 253. 327. 

Mechterstädt 301 (D 10). 

Mehler, Ober- 389 (E 2). 

Mehlis 409 (F 16). 

Menteroda 392 (E 2). 

*Meinboldisfeld 293. 294. 302 (D 10). 

Metebach 18 (E 9). 

Mittag- 99. 337. 

*Mittelhausen 94. 95. 184 (G 10). 

Molschleben 127 (H 8). 

Molsdorf 135 (K 11). 

Mord- 357. 518. 527. 532. 

Mos, Mös, Möst 245. 267. 478. 483. 519. 
525. 534. 549. 554. 

*Moßbach, Alte 418 (B 10). 

*Moßburg 448 (E 14). 


Mühle, Müller 2. 7. 8. 13. 23. 32. 41. 


23.006. 61. *64. 66. *75. 78. 779. 


283.92. 96. 97. 108. #111. 117.125. 
130. 132. 136. *139. 148. *158. *? 163. 
+170. 177. 184. 189. 193. 196. 199. 204. 
210. 211. 212. 221. 222. 229. 234. 
241: 244. *277. 283. 287. 290. 291. 


205. 
239. 
296. 
330. 
387. 
405. 
439. 
461. 
*7 569. 


*298. 302. 303. *304. 320. 327. 


Mythologisches ?82. ?88. ?114. ? 133. 
2347. 7352. ? 366. 


2278. 320. 327. 
411. ? 500. 551. 


N. 


Nauendorf 225 (F 12). 

Nazza 327 (B 6). 

*Netzborn 23 (D 7). 

*Neuendorf (Schmalkalden) 516 (C 13). 
Neu-Frankenroda 19 (E 9). 
Neukirchen 331 (B 8). 

Neurode 210 (K 14). 

*Neusissen 346 (F 7). 

*Neusiß 131 (H 8). 

Nießeweg 483. 

*Notichenrode 292. 430. 431 (D 11). 


v0. 


Oberhof 405 (G 15). 

Odersberg 464. 

Oel- 21. 28. 30. 70. ?75. 181. 292. 319. 
356. 362. 383. 387. 463. 469. 478. 502. 

Oester-, Oster- 15. 59. 70. 88. 99. 123. 
126. 130. 147. 151. 156. 268. 315. 364. 
376. 401. 405. 


331. 339. *340. 344. *347. 353. 
381. 387. *388. 391. 394. *395. 
407. 411. 420. 427. 429. *? 438. 
440. 448. *450. 452. *453. 460. 
463. 479. 496. 512. 531. 568. | 


Oesterbehringen 20 (D 8). 
Oesterkörner 394 (F 53). 
*Oestertonna 369 (G 6). 


ı *Offhausen 351 (I 8). 


Ohrdruf 227 (G 12). 
*Orphal 177 (K 8). 
*Ostheim 88f. (G 9). 


153 

Paradies- 14. 17. 26. 100. 143. 170. 332. 
336. 355. 436. 

Peisel 395 (E 4). 

Personennamen (Eigennamen) 2. 3. 6.9. 
10. 14. 21. 27. 30. 39. 45. 48. 51. 65. 
66. 71. 74. 84. 89. 92. 97. 298. 100. 
?103. 105. 111. 117. 119. 120. 121. 
125. 136. 169. 172. 174. 175. 1%. 

. 205. 209. . 211.212. 232. 

22l. 220. . 226. 229, 230. 

. 234. 239. . 244. 245. 246. 

3. 250. 258. : . 265. 266. : 

. 294. 303. ). 307. 308. 

. 314. 316. . 324. 325. : 

330: 333: . 342. 

SB SBhNN .367.: 

3322 394. . 404. 

2. 413. 418. . 423. 

. 432. 434. £ . 446. 

. 452. 457. . 462. 

. 469. 471. 3. 479. 

. 490. 493. .499,: 

514.519, . 534. 

29 . 561. 

576. 902 

Petersberg 17. 19. 28. 35. 86. 120. 
152. 177. 193. 239. 241. 310. 331. 
337. 345. 473. 479. 517. 548. 

Petriroda 236 (G 11). 

Pfaffen, Pfarr- 2. 4. 5.13. 15. 16. 27. 
28. 29. 41. 47. 49. 53. 55. 59. 75. 77. 
82.286. 97..211622112. 136: 138:9150: 
160. . 190. 196. 203. 205. 206. 212. 
214. 215. 219. 232. 241. 242. 253. 256. 

. 273. 296. 297. 309. 313. 321. 

. 332. 336. 340. 349. 351. 353. 

3 . 363. 371. 373. 377. 393. 394. 
395. 399. 451. 459. 504. 517. 521. 557. 

Pferdingsleben 137 (H 9). 

Pfingst- 35. 36. 50. 53. 67. 97. 120. 
124. 141. 148. 164. 173. 179. 229. 
237. 242. 253. 277. 286. 297. 307. 
312. 326. 334. 392. 397. 573. 

*Pfordte (Furthe) 140 (G 8). 

*Pforte 110. 187 (F 8). 

Pflug- 188. 

Pöthen 389. 391 (E 2). 

*Poisele (Peisel) 395 (E 4). 

Post- 209. 385. 

Profitzenloch 8. 


119, 
182. 
299. 


586 
0. 

Quer-, Quir- 3. 18. 30. 57. 71. 268. 326. 
R. 

Radfeld, das 10. 

Räuber 493. 

Ram-, Rams- 42. 44. 51. 169. 327. 360. 

368. 384. 

*Raubschloß 505 (H 15). 

Reckenbeil 345. 

Rech-, Regen- 406. 410. 413. 446. 552. 


Reichenbach 22 (D 7). 
Rehestädt 141 (K 11). 


Reif- 334. 421. 459. 528. 531. 551. 556. 


*Reifenheim 353. 366. 367 (G 6, 7). 

Reinhardsbrunn 274. *450 (E 11). 

Reiter, Reuter, Ritter 55. 198. 218. 
258. 314. 319. 331. 334. 343. 350. 
427. 432. 445. 505. 542. 570. 

*Rekkers 225. 226. 235 (F 12). 

Remstädt 142 (F 9). 

Renn-, Rein-, Rinn-, Rinne- 42. 
205. 211. 218. 278. 291. 303. 326. 

. 358. 368. 385. 2386. 397. 442. 

. 504. 513. 536. 541. 542. 543. 
570. 

Rennsteig 416. 417. 

Rettbach, Groß- 144 (I 10). 

Rhoda 145 (L 10). 

Ring, Ringel- 278. 334. 376. 417. 
479. 598. 533. 543. 549. 576. 

Rippersroda 211 (I 14). 

*Ritzhausen 320 (B 55). 


Rodung, Geräum, Stocken 1. 3. 5.7. = 
193. 
205. 210. 211. 
. 234. 241. 244. 
258. 262. 263. 
297. 307. 322. 
350. 359. 361. 
460. 462. 468. 
515. 520. 527. 


84. 177. 192. 
204. 
222 
255. 
279. 
349. 
400. 
496. 


..m 


Is 


14. 20. 67. 69. 80. 
19521906271987193: 
214. 215. 220. 221. 
. 246. 248. 252. 
. 212. 2103. 204. 
. 337. 346. 347. 
. 376. 382. 392. 
. 485. 486. 487. 

528. 538. 546. 547. 
*Rödchen 84 (F 9). 
Rödichen-Schnepfenthal 303 (E 11). 
Röhnberg 251. 


561. 563. 


Rose, Röse 2. 13. 16. 33. 62. 63. 136. 
162. 193. 201. 209. 219. 224. 225. 227. 
39. 246. 264. 267. 304. 308. 329. 


235. 
467. 476. 487. 505. 532. 538. 543. 
Ruhla 333 (B 11). 
*Ruhl, alte 420 (B 11). 
*Ruhlaer Häuschen 417 (B 11). 


S. 


Sachs- 120. 129. 136. 170. 273. 507. 
*? Sachsenburg 340. 


219. 
422. 


455. 


Namenverzeichnis. 


| Sättelstädt 334 (C 10). 


Salz, Sülze, Sulz 16. 
155. 156. 161. 162. 
259. 260. 262. 265. 
317. 332. 340. 363. 
447. 460. 476. 481. 534. 548. 561. 

Seul, Suhl 490. 495. 501. 510, 

Schalkswiese 21. 

*Scharfenburg 343 (B 10). 

Schatz- 30. 48. 193. 202. 

*Schauenburg 446 (D 12). 

Schieß-, Schütz- 90. 131. 142. 158. 164. 
179. 197. 201. 233. 250. 277. 294. 30%. 
312. 347. 356. 364. 380. 405. 493. 503. 
515. 533. 542. 550. 553. 

Schloß (Gut), vgl. Herrengut 2. 12. 13. 
15. 28. 31. 122. 1352 1592,20 178 
197. 219. 234. 235. 238. 242. 258. 321. 
330. 331. 333. 359. 371. 380. 406. 464. 
472. 479. 490. 500. 

Schmerbach 338 (© 11). 

es 226. 244. 290. 295. 356. 357. 

03: 

Schmücke 501. 506. 510. 

Schnee- 198. 199. 404. 432. 501. 502. 511. 
515. 526. 

Schönau a. d. Hörsel 339 (C 10). 

— v. d. Walde 238 (F 12). 

Schwabhausen 240 (G il). 

Schwarzhausen 340 (C 10, 11). 

Schwarzwald (Dorf) 243 (G 13). 

— (Forst) 488. 513. 528. 

*Schulkenroda (Viesselbach) 45 (E 10). 

Seebergen 146 (H 10). 

Segel, Siegel 4. 168. 500. 

*Seifartsburg 506 (H 15). 

*? Seligsrode 35 (C 8). 

Siebleben 150 (G 10). 

Silber- 1. 104. 131. 154. 226. 389. 400. 
433. 438. 464. 479. 495. 524. 544. 548. 
560. 563. 576. 

Sommer- 34. 197. 291. 330. 344. 370. 374. 
375. 407. 444. 456. 489. 501. 515. 539. 
555. 

*Sommerstein 344 (C 11). 

Sonn-, Sund- 72. 79. 87. 106. 227. 
404. 464. 553. 575. 

Sondra 341 (C. D 10). 

Sorge 120. 303. 408. 522. 569. 

Sonneborn 23 (E 9). 

Speck-, Spick-, Spinn- 11. 29. 234. 
443 


20. 41. 45. 85. 149. 
170. 196. 206. 212. 
272. 277. 294. 300. 
368. 379. 403. 404. 


387. 


432. 


Spielmann 519. 568. 

Spittel, Spittal (Siechhof) 16. 28. 121. 
125. 146. 156. 158. 231. 245. 252. 273. 
? 328. 366. 380. 381. 486. 527. 572. 

Stedten 155 (L 10). 

Stein- 356. 379. 382. 388. 

*Steininfirst 274. 305. 448 (E 11). 

*Stolzenburg 429 (D 11). 


Namenverzeichnis. 


Struth 13. 17. 100. 146. 147. 
333. 407 (F 15). 410. 423, 454. 
506. 532. 535. 544. 545. 549. 

Stutz- 190. 243. 527. 

Stutzhaus 243 (G 13). 

Sülzenbrücken 155 (I 11). 

*Sula, Sulga 232 (G 12), 

Sundhausen 158 (F 10). 

*Sygeharts 408. 409. 


I. 


Tabarz, Groß- 306 (D 

—, Klein- 290 (D 11). 

Tam-, Tann- 245. 247. 

Tambach 245 (E 13). 

*—, Huges- 559 (D 13). 

7“ "Tam ach, Tambuch 192. 201. 
65. 

Tambuchshof 247 (H 12). 


265. 


*Tannburg Io panthal) 238. 464 (E 12). 
322. 


Tanz 71. 116. 452. 

Taten, Tater, Zigeuner 168. 308. 
427. 428. 484. 519. 527. 573. 

*Taubenthal 329 (A 6). 

Teufel 14. 32. 199. 271. 306. 315. 


342. 396. 426. 449. 457. 478, 501. 


5.571. 
Teutleben 167 (E 10). 
Thal 342 (B 10). 


*Thanborg (Haderholz) 560 (D 13). 
Thiergarten 5. 30. 99. 111. 141. 146. 
177. 184. 257. 270. 271. 285. 305. 
311. 335. 357. 361. 375. 397. 399. 


461. 
Thörey 171 (K 11). 
Tod- 20. 46. 129. 130. 
272. 273. 
468. 482. 
Töpfer- 11. 29. 192. 193. 231. 280. 
316. 336. 485. 
*Töpfleben 93. 94. 182 (G 10). 
Töttelstädt 175 (I 9). 


210. 236. 
540. 545. 


Tränke 114. 205. 247. 313. 339. 450. 
452. 453. 477. 478. 484. 511. 514. 


537. 544. 574. 
Traßdorf 213 (L 14). 
Triesch 319. 326. 400. 401. 
Trügleben 178 (F 9). 
Tüngeda 28 (E 9). 
*Tüngethal 20 (D 8). 
Tüttleben 172 (H 1). 


UT. 


Uelleben 181 (G 10). 
Ullersbach 481. 

Ungeheuer- 420. 446. 453. 490. 
Urbe 125. 

Urbich, Urhög 8. 34. 232. 


272. 


305. 326. 332. 361. 417. 


273. 
459. 


202. 


328. 
502. 


155. 
307. 
457. 


259. 
432. 


22. 


451. 
532. 


587 


Ir 


Venetianer 199. 424. 427. 511. 

Vesper 293. 

*Vippach 301 (D 10). 

Vocken- 113. 

Vögel, Vogel- 3. 5. 6. 8. 13. 17. 
er 26. 30. 33. 34. 39. 40. 47. 

60. 62. 64. 66. 69. 74. 82. 

59. 91. 97. 99. 102. 107. 115. 
123. 124. 125. 126. ?127. 130. 
137. 138. 139. 147. 154. 155. 
175. 179. 183. 190. 192. 196. 
206. 212. 215. 218. 220. 222. 
230. 233. 237.. 238. 241. 245. 
263. 2267. 268. 274. 278. 281. 
298. 299. 300. 302. 303. 305. 307. 
313. 315. 316. 318. 320. 321. 328. 
7333. 335. 337. 338. 344. ? 351. 
356. 360. 361. 362. 364. 368. 372. 
379. 380. 387. 391. 393. 394. 
407. 411. 418. 419. 432. 439. 
456. 463. 468. 469. 470. 473. 
481. 498. 502. 504. 507. 518.1 
522. 523. 525. 528. 534. 535. 
543. 550. 551. '553..555.:559. 
570.526. 577. 

Vogt-, Vogtei- 14. 17. 64. 147. 265. 
362. 473. 

Volkenroda 396 .(E 3). 

*Volkenrot (Volkenroda) 396 (E 3). 


19. 20. 
50. 51. 
86. 88. 
116. 118. 
132. 135. 
163. 172. 
197.198. 
224. 226. 
257.25 
282. 


W. 
Wart-, Warte 17. 231. 
253. 256. 261. 272. 290. 
351. 384. 406. 418. 424. 
460. 464. 466. 496. 504. 


Wach-, Wacht, 
233. 238. 252. 
316. 347. 350. 
431. 448. 458. 
521. 531. 548. 560. 576. 

Wachse-, Wasse- 469. 487. 

Wage 356. 

Wahl, Wall 143. 261. 

Wahlwinkel 306 (E 11). 

Waid 10. 11. 27. 34. 44. 54. 58. 60. 66. 
687.276: 79.1062 107: 114. 119.222 
132. 139. 140. 144. 153. 158. 167. 169. 
173. 178. 180. 186. 188. 252. 279. 350. 
357. 359. 361. 363. 371. 381. 385. 400. 

*Waldenfels 214. 470 (F 13). 

Waltershausen 310 (E 11). 

Wallfahrt-, Walper 49. 234. 289. 

Walz- 360. 

Wangenheim 31 (F 8). 

Warza 185 (F 8). 

Wasch- (vgl. Bergbau) 16. 242. 474. 
519.527 563. 

*Wassenburg, die 114 (I 12). 

Wasser- 419. 

Web- 205. 

Wechmar 248 (H 11). 


569. 


495. 


588 


*Wechs (Weißensee) 96. 149 (H 10). 

Wehr-, Wehrt- 11. 16. 142. 235. 266. 
301..302.7316. 317. 381. 403: ; 

Weimar- 41. 62. 

Weinbau, Weinberg 1. ?5. 12. 14. 22, 
27. 33. 41. 745. 51. 61. ‚66. 80. 93. 
94. 98. 101. 104.105. 113. 114. 115. 
124. 136. 141. 144. 146. 147. 151. 178. 
186. 189. 190. 202. 205. 242. 252. 273. 
288. 315. 319. 323. 326. 331. 337. 346. 
348. 354. 358. 360. 364. 370. 371. 376. 
319.383. 865: 8814 3097. 808. 7419. 
456. ?457. 566. 

Weingarten 34 (D 9). 

*Weißenborn 343. 425 (B 10). 

*Wendeloh 229 (G 12). 

Wenden-, Wind-, Winden-, Windisch- 
25. 35. 46. 54. 163. 176. 192. 218. 251. 
328. 362. 403. 464. 506. 512. 577. 

*Wenigenschallenburg 404. 405 (M 6). 

Werningshausen 401 (L 6). 

Werra 405. 

West- 177. 

Westhausen 187 (F 8). 

*Westkirchen 37 (D 8). 

Wettboyme, bie dem 71. 

Wiegleben 399 (F 7). 

*Wiesenburg (Schloßberg Cozberch ?) 
490 (G 13). 

Wiginwalt 561. 

Wild-, Wille-, Roß- 97. 189. 477. 489. 
491. 494. 531. 534. 542. 547. 550. 
551. 

Winne, Wonne, Wunne 218. 250. 

Winter 326. 548. 

Winterstein 344 (C 11). 

Wipperoda 252 (F 11). 

Wölfis 254 (H 13). 


Namenverzeichnis. 


Wolf-, Welf- 17. 21. 26. 82. 88. 98. 114. 
120. 128. 165. 182. 190. 197. 203. 204. 
207. 234. 262. 268. 281. 295. 298. 308. 
315. 318. 329. 330. 342. 349. 363. 391. 
432. 438. 443. 445. 4406. 454. 459. 468. 
En 487. 506. 517. 521. 524. 531. 534. 

Wolfsbehringen 35 (D 8). 

Worm-, Wurm- 69. 152. 174. 

Wüstung (vgl. Burg, Kirchhof, kleines 
Feld, Schloß) 6. 7 (D 9). 16 (D 9). 
21 (E83). 24 (D 9). 29 (E83). 30 (D 7). 
63 (I 10). 64 (D 11). 66 (1 11). 70. 274. 
2 76. 78. 97 (E10). 210. 13 
117 (112). 124 (K 10). 136 (K 10). 
139 (H 9). 148 (H 10). 152 (G 10). 
168 (D 9). 120° (E 10). 173(H 0 
196.. 201 (I 13). 721372322 (6 2 
2235. ?246. ? 251. ?257. 260 (E 12). 
261 (D 11). ?268. 2272. 276 (E Il), 
277. 283 (E 10). 304 (E11). 309 (E11). 
317 (D 9). 318 (D 11). ?341. 347 (G 7). 
349. 2355. 368 (G 3). ?399. 405 (M 6). 
411 (F 16). 421 (B 11). 422 (B 11). 
423 (B 10). 428 (D 12). 436 (B. C 11). 
440 (E 12). 451 (D 12). 455 (E 12). 
460 (E 12). 461 (D 13). 497 (G 14). 
503. 504 (H 15). 515 (H 14). 529 (117). 
534 (G 17). 535 (H 17). 548 (E 14). 
554. 563 (E 14). 573 (C 12). 


2. 
Zell- 328. 
Zella St. Blasii 406 (F 16). 
Ziegel- 449. 463. 488. 
Zoll- 90. 119. 196. 210. 215. 273. 504. 
525. 526. 


Frommannsche Buchdruckerei (Hermann Pohle) in Jena. — 3613 


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DD Gerbing, Luise 
801 Die Flurnamen des 
T5G47 Herzogtums Gotha 


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