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Die Flurnamen des Herzogtums
Gotha und die Forstnamen des
Thüringerwaldes
zwischen der Weinstraße im Westen
und der Schorte (Schleuse) im Osten
namens des
Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde
bearbeitet und herausgegeben
von
Luise Gerbing
Mit einer Karte.
Jena
Verlag von Gustav Fischer
1910
Alle Rechte vorbehalten.
Fr
Inhaltsverzeichnis.
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Verzeichnis und Numerierung der urkundlichen Quellen .. 2.2.2...
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II. Forstnamen.
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Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Ruhla ........
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Forstnamen zwischen Badewasser und Schilfwasser . . . 2.2...
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Eorstnamen zwischen Gera und Ilm. . ». 2.2. 2.2. 2.2. 202 00.
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IV Inhaltsverzeichnis.
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Forstnamen zwischen der Lauter (Hasel) und den Schleusequellen . .
2 - Lubenbach (Lichtenau) und Lauter (Hasel) . .
ir ri Hasel und Lichtenau , rer
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x Druse und Schmalkalde 7 . 2 SE re
> der Schweina und der Druse. ........
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Zusätze und Berichtigungen . - .-. . 2 2 2. zu... ee. ;
Namenverzeichnis : ... » «2.0 2 2 lu a
Einleitung.
Als dies Buch begonnen wurde — vor 21 Jahren — war zwar
schon manches tüchtige Werk über Ortsnamen erschienen, aber an
ein systematisches Sammeln der Flur- und Forstnamen über ganz
Deutschland dachten wohl wenige. Im allgemeinen war man noch der
Ansicht des fleißigen Schmalkalder Geschichtsschreibers Geisthirt,
der bei Erwähnung des Forstes Zillbach bemerkt um 1718: „Woher
dieser Ort seinen Namen erhalten, ist so leicht nicht zu erraten...
Ich glaube, daß dieser Name von den Jägern voriger Zeiten dem Ort ge-
geben worden, ihn von anderen Bergen und Oertern zu unterscheiden ...
Denn wer weiß nicht, wie viel wunderlicher Namen die Herren Forst-
bedienten denen Wäldern, Grunden und Bergen beilegen, solche desto
besser voneinander zu unterscheiden, von welchen doch keine Ursach
ihrer denomination kann gegeben werden .. .“
Erst die. eindrucksvolle Rede des Herrn Archivrat Dr. Be-
schorner bei der Tagung der deutschen Geschichts- und Altertums-
vereine in Erfurt (1903) hat zu der eifrigen Sammeltätigkeit geführt,
deren sehr erfreuliche Ergebnisse, besonders im Königreich Sachsen,
ein Beweis sind für das große Interesse, das unsere Zeit der Volks-
kunde entgegenbringt, aber auch für das Dasein vieler noch ungehobener
Schätze auf dem Gebiete der Landes- und Volksforschung.
Auf Anregung der Erfurter Versammlung wurden Fragebogen für
Flurnamensammler ausgearbeitet und durch ganz Deutschland ver-
schickt, um eine einheitliche Sammelarbeit in die Wege zu leiten.
Meine nach anderen Gesichtspunkten angelegte Arbeit war damals
schon so weit entwickelt, daß ein Umgestalten nach den Erfurter Vor-
schriften unmöglich war. So hieß es: Getrennt marschieren und ver-
eint schlagen!
Es sei mir nun gestattet, über die Entstehungsweise meines Buches
einige Mitteilungen zu machen, um die Eigenart meiner Arbeit zu be-
gründen.
Durch Wilh. Arnolds klassisches Werk „Deutsche Stämme“,
Kirchhoffs „Anregungen“ und „Anleitung zu wissenschaftlicher
Landes- und Volksforschung“, vor allem auch durch Fr. Regels
„Entwickelung“ angeregt, plante ich anfangs schüchtern eine kleine
Sammlung der Flurnamen meiner engsten Heimat.
VI Einleitung.
Daß eine Flurkarte die Grundlage der Arbeit sein müsse,
wurde mir bald klar, und als ich, nach Ueberwindung von mancherlei
Schwierigkeiten und Vorurteilen, die Erlaubnis erhielt, die General-
karten des Herzogl. Vermessungsbureaus in Gotha zu benutzen, wuchs
mit dem Studium und dem Abzeichnen dieser außerordentlich inhalt-
reichen Flurbilder (meistens im Maßstab 18000) die Unternehmungs-
lust und Schaffensfreude.
Rätselhafte Namen drängten zur Feststellung der ursprüng-
lichen Form. Unsichere Kunde über verschwundene Ortschaften,
vertrocknete Teiche und gerodeten Wald lockte zu eingehenden
archivalischen Studien, und immer wiederholte Wanderungen durch
sämtliche gothaische Fluren verschmolzen die Vergangenheit mit der
Gegenwart, bis sich ein klares Bild der Flur- und Namengeschichte
im Ideenkreis entwickelte.
Nicht auf den ersten Wurf gelang es, eine befriedigende Art des
Stoffverarbeitens zu finden. Berater für meine Unerfahrenheit in
größeren wissenschaftlichen Arbeiten hatte ich nicht, so mußte ich
mir den Weg selbst suchen. Wie ich beim Sammeln verfuhr, sei
hier zunächst mitgeteilt:
Wenn die Namen der Flur aus der General- und Katasterkarte
ausgezogen und in einer Liste geordnet waren, wanderte ich nach
dem betreffenden Ort, verglich, soweit es anging, Karte und wirk-
liche Flur, wobei soviel als möglich im freien Felde gerade anwesende
Bauern zu Rate gezogen wurden. Wie manches Mal standen die
Pflüge eine Viertelstunde verlassen, weil die Ackersleute staunend das
bunte Bild ihrer Dorfflur umringten und eifrig auf Fehlendes auf-
merksam machten.
Wie oft hat mir ein Alter den Unterschied zwischen Einst und
Jetzt im Gelände klar gemacht! Im Dorf suchte ich dann die „ältesten
Leute“ aufzutreiben, die ihr Dorfgebiet noch vor der Zusammenlegung
gekannt hatten. Dies ist von größter Wichtigkeit. Denn bis zur
Separation hatte sich die Flur ziemlich unverändert und unverfälscht
erhalten, mit der Dreifelderwirtschaft, den gewundenen Wegen, nicht
regulierten Wasserläufen, Hecken, Rainen, Triften, Schafweiden und
dem Gemeindebesitz }).
Die Wichtigkeit der mundartlichen Aussprache ist mir
leider erst ziemlich spät zum Bewußtsein gekommen. Um das Ver-
säumte nachzuholen, habe ich die Güte vieler hilfreicher Mitarbeiter
in Anspruch nehmen müssen, deren Namen größtenteils an der be-
treffenden Stelle aufgenommen sind.
Jeder Forscher auf diesem Gebiet weiß, daß zur Aufklärung vieler
Namen die ursprüngliche Form unerläßlich ist. Soweit es irgend
möglich war, trug ich auch die alten Namen zusammen und hoffe,
damit den Erklärern die Arbeit erleichtert zu haben. In sehr vielen
Fällen sind die heutigen Namen nicht nur durch den Gebrauch abge-
1) Vgl. L. Gerbing, Die Thüringer Landwirtschaft bis zur Reformationszeit.
Heimatblätter, Heft 1, 1903,
Einleitung. VII
schliffen und gekürzt, sondern auch absichtlich verstümmelt und „ver-
schönert“ worden (auch durch Feldmesser) da, wo man meinte, daß
der Ausdruck verständlicher gemacht werden müsse, oder wo er
unserer verbildeten Zeit zu grob erschien. Ich erinnere nur an den
Düwelsberg (Teufelsberg!), der in Beifallsberg (!!!) auf der Karte
umgetauft wurde (Ebenshausen a. d. Werra).
Wo alte Namenformen nicht aufzutreiben sind, ersetzt die mund-
artliche Aussprache einigermaßen die Urkunde. Doch muß man sehr
vorsichtig und mißtrauisch an Ort und Stelle nachprüfen, ob nicht
eine besondere Art erklärender Volksetymologie vorliegt, auch ver-
sichere man sich, wirklich Eingeborene, nicht Zugezogene zu
fragen. Die ursprüngliche Bedeutung einer Menge alt- und mittel-
hochdeutscher Namen ist dem Volksbewußtsein verloren gegangen;
der gemeine Mann ersetzt sich den alten Sinn durch einen der Jetzt-
zeit angemessenen. So kennt z. B. niemand mehr den alten Sumpt-
namen: im Siffen. Als Erklärung des Namens wurde mir öfters er-
zählt, daß „im Siffen“ das Vieh „süft“ [säuft. Vgl. „im G’süffig“
bei Steinbach-Liebenstein.. Manches längst eingewurzelte und in die
Literatur übergegangene Märchen mußte grausam zerstört werden,
z. B. das eines Treffens im 30-jährigen Kriege im Totental bei
Molschleben.
In den „Modernen Namen“ habe ich die alte Rechtschreibung
absichtlich beibehalten, weil die Schreibweise der geographischen
Namen noch keineswegs allgemein geregelt ist und sich nur so eine
gewisse Einheitlichkeit erzielen ließ.
Die Einteilung der Listen. Wie oben erwähnt, sammelte
ich die modernen Flurnamen zunächst aus dem Kartenmaterial und
ließ mir die Verzeichnisse in den Ortschaften vervollständigen. Später
wurde mir auch eine Durchsicht der Katasterbücher gestattet im
Herzogl. Vermessungsbureau in Gotha, wo ich noch vieles, besonders
Dorfstraßennamen, ergänzen konnte.
Daß die Verzeichnisse lückenlos seien, will ich nicht behaupten.
Sicher ließen sich bei Nachfragen „von Haus zu Haus“ noch mancherlei
Bezeichnungen erkunden. Wo aber soll man die Zeit finden zu solcher
Kleinarbeit?
Das Sammeln der mundartlichen Aussprache war mit
mancherlei Schwierigkeiten verknüpft. In vielen Fällen, besonders
bei „gebildeten“ Bauern, die sich ihrer eigenartigen Dorfsprache
schämten, wurde schlankweg behauptet, die Namen würden so, wie
geschrieben, auch ausgesprochen. Nach geduldigem Zureden und
probeweisem Vorsprechen einiger Worte gelang es fast immer, den
Dialekt zu erhalten. Eine Anzahl Namen — besonders aus den
Bergen — habe ich freilich nicht mundartlich belegen können.
Die schriftliche Wiedergabe der Mundart ist sehr schwer, in den
meisten Fällen kaum sicher zu erreichen. Da könnte nur ein Phono-
graph aushelfen! Wo ich die Aussprache selbst sammelte, also fast
durchgängig bei den Forstnamen, auch in einer großen Anzahl von
Fluren, habe ich mich bemüht, die Schreibweise möglichst dem Laut
VIII Einleitung.
anzuschmiegen. Dasselbe Bestreben fand ich beim Nachprüfen der ur-
sprünglich nicht von mir selbst gesammelten Listen.
L. Hertels „Thüringer Sprachschatz“ entnahm ich zur Verdeut-
lichung einige Lautbezeichnungen:
den Akut (”) für Dehnung, den Gravis (‘) für Dumpfheit der
Selbstlaute. $ = sch. — Unbezeichnete Laute sind kurz zu
sprechen.
Trotz aller aufgewandten Sorgfalt bin ich mir wohl bewußt, daß
gerade im wichtigen mundartlichen Abschnitt viel Mangel- und Laien-
haftes enthalten ist. |
Sehr ungleich ist auch der dritte Teil der Listen ausgefallen, die
urkundlichen Belege und Formen. Doch liegt dies weniger an der
Sammlerin, als an dem sehr verschieden stark fließenden Quellen-
material. Wie sehr ich den Archivverwaltungen (in Gotha, Magde-
burg, Dresden, Weimar, Schloß Tenneberg, Meiningen), sowie Herrn
Vermessungsdirektorr Raakow in Gotha für ihre Unterstützung zu
Dank verpflichtet bin, möchte ich auch hier noch einmal hervorheben.
Reiche Schätze boten die Originalurkunden der Klöster, deren
Kopialbücher, die Erb- und Zinsbücher der Aemter, die vorzüglich
ausgearbeiteten Flurbücher Ernsts des Frommen, und vor allem auch
die Wald- und Forstbeschreibungen und -bereitungen. Auf alle diese
Quellen wird in den Anmerkungen hingewiesen.
Weit vollständiger hätte sich die Arbeit gestalten lassen, wenn
die Ergebnisse der „Pflegschaften“ des Vereins f. goth. Geschichte
und Altertumskunde vollständig vorlägen. Für mich hätte es jedoch
noch Jahre angestrengten Studiums in den Dorfarchiven bedurft, um
die Lücken einigermaßen auszufüllen. So sind viele der interessantesten
Fluren — z. B. Herbsleben und Werningshausen — im urkundlichen
Teil leer geblieben. Das ist eine bittere Enttäuschung, besonders
wenn man sicher weiß, daß noch ungehobene Schätze in den Dorfladen
modern.
In den Anmerkungen hoffe ich so viel neues, bisher nicht
bekanntes, und, soweit ich übersehen kann, zuverlässiges Material zu
bringen, daß wohl für jede einzelne Dorfgeschichte eine Ergänzung
abfällt. Die Lage aller Flurorte anzugeben, würde zu platzraubend
gewesen sein; überdies enthält die Karte die wichtigsten Flurnamen.
Ueber eine große Anzahl der „vielversprechendsten* Bezeichnungen
konnte ich freilich keine nähere Erläuterung erlangen. Doch bin ich
so glücklich gewesen, in manchem Dorf noch 70- und 80-jährige Be-
richterstatter zu finden, ehrwürdige „Dorfälteste“, die noch von der
„Kosakenzeit“ zu erzählen wußten, die noch die Heimatflur gekannt
hatten im Schmuck der Flachs- und Waidfelder. Ich hoffe, daß die
Nachrichten aus dem Munde dieser „lebendigen Chroniken“ der sonst
so nüchternen Arbeit etwas Buntheit verleihen. —
Ein völlig anders geartetes Gebiet wie in den Flurnamen be-
schreiten wir in den Forstbezeichnungen. Dort tausend Anklänge
an das Leben, an die Geschichte vom Volksstamm, der Heimat und
den Dorfgenossen. Hier dagegen, im stillen, durch Jahrhunderte der
Einleitung. X.
Abgeschiedenheit vom lauten Dorfleben getrennten Forst, begegnet
uns in den Namen anfangs nur auf Schritt und Tritt die großartige
Ur-Natur: Sumpf und Fels und der klingende, rauschende Bach. In
unendlicher Mannigfaltigkeit der Ausdrücke benannten die Altvordern
Berg und Tal nach Form, Farbe, Baumbestand und Getier.
Dann lichtet sich der dunkle Urwald allmählich; die vielen
Rodungsnamen verraten die Besitzer und die Art der Urbarmachung
(Rod, Schwend, teilweise auch Brand). Erinnerungen an Jagdabenteuer
und Grenzfehden knüpfen sich für immer an die „Schießplätze“, die
„Bärensteine“, „Wolfsthäler“, an die „Haderzipfel“ und „Streitgirne“.
Die verhältnismäßige Einförmigkeit der Grundbezeichnungen für
Forstnamen legte nahe, eine andere Einteilung zu treffen, wie bei den
Flurnamen, die nicht bloß auf topographische Verhältnisse deuten,
sondern auch über politische und Agrarfragen Auskunft geben. In
jeder der in Gewässergebiete zerlegten Unterabteilungen der Forst-
namen zähle ich nacheinander auf: die Berg- und Talnamen; die Ge-
wässer; die Straßen; die Wiesen und Röder. Soweit das zugängliche
Material Neues bot, bespreche ich noch die Bergwerke, Flößerei usw.
Das Hauptgewicht liegt auch hier in den Anmerkungen, die alles
enthalten, was ich an neuem und wertvollem Material in den Urkunden
und Akten fand. Die übergroße Fülle an Stoff hat zu einer Raum-
beschränkung in den einzelnen Notizen und zu einer möglichst kurzen
Skizzierung auch der wichtigeren „Ausläufe“ genötigt, z. B. über den
„Namen des Thüringerwaldes“ und über den Rennsteig.
Die mundartliche Aussprache der Forstnamen sammelte ich zum
größten Teil selbst in den Walddörfern bei den Männern der grünen
Farbe und in Bauernhäusern. Daß dabei manch wertvoller Hinweis
auf den Ursprung des Namens eingestrichen, mancher bisher nur ur-
kundlich bekannte Name aus dem Volksgedächtnis geschürft wurde,
sei hier ausdrücklich mit Dank gegen die Spendenden erwähnt.
Ueber die räumliche Ausdehnung des Arbeitsgebietes
möchte ich folgendes bemerken: In betreff der Flurnamen mußte
ich mich leider auf das gothaische Land beschränken, so wider-
natürlich zerrissen auch dadurch das Gebotene erscheint. Glücklicher-
weise werden die preußischen Nachbargebiete soeben von kundiger
Hand bearbeitet.
Auch für die Forstnamen plante ich anfangs Beschränkung
innerhalb der gothaischen Grenze. Reiche archivalische Funde nach
Ost und West, hauptsächlich aber im Hennebergischen, ermutigten
später zu einer weit größeren Ausdehnung, besonders auf der Südseite
des Gebirges. So erstreckt sich das bearbeitete Gebiet ost wärts bis
zur alten sächsisch-schwarzburgischen Grenze längs der Schorte. Im
Westen wäre ich gern bis zum Nordwestfluß des Thüringerwaldes
vorgedrungen, doch fehlte mir für das eisenachische Territorium das
Kartenmaterial, das für das benachbarte gothaische Land in den
musterhaften Spätzelschen Forstkarten zur Verfügung stand. Der
Abschluß nach dem Werratal hin deckt sich fast überall mit der süd-
lichen Grenze des Urgesteins (nach Fils, Höhenschichtenkarte vom
4 Einleitung.
Kreis Schleusingen), bis in die Gegend des Adlersberges. Die Gegend
südlich dieses Berges ist mir zu wenig bekannt, als daß ich es hätte
wagen können, sie aufzunehmen, so zog ich die Grenzlinie nordost-
wärts über Vesser, den Gersgrund zum Forstort Rennweg und dem
Großen Dreiherrenstein.
Die Karte ist das Schmerzenskind dieser Arbeit. Wer sich
jemals die Aufgabe stellen mußte, ein überreiches Material aus Hun-
derten von Karten in den verschiedensten Maßstäben „übersichtlich“
auf einen engen Raum zusammenzudrängen, wird mir — verständnis-
voll zustimmen!
Ich habe zur Orientierung nur die allerwichtigsten Flurnamen
eingetragen, dennoch fürchte ich den berechtigten Vorwurf der Ueber-
füllung. Störend wirken die punktierten Flurgrenzen, und doch sind
sie, deren Einzeichnung besondere Mühe verursachte, nicht zu ent-
behren. Auch hier, in der Karte, machte sich die Bearbeitung des
Waldgebietes durch wohltuende Einfachheit vorteilhaft bemerkbar:
ich konnte den größten Teil der im Text erwähnten Forstnamen an-
bringen, ohne einen verwirrenden Ueberfluß befürchten zu müssen.
Viele Benutzer des Buches werden enttäuscht sein, daß die
Namenerklärungen fehlen. Mit voller Absicht habe ich diesen
Hauptbestandteil der meisten Flurnamenwerke fortgelassen. Zu einer
befriedigenden Erläuterung der Namen gehört (außer einem genauen
Durchforschen der Oertlichkeiten) nicht bloß eine umfassende Kenntnis
des Lateinischen, des Mittel- und Alt-Hochdeutschen, sondern auch
der keltischen und slawischen Idiome, und hier versagte meine „Schul-
weisheit“ völlig.
Wo durch urkundliche Tatsachen oder durch örtliches Studium
eine sichere Aufklärung des Wortes sich ergab, habe ich natürlich
das Resultat mitgeteilt. Zweifelhafte Angaben sind durch ? gekenn-
zeichnet.
Der Zweck der Arbeit war, den Forschern urkundliches
Material zu bieten, das sonst nicht in dieser Zusammenstellung zu-
gänglich ist. Ich hoffe, daß besonders das Sprachgut brauchbar ist,
aber auch die Bearbeiter. der Forst- und Ortsgeschichte werden, denke
ich, nicht vergebens suchen. In einigen Abhandlungen (Ueber die
frühere Verteilung von Laub- und Nadelwald; die ehemalige Aus-
dehnung des Waldes in Südwest-Thüringen; die Gewässer in Südwest-
Thüringen; das Straßennetz von Südwest-Thüringen und den ehemaligen
Weinbau im Gothaischen) habe ich einen Teil des Materials schon
verwendet. Weiteres hoffe ich später ausnutzen zu können.
Zum Schluß drängt es mich dem Vorstande des Vereins für
Thüringische Geschichte, sowie allen denen noch einmal von Herzen
zu danken, die mir durch Rat und Tat das Schaffen erleichterten.
Manchen treuen Helfer, der sich auf die Vollendung der Arbeit freute,
deckt die kühle Erde, so Herrn Schulrat Zeyß in Gotha, der mir
Einleitung. ROT,
durch seine Schüler viel mundartliches Material verschaffte, und Herrn
Rechnungsrat Hartung in Gotha, der es mir ermöglichte, sämtliche
gothaischen Generalkarten abzuzeichnen.
Außerdem sind es vor allem zwei Männer, die mir in uneigen-
nützigster Weise ihre Kenntnisse und ihr Material zur Verfügung
stellten: Herr O. Sturm in Erfurt für Dialektsammlung und Herr
Amtsgerichtsrat Kroebel in Suhl für das hennebergische Gebiet.
Daß eine Arbeit, die sich durch Jahrzehnte hinzog, nicht einheit-
lich gestaltet sein kann, daß sie ungleich ist in der Auffassung, in
der Beherrschung und der Bearbeitung des Stoffes, wird jeder Ein-
sichtige verstehen. Auch bin ich sicher, daß die Blätter noch viele
Fehler und Ungenauigkeiten enthalten; aber — einmal mußte abge-
schlossen werden!
Und so übergebe ich der Heimat dieses aus Heimatliebe ent-
standene Buch!
Schnepfenthal-Rödichen, Luise Gerbing, geb. Ausfeld.
im August 1910.
ovr
16.
18.
Verzeichnis und Numerierung der urkundlichen Quellen
und handsechriftlichen Karten.
. Erpbuch zu Tennebergk, 1510. StA. Gotha PP III 23.
Erpbuch zu Tennebergk, 1505. StA. Gotha PP II 23.
. Amts Tennebergs neu Erbbuch, durch mich, Christoph Schelchern ... 1584
verfertiget. BRentamtsarchiv Schloß Tenneberg.
Amts Tenneberck Erbbuch, durch mich, Basilium Rinckleb, amtmann uf Tenne-
bergk und forstmeister in Düringen ... verneuert, Walpurgis 1595. Min.-Arch.
Gotha Dep. IV?, Kap. I, Tit. I, No. 5.
Holzordnung des Klosters Reinhardsbrunn, 1527. StA. Gotha KK XIV 3.
Holzordnung des fürstl. Amts Reinhardsbrunn, 1544. Herzogl. Goth. Kammer-
Arch. Dep. IVa, Kap. XXIII, Tit. I, No. 1.
„Vorzeiehnus und bericht, aus befehl des Churfürsten zu Sachsen und Burggrafen
zu Magdeburg ... nachfolgende clostere und derselben vorwerge zu verkaufen
sein sollen.“ 1543. Originalbericht der Sequestratoren. StA. Gotha QQ h. 4.
[Aus dem Arbeitsgebiete kommen in Frage: das Vorwerk Gräfentonna; der
Nielaserhof in Hochheim; das „andere Vorwerk“ in Hochheim; das Vorwerk
des Eisenacher Katharinenklosters in Wangenheim; das „Kloster Reinhards-
brunn“; das Kammergut Wipperode; das Vorwerk Heerda.]
Beschreibung des Thüringerwaldes beschaffenheit anno 1640... durch David
Schmieden. Kammer-Arch. Gotha, Kap. XXIII, Tit. I, No. 46.
%. Erbbuch des amts Reinhartsborn, 1575 aufgericht. Min.-Arch. Gotha Dep. IVa,
Amt Reinhardsbr. Tit. I, Kap. I, No. 3.
Beschreibung des amts Reinhardsbrunn, 1643. Handbibl. Herzogl. Kammer.
Amts Reinhardsbrunns Waldbereitungsacta 1649. Kammer-Arch. Gotha,
Kap. XXIH, Tit. I, No. 3.
. Beschreibung des Amts Reinhardsbrunn 17. Jahrh. Handbibl. Herzogl.
Kammer I, 313 M.
#, Reinhartsbrunner neue Amtsbeschreibung Anno 1666. Min.-Arch. Gotha IV, Reg.
SS, Kap. I, Tit. I, No. 13.
Kurzer bericht von der Georgenthäler und Reinhardbrunner amtswaldung,
wie solche 1733 beschaffen. StA. Gotha E XIII 26°.
Bereitüng und besichtigüng der welde und gehülze in den emtern Schwarz-
wald, Georgenthal und Reinhardsbronn 1587. Herzogl. Kammer-Arch.,
Kap. XXIII, Tit. I, No. 2.
Holzordnung des amts Georgenthal, 1544. Herzogl. Kammer-Arch., Amt
Georgenthal, Kap. XXII, Tit. I. [Ich zitiere nicht nach dem Original, sondern
nach einer Abschrift des $ Rechnungsrates A. Fleischhauer-Gotha.]
Akta zum fürstl. Amt Georgenthal, Vol. II, 1643. StA. Gotha RR I9.
. Gründliche Beschreibung des fürstl. amts Georgenthal 1647. StA. Gotha R 55.
Wiß und beschreibung des amts Georgenthal, 1657. („Ungefehre eircumferenz,
wie etliche berge am Thüringerwald ... zu befriedigen.“) Kammer-Arch. Gotha,
Vol. U, Kap. I, No. 35.
. Neue Georgenthalische Amtsbeschreibung, 1665. Handbibl. Herzogl. Kammer
Gotha.
Verzeichnis aller pfarrbesoldungen fürstl. ämter Reinhardsbrunn und
Georgenthal. Abschrift aus der Mitte des 17. Jahrh. Kirchen-Arch. Friedrichroda.
Verzeichnis und Numerierung der urkundl. Quellen und handschriftl. Karten. XIII
183,
19.
198.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
33.
34.
348,
34b,
34°,
344,
35.
358,
35b,
35e,
354,
35e,
35f,
36.
37.
Schwartzwaldisch amt. Was an roderzinsen, harzwelden ... aufhebens hat, ist
... hierinne.... zu befinden, 1503. Min.-Arch. Gotha Dep. IV@, Schwarzwald I,
Nor. Ran..1, Tit. 1.
Beschreibung des amts Schwarzwald gehulze, 1545. StA. Gotha EE II f£.
No. 14. Jagd-Sachen Schwarzwald, 1472—1627. StA. Gotha EE II f£.
No. 17—20.
Verzeichnis der gehölze des amt Jorgenthale und Schwarzwaldes, 1544. StA. Gotha
EE If 4.
Artigkel, wie der walde soll verwardt werden, 1512. StA. Gotha EE II f No. 15.
Sehwarzwaldischer straßen, forthe, wege und stege verschlagung, 1512. StA.
Gotha Y III ce. 1, No. 2.
Beschreibung des Fürstl. AmtsSchwarzwald, 1642. Handbibl. Herzogl. Kammer
I M. 310, Gotha.
Alte Beschreibung des Fürstl. Amtes Schwarzwald, 1665. (Innerer Titel: des
amts Sehwartzwaldt neue beschreibung, anno Christi 1665.) Handbibl.
Herzogl. Kammer Gotha.
Der fürstl. sächs. ämter Tennebergk und Gotha gehölz ... 1544, 57, 86, 87.
1640 u. 41. StA. Gotha OO II 26.
Erbbuch des amts Gotha, 16. Jahrh. StA. Gotha PP II 3%.
Beschreibung des fürstl. amts Gotha, 17. Jahrh. Handbibl. Herzogl. Kammer
I 307.
Des amts Wassenburgs erbbuch, 1594. StA. Gotha PP II 29.
Neue beschreibung des amts Wachsenburg, 1667. StA. Gotha OO II 42.
Erbbuch von Ichtershausen, 1487. StA. Gotha PP II 28.
Anschläge der Aemter Wachsenburg, Ichtershausen, Gotha, Rein-
hardsbrunn, Georgenthal, Creyenberg, Heldburg und Eißfeldt
d. a. 1572. StA. Gotha O I sub. O II.
Ohrdrufer Erbregister [,Stabsakten‘“], 1531 ff. Ohrdrufer Stadt-Arch.
Erbregister zu Ohrdruf, 1655. StA. Gotha PP III 1.
Irrungen und gebrechen zwischen ... Graf Wilh. v. Henneberg, den Witz-
leben von der Elgersburg .... 1490—1535. Geh. StA. Weimar, Hennebergica
873.
Ilmenauische gebrechen um das Schoppenkreuz, 1524—28. Geh. StA. Weim.
Hennebergica 813.
Vergleich zwischen den grafen von Gleichen und Dittrich von Witzleben, 1530
—1532. StA. Weim., Hennebergica, Forsten 874.
Bereitung der hennebergischen wälde.... 1587. StA. Gotha H, IV No. 9.
Dasselbe nach der im Weim. Geh. StA. (A 2002") befindlichen Reinschrift,
herausgegeben von Dr. E. Devrient.
Rezeß zwischen Sachsen, Hessen und Henneberg über das Haderholz und
Tambacherfeld, 1580. Beglaubigte Abschrift von 1643. Gemeinsch. henneb.
Arch. in Meiningen, Sectio I UU VII.
Beschreibung der Cent Benshausen d. a. 1548. Magdeburger StA., Henne-
bergiea G XV] 22.
Kopialbücher der Klöster.
Schwarzes Kopialbuch des Kl. Georgenthal (,Cartareium Coenobii Vallis S. Georgii
eoeptum MCCCLXXXT) StA. Gotha RR 13.
Weißes Reinhardsbrunner Kopialbuch, 15. Jahrh. StA. Gotha RR I 18.
Schwarzes Reinhardsbrunner Kopialbuch, 16. Jahrh. StA. Gotha RR I 19.
Erbbuch über das Augustinerkloster, Ende des 16. Jahrh.. StA. Gotha
BRT 11.
Liber copiarum et literarum Sanctae Crucis in Gotha, 15. Jahrh. StA. Gotha
RR I 12.
Kopien des Klosters Ichtershausen, Briefe und Originalien, 16. Jahrh.
StA. Gotha RR I 16.
Geleitskarte von 1633. Handzeichnung auf Pergament. Im Besitze der Ver-
einigung f. Goth. Geschichte u. Altertumskunde. Veröffentlicht in Bd. 13 (1894)
der Mitt. d. Geogr. Ges. f. Thür.
Geleitskarte des Amts Schwarzwald. Handzeichnung auf Papier. Enthalten in
der Beschreibung des Fürstl. Amtes Schwarzwald [21] zwischen fol. 5 u. 6.
XIV Literatur,
38. Tenneberger Amtskarte. Handzeichnung auf Papier (17. Jahrh.) im Archiv des
Herzogl. Forstbureaus Gotha.
39. Register zins und gult zu Meissen und Doringen, 1378. Kgl. Sächs. Geh. StA.
zu Dresden, Loc. 4333, 1—3.
40. Libell, holz- und forstsachen betr., 16. u. 17. Jahrh. Magdeburger Kgl. StA.
RURVSENO. 9:10. 16,33. 37:
41. Der Frankensteinische Verkaufsbrief von 1330. Mitgeteilt von L. Hertel
in: Schriften des Ver. f. Sächs.-Mein. Geschichte u. Landeskunde, Heft 35.
42, Eigendliche grundlinien des Rennsteiges vom fürstl. Sächs. Amt Schwarzwald ...
bis an das fürstenthum Mark-Suhla. Gefertiget von dem forstmeister zu Georgen-
thal, David Schmiden, 1666. Handzeichnung auf Papier, auf Leinwand gezogen.
Länge fast 3 Mtr. Herzogl. Forst-Arch. Gotha.
43. Forstrechnungen der Eisenacher Gehölze, 1543 ff. Weim. StA. Dd No. 1237.
44, Amt Eisenachs bereitung, Mittwoch nach Mattheus 1557. Weim. StA. Dad No, 1319.
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I. Die Flurnamen.
Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
Flur Brüheim !).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Brüheim ®) Brihm Brohem 973 (Doben-
ecker I 455), Bru-
Beersteig *) ? heym 1450 %)
Der Leichberg >) Leichbärgk leichberg 1450 %)
Der breite Born ®) ebs.
Seeichen ?) Siechen
Das Rode) ebs.
Stolze Born °) ebs.
Große und kleine Rud- | Rodlofsie
lofsee 19)
Silberfleck ebs.
Heerstraße 11) An der Herstroöaß
Die lange Trift ebs.
Die Stiefmutter 12) Stiefmutter /
Der Weinberg 13) Winbargk bie a wyhearten
Friedrichswerther Feld | arf’sches Feld 1450 ®)
Die Fluth ebs.
1) Literatur: Brückner II 4, 72; GelbkeII 1, 111; Lehfeldt XI 102f.;
v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitteilungen. — 3) Die Straßen
laufen von einem kl. Platz inmitten des Dorfes sternförmig aus. — 33) Aus: Ltr.
Hans cezoiger, Or. d. goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 3 (3). — 4) Quer über den
Leichberg in der Richtung nach Tüngeda. — 5) Scharfgratiger Kalkhang zwischen
Oesterbehringen und Sonneborn. — 6) Wiese mit „Börnchen“ am Nordfuß des Leich-
berges. — 7) Sumpfland nach Tüngeda zu. — 8) Zwischen Leichberg und Tüngedaer
Höhe. Jetzt Ackerland, von ehemaliger Bewaldung ist nichts mehr bekannt. —
9) Früher starke Quelle. — 10) Früher Wiesen, jetzt Land mit „kleinen Börnchen“. —
11) Nach Vermutung eines alten Mannes lief die Heerstraße von der Wangenheimer
Flur über den Lohberg - Stolzeborn - Friedrichswerth - Ebenheim. — 12) Schlechtes
Land. — 13) Nichts von Weinbau bekannt.
Gerbing, Flurnamen. 1
2 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
Moderne Namen ee Auß- | Trkandlohe Formen
Meinhög Meinhegk oder Einhegk
Fuhmberg Fuhmbärgk
Tiefefurchgraben 14) Tiefefurchtgröaben
Rudlofsweg Rodlofswägk
Lehmgrube Leimgrum’n
Der Teich Der Tich
Die Nesse De Näß
Kuhried Kieweried
Der Wall 15) D’s Wöäll
Wangenheimer Feld |D’s Wang’sche Fäld
Lohbergsweg Luüebärgswägk
Krautmaßen Krütmoßen
Der Windenberg Wingenbärgk
Alter Neßgraben Der äle Näßgröaben
Kessel- oder Ochsen- | Kesselweäsen
wiese 16)
Heuried D’s Ried
Seegraben Siegröaben
Vorderwall Vörderwöäll
Hinterwall Hingerwöaäll
Schafsteig Schäfstiegk
Das Mestgehege 17) Meßgehei
Rosenthal 18) In Rüesedöal
Das Weidig Widd’ch
Namen aus dem
Ort:
Freigut
Das Kliehmensche Haus
Das Schloß
In der Schloßgasse
Untergut
Die kleine Haingasse
Schafhofgasse
Schafhof
Pfarrgasse
Wangenheimer Gasse
Mühlgasse
14) Hohlweg. — 15) Wiese an der Nesse. — 16) Gemeindewiese zwischen Brüheim
und Eberstädt. — 17) Gemeindeland an der Nesse, an der Friedriehswerther Grenze. —
15) Oestlich vom Dorf, von Gräben durchzogen. — Die Urk. von 1450 (Anm. 33)
erwähnt eine „warthe an dem berge“. Der Name und die Lage sind ganz un-
bekannt.
Brüheim. — Burla. 3
Flur Burla !).
Moderne Namen ?) Re m Urkundliche Formen
Burla Boöurl Burla 15311), Purla
1541, Burlau 1572,
IndenkrummenAeckern | ebs. Burlaw 1572, Burga
Im Siffchen 3) Im Siffen
Im Haken ) ebs. [! 1573
Rasenweg Röasenwägk
Im Boden In Bodden
Am Ebenheimer Ge-| Am Awebschen Geweng
wende
Auf dem Schwibler) |Schweibler
Am Lerchenberg 2
Im langen und kurzen | Hofler Ober Hofler 1680
Huflar ©) $
Am Holzweg Holzwägk
Am Berge Baergk
Das Erlich ?) ebs.
Der Anger) ebs.
Im Wenigenfeld ?) Wingefeld
Im Querbach 10) Quarbich Quärbich 1680
In den Rodeäckern !!)|In Rode
In den Flachssotteln | Flöachssotteln
Hinter Darrs Hof Hingern Dorns Hof
In der Lehmgrube In der Leimengruben
Auf dem alten Burl!?)| Ufn älen Boürl
Im wüsten Lande!?) |Of den wisten Länd
Im Rasen 1?) Röäsen
Das Brühl 12) Brihl Im Priel 1680
Im Öberrasen Äwerröäsen
1) Literatur: Brückner II 12, 33; Gelbke II 1, 123; Lehfeldt XI
104 f. — Die urkundl. Nachweise aus dem 16. Jahrh. stammen aus den „Akten, Nach-
richten die Familie v. Hopfgarten betr.“ im StA. Gotha LP N. 1. — 2) Quellen
f. d. modernen Namen: Generalkarte, Vermessungsregister, mündl. Mitt. — 3) Feuchtes
Land nach Hastrungsfeld zu. — 4) Land an einem Wegwinkel nach Haina zu. —
5) Ich konnte nicht erfahren, ob diese Oertlichkeit (nördl. vom Dorf, nahe der Eben-
heimer Grenze) besonders naß gewesen sei (vgl. Arnold 306: Schwebda zu aqua ferri),
doch ist die ganze Burlaer Flur durch die zahlreichen Quellen noch heute stark durch-
feuchte. Man sieht noch viel Schilfrohr zwischen den Halmfrüchten und auf den
Wiesen. — 6) An der Weingartener Grenze, zur Hälfte in Weingartener Flur gelegen,
Gemeindeland. — 7) Sehr feuchter Wiesengrund längs des Noßbaches, Gemeindeland. —
8) Mit Weiden bepflanztes Land am Noßbach westl. vom Dorf am Ebenheimer Weg. —
9) Nördl. vom Dorf. — 10) R. Zufluß des Noßbaches, fließt quer durch den Ort und
füllt in der Mitte desselben einen kleinen Teich. — 11) Nach Hastrungsfeld zu. —
12) Dieses Gelände liegt südwestl. vom Ort. Das Ackerland lag vor der Separation
in der Mitte, ringsherum die Wiesen. Mehrere Quellen und Gräben bewässern das
Ganze. Ein Teil der Feldlage greift in Sättelstädter Flur über. Es hat sich keinerlei
Erinnerung erhalten an frühere Siedelung in dieser Gegend.
il +
4 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
Mundartliche Aus-
= Urkundliche Formen
sprache 3)
Moderne Namen ?)
Hinter dem Hirtenhaus | Härtshüs
Die Kreuzburger Kritzborger Stroaß
Straße 13)
Hinter dem Kirchhof !#) | Hingern Kerfich
Im Nußbach 15) In Noßbich oder Osbich
Auf dem Teich 19) Uf den Tich
Hinter den Krautmaßen | Hingern Krütemoßen
Im Nonnenwinkel!) |Im Nonnewinkl
Bei dem Buschbaum ‚Bi den Buschbaum
Die Ochsenwiese Ochsenwäsen
Gemeindeteile Gemeinteil
Kuhrasen Kiewröäsen
Bettel Battel
Im See 1°) In Sie
Der heilige Graben !°) | Helgegröaben Der heilige Graben 1680
Lindenberg Lingenbargk
In den krausen Höfen ?°) | Uf de grüße Hefe
Flur Craula}).
Craula ®) Crauwel
Die Hausmalßen 5) Husmossen
Klafterode 5) ebs. .
Dürre Gemeinde 5) Durre Gemein
Pfaffenrain 5) ebs.
Große Trift Triftweigk
Das Segels Ufn Säigels
Der Segelsteich ®) Säigelstich
Die Wiesen ?) De Rodeweäsen
Mohngelängen De Mögeläng |
13) Aus dem Hörseltal nach Kreuzburg - Mihla- Kassel. — 14) Entfernt von der
Kirche, zwischen dem Dorf und dem „Alten Burl“. — 15) R. Zufluß der Hörsel;
der Oberlauf heißt Querbach. — 16) Wiese am Nußbach. — 17) Land auf dem]. Ufer
des Nußbaches an der Mechterstädter Straße. — 18) Nasse Wiesen nach Hastrungsfeld
zu. — 19) Graben nach Ebenheim zu. — 20) Flurort nördl. vom Dorf.
1) Literatur: Brückner II 8,4; Gelbke II 2, 337; Lehfeldt XI 105£.;
v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f.d. modernen
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Herr Lehrer Brand
in Craula hatte die Güte, mir die mundartliche Aussprache anzugeben. — 4) Craula
besteht aus zwei parallel laufenden Straßen, die durch eine Querstraße verbunden sind,
in deren Mitte ein freier Platz mit kleinem Teich liegt. — 5) Großes Schlagholz im
W. von Craula, es ist im Privatbesitz der Bauern. Nach dem „Catastrum von 1784“
soll „eine große Hausmaße ungefähr 14 Acker halten und zahlt 4 gr. Steuern, eine
kl. Hausmaße im Klafterode ungefähr 7 Acker und zahlt 2 gr. Steuern; eine Haus-
maße vor dem Hahn, welche ungefähr 1 Acker halten soll, 4 Pf.“ Vgl. Brückner 11. —
6) Früher Moor mit wilden Enten, jetzt Wiesen. — 7) Gemeindeland.
or
Burla. — Craula.
Muüundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Mittelberg Mittelbargk
Wahrthal oder Nähr- | Närtöäl
thal 3)
Vor dem Hahn Ver den Hoin
Pfefferwiese Fieber$weäsen
Thiergarten °) Thiergöärten
Steinberg Steinbargk
Pfarrwiese 10) Pfarrweäsen
Kesselbusch 10) Kässelbusch
Bindeplatz ?
Gänserasen Gänseröäsen
Eiried 1) Eiried oder Bornäcker
Haingrund 1?) Hahngrond
Hainsengrund ?
Kleine Laite Kleine Laiten
Streitgern 13) Stritgärn
Gemeindeholzoder Kor- | In Schneitöal
porationsholz 1%)
Lehmgrube Leimengrüöben
Thiemsburger Weg An der Temersbirg- | Ander’Themulsberger[!]
schen Stroß Straße 1784, An der
Die Herrengewalt15) | Härrngewält Demutsburger Straße
1784
Kirchwiesen oder Lieb- | Liebfrauenweäsen Unser lieben Frauen-
frauenwiese 16) wiese 1784
Das Braunrode !”) ’s Brunserode AufdemBrunsrode1784
Steinberg Steinbargk
Der Hardtweg Hardtweigk Am Hartwege 1784
Streitgehren 13) Stritgörn
Das Pertrode 1°) Uf den Berterode Auf dem Pertrode und
Pferderode 1784
Der Rubenhögk ?0) Ruöbenhegk Unter dem Rubenberge
Das Schillchen ?1) ’s Schillchen 1784
Das Weichfleck oder | Wienfläck Weichfleck und Wein-
Weinfleck 22) fleck 1784
8) Nordwestl. vom Dorf. — 9) Am Südostausgang des Dorfes. — 10) Oestl. vom
Ort, an der Zimmerschen Grenze. — 11) Nasses Land. — 12) Südwestl. vom Ort. —
13) An der Oesterbehringer Grenze. — 14) An der Großenbehringer Grenze. Nach
Brückner 11 mißt es mit Schneethal, Dürre Gemein, Kohlgrube, Pfaffenrain ungefähr
270 Acker. — 15) Früher Schloßwiese, jetzt im Privatbesitz. — 16) Oestl. vom Dorf.
Die Craulaer Kirche ist der Maria geweiht. — 17) Oestl. vom Dorf an der Thiems-
burger Grenze. — 18) Vgl. Anm. 13. Der zweite „Streitgehren“ liegt auch an der
Oesterbehringer Grenze, aber östlicher. — 19) Am Reichenbacher Weg, südl. vom
Dorf. — 20) Steiniges Land. Eine Familie „Ruben“ soll früher „Vasallen“ der Herren
v. Hopfgarten gewesen sein. — 21) Nach der Form des Grundstücks benannt. —
22) Am nordöstl. Ausgang des Dorfes.
Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
ler}
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Rinderplatz Röngerplätz
Der Hahn ?) Der Hoöan Der Hahn 1784
Die Schafscheuer Schöfschin Schafscheuer 1784
Im Schiefergrund *) |Im Schäbergrond Im Schiefergrund oder
Schresergrund 1784
Auf der Pfütze ?°) Uf der Pfetzen Auf der Pfützen 1784
Am Geisberge Am Geisbärgk Geisberg 1784
Am Spannswege Am Spöanswaigk Am Spannswege 1784
Am Höfchen In Hefchen Am Höfchen 1784
Der Saurasen Scubsröäsen Saurasen 1784
Am Marktstiege Am Marktätigk Am Marktstiege 1784
Vor dem Kreuz Ver den Kritz Vor dem Kreuz 1784
Bei dem Holzapfel- ‚Bi den Holzapfelbaum |Bei dem Holzappel-
baum 2) baum 1784
Das Bäckenfleck ?7) 's Bäckenfläck Beckenfleck 1784
In der Bauernwiesen |In der Burenweäsen |In der Bauernwiesen
Die Hopfenhöfe Hopfenhefe 1784
Die Christiansburg ?®) | Christiansborgk
Am Eisfeld 2°) Am Isfäld
Die Mönchsecke 3°) Menchäcken An der Monchecken
Krötenloch 3!) Kretenloch
Nicht mehr nachzu-
weisen sind von 1784:
Am Carlberg
Auf dem Galberg
Am Liebberge
Auf dem Hörlin
Flur Ebenheim !).
Ebenheim ?) Avelem’n
Der Hirtsrain *) Hertsrain
23) An der Thiemsburger Grenze. — 24) Schiefriges Kalkgestein. — 25) Nasse
Wiese im Segels-Feld. — 26) Nach Brückner 9 war die Flur „mit vielen Feldobst-
tragenden Bäumen versehen“. Wenn dann im Herbst der Schütz das Gemeindeobst
„aufgethan‘“ hatte, durften von jeder „Stätte“ 2 Personen ausziehen, um Holzbirnen und
-äpfel zu sammeln. — 27) Deputatstück des Bäckers für die Haltung des Zuchtebers. —
28) Burgstelle am SO.-Ausgang des Dorfes, Wall und Graben sind noch zu erkennen.
Craula war bis 1639 verhältnismäßig stark verwahrt. Vgl. Brückner 10, 27 u. 28. —
29) Auf der nördl. Dorfseite. — 30) Im Segels-Feld. — 31) Nasse Wiese an der Oester-
behringer Grenze.
1) Literatur: Brückner II 8, 86; Gelbke II 2,343; Lehfeldt XI 106.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Verzeichnisse des Katasteramtes,
mündl. Mitt. — 3) Ebenheim ist ein regelmäßig gebautes, zweizeiliges Straßendorf,
genau west-östlich angelegt. — 4) Buschholz auf dem r. Nesseufer.
Craula. — Ebenheim. 7
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Am Ettenhäuser Berg
In der Lache 5)
Am Marktwege ®)
An den Ettenhäuser
Wiesen
Bei dem alten Teiche ?)
Kresse-Teich
Die Bleie 8)
Im Bleifeld
Das Liebchen °)
AnderLiebchens Dellen
Die große Lache)
Die Bleimühle 1°)
Der alte Hof 1!)
Unter dem alten Hof
Am kleinen alten
Berge 12)
Am großen alten Berge
Bei den fünf Aeckern 13)
An der Nesse
Am Burgmüllershög
Das Ebenheimer Holz
Unter dem Holze
An der Leuthen
Auf dem Rödchen !*)
Hinter dem Stiegel 15)
Hinter dem Dorfe
Am Bornhög 1)
Zwischen den Graben
An den vier Stücken
Am Mühlwege
Hinter dem hintersten
Graben
Am Ettenhäuser Stiege
Im Weidig
Auf dem Anger !?)
Am Attenhischen Bargk
In der Lach
?
An den Attenhischen
Wesen
Bi dem älen Tich
?
De Blei
In Bleifeld
Das Liebchen
Ander_LiebchensDellen
De grüöße Lach
De Bleimüllen
Der äle Hof
Ungern älen Hof
Ungern älen Hof
In kleinen älen Bargk
In gröußen älen Bargk
Bi den fünf Acker
An der Neß
An Borgkmiller$ Hegk
Awelebsche Holz
Ungern Holz
An der Läeden
In Redchen
D)
Aldenhagen ca. 1170
(Dobenecker II 421)
Hingern Derf
An Bornhegk
Zwischen Gröäben
An den vier Stück
Am Mihlwägk
Hinger den hingersten
Gröaben
Am Attenhischen Stiegk
Im Widdig
Uff den Anger
5) Nasse Wiesen auf dem r. Nesseufer. — 6) Weg von Ettenhausen nach Haina. —
7) Auf dem 1. Nesseufer an der Ettenhäuser Grenze. — 8) Wäldchen auf dem 1. Nesse-
ufer. — 9) Buschholz auf dem 1. Nesseufer. — 10) Mühle an der Nesse, nw. vom
Bleiholz. — 11) Wüstung in einer Nessebiegung. In der erwähnten U. (des Burchard,
Abt v. Fulda) wird die Mühle zu A. genannt. — 12) Ackerland über dem „alten
Hof“. — 13) Westl. an den „alten Hof‘ grenzend. — 14) Zwischen dem Ebenheimer
Holz und dem.Friedrichswerther Weg. — 15) Flurort hinter den Dorfgärten (Nordseite).
— 16) Nordwestl. vom Dorf. — 17) Am Westausgang des Ortes.
8 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
Moderne Namen |
Im alten Teich 13)
Im langen See !)
Im tiefen See 1?)
Das Bleifeld 20)
Im Hägerfeld ?!)
Unten auf der Melmen-
höhe
In den neun Sotteln ??)
Am Birkensee ?3)
Am Birkenseesberge
Am Sperlingshöge *%)
Hinter dem Ried
Im Pfarrgrunde
Die Krautmaßen
Am Weingarter Wege
Ueber der Trift
Im Mittel-Urbich 25)
Auf dem Öber-Urbich
Im Baiersgrund 2°)
Im kurzen Huflar ?7)
Im langen Huflar
Der Burlaer Triftrasen
Das Riedfeld
Das Profitzen Loch 1%)
Der Karn 28)
Mühlhögk
In der Hahnbuchen 2)
Mundartliche Aus-
sprache
Im älen Tich
Im langen Sie
Im teifen Sie
Das Bleifeld
Im Häerfeld
Ungen uf der Melmen-
hie
In den nömen Sotteln
Am Berkensie
Der Berkensiesbargk
?
Hingern Ried
In Pföarrgrund
De Krütmößen
An Wingertschen Wägk
Aewer der Trift
Mittel-Orwich
Ufn Aewer-Orwich
In Baier$grund
In korzen Hufler
In langen Hufler
Der Burlsche
röäsen
ebs.
ebs.
ebs.
Millhegk
ebs.
Trift-
Urkundliche Formen
18) Oestl. vom Ettenhäuser Stieg.. — 18%) Am Hastrungsfelder Weg, ein Sumpfloch.
In dieser Feldgegend gab es früher eine Anzahl Teiche und Sümpfe. — 19) Land
west]. vom Dorf am Hastrungsfelder Weg. — 20) Südl. über dem Bleiholze an der
Ettenhäuser Flurgrenze. — 21) Westl. vom Dorf, zwischen dem Bleifeld und der
Melmenhöhe. — 22) Zwischen dem Hastrungsfelder und dem Sättelstädter Weg. —
23) Wiese an der Burlaer Flurgrenze, früher mit Birken bestanden. — 24) Westl.
vom Dorf, am Weg nach Burla. — 25) Land an der Weingartener Grenze. — 26) Land
am Mechterstädter Weg. — 27) Der Huflar bildet ein nach Süden vorgestrecktes An-
hängsel der sonst nahezu quadratischen Ebenheimer Flur. Ein Teil des Huflar liegt
in Burlaer Flur. — 28) Auf dem Hahnberg, nördl. von Weingarten; nicht an einem
nachweisbaren Wasserlauf gelegen. — 29) An der Nesse, da, wo der alte Hirtsrain den
Fluß berührt.
Ebenheim. — Eberstädt. 9
Flur Eberstädt!).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Eberstädt ?) Äberstädt Eberestat, Erberstete
v. 900 (Dobenecker
I 294), Eberstete ca.
1170 (Dobenecker II
421), ebs. 1326 (Lib.
Cop. Ste. Crucis in
Gotha fol. 29. 30),
ebirstete 1378, Eber-
ste 1419 (Erbb. d.
August.-Kl. fol. 41,
Ltr. Theod. Aschera),
Eberstete 1446 (ebd.
fol. 118a. b, Ltr. Curt
Die Nesse De Näß Otmenshusen)
Der heilige Graben *) |Der heilige Gröaben |Bie den Heiligen [?]
1446
Das Unterried >) Ds Ungerried In dem rytfelde [?] 1419
Der Riedweg Riedwägk u. 1446
Im Grunde Im Grün
Der Bergweg Bärgkwägk Das bergfelt [?) 1419
u. 1446
Das obere kleine Feld- | Ds&bereklöne Feldchen | An dem bergfelde
chen 1458 %)
Die Zahnklapper Zäenkläpper
Am Berge Am Bärgk Am berge 1458 %)
Der Reinhardsbrunnen | Reiner$born ? Brestinesbrunnen 1014
Im Semmen $) ebs. - (Dobenecker 1638) ®%)
Der Seeweg Siewägk
Das gemengte Feld’) |Gemende Fäld
1) Literatur: Brückner III 10, 24; Gelbke II 1, 124; Lehfeldt XI 118;
v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) v. Wangenheim, Beitr.
(1874) S. 828: „Eberstädt ... gehört seiner Anlage nach wohl zu denjenigen Dörfern
des westlichen Thüringens, welche am unverkennbarsten bis in die neuere Zeit ihren
wendischen Ursprung durch den kreisförmigen Bau um einen Teich mit einem einzigen
Zugang zum Dorfe verrieten, welcher sogar durch ein steinernes Tor geschlossen war.
Erst in den letzten Dezennien hat sich die innere Gestalt des Dorfes verändert“ ...
Umwallung und Graben sind noch deutlich vorhanden; der ganze Ort ist von Obst-
gärten umschlossen. — 4) Die Quellen des heiligen Grabens liegen östl. vom Dorf, im
Unterried. Er begrenzt den Ort im Nordosten und Norden, fällt unterhalb Eberstädts
in die Nesse. — 5) Der Name ist zweimal in der Flur vorhanden: bei den Quellwiesen
des Heiligen Grabens und auf dem 1. Nesseufer unterhalb des Dorfes. — 6) An der
Goldbacher Flurgrenze. Jetzt nicht mehr sumpfig. — 62) Aus: Ltr. Hans phansmed (zu
Ebirsted), Or. des Kreuzkl., StA. Gotha QQ I 3 (13). — 6b) Vgl. H. Hess in Mitt. d. Ver.
f. goth. Gesch. 1903, 112 ff. — 7) Der Strich Landes an der Sonneborner Flurgrenze.
10 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
N)
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Die großen und kleinen | In der Hauwlächen gein der hallachin 1419,
Haulachen ®) Von der Houllelachen
Am Schleifweg Schlöfwägk an den gollich [!?]
Die Krautmaßen Krütmößen 1419
Das Oberried Ewerried
Im Karn’?) In Kärn
Der Heckenrain 10) Häkenren [1419: uf dem steyn-
Die Höfe 11) In Hefen bul; gein den korn-
Hinter den Dorf- |Hinger den Derfhecken |weyden; die bran-
hecken 1?) lachen; 1446: bie dem
Der Bruch 13) Im Brüch pfarrlande; des pfafen-
Grenzgraben Grenzgröaben acker; bie dem pfarr-
Das Radfeld 1%) ? gute; das smerfeld, am
Der Klingelbeutel!#) |? - geze; 1458%): by den
Die Waidhöfe 15) | Wiedhof |augustinern]
Flur Friedrichswerth }).
Friedrichswerth ebs. y Erphohi 3) Anf. saec. IX
Das untere Ernstdorf 6) | Ungere Arnstdorf (Dobenecker I 70),
Das obere Ernstdorf ®)| Ewere Arnstdorf Erffa *) 1688, ebs.>)
Die großen Kraut- ‚Grüße Krütmoßen 1659, Erff und Fried-
maßen ®) rich Werth 3) 1680
Die hohe Leuben oder | Huhe Läm’ —81
Leimen ®)
8) L. Zufluß der Nesse von der Steinleite her. — 9) An den kleinen Haulachen
(Sonneborner Flurgrenze). — 10) Zog sich von den „Weidhöfen‘“ nach dem Oberried. —
11) Jetzt Wiesen nw. vom Dorf an der Sonneborner Straße. — 12) Sie begrenzten
die Westseite des Dorfes. — 13) Sumpfige Wiese an der Nesse. — 14) Nicht mehr
bekannt. Der Name stammt aus einem Katasterverzeichnis. — 15) Wiesen nw. vom
Dorf, an der Nesse,
1) Literatur: Brückner II 10, 31; Brumme, Dorf u. Kirchspiel Friedrichs-
werth 1899; Gelbke II 1, 637; Lehfeldt XI, 110 ff. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, mündl. Mitt.; Brumme 129 ff. — 3) Der Name „Erf“ für Friedrichs-
werth ist in der ganzen Umgegend bei den Eingesessenen noch der allein gebräuchliche.
Flurbezeichnungen wie „der Erfsche Weg“, „die Erfsche Brücke“ finden sich im ganzen
Bezirk. Nach Brumme 7 hat Herzog Friedrich I. „bei der am 19. Juli 1689 voll-
zogenen Einweihung des neuen Schlosses... den Namen Friedriehswerth, nachdem der-
selbe bereits im Jahr 1685 aufs neue Schloß übertragen war, auch auf das Dorf Erffa
ausdehnen lassen“. Doch fand ich in der Gemeinderechnung 1680—81 des Dorfes Burla
(Loe. 3 N. 1) neben dem Namen „Erff“ schon den neuen Ortsnamen „Friedrich
Werth“. — 4) Aus: „Beschreibung des Fürstl. Sächs. Ambts Gotha“, StA. Gotha E,
5 2/3. — 5) Aus: „Verzeichnuß aller zum Fürstenthumb gehörigen Aembter“ usw.
1659, StA. Gotha OO 16. — 6) Die Ortslage des ursprünglichen Dorfes (Wüstung) ;
im N. begrenzt von einem Graben, im $. von der alten Eisenacher Straße. Sämtliche
Namen unter °) gehören zur Wüstung. Ein großer Teil der Wüstungsflur war Erfasches
(Gemeindeland,
Eberstädt. — Friedrichswerth.
11
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Eisenacher Straße ®)
Die vierzig Aecker ?)
Am Leichberge
Der Töpfersweg ®)
Isenächer Sträß
ebs.
Leichbärgk
Depfersche Wägk
Bei der Furthmühle °) | Fortmillen
Furthteiche Forttiche
Bieberbach ®) Bärbäch biberen 1014 (Doben-
Sandbrücke Sändbricken ecker I 638 und Hess
Mittagsrasen Mittagsröasen 114)
Kleegarten Kleegöärten
Erlenteich 10) Erlentich
Stellteiche 10) Stelltiche
Waidmühle 1%) Waidmillen
Hechtswiese Hechtsche Weäsen
Ochsenwiese Ochsenweäsen
Das Anspann 1!) ebs.
Das Anspannsried !!) |ebs.
Das Schilfchen 1?) ebs.
Gänserasen ebs.
Das Wehrhöfchen oder | Werrhefchen
Wehrchen 13)
Vogelstange 13) ebs.
Große Wiese
Dürre Wiese
Grusse Weäsen
Dürre Weäsen
Spickelsbrücke 1#) Speckelsbricken
Der Kalkteich 15) Kalktich
Kleines Wieschen ebs.
Gemeinderied 19) Gemeinried
Brühmbach 17) Das Briembäch
Nesse De Näß
Steinbrück ebs.
Saurasen 18) Saubröäsen
Grenzrasen Grenzröäsen
Der Waisengarten ebs.
Der Taubenacker ?
7) Früher Koppelhut mit Haina und Oesterbehringen, an der Oesterbehringer Grenze. —
8) Von Haina nach Tüngeda. — 9) Abgebrannt. — 92) R. Zufluß der Nesse. — 10) Jetzt
Wiesen, am Bieberbach, nördl. vor dem Dorf. — 102) Die Waidmühle stand am Bieber-
bach, östl. vor dem Dorf. — 11) Gehörte den Anspännern; Wiese an der Mündung
des Bieberbachs in die Nesse. — 12) Sw. vom Dorf an der Hainaer Straße. Früher
nasse Wiese. — 13) An der Großen Wiese hinter dem Schloß. Hier wurde das Vogel-
schießen abgehalten. — 14) Steg über die Nesse, jetzt abgerissen. — 15) Wiesen. —
16) Feuchte Wiesen an der Nesse nach Sonneborn zu. — 17) Bildet die Grenze zwischen
Brüheim und Friedriehswerth. — 18) Hinterm Dorf an der Hainaer Straße. Die Schweine
wurden bis ungefähr 1869 ausgetrieben.
12 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
Mundartliche Aus-
8 Urkundliche Formen
sprache ®)
Moderne Namen ?)
Auf der Kruppe 1°) ?
Egelsee ?0) Egelsie
Der Wechselteich 20) | Wechseltich
Der Gerichtsplatz ?!)
Der Weinberg ??)
Flur Großenbehringen !).
Großenbehringen Baringe Anf. saec. IX
(Dobenecker I 70),
ebs. u. Baringen 874
(Dobenecker I 246),
Chiribaringa 932 (Do-
benecker I 339), Be-
ringgi 1005 — 1012
(Dobenecker I 629),
Berringen 1104 (?)
(Dobenecker I 1011),
Behringen 1143 (Do-
benecker I 1458)
Gemeindewaldung *) De Gemein Die Beringer Gemeinde
Das Rode) D’s Rode 1641 5)
Heiligenholz ?) Helgenholz Am Heiligenholz
Das Ziegenfeld Zähfald
Hinter dem Schloß-|Hengern Schloßgöarten |Hinder dem Schloß-
garten garten 1641
Sichengärten ®) Zichnweäsen Beim Sichenbaum 1641,
Der Sichen 1641, Am
Westsichen 1641, Am
ie nassen Sichen 1641
Die Abtswiese ?) D’ Abtsweäsen Die Abtswiesen 1641
19) Ein unvollendetes Gebäude, das früher hinter dem Schloß stand, jetzt abgerissen
(mündl. Mitt.). — 20) Wiesen. — 21) Auf dem Leichberge, an der Brüheimer Grenze. —
22) Wiese an der Brüheimer Grenze am Westfuß des Leichberges.
1) Literatur: Brückner II 2, 62; Gelbke I 2, 237; Lehfeldt XI
118ff.; v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d.
modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) Mit vielfacher Unterstützung durch
Herrn Kantor Scheel und Herrn Schmiedemstr. J. Schwerdt. — 4) Besteht (nach
Brückner 63) aus 1700 Acker gemischter Bestand, darunter auch Elsbeeren und Eiben.
Das Gemeindeholz nimmt den nordwestlichen Teil der Flur ein. Jährlich wurden
100 Acker Holz durchs Los ausgeteilt und 2—3 Acker verkauft. — 5) Die urkundl.
Nachweise von 1641 aus: Flurbuch Großenbehringen, StA. Gotha PPIV 5. — 6) „Das
Rode war ursprünglich mit allerlei Gehölz bewachsen, wurde dann ausgerodet, zu Feld
gemacht und später wieder bepflanzt.‘“ (Schriftl. Mitt. von Herrn Kantor Scheel.) An
der Oesterbehringer Grenze. — 7) Kirchengut; 22 Acker (Brückner 65), westl. vom
Gemeindewald, südl. vom Rode. — 8) Nasse Wiesen südöstl. vom Dorf. — 9) Gemeinde-
land, südöstl. vom Dorf. Das Heu wird verkauft, das Grummet auf die Nachbarhäuser
verteilt (Brückner 63).
Friedrichswerth. — Großenbehringen. 13
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Am Rosenberg 1?) Ruüesenbargk
Das Wenigefeld 19) D’s Wingefäld
Struthwiese 1!) Strutweäsen Die Strutt 1641
Eberswiese 1?) Aber$weäsen Die Eberßwiesen 1641
Der Molchsbrunnen 13) | Mulgsborn
Die Breitenwiese 1#) Breite Weäsen Diebreiten Wiesen 1641
Die Pfafflaite 15) Pfaffenlieten An der Pfaffenleuth
1641
Das Bögenfeld 16)
Das Furthfeld 17)
Am Müllersweg 1)
Die Langewiese 1?)
Die Killewiese 20)
Das Straßfeld
Der Eisenacher Weg
Die Horl ?%)
Horlgraben
Im Dörig ?!)
Die Leerwiese ??)
Die Seewiese ?°)
Der Sebersbach ?°)
Vogelswiese ??)
Auf dem Schloßberge °*)
Armeleutebachswiese?)
Kleine Straße ?%)
D’s Beinfälld
D’s Firthefäld
Meller$wägk
De lange Weäsen
De Killeweäsen
Stroaßfäld
Isenacher Wägk
ebs.
Horlgröaben
In Derig
Lerweäsen
Sieweäsen
Sieber$bäch
Voelsweäsen
Ufn Schloßbärgk
Amlibächsweäsen
Kleine Stroaß
Die Biegen 1641
ufm Fürthsteige 1641
Der Muhlsteig 1641
Am Kielrein (?) 1641,
An der Kolnwiese (?)
1641
Am Horligraben 1641
Im thörig 1641
Ufn Schoßersberge 1641
UfderLeuthebach 1641,
Der arme Leuthbach
1641
Die Kleinstraße 1641
10) Steiniges Land an der Heßwinkler Grenze, unter dem Gemeindewald. — 10%) Flur-
stück im oberen Schopptal, an der Heßwinkler Grenze. Wüste Dorfstelle, ohne
Namen. Ein Flurteil daselbst heißt ‚„Töpfenmarkt“. — 11) Feuchte Wiesen am
Horlgraben, Gemeindebesitz. Die Anspänner haben die Nutznießung (Brückner). —
12) Sumpfige Gemeindewiese, Deputat des Bäckers, östl. vom Dorf. — 13) Starke
Quelle an der Ebertswiese. — 14) Gemeindebesitz. Von dieser Wiese und dem „Arme-
leutebach“ bekamen 65 Nachbarn das Heu. — 15) Kirchengut, an der Heßwinkler
Grenze, südl. vom Goldberg. — 16) Das Bögenfeld nimmt den südöstl. Teil der Flur
ein, zwischen dem Wolfsbehringer Weg und dem Dorfbach (,„Hinterbach“). — 17) Auf
dem 1. Ufer des Horlgrabens, südl. vom Dorf. — 18) Der Weg nach Wolfsbehringen. —
19) Gemeindewiese auf beiden Ufern des Horlgrabens, an der Wolfsbehringer Grenze.
Die „Nasse Langewiese“ erhielten die Anspänner für ihre Dienste; von der „Trockenen“
wurde das Heu unter 16 Nachbarn verteilt, dann wurde die Weide zur Pferdehut frei-
gegeben. — 20) Wiese im Zipfel zwischen Horlgraben und Bieberbach, an der Wolfs-
behringer Grenze. — 20%) Rechter Zufluß des Bieberbaches. — 21) Flurstück zwischen
der Eisenacher Straße und der Breitewiese, am Fuße des Goldberges. — 22) Am Öber-
lauf des Horlgrabens, südl. vom Goldberg. — 23) Der Sebersbach ist ein r. Zufluß
des Horlgrabens; die Seewiese liegt am Sebersbach. — 24) Die Anhöhe im Dorf, auf
der das v. Trützschlersche Schloß steht. — 25) Gemeindeland an der Eisenacher Straße,
südl. vom „Paradies“ (Hölzchen). — 26) Weg in der Richtung nach dem Künkel, ver-
bindet sich mit der Eisenacher Straße.
14 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Im Stumpfelbach ?”) ebs. Im Stumpfelbach 1641
Im Karn ®) In Kärn
Paradiesfeld 2°) Pardiesfäld
Paradies ?°) Pardies Am Paradiese 1641
Die Vogtswiesen ? Die Vogtswiesen 1641
Der Goldberg °°) Goldbargk Unterm Goldberg 1641
Die Teufelsbrücke 3!) | Diewelsbrecken Die Teufelsbrucken
Im Schöppenthal 3?) Schopsthöal 1641
Das Naherödlein ? Das Naherödlein 1641
Das Holzfeld 33) D’s Höülzfald
Der Holzweg Holzwägk Am Holzwege 1641
Die Annenrieds ®%) Annried Hauried (?) 1641
Annenriedsbrunnen Annriedsborn
Krautmaßen Krütmöäßen
In der Badestube35) | Badestöebn
Der Blasebalg ?) Dr Bloäsebälgk
Auf der Ebene 3”) Uf der Eam’n
Am Querchstücke ? Am Querchstücke 1641
Der rote Hög °®) Ruede Hegk Der rothe Hügel 1641
Der Bettelhögk 3%) (Barlelhepk
Der Stiegel ®°) Steagel
Gegen der Hohlen #9) |Gajn d’r Hehln Im Hoellgraben (?)1641,
Auf dem Bachshaupt *!) | Ufn Backsheit Gegen der Heela 1641
Am Kittel #) An Kettel
Auf der Fitz #°) Uf d’r Fetz In der Fietze 1641
Die Latschwiese ı Löätschweäsen
Der Weinberg *) Wienbärgk
Das Hainstor ebs. Das Hainthor 1641
27) Der Unterlauf des Seberbaches.. — 28) Flurort am Stumpfelbach. — 29) Das
Paradies ist ein Gutsgehölz an der Wolfsbehringer Grenze. — 30) Anhöhe zwischen
der Heßwinkler Grenze, dem Horlgraben und dem Sebersbach. — 31) Die Teufels-
brücke, an der Straße nach Heßwinkel. Die Bedeutung ist angeblich unbekannt. Jetzt
ist der Name von einem Geometer in „Liebehensbrücke‘“ [!] umgewandelt worden (Mitt.
von Herrn Kantor Scheel). — 32) Sumpfiges Land am Horlgraben, bei der Mündung
des Stumpfelbaches. — 33) Das Feld zwischen dem Gemeindeholz und dem Dorf. —
34) Zu den einzelnen Höfen gehörige Ackergrundstücke, westl. vom Dorf. — 35) Beim
Horlgraben, am Weg nach Wolfsbehringen. Eine Badestube soll dort gestanden haben
(Herr Kantor Scheel). — 36) Windige Anhöhe über dem Dorf an der Heßwinkler
Straße. — 37) Zwischen der Eisenacher Straße und dem Horlgraben. — 38) Anhöhe
nördl. der Eisenacher Straße. — 39) Kleine Brücke über den ehemaligen Dorfgraben. —
40) Ehemaliger Hohlweg im Dorf. — 41) Anhöhe nw. vom Dorf, nach der Gemeinde-
waldung zu. — 42) Am Stumpfelbach ; früher Gemeinteile. — 43) Jetzt unbekannt! —
44) Der Weinberg liegt nördl. vom Dorf, an der Oesterbehringer Grenze. Vom Weinbau
ist nichts mehr bekannt. — Namen aus dem Ort: die lange Gasse; Sottengraben ;
das alte Schloß; Stiegelsgasse ; Dorfgraben; Sackgasse; Flohgasse; Hühnermannsgasse ;
das Kloster; im Siebenstern; Kirchberg; Weiße Gasse; die Tiefslücken ; der Weinberg,
das Holztor; der Holzhög. — Folgende Namen aus dem Flurbuche von 1641 sind
Großenbehringen. — Haina. 15
Flur Haina !).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Haina ?) Häen Hagen vor 918 (Doben-
Der Hinter Hain ®) Hinger Häen ecker I 327), Haga
Der Vorder Hain Vörder Häen 1033 (Dobenecker I
Das Schlößchen ?) D’s Schleßchen 882), Hage 1069
Wilder Schweinsweg) | Willer Schwinsweigk (Dobenecker I 882),
Vor dem Holze Ver den Holz Hagen 1155 — 1165
Krautmalen Krütmoßen [Dobenecker II 307 %),
Kirchbrunnen °) Kerchborn 3175)], Hayne 1430?)
Kirchbach Kerchbäch
Auf der Thongrube Ouf der Thonkutten |leymen gruben 1430 &)
Im mittleren Kirchbach
Auf der Burg 19) Ouf der Borgk
Schulland Schulländ
Ziegenfraß Zoägenfröß
Schulwiese Schulwäsen
Die Burgmühle !!) Borgkmellen
Burgmühlenweg Borgkmeller$wägk
Die Nesse De Näß by der neße 14303)
Das Unterried Ingerried Im rithe 1430 3)
Die Steinbrücke Steinbrecken
Ebenheimer Trift- Oäbenläber Treftbärgk
berg 1?)
nicht mehr bekannt: Im Truebenbach; beim Hauriethbaum; das Haurieth; im Un-
gewitter; hinter den Herrenhöfen ; der Osterborn ; die Uebelswiesen ; in der Lohr; die
Lohne; im Röhrig; in der Ellerwiesen ; hinter dem Sopenhofe; an Jan de Hirbecken [!].
1) Literatur: Brückner III 2, 34; Gelbke II 2, 242; Lehfeldt XI
123 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Aus: Zinsbuch von Hayna von 1430, Herzogl. Bibl. Gotha, Cod.
membr. II 223. Nicht mehr bekannte Bezeichnungen aus diesem Codex: bey den hoph-
steten; dy badestobe; langfischland; langenfischen hufe; hopfenhof; vor dem thor;
by dem gewie [?]; „2 hun von dem hofe vor dem flecke“. — 4) Nach dieser U. hatte
Haina jährlich dem Kl. Fulda zu liefern: Bier, und Holz zum Brauen, Mitte Mai eine
Kuh und 23 Decken an die Fischer. — 5) Slawen erwähnt. Der Marktplatz befindet
sich ziemlich in der Mitte des Ortes, die Straßen laufen strahlenförmig davon aus.
Die Erinnerung an die einstige große Bedeutung des Ortes für die ganze Umgegend
in Beziehung auf Handel, Verkehr und Gericht hat sich noch sehr lebhaft bei der Be-
völkerung erhalten. — 6) Westl. von der Burg und vom Ort. — 7) Forstort im „Hain“.
Ringwall, darunter gefaßte Quelle. Vgl. v. Strenge, Das Schlößchen bei Haina, Mitt,
d. Ver. f. goth. Gesch. 1905, 8S9—93. — 8) Weg im Hain. — 9) Gefaßte Quelle in
den Krautmaßen, nw. vom Ort. — 10) Doppelter Ringwall von bedeutender Aus-
dehnung zwischen Hain und Dorf. Dort soll ein „großes Schloß“ gestanden haben.
Eine der Hainaer Glocken „wurde dort von einem Schwein ausgewühlt“. „Nachts
hört man zuweilen im Berg läuten, auch läßt sich ein Hund und ein Reh sehen“
(mündl. Mitt... — 11) Am Fuß der Burg an der Nesse, in der Nähe der Wüstung
Altenhagen (der Alte Hof, Ebenheimer Flur). — 12) Hier stand das Hochgericht
(Brückner 36).
16 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Grund Grond
Spittel 13) Spettel
Waschstadt !t) An dr Wäschstöädt
Triftrasen Treftroasen
Der Berg Bärgk An dem berge zcu wyn-
Der Karn ®5) Köärn garten 1430 9)
Im Ernstdorf 16) Im Oärnstdorf
Das Wehrchen !) Ds Werrhefchen
Rosengarten 19) Ruesegöärten By deme rosengarte
Die Lederheck 1?) Lädernhäcken 1430 3)
Anspann ?°) Anspdann
Hackmesser ?!) ebs.
Auf dem Sand Of den Sänd
Das große Ried ??) Ds groüusse Ried
Stockrasen Stockröasen
Unter der Linden ??) |Inger der Lingen
Der tiefe Rasen ?%) Dr tiefe Röäsen
In den alten Kraut-|In den älen Krütmoßen
maßen ?%)
Schleifweg Schleifweigk
Salzbrunnen *%) Soalzborn
Riedstrichter 2%) Riedstrechter
Das kleine Feld ?%) ebs.
Auf der Weidenhöhe |Uf dr Widdenhehe
Das Hexenbäumchen ?5) | ebs.
Weidenbach Widdenbäch
Die Pfafflöcher 2%) De Pfäfflecher
Mönchenbrunnen ?7) Menchenborn
13) Flurort unter dem Dorf an der Nesse. Nach Brückner 48 gründete hier zu An-
fang des 16. Jahrh. eine Freifrau v. Wangenheim ein Spital, das bis ins 17. Jahrh.
sich erhielt. — 14) „Als Haina noch eine große Stadt war, haben hier die Gerber
gewohnt“ (mündl. Mitt.). Der Flurteil liegt an der Nesse, sö. vom Dorf. — 15) Am
Graben an der Weingartener Grenze. — 16) Gehört zur Flurmarkung der Wüstung
Ernstdorf in Friedrichswerther Flur. — 17) Wüstung? Vor der Separation Wiese
mit Bäumen an der Nesse. — 18) Wiese an der Nesse an der Friedrichswerther
Grenze. — 19) Ueber dem Rosengarten. — 20) Gemeindewiese auf dem r. Nesseufer.
Die Anspänner bekamen das Heu, die Hintersiedler das Grummet. — 21) Schmales
Stück Land am Rosengarten. — 22) Zwischen Nesse und Kirchbach. — 23) Hier stand
(östl. vom Dorf) eine alte Linde. — 24) Ein verwachsener Teich im Ried, er soll un-
ergründlich sein. — 242) Vielleicht die Stätte der Wüstung Mosbach (1430 Anm. 3).
Die Oertlichkeit liegt nw. vom Ort, an der Straße nach Tüngeda. Es laufen dort
sternförmig Wege zusammen, unter anderen der Tiefe Rasen (breiter Rasenweg), der
Schleifweg. Der „Kirchbach‘“ fließt dort vorüber, auch liegen daselbst die „alten Kraut-
maßen“, „Inkomen der wusteninge zw mozbach“ und „mozbachsland“ wird 1430
angeführt. — 25) Ein uralter Birnbaum auf der Weidenhöhe, nö. vom Dorf. Dort
sollte es nicht geheuer sein; die Kinder fürchteten sich vorbeizugehen. Nach der
Separation wurde der Baum gefällt. — 26) Pfarrland am Bieberbach (Friedrichswerther
Grenze). — 27) „Ein Wasserlöchelehen‘“ nach Wolfsbehringen zu.
Haina. — Hütscherode und Heßwinkel. 17
Fluren Hütscheroda und Heßwinkel!).
Moderne Namen ?)
M undartliche Aus-
sprache ?) Urkundliche Formen
Hütscherode °) Hitscherode
Heßwinkel 3) Häßwenkel
Kohlgrube Küelgruben
Kohlgrubenwiese Küelgrubenwäesen
Katzenhardt Katzenhöärdt
Küchengehege Kichengehei
Altebusch Oale Busch
Kutschweg Kutschwägk
Haselwurzel Hoöäselwurzel
Heidelberg Heidelbaergk
Wolfsthal W olfsthöäl
Wolfsthalshecken Wolfsthöälsecken
Wartenberg Woöadenbäergk
Hundekirch Honnekärch
Eichenrain ebs.
Steinweg Steinwägk
Gurgelwiese Gorgelwäesen
Struthholz ebs.
Schäferberg Schäeferbäergk
Vogtswiese Vogtswäesen
Paradies ebs.
Lange Sotteln ebs.
Gehegefeld ’s Geheifäld
Kummer ebs.
Kirchgraben Kärchgröäben
Vogelgesang Vogelsgesäng
Mittelberg Mettelbaergk
Seberberg Sieberholz
Galiläa ebs.
Trockene Kutte Trockene Kutten
Allodium ?
Wirrwinde Vierwengen
Zirkel Zerkel
Hoffnung Hoffnong
Hippelloch ebs.
Petersberg Pieter$bäaergk
1) Literatur: Hütscheroda: Brückner II 3, 19; Lehfeldt XI 144;
v. Wangenheim, Beitr. Heßwinkel: Brückner III 2, 69; Lehfeldt XI 122;
v. Wangenheim, Beitr. — 2) Die Namen nach einer „Karte über die v. Wangen-
heimschen ete. Rittergüter‘‘ im Herzogl. Goth. Justizamte Wangenheim. Nach den
Karten der Landesvermessung verjüngt zusammengestellt im Jahre 1868 von Ernst
v. Wangenheim sen. — Herr Lehrer Roth in Reichenbach hatte die Güte, mir die
mundartliche Aussprache anzugeben. — 3) Hütscheroda gehört zur Gemeinde Woltfs-
behringen, Heßwinkel zu Großenbehringen.
Gerbing, Flurnamen. 2
18 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
Flur Metebach !).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Metebach °) Metebäch Metebach 1321 (Lib.
Der Metebach ebs. Cop. Ste. Crueis in
Der heilige Brunnen @) | Hellgeborn Gotha, RR I 12
Der große und kleine | Säalbargk fol. 37), ebs. 1323
Sahlberg °) (ebd.)
Sahlbergswiese Sälbargksweasen
In der Hohle®) In der Häien
Frankenröder Trift Frankenredsche Trift
Im Kirchfelde Im Kerchfeld
Der Rasenweg Röäsenwägk
Der große Anger?) Grosse Anger
Der kleine Anger’) ebs.
In der Quer’) In der Quar
In der großen Ecke ‚De grosse Acken
Der Steingraben Steingröaben
Der obere, mittlere, | Ewere, mettlere, ungere
untere Thalweg Thoöalwägk
Der Affenberg ?) Affenbargk
Im Affengrund °) Affenloch ®)
Der Arzbach ?) ebs.
Asbacher Trift ebs.
Asbacher Ritterguts- |ebs.
land 10)
Das Frankenröder ebs.
Land 1)
Im oberen Thal Im eweren Thoal
Das Stummelland Stumland
Hinter den Gärten Hingern Gärten
Der Schönberg Schenbargk 1?)
Das Metebacher Holz | Mäbächsches Holz Aspechenholtz 13) 1323
1) Literatur: Brückner III 3, 66; Gelbke II 1, 656; Lehfeldt XI
1251.; v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d.
modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Metebach
ist ein regelmäßiges Straßendorf. Die „Straße“ durchfließt in tiefer Hohle der Bach
gleichen Namens. — 4) Quelle des Metebaches. — 5) Nach Frankenroda (westl.) zu;
quellenreich. — 6) Tiefer Hohlweg zwischen Kirchfeld und Sahlberg. — 7) Wiesen
am Nordausgang des Dorfes zu beiden Seiten des Metebaches. — 8) Zwischen Arzbach
und Steingraben an der Sonneborner Grenze. — 9) Der Affengrund ist ein sehr nasses
Tal, vom Arzbach durchflossen; das Affenloch eine mit Bäumen bestandene Wiese
am oberen Teile des Affengrundes.. — 10) An der Asbacher Grenze. — 11) Die
Generalkarte hat: Farrenröder Land, in Metebach wurde mir aber der Name
Frankenröder Land für das Feldstück genannt. Es stößt nicht an die Franken-
röder, sondern an die Asbacher Grenze. — 12) Der Name scheint nicht mit „schön“
— pulcher zusammenzuhängen, sonst müßte er „schien‘ gesprochen werden. — 13) Lib.
Cop. Ste, Crueis in Gotha fol. 37: „sexaginta agros lignae cum fundo sitos eirca Mete-
bach qui vulgariter dieuntur Aspechen holtz“.
en Dit
Metebach. — Neu-Frankenroda. 19
Moderne Namen ?)
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Die Weidehöfe 1) Widdenhof
Das Schulland Schulländ
Die 16 Aecker 15) ?
Marktweg Martwägk
Haderwiese 1%) ebs.
Krautmaßen Krütmößen
Das kleine Feldehen |ebs.
Entwinkel 1?) ebs.
Die Haussotteln Hüssotteln
Die Schmeergrube !8) | Schmärkutten
Trügleber Freiguts- |Trieglabscher Friguts-
land 1°) land
Das Rosinchen 2°) Ds Rösinchen
Siffen 21) Sifen
Flur Neu-Frankenroda (Gut) !).
Neu-Frankenrode 3)
Gebreite ®)
Rothe Hög 5)
Röthe >)
Gleiche
Kirchallee ®)
Kirchgebreite )
Metebacher Trift ?)
Ober-Amsel $)
Unter-Amsel
Pappelgebreite
14) Wiese und Holz an der Quelle des Metebaches, sw. vom Dorf. — 15) An der
Frankenröder Grenze. — 16) Am Steingraben, an der Sonneborner Grenze. —
17) Sumpfiges Land. — 18) Steiniger, unfruchtbarer Boden am Steingraben. — 19) An
der Trügleber Grenze. — 20) Kleine Landparzelle am Talweg. — 21) Feuchte Wiese
an der Sonneborner Straße. — Namen aus dem Dorf: Petergasse; Grasgarten,
die Klausenburg genannt; Lindengasse.
1) Literatur: Brückner III 3, 73f.; Lehfeldt XI 126. — 2) Eine
Generalkarte der Flur ist nicht vorhanden. Herr Inspektor W. Wittmack- Schnepfen-
thal hatte die Güte, mir die Namen in das Meßtischblatt einzutragen. — 3) Domanialgut
zwischen Weingarten und Metebach. Ehemals Filialdorf von Metebach. Die Flur
umfaßt (nach Brückner) ebensoviel Land, wie die Dorfflur von Metebach (24 Hufen),
und mußte ehemals gleiehviel Dezem in die Pfarrei zahlen, wie die Gemeinde des
Kirchdorfes.. An der Aspacher Grenze, neben der Frankenroda-Metebacher Trift heißt
ein Flurteil: Auf dem Frankenrode. Ist dies vielleicht die wüste Dorfstätte? Vgl.
Flur Aspach. — 4) Großer Flurbezirk östl. von der Straße Teutleben-Weingarten. —
5) Abhang zwischen dem Gut und dem Windebach. — 6) Die Kirchallee und -gebreite
liegen nicht nach Metebach (dem Kirchdorf von F.), sondern nach Weingarten zu.
Da, wo der alte Metebacher Kirchweg in die Metebacher Flur mündet, liegt der Flurteil:
die Frankenröder Pforte (Brückner 74). — 7) Triftweg nach dem Metebacher Holz zu. —
8) Acker- und Wiesenland längs des Leimelbaches.
9*
20 Amtsgerichtsbezirk Friedriehswerth.
Flur Oesterbehringen !).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Oesterbehringen lesterbahringen Paringi 932 (Doben-
Der Bauernberg 3) Buernbärgk ecker I 339)
Das Ritterland ®) Rittergisserbärgk oder
Rödergässerbärgk °)
Das Rode) ebs.
Galgengebreite ®) Galgensgebreiten
Reichenbacher Högk |Richenbächsche Hegk
Das Schornfeld Schornfäld
Das Tüngethalfeld?) |Dingdöälsches Fäld
Das Dörfchen ?) Derfchen Pi
Der Kirchhof ’) Kerfch
Die Gemeintheile Gemeindeile
Das krumme Kreuz®) | Krumme Kriz
Der Nikolausstock ?) ebs.
Der kleine rote Rasen- | Rüede Röasenwägk
weg
Der große Triftweg Grüöße Triftwägk
Das Eulenbad 10) Entenböad
Der Holzweg Holzwägk
Das Espich 4) Aspich
Das Lützelfeld 1?) Lötzelsfäld
Im Loch 13) ebs.
Neue Krautmaßen Krütmößen
Am Köhlershögk 14) Kehlershegk
Der Lubelsbach 5) Lubelsbäch
Eberswiese 16) AwerSwiäsen
Der lange Karn 1?) Länge Kärn |
Die Sülzenwiese 18) Silzenwiäsen
Erfaische oder Todten- | Arfsche Bricken
brücke 1?) |
1) Literatur: Brückner II 2, 72; Gelbke I 2, 262; Lehfeldt XI
127 ff.; v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d.
modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Nach
Großenbehringen zu. — 4) Gehört zum Rittergut Hütscheroda. — 5) Nach H. Gutbier,
Der Hainich 39 N.7 lag hier (an der Hütscheroder Grenze) die Wüstung Rode, zu
der der Rödergässer Wald gehörte. — 6) An der Reichenbacher Grenze. — 7) Die
Wüstung Tüngethal. „Zu diesem Dörfcehen gehörte ein Wald von 12,50 ha. 1469 wird
es als Wüstung bezeichnet, 1321 als bewohntes Dorf“ (Gutbier 39 N. 8). — 8) An der
Tüngedaer Grenze; ein „Stein mit Heiligenbild“ (mündl. Mitt.). — 9) Uralter Baum ;
der „Stock“ stand dort (an der Langensalzaer Straße) bis zur Separation und wurde
dann zerstört. — 10) Sumpf am nw. Ausgang des Dorfes, früher Ententeich, —
11) Sumpfiger Graben zwischen Reichenbacher Weg und Tüngethalsfeld. — 12) An der
Tüngedaer Grenze. — 13) An der Tüngedaer Grenze, früher Vertiefung. — 14) Früher
Köhlershütte, nach Brüheim zu. — 15) Zufluß des Bieberbaches. — 16) Gemeindeland. —
17) Am Lubelsbach. — 18) Nasser Boden. — 19) An der Straße nach Friedrichswerth,
zw. Sülzenwiese u. Schalkswiese. Dort soll einer totgefahren worden sein (mündl. Mitt.).
Oesterbehringen.
21
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Die Schalkswiese 20) Schälkswiäsen
Die alten Krautmaßen Ale Krütmößen
Der Hütschbach ?) Hitschböäch
Am Schleifweg Schleifwägk
Der Waidenanger ??) | Widdenänger
Der Waidaische Widdscher Röäsen
Rasen ??)
Das Waidaische Feld ??) | Widdsches Fäld
Die kalte Ecke 23) Kähle Ecken
Am Leichberge *%) Leichbärgk
Das Bodenfeld Bödenfäld
Krötenwiese 25) Kretenweäsen
Teichwiese 26) Tichweäsen
Die Aue In der Au
Heilige Wiese ?7) Helgen Weäsen
Bartwiese (!) Bädweäsen
Köllewiese 28) Killewes
Trütschlerwiese 28) a
Köhlersbrunnen °) Kehlersborn
Wespichsgraben 3°) Wespichsgröäben
Wespich ebs.
Hainweg Höanwägk
Langensalzaer Weg Längsälzer Wägk
Oelstieg 3!) ElStiegk
Schornweg 32) Schornwägk
Woltfsecke 3%) Wulisäcken
Der Schlag Schlöagk
Brühlbergsweg Briehm’sche Waägk
Namen aus dem ;
Ort:
Klosterhütte 33)
Der Grashof
Anger
Eisenachsches Back-
haus 3%)
20) Gemeindeland. — 21) Graben nach dem Lubelsbach zu. — 22) Angeblich Wüstung
(mündl. Mitt... Auf dem Waidenanger standen früher Weiden. — 23) Naßkalter Boden
am Nordfuß des Leichberges. — 24) Zwischen Oesterbehringen und Brüheim. — 25) Am
Bieberbach. — 26) Nasse Wiese. — 27) Pfarrland. — 28) Am Bieberbach, an der
Großenbehringer Grenze. Die Killewiese gehört zum Teil nach Oester-, zum Teil
nach Großenbehringen. — 29) Auf der Köllewiese. — 30) Fällt in den Bieberbach. —
31) „Dreekweg“ (mündl. Mitt.). — 32) Wiese am Bieberbach. — 322) Wiese am Einfluß
des Horlgrabens (von Großenbehringen her) in den Bieberbach. — 33) Am Kirchhof; im
Besitz des Katharinenklosters in Eisenach. Schüttboden für Zinsgetreide (Brückner 74).
— 34) Die Hälfte des Dorfes war früher eisenachisch.
22 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
Flur Reichenbach !).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen 3)
sprache ?)
Reichenbach ) Richenbach’ Richenbac ca. 1170
Orgel-Acker Argelacker (Dobenecker II 421)
Reichenbacher Thal |Richenbächer Toal
Eberskessel | Awerskessel
Kesselgraben | Kesselgröaben
Craulaer Berg Krauwelberg
Craulaer Stieg Krauwelscher Stiegk
Königsgebreiten °) ebs.
Eiserfeld ®) Iserfäld
Triftweg Treftwaegk
Die Hecken ebs.
Schleifweg Schleifwaegk
Die Hölle ?) De Häll
Die Trift 8) Treft
Beerberg °) Bäerbaergk
Der Weinberg 1) Winbaergk
Kleeflecken Klieflecken
Geweidig Wiedich
Heiligenanger 1!) Helgenänger
Ueber dem Wasserlauf | Bewer den Wasserloüf
In der Dorfwiesen In der Weasen
Unter der Wiese Benger daer Weasen
Am Schorn 1?) ebs.
Am Ziegenhögk Am Zeagenhegk
Der Heidegraben Heidegröäben
Im Loche 13) ebs.
Bollerode !#) ebs.
Kirchenland !5) Kerchenläend
Weide ? Nicht bekannt
1) Literatur: Brückner III 2, 83; Gelbke II 2, 273; Lehfeldt XI 129f.;
v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. mundartl.
Aussprache und für die modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl.
Mitt. Vor allem bin ich Herrn Lehrer Roth für Auskunft und unermüdliches Be-
antworten einschlägiger Fragen zu Dank verpflichtet. — 3) Reichenbach wird zuerst
erwähnt 1155—1165 (Dobenecker I 307) in Cod. Eberhardi als Lieferant von Bier und
Holz zum Brauen an das Kl. Fulda. — 4) Reichenbach besteht aus zwei parallel
laufenden Straßen; die Wege nehmen sämtlich ihren Ausgang vom Westende der südl.
Parallelgasse; die Mühlhäuser Straße läuft an der Ostseite des Dorfes hin. — 5) Am
Craulaer Berg. — 6) Unfruchtbares Land am Craulaer Berg. — 7) Ehemals tiefer
Graben nach Oesterbehringen zu. — 8) Nach dem Beerberg hin. — 9) Steile Anhöhe
westl. vom Dorf. — 10) Vom ehemaligen Weinbau ist nichts mehr bekannt. Der
„Weinberg“ liegt nw. vom Dorf. — 11) Kleine Landparzellen hinterm Dorf. Ehemals
mußten davon Abgaben an die Kirche bezahlt werden (Mitt. von Herrn Roth). —
12) Nach Tüngeda zu ziemlich steil abfallend. — 13) Ehemals tiefe Gräben unterm
Langensalzaer Weg. — 14) Wüstung an der Tüngedaer Flurgrenze, keine Siedelungs-
spuren mehr vorhanden. — 15) Am Langensalzaer Weg.
Reichenbach. — Sonneborn. 23
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen °)
sprache ?)
Hutweide Hoüutweide
Hardtfeld Häerdtfäld
Backtrog 1) Backuben
Der lange Grund Der länge Grond
Bunsenteich 17) Bunsentich
Nesperholz oder Esper- | Asperholz
holz 18)
Diegroßeu.kleineHaide | Grueße, klöne Haide
Zimmerhögk 1°) Zemmerhegk
Die Heckenwiese Heckenweasen
Die Schulwiese Schöulweasen
Mühlhäuser Straße 2°) |Möllsche Ströß
Der Huhhechelgraben |? Nicht mehr bekannt
Galgengebreite 2!) ebs.
Das kleine Feldechen |ebs.
Der Höllriegel ? Nicht mehr bekannt
Die langen Sotteln Die laengen Sotteln
Das Schornfeld Schornfäld
Weidigshöhe Widechshögk
Die Galgenköpfe 1) Galgen- oder Wachkopf
Am wüsten Hof?) ebs.
Am Müllershögk Möller$shesk
Bei der Lehmgrube Leimkutte
Flur Sonneborn !).
Sunnibrunno 1025 (Do-
benecker I 677),
Sonneborn #) Sumborn
16) Nach der Form benannt, jetzt Steinbruch. — 17) Sumpfiger Teich am Nesperholz.
— 18) Gehörte zur Wüstung Netzborn bei Zimmern, zwischen Siechenholz und
Hardt. Vgl. H. Gutbier, Der Hainich 1894, 38 N. 19. — 19) An der Zimmer-
schen Flurgrenze, westl. vom Nesperholz. — 20) Vgl. Anm. 4. — 21) An der Oester-
behringer Flurgrenze. — 22) Am Dorfausgang.
1) Literatur: Brückner III 10, 165 ff.; Gelbke II 1, 171; Gemeinde-Bote
für Sonneborn, herausgeg. v. Pfarrer Senffleben, Jahrg. 1897 ff.; Lehfeldt XI
135f.; Möller, Zeitschr. f. Thür. Gesch. 1861, 86; v. Wangenheim, Beitr.;
v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Ver-
messungsregister, mündl. Mitt. des Herrn Christian Schmidt in Sonneborn. —
3) Dank den umfassenden und zuverlässigen archivalischen Untersuchungen, die Herr
Pfarrer Senffleben im „Gemeinde-Boten“ verarbeitet hat, sind wohl für keinen gothaischen
Ort die urkundlichen Formen so vollständig wiederzugeben, wie für Sonneborn. Aller-
dings gibt der Herausgeber des „Gemeinde-Boten“ seine Quellen nicht namentlich an,
sondern nennt nur im allgemeinen ‚Erb-, Kauf- und Lehnsverträge“. Eine Nachprüfung
war mir daher nicht möglich, und ich muß die urkundlichen Namenformen so, wie im
Boten angegeben, einteilen: „bis ums Jahr 1350“; „um das Jahr 1400“; „aus der Zeit
um 1475‘; „aus dem Jahre 1500“. Die im „Boten“ (Kartenausgabe AII) in verkleinertem
Maßstab wiedergegebene Flurkarte von 1731 bezw. 1817 befindet sich im Besitz des
Freiherrn W. v. Wangenheim. Die Besprechung der Sonneborner Flurnamen findet sich:
Gemeinde-Bote aus S., Kartenausgabe IIA und II N.4. — 4) Die v. Wangenheimsche
Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
Nordhofen >)
Die Nesse
p)
Der Rothe Hög®)
Das Ried
Die Riedmühle
2
Riedsgraben
Dicke Weiden
Der kleine Glichmen
?
Hainaer Weg
?
Im Ernstdorf 8)
Eisenacher Weg?)
?
Der große Glichmen
sprache
ebs.
De Näeß
?
Ruethe Hegk
ebs.
Riedmillen
2
Riedsgröäben
Dick Widden
Der klene Glimen
?
Hainsche Weigk
D)
D’s Ärnstdorf
Isenächer Weigk
?
De grosse Glimen
Der große und kleine | Wasserlöf
Sunnebrunnen 1147
(Dobenecker I 1580),
Sonneborn 1185—87
(Dobenecker II 775),
Sunneborn 1321 (Lib.
Cop. Ste. Crucis in
Gotha fol. 36), Sonn-
born 1465 (Erbb. d.
Aug.-Kl. fol. 28)
Im Hafßpoden 1731
(Flurk.)
uf dem rothen hoyghe
1475
im rieth 1475
Dye flosze 1475
An den hoenstedten im
Glymen um 1450;
uf den cleinen glimen
1460 ®); an den cely-
men 1465 %)
von dem heyne 1465 %)
Im Hainfelde vor 1350
Am Schornen ’)
In dem erndorfe 1460 ®%)
by dem ysenacher weg
um 1400; uf den
ysenachen weg 1465
die dreffertsche wye-
sen 1%) vor 1350
vor dem großen Brande (zwischen 1565 und 1585) ist nicht mehr festzustellen. Vgl.
Gem.-Bote Kartenausg. AII und Jahrg. 1897 N. 1 u. 1898 N. 2. — 5) Seit 1895 sind
die ehemaligen beiden Kirchspiele Sonneborn-Nordhofen zu einer Pfarrei vereinigt. —
6) Ehemals Richtstätte, an der Hainaer Grenze (Gem.-Bote 1898 N. 4). — 6%) Aus:
Erbbuch d. August.-Kl. fol. 71. 72. Littera Henriei schatzs.. — 6b) Aus: Ltr. hans
kaltwassir. Or. des goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 4 (2). — 7) Am Hainaer Weg
(Gem.-Bote). — 8) Zur Wüstung Ernstdorf gehörig; vgl. Flur Friedrichswerth., —
9) Zweigte sich vom Hainaer Weg ab und überschritt den Hahnberg. — 10) Auf
den Dreffertschen (Treffurter) wyesen — an der Nesse, nach Friedrichswerth zu —
soll die Stelle des Kampfes sein zwischen denen v. Wangenheim und v. Treffurt im
Jahre 1327 (Gem.-Bote).
Sonneborn.
Moderne Namen
25
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Der Bärenweg !)
Der Windebach 1!)
?
Das kleine Feld
?
Das Liegen Land 1?)
Die Heßklingen 13)
?
BEber dem Wasser-
lauf 1%)
Waltershäuser Weg 5)
Gegen den Fuchs-
wiesen 16)
Der Leimelbach
Das Leimelbachsfleck
Der Arzbach 1%)
Der Endwinkel 17)
r
Bärenweigk
In Wingenbäch
?
Ds klene Feld
?
Zum Lienländ
De Heßklingen
?
Ewer den Wasserlöf
Walteröhuser Weigk
De Fuchsweasen
Lemelbäch
Lemelbächsflack
reich
ebs.
?
Andem berwege 1460»);
an dem birwege 1475
am großen tumphel (?)
1400; der wynde-
bachsthumpfel 1465;
der große und kleine
Wiedebach 1731
(Flurk.); Am Winde-
bachsrasen um 1400
Am engilweg
Das kleine Feld 1731
(Flurk.)
bei der Sumen um 1400
by dem Ilynlande vor
1350; Im Lynlande
1475; Das Lügenland
1731 (Flurk.)
Hesseclingen um 1400;
in der Hesseclinge
1465
bie dem Hesseborne vor
1350
frankenroder weg vor
1350; frankenroder
brucken vor 1350;
frankenrodir berg um
1400
Fuchswiesen 1731
(Flurk.)
am Leymebache um 1400
beim borne uf der Lei-
melbachshoe 1400
? Arestbach 1049 (Do-
benecker I 791)
in dem entenwynkel
1400
Der Lenczieberg1°) 1400
11) Kommt aus der Weingartener Flur und mündet (nach der Generalkarte) am Südost-
eingang in Sonneborn. — 12) An der Frankenrodaer Grenze. — 13) Zwischen Winde-
bach und Leimelbach. — 14) Graben nach den Heßklingen zu. — 15) Ueber Neu-
Frankenroda und Teutleben. — 16) Am Leimelbach und der Frankenröder Grenze. —
162) Der Unterlauf des Leimelbaches (l. Zufluß der Nesse).
Auch Wüstung? Vgl.
Dobenecker II 448. — 17) Wiese an der Metebacher Flurgrenze. — 18) Nach Senft-
leben, Gem.-Bote, zwischen Endwinkel und Salberg.
26 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
Moderne Namen u ZnuE Urkundliche Formen
sprache
? am Sawberg 1?) 1400
? ? Megelenrot (Doben-
ecker I 791)
Zu Honnerode ?°) Hunnerode uff hoenrodde 1475
Am Salberg Sallbärgk an demsalberge 1460 ®);
Saalberg1731(Flurk.)
Der Teich ?!) Der Tich am Teich 1731
Der Fließ ??) ebs. im Fließ 1731
Schützenacker 23) Schitzenhegk Beim Schützenhöck
1731
Die Aspacher Hohle |Asbächer Hohlen Am Aspecher Rasen-
weg 1400
Im Schlufter Schlofter Im Schlüfter 1731
Das Paradies **) D’s Pardies
Das Paradiesgewend |Ds Paradiesgeweng Paradiesgewend 1731
Der Schleifweg Schlifweigk
Das kleine Metebacher | Der klöene Mäteböäch
Feld
Das Rabenthal >) Röabedoöal Im Rabethal um 1400
Ueber den Kraut- |De Krütmößen
maßen 26) &
Im Affengrunde ?7) Afenloch Der Affinberg 1450;
An der Laite An der Liten Der Affengrund 1731
Der Berg Der Bärgk
Am Gothaer Weg Am Götschen Weigk |Im Gother Veldt 1450;
An dem gotewege
Die Plantage ?®) ebs. 1460 %)
Die Eichelgebreite *?) | Echelgebreten Eichelgebreiten 1731
Am Wolfsrain 3°) Wolfsrin Der wolffisgraben 1400
Die Baßgeige ®!) Bäßfedel Die Baßfiedel 1731
Das Jungfrauenthal 32) | Jumpferndöal
Am Seehög Siehegk
Ueberm Seerasen Ewer’n Sieröasen
Der See 38) Sie by dem See 1475
Der Seehals Siehäls Am Sehehalcze 1400;
BE ? Im Scheshalze 1475
19) Sawberg — Salberg? — 20) Nach Senffleben Wüstung [?). Der Flurort liegt an
der Metebacher Grenze. Honnerode liegt nördl. vom Salberge. Vgl. Flur Aspach. —
21) Wiese bei „Honnerode“. — 22) L. Zufluß des Leimelbaches. — 23) Am Franken-
röder Weg. — 24) Gutes Land am Leimelbach. — 25) Nach dem Krahnberg zu. —
26) Südl. vom Ort, am unteren Leimelbach. — 27) An der Trügleber Flurgrenze.
Vgl. Flur Metebach. — 28) Große Gebreite an der Metebacher Grenze. — 29) An der
Goldbacher Flurgrenze. — 30) Ehemals Hohle über dem Völkersbrunn, nach Mete-
bach zu. — 31) Langgestrecktes Grundstück zwischen zwei Wegen. Erinnert in der
Form täuschend an eine Baßgeige. — 32) Am Nordostfuß des Krahnberges, an der
Eberstädter Grenze. — 33) Feuchte Wiese an der Eberstädter Grenze.
Sonneborn.
27
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Das Beil ®%) D’s Biel Das Dinbeil 1731
Der Seeweg Sieweigk
Unter dem Weinberg ®5)| Ungern Winbärgk Unterm Weinberg 1731
Der Diebsteig 3%) Diefstiegk am Dybstyge vor 1350;
Am Diebssteige 1731
Der Völkersweg Velker$weigk volkerswegk 1460 ®)
Völkersbrunn 3”) Velker$born Folkersklinge um 1400;
by dem Fulckerts-
R born um 1400
? ?
Die kleine Gebind 3°)
Die große Gebind ®°)
An der Waidmühle #0)
Auf der Hohle
Hinter dem Flarch !)
Der Haulachen-Rasen-
weg
Die Haulachen #2)
Im Siffen
Der Siffenweg
Im Siffengewende
Auf der Eberstädter
Höhe
Hinter Nordhofen
Der Bruch 4°)
Der Haderbruch #°)
Im Rohr “%)
Gemeinderied
Pfaffenborn 4)
De klöne Gebeind
De grosse Gebeind
Windmillen (!) #9)
Uf der Hohlen
Hingern Flarch
Hauwlachen Röäsen-
weigk
De Hauwlachen
ebs.
Siffenweigk
Siffengeweng
Uf der Äber$tädschen
Hihe
Hinger Nordhofen
Das Brüch
Das Häderbrüch
ebs.
Gemeöneried
Fäffenborn
Der Rufelsweg 1400
Das kleine Gebind 1731
Das große Gebind 1731
An dem Fladich um
1400
am Houvelachen borne
vor 1350; die hauwe-
lachen 1465 ®); die
eberstenhauwelachen
1465 ®)
In den syfen 1460 ®);
im Siffen 1731
Siffen-Rasenweg 1731
Das Bruch um 1400
34) Kurzes Ackerstück am Gothaer Weg. — 35) Zwischen Seeweg und Gothaer Weg. —
36) Auf der Generalkarte ist der „Diebstieg‘‘ selbst nieht mehr eingezeichnet, nur ein
gleichnamiges Ackerstück am Seeweg. In Sonneborn traf ich zum erstenmal die
mundartliche Form Diefstiegk. — 37) Oestl. vom Rabenthal. — 38) Nach Gem.-Bote
„um das Jahr 1400“: der „Rutelsweg nahe beim Folkersweg“. — 39) Die große und
kleine Gebind: Grundstücke südl. und südw. vom Orte. — 40) Am Leimelbach.
Die Lage ist so ungeeignet für eine „Windmühle“, daß ich sicher auf eine frühere
Waidmühle an diesem Orte schließen möchte. Von einem „Waidstein‘“ wußte mein
Gewährsmann noch zu berichten. — 41) Auf der Ostseite des Dorfes. — 42) Dieser
und die folgenden Flurnamen lassen alle auf sumpfiges Gelände im Osten und Nord-
osten von Sonneborn schließen. Es sind großenteils feuchte Wiesen. — 43) Feuchte
Wiesen auf dem 1. Nesseufer, nö. vom Dorf. — 44) Lage unbekannt.
28 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
Mundartliche Aus-
z Urkundliche Formen
sprache ®)
Moderne Namen ?)
Das Ritterswasser #4) | Ritter$wässer
Der Stiel 4) ?
Hospitalgarten #°) Bi den Spettel
Osthöfe #6) ?
Namen aus dem
Ort (nach den Kataster-
verzeichnissen):
Kirchgasse
Kirchgraben
Pfarrgasse
Schloßgasse
Dorfgraben
Junker Hans Reinhards-
gasse
Hayner Tor
Gothaer Tor
Gretengasse
Flarchhof
Oelgraben
Das gelbe Schloß
Schieferschloß
Ruhler Gasse
Herrengasse
Peteranger
Im Kittel
Großer u. kleiner Anger
Feldanger
Rohrgasse
Flur Tüngeda!).
Tüngeda Dingen Dungede Anf. saec. IX
(Dobenecker I 70),
Im alten Loch #) Im älen Loch Tungide c.817 (?) (Do-
Der Gucksgraben >) Gucksgröaben benecker I 102), Tun-
Holzweg Holzwaegk gidi u. Tungide c. 874
Im Schorn ebs. (Dobenecker I 246)
45) Neben dem Spittel, das am Wege nach Haina zu lag. — 46) Nach der von
Pfarrer Senffleben entworfenen Ortskarte von 1585 lagen die wüsten Osthöfe an der
Südostseite des Ortes, nördl. vom Gothaer Weg.
1) Literatur: Brückner III 2, 50; Gelbke I 2, 272; Lehfeldt XI
136 ff.; v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d.
modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) Herr Lehrer Roth in Reichenbach
hatte die Güte, mir die mundartliche Aussprache mitzuteilen. — 4) An der Reichen-
bacher Grenze. — 5) Hohlweg vom Reichenbacher Weg nach Norden zu.
al
|
Sonneborn. — Tüngeda.
29
Mundartliche Aus- | Tykundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Die Ablaßwiese ®) Äber$wäesen
Der Haidenbach Hedenbäch ? Hattenbach 1014 (Do-
Im Fluß Floß benecker I 638 und
Am Spickersberg ?) Sperckersbaergk H. Heß 114)
Zettel 5) Säedel
Zwischen den Schluftern | Zweschen den Schliftern
St. Alban) Sinallen
Am Behringer Weg
Der große Sichen 1)
Baehrenger Waegk
Der grueße Sichen
Aufder Behringer Höhe
Der große Mollborn 1!)
Der kleine Mollborn
Mollbornsgasse 1?)
In der Molle 13)
Lehmgrube
Pfarrwiese 1#)
Töpfersrain 13)
Auf dem Hainberge 16)
Der lange Rasenweg
Im Brüheimer Grunde
Laubbach 1?)
Im See 18)
Im Seefeld
Seeweg
Hinter dem Ried
Hutweide
Dürre Wiese
In der großen Wiese
Mittagsgraben 1°)
Im Wangensemmig 2°)
Am Heckenberg *)
Töllbachsweg
Der Töllbach
6) Angeblich einstmals verpfändet, um Ablaß zu erhalten.
Uf der Baehrenger Hieh
Grueße Mollborn
Kleene Mollborn
Mollbornsgaß
's Mellchen
Lehmkutten
Färrwäesen
Depferären
Höanbaergk
Der länge Röäsen
Im Brihmschen Grond
’s Löb’ch
Im Sie
Siefaeld
Siewägk
Henger d’n Ried
Hutwede
Dörre Wäesen
In der grueßen Wäesen
Wäesengröaben
ebs.
Häckebaergk
Dillbachswaegk
Dillbäch
(Vgl. Brückner 60.) —
7) Dort früher nasser Hohlweg, der vermittelst Knüppeldamm und Reisigwellen fahrbar
erhalten wurde. — 8) Früher Wiese. — 9) Am Behringer Weg; hier soll ein „Kloster
oder eine Kapelle‘ gestanden haben (Brückner 59). — 10) Nasse Wiese sw. vom Dorf. —
11) Starke Quelle. — 12) Früher Hohlweg. — 13) Muldenförmige Vertiefung am
Friedrichswerther Weg. — 14) Jetzt Ackerland. — 15) Von Haina her. — 16) In der
Richtung nach Haina. — 17) Entspringt am Steinbruch nach Brüheim zu und fließt
durch den Brüheimer Grund und den „Wangenheimer See“, mündet in die Nesse. —
18) Früher Wiese mit Torfstich. — 19) Entspringt an der Ablaßwiese, heißt anfangs
Haidegraben, dann „Fluß“, endlich unterhalb Tüngeda Mittagsgraben oder Wiesengraben.
Fließt durch Wangenheim und fällt in die Nesse. — 20) Oestl. vom Dorf; früher sehr
nasses Land. — 21) Schlechtes Land; früher Dornhecken.
30 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
TT———————————————
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Töllberg Dellbärgk
Am Kraghals ??) Kroihals
Am Wiegleber Weg |Wieläber Waegk
Im Wiegleber Thal Wieläber Doal
Salzaer Weg Sälscher Waegk
In der Quir 23) ebs.
Ochsenrasen ?%) Ochsenröäsen
Der Christophbach- |Chrestelsbächwägk
weg?)
Am Hardtberge ?%) Höärdtbärgk
Am Falkenrode ?”) Dalkerode
Auf dem Berge Uf den Bärgk
Die alte Kuhtrift Kiebetreft
Auf dem Haeslich?®3) | Häslech
Auf dem Steinberg Stenbärgk
Der Thiergarten ?°) Diergöärten
Die Aue In d’r Aub
Viehtrift Vehtreft
Krötenwinkelsgraben®°) | Gretenwenkelsgröaben
Der Feienborn ®!) Pfälenborn
Der kleine Sichen Klene Sichen
Feldteich ®?) Fäeldtich
Zimmerrasenweg °3) Zemmerröasenwägk
Große Gebreite ®#) Grueße Gebreten
Das Erdfeldchen 35) Aerdfäeldchen
Am Grauel ®) Grauwel
Die Laite ®”) Laiten
Die Krautmaßen 3$) Krütmößen
Schatzfleck 3°) Schanzflaeck
Ziegenberg *°) Zäegenbärgk
Das Hölzchen *!) Bischofshelzchen
Hopfenberg *?) Hopfenbärgk
Die Oelbornswiese #3) | Olbornswäesen
22) Langes Grundstück. — 23) Am Graben nördl. vom Dorf. — 24) Gemeindeland. —
25) Nach dem Hardtberg zu. — 26) Ackerland, nö. vom Dorf. — 27) Wüstung? —
28) Jetzt Ackerland, nö. vom Ort. — 29) Wäldchen an der Wiegleber-Grumbacher
Grenze. — 30) Nasser, sumpfiger Graben. — 31) Starke Quelle. — 32) Früher Garten. —
33) Nach dem Dorf Zimmern zu. — 34) Gutsländerei. — 35) Ein Erdfall unter dem
Heckenberg, an der Wangenheimer Straße. — 36) Nach Craula zu. — 37) Steiniges
Land nach der preußischen Grenze zu. — 38) Krautländerei, auf die Häuser ver-
teilt („Häuserfleckehen“), im Wangensemmig, sö. vom Dorf. — 39) Sumpfloch. —
40) Anhöhe, nw. vom Dorf. — 41) Das Bischofshölzchen liegt an der preußischen
Grenze, westl. von der Straße von Craula nach Wiegleben. — 42) Vom Hopfenbau
ist nichts mehr bekannt. — 43) Eine „Oelbornswiese“ ist nicht mehr bekannt; wahr-
scheinlich ist die Mollbornswiese, am Mollborn, sö. vom Dorf, gemeint. Ich entnahm
den Namen den Katasterregistern.
nn
Tüngeda. — Wangenheim, 31
Mundartliche Aus-
q Urkundliche Formen
sprache ?)
Moderne Namen ?)
Namen aus dem
Ort:
Das Schloß
Jägers Rasen
Wangenthor
Latschengasse
Schafgasse
Die Neustadt #)
Das enge Gäßchen
Herrengasse
Stiegelsgasse
Bornthor
Flur Wangenheim !).
Wangenheim Wangen Wangeheim c. 860 (Do-
benecker I 227),
Wangheym 1371
(20 £.) ®)
Lohwiese Luheweasen Die Lohewiesen 1641 3)
Lohbergsteich Luhebärgksdich Am Lohrteich 1641
Der Lohberg) Luhebärgk ? Lyobergun 1014 (Do-
benecker I 638) %);
Schaftrift Schöftrift Loheberg 1641
Erlenteich 5) Arlendich Am Lohrteich 1641 [?]
Der See ®) Sie Am See 1641
44) Der nach dem Brande von 1437 neuerbaute Teil des Dorfes.
1) Literatur: Brückner III 2, 3ff.; Gelbke II 2, 280; Lehfeldt XI
138 ff.; v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f.d.
modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Letztere, sowie
die mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn Kirchenrat D. Rudloff (F),
Fräulein Trautvetter, Lehrerin, und Herrn Schultheiß Herr. — 3) Aus: Wangen-
heimer Flurbuch 1641, StA. Gotha PP IV 1. — 32) Aus: Erbbuch des Augustinerkl.
fol. 1012, Ltr. Otten tyche. — 4) Der Kalkrücken des Lohberges, Ostausläufer der
Tüngedaer Höhe, liegt zwischen den Ortschaften Tüngeda, Wangenheim, Eberstädt
und Brüheim. Von ehemaliger Bewaldung ist nichts mehr bekannt. — 42) Vgl.
H. Heß in Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch. 1903, 112 ff. — 5) Nasse Wiese am „See“. —
6) Vom Seegraben durchflossene große Wiese, westl. vom Ort, am Nordfuß des Loh-
berges. Brückner 1760: „... der Wangenheimische See... Dieser See liegt
am Wege nach Oesterbehringen .... und hat 200 Acker. Ehedem ist es ein sehr
großer Teich gewesen... Er ist stark mit Schilf und Rohr bewachsen gewesen, welches
jährlich die Herren v. Wangenheim um die Hälfte ausschneiden lassen und sich dessen
zur Feuerung bedienet haben ... und ist derselbe so stark mit Fischen besetzt gewesen,
daß sie fast nicht konsumiret werden können, zumalen da mancher Fisch 12 bis 16 Pfund
gewogen haben soll. Auch sind unten dran drei Fisch-Behälter gewesen. Weil aber
das Gevögel, als wilde Enten und Gänse, dergleichen das Ungeziefer, als Frösche,
Wassermäuse u. dergl. am Rode, Lohberge und im Tüngedaischen Felde allzu großen
Schaden thaten, so ist der Teich vor etliche 50 Jahren abgestochen und das Schilf
32 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
1}
Moderne Namen al ca Aus | Tekundliche Eores
sprache
Der Seeweg Siewägk
Das Seefeld Siefäld Im Seefeld 1641
Der Seegraben ®) Siegröaben
Der Trog ’) Trogk Im Trog 1641
Seewiese Sieweasen
Der Kocherweg ) Kocherwägk Am Kocherweg 1641
Der Kleegarten Kliegöärten
Badlachsteich ®) Böedlachsdich In der Badelach 1641
Die Kesselwiesen Kesselweasen
Die Nesse D’ Näß
Die Beigen 1) D’ Bei’n
Das Ried 11) Ried
Die Leine 12) De Lin
Die dürre Wiese 13) Derre Wease
Die krummen Wiesen!) | Kromme Wease
Der Weiher 15) ebs.
Müllerswiese Möllersweasen
Bei der Mühle 16) Bi dr Möllen Bei der Mühlen 1641
Krautländerei oder |De Krütmößen
Wechselmaßen 17)
Die Bruchwiesen 18) Ds Brüch
Tiefenborns Teich 1?) | Tiefenbornsdich
Das Hochheimer Feld | Ds Huechmersche Fäld
Ascharaer Weg ?®) Dr Aschersche Wägk
Der Teufelsberg 2!) Douwelsbärgk Am Teufelberge 1641
DasFreudenkrönchen ?!) | Freidenkrienchen
Der Langensalzaer Am Sal’schen Hegk Am Salzischen Hügel
Hög 22) 1641
mit vergifteten Sensen abgehauen worden, wovon er ausbleiben und die Wurzeln ver-
dorren müssen. Hierauf sind die Quellen verstopfet und der Teich in eine vortreffliche
Wiese verwandelt worden. Die Gemeinde hat zwar anfänglich die Helfte davon be-
kommen sollen, allein, da die Bauern mehr als die Hintersiedler und Tagelöhner davon
haben wollten, haben die gesammten Herren von Wangenheim ... ihn gänzlich vor
sich behalten und unter sich ausgetheilet ...‘“ — 7) Muldenförmige Vertiefung unter
dem Lohberge. — 8) Höchst wahrscheinlich ist der Kocherweg die uralte Heerstraße,
die aus dem Nessetal her nach Aschara zu führt (Ascharaer Weg). — 9) Wiese, südl.
vom „See“. — 10) Der nördl. gerichtete Bogen der Nesse. — 11) Wiesen an der Nesse.
— 12) Der Leinakanal. Er verbindet sich mit der Nesse südl. vom Ort, an der Gold-
bacher Flurgrenze. — 13) Südl. vom Dorf, jetzt Land. — 14) Zwischen Nesse und
Leinakanal. — 15) Nasse Wiese auf dem 1. Nesseufer. — 16) An der Nesse, da, wo
die Straße nach Gotha das Flüßchen überschreitet. — 17) Gemeindeland am Mittags-
graben, südl. vom Ort. — 18) Auf dem r. Nesseufer, an der Goldbacher Grenze. —
19) Sumpfstelle nach Hochheim zu, mit Abflußgraben nach der Nesse, — 20) Früher
breiter Rasenweg, vgl. Anm. 8. — 21) Der nordöstl. Teil des Kirchberges, das „Freuden-
krönchen“ liegt zwischen beiden Anhöhen an der Wiegleber Flurgrenze. Von Sagen
über diese Flurteile ist nichts mehr bekannt. — 22) Anhöhe nördl. vom Dorf, nach
Langensalza zu.
|
j
i
i
\
Wangenheim. 33
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Mühlhäuser Straße?) |An der Mühlhüsser |An der Mühlhauser
Ströß Straß
Die Weinberge **) Winbärgk
Der Sauhög ?>) Soubshegk
Rosenrain ?®)
Der Kirchberg ?7) Am Kärchbärgk Am Kirchberg
Storchweg Storgkwägk
Steingraben Stengröaben Im Steingraben 1641
Hofstätten ®) Hofstieden
Der Storch °°) Storgk In dem storglonfelde
1371 %); Ufm Storch
1641
Der Töllberg 3°) Dollbärgk Andemtulperge1371%);
an dem tungeden tul-
perge 1371 %)
Das Töllfeld 30) Dollfäald Tolpfeld 1641
Töllbachsteich 3°) Dollbargksdich
Bindersgraben 3!) Binger$gröaben Ufm Bingersgraben
1641
Der Krötenwinkel 3?) |Kretewinkel Im Kröttenwinkel 1641
Das Nützelfeld 3) Nitzelfäald Im Lützelgrund 1641
Oesterbehringer Weg |Bäringer Wägk Am Beringer Weg 1641
Der Mittagsgraben ®*) | Mitsgröaben
Mittagsrasen °>) Mitsröasen
Die Hopfenspitze Der Hopfen
Der lange Rasen Lange Röäsen
Der Klingenrasen oder Uf der Huchemer Klen- |Uf der Hochheimer
Hochheimer Klin-| gen Klingen 1641
gen ?6)
Am Hohen Rain Ufn huechen Rain Ufn hohen Rhein 1641
Die Stiefmutter 37) Uf der Stöfmoder Uf der Stiefmutter 1641
Königsfleck 38) Kingsfläck Kindesfleck 1641
23) Früher breiter Rasenweg, auch Salzaer Straße genannt, führt über den Salzaer
Hög. — 24) Südabhang des Kirchberges über dem Dorf. Von Weinbau ist nicht das
geringste mehr bekannt. — 25) Oestl. vom Dorf, jetzt Friedhof. Bis zur Separation
wurde dorthin die Schweineherde getrieben. — 26) Nördl. vom Dorf. — 27) Nördl.
vom Ort. Am Südabhang des Berges liegt die Dorfkirche. — 28) Wüstung unbekannten
Namens, nördl. vom Dorf, an der Salzaer Straße und dem Steingraben. Mauerstücke
wurden mehrfach dort ausgegraben. — 29) Anhöhe an der Wiegleber Grenze. —
30) Nw. vom Dorf, nach Tüngeda zu. — 31) Der Bindersgraben kommt aus dem
Töllfeld und fließt ins Mittagswasser. — 32) Nasses Land an der Tüngedaer Grenze;
Quelle des Mittagsgrabens. — 33) Flurteil nördl. vom See, an der Tüngedaer Grenze. —
34) R. Zufluß der Nesse; er floß bis zur Separation durch das Dorf. — 35) Wiese am
Mittagsgraben, westl. vom Ort. Dort hielt die Viehherde Mittagsrast. — 36) Graben
nach Hochheim zu. — 37) Auf der Brüheimer Grenze. — 38) Am Krötenwinkel, am
Ursprung des Mittagsgrabens, Gutsländerei;; schriftl. Mitt. von Herrn Schultheiß Herr.
Gerbing, Flurnamen. 3
34 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Die Waidmühle 3°) Bi der Weedmöllen | Beider weitmühlen 1641
Auf der Kohle #°) Uf der Kollen Uf der Kohlen
Die Hanfspitze Hanfspetzen
Das Kloster t!) Klüester
DieKlostergemeintheile
Die Trompete
Das Bornland
Pfefferkuchenland
Namen aus dem
Ort):
Das Hochheimer Thor
Der rothe Hof
Die Herrengasse
Der Bretterhof
Der Markgrafengarten
Sperlingsberg
Das Schulthor
Flur Weingarten !).
Weingarten ?) Wingöärten Wingarten ca. 1170
Auf dem Urbach 3) Ufn Urwich (Dobenecker II 421),
Am Hainaischen Weg|Am Hahnschen Wägk | Weingartten 1531
Hinter dem Dorfe Hingern Dörf (StA. Gotha LP N. 7)
Der Friedrichswerther | De Erf’sche Wägk
Weg
Auf der Gebreite Uf der Gebreiten
Auf dem Ganglofft) |Ufn Gangloff
Unter dem Dorfe Ungern Dörf
An der Sommerleite An der Sommerliten
39) Die Waidmühle stand auf dem Mittagsrasen. Waidbau wurde bis zur Separation
getrieben. Der Waidstein ist erst vor kurzem zerschlagen worden. — 40) Nach
Mitteilung des Herrn Schultheiß Herr heißt der Flurteil: auf der Hohle, liegt
am Westende des Dorfes und ist ein Graben, der in den Dorfbach mündet. —
41) Vermutlich das Zinshaus des Augustinerklosters in Gotha, vgl. Anm. 34. —
42) Der Ort ist wohl ursprünglich als zweizeiliges Straßendorf längs des Mittagsgrabens
angelegt. Die Ritterhöfe liegen am Fuße des Kirchberges im südl. Teil des Dorfes. —
Folgende urkundliche Namen sind heute nicht mehr nachzuweisen: 1371 (Anm. 3%):
In dem heyerfelde. 1641: Am Zapfen; Im Alpach; Uf der Leimgrub; Im Dimpfel;
Im Niederfeld; Zwischen den Tännen; In der Obersten.
1) Literatur: Brückner II 10, 61; Gelbke II 2, 375; Lehfeldt XI
142. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: 2 Generalkarten, die ältere von 1730
mit der Einteilung in drei Schläge; mündl. Mitt. Weingarten ist ein regelmäßig
gebautes Straßendorf. Die ganze Anlage des Ortes und Einteilung der Flur erinnert
an die einige Kilometer westl. liegende Siedelung Ebenheim. — 3) Wiesengrund und
Ackerland westl, und nördl. vom Dorf. — 4) Flurteil an der Friedrichswerther Grenze.
A een
x
|
Wangenheim. — Weingarten. — Wolfsbehringen.
30
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Der große Anger’) Der grosse Anger
Der kleine Anger 5) ebs.
In dem Grunde ebs.
Unter dem Rasenwege | Ungern Röäsenwägk
In dem kleinen Feldchen | ebs.
Aufdenlangen Aeckern | ebs.
Auf der halben Hufe | ebs.
Das Weingarter Holz*) | In Wingärtschen Holz
An der Winterleite Wänterlieten
In Schlofter
Uf den Bärgk
An langen Bärgk
Awer den Holz
Im Schlofter
Am hintersten Berge
An dem langen Berge
Ueber dem Holz
Der Bärenweg ’) ebs.
Am Lindenberg Lingenbärgk
Im Windebach S) Wingbäch
Ochsenwiese Ochsenwe£sen.
Der Teich Der Dich
Die Krautmaßen Krutmoßen
Der Petersberg ?) Piertersbärgk
Der Pfingst-Rasen 1%) | Pfingst-Röasen
Flur Wolfsbehringen }).
Woltsbehringen ?) 3) Woltsbahringen Uuoluesbaringa 932
Fadsberg *) Fadsbärgk (Dobenecker I 339)
Der weiße Born 5) Wissenborn
Seligsrode ®) Zöllichsroda An der Zellewiesen ®)
Der Seebersbach Seeber$bäch 1641 [?]
Müllerswiese Miller$wesen
Huchen ’) ebs.
5) Südl. und östl. am Dorf, Gemeindeland. — 6) Buschholz südl. vom Dorf, Staats-
besitz. — 7) In der Richtung Hörselthal-Sonneborn. — 8) L. Zufluß der Nesse
vom Hahnberg. — 9) Gipfel des Hahnberges. Der Name ist im Volke nicht mehr
bekannt, befindet sich aber noch auf der Karte von 1730. — 10) Am Westausgang
des Dorfes, Gemeindeland.
1) Literatur: Brückner II 3, 3; Gelbke II 2, 291; Lehfeldt XI
143 f; vv. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f£.d.
modernen Namen: Generalkarte, Vermessungsregister, mündl. Mitt. — 3) Wolts-
behringen ist ein west-östlich angelegtes Straßendorf, durchflossen vom „Karn‘“. —
4) Südl. Ausläufer des Hainich im Großlupnitz-Großenbehringer Grenzwinkel. —
5) Quelle am Fadsberg. — 6) Brückner 8 nennt den Flurort: die Cellichsröder
und vermutet, daß hier ein besonderes Gut gelegen habe. Die Röder seien in „drei
Felder“ geteilt. Die urkundl. Formen von 1641 nach dem Feld- und Flurbuch zu
Großenbehringen, StA. Gotha PP IV 5. — 7) Anhöhe zwischen Kindel (Künkel) und
Eisenacher Straße.
3*
36 Amtsgerichtsbezirk Friedrichswerth. — Gotha.
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Huchenweg Huchenwägk
Hoegk Hegk,
Aspachsfeld Ufn Asbäch
Der Aspach °) ebs.
Flarch ®) Flarech
Triftweg Triftwägk
Kindelsweg Isenächerwägk
Kindelsfeld Kindelsfäld
Kindel oder Künkel 1°) | ebs. Vor dem Königkell1641
Der Karn !!) Kärn
Der Pfingstrasen 12) Pfingströasen
Feld am Karn ebs.
Der Saurasen 12) Soubröaäsen
Der Gischler ebs.
Der Steinige Högk ebs.
Hinterm Hain Hingern Hoan
Vor dem Hain Ver den Hoan
Der Weidenbach Widdenbäch
Der Waldstock 13) Wadestock [!]
Pfaffengrund 14) Pfaffengrond
Geweidigsfeld Gewiddigfäld
Krautmaßen Krütmößen
Das Aufeld In der Aub
Die Auwiese Aubwesen
Der Mönchenborn 15) | Menchenborn
Enzelwiese 16) Enzelswesen
Ried ebs.
Hainfeld Höanfäld
Krötenwiese Kretwesen
Die lange Wiese Lange Wesen
Das Furthfeld Firthfeld oder Vörder-
feld
Furthweg Firthwägk
Das Ungewitter 17) Ungewetter
Fitzwiese 19) Fetzwesen
Horlgraben Horlgröaben
8) L. Zufluß des Bieberbaches. — 9) Das Gelände nördl. vom Dorf, zwischen
Hütscheröder-Eisenacher Weg und der Straße nach Großenbehringen. — 10) Der
Künkel liegt teils auf Gothaer, teils auf Eisenacher Gebiet. Durch den Künkel
lief die alte „Weinstraße“ (Salzungen - Hohe Sonne - Fischbach - Großlupnitz - Großen-
behringen-Langensalza). — 11) Zufluß des Bieberbaches und Gemeindeland. — 12) Ge-
meindeland. — 13) Starke Linde südl. vom Dorf. — 14) Pfarrland. — 15) Starke
Quelle und Bach; 1. Zufluß des Bieberbaches. — 16) Im Furthfeld am Weidenbach,
sö. vom Dorf. — 17) Wiese am Horlgraben, östl. vom Dorf. — 18) Nasse Wiese am
Horlgraben.
Wolfsbehringen. — Apfelstädt. 37
Urkundliche Formen
one Namen Mundartliche Aus-
sprache
Horlshof oder Ortels- | ebs.
hof 19)
Dorfgraben 20) Dorfgröaben
Die Kleine Wiese Klene Wesen
Hutweide ebs.
Westkirchen ?!) Westkerchen
Westwiesen Westwesen
West-Kirchhof West-Kerf’ch Auf dem Westkirchhofe
West-Siechen ebs. 1641
West-Rasen Weströäsen
Das West-Thor ebs.
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Flur Apfelstädt!).
Apfelstädt ?) Apfelst 3) Aplast 775 (Dobenecker
I 35), Apflosta anf.
saec. IX (Dobenecker
I 70), Affolesto 899
(Dobenecker I 286),
Aplatesliebe v. 900
(Dobenecker I 294),
Aphilste 1216 (Do-
benecker II 1668),
Appelste 1224 (Do-
benecker II 2183),
Hapfeilsteten 1227
(Dobenecker 112405),
Aphelstete 1349—50
(L.u.B.LI16S. 243),
Apphilste u. Apphel-
stete 1378 [21]
19) Grundstück am Nordostausgang des Ortes. — 20) Der Dorfbach heißt oberhalb des
Dorfes: Karn, zwischen Dorf und Horlgraben : Dorfgraben. — 21) In dieser Form wurde
mir der Name der Wüstung nördl. von Wolfsbehringen genannt. Vom „Westthor‘
(im Norden des Dorfes) führte ein Weg durch den Flarch nach Westkirchen.
1) Literatur: Brückner II 3, 35ff.; Gelbke II 2, 3; Lehfeldt VIII 4;
W. Linz, Beitr. zur Ortschronik von Apfelst. 1902. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Die mundartliche Aus-
sprache verdanke ich Herrn O. Sturm in Erfurt. — 4) Der Ort ist — wohl ursprüng-
lich als zweizeiliges Straßendorf — parallel der Apfelstädt, auf deren rechtem Ufer
erbaut. Oberdorf und Niederdorf hatten früher wohl einen Schultheiß, aber jeder Teil
besaß besonders: Kirche, Backhaus und Hirten. Die Flur gehört, wie der größte Teil
des früheren Amtes Wachsenburg, zum ältesten Kulturgebiete des Landes; Feld und
Wiesen in „Aplast‘“ schenkt schon Karl d. Gr. 775 dem Kl. Hersfeld (Dobenecker I 35).
38 } Amitsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
sprache Urkundliche Formen
Moderne Namen
Das Steinfeld 5) Stönfeld Ulm steinfelde 1594
Das Gemeinderied6) |Gemene Ried [26]
Auf dem Teichdamm ?) | Dichdamm
Der Wechmarische | Wächmersche Stiegk
Stieg °)
Der Seebchensweg Seebchen-Wägk
Das Seebchen ?) ebs.
Der Torfgraben Dorfgröam’n
Koppeltrift 19) Koppeltreft
Das Sülzenbrücker Flür- | Silzenbricker Flirchen
chen 11)
Der Dörnigswiesenweg | Dernigswiäsenwägk
Die Dörnigswiesen 12) | Dernigswiäsen ? Bei der Thörings
In der Grott ebs. { Wiesen 1594 [26]
Die alte Straße 13) De äle Stroaß
Beim Gericht 14) Bi’'m Gerecht
Die Oberwiesen Awerwiäsen
In der Lache 5) Läch ? Die wanderslebische
Der Lachengraben Der lachende Gröam’n| Lache 1667 ®°)
Das Lämmergehege |Lämmergeheg’
oder Pfingstgehege!®)
In der Quint 17) Geweng Die Gewindt 1696 31)
Die Quintländer Gewenglanger
Auf dem Sande Ufn Säne
Die Obertrift 18) Awertreft
Der lange Stein 1?) Der lange Sten ? Hachelstein 1594 [26]
Unter dem Laiten- ‚Onger den Letenbärgk | Lietenberg 1696 ®1)
berge ?°)
5) Der südl. Teil der Flur. Nach Brückner 38 „bey dürren und nassen Jahren
sehr unfruchtbar“. — 6) An der Mühlberger Grenze: sumpfiges Land mit Torf-
stich. — 7) An der Wandersleber Grenze, beim „Seebehen“. — 8) Seit der Se-
paration verschwunden. — 9) Vor der Separation Wiese sw. vom Dorf. — 10) Koppel-
trift mit Sülzenbrücken auf der Grenze beider Fluren. — 11) Land, unmittelbar an
der Sülzenbrücker Grenze, auf der Westseite des Sülzenbrücker Weges. — 12) Sw.
vom Dorf. — 13) Es ist die vom Brühler Tor in Erfurt ausgehende, über Schmira,
Ingersleben laufende Straße. Sie führte durch eine Furt der Apfelstädt beim gleich-
namigen Dorf, lief durch die Flur südwestwärts beim „Gericht“ vorüber nach dem
Freudenthal und Mühlberg, von da in Abzweigungen nach Crawinkel-Oberhof und
Georgenthal-Tambach. — 14) An der Wandersleber Grenze, auf der Nordseite der
Alten Straße. — 15) Südl. vom Dorf. Ob mit der „wanderslebischen Lache‘“ derselbe
Flurteil gemeint ist, ist mir zweifelhaft. Südl. von Wandersleben liegt ebenfalls
eine „Krautlache“ und ein „Lachenberg“. — 16) Auf dem r. Apfelstädtufer, an der
Wandersleber Grenze, — 17) Die Gewind grenzt an die Sülzenbrücker Flur. —
15) Vor der Separation ein breiter Rasenweg vom Dorf nach dem Gemeinderied zu.
— 19) Der Flurort „Langer Stein“ liegt südl. vom Ort an dem Sülzenbrücker Weg.
— 20) Auf dem ]l. Ufer des Weidbaches an der Sülzenbrücker Grenze.
ee
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i
i
Mi
Apfelstädt. 39
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Der Weidbach ?!) Wedbach An der Weed 1696 31)
Beim Wiesenwege Bin Wiäsenwägk
Der Roßmarkt 2?) Der Roßmart
Die Kupferwiesen oder | Kopferwiäsen
Köpferwiesen ??)
Die Apfelstädt De ApfelSt
Das Niederfeld 23) Nederfeld
Am Berge Ufm Bärgk Ufm berge 1594 [26]
Der Bergweg Bärgkwägk
In der Wüste 2%) Wieste In der wusten 1594 [26]
Das Mittelfeld 2°) Mettelfeld
An dem Fuße ?6) Ufn Füeße 26) Im Albfus 1696 [26] 3%)
Der Alpfluß 26) ?
Im Loche ebs.
Der Diebstieg ?7) Diebsstiegk
Im Kranichthal 28) Kran’chthöäl
An der Steinbiele Stenbiele Der Steinbiehl 1696 31)
Der Katzenstieg ?°) ebs.
Das Mönchland 32) Mönchsländ
Schlufter 33) Schlofter
Beim Eckoldsbrun- | Häkelsborn
nen ®%)
Die Baumstraße BaumStröäße
Der Seegraben Siegröaben
Im Seegrund Siegrond
21) R. Zufluß der Apfelstädt; er bildet die Grenze zwischen A. und Sülzenbrücken. —
22) Wiese auf dem 1. Weidbachufer. — 23) Der Flurteil an der Dietendorfer Grenze. —
24) N.ö. vom Dorf an der Dietendorfer Grenze. — 25) N.ö. vom Dorf, zwischen
Nieder- und Öberfeld. — 26) An der Kl.-Rettbacher Grenze. Ob die Namen „Fuß“,
„Albfus“ und „Albfluß‘“ gleichbedeutend sind, konnte ich nicht erfahren. Ein Bach
oder Graben ist an der Stelle auf der Generalkarte nicht eingezeichnet. — 27) Vor
der Separation Feldweg vom Niederfeld (Wüste) nach dem Oberfeld. — 28) Nördl.
vom Dorf am Weg nach Großrettbach. — 29) Vom Berg an der Dietendorfer Grenze
quer durch die Flur nach der Wandersleber Grenze. — 30) Aus: Neue Beschreibung
des Amts Wachsenburg 1667, StA. Gotha OO II 42. — 31) Aus dem im Apfel-
städter Gemeindearchiv befindlichen Flurbuch von 1696. — 32) Flurteil nördl. vom
Dorf. 1378 verschoßte „der monche forberg von Jorental‘“ 31 Hufen mit zwei Mark,
2 Malder Getreide [Roggen] und 8 Malder Hafer Michaelis (Zinsregister der Mark-
grafen von Meißen, Dresd. StA. 4333). 1594 betrug „der Munche lande zu Apffel-
stadt‘ nach dem Wassenburger Erbbuch (StA. Gotha PP 29) 106 Viertel — 261/, Hufen.
»/ı giebt dem Amt jährlich 2 Erfurter viertel gemangkorn; in summa 222 Erfurter
viertel korn —= 265 Arnstädter maß.“ Die Geld- und Federviehzinsen betrugen: „21 fl.
9 gr. 15 an Geld; '/, @ wachs, 18 michelshühner, 6 gänse“. Die Wachsenburger
Amtsbeschreibung von 1667 hat keine Berechnung darüber. — 33) Feldweg, führte
quer durch das Mittelfeld, nördl. vom Dorf. — 34) „Der Ecekoldsbrunnen ist eine
vortreffliche, nie versiegende Quelle“ (W. Linz 11). Der Brunnen liegt an der Groß-
rettbacher Straße.
&
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen
“Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Der große See 5)
Der kleine See ®5)
Das Milchtöpfchen 36)
Das Hexengericht 7)
Die Querlinge
Auf der Mark 8)
Das Oberfeld 3°)
Der Käserain
Auf dem Geiershügel #9)
Auf dem hohen Hügel
Auf der Stirn
| Grüße Sie
Klene Sie
Melchtöpfchen
Hexengerecht
Querichlänger
Uf der Möärke
Awerfeld
ebs.
Ufn Geiershiegel
Ufn huhen Hiegel
Uf der Stirn
Das Milchdippgens
Fleck 1667 3°); Milch-
döppigen 1696 31)
? Hinterm Hohlen Hügel
1696 31)
Aufder Mönchsmühle®!) | Mönchmöll’n
Pfarr-oder Kutschwiese | Kutschwläse Der Kutschacker
Örganistenwiese Örchanistenwläse 1696 31)
Namen aus dem Nicht mehr nach-
OR zuweisende ur-
Quergasse kundliche Formen:
Die dunkle Gasse Die steinbrucken
Badergasse 1346 *#)
Die Gleichengasse #2) Der monche houe
Steingasse 1346 442); monchhof
Kirchgasse 1348 #5)
Beim Herrenthor
1594 [196] #)
Das Öberthor #)
Der Gatterbach %)
35) Beide Flurteile — nach Großrettbach zu gelegen — waren früher versumpftes
Land, wurden seit 1853 trockengelegt und sind jetzt artbar. Im Großen See war
früher Egelfang. — 36) Nw. vom Dorf, am Großrettbacher Fußweg (nach Linz 11). —
37) Beim Milchtöpfehen. Hier soll — nach Linz eine Hexe verbrannt worden
sein. — 38) An der Großrettbacher Grenze. — 39) Der nordwestl. Teil der Flur. —
40) An der Wandersleber Grenze. — 41) Flurteil auf dem 1. Apfelstädtufer, am Mühl-
graben nach Wandersleben zu. Verschiedene alte Wege trafen dort zusammen. 1758
stand die Mühle noch; sie gehörte der Gemeinde (Brückner 37, wo auch die auf die
Mönchsmühle bezüglichen Urkunden abgedruckt sind). — 42) Apfelstädt war im Mittel-
alter (1296) in gräflich Gleichenschem Besitz. — 43) Nach der Amtsbeschr. von 1667
hatte das Dorf „6 verschlossene thore und 7 schläge. 1. Das Herrenthor am wege
nach Sülzenbrücken und Arnstadt. [Später Hirtenthor.] 2. uf dem Hanfsack ins feld
gehend. 3. Das Oberthor nach Wandersleben zu. 4. Das Beckerthor, nach Rettbach
und Cobstedt gehend. 5. Das Mühlthor nach Kl.-Rettbach gehend, inwendig ein schlag
uf der Mühlbrücken, ein schlagbaum im Hain. 6. Das Niedere Thor, uf Dietendorf
und Erfurt gehend, ein schlag bei der Schenke in der Spielsgassen.“ Vgl. auch
W. Linz 11 und 12. — 44) Nach Linz ein Graben vor dem Oberthor. — 442) Aus:
Schwarz. Georgenth. Kopialbuch (StA. Gotha RR I 3 fol. 25). Die steinbrucken lag
nach dieser U. „by nedin dem monche houe“, also wohl jedenfalls vor dem Mühl-
thor, da, wo noch jetzt die große Brücke über die Apfelstädt führt. — 45) Aus:
See Kopialb. fol. 25b, aus dem Verzichtbrief Günthers von Schwarzburg auf den
Mönchhof.
Apfelstädt. 41
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
u nn nn
Das Bäckerthor An der langen gaßen
Das Mühlthor 1594 [19b]
Das Niederthor Am Huttenberge 1594
Das Hirtenthor ebd.
Am St. Johannisberge
1594 ebd. 46)
Der leichte Berg 166730)
Die Saffermühlen ebd.
Der Riedtberg ebd.
Der Duppelngraben ebd.
Der Weinberg ebd.
Der alte Graben ebd.
Das Redtbacher Rieth
ebd.
Das Weymarthal ebd.47)
Am Eißenacker 1696 31)
Der Salzacker ebd.
Die große und kleine
Ochsenfahrt ebd.
Am Lietenborn ebd. #8)
Der Hopfgarten ebd.
Am Schindangergraben
ebd.
“ Beim Hörnthor und
Herrenthor ebd. 4°)
Beim Hundsrein ebd.
Lämmersteig ebd.
In den Sauerecken ebd.
Haderwiese ebd.
Hinter der Schanze ebd.
Am Pfaffenrein ebd.
Beim Creutzchen ebd.*?)
Beim Sembsenfleck ebd.
Bei der Platzschüssel
ebd.
Uim Seehügel ebd.
46) Der St. Johannisberg wird zusammen genannt mit der Wüste, lag daher wohl
an der Dietendorfer Grenze. Der Berg gleichen Namens in der Dietendorfer Flur
kann aber nicht gemeint sein, da dieser nach Ingersleben zu gelegen ist. — 47) Wohl
zusammenhängend mit dem Flurteil „Weimarthal“ in Dietendorfer Flur. — 48) Am
Lietenberg? — 49) Linz 9 erwähnt mehrere Steinkreuze: vor dem Oberthor und nach
Kleinrettbach zu.
42 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Flur Aspach (Asbach) !).
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen ?)
Aspach ®) Asbäch Asbah 932 (Dobenecker
I 339), Ascbechn c.
1150 (Dobenecker I
1652), Asbeche 1168
(Dobenecker II 364),
Kirchberger Unter- |Kerchbarger Ungerfeld| Aspech 1238 [35e fol.
feld ®) 18], Aspach 1378 [21]
Auf dem Frankenrode 5) | Ufn Frankenrode Junkersberg, In den
Junkersgelengen, In
purchstücken 1641 ®)
Das Ramsel’) Ramsel In dem ramsla 1422);
Im Ramsthal, Im
Ramsel 1641 ®)
1) Literatur: Brückner Il 8, 90; Lehfeldt VIII7; Mosch und Ziller
93 ff.; v. Wangenheim, Beitr. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General-
karte, Katasterregister, mündl. und schriftl. Mitt. Besonders bin ich Herrn Schultheiß
H. W. Reindanz in Aspach und Herrn Lehrer Th. Kein in Trügleben für vielerlei
Auskunft Dank schuldig. — 3) Der Ort besteht heute aus zwei parallel (west-östl.)
laufenden Hauptstraßen, die durch einige Quergassen verbunden sind. Die südlichere
Straße ist in der Mitte platzartig erweitert; im Mittelpunkt ein kleiner Teich (1641:
„bei der Schwemme“). Durch die nördl. Straße läuft die „1756 gegen Erlegung
von 300 thlr. von der Gemeinde gepflasterte Strasse‘ Gotha-Eisenach (Brückner 30).
Der westl, Dorfausgang wurde durch das Kirchthor (neben der Ulrichskirche), der
östl. Ausgang durch das Trügleber Tor geschlossen. Beide Tore 1641 erwähnt. Im
Flurbuch 1641 finden sich noch: 1. „die halbe Gasse“, ein schmales Ausgangsgäßchen
mit einem Wassergraben bei dem Lindenplatz, in der westl. Dorfhälfte; jetzt verbaut.
2. des Schütz Hof, unbekannt wo. 3. Das Rittergut. Es lag an Stelle des jetzt
noch „der Edelhof‘“ genannten Gartens, nahe dem Westausgange des Dorfes. Von dem
Rittergut heißt es im Tenneberger Erbbuch (1510): „zu Aspech ist eine edelmann-
schaft, genannt Christopf v. A., wenig von gütern.... ist auch zu dienen verpflichtet,
aber mit keinem sonderlichen aufgesatzten dienst, dann seine güter das nicht vermog-
lich.“ 1641 (Flurbuch): „Das rittergut Christoph v. Erffa; 31, hufen landes, eine
schaftrift, eine wüste hofstätte bei der brücke (ein „Brückhof‘“ in demselben Flurbuch
erwähnt) und dem weidhof, sächs. lehn.“ Das 1168 von Poppo v. Scharfenberg den
Nonnen von Königsbreitungen geschenkte Gut umfaßte gleichfalls 3'/, Hufen; sind
beide Güter etwa identisch? Das Aspacher Gebiet war früher Königsgut, 932 tauschte
König Heinrich das Gut um gegen hersfeldischen Besitz im Gau Friesenfeld. Eine
Frankengasse in der östl. Hälfte des Ortes war voll bebaut vor 1813; beim Durch-
zug der Franzosen wurde dieser Ortsteil verwüstet. An der Metebacher Grenze, auf
dem Salberge lag Frankenrode. (Das heutige Domanialgut Neu - Frankenrode
nw. der Wüstung.) Vom Dorf Aspach nach „dem Frankenrode führte der Heerrain;
südwestwärts, nach Teutleben, der Rennweg. „Die marck‘“ wird 1422 erwähnt, auf
welchen Grenzteil sich der Ausdruck bezieht, ist nicht nachzuweisen. — 4) Die „Drei-
felder“ bestanden aus dem Straßfeld, dem Seilberger und Kirchberger Feld (Brückner 37).
Ersteres südl. vom Ort, das Kirchfeld nächst der Nordgrenze, das Seilberger Feld
zwischen den beiden genannten. — 5) Ehemaliges Gutsland an der Neu-Frankenröder
Flurgrenze. — 6) Aus: Aspacher dorf- und flurbuch 1641, StA. Gotha PP II 23%,
Sicher nachzuweisen ist allerdings nieht die Gleichbedeutung dieser Flurbezeichnungen
mit dem Wüstungsgebiet. — 7) Ackerland im „Frankenrode“. — 8) Aus: Ltr,
Christiani rod in aspech, Erbbuch des Augustinerkl., StA. Gotha RR I 11.
Aspach (Asbach). 43
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Der Feuersteinshög°®) | Fier$teinshegk
Friedrichswerther Der Arf’sche Wägk Am Erffisch Weg 1641)
Weg 10)
Das Kirchthal 4) Kerchdöäl
Der Kirchberg 1?) Kerchbärgk Am Kirchberg, bei dem
sonnebergischen [!]
wege 1495 1%)
Die Metebacher Trift13)| Mäbach’sche Dreft by dem sonneborner
weg 14228); an der
Trift 1641 6)
Heerrain 1) Herrein Am fördersten herrein
Das Schindleich 15) Schingleich 1641 6)
Der Sallberg oder Seil- | Zielbargk oder Ziegel- | bie dem salberge 1422°);
berg 16) bargk “ Im sullberge 1507
Kirchberger Oberfeld |Kerchbarger Awerfeld| [35b]; Ufn Ziegel-
Das Ritterholz 16) Asbach’sches Holz berg 1556; Sulberg
Das Affenthal 1”) Affeloch und Seilberg 1641
Der Schönberg 18) Schenbargk Ufn Schönberge 1556
$ (Tenneb. Amtsbeschr.
Seilberger Ober- | Zielbarger Awerfeld StA.Gotha O0 II 22);
feld 1) Schönberg 1641
Im Sehrig ?°) Im Sahrig Im Serche 1495 1%); Am
obern Serrich 1556;
Im Serich 1641
Vor dem Karlach?!) |Vörn Karlach Vorm Carlach 1556
Ochsenwiese 22) Ochsenweäsen Ochsenwiese 1556, 1641
Die Gemeintheile ??) |Gemene Der gemeinacker 1556
9) Zwischen dem Ritterholz und dem Frankenrode; westl. der Metebacher Trift. —
10) Alter Feldweg von A. durch das Frankenrode nach Erfa (jetzt Friedrichswerth). —
11) Zwischen Kirchberg und Feuersteinshög, nördl. vom Dorf. — 12) Anhöhe nördl.
vom Dorf über der Kirche. — 12?) Aus: Ltr. Hans Tzintzerlich, der alte, zu
Aspech gesessen, Or. des Kl. Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ Is 529. — 13) Alter
Triftweg vom Dorf nach dem Metebacher Holz zu (nordwärts). — 14) Jetzt verackerter
alter Weg vom Dorf nach dem Frankenrode. — 15) Früherer Rasen neben der Mete-
bacher Trift, über dem Dorf. — 16) Sallberg oder Seilberg heißt die ganze nordwärts
vom Dorf ansteigende Höhe bis zur Neu-Frankenröder und Metebacher Flurgrenze.
Den nw. Teil nimmt der Feuersteinshög und „auf dem Frankenrode‘“ ein; östl. daran
stoßend das Ritterholz (Aspacher Holz), ehemaliger Gutsbesitz; daran grenzt (in Mete-
bacher Flur) das Metebacher Holz (Mäbächsches Holz). — 17) An der Metebacher Grenze.
Vgl. Flur Metebach. — 18) Nach dem Meßtischblatt „Sohen berg (!), n.ö. vom Dorf, nach
der Metebacher Grenze zu. — 19) N.ö. vom Dorf. — 20) Wiese an der Trügleber
Grenze, südl. der Straße. — 21) Wiese an der Trügleber Grenze. Das „Karlachs-
Feld“ liegt in Trügleber Flur. — 22) Wiese im Oberried, Gemeindeland. — 23) An
der Asse, westl. vom Dorf. Um 1641 bestanden die Gemeindegüter aus: „I. das
Oberried, vor zeiten für die Pferde zur Hut gebraucht, 20 Acker. II. das Unterried,
12 Acker, gleichfalls Hut. III. ein fleck wiesen, der Aspech genannt. IV. die OÖchsen-
wiesen, hat der Heimbürg wegen des ‚„Gemeinochsen‘ eingenommen. V. der Ge-
meintheil, 60 fleck, zu den Häusern gehörig.“ Letzteres Flurstück ist jetzt Schulwiese.
44 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen | Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Der Seilbergsweg ?t) |Zielbargkswägk
—
Die Asse?) Oaßbächsgröäben ? Asfleck 1641 .
Brunkel *%) ebs. Im Brunquell 1507 [35b]
Die Krautmaßen ?”) Krutmöäßen Kein deme Krutmase
1507 [35b]; Hinter
den Krautmaßen 1641
Steinlich 28) Stimlich Im Steinlich 1641
Die Semswiese 2°) Semsweäsen
Das Seilberger Unter- | Zielbargker Ungerfald
feld 30)
Das Kleine Feld 3!) Klene Fald
Neubrunn 3?) Ninborn Ufn Neuenbrunn 1641;
? Beim Riedbrunn
1641
Ellerborn 33) Mellerborn Ufn Mellerbrunn 1641
Unterried ®%) Ungerried ? Im Rieth, beneben
Junker Heinrich v.
Aspach 1495 1%); Im
Niederfeld 1641
Der Rennweg 5) Rennwägk Am Rennweg 1641
Kleine Ochsenwiese ®) | Klene Ochsenweäsen
Hainecken 3°) ebs. Uf dem haynwege
14226); Am heynn-
wegk 1507; Am hoyn
rein 1556; heyecken
1641
Die Weidhöfe 38) Wedhöfe Bei der Weidmühle
1641; Vorm Dorf
beim Weidhof 1641
24) Vom Dorf nach dem Seilberg (n.ö.).. — 25) R. Zufluß der Leina - Hörsel.
Der Bach fließt südl. vom Dorf, zwischen dem Ort und der Alten Straße. —
26) Quelle südl. vom Dorf, an der Asse. — 27) Hausteile südl. vom Dorf. —
28) Ackerland östl. vom Dorf, neben der Landstraße. — 29) Nördl. von der Straße
nach Gotha, nahe beim Dorf. — 30) Der sö. Teil des Seilberges, östl. vom Ort. —
31) Westl. vom Dorf, zwischen der Asse und der Straße nach Eisenach. — 32) Ehe-
malige Viehtrift mit Quelle an der Teutleber Grenze. — 33) Quellige Wiese, westl.
vom Ort. Die Form „Mellerborn“ ist wohl zusammengezogen aus Im Ellerborn. —
34) Ehemaliges Gemeinderied (Viehweide) an der Asse, an der Teutleber Grenze. —
35) Der Rennweg lief vor der Separation von Aspach durch die Riedwiesen nach
Teutleben. Vgl. Flur Teutleben. Vgl. „Der Rennweg von Aspach“ von L. Gerbing,
Mareile V 35. — 36) Wiese sw. vom Dorf an der Asse; Deputat für das Halten des
Herdochsens. — 37) Kleine Wiese am Westausgang des Dorfes, nicht weit vom wüsten
Rittergutshof. Ob die angeführten urkundlichen Bezeichnungen sämtlich auf diese
Öertlichkeit sich beziehen, ist nieht sicher. — 38) Wiese sw. vor dem Dorf. Es
handelt ‚sich höchst wahrscheinlich nieht um Weidenanpflanzung, sondern um Waidbau,
wenn die Erinnerung daran auch völlig geschwunden ist. Im benachbarten Trügleben
ist der alte Waidstein noch vorhanden. Zu Ende des 16. Jahrh. wurde in der ganzen
Aspach (Asbach). 45
mu gelehe au nk undliche Werten
Moderne Namen
sprache
Die Erbwiesen °°) Erbweäsen
Der rothe Pfuhl 4°) Ruede Fuhl Der rothe Pfuhl oder
Der Schutzdorn t!) Schutzdürn Born 1556
Straß-Unterfeld4?)| Ströß-Ungerfald Das strossefelt 1422 6);
Fröttstädter Weg*?) |FridSter Wägk Im strassfelt 1507
Straß-Oberteld 44) Ströß-Äwerfald
Alte Straße #5) Ale Ströß Am gottischen wegk
1507
Der Hessenweg #6) Hessenwägk Ufn Hessenweg 1641
Der große Albach #) | Albäch In dem albach 1422 6);
Im albach 1556;
Ufn Elbichsheubt-
berg 1641; Ufn EI-
bechsberg 1641
Das Hötzel *) Hetzel Vorm Hotzel 1641
Gegend noch Waid gebaut. 1576—80 beschweren sich die Dörfer Uelleben, Sund-
hausen, Aspach und Trügleben über eine neue Waidabgabe. Auf den Acker Waid
sollen 4 Schneeberger Waidgeld entrichtet werden. Min.A. Gotha Dep. IVa Amt
Reinhardsbrunn No. II, Cap. IV, Tit. 1. Bedeutenden Hopfenbau erwähnt Brückner
1758 (31). — 39) Sw. vor dem Dorf. — 40) Jetzt Wiese, früher Sumpf südl. vom
Dorf, an der Asse. — 41) Ehemals dichtes Dorngestrüpp sö. vom Ort; Zufluchtsort
in Kriegszeiten. — 42) Das Straßfeld ist nach der Alten Straße benannt; es nimmt
den Flurteil südl. der Asse ein. — 43) Vom Dorf südwestwärts nach Fröttstädt. —
44) Der östl. Teil des Straßfeldes. — 45) Die alte Straße (Königsweg) vom Rhein
nach Leipzig und weiter nach Schlesien. In Aspacher Flur lief die Straße südl. der
Asse am Bergabhang hin. Jetzt ist der Weg großenteils verackert. — 46) Weg von
Gotha - Hörselgau - Laucha - Brotterode, zum Teil noch heute gangbar. Er führte über
den Hessenberg zwischen Asse und Hörsel. — 47) Wiesen an der Fröttstädt - Hörsel-
gauer Grenze, zwischen Hessenberg und Albsberg. Hier soll die Wüstung Schulken-
roda liegen (schriftl. Mitt. von Herrn Lehrer Kein). Von einer Wüstung Viesselbach
(erwähnt Mosch und Ziller 95 f.) ist jetzt nichts mehr bekannt. Der Sage nach sollten
die 4 Acker Pfarrwiesen an Stelle des Viesselbacher Friedhofes liegen. Nach Mitt.
des Herrn Lehrer Kein liegt aber diese Wiese da, wo die Wüstung Schulkenroda ver-
mutet wird. Es liegt wohl eine Verwechslung beider Wüstungen in der Ueberlieferung
vor! In der Tenneberger Amtsbeschreibung wird eine Pfarrwiese „am oberen Serrich“
erwähnt; dies Grundstück würde an der Trügleber Grenze liegen. Die „Pfarrgelengen“
war vorm Kirchthor (1641); schon 1422 aber erscheint ein „pfarrngut am sonneborner
weg“ (dem Erf’schen Weg), vielleicht der „kleine Pfarracker‘“ von 1556, unbekannt
welcher Lage. Getrennt davon ist das Kirchgut zu suchen. ‚Neben sante vlrichs
acker“, „by sande vlrichs lande im nyderfeld“ (Straß- oder Kirchfeld?) bringt die
Urk. des August.-Klosters. Ebenda: „by der monche lande“. Auch die „heilige
Gelenge“ war wohl Kirchengut, aber wo? „Charthausland‘ (nach Eisenach gehörig)
wird vielfach im Flurbuch von 1641 angeführt. — 48) Die Lage einer größeren Anzahl
urkundlich erwähnter Grundstücke ist leider nicht mehr bekannt; es sind die folgenden:
1422: uf dem stormeliche, die marck, die warte; 1507: kein dem infall [wohl ein
Erdfall]; 1556: der Müllersweg; 1641: im Tiefenbach, am Pflugsteig, im Saug,
Heckrin, im Bächthal, am untersten Steg, im Rauchthal, Mohrbrechfeld, Möhrenfleck,
Günthersgeleng, beim alten Cleber, ufs Weinbern und Weinbrunn, im hintersten
Strauch, die Hegstang, ufn Salzbaum.
46 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Flur Bischleben !).
Moderne Namen ?) ee Urkundliche Formen
sprache
Bischleben Beschlebben Census in Bischoffs-
Auf der Sandecke Uf der Sändecke leyben 1487 ); Bisch-
Am Hausgarten Im Hüsgörten leben 1594 5)
Im großen See?) T’ grueßen Sie
Am Kalkhügel Am Kalkhäf(e)gel An der Kalkhütten
1594 5)
Am Strienberg ®) Striembärg Am strenneberge 15945)
Auf dem Flattig ”) Uf den Flattche
Auf dem Lindenborn |Ufn Längenborne
Die langen Striegeln ®) | De längen Striegeln
Auf der Warth’) Uf der Wörth
Im kleinen See 10) ’s klene Sie
Im Kastthale Köastthoal Am Kastenberge 15945)
Am Wiegenberg oder Offn Wengenbärge
Wendenberg 1!)
Am Wengenbach oder | Wengenbach
-graben
Am Köhler Ke(a)hler
Am Schleifweg Schleiwäg
Auf dem Mittelberg |Mettelbärg
Auf dem Hopfgarten 12) | Hopfgörten
Auf dem Gehren Ufn Giren
Am Träger Dreager
In der Grube In der Gröwe
Am Totenwege 13) Tuetenwäge
Der Leitrand Lietränd
Im Karn 1#) ebs.
Hinterm Gehöfte Hengern Hofe
Die Lehmgrube Lehmgröwe
Am Brauhause Bruhüs
Die Gera Ger An der Ghera 15945)
1) Literatur: Brückner III 4, 30ff.; Gelbke II 2, 17; Lehfeldt VIII7.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl.
Mitt. Herr Pfarrer Schneider (Schwarzwald), aus Bichleben stammend, gab mir
vielfache dankenswerte Auskunft. — 3) An der Ingersleber Flurgrenze, früher Wiese,
jetzt Land. — 4) Aus: Erbbuch von Ichtershausen 1487, StA. Gotha PP II 28. —
5) Aus: Der Ampts Wassenburgs Erbbuch 1594, StA. Gotha PP II 29. — 6) Im sw.
Teil der Flur, nach Ingersleben zu. — 7) Sumpfiges Land an der Stedtener Grenze,
angeblich nach einer Pflanze genannt (mündl. Mitt.). — 8) Langgestreckte Ackerstücke
nw. vom Dorf. — 9) Felsiger Vorsprung am sw. Abhang des Steigers. — 10) Früher
Wiese, an der Hochheimer Grenze. — 11) An der preußischen Grenze (Schmira). —
12) Ueber Hopfenbau ist hier nichts mehr bekannt, in anderen Flurteilen ist dagegen
noch seit Menschengedenken Hopfen gebaut worden (Mitt. von H. Pf. Schneider). —
13) Zwischen Bischleben und Stedten. — 14) An der Gera.
Bischleben.
47
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Am Mühlgraben
Auf der Gebind 1)
Am Langenberge 1°)
Miählgröaben
Of der Gebend
Am Längenbärge
by dem mölsteyn 14874)
dy gebyndt 1487 %)
Unter der steinernen |Önger der Stenernen
Hütte Hötte
In der faulen Grube !’) |In der fülen Gröwe
In der Hasenaue 1°) Höasenaue ober dem Haßenouwe
Auf dem Kuhrasen Kieweröasen 1487 %); in der Hasen-
Auf den neuen Sorgen |niege Sorgen aw 1594 5)
Am Stadtkreuzchen 1?) | Stoadtkrizchen Am stadtwege 15945)
In den Leineländern | Lienlänger
Die dunkle Gasse 2°)
Auf dem grundlosen
Donkle Gasse
Grondluesen Bodden
Boden ?!)
In der Zaunwiese??) [In der Zünweäsen
Querwiesen Quärweäsen
Im geiern (oder teuern) |Im tichern Meärten
Merten ?3)
Am Pfaffenstieg *%) PfarrStieg
Auf den Maßen De Möße
Am Wasserbett
Im kleinen Felde
Am Erbsberge
Unterm alten Berge ?3)
In der Stegwiese
An älen Wasserbette
In klenen Fälle
Arbsbärg
Ongern älen Bärge
In der Stegweäsen
Diebsthal 2) Dibthoal Das Diebsthal 1667
Am Steinbach Stenbäche [32a]
Auf der Tafel Of der Däwel
Die weiße Hütte De wisse Hette
Die graue Gans Grauwe Gans
Die Karthause ?”) ’s Karthuüs
Der Hamburger Berg?®)| Hamborger Bärg
Die Himmelspforte 2’) | Hämmelsforte
15) Das beste Land der Flur, westl. vom Dorfe. — 16) Am linken Geraufer, nach
Hochheim zu. — 17) Zwischen der Gebind und der Gera; von Feuchtigkeit ist
nichts mehr zu spüren. — 18) Zwischen der Eisenbahn und der Gera, nahe der
Hochheimer Grenze. — 19) Am Weg nach Erfurt, früher Kreuzweg. Von einem
Steinkreuz ist nichts mehr bekannt. — 20) Ein Teil des Erfurter Weges auf dem
r. Geraufer hinter den s. Dorfgärten. — 21) Unterhalb der dunkeln Gasse nach der
Gera zu. — 22) Auf dem r. Geraufer. — 23) An der Rhodaer Grenze; Bedeutung
unbekannt. — 24) Nach dem Filialdorf Möbisburg. — 25) An der Rhodaer Grenze,
am Ostabhang des Steigers. — 26) Zweigt sich an der Nordseite des Hamburger Berges
vom Erfurter Weg nach dem Steiger zu ab. — 27) Karthaus und Himmelspforte,
zwei Flurnamen auf dem r. Geraufer, dieht am Erfurter Weg, auf der Ostseite des
Dorfes. „Ein Kloster‘ soll hier gestanden haben. — 28) An der Erfurter Straße
Abhang des Steigers.
Ha
vs
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen Mu ueneDe u: Urkundliche Formen
sprache
Der Hopfenberg Hopfenbärge
Am Fischersgraben 2) | Fischer$gröäben Die fischagker[?] 1487%)
Am Burgberg 3°) Borgbärg
Schatzberg Schatzbärg
Burgweg °°) Borgwäg
Am Burgrain 3°) Borgränd
Am Rauchersberg®l) | Ruchensbärg
Die Neuge 3?) De Nege
Die Mulde Molle
Das Pferdegehege Pfärgeh&h’
Die Mühlspitze MiählSpetze
Die Ochsenwiese Ochsenweäse
Adamswiese Adamsweäse
Die Kreuzwiese Kritzweäse
Dammwiese Dammweäse
Der Durstborn DorStborn
Die Zielweiden Zichelwidden weidenbach 1594 33)
Die Leine 3%) ?
Der Semsenbusch ®) |Semsenbosch
Die Feldlache ebs.
Die Trompen Uf de Trompe
Das Schillchen Schillech
Das Ochsenschillchen [ |” -echen
An der Hangen An der Hange
Der Nußberg Noßbärg
Der Streitberg 9) Stritbärg am strittberge 1594
Der Schiebelberg Schiefelbärg
Am Mutterloch Motterloch
Das Loh ?”) Lühe
Kastenberg 38) Katzenbärgk
Hinterfeld 39) Hengerfeld
29) An der Möbisburger Grenze. Am Schatzberg soll ein Schatz vergraben liegen.
— 30) Soll ein Teil des Alten Berges sein. — 31) An der Gerathalstraße, nach
Hochheim zu. — 32) An der Hochheimer Grenze, n.ö. vom Rauchersberg. —
32%) Aus: Neue Beschreibung des Ambts Wachsenburg 1667, StA. Gotha OO II 42.
Daselbst noch die beiden Flurbezeiehnungen: der Gerichtsstein; das Junker Gehöltz.
— 33) Am weidenbach wird 1594 „weinwachs“ erwähnt. — 34) Nicht mehr bekannt.
„In den Leineländern“ sind kurze Ackerstücken zwischen Eisenbahn und Erfurter
Weg. — 35) Nasses Land am Alten Berg an der Erfurter Grenze. — 36) Zwischen
Diebsthal und Erfurter Weg. — 37) An der Gerathalstraße, an der Stedtener Grenze;
jetzt Ackerland. — 38) Links, oberhalb der Chaussee von Bischleben nach Erfurt. —
39) Grenzt an Ingersleber Flur zwischen „See“ und „Kastthal“,
Bischleben. — Bittstädt. 49
Flur Bittstädt!).
Mundartliche Aus-
R Urkundliche Formen
sprache ®)
Moderne Namen ?) |
Bittstädt #) Bitt$t Bizzestat anf. saec. IX
(Dobenecker I 70);
Vitstede oder Nic-
stide v. 1088 (Doben-
ecker I 950); Bit-
stete, Bitstet1378[39]
In der Holzspitze 5) Holz$petzen An der Holzspitze 1594
In der Bucht ebs. [26]
An der Ohrdrufer Laite | An der Ordorfer Liden
Am rothen Hügel ®) Am rüeden Hiägel
Auf dem Melm ®) Uf dem Malm
In der Hohle In der Hohlen
Der Holzweg ') Holzwägk
Am langen Sande Am langen Sänd
Im Schlüfter ebs.
Auf dem Birkig oder | Im Geberk’g
Büchig
Am güldenen Hügel®)| Am gildnen Hiägel
Auf dem Holzgerode | Ufn Holzgerode ? Ufm Holz 1594 [26]
Auf der Horst Uf der Horst
Auf der Krautwiese °) | Krütwiäsen
Der Gesundbrunnen Gesundborn
Am Kirchberge 1°) Kerchbärgk
Der Pfaffenstieg 19) Faffenstiegk
Bei der Schießhütte !!) Bi dr Schießhitten
Im Ried Im Ried
1) Literatur: Brückner Il 6,4; Gelbke IL 2, 21; Lehfeldt VII 10 ff. —
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl.
Mitt. — 3) Herr Schulrat Fritsch in Arnstadt hatte die Güte, mir die mundartliche
Aussprache zu übermitteln. — 4) Das Dorf Bittstädt besteht aus zwei, durch die
Arnstadt-Ohrdrufer Straße geschiedenen Teilen: dem Ober- und Unterdorf. Der nördl.
Teil enthält einen rundlichen Platz mit drei sternförmig auslaufenden Gassen. Die
südl. Siedelung hatte wohl ursprünglich auch als Mittelpunkt einen größeren Platz (jetzt
teilweise verbaut). Die Straßen verlaufen unregelmäßig. Ueber die Flur sagt Brückner
1758, 5, sie sei sehr schlecht, „so daß mancher nicht so viel einärntet, als der Aufwand
beträget“. — 5) Vor dem Tambuch, in der Nordwestecke der Flur. — 6) Zwischen
dem Holzweg (nach dem Tambuch) und der Ohrdrufer Straße. — 7) Bittstädt war
im 17. Jahrh. Sitz einer Forstbehörde. Nach der Schwarzwalder Amtsbeschr. um-
faßte der „Bidstetter Forst‘: den Großen Tambuch, die Rothe Hütte, den Kleinen
Tambuch, das Birkieht und Schlüssel, den Hühnerberg. Das Löbchen wird nicht mit-
aufgezählt. — 8) Westl. vom Dorf, über der Ohrdrufer Straße. — 9) Nw. am Dorf.
— 10) Der Kirchberg liegt halbwegs zwischen Bittstädt und Holzhausen. Von beiden
Dörfern führen alte Wallfahrtspfade hinauf, „Pfaffenstiege“. Auf dem Kirchberg ent-
sprang zu Anfang des 17. Jahrh. ein „Gesundbrunnen‘, dessen Wasser „bei grassirenden
Krankheiten‘ von weither geholt wurde (Brückner 4). — 11) Nördl. über dem Dorf.
Gerbing, Flurnamen. 4
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
S
Mundartliche Aus-
sprache Urkundliche Formen
Moderne Namen
Die Kupferstraße 1?) KopferStröß
Am Eulenberge 1°) 'Am Ihlenbärgk Am Eulenberge 1594
Im Loche ebs. [26]
Am Pfennigberg 1#) Am Fennigbärgk
In der Schmeergrube!#) | In der Schmärgrueben
Im Eichfelde 13) ebs.
Am Steinberge Am Steinbärgk
Auf dem Mönchhofe 1%) | Ufm Menchhof
Hinter der Hecke!) |Henger der Hecken
Am Vorderthalberg Vederdöälbärgk
Im Thale 18) In Döaäl
Auf dem Thalberg!1?) | Ufn Döälbärgk Ufm Thalberge 1594
Am Vorderbühl ?°) Vederbihl [26]
Auf dem Hinterbühl 2°) | Ufn Hengerbihl
In der Lohecke In der Luhecken
Am Lohrande Am Luhränd
Das Loh oder Löb-|Das Liebcehen Das Löle 1543 [7];
chen ?1) Hinterm Lohe, über
Auf dem Pfingstgehege | Ufn Fingstgehäh’ Löbichen 1594 [26];
oder die Lohwiese 23) Löwichen 1667 [27];
Beim Simsengraben *) | Bin Semsengröäben Löbichen 1667 [27]
Der neue Weg) Der nuwe Wägk
12) Die Kupferstraße (aus dem Apfelstädt- und ÖOhragrund nach Arnstadt) bildet
zum Teil die nördl. Flurgrenze nach Holzhausen zu; sie läuft über die Höhe des
Kirchberges. — 13) Der Eulenberg selbst gehört zur Flur Holzhausen. — 14) Der
Pfennigberg gehört zur Arnstädter Flur. — 142) Feuchtes, „schmieriges“ Land an der
Arnstädter Grenze. — 15) Die Oertlichkeit grenzt an die Flur des schwarzburgischen
Gutes Eichfeld oder Eikfeld westl. von Arnstadt. — 16) Wiesen östl. vom Dorf,
Gemeindeland. „Ein gemeiner Rasen hinter dem Dorf, der Mönchhof genannt“
(Neue Amtsbeschr. von Wachsenb. 1667). Nach Brückner 5 werden „unterschiedliche
Höfe und Plätze Mönchshöfe genannt“. Die Amtsbeschr. verzeichnet noch „einen
Freihof, das Mönchsgut“. Der größte Teil des Ortes gehörte dem Cisterzienserinnen-
kloster Ichtershausen. Die jetzige Schenke soll der alte Mönchshof gewesen sein.
Davor sprang der „Mönchhofsborn“. — 17) Sö. hinterm Dorf, an der Straße nach
Espenfeld. — 18) Talgrund vom Heidenholz südostwärts nach Arnstadt zu. —
19) Bergkuppe über dem ,„Thal“ an der Arnstädter Grenze. Am Thalberge werden
1594 Weinberge erwähnt. — 20) Hügel seitlich vom Espenfelder Weg. — 21) Busch-
holz an der Espenfelder Grenze. Es wird im Bericht der Sequestratoren 1543 beim
Georgenthaler Schafhof Herda (‚Herdau‘) beschrieben: „Ein holz, das Löle genannt,
ist über 3 acker nicht, ganz geringe, liegt mitten im feldee Wenn es gehauen, wird
es von der schäferei so abgeetzt, daß es zu keinem wachs kommen kann. Um 15 fl.
angeschlagen.“ — 22) Beschr. des Fürstl. Amts Ichterhausen 1667, StA. Gotha O0
II 4: „... auch hat zu dem Amt vor diesem gehört das Löbichen bei Bittstedt,
so aber der Frau v. Enzenberg vererbet worden.“ — 23) Ganz abweichend vom
gewöhnlichen Herkommen liegt in Bittstädter Flur das „Pfingstgehege“ fern vom
Dorf, bei der Espenfelder Grenze. — 24) Feuchter Wiesenstreif südl. vom Ort,
nen Vorder- und Hinterbühl. — 25) Seitenzweig vom Espenfelder Weg nach
er Hardt.
Bittstädt. 51
Mundartliche Aus-
nachs Urkundliche Formen
Moderne Namen
Auf der Hardt ?%) Uf der Höärdt Uf der Hart 1594 [26]
Auf dem Lerchenbühl | Lerchenbihl
Ueber dem Rams- | Rämsgröäben
graben ?”)
Im Baumgarten In Baumgarten
Das Heidenholz ?8) ebs.
Auf der Heide ?°) Uf der Haide
Der Ochsengraben ®°) | Ochsengröaben
Der Goßler Steig?!) Goßler Stiegk
An der krummen Laite An dr krommen Liden
Ueber der Trift 32) Aewer dr Drift
Der heilige Brunnen ®%) | Der hilge Born
Der lange Hardtweg |Der lange Höärdtwägk
Die Kümmelwiese Kemmelweasen
Auf der Trompen Uf der Drompen
Die Lauersgasse 33) Luersgasse
Die Lauerslage Luer$gärten
Der Eichelkamm 3*) Eichkamp
Auf der Schlicht Uf der Schlicht Uf der Schlicht 1594
Der Wölfiser Weg Der Welf’ser Wägk [26]
Elsterhügel Alsterhiägel
An der Straße 3%) An der Ströß
Kiliansgründchen ebs.
Der krumme Graben |Der kromme Gröaben
Wüster Weinberg %*) | Winbargk
Im Hasenwinkel Im Hasewinkel
An der schwarzen |ebs.
Heide 3%)
26) Früher Leeden, jetzt Ackerland an der Gosseler Grenze. — 27) Südl. vom Dorf,
zwischen dem Heidenholz und der Hardt. — 28) Südl. ans Dorf grenzend, teilweise
Gemeindebesitz, zum Teil in Privathänden. — 29) Oestl. vom Haideholz, Acker-
land. — 30) Ein Strich Landes parallel dem Espenfelder Wege am Südausgang des
Dorfes. Diese Wiese war Deputat des Bullenhalters. — 31) Vor der Separation ein
echter Bergpfad (teilweise Rasenweg) über die Hardt nach Gossel. — 32) Rasenweg
nach der Hardt. — 322) Leider konnte ich trotz mehrfacher mündlicher Nachfrage
nicht die Lage des Heiligen Brunnens erfahren. Brückner 4 erzählt, zur Zeit des
Aufenthalts des Heil. Aegidius seien in Bittstädt („Bethstätt“) Wallfahrten hier ab-
gehalten und beim Heiligen Brunnen Betstunde gehalten worden. „Dieser Brunnen,
welcher wohl verwahret ... wird, liegt nahe am Dorfe auf einer Wiesen, allwo
die Wallfahrts-Gänge durch die Wiesen noch versteinet sind und der Gemeinde
jährlich 11 gr. Erbzinß eintragen.“ — 33) Nach mündl. Mitt. wurde die Oertlichkeit
nach einer Familie Lauer benannt, die aber längst im Dorf ausgestorben ist. —
33a) Berghang zwischen Tambuch und Hardt. — 34) Buschholz im Südwestwinkel
der Flur, vor dem Tambuch. — 34%) Nach Arnstadt zu, am Thalberg. Dieser
Weinberg wird 1574 in „Amts Wachsenburgs Erbbuch“, StA. Gotha PP II 29,
erwähnt. Vgl. Anm. 19. Gegenwärtig ist nichts mehr bekannt über ehemaligen
Weinbau.
4*
52 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mund artliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Vor dem Tambuch Vern Dammich
DerZiegenbrunnen oder | Siechenborn
Siechenbrunnen °)
Namen aus dem
Ort:
Das Unterdorf
Bauers Hofstätte
Mönchhof
Steingasse
Johannisgasse
Die Malzdarre
Stopfelsgasse
Dürrer Garten
Backhausgasse
Kohlgasse
Das Gehäge
Das Oberdorf
An der Probstei
Flur Boilstädt!).
Boilstädt 2) ®) Bölst 3) Boldestat 1168 (Doben-
ecker II 355); Bolde-
stete 1168 (Doben-
ecker II 361); Boil-
stete 1337 [35e fol.
39b]; Bolstet 1337
[35e fol. 40]
Die Bocksbergslaite Bocksbargksleden An der leden 1641)
Die Wüste %) De Wiesten
Das Koppeltfeld 6) | ebs. Im Koppelfelde 1641 5)
35) Nasse Wiese mit Sumpfloch.
1) Literatur: Brückner III 4, 18ff.; Gelbke II 1, 377; Mosch und
Ziller 319ff.; Lehfeldt VIII 13. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General-
karte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Die mundartliche Aussprache ver-
danke ich größtenteils Herrn Lehrer Eisenhardt. — 4) Die gegenwärtige Dorf-
anlage von Boilstädt ist kreuzförmig; ob auch die ursprüngliche? Inmitten des Ortes
befindet sich ein freier Platz mit einer Linde, unter derselben der alte Waidstein als
Sitz. — 43) Aus: Ltr. hans baghuß, Or. der Margarethen - Pfarrkirche zu Gotha,
StA. Gotha QQ 2, 191. — 5) Sämtliche Namenformen von 1641 stammen aus dem
„Dorf und Flurbuch 1641“, StA. Gotha PP II 23e. Einige der Namen gehören
höchst wahrscheinlich in die Uelleber Flur, so: die Uellebische wiegen ; bei dem breiten
Stein; am Lerchenberge; die Spitzen. — 52) Die Wüste; am Sembach, sö. vom Dorf.
— 6) An der Uelleber Grenze.
Bittstädt. — Boilstädt.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Der Triftrasen ®)
Das Rehfeld %)
Die Sembach ®)
Die Pfarrwiese
Der Emleber Rain
Das Oberried 8)
Die Gemeintheile 9)
Der Bottig %)
Der Krautgarten 9)
Das Pfingstgehege %)
Das Pferderied %)
Der Siffen 4)
Uelleber Weg
Das Hammerhögks-
feld 12)
Im Stadtfelde 13)
Hinter den Gärten
Auf dem Teichdamm
Beim Kreuzchen 1%)
An der Uelleber Chaus-
see
Der Karl
Im Unterried
Die Gemeintheile
62) Der Triftrasen führt nach dem Bocksberg. — 7) Aus:
Treftröäsen
Riechfeld
Semmich
Pfarrweasen
Emlebsche Rain
Ewerried
ebs.
Bott’g
Krutgöärten
Fingstgehei
Färried
ebs.
Elleber Wägk
Hammerhegk
Im Stöadtfeld
Henger dn Göärten
Dichdamm
Bi dn Kritzchen
An der Elleber Chaussee
ebs.
Ongerried
ebs.
ubir dye trift 1480 #);
uf dy ulleybische vye
trift 14804); ? biedem
Rasenwege 1429?)
Im Rehefelde 1641 5)
bie dem pfargute 1429”);
des Pfarrers wesen
147310); Die Pfarr-
wiesen 1641 °)
Emlöber rin 1641)
? Uf daz große ryt
1480 #); Das Ober-
rieth 1641 5)
Krautgarten 1641 5)
Bohlstedter pfingstge-
hege 16415)
Uf den Siffen 1641 °)
Der Hammerhegk
1641 5)
Im Midtelheusischen
Feld 1641)
Der Teichdam 1641 5)
bey dem Kreutz 16415)
Im Karl 16415)
Im riethfelde [?] 1443
[35d]; Das Unter-
rieht 1641 5)
Ltr. Conradi Frencken, Erb-
buch des Augustinerklosters fol. 107. — 72) Sw. vom Dorf, nach dem Bocksberg zu. —
8) Nasse Wiesen und Graben an der Sundhäuser Grenze. — 82) Land südl. vom Dorf,
an der Ostseite des Emleber Weges. — 9) Südl. vom Dorf an der Sembach.
9a) Wiesen sw. vom Dorf, nach der Sembach zu. Pfingstgehege und Pferderied liegen
an dem vom Erlsbrunn (vor dem Bocksberg) kommenden Bach. — 10) Ltr. Heinriei
Jheners, Erbbuch des Augustinerklosters fol. 193%. b, 1944, — 11) Nasses Land am
Uelleber Weg. — 12) Ein großer Teil der Flur westl. "und nw. nach Sundhausen zu. —
13) Eine Scheidung nach den Dreifeldern auf der Generalkarte ist nicht genau nach-
zuweisen. Vielleicht hieß der sw. Teil nach Leina zu das Rehfeld, der mittlere
Teil das Hammerhögksfeld, der östl. Teil das Stadtfeld. Als Einteilung des
15. Jahrh. ist wohl anzunehmen das sandfeld (1443) = Rehfeld, das Hochfeld
— Stadtfeld oder Rehfeld? und das Niederfeld. Viele alte Flurnamen weisen auf
die früher äußerst moorige Beschaffenheit des Flurbodens. — 14) Am alten Gothaer
Weg (Generalkarte).
54 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
} Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Waidmühle 15) Weedmillen Uf den weidtmühlen
Die Karlswiese Karlsweasen 1641 5)
Ochsenwiese Ochsenweäsen
Der Weiderain ebs. Beim weidenrein 1641)
Grenzrasen Grenzröäsen
Die krumme Gelenge |De kromme Geleng
Die Haus-Halbäcker |Hus-Halwäcker
Roßbühl 1) Roßbiel Der Roßbühl 1641 5)
Das sandfelt 1443 17)
[354]
Hinder den widen 1429
[354 fol. 107]
vor dem holeze 1429
bie der wolffesgruben
1429 18)
mitten im felde bie
Dornheuwt 1429
bie czwillingsgelenge
1429
Im Hochfelde 1473 [354
fol. 193 £f.]
In dem nuwen reyn
1473 10)
bie dem wasserlauffte
1473 10)
Indem .niderfelde147310)
Am Söttelich 1641 5)
Am waltersheuser wege
1641 5)
Am wasserlauft 1641 )
Uf sundheuser Rieät
1641 5)
Am Markwege 1641 5)
Uber den wingenberg
1641 5)
Ober den windeborn
1641 5)
15) Der Flurort liegt unterhalb des Dorfes; nach der Fassung der Bezeichnung (den
weidtmühlen) von 1641 ist anzunehmen, daß mehr als eine Mühle im Gange war. —
16) Nicht mehr bekannt. — 17) Die nachstehenden urkundlichen Bezeichnungen sind
großenteils vergessen. — 18) Gehört nach Uelleben?
Boilstädt. — Bufleben. 55
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Die Furtwiese 1641 5)
Bey dem Dornrain
1641 5)
Im Simsenbrun 1641 5)
Reutercoppel 1641 5)
Mitten im Felde 1641 5)
Hinter neuen Stein im
Sunthfelde 1641 5)
Im Rohrfelde 1641 5)
Der Spansweg 1641 5)
In der Awrinnen 1641 5)
Die 3 Ackersgelengen
1641 5)
Uf der Brunnengruben
1641 5)
In der Siltzen 1641 5)
Am Ulleber Holtz16415)
Die Pfaffengaß 1641 5)
by sent korin 1480 19)
In dem Hoygkfelde an
dem sunthusin wege?®)
An dem waltershusin
wege ?0)
bie dem molwege 2°)
an der flurscheiden 20)
Flur Bufleben !}).
Buffleben 2) ®) Bufläm’ ?) Buffileba und Bufelebe
874 (Dobenecker I
246); Bufliebe v. 900
(Dobenecker I 294);
Buffelebe 1155 — 65
(Dobenecker II 309);
Buffeloyben 1283
[20b fol. 31]; Buf-
19) Diese aus der Urkunde Anm. 42 stammende Bezeichnung bezieht sich auf Kirchen-
land. Die Boilstädter Kirche war dem Heil. Quirin geweiht. — 20) Aus: Ltr. Hentze
Heynolt, gesessin zeu Ulleybin, Or. des goth. Augustinerklosters, StA. Gotha QQ II 179.
1) Literatur: Brückner I 4, 17ff.; Gelbke II 1, 115; Lehfeldt VIII
13ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Herr Pfarrer Hubenthal in Buffleben hatte die Güte, mir die
mundartliche Aussprache zu übermitteln. Herrn Kühmstädt verdanke ich mancherlei
Auskunft über Dorf- und Flurverhältnisse. — 4) Die ursprüngliche Dorfanlage ist
wohl völlig verwischt. Vielleicht lag der Mittelpunkt des Ortes an der alten Kapelle
(jetzt Backhaus; vgl. Brückner 19 und P. Lehfeldt 16).
56 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartlffhe Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
leiben 1349—50 (Lip-
pert und Beschorner
XXXV 8); DBuffe-
leibin, Bufeloyben u.
Die Nesse 5) De Nüsse Buffleiben 1378 [39]
Das Lämmerried ®) Lämmerred ? das rith 1510 3%)
Der Mühlhof’) ebs. |
Die Mühle ®) ebs.
Der Mühlhügel Mühlhögk
Der Mühlweg Am Mühlwägk
Das breite Fleck ?) Der brete Fläck
Der Pfullendorfer Steig | An Funnerschen Stiegk
In der Lache In der Lach keyn der Lache 1365
Die Lache 1°) De Lach [35a fol. 31a]; In der
Der neue Weg Der nawe Wägk Lache 1383 10)
Das lange Feld 1) D’s lange Füäld
Das Westerfeld 1?) ebs. In westirsfelde 1365
[35a fol. 31a]
Das Mittelfeld 1?) Meddelfäld In deme mettelfeilde
Der Mittelsteig MeddelStiegk 141914); Im mittil-
Das Remstädter Feld!#) | Das Rem$ter Feld felde 1426 1%)
Der Erfurter Weg!) |Der Erfsche Wagk ? die Straße 1438 [354
fol. 109a. b] 29)
Der Gothaer Weg Der gothsche Wagk |Uf den weg gothan
14. Jh. [35e fol. 47] 30);
uf den alden goter
weg 1510 3%)
Das Schildchen 19) Ds Schillichen Gegen den schilthich
14. Jh. [35e fol. 47] 30)
5) Die Nesse bildet die Nord- und einen Teil der Ostgrenze der Flur. — 6) Gemeinde-
wiese an der Nesse. — 7) Land zur Mühle gehörig. Als Zins war zu entrichten:
4 Mltr. Weizen ans Kloster Georgenthal und 4 Mltr. Korn an die Pfullendorfer Kirche
(mündl. Mitt... — 8) An der Nesse gelegen. — 9) Wiese an der Nesse. — 10) Die
Lache ist ein l. Zufluß der Nesse. Auch die Gemeindeländerei auf beiden Ufern des
Baches heißt: die Lache. — 104) Aus: Ltr. Berlt von Aschere, burger zu Gotha,
Or. des Kl. Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ Is, 351. — 11) An der Pfullen-
dorfer Flurgrenze. — 12) Der westlichste Teil der Flur, nach Warza zu. — 13) Das
Feld sw. vom Dorf. — 13%) Aus: Ltr. Fritsche Kerstans, Or. des Kreuzkl., StA.
Gotha QQ Ie 2 (11). — 14) An der Remstädter Grenze. — 14%) Aus: Ltr. hans
wintemuller, Or. des goth. Kreuzklosters, StA. Gotha QQ Ic 2 (8). — 15) Der Erfurter
Weg kommt von Westen (von Warza her) und läuft östl. über Kindleben und
Friemar. — 16) Flurstück im Winkel zwischen dem Gothaer Weg und dem Berg-
rain. Hier soll ein Backhaus gestanden haben. Es ist die Sage verbreitet, daß
Bufleben über die „Stättegrube“ bis zum Schildehen gereicht habe. Eher ist an-
zunehmen, daß hier, am Gothaer Weg, nahe der Erfurter Straße, ehemals eine
Herberge stand.
Bufleben. 57
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen |
sprache
Die Quere 17) In der Quer dy getwera 1351 [35e
fol. 46]°); An der
getwere 1365 [35a
Der Bergrain 18) Ufn Berge fol. 31a]
Das Bergfeld 1°) Bergfald An deme kintleybin
Die Mark 2°) De we berge 14. Jh.30); ebs.
» St; ır 14a
ee en |
Der Teichsteig 22) Dichstiegk Uf dem tiogweg [?]
Ueberm Teich 22) Awern Dich 14. Jh. 3°)
Auf dem Goldhügel 2°) | Ufn Goldhegk
Der Winkelweg 4) Winkelwagk
Im großen Winkel) |Hingen im Winkel Im mittilfelde zeu den
winkeln by deme
pfaffin 1426 1%)
Im Taubenthal 25) Im Dubedähl Uf dem tubental 14.
Der Nonnensteig 2%) Nunnstiegk Jh. 3%); ebs. 1468 3%)
Auf der Nonne ®%) Uf der Nunn
Das Molschleber Feld | Molschleber Feld Veild keigin Malsleybin
14. Jh. 30)
Der Friemarische Steig | Der Friemersche Stiegk | am frymar wege 1510°%)
Vor dem Flurzaun ?2”) |Vor den Floöurzün An der flurscheiden
Igelseegrubensteig 2°) | Stättegrobenstiegk 1460 31a)
Der Igelsee 28) Der Alsie gein der Egelsehe
Gegen den Strick ebs. gruben 1468 3%)
17) Ehemals sumpfiges Land (jetzt entwässert), nach Kindleben zu, nahe dem Schildehen.
Der Boden galt als minderwertig. „’N Quarmächen bekommt kei’ Moän“, hieß es
von den Erbinnen der dortigen Länderei. Früher im Besitz des Goth. Kreuzklosters.
— 18) Früher breiter Rasenweg, abzweigend beim Schildehen vom Gothaer Weg nach
Friemar und Molschleben zu. — 19) Das Feld nach dem Kindleber Berg zu. —
20) Die Kindleber Grenze. — 21) Stättefeld, Stättegrube, das Land südl. vom Dorf
längs der Gotha-Langensalzaer Straße. — 22) Der Teich, durchflossen von der Lache,
liegt südl. vom Dorf. — 23) Nach der Friemarer Grenze zu. — 24) Im südöstlichsten
Winkel der Flur, nach Molschleben zu. — 25) Beim Winkel, an der Molschleber
Grenze. Das Flurstück soll seinen Namen davon haben, daß sich dort die Molsch-
leber Tauben aufgehalten haben [?]. Wohl eher taubes — unfruchtbares Land. —
26) Hügel am Weg von Bufleben nach Molschleben. Hier steht ein Kreuz, unter
dem eine Nonne begraben sein soll. Wohl eher ehemaliges Land des Goth. Kreuz-
klosters. 1814 am 12. April pflanzte hier im Namen der Gemeinde Jungfer Sophie
Sabine Rang eine Friedenspappel. — 27) Sö. vom Dorf, im Molschleber Feld. —
28) Der Igelsee, jetzt sumpfige Wiese, östl. vom Ort. Hier entspringt eine der Lache-
quellen. — 29) Erbbuch des Augustinerklosters, Ltr. fratris Nicolai blumeners. —
30) Liber Copiarum et Literarum S. Crucis in Gotha fol. 47, Priv. super bonis in
Buffeleybin. Ohne Jahrzahl! — 30%) Aus: Ltr. hans Lantfusse, StA. Gotha Or.
QQ II, 155. — 31) Priv. sup. bonis in Buffeleybin. Ich, Hermann v. B., bikenne,
-.. daz ich habe vorkouft dorch min note willen von eyn halber hufe ezu Buffeleybin
vire Maldir weyses Gothassches mazis ierlicher gulde ... vmme fumf marg lotiges
silbers ... Darumme habe ich daz eigen der vorbeschrebin hufe wanne su eigen
58 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der lange Rasen Der länge Röaäsenwägk | An dem langen graße
reine 1460 ®1a)
Der Diebsteig 3?) Deibstiegk über dem dipstigk
Der kurze Rasen Der Röäsenwägk 1010)
Das Eschenberger Feld | ebs. In dem veilde kegin
Die Eschenberger Höhe | De Eschenberger Heh’| Escheneber ®°); kein
Der Warth- oder Der Wiasenwägk Eschneber by der hei-
Wiesenweg ®?) ligen breite 1426 1%)
Die Warthe 3) De Wärth By der warten 3°)
Der Abgang °%#) Der Agang ? by dem großin wehir
Das Hengstried 35) Hengstflack 1460 312)
Bäckerräschen ®®) ebs.
Namen aus dem
Ort:
Kirchgasse
Sackgasse
Honiggasse
Herrengasse
Im Kittel
In den Wünschelhöfen?”)
Die Perlesgasse
Die Waidhöfe 38)
Flur Cobstädt !),
Cobstädt 2) ?) Oobst Walther von Cobinstete
1199 (Dobenecker II
ist vor deme richter ezu dem male, waz Hug von Mulberg vfgelazen, der darob von
gerichte wegen fride hat gebannet also gewonlich ist ...“, „in dem veilde kegin
Gotha daz da heiset dy getwera ...“ — 31%) Aus: Ltr. hans werner, Or.
des goth. Kreuzklosters, StA. Gotha QQ I® 4 (6). — 32) Der Diebsteig zweigt n.ö.
vom Dorf nach OÖ. zu vom Warthweg ab. — 32%) Aus: Ltr. hans Retzmann, Or.
des goth. Kreuzklosters, StA. Gotha QQ Ic 8 (5). — 33) Anhöhe mit weiter Aussicht
nach der Eschenberger Grenze zu. Früher stand dort eine Krähenhütte. Gleichwie
auf der „Nonne“ wurde auch auf der Warthe im Jahre 1814 eine Friedenspappel
gepflanzt. — 34) Flutgraben an der Nesse an der Eschenberger Grenze. — 35) Das
Futter vom Hengstried erhielten die Anspänner für die Spritzenfuhren bei Feuers-
brünsten. — 36) Deputatländerei des Gemeindebäckers. — 37) Die Bedeutung dieses
Namens konnte ich nicht erfahren. — 38) Die 3 Waidmühlen lagen an der Lache,
sw. vom Dorf. Waidbau wurde bis 1842 getrieben. Der letzte Waidstein kam in
die Oelmühle nach Herbsleben. 1378 [39] wurden für den Acker Waid 2'/, sol. „Weit-
geilt‘“ entrichtet; im 16. Jahrh. (Erbb. des Amts Gotha, StA. Gotha PP II 3%) für den
Acker „4 nuwe Gr.“. — Folgende urkundl. Erwähnungen sind mit modernen Namen
nicht mehr zu belegen: 14. Jahrh. (Anm. 30): hinder deme kirchhofe; bi dem ryndwege.
1435 (Anm. 29): eschiberger brucken, das pfarrgut; die Molsleuben kempnaten.
1) Literatur: Brückner II 3, 23; Gelbke II 1, 504; Lehfeldt VIII 16;
Mosch und Ziller I 230 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte,
Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Cobstädt ist in den stumpfen Winkel ein-
Bufleben. — Cobstädt.
59
Moderne Namen
Feld gegen Seebergen
Der Rothgraben ®)
Die Laiten
Der Gothaische Weg
Der kleine See 5)
Die Schlammfurth 6)
Weg von Seebergen
Am Teichrand ’)
Am Röddelsbrunn ®)
Weg von Tüttleben
Die Sackpfeife
Hinter Grabsleben
Der Pfaffenstieg ?)
Auf dem Hundsrück 10)
Die Worben 1!)
Das Osterfeld 12)
Straße nach Grabsleben
Hinter dem Beil 13)
Auf der Thongrube
Vor dem Stiegel 1#)
Mundartliche Aus-
sprache
Das Sibersche Fäld
Ruetgröaben
De Leden
Got’sche Wägk
Klene Sie
Schlamfort
Sibargksche Wägk
Am Dichränd
Röddelsborn
Tietlaber Wägk
Sackfiefe
Hinger GrabSlämn
PfaffenStiegk
Hondreck
Wormn
Usterfäld
Der Grab$läbsche
Stiegk
Hinger den Biel
Thongroum’n
Hinger der Stägel
Urkundliche Formen
1101);Kunemundvon
Cobinstete 1217—27
(Dobenecker 112425);
Cobenstete 1288
(Schwarz. Georgenth.
Kop. fol. 159); Cobin-
stete 1299 (ebd. f.33);
Kobenstete1353[20e]
Uf der Läden 1641 %)
Die Kleine Sich 1641
Bei der Schlamfort 1641
Sebergischer Weg 1641
Am Teichdamm 1641
Bei dem Rödelsbrunn
1641
Uberm Tuttlebischen
Weg 1641
„Ein dreieckigt Stück,
die Sackpfeuf ge-
nannt“ 1641
Ueberm Hundsrücken
1641
Ober der Worben 1641
osterfeld 1641
Hinter der Beil, Hin-
term Beil, An der
Biell 1641
[?] Gottes Leimgruben-
stück 1641
Vor der Stiegel 1641
gebaut, den Rothgraben und Rettbachgraben beim Zusammenflusse bilden. Die einzige
Dorfstraße folgt dem gekrümmten Lauf des Rettbachgrabens. — 4) L. Zufluß der
Apfelstädt. — 42) Aus: StA. Gotha PP IIb. — 5) Jetzt Land nach Seebergen zu,
unter dem Rothgraben. — 6) Durch den Rothgraben oberhalb des Dorfes. — 7) Westl.
vom Dorf am Rothgraben, sumpfige Wiese. — 8) Oberhalb der Worben, nach Grabs-
leben zu. — 9) Nach dem Filialdorf Grabsleben. — 10) Nach Grabsleben zu. —
11) Die Worben waren Wiesen, die sich halbmondförmig oberhalb des Dorfes nach
Grabsleben zu hinzogen. Jetzt Ackerland. — 12) Im Östen der Flur. — 13) Unter-
halb der Worben. — 14) Die Stiegel ist eine Art Fallbrücke mit Thor über den Dorf-
graben. Sie war in Cobstädt am Nordausgang des Dorfes, da, wo der Gothaer Weg,
der Tüttleber Weg, der Pfaffenstieg und der Grabsleber Steig einmündeten. Die weitere
Befestigung bildete die Mauer (Lehmwand). Der Rettbachgraben schützte das Dorf im
Süden, der Rothgraben im Westen. Das Angerthor schloß die Straße nach Seebergen,
das Hirtenthor den östl. Ausgang.
60
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
%
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Die Dunkelgrube !°)
Feld gegen Grabsleben
2
Deber den Rettbachs-
Donkelgröum’n
Grab$laber Fäld
?
De den Reb’ch-
Uf die Dunkelgruben,
die kleine Dunkel-
gruben 1641
Die Wolfsgruben 1641
flecken fleckern
An der Fahrt ebs.
Die Walschlebs- unbekannt
wiesen 16)
Feld gegen Apfelstädt | ApfelStefäld
Der Rettbachsgraben | Reb’chgröam’n
Das Brett Brädt Am Bredt 1641
Im Naßländchen Naßlängchen Im Noßländchen 1641
Das Schildchen 17) Schillchen- Ufm Schillichen 1641
Die Fischgrube Fischgröum’n
In den Gosselswiesen | Gosselsweäsen Die Goßelswiesen 1641
Der Diebssteig 1°) Diebsstiegk Der Diebsteig 1641
Der Galgenberg 18) Galgenbärgk Ufm Galgberg 1641
Das Kranichthal 1°) ? Am Cranichthal 1641
Die Dunsen 2°) Donsen In der Tuntzen 1641
Hinter Göpels Teich |Hinger Gebel$ Dich |Gilbelsteich, Hinterdem
Rinderplatz Ringerplätz Gibelsteich 1641
Pferderied Pfäreried j
Das Angerthor 14) ebs. Vor dem Angerthor
1641
Das Hirtenthor 1%) Hertsthor Vorm Hirtenthor 1641
Die Waidmühle 21) Wedmillen Waidtmühle 1641
Am Selbachsgraben ??)
Der Teichgarten
Das Gottesland
Das Schuelstück
Die Pfarrgelengen
Das Schloßpfarrland
Bei dem hohen Mahl-
stein
15) Am Gothaer Weg, dicht hinter dem Dorf. — 16) Auf der Generalkarte am
Weg nach Großrettbach eingezeichnet. — 17) Grundstück (jetzt bebaut) am Süd-
ausgang des Dorfes. — 18) Der Diebssteig führt nach dem Galgenberg an der Wanders-
leber Grenze. — 19) N.ö. vom Galgenberg. — 20) Vor der Separation Sumpfland. —
21) Cobstädt hatte das Recht, Waid anzugießen und zu bereiten. Diese Gerechtigkeit
lag auf dem „Waidhof“. Schon zu Brückners Zeit (vgl. S. 24), sicher aber 1813
wurde kein Waid mehr hier gebaut (M. u. Z. 232). Die Waidkultur ist nicht einmal
dem Namen nach mehr bekannt. — 22) Folgende Namen von 1641 sind nieht mehr
nachzuweisen.
Cobstädt. — Alt- und Neu-Dietendorf. 61
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Hinter dem Kirchhofe
Am Steinbruch
Am alten See
Im Baumgarten
Ueber dem Rodenborn
Am Mühlweg
Ein Flecklein Wein-
berg ?®)
Der Hopfgarten *%)
Am Lügenhöge
Bei der Obristenfort
Vorm Anger
Vor dem Feldgewende
Uf dem Krautgarten
In der Hülle
in dem heynerheyn
1353 25)
Flur Dietendorf (Alt- und Neu-) !).
Alt-Dietendorf ?) 3) ebs. Ditendorp 1147 (Mini-
sterialen von) (Do-
benecker I 1585);
Diedendorp (Herwin
v.) 1184 (Dobenecker
II 70), 1192 (ebd.
II 904), 1194 (ebd.
II 950); Dytentorf
1275 [35a fol. 35],
1336 [35a fol. 30];
Dietendorf ?) 1641
(Flurbuch)
23) „Ein Flecklein Weinberg, so aber nicht vorhanden noch zu finden.‘ Es gehörte
(wie der größte Teil des Ortes und der Flur) dem Kloster Georgenthal, später zum
Amt gleichen Namens. Auch am Galgberg wird 1641 ein Weinberg erwähnt. —
24) Cobstädt hatte die Braugerechtigkeit. — 25) Aus dem Reinhardsbrunner Kopial-
buch (StA. Gotha RR I 18): „Des Abts von Rainhartsborn Verschreibung über 3 &
14 Schillinge ... in indagine quae dieitur vulgariter in dem heynerheyn.“
1) Literatur: Alt-Dietendorf: Brückner II 3, 28; Gelbke II 2, 31;
Lehfeldt VII 18f.; v. Strenge, Die Herrnhuter-Kolonie Neudietendorf, Mitt.
d. Ver. f. goth. Gesch. 1904, 45 ff. Neu-Dietendorf: Brückner III 11,17; Gelbke
II 2, 112; Lehfeldt VIII 156. Da beide Fluren ursprünglich vereinigt waren, werden
sie hier gemeinschaftlich behandelt. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General-
karte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Neu-Dietendorf liegt auf dem 1., Alt-
Dietendorf auf dem r. Ufer der Apfelstädt. Auf dem r. Ufer lag früher das Rittergut
und Dörfehen Altehof (Strenge 45).
62 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen Manu Urkundliche Formen
sprache
(Neu-Dietendorf)
Das Frankenthal ®) Frankenthöäl
Das Eulengeschrei5) |?
Der Lindenberg 5) Lingenbärgk Am Lindenberge 1641
Der Weachhügel 5) Wachhögk
Das Brückenstück Brek$tick
Die Teichwiesen Dichweäse Hinter dem Deiche 1641
Der Neuenborn ®) Ninborn Vorm Neunborner Wege
1641
Der Gamstädter Weg | GamSterwägk Die Gambster Hohle
1641
Der Rosenbusch ?) Rusenbosch Am Rosenbusch 1641
Der Mittelrain Mettelrain Am Mittelrasenwege
1641
Das Weimarthal ®) Wimmerdoal Im Weymarthale 1641
Hinterm Flurzaun
Der Grasgarten
Gehege-Berg ’)
Hingern Flurzün
Der Gröäsgörten
Gebärk
Vorm Fluhrzaun 1641
Holzweg Holzwäg
Rollbrunnen 10) Rollborn
Katzgrube 1!) Katzgruewen Uf der Katzengruben
Großes und kleines | Fährgeh 1641; Uf der Leimen-
Pferdegehege 1?) grube 1641
Die Apfelstädt Apfelst
Zieglers Wiese Ziegler$weäsen
Johnsens Wiese Jansensweäsen
Stockwiese 13) Stockweäsen
Aue Auwe Die Awe 1641
Johannisberg 14) Gehannesbärgk Ufm Johannisberge
1641
Holzberg Holzbärgk Ufm Holtzberge 1641
Kirschberg oder Kirch- | Kerschbärgk
berg 15)
4) Das Frankenthal liegt an der Kl.-Rettbacher-Ingersleber Grenze. — 5) Der nördl. Teil
des Lindenberges heißt das Eulengeschrei (an der Kl.-Rettbacher Grenze). Der Wach-
hügel bildet den südl. Vorsprung des Berges über der Frienstädter Straße. Hier standen
1813 die Wachtposten der Franzosen (mündl. Mitt.). — 6) Zwischen dem Gamstädter
und dem Frienstädter Weg. Früher waren dort Krautländer, jetzt Gutsland. — 7) Flur-
teil nördl. von Neu-Dietendorf. — 8) An der Apfelstädter Flurgrenze. — 9) Ueber
der Ingersleber Straße; alter Weinberg? — 10) An der Ingersleber Flur; vgl. diese. —
11) Nach mündl. Mitt. keine Vertiefung, sondern „Hügel neben einer Lehmgrube“. —
12) Land im Östen der Ortschaften zu beiden Seiten der Apfelstädt. Vor der Separation
war dort Pferdeweide und Weidenanpflanzung; dann wurde das Land eine Zeitlang
unentgeltlich ausgetan, jetzt ist es urbar und im Besitz verschiedener Einwohner. —
13) Jetzt Land. — 14) Im Südosten der Flur, nach Ingersleben zu. — 15) Der
jetzige Name ist Kirsch- oder Schieferberg. Das Meßtischblatt hat Kirchberg. Von
Ausgrabungen oder sagenhaften Ueberlieferungen ist nichts bekannt.
Alt- und Neu-Dietendorf. — Eischleben. 63
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Bohnengärten | ?
Das Kollegium 16) "
Herbstwiese Härbstweäse Die Herbstwiese 164]
Die Bergmühle . | Bergmöllen
Das Raubthal !7) ?
Der Altehof 18) Ale Hof
Lange Else Lange Else
Ahn der Molßdorfer
Hohle 1641
Uf den Köpfen 1641
Die Langestrieges 1641
Die Bornwiesen 1641
Der Hüttenberg 1641
Zwischen den Bergen
1641
Am Fuchsloch 1641
Uf der Wüste 1641
Ufm Sandgraben 1641
Ufm Stollbron 1641
Der Schlaufweg 1641
Flur Eischleben ).
Eischleben ?) ®) Eischläm’n Eigesleibu 796 (Doben-
ecker I 65); Isleiben,
Das Heckfeld ®) ebs. ? Islebe v. 900 (Do-
Der Marbachsgraben °) | Mardbachsgröaben benecker I 294); Eis-
Die vorderen und hin- |De vördersten und hin-, Iyben 1143 (Doben-
teren Marbachstheile | gersten Mardbachs- | ecker I 1458); Eis-
thele leiben 1169 (Doben-
Auf dem Marbache Ofm Mardbeche ecker II 381); Eis-
Die Rosenburger Rosenburger Diche leibin, Eisloybin, Eis-
Teiche ®) loyben 1378 [39]
16) Hinter den südl. Gärten von Alt-Dietendorf; Bedeutung unbekannt. — 17) Nicht
mehr bekannt. — 18) Die Stätte des alten Rittergutes der Herren v. Wittern in Neu-
Dietendorf. Vgl. Anm. 3.
1) Literatur: Brückner III 7, 34; Gelbke II 2, 37; Lehfeldt VIII 20f.
— 2) Für Uebermittelung der mundartlichen Aussprache bin ich Herrn Pfarrer W. Bur-
bach, ehemals in Molsdorf (jetzt in Seebergen), zu Dank verpflichtet; mündliche
Auskunft erhielt ich in sachkundigster Weise von Herrn Geometer Nagel in Eisch-
leben. Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse.. —
3) Der Ort wird durch den Semmichbach in zwei unregelmäßig gebaute Teile zerlegt.
Die Arnstadt-Erfurter Straße führt an der Westseite des Dorfes vorüber. Die Flur
gewährt infolge der Bewässerung und der vielen Wiesen einen weit weniger nüchternen
Anblick als die meisten übrigen zusammengelegten Ländereien. — 4) Das Heckfeld
nimmt den südl. und sw. Teil der Flur zwischen Kirchheimer und Molsdorfer Flur
ein. — 5) Grenzgraben nach Rudisleben zu. — 6) Flurort an der Kirchheimer Grenze,
jetzt Wiesen. Es wurde dort Mauerwerk gefunden.
64 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
u Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der große Sömmel oder | Der grueße Sömmel pobin dem semal 1428)
Simmel ?)
Die Schützenburg $) Of der Schützenborgk
Die Vogtei $) ebs.
Der Bierweg ’) Am Bierwägke
Ueber der Aue Öwer der Auwe In der auwe 1428”)
Ueber dem Anspanns- |Uwer den Anspanns-
rand 10) röane
Die Laite Of der Lide
Ueber dem hohen Rande | Öwer den huechen Räne
Das Himmelreich !}) Himmelrich
Der Krummbogen 1?) |Krommbogen
Auf der Gera Uf der Gire aqua dieta wera, bach
Die Vorder-Weiden Vödrewiden wera 1378 [39] 1%)
Das Ochsenfleck 12) Ochsenflack
Der Winkel 1?) ebs.
Die Wipfra 13) Wipfer Die Wipfrau 1572 (An-
Der Wiesenhof 1#) Wesehof schläge der Aembter,
Die Mühlstatt 15) Melstoatt StA. Gotha O I sub
Ueber der Mühlstatt |Öwer der Melstöätt OL)
Das Kugelleich 16) Külleche
Der Elsterberg 17) Am Alsterbargke
Der Tatengraben 13) Der Tätergröaben
AufderMolsdorferHöhe | Uf der Molsdorfer Hihe
Das große Feld!P)| Das grüeße Feld
7) Im Winkel zwischen Gera und Wipfra. Hier wurde ein Urnenfeld aus der
La Tene-Zeit freigelegt. Vgl. Das Urnenfeld auf dem Simmel bei Eischleben von Prof.
Dr. G. Florschütz, Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch. 1903, 81 ff. — 72) Aus: Ltr. Curd Mynner,
Or. des Kl. Ichtershausen, StA. Gotha QQ IP 81. Das land ging zu lehen: „eyme
vicarien der capellen der sichen, gelegen vor Erforte, by Ilnerschehoffe“ [!]. — 8) Die
Schützenburg: Flurort zwischen Simmel und dem Dorf; Terrasse nach der Wipfra zu.
Es soll dort eine Burg gestanden haben. Der Flurteil auf dem 1. Wipfraufer, unterhalb
der Schützenburg, heißt die Vogtei. — 9) Feldweg vom Dorf nach den Rosen-
burger Teichen zu. — 10) Früher Buschwerk von Birken und Eichen; Gemeindeteile.
Zu jedem Haus gehörte ein Teil, außerdem zwei Marbachsteile und ein Semmichsteil.
— 11) Wiese in einem alten verkiesten Flußlaufsbogen der Wipfra an der Ichters-
häuser Straße. — 12) Wiese in einem Wipfrabogen. — 12%) Im „Register der Mark-
grafen von Meissen‘ 1378 wird bei Eisleben ein „bach wera“ erwähnt. Die Stelle
hat folgenden Wortlaut: „Item ein fischer von Eisleyben gibt jerlich 26 gericht fisch
von dem bach wera die doselbst fleust, ein gericht 10 d wert.“ Der Name wird
sich auf die Gera beziehen. — 13) R. Zufluß der Gera an der Molsdorfer Grenze.
— 14) Wiese auf dem r. Wipfraufer nw. vom Dorf. Dicht dabei: — 15) Die Mühl-
statt, wo 1901 große Quadern und ein Mühlstein ausgegraben wurden. — 16) Flache
Wiese in einem ehemaligen Wipfrabogen am Westausgang des Dorfes. — 17) Nach
Molsdorf zu. — 18) Künstliche Vertiefung an der Molsdorfer Flurgrenze. Dort soll
ein Schlupfwinkel der Zigeuner (,Tatern‘) gewesen sein. — 19) Das große Feld liegt
zwischen der Ichtershäuser-Erfurter Straße und der nördl. Flurgrenze.
Eischleben.
65
Moderne Namen
Der vordere Rasenweg
Der Schlufter ?°)
Auf der Marke?!)
Der hintere Rasenweg
Vor dem Diebsteige ??)
Ueber der alten Lehm-
grube
Ueber der Straße
Beim Görgen ?°)
Großer und kleiner Sin-
Jörgen ?°)
Semmichfeld®%)
Beim Baume
In der Schanze ?°)
Der Semmichbach 2%)
Der Kirstensbrunnen ?”)
Semmichwiese ?®)
Erlen
Hausfleckchen
Die Rockhäuser Quer-
linge
Die Mönchwiese ?°)
In der Wiese
Die vorderen Querlinge
Die vorderen und hin-
teren Stämmelchen
Der Steinbruch
Die Sackpfeife 3°)
Hinter dem Gottesacker
Brauhausgarten
M ER deenliche Aus-
sprache
Der vörderste Röäsen-
wägk
Der Schlofter
Uf der Möärke
Der hingerste Röäsen-
wägk
Vör dem DiebStiege
Ober der älen Lehm-
. grüebe
Öber der Ströße
Bin Jergen
Grüeßer und kleiner
Sinjergen
Semmichfeld
Bin Baume
In der Schänze
Semmichsbäch
Bin Kerschensborne
Semichswese
ebs.
Hüsfleckchen
De Rocksener Quar-
länge
Mönchswese
In der Wesen
De vördersten Quar-
längen
De vördersten und hin-
gersten Stämmelchen
Stenbruch
De Sackfifen
Hingern Gottsacker
Bruhusgörten
Urkundliche Formen
20) Ein Wassergraben, der durch das ganze Feld, von der Molsdorfer bis zur Walters-
leber Grenze läuft. — 21) Längs der Möbisburger Flurgrenze. — 22) Nach der Walters-
leber Grenze zu; nicht mehr vorhanden. — 23) Zwei Grenzsteine an der Eischleber-
Waltersleber Grenze. Wahrscheinlich trugen sie das Bild des Schutzheiligen vom Ichters-
häuser Kloster (St. Georg), doch konnte ich dies nicht bestimmt erfahren. — 24) Das
Semmichfeld erstreckt sich zwischen der Wipfra und der Erfurter Straße. Es ist von
feuchter Beschaffenheit. — 25) Terrassenförmige „Schwedenschanzen‘“ zwischen der
Erfurter Straße und dem Kirstensbrunnen. Von Funden ist nichts bekannt.
26) L. vielquelliger Zufluß der Wipfra. — 27) Stark eisenhaltiges, sehr kaltes Wasser.
Nebenquelle des Semmichbaches. — 28) Quellige Wiese am oberen Semmichbache. —
29) Es ist nicht bekannt, zu welehem Kloster die Wiese gehörte. (Dem Erfurter
Peterskloster?) — 30) Nach der Form benannt. Wiese auf dem 1. Ufer des Semmich-
baches östl. vom Dorf.
Gerbing, Flurnamen. 5
66 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
'Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Bei der Waidmühle ®!)| Bi der Wedmöllen
Hinter Internau’s Hinger Intrau’s Görten
Garten 3?)
Der Mühlweg Mölwägk
Das Mühlgärtchen 3#%*) | Mölgartchen
Der Klapperbrunnen 3°) | Klapperborn
Der Weingarten 3%) Wingörten
Die Hölle 35) De Hell
Der Wirthswinkel 3%) | Awertswinkel [!]
Öttschleber Brunnen 3%) | Ottschläber Born
Die Gottesflecken #7) | Gottsfleckchen
Die Aue 3%) De Auwe
Landknechtsecke 38) Landknachtseck
Die Maßen 3%) Mößen
Die Krautländer 3%) Krutlänger
Hinter der Mühle Hinger der Mölle
Namen aus dem
Ort®®?):
Mönchsgasse
Kirchgasse 4)
Der Zeugmantel
Der Sperlingsberg
31) Die Waidmühle lag am Östausgang des Dorfes, am Mühlweg, nach Kirchheim
zu. Noch vor einigen Jahren wurde der letzte Waidstein als Brunnenstein be-
nutzt. —- 32) Nach dem Besitzer genannt. — 322) Sö. vom Dorf, am Mühlgraben. —
33) Auf dem r. Wipfraufer; eine Quelle, „die Sprünge macht“. — 34) Zwischen
Mühlweg und Wipfra. Noch in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts stand
dort ein starker Weinstock. Er ist mit der Separation verschwunden. — 35) Gutes
Land an der Kirchheimer Grenze. — 35%) In einer Wipfraschleife an der Kirch-
heimer Grenze. — 36) Quelle an der Kirchheimer Grenze; nach einer wüsten Dorf-
stelle benannt. — 37) Kirchengut? In einer Bucht des l. Wipfraufers. — 37%) Auf
dem 1. Wipfraufer, an der Kirchheimer Grenze. — 38) Auf dem r. Wipfraufer.
Die Wiese gehörte früher zum Vorwerk Holzhausen. — 38%) Gemeindeland auf
dem 1. Wipfraufer, nach Kirchheim zu. Brückner 37 f. erwähnt als Gemeinde-
güter noch: Ochsen-Winkel, Bakswinkel, die Große Gemeinde (im Semmich), die
Kleine Gemeinde (ebendort), Kirstensbrunn und Semmichsbach; die Mühlstatt und
Krombogswinkel (nach Molschleben zu), Annpanns- und Ebertswinkel nach Kirch-
heim zu. — 39) Die Dorfanlage hat sich wahrscheinlich durch die häufigen Ver-
wüstungen bedeutend geändert. Noch jetzt gibt es viele wüste Hofstätten. — 40) Am
Ausgang der Kirchgasse muß früher eine Brücke über die Wipfra geführt haben.
In den 50er Jahren fand man dort noch Quadersteine und ein großes steinernes
Kreuz. (Mündl. Mitt. durch Herrn Geometer Nagel.) — Die Ichtersh. Urk. von 1428
(Anm. 7%) enthält noch den jetzt nicht mehr bekannten Namen: benedin dem
elrichwege.
Eischleben. — Emleben.
Flur Emleben!!).
67
Moderne Namen ?)
Emleben 5)
eedertliahe Ans
sprache
Emläm’n
Das Bocksberger Feld ®) | ?
Im alten Rod 5)
Unter dem Bocksberge
Pfingstgehege ®)
Ochsenwiese
Kleine Leina
In äelen Rod
Ongern Bocksbaergk
Pfengstgehäg
ÖOchsenw6asen
Kleine Lien
Urkundliche Formen
Milii 919—936 (Doben-
ecker I 348); Imi-
lebe 1005—1012 (Do-
benecker I 629);
Emeloybin 1346 [35a
fol. 38] %)
Dasboxbergfeld 145314)
In dem alden rode
1453 1%); Das alte
Rod 1641 15)
an dem boglberge
1469169); An dem
buchsberge 1490 17)
Dieochsenwesen 144519);
Die Ochsenwiese
1641 15)
Ueber den lyna graben
144518); pobin der
lyna 145019); Under
der lyna 149014);
Bie dem lyngrabin
1479 8%)
Im Hambach ’) In Hammach In dem hanbach 1479);
Zuckerloch Zockerloch Der Hambach 164115)
Kittelwiese $) Kettelsweasen
ebs. Der Mahr-Acker164115)
Maueracker °)
1) Literatur: Brückner II 7, 34; Gelbke II 2, 602; Lehfeldt XXVI
20 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. Besonderen Dank schulde ich Herrn Schultheiß Armstroff, der mir
mancherlei mündliche Auskunft gab und mir durch gütige Vermittelung des Herrn
Pfarrer Blankenburg auch die mundartliche Aussprache übermittelte. — 3) Em-
leben — an der Kreuzung der alten Straßen Schmalkalden-Gotha und Arnstadt-Eisenach
gelegen — besteht der Hauptsache nach gegenwärtig aus einer breiten ost- westlich
laufenden Straße und, getrennt davon, aus einer längs der „alten Straße‘ gebauten,
südlich gerichteten Häuserzeile.e Der vielen verheerenden Brände wegen läßt sich der
ursprüngliche Bauplan nicht bestimmen. — 3%) Da die Niederschrift des Reinhards-
brunner Kopialbuchs aus dem 16. Jahrh. stammt, ist diese Namenform auch nicht
früher anzusetzen. — 4) Nach Brückner 38 heißen die „Dreifelder“ Bocksberger,
Hirzberger und Oesterfeld.. Da die Generalkarte diese Einteilung nicht hat, kann ich
die Namen nur annähernd nach der Flurlage ordnen. — 5) Sw. Flurteil vor dem
Wannigsrodaer Holz. — 6) Pferdeweide der Anspänner bis zu Pfingsten. — 7) Der
Name ist auf der Generalkarte längs des Kl. Leinakanals eingetragen. Ob sich an
dieser Stelle früher ein „Hambach‘“ mit der Leina verband, ist mir unbekannt. —
8) Am Kl. Leinakanal. — 8%) Aus: Ltr. Heinrich von Hoestel, burger zeu Gotha, Or.
des goth. Kreuzklosters, StA. Gotha QQ Ic 5 (11). — 9) Ebd. nahe der Uelleber Grenze.
5*
68
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Im Karn !) ebs. In dem Karn 1469 16)
Junkersteg 1!) Jongerstiegk
Junkerswiese 11) Jongersweasen
Im Junkersgarten JongerSgöärten
Junkershohler Graben |?
Im Boden Em Boden
Ried 1?) Ried ufs alde ryeth 1492 20)
Schierwiese Schier$weasen Bie dem schar an dem
anspan 145019); An
Oberanspach 13) Öberamsel dem anspanne
Das Schar 13) 's Schäer 146915); Das Ober-
und Unter-Anspach
1641 15)
Der Sehe 1641 [15]
Der Seetheil ?!) Ufs Sietheil
Der Schützenrain ??) Schötzenrain
Hinterm Höfchen 2) |Hängern Hoefchen
Im Keller ?%) ebs.
Der Kellerhof ?®) Im Keller$hof
In der Gipten ®) ebs.
Am Hambacher Weg |Am Hemmachschen
Waägk
In der Leinecke In der Linäcken In dem Iynwinkel
Auf der kleinen Waid-|Of der kleinen Waid-| 1479%)
mühle 26) möllen
Gänseweide ebs.
Auf der großen Waid-|Of der grüßen Waid-|gein der weit moln
mühle 26) möllen 1479 %)
In den Braumalßen Braubmäßen
Auf dem Steinbach ?7) | Steimich Uf dem steyne 1477
[?]??); Im steynfelde
10) Am Graben, der durch das „Anspach“ läuft. — 11) Am Leinakanal bei der
Uelleber Grenze. Der Junkersteg führt über den Leinakanal, die Junkerswiese
grenzt daran. Die Lage des Junkershohler Grabens ist unbekannt. Ob die Länderei
zum ehemaligen Oberaspachischen Rittergut gehörte, ist unbekannt. — 12) Gemeinde-
wiese west]. vom Dorf. — 13) Gemeinderied westl. vom Dorf. — 14) Erbb. des
Augustinerklosters fol. 1134 b, Ltr. Rolde Mecheln in Friederichrode. — 15) Aus:
Emlöbisches Flurbuch 1641, StA. Gotha PP III 4. — 16) Aus: Erbb. des Augustiner-
klosters fol. 1124. b, Ltr. Heinrichs Küwer. — 17) Aus: Ebd. 115b. 116%, Ltr. Hans
Tuten. — 18) Ebd. fol. 114b. 115%, Ltr. Hans Landeeken. — 19) Ebd. fol. 1162. b,
117a, Ltr. Claus Landeckes. — 20) Ebd. fol. 117% b, Ltr. Curt butteners. — 21) Sehr
sumpfige Wiese sw. vom Dorf; grenzt an den Sichen. — 22) Alter Triftweg (jetzt
verschwunden), nach dem Bocksberg zu; Besoldungsstück des Dorfschützen.
23) Flurteil (Garten) westl. ans Dorf grenzend. — 24) Am westl. Dorfausgang. —
25) Beim Edelhofgarten. — 26) An den früheren Waidbau ist jede Erinnerung ver-
schwunden. Der alte Waidstein lag bis in die 60er Jahre noch vor der alten Schenke.
— 27) Flurteil auf dem r. Ufer des Kl. Leinakanals. Ein kleiner Bach fließt dort in
den Kanal.
Emleben. 69
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
1590 [?)!); Uf das
steymich 1492 20); Ufs
steymichs 1492 20)
Die Mädergasse ?3 Mädegaß \
Der Röderteich ’s Rödertichelehen [as m a
5 ger
Das Hirzbergs-|Herzbärgksfeld felt 1477 22); In dem
feld?) herezberger velde
Die hohe Wiese ®®) Huhwe6asen 1479 %)
Schindswiese 30) Schöngsw6asen
Der Westerbach oder | ebs. gein dem westebach-
Wiesengraben ®!) borne 1445 18); Aufm
Vor dem Hirzberg Vern Herzbärgk westerbache 1641 15)
Der Marienstein 313) u
Die alte Straße 3°) De äele Ströß an der Straße 1453 14)
u. 146916); an der
gotischen strasse
Die Stunde 3%) De Stun’ 1453 14)
Dornbüschchen °°) Dornböschchen by dem dornreyne
1479 &)
Vor dem Katzenhügel°®) | Katzenhögk an dem katzenberge
In der Rohrwiese®’) | Ruhrweasen 1490 17)
Die Geierslache 38) Gir$lachen An der gerslachen
Aufder Petriröder Höhe | Ofder Petzgeröder Hüh’| 149017); Die Giers-
Am Wachhügel 3°) Wachhögk lachen 1641 15)
Am Bornberg *°) Barnhögk In dem wormberge
1479%) [?]; Uf dem
wormberge 1453 1#)
[?]; In der wormer
kele 1490 17) [?]
28) Der Graben der Mädergasse (an der Wannigsröder Grenze) speist den Röder-
teich. — 29) Der südl. Teil der Flur nach dem Hirzberg zu. — 30) An der Wannigs-
röder Grenze. — 31) Jetzt nur noch langgestreckte Wiese an der Wannigsröder
Grenze. — 312) Hoher, auf einem aufgeworfenen Hügel stehender Stein, mit den
Umrissen (Relief) eines Marien- und eines Heiligenbildes. Die eingeritzte Schrift ist
nicht mehr zu entziffern. Der Stein steht an der Alten Straße, über dem [Kranich-]
Moor (s. Petrirode), neben der Marienwiese. — 32) Aus: Erbb. des Augustinerklosters
fol. 113b. 1142. b, Ltr. Curd Groben. — 33) Die Straße Tambach-Gotha. Sie führte
von Emleben aus auf der Höhe (westl. der jetzigen Straße) über dem Moor hin, am
Marienstein vorüber, durch die Heide und vor dem Hirzberg abwärts nach Hohen-
kirchen zu. Ein Zweig führte durch den Hirzberg nach Catterfeld und Schönau. —
34) Aus zwei „Geren“ gebildetes Flurstück von der Form einer Sanduhr. Jetzt verackert.
— 35) Ehemals großes Schlehengebüsch an der Petriröder Grenze. — 36) Südl. vom Dorf
an der Alten Straße. — 37) Neben der Geierslache. — 38) L. Zufluß des Leinakanals,
südl. vom Dorfe. — 39) Hügel mit weitem Rundblick sö. vom Ort. — 40) Sö. vom
Dorf, zwischen Leinakanal und Humbach. Ob der alte Name ‚„wormberg‘‘ lautete,
bleibt ungewiß, doch stimmten alte Leute in E. für die Gleichbedeutung beider Namen.
70 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus: | kundliche Berl
Moderne Namen
sprache
Die krumme Alken #!) | Krumm’ Alten bie der krummen Alm-
Die breite Alken ®!) Breit Alken oder Alten) ten, bie der krummen
Am Mühlweg Möhlwaegk Almpten 1453 14); In
Zimmerrasen Zömmera(ä)sen derkrummenAlmoten
Beim Brauhaus Bien Braubhus 1469 1°); In der krum-
Oelweg #?) Oelwaegk men almeit 1479 %);
Höfchen #3) ebs. In der almeth 149220);
In derkrummen Alten
1641 15)
Tiefenbach #t) Di(e)fenbach Uf dem tyffenbach
1469 16)
Der Humbach #5) ebs. Uf dem Hubach 1469 16)
Matzacker 4°) Matzenacker
Vor dem Lindenthor #7) | Lengenthur
Das ÖOesterfeld 48) lesterfeld Das osteruelt 1453 14);
Der Sichen ®°) ebs. In dem osterfelde
Am Sundhäuser Rasen- | AmSondhüschenRasen- | 146916); Indemswob-
weg „ wägk husen felde 1490 17)
An der Uelleber Mark | Ollöbsche Möark Uf der marthe 1469 16);
gein ulleubin wart
1479 %); Uf der marg
1490 1?)
In der Badestube 50%) |In der Badestoben Badtstubenland 1641 19)
Die Rasenflecken Rasefläck Uf dem Rasenflecke
Am Sauborn 51) Ofn Saoborn 1490 17)
Erfurter oder Siebleber Sübläbsche Wägk bie dem erfurten wege
Weg 14798%); Ober den
Am Phon-See [!] 52) Phoüun’s Hihe erforten weg 149017)
Das Hackmesser ebs.
Beim Weidenbusch Bin Widenbosch
41) Eines der seltenen Beispiele von Erhaltung des „Almende“-Namens im Gebiet.
Die betreffenden Flurstücke sind Gemeindewiesen längs des Leinakanals. — 42) Graben
südl. vom Dorf, gleichlaufend mit dem Petriröder Weg. — 43) Garten südl. vom Dorf.
— 44) R. Zufluß des Leinakanals. — 45) L. Zufluß des Tiefenbachs. — 46) Gutes
Ackerland vor dem Lindenthor. — 47) N.ö. Ausgang des Ortes. „Durch dieses Thor
zogen i. J. 1813 die Russen und Franzosen“ (mündl. Mitt.). — 48) Der n.ö. Teil der
Flur, nach der Schwabhäuser Flurgrenze hin. — 49) Sumpfige Wiese nw. vom Dorf.
— 50) Große Landparzelle nördl. vom Ort. Gehörte als Lehnstück zur Badestube,
Es gehörten dazu (nach Brückner 38) 2 Viertel Land und ein Garten. Außer der
Badstubenländerei sind im Flurbuch von 1641 noch folgende Lehnstücke erwähnt
(die Lehnsherren in Klammer): Altgut Land (gräfl. Gleichisch); Heiligenland (Kirche) ;
Vogthaftig Land (Gleichisch); Georgenthäler Land (fürstl.); Reinhardsbrunner Land
(fürstl.); Sölgerröder Land (Vorsteheramt zu Gotha); Altgut Land (Rat zu Ohrdruf);
Bindenland (Vorsteheramt zu Gotha); Bulen Land (Gotteskasten zu Gotha); Lambachs
Land; Strentzel Land. — 51) N.ö. vom Dorf; ein Sumpf; bis in die 50er Jahre des
19. Jahrh. wurden die Schweine an diese Stelle getrieben. — 52) Sehr zweifelhafter
Name aus den Katasterverzeichnissen. Die Oertlichkeit liegt an der Schwabhäuser Grenze.
Emleben. 71
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Beim Köpfchen Bin Köpfchen
Die Quer Quäer
Unterm Galgenfleck 53) | Ongern Galgenfläck uf dem u Eupen
Der Galgensee 5%) Galgensie weg 14501); Ueber
dem topfleuben weg
146916); bie dem
toppeleubin wege
Am Töpfleber Weg 5) | Töpfläbsche Wägk
1479 %)
Bei dem Kreuzchen 5%) | Bin Kritzchen Bie dem steyne crucze
Das Gespilte Gespel 1479 &%); Bie dem
Der Bonifatiusbrun- | Bonifatiusbärnchen crutze 1492 20)
nen
Der Weihetanz 5) ?
Namen aus dem 60) bie der leymgruben
Ort59): 1453 14) Ä
Auf dem Stadtgraben gem m Wettboym
Das Kaisergäßchen „1453 14)
Die Badestubengasse bie an stoyborne
Kirchgasse En ) *
Lampertsgasse Ufdem a Se
Hartungsgasse Imlachenfelde®!)149017)
bie den haynstuden €?)
1490 !?7)
An dem bisewege
1477 32)
bie der herren gelenge
1445 18)
bie dem pfarrgute
1445 18)
Uf dem kintanger
1450 19)
über die aber 1450 1°)
Der Rappteller
„Stiersgasse, jetzt
Hopfenberg“
Backhausgasse
53) Am n.ö. Ende der Flur, an der Schwabhäuser Grenze. Ein alter Mann erzählte
mir 1893, daß dort ein kreisrundes Stück Rasen war, was beim Pflügen stets aus-
gespart wurde. Seit der Separation ist es verschwunden. — 54) Feuchte Wiese beim
Galgenfleck. — 55) Führt nach der wüsten Dorfstelle Topfleben sö. von Gotha. —
56) Beim Tiefenbach stand bis zur Separation ein Kreuz, unbekannt welcher Be-
deutung. — 57) Der Bonifatiusbrunnen war eine starke Quelle hinter der Kirche,
beim Badestuben-Garten. (Die Kirche ist dem Heil. Bonifatius geweiht.) Seit der
Drainierung der darüber liegenden Aecker ist leider die Quelle versiegt. Daraus
wurde stets das Taufwasser geholt. — 58) „Der Weihetanz‘“ ist leider nicht mehr
bekannt. — 59) Aus den Katasterverzeichnissen. Folgende Namen aus derselben
Quelle sind nicht mehr nachzuweisen: Döllwiese, Fahrwiese, Hasenwiese, das heilige
Land. — 60) Die Lage der folgenden urkundl. Namen ist nicht mehr bekannt. —
61) Wohl bei der Geierslache. — 62) Beim Hambach?
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
=]
LG)
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
bie den leuschlachen-
born 1450 19)
Im sullborn 1450 19)
Uf dem Sonnbach
1492 20)
Uf den hochensteten
1492 20)
Flur Friemar !).
Friemar ?) 3) Friem’r Friomare Anf. saec. IX
(Dobenecker I 70);
Friemmari, Friemare
874 [?] (Dobenecker
I 246); Fretmaren
v. 900 (Dobenecker
I 294); vrymar 1340
[35€ fol. 25]; Frymar
1340,1419,1511[35d]
Das Tüttleber Feld Tüttleber Fäld felt gein tuteleibin
1379); felt gein tute-
leuben 1429 [354] 5)
Winkel ®) Wenkel Der winkel 1372?) ; zcu
dem winkel 1429
[202] 9)
1) Literatur: Brückner II 2, 6; Gelbke II 1, 101; Lehfeldt VIII 22;
v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f.d. modernen Namen: Generalkarte, Kataster-
verzeichnisse, mündl. Mitt. Mancherlei mündliche und schriftliche Auskunft ver-
danke ich Herrn Schultheiß Vitzthum. — 3) Friemar ist eines der bedeutendsten
Gothaer Dörfer, von fast städtischem Ansehen. Die ursprüngliche Bauanlage ist gänz-
lich verwischt infolge der großen Brände und der Verwüstungen im 17. Jahrh. Herr
Schultheiß Vitzthum zeigte mir einen Ortsplan, der vor dem großen Brand von 1779
gezeichnet war. Danach bestand das Dorf damals aus einem großen Ring von Ge-
höften. Die Mitte des Ringes war ausgefüllt von unregelmäßig eingebauten Gehöften.
Der Ort ist im N. und O. von der Nesse umflossen; der Hauptausgang scheint
nach S. zu (Lindenthor) gewesen zu sein. Die Hauptstraße (Arnstadt-Gotha) um-
ging den Ort im S. Die Flur ist im Verhältnis zur Größe des Dorfes unbe-
deutend. Noch im 18. Jahrh. wurde nach Brückner 10 viel Flachs, Waid und
Anis gebaut: „Waid wird hier stärker, als in anderen Fluren gebauet.“ 22 fl. 8 gr.
Waid- und Anisgeld wurde jährlich entrichtet. Waidmühlen gab es wohl 8 bis 9.
Die letzte derselben stand am Ausgange des Dorfes, nach Gotha zu, auf dem Platze
des jetzigen Schulgartens. Daneben befand sich die Waidfabrik, die in den Jahren
1850—54 abgetragen wurde (Mitt. von Herrn Schultheiß Vitzthum). Die „Dreifelder“
zerfielen in das nach Molschleben (nördl.), das nach Tüttleben (sö.), das nach Gotha-
Kindleben (sw.). — 4) Aus: Ltr. Joh. et Ditterich de Wechmar, Or. StA. Gotha
QQ Id 299. — 5) Aus: Erbb. des Augustinerklosters, StA. Gotha RR I 11, fol. 124b,
125%, Ltr. Hans Conrade. — 6) An der Siebleber Grenze.
Emleben. — Friemar. 73
Urkundliche Formen
erne: Namen Mundartliche Aus-
sprache
Beim Gothaer Kreuz- |Goth’ Krizchen bobin dem tal kegen
chen ®) tutelebin wert, by der
hern stheyne 1395 %);
Geinden cruczen 1406
[35a fol. 129a. b]°);
bie dem cruce 1511
[354] 0)
Gothaer Weg Der gotsche Wägk gota weg 13727),1379%);
Am gota wege 1409
[354] %)
Sieben- oder Sieden- | Sieden sewin wey 13727); dy
weg !?) sewyn 1379); uf dy
seuwen 1495 1%); In
den sieben 1511; In
den obersten sieben
Die Siebenklinge Die Klenge 1511 1%)
Siebenbrunnen Siedenborn sewin born 13727),
1379%); Bie dem
siben born 151110)
Im Tüttleber Grund |ebs. In dem grunde 1511 19)
Der Neue Weg ebs.
Tüttleber Weg Tüttleber Wägk Tutheleiben weg1379%);
Der tuteleben weg
In den Querstücken 2 a)
Diebsteig 13) DiebStieg an dem dipstige 1340 1%);
dypstig 1379); an
dem dipstige 1389 16)
Holzgraben 15) Holzgröaben holezgraben 13727),
1379); an den holez
[?] 1389 16)
Pferdingsleber Feld Pfär$läber Fäld Pfertygisleyben margke
13794)
7) Aus: Or. des Kl. Georgenthal, StA. Gotha QQ Id 274, Ltr. Ditterich von Sebeleiben.
Diese „soebindehalbe hufe artackirs“ war „lengute... von deme „.. apt und deme
gestifte zcu fulde und... von Heinriche und Ernste, gravin zeu ... glichen“. —
8) Am Gothaer Weg. 1406 (vgl. folgende Anm.): „Vor dem [gothen] thore, neben dem
feltgraben, gein den erüczen.“ — 8%) Aus: Ltr. Curt von Tutelebin, Dytherich von
Th. u. Hartung becker, Or. StA. Gotha QQ II 89. — 9) Aus: Erbb. des Augustiner-
klosters fol. 129.b, Ltr. Hartung beke. — 10) Ebd. fol. 1290. 1304. Ltr. Hans von
der Sachsen. — 11) Ebd. fol. 130-b, Ltr. Heinriei Appolde. — 12) ‚Sieben‘ ist ein
Wiesengrund westl. vom Dorf, nach Kindleben zu. — 122) Aus: Ltr. mertin Kullin,
Or. des goth. Kreuzkl. QQ Ic 7 (12). — 13) Der Diebsteig zweigt südl. vom Dorf
vom Tuttleber Weg ab und läuft nach dem Pferdingsleber-Gothaer Weg. — 14) Aus:
Erbb. des Augustinerklosters fol. 41, Ltr. Kersten Smedis. — 15) Weg nach Sieb-
leben und weiter dem Freiwald zu. Friemar gehört zu den Freiwaldortschaften. —
16) Aus: Erbb. des Augustinerklosters fol. 450. 46%- b, Ltr. fritze von varnderode.
74 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Der Arnstädter Weg?) | Arn$te Wägk Arnstete stieg 1379 %);
Galgenrain !?) Galgrin An dem arnsteten
Gerichtsplatz 1?) Rechtsplatz wege 141913)
Auf dem Ettig ?®) Uf den Ett’g
Girnbrunnen ?) Gernborn Uffe den gern 1372)
Das neue Ried ??) Ried
Auf den Stätten ?3) Uf dr Stetten
In den Höckengärten ?*) | ebs. In den gehaiten garten [?]
141918); Im haken
Hinterm Dorfe Hingern Dorf 1472 2%); In den
Lerchenweg Lerchelswägk hoyken 1474 25)
Eckardtswiese ?°) Eckardtsweäsen Eckartzwesin 13727);
Eckardtswiesenweg Eckardtswiesenwägk Eckartswesen 14295)
? ? Velt gein Malsleibin
1379%; Feld gein
Molßleuben 1429)
Die Nesse Naeß die nezze, die necze,
die necza 13794)
Vor den Stummeln ??) | ebs. In den stummeln 1379 %)
An der Stummelwiese Stummelweäse
Auf dem Anger ?) Ufn Anger
Die Teichwiese Tichweäsen Bie dem tichborne
Am Edelhofe 3°) ? 1399 #)
Ueber den Strick- |Streckweäsen
wiesen ®!)
In den Stricken Im Streck Dy strigke 1679)
An der Bufleber Mark | Bufläber Mark Bufleiber marg 13727);
An die bufleiben
Der Rothe Berg 32) Ruethe Bärgk marke 1389 16)
Molschleber Weg Mollläberwägk malsleiben wei 13727)
17) Der Arnstädter Weg zweigt am Südausgang des Ortes ab und nimmt die
tichtung auf Grabsleben. — 18) Aus: Erbb. des Augustinerklosters fol. 46b, 47a. b,
Ltr. Lutzen de Varnrode. — 19) An der Pferdingsleber Grenze. — 20) Südl. vom
Dorf am Arnstädter Weg. — 21) Zwischen der Nesse und dem Arnstädter Weg. —
22) An der Nesse. — 23) Oestl. vom Dorf, nach der Nesse zu. Nach Brückner 7
wüste Hofstätten. — 24) Auf dem r. Nesseufer, n.ö. vom Dorf. — 242) Aus:
Ltr. Curt ezeuge, Or. der goth. Margarethen-Kirche, StA. Gotha QQ II 169. —
25) Aus: Ltr. Hans Hyldebrant, Or. des Augustinerklosters, StA. Gotha QQ II 174.
— 26) Nw. vom Dorf. — 27) Kurze Acker- und Wiesenstücke an der Nesse. —
28) Ackerland; daneben ein Rasenplatz mit dem Schießhaus und der Kegelbahn.
Seit 1848 wird hier das Schützenfest gefeiert. Gemeindeeigentum. (Mitt. von Herrn
Schultheiß Vitzthum.) — 29) Aus: Erbb. des Augustinerklosters fol. 127, 128,
Ltr. Hans Mertins. — 30) An der Nesse und der Molschleber Grenze. Wahr-
scheinlich verwechselte der Geometer den Namen mit der richtigen Bezeichnung
Mühlhof. Vgl. Anm. 37. — 31) An der Molschleber Grenze. — 32) An der Buf-
leber Grenze.
Friemar. * 75
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Hutsbrunnenweg Hutswägk Der Hutsbornstig
1372 7); hottisborn
stigk 1487 3%)
Der Hutsbrunnen 33) Hutsborn gen dem hutsborn
134014); Die hucz-
bornbruckin 13727);
gein dem hutzborne
138919); czu dem
hutzborn 1474 ?°)
Lachweg Lachwägk lache wei 1372?)
An der Lache ®%) An dr Lach Dy lachen, dy lache
brücken 13794); In
der Lache 141918);
czwischen dem mol-
bach und der lache
1426 3%); Die Lache
{ 1429)
Vor dem Albach 35) Olbach Kein dem albachborne,
bie der albachs-
brucken 1340 14); Al-
bachsborn 13727);
Der breite Brunn ? Alebach 13794); In
Der Holzbrunn ebs. dem Olbach 1409 36),
Der Haken Die Schlenge 1419 18)
Kindleber Steig Kindläber Stiegk Obir den kinteleibin
wey 1379 %)
Der Mühlhof 37) Millhof Molsleiben mullen [?]
13794); bie den alden
moelstat 1409 36)
33) An der Flurgrenze nach Kindleben zu, am Rothen Berg. — 33%) Aus: Ltr. Hans
hune, Or. des goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 6 (13). — 34) Am Albach. —
34a) Aus: Or. des goth. Kreuzkl., Ltr. Thomas großen, StA. Gotha QQ Ie 2 (8). —
35) L. Zufluß der Nesse; entspringt bei Kindleben. — 36) Aus: Erbb. des Augustiner-
klosters fol. 1302. b, Ltr. Heinriei Appolde. — 37) Wiese an der Nesse zwischen Friemar
und Molschleben. Wüste Mühlstätte. Die Mahlmühle gehörte zu Friemar; sie ging 1439
ein. (A. Vitzthum, „Ein langer Streit“, Goth. Tageblatt 1908 No. 45 ff.) Es gibt zwei
Flurteile dieses Namens: 1. an der Nordseite des Dorfes; 2. „ein Wiesengrundstück
zwischen Friemar und Molschleben, welches inselartig von der Nesse umgeben ist. Man
hat dort früher Mauerreste gefunden.“ (Mitt. von Herrn Schultheiß Vitzthum.) Die
Generalkarte hat bei letzterem Flurstück den Namen „Edelhof“, derselbe ist im Dorf
unbekannt. In No. 299 der Georgenth. Urk. (Anm. 4) wird Land „gegen der malt-
leiben mullen“ erwähnt. Möglicherweise ist dies der jetzt wüste Mühlhof.
Zu folgenden urkundlichen Namen finden sich keine modernen Belege: Vor dem
vallethore 13891%); Von dem tale zeu dem winloube gein Tuteleuben 1389; Bie dem
flurborn 13891%); An dem moelbache 13891%); An dem pfaffinstige 1389 u. 1419 '°),
der Pfaffenstieg führte von Friemar nach Pferdingsleben; by dem pfarrgut 1419;
1
jer!
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Flur Gamstädt!!).
Moderne Namen ?)
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Gamstädt 3)
Der Anger ®)
Der Kretschmar °)
Die Heerstraße ®)
Die kleine Mark ?)
Die Aue?)
Im Thal?)
Thalweg 19)
Das Gamstädter oder
Heim’sche Ried 1!)
Die Gotteswiese 12)
Der Gottesstieg 1%)
Das Frienstädter Feld13)
Flachsrösten 1%)
Grabsleber Feld 15)
Das Wüste Feld 1%)
Gamst
Anger
ebs.
Herströß
De klöne Märk
De Auwe
In Doal
Döalwägk
D’s Gamäter Ried
Ip« Heimsche Ried
De Gottswease
GottsStiegk
Frienster Fäld
Fläßrießen
GrüuabSläber Fäld
Wieste Fäld
Gamstete 1317 [35e
fol. 114]; Gamestet,
Gamelstet, Gamme-
stete 1378 [39]
hinder der vitze 1409°®); an der fytze 14069), „gelegin in dem dorfe ezu frymar,
alß man ingeht ezu dem gothen thore ezu der rechten hant, an der want“; Gein dem
sumphe 1399 °°), vielleicht gleichbedeutend mit „fytze“; die weytmullen 1474?) (vgl.
Anm. 3); bie dem tuteleubensteyne 1429 °); bie dem grosen steyne 1511!°); Geigen
dem hirten thor 1511; Erforde weg 1369), ebs. 1372”), der Erfurter Weg führte erst
auf dem 1. Nesseufer hin, dann nach Gamstädt; Goltbachin weg 1379*); Dorfbrücken
1379*); metheborn 1379*); Agang 1379*); das breite fleck 1372”); bie dem reine
1372 °); Goltbachen wei 1372°); bi dez goczhus gelengen 1426 °); hinder der linden
1457 °®); der pfarrer lande, uf dy Tuteleyben marg 1468, aus: Ltr. hans Sunthusen,
Or. der goth. Margarethen-Kirche, StA. Gotha QQ II, 150. — Namen aus dem
Ort: das Klingthor (nach Molschleben zu, an der Nesse); das Lindenthor (nach Tütt-
leben zu); das Hirtsthor (westwärts, nach Gotha zu). Straßen: der Nähkittel (jetzt
Pfortengasse); Brauhausgasse; Stättengasse; der Sack; Eltig- oder Elliggasse.
1) Literatur: Brückner II 7, 63; Gelbke II 1, 214; Lehfeldt VIII 24f.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Katasterverzeichnisse, münd]. Mitt. Herrn
Schultheiß Frentzel bin ich für mancherlei Auskunft zu Dank verpflichtet. —
3) Die ursprüngliche Bauanlage ist infolge der wiederholten Kriegsverwüstungen nicht
mehr festzustellen. — 4) Gemeindewiese östl. vor dem Dorf. — 5) Gemeindewiese
(ehemalige) sw. vom Dorf, an der Heerstraße. Hier soll ein „Gemeindehaus“ gestanden
haben (mündl. Mitt.). — 6) Die alte Königstraße Frankfurt-Leipzig. Sie berührt das
Dorf im Süden. An der Südwestecke des Dorfes schneidet sich die Königstraße mit der
Langensalzaer Straße, — 7) Die Grenze nach Kl.-Rettbach zu. — 8) Feuchte Wiesen
nach Frienstädt zu. — 9) u. 10) Ehemalige Bodensenkung vom Dorf nach dem Hatt-
städter Ried zu. Früher fast wüst, mit Gräben durchzogen und teilweise beforstet.
Seit der Separation der fruchtbarste Teil der Flur. — 11) Wiesen an der Ermstedter
Grenze; Gemeindeland. — 12) Wiese südlich vor dem Dorf; es ist nicht mehr be-
kannt, ob sie ehemals zur Kirche gehörten. — 122) Der Gottesstieg führt von der
Gotteswiese aus nach der Wüstung Hattstädt zu. — 13) Der n.ö. Teil der Flur, nach
Frienstädt zu. — 14) Der Graben nach Frienstädt zu. Der Gamstädter Flachs war
(nach Brückner 64) bekannt „wegen seiner Reinigkeit, Länge und Zärte“. Auch Anis
wurde in der Brache viel gebaut. — 15) Der sw. Teil der Flur. — 16) Im Grabs-
leber Feld; Bedeutung unbekannt.
Gamstädt. 77
Mundartliche Ans. |
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Grunzelsbornweg 17) Grunzelsbornwägk ? Hadastat v. 900 (Do-
Hirtsstieg 18) Hertsstiegk benecker II 294);
Hattenstete 1348 20);
Hattinstete 1376 21);
campus Hartenstein,
Hattstädt 19) Hättst Das velt Hartenstein
Hattstädter Ried oder | [Hättäter Ried und die guter daselbst
Nottleber oder Nottläber Ried 1378 [39]; Hatzstete
Markgrafenried ®) Markgrafenried dy gemeyne 1428
[35a] 22); Hatstadt
16. Jh.23); Hettstedt
17. Jh. 2%)
Hattstädter Kirchhof?) | Hätt$ter Kerf’ch Kirchof ezu hattinstete
1428 22)
Hattstädter Teich 2”) |HättSter Dich Uf dem tich 1428 22)
Hattstädter Brunnen ?®) | HättSter Born
Pfaffenwiese ?°) Dh Du phaffin wesin
Dezemswiese ?°) 1428 22)
17) Westl. vom Dorf: der „grundlose Born“. — 18) Weg nach Hattstädt zu. — 19) An
der preußischen Grenze, zwischen Nottleben und Ermstedt; die Stätte der Wüstung
Hattstädt. Nach Brückner 70 sah man noch 1768 „als Ueberbleibseln den Kirchhof,
die Gärten, die zu den Häusern gehöret ... und dergleichen mehr“. Alte Leute er-
zählten mir, bis zur Separation sei die Wüstungsflur deutlich durch erhabene Rasenraine
abgegrenzt gewesen, ebenso war der Kirchhof gut erhalten. Bis vor kurzem bestand der
Brunnen noch; neuerdings (1907) fand ich ihn nicht mehr. Die Gemeinde Hatt-
städt scheint sich, auch nach Auflösung des Dorfes, noch lange getrennt in Gamstädt
erhalten zu haben. Nach dem „Erbbuch des Ambts Gotha“ aus dem 17. Jahrh.
(StA. Gotha PP II 3%) gibt „Hatstadt wustenunge, die gemeinde daselbst, jerlich
zwo marg silbers zu geschoß, ein erfurter malder korns und 2 erf. maldere hafern zur
herbstbethe“. Im 17. Jahrh. endlich heißt es: „Hettstedt ist wüst, gehört der Flur nacher
Gamstedt.“ — 20) „Bekentnis eines offieials zu Erfurt, welchergestalt Albrecht Jude
von Noteleben zu Apfelstet gesessen, eine halbe hufe zu Hattenteste als erblehen um
einen ierlichen erbzins angenommen“ (Reinhardsbr. Kop. 6, StA. Gotha RR I 19). —
21) Or. des Kl. Georgenthal, StA. Gotha QQ Id 292, Ltr. Ludolf von Arnstete: „daz
gut... daz da lit in dorfe und in felde ezu frimar und czu hattinstete. Czu
frimar andirhalb hufe und cewene sedilhoue, ezu hattinstete ezwo hufe hattinstetis ackirs
und ver hofestete ezu hattinstete ....‘“ Innerhalb der genauen Beschreibung obiger Güter
sind in Hattinstete folgende Flurnamen erwähnt: ‚„felt gein Gamestete ; in den stetin;
gamesteter weg; kirchhof ezu hattinstete; ermestete holezwey; in der gemeyne; by
dem angere; gein wüsten grabisleibin [!]; gein den redern; uf den tich; felt
gein noteleibin; das osternryd; des pfaffin wesin; dy kindilborg [!J; der louch-
gartin.‘“ — 22) Georgenth. Schwarz. Kopialb. 1428: „Hatzstete dy gemeyne“. Friedrich
v. G. gn. Lantgraue in Doringen erlaubt seinem Torknecht und Diener Hans Eychs-
feld, „eine gemeyne gelegin zu Hatzstete, dy wir yme vormals umb sines langen
dinstes willen verschrebin ... habin ...“ der ganzen samnung des Kl. Georgenthal als
freies eigen zu verkaufen. — 23) Erbb. des Ambts Gotha, StA. Gotha PP II 33, —
24) Beschreibung des Fürst. Amts Gotha, Handbibl. Herzogl. Kammer I 307. —
25) Wiesen und Ackerland an der Nesse. Der Name Markgrafenried vielleicht
nach einer Gamstädter Familie. — 26) Bis zur Separation war der Kirchstieg noch
mit Platten ausgelegt. — 27), 28) u. 29) Unterhalb des Hattstädter Borns, südl. der
78 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen | Mundartliphe Aus; Urkundliche Formen
sprache
Die Riedlager 3°) Riedlöäger l>In der gemeyne 142822)
Die Serfchen ®1) ebs. |
Der Holzweg °?) Holzwägk ermestete holczwey
Der Siechhof 3%) 1? | 1428 2)
Flur Goldbach }).
Goldbach ?) 3) | Gollbach Goltpach (Christianus
Die Spitze ) De Spetzen de)1121 (Dobenecker
Am Höntelstöß (G.)?) |? 11161);Golpach 1258
Das Heuried ®) 's Ried [35€ fol. 3]; Goltpach
Die Leina’) De Lin 1284 [35e fol. 3 u. 4]
Der Goldbach ®) Golbach
Das Niederfeld ?) 's Näderfeld Inne dem nydern felde
Bei Sankt Annen !2) |Uf de Sinn Annen 1498 15)
Die Niederfeldsgasse | Näderfeldsgaß’
Die Rohräcker 1!) De Rüräcker
Bei den Linden Bi den Lengen
Die Freistücke (G.)12)|?
Heimbürgerflecken 1?) | Hemersflecken
Ueberderkleinen Mühle | Bi dr klenen Mellen
Wüstungsstätte. Grenzt an die Ermstedter Krautländer. — 30) Im Hattstädter Ried;
die einzelnen Grundstücke wurden nicht mitzusammengelegt, weil sie zu den Häusern
gehörten. — 31) Im Hattstädter Ried. Der Name wurde mir erklärt als „Servitut‘ [?!].
— 32) Weg von Ermstedt nach dem Ermstedter Gemeindewald im Georgenthaler
Forst. — 33) Name und Lage des Flurteiles völlig vergessen.
1) Literatur: Brückner 19, 8ff.; Gelbke II 1, 138; Lehfeldt VII
26 ff.; K. Lerp, Die Chronik von Goldbach 1889 u. 1894; ders., Dreierlei Kriegszeiten
im Gothaischen, Friedriehroda 1890. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: eine
kleine Karte des Katasteramtes; Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Für letztere,
sowie für Uebermittelung der mundartlichen Aussprache bin ich Herrn Lehrer Andres
in Goldbach zu Dank verpflichtet. — 3) Ueber den Namen Goldbach vgl. Lerp,
Chronik II 41ff. Ich meine, daß der Name des Ortes vom Goldbach (der in alter
Zeit wohl bedeutender war, infolge der stärkeren Bewaldung seines Quellgebietes) ab-
zuleiten ist. Der Ort liegt in einem nach Südwesten geöffneten Leinakanalbogen.
Die Leina wurde zwar erst 1369 durch Landgraf Balthasar zum Teil hierher geleitet,
doch war wohl sicher schon weit früher das Tal nördl. vom Goldberg durch einen
Bach bewässert, der den Goldbach hier aufnahm. — 4) Der nw. Winkel der Flur. —
5) Die mit „G.“ bezeichneten Flurnamen entstammen einem Grundbuche von Goldbach
von 1790. Ich entnehme sie Lerps Chronik II 55 f., ebenso die dortigen Lagenach-
weise. — 6) Das Heuried zieht sich vom Westende der Flur längs des Leinakanals
bis zum Dorf. Gemeindeland. — 7) Der Leinakanal durchfließt die Flur von SO.
nach NW. und verbindet sich oberhalb Eberstädts mit der Nesse. — 8) L. Zu-
fluß des Leinakanals vom Goldberg. Vgl. Anm. 3. — 9) Auf dem ]. Leina-
ufer, an der Eberstädter Grenze. — 10) Frühere Kapellenstätte nach Eberstädt zu;
nach Lerp 16, 7 Hersfelder Gründung. Die kleine Kirche stand bis 1518. — 11) Auf
dem 1. Leinaufer, unterhalb des Dorfes. Noch jetzt wächst Rohr auf diesem sumpfigen
Land. — 12) Nach Lerp II 55f.: „die Freystücke bei der Linde, neben dem fürstl.
Karthausland“, — 13) Hinter dem Dorf, am Wangenheimer Weg.
Gamstädt. — Goldbach. 79
Urkundliche Formen
_ Mundartliche Aus- au
Moderne Namen
sprache
Die Schafgebreite 4) |Schofgebreten
Die Gänsewiese 1%) Gänsewede die genseweyde 149815)
Die Burggebreite 16) Uf der Borgk
Hinternesse 17) Hengernäß die nesse 1498 15)
Vordernesse 17) Värnäß
Pferdenesse !?) Pfärnäß
Hüttenhain (G.) %
Die Neßgasse De Näßgaß
In den Stummeln 1) |In de Stummeln
Die Kirchstummel (G.)|?
Das güldene Fleck !?)|D’s gülne Fleck
Die Hanflandswiesen 2°) | De Hanfländswiäsen
Im Hanflande Am Hanfländ
Im kleinen Felde In klenen Fäld
Wirbelsee 21) Wärbelsie
Drüben im Feld Dräm’n im Fäld
Die Ochsenweide ??) De Ochswiäsen
Die Warzbach ?°) In der Wuarzbäch wartzerpach 1498 15)
Die Brauhauswiesen |De Brubhüswiäsen
Im Pferdestall *%) Im Pfärstall
Das Mühlfeld 25) Im Mehlfäld
Auf der Waidmühle 2°) | Uf der Wedmellen
Die Teichwiesen ?”) De Dichwiäsen
Das Kuhried ?®) Ds Küberied
Die Leine De Lin
Der Teich ?”) Der Dich
In der Sundflur ?°) In der Sondfl(o)Jur
Hinter dem Zeltrasen | Hengern Zeltröäsen
Der Zeltrasen 3°) Zeltröasen
14) Gemeindeland. — 15) Aus einer Urk. Hans v. Wangenheims im Kopialbuch des
Karthäuser-Klosters zu Erfurt fol. 62, veröffentlicht in der Chronik von Goldbach
I 39. — 16) An der Wangenheimer Grenze; keinerlei Spuren einer Burgstätte sind dort
zu sehen. — 17) Die Nesse bildet die Grenze (nördl.) nach Hochheim zu; längs des
Flüßchens ziehen sich Wiesen und Riede hin. Die ‚Pferdenesse‘“ war Gemeindeland.
— 18) An der Nesse, am Hochheimer Weg. Ob der Flurort gleichbedeutend ist mit
den Kirehstummeln, ist mir unbekannt. — 19) Nasse Wiese an der Nesse. — 20) An
der Nesse, nach Westhausen zu; früher teilweise Kirchengut. — 21) Ackerland n.ö.
vom Dorf. — 22) Wiese an der Warzbach, Gemeindeeigentum. — 23) R. Zufluß der
Nesse. — 24) Gemeindewiese an der Remstädter Grenze. — 25) Oestl. vom Dorf, wohl
nach der Waidmühle genannt. — 26) Die Waidmühle lag an der Leina am Südausgang
des Ortes. Ein Waidstein befindet sich noch unter der Friedenslinde. Ueber den
dasigen Waidbau vgl. das betr. Kapitel in der Chronik I 56ff. Nach dem Erbb. des
Amts Gotha (16. Jahrh.) „giebt... ein iglich, der daselbst weith seweth, je von 1 acker
4 neugr. ... ausgeschlossen frie und geschoß güter‘‘. — 27) Feuchte Wiesen an der
Leina, südl. vom Dorf. — 28) Gemeindewiese an der Leina, an der Remstädter Grenze.
— 29) Flurteil längs des Gothaer Weges, südl. vom Dorf. — 30) Von der Gothaer
Landstraße nach dem Krahnberg.
s0 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Der Hopfenberg 1) An Hopfenbärgk
DergroßeSteingraben®?) | Am Stöngröaben
Die Posaune (G.) 3) De Passün
Schornthal ®%) Schurenthöäl
Burghügel 3%) Borgkhögk
Die Trift De Dröfft Dye tryfft 149815)
Die Kuhlaite Of der Kübeleden
Beim Hirtenholz °°) Bin Hertenhölzchen
Am Holzweg Am Holzwägk
Die Schlaflaite De Schöfleden
Herrenweg °*) Herrnwägk
Die Oberviole 3”) Ewerfiegel
Die Mittelviole 37) Mettelfiegel uf der violn 1363 [35e
Die Bergviole 37) Bärgkfiegel fol. 54a]; die vigiln
Ander Wildvigel(G.)3”7) |? _ 1498 15)
Die Haulache °®) In dr Haubenlachen
Hinter dem Berge Hingern Bärgk hinder dem Berge
Der Weinberg ®) Winbärgk 1498 15)
Der Goldberg ?°) Der Goldbärgk
Die Bornklinge *}) De Bornklingen
Der Bornklingenrasen | Der Bornklingensröäsen
Sauerbrunnenfeld (G.) |?
Auf der Lehmgrube |In der Leimgruben
Ueber dem Schlage Ufn Schla
Der kleine Steingraben | Der klöne Steingröaben
Hinter dem Dorfe Hingern Derf
Ueber den Kreuzen #2) | Ewer den Kritzen
Das Rodeland #°) ebs.
31) Am Nordostabhang des Krahnberges. Die Erinnerung an dortigen Hopfenbau ist
noch lebendig. — 32) Der große Steingraben läuft sw.-n.ö. vom Krahnberg nach der
Gothaer Landstraße. — 33) Unterm Krahnberg. Nach Lerp II 55 ‚der Gestalt nach
[benannt] und weil für eine Posaune verkauft; so soll es auch einen Bratwurst- sowie
einen Schöpsenacker gegeben haben“. — 34) Beide Flurorte liegen am Nordhang des
Krahnberges. Im Schornthal „sind starke Mauerquadern ausgehoben worden“ (Lerp I 9).
Die dortige Länderei (mit dem Violenland) hieß bis ins 19. Jahrh. „das Freigut“. —
35) Unter dem Krahnberg. — 36) Der Herrenweg führt schnurgerade nw.-sö. durch
den Krahnberg. — 37) Bergland längs der Sonneborner Grenze. „Alles ganz bös
Land, das die Arbeit nicht verlohnt, Carthäuser und Erfaisch Lehn“ (nach Lerp
II 55, aus dem Grundbuch von 1790). — 38) Zwischen der Viole und dem Gold-
berg. — 39) Die Weinberge lagen am Goldberg. Goldbach hatte nur zeitweise das
Recht, den selbstgekelterten Wein zu verzapfen (Lerp 36). — 40) Der Goldberg liegt
westl. vom Dorf, nach Sonneborn zu. Es soll dort in früherer Zeit ein Gold-
bergwerk gewesen sein [?!]. Das darauf liegende Pfarrfeld heißt die Schachtgelenge
(Brückner 8, 9). — 41) Die Bornklinge entspringt sw. vom Dorf und fließt in den
Leinakanal. — 42) Hinter dem Dorf, nach Eberstädt zu. Dort standen noch vor
ungefähr 70 Jahren 2 Kreuze (mündl. Mitt... — 43) Oestlich von Goldbach, an der
Straße nach Warza.
Goldbach. 81
Mundartliche Aus-
sprache Urkundliche Formen
Moderne Namen
Die Strumpfbandge- |De Strompfbänger
breite #4) ?
Eselsried #) Aselsried
Der Freigraben ?
Der Schöppenacker 2
Thurmgebreite Thormgebröten
Die Reifrocksgelänge |De Röfrocksgelängen
Simsrasen 46)
Am Milchbrunnen (G.)
Am Steinbühl (G.) 4”)
Am Erfurter Weg(G.) #3)
Amhohen Sprung (G.)??)
Am Mihlaschen Feld
(G.)®)
Der Grützelberg (G.)
(or dr ul Te Jar CEO U rn EL U)
"2
Namen aus dem
Ort:
Das Karthaus 5°)
Auf dem Mühlhof
Auf dem Mönch- oder
Münchhof 5) _
Münchgarten 5°)
Herrengasse
Kleine Herrengasse
Quergasse
Rohrgasse
Pfortengasse (früher
Behringsgasse) 51)
Hauptstraße
Hirtenthor
Backhausgasse
44) Langes, schmales Stück Land von der Eberstädter Straße über den Goldberg
(schriftl. Mitt. von Herrn Lehrer Andres). — 45) Unterhalb des Dorfes, an der Leina,
bei einer wüsten Mühlstätte (Lerp I 7). — 46) Der Simsrasen war — nach Angabe
von Herrn Lehrer Andres — eine mit Rohr bestandene und mit einem Graben um-
gebene Wiese, östl. vom Dorf zwischen der Leina und der Eberstädter Straße. —
47) Am Krahnberg. — 48) Der alte Erfurter Weg lief durch die Wiesen nach Rem-
städt zu, nach Warza, vom dortigen Gasthof schräg durch das Ackerland, über Kind-
leben, Friemar usw. (Mitt. von Herrn Andres). — 49) Nicht mehr nachzuweisen. —
50) Ueber die Besitzungen des Erfurter Karthäuserklosters in Goldbach vgl. Lerp
I 36ff. — 51) Nach Lerp I 7 war die Behringsgasse Ausgang zum Weg nach
den Behringsdörfern, wo die Hersfelder Mönche ebenso wie in Goldbach begütert
waren.
Gerbing, Flurnamen. 6
32 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Der Krahnberg (Oberförsterei Gotha) !).
Moderne Namen !) Urkundliche Formen
Der Krahnberg ?) Cramberg 1264 [20e] 3); Cramberch
1284 [20e]*); Crahnberg, Crohnberg
17. Jh. >)
Das Druden- oder Trautenthal 6)| Das Truttenthal 17. Jh.>)
v. Stein’sches Holz ?)
Rathsholz oder Ministraturholz ®)
Sonneborner Weg
Der Buchenkopf
Herrenweg °)
Kniebrechsweg
Pfarrholz 10)
Bärengrund oder Birngrund 1!)
Wolfsgrund 12)
Krötenhög
Das Schornthal Das Schornthal 17. Jh.
Der Hopfenberg Hopfenberg 17. Jh.
? Der Luntzenberg 17. Jh.
? Die Heßel 17. Jh.
? Das Mittelholz
2 Das Closterholz
Flur Gotha).
I. Die Stadtflur.
Gotha ?) ?) Gothaha 775*) (Dobenecker I 36);
Gothaho Anf. saec. IX (Dobenecker
I 70); Godaha 1189 (Dobenecker
II 834); Castrum Gota”) 1378 [39]
1) Quellen: Die Forstkarte der Oberförsterei Gotha; Lerp, Chronik von
Goldbach I u. II; Beck, Gesch. d. goth. Landes, II. Geschichte der Stadt Gotha
1870, 6. — 2) Der Krahnberg trug wohl von jeher hauptsächlich Eichenwaldung; da-
zwischen Haseln (die Heßel!), Buchen (der Buchenkopf) und anderes Laubholz. Ein
Teil des Krahnberges gehörte zur Wüstung Alschleben [das spätere „Bürgerholz“]. —
3) Aus: Liber Copiarum Ste. Crueis in Gotha fol. 5. Privilegium Gunth. de Swarzbure
.. silya in monte quod eramberg dieitur. — 4) Ebd. fol. 7%. Privilegium eivium
de Gotha super silvam Cramberch. — 5) Beschreibung des Fürst. Amts Gotha,
Handbibl. der Herzogl. Kammer I 307. — 6) Am Ostabhang des Berges. — 7) Der
südöstlichste Teil; grenzt an die Flur Alschleben (Gotha). — 8) Das Rathsholz nimmt
ungefähr die Mitte des Berges ein; es gehörte dem Gothaer Stadtrat. — 9) Vgl. Flur
Sonneborn, Anm. 36. — 10) Zur Pfarrei Goldbach gehörig. — 11) In Alschleber Flur.
— 12) In Alschleber Flur, sö. vom Schänzchen.
1) Literatur: Aug. Beck, Gesch. d. goth. Landes, II. Gesch. d. Stadt
Gotha 1870; M. Berbig, Entst. d. goth. Turnschule, Mitt. d. Ver. f. goth.
Gesch. u. Altertumsforsch. 1901, 37ff.; Brückner; Gelbke II 1; H. Heß, Der
Der Krahnberg (Oberförsterei Gotha). — Gotha. 83
Moderne Namen Urkundliche Formen
Die Stadtflur 5) Im stadtfelde 1480 6)
Die Eisenacher Straße ®)
Der Galberg?); Am Galberg
Der Berggarten 19)
Bau der Margarethenkirche in G. 1494—1543, Mitt. d. Ver. f. goth. Geseh. 1904,
105 ff.; Ernst Jost, Die Sternwarte auf dem Seeberg, Heimatbl. III, 1905, 27 ff. ;
Lehfeldt VIII 30ff.; R..., Blätter f. goth. Heimatsk. 1896 No. 10 (Seidenbau
in der Stadt G.); Rudolphi, Gotha diplomatica 1717, I—IIL; M. Schneider,
Zur Gesch. d. Gymnasiums zu G., Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch. 1901, 138 ff.; 1902,
118ff.; 1904, 89ff.; Fr. v. Strenge, Die Entwickl. d. Kloster- und Kirchengutes
in der Stadt G. nach der Reformation, Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch. 1903, 1ff.;
1905, 109 ff.; Naturwissenschaftliches und Geschichtliches vom Seeberg, Festschr. d.
Naturw. Ver. zu G. 1901. Weiteres s. Lehfeldt VII, 3. 4. 33. — 2) Quellen f.d.
modernen Namen: Generalkarten, Katasterkarten und -verzeichnisse, eine im Herzogl.
Vermessungsamt befindliche Karte aus dem 18. Jahrh.; eine Karte der zur Stadt Gotha
gehörigen Fluren und deren nächsten Umgebung 1831 von Spätzel-Gotha (Hand-
zeichnung); mündl. Mitteil. Mehrfache freundliche Auskunft verdanke ich dem besten
Kenner der Gothaer Stadtgeschichte, Herrn Seminaroberlehrer M. Berbig. Trotz vieler
Nachfragen bei Gothaer Landwirten ist es mir nicht gelungen, die mundartliche
Aussprache der Flurnamen zu erlangen. Sie scheint völlig vergessen zu sein,
ebenso wie die Lage einer großen Anzahl Flurnamen nicht mehr festzustellen war. —
3) Die ursprüngliche Siedelung soll nw. der heutigen Stadt, zwischen Seeberg und
Galberg, an der quelligen Wolfgangswiese (dort ehem. St. Wolfgangskapelle) gelegen
haben (Beck 1 u. 2). — 4) Karl der Gr. eignet dem Kl. Hersfeld den Zehnten von
den Ländereien, Wald und Wiesen in G. Noch im 18. Jahrh. hatte G. von Ländereien
im Stadt- und Östheimer Felde 110 Malder Roggen und 55 Malder Gerste „Hers-
feld-Zinsen‘“ an den Landgrafen von Hessen zu entrichten (Beck 2, 3). — 5) Die
Gothaer Flur besteht zur Hälfte etwa aus den Ländereien von sechs wüsten Dorf-
schaften (s. unten). Die ursprüngliche Stadtflur, das „Gothaer Feld“, liegt westl.
der Stadt, zwischen Alschleber, Eschleber und Sundhäuser Flur. „Ernst der Fromme
ließ 1653 die Stadtflur vermessen und ein Flurbuch anlegen‘ (Beck 42). Das Feld
hielt 167°/, Hufen. In der Beschreibung des Fürstl. Amts G. 17. Jahrh. [25] wird
erwähnt ein „breiter Rasen, sind viel Steine zu befinden so für Zeichensteine
gehalten werden“. In der 1586 erlassenen Feldordnung (Rudolphi, Gotha dipl.
III cap. 20, 155ff.) heißt es: „Es sollen jedes Jahr auff Michaelis purificationis Mariae,
wann der neu regierende Rathantritt beschicht, zwene Feldvoigte, als einem aus dem
neuen Rath und den anderen aus der Bürgerschafft durch zwene Räthe erwehlet ...
werden, der von Raths wegen soll auff des Raths-Eyd Gelöbniß thun ... der von der
Gemeinde aber soll den gewöhnlichen Eyd ... leisten. Diese Feldvoigte sollen ihre
Aufsicht ... haben über folgende 4 Fluhren ... das Stadtfeld ... das Ostheimer....
das Mittelhäuser Feld... das Töpfleber Feld... Zu diesen 4 Fluhren ... sind
4 Schützen ... geordnet, dieselben sollen an die Feldvoigte gewiesen seyn, ihnen zu
gehorsamen ...“ — 6) Aus: Erbb. d. Aug.-Kl. (StA. Gotha RR I'!) fol. 1523. b,
Ltr. Hans erharts 1480. — 7) Der Grimmenstein, seit 1648 Friedenstein. Das „vor-
berg zeu gotha“ hatte 1378 [39] „21 huffen vnd man gibt 63 malder getreid vnd
63 malder gerste“. (In der ursprünglichen Fassung: „allodium ibid. dat de 10'/, mans.
43 maldr. frumenti, 40 maldr. ordei.“) „Ein bavmgarten hinter dem slos‘ (,‚ortus retro
eastrum“) wird ebenda erwähnt. Im 16. Jahrh. (Erbb. des amts Gotha, StA. Gotha
PP U 3%) zinst Andreas rabenßberg „4 kaphan von dem alden thiergarten hinder der
burg“. — 8) Die alte Königstraße vom Rhein nach Schlesien. Sie traf, von W. kommend,
in G. auf das Brühler Tor. — 9) Der Galberg (früher Galgenberg) ist eine langgestreckte
Kalkhöhe nw. der Stadt, nach dem Krahnberg zu. Der Galgen stand bis 1829 (Beck 79).
Der „Geometrische Grund-Riß von der Stadt Fluhr Gotha“ (18. Jahrh. Katasterbureau)
hat Rad, Galgen und Pfähle noch eingezeichnet. — 10) Parkanlagen mit Vergnügungs-
6*
84 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen Urkundliche Formen
Der Lüderitzbrunnen 1!)
In den hundert Aeckern 1?)
Der Metebacher Weg?)
Das Rödchen 1) Rode 1239 (Dobenecker III 835), 1374
Die Klingen !°); In der Klingen) (Georgenth. Schwarz. Kop. fol. 94);
Die Wolfgangswiese 1) ? bie des heiligen cruczes lande®)
Der Kessel 17)
Der Röhrenteich 1$)
Ueber dem Wiegwasser 1°)
Am Pestilenzhaus ?0)
An der Fahn ?!)
Die Herrenwiese ??)
Der weiße Brunnen ?3) ? by dem heupron 1356 2%); gein dem
alden heubtborn 1480 ®)
Die Waltershäuser Straße?) ıAn die waltershusin wege 1356 4)
Der rothe Steinbruch 26)
Am Steinbrücher Weg
Reinhardsbrunner Straße
Auf der Burgfreiheit ?”7) .
Die güldene Aue?)
Am Schiffchen ?°)
lokal am Galberg, der Stadt G. von der Familie Arnoldi geschenkt. Als Aussichtsturm:
der Arnolditurm. — 11) Gefaßte Quelle am Galberg. — 12) Ackerland zwischen Gal-
berg und Metebacher Weg. — 13) Fußweg nach Metebach nw. von G. Der Weg zweigt
von der Eisenacher Straße ab. — 14) Wüstung am Westabhang des Galberges. Ehemals
Besitzung des Kreuzkl., später des Kl. Georgenthal (Beck 12). — 15) Ehemals mit Bäumen
bestandener Wiesengrund mit Wassergraben vom Galberg nach der Eisenacher Straße. —
16) Wiese westl. von Gotha, südl. der Eisenacher Straße. Quellen. Hier soll die St. Wolf-
gangskapelle gestanden haben (Beck 2). Ob hier die „gota“-Quelle lag? 1356 erwähnt
eine U. (Erbb. d. Augustinerkl. fol. 86% b, Ltr. Apeln Kalwe) zusammen mit dem
„heupron“ (s. Weißer Brunnen): „ecker, die do stossen uf die gota“. — 17) Vertiefung
(Lehmgrube), ehemals mit Bäumen besetzt, westl. von Gotha, am Eisenacher Fußweg. —
18) Teich im Kessel. Die „Klinge“ fließt dieht daran vorüber. — 19) Früher Ackerland
östl. vom Kessel; jetzt bebaut (Eschleber Straße). Hieß der Unterlauf der „Klinge“
Wiegwasser? — 20) Das Hospital peregrinorum vor der Sundhäuser Vorstadt, am Weg
von Waltershausen und Wahlwinkel, später „Armenhaus“ (seit 1756). Auf dem „Geometr.
Grund-Riß“ noch als „Pestilenz Haus‘ eingezeichnet. — 21) Früher Land auf der westl.
Seite des Stadtgrabens, jetzt „Fahnengasse“. — 22) Ehemals Wiese westl. der Stadt,
jetzt bebaut (Herrenwiesenweg). Ende des 18. Jahrh. wurde hier eine große Maulbeer-
baumpflanzung angelegt, zur Seidenraupenzucht. Der Versuch mißlang. (Beck 210f.
u. Bl. f. goth. Heimatsk. 1896 No. 10.) — 23) Früher ummauerter, mit Linden um-
standener Brunnen am Herrenwiesenweg. Jetzt abgetragen (Brunnenstraße). Nach
der Volksmeinung holte der Storch die Gothaer Kinder aus dem Weißen Brunnen. —
24) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 86%. b, Ltr. Apeln Kalwe. — 25) Nach Sund-
hausen zu; bebaut. — 26) Jetzt verlassener Sandsteinbruch zwischen der Walters-
häuser und Reinhardsbrunner Straße, nach Sundhausen zu. — 27) Stadtteil vor der
Sundhäuser Vorstadt (westl. Stadtteil). — 28) Ackerland an der Sundhäuser Grenze,
südl. vom alten Waltershäuser Weg. — 29) Ehemals Wiesenfleck zwischen Eisenacher
Fußweg und Hessenweg, nahe der Sundhäuser Grenze.
Gotha. 85
Moderne Namen Urkundliche Formen
Am Quer-Stücken 3°)
Der Eisenacher Fußsteig 3!)
Am Hahnstein 3?)
Hinter Gotha
Am Schafrasen ®3)
Der Saurasen °*)
Der Salzacker
Das Lohkübel
Der Hopfenberg
? ? mittelhusen weg 1480 ®)
II. Eschleber Flur).
Eschleben ?) Escheleibin ?), Esleubin 1378 [39]; Esch-
Das Bergfeld ®) leiben, Ecksleiben 1474 [35e]; Esch-
Der Metebacher Weg) löben 17. Jh. [25]
Der Stangenweg
Der große Igelsee®) _ uf den egel sehe... in dem escheleiben
Der kleine Igelsee ®) veilde 1470. Aus: Ltr. Lodewig
Erdfälle 7) Hepel, Or. der Stiftskirche zu Gotha,
Die alte Eisenacher Straße ®) StA. Gotha QQ II 160
Das Kreuzfeld ®)
Das Kreuz?)
Der Semsenrain 10)
Bei der Eschleber Kirche 1!)
30) Ackerland am Eisenacher Fußsteig. — 31) Fußweg, früher auch Fahrstraße, südl.
von der Eisenacher Straße, mit dieser parallel laufend, nach Fröttstädt; „Hessenweg“. —
32) Land nördl. vom Eisenacher Fußsteig, an der Sundhäuser Grenze. Bedeutung un-
bekannt. — 33) Ehemals Wiese zwischen der Eisenacher Landstraße und dem Eisenacher
Fußweg. — 34) Die Lage der folgenden Flurteile ist nicht mehr bekannt.
1) Die Eschleber Flur umfaßte 24°/, Hufen (Beck 7). Die südl. Grenze (mit
Sundhausen) wird durch die alte Waltershäuser Straße gebildet; westl. grenzt Trüg-
leben, östl. das Gothaer Stadtfeld. — 2) Das Dorf Eschleben gehörte 1378 zur Pflege
Tenneberg. Ein großer Teil der Länderei war im Besitz des Klosters Reinhardsbrunn.
Im 17. Jahrh. [25] ist „Eschliben“ „ein wüst abgengenes Dorf gegen Eisenach zu, davon
die kirche übrig.“ — 3) „Escheleibin 3 ferton. mich. It. unum maldrum weympyte.
(Deutsche Fassung: „Esleubin das Dorff gibt geschos michaelis 3 virdung. It. es gibt
1 malder weymite getreid michaelis“.) — 4) Nördl. Teil der Flur nach dem Krahn-
berg zu. Auf der Spätzelschen Karte ist (südl. der Eisenacher Straße) ein „Birnbaum“
eingezeichnet. — 5) Der Stangenweg oder Stangenrasen war eine nw. Abzweigung der
Eisenacher Straße nach Metebach zu (unterhalb des Krahnberges). — 6) Wiesen nördl.
der Eisenacher Straße, unter dem Krahnberg. — 7) Zwischen Stangenweg und Eisenacher
Straße. — 8) Wahrscheinlich die alte, südl. der jetzigen Straße verlaufende „Königs-
straße“. Vel. Flur Trügleben und Aspach. Der Weg lief nördl. über Eschleben. —
9) Der sö. Teil der Flur. Wo das „Kreuz‘ stand, konnte ich nicht erfahren. — 10) Der
Semsenrain begrenzt südl. die Dorfstelle, das Ried. — 11) Die Kirche stand noch zu
Anfang des 19. Jahrh. neben dem Trügleber Fahrweg, beim „Kirchrasen“. Sie gehörte
36 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen Urkundliche Formen
Die Kirchgasse 1!)
Kirchrasen 1!)
Eschleber Brunnen !?) ? An der escheleibin hoe 1478. Aus:
Eschleber Boden Ltr. Hentze Lange. (Vgl. Walters-
Im Höfchen 13) häuser Straße)
Schleifweg !#)
Das Falkenfeld 1) an dem waltershusen wege 1478, aus:
Der Falkenrain 1) Ltr. Hentze Lange, StA. Gotha QQ
Alte Waltershäuser Straße II 184; Die Waltershäuser straße
Trügleber Müllersweg !7) 17. Jh. (Beschr. d. Amts Gotha,
Die Pfarrwiese 19) Handbibl. Herzogl. Kammer I 307)
Der Petersstieg 1°)
Das Milchfleck 18) Das Milchfleck 17. Jh. (Beschr. d. Amts
Gotha)
III Alschleben!).
Alschleben }) Ailsleben (Helmbold v.) 1109 (Doben-
ecker I No. 1054 u. II S. 449); Ayls-
leibe, Aylsleybin 1290 (Reinhardsbr.
U., StA. Gotha QQ Ie 75); Ails-
loibin, Ailsleibin 1378 [39]; Als-
leuben 1497 14%); Alschleuben, wuste-
In den Höfen 3) ninge 16. Jh. 2)
dem Kl. Reinhardsbrunn, war Mutterkirche von Boilstädt und Trügleben und Sitz eines
Erzpriesters. Auf der Generalkarte ist die Dorfstelle sofort kenntlich durch die zu-
sammenstrahlenden Wege. — 12) Die Eschenberger Quelle sprang unter einer Eiche.
Ernst der Fromme wollte das Wasser nach Gotha leiten, doch erwies es sich als zu
tropfsteinhaltig (Beck 8). — 13) Die Wüstungsstätte. — 14) Verbindungsweg zwischen
Eisenacher Straße und Trügleber Fahrweg. — 15) Der sw. Teil der Flur. — 16) Der
Falkenrain verbindet die alte Waltershäuser Str. mit dem Hessenweg. — 17) Ebenfalls
zwischen der Waltershäuser Str. und dem Hessenweg. Der Müllersweg setzt sich als
„Falkenrain‘“ dann (von der Waltershäuser Str. aus) südwärts fort zur Sundhäuser Leina-
mühle. — 18) Nicht mehr nachzuweisen.
1) Die Alschleber Flur liegt zwischen der Goldbacher und Remstädter (n.ö.),
Östheimer (sö.) und Stadt-Flur (sw.). Bis 1491 (Beck 6) bestand das Dorf noch.
Nach dem Aufgehen der Ortschaft in der Gemeinde Gotha bildeten „die Besitzer der
Alschleber Länderei, Gothaer Bürger, eine eigene Nachbarschaft, erwählten einen Feld-
vogt oder Heimbürgen für die Feldpolizei im Alschleber Felde und haben die ver-
ordneten Feldvögte vor einem ehrbaren Rathe in solcher Flur nichts zu schaffen“.
(Vgl. Anm. 2.) Alschleben zinste dem Markgrafen (1378 [39]): „2 mark geschos michelis;
it. 2 malder korn michel, gotinsch moß; it. 8 malder hafer michel, gotinsch moß; it.
4 mald. hafer walpurgis; it. '/, eenthner fleisch walpurgis; it. von itzlichem hauß
1 hun uff vasnacht.‘“ Das „weitgeilt‘“ betrug für den Acker 2!/, ß. — 2) Erbb. d.
Amts Gotha 16. Jahrh., StA. Gotha PP II 3%: „die heimborgen geben jerlichen 1 er-
furter malder korns uf mich., 1 erf. mald. hafern walp. zu sommerbethe; 2 erf. mald.
hafern mich. zur herbstbethe, */, centn. spygfleisch uf walpurgis.“ — 3) Die „Höfe“,
die alte Dorfstelle, liegen westl. der Goldbacher Straße, am Nordfuß des Galberges, südl.
und nördl. vom Kirchrasen.
Moderne Namen | Urkundlicehe Formen
Kirchgasse 4) Gein der pfarrkirchen 1497 14)
Kirchhof %) )bie dem pfarlande 1497 14)
; bie dem closterlande czum heiligen
Kirchrasen ®) | 5
erucze 1497 1#)
Alschleber Brunnen >)
Alschleber Teich ®)
Alschleber Ried ’)
Alschleber Wiesen $)
Speckwiese
Heimburgswiese
Das Alschleber Wasser
Die Sonnen- oder Sundflur ®)
Die Leina 19)
Die Bürgerwiesen 1!)
Der Heuweg !?)
Der Klingengraben ®)
Am Jüdenhög 1?)
Der Fallanger 1?)
Am Diebsteig 1#) An dem dipstige 1497 14)
Am Galberg 13)
Ueber dem weißen Hög 19)
4) Die Kirchgasse und der Kirchhof (Kirchhofsland) liegen nördl. vom Kirchrasen,
einem Rasenstreifen zwischen dem Galberg (Mittellaite) und der Goldbacher Straße.
1514 verkauft Paulus Wencke zu Horselgaw an Joh. Koch, pfarrnern zu Ailß-
leben, 1 fl. auf ein haus und hof zu Hörselgau und !/, hufe landes im Dorn-
bacher felde um 12 fl. (Reinhardsbr. Kopialb. RR I 19). Um diese Zeit muß also
eine Gemeinde zu A. noch bestanden haben. In der „Beschreibung des fürstl. amts
Gotha 17. Jh. (Handbibl. d. herzogl. Kammer I 307) heißt es: „Alßlöben gegen
Goldbach unterm Crohnberge, ist ein kirchplatz ... annoch mit einem stück tauf-
stein vorhanden.“ — 5) Der Alschleber Brunnen liegt westl. der Goldbacher Straße,
nördl. vom Wolfsgrund. Nach Mitteilung von Herrn M. Berbig war die Quelle früher
wahrscheinlich ‚weiter nach dem Felde zu gefaßt“. — 6) Der Alschleber Teich liegt
nördl. vom Kirchrasen. Der Abfluß heißt Klingengraben und mündet über der Bürger-
wiese in die Leina. — 7) Wiesen auf den 1. Leinaufer an der Remstädter Grenze. —
8) Wiese auf der östl. Seite der Goldbacher Str. über dem Klingengraben. Wohl Be-
soldungsstück der Heimbürgen. Auf dieser Wiese entspringt das Alschl. Wasser, das
südl. vom Klingengraben in die Leina mündet. — 9) Wiese an der Goldbacher Grenze,
neben der Goldbacher Straße. Der Flurteil grenzt an die Länderei gleichen Namens
in Goldbacher Flur, südl. vom Dorf. — 10) Die Leina bildet z. T. die Ostgrenze der
Flur Alschleben. — 11) Wiesen auf dem ]. Leinaufer, südl. von Remstädt. — 12) Ab-
zweigung von der Goldbacher Straße. — 13) Der Jüdenhög liegt zwischen Heuweg und
der Leina nordwärts, nach Remstädt, parallel mit der Leina.. Am Fuß ist das Ab-
deckerhaus mit dem Fallanger. — 14) Der Diebsteig beginnt am Galberg, nw. vom
Schießhaus, geht (als Rasenweg) westwärts über den Goldbacher Weg, Remstädter Weg,
kreuzt den Mühlgraben und die Leina südl. von der Östheimer Mühle und vom Fried-
hof V, geht über die Leinefelder Eisenbahn und die Molschleber Straße und endigt
beim „Flürchen‘ nach Kindleben zu. — 14%) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. (StA. Gotha
RR I"! fol. 1348. b, 135%, Ltr. Valentin blidener, alsleuben). — 15) Die Westgrenze der Flur
läuft am Nordfuß des Galberges hin. — 16) Am Fuß vom Galberg, östl. vom Arnolditurm.
88 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen Urkundliche Formen
Die Mittellaite 17)
Der Wolisgrund (Triftrasen) 18)
Der Birngrund 1?)
Weg vom Trautenthal ?°)
Die Fuchsgebreite ?!)
Die Sackpfeife ??)
Am Krahnberg ??)
Das Schänzchen oder Schweden-
schanze ?%)
Kalte Bille ?%)
Die Lehmgrube *#°) Uf der leymgruben 1356 (Erbb. d.
Die Ochsenwiese ?) Aug.-Kl. fol. 86a. b, Ltr. Apeln
Die Schüsselwiese Kalwe)
Der Hopfenberg
Das Winkeleisen
Das Winkelmaß
Der Hundsrücken
IV. Ost- und Schlichtenfeld!).
Die Ostmühle ?) Gein der ostheym mole 1480 °)
Der Östberg ?)
17) Mit Bäumen besetzter Trifthang am Nordabhang des Galberges. — 18) Tal (mit
Triftweg) am Südostabhang des Krahnberges. Der Triftrasen setzt sich bis zum Gold-
bacher Weg fort. Wahrscheinlich der alte Alschleber Triftweg. — 19) Nördl. vom
Wolfsgrund und parallel mit diesem. Rasen. — 20) Grund am Osthang des Krahn-
berges.. — 21) Ackerland am Ostfuß des Krahnberges, westl. der Goldbacher Straße,
nördl. vom Rasenweg nach dem Trautenthal. — 22) Leede an der Stadtflurgrenze, am
Krahnberg. — 23) Der Krahnberg gehörte zum Teil zu Alschleben. Vgl. Krahnberg,
Flur Goldbach. — 242) Wallartige Erhöhung an der Südseite des Krahnberges. —
24b) Die „Kalte Bille‘“ heißt ein Stück Leede am Krahnberg, n.ö. von der Schweden-
schanze. — 24°) Am Remstädter Weg. Jetzt bebaut. — 25) Die Lage der folgenden
Flurteile war nicht mehr festzustellen (die Namen fand ich in den Katasterregistern). —
Ein „ailsleuben thor“ wird 1480 erwähnt (Erbb. d. Augustinerkl. fol. 1522. b,
Ltr. Hans erharts). Vielleicht ist das Brühler Thor gemeint? Vor dem Brühler Thor
lag das Cistereienserinnen-Kreuzkloster mit dem Klostergarten, Teich, Graben und
Brunnen. Ueber diesen Bezirk finde ich folgende Notiz (StA. Gotha XXVII 1b,
Akten, das Heil. Kreuzkl. z. Gotha betr., fol. 392, 1541): „des burnsquel halben. Hinter
des heil. Kreuzklosters garten ... ist in zwene graben gefallen. Das also einsteils
des wassers im klosterteich und der ander teil neben dem klostergarten in vischers
graben und zu gemeiner stadt notdurft gegangen .. .“
1) Westl. begrenzt von der Leina und dem Mühlgraben; nördl. Flur Remstädt;
östl. Flur Kindleben; südl. Flur Siebleben. — 2) Die Ostheimer Mühle liegt am
Mühlgraben, westl. vom Friedhof V; zwischen dem Graben und der Leina das Ost-
heimer Ried. 1638 nahm das Vorsteheramt Gotha 6 fl. für Schweinemast von der
Östheimer Mühle ein (StA. Gotha E, III a/3, Bescheib. d. fürstl. Sächs. Amts Gotha).
Zwischen der Leina und der Langensalzaer Straße liegt der Ostberg. Westl. des heutigen
Friedhofs V wird also die Lage der Wüstung Ostheim zu suchen sein. (Näheres:
Beck 10, 11.) — 3) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 1524. b, Ltr. Hans erharts.
Gotha. 89
Moderne Namen Urkundliche Formen
Das Ostheimer Ried 2)
Der alte Anger #)
Der neue Anger ®)
Das hintere Furthfeld >)
Bei der Krähenhütte ®)
Der Dornrain ?)
Das hintere Ostfeld )
Der Bufleber Weg)
Der Gespansweg ?) N
Der Müllersweg 1!)
Der Mittelrain 11)
Das vordere Östfeld 12)
Der Mühlgraben 13)
Die Furth- oder Walkmühle !#)
Das Sauloch 5)
Die schwarze Pfütze 16)
Die Bettelherren-Mühle 17) Uf die betelscherner möl 1497 (Erbb.
des Aug.-Kl. fol. 134a. b. 135a, Ltr.
Valentin blidener)
Bissing-Mühle 18) ? gein dem bussingesborn 1356 33)
Das Raben-Schänzchen 1!)
Die Sandgrube 2°)
Das Hennebergsgäßchen *)
Das Schlichtenfeld 22)
Auf der Schlichten 23) Uf der slichten 1356 33)
Der Schlichtenhof 2%)
Der Siebleber Schlaufweg >)
4) Der Lage nach nicht mehr bekannt. — 5) Der nw. Teil der Flur. — 6) Im
„Geometr. Grundriß“ (s. Anm. 9 der Stadtflur) eingezeichnet neben dem „Gespanns-
weg‘, in der Nähe der jetzigen Leinefelder Eisenbahn. — 7) Rasenweg von der Bettel-
herrenmühle (Müllersweg) n.ö. nach Bufleben zu. — 8) Der nw. Teil der Flur. —
9) Alter Feldweg nach Bufleben, zwischen Molschleber Weg und Dornrain. Den Namen
„Gespansweg‘ führt der Weg auf dem „Grundriß“. — 10) Alter Weg von der Bettel-
herrenmühle nach Friemar. — 11) Rasenweg von der Ostheimer Mühle quer durch
die Flur nach dem Molschleber Weg. — 12) Flurteil nördl. des Molschleber Weges. —
13) Längs der Leina. — 14) Die nördlichste der Gothaer Mühlen. — 15) Bei der
Furthmühle, zwischen Leina und Mühlgraben. — 16) Nach dem „Grundriß‘“ (Anm. 9
der Stadtflur) Flurteil östl. der Furthmühle. — 17) Ehemals im Besitz der Lazariten.
Unter der Furthmühle, am Ostberg (Beck 332). — 18) Nacheinander im Besitze des
Kl. Reinhardsbrunn und des Kreuzklosters. Nach einem Besitzer Pessing benannt.
Unterhalb der Ostheimer Mühle, am Remstädter Weg (Beck 252). — 19) An der
Langensalzaer Straße, südl. vom. Diebssteig. — 20) Nördl. und südl. vom Diebssteig, an
der Langensalzaer Straße. Jetzt bebaut. — 21) Nicht mehr bekannt. — 22) Zwischen
der Siebleber Flur und dem Molschleber Weg. Zum Teil in Siebleber Flur über-
greifend. Hochebene nach Kindleben zu. — 23) Zu Seiten des Molschleber Weges
(„Grundriß“). — 24) An der Friemarer Straße. — 25) Der Siebleber Schleifweg zweigt
westl. von Siebleben da von der Erfurter Straße ab, wo der Weg vom Mönchshof und
S
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen Urkundliche Formen
Das Flürchen °*%)
Das Zollhaus ?”)
Der Siech- oder Sonderhofs-
rain °®)
Der Siechhof 2?)
Bei der Schießmauer ?)
Der Vogelbauer ®!)
Das Nützleber Feld °?)
V. Kindleben!),
Kindleben !) Kintileba, Kintilebe 874?) (Dobenecker
I 246); Chindeleiben v. 900 (Doben-
ecker I 294); Kintleben 1351 [35e
Der Kirchrasen °) fol. 201]
Der Kirchacker ®) by dem kirchackerein in dem Vrimar-
Das Kindleber Ried 5) velde 1346 ®)
Der Kindleber Graben ®) Kintlebergraben 1350 ”)
Die Bufleber Mark buffleber marg 1350 7)
Schützenwiese ®)
Das Gerichtsfeld ?)
der von Uelleben die Straße treffen, und läuft von da nw. bis zum Diebssteig, östl. der
Langensalzaer Straße. — 26) Im Winkel zwischen Kindleber und Siebleber Flur. Der
Flurteil liegt zum Teil in Kindleber Flur. — 27) Jetzt Chausseehaus an der Siebleber
Straße an der Stadtgrenze. — 28) Grenzrain mit Siebleben vom Sonderhof aus. —
29) Vor dem ehemaligen Siebleber Tor an der Erfurter Straße (Beck 363). — 30) Am
Schlufter, nach der Schlichte zu. Dort stand bis 1823 das alte Schützenhaus.
(Mitt. von Herrn Seminaroberlehrer M. Berbig.) — 31) Nach Angabe eines Land-
wirtes muldenförmige Vertiefung auf der Schlichte. — 32) An der Siebleber Grenze;
zum Teil in Siebleber Flur. — 33) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 86%. b, Ltr.
Apeln Kalwe.
1) Die Flur ist begrenzt von den Fluren Bufleben (N.), Friemar (O.), Siebleben
(S.), Ostheim (W). Sie umfaßt 63'/, Hufen. Eine Anzahl Klöster (namentlich
Georgenthal, das Goth. Kreuzkl., Augustinerkl., Reinhardsbrunn), Gothaer Bürger, der
Stadtrat, die Familie v. Hettstedt hatten Besitzungen in der Flur. Das Dorf lag genau
in der Mitte der Flur an der Quelle des Albaches. — 2) Nach Dobenecker gefälschte
U. aus dem 11. Jahrh. — 3) Vom Treffpunkt der Molschleber mit der Friemarer
Straße nordwärts streichend. Die Kirche stand bis 1717. Die Kirchengemeinde hatte
sich aber schon vor 1534 aufgelöst (Beck 13ff.). In der „Beschr. des Fürstl. Amts
Gotha“ (17. Jahrh.) heißt es: „Kindlöben gegen Friemar, ist darvon die kirche noch
übrig“, und weiterhin (in der Grenzbeschreibung): „in diesem felde ist die alte kirche
mit ihrem umfange und die hohe gerichtsstelle“. — 4) Aus: Reinhardsbrunner Kopialb.
(StA. Gotha RR I 19), Kaufbrief Friedr. v. Hetstete über anderthalbe huffe zeu kinthe-
leiben. Der Kirchacker lag also nach Friemar zu. — 5) Am Albach? —- 6) Ein
Grenzgraben? — 7) Aus: Reinhardsbr. Kopialb. (RR I 18 fol. 199). — 8) Nieht mehr
bekannt. — 9) Der sö. Teil der Flur. Das Gericht Kindleben war ursprünglich
landgräflich, später im Besitz der Familie v. Hettstedt. Diese verkaufte 1408 „Dorf
und Gerichte“ für 600 rheinische Gulden den Ratsmeistern und der Gemeine Gotha
(Beck 15 f.).
Gotha. 91
Moderne Namen Urkundliche Formen
Auf dem Galgenrain 1) Uf den galgenreyn 134911); Uf den
Gerichtshügel 1?) galgenrein 1350 1?)
Bei dem Gericht !?) bey den gericht 1350 1?)
Auf dem Galgen 19) Uf den galgen 1350 1?)
Das lange Feld !#)
Der alte Molschleber Stieg!5) |Der alte Molsleber stig 135012)
Der Albach 16) Albach 13464); „von der wesen, dy
Der Lerchensweg 17) uf den albach stossen“ 1349 11)
Der Remstädter Weg 1°) Uber dem Remsteter weg 1350
Das Stielersche Feld oder der
Stielersche Rasen 1?)
Der Dornrain 20)
Weg nach Warza ?!) Der wartze stig 1350 7)
Der schmale Rasen 2?) ? bei dem graßewege, der sankt peters
ıst 22a)
Der Ostheimer Rasen 3) Ostheimer stig 1346); Am ostheim
Das Hölzchen ?%) stige 1349 11); ostheimen stig 1350 7)
Der Erfurter Weg ?°) der erforter weg 1350’)
Der Arnstädter Weg?) Der arnsteten weg 13507)
Weg nach Friemar Am frimar weg 134911); Uber dem
vrimar weg bey den geren Öunradts
Buchers; Dye flurscheide an dem
Das breite Feld ?”7) frimarwege 1511 ?%)
Die Gothaer Straße 28) Am gothaweg 134911); gota weg 1350 7)
10) Auf der Spätzelschen Karte ist als „Gericht“ ein Rasenfleck am Friemarer Müllers-
weg eingezeichnet. Stand dort der Galgen und führte vom Dorf aus ein Rasenweg
nach dem Hochgerieht? — 11) Aus: Reinhardsbr. Kopialb. fol. 204 (StA. Gotha
RR I 18). — 12) Ebd. fol. 201. — 13) Ein Hügel n.ö. des heutigen Gasthofes, an der
Molschleber Straße. — 14) Der nördl. Teil der Flur. — 15) Der alte Molschleber
Stieg zweigte über dem Lerchensweg (nördl. von Kindleben) vom Bufleber Weg nord-
ostwärts ab. — 16) L. Zufluß der Nesse. Der Albach entspringt bei der alten
Kindleber Kirche und mündet nördl. von Friemar. — 17) Alter Weg nach Friemar
(am Ufer des Albaches). — 18) Abzweigung vom Bufleber Weg nw. — 19) Schmaler
Flurteil zwischen Bufleber und Ostheimer Flur. 1588 wurde ein Grenzstreit mit
Bufleben über das „Stuhler Flürlein‘“ durch den Schiedsrichter ausgeglichen (Beck 17).
— 20) Nach Mitteilung von Herrn Seminarlehrer Berbig im Nordwestteil der Flur
über dem schmalen Rasen. Auf der Spätzelschen Karte berührt der durch die Ost-
heimer Flur gehende Dornrain die Kindleber Flur nicht. — 21) Wahrscheinlich zu-
sammenfallend mit dem Remstedter Weg. — 22) Oestl. am Hölzchen (an der Bufleber
Straße) beginnend, westwärts bis zur Ostheimer Grenze laufend, zum Anschluß an den
Ostheimer Rasen. — 222) Aus: Ltr. hans von Collen, burger zu Gotha, Or. d. goth.
Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ic 8 (8). — 23) Grenzrasen zwischen der Kindleber und
Ostheimer Flur. — 24) Nördl. vom Kindleber Gasthof, an der Bufleber Straße. —
25) Der Erfurter Weg zweigte am Südausgang von Warza von der Langensalzaer
Straße ab und lief wahrscheinlich durch die Kindleber Flur in der Richtung auf Tütt-
leben (sö.). — 26) Zusammenfallend mit dem Siebleber Weg und von da weiter sö.
über Seebergen? — 27) Der sw. Teil der Flur. — 28) Ob der alte Gothaer Weg
ebenso verlief, wie die jetzige Landstraße, ist mir nicht bekannt. Vielleicht ist der
„froenstig‘ (Anm. 7) gleichbedeutend mit gothaweg.
92 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen Urkundliche Formen
Das Flürchen ®)
Der Flürchensrasen °°)
Der Mäusehög °!) Mäusehög 17. Jh. 33)
Der Mäusehögsrasen ®!)
Lützelflur 32) lutzeln flur 13509); lutzel flure
1350 12)
Der Müllerweg 3°) bey dem moleweg 1350 12)
An dem warte stig°*) 1346 #)
Vmme Sebeleibin Bargeln in dem
grunt 35) 1346 #)
flurscheiden 36) 13464); flurweg, flur-
scheide 1350 ?)
In dem bodeme 7) by der gelenge
Guntzels von Mittilhusen 38) 1346 *);
In dem bodeme 37) bey der gelengen
Guntzels von Mettelhusen 1350 7);
In dem boden 134911); Mitten in
dem boden 1350 7)
Am holtzweg ?) 1349 11), 13507)
yn sewen #0) 134911); kegen den seweu
1350 12)
Der brechacker 0) 1350 ?)
Der hamerßweg *%) 1350 12)
In der eykehardswisen 4!) 1350 12)
bey dem gotastein #2) 1350 12)
Der hutsborn #0) 1350 12)
In dem Molbach #0) 1350 12)
29) u. 30) Südl. von der Gothaer Straße an der Ostheimer Grenze. — 31) Im Süd-
winkel der Flur an der Siebleber Grenze. — 32) Vielleicht an der Siebleber Grenze.
Es beginnt dort (auf Siebleber Gebiet) das „Nützleber‘“- und das „kleine Feld“. —
33) Von der Bettelherren-Mühle (Ostheimer Flur) quer durch die Kindleber Flur nach
Friemar. — 34) Vielleicht verschrieben für wartze-stig. — 35) Wahrscheinlich an
der Siebleber Grenze bei den Ausläufern des Lindwurmberges. Das Augustinerkl. hatte
dort Besitzungen: ... „dritthalben ackern wingarten, der ist einer besaezt, gelegin
an dem sebeleyben berge ... ezinsen ... dem gotshuse santepeterskirchen [auf
dem Petersberge bei Siebleben] ein pfunt wachs jarlichs ezinses (1421 Erbb. des
Augustinerkl. fol. 158b. 159%. b, Ltr. Heenid Nuweman). — 36) Welche Grenze und
welcher Flurweg gemeint sind, bleibt ungewiß. — 37) Wohl so viel wie: im Feld. —
38) Einen „Guntzel v. Mittelhausen“ finde ich nirgends erwähnt. — 39) Alter
Weg nach dem Seeberg? — 40) Unbekannt. — 41) Lage unbekannt. Einen Kind-
leber Eigentümer Ekehardus de Malsleiben erwähnt Beck 13. — 42) Vielleicht das
ehemalige Gothaer Kreuzchen am Pferdingsleber Gothaer Weg, nahe der Kindleber
Grenze.
Gotha. 95
VI. Flur Töpfleben!).
Moderne Namen Urkundliche Formen
Töpfleben ?) Tupheleiba 878 (Dobenecker I 265);
Tupheleibe 1186 (Or. StA. Gotha
QQ Id A, nach freundl. Mitt. von
Herrn Pfarrer Baethceke); Tuphe-
loybin 1380 [35a fol. 118]; Topf-
leiben 141612); Töpflöben, gegen
Arnstadt, 17. Jh.
Bei der Kirche?) Gein der kirchen 1494); „uf dy kerch-
Der Kirchhof ?) thür zu toppheloybin“ 1486 10)
Das Höfchen ®)
Die Töpfleber Teiche >)
Das Töpfleber Ried ®)
Die Töpfleber Wiesen ®)
Töpfleber Triftgraben ®)
Der Töpfleber Schafstall ?)
Mittelhäuser Grenzrasen ®)
Uelleber Grenzrasen
Siebleber Grenzrasen
Der Schwabhäuser Weg?) vber den Swabhuser weg 14943)
Der Seeberg !1) seberg und seheberg 1416 12)
1) Die Flur liegt zwischen den Fluren Siebleben (n.ö.), Günthersleben (südl.),
Uelleben (westl.), Mittelhausen (nördl.). Sie umfaßt 49'/, Hufen (Beck 10), nach
M. Berbig („Vom Seeberg“ fol. 4ff.) ungefähr 336 ha. — 2) Das Dorf Töpfleben lag
da, wo die alte Heerstraße über den Seeberg (Ohrdruf-Tonna) sich kreuzte mit dem
Gotha-Arnstädter Weg. Jetzt steht dort die Trochsche Schäferei. Beim Ausschachten
der Scheune stieß man auf die Grundmauern der Kirche und die Gebeine des Töpf-
leber Friedhofs (Berbig). Auf der Spätzelschen Karte ist die Kirchstätte eingezeichnet.
— 3) Aus: Ltr. Hans marterstegke, burger zeu Gotha, Or. d. Kl. Reinhardsbrunn, StA.
Gotha QQ Is 527. Der Aussteller bekennt ... „das wir nach lute einer versaezten
verschreibunge vier agker wingarthen mit der lehenschaft und ein gotha viertel
haffern myn herrn von Reynhartsborn ... zeu solcher ... ablosung geantwort haben.
Do ich dan solche vier agker wingarthen nicht gehat, noch wer sy inne habe moge
derfarn, — also habe ich myn herrn von R. solcher agker mit der lehenschaft ...
vergnüget mit einer halben hufe artlandes, gelegen zeu Topflouben. — 4) Die Dorf-
stätte. Vgl. Anm. 2. — 5) Im N. der Flur an der Mittelhäuser Grenze. — 6) Wiesen
und Ried wahrscheinlich längs des jetzt namenlosen Bächleins, das beim Töpfleber
Schafstall entspringt (neben der alten Kirchstätte) und unterhalb Gotha dem Sund-
hausen-Boilstädter Bach zufließt. Vielleicht hieß das Gewässer „Triftgraben‘ (dieser
Name aus den Katasterverzeichnissen).. Ein „kalgborn“ wird im „topffleubenfelde“
1492 erwähnt (Erbb. d. Augustinerkl. fol. 136%. b, Ltr. Nicolai beringers). — 7) Zum
Trochschen Vorwerk gehörig. — 8) Nach mündl. Mitt. auch „Himmelrain“ genannt.
— 9) Auf der Spätzelschen Karte noch als breiter Rasenweg eingezeichnet. Am
Schwabhäuser Weg standen „zwei Gerichtssteine“. (Beschr. d. Fürstl. Amts Gotha,
Handbibl. Herzogl. Kammer I 307, 17. Jahrh.) — 10) Aus: Ltr. Erhard furstar, Or.
d. Kreuzkl. QQ Ice 6 (12). — 11) Der Seeberg begrenzt die Flur im N. (nach Sieb-
leben zu). — 12) Reinhardsbr. Kopialb. RR I 18, Ltr. abbatis et conventi Hern-
breitingen super octo solid. in topfleiben.
94 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen Urkundliche Formen
Weingarten 15) wingarten 1416 1?)
Der Topf 13)
Der Steinweg 1%)
Die Schüssel
Beim Nesselbusch
Das Baumfeld
Töpfleber Mühle 15)
Die Butterweide 16) 17. Jh. (Beschr. d.
fürstl. Amts Gotha)
VII. Mittelhausen!).
Mittelhausen ?) Mittilhusin 1346 [356]; Mettelhusen
Die sieben Teiche %) 1350 [35b fol. 199]; Mittelhusen
Der Königsbrunnen ?) 1474 3)
Mittelhäuser Ried 5)
Das Milchried ®)
Die Eberswiese ?)
Die Ochsenwiese ’)
Der Carl)
Die Bettziechen ’)
Das kleine Feldchen °)
Eselshög 1°)
Die Sandgrube 7)
Die Uelleber Mark
13) Am Seeberg, westl. der alten Heerstraße lagen die Weinberge, die das Kl. Rein-
hardsbrunn von Herrenbreitungen erwarb. „Drey agker wingarten oder mer „gelegen
an dem Seberge‘“ ... und nochmals ... „drey agker wingarten, auch gelegen an dem
seheberge .. .“ Berbig (S. 5) erwähnt noch 4'/, A. Weinberg, „der Topf“ genannt,
nach Wechmar zu, im Besitz zuerst des Ilmer Nonnenklosters, später (1398) der
Kanoniker in Gotha. — 14) Die Lage der folgenden Flurteile ist nicht mehr zu er-
mitteln. — 15) Die „Töpfleber Mühle“ liegt nicht in Töpfleber Flur. Es ist die am
Westfuß des Seeberges beim Viadukt befindliche Arnoldische Besitzung. — 16) Nicht
mehr bekannt.
1) Die Mittelhäuser Flur ist nördl. begrenzt von Gotha und Sundhausen, östl.
von Boilstädt, südl. von Uelleben, sö. von Töpfleben, östl. von Siebleben. Die Flur
umfaßt 27°/, Hufen (Beck 8). — 2) Das Dorf M. lag wohl westl. der Uelleber Straße
an der Quelle des Königsbrunnens. Die Kirche stand noch 1474. Erbb. d. Augustinerkl.
fol. 136b. 137%. b, Ltr. Johanns hopfe: „bie der kirchin“. Weiteres über Mittelhausen:
Beck 8ff. — 3) Aus der eben angeführten Urk. — 4) Zwischen der Ohrdrufer Land-
straße und dem Sundhäuser Bach. Der Königsbrunn entspringt oberhalb der Teiche,
fließt durch diese und ergießt sich in den Sundhäuser Bach. — 5) Wahrscheinlich
längs des Sundhäuser Baches. — 6) Unterhalb der Walkmühle am Sundhäuser Bach.
— 7) Nicht mehr nachzuweisen. — 8) An der Sundhäuser Grenze, grenzend an den
Flurteil gleichen Namens in Sundhäuser Flur. — 9) Der Bezirk des jetzigen Bahnhofes,
des Schlachthofes usw. Zum Teil zur Mittelhäuser, teilweise zur Stadtflur gehörig. —
10) Auf dem ]. Ufer des Sundhäuser Baches, sw. von der Walkmühle.
Gotha. — Grabsleben. 95
Urkundliche Formen
Mundartliche Aus
Moderne Namen sprache
Das Fischhaus !!)
Der Dornbusch 7)
Die Walkmühle 1?)
An dem topfleuben
wege 1?) 14743)
Uf den holczweg ’)
1474 3)
Uf die fyhetrift?) 1474)
Der Kohlweg hinterm
Schloß 13) 17. Jh.
Flur Grabsleben !).
Grabsleben ?) 3) Gräbsläm’n Graueslebe 1197 (Do-
Heimische Flur ®) ebs. benecker II 1040);
Krämersgarten 5) Krämersgöärten Grabisleibin, Grabis-
Der Seltenbach ®) Sellenbäch loubin, Crabißlewben
Ermstädter Weg Armäte Stiegk 1378 [39]
Mattern 7) Mattern
11) Am Töpfleber Bach, östl. von der Ohrdrufer Straße, südl. vom alten Zollhaus (jetzt
Chausseehaus). Am Mittelhäuser Fischteiche (juxta piseinam Mittilhausin) lag die Mühle,
zeitweise im Besitz des Augustinerkl. Sie wird u. a. 1312, 1317, 1454 erwähnt (Beck 9 f.).
In einer Urk. des Augustinerkl. (Erbb. fol. 1412.b, Ltr. Hans wangheim in gota, 1498)
wird die Lage der Mühle erwähnt: vnß huße vnd hofe, gelegin vor dem erfurtischen
thore, an der eckin kein der tichmolen, bie sante antony borne. Letzt-
genannter Brunnen ist nicht mehr bekannt. Die ehemalige Teichmühle ist die jetzige
Pulvermühle. — 12) Die Walkmühle liegt am Fuß des Seeberges, südl. vom Bahn-
hof. — 13) Ein ehemaliger Rasenweg. — 14) Aus der Grenzbeschreibung in Beschr.
des Fürstl. Amts Gotha, Handbibl. Herzogl. Kammer I 307. Der Kohlweg führte vom
Boilstädter Weg (Sundhäuser Flur) hinter dem Park ab, quer durch das kleine Feldchen
nach dem Erfurter Weg (Sundhausen-Siebleben). —
Außer dem Weißen Brunnen (Waltershäuser Straße) und dem Anthoniusbrunnen
(Anm. 11) werden aus früherer Zeit noch erwähnt: der Breitenborn und der Eselsborn
(nach Beck 4; nach Myconius, Hist. reform. 102); jetzt nicht mehr bekannt. Der
Kesselbrunnen war auf dem Neumarkt: vf vnsir badestobin gelegen am nuwen markte
bie dem kesselborne (Erbb. d. Augustinerkl. fol. 142.b, Ltr. Hans behme, 1428). —
Vor dem Erfurter Tore lag Heroldisdorf (Hersdorf), eine kleine Siedelung, die
bald in Gotha aufging (Beck 12. 27).
1) Literatur: Brückner II 1, 33; Gelbke I 1, 147; Lehfeldt VII
111. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. Zuverlässige Auskunft, besonders über die Wüstungen, erhielt ich von
Herrn Landwirt Hermann I. — 3) Der Anlage nach scheint G. ein Platzdorf zu sein
mit ursprünglich nur zwei parallel laufenden Straßen. — 4) Die Flur zerfällt in zwei
ziemlich gleich große Teile: die Wechser Flur, westl. (s. unten), und die Heimische
Flur, östl. — 5) N.ö., am Seltenbach; nach dem Besitzer, einem Grabsleber Krämer,
benannt. — 6) L. Zufluß der Apfelstädt. Soll seinen Namen danach führen, daß er
„selten“ Wasser führt [?!]. — 7) Wüstung n.ö. vom Dorf; auf der Generalkarte (Anfang
der 60er Jahre) noch deutlich zu erkennen. Das Land war Gemeindeeigentum (Kraut-
land). Dort soll eine Kirche (nach Brückner ein Dörfchen) gestanden haben. Von
ausgegrabenen Steinen wurde mir nichts berichtet, wohl aber von Funden von Gebeinen.
Der Bretterweg geht von Mattern aus, der Ermstedter Weg führt nördl. daran vorüber.
96 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Matternried Matternried
Die Matternflecken ebs.
Matterngarten Matterngöärten
Auf der Dunstgrube ®) | Dunstgrüöbe
Der Matternbrunnen °) | Matternborn
j Wesgeserren 1103—04
Das Girnfeld ebs. g
Das Kurzfeld ebs. (Dobenecker IT 1011);
Das neue Ried !0) DE moi Ne us
Der Bretterweg ’) Bretterwägk ee er 10T ET:
Die alte Straße 11) De äle Ströß D; ‘ Be mn
Das Haulachsried Hauwelächsried (Dobenecker 11458);
Groß-Wechs 12) Weyhesezen 1151
Klein-Wechs 12) N ebs. (Dobenecker 11658);
Wechssteig Wechsstiegk Nor, a [35a
Wechsbrunnen Wechsborn oder Backs- ol. 150); esesse
IE 1321 [35e fol. 351];
Wechskirchhof Wechskerf’g Be: a [20%
Wechskreuzchen Wechskrizchen ol. 148]; Grozen
Wechsgraben ran weysezze 1373 [35a
Mühlgraben N SEABSTOAIEL fol. 149b]
8) Nasses Land im südl. Teil von Mattern. — 9) Die Quelle des Seltenbaches.. —
10) An der Groß-Rettbacher Grenze. — 11) Die Frankfurt-Leipziger Straße. Sie lief —
— als breiter Rasen-Feldweg südl. der heutigen Chaussee hin. — 12) Wüstung und Flur
im Osten von Grabsleben; einige Häuser am östl. Ausgang des Dorfes gehören noch
zur Wechser Flur. Die Generalkarte gibt noch ein ziemlich klares Bild der Ortslage,
selbst die Separation hat nicht alles Charakteristische der Wüstung verwischen können.
Von Grabsleben nach Wechs führte der Wechsstieg; der Stadtweg (nach Gotha)
führt unterhalb der Wüstungslage, unmittelbar am alten Kirchhof vorbei. Der Holz-
weg schneidet den Stadtweg an der Südwestecke des Wechskirchhofs. Grabsleben
zunächst lag Großwechs; Kleinwechs zwischen dem Mühlgraben und dem Holzweg.
Der Wechsbrunnen quillt so stark, daß er noch heute auch in dürren Jahren
nicht austrocknet, sondern für Grabsleben eine höchst wertvolle Notquelle geblieben
ist. In unmittelbarer Nähe stand wohl das Backhaus; ein halbes Brot und der ÖOfen-
schieber sind noch heute am Quellstein eingehauen, daher: Backsborn. Der Mühl-
graben (verstärkt durch den Klausenbrunnen) fließt durch das ganze Wechser Flur-
gebiet von N. nach S. Die Mühle stand wahrscheinlich zwischen dem Stadtweg und
dem Wechsborn. An der Westseite des Kirchhofes stand ein steinerner Heiligenstock,
das „Weehskrizchen“, das nach der Separation verkauft und in Grabsleben ver-
baut wurde. Südl. vom Kirchhof befanden sich verschiedene Erdhügel; beim Abtragen
und Umackern fand man darin eine große Menge Gebeine. Hauspflaster und Mauer-
steine wurden vielfach ausgeackert; in letzter Zeit fand man eine römische Münze.
Von der Wechskirche waren noch 1758 „deutliche Merkmale vorhanden“ (Brückner
35). Dorf und Flur „Weysese‘“ gehörten zum größten Teil dem Kl. Georgenthal; noch
bis ins 19. Jahrh. gehörte Grabsleben mit der Heimischen Flur zum Amt Gotha, die
Wechser Flur ins Amt Georgenthal. Das Dorf war eine der Freiwaldortschaften. Noch
1341 ist (im Priv. Gerhardi, Schwarz. Georgenth. Kopialb. fol. 152b) die Rede von
„6 agros in campis ville weizeze“; doch schon in der Littera domini Balthasar
lantgravii von 1373 befindet sich folgende Stelle: „das ryt, daz man nennet die
gemeynde des dorfes zeu grozen weysezze, daz da wuste wordin ist und gelegin
Grabsleben. — Günthersleben. 97
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Das Pfarrgäßchen !3) |ebs.
Ueber dem Mühlgraben | Awern Mihlgröäben
Der Butterweck 1%) ebs.
Die Wildbahn 15) ebs.
Der Matzensgirn 16) ebs.
Kasparshügel 17) Käspershegk
? 5 Das ryt!!) 1373 [35a]
Clauseweg 18) Klusewägk
Im Lerchfelde ebs.
In der Hölle In der Hell
Der Holzweg 1?) Holzwägk ame holczwege 1341
Das Winkeleisen Winkelisen [35a]
Haulachsteig Hauwelachstiegk
Gasthof zu den „Drei |?
Gleichen“ ?°)
Die Klause ?!) De Klüse
Ueber der Klause Ewer dr Klüse
Klausebrunnen ??) Kluseborn
Klausegraben Klüsegröaben
Das Pfingstgehege ?) | Pfingstgeheh’
Die Kehle ebs.
Auf der Mark *%) Uf der Mark
Gemeindehaulach- De Hauwelächen
theile 25)
Der Haulachsgraben |Hauwelächsgröaben
Flur Günthersleben }).
Günthersleben ?) Ginger$lem’n Gunderichesleba v. 900
(Dobenecker I 294);
? Gounreslive 1124
(Dobenecker 11184);
ist in dem gerichte und uf dem eggen des gotshus zeu ste. Jorgintal . ..“ (Schwarz. Kopialb.
fol. 149»). — 13) Auf dem 1. Ufer des Mühlgrabens. — 14) Je ein Flurort in Groß- und
Klein-Wechs. — 15) An der Seeberger Grenze. — 16) Neben dem Wechskirchhof. —
17) War vor der Separation ein Hügel nördl. vom Stadtweg. Eine Krähenhütte im Besitze
eines Mannes namens Kaspar soll dort gestanden haben. — 18) Führte vom Wechssteig
nordwärts nach der Klause (s. unten). — 19) Von Nottleben über Wechs nach Seebergen
und dem Freiwald. — 20) An der Gotha-Erfurter Straße, da, wo die Arnstädter Straße
nach Sw. abzweigt. — 21) Stätte eines ehemaligen „Klosters“ (wohl Kapelle) n.ö. vom
Gasthof zu den drei Gleichen. Große Werksteine sind noch seit Menschengedenken
dort ausgeackert worden. — 22) Quelle des Klausegrabens, der bei Wechs sich mit
dem Mühlgraben verbindet. — 23) Wiese am Klausebrunnen. — 24) An der Pferdings-
leber und Nottleber Grenze. — 25) Feuchte Wiesen längs des Haulachsgrabens.
1) Literatur: Brückner III 4, 44; Gelbke II 2, 217; Lehfeldt VII
114 ff.; Vom Seeberg, Naturwissenschaftliches und Geschichtliches, Gotha 1901, 4 ff. —
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt.
Gerbing, Flurnamen. 7
98 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
? Gnurisliben 1143
(Dobenecker I 1458);
Gundrichesleiben
1196 (Dobenecker II
998) ; Gonrichisleiben
1212 (Dobenecker II
1502); Gunderist,
Hartmann, v. 1231
(DobeneckerIll243);
Die Steinackergebreite |? Gunderlleiben, Al-
Unter dem Seeberg Ungern Siewergk bertus de 1238 [35e
Unter der Bullerlaite 3) | Uf der Butterweide fol.1ff.]; Gynderisley-
Im Boden ebs. bin 1265 [35e fol. 38]
Die gothaische Ecke) |De got’sche Ecken ? Die Döpfleber Spitzen
Der blaue Hügel Der blaue Hegk 1661 5)
Auf der Erdgrube Uf dr Ardgrum’n
Im großen Sichen ®) ebs.
An der kleinen Hohle ’?) | ebs.
Der Quirl Querl
Der Küraß ?
In der Klausweiden 8)|De Klauswidchen
An der Straße An der Ströß
Am Uelleber Weg Elleber Waägk Am öllöber Wege
Am Emleber Weg ebs. 1661 5)
Auf der Lehmgruben- | Leimgrum’ngebreite
gebreite
Lehmgrube Leimgrum’n
Der Weinberg’) Winbargk „wyngarthen 1%)... an
lage, dydaheyst wolf-
Die Fuchsecke Fuchsecken harezberg“ 1383 1%);
Der Fuchsberg Fuchshegk Wingarten 1487 !1e)
3) Die Generalkarte hat „Bullerleite‘“, das Meßtischblatt (2931, Gotha) „Butterleiste“.
Der Flurteil liegt am Südabhang des Seeberges. — 4) An der Gothaer Grenze
(Wüstungsflur Töpfleben), s. folgende Anm. — 5) Aus: Günthersleben, Ver-
zeichniß aller der Flursteine doselbsten 1661, StA. Gotha PP III 7. — 6) Wiese
nw. vom Dorf. — 7) An der Gothaer Straße. — 8) Feuchtes Land nw. vom Ort, an
der Gothaer Straße. — 9) Der Weinberg ist ein Kalkrücken, der sich halbmondförmig
nw. und wnw. über Günthersleben hinzieht. — 10) Im Jahre 1383 verkauft Ritter
Ditterich von Sebileibin „dry ackere und eyn vierteyl eynes ackers winbarchin [?] mit
dryn vierteyln eildirn geleyn umme den wingarthen unß rechtin eygin guthis, dy
da sint geleyn in deme felde... zu Gindirslewe an der lage, dy da heist wolfhartz-
berg ume dritzen marg lotiges silbirs, gothas gewichtis.“ [Zu „eildirn‘“ vgl. A. Kirch-
hoff, Die ältesten Weisthümer der Stadt Erfurt 79 Anm. 171: „Eldern nannte man
nach Haltaus (Glossar 310) unbebaute, wüstliegende Ländereien, in der Wetterau
nach Maurer (Frohnhöfe II 98) herrenlose Felder.“] In der Grenzbeschr. von 1661
wird noch ein „Weinberg im Marthal“ erwähnt. — 102) Aus: Ltr. Ditterich von
Sebileibin, Or. d. Kl. Georgenthal, StA. Gotha QQ Id 305.
Günthersleben. 99
Moderne Namen a Urkundliche Formen
sprache
Das Markthal 1) Marthöäl Das Marthal 1661 5)
Kiesgrube Kiesgrum’n
Das Steinig ebs.
Das kleine Feldchen |?
Das Mittagsgehege 1?) | Mit’sjehäh’
Der lange Garten Der lange Göärten
Die Stockwiese 13) Stockweäsen
Das Oberried Ewerried
Die Gänseweide Röäsenried
Das Unterried Ungerried
Rinderplatz ?
Das Mittelried Mittelried
Am Thiergarten 1%) Diergöärden
Das Pferdegehege oder | Ferdegehäh’
Anspannsgehege ?)
Der Gänsegraben Gänsegröaben
Der Sauersenf oder | Sürsänf
Sauersumpf 16)
Der Salbenberg 17) Salmenhegk
Die Oesterwiesen 18) |Iesterweäsen Die Österwiesen 1661)
Die Erfurter Kahr!1?) |De Arfsche Köahr
Die Wildnis Wilnis
Der große Bockstieg ?°)
Der rs Bockstieg | Bockstiogk
Lange Else ebs.
Die Kalkleite Köalkgrum’n ? Der kalkberg 1487 11a)
Der Melm ?!) Malm
Im Melmgrund Malmground
Der Thonweg Thonwägk
Am Thonberg Thonbargk
Der Dreckacker ??) An dr Ackacker
11) An der Schwabhäuser Grenze. — 11?) Aus: Ltr. Otto von Stuternheym, thumherre
zeu wirtzeburg ... lyene eyn stugke wynwachz, gelegen obir der vorgenanten Hern
von Jorgental wingarten, genant der kalkberg, doselbst zeu Gundirsleyben ... das-
selbige stucke Hans Sorge gerodet, gesatzt und zeu wingarten gemacht hat. Or.d. Kl.
Georgenthal, StA. Gotha QQ Id 342. — 12) Ehemals Wiesen sw. vom Dorf. — 13) Un-
mittelbar hinter dem Schloßgarten. — 14) Am sö. Dorfende, zwischen Rinderplatz und
Pferdegehege. — 15) Die Wiese, die für die Pferdebesitzer (Anspänner) gehegt wurde. —
16) Sumpfige Wiese östl. vom Dorf an der Immer. — 17) Wiese (naß) n.ö. vom Ort.
— 18) In der östlichsten Flureecke. — 19) Teil der Erfurter Straße nach Seebergen
zu. — 20) Führt vom Dorf n.ö. nach dem Thonberg hin. — 20%) Die Kalkleite ist
ein Hügel nordwärts vom Dorf, auf der Westseite der Straße nach Seebergen. Ob
hier der Georgenthaler Weinberg von Anm. 11% lag, ist freilich unsicher. — 21) An-
höhe n.ö. vom Dorf, nach dem Großen Seeberg zu. — 22) Wahrscheinlich ursprünglich
der „dreieckige‘“ Acker. Das Flurstück liegt im Winkel von zwei Wegen am Thon-
berg (n.ö. vom Dorf).
7 *
100
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Im See ?°) In Sie
Im kleinen Sichen ??) |ebs.
Im großen Sichen ?®®) |ebs.
Am Rasenweg Röasenwägk
Der matte Born ?*) Möattenborn
Am Hackmesser Hackmasser
Das rothe Bühl ?°) Ruethe Biel
Am Mai?) Am Maikopf
Am Berge Am Baergk
Steinackersgebreite ?”) |?
Das krumme Loch?®) |Das kromme Loch
Der Steinweg ?) Steinwägk
Das Junkerholz 3°) 2
Die Eschwinger Höhe, |?
Eschringer Höhe °!)
Der Anger 3?) ?
Der Anger 1661)
Im Eschwinger Bach ®3) |?
Das Paradies °*)
Struth-Bach
Der Tiefenbach ®3)
Der Neuenborn
Die Immer >>)
ebs. N
In der Strüet
In Diefenböach
Der Neuwenborn
ebs.
? Ermterbach 1661 5)
Im Kittel ebs. Im Kittel 1661 5)
N Krütgöarten 5
Der Krautgarten ee | Krautgarten 1661)
Am Seeberger Rain |An Siewerschen Rain
Am Seeberger Rain
16615)
Die Heerstatt °%) Herstoadt 36) Heerstadt 1661 °)
37) Die Dietmarische
Wiesen
Die Neuen Wiesen
Die Seeberger Brucken
23) Wiesen nördl. vom Ort. — 24) Quelle am Abhang des Seeberges; der kleine
Wasserlauf fließt nach dem „See“. — 25) Ueber dem Matten Born, nach dem Seeberg
zu. — 26) Flurteil nördl. vom Dorf, vor dem Seeberg. — 27) An der nördl. Flur-
grenze, am Großen Seeberg. — 28) Schlucht am Großen Seeberg. — 29) Der Steinweg
führt über die Sandsteinbrüche des Seeberges. — 30) Das Junkerholz liegt am Großen
Seeberg an der Eschringer Höhe. — 31) Eschringen soll eine Dorfwüstung sein;
urkundliche Belege sind bis jetzt nicht bekannt. Vgl. „Vom Seeberg‘“ 4. — 32) Der
Anger (zu Eschringen gehörig?) liegt am Kreuzungspunkt von Stein- und Thonweg. —
33) Er entspringt am Junkerholz und mündet unterhalb Günthersleben in die Immer.
Der Unterlauf heißt Tiefenbach. — 34) Zwischen dem Eschringer Bach und dem
großen „Berliner“ Steinbruch. — 35) L. Zufluß der Apfelstädt; fließt durch Günthers-
leben. — 36) An der Wechmarischen Grenze. — 37) Die folgenden Namen der Grenz-
beschreibung von 1661 sind nicht mehr sicher nachzuweisen.
Günthersleben. — Haarhausen. 101
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Am schwabhäuser Hei-
ligenstücke
In der Schenken
Am Pfarrlande
Das Haderfleck
Flur Haarhausen!).
Haarhausen ?) ©) Härhuüsen 3) Horhusun anf. saec. IX
(Dobenecker I 70);
Horehusen 1170 (Do-
Die Vasol ”) Die Vasolde benecker II 398);
Das Pferdegehege®) | Pfäregehäh’ Horhusin, Harhusen
Die Riedländer oder | Riedlänger 1378 [39]; Harhausen
Riedslagen ?) 1509 5)
Im Ried Vorn Ried vorm Rieth 1640 18)
Am Riedberg 10) (W.) | Riedbärgk Andemrytberge 14489);
AmRittberge15941°);
Ufm Riethberge
1640 15)
1) Literatur: Brückner I 12, 10; Gelbke II. 3, 70; Lehfeldt VII,
110ff.; Rein, Thur. sacra I 54. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General-
karte, Katasterverzeichnisse. — 3) Für Mitteilung der mundartlichen Aussprache, wie
Auskunft mannigfacher Art über Ort und Flur Haarhausen bin ich Herrn Pfarrer
Steuding zu großem Danke verpflichtet. — 4) Erbb. d. Augustinerkl., Ltr. Gunther
Helmberg. — 5) StA. Gotha QQ II 53. — 6) Das Dorf besteht aus zwei nord-südl.
gleichlaufenden Straßen, die durch Quergassen verbunden sind. Ost- und westwärts
ist die Anlage durch den Riedberg und Gießberg eingeklemmt. Nach Norden zu
liegt das feuchte, früher wohl sumpfige Gelände der Vasol. Das Eigenartige der Haar-
häuser Flur ist der bis in verhältnismäßig späte Zeit sich erhaltende Weinbau.
Die Flurteile, bei denen Weinbau urkundlich nachzuweisen ist, habe ich mit „W.‘“
bezeichnet. Ein großer Teil der Weinberge war herrschaftlich. 1378 [39] zahlte das
Dorf „30 ß hackegeilt, 30 sch. gr. zeu den weyngarten“. Noch in der Wachsenburger
Amtsbeschr. von 1667 fol. 45 wird bei Haarhausen bemerkt: „Nahrung: Ackerbau
und Weinbergsarbeit“. Ueber den Rebenbau der neueren Zeit verdanke ich
Herrn Pfarrer Steuding interessante Notizen: Aus dem im Jahre 1734 angelegten
Flurbuch ergibt sich, daß die Flurbezirke am Riedberg, die Haide, der Rothen-
berg, der Gräfener — also wohl das ganze, zwischen Riedberg und Wachsenburg
befindliche Gelände — mit Wein bepflanzt gewesen sind. Gegenwärtig [1905] befinden
sich am Riedberg nur noch vereinzelte Weinstöcke; alles oben genannte Land ist zum
Feldbau verwandt. Bis zum Jahre 1894 hat der Landwirt M. Chr. Jacobi noch einen
Weinberg am Gräfner bebaut und davon „Wein“ gekeltert. Nach des Jacobi Tode
ist die Anlage aufgegeben worden und verwildert. In einer, im Haarhäuser Pfarr-
archiv befindlichen Chronik steht aus dem Jahre 1783 folgender Eintrag des damaligen
Pfarrers Wenige: „Dieses Jahr war ein gutes Weinjahr, alle Beeren waren reif und
von einem vortreffliehen Geschmack, ich habe 14 Körbe bekommen‘. Der Pfarrer
hatte 1 Acker Weinberg, die Kirche 6 Acker (Gelbke 71). — 7) Die Vasol bildet
zum Teil die Nordgrenze der Flur. Vgl. Flur Holzhausen. — 8) An der Vasol. —
9) Längs der Vasol. — 10) Der Riedberg, einst auf der Südseite wohl völlig mit
Weinwuchs bedeckt, liegt südlich der Riedländer.
102 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Vogelsteg 1!) Veilchenstiegk Uf den Vogelsteig
Im Zipfel ebs. 1640 18)
In der Trift 12) ebs. Unter der Trift 1640 15)
Im Schlufter In Schlofter Im Schlofter 1640 18)
Kirchwiese 13) Kerchwiäsen
Die Gotteswiese 13) Die Gottswiäsen An der Gottswiesen bei
der Kärnersbrücken
1640 18)
Die Kärrnersbrücken !#) | Kerner$bricken bei der Kärnersstraße
164018); Die Kärr-
nersbrücken 1667 20)
Die Aue 15) In der Auwe In der Awe, In der
Aw Wiesen 1640 18)
Die Siebengärten 16) In Säbengärtchen InSiebingärtich 164013);
Die siebengärten
1667 2°)
Im kleinen Feld 17) Im kline Fäll Im kleinen Feldte und
Feldchen 1640 18)
Der Melm ?t) Der Malm Ufm Melm 1640 18); Der
Melm 1667 20)
Die Grube ??) Vor der Grüeben In der Grube 1640 18)
Die Katze ?°) Am Katzenbärgk Katzenberg 1594 19) ;
Am Katzenberge,
neben dem Kehl-
stück, Am Kätzchen
1640 18)
Am Grubenhügel Grüebenhägel Ufm Grubenhügel
1640 15)
Der Herrenberg *%) Herrenbärgk Am Herrenberge 159419)
u. 1640 18); Der Her-
renberg 1664 20)
Auf dem Thürmchen 2) | Ofn Därmchen Ufm Thürmchen 164018)
11) Zwischen den Riedlängen und dem Riedberg. — 12) Die Trift führt vom Dorf aus
nach den Riedslängen. — 13) Kirchengut an der Vasol und Sülzenbrücker Grenze. —
14) Uebergang der Kärrnerstraße über die Vasol. — 15) Wiese an der Vasol, nördl.
vom Dorf. — 16) Das Flurstück liegt zum Teil in Sülzenbrücker Flur. Vgl. diese. —
17) Nördl. vom Dorf, an der Kärrnerstraße. — 18) Sämtliche urkundliche Nachweise
unter „1640“ stammen aus dem (leider nicht ganz vollständigen) Haarhäuser Flurbuch,
das mir durch Vermittelung von Herrn Pfarrer Steuding in dankenswerter Weise vom
Ortsvorstand zur Durchsicht übersandt wurde. — 19) Aus: Des Ampts Wassenburgs
Erbbuch, StA. Gotha PP II 29. — 20) Aus: Neue Beschr. des Amts Wachsenburg,
StA. Gotha OO II 42. — 21) Sandiges Land im Rehestädter-Sülzenbrücker Flurwinkel. —
22) Feuchtes Gelände nach Rehestädt zu. — 23) Anhöhe an der Rehestädter Grenze.
Ein zweiter Katzenberg südl. nach Holzhausen zu. — 24) Langgestreckte Anhöhe
(Wasserscheide zwischen Apfelstädt und Gera) n.ö. vom Dorf. — 25) Nicht mehr nach-
zuweisen.
Haarhausen.
103
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Die Chemnitzweiden ?%) | Kemnitzwiden
Die Wiesenländer ?”)
Die Rohräcker ?”)
An der Grabenecke ??)
Der Mondschein ?8)
Hinter dem Kirchhof ?®)
Das Fallthor ?°)
In der Gabel
Die Gebind 3°)
Am Ruhestein °®!)
Steinberg
Unter dem Junker °?)
Der Hengstrasen °?)
Wenigen - Haarhau-
sen ®*)
Das Schildchen °%)
Die Klause 3%)
Auf dem Anger 5)
Das Johannisgeheg °%)
Das Brustläppchen ?”)
26) Weidenanpflanzung in der feuchten Niederung n.ö. vom Ort.
Kemnitz ist in Haarhausen nicht nachzuweisen.
De Wiäsenlänger
De Ruhräcker
In der Gröabenecken
ebs.
Hingern Kerfch
Fällder
In der Gabel
In der Quind
Am Rüestein
Steinbärgk
Ungern Junker
Hengströäsen
Wen’gen-Haarhusen
Schilchen
In der Klüsen
Ufn Anger
Im Gehannesgehäh’
An Brostläppchen
Nebet Kemnizweiden
1640 18)
In Wiesenländern, ?
Ueber den Wiesen-
gärten, ? Im Wiesen-
fleck 1640 18)
Im Mondschin 1640 13)
An der Hecken hinterm
Kirchhof 1640 18)
Unter dem Fallthörchen
1640 18)
In der Gebindt, unter
der Straße 1640 13)
Beim Ruhestein 1640 13)
Unter dem Junker
1640 18)
Ein Krautland zu We-
nigen Harhausen
1640 18)
UfmSchildchen 164013);
Der Schild 1667 2°)
bei der glausen 15941?);
An der Claußen
164018); Nebet dem
Herrn Magistro an
der Clausen 1640 18)
Am Anger 1640 18)
Eine Familie
(Schriftl. Mitt. des Herrn Pfarrers
Steuding.) — 27) Feuchtes Land nördl. vom Dorf. — 28) Der Mondschein ist ein
kleines Flurstück hinter dem alten (nach Holzhausen zu liegenden) Friedhof.
Jetzt
gilt der Name nur noch für die Einfahrt in die dortigen Grasgärten (Herr Pfarrer
Steuding). — 29) Am Nordostausgang des Dorfes. — 30) Zwischen Dorf und Eisen-
bahn. — 31) Flurname unbekannter Bedeutung. Die Oertlichkeit liegt östl. vom Dorf.
— 32) Nahe der Rehestädter Flurgrenze. — 33) Nördl. von Wenigen-Haarhausen. —
34) Wüste Dorfstätte. Brückner 11 u. 12 sagt 1756 darüber: „Vor dem Thore von
Haarhausen, an dem Wiesenwege nach Rehestedt zu, hat ehedem eine Capelle, dem
H. Petro gewidmet, einigen Häusern, welchen Platz man Wenigen-Haarhausen
genennet, gestanden; wie denn noch jetzo ein Weg auf der Wiese, das Schildehen
oder die Clause genannt, versteiniget ist, welcher die Wallbrüder zu des H. Petro
Capelle geführet.“ Mauersteine wurden noch gefunden. Jetzt ist alles eingeebnet. —
35) Zwischen Haarhausen und Wenigen-Haarhausen. — 36) Südl. von Wenigen-Haar-
hausen. — 37) Westl. von Wenigen-Haarhausen.
104
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Der kleine See 39)
Das Erdfällchen 3°)
Am Sättler °)
Der große See °®)
Im Roßbach 4°)
Der kleine Roßbach 40)
Das Tischchen #!)
Am Axtberge #2)
Die Bärengrube #3)
HinterdemKalkberge*%)
Auf dem Holzbeil #5)
Am Marktsteige *6)
Im Semsenfleck 4?)
Der Gießberg #8)
Klin Sie
Ärdfällchen
ebs.
Grüeße Sie
ebs.
Im klin Roßbach
9
Am Axtbärgk
Bärengrüeben
Hingern Kalkbärgk
Ofn Holzbiel
Am Martwägk
Im Semsfleck
Der Gießbärgk
Im kleinen See 1640 18)
Im Erdthall 1594 1?)
Im großen See, Die
Hegesäulen im See
1640 18) ; Die Graffen-
gelengen im großen
See 1640 18)
Im Roßbach 1640 18)
Am Axtberge 1640 18)
Im Loche, die Beeren-
grubegenannt164018)
Ufm Holzbeil 1640 18)
Am Marktwege 1640 18)
Das Sembsfleck 1640 18)
Am Gießberge 1640 18)
Im Troge Im Trogk Im Troge 1640 18)
Am Katzenberge *°) An dr Katz
Am Bach 5°) Am Böaäch Das Bachstück, Am
Bachgraben 1640 18)
Im Silbergrebchen
1640 18)
Im Geseß 1509 5°); „Eine
Wüstenei am Gesäß“
1640 15)
38) Nasse Wiese nach Arnstadt zu; der große See liegt an der Arnstädter Grenze.
1640 ist der Flurteil: „zwischen zweien Seen“ erwähnt. — 39) An der
Arnstädter Flurgrenze. — 40) Der Roßbach entsteht im Sumpfgelände sö. vom Dorf
und fließt in die Vasolde. — 41) Das Tischehen: Flurstück zwischen Roßbach und
Axtberg. — 42) Grenzberg gegen Arnstadt hin. Auf Arnstädter Gebiet schließt sich
der Weinberg an. — 43) Am Nordabhang des Axtberges.. — 44) Der Kalkberg
liegt auf Holzhäuser Gebiet. — 45) An der Holzhäuser Grenze, sö. von Haar-
hausen. — 46) Der Marktweg nach Arnstadt. — 47) Feuchte Wiese am Roßbach. —
48) Der Gießberg liegt unmittelbar über dem Dorf nach Südosten zu. — 49) Der
Katzenberg liegt zum Teil in Holzhäuser Flur. — 50) Der von Holzhausen fließende
„Keltergraben‘“, in Haarhausen Vasolde genannt. — 51) Flurstück zwischen Kärrners-
weg und Dorf. — 52) Ehemaliger Weinberg unmittelbar hinter dem Dorf, im Besitz
der Pfarrei; jetzt mit Holz bewachsen. Am Westende des Dorfes beginnt der Kalkhang
des Rückberges oder Riedberges, der an seinem Südhang im Mittelalter und später
noch einen Weinberg neben dem anderen trug. Von Osten nach Westen zu befanden
sich die Lagen: die Magdalene, der Bergrain, der lange Bahnert, am Danziger, der
Scharfstein, der Gräfner, die bunte Kuh. Eine Skizze der Wachsenburger Amts-
beschreibung über die „eigenthümlichen weinberge ins fürstl. sächs. Amt Wachsenburg
gehörig‘ verzeichnet nw. von Haarhausen noch drei Weinberge (jedenfalls auch am
Riedberg!), deren Namen heute vergessen sind: der lange Ranbusch, der kurze Ran-
busch, die Leimengruben. Dieser Hang heißt noch heute in Holzhausen: die Haar-
häuser Weinberge. — 53) Aus: Or. StA. Gotha QQ I 53: „Weinberg zu
Die Silbergrube 51)
Hinter den Gärten
Das Gesäß 52)
In der Silbergrüeben
Hingern Görten
ebs.
Haarhausen.
105
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Die Magdalene 5?)
De Maidlin
Der Bergrain 5?) (W.) |Am Burgkrain
Der Spitzberg
Der lange Bahnert 5?)
(W.)
Am Danziger 5?) (W.)
Der Scharfstein °#) (W.)
Am Rückberge und
Riedberge 55) (W.)
Der Gräfner 5%) (W.)
Die Bunte Kuh 5?) (W.)
Die Korngrube
Im Winkelswege
Die Haide 57) (W.)
Am KRothen Berge 5”)
(W)
Der Judenbart oder
Judasbart 57) (W.)
Bei der alten Kalk-
hütte 5”) (W.)
Der Rothenbergs-
rasen 57)
Die Scherfmannsgrube
harhausen 1'/, acker, ihm geseß, in die Vicarey ...
Spitzbärgk
Der lange Böänert
Am Danzger
ebs.
Rückbärgk
Ungern Gräbener
An der bunten Küe
De Korngrüeben
Im Winkelwägk
In der Haiden
An Ruedenbärgk
An Judsböärt
Bi der älen Kalkhitten
Ruetenbärgksröäsen
De Scheffelsgrüeben
An der
1640 18)
Der burgreyn 1448);
Am DBurgkreine
1640 18)
Der Spitzberg 1640
Magdalenen
Am Danizgker und
Damzgker 1640 15)
an dem rytberge 1448
Unter dem Gräfner
1640 18)
der
1640 18)
Die heyde 159419); An
der hohen heyde
1640 18)
Am Rothenberge
1640 18)
Der Judasbart 1640 18)
In Korngruben
Bei der alten Kalk-
hütten 1640 18)
In der scheffersgruben
159419); Ufder Scher-
manns Gruben, nebet
H. Magistro Petro
Jacobi 1640 18)
diesen weinberg hat man
in gebrauch und leßt ihn iehrlichen beuten [?] und man gibt kein zins nicht gen
Erfurt davon ..
.“ Dieser Weinberg gehörte damals dem Erfurter Barfüßerkloster. —
54) Hans Balthasar v. Scharfstein in Goldbach hatte „4'/, Acker Weinberge ufm
Rithberge nebet den Gottsweinbergen‘“ (1640). — 55) Die Generalkarte und die ur-
kundlichen Erwähnungen führen alle Riethberg für den Zug der „Haarhäuser
Weinberge“. — 56) Iın Flurbuch wird erwähnt: „Unter des Graffen zu Schwarz-
burg Weinberge“. — 57) Der Rothenberg und die Haide waren gleichfalls Mittel-
punkte der Haarhäuser Weinkultur. Diese beiden Höhen waren vom Riedberg
getrennt durch eine Senkung, die die Flurteile „Winkelweg — Korngrube — Im
Loch — Längel“ einschloß. Sonnenberg, Rothenbergsrasen, Judenbart und Bei der
alten Kalkhütte waren Lagen des Rothenberges. Am Sonnenberg hatte Friedrich
v. Wangenheim 1640 neun Acker Weinwachs.
106 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Sonnenberg”) (W.)| Der Sonnenbärgk Sonnenberg 159419); Am
Sonnenberge 164018);
Der Sonnenberg
Im Loch 57) ebs. 1667 2°)
Am Längel 57) ebs. Am Lengel 164018); Das
Der Längelsweg 5”) An Längelswägk Langel 1667 20)
Die Wittern Wiese 58)|?
Steinrutsche 58) ?
Namen aus dem
Ort: 1640 18):
Untergasse Die Untergasse
Das Mäuerchen
Das Gesäß Vgl. oben
Der Hanfsack wüste hHofstätte ufm
Hanfsack, beim Got-
tesacker
Langengasse Die Langgassen
Backhausgasse Die Backsgasse
Mittelgasse In der Mittelgassen
Quergasse
An der Schwemme
Vorm Angerthor
Bei dem Schenksbrunn
Die gemeine Schenk-
statt 59)
Der Gasthof 5°)
Das Brauhaus
Beim Kirchbrunn
Unter den Fallthörchen
58) Jetzt unbekannt. — 59) Im „Gasthof“, einem „am Bach“ gelegenen, dem Landwirt
F. Spittel gehörigen Haus wurde vor langer Zeit Gastwirtschaft getrieben. Heute
ist der Name vergessen; nur das Land hinter dem Haus heißt noch: „Acker hinter
dem Gasthof“. Die Gemeindeschenke liegt ganz getrennt davon. (Mitt. des Herrn
Pfarrers Steuding.) —
Eine größere Anzahl Flurbezeichnungen des Flurbuchs von 1640 sind heute ver-
gessen. Es sind die folgenden: das Hopfenfleck; unterm Speckbirnbaum; im Steinbruch ;
ufm Entenleich; die vorderste Hecken; hinterm Gäßchen; der gäßners Acker; unter dem
Steupelbusch; bei der Rehestedter Lache [jedenfalls am Melm]; über Rödigers Wiesen ;
der Eiersberg [wohl der Weihersberg an der Holzhäuser Grenze]; die Flötengelengen ;
Hinter Hempels Garten; der hohe Acker; die Margreten am Rieth; im Tällichen; der
Butterberg hinterm Hain; bei der Kälberwiesen; bei Gemein Weiden [die Chemnitz-
weiden?]; am tiefen Wege; am Rehstädter Kreuzwege; die Wassersuppe (Weinberg) ;
bei der Arnstädter Hecken; am Hungerbrunn; bei der Rothehütten ; Im wüsten Ländern ;
*/, Land, quondam Andres Schwarzen, Schwarzland genannt; die lange Sottel; das
Pfarrstück; ufm Steinberge; unter dem Grashof; unter der weydtmühlen. Dies
ist meines Wissens die einzige bekannte Notiz über einstigen Waidbau in Haar-
häuser Flur. Im Dorfe selbst ist die Erinnerung daran erloschen.
Haarhausen. — Hausen.
Flur Hausen !).
107
Moderne Namen ?)
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache >)
Hausen ) Hüsen ? Huren, Haren, Husen
Das kleine Feld 5) Klene Feld 1143 (Dobenecker I
Stummelfeld ®) Stommelfeld 1458); Husun 1143
Stummelweg Stommelwägk (Dobenecker 11472);
Letzerfeld ?) ? Haußen 1615
Langes Feld) ebs. Im langen Feld 1457
Großes Kirchfeld ®) Grüßes Kerchfeld [354 fol. 178a. b]
Kirchweg 10) Kerchwägk
Siechthalsfeld 11) Säichthalsfald
Siechthalsweg Säichthalswägk
Der Käseberg 1?) Käisebärgk
Käsebergsweg Käisebärgkswägk
Kleines Kirchfeld ?) Klenes Kerchfeld
Der Waidrasen 13) Wedröäsen
Die Waidmühle 13) Wedmöllen
DasRiedbrunnenfeld !#) | Räedsbornsfeld
Riedbrunnenweg Räedsbornswägk
Rodlachsgraben 15) Ruüodachsgröäben
Flürchen 16) Flirchen
Das Rasenschildchen |?
Das Gemeindchen Gemeöndchen
Das Hohe Ried 1?) Huche Reäd
Koppelried 17) Koppelreäd
Pferderied 17) Färreäd
Gänseried !?) Gänsereäd
Riedgasse 5
Kittel 17) ebs.
1) Literatur: Brückner II 2, 87; Gelbke I 1, 152; Lehteldt VII
119. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Die mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn Lehrer W. Holstein
in Gotha. — 4) Hausen besteht aus zwei annähernd parallel (ost-westl.) laufenden Straßen.
— 5) Ein quadratförmiges Stück-Land, das der sonst geraden nördl. Grenzlinie an der
Ballstädter Flur aufgesetzt ist. Wohl ursprünglich nicht zur Flur gehörig. — 6) Der
nördlichste Teil der Flur an der Ballstädter Grenze. — 7) Auf der Generalkarte ein
Streifen Land an der Westhäuser Grenze; im Dorf nicht mehr bekannt. — 8) Der
Flurteil nw. vom Dorf. — 9) Nördl. vom Dorf; das kl. Kirchfeld liegt unmittelbar
hinter den Gärten. — 10) Der Kirchweg führt von Westhausen nach Eschenbergen,
nördl. von Hausen hin. — 11) N.ö. vom Dorf, an der Eschenberger Grenze; nasses
Land. — 12) An der Eschenberger Grenze. — 13) Am Nordostausgang des Dorfes,
nach Eschenbergen zu. Von der Waidmühle sind noch deutliche Spuren vorhanden
(gerillte Steine). Hausen hatte zwei Waidmühlen. Bis in die 70er Jahre des 19. Jahrh.
wurde hier Waid gebaut (mündl. Mitt.). — 14) Oestl. vom Dorf, an der Eschenberger
Grenze; nach dem dortigen Riedsborn benannt. — 15) Der Rodlachs- (oder Rothlachs-)
Graben kommt aus dem Siechthal und mündet in die Nesse. — 16) Am Östausgang
des Dorfes. — 17) Wiesen längs der Nesse.
108 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Die Wallwiesen 17) Woölweäsen
Das Mühlfeld !7) Mehlfeld
Steingrabenfeld 18) Stengröabenfeld
Steingrabenweg Stöngröabenwägk
Namen aus dem
Ort:
Der Thurm
Kirchgasse
Wallgasse 1?) Gein dem wall 1457 20)
Wallthor 1°)
Brunnengasse
Lindenplatz
Flur Hochheim }).
Hochheim ?) ®) Hüechen >) ? Hochaim 779 (Doben-
ecker 143); Hocheim
Der Kessel ®) ebs. 1305 [35e fol. 28]
Der Wachhög ’) Wachhögk In den semden an der
warte, by den kart-
husen 1388 5%); ? uf
die veste, bie den
vesten 14278); bie
der warte 1465)
18) Westl. vom Dorf. — 19) Die Wallgasse mündete bei den Wallwiesen (sw. vom Dorf)
und wurde durch das Wallthor geschlossen. Hier hat die Wasserburg der Herren von
Husen gelegen. Der Schafhof (im Besitz des Schulzen) gehörte zum alten Rittergut
(mündl. Mitt.) Das Dorf war mit Wall und Graben umgeben; nördl. bei dem Waid-
mühlplatz ist noch ein Stück Dorfgraben erhalten. — 20) Aus: Erbb. d. Aug.-Kl.
fol. 1782.b, Ltr. Claus Ruprechts. Dieselbe Urk. hat noch die Flurbezeiehnung: bie
der Budelstetischer strasse, stoß uff das erutze hinder dem kirchhove, bie des
gotshußacker. Von einer „Buttelstädter Straße‘ weiß niemand etwas in Hausen. Eine
wichtigere Straße hat meines Wissens nie die Flur berührt. Es könnte nur der „Käse-
bergsweg‘‘ gemeint sein, der hinter dem Kirchhof nach Eschenbergen, weiter über
Molschleben - Erfurt abzweigt.
1) Literatur: Brückner II 3, 74; Gelbke II 2, 248; Lehfeldt VII
120 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Herr Kantor Sundhausen in Hochheim hatte die Güte, mir die
mundartliche Aussprache aufzuschreiben. — 4) Nach Brückner 74 soll der Ort früher
„Loh-Hochheim“ geheißen haben — „wegen der vielen Lohe“ (?!),. Der Wangen-
heimer Lohberg liegt westl. der Flur Hochheim. Der ursprüngliche Bauplan des
Ortes wird infolge der Kriegsverwüstungen (besonders 1636) und verschiedener großer
Brände verwischt sein. Die Flur (sie hält 768 ha Land) war 1642 völlig wüst „bis
auf 79 acker‘“ (Flurbuch). — 5) „Flurbuch zu Hochheimb 1642, so viel der noch
daselbst anwesenden Mannschaft“ (StA. Gotha PP II 2). — 5%) Aus: Ltr. Hartung
Jans, burger ezu gotha, Or. des Katharinenkl. zu Eisenach (StA. Gotha QQ Ib 6). —
6) Am Ostabhang des Hautelberges. — 7) Der Wachhög liegt über der Langensalzaer
Straße, am Wiegleber-Ballstädter Weg. „Ein ziemlicher, von Erde aufgeworfener Hügel,
Hausen. — Hochheim. 109
Moderne Namen Mundartliche Aus-
sprache
Der Hautelberg 1°) Hötelbargk Hinder dem hawtal
berge 142813); Am
Der Wasserlauf ebs. Hautelberge 1642 5)
Am Blaßrain Am Bläßren am bloßrein 1642 5)
Hof 19) ebs.
Hothelried 10) Hötelried Hawentalryet 1465);
Hauthalrieth 1658 14)
Hothellaite 19) Hötell&eden Ober der leidten 1642 5)
Kirchhof 19) Kerchhof hinder dem kerchhoffe
141115); hinder dem
kirchove 1465 15)
Hothelborn 1) ebs. by dem howtal borne
1388 %®); Am Hauthel-
born 16425)
Der Hothelgraben 1%) | Hötelgröam’n Hawentalbach 1465 9);
am graben 16425)
Die Hothelbrücken 1%) | Hötelbricken under der hewtal
brucken 142813) ; Bei
der brucken 16425)
Hothel-Rasenweg 19) Hötel-Röasenwägk ? Ober dem Rasenwege
Die Elf Sotteln 11) ebs. 1642 5)
Die Stange 1?) Neben der Stengen Neben der stangen
1642 5)
Die Langensalzaer De Salzer Ströß Die salezenstraße
Straße 1428 13)
auf welchem in Kriegszeiten Wache gehalten worden und von welchem man...
auf 16 Stunden weit die Gegenden nach Morgen übersehen kann“ (Brückner 79). —
8) Aus: Erbb. des Augustinerkl. (StA. Gotha RR I 11) fol. 166b. 1672. b, Ltr. Johannes
winthers. — 9) Aus: ebd. fol. 163b. 164%.b, Ltr. Apel Werners. — 10) Anhöhe an
der Wiegleben - Ascharaer Flurgrenze, nach der Wüstung Hauthal benannt. Die
Wüstungsflur gehört heute den drei Ortschaften Wiegleben, Aschara und Hochheim.
Der Hochheimer Anteil bildete eines der Dreifelder dieser Flur (Wangenheimer-, Hau-
thaler-, Nestfeld). Das Hauthal-Feld war bis zur Separation selbständig in Dreifelder
geteilt. 1760 bestand von der Wüstung noch: „der Gottesacker, welcher jährlich ge-
heget, abgegraset und sodann abgehütet wird; ein Viehrieth, auf welchem die Anspänner
die Vorhut haben; ein guter und gesunder Brunn; einige Hofstätten, welche hiesige
Einwohner besitzen; der Wachhög (s. Anm. 7)“ (Brückner 79). Unmittelbar am Hothel-
Kirchhof vorüber läuft die Heerstraße Wangenheim-Aschara; der Hothel-Rasenweg
(im unteren Teil ‚„Schleifweg‘) führt von Hochheim nordwärts zur Wüstungsflur. Am
Westende des Hothelriedes lag der „Hof“; dies soll ein einzelnes Gut gewesen sein
(mündl. Mitt... Der Hothelgraben heißt im Unterlauf (nach Ballstädt zu) „Selten-
bach“. — 11) Neben der Langensalzaer Straße an der Ascharaer Grenze. — 12) Un-
mittelbar auf der Ascharaer Grenze; wohl ein altes Grenzzeichen. — 13) Aus: Erbb.
des Augustinerkl. fol. 159%. b, Ltr. Herman fulden. — 14) Aus dem Flurbuch von 1658,
StA. Gotha PP II 3. — 15) Aus: Erbb. des Augustinerkl. fol. 164%.b, Ltr. Hans wyda.
— 152) Aus: Ltr. Fritsche von Wangeheym der elder, Fritsche von Wangeheyme und
Loeze von Wangeheim, gebrudere, Or. des Katharinenkl. zu Eisenach, StA. Gotha
QaqQm7.
110
Amitsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Am Berge Am Bärgk Am berge 16425)
Die Ecke Die Ecken
Westhäuser Weg
Forth 16)
Im Nützelfeld 17)
Der Seeweg 18)
Die Ballstädter Höhe
In der Flarchen 1°)
Schindleich
Schleifweg ?°)
Die Stiegel ?})
Im Boden ??)
Kirchrasenweg ?)
Am Schellrain *)
Holzweg ?°)
Im Schlufter
Die Heerstraße ?)
Westhüser Wägk
ebs.
Im Netzelfelle
Siewägk
De Bal$te Hie
In der Flärchen
Schenglech
Schlefwägk
Der Kerchätägel
ebs.
Kerchröasenwägk
Am Schellren
Holzwägk
Im Schlofter
De Hearätröß
uf dem westhuser wege
1411 1%)
Im Nutzelfelde 1642 5)
by der foylin an deme
see 1388 %); An deme
seewege1388%);?Am
Seelwege 16425); Am
Seeweg 1642)
ubir den baldestet weg
1388 ®)
Indemefladiche1388%);
Im flawthe 1427 °)
uf den sleyfweg 138852);
uf den sleifweg
1414 3); Am Schleif-
wege 1642)
Von der Stiegel 1642 5)
Im bodten 16425)
Der graßreyn 1465 15)
änder dem schilreyn
14278); Am Schell-
rein 16425)
An dem Holczwege
1465 °)
gein dem Eifenwege,
ubir dy herstroße
1388 5%); die wang-
heym herstraße
1414 #); AnderHeer-
straßen 1642 5)
16) Der Flurort liegt östl. der Langensalzaer Straße am Hothelgraben, an der West-
häuser Grenze. Dort „soll ein klein Dörflein gewesen seyn, so Pfordte genennet
worden“ (Brückner 79). — 17) Das Nützelfeld soll die Flur der Wüstung gewesen
sein. — 18) Der Seeweg führt vom Dorf aus durch das Nützelfeld nach dem „See“
in Ballstädter Flur. — 19) Feuchte Wiesen n.ö. vom Dorf. — 20) Der südl. Teil
des Hothel-Rasenweges. — 21) Ehemals Brückchen über den Dorfgraben, da, wo der
Schleifweg ausging. — 22) Nördl. vom Dorf. — 23) Der Kirchrasen ist auf der
Generalkarte nordwärts vom Dorf, dem Holzweg parallel eingezeichnet. Welche Be-
wandtnis es damit hat, konnte ich nicht erfahren. — 24) Der Flurort Schellrain liegt
nördl. vom Dorf. — 25) Der Holzweg führt nach dem Wiegleber Holz. — 26) Die
Heerstraße kam aus der Gegend von Haina, führte über Brüheim, den Lohberg und
Wangenheim, durch die Hochheimer Flur (Ascharaer Rain) nach Aschara. Vgl.
L. Gerbing, Die Straßenzüge von Südwest-Thüringen 78.
Hochheim. alalal
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Nicolai-Rain ?7) Nekletsren ? bie den clausern 1427 5)
Das Viehthor 28) Vern Vöthur vor dem viethor 1658 14)
Die Trift Dreft
Alter Teich ?°) Aler Dich gein dem undern tyche
1465 15)
Bruch 3°) Brüech Uf dem bruch 1642)
Das Kuhried 3°) Küeried Die Riethspitzen 16425)
Wangenheimer Weg | Wangenwägk by dem wangenheymi-
In den Pflöcken 3°) ebs. schen wege 1388 %);
Vorried 39) Verried uf dem wangenheym
Hanfland 3°) Hanfländ wege 1411 15%)
Waidmühle 31) Wedmüehle Gein der mol 14278);
Am Mühlfleck 1642);
an dem molwege by
den juncfrowen von
sent nyclause in Ise-
nach 1388 5%)
Mühlstieg MüehlStiegk Am Mühlsteige 1658 1%)
Das Mühlfeld 32) ebs.
Der Neßrasen Nefßröäsen
Die Nesse 33) De Neß’ Dye neße by den fru-
meßer 1388 %); uf dy
$ neße 141115); Uf der
Der Abschlagsgraben | Ogang Neße 1642 5)
27) Der Nikolai-Rain war westl. vom Dorf, nach der Wangenheimer Grenze zu. Wahr-
scheinlich hängt der Name zusammen mit dem „Nikolaus-Land‘“, dem Besitz der
Kirche St. Nikolai. — 28) Der Südwestausgang des Dorfes, nach der Trift zu. Nahe
dem Viehthor lag das St, Katharinen-Klostergut. — 29) Südl. vom Dorf, nach dem
Ried zu, jetzt Ackerland mit Pfütze. — 30) Feuchte Wiesen längs der Nesse, wo
Kibitze und wilde Enten nisten. — 31) Die Waidmühle, einst nahe der Nesse gelegen,
gehörte zur Kirche, die im Siegel den H. Nikolaus, mit dem Waidballen in der
Hand, führte. Die Abgabe, der „Nikolaus- Waid‘“, bestand darin, daß von jedem
auf der Waidmühle gemahlenen Schock Waidballen ein Stück geliefert werden mußte,
außer von den 18 Hufen der Herren v. Vogel (Brückner 86. 87). Der Waidstein ist
später als Bachbrücke benutzt worden (mündl. Mitt), — 32) Südöstl. zwischen dem
Dorf und der Nesse. — 33) Die Nesse, bezw. deren Abschlagsgraben begrenzen die
Flur im Süden, nach Goldbach und Warza zu. — 34) Aus: Erbb. des Augustinerkl.
fol. 165#- b, Ltr. apel schiding ... „gelegen in den felden und fluren zeu hauwetal“. —
Folgende urkundliche Namenformen sind nicht mehr zu belegen: 1388 (Anm. 52):
byn bachuse; an deme raseflecke (an dem see); gein der leymgruben; neben dem
hildebrandreyne; uf den tyfenweg. 1411 (Anm. 15%): uf den styg. 1427 (Anm. 8):
uf dem anger; gein den cruzen [1866 ist ein Kreuz ausgeackert worden „hinter dem
Dorfe“]; bie den rosten. 1428 (Anm. 13): in dem tyrgarten. 1465 (Anm. 15): an
dem tyfen wege; hart an dem dorfe. 1642 (Anm. 5): Hinter den Höfen; an der
Körnrein.
112 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Flur Holzhausen !).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache ?°)
Holzhausen %) Holzhüsen Holzhusen anf. saec. IX
(Dobenecker I 70);
Holezhusen, Holtzusin
Das Richterstück €) ’s Rechtersteck 1378 [39]
Im Tambuchsgrunde |In Tam’chsgrund Vordemtambuch 14877);
Die Steinbucht On dr Bucht Im Tambuchsgrunde
Die Hinter-, Mittel-,|Of dr Hinger-, Mittel-,| 15949)
Vorderhorst Vorderhörscht
Die Kupferstraße 10) De Kopferströß
Auf der Horst Uf der Hörscht Uf der Horst 1487);
Am Öhrdrufer Weg |Am Ördorfschen Wägk| ebs. 15948)
Der Brandgehren 1) Brändgern
Der Dörnchensgraben!?)| Dirnchensgröaben
Ueber dem Dörnchen |Äbern Dirnchen Ueber dem Dörnichen
1594 8)
Grübchen ®) In Kriepchen Grubichen 1594 3)
Die Steingebreite Uf dr Steingebreiten
Pfützengebreite 13) N Bey der pfutzen 15949);
Auer Piüce | nz [ Üt der fitze 16679)
Der Horstweg !#) Hörschtwägk
An der Trift 1) An der Drift
Im Troge In Trögk
Am Troggraben In Tröggröaben Nach dem Troggraben
1641 1%); Am Trog-
graben 1667 ?)
1) Literatur: Brückner Il 5, 79; Gelbke II 2, 76; Fr. Krügelstein,
Nachr. 115; Lehfeldt VIII 122 ff.; — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General-
karte, Katasterverzeichnisse. — 3) Herr Pfarrer Steuding in Haarhausen hatte die
Güte, mir die mundartliche Aussprache zu übermitteln. Sehr viele Nachweise über
Flurlagen verdanke ich Herrn Pfarrer Witting, früher in Holzhausen. — 4) Wahr-
scheinlieh ursprünglich zweizeiliges Straßendorf. Der Ort ist eingeschlossen von dem
Zug der Kalkberge, die vom Seeberg nach Arnstadt zu streichen. — 5) Aus: Erbb.
des Augustinerkl., Ltr. Hans Kroschener. — 6) Im Tambuchsgrund, an der Straße von
Bittstädt nach Ohrdruf. — 7) Aus: StA. Gotha PP II 28, Erbbuch von Ichtershausen,
1487. — 8) Aus: StA. Gotha PP II 29, Des Ampts Wassenburgs Erbbuch, 1594:
„Ueberm Dörnichen oder grubichen“. — 9) Aus: StA. Gotha OO II 42, Neue Be-
schreibung des Ambts Wachsenburg, 1667. — 10) Die Kupferstraße verband die Hütten-
werke des Ohragrundes (Öhrdruf) mit denen der Gera (Arnstadt). — 11) Vor der Horst.
Jetzt Ackerland. — 12) Der Dörnchensgraben entspringt am Nordabhang der Horst,
fließt durch den Vockengarten (von hier an „die Vasol“), durch das Dorf Holz-
hausen, durch die Kelterwiese (hier „Keltergraben“) nach Haarhausen und mündet
westl. von Sülzenbrücken in den Weidbach. — 13) Sumpfiges Land an der Kupfer-
straße, am Nordabhang der Horst. — 14) Der Horstweg war zugleich der Triftweg
von Holzhausen nach Gossel zu.
Holzhausen. 113
Urkundliche Formen
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Ueber dem Vocken-|Äbern Vockgöärten Unterm Vockengarten
garten 15948); BeimVocken-
Der Vockengarten ) |Der Vockgöärten garten 1641 1%)
Am Vockenberge 1%) An Vockenbärgk Am fockenberge 1487 ?)
Am hohen Vocken- | AnhochenVockenbärgk
berg 16)
Das Thongrubenfeld Of dr Thongrubn
Am Röhrenseer Feld |In Rirns’r Feld
Das Himmelreich 1!) |’s Himmelrich Im Himmelreich 1594 )
Am Röhrenseer Weg An Rirns’r Wägk
Die Krautwiese 18) De Krütwiasen An krutgarten 1487 7);
Gemeinde-Krautrieth
Spritzbrunnen Spritzborn 1667 9) 18)
Die St. Anna 1°) An d’r Sank-Anne Hinter St. Annen
Am Heckenberg !‘) An Heckenbärgk 1641 158)
Am Schiebleich 2°) An Schiebeleich
Das Gütchen ?!) In Gietchen
15) „Der Vockengarten‘“ (vocke, mhd. — junges Tier), eine Wiese mit Teich, liegt
sw. von Holzhausen. 1667 wird der Flächeninhalt auf 6'/, Acker angegeben und
dabei bemerkt: „die fünf teiche werden itzt zu wiesenwachs genützt“. Nach „Be-
schreibung der Teiche im Fürstenthum Gotha 1666“ (Goth. Min.-Arch. Dep. 5%, Insgemein
Kap. 25, No. 24) befanden sich diese Teiche: „1. Im Vockengarten. 2. Der große Teich
im Einold. 3. Der kleine Teich im Einold. 4. Der Dreiangel. 5. Das kleine Teichlein
hinter der Schäferei.‘‘ — 154) Aus: Dorf- und Flurbuch von Holtzhausen 1641, StA.
Gotha PP II 7. — 16) N.ö. vom Vockengarten, östl. vom Dorf. Beide Hänge gehörten
zu den herrschaftlichen Weinbergen. Die älteste, mir bekannte Notiz über die
Wachsenburger Weinberge befindet sich im Lehnbuch Friedr. d. Strengen 1349—1350
(herausgegeb. von Lippert und Beschorener), LI 15: ... vinetas et agros vini am Rotin-
berge et Wallenberg [?]). 1378 findet sich im Meissener Zinsregister [39]: „it. der
weynzeinß doselbst [in Holtzhusen] an dem berg wassinburg hat etwan geben
15 fuder weyn zeu achten uff 30 acker.“ Das Erbbuch von Ichtershausen (1487)
enthält als „vinea“ nur: der Cardinal, jetzt unbekannt. Im Erbbuch des Amts
Wachsenburg 1594 sind ausdrücklich als Weinberge aufgeführt: am Hausberg; im
Himmelreich; am Vockenberge; Leiten am Rotenberge, sollen zu weinberg gemacht
werden; weinwachs an der Heide; am Eulenberge; hinter dem Hain; an der Kalk-
hütten; am Appenthal; am Rasenwege; am Weyersberge ; am roten Bühl ; am Heiligen-
berge; Kirchberg; am Eselsbühl; am Muhlberge; am Eselssteige unter der Wassen-
burg, seind diese 7 acker am Eselsbühl genannt. Eine Kartenskizze des Min.-Arch.
Gotha bringt die „eigenthümblichen Weinberge des fürstl. sächs. Ambts Wachsenburgk“.
Hier sind folgende Namen (in Holzhäuser Flur) eingezeichnet: der große und kleine
Vockenberg ; der Pappenheuner; der Unschlitberg (am Burgweg); der Hausberg; das
Stültzböckigen (nach der Schießhütte zu); der Heckenberg; der Musquetellerberg
(dieht vorm Dorf, zwischen dem Haselbach und dem Horstweg); der Rosengarten (über
der Krautwiese). Auch auf der Geleitskarte von 1633 [36] ist der Hang der Wachsen-
burg mit Reben bewachsen. — 17) An der Mühlberger Grenze. Vgl. auch 16. —
18) Die Krautwiese befindet sich zwischen dem Dorf und dem Vockengarten. —
19) Wüste Kapellenstätte am Westausgang des Dorfes. Im Haarhäuser Flurbuch von
1640—41 sind Ackerstücke erwähnt, die „nach St. Anna in Holzhausen“ lehnen.
— 20) Nw. vom Ort. — 21) Am Weg nach Mühlberg.
Gerbing, Flurnamen. 8
114 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Am Poppenheimer !6) |An Poppeneimer
Auf der Albthalshohle | An der Abthelshohle
Im Albthal ??) In Abthöl In appenthal 1487);
Schustersberg An Schostersbärgk Gern im Appenthal
Der krumme Weg An krumm’n Wägk 1641 15a)
Trompete 3%) ° An dr Trompieten
Am Hüttenberg ?°) An Hittenbärgk Hinter dem Huttenberge
1594); Der Hutten-
berg im Appenthal
(14 A. Weinberg)
1641 15%)
Der Kalkberg *%) An Gipsbargk Am Kalkberge 1594 ®)
Der Wolf 25) Ufn Wöltf
Gipsberg °*) Gipsbargk
Der blaue Berg ?) a : 2
Der Burgweg Burgkwägk Br deren es {
Der Hain?” ee ter dem Hayn 1487 ');
or Hain”) DISAUENITS | Der Schloßhayn
1667 °)
Die Wachsenburg?8) | ebs. Wassenbure 1170 (Do-
benecker II 415);
Wassenburg 1184
(Dobenecker II 698
u. 758); Wazsinburg
1349 — 1350 [39];
Wassenburg 1512
[20]; Wachsenburg
1572 [29]; Wassen-
burg, unter derWach-
seburg 1594 [26]
Der Hausberg ?°) An Hüsbärgk vinea am husberge
Die Tränke °°) An dr Tränk 1487”); Am Haus-
Das Loch In Loch berg 1594 8)
22) Das „Appenthal“ (ahd. affa? — Wasser?) liegt zwischen der Wachsenburg und dem
Vockenberg, am Mühlberger Weg. Ein Gewässer fließt nicht hindurch. — 23) Der
Hüttenberg liegt an der Mühlberger Grenze. Daran stößt (auf Mühlberger Gebiet)
der „Götzen-Freyer‘‘ als östl. Ausläufer der Mühlberger Schloßlaite. — 24) Sowohl
der West- wie der Südabhang der Wachsenburg sind auf der Generalkarte „Kalkberg“
benannt. 1667 wird erwähnt „Ein Steinbruch an der Wachsenburg, von Alabaster-
stein, zu Sparkalk zu gebrauchen.“ — 25) Am Westabhang der Wachsenburg, Teil
des Kalkberges.. — 26) Südwestabhang der Wachsenburg. — 27) Der die Wachsen-
burg umgebende Wald. — 28) Wachsenburg. Literatur: C. Beyer, Die drei
Gleichen, Erfurt 1898; Brückner II 5, 80; Lehfeldt VIII 124ff.; Melissantes,
Das erneuerte Altertum 1713, 1721, 45—64; C. Polack, Wachsenburg, Mühlberg und
Gleichen, Gotha 1859; Die 3 Gleichen in Thüringen, herausgegeben vom Wachsenburg-
Komitee. Der Berg fällt nach allen Seiten schroff ab. — 29) Der Burgberg. — 30) An
der Ostseite des Burgberges.
Holzhausen.
115
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Die Schießhütte
Am rothen Berge
Am Blumenberge 3!)
Auf der Haide
An der Kärnerstraße 32)
Die dreien Ecken
Unger dr Schießhitten | vinea genannt dy schieß-
An Ruthenbärgk
An Blumenbärgk
Of dr Haide
An dr Kerneritröß
An drichen Ecken
hutte 1487)
Am Rotinberge 1349
— 1350 [L. u. B.]; Am
Rotenberge u. ruten-
berge 14877); Am
Rotenberge 1594 8)
Am plomberge 1487 7);
Am Blumenberge
1594 8)
Uf der heyde 1487);
An der Heide 1594 5);
Die hohe Heide
1667 9)
? Der Dreiangel 1666 15)
Im Markt 33) In Mart
Burglaiten An dr Lieden
34 p)
le ) ; Am eselsbuel u. esels-
E is N Eselsbihl bul 14877); Am Esels-
ee”) steige 1594 8)
Trompete 3%) An der Trompieten 8
Anthügel 3”) Hahntteigel Der Anthügel 1667 °)
2
Der Schleifweg
Die Kelterwiese 38) bie der kelter wisen
1487 7); Die kelter-
wiese 15948); An der
kleinen Kelterwiese
1667)
In dr Kelterwiasen
Der Keltergraben ®) |An Keltergröäben
Am Bach 1?) An Bäch Am bache 15948)
Im Weidig 38) In Wid’g Widdich 1487”); Im
Tetscher 3°) An Tetscher Weydicht 1667)
40
en J In dr Aue In der Auen 1667)
In der Aue *°)
31) An der Mühlberger Grenze. — 32) Teil der alten Straße Erfurt-Ingersleben-
Kornhochheim - Sülzenbrücker Flur - Haarhausen - Holzhausen - Tambuchshof - Crawinkel-
Oberhof [nach 24]. — 33) Flurstück neben der Kärnerstraße, nördl. vom Dorf.
Der Sage nach soll dort ein „Städtchen‘“ gelegen haben (mündl. Mitt... — 34) Am
Burgweg, nördl. vom Dorf, Abhang des Burgberges. — 35) Am Burgweg, hinter
dem Ort. — 36) Der Name kommt in Holzhäuser Flur zweimal vor: unter dem
Kalkberg (am krummen Weg) und n.ö. vom Dorf. — 37) Oestl. vom Dorf. —
38) Die Kelterwiese, durchflossen vom Keltergraben (vgl. Anm. 12), liegt n.ö. vom
Ort, nach Haarhausen zu. Das dortige Flurgebiet (auch Weidig) gehörte zum herr-
schaftlichen Vorwerk. 1492 kam die Kelterwiese zur Pfarrei und wurde später um-
geackert (Brückner 84). — 39) Kleine Anhöhe am Haarhäuser Weg. — 40) Wiesen
und Land am Keltergraben.
8*r
116 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Am Kätzchen ?!) An dr Katz Am katzenberge 1487?)
Hackmesser ’s Hackmasser
Im Wassersee 4?) ? An dem wassersehe
1487 7)
Am Weihersberg ??) An Ichersbärgk Wigerßbergk 1370 %3) ;
Am weyersberge, Am
Der Müllersweg **) An Müller$wägk weygersberge 1487 7)
Im Roßbach #5) In Roßbach Im Roßbach 1594 8)
Das Krautried 4) Obere Ried ? An krutgarten 15948)
Der Delinquenten- Dr Delinguentenwägk
weg *°)
Tanzplatz 4°) An Tänzplatz
Marktweg *) An Märtwägk
Im Siechen ?’) ? Andr gemeine Wiasen |? An der burgerwiesen
15948); Die Bürger-
wiese 1667 °)
An der krummen Ge-|An dr krummen Ge-|Die Krummgelengen
länge länge 1667 ?)
Staupenfleck #) An Stupfleckchen
Dede =) An dr Ochsenwiasen Am ulenberge 1487 7);
Am Eulenberg 4°) Am Tlenbärgk m
| 15948); Der hohe
Eulenberg 1667 °)
Pfaffenborn 5°) Am Faffenborn Beim Pfaffenborn
1641 1%)
Am rothen Bühl 5) An rüten Biehl Am Rohtenbuhl 1594);
Der Rothe DBühel
Der Waldgarten 52) an Wäldgöärten 1667 ?)
41) Der Katzenberg liegt zum größten Teil in Haarhäuser Flur. — 42) Feuchte
Wiese östl. vom Dorf. — 43) An der Holzhäuser Grenze. Wohl nach dem (am
Fuß liegenden) „Wassersee“ benannt. — 43%) Aus: Ltr. Hans v. Stutternheim, won-
haftig zeu Gundirßleuben, Or. des Kl. Georgenthal, StA. Gotha QQ Id, N. 269, „ein
wingarten by sechs ackirn, gelegin tzwuschin Wassinburg unde Arnstete, gnant der
Wigerßbergk“. Oberlehnsherr war Graf Heinrich v. Schwarzburg. — 44) Der Müllers-
weg führt nach Ichtershausen. — 45) L. Zufluß der Vasol; entspringt auf Arnstädter
Gebiet und fließt durch das Krautried nach Haarhausen. — 46) An der Arnstädter
Grenze, zwischen dem Müllersweg und dem Marktweg nach Arnstadt. Die Amtsbeschr.
von 1667 enthält über diesen Flurteil folgende Notiz: Das Gemeinde-Krautrieth, allda
die übelthäter von holzhausen aus hingestäupet [„das Staupenfleck‘“ vor dem Dorf,
am Marktweg], auch die Gefangenen zwischen Sachsen und Schwarzburg interimsweise,
bis der hauptstreit auf der straße verörtert [?], ausgeantwortet werden. Der „Delin-
quentenweg“ führt westl. am Krautried hin; der „Tanzplatz‘“ grenzt daran. —
47) Nasse Wiese östl. vom Dorf. — 48) Vor dem Dorf, am Marktweg. — 49) Der
Eulenberg ist der Nordostabhang des Heiligenberges, nach dem Marktweg zu. —
50) Der Pfaffenborn, am Marktwege; 1641 wird hier ein Mohnacker erwähnt. —
51) Nordabhang des Heiligenberges. — 52) Fichtenwäldchen an der Bittstädter Grenze
auf dem Kirchberg.
Holzhausen.
117
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Der lange Rasenweg 5t)| An langen Rösen oder | Am Rasenwege 1594 ®)
Am Kirchberg 5)
AufdemHeiligenberg >)
Am Scheidewege 5%)
Kissenzüge 55)
Lämmerbörnchen 5%)
Am Lämmerberg 5®)
Wüstenei 57)
Der Pfaffenstieg 5°)
Der Heiligenberg °)
Bitt$ter Wägk
An Kerchbärgk
Ofn Hilgenbärgk
?
An dr Kißziechen
?
Lämmerbärgk
In dr Wiesenie
An dr Faffenstiegk
Der Hilgenbärgk
Under dem kirchberge
14877); Am Kirch-
berge 1594 ®); Ueber
dem kirchberg 1667)
Amheiligenberge 14389)
(„wingarten“)
Ufn Mohr 1594®); Das
Mohr, Der Mohracker
1667 °)
Im haselbach 1487?)
Die Moorländer 58)
Ueber dem Moore 58)
Pferdegehege 58) Färegeheh
In Haselbach 5°) In Haselbach
Vor dem Unterthor )| Vern Ungerthur
Ueber dem Oberthor #1) | Vern Öberthur
Die Hofstätten 6?) D’ Hofstiet
In Mürlängern
Öbern Mür
Namen aus dem
049):
Pfarrgasse
Wachsenburger Straße
Krützmannsgasse
Herrengasse ®%)
53) Kirchberg und Heiligenberg wohl Namen für dieselbe Anhöhe. Der letztgenannte
Name gilt jetzt mehr für den Nordabhang, nach dem Dorfe zu. Wie von Bittstädt aus,
führt auch von Holzhausen aus ein „Pfaffenstieg‘“ über den Kirchberg. Ueber Funde
von Mauersteinen auf dem Kirchberg konnte ich nichts erfahren. — 54) Der Scheidweg
ist wahrscheinlich gleichbedeutend mit dem langen Rasenweg, der über den Kirchberg
führt. — 55) Flurstück am Langen Rasenweg. — 56) Südl. vom Dorf, am Heiligenberg
und Langen Rasenweg. — 57) Südl. vor dem Dorfe. — 58) Nasses Land und Wiesen
nach der Bittstädter Grenze zu. — 59) Der Haselbach entspringt am Kirchberge und
fließt in den Keltergraben. — 60) Vor dem Dorf, nach Armstadt zu. — 61) Am Nord-
ausgang des Dorfes, nach Haarhausen zu (Marktweg). — 62) Land über dem Dorf,
nach der Wachsenburg zu. Es ist dort Mauerwerk beim Ackern gefunden worden
(mündl. Mitt.). — 63) Vielleicht ist es von Interesse, an dieser Stelle die „Gemeinde-
gerechtigkeiten‘“ aus dem Flurbuch von 1641 zu verzeichnen. Es gehörten dazu:
Holzbrechen und Gräserei im Tambuch; Gräserei im Felde; Fischerei in der Apfel-
städt und Sülzenbrücker Weyd von der Saffermühlen (Saffransmühle) bis zum Hohen-
stein unter Hochheim; Obstgerechtigkeit in Feld und Flur außer dem Schloßhagen ;
das Lerchenstreichen, doch mit Vergünstigung des Fürstl. Amtes. Die Fürstl. Herr-
schaft hatte den „Hackstedt“ oder Eber für der Gemeinde Schweine zu unterhalten.
— 64) Zum Vorwerk Holzhausen gehörten 1641: „Ställe, Gefängnis, Brauhaus, Malz-
darre, Kelter und Getreideboden.‘‘ —
Eine Anzahl urkundlich erwähnter Namen ist nicht mehr zu bestimmen: 1438
(Anm. 5): am molberge. 1487 (Anm. 7): in Geheinrichs; die molstat; Mönchberg; Mühl-
118 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen |
Brandthal
Das Eischfeld
Der Hanfsack Ufm Hanfsacke 1594
Flur Ichtershausen !}).
Ichtershausen ?) @) Ichter$hüsen °) Huochtricheshus 948
(Dobenecker I 368.
369); Othrichishusun
1005—1012 (Doben-
ecker I 629); Uch-
tricheshusen 1147
(Dobenecker 11573);
Üchtricheshusen 1125
—1147 (Dobenecker
I 1584); Otriches-
husen 1157 (Doben-
ecker II 149); Utri-
cheshusen 1228 [35f
fol. 4b]; Yehtirchs-
husin, Ichtershusen,
Die Thölen 5) Thälen Ichtershausen 1378
Am Rehstädter Weg |Riehiter Wägk [39]
Lehmgrube ebs. An der Leimengruben
Hundert Aecker Honert Aecker 1667?)
Die Alte Straße ®) Ale Ströße
Am Lerchenfang "%) ebs.
berg. 1594 (Anm. 8): der Mönchsberg; ufm Entenleich; im Einöde; Bleichrodtsberg
(Weinberg). 1641 (Anm. 153): Heusingersgebreite; der große Gehren; der Hönniger
(v. Witzlebischer Weinberg am Vockenberg). 1667 (Anm. 9): der Hufenacker (im
Weidicht); Eiersberg; Landhügel; uf der Spitzen; der Baumgarten; der Metzenstein.
1) Literatur: Brückner III 7, 2; Gelbke II 2, 8; Lehfeldt VII
127 £f.; W. Rein, Thur. saecra I. Kl. Ichtershausen, Weimar 1863; v. Wangen-
heim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Vermessungs-
register, mündl. Mitt. Letztere erhielt ich besonders bei Herrn Maurermeister Liebe.
— 3) Die mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn Pfarrer W. Burbach, früher
in Molsdorf. Der Dialekt hat sich fast völlig durch die Fabrikbevölkerung verloren.
Von den meisten Namen kennen auch die alten Leute nur die hochdeutsche Form.
— 4) Nach der Generalkarte war Ichtershausen früher ganz von Wasser umflossen:
östl. und nördl. die Gera und der Mühlgraben (dazwischen das Bauernweidig), westl.
und südl. gleichfalls ein Netz von Gräben und Wasseradern. — 5) An der Rehestädter
Flurgrenze; der Flurort schließt sich an die Rehestädter „Thölen“. — 6) Die alte
Straße Erfurt-Arnstadt berührte Ichtershausen nicht, sondern lief westl. daran vorüber.
— 7) Die Flurorte Zolltafel und Am Fallthor liegen zwischen der alten Straße und
dem Ort. — 74) Hügel nach Thörey zu, westl. von der „Gemeinde“. Vielleicht liegt
hier das Grundstück, das Graf Günther v. Kefernburg 1298 dem Kloster Ichtershausen
schenkte: „partem agri iuxta collem Turouge et partem agri iuxta communi-
tatem“ [35f fol. 12b]. Vgl. Anm. 30.
Holzhausen. — Ichtershausen.
119
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Am Obergewende %) |ebs. Am Ober - Gewende
1667 ®)
Hinter der Gemeinde |ebs. Hinter der Gemein
Die Sandgrube ebs. 1667 °)
Die Obergemeinde ”’) |ebs.
Goldacker ") Galläcker Die Goldacker 1667?)
Am Riedwege ")
An der Straße ®)
Am Riedwägk
An der Ströße
am Riethweg 1667?)
Bei der Zolltafel ”) ebs.
Am Fallthor ?) ebs. Das Fallthor 157210)
Schafwiese ?b) Schafwese Die Neue Wiese oder
Hinter dem Ort ”)
Das Antoniusfleck oder
das Mäuerchen ®)
Hingern Ort
ebs.
Schafwiese 1572 10)
Die Waidmühle !}) ebs.
Der Eselstieg !?) EeselStieg Am Eselssteige 1667 °)
Das Pfingstgehege ebs. Das alte Pfingstgehege
Der Nonnengarten 13) |ebs. 154210); Hinter dem
In den Zäunen ebs. Pfingstgehege 1667)
Zahns Garten Zahns Göaärten
Auf dem Pörlitz !#) Ofm Perltz
Pachtings Kirchhof ebs.
Kindfrauenstück ebs.
Schießhaus Schießhüs
Floßplatz 15) ebs.
Krautländer 1%) Krütländer Krautgarten od. Kraut-
Oberrain 15%) ebs. land 1542
Am Bühl !®) ebs. Ufm Buhl 1667
Sandgrube ebs.
Im Weiher 17) ebs.
Im kleinen Weiher !?) | ebs.
7b) Grundstück westl. vom Dorf, nach der alten Straße zu. — 8) Das Antoniusfleck
liegt dicht unter dem Ort an der 'TThöreyer Straße; jetzt Wiese. — 9) Aus: Beschr.
des Fürstl. Ambts Ichtershausen 1667, StA. Gotha OO II 41. Sämtliche aus dieser
Quelle aufgeführten Grundstücke gehörten ehemals zum Kl]. Ichtershausen, später zur
fürstl. Domaine. — 10) Aus: Anschläge der Aembter Wachsenburg, Ichtershausen,
Gotha, Reinhardsbrunn usw. de anno 1572, StA. Gotha O I sub O II 19. — 11) Die
Waidmühle lag an der Schafwiese auf der Westseite des Ortes. Auf der Generalkarte
ist die kreisrunde Stätte noch eingezeichnet. Der letzte Waidstein wurde zertrümmert
und verbaut. — 12) Der Eselstieg führte von der Waidmühle nach Thörey. — 13) Der
Nonnengarten lag am Riedweg unter dem Pfingstgehege; jetzt Ackerland. — 14) Am
Thöreyer Weg, südl. von den Krautländern. — 15) An der Gera, nach der Eischleber
Grenze zu. Auf der Gera war früher sehr bedeutende Flößerei nach Erfurt. —
152) Von Gräben durchzogene Feldstücke auf dem 1. Geraufer unter dem Dorf. —
16) Nw. vom Dorf, nach Thörey zu. Vielleicht „collis Turouge“? (Anm. 74). —
17) Große Ackerfläche zwischen der Thöreyer Straße und der alten Straße.
120
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Weiher-Maßen 17%) Mößen
Weiher-Wiesen 17%) Weiherwesen
Am Schindanger 17%) Am Schingänger
Mittleres Ried 17) ebs.
Sachsenwiese 17%) Sachsenswese
Koppeltrifft 172) ebs.
Auf dem Orgelberg 18) | ebs.
Maßen 172) ebs.
Große Wiese 17b) Große Wesen
Kutschweg ebs.
. Neue Sorgen 1°) ebs. Neue Sorge 1667?)
Der Thöreyer Bach ebs. Der Thoreyer Bach
Eischleber Ecke ebs. 1542 10)
Lämmergehege 20) Lämmergeheh’
Hinter-Berg ebs.
Der Damm ebs.
Der Kloß 2!) Klueß
Thongrube ebs.
Vorder-Berg ebs.
Petersberg ??) Pietersberg
Die Rathsberge ?°) ebs.
Die Wolfsgrube *#) ebs.
Webers Wiese Webers Wesen
Pfingstgehege ?°) Pfingstgeheh’
Pfingstwiese Pfingstwöse
Superintendentenwiese | Superndentenwöse
Sauerwiese Sauerwese Sauerwiese 1572 10)
Lindengarten Lindengöärten
Das Bauernweidig?%) | Börwidig
Vor den Erlen ?”) ebs. Hinter-Erlen, im Rudis-
leber Felde 1667?)
172) Feldstücke und Wiesen im kunstvoll bewässerten nördl. Teil der Flur, nach
Molsdorf zu. — 17b) Im Nordwestwinkel der Flur, am ]. Geraufer. — 18) Die nw. Ecke
der Flur. — 19) Kleiner Flurteil zwischen den Maßen. — 20) Auf dem r. Geraufer. —
21) Ein abgerundeter Flurteil neben der Eischleber Straße auf dem r. Geraufer. —
22) N.ö. von dem Ort, auf dem r. Geraufer. Es ist in Ichtershausen noch wohlbekannt,
daß dort oben eine Kapelle gestanden hat. Die Kapelle St. Petri auf dem Berge bei
Ichtershausen wurde dem Kl. Ichtershausen von Markward v. Grumbach geschenkt
(1157 Dobenecker II 149). — 23) Die Rathsberge sind Berggärten, die sich längs des
r. Geraufers unterhalb der Stadt bis zur Eischleber Ecke hinziehen. Schon Brückner (28 ff.)
erwähnt die große Anzahl schöner Gärten, und seine Bemerkung, daß die ganze Flur einem
wohlgepflegten Garten gleiche, trifft noch heute zu. — 24) Die Wolfsgrube liegt am Fuße
des Petersberges. — 25) Es liegen zwei Feldbezeichnungen dieses Namens in der Flur:
westl. vom Ort zwischen den Gräben an der Schafwiese und östl. nahe der Eischleber
Grenze. — 26) Das Bauernweidig ist die lange, früher mit Erlen und Weiden bestandene
Wiese östl. vom Ort, zwischen der Gera und dem Mühlgraben. — 27) Der Flurort liegt
an der Rudisleber Flurgrenze, an den feuchten, mit Gräben durchzogenen Gerawiesen.
Ichtershausen, #21
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Der Petersbach ?®) Pietersbach Der Petersbach 157210)
Der dürre Rasen Der dörre Rasen
Fasanen-Garten Fasanengöärten
Irrgangs Garten Irrgangs Göärten
Am Damm ?°) ebs.
Die Gera Giere Ger, Gera 1378 [39];
Die Graupenmühle Gruppenmölle Gehra 1572 10)
Hermann Becks Garten |?
Erlen 3°) ? die erle 1298 [35f]
Spittelwiese ?
Auf dem Steinich ?
Das Lützerfeld oder | ebs. Im Lützenfelde 1667)
Kleine Feld 31)
Die Brunnenwiese Bornwese ? die Braune Wiese
1667 °)
Die Stockwiese Stockwöse Stockwiese 1572 10)
Die Spitzwiese Spitzwese Spitzwiesen 1572 10)
Goldstückswiese GoldStückswese
Die Eisgrube >?)
Das Wässerchen
Die Rothe Gasse
Der kleine Teich
Der Galgenrain 33) Hinter der Gemeinde,
Der Ruhestein am Galgenrain 1667
? ? Die Molsdorfer Wiese
1572 10)
% ? Die Schaubenwiese
1572 10)
? ? Der Haken 1667 °)
28) R. Zufluß der Gera unter dem Petersberg. Die „Anschläge der Aemter‘“ 1572
erwähnen ihn, wie folgt: „Ein Fischbach, der Petersbach, fähet sich an der
Gehra unter den Weiden an und gehet bis über die Sauerwiesen der Gemeine zu
Ichtershausen.“ — 29) Der Damm läuft auf dem 1. Geraufer. — 30) Südl. vom Ort,
an der Arnstädter Straße. Aus: Copien des Closters Ichtershausen (StA. Gotha RRI 16,
fol. 12b): „Graff Gunter von kefernberg eigent dem Closters Ichtershausen einen
garten die erle, mit weiden und anderen zugehorungen ... transtulimus ... ortum,
qui dieitur vulgariter Erle, curiam cum salieibus iuxta viam“ ... 1298. —
31) An der Rehestädter Grenze. — 32) Die Lage der folgenden Flurorte konnte ich
nicht erfahren. — 33) Vielleieht ist „Oberrain“ (nw. vom Ort, nach der Thöreyer
Straße zu) gleichbedeutend mit Galgenrain. Dort liegen die Galläcker und der
Schindanger, südl. davon die „Gemeinde“. (Vgl.: hinter der Gemeinde, am Galgen-
rain 1667.)
122 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Namen aus dem Der Baumgarten 157219)
Ort: Krautgarten u. Küchen-
Frohnfeste garten 1572 10)
Schloßgasse Hopfgarten ®!) 1572 10)
Schenksgasse Hanfgarten 1572 10)
Backhausgasse
Hübelsgasse
Barbiergasse
Ziegelgasse
Waidmühle
Der kleine Wall
Der große Wall
Flur Ingersleben !).
Ingersleben ?) Ingersläm’n 3) Ingrisliebe 1111 (Do-
benecker I 1070 u.
1071); Ingerislyben
1143 (Dobenecker I
1458); Ingrisleven
1193 (Dobenecker II
935); Igrekesleuen
1194 (Dobenecker II
950); Ingrichesleiben
1209 (Dobenecker II
1411); Iggrigisleiben
1216 (Dobenecker II
1668); Ingirsleibin,
Ingerßloybin, Ingerß-
34) An Stelle des heutigen Knippenbergischen Parkes; die drei übrigen Klostergärten
sind nicht mehr nachzuweisen. Von dem Hopfgarten heißt es 1667: „2 Ack. vor dem
Amtshofe ist seit etzlichen Jahren eingangen.‘“ —
Die Grenzbeschreibung des Amtes Ichtershausen 1667 (StA. Gotha 00
II 41) bringt noch die sehr interessanten Namen der nach Heiligen? benannten Mark-
steine, vor denen beim Grenzumgang die Prozession stillhielt und Gebete verrichtete.
Trotz der dazwischen angeführten Flurteile läßt sich leider die Lage der Steine nicht
sicher bestimmen: der Andresstein; der Lorenzstein; der Danielsstein; der Abraham-
stein; der Bastianstein; der Jeremiasstein; der Elias- und Mathesstein; (die Braune
Wiese, die Dornhecke nach Molsdorf); der Nikolausstein; (die große Wiese [an der
Molsdorfer Grenze]); der Mathesstein; der Johannesstein („ein Stein mit einem Fleisch-
beil gezeichnet“); der Christophstein. Weitere Grenzpunkte: der Marrbach ; das Ruders-
lebische Gehege; die George Weid; die Küchenhufe; der Wasserschlifter; der alte
Birnbaum uf dem Ratsberge; der Grummelberg.
1) Literatur: Brückner II 6, 27; Gelbke II 2, 222; Lehfeldt VIII 134 ff.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl.
Mitt. — 3) Herr Pfarrer W. Burbach, früher in Molsdorf, hatte die Güte, die mund-
artliche Aussprache der Namen zu sammeln.
Ichtershausen. — Ingersleben,
123
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
lewben 1378 [39] ; In-
Das Fronfeld #) Fruenfeld gersleuben 1538 (Re-
Fronfeldsrasen Fruenfeldsröäsen gister des Jerlichen
Am Hopfenberg 5) Hopfenbargk einkomens von der
Laitenrand ®) Litenränd amptmeinergnedigen
Im Eulengeschrei %) Ilengeschrei Grauen zu Gleichen,
Im kleinen Frienstädter | Frien$ter Feld StA.Gotha PP III6);
Feld Ingerslöben (Grenz-
Frienstädt-Rasen Frienster Röasen beschr. 1661, StA.
Mittelweg Mettelwagk Gotha PP III 7)
Der kleine See ® Der kleine Sie
Der große See ” Der grüeße = era 1)
Das Weitwenige Feld 8)| Witwenige Feld
Das Wenige Feld ebs.
Lohwiesen-Erlen °) Frien$te Erlen
Im Mittelfeld Mettelfeld
Gartenthalsberg 1°) Gortenthöälsbargk
Hölle Helle
Im Gartenthal 1°) Gortenthöaäl
Ueber dem Krautsee !!) | Öbern Krütsie
Im Gruben Im Grüeben
Seefeldsweg Siefeldswagk
Erfurter Weg!?) Arforter Wagk
Die alte Hohle 1?) Birnbaumshohle
Am Lämmerbörn- Lämmerbernchen
chen 1%)
Am Kalkhügel 13) Kalkhegel Ufn Kalekhügel 1661 %)
Galgenberg 1?) Galgenbargk
Bornsteig Bornsteg
Himmelreichswiese 13) | Himmelrichswesen Im Himelreich 1661 2°)
Am OÖsterberg !#) Uesterbarg Ufn Osterbergk 1661 ?°)
Am Hange ebs.
Marienthal Marienthöäl
4) An der Frienstädter Grenze; es war nicht zu ermitteln, ob die Grundstücke früher
Herrenland gewesen sind. — 5) Nw. vom Dorf. Ueber Hopfenbau ist nichts mehr
bekannt. — 52) Steiler Hang am Hopfenberg. — 6) Am Frienstädter Rasen; früher
nasse Wiese, jetzt Land. — 6%) Aus: Ltr. Cort Hanstro, Or. des Kl. Ichtershausen,
StA. Gotha QQ IP 93. — 7) Nördl. vom kleinen See, an der Frienstädter Grenze.
Vor der Separation Buschwiese. — 8) An der Frienstädt-Schmiraer Flurgrenze. —
9) Sumpfige Büsche an der Schmiraer Grenze. — 10) N.ö. vom Dorf. — 11) Vom
Wallbach durchflossenes Weidengelände nach Hochheim zu. — 12) Die alte Erfurt-
Arnstädter Straße lief (von Hochheim her) am Galgenberg vorbei, durch die alte Hohle
am Gartenthalsberg hin, durch das Frankenthal, das Dorf Ingersleben, über die Große
Wiese, dann durch die Gera nach Dietendorf zu. — 122) Flurstück zwischen der alten
Hohle und der Thür. Eisenbahn. — 13) An der Bischleber Grenze. — 14) An der
Ostgrenze der Flur, nach Bischleben zu.
124 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Das kleine Gehege 15) | ebs.
Im Loche ebs.
Neue Brücke 1%) Iserne Brücke
Der Weinberg 17) Winbargk
Auf dem Sand Ufm Sänd
Pfingstgehege Pfengstgehäh
Das Molsorfer Feld Das Molsdorfsche Feld
UeberdemkleinenHolz- |OÖberm kleinen Holz-
berg bargk
Die Gänseweide ebs.
Am Wallbach 18) Wöalbäch
Teichwiese Dichwese
Erlenwiese Erlenwese
Sülze Silze
Waidgarten 1?) Wedgörten
Hinter dem Dorf HengerSdorf
Ziesens Garten Ziezens Görten
Auf dem Anger Ufm Anger
Der große Holzberg Grueße Holzbargk
Lämmerberg Lämmerbargk Die lemmerleuthen
1661 2°)
Große Gemeinde Grueße Gemeine Die große Gemeindte
Angerwiese Angerweöse 166120)
Große Wiese Grueße Wese
Schippenwiese Schiewese Die Scheubelwiese
Spitzwiese Spitzw6se 1594 21)
Rollbrunnen 22) Rollborn
Brauhausstück Brubsröäsen
Hinter Schenks Garten | Hinger Schenks Görten
Das Frankenthal?®) |Fränkendoöäl uf das franckentale
Am Holzweg Holzwägk 1484 6)
An der Klause ?®) An der Klusse
15) Weideflecke. — 16) Ueber die Apfelstädt, an der Molsdorfer Grenze. Die Brücke
ließ Graf Gotter errichten (Brückner 31). — 17) Es hat sich keine Erinnerung an
den Weinbau erhalten. — 18) L. Zufluß der Apfelstädt. — 19) Ueber den früheren
Waidbau konnte ich nichts erfahren; die Waidsteine lagen noch bis vor kurzem im
Dorf. — 20) Aus: Ingerslöbische Gräntz-Beschreibung 1661 (StA. Gotha PP III 7).
— 21) Die Scheubelwiese war Georgenthaler Klostereigentum (nach ‚Des Amts Wassen-
burgs Erbbuch“ 1594, StA. Gotha PP III 29). Auch die obige Grenzbeschreibung von
1661 enthält: Ahn der Klostergelengen. Es bleibt aber ungewiß, welches Kloster
gemeint ist, da in der Ingersleber Flur vielfache kirchliche Besitzungen lagen. Außer
Georgenthal waren u. a. folgende Klöster hier begütert: das Erfurter Peterskloster
(Dobenecker I, 1458), die Kirche zu Orlamünde (Dobenecker II, 950), das Martini-
kloster in Erfurt (Brückner 29). — 22) Am alten Dietendorfer Fußsteig. Starke
Quelle. Vgl. Brückner 31. — 224) Hohle nw. von Ingersleben. Die Erfurt-Arnstädter
Straße lief durch den Grund. — 23) Der Ueberlieferung nach soll hier (auf der Nordseite
Ingersleben. — Kornhochheim. 125
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Die Apfelstädt Apfelst
Am Kreuzchen °%) Am Kritzchen
Die Urbe ?5) ?
Die lange Else ?
Auf dem Essigkrug ?°) | Essigkrüeg
Der Tich Dich
Seeberbrücke Holzbrücke
Die kleine Lache ebs.
Die Stockwiese Stockwösen Die Stockwießen 1661
Die Ratzwiese ?7) Ratzwesen
28) An der kleinen ge-
Namen aus dem meindte 1661
Ort: Zieggebreiten 1661
Mühlgasse An Römischen See 1661
Kraftsches Gutsge- Eßelsweg 1661
bäude Die Ziegwiesen 1661
Vasoldisches Gutsge- Uber dem gottesstück
bäude 1661
Kellersches Gut Der Ober Semsenbusch
Petrikirchhof 23) 1661
Gemeinde-Armenhaus Uf der Mark 1661
Eckardtsgasse An Molsdorfer Rasen-
Am Anger rain 1661
Älsterhügel 1661
Flur Kornhochheim !).
Kornhochheim 2?) ) Kornhuechm 3) Hochaim 5) 779 [?] (Do-
benecker 143); Hoch-
eym, Hochheim 1378
[39]; Kornhochheimb
1667 6)
der Eisenbahn) ‚ein Kloster‘ gestanden haben. Brückner a.a. ©. erwähnt „die Rudera‘“.
Mir wurde erzählt von Funden von Särgen und Gebeinen. Der „Peterskirchhof“ lag
unterhalb des Dorfes. — 24) Dieses Steinkreuz steht am steilen Abfall des Molsdorfer
Weges, dicht hinter dem Dorf. Laut der eingemeißelten Inschrift ist dort anno 1687
ein Fuhrmann zu Tode gefahren worden. — 25) Die Lage der mit ? bezeichneten
Namen ist gegenwärtig nicht mehr bekannt. — 26) Schlechtes Land. — 27) An der
Hochheimer Grenze. — 28) Folgende Namen der „Ingerslöbischen Grenzbeschreibung‘“
sind nicht mehr nachzuweisen.
1) Literatur: Brückner I 9, 65; Gelbke II 2, 93; Lehfeldt VII
139f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Die mundartliche Aussprache besorgte mir Herr Lehrer Holstein
(früher in Sülzenbrücken), dem ich (neben Herrn Schultheiß em. Weiße) überhaupt
mancherlei Auskunft verdanke. — 4) Der Name soll ursprünglich Kornelius-Hochheim
(nach der Korneliuskirche, später Nikolauskirche) gelautet haben im Gegensatz zu
Bon-Hochheim (Bonifatius-Hochheim) westl. von Erfurt. Der Ort liegt wie eine
126 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Am Steinbruch Stönbruch
Ochsfurth ?) Ochsforth
Ochsfurthrasen Ochsforthröäsen
Hinter den Gärten Hinger den Gärten
Hinter dem Dorfe Hinger dem Dorfe
Am Geiersberge Giggersbärgk
Das Tischchen 8) ebs.
Am Dietendorfer Berg | ebs.
Im Schlufter Schlöfter
Am Wenigenstein °) Wenjensten
Am Erfurter See 10) Im Erf’schen Sie Im See 1667 ®)
Der Elsterhügel !1) Älsterhiagel Am Alsterhügel 1667
Hinterm Rasen Hingern Röäsen
Hinten im Feld Hingen im Fälle
Im kleinen Feldchen Im klenen Fälle
Ueber dem Hügel Awern Hiagel
Im Bornthal Im Bornthöäl Im Bornthal 1667 ®)
Im Querchen ebs.
Lindenplatz 12) Lingenplätz
Im Oesterfelde lesterfeld
Im Hochheimer See 13) | Huechmer Sie
An der Sülzenbrücker | Sülzbrücker Grenze
Grenze
Trift Treft
Hinter der Kirche Hinger der Kerchen
An der Mauer !#) ebs.
Ochsenwiese Ochsenwiäsen
Der kleine Rasen Der klöne Röäsen
Der Klinger 15) Of den Klenger
Das Krautland !5) Kruetländ
kleine Festung über dem Apfelstädtufer; die Dietendorf-Arnstädter Straße führt östl.
daran vorüber. Der Platz inmitten des Dorfes, mit kleinem Teich, hat nur einen
Zugang (Rundling?). Der Gemeindeplatz „unter den Linden“ mit dem gewölbten
Quellbrunnen wird schon in der Amtsbeschreibung erwähnt. — 5) Aus welchem
der 3 Hochheim K. Karl 779 den Fiskalzehnten dem Kl]. Hersfeld schenkte, ist freilich
nicht sicher zu bestimmen ; da daneben ein anderes Dorf des späteren Amtes Wachsen-
burg genannt wird (Wölfis — Uulfeasti), so ist die Annahme von Kornhochheim
nicht durchaus abzuweisen. — 6) Aus: Neue Beschr. des Amts Wachsenburg 1667,
StA. Gotha OO II 42. — 7) Durch die Weid, r. Zufluß der Apfelstädt. — 8) Flaches
viereckiges Grundstück über dem Dorf. Es sind dort mehrfache vorgeschichtliche
Funde gemacht worden. — 9) Höchstgelegene Stelle der Flur, östl. vom Dorf. —
10) N.ö. vom Dorf, nach Erfurt zu gelegen. Früher sumpfiges Land. — 11) An der
nordöstlichsten Ecke der Flur. — 12) An der Straße nach Thörey; große Linde mit
tuheplatz. — 13) Vor der Separation Sumpf (nach Sülzenbrücken zu). Dort nisteten
viele Wildenten und Kiebitze.. — 14) Oestl. vom Dorf. Hier soll „ein Kloster“
gestanden haben. — 15) Krautländer unterhalb des Dorfes an der Elster (Zufluß
der Weid).
Kornhochheim. — Molschleben. 127
Mundartliche Aus-
| Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen |
Die Elster 1%)
Die Kummel !)
ebs.
Kommel
Flur Molschleben !).
Molschleben ?) Molschläm’n °) Magolfeslebo 4) anf.saec.
IX (Dobenecker I
70); Manegolfesliebe
v. 900 (Dobenecker I
294); Magaldesliebe
1111 (Dobenecker I
1071); Magensleven
v. 1151 (Dobenecker
I 1658); Magelßleben
1176 (Dobenecker II
516); Moholßleiben
Die Nesse 5) De Näss’ 1227 (Dobenecker II
Die Sackpfeife $) Sackfifen 2405); Malsleibin,
Die Kälberwiese Kelberweäsen Molsleibin, Malßloy-
Grundsloch Gronzloch ben 1378 [39]; Mols-
Die Riedsecke De Räidsecken leiben 1481 44)
Das große Ried ?) Ds grüeße Räid keyn deme rithe 13728)
Der Eschenberger Dr Eschenbärger Böach | obir den Eschiberibach
Bach?) 1342 [35a] 19)
Mogstieg 11) MogSteg Magestig 1341 [35a
fol. 81]1%); bie sante
15%) R. Zufluß der Apfelstädt. — 16) Vor der Separation dreieckiger (künstlicher?)
Hügel auf der Höhe nach Sülzenbrücken zu. Später wurde er abgetragen und „viele
Karren voll Gebeine‘“ dort ausgegraben und (zum Kalkbrennen) abgefahren (mündl. Mitt.).
1) Literatur: Brückner III 8, 51; Gelbke II 1, 265; H. Gebhardt,
Aus der Geschichte des Dorfes Molschleben, Gotha 1894; Lehfeldt VIII 142 f.;
v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte,
Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Für letztere bin ich besonders der Familie Roth
zu Danke verpflichtet. Vieles Erläuternde entnahm ich dem ausgezeichneten Gebhardt-
schen Werke. Auch verdanke ich dem gründlichsten Kenner des Ortes und der Flur,
dem Verf. obigen Werkes, weil. Herrn Kirchenrat Dr. H. Gebhardt, manchen wert-
vollen Hinweis. Die Lage einiger längst vergessener Flurorte konnte ich nachweisen
aus einer sehr sorgfältig entworfenen Flurkarte aus dem 18. Jahrh. — 3) Herr Kantor
M. Amling in Molschleben hatte die Güte, mir die mundartliche Aussprache aufzu-
schreiben. — 4) Infolge der vielfachen kirchlichen Besitzungen in Molschleben fließen
die Quellen über ältere Namenformen reichlich. Leider konnte ich das bei Gebhardt 57
erwähnte „Allgemeine Dorf- oder Flurbuch“ von 1658 nicht benutzen, dessen Namen
sicher interessante Uebergangs- und Ergänzungsformen darstellen zwischen denen der
Klosterurkunden und den modernen Bezeichnungen. — 5) Sie bildet — mit Ausnahme
einer kurzen Strecke — die westl. Flurgrenze nach Friemar und Bufleben zu. —
6) Nach der Form benannt; in der nw. Flurecke. — 7) Auf dem r. Nesseufer, nw.
vom Dorf. — 8) Aus: Ltr. Ditterich von Malsleiben, Or. des Kl. Georgenthal, StA.
Gotha QQ Id 277. — 9) L. Zufluß der Nesse. — 10) Aus: Ltr. Hartungi, dietus
Ernst, Schwarzes Georgenth. Kopialb., StA. Gotha. — 11) Fußweg nach Ballstädt. Die
128 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
magis stige 1347 [35d
fol. 55a. b] 14); an sante
magis stige 1352 [354
fol. 57a] 15); benebe
deme magestige
136116); kein dem
mogenstige 1467 1%)
Der Ballstädter Weg |Ballster Wägk An dem Baldestetin
wege 1342 [35a] 10)
Der Eschenberger Weg |Eschenbarger Wägk |hen sit dem eschinbern
graßewege 1467 112)
Der Schiebweg !?) Dr Schiebwägk obir den Schibweg 1342
[353] 1%)
Der Schiebhög !?) Dr Schiebhegk Pobe dem steinborne
Schiebfurth 12) Schiebfart 136116); der steyn-
; born 13728); ober
Steinbrunn Stenböarn den steyngraben, im
eschenbern felde
Der Girn Gern by dem steynborne
Die Wolfsgrube Wolfsgrumn 1467 11a)
Die Holzspitze De Holzspetzen keyn der spitzen 137217)
Das breite Thal !®) Ds Bretenthöal Breytental, breytentals-
uelt 1341 13); In dem
breytental 137217);
In dem breytende
effelde 1347 [354] 1%);
Vor deme breythen-
tal 13728); An dem
breytentale 1352 15)
Breitethalsschleifweg | Bretenthöälsschlöfwagk | Breytalsweg 137217)
Kapelle in Ballstädt gehörte im Mittelalter zum Dekanat Molschleben (Gebhardt 11 f.).
Bezieht sich „bie sante magis stiege‘“ vielleicht auf den Schutzheiligen der Ball-
städter Kapelle? — 112) Aus: Ltr. Claus Tute, Or. StA. Gotha QQ II 142. — 12) Die
Schiebfurth führt durch den Eschenberger Bach. Der Schiebweg zweigte über dem
Dorf vom Eschenberger Weg ostwärts ab und lief über den Schiebhög. — 13) Aus:
Ltr. Hartungi, dietus pusch, super 12 agros in Malsloybin. — 14) Aus: Ltr. Theodorio
... neun acker feldeglich in den wyden des dorffs ezu molßleuben, Erbb. des
Augustinerkl., StA. Gotha RR I 11. — 15) Aus: Ltr. Ditterich von Molßleuben,
Ritter, Erbb. des Augustinerkl. — 16) Aus: Ltr. Diezel von Malsleybin Ryther und
Eberhart myn bruder, Or. des K]. Georgenth., StA. Gotha QQ Id 252. — 17) Aus:
Ltr. Applonis de Wareza 1372, Or. des Kl. Georgenth., StA. Gotha QQ Id 174. —
18) Nach dem Fahnerschen Holz zu, an der Quelle des Eschenberger Baches. Die
Volksphantasie hat zu diesem und einigen anderen Flurnamen Sagen erfunden, die sich
an die Schreckenszeit des 30-jährigen Krieges anknüpfen. Brückner hält diese Spiele
der Volksetymologie für Tatsachen. Er schreibt darüber (a. a. O. 55): „Es sind noch
einige Gegenden bey Molschleben, welche ihre Benennung von diesem [dem 30-jährigen]
Kriege führen, als Königsmarck, nach Kleinfahnern zu gelegen, soll, weil im
Molschleben. 129
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Hifbrunn 1?) Hifborn
Holzweg ?°) Holzwägk Anmeholezwege 137217)
Die Sachsenweiden ?!) | Sachsenwiden Sachsenwidech 1341 13);
gein dem sachsen-
wideche 1361 16); Die
sachsenwyden 1425
[354 fol. 174b] 26) ;
In den wyden des
Dorfs ezu molßleuben
1347 14)
Der Attichbach 22) Matt’ch 22) Imme actersbach [?]
1342 [352] 1); Am
atichbache 1347
[354] 14); „am attich-
bache, stoßt uf den
wasen“ 1425 [354] 26);
Im attenbach, Im
Der Ellhög 23) Ellhegk attichbache 1467 Ha)
Der Schmalweg Dr Schmöälwäsk Amme smalnwege
Bei dem Dornbusch *) | Bi den Dürnbusch 1372 17)
Lämmergrund Lämmergrond
Die Tannen De Tann’
Fuchsgrund Dr Fochsgrond
Der Berg An Bargk
Das liebe Loch 25) Ds läibe Loch Totental134113);Vorme
Der Eierkuchenberg 2%) | Eierkauchenbärgk totintayl 1342 17); an
Der Lattichstern ?7) Lattch$tän dem totentalsborne
Das Todtenthal 28) Ds Tüetenthöal 1347 14); bi deme to-
tintal 1361 16); Vorme
toten tayl, uffe dem
totentalsrant 1372 17)
30-jährigen Krieg der Schwedische General von Königsmarck dem Kayserl.
General von Breitenthal ein Treffen geliefert habe, also genennet werden. 2. Das
Breitenthal, der Königsmark gleichüber, nach dem Försterischen Holtze zu ge-
legen, habe von ermeldten Kayserl. General, welcher allda sein Lager gehabt, und
3. das Todtenthal, so zwischen beyden lieget, daher den Namen, weil der General
von Breitenthal da geschlagen worden und geblieben sey.“ — 19) Am ]. Ufer des
Eschenberger Baches. — 20) Führt nach dem Fahnerschen Holz. — 21) Zwischen
Attichbach und Holzweg. — 22) R. Zufluß der Nesse. Attich ist eine Art Hollunder
(Sambucus Ebulus, L.). Die mundartliche Aussprache ist wohl zusammengezogen
aus „Im Attich“. — 23) Auf dem 1. Ufer des Attichbaches. — 24) Vor dem
Fahnerschen Holze; ein riesiger Schlehenbusch. — 25) An der Quelle des Attich-
baches. — 26) Aus: Ltr. Johans maregreve, 1425, Erbb. des Augustinerkl. fol. 174b.
— 26°?) Der Eierkuchenberg liegt n.ö. vom Dorf, nach dem Holz zu. — 27) An der
Quelle des Attichbaches. — 28) N.ö. vom Ort, nach der Fahnerschen Höhe zu.
Gerbing, Flurnamen. 9
130
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Der Todtenthalsschleif- | Tüuetenthöälsschlefwägk
weg
Am Mühlweg
Die Gebind 2°)
Der Anger ®)
In der Dorflücke
Bei dem Oesterborn ®!)
Oestreichswieschen 31)
Im Oestreichen ®1)
?
p)
An Melwägk
De Gebeng
Dr Änger
Bi dr Dorflecken
Bin lesterborn
Iestrichsweäschen
In Iestrichen
b)
?
An dem Molwege
1342 10); In dem mol-
wege 134714); Obir
den Mulweg 13628);
An dem molwege
1372 17)
Neben dergebintdezvon
Malsleibin 1361 16);
An den Gebinde
1362 8)
An dem anger 1466
an dem hofgartin, po-
bin deme osterborn
1361 16)
ostirweg 13728)
vor den osthophin
1361 16); czu deme
osthoue 137217); hin-
der den osthoven
1425 26)
An der Königsmark 32) | An dr Kenigsmöärk An der konigsmarg
1347 14); Kongismarg
Der Finkenflug Fenkflog 136116); An der
Trappenlaite 33) Trappenlaiten kongißmark 1467 11a)
Ds Uesterländ
Bienster Wägk
Das Osterland 3%)
Der Bienstädter Weg
Uf den hosten langen,
Ufn hoster lange
135215); Ufdem oster-
lange 137217); Die
osterlangen 1425 26);
? In den ostersichen
1467 11a)
29) N.ö. über dem Dorf, am Mühlweg. Aus der Erwähnung von 1361 geht hervor,
daß der Flurteil Herrenland war. Dazu vgl. A. Kirchhoff, Die ältesten Weis-
thümer der Stadt Erfurt, 126, Anm. 408: ... „das Wort „Gebind“ (ahd. piunta,
mhd. biunde) bezeichnet eingehegtes Land, besonders das nicht zu Einzelbesitz auf-
geteilte Herrenland. Schon 1298 nennt eine Urk. Grundstücke von Erfurt „bi der
gebint“. — 30) Oestl. hinter dem Dorfe. — 30%) Aus: Ltr. Curt Tyrbach et Tyezel
rost, Or. des StA. Gotha QQ II 136. — 31) Diese Flurteile liegen alle östl. vom Dorf,
das sich (nach Gebhardt 5) vor dem 30-jährigen Krieg bis zum Oesterborn erstreckt
haben soll. Hier lagen wohl die 1342 und 1361 erwähnten Osthöfe. — 32) Vgl.
Anm. 18. Die Königsmark, ein Wiesengrund, zieht sich vom Dorf nordostwärts der
Fahnerschen Höhe zu. — 33) Es werden noch alljährlich in der Flur Trappen er-
legt. — 34) Im östlichsten Teil der Flur, an der Bienstädter Grenze.
Molschleben.
131
Moderne Namen
Am Neußenwege 5)
Das kleine Neußenfeld
Der Neußenbach #?)
Der Neußenanger
Die Neufßentrift
Der Neußenkirchhof
Die Neußenwiese
Am Neußenschleifwege
Die Neußenpfütze
Der Neußenhög
Der Käseberg ®?)
Semsenbusch 4°)
Silberbrunnen #1)
Auf dem Sand *)
Der Gemeineberg
Im Gerstbach #2) oder
Gernsbach (alte Karte)
Adjunkts-Erlen
Mundartliche Aus-
sprache
An Nießwägk
Ds klene Nießfeld
Nießböäch
Nießänger
Nießtreft
Nießkerfch
Nießweäsen
Nießschlefwägk
Nießfetzen
Nießhegk
Käsenbärgk
Semsenfleck
Selberborn
Of den Sänd
Gemenebärgk
In Gär$tenböach
Adjongs-Ärlen
Urkundliche Formen
An deme nusezen wege
13728); Am nußeßen
holezweg 1439 56)
In deme nuzessen felde
1361 16); In newsessin
felde 16. Jh. 37)
Der nusezen angere
13728); gein dem
nuwesessin anger
1367 38)
Am nusessen grafe wege
1439 36)
beneben der nuzeßen
kerchin 1361 16); gein
der nuwesessin ker-
chen 136738); gein
der nuselin kirchin
1439 86)
An dem nunselinwege
1481 44)
Der nusezin höuge
13728); vor dem
nuzezzen Osterlande
1361 16)
An deme keseberge
1342 10)
bie dem Silberborn
1347 14)
Obir den sant 1361 16)
dy gemeyne 13728)
Gein dem gerwinsbach
1367 38); ? uf den ge-
bißpach 1481 *#)
Der lange Schützen- | Der länge Schetzren
rain 43)
35) Die Flur des kleinen Kirchdörfehens Neusiß nimmt den sö. Teil der Molschleber
Flur ein. Seit der Separation sind alle Spuren der Siedelung verschwunden. Vgl.
H. Gebhardt 6. Die alte Flurkarte hat die Bezeichnung ‚In Neuse‘“ dicht am Bien-
städter Weg. — 36) Aus: Ltr. Tytzel frenkelius, Erbb. des Augustinerkl. fol. 1702 b, —
37) Aus: Erbb. des Ambts Gotha, 16. Jahrh., StA. Gotha PP II 32. — 38) Aus: Ltr.
Eckardis Rabe (Stube), pfarrer zeu Malßleibin, Or. StA. Gotha QQ II 47. — 39) An
der Tröchtelborner Grenze. — 40) Vor der Separation Sumpfgebüsch, jetzt nasse Wiesen.
Am Neußbache. — 41) Quelle an der Neußenwiese. — 42) Der Gerstbach ist der
mittlere Lauf des Friemarbaches; der Oberlauf heißt Neußbach. — 43) Der Schützenrain,
auf der älteren Generalkarte „Neußen-Schützenrain“, läuft nord-südl. vom Neußwege
zum Neußbach.
9*
132 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Im Loch ebs.
Sandmühle 44) Sändmellen
Die Querstücken De Quärftecker
Der Pferdingsleber |Pferdschleber Stiegk |By deme phertinges-
Steig leybin stige 136116)
An der hohen Stade |An dr huchen Steade | Uffe dem hoenstade
Der Friemarweg Dr Fräimarsche Wägk | 1361 16)
Säufleck #5) Seufleck #5)
Seebchen #6) Säibchen
Im Karn #?) In Kärn
Der Karnweg Kärnwägk
Die halbe Gans #8) ebs.
Im Friemarbach #2) Fräimarböäch
Der Storchbrunnen #) Starchsborn
Das Oberried 5°) Aberräid
Der große Mühlhof 5!) | Dr grueße Melhof
Das Eselsfleck 5) Eäselsflack
In der guten Wenigen- | In der gauten Weniger-| An dem Merckichen [?]
mark 52) mark 1342 10); ? die marg
In der scharfen We-|An der scharfen We-| 1467 1a)
nigenmark 5?) nigermark
Das kleine Feldchen 52)| Ds klöne Feldchen
Am Stummelweg An Stommelwägk
In den Stricken 5%) In dr Strecken
Der große Neßanger *) | Dr grueße Nässänger
Am Feldgraben 5?) An Feldgröäben
Am Hirtenhög °%) An Hertenhegk
Der Waidhof 55) Wedhof
44) Am Neußbach, sö. vom Dorf, beim Flurort „Auf dem Sand“. — 44a) Aus: Ltr.
Heinr. brandis, Or. des goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ice 6 (2). — 45) Nasses Land
nach Friemar zu. — 46) An der Friemarer Grenze. — 47) An der Nesse, südl. vom
Dorf, an der Friemarer Grenze. — 48) Gebhardt (a. a. OÖ. 7) meint, der Name sei
scherzhaft gemeint. Vielleicht bezieht er sich auch auf eine Naturalabgabe. In der
Südspitze der Flur, auf dem r. Nesseufer. — 49) Zuflußquelle des Friemarbaches. —
50) An der Nesse oberhalb des Dorfes. — 51) Wüste Mühlstätte (Wiese) an der Nesse
südl. vom Dorf, an der Friemarer Grenze; das Eselsfleck liegt unmittelbar daneben. —
52) Diese Flurteile stoßen nördl. ans Kleine Feldchen; die alte Flurkarte hat: Große
und Kleine Wenigenmark. Das Kleine Feldchen liegt südl. vom Dorf zwischen dem
Tröchtelborner Weg und der Nesse. — 524) Wiesen südl. vom Dorf auf dem 1. Nesse-
ufer. — 53) Wohl der aus dem ,„Oestreichen‘“ kommende kleine Bach. Er bildete,
nebst der Dorfmauer, die Befriedung an der Südseite des Ortes, während Ost-, West-
und Nordseite mit einem künstlichen Graben umgeben waren. (Gebhardt 4.) —
54) Hinter den südl. Dorfgärten am Karnweg. Dort hat bis zur Reformation das
Siechenhaus gestanden. (Gebhardt 5.) — 55) Molschleben hatte sehr bedeutenden
Waidbau. 1378 wurden für den Acker Waid 2 ß (solidos?) erhoben; das Waidgeld
für den Ort betrug 40 @ & [39]. Bis in die 60er Jahre des 19. Jahrh. wurde Waid
gebaut; der Stein ist jetzt in der Ziegelei. Die „Waidfabrik“, der „Waidhof“, liegt am
Molschleben.
133
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Der Lindenteich 5%) Lengentich
Der Roggengarten 5%) | Roggengörten
Hinter den Höfen
Die große und kleine
Fitz 57)
Der Hehstock 59)
Der Edelhof 5°)
Die Baumgärten 5°)
Der Kelchbrunnen 5%)
Der Junkersgarten 6°)
Hieselbornwiese
Poppwiese 62)
Gotteswiese
Die Hasentränke
Kämpfersbrücke
Die alte Hohle 61)
Das Gäfßchen 2)
Das Frauenlicht 63)
Die krumme Gelänge
Der Brustlatz 6%)
Namen aus dem
Ort:
Das Neue Thor oder
Fahnerthor
Das Hirtenthor
Das Lerchenthor
Gothaer Thor
Das Riedthor
Die Obergasse
Der Siedelhof
Hengern Hefen
Urkundliche Formen
Grueßeundklene Fetzen | Viezen 1372 8) 57)
ebs.
ebs.
Bömgörten
Kelchborn
Jonkersgörten
Heselborenweäsen
Poppweäsen
Gottsweäsen
Höasentränk
Kempfsbrecken
De äle Hellen
Ds Gaßchen
Fraunläicht
De kromme Gelängen
Brostlatz
Ame kelchborn 137217)
65) Iuxta fontem Er-
fordensem 134113);
Kein der Erforter
klingen 134210)
Iuxta lapidem Crutze-
lehestensteyn 134113);
Keyn dem Cruce-
lehestinsteyn 134210);
Biz an den Steyn
1361 16)
Mühlgraben, südl. vom Dorf; eine zweite Waidmühle befand sich am Anger. Vgl. auch:
Rudolphi, Gotha dipl. Pars III 210. 217. 253. 299. 317. — 56) An der Südseite des
Dorfes; jetzt Wiese. — 56?) Wiese westl. vom Dorf, auf dem ]. Nesseufer. — 57) „dry
sotiln dy heißen vitzen vnd lagen kein deme „rithe“. — 58) Zwischen den Fitzen;
gleichbedeutend mit Heedborn? (Gebhardt 4.) — 59) Die Stätte des Rittersitzes der
Herren v. Witzleben am Westausgang des Dorfes. Dort stand auch die St. Nicolai-
Kapelle. Der Baumgarten stößt östl. an den Edelhofsgarten. — 59%) Der Kelehbrunnen:
im Winkel zwischen Attichbach, Baumgarten und Eschenberger Straße. — 60) Er
gehörte zum Edelhof. — 61) Alter Weg nach Gierstädt. — 62) Wiesen auf dem |.
Nesseufer vor dem Gothaer Thor. (Alte Karte.) — 63) Wiese neben dem Gothaer
Weg. (Alte Flurkarte; vgl. Gebhardt 7.) — 64) Beim Storchsborn. Grundstück von
der Form einer Weste. (Schriftl. Mitt. von Herrn Lehrer K. Roth.) — 65) Leider
sind — wie mir Herr Kantor M. Amling mitteilt — die folgenden urkundlichen
Namen völlig vergessen. Den Erfurter Weg fand ich noch auf der alten Flur-
karte verzeichnet; er läuft vom Lerchenthor (südl.) nach dem Gerstbach und fällt dann
mit dem Pferdingsleber Steig zusammen.
154
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
Die Brunnengasse
Die Steingasse
Die warme Gasse
Schenksplatz
Ritterhofgasse
Badeplan
Honiggasse
Neßanger
Die Mönchsgasse 6%)
By dem Erfortwege
134217): An dem
Erfortewege, An dem
Erforthin wei 136116);
An dem Erforter wege
Kein der frymarkirchin
1361 66)
Vor dem _ditterstal
1361 €)
Eyn gelenge, dy da
heißitdy viant 136168)
Die Schafgasse Gein der wenigin lindin
Die nackende Magd 1361 6)
Der schilwet 1361 70)
Der krume ackir 13611)
Uf der ebene 1361 16)
An deme rode gensit
vnd dissit dez wassirs
1361 16)
Gen nider kerezerstal
13428)
Gein dem kirchtorme
1362 8)
Keyn mekelsborn
1342 17)
Keyme trockenflecke
1372 17)
An dem obilnberge, an
dem ubeln berge
1361 16) und 137217)
Der Aschborn 1347 14)
Gein der wenigen linden
1369 38)
An der Flurscheiden
1369 38)
65?) Die drei folgenden Namen nach Gebhardt 5. Die Mönchsgasse verlief zwischen
dem Großen Lindenhög und der Lindengasse, nach der Honiggasse zu; die „nackende
Magd‘“ hieß der freie Platz in der Ritterhofgasse. — 66) Es ist völlig unklar, welche
Kirche oder welches Flurstück gemeint ist. — 67) Im Original (Anm. 16): „duerstal“,
im Kopialbuch: „ditterstal‘“. — 68) Original (Anm. 16): die viwat; Kopialbuch: „dy
viant“. — 69) Vielleicht beim „Lindenteich‘“ (Wiese), südl. vom Dorf, auf dem 1. Nesse-
ufer. — 70) Die Stelle lautet: „ein gelenge, also der Schibwet in den Bach fellit.‘“
Vielleicht die Schiebfurt, da, wo der Schiebweg auf den Eschenberger Bach stößt. —
71) Urk. Anm. 16: „gein dem rite, der da heizit der krume acker.‘“ Welches Ried
gemeint ist, geht nicht aus dem Zusammenhang hervor.
Molschleben. — Molsdorf. 135
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Urkundliche Formen
Hinder babsts hofe
1369 38)
Poben huserborne
1352 15)
Byn des pfaffen ge-
lenge 1352 15)
Uf den sippißfort
1481 44a)
Uber dem langenborns-
reyne 1467 1a)
Flur Molsdorf!).
Molsdorf ?) Molsdorf Mollesdorf anf. saec. IX
Auf dem Habichtstein) | Ufm Habichtstein (Dobenecker I 70);
Am Ingersleber Weg |Am Inger$leber Wägk| Moldesdorp, Moles-
Auf dem Schnitt Uf dem Schnet dorf, Molderstorff
Im Himmelreich 4) Im Himmelriche 1378 [39]; Molsdorf
Im Mückenbrunnen 5) |Im Mückenborn 1594 (Des Ampt Was-
Auf den Stämmchen |Stämmchensgelänge | senburgs Erbbuch,
Am Körnersweg ®) a oder Ale| StA. Gotha PP II 29)
tröß
Hinter dem Teich Hingern Dich
Der Sülzenbrücker Der Dich
Teich 7)
Der Palmberg 8) Palmbärgk
Das Bachfeld ®) ebs.
HinterdemSchloßgarten | Hingern Schloßgöarden
Braune Wiese 10) Brüne Wesen
1) Literatur: Brückner I4, 60ff.; W. Burbach, Molsdorf i. d. Jahren
1805—1815, Heimatbl., Heft 4, 1906; Gelbke II 2, 105; Lehfeldt VIII 150. —
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse. Die mund-
artliche Aussprache, sowie die Nachweise über die einzelnen Grundstücke verdanke
ich Herrn Pfarrer W. Burbach in Seebergen, früher in Molsdorf. — 3) An der Korn-
hochheim-Ingersleber Flurgrenze. — 4) Nicht hoch, aber weit vom Dorf gelegen,
nach Kornhochheim zu. — 5) Graben zwischen dem Dorf und der Kornhochheimer
Grenze. — 6) Nach Aussage eines 81-jährigen Mannes in Thörey lief die Alte Straße
über den Strösenberg (auch Strienberg oder Striemberg, weil das Zugvieh dort
Striemen erhalten habe [!]) nach dem Marienthal. Von da über die Gotterbrücke in
die Molsdorfer Flur, hinter dem Ort (westl.) und der Dorfschenke hin quer durchs
Feld, den „Sülzenbrücker Teich“ westl. lassend, nach der Thöreyer Mark, östl. an
Thörey vorüber, nach dem vielbesuchten Ausspanngasthof zum Hirsch; weiter durchs
Feld nach dem noch jetzt in Ichtershäuser Flur stehenden „Gräbedünkelschen Linden-
baum“, dann weiter nach Arnstadt durch die Weiße. (Schriftl. Mitt. von Herrn
Pfarrer Burbach.) — 7) Früher Teich (im Volksmund „Rabenteich“), jetzt feuchte
Wiese sw. vom Dorf. — 8) Anhöhe westl. vom Ort. — 9) Südl. vom Dorf, nach dem
Thöreyer Bach zu. — 10) Wiesen an der Ichtershäuser Straße.
136 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Fuchsens Wiese 19) Fussens Wese
Krautländer Krütslänger
Floßplatz 11) Fließplätz
Große Wiese Grüeße Wese
Krautgebreite Krütsgebreitchen
Erlenwiese Erlenwese
Eischleber Ecke ebs.
Die Gera Giere
Das Öberfeld 12) ebs.
Das Mittelfeld 13) Mettelfeld
Der Rockhäuser Rasen- | Rocksener Röaäsenwägk
weg
Am Rosenbusch 1#) ebs.
Das Unterfeld 15) Ongerfeld
Der spitzige Jakob 1) |?
Unter der Mühle ÖOnger der Mölln
Die Kälberwiesen 17) | Kälberwesen
Der breite Rasen Breite Röäsen
Die Pfütze 18) ebs.
Der Wallgarten 19) Wallgöarten
Im Höfchen 20) ebs.
Wüste Hofstätte 20) Wieste Hofstätte
Auf dem Weinberg ?!) | Ufn Winbärgk
Nagel’s Berg ebs.
Die Golläcker 22) Göläcker
Die Gerathalstraße Gierethöälströße
Der Zwetschenberg Zwetschenbärgk
Im kleinen Feld 23) Im kleinen Felle
Sachsenwiese Sachsenswese
Jungfernwiese 24) Jungfernwese
Die Seebrücke Siebricken
Pfaffenstieg 25) ebs.
11) An der Gera, südl. vom Dorf die Stelle, wo die Gera-Flöße aufgefangen wurden. —
12) An der Eischleber Grenze. — 13) Sö. ans Dorf grenzend. — 14) An der Möbisburger
Grenze. — 15) N.ö. vom Dorf. — 16) Schmales Grundstück an der Gera (r. Ufer)
unter dem Dorf. — 17) Wiesen auf dem ]. Geraufer, nördl. vom Ort. — 18) Feuchte
Wiesen hinter dem Dorf. — 19) Soll der alte „Waidgarten‘ sein hinter dem Dorf. Der
letzte Waidstein ist noch vorhanden. — 20) Das „Höfchen‘“ liegt auf dem r. Geraufer
im Nordostwinkel der Flur. Spuren früherer Ansiedelung sollen dort nicht gefunden
worden sein. Vielleicht ist der Flurteil gleichbedeutend mit „Wüste Hofstätte‘“, deren
Lage nicht mehr bekannt ist. — 21) Am „Weinberg‘ (bei der Mündung der Apfel-
städt in die Gera) sieht man noch jetzt Mauerreste und terrassenförmige Abstufungen.
— 22) Die Golläcker liegen unter dem Dorf, zwischen der Gera und der Straße. —
23) An der Ingersleber Grenze. — 24) Die Jungfernwiese (an der Ichtershäuser Grenze)
hat den Namen nach einem noch jetzt vorhandenen Grenzstein, „die Jungfer‘“ genannt.
Jetzt ist die Bezeichnung ungebräuchlich. — 25) Der Pfaffenstieg führte nach Thörey.
Molsdorf. — Pferdingsleben. 137
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Diebstieg ?6) ebs.
Auf der Mark ?”) Uf der Möärk
Der Karthäuser Rasen- | Kartüsser Röäsenwägk
weg
Hackmesser ebs.
Brustlappen 28) Brostlappen
Das krumme Stück Das kromme Stük
Der Melm Malm
Elsterberg ?°) Elsterbargk
Flur Pferdingsleben !).
Pferdingsleben 2?) 3) Ferd$läm’n Pertikeslebo anf. saec.
IX (Dobenecker 170);
Perhtisleba, Berhti-
lesleba v.900 (Doben-
ecker I 294); Pher-
tingisloyben 1466 #1)
Das Angerfeld*t) |Engerfeld Über den anger 1466 1)
Auf der Fehmstätte5)| Uf der Fähm$t
Auf dem Schling ®) Schlengk
Die kleine Lache ’) Klene Läch
Im Schlofter ®) ebs.
Bienstädter Rasenweg | Bienste Gräsewägk uffhusen weg 1466 %)
Der Nottleber Steig |Nottleber Stiegk bobin dem notteleuben
Pfarrkelch °) ebs. wege 1466 41)
Die Trift 10) Treft
Der Kärrnersweg!!) | Kärrner$wägk
26) Der Diebstieg soll ein Fußweg von Ingersleben nach Thörey gewesen sein. —
27) An der Thöreyer Grenze. — 28) Hinter der Schenke, am alten Kärrnersweg. —
29) Auf der Eischleber Höhe. —
Namen aus dem Ort: Gothaische Gasse; Sachsensgut; Gräßersgasse; Mühl-
gasse; Krautsgasse; Töpfenmarkt.
1) Literatur: Brückner III 9, 21; Gelbke II 2, 612; Lehfeldt VIII 156.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl.
Mitt. — 3) Pferdingsleben ist auf drei Seiten von Wasser umflossen: südl. von der
Nesse, nördl. und westl. vom Mollbach. — 4) Das Angerfeld nimmt den n.ö. Teil
der Flur ein. Ein „Anger“, nach dem der Bezirk benannt sein könnte, ist mir nicht
bekannt; die mundartliche Aussprache weist wohl auf einen anderen Ursprung des
Namens hin. — 5) Im n.ö. Winkel der Flur, an der Nottleber Grenze. Eine alte
Gerichtsstätte (mündl. Mitt.). — 6) An der Tröchtelborner Grenze. — 7) Die Lache ist
ein Wiesengraben (r. Zufluß der Nesse), der zum Teil die nördl. Grenze der Flur
bildet. — 8) Ehemals Hohle, quer durch das nördl. Angerfeld. — 8%) Dieser Weg
(nach der Wüstung Offhausen, westl. von Bienstädt) fällt wohl mit dem Bienstädter
Rasenweg zusammen. — 9) Ackerland nördl. vom Dorf, am Bienstädter Rasenweg. —
10) Vom Dorf aus nordwärts laufend. — 11) Alter Weg nach Bienstädt, im nördl. Teil
der Flur Bienstädter Rasenweg genannt.
138 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Scheibweg !?) Schewägk
Der Mollbach 13) Mollwäch
Der Pfaffensteig 1) Fäfstiegk
Das kleine Feld!5)| Das klene Feld Das cleyne felt 1466 #1)
Die große Lache ’) De grüße Läch
In den Födern 16) In den Feädern
Am Diebstieg 17) DiebStiegk
Am Tröchtelborner |Tröchtelborner Gräse-
Rasenweg wägk
Am Rabenhügel 18) Rüebenhegk Hinder dem Rubin
Am Rabenhügelweg Ruebenhegkswägk berge, Hinder dem
Im Ochsenfleck 1?) Ochsenfleck rubin hoyge 1466 41);
Ueber der Wühldelle 2) | ?
Die Nesse De Neß
Die Zunge ?1) ebs.
Der Siechen ??) ebs. ? Der Suchen 1466 @!)
Der Siechengraben 2?) | Siechengröaben
Das große Heuried ?*%) | Hauweried
Das große und kleine | Erstried
Erstried 25)
Das große oder lange | Grüeß Feld In deme großen felde
Feld 26) 1466 41)
Der Erfurter Weg?”) |Erfert Wägk
Der Arnstädter Weg ?8)| Arn$t Wägk
Im Arnstädter Thal 28) | AruStäl In dem arnstete thal
Der Holzweg ?) Holzwägk 1466 #1)
Im Wechsfeld 3°) Wästfeld
12) Der Scheibweg geht quer („schief“) durchs Feld. — 13) Feldgraben, der das Dorf
im Norden und Westen einschließt; r. Zufluß der Nesse. Nach Brückner heißt der
Bach Ollbach. — 14) Der Pfaffenstieg führt nach Nottleben. Brückner 28 schreibt:
„Nahe am hiesigen Orte, nach Nottleben zu, befindet sich an der Krießgrube
der Claussenhügel .... allwo vor viel 100 Jahren eine heidnische Clauße gestanden
haben soll.“ — 15) Das Kleine Feld liegt nw. vom Dorf, nach Tröchtelborn und
Friemar zu. — 16) Kleine Wiesenteile an der Lache. — 17) Der Flurort „Diebsteig“
liegt zwischen der Lache und dem Raben-(Ruben-)hög. Ein Pfad ist dort längst nicht
mehr vorhanden. — 18) Anhöhe am Weg von Pferdingsleben nach Friemar. —
19) Gemeindewiese an der Nesse, sw. vom Dorf. — 20) Nach der Generalkarte auf
dem r. Nesseufer. — 21) An der Nesse, nach Friemar zu; eine wüste Mühlstätte
(mündl. Mitt.). — 22) Nasse Wiese auf dem 1. Nesseufer. — 23) Südl. von der Nesse,
mündet in diese an der Friemarer Grenze. — 24) Wiese zwischen der Nesse und dem
Mühlgraben. — 25) Feuchte Wiese an der Nesse, zwischen dem Dorf und der Nott-
leber Grenze. Ursprünglich „Erfsried‘“ = Rinderried? — 26) Das ganze, südl. vom
Dorf gelegene Flurgebiet. — 27) Früher Rasenweg auf dem 1. Nesseufer, Richtung
Nottleben. — 28) Hohle in der Richtung auf Groß-Rettbach und Apfelstädt., —
29) Pferdingsleben gehört zu den Freiwaldortschaften. Der Holzweg führt über Tütt-
leben-Siebleben-Wechmar nach dem Freiwald im Georgenthaler Revier. — 30) Das
Wechsfeld grenzt an die Grabsleber Flur. Der Name hängt jedenfalls zusammen mit
Pferdingsleben. — Pfullendorf. 139
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Tüttleber Weg 31) Tütlaber Wägk
Der Leinthalsweg32) | Liendöälswägk
Im Leinthal 33) In Liendöäl In dem lynthal 1466 #1)
Der Clausweg °%) Kleiswägk
Die Stummeln Stommeln
Gothaer Weg 35) Götwägk
Der Riedweg °?) RiedStiegk
Die Pfarrgelänge Farsgeleng
Dıe Borngelänge ebs.
Die Trappengelänge 36) | ebs.
Die Schuhsohle 2
Die Mühlstatt 37) Möhlstatt ?hinderdermuln 1466!)
Die Höfe 38) Hingern Hefen
Namen aus dem
Ort:
Herrengasse
Auf dem Steinhof
Braugasse
Anger
Kirchgasse
Das Hirtenthor
Das Weißthor 3°) Wißthor
Die Waidmühle #°) Wedmöllen
Flur Pfullendorf!).
Pfullendorf ?) ®) Fonroff 3) Phalndorf 1297 [35e
fol. 28]; Pholndorf
1318 [35e fol. 29]
der Wüstung Wechs (Weissensee, s. Flur Grabsleben). Ob sich diese Wüstungsflur nördl.
bis in die Pferdingsleber Flur erstreckte, ist allerdings zweifelhaft. — 31) Früherer
Rasenweg, westl. vom heutigen Tüttleber Weg. — 32) Alter Rasenweg (im nördl.
Ende Riedweg) vom Heuried nach Tüttleben zu. — 33) Sw. vom Dorf. — 34) Der
Clausweg führte nach der Georgenthaler Clause, nördl. des heutigen Gasthofs zu den
3 Gleichen nw. von Grabsleben (s. Flur Grabsleben). — 35) Ein früherer Rasenweg,
südl. der jetzigen Tüttleber Straße. — 36) Trappen sind in Pferdingsleber Flur nicht
selten. — 37) Wahrscheinlich dieselbe Oertlichkeit wie in Anm. 21. — 38) Südl. vom
Dorf, hinter den Gärten. — 39) Am westl. Ausgang des Dorfes. — 40) Die letzte
Waidmühle in Thüringen! Sie gehört dem Gutsbesitzer Herrn Reinhardt. Der Waid-
bau ist ganz unbedeutend (1907 ca. '/, Acker). — 41) Aus: Ltr. Hans westhußin,
Or. des goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ic 4 (17) und 4 (22). Es gibt zwei Urkunden
von Hans westhußin über die gleiche Länderei. Die Form der Namen ist in beiden
Schriftstücken fast gleich.
1) Literatur: Brückner III 3, 24ff.; Gelbke II 2, 267; Lehfeldt VII
161. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl.
Mitt. — 3) Die mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn Lehrer W. Holstein,
jetzt in Gotha. — 4) Pfullendorf ist ein west-östl. gebautes zweizeiliges Straßendorf ;
140 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Nesse °) De Näß
Unter dem Stiegel®) |Ongern Stsagel bie der stegeln 1424 19)
Bohnried 7) Bühnried
Die Heiligen Wiesen 8) | Helge Weäsen
Die Pfarrwiese ?) Pfarrweäsen Bie dem Pfarrgute
Das Gemeinderied 10) |Gemenried 1426 20)
Die Vorwiesen Vörweäsen vorwesin weg 1427 21)
HinterderKirchwand!!) | Henger dr Kerchwänd |Bie dem Kirchhove
1426 20)
Die Lache 12) De Lach In der Hinderlache
1426 2°); die lache
Auf dem Kühbauch 18) | Ufn Käwebuch 1427 21)
Das Pferderied !#) Färeried ? Das Huser ried
Der Lachweg Lachwägk 1427 21)
Vor der Waidmühle 15)| Vör der Wedmöllen
Das lange Feld 16) ebs. In dem langen felde
142419); Im langen
Der Saurüssel 17) ? felde 1426 20)
Pfordte 18) Forthe uber den forther Weg
| 1426)
Der Gothaer Weg Der Hühe Wägk jan der strasse 1424 19)
„ein zwar kleiner, aber sehr nahrhafter Ort ... Der Boden ist ungemein zur Frucht-
barkeit geneigt... Trift, Huth und Weyde sind sehr gut, und fressen sich oftmals
die Hammel des Jahres dreymal fett.“ (Brückner 24. 25. 26.) — 5) Die Nesse bildet
die Nordgrenze der Flur. — 6) Der Stiegel war die Pforte am Westausgang des Dorfes,
wurde nachts geschlossen (mündl. Mitt.). — 7) An einer Nessebiegung im Nordwest-
winkel der Flur, an der Westhäuser Grenze. — 8) Nw. vom Dorf, am Nesseufer. —
9) Nördl. vom Ort. — 10) Nw. an der Nesse. — 11) Oestl. hinter dem Dorf. —
12) Kleiner Bach, 1. Zufluß der Nesse; er bildet zum Teil die Grenze mit Bufleben.
— 13) Großes Flurstück an der Bufleber Grenze. — 14) An der Lache. — 15) Die
Waidmühle lag südl. vorm Dorf. Der Pfullendorfer Waid galt für den besten der
ganzen Gegend (Brückner). Bis Ende der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts ist
hier Waid gebaut worden; der Waidstein kam nach Tonna in die Kalkmühle (mündl.
Mitt.). — 16) Der südlichste Teil der Flur. — 17) Der Name (aus den Kataster-
verzeichnissen) ist nicht mehr bekannt. — 18) Wüstung an der Warzaer Grenze. Selbst
der Name ist jetzt hier vergessen; er wurde mir als „Wüstung Pfuhlendorf“ bezeichnet.
Nach Brückner (a. a. O. 25) sollen drei Herren v. Utenrode das Dörfehen „Vurthe“
dem Gothaer Kreuzkloster geschenkt haben. „Es muß aber dieses Dörfflein Vurthe
schon vor etlichen hundert Jahren eingegangen sein, sintemal man nicht die geringste
Spur davon sehen kann.“ — 19) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 177% b (StA. Gotha
RR I 11), Ltr. Johannis eckart: „eyn virtel artlandes ... und ezinset dem erwirdigen
Herrn dem apt ezu fulda und dem stifte doselbst.“ — 20) Aus: ebenda fol. 1763. b,
1773, Ltr. Alberti Wolner. [Ebenfalls fuldaischer Besitz] — 21) Aus: Or. d. goth.
Kreuzkl., StA. Gotha QQ Is 2 (10). Die Vorwiesen liegen östl. vom Dorf an der
Hauser Grenze. —
Nicht mehr bekannt sind (Anm. 21) von 1427: bie deme crucze wege;
am hoesten warcza wege.
Pfullendorf. — Rehestädt. 141
Flur Rehestädt!).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Rehestädt ?) Ries't Rehestat anf. saec. IX
Der Burgstieg ®) BorgStiegk (Dobenecker I 70);
Schleifweg Schleifwägk Rechstet, Rechstete
In der Lache ) ebs. 1191 (Dobenecker II
Der Lachgraben 5) Lachgroam’n 877)
Der obere Lachweg ’)| An ebber$ten Lach-
wägk
Lachstück 5) LachSteck
Im Ried) In Riede
Pfingstgehege 5) Pfengstgehäh’
In der Grube In der Gruam’n
Am Thöreier Wege An Thearger Wägk
Am Querberge An Quarigbargk
Hinter den Gärten Hingern Görten
Vor dem Thiergarten ®) | Vorn Diergörten
In Thölen ®) In der Dealn
Im Winkel In Wenkel
Im Weinberg’) In Wienbargke
Am Haarhäuser Wege | An Harhisser Wägk
Am Steinberge An Steinberge
Der Mittelweg In Mettelwägk
Das Steinfeld In Steinfelle Im steinfelde 1594 [26]
Das kleine Feld In klenne Felle
Schlufter Schlöefter
Das Melmfeld ?) In Malmfelle Uf dem melmen 1462 °%)
Das Erdfeld In Ardfelle
Graseriede ?
Krautländer Krutlänger
Am Ingersleber Weg |An EngerSleber Wägke
Am Kreuzchen ®) An Krizchen
1) Literatur: Brückner I 7, 58; Gelbke II 2, 119; Lehfeldt VIII
161f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Wahrscheinlich früher Rundling, wenn auch die Anlage durch
mehrere Dorfausgänge (nach N. und O.) etwas verwischt ist. Im Innern des Ortes
ein Platz mit Teich. Die Hauptstraße führt westl. am Ort vorüber. — 4) Der Burg-
stieg, nach der Mühlburg, läuft quer durch die nördliehste Spitze der Flur. — 5) Der
Lachgraben fließt durch den nördl. Teil der Flur und wird von feuchten Wiesen:
Pfingstgehege, Lachstück, In der Lache, Im Ried, eingeschlossen. — 6) Der Thier-
garten lag am östl. Dorfausgang (nach Ichtershausen zu). — 6?) Ackerland nach Ichters-
hausen zu. — 7) Westl. vom Dorf. Erst durch die Separation sind die letzten Weinstöcke
verschwunden. — 8) Das „Krizchen“ stand bis zur Separation (Anfang der 60er Jahre)
hinter dem Dorf, am Arnstädter Wege. Mein Gewährsmann erinnerte sich keiner Inschrift
oder eines sonstigen Abzeichens, bemerkte aber, daß ein „Kathol’scher‘ stets vor dem
Kreuz gebetet habe. — 9) Sandiger Boden. Sö. vom Dorf, nach Ichtershausen zu. —
92) Aus: Ltr. Jacof Konigsgehofen, Or. d. Kl. Ichtershausen, StA. Gotha QQ Ib 86.
142 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen |
An der Thongrube
Am Schindanger
An der Thongruem’n
Am Schenganger
Flur Remstädt!).
Remstädt 2) 3) | Rem®’t Rimistede anf. saec. IX
Die wilde Leina #) Der welle Gröam’n (Dobenecker I 70);
Die Leina De Lin Remstete 1304 [Lib.
Das Kuhried >) Ds Keiweried Cop. Ste.Crue.fol.41];
Gehegtes Ried 5) Geheites Ried Reinstete 1317 [ebd.
Die Vorwiesen 5) In den Verweasen fol. 42]
Die Trift 5) De Dreft
Im Boden 5) ebs. Im boden 1498 13)
Im Bügen ?) Em Bejen Uf der byge 1346 14)
Im Wahl) Em Wahl
Beichtwiese ®) Beichtwease
Das Werth?) ebs.
Ueber dem Werth Ewer den Werth Uf den wert 149818)
Schützengarten ®) Schötzensgöärten
Lämmerweide ?) ebs.
Flachsröste 10) Flachsriesen Bie der warczen holn
Im Grund 1) In Gronne 1489 15); In dem war-
Artillerie-Platz 12) Attollerie-Platz czengrunde 149813)
1) Literatur: Brückner III 5, 45; Gelbke II 1, 159; Lehfeldt VII
163 £. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: die Generalkarte. Herrn Kantor Völker
in Remstädt bin ich für nähere Mitteilungen über eine Anzahl von Flurnamen zu
Dank verpflichtet. — 3) Die Hauptrichtung der Dorfstraße läuft parallel mit dem
Leinakanal von Südosten nach Nordwesten (auf dem r. Ufer). Ueber die Flur sagt
Brückner 46: „Die Fluhr ist klein und bestehet nur aus 59 Hufen 2'/, Viertel
Landes, welches aber meist gut und tragbar ist und worauf mehr Rocken als Weitzen
gebauet wird ... So ist auch viel schön und gesundes Wiesenwachs allhier.“ —
4) Der Leinakanal, der „Wilde Graben“ bildet die Süd- und Westgrenze der Flur
nach Gotha und zum Teil nach Goldbach zu. — 5) Lauter Gemeindeland: eine weite,
feuchte, von Gräben durchzogene Wiesenfläche längs der Leina. Die Trift läuft vom
Dorf aus bis zum Kuhried, dem nordwestlichsten Teil der Wiesen. „Im Wahl“ liegt
dicht hinter dem Dorf, zwischen der Leina und dem Mühlgraben. — 6) Am Südost-
ausgang des Ortes. Früher Wiese, mit Dornen umzäunt, zur Besoldung des Pfarrers
gehörig, als Entschädigung für früher erhaltene Beichtgroschen. (Mitt. von Herrn
Kantor Völker.) — 7) Sumpfige Wiese sö. vom Dorf. Gemeindeland. — 8) Am Mühl-
graben sö. vom Dorf. Früher Besoldungsstück des Dorfschützen. (Herr Kantor Völker.)
— 9) Sumpfige Gemeindewiese unterhalb des Dorfes. Früher Lämmerweide, dann
Sau- und Eberplatz, jetzt Gänserasen. — 10) Unmittelbar hinter dem [früher Bachofen
v. Echtschen] Gut, am Südausgang des Dorfes. — 11) Nördl. vom Dorf, nach Wurza
zu. — 12) Ueber dem Dorf, am Weg nach, Warza; die Bedeutung des Namens ist
nicht mehr bekannt. Vielleicht standen dort 1567, zur Zeit der Grumbachischen Händel,
die Geschütze des Kurfürsten von Sachsen. — 13) Aus: Erbb. d. Augustinerkl.
fol. 223b. 224a.b, Verlassunge der 4 hufen artlandes ezu Remstet Hansen Ewalden
und sin husfrauwen. — 14) Aus: Ltr. Liber Copiarum St. Crucis (StA. Gotha RR
I 12) fol. 42», Priv. super bonis in Remstete. — 15) Aus: Erbb. d. Augustinerkl.
fol. 1803. b, 1813, Ltr. Nicolai segeliez.
Rehestädt. — Remstädt. 143
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Urkundliche Formen
Hinter der Kirche!) |Hinger der Kerchen |Sankt Lucas ezu Rem-
stet 148915); ? Bie
santeNıclaus 149813);
hinder dem kirchhoue
Beim Gänserasen Bie den Gänsestiegk 1498 13)
In der Klinge 17) In der Klengen ? In der hundes borne
clingen 1498 13)
Im Pferdestall 18) Em Pfärestall In dem pherdisstalle
Das Paradies 1?) ebs. 1346 14); In dem
Die Sackweiden Sackwiden pferdestale 1489 15)
Am Berge ?°) Am Baergk Der warczan Berg
1346 14); In dem berg-
felde, Obin uf dem
berge 1498 13)
Auf der Warzaer Mark | Ander Wartschen Mark | Das warczan veilt
1346 1#)
Langensalzaer Straße |De Ströß Diesalczastraße 148915);
die straße 1498 13)
Am Bufleber Wege Am Buflebschen Waegk | Diealden blichenrode ?t)
an dem buffleuben
weg 1498 13)
Friemarweg Fremarscher Waegk |? die erffurtische
strasse 2?) 1489 15)
Mitten im Felde Metten em Feld Mitten in dem velde
1346 14)
Der Dornrain An Dürnren Bie dem dorren reyne
1489 15); ebs. 1498 13)
Hinter dem Wege Hingern Waegk ? In dem hinderfelde
Schmollrasen 23) Schmollröasen 1489 15)
Flürchen 23) ebs.
16) Die ursprünglich St. Lucas geweihte Kirche liegt an der Hauptstraße da, wo
der Weg nach Warza abgeht. Für eine St. Nikolaus-Kapelle oder -Kirche (1498)
finde ich sonst keine Belege. Dieselbe Urk. des Augustinerkl. enthält noch einmal
die Flurbezeichnung: „bie sante nielaus“. — 17) Früher ein Entwässerungsgraben
quer durch die Flur von der Langensalzaer Straße nach der Leina zu. — 18) Der
nördlichste Teil des Leinariedes an der Goldbacher Grenze. — 19) Ackerland südl.
vom „Pferdestall“. — 20) Ansehnliche Höhe auf der Grenze zwischen Remstädt und
Warza. Das Meßtischblatt hat den Namen „Grenzberg“. — 21) Die Urk. von 1498
hat noch einmal den Flurnamen: „bie der alden blichenrode“. Dieser Ausdruck
ist nicht mehr bekannt. — 22) Wahrscheinlich ist der jetzige Friemarsche Weg gleich-
bedeutend mit dem alten Erfurter Weg. — 23) Diese beiden Namen übermittelte
mir Herr Kantor Völker. Die Lage ist nicht mehr genau bekannt — vielleicht sind
sie am Bufleber Weg zu suchen.
144 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Urkundliche Formen
Namen aus dem |
Ort;
Der englische Garten %)
Pfarrgasse
Die enge Gasse
Flur Groß-Rettbach !).
Groß-Rettbach ?) ?) Groß-Rettbich ? Rudibah anf. saec. IX
(Dobenecker I 70);
Retbeche 1285 [35a
fol. 93]; BRetebeche
1292 [ebd.]; Retten-
bech 1347 [35e fol.
241]; Großen Rete-
Rettbachgraben bech [35d fol. 181]
Der Bach an dem bache 1444 #)
Das Rockried °) [354 fol. 181]
Wandersleber Feld
24) Der englische Garten gehört zum ehemals v. Bachofschen (jetzt v. Steinschen Gute).
Er wird jetzt als Weideplatz für die Fohlen benutzt (!). (Freundl. Mitt. von Herrn
Kantor Völker.) —
Eine Anzahl urkundlicher Namen ist leider nicht mehr zu bestimmen. Es sind
die folgenden: 1. von 1346: an dem kintleybin wey, wahrscheinlich der Friemarsche
Weg; hinder dem pholndorfis wey, Pfullendorf liegt n.ö. von Remstädt, es kommen
also der Bufleber oder der Warzaer Weg in Frage; by deme tyfen wey. 2. von 1489:
Under dem Gerichte; als nähere Lagebezeichnung ist noch angegeben: in dem pferde-
stale; das Gericht lag also wohl auf der Goldbacher Grenze; Uf dem sande; Die
Gotshußlande. 3. Von 1498: In der eriezenwese; das heylige erutz; In der Quarg-
wesen; die pfarrewesen bie sante Nielas; bie dem kirchlande; der wüste wingarten;
under den wingarten, also der teczsch went. Letzterer Flurort läßt sich noch
annähernd nachweisen: 1346 heißt es: in deme pferdis stalle, d[er] trit eyn uf on
teytz. Der wingarten beim teczsch, teytz oder teeß (1498) wird also höchst wahr-
scheinlich nach dem Warzaer Berg zu gelegen haben.
Auch über den früheren Waidbau finden sich noch Notizen: 1378 [39] wurde
bezahlt „weitgeilt de agris 2'/, B“. Aus dem 16. Jahrh. (Erbb. des Amts Gotha,
StA. Gotha PP II 13”): „Ein iglicher, der doselbst weith sewet und stoßt der gibt
... in von eym acker 4 nuwe gr. zcu weitgelde, ausgeschlossen das land, so gegen
Gotha schossit.“ Brückner (a. a. OÖ. 52) schreibt 1760: „Ehedessen hat auch die hier
befindliche Waidmühle der Kirche eigenthümlich zugehöret. Anno 1586 den
12. Febr. ist selbige .... an die Gemeinde mit ihrer Zugehörung um 20 fl. verkauft
worden. Gegenwärtig, und da hiesigen Orts kein Waid mehr gebauet wird, so ist auch
die Waidmühle nicht mehr vorhanden.“
1) Literatur: Brückner I 10, 50; Gelbke I 1, 237; Lehfeldt VII
113. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt.
Besonders bin ich Herrn Schultheiß Schröter für Auskunft mancherlei Art verpflichtet.
Eine Generalkarte fehlt leider über die Flur. — 3) Der ursprüngliche Bauplan von
Groß-Rettbach ist nicht mehr festzustellen, da das Dorf mehr als einmal völlig zerstört
wurde. — 4) Aus: Ltr. Conradi blafuß, Erbb. d. Augustinerkl. fol. 181. — 5) An
der Wandersleber Grenze. Vor der Separation Erlenhölzchen.
Remstädt. — Groß-Rettbach. — Rhoda. 145
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Die Loose ®)
Das Ried
Die Gamstädter Ecke
Der Riedacker
Der See ?)
Beim Krautgarten ®)
Der Hundsrück
Ober-, Mittel-, Unter-
Gebind
Der Hohle Högk
Der Butterweck ?)
Der Melacker 1°)
Die Naßländchen 1)
Ueber dem Teich
Das Milchtöpfchen
Der Rasenweg
Das Spierig 12)
Dar Streitstleck 1?) k vi dem heiligen borne
1444 [354 fol. 181]
Flur Rhoda!).
Rhoda 2) 6) Röde Röd, Zemerode 874 [?]
Die Hühnerhorde Hinerhorde (Dobenecker I 246);
Das Mutterloch Motterloch Rhoda 1143 (Doben-
Der Butterberg Botterbärgk ecker I 1458); Rode
Am Honigberge ebs. 1196 (Dobenecker II
Am Rhodaer Berg Der Rödsche Bärgk 1012) [?]®); Rodichen
Am Möbisburger Wege | Am Mir$bricher Wägk| 14875); Rhoda, Roh-
Der Rasenweg Rasewägk da 1667 1)
6) Gemeindeland. — 7) Sumpfland. In nassen Jahren steht dort das Wasser noch fußhoch.
Pappelanpflanzung hat sich bewährt. Seit kurzem wird dort Korbweidenkultur versucht.
— 8) Hinter dem Dorf. — 9) Gutes Land südl. vom Dorf. — 10) An der Gamstädter
Grenze. — 11) Moorstrecke an der Kl.-Rettbacher Grenze. — 12) Sumpfgebüsch im
nördl. Teil der Flur. — 13) An der Kl.-Rettbacher Grenze. — Hinter dem Dorf war
vor der Separation ein Rasenfleck von wenigen Quadratmetern mit 5 Steinen eingefaßt,
das weder umgeackert, noch zur Weide benutzt, sondern scheu gemieden wurde. Dort
sollte eine Hexe verbrannt worden sein. (Mündl. Mitt. einer alten Frau.)
1) Literatur: Brückner III 4, 41; Gelbke II 2, 125; Lehfeldt VIH
165. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse. —
3) Dobenecker II, 1012: Konrad, Erzb. v. Mainz .. . schenkt dem Kl. Ichtershausen
eine bei der Klosterrodung Rode gelegene Wiese neben dem Baumgarten Wawithe...
Ich halte „Rode“ für Rhoda, vor der Wawithe, d. h. dem Steiger gelegen. Ueber
Wawithe vgl. A. Kirchhoff, Die ältesten Weisthümer der Stadt Erfurt, Halle 1870,
100, 106. — 4) Aus: Ltr. Ulrich von cobinstete, ritter, Or. d. Kl. Georgenthal, StA.
Gotha QQ Id 288. — 5) Erbbuch von Ichtershausen 1487, StA. Gotha PP II 23.
— 6) Rhoda ist der Anlage nach ein Straßendorf; in der Mitte des Dorfes ist ein Platz
mit kleinem Teich.
Gerbing, Flurnamen. 10
146 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Am Schäfer ebs.
Vor dem Holze’) ebs. Dy wanweyt 1374#)
Hinterm Dorfe Hingern Dorfe
Der Berg ebs.
Weingarten ®) Wingörten
Vor dem Spittelholz ?) | Spettelholz Das Spittelholz 1667 11)
Die Spittelecke ?) Spettelecke
Auf dem Sande Ufn Säne
Das Hackmesser ebs.
Der Thiergarten 19) Tbiergörten Bydemtyrgarten 1374#),
Die Mulde Mulle
Bei den Kirschbäumen | Bi den Körschbeimen
Die Struth 12) Strüet
Am Wassergraben Am Wassergruaben €
Am Eichenberge Echenberg
Am Mittelweg Mettelwägk
Am Dämmchen ebs.
Steinbrüche Stenbreche
Der Stadtweg Stadtwägk
Erbsberg Ärbsberg
Der Rhodaer Bach Der Rodsche Bach Roederbach und Rodir-
bach 13744)
? ? Dy wange werth 1374)
Flur Seebergen !).
Seebergen ?) 3) Siebergen ?) Seberge 1255 [35a fol.
103]
Der große Seeberg*) |Grüße Siebargk oder |? Rebere 1137 (Doben-
Un Bärgk ecker I 1337)
Der neue Steingraben °) | ?
Die Sandgrube Sändgrüebe
7) An der Erfurter Stadtgrenze, der Steiger, früher Wawet. Vgl. Anm. 2. — 8) Sw.
vom Dorf. — 9) An der Erfurter Stadtgrenze. — 10) Vor dem Steiger. — 11) Aus:
Neue Beschreibung des Ambts Wachsenburg 1667 (StA. Gotha OO II 42). Ebenda
ist noch erwähnt: „der Milbitzen holz, so mit Eichen und Graben vermarket.“ —
12) Jetzt Ackerland vor dem Steigerwald. 2
1) Literatur: Lehfeldt VIII i65; C. Lerp, Eine alte Vogtei, Aus der
Heimat, Jahrg. 1897—98, 1ff.; „Vom Seeberg“, Festschrift, Gotha 1901, 6. —
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. Besonders zu Dank
verbunden für Auskunft in ÖOrts- und Flurverhältnissen bin ich Herrn Pfarrer
P. Jäger (jetzt in Karlsruhe-Baden) und dem Hirten Herrn HeinemannI!. Letzterem
verdanke ich auch die mundartliche Aussprache. — 3) Der zwischen dem steilen Ost-
abhang des Seeberges und dem nördl. und östl. Moorgebiet eingeklemmte Marktflecken
Seebergen ist der Anlage nach wohl ein Platzdorf zu nennen. — 4) Der Große See-
berg gehört zum überwiegenden Teil zur Flur Seebergen. — 5) An der Westgrenze,
zum Teil in Siebleber Flur gelegen.
Rhoda. — Seebergen. 147
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Das Junkers- oder Edel-|’s Edelmannsholz
mannsholz ®)
Neue Sorge ?) 2
Backofen ?) 2
Die Kuhtränke 3) Kiewetränk
Die Trift ®) Dreft
Der Königsstieg °) ?
Das Seeberger Holz 10) Gemeinholz
Der Gesund-Brunnen !!) | Gesunden Born
Der Molkenbrunnen !!) | Molkenborn
Käseberg 12) Käsebärgk
Bergbeule 1?) ?
Der schmale Stieg ?
Die Struthen 13) Strüet
Der Struthbach Strüetbach
Die Vogteiwiese 14) Vogtieweäsen
Das Sauerloch Suerloch
Der alte Steingraben 15)|Der äle Steingröaben |? Der stenberg 1424 2)
Trotzenloch 16) ?
Das Vogteiholz 17) Das Vogtieholz
Die Weinberge 18) Winbärgk
Die Heilige Lehne1%) |De heilige Länd ? Hinder der heiligen
?
Storchnest 21)
Oesterwiese 2?) Usterweasen
lande 1424 20)
6) Im Zusammenhang mit dem Günthersleber Junkersholz an der Eschringer Höhe. —
7) Sö. vom Junkersholz, über dem Steinweg. — 8) Die Kuhtränke ist die Quelle
des Eschringer Baches (s. Flur Günthersleben). Die Trift läuft von „Düppel“ (nw.
von Seebergen) am Nordhange des Seeberges hin, überschreitet ihn beim Edelmanns-
holz und zieht sich auf der Südseite bis zum Ende des Pfarrholzes (Ostabhang), wo
sie als „Breite Trift“ und „Alter Schinderanger‘ nach dem Ort hinunterführt. —
9) Der Königsstieg führt vom Triftweg aus quer über den Berg n.ö. dem Käseberg
zu. — 10) Am Ostabhang des Seeberges. — 11) Auf der Nordseite des Berges.
Der Gesundbrunnen war Ende des 17. und im 18. Jahrh. eine stark besuchte „Heil-
quelle“. Vgl. „Vom Seeberg“ 60 u. 64 ff. — 12) Am Nordabhang des Berges. —
13) Wald und Wiese an der Südostseite des Großen Seeberges. Der Struthbach
r. Zufluß der Immer. — 14) An der Quelle des Struthbaches. — 15) Der sö. Vor-
sprung des Großen Seeberges. — 16) Oestl. unter dem alten Steingraben. — 17) Vogtei-
holz und Vogteiwiese beziehen sich auf die schwarzburgische Vogtei Seebergen, die
erst 1823 an S.-Gotha überging. Vgl. M. Berbig in „Vom Seeberg‘“ 7. — 18) Flur-
orte dieses Namens finden sich drei am Großen Seeberg: auf der Südost- und der
Ostseite des Alten Steingrabens (östl. von der Heiligen Lehne) und am Nordosthang
des Berges über dem „Seeberger Holz“. — 19) Der Ostabhang des Seeberges. Vor-
geschichtliche Gegenstände wurden 1868 und 1900 hier gefunden (M. Berbig 2 u. 4).
M. Berbig in „Vom Seeberg‘‘ 6 vermutet, daß der Hang ein Kalvarienberg gewesen
sei. — 20) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. (StA. Gotha RR I 11) fol. 1874 b, 1884; 1424,
Ltr. Johannis Hocheym. — 21) An der Günthersleber Grenze. — 22) Im Zusammen-
hang mit der Günthersleber Oesterwiese. Die Seeberger Oesterwiese liegt natür-
lich an der Westgrenze.
10*
148
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Hexenfleck 2) ebs.
Die Immer 2%) ebs.
Pferderied 25) Färried
Obermühle Äwermihlen Die müllen 1424 27)
Obermühlenweg Awermihlwägk Andemmolwege 142420)
Schweinsrasen ) Schwinsröäsen
Kleine Weide ?°) In de Widen
Ueber der alten Mühl-|De äle Mihlstätt
stätte ?6)
Große Weide ?5) In de Widen
Die Apfelstädt De Apfelst
Der Burggraben 28) Borgkgröaben Der burggraben 14247)
Lämmerweide Lämmergehäh’
Mittel-Mühle
Drei-Grenzstein 2°)
Medel-Mihlen
2
? Vor dem stein 1461 33)
Das Mühlfeld 3°) Mihlfeld
Die Lehmgrube Leimgrüeben
Mitten im Felde ebs.
Wenige Feld 3!) Wenge Feld Im wengen felde 136133);
Thurms Hügel 52) Thorms Hegk In dem wenigen felde
Stichelsee 3%) Stechelsie 1424 27)
Pfingstgehege ?°) Fingstgehäh’
Anger 36) ebs.
Rinken-Burg ?”) De Borgk
Kreuzerhügel ?®) Krizerhegk
23) Am Kreuzungspunkt der Schmalkalder Straße mit dem Weg von Günthersleben
nach der Obermühle. — 24) L. Zufluß des aus der Apfelstädt abgeleiteten Mühl-
grabens. — 25) Auf dem r. Ufer des Mühlgrabens. — 26) Auf dem 1]. Ufer des
Mühlgrabens zwischen der Ober- und Mittelmühle. — 27) Aus: Erbb. d. Augustinerkl.
fol. 184b. 1852; 1424, Ltr. Johannis Kutstet. — 28) Der „Burggraben“ (Wiese) liegt
östl. der Mittelmühle auf dem 1. Ufer des Grabens. Es sind keinerlei Befestigungs-
spuren dort bekannt. — 29) Im Südostwinkel der Seeberger Flur, da, wo mit ihr
die Wandersleber und Günthersleber Flur zusammenstoßen. — 30) Zwischen dem
Seeberg und dem Mühlgraben; der südl. Teil der Flur. — 31) Sö. vom Ort, nach der
Wandersleber Grenze zu. — 32) An der Wandersleber Grenze; nördl. vom Wenigen
Feld. — 33) Aus: Ltr. Heinr. Schuman, Or. d. goth. Augustinerkl., StA. Gotha QQ
II 14. — 34) Noch auf der Generalkarte (von 1836—37) ist ein kleiner Teich an dem
Wandersleber Weg eingezeichnet; jetzt ist da feuchtes Aekerland. — 35) Am Fuß des
mittelsten Weinberges, zwischen der Schmalkalder Straße und der Trift. — 36) Am
Berghang sw. vom Ort. — 37) Südl. vom Ort, am Fuß des Seeberges. Charakteristisch
für die uralte Ueberlieferung von dem Vorhandensein eines ehemaligen Sees am
Fuß des Berges ist die Sage, die mir der Hirt Heinemann erzählte: Die Steine zur
Burg sind in einem Kahn beigeschafft worden. Kürzlich fand man in einer Kies-
grube einen großen behauenen Werkstein, den haben die Arbeiter aus dem Kahn ver-
loren. Der Seeberg ist mit Wasser gefüllt; ehemals wurde regelmäßig in Erfurt dafür
gebetet, daß der Berg nicht aufbrechen und das Land mit den Fluten überschütten
möchte. Dieselbe Sage besteht über den quellenreichen Sperrhügel sö. von Tambach.
— 38) Vor dem Dorf, am Weg nach Cobstädt; dort steht ein Kreuz, das nach M. Berbig
vielleicht an die Pestzeit erinnert.
Seebergen. 149
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Dreirasen-Rain Dreiröasenrain
Schlehenhügel Schlienhegk
Schmalkalder Straße 3°) | De Ströß Uf die strassen 1361 39);
Cobstädter See 40) CobSte Sie Die strasse 1424 ?7)
Grabsleber Brücke #1) |Gröäbschläber Bricken
Die Rothe #?) De Rüet Gensit der rote 1361 ®3)
Seltengraben #3) Sellengröaben
Salzwiesen 4%) Salzweasen
Im Karn #5) ebs.
Unter-, Mittel-Oel- |?
stöben 46)
Wächsrasen #7) Wächtersröäsen An dem wegsessin Wege
Im Wächs #8) Wächs 1424 20)
Wächsgraben #) Wächsgröäben
Ochsenwiese 50) Ochsenweäsen
Ochsenweg 5!) Ochsenwägk
Wildbahn 52) Wildboöahn
In Ameisen 59) De Öameisen In dem ameysen 1424 20)
Pferdingsleber Fert$läber Bricke
Brücke 5%) e
Alte Brücke 55) Ale Bricke
Die Hölle 56) De Hell
Zeilweidengraben 57) Siewidchengröaben
oder Riedgraben
39) Die Erfurt-Schmalkalder Straße führte ein Stück östl. am Ort vorüber. —
40) Ackerland an der Cobstädter Flurgrenze, im Winkel zwischen der Schmalkalder
Straße und der Rothe. — 41) Da, wo an der Cobstädter Grenze die Schmalkalder
Straße über die Rothe führt. — 42) L. Zufluß der Apfelstädt. — 43) L. Zufluß
der Rothe. Der Hirt Heinemann erzählte mir, „Sellenbach‘“ sei eine Wüstung und
der Sellenbachsborn (gefaßte Quelle) noch vorhanden. Jedenfalls liegt eine Ver-
wechslung vor mit der Wüstung „Wächs“, deren Flur zum Teil zu Seebergen gehört.
Vgl. Anm. 47—49 und Flur Grabsleben. Der Seltengraben bildet zum Teil die
Grenze zwischen Cobstädt und Seebergen. — 44) Feuchte Wiesen am Seltenbach. —
45) Am r. Rotheufer. — 46) Feuchte Wiesen zwischen Rothe und Wächsgraben. —
47) Ehemaliger Rasenweg, der vom Wächsgraben aus nach Osten am Südende der
Wüstungsflur Weißensee („Wächs“) hinführte. (Vgl. Flur Grabsleben.) — 48) Der
südwestlichste Teil der innerhalb der Flur Seebergen liegenden Wüstungsflur Wächs.
Vgl. Flur Grabsleben. — 49) L. Zufluß der Rothe. — 50) An der Mündung des
Wächsgrabens auf dem 1. Rotheufer. — 51) Ehemaliger Feldweg, er führte von der
Pferdingsleber Brücke nach der Ochsenwiese. — 52) An der Grabsleber Grenze. —
53) Ackerland auf dem 1. Rotheufer, nach Tüttleben zu. — 54) Die Pferdingsleber
Brücke führt da über die Rothe, wo von S. der Seeberger Weg heraufkommt, um sich
jenseits des Flüßchens in den Nottleber- und Pferdingsleber-Tüttleber Zweig zu teilen.
— 55) Nach der Generalkarte (von 1836—37) mündete der obere Flutgraben, der das
Sumpfgebiet am Nordfuß des Seeberges entwässert, früher weit westlicher in den damals
noch nicht regulierten Rothgraben, als heutzutage. Da, wo der Seebergen-Pferdings-
leber Weg den Flutgraben bei dem scharfen Kniek nordwärts überschritt, befand sich
die Alte Brücke. — 56) Ackerland n.ö. vom Ort, nach der Rothe zu. — 57) R. Zu-
fluß der Rothe.
150
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Angespan 58)
Unterwiesen
Gericht 59)
Am rothen Brunnen
Oangespoän
Ungerweäsen
De Gerichtsweäsen
Dr rüethe Born
? bie dem Aussan
136133); Der anspan
1424 ?7)
Herrenwiese #) Herrnweäsen
Auf der Vitz 60) Uf der Fitz
Pfarrrasenrain Pfarrröasenrain bie dem pfern 1424 27)
Der Hohe Berg ®!) Huenbärgk An dem hohen berge
136139); ? Der heu-
£ berg 1424 ?7)
Oberer und Unterer) AÄwere und ungere |?derFlurgraben 142420)
Fluthgraben 55) Flüetgröaben
Mittel-Brücke Mittelbricken
Ziweer 62) ?
Die Aue 3) De Au
Faule Aue ®%) Füle Au
Kriegfleck 6%) Kriegkflack
Mönchswiese 65) Mönchweäsen
e ? 66) An der bruderissen
lande 1424 20)
? ? Gein libestet 1424 ?7)
? ? Der wicken garten
1424 ?7)
? ? By dem viweg hege
1461 33)
Flur Siebleben !).
Säbelöben ?) Sibilebo anf. saec. IX
(Dobenecker I 70);
Sibelebe1124(Doben-
ecker I 1189); Sibe-
leiben 1152 (Doben-
Siebleben ?) 3)
58) Feuchte, vom Graben durchzogene Wiesen n.ö. vom Dorf. — 59) N.ö. vom Ort;
vom Grabsleber Weg zweigte früher ein Pfad dorthin ab. — 60) Wiesen nördl. vom
Ort. — 61) Steil abfallender Hügel zwischen der Haltestelle der Thür. Eisenbahn
und dem Ort Seebergen. — 62) Wiese an der Rothe, nördl. vom Ort. — 63) Wiesen-
fläche zwischen dem oberen und unteren Fluthgraben. — 64) Zwischen der Rothe
und dem unteren Fluthgraben. — 65) Wiese au der Tüttleber Grenze. — 66) Die
folgenden urkundlichen Benennungen sind nicht mehr nachzuweisen.
1) Literatur: Brückner III 4, 49; Gelbke II 1, 165; Lehfeldt VIII
169 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte (von 1859—61), Kataster-
verzeichnisse, mündl. Mitt. Für Uebermittelung der letzteren bin ich Herrn Bürger-
meister Ausfeld zu Dank verpflichtet. Die mundartliche Aussprache besorgte mir
gütigst Herr Pfarrer Rasch in Siebleben. — 3) Die Anlage des großen Dorfes bildet
der Hauptsache nach einen Halbkreis, dessen Durchmesser nach Norden zu parallel
Seebergen — Siebleben. 151
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
ecker II 32); Sibi-
leibin 1174 (Doben-
ecker II 491); Sybe-
leibin, Sebeloyben
1378 [39]
Das Nützleber Feld )|Das Nützläber Fäld |? In dem breiten veilde
Der Mäusehög ®) Der Müsehögk 1348 5)
Der Weinberg ?) Der Winbärgk ? Wyngarten, gelegen
an dem galtberge
1312 18)
Der Remstädter Weg |Remiter Wägk ? An dem Ostheym wege
13488);? An dem ost-
heim wege 1449)
der Erfurter Straße (südl. derselben) liegt. Die jetzt bebaute Erfurter Straße lag
ursprünglich ganz außerhalb des Dorfes (so noch 1760, nach Brückner 51). Die westl.
Hälfte des Dorfes scheint überhaupt weit jünger zu sein, als der östl. Teil, da noch
1366 ein Weg „aus dem Dorf Siebleben bis zu unser Frauen Kirche“
gebaut werden sollte, was doch eine gewisse Entfernung voraussetzt. Gegenwärtig
liegt die Kirche (doch wohl auf dem Untergrund der alten erbaut) unmittelbar vor
dem Dorf. Da die Urkunde für die Lageverhältnisse des Ortes auch sonst von Interesse
ist, bringe ich sie hier im Auszug. Sie findet sich im Reinhardsbr. Kopialb. (StA.
Gotha RR I 18, fol. 277): „Super via (!) in Sibeleben. Ich, ditterich pratzel, voit
zu Gota bekenne, das ich mit ander glaubphaftigen luten ... da by gewest bin...
und helfen teidingen, das de her printz des gros kelner des gotzhus zu R[einers]born
eyn weg machen sal von des genanten gotzhus wegen 2 gerten breit uß dem Dorf
Siebl[eben] biß zu unser frawen kirchen uß wendign desselben dorfs gelegen. Szo
haben die gemeinschaft zu Sib[leben] deme egnanten gotzhus R[einers]born wider darumb
gegeben den weg den man nante unser frauwen weg pobewendig des dorfs...
der do ging aber von dem dorf bis zu unser frauen kirchen. Und die gas, die man
nanth die graue gasse oben von der Stroß, biß uf die krutgarten. Darumb hat
auch das vorgeschriben gotzhus derselben gemein ... . gegeben 5 lotig marg silbers
rechter bezalunge ...“ Der älteste „Frauen-Weg“ lief „pobewendig“ (oberhalb) des
Dorfes hin, also vielleicht an Stelle der heutigen Obergasse. Die graue Gasse führte
östl. vom jetzigen Dorf von der Erfurter Straße bis auf den Krautgarten, also ungefähr
vom St. Peter aus bis zum östl. Eingang obigen ersten Frauen-Weges. Ist die graue
Gasse als Häuser-Straße aufzufassen (Brückner spricht von einer grünen Gasse,
und so heißt noch heute der Weg östl. der Ziegelei), so würde dies gut mit der Ueber-
lieferung stimmen, daß das Dorf in alter Zeit sich weiter nach Osten erstreckte, so daß
der Heimbrunnen die Mitte des Ortes gebildet hätte. (Vgl. Brückner 51.) Bis vor
kurzem hieß die Dorfstraße, die östl. vom Mönchhof nach der Kirche zu führt, die
Kirchgasse. — 4) Das Nützleber Feld soll den Namen von einer Wüstung haben.
Es liegt an der Gothaer Grenze. — 5) Aus: Liber Copiarum et Literarum Sanctae
Crueis in Gotha (StA. Gotha RR I 12) fol. 45b u. 46“, Privilegium sup. bonis in
Sybeleybin .... Heinrich wishan. — 6) Im Nützleber Feld. — 7) Beackerte Anhöhe
nw. vom Dorf im Nützleber Feld, früher Pfarrgut. — 8) Da die Wüstung Ostheim
in derselben Richtung von Siebleben aus liegt wie das Dorf Remstädt, nehme ich an,
daß beide Wege gleichbedeutend sind. — 9) Aus: Reinhardsbr. Kopialb. RR I 19:
„der Abt und Convent zu Reinhartsborn verschriben zweien Closter Jungfrawen zum
heiligen Crutze zu Gotha ... zwei malder weisses, zwei malder rocken etc. jegen 10 fl.
jerlichs zinses.‘“
152 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Der lange Rasenweg |Der länge Röäsenwägk |bie dem langen grase-
wege 134336; An
dem langen grase-
wege 1460 1a)
Feld nach Kindleben |Fäld nach Kiendlöben | Uf der kinthelebischen
marg 1449)
Der Kindleber Weg |Kiendlöber Wägk An dem kintleybin weg
oder Lehmgrubenweg 13485); Am leymen-
Das Schindleich 10) Schinglich gruben wege 1463 1%)
Die Höger !!) De Högker Hinderderhoyere 13485)
Der Friemarer Weg Der Främer Wägk An dem vrimar wege
13485); die frymar
Die kleine Mark 12) De kläne Möärk stroßen 1460 Ha)
Der Mittelweg Mettelwägk Obir den mittelwegk
In der Quere 13) Die Gewär 1460 Ha)
Die Lehmgrube De Leimengrum’n In der leymen gruben
Diebstieg 1) DiebStiegk 1483 51)
Das Feld nach Friemar | Fäld nach Främer
Der Schleifweg Schlifwägk obir di straze 13485);
Die Erfurter Straße De Ärfsche Ströß dy Erffurdsche stroße
1501 46)
Der Sankt Peter 5) Der Pieter ? hinder dem kirchberge
13485); hinder sente
Peterskirchen 14499);
senct petirskirchen
1449 16); bie sent
petersberge 1481 16)
Der Lindwurmberg !7) | Bornbärgk Uf dem wormberge
Feld nach Tüttleben [Fäld nach Tüttlöben 1348 5)
Der Bürgel 18) Ds Gebärgel Ufdem burgeln 1312 18)
Der Bürgelweg oder | Möärbächswägk
Marbachsweg
Der Marbach 1°) Möarbäch Ufdenmartbach 148116)
10) Am Kindleber Weg, nördl. vom Dorf. — 10%) Aus: Ltr. Hans pere, der elder,
Or. d. Kreuzkl. QQ Ice 4 (12). — 11) Nördl. über dem Dorf, jetzt mit Häusern
besetzt. Auf der Höhe liegt der neue Friedhof. — 11%) Aus: Ltr. Semon Schuteze,
Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 4 (1). — 12) Halbwegs zwischen dem Dorf
und der nördl. Flurgrenze. Auf der Generalkarte ist ein Fußpfad dort eingezeichnet.
— 13) Am Graben, der quer durch die Flur längs der Kleinen Mark führt. —
14) Ehemaliger Pfad durch das „Feld nach Friemar“. — 15) Anhöhe n.ö. vom
Dorf. Wahrscheinlich vorgeschichtliche Ansiedelung und Kultstätte; im Mittelalter
Kapelle unter dem Patronat der Herren v. Meldingen. Vgl. Brückner 53. 54. —
16) Aus der nach Anm. 5 fast gleichlautenden Urk. in Lib. Cop. St. Crueis in
Gotha, fol. 58. — 16%) Aus: Ltr. Heinrich Beringer, Or. d. Stiftskirche zu Gotha,
StA. Gotha QQ II 200. — 17) Langgestreckte Anhöhe auf der Siebleber-Friemarer
Grenze. — 18) Anhöhe nach Tüttleben zu. — 18%) Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ
Ic 1 No. 2. — 19) Grenzbach zwischen Siebleben und Tüttleben.
Siebleben.
153
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Je ZT
Der Krautgarten ?°) Krutgöärten erutgarten 13121%); Die
Waidhof 2!) Wedhof krutgarten 1348 5)
Heimbrunnen 22) Hemborn
Eisfeld 3) Isfald
Der Backsteig ?%) BackStiegk
Die Schafwiesen 2°) Schöfweäsen
Der Teich 6) Der Dich
Die Jobswiesen ?7) Jobsweäsen
Die Jobsbrücke Jobsbröcken
Das Ried Ried Daz rit 13485); uf das
Die Kleeflecken 28) Kliefläcken Riet 1501 4%)
Die neue Brücke 2) De nowe Bröcken
Der Bergweg 3) Bärgkwägk ; A
Der Nesselsee 31) Das Nesselsie ee S a en
Der Mönchhof 32) ebs. 2 hof a:
Das Mönchsried 33) Mönchsried EEHRClEL ul zugBuler
; j leben 1359
Die Hellfeldsgebreite®®) | Herrnfäldsgebriten
Der rothe Spring35)) |Der ruthe Spräng zu dem rotan gespringe
Das Vorderfeld 37) Voderfäld 1348 5)
Die Schlichte 38) ebs.
Die Burg 3°) De Bürg
Der Kalkberg 4°) Kalkbärgk
Das Geweidig t!) Ds Gewidig
20) Mit Gräben durchzogene Länderei sö. vom Dorf. — 21) Der Waidhof lag sö. am Dorf
vor dem Krautland. Ueber den Waidbau ist nichts mehr bekannt. Brückner 51 schreibt
1760: „Waid wird nicht mehr gezeuget, obwohl die Merkmale einer ehemaligen Waid-
mühle annoch da sind.“ Siebleben gab (1378), wie die übrigen Ortschaften im Amt
Gotha, 2?/, ß „weitgeilt“ für den mit Waid bestellten Acker. Alte Leute erinnern sich
noch gehört zu haben, daß die Waidsteine an der Roth südl. vom Dorf gelegen hätten. —
22) Zwischen dem Dorf und dem Krautgarten. Hier soll in alter Zeit der Mittelpunkt
des Ortes gewesen sein. Vgl. Anm. 3. — 23) Weg vom Dorf nach dem Krautgarten
zu; die Gegend gilt für die ärmlichste des Dorfes. — 24) Am Südostausgang des Ortes,
nach der Rothe zu. — 25) Auf dem r. Ufer der Rothe, sö. vom Dorf. — 26) Der
Siebleber Teich wurde 1717 gegraben inmitten der moorigen Riedwiesen sö. vom Dorf.
— 27) Oestl. an den Teich grenzend. — 28) Zwischen der Eisenbahn und dem Teich ;
das beste Land der Flur. — 29) Da, wo der Bergweg auf die Eisenbahn trifft. —
30) Vom Dorf nach dem Seeberg. — 31) Jetzt quellige, mit Weiden bepflanzte Wiese
südl. vom Dorf. — 32) Jetzt Fasanerie; ehemals das Besitztum der Reinhardsbrunner
Benediktiner. Der Mönchhof liegt sw. vom Dorf und grenzt an die alte Marienkirche.
— 33) Das Mönchsried grenzt nach O. zu an den Mönchhof. — 34) Ein Teil des
Mönchsrieds. Jedenfalls gibt die mundartliche Aussprache die eigentliche Namenform
richtig wieder. — 35) Die Quelle der Rothe auf dem Mönchried. — 36) Aus: Ltr.
de Elizabeth de Isenaco in Sebeleuben, Lib. Cop. Ste. Crucis fol. 782. b, — 37) Der
Flurteil südl. von der Gothaer Straße, zwischen dem Dorf und der Gothaer Grenze. —
38) Land an der Gothaer Grenze; liegt zum Teil auf Gothaer Gebiet. — 39) Flurstück
unmittelbar an der Gothaer Grenze zwischen der Gothaer Straße und der Thüringer
Eisenbahn. Urkundliches darüber ist mir nicht bekannt. Es war die alte Burg der
Herren v. Siebleben. Später (jedenfalls verstümmelt) „Heirathsburg‘‘ genannt. —
40) Am Nordabhang des Kleinen Seeberges. — 41) Weidenanpflanzung sw. vom Dorf.
154 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Geweidigsrain Gewidigsräin Am seberge 1463 10);
Der Seeberg Siebärgk Under deme Seberge
1483 51)
Der Schmiedebrunn #2) | Schmedeborn by dem smedeborn
14499); by dem
smedeberg 1449 16)
Der Tierweg #3) Terwägk Obir den treweg (oder
treuweg) 1348)
Das Hinterfeld Hingerfäld In dem hindirn veilde
Der Natzrain Nöätzrain 13485); Im hindern
Der Natzberg *) Nöätzbärgk felde 1449 9)
Die Geierslache %) De Gier$lächen Gensiet des girslachen
under deme Seberge
1483 51)
Der alte Holzweg*) |Der äle Holzwägk Uf den Sebergkweg
Das Holz ??) ebs. 1501 #8)
Die Silbertasche #8) Die Sölbertöaschen
Das Milchfleck #8) Das Mölchfläck
Die Atter- oder Otter-| Die Otterzungen
zunge #8)
Das Sumpfloch #) ebs.
Namen aus dem
Ort:
Ziegelgasse
Kirchgasse Kerchgässen hinder deme kerchwege
Wiesengasse 1460 Ha)
Sack gasse
Mönchsgasse 5°)
42) Quelle am Kleinen Seeberg. Vgl. „Vom Seeberg‘“ 61. — 43) Von einem Graben
bewässerte Schlucht am Nordabhang des Kleinen Seeberges, — 44) Zwischen dem
Holz und der Thür. Eisenbahn. — 45) Quelle eines kleinen Baches unter dem Holz.
— 46) Der alte Holzweg führt westl. vom Dorf nach der Höhe des Seeberges und
von da weiter in der Richtung nach Uelleben. Wahrscheinlich war er der Ver-
bindungsweg mit dem Freiwald. (Mitt. von Herrn Pfarrer Rasch.) — 46%) Aus: Ltr.
Eyle Rynolden, burgerin zu Gotha, Or. d. goth. Kreuzkl. QQ Ie 8 (2). — 47) Gemeinde-
wald am Nordhange des Seeberges. — 48) Teile des Siebleber Holzes (von West nach
Ost). Die Otterzunge ist ein schmales, langes Stück Holz. — 49) Kleiner, versumpfter
Teich im Feld nach Tüttleben. Dort nisten noch Kiebitze und Wildenten. — 50) Die
Mönchsgasse läuft an der Nordseite des Mönchhofes hin. — 51) Aus: Ltr. Hans arnolt,
burger zeu Gota, Or. d. goth. Kreuzkl. QQ Ie 6 (8). —
Folgende urkundliche Namen sind modern nicht mehr nachzuweisen:
1. Hinder dem kirchhove 1343 (Anm. 36); jedenfalls zwischen dem Mönchhof und der
Kirche. 2. Vor dem nydirn slay (1348, Anm. 5). 3. In dem gothen veilde (ebenda) ;
wahrscheinlich das Nützleber Feld. 4. by dem esilsstige (ebd.). 5. An der wege-
scheide (1348, ebd.). 6. Vor den scigeln (1348, ebd.). 7. Uber die vigertin (1348,
ebd.). 8. An der bige (1348, ebd.). 9. Vor dem honberge (1348, ebd.); jedenfalls an
Siebleben. — Stedten. — Sülzenbrücken. 155
Flur Stedten!).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Stedten ebs. Steden 1194 (Doben-
Der Vogelherd ®) Vaulshärdt ecker II 950)
Der Kirchberg #) Kerchbärg
Die Flockswiesen 5) ?
Bei der Ziegelhütte Bi der Ziegelhette
Am Molsdorfer Wege |Am Molsdorfschen
Wäge,
Bei der Eisenbahn Bi der lesenbähn
Zwetschenberg Quetschgenbärg
Der Thiergarten ®) Diergörden
Gera Gire
Die Dammwiesen Dammweäse
Auf dem Flattig ”) Ufn Flatch
Die Augustenburg ®) Augustenborg
5)
Das Lohr ?
Am Ingersleber Wege |Inger$laber Wäg
Der Walther ebs.
Am Strienberg oder | Strienbärg
Ströhmberg ?)
Der halbe Mond ebs.
Das Loh 1°) Luhe
Das Himmelreich Hemmelrich
Der Bergborn ebs. |
‚Flur Sülzenbrücken !).
Sülzenbrücken ?) ®) Süelzbrüecken >) Sulzebruggun anf. saec.
IX (Dobenecker170);
der Seeberger Grenze, am Hohen Berge. 10. By dem bilden Huse (1449, Anm. 9 u. 16),
wohl = bliden-hus, mhd. — Geschützhaus. 11. Der Hanfstengel (1449, ebd.). 12. kein
dem sichen (1449, ebd.). 13. Vor dem kalkofen (1449, ebd.). 14. Hiedisset deme kluff-
tuchend, neben der gebiln (1481, Anm. 16%). 15. Hinder den siechen (1504, Anm. 46a),
16. Der arme lüthe lande im spital sanet Marien Magdalenen (1501, Anm. 46%).
1) Literatur: Brückner IH 11, 86; Gelbke II 2, 128; Lehfeldt VIN
171ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse.
— 3) Ackerland nördl. vom Dorf. — 4) Nw. von der Dorfkirche. — 5) An der Bisch-
leber Flurgrenze. — 6) Im Gerabogen, dicht am 1. Ufer, sö. vom Dorf. — 7) Acker-
land nw. vom Dorf, an der Bischleber Grenze. — 8) „Ein großer Erdhaufen“ am
Wege nach Schmira. — 9) Ueber den Strienberg führte die Alte Straße Erfurt-Arnstadt.
— 10) Jetzt Ackerland nach der Bischleber Grenze zu.
1) Literatur: Brückner II 9, 49—65; Gelbke II 2, 228; Lehfeldt VII
173#f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Herr Lehrer Holstein, früher in Sülzenbrücken, hatte die Güte,
mir die mundartliche Aussprache zu übermitteln. — 4) Sülzenbrücken ist dem Bau-
plan nach ein Platzdorf. Noch 1758 führte keine Straße durchs Dorf; die alte Arn-
städter Straße umging den Ort im Osten. (Brückner 49.)
156 Amtsgerichtsbezirk Golha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Sulzebrugge, Suze-
brugkun, Heinrich v.
1160 (Dobenecker II
204. 205); Sultze-
Im Krautlande 5) Krutländ brucke 1317 [35a fol.
Am Riedgraben 5) Riedgröäben 107); Sultzbrucken,
Krautlandsweg Krutländswägk Sulezbrucke 1378[39]
Die kleine Sülze 5) Klene Silze Uf der jungen sulcze
Auf der Sülze 5) Uf der Silze 1444 4)
Ueber dem kleinen |Awer Wiäschen
Wieschen
Hinter der Dornhecke | Hinger der Durnhecken
Vor der Weid®) Ver der Wied An der weith 1669 1%)
An der Trift”) ebs.
Auf dem Anger) Uf den Anger
In der Grube In. der Grüeben
Aufder ThöreyerHöhe?)| Uf der Thüärcher Hihe |? Uf der hihon 1444 4)
Am Lenkelswege 1°) Lenkelswägk
Der Seeweg 1!) Siewägk
Am Seerasen !!) Sieröäsen
Im kleinen Feldchen |In klenen Feldchen
Das Oesterfeld 12) Iesterfeld In dem österfelde
Im See 13) Sie 1481 ); Im öster-
Am Auwege Am Auwägk felde 1669 132)
Das Evangelium 14) Evangelien
Die kleine Aue I) Klin’ Au In der klein owe 1481 4b)
Im grünen Ried 15) In grün Ried by dem grun riodt
Die Spittelecke 16) Spettelwiäsen 1481 ®)
Die große Aue 15) Grueße Au In der owe, von der
Alte Arnstädter De Arnäter Ströß gemeyne 1444 #2)
Straße 17)
42) Aus: Liber censualis ... ecelesiae ... in Sulezebrucken, StA. Gotha QQ ID 96. —
4") Aus: Liber hereditarius ... ecelesie ... in villa Sulezebrucken, StA. Gotha QQ
I D 197. — 5) Der sw. Teil der Flur, vom Riedgraben umflossen ; es ist mooriges Land
und Wiesenfläche. — 6) L. Zufluß der Apfelstädt. — 7) Früher Rasenweg vom Dorf
nach dem Gemeinderied an der Haarhäuser Grenze. — 8) An der Ostseite des Dorfes.
— 9) Am Thöreyer Weg, n.ö. vom Dorf. — 10) Der Lenkelsweg führte quer durch die
Flur von der südl. Krümmung des Haarhäuser Weges nordwärts zum Thöreyer Weg.
— 11) Nördl. vom Thöreyer Weg nach dem See zu. — 12) Der n.ö. Teil der Flur. —
13) An der Thöreyer Grenze. — 13%) Aus: Sülzenbrücker Flur- und Grenzbeschreibung
1669, StA. Gotha PP III 7. — 14) Kirchenland an der Vasolde. — 15) Wiesen an
der Vasolde, südl. vom Dorf, an der Haarhäuser Grenze. — 16) Wiese in einer Biegung
der Vasolde, ein Lehen des Arnstädter Spitals. 1444 (4* fol. 4): „der spetol ezu Arnstete
8 sol. von der wesin !ie deme grünen rythe.“ Ebs. 1489 (4"): „Der spittalmeister ezu
Arnstet „..‘“ — 17) Es ist die Straße, die (nach der Wachsenburger Amtsbeschr. von
1667) von Erfurt (Brühler Thor) aus nach Ingersleben lief, dann „die alte Höhe (Hohle?)
hinauf über Kornhochheim, durchs Sülzenbrücker feld uf Haarhausen, Holz-
Sülzenbrücken. 157
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
[
Auf dem Waidspiel 18) | Ufn Wiedespeäl
Im Siebengärtchen 19) | Sewengiärtchen
Das Gericht 20) Das Gericht
Im Böttenchen *) ebs.
Der heilige See ??) Der hilge Sie In deme heiligin see
1444 %); In dem hei-
ligen see, by dem
born 1481 #b)
Aufdem breiten Stein 23)| Ufn bröten Sten ? Uf deme hafftsteyn
1444 42)
Beim Brückchen ?%) Bin Brickchen Beider Brücken 1669132)
Der Stiegweg ?°) Stieskwägk In deme stig 1444)
Auf dem Steinrain Ufn Stönreingchen
Der lange Rasenweg ?)| Der lange Röäsenwägk | By dem langen grase-
wege 1481); Aufn
langen Rasen 166913)
In der Lache 2%) In der Lach In der lache 1669 15°)
Am Herrenberge ?”) An Herrenbärgk ? am harberge 1444 42) ;
? In deme horn berge
1444 4); Hinter den
Schargelenge 28) ebs. Herrn bergen 1669132)
Der Butterweck ®) ebs. Der DButterweck ufn
Herrenberge 1669 132)
Der Trog 2°) Drogk In dem troge 1444 4)
Der Tiegel 2?) Diägel
Bei der Kummel 3) Bie der Kommel Gegen der kummel
1669 1%)
hausen, Tambuchshof, Crawinkel und Oberhof.“ Die Straße strich dieht am östl. Thor
vorüber und hatte ungefähr den Verlauf der heutigen Eisenbahnlinie. — 18) Land am
Rehstädter Weg. Ueber die Bedeutung des Namens konnte ich keine Auskunft er-
halten. — 19) Zwischen der alten Arnstädter Straße und dem Herrenberge. Nach
Aussage eines alten Mannes ein Stück Gemeindeland, sieben Ruten („Gerten‘“) breit.
— 20) 8ö. vom Dorf, dicht an der Haarhäuser Flurgrenze. Hier hat ein Galgen
gestanden. Bis zur Separation blieb dort ein viereckiges, vom Pfluge ausgespartes
Stück Rasen (mündl. Mitt.). — 21) Muldenförmiges Flurstück an der Arnstädter Straße.
— 22) Quellige Wiese sö. vom Dorf an der Arnstädter Straße. —- 23) Flurstück am
Südost-Ausgang des Dorfes an der Arnstädter Straße. Hier war vor der Separation
eine breite Steinbank unter einem alten Baum. — 24) Oestl. vom Dorf. Da hier kein
Wasserlauf vorhanden ist, war das Sumpfland (am heiligen See) wohl früher „gebrückt“,
d. h. mit Reisigbündeln und Knüppeldamm gangbar gemacht. — 25) Der Stiegweg
führt nach der Rehstädter Lache zu, nach dem „Stieg‘“, wahrscheinlich dem „Langen
Rasenweg‘‘ Kornhochheim-Rehestädt. — 26) Nasses Land, anschließend an die Rehe-
städter Lache. — 27) Anhöhe an der Sülzenbrück-Rehestädt-Haarhäuser Grenze. —
28) Flurteil n.ö. vom Ort. — 29) Drei Flurstücke am Dietendorfer Wege, alle drei
nach ihrer Form benannt. Ein „Butterweck‘“ wird 1669 auch „ufn Herrenberge‘ er-
wähnt. — 30) Die Kummel war ein (jetzt abgetragener) Hügel auf der Kornhochheim-
Sülzenbrücker Grenze. Es wurden dort „Wagen voll Gebeine‘“ ausgegraben und in
der Knochenmühle vertan.
158 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Ochsfurthrasen 31) Ochsforthröäsen
Die Vasolde 32) De Fasol Die fasol 1669 13)
Die Hohe Laite 38) Uf der Lieden Wesen an der lyten,
Das Schützenstück ®#) |? genant d. smer sinder
Der Ebertswinkel Abertswinkel 1444 42)
Das Haderfleck 3) Häderfleck
Die Waidmühle 3%) Wedmillen
Waidstein 36) WedSten
Das Mühlfeld 36) Millfeld ? Am Mulberge 1594 38)
Hunnemutz 37) ebs.
Namen aus dem
Ort:
Der Hammelsgarten
(Hofstätte)
Spittelziege
In den Ziegelgärten
Die Kratzgärten
Die Jüdengärten
Flur Sundhausen !).
Sundhausen ?) 3) Sundhüsen ?) Sunthösun, Sunthusin
anf. saec. IX (Doben-
ecker I 70); Sunt-
husen 1278 [35e fol.
283];Sunthüsin, Sunt-
hausen 1378 [39]
31) An der Nordwestgrenze, da, wo ehemals eine Furt durch die Weid führte. —
32) R. Zufluß der Weid. Die Vasolde bildet die Südgrenze der Flur. — 33) Der rechte
hohe Uferrand der Weid. 1444 lagen hier Hopfengärten (4% fol. 4). — 34) Nieht mehr
bekannt. — 35) Im Südwestwinkel der Flur, an der Apfelstädter Grenze. — 36) Die
Waidmühle stand südl. vom Dorf im „Mühlfeld“. — 37) Dieser seltsame Name konnte
mir nicht erklärt werden. Das Grundstück (Wiese) liegt an der Weid an der Nord-
westseite des Dorfes. — 38) Aus: Des Amts Wachsenburgs Erbbuch 1594, StA. Gotha
PP II 29. —
Nicht mehr nachzuweisen aus dem Zinsregister von 1444 (4%): in der bygen.
Folgende Namen aus dem Flurbuch von 1669 sind nicht mehr bekannt: Hungerborns-
graben; das durr rieth (jedenfalls an der Vasolde); der hochheimer Marckweg.
1) Literatur: Brückner II 3, 62ff.; Lehfeldt VIII 176ff.; Mosch und
Ziller 87. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. Die mundartliche Aussprache sammelte ich bei Herrn Albert Fiedler
in Sundhausen, dem Besitzer einer sehr sorgfältig gezeichneten Flurkarte mit Drei-
feldereinteilung (aufgenommen 1804 von Joh. Heinr. Sahlender, Gotha). — 3) Sund-
hausen ist in der sehr fruchtbaren Mulde angelegt, wo der Tiefenbach, Windenbach
und die Sülze zusammenfließen. Die ursprüngliche Anlage des Ortes ist nicht mehr
zu bestimmen: auch „in entfernteren Gärten, Wiesen und Aeckern hat man beym
Sülzenbrücken. — Sundhausen. 159
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Das Berlach ®) Berläch Ufm berlach 1641 5)
Berlachslaite ®) Berlächsliden
Alter Gothaer Weg | Walerischer Wägk Waltershusin wey
oder Waltershäuser 13518); Walterhußer
Straße ?) straße, Walterhuswey
1374°); [?] an dem
horsilgaw wey 1375
[358 fol. 112b] 10)
Das kleine Feld 4) ebs. Im kleinen Felde 1641)
Die Katterburg 1?) ebs. Hinder der Borg 1372
(QQ Ida 276) 13); ortus
infra castrum, eyn
garten under dem
slosberg bey der mole
1378 [39]; geyn der
getkesborg in der
sultze 1381 1%)
Die Furth 15) Farth an der Furth 1641 5)
Graben stets Spuren von Mauerwerk gefunden.‘ (Mosch u. Ziller 88.) Zu Anfang des
9. Jahrh. übertrug Karl d. Gr. dem Kl. Hersfeld 3 Höfe und 3 Hufen in Sundhausen.
Außer dem Rittergut (dem „Mönchshof“ vom Kl. Reinhardsbrunn am Südausgang des
Ortes) gibt es noch einen „freien Siedelhof‘“, am östl. Dorfausgang eine ehemalige
Wasserburg „auch mit einem grossen Umfang an lustigen und schönen Baumgärten“
(Brückner 63). Das Lehnbuch von 1378 meldet über das Rittergut (‚„curia in sunt-
husin“): „die herren haben dienst (,„servicium et hospieium‘) zeu Suntishayn [!], der
der monchen ist zeu Reinersborn. — 4) Feldholz zwischen Sundhausen, Leina und
Hörselgau; zum größten Teil in letzterer Flur gelegen. — 5) Aus: Sundhäuser Dorf-
und Flurbuch 1641, StA. Gotha PP II 23b. — 6) Triftland östl. vom Berlach. —
7) Frühere Fahrstraße von Waltershausen durch Hörselgauer Flur, an der Sundhäuser
Nordgrenze hin nach Gotha. — 8) Lib. Cop. St. Crucis in Gotha fol. 52b. 534, Ltr.
Henrich rothe der iunge, StA. Gotha RR I 12. — 9) Aus: Or. d. Kl. Georgenthal QQ Id
286, Ltr. Ditherich v. Malsleybin. — 10) Aus: Schwarz. Georgenth Kopialb. fol. 112b,
Ltr. Nicolai diet. fritag. — 11) Land nw. von der Wüstung Bossenborn, südl. von der alten
Waltershäuser Straße. — 12) Burgstelle nw. von Sundhausen, am Berlach, nahe der alten
Waltershäuser Straße. 1378 [39] wird „eyn garte under dem Slos bey der mole‘“ er-
wähnt („unus ortus infra castrum‘“‘) und „der erutgarte prope molendinum“, der 4 Malder
Hafer zinste. Die Lage von Garten und Mühle ist nicht sicher zu bestimmen. Die
jetzige Mühle am Leinakanal (östl. der Wüstung Bossenborn, nördl. von Sundhausen)
wurde 1711 gebaut. Brückner (a. a. ©. 67) schreibt 1758 ausdrücklich, daß ‚die In-
wohner vorher mit grosser Beschwerde auswärts mahlen mußten“. Doch bestand schon
1641 (nach dem Flurbuch) eine „Leinmühle“. Die Georgenthaler Urk. von 1372
(QQ Id 276) erwähnt eine „molestat‘“‘ im Zusammenhang mit lauter sw. vom Dorf
liegenden Flurteilen, also am Tiefenbach oder nach Leina zu. Dort liegt der Flurort
„die ober Carl“; sollte dort die älteste Mühle („quirn“) zu suchen sein? Ein Bach
fließt dort nicht mehr; das Land ist sumpfig (,„Sülze‘“), der „Stockborn‘ entspringt in
der Nähe. Beide Lokalitäten (die jetzige Leinamühle und die obere Carl) liegen „unter“
der Cattenburg. Der Leinakanal bestand 1378 (als der erutgarte prope molendinum
aufgeführt wird) erst seit 9 Jahren. — 13) Or. d. Kl. Georgenthal, StA. Gotha QQ
Id 276, Ltr. Ditterich von Malsleiben. — 14) Aus: Or. d. Augustinerkl. zu Gotha,
StA. Gotha QQ II 68, Ltr. Daniel born, burgers zeu Gotha. — 15) Sw. von der Catten-
160 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Pfaffenberg 18) Faffenbärgk Uf den Pfaffenberg, [?]
Monchenberg 16415)
Am Kesselrain 16) ebs. Beim Kesselrin 1641 5)
Fahrweg nach Wahl-| Wahlwinkelscher Wägk | [an demeroteberge 1372
winkel 17) (QQ Id 276)18); An
Rothenberg 1?) Ruüedenbärgk dem rotinberge 1372
[358 fol. 111]?!); Am
Rothenberg 1641 5)
In dem boten 1351
[35e fol. 52b. 53a] 8);
Im oberen Boden?) ||, Böden [?}) In der bottene
Im unteren Boden 2°) 1435 [354 fol. 197b.
Die kalte Gebreiten 2%) | De käle Gebreite 198a. b] 22); In der
Die kleine Laite 2%) ebs. boden 1641 5)
Der Melm 25) Malm Uf den Molmen 1641 5)
Die obere Carl 2%) De äwere Cärl dy karla 1374°); In
der karla 1381 14)
Die Reinhardsbrunner | De Reinhardsbrunner | An dem lina wei 137213)
oder Leinaische Ströß
Straße 27)
Am Schleifweg 8) Schlifwägk Am Schleifweg 1641 5)
Krutgöärten
29
In den Krautmaßen ?°) ee
Ochsenwiesen 3°) Öchsenwiäsen
Die Teichwiesen 3!) Dichwiäsen Bei BU.
Waltershäuser Furth 32) | Walerische Furth H : ra
burg, am Waltershäuser Weg. Ein Bach ist nicht vorhanden, wohl aber eine feuchte
Wiese. — 16) Alter Weg am Ostabhang des Pfaffenberges von der Cattenburg nach
dem Leinakanal zu; daneben erwähnt das Flurbuch 1641: bei der Johe. — 17) Auf
der Flurkarte von 1804 Weg von Bossenborn südwestwärts über den Pfaffenberg; Luft-
linie auf Wahlwinkel zu. — 18) Anhöhe auf dem 1. Ufer des Leinakanals, sö. vom
Berlach. — 19) Oestl. vom Pfaffenberg, auf dem l. Ufer des Leinakanals. — 20) Acker-
land zu beiden Seiten des Leinakanals, südl. vom Pfaffenberg. — 21) Dieselbe Urk.
wie in Anm. 13 als Kopie im Schwarzen Kopialbuch mit etwas abweichender Schreibart.
— 22) Aus: Erbb. d. Augustinerkl., Ltr. Elsen Ryden. — 23) Ackerland an der
Leinaer Grenze, auf der Nordseite der Leinaer Straße. — 24) Zwischen Pfaffenberg
und Melm, auf dem r. Ufer des Leinakanals. — 25) Anhöhe nördl. vom Bocksberg
und der Gotha-Leinaer Straße; auf drei Seiten vom Leinakanal umflossen. Das Meß-
tischblatt hat fälschlich „Memel[!]-Berg“. — 26) Sw. vom Dorf, an einer Quelle des
Tiefenbach. In der Urk. von 1381 (Anm. 37) heißt es: „in der karla, gein dem
schilde“. Letzterer Flurort ist nicht mehr zu bestimmen. Vgl. Anm. 12. — 27) Die
jetzige Landstraße von Gotha über Sundhausen, westl. an Leina vorüber, Wahlwinkel,
Rödichen nach Reinhardsbrunn. — 28) Ehemaliger Feldweg; Abzweigung der Rein-
hardsbrunner Straße nach dem Melm. — 29) „Hausgerechtigkeiten“ sw. vom Dorf,
zwischen der Straße und der Eisenbahn. — 30—31) Früher Gemeindewiesen auf dem
r. Ufer des Leinakanals, westl. vom Dorf; sumpfiger Boden. Der „Teich‘“ ist längst
verschwunden. — 32) Uebergang über den Leinakanal zwischen Pfaffenberg und Melm.
(Flurkarte von 1804.)
u u
Sundhausen. 161
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen |
sprache
Das Gabel-Land 33) (In der gabeln 13721);
Der Gabel-Rain } en \ An der gabiln 1374°)
Der Leinakanal ®%) De Lin An der lina, di lin
137218); Der lina
grabin 1374°); Vor
der Leina 1641 5)
Die Sülzen °5) Sulzen In der suleze 137213);
dy obirn suleze, dy
mytiln suleze, Die
nidirn suleze 1374 9);
In der sultze 1381 1%);
In der Sultzen, In
Das Krautland 3) Krutgöärtensgebieter der Sulzig 1641 5)
Der Stockborn 3”) Stockborn Bi deme stokborne
137213); der stok-
born 1374°); Stok-
born 137510); Beim
Stockbrun 1641 5)
Die Weiden 38) De Widen Pobe den widen 137213)
Das Kirchwegsfeld 3) | Kerchwägsfäld
Der Kirchweg *°) Kerchwägk an deme kerchwege,
Bossenborn weg
13513); der kerch-
weg 1374?)
Bossenborn *!) Gossenborn Bossenborn 1168 (Do-
benecker II 361);
Hinder Bossenborn
137213); Bossinborn
1372 21); Das Dorf zcu
Bussinborn 1374°);
hinder bossendorf
1435 22); Im Bossen-
born 16415)
33) Ackerland zu beiden Seiten des Leinakanals, zwischen Rothenberg und Pfaffen-
berg. Etwas nordwärts zweigte sich vom „Wahlwinkler Fahrweg“ ein Pfad nach
Bossenborn ab. — 34) Der Leinakanal wurde im Jahre 1369 durch Landgraf Balthasar
aus der Leina von Emleben aus, um den Bocksberg herum nach Gotha geleitet. —
35) Nasses, quelliges Wiesenland südl. vom Dorf, nach dem Leinakanal zu. —
36) Kraut-,beete‘“, zu den Häusern gehörig, zwischen Dorf und Sülze. — 37) Quelle
südl. vom Dorf, auf der Nordseite der Reinhardsbrunner Straße. Hier lag auch ‚„daz
vitz“, 1375 (Anm. 10): „kein den stokborn yn nedir uf daz vitz....‘“‘ — 38) Weiden-
anpflanzung im Sumpfland, südwärts ans Dorf stoßend. Hier noch 1374 (Anm. 9)
„der widenbach“. — 39) Ackerland sw. vom Dorf, vom Kirchweg nach Bossen-
born durchkreuzt. — 40) Der Kirchweg nach Bossenborn. Er führt vom Südwest-
ausgang des Doıfes nach dem Leinakanal zu. — 41) Wüstung, 1 km nw. von Sund-
hausen. B. gehörte mit Sundhausen zur Pflege Tenneberg und zahlte 1378 4 Malder
Gerbing, Flurnamen. 11
162 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundaxtliche. Aus- Br
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Die Kirchhöfe #?) De Kerchhefe [?] hinder nedem ker-
chen 137213); hindir
der kerchin ezu bus-
sinborn 13749); Uf
den kirchhöfen zu
Bossenborn 1641 5)
Der Schweinsrasen #?) | Schwinsröäsen daz Bossinborn gras
13518); hinder bos-
senborn, bi deme
graseborn 137218) 21);
kein dem angir czu
Im Bossenborn 4%) Gossenborn bussinborn 1374?)
Die Kirchbrücke ®) Kerchbricken [?] Uber der ertbrucken,
als man zugeth kein
Bossenborn 1391
[20€]; Under der kir-
chenbrücken 1473 46);
Ober der Kirch-
brücken 16415); [?]
Bei der Erdbrücken
bei der Hohle 1641 5)
Der Sülzen-Rain ?7) Sulzrain Der suleza weg 137213);
Der Kesselbrunn #8) Kesselborn Der Sülzenrin 16415)
Im Rosenthal *) Im Ruesendöäl In dem Rosenthal 1641)
Auf der Gruben 5°) Uf der Grum’n Auf der gruben 16415)
Korn Wegmiete. Das Dorf soll „im 30-jährigen Krieg zerstört worden sein‘, doch war
es wohl schon im 16. Jahrh. verlassen, wenn auch die Kirche St. Wiperti noch im
Gebrauch war bis zur Reformation. Das Tenneb. Erbb. von 1505 und 1510 erwähnt
B. nicht mehr. Das von 1595 bestimmt: „Sundhausen zahlt 33 fl. von der Trift
Bossenborn, wird ihnen wideruflichen von 3 jahren zu 3 jahren verpachtet.“ In der
Tenneb. Amtsbeschr. 1657 (StA. Gotha OO 22 S. 367) wird der Umfang der Trift be-
schrieben: Die Bösenbornstrift gehet von Bösenborn herein, begreift in sich den
Wingenbach, Kirchwegerfeld, Feuersteinfeld, Unter-, Ober-Braun, Güldene Au und
dann die Flurfelder bis zur Boilstedter Brücke an die gothaischen felder. — Die Georgen-
thaler Urk. von 1374 (Anm. 9) bringt zwei Zeugen aus Bossenborn: Heinrich slichting
von Bussinborn und Heinrich weyn. Die ganze Wüstung liegt in einer muldenförmigen
Vertiefung des Windenbaches zwischen Pfaffenberg und Bossenborner Hög. — 42) Wohl
die ehemalige Kirchstätte, der südl. Teil der Wüstung. Hier trafen eine Anzahl Pfade
zusammen: der Kirchweg von Sundhausen, der Fahrweg nach Wahlwinkel, ein Weg
nach der Catterburg (zur alten Gotha-Waltershäuser Straße), ein Rasenweg von der
Wüstung Eschleben. — 43) Westl. von der Dorfstätte. — 44) Der Mittelpunkt der
Wüstung. — 45) Leinabrücke des Kirchwegs, halbwegs zwischen Sundhausen und
Bossenborn. — 46) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 194%. b, 195%. b, Ltr. Bertoldi
Schutzen. — 47) Rasenweg von der Sülze (Teichwiese) über die Leina nach Bossen-
born. — 48) Flurteil zwischen Bossenborner Hög und Bossenborn. — 49) Auf dem
l. Ufer des Leinakanals, östl. von Bossenborn. Ackerland. — 50) Tongrube am Bossen-
borner Hög.
Sundhausen.
165
Moderne Namen
Auf den Feuersteinen °l)
Neue Brücke 5?)
Windebachsbrücke 52)
Im Windebach oder
Winkelbach 53)
Windebachsbeete °%)
Windebachsmaßen 5%)
Der Braun 55)
Der Ober-Braun 55)
Der Spitzrain 6)
Der Falkenrain 5”)
Bei der Mühle 58)
Faziusbrunn 5)
Im Mühlfeld 60)
In der güldenen Aue 91)
Der Mühlrain 62)
Der Bleichrasen 6)
"Mundartliche Aus-
sprache
Bi den Fier$teinen
Nawe Bricken
Wingbächsbricken
De Wingebäch
Wingebächsgebieter
Krutgöärtensgebieter
Braun und Brün
Iwer-Braun
ebs.
Foöalkensrain
Bi der Millen
Faziusborn
Millfald
In der gillen Au
Millrain
Blichröäsen
Urkundliche Formen
[?) Uf den Flursteinen
1641 °)
Bei der Neuenbrücken
16415)
In dem windenbach
137213); Der winden-
bach 13749); Uf den
Wingenbach, In der
Winkelbache 1641 5)
In dem breyn 1351);
Andem brayn 137213);
daz branfeld 1375 10);
In dem wenigen brayn
1435 22); Im Braun
überder Lin, Im Ober-
Braun 1641 5)
Am Setzerin 1641 5)
Echseleiben wei 137213);
by dem echseloybin
reyn 1374)
Uf der molestat 137213);
[?) Bi der sliffmol
1435 2); Hinter der
Leinmühle 1641 5)
Sti. bonifacii born
137510); Der boni-
faciusborn 1435 22);
Beim Faciusbrunn
1641 °)
In der gulden ouwe
1480 6%); In der
gülden Aue 1641)
51) Steiniges Land zwischen der Leina, dem Bossenborner Hög und der alten Walters-
häuser Straße. — 52) Leinabrücke westl. der Mühle, am oberen Windebach. —
53) Feuchter Wiesengrund von Bossenborn aus sö. über die Leina nach Sundhausen.
— 54) Hauspertinenzen, früher „Krautbeete‘“ im Windebach. — 55) Ackerland nördl.
von Sundhausen, zu beiden Seiten des Leinakanals.. — 56) Schmaler Rasenweg im
„Braun“. — 57) Rasenweg von der Mühle nordwärts nach der Wüstung Eschleben
zu. — 58) Am Leinakanal nördl. von Sundhausen. Vgl. Anm. 12. — 59) Der Bonifazius-
born lag nördl. von Sundhausen an der alten Waltershäuser Straße da, wo der Falken-
rain in die Straße mündet. — 60) Auf dem 1. Leinaufer, östl. der Leinamühle. —
61) Auf dem ]. Leinaufer, grenzend an den Flurteil gleichen Namens in Gothaer Stadt-
flur. — 612) Or. d. goth. Kreuzkl. QQ Ic 11 (1), Ltr. Margarethe Smeden, burgerin
zeu Gotha. — 62) Rasenweg von Sundhausen nach der Leinamühle. — 63) Anger am
nördl. Dorfausgang, am Ausgang des Mühlrains.
ls;
164 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Schießrain 6%) ebs. Am Schießrain 1641 5)
Schindrain 6) Schingrain [?) Ueber dem Schin-
stein 1641); [?] Am
Kreuzrain 66) Kritzrain Schinswinkel 1641)
?) Der undire Goth
er ?) De auEz
FE ch 28 Marchtwägk wey 1374°); Am
ie Herzogschauss Margkwee LA
[Die Eisenacher De Hoche Ströß An der honstrasse
Straße] 69) 137218); Vor der
hohestraß 1641 °)
In deme bachoupte
7913).
Der Backhög 6%) Böäkshegk 1872 P)ubene Eu
bachshoepte 13749);
= Elles Bi :
Der Backhögsrain °) | Boakshegksrain Am‘ Beck
16415)
Die Heustauden oder | Haustüuden ufderhaystuden 13749);
Hausstuden ’°) Uf der Hainstuden
1641 5)
Hinter den Höfen ”!) |Hingern Hefen [?) Hinder deme hoffe
137218); [?] hinder
dem hophe 13749);
An den Höfen 1641 °)
Das Pfingstgehege '?2) | Fingstgehäh’ Im Pfingstgehege 1641)
Das Ried 73) Ried Im unteren Ried, Im
Vetters Ried 1641 5)
Die Rotzrinne ’%) Rotzrin [?) by dem ruthartst
grabin 13749); In
der Rotzrinn 1641 °)
Erfurter Weg ”) Erf'scher Wägk Der Erforter weg
137218); der Erford
wey, Dy Erfr. straße
13749); Am Erfarti-
Am Kohlweg ”) Kohlwägk schen wege 1641)
64, 65 u. 66) Nach der Flurkarte von 1804 breite Rasenwege vom Dorf aus nord-
wärts der Leina zu, die sich auf deren 1. Ufer fortsetzen. Am Kreuzrain steht beim
Dorfausgang ein leerer steinerner Bildstock. — 67) Die Straße nach Gotha. — 68) Die
Hohe Straße berührt die Sundhäuser Flur nicht, sondern läuft nördlich derselben
durch die Trügleber und Gothaer Flur. Dennoch wird der Weg mehrfach in den
Urkunden angeführt. Vgl. Flur Trügleben, Aspach usw. — 69) Der Backhög liegt auf
dem r. Leinaufer in einer Schlinge des Kanals. Der Ueberlieferung nach soll hier ein
Backhaus gestanden haben [?!]. — 70) Früher Ackerland, seit 1377 Gothaer Stadtgebiet
(„Reinhardsbrunner Straße‘). — 71) Am Nordausgang des Dorfes, jetzt bebaut. —
72) Der obere Teil des Riedes am östl. Dorfausgang. — 73) Gemeindeland und früher
Viehweide östl. vom Dorf. Vgl. Brückner 64. — 74) L. Zufluß des Tiefenbaches an der
Boilstädter Grenze. — 75) Der Erfurter Weg führte vom Nordostausgang des Dorfes, südl.
von der Bahnstrecke und parallel derselben bis zum Ostausgang des Gothaer Bahnhofes,
wo er in die Ohrdrufer Straße mündet. In Gothaer Flur heißt der Weg: Kohlweg.
u En
Sundhausen. 165
ö Mundartliche Au
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Uelleber Rain ’) Illebsch’sche Rain
Am Flurweg 77) Flurwägk Andemeflurwei137213);
Der flurwey 13749);
An dem flurwege
1473 46)
Bei der Carlwiese 78) Bi der Carlwiäsen Under der karla gein
ied 79
ie Im Riedfaäld
Boilstädter Rain 80) BölSter Rain bie dem bolsteten wege
1480 61); [?) Böht-
stieg 1641 5)
dem schilde 1381 1%)
Der Emleber Rain St) |? Beim Eimbelebichen rin
1641 5)
Im Unterfeld 82} Ungerfäld Im Unterfelde 1641 5)
Die Schindwiese 8) Schingwiäsen An der Schindwiesen,
Schingwiese 1641 °)
Der Hammerhög %) Hammerhegk Hammerhögk 1641 ?)
Hinter der Borngasse 85) | Hinger der Borngaß’ |Ander Borngasse 1641°)
Die Mönchswiese ®®) Menchswiäsen „als man gehet geyn
bolstete bie den mon-
chen“ 1480 61a); Mün-
chenwiesen 1641 °)
Die Wolfsgruben °°) Wolfsgrum’n Die wolfesgruben
1435 22); Uf der wolfs-
gruben 1641)
Hinder nedem kirchen
137213);hindirnedirn
kirchin 1372 21); Gein
der nider kirchen
1473 33)
Auf der Mark 8°) Uf der Mark Vor der Boilstedter
ı Margk 1641)
HinterderKirchgasse®®) | Hinger der Kerchen
76) Früher Rasenweg, jetzt Uelleber Chaussee von Gotha aus. — 77) Ehemaliger Feldweg
vom Uelleber Rain nach Boilstädt. — 78) Wiese an der Gothaer Grenze da, wo ein
1. Zufluß in den Tiefenbach fällt. — 79) Ackerland südl. vom Ried. — 80) Ehemaliger
Rasenweg vom Östausgang des Dorfes nach Boilstädt. — 81) Rasenweg nach Emleben zu.
— 82) Ackerland südl. vom Dorf zwischen dem Boilstädter und dem Emleber Rain.
83) Wiese, unmittelbar südl. ans Dorf grenzend. — 84) Anhöhe südl. vom Dorf nach
Boilstädt zu. Der Name ist in den älteren Urkunden nicht nachzuweisen. — 85) Südl.
vom Dorf, östl. vom Boilstädter Weg. — 86) Die Mönchswiese liegt hinter dem Mönchs-
hofe südl. vom Dorf. — 87) Sw. vom Dorf. Muldenförmige Vertiefung zwischen
zwei Wiesengründen, Quelladern des Tiefenbaches. — 88) Weg nach Boilstädt zu. Im
Gegensatz zur oberen (Bossenborner) Kirche wurde die Sundhäuser die niedere Kirche
genannt. — 89) Ackerland an der Boilstädter Grenze. Hier in der Nähe stand 1641
ein Kreuz. Flurbuch: „Unter Boilstedt, nicht weit vom Kreuze, bei Aschenbachs
gelegen.“
166 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen a Urkundliche Formen
sprache
Das Milchfleck ®°) Milchflack Im Milchfleck, [?] Im
Molchfleck 1641 5)
Der Sembach *!) Semmich Keindemsendig137213);
Das boylstetin sem-
dich 1374°); Der Sem-
Das Rehfeld 9?) Rehfäld mich 1641 °)
VornBocksbergoderdie Vörn Bocksbargk Der bocksberg 13749);
Bocksbergslaiten 9°) An dem bocksberge
Gospiteröder Weg”) | Gosperöder Wägk 1384 93)
Der Tiefenbach ®°) Diefenböach In dem tiffenbach
137218); tiffinbach
1374°); tiffenbach
1435 22); Uf den die-
fenbach 1641 5)
Im Schling 9%) ebs. Der Schling 1641 5)
Der Seerain ®”) Sierain Bi deme se wei 137213);
der sehe weig 1374 °)
Der See %8) Sie In deme se 137218);
Uf den sehe, Das se-
bichen 1374°); Beim
See 1641)
Die botlin, die botlin-
Die Beeten ®) er clingin 13749); Pobe
Ober-Beeten Unger-Beeten u Is a
Unter-Beeten Iwer-Beeten 1435 22): In der Böh-
Der Triftrain 100) | ebs. tens 1641 °)
90) Ackerland nahe der Boilstädter Grenze an der Quelle des Tiefenbaches. —
91) Feuchter Wiesengrund vom Bocksberg herüber nach Boilstädt zu. Auf der
Karte von 1804 ist noch ein Wasserlauf eingezeichnet. — 92) An der Boilstädter
Grenze, auf dem 1. Ufer des Tiefenbaches. — 93) Aus der Urk. Landgraf Balthasars
(Reinhardsbr. Kopialb., StA. Gotha RR I 18 fol. 287b): „Wir Balthasar, v. G. Gn.
lantgraf ..... bekennen, das wir... dem apt ... zu Reinersborn gefrihet haben ...
die holtzmarg an dem bocksbergn, die sie under Titzman von Weberstet gekauft haben
und die etzwan Siffrid von Molhusen ist gewest.‘“ Der Bocksberg, ein großes Schlag-
holz zwischen Sundhausen - Uelleben - Emleben - Leina, war zum Teil landesherrlicher
Besitz und wurde „zu unterhaltung deren geistliche zu Gotha sich daraus zu beholzen
verordnet“. Der andere Teil gehörte der Gemeinde Sundhausen. Die Grafen von
Gleichen hatten ihr Hasengehege „bis an den Weisenberg zu stellen“. (Tenneb. Wald-
beschreibung 16.—17. Jahrh., StA. Gotha OO II 26.) — 94) Weg an der Ostseite des
Bocksbergholzes hin von S. nach Gospiterode. — 95) R. Zufluß des Leinakanals. Der
Tiefenbach entsteht an der Nordseite des Bocksberges aus verschiedenen Quellen, fließt
durch das Dorf S. und das Ried nach Gotha. — 96) Feuchtes Land im Dreieck zwischen
den beiden Quellfäden des Tiefenbaches (,„Semmich‘“ und „See‘). — 97) Schmale Wiese
am Abfluß des „Sees“. — 98) Feuchte Wiese an der Bocksbergslaite; westl. Quelle
des Tiefenbaches. — 99) Gemeindeland sw. vom Dorf; Krautländer, zu den Höfen
gehörig, auch „Viergroschenstückerchen‘“ genannt nach dem ehemaligen Pachtgeld. —
100) Abzweigung von der Leinaer Straße nach der Bocksbergslaite.
Sundhausen. — Teutleben. 167
Moderne Namen Mundartliche Aus- | Yykundliche Formen
sprache
2 1 EEE BRREEEREERERN E —
Am Schleifwege 101) Schleifwägk Am Schleifwege 1641 5)
Der Erbsbrunn 102) Erbsborn bi dem erweisborne
137213); kein dem
erweisborn 1374°);
Erbsbrun 1641 °)
Der Holzweg 10) Holzwägk Uf den Holezweg 1374 °)
Flur Teutleben!).
Teutleben ?) Teitleben Teitilebu ®) 819 (Doben-
ecker I 105); Tute-
101) Feldweg nach dem Bocksberg. — 102) Quelle nw. vom Dorf. „Weiches Wasser,
zum Kochen der Erbsen geeignet.“ (Freundl. Mitt. von Herrn Pfarrer €. Lerp-
Uelleben.) — 103) Weg vom Dorfe nach dem Bocksberg. —
Trotz der großen Anzahl moderner Flurnamen finden sich in den Urkunden
noch eine Reihe Bezeichnungen, die zum Teil nicht sicher nachzuweisen, zum Teil
aber ganz vergessen sind. Im folgenden suche ich noch einige zu deuten: 1372
(Anm. 13): „an deme graben bi dem dorf“, bezieht sich wohl auf den Befriedungs-
graben rings um den Ort. — „Bi der hoe‘“ und „bi dem houge“ (1641 „Högfeld‘“) ist
der Hammerhög südl. vom Dorf oder der Bossenborner Hög. — „an deme hamel wei“
(1374 „hamil wey“; 1473 [Anm. 46] „gein dem hamelwege‘“), jetzt ganz unbekannt.
Der „hamelweg“ ist wohl nordwärts vom Dorf zu suchen. 1465 (Curt Lattermann
verkauft herrn Heynrich Smyrn, thumherrn zeu Gotha ... '/, landis ... in flure zu
S., StA. Gotha QQ II 129) werden Grundstücke erwähnt „am hamel wege, stossen uf
st. bonifacien bron“. Dieser lag an der Waltershäuser Straße. Vgl. Anm. 59. — „In
der mingraben“, nicht nachzuweisen. — „An dem grasereinchene“ (1372 [Anm. 21]
„graserenichen“), unbekannt. — „An deme angere‘“ (1374 [Anm. 9) an dem angir cezu
bussinborn), an der Wüstung Bossenborn. — „Die Dornheymer wesen“, höchstwahrschein-
lich an der Hörselgauer Grenze, stoßend an die Wüstungsflur Dornheim oder Dornbach.
1374 (Anm. 9): „der steyborn‘“, vielleicht = stoekborn (Anm. 37); 1435 wird ein
„steywey‘ erwähnt. — „uf die bygn“, wohl eine Leinabucht. — „In der gabiln“ (ebs. 1372,
Anm. 21) —= eine Weggabelung? — „Die bachelingin“, ein von der Leina abgeleiteter
Graben. 1381 (Anm. 14): „der breyte garten, der da lyt by den timpfeln“,
vielleicht der zur „getkesburg“ (derselben Urk.) gehörige Krautgarten? Ebenda die
beiden heute unbekannten Orte: „hinder schaffes houe‘“ (der Schafhof = Mönchshof?)
und „under dem hochin berboum“. 1391 (Reinhardsbr. Kopialb. RR I 18) zwei
verschollene Namen: „hinter Rentzels Hof“; „kegen kardinalswesen“. 1461: Or. d.
Stiftskirche zu Gotha, StA. Gotha QQ II 116, Lir. Heyntze Ryden: podem dem
boymichen; by der smeden von Sunthusen. 1480: Or. d. Kreuzkl. zu Gotha QQ IC
11 (1) (Anm. 612): hinder sente wendel; der hasenacker. Aus dem Flurbuch von
1641 (Anm. 5): im Vettersried, am Vetterstege; die Köhlerswiesen; Urnerinne;
Rauschelbach; beim Jacobsbrunn; bei dem breiten born; beim Roßbrunn; Bläßrin;
beim breiten Rin; am Eselswege (wohl der Weg zur Mühle!); bei dem Dornstrauch ;
im Neßfelde; Gehren, unter der Linden; uf den Tiedenberg; beim Weidenbaum; in
der Herrengasse (Dorfstraße) vom Mittelpunkt des Ortes nach dem Ried zu; am Aus-
gang liegt der Siedelhof („Edelhof“); bei der waidmühle. Die Lage der letzteren ist
unbekannt, der Waidbau ist völlig vergessen.
1) Literatur: Brückner I 8, 16; Gelbke II 1, 431; Lehfeldt VII
178 ff.; Mosch u. Ziller, Versuch einer Beschr., 96ff.; v. Wangenheim, Reg.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Vermessungsregister, mündl.
Mitt. — 3) Es ist bei den urkundlichen Quellen oft schwer zu entscheiden, ob Teut-
leben oder Tüttleben in Frage kommt, da die älteste Form beider Ortsnamen sehr
168
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen
Auf dem Berge)
Der Hahnberg
Die Maßen
Die Stummelchen
Die Mittellaite
Im Teigtrog
Der Butterweck 5)
Der Hopfenberg ®)
Der Schlaufweg
Im Siegelbach ?)
Am Brückgraben
In den Weidenstämmen
Auf den Steinen
Der Tatengraben )
Auf der Haide
Auf dem Frankenrode
Im Geschling
Die Krautmaßen
Das Elbshaupt
Mundartliche Aus-
sprache
Uf den Bärgk
Höänbärgk
De Mößen
ebs.
Uf der Mitleite
In Teigtrogk
ebs.
Ufn Hopfenbärgk
Schlaufwägk
Stiegelbäch
Brückgröaben
In der Widen
Uf den Stennen
Tätengröäben
Uf der Haide
Ufs Frankenrode
ebs.
Krütmößen
Elfsheit
Urkundliche Formen
lieba v. 900 (Doben-
ecker I 294); Tute-
leyben 1103— 1104
(Dobenecker 11011);
Tutileyben 1143 (Do-
benecker I 1408);
Teyteloubin, Tete-
lewben, Tetelouben
1378 [39]; Teythe-
leuben 1510 (Tenneb.
Erbb. 1510)
Der wingarte berg 1458
[35€]; ebs. 1495 [35°
fol. 298a u. b]
ähnlich lautet (vgl. Flur Tüttleben). Besonders ist dies der Fall bei den Reinhards-
brunner Urkunden, da das Kloster in beiden Ortschaften bedeutenden Besitz hatte. —
4) Auf dem Hahnberg soll das „Nonnenkloster“ der Gertrud gestanden haben. (Vgl.
Dobenecker I 105 und Brückner 19, Anm.) Mauersteine und Gewölbe wurden auf
der Höhe gefunden; mir wurde von einem verschwundenen „Schloß“ erzählt. Der
„Burgweg“ führt hinauf. Später gehörte der größte Teil des Bergabhanges dem Kl.
Reinhardsbrunn. Es war wahrscheinlich der „wingartenberg“. Vgl. die Urk. von 1495
bei Brückner 20: „der Weingartenberg, zwischen der Fluhr Teutleben und dem Felde
gegen Weingarten gelegen.“ Im genannten Jahre verkaufte das Kloster die Besitzung
an die Gemeinde Teutleben. Das Tenneb. Erbb. 1510 (StA. Gotha PP 23) enthält
darüber noch folgendes: „Auch geben die menner in Teiteleuben insonderheit dem
Apt zu Reinerßporn von einem gevil (in obiger Urk. „Wittgefil“) auf den bergen
doselbsth 3 Erf. malder Haffern.“ Die Grundstücke (das Hölzchen, die Maßen, Kraut-
maßen, Geschling, Stummelchen, Mittellaite) wurden in 77 Teilen als Gerechtigkeit
auf die Häuser gelegt (mündl. Mitt... — 5) Besonders gutes Land nw. vom Dorf. —
6) An der Mechterstädter Grenze. — 7) Wiesen über der Eisenacher Straße. — 8) Tiefer
Graben auf der Haide nach Frankenroda zu. Nach Zigeunern (,Tatern‘“) genannt?
Teutleben. 169
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Der Elbsgraben °) Elfisgröäben
In der Elbe In der Elfe
Der Sonneborner Sem- Sonnbornsche Semmen
men 1°)
Der Ramsel !!) Uf den Ramsel
Die Koppelweide ebs.
Die breiten Wiesen 1?) | Breiteweäsen
Die Brandecke 1?) Bröändsacken
Die Geizwiese 1?) Gizweäsen
Die große Ochsen- |Grüeße Ochsenweäsen
wiese 1?)
Breitewiesenweg Breiteweäsenwägk
Ueber dem Heil Awer ds Heil
Das Heil 13) Ds Heil
Aufden hohen Steinen!#) Uf den huchen Stenen
DerAsbachod.dieAsse5)| Der Oasbäch
Der Davidsborn 16) ebs.
Der Röttelberg 17) Röttelbärgk Röttelberg und Rödel-
In der Waidmühle 18) In der Wedmöllen born 1657 (Tenneb.
Der Königsrasen 1°) Kengsröäsen Amtsbeschr., StA.
Die Gänsewiese Gänseweäsen Gotha OO II 22)
Am Pfarrrain ebs.
Das Eiserthal 20) Isserdöal
Die Flurscheide ebs.
Die Rainwiese ?!) Rainweäsen
Die Raingasse ?1) ebs.
Rainsteg ?1) ebs.
Der Hessenweg ?!) Hessenwägk
Das Kesselthor 22) Förs Kesseldüer
Hinter dem Repshof 2) | Hingern Repshof
Jakobsgärten und Jobsweäsen
Jakobswiesen 2%) |
l
9) Der Elbsgraben, r. Zufluß der Asse, entspringt am Elbshaupt (n.ö. vom Dorf) und
fließt durch den Wiesengrund ‚die Elbe“. — 10) Nach Frankenroda zu. — 11) Berg-
höhe nach der Aspach-Frankenröder Grenze zu. — 12) Am oberen Elbsgraben; nasse
Wiesen. — 13) An der Aspacher Grenze. — 14) Steinbruch zwischen dem Asbach
und der Gothaer Straße. — 15) R. Zufluß der Leina-Hörsel. — 16) Neben dem Asbach
am Röttelberg. — 17) An der Fröttstädter Grenze. Man findet dort Rötel. — 18) Der
Flurort liest auf dem 1. Ufer der Asse, östl. vom Dorf. Ueber den Waidbau konnte
ich nichıs Näheres erfahren; der Waidstein befindet sich noch im Dorf. — 19) Auf
dem r. Ufer des Elbsgrabens, nahe der Mündung in den Asbach. — 20) Nördl. vom
Dorf. Hier soll der letzte Bär der Gegend erlegt worden sein [?!]. — 21) Westl. vom
Ort, auf dem r. Hörselufer; die Raingasse führte dort hinaus, der Rainsteg über den
Graben zum Hessenweg nach Laucha zu. — 22) Der nördl. Dorfausgang zum Burgweg
und nach Weingarten. — 23) Nach dem Besitzer benannt. — 24) Südl. vom Dorf,
zwischen Asse und Hörsel.
170 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen u 2% = Urkundliche Formen
Die Gebreiten | ebs.
Der Mühlhof 2) Möllhof Der Mühlhof 1657
Die Sülze 26) ebs. Die Söltz 1657
Das kleine Feld ?”) Ds klene Feld
Unter der Leine Unger der Lin
Am Karnhögk *®) Am Köärnhegk
Im Karn ?®) In Köärn
Die Krautmaßen Krütmößen
Das Sachsenwehr ?°) ebs.
Der Krötenteich 30) Kredendich
Der Koseweg 3!) Kosewägk
Das Paradies 2) ebs.
Bei den Kreuzen®®) Bi den Kritzen
Hinter dem Schloß Hingern Schloß
Die Hörsel Herschel Das Mechterstetisch
Im Siffen 35) ebs. Wasser 1510(Tenneb.
Im See 3°) Im Sie Erbb.)
Fitzwiese 3°) Fitzweäsen
Namen aus dem
Ort:
Raingasse (s. oben)
Mühlgasse
Kirchrasen 3%)
Die weite Gasse
Steingasse
Marktgasse 35)
Am Plan
In den Höfen
In der Kloßkutten
25) An der Fröttstädter Grenze und der Hörsel. Es wurden dort noch Mauerreste
gefunden. — 26) Nasse Hörselwiese. — 27) Der südl. Flurteil zwischen der Hörsel
und der Lauchaer Grenze. — 28) An der Hörsel. — 29) Hörselwiese an der Mechter-
städter Grenze. Dort waren früher Erdtrichter, in denen das Hörselwasser zum Teil
verschwand, um (angeblich) bei Mechterstädt wieder zum Vorschein zu kommen. —
30) Nasse Wiese. — 31) Der Koseweg lief quer durchs Kleine Feld. — 32) Wohl
Spottname; es ist sehr schlechtes Land. — 324) Oestl. der Lauchaer Straße. Hier
soll ein Schäfer erschlagen worden sein. Die Kreuze sind verschwunden. — 33) Nasses
Land zwischen Hörsel und Thüringer Eisenbahn. — 34) Eine zweite Kirche (Kapelle?)
lag im Mittelalter vor dem Dorf; sie wird im Tenneb. Erbb. 1510 noch erwähnt:
„Es ist auch noch eine kirchen vor dem dorf Teithleben an der strassen gelegen,
gehoret in die pfarrkirchen und wird durch den pfarrer versorget und hat auf den
Dienstag seine meß.“ — 35) Teutleben ist ein Platzdorf mit auffallend großem Plan
in der Mitte. Der Ort muß stark verwahrt gewesen sein; noch jetzt ist er rings von
Wasser umflossen. Das „Schloß“ (der Herren von Teutleben ?) oder die „Kemnote“
(Brückner 23. 24) lag am Westende des Dorfes; man fand dort noch Pflaster und
Grundmauern.
Teutleben. — Thörey. 171
arıman | Mundartliche Aus-
' Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Leppergasse
Kirchgasse
Wassergasse |
Das Schloß 3) |
Im kleinen Dörfchen 3%) | ? Berlosdorf 1349—50
Der Rainweg ?”)
Flur Thörey!!).
Thörey ?) ®) Krebstherchen ®) Dorehoug [?] 948 (Do-
Am Haarhäuser und |Hörhüsser und Rieiter| benecker 1 368), To-
Rehestädter Weg Wagk rouua 1103 — 1104
Burgweg 5) Borgwägk (Dobenecker 11011);
Am Baurgstieg 5) BorgStiegk Turowa 1143 (Doben-
Im Flürchen Im Flierchen ecker I 1458); Tho-
Am Sülzenbrücker Weg |Sülzbrücker Wägk rouge 1176 (Doben-
Alte Straße ®) BaumStröße ecker II 507); Tu-
Der Seegraben ’) Siegröaben rouge 1289 [35f
Im See 3) Im Sie fol. 12b]
Die Lache’?) Lache Die Lache 1667 %)
Auf der Kummel Uf der Kummel
Im Grunde Im Gronne
Hinter dem Dorfe Hingern Dorfe
Im Bachfeld Böächfeld
Die Bachmalen Böachmößen
Kleine Maßen Klene Mößen
Vor dem Heuried ıVer dem Ried Das Ried 1667 °*)
36) Wüstung an der Asse, östl. vom Ort. Wahrscheinlich identisch mit „Berlosdorf“,
erwähnt 1349—50 im Lehnbuch Friedr. d. Strengen (herausgegeben von Lippert u. Be-
schorener). Mitt. von Herrn Geh. Finanzrat H. Heß. — 37) Der Rainweg schloß sich
dem Rennweg von Aspach an, überschritt die Hörsel beim Rainsteg westl. von Teutleben
und ging hier in den Hessenweg nach Laucha über. Vgl. Mareile 1906, No. 2. —
Nicht mehr bekannt sind folgende Namen des Katasterverzeichnisses: Auf Junker
Justin; das Schützenfleck; Am Wüsten; die Kuhhörner; das Mäßchen; das Börnchen ;
der Thonkopf.
1) Literatur: Brückner II 7, 51; Gelbke II 2, 133; Lehfeldt VII
181f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Die Vervollständigung der mundartlichen Aussprache verdanke ich
Herrn Pfarrer Burbach in Seebergen. — 4) Da Thörey während des 30-jährigen
Krieges eine Zeitlang völlig wüst gelegen hat, ist die ursprünglich wahrscheinliche
Rundlingsform einigermaßen verwischt. Ich vermute, daß die alte Siedelung nördlich
der Gotha-Ichtershäuser Straße lag und der einzige Ausgang nach Arnstadt-Ichtershausen
sich öffnete. — 5) Der Burgweg führte nach den Gleichen. — 6) Die alte Erfurt-
Arnstädter Straße; sie führte östl. von Thörey vorüber. — 7) Kommt von der Sülzen-
brücker Flur her, fließt durch das Dorf, dann durch die Bachmaßen der Gera zu. —
8) Feuchte Wiesen am Oberlauf des Seegrabens. — 9) An der Rehstädter Grenze. —
94) Neue Beschreibung des Amts Wachsenburg, StA. Gotha OO II 42.
172 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
| Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Am Ichtershäuser Weg | Amlchter$hüsser Wägk
Das Heuried Heuried
Der Riedgraben Riedgröaben
Die Pforte 1) ı ebs. |
Das Beichtstück | BichtStick
Das Pfarrstück ebs. Das Pfarrstück 1667 %)
Die Gottesgelengen ? Die Gottesgelengen
Im Himmelreich 1!) Himmelrich 1667 %)
Am Lerchenfang Larchenfang
An der Thöreyer Brücke | An der Thercher Brücke
Im Schlufter Im Schlofter Der Schlüfter 1667 %)
Die Arnstädter Arnster Brücke Die Arnstädter Brücke
Brücke 12) 1667.24)
Spitzwiese Spitzwese
Sachsenswiese Sassenswese
Auf der Mark 18) 'Uf der Mo6ark
Alte Arnstädter Straße | Arnäter Wägk 9 nm: f
In der Gemeinde In der Gemöne ü ker, ee
Flur Tüttleben !).
Tüttleben ?) ı Tütläm’n ‚ Tuteleibo, Tittileibe v.
| 900 (Dobenecker I
294); Tyteleiben [?]
| 1104 (Dobenecker I
1010); Thuoteliebe 3)
| [?] 1111 (Dobenecker
| I 1070), Twuteliebe
' 1111 (Dobenecker I
1071); Tuteleibe 1174
(Dobenecker II 491);
ı Tüteleiben 1176 (Do-
| benecker II 517);
10) Am Südende des vom Dorf nach dem Heuried laufenden ehemaligen Rasenweges.
War hier früher die Flurgrenze? — 11) Am Südwestende der Flur. — 12) Da, wo
der Ichtershäuser-Arnstädter [frühere] Weg auf Ichtershäuser Flur übertritt. — 13) An
der Molsdorfer Grenze.
1) Literatur: Brückner III 9, 79 ff.; Gelbke II 1, 182; Lehfeldt VIII
185 £.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General-
karte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Drei Gothaer Klöster hatten größere
Besitzungen in Tüttleben: das Kl. Ste. Crucis und das Augustinerkl. in Gotha und
das Kl. Reinhardsbrunn. Letzteres hatte einen bedeutenden Schafhof. In den Regi-
strierungen der Urkunden kommen leicht Verwechslungen vor der beiden Ortschaften
Tüttleben und Teutleben (sw. von Gotha, nw. von Fröttstädt), infolge der ähnlichen
Namen. So steht auf dem Umschlag der Or.-Urk. des Kreuzkl. von 1439 (Anm. 42)
„Teutleben“, während aus dem Inhalt hervorgeht, daß es sich um Tüttleben handelt.
u TE
Thörey. — Tüttleben, 173
Moderne Namen a Urkundliche Formen
sprache
Tuteleben 1228 und
1232 [35e fol. 237];
In pago ville Tute-
leibin 1317 (Cop.
Ste. Crueis in Gotha
Das Ried t) Ried fol. 23)
Lehmgrubenweg Leimengrum’nwägk am leymgruben wege
Leeden ebs. 1439 #)
Pfingstgehege °) Pfingstgeheh’
Lämmergehege °) Lämmergeheh’
Mönchswiese ®) Menchswiäsen
Die Schwaden ’) Schwädenwiäsen
Die Fitz) ebs.
Krautgärten AR Krütgoärten byn capelln Hoge 1340
Er ee‘) Käppelwiäse | (Reinh. Kopialbuch);
Koppelberg 1°) Käppelbärgk by dem capel hoyge
Das Kapellchen 1!) ebs. er)
Nesselsee 11) Neilsie [?] by dem Esselssehe,
Halbe Gebreite Halbe Gebreiten by den von Reyn-
Stoppeljohnsgehege Stoppeljohnsgeheh’ hardtzborn 1462 16)
Trift ebs.
Hofäcker 1?) ebs.
Die Waidmühle 13) Wedmillen
Das Baumgehege Baumgeheh’
Der Bleichrasen
Die lange Wiese
Blechı öasen
Lange Wiäsen
Die Schäferwiese Schäfwiäse
Die Aue ?
Das Gotherfeld oder |?
Stadtfeld
Der Marbach 1%) ebs. Im martbache 1358 ?°)
4) „Das Ried“ nimmt den ganzen sw. Teil der Flur ein. — 4%) Aus: Ltr. Hans von
Eln zeu Tutelebin, Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 2 (18). Die Lehmgrube liegt
an der Friemarer Grenze. — 5) Früher Gemeindeland. — 6 ) Südl. vom Dorf, nach dem
Rothgraben zu. Ehemaliger Reinhardsbrunner Besitz? — 7) Wiesen hinter dem Dorf
(südl.). — 8) Nasse Wiese hinter dem Dorf. — 9) Tüttleben hatte früher sehr bedeuten-
den Anbau von Kraut. Vgl. Brückner a. a. O. — 10) Auf dem „Koppelberg‘. nördl.
der Gothaer Straße, sind große behauene Steine ausgegraben worden. Der Name
„Koppelberg‘“ ist jedenfalls verunstaltet. — 11) Es gibt zwei ehemalige Teiche dieses
Namens: im Ried und im Gotherfeld. —- 12) Die Hofäcker liegen am Westausgang
des Ortes. — 13) Der Waidbau ist hier wohl schon längst eingegangen, auch alte
Leute erinnern sich seiner nicht mehr. Der große Waidstein lag bis zur Separation
hinter dem Dorf (nach Seebergen zu). 1466 (StA. Gotha QQ II 134, Or.) verkauft
Andreas Ladesag zeu Tuteleybin an Johansen Wissen, zu syner vicarie des altars
Johannis et Thome, gelegen in sente Jacobscapelle in Gotha ... fischetyche und weit-
hofen. — 14) R. Zufluß des Rothgrabens.
174 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen u Urkundliche Formen
| sprache
Der Seeberger Weg |? uber den waltweg
1352 30%); Der holcz-
Das Schindleich Schinglech weg 1459 %)
bie den wormberge
Der Lindwurmsberg ®) ee 135432); uf dem bo
5 berge 1462 16)
Die Mark 17) ebs. uf.der marcke 1352 30);
an der marg 1493 %)
Der Friemarer Weg |Friemar Wägk obin uff der hoe als
man gein frymar get
Das Lehmfeld re 1459 42)
Feldborn 18) ebs. bie dem veltborn
An der Kehlen An der Käilen 1352 18) 30)
DasPferdingsleberFeld | ? In campo estiuali ver-
sus Pfertingsleben
134033); uf der marke
gein phertingisleibin
1377 1%); obir den
Die Stummel 1?) ebs. phertingißleyben weg
Bastels Teich 2°) Bastels Dich 1462 16)
Der Diebsteig ?!) DiebStiegk ‘ |bie deme dipstige, bie
Das Niederfeld 2?) ? den hern von Rein-
Die Dunstgrube ??) ? hardisborn 1439 %)
Die Erfurter Straße De Erf’sche Ströß Obir die strasse 1439 #);
an der strasse gein
Erffurt 1459
Der Erfurter Brunnen *%) | Der Erf’sche Born By den erfforte borne
1462 16)
Steinhögk ?°) ebs. bie dem steynhoyge
1352 30)
Der Rasthögk ?%) Rasthegk bie dem Rasehoyge
1352 3%); bie dem
Raschheuge 1354 32);
der raschoegen weg
15) Der Lindwurmberg liegt teils auf Tüttleber, teils auf Siebleber Gebiet. — 16) Aus:
Ltr. hans Sangeheinrich, borger zeu Gotha, Or. d. Frauenstiftskirche zu Gotha, StA.
Gotha QQ II 117. — 17) An der Friemarer Grenze. — 18) Es gab verschiedene
Feldbrunnen. Ob der im Lehmfeld gelegene dem Augustinerkl. gehörte, ist wohl
nicht mehr festzustellen. — 18%) Aus: Ltr. Gunther Reynbote, gesessin zu Teuteleibin
(Tüttleben ist gemeint), Or. StA. Gotha QQ II 61. — 19) Kurze Feldstücke an der
Pferdingsleber Grenze. — 20) Ehemals ein Baumgarten nördl. vom Dorf. — 21) Von
Bastels Teich nach Nordost, durchs Feld laufend. — 22) Der sö. Teil der Flur. —
23) Feuchtes Land an der Grabsleber Flurgrenze. — 24) Auf der Nordseite der Erfurter
Straße, halbwegs zwischen Tüttleben und der Grabsleber Grenze. — 25) Südl. von
der Erfurter Straße. — 26) Zwischen dem Weg von Seebergen nach Pferdingsleben
und der Grabsleber Grenze.
Tüttleben. — Töttelstädt. 175
Moderne Namen En Urkundliche Formen
sprache
1340 33); hinder deme
rast hoyge 1377 18)
Die Rothe Gasse ?”) ?
Ameisenhögk ?8) Home6senhegk Hildebrandesborn
Die Ebertswiese ®%) Abertswiäsen 1354 32)
Hildebrandsbrunnen ®5) | Hildebrandsborn
Hildebrandswiesen Hildebrandswiäsen uf die anthütten 1447 38)
Gemeintheile 3%) Gementheler
Enthütte 7) ebs.
Enthüttengraben ebs. ? by der gelengen ste.
Das Rodland ebs. erucis 1340 33); oder:
Die Gelengen ebs. dy weilanghe 1340 33)
Der Ochsenacker ?
Namen aus dem
Ort:
Kirchgasse
Schreibershof
Kugelleich
Gemeindehaus
Ratzgasse
Flur Töttelstädt!).
Töttelstädt 2) 3) Tättelst Tutelstete 706 (Doben-
Im Bienstädter Feld |I Biensten Feld ecker I 6); Totilstet,
Die Flurscheide ®) De Flurscheden Totilstete, Tattelstet
Im Kessel I Kessel 1378 [39]
27) Am Rothegraben, nach der Seeberger Grenze zu. — 28) An der Seeberger Grenze.
— 29) Erbb. d. Augustinerkl. fol. 98» (StA. Gotha RR I 11). — 30) Ebd. fol. 984. b, —
31) Ebd. fol. 91. — 32) Ebd. fol. 986. — 33) Reinhardsbrunner Kopialb., StA. Gotha
RR I 18. — 34) Früher Gemeindeland. Ist Besoldungsstück des Bäckers für die
Haltung des Zuchtebers. — 35) Im Niederfeld, nördl. von der Ebertswiese. Noch jetzt
sind dort drei starke Quellen. — 36) Südl. vom Dorf, zwischen Mönchswiese und Ent-
hüttengraben. — 37) Im Niederfeld auf ehemals sumpfigem Boden; nicht mehr vor-
handen. — 38) Aus: Ltr. Clauwes houwetal, Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ic 2 (23). —
Nicht mehr nachzuweisen sind folgende urkundliche Namen: Notteleibin weg
(1439, Anm. 4%); gein den viersteyn (ebd.); das phernerß gut (ebd.); an der gotha
gebreite (1447, Anm. 38); an der Erfurter gebreite (ebd.); hinder deme pfarhofe (ebd.).
Veildr gegen weysese (1377, Anm. 182), das Feld nach der jetzigen Wüstung Wechs
(Weißensee) hin, in Grabsleber und Seeberger Flur.
1) Literatur: Brückner II 5, 72ff.; Gelbke II 2, 430; A. Jusatz,
Töttelstädt-Bienstädt, Bl. f. goth. Heimatsk. 1897, No. 6 u. 7; Lehfeldt X 250 f. —
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. und
schriftl. Mitt. Auch die Bl. f. goth. Heimatsk. 1897, No. 12 enthalten ein Verzeichnis
der Töttelstädter Flurnamen. — 3) Töttelstädt soll von Slaven angelegt worden
sein (Dobenecker I 6). [Wenn hier nicht eine Verwechslung mit Dittelstedt vorliegt!)
Eine frühere etwaige Rundlingsform wäre gegenwärtig völlig verwischt. Ein Teich
liegt allerdings noch ziemlich in der Mitte des Ortes. — 4) Feldweg nach Witterda
zu; auch Kärnerweg genannt?
176
Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Steingrabenweg
Körnerweg ®)
Im Steingraben
Am Eselsweg
Der Heubacher See )
Der Heubacher Kirch-
hof
Der Heubacher Anger,
Am Heubacher Weni-
genfeldchen
Auf dem schmalen Heu-
bach
Auf dem breiten Heu-
bach
Auf der Tobiashufe ®)
Der Grubweg
Der lange Graben
Hinter den Weiden
Auf der Schieferhohle’”)
Die Sackpfeife ?’)
Im Haken
Vor dem Witterdaer
Holz
In den Queren
Holzgraben ®)
Ueber Salzkrippen ?)
Steinbruch
Ueber dem großen und
kleinen Windgraben
Auf der Gebind !P)
Der krumme Hof!!!)
Auf dem Sauenborn
Rinderplatz
Gänseweide
Auf dem Dietenbeil 1?)
'Stöngröabenwägk
p)
il Stöngröaben
| Äeselswägk
ı Der Hebsche Sie
'Der Hebsche Kerfch
Dr Hebsche Anger
‘I Hebschen Wengefeld-
chen
Ufn schmöälen Hebch
Ufn breten Hebch
Uf dr Taubeshüe
A: Grüewägk
Dr lange Gröaben
Hengern Widen
De Schiefhohl
Sackfief
I Haken
?
?
?
Ufn Salzkreppen
?
Äbern grüeßen und
klenen Wendgröäben
Uf der Gebeng
Der kromme Hof
Uf den Subenborn
Kieweplatz
?
Ufn Dietenbiel
Heuuibah, Hewibach
874 (Dobenecker I
246)
5) Die Flur der Wüstung Heubach nimmt den nw. Teil der Töttelstädter Flur ein
und besteht aus teilweise sehr gutem Land. Eine ganze Anzahl Wege laufen an der
ehemaligen Dorfstelle zusammen. — 6) Heubacher Land an der Flurgrenze von Witterda.
Nach Brückner (a. a. O. 77) ist der Boden schlechtes, „taubes‘“ Land. Ein gleichfalls
geringes Flurstück heiße dort „die arme Jacken“. — 7) Am Nordwestausgang des
Dorfes. — 8) Entspringt bei der Wüstung Heubach, fließt quer (west-östl.) durch die
Töttelstädter Flur, mündet bei Orphal an der Schattiröder Flurgrenze in den Bach
(Weißbach) und fließt mit ihm in die Gera. — 9) Ehemalige Salzkrippen für die
Schafe vor dem Witterdaer Holz. — 10) Nördl. vom Dorf. — 11) Am Nordostausgang
des Ortes, am Orphaler Weg. — 12) Auf der Ostseite des Dorfes, hinter den Gärten.
u
ee
Töttelstädt. 177
_Mundartliche Aus- s
sprache
Moderne Namen Urkundliche Formen
Die Kappenweiden De Kapiden
Im Wenigenfeldchen |I Wenngefäldchen
In den Thiergärten 13) | I Diergäerten
Der Holzweg Holzwägk
Das Orphaler Feld!) |Ds Orbefäld
Der Orphaler Weg Dr Orbelwägk
An der Laiten Ä dr Lieten
Im Loch I Loch
Im Orphaler Grund I Orbel-Gronne
Grundmühle Gropdmelln
Orphaler Kirche Örbelkärchen Ecclesia Vruallu 1074
Das Nonnenholz Nonn’holz (Dobenecker I 910)
Das Peterholz 1) Pieterholz
Der Siebel 16) Dr Siwel
Petergern Pietergern
Querrode ?
Am Schweinsberg!) | A Schwinsbärgk
Rodeweg Rodewägk
Auf dem Rode Ufn Rode
Am Molkenborn 18)
Im Seegrund 1°)
Der Alacher See 2°)
A Molkenborn
I Siegronne
Dr Öalsche Sie
Sandgrube Sandgröabe
Das Erfurter Feld?!) |I Arfschen Feld
Im Boden I Boden
Erfurter Weg
Der Riedweg
Der Bergweg
An der Zimmermark
Pfaffenrand 22)
Das Westerfeld 23)
In der Wassertränke
Dr Arfsche Wagk
Dr Riedswägk
Bärgkwägk
A dr Zemmeräcken
ebs.
Ds Wasterfeld
I dr Wassertränk
13) Zwischen dem Weißbach und dem Orphaler Weg. — 14) Das Feld nach der
Wüstung Orphal zu. Die Siedelung bestand (nach Brückner 77) aus einem Klosterhof
mit Nebengebäuden und Feldern. Die Kirche lag nahe der Schattirodaer Flurgrenze.
Das Ganze war im Besitz des Klosters Hasungen (vgl. Dobenecker I 910) und kam 1392
an das St. Peterskloster zu Erfurt (Brückner a. a. O.). — 15) Ehemals im Besitz des
Petersklosters in Erfurt; gehört auch noch jetzt dem Erfurter Kirchen- und Schul-
fonds. — 16) Eichenwald n.ö. vom Peterholz. — 17) Sö. vom Dorf, nach Alach zu. —
18) Quelle am Schweinsberg. — 19) Grenzt nördl. an den Alacher See. — 20) Senkung
an der Alacher Grenze. Mit Gras bewachsen, in nassen Jahren mit Wasser zum Teil
gefüllt. (Schriftl. Mitt. von Herrn Schultheiß Schulze.) Gemeindebesitz. Die Nesse
entspringt im Alacher See. — 21) Der sö. Teil der Flur und der fruchtbarste Boden.
Nach Brückner (a. a. O. 74) pflegten die Töttelstädter zu sagen: „Wenn wir das Erfurter
Feld haben, können wir in beiden Backen essen.“ — 22) Am Westausgang des Dorfes;
mit Bäumen bepflanztes Stück Land. — 23) Der westl. Teil der Flur.
Gerbing, Flurnamen. 11%
178 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Am Weißweg A Wießwägk
Weißfleck Wießfleck
Der Weißbach ?®) Wießböäch
Die Gerten 2)
De Gearten
?
Mägdestieg f
Flachsröste Flachsriesten
Schäferswiese Schafersweasen
Kämmereiwiese ?
Die Pfütze Uf dr Pfetz
Der Sumpf Dr Sompf
Der Teich 26) Dr, Tich
Der Neunbrunn I Inborn
Gemeindegarten Gemenegorten
Die Gipsäcker ebs.
Die Waidmühle ?7) Wedmelln
Der Kutzberg ?®) ?
Flur Trügleben !).
Driläben
Kieberholz
Hengern FroSter Wagk
Trügleben ?)
Das Kiefernholz ®)
Hinter dem Fröttstädter
Weg
Trugeleben 1324 [35e
fol.336]: Trugeleiben
1324 [35b]; Truge-
loubin, Trugelewben
Sandgrube
In der Lehmgrube
Der kleine Kessel #)
Der große Kessel ®)
Der Hessenweg)
Sandgroben
In der Leimgroben
Das Seilchen
Im grossen Kessel
Hessenwägk
1378 [39]
Das Keßel 1657 3)
24) L. Zufluß des „Baches“. — 25) Vor der Separation am Windmühlenweg Grundstücke,
die 1 „Striegel‘“ breit waren. 1 Striegel ist = 1 Rute = 1 Gerte. (Mitt. von Herrn
Schultheiß Schulze.) — 26) Acker- und Wiesenland, von einem kleinen Bach durch-
flossen, nördl. vom Ort. — 27) Waidbau ist ungefähr bis 1826 hier getrieben worden.
(Herr Schultheiß Schulze.) — 28) Ehemals Weinberg. Der Pfarrer hatte allein dort
30 Acker oder eine Hufe ‚zwischen dem St. Urbans Kloster und dem Orben Holz“
(Brückner 76).
1) Literatur: Brückner II 8, 69; Gelbke II 1, 436; Lehfeldt VIN
183f.; Mosceh u. Ziller, Versuch einer Beschr. 91 ff. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: eine kleine Karte des Katasteramtes, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Für
letztere (sowie für die mundartlichen Angaben) bin ich besonders Herrn Lehrer Kein
und dem Herrn Schultheiß in Trügleben zu Dank verpflichtet. — 3) Aus: Amts
Tenneberg Beschr. 1657, StA. Gotha OO II 22. Trügleben gehörte zum Amt Tenne-
berg. — 4) Die kleinen Feldhölzchen nördl. von Wahlwinkel bis zur Asse bildeten
im 17. Jahrh. den Wahlwinkler Forst. Der Forstknecht wohnte in Wahlwinkel, dem
Pfarrhaus gegenüber. — 5) Der Hessenweg begann östl. beim „Weißen Brunnen“
(westl. von Gotha-Kaiserstraße), lief über Eschleben und Trügleben auf der Wasser-
scheide zwischen Asse und Dornbach hin (Deinberg) nach Fröttstädt, von da nach
Laucha, dann den Bach aufwärts nach Brotterode und Schmalkalden.
Töttelstädt. — Trügleben. 179
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Die Kessellaite Kessellaiten
Der Kesselrasen Kesselräesen
Das Heuholz Heudäel
Heuholzlaiten Heuholzlaiten
Im Bauchborn ®) Buchborn Bauchborn und Buch-
Im Maßfeld Mößtfeld born 16573)
Im Rohr ’) Im Ruhr Im Rohr 1657)
Im Boden ebs.
Im Mellinbach u. Melm- | Im Müllnbach Im Melmbach 1657 3)
bach ®)
Hinter den Weiden Hengern Wieden
Das Ried?) Das Red
VordemGothaerThor!P)| Verts Gother Thur
Unter demGothaer Weg | Ungern Gother Wägk
Die kleine Quere 1) ebs.
Die große Quere 1?) Die grossen Quäre
Hinter der Kirche Henger der Kerchen
Die Krautmaßen 13) Krutmößen
Das Karlachsfeld 14) ebs. Das karlachsfeld
Auf dem schönen Uf den schön Bärgk 1425 14a)
Berg 15)
Das kleine Feld Im klänn Feld
Die Krahnbergslaite |Krombärgkslaiten
Die lange Else 16) Länge Else
Der Eselsrasen 17) Aeselsröäsen
Der Remstädter RemSter Röäsen
Rasen 1?)
Der Baumgarten 18) Der Gärngöärten
Der Scehützengarten 1°) | Schötzengöärten
Die Hecke ?°) Henger der Hecken
Die Eschleber Brücke?!) | Eschleber Bröcken An der Escheleuben
Das Pfingstgehege ??) | Pfingstgehei Brucken 1425 14)
Der Pfingstgraben 2?) |Der Krutsgröawn
6) An der Aspacher Grenze. — 7) Sumpfige, ehemals mit Rohr bewachsene Wiese an der
Aspacher Grenze. — 8) An der Aspacher Grenze, westl. vom Dorf. — 9) Wiesenland
an der Asse hin bis zur Gothaer (Eschleber) Grenze. — 10) Der Ostausgang des Dorfes
nach Gotha zu, da, wo der alte Gothaer Weg mündete. — 11) An der Asse, sö. vom Dorf.
— 12) Unter der Gothaer Straße, östl. vom Dorf. — 13) An der Aspacher Grenze. —
14) Wiesenland an der Aspacher Grenze. — 14%) Aus: Erbb. über das Augustinerkl.
16. Jahrh. fol. 200® u. 2012, Ltr. Conrad Köler. — 15) Grenzt an den Schönberg in
Aspacher Flur. — 16) Langgestreckter Streifen Landes nördl. des Dorfes. — 17) Ehe-
maliger Rasenrain östl. vom Dorf. Daran schloß sich nördl. der Remstädter Rasen. —
18) Hinter dem Backhaus, aus verschiedenen Zwickeln (,Geren‘“) zusammengesetzt. —
19) Beim Thüringer Haus (Schützenhaus). — 20) Ehemals dichte Gebüsche nördl.
vom Dorf. — 21) Brücke über die Asse an der Gothaer (Eschleber) Grenze. —
22) Südl. vom Dorf über der Asse. Der „Pfingstgraben“ ist jetzt Schulland.
12*
180 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen a Urkundliche Formen
sprache
Die Krauttlecke 23) Krutsfläcken
Die Möhrenilecke 23) Mihrenfläcken |
Das Heuholz %) \ebs.
Die Grube Die Grub’n
Der Hötzel 25) ebs. Der Hotzel 1657 3)
Gemeinderasen Gemeinderöäsen
Die Asse 26) ebs.
Die alte Straße 27) Die öäle Ströß
Das Straßfeld 28) Strößfeld
Der Schindanger ?) Schengleich
Die Milchweide 30) Melchweide Am Milchflecke 1657 3)
Die Ochsenwiese 31) Öchsenwäesen Die Ochsenwiesen
Die Fitze 32) In der Fetz 1657 3)
Der Schlüssel Der Schlössel
Die Hausäcker Hüsäcker An Hausäckern 1657 9)
Die Erlen 33) In der Erl
Der Käse 3%) Kaäse
Die Gänsegurgel 35) Gänsegorgel
Die Keule ®%) Keilen ?] Die Käsekühlen
Der Wiesenhof 37) Weäsenhof 1657 3)
Der Queringshof 37) \ebs.
Das Kirchthor °8) ı Kerchthur
Das Stiegel ??) ı Stegel
Unter den Linden 2) |Unger den Lengen
23) Ehemals „Hausgerechtigkeiten“. Nach Brückner (a. a. 0. 70f.) „gehöret zu einem
jedweden Hause ein Acker, wie auch ?/, Acker Landes, von welchen letzteren die eine
Hälfte ein Möhren-, die andere aber ein Krautfleck ist, als Gemeintheil ...“ Als
Beweis für den schon in alter Zeit bedeutenden Krautbau möge gelten, daß im Erbb.
von Tenneberg 1595 (Min.-A. Gotha Dep. IV, Kap. I, Tit. I, No. 52) als Jahrrente
der Gemeinde ins Amt Tenneberg u. a. 10 Schock Krauthäupter erwähnt werden. —
24) Sw. vom Dorf, „Buschholz“. — 25) Feldholz an der Aspacher Grenze. — 26) R. Zu-
fluß der Hörsel. Die Quelle kommt aus den Eschleber Wiesen. — 27) Der ursprüng-
liche Verlauf der Hohen- oder Königstraße (Frankfurt-Leipzig) durch die Flur. Die
alte Straße ist seit der Separation völlig verschwunden; sie lief südl. vom Dorf hin,
ostwärts an Eschleben vorüber und traf beim alten Gothaer Krankenhaus auf die Linie
der modernen Kunststraße. — 28) Das Wiesenland südl. vom Dorf, wo die alte Straße
durchlief. — 29) Im Straßfeld. — 30) Holz und Wiesen an der Sundhäuser Flur-
grenze. — 31) Auf dem Ried. — 32) Furt durch die Asse am südl. Dorfausgang. —
33) Ehemals mit vielen Erlen bewachsene Wiese sö. vom Dorf. — 34) Wiese nach
Aspach zu. — 35) Langes Stück Land vom Ort nach dem Krahnberg zu. — 36) Pfarr-
land, südl. vom Dorf. — 37) Wiesenpläne (wahrscheinlich wüste Hofstätten) südl. vom
Dorf. — 38) Der Dorfausgang neben der Kirche. — 39) Der Westausgang, wo ein
kleiner Steg über den ehemaligen Dorfgraben führte. — 40) Freier Platz mit Linden
bepflanzt, inmitten liegt der Dorfteich. Sollte der Ort sich früher weiter nach Süden
und Östen erstreckt haben, wie die Tradition sagt, so würde der Dorfplatz inmitten
der Siedelung gelegen haben. —
An den Waidbau erinnert kein Flurname. Doch ist noch bekannt, daß
Waid im Karlachsfeld gezogen wurde. Der alte Waidstein liegt „unter den Linden“,
Trügleben. — Uelleben. 181
Flur Uelleben !).
n \ Mundartliche Aus- | }
Moderne Namen?) | sprache ” | Urkundliche Formen
Uelleben 3) Ölleben Üneleiben 1168 (Doben-
ecker II 361); Un-
lewen 1202 (Doben-
ecker II1226);Üeben
1212 (Dobenecker II
1519); vllöben 1254
' [20b101.138]; Ulleben
' 1291[35efo1.353]; Ul-
leyben 1505 (Tenneb.
Erbb.) 6); Ulleben
1595 (Tenneb. Erbb.)?)
Das Holzield ebs. Holczfeld 1343 [35a]
Der kleine Bocksberg | ebs.
Das Birkig D’s Holz vor dem holeze 1468 1%)
Die Alten oder Alken 8) Die Alten Uf der Alten 1641 26)
Beim Erlsbrunn Bin Erlsborn
Flachsröste Flächsecken, Flächs-
riesen
Die Lehmgrube Leimengrum’n die alde leymgruben
Beim Oelrain ?) | Ehlrain 1415)
Die Bettziege 19) ebs.
Der Holzweg Holzwägk Der Holtz weg 1415);
Der Triftweg Treftwägk Amholezwey 14681%)
Durch das Loch in der Mitte war eine Linde gewachsen, an der ein Halseisen be-
festigt war. —
Folgende urkundliche Namen lassen sich heute nicht mehr nachweisen:
1425: bie dem borne. 1657: Auf dem geweng; im aspachischen born; am schwarzen
Moor“; die Fischbachers Wiesen; am Hegestock; die pfauwiesen; über den Dornen.
1) Literatur: Brückner III 4, 5ff.; Gelbke II 1,443; Moschu. Ziller,
Versuch einer Beschr. 90f.; Lehfeldt VIII 186£. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Letztere besonders durch
Herrn Th. Baumbach in Uelleben. — 3) Uelleben ist ziemlich regelmäßig im
Quadrat angelegt; wie weit diese Anlage mit dem ursprünglichen Bauplan stimmt,
ist nach den Verwüstungen des 17. Jahrh. und dem späteren Neubau schwer zu
bestimmen. Die Generalkarte zeigt noch die alte Dreifelderteilung: das Holzfeld
im Sw. nach dem Bocksberg zu; das breite Feld östl. nach Schwabhausen, Günthers-
leben und Gotha zu, und das Seefeld nw. nach der Boilstädter und Gothaer Grenze
zu. — 4) Ltr. Bertoldi de Wandisloybin sup. dimidium mans. in vlloybin, Schwarzes
Georgenth. Kopialb. fol. 140b. 1412. — 5) Erbb. d. Augustinerkl. fol. 220b. 221a. b,
Ltr. Ditterichs langeheubt. — 6) Erbb. zu Tennebergk 1505 u. 1510, StA. Gotha
PP II 23. — 7) Ambts Tenneberg Erbbuch 1595, Min.-A. Gotha Dep. IV“, Kap. I,
Tit. I, No. 5. — 8) Früher Gemeindeland. Einer der wenigen im Gothaischen er-
haltenen Anklänge an die „Almende“. — 9) Der feuchte Oelrain lief früher quer
durch das Holzfeld von der Emleber zur Boilstädter Flurgrenze. — 10) Nach der
Form des Grundstückes benannt. — 10%) Aus: Ltr. Loreneze voyler, Or. d. goth. Kreuzkl.,
StA. Gotha QQ Ice 4 (27).
182 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen | nn Urkundliche Formen
sprache
Die Trift Treft An der Trift 1641 6)
Beim Brunkel 1!) Bi den Bronkel Im Brungke 1641 26)
Emleber Weg Emläbsche Wägk an deme emeleibin
wege 1343 %); an der
Emeleybin marke
1415 5)
Mönchhof !?) Die Münch re dem Münchhofe
Mönchhofsrain 1641 26)
Das Pfingstgehege Pfengstgeheh’ Pfingstgehege 1641 26)
Das breite Feld ebs. In dem breyten felde
Die Töpfleber Hohle1!®) | Töpfläbsche Hohle 1343); In dem brey-
Beim Baum
P}
Im Saubrunn !°)
Wolfsgrube 16)
Oberschmalweg
Im fernen See 17)
Der breite Weg 18)
Der Unterschmalweg
Die Flachsecke 1°)
Der Töpfleber Weg
Das Seefeld ?%
Bin Baum
?
Bin Sauborn
Wolfsgrum’n
Overster Wägk
Im fernen Sie
ebs.
Ungerster Wägk
Flöachsecken
Töpfläbsche Wägk
Siefeld
\ebs.
tin felde 1468 10)
boben dem molken-
boyme !#) 1415 [?]);
Ueber dem Molken-
brunn 1641 26)
Saubrunn 1641 ?6)
An dem obirn smaln
wege 1343); Ober-
schmalweg 1641 26)
Am fern See 1654 35);
? Uf der sehe grubin
1468 10a)
An deme undirn smaln
wege 1343%; am
understen smalwege
1415 5)
an dem tuppheleibin
wege 13434);am Töpf-
leberwege 1641 26)
In dem felde geyn gotte
1343 4)
11) Quelle südl. vom Dorf. — 12) Der Flurteil liegt am sö. Dorfausgang. Ob sich der
Name auf Georgenthaler, Reinhardsbrunner oder Frauenseeer Besitz bezieht, ist wohl
nicht mehr nachzuweisen. — 13) Vor der Separation tiefausgefahrener Rasenweg, parallel
(etwas östl.) laufend mit dem Emleber Weg. Der Weg setzte sich östl. vom Dorf durch
die Fitz als Töpfleber Weg fort nach der Wüstung Töpfleben sö. von Gotha. — 14) Doch
wohl verschrieben für molkenborne; wo diese Quelle lag, ist nicht bekannt. — 15) An
der Schwabhäuser Grenze. — 16) Südl. vom Dorf an der Töpfleber Hohle. — 17) An
der Günthersleber Grenze. — 18) Der breite Weg führt zwischen Ober- und Unterschmal-
weg; alle drei haben die Richtung nach Günthersleben. — 19) Am Töpfleber Weg. —
20) Zwei (namenlose) Bäche durchfließen den nw. Teil der Uelleber Flur. Der Boden
ist vielfach feucht, früher sicher sumpfig, wie die Flurnamen beweisen. Die Urk.
von 1343 hat für diesen Flurbezirk den Namen „Feld gegen Gotha“. — 21) Fitz
— Land sö. vom Dorf, neben dem Teichdamm.
Uelleben. 183
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Am Teichdamm ?t) Tichdamm Hinder dem tyche
14155); Hinter dem
Teich 1641 2%)
Krautwiesen Kroutsgebead Krautmaßen 1641 ?%)
Hopfenberg ebs. Hinder dem Hopfen-
berge 1641 26)
Das kleine Feld 2) ebs. Im kleinen Felde 1641%)
Die Spitzwiese Spetzweasen
Die Spitze Spetze
Der Thalsweg ?
Die 21 Acker ?
Im Haken ?°) \In Höken
Die Laube *%) De Lau
Am Lerchenberg Lerchensbärgk re
Die Wiege 2) In der Wien In der wiegen 1641 26)
Die Buschwiesen Buschweasen
Der kleine Stein ebs. Bey dem kleinen Steine
Das Himmelreich ?’) |Himmelriegk 1641 26)
Der Siffen 28) ebs. Uf der Siffen 1654 35);
Oberster Wasserlauf
22) Das Kugelleich Kulleich 1641) a
Der Junkersgarten ?
Der Wiesenhof ?
Der Eselsbrunn % Am Kärnerswege
Körnersweg ? { 1641 ®9)
Waltershäuser Weg °®) |? [?] Am Hessewege1415°);
Im schmalen Land ? bie dem waltirshusir
Das krumme Land e wege 1468 1%)
Beim großen Stein ? 302) biedemlangensteyne
1415 5)
An der aldin bruckin 31)
1343 #)
gein dez von vlleybin
wydin 1343 ®)
22) Land nördl. vom Dorf, westl. an der Gothaer Straße. — 23) Vor der Separation
Wiesen östl. der Gothaer Straße. — 24) Hochgelegener Flurteil an der Gothaer Grenze,
dicht am Mittelhäuser Weg. — 25) Wohl der Form nach benanntes Grundstück zwischen
der Gothaer Straße und der Bachbiegung im Westen. — 26) Sämtliche Namenformen
von 1641 sind entnommen dem „Uelleber Dorf- und Flurbuch 1641“, StA. Gotha
PP II 23°. — 27) Entfernt vom Dorf, an der Boilstädter Grenze. — 28) An der Boil-
städter Grenze; nasses Land. — 29) Die folgenden Namen — aus den Katasterverzeich-
nissen — sind nicht mehr bekannt. — 30) Gleichbedeutend mit dem Boilstädter Weg?
Der Hessenweg lief höchst wahrscheinlich über Sundhausen-Waltershausen. — 30%) Zu
folgenden urkundlich erwähnten Namen fand ich keine moderne Ergänzung. — 31) Die
„alde bruckin‘“ ist im Holzfeld zu suchen; vielleicht gleichbedeutend mit Brunkel?
184 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
uffe den steden 1343 #)
in der byge 1468 1%)
Das pfarr gut 14155)
bi deme moleweg
1468 1%)
am mittelhuser weg 32)
14155)
vor dem hunge (oder
hange) 14155)
Folgende Namen aus
Uelleber Dorf- und Flur-
buch 1641:
Uff der Rieden
In der Fehrenwegs-
brucken
Vor dem Holtzgraben
Uff der Seegruben
Ueber dem Mülweg
An der Margk
Beim Raseryn
Am Eselswege °3)
Im Schlufter
Bei dem schildt
Im Koppelfelde
Hinter den Linden
Am Richtfelde
Bei dem Lindenheg
Hinter dem Rinders-
höge
Vor dem Hinterthor ®%)
Vor dem Niederthor
32) Mittelhausen, Wüstung südl. von Gotha. Ich halte für den betreffenden Weg die
Hohle, die vor der Separation sich am Hopfenberg vom Töpfleber Weg nach Norden
abzweigte. — 33) Nach Mitteilung von Herrn Th. Baumbach lief der Eselsweg vom
Erlsbrunn aus auf der Westseite des Birkigs hin. — 34) Ueber die Dorfverwahrung
wird in der Tenneb. Amtsbeschr. (StA. Gotha OO II, 24.—17. Jahrh.) gemeldet: Das
Dorf Ulleben ist rings mit einem Graben umfangen. — 35) Aus einem Bündel Akten-
stücke des alten Gemeindearchivs, das kürzlich durch Herrn Superintendent Lerp in
Uelleben gefunden und mir gütigst zur Verfügung gestellt wurde, konnte ich noch eine
Anzahl alter Flurnamen entnehmen. Sie sind enthalten in: „Speeification der Länderei
alhier zu Ulleben ete. 1654“ und decken sich größtenteils mit denen von 1641. Die
wenigen abweichenden habe ich $. 183 bei °°) 1654 angeführt. —
Neu sind folgende Namen: Beim Thiergarten; Am gemeinen Rieth; bei der
großen brucken; uf dem Viehe wege; Am Jungersleber wege; Im roten lande; In
den querchstücken; Am Sauerwiden.
Uelleben. — Warza.
Flur Warza!).
185
Moderne Namen ?)
Mundartliche Aus-
sprache
Warza 3) Warz
Die Nesse t) De Näss’
Die Milchweide 5) Mölchwede
Das Kuhried 5) Keiberied
Der Grenzgraben ?
Kuhschüssel 5) Kauchschössel
Das Pferderied 5) Färeried
Das Viertelfeld 6) Värtelfäld
Die Schanze ?) De Schanz
Der Schleifweg ®) Schliftwagk
Der Pfullendorfer Weg
Funeroffsche Wägk
Urkundliche Formen
Urezaha, Urze vor 900
(Dobenecker I 294);
Warzaha 1117 (Do-
benecker I 1124);
Warzca 1349—1350
(Lipp. u. Beschore-
ner); Wartza 1378
[89]
Dy nesße, by dem alden
metebache 1466 **)
? bie der cleynen warte
143111); ? gein der we-
nigen warte 1434 1%)
Phaldorffin way 137812);
neben dem grasewege
gein pholdorff wart
1462 9
Bufleber Weg Bufläber Wägk en way 137813)
Der Kittelstieg ?) KittelStaugk uber den talweg
Thalweg Dalwägk 1434 1%). das thal
Krautland 19) Krutland 1462 %)
Das neue Ried 19) Ds nauwe Ried Das nuwe ryth 144214);
? uf das forder rieth
1462 %)
1) Literatur: Brückner II 1, 42ff.; Gelbke I 1, 275£.; Lehfeldt VIII
188f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Das Dorf ist nord-südl. längs der alten Gotha-Langensalzaer Straße
gelegt, dazu kommen einige Parallelgassen und die Siedelungen längs des ost-westl.
das Dorf durchschneidenden Warzbaches. — 4) Die Nesse bildet die Nordgrenze der
Flur. — 42) Aus: Ltr. Curd wettel, über '/, landes „huneveldes guts“, Or. d. Kreuzkl.
StA. Gotha QQ Ic 4 (19). — 5) Wiesen an der Nesse. — 6) An der Pfullendorfer
Flurgrenze. Wer (nach Brückner 48) im Viertelfeld Land hatte, „viel oder wenig“,
mußte der Pfarrei jährlich einen Hahn geben. — 7) Die „Schanze“ lag (nach mündl.
Mitt.) im Viertelfeld. Vielleicht ist die Oertlichkeit gleichbedeutend mit der „kleinen
Warte“ von 1431. — 8) Feldweg vom Pfullendorfer Weg ab nach dem Pferderied zu.
— 9) Kleiner Verbindungspfad vor dem Dorf zwischen Bufleber und Pfullendorfer
Weg. — 92) Aus: Ltr. Hans elte, der junger, Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ic 4 (8).
— 10) An der Quelle des Warzbaches, sö. vom Dorf. — 10%) Aus: Ltr. Kristan
stetefelt, burger zeu Gotha, Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ice 2 (12). — 11) Aus:
Erbb. d. Augustinerkl. fol. 215%, Ltr. Hans Czymerman. — 12) Aus: Schwarzes
Georgenth. Kopialb. fol. 141, Priv. Lutzn. von Varnrode. — 13) Ebd. fol. 142. —
14) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 213b. 214%, Ltr. Kerstan Engel.
186 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Rasenweg ®) Röäsenwägk graseweg 1462 9%)
Der Graben !f) Gröaben Uf den graben 137818)
Die Erfurter Straße 1?) | Arfsche Ströß
Die alte Straße 18) ‚Ale Ströß
An der Mark Märk Die remsteten margk
Lehmgrube Lehmgrauwen 1462 %)
Remstädter Rasenweg | Remäte Rasenwägk
Am Berge 1?) Am Bärgk i
Die Wenberpe =D) Winbärgk er: en
Der Warzberg !?) Warzbärgk ui den ber
8 8 ? an dem hochin bule
Im Pferdestalle ?!) Im Färstall 1442 14)
Der Goldbacher Weg |Goldbachscher Wägk |Goltbachin wey, der
obirste goltbachin
wey 137813); am
nidersten goltpach
wege 1434 10)
Der Warzbach ??) ebs. Wartzinbach 137813);
uf den wartzbach
1456 27); warczbach
1434 102)
Die Waidmühle 2) Wedmillen By der weytmöl 137813)
Die Waidgasse Wedgässen
Der Hochheimer Weg | Huchemer Wägk | Hochheym weyg 137823);
? uber den hoeche
| weg 1434 1%); ? under
| | dem hochen weg
1466 %)
15) Grenzweg mit Pfullendorf. — 16) Früher ein Weg nördl. hinter dem Dorf. (Freundl.
Mitt. von Herrn Pfarrer Köllein.) Vielleicht der „Kittelstieg“? Vgl. Anm. 9. — 17) Die
Erfurter Straße zweigte sich unmittelbar unter dem Dorf (südl.) von der Langensalzaer
Straße ab und lief nach Kindleben. — 18) Die alte Straße Gotha-Langensalza. Südl.
von Warza lief sie wohl auf der heutigen Landstraße, dann westl. am Dorf vorüber
und hierauf mit der heutigen Chaussee parallel, aber etwas östl. davon, nordwärts.
Einzelne Hohlwegstrecken der alten Straße sind hier noch sichtbar. Warza war zeit-
weise Geleits- und Zollort; 1378 betrug der Zoll 3 @ = '/, Mark [39]. — 19) Der
Warzberg ist der schroffe Grenzhügel zwischen Warza und Remstädt. — 20) Am
Nordfuß des Warzberges. Schlechtes Land! Kein Mensch will glauben, daß hier je
Reben gepflanzt werden konnten. — 21) An der Remstädter Flurgrenze. Der Flurort
stößt an das Grundstück gleichen Namens in Remstädter Flur. — 22) Der Warzbach
entspringt sö. vom Dorf und mündet bei Goldbach in die Nesse. — 23) Die Waidmühle
lag westl. vom Dorf. Die Straße, die von der Mitte des Ortes dahin führte, hieß die
Waidgasse. Hier, auf dem Gemeindeplatz, standen die Trockengerüste für den Waid.
(Freundl. Mitt. von Herrn Pfarrer Köllein.) Waid wurde bis Ende der 50er Jahre
des 19. Jahrh. hier gebaut. Früher hatte das Dorf zwei Waidmühlen mit 1 bezw.
2 Pferden (mündl. Mitt... Nach Brückner (a. a. O. 47) gehörten die Mühlen der
Kirche. Bei Neuanschaffung der Waidsteine mußten Gemeine und Kirche je die
Hälfte zahlen. ‚Die Reparaturen und Holzwerk besorget die Kirche allein und be-
Warza. — Westhausen. 187
Mundartliche Aus- Urkundlichse Formen
Moderne Namen
sprache |
Die Trift 4) Treft An der vyhetrift 1466 %)
Das Röhrig 25) Rührig Bie dem rorich 1478 ?%)
Der neue Weg Der nauwe Wägk Der monche wesen
Die Mönchswiese ?6) Mönchswesen 137813); ? by der
| heiligen gut 1456 ?7)
Flur Westhausen !).
Westhausen ?) *) ı Wästhüsen ®) 'Westhusin 1378 [35a
fol. 142]; Westhusen
Die Baßgeige ’) Basfädel ı 1481 [35e fol. 358]
Im kleinen Felde ®) Im klenen Fälle | Imelutzelfelde 1491172);
' ImKleinfelde164219)
Hinder dem cleinen
- sehe 1491172); Am See
Der See’) Der Sie En Ä i
Der kleine See ?) Der klene Sie Sara Dentgrale
See 165820); Der
kleine See 1658 20)
Seeweg Siewägk An dem sehe wege
1491 1%)
Hinter dem Berge Hingern Bärgk Hinder dem berge
1491 1%); Hinder dem
Berge 1642 19)
kommt von 5 Schock Waidballen 1 Pf. Mahlgeld.“ Die Erinnerung an den Waidbau
ist in Warza noch sehr lebendig. — 24) Nordwärts vom Dorfe, nach den Gemeinde-
rieden an der Nesse. — 25) Sumpfland nach der Nesse zu; früher Erlengebüsch. —
25%) Aus: Ltr. Curdt Bottener zu Aschra, Or. d. Stiftskirche zu Gotha, StA. Gotha
QQ II 188. — 26) Dieser Name (aus dem Katasterverzeichnis) und die Lage des
Grundstücks sind nicht mehr bekannt. — 27) Aus: Erbb. d. Augustinerkl. fol. 2163-b.
217a, Ltr. Joh. Kelner. —
Einige urkundliche Namen sind nicht mehr gebräuchlich: Von 1378 (Anm. 15):
Felt kein Westhusin; felt kein goltbach. 1453 (Erbb. d. Augustinerkl. fol. 117%.
1182.b, Ltr. hans Seber): der Kirchanger. 1456 (Anm. 27): mitten in dem felde;
vor der hochen wesen; für letztere Bezeichnung hat Brückner (a. a. O. 47): in
der hohlen Wiesen; es war Pfarrei-Gut; uf den sinderborn 1462 (Anm. 9%); bie der
heiligen hufe 1462 (Anm. 92); über den breiten buel 1434 (Anm. 10%); kein der hoch-
heymen wesen 1446, Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 2 (21); obir den kynteloybin
weg 1466 (Anm. 4%); der Kindleber Weg fällt mit der „Erfurter Straße‘ zusammen.
1) Literatur: Brückner III 3, 35f.; Gelbke II 2, 286; Lehfeldt VIII
190£. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Die mundartliche Aussprache verdanke ich Herım Kantor Sund-
haußen in Hochheim. Auskunft über neuere Flurverhältnisse gab mir freundlichst
Herr Schultheiß ©. Steinbrück. — 4) Westhausen ist ein zweizeiliges Straßendorf.
Die Nesse umgrenzt Flur und Dorf im Süden; der Mühlgraben, dicht hinter den
Gärten, ist zu gleicher Zeit Dorfgraben. — 5) An der Ballstädter Grenze; früher ein
Graben, jetzt Ackerland. — 6) An der Hochheimer Grenze. Vielleicht ein Teil der
Wüstungsflur „Pforte“, die hier direkt anschließt. (Vgl. Flur Hochheim.) — 7) Feuchte
Wiesen nach Aschara zu. Der durchfließende Bach ist der Hothelgraben (s. Hoch-
heim), abwärts Seltenbach genannt (Ballstädt).
188 Amtsgerichtsbezirk Gotha.
Moderne Namen Mus Urkundliche Formen
sprache
Kreuzweg °) |Kritzwägk ? An dem scheidewege
| 1491 17a); Der Creutz-
| grund, ? Dassteinerne
Creutz 1648 21)
Am Forstberg °) |? Am Förstberge 164219)
Brustläppchen 1°) Brostlappchen
Igelsee 11) Aegelsie An dem egel sehe
1491 1%); Im Egelsee
164219); vor dem
Igelsee 1658 20)
Im Loch ebs. Im Loch 1642 19)
Pflugsteig 12) ? ubir den pflugstieg
1491 1%); Uber dem
. ' Pfluegsteige 164219)
Die alte Straße 13) De äle Ströß An der straße 1491 17a) ;
Ueber dem Schleif- | awern Schlefwägk ' ? An der Heerstraß
weg 1#) 1658 20)
Hinter dem Dorfe Hingern Derf hinter den Höfen 165820)
Der Streitgraben 15) Strittgröaben
Kuhried 16) Keiweried ? gein dem nuwen riet
I, 1491820)
Die Waidmühle 17) Wedmillen ‚gen der weitmöln
| 14911%)) Bürger
' Weithmühlen 164219);
| vor der weitmühl
Die Gemeindetheile Gemendel 1658 20)
Die Nesse De Neß An der nesse 1491 17%)
Die große Wiese 18) De gruelße Wease
8) Der Kreuzweg läuft quer durch die Flur nördl. vom Dorf von Hochheim nach
Ballstädt zu. — 9) An der Ballstädter Grenze (Generalkarte). Der Name ist im Dorf
nicht mehr bekannt. — 10) Ueber dem Kreuzweg, nach der Ballstädter Grenze zu;
Ackerland. — 11) An der Kreuzung des Seeweges und Kreuzweges. Früher kleiner
Teich, jetzt Sumpfstelle, nur noch in Regenzeiten Wasser enthaltend. — 12) Auf der
Generalkarte (von 1894) nördl. vom Dorf, zwischen der Hochheimer Grenze und dem
Seeweg. Der Name ist jetzt unbekannt. — 13) Die Straße Gotha-Langensalza. Sie
überschreitet die Flur bei der Nessebrücke unterhalb des Dorfes (früher Furt) und
führt an der Westseite des Ortes vorüber. Hier war früher ein stark besuchter Fuhr-
mannsgasthof. Oberhalb Westhausen lief die Straße etwas östlicher als heute durch
eine tiefe Hohle. — 14) Der Schleifweg war die östl. Fortsetzung des Pflugsteiges
und führte nach Ballstädt. — 15) Der Streitgraben läuft süd-nördl. vom Kuhried aus
zum Pflugsteig. — 16) Gemeindewiese an der Nesse. Bis in die 70er Jahre ist die
Dorfherde dorthin zur Weide getrieben worden. — 17) Am Mühlgraben am Westausgang
des Dorfes. Ueber den ehemaligen Waidbau ist nicht das geringste mehr bekannt. —
172) Aus: Ltr. Hentze Wecke, Or. d. Margarethenkirche z. Gotha, StA. Gotha QQ II 228.
— 18) Feuchte Wiese zwischen dem Mühlgraben und der Nesse. — 19) Aus: Dorf-,
Feld- und Flüerbuch tzue Westhausen, StA. Gotha PP IV 4. — 20) Aus: Flurbuch
der Gemeinde Westhausen, StA. Gotha PP IV 7. — 21) Aus: Westheuser Fluhrbuch,
StA. Gotha PP IV 6.
Westhausen. 189
Moderne Namen ucarche Aue Urkundliche Formen
sprache
Kleine Wiese 22) | Klöne Weasen
Anspann ??) Oanspänn Uf dem Anspann 1658?°)
Viehweide ??) Veiwede
Mönchswiese ??) Mönchsweasen An der monche wesen
149117); DieMönchs-
wiesen 1658 20); ? der
Kohlberg ??) Kuelbärgk Münchacker 1658 ?°)
Der lange Born ebs. Am Langenborn 164219);
Im Brodsack ?%) Brüedsäck ? Am Möhlborn164219)
Im Schlufter Schlofter
In der Mollen ebs.
Neßhög ?) Neßhegk
Der Fischhalter ?°) Feschhalter
Der Spitzacker ebs. |
Mühlwiese ??) Mehlweasen |? Der Mühlacker 165820)
Weidberg ?7) /edbärgk |? Der Wildberg ?”)
1648 20)
Dürre Wiese ??) Derre Weasen Die dürre Wiese 164820)
Am Weinberg ?®) Am Winbärgk Ufn Weinberge 1642 19)
Am Eschenberger Weg AmEschenbargerWäsk | An dem eschenber wege
1491 17a)
Im Siechen 2°) ebs. ubir den sichen 1491172);
In Siechen 1642 19)
Die Eckwiese ??) Eckweasen Die Eckewiese 1658 2°)
22) Wiesen auf dem r. Nesseufer, sö. vom Dorf. Vielleicht gehörte die Mönchswiese
zum Kl. Reinhardsbrunn, das hier Besitzungen hatte. — 23) Ueber der Mönchswiese,
am Fußweg nach Hansen. — 24) Vor der Separation großes eirundes Grundstück
östl. vom Dorf. Wohl nach der Form benannt, vielleicht auch nach der Güte des
Bodens. — 25) Der Neßhög liegt über der Mühlwiese. Vielleicht hieß die Anhöhe
früher „die kalte Staude“: (1648) „ist ein ziemlicher berg, von vornen mit holz be-
wachsen, uf der einen seiten ein garten, gehört zur abgebrannten mühl.“ —
26) Vor der Separation nasse Stelle (über der Nesse). — 27) Grenzt an die Westseite
des Weinberges.. Der „Wildberg‘‘ war 1648 mit Wein bepflanzt; hinauf führte wohl
der „Wildsteig‘‘ (1648). — 28) Der Weinberg nimmt den südöstlichsten Teil der Flur
ein zwischen der Nesse, dem Fußweg nach Hausen und der Hausener Grenze. Zum
Weinberg gehörte wohl auch der heilige Hag. (1648: „Hilger Haag, darauf sind
Weinberg, so aber anitzo alle ungebaut liegen.“ „Das alte gehäg‘“ wird hier eben-
falls genannt.) Nach demselben Flurbuch waren in Summa 183°, Acker mit Wein
bebaut und zwar an folgenden Lagen (die sich sämtlich nicht mehr genau bestimmen
lassen): Im Brühof; am Crohnberg bei dem dorf; die inneren Feidberg; bei dem
Förtehen (an der Hochheimer Grenze bei der Wüstung „Pfordte‘“?); ober dem Hof-
acker; am alten geheg; der Wildberg; das Schumlieloch [?]; zur Frauenkirchen;
zur Roden. — 29) Nasses Land n.ö. vom Dorf an der Ballstädter Grenze. —
Die Westhäuser Flurbücher enthalten eine große Anzahl Flurorte, die gegen-
wärtig leider völlig vergessen sind. Nachstehend teile ich sie mit: 1642: ufn
Hohenthal; am Hügel; am Scheidewege; hinder der Gassen am Kirchland; ufn Graben.
1648: am Salichsweg; der alte Baum; am Hasen Rangen; an der Bretters Ellern;
das Geilich, „so ein großer platz von etlich 100 ackern“; das krumme Land; an der
190 Amtsgerichtsbezirk Gotha. — Liebenstein.
Amtsgeriehtsbezirk Liebenstein.
Flur Arlesberg !).
Mederne Namen) Mundartliche Aus- Urkundiche Ten
sprache
Arlesberg ?) Arles- oder Adelsbärgk
Der Geragrund ®) Der Gärsche Grond
Der große Klingelbach | D’s grusse Klingelbäch
Der Trogweg (D.) Trogwägk
Der kleine Klingelbach D’s klene Klingelbäch
(D.)
Der OÖberschwarzbach | Der öbere Schwarzbäch
(D,)
Das Lederloch 5) D’s Läderloch
Der Rainweg (D.) Dr Rewägk
Der Fuchshüttenhügel | De Fochshötten
(D.)
Salichsleiten ; der Gumpertshäuser [?!] Weg; der Pfaffenweg; das Steinich; die schmale
wiese; der Hanfgarten ; der hohe Rain; der Bretlesweg; die Langewiesen; der Hopfen-
acker; die heilige wiese; die Gräfigsberge; der Wolfsberg; der Hofacker; die Lache;
die große Eller; die schlecharter Markung; das Brünnlein; das Pfarrfeld; das Eichen
Loh; das Kellner Loch (oder Keller Loch); das Stierlein; der Pfaffenbaum; im Kehle;
die Luer an Weinbergen ; ober der Wolfshangen ; die Habinder Fluhr; bei dem habinder
pförtlein; uf dem heinich; die heinichseller; die Hilpersgrube ober der großen eichen;
die deutsche Gaß; ufm gespreit; ufm weißen feld; ufm Brünenweg; das Brändlein;
die holander brücken; die Holander wiese; am Kaltwasser; die heilige wiesen an der
mark ; das Rieger; die Tänigsberge; die Grätigsberge; das Leuchthal; am Laugenborn;
die Suer. 1658: das Knoblochsland; bei der Linden; am Pfirschberge; der Helen-
weg; das Semsenfleck; auf dem Fuchsloch; bei dem Schindleich; das Ochsenland; am
Vogelslande [vielleicht an der Ascharaer Grenze, bei „Vogels Anger“); bei dem Dorn-
busch; der Kirchgraben. — Unbekannte Flurbezeichnungen aus der Urk. von 1491
(Anm. 17%): neben dem pharrelande; an dem thor; gein dem langen borne; gein dem
mölborne; widenwachs in der dicke widen.
1) Literatur: Brückner II 12, 58ff.; Lehfeldt XXVI 136; Fr. Regel,
Entwieklung d. Ortsch. 54. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: die Forstkarte
des Arlesberger Forstes; die Generalkarte. Eine Anzahl Namen, sowie auch die mund-
artliche Aussprache derselben verdanke ich Herrn Lehrer A. Richter in Ruhla, früher
in Martinroda. Die obigen Namen gehören nicht sämtlich der eigentlichen Flur
Arlesberg an; die auf Domaninalbesitz bezüglichen Ausdrücke habe ich mit „D“ be-
zeichnet. — 3) Die eigentliche „Flur“ ist ganz unbedeutend. Die Häuser und die
wenigen Aecker liegen am Ausgang des Geragrundes; längs der Gera und Jüchnitz
ziehen sich die Wiesenstreifen ziemlich weit talaufwärts. Noch 1642 heißt es in der
Schwarzwälder Amtsbeschr.: „Oberhof, Arleßberg, Schwartzwald und Stutzhaus haben
keine eigene Bezirk, sondern liegen in den wäldern.“ Der Kern der Siedelung
war wohl das Forsthaus, das „1569 von Herrn Administratorn [?!] erbaut und 1663
renovirt wurde“ (Schwarzw. Neue Amtsbeschr. von 1665). Es bestand aus „4 stuben,
brau- und backhäuslein und einem langen stall“. 1665 enthielt die kleine Siedelung
„forsthaus, 7 häuser inel. der pottaschenhütte und 2 schneidemühlen‘“. Die Einwohner
waren Holzhauer und Tagelöhner. Die volkstümliche Benennung für Arlesberg
ist: das Stutzhaus, jedenfalls nach dem ursprünglichen Forsthaus, dem Auf-
bewahrungsort der Stutzen (Kohlgemäße) getauft. — 4) Das Tal der Zahmen Gera. —
5) An der Brennigen Heide.
Westhausen. — Arlesberg. — Crawinkel und Friedrichsanfang. 191
_ Mundartliche Aus- | ER
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Ameisenberg (D.) ®) Dr Jemätzebärgk
Pechhüttenfelsen (D.) | Bächhöttefälsen
Pechhüttenwiese Bächhötteweäsen
Der untere Schwarz- |Der engere Schwarz-
bach bäch
Hüttenthälchen (D.) Ds Hödedäl
Mittelbergspitze (D.) | MödelbärgkSpötzen
Die Jügnitz De Jötzen
Schnittstein (D.) SchnettSten
Morgenstern (D.) ?) Dr Morjenstärn
Obere Steinthal (D.) |Ds übere Ständäl
Das untere Steinthal |Ds engere Ständäl
Die Kieferleite (D.) De Kieferleiden
Der schwarze Stein(D.)| Dr schwarze Stän
Förstersteich (D.) 8) FörSter$deich
Am Arlesberg An Arlesbärgk
Der Hohe Rand’) Der huche Ränd
Das Breite Feld D’s brete Feld
Der Steigerweg 19) Der Steireswägk
Haberlands Garten 1!) | Der Laberandgörten
Der Kaltebrunn 12) Der käle Born Kaltebrunn 1612 [19]
Flur Crawinkel (und Friedrichsanfang) !).
Crawinkel ?) ebs. Cravunkele 1088 (Do-
benecker 1950); Gra-
vincella 1290 (nach
Fr. Regel, a.a. 0.51,
Quelle?); Krewinkel
1301 (Arnst. Urkbch.
33); Kerwinkel und
Crawinckel 1378 [39]
6) An der Südostseite des Rainweges, über dem Geragrund. — 7) Am Mittelberg im
Jüchnitzgrund. — 8) Auf dem rechten Geraufer, am Fuß der Kieferleite. — 9) Nördl.
vom Dorf, da, wo der Fußweg nach dem Arlesberg aufsteigt. — 10) Der Geschwendaer
Steiger, der über die Zolltafel, Brennige Heide, die Schmücke nach Suhl führte. In
Arlesberg war zeitweise ein Beigeleit. Vgl. Fr. Regel 21. — 11) Am Aufstieg des
Steigerweges nach dem Arlesberg. — 12) Quelle im Tal zwischen Arlesberg und Alteburg.
1) Literatur: Brückner I 11, 15; Gelbke II 2, 25; Krügelstein,
Nachr. 53 u. 614; Lehfeldt XXVI 10ff.; Fr. Regel, Entw. 51. — 2) Quellen
f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Die Flur
ist im Durchsehnitt steinig und unfruchtbar. 1667 heißt es in der Amtsbeschr.: „von
ackerbau alleine kann sich hier niemand ernähren. Die nahrung [der Einwohner ist]
mit pech und kienrauch, welches die einwohner weit über land und wasser mit reffen
und schubkarren bringen. Etliche treiben auch ihr gewerb damit, daß sie kaufmanns-
güter von einem ort zum andern und in fremde lande verführen .. .“
192
Amtsgerichtsbezirk Liebenstein.
Moderne Namen
Die Aue?)
Die Röderwiesen )
Der Röderweg
Die Wiesen
Die Krautländer
Auf dem Hopfen
Die Tambach- (Tam-
buchs-)Wiese ®)
Der Erfurter Weg’)
Am Eisbürksweg
Eisbürkshügel
Der Holzhauerweg
Der Mittelbuchsweg
Am Hintersandweg
Auf dem Mittelbühl
Auf dem Sand
Der Vordersandweg
Am Töpfersweg >)
Hinter den Gärten
Der Rasenthalsweg
Das Bittstädter Thal
Am Plauischen Weg?)
Alte Kupferstraße
Mundatliche Aus-
sprache
De Öb
| Rederwiasen
Rederwägk
De Grummtswiasen
Krütslänger
Ufn Hopfen
Tammichswiasen
Arf’sche Wägk
Äsbirkswägk
Asbirkshiägel
Holzhüserwägk
Ufin Midelbühlswägk
Hingersandwägk
Ufn Midelbühl
Ufn San
Vodersänswägk
De Depfersgässen
Hinger den Gärten
’s Röasedälswägk
Bitt$ter Doal
An Bläbschen Wägk
ebs.
Urkundliche Formen
*) owe 1272 [35a fol.
166b]; Molsdorfis owe
1325 [35a fol. 167a]
Im Imthal In Imdöal
Auf dem Melm Ufn Malm
Der Fenchelhügel 1%) | Fenjeheiel
Der Fenchelgrundweg | Fenjegrundswägk
Am Ludeborn 4) Luckeborn Der Lückenborn am
Der Windeweg Wingewägk Schweinsberge 1667
Am Liebensteiner Weg | LiebeStinerwägk [27]
Auf der Stirn 12) Uf der Stern Hinter der Stirn 1667
Der Strichelsgrund Strelichsgrund [27]
Das Habichtsthal Häbichthoöal Das Habichtsthal 1667
27]
3) Die Aue gehört teilweise zum Staatsforst, teilweise der Gemeinde. — 4) Im „Schwarzen
Kopialb.“ (StA. Gotha RR I 3) finden sich 2 Urk. über die Aue: 1. Priv. Gunth.
comt. in Kevernburg, sup. nemore, quod dieitur Kynberg: „quandam silvam, que owe
dieitur“. 2. Priv. dom. Henricus et Frid. de Kydehusen super silvam, q. dieit. owe prope
Ordorf sita. — 5) Unmittelbar vor dem Auwald. — 6) Die Tammichswiese liegt ganz
abseits vom Tambuch, n.ö. vom Dorf. — 7) Eine der wichtigsten mittelalterlichen
Straßen, von Erfurt über die Mühlburg, Krawinkel, Oberhof nach Franken. — 8) Der
Töpfersweg führt nach Gossel, das früher Handel mit Töpferwaren trieb (Wachsenb.
Amtsbeschr. 1667). — 9) Der Plauische Weg und die Kupferstraße (Öhrdruf-Arnstadt)
sind gleichbedeutend. — 10) Unfruchtbar und mit Dornen bewachsen; am Goßler Weg.
— 11) Es ist nicht bekannt, ob hier je eine Quelle war; der Flurort liegt an der
Goßel-Liebensteiner Grenze. — 12) Hügel an der Liebensteiner Flurgrenze.
Crawinkel und Friedrichsanfang.
193
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
AnderBüchnersrinne!3) | Biechnersrinn
An der Frankenhainer | Frankenhäner Grenz
Grenze
Ueber der Goldgrube
Im Gründel
Der Gründelweg
Unter der Rumpel
Der Waldweg !%)
Die Sorge 1%)
Der Gemeindewald
Schatzgarten 1)
Pfützwiese
Fitzhügel
Der Petershügel 1%)
Eichenbühl
Am Schlundrod
Das Organistenrod
Ried
Namen aus dem
Ort:
Die Schulgasse
Die Pützgasse
Das Eisfeld
OÖhrdrufer Gäßchen
Hintergasse
Markt
Quergasse
Schenkgasse
Dreiviertheilgasse
Das Kugelleich
Das Endeleich
Die Töpfersgasse
Das Sich-dich-für
Müllersgäßchen
Bachgasse
In der Goldgruben
Im Gringel
Der Gringelwägk
Unger der Rumpel
Waldwägk
De Sor;’
Gemänewald
Schätzgöärden
Fitzwiäsen
Fitzheajel
BiedersSheajel
Achebühl
ebs.
Orjelistrod
Ried
ebs.
Urkundliche Formen
[?) Der Buchere 1594
[26]
Waltstraße 1259 [35a];
?] am alten Wege
1594 [26]; In der
alten Hölen 1667 [27]
Am Bauerholz, der
Münchgraben ge-
nannt 1667 [27]
13) Kleines Thal (Grund) nach Liebenstein zu. — 14) Die wichtige Straße Erfurt-Suhl.
Die schwierige Stelle bei Friedrichsanfang (vor dem Beginn des eigentlichen Hohl-
weges) heißt die Sorge. — 15) Am Ried, westl. vom Dorf. — 16) N.ö. vom Ort,
nach Wölfis zu. —
Nachfolgende urkundliche Namen sind nicht nachweisbar: an Kirchbergen 1594
[26]; Bittstetterthal 1594 [26]; Der Katzenzegel 1594 [26]; Im Rosenthal 1594 [26]
Der Silbach 1667; Das Vatterholz am Eisenberge 1667; Hinter der Thielen 1667
Gerbing, Flurnamen.
13
194 Amtsgerichtsbezirk Liebenstein.
Flur Elgersburg !).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache 3)
Elgersburg #) Burgk, Bargk Adelgeresburth 1139
(Dobenecker I 1375);
Ethelgeresberg 1150
(Dobenecker I 1639);
Hegeleresburch 1156
(Dobenecker II 128);
Etelgeresburg 1157
(Dobenecker II 151);
Algersbure 1263
(Hb. Urk. I 27); Ca-
strum Eligerspurg,
Slos Eyligersburg u.
Eiligersberg 1378
[39]; Die Elgeßburgk
1512 [20]
Der Steiger’) Der Steiher Die burgerstraßen 1512
Der Heidelberg ®) Hädelbärgk [20]
Die große Kerbe’) Gruße Karbe
Die Münchhaide $) Mönchhäde
Der Körnbach ?) Kärmich
Die große Wiese 10) Gruße Weäase
Der Hirtenberg 1!) Hartebargk
Der schwarze Teich 1?) | ebs.
Die Alte Lage 13) Ale Löage
Das Mordthal 14) Murkl
Teichgarten 15) Deichgörden
Ochsenlaite 16) Ochsenläde
Die Viehtreibe 17) Viehdräbe
Ochsenwiese 18) Ochsenweäse
1) Literatur: Barwinski, Elgersburg; Brückner I 9, 52ff.; Gelbke II
2, 42; Lehfeldt XXVI 137; Fr. Regel, Entw. 54ff. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse. Mancherlei Auskunft verdanke ich Herrn
Lehrer A. Richter (jetzt in Ruhla) und Herrn Postsekretär A. Gabler in Elgersburg. —
3) Durch freundliche Vermittelung von Herrn Schulrat A. ZeyB (f) gesammelt. — 4) Das
Dorf ist rings um die Burg und längs des Kohlbaches erbaut. — 5) Der erste Anstieg
der alten Straße Elgersburg-Ilmenau-Schmücke-Suhl. Nach der Elgersburg (,Burg‘)
Burgerstraße genannt. Vgl. Fr. Regel 21. — 6) Elgersburger Gemeindewaldung. Der
Steiger führt über den Heidelberg. — 7) Tal zwischen dem Heidelberg und dem
Spiegelsberg (v. Witzlebensche Waldung). — 8) N.ö. von Elgersburg, an der Geraer
Grenze. — 9) L. Zufluß des Kohlbaches. — 10) Nördl. vom Dorf, auf dem 1. Ufer
des Kohlbaches.. — 11) Anhöhe westl. vom Dorf. — 12) Ehemaliger Teich an der
Martinröder Grenze, auf dem r. Ufer der „Trockene“. — 13) Felsiger Grat östl. von
Elgersburg, nach Roda zu. — 14) Das Mordtbal oder Moorthal zwischen der Alten Lage
und dem Heidelberg. — 15) Wiese am Teichgraben. — 16) Triftweg am nördl. Fuß der
Mönchhaide, nach Gera zu. — 17) Triftweg auf dem r. Ufer des Mühlgrabens, nach der
v. Witzlebenschen Waldung zu. — 18) Wiese über dem Neuen Teich sö. von Elgersburg.
En
Elgersburg. — Dörrberg. 195
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Scharrwiese 1°) Schöarw &äse
Rodewiesen 20) Rudeweäsen
Der Babelsteich ?!) ?
Der neue Teich ??) Dr naue Deich
Die Bettelumkehr 2?) | Bättelumkehr
DasneugerodeteLand®%) | Naubgerudete Läfa)nd
Das Bornstück ?°) BarnSteck
Liebensteiner Tisch- |Liebenstäner Deschgut
gut ?6)
Schippel ?7) ebs.
Grieth 28) ebs.
Schneppgalgen ?°) %
Galgen 3°) ?
Flur Dörrberg !).
Dörrberg ?) 3) Derrbargk (Gegründet 1692)
Gollacker, unterer und |Gollacker, übrer und
oberer ®) üngrer
Eisersrand 5) Eiser$ränd
Farmersrand €) Farmer$ränd
Hammeracker ?) ebs. 3%
Schmelzhüttenwiese®) | Schmelzhetteweasn
Sieglitz Seglitz
Schwarzbach °) Schwärzbäch
Dänswiese 10) Dänsweasn
19) An der Ilmenauer Straße, östl. vom Dorf. — 20) Am Weg nach Roda. —
21) Ehemals ein großes Sumpfloch nördl. vom Dorf, am Fuß der Mönchshaide. Der
„Teich“ wurde 1878 beim Bahnbau zugeschüttet. Mächtige, eisenharte Baumstämme
fanden sich darin. ‚Aus dem Babelsteich holte der Storch die Elgersburger Kinder.“
— 22) Großer Teich n.ö. von E. an der Martinröder Straße. — 23) Gasse in Elgers-
burg (sö.), durch die der Teichgraben fließt. Dort wohnten früher arme Leute, die
beim besten Willen für Bettler nichts übrig hatten. Diese kehrten daher bei der
Gasse um. — 24) Am Hirtenberg. — 25) Zwischen dem Hirtenberg und der Straße
nach Ilmenau. — 26) Oestl. vom Bornstück, auf dem 1. Ufer des Reichenbach. —
27) Weg von E. nach dem Körnbachstal abfallend. — 28) Ein Gartengrundstück östl.
vom Dorf. — 29) Flurstück an der Alten Lage. — 30) Die frühere Gerichtsstätte an
der Geraer Grenze; jetzt Geraberg. Die Stätte ist noch jetzt gemieden und verrufen.
1) Literatur: Brückner Il 6, 86; Lehfeldt XXVI 137; Mosch u. Ziller
265 ff.; Fr. Regel, Entw. 52. 53. Vgl. auch Forstnamen. — 2) Herr Oberförster
Rich. Ausfeld in Dietharz hatte die Güte, nicht nur die Namen in die Generalkarte
für mich einzutragen, sondern auch die mundartliche Aussprache dazu zu ergänzen. —
3) Die „Flur“ Dörrberg besteht aus einem langen Wiesenstreifen längs der Wilden
Gera, Wiesen im Dörrthal, in der Sieglitz, am Kohlbach, am Metzelbach und einer
Anzahl Wiesenröder nach dem Geschwendaer Weg zu. — 4) Zwischen dem Dorf und
dem „Hammer“. — 5) Am unteren Ausgang- des Dörrthals. — 6) Am Fuß des Wals-
berges. — 7) Dieht unter dem Hammer, zwischen Mühlgraben und Gera. — 8) Am
unteren Ausgang des Sieglitzgrundes. — 9) R. Zufluß der Gera. — 10) Am Schwarzbach.
13*
196 Amtsgerichtsbezirk Liebenstein.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Blochjohn Blochgöaän, übrer und
üngrer _
Rottenswiese 11) Rottensweasn
Pechhüttenwiese 12) Bachhettewdasn
Salzwiese 1?) Salzweasn _
Zolltafelwiese Zolltawelsweasn
Zwang Zwank _
Eiserswiese 1?) Eiser$weasn
Dramissel 14) Drämissl
? Oanswdasn 14)
Kehlthal Kältthoal
Metzelbach Mätzelbäch
Geräum Gereim
Dörrthal Derrthöal
Neudorf 5) Naudarf
Flur Frankenhain !).
Frankenhain ?) Frankenhahn >) Frankenhain #) 1301
Das Kirchholz >) Kerchholz (Arnst. Urk. S. 33)
Thongrube Döengrubn
Rumpelskopf ®) Dr Rompelskopf
Rumpelsweg Dr Rompelswägk
In der Rumpel ®) In der Rompel
Flößgraben Fließgröaben
Eisenberg ?) Eisebärgk
Pfarrwiese ?) Färrweasen
Am Pfarrland ’) An Färrländ
Am Vogelheerd ®) An Vählshärd
Die Mühlleite ?) De Möellädn
Die Triftäcker De Dreftäcker
Am Schindanger ?) An Schengänger
11) Zwischen Schwarzbach und Böhler. — 12) Am Blochjohn. — 13) Am Tragberg. —
14) Am unteren Ausgang des Kohlthals. — 15) Wüstung; ehemaliges zu Geschwenda
gehöriges Vorwerk.
1) Literatur: Brückner II 11, 72; Gelbke Il 2, 47; Lehfeldt XXVI
148; Fr. Regel, Entw. 52. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte,
Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Für diese Nachweise bin ich Herrn Pfarrer
Zschetsche zu großem Danke verpflichtet. — 4) Als adliges (v. Witzlebensches) Besitz-
tum ist Frankenhain nirgends in den Klosterurkunden und Amtsbeschreibungen erwähnt,
daher fehlen mir sämtliche urkundlichen Belege für die Flurnamen. — 5) Bedeutender
Holzbestand im Crawinkler Forst zwischen dem Diebsteig und der Klotze. Vgl. Brückner
77 ff. — 6) Steil abfallende Vorberge; der „Alte Flößgraben“ ist daran hingeleitet. —
7) Ehemals Eisen-Bergbau. Der Eisenberg, nw. vom Kirchholz, gehört zur Kirche;
südwärts daran stößt die Pfarrwiese und das Pfarrland. — 8) Jetzt Wiesen unter dem
Rumpelsberg. Das Recht des Vogelstellens hatten die v. Witzleben. — 9) An der
Crawinkler Grenze.
u er ne
Dörrberg. — Frankenhain. 197
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Unter dem Goßler Weg | Ongern Goßler Wägk
Im Grafengrund !P) In Gröäfensgrond
Am Habichtsthal ?
Die 23 Aecker !!) De drei’'nzwenz’g Aecker
Die 16 Aecker 1!) De sechz’n Aecker
An der Straße 11) An der Ströaß
Entenbühl(Etterbühl)12)| Atterbihl 12)
Auf dem Schießplatz 13) | Offn Schießplatz
Die Hasel !#) De Hasel
Die Gösselswand 15) De Gisselswänd
In der Gissel 15) In dr Gissel
Auf dem Gräfenröder | UfnGraweredern Bärgk
Berg
Im Wolfsthal 16) In Wolfsdoal
Sandbach 17) Sandbäch
Ueber dem Dorf Oebern Dorf
Lütsche 18) Litscht lutscha u. lutzscha 1378
Ensebach 1°) Dr Ensebäch [39); Lutzsch 1665
Am Schloßberg ?) Schloßbärgk [22]
Am Diebsteig ?!) An Diebsteigk
Gänserasen Gänseröäsen
Große Trift De grusse Dreft
Sommergarten ??) Sommersgöärten
Eselsweg ??) Easelswägk
Gingerlingsgasse ?3) Gengerlengsgaß
Farnacker **) Farmde Äcker
Batzenflecken ??) ebs.
Beim Holzapfelbaum >) | Holzapfelbam
10) Holzbestand, der Kirche gehörig, am Weg nach Gossel. — 11) Ackerland, an der
Straße nach Liebenstein. — 12) Liegt nach der Liebensteiner Flurgrenze zu; der Name
„Entenbühl“ (wie ihn die Flurkarte hat) ist im Dorf unbekannt. (Freund). Mitt. von
Herrn Pfarrer Zschetsche.) Auch Aesebihl genannt; vgl. Flur Gossel. — 13) Acker-
land n.ö. über dem Dorf. Bedeutung unbekannt. — 14) Flurteil (Ackerland) zwischen
dem Müllersgrund und dem Dorf. Ein Bach ist nicht mehr vorhanden. — 15) Die Gissel
entspringt am Kirchholz, fließt durch das Dorf Frankenhain und unter der Gisselswand
hin; sie versickert im Erdreich. — 16) Wiesengrund sö. vom Dorf; zum Teil Kirchen-
besitz. — 17) Ackerland vor dem Staatsforst (Windberg) südl. vom Dorf. — 18) Der
Lütschegrund zieht sich südl. vom Dorf zwischen dem Walsberg und dem Bortzel hinauf.
Das Dörfchen L. wurde 1864 aufgehoben, weil die Einwohner sämtlich der Wilddieberei
ergeben waren. Die Mühlstätte, Gartenzäune, einzelne Hofstätten sind noch deutlich
erkennbar. Lütsche war nach Gräfenroda eingepfarrt. 1665 bestand der „Ort“ aus
2 Häusern. „Sind Hammerschmiede‘ (Schwarzw. Amtsbeschr.). — 19) L. Zufluß der
Lütsche. — 20) Forstort nw. vom Dorf, nach Oberhof zu. — 21) Steiler Berg nw. vom
Dorf. Der „Frankenhainer Steiger‘ läuft über den Diebsteig. — 22) Nicht mehr be-
kannt. — 23) Flurstück längs der Gissel unter dem Dorf. — 24) Wahrscheinlich:
Pfarracker; er liegt südl. vom Dorf, nach dem Wolfsthal zu. — 25) Auf dem Kirch-
berg nördl. vom Dorf, au der Krawinkler Straße. Der Baum ist längst verschwunden.
198
Moderne Namen 2)
Amtsgerichtsbezirk Liebenstein.
Flur Gehlberg !).
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache ?)
Gehlberg #) Gahlbärgk
Haselbrunn 5) Höaäselbrönn
Am steinigten Hügel |An Stänigen Hüggel
Sumpfwies Sumpfwies
Am Schlagthal Schlöethöl
Präzeptorsgeräum ?
Die Lehmgrube Lämgrube
Das Geräum D’s Geremm
Am Schindershieb SchinderShieb
Vogelheerdswiese Vögelhärdswies
Hafergarten Höwergorte
Becks Garten
Am Ilmstrich
An der Forstgrenze
Hinter den Häusern
Brandwiese
Am Brand
Hinter der Glashütte
Schoppenwiese
Teichwiese
Bornwiese
Am Hirschstall
Ochsenweide
Am ÖOchsenhögk
Auf dem Ritter
Der Hecker
Löffelthal
Der Geragrund
Gräfenröder Grund
Schneekopf
Becks Gorte
=)
Forstgrenz
ebs.
Bröändwies
Der Bröand
Hinter der Gloshütt’
Schopfewies
Deichwies
Brönnwies
Herschstall
Össenweed
Ossehögk
Off den Ritter
ebs.
Löffeldoäl
Der Gehrsche Gründ
Grafferöder Gründ
Schneesekopf
1) Literatur: Brückner I 7, 31; Gelbke II 2, 183; Lehfeldt XXVI
150f.; Mosch u. Ziller 257 ff.; Fr. Regel, Entw. 54. — 2) Quellen f.d.
modernen Namen: Flur- und Forstkarte, mündl. Mitt. Vgl. anch Forstnamen. —
3) Gehlberg ist der einzige gothaische Ort auf der nördl. Gebirgsseite mit Werra-fränkischer
Mundart. Vgl. L. Hertel, Thüringer Sprachschatz, Weimar 1895, 16. — 4) Gehlberg
ist eine der modernsten gothaischen Siedelungen. Erst 1641 erhielten Hans Holland und
David Schmidt (aus Fehrenbach bei Eisfeld) die Erlaubnis zur Errichtung einer Glashütte
auf dem „Gehlen Berg“. Der Name stammt von der goldgelben Johannisblume (Arnica
montana L.), die dort sehr verbreitet ist. — 5) Ein interessanter Beweis für das ehe-
malige Vorkommen des Haselstrauches im höheren Gebirge. Vgl. L. Gerbing, Die
frühere Verteilung von Laub- und Nadelwald im Thüringerwald, Mitt. d. Ver. f. Erdk.
z. Halle 1900, 10f. —
Nach der Neuen Beschr. des Amtes Schwarzwald von 1665 fol. 65 bestand der
Ort aus „der glashütte, 3 häuser, 1 schneidemühle, back- und brauhaus“. Zwei Glas-
meister.
er WA
Gehlberg. — Gera. 199
Moderne Namen
Schmücke
Die Hölle
Teufelskreise
Venetianerbrunn
Schneetiegel
Der Kopf
Lange Rain
Gera ?)
Auf dem Bringeberg *)
Auf dem Geschwendaer
Berg
Auf dem breiten Feld
Im Steingraben
Der Bornberg
Die Bornecke
Im Steinthal
Bei Arlesberg
Veitens Ecke
Im Körnbach ’)
Unter dem schwarzen
Stein
Der schwarze Stein ®)
Auf dem nassen Acker
Bei der Schneidemühle
Im Hünschbach ?)
Auf der Locke?)
Die Stocken
Im neuen Stocken
Im Geriede?)
In der Mönchshaide 10)
Vor der Liebersgasse!!)
Die Hammerwiesen 1?)
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Schmück
Die Höll „
Teufelskreies
Venetianerbrönn
Schneediegel
's Köpfle
Lange Rä
Flur Gera).
Gire 3)
Off’en Brenchebärgk
Off den Schwängern
Bärgk
Uff den bräten Feld
In Stängröamn
Bornbärgk
De Barnecken
In Ständoal
Bi Arlesbärgk (oder
Adelsbärgk od. Stotz-
huüs)
Veitensecken
In Kernbäch e
Ongern schwärzen Stän
Gera 1351 (Hb. Urk.
114); ebs. 1378 [39]
Schwärze Stän
ebs.
Bi der Schneidemeäl
In Hienschbäch
Off der Lock
ebs. "
In nau’m Stocken
In K’ried
In der Menchshäden
Vär der Liebersgaß
De Hammerweäsen
1) Brückner II 12, 45; Gelbke II 2, 53; Lehfeldt XXVI 152; Fr. Regel,
Entw. 53. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Durch freundliche Vermittelung von Herrn Schulrat Zeyß-Gotha
gesammelt. — 4) Ackerland nördl. vom Dorf, nach Geschwenda zu. — 5) R. Zufluß
der Gera. — 6) Fels an der Kieferleite über dem Arlesberger Forsthaus. — 7) Kleiner
Zufluß (rechts) der Gera oberhalb des Dorfes. — 8) Auf dem Hügel (,„Stocken“)
zwischen Hünschbach und Körnbach. — 9) Auf dem 1. Körnbachufer. — 10) Hügel
südl. vom Dorf. — 11) Am östl. Dorfausgang. — 12) Unmittelbar hinter der Nord-
seite des Dorfes.
200
Amtsgerichtsbezirk Liebenstein.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Im untern Garten
Im obern Garten
In ongern Göärden
In obern Göärden
An der Haide 13) An dr Häde
Im Mönchthal !#) In Menchsdöäl
In der Struth ebs.
Auf dem Galgen !5)
In der Lehne
Am Zeilsberg
Am breiten Weg
An der Ziegellaite
Off’en Galgen
In der Lann
An Zeilebärgk
An bräden Wägk
An der Ziegelä
Der Öchsenrand ebs.
Auf dem Häßlichs Ofn Häßlich
Im Rösersthal Riesersdöal
Das Junkersholz JonkerSholz
Der Krautacker ebs.
Unter dem Dorf
Im Misselthal
Ongern Darf
In Misseldöal
Ueber der Misselmühle
Der weiße Stein
Das Schlossersköpfchen
Bei den Eichelbäumen
Eber dr Misselmeal
Dr wisse Stän
Schlesser$Skepfchen
Bi’n Eächelbäm’
Die Gera De Gire
Flur Gossel!).
Gossel ?) ebs. Guslo1170(Dobenecker
I 398); Gosla 1301
(Arnst. Urk. S. 33);
ebs. 1378 [39]; Goß-
lau 1594 [26]; Goßla,
Gossel 1667 (Wach-
senb. Amtsbeschr.)
Der Birkistsborn
1594 [26]
Das Birkig
Das Ried 3)
Birk’g [?]
Ried
13) Auf einem Flurplan von Gera von 1642 [21] sind auf der Heide 4 „Hexensäulen‘“
[Galgen?] eingezeichnet. — 14) Zwischen Körnbach und Haide. — 15) An der Elgers-
burger Straße und Grenze.
1) Literatur: Brückner II 1, 83; Gelbke II 2, 59; Krügelstein,
Nachr. 53; Lehfeldt XXVI 155. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General-
karte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Der Ort liegt isoliert auf steiler, baumloser
Anhöhe. Die Flur ist äußerst steinig, wasserarm (jetzt Hochdruckleitung), von Schluchten
und trockenen Erosionsfurechen durchzogen. Nach der Wachsenb. Amtsbeschr. (1667)
mußten die „Einwohner ihre Nahrung meistentheils in der Fremde suchen mit Glas-,
Drechsler- und Arnstädter Töpfer-Arbeit“. Auch 10 „Heckenbinder und Teichgräber“
werden erwähnt. — 3) Nach der Wölfiser Grenze zu. 1667 wird „Eine Brücke im
Wölfischen Riethe“ erwähnt (fester Damm durch das moorige Land).
Gera. — Gossel.
201
Moderne Namen
_ Mundartliche Aus- |
| Urkundliche Formen
sprache
Hainsberg #) Hahnsbargk
Riedsberg Riedsbargk
Im Buche Im Buüech
Burglöser Borgkleser De leer
Im Thal Ba I en elsenthal
Am Rosenplatz °) Rueseplätz Am Rosenplatz 1594
[26]
Am Schweinberge 1487
Der obere und untere RE | [31]; Am Schweins-
Schweinberg Hz 5 | berg, Am Schweunß-
Das Zimmerthal ®) Zimmerdöäl berg 1594 [26]
Die Dorischaft ’)
Vor dem Oberthor ®)
Der Schoßrand
In der Gemeinde ?)
Das Braußthal 10)
Auf dem Schießgrund
St. Niklas 11)
Auf der Rose 12)
De Dortscht
Vörn Öwerduhr
Schoßränd
In der Gemäne
Das Bruüßd’l
Ufn Schießgrond
Sankt Niklas
Uf der Ruesen
Im Prausthal 1594 [26]
Der Tannelberg Dannebargk
Der Tiefthalsberg Diftelsbargk Im Tieffenthal1594 [26];
[?) Der Ortstein im
Tiefthal 1667 [27]
Das Dörnfeld ebs. Im Dorrenfelde, Dörn-
feld 1594 [26]; Das
Dörnfeld 1667 [27]
Bei den 3 Kreuzen !!) | Bien ver Kritzchen Der Creuzweg 1667 [27]
Beim einzelnen Kreuz!!) | Bie den einzelnen Krütz -q Tamnbach
Vor dem Tambuch Vör dem Damm’ch en 26] a
Vor der rothen Hütte | Vör de rüethe Hitten | Under derrohten hutten
1594 [26]
4) Gleichlaufend mit dem oberen Tambuchgraben. — 5) Steinige Lehde an der Lieben-
steiner Grenze. — 6) An der Plaueschen Grenze. — 7) Sö. vom Dorf, an der Plaueschen
Grenze. Wüstung? Ein Brunnen ist noch vorhanden. Soll (nach Lehfeldt) in einem
Arnstädter Erbzinsbuch 1572 als ‚„Wieste Dorfschaft“ vorkommen. — 8) 1667 werden
2 Schlagbäume vor dem oberen Thore erwähnt. (Außerdem: an der Niklasgasse,
Meisterei Schreibergasse und Hirtengasse.) — 9) Sö. vom Dorf, nach Plaue zu. —
10) Steinige Schlucht nach der Plaueschen Grenze zu. — 11) Großes, rechteckiges
Grundstück (nach Brückner ungefähr 3 Acker enthaltend); bis 1849 mit Mauer um-
geben, jetzt teils vom neuen Friedhof, teils von Arbeiterhäuschen eingenommen. Hier
stand früher ein Cisterzienserinnenkloster (mit Kirche zu St. Nicolas). Am Abstieg
nach Espenfeld zu (Kalvarienberg?) ist der Flurort „bei den 4 Kreuzen“ (jetzt nur
noch drei vorhanden). Nach Plaue zu steht das „Einzelne Kreuz“; Brückner erwähnt
das „Kummer-Creuz‘ vor dem oberen Thore und Lehfeldt das „Tbatenkreuz‘ im Buch.
— 12) Sw. von St. Niklas.
202 Amtsgerichtsbezirk Liebenstein.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Tambuchsgraben 13) Dammichsgrond
Im Hermsthal In Hermsd’]
Die hohe Laite De höche Liden
Das Gräfenholz !#) Grämnholz Am Graffenthall 1594
Die Horst 15) De Horst [26]
Der Bienstein 16) Beanstän Bienstein 1667 [27]
Die Ebanotte 17) Abende
Der Türkengarten oder | Törkensgöärten
die Türkenländer 18)
Springwiese 19) Springweasen
Öchsenwiese Öchsenweasen
Weinberge 2°) Winbargk [?) Am neuen weinberge
Vitzland Fitzlänger 1594 [26]; Gottes
Auf der Eiche Uf der Achen Weinberg 1667 [27]
Schneidersbrunn ?
Die Krautgelängen Krütsgelängen
Der Gollacker ?!) Gölacker
Das Taubenland Dübeländ
Die Schatzgrube Schätzgrumn
Die Christine 22) In der Christine
Die keilichte Stein- |Bi der kül’ Steritschen | [?] Am Steingraben 1594
ritschen 2°) [26]
Der Gründschorf 22) Grinschorf
Der Aeßebühl ?%) D’s Aßebiehl
Die Hohe Laite Huche Liden
Die Hölle 2) De Hell
Der Schieferstein SchieferSten
13) Der oberste, schluchtartige Ausläufer des zerklüfteten Kalkthales, das als Jonas-
oder Götzenthal sw. von Arnstadt beginnt, zwischen Espenfeld und dem Bittstädter
Löbehen hinzieht und unterhalb des Tambuchs im „Aesebühl“ und Ried ausläuft. —
14) Zwischen der Espenfelder Straße und dem Horstgrund, nahe der Schwarzburger
Grenze. — 15) Steiler, steiniger Abhang auf der östl. Seite des Horstgrundes (Tambuchs-
grabens). — 16) Schroffe Kalkwand auf der Ostseite des Horstgrundes im Grenzwinkel:
Gossel - Bittstädt-Espenfeld. Hier soll bis vor kurzem noch der Uhu gehorstet haben.
1667 wird der Bienstein als „Grenzstein zwischen Gossel und Espenfeld‘ bezeichnet. —
17) Felsige Hochebene auf der gothaisch-schwarzburgischen Grenze, n.ö. von Gossel. —
18) Hinter den Dorfgärten auf der Nordwestseite des Dorfes. — 19) Am östl. Orts-
ausgang; das Grundstück soll zu Spielen gedient haben [?]. — 20) Am Bergabhang
nach Plaue zu. Noch vor 20—30 Jahren waren dort verwilderte Rebenstöcke zu
finden (mündl. Mitt... — 21) An der Straße nach dem Tiefthalsberg. — 22) Lehde
an der Liebensteiner Flurgrenze. Die Bedeutung der Namen ist unbekannt. —
23) Große Steinhaufen nach Crawinkel zu. — 24) Hügel an der Wölfiser Straße über
dem Tambuchsgraben. — 25) An der Liebensteiner Straße; kein Hohlweg. —
Nachfolgende urkundliche Namen sind nicht nachweisbar: Am eberschlag 1487
[26]; Am Schellersholz 1594 [26]; Im mulbergischen grunde 1594 [26]; Uf der Leimen-
gruben 1594 [26]; Der Schröter Land 1667 [27].
ee ee
Gossel. — Gräfenroda.
203
Flur Gräfenroda!).
M undartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache 3)
Gräfenroda Graberüde villa grefenrod 1302
(Arnst. Urk. S. 35);
Grefinrod, Grefen-
rode 1378 [39]
Die Gera (Wilde) Gier Gera 1378 [39]
Das Kirchholz t) Ds hel’ge Holz (oder
Kärchholz)
De Schuelweäsen
Ds Leisebihl
Ds Leiseflack
Wolfsdöäl
An der Wälgäß
De länge Else
Die Schulwiese >)
Der Läusebühl ®)
Das Läusefleck ®)
Das Wolfsthal ’?)
An der Waldgasse ®)
Die lange Else’)
Wiesen über dem Dorf
Die hinteren Burg-
löser 10)
Die vorderen Burg-
Weäsen öbern Darf
De hengern Borgliser
De verdern Borgliser
löser 19)
Die Burgflecken 10)
Der Stadel 11)
De Borgflecken
Dr Stoädel
Im Sand 12) Off d’n Sänd
Das Geschwendaer [Ds Schwenger Döal
Thal 13)
Der Kammberg !#)
Im Pfaffenthal ?5)
Dr Kammbärgk
In Fäffedoal
1) Literatur: Brückner II 6, 65; Gelbke I 2, 63; Krügelstein, Nachr.
77; Lehfeldt XXVI 158ff.; Fr. Regel, Entw. 52; A. Zeyß, Gräfenroda, Dörr-
berg u. Lütsche, Bl. f. goth. Gesch. 1897, No. 8 u. 9, und Aus d. Heimath 1897—98,
34 u. 337. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Diese verdanke ich der Güte des verstorbenen Herrn Schulrat
A. Zeyß in Gotha. — 4) Das Kirchholz liegt westl. vom Dorf, zwischen dem Lütsche-
grund und der Flur. — 5) Am Fuße des Kirchbergs. — 6) Anhöhe an der Franken-
hainer Grenze, nw. vom Dorf. Der Wald wurde dort 1596 gerodet. (Zeyß a. a. ©. 37.)
— 7) Westl. vom Dorf, zu Seiten der Frankenhainer Straße. — 8) Die Waldgasse ist
der Weg durch den Geragrund. — 9) Sw. vom Dorf, zwischen der Dörrberger Straße
und der Gera. — 10) Nördl. vom Dorf, vor dem Gemeindeholz. Auf dem westl. Aus-
läufer der Liebensteiner Burghöhe. Der Wald wurde hier gleichfalls 1596 nieder-
gelegt, in 83 „Löser“ geteilt und jedem Haus ein Los (von ungefähr °/, Acker) zu-
gesprochen, davon jährlich 1 Gr. Erbzins zu entrichten war. (Vollständiger Abdruck
der Urk. bei Zeyß a. a. O. 137 ff.) — 11) Flurstück, nördl. über dem Dorf. —
12) Südl. vom Dorf, auf dem l. Geraufer. — 13) Sw. von Gräfenroda, zwischen dem
Kammberg und dem Weißenstein. — 14) Gräfenroda hat eine Anzahl kleinerer Ge-
meindehölzer: nördl. vom Ort, an der Liebensteiner Grenze; südl. nach Geschwenda
zu, am Kammberg und am Weißenstein; die Riedskuppe westwärts, die Gissel nach
Frankenhain zu und die Alte Lage südl. vom Dorf an der Gera. — 15) Sö. vom Dorf,
auf dem r. Geraufer.
204
Amtsgerichtsbezirk Liebenstein.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Gemeindeholz 14)
Die Riedländer 1%)
Im oberen Ried !6)
Die Riedskuppe 14)
Die Thalecke
Im Thal
Hirtenwiesen 12?)
Steinwiese 12)
Blautopfswiesen 17)
Ochsenwiese 19)
Frohnwiese 17)
Mühlwiese 12)
Rodewiesen 1)
Das Zunderloch 20)
Hopfenberg ?)
Teich beim Dorf
Die Pfütze 17)
Der untere Teich
Alte Lage 14)
Der rothe Bühl ?2)
Der Hofstrumpf 17)
Der weiße Stein 1#)
Das Bettelholz 23)
Die Wolfsgrube 2%)
Kettmannshausen ?) 3)
Der eckige Garten
Breite Wiese
Vatersborn #)
Marktweg
Gemäne Holz
De Riedlänger
Im öbern Ried
De Riedskoppen
De Döaälecken
In Döäl
De Härteweäsen
Stänwääsen
?
ÖOchsenweäsen
Fruhnweäsen
Mealweäsen
Rüdeweäsen
Ds Zennerloch
(Jetzt unbekannt)
Dr ebere Dich
Pfetschen
Dr öngere Dich
De äle Löagen
Rüte Biehl
Hufstrompf
Dr wäße Stän
Ds Bättelholz
De Wolfsgrumn
Flur Kettmannshausen !!).
Kebshusen ?)
D’r eckige Göärden
Breiete Wäse
Voöater$born
Martwägk
16) Wiesen unter dem Dorf, längs der Liebensteiner Straße. — 17) Nicht mehr be-
kannt! Der Name stammt aus den Katasterverzeichnissen. — 18) Große Gemeinde-
wiese, westl. vom Dorf, auf dem l. Geraufer. — 19) Wiese auf dem 1. Geraufer, nach
der Herrenmühle (nach Dörrberg) zu. — 20) Land vor dem Dorf, auf der Südseite
der Frankenhainer Straße. Die Bedeutung des Namens ist unbekannt. — 21) Am
Wolfsthal, nach Frankenhain zu. Von Hopfenbau nichts bekannt. — 22) Auf dem
r. Geraufer, am Fuße des Kammberges. — 23) Domänenholz an der Frankenhainer
Grenze. — 24) An der Frankenhainer Grenze, auf der Südseite der Frankenhainer Straße.
1) Literatur: Brückner II 8, 84ff.; Gelbke II 2, 88; Lehfeldt XXVI
164f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. Zu besonderem Dank verpflichtet für Vervollständigung der mundart-
lichen Aussprache bin ich Herrn Lehrer Paul Müller und Herrn Schultheiß Jahn.
— 3) Kettmannshausen ist ein echter Rundling. Die Häuser sind mit der Giebelseite
dem Dorfplatz (Gerichtsplatz) zugewandt. — 4) Quelle, westl. vom Dorf.
Gräfenroda. — Kettmannshausen. 205
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Der Haderrain >) Häderrand
Sandgasse ®) Sändgasse
Eichelrain Echelren
Der Weinberg ’) Winbärgk
Am Hanfbaum S) Hanfböm
Das Schinkig ?) Schenk’g
Die Muster Mosser
Der lange Stein Lange Sten
Webslaite 19) Wäbslite
Der Pfaffenrand 4) Pfaffenränd
Der Kirchacker !!) Kerchacker
Die Lütsche 1?) Leötsche
Das Rödich 13) Ruid’g
Jahns Holz Hans Powels Holz
Bornthai Borndöal
Der Tiegel Deagel
Der Melm Mäalm
Das Beißthal 1%) Bießthal, Büßthal
Die Kupfergrube Kopfergröabe
Der Gottliebsberg15) |Der Gottlichsbargk
Der Mäuseberg !5) Miesebargk
Der Bühl Biel
Das Erlich ebs.
a Ben:
Gottesholz
Heidehügel Hedigel
Mühlberg Mealbargk
Bachrand Bachränd
Trebe 1°) ebs.
Trömpel 17) ebs.
Rasenweg Röäsenweg
Tränke 18) ebs.
Das Ried ’s Rıäd
Renner 1°) Ränner
Lehmgrube Leämsgruabe
Sandgrube Sändlöcher
Klinge Klenge
Kammlinge ebs.
5) Nach dem Reinsberg zu, jetzt verschwunden. — 6) Sandgasse. — 7) Ueber Weinbau
ist nichts mehr bekannt. — 8) Am Weg nach Neurode; hier stand früher ein großer
Birnbaum. — 9) Land, nw. vom Dorf. — 10) Ehemals moorige Wiese. — 11) Kirchen-
land. — 12) Grenzbach zwischen Kettmannshausen und Wipfra; kommt vom Reinsberg
und fließt in die Wipfra. — 13) Ackerland nördl. vom Dorf. — 14) Nach keinsfeld zu.
— 15) Ausläufer der Reinsberge. — 16) Früher Trift. — 17) Wiese und Acker. —
18) Schaftränke; Quelle. — 19) Vor der Separation Raine an der Wipfraer Grenze.
206
Amtsgerichtsbezirk Liebenstein.
Flur Liebenstein!) („Amt Liebenstein“).
Moderne Namen ?)
Mundartliche Aus-
sprache ?)
Urkundliche Formen
Liebenstein
Das hintere Großstück
Im Steinfelde ®)
Auf dem Weidebühl ®)
Die lange Else
Vorderes Großstück
Der Luckeborn °)
Wegacker t)
An der Laite
Am Feldweg
Aufder Wölfiser Höhe)
Im güldenen Troge ®)
Der Pfarracker
Liebe$tän
's hengere GrolSteck
Im Stänfälle
Ufn Wädebühl
ebs.
’s värdere GroßSteck
ebs.
Wegkäcker
An der Laiten
Feldwägk
Uf der Welfschen Hihe
Im gilden Drugk
ebs.
Lebenstein (Diezil von)
1358 (Hb. Urk. V
S. 267); Libenstein
1378 [39]
Die Hölle In. der Häll’n
Die Kupferstraße KopferStröäße
Hinter dem Ebers- |Hengern Awerschläg
schlage
Auf dem großen Berge | Ufn grussen Bärgk
Zimmerthalsweg Zemmerdöälswägk
Im Schlampampsgrund | En Schlampampsgrond
Auf der hinteren Burg®)| Uf der hengern Borgk
Der Burgweg ®) Dr Borgkwägk
Die Burg ®) De Borgk
Der Schädel”) Schädel
Der Hammerberg ®) Hammerbärgk
Hammeracker ®) Hammeräcker
Das Hammerloch 8) ebs.
Die Salzecke ®) Sälzeck’n
Die Schwedenschanze ®) | ebs.
1) Literatur: Brückner II 5, 65ff.; Gelbke II 2, 96ff.; Lehfeldt
XXVI 166. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Großenteils durch freundl. Vermittelung von Herrn Schulrat
A. Zeyß (f) in Gotha. — 4) Sämtliche Flurteile unter *) sind steinige Lehden. —
5) Ohne Quelle; es ist auch unbekannt, ob je eine solche vorhanden war. Der Flur-
ort liegt auf einem Kalkberg, nw. vom Dorf. — 6) Auf der steilen Kalkhöhe westl.
und nw. vom Dorf, ganz getrennt von der Witzlebenschen Burg, aber im Zusammen-
hang mit dem Gebirgszug, der die Alteburg bei Arnstadt trägt. Die „hintere Burg“
liegt an der Gräfenrodaer Grenze; daran schließt sich (ostwärts), vom Burgweg
geteilt, „die Burg“, dann die Schwedenschanze („Salzecke‘“). Letztere, nach Süden
steil abfallend, im Innern aufgeforstet, ist im Südwesten und Nordosten von nach innen
und außen schroff einfallenden Wällen begrenzt. Von hier aus soll die tiefer liegende
Burg belagert worden sein (mündl. Mitt.). — 7) Beforsteter Kalkabhang zwischen der
hinteren Burg und der Straße nach Gräfenroda. — 8) Am Hammeracker (an der Gera)
stand früher ein Hammerwerk, zum Rittergut gehörig.
Liebenstein. 207
T Mondertlicher Aus |
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Hahn?) - |ebs.
Unterm Hahn Ongern Hahn
Der Grundweg !) Grondwägk
Der Beerberg 1!) Bihrbärgk oder Beer-
bärgk
Der Ziegenberg Zejebärgk
Am Wolfensberg 12) An Wolefensbärgk
Die Aue13) De Owe
Die lange Wiese De lange Weasen
Die Spitzwiese 14) De Spetzweasen
Die Erlenwiese 15) De Erlweasen
Gemeindewiese Gemänweasen
Ochsenwiese Ochsenweasen
Das Ried ebs.
Der Schulberg 16) Schulbärgk
Der Gemeindsberg!”) |Dr Gemänebärgk
In der Sandecke En dr Sändecken
Auf dem hohen Berg |Ufn Hu-bärgk
Auf der Stirn Uf dr Stern
Die lange und kurze) De Drombid’n
Trompete 18)
Ueberm Steinkreuz 19) |Ebern Stänkritz
An der Geschwendaer | An dr Schwängeren
Straße Stroaß’n
Der Eichelsee 2°) Dr Achelsie
Am Lindenberg An Lengebärgk
Schwemmtümpfel 21) Schwämmdemfel
Die Keule 22) De Keiln
Bäckersleite ebs.
Am Stadel Stöädel
Das Armeleutehölz- |ebs.
chen 23)
Töffelpetersholz 24) Deffelbieder$holz
Otterbühl ebs.
Eschthal Äschthöal
9) Gehölz hinter der gräfl. schwarzburgischen (seit 1434 v. Witzlebenschen) Burg. —
10) Weg nach Frankenhain und Crawinkel. — 11) Hinter dem Hain, nach Norden zu.
— 12) An der Plaueschen Grenze. — 13) Unterhalb des Dorfes, an der Gera. —
14) Läuft spitz zu. — 15) Früher Erlenbusch. — 16) Deputat der Schulkasse. —
17) Gemeindeeigentum. — 18) Ackerland am Geschwendaer Weg, längs der Gräfen-
rodaer Grenze. — 19) Großes Steinkreuz ohne Inschrift, am Angelröder Weg. Hier
soll das Dörfehen Klein-Rippersch (Kl.-Rippersrode) gestanden haben. — 20) Am
Rippersröder Weg. Der kleine Teich trocknet im Sommer ein. — 21) Feuchte Wiese
an der Gera. — 22) Langes, schmales Stück Ackerland westl. vom Beerberg. — 23) Ge-
hörte früher den einzelnen Liebensteiner Bauern; sö. der hinteren Burg. — 24) Sö.
von der „Burg“.
208 Amtsgerichtsbezirk Liebenstein.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Namen aus dem
Ort:
Burgweg
Leutegarten
Hopfengarten
Schafgarten
Flur Manebach !}).
Manebach ?) Maneboch ) Manebach 1378) [39];
Ambach %?) 1528 [33];
Manbach, Mansbach
1557 [19]
Der Freibach 5) ? Die Freybecher 1557
[19]
Die Ilm) De Elm Das wasser die Ilme-
Der Meiersgrund ®) Meier$grond naw 1528 [33] (siehe
Bornwiese ®) Bornwiesen Forstnamen)
Bettelmann ®) Bättelmän
Freibachs-Teiche ®) ?
Im Manebacher Teich) | ebs.
1) Literatur: Brückner1I9, 66; GelbkeII 2, 101; Lehfeldt XXVI 177;
Fr. Regel, Entw. 57. 58. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte,
Forstkarte, Katasterverzeichnisse. — 3) Durch freundliche Vermittelung von Herrn
Schulrat A. ZeyB (7) gesammelt. — 4) Bei der Seltenheit urkundlicher Notizen über
Manebach dürften die Aufzeichnungen von 1378 von Interesse sein: „die smyde zeu
manebach geben 3 @ 6 sch. zinß michael. It. eyn hamer ist do verbund. It. eyn
hamer meister heinrichs 8 @. It. eyn hamer ist vorwust.“ — 42) Aus einem Briefe
von Hans Buchs [Amtmann in Ilmenau]: „an den erbarn ... Jacoff Genßlein, cantzler
zu Schleusingen.“ Ein erwählter Obmann soll entscheiden, „um das wasser die
Ilmenaw vom eisenhammer zum Ambach an im alten graben, wie zuvor an der
Sturmheide nabgangen ist .. .“ Außerdem ist a. a. OÖ. die Rede von dem Irrtum
. . „so sich zwischen dem Ambacher und dem von Ilmenau begeben“. —
5) „Freibach“ heißt der Oberlauf der Ilm von der Vereinigung der Sperberbäche
an (unter der Schmücke bis zur Mündung der Längwitz). Hier am Dreiherrenstein
(zwischen Kl.-Rödel und Hohe Brand) wendet sich das Flüßchen in spitzem Winkel
von Osten nordwestwärts und nimmt den Namen Ilm an. 1569 [in 19] wird „die
Freibecher“ „Windische Ilme‘“ genannt. — 6) Seitental der Ilm, zwischen Großer
Rödel und Wilhelmsleite. Der durchfließende Bach hat keinen Namen. Die Born-
wiese liegt am oberen Ende des Grundes. — 7) Wiese zwischen Schmücker Straßeund
Ilm, unter der Wilhelmsleite. — 8) In den Freibächern lagen früher drei Teiche:
der obere bei der Mündung des Silberbaches, der mittlere unter dem Großen, der
untere unter dem Kleinen Rödel. 1698 ließ Christoph v. Uetterodt (der Erbauer des
Geratal-Flößgrabens) zu Bergbauzwecken einen kunstvollen „Berggraben“ ausführen.
Er nahm den Ausgang beim mittleren Freibachs-Teich, lief hin am Großen Rödel,
Wilhelmsleite, Hirschkopf, Moosbach, Manebacher Gem.-Waldung, trat auf weimarischen
Gebiet in die Ilmenauer Stadtwaldung ein und endete in Ilmenau. 1739 brach der
Damm des Großen Rödelteiches, verflutete Wiesen und Land im Grunde, riß 2 Schneide-
mühlen, das Schutzhaus des Grabens, den Damm des Zollteiches (unter der Wilhelms-
N ee
Liebenstein. — Manebach. 209
Moderne Namen unlleheägE: | Urkundliche Formen
sprache
Der Mosbach ®) Musboch Am Moßelbach 1557
Postbrücke 10) ebs. [17a fol. 13a]; Muß-
Manebacher Grund !!) | Manebocher Grond bach 1580 [17a fol.
Das Steingründchen 12) | Stängröndchen 144a]
Harzhüttenbach 13) Harzhettenboch Das Schoppekreutz
Harzhüttengrund 13) Harzhettengrond | 1528 [33]; Schupe-
Schoppenwiese 14) Schöüppelwiese kreuz 1612 [19 fol.
Goldhelm %5) ebs. | 125b]; Schoppenwiese
Unterm Leitweg !) Öngern Laitwäg 17. Jh. [21]
Lengwitz 17) ebs.
Wilhelmsleite 18) ebs. Wilhelmsleiten 1545
[17a fol. 1a]; An der
Scherselquelle 19) ? Welmersleiten 1557
Der Schindanger 2°) Schengönger [17a fol. 13a]; Wil-
Viehtreibe Viehträm mansleiten 1509 [17a
Der Hirschgrund ?!) Hörschgrond fol. 97 ff.)
Am Hirschkopf ?!) Hörschkopf Hirßkopf 1557 [17a
Am Kirchberg ??) Kerchbeargk fol. 13a]
Die Schulzenthäler ?3) | Scholzedäler
Harzhüttenkamm 13) Harzhedenkämp
Berggrabenweg°) Berggramweag
Am Köhlersberg ?®) Köhlersbeäreg
Eisenweg >) Eisehuhlen
Rösewiese 26) Rüsewiesen
leite) und sämtliche Brücken fort und setzte die Dörfer Manebach und Kammerberg
und den äußeren Teil von Ilmenau unter Wasser. Bergwerk und Eisenhammer blieben
seitdem liegen. (Brückner 66 f.) Am 14. Nov. 1844 brach der schon länger undichte
Damm des „Manebacher Teiches“ (unter dem Mosbach); die Wasserfluten richteten
großen Schaden an (mündl. Mitt.). — 9) L. Zufluß der Ilm. Entspringt am Forstort
gleichen Namens; mündet oberhalb Manebach. 1715 legte der gothaische Ober-Berg-
inspektor F. Heyn in Mosbach ein Silberbergwerk an (Andreas-Grube, Brückner a.a.O. 67).
— 10) IImbrücke unterhalb des Dorfes, an der Straße nach Ilmenau. — 11) Das Tal
längs der Ilm oberhalb Manebach. — 12) An der Ilmenauer Grenze, längs der Stadt-
waldung. — 13) Der Harzhüttenbach, ein 1. Zufluß der Ilm, fließt durch den Harzhütten-
grund, in dessen oberem Teil (nach der Manebachswand zu) eine Pechhütte steht. —
14) Wiese an der Ilmenau-Elgersburger Grenze, zum Teil in letzterer Flur gelegen. Von
einem Kreuz ist nichts mehr bekannt. Vgl. Forstnamen. — 15) Ilmwiese (l. Ufer, über
dem Dorf), nach der helmartigen Form benannt. — 16) Grenzweg mit der Staatswaldung
an der Manebachswand. — 17) R. Zufluß der Ilm unterhalb Stützerbach. — 18) Forst-
ort auf dem 1. Ilmufer, zwischen Großer Rödel und Hirschkopf. — 19) Quelle unter der
Wilhelmslaite (?). — 20) An der Ilmenauer Grenze. — 21) Tal zwischen dem Hirsch-
kopf und der Wilhelmsleite. — 22) Der Ostabhang der Manebacher Gemeindewaldung
(über dem Dorf), an dessen Hang die Kirche liegt. — 23) Seitentälchen von der Schmücker
Straße nach der Gemeindewaldung (über dem Dorf). — 24) Ein Teil des Berghanges
über dem Dorf, unter dem Berggraben. — 25) Weg vom Harzhüttengrund (über dem
Dorf) durch die Gemeindewaldung, an der Ostseite des Mosbach (Berg) hin nach der
„Burgerstraße‘“ (Ilmenau-Suhl). — 26) Nasse Wiese (früher Flachsrösten?) auf dem
l. Ilmufer über dem Dorf.
Gerbing, Flurnamen, 14
210 Amtsgerichtsbezirk Liebenstein.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Mühlwiese 27) Mihlwiesen
Frohnwiese 28) Fruhnewiesen
Doktorswiese ?7) Dokter$wiesen
Der Krautgarten 2°) Krautgöärten
Herbstwiese ?7) Herbstwiesen
Der Rothe Born 3°) Der Rude Börn
Rödels Teich ®) ebs.
Zollteich 8) ebs.
Manebacher Teiche®) |ebs.
Saadigsäcker °°) ?
Die Bartspitze 30) %
Neue Aecker ®l) ?
Beim Zechenhaus ??) |Steigerotte
DerNeuhäusler Acker?) | ?
Zaunäcker ®%) ?
Webers Wand Weaber$ Ränd
Die Eller ebs.
Totenweg °>) Duedenwiesen Die Ehlonden Mer:
Elenden -Wiese =) ? | 1557 [17a fol. 13a]
Flur Neurode!).
Neurode ?) ? Nuwenrod, Nwenrode
Auf dem Brand 3) ? 1378 [39]
Im Böttchersgrund Bettnersgrond
Auf dem Vogelherd Vogelshärdt
Die lange Laite Lange Liden
Ober-Teich Awer-Dich
Kuh-Teich (oder Gänse- | Kieb-Dich
teich)
27) Unter der Rösewiese. — 28) Unter dem Dorf an der Ilm, am jetzigen Bahnhof.
Die Frohnwiese war v. Witzlebisches Eigentum und wurde von den Frohnbauern
bearbeitet. — 29) Im Harzhüttengrund, Privatländerei. — 30) Die Lage nicht mehr
bekannt. — 31) Neurodung am Elgersburger Weg. — 32) Das Zechenhaus unter
dem Berggraben beim Schulzenthal gehörte zur „Langguths-Zeche‘“, einem Kohlen-
bergwerk, welches Mitte des 18. Jahrh. von Landkammerrat Langguth eingerichtet
wurde. (Brückner 67; Fr. Regel a. a. ©.) — 33) Rodung an der Gemeindewaldung.
Die Aecker kamen an Besitzer neuerbauter Häuser. — 34) Ebenfalls Rodung am Rande
des Gemeindewaldes. Die neuen Aecker wurden mit Zäunen umgeben, zum Schutz
gegen Wildschaden. Als der Wald zum Teil geschlagen war, kamen die neuen
Flurteile (nebst dem Holz) an die „36er‘‘, die ursprünglichen Dorfbauern. — 35) Der
Totenweg führt durch den Wald nach Gera, wo die Mutterkirche war und wo die
Toten beerdigt wurden. — 36) Die Elendenwiese liegt zwischen dem mittleren und
unteren „Freibachsteich“ an der Grenze; der Grund der Namenführung ist ver-
gessen, ebenso weiß niemand mehr etwas von der „Elenden-Mühle‘.
1) Literatur: Brückner IIL1, 75; Gelbke II 2, 113£.; Lehfeldt XXVI
178. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) An
der Wipfraer Grenze.
Manebach. — Neurode. — Rippersroda. 211
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Auf dem Häfßlich #) Häßlich
Kleine Laite Klene Leden
Die dürre Wiese Derre Wiäsen
Der große Eichelsee |) _
oder Egelsee °) Achelsie
Der kleine Eichelsee s
Auf dem Stocken Ufn Stocken
Am Bücheloher Wege |Bücheloher Wägk
Auf dem Rödchen ®) Ufn Redchen
Im Loh”) Luhe
Auf dem Sandberg Sändbärgk
Auf dem Gestadig Ufn Städ’g
Mühlberg Millbärgk
Engerts Garten Engerts Göärden
Lohwiesen Luhwiäsen
Der Lohbach S) Lühebäch
Schieferhofsgarten ?
Auf dem unteren Bühl- | Ungern BielSteck
stück
Im Eichholz °) Echholz
Martinslaite 10) Merdslide
Wasserlaite 11) Waschlide
Sandgebreite Sändsbrede
Der Schindanger Schinganger
Auf der Rinne 1?) Uf der Rinne
Die Wipfra ebs.
Flur Rippersroda!).
Rippersroda ?) ®) Ripp'sch oder Rip- |Rippers, Ruppers 1557
persch ®) [19]
4) Jetzt Ackerland; nach Wipfra zu. — 5) Die Flur Neurode ist reich an Teichen ;
der große Eichelsee (nahe der Bücheloher Grenze) ist der größte derselben. — 6) Am
Westabhange des bewaldeten Sandberges. Das Rödcehen ist erst 1877 abgetrieben
worden. — 7) Am Sandberg; an der Wüstenbehringer Grenze; „Im Loh“ heißt auch
ein Flurteil über dem Lohbach, sö. vom Dorf. — 8) R. Zufluß der Wipfra, entspringt
im Böttchersgrund (nicht am Sandberg!) und fließt durch die Lohwiesen. — 9) Eichen-
Buschholz am 1. Wipfraufer. — 10) Am Sandberg, nach Traßdorf zu. — 11) Wiesen-
grund am Sandberg. — 12) Oestl. vom Dorf, unter dem Sandberg.
1) Literatur: Brückner II 5, 76; GelbkeII 2, 122; Lehfeldt XXVI
182f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte. — 3) Herr Schulrat
Fritsch in Arnstadt hatte die Güte, die Namen an Ort und Stelle in die Mundart
zu übertragen. Ebenso verdanke ich Herrn Lehrer Richter, früher in Martinroda, eine
Anzahl mundartlicher Angaben und sonstige wertvolle Auskunft über Flurverhältnisse.
— 4) Rippersroda ist ein Platzdorf; die Schwemme ist mitten im Ort auf dem freien
Platz. Vor der Separation war eine Art Gütereinteilung in der Flur (Hagenhufen?).
Noch jetzt sind diese Güter zum Teil von den alten Wegen begrenzt. Die Flur ist
steinig und vielfach unfruchtbar.
14*
212
Amtsgerichtsbezirk Liebenstein.
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Ueber dem Mühlgraben | Mihlgröäben
Ueber dem Thomas- | Domenholz
holz 5)
Der Thomasberg ) Dümsbärgk
Das Schlangenthal Schlangendöäl
Der Lindenberg ®) Lingebärgk
Das himmlische Thal |Das hümmje Dal
Die Tilleländer Dollelänger
Das Frisch ?) Früsch
Die Katzenwiesen Die Katzenwesen
Das Fallthor ®) Falldür
Die Schmidtwiese Schmädtswesen
Auf dem Sand Ufn Sänd
Der Geiersberg ?) Geiersbärgk
Unter dem Schulgarten
Das Bäumchen
Ungern Schulgöar’n
Ufm Bämchn
Das Kirchholz 1°) Kärchholz
Der Gemeindeacker Gemäneacker
Das Melm Malm
Holzweg Holzwägk
Die Teichgelängen Dechgeläng’
Der Schlims 1!) Schlems
Die Pfaffenäcker 1?) ebs.
Ueberdem breiten Baum | Achter’n breten Böm
Die Katzengelängen ebs.
Das Melchiorthal
Die Liengelängen
Unterden Salzländern3)
Ueber der Gemeinde-
laite
Beim spitzigen Baum
Beim Angelröder Berg
Das Kugelleich 1#)
Milcherädelle oder -dalle
Der Liendrift
Sälzlänger
Gemäne Läde
Beim Spetz’gen Böm
?
Kubbel-Löch, Kabbel-
Lech oder Kaulech
Ueber dem Lerchen- | Lärchhäegel
hügel
Das Sümpfchen !°) ebs.
Die neun Gruben
De nein Grum’n
5) Nw. über dem Dorf; Bauerneigentum. — 6) Früher mit einzelnen Linden bestanden;
n.ö. vom Dorf. — 7) Tiefgründiger Boden. — 8) An der Straße Rippersroda-Plaue. —
9) N.ö. vom Dorf, an der Schwarzburg-Sondershäuser Grenze. — 10) Früher Eichen-
waldung mit Buschunterholz. — 11) Naßkalter Boden nach der Neusisser Grenze zu. —
12) Jetzt nicht mehr Pfarrland ; ob früher, ist unbekannt. — 13) Jetzt trockenes Land.
— 14) Flaches Land, im Südwesten, nach Liebenstein zu. — 15) Jetzt fast trockenes
Ackerland; Kalkboden.
Rippersroda. — Traßdorf.
213
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Ueber der Angelröder |Ewer dr Angelreder
Kirche . Kirche
Das Oberried Übberried
Der Eselsweg !*) Eselswägk
Die Schmidtsgasse Schmedtsgässe
Das krumme Stück ebs.
Die Boßecke 17) Bösecke
Das breite Stück Bräte Stäck
Der lange Grund Langgrund
Die Schenkstelle
Der Gemeindeberg
De Schenkslänne
Gemäne Bärgk
Namen aus dem
Ort:
Die eiserne Kuh
Der Hirschgarten
Flur Traßdorf!).
Traßdorf 2) ebs. Traisdorff®), Traysdorff,
Der Sandberg ®) Sänbärgk Traystorf 1378 [39]
Die Schmeergrube®) |Schmärgrube
Der Pelzacker 5) ebs.
Im Lämmerloch ebs.
Die Bolunze ®) ebs.
Das obere Starkfeld 7) | ebs.
Hinter dem Berge Hingern Bärgk
In Gärten ®) ebs.
Auf der Schumpel?) |Uf der Schumpel
Das untere Starkfeld ”)|Das ungere Starkfeld
16) Der Eselsweg führte von Rippersroda nach dem Langen Grund zu (Liebenstein). —
17) Alter Weg nach Plaue; früher sehr sumpfig, teilweise Wasserlauf.
1) Literatur: Brückner III 1, 85; Lehfeldt XXVI 183 ff. — 2) Quellen
f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. Dankbar gedenke ich der genauen
Auskunft über Dorf- und Flurverhältnisse, die ich in der Familie des Herrn Schultheiß
Hartung erhielt, besonders auch der Mitteilungen aus dem Erinnerungsschatze der
91-jährigen Frau Rosenberg. — 3) Dobenecker I 964 (1079—1089) wird neben
„Velingen“ (Willingen) ein Tusdorf genannt; ich halte dies aber — mit Rein —
für Dosdorf zwischen Arnstadt und Plaue. Auch das Zinsregister von 1378 erwähnt,
gesondert von den Zinsabgaben von ‚„Traystorf“, ein ‚„Tastorff“, das wohl mit obigem
„Tusdorf‘‘ identisch ist. Nach Brückner (a. a. OÖ. 85) soll Traßdorf früher „Tragsdorff‘“
geheißen haben; es ist dies wahrscheinlich auf die falsche Lesart von „Traysdorf“
als Tragsdorf zurückzuführen. Die darauf bezügliche Volksetymologie s. unten. —
4) Nach Neurode zu. — 5) Ganz dürres Land am Sandberg. — 6) Slavisch?! —
7) Nach Ober-Willingen zu. — 8) Hier soll das „Alte Dorf‘ gestanden haben, das
später auf den Hügel der jetzigen Siedelung ‚getragen‘ wurde; daher Tragsdorf (!). —
9) An der Oberwillinger Straße.
214
Amtsgerichtsbezirk Liebenstein. — OÖhrdruf.
Moderne Namen
Mundartliche Aus- | yrkundliche Formen
Vor den Stocken !?)
Vern Stocken
sprache
In Dallen 1°) In Dällen
Am Berge Am Bärgk
Kümmelwiese Kümmelwiäsen
Der lange Striemen 1) | ebs.
An der Mittelstraße 1?) | Medelströß
Der Melm 13) Malm
Die Fitzwiese 14) Fitzweäsen
Der Anger 15) ebs.
Die Butscht 1%) ebs.
Gemeinde-Teich Gemeindich
Linsenteich Linsendich
Gestöckicht 17) Ufn Gesteckig
Der Kesselgrund 18)
Das Bornholz 18)
Fuchsrand
Das lange Thal
Das Pferchstück 1?)
Der Pfannacker
Der Haderacker
Der Pfaffenacker
Der kleine Hälter
Kesselgrond
ebs.
Föchsränd
Länge Doal
FerchStick
ebs.
Häderländ
ebs.
Hähler
Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Dietharz ?) 3)
Flur Dietharz !).
Dieter$ Ditharz 1246); Dit-
hardis 1265°); Dit-
harts 13336); Dit-
10) Im Starkfeld. — 11) Jetzt Acker, früher wohl Feldweg. — 12) Trift nach Willingen
hin. — 13) Sandacker. — 14) Jetzt entwässert. — 15) Wiese sö. vom Dorf. — 16) Acker-
land an der Griesheimer Grenze. — 17) Ackerland zwischen der Straße nach Gehren
und der nach Bücheloh. — 18) Wald an der Schwarzburger Grenze, am „Waldholz“. —
19) Schafhut auf der Ostseite des Dorfes.
1) Literatur: Brückner III 7, 76; O. Fleischhauer, Aus Tambachs Ver-
gangenheit, Goth. Tageblatt 1883, No. 5. 11. 75; Gelbke II 1, 513; F. Hering,
Tambach in Thüringen, Friedrichroda 1903; Lehfeldt XXVI 15ff.; Fr. Regel,
Entwickl. d. Ortschaften, 46. Vgl. auch Forstnamen. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Das Dorf ist am Zu-
sammenfluß der Apfelstädt und des Schmalwassers, längs der alten Frankenstraße an-
gelegt. — 4) Aus: Priv. composicionis inter monasterium nostrum et cives de Seberg,
StA. Gotha, Schwarzes Georgenth. Kopialb. fol. 165% b, — 5) Aus: Priv. Herm.
comitis de Henneberg de quibusdam finibus curiae Waldinuels, Schwarzes Georgenth.
Kopialb. StA. Gotha fol. 1266. — 6) Aus: Ltr. Heinrieus Hermannus de Baldestete,
StA. Gotha, Georgenth. Or.-Urk. QQ Id 129%: „super castrum quondam Valkenstein
cum suis pertinentiis ... sitis in villa Ditharts.“
Traßdorf. — Dietharz. — Georgenthal. 215
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
terichs 15127) [20];
Ditters 1657 [16]
Im Gunzbach 5) Gunsebach
Am Vitzerod Vetzerod
Am Rodebach Ruedebäch
Am Zielbaum °) °
Am vordern Galberg1P)| An vorder Galbärgk
Die Anspannswiese 1!) | AnspänSwiäsen
Am Zollstock 1?) ?
Am Steinweg An Stenwägk
DerSchmalwassergrund | Schmalwassergrond
Am Kirchberg Kerchbärgk
Am Finkennest 13) Finkennast
Ochsenwiese 1%) Ochsenwiäsen
Die Pfaffeneller 15) ?
Der alte Teich 16) ?
Flur Georgenthal}).
Georgenthal ?) ®) Jerredoal ?) 1. Erste Gründung auf
dem Georgenberge
(Georgs-Land): Asol-
veroth 1143 (Doben-
7) Aus: Schwartzwaldischer straßen, forthe usw. vergnickung, 1512, StA. Gotha Y III 2e,
— 8) Wiesengrund n.ö. von Dietharz. Ein kleiner Bach, r. Zufluß der Apfelstädt, fließt
durch das Tal. — 9) Grundstück vor dem Galberg, in der Schußlinie des ehemaligen
Tambacher Schützenhofes. — 10) Ehemalige Gerichtsstätte. Ein „Armesünderweg“
führt‘ an der Nordostseite des Hügels hinauf. — 11) Unter dem Kirchberg. Hier
sollen die Fuhrleute früher Vorspann genommen haben zum Aufstieg. — 12) Am
„Zollstock“ soll die Straßen-Zolleinnahme gewesen sein. — 13) Eine Wiese vor dem
Stauweiher. — 14) Gemeindeland. — 15) Land neben dem Friedhof; Pfarrdeputat. —
16) Wiese seit Anfang des 19. Jahrh.
1) Literatur: P. Baetheke, Die Gründung des Kl. Georgenthal, Heimatsbl.
Heft I 1—19; ders., Die Ruinen vom Kloster St. Georgenthal, Thür. Monatsbl. 9. Jahrg.
1901, 1—4; Brückner II 4, 5ff.; Gelbke I 1, 539; Lehfeldt XXVI 23ff.;
Fr. Regel, Entw. 38f.; Rudolphi, Gotha dipl. II 244 ff.; H. Stiehler, Kl. u.
Ort Georgenthal, 1891; Stark, Zeitschr. f. Thür. Gesch. I 299 ff. — 2) Quellen
f. d. modernen Namen: Generalkarte; Spätzel, Topographische Karte von Georgen-
thal und Umgebung; mündl. Mitt. Vgl. auch Forstnamen. — 3) Die mundartliche
Aussprache verdanke ich Herrn Lorenz Köllner in Georgenthal. — 4) Was schon
Mosch u. Ziller (a. a. ©. 200) für 1813 erwähnen, gilt ziemlich uneingeschränkt
noch für heute: „eine eigentliche Flur hat der Ort nicht, nur 109'/, Ack. Berg-
land, 102!/, Ack. Grummetwiesen, 77°/, Ack. Jakobswiesen. Das Vorwerk hat 171 Ack.
Land und 142!/, Ack. Grummetwiesen — alles auf Nauendorfer Flur, nur eine
Wiese von 4 Ack. bei Georgenthal.“ Die Amtsbeschreibungen des 17. Jahrh. geben
wohl den „Ackerbau“, den „Wiesenwachs“, die „Teiche‘“ usw. des Vorwerks genau
an; es ist aber selten bestimmt nachzuweisen, zu welcher Flur die Grundstücke jetzt
gehören. Herr Pfarrer Baetheke in Georgenthal hatte die Liebenswürdigkeit, mir über
mancherlei streitige Punkte Aufklärung zu geben.
216 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Mundartliche Ana
sprache
Moderne Namen Urkundliche Formen
ecker 11459); Asolue-
roth 1152 (Doben-
ecker II32); Hasolde-
roth 1153 (Doben-
ecker II 40); Cella
Asolverod 1170 (Do-
benecker II 415);
Grangia Asolverod
1189 (Dobenecker II
835).
2. In monte Sti. Georgii
(Dobenecker II 32);
Im Tambacher Grund |In Dammschen Grond| Mons s. Georgii (Do-
Brückenwiese 5) Breckweisen benecker II 54).
Die Pflegebrücke ®) De Breck 3. Jurginthal 1347 (L.
Krebswiese ?) Krebsweisen u. B. S. 272 N. 49);
Mühlteich, Großer und |Mölledich, Grusse und| Jurgentail 1350 (ebd.
Kleiner 3) Kleine S. 287); Jurgintal,
Uetterodts Garten?) |Uetterod’s Göärden Jorental, Tal sancti
Waizens Garten?) ? Georgy 1378 [39]
Der Hammerteich 1%) | Hammerdich Hammerteich 1557 [19]
Der alte Hammer!P) |Ufn Hammer
Die Harzwiese 1!) Höärzwesen
Das Brauseloch Brüsloch
Der Hopfenberg 1?) Hopfebärgk
Der Klostergarten 13) | Kluestergöarden
g
5) Im Apfelstädtgrund, am Fuße des „Knie“; nach der Pflegebrücke benannt, die hier
über die Apfelstädt führte. — 6) Apfelstädtbrücke am Südende der Flur, nach Tambach
zu. Diese Brücke mußte von sämtlichen Ortschaften der Pflege Georgenthal erhalten
werden. (F. Hering, Tambach im Thüringerwald, 1902, 67.) Neben der Brücke,
an der Hammerwand, stand ein Eisenhammer (,„Kreuzhammer“, jetzt Schlöffels Mühle).
Brückner 33f. und Mosch u. Ziller 199. 1665 [14, S. 90]: „In anno 1658 hat die Herschaft
gegen den steinern Creuz unterm Knie einen neuen hammer bauen lassen ... ist
itzo verpacket und es wird wochentlich 3 fl. packzins entrichtet.“ Ein weiterer Hammer
soll an der Apfelstädt an der Ostseite hinter der Klostermauer (,„Gehaaksmauer“), un-
mittelbar an der Nauendorfer Grenze gestanden haben. Tiefe Einschnitte, steile Hügel
weisen auf alte Bautätigkeit hin; auch sollen dort Schlackenhalden gefunden worden
sein. Die große angrenzende Wiese in Nauendorfer Flur heißt die Hammerwiese,. —
7) Große Wiese auf dem r. Apfelstädtufer südl. vom Teiler. — 8) Am Fuß vom
Mühlhög, am Eingang zum Romeisengrund (17. Jahrh. Asmusgründlein). — 9) Jetzt
Wiesen n.ö. vom Mühlteich. — 10) N.ö. vom Mühlteich, beim jetzigen Schützenhof.
Hier stand bis 1757 ein Eisenhammer (Brückner 34). — 11) Unterhalb des Harzloches
am Ziegelberg.. — 12) Nicht zu verwechseln mit der Wüstung Hopfgarten (s. Flur
Nauendorf). Hopfenbau wurde noch im 17. Jahrh. im Hohen Garten (innerhalb der
Ringmauer des Amtsgartens und am Marstall) gebaut. (Georgenth. Amtsb 1665 8.77.) —
13) Innerhalb der Klostermauer weist Baetheke (Die Ruinen, 2u.3) sieben Teiche
nach: das teichlein beim thorhause, das Mittelteichlein, das Hinterteichlein, das Trenk-
Georgenthal. — Gräfenhain. 7
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Der Biengarten oder |? Der Biegarten 1643 [14
Pimpinellengarten 1%) fol. 117 ff.]; Bien-
Das Gehaak Gehök garten 1647 [15]
Die Apfelstädt Apfelstädt
Der Theiler 5) ’s Wehr Schweinbach 1647 [14];
Der Schweinbach 1%) |Schwimmich Schwimbach 1647
15
Waschblauel 17) Batschblewel a 1643 [14
fol. 118); Wasch-
blauel 1647 [14]
Der Hagenbach oder | Schloßborn Hagenbach 1143 (Do-
Schloßbrunnen 1) benecker I 1459);
Haginbach 1152 (Do-
benecker II32); Hain-
bach 1168 (Doben-
ecker II 361); Ha-
ghenbac 1209 (Do-
benecker II 1411)
Flur Gräfenhain !).
Gräfenhain ?) ®) Gräfenhän °) Greuenhayn 1230 und
1292 [35a fol. 60];
Greuynhayn 1230
[35a fol. 61]; Greffen-
hayn 1643—1644 5);
Gräfenhain 1665 [15]
Die große Ringnellen ®) | Grüeße Renknelle Rinkenellern 1643 [14];
Die lange Else ?) ebs. Ringnellen 1665 [17]
Die Querstummel QuärStommel
teichlein — 1572 [in 342] erwähnt als: „der willenteich im eloster‘‘ —, das „neben
dem Judenhut‘“, das ‚obere teichlein bei der mauer‘“ und ein Teich west]. von der
Kirche. — 14) Der Biengarten lag nördl. von der Abteikirche. (Baetheke, Ruinen 18.)
— 15) Die Stelle oberhalb Georgenthal, wo ein Teil der Apfelstädt abgeleitet wird in
den Flößgraben, der sich später mit dem Leinakanal vereinigt. — 16) Hagen- oder
Hainbach (von der Haingrube) und Schweinebach münden unterhalb Georgenthal in
die Apfelstädt. — 17) Gehölz sö. vom Dorf an der Nauendorfer Grenze.
1) Literatur: Brückner I5, 91; Gelbke II 1, 547; Lehfeldt XXVI 43ff.;
Mosch u. Ziller 215ff.; Fr. Regel, Entw. 47. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Für Uebermittelung
der mundartlichen Aussprache bin ich Herrn Pfarrer Hörcehner zu Dank ver-
bunden. — 4) Gräfenhain ist ein nordost-südwestl., längs der Steigerstraße gebautes,
zweizeiliges Straßendorf. Die eigentliche Flur ist unbedeutend; doch besitzt die Ge-
meinde, südl. ans Dorf grenzend, eine wertvolle Holzung. — 5) Aus: Amt Georgen--
thal, MinA. Gotha Dep. IVa, Kap. 3, No. 1. — 6) Ehemals feuchte Wiese; an das
Grundstück gleichen Namens in Nauendorfer Flur grenzend. — 7) Neben dem vorigen
Flurteil.
218
Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Der Reutersweg ®) Reuteröwägk Am Reutersweg 1665
Am Schieferstein Schöfferstein [17]
An der Windebühl?) | Wöngebühl
Die Wonne?) ebs.
Gallacker 10) ebs.
Der Hambach 1!) Hämich
Bei der Heiligen Hölge Weäsen
Wiese 12)
Gemeinde-Garten Gemeingöärden
Hinter den Gärten Höngern Garden
Die Vorderheide Vörderhäde
Die Krautheide 13) Krüthäde
Das Thiementhal 1%) | Diemedöäal
Die Hinterheide Hingerhäd
Das Druidenthal !#) Drüdendöäl
Der Kalkhög Kalkhögk
Das Gemeindeholz !#) | Gemeinhölz GräfenhainerGemeinde-
Sandthal Sanddöal holz 1647 [15]
Die Steigerstraße 15) Steierätröaß Meinoldestrazen, Or-
dorfsteiger 1168 (Do-
benecker II 361);
Ziegelberg 16) Ziegelbärgk Gräfenhainer Steiger
Gabelthal Gafeldoal 1647 [15]
Kirchenholz oder Kerchenhölz Pfarrholz 1643
Heiligenberg !?) THoizebärak Heiligenholz 1643
Hirtenwiese Herdeweäsen
Gänserasen Gänseröäsen
Schindshölzchen Schöngshölzchen
Erlwiesen Arlweäsen
Schindsweg Schöngswägk
Die obere und untere |Öber$te und öngeräte
Rinne 18) Rönn
Die langen Stücken De langen Stöcker
8) Grenzweg zwischen Gräfenhain und Ohrdruf (nördl. Grenze). — 9) Wiesenland
nach Ohrdruf zu; es wird von der „Wonne‘“, einem kleinen Zufluß der Ohra, durch-
flossen. — 10) Wiese nach Nauendorf zu. Ueber einen ehemaligen Gerichtsplatz ist
nichts bekannt. — 11) Grenzbach zwischen Gräfenhain und Nauendorf. — 12) Westl,
vom Dorf; sie gehört zur Schule. — 13) Zwischen Vorder- und Hinterheide. Gräfen-
hain war früher bekannt wegen bedeutenden Krautbauens (Mosch u. Ziller 216). —
134) Quelliges Tal zwischen Vorder- und Hinterheide, sw. vom Dorf. — 14) Am Süd-
abhang der Hinterheide. — 14%) Das Gemeindeholz umfaßt „444'/, Acker 47 Ruthen“
(Mosch u. Ziller 216). — 15) Wohl einer der ältesten Uebergänge des Thüringerwaldes
von Öhrdruf nach dem Werrathal. Vgl. Fr. Regel 18. — 16) Der südlichste Teil
des Gemeindewaldes. — 17) Der Heilige Berg gehört zum Kirchholz. — 18) Oestl.
vom Dorf, an der Ohrdrufer Flurgrenze.
Gräfenhain. — Heerda.
219
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Im See 1°)
Auf dem Fackacker
Am dreckigen Acker 2°)
Das Geschling ?!)
Die Rösewiese
Heck wiese ??)
ÖOhrdrufer Weg
Heerda ?)
Kellerei
Die kurzen Sotteln #)
Die langen Sotteln #)
Mühlberger Spitze
Der Pfaffgraben 5)
Die lange Else
Das Häßlich ®)
Das Heidehügelfeld
Das Hangstück
Die Hanglaite
Das Gründchen
Schloßwiese
Brauhaussand
Molkenbrunn
Der lange Erdfall
Das runde Loch
Im Sie
Ofn Fackacker
An dreckigten Acker
Der Schlöng
Riesenweäse
Heckweäsen
Orderscher Wägk
Fiur Heerda!) (Rittergut).
Herde
Här 3)
Kellerie
De korzen Sotteln
De lange Sotteln
Melbersche Spitzen
Fäffgräm’n
ebs.
Das Hässelchen
Vor’n mitteln Heidefeld
(Heideheagel)
Das Hangsteck
De Hangleit
Das Grünkchen
Schloßwiäsen
p)
Melkekorn
ebs.
Das ronde Loch
Im See 1665 [17, Grenz-
beschr.]
Das Geschling1665 [17]
Heilige Hecke
oder
Freudenbusch 1665
[17]
Straße, so von Gräfen-
hain nach Öhrdruf
geht, 1665 [17]
1143 (Doben-
ecker11459); grangia
Herde 1189 (Doben-
ecker II 835); Der
Hoff zcu Herde „ist
der monchene zcu
Jorintal“ 1378 [39];
Herdau und Herde
1525 (StA. Gotha,
Bericht der Seque-
stratoren QQ IlIh. 4)
19) Nasse Wiese n.ö. vom Dorf, an der Ohrdrufer Grenze. — 20) Wohl dreieckiger
Acker, der Form nach; doch kann der Name auch von der sumpfigen Beschaffenheit
herrühren. — 21) Wiese nördl. vom Dorf, an der Ohrdrufer Grenze. — 22) In den
Grenzbeschreibungen (Ohrdruf-Georgenthal) von 1643 und 1665 ist die Reihenfolge der
Flurnamen von Süden nach Norden und Westen, wie folgt: „Gräfenhainer Feld; im
See; am Haderbusch (wohl beim Fackacker); Ohrdrufer Weg; Heilige Hecke oder
Freudenbusch (am Ohrdrufer Weg); ‚der Gerichtsstein, wo die Gefangenen einander
geliefert werden‘; Nauendorf’sche schäferei; im Geschling; Pfarrwiese; am Reutersweg;
Ohrdrufer Wiese; Ringnellen.“ Hier beginnt die Nauendorfer Grenze.
1) Literatur: Brückner I 3, 227f.; Krügelstein, Nachr. 51. 52. 323.
612; Lehfeldt XXVI 47 ff. Seit 1907 gehört die Flur zum Gebiet des Truppen-
übungsplatzes. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Karte des goth. Katasteramtes.
— 3) Das Verzeichnis der mundartlichen Aussprache verdanke ich Herrn Öberförster
R. Ausfeld, früher in Wölfis. — 4) Ackerland nach der Mühlberger Grenze zu. —
5) Mündet unterhalb Heerda in den Hoppach; bildet teilweise die Grenze zwischen
Ohrdruf und Heerda. — 6) Wäldcehen am 1. Ufer des Pfaffengrabens.
220
Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Moderne Namen
Mundartliche "Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Der Hardtteich ?)
Die Hardtwiese
Hardt
Stockwiese
Backhausstück
Kleine See
Das Seestück
Große See 10)
Kesselstück
Steinspitze
Das Hamichstück
Hamichwiese
Bei der Sandgrube
Der Hühnerberg
Hopfenberg
Die hundert Aecker
Birkig
Schlüssel
Der alte Steinbruch
Tambuchslehne
Das Schlüsselfeld
Der Hu(a)rdt-Tich
D’ Hu(a)rdtwiäsen
D’ Hu(a)rdt
Stockwiäsen
Backs$pitzen
Kläne Sie
Das Siesteck
De gruße Sie
Kesselsteck
Die Steenspitzen
Das Hamichsteck
Hamichswiäsen
Bie der Sändgrum’n
Hänerbärgk
p)
Honnert Acker
Bärkg
Schlessel
Der ahle Stänbruch
Tammichslahn
Schlesselfeld
Flur Herrenhof '!).
[?) dy billingishart ®)
1370 [35a fol. 71a];
die monche hart
1543 °) [7]
Im untern Hambach !}),
Im obern Hambach
1543 [7]
Das kl. pierkicht 1543
[7]
Herrenhof ?) 4) Harnhof °) Herrinhoff 1143 (Doben-
Das Kratzloch 5) ebs. ecker 11459); Heren-
Die neue Laite De nauwe Laiten houe 1143 (Doben-
Die langen Stücken De langen Stecken ecker 11473); Heren-
Vor dem Gericht) Vör den Gerecht hof 1189(Dobenecker
Ueber der Bergecke |Awer der Bargkecken | II 835)
7) Die Forstkarte hat an Stelle des Hardtteiches den Namen „Drachen-Teich“. —
8) Aus einem Sühnebrief des „Dytherich von Witzleibin geseßin ezu Wolfiezte“ und
dem „Gotzhus z. sente gorgental‘“: „daz holtz, daz da heißit dy billingishart und gelegin
ist by deme Hophe czu Herde.“ Vielleicht wurde damals die Wölfische und die
Heerdaische Hardt geteilt? — 9) Aus: „Vorzeichnus und Bericht“ der Sequestratoren
(StA. Gotha QQ III h. 4, Or.): „ein holz, die monchehart genannt, ein aichen pusch-
holz.“ — 10) Wiese. — 11) Der Hambach („Hammich‘“) ist der Oberlauf des Pfaffen-
grabens; die Quelle ist an der Hardt, südl. von Heerda.
1) Literatur: Brückner Il 11, 43; Gelbke II 1, 556; F. Krügelstein,
Nachr. von Ohrdruf 59ff.; Lehfeldt XXVI 49f. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Für Uebermittelung
der mundartlichen Aussprache bin ich Herrn Kantor Hildebrandt in Rödichen zu
Dank verpflichtet. — 4) Die Ortsanlage macht den Eindruck von zwei gesonderten
Siedelungen. Die östl., auf dem r. Ufer der Apfelstädt, gruppiert sich um dieKirche.
Westl. hiervon zieht sich eine zweizeilige Dorfstraße vom 1. Ufer der Apfelstädt bis
zur Tambach-Gothaer Landstraße. — 5) Im nordwestl. Winkel der Flur. — 6) Das
Gericht lag am Ostabhang des Hirzberges, nw. vom Dorf; hier wurden 1646—1711
eine große Anzahl „Hexen“ verbrannt.
Heerda. — Herrenhot. ai
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Am Berge Am Bargk
Der Läuseberg ’) Der Liesebargk
Die alte Trift ®) Ale Dreft
BeiderSchönen Eichen?) | Schaweichen
Auf dem Stockborn !)|) Uf den Stockborn
Das Schindleich Schingleich
Vor der Schäferei
Die Nikolauspfütze 11)
Die lange Wiese 1?)
Die Aue !3)
Hopfgarten 1%)
Der Hasenwinkel
Das obere Rod !#)
Das untere Rod 1)
Schafwiese
Die kurzen Seeber-
chen !5)
Die langen Seeber-
Vör der Schaferei
In der Pfötzen
Lange Weäsen
Die Au
Hopfgöärten
Höäsenwenkel
Awerrod
Ongerrod
Schöfweäse
Sewerchen
pratum, quod dieitur
Langewisen 1168
(Dobenecker II 361)
Hophgarde 1143 (Do-
benecker I 1459);
Hopfigart 1153 (Do-
benecker Il 54); Hop-
garde 1209 (Doben-
ecker Il 1411); Hoph-
garten 1218 (Doben-
ecker II 1218); „Ein
chen 15) örtleinschlagholz, der
Hopfengarten ge-
nannt“ 1647 [15]
en 1153 (Do-
D öc 16 1
er Rothe Hög!) |Der Rüede Hegk benecker II 54)
Das kleine Feldchen |ebs.
Das Ried Das Ried
Der Müllersteich 1?) Möller$dich
Auborn ebs.
Der Kanzlersteich 17) | Kanzler$dich
Krautländer Kroudlänger
Die oberen Zeilweiden | Zielwiden
Der alte Teich 18) Der äle Dich
Die unteren Zeilweiden | Ungere Zielwiden
Der schwarze Lach 19) | ebs.
Der Melm Melmen
7) Nördl. vom Dorf, auf der Hohenkirchener Flurgrenze am 1. Ufer des Leinakanals.
Weiter Rundblick. — 8) Nach dem Hirzberg zu. — 9) Soll eine besonders starke
Grenzeiche am Hirzberg gewesen sein. — 10) Wiesen westl. vom Ort. — 11) Früher
sumpfige Stelle im Dorf. Jetzt bebaut mit der Gemeindeschenke. — 12) Längs des
r. Ufers des Flößgrabens an der Schönauer Grenze. — 13) Eichenbuschwald nach
Georgenthal zu. — 13?) Wüstung sw. von der Aue, an der Apfelstädt, an der Georgen-
thaler Grenze. Einst Besitz des Kl. Georgenthal. — 14) Gemeindewiesen an der Nauen-
dorfer Flurgrenze. — 15) Wiesen und Ackerland an der Nauendorfer Flurgrenze. —
16) Südl. vom Ort an der Ohrdrufer Flurgrenze. — 17) Wiesen am Westausgang des
Dorfes zwischen der Apfelstädt und der Georgenthaler Landstraße. Sowohl der Müllers-
wie der Kanzlersteich bestanden als Gewässer bis in die 30er Jahre des 19. Jahrh. —
18) Land östl. von der Ohrdrufer Straße, an der Ohrdrufer Grenze. — 19) An der
Ohrdrufer Grenze.
222 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Mai randaliiche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Auf dem Helmsrod ?°) | Helmensrod
Die Lach 1°) ebs.
Die Mühlweiden Mihlwiden
Der Misthof ?!) Mesthof
Pfützen 22) Fötzen
Der Ober- und mittlere | Äwerbodden
Boden
An der Kracken 2) An der Kröäken Die Cracken 1557 [19]
Der Quelgerbrunnen *%) | Quelgerborn
Hinter dem Hopfen- | Hopfegöärten
garten 25)
Die Spitzwiese Spitzweäsen
Am Stemmer ?6) Stämmer
Der Teich ?7) Der Dich
Flur Hohenkirchen !).
Hohenkirchen ?) #) Hohkirchen °) Hohenkirchen 1168(Do-
benecker II 361);
Hobinkirch 1220 (Do-
benecker II 1937);
Hohenkerchen 1241
[35a fol. 66]; Hoen-
kirchen 1338 [35a
Der Hellhög 5) Hellhegk fol. 60]
Das Obermoor ®) Awermür Vgl. Flur Petriroda
Das Mittelmoor Mödelmür
Das Unter- oder Bött-|?
nersmoor
Die Schafwiese Schöfweäsen
Der Schafweg Schöfwägk
20) Schließt sich dem Flurstück gleichen Namens in Hohenkirchener Flur an. —
21) Am Mühlgraben, östl. vom Dorf. — 22) Oestl. vom Ort, an der Apfelstädt und
der Hohenkirchener Flurgrenze. — 23) Nördl. vom Dorf, auf dem r. Ufer des Leina-
kanals. Feuchte Wiesen. — 24) Wiese nördl. vom Dorf. — 25) An der Hohenkirchener
Grenze. — 26) An der alten Trift, auf dem 1. Ufer des Leinakanals. — 27) Be-
deutender Karpfenteich an der Ohrdrufer Straße, unmittelbar neben dem Oberdorf.
1) Literatur: Brückner II 11, 23; Gelbke II 1, 561; F. Krügelstein,
Nachr. von Ohrdruf 57; Lehfeldt XXVI 50. — 2) Quellen f. d. moderner- Namen:
Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Letztere verdanke ich besonders
Herrn Schultheiß Kalb. — 3) Durch freundliche Vermittelung von Herrn Kantor
C. Hildebrandt in Rödichen erhalten. — 4) Hohenkirchen ist ein zweizeiliges
Straßendorf, längs der Tambach-Gothaer Straße. — 5) An der Schönauer Flurgrenze,
an das Moorgebiet stoßend. — 6) Der Hohenkirchener Teil des alten Cranechmor weist
dieselbe Fauna auf wie das Petrirodaer Moor (Kiebitze, Schnepfen, Wildenten). Ein
Torfstich ist dort, soweit die Erinnerung reicht, nicht gewesen.
Herrenhof. — Hohenkirchen.
223
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Die Ober- und Unter- |Öf der Haide
heide
Kalbsecke Kalbsweäsen
Auf der Lehmgrube
Schwarze Gebreite ’)
Of der Leimegruben
Schwarze Gebreiten
Im Schlotterbach 8) ebs.
Burgholderteich °) Borgkholdedich
In den Wegelängen Wälängen
Riedberg Riedbärgk
Teichwiese 10) Dichweäsen
Das große Ried 1!) Of den Ried
Hinter der Papier- |Hinger der Papier-
mühle 12) möllen
Helmsrod ebs.
Das dürre Ried Ds dörre Ried
Die große Schulwiese | Schulweäsen
In der Lach 1?) ebs.
Die Kanzel ebs.
In der Biegen In Bein
Am Gehrengraben !t) | Gerngröaben
Der Teich 1) Dich
Beim Holzapfelbaum 1%) | Bin Hölzapfelbaum
Entenfang 5) Endefäang
Schulsteinbach Schuelsteimich
Der lange Steinbach n ich
Der große Steinbach
Im Birnbach 1?) Bernbach Uirnebach 1168 (Doben-
Der Hüttenteich 18) Hödedich ecker II 361)
Die Hüttenmühle 18) Hödemöllen
7) Schwarzes Land auf dem r. Ufer des Leinakanals. — 8) L. Zufluß der Apfelstädt. —
9) Feuchtes Wiesenland in dem Bogen des Leinakanals nw. vom Dorf, südl. vom Moor.
— 10) An der Herrenhöfer Grenze, nw. vom Dorf. — 11) Auf der Nordseite des Dorfes.
Gemeindeland. — 12) Am Südwestausgang des Dorfes, dicht an der Herrenhöfer Grenze.
In Georgenthaler Besitz waren im 14. Jahrh. zwei Hohenkirchener Mühlen; 1312: molen-
dinum diet. slifmuol [35% fol. 680) und 1344: zeigelmoelle und eigilmüle in
Hoenkirchin [35% fol. 69"]. — 13) Ackerland an der Herrenhöfer Grenze, auf der
r. Seite des Mühlgrabens. Feuchtes Land. — 14) An der Ohrdrufer Flurgrenze, an der
Wüstungsstätte Gärin (s. Flur Ohrdruf). — 15) Auf dem r. Ufer des Mühlgrabens, nahe
der Ohrdrufer Straße; daneben der „Entenfang‘‘. — 15?) An der Ohrdrufer Grenze. —
16) Jetzt trockenes Land zwischen der Apfelstädt und dem Mühlgraben. — 17) An
der Ohrdrufer Grenze; r. Zufluß der Apfelstädt. — 18) Unterhalb des Dorfes, an der
Apfelstädt. Die Hüttenmühle wurde am 14. Juli 1884 durch einen Blitzstrahl ein-
geäschert. An Stelle der Hüttenmühle stand wohl ursprünglich der Fuggersche
Kupferhammer, dessen Lehnsberr Georgenthal war. 1495 gestattet das Kloster „den
Erbarn Ulrichen, Jurgen und Jacoben den vogken von Augspurg gebrudern...
unter unserm Dorfe Honkirchen auf dem Rite ein Seyger Hutten mit or not-
dorft und zugehorunge ... auch andern wonungen, dar in sy Ire dyner und arbeiter
224 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Krautheide 18) Krüdhaide
In der Butterweiden !®) | Boderwiden
Glockenfleck 1?) Glockefleck
Unterden Hanfgärten!1%)| Hanfgöärden
Heiligenberg ?°) Hölgerbärgk
Rehberg ?°) Riehbärgk
In der Wiese In der Weäsen
An der Pfütze 21) In der Fitz
Am Vogelgesang ?) | Völgesang
Hösselfeld 212) Hösselfeld
Alte oder Erfurter De äle Ströß
Straße 22) (Der Ärfsche Wägk
Butterweck 2°) Boderweck
Rosengarten ???) Rüesegartchen
Auf dem Erdfall Ardfall
An der Schindsecke ?®) | Schengsäcken
Ochsenwiese Öchsenweäsen
Schmeergrube 23) Schmärgrubn Die Schmergrube 1665
Die Apfelstädt Apfelst [17]
Ueber dem Hippel- |Awern Heppelholz
holz 23°)
Am Hundsbrunner Hondsborner Bärgk Hundsbrunner Berg
Berg *%) 1665 [17]
Im Hühnernest Hinnernäst
Das Kollerstädter Kollersche Feld
Feld 25)
wonen und das zu in zeu dem selben andere smelez und hutten handel und arbeit
under den Hammer triben mogen“. (Georgenth. Schwarzes Kopialb. fol. 19, „Ltr. ubir
dy neuw smelez und sßeighutten under Honkirchn den fuckern von Augßburgk vor-
schrebn“.) Brückner (a. a. OÖ. 30) vermutet das Schmelzwerk am „Kupferfleck“.
Hiervon sei 1 Schock zum Geschoß jährlich gegeben worden. Vgl. H. Heß, Der
Thüringerwald 12. — 18%) Wiesen auf dem r. Apfelstädtufer, n.ö. vom Dorf. —
19) Wiese innerhalb einer glockenförmigen Biegung der Apfelstädt. — 20) Nördl.
über dem Dorfe, an der Petriröder Straße. — 21) Tiefliegendes Ackerland, östl. der
Petriröder Straße. — 21%) Nw. vom Dorf. Ackerland an der Petriröder Straße. —
22) Die Alte Straße (nordwärts über Schwabhausen-Wechmar) lief etwas westl. parallel
der jetzigen Straße. Der alte Weg ist zum größten Teil umgeackert. — 23) Schwerer
Tonboden; Butterweck an der Petriröder Grenze; die Schmeergrube auf dem 1. Apfel-
städtufer an der Schwabhäuser Grenze. — 23a) Wiese n.ö. von Hohenkirchen, nach
der Schwabhäuser Grenze zu. Nasses Land. — 23b) Die Schindsecke:”Wiese auf dem
l. Apfelstädtufer, der Hüttenmühle gegenüber. — 23°) Das Hippelholz liegt in Schwab-
häuser Flur, an der Hohenkirchener Grenze. — 24) Nach dem Vorwerk Hundsbrunn
benannt. Vgl. Flur Ohrdruf. — 25) Zur Wüstung Kollerstädt gehörig. Vgl. Flur
Petriroda und ÖOhrdruf. Im Schwarzen Georgenth. Kopialb. wird fol. 605 vom Jahre
1338 erwähnt in Ltr. Ottonis de Wechmar super quibusdam bonis sitis in bernsrode
iuxta hoenkerchin: „in loco qui dieitur bernsrode.“ Diese Wüstung ist auf der
Generalkarte von Petriroda nahe der Hohenkirehener (und Schwabhäuser) Grenze ein-
Hohenkirchen. — Nauendorf. 995
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Buttlersweiden ?%) Budler$widen „Die Buttlarische Wiese
unter Hohenkirchen,
Namen aus dem neben der Hütten-
Ort: mühle“ (1665) [17]
Die Rosengasse Röäsegäß
Dorfgraben Dorfgröam’n
Backhausgasse Böaksgäß
22Hopfengärten(1855)?| Of der Bleich
Flur Nauendorf!).
Nauendorf ?) 3) Nauwendorf Nova villa 1209 (Doben-
ecker II 1411); Nu-
wenhof 1216 (Doben-
eckerI11668); Nauen-
dorf 1569 [19]
Der Hasenwinkel ®) (R.)| Höasenwinkel Der Hasenwinkel 1643
[14]
Auf dem Girn°) (R.) |Uf den Görn Ufm geren 1643 [14]
Hammerwiese®) (R) | Hammerweäsen Der;
Der rote Acker”) (R.) Be rüede Acker Be 1. 1
gezeichnet. Wahrscheinlich ist die Wüstungsflur unter die angrenzenden Ortschaften
verteilt worden. — 26) Wohl gleichbedeutend mit Butterweiden (Anm. 18).
1) Literatur: Brückner I5, 30; Mosch u. Ziller 213; F. Krügel-
stein, Nachr. von Ohrdruf 54; Lehfeldt XXVI 55; Fr. Regel, Entw. 47. —
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Meßtischblätter, mündl. Mitt. —
3) Nauendorf ist ein zweizeiliges Straßendörfchen. Die Flur ist ganz unbedeutend,
besteht großenteils aus Wiesen und Lehde (vor der Separation), der ganze östliche Teil
der Flur gehörte zum Kl. Georgenthal, später zum Vorwerk (Schafhof). — 4) Der
nördlichste Ausläufer der Flur; grenzt an den Herrenhöfer Hasenwinkel. Beide Flur-
teile sind getrennt durch die Apfelstädt, die hier „vom Eisenhammer unter Hohen-
kirchen ... bis an den oberen Teich [Mühlteich] zu Georgenthal“ die Ostgrenze
des Georgenthaler Hasengeheges bildete. (Georgenth. Amtsbeschr. 1665.) —
5) Wiesenland an der Herrenhöfer Flurgrenze. Nicht zu verwechseln mit der Ohr-
drufer Wüstung Gehren. — 6) Die Hammerwiese schließt sich östl. an das Gehak.
Sie liegt dicht an der Georgenthal-Herrenhöfer Flurgrenze, unterhalb der Georgenthal-
Nauendorfer Straße. — 7) Früher Ackerland, jetzt Wiese, halbwegs zwischen Georgen-
thal und Nauendorf, unter dem Teichberg. C. Lerp (Eine alte Vogtei, in: Aus der
Heimat, Bl. d. Ver. f. goth. Gesch. I 193) erklärt „Rotacker“ für den modernisierten
Namen der Wüstung Reckers oder Ratkersdorf. Da aber 1643 in Acta zum
fürstl. amt Georgenthal (StA. Gotha RR I 9 fol. 93%) in einem Pachtvertrag über
des Amts Ackerbau bei Nauendorf der rote Acker und ufm Recker nebeneinander
erwähnt werden, scheint mir die Lerpsche Annahme nicht stichhaltig. Für die Wüstung
finden sich folgende Namenformen: Rekkers 1143 (Dobenecker I 1459); fundus
Rathkersdorf 1152 (Dobenecker II 32); Rekers 1189 (Dobenecker II 835); Rekers 1209
(Dobenecker II 1411); ebs. 1216 (Dobenecker II 1668); ufm Recker 1643 (s. oben).
Die Siedelung reichte nach Dobenecker II 32 „versus occidentem et meridiem in amnem,
qui Haginbach nuncupatur“, und lag nach derselben Urk. bei dem Tore des Klosters.
Das Gebiet beginnt also östl. mit der Nauendorf-Georgenthaler Grenze an der Gehaks-
Gerbing, Flurnamen. 5)
2926 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Teichberg ®) (R.) Dichbargk Der Teichberg 1643 [14]
? ? Die Teichwiese ®) 1643
Das Gehak°) (R.) ebs. [14]
Die Gehaksmauer °) De Gehaksmüer Die Mauer 1594 [19]
Im Waschplauel 10) (R.) | Batschpläwel Wachßplauel 1594 [19];
Sauborn !!) (R.) Soubborn Der Waschplauhl
Der Geldhög!?) (R.) | Geldheägk 1643 [14]
Im Schweinbach (R.) |Schwimmich Swenibach 1594 [19];
Finkenberg 13) (R.) Finkebargk Schweinbach 1647
Querberg 1?) Quarbargk [15]
Wagnersberg 1?) Du
Stiegel 1) täelig ..Q:
Die Silbergrube 14) (R.)| ebs. nn
Schafwiese (R.) Schofweäsen Die Schafwiese 15) 1643
14
Löfflersgebreite 16) (R.) | Löfflersgebreiten ne > 1643
[14]; Löfflersgebreite
1665 [17]
Die Krautgemeinde!’) | Krütgemän Beim Krautgarten hin-
Hinter den Gärten Hinger den Gärten ter Nauendorf 1643
Lochangel 1) ebs. [14]
Herbstwiesen 1°) Herbstweäsen
Große Ringnellen 1?) De grüeße Rinkenell’n | Die große Rinckenellern
Unter-Hambach ?°) Ungerhambach 1643 [14]; Die große
Der krumme Acker ebs. Ringnelle28)1665[17]
Ober-Hambach Öwerhambach
Auf der Schmiede?!) |Uf d’r Schmeide
Borngasse Borngaß
mauer (Klostermauer), geht sö. bis zum Schweinbach und dann wahrscheinlich nördl.
über den Finkenberg, Silbergrube, zur Nauendorfer Krautgemeinde bis zur Ohrdrufer
Grenze. Innerhalb der Wüstung Reckers liegen wahrscheinlich die mit „R.“ bezeichneten
Flurteile.. Südl. reichte die Flur bis über das Apfelstädter Holz (Haginbach-Schloß-
brunnen). — 8) Der Teichberg erstreckt sich sö. vom Georgenthaler Klostergarten.
Die Teichwiese ist nicht mehr bekannt. — 9) Vgl. oben Anm. 6 und 7 und Georgen-
thaler Flur Anm. 134, — 10) Zwischen Schweinbach und Teichberg. — 11) Auf dem
Teichberg.. — 12) Hölzchen nördl. vom Schweinbach. — 13) Alle drei Anhöhen
liegen sw. vom Dorf. — 14) Wiesen am Westausgang des Dorfes. — 15) Die Schaf-
wiese liegt [nach 14] „zwischen der Löfflersgebreite und dem Rasenrain“. Letzterer
wird an Stelle der jetzigen Straße nach Georgenthal geführt haben. Das Kloster hatte
in Nauendorf und Gräfenhain bedeutende Schafzucht. — 16) Ackerland an der Herren-
höfer Flurgrenze. — 17) Schmaler Streifen vom Nordwestende des Dorfes nach der
Ohrdrufer Grenze. — 18) Nördl. vom Dorf an der Ohrdrufer Grenze. — 19) Nauen-
dorf hatte früher größtenteils „Herbstwiesen“ (einschürige); hierzu gehörte vor allem
der ganze Strich nördl. vom Dorf nach Ohrdruf zu, die Ringnellen, Lochampel, Unter-
hambach. — 20) Der Hambach ist der Grenzbach zwischen Gräfenhain und Nauendorf,
fällt in die Ohra. — 21) Sö. vom Ort, am Abhang der Heide.
Nauendorf. — Ohrdruf. 997
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen |
sprache
Dienstchen ??) Dünstchen
Die Sonne 2°) De Sonn’
Gänsegasse Gänsegaß
Rösewiese ?%) Rüestenweäsen
Bauerswiese Bürschweäsen
Sandhohle Sänhohl
Vorder-undHinterhaide | Vörner- und Hingerhäd
Haingrube *#) Hängrumn Dy hayngruben 1470
Kalkwiese Kalkweäsen [35a fol. 80b]
Gärtchen 5) In Gärten
Der Teller ?°) ebs.
Das Kirmsehölzchen ?7) | ebs.
Die Kupferschmieds- |?
wiese
Flur Ohrdruf).
Öhrdruf ?) ®) Ordorf ?) cellula Ordorf anf. saec.
IX (Dobenecker 170);
Ordorff, Ordorp 961
(Dobenecker I 411);
Dorf ordorff 1353
[353 fol. 61a]; Opidum
22) Südl. hinter dem Dorf, nicht feucht, steiniger Kalkboden. — 23) Schwacher Wasser-
graben auf der Westseite des Dorfes; kommt von der Heide und fließt nach der Ohra. —
24) Südl. vom Dorf; früher Flachsrösten. — 242) Ueber „die gerechtigkeit derer zu
Neuendorf in der Haingruben 1470“. Vgl. Schwarzes Georgenth. Kopialb. fol. 80b.
Danach ‚des elosters armelute von Nawendorf bisher an bihel, barten, messer und heppen
in das selb holtz dy hayngruben nach dorren holtz spenen gegangen ... do von den
von wechmar... icliches jare aus ieliechem huß uf michael zewelf phennige gegeben
haben, dar bei sollen si forder bliben.“ — 25) An der Grenze des Wechmarischen
Holzes; kleine Wiese. — 26) Annähernd rundes Ackerland an der südl. Flurgrenze.
— 27) An der Südspitze der Flur. Soll von einem Georgenthaler Abt dem Dorf ver-
ehrt worden sein. (Brückner 31.) — 28) In der Georgenth. Amtsbeschr. wird die
Große Ringnellen angegeben ‚auf dem Behrenberg‘; letzterer ist nieht mehr nachzu-
weisen. Dasselbe gilt von der Alkerswiesen, dem Eichberg und der Eichwiese; höchst
wahrscheinlich gehörten diese drei Flurstücke zur Wüstung Reckers.
1) Literatur: Brückner III 10, 47—102; Gelbke II 2, 577 ff.; Fr.Krügel-
stein, Nachr. von der Stadt Ohrdruf; E. Krügelstein, Einiges über Ohrdrufs Flur,
Suhl 1862; Lehfeldt XXVI 56ff.; C. Lerp, Eine alte Vogtei, Aus der Heimat I
1. 26. 38. 59. 83. 121. 185; Fr. Regel, Entw. 47 ff. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, E. Krügelstein (s. oben), mündl. Mitt.
Die 134 Flurnamen, die E. Krügelstein aus dem Flurläufer von 1727 anführt, decken
sich mit den modernen Namen. Soweit ich die Erläuterungen aus E. Krügelstein
schöpfe, sind dieselben mit einem „K.“ bezeichnet. — 3) Die mundartliche Eigenart
ist vielfach verwischt. Soweit sich dieselbe in den Flurnamen noch nachweisen ließ,
verdanke ich sie Herrn Professor Dr. Burckas in Ohrdruf. — 4) Ueber die Bau-
anlage des Ortes und die Stadtbefestigung vgl. Lehfeldt 99 ff.. Die Straßennamen usw.
s. unten.
15*
228 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
ordorf 1366 [353 fol.
90a] ; Ohrdruff 16555)
Das Leichfeld ®) Lichfeld uf dem leyche 1465);
Hinter dem Leiche
16555); Ufm kurzen
Leiche 16555)
Der Erdfall ’’) Ardfall Uber dem Erdfall 16555)
Die Rasenteiche Rasedich
Der Frosch ®) Beresch
Der Kleine Frosch ®) se Biesenrot?) 1170 (Do-
Der Querweg Quärwägk benecker II 415); Im
Der Wiesenröder Weg | Wäasenröder Wägk Wiesenrode, Am
Wiesenröder Wege
1655 5)
Der Leckebrunn oder | Leckebrunn Beim leckenbrunn
Lückebrunn 1°) 1655 5)
Die Seewiese 1!) Im Sie
Das Wiesenröder Was- | Wäasenröder Wasser
ser 12)
5) Aus: Ohrdruffisches Erbregister 1655, StA. Gotha PP III 1. Sämtliche urkund-
liche Belege von 1655 sind aus diesen Akten geschöpft. — 6) Das Leichfeld liegt
südl. der Stadt, auf der Westseite vom „Langen Leich‘“, zwischen der Waldstraße
und dem Wiesenröder Weg. — 62) Aus: Ltr. Hintze gotschalk, '/, hufe landis bie
ordurff, Or. d. Kreuzkl. in Gotha, StA. Gotha QQ Is 4 (16). — 7) Sw. von der Stadt.
Der Erdtriehter soll beim Erdbeben vom Jahre 1346 entstanden sein (K. 31). —
8) Feuchte Wiesen am Wiesenröder Weg, nördl. der Gräfenhainer Straße. Südl. der-
selben liegt der „Kleine Frosch“. — 9) Eines der vier vieuli, die im Jahre 1170 vom
Abt Willebold von Hersfeld zur Urbarmachung des Geländes gegründet wurden. Die
Wiesenröder liegen am Fuße (nw.) des Schloßberges (1531 Wiesenborgk, im Erb-
register d. Ohrdrufer Stadtarchivs), der eine [vorgeschichtliche?] Burg getragen hat.
Vgl. Fr. Regel a. a. O. 48b, Anm. 1, Lerp, Eine alte Vogtei, und Krügelstein, Ohrdrufs
Flur 12. Wichtige Angaben über die vier wüsten Dörfehen Sula, Honhart, Biesenrot und
Gaerin enthält das Ohrdrufische Erbregister von 1655. Nachfolgend ein „Extrakt aus dem
ohrdrufischem erbbuch über die zinsen und gefälle im Gehren, in der Hounart, in der
Sulga und zu Wendelohe, davon etliche stücke an gelde und andern nützungen, die
das stift Hirschfeld weiland den grafen von Gleichen verliehen, theils auch in dem
vertrag de ao. 1594 dem Haus Sachsen übergeben worden, noch zur zeit aber un-
separiret ... zu wissen: daß die grafen von Gleichen von den Gehrener erbgütern
alleine die erbzinsen und keine lehnwahre zu gewarten. So oft solcher güter änderung
vorfället, wird der neue possessor um darlegung eines schreibschillings #n die lehn
geschrieben, aber die lehnsgebühr folgt der Gehrener nachbarschaft, wie vor alters
hergebracht ... Was erbgüter im Wiesenrode und Wendelohe gelegen sind, die rühren
alle den ... grafen zu Gleichen solehermaßen zu lehn, daß, obgleich von denselben
etzlichen kein jährlicher erbzins entrichtet wird, oder etzliche stücke andern, als unserer
geherrschaft befunden, doch die lehnsgebühr anhero müssen entrichtet und den andern
zinsherrn mehr nicht vom kauf, denn ein schreibschilling gegeben worden. Eine ganze
hufe landes zu Solga und Honart giebt zu einem rechten erbzinse: 15 schneeberger,
8 gr., 2 michaels hühner, 1 fastnachtshuhn .. . Solche gelegenheit hat es auch mit
den Wiesenröder gütern ...“ — 10) Am Wiesenröder Wasser. — 11) Vom Wiesen-
röder Wasser umflossen; westl. vom Wiesenröder Weg. — 12) Entspringt aus dem
Ohrdruf. 2929
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Das Schiefersteinfeld |ebs. Ufmschiffersteine 16555)
Im Geschling 13) Im Geschleng Im Geschlingk 1655 5)
Am Georgenthaler Weg | Georgenthaler Wägk
An der Thongrube Dhongrum’
In der Schmeergrube 1) | Schmargrum’
Der Freudenbusch 5) |?
Die Hohle De Hol’n
Der Schleifweg Schliffer
Der Rückweg 1%) Rückwägk Elperswesen 18), Elpirs-
Die Albertswiese oder| | \]yorkwi | wese 1337 [35a fol.
Alperswiese 17) en; | 68b]l; Alperswiesen
1655 5)
Der Albertsgeren 17) | Alwersgern Gaerin 1?) 1170 (Doben-
Die lange Else ?1) Uf den Elsen ecker II 415); Der
Der große Anger ?!) ebs. gern 132720%; Im
Die Gasse ?!) ebs. Gehren 1655 5)
Der kleine Anger?!) |ebs.
Das Pfingststeckchen ?!) | ebs.
Die Gärten ?!) ebs.
Der Mühlweg ?!) Millerswägk
Der Mühlgraben ?!) Miller$gröaben
Das obere und untere ‚Ins Wengeliebehen Zu Wendeloh, Zum
Wendeloh 22) Windelon 1655 5)
AufdemHofstättcehen 3) | Huefstättchen
Das Pferderied ?%) Färeried
Die Wechselwiese 25); | Wächselwäasen
auch Hader- oder
Heulwiese
Hörlingsbrunnen am Fuß des Schloßberges. L. Zufluß der Ohra. Der Unterlauf heißt
Kohlbach. — 13) Wiese und Ackerland sw. von der Stadt. Nach K. benannt nach
Geschel — Peitsche, weil hier Maßholder, das Material für die Peitschenmacher, wuchs [??].
— 14) Toniges Land nach der Gräfenhainer Flurgrenze zu. — 15) An der Gräfenhainer
Grenze ; so benannt, weil dort gemeinschaftlicher Imbiß der Grenznachbarn eingenommen
wurde (K.). — 16) Weg ins Feld, den man auch zurückgehen mußte, weil er nicht
weiter führte (K.). — 17) Wiesenplan westl. vom Ort, zwischen der Gräfenhainer und
Hohenkirchener Grenze, im Gebiete der Wüstung Gehren. — 18) Aus: Priv. eivium
in Gotha: „pratum situm in campis inter hoenkirchin et ordorf, dietum vulgariter
Elperswesen. — 19) Die Wüstung Gehren sw. von Ohrdruf an der Herrenhofer-
Hohenkirchener Grenze. — 20) Aus: StA. Gotha PP III No. 1%: „Ditz sint dy
ezinse czu den gern. Anno dmn. 1327.“ — 21) Sämtliche Flurstücke zur Wüstung
Gehren gehörig. Vgl. K. 13. — 22) Nordnordwestl. von Ohrdruf zwischen dem
Kohlbach und dem Gehrener Graben (Birnbach) gelegen. Ehemals hersfeldische
Meierei. Angeblich nach dem Propst Widilo [im 12. Jahrh. Hersfelder villieus in
Ohrdruf] genannt (K. 97). — 23) Hier sollen die Höfe der Siedelung gestanden
haben. — 24) Wiese am Birnbach, nach der Hohenkirchener Grenze zu. — 25) Im
Wendeloh gelegen; Gemeindeland. Beim Verpachten gab es öfters Streit, daher der
Name (K. 31).
230 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Schulwiese Schulwäasen
Das Koppelfeld Uf d’r Koppel
Der Spitzacker ?
Der Birnbach *%) Bernbach Uirnbach 1168 (Doben-
ecker II 361)
Das vordere, mittlere, | Bernfeld ufdem bernfelde1466%);
untere Birnfeld oder ‚Das Birnfeld 1655 5)
Bernfeld ?”)
Die Lach 28) ebs. Uf der lachen 1655)
Die Almosenwiese ?®) | Almüsenwäase
Die Eckoldsgrube 2?) |Eckelsgrum’
Der Sand Der Sann
Auf den Kerbhölzern 3°) | ?
Das Pulverried 31) ?
Der Pulverhögk 3!) [y
Das Gut Birnbaum 32) | Bernbaum
Die Birnbaumstrift ?
Schäfers Garten 3%) ?
Der liselsstieg °°) ?
Der Backtrog 3%) ?
Die Hundsbrunner Trift | Honsbronner Dreft
Der Mordthalsweg Mordalswägk
p)
Der Wölfiser Triftweg villa hundisporn und
Der Hundsbrunner Berg | Honsbronner Bärgk hundesborn 1325 [35a
Das Gut Hundsbrunn 3*) | Honsbronn fol. 69b]; hundisborn
Das vordere und hintere | Hienernäest 1385 34); villa hundis-
Hühnernest 5) born 1405 [35afol.71a]
26) Der Birn- oder Bernbach entspringt über Nauendorf, fließt durch die Wüstung
Gehren (,„Gehrengraben‘“) und heißt von der „Lach“ an Birnbach. Er bildet zum
Teil die Grenze zwischen Ohrdruf und Hohenkirchen. Der Bach mündet bei Hohen-
kirchen in die Apfelstädt. — 27) Nach dem Birnbach benannt; nördl. von der Stadt.
— 28) Feuchte Wiesen am Birnbach (K. 15). — 29) Nach dem Besitzer benannt (K.).
Wiese auf dem 1. Ufer des Kohlbaches, nahe der Schwabhäuser Straße. — 30) Nach
K. 30 bedeutet der Name Kerbhölzer, nach den Weidenanpflanzungen [?] Land, westl.
der Hohenkirchener Straße, sö. vom Wendeloh. — 31) Benannt nach der ehemaligen
Pulvermühle an der Suhl-Gothaer Straße unterhalb des Gutes Birnbaums (K. 26). —
32) Fürstl. Hohenlohisches Gut, an der Apfelstädt, nördl. von Ohrdruf. — 33) Auf
dem Eselsstieg soll das Wasser vom Kupferhammer (an der Apfelstädt) nach Hunds-
brunn durch Esel geschafft worden sein (K. 30 u. 31). — 33) Zu Seiten des Weges.
Der Backtrog (Vertiefung) und Schäfers Garten ; früher Kromayers Garten genannt, nach
dem Bürgermeister von O. (Mitt. von Prof. Fr. Thomas). — 34) Hundsbrunn ist ein
Öhrdrufer Magistratsgut n.ö. von Ohrdruf, vor dem großen Hain; ehemals kleines Dorf.
1385: Wir Bertold, v. G. gn. apt Albrecht, ... des styftis zeu Hersfeilde, Send Bene-
dieti ordins ... bekennen, daz wir verkouft habin ... virzcehen hufe landis und funfezehn
hofe adir hofstete dy daryn gehoren ... alzo daz jo dy hufe mit er zeugehorunge
zeinset alle jar ... 26 phenge und eyn hun zcu send michels tage und 26 phenge
zeu sent walpurge tage, gelegen in dorfe und feilde zeu hundisborn. Or.d.Kl.
Georgenthal QQ Id 309. — 35) Land zwischen den Gütern Birnbaum und Hundsbrunn.
Ohrdruf. 231
Mundartliche Aus-
sprache Urkundliche Formen
Moderne Namen
Der Knottenhög ?%*) Knottenhegk
Petermännchen 35%) ?
Der Kirchhög oder |Kerchhegk
Kirchhof ®®)
Der Hohenkircher Hohkircher Gröaben
Graben
Die wilde Sau 3”) De welle Su
Die Kupferstraße 38) Küpfer$tröß
Der Kohlbach 3°) Kollwich flumenKolbach 1366 3%);
Ufm Kolbach 1655)
In der Fitz 2%) obs. Uf der Vitz 1655)
Der Siechhof 2%) ebs. Beim Siechhof 1655 5)
Vor dem Stotternhain 40) | Stotterhän
Feld vor dem großen | Haun
Hain 4°)
Am Morthal und Mord- | Mördal
thal €!)
Der Wachhög *?) Wachhegk
Das Strampfloch **) Strämpfloch
Der wilde Graben Wille Gräm’
Auf dem Born Uf den Born
Auf dem Berg Ufn Bärgk
Der Töpfersweg *°) Depfer$wägk
Der Erfurter Weg*%) |Der Erfsche Wägk Am erfurtischen Weg
R 5
Der Klepperweg **) Kleipperwagk 1655 °)
Der lange Riemen nach | Der lange Räemen
Mühlberg 44)
35%) Der Knottenhög und Petermännchen (Ackerland) zwischen Hundsbrunn und dem
Stotternhain. — 36) Hier lag das Dörfehen Hundsbrunn. — 37) Zwischen dem
Gut Hundsbrunn und dem großen Hain. — 38) Sie lief von Ohrdruf nach Arnstadt.
Auf ihr wurden zur Zeit des Bergbaues die Erze fortgeschafft. Vgl. L. Gerbing,
Die Straßenzüge von Südwest-Thüringen, Jena 1898, 78. — 39) Der Unterlauf des
Gehrener Grabens; 1. Zufluß der Ohra unterhalb Ohrdruf. — 39%) Aus: Ltr. Gunther
de Hesserode, cantor et canonieus ad beatam virginem in Gotha ... dedimus .
unum pratum, septem agros continens ... in campis opidi ordorf iuxta flumen Kol-
bach sitam, ipsum flumen ad latus versus ordorf habens, ab alio latere versus
campos ville hoenkirchin respieiens, Or. d. Kl. Georgenthal, StA. Gotha QQ Id 262. —
40) Der Stotternhain und der Große Hain gehören zur Wechmarer Flur. — 402) „Die
Fitz“ — Ackerland — liegt nördl. von Ohrdruf, zwischen der Schwabhäuser und
Hohenkirchener Straße. — 40b) Vor dem ehemaligen Kohlthor im Norden der Stadt. —
41) Nordöstl. von Ohrdruf, nach der Mühlberger Grenze zu. Dort stand ein Gleichensches
Vorwerk. (F. Krügelstein, Nachr. 350 u. 615.) — 42) Auf der preußischen Grenze vor
dem großen Hain, n.ö. von Ohrdruf. — 422) Am Wachhög, südl. von der Kupferstraße. —
43) Südl. vom Wachhög. — 43%) Die Erfurter Straße zweigte von der Arnstädter Straße
beim Pfaffengraben ab, lief über den Günthersberg und östl. an Hesserode vorüber nach
Mühlberg. — 44) Am steilen Querhög, nördl. von der Stadt. Die Fuhrleute steckten
hier, um zu hemmen, Klapperstäbe zwischen die Wagenräder (K. 25). — 442) Feld-
weg nach Mühlberg; er zweigt westl. vom Günthersberg von der Arnstädter Straße ab.
232
Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Am Pfaffgraben #5) Faffgram’ Im pfafenthal 1655 5)
In der Futtergrube 4°) | Füttergrum’
Der Günthersberg ) | Gingersbärgk
Der Querhög Querhegk
Im Backtrog #) Im Backtrogk
Am Urhög #°) Uerhegk Am Uhrhöge 1655 °)
Der Halbmondsweg °°) | Halbmondsfeld
Die Lämmerwiesen Lämmerwäasen
Das Lämmerfeld 5!) ebs. Im Lemmerfeld 1655 5)
Lämmergraben Lämmergröaben
Der Hoppach 5?) Hopp’chsgräm’ Im Hoppach 1655 5)
In der Bretzelsgrube 5°) | Brenzelsgrum’ Bei Brötzelsgruben
oder Prinzelsgrube 1655 5)
Die kleine Herbst- |? Uf der kleinen Herbst-
wiese 54) wiese 1655)
Die Herbstwiese 5*) ? Bei der Herbstwiesen
Der Küchengarten ? 1655 5)
In der Seeklinge 55) Sieklengen Inder Seeklingen 1655)
Arnstädter Straße
Arnäter Stroöß
Am Arnstädter Wege
1655 5)
Der Silchersee 5°) Selchersie Sula 1170 (Dobenecker
11415); Sulga, Silger-
Der Molkenstieg ebs. see 1655)
DerlangeHeckenweg>®)| De lange Hecken beim Heckenbrunn
1655 5)
bie dem semdenflecke
1466 @); Uf dem
Sembtenfleck, Im
Simsenfleck 1655 °)
Auf dem Semsenfleck 57) | ebs.
45) R. Zufluß des Hoppach. Der Pfaffengraben scheidet zum Teil die Öhrdrufer Flur von
Heerda. — 46) Angeblich danach benannt, daß hier die Ackerleute mitihrem Vieh Mittag
hielten (K. 31). — 47) Nach K. 16 nach Günther v. Hessenrode, Känonikus in Ohrdruf,
benannt. Der Günthersberg liegt n.ö. vom Ort, zwischen der Hessenröder und Heerdaer
Grenze. — 48) Im Winkel der Mündung des Hoppach in die Ohra, nach der Form
benannt. — 49) Ackerland nördl. von Ohrdruf. Nach K. 8 der erste (,Ur‘“-)Flurteil.
Vielleicht erklärt sich der Name aber natürlicher als: Hög an der Ohra (mundartlich
Uhr). — 50) Der Halbmondsweg führt nw. vom Ort nach Hundsbrunn zu. — 51) Acker-
land und Wiesen an der Wölfiser Flurgrenze. — 52) R. Zufluß der Ohra unterhalb
Ohrdruf. — 53) Nach dem Eigentümer benannt; am Hoppach, n.ö. vom Ort. —
54) Nördl. von Ohrdruf, westl. von der Arnstädter Straße. — 55) Der Abfluß des
ehemaligen Silgersees in den Hoppach, n.ö. von der Stadt. — 56) Wiese n.ö. von
Ohrdruf. Der Name erinnert an die Wüstung Sulga oder Solga, eines der vier 1170
gegründeten Dörfehen (Sula, Honhart, Biesenrot, Gaerin) (vgl. Anm. 9). Das Sulger
Land liegt im Lämmerfeld und wird südl. von der Langen Hecke abgegrenzt. Der
Molkenstieg soll früher „Solgenstieg‘‘ geheißen haben (K. 10 u. 11). — 57) Wiese
östl. von der Stadt.
OÖhrdruf. 233
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Im Mönchgarten 55) ebs. ? Hinder dem munchs-
Der Popporinn 5°) ebs. gern, Beim münch-
Der Popporinnsgar- |ebs. garten 1655)
ten 5°)
Das Schilfwasser 6°) 2
Am magern Berge!) | ebs. Am magern Berge
Der krumme Weg Der kromme Wägk 1655 5)
Bei der Hohen Wiese |? ;
In der Fuchsgrube #2) | Föchsgrum’ m a Huchsernhen
In der Gemeinde 63) In der Gemain Über der gemein 1655°);
Hundsbrunner Wiese‘*) | Honsbronner Wäase ?Dasstadtland 1655?)
Im Mittelfeld 65) Medelfeld
Das Hinterfeld %) ?
Der lange Rasen ®°) ?
Bei den Lehmlöchern 66) | ?
Die Meisterei 67) ? Bei der Meisterei 1655?)
Auf dem Schinds #7) Schingks Das Schindleich 1655)
Bei der alten Schieß- | Bi dr älen Schießmüer | Hinder der Schießmauer
mauer 68) 1655 5)
Der Rabenhög °) Rämnhegk
Benjaminsgrund ?
Am Wachhög ’®) Wachhegk
Aufdem Hofstättchen ’!) | Ufm Hüefstett
Die obere Gemeinde De äwere Gemain
Der Goldberg ’?) Gollbergk
Der Wölfiser Berg ? Am Wölffischen bursk,
Der Bindernagels- Bingernäelsgrindehen Am wulfischen berge
grund 73) 1655 5)
Auf demtauben Hanf ’*)| Ufn düben Hanf
Der Erlenbach Erlebach Hinder dem erlebache
1466 %; Am Erle-
bach 16555)
58) Land unmittelbar hinter dem Schloßgut, neben der Arnstädter Straße. — 59) Nach
dem Eigentümer Simon Popp benannt (K. 29). — 60) R. Zufluß der Ohra unterhalb
der Stadt. — 61) Land am Wölfiser Weg. — 62) An der Wölfiser Flurgrenze. —
63) Wiesen östl. von der Stadt, nach Wölfis zu. — 64) Die Hundsbrunner Wiese ist
ein Teil der ‚Gemeine‘. — 65) Mittel- und Hinterfeld liegen sö. von Ohrdruf an der
Wölfiser Grenze. Beide Flurteile werden durch den „langen Rasen‘ geschieden. —
66) Wiese an der Wölfiser Straße. — 67) Wiesen am Schilfbach südl. von Ohrdruf.
— 68) Der Name erinnert an das alte Schützenhaus auf dem Schindrasen (K. 27).
— 69) Grenzend an den Schinds, auf dem r. Ufer des Schilfbaches, — 70) u. 71) Auf
dem Hofstättehen am Wachhög (neben dem Wölfiser Weg) stand das alte Wachhäuschen
bis zu Ende des 17. Jahrh. (K. 27). — 72) Der Name ist absichtlich aus Galgenberg
umgeändert (K. 24). — 73) Wiesengrund nach Wölfis zu; nach einem Personennamen. —
74) Ackerland an der Wölfiser Grenze; nach dem Unkraut Galeopsis tetrahit L. benannt.
234 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
-
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Hunarth ?5) Hüenert Honhart 1170 (Doben-
Die alten Teiche ?%) De älen Diche ecker II 415); In der
Der dreieckige Acker 77) | ? Hounart, In der Hon-
Die Röder 78) De Rieder art 1655 5)
Die dicke Eiche ’°) ?
Der Schmelzgarten 80) |?
Der Rödergraben ig
Die Ohra 8!) Uer Uf der Ohra 1655 5)
Weiße Mühle 3?) Wisse Millen
Walpermühle Bornmillen
Die Zwietrachtsmühlen | ?
Die Fiedlersmühle Fiedlersmillen
Die Kieferchen $°) De Kifferchen
Die Schloßwiese $%) Schloßwäesen
Der Tobiashammer 55) | Dowishammer
Die Pechhütte 5%) 2.
Der Speckhög Spaeckhegk
Der Hopfenhög 37) Hopfehegk
Scheerershütte ®°) SchärShitten
Haselthal 3°) Hasselthal
Das Milchthal ?°) Milkthal
Die Stabsbüsche °!) Stäwesbische
Das Wolisholz 9?) 2
Der Eckteich 93) ?
In den Wiesenrödern °%) | ?
Die Rasenteiche ®) Räsedich
Die Drahthammer- ?
wiese 6)
Das Hüttenfleck 9°) ?
75) Wüstungsstätte Honhart, südsüdöstl. von Ohrdruf, an der Crawinkler Straße.
Vgl. Anm. 9. — 76) Wiesen vor der Stadtwaldung. — 77) Am Erlebach, nach der
Form benannt. — 78) Jetzt Wiesen nach Luisenthal zu. — 79) An der Grenze von
Ohrdrufer und Stutzhäuser Flur. Der Baum ist vom Blitz zerstört worden. Mitt.
von Herrn Prof. Fr. Thomas, Ohrdruf. — 80) Eine vom Mühlgraben umflossene
Wiese neben der Weißen Mühle. — 81) R. Zufluß der Apfelstädt. Die urkund-
lichen Formen s. Forstnamen. — 82) Die Mühlen sind ohraaufwärts genannt. —
83) Ackerland am Eingang zum Ohragrund (l. Ohraufer) unter Luisenthal. NB. Die
Namen des Stadt- und Hohenlohischen Forstes s. Forstnamen. — 84) Zwischen Kiefern
und Kirschschlag. — 85) Ehemaliger Kupferhammer an der Ohra unter Luisenthal.
— 86) Am Fuß vom Steinigen Berg. — 87) Ausläufer (N.) des Schloßberges. —
88) Im Haselthal, zum Stadtwald gehörig. Wirtshaus. — 89) Auf der Westseite des
Schloßberges. — 90) Wiesen, n.ö. vom Schloßberg. — 91) Wiesen am Wiesenröder
Wasser; benannt nach den Feld-(„Stab-“)umgängen der Stabgemeinden Gehren, Wiesen-
rode, Hunarth usw. — 92) An der Gräfenhainer Grenze. — 93) Am Fuß vom Knöpfels-
berg. — 94) Vgl. Anm. 9. — 95) Südl. von der Stadt im Leichfeld. — 96) An dem
Gräfenhainer Weg, neben dem Wiesenröder Weg. — 97) Nicht mehr bekannt,
Ohrdruf. 235
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Rosengarten °®) Ruüesengarden
Hölbswieschen »°) Hölbswäeschen
Beim Schmierhäus- |Schmierhüschen
lein 100)
Die Walkwiese 101) Wallekwäesen
Die fliegende Trift 102) | Fliende Trift
Der Rathszaun 103) Roatszun
Der Klingelweg !%%) Klengelwägk
DasHerrschaftsstück 1%)
Das Saarloch 10)
Die Lattigwiese 107)
2
2»
CELL CHIC
Der Reckertssteig 105)
1655 5)
Namen aus dem
Ort:
Kirche St. Michaelis
Löbersgasse
Niederthor
Schloßgut
Amtshaus
Schloßplan
Burg
Brückenmühle
Wölfiser Gasse Am Wölfischen Thor
Im alten Gehoven Thor 1655 5)
98) Es gibt zwei Flurteile „Rosengarten“ in Ohrdrufer Flur: 1. bei Hundsbrunn, in
der Nähe vom „Hühnernest‘“, und 2. in den Wiesenrödern. — 99) Hölbswieschen liegt
bei Scherers Hütte, vor dem Walde. — 100) Nach Gräfenhain zu; die Lage ist nicht
mehr genau bekannt. Holzteer wurde als Wagenschmiere verkauft. (Prof. Fr. Thomas.)
— 101) An der Straße nach Hohenkirchen, auf dem 1. Ufer des Kohlbach. Die Weiß-
gerber hatten das Recht, dort ihre Felle zu trocknen. (Prof. Fr. Thomas.) — 102) Nicht
mehr bekannt! — 103) Land gegenüber der Drahthammerwiese, am Wiesenröder Weg.
(Prof. Fr. Thomas.) — 104) Weg von der Siechhofkirche nach der Hohenkirchener
Straße. Die Siechhofsfrau, die auf die Dörfer betteln ging, trug eine Klingel am
Korb. (Prof. Fr. Thomas.) — 105) Das Herrschaftsstück ist ein Teil des „Küch-
garten“ (nördl. an die Stadt grenzend, auf dem r. Ohraufer). (Mitt. von Professor
Dr. Burckas-Ohrdruf.) — 106) Das Saarloch oder Sauloch liegt zwischen dem Günthers-
berg und dem Wachhög, sw. vom preußischen Vorwerk Hesserode. — 107) Es gibt
mehrere „Lattichwiesen‘“ in Ohrdrufer Flur. Wahrscheinlich nach Lattich (Petasites
offieinalis Mönch.) benannt. (Prof. Fr. Thomas.) Eine dieser Wiesen liegt z. B.
(nach Mitt. von Herrn Prof. Burckas) oberhalb der Meinungschen Oelmühle, zwischen
dem Mühlgraben und der Gothaer Straße. — 108) Der Reckertssteig führte jedenfalls
nach dem Vorwerk Rekkers (dem Kl. Georgenthal gehörig). Leider ist der Weg nicht
mehr bekannt. —
Nieht mehr nachzuweisen ist die Lage der folgenden Flurteile von 1655: im
Querl; beim Heckenbrunn; am Arnstädter Gäßlein; beim wüsten hamer; das Werth
(Wiesen); am Veckrodtssteige; am rothen Höge (am Leich über Ohrdruf); die Hammer-
gaßen (ebd.); im Seebachen; eine Wiese, der Hensellsee genannt; an der lundischen
Apotheken.
236 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Crawinkler Gasse
Crawinkler Thor
Die neue Sorge
Frischbiergasse
Langgasse
Entenleich
Schulgasse
Markt
Kirchgasse
Fleischgasse
Löwengasse hier 1655 „beim Leben-
Katzengasse bron“ ?
Kohlgasse
Kohlthor
Rathaus
Todtengasse
Hinter der Stadtmauer
aufdem Todtengraben
Waldgasse
Zimmermannsgasse
Waldthor
Lappengasse in der lappengassen
Lappenmühle 1655 5)
Gemeindebackhaus
Querleich
Das kurze Leich
Langes Leich
Leichschule
Schindleich
Weidigsgasse
Flur Petriroda!).
Petriroda ?) 5) Bäetzgerode >) *) Piczenrode 1349—1350
(Lippert u. Beschore-
ner I 12 u. Anm. 6);
Betzegerode 1655
(Ohrdrufisches Erb-
register, StA. Gotha
PP III ı)
1) Literatur: Brückner II 11, 7; Gelbke II 2, 609; Lehfeldt XXVI
105 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Herr Lehrer F. Ortlepp in Gospiterode hatte die Güte, mir die
mundartliche Aussprache zu übermitteln. — 4) Brückner (a. a. ©. 7) hat „Petzigeroda“
als Ortsnamen. — 5) Ein großer Teil der Petriröder Flurnamen weist auf ehemaliges
Ohrdruf. — Petriroda.
237
Moderne Namen |
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Die Geierslachen ®) Gier$lachen
Das Moor’) D’s Müer Chranimur 1142—1153
Der Melm 8) ebs. (Dobenecker II 54);
Der oe} Kesselhöek Cranechmor 1168
Die Kesselecke 5 (Dobenecker II 361);
Der Stockborn ebs. Kranecmor 1189 (Do-
Der alte Teich °) Dr äle Dich benecker II 835);
Der Vogelgesang !?) Dr Vaulsänd ? Die Cracken 1557 '%)
Die Seewiese 1!) Sieweasen
Das Hüttenfeld 1?) Dr Hödenwägk
In Rothen In Rüed
Das Bernsroda 13) D’s Bärnstrod
Die schwarze Laite !t)| De schwarze Läden
Der Hühnerbach 15) Dr Hönnerbach
Auf dem Pfingst- Pfengstgehah
gehege 16)
Der rothe Brühl !7)
Das Mittagsgehege 1$)
Die Schindslaite
Der große Teich 1?)
bernsrode 1365 1%)
Dr ruedhe Briel
Medäegksgehäi
De Schengsläden
Dr grüeße Dich
Sumpfgebiet hin. Das Dorf ist längs der alten Straße angelegt; ein Teil zweigt an
der Schwabhäuser Landstraße nach Nordosten zu ab. Daß der Ort selbst auf feuchtem
Boden liegt, beweist der Name des Dorfteiles nach Emleben zu: der Brühl. Im Süd-
osten, an der Hohenkirchener Flurgrenze, beginnt das große Moorgebiet, das sich auf
der Wasserscheide zwischen Leinakanal und Flößgraben nach dem Hirzberg zu hin-
zieht und im 12. Jahrh. strittiges Gelände zwischen den Klöstern Georgenthal und
Beinhardsbrunn war. — 6) An der Emleber Flurgrenze; früher quellig.. — 7) Das
Chranimur wird als „Wald“ bezeichnet. Mächtige Eichenstämme sind beim Torfgraben
gehoben worden. Die Torfgräberei betrieb man bis etwa 1850. Noch jetzt gibt es
dort Tümpfel mit wilden Enten, Bekassinen und Kiebitzen. — 7%) Aus: Jagdsachen
Schwarzwald, StA. Gotha EE II 17. 20, Teil I; die Umgrenzung des Hirzberges
lautet (fol. 71bff.): „an der Heuröder wiesen, an die Aue und Lein und die Cracken,
nach der Wipperöder feldung.‘“ — 8) Hochgelegener Flußboden nw. vom Dorf. —
9) Südl. vom Dorf, an der Hohenkirchener Straße. Der Teich bestand bis zur
Separation. — 10) Hochgelegener Flurteil nach Hohenkirchen zu. — 11) Südl. vom
Dorf; von einem Graben durchzogen. — 12) Nach Hohenkirchen, dem ehemaligen
Kupferschmelzwerk zu. — 13) Wüstungsstätte im Osten der Flur, nahe der Schwab-
häuser Grenze und der alten „Nürnberger Straße“. — 13°) Aus: Ltr. Herman von
Sebeleiben ... . bekennen, daz wir... han verkoift ... dem herren Heinrich, Apte
. zu sende Jurgental anderthalbe huve landes, geleigin zu bernsrode und zu
kollerstete ume drie marg lotiges silbers .... des guthes besitz Hermann volkolt
von honkirchin eine huve, die gelein ist zu bernsrode, da vone hergeth alle iare
achte schillinge phennige, zwei hunre, eine halbe gans. Die andern halbe huve landes
gelegen zu kollerstete besitzen Theodor Schriber und Menzcel von Honkirchen
und ieder man da vone geth alle iare zwene schillinge phenige. Or. d. Kl. Georgen-
thal, StA. Gotha QQ Id 261. — 14) Schwarzes Artland, östl. vom Dorf. — 15) Acker-
land östl. vom Ort. — 16) Früher Gemeindeland. — 17) Wiesen nach Schwabhausen
zu, entwässert. — 18) Ehemaliges Gemeindeland. Ruheplatz der Kuhherde zur Mittags-
zeit. — 19) N.ö. vom Dorf an der Schwabhäuser Straße.
238 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Dunsen 2°) De Döünsen
Die Alken ?!) ebs.
Der Bornberg ??) Bornbargk
Die kleine Trift De kleine Dreft
Die fliehende Trift ? [unbekannt]
Flur Schönau vor dem Walde).
Schönau vor dem |Schenau v. d. Walde |Sconouwe 1143 (Doben-
Walde ?) ecker I 1459); Sco-
novve 1216 (Doben-
ecker II 1668); villa
schonoyge, schoneyg
1320 [35a fol. 101];
Schonowe 1331 #)
Am Langethal °) Langendöäl Langenthal 17. Jh. [17]
Die Hirtenlaite oder | Hertslede Der Kuhzahl 1665 [17]
Kühzahlswiese #)
An der Leina Lin
Wachberg 5) De Waäch
Der Geiersberg ®) Gersbärgk
Der Tannberg oder | Doambärgk Thanburg 17. Jh.)
Schloßberg ?)
Der Schloßacker oder |ebs.
Mühlacker ?)
Schloßackerbrücke 1%) |Schloßackerbricken
20) Am 1. Ufer des Leinakanals. Gegenwärtig nicht mehr feucht. — 21) Ehemaliges
Gemeindeland nach Emleben zu. — 22) In der Nordostecke der Flur; der größte
Teil des Berges liegt auf Schwabhäuser Gebiet.
1) Literatur: Brückner I 7, 40; Gelbke H 1, 575; Fr. Krügelstein,
Nachr. von Ohrdruf 57; Lehfeldt XXVI 107; Mosch u. Ziller, Versuch einer
Beschr. 224; Fr. Regel, Entw. 40. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General-
karte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Ostausläufer des Querberges auf dem
l. Leinaufer, westl. von Schönau, Gemeindewaldung. — 4) Schmale, lange Wiese am
Westabhange des Ziegelberges. — 4%) Aus: Priv. Frederich, lantgraf zu duringen ...
haben geeygent dem abte ... zu sente Georien Tale daz Dorf zu Schönowe mit alle
dem, daz dar zu gehoret .. . und sunderlich mit dem halsgerichte ...., Or. d. Kl.
Georgenthal, StA. Gotha QQ Id 127. — 5) Westl. vom Dorf, am Abhang des Geiers-
berges. — 6) Zwischen Schönau und Ernstroda auf dem 1. Leinaufer. — 7) Wahr-
scheinlich vorgeschichtliche Wallburg an der Westseite des Ziegelberges. Wall und
Graben und der Östeingang noch wohlerhalten. Georgenth. Amtsbeschr.: „Die Tann-
burg auf Georgenthäler Forst, wo vor alters ein Schloß gestanden, das, wie die alten
Leute berichten, von den Herzogen von Oestreich vor 300 Jahren 3 Jahre belagert
und letzt erobert wurde.“ Der Tannberg ist Schönauer Gemeindewaldung. — 8) Aus:
Riß und Beschreibung des Amts Georgenthal, MinA. Gotha Dep. IVa, Vol. II, Kap. I,
No. 35. — 9) Am Nordabhang des Schloßberges. — 10) Da, wo zwischen Geiersberg
und Schloßberg die Leinatalstraße die Leina überschreitet.
Petriroda. — Schönau vor dem Walde. 239
Urkundliche Formen
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Heilige Gebreite 1!)
Hinter der Mühle
Hilgebreiten
Hinger der Millen
Gewende Geweng
Das Liedchen !?) ebs.
Der Kirchstieg 1?) Kirstiegk
Der Kellerhof !#) ebs.
Der Hundsrück 15) ebs.
Das Kalkthal 16) Kalkdoal Kalkthal 17. Jh.®)
Leitners Teich 17) Leitners Dich
Der Kummelberg 18) Kummelbärgk
Hans Körbers Teich-
lein 17. Jh.)
Der Kummelsee 1°) Kummelsie
Der Petersberg ?°) Biedersbärgk
Kellersrain Keller$rain
Stiegelwiese ?!) Steägelwesen
Spitzwiese Spetzwesen
Sautrog ??) Soutrogk
Schmitz 22) Schmetz
Bornwiese ??) Bornwesen
Sieberswiese ??) Säweriwesen
Rosengarten 3) Rüesengörten
Gruben De Grum’
Hundefron 2%) Hundefrüen
Der Eichstock ?>) Eichestock Houwerieth 1143 (Do-
Die Eichwiese ?°) Eichwesen benecker I 1459);
Der Eichgarten °®) Eichegörten Hürit 1153 (Doben-
Heckerain ?7) Heckerain ecker II 40); Howe-
Die Heuröder ?®) Heireder rieth 1216 (Doben-
ecker II 1668); Ufm
heirode 1643 [14 fol.
1172]; Heuröder Wie-
sen 1665 [17 fol. 7a]
11) Im Leinatal, an die Mühle grenzend. — 12) Ackerland südl. vom Dorf. — 13) Der
Kirchstieg lief sw. über den Ziegelberg, durch die Catterfelder Eichelgemeinde nach
Altenbergen, von da nach der Johanniskirche (Kandelaber), wohin Schönau eingepfarrt
war. — 14) Am Ostabhang des Tannberges; der Kirchstieg führt mitten hindurch; Acker-
land. — 15) Hügel zwischen dem Tannberg und dem Kalkthal. — 16) Auf der General-
karte ist der Berg zwischen Kummelberg und Hundsrück „Kalkthal‘“ genannt. —
17) Grund sw. vom Hundsrück und vom Dorf. — 18) Ziemlich steiler Hügel südl. vom
Dorf, nach dem Ziegelberg zu. — 19) Am Südfuß des Kummelberges. Vor der Separation
sumpfiger Teich, jetzt feuchte Wiese mit Weiden. — 20) Der Nordabhang des Kummel-
berges nach dem Dorf zu. Ueber den Ursprung des Namens war nichts zu erfahren.
— 21) Gleich hinter dem Dorf, am Ausgang nach Georgenthal. — 22) Wiesen auf der
Ostseite des Georgenthaler Weges, nach dem Hirzberg zu. — 23) Auf der Ostseite
des Kummelberges. — 24) Am Ziegelberg, sö. vom Dorf. — 25) Der Eichstock war
ein riesiger Eichstummel (südl. vom Kummelberg); er wurde schon vor der Separation
ausgerodet. — 26) Wiesen zwischen Ziegelberg und Hirzberg. — 27) Die Hecken (auf
den Wiesen) sind in den letzten Jahren ausgerodet worden. — 28) Große Wiesenfläche
240 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die wüste Ecke ?°) Wieste Ecken
Die Schafwiese 3) B
Unterried ?°) ?
Mittelried 3°) \
= a u { Hirzbere 1143 (Doben-
Ense ecker I 1459); ebs.
Schaf- od. Kellnerswiese | ? 1186 (Dobenecker II
Der Hirzberg Herzbärgk 757); Hirzesberch
,
1216 (Dobenecker II
1668)
Das Adolfsrod Apfelrod Asolverod [?], vgl. Flur
Georgenthal
Flur Schwabhausen !).
Schwabhausen ?) Schwuhusen Suuabohusen ca. 860
(Dobenecker I 222);
Schwabenhusen 919
— 936 (Dobenecker I
348); Suauahusen
1124 [?] (Dobenecker
11184); Swabehusen
1298 [35a fol. 1082];
Swabenhusen 1349
— 1350 (Lippert u.
Beschorener LI 12)
In der Töpfleber Spitze) InderTöpfleberSpetzen ‚In Dopfläber Spitzen
Beim Dornrain ebs. 17. Jh.)
In der Quer ebs. Uf der Quhr 17. Jh.?)
Die lange Quer ebs.
Die kurze Quer ebs.
An der Goldgebreite ?) | ebs. Ufn Goldberge 1641 ?)
Die alte Straße 5) De äle Ströß
an der Nordwestseite des Hirzberges. Zum Kl. Georgenthal gehörige Wüstung [Vorwerk,
„grangia“] (die Grenzen s. Dobenecker I 1459). — 29) Rodung (Wiese) der Heuröder
im Hirzberg. — 30) Wiesen am Leinakanal (l. Ufer) östl. vom Dorf. — 31) Feuchte
Wiese am Leinakanal (an der Wipperöder Grenze). —
Namen aus dem Ort: Riedgasse; der Kalkofen; der Lindenhög; das Eisfeld ;
Kehlgasse.
1) Literatur: Brückner III 9, 1; Gelbke II 2, 620; Lehfeldt XXVI
112; C. Lerp, Eine alte Vogtei, Aus der Heimat, 1897. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Der nördlichste Teil
der Flur nach der Wüstung Töpfleben (sö. von Gotha) hin. — 4) Fruchtbarer Boden.
— 5) In Schwabhausen zweigte sich von der „Nürnberger Straße“ (Nordhausen-
Schleusingen) eine Linie n.ö. ab nach Seebergen - Erfurt. (Vgl. L. Gerbing, Erfurter
Handel und Handelsstraßen 13.)
Schönau vor dem Walde. — Schwabhausen.
241
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
In den Lehmgruben
Beim Butterweck
Beim Hundsstieg ®)
Ueberm Holze
Auf der Melm
Im Gothaer Felde
Ueber der Laiten
Am Finkenflug
Am alten Kirchberge ?)
Im Kirchthal
Im Weckthal 8)
Auf dem Steinig
Der Kirchberg
An der Trift
Unter der Kirchwiese!)
Mühlsteig
Am Pfaffenstieg !!)
Ueber dem Steinholze
Bei der neuen Mühle
Im Kollerstädter Grund
Die Apfelstädt
Im Grunde
Das Hippelholz 12)
Hinter den Gärten
Beim Thürmchen !°)
Der Kalkberg
Auf der Windlache !#)
Am Hüttenhög !°)
Auf dem Hösselberg 16)
Am Peterszaun !?)
Auf dem Rod 13)
Vor dem Backhaus-
thor 1?)
In der Leimgruben
ebs.
ebs.
ebs.
Uf der Melm
Im gotschen Felde
Awer der Liden
Finkenhögk
Im älen Kerchbärgk
Im Kerchdoäl
ebs.
ebs.
Der Kerchbärgk
An der Dreft
Die Kerchweäsen
Im Mühlstiegk
Der Pfaffstiegk
Hingern Steinholz
Bie der neien Mellen
ebs.
De Apfelst
Der Grund
Das Heppelholz
Hingern Gärden
Bie dem Thermchen
Kalkbärgk
Uf der Windlachen
Der Hedenhögk
Der Hösselbärgk
Am Biederszun
Uf den Rod
Vörn Backsdur
Uf dem Melmen 17.Jh.?)
Am Kirchberge 17.Jh.?)
Ufm steinich 17. Jh.?)
Am Kirchberge 1641)
Ufm Pfaffensteige 17.
Jh. ?)
Am Steinhöltzlein 1641)
Im Grunde 17. Jh.?)
An der weidelachen
1641°); Ander winde-
lachen 17. Jh.)
Am Hößelberge 1641 °)
Ulm Rode 16419)
6) Der Hundsstieg zweigte beim Melmhög (n.ö. vom Dorf) nach Günthersleben zu ab. —
7) N.ö. vom Ort, über dem Kirchthal, das den „alten“ Kirchberg vom „Kirchberg“, der
östl. von der Kirche liegt, scheidet. — 8) Vom Dorf aus nordostwärts. — 9) Aus: Erb-
buch der gräfl. gleichischen Dörfer, StA. Gotha PP III 2. — 10) Sö. vom Dorf, nach
der Apfelstädt zu. — 11) Der Pfaffenstieg führt nach dem Kollerstädter Grund. —
12) Auf dem r. Ufer der Apfelstädt, an der Hohenkirchener Grenze. — 13) An der
Straße nach Hohenkirchen. — 14) Ackerland an der Ostseite der Hohenkirchener
Straße; früher Bruchland. — 15) Nördl. von der Hohenkirchener Hüttenmühle. —
16) Auf dem 1. Ufer der Apfelstädt, nach Hohenkirchen zu. — 17) Am Südende
des Dorfes. — 18) Wiesenland an der Petriröder Grenze. — 19) Dorfausgang nach
Petriroda zu.
Gerbing, Flurnamen. 16
242
Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Auf dem Schlings ?0)
In der Goldlauter ?!)
Kalte Herberge 2?)
Am Abtsberge ?°)
Ufn Schlings
?
Käle Herberg
Am Abtsbärgk
Ueberm Geschlinge
1641 ®)
Am Abtsberge 1641 ?)
Ueber dem Sauerloch **) | Äwern Sürloch
Im Teich 25) Im Dich
Auf dem Pfingstgehege | Ufn Pfengstgehä’
Im Holzfelde *%) ebs.
Pferdegehege ?
Aufder Petriröder Höhe | Petzgeröder Högk
Im Humbach ?”) Im Hummach Im Hambach 1641)
Im Lilienloch ?3) ?
Waschblaul 2°)
Beim Stettbach 3°) ?
Am langen Stein ?
Im Baumgarten
?
Der Weidenhögk Der Wiedenhögk Hinter den weiden [?]
16419)
Namen aus dem
Ort: 32) Unterm Weinberge,
Das alte Schloß 3!) Unter den Wein-
Der Ententümpfel garten
Pfaffstiegsweg Am leiten See, Ufm
letten See
Unterm Buchenborn
Am Holzwege
Im Erlich
An der Huneburg °?)
Vorm gothaischen
Thor 34)
20) An der Petriröder Straße. — 21) Fruchtbares Land nördl. von der Petriröder Höhe.
— 22) Im Humbach. — 23) An der Petriröder Grenze. — 24) Zwischen dem Bornberg
und dem „Teich‘“ an der Petriröder Grenze. Nasses Land. — 25) Nasse Wiese an der
Petriröder Grenze. — 26) Sw. vom Ort. — 27) Das Feld nach Emleben zu. Der
Humbach ist ein r. Zufluß des Leinakanals. — 28) Ackerland im Humbachielde, östl.
von Schwabhausen. — 29) Waschblauel: Ackerland zwischen den feuchten Humbach-
wiesen. — 30) Es ist kein Wasserlauf in diesem Flurteil vorhanden. — 31) Die Burg-
stätte der Herren v. Schwabhausen am Westende des Dorfes. Vgl. Lehfeldt 114. —
32) Die folgenden Namen aus dem Erbbuch sind nicht mehr zu belegen. Im Jahre
1641 wird im Emleber Flurbuch (vgl. Flur Emleben) berichtet: „Die Hufe Landes
in Schwabhausen, wie auch der Weinberg sind in etzlichen Jahren nicht
bestellet gewesen.“ — 33) Jedenfalls am Hippelholz, an der wechmarischen Grenze.
Die Hüneburg gehört in die wechmarische Flur. — 34) Wohl am Nordausgang des
Dorfes. Schwabhausen besteht aus zwei gleichlaufenden, west-östl. gerichteten Straßen.
Am Westende liegt das Gut (und die Burgstelle), am Ostende die Kirche.
Schwabhausen. — Schwarzwald, Stutzhaus und Luisenthal. 243
Die Fluren Schwarzwald, Stutzhaus und Luisenthal!).
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen ?)
sprache
Schwarzwald °) Schwarzwäld Walzahi ) 919 — 936
(Dobenecker1348)[?];
Waltsazi 1005—1012
(Dobenecker I 629)
[?]); ebs. 1047 — 1050
(Dobenecker I 793)
[?];CastrumSwartzin-
walt, Slos Swartz-
walde 1378 [39]
Die Ohra’) Der wille Gröaben oder | Die ora 1378 [39]
de Uhr
Schwarzwälder Grund |SchwarzwäldscheGrond
Am Böhler Behler
Krippenwand An der Kreppen
Der Kerngrund Käerngrond
An zwei Ohren ®) Bie zwei Uhren
Stockwiese Stockweäsen
Im Siegelgrund Säjelgrond
Der Thurmberg ’) Dormbärgk
DieKammerrathswiesen Kammerrathsweäsen
Zimmerthal Zimmerdoöal
Hammerswand S) Hoammerbärgk
Auf der Haide Uf der Hähde
Die Trift De Drieft
Stutzhaus?) Stutzhüs
Der alte Hammer ’®) Der äle Hammer
1) Literatur: Brückner II 8, 28; Gelbke II 2, 201; Krügelstein,
Nachr. 76; Lehfeldt XXVI 115ff.; K. Lerp, Aus der Heimat 1897, No.1ff.;
Mosch u. Ziller, Versuch einer Beschr. 269 ff.; Fr. Regel, Entw. 49f. Vgl. auch
Forstnamen. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Die „Flur“ zieht sich als Wiesenstreif längs der Ohra hin bis
oberhalb der Krippe (Berg). Nach der Neuen Amtsbeschr. des Amts Schwarzwald
(Handbibl. Herzogl. Kammer 1M 311, fol. 64) bestand 1665 die ganze Siedelung
„Sehwarzwald oder Stutzhaus“ aus ‚forsthaus und 5 häusern, eisenhammer und
3 schneidmühlen“. Die Einwohner waren „köhler oder holzhauer, müssen ihre nahrung
im walde suchen. Itzo mit einem neuen schulmeister versehn.“ Noch Brückner
(a. a. ©. 29) sagt „Länderey ist hier keiner Hand breit“ (1760). — 4) C. Lerp in
„Eine alte Vogtei‘“ (Aus der Heimat 1897—98, 6) vermutet in Waltsazi die Urform
des eastrum Schwarzwald. Solange für Waltsazi keine andere Siedelung der Gegend
nachgewiesen werden kann, ist‘ Lerps Annahme nicht von der Hand zu weisen, wenn
auch die Umwandlung des Namens unvermittelt bleibt. — 5) Der Name „Öhra‘“ ist
in den Ortschaften ungebräuchlich. Dafür wurde mir „Willer Graben“ genannt. —
6) Der Zusammenfluß des Kernwassers mit der eigentlichen Ohra. — 7) Die Burg-
stelle des Schlosses Schwarzwald. — 8) Wiese am Berghang unter dem „alten Hammer“
in Stutzhaus. Im Zinsregister von 1378 [39] wird in „Swartzwalde mit seiner zeu-
gehorunge“ noch kein „Hammer“ erwähnt, dagegen „5 Snytemol“. — 9) Stutzhaus
162
D44 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
_ Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Unter der Waldmühle | Unger der Wäldmillen
Die Schlehenpfütze De Schlienpfitze Schlehenputze [!] 1594
Die Schneiderswiese |De Schnier$weäsen [
Löwenbach 1°) ? Langeborgk
Die alte Straße 11) De äle Ströaß
Die Grenzhohle De Hohlen
Im Schleifreis 12) Schlefries
Die dicke Eiche 1%) Dicke Echen
Die Schmelzerei 13) Luisendöal
Die alte Schmiede!) |De äle Schmede
Das Hammerwerk 1) |ebs.
Die Hammerbrücke!5) | Höammerbricken
Auf den Rödern !®) Uf de Reder
soll 1659 erbaut worden sein; doch sind der Name und das Haus schon auf der
Geleitskarte von 1633 eingetragen. Der Name rührt her von dem Hohlmaß der
Köhler, dem „Stutz‘“, der im Forsthaus aufbewahrt wurde. Die Neue Schwarzwälder
Amtsbeschr. (von 1665, vgl. Anm. 3), sagt über Stutzhaus fol. 8: „ein forsthaus ufm
Schwarzwald, unten im thale, gegen Ohrdruf, ehe man uf die höhe kommt, das
Stutzhaus genannt. Ist vor alters ein gasthof gewesen und der ganze grund mit
demselbigen erkauft worden. Hat vier stuben, brau- und backhäuslein, benebst
scheuren und ställe. 1663 renoviert, mit mehr stuben versehn und mit ziegeln bedeckt
worden. Ein garten, darin hopfen gepflanzt wird. Zwei wiesen: eine vorm forsthause
und eine andre oben beim eisenhammer ... von ungefähr 6 fuder heu; etwas grabe-
land.“ — 10) Der Name „Löwenbach“ (r. Zufluß der Ohra und Tal von Stutzhaus
nach dem Steigerhaus) wird im Tal nicht angewandt. Die Schwarzwälder sagen dafür
„Wir gehen in die „Langenborgk“ ; so heißt der Südostvorsprung des Streitberges mit
dem Forsthaus der Fürsten v. Hohenlohe-Langenburg, an der Mündung des „Löwen-
bach“. — 11) Die Straße Ohrdruf-Schwarzwald-Wegscheide-Oberhof, zu deren Schutze
höchst wahrscheinlich die Burg Schwarzwald angelegt wurde. — 12) Die südl. Seite
des Thurmberges, genannt nach den Schleifreisern (Hemmvorrichtung an den
Wagen und Karren), die die Fuhrleute ehemals hier abwerfen mußten. (Vgl. Brückner 28.)
— 124) Eine Grenzeiche in der Aue (Schlehenpfütze) zwischen Ohrdruf und Stutzhaus.
Ein 80-jähriger Crawinkler erinnerte sich, daß zu seiner Knabenzeit noch ein Stumpf
des Baumes stand, und daß man sagte, der Geist des Forstmeisters v. Hahn (dessen
Grab noch jetzt in der Aue, von einer Baumgruppe umstanden, zu sehen ist) spuke
darin. (Freundl. Mitt. von Herrn Pfarrer Th. Schneider, Stutzhaus.) — 13) Das
Katasterverzeichnis hat noch den Ausdruck „Schmelzerei‘“ für Luisenthal. Letzterer
Name ist dem alten Hammer im Jahre 1753 gegeben worden. — 14) Ortsteil unter-
halb der Pfarrei. Ein massives Häuschen (jetzt Scheune), das dort steht, soll früher
eine Schmiede enthalten haben. (Herr Pfarrer Schneider.) Das Hammerwerk:
1. alter Name von Luisenthal; 2. Ortsteil an der Ohra (an der Stutzhaus-Schwarz-
wälder Grenze), wo früher ein zweites, zu Luisenthal gehöriges Hammerwerk stand.
Es war zeitweilig im Besitze von Württembergern. — 15) Daher heißt ein Garten in
der Nähe der ‚„Schwabengarten“. Die „Hammerbrücke“ verbindet Stutzhaus mit
Schwarzwald. — 16) Ueber „Röder im Schwarzwald“ finden sich Nachrichten in den
„Jagdsachen Schwarzwald“ (StA. Gotha EE II No. 17—20, I. Theil, fol. 1582. b, 1569):
„I. 1 rodt hinter dem Stutzhause am Streitberg, ist des holzknechts Christoph Grane-
mann’s. II. 1 rodt zunechst an diesem gehulze Jörgen Eckolt’s Erben von Ohrdruf,
auch zwischen dem Streitberg und Uhra gelegen. III. 1 rodt am Zimmerthelein, an
der Uhra gelegen, gehört Michel Geyern, dem Sichelschmied zum Schwarzwald.
IV. 1 rodt über der Uhra, über dem Schwarzwalde neben dem Streitberg gelegen, ist
Zu
Schwarzwald, Stutzhaus und Luisenthal. — Tambach.
245
LLLLLTL———————————— nn —————
Moderne Namen |
Der Erlebach !7)
Wirthswiese 18)
Mundartliche Aus-
sprache
Ins Erlebach
Wärthsweäsen
Flur Tambach !).
| Urkundliche Formen
Tambach ?) Damm’ch °) Thanbach #) 1214 (Do-
Gemeindewald (die |? benecker II 1588);
Lehn) ®) Tambach 1251 [35a
Studentengraben 2 fol. 123]; Tampach
Die alte Straße De äle Ströß 1512 [20]; Tambach
Der rechte und linke | Damm’ch u. Dambach 1657 [16]
Tambach
Die Apfelstädt ®) Abfelsdoät
Am Prinzenrod Brinzeröd
Am Fuchsberg Fochsbärgk
Am Möseweg Müsewägk
Am Schmalkalderstieg | Schmälkällerstigk
Die sauren Wiesen Suerwesen
Die Eiswiese Iswesen
Himmelswiese Hemmelswesen
Kantorswiese Kanders$wesen
Leysenwiese Leysewesen
Rodewiese Rodewesen
Spittelswiese Sbedelswesen
Hospital Shbedel
Der Reinhardsbach Reinersbäch
Auf dem Rödchen Rödchen
Schnepfenstein Schnepfestein
Das dunkle Thälchen |Donkle Dälchen
Hildebrandsgründchen | Hellebrändsgröngehen
Kammerbach D’s Kammerbach
Thorbecher Düerbecher
Wedelbach Widelbach
zu dem forsthause geordnet durch den herrn forstmeister und schösser, in abwesenheit
des herrn jägermeisters.“ — 17) R. Zufluß der Ohra. Der Bach speiste die in der
Flur liegenden Georgenthaler Klosterteiche („Mönchsteiche“), jetzt Wiesen. (Herr
Pfarrer Schneider.) Zu Anfang des 17. Jahrh. wird der „Erlenbacher Teich‘ noch
erwähnt. (StA. Gotha O I sub (»)2, Anschläge der Aemter Wachsenburg, Georgen-
thal usw.) — 16) Nicht mehr bekannt.
1) Literatur: Brückner II 5, 9; O. Fleisehhauer, Aus Tambachs
Vergangenheit, Goth. Tageblatt 1883, 5. 11. 75; Gelbke II 1, 581; F. Hering,
Tambach in Thür., Friedrichroda 1903; Krügelstein, Nachr. 58 S. 17; Lehfeldt
XXVI 119; Fr. Regel, Entw. d. Ortsch. 46. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, Vermessungsregister, mündl. Mitt. — 3) Herr Forstassessor
F. Hering, jetzt in Wölfis, hatte die Güte, mir die mundartliche Aussprache an-
zugeben. — 4) Vgl. auch Forstnamen.
246
Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Moderne Namen
- - Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Hohe Leite Holiten
Wächtersrödchen Wächter$rödchen
Eekardtsrödchen ebs.
Am Rosengarten Ruüesegärten
Die Spitter
Die Seeberger Fahrt
Spitter, Splitter
Siebersche Föert
Schafstieg >) ?
Das Köpfchen Köppchen
An den Salztrögen Sälze
Am Schweinshög ®) Schwinshögk
Im Grunde In Grond
Die Papiermühle Babiermölln
Das Hammerholz ’) Hammerhölz
Das Hasselfeld ebs. e
Die Güldene Aue?) Güllne Ou
Gunzebach Gunsebach
Galgenbrunnen Galgkeborn
Hackenbrunnen Hökeborn
Die Pfütze De Fetz
Das Hünefeld ebs.
Junkershölzchen ®%) ?
Böhmengründcehen ?
Die Burg’) De Borgk
Das Öberfeld Ueberfeld
Das Mittelfeld Meddelfeld
Das Unterfeld ÖOngerfeld
Am Hohen Brunnen |?
Kirchweg 1°) Kerchwägk
Am Burgstall !!) ?
In der Stätten 12) ?
Die Brückenwiese Bröckewösen
Die alte Pechhütte Ale Bächhött’n
Schenkgasse Schänksgaß
Samuelsgasse 13) Säamelsgaß
ebs.
Der wüste Garten 1)
5) Brücke über die Apfelstädt bei der Papiermühle; da, wo die strata magna von
der Hesellite (Bromenacker) nach dem Heselenvelt (Hasselfeld) überging. — 6) Unter
dem Kesselthal. — 7) Gehörte zum Gemeindehammer. — 8) Wiese an der Dietharzer
Grenze. — 82) Das Junkershölzchen lag unter dem Galberg und gehörte jedenfalls
zum v. Butlarschen Gut. — 9) Wiese und Ackerland zwischen Kesselthal und dem
Ort. Keine Spuren einer Burgstelle erhalten. — 10) Zwischen Tambach und Dietharz.
— 11) Jetzt Wiese südl. von Tambach nach dem Fuchsberg zu. Vgl. F. Hering
a. a. OÖ. 8f. — 12) Am ÖOstausgang des Dorfes und am Eingang des Apfelstädt-
grundes. — 13) Nach Samuel Trautvetter benannt. (Hering) — 14) Hinter dem
Forsthaus.
Tambach. — Tambuchshof. 247
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Kälberhalte Kälberhall
Winkelsgasse ?
Bechersgasse Bechersgaß
Hopfengasse Hopfegaß
Thielgasse 2
Im Zipfel En Zöpfel
Der Schafhof 4
Der Oberhof Ueberhof
Junkersgut 1°) Buttler’sche Hof
Die Glashütte 1°) Glöäshött’n
Flur Tambuchshof!)
(ehemaliges Rittergut, jetzt Gelände des Truppenübungsplatzes).
Tambuchshof 5) Tammichshöf 2) Grangia Tambuch 1153
a! (Dobenecker II 40);
Die 26 Acker Die sechsunzwänzig Monchenhoff von Jo-
Acker riental zcu Tambauch
Kalkofen Kalkuebn 1378 [39]
Der Schlüssel Schlessel Schlüssel 1612 [19]
Gothaer Gebreite Gotsche Gebrätn
Steinkopf Stänkopf
Damenbrett Dämenbräth
Häuserstück Hädeborns$teck *)
Bogenstück Bogensteck
Sophiengebreite Sofiengebrätn
Die Dreieckshufe De gruße Kieshufn
Kieshufe De kläne Kieshufn
Der große Garten Dr gruße Güärten
Kutschweg Kutschewägk
Große Tambuchsge- | Gruße Tammichsge-
breite brätn
Die alte Tränke De uale Tränk Arbusta quaedam iuxta
? ? eichilburnen 5) 1227
(Dobenecker II 2425)
15) Im 17. Jahrh. von der Gemeinde angekauft und zerschlagen. — 16) Tambach
hatte schon im 17. Jahrh. Glasindustrie unter Leitung von Venetianern. (Georgenth.
Amtsbeschr.)
1) Literatur: Brückner I 3, 252ff.; Gelbke II 2, 232; Fr. Krügel-
stein, Nachr. 51. 52. 613; Lehfeldt XXVI 123f. — 2) Die Nachweise über die
mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn Oberförster Rich. Ausfeld, früher
in Wölfis, jetzt in Dietharz. — 3) Quellen f. d. modernen Namen: Katasterkarte.
— 4) Nördl. vom Gut. — 5) In der Urk. des Gr. Hermann von Orlamünde wird ein
„Eichelburnen“ erwähnt. Ein solcher Name ist im Tambuch nicht mehr bekannt.
Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Flur Wannigsroda!) (Rittergut).
Moderne Namen ?)
Wannigsroda 3)
Die faule Wiese ®)
Das Gospiteröder Feld
Das Holzfeld
Die Holzallee
Das Haideholz
Der Haideteich
Das Westerbachsfeld
Wechmar ?) 3)
Der Stotterhain ®)
Die Hüneburg’)
Die Wasserleite ®)
Das Fulbersloch ?)
Der große Hain?)
Mundartliche Aus-
sprache
Heide
Fuele Weäsen
Gosperöder Feld
ebs.
ebs.
ebs.
Der Tich
ebs.
Flur Wechmar ’!).
Wechmar
Stotterhaun
Hünneborgk
Wöässerliten
?
Der lange Haun
Urkundliche Formen
Wansrotha 1665 [17];
Weresroda17.Jh.[10]
Faule Wiese 17. Jh. [10]
Wehmare anf. saec. IX
(Dobenecker I 70);
Viugmara 899 (Do-
benecker I 286); We-
hemar 1089 (Doben-
ecker I 945); Wehe-
mar, Wehemaer 1089
(Dobenecker II 962);
Wechmar 1335 („der
vonWechmarholez“
[352 fol. 157b]
Am Stotterhain 164115)
An der Heuneburg
1641 15)
An der Wasserleiten
1641 15)
1) Literatur: Brückner II 7, 50; Gelbke II 2, 608; Lehfeldt XXVI
22; Rein, Thuringia saera II 67 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General-
karte. — 3) Wannigsroda gehört kirchlich zu Emleben. — 4) Sumpfige Wiese am
Leinakanal.
1) Literatur: Brückner II 9, 2ff.; GelbkeIl 2, 625; Lehfeldt XXVI
124 ff.; C. Lerp, Aus der Heimat, 1. Jahrg., No. 1ff.; Fr. Ritter, Chronik von
Wechmar, Aus der Heimat III 111. 192 und Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch., Jahrg. 1901,
82ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. Herr Rektor Mohrhardt in Wechmar hatte die Güte, mir die Lage
einer Anzahl alter Flurbezeichnungen anzugeben. — 3) Vielleicht war Wechmar ur-
sprünglich ein Platzdorf; ein freier Plan nimmt noch heute nahezu den Mittelpunkt
des Dorfes ein. Dieses soll sich früher noch jenseits der Niedermühle ausgedehnt
haben. (Brückner 3.) — 4) Gehölz an der Hohenkirchener Flurgrenze, zwischen dem
Großen Hain und der Wasserleite. — 5) Burgstelle westl. der Wasserleite, über dem
Kollerstädter Grunde. Vgl. Krügelstein, Nachr. 68f. — 6) Steiler, bewaldeter Abhang
über dem Kollerstädter Grund. — 7) Lehde, südl. vom Vorwerk Sophienbrunn. —
8) Bewaldete Anhöhe mit weitem Umblick, sw. vom Ort.
Wannigsroda. — Wechmar.
249
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Koppelstein ebs.
Sophienbrunn (Gut)?) |ebs. ED, vi
Ueber dem Getännig |? | Menmi on ei
Das Schmalthal 19) Schmalthöal In der Smalla 1411 16);
Am Schmahlthall
Der Gottesacker 11) Gottsacker 1641 15)
Fastnachtsgrube 1?) F6asnöächtsgrüeben Uf der Fastengruben
Beim großen Mühlstein |? od. Fastnachtsgruben
oder Mahlstein 13) 164115)
Der Weidenbrunn !!) | Wiedeborn
Der Märzbrunn 1#) Märzborn ? Unter dem Merretigs-
Am Feldgucker 17) ebs. born 1641 15)
Am Kollerstädter
An Kollerste Wägk
Ueber demkollerstedter
Weg 13) steige, Am Koller-
Die Koller ebs. steig 1641 15)
Die Kalkreuse 1?) Kalkriesten An der Kalckreußen
1641 15)
Das Stallfeld oder Stau- | Stöälfeld Im Stallfelde 1641 1°)
feld 20)
In der Weide ?!)
Spieglerswiese ??)
Der Plan ?°)
Schwabhäuser Ecke
An der Straße °%)
In der Wieden
päglersweäsen
ebs.
Schwische Ecken
An der Ströß
Die erfurter Strasse
1411 16)
Das Obersteinich 2) Äwerttein’ch Ufdemsteynich 141116);
Wechmarischer Bach |Der Böach [?) Am steinberge
Riedecke Riedecken 164115); Ufm Steinich
Der Hammer ?) Höammer 1641 15)
Kälberried Kälberried
Spillingsbaum ebs.
9) Das Gut wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrh. vom Pfarrer Fr. Kerst angelegt;
es liegt südl. von Wechmar am Großen Hain. — 10) Enger Grund an der Mühlberger
Grenze. — 11) Feldstück am Weg von Sophienbrunn nach Wechmar. — 12) Tiefliegende
Wiese nördl. von Sophienbrunn. — 13) Angeblich eine frühere Gerichtsstätte. Vgl.
Chronik von Wechmar 127. — 14) Quellige Wiesen sw. von Wechmar; früher Gemeinde-
land. — 15) Aus: Flurbuch zu Wechmar 1641, StA. Gotha PP III 3. — 16) Aus: Erbb.
d. Augustinerkl. fol. 95 ff., Ltr. Wilhelm de Wechmar. — 17) Auf der Lehde zwischen
dem Großen Hain und dem Dorf, beim Kollerstädter Steig. — 18) Der Steig führt
von Wechmar sw. nach der Wasserleite, Hüneburg und dem Kollerstädter Grund. —
19) Lehde über der Wasserleite; Koppeltrift mit Schwabhausen. — 20) Feldpläne sw.
vom Dorf, auf dem r. Ufer der Apfelstädt. — 21) Trift (Gem.) am r. Apfelstädtufer.
— 22) Wiese zwischen dem Mühlgraben und dem ]. Apfelstädtufer. — 23) Gemeinde-
wiesen auf dem 1. Ufer der Apfelstädt. — 24) Die Erfurt-Schmalkalder Straße. —
25) Felsiger Kalkboden. — 26) 1830 von Chr. Brand errichtet; jetzt Mühle. (Wechm.
Chronik 97.)
250 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Stieden ?7) Stieden
Stiedenbrunnen Stiedenborn
Schützenwiese 29) Schitzenröäsen
Die Wunn ?°) ebs. Uf der Wonne 1641 15);
Die Riedmaßen Riedmöäßen Der Winneweg 164115)
Das Ried 3) Ds Ried Das ryet 1411 16)
Neue Wiese Nauwe Weäsen
Auf der Heerstatt 8!) |De Heerstöätt
In der Schüssel 32) De Schissel
Gänserasen Gänseröäsen
Beim wüsten Teich 3) | Bin wiesten Dich
Pferdegehege 33) Färgehäh’
Querrasen 33) Quarröäsen
Hanfwiese ®3) ? -
Ochsenwiese Ochsenweäsen
Der Atterzaul ®%) ebs.
Das Altfeld 35) Das äle Feld
Der Altfeldsrasen 35) | Alfelderröäsen Bey den Altfeldischen
Lichtgebreite oder am | Ufn Lichtröäsen wegen 1641 15)
Lichtenrasen °°) Bo
Auf dem Angespann ®5) | Ufn Oangesponn
Schmallhügel 36) Schmöälhegk
Krumme Wiese Kromme Weäse
Die Schmeergrube 3”) | Schmärgrüeben
Vor der Langgasse ?8) | ebs.
Hopfenberg °°) Hopfenbärgk
Dorfgraben 4°) Dorfgröäben
In dem Gewende Im Geweng
Vor dem Platzthor *!) | Vörn Platzthor
Der gleichische Weg?) | Der glichsche Wägk
In dem Boden ebs.
Die Vitz 48) ebs.
27) Feuchtes Weideland sw. vom Dorf. — 28) Die Schützengesellschaft wurde 1818
gegründet; die Schützenwiese liegt auf dem r. Apfelstädtufer, westl. vom Dorf. —
29) Wiesen auf dem 1. Apfelstädtufer westl. vom Dorf. — 30) Nw. vom Dorf.
— 31) Die Heerstatt (Wiese) liegt n.ö. von Wechmar, östl. von Günthersleben. —
32) Wiese n.ö. vom Dorf an der Straße nach Seebergen. — 33) Wiesen am Mühlgraben
über dem Dorf. — 34) Wiese in der nordöstlichsten Flurecke, an der Wanders-
leber Grenze. Der Name bezeichnet wohl atter = hinter, Zaul(zagel) = Schwanz,
Ende. — 35) Gemeindeland auf dem r. Apfelstädtufer nach Wandersleben zu. —
36) Gemeindeland am Röhnberg. — 37) Land östl. vom Dorf, nach dem Röhnberg
zu. — 38) Am östl. Dorfausgang. — 39) Auf der Ostseite des Dorfes hinter den
Gärten. Noch im Flurbuch von 1641 wurden zahlreiche Hopfengärten erwähnt. —
40) Auf der Südseite des Ortes; der Dorfgraben gehörte zur Befestigung. — 41) Sw.
vor dem Dorf. — 42) Der gleichische Weg führt zum Platztor hinaus nach dem
Hain. — 43) Sumpfland südl. vom Dorf.
Wechmar. >51
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Die Vitzgelängen **) ebs.
Ueber dem Wendeweg Iwern Wiegwägk
Der Attich #) Der Öatch Bie dem artiche 14111);
Am viereckigen Fleck |? Ueberm Attich 164115)
Der Egelbach *’) ebs.
An der Mark #$) An der Möärk
Der Hinterbach *°) Hingerböäch
Der Mittelbach ?) Medelböäach
Der Vorderbach ?’) Vörderböäch
Im See *°) In Sie
Der Kammberg °°) ?
Der Röhnberg 5!) Riembärgk
Am Molkenbrunn 5?) |Molkenborn
Hinter Sankt Adolf 53) |? lese, er
Der Kirchberg 53) Kirchbärgk Am Kirchberge bei St.
Der Kirchhof 53) Kerfch Adolf 1641 15)
Das Sauloch 5%) Sauweloch
Beim Galgenhügel’) |Galgenhegk
Namen aus dem
Ort:
Herrengasse
Brückengasse
Sperlingsgasse |
Stiedenrand
Die Ecke
Beim Kretschmar °*)
44) Am Weg nach dem Hain. Kirchengut (Flurbuch von 1641). — 45) Feuchte Wiese
vor dem Hain. — 46) An der Mühlberger (Ringhöfer) Grenze. — 47) Feuchte Wiesen,
durchflossen von einem Quellbach des Schmalbaches (r. Zufluß der Apfelstädt). —
48) Der Mittellauf des Schmalbaches; Wiesenland parallel der Mühlberger Grenze,
Die Wiesen von 47 und 48 waren großenteils Gemeindeland (1641). — 49) Wiese
östl. vom Dorf, am Fuß des Röhnberges. — 50) Nw. Abhang des Röhnberges. —
51) Steile, langgestreckte (nw.-sö.) Sand- und Kalkhöhe im Dreieck: Wechmar-Wanders-
leben-Mühlberg. — 52) Quellige Wiese, nördl. vom Röhnberg. — 53) Flurort (Wiese)
am Nordfuß des Röhnberges. Der Sage nach soll hier eine Kapelle gestanden haben.
Die benachbarten Flurnamen „Kirchberg‘‘ und „Kirchhof“ machen dies auch wahr-
scheinlich. — 54) Nach freundlicher Mitteilung von Herrn Rektor Mohrhardt in
Wechmar ist der Name ‚„Sauloch‘“ oder „Augloch‘“ gebräuchlich für den Flurteil „Sankt
Adolf“. Alten Leuten in Wechmar ist der Ausdruck (nach meiner persönlichen Nach-
frage) unbekannt. Das „Sauweloch‘“ kennt aber jedes. — 55) Der Galgenhög liegt an
der Wandersleber Straße, dieht an der Grenze. — 56) Nach Krügelstein, Nachr. (605)
soll „Kretschmar‘ 1598 ein gräfl. Gleichisches Gut gewesen sein. —
Die nachfolgenden urkundlichen Flurnamen sind nicht mehr nachzuweisen:
1. 1411 (Anm. 16): der wendesleuben graben [jedenfalls Wandersleber Gr.]; der alte
erffurter weg; under dem molwege; der burgstieg; der pfulstieg; der hesseroder weg;
der graseweg; der holtzweg; under den lutzelnsteden; bie dem luthelande; das ryet
252 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen |
Die Schmiedgasse |
Die Langgasse
Das Niederthor
Der Spittel
Der Eischkittel
Flur Wipperoda !).
Wipperoda ?) 3) Wipprode Wigpranderode 1306
(Reinhardsbr. ÖOr.-
Urk., StA. Gotha QQ
Ig 104); Wipperode
1543 [7]; Wippen-
roda 1605 %)
In der Aue) In der Au owe 1279 (Reinhardsbr.
Der Augarten Aug6ärten Or.-Urk., StA. Gotha,
Die Autheile ? QQ Is 65)
Am Langen Weg Am langen Wäegk
In der Roßgebreiten 5)| Uf der Roßgebräten |Die roßwiese 1605 ®)
bie dem pfern. 2. 1641 (Anm. 15): unter dem Semmich und seimich; bei der Seberg
Mühl; am Heintzemannsbaum; am Siefensee; am Erdefall; Bei dem hohen Baum; an
der Steighöfer Mark; über den Zehenbrunnen; am schluftersee; am ohrdrufer rasen-
weg; in der Teichklingen; am Munchwege; bei den 10 baumen; die Noßlenge; die
Haderwiese; der Weinberg; unterm Weingarten; weinburers Land; bei der Neumühl;
am wanderslebischen Rieth; am Müllerschen wege; der Creutzweg; am Mühlbusche;
am Halbfisch; beim zweifachtigen Baum; beim Steinhaufen; an der Keelen; in der
Tellen; am Kirchnersgraben; vorm Warths; an Hans Rödigers See, an der Wasser
leuthen; das Gedörnig; am schenkel- oder schukelweg; an freyt gebreitigen oder
frieich; das Spittelland [gehörte 1641 zum Philip Spitznaseschen Freigut und lehnte
dem Kl. Spital in Erfurt]; der winkelweg; wiesen, zum Hackmesser genannt; die
ganswiesen; das herrenstück; im helbach; Zänkers land. — Weder an den Wein-
noch an den Waidbau haben sich Erinnerungen erhalten. Nach Krügelstein, Nachr. 315,
soll „die Waidmühle (1531) für das Gotteshaus von den Altarleuten wieder aufgerichtet
werden. Noch 1677 findet sich, daß jeder von 100 Ballen [Waid] einen an das
Gotteshaus abgeben soll.“
1) Literatur: Brückner I 7, 57ff.; Gelbke II 1, 502; Lehfeldt XXVI
129ff.; Mosch u. Ziller, Versuch einer Beschr., a. a. O. 176f. — 2) Quellen £.d.
modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Zu Dank ver-
pflichtet für Auskunft über Flurverhältnisse bin ich Herrn Schultheiß Ed. Roth in
Wipperoda und Herrn Lehrer F. Ortlepp in Gospiteroda. Trotz der Abgelegenheit
des Ortes vom Verkehr, hat sich kaum eine Erinnerung an die früheren Begebenheiten
erhalten. Nicht einmal die ehemalige kirchliche Zugehörigkeit nach Altenbergen ist
bekannt. — 3) Im Mittelpunkt des Dorfes befindet sich ein freier Platz, von dem aus
nach Süden, Norden und Osten Straßen auslaufen. — 3%) Aus: Dipl. Johann, Herzog
zu Sachsen, Or. StA. Gotha QQ IIIh 14: J. Val. Witt, Amtsschösser zu Reinhards-
brunn, verkauft ganzer gemein zu Wippenrode eine freie Schaftrift. — 4) An der
Ernstrodaer Grenze, auf dem r. Ufer der Leina. Das Land gehörte zum Reinhards-
brunner Schafhof Aue. Hier stand bis zur Separation (1884) die Grenzeiche; sie
hatte einen Umfang von ungefähr 7 m. — 5) Die Roßgebreite schließt sich ostwärts
an die „Aue“ an.
Wechmar. — Wipperoda. 253
%
ee Le
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
nn nn — — ZZ
Klin’ Mettelwesen
Moderne Namen
Kleine Mittelwiese
Kellnerswiese Kellner$wesen
Im Karrn ®) ebs.
Im Thalacker Döälacker
An der Ziehl’) ebs,
Koppe ebs.
Am Ziehlbaum ’) Ziehlebaum
Pfarrasen-Rain ®) PfarreStägk
Krumme Wiese
Kleine Gemeinde
Im alten Garten
Kromme Wesen
Klin’ ’emän
Im älen Göärden
Im schwarzen Acker ebs.
Pferderied °) Färried
Metzewiese 19) Metzenwesen
Am Höllhög Hellhegk
Höllborn 1) Hellborn R
In der Hölle !?) In der Hell ee So
. Leinaberg 13) Linbargk Leinberg 17. Jh. [10];
Die Wach !#) 17. Jh.
[10]
Kleine Leina Kleine Lin flößgraben 1605 ®%)
Auf der Leinawiese Linwesen
In der Niethwiese15) | Niedwesen
Furth 16) Föard
Hambachsgraben 7) Höamächsgröaben
Das Pfingstgeried Pfengstried
6) Am Leinakanal. — 7) Ackerland nördl. vom Dorf. Die Bedeutung des Namens
ist unbekannt. — 8) Filialweg nach Schönau. Bis zur Säkularisierung von Reinhards-
brunn war Wipperoda nach Altenbergen in die Johanniskirche eingepfarrt. — 9) Am
Leinakanal, sö. vom Dorf. — 10) Sö. vom Dorf im Knie des Leinakanals. — 11) Am
Hirzberg. — 12) Ueber der Hölle (an der Ostseite des Hirzberges), da, wo jetzt die
Fluren von Wipperoda, Schönau und Wannigsroda zusammenstoßen, war schon sehr
frühzeitig ein wichtiger Grenzpunkt. Zuerst zwischen Georgenthal, Reinhardsbrunn
und Kafernburg-Schwarzburg (Gleichen). Hier stand die in den Reinhardsbrunner
Grenzbeschreibungen stets erwähnte „Stangen ober Wipperoda‘“; nach der Georgen-
thaler Grenzbeschreibung von 1665 (S. 123 ff.) aber „ein Stein mit Rautenkranz und
Amt Georgenthal; Emleben und 1618, Wansroda und gehauen Löben, scheidet die
gleichische Grenze“. In der Georgenth. Amtsbeschr. von 1647 [15] wird der Stein
„der Dreiherrenstein‘ genannt, jetzt Siebenherrenstein, weil er folgende 7 Fluren
scheidet: Emleben, Hohenkirchen, Herrenhof, Schönau, Domäne Georgenthal, Wippe-
roda, Wannigsroda. — 13) Auf dem r. Ufer des Leinakanals, an der Wannigs-
röder Grenze. — 14) Die Wacht war eine 1—1'/, m hohe Erderhöhung zwischen
dem Wipperöder Gemeindeholz und dem Haideholz, an der Haidaer Grenze. Der
Hügel wurde nach der Separation abgetragen. (Mitt. von Herrn Lehrer Ortlepp-
Gospiteroda.) — 15) Südl. vom Dorf, im Leinaknie. Dort ist die Quelle des Hain-
baches. — 16) Da, wo der Hohenkirchener Weg durch den Hambach führte. —
17) L. Zufluß des „Neuengrabens“ (Teil des Leinakanals).
Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Schafrasen Schöfröäsen
Stockbornswiese 18) Stockbornswesen
Stockborn 18) ebs.
Der Kammergarten 1%) | Kammergöärden
In der Bornwiese Bornwesen
Am Berge Am Bargk
Auf dem Mergel Ufm Merjel
Gemeindetheile 20) Gemeindeil
Im Ziegenfraß 21) Zejefroaß Ziegenfraß -17. Jh. [10]
Die Harthlaite Höaärdläden
Die Querstücken Quarsticker
Der Harthhög 2) Höardhegk Die Hart 17. Jh. [10]
Riedenberg ?°) Riedenbargk Amrautenberge1605%);
Reutenberg17.Jh.[10|
? ? Beim kreuz 1605 %)
Flur Wölfis !).
Wölfis ?) Welf’s Uulfeasti 779 (Doben-
ecker 143): Wolfduze
anf. saec. IX (Doben-
ecker I 70); Wolt-
diuzen, Wahlah v.
Wolfduze v. 900°)
(Dobenecker I 294);
Wolfezen1301(Arast.
Urk. S. 33); Wolfizse
1374 [35a fol. 153];
Wolffiz, Wolffitz1378
[39]; Wöltffis 1487
[35a fol. 174a]
18) Nördl. vorm Dorf. — 19) Zum ehemaligen Kammergut gehörig. Nach dem
Bericht der Sequestratoren von 1543 [7] ist „Wippenroda cammergut
und Thomas Langenhain samt seiner mutter uf ihr lebenlang zu gebrauchen ver-
schrieben. Giebt jährlich 8 gother malder korn und 8 gother malder habern. Des
ackerbaus soll 3 hufen landes sein, hat jede hufe 30 acker, wird eine hufe ohne
zins um 10 fl. gerechnet. Hat ungefähr 14 acker wiesen, tragen alle nur ein gras;
ein acker uf 10 fl. geachtet. Die wohnbehausung samt ein garten wird zusammen uf
100 fl. angeschlagen. Summa 540 fl., exl. das Holz in der Hart, ist ganz geringe.“ —
20) An der Gospiteröder Grenze. — 21) Ackerland nach Gospiteroda zu. — 22) Süd-
lichste Kuppe des Riedenberges, auf dem r. Leinaufer. Die Höhe ist jetzt Ackerland.
Die Hart war noch im 16. Jahrh. bewaldet. Vgl. Anm. 19. — 23) Höhenzug über
dem r. Leinaufer vom Harthhög nordwestwärts.
1) Literatur: Brückner I 3, 209ff.; Gelbke I 2, 141 ff.; Krügelstein
Nachr. 52—53; Lehfeldt XXVI 131; Fr. Regel, Entw. 51. — 2) Quellen
f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Die
Namensformen (aus Dronke, Trad. et ant. Fuld.) aus der Zeit des Eberhard, 1155—1165.
Vgl. Dobenecker I 294, Anm. 1.
Wipperda. — Wölfis. 955
Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Das Häßelchen ®) ebs.
Der Hoppach Hoppch Am Hoppach 1594 °)
Der Unter-Hoppach In Ingerhoppch
Hoppachlaite Hoppchliden : 5
Die Hardt) Höärdt Dan
Am Hardthügel Höardthejel Die hohe Hart 1667
In der Heerdaischen |In der Härschen Dellen | (Neue Beschr. des
Delle?) Amts Weachsenburg,
Heerdaische See) Härsche Sie StA. Gotha O0 II 42)
Das Heerdaische Feld?) | Härsche Feld
Der Pflugrinn Pfluegrinn
Im Marbach 1°) Märb’ch Im marckbach 1594 [26];
Großer Bruch 1!) Ufn grußen Brüech Der Markbach 1667
Auf der Mühlstedt!2) |Uf der Mihlst [27]
Langer Rain 13) ebs.
Der taube Hanf !#) Uf dam’n Hanf
Hinter der Haide Hinger der Heede
Haideländer Heedelänger
Bei dem Baum Bin Birnbam
Weg von der weißen | Wägk von der Wiese-
Mühlen millen
Großer Mühlweg Grüßer Mihlwägk
Tauber Hanfweg Damnhänfwägk
Die Röder 15) De Reder
Sandweg Sändwägk
Auf dem Marktbrunn 16) | Ufn Martborn
Die Teiche 17) De Diche,
Vor der Aue18) Vör der OÖ vor der Auwe 1594 [26]
Auf dem Schindleich 1?) | Ufn Schingl&ch
Körners Hohle ?®) Kanter$hohlen
Das Heerdaische Rod |Ds Härsche Rod
oder Lange Rod ?})
Hüttstedt ??) Uf der Hitst
4) Haselgesträuch; gehört zum v. Trützschlerschen Gut. — 5) Aus: Flurbuch von
Wölfis 1594. (StA. Gotha PP II 24.) — 6) Vgl. Flur Heerda. — 7) Kleines Thal
(„Grund“). — 8) Jetzt Wiese. — 9) Feld in der Richtung auf Heerda. — 10) Grenz-
bach zwischen Ohrdrufer und Wölfiser Flur. — 11) Quellige Wiese. — 12) Frühere
Mühle; 1903 abgebrannt. — 13) Gerader, langer Weg nach ÖOhrdruf zu. — 14) Ge-
meiner Hohlzahn oder Hanfnessel (Galeopsis tetrahit L.). — 15) An der Waldgrenze. —
16) In früherer Zeit soll das Dorf einen weit größeren Umfang gehabt haben; auf dem
Markborn soll die Marktstätte gewesen sein. — 17) Es sind nur noch die Dämme
vorhanden (in der Domanialwaldung). — 18) Die Aue ist aufgeforstet (herrschaftlicher
Besitz); vgl. Flur Crawinkel. — 19) Ebenes Stück Gemeindeland, westl. vom Dorf. —
20) Nach der Crawinkler Aue zu. — 21) Nach der Crawinkler Flurgrenze zu, —
22) Große ebene Wiese.
256 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Pfarrlaite 3) Pfarr$löden Das Pfarrland 1669 [27]
Melmkopfsweg Mälmkopfswägk
HinterdemBüchebühl?%) Hingern Bichebihl
Auf dem Ziegensee Ufn Zäjesäg Die Siechenwiesen 1594
[26]
Fuhrweg im Furth?) |’s Ford beim furt im schillfacht
[!] 1594 [26]
Fahrweg hinter dem|Hingern Bächborn Die Bachswiesen 1667
Bachborn [27]
Im oberen Schillbach ?°) | Schillvich Im Schilbach 1594 [26]
Hohe Wiese ?7) Hueche Wiasen
In der Steingasse ®) |Steingäß
Am Eisenhut ?°) Am Isehut
Schillbachssteg Schillvigstägk
Mälzbrunn Mälzborn, Mälzkeller
Der Crawinklerrin 3%) |Crawinkelrin Am Crawinkler Rein
Crawinkler Weg Crawinklerwägk 1594 [26]
Am Klepperweg 3?!) Klipperwägk
Wachhügel 3?) Wächhegel
Im krummen See?) |Kromme Sie
Bei der Stange °®) Bi der Stangen
Brückenwiese Brickenwiase
In der Brücke In der Bricken
Vitz 34) Fitz
Der Heilige See °°) Helge Sie
Große 9-eckige Wiese | Grußenieneckige Wiasen
Kleine 9-eckige Wiese | Klene bi id hl 9
Schlicht 35) ebs. ® as]. u =
Der Ungeheuere See 37) | Ungehüere Sie ? Ungehurenwisen 1168
Die Erfurter Grube 8) | Arfsche Grumn (Dobenecker II 361)
23) Pfarrland. — 24) Südl. vom Dorf, nach Crawinkel zu. — 25) Die Furt führt durch
den Schillbach. — 26) Mündet in den Hoppach; mit viel Schilf bewachsen. Brückner,
K. u. Sch., hat „Schilfbach“. — 27) Liegt hoch. — 28) Alter breiter Graben. — 29) Acker-
land. — 30) Flurteil nach Crawinkel zu. — 31) Steil abfallend, daher früher die Karren
mit Klapperstecken versehen werden mußten. — 32) Steiler, aussichtsreicher Hügel sö.
vom Dorf, jetzt trigonometrischer Punkt. — 32) Die Wölfiser Flur hat eine große Anzahl
sogen. „Teich wiesen“, d. h. ehemalige Teiche (‚Seen‘), die allmählich versumpften und
zu Wiesenwachs verwendet wurden. Brückner nennt 1754 „Kirch-, Wirths-, Krumme,
Ungeheuer-, Goßler See, deren vestigia noch vorhanden.“ Der Krumme See umgibt
im Bogen einen Hügel. — 33) An der wichtigen alten Straße Erfurt-Suhl („Mühl-
berger Straße“). Hier stand früher ein hoher Stein „wie eine Gartensaul‘“ (mündl.
Mitt.). — 34) Toniges Land. — 35) Wiese; Kirchengut, nach Brückner „Kirch-See“.
— 36) Ebenes und nasses Land. — 37) Sumpfige Wiese. Es halten sich sogar zu-
weilen noch wilde Enten dort auf. Brückner (a. a. ©. 209 Anm.) behauptet, der
Ungeheure See werde in der Georgenthaler Urk. von 1168 (Dobenecker II 361, Schwarzes
Kopialb. fol. 682) erwähnt („Ungehurenwisen“). — 38) Mulde an der Erfurter Straße.
ee EEE VER
Wöltis. 257
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Vehmstätte ®°) Fähmst
Am Hummelhügel Hommelhegel
Hackbretter #9) Häckbrät Am Harkebret 1594 [26]
Sackpfeife 41) Söäckfifen
Die breite Fuchsgrube | Fuchsgrum’n
Goßler Thalweg Gößler Wägk
Auf dem Crawinkler|’s Crawinkler Döal
Thal
Auf dem Schwüchebühl | Schwichebihl ? In dem Sichenburl
Im Sauloch #?) Suwloch 1594 [26]
Schlichtweg Schlichtwägk
Am Eisbirkig *°) Aßbärk’g
Auf der Stirn Uf der Stern
Holzhauerweg Holzhüser Wägk Am Holzhauser wege
Die rothe Hütte **) De ruethe Hütten 1594 [26]
Hinter der Tambuchs- | An der Tammichsecken
ecke
Unter dem Hirtsweg | Hertswägk Arnstädter weg, so von
Arnstädter Steig oder | Arnster Stiegk Ohrdruf herausgehet
Marktweg ®°) 1612 [19]
Die alte Flur #6) De ahle Flur In alden Flur 1594 [26]
Thiergarten #°) Diergöärten
Kirchspitzenweg Kirchöpitzenwägk
Alsterhügel *°) Alster$hegel
Stockfinstere Loch #?) | Stockfinster$ Loch
Kleiner Kempterborn°°) | In Klin’ Kempterborn | Kemptenborn 1594 [26]
AmTambuchshoferWeg| Tammichshefer Wägk
Ortelsgrube Ortelsgrum’n
Geiersberg 51) Gier$bargk
Großer See 5?) Grueßer Sie
Der Wirthssee Wertssie
Der große, kleine, lange | Backtrogk
Backtrog 5?)
Der große Brunkel ebs.
Viehscheide 5%) Viersche
39) An der Crawinkler Grenze; die Bedeutung des Namens unbekannt. — 40) Grund-
stück von dreieckiger Form. — 41) Nach der Form benannt. — 42) Mulde. —
43) Steiniges Land nach Goßel zu. — 44) Flur- und Forstort vor und in dem Tam-
buch. Ein Gebäude ist nicht vorhanden. — 45) Weg von Wölfis durch das Tambuch
nach Arnstadt. — 46) Wüstes, steiniges Land an der Arnstädter Straße, vor dem
Tambuch. — 47) Kleine Wiese zwischen der Arnstädter Straße und dem Kirchspitzen-
weg. — 48) N.ö. vom Dorf, nach Tambuchshof zu. — 49) Sumpfige Wiese. —
50) Quellige Wiese. — 51) Nach Heerda zu. — 52) Zwischen dem Dorf und der
Mühlberger Straße liegen eine Reihe „Teichwiesen“. — 53) Muldenförmige Wiesen. —
54) Unmittelbar über dem Dorf an der Straße nach Arnstadt. Das Forsthaus liegt
auf der „Viersche‘“.
Gerbing, Flurnamen. 17
258 Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf. — Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Gänsesee Gänsesie Die Gansewiesen 1667
27
Seemelm Siemalm Sehemellen 1594 [26]
Dorfgelängen oder Goll- | Dorfg’längen
acker 55)
Die Hellerwiese Hellerwiesen, ufn Heller
Milzwiesen Melzwiasen
Röderwiese Rederwiase
Flößwiese ?
Die steinerne Brücke |Stinnerne Bricken
Schmiedbalzers Teich |Schmiädbalzer$ Tich
Erlbach ebs.
Gabelborn 5%) Gawwelloch
Gabelecke Gawwelecken
Mönchsteich 57) Mönchsdich
Lämmergraben 58) Lämmergröäben
Badestube BöadeStubben
Der Goßler See 5°) Gößler Sie
Lumpenstiegel 6°) Uf der Lumpenstäajel
Das Kugelleich Külech
Das krumme Rod Kromme Rod
Ueber dem Bransiel 61)| Äwer den Bränsiel
Krauthaide Krütheede Die Krautheyde 1594
Das Krautstück 62) KrütStick [26]
Der Gries ebs.
Die alte und neue Haide | Die ahleund nuwe Häde
Schmeergrube Schmeergrumn
Am Hasenwinkel 63) Höasewinkel Haßenwinckel 1594 [26]
Namen aus dem 6) vinea am kalgk-
Ort: berge [?] 1487 [28]
Am Plan Uf dem Steckelsgraben
Käfersgasse 1594
Kirchgasse Ueber demSchloßgarten
Pfarrgasse 1594
Rittergut Am Vollacker 1594
Krautgasse Ander Öttenwiesen 1667
Schafgasse Die Hackenwiesen 1667
Lanzenstiegelsgasse Die Steinritzen 1667
55) Triftweg. — 56) Am Fuß vom Kienberg. — 57) In der Aue nördl. vom Kien-
berg, ehemals Georgenthaler Klosterbesitz. (Schwarzes Kopialb. fol. 167.) Die alten
Dämme sind noch sichtbar. — 58) Im Hoppach. — 59) An der Arnstädter Straße. —
60) Brücke über den Dorfgraben an der Westseite des Ortes. — 61) Ackerland östl.
vom Dorf. — 62) Gutsländerei. — 63) Vor dem Tambuch. — 64) Die folgenden
urkundlichen Bezeichnungen sind nicht mehr bekannt.
Wölfis. — Altenbergen. 259
LLLL——— —n
Mundartliche Aus- | Y,kundliche Formen
sprache
DE [nn
Waldgasse
Lunzengasse
Gatterackergasse
Hinterziel
Pfülach
Johannisgasse
Sperlingshügel
Gemeinde-Badestube
Hopfengarten
Moderne Namen
Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Flur Altenbergen !).
Altenbergen ?) ?) Ältenbärgken Altinberce 1039 (Doben-
ecker I 729); Alden-
berg 1143 (Doben-
ecker I 773); Im Dort
Die Totenbrücke >) Duedenbricken zum Aldenberge1521
Die Spitzwiese ®) Spitzwösen [35€]; Altenbergk
Der Flursteg ’) Flourstiegk 1533 #)
Am Ziegenstein oder |Silgestein oder Siegen- | Ziegenstein 17. Jh. [10]
Ziegelstein ®) Stein
Am Salzbrunnen °) An Salzborn Salzbrunnen 1665 [17]
Salzwiese ?) Salzwesen Saltewiesen 1665 [17]
Die Sülze 19) De Sulz Sulzbahe 1039 (Doben-
ecker I 729); Die
Sülz 1665 [15]
1) Literatur: Brückner I 1, ilff. u. I 2, 109#f£.; P. Krügelstein,
Nachrichten von Ohrdruf, Gotha 1823, Heft 2; Lehfeldt XI 3ff.; C. Polack,
Der Thüringer Candelaber, 1855; Fr. Regel, Entw. 38. — 2) Quellen f. d.
modernen Namen: Generalkarte, Vermessungsregister, mündl. Mitt. — 3) Altenbergen
ist terrassenförmig am Fuß des Kirchberges erbaut; die Häuser stehen einzeln und
unregelmäßig. Das Dorf gehörte zum Kl. Reinhardsbrunn, welches dort ein Kammer-
gut besaß. 1522: Andres Ortleub, itzt wohnhaftig zum Aldenberge ... bekenne ..
nachdem ich vom abte von Reinhersbron das frei kammergut zum Aldenberge ..
um einen ierlichen zins ... . erblichen innegehabt .. . so aber itzt... . nicht habe
mogen erhalten ... . und dem closter solche gute . . . vor die 80 fl. aufgelassen ... .
(Siegel von Johannes, abt von Georgenthal), Or. d. Kl. Reinhardsbr., StA. Gotha
QQ Is 651. — 4) Aus: „Verzeichniß aller pfarrbesoldungen derer fürstl. Ambter
Reinhardsbrunn, Georgenthal“, Friedrichrodaer Stadtarchiv, Abschr. aus dem 17. Jahrh.
— 5) Die Leinabrücke an der Engelsbacher Flurgrenze. Jedenfalls fiel der ‚„Flur-
steg“ (vgl. Anm. 7) mit dem Engelsbacher Kirchweg (nach Johanniskirche und -kirch-
hof) zusammen. — 6) Wiese an der Leina, auf der südl. Seite des Flursteges. —
7) Die jetzige Straße Engelsbach-Altenbergen. — 8) Felsblock auf dem 1. Ufer der
Sülze. — 9) Salzbrunnen und Salzwiese oder Salzacker liegen unmittelbar am 1. Sülzen-
ufer. Wie öfters nachweisbar, haben wohl auch hier Salz und Sülz die gleiche
Bedeutung (Sumpf). — 10) R. Zufluß der Leina, gegenüber der Engelsbacher Mühle.
173
260 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Der Karnacker !!) Kärnäcker
Karnwiese 1) Kärnwesen
Das Karnhölzchen !!) | Kärnhelzchen
Pfarrwiese 1?) Pfärrwesen
Am Weidenacker 1?) Widenäcker
Unter dem Dorf Ungern Dörf
Am Heiligenholz !#) Hilgenholz
Der Heiligenberg 1%) Hilgenbärgk
Der große Umbach 15) | Ömbäch
Am Rostacker 16) Rost’s Acker
Das Schindleich 17) Schingleich
Am Steinacker Stöinacker
Im Hasenwinkel 1°) Häsewinkel
Hainwiese 1?) Hänwesen
Pfarrland 20) Farrländ
Pfarrholz 2) Farrholz
Der Gemeindewald ??) |De Gemein
Dreistiegswiese ?°) Dreisachswesen Dreisachsteiger, Drei-
Der Kirchberg *%) Kirchbärgk sachsteig 17. Jh.
Der Kandelaber °*) ? (Georgenth. Grenz-
Der Gemeindeacker ?°) | Gemeinacker beschr.)
Das Tommleich 2%) Dommeleich Tummeleich 17. Jh. [10]
Die Sülze fließt von Catterfeld her durch sumpfigen Wiesengrund. Sehr altes Grenz-
gewässer zwischen den Klöstern Reinhardsbrunn und Georgenthal, jetzt zwischen Alten-
bergen und Catterfeld. — 11) Am Fuß des Ziegelberges, auf dem 1. Sülzenufer. Das
Karnhölzehen ist abgeholzt. — 12) Zwischen Flursteg und Sülze. — 13) Feuchte
Wiese ebenda. — 14) Heiligenholz und -berg bilden einen Teil des Gr. Hains sw.
von Altenbergen. — 15) Feuchte Wiesensenkung vom Gemeindewald nach der Sülze
zu. Das alte Bachbett ist noch deutlich erkennbar. — 16) Ackerland unter dem Dorf,
an der Südseite der Straße. Wohl nach dem Besitzer genannt. — 17) Das Schindleich
(Wiese) liegt an der Engelsbacher Landstraße unter dem Heiligenholz. — 18) Acker-
land westl. vom Dorf. — 19) Im westl. Flurgrenzzipfel, zwischen Hain und Heiligen-
holz. — 20) Westl. vom Dorf, am Finsterberger Weg. — 21) Hölzehen zwischen Dorf
und Gemeindewald. — 22) An der sw. Flurgrenze, an den Hain stoßend. — 23) Auf
der Westseite des Gemeindewaldes, im Hain. — 24) Die 1811 zur Erinnerung an
Bonifacius errichtete Säule. Sie steht auf dem Kirchberg, der Stätte der Anfang
des 19. Jahrh. zerfallenen Johanniskirche. Diese gehörte dem Kl. Reinhardsbrunn
und war jahrhundertelang der kirchliche Mittelpunkt der umliegenden Dörfer. Die
Kapelle soll von Bonifaeius gegründet sein, doch ist diese Annahme längst widerlegt.
Vgl. Krügelstein, Nachr. von Ohrdruf, und C. Polack, Der Thüringische Candelaber 36.
— 25) Oestl. vom Dorf, südl. von der Imanuelskirche. — 26) Der Anger um die
[neue] Imanuelskirche. Nördl. davon, am Quellteich der Sülze, ist wahrscheinlich der
„Wannungesbruch“ der ältesten [gefälschten] Reinhardsbrunner Urk. zu suchen (1039:
Wanunbruccha [Dobenecker I 729]; 1143: Wanungesbruggen [Dobenecker I 1459]). In
der ersten Urk. heißt es: „... ad locum, ubi Sulzbahe cadit in Troceonlinaha (vgl.
Anm. 10), et sie sursum ad Wannunbruccha, deinde a Büchbrunno ad Dierbovum
hine ad Hareisstihe .. .“ Noch im 17. Jahrh. lief die Reinhardsbrunner Amtsgrenze
auf derselben Linie: „Wo die Sultza unter dem Ziegelberg in die Leina fällt... in
der Sulz zwischen der Catterfelder und Altenberger gemein hinauf . . Altenberger
weg und trift, wo die Sulz ihren ursprung hat, Tummeleich ... Steinbühl .. . Clausen-
Altenbergen. — Cabarz-Nonnenberg. 961
Urkundliche Formen
Moderne Namen Mundartliche Aus-
sprache
Tommleichgarten ?%) Dommeleichsgörten
Der Meßstieg ?”) ?
Wiesen bei der Kälber- |?
hütten ?”)
Flur Cabarz-Nonnenberg !).
Cabarz ?) |Cawarsch, Käwersch |villaKeywers1378[39]:
villam nostram Kau-
wers 1406 [35b fol.
130]; Cauers 1505 [2]
u. 1510 [1]; Cauartz
1584 [3]; Cabartz
17. Jh. [10]
Die Mühlbach Möhlwig Mülbach 1314 u. 1397
[35e]; Die molbach
1510 [1]; Die Mühl-
bach 1584 [3]; Mehl-
Mühlbachswiesen Möhlwigswesen bach 17. Jh. [23]
Die Gemeine-Waldung | Die Gemein von kauwirs gemeinde
1397 [35e fol. 57b]
Vor dem Datenberg | Döätenbärgk Vgl. Forstnamen
Vor der Hübel Hüfel Vgl. Forstnamen
Der Klauenberg °) Klänbargk
Das heilige Kreuz Hilge Kritz
An der langen Eller |Lang Eller
Nonnenberg *) Umbärgk
Der Dachsberg Döachsbargk
Wachkopf 5) ebs.
An der Wahl An Wahl (Wall)
Der Mönchhof ®) Mönichhof
Hinterm Dorf Hingern Dörf
hain ... Flüßlein ... nach dem Harzstieg ... .“ Der „Buchbrunnen“ liegt nach
Catterfeld zu. „Dierbovum“ ist nicht mehr nachzuweisen. Am Sumpf, unterhalb
(nördl.) des Tomleichs, stand bis vor kurzem der „Gerichtsstein‘‘ mit dem Georgen-
thaler Krummstab. Hier, an der Grenze der beiden rivalisierenden Klöster, „hat jeder-
zeit, wenn sich ein [Gerichts-]fall begeben, ein amt dem andern an diesem ort die
lieferung thun müssen.“ (Neue Georgenth. Amtsbeschr. 1665.) — 27) Beide Namen
(aus den Vermessungsregistern) sind jetzt nicht mehr bekannt. Der Meßstieg wird zur
Johanniskirche geführt haben.
1) Literatur: Brückner III 11, 41 ff.; Lehfeldt XI 6f.; Lerp, Geschichte
von Tabarz und Cabarz, 2. Aufl., Friedrichroda 1883; Mosch u. Ziller 162 £f.;
Fr. Regel, Entw. 15. 34. — 2) Vgl. Forstnamen. — 3) Zwischen Cabarz und Fisch-
bach; hier soll eine Kapelle gestanden haben („heiliges Kreuz“). — 4) Bis ins 19. Jahrh.
Dörfehen mit eigener Flur (45'/, Acker) am Berg gleichen Namens, nördl. von Cabarz.
Jetzt mit letzterem Dorf vereinigt. Vgl. Forstnamen und Mosch u. Ziller 111. —
5) Am Nonnenberg, mit freiem Ausblick auf die Brotteröder und Schweinaer Straße. —
6) Cabarz gehörte von 1400 bis 1525 dem Kloster Reinhardsbrunn.
262 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
sprache
Moderne Namen Urkundliche Formen
Der Wolfsacker ebs.
Wiesen am Winkelhof| Wesen am Winkelhof
Schindleich (Wiese) Schingleich
Sickewiese ?) Sickewesen
Schachtacker ?
Die alte Brotteröder |?
Straße
Der Hanfsack (Dorf-|?
straße
Die Hürnsengasse(Dorf- |?
straße)
2 Ufn Bürn ®)
Flur Catterfeld }).
Catterfeld ?) *) ebs. Chateruelt, Kateruelt
c. 1195 (Dobenecker
II 988); katiruelt
1195 [35a fol. 76];
Chateruelt 1190—95
(Dobenecker II 998);
Catterfeldt 1533 3)
In der Sülzen °) In der Selzen Sulzbahc 1039 (Doben-
Auf der Röd®) Uf de Ried ecker I 729); Sulz-
Die Eichelgemeinde ’) | Achelgem&n bach 1216 (Doben-
Im Hopfengarten ®) Hopfegöärten ecker II 1667)
Auf der oberen, mitt-|In Krütjemen
leren, unteren Kraut-
gemeinde ?) |
7) Trockene Wiese am Nonnenberg. — 8) Wiese westl. von Cabarz, nach der
Krümme zu.
1) Literatur: Brückner I 2, 131ff.; Mosch u. Ziller, Versuch einer
Beschr. 203£.; Fr. Regel, Entw. 39. — 2) Quellen f. d. modernen Namen:
Generalkarte; Spätzels Karte von Georgenthal und Umgebung; mündl. Mitt. —
3) Aus: Verzeichnus aller pfarrbesoldungen derer furstl. Amter Reinhardsbrunn und
Georgenthal 1533. Abschrift aus der Mitte des 17. Jahrh. im Pfarrarchiv zu Friedrich-
roda. — 4) Obgleich Altenbergen und Catterfeld Orte alter Gründung sind, zeigen die
vereinigten Fluren, besonders vom Kandelaber oder der hohen Gemeinde aus übersehen,
noch den unverwischten Charakter der Rodung zwischen dem Ziegelberg und dem
Hain. Geschichtlich gehört Catterfeld durchaus zu Georgenthal; die Vereinigung mit
dem Amt Reinhardsbrunn (später Tenneberg) war widernatürlich. — 5) Der sumpfige
Wiesenstrich auf der Grenze zwischen Catterfeld und Altenbergen. Der Sulzbach
(jetzt nur noch ein schwacher Graben) fällt bei der Engelsbacher Mühle in die Leina.
Die Reinhardsbrunner Grenze von 1039 und 1216 lief von hier aufwärts nach Wanun-
bruccha und Buchbrunno (vgl. Anm. 10 u. 11) (locus .... ubi Sulzbach cadit in
Troeconlinaha et sie sursum ad Wanunbruca deinde ad Buchgebrunno ...“
— 6) Am Abhange des Ziegelberges; im Westende der Flur. — 7) Eichenbuschholz ;
Gemeindewäldchen am Südabhang des Ziegelberges. — 8) Jetzt Ackerland nw. vom
Dorf. — 9) Jetzt Kartoffelland zwischen dem Dorf und der Eichelgemeinde.
Cabarz-Nonnenberg. — Catterfeld.
263
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
| Urkundliche Formen
Die Herzwiese
Am Pflaumenberg
Im Weihers !P)
Hirtzwesen
Am Bargk
Im Wöeiers
Wanunbruccha!P) 1039
| (Dobenecker1729)[?];
| Wanunbruca 1216
(Dobenecker II 1667)
Büchelsbrunn 1!) Bichelsborn Bühebrunno 1!) 1039
Die Angerwiese Angerwösen (Dobenecker1729)[?];
Die hohe Gemeinde !1?)| Huhe Gemein Buchgebrunno 1216
Im Stüdig 13) Stihlig (Dobenecker II 1667)
Am Wiederkommshög | Werrkommshegk
Im Rod 1%) In Röd
Am Schindkopf Schingkopf
Schindleich Schingleich
Die Spitzwiese Spetzwesen
Hinter den Höfen) |Hinger den Hefen
An der Martinsecke 1°) | ebs.
Im Misperräschen !’) |?
Am Steiger Steier
Der Steinbühl 18) Steinbillen
Auf der Liebfrauen 1?)| Uf der Liefrauwen
Am Klausenhain Grüßenhahn [!]
Das Lerchenteld 2) Lerchefeld
Der Ziegelberg Zielbargk
Die Haselecke ?!) Hasselecken
Der Backshög ebs.
Breitenwiese ?
Mutterwiese ?
Lange Wiese ?
Grumbach ?
Bischofsteich ?
Ulrichsbach ?
Fuchsenacker
Fuchsenacker
10) Sehr sumpfige, brüchige Stelle im oberen Teil der Sülze, zwischen Catterfeld und
Altenbergen. Dort steht noch ein alter Georgenthal-Reinhardsbrunner Grenzstein, ein
Beweis für die einstige Wichtigkeit des Punktes. — 11) Der Büchelsbrunn liegt über
dem Dorfe. Zweifel an der Identität mit dem alten Buchgebrunno könnte die allzu
große Nähe der beiden Lokalitäten 10 und 11 erwecken. — 12) Gemeindeholz am
Ziegelberg, nördl. vom Dorf. — 13) Wiesenland zwischen Dorf und Hoher Gemeinde.
14) Wiesen östl. vom Ort vor dem Ziegelberg. — 15) Sö. vom Ort. Hier ist vielleicht
die Stätte der Wüstung Hagen (Hagen 1143, Dobenecker I, 1459; ebs. 1144,
Dobenecker I 1482; ebs. 1189, Dobenecker II 835; Hagin ca. 1195, Dobenecker II
988; villa deserta, hagen dieta, Priv. dom. Heinriei, abbas fuldensis, de approbaeione
ville Katiruelt ... 1196 [358 fol. 1762]. Vgl. auch v. Wangenheim, Regesten I
21, No. 23. — 16) An der sö. Dorfgrenze, über dem Romeisengrund. — 17) Zwischen
Altenberger Steigerstraße und Steinbühl. — 18) Kleines Gemeindeholz sö. vom Dorf.
— 19) Ackerland südl. vom Steinbühl. — 20) Hügel zwischen Klausenhain und
Steinbühl. — 21) Die folgenden Namen (aus den Katasterverzeichnissen) sind leider
nicht mehr nachzuweisen.
264
Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Namen aus dem
Ort:
Trockenhaus, Kleng-
stube
Malzdarrgebäude
Bischofsgasse Bischofsgaß
Borngasse Borngaß
Barthsgasse Bartsgaß
Schulzengasse Scholzegaß
Michelsgasse Hammichelsgaß
Der Zeunershög ZeinerShegk
Stüdiggasse Stieligsgaß
Herrengasse Härngaß
Georgenthaler Weg
Cumbach
Auf der Hardt?)
Die kleine Hardt?)
Im Rosengarten 3)
Im Gründchen
In kurzen Stücken
Alte Friedrichröder
Straße
Oberfeld
Mittelfeld
Königsfeld ®)
Der Müllersweg
Auf dem Placken °)
Im kleinen Feld
Auf der Haide)
Hutweide
Im kleinen Rosen-
garten ?)
1) Literatur:
Brückner II 11, 20;
Jerdöalsche Wägk
Flur Cumbach!}).
Cummuch Chünbach1111(Or.StA.
Gotha QQ Ig 13, Do-
benecker I 1071);
Cumbach 1206 (Do-
benecker II 1667)
„ein gering Buschholz,
Uf der Höärdt
Kleine Höärdt
Rüesegöärden die Hart genannt“
ebs. 1543 [7]
p)
Ale Fricherödder Stroöaß
Öbberfeld
ebs.
Kinnigsfeld
Millerwägk
ebs.
In kleinen Feldchen
Uf der Haide
ebs.
Im kleinen Ruüese-
göarden
Lehfeldt XI 7. 8; Mosch u.
Ziller 173. Quellen für die Flurnamen: Katasterkarten des Herzogl. Verm.-
Bur.; Flur- und Lagerbuch von Cumbach 1798, Rentamtsarchiv Tenneberg III 9; mündl.
Mitt. — 2) Die „Hardt“ läßt sich ziemlich zusammenhängend verfolgen (durch Flur-
namen und Nachweise in den Gemeindeakten) von Wahlwinkel bis Schönau v. d. W.
„Auf der Hardt“, Flurort (Ackerland) westl. vom Dorf; „die kleine Hardt‘, Wiese
beim Fahrteich. — 3) Westl. vom Dorf an der Rödicher Grenze. — 4) Ackerland
westl. vom Teich. Ehemals Espenfelder Gebiet. — 5) Früher nasse Wiesen. —
6) Die Haide war eine große Schaftrift, zu Espenfeld gehörig; jetzt Ackerland und
Wiesen in Cumbacher und Rödicher Flur. — 7) Südl. vom Teich.
Catterfeld. — Cumbach.
nn
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
a ———————————————————————nnn
Am Hopfenberg
Der Cumbacher oder
Espenfelder Teich
Kugelacker °)
Salzacker ?)
Am Kirchweg !)
Bei Martha Schuberts
Grab !})
Beim Pfennigsbaum
Auf der Trift
Krautgemeinde 1?)
Am Hainberg !?)
Im Kirschgarten 1#)
Tambachswiesen 1)
Die Tambach %)
Unterried
Ochsenwiese
Hippelwiese
Schafwiese
Kappenteich
Der Fahrteich (Schaf-
teich) 16)
Der Heideborn (Heide-
brunn) 1?)
Siffen 18)
Der Marktrain 1°)
Im krummen Land
Auf der Cumbach
Voigts Hecken-Rasen
An der langen Hecken
Die Sembach
Die Sembachswiese
Die Geren ?°)
Der Queracker
Am alten Fahrweg
Hinter dem Forst
Der Scheiderasen
Der Schleifweg
?
Der Dich
Küelacker
ebs.
Kirchwägk
?
ebs.
ebs.
Krütgemein
Hahn
Kirschgöärden
Dammöächswäsen
Dammöäch
D’s Ried
Ochsewäsen
9
Schofwäsen
Kappendich
Föärdich
ebs.
ebs.
Mardrain
?
Uf dr Cummuch
Vöels Hecken-Röäsen
?
Semmich
Semmichswäsen
Girn
PPCRLLCHLEG)
Der Espenfelder Teich
1543 [7]
[?) siffa 1039 (Doben-
ecker I 729), 1044
(Dobenecker I 773),
1216 (Dobenecker II
1667)
8) Südl. vom Teich; hügeliges Espenfelder Land. — 9) Sumpfiges Land. — 10) Weg
nach Ernstroda. — 11) Der Flurort: Martha Schuberts Grab liegt unmittelbar an
der Ernstrodaer Grenze.
Die Bedeutung des Namens ist unbekannt. — 12) N.ö.
vom Dorf. — 13) Oestl. vom Dorf. — 14) Das Flur- und Lagerbuch 1798 hat
[wohl irrtümlich] Hirschgarten. — 15) Oestl. vom Dorf. — 16) Oestl. von der
Leina-Friedrichröder Straße; der Cumbach fließt durch den Teich. — 17) Früher
Quelle nach Leina zu; jetzt verschwunden. — 18) Sumpfland an der Leinaischen
Straße. — 19) Rasenweg nach Waltershausen. — 20) Zwicklige Stückchen Land.
266 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Kittelfeld ?
Viehwegswiese ?
Bei dem grauen Baum ?!) |?
? ? Mochenaue ??) 1039 (Do-
benecker I 729)
? ? ? Eine Wiesen, die
. Muntzwiesen 22) 1575
(9]
Flur Engelsbach }).
Engelsbach ?) Engelsbäch Egenboldesbach 13069);
Engilspach 1466 ®);
Heidelberg ®) Heidelbärgk Engelsbach 1605 5)
Querberg ?) Quärbärgk Querchberg 17. Jh. [10]
Teichwiese Tichwesen Deichacker 17. Jh. [10]
Lampertswiese 3) | Lambertswösen
? ? Wiesen zu dem Engels-
Scheuerwiese °) Schünwesen bache 154310) [7]
Alte Acker Ahle Acker
Schmidtswiese ?
? ? Köcherfeld 17. Jh. [10]
Wehr ? ufs Währ 17. Jh. [10]
Gute Quelle ebs. Dorfbrunn 17. Jh. [10]
Flur Ernstroda !).
Ernstroda ?) | Erschrode Erphesrot 1039 (Doben-
ecker I 729); Erfes-
21) Alte Linde am Ried (?). — 22) siffa iuxta Mochenouwe. Vielleicht gleichbedeutend
mit der Muntzewiesen.
1) Literatur: Brückner I 2, 138; Lehfeldt XI 8£.; Mosch u. Ziller
177; Fr. Regel, Entwickl. d. Ortsch. 39f. — 2) Eine kleine Waldsiedelung, über
dem Leinatal (l. Ufer), am Fuße des Ring- und Querberges. — 3) Aus: Ltr. Theodoricus
. . . junior, Thuringie lantgravius ..., Or. d. Kl. Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ
Is 104. — 4) Aus: Ltr. Hans fulstich, Or. d. Kl. Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ Is
490. — 5) Aus: Dipl. des Valentin Wilt, Amtsschösser zu Reinhardsbrunn, Or. StA.
Gotha QQ IIIn 15 u. 16. — 6) Westl. Ausläufer des Ringberges. — 7) Nördl. vom
Dorf, über der Friedrichroda-Schönauer Straße. — 8) Diese Wiese, westl. der Leina-
mühle unter Engelsbach (‚die Not“), war nach der Sequestration von Reinhardsbrunn
an die Dörfer Engelsbach, Altenbergen, Finsterbergen und den Pächter des Wipperöder
Kammergutes (Hener von Gruneberg) verpachtet worden. 1605 (Anm, 5) kaufte
der Schafmeister von Schönau, Hans Lampert, die Wiese für 500 fl. — 9) Die
Scheuerwiese (im Leinagrunde, sw. der Altenberger Straße) erwarb 1605 Wolf Kuehn,
Forstknecht zu Georgenthal, um 550 fl. (Anm. 5). — 10) Es bleibt ungewiß, welche
Wiese gemeint ist. Die Reinhardsbrunner Sequestratoren schreiben: „Ein wiesen zu
dem Engelsbache 24 acker, dem Cl. Georgenthal ganz nahe gelegen, die hette man
für die stuterei daselbst zu gebrauchen.“
1) Literatur: Brückner II 11, 2ff.; Lehfeldt XI 10ff.; Mosch u.
Ziller 174ff.; Fr. Regel, Entw. 40f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen:
Generalkarte und Katasterverzeichnis des goth. Vermessungsbureaus; mündl. Mitt.
Cumbach. — Engelsbach. — Ernstroda.
267
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
a L——— ne
Espenfeld
Im Hof)
Der Vorderhof
Der Hinterhof
Im Gersten ®)
An der kleinen Matzen-
wiese ?)
Bei der dicken Hecke #*)
Die Lämmerweide
Auf dem Kalk
Der Hochrück
Am Göckelsberg ’)
Eichberg °?)
Vor dem Dachsberg
Im Rosengarten ®)
Am Mühlberg
Krautgemeinde
Am Unterdamm
Im Oberdamm ’’)
Vor dem Dachsberg
Vor dem Dörrberg
Im Höfchen ®)
Ueber dem Dorf
Im Thal
Die Trift?)
An der Hirtsgasse
3) Wiesen zwischen der
des zwischen Ernstroda,
Grundmauerreste noch jetzt unter der Ackerkrume;
sumpft. Vgl. Dobenecker I 1071:
— 4) Sumpfige Wiese an der Lämmerweide (Rödicher Grenze).
Ernstroda-Rödicher Straße und dem Cumbach.
Cumbach und Rödichen 1604 aufgeteilten Vorwerks Espenfeld.
tort [!] 1210 (Doben-
ecker II 1661); Erß-
rode1472.1485. 1504.
1509. 1586, Reinh.
Kopialb. [35€]; Erns-
roda 1633, Geleits-
karte [36]
Esperfäld Esphinevelt 1039 (Do-
ebs. benecker I 729);
Der Vörnerhof Espinifelt 1111 (Do-
Der Hingerhof benecker I 1071);
GärSteländ Esperfeld 1633, Ge-
Matzewesen leitskarte [36]
Bie der dicken Hecken
ebs. ? Am Berge zwischen
Uf dem Kalk Espenfelt 1504 %)
Der Huechrück Hochrück oder Göckels-
berg 1666 [10a]
Gökelsbargk Vor der gemeine 1504 %%)
Eichbargk uf dem eicholz 1497 %);
? uf dem Eichholtze
Im Rüesegärten 1504 %)
D)
?
2
Äwerdamm
p)
uemer Dörrbargk % hinder den hoefen
1504 %)
Awer dem Dorf obir dem dorffe bey ko-
Hilgendäl melsbaume 1504
Dreft [35e fol. 397, Kauf-
Hertsgäß brief Mathies Lutzen]
Die Stätte
der ehemalige Brunnen ist ver-
„ad fontem qui est ad Espinifelt‘“ (1111, Aug. 27).
— 4a) Die dicke
Hecke war vor der Separation ein Dorngestrüpp in „Espenfeld“, nördl. der Rödicher
Straße. — 5) Zwischen Hochrück und Eichberg,
Hans Hunefelt, Reinhardsbr. Or.,
westl. vom Dorf. — 52) Aus: Ltr.
StA. Gotha QQ Ie 536. Der Eichberg liegt westl.
vom Dorf, über der Straße nach Rödichen. — 6) Zwischen Gökelsberg und Eichberg ;
Gemeindebesitz. — 62) Aus:
Ltr. Heinrich gewalt, Reinhardsbr. Or., StA. Gotha QQ
Ie 567. — 7) Am Schilfwasser. — 8) Am westl. Ausgang des Dorfes, am Schilf-
wasser. — 9) Am Ausgang der Hirtsgasse nach dem Dörrberg zu.
268
Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
| Urkundliche Formen
sprache
Der Geiersberg Giersbargk | 10) vff den frawenn
Elsgrube ? karrn [?] 1504 [35«
In der Quir 19) ebs. fol. 394, Kaufbrief
| Hansen Kirchners]
Das Schindleich Schingleich (1.22)
Im Oesterfeld (L. G.) |Iesterfeld Österuuison 1039 (Do-
benecker I 729); das
ostiruelt 1497 ®); im
osteruelde 1504 (L.
Auf dem Krümling ebs. 6)
In der Vorderaue (L.G.) | Vörnerau Awe 1279112); By der
auwe, lynunger guth
1504 6)
In der Hinteraue (L.G.)| Hingerau der freie furwerckshoff,
genant in der Auwe
1524 [35e]
Die Auwiesen Auwesen Wiesen in der Aue
1643 [8b]
2 ? bey komelsbaume [?]
1504 [35e]
Am Wipperöder Weg Wipperöder Wagk by dem wipperoder stege
(L. @.)
1504 [85e fol. 397]
(L. @.)
Am Junkersgraben !?) | Klunkersgraben by dem klunkergraben
(L. G.) 1485 [35e] (L. G.)
Die Weiden (L. G.) Widden by den wydenn 1504
[35e fol. 394] (L. G.)
Auf dem Schießbach 13) | Scheißbach underm scheißbach 1504
(L. G.) Ei)
Herrenwiese 1#) ? | Auf dem steynich
: 1497 5%); Im steynich
me le ern 1504 [350 fol. 448,
.@. | Kaufbrief Johans
Im Kober ebs. Teymar] (L. G.)
10) Ob die beiden Namen „In der Quir‘“ und „frawenn karre‘“ zusammengehören, ist
nicht sicher nachzuweisen. Beide liegen innerhalb des Linunger Gebietes, und die
Umwandlung von quairnus, quirn in Karn ist nicht selten. Vgl. Arnold, Wanderungen
deutscher Stämme 24 f. — 11) L. G. = Linunger gut 1504. Die Lage von „Linungen“
war bisher nicht genau bekannt. Aus dem Vergleich der „Linunger Güter“ mit den
heutigen Namen kann die Ausdehnung des Gutes annähernd nachgewiesen werden. Das
Gebiet umfaßt danach den ganzen östl. Teil der Dorfflur vom Geiersberg bis zu den
Hainwiesen. Auch die Ländereien des Vorwerks „Aue“ („Auwiesen‘) sind eingeschlossen.
Vgl. Dobenecker II 448, Spalte 2; Fr. Regel, Entw. 36. — 112) Aus: Or., dessen Aus-
steller Hermannus, miles, dietus Stranz de Tullistete, StA. Gotha QQ Ie 65. — 12) Den
Namen „Junkersgraben“ (urspr. „klunkersgraben“) enthält die Flurkarte zweimal
an der Wipperöder Grenze längs der Leina. — 13) Schieß-(Scheiß-)Bach östl. vom
Dorf am Schilfwasser. — 14) Herrenwiese, bei den Aue-Ländereien. — 15) Stein-
bach, ebenda; sumpfig; hier entspringt ein kleiner Zufluß der Leina.
Ernstroda. 269
Mundartliche Aus- ;
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Auf dem Schutz 16) Ofn Schutz
Hinter dem Riedzaun !’)| Hinger dn Riedzun
Das Lehmgrubenfeld | Leimgrubenfeld uff der leymen gruben
(L. G.) 1504 [35e fol. 394]
An der langen Eller An der langen Ellern (L. G.)
Das Bäckerried ebs.
Auf dem Kopf ebs.
Im Baumgarten (L. G.)| Im Baumgärden se kn ost ©
Leina De Lin Linaha 1141 (Doben-
ecker I 1430); Lina
1143 (Dobenecker I
f 1459)
In den Maßen In der Mößen fuft dem Sande 1504
Auf dem Sand (L. G.) Saen \ [35e fol. 394] (L. G.)
Kammerwiese 18) (H.) | Kammerwesen ober der camerwysen
Die Gevatterwiese Gevatterwesen 1506 [35e fol. 402,
Am Bornhög (L.G.) |? Kaufbrief Lorentzen
Beiderwüsten Kirche!?) | De wüeste Kerchen Webers] (H.)
Am Reitenberge ?°) Rüdenbargk, Rieden- |uf dem frogeborn [?]
bargk 1509 [35e] (L. G.)
Das Oberhainfeld ?®!) Ein guth zeum ?!) Hayn
1504 [35e] (L. G.)
Das Mittelhainfeld Arthland zum?!) Hey-
nichen, unterfeld gein
Hähfeld Lyna 1506 [35e fol.
402] (H.)
Das Unterhainfeld unter dem furth zcum
Hayn 1506 [35e fol.
402]
Die Hainwiesen Hähwesen Wiesen unter dem Hain
1543 [7]
Hahnberg Hähbargk ? der Burgkwald 1575
[Erbb. d. Amt Rein-
16) Möglicherweise das zusammengezogene Stoitesakkara (Dobenecker I 1071, d. a.
1111), Stoiecis Accaron (Dobenecker I 1430, d. a. 1141). Der Lage und dem Zu-
sammenhang nach stimmt die Oertlichkeit. — 17) N.ö. vom Dorf, nach der Leina zu. —
18) Längs der Leina; das Zinsregister der Markgrafen von Meißen (1378) erwähnt zum
Amt Tenneberg eine ‚fronewise bei dem wasser lina“. Ich vermute, daß die Kammer-
wiese gemeint ist. — 19) Der Flurort „Bei der wüsten Kirche“ grenzt unmittelbar
an das Hainfeld, da, wo die Furt durch die Leina führte (jetzt Brücke). Vor der
Separation lagen dort noch Haufen von zerbrochenen Ziegelsteinen; alte Ernstrodaer
Leute haben von ihren Eltern noch vom Gemäuer der Kirche erzählen hören. —
20) Der Reitenberg auf dem rechten Leinaufer. — 21) Ob „Hainichen‘“ (,„Artland
zum Heynichen“ usw.) als Wüstung von Linungen zu trennen ist, bleibt ungewiß. Zu
obigem Artland z. H. gehört der ganze nordöstl. Zipfel der Flur zwischen Leinaer und
Cumbacher Grenze. Der „Hahnberg“ liegt größtenteils auf Cumbacher Flur [9, fol. 39a:
„Heynichen, das ist nur eine flur, haben die gutere die von Ernstrode und Cumbach].
270 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
hartsborn, MinA.
Gotha, Amt R. Kap.I
Tit. I No. 3)
Am Ziegelberg (H.) Ziegelbargk An dem obersten Zigel-
berge u. Zeigelberge
1506 [35e fol. 402]
(H.)
Im Gedörnig ??) Gedüernig ? Vorder gemeyn1504%)
Bauernwiese (L. G.) Burewesen Buerwisenn 1504 [35e
fol. 394) (L. G.); ge-
buer wißen 1504 [35e
fol. 399) (L. G.)
? ? uf die radehegken
1506 [35e£01.402](H.)
2 ? L.G. IndemMittel-
felde: wiesen under
dem semmich; uff den
lynunger wegk; vnder
dem Zeill; unter den
Zeillewysen 1504 [35e
fol.394]; uff der hoffe-
stat1504[35efo1.448];
uff der kumbischen
gemeyn; uff der we-
langen; in der kegell
1506 [35e fol. 463];
das anspann 1509
[35e];underdemKlee-
Ochsenwiese Ochsenwesen acker; uff der lang-
Kälberried ebs. engken 1504 [35e
Hasenwinkel Häsenwinkel fol. 397]
Im Thiergarten 3) Diergärden uffm thirgartten 1504,
„dorffland“ €)
Auf dem Kugelacker ?®) | Gülacker Der kulagker 1504,
Hopfenberg ?) ? „dorffland“ 6a)
Am Cumbacher Weg |Am Cumschen Wägk |vor der kumbschen heg-
ken, „dorffland“ a)
Die Drußenwiese ?5) Drueßewesen Drusewysen 1504,
„dorffland“ 6)
22) An der alten Straße Leina-Ernstroda - Friedrichroda über den Dörrberg. —
23) Thiergarten und Kugelacker, altes Dorfland nördl. vom Ort an der Cum-
bacher Grenze. — 24) Rechnet man das oben aufgezählte Wüstungsgebiet von der
Dorfflur ab, so bleibt als ursprüngliches „Dorfgut‘“ höchstens ein Drittel der heutigen
Flur übrig. Selbst Teile der sw. Flur — Lämmerweide, Matzen — haben wahr-
scheinlich zum praedium Steininfürst gehört. — 25) Nw. vom Dorf, nach dem Cum-
bacher Teich zu.
Ernstroda. — Finsterbergen. 271
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Die Pfarrwiese ?°) Pfarrwesen Das pfarland 1504,
Auf dem Haderland 5) | Hadderländ „dorffland“ %)
? 2 „Dorfland“ oder „Dorf-
gut“ 24):anderstrasse;
hinder den hoffen;
vor der gemein; dy
wechselwesen im tyr-
garten
Linungen 1039 u. 1044
(Dobenecker I 729 u.
773); Linungon 1114
(Dobenecker I 1103);
Linungen, Richwin v.
1109 (Dobenecker I
1054); Lynunger gut-
ter 1504 &) [35e]
av
”
Flur Finsterbergen !).
Finsterbergen ?) Feinsterbejen VieulusDisterberg1141
(Dobenecker I 1430);
Dynsterberge 1306
(Ltr. Alberti, lant-
gravü, Or. des Kl.
Reinhardsbr., StA.
Gotha QQ Is 104);
Finsterbergen 1584
Die Körnbergswiese |Körnbergswesen [3
Der Steinbühlen ebs. Steinbuhl 1587 [12];
Die alte Gemeinde ?%) |Ale Gemein Steinbüel 1649 [9];
Das Alterod (Ilrod, Hül- | Hüllrod Steinbiel 17. Jh. [37]
rod)
Die Rodeländer ®) Ufs Rodland
Der Bischofstall %) Büsch’tall
Pumpwiese Pumpwesen
Das Körnsche Wasser ®) | ebs.
Das Teufelsbad #) Düwelsbäd Teuffelsbadt 1649 [9];
Teufelsbat17.Jh.[37]
1) Literatur: Brückner I2, 145ff.; Lehfeldt XI 12. 13; Mosch u. Ziller
182ff.; Fr. Regel, Entw. 39. Vgl. auch Forstnamen. Die Flurnamen nördl.
und westl. von Finsterbergen weisen, auch wo jetzt Ackerland besteht, auf frühere
Bewaldung: John, Rodeländer Hülrod. Auch das südliche Drittel der Flur (Dinsterberg
und Struth [Rodewiesen|) verrät den ehemaligen Waldbestand. — 2) Quellen f.d.
modernen Namen: Generalkarte und Vermessungsregister, mündl. Mitt. — 24) Nördl.
vom Dorf, Fichtenwald. — 2b) Ackerland zwischen Alte Gemeinde und Alte Rod,
nw. vom Dorf. — 2°) Ackerland nw. vom Dorf. — 3) L. Zufluß der Leina vom Körn-
berg. — 4) Sumpf am Zusammenfluß der Quellen vom Körnschen Wasser beim Hüllrod.
272
Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Mönchenweg °)
Der Menschenteich ®)
?
Ale Menschendich
2)
Wolfsgasse ?) h
Die Höhe De Hüe
Der John ebs.
Die Johnwiese Johnwesen
Weachtwiese Wächwösen
Die Matheswiese Mäthesewesen
Schlagwiese Schlägwesen
Die Salzwiese ®) Sälzwesen Die Sulz 17. Jh. [10]
Der Salzborn Säalzborn
Leinweberswiese Lienwaber$wesen
Der Wimpels ebs.
Die Bornwiese Bornwesen
Das kleine Höfchen®) |?
Die schmale Heide ebs.
Der Finsterberg Dinsterberg
Der Hopfenberg ebs.
Das Krummerod ebs.
Winkelacker Wenteracker
Das Knüllrod ebs.
Die Struth 19) ebs. Struet 1587 [12]
Die Leina De Lin
Die Todtenbrücke 1!) | Tütenbrücken
Der Rösenbach 12) Rüesenbach rotzserbach 1357 14)
Der Ochsenbühlen Össenbillen Öchsenbul 135714);
Der Steitzberg Steitzberg Ochsenbuehel 1587
Bärenfleck Ufm Bärenflackchen [12]
Mühlenhögk ebs.
Waldstraße 13) | Waäldstroß
Steiger J Steier
Brandwiese Brandewesen
Der Brauteich Brautich
Steiger-Mühle Steiermillen
ebs.
Der hohe Winkel
5) Weg vom Dorf über den Körnberg nach Reinhardsbrunn zu.
(Finsterbergen war
teinhardsbrunner Klosterbesitz.) — 6) Der Sage nach Aufenthaltsort der ungeborenen
Kinder. — 7) Fußweg vom Dorf nach der Alten Gemeinde zu. — 8) Sumpfige Wiese,
sw. vom Dorf nach dem Heuberg zu. — 9) Zwischen Dorf und Dinsterberg auf der
Bornwiese. — 10) Nach der Flurkarte; die Forstkarte hat für diese Wiesen: „die drei
todewiesen“. Der daran schließende Forstort „Struth“ ist noch mit Holz (Fichten)
bestanden. — 11) Ueber die Leina. Der Toten- oder Kirchweg führte vom Dorf über
die Leina und den Hain nach der Johanniskirche (Altenbergen). — 12) Früher zum
rösten des Flachses benutzt. — 13) Die Schmalkalder Straße: Leina- Engelsbacher
Mahlmühle, Finsterbergen, Wacht. Vgl. Fr. Regel, Entw. 17. — 14) Aus: Reinhardsbr.
Or., StA. Gotha QQ Is 237.
Finsterbergen. — Friedrichroda.
Flur Friedrichroda !).
273
Moderne Namen ?)
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Friedrichroda
Rektorsteich 3)
Heß’s Hölzchen
Beim Forstacker
Am Klosterberg t)
Sachseneller
Hinter der Kirche
In der Struth >)
Am Schlag
Hinter dem Schneidhof
Am Körnberg
Das Pfarrland
In der Todtengrube
Im Melkethal
Hinter Stötzers Garten
Bei der Zolltafel 6)
Unter dem Brückchen
Ueber dem Siechhof ’)
Siechenbrunn
Auf der Schanze
Auf dem Weidig
Auf dem Mittelboden
Bei der Dammmühle
Die Viehweide
Die Cammerwiesen
Bei Hagners Teich
Die Ellerwiesen
Seebers Teich
Am Bettelrod
Die Hermannsburg ®)
Bei der Eiche
Im Gründchen
Vor dem Dachsberg
Beim Schafteich
Am Weinberg’)
Fricherode
Rekder$dich
Heß’ Wällchen
Bin ForStacker
An Klüesterbärgk
ebs.
Hinger der Kierchen
ebs.
An Schlöagk
Hinger den Schniedehof
An Körnbärgk
Pfarrländ
Duedengrum’n
Im Melkedäl
Hinger Stötzer$ Gärden
Bi der Zolldaffel
ebs.
Awer dn Siechhof
Ziegenborn
Uf der Schänz
Uf den Widdig
Uf den Miedelbodden
Bi der Dammmöllen
ebs.
Kammerwesen
Hagner$ Dich
Ellerwesen
Seeber$ Dich
ebs.
Hermannsborgk
Bi der Eiche
In Grünchen
Friderichesrot1114(Do-
benecker 11103); Fri-
derichrode 1209 [35e
fol. 105]; Fricherode
1505 [2]; Friderich-
rode 1510 [1]
Die Tam-mühle, so itzo
wüste liegt 1643 [8b
fol. 101]; Die Stein-
forstmühle 17.Jh.[10]
Die Camerwiese 1543 [7]
Vör den Dächsbärgk |Beim dachsberge 1643
Bin Schöfdich
An Wienbärgk
[8b]
1) Literatur: Brückner II 3, 49ff.; Lehfeldt XI 14ff.; Mosch u.
Ziller 152ff.; Fr. Regel, Entw. 41. 42. — 2) Quellen f. d. modernen Namen:
Vermessungsbureau, mündl. Mitt. — 3) Jetzt vom Bahndamm bedeckt, unterhalb des
Beinhardsbrunner Bahnhofes. — 4) Die Anhöhe zwischen dem Ort Friedrichroda und
dem [ehemaligen] Kloster Reinhardsbrunn. — 5) Nordöstl. Stadtteil von Friedrichroda
nach dem Klosterberg zu. — 6) Flurort östl. vom Ort, an der Gothaer Straße. —
7) Flurort an der Flurgrenze nach der Dammmühle zu. Das Siechenhaus stand bis
1698. Vgl. Brückner II 3, 57. — 8) Am Nordfuß des Körnberges (Wiese). Keine Spur
einer Burgstelle vorhanden. — 9) Am Westfuß des Dachsberges. Vor dem Dachsberg,
Gerbing, Flurnamen. 18
274 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Galgenwiese 10) ?
Am Kreuzweg Krützwägk
Rodeland Roddeländ
Der Schindrasen Der Schingerröäsen
Das Schlößchen 1!) Hinger Schlößchen
Gemeinderied Der Gemeindried Die Schilff oder Schell-
Der Sumpf ebs. | kotten oder Friedrich-
Schilfwasser Der wille Gröaben ) röder Wassar Ink
Vogelheerd Vöegenshärdt [23]
Steinforst 12) Stinförst Steininfirst 1111 (Do-
benecker I 1070 u.
1071); vor dem Stein-
first 1545 [8b]
Die Schauenburg Schauenborgk Siehe Forstnamen
Reinhardsbrunn [das Gebiet des „Vorwerks“]).
Reinhardsbrunn Reinerdsbronn oder |Das Hohe Haus (Hand-
's Klüester zeichnung 17. Jh.);
vgl. Forstnamen
Der Reinhardsbrunn |? Der Reinhartsbrun 17.
Jh. (Handzeichn.)
Reinhardsbrunner Teich |? Der Bocksteich 1543
711.2)
Prälaten-Teich (Oberer |? ., der
und Unterer) Unter-Prelat (Hand-
zeichn.)
westwärts, nach dem Körnberg zu, lag das Dörfehen Bussenrod oder Bossenrod.
(Vgl. Dobenecker I 729. 773. 1103.) Die Wüstungsflur ist in der abweichenden
Lage der Grundstücke noch gut zu erkennen. In der Urk. von 1497 [StA. Gotha
QQ Is, No. 540] verpfändet Cord Crodeschemel zu Friedrichroda ‚eine wisen von
funf acker, gelegen zu Bossinrode neben dem Kornberge“. Der Flurort
„Hermannsburg“ liegt westl. davon; von einer Burgstelle ist nichts zu erkennen. —
10) Vor dem Dachsberg. — 11) Stand an der jetzigen Schloßgasse beim alten
Friedhof. — 12) Der heutige Forstort „Steinforst“ an der Straße Friedrichroda-
Leina, zwischen Hermannstein und Lämmerweide. Mit „Stinenfirst“ bezeichnen die
Ernströder den Teil der Friedrichröder Flur, der an Ernstroda grenzt (Hochrück,
Mühlhögk). Auch zur Rödicher Flur gehört ein Teil des Gebietes (Lämmerweide).
„Stinförscht“ soll einem Grafen gehört haben, der es der Rödicher Gemeinde ver-
machte (mündlich aus Friedrichroda). Der Hermannstein (auf dem Wachkopf östl.
von Rödichen) soll die zu Steininfirst gehörige Burg gewesen sein. (Steinfirst vel
Harmensteyn, vgl. Fr. Regel, Entw. 41, Sp. 1, Anm. 3, und Gerbing, Gesch. von
Rödichen.)
1) Nach einer Handzeichnung in der „Beschreibung des Amts Reinhardsbrunn“,
Handbibl. d. Herzogl. Kammer I 313 M. [10]. Literatur: Brückner I 1, 3ff.;
Lehfeldt XI 16ff.; Mosch u. Ziller 147ff.; Fr. Regel, Entw. 42.
Friedriehroda. — Reinhardsbrunn. 275
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Scherteich ? Schererteich 1543 [7];
Der Schersteich
(Handzeichn.)
Pulverteich 2 Der Schlackenteich ?)
(Handzeichn.)
Breterteich ? Der Neuteich oder Bre-
terteich 1543 [7]; Der
Breterteich (Hand-
zeichn.)
Polackenteich ? Bolackenteich 1543 [7]
Hammerteich ? Cammerteich 1643 [8b]
Mühlteich ? ebs. (Handzeichn.) ;
Schwemmteich®)(ebd.)
Marderteich ? Mörderteich (Handz.);
Mordersteich 1543 [8b]
Krötenteich 2 ebs. (Handzeichn.)
”, ? Teich im Ziegelgarten
1543 [8b]; Ziegel-
teich*) (Handzeichn.)
Der Klosterberg Klüesterbärgk Klosterberglein (Hand-
zeichn.)
Der Steingraben % ebs. (Handzeichn.)
Im Breiten See ? In Breiten Sehe?) (ebd.)
® ? Die Gebreite vor der
Clostermauer ®) (ebd.)
Bornwiese 2 Der Bromacker, Die
Bromwiese(ebd.); Der
Kreutergarten, alte
Brunnenwiese 1643
[8b]
? ? Gerichtschreiberswie-
sen’) (Handzeichn.)
? ? Ziegelgarten ®) (ebd.)
Spitzackerwiese ? Die Schindwiese (ebd.)
? Die Ober-, Mittel- und
Untergebreite des
Spittelrains?) (ebd.)
2) Die Reinhardsbrunner Gießhütte stand „unter Reinhartsbrunn und dem Schlacken-
teich, am Waltershäuser Weg‘, d.h. dem heutigen Gasthof gegenüber. Auf der Geleits-
karte von 1633 ist die Schmelzhütte noch eingezeichnet. — 3) An Stelle des heutigen
Münhlteiches enthält die Handzeichnung zwei Teiche: Mühlteich und Schwemmteich. —
4) Ungefähr vor dem heutigen Kavaliergebäude. — 5) Wiese zwischen Steingraben
und dem Forstwärterhaus. — 6) Südl. vom „Klostergarten‘“, jetzt Wiese. — 7) Ein
Teil der Bornwiese. — 8) Ungefähr an der Stelle des Kavaliergebäudes. — 9) Das
Gebiet der heutigen Gärtnerei.
18*
276 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Enrache
Urkundliche Formen
? ? Der Brehmenstall 19)
(Handzeichn.)
Langenhainer Graben |? Der Langenhansche
Weg!) (ebd.)
Lange Wiese Frohnhais Wiese 1?) Langwesen 1356 [35e
fol. 108]; Die Lange
Wiesen 1543 [7];
Die Langen Wiesen
(Handzeichn.)
? ? Die Schmeltzhütten, Die
Gießhütten?), Geleits-
karten 17. Jh. [37]
1 ? Die Müllers Wiesen
(Handzeichn.)
? ? Des Richters Wiesen 13)
(ebd.)
Flur Fröttstädt!).
Fröttstädt ?) 3) Frettst Frutstett 1397 4); Frutt-
stete 14475); Frott-
stedt 1556 6)
10) Zwischen Unterbüchig und Langer Wiese. — 11) Fußweg vom Kloster über den
Querberg und die Finsteretanne nach Langenhain. — 12) Wiese vor dem Querberg,
wo das „Frohnheu“ gewonnen wurde. — 13) Ueber den Gerlachsteichen sw. von Rödichen.
1) Literatur: Brückner I10,7ff.; Lehfeldt XI 27f£f.; Mosch u. Ziller
99ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
mündl. Mitt. — 3) Fröttstädt liegt in einem nach Westen geöffneten Bogen der Hörsel,
südl. der Frankfurt-Leipziger Straße und am „Hessenweg“. Die ganze Flur besteht
(nach Brückner a. a. O. 69) aus „39 Hufen 24'/, Acker mit den Wiesenflecken vor
dem Lande im Bachsel- und Bachfelde. Hiervon haben die beiden Güther 15 Hufen
3°/, Acker.“ Im Winterfeld wurde gebaut: Weizen, Gemangkorn, Roggen und Rüben-
saat, auf den Acker ungefähr 1'/, bis 3 Schock. Im Sommerfeld: Hafer, Gerste und
Bohnen. Ins Brachfeld hatten die Bauern das Recht zu säen: Wicken, Erbsen, Linsen,
Flachs, Kraut und Waid. Auch Hopfen und Hirse wurde gebaut; die Heufröner er-
hielten als Essen „Biermährde und Hirschenbrey“ (Brückner a. a. O. 74) [Hirsen-
breil. — 4) Ltr. Gunther von Schwartzburg ... „bekennen ... daz wir... unsirn
libin getruwin, Ern Heinriche von Loucha, rittere, und Hanse von Loucha, synem
sone, sogetane gute, dy vorgeezyten ire fryn eigene gute gewest sind, dy sy uns...
mit rechte ufgegebin habin ... mit namen dy kemenatin und sedilhof in dem dorf
ezu Frutstett gelegin, mit sebin hufen arthaftis landis mit wesin, widin ... eine
mole und alle ander gute ... cezu rechtem lehene gelegin habin.“ Or. d. goth.
Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ic 9 (24). — 5) Aus: Ltr. Wygand von Loucha, Or. StA.
Gotha QQ III 3,... „bekenne.... als ich von etlicher forderunge wegen des... fursten
... Herrn Wilhelmen Herzogen zu Sachsen ... schuldig gewest bin, und solche vehde
gein ym abgetan habe, daz mir... myn gnediger herr von vorbete wegen ... mir
sulchen willen gethan, daß mir sine gnade ... zu der losunge des dorfs Fruttstete mit
dem vorwerke und allen zugehorungen, als das myner eldern seligen gewest ist. die-
selbige losunge ich von Frederiche Gitze thun mag wan ich wil, nach lute der ver-
schribunge gegeben ußrichten, oder mir, so solche losunge thun, doran entnemen sol
Reinhardsbrunn. — Fröttstädt.
277
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
| Urkundliche Formen
sprache
Auf der Mark’) Uf der Märk Das Markthal 1556 ®)
Der Mühlhof ®) Der Möhlhof Biar Schätzen losen
Schützenwiese ?) Schützenwäesen [ 1556) u. 1595 10)
Die Sülze °) De Sülsen Die teutleber Sülzen
Semsenwiese ?) Samsenwäesen 1556 6); Teutleber
Auf dem Sand ?) Of den Sänd kleine Sülzen 1595 19)
Ochsenwiese ®) ÖOchsenwäesen
Weidengarten °) Widengärden
Auf den Höfen !!) Ufn Hefen
Das kleine Feld !?)
Der große See 4)
Im Krummen 16)
Der kleine See 17)
Der Seerain 17)
Der Waltershäuser Weg
Kohlkoppe 1°)
Die Hörsel 1)
ebs.
Der grosse Sie
ebs.
Der kleine Sie
Sierein
Walerischer Wägk
Die Kohlkoppen
De Herschel
Im kleinen Feldchen
N 17. Jh.18)
by deme großen sehe an
dem graben 1483 15)
Uebern krummen ackre
17. Jh.18)
Uf den kleyn sehe wege
1497 28)
An dem walterßhuser
wege 1497 28)
Uf der Kohlkappe 17.
Jh. 13)
Die Mühlwiese 20) Möhlwäesen Mühlwiesen 1595 1%)
An der Trift ?!) Dreft
Auf der Hohle ??) Uf der Hohlen
Pfingstgehege %) Pfingstgehäu
Pfingstgarten *) Pfingstgärden
virdehalbhundert rinscher gulden. dasselbe dorf fruttstete .. . ich nach gethaner
losunge von dem .... genanten herrn zulehen haben.“ (Ueber Gitz von varnrode
vgl. auch Notichinrode.) — 6) Aus: Tenneb. Amtsbeschr., StA. Gotha OO II 22. —
7) Ackerland nördl. vom Dorf, an der Teutleber Grenze. — 8) Wiese auf dem r. Hörsel-
ufer an der Teutleber Grenze. — 9) Feuchte Wiesen auf dem 1. Hörselufer, nach Teut-
leben zu. — 10) Aus: Tenneb. Erbb., KamA. Gotha Dep. IVa, Kap. I, Tit. I, No. 53. —
11) Ackerland, nörd]. vom Dorf, auf dem 1. Hörselufer. Wüste Hofstätten. — 12) Acker-
land nw. vom Dorf, zwischen der Teutleber Straße und den Hörselwiesen. — 13) Aus:
Erb- und Mahnregister von Fröttstedt 1625 u. 26, Tenneb. Rentamtsarchiv. — 14) Wiese
an der Thüring. Eisenbahn und Teutleber Grenze. — 15) Aus: Ltr. Hans Deynhart,
Or. d. goth. Augustinerkl., StA. Gotha QQ II 204. — 16) Land sw. vom Dorf, an
der Lauchaer Grenze; benannt nach den bogenförmigen Ackerstücken. — 17) Wiese
an der Lauchaer Grenze. Ein Rasenweg — der Seerain — führt vom Dorf aus dort-
hin. — 18) Nasses Land am Waltershäuser Weg. — 19) In der früher sehr fisch-
reichen Hörsel übte zum größten Teil die Gemeinde (zum anderen Teil die Güter) die
Fischweide aus. — 20) Die Mühlwiese liegt sö. vor dem Dorf, bei der Mündung des
Dornbaches in die Hörsel. — 21) Die Trift führt nach dem Heidenthal, n.ö. vom Dorf,
wo Fröttstädt mit Aspach und Hörselgau Koppelweide hatte. — 22) Ausgang des
Dorfes nach Laucha zu. — 23) Das Pfingstgehege ist eine Wiese hinter dem Dorf,
zwischen der Hörsel und dem Mühlgraben. Das Pfingstgehege und die Mühlwiese
waren früher mit diehtem Dorngebüsch bestanden, das im Großen Kriege als sicheres
Versteck diente. (Brückner a. a. O. 78.)
Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Im Krautgarten **)
Im Krutgärden
Der Eierkuchenberg 2) | Eierkuchenhegk
Obir den eygerkuchen-
berg 148315); Der
Eierkuchenberg 17.
J'b.48)
Uf den berlo bach,
Im Bach ?6) In Bäch Uf den berlenbach
Albach ?%) Albäch 1497 28); Im Albach
17. Js)
Semsenried ?”7) Semsgried Auf dem Semsigried
Die Gemeindetheile 2?) | Die Gemeintheil 17..,90.18)
Das Berlach 3°) Das Berl kein dem berlaholtze,
Am Geiersfang °)
Erlich, Erlenholz 3°)
Am Giersfang
ebs.
In deme berlach
148315); Gein dem
Der Erlenteich 3°) Erlendich berlo 1497 28); In den
Das Heidenthal 3!) ebs. Berlbrücken, Im Berl-
Die Diezkammer 3?) ebs. felde 17. Jh.13)
Der Albsberg °°) Albsbärgk (2 den flinsberg
15). NE
Linsberg °%) Linsbärgk 1285 7), un
Das schwarze Feld °)
Im Schwärzen
| berge, ? Ufm lützen-
berge 17. Jh. 18)
Der Rennhög °%) Rennhegk An dem Reinhöge, ? An
dem Ringhege 17.
Die Krautmaßen 37) Krütmößen Jh. 13)
Das Bocksel oder Bach- | Im Bocksel Im Bochselfeld, Boxfeld,
sel 38) Imschwarzen Bochsel
Im obersten Bocksel |In öbersten Bocksel 17. Ib.23)
Bochswiese Bockwäesen
Hopfen 3°) Uf den Hopfen
24) Auf dem r. Hörselufer hinter dem Dorf, beim Einfluß des Albaches. — 25) Oestl.
vom Dorf an der Hörselgauer Grenze. Die Bedeutung des Namens ist unbekannt. —
26) Der am Albsberg (s. Anm. 33) entspringende, westl. am kleinen Berlach vorüber-
fließende r. Zufluß der Hörsel. Nach Brückner (a. a. O. 68) führte der Bach viele
Krebse. — 27) Westl. auf dem r. Albachufer, über dem kl. Berlach. — 28) Aus: Ltr.
Adam Rudolff, Or. d. Kl. Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ Is 538. Diese halbe Hufe
hatte zum Teil als Lehnsherrn Junker Hans von Erffa, zum Teil Kerstan von Gleichen. —
29) Wiesen im oberen Albach. Gemeindeeigentum. — 30) Das kleine Berlach ist ein
Buschholz n.ö. vom Dorf. Der nördl. Teil heißt „Erlich“. Der Teich ist längst ausge-
trocknet und der „Geiersfang‘ (eine Raubvögelfalle) verschwunden. — 31) u. 32) Heiden-
thal und Diezkammer liegen im Hörselgauer Felde; dort hatte Fröttstädt Gutgerechtig-
keit. — 33) „Albsberg‘ heißt der ganze Höhenzug nördl. über dem Berlach nach Aspach
zu. — 34) Berghang n.ö. vom Dorf, an der Teutleber-Aspacher Grenze. — 35) Acker-
land n.ö. vom Dorf, auf der Südseite des Aspacher Weges. — 36) Der Rennhög liegt auf
dem r. Hörselufer, hinter dem Dorf, südl. vom Aspacher Weg begrenzt. — 37) Land
im oberen „Bochsel“. — 38) Kleiner Zufluß r. vom Albsberg her; Wiesengrund. Ehe-
mals Brunnenkreßbau. Die Bochswiese liegt an der Mündung in die Hörsel. —
39) Land auf dem r. Hörselufer, an der Mündung des „Bachsel“. Schon zu Brückners
Zeit (1753) wurde nur noch wenig Hopfen gebaut.
Fröttstädt. — Gospiteroda. 279
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Siffchen 40) Das Süffchen In dem tormbache
Der Dornbach !) Dormbach 1483 15); uf den dorn-
bach 1497 28); Im
Dornbach 17. Jh. 13)
Flur Gospiteroda !).
Gospiterode ?) Gosprode Gozprechterode 1346
(aus: Ltr. Theodor.
de Bruchtirde, Or.-
Urk. d. Kl. Georgen-
Das Wipperöder |Im Wipperedern Feld| thal, StA. Gotha QQ
Feld3) Id 194) ; Gotzprectze-
Ueber dem Schönauer |Ewer den Scheneib-| rode, Gotzprhesrode
Wege schen Wägk 1378 [39]; Gospite-
Im Ziegenfraß Seägenfröaß rodt 1510 [1]
In der Hardt) In der Härdt In der Harth 1641 %)
Teich an der Hardt |Dich an der Härdt
In den Dallachen ®) In den Dällächen Uf der Unterdallachen
Töpfersgraben ? u. tellechen 1641 t)
Im Oberteich ?) Im öber$ten Dich
Im Unterteich ?) Im ungerS$ten Dich
Im Widich In Widdch Das Weydich 1641 #)
Brückenhögk Brickenhegk Ufm Brücken Huege u.
Brückenshöge 1641)
Im Sicken ®) In Sichen Uffm Sichen 1641 ®)
40) Nasses Land auf dem r. Ufer der Hörsel, nach der Teutleber Grenze zu. Der
Name wurde mir gedeutet als „Ort, wo das Vieh saufen [!] kann“. — 41) R. Zufluß
der Hörsel über dem Dorf. Vgl. Flur Hörselgau. —
Nicht mehr bekannt oder jetzt ungebräuchlich sind folgende Namen: I. 1483
(Anm. 15): 1. uf der boregke; über einen Rittersitz außerhalb des Ortes hat sich
keine Kunde erhalten. Der Name wird genannt in Verbindung mit Länderei nach
Aspach zu. 2. Land, neben Jungker Kerstan von Glichen [Besitzer eines Rittergutes
in Fr.]; 3. „gein dem breiten borne“, jetzt unbekannt. II. 1497 (Anm. 28): 1. in
dem mechterstetischen velde zwischen Andreas von Teutlouben und Claus von Uttenrot;
ob in Fröttstädter Flur? Die von Uttenrod hatten zeitweise Besitzungen in Fr.
III. Aus dem 17. Jahrh. (Anm. 13): Schlimbach ; der Wiesenhof; auf dem Weinberge;
an der Waidmühle; am Rastenwege; in den Querstücken; hinter dem Tigel; im Boden.
1) Literatur: Brückner II 5, 49; Lehfeldt XI 30. 31. — 2) Quellen
f. d. modernen Namen: Generalkarten und Register des Vermessungsbureaus, mündl.
Mitt. — 3) Die Generalkarte enthält die „drei Felder“ in sehr übersichtlicher Weise.
Die Lage der mit ? versehenen urkundlich erwähnten Flurnamen ließ sich nicht mehr
feststellen; ich schaltete sie daher da ein, wo sie dem Zusammenhang nach hinzu-
gehören schienen. — 4) Nach: „Steuer und flurbuch des dorfs Gospiterodt anno
1641 beschrieben worden.“ StA. Gotha PP III 5. — 5) Wiesen und Ackerland, nach
Schönau v. d. W. zu. — 6) Der Dallachs- oder Töpfersgraben, sw. vom Dorf, mündet
unterhalb des Bocksberges in den Neuengraben. — 7) Wiesen in den Dallachen, schon
von Brückner (a. a. O. 49) „Grase-Teiche‘“ genannt. — 8) Feuchte Wiese am Süd-
westausgang des Dorfes.
280 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Der Sichengraben ?
Das Leinaische Feld] An Linschen Feld
? ? In der crummen gruben
Hinterm Thalgraben |Hingern Döalgröaben 1641 #)
? ? In der Leumersgruben
Das Hölzchen D’s Hilzchen 1641 ®)
Am Leinaer Wege An Linschen Wägk
An der Meeresstraße ®)| An der Meersströaß entre
? ? Vorm thorhauße 1641 #)
In der langen Wiese |?
? ? Uf der steinwissen
1641 #)
Schrittstein 19) Schrietstein In scheitsteiners 1641 %)
? ? Das Leinische gewend
Stegwiese 10) Stagkweäsen 1641 ?)
? ? Bey der hohe weyden
Am alten Graben!2) |An älen Gröaben 1641 ®)
Gabische Wiese 10) UfderKäbschen Weäsen| Uff der gebschen wissen
In den hohlen Wänden |? 1641 ®)
? ? Die Leiners gruben
1641 4)
? ? Uff dem graß wasser, die
wechselwiese 1641 %)
Hopfengärten In Hopfengöarten Ueber dem Hopffgarten
1641 ®)
? ? Uff der Zileitenwießen
Schindanger In der Schinggrüeben 1641 )
Die Reinwiese ?
Der Rietenberg ebs. Uff dem Reuttenberge
Das Emleber Feld/In Emlebschen Feld 1641 #)
Am Töpfersgraben !!) |An Depferägröaben
Die kleine Leina !?) De kleine Lin
Hinterm See in der|Hingern Sie in der!In der Klingenspitzen
Klingenspitze Klingenspitzen 1641 #)
In der Klinge 13) In der Klingen In der Klingers 1641 ®)
Auf dem See 1) Ufm Sie Uf dem sehe 1641 ®)
Auf der Hohle Uf der Hohlen Uf der Hohlen 1641 ®)
Auf dem Sickelsberg 1?) | Uf den Sickelsbärgk |? Der bickelsberg 1641*)
Ueber dem Alten Awer der Älten
In der Alten 16) In der Alten In der Almten 1641)
9) Vom Dorf nach dem Bocksberge zu. — 10) Unterhalb des Bocksberges, am Neuen-
graben. — 11) S. Anm. 6. — 12) Das Leineflüßchen; von Hörselgau an Hörsel. —
13) Feuchte Wiese. — 14) Ackerland am Emleber Weg, sö. vom Dorf. — 15) N.ö.
vom Dorf. — 16) Noch heute Gemeindeland, östl. vom Dorf.
Gospiteroda. — Hörselgau. 281
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
? ? Die heilige Wiesen
Im Gänserasen In Gänseräsen 1641 #)
Am Streitland 1?) An Stritlän
Der Weinberg 13) Der Winbärgk
® ? Uff das pfarrstücklein
1641 #)
Unter dem Weinberg | Ungern Winbärgk Unter dem Weinberge
1641 #)
Im Darm In Döarm Im Darm 1641 #)
Im Himmelreich 1?) In Himmelrich Im Himmelreich 1641)
? ? Bei dem molcken deich
1641 4)
Lützengrube Litzengrüeben In der Lützengruben
e 1641 ®)
? ? Am Holtzwege 1641 t)
Am Bocksberg An Bockbärgk
Auf dem Bocksberg |Uf den Bockbärgk
? ? In der Mohrwassers
Der Heinzenweg Heinzenwagk 1641)
Der Hurenstieg An Hurenstiegk ? vor der stügel 1641)
Der Altensteg De Altenstargk Der Almtensteg 1641)
Krautgarten Krütgöarden Der Krautgarten 1641)
Weg nach Emleben Der Emlebsche Wägk | Am Emlöber steyge
Das Brunnthal De Borndellen 1641 #)
Das Wolfsthal 20) Wolisdäl ?Hinderdemthall1641%)
Im alten Loch In älen Loch
Ochsenwiese Ochsenweäsen Die Ochsenwiesen
De Ziepfitzen Ziepfietzen 1641 ®)
Ueber derkleinen Leina |Awer der kleinen Lin
? ? Am Floßerweg 1641 t)
Flur Hörselgau }).
Hörselgau ?) 3) Herscheljau Thorsilgowe, Acze de,
1337 (StA. Gotha QQ
17) Zwischen der „Alten“ und der Uelleber Grenze. — 18) Am Südhang des Bocks-
berges. — 19) An der Leinaischen Grenze. — 20) Am Bocksberg.
1) Literatur: Brückner III 1, 24ff.; Gelbke II 1, 399; Mosch u.
Ziller, Versuch einer Beschr. 82ff.; Lehfeldt XI 31ff. — 2) Quellen f. d.
modernen Namen: 2 Generalkarten, die ältere von 1804, von Joh. Math. Sahlender
aufgenommen, die jüngere aus der Zeit der Grundstückszusammenlegung (um 1860);
Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Für letztere habe ich vor allem Herrn Pfarrer
W. Perthes (7) und Herrn Schultheiß Salomon zu danken. — 3) Hörselgau ist
an der Mündung des Badewassers (Vollbaeh) in die Leina erbaut, die von hier ab den
Namen Hörsel führt. War das Flüßchen ehemals bis hierher schiffbar und war dieser
Umstand vielleicht die Ursache der Gründung der Siedelung?
282 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Auds
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Ig 178)); Horselgaw
1378 [39]; Horsil-
gouwe 1414 (StA.
Gotha QQ Is 417) °);
Horselgau 1511 (ebd.
QQ 18589) 6); Horsel-
gaw 1514 (ebd. QQ
Ig 599) 7)
Im Koppelfeld ?) ebs. Der Koppelrein 16578)
Am Kreuzweg 1°) An Kritzwägk Der Langenhainische
Schlauf- oder Flur-
Auf dem Hühnersee !1)| Ufn Hinersie weg 1657)
Auf der Lauchaer |UfderLauch’schenHihe | Uf der laucher hoe
Höhe 1?) 143713); Die Laucher
4 Höhe 16578)
Ueber dem großen |Awern grüeßen Dich |Der newe Teich 1)
Teich 1#) 16578); Ueber dem
Hämmelseeteiche 1%)
1657); Hammelsee1#)
1768 15)
Der Vollbach 16) D’s Völbäch Landt im voilbach 1337
(StA. Gotha QQ Is
178); Im voylbach, by
sant Bonifaciusborn
[ebd. QQ Ic 7 (15)] 9);
Im foilbach 148113);
Vogelbach 1489 13);
Volbach 1768 15)
Im Markthal 17) Im Möärkel Am marth [?] 1498 19);
Im Markthal 1489 13)
4) Ltr. Conradi, dietus Acze de Horsilgowe (Or. d. Kl. Reinhardsbrunn). — 5) Aus:
Ltr. Heinrich vom Sande (Or. d. Kl. Reinhardsbrunn). — 6) Aus: Ltr. Curdt meyfart
(Reinhardsbrunner Or.). — 7) Aus: Ltr. Paul Wencke (Reinhardsbrunner Or.). —
8) Aus: Amts Tenneberg Beschr. 1657 (StA. Gotha O0 I 22). — 9) Koppelhut
mit Laucha an der Lauchaer Grenze. — 10) Kreuzungsstelle des „‚Hessenwegs‘ (Gotha-
Brotterode) mit der Straße Teutleben-Waltershausen, westl. von Hörselgau. — 11) Sw.
vom Dorf, nördl. vom Hörselgauer Teich. Jetzt Wiese, zum Teil in Waltershäuser Flur.
— 12) Anhöhe westl. vom Dorf, an der Lauchaer Grenze. — 13) Aus: Zinsregister und
Kaufurkunden, früher im Hörselgauer Kirchenarchiv, jetzt im StA. Gotha unter: XX
III 414°, _ 14) Der Große, Neue oder Hörselgauer Teich liegt in Waltershäuser
Flur, nahe der Hörselgauer Grenze. Davon südwärts, nur durch einen Damm getrennt,
der „Hämmelsee“, jetzt Wiese. — 15) Aus: Erblehnbuch von Hörselgau, Tenneberger
Rentamtsarchiv III 104. — 16) „Vollbach‘“ wird der Unterlauf des von Waltershausen
kommenden Badewassers samt dem Mühlgraben und den anliegenden Wiesen genannt.
Nach Brückner (a. a. ©. 26) hieß das Badewasser früher „die Alden“ [= Almende?)].
Dieser Bach treibt die Obermühle. — 17) An der Fröttstädter Grenze, westl. von der
Waltershäuser-Fröttstädter Eisenbahn.
Hörselgau.
283
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Die Haderesche 18)
Häderasche
Am Fröttstädter Wege | An Fritsch’ter Wägk
Die große Hofestatt 20) | De grueße Hoffestöät
Die kleine Hofstatt 2%)| De kl&ne Hoffestöät
Die Hofestattswiesen 2°)
Im Karn 2!)
Am Eierkuchenberg ?2)
Unterm Weinberg
Der Weinberg ?°)
Die Weidenstämme ?*)
Das große Wehr ?5)
Die Untermühle 26)
Die Leina ?7)
Die Hörsel ?7)
Unterm Kleinen Berlach
Das Kleine Berlach 28)
Am Aspacher Högk ?°)
Im Großvaterholz 3°)
Hoffestöätswöasen
In Kärn
ebs.
Ungern Winbärgk
Der Winbärgk
In den WideStämmen
D’s grüeße Wehr
De Ungermillen
De Lin
De Herschel
Ungern klenen Barl
D’s klene Barl
Am Asbachschen Hegk
Grüeßvöäter$holz
An dem frutestetischen
wege 1498 [StA.
Gotha QQ Ie7 (15)]!9);
An dem frutzsted
wege 1511 (ebd. QQ
Ig 595) ®)
In der Hoffstatt 1768 15)
Kleine Hofestatt 14981?)
In dem karren 1511);
Im untersten Karn
1768 15)
An dem Eyerkuchen-
berg 1437 13)
Undir dem wynberge
14145); Hinder dem
winberg 144613); hin-
der den wynbergen
1518 36); Aufm Wein-
berge 1768 15)
nz 1510 (StA. Gotha,
Tenneb. Erbbuch PP
II 23)
Hursilla 979 (Doben-
ecker I 507)
Vor dem kleyn Berlo
14981%2); Beim Berl
gern, by der berls-
brucken 1489 13)
18) Fröttstädter Grenze. Der Baum selbst ist längst verschwunden. — 19) Aus: Lir.
Heintz volgker (Or. d. Kreuzkl. Gotha). — 20) Zwischen dem 1. Hörselufer und dem
Fröttstädter Weg. Es wurden dort noch Grundmauern gefunden. Die Rasen- oder
Wiesenmühle. — 21) Flurort am unteren Dornbach, nahe der Fröttstädter Grenze.
Hier stand bis 1776 die Wedelsmühle (mündl. Mitt... — 22) Nördl. vom Dorf,
an der Fröttstädter Grenze. Vgl. Flur Fröttstädt. — 23) Anhöhe n.ö. vom Dorf,
zwischen der Leina-Hörsel und der Thüringer Eisenbahn. Der Hügel fällt terrassen-
förmig nach S. zu ab. — 24) Wiese auf dem 1. Leinaufer, bei der Mündung des
Badewassers. — 25) Unterhalb der Untermühle; Wiese auf dem r. Leinaufer. Das
Wehr ist längst verschwunden, doch fand man Spuren davon bei der Regulierung
des Baches. — 26) Mühle an der Leina, am Nordostausgang des Ortes; jetzt im
Besitz des Schultheißen Salomon. — 27) Die von Leina her fließende Alte oder Wilde
Leina heißt unterhalb Hörselgau (von der Mündung des Badewassers an) Hörsel.
— 28) Feldhölzchen nördl. vom Dorf, zum größeren Teil in Fröttstädter Flur. —
29) Anhöhe nach Aspach zu. — 30) Kleines Feldholz zwischen Großem und Kleinem
Berlach. Alle diese Hölzer gehörten früher zum Wahlwinkler Forst.
/
284 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Abtsberg ®t) Alsbärgk
Am Hötzelberg ??) Hetzelbärgk
Im Heidenthal 33) Ins Heidöal Im Heydenthal 176815)
Das große Berlach ®#) |’s grueße Barl Berlo 1265 [35a fol. 6b);
Der lange Berg oder| Am Langenbärgk Berla 1362 [35e fol.
Dornbacher Berg 35) |? 50]; Das Hackmesser
Die Hufentheile 37) ebs. unter dem großen Per-
In Kohlkappen 38) Uf der Kohlkappen lach 148913); Das
In den Wegelängen ®°)|In Weilängen große Perlen 1657 5)
Das kleine Feld #9) Ds klene Feld Im klen felde 1514”)
Die Katterburg t!) Katterborgk : 9°
Der Leinaklee 42) In den Lineklie we PR
Das Tormried oder |Dormried Auf dem Thurn Rieth
Tromried #3) überdenSteg148913);
Auf dem Thurn rieth
in Sündhäuser feld
148913); Das Dorn-
bacher rieth 1511);
Im rythe; In dem
klenrittichen 1514);
Dornbücher Rieth
1768 15)
Im Dormbach 4) ebs. In den Dornbach und
Dornbech 1431 [35b
31) Der Name „Abtsberg‘ (Generalkarte) ist sicher verderbt. Der Albsberg ist ein Teil
der sw.-n.ö. verlaufenden Kalkhöhe zwischen Fröttstädt und Aspach, n.ö. von Hörselgau.
— 32) An der Aspacher Flurgrenze. — 33) Wiesengrund zwischen dem Deinberg
(Aspacher Flur) und dem Albsberg. Brückner meint (a. a. O. 30), das Tal heiße insgemein
Heuthal (was mit der mundartlichen Aussprache stimmt), werde besser [?!] aber das
Heidenthal genannt. — 34) Eichenwaldung (zum goth. Forst gehörig) n.ö. vom Dorf, an
der Sundhäuser Grenze. — 35) Anhöhe n.ö. von Hörselgau, nördl. der Wüstung Dorn-
bach gelegen. — 36) Aus: Ltr. Hans begke [Or. d. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ice 8 (16)].
— 37) Wiese nw. vom Großen Berlach an der Aspach-Sundhäuser Grenze. —
38) u. 39) Wiesen zwischen dem Großen Berlach und dem alten Gothaer Weg. —
40) Ein Teil der Dornbacher Wüstungsflur, auf der Nordseite des Gothaer Weges und
des Großen Berlachs.. — 41) An der Sundhäuser Grenze, neben dem Alten Gothaer
Weg. Die Burgstelle selbst liegt in Sundhäuser Flur. — 42) Flurteil an der Leinaer-
Sundhäuser Grenze. — 43) Das Torm-, Turm- oder Dornried ist ein feuchter Wiesen-
grund, der sich von der Quelle des Dornbaches (südl. vom Großen Berlach) südost-
wärts zieht und zum Teil zur Wahlwinkler, Leinaer und Sundhäuser Flur gehört. —
44) Wüste Dorfstätte n.ö. von Hörselgau, sw. vom Großen Berlach. Der Hörselgau-
Gothaer Weg führt quer durch das Dornbacher Feld, und vereinigt sich unterhalb der
Cattenburg mit dem Waltershausen-Gothaer Weg. Brückner erzählt (a. a. O. 29.),
daß früher auf der alten Dorfstätte unter dem Berlach ein Hügel gewesen wäre, auf
welchem in alten Zeiten der Turm gestanden hätte. „Auch sind nicht weit davon
2 lange Plätze, die abgegraset werden und in keine Hege kommen, welche die Gassen
des Dorfes gewesen sein sollen, deren eine, nach Fröttstedt zu gelegen, man die unterste,
und die nach dem großen Perlach zu man die oberste Dornbacher Gasse nennet.“
Hörselgau.
285
220 mmm—————
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
ee u sus]
Die Furth ®)
Im oberen Boden *®)
Im kleinen Boden
Im mittleren Boden
Im untersten Boden
Forth
In äwer$ten Boden
In klönen Boden
ebs.
In ungerSten Boden
fol. 147]; Ein thorn-
bechin huffe land
1489 13); Im torm-
bach bey nawe
der heiligen wysen
1489 13); Dornbecher
feld, Dornbechische
gassen 1514”); Beim
heiligen Wieslein am
Waltershäuser Weg
Der Berlbrunnen 7) Bin Barlsborn 1768 15)
Am Berlsweg Bin Barlswägk Amberleweghe 1518°®);
Am DBerlenwege
Im Quergewende #3) In Quärgeweng 1768 15)
Die Boilstädter Ecke?) | De bolnische Ecken |Ander pollnischen ecke,
An der polschen ecke
148913); An der bol-
steter eicken 149819);
Die bohlnische ecke
1768 15)
Die eckwese 14313)
Wesen in demtyrgarten
149819); ufn Thier-
garten 1768 15)
Am Trügleber Höge 5°) | An Driegläbschen Hegk
Die Eckwiese tl) Eckw&asen
Im Thiergarten 5?) In Diergöärten
In der großen Diez-
Die Dietzkammer
kammer 53) 2
In der kleinen Diez- (1% der Diezkämmer 1657 9); Große Dietz-
kammer 53) kammer 1768 15)
Das Dorf war nach Leina eingepfarrt. 1514 scheint die Flur noch abgegrenzt gewesen
zu sein: Paul Wencke bekennt in diesem Jahre, daß er verkauft hat „dem wirdigen
herrn Johannes Koch, pferner zeu Ailslouben [Alschleben, Wüstung nw. von Gotha],
1 rinischen fl. ierlichs zins ... bewiset auf unser haus und hof zeu Hoeßelsgaw ...
und auf '/, hufe landes im dornbecher felde“. Lehnsherr war der Abt von
Reinhardsbrunn. Die namhaft gemachten Feldstücke sind: „Winterfeld: im rythe.
Sommerfeld: dy dornbechische gassen. Brache: im klen felde; in den eldirn [Lage
nicht mehr bekannt]; wisen in dem klen rittichen.“ (Or. d. Kreuzkl. QQ Ie 599.)
Der kleine Bach „Dornbach‘“ entspringt auf der nassen Wiese unter dem Großen
Berlach, fließt durch den ‚Boden‘ und mündet oberhalb Fröttstädt in die Hörsel. —
45) Nasse Wiese unterm Berlach; da, wo der Gothaer Weg den Wald erreicht. —
46) Das feuchte Wiesengelände, das sich südl. vom Berlach längs des Dornbaches bis
gegen Fröttstädt hinzieht. — 47) Quellen auf dem r. Ufer des Dornbaches, nahe dem
Aspacher Weg. — 48) Triftland zwischen Aspacher und Trügleber Weg. — 49) Flur-
teil auf dem r. Ufer des Dornbaches, nicht weit vom Trügleber Weg. Den Sinn des
Namens konnte mir niemand deuten. Sehr auffallend ist die Doppel- resp. Wechsel-
bezeichnung „boilstedter‘‘ und „polnische Ecke“, — 50) Anhöhe am Trügleber Weg.
— 51) Wiese auf dem r. Ufer des Dornbaches. Ein Weg führt von dort durch das
Heidenthal nach Trügleben zu. — 52) Wiese auf dem 1. Ufer des Dornbaches, auf der
westl. Seite des Hörselgau-Gothaer Weges. Auf der älteren Generalkarte (1804) ist
das Grundstück scharf umgrenzt. — 53) Zwei Flurstücke an der Leina-Wahlwinkler
286
Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Moderne Namen |
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
In der faulen Sottel 5) |In der fülen Sottel
Auf dem Tupstein 55)
Auf dem unteren Tup- |
stein 55)
Auf dem breiten To-|
stein 55)
Der Herrenweg °%)
Der Sundhäuser Weg”)
Der Gothaer Weg?)
Auf der Hohlen 5°)
Die Steinbeulen 6°)
Im Pfingstgehege ®!)
Die Krautmaßen #2)
Der Leinaische Weg
Lehmgrube ®!)
Die Schafwiese 61)
Rinderplatz 61)
Grenze,
a. a. OÖ. 30).
Ufm DubStein
Herrenwägk
Sundhuser Wägk
Der got’sche Wägk
Uf der Hohlen
De Stenbillen
In Fingstgeheh
De Krütmößen
Der Linsche Wägk
Leimgruben
Schöfweäsen
Ringerplätz
In faulen Sotteln 176815)
Am Tupstein bei dem
Steinkreuz 148913);
In dem schebelich-
ten tupsteyn 149819);
Uf dem tawbsteyn
15116); Der lange
Tupsten 1657 8) ; Ufm
Dupstein 1768 15)
Am waltershußer wege
1518 36)
Uf den Sunthuschen
wege, neben der
syten 58) 149819)
Am Gother wege15183%)
Uf der holn gein gotha
wart 149819); Uf der
holn, stost uf den
godgenwegk 1498 19)
Uf dem steynbule 1460
(Anm. 13 No. 6, Ltr.
Curdt Schmedt)
By dem phingstgehege
1437 (Anm. 13 No. 6,
Census ecclesiae sa.
bonifacy in horsilgau)
Am lyna wege; bober
dem line wege 14981?)
die „mehrentheils wegen großer Nässe sehr unfruchtbar sind“ (Brückner,
B. erwähnt die Sage, die alten Heiden seien vom Heidenthal aus nach
der Diezkammer wallfahrten gegangen zum Götzen Dis [!]. — 54) Ackerland am Sund-
häuser Weg. Der Boden war sumpfig und hatte keinen Abfluß. Das Land sei zu
faul gewesen, Frucht zu tragen, so erklärt man den Namen. — 55) Land an der
Leina, nach der Wahlwinkler Grenze zu; Keuperboden. — 56) Der Herrenweg, ur-
sprünglich ein nur für die Herrschaft bestimmter Rasenweg von Waltershausen nach
Gotha, war an der Brücke, die über den Leina-Mühlgraben führte, mit einem Schlag-
baum geschlossen. — 57) Der Sundhäuser Weg beginnt bei der Untermühle und läuft
unter dem Dornbach und dem Pfaffenberg hin. — 58) Von einem Flurort „Siffen‘“
ist hier nichts mehr bekannt. — 59) Der Gothaer Weg nahm seinen Ausgang auf der
Nordostseite des Dorfes, lief durch „die Hohle“, durch die Wüstung Dornbach nach
dem Großen Berlach und traf dort mit dem Herrenweg zusammen. — 60) Ackerland
östl. vom Dorf, zwischen dem Sundhäuser und Leinaer Weg. — 61) Auf dem 1. Leina-
ufer, über dem Dorf. — 62) Ueber dem Dorf, zwischen der Leina und dem Mühl-
graben.
N ee
Hörselgau. 287
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Auf der Gebind ®°) Uf der Gebind An der gebint 1494
(aus: Anm. 13 No. 21,
Ltr. Heinrich Bur-
bach); An der Ge-
bind 1768 15)
Am Wahlwinkler Weg | Am Wahlwinkelschen |An das walwengkelsch
Wägk velde 1498 19)
Die Rathswiese ®%) Des Rathsweasen Bey der roetzwesen
1498 19)
Der Reinhardsbrunner | Am Reinsbörner Holz-|An dem reynherspur-
oder Holzweg ®5) wägk nischen wege 1511);
Auf der Garküche ®%) |Uf der Gärkichen Amholtzwege1518°®)
Der große oder Rein-|Der grüeße Sie Bie den reyhardisbor-
hardsbrunner See °°) nischen sehe 143713);
Reinhardsbrunner
See 176815)
Im kleinen See 6) Der klene Sie Widensee 1511); Der
In den Läusebeulen °)|In Lisebillen Weidensee 16578);
Der Bufrasen ’°) Bufröäsen ImkleinenSee1768!)
Annenwiese 7) Uf der Oanwöse Annenwiese 176815)
Waltershäuser Rasen- |Der äle Walterischer |Am waltersheuser weg
weg '!) Wägk bei dem großen Kreuz
1489 13)
Die Obermühle 72) De Äwermillen molendinumin Voilbach
1337 [35e fol. 144];
Hinter der ÖOber-
mühlen 1768 15)
63) An der Wahlwinkler Straße. Es ist nicht mehr bekannt, ob sich das Grundstück
früher in ritterschaftlichem Besitz befand. — 64) Schmaler feuchter Wiesenstreif (früher
Flachsröste?), der sich sö. vom Dorf nach der Leina hinzieht. — 65) Der alte Ver-
bindungsweg südwärts, quer durchs Feld über Ibenhain nach dem Wald und dem
Kl. Reinhardsbrunn, das bedeutenden Besitz in Hörselgau hatte. H. hat Leseholz-
gerechtigkeit im Thüringerwald. — 66) Flurteil am Südausgang des Dorfes, da, wo
die Straßen nach Waltershausen und Wahlwinkel abzweigen. — 67) Feuchte Wiese
und noch jetzt mit Schilf durchwachsenes Land südl. vom Dorf am alten Reinhards-
brunner Rasenweg. — 68) Der kleine See, ebenfalls eine feuchte Wiese, liegt nw. vom
großen See, zwischen dem Herrenweg und der Waltershäuser Straße. — 69) Flurteil
an der Waltershäuser Grenze. In den dortigen Feldern soll massenhaft das Unkraut
wachsen, dessen Samen im Volksmund „Bettelmannsläuse‘“ heißt (Ranunculus arvensis
L. oder Turgenia latifolia Hoffmann). — 70) Feuchtes Land am Waltershäuser Rasen-
weg, nach der Stadtgrenze zu. — 71) Die Waltershäuser-Hörselgauer Straße, auf
der Ostseite der Bahnlinie Waltershausen - Fröttstädt. Des 1489 erwähnten Kreuzes
erinnern sich noch jetzt einzelne alte Leute. — 72) Hörselgau hatte 3 Mühlen: 1. die
Untermühle (vgl. Anm. 26) am Leina-Mühlgraben, am Nordorstausgang des Dorfes,
sw. vom „Weinberg“; 2. die Rasen- oder Wiesenmühle unter dem Dorf, an der
Hörsel (von Mosch u. Ziller a. a. O. 80 „Wiedichs-Mühle‘“ genannt), bei der großen
Hofstattswiese.
288 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Namen aus dem
Ort:
Lauchaer Thor
Riedmauer
Riedgarten
Fallthor
Nazzenbrunnen
Flur Ibenhain }).
Ibenhain ?) Liebenhän In campum Iwinhagin
1186 (Reinh. Urk.,
StA.Gotha QQ Is 32);
Ywenhayn 1408 %) ;
Ibenhaimb 1657 [23]
Zielbaumfeld ®) ebs. ebs. R.°)
Beim Zielbaum ?
Vorderes Lachfeld 5) .
Hinteres Lachfeld 5) |Lächfeld ee:
Lachwiesen 5) Lächwösen
In der Wiesen In der Wesen
Badewasser ®%) ebs.
Brückner (a. a. O. 29) sagt 1760 schon, sie sei verwüstet; die ältere Generalkarte
(1804) hat noch den Mühlgraben; jetzt ist jede Spur verwischt; 3. die Obermühle
am Volbach (Badewasser), am Südwestausgang des Dorfes. Im Widerspruch mit den
heutigen Mühlenbezeichnungen steht eine Urk. des goth. Kreuzklosters von 1414
(StA. Gotha QQ Ie 417, Or.), Ltr. Heinrich vom Sande, „gesessin zcu Horsilgouwe in
der obirmul undir dem berge ... bekennen ... daz wir ... vorkouft habin dem
. apte Ewalden zeu Beynersborn ... eynen gulden ierliches zeinses ... bewyset
an der obirmul, gelegin undir dem wynberge zcu horsilgouwe und mit allen
wyden, wesen und zceugehorungen ... von Heinriche von loucha, thumherrn zeu
Hildisheim und Junkern Bruno von Teyteleibin, den dy müll erblich ezinset“. Unter
dem „Weinberge‘‘ liegt die heutige Untermühle; galt diese früher als die „obere“?
Eine vierte Mühle soll im „Karn‘“ gelegen haben. Vgl. Anm. 21.
1) Literatur: Brückner III, 12, 239 ff,; Lehfeldt XI 33; Mosch u.
Ziller 75; Fr. Regel, Entw. 44. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: mündl.
Mitteilungen. — 3) Rentamtsarchiv Tenneberg A. III 57, Flurläufer über Dorf und
Flur Ibenhain 1798. — 4) Ackerland nördl. vom Ort und von der Eisenbahn. —
5) Sumpfiges Land und nasse Wiesen nördl. vom Ort. — 5%) Das Badewasser, das
ursprünglich von Reinhardsbrunn aus nach Wahlwinkel und dann nordwestwärts zur
Leina floß, wurde unter Landgraf Balthasar (wahrscheinlich 1369) über Ibenhain nach
Waltershausen geleitet. Dabei ging auch die Ibenhainer Mahlmühle, die im Mühlthal
(unter der Rödicher Hardt) lag, ein, oder vielmehr sie wurde in das Dorf Ibenhain
selbst verlegt. Zu Anfang des 15. Jahrh. erwarb das Kl. Reinhardsbrunn diese Mühle.
Ltr. Herman Grunyng ... „bekennen, daz wir... mit willen unsir erbhern, der stad
und des rathes ezu Waltirßhußen ... verkouft haben ... dem erwirdigen herrn ...
Ewalde, apte...... ezu Reynherßborn ... . andirhalben gulden ... da vor habin wir
den vorgenanten ... herrn in gesatzt eyne möle und eyn acker landes und widin, dy
ezu der mole gehen, dy da gelegen ist in dem dorf ezu Ywenhayn. Dy czinsit und
Hörselgau. — Ibenhain, — Kleinschmalkalden. 289
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Bergfeld ®) ebs. Am Berg R.
Wallfahrtsrasen 7) Wallfahrtsrain ebs. R.
Das Kreuzgärtchen ’) |Kruzgärtchen
Oberried Awerried
Die Wechselwiesen Wechselwesen
Der Saurasen Suräsen
Die Jacobiwiesen ?
Ochsenwiese ?
Der Flachsröstenrasen | Flachsrüesen
Das Unterried Ungerried
Hopfenfleck ?
Im Steinbach Steimich
Der Fuhrweg ?
Hausmaßen Hüsmäßen
? ? Die Gemeindetheile
< ! Im Schlüssel nicht
? ? Das Wieschen | mehr
? ? Die Plofwiesenf be-
? ? Die Leimgrube) kannt
Flur Kleinschmalkalden !).
Klei-Schmöälkälen In der Kleinen Schmal-
Blemschmalkalden?) || In d’r Schmälkalle | kalden 17. Ih. [23];
Die Schmalkalde Schmälkalle vgl. Forstnamen
Am Grenzwasser ?) ebs.
Grenzbrunn ®) Bein Grenzborn Das Althe thal 1584
Das Altethalswasser 4) | Oalthöälswässer [3]; Das Altethal 17.
Die Doktorswiese 5) Uf de grosse Weise Jh. [25]
gilt... dry scheffel hafirn heger moß der stad .. . waltirßhußen .. .“ (Or. d. Kl.
Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ Is 409.) — 6) Das Wiesenland südl. vom Dorf nach
dem Geizenberg zu. — 7) Wahrscheinlich schon 1186 Grenzrasen zwischen Reinhards-
brunn und Tenneberg. Der Rasenweg beginnt am östl. Ausgang des Dorfes beim
ehemaligen „Kreuzgärtchen‘“, steigt bis zum Rücken des Geizenberges und wendet
sich dann als „Reitweg‘ sö. nach Reinhardsbrunn. Uralte Grenz-Birnbäume standen
noch zu Anfang des 19. Jahrh. auf dem Wallfahrtsrasen.
1) Literatur: Brückner III 8, IV 44; Gelbke II 1, 403; Lehfeldt XI
34; Fr. Regel, Entw. 79; ©. Volkmar, Schneidemühle zu K. 1603, Aus der
Heimat II 126; ders., Brau- u. Schenkgerechtigkeit in K. 1726, Aus der Heimat III 32.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen u. mundartl. Aussprache: Forstkarte, mündl.
Mitt. Vgl. auch Forstnamen. In der Amtsbeschr. (17. Jahrh.) ist häufig die Rede von
„7 sächsische Mann zu Kleinschmalkalden“. — 3) „Grenzwasser“ heißt die Schmalkalde
(das Kalte Wasser) von der Quelle bis zum Südende der goth. Flur. — 4) Der Grenz-
born ist die Quelle des Altethalswassers (eines 1. Zuflusses der Schmalkalde) zwischen
Haußmaße, Hohewart und Hundsrück (Haderholz). Die Grenze war im 16. Jahrh.
lange Zeit strittig zwischen Sachsen und Henneberg. — 5) Wiese am unteren (südl.)
Dorfausgang.
Gerbing, Flurnamen. 19
290 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Ueber dem Fischer- | Ower denFischersbärgk
berg ®) en
Im Altthal’) In Oalthöäl
Die Hohewart ®) De Howerte
Bei der Pulvermühle |Uf de Pulvermüllen
Der Schmiedhof’?) Uf den Schmiedhof
Auf die Brache 10) Uf de Bröach
Ueber der Trift 1!) In de Trift
Die Lütjewiese 12) Uf de Lückeweise
Am Vogelherd 13) Am Vögelshärt
Das Berngehege 1) In Berngehei
Der große Garten!5) |In grosse Göarte
Finkenwiese 16) Feunkenweise
Kräutigswiese 17) Krütigsweise
Schulwiese 18) Schulweise
Im Frauengraben 1?) Bei de todte Frau
Hirtenwiese 20) Hirtenweise
Wernerswiese ?!) Werner$weise
Pottengraben ??) Pottegröaben
Eselsstieg 2°) Eselstieg oder der Näse
Rain
Zimmergasse ?#) Zimmergaß
Krötenstein >) Kröte$tein
Rabenstein 5) N
6) Berghang an der Hohewart, südl. vom Dorf. Am Fuße des Berges liegt „die
Fischerhütte“, jetzt Gasthof, früher Branntweinbrennerei, nach dem Besitzer genannt.
(Mitt. des Herrn Pfarrer Kohlstock.) — 7) Grenztal zwischen Preußen und Gotha,
bezw. Kleinschmalkalder und Seligenthaler Forst. Es zieht sich südl. des Ortes von
der Schmalkalde aus bis zum Grenzbrunn an der Hausmaße. — 8) Steile Anhöhe
östl. über Kleinschmalkalden. Von einer früheren Befestigung hat sich keine Kunde
erhalten. — 9) Unterhalb des Ortes, an der Stelle des jetzigen Elektrizitätswerkes.
Hier stand früher die „Schmiede“ (Eisenhammer). (Schriftl. Mitt. von Herrn Pfarrer
Kohlstock.) — 10) Die Brache liegt am Hange der Hohewart, hinter der Schule. —
11) Vom Dorf aus unter dem Krötenstein nach der Hausmaße zu. — 12) Kleine
Wiese an der Hausmaße. — 13) Der Vogelherd, ein Forstort an der Hohewart. —
14) Das Borngehege (oder Berngehege?), ein Grund vom Nordausgang des Dorfes
nach der Hausmaße und der Bornwiese zu. — 15) Der Flurteil hinter dem Pfarrgarten
und der Kirche. (Mitt. von Herrn Pfarrer Kohlstock.) — 16) An der Hausmaße,
an der Grenze des Haderholzes. — 17) Zwischen Hausmaße, Lerchengehege und
Weißenberg. — 18) An der Unterländer Straße (vom Kreuz durch den Haderholz-
grund nach Stadt Schmalkalden), auf dem 1. Ufer des Frauengrabens. — 19) Westl.
Quellbach des Ickersbaches (l. Zufluß des Kaltewassers). Da, wo Frauengraben und
die Unterländer Straße zusammentrelfen, hat die Forstkarte die Bezeichnung: „Bei der
toten Frau“. — 20) Wiese im Ickersbach. — 21) Am Weißenberg, auf dem 1. Ufer
des Ickersbaches. — 22) Der östl. Quellbach des Haderholzwassers; streckenweis Grenz-
bach zwischen Kleinschmalkalden und Seligenthaler Forst. — 23) Pfad vom unteren
Dorfende (goth.) auf die Hohewart. — 24) Jetzt Kirchgasse im Dorf, nach der Kirche
zu. — 25) Fels auf der Hohewart, über dem oberen Teil von Kleinschmalkalden; die
Kleinschmalkalden. — Langenhain mit Klein-Tabarz. 29]
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | | Urkundliche Formen
sprache
Der Langebach ?*) Langensborn
Teichgraben ?7) Deßgröabe
Flur Langenhain mit Klein-Tabarz !).
Langenhain ?) Langenhahn villa in Langinhayn
AnderLauchaer Grenze | Läuschen Grenz 1378 [39]; Langen-
AmMechterstädterWeg Am Mechterstädter hain 1467); Langen-
Waägk han 1595 [4]
Das Mittelfeld ebs.
Am Lauchaer Fußsteig, Am Läuschen Stiegk DieUntemuilnba
Lohmühle Luhemüllen [ genhain 1657 [23]
Siebenlindenmühle Sewelängemüllen Die Mühl zur 7 Lin-
Brückenhögk Hegk den, Siebenlinden-
Vor dem Kalkberg Kalkbärgk mühl 1657 [23]
Keßlersgrund De Keßlerswesen
Vor dem Ziegenberg |Zejenbärgk
Der hohe Rain Huche Rain
Vor der Gemeinde Vör der Gemein Hinter den Sammer
Sommerberg Sommerbärgk H berge 1657 [23]
Ötterbach Oderwoch Hinter dem Otterbacher
Hornsbusch Hornzbusch Teiche 1657 [23]
Hinter dem Dorfe Hingern Dorf
Die Brunnenwiese Bornwesen
Pferdewiese Pfärwesen
Stiefelsgaßweg Stewelgäß
Am Hügel ?
Grübelbachswiese Grümmelwochswesen
Forstkarte hat „Krakenstein“. „Gage“ ist der volkstümliche Ausdruck für Rabe,
Krähe. (Freundl. Mitt. von Herrn Pfarrer Kohlstock.) — 26) Der Oberlauf des Kalte-
wassers. Die zwei Quellbäche umfließen den Langenberg. — 27) L. Zufluß des Kalte-
wassers zwischen Weißenberg und Hausmaße.
1) Literatur: Brückner llI 11 58ff.; Lehfeldt a. a. OÖ. XI 34; Lerp,
Geschichte von Tabarz und Cabarz; Polack, Tenneberger Jagdchronik; Fr. Regel,
Entw. 34 u. 43. Das Dorf Klein-Tabarz hat keine eigene Flur; der Ort liegt inner-
halb der Flur von Langenhain. Langenhain ist das östlichste der Waldhufendörfer
(s. Amtsgericht Thal). Es bestand ursprünglich aus „60 Gütern“. Zwar ist der alte
Besitzstand längst zerfallen, doch ist der ursprüngliche Zusammenhang der Hufen, die
immer noch in Längsstreifen von der Laucha an bergaufwärts sich hinziehen, wohl-
bekannt. Nach der Waltershäuser Grenze zu hat sich die Flureinteilung durch die
Waldrodungen ziemlich verwischt, westwärts sind aber sogar die breiten Grenzraine
noch deutlich erhalten. Im Tenneb. Erbb. von 1595 (MinA. Gotha Dep. IV, Kap. I,
Tit. I, No. 52) werden die einzelnen Güter beschrieben. Brückner erwähnt sie nicht
mehr. — 2) Quellen f. d. Flurnamen: Generalkarte, mündl. Mitt. Besonderen Dank
schulde ich für vielfache Auskunft Herrn Schultheiß Ziller. — 3) Aus: Or. d. Stadt
Waltershausen, betr. ein Langenhainer Gut, das die Stadt vom Katharinenkloster in
Eisenach zu Lehen hatte. StA. Gotha QQ LIe 4.
19*
292 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Vor dem Lauchaer Holz | Vor dem Läuschen Holz
Grübelbachsfeld Grümmelwochsfäld
Grübelbach ®) Grümmelwoch
Der Grübelberg Grümmelbärgk
? Ampelmatzen 5)
Die Hölle ®) De Helle
? Die hohe Straße 7)
Der Mäuseborn ®) Der Müseborn
Oelberg ?) Oelbargk
Die Laucha Löch
Hüttenacker 10) Höttenacker
Tabarzer Berg An Däwertzen Bärgk
Das kleine Feld Kleine Fäld
Der krumme Högk Krumme Hegk
Holzwegswiese Holzwägkswesen
Margarethenwiese Margrithenwesen Margarethenwiese 1657
Die Langenhainer Trift | De Drift [23]
Der Töpfersberg Döpfersbärgk
Der Marktweg !!) Marktwägk Am Marktweg 1657 [23]
Das Landarmenhaus |?
Klein-Tabarz Klein-Dawertz
? ? Vor der Wildgrube 1657
[23]
? ? Vor dem Thingenberg
1657 [23]
»
»
Die Stangen 1657 [23]
? ? Nach dem Kalengrunde
1657 [23]
2 ? Uttichroda 12)
Flur Laucha !).
Laucha ?) Lauch Loucha, Hans v. 1373
(Or.-Urk. StA. Gotha
4) Vgl. Crummilbach 1103 in Flur Laucha. — 5) Ampelmatzen: Flurort über dem Mäuse-
born, vor dem Grübelberg. — 6) Die enge, dunkle Hohle zwischen Nonnenberg und
Grübelberg. — 7) Alter Weg von Langenhain, am Lauchaer Holz hin, nach Mechter-
städt (auf die Frankfurter Straße). — 8) Zufluß (l.) der Laucha von der Hölle. —
9) Sehr quellenreiche Anhöhe westl. über dem Ort; zwischen dem Dorf und dem Berg
liegen sumpfige Wiesen. — 10) Der „Hüttenacker‘“ (die einzige Grummetwiese der
Flur) gehörte zum alten Schmelzwerk, das an Stelle des jetzigen Landarmenhauses stand.
Vgl. Mosch u. Ziller a. a. 0. — 11) Weg über den Tabarzer Berg nach Waltershausen.
— 12) Ein Gut zwischen Cabarz und Langenhain. (Vgl. „Nonnenberg‘“ in Forstnamen.)
1) Literatur: Brückner I 4, 253f£f.; Lehfeldt a. a. O. XI 36. 37;
L. Gerbing, Die Wüstung Meinboldisfeld, Mitt. d. V. f. goth. Gesch. 1907. —
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Akten des Herzogl. Vermessungs-
bureaus, mündl. Mitt.
Langenhain mit Klein-Tabarz. — Laucha.
293
nn
Moderne Namen
—————————————————————
Das Lauchaer Holz °)
Die Eichen )
Dachsberg *)
Mergelthal ®)
Alte Dachslöcher ?)
Tränkberg ?)
Neben den Teichen ?)
Ofenloch ®)
Kreckenberg *)
Ober-, Mittel-, Unter-
teich
Die starke Eiche ?)
Alte Hopfenberg *)
Die Kirschbäume *)
Lauchaer Huttriftrain
Steinberg *)
Breitewiesenberg
Grenzhölzchen 5)
An der Mechterstädter
Grenze
Unter dem Galgen-
strauch
Der Galgenstrauch ®)
Das Gericht)
Das Heimsche Feld’)
Haide am Steinberg
Auf der großen Laite
Eselstrift am Hang
Eselstrift
Der Hang?)
Am Vesperhölzchen °)
Mundartliche Aus-
sprache
Das Lauchsche Holz
In der Eichen
Dachsbärgk
Uf den Merjedöal
De älen Dachslecher
An der Dränk
Neben den Dichen
Uebeloh
Krackenbärgk
Awer-, Mettel-, Unger-
dich
De stöärke Eichen
Ale Hopfenbärgk
De Kirschbeim
De Lauchsche Hüddreft
Steinbärgk
Breitewesenbärgk
ebs.
An der Mechterstädt-
schen Gränz
Ungern Galgenstruch
Der Galgenstruch
Das Gerecht
Das Heimsche Fäld
ebs.
Uf der grussen Läiten
Eselsdreft am Hang
Eselsdreft
ebs.
ebs.
Am Eisenacher Weg!P)| Am Isenacher Wägk
3)
Urkundliche Formen
QQIeXI13); Laucha,
Loucha 1390 [35e
fol. 209]
Steininrüne 1103 (Do-
benecker I 1003) [?]
Meginboldesfeldon 1103
(Dobenecker I 1003);
Meinboldisfelt 1186
(Dobenecker II 761);
zcu meynerfeldt 1433
[35]
Der bedeutende, großenteils im v. Hopfgartenschen Privatbesitz befindliche Wald,
der sich zwischen Hörsel, Laucha und Emse erstreckt, hieß früher wohl der Lange
Hain. (Vgl. 1378 Zinsregister [39]:
Langenhayn.) — 4) Forstorte im Gemeindeholz
Galgenstrauch und der Mechterst
Am v. Hopfgartenschen
überführter Brandstifter, Christoph Mann
Holzes.
villa in Langinhayn; die brucken unter dem
im Lauchaer Holz. — 5) Zwischen
ädter Grenze. — 6) Am Waldrand des Lauchaer
„Gericht“ wurde noch 1724 ein durch die „Tortur‘‘
haupt, lebendig verbrannt. — 7) Vgl. L. Gerbing,
Die Grenzen der Wüstung Meinboldisfeld, Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch. 1907. A. Werne-
burg,
Wissensch. Erfurt IV
Ueber die Grenzbeschreibungen in einigen Urkunden, Jahrb. d. Kgl. Akad. d.
28. — 8) Vor dem Steinberg am 1. Sülzbachufer. — 9) Zwischen
Langenhainer Grenze und r. Sülzbachufer, am Eisenacher Weg. — 10) Flurort unter
dem Steinberg; wohl Fußweg Langenhain-Mechterstädt-Eisenach.
294
Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Zwischen den Burg-
ställen 11)
Oberburgstall 11)
Unterburgstall 11)
Auf den Thonkutten
Auf der Haide
Die kleinen Thonkutten
Krumme Wiese
Das Mittelfeld 12)
Im Höfchen 1?)
Unter dem Hornhügel!?)
Hornbügel 12)
Am Högk
Der Sülzbach
Am Schlaufweg
Haferlaite 13)
Am Schindanger
LangeundkurzeKriegs-
äcker 1%)
Der große Holzweg
Am Eisenacher Rasen-
weg 15)
Leonhardtsgut 16)
Am Leonhardt N:
Der Bornrasen
Das kleine Feld !?)
Grübelbach 18)
Am Langenhainer Weg
Schützenecke
Zwischen BorgkStällen
ÄwerborgkStall
UngerborgkS$tall
Uf de Thonkutten
Uf de Haide
ebs.
Krümme Wesen
Medelfeld
Hefchen
Ungern Hornbügel
ebs.
Am Hegk
Sülzenbach
Schlaufwägk
De Hawerläiten
Schinganger
Uf de Krieäcker
Der grüsse Holzwägk
Am Isenachschen
Röäsenwägk
Uf den Lienerds
Bornröäsen
ebs.
?
Am Langenhäinschen
Wägk
Spitzenecken
Hurnibuhel 1103 (Do-
benecker I 1003)
Sulzbach 1103 (Doben-
ecker I 1003)
An dem Holtzwege 1433
[35e fol. 213]
crummilbaches (hoibit)
| 1103 (Dobenecker I
1003); Keumelbach
1433 [35e]
An dem langenhain-
schen weg 1433 [35e]
11) Zwischen Sülzbach und Langenhainer Grenze am Ausgang des Lauchaer Holzes.
— 12) S. Anm. 7. — 13) An der Mechterstädter Grenze, stoßend auf die Mechter-
städter „Haferleite“‘. — 14) Westl. vom Dorf nach dem Holz und der Mechterstädter
Grenze zu. — 15) Der Eisenacher Basenweg lief sw. der heutigen Straße nach dem
Holz zu bis zur Mechterstädter Grenze, dann in gerader Richtung nach dem Ost-
eingang von Mechterstädt. — 16) v. Hopfgartensches Gut, 60 Acker groß, sö. vom
Dorf, zwischen dem Großen Holzweg, der Laucha und der Langenhainer Grenze. —
17) Der Bezirk gehört zum Leonhardsgut. — 18) In Laucha wurde mir als „Crummil-
bach“ bestimmt der Grübelbach bezeichnet. „Crummilbacheshoibit‘“ würde dann
der Grübelberg sein. Vgl. Flur Langenhain. In der Studie über die Grenze der
Wüstung Meinboldisfeld habe ich die Oertlichkeit „Crummelbachishoibit“ an den
Unterlauf des Grübelbaches verlegt, im Gegensatz zu Werneburg (a. a. O.). Meine
Annahme erkenne ich jetzt als unrichtig und halte Grübelberg und Crummilbaches-
hoibit für identisch.
Laucha. 295
Mundartliche Aus-
sprache Urkundliche Formen
Moderne Namen
Wolfsgraben 1?) Wolfsgröäben
Wolfsgalgen rd
Ueber der Mechter- | Awer den Mechterstädt-
städter Straße schen Wägk
Bei der Riedmühle Bi der Riedmüllen
Bielwiese 2°) Bielwesen
Am Schildchen ?t) Bien Schiellchen
Goldene Aue ??) Uf der gillen Au
Das Oberried Das Awerried
Die große Wiese De grüsse Wesen
Mutterwiese 23) Das Mutterwieschen
Ochsenwiese Ochsenwesen
Pferdewiese Pfärwesen
Pfaffenwiese Pfaffenwesen
Das Bohnenland *%) Bohnenländ
Der Fisch 25) De Fesch
Siffehen 25) ebs.
Teutleber Wiesen 25) |Teiteläbschen Wesen
Im Teutleber See In Teiteläbschen Sie
Am Teutleber Weg Teiteläbschen Wägk
Koppelweide ?
Im Boden ?
Eckwiese ?7) Eckwesen
Die Laiten Lieden
Am alten Teutleber |Am älen Teiteläbschen
Weg?) Wägk
In der Pfütze 25) In der Fitz
Die 40 Aecker ?
Bei der Jagdstange ?8) | Jahdstänge
In der Gräbe In der Greb
Am Fröttstädter Wege
Hinter dem Ort
An der Schmiede 2°)
Die Schmiede
Seerasen 3°)
Im See 3°)
Der große See 3°)
"2
An dem frutstete wege
1433 [35e fol. 213]
ICEESCHLECHLICHELCHERC)
19) An der Südgrenze der Flur zwischen Langenhainer Weg und der Waltershäuser
Straße. — 20) Bei der Riedmühle an der unteren Laucha. Der Name stammt von
der eigenartigen Form des Grundstückes. — 21) Am südl. Ausgang des Dorfes. —
22) Wiesen nördl. vom Dorf an der Laucha. — 23) Zwischen Teutleber und Fröttstädter
Weg. — 24) Wiese an der Fröttstädter Grenze. — 25) Nasses Land nach Fröttstädt
zu. — 26) Oestl. von der heutigen Teutleber Straße. — 27) Südl. der Riedmühle. —
28) An der Fröttstädter Flurgrenze. — 29) Wiese an der Fröttstädter Straße. —
30) Nasses Land und Wiese nach Fröttstädt zu.
296 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Fröttstädter Feld ?
Hessenweg ®!) Hessenwägk
Auf der Hardt Die Höärdt
Die Krautmaßen Krutmöäßen
Der Brustlatz Brostlatz
Der Spitzacker Spitzäcker
Das Pfaffenland Pfarrländ
Läusebügel 3?) Liesebiegel
Die Laucha De Lauch Vgl. Forstnamen
? ? ken dem heiligen wi-
dech 38); in dem er-
Namen aus dem lache 1433 [35e]
Ort:
Gänseecke
Der Hofgarten
Die Herrengasse
Mühlgasse
Holzgasse
Unter der Linde
Flur Leina }).
Leina 2) Lin 3) Linaha*) anf. saec. IX
(Dobenecker I 70);
Adelbert v. Linaha
1109 (Dobenecker I
Der Glasacker 5) ? 1054); Lina 1259 [35e
Am Aspacher Högk |ebs. fol. 6]
Die Flurscheide ®) Flurscheiden An der Fluhrscheidt
1721 (R.)®)
31) Anhöhe (Ackerland) an der Hörselgauer Höhe; der Hessenweg führt darüber.
— 32) Sö. vom Dorf, nach der Hardt zu. — 33) Die „heiligen Erlen“ haben
früher zur Kirche gehört; im Jahre 1753 war der Flurort angeblich nicht mehr
aufzufinden, als das Deputatholz abgeliefert werden sollte. Vgl. Brückner a. a. O.
266 u. 267.
1) Literatur: Brückner II, 5 39; Lehfeldt XI 37ff.; Mosch u.
Ziller a. a. O. 85ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte und
Katasterverzeichnisse. — 3) Für Auskunft über mundartliche Aussprache und mancherlei
Mitteilungen über die Flur Leina bin ich Herrn Mühlenbesitzer Schlegelmilch in
Rödichen (früher in Leina) zu Dank verpflichtet. — 4) Daß „Lina“ und „Linungen“
völlig zu trennen sind, habe ich bei Flur Ernstroda gezeigt (s. das.). — 5) Am
Leinakanal, nahe der Sundhäuser Flurgrenze. — 6) Der Flurort „Flurscheide“ berührt
gegenwärtig die Grenze nicht; ob er früher die „Dreifelder‘‘ sonderte, ist mir nicht
bekannt. Die mit „R.‘“ bezeichneten Namen fand ich in „Des Fürstl. Amts Reinhards-
brunn Jährliche Gefälle u. Erbzinßen im Dorf Leina 1721 (Tenneb. Rentamtsarchiv
No. 103).
Laucha. — Leina.
297
Moderne Namen
Der Pfaffenberg
Heiligenland
Aufder Melmen (nicht
Memelberg, wie auf
dem Meßtischblatt)
Der Röderweg ’’)
Am Hohen Anger ®)
Erbach °)
Die Pfingstecke
Der Boden
Semmich 1°)
Sembach 10)
Dornbach
Am Aspacher Weg
In der Diebskammer
Unter der Laiten
Der Dornrain 12)
Die hohe Fahrt 12)
Der Kesselbach 1?)
Der Haselbach 12)
Der Semsenbusch 12)
?
Die Spitzwiese 12)
Der Anspann !?)
Trumpenhals
Geweidig
Lange Gemeintheile 12)
Auf der Hardt!3)
Mundartliche Aus-
sprache
Pfaffenbärgk
Hegeland
Malmen
Rederwägk
Huchenanger
p)
Die Pfingstecken
Im Böden
Semmich
Dürmoch
Turmwoch
Am Aspacher Wägk
In der Diebskammer
Unger der Liten
Düernrain
Huche Furth
Kesselbach
ebs.
p)
Spitzwesen
Oanspann
ebs.
Gewiddig
ebs.
Höärdt
Urkundliche Formen
pfaffenbarg 1657 [23];
Unterm Pfaffenberg
(R.)®)
An der Heiligen Wiese
1657 [23]
Uf dem melmen 1434
[354 fol. 69]; Uf der
Mälmen [23]; Uf der
Melm (R.)
Am Rothenberge 1657
[23]; Am Röderberge
R.
Am Hohen Anger (R.)
Im Erbach (R.)
ebs. (R.)
Im Boden 1434 [35d
fol. 69]
Im Sambach 1657 [23];
Im Sembach (R.)
In Dornbach !!) 1657
[23]
In der
1516 1%)
An der lythen 1516 1%);
Uf der Liete (R.)
An der Fahr (R.)
In Keßelbach; An der
H Keßelbachsfurth (R.)
dyebskamer
An der Tümpfel (R.)
An der Spetzwiese (R.)
Im lyten auspenn, by
dem ryde 151612);
Am Anspan (R.)
Die Hardt 1657 [23]
62) T.A. = Tenneb. Amtsbeschr. von 1657. — 7) Weg längs des Leinakanals nach
dem Pfaffenberg zu. — 8) Zwischen Leinakanal und dem Gasthof zur Thüringer
Aue. — 9) Gegenwärtig kein Wasserlauf mehr.
Am Weg von der Thüringer Aue
nach Hörselgau zu. — 10) Jetzt Ackerland an der Hörselgauer Grenze nach dem
Dornbach zu. — 11) Wahrscheinlich Flurteil der Wüstung Dornbach. (S. Hörselgau
u. Fröttstädt.) — 12) Sämtliche Flurorte sind nasse Wiesen an der Leina-Hörsel ;
„Haselbach“ ist die Form auf der Generalkarte. — 122) Aus: Ltr. Hans Erharth, der
alde, wonhaftig zu Lyna, Or. d. goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ie 8 (14). —
13) Schließt sich an die Wahlwinkler Hardt an; Ackerland.
298 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Auf der Stelzecke 14) |ebs. Under steyezacker 1434
[354]; ebs. (R.)
Entenleich 15) ebs. Im entensee 1434 [354];
Im Endeteich (R.)
Der Grieneberg 19) ebs. Uf dem Grünberge (R.);
Grüneberg (u. grinen-
berg) 1657 [23]
Der Kreuzweg Kritzwägk Am Kreuzweg (R.)
Die Kalbweide ebs. An der Kalt [!] weide
(R.)
Köhlershögk 17) Kehler$hegk Am Köhlersberge (R.)
Hinter den langen |Hingern längen Hefen | Hinder den Hofen 1434
Höfen 18) [354]
Auf dem Fallthor 1?) |Fallder Uffm Fallthor (R.)
Die Klingen (a. d. Leina) | ebs.
Die Fitz 2°) ebs. Fitz und Fütz (R.)
? Mönchketteloder Dreck-
kettel 21)
Die Lattchenecken ebs.
Am Mühlberg ?2) Millenbargk
Der Mühlhof ?2) Millenhof
Am Gothaer Steig”) |Am gothschen Stiegk
Die Eierhohle ebs. Im sroßen We
Im großen Wurzbach *) | Im grussen Würzbuch | hr
er .
nn Io} In Niehrings Niehrings (R.)
Der Beerhögk (unterm | Beerhegk Ufm Beerhöge (R.)
Bocksberg)
Beerhögksrain ?
Vor dem Bocksberg |Bocksbärgk Boxberg 1657 [23]
Das Wolfsthal 2%) In Wolfedoal Die Wolff (R.)
In der Wiege Wiegen In der Wieg (R.)
In der Alten ??
Ne ii Alden ebs. (R.)
14) Nach der Wahlwinkler Grenze zu. — 15) Wiese an der Wahlwinkler Grenze und
Gothaer Straße. — 16) Anhöhe zwischen dem Dorf und der Wahlwinkler Flurgrenze. —
17) Anhöhe am nw. Ausgang des Dorfes. — 18) Ackerland dicht hinterm Dorf im
Nordwesten. — 19) An der Gothaer Straße. — 20) Wiese nördl. vom Dorf an der Leina.
Nach Brückner (a. a. O. 41) verpachtete um 1758 das Amt alljährlich die Fischerei
in der Leina von der Fitzwiese an bis zum Kesselbach. — 21) Nasse Wiese (den
Ueberschwemmungen ausgesetzt) an der Leina. — 22) Wüste Mühlstätte an der Leina.
Vgl. Mosch u. Ziller a. a. O. 85. — 23) Nicht die heutige Gothaer Straße, sondern
ein Weg vom n.ö. Ausgang des Dorfes durch den Bocksberg. — 24) Jetzt meist trockener
Bachlauf vom Bocksberg her nach der Leina, parallel mit der Gothaer Straße. —
25) Wiesen in der engen Kurve des Leinakanals n.ö. vom Dorf am Bocksberg. —
26) Flurort vor dem Bocksberg, östl. vom Dorf. — 27) „Die Alten“ war bis zur
en EEE
Leina. 299
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Gebind ?8) Gebend Uf der Gebind (R.)
Der Leinakanal De Lin Der Flößgraben 1657
[23
Die wilde Leina ?°) De wille Lin Lina ! 1510 (Tenneb.
Erbb., StA. Gotha PP
I 23)
Im Brunngquell 3°) Brunkel Am Brunkelwege (R.)
Der Heilige Brunnen 3°) | Der Hegelborn In der Mergelgruben
In der Leimgruben ? (R.)
Am Arnstädter Wege®!)IAm ArnStern Wägk |Ufm Arnstetter wege
(R)
Kupferweg ®1) Kupferwägk Kupferweg (R.)
Der Gänseberg Gänsebärgk Am Gänseberge (R.)
Hopfengärten 32) Hopfengärten Hopfengarten (R.)
Am Schönauer Wege Am Schienäbschen
Wagk
Hinter den kurzen |Hingern kurzen Hefen
Höfen 33)
? Der Höärstrang oder | Am Hurensteige (R.)
Hürstägk 3%)
Im Thälchen Dälchen Rutenberg 1406 [35e
Am Reitenberge Riedenbärgk fol. 207]; Reutenberg
1657 [23]
Die Ellern ebs. Ufm Ellern (R.)
Auf dem Brunnrode 35) | ebs. Ufm Brunnrode (R.)
? ? Am Rothenberge 1657
[23]; Am Röderberge
Der Namsbach 3%) (R.)
Der Amsbach 3%) Derre Amtsbach Ufn dürre Amsbach (R.)
Der dürre Amtsbach [!]
Separation Gemeindeland. Leider ist die Form Almde oder Almende urkundlich nicht
mehr nachzuweisen. — 28) An der Gospiteröder Grenze, auf dem ]. Ufer des Leina-
kanals. Zum ehemaligen Rittergut in Gospiterode gehörig? — 29) Die Leina-Hörsel.
Die Fischweide in der Leina gehörte zum großen Teil dem Kl. Reinhardsbrunn. 1406
(Or. d. Kl. Reinhardsbrunn, StA. Gotha QQ Is 405) bekennen ... „Brun von Teyte-
leibin, Heinrich und Lutze von Loucha, gebrudere, alle geseßin zu Teiteleibin ...
daz wir... gegebin habin..... dem apte... zcu Reynersborn ... unse fischeweide
von dem dorf Lina bis under dem ruteberg .. .. da dez vorgenanten gotishus waßer
aneget... ..“‘“ Am Reitenberg besaß Reinhardsbrunn die „Linunger Güter“. Vgl. Flur
Ernstroda. — 30) In massivem Bau gefaßte Quelle am Wege nach Gospiteroda. Der
Flurteil „Brunkl“ war früher Gemeindeeigentum. — 31) Pfad längs der Wilden Leina
(rechtes Ufer) nach Osten zu. Ob gleichbedeutend mit dem von Wahlwinkel kommen-
den Kupferweg? — 32) Flurort am Südostausgang des Dorfes am Gospiteröder
Weg. — 33) Ackerland hinter den südlichen Höfen. — 34) Pfad vom Dorf nach
dem Reitenberg (Gospiterode) zu; in dieser Flur eine gleiche Bezeichnung. — 35) Südl.
vom Dorf, nach dem Amsbach zu. — 36) Entspringt bei Wannigsroda, fließt als
300
Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Moderne Namen |
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
?
Gänsewiese 37)
?
?
Der krumme Weiden- | Widdenbaum
Im Dallichen
[23] (®)
1657
baum
Läusewiese 37) Li &
Liesewiesenloch m De
Pfingstgehege Pfingstgehei An der Pfingstweide
Anger Anger (R.); In der Pfingst-
ecken (R.)
Die Karl Uf der Köarl Uf der Carl (R.)
Im Karn 3”) Kärn
Kappenteich ?”) Kappendich Beim Kappenteich (R.)
Der Kittel Kedel An Kittel (R.)
Auf der Cumbach 3) |Cummuch Uf der Cumbach (R.)
Gedörnig 3°) Gediernig Ueberm Gedörnig (R.)
Klassenwiese Klässenweäsen
? Heimbürgerweäsen 4°)
? ? 41) Uf der Burl
? ? An der Stange
? ? Am Crämberge u. Crain-
berge
? ? Das Waltfelt 1434 [354]
An der Fahn ? An der Stange (R.) (?)
? Die Gnaurauft Die gnaurauffts (oder
gnairauffts) 1390 42)
[35°]; Am Knaraff
und Knarauf (R.)
„Dallachen“ durch Gospiterode, nimmt unterhalb Gospiterode den Abschlagsgraben
des Leinakanals auf. „Im Dallichen‘“ 1657 bezieht sich wahrscheinlich auf diesen
Bachlauf. — 37) Wiesen sw. vom Dorf, am unteren Amsbach. — 38) Flurort an der
Cumbacher Straße. — 39) An der alten Straße Leina-Ernstroda, unter dem Reiten-
berge. — 40) Die Lage der Wiese war nicht mehr festzustellen. — 41) Die fünf
folgenden Flurnamen gegenwärtig nicht mehr bekannt. — 42) Aus: Recognitionem
advocati in gota super gnauraufft in Lina 1390, Reinhardsbr. Kopialb. fol. 216. Die
Gnaurauft (jetzt fast vergessener Name!) war bis zur Separation Wiese am Cum-
bacher Wege, jetzt Ackerland. „Hartung rorer, holzmeister des gotshus ... be-
kennen, daß die samnunge zu Reinersborn und die frommen lute, die nakebure
gemeinlich zu Lina ... kegenenander zweitrechtig sind gewest als um das grasfleck
zum gnaraufts. Zeugen: Herrmann von Weberstet, großkelner, Hans Reinhardt,
der heimburg, Conrad Brandis, Hans Zabel, der junge, Conradt Gmtgeselle und
Conradt Hasemann, die vorgesetzten viere und die ganze gemein des dorfs Lina.
. des haben wir sie in frundlichen dingen gescheiden, daß die vorgenante dorf-
schaft das gnante grasflecke zeu dem gnairaufft also ferre das wendet ...
ewiglich besitzen sal. Und sal dasselb grasflecke ... des gotshus zcu Reinersborn
recht eigen sein.“ —
Dorfgassen: Flöhgasse, Schafgasse, Gothaer Gasse.
Leina. — Mechterstädt. 301
Flur Mechterstädt!).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Mechterstädt Mächterstädt Mehtrichesstat anf. saec.
IX (Dobenecker 170);
Methdrihesstete v.
900 (Dobenecker I
Fraunrode >) ebs. 294); Machtirsteti
An der Trift ebs. 1103 (Dobenecker I
Die Trift #) ebs. 1003) ; Mechterstet
Das Korporationsholz |ebs. 1362 [35e fol. 232]
Der Steinberg (und |Steimich Steininrüne 1103 (Do-
-bach) 5) benecker I 1003)
Das Vippacher Feld ®)| Vipperfäld
Vippacher Kopf Vipperkopf Wicbacheshoibit 1103
Der Vippacher Grund | Vippergrund (Dobenecker I 1003)
Die Vippacher Brücke | Vipperbrücken
Vipper Rasenweg Vipper Räsenwägk
Vippergrundwiese Vippergrundwesen
Der Sülzbach Sülzenbach Sulzbach 1103 (Doben-
Das Sülzgründchen ebs. ecker I 1003)
Schiebige Wiese 7) Schieftige Wesen
Der rothe Högk Der ruede Hegk
Pfanne 3) Pfann Phanna 1103 (Doben-
Hinter den Gärten Hingern Gäerten ecker I 1003)
Hinter den Höfen Hingern Hefen
Brotsack ebs.
Das Lauchaer Feld Das Laucher Fäeld
Siffehen °) ebs.
Die breite Furth 19) ebs.
Riedmüllersweg Riedmillerswägk
Die krumme Laucha |Krumme Lauch
Die Hörsel Hörschel
An der Hörsel ?
Das Wehr Währ
1) Literatur: Brückner II 11, 49 ff.; Lehfeldt XI 39ff.; Fr. Regel,
Entw. 33. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Herzogl. Katasterbureau
und mündl. Mitt. — 3) Vor dem Lauchaer Holze, an der Sättelstädter Grenze.
Der größere Teil des Bezirkes gehört zur Sättelstädter Flur. — 4) Triftweg vom Dorf
nach dem Lauchaer Holze. — 5) Der Steinberg liegt zur Hälfte in Mechterstädter,
zur Hälfte in Lauchaer Flur. — 6) Brückner a. a. O. 53: „Annoch ist zu gedenken,
daß zwischen hier und Langenhayn ein Dörflein gestanden, so Vippach geheißen,
welches eingegangen, dessen Feld aber... . gehöret in hiesige Fluhr.“ Das Feld er-
streckt sich südl. vom Dorf bis zum Steinberg, westl. bildet die Trift, östl. der Sülz-
bach die Grenze. — 7) Südl. vom Dorf, am Sülzbach. — 8) An der Lauchaer Grenze,
zwischen Sülzbach und Lauchaer Straße. — 9) Feuchtes Land südl. vom Dorf an der
Lauchaer Straße. — 10) An der Hörsel, östl. vom Dorf.
302 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Die Leipziger Straße 11) |?
Beim Kreuz 1?) Bin Crütz
Das Heimsche Feld 13) h
Das Einsche Feld 1s) [| °
Hafergebreite Häbergebreite
Das Hainfeld 14) Häenfeld
Hainweg !5) Häewägk
Die Wöhrteller ?
Hainberg Hahnbargk
Lindenberg
?
An der groben Erde |Groh’ Arden
Der Galgenhögk 1°) Galgehegk
Die wettige Kutte Wettje Kutte
Der Teigtrog Dichtrog
Die schwarzen Queren |Schwarze Quaren
Der Eichbusch 17) ebs.
Der Bleinbach 18) Bleinbach
Hühnerrain ebs.
Steinige Gebreite ebs.
Meiseborn 19) ebs.
Nonnenwiese Nonnenwesen
Das Burlaer Feld Borlenfäld
Stockborn ebs.
Im Erlbach In Erlenbäch
Erlebachswiese Erlbächswösen
Die alten Teiche im Erl- | Erlbächsdich
bach
Die Börner ebs.
Der tiefe Graben ebs.
Frankfurter Straße ebs.
Creuzburger Straße ?0)
Eisenacher Weg
Borler Sträß
Isenacher Wägk
Mühlgasse Mühlgaß
Hühnerrain ebs.
Noßbach .
Im Osbach Osbich
11) Die Frankfurt-Leipziger Straße. Vgl. L. Gerbing a. a. O. 79. 80. — 12) Flurort
an der Leipziger Straße, östl. vom Dorf. — 13) Der Strich zwischen Sülzbach und der
Lauchaer Grenze; Teil des „bifang Meinboldisfeld“. Vgl. Dobeneeker I 1003. —
14) Nördl. vom Dorf, in der Riehtung nach Haina. — 15) Straße durchs Hainfeld
nach Haina äber den Hahnberg. — 16) In der n.ö. Flurecke an der Teutleber Grenze.
Es ist keine Erinnerung mehr vorhanden an eine ehemalige Gerichtsstätte. — 17) An
der Ebenheimer Grenze; jetzt Ackerland. — 18) R. Zufluß der Hörsel vom Hahnberg;
der Unterlauf heißt „Erlbach“, mundartlich fast „Albach“. — 19) Im Burlaer Feld,
fließt in den Erlbach. — 20) Ueber Burla nach Wenigenlupnitz-Creuzburg.
EEE ©
Mechterstädt. — Rödichen-Schnepfenthal. 303
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen |
Die Sättelstädter Aue |Sattelstädter Au
Lohried ?t) Luhried
Die kleine Aue ebs.
Bierwiese 22) Bierwesen
Die große Aue Gruße Au
Am Strang ebs.
An der Hardt Höärdt
Die Görlingsecke Gerlingsecke
Die sauere Laite Sure Liden
Flur Rödichen-Schnepfenthal!).
Rödichen ?) Redchen Rode) 1295 (Or.-Urk.
StA. Gotha QQ Is
83); Zum Rodigen
1546 4)
Schnepfenthal 5) Schnepfendöal Snephindal 1186 (Do-
benecker I 768);
Snepfental 1306 6)
Die Mahlmühle De Millen DieSchnepfenmöl 1543”)
Das Erlenrod ebs. ebs. 17. Jh. [11]
Der Grund 3) ebs.
An der Rinnwiese Rinwesen
Die Sorge °) De Sor;’
21) An der Sättelstädter Grenze. — 22) Westl. vom Dorf, beim Beginn der
Großen Aue.
1) Literatur: Brückner II 2, 81; Gerbing, Aus der Geschichte des Dorfes
Rödichen und des Gutes Schnepfenthal, Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch., Jahrg. 1909;
Lehfeldt XI 41; Mosch u. Ziller 167 ff.;, Fr. Regel, Entw. 43. — 2) Vielerlei
Auskunft über die Dorfverhältnisse verdanke ich Herrn Schneidermeister M. Bause
in Rödichen. — 3) Bisher wurde vielfach angenommen, Rödichen sei identisch mit
dem Reinhardsbrunner Klostergut Bossenrode oder Bussenrode. Vgl. z. B. Regel a. a. O.
Daß diese Ansicht irrtümlich ist, beweist die Or.-Urk. von 1295, wo es heißt: villae ipsi
ecelesie pertinentes .... Rode, que et Steynenvirst.. . Bossenrode wird dabei
gar nicht erwähnt. Danach ist vielmehr Rode-Rödichen höchst wahrscheinlich die zu
Steinfirst gehörige Siedelung. Otto, Thur. sacra 130, hat dafür: Rodeque Steynen-
virst, obgleich „Rode“ und „que‘“ im Original völlig getrennt geschrieben sind, aller-
dings ohne Komma. Ueber Bossenrode vgl. Flur Friedricehroda. — 4) Aus: Anschlag
des stifts Reynhartsbrunn unversessen güther 1546, MinA. Gotha IVa, Amt Rein-
hardsbrunn Kap. I, Tit. I, No. 4, fol. 818. — 5) Ursprünglich wohl das sumpfige Tal
des Badewassers unterhalb der [jetzigen] Reinhardsbrunner Teiche bis zum Nordfuß
der Hügel. Später der Teil der Siedelung zwischen der Kirche und dem Bach. Der
Name wurde dann auf die Salzmannische Erziehungsanstalt übertragen. Das spätere
Reinhardsbrunner Klostergut Schnepfenthal war ursprünglich hersfeldischer Besitz. —
6) StA. Gotha QQ Is 104, Or. — 7) StA. Gotha QQ IIIh 4, Or., Bericht der Sequestra-
toren 1543. Die Schnepfenthaler Mahlmühle war alter Klosterbesitz. — 8) Das Rein-
hardsbrunner Tal. — 9) Ehemals sumpfige Stelle am Reinhardsbrunner Klosterweg
unterhalb der heutigen Straße.
304 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Am Klosterweg Kluesterwägk
Der kleine Karn 1°) Der kleine Kärn Die karnwiesen über der
Die große Karnwiese 10)| De grosse Kärnwesen schnepfenmohl 15437)
Die Brauwiese 1) De Brüwesen ;
In der Schafwiese In der Schöafwesen | "Tao (Ei
Die Hardt 12) De Hüärd Unter der Hart 1575
Die kahle Hardt De köäle Huard [8a]
Der rote Högk 13) Dr rüede Hegk Am Rottenberge 1575
Vor der Leinaischen | Vor der Linschen [8a]
Straße Ströaße
Zwischen den Wegen |Zwischen Wä’en
Der Espenfelder Rain!®) | Espenfäller Rein
Auf dem Leinwebers- | Ufn Linwäber$länd
land
Auf der Lehmgrube Leimgrum’n Bei der Lynagrube (!)
Der Rödicher Teich |Der Redsche Dich 1575 [8a]
Im alten See 15) In älen Sie
Im Rosengarten !P) Im Rüesengöärden
Im Oberfeld ? ? Stoitesakkara 1111
Teıchsfeld Dichsfeld (StA. Gotha QQ Is
Am Hirtenrasen 1?) Hirtenröasen 14); ? Stoieis Accaron
Auf der Vogtswiese1®)| Uf dr Vöelswesen 1141 (StA. Gotha QQ
Beim roten Baum Bin rüeden Baum Is 80); Die Voigts-
Auf dem Gericht1?) |Ufs Gericht wiesen 1682 (Kapi-
Die Thongrube ?°) ? talbuch)
Auf der Heide ?!) Uf der Heide Auf der Heide 1575 [8a]
Die Heidestückchen ?1)| De Heidestickerchen
Das Mebhlthal ??) Mehldöal
Der Igelsteich Ejelsdich
10) Zwischen den beiden Karnwiesen (im Reinhardsbrunner Tal) liegt die uralte Mühle.
Bei dem Namen „Karn‘“ handelt es sich wahrscheinlich um quirn, ahd. = Mühle. —
11) Auf der Brauwiese, gegenüber dem Schnepfenthaler Gut, stand bis 1876 das
Rödicher Brauhaus. — 12) Mit Eich- und Buschwald bewachsener Hang zwischen
Rödichen und Wahlwinkel. — 13) Rotes Keuperland zwischen der „zweiten“ und
„dritten“ Hardt. — 14) Eine Hufe des Reinhardsbrunner Kloster- (später Amts-)hofes
Espenfeld wurde 1604 von der Rödicher Gemeinde erkauft. S. Geschichte von Rödichen
und Flur Ernstroda. — 15) Feuchte Wiese, östl. vom Rödicher Teich. — 16) Jetzt
Ackerland an der Cumbacher Grenze. Stößt an den Flurteil gleichen Namens in
Cumbacher Flur. — 17) Ehemalige Trift. — 18) Ehemals ein Besoldungsstück des
Vogtes von Tenneberg am „Gericht“ zwischen Rödichen und Ernstroda. Vielleicht war
dieser „Vogts-Acker‘“ der unbekannte Flur- und Grenzteil Stoitesakkara; die Lage zu
den übrigen Grenzpunkten würde stimmen. — 19) Die ehemalige Gerichtsstätte des
Amtes Reinhardsbrunn am Igelsteich. — 20) An der Ernstrodaer Grenze. Dort wurde
für die Kloster-(Amts-)ziegelhütte vor dem Steinforst Ton gegraben. — 21) Gemeinde-
land über der Hardt. — 22) Im tiefen Mehlthal (zwischen der Rödicher und Wahl-
winkler Hardt) lag eine Mühle, die nach der Ableitung des Badewassers (im 14. Jahrh.)
nach Waltershausen, nach Ibenhain verlegt wurde.
Rödichen-Schnepfenthal. 305
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Straßenteich ?°) Ströaßendich
Marienteich ?3) ?
Igelswiese Ejelswesen
In der Wiesen 2%) In dr Wesen
Der Ziegelborn 25) Ziegenborn
Die Grabstücken GräbSticken
Schindleich Schingleich
Das Eichholz oder |Eichholz Das Eichhölzchen 1686
Zigeunerwäldchen (Kapitalbuch)
Der Baumgarten 26) Baumgärden Unter dem Baumgarten
1682 (ebenda)
Die Ellerwiese Ellerwesen In der Ellerwiesen 1682
Der Hasenwinkel Höäsenwinkel (ebenda)
Der Oberjohnacker ebs.
Der Vogelherd ?”7) Voelshärt
Der Toten- oder Kirch- | Düedenwägk
weg 28)
Am blauen Schacht 2°) |?
Die langen Hecken 3°) |?
Der kleine Hermann- | Kleine Hermenätein
stein 31)
Die Brückengasse 3?) | Briekengäß
Die Bornwiese Bornwesen ee
Die Vogelshecken Voöelshecken ER Re Ge
Das Ziegelhüttenland 33)| Ziegelhitensländ Sr 7 RS );
Der Steinforst 3%) Stinefirst a
Der Wachkopf 3 ? I a
D Ste 61309
Der Thiergarten ? res heul (QQ
Shut Is 104)
Die Hammerswiesen 35) | Hämer$wesen
23) An der alten Steinforststraße. — 24) „Ein wiesen vor dem Steinfirst, braucht der
vischknecht zu Espenfeldt.“ 1543 [7]. — 25) Da, wo vor dem Steinforst die Ziegel-
hütte stand. — 26) Jetzt sehr fruchtbare Wiesen hinter dem Dorfe. — 27) Am Nord-
hang des Hermannsteins. „Hermannstein, ein struppicht, abgebissen laubholz, darauf
ein vogelherd.“ 1569 [19]. — 28) Von der Kirche aus südwärts nach Friedrich-
roda. Bis 1721 war Rödichen nach Friedrichroda eingepfarrt. — 29) Nördl. des
Hermannsteins, über der Reinhardsbrunner Straße; jetzt mit Villen bebaut. Man
fand dort tönerne Röhren einer ehemaligen Brunnenleitung. — 30) Früher dichtes
Buschwerk an der Ernstrodaer Straße; jetzt Wiese. — 31) Ehemaliger Gemeindewald
(Tannen und Eiben); 1866 niedergelegt. — 32) Vom Dorf nach dem Hermann-
stein zu. — 33) An der Ernstrodaer Grenze, vor dem Steinforst; dort stand bis ins
17. Jahrh. eine Ziegelhütte. — 34) Ein vom Kl. Reinhardsbrunn 1111 angeblich vom
Kl. Hersfeld eingetauschtes praedium. Ueber die Grenzen vgl. Gesch. von Rödichen ;
Urk. Dobenecker I 1070 u. 1071. Die Burg Steinfirst lag jedenfalls auf dem „Wach-
kopf“. Dort war noch im 17. Jahrh. ein „Wachhaus“. — 35) Am Hammerteich im
„Grund“. Dort stand bis ins 17. Jahrh. eine Gießhütte.
Gerbing, Flurnamen. 20
306 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Flur Groß-Tabarz !).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Groß-Tabarz 3) Grüeß-Däwer$ Tanfürt 4) 1397 [35e
Die Krümme °) An der Krümm fol. 57b]; Tauffert
? Ufn Bürn 1406 [35b fol. 330];
Auf dem Damm Uf dem Damm Tafferts 1510 [1]
Die Trift ebs.
Teufelsgrube ®) Düwelsgrüsben
Am Datenberg ebs.
Schachtweg ?) 5
Hinter Menselshof®S) |Hinger Men$elshof
Margarethenwiesen?) |Margritenwesen
Auf dem Sumpf !P) Ufn Sumpf
Lauchagrund Loöüuchgrund
Vordere Aue!)
Tamuortinowe 1282
(Or. StA. Gotha QQ
Hintere Anoiı) In der Au Ig 70); We =;
Die Stockwiese 1?) Stockwesen a at
Klosterweg 1?) Klüesterwägk [19]
Der Schindanger Schingänger
Herrenwiese 1%) ?
Superintendenten- 2
wiese 1%)
Flur Wahlwinkel!).
Wahlwinkel ?) Wäwinkel Walwinkil(hart) 1186
StA. Gotha QQ Is 32
u.DobeneckerIl761);
1) Literatur: Brückner III 11, 55ff.; C. Lerp, Geschichte von Tabarz
und Cabarz, 2. Aufl. 1883; Mosch u. Ziller, Versuch einer Geschichte des goth.
Landes, 1813, 161ff.; Fr. Regel, Entw. 34. — 2) Quellen f. d. modernen Namen:
Generalkarte, Forstkarte, Akten des Gemeindearchivs, mündl. Mitt. — 3) Das alte
Reinhardsbrunner Klosterdorf Groß-Tabarz ist da erbaut, wo unterhalb der Mündung
des Mühlbaches (Klingengraben) in die Laucha der Reinhardsbrunner-Friedrichröder
Weg sich mit der wichtigen alten Brotteröder und Schweinaer (,„Salzunger‘“) Straße
verbindet. — 4) Ueber die Entwickelung des Ortsnamens vgl. Forstnamen. — 5) Krummer
Weg zwischen Cabarz und Tabarz. — 6) Ehemaliges Sumpfloch auf der Wiese zwischen
Tabarz und Cabarz. — 7) Nicht mehr nachweisbar. Der Weg führte wahrscheinlich
nach einem der ehemaligen Bergwerke. — 8) Nicht mehr nachweisbar! — 9) Große
Wiese nördl. von Tabarz am Fuß der Waltershäuser Stadtwaldung. Vielleicht die
ehemalige Reinhardsbrunner Klosterwiese. — 10) Sumpfige Stelle auf obiger Wiese.
— 11) Feuchte Wiese zwischen dem Dorf (n.ö.) und dem „Burgholz“ (Domanial-
waldung). — 12) Längs der Friedriehröder Straße (Klosterweg). — 13) Von Tabarz
aus, am Zimmerberg hin nach Reinhardsbrunn. — 14) Nicht mehr nachzuweisen!
1) Literatur: Brückner I 4, 43ff.; L. Gerbing, Das Dorf Wahlwinkel
in seiner inneren Entwickelung, Aus der Heimat, Blätter d. Ver. f. goth. Gesch. u.
Altertumsk., 2. u. 3. Jahrg.; Lehfeldt XI 42ff.; Mosch u. Ziller, a. a. O. 82.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. Die urkundlichen
Namen von 1641 entstammen dem Flurbuch des StA. Gotha (PP II 234),
Groß-Tabarz. — Wahlwinkel. 307
————— —— +$ > ——
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
a ————————————————————
Am Waltershäuser Weg | Walterischer Wägk
Vor dem Erlich
Das Erlichholz ®)
Hinter dem Erlich
Der Erlichteich
Am Rode?)
Die lange Else’)
Die Brach
Im Thiergarten ®)
Die Goldgrube
Der Holzweg ’)
Die Holzwegstrift
Schützengehege ®)
Die Hardtwiesen
Die Karn-Ecke °)
Im Pfingstgehege 1°)
Der Hopfen 1!)
Der Schinder-Rasen
Gänserasen
Schindteich
Die Hardt !?)
Die Seifartshardt 1?)
För dem Arlich
Das Arlichsholz
Hinger dem Arlich
Der Arlichsdich
An Rode
ebs.
De Bröch
ebs.
ebs.
Der Holzewägk
Holzewägksdrift
Schitzengehegk
De Höärdtwiasen
Kornecken
ebs.
Uf dem Hopfen
Der Schingröäsen
Gänseröasen
Schingdich
De Höardt
Siefartshöärdt
Wal(t)winkel®) 1292
[35° fol. 349]; Wal-
wingkel 1354 [35e
fol. 20]
Über den walters-
huscher weg 1506
[35]; Am waldter-
schüser wege 1641 ?)
Vor dem Erlich 1641
Im erlich 1506 [35b]
Hinder dem Erlich 1641
Beim Deich 1641
Am Rode 1641
Wiesen über dem
[ Thiergarten 1641
Uff der geldtgruben
1641
Am Holtzwege 1506
[204]
In der Karn Ecke 1641
| Pfingstgehege 1641
Am Schindleich, ufn
Schindtrasen 1641
walwinkilhart1186(Do-
benecker II 761)
Siefertshart 17. Jh. [10]
Hinter den alten Kraut- | Hinger den älen Krut-
maßen 13) göaärden
3) Das „t“ in Waltwinckel ist an der betreffenden Stelle des Kopialbuches von späterer
Hand eingefügt. — 4) Bis zur Separation Erlenbuschholz; Gemeindeeigentum. — 5) Acker-
land nach Ibenhain zu. — 6) Ehemals umzäuntes Land am Südausgang des Dorfes. —
7) Weg vom Dorf nach dem Gemeindeholz am Querberg, nördl. von Reinhardsbrunn.
— 8) Gemeindeland zwischen Hardtwiesen und Holzweg an der Rödicher Grenze. —
9) Unterster Teil der Hardtwiesen am alten Lauf des Badewassers („Mühlgraben‘“). —
10) Gemeindeländ (Wiese) unter der Kahlen Hardt. — 11) Gemeindeland, kiesig und
kalt; es soll kaum möglich sein, dort Hopfen zu ziehen. — 12) Von der Rödicher
Hardt getrennt durch das „Mehlthal“ (s. Flur Rödichen). Der Name Seiffart ist seit
1532 in Wahlwinkel nachzuweisen. — 13) Gemeindeland östl. vom Dorf; schon 1494
erwähnt. Die „Beete“ wurden an alle Nachbarn verteilt (vgl. L. Gerbing, a. a. 0.
177 u. 178).
20*
308
Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Moderne Namen |
Mundartliche Aus-
sprache
| Urkundliche Formen
Die ÖOrtsteiche
De ÖOrtsdich
Im neuen Krautgarten!#)| Uf dem Krudgöärden
Am roten Högk
Die Wolfe 15)
Das Taterloch 15)
Der Nelkensee 16)
Der Wolferain 17)
Hinterdem Waid(Weid-
garten) 19)
Auf der Hofstätte 19)
Am Kummerberg ?°)
Der Grüneberg ?!)
Die Steltzeecke ??)
Am rüeden Hegk
De Wolfe
ebs.
?
ebs.
Hinger dem Widden-
göarden
ebs.
Am Kummerbärgk
Am Grinebärgk
De Stiltzecken
Am Rothenhöge, Am
Rotherberge 1641
vor der Wolffen 1641;
Die Wolfe (Rein-
hardsbrunner Grenz-
beschr. 17. Jh.)
Die Nelkenlache 1641
Am Wolffrein 1641
Hinder den Weitgartten
1641
Der heylige Hoff, Am
Heyligen Hoffe 1641
?
a SB 1641
Uf dem Grienenberge
1641; Krümenberge
1641 [?]
Im Stölzen Aecker 1641
Rosengarten ?3) Ruesengöärden Im Roßengarten 1641
Die Gaßwiese *%) Gäßwiasen
Der Tellerhögk ?t) ?
Ritzewiese £
Am Kupferwege ?°) Am Kupferwägk Am Kupfferwege 1641
Die Bachwiese Ufs Böach
Beim Waidland Widdeländ
Auf den Ellern ebs. __
Am Anspann °6) Am OaSpänn
Die Leina De Lin An der lyn 1506 [35b]
An der Furt ?”) An der Fuert
ImSchwemmtümpfel?8) | ebs. Schwämmtümpfell 1641
Große Wiese 28) } %
14) Zwischen dem Dorfgraben und den Ortsteichen, südl. vom Ort. — 15) Buschholz
mit alten Eichenstrunken östl. vom Ort; die tiefe Senkung quer durch das Hölzchen
heißt das Taterloch. Die „Tatern‘“ (Zigeuner) sollen hier ihren Schlupfwinkel
gehabt haben. Der Wolfsgraben war auch Zufluchtsstätte im Kriege für die Wahl-
winkler Bauern. — 16) Jetzt sumpfige Wiese oberhalb der Wolfe, — 17) Rasenweg
vom Dorf nach der Wolfe. — 18) Wie die mundartliche Aussprache beweist, nicht
von „Waid‘“, sondern von Weide (salix) abhängig. — 19) Wiese am Östausgang des
Dorfes. — 20) Anhöhe zwischen Dorf und Wolfe. — 21) Grüneberg und Teller-
oder Dellerhögk vielleicht nach Familien und Besitzern Gruneberg (1543) und Deller
(1668) genannt. — 22) Scharf in die leinaische Flur vorspringende Ackerparzelle
sö. vom Grüneberg. — 23) Ackerland am Weg nach Leina, östl. vom Dorf. —
24) Gehörte zur Pfarrbesoldung. — 25) Vielleicht Teil eines Verbindungsweges zwischen
dem Kupferhammer in Cabarz und den Hämmern im Ohragrund. — 26) Feuchte
Wiese an der Leina. — 27) Am Uebergang des alten Gothaer Weges (Gothaer Berg-
rain) über die Leina. — 28) Feuchte Leinawiesen.
Wahlwinkel.
309
Moderne Namen |
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Am vorderen und hin-
teren Gother Berg
Der Gother Bergrain
Die Rohrwiese ?°)
Die Mönchskappen ?°)
Der Krautgarten 3°)
In der Klinge 3!)
An der Weglänge 3?)
In den wenigen
Aeckern 33)
Am Hörselgauer Wege
Die Hellebarde 3#)
Bei der Pfarrhohle
Die Aue
Der Kirchrain 35)
Hinter der Kirche
Die Unterlache ®®)
Ueberm Högk
Das Ebertsfleck #7)
Das kleine Feld
Die Lämmerweide
Der Burggraben 38)
Bei dem Seeteich
Der kleine Seeteich
Lachrain 3°)
Ueber dem Dorf
Der rothe Birnbaum
Semmich 4°)
Am Gother Bärgk
ebs.
Rohrwiasen
Münchskäppen
Krutgöärden
In der Klengen
An der Wälangen
In Win’gäckern
Am Heschjeischen
Wägk
=
Bi der Pfarrhohlen
In der Au
An Kärchrein
Hinger der Kärchen
Die Ungerlöäch
Aewern Hegk
Abertsfleck
ebs.
ebs.
Borgkgräben
Bi dem Seedich
Der kleine Seedich
ebs.
Aebern Dorf
Der rüete Bernbaum
ebs.
uf den berg 1506 [35b];
Am gotherberg 1641
Die Rohrwießen 1641
DieMünchskappen 1641
Anderwegelengen 1641
In den wenigen Aeckern
1641
AndemHorselgauischen
Weg 1506 [35b]
AhnderHellparten 1641
Uff der Awe 1641
Hinderder Kirchen 1641
Uff der lache 1641
by dem burggraben
1506 [35b]; Beim
Burgraben 1641
Beim kleinen See 1641
Beim Rothen Birnbaum
1641
Oberlach Aewerlöach
Hammelsee 4!) Hammelsie Am Hammels See 1641
Das Heilige Land?) |Am Hilgen Län AmHeiligenLande1641
45) Uffs Dommerieth
1641
29) Sumpfige Leinawiesen. — 30) Gemeindeland. — 31) Wiese über der Leina, Gemeinde-
land. — 32) Ackerland am Gothaer Weg. — 33) Ackerland zwischen Gothaer und
Hörselgauer Weg. — 34) Schmale, lange Wiese. — 35) Rasenweg vom Dorf (Kirche)
nach der Lache zu. — 36) Jetzt Ackerland an der Hörselgauer Grenze. — 37) Besoldungs-
stück des Besitzers vom Zuchteber. — 38) Der Abfluß des kleinen Seeteiches (nw. vom
Dorf) nach dem Ort zu. Von einer Burg sind weder Spuren in der Flur erhalten,
noch hat sich eine Ueberlieferung im Volksmund auffinden lassen. — 39) Rasenweg
vom Tiergarten nach der Lache. — 40) Nasses Land an der Hörselgauer Grenze. —
41) Ackerland am Waltershäuser Weg. — 42) Pfarrland an der Waltershäuser Grenze.
— 43) Die folgenden Flurnamen waren im Wahlwinkler Gebiet nicht mehr nachzu-
weisen, „Ufs Dommerieth‘ bezieht sich jedenfalls auf die Wüstung Dornbach nördl. vom
Berlach; daraufbezügliche Flurteile finden sich außerdem noch bei Hörselgau und Leina.
310 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Beim Deich 1641
In der Cumbah **) 1641
Im Hirtten See 1641
Leinengruben 1641
Beim Seetrichter 1641
Beydergrommen Sottell
1641
Diebs Cammer %5) 1641
Am Petherberge46)1641
Uff dem Damme 1641
Hinder dem Newen
teich 1641
In der Kelber Lache
1641
Ufm Fluhrsteige 1641
Uff dem Semmichrin
1641
Beim Langenstege 1641
Vor den 3 Bäumen 1641
An den 9 Aeckern 1641
Der Schribichte Acker
1641
Amgatterweg1506[20d]
Flur Waltershausen !).
Waltershausen ?) Walterschusen Walterishusen (Villicus
de) 1209 [Thur. Sacra
(Otto)p. 100]; Walter-
hußn, Walterhuß, Wal-
tershausen, Walter-
hausen 1378 [39]
Das Gericht’)
Der Himmelsteich ®)
Die Hüttentrift 5)
Der breite Rain
DD DD 0
44) Wahrscheinlich an der Cumbacher oder Leinaischen Grenze; der Name findet sich
in beiden Fluren. — 45) An der Hörselgauer Grenze. — 46) Die Kahle Hardt soll
(nach Aussage eines alten Wahlwinklers) früher den Namen Petersberg geführt
haben.
1) Literatur: Brückner III 12—14; Mosch u. Ziller a. a. OÖ. 62ff.;
Lehfeldt a.a.O. 43ff.; Dr. C. Polack, Waltershäuser Chronik 1854; Fr. Regel,
Entw. 43. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte des goth. Ver-
messungsbureaus; eine Flurkarte von 1789 von S. Wagner auf dem Waltershäuser
Rathaus; Grundflurbuch von Waltershausen 1802, Tenneb. Rentamtsarchiv III 127;
mündl. Mitt. — 3) Am Waltershäuser Gemeindekopf; der Name ist noch auf der Karte
von 1789 verzeichnet. — 4) Unter dem Gemeindekopf an der Langenhainer Grenze;
jetzt Wiese. — 5) Von Langenhain her durch den Gemeindewald nach dem „Kuhplatz“
zwischen Kesselgrube, Wilde Grube und Rennstieg. In Langenhain stand eine Schmelz-
hütte. (Jetzt Landarmenhaus.)
Wahlwinkel. — Waltershausen. 311
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Auf der Gemeinde%®) |Uf der Gemein die gemein 1648 >»)
Der Gemeindekopf Gemeinkopf
Das Löbersgut $) Löwersgut Loebers Gut 1584 [3]
Eberswiese ?) Uf der Awertswesen
Kräuterwiese 7) ?
Kemnotswiese ?) ?
Der Waldteich 8) Walddich Waltteych 1510 [1];
Heiter Teich ? Walteich 1584 [3]
Scher Teich ?
Mittel Teich ?
Unken Teich Unkendich Unkenteich 1584 [3]
Der Burgberg °) Borgbärgk Borgberg; Der Hain
Tabarzer Weg !P) ? 1510 [1]
Langenhainer Straße |?
Der Eisenacher Weg!!)|Isenächer Wägk Am Eysenacher Wege
Der Ziegenberg An Zegenbärgk 1510 [1]
Der Hötzel An Hözel
Der Thiergarten 12) In Diergöärden Im Thiergarten 1510[1]
In den Schüsseln ?
Die krummen Aecker | ebs.
Haderrain 13) ebs.
Die Lauchaer Höhe |Uf der Laucher Hehe
Die Biegen 1%) ebs.
Die Hohe Straße 15) Der Hessenwägk
Die Maßen 16) Y
Stockmaßen 2
Brückenhögk Briekenhegk
Am Dornbusch ebs.
5a) Die Stadtwaldung, sw. vom Ort, nach Tabarz zu, zwischen der Langenhainer Flur
und dem herzogl. Forst (Burgholz). — 5b) Rezeß über etliche triftorte, welche dem rat
zu Waltershausen gegen erlegung 250 fl. eingeräumt worden, StA. Gotha QQ IIIi 7, Or.
— 6) Ackerland zwischen Stadt und Striemelsberg. — 7) Drei kräuterreiche Wiesen am
Südfuß des Burgberges. — 8) Die Namen der herrschaftlichen Teiche im und vor dem
„Burgholz“ haben mit der Zeit gewechselt. Z. B. heißen sie in der „Beschreibung der
Teiche im Fürstenthum Gotha 1686“ (MinA. Insgemein, Kap. 25, No. 24) von West nach
Ost: Wald-, Heyter-, Scherrer-, Mittel-, Forellen-, Unken-Teich. — 9) Ueber Burgberg,
Burgholz usw. vgl. Forstnamen. — 10) Früher Salzunger Straße über Cabarz, Schmer-
bach, Schwarzbachswiese. Auch Schweiner Straß genannt. — 11) Vgl. L. Gerbing,
Die Straßenzüge von Südwest-Thüringen 84. — 12) Ursprünglich Reinhardsbrunner
Klosterbesitz. Das Gebiet soll im 17. Jahrh. noch bewaldet gewesen sein (?). Vgl.
Brückner a. a. OÖ. III 3, 11. „Die Wiesen und Aecker im Thiergarten, gehen vom
Closter Reinhartsbronn zu lehen.*“ (1595, Ambts Tenneb. Erbb., MinA. Gotha.) —
13) Grenzrain zwischen Waltershausen und Langenhain. — 14) „Die Biegen“ hieß der
stark gekrümmte Teil der Lauchaer (Hohen) Straße unter der Lauchaer Höhe. —
15) Wahrscheinlich diente die Lauchaer Straße („Hessenweg‘) als Anschluß an den
Weg gleichen Namens, von Gotha nach Brotterode. Vgl. L. Gerbing, a. a. 0. 82. —
16) Zum Teil Gemeindeland.
312 Amtsgerichtsbezirk Tenneberg. — Thal.
Moderne Namen | Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Der Hörselgauer (oder | f Herscheljauer Dich
Neue) Teich 1?) Bi dem nawen Dich |Der Neueteich 1584 [3]
Der Hammelsee 18) In Hamelsie bei dem hemel Sehe
Hühnersee 1°) Uf den Hinersie 1510 [1]
Badewasser, Mühl- |Am Mehlgräben
graben ?°)
Fröttstädter Weg Am Fritt$tern Wägk
Lohmühle ?1) Lohmillen
Lindenmühlenweg 2?) |Sewenliendenmillenweg | Siebenlindenmühl 1584
Pfingstmühle 23) In der Pfingstmillen [3]
Im Pfingstgehege Pfingstgehäh
Papiermühle 2%) Papiermillen Die walkmolen 1510 [1]
Mönchwiese In der Mönchewesen
Superintenturgebreite?®)| ebs.
Die Vieh-Halle *%) ?
Schindleich Schingleich
Schützenwiese oder |An Schienröäsen
Schönerasen
Kreuzrasenweg ?”) Kritzröasenwägk
Hörselgauer Rasen- }|?
weg ?”)
Der alteGothaer Weg ®) | Der äle Gothsche Wägk
Der Holzweg ?°) Holzwägk
Der Diebstieg °°) An DiebStiegkswägk
Der Wahlwinkler An Wahlwinkelschen
Rasenweg Röaäsenwägk
Die Füldschen Die Fülschen
Im alten Gericht 31) Ales Gericht
Das Kleine Feld In Klennen Feld
Die Bergwiesen Bergwesen
17) Der Hörselgauer oder Große Teich war früher Gemeindebesitz und ging im
Jahre 1602 für Ueberlassung der Triftgerechtigkeit an das Fürstenhaus über. Vgl.
Brückner, a. a. O. 14. 15. — 18) Jetzt nasse Wiese südl. vom Neuen Teich. —
19) Wiese, zum Teil auf Hörselgauer Gebiet. — 20) Ueber die urkundlichen Formen
vgl. Forstnamen. — 21) Die Lohmühle liegt unterhalb der Pfingstmühle, nach
Fröttstädt zu. — 22) Die Siebenlindenmühle liegt an der Laucha bei Langenhain. —
23) Am Pfingstgehege, zwischen Lohmühle und Pfingstmühle. — 24) Die Walkmühle
stand bis 1672 und wurde später nach Laucha verlegt. Vgl. Brückner, a. a. 0. 9. —
25) Das Pfarrland war an der Stelle der Thiemschen Pfeifenfabrik, sö. vom Bahnhof.
— 26) Der Name „Vieh-Halle“ ist auf der Karte von 1789 eingezeichnet in der
Gegend des jetzigen Bahnhofs. — 27) Früher Schaftrift. — 28) Fortsetzung der
„Salzunger Straße“ in der Richtung nach Gotha. Vgl. L. Gerbing, a. a. 0. 50 ff. —
29) Ein Teil des Hörselgauer Holzweges (nach dem Burgholz), der die Waltershäuser
Flur in der sö. Ecke schneidet. — 30) Ehemaliger Fußweg in der Richtung auf Gotha.
— 31) Der Flurort „Altes Gericht“ liegt in der „Oberen Fülschen“ am „Wahl-
winkler Rasenweg‘ nahe der Wahlwinkler Grenze.
Waltershausen. — Deubach. 313
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen |
sprache
Die Brühlwiesen “) Die Brielwesen
Die Brühle 32) Briele Uf dem bruel 1510 [1]
Ried ebs.
Der Ibenhainer Ber E hs
Der Ibenhainer A Liebenhatinaoher Bärgk
Zeughausgasse
Hopfenberge 33) Hopfenbärgk
Kemnote 3%) ebs. Die kemnothen 1510 [1]
Löfflersgäßchen 35) Leffler$gäßchen
Der Erafall
Der Sperlingsacker ®®)
ebs. Im Erthfal 1510 [1]
ebs.
Amtsgerichtsbezirk Thal.
Flur Deubach!!).
Deubach ?) Deibich Die teybach 1436
Der Dillmen ebs. (Wangenh. Erbzins-
Der Pfarrberg Pfarrbärgk register, Beitr. a.a.O.)
Der Eichberg Eichbärgk
Eichwiese Eichwesen
Ochsenwiese Ochsenwesen
Teichwiese Dichwesen
Ackergrund ®) ebs.
Tränke Dränk
32) Feuchte Wiesen östl. von der Stadt. Die „Brühle“ sind Kraut- und Gemüse-
parzellen (Gemeindebesitz). — 33) Sö. vom Burgberg. Weitere Hopfenberge gab es
(im 16. und 17. Jahrh. nachweislich) unter der Kemnote, am Ziegenberg usw. (Tenneb.
Erbb. 1510 u. 1584). — 34) Burggut unter dem Schloß Tenneberg; jetzt Spielwaren-
fabrik. Vgl. Lehfeldt, a. a. 0. — 35) Zwischen Burgberg und Geizenberg. — 36) An
der Ibenhainer Grenze. —
Die Tenneberger Erbbücher verzeichnen noch einige heute nicht mehr nachweis-
bare Namen: 1587 (Erbzinsregister, Rentamtsarchiv III, 112): Kahr Teich; Schossers-
wiesen; Beim Schloßhof (An der „Leierngasse‘“); die Boßenbachs-Mühlen; Am
Tieffen Teich; der Rohrteich (1595, Erbbuch, MinA. Gotha, Kap. I, Tit. I, No. 5);
Am Ehrengartten, bei Langenhain, aber in Waltershäuser Flur (Tenneb. Amtsbeschr.
1657). Das Gothaer Augustinerkloster hatte Besitzungen in der Waltershäuser Flur;
doch ist die Lage nicht mehr genau zu bestimmen. Auffallend ist der Ausdruck
„gelegen an dem Dorfe“. „Ltr. Johannis Kyme ... haben wir verkaufft umb
zehen pfunt guter pfennige gotischer were... das pfunt phennige haben wir yn
bewiset ezu siben acker landes ... und an sechs acker, das da ist genant die
vitze, gelegen an dem dorffe.“ (Erbb. über das Augustiner Closter fol. 221,
1348.)
1) Literatur: Brückner II 10, 77; Gelbke II1, 626; Lehfeldt XI 60;
Mosch u. Ziller, a. a. O. 299ff.; Fr. Regel, Entw. 32. — 2) Quellen f. d.
modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) Gehört zum „Ackergut‘“.
314 Amtsgerichtsbezirk Thal.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Mühlteich Miller$dich
Die Deubach De Deibich
Das Loch t) ebs.
Der Kittel 5) ebs.
Namen der Güter)
(vom oberen Talgrund
aus):
Bruders Gut
Goerings Gut
Büttners Gut
Sems Gut
Kleys Gut
Kurz’ Gut
Der Ritter ?)
De ahle Schul
’s Lubber
Der Högk
Dellenhüs | Kleine
Södenhüs
Kutzenhüs
JerjäreStens Hüs (Georg-
Ernstens Gut)
Iihmels Gut
Schramms Gut
Schulzengut
Der Ackerhof
Der Kremmer
Schills Gut
Der deck (dicke) Käspär
Gasterstädts Gut
Stollbergsches Gut
Der ingerschte (unter-
ste) Kremmer
D’s Pietersche Gut
Der Kittel
4) Hohle in der Waldung des Schulzengutes. — 5) Eine Anzahl kleiner Einzelhäuser
am unteren Ausgang des Dorfes. — 6) Nach Mosch u. Ziller, a. a. O. 299 besteht die
Flur (Hagenhufen) aus 5 ganzen, 9 Dreiviertel- und 6 halben Gütern, dem Pfarr- und
dem v. uetterodtischen Gut. Ein „Gut“ enthält ungefähr 130 Acker. — 7) „Der
Ritter‘ ist das nördlichste Gut am Ausgang des Dorfes nach Schönau zu. Es gehörte
den Herren v. Uetterodt.
Deubach. — Ebenshausen.
Flur Ebenshausen !).
315
Moderne Namen ?)
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Ebenshausen °) Tebzhüsen Ervinshusen, Erwinß-
Die Werra De Werr hausen 1378 [39]
Unterfeld (südöstl. vom | Ingerfäld
Dorf)
Ruhestätte Roibstäete
Zwetschenberg Kwatschenbärgk
Weinberg #) Wienbärgk
Weidacker 5) ebs.
Aue Roib
Landstriegel Ländstrechel
Gringel ebs.
Rodland Rodländ
Am Hernigsgraben
Güldene Quirl
Am Häringsgröäben
Gillen Qual
Koppe Kuppen
Treffurter Berg Trebertsche Bärgk
Wolfskutte Wultskütten
Beifallsberg ®) Diewelsbärgk [!]
Beifallsholz Diewelsholz
Beifallsgraben Diewelsgröaben
Gaulskopf ?) Gülskopf
Gezänk ®) ebs.
Lerchenberg Liechensbärgk
Eichenbäume °) Eichenbeimen
Am Oestergraben !%) |Am lestergröaben
ebs.
Im Loch 11)
1) Literatur: Brückner II 4, 55; Gelbke II 2, 348; Lehfeldt XI 61.
— 2) Beste Auskunft über Flurverhältnisse und Mundart erhielt ich bei Herrn
Wagnermeister Georg Lerp (,„Kaier Lärb‘“), dem ich hier nochmals aufrichtigen
Dank ausspreche. Quellen f. d. Namenliste: Generalkarte und Verzeichnisse des
Katasteramtes. — 3) Der Sage nach soll das Dorf früher auf dem linken Werraufer
(Wüstung Werthausen, weimarisches Gebiet) gestanden haben. Ebenshäuser Einwohner
haben noch viel Besitz im Werthäuser Feld, namentlich Holzung am Steinkopf (mit
Eibenbestand). Am ,„Oelhof‘“ (jetzt wüst, Werthäuser Feld) soll die Oelmühle des
alten Dorfes gestanden haben. Der (trockene) Graben ist noch erkennbar. Die Hälfte
des Gutes gehört nach Frankenroda. Nach Brückner (a. a. O. 55) waren 1758 „noch
einige Rudera‘“ von Werthausen an einem Hügel zu sehen. — 4) Brückner, a. a. O. 58:
„Die Einkünfte der Kirche bestehen in etlichen Weinbergen, so nunmehro zu Land
gemacht worden“ [1758]; noch heute werden einzelne wilde Reben gefunden. —
5) Früher Viehweide. — 6) Am Treffurter Berg, Richtung Probstei-Zella. Die Um-
änderung des Namens ist ein klassisches Beispiel dafür, wie die alten Formen zu-
weilen von Flurmessern „verschönert“ werden! — 7) Nach der Form benannt; ein
Gaul = ein Gül. — 8) Im Grenzwinkel Ebenshausen-Nazza-Probstei-Zella. — 9) Früher
mächtige Eichenbäume, jetzt Ackerland. — 10) Langgestreckter Wiesengrund zwischen
Lerchenberg und Fuchsberg, sö. vom Dorf. — 11) Muldenförmige Vertiefung.
316 Amtsgerichtsbezirk Thal.
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Fuchsberg Fuchsbärgk |
Vogelsherd 12) Völshärd
Zielhecke ebs.
Wachstätte 13) Wachsteade
Kuhfleck Köufläck
Oberfeld Ebberfäld
Knippe ebs.
Auf der Höhle Uf der Hehlen
Hahnberg !%) Hambärgk
Mittelfeld Midelfäld
Hinter dem Dorf Hinger d’n Derf
Laite Lieden
Saurasen Soibröasen
Weidehof ebs.
Fischershof Fischer$hof 13)
Wehr Währ
Rasen Röäsen
Herzhof Herzhof
Namen aus dem
Ort:
Töpfenmarkt Töpfenmart
Matzgasse 1°) Matzgasse, Jüdengasse
Auf dem Plan Ufn Plön
Die Stätte De Steade
Flur Ettenhausen !).
Ettenhausen ?) Attenhusen °) Eitenhusen ca. 860 (Do-
Am Hörselberg Am Herschelbärgk benecker I 223) [?];
Das Hexenloch ®) ebs. Hattenhusen 1170
Brotsack Brüedsack (Dobenecker II 401);
An der Trift Dreft Hattenhusun ca.1170
Im Felde Em Fälle (Dobenecker II 421)
12) Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes ist so vergessen, daß die Stelle erklärt
wurde als „Ort, wo eine Heerde Vögel wohnt“. — 13) Westl. vom Dorf mit freiem
Ausblick nach Mihla (und der „Hohen Straße“) zu. — 14) Von einem „Hain“ oder
einer „Burg“ ist nichts bekannt. Ein Schatz soll unter dem dortigen Steinhaufen
vergraben sein. Oestl. vom Dorf, am Mihlaer Weg. — 15) „Höfe“ heißen in der ganzen
Gegend (auch in Neukirchen, Nazza, Lauterbach usw.) eingefriedigte Gärten in der
Nähe der Ortschaften ohne Gebäude (wüste Hofstätten?). — 16) Schmutzige Gasse.
1) Literatur: Brückner II 8, 54; Gelbke II1, 628; Lehfeldt XI 1091.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl.
Mitt. Herr Schultheiß König gab mir Auskunft über Flurverhältnisse. — 3) Die
mundartliche Aussprache hatte Herr Kantor Ehrhardt in Hastrungsfeld die Güte
auszufüllen. — 4) Unmittelbar am Hastrungsfelder Galgenberg. Hier sollen die Hexen
verbrannt worden sein.
Ebenshausen. — Ettenhausen. — Fischbach. 317
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Dorfwiesen 5) Dorfweasen
Langewehr ®) ebs.
Im Stackerbach ebs.
Auf dem Stackerod ebs.
Hundgespur ?) HondsgeSpur
Auf dem großen Berg |Ofn grußen Bärgk
Hechbelgarten Haechbelgärden
Hechbelgraben Haechbelsgröaben
Blutacker ®) Bluetäcker
Ueber dem Schleifwege |Eber dem Schleifwägk
Das Böttchen Bädchen
Der Salzbrunnen °) Salzborn
Der Melmen Of den Melm
Hinter dem Liebchen 10) | Henger dem Liebchen
Das Dörfchen 1!) Därfchen
Bei dem Meisenbaum 1?) | ebs.
Brunnenkreßteiche1?) | Bornkerschdiche
Das Hackmesser unbekannt
Flur Fischbach }).
Fischbach ?) Fischbich | Viezbach 1412 (v. Wan-
genheim, Beitr. 80)
Die Fischbach 3) Die Fischbich Fiscbach 1103 (Doben-
Der Eichgraben Eichgräben ecker I 1003)
Der hintere Sandberg | Der hingere Sänbärgk
Der Vitzgrundrasen Der Vitzgrunsröäsen
Der Kirchweg ®) Der Kirchwägk
Pachterskopf Bächderskopf
5) Bauernbesitz. — 6) Gemeindeland. — 7) Grenzt an den Flurort gleichen Namens
in Hastrungsfeld. — 8) Der Name „Blutacker‘“ soll daher stammen, daß dort 1813
eine Anzahl Franzosen auf dem Rückzug erschlagen wurden. — 9) Sumpfige Quelle. —
10) An der Ebenheimer Grenze. Das „Liebehen‘“ ist ein Hölzehen über der Nesse. —-
11) Vor dem Hainaer Holz; wüste Dorfstätte. Der Name der Siedelung ist völlig ver-
schollen. Es ist dort eine sumpfige Wiese mit drei starken Quellen. — 12) Bis zur
Separation stand hier ein uralter Grenzbirnbaum. — 13) Ettenhausen hatte schon zu
Brückners Zeiten (a. a. O. 55) bedeutende Brunnenkreßzucht. Besonders sehenswert
ist die Anlage neben der Nessemühle.
1) Literatur: Brückner III 11, 63; Gelbke II 1, 633; Lehfeldt XI
62ff.; Mosch u. Ziller, Beschr. d. S.-G. Lande 313£.; Fr. Regel, Entw. 31. 32;
v. Wangenheim, Beitr. 34. 80. 429; v. Wangenheim, Reg. 174. — 2) Quellen
f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt., letztere besonders von Herrn
Gottlieb Köllner. — 3) Fischbach und Eichgraben sind Namen für denselben Bach,
der zwischen Sandberg und Nonnenberg fließt und bei Schwarzhausen in die Emse
mündet; der Oberlauf heißt Eichgraben, der Unterlauf Fischbach. Daß in der Urk.
von 1103 nur der Bach gemeint sein kann (‚in Fiscbach perque descensum rivi
nominati usque quo se colligit in Emisam“), hat schon Fr. Regel nachgewiesen.
(Entw. a. a. ©. 312 Anm. 5.) — 4) Der Weg nach Winterstein.
318 Amtsgerichtsbezirk Thal.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Kukuksweg Kukukswägk
Das Bischofsfeld 5) Bischesfield
Der Wolfsacker ®) ebs.
Die Hölle De Häll
Der Nonnenberg Ounnbargk
Der Weiher Weihersch
Der Oberweiher Oberweirsch
Der Bornrain ebs.
Der Johannisberg G’annesbargk
Im Gärtchen ebs.
Das Schweinsbad ?) In de Schwinsdränk
Der Weile Weg Der Wisse Wägk
Vordere Häßlich Vörn Häßlich
Hintere Häßlich Hingern Häßlich
Klauenberg ®) Klämbargk
Höblich ?) ebs.
Der Haselbrunnen 10%) |Haselborn
Der Watzgrand ?} cz [D8 Rühlichstein 12)
; ; 1595 (Tenneb. Erbb.)
Flur Frankenroda a. d. Werra).
Frankenroda ?) Frankrode >) Frankenrod, Francken-
Kirchberg Kerchbäergk rode 1378 [39]
Buchholz Boüuchholz
Scherbdaer Berg Scherbscher Bäergk
Scherbdaer Graben Scherbscher Gräm’
Laite Lieden
Keller ®) Käller
Buselochsgraben Buselochsgräm’
Eulenkopf Ihlenkopf
5) Unter der Fischbacher Mühle, nach der „Hölle“ zu. Der Familienname Bischof
ist verbreitet im Laucha- und Emsegebiet. — 6) Am Fischbach in der „Hölle“. —
7) Sumpf in der „Hölle“. Durch die Hölle lief die alte Geleitstraße Waltershausen-
Cabarz - Schmeerbach - Schweina - Salzungen. — 8) An der Cabarzer Grenze. Dort
soll eine Kapelle (,Klause‘“) gestanden haben, doch ist nichts bekannt von etwaigen
Funden von Mauersteinen. — 9) Wiese und Holz nw. von Fischbach. — 10) Die
Quelle des Eichgrabens-Fischbachs. — 11) Feuchter Wiesengrund zwischen Sandberg
und Wintersteiner Straße. — 12) Nicht mehr bekannt.
1) Literatur: Brückner II 4, 47; Gelbke II 2, 351 u. 55; Lehfeldt
XI 65f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. —
3) Herr Kantor Moser in Nazza hatte die Güte, mir die mundartliche Aussprache
zu übermitteln. Ebenso bin ich Herrn Schultheiß Hagedorn in Frankenroda für
mancherlei Auskunft zu Danke verpflichtet. — 4) Höhle im Kalksteinhang am linken
Werraufer, nach der Scherbdaer Grenze zu. Der Sage nach soll hier der Eingang zu
einem unterirdischen Gang, der bis Scherbda fortlief, gewesen sein. Jetzt gibt es
dort reichlich Dachs- und Fuchsbaue.
Fischbach. — Frankenroda a. d. Werra.
319
Moderne Namen
Mımdartliche Aus) Tykunäliche: Formen
sprache
Triesch Drisch
Rittergrube °) Redergrum’
Zippelmannsschlaufe 5) | Zeppulmannsschleif’n
Spitzbubenschlaufe5) |Spetzbo’mschleif’n
Treppchensschlaufe 5) | Treppchensschleif’n
Seilweg Sailwaegk
Oberfeld Eberbfäld
Mengenbreiten ®) Mengebreiten
Dolch Döulch
Oelhof 7) Elhof
Bettelmannsanger ®) Baettelmannsanger
Katzengraben Katzengräm’
Gringelweg °) Grengelwäegk
Katzenellenbogen Katzenellbogen
Fuchsberg Foßbäergk
Hallaite Haßlieten
Mittelfeld Medelfäld
Feldhof 10) Fäldhof
Wachholderberg 1!) Wachhollerbäergk
Unterfeld Ingerfäld
Lachen 1?) ebs.
Rasenweg Röäsenwäegk
Die Werra De Werr i
Gitter Geder
Weinberg 1?) Wingarten
Mönchenbersg !#) Menchenbäergk
Störenrain 15) Stierrein
Waldschlaufe Wäldschleif’n
Fischersberg Fischersbäergk
Oberster Kopf
Auf dem Stück
Eberäter Kopf
Uf d’n Steck
Flur Hallungen !).
Hallungen ?) Hälungen °) Haldungen, Haldingin
1378 [39]
5) Schluchtartige Täler am Kalkhang des 1. Werraufers. — 6) Nach einem Eigennamen »
benannt [?]. — 7) Vgl. Anm. 3 von Flur Ebenshausen. — 8) Auf dem r. Werraufer
an der Ebenshäuser Grenze. — 9) Ehemals sehr zerfahrener Weg über den Fuchsberg
nach dem Ebenshäuser „Gringel“. — 10) Sö. vom Dorf. — 11) Gemeindeholz nach
Probstei-Zella zu. — 12) Sandige Wiesen längs der Werra. — 13) Noch vor 70 Jahren
gab es hier Weinstöcke. Unter dem Scherbdaer Berg, auf dem 1. Werraufer. — 14) Dichtes
Laubgehölz am steilen 1. Werraufer im Privatbesitz von Frankenröder Einwohnern. —
15) Zwischen Waldschlaufe und Mönchenberg.
1) Literatur: Brückner II 10, 25ff.; Gelbke II 2, 421; Lehfeldt
XI 66f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Vermessungsregister,
mündl. Mitt. — 3) Die Nachweise über die mundartliche Aussprache verdanke ich
320 Amtsgerichtsbezirk Thal.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Lambertsbach oder | ?
Lempersbach
Mühlberg Millbärgk
Mühlweg Millwägk
Lederhose ®*) De Lädderhosen
Hoheelle An d’r ’tenellen
Ritzhausen ®) 's Ritzhüsen
Rittmeistersköpfchen 5) | Rittmeisterökepfchen
Teichköpfchen Dichkepfchen
Im Rohrbach In Ruhrböäch
Rohrbachskopf Ruhrböächskopf
Mahlborn ®) ebs.
Am Stück ebs.
Knill ebs.
Flachsrösten Flachsriesten
Lange Wiese Langewösen
9 Aecker Nien Acker
Wolkenbrust ’) Wulkenbrust
Ruppersberg °) Rippersbärgk
Trift 9) ebs.
Galgen 1°) ebs.
Hinterm Galgen Hingern Galgen
Heerrain 1) Herain
Schafteich Schofdich
Blaue Kopf Blawe Kopf
Loch ebs.
Bärenfeld 12) ?
Giebel Gewwel
Giebelsbrunn Gewwelsborn
Die Hölle 1°) De Hell .
Treffurter Berg D’r Drewwersche Bärgk
Der lange Rain ?
Tillegehaunung 1%) Dillegehäuwenung
Nazzaer Berg D’r Natsche Bärgk
Sperlingsberg Sperlingsbärgk
Herrn Kantor Moser-Nazza und Herrn Schultheiß Weymar in Hallungen. —
3a) Wald. — 4) Wüstung an der preußischen Grenze (Gemeindewald Niederorla und
Langula). Vor Jahren wurden dort mächtige Eichenschwellen von 3—4 m Länge
ausgegraben. — 5) Zum Rittergut gehörig, — 6) Westl. vom Rohrbachskopf. —
7) Tiefer Graben an der Heyröder Grenze. — 8) Am Hainich, nördl. vom Dorf. —
9) Nach dem Hainich zu. — 10) An der Heyröder Grenze. — 11) d. h. Hegerain
auf der Schierschwendaer Grenze. — 12) Wüstung, nördl. von Hallungen, an der
Ostseite des Treffurter Berges. Jede Spur ist verschwunden. Axt und Spieß von
Eisen sollen dort ausgegraben worden sein. (Mündl. Mitt.). — 13) Tiefer Graben im
Wald nördl. vom Treffurter Berg. — 14) Nw. vom Dorf.
Frankenroda a. d. Werra. — Hastrungsfeld. 321
Moderne Namen Mundertliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Elsberg Elsbärgk
Herzthal ?
Steiner Weg Stenner Wägk
Hutfleck Hutflack
Ochsenwiese Ochsenwösen
Bornwiese Bornwesen
Pfarrwiese Pfärrwösen
Der alte Teich Dr äle Dich
Beim Zwiebelbirnbaum | Bin Zippelbernbäum
Der süße Apfelbaum |D’r sieße Apfelbäum
Finsterthal ebs.
Der Hahn ebs.
Namen aus dem
Ort:
Der große Hof
Schloßplatz
Schloßgasse
Der Schachtweg
Der Schachtgarten
Der Anger
Die Sperlingsgasse
Flur Hastrungsfeld }).
Hastrungsfeld ?) ®) Hasterfeald und Aster-
feald 3)
Der Hörselberg Härschelbärgk
Im Thal Em Döal
Am Bretzelberg Breätzelbärgk
Im Nettel 5) Nedel und Edel 5)
Der Ziegenrain Zeagenrain
Am Querberg Quergbärgk
Am Berge Am Bärgk
Im Brotsack ®) Bruodsäck
In der Schönst ebs.
1) Literatur: Brückner II 5, 64; Gelbke II 1, 642; Lehfeldt XI 1241.
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt.
Letztere verdanke ich besonders Herrn Schultheiß König in Ettenhausen. — 3) Herr
Lehrer Landmann (früher in Hastrungsfeld) hatte die Güte, die mundartliche Aus-
sprache zu ergänzen. — 4) Hastrungsfeld hat eine nord-südl. gerichtete Straße, die
aber so breit ist, daß man den Ort fast ein Platzdorf nennen kann. Der Schwemm-
teich liegt in der Mitte des Dorfes. — 5) Vgl. Flur Sättelstädt, Anm. 28. „Nettel“ in
Hastrungsfelder Flur ist ein Rasenweg in der Richtung von Melborn nach Sättelstädt
am Nordabhang des Hörselberges. Ich vermute, das „Nettel‘ aus „in-Ettel‘“ zusammen-
gezogen ist. — 6) An der Ettenhäuser Grenze; früher Sumpfwiese, jetzt Ackerland.
Gerbing, Flurnamen. 21
322
Amtsgerichtsbezirk Thal.
Moderne Namen
Im Ziergarten
Im Steinbach ?)
Auf dem Ruhstein
Hinter den Höfen
Unter dem Dorfe
Die Krautwiese
Die Gemeindetheile ®)
Die Frohnwiese ®)
Auf dem Hundegespur
Auf dem Unterrode ?)
Auf dem Oberrode °)
Auf dem Loh 19)
Im Mönchensee 1)
Im Obersee 1?)
Im Loch
Die Kreuzburger
Straße 13)
An der Röderhöhe 14)
Die Bornwiese
Im Siffchen 19)
Nach Burla zu
Bei der Lehmgrube
Die Krautmaßen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
?
Stönbach
Offn Ruhe$töne
Hengern Höfen
Ongern Dorfe
Krüdswease
Gemendele
Fruhnswease
ebs.
Offn Ongerrüede
Offn Äwerrüede
Ufn Luah
Mönchensie
Awersie
ebs.
Kritzborger Ströaße
An der Röderhühe
Bornwease
In der Siagen
Nach Borl zue
Bi d’r Lehmgrüebe
De Krüdmößen
Wechselswiese 1#) Wechselwease
Das Quellfleck ?
Der Hainweg !’) Höanwägk
Der Thatenweg 18) [!| | Däderwägk
Das kleine Feld Klene Feald
Galgenhög 1?) Galgenhöagk
Sättelstädter Wacht ?2°%)| De äle Wäch
Der heilige Berg ?!) Hell’ge Bärgk
Der Längsberg Längsbärgk
7) L. Zufluß der Nesse. Entspringt in der Frohnwiese. Aus der Steinbachquelle „soll
der Storch die kleinen Kinder holen“. — 8) Die Frohnwiese und die Gemeindetheile
(Wiesen), beides Gemeindeland, ziehen sich längs des Ettenhäuser Weges bis vor
Ettenhausen. — 9) Nach Ebenheim zu. — 10) An der Ettenhäuser Grenze. — 11) An
der Burlaer Flurgrenze; früher Wiese. — 12) Im Oberrode; feuchte Wiese. — 13) Die
Kreuzburger Straße zweigte bei Mechterstädt von der Frankfurt-Leipziger Straße nach
Nordwesten zu ab, lief über Burla, dann am Südende von Hastrungsfeld vorüber
nach Melborn-Lupnitz-Creuzburg. — 14) Die Röderhöhe war bis 1838 nicht arbar,
weil sehr sumpfig. — 15) Sumpfige Wiese an der Burlaer Flurgrenze. — 16) Gemeinde-
land; die einzelnen Teile liegen als Gerechtigkeit auf den Häusern und „wechseln“
mit den Besitzern. — 17) Weg nach Haina. — 18) Tatern volkstümlich — Zigeuner.
Der Taterweg führt auf den Hörselberg. — 19) Der Galgenhögk liegt an der Eitten-
häuser Grenze. — 20) Am Abhang des Hörselberges. Man hat von dort einen sehr
weiten Rundblick. 1866 standen dort die preußischen Vorposten. — 21) An der
„Wacht“. Das Gras des „Heiligenberges‘“ gehörte den „Helgenmestern“.
Hastrungsfeld. — Kälberfeld.
Flur Kälberfeld !).
323
Moderne Namen ?)
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Kälberfeld
Die Auflecken
Die Korporationswiese
Kälberfähld
ebs.
Der Korporation ehre
Wesen
Kelberfeldt ?) 1658
Uf der Awe
Das Tagwiesenstück |? Das tagwiesenstück
Die Stockwiese Stockwesen Die Stockwiesen
Der Ochsenschwanz ?
Korngraben 3) Korngröamn Im Korngraben
Die Hörsel Die Herschel
Siegelsgraben ®) Segelsgröamn
Jesusborn ebs.
Amsbach In Amsbich Im Anspach; Im manß-
Der Stieg 5) Stiegk bach
Der hohe Weg) D’r huhe Wägk Am Hohen weg
Die Straße ”) De Ströß
Die Lebersohle Läwwersohlen In der leber Sohlen
Am Mönch 8) Am Münch Das monnichsstuck; Uf
Die Apotheke
Der Weinberg’)
In der Apthieken
Der Wienbargk
dem mönnch
Hörselberg Herschelbargk Am Hörselberg
Ziegenberg Zegenbargk Der Ziegenberg
Wingethal Wingedöal Im Wenigenthal
Schöne Laite Schene Liten An der Schönen leiten
Fuchsberg Fuchsbargk
Brückhögk Briekhögk
Heilige Högk 1°) Helgenhögk
Herrenberg 1!) Herrnbargk
Cambügel Uf den Kömel Der Kömel (vgl. auch
Eckgrube Eckgrümn Flur Sättelstädt)
Die Stätte Ut der Stete Hinter den stetten
In der Kohl In der Kahl In der Kohl
Die Pfarrwiese 1?)
De Pföarrwesen
Die Pfarrwiese
1) Literatur: Brückner II 12, 38ff.; Gelbke II 1, 246; Mosch u.
Ziller, Versuch einer Beschr. 316f.; Lehfeldt XI 67; v. Wangenheim, Beitr.
und v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte,
mündl. Mitt. Besonders bin ich Frau Kantor Geutebrück in Kälberfeld zu Dank
verpflichtet für Angabe der mundartlichen Aussprache in der Mehrzahl der Hörsel-
thal-Dörfer.. Kälberfeld ist ein Hagenhufendorf. Die urkundlichen Belege
sämtlich nach dem Flurbuch Kelberfeldt 1658, StA. Gotha. — 3) Tiefe Hohle im
Eichenwald. — 4) Kein Gewässer. — 5) Kirchweg nach Sättelstädt. — 6) Zwischen
zwei Meyfarthschen Gütern auf den Hörselberg. — 7) Die alte Frankfurter Straße.
— 8) Unbekannt ob früher Klostergut. — 9) Jetzt Artland, gehört zu Sättelstädt. —
10) Deputat der Heiligenmeister. — 11) Teil des Hörselberges an der Melborner
Grenze. — 12) Kirchengut.
21*
324 Amtsgerichtsbezirk Thal.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Sättelstädter Rasen-| Der Röäsenwägk DerSettelstedter Rasen-
weg weg
Der Gemein Rasen Gemein Röäsen Gemein Rasen
Das lange Stück Uf den löangen Stick | Das lange stuck
Am Kirchsteig 1?) Der Kirchitiegk Am Kierchsteig
Beim Eichborn ebs. Beim Eichborn
Im vordersten Grund |Im vördersten Grund |Im fördersten grund
Im Sauergraben Am Sueregröaben Am Sauergraben
DieHastrungsfelderFlur| De ’osterfäller Flüäär |Die hosterfelder Fluhr
Der Bornhögk Der Bornhögk Am Bornhögk
? Das kleine Gewennchen
Nicht mehr nach-
Namen aus dem weisbar:
Ort: a: }
j Die Viehtrift
Kirchgasse Die Kuhtrift
Alter Kirchgarten Der Teich
Schenkgasse Am Eichrein
Das Wasserhöfchen Uf der Stutten
Kornschreiber Gut Ufn wiertel
Das wernersche gutlein
Flur Kahlenberg }).
Kahlenberg ?) | Köällenbärgk Kalenberg 1420 (Erbb.
Der Hörselberg Härschelsbärgk d. August.- Klosters,
Bornhardts Hörselberg | Bornhardts Härschels-| StA. Gotha RRI11
bärgk fol. 175 £.)
Der Herrenberg °) ebs.
Hirtsrasen Hertsröäsen
Spitzwiese Spitzwösen
Kirchsteg ®) Schwarzenstägk |
13) Der Kirchweg nach Sättelstädt auf dem r. Hörselufer. —
Namen der „Güter“: 1. Auf der linken Hörselseite, von Sättelstädt
aus: der Strauch (Im Struch); Meyfahrts Gut (Meiberts Hüs); Brotkorbs Gut; der
Rasen; Keils Gut; Meyfarths Gut (II); Alter Schulz Meiberts Hüs; Metzgers Gut;
Lämmer Gut; Bornhardts Gut; Bornhögk. 2. Auf der rechten Hörselseite:
die Mühle; der Schafhof (früher v. Wangenheimsches Vorwerk); die Schmiede; Im
Stock; Nagels Gut; die Schenke; Klausen Gut; das Schlößchen; Günthers Gut;
Böttner Brandau Gut.
1) Literatur: Brückner II 10, 75ff.; Mosch u. Ziller, Versuch einer
Beschr. 318; Lehfeldt XI 68; v. Wangenheim, Beitr.; v. Wangenheim, Reg.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. S. Kälberfeld.
Kahlenberg gehört zu den Hagenhufendörfern. Nach Mosch u. Ziller sind dort 9 ganze
und 5 halbe Bauerngüter. Das Flurbuch von 1659 gibt an: „lieget alles aneinander“.
— 3) An der Burbacher Flurgrenze. — 4) Schwarzensteg unterhalb der Hörselmühle
nach der Schönauer Kirche vom Schwarzengut aus.
Kälberfeld. — Kahlenberg.
325
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Der Schmitz Schmetz
Pfarrholz ebs.
Das Loch ebs.
Pfefferholz ebs. Pföfferholtz 5)
Das Lich ebs. Das Lich
Das Leidenholz Liden Das Leidenholtz
Die Pfaffecke Pfaffecken
In der Gröb In der Greb In der Gröb
Die Trift ®) ebs. Gemeine Drift
Der Feuersteinacker Fiersteinsäcker
Kniebreche ’) Knebrechen
Burbacherfeld ®) Burwicherfähld Burbacher feldt
Namen der Kälber-
felder „Güter“: Nicht mehr nach-
Das Lochgut weisbar:
Der Hornstein :
Das Rudlofsgut (Hel- NT
Dead) Die Mahl-Eichen
Zapfengrund Das Kirchbergische
Bornhardsgut Kreuz
Lurnzengut R Der Schäffersbaum
Peg zenen: = Das kleine Ehrlich
Aeukzenhüs) Das Zinßland
Leinwebersgut
Wengelsgut
Quendtsches Gut
Baltzer Reinhardts Gut
Seehof ? An den Seehöfen
Flur Lauterbach !).
Lauterbach ?) Lütterbäch ®) Lutirbech, Lutterbech
Die Lauter De Lauter 1378 [39]
Birken #) Berken Birkinensolen 1014(Do-
Die großen Birken ? benecker I 638 und
Haderlandsbirken Häderländsberken oder| H.Heß, Mark Lupnitz,
Hällerlänsberken a. a. 0. S. 114)
5) Sämtliche urkundlichen Nachweise aus dem „Flurbuch Kahlenberg‘“ 1659 (StA.
Gotha). — 6) Ehemaliger Triftweg durch den Zapfengrund nach dem Herrenberg. —
7) Steil abfallender Weg, westl. vom Zapfengrund. — 8) Land an der weimarischen
Grenze, Dorfflur Burbach.
1) Literatur: Brückner II 4, 60; Gelbke II 2, 357; Lehfeldt XI 68ff.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Vermessungsregister, mündl. Mitt.
— 3) Herrn Lehrer Arnold bin ich für die mundartlichen Angaben verpflichtet. —
4) Nach den Erörterungen von H. Heß Grenzpunkt der Mark Lupnitz. Noch jetzt
326
Amitsgerichtsbezirk Thal.
Moderne Namen
Mundsrehehe "Ann "|. Tr 2 nal
sprache
Eselswiese Käselswiäsen
Das kleine Feldchen |ebs.
Pfingstrasen Pfingströaäsen
Rennweg t) Rinnwägk
Blaue Laite Blawe Lieden
Hellbach 5) ebs.
Querbach Quärbach
Tiefe Gebreite ®)
Eisenacher Weg
Diewels Gebreiten [!]
Isenächer Wägk
Rasenplatz Röäsenplatz
Hölzchen Helzchen
Todter Graben ’) Düeder Gröaben
Kreuzbach ®) Kritzbach
Ried Ried
Höhe Hihe
Kriegswiese °) Kriegkwiäsen
Die Burg !P) De Borgk
Winterbach 1%) Wenterbach
Dungweg 1%) Dungkwägk
Krämersberg 1%) Kramer$bargk
Sandhöfe 10°) Sändhefe
Sandfeld Ufn Sand
Triesch 11) Triesch
Am Arthweg Höärthwägk 1?)
Goldacker ebs.
Mittelberg Mittelbärgk
Margenthal 1?) Morjenthäl
Sauborn Söbborn
Kahlscher Berg Kahlscher Bärgk
Söttling ebs.
Weinberg 14) Winbärgk
liegen „die Birken“ eingekeilt zwischen drei Flurgrenzen: Neukirchen, Mihla und
Bischofroda [Haderlandsbirken!]. Der „Rennweg“ nimmt seinen Ursprung am
sö. Ende des Flurortes „Birken‘“ und läuft nach dem Dorf zu. Eine etwaige nähere
Bestimmung des Weges ist nicht bekannt. — 5) L. Zufluß der Lauter von den
Birken her. — 6) An der Mihlaer Grenze, nahe den „Haderlandsbirken“. —
7) Ackerland an der Bischofröder Grenze. — 8) Flurort sw. vom Dorf. — 9) Am
Nordwestausgang des Dorfes, neben der Mihlaer Straße. — 10) Flurort n.ö. über
dem Dorf, neben dem jetzigen Friedhof. Ein Hohlweg führt hinauf, nach dem
Winterbach zu fällt das Gelände terrassenförmig ab. Keine Sage oder Kunde hat
sich erhalten über eine alte Befestigung. — 10%) Feuchter Wiesengrund von der
nördl. Grenze (Mihla) her, nach der Lauter zu. Früher Wasserlauf? — 10b) Acker-
land über der Straße nach Mihla (nw. vom Dorf). — 10°) Flurstück auf der nördl.
Seite der Mihlaer Straße, an der Mihlaer Grenze. — 11) Steinige Gebreite am Krämers-
berg. — 12) Läuft von Lauterbach n.ö. nach dem Hainich zu. Eine „Hardt“ ist
nicht bekannt. — 13) Richtung nach dem Hainich. — 14) Ueber Weinbau ist nichts
mehr bekannt.
Lauterbach. — Nazza. 327
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Hohle 15) Scheidewägk
Kriegsgraben 16) Kriesgröam’n
Am Pfade ebs.
Mühlwiese Easelswiäsen
Metzgeloh 17) Metzgeluhe
Harschberg 18) Härschbärgk
Seifenberg Seifenbärgk
Ramsberg Rämsbärgk
Hackrain Häckrain
Im Kalk ebs.
Hundsrücken Hundsrick
Donnerberg 1?) Donnerbärgk
Hainich Hänich
Spitzige Beil Spitzige Biel
Bummelkuppe Bummelkoppen
Die Hohe Straße?) |Huhe Ströß
Kuhtränke Kiebtränk
Steiger Steier
Am Münster ?) =
Pozemannswiesen ??) Püezemannswiäsen
Sonntagsborn ?°) ?
Sonntagsborngäßchen |?
Im Wehrhof *%) ?
Im Grashof ?
Im Brömmershof ?
Flur Nazza).
Nazza 2) 3). Natz Nacza, Nassa 1378 [39]
Fuchsberg Fuüößbäergk Fuchsbergk 1512 [20]
15) Nach der Bisehofröder Grenze zu. — 16) Wiesen sö. vom Dorf. — 17) Ackerland
an der Bischofröder Grenze. — 18) An der Mihlaer Grenze. Die folgenden 10 Forst-
namen gehören den Ausläufern des Hainichs an. — 19) Kalkstein. Vielleicht benannt
nach dem starken Dröhnen beim Begehen und Befahren [?]. — 20) Heerweg von der
Werra nach dem Rennsteig des Hainichs. — 21) Kirchen- oder Klosterland. Eine
Straße in Mihla und ein anschließender Flurteil bis nach Lauterbach hin führen den-
selben Namen. — 22) Eine zuverlässige Erklärung fehlt. — 23) Stark fließender
Brunnen, gleich über dem Dorfe gefaßt. — 24) Vgl. Ebenshausen, Anm. 15.
1) Literatur: Brückner II 10, 4; Gelbke II 2, 369; H. Gutbier, Der
Hainich, Langensalza 1894; Lehfeldt XI 69ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen:
Generalkarte, Katasterverzeichnisse; „Lagerbuch über die der Herzogl. Cammer zu
Gotha lehnenden Grundstücke zu N. 1841“, Rentamtsarchiv Tenneberg; mündl. Mitt.
Für mannigfaltigste Auskunft über örtliche Verhältnisse bin ich Herrn Kantor Moser
verpflichtet. — 3) Nazza ist in einem Tal in den Vorbergen des Hainichs, zu Füßen
der Burg Haineck erbaut. Jedenfalls sind an der alten Straße schon in sehr früher
Zeit Siedelungen entstanden.
328 Amtsgerichtsbezirk Thal.
Moderne Namen Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen
| sprache
Der Lange Burghahn #) | Der lange Borgkh6an
Knechtshölzchen Knächtshelzchen
Lange Rain ebs.
Hohe Weg) Huhe Wägk
Röhrig ®) Im Riehrig
Streitholz ?) Stritholz
Siechenkopf S) Sögenkepfchen (oder
Ziejenkepfchen)
Teufelsbad °) Diewelsbäd
Windenberg Wengenbäergk
Schliemenwiese 1°) Schliemenweäsen
Schliemenköpfehen Schliemenkepfchen
Buschholztrift ?
Entenkutte Ändenkuden
Käsewiese Käseweäsen
Heilige Acker Helgen Acker
Ruhestätte ebs.
Forsche Höhe Forsche Hiehe
Schifferwiese oder Schiwwerweäsen
Schieferwiese
Schindleich Schingleich
Runde Burghahn 4) Der ronde Borgkhoan
Schmeerkutte Schmarkutten
Melmen ebs.
Luttersche Wiese Lüttersche Weäsen
Zellhölzchen 1!) Zähnhölzchen
Hassenburg 1?) Hassenborgk Hassenburg 1512 [20]
Die Landwehr ebs.
Rondelchen ebs.
Bauchfleck 13) Buchfläck
Falkenstieg 1) FalkenStiegk
Arzbrunnen Höärzborn
4) Der Lange Burghahn, bewaldet, sw. vom Dorf zwischen Fuchsberg und
Knechtshölzehen; der Runde Burghahn, abgerundetes Ackerland. Es sollen
keine Spuren von Befestigungen vorhanden sein. — 5) Die Eisenacher Straße. —
6) Wiese am Hohen Weg. — 7) An der Mihlaer Grenze. — 8) Noch 1617 stand
hier (Am Hohen Weg, südl. vom Dorf) ein Siechenhaus. Auch Brückner, a. a. O. 6,
erwähnt noch „Merkmale“ davon. — 9) Oestl. vom Siechenköpfehen. — 10) Feuchte
Wiese. — 11) Soll von der Zahl „Zehn‘ (Zahnhölzchen, nach der Zahl der Be-
sitzer?) den Namen haben [?]. — 12) Das Gebiet ist auffallend reich an Wüstungen
und Wallburgen. Noch im 16. Jahrh. stand das Tal in Verbindung mit der langen
Befestigungslinie vom Thüringer Wald bis nach Tenstädt. (Vgl. H. Heß, Der
Thüringer Wald in alten Zeiten 56 ff.) In [20] (1512) wird die Hassenburg mit in
das Geniek einbezogen. Die Landwehr (verschütteter Graben mit Hecke) ist noch zu
erkennen. — 13) Nach der Form des Ackerstückes. — 14) Weg von Nazza nach dem
preußischen Dorf Falken a.d. Werra.
Nazza.
329
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Große und Kleine Hain- | HAmb&chenweäsen
buchenwiese
Roßkopf Ruößkopf
Hohle Graben Hohle Gröäben
Eierberge Eierbäergke
Hopfenberg 15) Hopfenbäergk
Hosenberge oder In der | Hosenbäergk
Hosen
Hainichenberg 16) Höänchenbäergk
Mußlücke Muoßlücken
Galgenberg 17) Galgenbäergk
Galgenufer Galgeneber
Bei dem Gericht Bi den Gerecht
Schippersberge Schippersbäergk
Dudelbergstrift ebs.
Kreuzweg 18) Krüzwägk
Lange Sottel ebs.
Herzthal Herzdöäl
Herzthalgraben Herzdöälgröaben
Taubenthal 1?) Dudel
Dudelkirche Dudelkerchen
Dudelufer Dudeleber
Dudelborn ebs.
Dudelberg Dudelbäergk
Dudelgraben Dudelgröaben
Dudelholz ebs.
Dudellücke ebs.
Rosengarten ?°) Rosengöärten
Auf der Ilme Uf der Ilmen
Sattelstein ?
Neuneck Das Nienäck
Schellrein Dr schäle Rain
Finstere Thal Finsterdöäl
Kesselchen ?!) Kässelchen
Kirchhofswiese Kerchhofsweäsen
Welfenthal od. Wolfen- | Wolfsdöaäl
thal 22)
15) Früher bestand hier starker Hopfenbau, noch Brückner erwähnt Hopfengärten. Bis
vor etwa 50 Jahren bestanden noch einzelne Pflanzungen. — 16) Nördl. vom Dorf,
auf dem r. Ufer des Lambertsbaches.. — 17) An der Dudelbergstrift, zwischen Nazza
und Dudel. — 18) Da, wo bei der Wüstung Dudel die Wege zusammenlaufen. —
19) Wüstung nw. von Nazza an der preußischen Grenze. Das jetzige Vorwerk Tauben-
thal liegt auf preußischem Gebiet. Brückner (a. a. O. 5) erwähnt „Rudera von der
Dudelkirchen“. Der Dorfbrunnen ist noch vorhanden. — 20) Der Rosengarten „soll“
der Dorffriedhof gewesen sein [??]. — 21) Vertiefung. — 22) An der Hallunger Grenze.
330
Amitsgerichtsbezirk Thal.
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Elsberg Elsbäergk
Ludenborn ?) ebs.
Saure Wiese ?%) Sure Weäsen
Mühlacker ebs.
Schloßkuppe *°) Schloßkoppen
Altenburg ?°) De Aleborgk
Kleine Wiese Kleine Weäse
Brückenberg Brückenbäergk
Krauthof Krudhof
Baumgarten Baumgöarden
Brückenholz ebs.
Kirchberg 2%) Kerchbäergk
Kirchköpfchen ?®) Kerchkepfchen
Kirchborn *) Kerchborn
Landwehr ?7) ebs.
Knoblochs Köpfchen |ebs.
Loch ?
Kielers Ecken
Hallunger Rain
Kieler& Ecken
Der Hälungsche Rain
Die Haineck °8) Haänecken
Schloßberg Schloßbaergk
Der Hahn D’r Höan
Hinter dem Hahn Hinger den Hoan
Der Hainich ?°) Hänich
Mühlweg Müelwägk
Sommerslaite Sommersidden
Hauslaite Hüslide
Wachholderplatz 33) Wachbollerplätz
Triftweg Driftwägk
Das Linsenland °°) Linsenländ
Wolfskutte ebs.
Schliemengrund Schliemengrond
23) Quelle östl. vom Hallunger Weg. — 24) Sumpfige Wiese am Hallunger Weg. —
25) Die Altenburg liegt über (parallel) der Mühlhäuser Straße. Der Wallgraben
ist noch zu erkennen; beim Straßenbau wurden verwitterte Backsteine gefunden.
Die Schloßkuppe (nördl. der Altenburg) hängt damit zusammen; die ganze Strecke
ist mit Laub- und Buschwald bestanden. — 26) Nördl. vom Dorf am Hallunger
Weg. Brückner kannte noch „indieia‘“ von einem Gebäude auf dem Kirchberg. —
27) Die „Landwehr“ ist ein Heckenrain mit Graben, eine Schutzwehr, die nach
dem Kirchborn führte, von wo die Bewohner der Haineck ihren Wasserbedarf geholt
haben sollen. — 28) Ueber Burg Haineck, vgl. H. Gutbier, a. a. O. 13ff. und Leh-
feldt, a. a. ©. 72f. — 29) Sämtliche Höhen um Nazza, Hallungen, Lauterbach ge-
hören dem Höhenzug des Hainichs an. — 30) An der Mihla-Cammerforster Grenze.
Früher mit Linsen und Esparsette bebaut, wurde es später des Wildfraßes wegen
aufgeforstet.
Nazza. — Neukirchen. 331
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Lotzengrund 3!) Lotzengrond
Hotzengrund ?
Eselstieg 3?) Eäselsstiegk
Moseberg °3) Mosebäergk
Ziegenlaite Zeagenlide
Weinberg °%) Winbäergk
Buchholz ebs.
Glockenhaus 5) Glockenhüs
Wickenhof ebs.
Hannerode 36) Hunnerode
Auf der Kreuzen Uf der Krüzen
Bechler 37) ebs.
Namen aus dem
Ort:
Ziegengasse
Der Schloßhof 38)
Der Schloßplatz
Der Bleichgarten
Melmengäßchen
Mühlgäßchen
Kirchgasse
Flur Neukirchen !).
Neukirchen ?) | Nöbkerchen °) Nuwinkirchen, Nawen-
Hellmich #) Im Helmich kirchen 1378 [39]
Reitenberg °) ebs.
Eselswiese ®) Eselsweasen
Petersleite ?) Bieder$liden
Galgenrasen 8) Gälgenröasen
Seligholz ?) Sälig
31) Früher Hexengrund, weil hier der Verbrennungsplatz der Hexen, unter anderen der
Barbara Hager aus Neukirchen war. — 32) Richtung Nazza-Cammerforst. — 33) Mose-
berg und Wacholderplatz tragen noch einzelne Eibenbüsche. — 34) Nichts mehr vom
Weinbau bekannt. — 35) Das Glockenhaus der Nazzaer Kirche steht östl. vom Dorf auf
einer Anhöhe. — 36) Wald an der Mihlaer Grenze. Wüstung? — 37) Wiese westl.
von Hannrode. — 38) Jetzt der zum Gasthof zur Hainecke gehörige Gebäudekomplex.
1) Literatur: Brückner II 1, 53ff.; Gelbke II 2, 367; Lehfeldt XI 74.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte; „Ab- und Zuschreibe-Steuer-
Cataster von Neukirchen, 1835‘ (Tenneb. Rentamtsarchiv); mündl. Mitt. Herrn Schult-
heiß em. Laue möchte ich auch an dieser Stelle besten Dank sagen für die mannig-
fache Auskunft über Flurverhältnisse. — 3) Herr Pfarrer Horth hatte die Güte mir
eine große Anzahl Namen in die ortsübliche Mundart zu übertragen. — 4) An der
Lauterbach-Bischofsröder Grenze. Ich konnte nicht erfahren, ob dort je ein Bach oder
Graben („mich‘“ mundartlich = Bach) geflossen sei. — 5) Nimmt einen großen Teil
der westl. Flur (nach Mihla zu) ein. — 6) Früher Gemeindeeigentum. — 7) An der
Mihlaer Grenze. — 8) Auf dem Reitenberg. — 9) An der Bischofsrodaer Grenze.
332 Amtsgerichtsbezirk Thal.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Wasserlauf 10) ebs.
Todtenstrauch 1) Düedenstruch
Stockland Uf den Stockländ
Bei den Salztrögen Bi’n Salzdrögen
Schwichens 12) ebs.
Hinterm Schwichens |Hingern Schwichens
Schwichensee 1?) Schwichensie
Schwichensgraben Schwichensgröamn
Untere Bach In inger$ten Bäch
Saurasen Sauwrasen
Ochsenwiese ebs.
Paradieschen ebs.
Beim kleinen Baum Bi’n kleinen Baum
Spitzwiese Spitzwease
Mihlberg ebs.
Hinter der Höhe Hinger der Hih’
Vor der Höhe Vör der Hih’
Tränkel 1#) ebs.
Gramberg Grombärgk
Drösselthal Drosselloch
Am Hainweg !) Hahnwägk
Im Hainfelde Hahnfeld
Hinter den Gärten am |?
Stadtweg
Stadtsee 16) Stöadtsie
Hinterm Steckhof ?
Der Steckhof 17) Stöckhof
Am Hötzelsröder Weg|?
Hackerode 1?) ebs.
Schulholz 1) ebs. f
Pfarrholz 19) ebs.
Pfaffenberg ?°) ebs.
Frühwiese Frühweasen
10) Führt nur nach Gewittergüssen oder anhaltendem Regen Wasser. — 11) Zwischen
Mihlberg und Reitenberg, nw. vom Dorf. — 12) Früher Buschholz; jetzt teilweise
abgetrieben. An der Madelunger Grenze. — 13) Wiese zwischen Mihlberg und
Schwichens; früher Wassertümpel. — 14) Alte Fuhrmannstränke. Vor der Separation
führte die alte Straße Eisenach-Mihla nördl. hinter den Dorfgärten vorüber. Der
Flurort „Tränkel“ liegt zwischen Gramberg und Dorf. — 15) Ueber einen „Hain“
(Hahn) oder eine „Burg“ ist nichts mehr bekannt. Brückner (a. a. O. 66) erwähnt
das „Hahnfeld“. — 16) Sumpfige Wiese. — 17) Lindenbestandener Platz, südl. vom
Dorf. — 18) Eingegangene Ortschaft südl. vom Dorf an der weimarischen Grenze,
Jetzt Wiesen mit Wassergraben. Nichts Näheres über die Wüstung zu erfahren. —
19) Jetzt Ackerland. Früher Buschhölzer mit mächtigen Eichen, Hainbuchen usw.
durchsetzt. Auch Eiben standen dort. Seit etwa 30 Jahren ist der Wald abgetrieben. —
20) Grenzt an das „Pfarrholz“.
Neukirchen. — Ruhla. 333
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Schwangraben Schwangröaben
Berteröder Weg ?
Hinterm Dorf Hingern Derf
Kernberg ?
Kernbach ?
Spansrad (oder Spans- | ebs.
rode)
Am Fürstenweg Am Försteweg
Struthrasen ?1) Strütröäsen
Vor dem Selig ?
Milzenborn ??) ebs.
Semmig ?3) ebs.
Beimsteinernen Kreuz®%)| Bi’n stennern Kritz
Pfalzgasse 25) ebs.
Das Witter-Land ?
Auf dem Reiherhalse |?
Auf der Steinbillen ?
Weidenhof ?
Kettenfleck (Gemeinde- |?
holz)
Hopfenhof ?
Flur Ruhla!).
Ruhla 2) Die Ruhl Rula, villa Rula 1378
Triftrasen Driftröasen [39]; Das dorf rull,
Häßelwiese Häselwiesen Die Rwhla 1512 [20]
Peterswiese Päder$wiesen
Straßenwiese Ströaßenwiesen
Beerbergswiese Beerbeärgkswiesen
Fuhrsteinswiese FürSteinswiesen
Pfennigswiese Pfennswiesen
Saurasen Säurdasen
Lohwiese Lohwiesen
21) Oestl. vom Dorf an der Bischofsrodaer Grenze. — 22) Gute Quelle nördl. vom Dorf
vor dem Selig. — 23) Wiese. — 24) Ehemals am Dorfeingang. Etwas Näheres über
die Bedeutung des Kreuzes ist mir nicht bekannt. — 25) Gäßchen am Westausgang
vom Dorf nach dem Hainfeld zu.
1) Literatur: Brückner II 2, 3ff.; Gelbke I 1, 660; Lehfeldt XI 75 ff.;
Mosch u. Ziller, Versuch einer Beschr. 216 ff. 295; Fr. Regel, Entw. d. Ortsch. 30.
31; K. Regel, Die Ruhlaer Mundart, Weimar 1868; Alex. Ziegler, Das Thüringer
Walddorf Ruhla, Dresden 1867. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Forstkarte,
mündl. Mitt., Katasterverzeichnisse. Von einer „Flur“ Ruhla kann kaum geredet
werden, das Verzeichnis enthält daher in der Hauptsache Forst- und Wiesennamen.
Vgl. Forstnamen.
334
Amtsgerichtsbezirk Thal.
Moderne Namen
Mundariliehe Aus” I pas
sprache
Kunkelswiese Künkelswiesen
Nebelswiese Näbelswiesen
Jonaswiese Jonassenwiesen
Drußenwiese Druisenwiesen
Große Lippichswiese |Lippchenswiesen
Erbstrom ebs.
Mühlgraben Möllgröaben
Eikersbach Eakertbach Eckerßbach 1595 [4]
Kirchstieg Kir-Steigk
Brotterodaer Weg Dear Brotteröder Wägk
Schweinaer Straße Schweiner Ströaß
Reifstieg Reiifstiegk
Hausweg Huiswägk
Die Grundhohle Groindhollen
Breitenberg Breitenbergk
Schmidtshohle Schmidtshollen
Schulhohle ’s Schulhöllchen . ero1.
Der kleine Reuter Der klei Rütter ["Tası 1510 111; Kong
Liesenberg Lüsenbergk | berg 1595 (Tenneb.
Erbbuch)
Kleines Häßlich 's klei Häßel 1. Kl a
Großes Häßlich ’s groß Häßel ri 1: u
Nesselrain ebs. Nesselrin 1510 [1]
Kahler Ringberg Köahlreimber
Kirchberg Kirchbergk
Aschhof Äöschhof
? Geressen ?)
Flur Sättelstädt}).
Sättelstädt ?) Säedelstädt ? Sedinstede 1005 bis
1012 (Dobenecker I
728); Setensteten
1014 (Dobenecker I
Auf dem Berge Uf dem Bargk 738)
3) Bergwiese am Erbstrom. Vgl. K. Regel, Ruhlaer Mundart 191.
1) Literatur:
Brückner II 12, 20; Gelbke IH 1, 670; H. Heß, Die
Grenzen der Mark Lupnitz, Aus der Heimat 1903, 112ff.; G. Jänner, Sättelstädt
im 30-jährigen Kriege, Blätter f. goth. Heimatsk. 1897, No.5; derselbe, Die Wiesen
der Sättelstädter Flur, Aus der Heimat I, 1897—98, 56. 73; derselbe, ebenda: Nach-
klänge aus dem Hörselthal 175; derselbe, Aus der Heimat II, 1898—99, 17: Der
Hörsellauf in Sättelstädter Flur; derselbe, Die Mythen des Hörselbergs und seiner
Umgebung, 4. Ergänzungsheft von Aus der Heimat, Blätter f. goth. Gesch. 1898;
Lehfeldt XI 88f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Kataster-
Ruhla. — Sättelstädt. 335
Moderne Namen Mundartliche Aus-
sprache
ee ee nn nn
Hörselberg Herschelbargk Unter dem Hörselberge
Der Geiersbach °) Giersbich 1493 [Fischereiurk. im
Hambacher Feld Höamich Gem.-Arch.Sättelstädt
Der Gries ? (Jänner a. a. O. 19)]
Noßbacher Feld #) In Osbich Der Noßbach (und Moß-
Pfingstgehege 5) ? bach) 1692 (Gem.-
Oberaue ®) Awerau Arch.)
Walpurgisrasen °) ?
Ernstgraben ?) Arnstgräben
Das Laubried ®) Lüried
Strangfeld Am Sträng
Der Petersborn °) Bieder$born
Mittelburg 19) Mittelborgk
Der Junkersacker!) |?
Fraurode 1?) ebs.
Das Eichelloh 13) ?
Sondraer Höhe An den Sonnerschen
Hegk
Der Thiergarten !#) Diergöarden
An der Emse ebs.
Der Emsebusch 3) ?
Heilige Wiese 1) Helgewesen
Gemischtes Feld ?
Die lange Emsen !”) |?
Hardt 18) Härdt
Schüsselwiese 1?) ?
Große Eckgrube Aeckgrumn
Kreuztrift Kritzdrift
Kälberfelder Triftweg |Kalberfäelder Drift- ? Kabenbuhele 1014
wagk (Dobenecker I 638;
Großer und kleinerCom-|Kömel und Kömbügel|) Lupnitzer Grenzbe-
bügel ?0) schr.;Heßa.a.0.116)
verzeichnisse, mündl. Mitt. Besonders bin ich Herrn Ernst Ortmann in Sättelstädt
für mancherlei Auskunft dankbar. — 3) Feuchte Wiesen längs der Burlaer Straße;
ehemals Gemeindeland. — 4) Zwischen Mechterstädter und Burlaer Grenze. Der Flur-
teil geht in die Burlaer Flur über; wird teils Noßbich, teils Osbich gesprochen. Beide
Wiesengründe waren früher Gemeindeeigentum. — 5) Gemeindewiesen am Dorf. —
6) Nach dem Steuerkataster von 1741 eine Strecke von 78 Ackern Wiesen. (G. Jänner
a.a.0.) — 7) Zufluß der Emse nach Sondra zu. — 8) Wiese auf dem rechten Hörsel-
ufer an der Mechterstädter Grenze. — 9) Auf einer Oberauwiese. — 10) Ausläufer
des Lauchaer Holzes. Von einer Burgstelle ist keine Spur vorhanden. — 11) Früher
Wiese, jetzt von der Thüringer Bahn eingenommen. — 12) Am Ausgang des Lauchaer
Holzes; zum Teil in Mechterstädter Flur. — 13) Wiese an der Thüringer Eisenbahn. —
14) Wiese hinter dem Dorf, nach Sondra zu; Gemeindebesitz. — 15) Sumpfiges Erlen-
gebüsch und Gräserei. — 16) Ehemals Kirchenbesitz? Wiese an der Emse. — 17) Emse-
wiesen. — 18) Steil abfallender Hügelzug zwischen Sondra und Kälberfelder Flur. —
19) An der Sondraer Straße. — 20) Forstort sö. von Deubach.
336 Amtsgerichtsbezirk Thal.
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Stillbach ?t) Stillwig
Hasenlauf ?2) ebs.
Dornhecken ?3) Dernhecken
Altes Burl *%) In ahlen Burl
Boden In Boüudden
Pfaffensteig ?) ebs.
Der Brotsack *%) Bruedsack Neptale (?sursum)1014
Die Ette (Alte Grube) ?”) |? (Dobenecker I 638;
Heß a. a. O. 115)
Ettegrube ?®) Attegrumn Neptale (? infra) 1014
Die Sondraer Straße | Wäldwägk
Der Krotenbach ?) Krotewoch ? Ötteresweg 1014 (Do-
Kröten- oder Born- |? benecker I 638)
mühle 2°)
Bornrasenweg Bornröasenwägk
Backhauswiese Bäckenwesen
Das Paradieschen 30) |ebs.
Das Winkeleisen 3!) Winkelisen
Die Ochsenwiese Öchsenwesen
Die Krautmaßen Krütmoßen
Der Steinhof ??) ebs.
Die Thalwiesen 33) Döalwesen
Die Pfarrwiesen Pfarrwesen die thanwiesen 1436
Der Garten Göärden (Jänner a. a. O. 74)
Der Karn ®%) Käern
Am Töpfershügel Depfershegk
Am Zielbaum ebs.
Bornsotteln ebs.
21) Forstort zwischen Deubach und Schmerbach. — 22) Die Lokalität des „Hasenlauf“
konnte ich nicht erfahren. — 23) Ebenso ist die „Dornhecken“ aus dem Gedächtnis der
Einwohner geschwunden. — 24) An der Burlaer Flurgrenze; zum Teil auf die benach-
barte Flur übergehend. Wüstung? — 25) Jedenfalls der KirchStiegk oder „Stiegk“ von
Kälberfeld nach Sättelstädt. — 26) Am unteren Geiersbach ; Wiese. — 27) Am Hörsel-
berg, am Hastrungsfelder Weg. — 28) Am Östausgang des Dorfes. Sollte in „die Ette“
und „Ettegrube‘“ das „obere“ und „untere‘ Neptale zu suchen sein? (Vgl. H. Heß,
Die Grenzen der Mark Lupnitz, Mitt. d. Ver. f. goth. Gesch. 1903, 115.) — 29) Nach
Jänner (Emsewiesen, a. a. O. 59) ist der „Krotewoch‘“ eine vom Krotenbach durch-
flossene, quellige Wiese zwischen Emse und Hardt. Diese Wiese endet an der Hörsel
an der Kröten- oder Bornmühle. — 30) Vor der Hardt. Nach Jänner ist vermutlich
neben dem Paradieschen ein Begräbnisplatz aus katholischer Zeit gewesen, denn
es wird berichtet, daß die Sondraer ihre Toten zur Zeit der Pest „unter der Hart“
begruben, wie auch die Wiese an der Kälberfelder Kirche „das Paradies“ heißt.
— 31) „Schmales, zweimal rechtwinklig gebrochenes Wiesenland“ an der Emse.
(G. Jänner, a. a. O. 73.) — 32) Jetzt Wiesen zwischen Hörselberg und Dorf; nach
Jänner führen sie den Namen vom Hörselgerölle. — 33) Ehemals Lehnswiesen des
Nikolaiklosters in Eisenach nach Kälberfeld zu. — 34) Hörselwiese an der Kälber-
felder Flurgrenze.
Sättelstädt. 337
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Auf dem Keller ebs.
Der Brötzelberg Bretzelsbargk
Johannisberg 3°) Gehannesbargk
Weinberge 36) Winbargk ein wyngarten, gelegen
Weinbergsweg Winbargkswägk czu Setelstete1425 36%)
Wüstes Land Wistenei
Seeflecken ebs.
Der Rothe Strumpf ebs.
Saure Wiesen Sure Wesen
Klosterwiesen 37) Klüesterwesen
Dürre Aue Derre Aub
Die Krauthöfe 3%) Krüthof
Petersberg 3°) Bieder$bargk
Auf dem hohen Ufer | Ufn hochen Ufer
Am Strang Am Strang
Erdfälle Ardfallen
Auf der Ebene ebs.
Stockwiesen ebs.
Lange und kurze Quer-|In Quärchen
stücken
Beim Brunnen 0) Bei den Born
Kulsrode 4!) Kulsröde
Fitz 42) ebs.
Die Hörsel Härschel Hursila 932 (Doben-
Der Stieg %3) Stiegk ecker 1339); In Auvio
Waltershäuser Steig |Marktwägk quodam Hursila vo-
Taubenrain Dubenrain cato 979(Dobenecker
Scheibweg *#) Scheiwägk I 507); In Hürselen
Die schmalen u. breiten | Gärn 1014 (Dobenecker I
Geren 638)
Die Rothen Sotteln Ruüeden Sotteln
Im Dolk Döüulk Er
Die Dreiachteläcker Uf den drei Oachteln
Sperlingsberg ebs.
Die neun Hügel *5) Nien Hejen
35) Der Fuß des Hörselberges am Westende des Dorfes. — 36) Jetzt Ackerland;
am Fuß des Hörselberges. — 36?) Aus: Ltr. Herman Rudolf, Thyle Heße und Fritsche
Thyme, burger czu Waltershusin, bekennen, das wir... vorkouft habin eynen win-
gartin, gelegent cezu Setelstete, der da gewest ist herrn Johansen Heßin seligen, etewan
pfarrer czu Setelstete, dem erwirdigen herrn Ewalden, apte czu Reynhersborn. Rein-
hardsbrunner Or., StA. Gotha QQ Is 433. — 37) 38) u. 39) Nicht mehr bekannt. —
40) Quellen (jetzt nicht mehr gefaßt) vor der Hardt. — 41) An der Eisenacher Straße
nach der Kälberfelder Grenze zu. — 42) Auf dem linken Hörselufer am Westausgang
des Dorfes; Gärten. — 43) Der Kälberfelder Kirchweg auf dem rechten Hörselufer.
— 44) Der schief ansteigende Weg nach der Hardt. — 45) Seit der Separation ver-
schwunden.
Gerbing, Flurnamen, 22
338 Amtsgerichtsbezirk Thal.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Ziegenhof #) Zejenhof
Unteraue Ingerau
Namen aus dem
Ort:
Das Präsidentshaus
Im Kirchdorf |
In der Saugasse
Die Jobsmühle
Flur Schmerbach }).
Schmerbach ?) Schmärwig Smerbach 1436 (Hb.
Die Trift ebs. Urk. 1207); Schmer-
Die Gemeinde 3) De Gemeien bach 1510 [1]
Der Einsiedel *) Einsiddel
Der Berber ebs.
Der Goldberg Golbargk
Das Linienthal Lengedöähl
Der Bornrain ebs.
Die Schmerbach Schmärwig
Der Hainaische Weg°)|Der Hänsche Wagk
Die Schleife De Schleifen
Das Batzenfeld ®) Batznfeild ? Wüstung Battin-
Der Kalkhögk ebs. chenfeld®)
Die Eller ebs.
Der Lerchenberg Larchenbärgk
Das Erlich ebs.
Das Gericht’) ebs.
Der Galgenkopf ”) Galjekopf
Die Altensteiner Straße | De Ströaß oder Schwiner | Siehe Forstnamen
Stroaß
An der Steinrutschen |?
Auf dem Kreuz Ufn Kritz
Im Dulch ebs.
Bei der Schwemme ?
Am Oswaldshögk Oswaldshegk
46) Am ÖOstausgang des Dorfes neben der Eisenbahn.
1) Literatur: Brückner I 11, 55; Gelbke II 1, 677; Lehfeldt XI 82;
Fr. Regel, Entw. d. Ortsch. 32; v. Wangenheim, Beitr. 34. Die Flur Schmer-
bach ist ebenfalls in Hagenhufen geteilt. — 2) Quellen f. d. modernen Namen:
s. Flur Schwarzhausen. — 3) Unter dem Beerberg. — 4) An der Altensteiner Straße.
— 5) Nach dem Marktflecken Haina. — 6) Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 30 Anm. 1. —
7) Südl. vom Dorf.
Sättelstädt. — Schmerbach. — Schönau a. d. Hörsel. 339
Mundartliche Aus- REINER]
Sprache Urkundliche Formen
Moderne Namen
Namen aus dem
Ort:
Ampelsgassen
In der Ecken
Oberdorf
Die Malzdarre
Unter der Linde
Im Unterdorfe .
Flur Schönau a. d. Hörsel!).
Schönau ?) Schienau Schonauwe 1436 (v.
Die Unteraue Engerau Wangenheimsches
Die Schulwiese Schulwesen Erbzinsregister)
Oberaue Awerau
Kriegsgasse ?
Rottelsbach 3) ebs.
Müllersweg Mehlrain
Stiegk ebs.
Schafgrund Schofgrund
Buckelthal Buckeldoal
Fuchsberg Fuchsbärgk
Raingut ®) Uf den Rain
Das Kirchbergsche }| Rainbärgk
Haus #)
Mühlgasse Nach der Millen zu
Die Tränke De Dränk
Schindrasen Schingröäsen
Der Steinacker ebs.
? Der Kielsbärgk 5)
Die Kirchwiese ®) Kirchweösen
Ruhlaer Weg An der Rühler Stroaß | Die Ruhler Straß”) 1559
Im Grund In Schlöagsgrund Im grundt
Die Deubach ®) De Deibich Die Deubach
Der Mühlgraben Millgröaäben Der Mühlgraben
1) Literatur: Brückner II 10, 65ff.; Gelbke II 1, 679; Mosch u.
Ziller, Versuch einer Beschr. 301ff. 317; Lehfeldt XI 83; v. Wangenheim,
Beitr. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Gangbares Steuer-Cataster von Schönau
a. d. H. 1839, Tenneb. Rentamtsarchiv, Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) Kleiner
Nebenbach der Deubach (links). — 4) Ehemals den Grafen von Kirchberg (Farnrode)
gehörig. Im „Raingut‘“ liegt die Kirche. — 5) An der Deubacher Höhe. Ehemaliger
Wasserlauf? — 6) Wiese an der Hörsel; Stätte der alten Kirche. — 7) Die urkund-
liehen Nachweise nach Flurbuch Schönau, Wangenheimischen Orts, 1559, StA. Gotha.
Der Ort war zum Teil v. wangenheimisch, zum Teil v. ütterodtisch. — 8) L. Zufluß
der Hörsel, durch den Ort gleichen Namens fließend.
22*
340 Amtsgerichtsbezirk Thal.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Urkundliche Formen
Die Eselsmühle ?) Eselsmöllen
Die Deubacher Mühle °)| De Deibichs Millen
Auf der Höhle Uf der Höhlen
? De Meierei (v. Uette-
rodtsches Vorwerk)
Das Platzenhüs
Scheingöärtens Hüs
?
Die Deubacher Mühlen
Uf der Höhlen
10) Die Sachsenburg
? Der Schaaffbaum
SCHLLCHLICHERT)
Flur Schwarzhausen !).
Schwarzhausen ?) Schwarzhüsen ? Suarzaloheshusen vor
900; die Namen-
form aus dem 12. Jh.
(Dobenecker I 294);
Schwarzlochshausen
1411 (Brückner III
12, 138 Anm., ohne
Angabe der Quelle d.
Diploms) ; Swertzel-
Der Stillbach Stillwig hüsen 1428. 1445 (Hb.
Der Kaisersgrund °) Keischersgrund Urk.V1204, VII156);
Der Deuberg Deibargk Swartishußen 1436
Der Kindfrauenweg Y (Hb. Urk. I 207 £.);
Der Hackrain Hackerain Schwarzhausen 17.
Der Bäder ? Jh. [23]
Die Fischbach Fischbich Siehe Flur Fischbach
Die Salzwiese ?) Sälzwesen
Der Sandberg Sändbargk
Im Mühlteich >) Möhldich
Die Schüttgrube °) Schödgröawe
9) Die Deubich wurde oberhalb Schönau durch 2 Teiche geleitet und trieb die (ober-
schächtigen) Esels- und Deubachsmühlen. Jetzt sind beide eingegangen. — 10) Leider
nicht mehr nachzuweisen.
1) Literatur: Baethceke, Evang. Jahresbl. des Kirchspiels Schwarzh. 1889,
1890; Brückner I 11,39; Gelbke II 1, 684; Lehfeldt XI 84; Fr. Regel, Entw.
d. Ortsch. 32; v. Wangenheim, Beitr. 34. — 2) Quellen f. d. modernen Namen-
formen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse; „Grund-Lehnbuch über die zum Oberhof
und Unterhof in Thal, ingleichen zum Rittergut Schwarzhausen lehnenden Grund-
stücke bei der Gemeinde Schmerbach 1826“, Tenneb. Rentamtsarchiv; mündl. Mitt.
Die Flur bestand aus „Hagenhufen‘“. Diese sogen. „Güter“, z. B. „vom Wege bis
zum Berber“, werden in den Katasterverzeichnissen noch geführt. — 3) Hier sollen
(nach Brückner, a. a. O 41) „die Kaiserlichen Völker von den Schweden geschlagen
worden sein“, — 4) Feuchte Wiese. — 5) Jetzt Wiesen.
Schönau a. d. Hörsel. — Schwarzhausen. — Sondra. 341
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Die Lust ®) De Lost
Das Lusthölzchen Losthölzchen
Die Schleifen Schleifen
Die Pfarrwiesen Pfarrwesen
Schafwiese Schöfwesen
Der Sumpfgraben N,
Schafgraben Schöfgröaben
Die Emse De Üemesen Siehe Flur Winterstein
Die Flachsrösten Flaßrüssen
Der alte Teich Der ahle Dich
Die Schulhohle Schulhöhlen
Die Gasse De Gaß
Der Eichenrain Echerain
Der Kriegrain x
Die Brückenhohle Brückenhöhlen
Der Schleifenkopf Schleifekopf
Zum Gruben b Die Gruben 1436 (Hb.
Das ehenhels} 2 H Urk. I 207)
Sondra ?)
Die Hardt
Vor dem Fraunrode
Die Mebach 3)
Der Kessel
Vor dem Kessel
Die Poppenberge
Das Häuserthal
Die alte Grube
Der Grübelberg
Der Polarskopf
Flur Sondra }).
Sundere v. 785 (Doben-
ecker I 49); ebs.
1513 %); In der sun-
Höärdt der 1513 (v. Wangen-
ebs. heim, Beitr.)
Die Sonner
Mebich Die metbach 1513 (v.
Wangenheim, Beitr.)
ebs. Der Kessel 1513 (ebd.)
ebs.
Pipenbargk oder Bot-|Die zwenn Poppen-
tenbargk berge 1513 (ebd.)
Hieserdöal Das heusingerthal 1513
In der ahlen Grümn (ebd.
Grebbelbargk grübelbergk 1513 (ebd.)
ebs.
6) Anhöhe zwischen Schwarzhausen und Schmerbach. —
Namen aus dem Ort: Das Langenfeld; die Gasse; das Amt; die Hohle; das
Eisfeld.
1) Literatur: Brückner II 12, 33; Mosch u. Ziller, Versuch einer
Beschr. 315 f.; Fr. Regel, Entw. d. Ortsch. 32. Sondra ist eines der charakteristischsten
Hagenhufendörfer; 1813 bestand es (nach Mosch u. Ziller) aus 7 Bauern- und 12 Hinter-
siedlergütern. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. —
22) Aus: Ltr. domini, dietus Waltmann, Schwarzes Georgenth. Kopialbuch (StA. Gotha)
fol. 163. — 3) Berg und Zufluß der Emse zwischen dem Kessel und der Hardt.
6}
342 Amtsgerichtsbezirk Thal.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
DieLangenhainerWand | Die Langenhoäner Wänd
Pferdekopf Pfärkopf
? ? Dasnerdenthayl1513(v.
Wangenheim, Beitr.)
Die Emse Ems Siehe Forstnamen
Flur Thal!).
Thal ?) ’s Doal Im obertal über Scharf-
Der Wolfsberg °) Wolfsbärgk fenberg 1512 [20]
Der Steinkopf ) Steinkopf
Unter der Rasenmühle | Ungerder Röäsenmüllen
Die lange Wiese Lange Wesen
Weiden-Wechselwiese’)| Widenwechselwesen
Untere Bohnwiese |
Obere Bohnwiese Binwesen
Schafwiese Schofwesen
Bienhof ®) ebs.
Simmetwiese 7) Simmetswesen
Der Krebsbach ®) Krabsbich
Feld an Richters Teich | ?
Richters Teich
Richters Hölzchen
Richter$ Dich
Richter$ Helzchen
Eselstieg ?) Eselstiegk
Teichrain Dichrain
Die Hauswiese 1°) Hüswesen
Barlieseloch 1) ebs.
Teufelskutte 12) Düwelskutten
Kalkmühle Kalchmüllen
Weiherwiese Weierswesen
Der Hartacker 13) Höärtacker
Der Dorfgrund !#) Dorfsträß
1) Literatur: Brückner I 2, 156ff.; Mosch u. Ziller, Versuch einer
Beschr. 289; Lehfeldt XI 87; Fr. Regel, Entw. 29; v. Wangenheim, Beitr.;
v. Wangenheim, Urk. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Lehn-
buch Thal 1830, Rentamtsarchiv Tenneberg; mündl. Mitt. Letztere hauptsächlich von
Herrn Chausseegeldeinnehmer Dolch in Thal. Thal, im engen Grund zwischen
Scharfenberg (Hain) und Schloßberg einzelhofartig gebaut, war ursprünglich eine der
reizvollsten und charakteristischsten Thüringer Dorfanlagen. Jetzt leider völlig moderni-
siert. Ueber die urkundlichen Formen vgl. Forstnamen. — 3) Nördl. vom Dorf
am Kittelsthaler Weg. — 4) Ueber dem 1. Erbstromufer, an der Straße nach Farren-
roda. — 5) Deputat für die Haltung des Herdochsens. — 6) Hof, nach Weißenborn
zu. — 7) Feuchte Wiese am Krebsbach. — 8) R. Zufluß des Erbstroms. — 9) Der
Eselstieg führt von Thal nach Hucheroda. — 10) Große Wiese unter dem Hain. —
11) Sumpfiger Teich n.ö. vom Hain (Scharfenberg); früher fischreich. — 12) Sumpf-
loch an der Seebacher Straße. — 13) Wiese und Land sö. vom Scharfenberg. —
14) Der Wiesengrund zwischen Rögis und Schloßberg (Schoßberg).
Sondra. — Thal. 343
Mundartliche Aus-
sprache Urkundliche Formen
Moderne Namen
Der Seebacher Grund | Siebicher Grond
Das Sommergehäu 1°) | Summergehei
Das Sinnische Gut1#) | ebs.
Hopfenrain !?) Hopferain
Am Rittersberg 13) Ritter$bärgk
Fuchswiese Fuchswesen
Die Schneiderswiese |Schnider$wösen
Der Wiesengarten Wesengöärden
Die Götzenwiese 1?) ?
Eichleitenwiese Eichlütenwösen
Saurasen 20) Souräsen
Sautränke ?°) Soutränk trengke 1449 (Hb. Urk.
Das Loch ebs. VII 240. 241)
Am Bohnstege Am Bunftiegk
An der Kirchfahrt ?!) | Kerchföärth
Der Brandenstein 2?) |Gebränte Stein
Die Steinschöpfen 2?) |ebs.
Die Deubacher Lücke°®) | Deiwicher Licke
Der Hüttberg ?°) Hidbärgk
Der Hüttacker ?°) Hidäcker
Die Hüttwiese 25) Hidwesen
Die Hütthöhle ?5) Hidhellen
Hüttengraben ?°) Hidgröaben
Weißenborn (Heiligen- | Wissenborn wyssenborn , weissen-
stein) 26) born das closter 1378
Der Klosterbrunnen ?”) | Kluesterborn [39]
Das Erlich (Alt-Weißen- | ebs.
born) 28)
Scharfenberg ?°) Das Löthtöpfchen 30), |Scharffenbergk 1512
Scharfenbärgk [20]
Der Erbstrom 3) ebs.
15) Feldgehölz nach Hucheroda zu; zum Teil weimarisch. — 16) Jetzt Kestnersches
Gut. Gehört zu Seebach. — 17) Nach Deubach zu; zwischen dem Eichhölzchen
und der Seebacher Flur. — 18) Nördl. vom Hopfenrain. — 19) Nicht mehr be-
kannt. — 20) Im oberen Dorfgrund. — 21) Vom Sinnischen Gut ins Thal. —
22) Am Rögis. — 23) Im oberen Dorfgrund, am Hinter-Nesselrain. — 24) Bei
der Fuchswiese. — 25) Die Papiermühle, unterhalb des Ortes, am Erbstrom. Hier stand
früher ein Hüttenwerk (Kupferhammer). Vgl. Brückner, a. a. OÖ. 176 und Fr. Regel,
Entw. 29, Anm. 5. — 26) Ehemaliges Wilhelmiter-Kloster. Vgl. Brückner, a. a. O.
156ff.; Lehfeldt, a. a. O. 87 ; Fr. Regel, a. a. O. 29. — 27) Der Brunnen neben Heiligen-
stein. — 28) Nach Brückner, a. a. O. 157, alter Meierhof der Herren v. Flarchheim,
an dessen Stelle später das Kloster gegründet wurde. — 29) Ehemals v. Uetterodtsche
Burg. — 30) „Das Löthtöpfchen“ wird der aus dem Waldesgrün hervorragende Burg-
fried von Scharfenberg im Volksmund genannt, nach der gedrungenen Form. —
31) Vgl. Forstnamen.
344 Amtsgerichtsbezirk Thal.
Flur Winterstein !).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Winterstein ®) ebs. Winterstein 1246
St. Johannis ®) San G’hannes („Waltmann de Win-
Johannistrift ®) ? terstein“, Arnst. Urk.
Die Fichtenburg 5) Fichtenborgk S. 6); Wintersteyn
Der Sommerstein $) ebs. 1378 [39]
Im Rappach ’) Im Rappich Im Ruppach (W.)®)1548
Die Stachelwiese ?) Stachelswesen
Unter dem Lerchen-| Unger den Larchen-
berge bärgk
Am Galgen 19) ebs. Beim Galgen (W.) 1548
Die Galgentrift 10) ebs.
Der Müllerbruch 1!) Müllerbrach
Die Thonkutten 12) ebs.
Die Lustwiese 1?) Lostwesen
Die Planwiese 1) ?
Der Hammerweg ®) Hammerwägk
Das Hammerland !5) ebs.
Die Hammermühle 5) | Hammermüllen
1) Literatur: Baethcke, Jahresbericht des Kirchspiels Schwarzhausen 1889;
Brückner I 11, 58; Gelbke II 1, 695; Lehfeldt XI 92ff.; Mosch u. Ziller,
Versuch einer Beschr. 112 ff. 309 ff.; Fr. Regel, Entw. 31. 32; v. Wangenheim,
Beitr.; v. Wangenheim, Regesten. Vgl. auch Forstnamen. — 2) Quellen f. d.
modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse; Lehnbuch Winterstein 1833
(Tenneberger Rentamtsarchiv III 133); mündl. Mitt. — 3) Das zweizeilige Dorf liegt
längs der Emse. Ungefähr in der Mitte zwischen Ober- und Unterdorf stehen die
v. Wangenheimschen Gutsgebäude. — 4) „Hinter Sankt Johannis“ heißt ein Flurstück
unter der Eichleite, nach dem Dorf zu. Dort soll die erste, Winterstein und Fisch-
bach gemeinsame Kirche gestanden haben (Brückner, a. a. O. 63). — 5) Die Lage
der Fichtenburg ist nicht mehr bekannt. — 6) Die Burgstelle des „Sommerstein“ ist
am Nordfuß des Breitenberges, über dem Dorfe. Brückner (a. a. O. 58) nennt den
Namen Sommersteig. „Ein altes Raubschloß, darunter ... .. noch verfallene Keller
sind, und davon man noch ... den um dasselbe gewesenen Wall gar wohl wahr-
nehmen kann ... — 7) L. Zufluß der Emse; die Mündung unterhalb Winterstein,
am Fuße des Lerchenberges. — 8) Sämtliche mit „W.‘“ bezeichneten urkundlichen
Formen sind entnommen aus: F. H. A. v. Wangenheim, Beiträge zu einer Familien-
geschichte des Geschlechts v. Wangenheim, Göttingen 1874, 950 ff. — 9) Unterm
Lerchenberg, zwischen Schmerbach und Winterstein. — 10) Der Galgen soll unter
dem Meisenstein nw. von Winterstein gestanden haben; dort hinauf führt auch die
Galgentrift. — 11) Zwischen Galgenberg und Lerchenberg, nach Schwarzhausen zu. —
12) An der Emse nach Schmerbach zu ; früher Ziegelhütte. — 13) Nach Schwarzhausen
zu, am Fuß der „Lust“ (Anhöhe zwischen Schmerbach und Schwarzhausen). —
14) Unbekannt, wo? — 15) Unterhalb Winterstein, nach Schwarzhausen zu, lagen,
begünstigt durch den blühenden Bergbau längs des Nordfußes des Thüringerwaldes
(Ruhla—Friedrichroda und weiterhin), eine Schmelzhütte und ein Hammerwerk. Winter-
stein zunächst die „Schmelzhütte“, darunter die Schmelzwiese. Der Hammerweg führt
auf dem 1. Emseufer hin. Neben der „Schmelzhütte‘“ befinden sich noch Schlacken-
Winterstein. 345
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Der Teich 16) Der Dich
Der Schieferbruch 17) | Schöwwerbrach
Der Schieferbruchsweg | Schöwwerbrachswägk
Vor dem großen Ge-|Vörn grössen Gehaide
haide 18)
Der Johannesberg !?) | Gehannesbärgk
Das Wallrachsholz 20) | Wallrachshalz
Der Anger !#) ebs.
Der Schmidtsgraben ?!) | Schmedtsgräben
Die Schmiedshohle 2!) | Schmödtshöhle
Die große Wiese De grösse Wesen
Die Flachsröste Flaßrüssen
Das Reckenbeil ??) Reckebiel Reggkbuel (W.) 1548
Die Hutweide ebs.
Die Schmelzwiese 15) |Schmelzwesen
Die Schmelzhütte 15) |Schmelzhütten
Hopfenberg ??) Hopfenbärgk
Petersacker ?*) BiederSäcker
Die Emse °) De Ams
Namen aus dem
Ort:
Die Ecke
Der Schafhof
Der Erbachshof
Die Burg
hügel, das Land gilt als besonders fruchtbar. Die Hammermühle (jetzt abgebrannt)
liegt bachabwärts; daneben, nach Schwarzhausen zu, das Hammerland. — 16) Jetzt
Wiese am Fuße des Sandberges (zwischen Schwarzhausen und Fischbach). — 17) Nach
Fischbach zu. — 18) v. Wangenheimscher Wald am Nordfuß des Johannisberges. —
19) v. Wangenheimsche Waldung zwischen Winterstein und Fischbach. — 20) Hölzchen
auf der Südseite der Straße nach Fischbach. — 21) Zwischen Johannisberg und
Hopfenberg. — 22) Im Hohlweg nach dem großen Gehaide und Johannisberg zu. —
23) v. Wangenheinische Waldung sö. über dem Dorf. — 24) Am Ruhlaer Weg, am
Otterbacher Wasser. — 25) L. Zufluß der Hörsel; entspringt am Nordfuß des Großen
Inselberges und mündet bei Sättelstädt. —
Folgende Namen aus den v. Wangenheimschen „Beiträgen“ sind nicht mehr
nachzuweisen: der Diepach; im freitagsgrunde; im stissig; der steinstogk ; die Deich-
wiese [= der Teich? Anm. 16]; der steinfort; die zilhegskenn; das brudersflegk; beim
Hutershoff; in der Holbach; an der schleifen; unter der sannermoln.
346
Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Flur Aschara }).
Moderne Namen ?)
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Aschara °) Ascher Asgore, Ascrohe anf.
Wiegleber Weg Wieläber Wägk saec. IX (Dobenecker
Sauloch Souweslöch I 70); Asgari 932
Wustfeld #) Mustfeld (Dobenecker I 339);
Pfaffenborn °) ebs. Aschere 1143 (Do-
Nützelfeldweg ®) Lützelfeldwägk benecker I 1458);
Wangenheimer Weg
Langensalzaer Straße
Wanger Wägk
De äle Ströß
Aschara 1377 [35e
fol. 16]; Aschra 1512
Neusissen ?) Neusissen [35b]
Melm Die Mälm
Kuleich 8) Kuülech
Frohnborn ?) Frünborn
Vor dem Thore 1°) Ver dem Dure
Auf dem Rode!) Uf dem Rode
Die Laiten Schmale und brede
Leiden
Abtsbrunnen 1!) Abtsborn
Egelsee 12)
Ballstädter Weg
Das Neilsie
Ballster Stiegk
Querrode 13) Quärrode
Rinnhof !%) Rennhof
Haderhof !>) ebs.
Krütländ
Krautland 16)
1) Literatur: Brückner II 9, 35; Gelbke II 2, 292; Lehfeldt VIII
192. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse,
Eine große Anzahl Flurbezeiehnungen, sowie die mundartliche Aussprache erhielt ich
durch die Güte des Herrn Kantor Walther; vielerlei mündliche Mitteilungen ver-
danke ich Herrn Theodor Schein. — 3) Aschara war wohl ursprünglich ein zwei-
zeiliges Straßendorf, erbaut längs des Weißbaches (Ascharaer Bach). Von Brückner
wird besonders der Haferbau hervorgehoben, neben der Pferde- und Schafzucht. —
4) Unfruchtbares Land an der Wiegleber Grenze. — 5) Sö. vom Dorf, am Nützelfeld-
weg; noch jetzt starke Quelle. — 6) Der Nützelfeldweg geht vom Wustfeld aus und
mündet in den Wangenheimer Weg. — 7) Wüstung am Wangenheimer Weg sw. von
Aschara. Neusissen war ein Filial von Wangenheim; bis vor etwa 20 Jahren mußten
die Besitzer des Neusisser Landes „Reithafer“ an die Pfarrei Wangenheim liefern.
(Mündl. Mitt. von Herrn Kantor C. Walther.) — 8) Nahe der Hochheimer Grenze.
— 9) Der Frohnborn ist jetzt zugefüllt; das Land dort ist aber noch feucht. —
10) Südl. vor dem Dorf. — 11) Sw. vom Dorf, am Gothaer Weg, früher Erlengebüsch.
Hier soll ein Dorf gestanden haben, dessen Brunnen der Abtsborn war. — 12) Ver-
sumpfter Teich am Ballstädter Weg, wilde Enten nisten noch dort. — 13) Ackerland
sö. vom Dorf. — 14) Flurstück südl. vom Dorf am Gothaer Weg; angeblich Wüstung.
— 15) Ackerland sö. vom Ort, nach dem Ballstädter Steig zu; ob wüst, konnte ich
nicht erfahren. — 16) Gemeindeland östl. vom Dorf.
Aschara. 347
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Wartberg !?) De Wört
Weinberg 18) Winbärgk
Hinterdem Kirchberg?) | Henger den Kerchbärgk
Zum Dorn ?°) Zum Dürn
Zur Hand ?!) Zür Händ
Mühlhof 22) Moelhof
Wanderecke ?3) Wannerecke
Tonnaer Berg Donnbärgk
Matzenhügel ?%) Matzenhögk
Röttelberg Rödelbärgk
Beim Teich 25) Bim Dich
Esels-Rain Asels-Reen
Der Höhn oder Haun ?°) | Hön
Die Höfchen 2%) Zum Hefchen
Kulrode 6) ebs.
Aue Auwe
Schießthal ?”) Schässel
Ascharaer Berg Ascher Bärgk
Auf der Höhe Uf der Hohle
Uflangen 28) Uflenge oder bie dem
entzeln Böm
Die Krickgrube ebs.
Röderstieg Räderstiegk
Löser Läser
Namen aus dem
Ort;
Das Unterthor
Malzhaus
Brückengasse
Schwemmgasse
17) Der Wartberg liegt n.ö. über dem Dorf. Meinen Erkundigungen nach sind dort keine
Funde gemacht worden. — 18) Der nördl. Teil des Wartberges. Nach Brückner (1758),
a. a. O. 38, sind dort viele Weinberge gewesen, die später zu Esparsetteflecken um-
gewandelt wurden. Noch 1860 gab es dort einzelne wilde Reben. — 19) Der Kirchberg
liegt nw. vom Dorf. Dort stand (nach Brückner, a. a. O. 43) „in alten Zeiten eine
Capelle ... und man siehet auch auf demselben die Rudera, als den Füllmund, des-
gleichen den Umfang. Es stehet dermalen eine große Linde auf dem Platze, unter welcher
ein großer Stein lieget ...“ Die Linde ist längst verschwunden. Nach der Separation
wurden noch die Grundmauern der Kirche ausgeackert. — 20) Ackerland nördl. von der
Tonnaer Straße. — 21) An der Abzweigung der Gräfen- und der Burgtonnaer Straße.
Ehemaliger Wegweiser? — 22) Wüste Hofstätte am Ascharaer Bach, unterhalb des
Dorfes. — 23) Land am Eselsrain (nach Burgtonna zu). — 24) Auf dem Tonnaer Berg,
an der Grenze von Burgtonna. Auf den Matzenhög führte die Schweinetrift. — 25) Am
Eselsrain. Der Teich bestand bis zur Separation. — 26) Nach Burgtonna zu; jetzt
Ackerland. Dort soll eine wüste Dorfstätte sein. Ein Teil des Landes heißt ‚die
Höfchen“, daran schließend (nach Westen) „Kulrode“. — 27) An der Burgtonnaer
Grenze. — 28) Im Südosten der Flur, nach der Burgtonnaer Grenze zu.
348 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Flur Ballstädt!).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Ballstädt Ballst Balderesteti 977 (Do-
benecker I 487); Bal-
destete 1143 (Doben-
ecker11458); Balden-
stete 1317 [35e fol.
34a]; Baldestet, Otto,
miles de 1338 [35e
fol. 34b]; Baldenstet,
Baldestete 1338 [35e
fol. 35]; Baldistete
1378 [39]
Das Eschenberger |Eschenbarger Fäld Gein Eschenber wart
Feld3) 1492 13b)
Das Nützelfeld ®) Netzelfäld Im lotzeln feld 149213)
Der Erdfall Ardfall
Der Eschenberger Weg | Eschenbarger Wägk I ar a
Der Holzberg’) Holzbärgk Der Holtzberg 1435 1?)
Der Holzbergweg Holzbärgkwägk
Der Pfaffenhöfer Weg |?)
Das Kugelleich Kuülech
Die Läusegrube ?) Liesegrom’n
Die Weinberge ®) Winbärgk
Der Plätsch ?) ebs.
Die Seeecke 10) Siehecken
Der St. Lorenzberg ?
Der Harstrang ?
Das Siechthal ?
Das Hochheimer|D’s Hüchensche Fäld |Gein Hocheym wart
Feld 1492 18b)
Der Seltenweg 11) Sellenwägk
1) Literatur: Brückner II 12, 4; Gelbke II 1, 105; Lehfeldt VIII
196 ff.; Blätter f. goth. Heimatsk. 1897, No. 12, S. 48. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Die Dreifelder nach
Bl. f. goth. Heimatsk. (ungenannter Verfasser). Die von mir an Ort und Stelle er-
fragten Namenformen weichen verschiedentlich von obigem Verzeichnis ab. — 4) Süd-
lich vom Dorf. Der Name Nützelfeld (Lützelfeld?) hängt öfters zusammen mit
Wüstungsfluren (vgl. Flur Hochheim und Flur Siebleben); in Ballstädt ist keine
Nachricht erhalten über eine eingegangene Ortschaft im „Nützelfeld“. — 5) Jetzt
Ackerland n.ö. vom Dorf. Mitte des 18. Jahrh. (nach Brückner, 1758, a. a. O. 7)
waren am Holzberg Eisensteingruben. Das Erz wurde in Luisenthal verhüttet. —
6) Die mit ,„?“ bezeichneten Flurnamen nach dem in Anm. 3 genannten Verzeichnis.
— 7) Hohle am südl. Fuß der „Weinberge“. — 8) Oestl. vom Dorf. Ueber ehemaligen
Weinbau ist nicht das geringste mehr bekannt. — 9) Ackerland vorm Holz, östl. vom
Dorf. — 10) Wiese, zum ehemaligen Rittergut gehörig (Brückner, a. a. O. 19), n.ö.
vom Dorf. — 11) Weg längs des Seltenbaches. Dieser entspringt in der Hochheimer
Ballstädt. 349
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Hautelweg !?) Huüdelwägk An dem hawtalwege
Der Ramben ? 1435 18)
Der Leithammel ?
Das Seltenland 1#) Sellenländ
Das Aschara-Feld|D’s Ascher Fäld Gein Aschra wart
Der Langensalzaer Weg | Der Salzer Wägk 1492 13b)
Der Antoniusgrund !5) | Der Antonsgrond
Antoniusweg ®) Antonswägk
Der Schweinsrücken !5) | Schwinsrecken
Das Rodeland 16) Ruüedeländ
Der Haunbaum !?) Hauböm
Die Aue 18) De Auwe
Der Tonnaische Weg |D’r Donn’sche Wägk | Am thonnewege 146713)
Das Gemeindeland !?) | Gemenländ
Der große Heuberg Der gruße Hebärgk
Der kleine Heuberg Der klene Hebärgk
Das Röderholz 20) Rödchen-Holz
Der Blosenberg ?
Pfarrholz ebs.
Die Laite De Lied
Seeweg Siewägk
Morgweg Morigwägk
Steingrabenweg Stengröabenwägk
Junkerholz ?) JonkerSholz
Der Kobsenweg ?
Der Christianweg ?
Das Münchholz ?2) ?
Die Wolfsgrube ?°) ?
Der Hungerbrunnen Hongerborn
Flur bei der Wüstung Hauthal („Hatelsgraben‘“), heißt in Ballstädter Flur „Selten-
graben, Seltenbach, Seltenfluß‘“, unterhalb Ballstädt nimmt er den Namen „Tonna“
an. — 12) Führt nach der Wüstung Hauthal. — 13) Aus: Erbbuch d. Augustinerkl.
(StA. Gotha RR I 11) fol. 110P, 1112. — 132) Aus: Ltr. Hans Fichter ... „verkauft
unsir lieben frowen kirchen [Stiftskirche zu Gotha] der vicarie und altars der liben
Heiligen St. Urbani, Anthonio, Senten Elizabet unde den 14 nothelfern .... '/, land
und 3!/, acker“. Or. d. Augustinerkl., StA. Gotha QQ II 148. — 13b) Aus: Ltr.
Hans Czymmerman, Or. d. goth. Kreuzkl., StA. Gotha QQ Ic 7 (5). — 14) Land am
Seltenbach. — 15) Der Schweinsrücken liegt nw. vom Dorf, da, wo die Mühlhäuser
und die Döllstädter Bahn sich voneinander zweigen. Vom Dorf aus führt durch den
Antoniusgrund der Antoniusweg hinauf — doch wohl ein alter Triftweg für die
Schweineherde. — 16) Nw. vom Ort, nach der Ascharaer Grenze zu; Ackerland. —
17) An der nördl. Flurgrenze, nach Burgtonna zu. — 18) Im Tonnathal. — 19) Acker-
land an der Burgtonnaer Grenze. — 20) Kleines Buschholz auf dem r. Ufer der Tonna.
— 21) N.ö. vom Dorf, früher zum Rittergut gehörig, jetzt Bauernbesitz. — 22) Wohl
ehemals Reinhardsbrunner Besitz; jetzt Domänenwaldung. — 23) Eine Grube am
Junkerholz, ungefähr 300 Schritt im Umkreis und von 50—60 Fuß Tiefe.
350 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Moderne Namen | Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache |
Namen aus dem
Ort:
Die Waidmühle ?*) Wedmöllen
Die Rittergasse ?5)
Das große und kleine
Rittergut
Die Rubengasse
Das enge Gäßchen
Die Pfaffenhöfer
Gasse ?®)
Das neue Thor
Flur Bienstädt!).
Bienstädt 2) 4) Bienst ?) Benstete, Benstet 1378
Oberrode °) Oberrod [39]
Unterrode 5) Unterrod
Lehmgrube Lehmgruwe
Imthal Dal
Steingrube Stöngruwe
Seeecke ®) Sieäcke
Hinterholz Hingerholz
Ueber der Hecke’) Äwer der Hecken
Das Wartburgsfeld®) | Wordenbärgsfeld oder
gelobtes Land
24) Die Waidmühle lag südl. vom Dorf. 1758 wurde noch „etwas Waid‘“ gebaut
(Brückner, a. a. O. 5). — 25) Hier lag das Gut der Herren v. Baldestete. — 26) Im
Oberdorf. Sowohl Reinhardsbrunn wie das Gothaer Augustinerkloster hatten Besitztum
in Ballstädt. —
Nicht mehr bekannt: ober den hochen weg, 1467 (Anm. 13%); an unsir liben
frowen lande (ebenda); 1492, aus Anm. 13b: uf Fritzen Bussenrodis holez; Heinrich
von wiezlebens gebreite (Eschenberger Feld); uf dy westhuser margk (Hochheimer
Feld); im rorich; ober den Schinkeweg (Ascharaer Feld).
1) Literatur: Brückner II 9, 68; Gelbke II 2, 397; Lehfeldt X 198#f.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse. Herr
Dr. Hugo Stoll aus Gierstädt hatte die Güte, Verschiedenes in die Generalkarte ein-
tragen zu lassen und über einige Flurorte mir Erläuterungen zu geben. — 3) Die
mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn O. Sturm in Erfurt. — 4) Leider ist
die Generalkarte erst nach der Separation gezeichnet, der ursprüngliche Zug der
Straßen, der Lauf der Bäche nicht mehr zu erkennen. Die älteste Straße, der Tiet-
weg, läuft über 1 km westl. vom Ort vorüber. Zum Schutze dieser Straße wurde
wohl einst (nach Lehfeldt im 14. Jahrh.) die „Warte“ gebaut. Auch die heutige
Straße Molschleben-Töttelstädt umgeht das Dorf südl. — 5) An der Fahnerschen Höhe.
— 6) An der Molschleber Straße unter der Warte. Ein „See“ war dort seit Menschen-
gedenken nicht, wohl aber vor der Separation zur nassen Jahreszeit zahlreiche Tümpel,
die durch Abzugsgräben jetzt beseitigt sind. — 7) Die „Hecke“ war ehemals ein
Eschengehölz nördl. vom Dorf. — 8) Nw. vom Dorf, nach der Fahnerschen Höhe
und der ‚Warte‘ zu.
Ballstädt. — Bienstädt. 351
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Wartberg ? \
Die Warte?) \Die Aufn
Der Tietweg 19) Diedwägk od. Diebsweg
Offhausen 1!) Offsen Uffhusin, ofhusin, Of-
Der Anger !!) ebs. husen 1378 [39]
Offhauser Brunnen !!) |Offser Born
Der Krohborn 1?) Hohlborn [?] oder Krug-
born
Kiesbergsfeld Kiesbärgk
Mittelfeld Medelfeld
Zwischen den Wegen |ebs.
Lötzelflur Lützflur
Tröchtelborner Höhe |Drichtelbörner Feld
Hauptberg Hauptsbärgk
Seefeld 13) Siefeld
Das Pfaffthal oder der | ebs.
Schlofter 1#)
Der Pfaffweg 1%) ebs.
Karbornstfeld 15) ebs.
Kappelsborn 16) ebs.
Das Kaffthal 17) ?
Am Riedsgraben 13) Riedsgröaben
Das Ried 18) Ried
Die Kärnerstraße {g
Der Eselsweg 1) Aselsweg
Die kleine Mark Klene Möaärk
Das Bohnenthal Buhndal
Das Schlofterfeld ebs.
Namen aus dem
Ort:
Das Oberthor
Die Thorgasse
9) Ueber die Bienstädter Warte vgl. Lehfeldt, a. a. O. 199 f., und Brückner, a. a. O. 72. —
10) Der Tietweg ist nachzuweisen zwischen Tröchtelborn-Kl.-Fahner. Sein ursprüng-
licher Zweck ist nicht aufgeklärt. Vgl. L. Gerbing, Die Straßenzüge Südwest-Thüringens,
Mitt. d. Geogr. Ges. f. Thür. 1898, 77 Anm. 2. — 11) Wüstung 1 km westl. von Bien-
städt. Nach Brückner (a. a. O. 70) hat auf dem „Anger“ die Kirche gestanden. Die
Dorfstätte gehörte der Stadt Erfurt. Zahlreiche Grundmauern wurden beim Umackern
nach der Separation gefunden. Der vorzüglich angelegte Offhäuser Brunnen hat im
trockenen Sommer 1904 allein Bienstädt mit Wasser versorgt. — 12) Nach Molschleben
zu. — 13) An der Grenze nach Tröchtelborn-Zimmern supra. — 14) Längs der Zimmern-
grenze. — 15) Im südöstlichsten Grenzwinkel der Flur. — 16) Der Oppelsbrunn nach
Brückner, a. a. O. 71 [?]. — 17) Wohl Verwechslung mit Pfaffthal. — 18) Sö. vom
Dorf. — 19) Nach Kühnhausen zu; dort war bis 1731 die „Zwangsmühle“ für Töttel-
städt und Bienstädt (Brückner, a. a. O. 72f.).
352 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Mittelgasse
Kirchgasse
Das Unterthor
Steggasse
Flur Burgtonna!).
Burgtonna ?) @) Borgktonne ? Tunnaha) 845 (Doben-
Die Tonna 5) De Tonn ecker 1194); ? Thuna
Ascharaer Graben®) |Aschersche Gröam’n 845 (Dobenecker I
Reifenheimer Graben ®)| Riffenheimer Gröam’n 195); ? Tonnahu c.860
Die Weiden ?) De Wieden (Dobenecker I 222);
Die Wandereck 8) Wannerecken _ ? Tunnaha c. 860
Die kleine Teichwiese®)| Kleine Dichwiäsen (Dobenecker I 227);
Der obere und untere | Öwerste und öngerötel ? Donnaha 973 (Do-
Weidenweg !) Wiedenwägk benecker I 455); ?
Die Kalkgrube und |Kalkgrum’n Dunaa 1143 (Doben-
Kalkberg 1!) ecker I 1474); Burg-
Der Superintendenten- | Superndentenhegk tunna 1186 (Rein-
berg 12) hardsbr. Or.- Urk.,
1) Literatur: Brückner I 8, 41ff.; Gelbke II 2, 401; Lehfeldt VII
200 ff.; G. Reinhardt, Gesch. des Marktes Gräfentonna.. — 2) Quellen f. d.
modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Letztere erhielt
ich in reichem Maße durch gütige Vermittelung des Herrn Pfarrers Stetefeldt durch
die Herren: Rentner Ernst Lorentz und Schäfer H. Buttler. — 3) Bei den
mit ? bezeichneten Namenformen bleibt es zweifelhaft, ob Gräfentonna oder Burg-
tonna gemeint ist? — 4) Das heutige Dorf liegt längs der Gotha-Gräfentonner Straße;
die zweizeilige Hauptstraße auf der linken Bachseite. Burgtonna besaß früher sicher
große Bedeutung. 845 tauscht dort König Ludwig Güter ein mit Fulda. Vielleicht
läßt sich an der Hand der Flurnamen, in Verbindung mit Lokaluntersuchung, auch
ursprüngliches Königsgut mit fränkischer Besiedelung nachweisen. Auf dem 1. Ufer
der Tonna, im Westen des Dorfes, getrennt von den Bauernhöfen, lag der Frankenhof.
Er ist auf der Generalkarte des Herzogl. Katasteramtes noch deutlich eingezeichnet als
großes, mit Rasenweg umgrenztes Viereck. Vor der Separation (1865) umgab ihn
noch ein Graben (nach freundl. Mitt. von Herrn Lehrer J. Freytag in Burgtonna).
Vom Frankenhof führte ein Weg nordwestwärts nach dem nahen „Ascharaer Rain‘,
dem alten Heerweg, der vom Nessetal herüber nach Tonna und von da wohl weiter
nach Dollstädt, Herbsleben und Groß-Vargula führte (‚„Königsleuteweg“). An der Burg-
tonna-Gräfentonnaer Grenze liegt „die Heerstätte‘“; nördlich des Dorfes die „Neustadt“
(vgl. Anm. 23). Noch Brückner (a. a. O. 44) berichtet von vielen wüsten Hofstätten.
Die „Burg‘ (schon vorgeschichtlich ?) liegt südl. vom Dorf (vgl. Anm. 58). — 5) L. Zufluß
der Unstrut; im Oberlauf Seltenbach. Vgl. Flur Ballstädt. — 6) L. Zufluß der Tonna.
Der Reifenheimer Graben bildet zum Teil die Nordwestgrenze der Flur. — 7) Früher
Gemeindehölzchen (Eschen, Erlen, Eichen) am Reifenheimer Graben. — 8) An der
tonnaischen Grenze, nahe der alten Poststraße Langensalza-Erfurt. Bei der Wander-
ecke soll es „spuken“. — 9) Nach Brückner (a. a. O. 45) nach dem Flurbuch von 1593
„der alte Teich“ genannt. Auf dem r. Ufer des Ascharaer Baches, an der Tonnaer
Grenze. Die kleine Teichwiese gehört zum Backhausischen (früher v. Spitznasischen)
Gut. — 10) Der Weg führt nach den Weiden. — 11) Kalksteinbrüche am unteren
Weidenweg. — 12) Pfarrland am Ascharaer Graben.
Bienstädt. — Burgtonna. 353
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
StA.Gotha QQ Is 32);
Borchtunna 1329 5%);
Borchthuna, daz dorf
1415 (Gleichisch-
Der Erfaberg 13) Erfenbärgk
Reifenheimer Weg!) | Riffenheimer Wägk
Auf der Heerstatt15) |Uf der Heerstatt
Kappelberg 19) Kappelbärgk Tonnaischer Lehn-
Der Tonnberg oder | Tonnbärgk brief, Or. StA. Gotha
Grafenberg 1?) QQ X [TI] 1. 1b)
Das Bodenfeld 18) Im Boden
Der Bodenweg 18) Bodenwägk
Bodenbach 18) Bodenbach
Schindleich 1?) Schingleich
Steinmühle ?°) Steinmillen
Untermühle 21) Ungermillen
Aue ??) Auwe
Die Neustadt ?°) NauwesStöadt
Die Steinbrüche ?%) ebs.
Pfaffenstieg 1) Pfaffenstiegk
Der Pfaffentrog Pfaffendrogk
Karrweg Karrnwägk
Im Karrn ?5) ebs.
Fasanerie- oder See- | Siegröaben
graben ?6)
Im Trog ?”) Im Drogk
Die Kalkbrüche ?®) ebs.
Am Kalkberg ?°) Kalkbärgk
Am Matzenhög ?°) Matzenhegk
13) Auf der Westseite der Tonnaer Landstraße; ehemals im Besitz der Herren v. Erffa
(Brückner, a. a. O. 52). — 14) Führt nach der Wüstung Reifenheim. — 15) An der
Gräfentonnaer Grenze. Die alte „Heerstraße‘“ aus dem Nessetal über Wangenheim,
Aschara (,„Ascharaer Rain“) lief wahrscheinlich nördl. von Burgtonna in ähnlicher
Richtung wie die heutige Landstraße nach Gräfentonna, unmittelbar an der „Heerstatt‘
vorüber. — 16) Oestl. der Tonnaischen Straße, nahe der ‚‚Heerstatt“. Ein „Pfaffen-
stieg‘ (alter Rasenrain) führt östl. vom Dorf über den Bodenbach, Richtung Tonnberg
und Kappelberg. Nach Brückner (a. a. O. 52) stand in alter Zeit auf dem Berge eine
Kapelle „zum heil. Leichnam“; das umliegende Land hieß das Kapelland. (Vgl. Brückner
III 4, 71.) — 17) Ehemals im Besitz der Grafen von Gleichen. An der Gräfentonnaer
Grenze. — 18) N.ö. vom Dorf, nach der Tonnaer Grenze zu. Soweit die Tonna durch
das Bodenfeld fließt, heißt der Wasserlauf „Bodenbach“. — 19) Das alte Schindleich
lag auf dem 1. Ufer des Bodenbaches bei der Steinmühle. — 20) Die unterste Burg-
tonnaer Mühle, am Bodenbach. — 21) Unmittelbar unter dem Dorf. — 22) Zwischen
der Untermühle und der Landstraße. — 23) Die „Neustadt“ liegt unter dem Dorf,
nach dem Bodenfeld zu. Der ziemlich große Flurteil soll aus lauter wüsten Hofstätten
bestehen. — 24) N.ö. über dem Dorf. Die berühmten Tuffsteinbrüche. — 25) Am
Roßbrückengraben, nahe der Gräfentonnaer Grenze. — 26) R. Zufluß der Tonna;
fließt am Südende der Gräfentonnaer Fasanerie vorüber. — 27) Muldenförmige Ver-
tiefung an der Tonnaer Grenze. — 28) Nach Gräfentonna zu. — 29) Dicht an der
Gräfentonnaer Grenze. Bei der weiten Entfernung vom Dorf ist es ungewiß, ob
dorthin die Schweinetrift führte.
Gerbing, Flurnamen. 23
Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Das kleine Hölzchen 3°) | ebs.
Am Klingenberg °!) Klingenbärgk
Roßbrückengraben #?) | Roßbrückengröäben
Roßbrücke 32) Roßbrücke
Roßbrückenweg 3?) Roßbrückenwägk
Städtebrunnengraben®2)| Stadtbornsgröaben
Im Städtebrunnen 32) |Stadtborn bi
In Völgens Wiese®®) |Felchens Wiäsen
Städtebrunnenhög 3?) |Stadtbornshegk
Städtebrunnenweg ??) |Stadtbornswägk
Stephansloch 3%) Steffensloch
Holzweg 3°) Holzwägk
An Backhausens Wein- | Backsens Winbärgk
berg 3%)
Töpfers Weinberg 3%)
Depfer$ Winbärgk
Mühlhäuser Weinberg®®) Mihlhisser Winbärgk
Rabenhütte 37)
Am Braunshög ?)
In den langen Sött-
lingen °°)
Der Semshög ?°)
Ram’nhetten
Brunshegk
ebs.
Semshegk
30) Bis zur Separation herrschaftliches Buschholz, südl. vom Kalkberg, n.ö. vom Dorf.
— 31) Auf dem r. Ufer des Städtebrunnengrabens. — 32) Der Städtebrunnengraben
entspringt an der Nordabdachung des Holzes (dem Städtebrunnenhög). Der Unterlauf
heißt Roßbrückengraben. Hier waren früher Flachsrösten. Die Roßbrücke liegt
zwischen Klingenberg und Backhausens Weinberg. — 33) Am Städtebrunnengraben. —
34) Mulde östl. vom Dorf. — 35) Der Holzweg führt von Gräfentonna nach dem Holz.
— 36) An den Hängen östl. und n.ö. von Burgtonna wurde früher viel Weinbau
getrieben; jetzt ist alles Ackerland. Die noch bekannten Lagen sind folgende: südl.
vom Erfenberg, an der Tonnaer Straße östl. dicht hinter den Dorfgärten; n.ö. vom
Ort nach dem Kalkberg zu die obigen 3 Weinberge. Der Mühlhäuser Weinberg ist
mit Dornen umgeben. Als frühere Besitzer der Weinberge sind nachzuweisen: die
Ritter von Tonna, die Klöster Georgenthal und Reinhardsbrunn. 1380, Ltr. Hermann
von Sybileybin, burgman zeu Gotha... bekenne, daz ich ferkauft habe zehin agker
winwachsis... dem... apte Friederich zeu Reinharsprun ... die da gelegin sint
zcu Borgthunna an dem borgberge‘“ (Reinhardsbr. Or.-Urk., StA. Gotha QQ Is 345).
1380 verkauft Ditherich von Tonna, „ritter, gesessin zeu Borgtunna ... veyrezen acker
wynwachs... gelegin an deme wynwachse zeu Borgtunna dez herren ... zcu Reyn-
hersborn ... vor andirthalb hundirt phund ... phennige .. .“ (Reinhardsbr. Or.-Urk.,
StA. Gotha QQ Is 346). 1395 verkauft wieder Ditterich von Thonna dem Kl. Rein-
hardsbrunn „alle unser wingarten, geleit und ungeleit, widen und graben, gelegen
zcu Borgthonna, hart an dem weinwachse der egenanten herren, das wir den auch vor
ziten haben vorkauft .. .“ [35° fol. 62%. b]. 1421 verkauft Heinrich Hartmann zu
Borgthonna, „Ern Werner Kobin, itzunt Ciner zeu Reinersborn zeu seim ammecht der
zeinerie, drie sottel winwachs.. .“ für 15 rheinische Gulden [35° fol. 633], —
37) Frühere Krähenhütte östl. vom Dorf am Braunshög. — 38) Nördl. vom Holz. —
39) Lange Streifen Landes an der Döllstädter Grenze. — 40) Künstlich aufgeworfener
Hügel im Grenzwinkel Burgtonna-Gräfentonna-Döllstädt.
Burgtonna. 355
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Das Koppelfeld !) Koppelfäld
Herrengebreite #?) Herrngebreten
Der Erfurter Weg?) |Der Erfsche Wägk
Am Jägerstieg #°) JägerStiegk
In der Raingrube*) |In der Ingrum’n
Das Karthaus #) . \’s Karthüs
Der Holzberg Holzbärgk
Das Haeslich #6) ebs.
Stellweg Stellwägk
Die weiße Hütte *°) Wisse Hötten
Der Schunkenbusch #°) | Schunkensbusch
Der Eckardtsberg*?) |? Eitirsberc 1208 (Doben-
Die Ratzgrube 5°) Ratzgrum’n ecker II 1370); Eters-
Heinemannsbett 51) ebs. perg 1349—50 (Lip-
Die 48 Aecker De acht’nverz’g Acker pert u. Beschorener)
Die 40 Aecker De verz’g Acker
Das Paradies 52) Paredies
Die Koppel 53) ebs.
Die Pfütze 5%) De Fitzen
Die Eschenberger Trift | Eschenberger Dreft
Egelsee 5°) Egelsie
Das Ruhethal 5%) Rauwedoal
Der Wangenheimer | Wangenheimsche Bärgk
Berg 5”)
Die Burg 5$) Borgk Locus Borchstadel, ...
Der Burgrain 58) Borgkrain mansus, situs in
41) Die Koppelweide mit Döllstädt an der beiderseitigen Grenze. — 42) Früheres
Ritterland beim Koppelfeld.. — 43) Der Erfurter Weg führte vom Dorf aus nördl.
vom Holz vorüber; der Weg bis zum Holz heißt der Jägerstieg. — 44) Vor dem Holz,
am Tonnaer Holzweg. — 45) Zum Erfurter Karthäuser Kloster ehemals gehörig? —
46) Buschholz vor dem Holz. — 47) Pirschhaus inmitten des Tonnaer Holzes. —
48) Breiter Weg quer durchs Holz, nach einem Mann Schunke benannt. — 49) Der
Eckardtsberg lag wahrscheinlich zum größten Teil in Döllstädter Flur (s. Anm. 35). —
50) Am Waldrand, beim Holzberg. Hier soll es viele Ratze (Iltis) gegeben haben
(Brückner, a. a. O. 51). — 51) Im westl. Teile des Holzes. Hier soll das Grab eines
gewissen Heinemann sein, der sich selbst entleibte, nachdem er seinen Bruder aus
Eifersucht ermordet hatte. — 52) Forstort an der Ballstädter Grenze. — 53) Am Döll-
städter Triftweg. — 54) Am Eschenberger Triftweg, früher Sumpf. — 55) Am West-
rande des Holzes. Jetzt Land, früher Sumpf mit Blutegeln. — 56) Am Westrande
des Tonnaer Holzes. — 57) Auf der Westseite des Holzes, über dem Ruhethal. —
58) Die „Burg“ liegt südl. vom Dorf, auf dem r. Ufer der Tonna über der Oelmühle.
Der Burgberg fällt steil nach dem Bache zu ab. Schon 1756 war von Mauerwerk
nichts mehr zu sehen; die Aecker der „Burghufe‘“ brauchten keinen Dezem zu geben
und weder Hirt noch Schäfer durften ohne Erlaubnis des Besitzers dorthin treiben
(Brückner, a. a. O. 42). Inmitten der Burgstelle klingt es hohl, als ob ein Gewölbe
darunter sei. Der Schäfer Buttler versicherte mir, er sowohl wie andere alte Männer
hätten wiederholt dort nachts einen großen schwarzen Hund mit feurigen Augen, zu-
23*
356 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Moderne Namen u Zur Urkundliche Formen
sprache
castro 13295%); An
Der Klosterberg 5) Kluüesterbärgk dem borgberge13803®)
Der Sperlingsberg 5°) Spärlingsbärgk
Die Oelmühle 58) Elmillen
Der Kreuzberg 6°) Kritzbärgk
Im Espich ®1) Esp’ch
Das Schießthal 6?) Schießdoal
Der Eselsweg ®°) Eselswägk
Bei den Fuchslöchern ‚Bi den Fochslöchern
Schmiedeberg ®%) Schmiedebärsgk
Röttelberg °°) Rödelbärgk
Ascharaer Rain 66) Ascher Rain
Ascharaer Hohle €) Ascher Hohlen
Der alte Teich 6) Der äle Dich
Die Wage 68) De Wög
Das kleine Feld 6°) D’s kleine Fäld
Tasenberg '°) Dassenbärgk od. Däsen-
bärgk
Das Seigbeil 71) Seigbiel
Das Nikolaifleck 71) Nikolaifläck
Der Alperstein 7?) ebs.
Hirtshög 73) Hirdshegk
Hirtsbrunnen '?) Hirdsborn
Der Gemeindegarten ’*) | Gemeingöärden
weilen auch eine schwarze Katze gesehen, aber nie gewagt, die Tiere anzurufen.
Der Abhang nach der Oelmühle zu heißt der Klosterberg. Bei der Mühle
soll ein Turm mit einem Glockenspiel gestanden haben. Auch dort wurde der
schwarze Hund gesehen [Wodansage?. Am Abhang zwischen Burg und Oelmühle
sind deutliche Reste von Wall und Gräben erhalten. Die Oelmühle ist von Wasser
umflossen; die Grundmauern bestehen zum Teil aus starken Quadern. — 58%) Aus:
Ltr. Eberhardis de Malsleybin (Reinhardsbr. Or.-Urk., StA. Gotha QQ Is 142). —
59) Der Nordwestabhang des Burgberges.. — 60) Am alten Gothaer Weg, an der
Ballstädter Grenze, auf dem 1. Tonnaufer. Auf dem Berg soll vor Zeiten ein
Kreuz gestanden haben (Brückner, a. a. O. 52). — 61) An der Aschara-Ballstädter
Grenze. Jetzt Land. — 62) An der Ascharaer Grenze. — 63) In der Richtung
auf Aschara. — 64) An der Ascharaer Grenze, neben dem Eselsweg. — 65) Nach
Brückner (a. a. ©. 51) hat der Berg den Namen von den dort gefundenen Rötel-
steinen. Ein dortiges Sumpfloch hieße „der Kittelbrunn“. — 66) Vgl. Anm. 15.
— 67) Am oberen Ascharaer Graben; Wiese. Früher Teich, wo der Storch die
kleinen Kinder holte. — 68) Wiesenfleck am r. Ufer des Ascharaer Grabens. Hier
gab es oft arge Ueberschwemmungen. In alter Zeit soll dort ein Weinberg gewesen
sein. Bis zur Separation standen daselbst uralte Holzapfel- und Holzbirnbäume. —
69) An der Ascharaer Grenze. — 70) Am „Däsenberg“ soll es (nach Brückner,
a. a. O. 50) Steine geben, die so glänzen, als wenn Gold und Silber darin wäre. —
71) Nicht mehr der Lage nach bekannt! — 72) Graben unterhalb des Holzberges,
östl. vom Dorf. — 73) Südöstl. über dem Dorf, an der Holztrift. — 74) Am Wege
nach dem Holz zu.
Burgtonna. — Döllstädt. 357
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Der Waidplatz 7°) | Wedplatz
Der Thiergarten 76) Diergöärden
Namen aus dem
Ört:
Die Schafgasse
Freigut oder Fröhnchen
Backhausgasse
An der Pforte
Die Mühlgasse
Die Heilingsgasse
Schmiedegasse
Sackgasse
Viehgasse
Dreckgasse
Gasthof zum goldenen
Läufer
Der Frankenhof
Flur Döllstädt!).
Döllstädt 2) 3) | Döl®'t Tullenestat c. 860 (Do-
Das Holzfeld ®) Holzfäld benecker I 227); Tul-
Der Mordweg °) Mordwägk linestat 874 [?] (Do-
Die Trift 6) Dreft benecker 1246); Tul-
Der obere und untere | Äweräte und öngerSte) lenestat v. 900 (Do-
Holzweg 5) Holzwägk benecker 1294); Tul-
Die Erfurter Straße”) |Erfsche Ströß stet 1226 [35e fol.
Die Mark 8) Möaärch 322]; Tulstete, Gisel-
75) Es gab zwei Waidmühlen, am Anger, westl. vorm Dorf, außerdem verschiedene
Waidhöfe. Bis in die 60er Jahre wurde Waid gebaut. Herr Lorentz, der mir davon
erzählte, hatte selbst noch mit Waidballen geformt. Noch jetzt findet man verwilderte
Waidpflanzen vor dem Dorf! Hopfenbau (,octo humuleti‘“) erwähnt die Urk. von 1329
(Anm. 583). — 76) Unterhalb des Dorfes am Bach gelegen. Das Grundstück gehörte
zu dem Mentzischen Gute (Brückner, a. a. O. 51).
1) Literatur: Brückner II 3, 10; Gelbke II 2, 409; Lehfeldt X 205 ff.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl.
Mitt. Letztere verdanke ich vor allem einem 86-jährigen, noch äußerst rüstigen Land-
wirt: Herrn Heinrich Herr. — 3) Das Dorf liegt am Osthang der Fahnerschen
Höhe. Oestl. öffnet sich das Tal nach der Geraniederung zu. Die Ortsanlage erscheint
nahezu quadratisch. Südl., östl. und westl. ist die Siedelung von einem Graben um-
flossen; im Nordwesten fehlt gegenwärtig dieser Schutzgraben, während er im Nord-
osten zwar noch vorhanden ist, aber den nördlichsten Teil des Ortes nicht mit-
einschließt. Die Burg lag nicht in der Mitte des Ortes, sondern mehr im sö. Teil. —
4) Der sw. Teil der Flur, nach dem Fahnerschen Holz zu. — 5) Der Teil des oberen
Holzweges, der innerhalb des Waldes verläuft. — 6) Breiter Rasenweg vom Dorf süd-
wärts nach dem Holz. — 7) Die „Erfurter Straße‘ lief quer durch das Holzfeld von
Gräfentonna (Langensalza) nach Groß-Fahner (Erfurt), — 8) Die Vargulaer Grenze.
358 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
hero 1235 (Doben-
Vargulaer Markweg Vargel Wägk ecker II1 587); Tulle-
Das Hochfeld ?) Huhefäld stete 1341 [35a fol.
Der untere, mittlereund | OngerSte, medel$te und| 124)
obere Rainweg 1°) äwer$tte Rinwägk
oder Rennwägk
Das Pansen- oder |Pansenwid’ch
Binsenweidig 1)
Der Thalweg 12) Doöaälwägk
Der Hochweg 1?) Huhwägk
Der kleine Teich 13) Kleine Dich Das Teichlein zu Döll-
Der Teichweg Dichwägk stedt 1686 15)
Vargulaer Hügel Vargelsche Hegk
Der Gothaer Weg!) |Got’sche Wägk
Das Vargel-Land Vargelsche Länd
Das Herbsleber Feld15%)| Herb$laber Fäld
Der Ringsee 1) Ringsie
Der breite Weg Breite Wägk
Der Pfaffenrasen 1?) Faffenrain
Gebeseer Ecke 18) Gebsche Ecken
Der Schlegelsweg 1?) |Schlägelswägk
Der Kornbach 2°) ebs.
Die Weinberge 2!) Winbärgk
Das Dachwiger Feld ??)| Dachsche Fäld
Das Fahnerthal 23) Doal
Die große Teichwiese ?*) | Gruße Dichwäesen
Der Musterplatz 2°) ebs.
Der Hopfenberg 26) Hopfenbärgk
Die Aue ?”) Auwe
9) Der nw. Teil der Flur in der Richtung auf Vargula. — 10) Feldwege westwärts
vom Dorf, nach der Gräfentonnaer Grenze zu. — 11) Feuchtes Land sw. vom Dorf.
Hier entspringt der Kornbach (im Unterlauf Jordan), der im Süden den Dorfgraben
bildet und bei Ringleben in die Gera fällt. — 12) Feldwege nordwärts vom Dorf. —
13) Quellige Wiese nw. vom Dorf. Der Abfluß bildet den westl. Dorfgraben. —
14) Der „Gothaer Weg‘ läuft westl. am Dorfrand hin, dem Vargulaer Hügel zu. —
15) Aus: Die Teiche im Fürstenthum Gotha ... MinA. Gotha, Dep. IV*, Insgemein,
Kap. 25, No. 24. — 15%) An der Herbsleber Grenze. — 16) Nw. vom Dorf an der
Herbsleber Grenze. Mit Gräben durchzogene, feuchte Mulde. Die alten Teichdämme
sind noch sichtbar. — 17) Weg von Groß-Fahner nach Herbsleben durch die Döllstädter
Flur. — 18) Der westl. Flurzipfel in der Richtung auf Gebesee. — 19) Von Döll-
städt westwärts nach Dachwig zu laufend. — 20) Der Oberlauf des Jordanbaches
(l. Zufluß der Gera); er entspringt im Pansenweidig westl. vom Dorf. — 21) Reben-
pflanzungen am Kornbachufer an der Dachwiger Grenze. Neuerdings scheint die An-
lage wieder einzugehen. — 22) Im sw. Teil der Flur, nach Dachwig zu. — 23) Nahe
der Fahnerschen Grenze. — 24) Jetzt Ackerland; südl. vom Dorf. — 25) Angerplatz
südl. vor dem Dorf. — 26) Südl. vor dem Dorf. Vom ehemaligen Hopfenbau ist
nichts mehr bekannt. — 27) Längs des Kornbaches.
Döllstädt. 359
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Das Loch ebs.
Das Fahner-Räschen 2°) | Fahner-Röäsen
Der Triangel Dreangel
Diebstieg ?°) DiebStiegk
Die Taubengebreite 3%) | Dümngebreden
Die Pfarrstümmel 1) | Farr$tummel
Die Borngebreite ®?) Borngebreden
Die Zipfelgebreite ®?) | Zepfelgebreden
Die Hamstergebreite ®) | Hamstergebreden
Der Eckardtsberg #5) |? Eitirsbere 1208, 1294;
Eytirsberg 1339;
Etersperg 1349—50
Das Rödchen °®*) Redchen Rodelant 1294 (StA.
Das Klosterholz 35) Klüesterholz Gotha QQ X [XT] 2)
28) Ehemaliger Rasenweg auf Fahner zu. — 29) Weg längs der Döllstädter Grenze
von Vargula nach Eschenbergen über die Fahnersche Höhe. — 30) Ackerland
nw. vom Dorf, im Hochfeld.. — 31) Ehemaliges Pfarrland auf dem r. Ufer des
Kornbaches, am Pansenweidig. — 32) Nach Gräfentonna zu. Es springt dort eine
Quelle. — 33) Im Holzfeld nach der Burgtonna-Gräfentonnaer Grenze zu. Das
große Flurstück bestand aus Zipfeln („Girne“) zu 50 Ackern. — 34) Vor dem Holz.
Von außergewöhnlicher Häufigkeit der Hamster auf dem betreffenden Flurstück ist
gegenwärtig nichts bekannt. — 35) Der Name „Eckardtsberg‘“ (Reinhardt, Chronik
von Tonna $. 35) ist nach meinen Erkundigungen in sämtlichen umliegenden Ort-
schaften ebenso vergessen wie die ursprüngliche Form Eitersberg und Eittersberg,
wahrscheinlich die Bezeichnung für die ganze Fahnersche Höhe, wie aus dem Inhalt
der nachfolgenden Urkunden hervorgeht. 1208 verkauft Heinrich von Tonna dem
Kloster Reinhardsbrunn einen Wald von 50 Joch auf dem Eitirsbere. (StA. Gotha,
QQ LE 33.) 1294 verkauft Abt Marquardus von Reinhardsbrunn einen Hof „apud
Sanetum Nycolaum sitam, que quondam ad nostrum allodium pertinebat et quinquaginta
agros lignorum sitos in monte, qui vocatur Eitirspere... et triginta agros
novalium, que volgariter nuncupatur rodelant“ dem Kl. Döllstädt (,preposito
conuentui Sanctimonialium in Tullestete‘“). (StA. Gotha, QQ X [XI] 2, Or.) 1339.
Ein Privilegium „Domini Hermanni comitis in glichen, de approbatione bonorum in
greuen Tunna, in borg Tunna et in Ryfenheym“ handelt „de sex agris
humuleti in monte, qui volgariter eytirsberg dieitur situatis“. (Georgenthaler
Schwarzes Kopialbuch fol. 122%, StA. Gotha.) 1349—50 erwähnt das Lehnbuch
Friedrich des Strengen (Leipzig 1903, herausgegeben von Lippert u. Beschorener,
S. 174), den Eckardtsberg: „Dominus Friderieus marchio Misnensis contulit Ottoni de
Vanre et suis filiis 300 agros lignorum in monte dieto Etersperg prope Fanre.‘“ Das
„Klosterholz“ sw. von Döllstädt an der Eschenberger Grenze ist sicher das Reinhards-
brunner ehemalige Besitztum; das „Rödichen‘“, n.ö. davon, vor dem Holz, ist das
„rodelant‘“ der Urk. von 1294. — 36) Ackerland am Triftweg vor dem Holz. Ueber
ehemaligen Holzbestand weiß niemand etwas auszusagen. Vgl. Anm. 35. —
Der ehemals bedeutende Waidbau ist längst eingegangen. Einen zerschlagenen
Waidstein sah ich in einer Ecke liegen. Nach Brückner (a. a. O. 25) bestimmte 1407
Hermann v. Salza das Mahlgeld der Döllstädter Waidmühle zu einer Spende. 1754
fing die Gemeinde den Waidbau wieder an. Die Waidmühle (im Besitz der Kirche)
war damals verfallen. —
Namen aus dem Ort: die Herrengasse; das Schloßgut; an der Pforte.
360 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Flur Eckardtsleben !).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Eckardtsleben 3) Ecker$lämn Eckihartesleba 932 (Do-
Feld gegen Il-|Fäld gen Eläm’ benecker I 339);
leben) Eckersleuben 1196
Steinbeulen 5) Steinbilln (Dobenecker II 881);
Unterm Wiegleber Weg | Öngern Wieläwer Eckirsleibin, Eckers-
Woagk loyben 1378 [39]
Haeselgebreite ®) Höäselgebriden
Die Springe ”) De Spreng An dem Springe 1464 %)
Am Stadtweg °®) Stadtwöagk
Der Marktstieg ®) Der Märktstiegk
Das Rammthal °) Ramdoöäal Am Rauwentale 1464 7?);
Der Rammthalsrasen °) | Ramdöalsröasen Rammenthal 1467
Der Hög !P) Hegk [35e fol. 181b]
Der Walzhügel 1) Wälzhiegel
Die Kanzel 12) Köanzel
Das Karthaus 13) Kärdhüs
Der Weinberg 1#) Winbärgk
Feld gegen Tonna!5) Fäld gen Tonn
Die Ebene Oam’n
Der lange Rasen 16) Der lange Röasen
Thonberg Donbärgk
Die Aue! De Au
Der Auweg Auwöagk
Kümmelleite 18) Kemmelsliden
Im Eiselbach 1°) Im Iselbäch
?
Der Reiher 2°) ?
Die Stangenweide ?!) |Stängenwide
Der Ballstädter Stieg | Bälster Stiegk
1) Literatur: Brückner II 5, 54ff.; Gelbke II 2, 416; Lehfeldt X
210f.; G. Reinhardt, Geschichte des Marktes Gräfentonna, Langensalza 1892. —
2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt.
— 3) Eekardtsleben liegt im engen Tal des Schwarzen Baches. Tiefeingeschnittene
Hohlwege leiten von den steilen Kalkhöhen zum Dorf hinunter. Die Dorfanlage ist
unregelmäßig. Maßgebend war wohl, außer dem Bachlauf, der Zug des „Marktweges“.
— 4) Der nördliche Teil der Flur. — 5) An der Henningsleber Grenze. — 6) Seit
Menschengedenken ist dort kein Buschwerk mehr gewesen. — 7) Grenzberg gegen
Illeben. Früher auch Wasserlauf? — 73) Aus: Etliche vorträge .. . zwischen dem
Kl. Reinhardsborn und dem Gr. Siegmund von Gleichen [35]. — 8) Straße nach
Langensalza. — 9) N.ö. vom Dorf, nach Illeben zu. — 10) Nordwärts über dem Dorf,
am Marktweg. — 11) Steiler Abhang n.ö. über dem Dorf. — 12) An der Tonnaischen
Grenze. — 13) Oestl. über dem Dorf. — 14) Oestl. vom Dorf. Bis in die 60er Jahre des
vorigen Jahrhunderts ist hier noch Wein gebaut worden. — 15) Der östl. Teil der Flur. —
16) Nach Reifenheim zu (s. Flur Gräfentonna). — 17) Wiesen sö. vom Dorf. — 18) Kalk-
hang nach Burgtonna zu. — 19) Flurort südl. von der Aue; es sind noch einige Abzugs-
gräben da. — 20) Flurstück an der Ascharaer Grenze. — 21) Am Ballstädter Steig.
Eckardtsleben. — Eschenbergen. 361
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Feld gegen Aschara Tag gen Asch’r
Däsenberg ??)
Der Todtenrain 3) De
Beim Kreuzchen *%) Bin Kritzchen
Im Bach ?) An den Böaäche
Am Rodewege ?%) Ruedewoägk
Die Waidmühle ?”) Weedmillen
Waidplatz ?”) Weedplätz
Die Enthütte Endhitten
Der Tiergarten Diergöärten
Im Fuchsloch Im Fochsloch
Flur Eschenbergen !).
Eschenbergen ?) #) Eschenbärgen °) Eschenebere 1143 (Do-
benecker I 1442);
Eschinbere, Eschen-
| berg 1378 [39];
ı Eschinbere 147112);
Das kleine Feld?) D’s klene Feld Eschinber 1474 [35d
Die Heerstraße ®) Heerströß fol. 123b. 124a. b] 13);
Die Nesse ?) De Naß | Eschinbere 1477 [354
Der Bach Der Böäch fol. 122a. b] 14)
Der Oelweg 5) Olwägk an dem oilwege 147112)
Das Ried Ried uber dem ryt 147122)
Der Riedweg Riedwägk bie demrytwege 14711?)
22) Unfruchtbarer, steiler Abhang an der Ascharaer Grenze. — 23) Feldweg nach
Aschara. Den Ursprung des Namens konnte ich nicht erfahren. — 24) Am Dorf-
ausgang nach Aschara zu; ein einfaches Steinkreuz, jetzt nicht mehr vorhanden. —
25) Der an den Hardtbergen entspringende Schwarzbach fließt in den Reifenheimer
Graben und mit diesem in die Tonna. — 26) Länderei südl. vom Dorf. — 27) Am
Bach, am östl. Ausgang des Dorfes. Wie lange in der Flur Waid gebaut wurde, ist
nicht mehr bekannt.
1) Literatur: Brückner III 8, 2; Gelbke II 1, 129; Lehfeldt X
2i11ff.; v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General-
karte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Die mundartliche Aussprache verdanke
ich Herrn Kantor Sundhaußen in Hochheim und Herrn Kantor Bomberg in
Eschenbergen; letzterem bin ich auch für verschiedene Auskunft über Flurverhält-
nisse verpflichtet. — 4) Der sehr stattliche Ort breitet sich halbmondförmig (ähnlich
wie die Fahnersche Höhe), dem Laufe des Baches folgend, am Südabhang der Fahner-
schen Höhe aus. Es sind deutlich drei, durch breite, platzähnliche Straßen geschiedene
Teile des Dorfes zu unterscheiden. Fallen diese zusammen mit den ehemaligen drei
Gerichten? Vgl. Brückner, a. a. O. 4: „die Lochgasse, das Döttlebische Gericht
genannt; der Ober-Gleichische Theil; der Sächsische Theil.“ — 5) Westl. vom Dorf.
— 6) Sie führte westl. vom Ort quer durch die Flur in der Richtung Molschleben-
Ballstädt. — 7) Die Nesse bildet die Grenze gegen Bufleben. — 8) Nasser Weg an
der Nesse.
362
Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Der Goldklinger Graben | Der Goldklenger
Groaben
Der Ballstädter Weg | Balliter Wägk An dem baldesteter
Der Schieferhög Schäberhoegk Wege 14712)
Im Winkel Em Wenkel
Der Herrengraben ?) Herrengröäben an dem Herrenwege
Die Sackpfeife 10) Sackfifen [?) 1477 [354 fol.
Der Frohnborn 1!) ebs. 122a. b] 14)
Der Läuseteller 11) Liesetaller
Der Rothe Hof!) Der Ruethe Hof
Die Burg 5) Borgk
Der Ballstädter Berg | BallSter Bargk
Der Abtsberg Abtsbargk
Der Gemeinde-Rain Geme£nrain
Der Küraß ebs.
Der Mittelberg Mettelbargk
Girn Gärn
Das Kreuzchen 1$) Kritzchen
Die Trift Treft Bie der trift 1471 1%)
Der Troggraben 20) Troggröaben
Der Melm Melm
Der Wingfer-Rasen 17)| Wengfer-Röäsen
Der Wingferborn 17) Wengferborn Der windeborn 1477
[354] 1%)
Der Fahnerweg Föahnerwägk an dem vaner wege
147112)
Der Forstweg Forstwägk bie dem forstwege
1471 12)
Der Molschleber Berg Molschlaber Bargk obir deme molsleben
Die Vogtenellern Vogtnallern wege 147112)
Das Taubenland 18) Tubenländ
Der Schweinsberg1?) |Schwinsbargk
Der Erfurter Grund Der Erfsche Grond
9) Er entspringt an der Fahnerschen Höhe und bildet zum Teil die Flurgrenze
gegen Ballstädt. — 10) Im Wald an der Ballstädter Grenze. — 11) Forstorte an
der Fahnerschen Höhe. — 12) Aus: Henr. Kroyne zeu Eschenbere. Or. d. goth.
Augustinerkl., StA. Gotha QQ II 165. — 12a) Aus: 354 fol. 121%-b, Ltr. Hans Hoykel.
— 12b) Aus: 354 fol. 120%. b, Ltr. Heinriei Hockel. — 13) Aus: 354 fol. 123b, 124a. b,
Ltr. Pauwel Rudolffs. — 14) Aus: 354 fol. 1224. b, Ltr. Claus westpheling. — 15) Forst-
ort im Fahnerschen Holz (östl. vom Ballstädter Berg) auf Domänengebiet. Es führt
dorthin eine breite Gasse; ein ausgemauerter Brunnen ist noch erhalten. Burgstelle?
— 16) Es stand vor dem Holze an der Döllstädter Straße. — 17) An der Döllstädter
Trift; der Wingferborn ist die Quelle des Troggrabens. — 18) Unfruchtbarer Boden?
Am Molschleber Berg. — 19) Die Schweineherde wurde bis zur Separation ausgetrieben.
Der Schweinsberg liegt an der Molschleber Grenze.
Eschenbergen. 365
Moderne Namen a ebajäng Urkundliche Formen
sprache
Unterer und oberer Er- | UngererundäbererErf-| An dem erffurschen
furter Weg , scher Wägk Wege 1471 12)
Der Steingraben ?°) Stengröäaben An dem steyngraben
Der Waidbach ?°) 2 1474 13)
Der Kirmserain 2!) Kärmserain
Pfaffenweg ??) Pfaffenwägk
Der Wolfsgraben 3) Wolfsgröaben
Die Sülze De Selzen
Die Pfütze De Pfetz
Der Klingelmanns- Klengelmannsgröäben
graben °®)
Der Schiebweg Schiebwagk
Das Angespann Oanspann
Die Querstücken QuarStöcken
Der Krautlandsgarten | Krutlandsgörten
Der Igel ?5) Der Aegel
Der Hopfenberg ?9) Hopfenbargk
Das Roß ebs.
Die Steinbeule Stenbillen
Die Mark ?”) ?
? ? uf dem myngen born 12)
? ? bie dem luczenbach 12)
? ? gein dem gesprete 1?)
Namen aus dem
Ort:
Kirchgasse
Bachgasse
Waidhof 28)
Auf dem Plan
Sperlingsberg
Hirtenthor
20) Der Steingraben kommt vom Holz, vereinigt sich oberhalb des Dorfes mit dem
Troggraben und Waidbach, fließt durch das Dorf und mündet in die Nesse. —
21) Am sö. Ausgang des Dorfes, längs des Steingrabens. — 22) Führt nach Molsch-
leben. — 23) Am Nordausgang, vor dem Angerthor. — 24) Längs der Döllstädter Trift.
— 25) Grundstück am Südausgang des Dorfes, nach Bufleben zu. — 26) Eschen-
bergen hatte früher bedeutende Braugerechtigkeiten; es standen dort 7 Brauhäuser
(Brückner, a. a. OÖ. 6). — 27) Die Molschleber Grenze. — 28) Der Waidbau
war im Mittelalter in Eschenbergen ansehnlich. Es gab zwei Waidmühlen: nach
Gierstädtt und nach Hausen zu. Eschenbergen hatte auch das Recht, den Waid
anzugießen und zu verkaufen. Der Waidhof stand nach Ballstädt zu. 1378 mußte
auf 1 Acker Waid 2'1/,—3 ß Zins gegeben werden [39]. Im 16. Jahrh. „geben die
Glichsen [Gleichischen] menner Eschinbehr ... je von eyn acker weith 3gr. 3&“
(StA. Gotha, Erbbuch des Ambts Gotha PP II 3a).
364 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Hopfengarten
Frechensgasse
Molschleberthorgasse
Lochgasse
Enteleich
Schützenhof
Hirschgasse
Sülzengasse
Angerthor ?°)
Mönchsgasse 3°)
Flur Gierstädt!).
Gierstädt 2) 3) Ger®t
Das Tännerode oder | f Dennerode
der Tannengarten ) Be
Die Laite 4) De Liden
Die Holzung ‘) ebs.
Die Gemeinde - Holz-
marke #)
Der Gehren )
Das kleine Feld ®)
Gemene Holzmark
Girn
Klene Fäld
Ueberm Hohlzwege
Unter dem Wende-
wege ’)
In den Österlangen 8)
Öwern Hohlwägk
Ongern Wengwägk
In den Usterlangen
Am ersten und zweiten An eriten, zweden
Hohen Berge?) huhen Bärgk
Der Weinberg 1) Winbärgk
Kirchenholz oder Hei- | Kerchenholz
ligenholz ®)
29) Vor dem Angerthor, nach Ballstädt zu, stand eine Kapelle (zu Georgenthal ge-
hörig?). — 30) An den Besitz der Augustiner (vgl. Anm. 13) erinnern die Namen
aus 354: beneben dem alten kalarte; bie dem husenthorme.
1) Literatur: Brückner I 10, 42ff.; Gelbke II 1, 220; Lehfeldt X
213 ff. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. durch
freundliche Vermittelung des Herrn Pfarrer Stoll. — 3) Gierstädt zieht sich in zwei
zweizeiligen Parallelstraßen vom Nordostabhang der Fahnerschen Höhe herunter. Die
Gotha-Groß-Fahnersche Straße läuft östl. vom Dorfe vorüber. Die Flur streckt sich
— ebenso lang und schmal wie die Dorfanlage — nordostwärts. Sw. vom Dorf, am
Berghang liegt der Waldbesitz. — 4) Ueber dem Dorfe, am Nordrande des Fahner-
schen Holzes. — 5) Spitzwinkliges Flurstück südl. vom Dorf an der Bienstädter
Grenze. — 6) Der Flurteil längs der Klein-Fahnerschen Grenze. — 7) Der Grenzweg
längs der Klein-Fahnerschen Grenze. — 8) Sö. vom Dorf an der Klein-Fahnerschen
Grenze. — 9) ÖOestl. vom Dorf, jenseits der Erfurter Straße. — 10) Ueber den ehe-
maligen Weinbau ist nichts mehr bekannt.
Eschenbergen. — Gierstädt. 365
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Gänserasen Gänseröäsen
Hasenacker ebs.
Große und kleine Gruße und klene Hecken
Hecken !!)
Schneiders Hecke}!) |Schnider$ Hecken
Der Anbal 1?) Der Abel
Morgenroth 13) Morgenried
Der Pfeifersgraben !#) | Fifer$gröam’n
Das Mittelfeld 15) Medelfäld
Der Ellweg 16) Allwägk
Die Gebind 1?) Geweind
Im Haken 18) Haken
Erfurter Straße 18) Erfsche Ströß
In den güldenen In guldenen Drögen
Trögen 1?)
Unter dem Greifwege?°) Grifwägk
Unter dem Galgen- | Galgenhegkel
hügel *)
Im See 22) In Sie
Im Bach 3) Böach
Klinger ?3) Klenger
Weideweg ?%) Wiedewägk
Die Grasäcker ®) Gröasackern
Der Wiesenborn ?®) Wüsseborn
Das Ried ?) Ried
Der Anger ?”) Anger
11) Ehemalige Hecken (Dorn- und Buschholz) sw. vom Dorf. — 12) Teil des Fahnerschen
Holzes, das an der Gierstädter Grenze „angeballt“ ist. — 13) Flurstück über dem Dorf,
südl. von der Klein-Fahnerschen Landstraße. Von hier aus hat man einen schönen
Blick nach Osten (Erfurt) zu. — 14) Pfeifersgraben : östl. vom Dorf am Lerchenholz
entlang; ein zweiter Graben dieses Namens nördl. von Gierstädt, hinter dem Potzmann.
(Herr Pfarrer Stoll.) — 15) Das Mittelfeld liegt zwischen dem Großen Feld (nördl.)
und dem Kleinen Feld (südl.), längs des Walschleber Weges. — 16) Der Ellweg läuft
parallel und südl. vom Walschleber Weg. — 17) Ackerland südl. vom Walschleber
Weg. — 18) Im Haken kreuzt sich die Langensalza-Erfurter Straße mit dem Ellweg
und dem Weg von Klein-Fahner nach Dachwig. — 19) Fruchtbares Land am Klein-
Fahner-Dachwiger Weg. — 20) An der preußischen Grenze (Ostgrenze der Flur).
Die Grenzsteine tragen zum Teil noch das Mainz-Erfurter Rad. Ueber „Greifweg‘
siehe die Fluren Groß- und Klein-Fahner. — 21) Auf der Groß- Fahner- Dachwig-
Gierstädter Grenze. — 22) Feuchte Vertiefung mit Abflußgraben im n.ö. Teil der
Flur. — 23) Der Dorfbach „Klinger“ entspringt im Bonifaziusbrunnen im westl. Teil
des Dorfes und fließt durch das Große Feld. L. Zufluß des Jordan. — 24) Der
Weideweg führt längs des r. Bachufers. — 25) N.ö. vom Dorf auf dem r. Bachufer.
— 26) Der Wiesenborn entspringt im „Ried“, quellige Wiesen nördl. vom Dorf am
Bach. — 27) Am nördl. Dorfausgang. Hier standen früher die zwei Waidmühlen, die
aber schon zu Brückners Zeit (1756) verfallen waren. Die Waidsteine lagen dort bis
zur Separation (1860).
366 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Weihetanz 28) ebs.
Im Zieh ®) In Ziehe
Der Potzmann 3°) ebs.
Der Eschweg 31) Aschmerwägk
Das Große Feld 15) Grüße Fald
Die Krautstückchen 32) | Krütsfläcker
Der rothe Berg 33) Ruede Bärgk
Der Siechhof 3%) ?
Flur Gräfentonna }).
Gräfentonna ?) ®) Tonne ? Tunnaha 845 (Doben-
ecker I 194); ? Ton-
nahu c. 866 (Doben-
ecker I 222); ? Don-
naha 973 (Doben-
ecker 1455); ?Dunaa
1143 (Dobenecker I
1474); Tunna 1232
[35a fol. 121]; Thonna
1331 [35e fol. 308];
Greven Tunna 1339
Das Reifenheimer |Riffenheimer Fäld [35a fol. 122a]%); Ca-
Feld) strum Graven Tunna
28) An der Walschleber Grenze unterhalb des Greifweges. Die Bedeutung leider un-
bekannt. (Herr Pfarrer Stoll.) — 29) Ackerland nw. über dem Dorf. — 30) Potzmann
—= Vogelscheuche. Weshalb dieser Flurteil (nw. über dem Dorf) den Namen führt, konnte
ich nicht erfahren. — 31) Der Eschweg führt am Nordwestrande des Dorfes hin. —
32) Kleine, zu den Alt-Gierstädter Häusern gehörige Grundstücke im Ried, zu beiden
Seiten der Groß-Fahnerschen Straße. — 33) Mergelgruben sw. vom Dorf. — 34) Unter
der sogenannten Herrenwiese, jetzt Artland.
1) Literatur: Brückner III 4, 64ff.; Gelbke II 3, 438; Lehfeldt X
214ff.;, Rein, Thur. sacra; G. Reinhardt, Geschichte des Marktes Gräfentonna,
Langensalza 1892. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. ;
letztere verdanke ich vor allem Herrn Schultheiß em. Beck. Auch das Reinhardtsche
Werk enthält reichhaltiges Material. — 3) Am Nordwesthang der Fahnerschen Höhe;
von der Unstrut geschieden durch das sumpfige Gebiet des unteren Brombaches (Nord-
westen) und den Lohberg (Norden). Die Anlage erscheint ziemlich regelmäßig recht-
winklige um den „Kirchplan“. Hier lagen auch die großen Gutshöfe. Verschiedene
große Brände im 18. Jahrh. haben möglicherweise den Plan des Dorfes verschoben.
— 4) Aus: Priv. Dom. Hermanni, comitis de Glichen, de approbatione bonorum in
greuen Tunna, in borg Tunna et in Ryfenheym. — 5) Der westl. und sw. Teil der
Flur. Die Wüstung Reifenheim lag sw. von Tonna. Reinhardt (a. a. O. 249 ff.)
bringt genaue Angaben über den Ort mit Flurplan. „Die Flur gehört erst seit der
Grundstückszusammenlegung 1862 teils zur Gräfen-, teils zur Burgtonnaer Gemeinde-
flur. Bis dahin gab es in beiden Ortschaften einen besonderen Reifenheimer Gemeinde-
vorstand (2 Gerichtsschöppen, 2 Heimbürgen, 1 Steinsetzer), der alle Jahre neugewählt
wurde. Bis 1812 oder 1815 hat am alten Steintisch unter 4 uralten Lindenbäumen
Gierstädt. — Gräfentonna. 367
Moderne Namen ua Urkundliche Formen
sprache
1349 —50 (Lippert u.
Die Reifenheimer Wei- | Riffenheimer Widen Beschorener); Thuna,
den ®) das sloz 1415 66)
Reifenheimer Graben ?) | Riffenheimer Gröam’n
Reifenheimer Hofstät- | Riffenheimer Hofstieden | Rifenheim c. 1162 (Do-
ten ®) benecker II 257);
Rimphinheim 1186
(Dobenecker II 761);
Riffinheim, Rifin-
heym 1378 [39];
Ryfenheym 1379 [35a
Teichwiese °) Dichwäesen fol. 122a]; Ryffen-
Kleine Aue!P) Kleine Auwe heym 1415 66)
Schiebige Wiese 11) ? Die oberscheibelichte
Illeber Gericht 12) Illebsches Gericht Wiesen 1543 #1)
Alte Straße nach Lan-|De äle Ströß
gensalza 13)
Die Heerstätte 1%) Herst’
Cyprianscher Garten 15) | Sieberjanscher Göärden
Im Karn 16) ebs.
Hopfenberg !?) Hopfenbärgk
Eichsfelder Gasse 18) | Eifelsgäß
Die Aue1!?) De Auwe
Hinter dem Gericht 2°) | Hingern Gerecht
alljährlich am 2. Mai das feierliche Hegemahl stattgefunden. Die Reifenheimer Länderei
bestand aus 26 Hufen. — 6) An der Burgtonnaer Grenze, längs des Grabens. —
7) Der Unterlauf des Eckardtsleber Baches; 1. Zufluß der Tonna. Der Bach fließt an
der wüsten Dorfstätte vorüber, quer durch das Reifenheimer Feld. — 8) Am Kreuz-
punkt der alten Langensalzaer Straße mit dem Eckardtsleber und Illeber Weg. Das
Dorf wurde höchst wahrscheinlich 1450 im Bruderkriege zerstört. 1757 waren noch
einige Hofstätten vorhanden (Brückner, a. a. ©. 253). Noch jetzt ackert man Mauer-
reste aus. — 9) Westl. der Hofstätten. Einst ein 54 Acker großer Teich. Die Dämme
sind noch erhalten. (Reinhardt 280.) — 10) Wiese nördl. der alten Langensalzaer
Straße am Reifenheimer Graben. — 11) Am Reifenheimer Graben. — 12) Vgl. Flur
Dleben. An der Illeber- Eckardtsleber-Gräfentonnaer Grenze. Hier stand 1463 das
Hochgericht fürs die Niederpflege Tonna. 1697 befand sich der Galgen über der Un-
strut am Lohberge an der Großvargulaer Grenze; 1700 vor dem Markttor. Das Lehn-
buch von 1378 [39] vermerkt: „Halsgericht zeu Rifinheym, die Helfte keyn Saltza,
ist meyn gn. Herrn. It. teilt 1 wasser‘ [der Reifenheimer Graben?]. — 13) Die alte
Erfurt-Langensalza-Mühlhäuser Straße lief vom Südausgang Tonnas nach Reifenheim,
von da nordwärts. Die steinerne Brücke über den Reifenheimer Graben heißt die
Postbrücke. Bei den Flurorten Backhög, Backofen Eiergraß, dicht an der Straße, soll
in alter Zeit zuweilen Markt gehalten worden sein (mündl. Mitt.). — 14) Umfangreicher
Flurteil sw. vom Ort, an der alten Langensalzaer Straße. — 15) Vor dem Niedertor;
jetzt zum Teil mit Häusern bebaut. — 16) Wiese sw. vom Ort, am Mühlgraben. —
17) In der Aue, westl. vom Dorf. — 18) Wiese (früher mit Pfad?) vom Reifenheimer
Graben durch die Aue nach dem Dorf zu. — 19) Große, feuchte Wiese westl. vom Ort. —
20) Nördl. der Aue, auf dem 1. Ufer des Reifenheimer Grabens. Vgl. Anm. 12.
368
Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Moderne Namen
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Der Stadtweg ?1) Stöadtwägk
Herrschaftsgarten ?!) |Herrschaftsgöärden
Rammsgarten ?!) Rammsgoöärden
Der Nägelstedter Rain?2) Neil$ter Rain
Der Stänker 23) ebs.
Der Entenfang 23) Andenfang Der Entenfang 1686 2%)
Sauerwiese 23) Suerwäesen
Illeber Wasser 25) Illebsches Wasser
Lenchensberg ?6) Lenchensbärgk
Lenchenswiese ?7) Lenchenwäesen
Siechwiese 28) Siechwäesen
Backofen ebs.
Backhögk Backhegk
Eiergraß Eiergröaß
Feld hinter dem Fäld hingern Lem’n
Löwen ?°)
Die Tonna 3°) Der Bäch
Fohlenwiese 31) Fohlwäesen
Hengstwiese 31) Hengstwäesen
Schafteich 32) Schöfdich ; ;
Dreieckteich 3?) Dreieckdich I ee Teul
Quellteich 32) Quelldich Die Quellen 1686 2%)
Das Bohnland °3) Böländ ? Im Baulande 1543 41)
Die Fasanerie ®%) ebs.
Die Erfurter Straße 3)|De Erfsche Ströß
21) Weg nach Langensalza, vom nördl. Ausgang des Dorfes nach dem Lenchensberg
zu. Die Straße wurde 1861 gebaut und mitten durch den herrschaftlichen Garten
gelegt. Auch der Rammsgarten ist herrschaftlich. — 22) Der Nägelstedter Rain
zweigt sich bei Reifenheim von der alten Langensalzaer Straße ab, läuft direkt nord-
wärts, der Unstrut zu, quer durch das Reifenheimer Feld. — 23) Wiesen am Illeber
Wasser. Der Entenfang, 3 Acker groß, war schon 1700 wüst. (Reinhardt 279.) —
24) Aus: Beschr. der Teiche im Fürstenthum Gotha, Herrschaft Tonna, Herzog].
Gotha. DomA. Dep. IV&, Insgemein, Kap. 25, No. 24. —- 25) L. Zufluß der Tonna. —
26) An der Illeber Flurgrenze, nördl. der Langensalzaer Straße. — 27) Lämmchen?
— 28) Die Siechwiese gehörte zum Langensalzaer Siechhof. (Reinhardt 42. 43.) —
29) Sw. vom Dorf, nach dem Gasthof zum Löwen benannt. — 30) L. Zufluß der
Unstrut. Die Tonna umfließt den Ort südl. und westl. — 31) Wiesen auf dem
r. Ufer der Tonna, südl. vom Dorf. — 32) Ehemals Teiche, jetzt Wiesen am Tonna-
ufer, südl. vom Ort. — 33) Ackerland an der Burgtonnaer Grenze, zwischen dem
l. Tonnaufer und der Straße nach Gotha. Wenn der Name alt ist, bezieht er
sich natürlich auf den Bau von Bufbohnen. — 34) Eine mit Laubholz bestandene
Anhöhe auf dem r. Tonnaufer sö. vom Dorf. Das steinerne Haus auf der Höhe ist
das Winzerhaus, das zu den dortigen herrschaftlichen Weinbergen gehörte. Gegen
50 Acker waren in alter Zeit mit Reben bepflanzt, doch wurde schon 1746 kein Wein
mehr dort gebaut. (Reinhardt, a. a. ©. 238—239.) Fasanenzucht von der Mitte
des 18. Jahrh. bis ungefähr 1828. — 35) Die Erfurter Straße, von Groß-Fahner her,
aus Südosten kommend, mündete beim Markttor in den Ort ein.
Gräfentonna. 369
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Das Seefeld 36) Siefäld
Der Seegraben 3%) Siegröaben
Der Seeteich 3°) Siedich Der Sehteich 1686 2%)
Semshög 3°) Semshegk
Das Lange Feld 3”) Lange Fäld
Feld vor dem Markt und | Marcht und Nederdür
Niederthor
Weg nach Gebesee Gebsie
Der Brombach 38) ebs. N
Brombachsrasen 38) Brombachröäsen zu Österthonna, hinder
Der Eselsweg oder Erbs- | Eselswägk demiudezt nr [35°
weg 39) fol. 312b]; ostirtunna
Die Schöpsenkeule 4%) | Schepsenkielen 1882 (Reinhardsbr.
Oestertonnaf?) Isterdonne Or.-Urk., StA. Gotha
Die Hofstätten *?) Hofstieden QQ Is 348), Oster-
Der Oestertonnaische | Der Isterdonnsche Born wir a ee
43 )
Brunnen *°) 1415 ®)
Der Oestertonnaische |Isterdonnscher Dich Der oestertonnische
Teich oder Prinzen- teich 1686 2%)
teich **) ‚
Das ÖOestertonnaische |Isterdonnsches Loch
Loch i
Der Oestertonnaische |Isterdonnscher Bäch
Bach
Ochsenwiese Ochsenwäesen
Prinzenwiese 4%) Prinzenwäesen
36) Das Gelände nördl. der Erfurter Straße, nach Döllstädt zu. Hier soll ein großer
See, °/, Stunde im Umkreis, gelegen haben. Der „Seeteich‘“, Quelle des Seegrabens, ist
jetzt mit Weiden bestanden. Der Teich war 3 Acker groß und ging 1700 ein. (Rein-
hardt 279f.) Der Semshög, sumpfiges Land, liegt an der n.ö. Grenze des Seefeldes. —
37) Ackerland nördl. vom Seefeld und der Straße nach Döllstädt. — 38) Ackerland
an der Groß-Vargulaer Flurgrenze. Der Bach gleichen Namens entspringt am Sommer-
berg ostnordöstl. vom Dorf, fließt durch Oestertonna und mündet beim Unterried in
die Tonna. — 39) In der Richtung auf Groß-Vargula. — 40) Ackerland am Erbsweg.
Ich konnte nicht erfahren, ob das Grundstück nach der Form oder nach einer ehemals
darauf lastenden Abgabe benannt ist. — 41) Aus: Vorzaichnis und bericht, welcher-
gestalt ... nachfolgende clostere und vorwerke ... zu verkaufen sein sollen ... 1543,
Or. StA. Gotha QQ IIIh 4. — 42) Wüste Dorfstätte n.ö. von Gräfentonna. Die kleine
Siedelung wurde wahrscheinlich zugleich mit Reifenheim (Anm. 8) zerstört. Brückner
schreibt darüber 1760 (a. a. ©. 92): „Es hat dieses Dorf am Vargelischen Wege gegen
Morgen zu gelegen und man findet noch jetzt Merkmahle genug, daß sonsten Häuser
daselbsten gestanden haben ... Es hat daselbsten eine Kirche gestanden und die
Gegend des Kirchhofs weiß man jetzt noch zu bestimmen.“ G. Reinhardt (a. a. O.
246 ff.) bringt einen sorgfältigen Plan der Wüstungsflur. — 43) Der kreisrunde, gefaßte
Dorfbrunnen unter einem alten Weidenbaum. Das Wasser wird in einer Röhren-
leitung nach Gräfentonna geführt. — 44) Der Teich (1700 noch vorhanden) war
6 Acker groß; jetzt Wiese (Prinzenwiese).
Gerbing, Flurnamen. 24
370
Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Die Weinberge %5) Winbärgk
Hopfenberg Hopfenbärgk
Die Abspringen #6) AbSbrängen
Die Thiel ??) De Diel
Sommerberg #°) Sommerbärgk
Sommerbergsbrunnen8)| Sommerbärgksborn
Sommerbergsbach #) |Sommerbärgksbäch
Der Ziegelteich 4°) Ziegeldich Der Schwanen- oder
Die Himmelsgärten 50%) | Hemmelsgöärden Ziegelhüttenteich
Die Hohlgebreite Hohlgebreden 1686 *%)
Der Fischstieg 5!) FeschStiegk
Der Bleichweg 5?) Blichwägk
Das Unterried 53) Ungerried
Die Kaplanswiese 5*) | Kaplanswäesen
Das Hirtenried °%) Hertsried
Das Gartenried *) Göärdenried
Die 12 Aecker 5) Zwelf Aecker
Das Krautland °®) Krütländ
Die Johanniswiese 57) | Gehanneswäesen
Die Kirchbrücke 5%) Kerchbrecken
Die Biegau 5°) ?
Der Lohberg) Luhbärgk
Die Lohmühle 1) Luhmöllen
Die Thalmühle 2) Dälmöllen
Die Unstrut 69) Unstrüed Dy unstrat 1415 66)
Der Stockgarten ®%) Stockgöärden
45) Ostwärts von Oestertonna, am Sommerberg lagen terrassenförmige Rebenpflanzungen.
— 46) Am Eselsweg, östl. von der Wüstung. — 47) Am Vargulaer Weg, n.ö. von Oester-
tonna. — 48) Der Sommerberg liegt n.ö. von Oestertonna. Der Sommerbergsborn, östl.
vom östertonnaischen Brunnen gelegen, wurde (nach Brückner, a. a. OÖ. 68) nach dem
alten Schloß in Gräfentonna geleitet; nach Reinhardt (a. a. O. 83) speist jetzt die Quelle
mehrere öffentliche Brunnen in Gräfentonna. Unter dem Sommerbergsbrunnen lag der
Sommerbergsteich. — 49) Gegen Ende des 17. Jahrh. eingegangen, jetzt Gemeindewiese.
(Reinhardt, a. a. O. 279.) Oestl. der Ziegelhütte, nördl. vom Dorf. — 50) Flurstück
zwischen Gräfentonna und Oestertonna. — 51) Der Weg der Fischer von Gräfen- und
Oestertonna über den Lohberg nach der Unstrut. — 52) Weg vom Nordostende des
Dorfes nach der Ziegelei. — 53) Das Unterried (Wiesen) zieht sich von Oestertonna am
Brombach und dann an der Tonna hin. — 54) Wiesen im Unterried. — 55) Bei der
Mündung des Brombaches in die Tonna, nördl. vom Dorf. — 56) Gemeindeland im
Unterried. — 57) Ebenda. Dort durften die Anspänner die Pferde bis Johanni weiden
lassen. — 58) Bei der Mündung des Eckardtsleber Wassers (Reifenheimer Graben) in
die Tonna westl. vom Ort. Von da führte der „Kirchweg“ durch die „Döllstädter
Wiesen“ nach Reifenheim. — 59) Wiese auf dem r. Tonnaufer an der Nägelstedter
Grenze. — 60) Nach Norden (der Unstrut zu) steil abfallende Kalkhöhe, nördl. von
Gräfentonna. Der Berg (Gemeindebesitz) ist zum Teil bewaldet. — 61) An der Nägel-
stedter Grenze und dem Nägelstedter Fußweg, auf dem r. Unstrutufer. — 62) Unter-
halb der Lohmühle, an der Unstrut. — 63) Auf dem r. Unstrutufer hat Tonna die
Fischerei-Gerechtigkeit. — 64) Wiese an der Mündung der Tonna in die Unstrut; zum
Gräfentonna. 371
zz nen,
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
u
Namen aus dem
Ort (nach G. Reinhardt,
2 0.80 f.):
Langengasse
Untervorstadt
Obervorstadt
Langensalzaer Straße
(früher Mönchsecke)
Burggrabenstraße
Steingasse
Bachgasse
Brauhausgasse
Das neue Thor
Der Löwenberg
Burgtonnaer Straße
Hirtengasse od. Herren-
gasse
Neuengasse
Pfarrgasse
Kirchgasse
Krämergälchen
Schulgäßchen
Niedergasse
Fallloch
Quergasse
Niedergraben (volks-
tümlich Schaffenstiel
oder Runkelsack)
Pfortengasse oder Hirts-
pforte
Niederhöfe
Der Kirchplan
Der alte und neue Plan
Das alte Schloß oder
die Kettenburg
Das Mönchsgut 6)
Nägelstedter Gut gehörig. Im Jahre 1290 bedang sich Albrecht I. von Gleichen das
Jagdrecht im Stockgarten aus. (Reinhardt, a. a. O. 24.) — 65) Das Mönchgut, dem
Karthäuserkloster in Erfurt gehörig, lag am Nordwestausgang des Dorfes (der ‚„‚Mönchs-
ecke“), wo seit 1861 die Langensalzaer Straße durchgeführt worden ist. — 66) Aus:
Gleichisch- Tonnaischer Lehnbrief (für Ernst und Adolf, Grafen von Gleichen) Or.
StA. Gotha QQ X (II) [1] 1b. —
Wein-, Waid- und Hopfenbau in Gräfentonnaer Flur. Ueber Weinbau
vgl. G. Reinhardt, a. a. O. 212—213. Die beiden Waidmühlen standen auf dem
Oberried, westl. vom Dorf. „Die beiden hohen Steine am Vargulaer Weg in der
24 *
372 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Flur Groß-Fahner!).
Moderne Namen ?) Mundartliche Aus Si Tkundliche Porz
sprache
Groß-Fahner ?) Grüeß-Fähnern Fanre anf. saec. IX (Do-
Das Holz t) ebs. benecker I 70); Nort-
Das Göbische Holz oder | Geb’sche Holz fanere c. 860 (Doben-
Gebeseer Holz °) ecker I 227); Vaneri
Vikarei-Gehren ®) Vikeriegirn it. Vaneri, Fanare,
Der Schlag ®) Schlägk Fanere 874 (Doben-
Stellweg ?) Stellwägk ecker I 246); Fanari
Hirschbornsdelle @) Herschbornsdallen v. 900 (Dobenecker
Der Schnepfenweg Schnepfenwägk I 294); Nortfanere
Anball®) Aball n. 918 (Dobenecker
Leibgedinge ?) Libgedeng 1328); In villa Vanra
Der Gothaer Weg!P) |Got’sche Wägk maiori 1169 (Doben-
Hasenacker Häesenacker ecker II 381); Vanre
Im Hipperthal 1) Hepperdäl 1349—50 (Lippert u.
Driangel 1?) Dreangel Beschorener 17 und
Lehmgrube 13) Leim’ngrum’n XXXV 1, 174)
Löwengrubenweg 1?) Leem’ngrum’'nwägk
Grasweg 1#) Grasewägk
Herbsleber Grube!) | Herbschläwer Grum’n
Oestertonnaer Flur, die als Wegweiser dienen ... bildeten ehemals die Säulen der
Waidmühlen“ (Reinhardt, a. a. OÖ. 277). Hopfenpflanzungen bestanden am
sö. Abhang des Sommerberges (5 Acker), ebensoviel an der Illeber Straße (bei der
Heerstätte) und 1'/, Acker beim Ziegelteich (Reinhardt, a. a. O. 279).
1) Literatur: Brückner I 10, 5ff.; Lehfeldt X 226ff. — 2) Quellen
f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Mündliche
und schriftliche Auskunft mannigfacher Art erhielt ich durch Herrn Schultheiß
L. John. Vor allem verdanke ich dem Ortsvorstand aber Einsicht und Erlaubnis zu
längerer Benutzung eines hochinteressanten Flurkartenwerkes: „Grundrisse derer Grund-
stücken in der Gros-Fahnerschen Marcke, Anno 1622“, bestehend aus dem „General-
Ris“ selbst, Karten der einzelnen Tractus und einer Karte der Holzung. Die drei
Felder und der Sommerberg sind in 130 „Schrote“ geteilt; ungeteilt sind das Ried
und das Holz. Ein Vergleich mit der Generalkarte von 1853 zeigt, daß sich das
Bild der Flur in den dazwischen liegenden Jahrhunderten nicht geändert hat, besonders
in betreff der Straßen. — 3) Das Dorf liegt annähernd hufeisenförmig um das v. See-
bachsche Schloß (Wasserburg). Die Hauptstraße Gotha-Langensalza führt östl. am
Ort vorüber. — 4) Das Holz nimmt den westl. Teil der Flur ein und gehört großen-
teils den Herren v. Seebach. Hirschbornsdelle und Schlag sind Gemeinde- und Pfarr-
holz. — 5) Früher zu Gebesee gehörig? — 6) Am Nordende des Holzes, an der Döll-
städter Grenze. Der Vikarei-Gehren gehörte zur ehemaligen Groß-Fahnerschen Vikarei.
— 7) Der Stellweg durchschneidet das Holz von Süden nach Norden. — 8) An der
Gierstädter Flurgrenze. Vgl. Flur Gierstädt. — 9) Mit „Leibgedinge“ ist auf der
Karte von 1622 ein Teil des Holzes am Anball bezeichnet. — 10) Der Gothaer Weg
geht von Fahner westwärts durchs Holz nach Eschenbergen zu. — 11) Ackerland vor
dem Holz, an der Trift. — 12) Dreieckiger Flurbezirk vor dem Holze zwischen der
Trift, dem Graseweg und Löwengrubenweg. — 13) Die Lehmgrube liegt im „Driangel“
vor dem Holze. Die Generalkarte hat den sinnlosen Namen „Löwengartenweg“ [!].
— 14) Weg aus dem Dorf nach dem Holz. — 15) Die Herbsleber Grube liegt nw.
Groß-Fahner. 373
Moderne Namen Mundgpbeberäne "| Teknndliche, Normen
sprache
Döllstädter Ecke 16) | Döllste Äcken
Das hohe Rod !?) Hohe Rode |
Die Kohlkippen 17%) \ebs.
Taubengebreite 18) Dümngebreden
Hopfenberg 1?) Hopfenbärgk
Die arme Jacke ?°) Arme Jacken
Das krumme Rod?!) /|Krumme Rode
Lochstieg ??) | LochStiegk
Flurweg 23) ıFlurwägk
Pfaffenstieg ?%*) ‚ebs.
Mühlhäuser Höhe) |Möhlhiser Hihe
Langensalzaer Straße?) Langensalzer Ströß
Unrechter Weg *6) ı Unrächter Wägk
Schluftershög ?”) ı Schloftershegk
Schmiedborn oder ıSchmädborn
Schnittborn 28)
Pfarrsgarten 2°) PfarrSgörden
An der Jakobstraße 30%) | An d’r Jakobätröß
Die Gebind 3!) Gebend
Synolds Tannenweg ?2) | Synolds Tann
Weidegärten 3?) Wiedengörden
Obergarten ®%) Awergörden
Das Wieschen 35) Wäeschen
Untergarten 3®) ÖOngergörden
Die Aue 3”) Auwe
vom Dorf, vor dem Holze; nach dem Flurstück führt ein alter Rasenpfad, der „Herbs-
leber Grubenweg“. — 16) Nordwestecke der Flur, an der Döllstädter Grenze. —
17) Vor dem Holz, an der Döllstädter Grenze. — 172) Am Lachstieg, nach der Döll-
städter Grenze zu. — 18) u. 19) An der Döllstädter Grenze. Der Hopfenberg ist
jetzt Ackerland. Von ehemaligem Höpfenanbau ist nichts bekannt. — 20) Geringes
Land am Lochstieg. — 21) Ackerland vor dem Holz, sö. vom Hohen Rod. — 22) u.
23) Ein Feldweg, der vom Dorf aus nw. führt, teilt sich, nahe der Döllstädter Grenze,
in den Lochweg (westl.) und Flurweg (östl.). — 23%) Ackerland (kein Pfad bekannt)
zwischen Langensalzaer und Döllstädter Straße. Ein zweiter Pfaffenstieg führt auf
die Anhöhe nach Gierstädt zu. Dort soll eine Nikolaus-Kapelle gestanden haben.
Totenschädel und Gebeine wurden dort gefunden, auch Mauersteine ausgegraben. —
24) Die Langensalzaer Straße führt über die Mühlhäuser Höhe (n.ö. vom Dorf). —
25) An der Langensalza-Mühlhäuser Straße nw. über dem Dorf. — 26) Oestl. Ab-
zweigung von der Langensalzaer Straße; wahrscheinlich ein ‚„verbotener Beiweg“. Er
ist schon auf der Karte von 1622 verzeichnet. — 27) Zwischen Graseweg und Trift,
westl. vom Ort. — 28) Nach Ansicht des Schultheiß John sollte der Name „Schnitter-
born“ lauten. Die Quelle liegt an der Trift, westl. vom Dorf. — 29) Zwischen Trift
und Langensalzaer Straße, dieht am Dorf. — 30) Weg nach dem Holz, nach einem
Kreiser Jakob Lüth benannt. — 31) Die Gebind (westl. vom Dorf, zwischen Trift und
Jakobstraße) war vor der Separation gutsherrlich. — 32) Weg vom Dorf nach dem
Holz. — 33) Wiese sw. vor dem Dorf. — 34) u. 35) Südl. vor dem Dorf. —
36) Weidengarten nw. vor dem Dorf, am Jordan. — 37) Die Aue — jetzt Acker-
land — liegt nördl. vom Dorf, westl. vom Ried.
374 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Die Oberaue 37) Äwerauwe
Die Unteraue 3”) Ongerauwe
Herbsleber Weg Herbschläwer Wägk
Döllstädter Weg Döllstte Wägk
Der Angersgraben ®®) | Anger$gröäben
Das Ried 3) Ried
Der Jordan 4°) ebs.
Das Pferderied Färeried
Die Riedstücken !) Ried$tecker
Krautflecken 42) Krüdflacker
Die heiligen Weiden #3) | Helgen Widen
Obermühle Awermelln
Untermühle Öngermelln
Der Sommersberg *) |Sommerbärgk
Die Herrenwiese #5) Herrenwäesen
Dachwiger Höhe Dachsche Hihe
Die Lache #) De Lach
Lachweg Lachwägk
Die 12 Apostel ?7) ebs.
DasWalschleber Feld%)| Walschläber Fäld
Sieglings- oder Sey- | Sieglengsgröaben
lingsgraben #°)
Galgenberg 5°) Galgenbärgk
Das Gericht 5°) Gerecht
Greifweg >!) Grifwägk
Semsenweg 5?) Semsenwägk
Erfurter Straße Erfsche Ströß
Die Mark 53) Mark
38) Graben längs der Döllstädter Grenze, zwischen dem Döllstädter und dem „Unrechten“
Weg. — 39) Das Ried dehnt sich längs des Jordans aus, bis zur Obermühle; auf der
Karte von 1622 reicht es noch bis zur Untermühle. — 40) R. Zufluß der Gera. Auf der
älteren Karte ist der Name nicht eingezeichnet; auch Brückner erwähnt ihn nicht. —
41) Jetzt Ackerland nördl. der Dachwiger Landstraße; auf der alten Karte noch Wiese.
— 42) Im Ried, auf dem r. Jordanufer. — 43) Im Ried, bei der Untermühle. Ob
früher Kirchenland, konnte ich nicht erfahren. — 44) Nördl. vom Dorf, an der Dach-
wiger Grenze. — 45) Gutsherrliche Wiese an der Dachwiger Grenze. — 46) Oestl. vom
Dorf, an der Dachwiger Grenze. Ehedem nasses Land, jetzt trockengelegt. — 47) Nach
Marksteinen längs der Dachwiger Grenze benannt. — 48) Sö. Flurteil, nach Walschleben
zu. — 49) R. Zufluß des Jordan, von Gierstädt her. — 50) An der Gierstädter Grenze.
Auf der Karte von 1622 ist das Hochgericht noch eingezeichnet. — 51) Im Südost-
winkel der Flur, Richtung Klein-Fahner-Dachwig; jetzt ist der Weg fast überall um-
geackert. — 52) Ehemaliger Weg, gleichlaufend mit der Gierstädter Grenze, sö. vom
Dorf. — 53) Die Gierstädter Grenze (auf der modernen Generalkarte). Auf der alten
Karte sind alle Fluren als „Marke“ bezeichnet: Döllstädter Marke, Dachwiger
Marke usw. —
Ueber Wein- und Waidbau ist nichts mehr bekannt. Brückner sagt über die
Flurbestellung (a. a. ©. 3): „Der Ackerbau ist gut und der Boden fruchtbar, aber
Groß-Fahner. — Klein-Fahner. 37
Flur Klein-Fahner '!).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Klein-Fahner 3) Klen-Faöänern Fanre anf. saec. IX (Do-
benecker I 70); Va-
neri, Fanare, Fanere
874 [?]) (Dobenecker
I 246); Ostfanero
v. 900 (Dobenecker
I 294); Vaner minor
1493 [354 fol. 105b,
106a] 16); Wenigen-
oder Klein - Fahner
1756 (Brückner, a.
Die Holzmarke ®) Holzmark 0)
Die Hauengrube 5) Haumgruam’n Die Hayngruben 149316)
Das Käseland $) Käseländ
Mehlisgarten ?) Mälsgörden
Thiergarten ?) Diergörden
Gärtnershölzchen 8) Gärtner$helzchen
Das Witzleber Hölz-| Witzlawer Holz
chen ®)
Das Loh°) Luhe
Der Sommerberg !) Sommerbärgk
Der Imthalsgraben 1!) | Emdöalsgröam’n Der obintalsgraben
Der Bienstädter Berg | Bienste Bärgk 1493 16)
Die Bienstädter Trift | Bien$te Dreft
Das Kirchenholz 12) Kerchenholz
Das Nonnenholz 13) ebs.
Die arme Jacke 1%) Arme Jacken
ohne Wiesenwachs ... Vormals ist hier viel Waid, Saflor und Anis gebauet worden.
Weil es aber nicht wohl mehr geräth, auch nichts mehr gilt, so wird von letztern
wenig mehr angetroffen. Dargegen wird die Brache desto mehr zu Erbsen, Möhren,
Rüben, Flachs und Wickfutter genutzet, und dennoch hierauf mit Korn bestellet .. .“
1) Literatur: Brückner I 10, 26ff.; Gelbke II 1, 259; Lehfeldt X
242f. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. Letztere
erhielt ich besonders durch gefällige Vermittelung des Herrn Pfarrers Stoll in Gier-
städt. — 3) Der Ort ist wohl ursprünglich als Platzdorf angelegt. Die Siedelung
ist in weitem Umkreis von Gärten und Obstanpflanzungen umgeben. Schon Brückner
(a. a. ©. 27) erwähnt 1756 den Fahnerschen Obstbau. — 4) Am Waldrand, an der
Gierstädter Grenze. — 5) Westl. vom Dorf. Zum Teil mit Buschholz, teilweise mit
Obstbäumen bestanden. — 6) Kirschpflanzungen westl. vom Dorf. — 7) Obsıgärten
auf der Westseite des Ortes. — 8) Bewaldete Ausläufer der Fahnerschen Höhe, sw.
vom Dorf. — 9) Südl. vom Dorf, zum Teil Kirschanpflanzung. — 10) Südl. vom Dorf,
zur Fahnerschen Höhe gehörig. — 11) L. Zufluß der Gera, im Unterlauf „Ringel-
graben‘; entspringt an der Fahnerschen Höhe. — 12) Sö. vom Dorf. — 13) Sö. vom
Kirchenholz; in Erfurter Besitz. — 14) Unfruchtbares Land in der Südostecke der
Flur, an der Witterdaer Grenze.
376 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Im Rode 15) In Rode In dem rode 1493 16)
Der Weinberg !?) Winbärgk Wingarten 1493 16)
Der Kirchberg 18) Kerchbärgk
Das Witterfeld 19) Widerfäld Die witersche marke
Im Mittel 2°) In Medel F 1493 16)
Die kleine und große |Klene, grüße Uester-|In der osterlangen
Österlange *) lange 1493 16)
DerWalschleber Berg??)| Walschbärgk
Das Mittelfeld 2°) Medelfäld Im mittelfelde 1493 16)
Im Ringthal 2) Rengdöal Im ringethale 1493 16)
An der Viehweide **) | Viehewede
Die Roßmühle 5) Roßmöllen
Das Krautland *) Krudländ
Die Steinbühle ?”) Stenbielen
Der Hopfenberg ?”) Hopfenbärgk Ufdenhopfberge 149316)
Der Dachwiger Grund 28) | Dachscher Grond
Der Roßborn 2°) ebs.
Die Klinger °°) De Klenger Die clyngen' 1493 16)
Unter der Klinger In der Klenger
Das große Feld 31) Gruße Fäld Im grossen felde 149316)
Das Loch 32) ebs.
Weg nach Gebesee Der Geb’sche Wägk |Der gebissen weg
Weg nach Erfurt) |Arf’sche Wägk 1493 16)
Der Hohe Berg ®%) Huhe Bärgk
Der Greifweg °) Griefwägk
15) Jetzt Ackerland auf dem r. Ufer des Imthalgrabens, an der Witterdaer Grenze. —
16) Aus: Erbb. d. Augustinerkl., Ltr. Adam Volmar. — 17) Es gibt zwei „Weinberge“
in der Flur: östl. vom Dorf, am Abhang des Kirchberges, und südl. vom Kirchberg,
auf dem 1. Ufer des Imthalgrabens. — 18) Der Kirchberg steigt sö. vom Dorf auf;
am Nordabhang liegt die Dorfkirche. — 19) Oestl. vom Dorf, nach Witterda zu. —
20) Ackerland im Witterfeld. — 21) An der Ostgrenze der Flur, südl. vom Walschleber
Weg. Eine zweite „Osterlange“ liegt ebenfalls an der Ostgrenze, am Nordostabhang
des Walschleber Berges. — 22) N.ö. vom Dorf, an der Flurgrenze, Richtung auf
Walschleben. — 23) Der Flurteil n.ö. vom Ort. — 24) N.ö. vom Dorf, nach dem
Walschleber Berg zu. — 25) Oestl. vom Dorf, am Weg nach Walschleben. Hier soll
eine Mühle gestanden haben, die von Rossen getrieben wurde (mündl. Mitt.). —
26) Am Nordostausgang des Dorfes. — 27) Nördl. vom Dorf, zwischen dem Weg
nach Groß-Fahner und dem nach Dachwig. — 28) Talgrund nördl. vom Dorf beginnend,
nach Dachwig zu. — 29) Nördl. vom Ort. — 30) Wassergraben. Die Quelle kommt
vom Hohen Berg (nördl. vom Dorf). Der Graben fließt an der Ostseite des Ortes
hin und fällt beim Kirchberg in den Imthalsgraben. Brückner, a. a. O. 26: „kein
Fluß, nur ein sogenannter Klinger durchs halbe Dorf.“ — 31) Die Feldlage an
der Gierstädter Grenze. — 32) Vertiefung am Weg nach Gebesee. — 33) Die alte
Erfurt- Langensalza-Mühlhäuser Straße berührt die Flur im Nordosten. — 34) N.ö.
vom Dorf, an der Gierstädter Grenze. — 35) Der Greifweg läuft von Witterda
nordwestwärts durch einen Zipfel der Klein- und Groß-Fahnerschen Fluren, auf
Dachwig zu.
Klein-Fahner. — Herbsleben. 377
| Urkundliche Formen
_ Mundartliche Aus-
sprache
Moderne Namen |
Im Rohr 36) 'In Ruhr
Der Galgenberg 3”) | Gälgenbärgk
Flur Herbsleben }).
Herbsleben ?) 3) Harb$lem’ Herifridesleiben, Her-
fridesleba v. 900 (Do-
benecker I 294) 3%);
Herivesleve c. 1104
(Dobenecker I
1014) ®); _Herves-
liebon 1104 —-1109
(Dobenecker I 1057);
Herbisleibe, Herbis-
leubin 1378 [39]
Die Unstrut ®) Öunftrüet Vnstrad 1378 [39]
Die Westerweiden5) |De Widen Weydicht 1378 [39]
Der Sumpf’) Der Sompf
Die Pfaffenweiden?®) | Pfaffenwiden
36) Nahe dem Kreuzpunkt der alten Erfurter und Gebeseer Straße, zwischen dem
Hohen Berg und dem Galgenberg. Früher sehr nasses Land. — 37) An der Klein-
Fahner-Witterdaer Grenze, nördi. vom Walschleber Berg. —
Für einige Bezeichnungen aus der Urk. von 1493 konnte ich keine modernen
Belege erhalten: 1. die gotische straße; vielleicht der Weg von Gotha über Molsch-
leben nach Groß-Fahner, der die Klein-Fahnersche Flur im Nordwesten durchkreuzt;
2. der mittelweg in den osterlangen; wahrscheinlich der Weg, der vom Kirchberg
aus, parallel dem Imthalsgraben nordostwärts läuft; 3. in dem cleynen felde; 4. gein
notterode warez.
1) Literatur: Brückner III 9, 36; Gelbke II 1, 242; Lehfeldt X 230;
Zeyß, Geschichte des Marktfleckens Herbsleben, Gotha 1873. — 2) Quellen f£.d.
modernen Namen: Generalkarte, Katasterakten, mündl. Mitt. Die letzteren verdanke
ich zum größten Teil Herrn Chr. Wilh. Seyfarth aus Herbsleben. — 3) Der
ursprüngliche Bebauungsplan des Ortes ist wohl durch die vielen Brände (besonders
den von 1818) verwischt. Der Mittelpunkt der Siedelung wird der heutige Markt
gewesen sein. Das Schloß (Wasserburg) liegt im östlichen Teile des Ortes. Der größte
Teil der Flur liegt auf dem r. Unstrutufer. Aehnlich wie in der Werningshäuser
Flur strahlen auch von Herbsleben die vielen Wege sternförmig nach Süden, Süd-
osten, Osten, Südwesten und nach Westen aus, die Flur in spitze Winkel oder „Girne“
zerlegend. Das Gelände links der Unstrut wird ganz von dem grabendurchzogenen
Ried eingenommen. — 3?) Diese Schenkungen des Herolf, Ratere und der Nonne
Baba bestanden möglicherweise aus den 13 Hufen, die 1378 [39] in landgräflichem
Besitz waren. Im Zinsregister heißt es: „it. von 13 huffen fuldenß. erblich gut
13 malder getreid vnd 2 schoffel .... it. obgenannte 13 huffen vnd 6 huffen
[s. folgende Anm.] vnd acker geben glich sovil gerste als getreide.“ — 3b) Die
Schenkung von „VI hobas“ des Reinfrith ist vielleicht erhalten in den „6 huffen vnd
1 virtel erblich‘‘ des Zinsregisters von 1378 [39]: „3 malder getreid vnd 2 schoffel“
lag Zins auf diesem Land. Vgl. vorige Anm. — 4) Die Unstrut bildet die Flurgrenze
im Nordwesten. Die Nordseite des Ortes hat der Fluß als eine Art „Stadtgraben“
geschützt. — 5) Die Widen waren und sind ein sehr wichtiger Besitz für Gemeinde,
Gutsherrschaft und Bauern. Ein Gehölz von Weiden, Eschen, Erlen, Schwarzpappeln usw.
378 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen |
Der Kaplansgraben 6) | Käplängröäben
Der Spitzberg ’) Spetzbäersk
Der Königsleuteweg’) |?
Der große Schlag Grüeße Schlöagk
Der Westerweg Westerwägk
Die Hölle ®) De Hell
Der Edlitzgarten °) Edlitzgöaärden
Der Seelrasen 1°) Sielröasen
Die Seele 10) De Siel
Die Seelgebreite 10) Sielgebreiden
St. Just 1!) Sankt Just
Das Kapellchen 11) 's Kapellchen
Das Oberfeld 1?) Awerfald
Weg von Groß-Vargula | Vargel-Wägk
Der Tonnaer Weg Der Donnsche Wägk
Der Bornweg Bornwägk
Der Teichborn 1?) Dichborn
Der Molkenborn 13) ebs.
Der Sauborn 1?) Souweborn
Der Gothaer Schleif-|Der gotsche Schlief-
weg 1#) wägk
Der Gothaer Weg Der gotsche Wägk
Das Brustläppchen !°) | Brostläppchen
Der Döllstädter Schleif-|Der DöllSter Schlief-
weg 1#) wägk
mit ganz sumpfigem Untergrund. Die Westerweiden liegen auf dem r. Unstrutufer
west]. vom Ort. Ein großer Teil der Fläche war herrschaftlich (1378 [39] „154 acker‘‘) ;
ein Teil Gemeindeland, das übrige in Privathänden. Die Armen durften im Holz
grasen und Mittwochs und Sonnabends „Spienchen gie“, d.h. Spänchen (Reisig) holen.
Der südl. Teil der Widen war „der Sumpf“, ganz nasses, quelliges Land. Die
„Pfaffenweiden“ gehörten zur Pfarrei. Der berühmte Königsleuteweg führte
westl. am Ort vorüber durch die Westerweiden nach Vargula; den Verlauf nach Süden
konnte ich nicht sicher erfahren. — 6) Ein Abschlagsgraben der Unstrut nach den
Westerweiden zu. — 7) Zwischen den Westerweiden und dem Dorf. — 8) Ein Edel-
hofsgarten zwischen Spitzberg und Unstrut. — 9) Wie vor. Der Edlitzgarten grenzt
unmittelbar westl. an den Ort. Das Flurstück wird auch „die Apotheke‘ genannt, weil
es dort „nach Koltermann“ riecht. — 10) Die Seele ist ein schmaler Weg, der an
der Kapelle (St. Just) vorüber führte nach der Unstrut zu. — 11) Ehemalige Kapellen-
stätte. Die kleine Kirche soll als Seelgeräte für das sagenhafte „Schlüsselkäthchen“
gestiftet worden sein, das angeblich auf dem „Heimlichen Gericht“ (ostwärts vom ehe-
maligen Dachwiger Weg) wegen Totschlages hingerichtet wurde (Zeyß, a. a. O. 20).
Seele, Seelgebreite und Seelrasen sollen nach diesem Seelgeräte benannt sein [??]. —
12) Der sw. Flurteil, nach Groß-Vargula zu. — 13) Drei Quellen sw. vom Dorf, nach
der Groß-Vargulaer Grenze zu. Es standen dort Pappeln. Nach dem Sauborn wurde
die Schweineherde getrieben. Vom Teichborn aus ließ Landgraf Balthasar 1391 „eyn
bornen in daz selbe vnss dorff brengin“ (Zeyß, a. a. O. 25 u. 255). — 14) Die ver-
schiedenen „Schleif“-Wege waren Fuß- und Verbindungspfade zwischen den übrigen
Feldwegen und Hauptstraßen. — 15) Ein Rasenfleck am Gothaer Weg.
Herbsleben. 379
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Der Döllstädter Weg
Die Mark 16)
Das Mittelfeld !”)
Schlufterweg
Der Fahnerweg
Kraggenborn 13)
Bachschlittenweg !?)
Der Schanzenweg ?°)
Der Galgenhügel ?!)
Das Galgenloch *)
Der Dachwiger Weg
Der Dachwiger Schleif-
weg
Das Niederfeld2)
Der Walschleber Weg
DerWalschleber Schleif-
weg
Bohngelengen ?°)
Kittel 23)
Der gelbe Stein %)
Der Ententeich oder
Bremsel ?5)
Der Erfurter Weg ?5)
Der Sülzenberg °%)
Weinbergsgebreiten ?7)
Mönchsgebind 28)
Der Döllster Wägk
De Märk
's Medelfäld
Schlufterwägk
Fahnerwägk
Kruchenborn
Böachschlättenwägk
Schanzenwägk
Galgenhiegel
Galgenloch
Der Dächsche Wägk
Der Dächsche Schlief-
wägk
’s Näederfäld
Der Walschleber Wägk
Der Walschleber
Schliefwägk
Bongelengen
Kettel
Der gäle Stein
Andendich oder Brem-
esel
Der Erf’sche Wägk
Sülzenbäergk
Wienbäergksgebreiden
ebs.
16) Die südl. Flurgrenze (Döllstädt-Dachwig). — 17) Südl. vom Dorf. — 18) Quelle am
Fahnerschen Weg, nach dem Galgenhügel zu. — 19) Die „Bachschlitten“: Ackerland
zwischen Fahnerschem und Dachwiger Weg. — 20) Nahe der südl. Flurgrenze und
dem Galgenhügel. An den Schanzen (Erhöhung) konnte man bis Erfurt sehen. Wall
und Graben. — 21) Künstliche Anhöhe auf der südl. Flurgrenze. Dort soll das Hoch-
gericht gewesen sein, und viele Hexen wurden dort verbrannt (mündl. Mitt). Beim
Abtragen des Hügels fand man ein Steingrab, und „unter wenig sorgfältig gemachten
Gewölben von Bruch- und Ziegelsteinen, Reste menschlicher Gerippe theilweis mit
Kohlen vermengt“. Der Hügel war mit deutlichem Aufgang von Südosten her ver-
sehen, nach allen Seiten steil abfallend, oben vollkommen geebnet. Nach allen
4 Himmelsrichtungen führten „Pfaffenraine“. Aehnliche, aber kleinere Hügel lagen
mehrere in der Nähe. (Zeyß, a. a. 0. 1. 2.) — 22) Sö. vom Ort. — 23) Am Walsch-
leber Weg. — 24) Unbekannt wo. — 25) Sö. vom Ort, an der Erfurter Straße.
Früher gab es dort wilde Enten; jetzt ist das Land trockengelegt. Am Bremsel
vorüber führte die schnurgerade alte Straße nach dem Andreastor von Erfurt; jetzt
ein unbedeutender Fußweg. — 26) Westl. vom Erfurter Weg. Jetzt das beste Land
der Flur. Es sollen dort Gefäße ausgepflügt worden sein (mündl. Mitt.). — 27) Zwischen
dem Ort und dem Sülzenberg am Erfurter Weg. Seit Menschengedenken kein Wein-
bau mehr. Zum herrschaftlichen Besitz gehörten 1378 [39] „18 wein acker“. —
28) Südl. vom Dorf am Walschleber Weg. Folgende geistliche Stiftungen hatten u. a.
Besitz in Herbsleber Flur: Fulda (Dobenecker I 294); Helmarshausen (Dobenecker I
1014); Reinhardsbrunn (Dobenecker I 1057); Petersberg b. Fulda (Dobenecker II
380 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Der obere und untere |? |
Gebeseer Weg
Das Schäckenield 2°) Schockenfäld
Der Bauerwiesenweg |Buüernwiäsenwägk
Die Gemeindewiese ®°) | Gemeinewläsen
Der Grummetswiesen- ı Grommetswiäsenwägk
weg
Das Niederried- | Näderriedländ
land3M)
Das Schloßried 32) Schloßried
Das Marschallsried ®®) | Marschallsried
Das Hengstried oder | Hengstried
Hengstecke
Die Erlchen ®%) De Ärlchen
Das Kiebitzenland #) | Ziebitzenländ
Der Triftrasen %%) Triftröasen
Die Trommelwiese #7) | Trommelwiäsen
Die Ziegelweiden 39) | Ziegelwiden
Die Knoblochsecke #9) | Knduwelochsäcken
Der Schützensteg #1) | SchützenStiegk
Wachtels Garten 1) Wachtels Göärden
Der Riedweg Riedwägk
310); Hersfeld (Dobenecker II 2254); Oldisleben (Dobenecker II 2405); Heyda südl.
von Gotha (Brückner, a. a. O. 37, u. W. Rein, Thur. sacra II 67 ff. u. 254 ff... Wahr-
scheinlich umfaßt die „Mönchsgebind“ die 25 Hufen Land des letztgenannten Klosters.
(Zeyß, a. a. ©. 74. 75.) — 29) Oestl. ans Dorf grenzend. Dort durften die armen
Leute nach der Ernte sich „Rechstroh‘“ holen. Das Schackenfeld war nicht in Drei-
felder geteilt, sondern den Besitzern zur Bebauung freigegeben (Zeyß, a. a. O. 61f.)
— 30) An der Gebeseer Grenze, „108 Acker groß“ (Brückner, a. a. O. 43). —
31) Der n.ö. Teil der Flur, auf dem 1. Unstrutufer; von vielen Gräben durchzogen.
Früher vielfach wüst und sumpfig, jetzt meistens Wiesen; im ganzen 1800 Acker
Land. Im Ried hatten die Herbsleber Koppel mit Tennstedt für das Vieh. 1522
wurde bestimmt, daß die Tennstedter nur bis zum Erfurter Weg bei dem Weingarten
der Margarethe Wechtrin treiben dürfen, nicht aber nach Klein-Vargula zu. Die
Tränke an der Unstrut dürfen beide Herden benutzen. (Zeyß, a. a. O. 43.) — 32) Der öst-
lichste Zipfel der Flur, Herrschaftsbesitz. 1378 [39] gehörten zum herrschaftlichen
Vorwerk „70 wißacker ad. grumetacker‘“. — 33) Das Marschallsried gehörte zum
Döllstädter Schloßgut. — 34) Naßgründiges Gehölz (meistens Eschen); in nassen Jahren
nisteten dort wilde Enten. — 35) Im Ried. Vor der Separation wüst. Hier gab es
viele Arten Sumpfvögel. — 36) An einem Graben nördl. vom Kiebitzenland. —
37) Die nördlichste Riedecke nach Kleinballhausen zu. Die Wiese hatte ihren Namen
daher, daß die Fronhauer durch Trommelschlag abends zusammengerufen wurden.
Nachts 12 Uhr zog man mit klingendem Spiel aus und mähte die Wiese bei Musik-
begleitung und allerhand scherzhaften Gebräuchen. War die Wiese bis Jakobi nicht
gehauen, so durften die Kleinballhäuser das Gras abweiden lassen. (Zeyß, a. a. O.
152 ff.) — 38) An der Gebeseer Grenze, neben der Tretenburg. Jetzt Ackerland,
früher bedeutende herrschaftliche Holzung. (Zeyß, a. a. O. 62.) — 39) Auf dem r.
Unstrutufer. Wahrscheinlich früher im Besitz der Herren v. Knobloch. — 40) Fuß-
weg von der Unstrut (östl. von der Spittelecke) nach dem Niederried zu. — 41) Jeden-
falls nach dem Besitzer benannt.
Herbsleben. 381
_ Mundartliche Aus-
sprache
Moderne Namen Urkundliche Formen
Die Spittelecke 4?) Spedeläücken
Der Spitteleckenweg |Spedeläckenwägk
Der Schwerstedter Weg | Schwäröter Wägk
Das Oberried ®) Awerried
Schindersbäume ##) Schingersbeime
Der Mühlgarten *5) Müllengöärden
Der Wehrgarten #) Wahrgöärden
Die Gebänkwiesen #2”) | Gebänkwiäsen d. gebinc wesen 1391 #7)
Der Blüchersgehren #8) | Blichengöärden
Der Hopfenberg *) Hopfenbäergk
Das Südenland 5°) Siedenländ
42) Das Spittel (jetzt Armenhaus) liegt am Tennstedter Weg am ÖOstende des Ortes.
Nicht weit davon, an der Unstrutbrücke befand sich ein Siechenhaus für Aussätzige.
Die „Spittelecke‘ liegt in einem Unstrutbogen östl. von der Tennstedter Straße (r. Unstrut-
ufer). — 43) Das Oberried ist der westlichste Teil des Riedes, auf dem 1. Unstrutufer,
an der Grenze von Klein-Vargula. Ueber das Ried vgl. Zeyß, a. a. O. 173 ff. — 44) N.ö.
vorm Flecken, auf dem 1. Unstrutufer, am Weg nach Klein-Vargula. — 45) Nördl. über
dem Ort, von zwei Unstrutarmen umflossen. Die Obermühle liegt im Westwinkel des
Flurstückes, die Untermühle östlicher, der Wasserburg gegenüber. Beide Mühlen waren
herrschattlich ; sie zinsten jährlich „18 malder getreid; it. geben 4 grose sweyn, die wert
seynd 8 @; it. sollen mesten 4 sweyn, das sie auch 8 @ geld.“ (1378, Register Zyns
vnd gult zu Meissen vnd Doringen, StA. Dresden 4333?.) Ebenfalls in landgräflichem
Besitz war „vber dem wasser 1 bawmgarte‘“ (ebd.). Ob hiermit der „Mühlgarten‘ gemeint
ist, oder der „Wehrgarten‘, bleibt unsicher. — 46) Westl. vom Mühlgarten, von diesem
durch die Unstrut getrennt. Der in voriger Anm. erwähnte „bawmgarte“ von 1378 [?]
Im „Wöhrtgarten‘“ soll der Sage nach das Haus des Gründers von Herbsleben gestanden
haben. Es war die Stätte der 1543 abgerissenen Kapelle St. Petri. Der Werthgarten
heißt noch Peterskirchhof. Er gehört jetzt dem Besitzer der Obermühle, der das
Wehr erhalten muß. — 47) Die „gebinewesen“ liegt (nach der von Zeyß, a. a. O.
255f. mitgeteilten Urk. Landgraf Balthasars) „an dez dorffis gemeyne, gelegin hie
dissit der vnstrut ... an dem baumgartenwege‘“, an der Westseite des Ortes. —
48) Ackerland westl. vom Flecken, beim Edlitzgarten. — 49) Der Hopfenberg liegt
bei den Weiden, westl. vom Ort. Herbsleben hatte das Recht des Schenkens und
Bierbrauens (auf 84 Häusern). „Von dem weyn vnd bir schencken vnd gebreude
15 @, mehr vnd weniger [Zins i. J. 1378]; von 1 vaß wein 5 sch. vnd von 8 Eymer
birß 40 J. vnd vom gebreude 1 sch.“ 24 Hopfenacker waren herrschaftlich. Ueber
weitere Kulturgewächse noch folgendes: Man baute im großen die sogenannten
„Spezerei-Früchte‘“: Anis, Saflor, Waid; dann Möhren zu Samenwerk und Saft (Sirup).
Letzterer, sowie Hollundersaft bildeten bis in die neueste Zeit einen namhaften Handels-
artikel. Bedeutend war der Waidbau. Landgraf Balthasar bestimmte 1391 (Urk.
Zeyß, a. a. O. 255f.), daß 32 Acker Land mit Waid besät und der Ertrag, nach Ab-
zug des herrschaftlichen Waidgeldes, zum Bau einer Wasserleitung verwandt werden
sollte. 1378 [39] betrug das „weytgelt von itzlichem besagtem acker 4 sch. J., vnd
macht in eyner Summa 12 @, mehrer vnd weniger“. Es scheinen also 60 Acker mit
Waid bestellt gewesen zu sein. (1 @ — 20 Schilling; 1 Schilling = 12 5.) Noch
1734 wurde eine neue Waidmühle hergestellt (Zeyß, a. a. OÖ. 141); die letzten Waid-
steine verbaute man in der Kirche nach dem großen Brand von 1818. Der Hirse-
bau wurde 1760 (Brückner, a. a. OÖ. 44) noch eifrig betrieben. Von anderem Gesämig
erwähnt Thomas v. Buttelstedt 1440—1443 (herausgegeben von Dr. Karl Menzel,
Neue Mitt. aus dem Gebiet hist.-antiquar. Forschungen, Bd. 12, Halle 1869, S. 444)
folgende: erweisen [Erbsen], rubesamen, hanf. Gegenwärtig ist der Kartoffel- und
Gemüsebau bedeutend und lohnend. — 50) Das Süden- oder Siedenland liegt nördl.
382 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Flur Hohenbergen !).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ?) Urkundliche Formen
sprache
Hohenbergen °) Hohnbärgen
Das Langelholz ®) 's Langel
Vor dem Langel Vor d’n Langel
Die kalte Herberge) |Köle Herwer
Auf dem Berge) Uf d’n Bärgke
Zwischen den Triften 7) | Gruße une kleine Drift
Vor der Sunder’®) Vor d’r Sonder
Auf dem Anger?) Uf d’n Anger
Am Lubelsweg 10) Lutz
Der Hechtsberg !!) Herzbärgk
Am Schieferborn 1?) Schäberborn
Schieferwiese Schäberwäsen
Auf dem Gründel13) |Orschgärbe
Der Galgenberg !%) Galgenbärgk
Der Goldberg 15) Goldbärgk
Der Teich 1%) Dich
Auf dem Rode 1?) Ufn Rode
Der große Stein 18) Gruße Stein |
von Herbsleben am Tennstedter Fußweg, an der Tennstedter Grenze, vom Oberried
durch den nördl. Grenzgraben geschieden. Es ist Sumpfland. Ueber den Streit mit
Tennstedt um das Südenland vgl. Zeyß, a. a. O0. 83. —
Namen aus dem Ort (aus den Katasterverzeichnissen): Pfarrgasse, Kreuzgasse,
an der alten Haarwand, das Kapellchen, Wassergasse, Backhausgasse, Henningsgasse,
das Eichsfeld, auf der Freiheit, der Lustgarten, der Gemeindegarten, Pfortengasse,
Neueng, Mittelthor, Marktplatz, Lappenberg, Schafgasse, Dorfgraben, der Edelhof, das
Niederthor, Herrengasse, Schloß, Vorwerk, die Arche, das Oberthor.
1) Literatur: Brückner I 7, 46ff.; Gelbke II 1, 299; Lehfeldt X
239. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) Ein
zweizeiliges Langdorf. Der namenlose Bach (l. Zufluß der Notter) fließt inmitten der
breiten Dorfstraße. Hohenbergen ist von drei Seiten von Höhen eingeschlossen, s. u.
— 4) Nördl. über dem Dorf, an der Oesterkörnerschen Grenze. Vor dem Bauern-
kriege war das Langel Gemeindeholz, wurde danach vom Kloster Volkenroda ein-
gezogen und fiel später an den Staat. Vorgeschichtliche Funde. — 5) Ehemals große
Sandsteinbrüche südl. vom Langel. Infolge unvorsichtigen Abbaues stürzten die Brüche
1521 zusammen. — 6) Anhöhe nw. vom Dorf. — 7) Die große Trift läuft vom West-
ausgang des Dorfes nach dem Langel, die kleine Trift vom ÖOstausgang nach dem
„Teich“ zu. — 8) An der Schlotheimer Grenze. Die ‚Sonder‘ ist ein großes, zu
Schlotheim gehöriges Holz. — 9) Nördl. über dem Dorf. Vor der Separation Wiese;
jetzt Ackerland. — 10) Feldweg sw. vom Dorf. In alter Zeit soll sich das Dorf bis
hierher ausgedehnt haben ; Mauerreste und verschüttete Brunnen wurden dort gefunden.
— 11) Anhöhe sö. vom Ort. — 12) Quelle des Dorfbaches am Hechtsberg. — 13) Die
Karte enthält den Namen nach Issersheilingen zu, an der Körnerschen Flurgrenze ;
nach mündlicher Versicherung ist für den Flurteil nur der mundartliche Name bekannt.
14) Grenzhöhe nach Issersheilingen zu. — 15) Südl. vom Dorf; der Nordhang des
Galgenberges. — 16) Flurstück nördl. vom Dorf. — 17) Auf dem Galgenberg; Acker-
land. — 18) An der Körnerschen Grenze.
Hohenbergen. — Illeben. 383
Flur leben !}).
Urkundliche Formen
Moderne Namen ?) Mundartliche Aus-
sprache
Illeben °) Illäm’n Helisleba [??] 845—876
(Dobenecker I 253);
Ylleiben v. 1214 (Do-
benecker II 1581);
Inleibin 1227 (Doben-
ecker II 2416); Il-
leben, Illeyben 1227
Am Rothenberge ®) Ruedenbärgk [35e fol. 157]; Illeuben
Der Kolk’) In der Golk 1337 [35e fol. 160]
Der Herzbach ®) Herzbäch Die Ileube 1222 (Do-
Rothe Hütte 7) Ruede Hiden benecker II 1993);
Im kleinen Felde ®) Im klinen Fäld der Illebisch bach
Der Dinkelberg °) Dinkelbärgk 1464 [35e fol. 176b]
Gänseweinberg 1°) Gänsewinbärgk
Die Weinberge 1°) Winbärgk
Fautens Weinberg!) |Fautens Winbärgk
Der Zimmerweg !!) Zimmerwägk
Der Oelweg 1?) Elwägk
1) Literatur: Brückner I 9, 39{f.; Gelbke II 2, 224; Lehfeldt X 240;
Möller, Urkundl. Gesch. d. Kl. Reinhardsbrunn 41. 441; G. Reinhardt, Gesch.
d. Marktes Gräfentonna. — 2) Qu &len f. d. modernen Namen: Generalkarte, Kataster-
verzeichnisse, mündl. Mitt. Mancherlei Nachweise verdanke ich Herrn Stadtarchivar
H. Gutbier in Langensalza (mit „G.‘“ bezeichnet); mündliche Auskunft gab mir in
dankenswerter Weise der Herr Schultheiß. — 3) Dleben ist ein, auf dem r. Ufer
des Herzbaches liegendes, zweizeiliges Straßendorf; eine Parallelstraße läuft auf dem
1. Ufer hin. — 4) Nw. vom Ort an der Henningsleber Grenze. Nach dem roten
Keupersandstein, der dort gebrochen wird, benannt (G.). Am Rothenberge lagen
Reinhardsbrunner Klosterweinberge. „Uf den weinbergen zu Illeben im Rothen-
berge...., davon die Grafen’ von Gleichen 5 acker frei haben sollen, wird die zehnte
butten von den auswärtigen ... nicht aber von den Illebern, die die tranksteuer
decken, in das amt Gotha gegeben... Das amt hat frei gehabt die leese zu ver-
willigen. Ao. 1615 hat der Graf von Gleichen die anordnung der leese an sich
gezogen ...‘“ (Beschreibung des fürstl. amts Gotha, Handbibl. der Herzogl. Cammer I
307, S. 30). — 5) Schlucht nach der Langensalzaer Grenze zu (G.). — 6) R. Zufluß der
Unstrut; der Bach bildet die Grenze nach Gräfentonna zu. In einem der vielen
Klageschreiben des Klosters Reinhardsbrunn wider den Grafen von Gleichen heißt es:
„ .. uf das ander mal schuldigen wir den genanten, unsern herrn und gefattern,
... das es zeu mehrem schaden .. . den bach, genant der Illebisch bach uß
seinem rechten fluß und laufte, alwege geflossen und gelaufen, vor den wesen biß in
die vnstrut bei Neilstet, gedrügen und vordempft hat. Der doch mit etzlichen widen
vermoelt und gezeichent und alwege bei graven Adolf seligen also geflossen . . .“
Reinh. Kopialbuch RR I 18 fol. 176», 1464. — 7) Flurstück inmitten der „Wein-
berge“, westl. vom Dorf. Eine Hütte hat dort schon seit Menschengedenken nicht
mehr gestanden. — 8) Am Henningsleber Weg und der Westgrenze der Flur. —
9) Sw. vom Dorf. Geringer Boden. Dort soll Dinkel gebaut worden sein (G.). —
10) Länge des Herzbaches oberhalb (westl.) des Dorfes. Ueberall noch terrassen-
förmige Anlage sichtbar, auch an der Rothen Hütte. Der „Gänseweinberg‘“ wohl
Spottname. — 11) Fußweg in der Richtung nach Zimmern. — 12) Alter Weg nach
384 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Warthe 13) ?
Beim Bäumchen !%) Bin Beimchen
Am Stiegel !) Am Steägel
Der Jakoberweg !) Jakoberwägk oder Jock-
Stiegk
Der Fußsteig oder mitt- | Der Stiegk
lere Illeber Weg 17)
Schwangersgraben 189) |Schwangersgröaben
Beim Kreuzchen 1?) Bin Kritzchen
Hinter den Höfen 22) |Hingern Hefen
Der Erzberg ?1) Erzbärgk
Das Rammenthal ??) Ramdoal Rammental 1467 [35b
fol. 181b]
Die Springe 2) De Spring Die Springen 1467 [35b
Am Heckersteige *%) Heckerstiegk fol. 181b]
Leede 5) ebs.
Im Loch ebs.
Galgenberg ?) Galgenbärgk
Am Gericht %) Gerecht Des Gotshus gericht,
Flachsröste ?7) Flächsriesen die femestadt 1464
u. 1465 [35b fol. 176b]
Langensalza, „ein breiter Fahrweg, der eine Strecke mit der Erfurter Straße parallel
lief und dann nach Süden umbog (G.). Auf preußischem Gebiet war er streckenweise
sehr sumpfig. — 13) Jetzt nicht mehr bekannt. Nach Brückner (a. a. O. 44) lag
die Warte über dem Oberdorfe (am Erzberg?). Dort (in der Nähe des „Kreuzchen“)
stand vor der Reformation eine Marienkapelle. — 14) Nw. über dem Dorf; vor der
Separation alte Wildobstbäume. — 15) Am Nordwestausgang des Dorfes. — 16) Der
Jakobisteig hatte den Namen davon, daß er nach der Jakobsstadt, dem westl. Teile
von Langensalza, führte (G.).. — 17) Gleichfalls ein Langensalzaer Weg. „Ein tief-
eingeschnittener Hohlweg, an dessen Rande kurz vor der Stadt 12 hohe Steine standen,
so daß man die Ackerlage auch bezeichnete „bei den 12 Steinen“. — 18) Nw. über
dem Dorf, nach Langensalza zu. — 19) Südl. über dem Dorf, am Weg nach Wieg-
leben. — 20) Sw. vom Dorf. — 21) Südl. über dem Dorf; benannt nach dem Rot-
eisenstein, den man hier in Knollen im Keuper findet (G.). — 22) Fortsetzung des
Galgenberges in westl. Richtung auf der Illeber-Eckardtsleber Grenze. Der ganze Höhen-
zug vom Galgenberg im Osten bis zur Springe im Westen war Reinhardsbrunner
Klostergebiet; dazu das Ried und die Weinberge längs des Baches. Am St. Markus-
tag wurde mit den Nachbargemeinden Riffenheim und Eckreßleuben der Grenz- und
Flurritt ausgeführt. (1467, Reinhardsbr. Kopialb.) — 23) Ueber die Springe führte
1467 ein Marktweg („martstig, der do get uber die Springen“; jetzt nicht mehr
bekannt. Vor der Separation waren an der Springe terrassenförmige Abstufungen
(alte Weinberge?) und Hecken. Füchse und Kaninchen gab es in Menge. — 24) Nicht
Heckensteig, wie die Generalkarte hat! Der Weg führt vom Ostausgang des Dorfes
südwärts. — 25) Unfruchtbares Land sö. vom Dorf. — 26) Auf der Grenze Illeben-
Eckardtsleben-Gräfentonna. Der Burgtonnaer Weg führt über den Galgenberg. Das
Gericht, die „femestadt“ war lange streitig zwischen dem Kl. Reinhardsbrunn und
den Grafen von Gleichen. (Reinhardsbr. Kopialb.) — 27) Am unteren Bach. Jetzt
wird schon längst kein Flachs mehr in der Flur gebaut.
Illeben. — Klein-Keula. 385
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Das Ried ?8) 's Ried Uf dem Riete, das
lenckenbergisch riet
Waidmühle 2°) Wedmillen 1464 u. 1465 [35b]
Der Weinberg 3°) Winbärgk ? Schil Winberg 3!) 1467
Am zerrissenen Berge®?) | Geressen Bärgk [35b fol. 181b]
Der Bergweg 33) Bärgkwägk
Am Nägelstedter Weg?3) NeilSter Wägk
Gemeindeweg 3%) Gemeinwägk
Die Gehren 5) De Gihren
Poststraße 36) Salzer Ströß
Das Niederangespann 3”) | Nederängespän
Das Mäusethal 38) Miesedöal
Die Mark 3°) De Möärk Die Saltza margk 4°)
1341 [35b fol. 168a. b]
Flur Klein-Keula }).
Klein-Keula 2) 3) Klenkiele Kula minor, Oleyn kula
Der Wald) ebs. 1378 [39]; Bösen-
Im Grauthal 5) Graidäl keula, Lahmenkeula)
Rienthal ®) Rindäl
Der Platz”) Platzkopf
28) Die Wiesen unterhalb des Dorfes, längs des Baches, nach Gräfentonna zu. — 29) Die
Waidmühle stand am Bach unter dem Dorf. — 30) Auf dem 1. Bachufer, östl. vom
Dorf. — 31) Welcher Weinberg mit diesem Klosterweinberg gemeint ist, wird nicht
mehr nachzuweisen sein. Der Name ist nicht bekannt. — 32) Auf dem 1. Bachufer.
Von Wassergüssen zerrissen. — 33) Der Bergweg nach Nägelstedt führt über den zer-
rissenen Berg. — 34) Auf dem 1. Bachufer nach Reifenheim (vgl. Flur Tonna) zu. —
35) Land und Wiese im Ostwinkel der Flur. — 36) Die Poststraße Gräfentonna-
Langensalza führte durch den östl. Teil der Flur. — 37) Wiese an der Wüstungs-
flurgrenze Reifenheim. Hier, an der Erfurt-Langensalzaer Straße, soll Vorspann
genommen worden sein über die Höhe (G.). — 38) Im Nordosten, an der Langensalzaer
Flurgrenze. — 39) Die Langensalzaer Grenze. — 40) An derselben Stelle wird ein
Steingraben (,fossatum lapidum‘) erwähnt, der nicht mehr bekannt ist. —
Nachricht über Hopfenbau: „In den hufen lit eyn agker hopfgarten
uf dem felde des Dorf zeu Illeben [35" fol. 169, 1359].
1) Literatur: Brückner I 6, 43ff.; Gelbkell 1, 303; Lehfeldt X 244.
— 2) Quellen f. d. modernen Namen: Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Eine
„Generalkarte‘“ fand sich auf dem Vermessungsamt nicht vor. Herr Pfarrer E. Debes
in Menteroda hatte die Güte, die Namen auf dem Meßtischblatt einzutragen und mir
die mundartliche Aussprache zu übermitteln. — 3) Nach Brückner (a. a. O. 43) war
Klein-Keula früher ein v. Westernhagensches Gut von 13"/, Hufen; später ein Volken-
rodaer Dörfehen von 13 Häusern. „In den alten Mönchbriefen wird es Bösenkeula,
auch Lahmenkeula genennet, von wegen des Orts geringer Lage.“ Die Siedelung ist
ein zweizeiliges, west-östl. gebautes Straßendorf. — 4) Gehölz an der Grenze nach Hüp-
stedt zu. — 5) Nördl. vom Ort, am Weg nach Zaunröden. — 6) Das Rienthal soll nach
Aussage des Ortsschulzen gleichbedeutend mit dem Grauthal sein. (Schriftl. Mitt. von
Pfarrer Debes.) — 7) Anhöhe (Ackerland) nw. vom Dorf.
Gerbing, Flurnamen, 25
386 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Im Thurmfeld $) Dormfeld
Im Grabenfeld ®) ebs.
Am Lehnsholze 1°) Wörlholz
Im Hagelfeld 1!) Häielfeld
Im Gewende 1?) Gewänge
Flur Körner!).
Körner ?) 3) Kerner Cornere anf. saec. IX
Der Giebelberg ®) Gäbelbärgk (Dobenecker I 70);
Beim Horngraben °) Bi d’n Horngröam’n Corneri 802 (Doben-
Im kleinen Feld $) Im kl&n’ Fäle ecker I 74), Cornere
Das Oesterkörnersche |’slesterkernerscheFäldı 1141-—-1143 (Doben-
Feld $) ecker I 1472); In
An der Reihweiden ’) |An d’r Rihwid’n castro Cornre 1315
Beim Bettelrasen ®) Bi d’n Battelr6äs’n StA. Gotha QQ Li
Der Forstweg) Forstwägk No. 11); Korner,
Der Rothenberg 1°) Ruedenbärgk Kornne 1378 [39];
Das Wiesenthal 1!) Wiäsendoöal Das dorf körner 1435
Die tiefe Hohle 12) De Millhehl (StA. Gotha QQ I
Der Burgwall 13) Borgkel No. 16)
Die Stätte 14) De Sted’n
Der Rembach 35) Rimbäch
8) Westl. vom Dorf; wohl nach der „Schwarzburger Warte“, einem ehemaligen Grenz-
turm am Landgraben, genannt. — 9) Südl. vom Ort bis zum „Landgraben‘“, dem
Grenzgraben nach Sollstedt zu. — 10) An der Groß-Keulaer Grenze, im Südostwinkel
der Flur. — 11) N.ö. vom Dorf; wohl benannt nach dem angrenzenden Wald „Hagel“
in Groß-Keulaer Flur. — 12) Nördl. vom Ort, am Zaunröder Weg.
1) Literatur: Brückner[I3, 237; I5 33ff.; Gelbke II 1, 307; Lehfeldt
X 244. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterakten, mündl.
Mitt. Letztere, sowie schriftliche Nachweise verdanke ich der Güte des Herrn Ober-
lehrer Kantor König, früher in Körner, die mundartliche Aussprache Herrn Lehrer
Freytag daselbst. — 3) Stattlicher Marktflecken. Nach Brückner (I 4, 34) soll 1433
der Ort nur bis zum jetzigen Rathaus (1753 „Schenkhaus‘“) gestanden haben. Dies
ist das (westliche) Unterdorf, ein zweizeiliges Straßendorf mit länglichem Platz in der
Mitte (jetzt ausgebaut). Das Oberdorf ist winklig und unregelmäßig gebaut. Die Flur
besteht (nach Brückner) aus 170 Hufen Land. — 4) An der Volkenrodaer Grenze
nördl. vom Dorf. — 5) Sumpf südl. vom Giebelberg, nach dem Dorf zu. — 6) Nw.
vom Dorf, an der Oesterkörnerschen Grenze. — 7) R. Zufluß des Mühlgrabens. —
8) Ehemaliger Rasenweg nach Volkenroda zu. Es steht dort ein Steinkreuz, angeblich
zum Andenken an die Ermordung eines Bettlers. — 9) Abzweigung der Volkenrodaer
Straße über dem Dorf nach dem Wald zu. — 10) Nw. vom Dorf, nach der rötlichen
Farbe benannt. — 11) Nw. von Körner, längs der Straße nach Schlotheim. —
12) Ehemals tiefer Hohlweg an der Schlotheimer Straße über der Berg- und Loch-
mühle. — 13) Umfangreiche Burgstelle mit deutlich erhaltenem Wall und Graben
nördl. über dem Ort vor dem ehemaligen Mühltor in der Mitte zwischen Ober- und
Unterdorf. Behauene Quadern wurden freigelegt. — 14) N.ö. vom Burgwall an der
Schlotheimer Straße; früher Gemeindeland. — 15) Das Land zwischen Notter und
Mühlgraben, nördl. vom Oberdorf.
Klein-Keula. — Körner.
387
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Das Bergfleck 16) Bergkflack
Burgmühle !?) Bermill’n
Das Wasserfeld oder |’s Weiser
Wegewasser 18)
Das Angespan 1°)
Die Notter 2°)
Das Ried 2!)
Die Loch- oder Ried-
mühle 22)
Die Grundslöcher 22)
Fiedelbogen 23)
Der Somm- oder Sonn-
berg *%)
Sombach ?%)
Beim Oelrasen oder
's Oanjespän
ebs.
’s Ried
De Lochmill’n
Greunzlöcher
Fidelbogen
Sumbärgk
Sumbäch
Bi d’n Elröasen
Ortsrasen 25)
Das Taubenthal ?°)
Der Holzgraben ?”)
Der Holzberg ?”) Holzbärgk
Der Weinberg ?8) Winbärgk
Die Oel- oder Ziegel- | Elmill’n
mühle 29)
’s Dümdoäl
Holzgröam’n
16) Auf dem ]. Ufer des Mühlgrabens, an die Burg- oder Bergmühle grenzend. —
17) Oberhalb Körner. 1278 verkauften Friedrich und Günther von Schlotheim dem
Kl. Volkenroda die Hälfte der Mühle bei Körner, welche insgemein Bergera
oder die Bergmühle genennet wird. (Brückner, a. a. O. I 3, 240.) Beim Graben
des Bahnbaueinschnittes über der Bergmühle fand Herr Dr. med. Harz in Körner
einige auf die früheste Siedelungszeit des Tales bezügliche Gegenstände: eine stein-
zeitliche Urne und einen großen bauchigen Topf, enthaltend den berühmten „Depot-
fund von Körner“ aus spätrömischer Zeit (jetzt zur Hälfte im Berliner Völker-
museum, zur Hälfte im gothaischen Herzogl. Museum). Vgl. Götze, Der Depotfund
von Körner, Zeitschr. f. Ethnologie, Jahrg. 1900, S. 202 ff. — 18) Zwischen der Berg-
mühle und der Notter. — 19) Wiese an einem Teil des Mühlgrabens, über dem Dorf.
Die Anspänner durften dorthin ihr Vieh treiben. — 20) L. Zufluß der Unstrut. —
21) Nasses Wiesenland n.ö. vom Dorf, nach Oesterkörner zu. — 22) Oberhalb Körner,
zwischen der Bergmühle und Oesterkörner. Aus den Grundslöchern bei der Mühle
erhält die Notter fast nie versiegenden Zufluß. — 23) Krümmung der Notter an
der Oesterkörnerschen Grenze. — 24) Es scheint nicht ganz klar zu sein, welchen
Flurteilen die Namen „Somberg‘“ und „Sombach“ gehören. Von der „Sonder“
(Grenzholz zwischen Schlotheim und Hohenbergen) kommt ein 1. Zufluß der Notter,
der am Ostausgang von Körner in das letztgenannte Flüßchen mündet. Jetzt nennt
man „Sombach‘“ den Weg (!) nach Schlotheim, der zwischen den beiden Bächen hin-
führt. — 25) Auf der Westseite des Dorfes nach Volkenroda zu. Der Oelrasen ist
nicht sumpfig, wohl aber war es die Dorfgasse, die mit dem Weg in Verbindung steht.
— 26) Anhöhe nach der Westgrenze zu; guter Boden. — 27) Ackerland im Nordwest-
winkel der Flur, an der Volkenrodaer Grenze. — 28) An der Klein-Graber Flurgrenze;
noch vor 10 Jahren standen hier Rebstöcke. — 29) Unter dem Dorf, an der Notter.
Sehr bemerkenswert ist die Anzahl der urkundlich erwähnten Mühlen oberhalb und
unterhalb Körner. Dabei treten sehr verschiedene Namen für die Mühlen auf, und
25*
388 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Die Riedmühle 3°) Riedmill’n
Die Perselwiese oder | Bäschelwiäsen
Berschelwiese 31)
Das Westerfeld 3?) 's Wästerfäld
Die Mark 33) De Möärk
Schlufter 34) ebs.
Der Sine- oder Sühne- | Siembärgk
berg 35)
Der Harberg oder Harre- | Hörbärgk
berg 36)
Ueber dem Wiesen- | Wiäsenflack
fleck 37)
Am Seerusrasen 3°) Siernst
Der Mittelberg 3?) D’r Eddelbärgk
Beim Annenrasen 4°) Annenröäsen
Das kleine Feld t!) D’s klen Fäld
Der Birkenberg #2) Berkenbärgk
Auf dem Hasenstein #3) | Uf d’n Höäsen$tein
Die Aue 4) Auwe
es ist mehrfach auch von wüsten Mühlstätten die Rede, so daß sich nicht immer
nachweisen läßt, ob eine noch heute bestehende Mühle gemeint ist. 1337 verkauft
Rudolf v. Körner dem Kl. Volkenroda seine Mühlstätte in Körner oberhalb der
„Westerbrücke“, die heißt zum Birnbaum; ingleichen noch eine Mühlstätte
daselbst, unterhalb dieser Brücke gelegen, sonsten die Winkelmühle genannt.
(Brückner, a. a. OÖ. 34.) Im Zinsregister von 1378 [39] werden drei wüste Mühlen
erwähnt: Schuchmulle, fortmulle et rutemulle in volkolderode ... nune desolata (in
der deutschen Fassung: „Schuchmule, vortmule vnd Ritmule zeu volkoderode, geben
miteinander 18 ß J., vor ein sweyn 9 d., sint vorlossen“). — 30) Wüste Mühlstätte
an der Grenze von Klein-Grabe. Als die Straße nach letzterem Dorf durch den Flur-
teil gebaut wurde, stieß man auf die Grundmauern der Mühle. Die Riedmühle kam
1288 an das Kl. Volkenroda. (Brückner, a. a. O. I 3, 241.) — 31) Sehr sumpfige
Wiese an einem 1. Zufluß der Notter, nahe der Klein-Graber Grenze. Dort gibt es
noch Kiebitze. — 32) Im Südwesten der Flur, nach Bollstädt zu. — 33) An der
Bollstädter Grenze. — 34) Ackerland an der Grenze von Peissel. — 35) Im Süden der
Flur an der Grenze von Peissel. Auf dem Sühneberg soll eine Kapelle der „Heiligen
Suhnemann‘ gestanden haben (Ueberreste sind nicht gefunden worden !), die später
auf einen Hügel nördl. von Körner verlegt wurde. Hier stand der „Freudenstein‘“,
um den das Volk an Festtagen tanzte. Die Dorfgasse, die nach dem Stein führte,
hieß die „Freudengasse“. (Brückner, a. a. O. 42. 43.) — 36) Zwischen dem Dorf
und dem Sühneberg. Das Land ist nicht sumpfig (Lette). Auf dem Harberg soll
„das zur Sühnebergkapelle gehörige Wirtshaus gestanden haben, in dem die Wall-
fahrer harrten“ [!]. — 37) An der Peisseler Flurgrenze. — 38) Grenzrasen mit Peissel.
— 39) Südl. vom Harberg, mitten in der südl. Hälfte der Flur. — 40) Muldenförmige
feuchte Wiese zwischen Mittelberg und Sühneberg. — 41) In der sö. Flurecke, an
der Issersheilinger Flurgrenze. — 42) Ackerland an der Issersheilinger-Hohenberger
Grenze; früher standen hier Birken. — 43) Anhöhe zwischen Körner und Hohenbergen,
auf dem 1. Ufer des „Sumbaches“. Man kennt keine Sage über diese Flurbezeichnung.
Ueber den Hasenstein lief der „Erfurter Stieg“. — 44) Das beste Land der Flur,
sw. vor dem Dorf.
Körner. — Ober-Mehler mit Gut Pöthen. 389
Mundartliche Anus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Im Karn #5) In Karn
In der Silberkutte 6) |In d’r Silberküd’n
Lämmerbauch #?) Lammsbüch
Vor dem Langel #8) Ver d’n Langel
Der obere Hopfenberg*?)
Der untere Hopfen- | " Hopfenbärgk
berg 4°)
Sauberg 5°) Soubärgk
Die Schernberger Schärmsche Wiäsen
Wiese 1)
Flur Ober-Mehler!) [mit Gut Pöthen ?)].
Ober-Mehler 3) ®) Kle’mahler 3) Mellere 997 (Doben-
ecker I 582); Melre
1180 (Dobenecker II
570); Meller mynor,
weinigen melre 1378
[39]; wenigen meler
1486 (StA. Gotha QQ
Ii No. 24 „Voreyny-
gung der Laubge-
nossen“)
Pöthen 5) Böden Boedhem 1130 (Doben-
ecker I 1249); Curia
45) Flurteill am „Wiesenthalsgraben“ (l. Zufluß des Sumbaches), sö. von Körner. —
46) Ehemals Sumpfloch an der Hohenberger Grenze ; jetzt zugeschüttet. — 47) Flurteil
auf der Grenze von Hohenbergen. — 48) Das Langel ist ein Gehölz in Hohenberger
Flur. — 49) Der Hopfenberg liegt östl. vom Dorf, nach Oesterkörner zu; früher
wurde hier Hopfenbau getrieben. — 50) Sö. vom Dorf, nahe der Hohenberger Grenze.
Die Schweinetrift bestand bis zur Separation. — 51) Ackerland zwischen Hohenbergen
und Körner, zwischen Birkenberg und Hasenstein. 1667 wurde die dortige Quelle
in hölzernen Röhren vor das Schenkhaus geleitet (Brückner, a. a. O. 36). —
Brückner erwähnt noch folgende Namen aus dem Ort: Der Schellenmark (nicht
mehr bekannt); das „Freihaus, die Münze genannt‘; das Mühltor (westwärts).
1) Literatur: Brückner I 6, 19ff.; Gelbke II 1, 321; H. Keil, Aus der
Geschichte des Dorfes Obermehler, 1902; Lehfeldt X 249ff. — 2) Literatur:
Brüekner, 16, 27f£.; H. Keil, 47£f.; Lehfeldt, a. a. ©. 250. — 3) Für
mündliche und schriftliche Auskunft bin ich Herrn Pfarrer P. Ortlepp zu Dank
verpflichtet. — 4) Ober-Mehler, im Gegensatz zu dem sö. liegenden schwarzburgischen,
jüngeren Dorf Groß-Mehler, Klein- oder Wenigen-Mehler genannt, ist ein ganz
unregelmäßig angelegtes Haufendorf. Keine Straße durchschneidet den Ort; dieser
liegt im Winkel der Straßen: Volkenroda-Menteroda und Groß - Mehler - Urbach.
Die Heerstraße von Mühlhausen nach Nordhausen führte am Dorfe vorüber. Der Ort
war mit tiefem Graben und einer Lehmmauer verwahrt (Keil, a. a. O. 16); ersterer
ist noch teilweise erhalten. Nur ein Tor (nach Pöthen zu) bildet den Zugang. „Die
Thüren hinter den Gärten sollen geschlossen werden. Nur ein Stiegel, da kein
Roß über kann, wird verstattet“ (Keil, a. a. O. 18, nach der Dorfordnung von
1612). — 5) Nach Keil (a. a. O. 6) sind die Bauern des ehemaligen Dorfes Pöthen
390 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
in Boten, Der Hoff
Lange Schneidel ®) ebs. zcu Botene 1378 [39]
Maßen Hölzer ?) De Maßen
Schlotheimer Laubge- D’sSchlotheimsche Holz
nossenholz 8)
Drescherweg ?) Drescherwägk
Die große Trift 10) Gruße Trift
Die zwanzig Acker!!) | Zwenzig Aecker
Obere, Untere Herren- | Herrnbarken
birke 12)
Die Kohlstätte 13) ebs.
Obere, Untere Thomas- | Thomsecken
ecke 1#)
Gemeindeholz 15) Gemeineholz
Der Schlag 1%) ebs.
Die Schlagspitze ebs.
Der Landgraben 1?) ebs.
Striefeichen 18) ebs.
Laubgenossenholz 19) |ebs. dy laubgenossen 14861?)
Klosterrain 20)
Die Weiherwiese oder | Weierwesen
Der Klosterstieg oder | Klusterstiegk | (StA. Gotha QQ I 24)
Lange Wiese 21) |
von den Volkenrodaer Aebten zur Kolonisierung im Osten (Abtei Dobrilugk) verwendet
worden. — 6) Der westl. Teil der großen ÖOber-Mehler Flur wird von Wald ein-
genommen, grenzend an die Mühlhäuser Hardt, den Menterodaer Forst und den Volken-
rodaer Domänen-Forst. Ueber die ehemaligen Besitzverhältnisse des Waldes vgl. Keil,
a. a. O. 12f. u. 33. Die Lange Schneidel durchschneidet den nördl. Teil des Holzes
der Länge nach. — 7) Ober-Mehler Gemeindebesitz. Jedes Jahr wird ein bestimmter
Distrikt geschlagen und in 66 Losen verteilt. Früher erhielten die Einwohner auch
das nötige Bauholz unentgeltlich, sowie das Feuerholz zu den Hochzeiten. (Brückner,
a. a. Ö. 22.) — 8) Der Gemeinde Schlotheim gehörig. — 9) Den Drescherweg benutzen
die auf dem Gut Pöthen arbeitenden Menterodaer Leute. — 10) Die große Trift läuft
von Pöthen aus am ÖOstrand des Holzes hin. — 11) Westl. von Pöthen, zwischen dem
Schlotheimer Laubgenossenholz und der Oberen Herrenbirke. Gutsländerei. — 12) Holz,
west]. von Pöthen ; Domanialbesitz. — 13) Pöthensches Ackerland, zwischen der Oberen
und Unteren Herrenbirke. — 14) Sw. von Pöthen; früher Holz, jetzt Ackerland. —
15) An der sw. Grenze. — 16) Schlag und Schlagspitze; früher Wald, jetzt Acker-
land. — 17) Graben, nahe der Saalfelder Grenze. — 18) An der sw. Grenze. —
19) Ein Teil des Volkenrodaer Forstes. Nach der Or.-Urk. [von Brückner, a. a. O.1I
7, 91 fehlerhaft wiedergegeben] gehörten zu den „Laubgenossen‘“, d.h. den Besitzern
der betr. Waldung, folgende Ortschaften, bez. deren adlige Grundbesitzer: Grossen
meler, Wenigen mehler, Slathen [Schlotheim], der Vorwerkshof zu Pöthen, die „geist-
lichen herrn des closters Volkolderode“. Der gemeine zu Wenigen-Meler wird zu-
gesprochen der Mittelberg und Herezwinckel; die Laubgenossen zu Schlotheim und
Groß-Meler erhalten ‚den brachimberg, angeschlagen an 225 acker und das geholez
das Kunstradt, mit der gerthen gemessen an 228 acker . . .“ — 20) Alter Weg von
Volkenroda nach Pöthen. — 21) Wiese südl. von Pöthen, am Schmalbach.
Ober-Mehler mit Gut Pöthen. 391
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Pfütze ??) De Fitz
Der Weiher 23) D’r Weier
Die Grundslöcher *) | Gronzlecher
Vor den Linden ?5) Vör d’n Lingen
Am Palmbaum ?6) ebs.
Der Schmalbach ?”) ebs.
Die Notter 28) ebs.
Der Poethengraben 2°?) | Bödengröäben
Der Poethenbrunnen 3°) | Bödenborn
Im Poethen 31) In Böden
Der Sperlingsberg ®?) |ebs.
Wolfesschuh 33) Wolweschoch
Bei der Windmühle 3%) | Bi d’r Windmüllen
Die linke Sieben 35) De lenke Seben
Der Hachwinkel 36) Der Hachwinkel
Die Steingebreite 37) ebs.
Der Poethen-Berg 3) | Bödenbärgk
Der Herzwinkel 3°) ebs. Hartezwinckel 1486
Der Buchsee 4°) Buchsee (StA. Gotha QQ Li
Der Buchseegraben #!) | Buchseegröaben No. 24)
Die Buchseewiese #?) | Buchseewesen
Die 14 Sotteln #3) Värz’n Sotteln
Der Urbacher Berg )| Der Urbicher Bärgk
22) Land, westl. von Pöthen, vor dem Wald. — 23) Nach der Forstkarte ein Teil des
Ober-Mehlerschen Laubgenossenholzes, südl. von Pöthen. — 24) Ehemals tiefe Sumpf-
löcher, östl. der Weiherwiese, am Schmalbach. — 25) Ackerland südl. von Pöthen, an
der Ostseite des Klosterstieges. — 26) Ackerland zwischen dem Schmalbach und dem
Pöthen-Mehlerschen Weg. — 27) R. Zufluß der Notter zwischen Pöthen und dem
Dorf. — 28) L. Zufluß der Unstrut; entspringt bei Pöthen, fließt durch Körner und
mündet bei Bollstedt. — 29) L. Zufluß der Notter; der Oberlauf heißt Buchseegraben.
— 30) Ausgemauerter, nie versiegender Brunnen zwischen Pöthen und Mehler. —
31) Land auf dem ]. Ufer des Pöthengrabens. — 32) Anhöhe zwischen Pöthen und
Mehler, am Menteröder Weg. — 33) Eine Erklärung des Namens habe ich nicht
erfahren können. — 34) Ehemalige Windmühlenstätte an der Mehlerschen Trift, nw.
vom Dorf. — 35) Rasenweg von der Windmühle nach dem Dorf zu. — 36) Großer
Flurbezirk nw. vom Dorf zwischen dem Urbacher und dem Pöthen-Berg. — 37) Acker-
‚land nördl. von Pöthen, am Pöthengraben. — 38) Anhöhe nördl. von Pöthen, am
Weg nach Menteroda. — 39) Der Herzwinkel, jetzt Ackerland an der Menterodaer
Flurgrenze, östl. von den Maßen-Hölzern und dem Schlotheimer Laubgenossenholz.
1486 stand hier Wald, der in dem Prozeß der Laubgenossen dem Dorfe Ober-Mehler
zugesprochen wurde (Keil, a. a. O. 12. 13). — 40) An der Urbacher Grenze. Früher
Teich. Im Frühjahr steht noch Wasser auf der Wiese. — 41) Der Oberlauf des
Pöthengrabens; entspringt in der Buchseewiese. — 42) Wüste Dorfstelle; hier wohnte
die „Jumpfer von der Buchen“ (mündl. Mitt.). Näheres über die Wüstung s. Keil,
a. a. ©. 67. Die Heerstraße Mühlhausen-Nordhausen führte früher über Pöthen nach
Urbach durch die Wüstung Buch. Hier stand an der Grenze ein Zoll- und Geleits-
haus; noch vor einem Jahrhundert ein Wirtshaus. (Keil, a. a. O. 48.) — 43) Jetzt
ein Plan Land. — 44) An der Nordgrenze der Flur, nach dem Nachbardorf Urbach zu.
392 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Das Leerchen #5) D’s Lierchen
Das Rödchen #°) ebs.
Das Eichthal #7) ebs.
Der Buchelsee 48) ebs.
Der Semmiggraben 49) | Semmgröäben
Die Kehle 5°) De Kähl’n
Der Goldberg 5!) Goldbärgk
An der Trift 52) ebs.
Die große Ruhestätte 53) | Gruße Ruhestätt
Attich 5%) ’m Att’ch
Die Wegscheide 55) In der Weischeiden
Im Schmerl In der Schmerl
Die Schmerl 5) De Schmerl
Der Ranzenberg 57) Ranzenbärgk
Der Reiherstieg 58) ebs.
Der Stadtweg >) Stadtitiegk
Das Pfaffenhölzchen €°) | ebs.
Das kleine Rödchen 6!) | ebs.
Das große Weidig‘2) |D’s gruße Wiedig
Pfingstrasen #?) Pfingströäsen
Der heilige Hof ®%) Hilge Hof
Flur Menteroda!).
Menteroda 2) 3) | Manderode |
45) Land vor dem Urbacher Wäldchen „das Lörichen“. — 46) Jetzt Ackerland im
Nordostwinkel der Flur. — 47) Ackerland südl. vom Urbacher Berg. — 48) Feuchte
Wiese über dem Semmichgraben, nördl. vom Dorf. — 49) Ein sehr tiefer Wasser-
graben (schluchtartig), der den Abfluß des Hachwinkels aufnimmt und in die Notter
gibt. — 50) Früher tiefer Hohlweg am Semmgraben. — 51) Anhöhe nördl. vom
Dorf, an der Groß-Mehlerschen Grenze. — 52) Die Trift führt vom Nordwestausgang
des Dorfes nach dem Hachwinkel. — 53) Am Weg nach Pöthen; hier rasteten die
Graseweiber. — 54) Flurort nördl. vom Dorf, auf dem r. Notterufer. Der mund-
artliche Ausdruck „Mattich“ ist jedenfalls zusammengezogen aus „Im Attich“. Der
Attich ist Sambucus Ebulus L.; ich habe die Pflanze von diesem Fundort nicht selbst
gesehen, doch stimmte die Beschreibung, die mir eine Frau in Mehler gab. —
55) Kreuzweg am Nordwestausgang des Dorfes. — 56) L. Zufluß der Notter; bildet
zum Teil den Dorfgraben. — 57) Der Ranzenberg liegt zum größten Teil in Groß-
Mehler Flur. — 58) Richtweg von Mehler nach Volkenroda; nach einem Mehlerschen
Familiennamen. — 59) Weg von Mehler über Volkenroda nach Mühlhausen. —
60) Sw. vom Dorf, an der Grenze des Volkenrodaer Forstes. Das Pfaffenhölzehen
gehört zu Groß-Mehler. — 61) Land sw. vom Dorf. — 62) Früher Weidenanpflanzung
und Quelle. — 63) Früher Wiese, jetzt Land, sw. vom Dorf. — 64) Am westl. Dorf-
ausgang. Nach Brückner (a. a. O. 24) noch großer Garten, der Kirche gehörig. Jetzt
steht dort ein Bauernhof.
1) Literatur: Brückner I 6, 28ff.; Lehfeldt X 248f. — 2) Quellen
f. d. modernen Namen: Generalkarte, mündl. Mitt. — 3) Menteroda soll von 1523
bis 1553 (infolge des Bauernkrieges) wüst gelegen haben (Brückner, a. a. O. 30).
Ober-Mehler mit Gut Pöthen. — Menteroda. 393
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Mühlhäuser Straße) |Ale Sıröß
Hinter dem Walde Hingers Wall
Die Krautkäse ?) In Krutkäse
Das Pfaffenfleck ®) Of’n Faffentläcke
Der Harnisch ?) D’r Harnsch
Der Ziegenacker ®) Zäijenacker
Im Mehlerhain ?) In Mählerhann
Das Groß-Keulaer ‚D’s Grüß-Kiel’sche
Feld 10) Fäld
Am Keulaer Fußsteig |An Kiel’schen Stiege
Unterm Menteroder Hof |Ongern Mänteroder
Howe
Am Steinbruch An Steinbroche
Rinderplatz 11) Rengerplätz
Am Mehler Weg Am Mehler Wäje
Die dreißig Acker De drißig Acker
Der Herzwinkel 1?) ebs.
Am Urbacher Birken13)| An der Urb’schen Ber-
ken
Am Schleifwege 1%) An Schleifwäje
Lehmgrube An d’r Leim’ngrube
Der Steinberg 15) ebs.
An der Trift 16) An der Dreft
Auf Bettelrode 17) Of Bädelrode Bertlarode 1197 (Doben-
Ueber Schössersgra- |Eber Schössersgraben ecker II 1041)
ben 18)
Am Thalleber Birken 1%)| An der Thalleber Ber-
ken
Am Sperlingsufer 2) |An Sperlengsufer
Jetzt besteht der Ort aus zwei parallel westöstl. laufenden Straßen. Beim Neuausmessen
der Flur im Jahre 1553 wurden gefunden „66 Hufen Länderey und 124'/, Ruthen
oder 4 Hufen 3°/, Acker Gehöltze, der Steinberg genannt“. (Brückner, a. a. O.) —
4) Die Alte Straße führte von Mühlhausen nach Windeberg; von da über die Thomas-
ecke über Pöthen am Löhr (Wäldcehen) vorbei nach Urbach. (Schriftl. Mitt. von Herrn
Pfarrer Debes, Menteroda.) — 5) Am Volkenrodaer Forst, westl. vom Dorf. Früher
Land, jetzt mit Wald bestanden. — 6) Zwischen Harnisch und Volkenrodaer Wald.
Früher Pfarrland.. — 7) Domänenwaldung westl. vom Dorf. — 8) Gehölz nw. vom
Dorf an der Groß-Keulaer Grenze. — 9) Land nw. vom Ort an der Groß-Keulaer
Grenze. — 10) Land, nw. ans Dorf grenzend. — 11) Rasen westl. vom Dorf. Hier
hielt der Hirt mit der Herde Mittagsrast. — 12) Sö. vom Dorf an der Ober-Mehler
Grenze. Jetzt Land, ehemals bewaldet. — 13) Land an der Urbacher Grenze. —
14) Feldweg nach Klein-Brüchter. — 15) Gemeindewald n.ö. vom Dorf, an der Urbacher
Grenze. Vgl. Anm. 3. — 16) Feldweg nach dem Steinberg. — 17) Wüste Dorfstätte
am Holzthalleber Weg, n.ö. vom Dorf. Berthelrode war ehedem das Kirchdorf,
Menteroda das Filial. Noch jetzt werden Mauersteine und Ziegelstücke ausgeackert.
Bertlarode gehörte 1041 zum Teil dem Kl. Volkenroda. — 18) Am Urbach, westl.
vom Steinberg. — 19) An der Holzthalleber Grenze. — 20) Land nördl. vom Dorf.
394 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Am Buchholz ?!) An Boüchholz
Der lange Schlag??) |ebs.
Die kurzen Schläge ??) | ebs.
Am Laufwege ?°) An Laufwäje
Am Keulaer Börnchen%)| An Kiel’schen Bernchen
Am Mühlwege An Müelwäje
Hinter den Gärten Hengern Höven
Die Pfarrwiese 2°) De Pfarrwäsen
Der Urbach oder Trift- | Urbich
graben 26)
Flur Oesterkörner (Gut) )).
Oesterkörner ?) 3) Ister-Kerner 2) |Hösterenkornre 1219
Mittelfeld &) Medelfäld (Dobenecker Il 1842);
Rabenhütte 5) Räm’nhett’n Osternkorne der hoff,
Simsenfleck 6) Semsenflack Östirkorner der hoff
Schlotheimer Berg Schloten’scher Bärgk 1378 [39]; Ostir-
Obere Teichwiese ?) Ebere Dichwäsen kornre 1435 (StA.
Aschenteichwiese ®) Aschendichwäsen Gotha QQIi No. 15) 3)
Krumme Teichwiese®?) |Krumme Dichwäsen
21) Land am Groß-Keulaer Weg, nw. vom Dorf. — 22) Ackerland zwischen dem
Holzthalleber Weg und der Groß-Keula-Holzthalleber Grenze. — 23) Land südl. vom
Dorf, nach Volkenroda zu. — 24) Schichtwasser- Quelle nach Groß-Keula zu. —
25) Die Pfarrwiese liegt unterhalb des Dorfes, westl. von der Straße nach Holzthal-
leben. — 26) R. Zufluß der Helbe; entspringt in Menteröder Flur nördl. vom Dorf,
bei der Wüstung Berthelrode. —
Nach L. v. Wintzingerode-Knorr (Die Wüstungen des Eichsfeldes; Geschichts-
quellen der Prov. Sachsen, Bd. 14, 1903, S. 678) befindet sich die Flurlage der
Wüstung Manlo wahrscheinlich zum Teil auf Menterodaer Gebiet (zum anderen Teil
im Gutsbezirk Sollstedt).
1) Literatur: Brückner I 3, 237; I 5, 60. 61; Lehfeldt X 247. —
2) Quellen f. d. modernen Namen: die Forstkarte.. Herr Hauptlehrer OÖ. König
in Körner hatte die Güte, mir die mundartliche Aussprache anzugeben. — 3) Jetzt
Gut östl. von Körner, ehemals Volkenrodaer Klosterdorf. Vor dem Neuaufbau des
Dorfes 1435 war der Hof ‚„vaste verwustit“. In derselben Urk. heißt es: „vor langen
jaren und beiziten ist eyn dorff umb denselbin hoff doselbs zu Ostirkornre gewest,
davon vil wustis agkers umblang zu demselben Hofe und wusten dorffe in dem flure
gelegin sy...“ Das Gut war anfangs von Teichen umgeben, deren Namen sich er-
halten haben in den Namen der Wiesen, die an Stelle der Teiche getreten sind.
Brückner sagt 1753 (a. a. O. 60): Osterkörner.... liegt an einem sumpffigten
und ungesunden Ort, um welchen vor Alters rings herum Teiche gewesen, so man
aber nach und nach mit größeren Nutzen zu Wiesen gemacht ... Es gehören zu
diesem Vorwerck 18 Hufen Länderey und viel Wiesen ... .“ — 4) Nördl. vom Gut, an der
Körnerschen Grenze. — 5) Nördl. über der Schlotheimer Straße. — 6) Nasses Land
an der Körnerschen Grenze, neben der Schlotheimer Straße. — 7) u. 8) Oestl. vom
Gut, auf dem 1. Notterufer. — 9) Südl. vom Gut. Die Notter umfließt die Wiese
samt dem Gut hufeisenförmig.
Menteroda. — Oesterkörner. — Peissel. 395
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Schiebelwiese 10) | Scheberwäsen
Große neue Teich- |Grüße nowe Dichwäsen
wiese 11)
Flur Peissel (Gut) }).
Peissel 2) 3) | ebs. Villa poissele 3), Boisle
Kleine Mark ®) ? 1378 [39]; Peyssel
Bollstädter Hang ? 1442 (StA. Gotha QQ
Schindleich 5) Schingleich Ii No. 20); Peußelde
Pfaffenrasen ©) Faffenröäsen 1447 (StA. Gotha QQ
Krautgarten ?) Krutgörden Ii No. 22)
An der Hecke) An der Hecken
Krauthof ?) Krudhof
Thiersthal 10) ebs.
Thiersthalsgraben 1!) | Tier$tallsgröaben
Heerstraße 12) HerStröß
Ried 13) ebs.
Birnallee 1#) ebs.
Hundert Acker!) ebs.
Windmühlenkopf 16) ebs.
Gottersweg 17) 2
Lindenbäumchen 18) ?
Halbe Welt 1?) 2
Das schiefe Ufer 2°) ?
Riedberg ?!) ?
10) So viel wie „schiefe‘ Wiese; nw. an das Gut grenzend. — 11) Westl. vom Gut,
an das Körnersche Ried grenzend.
1) Literatur: Brückner I5, 61ff.; Lehfeldt X 247. — 2) Die Generalkarte
enthielt keinerlei Namen, ich mußte diese daher, mit freundlicher Unterstützung der
Gutsherrin, an Ort und Stelle erfragen und eintragen. Die mundartliche Aussprache
war vielfach unbestimmt. — 3) Jetzt Gutshof, ehemals Dorf mit 30 Hufen Ackerland.
„1420 hat noch das Gemäuer der Kirche von Peischel gegen Bollstedt zu gestanden.“
(Brückner, a. a. O. 62.) 1442 heißt es in einer Volkenrodaer Urk. (StA. Gotha QQ Ii
No. 20): „. ... ein wustenunge, genant Peyssel, da vor langen zyten ein Dorf ge-
legen .. .“ Peissel liegt auf einer waldfreien Kalkhöhe. — 4) Zwischen der Körner-
schen Flurgrenze und der Straße nach Bollstädt. — 5) Nw. vom Gut an der Körner-
schen Grenze; Ackerland. — 6) Alter Weg von Peissel nach Körner. — 7) Land westl.
vom Gut, an der Bollstädter Straße. — 8) Nw. vom Gut. Ehemals Buschwerk und
eine alte Eiche; jetzt Ackerland. — 9) An der Westseite des Gutshofes, neben der
Straße. — 10) Ackerland, nördl. vom Gut. — 11) Der Thierstallsgraben entspringt
nw. vom Gut an der Bodenheilinger Grenze und fließt durch das Ried. — 12) Der
Weg nach Issersheilingen. — 13) Wiese sw. vom Gut. — 14) Straße nach Boden-
heilingen. — 15) Großer Plan sw. vom Gut zwischen dem Gotterschen und der Birn-
baumallee. — 16) Anhöhe westl. vom Gut. Wann die Windmühle eingegangen ist,
ist unbekannt. — 17) Weg nach Altengottern. — 18) Ackerland südl. vom Bollstädter
Weg. Die Linde ist längst verschwunden. — 19) Ackerland an der Bollstädter Grenze.
20) Ackerland am Riedberg neben der Bollstädter Grenze. — 21) Nach Bollstädt zu.
396 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Brehmfleck 2?) ?
Kiestrift 2) ?
Schwingstock ?%) ?
Flur und Forst Volkenroda!).
Volkenroda ?) #) Völkrode Volkenrot 1130 (Doben-
ecker I 1249); Vole-
holdrod, Volcholde-
roth 1218 (StA.Gotha
QQ Li No. 1)3); con-
ventus de volcolde-
rode 1225 (ebd. No.2);
folcolderoth 1273
(ebd. No. 3); Volkol-
roth 1295 (ebd. No.6);
Der Weidengarten?) | Wid’ngörden Volkenrode151%9(ebd.
Unter dem Weidenhof5) Ongern Widenhof No. 26)
Das Schmeerland ®) Schmärländ Schmerland 1557 %@);
Der Forstacker ®) ebs. Holz, das Schmerland
Die Hexeneiche oder |Hexen- oder Deibels-| genannt 1667?)
Teufelseiche ?) eichen
22) Am Riedberg. — 23) Zwischen der Bollstädter und der Gotterschen Grenze. —
24) Flurstück an der Gotterschen Grenze, nach der Form benannt.
1) Literatur: P. Baethceke, Die Roteln von Admont, Mitt. d. Ver. f. goth.
"Gesch. 1905, 32 ff., und Nachtrag 6ff.; Brückner I3, 229—252; I 6, 50; I 7, 79;
Gelbke I 2, 327; Keil, Aus Volkenrodas Vergangenheit, Aus alter Zeit, zwang-
lose Blätter zum Mühlhäuser Anzeiger 13899 No. 29. 30. 31; Lehfeldt X 251;
J. H. Möller, Geschichte des Cistereienserklosters Volkenrode, Zeitschr. d. Ver. f.
Thür. Gesch., Bd. 5, 1863, 371 ff.; derselbe, Die Erwerbungen und Besitzungen des
Kl. Volkenrode, ebd. Bd. 6, 1865, 301 ff. Außerdem stellte mir Herr Hauptlehrer
O0. König in Körner seinen handschriftlichen Vortrag „Das Kloster Volkenroda“
freundlichst zur Verfügung. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: General- und
Forstkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Für letztere, sowie für schriftliche
Auskunft bin ich Herrn Hauptlehrer ©. König zu Dank verpflichtet. Die Angabe
der mundartlichen Aussprache verdanke ich Herrn Lehrer Freytag in Körner. —
3) Die folgenden Namenformen von Volkenroda (ausgenommen die von 1378) entnahm
ich den Originalurkunden des goth. Staats-Archivs (QQ I! No. 1—26). — 4) Ursprüng-
lich sächs. Königs-Pfalz, dann Cistereienserkloster, jetzt Erbpachtgut. Der größte Teil
des Forstes ist goth. Staatseigentum. — 5) Der Weidenhof oder -garten: ehemaliger
großer Kloster-Obstgarten sö. vom Gut. — 6) Gutes Land (Flußboden) nördl. über
dem Gut. 1557 [6%] wird hier ein Vogelherd erwähnt. — 6°) Aus: Düringische
Waldordnung 1557, Besichtigung der gehulz und welde, so in das amt Volkenrode
gehorig, StA. Gotha DD I 3. — 7) Aus: Herzog Ernst zu Sachsen verkauft dem
Forstknecht Hans Bastian Zimmermann das Forsthaus zu Volkenroda 6. Mai 1667
(StA. Gotha RR I 258, „Copial-Buch derer vornehmsten Documenten .. . welche in
der neuen Beschreibung des Amts Volkenroda ... angezogen werden, 1667“). —
8) Nördl. vom Gut. — 9) Diese mächtige Eiche stand auf dem Pfingstrasen. Der letzte
Stumpf soll 1871 vom Blitz zerstört worden sein.
Peissel. — Volkenroda.
397
“ Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Pfingstrasen 1°) Fingströäsen
Die Königseiche 1!) Kenigseichen
Kohlstätte 1?) KohlStäede
Kälberwiese 1?) Kälwerwäesen
Frohnteich 1#) Frohndich Teich vorm Thiergarten
Der Thiergarten %) Diergörden 1667 ?)
Der Steinberg 1) Steinbärgk
Thomaswiese 17) Domswäesen Im Thomasfelde 1568 17)
Das Mehlersche Ried 18) | Mälersches Red
Jaegelsthal 1?) Jagels Kud’n
Rinnthal ?®) Rendöal
Weinberg ?) Windoal
Eschenberg ??) Aschenbärgk
Mönchswiese 2?) Menchswäesen
Steinmetzengraben 23) | Steingröäben
In den Söttlingen ?*) |ebs.
Hufenäcker ?) ehs.
Hopfenberg *) Hopfenbärgk
Hopfengraben ?) Hopfengıoaben
Klostersteig ?”) KlusterStiegk
Auf dem Brandrode 28) | Bärndrode „Ein holz, das Berns-
Der Brandsee ?) Brändsie rode“* 1557 %)
10) Der Pfingstrasen zieht sich über dem Gut und dem Gasthof nordwärts nach
dem Wald zu. Hier sollen die Volkenrodaer Märkte und Volksfeste abgehalten
worden sein. — 11) Die Königseiche — ebenfalls ein gewaltiger Baum — steht
vorn auf dem Pfingstrasen nach der Straße zu; diese noch kerngesunde Eiche
gilt für die älteste ihrer Art in Thüringen. — 12) Ackerland nw. von den Guts-
gebäuden. — 13) Westl. vom Gut. — 14) Jetzt Wiese westl. vom Gut. — 15) Waldung
nw. vom Gut. — 16) Gehölz nördl. vom Thiergarten. — 17) Die Thomaswiese liegt
im nordwestlichsten Zipfel der Flur, an der Windeberger und Mühlhäuser Hardt-
Grenze. Nach den Angaben des Volkenrodaer Kopialbuches (StA. Gotha RR I 25°
1667, „Vertrag zwischen dem Amt Volkenrode und der stadt Mühlhausen, der ge-
richte, jagen, hutweide .... halben 1568‘) läßt sich die Westgrenze noch heute ver-
folgen: „Im Thomasfelde an den amtsgehülzen und der Mühlhäusischen Hardt...
zwischen dem Genick [Verhau von Baumstämmen zum Schutz der Grenze] und der
straßen ... an dem gallwege [an der Mühlhäuser Grenze soll ein Galgen gestanden
haben] .... zwischen den augstfeldern [Außenfelder] zur rechten und den amts-
voramten Hufen zu Sallfeld linker hand [die „21 Hufen“; sie liegen in Volkenrodaer
Flur, sind aber in Saalfelder Besitz und besonders versteint] ... Forstberg ... der
Graß ... der Marekweg“ („do der Marckweg von Mühlhausen an das Graß läufet“).
— 18) Wiese an der Windeberger Grenze. — 19) 20) u. 21) Nach der Generalkarte
Ackerland an der Windeberger Grenze. — 22) Jetzt Ackerland, früher Eschenbestand
östl. vom Steinberg. — 22") Wiese (ehemaliger Klosterbesitz) an der Saalfelder Grenze.
— 23) Beide Graben entspringen an der Saalfelder Grenze und münden ins Schaf-
thal. — 24) Ackerland längs der Saalfelder Grenze. — 25) Ackerland nach Saalfeld
zu in Saalfelder Besitz; vgl. Anm. 17. — 26) Am Oberlauf des Hopfengrabens;
Ackerland. — 27) Pfad von Saalfeld nach Volkenroda über den Hopfenberg, längs
des Hopfengrabens. — 28) Ackerländerei westl. vom Thiergarten. — 29) Feuchte
Mulde nahe dem Saalfeld- Volkenrodaer Weg, nördl. vom Graßteich, westl. vom
398 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Moderne Namen Munde 2 änk: Urkundliche Formen
sprache
Gelengen 25) ebs.
Das oder der Graß®3°) |Graß Das Gehölze, der Craß
Graßäcker ?*) Graßacker genannt 144431); Der
Graßteich 32) Graßdich u. das Graß 166817)
Das Grab’sche Graß 3°) | ebs.
Der Holzbach 33) Holzbäch
Der Holzteich 33) Holzdich
Der Holzgraben 33) Holzgröaben
Die tiefe Kutte 3%) Kud’n
Die Silberkutte 3%) Silberkud’n
Die Münzerskutte 3) | Minzer$kud’n
Das Steinthor 35) Steindür
Bei St. Gangloffs San Gangloffskärchen
Kirche 36)
Bettelborn 37) Bad’lborn
Kloster- oder Amts- | Klüsterwägk
weg 38)
Forst-oder Bettelweg®®) | Forst- oder Bäd’lwägk | Furstweg 1557 %)
Der Egelsee 3?) Neilsie
Der Weinberg 4°) Winbärgk
Der Pflaumengarten *!) | Flüm’ngörden
An den Reihweiden #2) | Reihwid’n
Der Giebelberg 43) Gäw’lbärgk
Blaue Lilie 4) Bleiwe Lilje
Brandrode. Im „Brandsee“ steht im Frühjahr noch Wasser, es halten sich dort
Kiebitze auf. — 30) Großer Flurbezirk westl. von Volkenroda, nach der Groß-Graber
und Saalfelder Grenze zu. Im 15. Jahrh. (s. Anm. 31) hatten Körner, Oesterkörner,
Groß- und Klein-Graba das Trift- und Weiderecht nach dem Graß. Jetzt ist die ganze
Länderei umgeackert. Das ‚a‘ ganz kurz gesprochen. — 31) Aus: Vertrag zwischen
dem Abt Winther und dem Rath zu Mühlhaußen über das gehölze, der Craß genannt,
1444“ (Volkenrodaer Kopialbuch fol. 146; Brückner, a. a. O. I 7, 90). — 32) Nördl.
vom Graß, am Saalfelder Weg. Vom Graßteich zieht sich sö. nach Volkenroda zu ein
Wiesengrund, in dem noch weitere 7 Teiche lagen, deren Dämme noch auf der Forst-
karte zum Teil eingezeichnet sind. Volkenroda hatte im ganzen 15 Klosterteiche.
(Brückner, a. a. OÖ. 234.) — 33) Der Holzbach entspringt unter dem Gut, fließt durch
den Holzteich und verbindet sich oberhalb Körner mit dem Holzgraben. Dieser bildet
zum Teil die Südwest- und Südgrenze der Flur. — 34) Unter dem Weidengarten,
zwischen dem Pflaumengarten und der Straße nach Körner liegen 3 baumumstandene
Erdfälle (Sumpflöcher), „Kutten‘“ genannt. — 35) Am Südwestausgang des Gutshofes.
Einer der letzten erhaltenen Reste der Pfalz. — 36) Vor dem Steinthor. Ueber eine
ehemalige Kapelle des H. Gangloff ist nichts bekannt. Lehfeldt erwähnt nichts darüber.
— 37) Quelle des Holzgrabens sw. von Volkenroda. — 38) Wege von Körner nach
Volkenroda. — 39) Bis 1870 großer Teich zwischen Volkenroda und Körner, mit
Wasservögeln bevölkert. Jetzt grasige Mulde. —- 40) Zwischen Volkenrode und Körner.
Ueber ehemaligen Weinbau ist nichts mehr bekannt. — 41) Obstanpflanzung südl.
vom Gasthof in Volkenroda. — 42) Der Reihweidengraben entspringt in Volkenroda
und fließt zwischen Körner und Oesterkörner in die Notter. — 43) An der Körnerschen
Grenze. — 44) Flurort zwischen Reihweiden und Giebelberg.
Volkenroda. — Wiegleben. 399
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Kuhäcker 45) Kiewäcker
Langer Steingraben 4%) | Steingröaben
Das Pfarr-oder Kirchen- | ebs. Am Pfaffenholz 1557 %)
holz #7)
Schafthal #8) Schöfdöal Das Schafthal 1557 %)
Das Graulholz #°) Grauwlholz „Am Krauel, der Kurner
Lange Seite 5°) ebs. gemein“ 1557 %)
Heiliger Kreuzberg 5!) |Helger Kritzbärgk Bei dem heiligen kreuz
1557 %)
Beringsholz 5?) ebs. Der Beringer holz
Junkernschneise 53) ebs. 1557 &)
Spillingsholz ? DasSpilling holz 15576)
Pöthen’scher Weg!) |Bedenscher Wägk
> > er Fr bucken hagen °%)
a ‚ 1557 %)
Flur Wiegleben }).
Wiegleben ?) Wiläm’n Wigilebe ?) v. 900 (Do-
Steinberg Stenbärgk benecker 1294); Wig-
In der Melmen ®) In der Mälm’n leben 1196 (Doben-
Auf der Haide Uf der Hieden ecker II 1000); Wige-
In Hains Wiesen >) Huns Weäsen lewbin, wigeleibin
Im Thiergarten ®) Dergöärden 1378 [39]
45) An der Schlotheimer Straße, nördl. vom Giebelberg. — 46) Von Volkenroda durch
das Pfarrholz nach dem Schafthal. — 47) N.ö. von Volkenroda; zu Körner gehörig; nach
Brückner (a. a. O. I 4, 41. 42) „der Pfaffenschlag‘“. — 48) Tiefe Schlucht quer durch
den Volkenröder Wald, vom Hopfengraben (nw.) bis in die Schlotheimer Flur (sö.). —
49) Körnersche Gemeindewaldung inmitten des Volkenrodaer Forstes. — 50) Südostrand
des Forstes, Südseite des Schafthales. Hier muß der „Helleweg‘“ und die „hellenegken“
gewesen sein (Anm. 6%). Ersterer lief zum Teil an der Grenze des Schafthales hin.
— 51) Sw. von Ober-Mehler, östl. von Oesterkörner. — 52) Westl. von Ober-Mehler
über dem OÖber-Mehlerschen Pfarrholz. — 53) Forstbezirk auf der Nordseite der Straße
Volkenroda-Ober-Mehler. — 54) Forstort am Waldweg zwischen Volkenroda und
Pöthen; die letzte Strecke von Pöthen heißt der Klosterrain. — 55) Zwischen Schlot-
heimer Holz und Steinberg im nw. Teil des Forstes. — 56) Das Gehölz „der Bucken
hagen‘“, jedenfalls ursprünglich ein befestigter Ort (Gebück — Verhau), reichte „vom
Furstweg bis an das Schafthal und dannen gegen dem Großen Mellerichschen feld“. —
An der Saalfelder Grenze, zum größten Teil auf Saalfelder Gebiet, liegt die
Wüstung Ausfeld, „das Ansfeld bei der Hofstätte“. (L. v. Wintzingerode-Knorr, Die
Wüstungen des Eichsfeldes, Geschichtsquellen der Prov. Sachsen, Bd. 14, S. 59f.)
1) Literatur: Brückner II 7, 73; Lehfeldt X 262ff. — 2) Quellen
f. d. modernen Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. — 3) Die
Namensform ist die zur Zeit der Abfassung des Codex Eberhardts übliche (1155—1165).
Vgl. Dobeneker I 294, Anm. 1. — 4) Steiniges Land an der Tüngedaer Grenze,
nördl. vom Craulaer Weg. — 5) Jetzt Ackerland, an der Quelle des schwarzen
Baches, n.ö. vom Dorf. — 6) Ackerland an der Grumbacher Grenze; früher zum
Teil Buschholz.
400
Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Moderne Namen |
Grumbacher Berg
Craulaer Weg
Am Holzweg’”)
Das Triesch ®)
Vargulaer Weg?)
Krautland
Ueber der |
Straße ?)
Die alte Straße ?) J
Kleines Feld
Im Kittel
Das Rode 10)
Entenpfuhl !!)
Holzmaßen 1%)
Gemeindeholz 1%)
Hinter der Kirche
Beim Kreuz !?)
Hinter dem kleinen
Hölzchen
Hinter der engen Gasse
Der Hopfen 13)
Im Ortbach
Bei der Waidmühle !%)
Der schwarze Bach !5)
In den Brückenweiden
Mundartliche Aus-
sprache
Grumbacher Högk
Crauwelsche Wägk
Holzwägk
Dresch
Vargelsche Wägk
Krüdländ
Mill’sche Stroaß
’s klene Fäld
ebs.
D’s Rod
ebs.
Holzmößen
Gemeneholz
Hinger der Kerchen
Bin Kritzern
Hingern klenen Helz-
chen
Hinger der engen Gäß
ebs.
Orebäch
Weedmillen
Schwärzer Böäch
In den Brückenwidchen
Urkundliche Formen
Die heilige Weide 16)
In den Löchern !?)
Langer Rasen
Beim Silberborn
Der Hohe Berg
Helge Wide
In Lechern
Länger Röäsen
Bin Sielberborn
Huhen Bärgk
7) Nach der Hardt zu; dasselbe wie Craulaer Weg. — 8) Nasses Land, früher
nicht urbar, sö. vom Dorf; der Töllbach fließt durch dieses Land. Nördl. daran
hin geht die „Vargulaer Straße“. — 9) Jetzt umgeackert. Beim Bearbeiten wurden
eine Menge alter Hufeisen gefunden. Längs der Tüngedaer Grenze. — 10) Jetzt
Artland, südl. vom Dorf. — 10%) Vom Gemeindeholz, sö. vom Dorf, mit dem
„Rode“ zusammenhängend, wurde (nach Brückner, a. a. OÖ. 75) das Buschholz in
„44 Gemaßen“ alle 3 Jahre verlost, die Stämme zum Besten der Gemeinde verkauft.
— 11) Ein verfallener, sumpfiger Teich, südl. vom Rode. — 12) Das alte Kreuz mit
verwischter Inschrift stand bis zur Separation an der Tüngedaer Straße. Es wurde
mir erzählt, eine alte Zigeunerin sei in Wiegleben gestorben, auf ihren Wunsch unter
dem Kreuz begraben worden, und habe prophezeit, solange ihr Körper ungestört dort
ruhe, würde das Dorf vom Feuer verschont bleiben. — 13) Ackerland. — 14) N.ö.
vom Dorf am Ortbach. — 15) Früher von Weiden verdunkelt. — 16) Zwischen der
Langensalzaer Straße und dem schwarzen Bach. Hier war früher ein riesiges Dorn-
gebüsch, in das die Dorfbewohner Gänge gehauen hatten. Es diente als Zufluchtsort
in Kriegszeiten, so im Jahre 1806 (mündl. Mitt). — 17) Früher Wasserlöcher am
Eckardtsleber Weg.
Wiegleben. — Werningshausen. 401
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Dünnschlag Dinnschlöägk
Koppelweide Koppelweden
Die alte Straße 18) Ale Stroaß
Der Salzaer Graben 1°) | Sälscher Gröäben
Langensalzaer Straße |Sälsche Ströaß
Am Ascharaer Berg ?®) | Ascher Bärgk
Beim Busch 2%) Bi den Busch
Die Stämmerchen ?!) |Bi den Stämmerchen
Der weiße Bach Der wisse Böach
Im Röhrig ??) In Rehrig
In den Ostergelängen ?3) | Uestergelängen
Am Blaßrain ?%) Blößeren
Storchschnabelweg Storchschnabelwägk
Der Speckbirnbaum 25) | Spackbirnbäm
Der Eberacker 26) Aberacker
Bei den Pflaumen- |Bi den Flimmerchen
bäumen ?7)
Schindleich 28) Schinglöch
Namen aus dem
Ort:
Das Schackthor
Die Obergasse
Am Triesch
Backhausgasse
Frauenberg
Tränkgasse
Untergasse
Flur Werningshausen !).
Werningshausen ?2) 3) | Wergshüsen ?) ? Wrempereshusen v.
900 (Dobenecker I
Hinterhöfen Henger Heawen 294)
18) Früher breiter Rasenweg östl. der Gotha-Langensalzaer Straße, mit dieser gleich-
laufend. — 19) Früher tiefe Hohle am Langensalzaer Weg. — 20) Hier waren im
Jahre 1866 die Kanonen aufgefahren. — 21) Ehemals Weiden- und Erlengebüsch am
Ascharaer Weg. — 22) Vor der Separation Flachsrösten sö. vom Dorf, am Weißen
Bach. — 23) Feuchte Wiesen am Ballstädter Weg, sö. vom Dorf. — 24) Grenzrain
nach Hochheim zu. — 25) Ein alter Birnbaum; er stand hinter dem Dorf nach der
Langensalzaer Straße zu. — 26) Besoldungsstück des Bäckers für die Haltung des
Zuchtebers. — 27) Am Ascharaer Weg. — 28) An der Langensalzaer Straße.
1) Literatur: Brückner III 11, 11; Gelbke II 2, 633; Lehfeldt X 260ff.;
v. Wangenheim, Reg. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte,
Katasterverzeichnisse, mündl. Mitt. Besonders bin ich Herrn Gerbermeister Kerst
für Angabe der mundartlichen Aussprache und für vielfache mündliche Auskunft zu
Dank verpflichtet. — 3) Werningshausen war ursprünglich ein echter Rundling; der
Gerbing, Flurnamen. 26
402 Amtsgerichtsbezirk Tonna.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Hölle ®) I der Hölle
Kleine Stöden °) Kleine Stü(ä)den
Schwarze Scheibe ®) Schwarze Schiem’n
Große Stöden ?) Grüeße Stü(ä)den
Das Förthchen ) D’s Färdchen
Aue I der Auwe
Oedacker ”) De Niedäcker
Eselswiese 8) Easelswe(a)sen
Die Gucksmühle ?) De Gucksmellen
Die Lache 1°) De Lache
Die Burg) De Borgk
Die Pülverei 11) ebs.
Kirschberg Kärschbärgk
Der Schafhof 1?) Ofn Schöfhofe
Steingraben ?
Die Karntheile 13) Köaärnfläeckchen
Karn 1) I Karne
(Wundersleber Nacht-|D’s WunnerSläber
fleck) 1) Nachtfleack
Das Wundersleber D’s Wunner$läber
Feld 15) Fäeld
In den Göhren 16) I Gi(ä)rn
Hermannsgehren Hermannsgi(a)rn
Großmuttersgehren Gruaßmottersgi(a)rn
Bärsgehren De Bearsgi(a)rn
Alte Erfurter oder |De äele Ströß
Reichsstraße 17)
auffallend große Platz inmitten des Ortes hat noch heute den charakteristischen Teich.
Das Dorf hatte nur einen Ausgang südl. nach Hassleben zu, der durch ein Tor
geschlossen wurde. Nach Westen zu führte eine Furth („Förthehen‘) durch die Gramme
(jetzt Brücke). Der Ort wird südl., westl. und nördl. von der Gramme umflossen; im
Osten erhebt sich der Kirschberg (früher befestigt?). An der Südostecke des Ortes
führt eine kleine Erhebung den Namen „Burg“. — 4) An der preußischen Grenze;
dort soll früher öfters geschmuggelt worden sein. — 5) An der Vehraer Grenze; früher
Buschwerk. — 6) Ein rundes, von Graben umgebenes Stück Land an der Vehraer
Grenze, schwarzmoorig, wie das der ganzen Flur. — 7) Auf dem 1. Ufer der kleinen
Gramme südl. vom Ort; früher wüst. — 8) Unterhalb der Gucksmühle. — 9) An der
Straße nach Hassleben, mit freiem Ausblick nach Süden. — 10) Nasses Land und
Graben nach Hassleben zu. — 11) Zwischen „Burg“ und Kirschberg. — 12) Am Nord-
fuß des Kirschberges; Ruheplatz der Schafe. — 13) An der unteren Gramme, nahe
ihrer Mündung in die Unstrut. — 14) Das Wundersleber Nachtfleck liegt auf dem
r. Ufer der Gramme, auf Wundersleber (preußischem) Gebiet. Der Platz diente zum
nächtlichen Pferchschlag für die Schafe. — 15) N.ö. Teil der Werningshäuser Flur.
— 16) Fast die ganze Werningshäuser Flur erstreckt sich nach Osten und Südosten
in der Richtung des Grammelaufes. Die Flur bildet ein großes, stumpfes Dreieck, an
dessen nw. spitzen Winkel der Ort liegt, von dem aus die Flur wieder in nach Süd-
osten sich verbreiternden spitzen Dreiecken ausstrahlt. Diese Zwickel heißen Gehren.
— 17) Der Weg lief quer durch die Flur, Richtung Hassleben-Wundersleben. Es
Werningshausen.
403
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
| Urkundliche Formen
sprache
Das Wasserfeld 18) Ds Wässerfäeld
Die Sülze 19) De Sulze
Die Pachtsülze 20) De Bachtsulze
Die wüste Sülze 1) De wieste Sulze
Klingerbrücke 22) De Klengerbrecken
Windische Aue 23) I der Winschen Auwe
Der hangende Weg °t) | Der hangnenge We(a)gk
Das Mittelfeld ?°) Mettelwe(a)gk
Habichtsrücken r Häwesrecken
Der Hungerborn 26) Dr Hongerborn
Der obere Weg ?
Der kahle Fuchs ?”) Dr kö6ahle Fochs
Der vordere Hügel Dr fäder$te Hechel
Der hintere Hügel Dr hinger$te Hechel
Das Grammfeld Ds Grammfe(a)ld
Kugelleich 28) I Külleich
Wendebiegen ?°) Of dr Wengewiden
Endeleben 2%) ebs. Emedeleiben 1349—50
Biegen I der Bifä)gen (Lippert und Be-
Der Heuweg Dr Heiwe(a)gk schorener)
Die Gramme De Gramme
Die kleine Gramme
De kleine Gramme
Die Geschwaden 3°) De Geschwöad’n
Die Torfvierteläcker 31) | De Dortvierteleacker
Das Kuhried 32) Ds Käiweried
Das Ried 3?) Ds Ried
war wohl die alte „Wundersleber Straße“. Vgl. F. H. Heller, Handelswege Inner-
deutschlands, Dresden 1884, S. 65 und L. Gerbing, Erfurter Handel und Handels-
straßen, a. a. OÖ. 6f. — 18) Das Wasserfeld liegt an der Wundersleber Grenze, es ist
durchgängig sumpfig. — 19) Mooriges Land im Wasserfeld. — 20) Früher Gemeinde-
land; die kleinen Parzellen wurden verpachtet. — 21) Bis zur Separation wüst. —
22) Von Gräben durchzogenes Land in der Sülze, früher „gebrückt“, d. h. der Weg
dureh Bohlen usw. befestigt? — 23) Die Windische Aue liegt im Wasserfeld an der
Straße nach Sömmerda. Hängt diese Flurbezeichnung vielleicht mit slavischer Be-
siedelung zusammen? S. die Dorfanlage Anm. 3. — 24) Am Geländehang zwischen
Wasserfeld und Mittelfeld. — 25) Das Mittelfeld liegt zwischen Wasserfeld und Gramm-
feld (südl... — 26) An der Wenigenschallenburger Grenze. Im Volksmund werden
die Hungerquellen nicht als „sparsam fließende Quellen“ gedeutet. Sie zeigen viel-
mehr bei ihrem Hervorbrechen „Hungerjahre“, d. h. nasse Jahre an. — 27) Nach
Wenigenschallenburg zu. Trockenes, kahlrötliches Keuperland. — 28) Auf dem r.
Grammeufer. Zur Zeit der Torfgräberei sollen die Arbeiter dort gekegelt haben [?]. —
29) An der Hassleber-Kranichborner Grenze; in einem Grammebogen, wo die Grenze
„wendet“. Früher Buschwerk. — 29%) Wüstung an der Hassleber Grenze. — 30) Die
Flur auf dem l. Grammeufer war bis 1834 Gemeindeland. Die Geschwaden sind
Wiesen, die in der ungefähren Breite eines Sensenhiebes (,Schwade‘“) und der Länge
des ganzen Flurteiles verpachtet wurden. — 31) Ehemalige Gemeindetorfstiche im Ost-
ende der Flur. — 32) Lauter ehemalige Gemeindeteile, die großenteils als Weideplätze
dienten. Die Güllecke (die Katasterverzeichnisse haben die unverständlich verderbte
26*
404 Amtsgerichtsbezirk Tonna. — Zella St. Blasii.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Riedplatz ®2) Riedplatz
Der hohe Anger 3?) Ofn hü(e)n Anger
Die Güllecke 32) De Gülläcken
Der Rinderplatz 32) Rengerplatz
Die Bornecke 3?) Bornäcken
Mittagsfleck 32) s’ Medchsfle(a)ck
Grammewiesen 3?) Grammwe(a)sen
Altes Ried 32) A(e)les Ri(ä)d
Die Unstrut De Ounstrü(e)t Fluvius Unstruth 785
Küchengarten 33) I Kichengäfe)rten (Dobenecker I 54)
Der Dammrasen Ofn Damme
Das Bohnenland 5
Die Reinhardswiese 3%) | Reinhardsw&(a)sen
Der Sülzgraben Sulzengröaben
Der Sauborn 35) Dr Sauweborn
Der Schneedamm Dr Schniedamm
Die Gebind 3%) I der Gebind
Die Uhr 3”) De Stunn
Im Boden I Botten
Die Holzachtel 38) De Achtelchen
Die Deputatachtel®?) | Degeistlichen Fl&(a)cker
Der Milchacker Dr Mälchacker
Die Kehle 2°) De Ihmkaehlen
Auf der Sundflut p
Die Trift De Dreft
Alte Gramme Aele Gramme
Jonasbrunnen A Jonesborne
Die Bärsgehren De Be(a)rsgi(a)rn
Die Wenigenschallen- |Hengne i Schallen-
burger Flur #1) boreschen
Die Burg De Borgk
Form „das Gelecke“) ist der Triftplatz für das „gelle“ Vieh. Auf dem Mittagsfleck
lagerte die Herde zur Mittagszeit. — 33) Krautflecken unterhalb des Dorfes nach
Vehra zu. — 34) Nach dem Besitzer genannt. — 35) Bis in die 60er Jahre des
19. Jahrh. wurde die Schweineherde ausgetrieben. — 36) Großes, zusammenhängendes
Stück Land; früheres Ritterland? — 37) Aehnlich der Form einer Sanduhr, an der
Kranichborner Grenze. — 38) Früher Gemeindeland. — 39) Besoldungsstücke für
Pfarrer und Schullehrer. — 40) Eine enge Schlucht. — 41) „Die Flur dieses ehemaligen
Dorfes ist unter die Einwohner der Orte Schallenburg, Wundersleben und Wernings-
hausen .... vertheilt worden.“ „Der Ort soll durch eine Plünderung der Pappen-
heimschen Truppen in den Tagen vom 20. bis zum 22. Okt. 1632 zu Grunde gegangen
sein ...“,(F. B. v. Hagke, Urkundl. Nachrichten über die Städte, Dörfer und Güter
des Kreises Weißensee, Weißensee 1867, S. 564f. u. 569f.).. Der zu Werningshausen
gehörige Teil der Wüstungsflur umfaßt außer der Dorfstelle die Flurteile östl. des
Hungerbornes und ist durch einen Rasenrain von der Hauptflur getrennt. Die Burg
— ein dreieckiges, hügelig gelegenes Stück Land — grenzt unmittelbar an die preußische
Werningshausen. — Oberhof. 405
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Heimbürgenacker ebs.
In den Höfchen I Höfchen
Pfarracker ebs.
Hofstättchen ebs.
Der Gänsehals ebs.
Die Österlängen 42) De Uesterlängen
Die freien Osterlängen | De freien Uesterlängen
Die Rohrecke #3) De Ruüaräcken
Die Riedspitze Ried$petze
Die Werra #) De Wärr
Der Mühlweg Mellwägk
Pferdelose #5) De Fährlu(ä)se
In der Laiten I der Laiden
Die Laitenwiesen Laidenwe(ä)sen
Bettelmannsgehren I Bättelmannsgi(a)rn
Schützengehren Schitzengi(a)rn
Amtsgerichtsbezirk Zella St. Blasii.
Flur Oberhof).
Oberhof 2) 3) | Öwerhöf 2) Der Obernhof 1569 [19];
Der Neuhoff 17. Jh.
(Schwarzw. Amtsbe-
schr.) *)
Flur Schallenburg und ist im Norden und Westen von den wüsten Hofstätten umgeben.
Die Nordgrenze der Wüstungsflur bildet die Unstrut. — 42) Zwischen der Unstrut
und der wüsten Dorflage. — 43) Sumpfige und schilfige Unstrutswiese, an drei Seiten
vom Fluß umschlossen. — 44) Wiese an der Unstrut. — 45) Wiese. Die einzelnen
Teile wurden unter die Anspänner verlost.
Namen aus dem Ort: Die Bärlücke; Am Plane; Langenburger Straße; der
große Kittel; der kleine Kittel; Mühlgasse; Nauensteiner Straße; Hinnenmühle; die
Hofstätten ; der fette Teller [besonders gutes Gartenland]; Gem. Höfe; die Werth; die
Bannmühle; Tränkgasse ; Forthengasse; die Kühbrücke.
1) Literatur: Brückner II 2, 20f.; H. Heß, Geschichte des Dorfes Ober-
hof, Aus der Heimat 1899, Heft 4; Mosch u. Ziller, Versuch einer Beschr. 275 ff.;
Lehfeldt XXVI 194f.; Fr. Regel, Entw. 20. 21. 50. — 2) Quellen f.d.
modernen Namen: Forstkarte.e. Die mundartliche Aussprache verdanke ich Herrn
Prof. Dr. L. Hertel in Hildburghausen. — 3) Oberhof hat keine eigentliche Flur;
schon in der Schwarzwälder Amtsbeschreibung (17. Jahrh.) heißt es: Obernhoff,
Arleßberg, Schwartzwald und Stutzhaus haben keine eigenen bezirk, sondern liegen
in den wäldern.‘‘ — 4) „Obernhoff, etwa der Neuhoff genannt.“ 1545 [19] heißt es:
„». „. der Löffelbühl [Berg, östl. von Oberhof], unter dem Hof gelegen“; wahr-
scheinlich ist mit letzterem auch Oberhof gemeint. Ein anderer „Hof“ lag weiter
unten, nach Crawinkel zu an der vielbefahrenen Waldstraße, in der Nähe der jetzigen
Wegscheide.
406 Amtsgerichtsbezirk Zella St. Blasii.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Schloßberg >) Schloßbärgk Schloßberg 1545 u. 1569
119]
Wateberg ®) Wätbärgk Wartberg 1545 [19]
Harzwald ’?’) Hoarzwäld der Cömter Wald 1640
Stierschrank ®) Stirschränk [8]
Schuderborn ?) Schöderbäch Schuderbach 1587 [12]
Schuderwiese Schöderbächswise
Sebastianswiese 1) Sebäsdianswise
Kirchweg Kirchswägk
Flur Zella St. Blasii}).
Zella St. Blasii 2) ®) Zell 3) Cella s. Blasii saec. XII
(Dobenecker II 1135);
Cella sancti Blasii
1216 (Dobenecker II
1667); Celle send Bla-
sius 1357 (Or.-Urk.,
StA. Gotha QQ Is
287); Celle sancte
blasy 1358 (Or.-Urk.,
StA. Gotha Ig 293):
Vilmers Rod 5) ebs. „in der schwarzen
Fischers Rod 5) ebs. Zella“ 4) 1557 (StA.
Weißgerbers Rod 5) ebs. Gotha EE II 17—20
Trinerod 5) ebs. fol. 38b ff.)
Am Regenberge ®) An Ränbar(i)gk Rennperg 1544 [19a];
Im Geschling ’) Gschleng Reinberg 1557 [19]
5) Zwei Berge n.ö. von Oberhof, im Öberhofer und Crawinkler Forst. Ohne jede
Spur einer Burganlage. — 6) Einer der vielen „Wart“-Berge der Gegend; an der
alten Schwarzwald-Oberhofer Straße. — 7) Sw. von Oberhof; der Rennsteig durch-
schneidet den Forstort. Um den Oberhof lagen ausgedehnte Harzwälder. Der letzt-
genannte gehörte „dem Kommandurhaus zu Weißensee‘; daher „Cömter-Wald‘“ ge-
nannt. — 8) Ackerland zwischen dem Dorf und dem Harzwald. — 9) Die Quelle
des Kehlthalbaches zwischen Harzwald und Eckartskopf. — 10) Die Sebastianswiese
liegt nach Crawinkel zu, dicht an der Straße und der Grenze des Oberhofer Forstes.
1) Literatur: Brückner II 2, 3ff.; Th. Buddens, Chronik der Stadt
Zella St. Blasii, Zella 1895; Mosch u. Ziller, Versuch einer Beschr. 242ff.; Leh-
feldt XXVI 195ff.; Fr. Regel, Entw. 80. 81. — 2) Quellen f. d. modernen
Namen: Generalkarte, Katasterverzeichnisse, Forstkarte, mündl. Mitt. ; letztere verdanke
ich Herrn Fabrikbesitzer Fritz Reuß. — 3) Zella gehört wie Mehlis, Oberhof und
Gehlberg zum Gebiet des fränkischen Dialektes. — 4) Der ursprüngliche Bauplan des
Ortes ist (seit dem großen Brand von 1762) nicht mehr zu erkennen. 1861 bestand
Zella (nach der Forstkarte) aus zwei Parallelstraßen im Tal zwischen Lerchenberg und
Märzeberg. Die Flur Zella besitzt (wie Mehlis) zahlreiche im Wald verstreute Rode. —
4%) Schwarzwaldzelle. Der Hauptteil der Siedelung kam infolge des Tausches von 1357
später zum Schwarzwald. — 5) Größtenteils tragen die Rodungen die Namen ihrer
ursprünglichen Besitzer. — 6) Vgl. Flur Mehlis, Anm. 55. — 7) Wiesengrund zwischen
der Stadt und dem Regenberg.
Oberhof. — Zella St. Blasii.
407
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Die Sommerau
Im Bierbach $)
Die Pfarrwiesen
Die Bäckerwiese
Der Lerchenberg °)
Der Rothebach 19)
Rasenfleck
Am Mönchsweg 1!)
Das neue Geräum
Unterm alten Rod
Der Böhmerberg 1?) Behmerbar(i)gk
Lärchenwäldchen Lärchewäldle
An der Suhler Straße13)| An d’r Suhler Stroaß
Pfaffenthal 1%) Pfaffedal
Cuntzenberg 15) Cuntzenbarfi)gk
Der Lubenbach 1°) Lubbach
Erbfluß 1?) ebs.
Der Märzenberg 13) Marzebar(i)gk
Der Dörnbach 1?) D’r Dörnb’ch
Das Rodwasser ?0) Be
Das Mühlwasser ?!) Muilwasser
Das Königswasser ??) |?
Die Struth 23) |De Struth _
Der Struther Grund |Struthergraind
Großer, kleiner, unterer |Großer, klainer, oner
Brand *%) Bränd
Finkenhügel ?°) Fänkehügkl
Spörers Rod ebs. %
Im Bohligsgrund *%) Bohligsgraind
8) L. Zufluß des Lubenbaches.
Anm. 4. — 10) Berg nördl. von Zella.
Sommerä
In Bierb’ch
De Farrwies
Bäckerwies
D’r Leichebar(i)gk
D’r Rudebach
Rasefleck
An Mönchswägk
Neu Geräum
unner d’n allen Rod
Birpach 1358 (StA.
Gotha QQ Is 293);
Bierbach 1569 [19]
Lerchenberg 1358
Rothebach 1557 [19]
Am Lugenbach 1557
[19]; Lubenbach 1580
119]
Thirmich 1545 [19] [?];
Dörbich 1580 [19]
Rote Wasser 1580 [1
Mühlwasser 1545 [1
(1
9]
9]
Königswasser 1580 [19]
Vgl. Flur Mehlis, Anm. 4. — 9) Vgl. Flur Mehlis,
Dort entspringt der Rothebach. Vgl. Flur
Mehlis, Anm. 41. — 11) Vgl. Forstnamen. — 12) Im Südwestwinkel der Flur;
die südl. Fortsetzung des Regenberges. — 13) Die alte Straße Oberhof-Suhl. —
14) Enger Grund zwischen Märzeberg und Steinige Acker. Der Name hängt wohl
mit den ehemaligen Reinhardsbrunner Besitzungen zusammen. — 15) Nach Brückner
die Anhöhe, auf der das Amtshaus liegt. — 16) Vgl. Flur Mehlis, Anm. 37. Sehr
auffallend ist die Namenform „Lugenbach“. — 17) Der Hauptlauf des Lubenbaches
durch die Stadt. — 18) Der Märzeberg liegt sö. von der Stadt. — 19) Jetzt nur noch
Bergname südl. von Zella an der preußischen Grenze. — 20) R. Zufluß des Mühl-
wassers. — 21) Das Mühlwasser (Oberlauf: „Grenzgraben“) entspringt am Bühnholz
und vereinigt sich oberhalb Suhl mit der Lauter. — 22) L. Zufluß des Mühlwassers.
— 23) Kleine Siedelung (Mühle, Gasthaus und einige kleine Häuser) am Zusammen-
fluß von Mühlwasser, Königswasser und Dörnbach, sö. von Zella. 1665: „eine büchsen-
sehmiede und bohrmühle an der Suhler grenze“ (Schwarzw. Neue Amtsbeschr.). —
24) Waldparzellen sö. von Zella. — 25) Anhöhe sö. vom Ort am r. Ufer des Mühl-
wassers. — 26) Das Bachtal des Mühlwassers (preußisch-gothaische Grenze).
408 Amtsgerichtsbezirk Zella St. Blasii.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Urkundliche Formen
Das Köhlersgehäu 22) | Köhlergehait
Auf den steinichten |Ouf d’n Steinichten
Ackern Ackern
Die Amtmannsbrache%) | Amtmannsbrach
Die Sorge ?7) De Sorg
Die lange Wiese De lang Wies
Am Hochwald Hochwäld
Popps Rod 28) ebs.
Hirschstadel 28) HerschStadl
Tamburrod 29) ebs.
Lämmerrod 2) ebs.
Karlsrod 3°) ebs.
Käsefrauenwiese 3!) Kasfrawerod
Stahlhammerwiese 32) | Stoilhümerswies
Hammerbrunn Hümerbrönn
Schindrain Schenräin
Schelmshohle 33) ?
Spitzelbach 3%) Spisselbach e
Schneidersgrund 35) Schneidersgraind
Namen aus dem
Ort:
Meininger Straße
In der Unterzella
Im Zipfel
Das Streitfleck
In der Hinterzella
Mittelzella
Oberzella
27) Gefährliche Wegstelle? — 28) Waldwiesen am Hochwald, östl. von Zella.. —
29) Rodungen (Wiesen) am Heuweg (Berg) östl. von Zella. — 30) Wiese am Bühnholz
(Berg) östl. von Zella. — 31) Große Wiese zwischen dem Spitzigeberg und Kahleberg,
n.ö. von Zella. Eine Frau soll diese Wiese in teuerer Zeit um einen Topf Käse verkauft
haben (mündl. Mitt.). — 32) Nördl. von Zella im Lubenbachsgrund, auf dem 1. Bach-
ufer. — 33) Jetzt nicht mehr bekannt. — 34) L. Zufluß des Lubenbach, zwischen
Spitzigeberg und Kahleberg. — 35) Seitental des Lubenbachgrundes (Wiese) zwischen
Kahleberg und Heuweg.
Zu den Pertinenzen der Zella St. Blasii gehörten im 14. Jahrh. Pfarrrechte in
verschiedenen Orten. In der Reinhardsbr. Urk. von 1357 wird aufgeführt das Recht
„in den fir dorffen zeu melis, zcum albrechtis, zcum heinrichs vnd zeu
Ditshusen‘“; 1358: heinrichs und Albrechs; im Zinsregister von 1378 [39]:
Dithers et Heinr. und der Ditharst [!] der Heinrichs. Daneben wird noch eine
längst verschwundene Siedelung erwähnt. 1357: „mit vorwerke, daz da heizset zeum
Sygeharts“. 1378: Svgehart und Segeharst. Später „Siegritz“ (1713,
MinA. Gotha, Schwarzwald Kap. 5, Tit. 1, No. 6). Mundartlich „Siegerts“. Das
Vorwerk lag südöstl. von Dietzhausen; die Stelle ist noch wohlbekannt.
Zella St. Blasii. — Mehlis. 409
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Alte Oberhofer Straße
Mönchsweg
Hammerweg
Amtsgarten
Kl. Tiegel
Amtshügel
Katzenbuckel
Amtschreibergasse
Suhler Weg
Schwarze Hügel
Katzengasse
Pfarrwiesengasse
Forstgasse
Flur Mehlis').
Mebhlis ?) 3) Mehlz Melsin, Mels 1378 [39];
Melis 1357 (StA.
Gotha QQ Is 287) ®)
1) Literatur: Brückner III 1, 58; Th. Buddeus, Chronik der Stadt
Zella St. Blasii, 1895, 80; Lehfeldt XXVI 187ff.; Fr. Regel, Entw. d. Ortsch.
1884, 4, S. 82. 83. — 2) Quellen f. d. modernen Namen: Generalkarte, die
Spätzelsche Forstkarte des Zellaer Forstes. Vgl. auch Forstnamen. — 3) Die junge
Stadt Mehlis zieht sich kreuzförmig in vier Gründen am Fuß der „bloßen Loibe“
hinauf: n.ö. an den Ufern des Heinrichbaches hin, längs der „Alten Straße“; westl.
auf dem r. Ufer des Lubenbaches; sw. den eben genannten Bach überschreitend, nach
dem Ried und dem Regenberg zu; östl. am Mönchswasser aufwärts. Die Siedelung
liegt ziemlich in der Mitte der kleinen Flur, die aus hügeligem Ackerland und
dazwischen gebetteten Wiesenflächen und -streifen besteht. Nach außen hin streckt
die Flur längs der Bäche grüne Fangarme aus: langgedehnte Wiesen, dem Rennsteig
zu. Verstreut im Domänenwald besitzt die Gemeinde außerdem noch eine Anzahl
Wiesen-Rodungen; vielleicht aus der Zeit, als der ganze Zella-Mehliser Wald noch
Gemeindewald war [?], wie die Ueberlieferung berichtet? — 4) In den beiden hier
angeführten Reinhardsbrunner Urkunden handelt es sich um einen Gebietsaustausch.
Die Landgrafen Friedrich und Balthasar überlassen dem Kl. Reinhardsbrunn ein Wald-
gebiet (am Steinbühl, südl. von Friedrichroda) und erwerben dafür Klosterland bei
Zella St. Blasii. Da das Kopialbuch (fol. 71 u. 72) und nach ihm Brückners Kirchen-
und Schulenstaat (Zella St. Blasii II 1, 6ff.) mancherlei Schreibfehler enthalten, gebe
ich hier die auf die Ortsfluren Zella-Mehlis bezüglichen Stellen nach den Original-
urkunden im StA. Gotha. 1. 1357: „daz recht, daz sie in den fir dorffen zeu melis,
zeum albrechtis, zeum hoinrichs vnd zu ditshusen, alz ez von alder czu der
Celle send Blasius gehort hat, mit vorwerke, daz da heizset zeum Sygeharts,
uf geinsit der blozsen louben ... Da lazsen wir in zeu volgin ... den Closter-
hof mit der Mulen dy dar inne lyt, dy wesin vnd acker, der dar an 1yt, biz an dy
dorf marck, daz heizset zzum Cropphechten burnn ...“ 2.1358: Nach der
zweiten Urk. hebet sich die Grenze an: „... an der dorfmarck zecu mels am
Lerchenberge [nicht ‚„leitenberg‘“, wie Brückner hat], di liten was acker ist und
was acker gewest ist biz vmb di Celle vor dem Holcze hin mit dem flecke der do
heizst Birpach ... von dem Birpache daz wazser zcu tal biß wider an die dorf-
marck zcu der vorgenannten liten am lerchenberge ... .“ Nach dem Wortlaut der
410 Amtsgerichtsbezirk Zella St. Blasii.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Buchbrunn-Rod ° Buchebrönnsrod
Obere ne) Ubermaisebach nase ac: In
Untere Meisebach °) Önnermaisebach De Meißbach 1580
Die Landwehr ®) ebs. [19]
Am Rechberg ’) Rechebar(i)gk Regeberg 1557 [19];
Am Krämersrod ®) ebs. Reheberg 1580 [19]
Schössersbrunn 3) Schössersbrönn
Am Hackebühl ?) Hackebüel
Das Hammerrödchen 1°) | Hümerrödle
Die Hammerwiese 10) | Hümerwies
Am Eisenhammer!P) | Eisehümer
Unter dem Eisen- |Öngern Eisehümer
hammer 10)
Vickelswiese 1!) Vickelswies
Bei der Schanz !?) Bei der Schanz
Die Struth 13)
Struith
Eisenberg 1%) Eisebar(i)ek
Melzhohle %5)
Malzhohle N Mahlzoll
Schworzbarfi)gk
Am Schwarzberg 1°)
letzteren Urk. läßt sich nur die Nord- und Westgrenze des Klosterlandes festlegen.
Der Lerehenberg zwischen Zella und Mehlis, und im Westen der Lauf des Bier-
bachs zwischen Bierbach und Zella (jedenfalls innerhalb des Klostergebietes) liegt
das „Pfaffenthal“. Die „Klostermühle“ der Urk. von 1357 war wohl die Lauer-
mühle bei Albrechts Garten am Bierbach; nördl. davon, unmittelbar an der Zella-
Mehliser Grenze, beim Kohlenmagazin, liegt die Kropfbrunnsmühle und der
Kropfbrunn (nicht Prophetenbrunnen [!], wie Lehfeldt schreibt!). Nach der brieflich
geäußerten Ansicht von Prof. A. Kirchhoff hängt der Name Kropfbrunnen höchst
wahrscheinlich mit dem Aberglauben des ehemaligen Kretinismus zusammen. Die Leute
nahmen an, daß die „Wassermenschen“ ihr Leiden einer verderblichen Quelle verdankten.
Daß das Wasser des Zella-Mehliser Kropfbrunnens je im Ruf gestanden hätte, einen
dicken Hals zu verursachen, ist gegenwärtig nicht mehr bekannt. Wohl aber ist
Kretinismus ehemals in den Ortschaften vorgekommen (mündl. Mitt.). Prof. A. Kirchhoff
hat das gothaische Gebiet in seiner Arbeit nicht mit behandelt. (Vgl. A. Kirchhoff,
Der Cretinismus im neupreußischen Antheil des Thüringer Waldes, Mitt. d. Ver. f. Erdk.
zu Halle a. S., 1880, S. 65 ff.) — 5) Der Buchbrunn ist die Quelle des [,dürren“]
Meisebaches am Braukopf; der Meisebach Zufluß des Lubenbaches. — 6) Unterhalb
des Ortes am Lubenbach, an der preußisch - Zellaer-Mehliser Grenze, am Kälberzähl.
1665 (Beschr. des Amts Schwarzwald): „auf der koppe, allda die Mehliser wach
halten und auf dem kamp des Kelberzehls hin ...“, d.h. Landwehr und „Wache“
waren dureh den Kälberzähl getrennt. Im Jahre 1866, zur Zeit der Rinderpest, waren
gleichfalls dort Wachen aufgestellt (mündl. Mitt.). — 7) Nördl. von der Stadt, an der
preußischen Grenze. Am „Regberg“ wird 1557 und 1569 ein „Beifstieg‘“ erwähnt. —
8) Am Fuß des Rechberges. — 9) Zwischen Rechberg und Schwarzberg; in der oberen
Struth, am unteren Ausgang des Rupperstales.. — 10) Unterhalb der Stadt am Luben-
bach. — 11) Unmittelbar südl. hinter den Stadtgärten. — 12) Noch jetzt starker Erd-
aufwurf, oberhalb der hennebergischen Landwehr. — 13) Wiesengrund zwischen der
Stadt und dem Rechberg. — 14) Nw. über der Stadt. — 15) Nw. vom Dorf, nach dem
Schwarzberg zu. — 16) Der Schwarzberg ist Domanialbesitz nördl. von der Stadt.
Mehlis. 411
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Ruppersthal 1?) ebs. Ruppersthal 1580 [19]
Hosenlatz 17%) Hoselatz
Jungfernhügel 18) Jamferhügel
Pfarr-Rod 1?) Pfarrerod oder Farr-
nerschrod
Hessenröder 2°) Hesserod
Schnepfenbach ?1) Schnepfebach
Obere, Mittlere, Untere | Schnepfeloch
Schnepfenloch 2!)
Hirtenrod ??) Härterod
Samuel - Heinrichs- Samelesbrönnle
brunn 23)
Eliasecke 2%) 2
Heinrichsbach u. Hein- | Haineschbach Der Heinersbach 1557
richsbacher Erbfluß23) [19]; Henersbach
Mittelrain Mettelräi 1580 [19]
Beim Drahtgewerk ?5) | Bein Droitgewark
Auf der Ziegelhütte 26) | Auf d’r Ziegelhödt
Die Mühlwiese 6) ?
Hirtenwiese 27) Härdewies
I =, en Auf d’n backene Stai
RL neienze De eng Trift Die alte Straßen 1557
Trift 28) } f
An der alten Straße 2®)| An d’r all’ Straiß abe A ee
1569 [19]
17) Zwischen dem Schwarzberg und Rechberg. Das Tal zieht sich nach dem Ruppberg
(nw., auf preußisches Gebiet) hin. Ueber die mythologische Bedeutung des Namens
vgl. P. Zschiesche, Heidnische Kultusstätten in Thüringen, Erfurt 1896, Sonder-
abdruck aus den Jahrbüchern d. Akad. gemeinn. Wissenschaften zu Erfurt, Neue Folge,
Heft 22, S. 14f. — 173) Nach der Form benannt. — 18) Der Jungfernhügel liegt
zwischen den beiden Quellfäden des Baches (ohne Namen?), der das Ruppertstal be-
wässert. Dort erscheint alle hundert Jahre einmal eine weiße Jungfrau, die aus dem
Brunnen schöpft, und erlöst wird, wenn jemand auf ihr dreimaliges Niesen dreimal
„zur Gesundheit“ sagt. — 19) Der nordwestlichste Wiesenausläufer der Flur. Wiese
im oberen Ruppersthal. — 20) Zwischen Ruppberg und Reifweg (Berg). — 21) Der
Schnepfenbach entspringt am Reifweg und mündet unterhalb Mehlis in den Heinrichs-
bach. — 22) Nahe der preußischen Grenze am Gebrannten Stein. — 23) L. Zufluß
des Lubenbaches. Der Samuel-Heinrichsbrunn ist die östlichste Quelle des Heinrichs-
baches. Mit „Erbfluß* bezeichnet man den Hauptlauf des Baches, zum Unterschied
von den vielen abgeleiteten Gräben. — 24) Westliches Seitengründehen des Heinrichs-
baches. — 25) Auf dem r. Ufer des Heinrichsbaches, dicht über der Stadt. —
26) Zwischen dem Schwarzberg, dem Schnepfenbach und der Stadt. — 27) N.ö. von
der Stadt, auf dem l. Ufer des Heinriehsbaches. — 28) Am n.ö. Ausgang der Stadt,
an der Alten Straße. — 29) Die Alte Straße, jetzt Forstort östl. von Mehlis, lief von
Oberhof durch den Harzwald und die Zellaer Loibe nach dem Forstort „Bei der
Hand“ (früher Wegweiser!) nach dem ‚„Rothebach“. (Hier hat die Forstkarte den
Namen „Herrenweg‘“.)
412 Amtsgerichtsbezirk Zella St. Blasii.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Lindenwiese 3°) Lennewies
Der Stephansgreten- | Stachelsrai
rain ®1)
Am Einsiedel 31) An Aisiedels
Karlsbrache 32) Karlsbrach
Bei der Saubuchen 3%) | Bei d’r Säubüch
Lämmerwiese ®#) Lämmerwies
Vogels Rod 3%) Vögelsrödle
Hofmanns Rod 3%) Hofmannskapperod
Bauers Rod 3%) Buer$rod
Kaltebrunns Rod 3%) Kalbrönsrod
Thomas Rod 3%) Thomeserod
Kleine Hanse Rod!) |Klai Hanserödle
Dammwiese 3%) Dammwies
Der große Sterngrund®5) | Starngraind
Das Ackerholz 3) ?
DerkleineSterngrund 5) |D’r klai Starngraind
Der Lubenbach 7) Lubach Am Lugenbach 1557
[19]; Lubenbach 1580
Der Lubenbachsgrund | Lubbachsgraind Lugenbachsgrund 1557
Bärenwiese 38) Barwies [19]
Rehbocksrödchen 3?) Rehböksrödle
Adamswiese 3°) Adamwies
Thorhäuser Rod 3°) Thurhäuiser Rod
Katzen-Rödchen 39) Katzerödle
Auf der Huhnshütten #°) |?
Der Rodbach (Rothe- | Ruidebächle
bach) *!)
Straßburger Teich £!) |?
Im Mönchswasser *!) |?
Eisengrübchen #2) Eisegrübele
30) Oestl. vom Ort, an der Alten Straße. — 31) Rain zwischen Lindenwiese und dem
Forstort Einsiedel. — 32) Auf dem 1. Ufer des Heinrichsbaches, am Nordfuß vom
„Einsiedel“. — 33) Am Forstort „Alte Straße“. Die Forstkarte hat: Saueichen. —
34) Lauter Wiesenrodungen zwischen der Alten Straße und Einsiedel. — 35) Nördl.
Seitenzweig des Lubenbachgrundes. — 36) Forstort zwischen dem Großen und Kleinen
Sterngrund. — 37) Die Lubenbachsquellen entspringen am Rennstieg (am Pfannthal
und der Brandleite). Der Unterlauf — von der Mündung des Heinrichsbaches an —
heißt die Liehtenau. — 38) Im oberen Lubenbachsgrund. — 39) Wiesenrodungen
inmitten der Domanialwaldung am Forstort „Alte Straße“. — 40) Auf dem r. Rothe-
bachsufer, an der Zellaer Grenze. — 41) Die Forstkarte hat Rothebach, die General-
karte Rodbach. Der mundartlichen Aussprache nach halte ich die erstere Form für
richtiger. Der Unterlauf der Rothebaches ist auf der Generalkarte mit „Mönchswasser“
bezeichnet. An der Quelle des Rothebaches ist der „Straßburger Teich“ eingezeichnet;
der Name ist in Mehlis nicht bekannt. Der Teich heißt dort „Rotebachs-Teich“. —
42) Auf dem r. Ufer des Rothebaches, an der Alten Straße.
Mehlis. 413
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
Kuhstirn #3)
Hirtenstieg *)
Der Zellaer Weg
Der Kropfbrunnen #5)
Lauermühle #6)
Albrechts Garten #7)
Im Geschling #8)
Am Schössersbrunn #°)
Bei den Eichen 5°)
Auf der Anspel oder
Anspelwiese 51)
Unter der Neuen
Mühle 52)
Beim Stahlhammer 53)
Im Grundelsloch 5%)
Am Regenberg >)
Der Bierbach 5)
sprache
Kuhßtern
Härde$teigk
D’r Zell’r Wägk
Kropfbrönn
Leumühl
ebs.
G’schleing
Schössersbrönn
Bie d’r Eich
Auf d’r Uinspel
Bie der Neu Mühl
Bien Stohlhuhmer
?
Rähbarfi)gk
In Bierb’ch
Urkundliche Formen
Cropphechten-burn 1357
(Or.-Urk., StA. Gotha
QQ Is 287)
Rennperg 1544 [19a];
Reinberg 1557 [19]
birpach 1358 (Or.-Urk.,
pi StA. Gotha QQ Is
Am Kälberzähl 5”) Kälberzäfö)l 293); Bierbach 1569
Kaffenberg 58) Kachelbar(i)gk [19]
Der Lerchenberg 5°) Lachebarfi)gk lerchenberg 1358; Ler-
Schlängelswiese Schlängelswies chenberg 1557 [19]
Kasparsrod Kappersrod
?
Himmelsgarten 6°)
43) Wiese vor dem Ostausgang des Ortes, zu beiden Seiten der Alten Straße. —
44) Weg von der Kuhstirn nach der Hirtenwiese. — 45) Vgl. Anm. 4. — 46) Am
Lubenbach, an der Zellaer Grenze. Vgl. Anm. 4. — 47) Großer Garten am Luben-
bach südl. vom Ort. — 48) Südl. vom Ort, an der Zellaer Grenze, auf dem 1. Luben-
bachufer. Anhöhe. — 49) Der zweite „Schössersbrunn‘“ der Mehliser Flur quillt am
Nordfuß des Regenberges. Vgl. Anm. 8. — 50) Zwischen Regenberg und Lubenbach,
südl. vom Ort. — 51) Wiese auf dem 1. Lubenbachufer. Die Forstkarte hat „Amsel‘“;
die Schwarzamsel wird mundartlich „Uinspel‘“ genannt. — 52) Die Neue Mühle liegt
auf dem 1. Lubenbachufer oberhalb Mehlis. — 53) Am Lubenbach südl. vom Ort. —
54) Nach der Generalkarte: Teich auf dem 1. Lubenbachufer, am Fuß des Regen-
berges. — 55) Langgestreckter Bergrücken an der preußischen Grenze sw. von Mehlis
(vgl. Flur Zella),. Im 16. Jahrh. scheint zum Regenberg der ganze Gebirgszug längs
der westl. Mehlis-Zellaer Flurgrenze vom Lubenbach (im Norden) bis zur Struth (im
Süden) gerechnet worden zu sein. 1569: „Der Reinberg, welcher in sich begreifet den
Durrenberg (jetzt Dörnbach, sw. von Zella), Trarmich (kein Berg oder Bach dieses
Namens ist jetzt bekannt; 1557 wird „die Thirmich‘“ von Nitza [?] hinauf bis an der
„vier Herren brunnen‘ erwähnt) und Bierbach.‘“ — 56) L. Zufluß des Lubenbach
vom Böhmerberg. — 57) Nördl. schmaler Ausläufer des Regenberges. — 58) Un-
mittelbar südl. vom Ort, auf dem r. Lubenbachufer. — 59) Wohl keinesfalls nach
dem Lärchenbaum (Pinus larix L.) benannt, der im Thüringer Wald nicht boden-
ständig ist. — 60) Jetzt nicht mehr bekannt!
Il. Die Forstnamen.
Der Name des Thüringerwaldes.
Wie Alfred Kirchhoff nachgewiesen hat (Der Name des
Thüringerwaldes; Mitt. d. geogr. Ges. f. Thür. III 18 ff.), lautete der
älteste, wahrscheinlich vordeutsche Name des Gebirges: „Die Su-
deten“.
Die Verbreitung des mittelalterlichen Namens „Die Loiba“ habe
ich in einem kleinen Aufsatze gezeigt (Mitt. d. Ver. f. Erdk. Halle 1904,
S. 88 ff... Von den dort angegebenen Beispielen muß ich das letzte —
die „Lauben“ zwischen Lubenbach und Königsknübel — zurücknehmen.
Vgl. „Lauben“ im Forstnamenverzeichnis. Auch die Zugehörung des
Namens „Lubenbach“ erscheint mir jetzt zweifelhaft, wegen der alten
Form: „Lugenbach“.
Der Loiba-Name läßt sich urkundlich sicher verfolgen von der
Westgrenze der Besitzungen Ludwig des Bärtigen (Badewasser) bis
über Suhl hinaus.
Noch 1527 scheint die Erinnerung an den Loiba-Namen für das
ganze Gebirge nicht völlig geschwunden gewesen zu sein. Ein Henne-
berger Zeuge im Prozeß um den Harzwald am Rennsteig (vgl. Mareile
VI 59ff.) sagt aus, er kenne den Rennsteig „bis uf die Steynheyde
(Steinheid b. Limbach, S.-Mein.) und von der Sommerswiesen bis an
die Schmalkalder lewben“. Allerdings liegt über Schmalkalden
auch ein Forstort „Loiba“.
Neben dem Loiba-Namen hat das Gebirge allgemein „Der Wald“
geheißen, selbst urkundlich: „zu den frauwen uf dem walde“ (1317,
Schultes, Hb. Gesch. II). Hierher gehören auch die verschiedenen
„Wald“- und „Loiben“-Straßen.
Die Abgrenzung zwischen den Namen Thüringerwald und Franken-
wald scheint in alter Zeit eben so unklar gewesen zu sein, wie heute.
Nur gehen in unseren Tagen die Meinungen auseinander über die Ab-
grenzung nach Osten zu, während es sich früher um die Scheidung
auf dem First — zwischen Süden und Norden — handelte.
Meistens wird jetzt als Grenze zwischen Thüringerwald und
Frankenwald das Gebiet der Loquitzquellen angesehen; bis hierher
reicht von Westen her „der Thüringerwald im weiteren Sinne“. Da-
Der Name des Thüringerwaldes. 415
gegen nehmen A. Kirchhoff (Zur Anregung, a. a. OÖ. 4) und andere
„den Thüringerwald im engeren Sinne“ an, von der Werra bis zu
den Schleusenquellen }).
Die Trennung des Gebirges auf der Firstlinie in Thüringerwald
und fränkischen Wald ist gewiß sehr alt. Dennoch schwankt die Be-
zeichnung seit früher Zeit. Als Namen für den Höhenzug bringt die
lateinische Ausgabe der Legenda S. Bonifatii (ed. Menke) „Lucus
Thuringorum“, die deutsche Uebersetzung: „Frankenwald“.
In einem Zeugenverhör von 1524 (Heim, Henneb. Chronik III 50)
sagt der Henneberger Jäger Contze Keller zu Schwarza aus, daß sein
Herr, der Graf, habe „vor alters gejagt am doringer wald bis an
den Reifsteg“ (Forstort und Pfad zwischen Ruppberg und Rennsteig).
Die älteste Erwähnung des „Thüringerwaldes“ findet sich wahr-
scheinlich in der Henneb. Urk. von 1348, Juni 8, in der Bischof
Albrecht von Würzburg dem Grafen Johann zu Henneberg Schutz
und Schirm für seine Güter zusagt, „sine slozze und vesten Elgers-
burck, Ilmenah und Scharpfenberck, die er vorn am Dueringer wald
gen Dueringen liegen hat“ (Henneb. Urk.-Buch, Heft 2, S. 78). Vgl.
Fr. Regel, Handbuch I 18 Anm. 2,
Die volkstümliche Auffassung scheint gewesen zu sein: nach
Süden zu, im Hennebergischen und Hessischen war fränkischer Boden,
nordwärts Thüringer Land. Von vielen urkundlichen Belegen, die
hierüber zu Gebote stehen, bringe ich nur eine der Zeugenaussagen
aus den Harzstreitigkeiten von 1527 [33]: „man hat vorzeiten, was
an derselben hoe (dem Thüringerwald, von Elgersburg aus) hinuber-
warts hanget, den frenkischen wald, und was hereinwarts hanget, den
duringischen wald geheißen“.
Wo der Name „thüringisch“ auf der Südseite und der fränkische
Name nördlich des Rennsteigs auftreten, liegt wahrscheinlich die Er-
innerung vor an einen Durchzug oder an eine gewaltsame Besitz-
ergreifung des fremden Stammes, besonders wo es sich um Striche
in der Nähe der Grenze handelt.
So der Frankengrund (Forstort und Tal im Quellgebiet der Apfel-
städt) und „das Frankenland“, Wiesengrund am Glasbach nordwestlich
vom Gerberstein.
Als Anklänge an den altthüringer Besitz bis weit in das Werra-
tal?) hinein (der Westergau) sind wohl anzusehen das „Thüringerthal“
nördlich von Bad Liebenstein und der Duringbach (1111, Dobenecker
I 1069) in der Schenkung Gebhards von Nordeck. Gleichbedeutend
mit dem Duringbach halte ich das „düringische gründlein“ der Bens-
häuser Grenzbeschreibung von 1548. Diese Oertlichkeit liegt süd-
westlich von Steinbach - Hallenberg.
1) Ueber die Grenzen Thüringens vgl. z. B. Dobenecker, Reg. I, Vorbe-
merkungen; Fr. Regel, Entw., a. a. O. 2ff. und ders., Thüringen, geographisches
Handbuch I 28 ft.
2) Dobenecker, Reg. I, Vorbemerkungen V.
416 Der Rennsteig.
Der Rennsteig.
Eine Zusammenfassung des Inhaltes der Rennsteig-Literatur hier
auch nur andeutungsweise zu geben, ist unmöglich. Ich verweise auf
die im Verlage des Rennsteigvereins erscheinende zweite Auflage des
Rennsteigführers von Bühring und Hertel.
Eine befriedigende, unwiderlegliche Erklärung des Namens ist
bisher noch keinem Forscher gelungen. Die wichtigsten veröffent-
lichten Theorien über Zweck und Namen des Pfades sind folgende:
1) L. Hertel (Der Name des Rennsteigs, Zeitschr. d. Ver. f. Thür.
Gesch. XVI, 1893) ist der Ansicht, daß der Rennsteig ein zusammen-
hängender Kriegspfad für die hermundurischen, hin- und hersprengenden
Reiter und Kundschafter (rennen — hin- und widersprengen) gewesen
sei. 2) A. Freysoldt (Der ursprüngliche Zweck der Rennwege,
Mareile V 1 u. 151) hält die Rennwege für Forstdurchhiebe, die
zu Jagdzwecken angelegt wurden. Für österreichische Forste bringt
Freysoldt urkundliche Beweise aus dem 16. Jahrhundert; für
unseren Höhenpfad fehlen bis jetzt noch sichere Nachweise.
G. Brückner (Der Rennsteig in seiner historischen Bedeutung.
Neue Beiträge des henneb. altertumsforschenden Vereins Meiningen,
III, 1867) sucht zu beweisen, daß der Rennsteig in seiner ganzen
Ausdehnung politische, Sprach-, Gerichts- und kirchliche Grenze war
und in diesem Sinne einst angelegt wurde.
K. Rübel (Die Franken, ihr Eroberungs- und Siedelungssystem,
Velhagen & Klasing, 1904) erklärt den Rennsteig für ein Werk
fränkischer Markscheider (forestarii) aus der Zeit der Besiedelung
Thüringens durch die Franken im 9. Jahrhundert (vgl. L. Hertel,
Mareile IV 71ff.).
Kroebel vertritt die Meinung, daß nur ein oder mehrere Teile
des heutigen Rennsteigs diesen Namen zu Recht tragen, und daß
diese Teile als Grenzen angelegt worden seien (Mareile V 119, VII 39.
56. 69).
Die hauptsächlichsten Erwähnungen und Namenformen des Renn-
steigs sind:
Rynnestyg 1330. Frankensteiner Kaufbrief.
Rynnesteig 1406. (Henneb. Ges.-Arch., Sektio I. UU VIII No. 12.) Bezieht
sich auf einen Punkt des Rennsteigs „gensyt der frauwen“ [Frauen-
wald]. Mitgeteilt von Kroebel, Mareile VI 73.
Rynnestigk 1445. Henneb. Urk. VII 168.
Reinsteck 1516. Vergleich zwischen Herzog Johann von Sachsen und Graf
Wilhelm von Henneberg über die Ablösung der Elgersburg. (Schultes,
Dipl. Gesch. vom Henneb. Urk.-Buch, S. 483.)
Rennsteig 1527. Ilmenauische gebrechen um das Schoppenkreuz. (StA. Weimar,
Henneb. 813.)
Der Teil des Rennsteigs des Thüringerwaldes, der in der vor-
liegenden Arbeit die Grenze zwischen Süd- und Nordabhang bildet —
Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Ruhla, 417
vom Kissel bis zum Rennweg bei Allzunah — ist zu gleicher Zeit der
urkundlich am längsten bezeugte Abschnitt des ganzen Weges.
Noch früherer Aufzeichnung kann sich der rinnewecg des
Kienberges rühmen (1259, s. Kienberg), dessen genauer Verlauf aber
nicht mehr sicher nachzuweisen ist.
Ueber den Waltershäuser Rennstieg vgl. Burgholz (Straßen).
Schließlich kommen noch in Betracht: der Rennweg südöstlich
vom Gerberstein und der Rennweg östlich von Frauenwald.
A. Nordseite.
Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Ruhla.
Mundartliche Aus-
1 Urkundliche Formen
sprache !)
Moderne Namen
1. Berg- und Tal-
namen.
Das Schlauchenthal?) | Schluchendöäl, R.
Ruhlaer Häuschen?) | Rühler Hüscherchen, R.
Hinter- und Vorder- In öngeröten Enge-
Engestieg *) Stiegk, R.
Rödler >) Riedler, R.
Lahmberg Lahmbärgk
Der Bermer ®) Bermer, R.
Bermbachthal Bermersdöäl, R.
Ascherbrück ?) ?
Jubelhain ®) Jubelhain
Todte Mann?) Duede Mün
Lappengrund Lappengroind
Ringberg Ringber
Ringbergstein Ringberstein
Hermannsklinge Hermsklingen
Eichleite Aichliden
Heiligenstein 19) Hilgen$tein
1) Nach Moßbacher Mundart. R. Ruhlaer Mundart. — 2) Große Wiese zwischen
Mittelrain und Hinterer Engestieg. — 3) Forstort (Wüstung? Vgl. Fr. Regel, Entw.
a. a. O. 13) da, wo der Engestieg auf den Rennsteig trifft. — 4) Vgl. Straßen. —
5) Quellenreiche Wiese zwischen Vorder-Engestieg und Lahmberg. — 6) Bermer wird
als „Bärenberg erklärt. — 7) Forstort am Rennsteig. Es kommt hier ein Weg aus der
unteren Ruhl über den Bermer herauf. — 8) Im Jahre 1825 hatte Oberforstrat König
zur Erinnerung an das 50-jährige Regierungsjubiläum Karl Augusts hier mit Buchen
die Buchstaben C. A. pflanzen lassen. — 9) Forstort am Rennsteig, beim Zusammen-
treffen mit dem Bierweg. — 10) Unmittelbar neben dem ehemaligen Kl. Weißenborn.
Gerbing, Flurnamen. 27
418
Nordseite.
Moderne Namen
Spitzige Stein
Alte Keller
Mundartliche Aus-
sprache
Spetze Stein
D’r äle Keller
Urkundliche Formen
Krums Berg Krommsbärgk
Mönchstfeld !) Münchsfäld
Kalkberg Kalkbärgk
Lohrscheid Lohrschiet
Kesselberg Kesselbärgk
Molchswand ?) Molchswänd
Eichwald Aichwäld ? In der Eichen 1545 [43]
Alte Moßbach 3)
Ale Musbich
Muosbach 1197 (Doben-
ecker II 1040) 3%)
Kohlberg ?) Kohlbärgk Kolberg, Kalberg 1557
Zimmerberg Zemmerbärgk [44]
Horn Stein Hornsten
Junkersberg >) Junkersbärgk
Heilige Berg ®) Helgenbärgk
Elsterberg Aelsterbärgk
Brühlis ?) Brühlis
Asmuswand Asmuswänd
Wachstein ®) Wöchstain
Molchswand ?) Molchswänd
Schönberg Schönbärgk Am Schonberge 1545 [43]
Bettchen 1°) Böttchen
Hangstein 11) Hangstain Der Hanstein 1557 [44]
Moßbacher Hölle 12) Mußbicher Hell Der Mosbacher Grund
Dürrn Berg Dörnbärgk 1557 [44]
Rödelstein Rüdelsten
Langethal 13) Langedoal Langethal 1543 [43]
Langethalswand Langedöalswänd
Gickelhahn Gickelhoun
Graserain In Gräserain
1) Südlich von Kittelsthal. Jedenfalls früher zum Kloster gehörig. — 2) Steiler,
feuchter Hang an der Westseite des Triftberges, westl. von Moßbach. — 3) Wüstung
am Unterlauf des Moßbach. Es sind noch Grundmauern der Häuser gefunden worden
(mündl. Mitt.). — 32) In der gleichen Urk. wird in Moßbacher Flur ein (jetzt un-
bekannter) „Regerbereh“ erwähnt. — 4) Ob vom Kohlenbrennen oder Kahle Berg?
Der Nordhang nach Eichrodt zu ist Artland; beim „Kolberg“ wird 1557 noch
„Schweickhartsholz“ erwähnt — der Junkersberg? — 5) Westabhang des Horn-
steins über Moßbach. Der Berg soll den Grafen v. Kirchberg gehört haben. Jetzt
Gemeindebesitz. — 6) Kuppelförmige Höhe. Kirchenbesitz. — 7) Sumpfiges Gelände
(Wiesen und Wald) im Quellgebiet des Moßbach. — 8) Scharfkantiger Felsen mit
weitem Rundblick nahe dem Rennsteig und der Weinstraße. — 9) Westhang des
Wachsteins nach der Moßbachquelle zu. — 10) Muldenförmige Vertiefung am Wach-
stein. — 11) Felsen am Osthang des Wachsteins. — 12) Enges Tal zwischen
Hangstein und Dürrn Berg. — 13) Jetzt Berg. Ob früher das Tal des Dürrn-
baches ?
Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Ruhla. 419
Moderne Namen Hunger nhe Zune Urkundliche Formen
sprache
Drachenthal !) Drächendöäl
Drachenstein !) Drächenstain
Storchsgraben Stsurksgröam’n
Kalkrain Kalkrain
Kniebreche ?) Kniebrächen An der Kniebrechen 1543
Arns Berg Arnsbärgk [43]
2. Gewässer.
Moßbach Mußbich
Hainbach 3) Im Haimich
Bärenbach Bärmich Auf dem Bernbach 1545
Storchsgraben Stourksgröam’n [43]
Dürrnbach In Dörnbach
Scheppbach Schöbich
3. Straßen.
Engestieg *) Im öngersten Enge- |Der Engesteig 1557 [44]
Stiegk
Bierweg 5) Bierwäegk
Die Weinstraße 6) Wäinströß strata Voldensis 1197
(Dobenecker II 1040);
4. Wiesen. Die Straße nach Schmal-
Glasbachwiese Gläb’chwesen, R. kalden 1512 [20]; Die
Große Meilerstätte Groß Milerstet, R. Weinstraß 1557 [44]
Schlauchenthal Schluchendöäl, R.
Rödler Riedler, R.
Wildpretwiese Welpertswesen
Große u. Kleine Fuchs- Fuchswesen
wiese
? 2 Der Hirschrasen ”) 1512
[20)
1) Zwischen dem Hainbach und der Weinstraße. Ueber etwaige Sagen konnte
ich leider nichts erfahren. — 2) Forstort. Die Weinstraße führt in steilem Abfall
daran hin. — 3) Ein Quellbach der Moßbach ; entspringt unter dem Rennsteig, zwischen
Schönberg und Hohebruch. — 4) Jetzt Forstort. Der Weg führt von Ruhla über den
Forstort Engestieg nach den „Ruhlaer-Häuschen“ am Ottowald (Rennsteig). — 5) Von
Heiligenstein, nördl. am Ringberg hin, nach dem Forstort Zollstock am Rennsteig. —
6) Die alte „fuldische Straße“, die beim Rothenhof (Hörselthal) von der Hohen Straße
abzweigte, beim Hohen Kreuz (Hohe Sonne) den Rennsteig erreichte und bei Taubenellen
sich in verschiedene Zweige teilte. (Vgl. Fr. Regel, Entw. 13.) Der Name wird (volks-
tümlich) nicht abgeleitet von den Weinfuhren, sondern als „Wagenstraße“ erklärt.
Das Kulmische Recht, das dem Magdeburger nachgebildet ist, bestimmt V 14 8 2:
„Ein ieliche waynstrasse sal sechtzen vüsse wyt syn, daz eyn wayn deme andern
moge entwichen.“ — 7) Nach H. Heß (Thüringerwald in alten Zeiten 68 Anm. 7)
eine Wiese in der Nähe des Hirschsteins (östl. von der Hohen Sonne).
27 *
420 Nordseite.
Forstnamen zwischen Ruhla und Emse.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache !)
1. Berg- und Tal-
namen.
Stumpfenberg Staumpfenbärgk, Th. |Stuphenberg 1505 [2];
Stupfenberg 1595 [4];
Stumpfenberg 1655 [23]
Wasserberg ?) Wasserbärgk, R. Wasserbergk 1505 [2]
Wasserberger Grund | Wasserbärgker Groind,|Wassengrunth 17. Jh.
R. [23]
5 2 Das Hadergehäu ?) 1587
[23]; „inmittelst des Ha-
derholzes“ 1643 [23]
Schwarzen Berg (Gr.|Schwartzen Bärgk, R.|Schwarzenberg 1643 [23]
u. Kl.)
Frankenland ®) Frankenland, R.
Gerberstein 5) Gerberstein, R. Gervuenestein 933 (Do-
Glöckner 6) „In Glöckel, in Stein-| benecker I 343); Ger-
gebröckel“, R. winesteinen 1014 (Do-
Oberer und Unterer | Bergkstiegk, R. benecker I 638); Hun-
Bergstieg ”) discher Gerber Stein 5)
Alte Ruhl®) De äle Ruhl, R. 1666 [42]
Dreiherrenstein ?) 5
Große Meilerstätte 10) |Groß Milerstät, R.
Ungeheuere Grund !!) | Ungehurend Groind, R.
Mühlrain Mühlrain, R. Der Mulrein 1557 [44];
Brannteweinswerst Brandewinswerst 1%), R.| Mühlrein 1643 [23]
Rodewerst Rodewerft, R.
1) R. = Ruhlaer Mundart. Th. — Thalsche Mundart. — 2) Von drei Seiten
von Bächen umflossen. Vielleicht bezieht sich der Name aber auf den steilen Abfall.
1505: „Wasserberg, tritt an den altensteinischen wald“. 1586 [23]: „reint mit den
Hunden zum Altenstein“. — 3) a. a. O. „oben gegen die landstraße [Schweinaer
Straße] und Hadergehäu. Auch hier, zwischen Dreiherrenstein und Gerberstein,
scheinen vielfach Grenzstreitigkeiten gewesen zu sein. 1505 [2]: „uf der Schnellbach
und uf der Swinstigk ein irtum gen den Hennebergschen“. — 4) Wiesengrund
zwischen dem Wasserberg und dem Schwarzenberg, an einem Quellbach der Ruhla.
Das „Frankenland“ tritt hier in spitzem Winkel in das Thüringer Gebiet (nord-
wärts vom Rennsteig) über. — 5) Weitausschauende Granitkuppe, seit alters wichtiger
Grenzpunkt: 933 der Breitunger, 1014 der Lupnitzer Mark. „Hundischer‘“ Gerber-
Stein: im Gebiet der Hunde von Wenkheim zu Altenstein. — 6) Kuppelförmiger
Berg. — 7) Ueber diesen Forstort führt der Weg nach Altenstein und Schweina aus
der Ruhl. — 8) Forstort oberhalb Ruhla am Bergstieg. Wüstung? Vgl. Fr. Regel,
Entw. 13. — 9) Dieser Dreiherrenstein steht zwischen Wasserberg, Glöckler und Groß-
Schwarzenberg, am Glasbach. 1643 [23]: Stein, scheidet Tenneberg, Eisenach und die
Hunde! Heute: Gotha, Eisenach, Meiningen. — 10) Forstort am Rennsteig, über dem
Ungeheueren Grund. — 11) Zwischen Brannteweinswerst und Renges. — 12) Werst
in Rühler Mundart = Arbeitsstube.
Forstnamen zwischen Ruhla und Emse. 491
Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Mittelrain Midelrain, R.
Lutherswand Luther$wänd, R.
Luthersgrund Luther$groind, R. Dorenzberza pie ması.
Donsenberg Döänsenbärgk, R. Der SR TER el jr
? ? lm Romich 1545 [43] 1);
Das Rinnige 1557 [44]!)
. Liesenbärgk, R. Lusebull 1505 [2]; „Ein
2 ”
re") er Th. | gefil, heißtder Lußbuhl«
1510 [1]; Laußberg 1595
4)
Häselig °) Häslich, Th. eek und Klein Hetßel-
berg 1584 [3]; Häßelein,
Häßelich 17. Jh. [10];
Groß Häßels, Klein
Häßels 17. Jh. [38]
? Of den Münch, R. Der Münchsacker ?) 1586
23
? ? nn ee, 4, 1586
[23)
Kirchberg 5) In Kirbär, R. Kirchberg 16. u. 17. Jh.
Hausgrund ®) Huisgroind, R. [23 u. 38]
Reifstieg 7) Reifstiegk, R. u. Th. |Reifstiegk 1505 [2]; Reif-
steig 17. Jh. [23]
Kahle Koppe Käle Koppen, Th. u. R.Die kalen Koppe 1505
[2]; Kale Koppen, Kalte
Koppen 17. Jh. [23]
Finstere Kammer ®) Fenstere Kummer, Th.|Finster Cammer 1505 [2];
Fürstl. [!!] Cammer 1586
[23]
1) Ob beide Ausdrücke sich auf dieselbe Oertlichkeit beziehen, ist zweifelhaft. Beim
„Rinnige“ ist bemerkt: „stößt unten an den Dorenzberg, oben an der Hundgehölz“.
Vielleicht der Forstort „Renges“ zwischen der Alten Ruhl und dem Ungeheueren
Grund. — 2) Waldloser Berg anf dem r. Ufer der Ruhla, zwischen dem Brotteröder
Fußweg und dem Hausweg. Gemeindebesitz. — 3) „Mit heßeln und birken, auch
buchen vermengt“ 1586 [23]. — 4) „Münchsacker“ und „Weißgrund“ grenzen nach den
Tenneb. Waldbeschreibungen ans Häselig. Der Weißgrund würde die Kalte Rümpler
sein, oder der Grund zwischen dem Breitenberg und Vorderen Nesselrain. — 5) Der
Kirchberg liegt oberhalb Ruhla. Vgl. Fr. Regel, Entw. 30. Es sind noch Grundmauern
gefunden worden (mündl. Mitt.). — 6) Zwischen Reifstieg und Kirchberg. Durch den
Hausgrund führt der Hausweg nach dem Hausfeld (Schweinaer Straße). — 7) In den
Gothaer (besonders den Tenneberger) Waldbeschreibungen spielen die „Reifstäbe‘“ eine
große Rolle. Sobald ein „Johngehäu“ (Schlag) aufgetan werden sollte, wurden zuerst
die zu Faß-Reifen brauchbaren Schößlinge und Stäbe (Haseln usw.) herausgehauen.
Es war eine Fronverpflichtung der Tenneberger Bauern, diese Reifstäbe nach der
herrschaftlichen Kellerei nach Weimar zu fahren. Daß Name und Frondienst zu-
sammenhängen, ist allerdings nicht sicher nachzuweisen. Auch in Ostthüringen kommt
der Name mehrfach vor. — 8) Ursprünglich bezog sich der Name wohl auf das Tal,
Nordseite.
>
N
NG)
Moderne Namen Mundartliche Aus | Trkundliche Formen
sprache
Fuhrstein !) 2. Vorstein 1595 [4]
Orlekummer, R. „Ein grunth, heißt in
Oehrenkammer ?) In der Ührne Kummer,| der dornkammer“) 1505
TB [2]; In der ornkammer
Heideköpfchen ? 1510 [1]
Moselberg °) Moselbärgk, Th. u. R. |[Muselberg 1584 [3];
Moßerberg 1557 [23];
Moselberg 17. Jh. [23];
Musenberg [!] 17. Jh.;
Musterberg [!] 17. Jh.
Vorder- und Hinter- | Nasselrein, Th. Nesselrin 1505 [2]; Nessel-
Nesselrain rain 17. Jh. [23]
? ? Der Neinhardt *) 1557
Hallstein >) = [23]
Schwarze Stockend) |?
Schweinsfeder 5) ?
Steinköpfchen >) %
Der Ruhler Breiten- | Breitenbärgk, R. Ruler Breitenbergk 1505
berg ©) [2]
Reuter ’’) Rüder, R. Reuter 1640 [23]; Booden
Krümme ?) In der Krömm, R. Reuter ®) 1640 [23]; Gr.
Deckel 19) Dackel, R. u. Kl. Reutter 17. Jh.
Chinesenzopf 11) Schines’schen Zöpt, R.| [38]
Steinkammer Steinkummer, R.
„ein grund, das Aschen-
Aschhof 12) } Eschhof | thal genannt“ 1505 [2];
Kl. Aschhof ”
| Aschhoff 17. Jh. [23];
Aschenbach 17.Jh. [38]
nicht auf den Berg. 1505, a. a. O.: „ein grunth“, heißt in der Finstern Cammer.
Dasselbe gilt von der Oehrenkammer,
1) Felsen über der Schweinaer Straße. — 2) Oehre = Ahorn. — 3) Viele
Quellen und Sumpfstellen! — 4) „Der Neinhardt“ [Name jetzt unbekannt] wird
1557 in der Amtsbeschr. erwähnt am Nesselberg. — 5) Forstorte am Hinter-Nessel-
rain. — 6) Dem Umfang nach einer der bedeutendsten Berge des Gebietes; „ein
groß ort“, wie die Amtsbeschr. sagt, in weitem Bogen nach Westen zu von der
Ruhla umflossen. Verschiedene Kuppen und Hänge des Breitenberges wurden früher
als gesonderte Berge gerechnet. Brückner II 7, 6 sagt, der Breitenberg sei „eine
rechte Vorrathskammer von Heydelbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Mehlbeeren und
Haselnüssen“. — 7) Kuppe zwischen Liesenberg und Breitenberg. — 8) Booden
Reuter —= der Reuter auf Tenneberger Boden. — 9) Der gebogene Südrand
des Breitenberges [zugleich Weg nach dem Aschbof] am Südfuß. — 10) Die
leichte Wölbung auf der Höhe des Berges. — 11) Verschiedene, zottig-hervor-
ragende Fichtenwipfel am Südhang des Breitenberges.. — 12) Zwischen Hinter-
Nesselrain und Breitenberg. Forstort der Amtskarte. Von „Aschhoff‘“ führte
ne zwischen Wartberg und Eichleiten (Rögis) durch, nach der Seebach,
23].
Forstnamen zwischen Ruhla und Emse,
423
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
? ? Stopfeling!) 1505 [2];
Stiffling 1584 [3]; Stüfe-
Hämmels Busch 1? ling 17. Jh. [23]
Langethal Langedöäl, Th. Das Langethal 1505 [2]
? ? Lüttichsthal ?2) 1544 [23]
Gömichenstein ?
Königshäuschen ?) ?
Kreisplatz |? {Im Richhars 1505 [2];
Mittelberger Grund |MidelbärgerGroind, Th.) „Ein grund heißt im
Richarts“ 1510 [1]
Schoßberg ®) Schoßbärgk Schloßberg 1643 [23]
Hohle Stein 2
Fuchsstein Fuchsstein, Th. [ „ein berg, heißt die Knie-
Kniebreche 5) Wilde Kniebrächen, Th. brech“ 1505 [2]; Die
| Kniebreche 1510 [1]
Der Hain ? Der hagen 1449 (Hb.
Scharfenberg % Urk. VII 241)
Kleiner und Großer | Aber$bärgk, Th. Die tzwene Ebersberg
Ebersberg 1445 (Hb. Urk. VII 173)
Witgenstein ?
Hausmannsberg Hümannsbärgk, Th.
Löbersberg 2
Mittelberg Meddelbärgk, Th.
Hucheroda ?
Sommergehäu Sommergehei, Th.
Die Struth (Vorder-, |Ströuth, Th. Struth 1505 [2]
Hinter-) 6)
Rögis Röges, Th.
Eichleite Eichlüden, Th. Eichleite 1643 [23]
Gebrannte Stein Gebrände Stein, Th.
Eichenwäldchen ?
Kirchfahrt Kerchföärd, Th. (Krause oder große
Heidekopf ? Buche ”) 1587 [23];
2 $) „Acker über der krau-
| ßen buche“ 1595 [4]
1) Auf der Nordostseite des Breitenberges. Als Forstort jetzt unbekannt. —
2) Nordostseite des Breitenberges, abwärts vom Lippehensbrunnen. — 3) Am Hinternessel-
rain. Forsthäuschen, anfangs Wildscheune (Brückner, a. a. O. 6), erbaut 1757 von Öber-
förster Joh. Christ. König (1718—1801). Die Familie König war in Ruhla seit 1611
als Försterfamilie tätig. — 4) Die Forstkarte hat Schoßberg, die Amtsbeschreibung
Schloßberg. Von einer Burgstelle ist nichts zu sehen, auch wird urkundlich m. W.
kein Bau dort erwähnt. — 5) Jetzt nur als steiler Weg bekannt vom Breitenberg
nach dem „Grund“. — 6) 1505, a. a. O., „die Struth ist der von Utterodt (1510:
„Uttenroth“). — 7) Ein starker Lachbaum, da, wo Struth, Rögis und Wartberg zu-
sammenstoßen. Die Grenzbereitung von 1643 [23] sagt: „Krausebuchen, so aber hinweg
und ein waldstein dahin gesetzt.‘
424 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Baumgartenthal Baumgöärdendöal „Ein grunth, heißet das
boumgarththal“ 1505
[2]; baumgarthenthayl
1510 [1]
Mittelberg Medelbärgk, Th. Mittelberg 1584 [3]
Kanzel ?
Beerberg, Berber 1) Berber, Th. Berber 17. Jh. [23]
Meisenstein ? Meylßenstein 1512 [20];
? Wildenstein 17. Jh.
[23] 2)
? ? Die Eichleite 17.Jh.[23]?)
Wartberg *) Wartbärgk, Markbärgk,|Wartbergk 1505 [2]
Th,
Sommerkopf ?
Großer und Kleiner |?
Steumel
2. Gewässer.
Die Ruhla ) De Ruhl, R. as wesen
Der Erbstrom >) Arbätrom, R. 2 « Fan 6
genannt“ 1587 ®)
Der Glasbach ”) Gläbich, R. Glasebach 1183 (Doben-
ecker II 653); Die Glas-
bach 17. Jh. [23]
1) Beide Namen haben wohl ursprünglich dieselbe Bedeutung. Der „Beerberg‘
gehört der Forstkarte nach zu Mittelberg (Ruhlaer Forst) mit dem Meisenstein,
während der „Berber“ auf Schmerbacher Gebiet liegt. — 2) Die Amtsbeschreibung
hat: „Berber und Wildenstein“. Verschrieben für Meisenstein? — 3) a. a. O. „die
Eichleite, darin der Meisenstein gelegen“. — 4) Ueber die schon durch ihre äußere
Gestalt (sargförmigen) Wartberge (oder Markt-) sind noch heute viel Sagen in Umlauf.
Die Zigeuner halten den Berg für heilig und kamen dort alljährlich zusammen.
Auch die „Venetianer‘“ sollen dort (besonders im Backofenloch auf der Nordseite)
ihre geheimnisvollen Schürfungen vorgenommen haben. — 5) Es ist wohl kein
Zweifel, daß der Name des Baches ursprünglich Ruhla gelautet hat. Auch Brückner
(a. a. O. 3) sagt 1758, daß der Ort „von dem durch denselben hinrollenden
Wasser“ den Namen führe. Weiter unten meint B.: „das Wasser heißt die
Ruhl ... es scheidet die Eisenachsche und Gothaische Seite voneinander, des-
wegen es der Erbgraben genennet wird.“ Mosch u. Ziller (a. a. O. 116) sprechen
1813 vom „Erbstrom“. „Erbstrom“ bedeutet, wie E. Koch schon aus dem 16. Jahrh.
überzeugend nachgewiesen hat (Th. Monatsbl., Jahrg. VII, S. 20), den ursprüng-
lichen Bachlauf (anderswo „Wilder Graben“), im Gegensatz zum Mühl-, Gewerk-
oder Hammergraben. — Die Ruhlaer Einwohner (sowohl Tenneb. wie Uetterodtischen
Orts) hatten das Recht, „den Tag vor der Kirchweyh, welche jedesmal den Dienstag
nach Jacobi gefällig ist, das Wasser im Orte, wie auch außer dem Orte das große
Wiesenwasser zu fischen“. Brückner, a. a. ©. 7. — 6) Aus: Tenneberger Erb-
zinsregister 1587, Tenneberger Rentamtsarchiv 3, No. 112. — 7) Westl. vom Gerber-
stein, da, wo der Pfad aus der Ruhl den Rennstieg erreicht, von Westen her die
Forstnamen zwischen Ruhla und Emse. 495
Urkundliche Formen
Moderne Namen | Mundartliche Aus-
sprache
Stollenbrunn Stollenborn, R. Stollenborn }), Stellen-
born 1643 [23]
Eckhardsbach ?) Aecker$bach, R. Eckerßbach 1595 [4]
? Das kalte Steinbach,
Kahle Rümper, R. Im kalten Rimpich
Kähle Rimpich, R. 1587 %®); Kohlenringe-
Kleiner Schwarzbach | Kleiner Schwärzbich, R. bach 1640 [23]
Kahlekoppsgraben Kähle Koppsgröaben
$)
Kalte Rümpler °)
Schneckenbach
? ? Der Rittersborn 1587 #) 32)
Das Krümmewasser ?
Der Dornsebach Dornsebach, R.
Das Bermicher Wasser, Bermich, R.
od. Bermbachwasser
? Rennflößchen 5), R.
Langebachsgraben Langebachsgröäben, R.
Klosterbrunn ®) Wissenborn Weissenborn, das closter,
Wyssenborn 1378 [39];
Das Thal’sche Wasser?)|’s Dahlsche Wasser Weisenborn 17. Jh. [23]
Assenbach ®) Assenbach, Th. Aschenbach 17. Jh. [23];
Kaltenborn Kahlenborn, R. Östenbach 1640 [23];
Fürstenbrunnen ’s Farzbörnchen °) Eßenbach 1643 [23]
Stopfeling 1505 [2];
Stieflingsgraben Stiflingsgröaben, R. Stopfelung 1510 [1];
Stieflingsbrunnen Stiflingsborn, R. Stiffling 1584 [3]; Stü-
feling 17. Jh. [23]
? ? ? Seuwasser 10) 17. Jh.
Klingelgraben Klengelgröäben, R. [23]
Schweinerstraße herüberkommt und nach Süden absteigt, entspringt auf Thüringer wie
auf fränkischer Seite je eine Quelle mit Namen Glasbach. Seit sehr alter Zeit war
hier ein wichtiger Grenzpunkt der Königsbreitunger Mark, 933 (Dobenecker I 343
und II 653).
1) Die Quelle des Baches durch den Wasserberger Grund. Etwas unterhalb
der Quelle liegt eine Teichwiese. — 2) Der Eekhardsbach vereinigt sich mit dem
Stollenbornbach unterhalb des Stumpfenberges; von da ab heißt der Bach: Großen-
wiesen-Wasser. — 3) Brückner (a. a. O. 5) spricht vom „Klein-Rindberg-Wasser“. —
32) Aus: Tenneb. Erbzinsreg. 3, No. 112. — 4) Eine Quelle „zwischen dem Heßlich
und dem Mahlrain‘“. — 5) Eine Nebenquelle des Bermbacher Wassers. Das R. „rennt“
den Berg herunter. — 6) Am Fuß des Breitenberges, oberhalb Heiligenstein (ehemals
Klein-Weißenborn). Die Stätte der ursprünglichen Klosteranlage? Am Weißenborn
ging schon „seit alter Zeit‘‘ eine Furth durch die Ruhla. 1643 [23]. — 7) Das Thalsche
Wasser fließt aus einer großen Anzahl Quellbäche zusammen; es führt ungefähr die-
selbe Wassermenge und hat dieselbe Lauflänge wie die Ruhla. — 8) Der Assenbach
entspringt nicht am Aschhof (hier ist die Quelle des Stieflingsgrabens), sondern westl.
davon. — 9) Quelle am Mühlrain. — 10) Wahrscheinlich der Stieflingsgraben; der
Saurasen liegt da, wo der Graben ins Thalsche Wasser mündet.
426
Nordseite.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Barlieseloch !)
Teufelskutte !)
Der Krebsbach ?)
3. Straßen).
Am Breitenberg:
Köhlersgassenweg ?)
Hölzerne Pferdeweg)
Jünglingsweg
Stiekelweg ®)
Kirchfahrt 7)
Kniebreche
4. Wiesen und Röder.
Meisenstein-W.
Fröbings-W. Mosel-
Große u. Kleinef berg
Straßenw. 8)
Beerbergswiese
Lohwiese
Teich-W iese ?)
Große Wiese 10)
Nellewiese 11)
Baders Wiese Nessel-
A rain
Pfarrwiese
Lippings W. =
Nebels W. = ühler
reiten-
Jonas W.11) | b
Deußings W. erg
Saurasen 1?)
Barlieseloch, Th.
Düwelskutten, Th.
Gräbsbach, Th.
De Köhlergät, Th.
S’ hölzer Pfärd, Th.
Jünglingswägk, Th.
Stickelwägk, Th.
Kerchföard, Th.
Wilde Kniebrächen, Th.
b)
Frübingswösen, Alin,
Straßwössen, Th.
b)
Luhwesen, Th.
Dichwesen, Th.
Grosse Wesen, Th.
Nellewesen, R.
Bäderswesen
?
Lippingswesen, R.
Nebelswösen, Th.
Jonaswesen, Th.
?
Scurasen, Ch!
Barlise, Barlose 1378 [39]
Seurasen 1643 [23]
1) Wassertümpfel von angeblich unergründlicher Tiefe. — 2) Zum Teil Grenzbach
zwischen Weimar und Gotha. Der Oberlauf fließt durch das Dorf Seebach; er hat sicher-
lich einst Seebach geheißen. — 3) Da die Schweinaer Straße im Abschnitt: Laucha-
Emse besprochen wird, kommen im vorliegenden Kapitel nur Lokalwege in Betracht. —
4) Von der Ruhlaer Köhlersgasse aus. — 5) Nach einem Baumast genannt, der so niedrig
über dem Boden hingekrümmt ist, daß man darauf reiten kann (mündl. Mitt.). —
6) Am Rögis. — 7) Am Rögis, nach Seebach zu. — 8) An der Schweinaer Straße. —
9) Im Wasserberger Grund. Der Teich ist längst verschwunden. — 10) Es gibt zwei
Große Wiesen: zwischen Wasserberg und Kirchberg und zwischen Wasserberg und
Bergstieg. In der Tenneb. Grenzbeschreibung 1643 [23] werden in dieser Gegend ver-
schiedene Wiesen genannt, die seitdem längst umgetauft sind: „Michelswiesen, so itzo
Hans Bötticher hat; Melcherswiesen, so itzo herrn Hans Eberten; Kleinsteuberswiesen.‘“
— 11) Jetzt aufgeforstet. — 12) Nach dem Saurasen wurden Schweine, Ziegen und
Gänse geführt. Brückner, a. a. O0. 5. —
Bergwerke: Das älteste Eisenbergwerk soll in der Nähe der „Alten Ruhl‘“
gewesen sein. (Fr. Regel, a. a. O. 30.) 1652 erwähnt die Tenneb. Amtsbeschr. [23]:
Forstnamen zwischen Emse und Laucha. 427
Forstnamen zwischen Emse und Laucha.
Mundartliche Aus-
—|
Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
1. Berg- und Tal-
namen. |
Der Inselsberg (Großer-| Inselsbärgk, Tab. Emmseberg !) 1330 [41];
und Kleiner-) Enseberg 1378 [39];
Ensellbergk ?) 1505 [2];
Ensilbergk 1510 [1];
Gr. u. Kl. Enselberg
Inselsbergloch °) Insellöch, Wint. 1584 [3]; Enselsberg,
Venetianerstein ?) Venetianerstein, Wint.; Inselberg 1655 [23]
Die Reit- oder Insels-|? Reutersteine 17. Jh. [23]
bergsteine 5) Der Wissenbergk 1505?)
Weißenberg ®) (Großer-| Wissenbärgk, Tab. [2]; Weißenberg 17. Jh.
und Kleiner-) 23
? ? Weißgrunt®) 1505 [2];
wißgrunth 1510 [1]
„Bergwergk seind hiebevor gewesen, aber anitzo wüstliegend: ein bergwerk von stein-
kohlen vordessen in der Oehrenkammer. Ein steinkohlenbergwerk am Jagdsberg. Ein
bergwerk am Klauenberg an der Tabarzer gemein [am Fuß vom Datenberg]. Ein
Eisensteinbergwerk am Strohböhrer.‘“ Brückner (a. a. O. 4) sagt über den früheren
Bergbau: Eisen: am Leisenberg, Breitenberg, Bermer, Wasserberg. Am Wartberg
Silber- und Kupfer-Erz. —
Hämmer und Mühlen: Die älteste mir bekannte Erwähnung einer Ruhlaer
Mühle stammt von 1378 [39]: „die müle zeu Rula von naws gebawt, gibt jerlich
zeinse mich. 9 sch. und walp. souil.“ Mitte des 17. Jahrh. [23] wird der „Ober-
eisenhammer neben dem forsthaus‘“ genannt. Brückner (a. a. O. 6) zählt auf:
10 Mahlmühlen (6 Uetterodtisch, 4 eisenachisch); 1 Walk- und 2 Oelmühlen; 2 Zain-
hämmer, 1 Eisenhammer; 10 Schleifmühlen (früher 14). Bei Thal stand ein Kupfer-
hammer (jetzt „Hüttenmühle‘“).
1) Der Name Emisa (Bach) und Emmiseberg wahrscheinlich vordeutschen Ur-
sprungs. Vgl. R. Buck, a. a. OÖ. 57 und Th. Lohmeyer, a. a. O. 13ff. Daß die
Namen von Bach und Berg zusammengehören, ergibt sich ganz unzweifelhaft aus der
Entwickelung der Namenformen. Vgl. auch A. Kirchhoff, Zur Anregung, 3. Der
Große Inselsberg war schon 1641 [23] „Uf der hoh ein bloser berg“. Auch Hoff
u. Jacobs (1807, a. a. O. I 2, 388) heben hervor, daß „die obere Fläche des Berges
ganz frei“ ist. Der Umfang des „Kleinen“ Inselsberges ist früher viel weiter nordwärts
gerechnet worden. 1584 [3]: „Gr. u. Kl. Enselberg hangen aneinand, zwischen der
Schöneleuthen und der Brutteroder grenitz.‘‘ Der „Reichentrost‘“ bis zum Steinernen Amt
gehört also dazu. Auch der Südosthang des Großen Inselsberges wird von den Hessen
„Kleiner Inselsberg‘“ genannt. Danach hat der Gasthof auf der Grenzwiese den Namen
erhalten. — 2) 1505: „der Enßellberg, stoßet an die frankenwelde“. — 3) Der tiefe
Kessel zwischen dem Großen und Kleinen Inselsberg, nach dem Scharfenberg zu. —
4) Felsen am Westhang des Großen Inselsberges. Hier sollen Zigeuner oder Venetianer
ihr geheimnisvolles Wesen getrieben haben. Vgl. Venetianerbrunn am Schneekopf. —
5) Der Inselsberg fällt nach Südosten in steilen Felsstufen ab, über die der Rennsteig
führt. Der Name wird ohne ältere Formen kaum zu erklären sein. — 6) Benannt nach
dem hellen Granitgestein? — 7) a. a. O.: „Tritt an die frangker weitte‘‘ — Wälder oder
Wildbahn. — 8) Das Tal des Weißen Grabens zwischen Gr. Weißenberg und Wagenberg.
428 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Heidekopf Heideköpfchen, Tab. |? Godzbergk ), Die
getzenberge 1557 [23]
Wagenberg (Großer- u.| Wuanbärgk, Tab. Der groß wagenbergk,
Kleiner-) Der clein wagenbergk
Wilde Wand ?) Wille Wänd, Tab. 1510 [2]; Weahnberg
Dicke Fichte ®) ? 1584 [23]
Thorstein ®) Düerstein, Tab.
Großer und Kleiner |Grusse Rabensbärgk, Rabneßbergk 1505 [2];
Rabelsberg Tab. Raberßberg 1584 [3];
Auf der Stirn’) ? Kr Rabelsbergk 17. Jh. [23]
Reichentrost ®) Richendrüest, Tab. Reymichthars 1505 [2];
Simmetsfleck ? Reiche trost 17. Jh. [23]
Schöneleite De Schöliden, Tab. [Die schen lithen 1505 [2];
Herrenmauer Herrnmüer, Tab. Schonleuthe 1584 [3];
Felsenthal % Schöne Leitten 17. Jh.
Schöne Stein ? [23]
Rothenberg Ruedenbärgk, Tab. Rotinberg 1397 [35e fol.
Fuchshüttengrund Fuchshüttengrund, Tab.| 57bk]; Rotenberg 1505
2
Schafstall ? no Hutstall 7) 1505 [2];
Schafstall 17. Jh. [38]
Datenberg ®) Datenbärgk, Tab. Tatenbere 1216 (Doben-
Kleiner Datenberg ? ecker II 1667); Tatin-
berg 1217 [35b fol. 253]
1) Ein völlig vergessener Name; wahrscheinlich der Heidekopf, sö. vom Weißen-
berg. a. a. O.: „Gr. Weißenberg zwischen godsberg und Wahnberg.‘“ — 2) Die n.ö.
Wand des Großen Wagenberges über der Laucha. — 3) Riesiger Fichtenbaum am Fuß
der Wilden Wand. — 4) Ein gewaltiges, natürliches Porphyrthor am Nordende des
Kleinen Wagenberges. Dieser Berg läuft hier spitz zu zwischen der Laucha und
der Strenge (Wilder Graben), nach beiden Bachufern zu steil, teilweis sogar schroff-
felsig abfallend. Auf diesem gesicherten Dreieck finden sich die Spuren einer umfang-
reichen (wohl vorgeschichtlichen) Burgstelle. Die schutzlose Südseite ist durch
einen hohen Wall und Graben abgeschlossen. — 5) Der Nordostabhang des Rabels-
berges. — 6) Ein schwer erklärbarer, sicher verunstalteter Name. Vielleicht steckt
(nach der ältesten Form) ein P.-N. darin. Die Amtskarte [38] hat „Reiche trost“. —
7) Im Fuchsgrund, zwischen Rothenberg und Leuchtenburg, an der alten Trift, stand
ein Viehstall. Auf der Amtskarte: Schafstall; ebenso auf der modernen Forstkarte. —
8) „Zigeunerberg?‘“ Tatern = Zigeuner. Der Datenberg mit Leuchtenburg und Stolzen-
burg gehörte dem Cistereienserinnenkloster zum heil. Kreuz in Gotha. Die Grenze der
ältesten mir bekannten Urk. über das Gebiet — 1314 von Friedrich dem Freidigen
ausgestellt — [35® fol. 23] ist so beschrieben: „Silvam quae dieitur Tatenberg, quod
que ab aqua que dieitur Loucha ineipit et extendit usque ad rivulum, quod appelatur
Mülbach, et ab inde protenditur ad rivulum quod dieitur Rothembach, deinde vero
ad paludem parvam, neenon que ab inde ex alia parte iterum reflectitur ad rivulum
Mülbach iuste accedente.“ 1397 [35® fol. 57b] bestätigt Landgraf Balthasar das Besitz-
tum. Die Grenze wird in dieser Urk. genauer bezeichnet: Zum erstin wendit der von
Tanfurte gemeynde [das Tabarzer Gemeindeholz am Fuße vom Zimmerberg] in der
Loucha an dem wassirlaufte undir dem Tatenberge vor der Stad [wohl soviel wie
Forstnamen zwischen Emse und Laucha. 429
Mundartliche Aus-
sprache
Moderne Namen Urkundliche Formen
Der Schneckenhögk |Schneckenhegk, Tab.
? ? Der von Tanfürte ge-
meynde !) 1397 [35e
fol. 57b]; Der von Tauf-
fart gemeyne 1427 (StA.
Gotha QQ Ie X 14 [15])
Die Leuchtenburg?) |Lüchtenborgk, Tab. |Luchtinwald 1397 [35e
fol. 57b]; Die Litten-
borgk, Leuchtenburgk
1584 [3]; Luchdenberg
17. Jh. [38]
Die Stolzenburg ?) Stolzenborgk, Tab. Stelezinburg 1397 [35e
fol. 57b]; Stolzenburg
Apothekerloch °) Apotheker$loch, Tab. | 17. Jh. [23]
Die Hübel ®) Hübel, Tab. Die Hubel 1505 [2];
Hübelskopf ebs. ? Der Buler 1512 [20]
Windlöcher 5) Wendlöcher, Tab. Windlöcher 17. Jh. [38]
Der Mühlgrund $) Mühlgrond, Tab. Mülbach 1314 [35e fol.
23a]; ? Aldetal®) 1378
[39]
? ? SilvaStriegner 6)1378[39]
Statt, Stätte] den wasserlaufte [im Fuchshüttengrund] glich zu berge, byz an den weg,
der uf ged den Rotinberg. Unde da von ezu berge, da daz waßir nedir ged, biz an
daz thal hindir dem Tatinberge, und von danne den Rotinberschin weg glich uf, biz
an dy Rotinberschin pfutzin [Sumpf auf der Rothenbergswiese] unde von danne biz an
den burgweg in dy Straße [Brotteröder Straße. Da der weg yn den Mülbach ged
vnd von der Stad den weg glich nedir in dy Mülbach byz an der von kauwirs
gemeynde“ (Kabarzer Gemeindeholz). Vgl. Fr. Regel, Entw. a. a. O. 34.
1) Das Tabarzer Gemeindeholz, „die gemeine, 4'/, ruthen geheckig‘ (1708, Grenz-
beschr., Tab. Gem.-Arch.) lag zwischen dem Zimmerberg und der Laucha, wohl da, wo
jetzt das „Schießhaus‘ steht, grenzte also an das Datenberger Gebiet nach Westen zu.
Die Stelle: „der [Einwohner oder Männer-] von Tanfurte gemeinde“ kann als die erste
Erwähnung der Tabarzer Siedelung gelten. Die Tanfurt selbst wurde schon 100 Jahre
früher in der Reinhardsbrunner Urk. (1282, StA. Gotha QQ Is 70) erwähnt. — 2) Die
Stolzenburg kann nur eine ganz kleine Burganlage gewesen sein; als ,„Wüstung‘‘ wird
sie nirgends urkundlich erwähnt. Von der Leuehtenburg bringt das Tenneb. Erb-
buch von 1584 die Notiz: „ist ein wustes schloß, hat einen alten keller darauf“; und die
Amtsbeschreibung (17. Jahrh.) „wüst schloß, sonsten finden sich im tabarzer forst noch
etliche anzeigunge eines alten schloßes, so die Leuchtenburg genannt gewesen sein
soll.“ Die Burgstelle, Wall und Graben sind gut erhalten. Nachgrabungen, die in
der ersten Hälfte des 19. Jahrh. unter der Leitung des Forstmeisters v. Wangenheim
vorgenommen wurden, förderten starke behauene Quadern zu Tage. — 3) Höhle oder
Stollen an der Südwestseite der Leuchtenburg. Ein Apotheker soll vor Zeiten in dem
Loch verschwunden und nicht wieder zum Vorschein gekommen sein. — 4) Ein
weithin bemerkbarer, kuppelförmiger Berg. — 5) Wild zerklüftete, zum Teil pfeiler-
artige Porphyrfelsen auf der Nordwestseite der Hübel. — 6) Der Mühlgrund zwischen
Hübel und Datenberg. Ob das Aldetal des Zinsregisters von 1378 hierher gehört, ist
nicht sicher. Vgl. Mühlbach b. Laucha-Zuflüsse. Im gleichen Register (StA. Dresden
4333° fol. 62) wird erwähnt (am Rande): „Silva Striegner. Quidquid venditur
430 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Kabarzer Gemeinde- |Käwersche Gemein, |Der von Kauwirs ge-
Waldung !) Kat. meynde 1397 [35e fol.
57b]; Die kauwersche
gemeyne 1427 (StA.
Gotha QQ Ic X 14 [15]);
Cabarzer gemeinholz 17.
Jh. [10]
Tenneberger Herren-
holz?) 17. Jh. [10]
Klauenberg °) Klauenbärgk, Kab. Clawenberg 17. Jh. [10]
Nonnenberg 4) Umbärgk, Kab. Nutich 1103 (Dobenecker
I 1003); Luthechen-
rode *#), Luthechenrod
Le)
2
ibidem, speetant 2 den. dominis et 2 de Hennenberg.‘“ Da der Kaufschilling zur Hälfte
an den Markgrafen, zur Hälfte an den Henneberger bezahlt werden mußte, lag der
Wald, dessen Name und Lage jetzt verschollen sind, an der Grenze (Rennsteig).
1) Am Nordfuß der Hübel. — 2) Das „Tenneberger Herrenholz“ wird erwähnt
zwischen „der Hübel und der Cabarzer gemein“. Sollte sich hier eine Erinnerung
erhalten haben an die alte Tenneberger Waldung? Vgl. Burgholz. — 3) Auf
dem Klauenberg (westl. von Cabarz) soll eine Kapelle gestanden haben. Die Stätte
wird genannt: „zum lieben heiligen Kreuz“ (Mosch u. Ziller, a. a. O. 167). —
4) Der Name „Nonnenberg“ für die Anhöhe nw. von Kabarz, die 1297 dem
Cistereienserinnen - Nonnenkloster zum Heil. Kreuz in Gotha von „Paulus et Petrus
de Tullestet, castellani in Gotha“ (vgl. Fr. Regel, Entw. 34) geschenkt wurde, tritt
urkundlich verhältnismäßig spät auf. ,„Mons, qui vocatur Nutich“ (zusammen-
gezogen aus „in Uttich‘“?) war der südlichste Grenzpunkt des Reinhardsbrunner Bifangs
Meinboldisfeld. (Vgl. L. Gerbing, Die Grenzen der Wüstung Meinboldisfeld, Mitt. d.
Ver. f. goth. Gesch. 1907). Möglicherweise hingen der Luchtenwald (Leuchtenburg s. d.)
und Luthechenrod einstmals zusammen. Die Lage von Luthechenrode wird 1298
bezeichnet als: „situm inter duo castella Tenneberg et Winterstein.“ 1427 stritten
sich die Nonnen mit Fritze Gitz von Fröttstädt (,„Friezsche gitz, unß man, geseßin ezu
frutstete‘“) „darumb, daz der genante giez in deme wailde, geheißin in der tatinburg,
unde syner zeugehorunge holez zu houwen und nach syner notdurft yn syne behußunge
hofe und geseße fuerwerg zeu holen meynte mit rechte zcu haben, alzo her nach der
egenanten eptischen . .. .. clage, etliche jar unde zeyte ane yre gunst gethan .. .“
Friedrich (der Einfältige) weist den Datenberg mit den oben bezeichneten Grenzen
dem Kloster zu und bestimmt außerdem: ‚Nach solehem ußsprache haben wir ane
gesehin des friezschen Giezel und veler syner frunde unser mane demutige ... bete
und habin die eptischin gebeten ... . daz sie ane.... .. gelegin habin alzo lehin gutes
recht ... ist, funfezehen agker holezes, gelegin ... an deme Nottichenrade und
nemlich an sente elizabethen borne anzuhebin, zcu meßene glich runt adir
viregkecht, wy sy daz an eyme stugke abezcheichen unde nach redlicher anwisunge
Melhosen, unses geswornen forsters, den wir darzu geschigkt habin, vormalen und
vorsteynen.‘“ Der „sente elizabethen born‘ ist jedenfalls der „Thielsborn‘“, die einzige
Quelle in Kabarz-Nonnenberg, die niemals versiegt. Der Hof Notichenrode wird
zuerst 1373 erwähnt, als Hans von Loucha, genannt der lange, dem heil. Kreuzkloster
vererbt „eyne speezien eyner wesin, dy da stozit uf den hof Notichinrode, alz da
sten dy malsteyne uf den graben ...“ Als Zins gab „der hof Notichenrode“ 1378 [39]
„eyn sweyn uf weynachten“. 1529 wird vorgeschlagen, dem Kloster statt der 7 acker
reisigholz am Kramberg „anderhalb meyl von Gotha, vttichrode genandt, also daß
Forstnamen zwischen Emse und Laucha. 431
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Urkundliche Formen
1297 [35e fol. 7b. 8a];
Lotchenrod 1298 [35e
fol. 21]; Der hof Not-
chinrode 1373 (StA.
Gotha QQIeXI13 [31]);
Nottichenrade 1427
(StA. Gotha QQ Ie
Wachkopf Wachkopf, Kab. X 14 [15]); vttichrode
Dachsberg Dachsbärgk, Kab. 15291); Nonnenberg 17.
Hoher Kopf ? Jh. [10]
Röthelgehäu Rüdelgehäu, Tab. Rötelgehäw 1641 [23]
Gebrannte Berg ?) Gebränte Bärgk, Tab. Der gebrannte bergk ?)
1544 [10]; Brandenberg
Gebrannte Stein Gebränte Stein, Tab. | 1655 [23]
Wintersteiner Breiten-| Breitenbärgk, Wint. |Der breytenbergk 1505
berg [2]; Wintersteiner Brei-
tenberg 1584 [3]
? ? Der Trockenberg 1584 3)
3
r ? nn Schloth*) 1505 [2]
Schlotstein Schlot$tein, Wint.
Sembach Semich, Wint.
Kilianstein Küljestein, Wint. Scharffenberg 1505 [2];
Scharfenberg Scharfenbärgk, Wint. [ Scharfberg 1510 [1]
Mittelberg Medelbärgk, Wint. Gr. u. Kl. Mittelberg 1584
3
? 2 en 5) 1584 [3]
Drehberg Driebärgk, Fischb. Droyberg 1505 [2]; Troe-
Löcherschlag Löcherschlägk, Fischb.| berg 1584 [3]
Müh-Hag Möwig, Fischb.
Johannes Berg ®) Gehannesbärgk, Wint.
Hopfenberg Hopfenbärgk, Wint.
Strohbörl |? Strohböhrer 17. Jh. [23]
man ein tag zweimal hin und wider fahren kann, holz anzuweisen‘“. (Vgl. Anm. 3.)
Im Tenneb. Erbbuch von 1595 [4] werden noch zweimal Langenhainer Güter erwähnt,
die „an das Uttichroda‘“ stoßen.
1) Aus: Akten, das heil. Kreuzkl. zu Gotha betr., 1504—1566, StA. Gotha
XXVII 1b fol. 244. — 2) Wie viele gleichnamige Forstorte nach einem Waldbrand
benannt. 1544 [10] a. a. O.: „Ist vor etlichen jahren verbrannt.“ — 3) a. a. O.:
„Wintersteiner Breitenberg, liegt zwischen der Sembach und dem Trockenberge...“
Der Name Trockenberg ist nicht mehr bekannt. Es wird ein Teil des Kleinen Insels-
berges gewesen sein. — 4) Als Forstort nicht mehr bekannt. Sicher der Kopf nördl.
vom Kleinen Inselsberg. — 5) Jetzt nicht mehr bekannt. Auf der Amtskarte [38] ist
der an den Rennsteig stoßende Teil des Drehberges, der auf der Forstkarte mit „Müh-
Häg“ bezeichnet ist, als Querchberg eingetragen. — 6) Vgl. Flur Winterstein.
432
Nordseite.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
| Urkundliche Formen
sprache
Großer Weißenberg
Der Hohle Stein
Der Dreiherrenstein !)
Rabenstein
Kleine Weißenberg
Weißer Grund
Grosse Wissenbärgk, |Große Weißenberg 1584
Wint. [3]
Hohlstein, Fischb. Reuter oder Dreiherren-
5 | stein 17. Jh. [38]; Drei-
; herrenstein 1641 [23];
Reutherstein 1643 [23]
Räwenstein, Fischb. |Kl. Weißenberg 1384 [3]
Kleine Wissenbärgk,
Wint.
Wisser Grond, Wint. |Wießgrund, der kalte
Steinbach genannt 1587
[23]
Hohe Heide Truen Heide, Fischb. |Hoenheide 1505 [2]
Herrenstein ebs.
Wasserlochstein ebs.
Der todte Mann?) An düeden Män, Fischb.
Schwarzbach Ufn Schwarzbich, „Ein grunth, heißt der
Fischb. Schwartzbach“ ®) 1505
Schneekutte Halte Schneekuttenhalle, [2]
Fischb.
Spinnbrücke #) Spinnbrücken, Fischb.
Ötterbach Otterbuch, Fischb. Otterbach 1584 [3]
Wolfenstein Wolfenstein, Fischb. [Wolfstein 1505 [2]
Thielberg Diabärgk, Fischb. Der Teylberg) 1548
Kalte Graben ®) Käle Gröam’n, Wint. = Ruppach 1548 (v.
Rappach 2. Wangenheim, Beitr.
950)
Eichleite Eichliden, Wint. Die Eicherlitten 1510 [1];
Schmerbacher Gem.- |Schmärwicher Gemein| Eichleitten 1548 (v.
Holz (Schmerbach) Wangenheim, Beitr.);
Eichenleiten 17.Jh. [23]
1) Grenzstein zwischen Preußen -Gotha-Meiningen; ehemals Hessen - Sachsen-
Henneberg. Von hier läuft der sogen. Brücknersche Rennweg nach dem RBennwegs-
kopf. 1643 (Grenzbereitung unter Anführung von Forstmeister David Schmidt) heißt
es: „Reuther stein, welcher Sachsen, Hessen und der Hunde holz scheidet ... .“
„Stein, der bei einer großen Buche stehet und der Reutherstein genannt wird.“
Geisthirt (a. a. O. 2) nennt diesen Dreiherrenstein „Ritterstein“. Höchstwahrscheinlich
bezieht sich der Name Reuter- oder Ritterstein auf die Angrenzung der Ritter Hund
v. Wenkheim. (Mitt. von Herrn Amtsgerichtsrat Kroebel-Suhl.) — 2) Auf dem Gipfel
der Hohen Heide, beim Wasserlochstein. Der Ursprung des Namens ist unbekannt.
Nach Hoff u. Jacobs I 2, 367 sind am Wasserlochstein Spuren von Bergbau (Stollen).
— 3) Hier ist wohl das Tal gemeint zwischen dem Forstort Schwarzbach und der
Hohen Heide. — 4) Sumpfstrecke auf dem Hausfeld; darüber führt ein Pfad von
der Hohen Heide nach der Schweinaer Straße. — 5) Aus: v. Wangenheim, Beitr.,
a. a. OÖ. 950. — 6) Forstort (v. Wangenheim) westl. über dem Dorf Winterstein.
Welcher Bachlauf früher den Namen führte, ist unbekannt.
Forstnamen zwischen Emse und Laucha. 433
"Mundartliche Auen
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
2. Gewässer.
De Emse, Wint. Emisa 1103 (Dobenecker
Die Emse !) De Ömesen, Schwarz-| I 1003); Emese 1313
hausen [35a fol. 163]; Emß 1436
(v. Wangenheim, Urk.
Ländersgraben LänderSgröaben,Fischb. 1189); Die Embse 1655
Steinbach ?) Steimich, Fischb. [23]
Der Trockenbach Drockenbuch, Fischb. „Ein grunt heist im Stein-
bach“ 1505 [2]
Schnabelwasser Schnorwelwasser, ? Schnellbach ®) 1505 [2]
Fischb.
Kroatengraben >) Kurdengröäben, Fischb.
Silberborn #) Silwerbörnchen, Fischb.|Silberborn 17. Jh. [23]
? ? Rode pfütze5) 17. Jh. [38];
Rothe Pfütze 17. Jh. [23]
Schwarzbach ? „Ein grunt, heißt der
Dachslöchergraben InDächslöchern, Fischb.| Schwartzbach“ 1505 [2]
Otterbach Ötterbuch, Fischb. Im Otterbach €) 1505 [2]
Sembach Sämich, Wint. Die Seymbach 1505 [2];
ßembach 1512 [20];
Ilmengraben Ilmegröam’n, Wint. Semmich 1657 [23]
? ? Der Schabenborn 1505 7)
2
? ? N Kuhteich 8) 1643 [23]
1) Die Hauptquellen der Emse entspringen (wie Kirchhoff, Entw. 4 nach Hoff
u. Jacobs I 2, 364 nachweist) auf der Nordseite des Inselsberges (Emisaberg!), in der
Bratpfanne und Inselsbergloch (,„Ländersgraben“). Diese Quellen umschließen den
Scharfenberg und treffen am Fuß des Drehberg mit dem Schnabelwasser zusammen.
Die Fischerei in der unteren Emse (,a villa Sethelstete usque ad villam Sundere‘‘)
wurde 1313 vom Ritter Herman, dietus Waltman (auch Walchmann) dem Kloster
Johannisthal in Eisenach (Zweigniederlassung von Georgenthal) übergeben. Schwarzes
Georgenth. Kopialbuch fol. 163. Von Sondra aufwärts wird die Fischweide wangen-
heimisch gewesen sein. In Winterstein durften die Bauern weder Enten noch Gänse
halten, damit die Forellenbrut nicht geschädigt wurde. — 2) Die obere Emse nach
Zusammenfluß von Ländersgraben und Bratpfannengraben bis zum Zusammenfluß mit
dem Schnabelwasser. — 3) Zwischen Gr. und Kl. Weißenberg; ein Quellfaden des
Schnabelwassers.. ‚Ein von den Schweinaern bestochener Führer brachte 1634 die
Kroaten statt von Winterstein nach Schweina durch diesen abliegenden „Kroaten-
grund“ auf den Rennstieg und von hier über die Glasbach nach der Ruhl. (Fr. Regel,
Entw. 14.) Durch den Kroatengrund (der aber damals natürlich noch nicht diesen
Namen führte) lief 1643 [23] „ein weg von Winterstein nach Bertroda‘ (Brotterode).
— 4) Quelle des Kroatengrabens.. — 5) Nach der Tenneb. Amtskarte der Sumpf
an der Hühnerwiese. — 6) Auf der Tenneb. Amtskarte ist am „Otterbachfluß“
eine „Fuchshütte“ eingezeichnet. — 7) a. a. O.: „ein gefil, heiset by dem schaben-
born“, schäbel, mhd. — Farnkraut. K. Regel, Ruhlaer Mundart 258. Die Oertlich-
keit ist nicht mehr bekannt. — 8) Ein ehemaliger Teich zwischen Eichleite und
Schmerbacher Gemeindeholz.
Gerbing, Flurnamen. 28
454 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
| Urkundliche Formen
LLL————————————————————————————————————————
3. Straßen.
Die Alte Straße!) Da äl Ströaß, Tab. Br straße 1397 [35e fol.
Leuchtenburger Fuß-|An Lüchdenburger 57b]; Die Bruthroder
weg Wägk, Fischb. straßen 1584 [3]
? ? Rotinberschin weg 1397
[35e fol. 576]
Amtsweg ?) Amtswägk, Fischb. |Bürgweg?) 1397 [35e fol.
Steinernes Amt?) Ufn Steinern Amt, | 57%]
Fischb.
: Allee 5
Fischbacher Fußweg *) er Wegk, Die sweinstigk 1505 [a1
Fischbacher Thor Fischbicher Düer, Wint. on 1];
Die Schweinaer oder |Schümpfers® Wöägk, h Zanon Boyz a
Altensteiner Straßed))ı Fischb. ee un Baltzungen
Brotteröder Fußweg) |De Brutröder Wegk, gehet“ 1557 [23];
ER : Schweinesteiger
N En Schweinssteiger17.Jh.
4. Wiesen und Röder. [23]
1.Am Großen und
Kleinen Wagen-
berg:
Popps Wiese Poppers Wesen
Pommerts Wiese Bommerts Wesen
Ritzens Wiese Resens Wesen
2. Rabelsberg:
Peters Wiese Bieder$ Wesen, Wint.
Dürre Wiese Düre Wesen
? ?
Korns Wiese 17. Jh. [38]
3. Inselsberg:
Grenzwiese Grenzwesen
Ullrichs Wiese ?
1) Von Kabarz (hier ein Beigeleit) aus, durch die Hohle am Datenberg, unter
der Leuchtenburg hin zur Grenzwiese und nach Brotterode. Vgl. Fr. Regel, Entw.
15, und L. Gerbing, Straßenzüge 82. — 2) Der Burgweg nach der Leuchtenburg. —
3) Ein Seitenzweig der Brotteröder Straße, der über den Ilmengraben hin nach dem
„Steinernen Amt“, einer Felswand des Kleinen Inselsberges, führt. Hier soll „ein
Gericht“ gewesen sein. Mauersteine hat man noch gefunden. (Mündl. Mitt. aus
Winterstein.) — 4) Vom Dorf Fischbach über die Hübel, nach der Brotteröder Straße.
Da, wo sich die Forstorte Sembach, Hübel und Johannesberg berühren, an der Grenze
der Herzogl. und v. Wangenheimischen Waldung, liegt „das Fischbacher Thor“, der
Verschluß des Wildzaunes. — 5) Im 16. und 17. Jahrh. eine stark benutzte Straße
von Thüringen nach Franken; noch jetzt an vielen Stellen im ursprünglichen Zustand
erhalten. Vgl. Fr. Regel, Entw. 13f. — 6) Die Grenzbereitung von 1643 [23] sagt
über diesen Steig: „Rother Sandstein an der Schweinaer Straß, welche von der Ruhla
Forstnamen zwischen Emse und Laucha.
435
Moderne Namen Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
4. Reichentrost:
Ernstens Wiese Enstens Wesen
Grumetswiese ?
Polacken-Wiese Polacks Wesen
5. Schöne Leite,
Rothenberg:
Finkenwiese ?
Schützenwiese ?
Rothenbergswiese | Ruedenbärgkswe£sen,
Fischb.
Fuchshüttenwiese |?
6. Datenberg:
Schafstall ?
Seifarts Wiese ?
2
Schacks Wiese :
Ankerswesen, Fischb.
Vordere und hintere
Angerwiese
Sickewiese (Nonnen- |?
berg)
Röthelgehäu- Wiese ?
Kreuzwiese (Johannes-| Krüzwesen, Wint.
berg)
Schnepfenwiese Se 2
Schulzenwiese als
Faziuswiese a: Föäzewesen, Fischb.
Vordere u. hin-
tere Schen-|Kleiner| "Schinkewösen, Wint.
kenwiese Insels-
Inselsbergloch-| berg |Insellöchwesen, Wint.
wiese
Schlotwiese 2
Hollands Wiese Mittel- Hölands Wesen, Wint.
Bärenfangsw. b Bärefangswesen, Wint.
Schierlingsw. °T& | Scherlingswösen,
Fischb.
Breitenbergw.\Breiten-| ?
Lohwiese } berg |Luühewesen, Wint.
nach dem Reuterstein gehet.‘“
„Forstmeisters acker
unter dem Datenberg“
17. Jh. [10]; Angerwiese
17. Jh. [10]
Bärenfang!) 17. Jh. [38]
„Ein fleck, heist das
Schilisfleck* 1505 [2];
Scherlisfleck 1510 [1]
D. h. ein Grenzstein stand an der Kreuzung der
Schweinaer Straße und des Fußsteiges aus der Ruhl über den Dreiherrenstein am
Weißenberg nach Brotterode.
1) Auf der Tenneberger Amtskarte ist der Bärenfang deutlich eingezeichnet.
Jetzt ist keine Spur mehr davon vorhanden.
28 *
436 Nordseite.
Mundartliche Aus-
sprache Urkundliche Formen
Moderne Namen
Fuchshüttenw. ?
Trautmannsw. Drauelswesen
Hüthers Wiese
Deutsche Wiese
Darrs Wiese
?
ns Däütsche Wesen, Wint.
erg |)
Scharfs Wiese ?
Ellerwiese ?
Hühnerwiese Se ?
Schmidts Wiese bö ?
: örl
Lennewiese ?
Hi Großer 2 ' R :
irschbalz | Yyoißen- Hirzbalzwesen, Wint. |Hirschbalz 1643 [23]
Zieß Wiese ?
berg
Paradieswiese ?
Hirts Wiese Hohe |?
Klaus Köllnersf Heide | ?
Wiese
DasHausfeld!)oder) „a |Husfeld, Wint.
hintere Schwarz- | &
bachwiese S
Vordere Schwarz- E Vörre Schwarzbich-
bachwiese @| wesen, Wint.
Fleischgassenwiese |] 2 |?
Dubhorns Wiese ?
Fuhrsteins W. lOtter-|?
Schulmeisterw. | bach |?
Fröbings Wiese Frübings Wesen
Eichenorts Wiese: Eich- ?
leite
Forstnamen zwischen Laucha und Badewasser.
1. Berg- u. Talnamen.
Der Tenneberg ?%) Tennebärgk, Tab.2) |Teneberc 1039 (Doben-
ecker I 729); Tenne-
1) Auf dem Hausfeld stand früher ein Wirtshaus. Rudolphi, Gotha dipl. II
29, S. 223, berichtet darüber nach der Amtsbeschreibung: „Uber diß lieget auch auf
den Wintersteiner Forst uf der Schwartzbach an der Straße über den Wald nach
Saltzungen ein Wirtßhauß, welches Fürstl. Herrschafft anno 1664 neu erbauet und
mit Gemächern und Stallungen dergestalt anrichten lassen, daß sowohl dieselbige bey
vorfallenden Reisen in dero über den Wald gelegenen Aempter, darinnen abtreten, als
auch andere reisende Leute einkehren . . . können.“ Nach Fr. Regel (a. a. O. 14)
hatte Ernst d. Fromme 1644 das Haus erbauen lassen. Im 18. Jahrh. sank das Wirts-
haus herab zum Schlupfwinkel für fahrende Leute und Raubgesindel, so daß die
„Defensiöner‘“ der Umgegend mobil gemacht wurden, um den Wald zu säubern. —
2) Tab. — Tabarzer Mundart; Wint. — Wintersteiner Mundart. — 2%) Daß der
Berg zwischen den Badewasser- und Lauchaquellen denselben Namen führt, wie
Forstnamen zwischen Laucha und Badewasser. 437
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
berg 1217 [35b]; Denne-
bergk 1505 [2]
Der Hirschstein 3
Die Pfarrwand Pfarrwänd, Tab.
Der Kleine Jagdberg |? Der klein gegrisberg !)
1505 [2]
Der Große (und Kleine) Jöadsbärgk, Fischb. b ahisberg!) 1330 [41];
Jagdberg Jegersberg, Jagdberg
Der Bärenbruchstein |Bärbruchstein, Fisch. |, 1378 [39]
Der Aschenberg ?) Eschenbärgk, Tab. Der Aschenbergk 1505
[2]; Ascherbergk 1510
[1]; Eschenberg 1587
[19]
Das Aschenthal Escherdöal, Tab. Das Aschenthayl 1505 [2]
Aschenbergstein Aschenbärgeftein,
Fischb. ae j
Hohe Stein ebs. N; el el I:
Uebelberg 3) Owelbärgk, Fischb. =
5 5% ae 1557 [19];
Vbelsberg 17. Jh. [23]
Der Lindenberg Lingenbärgk, Tab. ? Klingerberg 1510 [1];
Gickelhahnsprung ®) Gückelhahnsprung, Lindenberg 1557 [19]
Fischb.
Aehrenthal 5) Aredoal, Tab. Eerenthal 1557 [19];
Ehrelichthal 1584 [3];
Ehrenthal, Oehrenthal
1649 [9]
Zimmerberg ®) ebs. Oymirberce 1186 (StA.
Gotha QQ Is 32); Cim-
mirberg 1282 ebend.
18:70):
der Burgberg über Waltershausen, hat früher zu vielen Verwechslungen geführt
und die Auffindung der in den ältesten Reinhardsbrunner Urkunden genannten
Oertlichkeiten sehr erschwert. Auf der Tennebergswiese stand bis ins 19. Jahrh. ein
zweistöckiges Pürschhaus, das 1787 erbaut worden war. Dort hielten die Tabarzer am
Schluß der Heuernte ein Tanzfest und feierten auch ihr Vogelschießen.
1) Ob der Große oder Kleine Jagdberg in den Akten gemeint ist, bleibt öfters zweifel-
haft. Ueber den Großen Jagdberg hin lief die Wildbanngrenze von 1330 (Frankensteinischer
Kaufbrief). Im Tenneb. Erbbuch von 1505 [2] heißt es: „der groß gegerßberg stoßet
an die franckenwalde.‘‘ — 2) Doch wohl nach dem Aschen- = Eschenbaum genannt, nicht
nach dem Waldgewerbe der Ascher. — 3) Wohl = Hübel-(Hügel-)berg. Oeberberg [1505]
gehört höchstwahrscheinlich hierher, obgleich durch die Nebenbemerkung „stoßet an
das aptsholtz zu Reinhartsborn“, die Identität beider Namen nicht ganz sicher ist. —
4) Wahrscheinlich lief die Waldbefestigung von 1512 an diesem schroffen Felsen hin.
Der Name ist nirgends in den Akten genannt. — 5) Zwischen dem Uebelberg und
Zimmerberg. Der Name von Oehre — Ahorn? Der untere Teil des Ehrenthal hieß
im 17. Jahrh. „der wissengrunth“ [38]. — 6) 1282 erwarb das Kl. Reinhardsbrunn
den Zimmerberg: „.. . montem eimmirbere usque ad flumen Loucha.“
433
Nordseite.
Moderne Namen
Fuchsstein
2. Gewässer.
Die Laucha !)
Jesuborn ?)
Wolisgraben
Silberborn
Großer Born
Weißer Graben °)
Bei der Nässe #)
Der Wilde Graben
Das Flüßchen
Die Streng 5)
Reichentrostgraben
Bärenbruch ®)
Bärenbruchsgraben ®)
Ranzelbrunn
Röthelsgraben
?
Die Mühlbach 8)
Klingengraben
Stolzengraben
Mundartliche Aus-
sprache
ebs.
De Loüuch, Tab.
Jesubörnchen, Tab.
Wolisgröam’n, Fischb.
Silwerborn, Tab.
Grusser Born, Tab.
Wisser Gröam’n, Tab.
Bi dr Näß, Tab.
De Dränk, Tab.
Wille Gröam’n, Fischb.
An Flößchen, Fischb.
De Streng, Tab.
?
Bärenbrüch, Tab.
Gränzelbörnchen,
Fischb.
Rüedelsgröam’n, Tab.
?
Mühlwich, Tab.
Lingegröam’n, Fischb.
Stolzensgröam’n,
Fischb.
Urkundliche Formen
Zimmerßberg 1282 [35b];
Zimmerberg 17. Jh. [23]
rivulus Louch(aha) 1216
(Dobenecker II 1667);
Loucha 1217 [356];
Louchahe 1217 [35e]
Weißengrund 1584 [3]
E Strenge 1505 [2];
Die Strenn 1510 [1];
Die Streng 17. Jh. [23]
Bernbruch, Bernbach
| 1512 [ [20]; Berenloch,
| Beerenbruch 17. a
[23]
Rochembach 1314 [35e
fol. 23a]
Die en.
phutze ”) 1427 (StA.
Gotha QQ Ice X 14 [15])
Mülbach 1314 [35e fol.
23a]; Die Molbach 1510
[1];? Die Bubbach 1557
[23]°); Mehlbach 17. Jh.
23]
1) Das Flüßchen Laucha soll den Namen haben von dem an seinen Ufern massen-
haft wachsenden Bärlauch (Allium ursinum).
Vgl. Er:
Regel, Entw. 33 Anm. 1. —
2) Die Hauptquelle der Laucha zwischen Tenneberg und Kl. Jagdberg. Die Quelle
ist nirgends in Urkunden namentlich erwähnt. — 3) Vielleicht nach dem hellen
Granit benannt, der in großen Blöcken im Bach und am Ufer liegt. — 4) Sumpf-
gebiet an der Quelle des Wilden Grabens zwischen Großem Wagenberg und Rabels-
berg. — 5) Die Streng fließt durch eine enge Schlucht. — 6) Sumpf mit 1. Zufluß
zur Laucha zwischen Tenneberg und Aschenberg. — 7) Der Sumpf auf der Rothen-
bergswiese, unterhalb der Leuchtenburg. Vgl. Datenberg. Hier waren die Tränktröge
der Tabarzer Herde. — 8) Merkwürdigerweise liegt jetzt an der ganzen Mühlbach
keine Mühle, ausgenommen da, wo der Bach in die Laucha mündet. Der Unterlauf
heißt Klingengraben. — 9) Der Name „Bubbach“ kommt bloß an dieser einen Stelle
vor: „Leuchtenburg, liegt zwischen dem Dattenberge, hängt an das wasser „die Bub-
bach“; verschrieben für Mühlbach?
Forstnamen zwischen Laucha und Badewasser. 439
Moderne Namen
sprache
3. Straßen.
Der Ochsenweg !) ? Ochsenweg 17. Jh. [23]
Der Schnepfenweg?) |?
Der Klosterweg ?) ? Beim alten Zollstock #)
? ? 1708 (Tabarzer Gem.-
| Archiv)
Leuchtenburger Fuß- |? Rotinberschin weg 1397
weg [35e fol. 57b]
4. Wiesen und Röder.
Am Kl. Jagdberg:
Gr. u. Kl. Damenwiese| ?
Tenneberg:
Schmidtwiese ?
Tennebergswiese 5) ?
Pfarrwiese und Pfarr-|?
wand 6)
Aschenberg:
Gr. u. Kl. Bärenbruchs-) ?
s Ve 5 Clauß munche wißen 17.
Ä ; Jh. [38] 7)
1) Der Ochsenweg verband Waltershausen mit Schmalkalden. Der Verlauf von
Walterhausen bis in den Ungeheueren Grund ist zweifelhaft. Von hier aus ist er auf
einer ausgezeichneten Waldkarte der Aemter Tenneberg und Reinhardsbrunn deutlich
eingetragen. Im Ungeheueren Grund, an der Langen Wiese stand eine Kalkmühle.
Hier scheinen die Wege von Friedrichroda, Waltershausen und Tabarz zusammen-
gestoßen zu sein, um dann am Lindenberg hinaufzusteigen (ein Zweig kommt vom
Zimmerberg her, hier hat die moderne Forstkarte noch den Namen Ochsenweg), auf
der Ostseite des Tennebergs hin zur Tanzbuche, wo der Brotteröder Weg und dann
der Rennsteig erreicht wird, dann zwischen Langeberg und Kalte Heide am Kalten
Wasser hinab nach Klein-Schmalkalden. Auf der alten Waldkarte ist der Name
Ochsenweg auf der letztgenannten Strecke eingetragen. — 2) Vom Tabarzer Schieß-
haus nach dem Uebelberg. — 3) Von Reinhardsbrunn am Zimmerberg hin nach den
Klostergütern im Lauchagrund. — 4) Der alte Zollstock hat am Zimmerberg beim
Eingang in den Lauchagrund gestanden. Hier kam ein sehr alter Pfad von Brotterode
über die Grenzwiese und den Großen und Kleinen Wagenberg durchs Lauchathal. —
5) Auf der Tennebergswiese stand früher das Schützenhaus der Tabarzer Schützen-
gesellschaft. — 6) Auf der Ostseite des Tennebergs; „eine dürre waldwiese von 4 oder
5 ackern im Ungeheueren grunde, von hochfürstl. herrschaft (der pfarrbesoldung) zu-
gelegt.“ Tab. Gem.-Arch. Loc. 11, No. 1. — 7) Die „Clauß munche wißen‘“ lagen
in der Laucha. Sind sie nach dem Besitzer benannt, oder gehörten sie ursprünglich
einem Kloster? —
Mühlen. 1378 [39] im markgräflichen Zinsregister werden noch keine Laucha-
Mühlen genannt. Tabarz wird damals erst im Entstehen begriffen gewesen sein. 1510 [1]
dagegen zahlen „3 schnittmoln“ in der Laucha je 10 gr. Zins. „10 gr. die closter
iungfrauen des heiligen ereuzes zu Gotha und Hans Dornheim zu Waltershausen von einer
440 Nordseite.
Das Burgholz.
Moderne Namen Munegi u, Urkundliche Formen
sprache
1. Berg- u. Talnamen.
Das Burgholz }) Borgkholz, Waltersh. |Burgkholez 1510 [1]
Der Burgberg ?) Borgkbärgk, Röd. Bürgkberg1510[1]; „Der
Hain und Burgberg, ans
schloß stoßend“ 1544
[23
Tenneberg ?) Dennebärgk, Röd. Tenneberg 17. Jh. [38]
Der Erdfall ) Aerdfäll, Röd. Erdfall 17. Jh. [38]
Löfflersgäßchen 3) ebs.
schnitmoln, zwischen Taffarts und Kauerß gelegen, an dem Wasser, genannt die Laucha.“
Es wird die Schneidmühle sein an der Mündung des Mühlbaches in die Laucha. Außerdem
hatte der Landesfürst noch ‚auf berurtem wasserfluß noch eine halbe schnitmolen und
das ander theil haben zwene burger zu Walterßhausen, m. gn. h. thut das holz zu blochen
und dashauen von den blochen dar legen, so thun die andern die fuhren und das schnithlon“.
Die Fisehweide gehörte schon 1378 dem Landgrafen; a. a. O.: „eyn fischerey
in der Loucha, und hebt sich an dem Jegersberg an und endt sich an der brucken
unter dem Langenheyn“ (in der lateinischen Fassung: „villain Langinhayn“). Dieses
Fischereirecht wird 1510 [1] nachdrücklich behauptet: „wiewohl der wasserfluß aus
der laucha flißend [!] ... auf grund und boden des closters Reinerßporn fließenth,
so haben doch meine gndst. und gn. herren desselben wassers mit aller gerechtigkeith
der fischweidt ... genzlich zu thun .. .“
1) Das Burgholz umfaßte den nahezu kreisrunden Waldbezirk zwischen dem
Zimmerberg im Süden, dem Burgberg im Norden, dem Badewasser im Osten und der
Tabarzer Flur im Westen. Längs der Tabarzer Aue finden sich noch Grenzsteine,
die den Namen „borgkholtz“ tragen; die anstoßenden Wiesen hießen die Burgholz-
wiesen. Die älteste mir bekannte Namennennung stammt aus dem Jahre 1510 [2]:
„Ordenung des Erbbuchs des fürstambtes der welde umb Tennebergk, genannt das
Burgholez...“ Sehr charakteristisch sagt die Tenneberger Amtsbeschreibung von
1655 [23]: „diese berge alle hängen und grenzen aneinand, wie in einem circkel, dorum
sie auch ingemein mit einem nahmen, das Burgholz genannt werden.“ Seit
wann diese Waldung zum Landgrafensitz auf dem Burgberg geschlagen worden ist,
ist leider nieht mehr nachzuweisen. 1378 [39], zur Zeit Friedrichs des Strengen, lag
der zum castrum Teneberg gehörige Wald ganz anderswo: „Silva in Teneberg ...
ineipitur apud Wintersteyn, spacio 4 agrorum [?], terminans in longitudine ad Aldetal.
In latitudine ineipitur in monte Enseberg et terminat apud villam Keywers‘ (nach
freundl. Mitt. von Herrn Archivrat Dr. Beschorener, Dresden). Dies Gehölz erstreckte
sich also von der Emse bis zum Mühlthal (so ist wohl das „Aldetal‘“ aufzufassen ;
östl. davon, beim Datenberg, begann der Besitz des Eisenacher Katharinenklosters) und
in der Breite vom Inselsberg bis nach Cabarz. Vielleicht hat Landgraf Balthasar
(1382—1406), der auf dem Burgberg ein neues Schloß erbaute und sich dort viel auf-
hielt, das Burgholz der Burg näher bestimmt. Doch ist dies eine nicht urkundlich
zu belegende Vermutung. — 2) Das Erbbuch von 1510 [1] sagt: „Das Burgholtz hebet
sich an hinter dem Bürgkberge, an einem berge, genannt der Tenneberg.“ Wahr-
scheinlich ist als der eigentliche Burgberg der westl. Abschnitt des Bergrückens an-
genommen, auf dem das alte und später auch das neue Schloß stand, und der durch
den tiefen Burggraben vom ‚„Tenneberg“ getrennt ist. Auf der Tenneb. Amtskarte [38]
ist das Schloß als „Tenneberg“, der Berg als „Burgberg“ eingetragen. — 3) „Erdfall“
heißt der Kessel zwischen Eichberg, Burgberg und Geizenberg. Zwischen den beiden
letzteren Bergen zieht sich das Löfflersgäßchen, jetzt „Reinhardsbrunner Straße“, hin.
Burgholz. 441
Moderne Namen a en Urkundliche Formen
sprache
Der Geizenberg !) Gizenbärgk, Röd. Grizzinbuhil 1186 (Do-
benecker 11761); Grisen-
buhil 1186 [35b]; Gitz-
berg 1510 [1]; Gitzen-
berg 1612 [19]; Geitzen-
berg, Roselberg, Creutz-
berg, Gleichenberg 17.
Hopfenberg ?) Hopfenbärgk, Röd. Jh. [23]
Eichberg Eichbärgk, Röd. Eichenberg 1584 [3]
Bei der Eiche ?) Bi d’r Eichen, Röd.
Junkersloch %) Junger$loch, Röd.
Graue Scheuer ®) Gräwe Schin, Röd.
Hexenrasen ?) Hexenröäsen, Röd. Zeiselbere 1805.fa]e
Ziegelberg Ziegelbärgk, Röd. [ Zigelberg 1510 ei li
Das Quellthal Quelldöal, Röd. ? Ziegelthal 1543 [6]
Hohe Wurzel Hue Wortzel, Röd.. Hohe wortzel 1510 [1];
| Hohe wurtzel 1584 [3]
? |? Das Ledfeld ®) 1557 [23]
Eichleite Eichenliden, Röd. Eichleite 17. Jh. [23] 7)
Wahlwinkler Gemeinde De Wawinkelsche Ge-|Walwinckels gemeyne
wald 8) mein, Röd. 1505 [2]
1) Der obere und untere Geizenberg wurden geschieden durch einen breiten Rasen-
weg (der „Wallfahrts-Rasen“), der vom „Reitweg‘“ (Reinhardsbrunn-Waltershausen)
bei der dieken Eiche nordostwärts nach Ibenhain abbog. Es war ein Teil der Grenze
zwischen Amt Reinhardsbrunn und Tenneberg (Weimar-Koburg). Auf der Höhe des
Geizenberges stand ein wichtiger Grenzstein, von dem fast alle Grenzbereitungen der
beiden Aemter ausgehen. Vielleicht stand hier oben in sehr alter Zeit eine Kapelle
(„Kreuzberg“!); Spuren eines Umrisses haben sich noch erhalten. Der obere Geizen-
berg gehörte zum amtssässigen Vorwerk Fröttstädt. Dieses wurde 1447 (StA. Gotha
QQ IIE 3) durch Wygand von Loucha von einem Friederichen Gitze ausgelöst.
Vielleicht daher der Name „Gitzenberg‘? Noch im 16. Jahrh. kam das Gut an die
Herren v. Gleichen. 1510 noch „der Gitzberg‘ [1], der Hansen von Gleichen ist; in
der Amtsbeschreibung: Gleichenberg. — 2) Am Reitweg, zwischen Eichberg und
Geizenberg. 1575 [9] hat „die edelfrau zum Ibenhain 32 Pfg. zu bezahlen von einem
hopfenberg am Geizenberg.‘“ Hier war eine Hopfen-, später (im 19. Jahrh.) Maulbeer-
baumpflanzung zur Seidenraupenzucht. — 3) Starke Eiche am Reitweg, an der alten
Reinhardsbrunner Grenze. — 3%) Vielleicht nach einem Personennamen. Die Familie
Junker war eine der angesehensten in Waltershausen. — 4) Eine ehemalige Wild-
scheuer? Zwischen Eichberg und Hohe Wurzel. — 5) Rasenfleck an einem Kreuz-
weg zwischen Eichberg, Ziegelberg und Hohe Wurzel. Hier soll es in der Neujahrs-
nacht „nicht geheuer sein“. — 6) Das Ledfeld, jetzt unbekannt, wird in der Amits-
beschreibung an der Hohen Wurzel genannt. — 7) Es gab mehrere „Eichleiten‘“ im
Burgholz. Die hier gemeinte lag zwischen Wahlwinkler Gemeindewaldung und Hoher
Wurzel. Die Forstgrenzsteine haben zum Teil noch den Namen. — 8) Ein Waldstreifen
zwischen Ziegelberg, Eichleite und Querberg. Das Gehölz soll im 14. Jahrh. unter Land-
graf Balthasar an die Gemeinde Wahlwinkel gekommen sein, als Tausch gegen das
Badewasser, das früher unter der Hardt hin nach W. floß und nach Waltershausen
über Ibenhain geleitet wurde, zum Besten der Waltershäuser Mühlen. Vgl. L. Gerbing,
Das Dorf Wahlwinkel in seiner inneren Entwickelung, Aus der Heimat, Jahrg. 2, 1821.
442 Nordseite.
Moderne Namen mm She uns | Urkundliche Formen
sprache
Der Querberg !) Quärbärgk Querkhberg 1505 [2];
Quereberg 1557 [19];
Querchberg 17. Jh. [10]
? ? Der Friedrichröder Berg
Der Aspengraben >) ebs. 17. Jh.2) [23]
Jesuitenschlag *) % Der Haderzipfel ) 1640
? ? [23]; Die Haderecke
17. Jh. [38]
Steinbruch 6) ebs. Santwerf 1186 (StA.Gotha
QQ Is 32)
Rennstieg ’) Rennstiegk, Röd. Rinnestigk 1505 [2]; Rin-
Wildpretsgraben Wilbertsgröam’n, Röd.| stigk 1510 [1]
John 8) ebs. ? bolwagk 1505 [2]; bol-
bergk 1510 [1]
Finstere Tanne ?) Fenstere Dann, Röd. |? Deneberg1°) 1186 (StA.
Gotha QQ Is 32); ? die
1) Der Querberg gehörte nicht eigentlich zum Burgholz; er „gehet neben dem
burgholz hinauf“ (1557). Die Reinhardsbrunner Grenze lief seit 1186 (StA. Gotha
QQ Is 32) über den Querberg hin; letzterer gehörte also zum Kloster. — 2) Der
Friedrichröder Berg war der nw. Teil des Querberges. Durch ihn lief ein Weg von
Reinhardsbrunn (Friedrichroda) nach Waltershausen. (Der Hauptweg bog schon unter-
halb des Bretterteiches ab, über den Eichberg.) — 3) Eine Schlucht am Querberg.
1649 [23]: „Der Querchberg ist... .. fürm jahr uf fürstl. befehlich zu einem Espen-john
gemacht worden.‘ — 4) Ein ganz moderner Name, der dem Scherz einiger Forstleute
seine Entstehung verdankt. — 5) Ein richtiger Grenzzipfel zwischen Querberg-Renn-
stieg-Zimmerberg-Langewiese-John. — 6) Der große Sandsteinbruch im Haderzipfel
wurde (nach den Akten im Tabarzer Gemeindearchiv) schon im 17. Jahrh. seit alter
Zeit benutzt. Sicher bezieht sich der Grenzpunkt „Santwerf‘“ von 1186 auf diese
Oertlichkeit. — 7) Nach der Forstkarte ein Forstort, am ziemlich steilen Südwesthang
des Burgholzes nach der Tabarzer Aue zu, zwischen dem Waltershäuser Stadtwald
(nw.) und dem Querberg (sö.). Der heutige Forstort stößt an die ehemalige weimarisch-
coburgische Grenze; der tiefe Grenzgraben ist hier noch völlig erhalten. Der Name
„rinnestigk und rinstigk“ ist nur im Tenneb. Erbbuch nachzuweisen; nirgends sonst
in Tenneberger Urkunden, Waldbeschreibungen oder alten Karten, die ich wohl alle
genau durchgearbeitet habe, soweit sie mir zugänglich waren. Leider sind gerade die
Nachbar-Oertlichkeiten des rinnestiegs von 1505 nicht ganz genau zu bestimmen. Es
heißt dort: [das Burgholz] „... gehet bis uf den querkhberg, anstussent an apt zv
Reinerßborn, dennebergsburn genant (wahrscheinlich das Badewasser, s. dieses),
geht bis an rinnestigk, und furt an bis ans bolwag (1510 bolbergk), das dan stust
abermals an apt zv Reinerßborn, in der awe genant ...‘“ Der rinnestigk war also ein
Grenzweg, da das Burgholz „bis an den r. reichte“. Er befand sich zwischen
Querberg (Badewasser, am Rande des Querberges) und „bolwag‘“ oder „bolbergk“.
Diese Oertlichkeit wird der „Haderzipfel‘“ gewesen sein (vgl. Anm. 5; bol = Bühl?)
oder der John, zwischen dem Forstort Rennstieg und der Aue. Dann würde also der
rinnestieg den südlichen (unteren) Abschluß des heutigen „Rennstiegs“ gebildet haben,
zugleich die Grenze zwischen dem Burgholz und dem Kloster. Im Volksgedächtnis
muß sich der Name erhalten haben, sonst würde er nicht auf der modernen Karte
wieder auftauchen. — 8) Der John (jetzt Ackerland) lag außerhalb des Burgholzes
auf Tabarzer (Reinhardsbrunner) Gebiet. — 9) Der höchste der Vorberge im Burg-
holz. — 10) Die Reinhardsbrunner Urkunde handelt von dem Tausch des Bifangs
Meinboldisfeld (sw. von Laucha) gegen ein Stück Waldes zwischen Reinhardsbrunn
und dem Tabarzer Klostergut. Die Grenze verlief a. a. O. „a monte cymirberg et
Burgholz. 443
Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
| gebrannte tannen !)
1648 (StA. Gotha QQ
li 7); Finstere Tann
17. Jh. [10]
Wolisgarten ?) Wolfsgöärden, Röd. |[Wolfsgarten 1678?)
Wilde Grube Wille Grum’n, Röd.
Fuchsloch ebs.
Kuhplatz °) Kiplätz, Röd. Küheplatz 1648
Eichleite ®) Eichenliden, Röd. Die Eychlithe 1510 [1];
Die Eichleiten in der
Auen 1584 [3]
Kesselgrube ebs. Kessel grube 1505 [2]
Der Mittelberg Midelbärgk, Röd. Der Buchenberg 5) 1505
Marderloch ebs. [2]
Jungferndickicht ebs. Die Dornerwand °) 1640
1 ; [23]
% ? Das Thannthal ?) 1557
[19]
? ? Querberg ®) 1648
? ? Spencbrucke °) 1505 [2];
prato adjacente (Tabarzer Aue) per locum, quod vulgo dieitur santwerf (der Sandstein-
bruch über der Aue, vgl. Anm. 6) et a santwerf per dorsum montis Deneberg et
per grizzinbuhil (Geizenberg) in campum Iwinhagin .. .“ Als Deneberg ist bisher der
Burgberg (Schloß Tenneberg) angesehen worden (vgl. Fr. Regel, Entw. 33); es ist aber
meines Erachtens völlig ausgeschlossen, daß durch die Grenzlinie die ganze westlliche
Hälfte des Burgholzes abgeschnitten und die Hälfte des Burgberges (auf dem Rücken
geteilt) auch noch an Reinhardsbrunn gefallen sei. Die spätere A mtsgrenze lief, wie
die Grenzbeschreibungen und die Grenzsteine deutlich beweisen, am Wahlwinkler
Gemeindewald hinauf, ließ also den Burgberg weit westlich.
1) Die Urk. bezieht sich auf den Kauf einer Trift, „welche dem rat zu W. gegen
erlegung 250 fl. eingeräumet worden“. Der Reihenfolge der Forstorte nach, muß die ge-
brannte tann gleichbedeutend sein mit der Finsteren Tanne. Ein Name könnte hier zur
Erklärung des anderen dienen. — 2) Im Jahre 1678 (MinA. Gotha Amt Georgenthal,
Kap. XXIV, Tit. I, No. 5) wurde auf Befehl Herzog Friedrichs auf der Finsteren Tanne
(„am Querrichberg‘‘) ein Wolfsgarten zum Fang der vielen Wölfe angelegt. (Vgl. L. Gerbing,
Beitr. zur Ausrottung der Raubtiere im Thüringerwald, Mitt. d. geogr. Ges. f. Thür.,
XIV 59£.) — 3) An der alten Waltershäuser Trift, zwischen Wilde Grube, Kesselgrube
und Eichleite (am Rennstieg). — 4) Zwischen Forstort Rennstieg und Wilde Grube. —
5) Seit Menschengedenken steht dort keine Buche mehr. Dem Zusammenhang nach
müssen aber beide Namen — Mittelberg und Buchenberg — dieselbe Oertlichkeit be-
deuten. — 6) Zwischen Mittel- und Querberg? — 7) In der Nähe des Querberges. —
8) Das 17. Jahrh. kannte zwei Querberge im Burgholz; dadurch ist die Bestimmung
mancher Namen erschwert. Die Amtskarte [38] hat „Querichberg‘ für den langgestreckten
Wald über der Langen Wiese und „Querberg‘“ zwischen Wilde Grube und Hohe
Wurzel. Vielleicht sind Mittelberg und Querberg gleichbedeutend. — 9) Wahrschein-
lich die sumpfige Niederung zwischen Marderloch und Hohe Wurzel. Es wird ein mit
Reisigwellen „gebrückter‘ Weg gewesen sein. Nach W. Arnold, Deutsche Stämme
361, bestanden die ältesten Brücken aus Flechtwerk und leichten Pfählen (ahd. spach,
spacha). Vgl. Güldene Brücke und Gebrückweg im Seeberger Gemeindewald.
444
Nordseite.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Striemelsberg
Sommerwand
Haks Loch
Samtene Aermel !)
Dicke Eiche
Dämmchen
Waltershäuser Stadt-
wald
Tabarzer Berg
Schilds Land
Krumme Hög
Ötterbach ?)
Sommerberg
Ziegenberg ?)
Kalkberg
2. Gewässer.
2
Otterbachsteich ®)
Der Himmelsteich ?)
Kästners Teiche
Pfeifers Teiche
Unken-Teich ®)
Vorrat-Teich ®)
Mittel-Teich ®)
Scher-Teich ®)
Heiter-Teich ®)
Wald-Teich ®)
2)
Strifelsbärgk, Röd.
Sommerwänd, Röd.
ebs.
Sämtsen Ärmel, Röd.
ebs.
ebs.
Waler’ischer Gemein-
Röd.
Döaberzer Bärgk, Röd
ebs.
Krume Hegk, Röd.
ebs.
?
Zejenbärgk, Röd.
Kälchbärgk, Röd.
?
ebs.
ebs.
ebs.
PfiferSdich, Waltersh.
ebs.
?
?
Schierdich, Waltersh.
D)
?
o
Die Spennebruck 1510
[1]; Spenbrucken 1584
[3]; Spähebrucken 17.
Jh. [23]
Strunerberg 1505 [2];
Struneberg 1510 [1];
Striemelsberg 17. Jh.
[23]; Stümmelsberg 1655
[23]
Waltershuser gemein
1510 [2]; „der stadt
eigen trift, die gemein
. genannt“ 1648?)
zegenberg 1510 [1]
Die Kuhtränk 5) 1648
Georg Kühn’s teich
1648 7)
Unken Teich 1584 [3]
Wald Teich 1584 [3]
Der Fallborn 9) 1655 [23]
1) Quellort am Striemelsberg. Ueber die Sage des Samtenen Aermels vgl.
Mosch u. Ziller, a. a. O. 74. — 2) Vgl. Gebrannte tannen. — 3) Forstort am Ötter-
bachsteich. — 4) Bewaldeter Kalkrücken westl. vom Burgberg. — 5) Am Kuhplatz
bei der Waltershäuser Trift. — 6) Am Westrand der Waltershäuser Stadtwaldung.
Städtisches Eigentum. — 7) Ehemals Teich, jetzt sumpfige Wiese an der Langen-
hainer Grenze.
1648 (StA. Gotha QQ IIE 7): „Georg Kühns teich, auf dem langen-
hainischen fußsteig, nach Tabarz zu gelegen.“ — 8) Im „Amtsgarten“ auf der Süd-
seite des Burgberges. — 9) Zwischen Löbersgut (am Tabarzer Weg hinter dem Burg-
berg) und Striemelsberg.
Burgholz. 445
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
3. Straßen.
Langenhainer Graben !)| Längenhainsche Der Langenhanische weg
Gröam’n, Röd. 17. JR.
Auerhahnsweg ?) Arhänswägk, Röd.
Herrenweg °) ebs.
Der Reitwegt) ebs.
4. Wiesen.
Otterbachswiese ?
Hirtenwiese ?
Finsteretannenwiese |?
Kemnotswiese 5) ?
miese i Messerschmidtswiese
{ 1655 [23]
Beyerswiese 1655 [23]
?
Forstnamen zwischen Badewasser und Schilfwasser.
1. Berg- und Tal- |
namen.
Der Schorn ®)
Kleiner Schorn
Die Gabel?)
Schorn 1447[35b f01.78];
Der grosse Schorn 1544
IL [6]; Schurn 1655 [4]
Hintereund fordere Gabel
1587 [12]
Der Schorn, Friedrichr.
ebs., Fr.
Gawel, Fr.
Abtsberg ®) Absbärgk, Fr. Das Abtsholz 1505 [2];
Der Aptsberg 1544 [6];
Abßberg 1557 [19]
Wolisstieg Woöulistiegk, Fr. Woltssteig 1587 [12];
Birken Uf der Berken, Fr. Wolffesteig 1633 [36]
Gänsekuppe Gänsekoppen, Fr.
1) Schlucht mit Fußpfad von der Langenwiese über den Querberg, unter der
Finsteren Tanne hin (südl.) nach Klein-Tabarz und Langenhain. Jedenfalls ein alter
Klosterweg. In die Handzeichnung des Amtes Reinhardsbrunn ist der Langenhaner
weg eingetragen. — 2) Ueber den Mittelberg nach dem Striemelsberg. — 3) Alter
Weg am Westrande des Stadtwaldes entlang nach Tabarz. Es führen verschiedene
alte Hohlwege ins Lauchathal hinab zur Verbindung nach der Brotteroder und Schweinaer
(„Salzunger‘‘) Straße. — 4) Ein Weg mit deutlicher alter Pflasterung vom Reinhards-
brunner Thal aus (Quellthal), zwischen Geizenberg und Ziegelberg hin nach Walters-
hausen. — 5) Auf der Südseite des Burgberges. Die Kemnotswiese gehörte zur
„Kemnote“, dem Burggut unter Schloß Tenneberg. — 6) Nach Norden und Westen
zu steil abfallender Berg. Schorn, Abtsberg und Wolfsstieg bilden einen gewaltigen
Bergstock zwischen dem Schilf- und Badewasser, jenseits der Vorberge und des Zech-
steinbandes. — 7) Dreiteiliges Tal zwischen Schorn und Abtsberg. — 8) Reinhards-
brunner Klosterbesitz. Das ganze Waldgebiet zwischen obigen Bächen wird im Tenne-
berger Erbbuch 1505 und 1510 genannt „das apts holz zu Reinerßporn‘“,
446 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Das Büchig Bichig, Fr. Büchich 1587 [12]; Bu-
chicht 1612 [19]!)
? ? Das Huren - Hölzchen
1733 [11])%)
Der ungeheuere Grund?) In ungehirm Ground, Fr. Der ungeheurgrunth 1505
| [2]; Der vngeheuger
grunth 1510 [1]; Der
ungehüren grund 1512
[20]; Der ungeheuerte
grund 1557 [19]; Un-
geheure grund 1587
12]
Das Haselthal®) 1612
[19]; Hesselthal 1640 [8]
Die Schauenburg Schaumborgk, Fr. Scouuonburg *) 1044 (Do-
benecker1773);Schaum-
berg) 1557 19];
Schauenburg3)1612[19]
Weißleberstein ®) ? Weißen löbenstein®) 1640
[8]; Weißen löwenstein
1649[9]; Weichen lieben
stein 1642 [37]
| Regenberg 1544 [6];
Inc)
au)
Reinberg 1557 [19];
Der Regenberg ?) Räfe)nbärgk, Fr. 2
Der Regenstein Räfe)n$tein, Fr. | a ns del
Renneberg 1642 [37]
Kiesfleck ebs., Fr.
Thomasfleck Domsfleck, Fr. Thomasfleck 1587 [12]
Heidewand Heidewänd, Fr.
1) a. a. O.: „Zu solchem ort [„Buchicht“] gehöret nicht allein der platz von
alten eichen und buschholz zwischen den wegen, so von Friedrichrode nache Rein-
hardsbrunn gehen, sondern auch der Breite See [jetzt Wiese], der an diesen weg
stößet und das Brementellichen an der langen wiese gelegen.“ — 12) hure mhd. —
Wölfin. Noch im 17. Jahrh. wurden hier Wölfe erlegt. — 2) Enges Tal zwischen
steil abfallenden Bergen (‚nicht geheuer“). — 3) Vgl. Hüsselbach (l. Zufluß des
Schilfwassers). 1643 [10% fol. 252]: „Wolfsteig. Dieser ort hat 3 beinamen, der Beerr-
weg, Haselthal, welches am Wolfsteig mit tannen- und haselstauden bewachsen,
heißt auch Kleinschauenburg und Frauensteig, geht hindurch der Burgweg.“ — 4) In
dieser Reinhardsbrunner Klosterurkunde ist natürlich die landgräfliche Burg gemeint.
— 5) Die älteste mir bekannte Namenerwähnung des Forstortes und Berges
Schauenburg. A.a. 0. 1612: „die Schauenburg, doruf vor zeiten ein schloß gestanden.‘
— 6) Auffallend hell leuchtende Felsen am Südosthang der Schauenburg. Vielleicht
hängt der Name (löben, löwen) mit Loiba zusammen. Ludwig der Bärtige baute
die Schauenburg „in confinio loibae silvae“. (Dobenecker I 773). — 7) Ein hoch-
ragender, nach dem Schilfwasser zu steil abfallender Berg.
Forstnamen zwischen Badewasser und Schilfwasser. 447
Moderne Namen Mundartliche Aus-
sprache
| Urkundliche Formen
Aschenbachsdickicht
Der Kesselgraben
Der Buchenjohn !)
?
Fichtenbach
Falkenstein °)
Triefstein #)
Simmetsberg
Der Klosterberg >)
Der Steingraben ®)
Aschenbächsdickicht,F. Ascherthal 1584 [3]
Kesselgröäben, Fr.
Büjenjohn, Fr.
?
Fichtenbäch, Fr.
ebs.
Drifeninger Stein, Fr.
Simmensbärgk, Fr.
Klüesterbärgk, Fr.
Steingröam’n, Fr.
Der Kessel 1557 [19];
Kesselgraben 1640 [8]
Der Alte Buchen John !)
1569 [19]; Der Neue
Buchen John 1569 [19]
Der Steinberg?) 17. Jh.
[10]
Der Fichtenbach 1505
[2]; Der Fichtenbergk
1510 [1]
Triffende stein 1512 [20]
Senwilberg 1505 [2]; Der
Semuilberg 1510 [1];
Simlesberg 1587 [12];
Simmensberg17.Jh.[23];
Simmersberg 17.Jh. [10]
Closterbergk 1640 [8]
Steingraben 1640 [8]
Reinhardsberg ?) Richer$bärgk, Fr. Reichersberg 1544 [10];
Reichensberg, Riehers-
berg 1557 [19]
Melkenthal 8) Melkedöäl, Fr. Molkenthal 1569 [19];
Kiefernkopf Kifferköpf, Fr. Melkenthal 1593 [19]
Schwarzbach °) Schwarzbäch, Röd. Schwartzbach 1527 [5]
Salzkopf 10) Salzköpf, Röd. ? Gegen den Galgenplatz
1666 [10a fol. 36a]
? ? Fiurstat 103910) (Doben-
ecker I 729]
? ?
? Die Mönchsgrube 1666
[10a]
1) Der alte Buchen-John erhielt natürlich erst seinen Beinamen, als ein neues
John-Gehäu in der Nähe angelegt worden war. Ersterer „stöst an die kalde heide“
[1569], „stöset an die Tanzbuche und Krause Buche“ [1649]. Der Neue Buchen-John
liegt zwischen Schorn und Altem Buchen-John“ (1649, 9). Der neue lag also östl.
vom alten John. — 2) Zwischen Kl. Jagdberg und Langeberg, an der Tenneberger
Grenze. Bei der Steinklauswiese? — 3) Bis in die neueste Zeit horsteten in den
steilen Felswänden am östlichen Zwickel des Fichtenbaches Wanderfalken. — 4) Das
Bächlein Fichtenbach fließt unter dem Falkenstein über eine senkrechte Felswand. —
5) Zwischen dem Kl. Reinhardsbrunn und Friedrichroda. — 6) Der nördl. Abhang
des Klosterberges. — 7) Oestl. von Reinhardsbrunn. — 8) An der Südseite des Rein-
hardsberges, an der alten Trift. — 9) Der Schwarzbach (jetzt Drei-Eichenbach)
fließt durch eine enge, finstere Schlucht. — 10) Zwischen Reinhardsberg und Schwarz-
bach. Der Hang nach der Ulrichswiese zu ist sehr sumpfig (Quelle des Schwarzbaches),
Am Salzkopf oder Reinhardsberg ist vielleicht „loeus, qui dieitur Fiurstat‘ zu suchen.
Vgl. Fr. Regel, Entw. 36.
448 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Bere 1527 [5];
Der Hermannstein!) |Hermestein, Röd. Hermesstein 1557 [19];
Der Wachkopf!) Waächkopt, Röd. en 1569 [19];
Hermannstein 1587 [12]
Das Reinhardsbrunner| In Grund, Röd. „Der grund, so nach dem
Thal Schnepfenthal gehet“
1557 [19]
? ? Sehespert 2) 1557 [19]
Die Lämmerweide?) |Lämmerweide, Röd. |Schlaffbuel 1612 [19];
Schaffbiel 1633 u. 1665
[36 u. 37]; Lämmer-
weide 17294)
Der Steinforst Stinefirst, Röd. Steininfirst5) 1111 (Do-
benecker I 1070. 1071);
Steinferst 1527 [5];
Steinenfürst 1557 [19];
Steinfurst 1569 [19];
Steinforst 1587 [12]
Hochrück oder Mühl- f Hüechrück, Röd. Hoche ruck 1527 [5];
högk 6) N htienhosr, Röd. Hochrück 1612 [19]
1) Schmaler Bergrücken;; auf dessen westl. Ende eine Burgstelle (der Wachkopf)
mit noch erhaltenen Wällen und Gräben. Die Burg lag oberhalb der alten Straße
Gotha-Leina-Friedrichroda.. Im 30-jährigen Krieg dienten die erhaltenen Reste als
Wachtlokal für Wachposten, die von dieser weitschauenden Höhe die Gegend nach
Feinden absuchen mußten. (Akten im Rödicher Gemeinde-Archiv.) Ueber die Burg
Hermannstein vgl. Annal. Reinh. p. 231. Am Hermannstein stand ein herrschaftlicher
Vogelherd. 1569 [19]. — 2) Nicht mehr bekannter, wohl verstümmelter Name;
a. a. O.: „der Hermesstein stöst an der Rödige und Sehespert und Schwartzbach.“
— 3) Forstort zwischen Wachkopf und Hochrück, ehemals zum praedium Stinenfirst
gehörig, jetzt zur Ernstrodaer Flur, zum Teil gerodet und beackert. — 4) Wald-
bereitung 1729, MinA. Gotha Dep. IV&, Vol. III. — 5) Die Grenze des Reinhards-
brunner praedii Steininfürst lief (nach Naudö, a. a. O. 118): „a loco ubi rivulus
Batenbach influit Louffaha et sie deorsum per decursum illius ad fontem quendam,
qui est iuxta cummula, inde per verticem eummulorum inter plagam aquilonalem et
orientalem ad Stoitesaecara et sie ad vadum, quod est iuxta Mochonouua in Chunbach,
inde ad fontem, quod est ad Espinifelt, inde contra meridiem in Manigfaltbach et sie
sursum ad locum, qui dieitur Fiurstat, siegque deorsum ad supradietum rivulum
Batenbach.“ Der Forstort Steinforst, nach dem das große Gut benannt war, wird
1557 umschrieben „zwischen dem Schwarzbach und dem Espenfelder hofe“. „Espini-
felt‘“ lag an der Rödicher-Ernstrodaer Straße über dem Cumbacher (,Espenfelder“‘)
Teich. In Ernstroda ist bei alten Leuten die Gegend des Hochrücks noch wohl bekannt
als „Stinenfirst“. Der Grenzumfang von „Steininfürst“ ist zu umschreiben schon oft
versucht worden (vgl. die Literaturangaben bei Dobenecker I 1070), am richtigsten sicher
von Fr. Regel, Entw. 35 ff. Da die Bezeichnungen (,iuxta cummulos“) teils zu allgemein
gehalten, teils verunstaltet und gänzlich vergessen sind (Stoitesaccara), wird man bis ins
einzelne die Grenzpunkte kaum festlegen können. Bei Besprechung der einzelnen Oert-
lichkeiten (Fiurstat, Manigfaltbach, Osterwiese und Schutz b. Ernstroda, Espenfeld usw.)
komme ich darauf zurück. Vgl. meine Geschichte des Dorfes Rödiehen. — 6) Ein steil
nach dem Schilfwasser (hier die Damm- oder Steinforstmühle!) abfallender Kalkrücken.
Forstnamen zwischen Badewasser und Schilfwasser. 449
3 3 | 2
Mundartliche Aus | Urkundliche Formen
I
Moderne Namen
sprache
Der Eichberg }) 'Eichbärgk, Röd.
Der Ziegelberg !) Ziegelbärgk, Röd. er 1669 [19
Die Ober- und Unter-| De Rödsche Höärdt, Te an
hardt Röd. feld“
2. Gewässer.
Das Badewasser ?) Kluesterwässer, Röd. |Batenbahe 1039 (Doben-
ecker I 729); Baten-
bach 1044 (Dobenecker
I 773); Bantebach 1216
(Dobenecker II 1667)
? ? Louffa 2) 1039 (Doben-
ecker I 729); Louffaha
1111 (StA. Gotha QQ
Is 13); Loifa 1217 [35b];
Dennebergsburn 1505
[2]; Wasser uf der
langen wiesen, Wasser
im ungeheuren grund
17. Jh. [23]
Der Fichtenbach ebs., Röd. Die Fichtenbach 1505 [2]
? ? Der Klingenborn *) 1505
Die Kallenbachsteiche?) Källenbächsdich, Röd.| [2]
Die Reinhards-
brunner Teiche‘):
Marder-Teich Marderdich Mörder Teich 1543 [7]
Krötenteich Gredendich Krothenteich 1543 [7]
1) Sw. von Ernstroda. Nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen Forstorten
im Burgholz. — 2) Das heutige Badewasser führt seinen Namen von der Quelle an der
Tanzbuche an (war hier vielleicht in alter Zeit ein „Teufelsbad‘“, wie an der Quelle des
Badegrabens im Dietharzer Forst?), durch den Ungeheueren Grund, Reinhardsbrunner
Tal, Waltershausen-Hörselgau. Der Name verschwindet nach dem 13. Jahrh. völlig
aus den Urkunden und Akten; dafür erscheint im Tenneberger Erbbuch zu Anfang des
16. Jahrh. Tennebergsborn (weil die Quelle vom Tenneberg kommt): „Querkhberg,
anstussent an apt zv Reinerßporn (Schorn), Dennebergsburn genannt‘, und später
das „wasser an der langen wiesen“. Das Flüßchen Loufaha (= Loiba-Wasser?) ist
nach den ältesten Reinhardsbrunner Urkunden das Hauptgewässer (1039: „a fluviolo
Louffa, usque quo influit rivulus Batenbahe ...“, also das jetzige Badewasser. Den
Batenbahe bildeten wohl die Quellen, die an der Bornwiese und am Nordhang des
Klosterberges entspringen und sich mit dem Hauptbach beim Bretterteich vereinigen.
Hier beginnt (nach Regel 35 ff.) die Grenzbeschreibung von 1039 und die des praedii
Steininfürst. — 22) Der Klingenborn muß eine der Quellen sein am Hang des Linden-
berges. — 3) Die Kallenbachsteiche (Kaltenbach?) liegen unterhalb des Querberges an
der Langen Wiese. Vielleicht bezieht sich der Name auf den Besitzer. — 4) Die
Namen der Reinhardsbrunner Teiche haben im Laufe der Zeit gewechselt; verschiedene
Gerbing, Flurnamen. 29
450 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Mühlteich Mildich Mühlteich, Schwemm-
Rektorsteich Rekdersdich teich 1543 [7]
Reinhardsbrunner Der Reinhardsborn Der Reinhartsbrun 1543
Teich [7); Der Reinhards-
brunn (Handzeichnung
17. Jh.)
Ober- und Unter-Prä-| Prälatendich Ob. und Unter Pilat
laten Teich (Handzeichnung 17. Jh.)
Scheerteich Schierdich Schererteich 1543 [7]
Pulverteich Pulverdich Schlackenteich 1543 [7]
Bretterteich Bräderdich Neuteich oder Breter-
teich 1543 [7]
Polackenteich Böadedich Bolackenteich 1543 [7]
Hammerteich Hämmerdich Der Hammerteich 1543
Der Kiefernkopfs- Kiferkopfsgröam’n [7]
graben
Die Gerlachsteiche Gerlächsdich Görlachsteiche 1668 })
Dreieichenbach Dreieichenenbäch
(Schwarzbach) Hackspan’s Teich ?) 17.
Professorsteich ?) Professer$dich Jh. (Rödicher Gem.-
Arch.)
Der Komstkochsteich ?)| Kumkopfsdich Amtsschreibersteich 17.
Jh. [10]
dieser Gewässer sind zugeschüttet, andere vereinigt worden. Außerhalb des „Klosters‘“
(der Ummauerung), nach Rödichen zu, befanden sich zur Zeit der Sequestration (1543,
StA. Gotha QQ IIIh 4), vom Unterlauf des Badewassers aus gerechnet: der Hammer-
teich, Polackenteich ; der Bretter- oder Neue Teich. Zwischen diesem und dem darauf-
folgenden Schlackenteich (jetzt Pulverteich) lag die Gießhütte, dann folgte der
Schererteich. Auf der Handzeichnung des „Amts Reinhardsbrunn“ (MinA. Gotha)
sind drei Gebäude des Gießwerkes eingetragen. Bedeutende Schlackenhalden sind
noch neuerdings am Rödicher Weg gefunden worden. Innerhalb der Mauern, über
der alten Klostermühle lagen zwei Teiche: der Mühl- und Schwemmteich (jetzt zum
Mühlteich vereinigt); an Stelle des heutigen Kavalierhauses, unter dem alten „Ziegel-
garten“, der Ziegelteich. Weiter östl., über dem Schererteich: der Ober- und Unter-
Prälat (oder Pilat) und der Reinhardsbrunner Teich, dem der Reinhardsborn entquillt,
wohl die Stätte des ehemaligen Dörfehens Reginherisbrunno (1044, Dobenecker I 773).
Jenseits der Mauer, nach dem Abtsberge zu: der Krötenteich und Mördersteich. Der
Bericht erwähnt an dieser Stelle noch den Tränkteich und Bocksteich, wohl unbedeutende
Behälter auf der Bornwiese.
1) Aus: Beschreibung der teiche im fürstenthum Gotha und deren ackergehalt
betr, MinA. Gotha Dep. IVa, Insgemein, Kap. 25. — 2) Der Teich hinter dem
Hermannstein gehörte zur „Schnepfenmühle“ und wurde nach deren jeweiligem Be-
sitzer benannt, so im 17. Jahrh. nach dem Pächter Hackspan, und nach 1784
Professorsteich nach Prof. Chr. G. Salzmann. Die Wiese zwischen Professors-
und Gerlachsteich hatte „der Richter in seinem Beschied“. 1643 [8b S. 80]. — 3) Den
Namen „Komstkochsteich“ habe ich nirgends in den Akten gefunden. Das Tal südl.
vom Ziegelsberg, an dessen oberem Ende der Teich liegt, hieß das Ziegelthal. Am
unteren Ausgang lag ein zweiter kleiner Teich, zur Schnepfenmühle gehörig.
Forstnamen zwischen Badewasser und Schilfwasser. 451
> Mundartliche Aus- NW
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Alte Tränke !) Äle Dränk ? Magnifaltbach ?) 1039
(Dobenecker I 729);
Manigfaltbach 1a a!
(Dobenecker I 1071)
3. Straßen.
Der Burgweg ?) Borgkwägk, Friedrichr.|Der Burgweg 1666 [10a]
Der Brotteröder Weg?) Bruderödern Wägk, Fr. Der alte weg 17. Jh. [10];
Brottröder fußweg 17.
Jh. [4]
? ? Unser lieben frauwen
heußlein 1612 [19]; Der
lieben Frauwen Häus-
lein®) 17. Jh. [4]
? ? Die Krause buche 17.
Th.%) [4]
? ? Der Pletzerstein 17. Jh.
[4] °)
Der Frauenstieg ®) Frauenstiegk, Friedr. |Frauensteig 1666 [10a
Der Pfarrweg’) Farrwägk, Röd. fol. 25a]
Die Steinforsthohle 8) |Stinefürtshölen, Röd.
Der Klosterweg °) Kluüesterwägk, Röd.
1) In der sehr quellenreichen Gegend der Alten Tränke zwischen Wachkopf,
Schwarzbach und Hochrück, über der Steinforsthohle ist wahrscheinlich die Oertlichkeit
„Manigfaltbach“ zu suchen. — 2) Der Burgweg führt von Friedrichroda auf die Schauen-
burg. Unterhalb des Wolistieges zweigt sich der alte Brotteröder Fußweg ab, der weiter
über die Tanzbuche und den Kl. Jagdberg geht. — 3) Eine Kapelle am Brotteröder
Weg, an der Tenneberg-Reinhardsbrunner Grenze. Auf den Wald- und Forstkarten des
17. Jahrh. [z. B. 36 und 37] ist das Häuschen noch eingezeichnet. Jetzt ist keine Spur mehr
davon zu finden. Vgl. L. Gerbing, „Unser lieben Frauen Häuslein“, Mitt. d. Geogr.
Ges. zu Jena, Bd. 13, 1894, S. 63f. Vom Dorf Friedrichroda führte der „Frauen-
stieg‘‘ nach der Kapelle, teilweis zusammenfallend mit dem Burgweg. — 4) Ein Mark-
baum an der Stelle, wo der Brotteröder Weg auf den Rennsteig trifft. Hier berühren
sich der Friedrichröder, Kleinschmalkalder und Tabarzer Forst. Der Baum muß eine
große Rolle gespielt haben als Grenzzeichen. Er ist auf allen Wald- und Forstkarten
des 17. Jahrh. eingezeichnet; a. a. O. [4]: „ein gar starker Baum, die krause buche
genannt.“ — 5) Dicht neben der krausen Buche stand im 17. Jahrh. der Pletzer-
stein, von dem die Tenneberger Amtsbeschreibung sagt: „ist an diesem ort ein streit
gewesen und unter diesen stein pletzer gelegt worden.“ Eine andere Stelle lautet:
„Dieser ort ist lange zeit streitig gewesen, anno 1622 durch beiderseits [Hessen und
Weimar] fürstliche commissarien .. .. verglichen und zum denkmahl bletzer unter
diesen stein gelegt, und daher den namen bekommen.“ Noch jetzt legt man unter
Grenzsteine „Urkunden“, d. h. Kohlen- oder Glasstücke als Merkmal. Auch Geisthirt
(Hist. Schm.) erwähnt noch den „Bletzer-Stein“. — 6) Fußweg von der Schauenburg-
Schneidemühle nach dem Burgweg. Der Stieg führte nach „Unser lieben Frauen
Häuslein“. Vgl. Haselthal, Anm. — 7) Weg von Friedrichroda nach Rödichen über
den Schwarzbach und Hermannstein. Rödichen war Filial von Friedrichroda. —
8) Eine tiefe, gepflasterte Hohle, die durch den Steinforst unterhalb der neuen Straße
hinführt. Ein Teil der alten Geleitstraße Gotha-Leina-Friedrichroda. — 9) Vom
Kloster Reinhardsbrunn nach Schnepfenthal.
29*
452 Nordseite.
Mundartliche Aus-
sprache Urkundliche Formen
Moderne Namen
Der Sperrweg !) Sparwägk, Fr.
4. Wiesen und Röder.
Ackerwiese Ackerwöasen, Fr.
Wiegand Konterswiese| Wigand Kunder$-
weasen, Fr.
Die Tanzbuche ?) Dänzbuchen, Fr. Die Tanzbuche 1612 [19];
Tantzbuchen 17.Jh. [10]
Rasenfleck Röasenfleck, Fr. Martin Fischers Wiese
17. Jh. [10]
? ? ; Das Wiesfleck 17. Jh. 3)
Kantorswiese Kunder$weasen, Fr. [10]
Um Reinhards-
brunn:
Die lange Wiese De Fronwöasen, Fr. |Die langen Wiesen 1358
35b]
Die Müllerswiese ®) Müller$wesen, Röd. onen (Handzeichn.
der Reinh. Amtsbeschr.
Schmidts Wiese Schmidswösen, Röd. 1:7. JH.)
Bornwiese Bornwesen, Fr. Der Kreutergarten, alte
Brunnenwiese 1643 [8b
S. 80]
Spitzackerwiese ebs., Fr. Die Schindwiese (Hand-
zeichn.)
Der Breite See | Breite Sie, Fr. Der Breite See?) (Hand-
Der Spittelrain Spittelrein, Fr. zeichn.)
? ? Brementellichen 6) 1612
[19]; Der Brehmenstall
Ullrichswiese | ebs. (Handzeichn.)
Karrenwiese ?) Kärnwesen, Röd, Die karnwiesen über der
schnepfenmohl 1543 [7]
1) Am Wolfstieg, unterhalb der alten Bergwerke. —- 2) Der Ursprung des Namens
ist zweifelhaft. Der Sage nach sollen die Hirten dort Feste gefeiert haben. Auf der
Tanzbuche war eine Viehtränke, also führte eine vielbenutzte Viehtrift herauf. Die
Kuhhalte (wo die Kühe mittags lagerten) war auf dem Wieschen nördl. der Tanz
buche, am Brotteröder Weg. — 3) Wahrscheinlich nicht identisch mit dem Rasen-
fleck, sondern eine Rodung über dem Triefstein. —- 4) Am Reinhardsbrunner Weg
(westl.) zwischen der Klostermühle und der Langen Wiese. 1666 [102]: „Mühlwiese
oder Backhauswiese“. Nach der Handzeichnung lagen die Mühlwiese und der Mühl-
acker unter der alten Klostermühle, zwischen Scherteich und Mühlteich, eine
„Müllerwiese“ an der Stelle der jetzigen Klostermühle. Die Sequestratoren erwähnen
eine zum Kloster gehörige Wiese „im Ziegenthal“. Ich nehme dafür die letztgenannte
Wiese an, die, unfern des Ziegelberges, nahe dem Eingang zum Quellthal liegt.
— 5) Große Wiese zwischen Ober- und Unter-Büchig. — 6) Die Oertlichkeit liegt
da, wo der Langewiesenweg mit dem Unterbüchigsweg zusammentrifft. — 7) Wiesen
unter- und oberhalb der Schnepfenmühle; alter Reinhardsbrunner Besitz. —
Mühlen: 1. Die Schnepfenmühle, am unteren Ausgang des Reinhardsbrunner
Forstnamen zwischen Schilfwasser und Leina. 453
Forstnamen zwisehen Schilfwasser und Leina.
Mundartliche Aus-
1 Urkundliche Formen
sprache 1%)
Moderne Namen
1. Berg und Tal-
namen.
Am Kreuz!) [An Kriz, Georgenth. ;|Possenroder Creutz 1544
\ In Krüz, Finsterberg.| [13]; Poströders Oreutz,
Posteröder Creutz, Post-
reuter Creutz 17. Jh.
[15 u. 23]; Porsenröder
[37]
Münchengirn ?) Münchengern Abbichonrod 1039 (Do-
benecker I 729); Ab-
schirot 1216 (Doben-
ecker II 1667); Api-
| chinrod 1227 [35b];
Tales am Badewasser gelegen, schon 1186 als Snephindal als Reinhardsbrunner Besitz
erwähnt (Dobenecker II 761). 2. Eine wüste Mühlstätte am Ausgang des Mehlthals,
zwischen der Unterhardt und der Wahlwinkler Hardt. Als das Badewasser unter
Landgraf Balthasar 1369 nach Waltershausen geleitet wurde, verlor die Mühle am
alten Bachlauf ihren Zweck und wurde nach Ibenhain verlegt. 3) Eine wüste Mühl-
stätte am unteren Ausgang des Ungeheueren Grundes. Diese Mühle wird nur einmal
genannt im Tenneb. Erbbuch 1510 [1]: „7 gr. zins Hans Ender zu Waltershaußen,
Peter bottener, Curdt List, Hans Harthmann zu Walwinkel im amt, von einer
sehnithmoln gelegen im ungeheurengrunde.“ Der Mühlgraben und die Mühl-
stelle sind noch zu erkennen.
Ueber den früher so lebhaften Bergbau (besonders Eisenerze und Kobalt) bei
Friedrichroda (am Gottlob, Wolfsstieg, Abtsberg, Schorn) vgl. Fr. Regel, Entw. 41, 42.
1477 verlieh Herzog Wilhelm dem Abt Nicolaus für das Kl. Reinhardsbrunn das
Recht „uf dem Schorn, in des closters zu Reinersborn gebieth liegende“ zu muten.
„Dorauf ein fundt gruben mit zwentzig lehn, dor yn alle streichende, hangende und
stehende genge auf silberwerg zu bauen, mit allen freiheiten und gerechtigkeiten,
die man zu andern bergwerken in unsern landen pfleget zeu gebrauchen .. .“ [35e
fol. 258b.]
Ueber Steinbrüche im Amt Reinhardsbrunn 1643 [8b]: „Ein mühlsteinbruch
am Kornberge, so sich von neuem erzeiget; einer hinter dem kloster gelegen, „im
Steingraben‘“ genannt; ein alter steinbruch, vor Friedrichrode gelegen, ist aber alles
verfallen“ (am Reinhardsberg); Sparkalksbruch am Abtsberg.. Am Zimmerberg stand
ein Kalkofen.
1) Ein unscheinbares Steinkreuz mit der eingemeißelten Inschrift: [P]issenrod.
Die Bedeutung dieses Denkmals an der Rodung eines Posso ist unbekannt. Die Volks-
etymologie gestaltete den Namen in „Postreuters Kreuz“ um. Danach „soll an dieser
Stelle einst ein Postillon getötet worden sein“. (Völker, a. a. OÖ. 172.) Am Kreuz
stößt der Rennsteig mit dem Rotenweg zusammen, der als „Weinstraße“ nach Schmal-
kalden westwärts absteigt; außerdem kommt hier die Straße aus dem Freiwald (Neues
Haus) herauf. — 12) Die Aussprache nach Finsterberger-Friedrichrodaer Mundart. —
2) Der Münchengirn, ein zwickel-(girn-)förmiger Forstort zwischen dem Freiwald
(Langenberg) und dem Amt Tenneberg (Spießberg), gehörte mit zu den ersten Gütern
des Kl. Reinhardsbrunn.
454 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Urkundliche Formen
Munchengern 1357 (StA.
Gotha QQ Is 2837);
Mönchgeren 1357 [35b] ;
Münchengöhren 17. Jh.
Laubhohle !) An der Laubhölen [23]
Drusenbach ?) Drousenbach Drusonrot 1114 (Doben-
ecker I 1103); Drusin
1227 (Dobenecker II
2415); Drusun 1227
[35b];? Brusenbach1492
[35b]; Drautbach 1569
[19]; Trausenbach 1587
[12]; Trußenbach 17. Jh.
[23]
Brandleite ?) Brändelin Gebrannte Leiten 1587
[12], „das Erfurter Holz
genannt, jetzt die
Brandleiten“ 1643 [8b
fol. 60]
Heuberg Häbargk Heyberg 1557 [19]; Hau-
berg 1569 [19]; Ham-
berge 1633 [37]
% ? Lange Hecken) 1733
11)
Die Wolfsgruben 5) Wolfsgrumn Die Wolfsgruben 17. Jh.
16
Die Struth ®) Ströt a 1569 [19]
ÖOchsenbühl 7) O(u)chsenbüllen Ochssenbul 1357 (StA.
Gotha QQ Is 287);
Der Finsterberg ®) Dinsterberg ®) Ochsenbüel 1357 [35b]
Steitzberg?) Uf den Stälzbärgk |9) ? Streitwald, Streit-
Das Alterod 19) Alerod bergholz 1557 [19]
Alte Gemeinde 11) Ale Gemein
1) Eine enge Schlucht, durch die eine der Leinaquellen (nw. des Leinaborns)
fließt. — 2) Forstort an der Quelle der Trockenen Leina. Vgl. Gewässer: Drusen-
brunn. — 3) Steiler Hang nach der Trockenen Leina und der „rechten Leina“ (l. Ufer)
zu. — 4) Die „Langen Hecken“ sind in der Nähe des Drusenbaches oder Heuberges
zu suchen. — 5) Noch heute tiefe Gruben im Fichtendickicht am Heuberg bei der
Leinweberswiese. — 6) „Ein gar sumpfiger ort“ 1612 [12]; dies gilt noch für die
heutige Beschaffenheit des Forstortes. — 7) Ein buckliger, jetzt baumloser Hügel zwischen
dem unteren Rösenbach und der Leina. — 8) Der jetzt zum Teil bebaute Gemeinde-
wald südl. von Finsterbergen. Die älteste Namenform des Ortes ist vieulus Disterberg,
1141 (Dobenecker I 1430). Diese Form erhielt sich bis ins 16. Jahrh. Vgl. Flur-
namen. — 9) Der östliche Teil des Finsterberges; an der Grenze von Nlur-
und Amtsgebiet. — 10) Gemeindeholz n.ö. vom Dorf. — 11) Holzung nördl. vom Ort.
Forstnamen zwischen Schilfwasser und Leina. 455
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
John Der John t) Das Erfurdesch holz
1527 [5]; Der alte John
oder das Erfurdische
holz 1587 [12]; Alte
Jahn 1633 [37]
Körnberg ?) Körnbärgk Curinberch 1215 (Naud6&,
a. a. O. 128); Kuern-
Molchhög Molchhegk berg 1544 [6]; Kornberg
Stockhög Stockhegk 1587 [12]
Ringberg ?) Rengbärgk Grinbere ?) 1039 (Doben-
ecker I 729); Grimperc
1215 (Naude, a. a. O.
128); Ringbergk 1587
[12]; Ringenberg 1633
Die Hermannsburg) |? [37]
Heidelberg y Heidelberg 1733 [11]
Bruchdelle Bruchdellen
Querberg Qua(e)rbärgk Quergberg 1527 [5];
Querenberg, Quere 1557
[19]; „der kleine Querch-
bergin Engelbach“ 1569
[19]; Qwerchberg 1587
[12]
Langethal Langedöal Langenthal 17. Jh. [10]
Dörrberg t) Därrbärgk Turibere 1039 (Doben-
ecker I 729); Der Gr.
u. Kl. Thorberg 1557
[19]; Dörberg 1587 [12];
Durikberg 1633 [37]
1) Möglicherweise beziehen sich diese Namenformen auf das Alterod. — 2) Körn-
berg (westl.) und Ringberg (östl.) bilden einen zusammenhängenden Bergstock,
der sich südl. von Friedrichroda zwischen Schilfwasser und Leina hinstreckt. Der
Kreuzweg (Finsterbergen-Dörrberg [Forstort]) scheidet die beiden Forstorte. Die
Reinhardsbrunner (gefälschten) Urkunden unterscheiden nicht genau zwischen den
beiden Oertlichkeiten. 1039 (Dobenecker I 729) führt die Klostergrenze „sursum
per callem inter duos montes Grinbere et Turibere“. Meines Erachtens kommt hier
der Ringberg und Dörrberg in Frage, dazwischen das Langethal. 1215 (Naud&,
a. a. OÖ. 128) werden Grimpere et Curinberch als Grenzpunkte genannt. Grim-
pere ist wieder der Ringberg, während Curinberch dem späteren Kürnberg so
gleich lautet, daß man nur annehmen kann, es liege eine Namenverwechslung vor
mit dem östlich liegenden Dörrberg. Die Grenze hatte sich in der Zwischenzeit
nicht verschoben; Engelsbach gehörte bis zur Säkularisierung zum Kloster. Auf der
Südseite des Körnberges stand im 16. Jahrh. ein Wildenstall. „Am Kürnberg ist alle
jahr mit den wilden und fohlen daran gehüt worden.“ 1557 [19]. — 3) Flurort am
nördl. Waldrand des Körnberges. Bedeutung unbekannt. Von einer Burgstelle ist
nichts erhalten. — 4) 1569 [19] war der „Törberg“ „zu sturmleitern gen Gotha ver-
hauen“. (Grumbachsche Händel!)
456 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Kreuzweg!) Krizwäg Kreuzweg 1657 [16]
Schönauer Gemeinde-) ?
wald?)
Ernströder Gemeinde-| ?
wald
Zipfel 3) ?
Dachsberg ?) ?
Sommerwand Sommerwänd Die gemeyne der von
Dachsgraben ®) Dachsgröamn Friederichsrode 1357
Weinberg ?) Winbärgk (StA. Gotha QQ Is
Der Gottlob ®) Gottlob 287, Or.); Friedrich-
Die Katzensteine % röder zänkische ge-
Die Klinge In der Klinken mein, Gottlob 1657
Klingenstein [16]
Der Steinbühl Steinbüllen Steinbuhl 1569”) [19];
Steinbüel 1649 [9]
Der Rotheweg °) Ruüedewägk „Ein ort holz, heist am
rotenwege“ 1505 [2]
5 ? Das Küchengehäu ?) 17.
Jh. [23]
Spießberg Spießbärgk Spießberg 1505 [2]
Friedrichröd. Grund !0)| Fricheröder Grund Weißer Grund 1557 [23]
Spießbach 11) Spießbach Spießbach 1512 [20]
? ? Schelleiten 12), Selleite,
Sehelleithe 1512 [20];
: Salleiten 1544 [8]
ne a) E(a)selskimmen Eselspforten 1512 [20]
1) Ein Forstort über Engelsbach, im Winkel zwischen Körnberg, Dörrberg und
Querberg. Hier trifft der Kreuzweg (Pfad) von Finsterbergen auf die Friedrichroda-
Engelsbacher Straße. — 2) Der Schönauer Gemeindewald liegt teils auf dem rechten
(Ziegelberg), teils auf dem linken Leinaufer. — 3) Ein schmaler Streifen herrschaft-
licher Wald zwischen den beiden Gemeindeholzungen. — 4) Der Dachsberg hat den
Namen wohl von den Dachsen, die noch jetzt dort hausen. — 5) Die sonnigste Stelle
an der Südwestseite des Dachsberges. — 6) Eine treffende Namenerklärung gibt es
noch nicht (vielleicht Bergwerksnamen?). Ueber die zum Namen erfundene Sage
vgl. Landeskunde des Herzogtums Gotha, Gotha 1884, 126. — 7) A. a. O2, Dacın
ein großer ort, das erfurtische Holz.“ Der Forstort Steinbühl reichte also früher
bedeutend weiter nach Osten. (Vgl. Alte Gemeinde) Spuren Erfurter Besitz-
rechte in dieser Gegend sind übrigens meines Wissens nirgends urkundlich nach-
zuweisen. — 8) Forstort, längs der alten Straße gleichen Namens. Vgl. Straßen. —
9) Für die herrschaftliche Küche wurde ehemals alljährlich ein bestimmter Schlag
(„Gehäu“) angewiesen; vielleicht bezieht sich der Name dieses Forstortes auf diesen
forstlichen Gebrauch. Das Küchengehäu lag im oberen Teil des Friedrichröder
Grundes. — 10) Das Tal zwischen Spießbach und Rotheweg. Vgl. Schellemuntzen
(Gewässer). — 11) Forstort zwischen den beiden Quellbächen des Schilfwassers. —
12) Die Schelleithen [= Schöne leite oder Schilfleite?, vgl. Schöne Leite im
Tabarzer Forst] ist wahrscheinlich der Hang nördl. von der alten Straße, die vom
Forstnamen zwischen Schilfwasser und Leina. 457
j Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
2. Gewässer.
Das Bartelsloch !) ?
Das Teufelsbad ?) Düwelsböad
Der alte Menschen-| Ale Menschedich
teich 3) : n
Das Schilfwasser *) Schilfwasser ge a
a gle : | röder wasser 17.Jh.[23]
Stockwiesengraben 5) |?
Der Spießbach ®) Spießbach
? ? Das wasser, die Schellen-
mutzen ”), die schöne
Müetzen (od. Müntzen)
Der Klingengraben In der Klinken 1557 [19]
Der Kesselgraben 8$) | Kesselgröamn Der Kessel 1557 [19]
Kaltebrunn Käle Born
? ? Habsbach ?), Schornbach
1557 [19]
Der Hüssel(!)Jbach 10%) |? Hässelbach 1633 [37]
Der Hörselbrunn (!) |?
Rothenweg nach der Kniebreche zu abzweigte. Vgl. Schellemuntzen u. Heß, Thw.
in alten Zeiten 66 Anm. 7.
1) Sumpfstelle am Kreuzweg, nördl. von Engelsbach. — 2) Sumpf am Südfuß
des Körnberges ; Quelle des Körn’schen Wassers. — 3) Ehemaliger Teich in der Alten
Gemeinde nördl. von Finsterbergen. Dort soll der Storch die Kinder holen. —
4) Das Schilfwasser entspringt am Langeberg, sö. der Tanzbuche, in der Schilfdelle.
Dies ist wohl die Schellkotte. Kutte, häufig Sumpf und Sumpfloch. Hier ist auch
die Scheliten zu suchen. — 5) Eine der Schilfwasserquellen, am Heuberg. — 6) Jetzt
nur als Forstort bekannt; wohl gleichbedeutend mit dem folgenden Bach. — 7) Jeden-
falls der Bach (Spießbach), der durch den Friedrichröder (früher Weiß-)Grund fließt.
Die Schelleite wird bis zum Spießbach gerechnet worden sein. Das Bestimmungswort
Mützen oder Müntzen ist freilich unklar. Es wird eine Schneidemühle erwähnt, ‚so
am wasser, die schöne Müntze genannt, gelegen“. Damit kann nur die Grundmühle
gemeint sein. — 8) L. Zufluß des Schilfwassers, fließt zwischen Schauenburg und
Regenberg. — 9) Unter diesen Namen sind keine Bäche mehr bekannt. Gemeint
sind jedenfalls Quellen des Kesselgrabens, die zwischen Buchenjohn und Wolfsstieg
am Abtsberg entspringen. Vielleicht hängt der Name Habsbach mit Abtsberg zu-
sammen. Habsbach und Schornbach werden beim Buchenjohn erwähnt. ‚Der Zipfel,
da Habsbach und Schornbach zusammenfällt“, liegt unter den Weißlebersteinen.
Weiter heißt es: „ein berg, der Schorn genannt, zwischen dem Schaumberg, dem
Kessel, Habsbach, Buchen John, Simelsberg, ungeheuerten Grund, Absberg.“ —
10) Nach der Forstkarte fließt zwischen Schauenburg und Wolfsstieg der Hüsselbach [!]
(Quelle: „Hörselborn‘“ [!]), und mündet unterhalb der Hessenmühle in das Schilf-
wasser. Beide Namen sind sicher verderbt. Das Tal hieß noch zu Anfang des 17. Jahrh.
Haselthal; Haselgesträuch wuchs hier (nach den Waldbeschreibungen) massenhaft.
Eine ähnliche Namenumwandlung findet sich übrigens auch zwischen Hohenkirchen
und Schwabhausen. Hier hat die Flurkarte Hösselberg und -feld, während die
Oertlichkeiten noch 1665 Haselfeld und Heßelberg hießen.
458 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
3. Straßen.
Der Rotheweg!) Der Rüedewägk Rotinstieg 1227 (Doben-
ecker II 2415); Der
roteweg 1505 [2]
Schmalkalder Straße ?)|Schmelkeler Schossen ? Gesteige gein Smal-
kaldin?), Das hohe ge-
steigere gein Smalkaldin
1357 (StA. Gotha QQ
Ig 227); „Der Pfad, der
von Finsterbergen nach
Schmalkalden geht“
Die Wacht?) De Wach 17. Jh. [10]
1) Die Straßen, die in der Nähe der Leinaquellen zusammentreffen, gehören mit
zu den ältesten des Gebirges. Leider ist die Ausdrucksweise der Urkunden nicht
immer klar genug, um den Verlauf genau feststellen zu können. Es kommen besonders
in Frage die Urkunden von 1227 und 1357. 1. (Dobenecker II 2415): „a platea,
que est super Apichinrod [Münchengirn?] per viam, que dieitur Winstraze sursum
tendentem, ad plateam, que est super Langinberch tendens, ad Eberhardisbruckin
[Ebertswiese] et per sequestrum dueit ad rivulum Seiuirbach [?] et ad Ladestat [?] et
Trokinlina et Drusin |Forstort Drusenbach] usque ad Rotinstig.“ 2. [StA. Gotha QQ
Is 237, Or.]: „... ein teil vnsers waldis, der gelegin ist uf gen syt Friderichsrode,
also dy straße ufget daz hoche gesteigere gein Smalkaldin zeu der linken hant,
biz an den Münchegeren, dornechst zewusson deme Munchegeren, dy trokene Lyna zeu
tale, biz an dy rechte lina, abir dy rechte lina zeu tale, biz vmb den Ochssenbul, an
den Rotzerbach, dar nechst an daz velt zeu Dinsterberge, danne biz an dy gemeine der
von Friderichsrode ...“ Das neugewonnene Klostergebiet umfaßte also die Forstorte:
Drusenbach, Brandleite, Heuberg, Struth, Ochsenbühl (Rösenbach), John, Steinbühl.
Der alte Rotheweg läuft, teils als tief ausgewaschener Holz-, teils als Rasenweg, ober-
halb des heutigen Rothewegs am Westhang des Steinbühls hin und verbindet sich erst
beim Eisbrunnen mit der jetzigen Straße. Der Name bezieht sich auf die auffallend
rote Farbe (Rottotliegendes) des Gesteins. Zwei wichtige Kreuzungspunkte lagen an
dieser Straße: 1. „die Wacht“ (s. unten), da, wo die Straße aus dem Leinagrunde
(? das hochgesteigere) heraufkam. Hier lief ein Straßenarm westwärts weiter (unter-
halb des Spießberghauses; viele Hohlen und alte Geleise) bis zum Rennsteig über
dem Nesselgrund (hier die Ausspanne), dann die Kniebreche ins Schmalkalderthal.
Der von Norden kommende Rotheweg lief in gleicher Richtung weiter nach dem
Kreuz. Hier ist der zweite „Wegstern“: der Rennsteig von Westen (Taube Rasen)
nach Osten (Thiergarten und Streitgirn); der Rotheweg von Norden kommend und
südwestwärts übers Tambacherfeld nach Seligenthal (als Weinstraße oder Unterländer-
weg) fallend; südostwärts die Straße nach dem Freiwald (Neues Haus). Fr. Regel
(a. a. ©. 15 u. 16) nimmt als „Weinstraße“ an die Rennsteigstrecke vom Kreuz nach
der Ebertswiese und weiter nach Floh. Auch diese Straße ist sicher sehr alt. —
2) Wahrscheinlich ist mit dem „gesteigere“ nicht der Rotheweg (dieser Name würde
doch wohl angewandt worden sein) gemeint, sondern die teilweise recht steile Straße
aus dem Leinagrund über Finsterbergen nach der Wacht. — 3) Vgl. Anm. 1. Der
Rotheweg war 1512, um den Verkehr mit Erfurt zu sperren (vgl. H. Heß, Der
Thüringerwald 66), stark befestigt mit Landwehren, Gräben und drei Schlägen, die
nachts bewacht wurden durch die Leute des Klosters Reinhardsbrunn. Jetzt wird
erzählt, zur Zeit einer großen Viehseuche im Hessischen seien hier oben, an der
a die Wachposten gewesen, zur Verhinderung der Einschleppung kranker
iere.
Forstnamen zwischen Schilfwasser und Leina. 459
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
? ? Der Reifsteig !) 1665 [17]
Der Mönchweg ?) Münchwägk
Bierweg 3) Bierwägk
Kreuzweg *) Krüzwägk Kreuzweg 1612 [19]
Wolifsgasse 5) Wolfsgaß
Tambacher Fußsteig‘) |Der Damsche Stägk |Tambacher Steig 1587
2
4. Wiesen und Röder.
a) Am Ring- und
Körnberg:
Gänserasen Gänserdäsen
Kieferswiese Kiewer$ Weschen
Gebrannte Wiese | Brändewesen Die Gebrannte Wiesen
Krumme Rod Krummerod 1612 [19]
Körnbergs Wiese | Körnbärgkswesen ? Die Pfeiferswiesen am
Pfarrwiese ? Körnberg ”) 1569 [19]
b) Steinbühlund
John:
Frostwiese ?
Pumpwiese Pumpwesen
Steinbühls Wiese |?
Kaisers Rod ?
Gemeindewiese ?
c) Struth, Heuberg,
Brand, Drusen-
bach:
Stockwiese Stockwesen
Obere Leinawiese |Öwer Linwäsen
Die drei Rodewiesen| De Rodwösen
Knillrod Knöllröd
Mattheuswiese Uf de Mathesewesen
1) Der Reifsteg traf, vielleicht aus dem Leinagrund kommend, den Rotheweg
zwischen Drusenbach und Kreuz. — 2) Von Finsterbergen durch die Alte Gemeinde
nach dem Körnberg (Königsweg) und Friedrichroda. — 3) Von Finsterbergen zwischen
Ring- und Körnberg, am Kreuzweg abzweigend nordwestwärts nach der Friedrich-
roda-Engelsbacher Straße. — 4) Der Kreuzweg trennt die Forstorte Körnberg und
Ringberg und läuft zum Forstort Kreuzweg (s. oben). — 5) Hohlweg, von Finster-
bergen nordwärts ausgehend zwischen dem Alterod und Rodeland, nach dem Körn-
berg zu. — 6) Jedenfalls ein sehr alter direkter Verbindungspfad zwischen Finsterbergen
(Friedrichroda) und Tambach, über die Rodewiesen - Struth - Leinagrund - Neues Haus.
— 7) Der Name ist nicht mehr bekannt, und es kann nicht nachgewiesen werden,
welche Wiese ehemals so hieß.
460 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Salzwiese 1) Sälzwesen
Schmelzhüttenw. 2) | Schmelzhöttenwösen
Vey’s Wiese Uf der Vey’s Wesen
Teichwiese Dichwesen
Großer und Kleiner| Uf den Gruß un Klen’
Frosch ?) Früsch
Leinewebers Wiese | Linewäwerswesen
Schlagwiese Schlöagkwesen
Große und Kleine! Grusse u. kleine Wach-
Wachtwiese wesen
Lange Wiese Lange Wesen
d) Dörrberg und
Querberg:
Rodewiese ’s Rod
Gärtners Wiese Gärtner$ Wesen
e) Spießberg und
Spießbach:
Gr. u. Kl. Stallw. *), Stöalwesen
Hauswiese ®) Hüswesen
Lange Wiese Lange Wesen
Der Taube Rasen 5)| ?
Obere Waldwiese |Öwerste Wäldwesen
Enderts Wiese (am Enders Wesen
Rotheweg,)
In der Eselskimme 6); In der E(a)selskimme
1) Sumpfige Wiese an der Quelle des Salzbrunnens (Rösenbach). — 2) Im oberen
Leinagrund. Es soll hier eine Schmelzhütte gestanden haben. Die Grundmauern
wurden gefunden. (Mündl. Mitt.) In einem Aktenstück des MinA. Gotha Dep. IVa
„Die wiederanrichtung des gießwerks zu Reinhardsbrunn 1664“ findet sich folgende
Stelle: „berichtige ich hiermit fürstl. Durchl. ... daß ich diebeede im A. R. stehen-
den schmelzwerk in augenscheinliche besichtigung gezogen und befunden ... das
Friedriehröder werk ist ganz wüste.‘“ Wahrscheinlich ist die Hütte im Leinagrund
(der zum Amt Reinhardsbrunn gehörte) gemeint. — 3) Sehr sumpfige Wiesen mit Ab-
fluß nach der Leina am Heuberg. — 4) Die Große Stallwiese lag zwischen Kniebreche
und Spießberg am Rennsteig (Taube Rasen). Die Wiese ist seit langem aufgeforstet,
und das Pirschhaus (früher Wildenstall?) nach der Hauswiese über dem Spießbach ver-
legt worden. Vgl. Völcker a. a. O. 171: „die Stallwiese ist eine gegen 40 acker große
Wiese oder Waldblöße, auf welchem ein Pirschhaus steht, welches von dem benach-
barten Spiesberg das Spieshaus genannt wird.“ — 5) Vom Kreuz an läuft der Renn-
steig über den Spießberg auf dem „Tauben Rasen“, einem kurzhalmigen Rasenfleck.
— 6) Am oberen Schilfwasser (Eselskimme, Kühle Thal) werden im 16. Jahrh.
(1505 [2], 1510 [1]) Wiesenrodungen erwähnt, a. a. O.: „1. Claus und Heinz Thil
haben eine wesen gemacht am Langen forte. 2. ebendort „an der Eselspforten“. —
Mühlen: 1. An der Leina. 1557 [19] werden erwähnt: „2 schneidemühlen zu
Engelsbach, den Bauern zuständig; eine herrschaftliche schneidemühle zu Engelsbach.“
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 461
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt !).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen ee
Urkundliche Formen
1. Berg- und Tal-
namen.
Der Freiwald ?) Freiwäld, G. Vriewalt 1270°); Frien-
walt 12784); der Freye-
waldt 1503 5); die freyen
Wälde 1557 6)
Der Langenberg Langebärgk, G. Langinberch1227(Doben-
ecker II 2415); langin-
a berg 1227 (Reinhardsbr.
Ueber der langen! Awer dr langen Schnei-| Schwarz. Kopialb. RR I
Schneidel ?) del, G. 19; Der Langenberg
Steinkopf 8) ebs. 1557 ©)
Schneckenbach ?) ebs. ebs. 16126)
Am Kopfe An Kopf, G.
Thiergarten 1°) Diergöärten, G. Thiergarten 1647 [15]
Oberer und unterer Äwerer un ungerer
Pirschhauskopf 1) Birschhuskopf, T.; Uf
de Birschhisser, G.
1640 [9] war die Engelsbacher Amtsschneidemühle im Gebrauch des Reinhardsbrunner
Schossers Martin Perchfeld und des Richters daselbst Blasius Schubert. Sie zahlten
15 fl. Wasserzins.. 2. Am Schilfwasser. Die Dammmühle liegt unterhalb Friedrichroda,
zwischen dem Dachsberg und Hochrück. 1557 [19]: die Mühlen am Steinenforst ;
ebda.: „gegen der Tanemühlen“. 17. Jahrh. [10, Friedrichröder Grenzbeschreibung] :
die Steinforstmühlen. Nach Brückner (II 2, 53) gab es 1758 in Friedrichroda noch
„6 gangbare Mahlmühlen, 2 Oelmühlen, 1 Papier- und 2 Schneidemühlen, von welcher
letzteren Art die dritte eingegangen. 1557 [19] war die unterste der Schneidemühlen
herrschaftlich; ‚drei darüber liegend, der bauern erbe“. Die Grundmühle (wohl die
1584 [3] erwähnte „Oberschneidemühle‘“) lag „am wasser die schöne Müetzen genannt“.
— Zusammenfluß von Spießbach und Schilfwasser. Die Hessenmühle (Schauenburg-
schneidemühle) hat den Namen nicht davon, daß sie am Weg nach Hessen lag, sondern
von einem Personennamen. Auf dem Plan von Friedrichroda (1642 [10]) ist sie ein-
gezeichnet als „Hans Hessens mühle“.
1) Bis zur Wasserscheide zwischen Apfelstädt und Ohra. Aus den Forstrevieren:
Finsterbergen, Georgenthal, Tambach, Dietharz, Stutzhaus. — 1?) G. — Georgenthaler,
T. = Tambacher, D. = Dietharzer Mundart. — 2) Ein 840 ha großer Waldbezirk
nw. von Tambach, im Süden von der Spitter, im Norden von der Leina begrenzt.
Folgende Forstorte gehören dazu: Hangweg, Gleichisch Gehäu, Richtershög, Birkheide,
Thiergarten, Langeberg, Schneckenbach, Leinerthal, Michelsjohn, Harzstieg. Höchst
wahrscheinlich. eine alte Markwaldung der sieben Ortschaften: Siebleben, Tüttleben,
Grabsleben, Pferdingsleben, Cobstädt, Uelleben, Tröchtelborn. Vgl. H. Heß, Der Frei-
wald zu Georgenthal, Zeitschr. d. Ver. f. Thür. Gesch., N. F., X 285. — 3) Georgen-
thaler Schwarzes Kopialbuch fol. 1666. — 4) Ebda. fol. 92b. — 5) Aus: Codex chart.
A. No. 373, fol. 34b, Herzogl. Bibl. z. Gotha (nach H. Heß). — 6) Aus: StA. Gotha
EE If, No. 17—20, Schwarzwald, Jagdsachen, 1472—1627. — 7) Forstort am Langen-
berg, über dem r. Leinaufer. — 8) Forstort an der Quelle des Langenbachgrabens. —
9) Forstort und Bach, s. unten. — 10) Von jeher ein Mittelpunkt der Auerhahnsbalz
und „Vogelweide“. — 11) Im Forstort Thiergarten, am Rennsteig. Noch 1813 standen
dort eine Anzahl Gebäude: „1. das Herrschaftshaus mit einem Saal und 3 Stuben;
462 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
| Urkundliche Formen
Die Heuröder !)
Gleichisch Gehäu ?)
Häreder, G.
's rische Gehei, G.
Das gleichische geheu
1557 3)
Hangweg ‘) Hangwägk Hangweg 1557 3); Hange-
weg. 16123)
? ? Reinhards Rod 16655)
Richtershög Richter$hegk, G. Richtersheugk oder glei-
chische gehäu 1612);
Stötzersgrund ®) Stetzerigrond, G. Richtershögk 1665 >)
Birkenheide Birkeheide, G. Birkenheide 1557); Bir-
Wüste Wand ’”)
Wiste Wänd, G.
kene Heide 1733 [17a]
Rothe Haar ®) Rüede Hör, T. Rothe har 1557 3)
Rothenbach °) Ruedenbäch, T. Rottenbach 1557 3)
Spitterwand Splitterwänd, Spitter- Splitterwand 1665 5)
wänd, T.
? ? Brandt 10) 16655)
Leinerthal 11) Linerdöal, T. Am Leinigerthal 1557);
Lienerthal u. Leinerthal
1665 5)
Michelsjohn Michelsjohn, G. Michels Jöhnchen (Besch.
d. Amts Reinhardsbr.
17. Jh., Gotha Handbibl.
Herzog. Kammer I
313 M)
Paulfeld 12) | Paulfäld, G. Pauelfeld, Bauefelde 1544
[19a]; Pauelfeld1612[19]
a ” DieHohnröder!3)17.Jh.1#)
2 ? Der Hartz15) 17. Jh.1%)
2. das grüne Haus ...; 3. das Jägerhaus; 4. der Fohlenstall mit der Wohnung des
Fohlenhirten; 5. die Holzhauerhütte.“ Der Fohlenstall gehörte zur Stuterei Georgen-
thal. (Mosch u. Ziller, a. a. O. 200 u. 202.)
1) Weideplätze im Thiergarten für die Fohlen. StA. Gotha Cameralia 1730 YY
III (e). — 2) Bedeutung des Namens unbekannt. — 3) Aus: StA. Gotha EE IIf,
No. 17—20, Schwarzwald, Jagdsachen, 1482—1627. — 4) Forstort zwischen Rennsteig
und Spitter; nach letzterer zu steil abfallend. Am Westende der Dreiherrenstein ;
Grenze zwischen Amt Reinhardsbrunn und Tenneberg. — 5) Aus: Neue georgenthalische
Amtsbeschreibung 1665, Gotha, Handbibl. Herzogl. Kammer. Das Reinhardsrod war
eine Lichtung am Rennsteig zwischen Brandkopf, Streitgirn und Gleichisch Gehäu. —
6) Zweigt an der Spitterwand zwischen Richtershög und Birkenheide ab. — 7) Hang
vom Richtershög nach dem Spitterteich zu. — 8) Forstort auf dem 1. Ufer des Rothe-
bachs. — 9) Als Forstort Teil des Forstortes Rothe Haar. — 10) Ein Teil des Forst-
ortes Rothe Haar, jetzt nicht mehr gebräuchlich. — 11) Forstort (Berg) zwischen
der Freiwaldstraße und dem „Bauernweg‘“. — 12) Am Paulfeld soll, nach mündlichem
Bericht, ein „Gut‘“ gestanden haben (?). — 13) Die Hohnröder sind nach der Rein-
hardsbrunner Grenzbeschreibung, nördl. vom Michelsjohn, am Bauernwege zu suchen.
— 14) Aus: Beschreibung des Amts Reinhardsbrunn, Handbibl. d. Herzogl. Kammer
I 313 M Kap. 11. — 15) Wahrscheinlich der nördl. Teil des Forstortes „Harz-
stieg“, an der Reinhardsbrunner Grenze, am Hain.
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt.
465
Moderne Namen Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Schuchholz ebs., G. Das Schuchholz 1557 1)
Elsegründchen Elsegröndchen, G.
Oelberg Eilbärgk, G. Oelberg 15273)
Das Heilige Holz? Helgenholz, G. |Das heyligen holz 1557 ®)
Hain Hahn G. ? Hagen 1189 (Doben-
ecker II 835); Der
Haun 1544) ; Der Hain-
berg sant Johannes
15273); Der Hahn 17.
Jh. 4a)
Bäuersgrund ) ? Bauefelde 1594 #)
Klausenhain ®) Grüßenhahn, @.
Erfgrund °) In Erfschen Grond, G.
Lerchenfeld 12) Lerchensfeld, G.
Steiger 13) Steier, G.
Klues 1425); Am Oloßen-
hain 15571); Clausen-
hain 17. Jh.”)
Der Erffengrund 167710);
Erffsgrund 1665 11)
Lerchenfeld 1665 11)
Altenberger Steiger
1647 10)
Romeisengrund 13) Romisengrund oder Das Asmusgründlein
Steiersgründehen, G. | 1647 10)
Der Ziegelberg 14) Zielbärgk, G. Ziegeberg, Ziegelberg
1665 11)
Schönauer Gemeinde-| Schinausche Gemein, G..Der Schönauer hölzlein
wald 15) 1557 1); Schönauer
Mühlacker 16) Millenacker, G. kleine gemein 1665 11)
? ?
Der moelberg 1527 [5] 17);
Der Mühlberg 1557 [19]
1) Aus: Jagdsachen, Schwarzwald, a. a. OÖ. — 2) Ehemals Besitztum der
Johanniskirche zu Altenbergen? — 3) Aus: Holzordnung des Kl. Reinhardsbrunn,
StA. Gotha KK XIV 3. — 4) Aus: StA. Gotha EE II, Beschreibung des amts Schwarz-
walds gehulze. — 42) S. Anm. 14 vor. S. — 5) Der östl. Teil des Heiligen Holzes,
über der Altenberger Straße. — 6) Aus: Ltr. compon. inter monasterium nostrum et
illos de Seberch, Schwarzes Georgenth. Kopialbuch. — 7) Aus: Beschr. des Amts
Reinhardsbr., a. a. ©. — 8) „Der Hain bei der Klause‘“; entweder benannt nach der
ersten Klosteranlage auf „Sin Jürgen“ (s. Wiesen), oder nach der Klause eines Ein-
siedlers, die, der Sage nach, hier gestanden hat. StA. Gotha EE II a.a. 0. fol. 3008:
„unter der wüsten kirchen liegt der Claußenhain“ (1612). — 9) Fälschlich (auch auf
der Spätzelschen Forstkarte): Erfurter (!) Grund. — 10) Aus: Gründl. Beschr. d. Amts
Georgenthal, StA. Gotha R. 55. — 11) Aus: Neue Beschr. d. Amts Georgenthal (fol. 16%).
— 12) Das Lerchenfeld war im 17. Jahrh. noch mit Holz bestanden. (Neue Georgenth.
Amitsbeschr.) — 13) Ein alter Hohlweg, der am südl. Hang des Romeisengrundes hin-
führt. Hier Forstort ebda. — 14) Der Gebirgsstock zwischen Apfelstädt und Leina,
westl. von Georgenthal, östl. von Engelsbach. Die folgenden Namen betreffen sämtlich
Forstorte dieses umfangreichen Berges, von Westen nach Osten aufgezählt. — 15) Der
nw. Hang des Ziegelberges.. Der Gemeindewald setzt sich auf dem 1. Leinaufer fort.
— 16) Ein Teil des Schloßberges, beforstet. — 17) Wahrscheinlich der felsige Hang
des Hains (Kirch- oder Hainfelsen) über dem Leinathal. „Der Mühlberg, an den Hain
stoßend, hinauf bis an den Streitwald“, a. a. O. Vgl. Steitzberg.
464 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Der Schloßberg oder| Danbärgk, G. Tonburg 16122); Than-
Damberg !) berg 16573); Der Ten-
berg 1733 [17a]
Kirchstieg ®) Kärchstich, G. Am Kirchsteig 15572);
Kirchberg 1569?)
Röthe Rid, G. Röthe 1665 (Neue geor-
genthaler Amtsbeschr.)
? ? Der Münchberg 5) 1557 2)
Das Kalkthal Kalchdöal, G. Im Kalkthal 16122)
Der Windfang Weindfäng, G.
Der Ziegenstein ®) „Der Esel“, G. Die Birkengemeinde
Die Eichel’) ebs., G. 1665 (Neue georgenth.
Hohe Gemeinde Huche Gemen, G. Amtsbeschr.)
Katterfelder Gem.-Holz Kattersche Gemein, G. Oatterfelder gemein hölz-
Prinzenschlag Prinzenschloagk, G. lein 1557 2)
„Die Katter Leytten,
? = gegen der Catterfelder
Wiederkommshög Werrkumshesk, G. feld gelegen“ 15572)
Hirschköpfe Herschkepfchen, G. 3
Rod ebs., G.
Martinsecke Merdenseck, G.
Mühlenhög 5) Millenhesk, G.
Sonnenstein ?) ebs., G. Sonnenstein 1557?)
Wildegrube 10) Willegrumn, G. DieWildengruben 1557 ?)
Birkenberg Birkebärgk, G. Birkenberg 1612?)
Silbergruben 11) Silwergrumn, G. Silbergruben 1612?)
Harzloch Höärzloch, G. [ Das Wachhaus auf dem
Wachkopf ebs., G. Ziegelberg, DasWach-
| häuslein 1657 3)
? 2 Odersberg 12) 1612 2)
1) Burgstelle über dem steilen Hang über der Leina. Nach freundl. Mitteilung
von Herrn Sanitätsrat P. Zschiesche-Erfurt hat hier schon eine vorgeschichtliche Burg
gestanden. Wall und Graben sind noch deutlich erhalten. — 2) StA. Gotha EE II
No. 17—20, 1569, a. a. ©. 127. „Die Tonburg, darauf vor alters ein schloß gestanden, das
etwan der alten leuten bericht nach, von den herzogen von Oestreich vor 300 jahren,
wie sie es von ihren voreltern gehört, 3 jahr lang belagert und letzlich erobert worden
sein soll.“ — 3) MinA. Gotha Dep. IV Kap. I No. 35. Ungefähre ceircumferenz,
wie etliche berge am Thüringerwalde in nothfall ... zu befriedigen: „den Thanberg
unter der Thanburg auf dem wallgraben hin...“ — 4) Forstort, durch den der
alte Schönauer Weg nach der Johanniskirche führt. — 5) Nicht mehr bekannt, wahr-
scheinlich nördl. vom „Windfang“. „Der Münchberg ist ein leyten über der Catter-
leyten, gegen Schönau gelegen, bis an Kirchsteig.“ (EE II a. a. O. fol. 702) —
6) Sandsteinfelsen (auf der Sülzenwiese, Altenberger Flur) nördl. von der Eichel-
gemeinde. Im Volksmund „Esel“. — 7) Eichenbuschholz südl. vom Ziegelberg. Catter-
felder Gemeindeeigentum. — 8) Ueber dem Mühlteich. — 9) Fels über dem Mühl-
teich am Catterfelder Weg. — 10) Forstort am Catterfelder Weg. — 11) Forstort
nahe am Catterfelder Weg. — 12) Der Name ist nicht mehr bekannt.
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 465
Mundartliche Ans-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Die Hammerwand!) |ebs., G.
? ? Sundere ?) 1143 (Doben-
ecker I 1459); Sunderen
1168 (Dobenecker II
361); ebs. 1216 (Doben-
ecker II 1668)
Die Leimengrube ?) Leimengrum’n, G. „Die Leimengruben an
dem Damberge sto-
ßend“ 3) 1557
Der Hirzberg’) Herzbärgk, G. Hirtzbere 1143 (Doben-
ecker I 1459); Hertz-
berg 1143 (Schwarzes
Georgenth. Kop.-Buch);
Hirzesberg 1216 (Do-
benecker II 1668); Der
Hirtzberg 1557 °)
Die Hölle ”) In Hellen, G. Die Hölle, Die Hellen
Höllhög Hellhesk, G. 1647 6)
Adolphsrod 8) In Apfelsröd, G. Asolveroth 1143 (Doben-
ecker I 1459); Hasol-
veroth 1153 (Doben-
ecker II 40); Asolverod
1189 (Dobenecker II
Bei der Schaueiche?) |? 835)
Die Aue1P) In der Au, De Au, G.|Die Aue 15573)
Knie!l) (Hinter-, Vor-| Gne, G. Kni 1189 (Dobenecker
der-) II 835); Kny 142512)
Hammerwand 13) Hammerwänd, G.
1) Am Südosthang des Ziegelberges über dem ehemaligen Eisenhammer (unter dem
Hammerteich). — 2) Wahrscheinlich ein markgenossenschaftlicher Waldbesitz zwischen
dem Ziegelberg und Hirzberg. Dieser „Sonderwald“ bildete die südl. Grenze des Kloster-
gutes „Howerith“. Vgl. H. Heß, Der Freiwald bei Georgenthal, a. a. O. 303. —
3) StA. Gotha EE II Schwarzwald. — 4) Lehmgrube zwischen dem Schloßberg und der
Schönauer Flur. — 5) Ausgedehnter, zum Teil sumpfiger Eichenwald (Mittelwald) n.ö.
von Georgenthal; alter Klosterbesitz. — 6) Aus: Gründl. Beschr. des amts Georgen-
thal, StA. Gotha R. 55. — 7) Sumpfiger Hang an der Nordostseite des Hirzberges,
nach dem Flößgraben zu. — 8) Der südl. Teil des Hirzberges, zum Teil zu Schönau
gehörig. Wahrscheinlich die Stätte eines der ältesten Klostergüter. — 9) Forstort im
Südostwinkel des Hirzberges. — 10) Eichenwaldung im Grund zwischen Herrenhof und
Georgenthal. — 11) Das Wald- und Berggebiet zwischen dem Erfgrund, dem Freiwald,
Seeberger Holz und der Apfelstädt. Der Name „Knie“ ist sehr bezeichnend für die
Bergwölbung. Ehemaliges Klosterholz. — 12) Aus einem Sühnebrief des Gr. Günther von
Schwarzburg zwischen dem Kl. Georgenthal und der Gemeinde Seebergen, StA. Gotha
QQ Id 346 (Or.). — 13) Steil abfallender Felsen am Knie nach dem Tambacher Grunde
zu, über Schlöffels Mühle. Wann dieser Hammer erbaut wurde, erfahren wir aus der
Neuen Georgenth. Amtsbeschreibung [17]: „in anno 1658 hat die herrschaft gegen den
steinern Kreuz unterm Knie [,Kreuzhammerkopf‘“!] einen neuen Hammer bauen lassen ;
Gerbing, Fiurnamen. 30
466 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Bromenacker Bromenacker, T. Brahmenacker 16471)
Seeberger Gemeinde- |In Siwerschen, G. Der Sebergin holez
Wald 2) 14253); Der Seberger
Gebrück ®) ebs., G. holz 1544 [19a]
? ? Heselenlite®) 1189 (Do-
benecker II 835); heze-
liten 1246
Kesselthal ®) Kesseldöal, T. Kesszilthal 14253); Der
Frankenbergs Schlag | Frängkebärgks- Kessel ’) 15698); Kes-
schlöagk, T. selthäler 1665 ?)
„u ADriieberg i Strut10) 1251 [358 fol.
i | 125b]
Dunkelthal 1!) In dunkeln Doal, T. |{Magna silva Howarthe
1189 (Dobenecker II
e 835); Howarth 1216
Hohewarth 12) De Huwärd, T. (Dobenecker II 1668);
Hoenwarthe 1425 (StA.
Gotha QQ Id 376, Or.)
Köpfchen Ufn Kopf, T. Gänsekappen (?) 1665 13)
Burg !#) Borgk, T. Der Geher 1214 (Doben-
ecker II 1588); Neil-
16).
Nägelstedter Girn!5) |Nälstern Gern, T. a:
der Schwarzw. Amts-
beschr. 1665)
dieser hammer ist itzo verpachtet und es wird wochentlich 3 fl. pachtzins entrichtet.“
(Ehemaliger Hammer.) 1733 [17%] wird der Hammer unter dem Knie noch erwähnt.
1) S. Anm. 6 vor. $S. — 2) Ein dreieckiges Waldgebiet, 154 ha groß, zwischen
Apfelstädt und Leina, nw. von Tambach. — 3) S. Anm. 12 vor. S. — 4) Sumpf-
strecke inmitten des Seeberger Gemeindewaldes. — 5) Wahrscheinlich ein Hasel-
Buschwald, östl. an den Seeberg grenzend. — 6) Jetzt Forstort zwischen dem Neuen
Haus, dem Seeberger Wald und der Tambacher Flur; ehemals wahrscheinlich ein Teil
der Magna silva Howarthe. (S. Hohewarth.) — 7) a.a.O. fol. 22b: „der Kessel, zum
teil wiesenwachs, dorinnen ein zwo leichstedt“ (!,. — 38) S. Anm. 3 vor. $S. —
9) Aus: Neue Georgenth. Amtsbeschreibung, a. a. O.: „Keßelthal, sonst auch die
Hohe Wart genannt. ... 5 Kesselthäler: an der hohen wart; zwischen der hohen
wart und Gänsekoppen ; die Gänsekoppen; bei Ciliax Schucherts born [Zelleckers Born?];
neben dem sebergischen holz.“ — 10) Vgl. Lachgraben. — 11) Forstort und Schlucht
über der Spitter. — 12) Jetzt ein ganz unbedeutender Forstort nw. von Tambach,
unter dem Kesselthal. Die „magna silva Howarthe“ (1189) reichte sicher noch weit
nach Osten, bis zum Seeberger Holz. (Vgl. Kesselthal.) Noch 1425 schied der „hesil-
bach‘ (in der „Seeberger Fahrt‘) „dye Hoewarthe unde der Sebergin Holez“. —
13) Aus: Neue Georgenth. Amtsbeschreibung, MinA. Gotha Dep. IVa. — 14) Anhöhe
nördl. von Tambach unter dem Kesselthal. Keine Spur einer Burgstelle vorhanden. —
15) Schmaler, zwickelförmiger (Girn-) Waldstreifen auf dem r. Spitterufer. Das Gehölz
(„lignetum sive silvulam prope villam Thanbach situatam“) gehörte der Deutschordens-
herren-Komturei Nägelstedt b. Langensalza. — 16) Aus: Amt Schwarzwald, Jagdsachen,,
StA. Gotha EE IIf 4.
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt.
467
Moderne Namen Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Hoheleite Hoheliden, T.
Hofmannsgehäu Hofmanns Gehäi, T.
Tambacher Gemeinde-, Dammsche Gemen, T.
wald oder Lehn ®)
? ?
Miesewägk, D.
Müsewägk, T.
Rüesegöärden, T.
Möseweg (vgl. Straßen) {
Rosengarten 8)
Oswalds Kopf ebs., T.
Schramms Kopf ehsaT:
Schreinersdelle 5
Großer Mittelrain Grüsße Midelrein, T.
Schmalkalder Stieg | fSchmalkalder Stich, I.
(vgl. Straßen) \Schmelkeller Stiegk,D.
Rothe Hand Rüede Händ, D.
Hubenthal 10) Huchedöäl, D. u. T.
Frankengrund 1!) Frangrund, D.
Paßfiedelgründchen 12) |?
Hohe leyte 15571)
Hofmannsgehau 1544 2);
Hofmannsgehauwe
1544 3)
Tambuch, lehn 15943);
Die gemein lehn 1665 5)
'%) Im alten erfurter
Jann ?) 15441); Die
leute [Leite], das er-
furdische holz genannt
16034); Erfurter Holz
oder Schmalkalder
straße 16121)
N Möseweg 16121)
Der Mittelrein 1647 9)
Hubenthal 1544 [19a];
Das Haubenthal 1557 1)
Frankengrund 1557 [19];
Frankenhög, Franken-
grund 1580 [19]
Graventhal 1638 [19]
1) S. Anm. 16 vor. S. — 2) Aus: Holzordnung des Amts Georgenthal, KamA. Amt
Georgenthal, Kap. XXIII, Tit. I. — 3) Aus:
hulze, berge ete., StA. Gotha EE IIf4. — 4)
Beschreibung des amts Schwarzwalds ge-
Die beiden Tambacher Gemeindewaldungen
‘ streben wie zwei der Flur Tambach angewachsene Flügel süd- und westwärts bergauf
längs des Schmalkalder Stieges und der Alten Straße. — 5) S. Anm. 13 vor. S. —
6) Jetzt vergessener Forstort am Schmalkalder Stieg
„Ueberm Tambuch gelegen, leyt zwischen der lehn
1594. — 7) Jann, Jahn — Gehäu. — 8)
des Namens vgl. J. Bühring,
über der linken Tambach.
und der linken apelstedt“,
Großer Forstort, auf der Nordseite des
Rennsteigs zwischen der Alten und der Neuen Ausspanne.
Ueber die Bedeutung
Die Rossezucht am Rennsteig in „Der Rennsteig des
Thüringerwaldes“ von J. Bühring und L. Hertel, Jena 1896, 144 ff., und Ed. Jacobs,
„Rosengarten“, Neujahrsblätter (No. 21), Halle 1897. Zu Anfang des 17. Jahrh. wurde
der Rosengarten zum Forstort „Tambuch“ gerechnet.
Rennsteig. Ein Teil dieses Ortes hieß „der
Beschr. des amts Georgenthal.
Straße und dem Frankengrund.
— 11) Berg und „Grund“
an den Rennsteig stoßend.
Frankengrundes.
Diese Waldurg reichte bis zum
Rehesprung“ (1612). — 9) Aus: Gründl.
— 110), Der; Berg. H:
Im oberen Tal, nahe dem Rennsteig
zwischen der Schmalkalder
„die Tränktröge“.,
— 12) Der untere Teil des
30*
468 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
? 2 Willeheresrodern !) 1143
(Dobenecker I 1459)
Wedelbach Widelbach, D. Weydelbach 1557 [19];
Das Wiedelbach 1569
[19]; Wiedelbach 1580
[19]
Rothehög Ruedehögk, D. Der Rothehang 1557[19];
Die Rotenhöhe 1557
[19] u. 1665 [17]; Der
Rotte hug 1580 [19]
Trockenbach Drockebäch, D. Die Truckenbecher 1557
[19]; Trockenbach 1665
Der düstere Rain?) |Diesterts Reien, D. [17]
? ? Der Reinweg *) 1557 [19]
Sperrhügel 3) Sperhögkel, D. Sperberbuhl 1580 [19];
Sperbersberg 1638 3%);
Sperbühl, „Sperber wilt-
schütz“ 16425); Sper-
ber 16653)
Birk Hans Platz5) 1642
[37]; Birkhansplatz 1665
17
Wolisdelle ®) Wulfsdellen, D. nn Wolfsgründichen
| 1569 [19]; Woltsthälein
1642 [37]; Wolfsgalgen
1647 [15]; Wolfsthal,
Wolfsdelle 1665 [17]
av
a6)
Eisenstieg (vgl.Straßen) Isestiegk, D. Eisenweg 1557 [19]
Geldstein GäldStei(e)n, D.
Am todten Mann’) Duede Möän, D.
Roßkopf B Roßkopf 1642 8)
1) Wahrscheinlich eine Rodung über dem Frankengrund (in der Nähe des
Wiedenpfuhl). Die Georgenthaler Klostergrenze lief von der Ebertswiese nach Wille-
heresrodern, von da den Frankenstieg (Frankengrund) nach der Apfelstädt. —
2) Hang des Forstortes Trockenbach über dem r. Ufer der Apfelstädt. — 3) Lang-
gestreckter Berg, Quellgebiet der Apfelstädt. Es geht die Sage, der Berg sei mit
Wasser gefüllt und würde einst, berstend, das Thüringerland überfluten. — 32) Aus:
Verzeichnus der wälder, so in das amt ... Georgenthal gehören, 1638, StA. Weimar
F 231, fol. 86. — 4) Jetzt ganz unbekannt. Wahrscheinlich der Berghang nach der
Apfelstädt zu, zwischen Eisenstieg und Trockenbach: „Der Reinweg zwischen der
Schwarzacher strassen [die Steinbacher Straße, die südwärts von Steinbach-Hallenberg
nach Schwarza führt] und Apfelstatt, gehet bis an die Truckenbecher.‘‘“ — 5) Am
Sperrhügel (Rennsteig); jetzt unbekannt. — 6) Ein Grund zwischen Rothehög und
Eisenstieg. Da, wo die Steinbacher Straße auf den Rennsteig trifft, stand ein „Wolfs-
galgen“. — 7) Forstort am Ursprung des Kammerbaches, in der Nähe der Oberschönauer
Straße; Bedeutung unbekannt. — 8) Karte (Handzeichnung) in: Beschr. d. fürstl. Amts
Schwarzwald.
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 469
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Hubenstein Huchestein, T. Hubenstein 1647!)
Langestieg (s. Straßen)| Langetiegk, T.
Backtrog 2) Backtrogk Ps Bielstein 1557 [19]: D
Bielstein ?) Bielftei(e)n, 1. Ber DE a Br
Fuchsberg Fochsbärgk, D. Der Fuchsber 1557 [19];
Fuchsberg 16471)
Kleiner Mittelrein‘) |Klein Medelrei(e)n, T.Der andere Mittelrein 5)
Das steinerne Loch 5) |? 1647 1)
Thorbecher Duerbecher, T. „Dieleiten,die Dorbecher
genannt“ 1557 [19];
LeinewebersGründchen Linewäber$grund, T. | Dornbecher 1580 [19]
Großer und Kleiner | Kleine u. Grusse Buche- Buchelberg 1512 [20];
Buchenberg $) bärgk, T. Groß Buchenberg 1544
[19a]; Buchenberg 1633
[36]
Oelberg ?) Oelbärgk, D. Ohlberg 1603 [19]; Oel-
berg 1612 [19]
Vordere oder Harte| Vörder Schorn, D. Vordere od. harte Schorn
Schorn 1544 [13]
Schnepfendelle 3
Hintere oder Hohe |Henger Schorn, D. Hintere od. hohe Schorn
Schorn 1647 [15]
Wachserasen ®) Wachse Röäsen, D.
Bärenkopf °) Bärenkopf, D.
Bärendelle Bärendellen, D. (Kaldenstuden 1144 (Do-
? ?
\ benecker I 1482)
1) Gründl. Beschr. d. Amts Georgenthal. Aus: Ungefehrliche form, uf was maß ete.
Verzeichnüs der wälder, so in das amt Georgenthal gehören, 1638, StA. Weimar F 231,
fol. 86. Mit dem sonst meines Wissens nirgends erwähnten „Graventhal“ kann nur Paß-
fiedelsgründchen (Vereinigung von Frankengrund und Hubenthal) gemeint sein.
Im oberen Frankengrund liegt der Herrenbrunnen. Die Stelle lautet: „jenseit der
Splitern, auf der linken seiten das Graventhal, reicht an die Apfelstet.“ Später: „am
Wildenstall [beim Sperrügel], bis an das Graventhal.“ a.a.O.: „stosst oben am grab-
weg“. — 2) Muldenförmiger Grund zwischen Trockenbach und Langestieg. — 3) Steile
Felswand über dem Apfelstädttal (l. Ufer). — 4) Im Zwickel zwischen dem Zusammenfluß
der Apfelstädt und des Mittelwassers. — 5) „Der andere Mittelrein, allda der stein ein
loch hat.“ Höhlung im Rotliegenden am Fuß des Fuchsberges und Kleinen Mittelreins.
— 6) Auf dem Gr. Buchenberg stand ein „Pirschhaus oder Waldhaus, vor wenig jahren
ufgerichtet [1665] ein achteckigt häuslein von zwei stockwerken, so mit 2 öfen, thür
und fenstern und tisch und banken versehn“ [17]. Auch war dort ein „Brunst- und
Schießplatz, allwo sich die hirsche zur brunstzeit gerne zu halten pflegen.“ Weitere
„Schießplätze‘“ waren [nach 17] am Thiergarten, Hangweg, Birkheide, Münchengern,
Tambach oder Rosengarten, Sperber [Sperrhügel], Trockenbach, Harte und Hohe
Sehorn, Näherthal und Möße. — 7) Von Sumpfgebiet umgeben. — 8) Nach Süden
zu steil abfallende Bergwiese (jetzt zum Teil aufgeforstet) am Rennsteig, da, wo der
Tambacher Weg nach Oberschönau heruntersteigt. — 9) Am Bärenkopf befand sich
ein großer Bärenfang, der noch auf der Karte von 1633 [36] abgebildet ist.
470 Nordseite.
Moderne Namen u la | Urkundliche Formen
sprache
Näherthal Närdoal, D. Neberthal 1557 [19]
Bruchwand Brodwaänd (!), D.
Badewand !) Büaädwänd, D. Z - i ”
Borndelle Borndellen, D. a a u 1305 [35a
Falkenstein ?) Falkenstei(e)n, D. ‘ 7 :
’ fol. 125]; Falckenstein
| 1557 [19]
Waltersgrube Waldersgrum’n, D. Waltersgrube 1544 [19a];
Kreuzhohle 3) Krüzholen, D. Die Waltersgruben 1557
Keupelstein x [19]
Rollwand Rollwänd, D.
Lange Rollen Lange Rollen, D.
Im Röllchen ? [Un aicn 1544 [19a];
Jägerstein Jäjerstei(e)n, D. Ufn alten felß 1612
Altenfels #) An älen Filsch, D. [19]; Waldenfelsufdem
| Tambacher forst 1665
17]
Großer und Kleiner Waälsbäch Wolisbecher [!]?), Welt-
Walsbach | bach [!] 1544 [19a]; Ufm
An der Blochschlaufe An der Blochschlöfen,| Waltzberge 1557 [19];
D: Der kleine Waltzberg
Rasenschlag ®) Röäsenschlöägk, D. 1557 [19]; Waltzbach
Hecken ®) 5 17. Jh. [37]
Wolfsschlucht 6) ? ? Kleine Welfbach 1544
Im Kessel In Kessel, D. [19a]
Harzhüttendelle ?) Höarzhöttendellen, D.
An der Harzhütte”) |In der Höärzhötten, D.
Schmalkalder Holz®) |Schmelkelerholz, D.
1) Ueber dem Badegraben. — 2) Ein gewaltiger Porphyrfelsen. Daß auf dieser
unzugänglichen Höhe ein „castrum‘“ gestanden haben soll, ist wohl ausgeschlossen.
Vgl. Fr. Regel, Entw. 19. — 3) Am Gräfenhainer Steiger über der Waltersgrube. —
4) Burgstelle auf dem Ostvorsprung des Gr. Buchenberges, über der Tambach-Schmal-
kalder Straße. Wahrscheinlich ist diese verhältnismäßig unbedeutende Burgstelle nicht
identisch mit dem castrum Waldenfels. (Vgl. Fr. Regel, Entw. 18, 19, und F. Hering,
Tambach im Thüringerwalde 9 ff.) — 5) „Wolfsbecher, wendt am klein Welsbach,
am Smalwasser und gemeiner straß“ [Meininger Straße oder Gräfenhainer Steiger] ;
und weiter: „Waltersgrube, gehet in die Wolfsbecher.“ — 6) Am Westhang des
Gr. Walsbaches. — 7) Am Kleinen Walsbach. Der größte Teil der Holzungen
des Amtes Georgenthal (Georgenthaler, Tambacher, Gräfenhainer Forst bestand aus
„Harzwäldern“, zum Teil der Herrschaft eigentümlich gehörig, zum Teil „Erbharz-
wälder“, die um Pechzins ausgetan wurden. Der „Steudingswald“ z. B. (später [1665]
dem Besitzer des Georgenthaler Eisenhammers, Boppo Weitz, gehörig) umfaßte die
heutigen Forstorte: Oelberg, Harte und Hohe Schorn, Bärenkopf, Teufelsbad, Mös.
Westlich von diesem Herrschaftswald lag der „Trocken- oder Thomaswald“, östlich
(am Näherthal) der „Stentzenbachs- und Landmannswald“. (Georgenth. Amtsbeschr.
1665.) — 8) Am Kl. Walsbach. An der Waltersgrube und am Walsbach waren im
16. Jahrh. (1569) „an etzlichen Plätzen gute gräserei und weide für das vieh, daran
wohl etliche ochsen im sommer geschlagen werden können, soferne solche orte mit
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 471
Moderne Namen Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen
sprache
Kleiner Finsterbach Klinner Finsterbäch En Finsterbecher 1557
Großer Finsterbach |Grusser Finsterbäch [19]
Bei der Buche!) Bi der Buchen, D.
Guckstein ?
Maischellchenstein ?) |?
Steinerne Gasthof ?
Grundswand °) Grondswänd, D.
Bärendelle ®) Bärendellen, D.
Hünefeldskopf °) Hüneteldskopf, D.
Sahlweidenwand ®) Sahlwidenwänd, D.
Böttnersdelle Böttner$dellen, D. Büttnersthal 1557 [19];
Das Buttnerthal 1580
[19]; Böttners Thälchen
Napoleonstein ?) 2 1647 [15]
Hohe Schlaufe Huche Schlo(u)fen, D. |Das hohe Schleyff 1544
[13]; An der hohen
Schleif 1557 [19]; Hohe
schlaufen 1665 [17]
? ? Eißberg *), Eißenberg
Kreisschlag ? 1569 [19]
Schmierofenwand ®) Schmärofenwänd, D.
Glasholzkopf ?) Glöasholzkopt, D.
Steinbühl Steinbühl, D. Der Steinbühl 1557 [19]
Eckardtsdelle Eckerdsdellen, D.
Brand Bränd, D. Brand 10) 1557 [19]
Amseltellen ? Ramselthälchen 1!) 1647
Das steinerne Thor 1?) |? [15]
Wandergehäu ?
den gleichischen wilden [der Stuterei] unbetrieben bleiben.“ Die Herrschaft ließ all-
jährlich eine große Anzahl polnischer Ochsen zur Waldweide treiben. (Heß, Der
Thüringerwald 8.)
1) Ueber dem Kl. Finsterbach am Gräfenhainer Steiger. — 2) Am 18. Nov. 1788
schreibt Forstmeister v. Prittwitz aus Georgenthal über diesen Felsen: „der Mayschäler
genannt, weil auf selbigen in der ganzen Gegend allein die sogenannten Mayschälergen
oder Mayblumen gefunden werden“ [??] (Beitr. zur Ausrottung der Raubtiere, Mitt. d.
Geogr. Ges. Jena, 1894, S. 63). Die Karte hat „Mishelchenstein“ (am Kl. Finsterbach).
— 3) Ueber dem Schmalwassergrund. — 4) „Bärenweg“ 1665 [22]. — 5) Wahr-
scheinlich nach dem Besitzer der Schneidemühle benannt. — 6) Der nördl. Hang des
Gr. Finsterbaches. — 7) An der Hohen Schlaufe. Ein Porphyrfelsen, der täuschend
ähnlich das Profil Napoleons III. nachahmt. — 72) „Eißberg‘, ein „anhängender‘“ Name
der Hohenschlaufe. Ebenda: Die Finsterbecher fähet sich am Eißenberge an (in
Norden, also am Kreisschlage). — 8) Ueber dem Schmalwasser. „Hohe Schlaufe, stöst
unten an den abgegangenen schmierofen“ [zum Pechsieden]. Georgenth. Amtsbeschr.
1665. — 9) Die Holzung für die ehemalige Tambacher Glashütte (mündl. Mitt.). —
10) 1647, Georgenth. Amtsbeschr.: „an der Mauchelheide [am Steinbühl] ein Brand.“
— 11) Ramsel — Bärlauch (Allium ursinum L.). — 12) Ein etwa 4 m hoher, tor-
ähnlicher Fels über dem Teich im Mittelwassergrund.
472 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Maucheheide 1544 [19a];
Die Mühlheide 1557 u.
Mühhaltertellen) |Muchhällerdellen 1580 [19]; Mauchel-
Mittelwassergrund Medelwassergrund, D. heide , Muncheheiig
Stummelberg Stumelbärgk, D. 1612 [19]; Müchelheide
Erbsengäßchen ? 17. Jh. [37]
Sandwurf Sandworf, D.
Kirchberg ?) Kerchbärgk, D. Der Kirchberg 1557 [19]
Schließleite Schließliden, D.
Jöhnchen °) Jöhnchen, D.
Schloßgrube ®) Schloßsrum’n, D.
Brauseloch 5) Brüeseloch, D.
Großer Mittelrein | Medelraifen, D
‚BD:
Kleiner Mittelrein I Haulloch 1657 13 : Hei-
Hülloch ®) ebs., D. N loch 170.18 (a7
Steinweg Steinwägk, D. Der Steinweg 1557 [19]
Birkweg Birkwägk, D. Birkweg 1612 [19]
? ? Rothenberg ’) 1232 [35a
fol. 1652]; Rothebach
1612 [19]; Rothenberg
1647 [15]
Frederichesheide 7), Fri-
derichsheide 1232 [35a
fol. 1652]; Fridinges-
heide 1265 [35a fol. 126b]
1) Schlucht zwischen dem Steinbühl und Kirchberg. Die Bedeutung des Namens
bei dem großen Wechsel der alten Namenformen ist schwer zu bestimmen. Das ganze
Gebiet von Dietharz zum Gr. Buchenberg war Georgenthaler Klosterbesitz. Also vielleicht
„Muncheheide‘“? — 2) Der Kirchberg, Georgenthaler Klosterbesitz. — 3) Jöhnchen
— kleines Gehäu im Schlagwald. — 4) Die Burgstelle der Drachenburg, die nach dem
Drachentöter St. Georg, dem Schutzheiligen des Klosters Georgenthal, benannt worden war,
wie A. Fleischhauer nachgewiesen hat. Die Lage der Burg ist genau zu ersehen aus einer
Stelle in dem Befestigungsplan des Amtes Georgenthal von 1657 [16]: Die Landwehr
soll führen vom Fuchsberg „bis unter den Mittelrein, wo der stein ein loch hat, auf
den felsen des fuchsberges hin, bis hinunter, da gegenüber eine Delle von dem Kirch-
berge herunter stößet, über die Apfelstädt hinüber, über den Kirchberg fort nach der
Drachenburg, das solche zur linken hand bleibet den felsen hinunter, wo das
Schmalwasser und Mardersbach zusammenfället ... .“ Die Steine der Drachenburg
wurden 1708 zum Neubau der Dietharzer Kirche verwendet; erst vor etwa 30 Jahren
sind die letzten Mauersteine von den Bauern geholt worden. Wall und Graben sind
noch deutlich erkennbar. Möglicherweise sind die Burgen Waldenfels und Drachen-
burg identisch. Letztere wird erst erwähnt, seit der Name Waldenfels in den Urkunden
nicht mehr vorkommt. — 5) Schlucht zwischen Hoher Schlaufe und Mittelrein. —
6) Höhle im Rotliegenden am Eingang des Schmalwassergrundes, am Steinweg. Der
Sage nach ein Zufluchtsort in Kriegszeiten. — 7) Friedrichsheide und Rothenberg,
ein Waldgebiet, das von Th. comes de Berka dem K]. Georgenthal geschenkt wurde.
Grenzen: „... &a meynoldesstroße [Gräfenhainer Straße oder Höhenweg] versus
descensum aque Rothenbaeh usque ad horam fluminis Apliste [Apfelstädt];
2
2
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 473
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Voigtsgirn !) Vogtsgern, D. Am Voigtsgehren 1557
Vogelheerdskopf ?) Ufm Voelskopf, G. [19]
? 2 Am Brand 1557 [19]
Gunzebach Gunsebäch, D. Gunzinbach 1232 [35a
fol. 165a]; Am Guntze-
Lärchengarten ®) Lerchegöärden, D. bach 1665) [17]
Hesselfeld 5) Hesselfeld, D. Heselenvelt1144(Doben-
ecker I 1482); Heseln-
velt 1144 [35a fol. 170b];
Hesselfeld, Haselfeld
1665 [17]
Heselenlithe®) 1189 (Do-
benecker II 1135]; He-
sillite, Hesellite 1246
Der Tambacher Grund| Damm’sche Grund, G. | [35a fol. 165a]
Das Vitzerod ?) Vitzeröd, G. Vitzenrod 1144 (Doben-
ecker I 1482); Viscen-
roth 1209 (Dobenecker
II 1411); Vitzinrode
1265 [35a fol. 1266];
Fritzenrode 1527 [5];
Kreuzhammerkopf®2) |Kritzhammerkopf, G. | Fickerode 17. Jh. [37]
Peterholz Biederholz, G. Peterholz 1557 [19];
Peter- oder Abtsholz
1569 [19 fol. 114a];
Peterholz 17. Jh. [37];
Des stifts zu St. Petri
"2
au)
in Erfurt wald 1665 [17]
A rothenbornen usque in trokkin Marquardisbach [Mardersbach], abhine usque
Smalwazir, per callem, que ducit in Gunzinbach .. .“ Das Gebiet umfaßte also
die heutigen Forstorte Vitzerod, Birk- und Steinweg samt dem Galberg. 1647 reichte
der „Rothenberg‘“ vom Rothenbach bis zum Steinweg.
1) Der Zwickel zwischen der Steigerstraße (Höhenweg), Vogelherdskopf und
Hoher Schlaufe. — 2) „Vogelweide“ war im 17. Jahrh. [17] im Amt Georgenthal: am
Münchengirn, Hangweg, Rothehar, Leinerthal; „Vogelherd und schneide“: am Rosen-
garten, Hohe Leiten, Nesselberg; „Herd und gestell“: am Hubenthal, am Sperber
[Sperrhügel], an der Steinbacher Straße, bei der schwarzen Pfutze, am Schorn,
uf der Möst, am Finsterbach, am Birkwege. — 3) 1665 „Gem. stücklein holz, am
Guntzebach genannt“ (Dietharz gehörig). — 4) Wohl ganz moderner Forstname! —
5) Eine Anzahl Forstnamen lassen darauf schließen, daß zwischen Dietharz und
Georgenthal, zu beiden Seiten der Apfelstädt, ursprünglich ausgedehnter Buschwald
sich hinzog (Hesellite, Heselenfeld, Heselbach). Das Hesselfeld im heutigen Umfang,
ist ein Stückchen Tambacher Gemeindewald unterhalb Dietharz, auf dem r. Ufer der
Apfelstädt; so schon 1665 [17]. — 6) Wahrscheinlich die Gegend des Bromenackers
bis zum Apfelstädtufer. — 7) Zum Teil sehr quelliges Gebiet zwischen Rothebach und
Gunzebach. — 8) Der n.ö. Teil des Vitzerod, der Hammerwand gegenüber. Am
Kreuzhammerkopf stand beim „Neuen Weg‘ ein steinernes Kreuz, das noch auf der
Geleitskarte von 1633 eingezeichnet ist.
474 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Schreckjohn Schreckjohn, G. Dye schrecke 1335 [35a
fol. 167b]; Die Schreck
Steigerwand Steierwänd, @. 1557 [19]; Schreckjohn
Halsbreche oder Rothe-| Halsbrechen, G. 1647 [15]; Die Schröcke
bachsfelsen 17. Jh. [37]
Ermstädter Gemeinde-| Im Ermäten, G. Ermster Holz 17. Jh. [37]
EL) Der bhäuser holz
Gunthersloch 2) ? i | a ; a
Schwabhäuser Wald ®)| Im Schwabhissern, G. || näuser Gem.-Wald 17.
Schwabhäuser Kopf |? Jh. [37]
? Torwertters holzlein
| 1527 [5]; Pfärrner [!]
Pfortenholz ®) Pfortenholz, G. hölzlein 1557 [19]; Das
| Pforten hölzlein 1647
[15]
Apfelstädter Holz?) |Im Apfelsten, G. allodium apphilste 1278
[35a fol. 92b]; Apelsteter
Holzigen 1544 [19a]
Wechmarische Gem.- |In Wäjmerschen, G. [Der von Wechmar holez
Waldung ®) [35a fol. 1676]; Der ge-
mein von Wechmar holz
1557 [19]
Die Haingrube De Hahngrum’n, G. |silva Hagenberc 12097);
De Hayngrube [353 fol.
167b]
Totenkopf Düedenkopf, G. ?] Ghisenwarde 1209
(StA. Gotha QQ Id 12,
Eichhornsköpfe ebs., G. Or.)
Waschblauel 3) Batschblewel, G. Wachßplauel 1544 [19a];
Waschblauel 1665 [17];
Waschblau 17. Jh. [37]
Teichberg Dichbargk, G. Teichberg 1657 [16]
Finkenberg Finkebargk, G.
Goldhügel Goldhiggel, G.
1) Ermstedt, preußisches Dorf im Regierungsbezirk Erfurt (sw. von Erfurt). Der
Gemeindewald umfaßt 30 ha. (H. Heß, Der Freiwald 299). — 2) Schlucht zwischen
Ermstädter Holz und Steigerwand. — 3) Dem Dorf Schwabhausen, zwischen Gotha und
Ohrdruf, gehörig. Umfang 30 ha. (H. Heß, a. a. 0.) — 4) Es liegt südl. von der
ehemaligen Klosterpforte. — 5) Herrschaftliche Holzung sö. von Georgenthal. Höchst
wahrscheinlich ursprünglich ein Gemeindewald des Dorfes Apfelstädt (zwischen Gotha
und Arnstadt), der aber schon in sehr früher Zeit in Klosterbesitz überging. — 6) 431 ha
große Gemeindewaldung des Dorfes Wechmar (sö. von Gotha) mit eigenem Forsthaus
an der Haingrube. Vgl. H. Heß, Der Freiwald 299. — 7) Aus: „Vertrag zwischen
den Klöstern Hersfeld und Georgenthal um etzliche gehulze ... am Hagenbach ge-
legen“, StA. Gotha QQ Id 12, Or. — 8) Altes Bergwerk?
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 475
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
—
Moderne Namen
Nauendorfer Gem.-Holz NauendorffscheGemein, Nauwendorfische gemein
G. 1544 [19a]; Der Neuen-
dorfer gemeine 1557
[19]
Kirmse !) De Kerms, G. „das Nauendorfer ge-
meinde hölzlein, die Kir-
meß genannt“ 1665 [17]
? ? Die körtze Leiten ?) 1544
Brandkopf Brändköpf, G. [19a]
2. Gewässer’).
Die Leina De Lin, G. flumen Lina 1143 (Doben-
ecker 11459); Dy rechte
Lina 1357 (StA. Gotha
QQ Is 237, Or.) %); Leina
1584 [3]
Leina-Brunnen !) Linaborn, Finster-- |Lienerbron 1593 [19];
bergen Leina Ursprung 1665
17]
? ? Der Munchegeprun #)
1580 [19]
? ? Seiuirbach 4) 1227 (StA.
Gotha QQ Is 44, Or.)
Trockene Leina) Drock’ne Lin, Finst. [Trockonlinaha, Trochon-
linaha 1216 (Doben-
ecker II 1267); Trokin-
lina 1267 (Dobenecker
II 2415); dy trokene
lyna 1357 (StA. Gotha
= QQ Is 237, Or.)
Eisbrunn 5) Isborn, Finst. Das Eisloch, Eisschacht
17.3h. 110]
1) Gegenwärtig gehört der größte Teil der „Kirmse‘“ zur Wechmarer Gemeinde-
waldung. — 2) Wahrscheinlich der nördl. Hang der Eichhornsköpfe: „die Kurzeleiten
gegenüber [dem Apfelstetter Holz], stößet in Schweinbach, oben an der Neuendorfer gemein
und feld“, 1557 [19]. — 3) Vgl. L. Gerbing, Begleitworte zur Gewässerkarte von Südwest-
thüringen, Mitt. d. Geogr. Ges. f. Thür. zu Jena XVI, 1897. — 3%) „Dy rechte Lyna“
genannt im Gegensatz zur „trokenen Lyna“. — 4) Der eigentliche Leinabrunnen ist die
gefaßte Quelle unter dem Unteren Pürschhauskopf, nahe der Straße vom Kreuz nach
dem Neuen Haus. Die anderen Quellfaden sind jetzt unbenannt; wahrscheinlich ist
der, nur einmal, in der Reinhardsbrunner Urk. 1227 (Dobenecker II 2415) erwähnte
Bach eine der Leinaquellen. Der „Munchegeprun‘ ist sicher auch eine der Quellen am
Münchengirn. — 5) Die Trockene Leina hat zwei Quellen: erstens am Spießberg, dicht
unter der „Weinstraße“ ; gleich darauf versinkt das Wasser für eine kurze Strecke in
den Boden („Trockene Leina“) und kommt zwischen dem Forstort Drusenbach und
dem Münchengirn aus dem Drusenbrunn wieder zum Vorschein.
476 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Drusin 1267 (Doben-
Drusenbrunn !) Druselborn, Finst. ecker II 2415); Der
? Droüusenbach, G.
? Breusbach 1569 [19];
Druselbach 1544 [6];
| Trußenbach 17. Jh. [37]
Langenbergsgraben Langebargksgröaben,
G.
Herceresbrunnen ?) 1189
5 5 | (Dobenecker II 835);
; \ Herceresborn 1270[353
Schneckenbach Im Schneckenbach, T.t fol. 166b]
Am Sumpfe Sompf, T.
Bäuers Grund ?) & ? Beuenbach 3) 1189 (Do-
Gr. u. Kl. Frosch*) |Früsch, Finst. benecker II 835)
Ötterbach 5) Otterbäch, Finst. (Rotserbach 1357 (StA.
Rößenbach ®) Riesenbäch, Finst. \ Gotha QQ Is 287, Or.)
Körnbach ?) Körnsches Wasser, Körnbach, ? Kom(?)bech-
Finst. lein 1557 [19 fol. 80a];
Körnisches Wasser 17.
Jh. [37]
Diese fr Silzen, G. Sulzbach ®) 1216 (Doben-
In der Sülzen, Finst.| ecker II 1667); Die
Salzbrunnen Salzborn, G. Sultz 17. Jh. [10]
Die Apfelstädt ApfelSt, G. u. T. Aphilste 1144 (Doben-
ecker I 1482); Appleste
| 1168 (Dobenecker II
835); Apphilstete 1218
(Dobenecker II 1806);
Stockwiesengraben ®) | Stockwesengröam’n, T.| Apfelstedt 1510 [2]
1) S. Anm. 5 vor. S. — 2) Wahrscheinlich der kleine Bach, der über dem Forstort
Harzstieg bei der Stockwiese in die Leina fällt. — 3) Ein kleiner Bach, der neben
dem Finsterberger Kirchsteig entspringt und bei der Engelsbacher Mahlmühle in die
Leina fällt. Es ist sehr zweifelhaft, ob beide Namen identisch sind. — 4) Sumpfige
Wiesen mit Zufluß zur Leina zwischen Brandleite und Heuberg. Der Name Frosch,
Frisch, Pfrisch für Sumpf ist nicht selten (z. B. an der Quelle des Löwenbach, am
Gr. Dreiherrenstein u. a.). — 5) Der Otterbach entspringt auf der Nordwestseite des
Ziegelberges und mündet bei Schönaw in die Leina. — 6) Der Bach wurde zum Rösten
des Flachses verwandt. (Freundl. Mitt. von Herrn Hauptlehrer Hensel in Finster-
bergen.) — 7) Am Körnberg entspringend und bei der Finsterberger Mahl- und Schneide-
mühle in die Leina mündend. — 8) „Locus, ubi Sulzbach eadit in Troconlinaha.“
Die Sulz mündet aber in „die rechte Lina“ (vgl. oben Leina) bei der Engelsbacher Mühle
und nicht in die Trockene Leina. — 9) Die Hauptquelle der Apfelstädt ist auf der
Stockwiese am Sperrhügel. In alter Zeit war die Apfelstädt nur durch die Swaene-
hildenfurt unter dem Bromenacker überschreitbar. Hier wurde später der Schafsteg
gelegt; eine zweite steinerne Brücke, die steinenbrucken 1594 [19] oder „Pflegbrücke“
(weil sie von den Dorfschaften der Pflege Georgenthal erhalten werden mußte), unter
dem Knie, nach dem Erfgrund zu. Wahrscheinlich war der alte Apfelstädtlauf ehemals
östlicher, unter dem Schwabhäuser Kopf hin, wo (an der alten Flachsrößen) noch der
ehemalige Flußlauf zu erkennen ist („antiquus sinus Appelste“, Dobenecker II 1411).
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt.
477
Moderne Namen Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Wedelbach }) Widelbäch, D.
Borndelle !) Borndellen, D.
Wedelbachsteich Widelbächsdich, D.
Wedelbachsgraben !) | Widelbächsgröäm’n, D.
? ?
Herrenborn, D.
Drängkdröjel, D.
Höärzborn, D.
Herrenbrunn 2)
Tränktröge 3)
Harzbrunn ®)
Tränktröge oder Buch- ?
brunn 5)
Das Gespring ®) ebs., D.
Kammerbach ebs., D.
Mittelwasser Medelwasser, D.
Mittelwasserteich Medelwasserdich, D.
Thorbecher (vgl. Berg-| Duerbecker, D.
namen)
Karolusbrunnen ?)
Am Trögelchen ®)
Buchenbrunn °)
Hausbrunnen 1°)
Steudingsbrunn 1!)
Karoluseborn, D.
Drängkdröjel, D.
Buchebärgksborn, D.
Hüsborn, D.
Stüdingsborn, D.
Wedelbach 17. Jh. [37]
Wildenpach 1638 1?)
Der Frankenbach ?) 1557
[19 fol. 61]; ebs. 1612
[19]
Kammerbach 1557 [19];
Cammerbachfluß 17. Jh.
[37]
Mittelwasser 1557 [19]
Steudingsbronn, Stu-
| dingsbronn 1647 [15];
Streitingsborn 17. Jh.
RG
Hubensteinsgraben 1?) | Huche$teinsgröam’n, D. | 13) Frankenbach 1557
? ? | [19]; ebs., Der Franken
1647 [14]
(Mitt. von Herrn Pfarrer Baetheke.) Erst die Zisterzienser verlegten den Lauf des
Flüßehens nach dem Klausenhain zu.
1) Wedelbach und Borndelle vereinigen sich zum Wedelbachsgraben; nach dem
Zusammenfluß mit dem Stockwiesengraben und der Trockenen Apfelstädt, des Franken-
baches und Backtrogs beginnt der eigentliche Apfelstädtgrund. — 1?) Aus: Verzeichnus
der wälder, so in das amt Georgenthal gehören. StA. Weimar F 231, fol. 86. „Der
Wildenpach, darinne entspringt die Apfelstet.“ Am oberen Ende des Wedelbaches
lag ein Wildenstall (für Wilden, d. h. die Stuten des Kl. Georgenthal oder der Herr-
schaft). — 2) Der kleine Bach im Frankengrund; die Quelle heißt: Herrenbrunn.
Vgl. oben Graventhal. — 3) Im oberen Hubenthal. — 4) Die Quelle des Baches im
„Backtrog“‘ am Forstort Trockenbach. Hieß dieser Bach vielleicht früher Trocken-
bach? — 5) Am Eisenstieg. — 6) Die Quelle des Kammerbaches. — 7) Eine der
Mittelwasser-Quellen am Gr. Buchenberg. — 8) Am Roßkopf, beim Rennsteig. —
9) Am Gr. Buchenberg. — 10) Quelle unter dem Hubensteiner Pürschhaus. — 11) Die
Quelle des Hubensteingrabens. Jedenfalls benannt nach dem Besitzer des dortigen
Steudings-Harzwaldes. — 12) Das Schmalwasser hat seinen Ursprung in den Quellen
des Sumpfgebietes der Mös und des Teufelbades: dem Badegraben ; weitere Quellbäche
sind der Bärengraben, Oelbergsgraben und Hubensteingraben. Die Amtsbeschreibung
hat an dieser Stelle sehr unklare Angaben, doch glaube ich die zusammengehörigen
Namenformen richtig wiedergegeben zu haben. — 13) Unter dem Frankenbachfluß hin
führt die alte Straße über den Wachse-Rasen nach dem Werrathal und Franken.
478
Nordseite.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Oelbergsgraben !)
Bärengraben !)
2
Schwarze Pfütze ?)
Borndelle
Badewasser !)
Badegraben !)
Teufelsbad !)
Die Mös?)
Ueber der Mös
Näherthalsgraben
Obere Harzbrunn #)
Das Gerönnig ’)
Das Schmalwasser €)
Oelbärgksgroam’n, D.
Bärengröam’n, D.
?
Schwarze Fötschen, D.
Borndellen, D.
?
Büädegröoam’n, D.
Düfelsböad, D.
De Mües, D.
?
Närdöalsgröam’n, D.
Höärzborn, D.
Gerinnig, D.
?
Oehrenwasser 1647 [14]
Kaltewasser 1647 [14]
Schwarze Pfütze 1647[14]
Teufelsbadfluß1633[36];
| Der Teufelsbach 1638
| (StA. Weimar F 231,
fol. 86)
Teufelsbad 1544 [13]
Smalewazzer 1144 (Do-
benecker I 1482); Das
smalle Wasser 1512
[20]; Schmalwasser
1557 [19]
Walsbachgraben Walsbachgröam’n, D. [Die Walßbeche 1514 [13]
Schmalkaldergraben |Schmelkelergröam’n, D.
Bärendelle 7) Bärendellen, D. Die;
Finsterbachgraben Finsterbächsgrom’n,D.| 113] inaterbecl
Tränktröge $) 2 Der finstere brunnen 8)
an der gemein straßen
1557 [19]; Finsterborn
1580 [19]
Breiteborn ®) ? Beim Breitenborn 1665
[17]
Klotzebrunn 1°) Klotzeborn, D. Hieronimusborn 1647 11)
[15]
Rechter und linker Mardersbach, D. Trokkin Marquardis-
Mardersbach bach 12) 1232 [35a fol.
165a]; Marquardisbach
Mardersbachgraben ? 1265 [35a fol. 126b]
? B Taubenborn 13) 1557 [19];
Der tauborn 1565 [19]
1) S. Anm. 12 vor. S. — 2) Sumpf am Rennsteig, zwischen Donnershaugk und
Schorn. — 3) Sumpfgebiet zwischen dem Donnershaugk und dem Kerngrund. — 4) Am
Näherthalsgraben, bei der Borndelle; hier früher Harzwälder. — 5) Am Schmalwasser,
am Fuß des Alten Fels. — 6) Auffallend sind in dieser Gegend gleichlautende Namen
mit der Henneberger Seite: Schmalwasser (Schmalkalde), Kalte Wasser (ebenso der
Oberlauf der Schmalkalde) und das Schmalkalder Holz am Kl. Walsbach, und ebenda
Schmalkalder Graben. — 7) Zufluß des Schmalkaldergrabens. — 8) Quelle des Gr.
Finsterbachgrabens an der Gräfenhainer Straße (Meinboldis- oder Gemein Straße). —
9) An der Schmierofenwand. — 10) Am Voigtsgirn. — 11) Nach der Amtsbeschreibung
die Quelle des r. Mardersbaches. — 12) Es ist nicht sicher nachzuweisen, welcher Quell-
arm der „Trockene Bach des Marquard“ war. — 13) Quelle des 1. Mardersbaches [?].
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 479
Tr
Moderne Namen MunllanhelenAues Urkundliche Formen
sprache |
0.0 EEE EEE RER RESET
Eisbrunn Isborn, D. Eisborn 1665 [18]
Habichtsgraben ?
Silberborn !) Silwerborn, D.
Gunzebach ebs., D. Gunzenbach 1232?) [35a
fol. 165a]
Rothebach Ruüedebäch, D. Rodenbach 1168 (Doben-
ecker II 361); Rothen-
bornen, Rothenbach
1232 [35a fol. 165a];
Rottenbach 1569 [19]
? ? Swaenehildefurt 3) 1143
(Dobenecker I 1459)
? 2 Oberer und Unterer
Petersborn *) 1665 [17]
? B Am Sumpf) 1647 [15]
? ? Ufm Pfrisch oder Mo-
Der Ringbrunnen 7) Ringborn, G. rast) 1665 [17]
Ringbrunnsgraben Ringbornsgröam’n, G.
Schloßbrunnen Schloßborn, G. Hagenbach 1143 (Doben-
ecker I 1459); Hain-
bach 1168 (Dobenecker
II 361); Hambach 1168
[35a fol. 1632]; Haghen-
bace 1209 (Dobenecker
II 1411); beschlossene
born 1580 [19]; Schlos-
Dachsgraben Döächsgröam’n, G. senborn 1593 [19]
Schweinbach $) Schwinich, G. Swenibach 1544 [19a];
Schweinbach 1557 [19a];
Schwinbach 1733 [17a]
Hammerteich Hammerdich, G. Hammerteich ?) 1557 [19]
Mühlteich 1?
1) Am Birkweg im oberen Gunzebach. — 2) Aus: Priv. Theod. comitis de
Berka super silvis dietis friderischeyde et* Rothenberg. — 3) Wahrscheinlich eine
Apfelstädtfurt in der Nähe der Schafbrücke unter dem Kesselthal. — 4) Der „obere“
Petersborn ist wahrscheinlich die Quelle des Peterholzgrabens am Sckreckjohn; der
untere Petersborn „zwischen Haingrube und Peterholz“. — 5) Der obere Teil des
Schreckjohns, nach dem Voigtsgirn zu. — 6) Das Sumpfgebiet zwischen Voigtsgirn,
Steinweg und Girnholz. — 7) Der Ringbrunnen entquillt der Haingrube, nahe dem
Brandkopf. Der Bach heißt anfangs Ringbrunnengraben, im Unterlauf Schloßbrunnen.
— 8) Der Name ist jetzt verderbt in Schwimmbach (!). — 9) Der Hammer am Hammer-
teich von Georgenthal scheint 1557 neuerbaut worden zu sein: „ein eisenhammer zu
Georgenthal am oberen sehe gelegen, der ietzo einem hammerschmied unter das
kloster zu bauen ... verkauft... die hoffestat auch dieses aufbauens um 25 fl.
für sich erkaufen müssen“, 1557 [19 fol. 75a].
480
Nordseite.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Die Spitter
Der Goldborn
Splitter und Spitter, T.
ebs., T.
Trockene Spitter oder! ?
Splitera 1251 (Or. StA.
Gotha QQ Id 50); ri-
vulum spliterde 1270
[35a fol. 166b]; Spliter
und Spiter 1557 [19];
? Nasse Splitter 1665
[17]
Trockene Splitter 1665
Studentengraben [17]
Spitterfall ?
Spitterteich Spitterdich, T.
Der Hainbach }) Hahnbach, T.
Rothebach Rüedebach, T. Rothenbach 1612 [19]
Rothe Haar ?) Rüede Här, T. Rothe Pfütze 1557 [19];
Rothe Har 1569 [19]
? ? Hesilbech ®#) 1425 (Or.
StA. Gotha QQ Id 376)
Haselbrunn ®) Höaselborn, T. Heßelborn 1593 [19];
„Hirschbalz oder Hasel-
born“ 1612 [19]; Hasel-
Herrenborn ®) ? born 1647 [15]
5 ? Harborn5) 1557 [19];
Haarborn 17. Jh. [37]
Ueber ZelleckersBorn®)\ ? ? Sellneckersbrunnen,
Die Tambach (rechte] Dammich, T. ? Schteckersbrunn 1665
und linke) [117]
? ? Lachgraben ?) 1251 [35a
fol. 1256]
1) L. Zufluß der Spitter von den Hühn- („Hahn-“, Hain-)bergen her. — 2) hor
— mbhd. Schlamm, Sumpf. Rothe Haar, das Sumpfgebiet sö. vom Neuen Haus auf
dem ]. Ufer des Rothebaches. Auch die Quelle des Schneckenbaches führte den Namen
„Harborn“. — 3) Der Bach in der „Seeberger Fahrt“. Alte Grenze zwischen dem
Seeberger Gemeindewald und dem Klostergebiet, a. a. O.: „floeß, den man nennit den
hesilbach, der scheydit dye hoenwarthe und der Sebergin holez.“ (Aus dem Sühne-
brief Gunthers v. Schwarzburg zwischen dem Kl. Georgenthal und der Gemeinde See-
bergen.) — 4) Haselborn und Herrenborn an den Rothebachsquellen unter dem Thier-
garten. „Hirschbalz‘“ bezieht sich jedenfalls auf den dortigen Schießplatz. — 5) Wohl
zusammenhängend mit „Rothe Haar“. Die Karte des Amts Schwarzwald [37] hat
„Harborn“ an der Quelle des Rothenbaches. — 6) Der Forstort „über Zelleckers
Brunnen“ (wohl nach einem Tambacher Personennamen) liegt über der Gr. Kessel-
thalwiese, südl. vom Neuen Haus. In der Amtsbeschreibung ist der „Sellneckers-
brunnen „am Mühlgraben, im Splittergrund“ erwähnt. — 7) Lachgraben und
Strut. Beide Namen werden genannt in der Schenkungsurkunde der Gemahlin des
Grafen Theodoricus de Berka (Hedwigis) an das Kl. Georgenthal: „rubetum, quod
vulgo strut dieitur“, liegt „ad oceidentem ville, que Tambach nominatur, super
fluvium, que dieitur Splitera ...“ Weiterhin ist der Wald näher bestimmt: „de fluvio,
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 481
Mundartliche Aus- |
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Otterbach !) ebs., T. Ötterbach 1544 [19a]
Ullersbach oder die)?
Rod ?)
Der Teiler °) ?
Der Flößgraben ®) ?
? ? Musselbach ®) 1544 [19a];
Moßbach 1557 [19]
? ? Atzelbach 1612 [19]°)
3. Straßen.
Der Salzweg ®) Sälzwägk, G.
Gothaer Weg®) Der Gotsche Wägk, G.
Die Freiwaldstraße ”) | Freiwald$tröaß, G.
\ ? ? Dörnitzer weg®) 1557
Herrenweg’) Herrnwägk, G. [19]
qui vocatur splitere, usque ad fossatum, quod Lachgraben nuncupatur.“ Als „Strut‘
ist augenscheinlich das Gelände am Fuß der Hohenwarte, etwa an Stelle des „Köpfchens“
und der „Burg“ aufzufassen. Der Lachgraben wird (wie auch F. Hering in „Tam-
bach im Thüringerwald“ 9 meint) eines der Kesselthäler sein. Dieser Wasserlauf
wird auch in der Urkunde von 1265 (Schwarzes Kopialb. fol. 126b) über die Fischerei-
rechte des Kl. Georgenthal aufgeführt. Eine „Lache“ (Sumpf) läßt sich auf dem
feuchten Boden des 1. Apfelstädtufers sicher annehmen.
1) Ein dünnes Wässerchen zwischen Bromenacker und Knie. — 2) Der kleine
Bach, der von der Martinsecke sö. von Catterfeld herabkommt und durch den Romeisen-
grund fließt. — 3) Wehr oberhalb der Georgenthaler Teiche. Ein Teil des Apfelstädt-
wassers wird durch den Flößgraben über Emleben-Gotha in die Nesse-Hörsel und
Werra geleitet. Der Flößgraben ist 1648—1653 von Ernst dem Frommen angelegt
worden. Vgl. L. Gerbing, Begleitworte 76f. — 4) Musselbach, wahrscheinlich der
Bach im Erfgrund. Der Umfang des Forstortes „Knie“ wird so beschrieben: „ist an der
steinen brucken anfänglich, gehet an die Apfelstet hinauf bis an Otterbach und Kessel-
thal [der Bromenacker ist hier also mit zum Knie gerechnet], wendet an der Sewerger
holz ... gehet an der Sewerger holz hinein bis an Musselbach.“ — 5) Der Atzel-
bach beim Sonnenstein und der Wildengrube erwähnt. Jetzt ganz unbekannter Name.
Atzel = Elster. — 6) Durch den Hirzberg führen zwei alte Wege: der Salzweg, quer
durch, von Schönau nach Herrenhof, durch das Sumpfgebüsch (Sulz und Salz — Sumpf),
und der Gothaer Weg, die Alte Straße von Gotha-Emleben, über dem Moor (Kranich-
moor) und der Marienwiese hin durch einen Teil des Hirzberges. Wahrscheinlich schloß
sich diese Alte Straße südwestwärts an die Große Straße von Asolveroth an (,Strata
magna, que vadit de grangia Asolveroth praedietam silvam [Kni et hesellite], trans
fluvios Heselbach et Apphilste, versus villam Ditharez“ 1246 [35% fol. 165@]). Der genaue
Verlauf zwischen Hirzberg und dem St. Georgenberg (Sin Jürgen) wird sich schwer
nachweisen lassen; ebenso bis auf die Knie-Höhe. Von hier lief die Straße über den
Brohmenacker (hesellite) durch die Apfelstädt nach Dietharz und dem Frankenweg. —
7) Die Freiwaldstraße ist der Holzweg der 7 Freiwalddorfschaften (s. Freiwald). —
8) Diese sehr auffallende, bisher noch nicht bekannte Bezeichnung kann sich nur auf
die Freiwaldstraße beziehen: 1. „das holz die Spitter ... [Richtershög und Gleichisch
gehäu] wendet unten am Rotenbach, oben am Dornitzer weg; 2. der Langenberg
stößt unten an den Dörnitzer weg.“ Die „Dörnitz‘“ ist wahrscheinlich das spätere
„Neue- oder Vierpfennig-Haus“. — 9) Vom Erfgrund aus läuft quer über das Knie,
später durch die Seeberger Gemeindewaldung ein „Herrenweg“. Der Sinn des Namens
Gerbing, Flurnamen. 31
482 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Bauernweg !) Bürnwägk, G.
Toten- oder Kirch- |Kerchitiegk, G. Kirchsteig 1612 [19]
stieg 1?)
Harzstieg ?) Höärzstiegk, G. Ercerstirce 1189 (Doben-
Gebrückweg ?) Gebröckwägk, G. ecker II 835); Hercere-
Die Seeberger Fahrt |De Siewersche Föaärd,| stiek 1270 [35a fol. 166b]
&
Kohlweg ®) Kohlwägk, G.
Steiger 5) Steier, G. Altenbergischer Steiger
Toten- oder Kirch- |Kerchwägk, Finsterb. | 1647 [15]
weg ®
Schönauer Kirchsteig®)| Der Schi(e)neibsche |Schönauer Kirchsteig
Kerchstiegk, G. 1557 [19]
Tambacher Steig ”) Damm’sche Stich, G. |Tambacher steig 1587
[19]; Friedrichröder
steig 1665 [17]
? 2 Am Nawenwege®) 1594
Alte und Neue Aus-| Us$pänn, T. [19]
spanne °) e Schmalkalder Straßen 11)
Alte Straße 19) De äle Ströaß, T. 1557 [19]; „Tambachi-
? ? sche landstraße, so nach
Schmalkalden gehet“
1665 [17]
ist nicht mehr bekannt. War die Freiwaldstraße etwa für die Bauern bestimmt, und
der Herrenweg für die Klosterherren oder für den Adel in den 7 Dorfschaften? Ein
zweiter Weg dieses Namens zweigt sich am „Hain“ vom Bauernweg südwestwärts ab
und führt gleichfalls nach dem Neuen Haus.
1) Weg von Catterfeld nach dem Freiwald. — 12) Finsterbergen gehörte kirchlich
zur Johanniskirche. Der steile Kirchstieg führte zwischen Oehlberg und Hain hinauf
nach der Johanniskirche. — 2) Vom Leinathal (Finsterbergen) nach dem Neuen
Haus zu. Heute nur als Forstort bekannt. — 3) Wohl gebrückter — mit Bohlen
und Reisigbündeln fahrbar gemachter Weg. Durch die sumpfigen Gründe des See-
berger Waldes. — 4) Durch den unteren Teil des Seeberger Gemeindewaldes, nach
dem Neuen Haus zu. — 5) Alter Hohlweg, im Tambacher Grunde beginnend (beim
Teiler) über den Steinbühl. — 6) In die Johanniskirche über Altenbergen waren
eine Anzahl Dörfer eingepfarrt, die auch ihre Toten auf den dortigen Friedhof bringen
mußten: Cumbach, Schönau, Finsterbergen, Engelsbach, Catterfeld, Altenbergen. Der
Weg von Finsterbergen über den steilen Hain war besonders beschwerlich. — 7) Der
Fußweg von Friedriehroda über Finsterbergen und das Neue Haus nach Tambach. —
8) Die Straße durch den Tambacher Grund. Die alten Straßen haben die sumpfige
Niederung vermieden (alta Strata von Asolveroth = hohe Straße!). — 9) Auf der
Höhe des Rennsteigs. Die Alte Ausspanne im Anschluß an die „Alte Straße Tambach-
Rosengarten-Nesselhof-Schmalkalden“; die Neue Ausspanne zwischen Nesselberg und
Krämerod, an der jetzigen Straße Tambach -Schmalkalden. — 10) Ueber das alt-
tambacher Straßennetz nach Franken zu vgl. O. Fleischhauer a. a. O., L. Gerbing
a. a. OÖ. und Fr. Regel a. a. O©. — 11) Hier, an der Alten Ausspanne, stand die
„Diebsbuche“: „die dipsbuchen [auch diebebuchen], an der Schmalkalder straßen am
Renisteck... .“, 1544 [19a].
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 483
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Möseweg!) Miesewägk, T. ? Weußweg 1557 [19];
j Möseweg 1612 [19]
Schmalkalder Stieg?) |Schmelkeller Stiegk, T.|Schmalkalder Stieg 1612
[19]
Rothe Hand ?) Rüede Händ, T. Rothe Hand am Schmal-
kalder stieg 1612 [19]
ii ? Der Nießeweg 1557 3) [19]
? ? Francenstie*) 1143 (Do-
benecker I 1459);
Franckinstieg 1143 [35a
fol. 170a]
Steinbacher Straße 5)] | Steimichsche Stroaß, T.|DieSchwarzacherstraßen
1557 [19]; Loibenstraße,
Laubenstraße 1647 [15];
Steinbacher straße 1665
(17)
Eisenstieg 5) Isenstiegk, D. Straße, so nach Schwartza
gehet, am Eisen-
steig genannt, 1569
Oberschönauer Straße 6)| De Schienausche Stroaß,| [19]; Risensteig 1647
D: 15
Grauweg ’) ? Der ee 1557 [19];
Alte Grubweg, Gru-
bachsbrücken 1665 [17]
? ? Reinweg) 1557 [19]
Langestieg LangenStiesk, Tamb.
Erbsen-Gäßchen Erbsen-Gäßchen, Tamb.
1) Ein Seitenzweig der Alten Straße über dem Rechten Tambach. — 2) Die „Rothe
Hand“, jedenfalls ein Wegweiser (ähnlich wie die noch heute vorhandene „Eiserne
Hand“ auf dem Hainich) wurde 1537 bei den Zweiröder Wiesen am Schmalkalder
Stieg angebracht (nach Fleischhauer). — 3) Der Nießeweg wird nur einmal er-
wähnt, beim Forstort Thorbecher. — 4) O. Fleischhauer und Fr. Regel (a. a. O. 17)
deuten den „Frankenstieg‘‘ der Georgenthaler Kaiserurkunde als einen Teil des
Rennsteigs.. Meines Erachtens ist mit Fr. das Tal des „Frankenbaches‘“ gemeint;
der Name deutet wohl auf eine der ältesten Verbindungslinien zwischen Franken
und Thüringen. — 5) Auf der Steinbacher Straße wurde der Schmalkalder Eisenstein
nach den Hämmern des Apfelstädtgrundes geführt. Diese alte Straße führte durch
die Loibe (daher Loibenstraße) an dem Neuenhof vorüber über Steinbach-Hallenberg
nach Schwarza. — 6) Die Oberschönauer Straße zweigt sich über dem Forstort
Thorbecher von der Steinbacher Straße ab (der Forstort Eisenstieg wird von beiden
Straßen umfaßt) und trifft auf dem Wachserasen mit der alten Dietharzer Franken-
straße, die unter der Drachenburg, dem Falkenstein und dem Großen Buchenberg
hinführte, zusammen. — 7) Verbindungsweg zwischen der Steinbacher Straße und
dem Mittelwassergrund. Die Grubwegsbrücke über die Apfelstädt war am Fuße des
Bielsteins. — 8) Der Reinweg, jetzt unbekannt, war wahrscheinlich im Forstort Lange-
stieg: „der Reinweg zwischen der Schwarzacher straßen und Apfelstatt, gehet bis an
die Truckenbecher.“
She
484 Nordseite.
Moderne Namen u u Urkundliche Formen
sprache
Trögelchen-Weg!) } 9
Am Trögelchen ') ? strata Steiger, que
Tränktrogsweg *) ? transit per Heselenvelt
Körnweg°) Ä 1168 (Dobenecker II
Schließleitenweg & 361); ? Silbirgrabin-
? ? wecgk 1351 [358 fol.
168b];Ohrdrufer steig‘)
1647 [15]; Ohrdrufer
weg 1665 [17]
Ordorfsteiger, Meinol-
desstrazen 1168 (Do-
Gräfenhainer Steiger) u a
Steigerstraße 5) Steier, @. [20]; An der gemeinen
Höhenweg °) St: straßen 1557 [19]; Mei-
Steinweg ®) Steinwägk, G. nunser sah
Alter Steinweg ®) Aler Steinwägk, G. Ste 1665 [17]
Birkweg $) Birkwägk, G. 7
Zigeunerweg Zechiner$wägk, G.
Hüttenweg Höttewägk, G.
Bärenweg Bärenwägk, G.
4. Wiesen und Röder’).
Große u. Kleine Herrn] Adams Weäsen, Tamb. Herrn Adams Wiese 1733
Adams Wiese ®) [11]
Freiwalds Wiese Friewalds Weäsen, |Freiwalds Wiese 1665
Tamb. [17]
Schuchardts Wiese Schucherds Weäsen, G.
Langenbergs Wiese |Langebärgksweäsen, G.
Bayers Wiese Beier$weäsen, G. ? Claus Clein Wiese 1665
Kuchen-Wiese ?) Köcheweäsen, G. [17]
Vierpfennigs-Wiese?) |Fierfenigsweäsen, G.
1) Am Roßkopf. — 2) Am Kirchberg. — 3) Am Großen Buchenberg. — 4) Nicht
zu verwechseln mit dem „Ordorfsteiger“ (Gräfenhainer Steiger)! Von Dietharz aus
durchs Feld, am Silberborn vorbei, zum Anschluß an die Steigerstraße durch das
Rothebachthal. Wahrscheinlich als „Silbirgrabinweeg“ erwähnt 1351: „by dem Rotin-
bach und by deme wege, der da heißt „Silbirgrabinweeg“. 1665: „vom Ohrdrufer weg
bis an den Birkweg ist ein gemeiner graben gemacht.“ — 5) Auf der Wasserscheide
zwischen Ohra und Apfelstädt. Vgl. Fr. Regel, a. a. OÖ. 18. — 6) Diese Namen sind
heute nur als Forstorte bekannt; sie werden von verschiedenen Wegen durchkreuzt;
aber welcher von ihnen ehemals Birk- und Steinweg hieß, weiß niemand mehr. —
7) Da, wie schon früher bemerkt, auch hier der Name der Wiese sich in sehr
vielen Fällen auf den Besitzer bezieht und mit ihm wechselt, so läßt sich selten
sicher die alte Namenform mit dem modernen Namen belegen oder umgekehrt. —
8) An der Rothebachsquelle. — 9) Am Vierpfennig- oder Neuen Haus.
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 485
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Große u. Kleine Kessel-| Kesseldöalsweäsen, G. |,Kessel, zum theil wie-
thalwiese senwachs“ 1612 [19]
Drittebergwiese Dretebärgksweäsen, G.
Schneckenbachswiese |Schneckenbächsw., G.
Stockwiese Stockweäsen, G.
Leinerthalswiese Leinerdöälsweäsen, G.
Obere u. untere Schuch-|Öwere und ungere |„Zwischen den wies-
wiese Schuchweäsen, G. räumen am Schuchholz“
Töpferswiese Döpfersweäsen, G. 1557 [19]
Große u. Kleine Breite-| Grusse und Kleine
wiese !) Breiteweäsen, G.
Kniewiese Kneweäsen, G. Kniewiese 1665 [17]
Ötterbachswiese Oderbächsweäsen, G.
Schinderswiese ?) Schingeröweäsen, G.
St. Georgs Land ®) Sin Jürgen, G. Azcelenwisen *) 1189
Rodewiese Rüedeweäsen, G. (Dobenecker II 835)
Dreistiegswiese >) DreStigsweäsen, G.
Hirtenwiese Hirtenweäsen, G.
Fuchswiese Fuchsweäsen, G.
Kühzahlswiese 6) | Kezäahlsweäsen, G. Der Kuhzahl 16657) [17]
Dambergswiese Dambärgksweäsen, G.
Hiobswiese Hiobsweäsen, G.
Mühlwiese Millweäsen, G.
Große u. Kleine Lipps-| Grusse u. Kleine Lepse-
wiesen weäsen, G.
Hirzbergs Wiese Herzbärgksweäsen, G. |? Wedels Roth am Hirz-
Wüste Ecke?) Wieste Ecken, G. berg 1665 [17]
Auf den Heurödern |Häreder, G. Houwerith 1143 (Doben-
ecker I 1459); Hürit
1153 (Dobenecker II
32); hoenroth 1209 (Do-
benecker II 1411); Ho-
wiroth 1218 [35a fol.
65a]; Heuröder wiesen,
Auf den Heurödern,
Ufm Heirode 1665 [17]
1) Ueber die Breitewiese am Bromenacker (Heselenfeld) lief die Große Straße von
Asolveroth. — 2) Im Klausenhain unter St. Georgs Land. — 3) Die Stätte des Zisterzienser-
klosters St. Georg vor der Verlegung ins Tal (Klausenhain). — 4) Nach freundl. Mitt.
von Herrn Pfarrer Baetheke ist Azcelenwisen — A-Cellen-wisen, die Wiese, auf der die
Zelle (St. Georg) liegt. Vgl. auch Anm. 5 8. 481. — 5) Im Hain, da, wo der Finster-
berger Totenweg auf das Altenberger Gemeindeholz trifft. Die Reinhardsbrunner Amts-
beschreibung hat hier „Dreisachsteig‘“. — 6) Schmale, lange Wiese am Ziegelberg über
der Leina. Kuhzahl = Kuhschwanz. — 7) „Das gering flecklein zwischen dem flößB-
graben und der Salzwiesen, der Kuhzahl genannt, war lange zwischen Reinhards-
brunn und Georgenthal streitig.“ — 8) Rodung von den Heurödern her in den Hirzberg.
Die Stätte der grangia Houwerith ?
486 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Urkundliche Formen
Unter der Landwehr!) Landwehr G.
Der Arm!)
Kehlwiese !) Kkkigränene G:
Lampertsrod !) Labertsrod, G.
Heckerod Heckerod, G.
Romeisens Wiese Romieseweäsen, G.
Königs Wiese Kenegsweäsen, G.
Schlenks Garten ?) Schlengsgöärden, G.
Adolfsrod ?) Apfelrod, G.
Das kalte Fleck ®) Käle Fleck, G.
Reitschmids Garten) | Riedschmeds Göärden,
G.
Lange Wiese Lange Weäsen, G. Langewisen 1168(Doben-
Pabsts Wiese Bäbstweäsen, G. ecker 1361); Langwesen
Scheuerwiese Schinweäsen, G. 1168 [35a fol. 63a]
Wenigs Garten 5) Wenigsgöärden, G.
Die Vitzwiese ®) Fitzweäsen, G. Die Vitz 1665 [17]
? ? Der Biengarten’) 1665
Brück-Wiese 8) Brickweäsen, G. [17]
Krebs-Wiese Grabsweäsen, G. Krebsgrundt 1648 (StA.
Gotha EE 1 ©/n) (Ver-
zeichniß der örther im
Ziegelbergk, wohin die
wolisjagden am füglich-
sten gemacht werden
Hoheleite- Wiese ? können)
Spital-Wiese ?) Spittelsweäsen, T. ? Bruder Hermanns
Wiese 10) 1594 [19];
Spittels Wiese 1665 [17]
1) Teile der Heuröder; am Weg von Schönau nach Herrenhof. — 2) Jetzt
Wiese; unter dem Ziegelberg. — 3) Seit Menschengedenken beforstet. 8. Berg- und
Talnamen. — 4) Jetzt Bahnhofsgelände. — 5) Jetzt Wiese an der Apfelstädt zwischen
der Aue und Georgenthal. — 6) Ehemals Wiese unter dem Hammerteich. — 7) Ein
„Biengarten“ wird zweimal genannt: 1. „unter Bopp Weitzen’s Hammer am Flöß-
graben‘; 2. „Biengarten gegen Morgen, vor der Kirche“. Außerdem erwähnt die Amts-
beschreibung (S. 80) noch folgende, zum Klostergebiet gehörige Gärten: „der große
Baumgarten“ ; der Blumengarten hinter der Scheuer, grabland „zu Kapsal‘“ und etzliche
Bäume darin; der Garten beim Hinterthor; Garten hinterm Gottesacker; der Hohe
Garten hinterm Marstall, fast ganz verwachsen, wenig Obstbäume; Garten zwischen der
Leutnantswohnung und der Ziegelhütte.“ — 8) An der Pflegbrücke, oberhalb Georgen-
thal. — 9) Wohl zum Tambacher Spital gehörig; dies lag an der unteren Spitter, nahe
der Mündung in die Apfelstädt. (F. Hering, a. a. O. 22.) — 10) Nach „Verzeichniß
der geholtze‘“‘ war der Forstort Hofmanngehäu „anfenglich bei Bruder Hermanns-
wiesen“; Forstort Rechte Tambach traf Forstort Hofmannsgehäu an derselben Wiese.
Ein „Bruder Hermannstein“ wird 1657 in derselben Gegend erwähnt (Riß u.
Beschr. des amts Georgenthal, MinA. Gotha Dep. IV, Kap. I, No. 35), vielleicht ist
gemeint der Fels im Forstort Hofmannsgehäu über der vorderen Hoheleitewiese.
Forstnamen zwischen Leina und Apfelstädt. 487
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Rosengartenwiese Ruüesegöärtenweäsen, T.|Wiese, der Rosengarten
Mösewegs Wiese ? genannt, 1665 [17]
Oswalds Wiese ?
Baders Wiese ?
Die zwei Röder ? Zwei Röder 1665 [17]
? Desalten Seilers Wiesen!)
Kranichs Wiese ? 1580 [19]
Stockwiese (Wedel- |?
bach)
Wedelbachswiese 5
Woltsdellerwiese ?
Schanerts Wiese ’
Trockenbachs- oder |?
Weiße Wiese
Backtrogs-Wiese
Meinhards Wiese ?) ? Meinhards W. 1665 [17]
Kantors Wiese Kanters Weäsen, D. |? Organistswiesen 1647
15
Wächters Rödchen Wächter$ Redchen, D. nn Maria Rödchen
Storandts Wiese ? 1647 3) [15]
Kammerbachs-Wiese |? „Die Röder am Cammer-
} bach“ 1580 [19]
Eiswiese Isweäsen, D. Yswiesen 1552 (nach
Wachse-Rasen Wächseräsen, D. Fleischhauer)
Lips Wiese ?
Lattichfleck ?
Eckardts Rödchen ?
Carolus-Wiese ?
ß ? Forstmeisters Scheun
Borstoffel-Wiese 2 W.4) 1665 [17]
Hünefelds Wiese %
Schulmeister-Wiese ?
Fischers Rödchen Föschers Rödchen, D.
Saurödchen ?
Lange Wiese ?
Salz-Wiese ?
Weiberjöhnchen ?
Brohms Wiese ?
Wenzlers Rod ?
1) Am Neilstedter Girn. — 2) An der Quelle der Thorbecher. — 3) Nach
F. Hering nach dem Besitzer benannt (?). [1530 Avemari]. Dasselbe gilt von: Mein-
hardt 1640; Lips 1530; Schuchardt 1530; Adam 1530; Schuch 1640; Oßwald 1640;
Schanert 1550; Hünefeld 1640; Brom 1530. — 4) Am Schreck-John.
A488 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
»
Se)
Hans Werners Wiesen !)
1580 [19]
Slossenbornswisen?) 1594
[19]; Schloßbornwiese
| 1647 [15]
.
.D
Forstnamen von der Meinboldesstraße bis zur Ohra.
1. Berg- und Tal-
namen.
Der Schwarzwald!)| Schwarzwäld (Schwarz-|niger nemus Legenda S.
wald - Stutzhäuser Bonifatii(Menke,SS.RR.
Mundart) bb. I 859); „in unserm
walde zum Swarezen-
walde“ 1388(StA.Gotha
QQ Ib 63, Or.)
Ziegelberg ?) Segelbärgk, Schw. Ziegelberg 1566 3)
Heiligenholz Heilgendöäl, Schw. Am heiligsberg 16. Jh.
Gabelthal Gabeldöal, Schw. [30]; Heiligenberg ?)
1665 [17]
1) Im Rothebachthal unter dem Peterholz. — 2) Ueber dem: Amtshause, nach
dem Apfelstädter Holz zu. —
Bergwerke bestanden „vor diesen“ (vor 1665): „1. ein eisenbergwerk vorn
am Knie, nach der Apfelstett. Es hat dieser stein nicht allein verarbeitet werden können,
sondern ist als ein zusatz zum schmalkalder stein auf dem georgenthaler hammer ver-
braucht worden.“ 2. Eisenbergwerk ‚in Hofmannsgehäu und Hoheleite‘ [17 fol. 3033]. —
1) Der Name Schwarzwald für die Gehölze östl. der Ohra rührt jedenfalls
vom düsteren Schwarzholz (Nadelholz) her, mit dem die Berge großenteils in
geschichtlicher Zeit bestanden waren (L. Gerbing, Die frühere Verteilung von Laub-
und Nadelwald im Thüringerwald, Mitt. d. Ver. f. Erdk. Halle a. S., 1900, 11). Der
„Sehwarzwald‘ (als politisches Gebiet) reichte vor 1540 bis zur Schorte, wie nach-
folgendes Aktenstück beweist: ... Auf verführte beweisung und gegenbeweisung ...
der grafen zu Gleichen als [pfand]inhaber der schwarzenwäldischen güter an einem,
Friedr. u. Diettrich von Elgersburg anderseits, erkennen wir, Joh. herzog zu Sachsen,
daß gedachte grafen ... genugsam beweist, daß alle und jede berge ... in dem kreis
von der Windischen Gera bis an die Sehorte, von der Schorte bis an den Finster-
berg und Rennesteig bis wieder an die Gera gelegen ... zudem Schwarzenwalde
gehörig. (StA. Weimar, Hennebergica 1530—32, Jagden, 874, fol. 11.) 1545 (StA.
Gotha EE II f 148) wird gesagt: „nach dem dies ampt ein sehr groß gehultz, vier
guter meil wegs lang, dritthalben und zween meil wegs breit, hat sich an der ordorffischen
gemein, am Streitberg genannt, angefangen, und ist gangen bis an die Schartte jenseit
der strassen, die von Ilmen nach der Frawen gehet...“ Das Amt Schwarzwald
kam 1369 an die Landgrafen. Zella, früher Reinhardsbrunner Klosterbesitz, kam 1357
an die Landgrafen, mit Ausnahme der cella selbst und Zubehör; 1642 wurde es mit
der cella zum Amt Schwarzwald geschlagen. Mehlis war halb sächsisch, halb Bens-
häuser Zubehör und wurde 1660 gleichfalls mit dem Amt Schwarzwald vereinigt. —
2) Der Ziegelberg ist Gemeindewald von Gräfenhain; 1665 [17] wird der Wald „die
Maßen‘ genannt, jedenfalls nach der Verteilung auf die Häuser. — 3) StA. Weimar
Dd No. 424. — 4) Gräfenhainer Kirchenholz.
Forstnamen von der Meinboldesstraße bis zur Ohra. 489
BER
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
SE VEN
Sommerwand !) Sommerwänd, Schw.
Ohrdrufer Stadtwal- |Ordörfer Wald, Schw.|Die Ohrdorfische gemein
Moderne Namen
dung ?) 1544 [19a]; Der Ohr-
drufer holz 1580; Ohr-
drufer Rathswaldung
1665 [17]
Die Spitze 3) De Spitzen, Schw. Öhrdrufer Spitze 1665
17
Spitzenstein Spitzen&ten, Schw. N 1665 [17]
Trockenthal Trockedöäl, Schw.
Haferschlag Haferschlöägk, Schw. |Ufm Schlag 17. Jh. [37]
Silchmüllers Rand Silchmüllers Ränd,
Schw.
Ochsenstall %) Ochsenstall, Schw. Ochsenstall 1665 [22]
Weidigsthälchen Widigsdöaäl, Schw.
Brand Bränd, Schw.
Zimmerthälchen Zimmerdälchen, Schw.
Dunkelthal Donkeldöäl, Schw.
Pe er Schw.
Rawichswänd, Schw.
Radebreche 5) Rädebrächen, Schw.
Scharfe Hög Scharfer Högk, Schw.
Ziegenböhler Zäegeböhler, Schw.
Rothehoble ®) Ruüedehohlen, Schw.
Brandjohn Brändjohn, Schw.
Steinige Berg Stänje Bärgk, Schw.
Schnabelthal Schnäbedöäl, Schw. |
Pechhüttenkopf Bachhüttenkopf, Schw.
Klingstein Klings$ten, Schw.
Kirchschlag Kerchschlöägk, Schw.
Kirchthal Kerchdöäl, Schw.
Die Kiefern De Kifern, Schw.
Hohenlohischer Forst |’s Hohelosches Refier,
Schw.
14 ? Des Grafen von Gleichen
Girnholz ?) Gernerholz, Schw. gehölz 1665 [17]
Steinkopf Stänkopf, Schw.
1) Südhang des Eckolskopfs und Lindensteins. — 2) Zwischen Georgenthaler,
Stutzhäuser und Hohenlohischem Forst. — 3) Spitzwinkliger Forstort zwischen Stutz-
häuser und Georgenthaler Forst, am Finsterbacher Pürschhaus. — 4) Außer den Pferde-
(„Wilden“-)herden hielten die sächs. Fürsten und die Grafen v. Gleichen sommersüber
noch Ochsenherden auf der Weide des Schwarzwaldes; gewiß nutzte der Ohrdrufer Rat
die Stadtwaldung zu ähnlichen Zwecken aus. — 5) Steiles Tal zwischen Ziegenböhler
und Abiswand. — 6) Hohlweg zwischen Ziegenböhler und Brandjohn. — 7) Im Zwickel
zwischen Gräfenhainer Gemeindeholz, Dietharzer, Georgenthaler und Stutzhäuser Forst.
490 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
? ? Das Haderh0121)1665 [17]
2. ? Der Hundesrück ?) 1665
[17]
Seulbrunn ? Der Seulberg, Suhlberg
Eckoldskopf >) Eckoldskopf, Schw. 1665 [17]
Schuchardts-Kopf Schuchardskopf, Schw.|([??] Ungehurenwisen
Ungeheure Thal Ungeheuerdöäl, Schw. | ee N.
| thal 16. Jh. [30]
Knöpfelsberg Knöpfelsbärgk, Schw. |Klupfelsberg, Klopfels-
berg 16. Jh. [30]
Hässelthal Hässeldöal, Schw. Hessenthal, Heselnthal
16. Jh. [30]
Hopfenberg Hopfenbärsk, Schw. [Hopfhög 16. Jh. [30]
Schloßberg *) Schloßbärgk, Schw. |? Cozberch (Dobenecker
II 835); ? Goceberg
(Dobenecker II 1411);
Wiesenborgk 16.Jh.[30];
Schloßberg 1603 [30]
? ? Rothe Högk 16. Jh. [30]
? ? Sandtwerff 16. Jh. [30]
? ? Ritzbiel 16. Jh. [30]
? ? Jegersdanne 16. Jh. [30]
Der Stutzhäuser Stotzhüsser For&t,Schw.|Stutzhäuser forst 1603
Forst?) [19]
Die Heide Häde, Schw.
Der Backtrog Backtrogk, Schw.
Hammerberg ®) Hammerbärgk, Schw.
Zimmerthal ”) Zimmerdöäl, Schw. Zimmerthälein 1580 [19]
Der Streitberg $) Stiebärgk, Schw. Der Streitberg1547[19a];
[?]Schertberg1638 (StA.
Faktorsdelle Fakder$dellen, Schw. | Weimar F 231 fol. 84)
1) Zwischen Suhlberg (Seulbrunn) und Ziegelberg, vielleicht zum Gräfenhainer
Holz gehörig. — 2) Wahrscheinlich über der Sommerwand, am Weißen Weg, an der
Gräfenhainer Grenze. Am Eckolskopf heißt ein Forstort „Hundsruh“. — 3) 1598 [19]
werden „Görgen Eckolts erben‘ in Ohrdruf erwähnt, die zwischen dem Streitberg und
„der Uhra“ ein Rod haben. — 4) Spitzer Bergkegel südl. von Ohrdruf, Hohen-
lohischer Besitz. Von der Burgstelle sind noch Wall und Graben erhalten. Es sollen
dort Steinwaffen und solche aus der Merowingerzeit gefunden worden sein. Vgl. ©. Lerp,
Eine alte Vogtei, Aus der Heimat, Bl. d. Ver. f. goth. Gesch. I 33 £. — 5) Der Stutz-
häuser Forst hatte im 16. Jahrh. ungefähr denselben Umfang wie heute [19]. Ueber
das Forsthaus vgl. Dorf Stutzhaus. In der Schwarzwälder Amtsbeschreibung von
1642 [21] ist eine Karte des Forstes eingeheftet von Theodorus Großgebauer von 1659.
— 6) Ueber dem ehemaligen Eisenhammer von Stutzhaus. — 7) Zwischen Hammer-
berg und Streitberg. Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Tal im Ohrdrufer
Forst. — 8) Am Streitberg war (1534) eine „Wildhecken“, die von den Härzern er-
halten werden mußte [19]; ebenso „ufm Weißbach und dem Altenberg‘.
Forstnamen von der Meinboldesstraße bis zur Ohra.
491
Moderne Namen
"Mundartliche Aus-
| Urkundliche Formen
sprache
Lohmüllersdelle Luhmüller$dellen,Schw.| Koff 158 i
Pfarrdelle Pfarrdellen, Schw. || en 1
Käfersgrund KäferSgrund, Schw. [21]; Kupfersgrund
Leckpfützendelle Leckpfützendelle,Schw.|l 1665 [22]
Krummethal!)
Krommedöäl, Schw.
Krommethal 1580 [19];
Krummethal 1587 [12]
Lindenthal Lingedöäl, Schw. Lindenthal 1569 [19]
Weißbäche (vgl. Ge- | Wißbächer, Schw. Die Weißenbecher 1557
wässer) [19]; Die Weisenbecher
Der Acker’) Dr Acker, Schw. (sing.) 1587 [12]
Trockenthal Drockedöäl, Schw. Trockenthal 1587. [12]
Die Böller 1512 [20];
Der Böhler Böhler, Schw. Dun
Großer Böhler
Kleiner Böhler
Grüeße Böhler, Schw.
Klener Böhler, Schw.
Poeler 1557[19]; Große
Büler 1638 (StA. Wei-
mar F 231 fol. 84);
Hohe Pöhler 1580 [19]
Böhlerstein Böhlerfelsen, Schw. |Die Pöhlerssteine 1612
Böhlersloch Böhlerloch, Schw. [19]
Böhlersdelle Böhlersdellen, Schw. |Bollers Teln 1580 [19]
Abschießplatz 3) Abschießplätz, Schw. [Schießplatz 1612 [19]
Matteböhler Marderböhler, Schw. |Mattenböhler, ? Hinder-
böhler 1569 [19]
? ? Tenneschleif #) 1580 [19]
Steinige Thal Stänige Döal, Schw. |Steinichte Thal 1557[19];
Der Stutzhäuser Grund Stotzhüsser Grond, Steinigethalswand 1642
Schw. [21]
Roßkopf Rößkopf, Schw.
Kerngrund 5) Kärngrund, Schw. Kerngrund 1557 [19]
? ? Der Hirschpaltze 1544
[19a]
Saukopf Sauköpf, Schw. Saupfützen 1569 [19];
Säukopf 1642 [21]
? ?
Der Königswald ®) 1587
112]
1) Jetzt Forstort. Jedenfalls nach dem schmalen, gewundenen Grund genannt,
durch den der Krummethalsgraben fließt. — 2) Am Forstort Weißbächer, an der
Ohrdrufer Grenze. — 3) 1612 [19]: „Unten, gegen den Müntzenberg ist ein Schieß-
platz gereumet.‘‘ Der Abschießplatz liegt zwischen Böhler und Münzenberg. —
4) Tenneschleif: Forstort am Böhler; jedenfalls ein ‚‚Schlaufe‘‘ zum Abwärtsschieben
der Tannenbloche. Auch die Forstkarte der Amtsbeschreibung [37] hat den Namen.
— 5) Im oberen Kerngrund lag ein „Willenstall“ (für die Stuterei der Grafen
von Gleichen), der auf der Geleitskarte von 1633 [36] eingezeichnet ist. Juncker,
a. a. OÖ. Buch 2, Kap. 7, sagt: ‚Unten am Kerngrunde stehet ein Viehstall, durch
welchen das Kerngrundwasser fließet. Sonst ist an diesem Ort eine vortreffliche Weide,
auf welche alljährlich an die 80 Stück Ochsen gehen.“ Vgl. Ochsenstall, Ohrdrufer Forst.
— 6) Nach dem Besitzer benannt, wie die meisten Harzwälder. ‚Die Konge“ reichten
4992 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Bärenstein Bären$ten, Schw. ? Der bernbach [Forstort]
1503 [18a]; Bärenthälein
17. Jh. [37]
Minzenberg u. Mentzen-
perg 1503 [18a]; Mont-
zenberg 1547 [19a];
Münzeberg!) Großer Mentzeberg
Großer und Kleiner | !Münzebärgk, Schw. 1638 (StA. Weimar
Münzeberg F 231 fol. 84); Gr. u.
Kl. Müntzenberg 1642
[21]; Kl. Muntzberg
17. Jh. [37]
Zwieselstein ZwisselSten, Schw. Moncheteyl!)1503 [18a];
Monchetal, Monchen-
fx MEN EN thal 1512[20]; Munche-
Mönchsthal !) Mönichdöal, Schw. thal, on hal 1569
[19]; Muntzenbergsthal
Mönchsthalstein Mönichdöalsten, Schw.|| 1580 [19]
? 3 Brand 1580 [19]
Die Hölle ?) De Höll, Schw.
aepisz 2) ade Schw. Der Hirschpaltze 1544
[19a] %)
Greifenberg *) Grifenbärgk, Schw. |Greifenberg 1557 [19]
Salzschlag Salzschläg, Schw.
Pechhüttendelle | Pachhöttedellen, Schw.Bechererthal5) 1642 [21]
BE 2 Der Jägerswald *) 1587
; 2 12
Bei den Berglöchern |? on Mildebuche 1544
Mittelbuch Meddelbuch, Schw. | es 2:
1642 [21]
1503 [18a] als Harzzins: „8 schock [pfennige]; 1 ztr. bechs; 8 sperber; 8 stugk wilprets.‘
Zum Königswald gehörte der Gr. Münzeberg, der Saukopf und die Steinigethalswand.
1) Der Name wird schwer zu erklären sein. Angaben über klösterlichen Besitz
(Munchethal), habe ich urkundlich nirgends für diese Gegend gefunden. Das Georgen-
thaler Gebiet begann erst westlich der Meinboldisstraße. Am Kl. Münzeberg stand 1612
„Hans Seilers Harzhütte“. — 2) Enge Schlucht am Münzeberg. — 3) Jedenfalls ein
Platz, wo verendete Tiere hingeworfen wurden, zum Anlocken von Raubzeug. Am
Klingengraben. — 3) a. a. O.: „Die Hirschpaltze [am Greifenberg] went am Renisteige“
(1594 [19]). 1544: „Der H. legt an der Ohr, went am Renisteige.“ — 4) Juncker,
a.a. O.: „Am Greifenberg ist ... viel Morast. |Vgl. „Gewässer“.] Bisweilen hat sich
dieser Berg so entsetzlich beweget, als ob er einfallen wolle, welches auch vielleicht
einmal zu besorgen sein möchte, wenn die inwendig durch die Wasser gepreßten Winde
ihren Ausgang suchen werden.“ Von diesem quellreichen Berg gibt es also ähnliche
Sagen, wie vom Sperrhügel und dem Seeberg bei Gotha. — 5) Die Amtsbeschreibung
sagt vom „Bechererthal‘“: „nur ein kleiner, trockner schlifter“, Jetzt fließt der wasser-
reiche Abfluß des ‚Sees‘ durch den Grund. — 6) Ein Harzwald am Gr. Münzeberg.
Forstnamen von der Meinboldesstraße bis zur Ohra. 493
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Alteberg) Ahlebärgk, Schw. Allenberg 1544 [19a];
Der Altenberg?) 1557
[19]; Sylberbergk 1638
(StA. Weimar F 231
fol. 84) 2%)
Die Fallbäche 3) Fällbacher, Schw. Falbecher ?) 1580 [19]
Schützenwiese °) Schützenweäsen, Schw. Schießplatz 1612 [19]
Kalte Markt) Käle Mart, Schw. Der Kaltenmarck 1587 5)
[12]; Die Kalte marck
1642 [21]
Brandweg Brändwägk, Schw. En Mittelberg 1557
6).
Mittelberg ®) len se EN
| Mittelberg 1638 (StA.
Weimar F 231 fol. 84)
Räuberstein ?) RöwerStän, Schw. Berlestein 1557 [19];
Berletsteen 1580 [19];
Berlstein 1612 [19];
Berrstein 8) 1642 [21]
Der Kammerbach Kämmerbäch, Schw. |Kammerbach 1587 [12];
Kammerbacher, Kum-
merbacher heide?) 1569
19]; Kammerbachs-
leiten 17. Jh. [37]
1) Am Altenberg wird 1569 [19] genannt: „der obere und untere Saltz‘; doch
wohl Sumpfstrecken. Am Altenberg fließt der Silbergraben hin. — 2) ‚Der Alten-
berg wird mit den Wilden [Stuten] von Georgenthal gehörig, betrieben; ... hat
einen Harzwald und einen Brand.‘ ‚Wilden‘ und ‚‚Wildenhirten‘“ werden in dieser
Gegend im 16. Jahrh. zahlreich erwähnt: am Greifenberg (die Wildenhirten des
Grafen von Gleichen), im Kerngrund, Munzenberg, Boehler, Hirschplatz. Am Fuß
des Altenberges lag die Altenberger (Schneide-)Mühle, die (1557) „seit 20 jahren
abgangen und von Weiten Weißbecken eine Schmelzhütte dohin erbaut worden“. —
2a) Jedenfalls nach dem Silberbergwerk benannt. — 3) Hier Forstort. 1580: „Fal-
becher stoßen an die Mehliser leuben“. 1612: „Fallbecher hat nach dem Schützen-
berge einen Schießplatz [die Schützenwiese, an der Öberschönauer Straße],
welcher vor alters geräumet worden.“ — 4) Am Rennsteig, zwischen Mittelbuch
und Schützenberg; jetzt beforstet. — 5) 1587: „Oben gegen der hessischen grenze
hat es einen großen platz, der Kalten marck genannt, so vor alters, der wildfuhr
zum besten, abgekohlet worden, daruf, wegen der großen kälte kein holz wächset.‘“
Es ist sehr wahrscheinlich, daß zur Blütezeit des Bergbaues auf dem Kalten Markt
zeitweise Markt gehalten wurde. — 6) 1557 a. a. O.: „Der Mittelberg, an den Oberhof
stoßend [zwischen Silberbach und Eimersbach]; ist ein harzwald, der vor zeiten in
den commenturhof von Crawinkel [?!] gehört hat, und itzo der jungen Hansen Wurm
zu Thumbsbrücken einem bauern verliehn. Thut auch jährlich einen zentner pechs
zu zins.‘“‘ — 7) Im Räuberstein ist eine Höhle, die, nach einer wohl „modernen“
Sage, der Schlupfwinkel eines Räubers gewesen sein soll. Ich habe in der älteren
Literatur nichts darüber gefunden. — 8) Die Form „Berrstein‘“ auf der Großgebauerschen
Forstkarte. Chr. Juncker kennt noch den alten Namen: ‚An dem Mittelberge, nach
dem Grunde zu, ist ein Fels, der Perlenstein genannt.“ In dieser Gegend hatte
ein Berlet (Bernhard?) Thomas einen Harzwald. — 9) An der Kammerbachsheide lag
(nach Großgebauer 1659) eine Harzhütte: die Ulrichshütte.
494 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Harzstieg HöarzStiegk, Schw. Am Harzsteige 15691)
[19]
2. Gewässer.
Die Ohra 2) Ohrä, Schw. 3) Die ora 1378 [39]; Die
Ohra 1512 [20]; Uhra
1580 [19]; Die Uhre
1642 [21)
Die zwei Ohren De zwä Uhren, Schw.|Die zweien ohren 1544
[19a]; Diezweyen Uhren
1580 [19]; Das Ohr-
gesprung 1638 %)
Das Kernwasser Kärngrundswasser, Fullenbech *) (am Kern-
. Schw. grund) 1659 [21]
Kerngrundsumpf Kärngrundsompf, Schw.
Das Engelsbad Engelsböad, Schw.
Borndelle Borndellen, Schw.
Großgebauersbrunn) |Großgebauersborn,
Schw.
Der See) Sie, Schw.
Der Breitesee-Graben | Brädensiegröam’n, Preytensee 1569 [19];
Schw. Breite See 1642 [21]
1) Am Forstort Harzstieg, einem Harz- (dem Retschen-)Wald, ist eine Pechhütte,
die Retschenhütte, eingezeichnet. — 2) Die Ohra entsteht aus zwei Hauptarmen: dem
Kernwasser und dem Silbergraben. Die Quellen liegen im Sumpfgebiet am Nordabhang
des Rennsteigs, dem Kerngrundsumpf und dem ‚See“. Am Fuß des Böhler fließen diese
beiden Ohren zusammen. Die Fischerei in der Ohra gehörte dem Landesfürsten.
1378 [39]: „an der molstat die ora, das wasser, hebt sich an eine fischerey an dem
dorf und geht bis zu dem gemeinen born [der Quelle], ora genannt.“ 1534 [19] ist der
Besitz unverändert: „das fischwasser ist gehegt, hebt sich bei dem stutzhaus im furth
an der Ohrdrufischen gemein an und gehet den ganzen wald hinauf bis ans end.“ Im
16. Jahrh. tauschten die Ernestiner die Fischereigerechtigkeit gegen ein anderes Recht
um: 1642 [21]: „der forellenbach zwischen den zweien Ohren, sowohl der Silber- und
Weißbach ist von f. gn. gegen der holzflöße uf der Apfelstedt den herren Grafen zu
Hohenlohe, vermöge eines sub dato Gotha den 16. aprilis 1642 aufgerichten recessus,,..
eingeräumet worden.“ Die Flößerei „uf der Uhr“ wurde 1639 angefangen nach Erfurt.
In den Akten wird der Holzverkauf an die Frankenhäuser Pfännerschaft mit als aus-
schlaggebend für die Anlegung des Flößgrabens genannt. — 3) Im Ohrathal hört man
selten den Namen Ohra für das Flüßchen; meistens wird es als „der wilde Graben“
bezeichnet, im Gegensatz zum Mühlgraben. — 32) Aus: StA. Weimar F 231 fol. 84:
„großer Mentzeberg wendet an einer seiten am Ohrgesprunge“. Vgl. Anm. 4. — 4) Auf
der Großgebauerschen Forstkarte von 1659 in der Schwarzw. Amtsbeschreibung ist
das Kernwasser als „Fullenbech“ eingezeichnet, jedenfalls benannt nach dem dortigen
Willen- oder Füllenstall. In Amt Schwarzwald, Jagd-Sachen [19], ist das Kernwasser
genannt: „die rechte Ohr“. „Der Montzenberg in der rechten Ohr hinab.“ — 5) Quelle
im oberen Kerngrund, wohl nach einem Mitglied der bekannten alten Forstbeamten-
familie benannt. — 6) Ausgedehntes Hochmoor am Saukopf. Vgl. L. Gerbing, Begleit-
worte, a. a. ©. 71. Auch Juncker kennt den ‚See‘: „Oben auf dem Saukopf ist ein
Fleck, so man den Breitensee nennet, ist ein Morast, mit Moos bewachsen, in welchem
das Wild, so darüber gehen wollen, oft stecken blieben.“
Forstnamen von der Meinboldesstraße bis zur Ohra. 495
Moderne Namen
sprache
Mundartliche Aus- |
Urkundliche Formen
?
?
Silbergraben
Flößteich ?)
?
Mittelbuchsgraben
Kammerbach
Die Fallbecher
Fallteich
?
Die Klinge
Busselborn
Der Eimersbach
Lochbrunnen #)
Seulbrunn 5)
Herlingsbrunn ®)
Löwenbach ?)
Sauborn
Dittelsbrunn ®)
Zumasse-Graben
Flüßchen
Schönbrunn
9
Trockenthalsgraben
Ochsenstallsgraben
Eidechsengraben
Spitzgraben
Der Frosch °)
1) Im oberen Silbergraben.
?
Selwergröam’n, Schw.
Fließdich, Schw.
5)
Meddelbuchsgröam’n
Schw.
Kämmerbäch, Schw.
Fallbächer, Schw.
Fallbächerdich, Schw.
?
De Klinken, Schw.
Busselborn, Schw.
Amersbäch, Schw.
Lochborn, Schw.
?
p)
Lömbaäch, Schw.
Sauborn, Schw.
Diedelsborn, Schw.
p)
?
Schienborn, Schw.
?
Drockedöaälsgröam’n,
Schw.
Ochseställsgröam’n,
Schw.
Heiderexengroam’n,
Schw.
Spetzgröam’n Schw.
Früesch, Schw.
Die Wäsche !) 1665 [22];
Wasch 17. Jh. [37]
Steinichtethalwasser 17.
Jh. [37]
Silberbach 1587 [12]; Sil-
berbachfluß 17. Jh. [37]
Sperberteichlein 1580[19]
Cammerbach 1642 [21]
Fallbecher 1642 [21]
Das Gespring 3) 1569 [19]
Die Klingen 1580 [19];
Das Wasser, die Klingen
1642 [21]
Emersbach 1503 [18a];
Eimerßbach 1665 [22]
Hornungsborn, Horns-
born 16. Jh. [30]
In der Zumasse 16. Jh.
[30]
? Ueber Holbigsborn 1691
(Georgenth. Amtsbe-
schreibung)
Wohl zum ehemaligen Silberbergwerk gehörig! —
2) Am Silbergraben, unter dem Mittelberg. — 3) Quelle der Fallbecher; jetzt gefaßt.
— 4) Fließt durch eine kesselartige Mulde. — 5) Jetzt nur noch als Forstort be-
kannt. Vgl. Suhlberg im Hohenlohischen Forst. — 6) C. Lerp (Eine alte Vogtei, Aus
der Heimat, Bl. f. goth. Gesch. u. Altertumsk. I 84) bringt die Namenform „Harlungs-
brunnen‘“ (ohne Quellenangabe) und bezieht den Namen auf die Heruler. — 7) L. Zufluß
der Ohra im Schnabelthal. Hängt der Name mit Loiba zusammen? — 8) Eine ge-
faßte Quelle, da, wo Schnabelthal und Radebreche zusammentreffen. Ein schön aus-
geführtes Relief (der heil. Michael als Seelenwäger, 15. Jahrh. [?]) dient als Deckplatte.
Wahrscheinlich stammt das Kunstwerk aus einer Ohrdrufer Kirche. Mündl. Mitt. von
Herrn Prof. P. Weber-Jena). — 9) Sumpf zwischen dem Streitberg und der Abiswand.
496 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
| Urkundliche Formen
3. Straßen.
Der Tambacher Wegt)| Dambächer Wägk,
ne I weissenwege 16. Jh.
Der Weiße Weg Dr wisse Wägk, Schw. [PO]; Hunde
Die Krumme Hohle |De krumme Hohlen, | 1665 17)
Schw.
Der Hessenweg ?) Hessewägk, Schw. Hessenweg 1503 [18a]
Der Harzstieg ?) Höärzstiegk, Schw.
? ? Der burgweg*) 1569 [19]
? ? |Kücheweg 5) 1580 [19]
Forstnamen zwischen Ohra und Gera.
1. Berg- und Talnamen.
Der Wadeberg !) Wädebärgk, Schw. Wartberg 1557 [19]; ebs.
1640 [8]
? ? Emerßberg ?) 1557 [19]
Wölfiser Schlag ?) Wölf’scher Schläsk,
Schw.
1) Vom Stutzhaus durch das Schnabelthal- Rothehohle - Brandjohn - Girnholz nach
der Steigerstraße.. Zum Anschluß an den von der Asolverod-Straße (vor Dietharz)
abzweigenden Ohrdrufer Steiger? — 2) Der Hessenweg führt vom Kerngrund (Steinige-
thal) nach der Steigerstraße (Waltersgrube) und weiter sw. nach den hessischen Ort-
schaften. — 3) Der Name ist nur als Forstortsbezeichnung erhalten. Der Weg führte
durch die Harzwälder im Gebiet des oberen Ohralaufes. — 4) „Der burgweg, gegen
dem Muntzenbergsthal.“ Nach welcher Burg? Schwarzwald? — 5) An den Hinter
Weißbechern „nach der straße“ (Steigerstr.); wohl ein Triftweg. —
Röder an der Ohra (1580 [19]). 1. Hinter dem Stutzhaus am Streitberg, ist
des Forstknechts, Christoph Gramann. 2. Zunächst an diesem, gehört Georg Eckel’s
erben von Ohrdruf. ... 3. Am Zimmerthälein an der Uhra; gehört dem sichelschmied
zum Schwarzwald. 4. an der Uhra über dem Schwarzwald, neben dem Streitberge,
ist zu dem forsthaus verordnet. —
Mühlen: Nach dem Zinsregister [39] standen im Ohragrund 5 Schneidemühlen
[quingue molendini plancarum], die zusammen jährlich 28 Schock Bretter zinsten.
Im 16. Jahrh. (1534 [19] fol. 383) sind diese 5 herrschaftlichen Schneidemühlen
näher bezeichnet: 1. Im Schwarzwald: 3 schock dielen, 14 schuh lang; 2. die Tenchel-
schleif (an der Ohra, zwischen Böhler und Cammerbachsleiten): 7 schock klein dielen;
3. mühl am Altenberg: 6 sch. kl. dielen; 4. Münzenbergsmühl: 6 sch. kl. dielen;
5. die Pfanstiehlsmühl [nach dem Pächter benannt; wo?]: 4 schock kl. dielen. —
Bergwerke: Chr. Juncker erwähnt Bergbau an folgenden Orten: Roßkopf,
Altenberg, Gr. u. Kl. Münzenberg. —
1) Der Wadeberg —= Wartberg liegt über der alten Straße, die von ÖOhrdruf,
Schwarzwald, Crawinkel und Frankenhain nach Oberhof und Franken führte. Reste
ehemaliger Befestigungen sind meines Wissens nicht gefunden worden. Es wäre von
Wert, nachzuweisen, wann die eigentümliche Namenumformung stattgefunden hat. Auf
der Großgebauerschen Forstkarte [21] ist auf dem „Wartberg“ eine Pechhütte ein-
gezeichnet (1659). — 2) Wahrscheinlich der östl. Hang des Forstortes „Brandweg“ über
dem Eimersbach. — 3) 1557 [19] wird hier ein „Wölfiser Weg‘ erwähnt (an der
Schwarzwälder Straße).
Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 497
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Dürrkopf Dörrer Kopf, Schw.
Orgelschlag 2
Heiligenthal !) Heilgedöäl, Schw. Heiligenthal 1569 [19]
Triefstein ?) TriefenSten, Schw. Am triefenden stein 1557
[19]; Das triefende Thal
1633 [36]; Trybenstein
1638 (StA. Weimar F
Die Wegscheide ®) Wegscheden, Schw. 231 fol. 84]
? ? ? Der Hof) 1512 [20];
Der Hof 1665 [22]
Das Marderthal (Berg)| Märderdöäl, Schw. Am Marterthal 1557 [19]
Die Krippe De Kreppen, Schw. |Die Kruppen 1557 [19];
Kruppenberg 1569 [19]
Thurmbersg 5) Dormbärgk, Schw. Dornbersg, das alte schloß
1557 [19]; Thormberg
1587 [12]; Thurmberg
1642 [21]; Tennenberg
[!, das alte stamhaus
17. Jh. [37]
Burg Schwarzwald Käferborgk, Schw. Walzahi 6) 919 — 936
(Dobenecker I 348);
? Waltsazi 1005—1012
(Dobenecker 1 629); ebs.
1047 — 1050 (Doben-
ecker I 793); Castrum
Swartzinwalt, Swartz-
ı walde 1378 [39]; Das
ı alte Schloß 1557 [19]
Thurmgrund Dormgrund, Schw. 'Dorngrund 1665 [22]
? ? ‚Silberberg 5) 1580 [19]
Das Bornthal Borndöäl, Schw. ? Bernthal 1544 [19a];
Das Bornthal 1569 [19]
1) Das Beiwort „heilig“ bezieht sich gewöhnlich auf kirchlichen Besitz; doch
habe ich keinen urkundlichen Anhalt für Kirchengut in dieser Gegend (zwischen
Wadeberg und Triefstein) gefunden. — 2) Forstort. Ueber eine Porphyrwand auf dem
rechten Ohraufer rieselt Quellwasser. — 3) Ein Wegwarthaus, da, wo die Straßen von
Crawinkel, Frankenhain und Schwarzwald zusammentreffen, um nach Oberhof weiter-
zugehen. — 4)... „auf der krawinkeler strassen, die da gehet nach Meliß und Seul,
bei dem Hoff, hat es drey genicke hinter einander.“ Sicher wurde der Oberhof,
im Gegensatz zu diesem tiefer liegenden Hof benannt. 1665: „Vom Krawinkler steier
bis an den Hof‘ [führt der „Herrenweg‘“]. — 5) Die Burgstelle (mit noch erhaltenem
Bergfried) der Burg Schwarzwald. In der Waldbereitung von 1580 [19] findet sich
hier die sehr auffallende Stelle: „Dornberg, stöst an den Silberberg, oben an das
Arlesnest.“ — 6) C. Lerps Vermutung (Aus der Heimat, Bl. d. Ver. f. goth. Gesch.
1. Jahrg. S. 6), daß Waltsazi der älteste Name der Burg Schwarzwald ist, hat viel
für sich.
Gerbing, Flurnamen. 32
498 Nordseite.
Mundartliche Aus-
sprache Urkundliche Formen
Moderne Namen
Der Kienberg Kienbärgk, Schw. Kynberg!), kinberg 1259
[35a fol. 165b u. 166a];
Kienbergsköpfchen Kienbärgksköpfchen, | kynberg 1325 [35a fol.
Schw. 167a]
? ? Götzen ?) 17. Jh. [37]
Bei der Buche?) Bi dr älen Buchen,
Schw. Der Ringkbache ®) 1544
Querberg Querichbärgk, Schw. [19a]; Ringbach, Ren-
2 2 pach 1638 (StA. Wei-
mar F 231)
Großes und Kleines |Adelsnäst, Grusse undGroß Arles Nest, Kl.
Arlesnest 5) Kläne, Schw. Arles Nest 1557 [19]
Rondel Rondel, Schw.
Plänterhieb ?
2 ? Die landwehr®) 1642 [21]
Hammerwand ’’) Hammerwänd, Schw.
Die Aue) De Au’, Schw. silva, que owe vulgo diei-
tur 1259 [35a fol. 165b
u. 1662]; Owa prope Or-
dorf 1272 [35a fol. 166b];
Molsdorfis owe 1325
[352 fol. 167a]; Die Auwe
1544 [19a]
? 5 Am Rotenpuell 1544
[194] 9)
? ? bloßlecke 1259 [358 fol.
165b u. 166a]
1) kien-boum mhd. — Kiefer. Das frühe Auftreten des Namens scheint mir ein
sicherer Beweis zu sein für die Bodenständigkeit des Baumes im Thüringerwald. Vgl.
oben: Aue. — 2) Auf der Schwarzwälder Amtskarte ist zwischen dem Thurmberg und
dem Siegelgrund (etwa beim Klotzenrand) der Name „Götzen‘‘ eingezeichnet. — 3) Eine
Schlucht vom Forstort Arlesnest nach dem Thurmgrund. Die namengebende alte hohle
Grenzbuche stand bis ungefähr 1890. — 4) Der Name Ring- oder Renbach ist gänzlich
vergessen. Er bezog sich auf einen Forstort und auf einen Wasserlauf. 1544: „Der
Ringkbache gehet an der Ohr hinab bis an den Kinberg, stoßet auf die straßen, went
am Unsteige.‘“ 1638: „Der Ringbach stöst an den Sigelbach und das wasser daran
heißt auch der Ringbach.‘“ Später: „Marterteler gehet im Renpach und Sylber-
bergk.“ Der Forstort lag also zwischen dem Kienberg und dem Marderthal, heute
Siegelberg - Klotzerand-Gr. Arlesnest-Thurmberg. Die „straße“ ist die alte Schwarz-
wälder Straße nach Oberhof; der „Unsteige‘“‘ wohl der „Umsteiger“, eine n.ö. Fort-
setzung des „Herrenwegs“ (Abzweigung der Crawinkel-Oberhofer Straße). Sollte in
dem Namen Ring-, Renbach nicht ein Hinweis zu finden sein auf den rinnewecg
am Kienberg von 1259? (Vgl. Crawinkler Aue.) — 5) Arl—= Ahorn. Nach Chr. Juncker,
a. a. O. II 8, VII. horsteten auf dem Arlesberge Uhu und Steinadler. — 6) An der
Grenze bei Stutzhaus; nicht mehr nachzuweisen. — 7) Ueber der ehemaligen Schmelz-
hütte von Luisenthal. — 8) Gegenwärtig ein sumpfiges Wald- und Wiesengelände
nw. von Crawinkel, im 13. Jahrh. eine Waldung von bedeutender Ausdehnung. 1259
(Schwarzes Georgenth. Kopialbuch fol. 165b, 166%) verkauft Guntherus, comes in Kevern-
Forstnamen zwischen Ohra und Gera.
a
Mundartliche Aus-
Moderne Namen 1
sprache !)
Urkundliche Formen
Te ———
Schlehenpfütze Schlihenpfütschen, Schlehenputze 1544[19a];
Schw. Die Schlehenpfützen
1580 [19)
? ? Der Mittelort 1612 [19]
Lampertsgirn Lampertsgärn, Schw. |Lamperts Gehren 1580
Witzlebische Büsche |? [19]
? ? Am Schenklichenperge
1544 [19a] 2)
? 2 Am Rensche 1544 [19a] 2)
Helckersrod ?
Langerod ? Zwischen den langen
Rödern 1612 [19]
Goßeler Gem.-Waldung| Gößler Gemen, Schw. |Gößler Holz 1642 [21];
Latterhölzchen ®) ? Goslisch gemein 17. Jh.
Krawinkler Gem.-Wal- ? [37]
dung
? ? Die Eichenleiten 4) 1569
FrankenhainerKirchen- ? [19]
holz
Jungferschlößchen Jumpferschlößchen,
, Schw.
Eisenberg >) Isebärgk, Schw. Eissenberg 1557 [19]
Frankenhainer Gem.- |Frankenhäner Gem£n, Frankenhainer gemein
Wald Schw. 1642 [21]
? 5 Das Vischerdellichen
1557 [19]
Sandberg Sandbärgk, Schw. Sandberg 1569 [19]
Die Klotze ®) De Glotzen, Fr. Die große Klotzen 1587
Klotzenrand Glotzenränd, Fr. [12]; Glotzen 1665 [22]
burg, dem Kl. Georgenthal ... silva, que owe vulgo dieitur eum lignis et fundo quod
Kinberg nuncupatur ... a longa valle sursum ad viam, que dieitur rinnewecg,
deinde ad summitatem ipsius montis, ab ipso monte deorsum ad locum, qui dieitur bloss-
lecke et sie tandem terminatur ad viam, cuius vocabulum est waltstrasse.‘““ Da bei dieser
Urkunde nur owe (Aue), Kinberg (Kienberg), waltstrasse (Waldstraße, von Crawinkel nach
Oberhof) sicher nachzuweisen sind, kann der Umfang des Gebietes nicht zuverlässig an-
gegeben werden. Nimmt man den natürlichen Umfang des Kienberges als westl. und südl.
Grenze an, so lief dieselbe von der Waldmühle unter Luisenthal den Stutzhäuser Grund
hinauf („a longa valle“) durch den Thurmgrund zum Weißweg (einem Teil des rinneweg?,
vgl. Straßen), dem Grenzweg zwischen dem Goßler Gemeinwald und dem Kienberg zum
Kienbergs-Köpfehen hinauf („ad summitatem ipsius montis“). An der Grenze hinunter
zum Goßler-Spring (? blosslecke) und Umsteiger (1544: Unstreit und Unsteige) und der
Waldstraße. Die n.ö. und nördliche Grenze bildet die Aue, deren ehemalige Forstorte
jetzt größtenteils vergessen sind. 1544 [19a] werden die folgenden genannt: [... „die auwe
hat zehen gehauwe“:] „Schlehenputze; Im Bernthal; Am Rothenpuell; Am Bernwege;
Die große Gabel; Am Schenklichenperge; Am Rensche ; Ufm Kinperg; Ufm dem Unstreit.“
1) Fr. = Frankenhainer Mundart. — 2) 8. Anm.7 vor. 8. — 3) Der östl. Teil
des Crawinkler Gem.-Waldes. — 4) Zwischen dem Crawinkler Gem.-Wald und dem
Kienberg. — 5) Ehemaliges Eisenbergwerk. — 6) Ein gewaltiger, „klotziger“ Berg.
32 *
500 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Gehren !) Der Girn, Fr. Der Gehren 1569 [19]
Siegelberg Seägelbärgk, Fr. Siegelberg 1557 [19]
? ? Siegelgrund 1642 [21]
Putzemannsloch ?) Butzemöäanskopf, Fr.
Ensebachskopf Ensebächskopf, Fr. Entzenbach 1642 [22];
Blochschlaufe Blochschläfen, Fr. Entzebach 17. Jh. [37]
Lindenthal (Berg!, Cra-| Lingedöäl, Fr. Der Lindenthal?) 1557
winkler Forst) [19]; Lindenthaler 17.
Jh. [37]
Brandschlag Brandschlöagk, Fr. Der Brandschlag 1580
Dörrkopf Der dörre Kopf, Fr. | [19]; Brand 1587 [12]
Schneidemüllersdelle #) | Schneidemiller$dallen,
Fr.
Schneidemüllersrand |Schneidemiller$ränd,
Fr.
Bei Strobels Schneide-| Bei Strobel$ Schneide-
mühle meällen, Fr.
Langen Grund Langer Grönd, Fr.
Schloßberg) (Crawink- Schloßbärgk, Fr. Schloßberg 1557 [19];
ler Forst) Gr.Schloßberg 1642[21]
Schloßbergskopf Schloßbärgkskopf, Fr.
Nothnagelschlag Nudnöägelsschlägk, Fr.
Lindenthal (Oberhöfer| Lingedöäl, Fr. Die Lindenthäler 1642
Forst) [21]
Schloßberg (Oberhöfer| ? Schloßberg 1587 [12];
Forst) Kl. Schloßberg 1642[21]
ns: Wald 1640 [8]);
Harzwald Hörzwal, Fr. wre na
| wäldchen 7?) 1665 [22]
Pfannthal Pfändoal, Fr. Das Pfannenthal an der
suhler straß 1557 [19];
Pfannthalskopf Pfändöalskopf, Fr. Pfand Thal 17. Jh. [37]
? ? Alte John) 17. Jh. [37]
1) Ein Zwiekel zwischen Eisenberg, Diebsteig und Siegelberg. — 2) Senkung
zwischen Siegelberg und Klotzenrand. Von Sagen über diese Oertlichkeit habe ich
nichts erfahren können. — 3) a.a. O. 1569: „ist ein ort, im grunde der tiefe Leiden-
thal [!] genannt“. — 4) Benannt nach der ehemaligen Schneidemühle [,Bei Strobel’s
Schneidemühle“]) im Langengrund an der oberen Steinigen Lütsche. — 5) Es ist keine
Spur einer Burgstelle auf dem Schloßberg zu finden. Beide „Schlossberge‘“ hängen
zusammen. — 6) a. a. O.: „hinterm Obernhofe, am Brande [Brandweg], hat es einen
Harzwald, den Cömter wald genannt, zinset ins commandurhaus [des Johanniter-
ordens] nach Weißensee. Vgl. H. Heß, Geschichte des Dorfes Oberhof, Aus der Heimat,
2. Jahrg., 1899, Heft 4. — 7) „Das Harzwäldichen, zwischen den beeden straßen, so
von Ober Hof nacher Mehliß und Suhla gehn.“ — 8) Ein Teil des Pfannthals. Die
Schwarzwälder Amtskarte hat: „Pfandthal und Alte John“.
Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 501
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Brandleite Brändleite, G. Brande leiden 17. Jh. [37]
Bärenstein Barn$te, G.
Sattelbach (Berg) Sadelbäch, G. Bei den satteln 1527 (StA.
Suhllöcher ?) Suhllöcher, @. Weimar, Hennebergica
Luchsdickicht ?) Luxdickigt, G. 813); Sattelbach 1545
Sommerwieschen-Hügel| Sommerwiesleshügkel, | [19]; Satel, Satelpachet)
G. 1580 [19]
Eisentrautsschlag Eisedröadschlögk, G. | (Bruch 1503 [18a]; Stein-
? Stebrüch, G. H bruch 4) 1642 [21]
? ? DasBruchwäldichen 1612
1913)
Die Schmücke 5) Schmück, G. Die Schmugken 1503
[18a]; Die Schmuck 1587
[12];Schmücke 1642[21]
Der Beerberg Berba(e)rgk, G. Beerberg ®) 1642 [21]
Plänckner’s Aussicht $)| ebs., G.
Schneekopf Schne(e)köpf, G. Schneekopf 1545 [19]
Brunftplatz ebs., G.
Jägerstein ?) Jacherste, G. Thieffels kreyß 1503
Schwarze Pfütze (Berg) Schwarz Pfötsch, G. [182]; Teufels Kreis
Teufelskreis 8) (Forst- Deufelskres, G. 1545 [19]; ebs. 17. Jh.
ort, s. Gewässer) [37]
1) 1580 a. a. ©.: „Satelpache grenst an den Rensteigk und an den alten henne-
bergischen wildenstall.“ — 2) Moor auf der Höhe des Sattelbachs; dort suhlte (wälzte)
sich das Wild. — 3) In einem Bande der Bibliothek des gothaischen Forstarchives
(Der Dörrberger Forst von 1821—1901 fol. 140) findet sich folgende Stelle: „Am
Sattelbache wurden in einem Zeitraum von 9 Jahren zwei Luchse erlegt, der eine
i. J. 1789 unfern des oberen Luchsdickigs, ... der andere 9 Jahre später, unfern des
untern. Hieran erinnert ein Denkstein, welcher auf dem Platze errichtet ist, wo der
erste Luchs erlegt wurde.“ Dieser Stein ist noch vorhanden. — 4) Der „Steinbruch“
war ein Forstort bei dem alten Steinbruch zwischen Sommerbach, Sattelbach und Beer-
berg, in der Nähe der Crawinkler Ausspanne. — 5) Der Forstort „Schmücke“ (nicht
zu verwechseln mit dem jetzigen Gasthaus über Gehlberg) liegt zwischen dem Sattel-
bach, Schneekopf und Beerberg. Bis zur Mitte des 17. Jahrh. scheint auch ein Teil
des Beerberges dazu gerechnet worden zu sein: „Die Schmücke fängt am Steinbruch an,
stößt am Langenbach [Schmücker Graben, ein Quellbach des Langenbach] gegen den
Schneekopf, rechts am Suhler Forst, den Geiersberg.“ Vgl. Beerberg. In der Schmücke
war ein Harzwald, der Brennche- oder Brennsewald genannt, 1665. Das Bruchwäldichen
wird mit der Schmücke gemeinsam aufgezählt; es lag nahe dem Steinbruch. —
6) Der Name Beerberg tritt auf sächsischem Gebiet nicht vor der Mitte des 17. Jahrh.
auf; die sächsische (nördl.) Seite des heutigen Beerberges gehörte zum Forstort
„Schmücke“. Vgl. den Rennsteigriß in Mareile I No. 5. Plänckners Aussicht nach
Oberst v. P. benannt (1791—1858). Vgl. J. Bühring, Mareile, 6. Reihe No. 2. —
7) Am Jägerstein hat 1689 der „Herr der Wüsteney‘“ [der Teufel] „bei hellem Tage
einen Jäger-Pursch verführet, und seinen Herrn, den damaligen Forstknecht vor einen
Hirsch totgeschoßen.‘“ (Chr. Juneker nach Lie. Eckard.) — 8) Die ganze Gegend um
die Teufelskreise — öde, lebensgefährlich zu betreten durch das schwankende Hoch-
moor — erschien den Menschen von Geisterspuk bevölkert. Juncker schreibt weiter
darüber: „Die Schmücke soll auch nieht unrecht sein. Etliche halten dafür, wenn
Nordseite.
Moderne Namen
Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen
sprache
Schneetiegel !) Schne(e)diegel, G. Schneetiegel 1642 [21]
Lange Rain Lange Re, G. vom Reinne 1503 [18a];
Rein 1545 [19]; Große
Rein 1587 [12]
% ? Kleine Rein 1638 (StA.
Mühldelle Mühldäll, G. Weimar F 231 fol. 32) 12)
Dürrkopf Dörre Köpf, G.
Felsenschlag Filseschlögk
Falkenstein Fälkeste, G. Der Stein 1587 [12]
Hölle Hol’, G:
Hühnerleiter Hünerleder, G.
Kesselhohle Kesselschlögk, G.
Schneetiegelswand Schne(e)diegelswänd,G. (Der Schuderbach 2)
? ? H 1557 [19]
? ? Gr. u. Kl. Oelberg ?) 1638
(StA. Weimar F 231
fol. 82)
Brand #) Bränd, G. Brand 1587 [12]
K.ohlhieb 5) Kohlhieb, G.
Haselbrunn (Berg) Höselbrünn, G. Haselbronn 1655 [22]
Edelmannsgrund Edelmo’sgründ, G. Gelberg 1527 (StA.
Weimar, Hennebergica
813)%); Galberg 1557
[19]; Der Geylberg1580
[19]
man auf dem Schneekopf die wässerigen Pfähle abzäpfen wollte, ... daß ein großer Schatz
da sollte gefunden werden. Gewachsen Gold aber soll auf dem Schneekopf auf dem
sogenannten Hufeyßen sein.“ (Nach Lie. Eckard.) Das „Hufeisen“ ist die Teufelskanzel.
1) Tiefe Schlucht vom Schneekopf nach Gehlberg zu. Die Gegend des Schnee-
tiegels und des Schmücker Grabens scheint zu Anfang des 19. Jahrh. noch ein völliger
Urwald gewesen zu sein. Vgl. Hoff u. Jacobs I 2, 508f. — 1%) Name jetzt unbekannt.
Der Forstort „stöst an Sottelbach, geht bis an die Suhler Leuben“. Jetzt „Sommer-
wieschenhügel“? — 2) „Der Schuderbach‘“ ist jetzt kein Forstort mehr. Jedenfalls ist
die Gegend südl. von Oberhof, zwischen Eekardskopf und Buchskopf gemeint. — 3) Die
Namen Großer und Kleiner Oelberg ist vergessen. Beide Forstorte sind zu unbestimmt
bezeichnet, um sie sicher bestimmen zu können. Ersterer „wendet am Gabelshaupt“
[Gabelbachskopf]. Letzterer „stöst auf den Sottelbach“. Die ganze Gegend ist noch jetzt
sumpf- und wasserreich. — 4) 1587: „oben, nach der gülden brücke zu, ist die länge
herein ein brand, welcher im dürren Sommer geschehen sein soll.“ Vgl. Gehlberg. —
5) Ein Hieb (von Bäumen) für die Köhler. — 6) Benannt nach den „geelen“ (gelben)
Blumen Johanniskraut (Arnica montana L.). Vor Gründung der Glashütte erstreckte sich
der Name noch weiter südl. über den Forstort Brand: „am Galberg ist ein brand ge-
wesen“, 1557. „Ist gar ein großer berg, welcher vor etzlichen und 20 jahren verbrannt“,
1569. 1587 [12]: „In der Mitten, oben nach der gülden Brücken zu, ist die länge herein
ein brand, welcher im dürren sommer geschehn sein soll...“ 1612: „Von der
gülden Brücke nach dem stein [„Kapelle“], da vor alters ein brand gewesen .. .“
1642 [21] ist die Oertlichkeit zum ersten Mal als Forstort benannt: „der Brandt
fängt am Haselbrunn an, stöst auf die Güldne Brücke .. .“ — 6%) „Das groß gefil
[= Gefilde, Gelände] des Galpergs, daran die herrn zu Gleichen ihr jaget haben ., .“
Gehlberg®) (Berg) Gaälbargk, G.
Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 503
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache !)
Kapelle ?) Kaball’, G.
Brennige Heide Brünnigs Häd’, G. Die brunnige Heud 1544
Schwabenstätte 3) Schwöäwesteöt, G. [19a]; Brennichte heide
Berghaus #) Bargkhaus, G. 1612[19]; Braterleite[!?]
Der steinige Hügel Stenigen Hügkel, G. 17. Jh. [37]
Das Buch 5) Buch, G. Klein und Groß Buch ®)
Das große Buch 's grosse Buch, G. 1545 [19]
Das kleine Buch ’s klä(e) Buch, G.
Buchskopf Buchsköpf, G. Eekershog 1503 [183];
Königsplatz ?) ebs., G. Eckartsheyd $) 1557
Bärenbachskopf Barnbachsköpf, G. [19]; Eckardtsheide
Franzosenschlag Franzoseschlösk, G. 1569 [19]; Eberhardes-
Metzelbachswand Mezelbachswänd, G. heyde Mn 1580 [19];
Eckardtskopf Eckerdsköpf, G.
3 ; Eckartsheubt1587[12];
Hohe Stein Hoher Ste, G. | Eckartskopf 1642 [21]
Sandfleck Sändflack, G. E
’ Leffelbuhl 1545 [19];
„Löffelbuhl unter dem
Löffelbühl ebs., G. | Hoff“ 1557 [19]; ebs.
16129) [19]
Gabelbachskopf Gowelbachsköpf, G. |Gabelmannskopf 1580
[19]; Gabelbachskopf
Bergle Bärgle, G. 1587 [12]
Sieglitzkopf Siechelitzekopf, Dörrb.|Siglitzköpflein 1587 [12];
Silitzkopf 17. Jh. [37]
Tragberg Dräbärgk, Dörrb. Trachberg, Trageberg
Der ausgebrannte Ausgebränte Stein, 1503 [18a]; Der Trohn-
Stein 10) Dörrb. berg 1545 [19]; Drot-
Bischofshieb Bischofens Hieb, Dörrb.| berg 1557 [19]; Tragk-
Pökerskopf Begertskopf, Dörrb. berg 1587 [12]; Tra-
berg 1665 [22]; Drab-
berg 17. Jh. [37]
1) Dörrb. = Dörrberger Mundart. — 2) Eine Felswand am „Brand“, die in der
Form eine entfernte Aehnlichkeit mit einer Kapelle hat. Jedenfalls moderner Name. —
3) An der Brennigen Heide, über dem r. Ufer der Wilden Gera. — 4) Auf dem Rücken
der Brennigen Heide, am Geschwendaer Weg. Jedenfalls eine Unterkunftstätte für die
Bergleute; Anfang dieses Jahrhunderts eingegangen (mündl. Mitt.). — 5) Das Buch ist
ein Gebirgsstock zwischen dem Knie der Wilden Gera (unterhalb Gehlberg), dem Kehl-
thal und dem Schnabelthal; zum Teil Oberhöfer, zum Teil Gehlberger Forst. — 6) Auf
dem Gr. Buch steht ein Pürschhaus. 1612 [19] heißt es von dieser Stelle: „Uf dem
Gr. Buch, oben, do das salz lieget, ist vor zeiten ein doppelter schießplatz geräumet
worden.“ — 7) Der Königsplatz ist benannt nach einer Jagd, die der König von Sachsen
1838 dort hielt. Ein Denkstein ist errichtet mit den Namen der anwesenden Jäger
und dem Verzeichnis vom Ergebnis der Strecke. — 8) Hier „Heid“ in der Be-
deutung von „Kopf“. — 9) 1612: „Anno 1584 ist auf der ebene [des Löffelbühl] ein
schießplatz geräumet worden.“ — 10) Ein Porphyrfelsen am Tragberg, der durch
Sprengungen und Feuersetzen ausgehöhlt ist, um den Flößgraben durchführen zu
können. Vgl. Alter Flößgraben.
504 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Urkundliche Formen
Rathausschlag Röadhausschlögk,
Dörrb.
Das Kehl-Thal (vgl. | Käldoal, Dörrb.
Gewässer, Tramissel)
Die Hohewart!) (Große! Huewörd, Dörrb. An der hochen Warthen
und Kleine) 1503 [18a]; Die Hohe-
Der oberste Wiesen- |Den iwern Wi(e)se- | wart 1557 [19]
grund grond, Dörrb.
Farmenthal Farmdedöäl, Dörrb.
Walsberg ?) od. Walds-ı Wälsbärgk, Dörrb. Walßberg 1512 [20];
berg Waltzberg, Waldberg
Farmenthals-Wand Farmdedoöälswänd, 1557 [19]
Dörrb.
Lütscher Wand DeWändanderLütscht,
Dörrb.
Bergmannskopf Bargmöanskopf, Dörrb.
Hausschlag Hausschlöagk, Dörrb.
Saele ?
Finstere Hohle Finstere Hollen, Dörrb.
Pfarrersrand Pfarrerränd, Dörrb. Boler 1503 [182]; Am
Der Böhler Be(e)ler, Dörrb. Poller 1557 [19]; böler
1642 [21]
Blochjohn Blochgön, Dörrb. Blochjohn 17. Jh. [37]
Zolltafel ?) ebs., Dörrb.
? ? Schlagthal 17. Jh. [37]
Geraleite #) Girleiden, Arlesb. Gehrleite 1642 [21]; Gur-
leite 17. Jh. [37]
Rainweg Renwägk, Arlesb. Der Rennberg 1633 [36];
Reinweg 1642 [21]; ebs.
17. Jh. [37]
? R Reinwegskopf 1665 [22]
Der Arlesberg Adelsbärgk, Arlesb. |Arleberg 1503 [18a]; Der
Arlberg) 1557 [19];
Hüttenthal ®) Hiddedöäl, Arlesb. Der Arlesberg 1587 [12]
? ?
Der Plechbergk 1587 7)
1) Die Schwarzwälder Amtsbeschr. von 1642 [21] erwähnt „Gemäuer auf der
Hohenwart“. — 2) Der Walsberg, einer der größten Berge des Gebietes, gehört zu
Schwarzburg-Sondershausen. — 3) Ueber den Forstort „Zolltafel“ führte die Geschwendaer
Straße [Arnstadt- Plaue-Geschwenda- Arlesberg (Beigeleit)- Schmücke-Suhl]. Dort stand
eine Zolltafel. Rudolphi, Goth. dipl. I 283. — 4) Berghang von dem Geschwendaer Weg
nach der Zahmen Gera. — 5) a. a. O.: „Der Arlberg, zwischen den beiden wassern, der
Windischen und der Greffenröder Gerau.“ — 6) „Ueberm Arlesberge“ hat eine Schmelz-
hütte gestanden, die aber schon 1665 eingegangen war [22]. Der „alte Hüttenhof“
wird in der Amtsbeschr. von 1642 als Grenzpunkt erwähnt. — 7) Der „Plechberg“
ist ein Teil des Arlesberges „nach der greffenroder gehre“ zu, also wahrscheinlich nach
dem Gräfenröder Schwarzbach hin. 1612 [19]: „Der Arlsberg liegt zwischen der
windischen Gera, derer von Lichtenberg zu Schwenda Gehölz, item dem Dörrberge,
Forstnamen 'zwischen Ohra und Gera. 505
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache !)
Alteburg Äleborgk, Arlesb. Die Allenburg 1557 [19];
Raubschloß ?) Räbschloß, Arlesb. | Die Altenburg 1633 [36]
Ebertsdelle Awerdsdallen, Arlesb.
Klingeloch Klengeloch, Arlesb. |
? ? Öhrig 3) 1612 [19]
Wehrdelle Wärdallen, Arlesb. Am Therberge 1503
[182]; Dörberg 1545
x } N 19]; „Der Dornber
Dörrberg Derbärgk, Dörrb. Mal; an, 1638 (StA,
Weimar F 231 fol.81a);
Terrberg 1665 [22]
Dörrthal Derdöäl, Dörrb. Terthal 1665 [22]
Lindenberg Lengebärgk, Dörrb. |Lindenberg 1665 [22]
Neuedorf ®) ?
Neudorfsrand 2
Junkersrand Junger$ränd, Dörrb.
Dellen Dällen, Dörrb.
Trocken Thal Drockendöal, Gera
Ritter 5) Ufn Reder, Gera
Junkersholz >) Jungerholz, Gera
Weiße Stein Wissen Ste(i)n, Gera
Kammerlöcher ®) ebs., Gera
Lange Grund In lang’ Grond, Gera
Sandecke Sändecken, Gera
Fichte In de Fichten, Gera
Gräfenröder Gemeinde-| Gemäneholz, Gr.
Wald?)
Alte Lage ®) De äle Löägen, Gr.
Kiefernrand Kiewerswänd, Geschw.
Rosenthal?) Rüesedöäl, Geschw.
Altenburg und Alten Gera bis an Gehlberg ist ein großer ort mit folgenden anhengenden
namen, als der Kaltenbrunn, Oerich, Sandwurf, Gräfenröder und Gehrische Schwarz-
bach, do das bergwerk liegt, der böse Brunnen und brennichte Heide.“
1) Gr. = Gräfenröder, Geschw. — Gesehwendaer Mundart. — 2) Burgstätte.
In den letzten Jahren sind die Grundmauern unter Anleitung von Herrn Oberförster
Brückner in Dörrberg wieder freigelegt worden. 1642: „Altenburg, da ein schloß
gestanden.“ Die Alteburg (Forstort), bedeutend höher als das Raubschloß, liegt südöstl.
davon, nach Arlesberg zu. Ueber die Ausgrabungen auf dem Raubschloß vgl.: Ueber
die Raubschloß-Ausgrabungen bei Dörrberg von Gotanus [C. Lerp], Schmalkalden 1909.
— 3) Oehre —= Bergahorn (Acer Pseudo-Platanus L.). Das Oehrig „lieget zwischen
dem Dörrberge und greffenröder Schwarzbach‘“, also etwa an Stelle der Ebertsdelle. —
4) Am Lindenberg, zwischen Dörrberg und Arlesberg. Hier soll ein Vorwerk von
Geschwenda gestanden haben. — 5) v. Witzlebenscher Besitz, — 6) Spalten und
Schluchten am Weißen Stein über Angelrode. Die Schlupfwinkel der Zwerge, —
7) Gräfenroda besitzt 487 Acker Gem.-Holzung. A. Zeyß, Gräfenroda, Dörrberg und
Lütsche, Aus der Heimat, Bl. f. goth. Gesch. 1897 S. 87. — 8) Ein Teil der Gräfen-
röder Gem.-Waldung, am Geschwendaer Weg. — 9) Wiesengrund mit Graben (Flachs-
rösten?) südwestl. von der Herrenmühle.
506 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache !)
Schiebigen Berg Schiewige Bärgk, Schüblichte Berg 17. Jh.
Geschw. [37]; Schublichte Berg
Geschwendaer Gem.- |Schwengere Gemene-| 1665 [22]
Holz holz, Geschw.
Der Harzwald ?) Ho(a)zwäld, Geschw.
Wolfsthal ?) Woltsdöal, Gr.
Struthhügel Struthe(a)gel, Geschw.
Obere Birke Iwere Birken, Geschw.
Gräfenröder Kirchen- |’s Kärchholz od. Helge-Greffenröder Heiligen-
holz holz, Gr. holz, Greffenröder Got-
Woltsthal ®) Wolisdöäl, Fr. tesholz 1642 [21]
Windeberg 5) Wingebärgk, Fr. Windenberg 1503 [18a];
Der Winderberg 1544
[19a]; Windenberg 1545
[19]; Windberg 17. Jh.
[37
Fallige Leite ) Fall’ge Lehden, Fr. [An der fallenden leyten
1557 [19]; Fallende leite
1642 [21]
Diebsstieg ’) (vergl. | Dieb$teigk, Fr. Diepstig 1503 [18a]; Der
Straßen) Diepsteigk 1544 [19a];
Sommerwändchen 2. Ufn Dieben 1569 [19];
Alte Hohle®) Ale Hollen, Fr. Diebsteg 1642 [21]
Die Schmücke ?) Schmück, G. Seyffersburgk 1545 [19];
Seifartsburg le: | Seuffartsburg 1557
Raubschloß el unS | [19]; Seiffartsburg !9)
1612 [19]
Ampelsberg Ambelsbärgk, Gera |Ampfelberg 1542 (Arn-
stadt, Wildentriftakte
VI); Ramelsberg 1544
[192]; Ampelberg 1587
(19)
Geraweg 11) Girewägk, Arlesb. Behrweg, Gerweg 1569
| [19]; Geraweg 1642 [21]
1) Fr. = Frankenhainer, G. — Gehlberger Mundart. — 2) Ein Teil des Ge-
schwendaer Gem.-Holzes. — 3) Ein Gründchen westl. von Geschwenda. — 4) Zwischen
Gräfenroda und Frankenhain. — 5) Steiler Kopf auf der Ostseite des Lütschegrundes.
— 6) Die steile Südwand des Forstortes Diebsstieg. — 7) Forstort zwischen dem Lütsche-
grund und der Crawinkler Straße. — 8) Vgl. Straßen: Diebsteig. — 9) An der Stelle
des jetzigen Gasthofes zur Schmücke stand seit ungefähr 1710 ein „Viehhaus‘ (Schutzstall
für Hirten und Herden). Hoff u. Jacobs (a. a. O. I 2, 502) sprechen vom „Viehhaus
auf der Schmücke“. Auch J. A. F. Schmidt (Bergstadt Ilmenau 105) kennt noch „ein
neben dem Gasthause stehendes Viehhaus“. Der Forstort Schmücke reichte im
17. Jahrh. [21] vom Steinbruch und Geiersberg bis zum Schneekopf. — 10) 1612
a. a. O.: „Seiffartsburg, darauf vor zeiten ein schloß gestanden.“ — 11) Die alte
[,‚Burger“-]Straße führt oberhalb des Forstortes hin.
Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 507
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Löffelthal Löffeldöal, G. Löffelthal 1569 [19]
Sachsenstein Sächsenste(i)n, Arlesb. |Sachsenstein 1545 [19];
Dhüringer Stein 15421)
Aschbach (Berg) ?) Aschbäch, Arlesb. Das Aschbach, Der
Ascherbach 1569 [19];
Aschenbachsleiten 1587
Schnepfenkopf Schnapfenkopf, Arlesb.| [19]
Leimbühl Lämbiel, Arlesb. Das Leumenbühl 1665
22
Himmelreichskopf?) |ebs., Arlesb. 2 N 1642 [21]
4 ? Finkenflug 1642 [21]
Wüstrumnei (vgl.Berg-, Wißrumnei, Arlesb. [Wüste Rommeney 1640
werke und Eisenweg) 8
Mittelberg Midelbärgk, Arlesb. |Uim Mittelberg 1642 [21]
Königstein Kenigste(i)n, Arlesb.
Bornthal Borndöäl, Arlesb. Bornthal 1642 [21]
Oberes Steinthal Iwere Steindöäl, Arlesb.
Schnittstein Schn£(i)d$t&(i)n, Arlesb.|Schmiedstein ) 18. Jh.
2. Gewässer.
Der Läusebrunnen 5) |Lüseborn, Schw.
Triefsteinsgraben DiefelingsStensgröam’n,
Schw.
Großer und Kleiner | Marderdöälsgröam’n,
Marderthalsgraben Grosser u. Klener,
Schw.
Klotzegraben Klotzengröam’n, Schw.
? ?
{ ? Der Espenborn 1569 [19]
Großer und Kleiner |?
Arlesnestgraben
Das Bornthal = Bornthal 1642 [21]
Schlehenpfütze ? Schlehenputze [!] 1544
[19a];Schlampfütze 1642
21
Erlenbach ? Erlebachsteich 1587 [19]
Gabelbornsteich Gabelbornsdich, Fr.
Goßler Spring $) Goßler Spring, Fr. Goßler Spring 1612 [19]
1) Aus: Wildentriftakten, Arnstadt VI. Der Sachsenstein, ein kraftvoll auf-
steigender Bergfels, kann als sehr charakteristisches Wahrzeichen der fränkisch-
thüringischen Grenze gelten. — 2) Köhler und Aschenbrenner werden in den Wald-
beschreibungen allerwärts in dieser Gegend erwähnt. — 3) Ein besonders scharf
hervortretender Berggipfel. — 4) Chr. Juncker, a. a. O.: „Am Bornthal ist ein hoher
Felsen, so der Schmiedstein heißet.“ Diese Form ist sicher richtiger als das „Schnitt-
stein“ der Forstkarte. — 5) An der alten Schwarzwälder Straße, am Wadeberg. —
6) Eine Quelle des Hoppach (r. Zufluß der Ohra) an der Goßeler Gem.-Waldung.
508 Nordseite.
Moderne Namen Mundartliche Aus | Trkundliche Formen
sprache
Die Hellteiche An Helldich, Fr.
Der Frosch !) Früsch, Fr.
Hausbrunnen ?) Hüsborn, Fr. D
Breitenbornsteich Brödebornsdich, Fr. ee Brunel
Ua 3), Lutscha
1378 [39]; Luschze,
Langenbach 1503[18a];
Luschka 1557 [19];
Lindenthalsgraben Lingendöälsgröam’n, Fr. | graßende Luschkau,
(Gräsige a gräsichte Leuzsche
Langenthal) | 1587 [12]; Leutz 1638
Lütscher Graben Litschter Gröam’n, Fr.|| (StA. Weimar F 231
fol. 81a); Gräßlichte
Lütsche 1642 [21];
Gräsichte Linchfluß 17.
Löffelbühlsgrab ? u
öffelbühlsgraben 2
Steinichte Lütsche |Stänichte Litscht, Fr. Prenichte ne
(Oberste Wiesen- |Uwerste Weäsegrond, | \ 1 17. en a,
grund) Per " 7
Steingraben Stängröam’n, Fr.
Ensebach Enseboch, Fr.
Ensebachsteich Ensebochsdich, Fr. a en
? ? Münchsgraben 1642 [21]
Fallborn *) Fällborn, Fr. Santbach Pascha \
Junkersbrunn °) Jumpfer&born, Fr. oe ar
te Sändboch, Fr. | Santbecher 1545 [19];
£ 5 1 6) [21
Sieglitzteich Siechlitzedich, Fr. Sandbach ZT 20
Sieglitz Siechlitz, Fr. Sigelitz 1503 [18a]; Die
Stieglitz, Siegelbach
1557 [19]; Sieglitz 1587
Ice [12]; Silitz 17. Jh. [37]
1) Sumpfiges Gelände in der Frankenhainer Gem.-Waldung. — 2) Unter dem
„alten Pürschhaus“ am Schloßberg. Quelle des Lindenthalgrabens. — 3) Sehr wenig
Ortsnamen treten in so verschiedenartigen Formen auf, wie dieser jedenfalls slawische
Bachname. Die Lütsche entsteht aus zwei Quellbächen : der gräsigen und der
steinigen Lütsche. Erstere heißt im Oberlauf Lindenthalsgraben und fließt durch das
Langethal („Langebachsgraben“). Der Oberlauf der steinigen Lütsche ist der Löffel-
bühlsgraben oder Steingraben, er fließt durch den Obersten Wiesengrund. Beide
Quellbäche bilden vereint den Lütscher Graben, und dieser mündet unterhalb des
Walsberges in die Wilde Gera. — 4) An der Falligen Leite. — 5) Es ist mir nicht
gelungen etwas über die Bedeutung des Namens zu erfahren. — 6) 1642 wird beim
Sandbach (am Windenberg) ein „alter wüster teich‘“ erwähnt. — 7) Der Ursprung der
Sieglitz am Eekardtskopf. Chr. Juncker, a. a. 0. II 8: „Das Sieglitzwasser entspringet
in der Sieglitz unter der neuen Glashütten, so anno 1697 von dem Glassmeister
Nicol Heinzen, Stephan Greinern u. Consorten ist gebauet worden.“
Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 509
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen 1
sprache !)
? ? Weiße bruth?) 17. Jh.
[37]
Weißebrunn Wisseborn, Fr. Weißenborn ?) 1612 [19]
Oberer und Unterer| Kohlboch, D. Kolbach 1503[18a]; Kohl-
Kohlbach bach 1612 [19]
Kohlbachsteich Kohlbochsdich, D. Thramis 1503 [18a] %);
Das Kehlthal Kaltdöal, D. Wandam Trehemeissel,
Trehemissel 1557 [19];
Die Tragenitzer
9 Schneidemühle 1569
: [19]; Tramist, Traunist,
Traunitz 1580 [19];
Trameis 1587 [12];
Tramisselluß 17. Jh.
Der alte Flößgraben 5) Dr äle Fließgröam’n, D.|l [37]
Metzelbach Metzelboch, D. Metzelsbach 1503 [18a];
Meletzelbach 1642 [21]
>
1) D. —= Dörrberger Mundart. — 2) Dieser seltsame Name befindet sich auf
der Schwarzwälder Karte [37] ungefähr an der Sieglitzwand. — 3) Eine Quelle
am Ecekhardtskopf. — 4) Der Name ist wohl auch slawischen Ursprungs, die Be-
deutung des Namens aber wahrscheinlich frühzeitig vergessen worden; daher die
mannigfaltigen Formen. — 5) Vom Eckardtskopf aus über dem Kehlthal lief in
riesigen Windungen der „Alte Flößgraben“. Der Kaltethalstein (Kehlthalstein, Aus-
gebrannte Stein) war mit Pulver durchsprengt, und das Wasser sogar jenseits der
Felsen (nach dem Kohlbach zu) durch ein freischwebendes, hölzernes Gerinne geführt
worden. Weiter lief das Werk unter den Sieglitzteich, Hohewart, Obere Wiesengrund,
Bortzel, Diebsteig, Frankenhainer und Crawinkler Gem.-Wald und auf der Nordseite
des Kienberges hin zur Waldmühle unterhalb Luisenthal. Es war ein gewaltiges Werk,
mit viel Scharfsinn, Energie und selbstloser Heimatliebe ausgeführt von einem kühnen
sächsischen Beamten. Berghauptmann Georg Christoph von Utterodt in Ilmenau
berechnete und leitete das große Unternehmen und brachte selbst die größten pekuniären
Opfer, um seinen Lieblingsplan durchzusetzen. Es war ein Konkurrenzwerk gegen die
Geraflöße. Die Grafen von Schwarzburg- Arnstadt verlangten einen so hohen Durch-
gangszoll durch ihr Gebiet (einen Thaler für das Scheit Holz!), daß man auf den Ge-
danken kam, eine Flöße anzulegen, die nicht durchs Schwarzburgische ging. Dabei
stürzte er sich so in Unkosten, daß er in Altenburg in Schuldhaft genommen wurde.
Leider hat das Riesenwerk nur ganz kurze Zeit seinem Zwecke gedient (von 1702—1719).
Die Ursache des Mißerfolges ist nicht aus den Akten zu ersehen. Von dem Sammelbecken
am südlichen Anfang des Alten Flößgrabens ist keine Spur mehr vorhanden, auch der
Graben selbst ist in seiner langen Ausdehnung (etwa 23 km) vielfach verschüttet und
verwischt. Innen war das Gerinne mit Bohlen verschalt. Geflößt wurde bloß Feuerholz,
hauptsächlich für Erfurt und für die Pfännerschaft in Frankenhausen. Die Anzahl der
verschickten Klafter im ‚„‚Kunstgraben‘ war sehr verschieden; sie betrug nach den Forst-
akten: 1702: 198 Kl., 1703: 2610, 1704: 100, 1705: 100, 1706: 449!/,, 1707: 4491/,,
1708: 4491/,, 1709: 3068, 1710: 3068, 1711: 930, 1712: 930, 1713: 930, 1714: 1600,
1715: 600, 1716: 500, 1717: 753, 1718: 753, 1719: 2133. Den Akten (von 1691—1743,
Abschrift im Forstarchiv Dörrberg) ist ein „Grundriß des neuen Lütscher Flößgrabens“
(so genannt, weil er ursprünglich von der oberen Lütsche aus geplant war) beigegeben,
der denselben Verlauf hat, wie auf den Spätzelschen Forstkarten. (Nach den Dörr-
berger Forstakten „den alten Flößgraben betr. 1719, 1720, 1743“ und freundl. Mitt.
von Herrn Oberförster C. Brückner in Dörrberg.)
510 Nordseite.
Moderne Namen Mus Urkundliche Formen
sprache !)
Frusch (am Buch) Früsch, D. Bernbach 1503 [18a];
Bärenbach Bärnboch, D. Behrenbach 1642 [21];
Weckebrunn Weckeborn, D. Bärenbach 17. Jh. [37]
Schuderbrunnen ?) Schöderbäch, O. Schoderbach 1503 [18a];
Schottenbach, Schotter-
bach 1557 [19]; Schuder-
bach 1587 [12]; Schlot-
terbach 1638 (StA. Wei-
mar F 231 fol. 81a);
Schmidtbrunnen ®) Schmedborn, O. Schulterbach 1642 [21]
Schnabelbach Schnabelboch, D. Schnebelbach 1534 [19]
Simmetsfleck ®) Simmensfleck, D.
? ? Sommerbach 5) 1642 [21]
Sattelbachsgraben Sattelbochsgröwe, G. |Sattelbach 1503 [18a];
Suhllöcher ebs., @. Sottelbach und Sottel °)
Steingraben Stegröwe, G. 1638 (StA. Weimar F
231 fol. 82)
? ? Sielberbach 1642 [21]
Schmücker Graben Schmücker Gröwe, G. |(Gerahe 1108 (Doben-
Gundermannsbrunn 6) |Gundermannsbrönn, G.|| ecker I 1047); Wyn-
dischegeral361(Arnst.
Urk. 33); dy gera, aqua
dieta ger 7), aqua dicta
Die Wilde, Kleine oder| Wille Gere, G. wera 1378 [39]; Gref-
Gräfenröder Gera fenröder Gera 1512
[20]; Greffenröder Ge-
rau 1557 [19]; Wen-
dische Gera ®), Gräfen-
röder Wasser 1642 [21]
1) ©. = Oberhöfer Mundart. — 2) Die Quelle des Kehlthalwassers (Tramissel).
Ein klares Beispiel dafür, daß die Namen der Gewässer im Ober- und Unterlauf oft
ganz verschieden sind. Vgl. Lütsche und Leina. — 3) Die Quelle des Schnabelbaches.
— 4) Sumpf am Buch. — 5) Der heutige Sattelbachsgraben entspringt beim Sommer-
wieschen, zwischen Sattelbach (Forstort) und Brandleite. „Sottelbach‘“ und „Sottel‘
von 1638 sind verschiedene Ortsbezeichnungen. Das Buch liegt zwischen Sottel-
bach und der Sottel; Große Rein endet am Sottel; Kleine Rein stößt an Sottelbach. —
6) Die Quelle der Wilden Gera am Gr. Beerberg; jedenfalls benannt nach der Förster-
familie G., die dem Dörrberger Forst von 1685—1812 vorstand. 1527 [34° fol. 9]
werden erwähnt: „Die pfrüscher [Sümpfe], daraus die greffenröder gera bei den
satteln entspringt.“ — 7) Der Name bezieht sich hier auf den Unterlauf des Flüßchens
bei Ichtershausen; die Form „wera‘“ ist bei Fischzinsabgaben im Dorf Eischleben
erwähnt. — 8) Der Name „Windische Gera“ hat gewechselt zwischen der Gräfen-
röder (Wilden) und der Alten oder Zahmen Gera. Folgende Zusammenstellung
dürfte die Verschiebung des Namens verdeutlichen. 1. Wilde Gera: 1516: „die
Grefenroder Gera [und Gerau] hinauf.“ (Vergleich zwischen Herzog Johann von Sachsen
und Graf Wilhelm von Henneberg über die Ablösung der Elgersburg. Schultes,
Dipl. Gesch. II, Urkb. S. 483.) 1527: Das markwasser, die Greffenröder Gera [342].
1612: „Der von Lichtenberg hat die rehejagd zwischen der windischen und der
Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 511
Mondartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Langenbach !) Langeböch, G. Langebach 1527 [34e];
Langenteich !) Langeböchsdeich, G. | Im Langenbach 1557
Ilmbrunnen ?) Ilmbrönn, G. [19]
Schneekopfsbrunn Schne(e)kopfsbrönn, G.
Moor-Ebene 3) Morewet, G.
Schwarze Pfütze °) Schwarze Fötsch, G.
Viehtränke Färdränk, G.
Auf dem Gebrück eba,:G:
Teufelskreise 3) Deufelskre(i)s, G. Teufels Kreis 1587 [12]
Teufelsbad 3) Deufelsbäd, G.
Das Wässerchen Wässerle, G.
? ? ? Kl. Langenbachsfluß
Venezianerbrunnen {) | Venetianerbrönn, G. 1642 [21
Schneetiegel Schneetiegel, G. Rauschenbach 1642 [21]
Güldene Brücke 5) Göldene Bröck, G. Gülden brücken 1580[19]
Kohlhiebsdelle Kohlhiebsdäll, G.
alten Gera“ [19]. 1642: An dem Tragberg an der wendischen Gera [21]; Gräfen-
röder wasser [21]. 1665: „Aus allen itzt erzählten wassern [Kehlthal, Behrenbach,
Sieglitz, Schwarzbach] entstehet die Windische Gera und gehet dieses wasser bis
unter Grefenroda ...“ [22]. 2. Zahme Gera: 1557: Zwischen der Windischen
und Grefenröder Gera [19]. 1569: Mittelberg fängt an der Windischen Gera an [19].
1587: Der Arlesberg stößt an die Windische Gera [19]. 1590 und 1612: Alte
Gera [19]. 1642: Die Alte Gera entspringt im Gr. u. Kl. Leffelthal [21].
1) Der Oberlauf der Wilden Gera heißt Langenbach. Nach den Waldbeschreibungen
(1642) tritt der Geraname erst unterhalb des Kehlthals auf. Die Waldbeschr. von 1642
sagt: „Der Langenbach entspringt oben in der Schmück [dieser Forstort reichte, wie
oben gesagt, weit südlicher als heute, über einen Teil des Beerberges!], stöst der
Sielberbach [Steingraben?] und Sommerbach [Sattelbachsgraben?, er entspringt am
Sommerwieschen!] und Schnebelbach auch darein; geht herein bis bei die Langenbachs-
pechhütte [am Gr. Buch], da gehet der kl. Langenbachsfluß [das Wässerchen?, r. Zu-
fluß!] auch herein.“ — 2) Der „Ilmbrunnen“ ist eine Quelle am Langen Rain. Er fließt
ins Langebach-[ Thal], versiecht aber bald im „Stegrown“ [Steingraben] (mündl. Mitt. in
Gehlberg). — 3) Chr. Juncker, a. a. OÖ. Buch 2 Kap. VII: „Am Schneekopf gegen
Morgen liegt ein großer Morast so ganz bloß, doch gleichsam umzäumt von kleinen
Fichten, worauf ein gevierter Teich... .., welcher gegen die güldene Brücke zu, gleichsam
wie ein Wall hat, wird das Teufelsbad genennet, zu diesem rechten ein Thal, so
der Teufels-Krayß heißet.‘‘ Aehnlich Hoff u. Jacobs, a. a. O. 510f. Der Langebachs-
teich ist durch die Bahn verschüttet (mündl. Mitt... — 4) Nach den geheimnisvollen
„Venezianern‘ benannt (wahrscheinlich italienischen Glasmeistern), die vielerorts nach
Gesteinen und Metallen schürften. Chr. Juncker, a. a. O. [nach Eckart]: „Es lassen
sich an diesem Ort [Silberbach] öfters Fremde betreten; ja der ganze Schneekopf ist
voller Menschen-vestigia, indem fast alle Bäume auf sonderliche Art bezeichnet und die
Schritte und Gegenden mit Zahlen an Pfähle angeschrieben sind .. .‘‘ — 5) Der Name
„Brücke“ bezieht sich nicht auf einen Bachübergang, sondern auf das Gangbar-
machen einer Sumpfstrecke („brücken“) vermittels Reisigbündel oder Bohlen. Ebenso
oben: Auf dem Gebrück und Gebrücksweg im Seeberger Gem.-Wald. Die Be-
zeichnung „güldene Brücke“ hat vielleicht folgenden Ursprung: Nach Chr. Juncker
„soll auf dem Schneekopf [westl. von der güldenen Brücke] gewachsen Gold
seyn“. Sagen über verborgene Schätze, Venezianer, Zigeuner waren über die ganze
Gegend verstreut. So wußte man wohl auch über das Moor am Brand, „die Brücke“,
Sagenhaftes von güldenen Schätzen zu berichten.
512 Nordseite,
Moderne Namen Muntleene Babe us Urkundliche Formen
sprache
Haselbrunn !) Höaselbrönn, G. Haselbrunn 1642 [21];
Edelmannsgrund Edelmosgründ, G. Haselbron 1665 [22]
Schwarzbach Schwarzböch, G. Grefenroder Schwartz-
bach 1587 [12]
Die Weiße, Alte oder! Zöame Gere, G. Windische Gera 1503
Zahme Gera ?) [182]; Windische Gerau
1557 [19]; Windische
Gehre 1587 [12]; Die
alte Gehra 1642 [21];
Wendische Gera 17.Jh.
Der Kerbholzbrunnen ?)| Karbhölzerbrönn, G. [37]
Das Große und Kleine| Grosse u. Klene Löffel- Leffenthal 1503 [18a];
Löffelthal döl, G. Loffelthal 1587 [12];
Hungerthalsteich ®) Hungerdöldeich, G. Leffelthal 1642 [21]
Großes und Kleines | Pfanndöl, G.
Pfannthal ?) Gabelbach 1503 [18a];
Gabelbach Gowelböch, G. Gabelbachswässerlein
1642 [21]
Oberer und Unterer| Schwarzböch, G. Ober Gera Schwarzbach
Schwarzbach 1503 [18a]; Unter-
gehrisch Schwarzbach
1642 [21]
1) Die Quelle des Edelmannsgrund-Baches. — 2) Vgl. Wilde Gera. — 3) Die
Quelle der Alten Gera am Sachsenstein. Im 17. Jahrh. war man anderer Meinung.
Die Amtsbeschr. von 1642 meint: „Die Alte Gehra entspringt im Gr. und Kl. Leffel-
thal.“ — 4) Der Hungerthalsteich, ein ehemaliger Floßteich, wurde 1819 angelegt.
Löffelthalsbach und Aschenthalsbach münden hinein. Arlesberger Forstakten. — 5) Die
Quellfäden des Gabelbaches fließen durch das Gr. und Kl. Pfannthal. —
Die Fischweide gehörte im Schwarzwald fast überall der Herrschaft. 1378 [39]
wird aufgezählt außer der Ohra (s. oben): „fischerey in dem wasser lutzscha“. ‚„fischerey
in der Gera, hebt sich an bei der eiche bei Grefenrode und endet sich bei der born-
seule desselbigen wassers.“ 1535 [19] findet sich folgende hübsche Notiz: „Das fisch-
wasser, die Gräfenröder Gera ..., aus diesem wasser hat ein holzknecht macht gehabt,
ein essen fisch zu seiner ehre [hochzeit] oder kindtauf zu fahen.“ —
Mühlen. Es ist schwer, eine Uebersicht des Bestandes von ehemaligen Wald-
mühlen zu erhalten. Die Waldbeschreibungen wechseln häufig mit den Namen (die
öfters nach den Besitzern oder Pachtern lauten); vielfach geht diese oder jene Mühle
zeitweilig ein „wegen Holzmangels“. 1534 gehörten zur Försterei Geschwenda
folgende Schneidemühlen, deren Lage sich aber nicht immer bestimmen läßt: Die
untere Schn. am Tragberg; Die unterste tramsmühl [Trameis]; Mühle unter dem
Krommeweg; Ufn untersten Langenbach; Ufn oberen Langenbach; Ufu Rauschebach ;
Ufn Schnebelbach ; Ueber dem obertramsweg übern [d. h. jenseits] Oberhof; Mühle
am neuen weg an der Windischen Gera; Die mühl unter dem Löffelthal; Mühle in
der Stiglitz. Es stand noch eine „schneidmühl, die Leutzsch genannt; giebt 4 schock
kleiner diel, 12 schuh lang“. Für das 16. Jahrh. vollständig sind wohl die folgenden
„Schneidmühlen im amt Schwarzwald“, 1535 [19]: „Stützermannsmühl an der Ilme,
Neumühl unter dem Freybecher“, und 1557 [19]: „1. Am Sachsensteig [!] an der
Ilmen gelegen, giebt denen v. Witzleben z. Elgersburg wasserzins 12 fl. holzzinz.
2. Es liegen noch zwei schneidmüllen darunter an der Ilmen, eine am ende, die andere
Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 513
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
| Urkundliche Formen
3. Straßen.
Der Steinbrechersweg!)) Borzelswägk, Frankenh.
Earzwälderstraße) |? Schwarzwaldischer steig
1569 [19]
? D Ordorferstraßen 1569 [19]
Der Herrenweg ?) Hernwägk, Fr. Herrenweg 1642) [21]
Waltstraße 1259 [358
R fol. 165b, 166a]; Kra-
Die Crawinkler Straße| [Crawinkler Stroaß, Fr..| winkeler straßen, die
(Wald- oder Loiben- \ WälStröaß, Craw. da gehet nach Milliß
straße) und Seul 1512 [20];
Der steiger 1512 [20]
Die Wegscheide ? Wegscheide 1665 [22]
Kniebreche °) Kniebreche, Craw.
er weg) nesaysck Craw. Unsteige 1544 [19];
Baneiger') { ? Unstreit 1544 [19a]
? ? Rinnewecg®) 1259 [353
Der Weiße Weg?) Wisse Wägk, Craw. | fol. 165b, 166a]
Forstmeistersweg 1%) |?
2 ? Bernweg!!) 1544 [19a]
ober dem dörflein Manebach. 3. An der Windischen gera, 12 fl. Holzzins. 4. Eine
schneidmüllerstatt darunter gelegen, ist aus holzmangel liegen geblieben. 5. Noch zwei
darunter, die beide eingegangen, am Sattelbach und „uf des Cantzlerswiesen‘“ [an
letzterer Stelle eine Schmelzhütte. 6. Am Langenbach, 18 fl. Holzzins. 7. Am
Rauschenbach, 19 fl. 8. Am Schnebelbach, 19 fl. 9. Am Fallbach, 20 fl. für dielholz.
10. An der Grefenröder Gera bei der unteren Trohemissel, 24 fl. 11. Am krummen
wege gelegen, seit 8 jahren wegen holzmangels stille gelegen. 12. Am unteren Langen-
bach, seit 8 jahren still gelegen. 13. An der Siegelitz, 20 gülden für holz; wegen
unortentlichen hauens und verwüstens willen still gelegen. 14. Unter dem Altenberge.
Seit 20 jahren abgangen und durch Veiten Weißbecken eine Schmelzhütten dohin
erbauet worden.“ Die Mühlen werden „baumweis‘“ erhalten.
1) Aus dem Ohragrund über die Krippe zum Steinbruch am Crawinkler Steiger
(zwischen Sandberg und Eisenberg). — 2) Vom Dorf Schwarzwald über die Krippe
nach der Wegscheide. Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 20. Die Ordorferstraße ist 1569 am
Triefstein erwähnt. Die Schwarzwälder Straße führt nach der Höhe des Forstortes
Triefstein zur Wegscheide. — 3) Westlich von der Crawinkler Straße; ein „Beiweg“.
— 4) 1642: „Vom Crawinkler steier bis an den Hof [Weigscheide], so aber bei
friedlichen zeiten den fuhrleuten zu gebrauchen nicht verstattet.‘“ — 5) Steiler An-
stieg von Friedrichsanfang zum Steiger. — 6) Der Kettenweg geht unterhalb der
Crawinkler Hohle westwärts ab durch die Crawinkler Gem.-Waldung nach dem
Umsteiger. Vielleicht hängt der Name noch zusammen mit der ehemaligen Ver-
hauung des Waldes. 1512 heißt es von dieser Stelle: „kegen dem dorfe hat es in
einer tiefen langen holen wegk eine große isenverschlossene ketin ... die seulen,
doran die kethin verschloßen, sind mit ißen beschlagen ... .“ — 7) Ein westlicher
Beiweg vom Crawinkler Steiger, durch die Goßler Gem.- Waldung. — 8) Vgl.
Crawinkler Aue und Forstort ringkbach. — 9) Er führt an der Nordseite der Goßler
Gem.-Waldung hin; Anschluß nach Schwarzwald um& Friedrichsanfang. — 10) Von
Schwarzwald über den Thurmberg zum Umsteiger. — 11) Der Bernweg führte durch
die Crawinkler Aue.
Gerbing, Flurnamen. 33
514 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Kohlenweg !) ? Der Köhlerssteig 1665
Kreuzweg Kräuzwägk, Craw. [22]
Wölfiser Weg Wölfsche Wägk, Fr. |Wölfiser weg 1557 [19]
Frankenhainer Steiger?) FrankenhänerSteier,Fr. Frankenhainer steiger
Steiger >) Steier, Fr. 1642 [21]
Diebsteig ?) DiebSteigk, Fr. Diepsteig, Diptsteig,
Geschwendaer Stei- Schr Stei busensteigk 1512 [20]
ger?) a, teier,
Geschwendaer Weg) TS
Der Trogweg ?) Tränktrogswägk,Dörrb.|'Trockweg 1557 [19]
Manebacher Weg?) ”
? ? Der Neue Weg) 1612
Gläserstieg ?) GläserStiegk, D. [19]
Tränktrogsweg ®) ?
Beerbergsweg °)
Steinbrechersweg 10)
Die Ausspanne !!)
u CI CE CZ 6)
Am Fischersstige 1?)
1503 [18a]
4. Wiesen und Röder.
5) 9 Die Burgaldische
Wiese 13) 1665 [22]
1) Von der Waldmühle (im Ohragrund) nach dem Crawinkler Steiger. — 2) Alte
Beistraße von Arnstadt nach dem Crawinkler Steiger. Ob der Diebsteig gleichlaufend
und gleichbedeutend mit dem Frankenhainer Steiger war, wage ich nicht zu entscheiden.
Unterhalb des Diebsteigs-Wieschens hat sich der Name „Alte Hohle“ erhalten, also weit
nördlicher, als der heutige Verlauf der Straße. — 3) Plaue-Geschwenda - Gehlberg-
Schmücke. Den Namen „Steiger“ führt die Straße von Geschwenda bis auf die Höhe;
weiterhin heißt sie „Geschwendaer Weg“. — 4) Ueber dem 1. Ufer der Zahmen Gera,
an der Geraleite hin, nach Gehlberg. — 5) Von Gehlberg nach Manebach. Hier in
der Nähe wird 1503 [182] auch ein „Krommer Weg‘ mehrfach erwähnt. — 6) Wird
an der Zahmen Gera erwähnt. — 7) In der oberen Sieglitz lag eine Glashütte; noch
jetzt sind große Schlackenhaufen vorhanden. Von hier führte ein Weg nach Gehlberg.
Vgl. Glasplatz S. 508. — 8) Von Oberhof nach dem Buch. — 9) Parallelweg des Renn-
steigs über der Suhler Loibe, am Beerberg. — 10) Nach dem alten Steinbruch am
Beerberg. — 11) An dieser Ausspanne (westl. vom Beerberg) standen „zwene heiligstöck
auf der Sühler leuben und straß, so von Suhla nacher Obernhoff gehet“; ebd.: „zwene
heiligenstock, der linke auf Zeller Forst, der rechte auf Arlesberger Forst“. 1642 [21].
Die „Heiligenstöcke‘“ werden ein Marienbild enthalten haben. 1544 [192] heißt es: „Vom
Melwasser [im Bohligsgrund] bis auf die Suler Leuben, zu Unser lieben Frauwen
zu.“ Bis hierher nahmen die Fuhrleute, die von Suhl heraufkamen und nach Crawinkel
weiter wollten [daher „Crawinkler Ausspanne‘“] Ochsenvorspann. Etwas weiter westl.
stand 1642 „ein steinern kreuz, so entzwei gebrochen“. — 12) Zwischen Gera und
Ohra? — 13) „Eine Wiese am Kühnberg, die Burgaldische Wiese genannt, ein Stück
vorm Forsthause, überm Hammer.“ Also unter der Hammerwand. 1578 kaufte die
Herrschaft für 1800 fl. „einen Goßhoff [?], Siegelhammer [Siehelhammer!] und große
Wiese unterm Schwarzwald gelegen von Jeremiae Purgoldt’s Erben“. 1642 [21].
1580 [19] gehörte ein Rod im Schwarzwald dem Sichelschmied zum Schwarzwald.
Forstnamen zwischen Ohra und Gera. 515
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Schneiderswiese ) Schneider$wiesen, Schw.
Langerod ?) ? Zwischen den langen
Helkersrod ?) | ? Rödern 1612 [19]
Ensebachswieschen ?
Sebastianswiese 3) Sebastianswis, O.
Kehl’s Wiese #) ?
ObersterWiesengrund)| Iwerer Wiesegrond,
Dörrb.
Klingellochs-Wiese 6) | Klingellochswiesen,
Dörrb.
Neues Rod ?) Naues Rod, Dörrb.
Kohlhiebswiese ’) Kuhlhiebswies, Gehlb.
Diebstiegswieschen DiebSteigksweäschen,
Fr.
Gabelwiese ebs., Dörrb.
Schützenwiese Schützewies, Oberh.
? ? Schießplatz®) 1612 [19]
Wegehalterswiese 9) ?
Schuderbachswiese Schoderbächswis, O.
Lochwiese ?
Abrahamswieschen ? Die d S u
Schneetiegelswiesen Schne(e)diegelswies, G. | Be nn 12]: Som-
Sommerwieschen 1) Sommerwies, Gehlb. nerbachswiesen 17 TH.
53
? ? Langleinsrod, Franken-
hainer Hirtenrod Kessel-
Kohlhiebswiesen ebs., G. roda 164211) [21]
1) In der Schlehenpfütze an der Ohrdrufer Grenze. — 2) In der Aue, nw. von
Crawinkel. — 3) An der Crawinkler Straße, über dem Heiligenthal. — 4) Im Langen-
grund. — 5) Der Oberlauf der Steinigen Lütsche. — 6) Am Ostfuß der Alteburg bei
Dörrberg. — 7) Bei Gehlberg. — 8) „An dem Schützenberge [sw. von Oberhof] ein
schießplatz, welcher vor alters geräumet worden.“ — 9) Am Wadeberg, an der
Crawinkler Straße. Ein Deputatstück des Wegehalters auf dem Oberhof. Der Geleits-
mann hatte auch „ein rod hinter dem geleitshause zu kraut und flachs“. 1642, —
10) Am Sattelbach. Der Name bezieht sich jedenfalls auf die dortige Sommerweide
der Pferdeherden. — 11) Im Frankenhainer Gemeindewald. —
Schmelzhütten und Bergwerke: In der Amtsbeschr. von 1642 [21] werden
Hüttenwerke erwähnt: „eine Schmelzhütte am Tragberg; unter der Alteburg; eine ab-
gegangene im Gräfenröder grund; eine abgegangene überm Arlesberge ... 3 Eisen- und
kupferhämmer zu Ohrdruf unter dem grafen von Gleichen; ein eisenhammer zum
Liebenstein; ein eisenhammer zu Gera unter denen v. Witzleben.‘“ Schlimmes erfahren
wir von der Schleifmühle in der Lütsche 1587 [19] wegen „schelmen herberge“: „In
der steiniehten Lutzschau, zwischen dem Purtzel und schwarzburgischem berge, der
Walsberg genannt, vor etzlichen jahren, ungefähr vorm gothischen kriege [die Grum-
bachischen Händel] eine mahlmühl und schleifwerk aufgebauet worden, davon jährlich
5 fl. erbzins ins amt erlegt worden und aber die inhaber in der muhlen .... in den
welden ... mit huten und holzstehlen großen schaden thun ... auch sonsten daneben
33 *
516 Nordseite.
Das Tambuch !) (Waldung, östlich von Wölfis).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Urkundliche Formen
Großer Tambuch?) Dammich Imasabuche 1544 [19a];
Tambuch 17. Jh. [17]3)
(vgl. auch Flur Tam-
buchshof)
allerlei lose gesellen und buben ... hausen und herbergen sollen, als hielten wir dafur,
solche muhl und schleifwerk ... abzuschaffen.“ Das Dörfehen Lütsche ist 1864 auf-
gehoben worden. Fr. Regel, a. a. O0. 53. — Bergwerke: Für die Zeit vor dem
17. Jahrh. fehlt mir Material über den Schwarzwalder Bergbau. Ich gebe daher nur
das Verzeichnis der „Neuen Amtsbeschreibung von 1665‘, obgleich daraus hervorgeht,
daß der Bergbau (infolge des großen Krieges) um diese Zeit fast völlig darniederlag.
A. a. 0. fol. 105: 1. Arlesberg: Kupfer, Silber und Blei. „Unter der Alteburg
hat die Hütte gestanden, so vor etlichen und 20 jahren Thomas Lebzelter und Caspar
Werner aus Leipzig liegen und ins freie fallen lassen.“ 2. Ufn Rödern, zwischen
Rumpelsberg und Jüdenitz. Braunstein. 3. Eisenbergwerk ufm Münchenwald,
so länger als 30 jahre liegen blieben. 4. Ufm Mittelberge, Himmelreich, Bornthal,
Finkenflug, Klingelbach. Eisen. Wegen wassers zu sumpf gangen. 5. Ufm Uebel-
thal, so ein Kühmemuncher [?] zum Hermanstein, oder Cammerberg, Baltzer Berg-
mann genannt, gebauet, vor etlichen und 20 jahren ufgangen. 6. Im Gabelbach
ein eisenbergwerk, so vor langen jahren liegen blieben. 7. Ufm Gehrenwege ein
eisenbergwerk, von 15 jahren liegen blieben, der stein uf Suhla geführt worden.
8. Ein bergwerk von steinkohlen am Sperbersbach unterm Sachsenstein, so Gumpert
vor länger als 40 jahren liegen lassen. 9. Eisenbergwerk am Löffelbühl oder Sieg-
litzen zu. 10. Bergwerk am Teufelskreiß neben dem Schneetiegel, ist unwißend,
was vor metall daselbst stehen möchte, soll, wie bericht, wegen gespenste nicht gebaut
werden können, noch von erz nicht baß zu gewinnen sein. Henneberg hat uf den
bergen am Arlesberger forst grenzend, das bergwerksrecht, als den 32, welches in einer
zechen vier kuks machen; desgleichen, da ein centner sonderliches rohes kupfer unter
8 loth silber befunden wird, sambt allen andern metallen ... vermöge vertrags d. a.
1540. — Aus den Arlesberger Forstakten: „Nach allgemeiner Sage, die durch verlassene
Bingen und Halten unterstützt wird, war im 16. Jahrh. der Bergbau auf Eisenerze an
Wüstrumnei so lebhaft, daß gegen 300 Bergleute dabei beschäftigt gewesen sind. Gewisse
Plätze an jenem Berg führen z. B. noch die Benennung „Marktplatz“, wo Lebens-
mittel feilgeboten wurden, „die Kegelbahn“, wo man sich zu belustigen pflegte, usw.“
Zusatz von 1906: „Kartenblatt“, wo die Bergleute Karten spielten. Vgl. Eisenweg.
— Steinbrüche. 1665: ,„Steinbrüche von köstlichen steinen. 1. von jaspis und
diamanten, auch rothbräunlichen und weißlichten steinen am Schneekopf nebet dem
salz, nach dem Schneetiegel. 2. Steine uf der güldenen brücke, von leber- und anderer
farbe. 3. Ufm gehrischen Schwarzbach steine von allerhand farben.“ „Ein bruch von
einer art jaspis und christall, so fast den böhmischen Diamanten nacharten, am Schnee-
kopf.“ „Steinbrüche ufm Crawinkler forst von mühlsteinen: zwei am Bortzel.“
1) Literatur: vgl. Fluren Tambuchshof und Heerda. — 2) Quelle für die
modernen Namen: Karte des Wölfiser Forstes.. Die mundartliche Aussprache verdanke
ich Herrn Oberförster R. Ausfeld, jetzt in Dietharz. — 3) Unter Ernst dem Frommen
wurden die verschiedenen klösterlichen Feldhölzer zum ‚Bidstetter Forst‘ vereinigt [17].
Er begriff in sich: „den gr. Tambuch zwischen Tambuchshof und der crawinkler
Straße“; „die Rote hütte, zwischen dem Wölfiser Feld, Horstgrund und Crawinkler
Straße‘; den kl. Tambuch; „das Birkicht und Schlüssel, zwischen Tambuch und Arn-
städter Weg, so von Ohrdruf herausgeht‘“‘; der Hunierberg. Das ganze Waldgebiet „ist
vom closter [Georgenthal] anno 1227 von graf Meinhard zu Mühlberg und amt zu Arnstadt
durch Ernst, graf Hermanns zu Orlamünde sohn, um 180 mark silber erkauft worden“
[17 fol. 752]. Dobenecker II 2425, 2426. Im 16. Jahrh. [19] gehörte das Tambuch
zum Bezirk des „forstknechts zu Holzhausen“. Jetzt Teil des Truppenübungsplatzes.
Das Tambuch.
517
Moderne Namen IDEE EN Urkundliche Formen
sprache
Ober-, Mittel-, Unter-| Gehei Das Mittelgehewe 1544
Gehege !) [19a]; Obergehaub,
Schindersweg ?) Schingerswägk Mittelgehaub 1665 [17]
Baumgarten ®) Bämgsöärten Der Baumgarte 1544
Marktweg *) Marktwägk [19a]; Der Baumgarten
Blößchensweg 5) Blieschenswägk 1665 [17]
Pfaffecke ©) Pfaffecken
Große Trift ”) Grüße Trift
Brandjohn ®) ebs. Die Clegruben 1544
Große und Kleine Klee-| Grüße u. Kl. Kliegrub’n ) [19a]; Kleegrube 17.
grube °) Jh. [17]
Kaffreis 19) Kaffris Kaffreysse 1544 [19a];
Petersecke !!) PiederSecken ? Haferreiß 17. Jh. [17]
Saupfütze 1?) Suwfitzen
Hohekopf 13) Huchekopf Hohe Kopf 17. Jh. [17]
Müh-Thal !#) Mihetäl Das Milthal 17. Jh. [17]
Rothe Hütte 15) Ruüethe Hitt’n Die rote Hutten 1544
Krautweg 16) Krütwägk [19a]; Die Rote Hütte
Pfaffenthal 17) Pfafftäl 12..Ih..[t7]
Eichelkamp 1?) Achlkamp
Weiße Hütte 19) Wisse Hitt’n | Tennischleiten 1544
Tannigsleite 20) Dannigsleiten [19a]; Dennigsleiten 17.
Woltsweg ?!) Wolfswägk Jh. [17]
Erdfall 22) Ardfall
Haselweg 2?) Häßelwägk | Hassien) 17. Jh. [17]
Gehren *%) Gern Ghern 1544 [19a]; Der
Gehren 17. Jh. [17]
? x ? Die Schlicht 17. Jh. [17]
1) Der nördl. Teil des Gehölzes bis zum Gehren. — 2), 3) u. 5) Der Schindersweg
führt von der Tambuchshofer Flur südwärts durch den Baumgarten in die Wölfiser Flur
(Flurort „Stirn“). Der südl. Teil des Schindersweges heißt Blößchensweg. Ein anderer
Blößchensweg führt nahe dem Nordrand des Tambuchs hin. — 4) Weg von Wölfis
„Arnstädter Stieg“, quer durch das Tambuch nach Arnstadt. — 6) Am Austritt des
Tambuchshofer Weges aus dem Wald (südl.) in die Wölfiser Flur. — 7) Breiter Triftweg
von Heerda herüber quer durch das Tambuch in der Richtung Nordwest-Südost. —
8) Der Brandjohn nimmt etwa die Mitte des Gehölzes ein. — 9) Zwei Wiesen, nördl.
und südl. vom Brandjohn. — 10) Südl. vom Brandjohn, bis zum Waldrand. — 11) Am
Südrand des Waldes, beim Austritt des Gosseler Weges. — 12) Sumpfloch im südl. Teil
des Tambuchs. — 13) Anhöhe im sö. Teil des Waldes. — 14) Tal am Nordrand des
Hohekopf. — 15) Waldzipfel südwärts, nach Gossel zu. Von einer Roten Hütte in
dortiger Gegend weiß niemand mehr etwas. — 16) 17) Der Krautweg führt von Wölfis
aus südl. vom Tambuch nach Bittstädt zu. Der Weg geht im Forstort „Rothe Hütte“
durch das Pfaffenthal. — 18) Kleines Buschholz westl. vom Tambuch. — 19) Forst-
haus (Blockhaus) inmitten des Tambuchs auf einer Waldwiese. — 20) Im östl. Teil
des Waldes. — 21) Der Wolfsweg führt vom Brandjohn ostwärts nach dem Holz-
häuser Weg. — 22) Am Nordostrande des Waldes. — 23) Vom Brandjohn n.ö. nach
dem Bittstädter Weg. — 24) Die nordöstlichste Waldspitze.
518 Nordseite.
Moderne Namen Munuu Eu Urkundliche Formen
sprache
Kleiner Tambuch!) Kläner Dammich Der kl. Tambuch 17. Jh.
[17]
Birkig ?) Berk’g Das Birkicht 17. Jh. [17]
Schlüssel 3) Schlissel Schlüssel 17. Jh. [17]
Hühnerberg ?) Hönnerbergk hunnierberg 17. Jh. [17]
Forstnamen zwischen Gera und Ilm’).
1. Berg und Tal-
namen.
? ? Oertflecken , Ortfleck
1587; Orthfeldt 17.
Jh. 6)
? ? Der Millerich 7) 1665 [22]
Mittelrain Medelre, Gehlb. Am Mittelrein 1557 [19];
Mittel Reihn 1587 [12]
Mordfleck 3) Mardfla(e)ck, G. Mordtfleck 1534 [19];
Morttfleck 1587 [12];
Die Mordfleck 1642
[21]; Mordflecken,
Marktflecken, Marck-
flecken 1665 [22]
1) Das Laubgehölz „Kleiner Tambuch“ liegt nw. vom Rittergut Tambuchshof. —
2) u. 3) Nördl. vom Kl. Tambuch, östl. vom Rittergut Heerda. — 4) Zwischen Birkig und
Heerda. — 5) Der Forst zwischen „der Wyndischen Gera“ und Ilm wurde genannt
nach der Elgersburg: „die Burgkischen Welde, und haben ungefähr 6 Bauern unter dem
v. Witzleben gesessen an bemelten örtern gerechtigkeit mit bichen, auch vogelstellen.
Die röderzins gehören ins amt Schwarzwald.“ 1557 [19]. — 6) Der Name die Ortfleck
(Gothaer Akten: örtflecken) ist in der Henneberger Wälderbeschreibung (Abschrift im
StA. Weimar) durch ein, von unkundiger Hand in späterer Zeit eingeschobenes „M“ ver-
unstaltet worden. Mit „Mordfleck“ hat der Ausdruck nichts zu tun, obgleich die Oertlich-
keit über den Ilmquellen am Rennsteig liegt. Der Ausdruck bedeutet „Spitze, Winkel,
Grenze“. Ein zweites Orthfleck lag an der unteren Wegscheide, wo die drei Oberförstereien
Suhl, Erlau, Schmiedefeld zusammentreffen. (Mitt. von Herrn Amtsgerichtsrat Kroebel).
Unter „Resolutionspunkte von dem Forstamt Schwarzwald“ (MinA. Gotha Dep. IVa,
Kap. XXIH, Tit. I, No. 9) findet sich folgende Stelle: 54. „Weiln die hinter aus der
Goltlauter und Schmiedenfeldt, ufm Arlesbergen forst im Mittelrein, oben am Orth-
feldt mit dem viehe eindringen.“ — 7) In der Nähe des Sachsensteins. Mittelberg?
— 8) Gegenwärtig teils Wald, teils weite Bergwiese. Das ursprüngliche „Mord-
fleck“ lag aber nicht unmittelbar am Rennstieg, wie aus einer Stelle in der Wald-
bereitung von 1544 [19%] hervorgeht: „Freibecher, sind harzwelde, gehen an den
Rennsteig und danach ans Mordfleck und an die hennebergische grenze .. .“
Kreuzungspunkt des Rennsteigs mit der Schmiedefelder Straße und dem Weg nach
der Ilm und Manebach. Chr. Juncker (a. a. O. II fol. 95b) gibt eine Namenerklärung:
„Der Mordflecken hat den Nahmen von Raubgesinde und Schnapphähnen, so in Kriegs-
zeiten allda sich aufgehalten haben.“ Aehnlich Noback, Beschr. d. Regierungsbez.
Erfurt, 1840, 4°, S.326: „Mordfleck, wo nach einer Sage im Bauernkriege ein Treffen
geliefert worden ist.“ Vgl. auch Bühring und Hertel, a. a. O. 39.
Forstnamen zwischen Gera und Ilm. 519
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
? ? Die Freibecher!) 1557[19]
Spielmannsleite Spielmannsleit’ @. Die Spilleute 1569 [19];
Spilthal 1587 [12]; Spil-
leithe 1665 [22]
Melm Malm, G. Be 1569 [19];
Großes und Kleines Malmdöl, G. Gr. u. Kl. Melmthal
Melmthal | 17. Ih. [37]
Aschbach Aschbäch, G.
Aschbachdelle Aschbächsdo(a)ll, G. mer aan Fe
Schnepfkopf Schne(a)köpf, G. ? Schnepfenthal 1642 [21]
Walchthal Walchdöl, @. Wachthal 1557 [19];
Welchthal 1587 [12];
Wallichthal 1640 [8]
Großes u. Kleines Rödel Röddel, G. Am Rödel 1545 [19]; Der
Zigeuner-Kopf Zücheunerköpf, G. Rodel 1587 [12]; Gr.
Der Dreiherrenstein ?) | Dreiherrnste, G. u. Kl. Rödel 1665 [22]
Wilhelmsleite Welhelmsleit’, G. An der Welmersleiten,
'Wylmesleiten 1545[19];
Wilmannsleiten 1569
[19]; Wilhetrusleide 17.
Meiers Grund (s. Ge- Meier$ Gründ, G. Jh. [37]; Die Wilhelms-
wässer) burg u. -leite 1665 [22]
Hirschkopf Herschköpf, G. Am Hirßkopf 1545 [19];
Hirschgrund Herschgründ, G. Hirschkopf 1587 [12]
Moosbach Müsboch, G. Am Moßelbach 1545 [19];
Musebachs Leite 1587
[12]; Mosebachskopf 17.
Jh. [37]
Waschkopf Waschköpf, G. Wasche 1642 [21]
Leimbühl Lähmbühl, G. Leumenbühl 1642 [21];
Leimenbuhel 17. Jh. [37]
Mönchswald 3) Münchswäld, G. Jorg Zieller holz 1535
[19); Der Jorge Wald,
1) In den Waldbereitungen werden die Forstorte „Freybecher und Mittelrein“
fast stets gemeinsam genannt: „Die Freybecher und Mittelrein liegen zwischen dem
Sperberbach und Mordfleck“; ersterer Forstort wohl zwischen Kl. Sperbersbach und
Blaue Stein. Und 1544 [192]: „Freibecher sind Harzwelde, gehen an den Renn-
steig und danach ans Mordfleck [die 3 letzten Worte von späterer Hand!] und an die
Hennebergische grenze an einen born, da die Ilme entspringt an dem Finsterberge. —
2) Am Ostfuß des Kl. Rödel; Zusammenfluß von Freibechern und Längwitz. Der
Grenzstein scheidet Preußen, Gotha, Weimar. Jahrzahl 1740. — 3) Der Mönchswald
galt bis vor kurzem allgemein als ehemaliges Besitztum des Kl. Georgenthal. (Vgl. z. B.
Hatham, Schloß und Dorf Elgersburg, Arnstadt 1841, S. 181. Hier sind auch die
„Mönchssteine‘“ genau beschrieben.) Nach folgender Urk. von 1228 (StA. Gotha QQ
Ib 19, Or.) war der Mönchswald im Besitz des Cistereienserinnenklosters Ichtershausen,
das, wie Georgenthal, St. Georg als Schutzheiligen verehrte. Heinricus, Thuringie lant-
520 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Der Mönichen Wald
1545 [19]; Munchen-
wald 17. Jh. [37]
Bauernthal Bauerndöl, G. Bauersthal 1587 [12]
Bundschildskopf !) ? Bolschele 1221 (Doben-
ecker II 1976); Bund-
schiel 1569 [19]; Das
Bunnschildt 1640 [8];
Das Bunte Schilt 1642
[21]; Bondschelt 17. Jh.
[37]
Manebacher Gemeinde-| Manebäch, Maneb. Manebacher gemein 1593
Wald I [19]
Schulzenthal Schulzedöal, G.
Harzhüttengrund Harzhöttegründ, G. ala Leitte 1587
Manebachswand Manebächswänd, [12]; Manebachswand
Maneb. | 1593 [19]
Tänne Pforte ?) ? Tennenpforten 1557 [19];
Die Tennenpfordt 1569
19]
2 ? Beiden Rödern®)1545[19]
Rumpelsberg Rombelsbärgk, Dörrb. |Rumpeßberg, Rumbels-
bergk 1531 (StA. Gotha
EE IL f No. 25a); Rum-
gravius ... Notum sit... quod nos... centum iugera agrorum in silva existentium
a flumine dietum Gvdenitz in longitudine usque ad montem, qui vocatur bolschele,
in latitudine a platea publica, usque ad planiciem, monasterio saneti Georgii martiris
in vehtrichishusen ad usus sanetimonalium ... nune liberaliter .... confirmamus.
Dobenecker (II 1976) hat das Regest der ursprünglichen (gleichlautenden) Schenkungs-
urkunde von Landgraf Ludwig (IV.) aus dem Magdeb. Staatsarchiv. Schon 1535 [19]
wird der Mönchswald als herrschaftlicher Besitz aufgeführt: „Das Kl. Ichtershausen
hat auch ein gehulz, der Jorg Zieller holz [Holzung der Zelle St. Georg] in diesem amt
liegen, stöst uf die Bürgerstraß [oben: platea publica] und Judnitz. Darüber haben
sie diese freiheit herbracht, daß man ihn zu des elosters bau aus dem Schwarzwald
holz geben müssen [vgl. oben: Schwarzwald 1388]. Dagegen das closter dem holzförster
ein walpurgisschwein gegeben.“ Die Schwarzwälder Amtsbeschreibung [21] gibt die
Grenzen des „Munchenwaldes“ näher an: „Der Munchenwald fängt am Leimenbühl an,
stoßt hinunter aufs Bauersthal und Rumpelsberg, rechts an Moßbach, 1. an den Mittel-
berg.“ Der Himmelreichskopf ist im 17. Jahrh. in den Mönchswald noch eingeschlossen.
Auf den Grenzsteinen des Klosterwaldes war der Ritter St. Georg eingemeißelt. Diese
Steine — der vordere untere Görgen — werden mehrfach als Grenzpunkte erwähnt,
z. B.: „der Hirschkopf an der rechten an den Grossenteich, auf der linken an den
hintergörges“, 1642. Mehrere „Mönchssteine“ sind noch erhalten. (Vgl. Hatham,
a. a. O., und P. Lehfeldt, a. a. ©., Amtsgerichtsbezirk Ohrdruf, 146 f.)
1) Vgl. Anm. 3 vor. S. — 2) Der Name „Tänne Pforte“ ist auf der Forstkarte an
der Bürgerstraße eingetragen n.ö. vom Mönchshof. War die Tänne Pforte vielleicht ein
Einlaßtor zum Klosterholz? Der danach benannte Forstort lag zwischen Rumpelsberg
und Mönchswald. 1569 [19]. — 3) Forstort „An der Hohenwart, bei den Rödern“.
Gegenwärtig ist dort von Waldrodungen nichts mehr bekannt.
Forstnamen zwischen Gera und Ilm. 591
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
pelsberg 1544 [19a];
Rompelsberg 1545 [19];
Romylberg 1587 [12]
Hohewartskopf !) Huwertskopf, Dörrb. |An der Hohenwart 1545
Finkenbusch Fengebosch, Arl. [19]; Hohewartsheupt
Steigerbusch ?) Steier&bosch, Arl. 17. Jh. [37]
Kesselhohle Kesselhuhlen, Arl.
? ? Kaleberg 3) 1569 [19]
Heidelberg ?) Hedelbärgk, Arl. Heidelberg 1534 [19]
Oberer und Unterer | WoliStän, Arl. Der Se t
Wolfsstein S i“ N ERBEN De
Große und Kleine Kerbe' ? ED RL LE ID
Das Schoppenkreuz |? BEE Lea
pP z : kreutz®), Das steine
Berglöcher ? k 1598 33]: Sch
Schwalbenstein Schwalwestä(i)n, Elgsb.|| + 2; Io $
Hange-Berg Hängebärgk, Elgersb. || PF#°reufz a
Großer und Kleiner | Spiegel$bärgk, Elgersb.
Spiegel-Berg Das Pfaffenholz von Il-
Loch-Berg Lochbärgk, Elgersb. menau 1356 (StA. Wei-
Rodaer Loch ’s Rodsche Loch, mar, Hennebergica 873
Elgersb. fol. 43, Abschrift a. d.
Pfaffenholz Pfaffeholz, Elgersb. |\ 16. Jh.); Das Pfaffen-
| höltzlein 1587 [34a]
Sturmheide Stormhede, Elgersb. |Sturmheide 1528 (StA.
Weimar 813 Forsten
fol. 16a)
1) Von ehemaligen Befestigungen auf dem Hohewartskopf ist nichts bekannt.
Jedenfalls gewährte er einen weiten Ausblick. — 2) Der Steigerbusch ist ein Waldteil
des Rumpelsberges, an der Bürgerstraße (dem Steiger). — 3) Ein Teil des Rumpels-
berges; a. a. O.: „Stöst an das Steinthal, unten an die Gödenitz, hinaufwarts an die
Tännen Pforten.“ — 4) Der Heidelberg ist Elgersburger Gemeindewaldung. — 5) Ein
ehemaliges Kreuz an der Schoppenwiese, westl. von Ilmenau. Es war dies ein sehr
wichtiger Punkt, eine Art Dreiherrenstein, denn hier, am Treffpunkt der Gemeinde-
waldungen von Ilmenau, Manebach und Elgersburg stießen auch die Gebiete: Sachsen,
Henneberg und v. Witzleben zusammen. Ursprünglich stand hier ein Grenzstein. 1528
ließ der Hammerschmied zum Manebach vom Steinmetzen zu Ilmenau ein Kreuz dort
setzen, weil es der Ort war, „da sein frau todt blieben ist“. „Ilmenauische gebrechen
um das schoppenkreutz ...‘“ Dies soll im Zeugenverhör einer Gerichtsverhandlung aus-
drücklich festgestellt werden: „ob auch der hammerschmied zum Manebach zu gedächtnis
unsers gerichts das steine kreuz an der statt, da seine frau von Ilmenau heimwarts
ist gangen, aus dem farweg gefallen mit eine knoetlein an ihrem hals, an einer aspeln
behanget, allda gestorben, gesetzt und aufgericht sei“ (ebd. fol. 6%). Hans Buchs,
hennebergischer Schosser zu Ilmenau, schreibt u. a. darüber an seinen Schwager Joh.
Jeger, Kanzler zu Schleusingen: „... ob es zu der landleitung [Grenzung]
kommen werde, daß die Ilmenauischen mit den dörfern, ein jeder theil das ihre ein-
muthig anzuweisen wußten. Darauf wird sich der verlorn markstein, so zwischen dem
Rodischen und Elgersborgischen gericht gestanden, aber umkommen, samt eingriff der
landstraß .... erfinden.“ 1528, StA. Weimar 813 Forsten fol. 2.
522 Nordseite.
Mundartliche Aus-
sprache Urkundliche Formen
Moderne Namen
Kopferbärgk, Gera
ebs., Gera
Hermsche Leiten, Roda|Die beiden Herren Leiden
Herrnbärgk, Roda 1587 2) [34a]
Junger$ränd, Gera
Kupfer-Berg!)
Buche
Henneberger Leite ?)
Herrn-Berg ?)
Junkersrand ?)
Sperbersholz parwerholz, Gera
Im schwarzen Teich 3)| ebs., Gera
Kaitschdelle ®) Kätschdäln, Roda Der Keutzsch 1528 [33]
Rothe Heide Rude Häde, Roda
Baumgarten Bämgarten, Roda
Veronika-Berg 5) Frün-Bärgk, Roda
Martinröder Gemeinde- De Gemen, Roda
Fronberg 1633 [38]
Holz
Viehruh Viehruh, Elgersb.
Vugelhard
Vogelherd r ar Nülgersb.
Dicke Eiche ®)
Kleine Heide
Dicke Eche, Elgersb.
Kline Hede, Elgersb. Die kleine Heyde 1587
Straßenbüsche Sträßenbüsch, Roda [34a]
Habichtsfang Häbichtsfäng, Elgersb.
Büchsenteichsberg Büchsendechsbärgk,
Elgersb.
Die Sorge Sorge, Elgersb.
Der Sand Sand, Elgersb.
Kienberg Kienbärgk, Elgersb. |Die Kinberge 1356 [32]
Eichicht ”) Im Ach, Roda Das Eychich 1356 [32];
Eychicht 1587 [34a]
2. Gewässer.
Schnepfkopfgraben ?
Großer und Kleiner |Klingelloch, Geschw. |Klingelbachfluß 17. Jh.
Klingelbach [37]
1) Nach ehemaligem Bergbau benannt? Nw. von Roda. — 2) v. Witzlebischer
Besitz; vielleicht sind in die Bezeichnung von 1587 „die beiden Herren Leiden‘ so-
wohl die Henneberger Leite wie der Herren-Berg eingeschlossen. — 3) Der ehemalige
Teich ist längst verschwunden. Sö. von Elgersburg; Sumpfwiesen auf dem 1. Ufer
des Reichenbachs. — 4) Seitengrund des Reichenbachs zwischen Rothe Heide und
Henneberger Leite. Slavische Bezeichnung? — 5) Nach Süden zu steil abfallender
Kalkberg, n.ö. von Martinroda. Reiche Flora, bedeutender Eibenbestand. (Vgl.
Fr. Thomas, Eiben am Veronikaberg, Thür. Mbl. VII 40.) Der ursprüngliche Name
Fron-Berg deutet auf herrschaftlichen Besitz (vrön mhd. = was den Herrn betrifft).
Noch heute ist der Berg in v. Witzlebischem Besitz. Die Form Veronberg bringt
meines Wissens zuerst Chr. Juncker, Ehre, Kap. 8, Goth. Exempl. „Der Veron-
oder Fron-Berg“. — 6) Der wagrecht, auf Steinunterlagen ruhende Stamm einer
gewaltigen Eiche an der Marienstraße, südl. von Martinroda. — 7) Holzung zwischen
Ilmenau und Wümbach.
Forstnamen zwischen Gera und Ilm. 5923
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Kalte Born Käle Born, Geschw. [Kaltebrunn 1640 [8]
Die Jüchnitz Jütze, Gera Godeniz 1221 (Doben-
ecker II 1976); Gedenitz
1228 [35f fol. 4b]; Jude-
Löschpfuhl !) Leeschpfuhl, Gera nitz 1587 [12]; Der
Schloßbrunn ?) Schloßborn, Gera Jüdenitzer flus 1642 [21]
Nasse Körnbach Nässe Kermich, Gera |Nasse Körnbach 1665
Kohlbach °) Kuhlbäch, Gera [22]
Reichenbach Reichenbäch, Gera Reichenbach 1528 [33]
Martinroder Stollen- |?
wasser Di : 1541
Titterwind Titterwind, Gera | et ann
Auals . He s
Die trockene Gera?) |? Arch. zu Meiningen,
Sekt. II Lit. N No. 15a)
Die Ilm ®) ? Ylmeum flumen 1029
(Dobenecker I 690);
Ilmina 1186 (Doben-
ecker Il 754); Ylmenaw,
Ilmena 1378 [39]; Die
Ilmen 1587 [12]; Ilmen-
strom 1665 [22]
Der Kesselbrunnen ? Kesselbrun 1633 [36];
Kasselbrunn 17. Jh. [37]
Großer und Kleiner |? Sperbersbach 1587 [12];
Sperbersbach Sperberflus 1642 [21]
Blausteiner Kehle Bläwerste Käfe)l, G.
1) Am Rumpelsberg. — 2) Die Quelle des Nassen Körnbach. — 3) Der Kohl-
bach nimmt nach der Vereinigung mit dem Reichenbach (unterhalb Elgersburg) den
Namen „Martinröder Stollenwasser‘ an; unterhalb Martinroda heißt er „Titterwind‘“
oder die „Trockene Gera“. Der Titterwind kommt von Heyda herab. — 4) Nicht
bloß über das Quellgebiet an sich — ob sächsisch, ob hennebergisch — ist seit alters
Streit gewesen; selbst darüber war man sich nicht klar, welchem Gespring die Ehre
gebühren dürfe, als eigentliche Ilmquelle angesprochen zu werden. 1544 [192] meinen
die sächsischen Forstbeamten: „Die Hennebergischen wollen sagen, die Finsterbecher
seien die Ilme, das ist nicht, sondern die rechte Ilme entspringt aus einem
hübschen quellborn, darein kommen die Finsterbecher.“ Danach haben damals die
Henneberger den Sperbersbach als Ilm angesehen, die Grenze also nach dem jetzigen
Schmückegasthof geführt wissen wollen. Die Geleitskarte von 1633 legt die Haupt-
quelle deutlich in den Kesselbrunnen („entspringt die Ilme‘“), ebenso zeigt die Be-
schreibung des Forstortes „Freibecher‘“ 1544 (s. diese). Da dieser Kesselbrunn an der
Westseite des Gr. Finsterberges (Blauer Stein) auch bei weitem die stärkste Freibach-
quelle ist, hat Prof. J. Bühring sicher recht mit seinem Ausspruch, daß „der Kessel-
brunn die rechte Ilmquelle ist, und daß von Rechts wegen neben dem Namen Freibach
für den Oberlauf die Bezeichnung Ilm wieder miteinzuführen ist“. Mareile II 12, 5.
Ueber die Ilmquellfrage vgl. weiter: J. Bühring, Zur Ilmquellenfrage, Mareile II 12, 3 ff.
u. IV 79; L. Gerbing, Gewässerkarte von Südwestthüringen (mit Begleitworten), Mitt.
d. Geogr. Ges. f. Thür. 1897 XVI; dies., Zur Ilmquelle, Mareile III 1, 3; Fr. Regel,
Entw. a. a. O. 56. Die Kesselbrunnquelle ist jetzt durch einen Fahrweg überbaut.
524 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Großer und Kleiner |Spe(e)diegel, G. Spentigel 17. Jh. [37]
Späntiegel
Großes und Kleines |Malmdöl, G. Mehlbelthal 1569 [19]
Melmthal
Silberbach Selwergruwe, G. Silberbach 1569 [19]
Die Freybecher 1527
[344]; Die windische
In Freiböch, G. Ilmen 1569 [19]; Frey-
einen) ni @. | becherwasser 1665[22];
Die Freybeuler [!] 17.
Jh. [37]
Finsterberger Graben | Finsterbärger Growe, ? Die Finsterbecher 1594
G: [19]
Der taube bach 1534
[19]; Die Tauben-
becher, Taubenbach
Ilmbrunnen 2) Ilmebrönn, G. a :
Die Tenbach | Döbecher, G. al:
gen Illmen 3) 1490 [32
fol. 3b]; Die Kleine
Illmen 1587 [34a]
? ? Der Elendsfluß®)(Juncker,
Bettelmannsbrunnen |Bedelmösbrönn, G. a. a. 0.)
Saarflecken 5) Särflack, G.
Woltsgrube Woltsgrub’, G.
Großes und Kleines Leidensdöl, Stützerb. |Landtlesthal 1587 [34a]
Leitelsthal
Die Lengwitz Lengwitz, Stütz. Lengkwitz, Die böse
lenckwiesen, Die rechte
Lenckwiesen, Das
1) Der Name Freibecher kommt meines Wissens nicht vor 1527 vor. 1540
wird im „Anhaltischen Austrag‘“ die Grenze zwischen Henneberg und Sachsen fest-
gelegt längs der Ilm von Manebach aufwärts bis zur Quelle. Dabei wird der Name
Freibecher nicht erwähnt. (J. Bühring, Mareile II 12, 3f.) 1545 wird der Forst-
ort Freibecher angeführt [19 fol. 423] neben Wylmsleiten usw. Im gleichen Akten-
stück und bei gleicher Jahrzahl aber heißt es (a. a. O. fol. 1%): „von der Schortte bis
an die Ilme, da sie entspringet unter dem Finsterberge.“ Wie sehr schon 1665 der
neue Namen den alten verdrängt hatte, beweist die Besprechung der Freibecher in der
„Neuen Schwarzwälder Amtsbeschreibung“ (a. a. O. fol. 73b): „die Freybecher ent-
springet oben unter den Marckflecken, der Kesselbronn unten am Mittelrein fließt
herein bei dem Sperbersbach . ...“ Erst nach dem Einfluß des Silberbachs, am Gr.
Rödel, „bekommt allda das wasser den namen die Ilmen“. 1642 [21]. — 2) Der
Quellbrunnen der Taubach. — 3) Auf den beiden Geleitskarten des 17. Jahrh. [36
und 37] ist der Taubach als „Wenige Ilmen‘‘ eingezeichnet. Die gleichzeitigen Amts-
beschreibungen haben denselben Namen. — 4) Der „Elendfluß“ ist ein kleiner
Zufluß der Ilmquellen, unmittelbar am heutigen Mordfleck entspringend. Chr. Juncker
(a. a. ©.) sagt darüber: „Der Elendfluß entspringet im Mordflecken, gehet an der
hennebergischen Grenze hinunter bis an den Ilm-Fluß.“ Die Arlesberger Forstakten
1819 haben den Namen „Elendsbrunnen‘“. — 5) Jedenfalls nach einem Personennamen.
Forstnamen zwischen Gera und Ilm. 525
a ——————————————————n nn
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Stutzerbachwasser 1587
Preceptersgraben Präzebter$grond, Stütz.) [34a]; Stötzerbach-
Puselbach Büselböäch, Stütz. wässerlein 1642 [21]
Großes Rabenthal Groß Rowedöal, Stütz.
Göpfers Bach !) Göpfer$böäch, Stütz. |Göpfersbach 1587 [34a]
Rothe Grund Roder Grond, Stütz. |Rothwasser 1587 [34a]
Gläserthal ?) Gläser$döal, Stütz. Gläserthal 1587 [34a];
Glasersthal 1587 [34b];
Mittelgläserthal, Hinter-
Hundskopfgraben Hondskopfgrom’, Stütz.| glaserthal ?), Gloßesthal
1587 [34a]
(Meiers Grund) Meier$ Grond, Stütz. |Schoderbach 1569 [19];
Schuderbach 1587 [12];
Schuder- oder Widders-
bach 1642[21];Wieders-
bach 1665 [22]
(Hirschgrund) Herschgrond, Stütz. |Hirschbach 1587 [12];
Hirschbachfluß 17. Jh.
(37)
Moosbach Mußböach, Stütz. Musebach 1587 [12]; Moß-
ä Im öweren Freibecher-, bach 1665 [22]; Moße-
ee Freibachs-|} geich, Stütz. a [37]
Freibachsdeich, G.
Im unteren Freibachs- Im intere Freibecher-
teich ?) deich, Stütz.
Im Zollteich ebs., Stütz.
Im Manebacher Teich Im Mönebecher Deich, Der große Teich 1665
Stütz. [22]
Berggraben 3) Bärgkgröm’, Stütz.
1) Jedenfalls nach einem Personennamen. 1490 [344] waren „die Gopfferten‘“
Freunde der Herren v. Witzleben. — 2) Das Mittelgläserthal ist das jetzige „Schieß-
platzwasser“ (Fils); das hintere Gläserthal die Lenkwitz (Fils. In der Wälder-
beschreibung von 1587 ist die Lenkwitz erst der Zusammenfluß der drei Gläserthäler.
Fünf große Teiche befanden sich früher im oberen Ilmtal. 1665 findet sich die Notiz
in der Neuen Amtsbeschreibung: „Moßbach fleußt in den Illmenfluß, allwo der große
Teich gewesen“. Dieser, der „Manebacher Teich“, ist später wiederhergestellt worden ;
am 14. Nov. 1844 brach er nochmals durch. Auch die drei übrigen Teiche sind ver-
schwunden, nur die gewaltigen Dämme zeigen noch, wo sie einst bestanden. 1739 brach
der Damm des Großen Rödelsteiches (Unterer Freibachteich). Vgl. Brückner I 9, 66
und Flurnamen von Manebach, Anm. 8. — 3) Die Teiche des Ilmtales waren Stauweiher
für die drei „Berggraben“, die dazu dienten, „die Aufschlagwasser für das Kunstzeug
[in den Bergwerken] herbeizuführen, mit dessen Hülfe die Grubenwasser gehoben
wurden“. (J. A. F. Schmidt, a. a. O. 72.) „Der oberste ging auf das Rodaische Werk.
Er war im Jahre 1693 [unter dem Berghauptmann v. Uetterodt] angelegt worden und
führte die Wasser aus dem Thaubache herbei ... Auf der Sturmheide ging er
120 Lachter unter Tage durch den Porphyrfelsen. Er diente zugleich als Floßgraben
für das Rodaische Werk ... weshalb man ihn auch ganz mit Bretern ausgeschlagen hatte.
Der mittlere Berggraben ging beim klein Rödel von der Ilm aus und führte die Wasser
526 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Die Wipfra Die Wepfer, Stütz. u.|Wippffra 1481!)
Ilm.
3. Straßen.
Geschwendaer Weg |Schwengere Wöägk,
Geschw.
Die Krumme Schlaufe?)| Gromme Schläfen, Gera
Der Steigerweg?)| Steierswäagk, Gera
Die alte Straße?) j De äle Ströß, Gera
Platea publica 1221
(Dobenecker II 1976);
Burgerstraße ®) 1512
[20]; Die suhler straße
1587 [12]; Bürgerstraße
1640 [8]; Die Burgki-
sche Straße 1665 [22]
Tännenpforte ? Tennenpfordt %), Tennen-
pforten 1569 [19]
? ? 5) Das Schneheußlein 1516
(Vergleich zw. Herzog
Joh. v. Sachsen u. Graf
zu den Maschinen der höher an der Sturmheide liegenden Gruben. Für diesen Graben
war der große Rödelsteich oder untere Freibächerteich angelegt worden ... auch
wurden ihm 1713, wo das Rodaische Werk liegen blieb, die Wasser der beiden anderen
Freibächerteiche ..... zugeleitet. Der untere Berggraben ging... von der Ilm aus,
wo für ihn zwei Sammelteiche angelegt worden waren, der Manebacher Teich und
... Zollteich. (Schmidt a. a. O.) Schon zu Anfang des 16. Jahrh. bestand ein Berg-
graben. Ein erwählter Obmann soll entscheiden „um das wasser, die Ilmenaw vom
eisenhammer zum ambach [Manebach] im alten graben, wie zuvor an der Sturm-
heide nab gegangen ist...“ Hans Buchs ersucht Junker Friedr. v. Witzleben um
die Erlaubnis, einen weiteren einrichten zu dürfen. „... Hab ich also mit ihm
geredt, wie redlich leut vorhanden wären, die hätten vor, etlich bergwerk um Ilmena
zu bauen, und besorgeten doch, des schweren unkost und wassers werk. Ob sichs aber
begäb, daß sie die Sturmheide annehmen würden, was er gedächte, ein jedes jahr,
dieweil sie das wasser zu den ... aufgenummenen bergwerken gebrauchen, davon
nehmen wollen.“ 1528 [33 fol. 162].
1) Aus: Akta, der wegen des Wipfraischen gemeindeholzes und trift zwischen
Henneberg und Schwarzburg entstandenen irrungen betr., StA. Weimar, Hennebergica
1309. „Die fischereien in der Ilme und windischen Gera haben die v. Witzleben zu
gebrauchen.“ 1612 [19]. — 2) Vom Rumpelsberg durch die Geraer Gemeindewaldung
nach Gera. Der Weg führt in vielen Bogen und Krümmungen. — 3) Der Steig von
Elgersburg nach dem Mönchshof. Weiterhin führte die Alte Straße nach dem Schnee-
haus und Suhl. Der Name Burgerstraße bezieht sich auf den nördlichen Ausgangs-
punkt: die Elgersburg. Die Alte Straße wich wahrscheinlich an zwei Stellen von der
heutigen ab: nördl. und südl. von den zwei Wiesen zwischen Aschbach und Melmthal
und am Sachsenstein, den sie nicht südlich, sondern nördlich umging. Die Burgerstraße
lief dann annähernd parallel der heutigen Straße nach der heutigen Schmücke zu, und
traf nördl. der Schmücke auf das Schneehäuslein. Von hier wahrscheinlich, wenigstens
seit 1546, am Streitrein hinunter über Goldlauter nach Suhl. — 4) Ein ehemaliger
Schlagbaum? Nördl. vom Mönchshof. — 5) Das Schneehaus war wohl eine Unterkunfts-
stätte für Mensch und Vieh, östl. vom Schneekopf; wie die Stelle von 1534 sagt, auf
dem Punkt (nördl. der heutigen Schmücke) gelegen, auf der höchsten Stelle des ganzen
Weges, wo die Bürgerstraße auf den Rennsteig traf und von Süden her der Suhler
Weg heraufkam. Das „Schneehäuslein“ wird zuletzt erwähnt in der Bergfreiheit der
Goldlauter von 1546.
Forstnamen zwischen Gera und Ilm. 5927
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Wilh. v. Henneberg üb.
d. Ablösung der Elgers-
burg, Schultes, Urkb. 8.
483); Das Schneehäus-
lein 1527 (StA. Weimar,
Hennebergica 813); Das
schnehauß, an der Bür-
gerstraß u. Rennensteig
Zigeunerweg!) Zicheiner Wägk, Arl. | gelegen 1534 [19]
® ? Röderweg ?2) 1557 [19]
Grenzhoble °) Grenzhuhlen, Arl.
Grenzweg °) N ?
Leitweg ®) Leidwägk, Arl.
Eisenweg 5) Eisenwägk, Arl. Eisenweg 1587 [12]; ebs.
Stutzweg ”) Stotzwägk, Arl. 1642 6)
Graue Weg) Gräbwägk, Arl. Grabweg®) 1569 [19];
Der Graweg, Der Cra-
weg 1665 [22]
Semmelstieg ?) Sammelsteigk, Arl. Sammelsteig 1665 [22]
? ? Der heilig stock 1665 10)
? 2 Am Spithal 11) 1557 [19]
4. Wiesen und Röder.
Grökel-Wiese 12) GregelSwiesen, Elgersb.
Bornwiese 13) Barnwiesen, Arl.
Waschwiese 1#) Waschwiesen, Arl.
Kantors Wiese 15) Kander$wiesen, Arl.
Schoppenwiese 16) Schopfewiesen, Arl. |Schoppen-Wiese1642[21]
1) Am Großen Rödel. — 2) Der Röderweg führte wohl nach den ehemaligen
„Bödern‘“ zwischen Rumpelsberg und Mönchswald. — 3) Hohlweg parallel der Steiger-
straße an der Grenze von Heidelberg und Staatswald. — 4) An der Manebachswand.
— 5) Von Manebach aus nach dem Mönchshof. Arlesberger Forstakten 1819: „Der
Eisenweg, ein Fahrweg auf der Abendseite der Manebachswand ... soll in alten
Zeiten gedient haben, die Eisenerze von der Wüstrumnei nach den Schmelzhütten im
Freibach zu führen.“ — 6) „Eysenweg bei der Beerenbuche“; ein Markbaum?
— 7) Am Melmthal. Ein Köhlerstieg? — 8) Grabweg — Grubweg vom Bergbau?
Nach den Arlesberger Forstakten (1819 ff.) führte der Grau- oder Schneidemühlenweg
nach einer völlig verschwundenen Schneidemühle im Freibach. — 9) Nach den Arles-
berger Forstakten: Semmelstieg oder Hechelplatz. — 10) „Ein eichen heiliger stock
mit der jahrzahl 1615 am Mordfleck.‘“ 1665. — 11) Ein Pfad ist vielleicht schon im
Mittelalter durch den Ilmgrund aufwärts zum Mordfleck gegangen. Wo das Spital
gestanden hat, erweisen die Akten nicht genau. Unter dem mittleren Freibachsteich
lag die Elenden-Mühle (jetzt Elendenwiese). — 12) Im Kohlbach. — 13) An der Mane-
bachswand. — 14) Im oberen Jüchnitzgrund, beim Forstort „Waschkopf“. — 15) Im
Forstort Moosbach. — 16) Die Schoppenwiese liegt unterhalb Manebach, zwischen
Heidelberg und Gr. Spiegelberg, „da die drei marken, nämlich der herzogische Schwarz-
wald, die Hennebergische und der von Witzleben wälder zusammenstoßen“. 1534.
(Kroebel, Die Grenze des Amtes Elgersburg [nach 19]). Vgl. Schoppenkreuz.
528 Nordseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die Röder!) De Reder, Arl. Auf den Rödern 1638?)
(StA. Weimar F 131
fol. 83)
Forstnamen zwischen Ilm und Schorte !).
1. Berg- und Tal-
namen.
Floß-Berg Floßbe(a)rj, Ilm. 2) Flößbergk 3) 1534 [19]
Lindenberg Lingebe(a)rj, Ilm. Lindenberg 1587 [34b]
Hüttenholz Hetteholz, Ilm.
Judenschacht Judeschächte, Ilm.
Schwarzbrunner Kopf | Schwarzeborns Wand,
im:
Porzellanschlag Porzellanschlägk, Ilm.
Vogelherd Fugelhe(a)rd, Ilm.
Lenzeäcker ebs., Ilm. 5 se rel“
Schortenwand Schurtewand, Ilm. N a e Tuch EEE
Reifsteig 5) Reifsteig, Ilm. Am reiffenstige 1503
[18a]; Reiffensteig 1534
[19]
1) Vgl. Forstort: Röder. — 2) Am Ende dieses Forstnamenverzeichnisses
[fol. 83], „dem Schwarzwalde zugehörig“, findet sich eine sehr interessante Notiz
über alte Namengebung: „Solche wälde mehr haben keinen Namen“. —
Von den Schneidmühlen an der Ilm gilt dasselbe wie im vorigen Abschnitt
Gesagte. 1534 [19]: Zum Kreis des Forstknechts in Gesehwenda gehörten 6 Schneid-
mühlen; 3 davon im Schwarzwald. „Die Neumühl liegt unter dem freibecher; die
ander heißt die stützermannsmühl, liegt an der Ilme; die dritte heißt in der Schortt.“
1557 wird der „Thielschneider uf der Elenden Mühl“ erwähnt. 1587 [12] sollen die
Schneidemühlen an der Ilmen (wobl wegen Holzmangels) abgeschafft werden. Die
Waldbereitung von 1642 führt „die Mittelschneidmühl am Großen Rödel“ an und die
Hirschbachsschneidmühl. — Das Zinsregister von 1378 bringt folgende Notizen über
Eisenindustrie an der oberen Ilm: „die smyde zcu manebach geben 3 &
6 sch. zinß michaelis. Item eyn hamer ist do verbünd [damit verbunden?]. It.
eyn hamermeister heinrichs 8 @. It. ein hamer ist verwust.“ Daß auch im
Freibach eine oder mehrere Schmelzwerke in alter Zeit gestanden haben, weist eine
Beobachtung Chr. Junckers nach, Buch II, Kap. 8: „Im Freybach finden sich
Schlackenhügel, dahero ohne Zweiffel ehemalß Schmeltz- oder Hammerwerke daselbst
gewesen, allermaßen etliche Eiserne Instrumenta daselbst gefunden worden, als die
Illmenauer Gewerckschaft den großen Teich graben lassen.‘
1) Der Oberlauf der Schorte bildete vor 1540 die Ostgrenze des „herzogischen
Schwarzwaldes“. Vgl. Kroebel, Die Grenze des Amtes Elgersburg, Mareile V 119 ff. —
2) Ilmenauer Mundart. Herr C. Riehl aus Hannover hatte die Güte, für mich die
mundartliche Aussprache der Forstnamen dieses Abschnittes bei zuverlässigen Ein-
wohnern zu sammeln. — 3) Der sö. Abhang des Lindenberges. Dort (am Floß- oder
Flußberg) wurde ehemals Fluß zum Schmelzen der Erze im Grenzhammer gewonnen.
(Hoff u. Jacobs II 1, 56, Ilmenauer Stadtforst.) — 4) Aus: Kroebel, a. a. 0. „Schonte
rück‘ wohl Schreibfehler für „Schorte-rücken“. — 5) Forstort südl. der Gabelbachs-
quelle, nach der Schorte zu.
Forstnamen zwischen Ilm und Schorte. 529
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Erbskopf Erbsekopf, Ilm. Erbeßkopff 1587 [34a];
Erbeißkopf 1587 [34b]
Große und Kleine Erbs-| Erbsetiegel, Ilm. Das große Erbißthal 1587
tiegel [34a]
Knöpfelsthal Knöpfelsdöäl, Ilm. Knyffelsthal, Das Knüpf-
fel 1587 [34a]
? ? Der Wißgrund 15871)
Pechhüttenkopf ?) Be(a)chhüttekopf, Stütz. [34b]
Breite Grund Brede Grönderwand, |Das Gerin oder Breite
Stütz. Grund 15873) [34a]
Ueberm Finsterloch 4) | On Finstern Loch, Stütz.|(Helmansberg 1527 [32];
Teichwand Deichswand, Ilm. Der Gr. u. Kl. Helerß-
G . bergk, Gr. u. Kl. Hel-
rosser Heimeles- er DR
Großer und Kleiner | be(a)rg, Stütz. en oe en
’
Helmsberg Klener Helmesbe(a)rg nn 19%
| Stütz. ’\| [34a]; „Der Helmsberg
geht biszum Frauen “ 4)
1638 (StA. Weimar F
231 fol. 83)
Vordere und Hintere I Säfich, Stütz. |Das Seyfich 1527 [32]
_
Seifig Hintere Säfich, Stütz.
Marienhäuschen 5) On Marienhäusle, Stütz.
Markthalswand 6) Margdöaälswand, Stütz.
Der Große Dreiherren-| On Dreiherrnstä, Stütz.
stein 7)
1) a. a. O.: Am kleinen Helmesberg. — 2) In einem großen Teil dieses Ge-
bietes: „am Seifig, Gr. und Kl. Helmeßberg, Gerin [Breite Grund], Wildenstall, Rabes-
thäler, Gr. und Kl. Gartenthal und den Dachsthälern“, hatten „die von Witzleben
zur Elgersburg das Recht Harz zu scharren“. — 3) Das Tal westl. vom Helmsberg
unter der Frauenwalder Straße. — 4) Das Finsterloch liegt im unteren Breitegrundsthal.
— 42) d.h. bis zur Waldgrenze des Klosters Frauenwald. — 5) „Oestlich von Franzens-
hütte soll am Großen Dreiherrenstein früher ein der Maria geweihtes Häuschen ge-
standen haben.“ Fr. Regel a. a. O. 23 nach A. W. Fils a. a. O. 2. Kroebel (Mareile
VI 74. 75) vermutet, daß das Marienhäuschen war „ein klüßlein..... in dem wald,
geheißen zu St. Niclas“, erwähnt 1406, Schultes Urkb. II 204. — 6) Ueber dem
Grenzthal, dem oberen Schortethal. — 7) Der Große Dreiherrenstein scheidet heute
Preußen - Meiningen - Sondershausen ; früher kursächsisch - Henneberg - Hildburghausen-
Schwarzburg. Vor 1540 — dem Jahre des Anhalter Vertrages — stießen an diesem
Stein vier Grenzen zusammen: Beschreibung des Amts Schwarzwald gehultze 1545
(StA. Gotha EE IIf 148 S. 421): „... jenseit der strassen, die von lmen nach der
Frawen [Frauenwalde] gehet, stehet ... ein stein, zwischen der Schorte und der
Schleusse, scheidet vier herren land, nemlich unsern gnedigsten herrn, den Chur-
fürsten zu Sachsen, als vom Schwarzwalde, meinen gn. jungen herrn zu
Coburgk ins ampt Eißfeldt, Graf Wilhelm von Henneberg nach Schleusingen,
die Schleusse hinab und die grafen von Schwartzburg uf der rechten hand,
die Schortte hinab...“ Vgl. Kroebel, Die Grenze des Amtes Elgersburg, Mareile
V 121 und ders., Der Große und der Kleine Dreiherrenstein und Nachbarleute,
Mareile VI No. 2ff.; C. Riehl, Der Verlauf des Rennsteigs am Gr. Dreiherrenstein.
Gerbing, Flurnamen. 34
530 Nordseite.
Mundartliche Aus-
sprache | Urkundliche Formen
Moderne Namen |
Der Kleine Dreiherren-| Klener Dreiherrnstä,
us =
stein !) Stütz. e: steinerne Kreuz
1527 2) [34e]
Ilmenauer Gem.-Wald Die Illmenauische gemein
? ?
Bäckertskopf, Ilm. 1534 [34a
Ense: en Ilm. zz
Hammergehäu ?) Hammergehai, Ilm.
Kammerberg #) Kammerbe(a)rg, Ilm. |Cammerberg 1534 [19]
Großes und Kleines | Gardedöäl, Ilm. Gr. u. Kl. Gartenthal
Gartenthal 1534 [19]
Hoheschlaufe De Hudschläfen, Ilm. |Die hohen Schleiffen
Kickelhahn 5) Gickelhän, Ilm. 1587 [34a]
Ascherofen Ascherüfen, Ilm. ? Der Ascher 1587 [34a]
An der Sälen ®) An den Sälen, Ilm.
Steinige Berg Stänje Be(a)rg, Ilm.
Gabel-Kopf Gabelböaskopf, Ilm.
(Gabelbachs-Haus) ) |?
Dachskopf Klener Dachskopf, Ilm.|(n; ; 2
Die Dachsthäler Dachsedöäl, Ilm. me
? % Die Stockleiden 8) 1587
[844]
Der Große und Kleine! Klener Hermanätän, |,Das wüste Schloß Her-
Hermannstein Ilm. mannstein“ ®) 1534 [19;
Kroebel, Grenze von
Teichrand Deichsrand, Ilm. Elgersburg, a. a. O.]
1) Am Kl. Dreiherrenstein laufen die Grenzen von Preußen (früher Henneberg-
Schleusingen), Sachsen-Weimar und Schwarzburg-Sondershausen zusammen. Weiteres
vgl. in den in Anm. 7 vor. S. erwähnten Aufsätzen. — 2) Das Steinerne Kreuz —
längst verschwunden — „stand unmittelbar da, wo die Langewieser Straße von der
Ilmenauer abzweigt“. Kroebel, a. a. 0. Das Kreuz war, wie Kroebel (Mareile VI 56)
vermutet, ein Stein zur Bezeichnung der Geleitsgrenze zwischen Sachsen und Henneberg.
— 3) Ueber Dorf Kammerberg. Wohl vor alters zum besten der Manebacher Hämmer
verkohlt. — 4) Im 16. Jahrh. war der Kammerberg „halb herzogisch und halb henne-
bergisch“ (1534, Kroebel, Elgersburg, a. a. O.). „Graf Wilhelm hat unterweil einen hund-
stall lassen darein..... [sc. bauen].“ Nach der Waldbeschreibung von 1587 [342] gehörten
zum Kammerberg: „Hohe Tann [?], der Ascher, die Hohe Schleiffen, die Schieferleiden‘‘. —
5) Ein moderner Name. Chr. Juncker (Meininger Handschrift, Buch 2, Kap. 5) sagt von den
hennebergischen Forsten der Fürstl. weimarischen Landesportion: „der Oberforst ist ein
Stück des Thüringer Waldes, auf welchem der Ascherofen und große Helmesberg die
größesten Berge sind... und doch ist dieser höher als jener“ (!). Mit „Ascherofen‘“ kann
nur der Kickelhahn gemeint sein. Auf einer Forstkarte von 1762 (Geometrischer Grundriß
über den Ilmenauer Forst von Forstkommissar Karl Oettelt, Forstamt in Ilmenau) ist der
Name „Gickelhahn“ eingetragen. (Mitt. von Herrm C. Riehl). — 6) Säle — Salweide.
— 7) Der frühere Sitz der „Uralten Gemeinde Gabelbach“. — 8) Die „Stockleiden“
wird in der Waldbeschreibung mit den Gartentbälern zusammen genannt. — 9) Vgl.
Fr. Regel, a. a. ©. 58. Chr. Juncker, a. a. O.: „... unterm großem Herrmannstein
gegen Monbach [!] zu, so ein hoher Fels, worauf noch ein Stück Thurmgemäuer stehet.“
Forstnamen zwischen Ilm und Schorte. 531
Moderne Namen Bunlanlelgan Urkundliche Formen
sprache
Brand Hocher Brand, Stütz. Der Brandt 1587 [34a]
Schutzwand ebs., Stütz. 9: f
Woltsgrube Wolisgrub, Stütz. | ae 10]; Das
Kesselshaupt ebs., Stütz. Kerstnersheidt 1534
| [19]; Die beiden Kelß-
lersheiden 1587 [34a]
Hohetanne Huh’ Dann, Stütz. Die hoche Than 1503 [18a]
Hohe Tanne 1587 [34a]
Rabenthal Rowedöälsrück, Stütz. |Das Rabenthal 1534 [19];
Mühlberg Mühlbe(a)rg, Stütz. Rabenthäler, Rabes-
Brunftplatz Brumfplatz, Stütz. thäler 1587 [34a]
Keller Ke(a)ller, Stütz.
(„Der Auerhahn“)!) |On Auerhän, Stütz.
Scheithieb ebs., Stütz.
Wildstall 2) Willestall, Stütz. Wildenstall 1587 [34a]
Großer und Kleiner | Indre Häder, Stütz. |Die Hadere 1587 [34a]
Hader °)
Großer und Kleiner | Hondkopf, Stütz. Der Hundeskopf 1587
Hundskopf #) [34a]
Rotheberg >) Rodenbe(a)rg, Stütz. |Am Rothenberge 1490
[32]; Der Rodenbergk
1587 [34a]
Große und Kleine Hohe-| ? Die Hohewarth 1587
wart [34a]
Reif-Berg Refbe(a)rg, Stütz. Der Reiffbergk 1587 [34a]
? 2 ? Der Reiß Berg 1534
19]
Großer und Kleiner | ebs., Stütz. Leutpeßbergk 1534 [19];
Leitels-Berg Leideleßbergk, Landt-
lesthal 1587 [34a]
Lauers Berg ebs., Stütz. Lahrs Bergk 1587 [34a]
1) Der Gasthof z. Auerhahn ist wahrscheinlich erst 1819 eröffnet worden. W. Stieda
(„Ilmenau und Stützerbach“ 75) sagt: „Im August 1818 sucht der Schultheiß Joh. Nicol.
Christ. Heinz zu Stützerbach bei der großherzogl. Regierung in Weimar um die Erlaubnis
nach, an der Landstraße zwischen Frauenwald und Stützerbach einen Gasthof eröffnen zu
dürfen ... Heinz mußte jährlich als Abgabe einen Reichsthaler, 12 Gr. bezahlen. —
2) Bedeutender Berg sö. von Stützerbach. Sicher die Stätte einesehemaligen hennebergischen
„Willenstalls“‘ (Sommerstall für die Pferdeherden). — 3) Längs des Rennsteigs, vom
Gr. Finsterberg bis zur Frauenstraße, besonders auch am Rothenberge war seit den 90er
Jahren des 15. Jahrh. bis gegen Mitte des 16. Jahrh. ein beständiger Kriegszustand zwischen
Henneberg und Sachsen, bezw. denen v. Witzleben um die Harzwälder und die Harz-
gerechtigkeit. — Sehr wahrscheinlich bezieht sich der Name „Hader“ auf die Streitigkeiten
zwischen denen v. Witzleben und denen v. Gleichen seit den 80er Jahren des 16. Jahrh.
(Vgl.H. Heß, Mareile I 11, 8.) Vgl. unten Finsterberg und Kriegsholz. — 4) Der Berg
soll wirklich eine hundskopf-ähnliche Form haben; auf der Höhenschichtenkarte vom
Kreis Schleusingen (A. W. Fils) ist dies auch angedeutet. — 5) Vgl. Anm. 3.
34*
532 Nordseite. — Südseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Diebskammer Diebsecke, Stütz.
Schmidschlag Schmidschlöagk, Stütz.
Oberer und Unterer| Rosekopf, Stütz. Der Rosenkopf 1587 [34a]
Rosenkopf
Fabrikschlag Fabrikschlöagk, Stütz.
Rundenschlag Rondschlöagk, Stütz.
Ilmbrunner ‚Wand Ilmsbrönner Wand,
Stütz. Weinsterberg [!]!) 1490
Großer Finsterberg Großer Finsterbe(a)rg,\ [32]; Finsterberg 1527
Stütz. 32
2 Kriegkholz, Stütz. u.|,Das Kriegholz ?), etwan
Schmiedefeld Streitgern geheißen“
1527 [32]; Das Krieß-
Mordfleckswand ebs. A holtz 3), Kirchholz 1534
Blaue Stein ?) Bläwer Ste, Stütz. [19]
? ? Struth) 1534 [19]
2. Gewässer.
Der Steinbach ®) Stebsäch, Stütz. Die Steinbach 1540 [34e]
= ? Der Kindelßbronn 7) 1503
[184]
Langebach Langeböäch, Stütz. Der Langebach 1534 [19];
Lenzenbach Lenzeböach, Stütz. Langenbach 1587 [34b]
Tränktröge ®) Drenkdrög, Stütz. „Die Trenktroge uber
den Langenbach“ 1587
[34%]
Einsiedelsbrunn °) Asiedelersborn, Stütz. [Einsiedelsbrunn 1587
[34a]
1) Aus einem Briefe (Or.) des Claus v. Witzleben an Margarethe v. Henneberg.
Nach Chr. Juncker war (Anf. des 18. Jahrh.) auf dem Finsterberg ein Baum
etliche Stockwerk hoch aufgerichtet, auf dessen Spitze ein weißer, von Blech ge-
machter Knopf gestanden, welchen man ... bei Eckardsberge hat sehen können.‘
— 2) Die Harzwälder südl. des Gr. Finsterberges, die jahrzehntelang einen Zankapfel
bildeten zwischen Henneberg und denen v. Witzleben. Vgl. Anm. 3 vor. S. — 3) Wohl
nur verschrieben für Kriegsholz. — 4) Porphyrfelsen. Dabei ehemaliges Steinkohlen-
bergwerk. Nach Fils, a. a. ©. 7 Anm. 1 „lebte in einer der früheren Grubenhütten bis
1826 ein alter Schneider, welcher den siebenjährigen Krieg mitgefochten hatte und
dann desertiert war, viele Jahre lang mit Frau und Kindern ein wildes Leben“. Vgl.
J. Bühring, Chr. Heergesell, Mareile VI 113. — 5) Nach dem Aktenstück über die Elgers-
burger Grenze lag „die Struth‘“ zwischen dem Schwarzwasser und dem „Großen Leutpeß-
berg“ (Gr. Leitelsberg), also in der Gegend der Ausspanne an der Schmiedefelder Straße.
— 6) Die Steinbach, r. Zufluß der Ilm, bildete vor 1540 (Anhalter Vertrag) einen
Teil der Grenze zwischen Sachsen und Henneberg. — 7) Eine Quelle des Gabelbachs?
Vgl. Kroebel, a. a. O., Grenze des Amts Elgersburg. Vielleicht knüpfte sich an den
Brunnen eine ähnliche Sage wie an den Alten Menschenteich bei Finsterbergen
(nämlich daß der Storch dort die kleinen Kinder hole). — 8) Ueber den Langebachs-
quellen bei der Hirtenwiese. — 9) Eine kleine Quelle an der Straße über der Maus-
Forstnamen zwischen der Lauter (Hasel) und den Schleusequellen. 533
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Die Schorte Die Schürt, Stütz. Der hinterste rapfenstall
[?!] in der Schortte
1503 [18a]; Fluß, die
Schortte, DasSchortten-
wasser, Die Schort
1527 [32]; Die große
Der Finstere Graben !)| Finstere Gröm’, Stütz.| Schorte 1534 [19]; Die
Der Gabelbach Gabelböäch, Stütz. Schörten 1587 [34a]
B. Südseite.
Forstnamen zwischen der Lauter (Hasel) und den Schleuse-
quellen.
1. Berg- und Tal-
namen.
Lauter-Kopf ?) Lauter-Köpfle, Suhl
Steinhorst Staihorst, Goldlauter Der Steinhorst 1587 [34a]
Ring-Berg Rengbärgk, Goldl. Der Rindberg, Ringberg
Hohe Loh’°) ? 1587 [34a]
Hainberg u
Döll-Berg Dölbärgk, Goldl. Der Delbergk 1587 [34a]
Das Heiden-Grab ®) 2
Oberer und nördlicher, Öwe Beebärgk, Suhl
Beerberg >)
? ? Der Harzgrund 1587 6)
[Schütz-K6a, Goldl. | [34a]
Schützen-Kahre Schützeko(e)r, Erlau
Schießplatz ?
Preis Loch ’) Preis Löch, Goldl.
Brand ®) ?
Geis-Berg ?
Kahle Berg Ko(e)le Bä(e)rgk, Erlau
Große und Kleine Erles-| Erleshügkel, Suhl
Hügel
wiese. Der Name erinnert an „Sygfried den Einsiedel“, der um 1364 hier, an der
Frauenstraße eine Pilgerherberge angelegt hatte. (Schultes, Beschr. v. Hb. I 192,
Urk. XV. Zitiert bei Fr. Regel, Entw. 22.) Vgl. Kroebel, Mareile VI 69 ff.
1) L. Zufluß der Schorte.e Der Finstere Graben speist einen Teich, nach
Chr. Juncker „ein herrschaftlicher Floßteich“. — 2) Auf dem ]. Ufer des Lauter-
baches, sö. vom Dorf Lauter. — 3) Baumloser Hügel südl. von Suhl. — 4) Auf der
Kuppe des vorderen Döllberges. Felstrümmer. — 5) Oestl. von Suhl, auf dem r. Ufer
der Finsteren Erle. — 6) Der „Harzgrund“ ist der Oberlauf des Hirschbaches; er wird
bei der Umgrenzung des Delberges genannt. — 7) Brey’s Loch? Brey früher ein
verbreiteter Familienname in Suhl. — 8) Am Brand entspringt der Haselbach.
534
Südseite.
Moderne Namen
Die Schwarze Kanzel !)
Pfannthal
Mundartliche Aus-
sprache Urkundliche Formen
Schwäz Kanzel, Goldl.
Pfanndöal, Goldl.
Pfannrain Pfannrä, Goldl. Die Pfannthäler Leite
Krötengrund ?) Krödegrond, Goldl. 1587 [34a]
Schattengrund ?) Schadegrond, Goldl.
Konradsgrund 2) Konradsgrond, Goldl.
Oberes und Unteres | Gäjedöal, Goldl. Die drei Galgenthäler
Galgenthal 2) 1587 [34a]
Grasgrund ?) ?
Moshöle 2) Mößhöll, Goldl. Die Musthulen 1587 [34a]
Salzberg 3) Sälzbärgk, Goldl.
Grünitzhügel ®) GrünitzerHügkel,Goldl.
Neuhäuser Hügel 5) Neuhäuser Hügkel,
Erlau 6)
Bärenfangswand Bärefangkswänd, Erlau
Bärenfang ”) Bärefängk, Erlau
Das Roßteld Roßfäld, Erlau Das Roßfeldt 1587 [34a]
Teuschels Berg Teuschlesbaa(e)rgk, Er!.
Schüßlersgrund Schösslersgrönd, Vesser
Neuhaus 5) Neuhaus, Schmiedefeld
Neugeborenes Kind®) | Neugebor’ Kend, Vesser
Woltsgarten °) Woltisgarde, Vesser
8 Grux
Krux 10) Rode Grux Schm.
Weisse Grux
Zwe Danne, Vesser
Schränk, Schm.
Bächhödehügkel, Schm.
Zwei Tannen 1)
Schrank 12)
Pechhütten-Hügel 1?)
1) Porphyrfelsen am Gr. Erleshügel. — 2) Seitengründehen der Langen Lauter. Die
Moshöhle ist eine sumpfige Hohle. — 3) Salzberg = Sumpfberg? Es entspringen dort eine
größere Anzahl Bäche. — 4) Grünitz — Kreuzschnabel. Diese Vögel sollen dort zahlreich
sein (?). (Mündl. Mitt. aus Goldlauter.) — 5) Chr. Juncker, a. a. O. Buch 2, Kap. 8, hat
über diese Stätte folgende Notiz: „auf dem Arlesberge [dem Kl. Adlersberg, unmittelbar
südl. an den jetzigen Forstort „Neuhaus“ anschließend] liegt das sogenannte Neue oder
Grüne Haus, welches auf Befehl Herrn Hertzog Moritzens um 1662 an einen überaus
lustigen mit Erlenbäumen [Arle = Ahorn! Erlen wachsen nicht in dieser Höhe!] ein-
gefaßten Platz gebauet.‘“ Auf dem Rasenplatz ist der Grundriß noch zu erkennen. — 6) Die
Namenformen in Erlauer Mundart verdanke ich Herrn Amtsgerichtsrat Kroebel in Suhl.
— 7) Noch wohlerhaltener Bärenfang am Neuhäuser Hügel über der Finsteren Erla. —
Leider jetzt teilweise aufgeforstet! — 8) An der oberen Vesser. Hier soll, nach Schmiede-
felder Ueberlieferung, tatsächlich eine Frau von ihrer Niederkunft überrascht worden sein.
— 9) Jedenfalls ein ehemaliger Wolfsfang, mit Palisaden umgeben. Vgl. Wolfsgarten auf
der Finsteren Tanne im Burgholz. — 10) Bergbau. Vgl. Kruxwiese. — 11) Nach Fils,
a. a. OÖ. No. 473 „höchster Punkt des Weges zwischen Vesser und dem Saalebach, zwischen
Krux und Pechhüttenhügel“. Auf der Karte ist ein starker Baum eingezeichnet. —
12) Schranke. — 13) Die Suhler und Schmiedefelder Wälder bestanden hauptsächlich
(besonders nach dem Rennsteig zu) aus Schwarzholz ; es waren Harzwälder. S. Kriegsholz.
Forstnamen zwischen der Lauter (Hasel) und den Schleusequellen. 535
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Tiefe Loch ?
Neuewegswand Neuwägswänd, Schm.
Hoheschneid H(o)Juchschneid, Schm.
Hermannsberg Harmansbärgk, Vesser
Kleiner und Großer |Klä un Groß Höärz-
Harzhüttenhügel !) hägkehügskel, Schm.
Großer und Kleiner | (Eißbärgk, Goldl.
Eisenberg ?) De Schm.
Das Kriegsholz °) Kriegkholz, Goldl. Kriegsholz , Streitgern
1527 [32]; Kirchholz
1533 [19]*) ; Krießholtz
Katzentiegel Katzediegel, Vesser 1534 [19]
Hinteres und Vorderes| Stenglich, Schm. Das Stengicht 5) 1587
Stenglich [34a]
Heimich ®) Hämich, Schm. Hönicht, Höhmich 1587
34a
Hammerhag ?) HämerShägk, Schm. ne 1587 [34a]
Altewerk 7) Altewärgk, Vesser
Neuewerk ’) Näuwärgk, Vesser
Gersheit Gerscheid, Schm. Gersheidt 1587 [34a]
Wilde Fitze ®) Wille Pfütsche, Schm.
Lang Grund?) Lang Grond, Vesser
Kellersheid Keller$hed, Schm. Das Kellersheidt 1587
[34a
Steinbühl 10) Staibühl, Schm. a 1587 [34a]
Meisen-Hügel Meisehügkel, Schm.
? ? Die Struth 1587 [34a] 11)
1) S. Anm. 13 vor. S. — 2) Die Schenkung des Adalbraht an das Kl. Fulda
um 900 (Dobenecker I 298): „in Uezzerun, ubi ferrum conflatur“ dürfte sich jedoch
auf die Gegend des Dorfes Vesser beziehen. — 3) Das Kriegsholz ist ein Wald-
gebiet zwischen dem Gr. Finsterberg und dem Gr. Eisenberg. Der Zank und
Krieg um diesen Harzwald ereignete sich um 1527. Vgl. Kroebel, Die Grenze
des Amtes Elgersburg, Mareile V No. 8, und L. Gerbing, Ein 40-jähriger Krieg
am Rennsteig, Mareile VI No. 4. Der Name Kriegholz ist in Goldlauter und
Schmiedefeld noch bekannt. — 4) „Kirchholz“ ist unzweifelhaft verschrieben für
Kriegholz. „item das Kirchholz [!], stehet mit graf Wilhelm in zank ... hat auch
etliche harzwälde darin ... .“ — 5) „Das Stengicht zwischen der Manebacher straßen
und der Hinternahe.“ Es war dort „ein schützenplatz zur jagd‘“. — 6) Der Heimich-
Berg liegt n.ö. von Schmiedefeld. Ursprünglich bezog sich der Name bloß auf den
Bach (wie Ludemich — Laudenbach). — 7) Das Alte Werk oder Wenzels Eisen-
hammer, im Engergrunde. Der Hammer bestand aus Löschfeuer und Stabhammer.
Das Neue Werk, eine um 1840 errichtete Eisenhütte unterhalb des Alten Werkes,
bestand bis 1852. (Noback, a. a. O. 325 u. 326, und Fr. Regel, a. a. O. 90.) Der
Name Hammerhag bezieht sich auf den alten Eisenhammer. — 8) Quellenreicher
Berg zwischen dem Rennsteig und Langgrund. — 9) Der Oberlauf des Dillersbaches.
— 10) In der Nähe des Steinbühl befand sich im 16. Jahrh. [34%] „ein schützen-
platz“. — 11) Der Forstort „Struth‘“ wird in der Henneberger Wälderbeschreibung so
536 Südseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Rennweg!) Rennwägk, Schm. Beiner 1587 [34a]
Rennwegskopf Rennwägksköpf, Schm.
Eulengeschrei Eilg’schrei, Schm. Eulengeschrey 1640—46
2. Gewässer.
Der Rappach oder Rap-|? ? Der Rappelsbrunn 1503
penbrunnen ?) [18]
Die Erla oder Erle ? i
Die Finstere Erla?) |Finstere Erle, Schm. |Die Finstere Erlen 1587
[344]
? ? Die Lichten Erlen ®) 1587
Die Wasserlöcher5) |Wasserlöcher, Schm. | [34a]
? Uezzerun um 900
Die Vesser ®) Die Vesser, Vesser (Dobenecker I 298);
Veßer”?) 1587 [34a]
Hirschbach Herschbich, Vesser Hirschbach, Kurßbach,
Erprkache) ne Vesser Kurschbach 1587 [34a]
PP Rupäch, Schm.
Saale-Bach °) |Sälebäch, Schm. Salenbach 1587 [34a]
beschrieben: „fängt an am Hönicht [Heimich], an derselben hinauf bis an die Mahn-
bacher straße, uf derselben hinauf bis an Rennsteig, den R. bis an den Rothenbergs-
weg, den Rothenbergsweg bis auf den Wellerweg [die Frauen wälderstraße] herfür,
bis wieder an Höhmich. Sumpfige flecke.“ Daß das sumpfige Gelände sich bis
in die neue Zeit erhalten hat, zeigt die Beschreibung Chr. Junckers (a. a. O. Kap. 8)
desselben Forstortes: „die Strutt .... welche eine rechte Ebene ist, eine Stunde lang
und eine halbe Stunde breit, nichts als Morast, darin man weder fahren noch reiten,
auch kaum an etlichen Orthen zu Fuße und zwar nur auf alten Windbrüchen und
Wurtzeln der Bäume fortkommen kann. Wie denn bey Kriegs-Zeiten die Waldleuthe
sich ganz sicher hier aufhalten können, welche auch damahls etlich Oerther mit Holtz
gebrücket haben, worauf ihr Vieh gestanden.“
1) Der Rennweg, der nördl. bei Franzenshütte zwischen den Quellen des Tränk-
baches und der Kleinen Schleuse beginnt und dessen Südfuß den Winkel im Zu-
sammenfluß von Tränkbach und böser Schleuse bildet. Die südlichste Erhebung des
Gebirgsstockes ist der Rennwegskopf. — 2) Am Döllberg; eine Quelle des Haselbaches.
— 3) Entspringt nahe der Wegscheide und umgrenzt westwärts in weitem Bogen
den Neuhäuser Hügel. — 4) Wahrscheinlich der Schüßlersgrund. Finstere und
Lichte Erle schloßen das Roßfeld am Neuhäuser Hügel ein, den Tummelplatz der
Henneberger Willen. — 5) Auf dem Neuhäuser Hügel (Roßfeld). — 6) Die Haupt-
quelle der heutigen Vesser ist am Großen Eisenberge. Wahrscheinlich galt der
Name früher auch für den Unter- und Hauptlauf des Gewässers unterhalb Schleu-
singen. Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 87. — T7)a. a. O.: „Eisenberg, da die Veßer ent-
springt.“ — 8) Am Ruppach lag (bis wann?) nach Chr. Juncker, a. a. OÖ. Kap. 8,
eine Glashütte. [E. Koch, a. a. O. 15, hält es für möglich, daß der Forstort
Hüttscht bei Schmiedefeld als Oertlichkeit für diese Glashütte in Betracht kommt.]
Weitere eingegangene Glashütten werden nach Juncker a. a. O. erwähnt: am Hütten-
grund im Schleusinger Forst; an der Alten Silbacher Wand im Alten Dambacher
Forst; am Seßles im Dietzhauser Forst — „welche wegen Holtz-Mangels abgehen
müssen“. — 9) Zufluß des Ruppach; dieser fließt 1. in die Vesser.
nn ee
Forstnamen zwischen der Lauter (Hasel) und den Schleusequellen. 537
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Urkundliche Formen
Der Schweinpfuhl!) |Schweinspfuhl, Vesser|Schweinspfuhl 1587 [34a]
Der Frosch ?) De Früsch, Schm.
Die Nahe 3) De Nähe, Schm. Die Hinternah 1587 [34a]
Alte Tränke #) In der alten Tränk,
Schm.
Leiber Flüßchen 5) Leiwerflößle, Schm.
Heimich-Bach Hämich, Schm. Höhmich 1587 [34a]
Das Schwarzwasser ®) |Schwarzwasser, Schm.|Das Swartzwasser 1490
Gablenzer Bach Gäblenzebäch, Schm. | [32]
Gersgrund ? Gersbach 1587 [34a]
Die Schleuse ’) Schleise, Schm. Schleuse 1545 [19a]
Wilde Schleuse ?
Kleine Schleuse ?
Der Tränk-Bach ®) Drängkbäch, Vesser |Trenkbach 1587 [34a]
Der Meisenborn ®) ?
? ? Der Pfnusch 1587 [34a]
3. Straßen.
Kreuzweg ? Die Leber - Kreuzwege °)
1587 [34a]
? ? Die Mahnebacher
Straße 10%) 1587 [34a]
Die Frauwalder Straße Fräwällerwägk,Stützer-Die Ilmenawer oder
bach Frawenstraßen 1512
[20]; Der Wellerweg!),
1) Am Neuhäuser Hügel. Noch jetzt Sumpf. — 2) Sumpfland sö. vom Großen
Eisenberg. Seitenquellen der Nahe und Vesser. — 3) Die Nahequellen liegen am
Rennsteig, südl. vom Finsterberg. Sie umfassen den Kleinen Eisenberg (das Kriegs-
holz). — 4) Nahequelle (westl.), unmittelbar am Rennsteig. — 5) In den Akten
des 16. Jahrh. ist das Leiberflüßchen nicht erwähnt, nur der Leber- Kreuzweg.
Beide Namen hängen aber vielleicht zusammen. — 6) Das Schwarzwasser, 1. Zufluß
der Nahe, kommt vom Rennsteig (Binserod). Die Harzwälder an den Schwarz-
wasserquellen waren lange Streitgegenstand zwischen Henneberg und denen v. Witz-
leben. — 7) Die Schleuse hat zwei Hauptquellen: der Ursprung der obersten (‚Wilde
oder böse Schleuse‘) liegt unter dem Großen Dreiherrenstein; die Quellen der
Kleinen Schleuse entspringen näher an Franzenshütte unter der Frauenstraße. 1596
und 1605 ist die Rede vom „gespuch‘“ und „gespring‘“ der bösen Schleuß. (Mark-
scheidung des Turinger Waldes, welche beritten ... und verneuert worden den
21. und 22. Juni 1596, Regierungsarchiv Arnstadt.) — 8) An der Quelle des Tränk-
baches stand jedenfalls ein Tränktrog. Jetzt Meisenborn an der Ostseite des Meisen-
hügels. — 9) Jedenfalls der Pfad, der westl. von der Alten Tränke vom Rennsteig
abzweigt und auf der Westseite des Großen Eisenberges auf die Straße Suhl-
Schmiedefeld trifft. — 10) Die „Manebacher Straße“ führte von Schmiedefeld durchs
Stengicht über dem Rennsteig. Der „Smedefelder wegk“ wird 1512 genannt, bei
der Sperrung der Straßen [20]. — 11) Der „Weller‘“-weg ist zweifellos der Frauen-
wälder Weg, wie der Wellerschlag einen Schlagbaum auf der Straße, und das
538 Südseite.
Moderne Namen Mundan eu ae
sprache
Straße, so nach den
frawen ufn walde gehet
1587 [34a]
? ? Straße, die vom Schmitt-
feld nach Frawen
aufm walde gehet 1587
[342] ?)
? ? Die Silbacher Straße
1587 [34a] 2)
4. Wiesen und Röder.
Die Kriegwiese ?) Kriegkwies, Schm.
Haderwiese t) Häderwies, Schm.
Eisenbergwiese Eisenbergwies, Schm.
Große Wiese Grosse Wies, Schm.
Stenglichsplatz Stenglichsplatz, Schm.
Wilhelmsrod Wilmsrod, Schm.
Binserod Binserod, Schm.
Bartels Wiese Bartels Wies, Schm.
Krux-Wiese 5) Gruxwies (Gäle Grux),
Schm.
Schöne Wiese ®) Schöne Wies, Schm. |Die schone wiesen 1587
Rossewiese 7) Rössewies, Schm. [34]
Wellerfeld das zum Ort Frauenwald gehörige Feld bedeutet. Dies wurde mir auch
bei Nachfragen in Stützerbach versichert.
1) Die Straße scheint im allgemeinen denselben Lauf wie heute gehabt zu
haben; sie führte über den Hammerhaugk, das Schwarzwasser, das Gersheid. —
2) Die Straße zwischen Schmiedefeld und Silbach auf der Wasserscheide zwischen
Vesser und Nahe. — 3) Die Karten haben Krick- oder Krückwiese; letzterer Name
steht auch in Fils, Höhenmess. 23. Der richtige Name ist ohne Zweifel Krieg-
wiese; er bezieht sich, ebenso wie „Kriegsholz“, auf den hennebergisch-witzlebischen
Streit des 16. und 17. Jahrh. Vgl. Kriegsholz. — 4) Oestl. von der Kriegwiese (zwischen
Großem Finsterberg und Eisenberg); sprachlich dieselbe Bedeutung wie „Krieg“. —
5) Neben dem Forstort „Krux‘“ zwischen Pechhütten-Hügel und Vesserwand, westl.
von Schmiedefeld. Der Name „Krux“ bezieht sich auf den früher reichen Bergbau.
Gläser, Versuch einer mineralog. Beschr., a. a. O. 9: „... der erste [Eisensteinsgang
zwischen Veßra und Schmiedefeld] führt derben rothen Eisenstein und heißt der rothe
Crux; der andere führt schwarzen Eisenstein und heißt der schwarze Crux. Der
dritte, welcher gelben Eisenstein führt, ist der gelbe Crux benahmet.“ — 6) An der
Silbacher Straße, zwischen Schmiedefeld und dem Stutenhaus. — 7) Ueber Schmiede-
feld. Frühere Flachsrösten.
Forstnamen zwischen Lubenbach (Lichtenau) und Lauter (Hasel). 539
Forstnamen zwischen Lubenbach (Lichtenau) und Lauter
(Hasel).
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
1. Berg- und Tal-
namen.
Pfannthal Pfanndöäl, Mehlis Pfannthal 1557 [19]
Pfannthalskopf Pfanndöalsköpf, Mehl.
Pfannthalsdelle ?
Bärenstein 2
Brandleite!) | ? | Das Farnfleck 1557 [19];
Farmenfleck ?) Färmede Wänd, Mehl. Das Farmendefleck
1587 [19]
Körnersbachswand Körnersbachswänd, Kernersloch 1665 [22];
Mehl.
Sommerbachskopf Sommerbach, Mehl. |Sommerbach 1557 [19]
Becherthal Bächerdöäl, Mehl. Becherthal 1587 [12]
Becherthalstein Bächerdöälstei, Mehl.
Kyle Kle elle 1 =
Spitzige Berg?) Spitzig Bärgk, Suhl nen Ba
Bühnholz ?) Bühnhäls, Mehl. Bühnholz 1612 [19]:
Bünewalt 1665 [22];
Bennholtz 17. Jh. [37]
Suhler Läube 5) Suhler Läuwe, Suhl |Anderleibben 1503[18a];
Die Suhler Leuben 1557
19]
Kahleberg ? Kallenberg 1587 [12]
Schneidersgrund Schneiderfgränd, Mehl./Ob. Unt. Schneidershügel
17. Jh. [37
Heuweg Höhwägk, Mehl. Hauweg N‘ [19]; Hey-
weg 17. Jh. [37]
Hochwald Hochwäld, Mehl. Im Habichtwald 1503
[18a]; Hachtwald 1587
[12]; Hechwald 17. Jh.
Holländerrain Höläneräi, Mehl. [37]
Finkenhügel ı Fängehügkel, Mehl.
1) Durch die Brandleite führt der Tunnel der Oberhöfer Eisenbahn. — 2) Der
Name stammt sicher vom Farnkraut. — 3) Der Zella-Mehliser Forst trug früher
fast durchgängig (wie noch jetzt überwiegend) Laubholz. Da das Aufrichten der
Wildhecken überall Frondienst der Harzer war, diese aber natürlich im Buchen-
gebiet fehlten, so mußte „die wildhecken am Spitzenberg und Sternberg bis uf das
Breuholz der förster zu Gräfenrode durch die härzer machen lassen.“ 1534 [19]. —
5) Am Bühnholz (von Büchenholz?) war die Zeller „Viehhalte“ (Mittagsruhstätte)
„do das Mühlwasser entspringt“ [1612, 19]. — 6) Am Rennsteig zwischen Sattelbach
und Sommerbachskopf.
540
Südseite.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Großer und Kleiner | Brand, Mehl.
Brand Zimmerjohn!) 1642[21];
? ? John Heinzen 1642[21];
Heims Holz Heims Hölzle, Suhl Joheinzen 17. Jh. [37]
> ? Schneidershügel 16421)
21]
Kornberg Kornbägk, Mehl.
Dörnbach 2) Dörnbich, Mehl. Die Thirmich 15573) [19];
Dörbig 1580 [19]; Thür-
berg 1587 [12]; Dörn-
Neufang ? bachgrund 1642 [21];
Dietzen-Berg ? Dürmbach 17. Jh. [37]
Harzgasse #) Hoöazgaß, Goldlauter |? Harzberg, 1587 [34a]
Domberg ? Domberg 1587 [34a]
Sauer-Berg ?
Glas-Berg ?
Bock Bögk, Goldl. Der Bock 1611 [40]
Totenmänner 5) ?
Gabel-Grund ®) ? Die Gabel 1589 (Wb.) 6°)
Zimmergrund ®) ? Durrenberg 1587 [34a];
Dürr-Berg ? ? Sühler Dormbach
1642 [21]
Böhmer Berg Böhmer Bägk, Mehl. |Behmenberg 1642 [21];
Gr. u. Kl. Bemenberg
17. Jh. [37]
Bierberg ’) 1569 [19]
Aufm Fustein 1503 [18a];
Fuxenstein 1544 [19a];
Fuchsstein 1587 [34a]
? ?
Füchsstein Füchse$tai, Mehl.
1) Forstorte im Winkel zwischen Struth und Mühlwasser. — 2) Bergname! Im
sw. Winkel des Amtes Zella, an der preußischen Grenze. — 3) a. a. O.: „die Thirmich
von Nitze [?!] herauf bis an der Vierherrenbrunn.‘“ — 4) Die Harzgasse (nw. von
Suhl) ist von Rein (Zeitschr. f. Thür. Gesch. VI 367 ff.) für eine Oertlichkeit der
Schenkung Gebhards v. Nordeck bezogen worden. (1111, Dobenecker I 1069.) Es ist
aber völlig ausgeschlossen, daß beide Namen identisch sind. „Herigozeshelminaha“
bezieht sich höchst wahrscheinlich auf die Gegend um Herges. — 5) Sage von an der
Pest gestorbenen und an dieser Stelle vorsichtshalber verbrannten Fuhrleuten (Fils,
a. a. ©. 69, Anm.). Völcker (a. a. O. 447) erzählt von „einem steinernen Kreuz, welche
Gegend den Namen der Todten Männer führt“. Nach Werther (I 215) war der Denk-
stein längere Zeit vor 1846 fortgeschafft worden. „Der jetzt noch vorhandene Schrift-
stein ... ist zum Andenken daran errichtet worden, daß um das Jahr 1687 ein gewißer
Hans Günther ... an dem Platze, wo dieser Stein steht, auf einer Jagd... von einem
Kreiser erschossen wurde.“ — 6) Der Bach des Gabelsgrundes mündet in das Zimmer-
thalwasser. Beide vereinigt heißen unterhalb Albrechts: das Altethalswasser das in
die Hasel mündet. — 62) Wb. — Schmalkalder Waldbüchlein (frühestens 1589!) Aus:
Gerland, Beiträge zur Geschichte des hess. Forstwesens, Ztschr. d. V. f. hess. Gesch. N. F.5,
Kassel 1874, S. 36ff. — 7) Wohl ein Teil des Böhmerberges beim Ursprung des Bierbaches.
Forstnamen zwischen Lubenbach (Lichtenau) und Lauter (Hasel). 541
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Ob. u. unt. Bärenthal |? Birindal 1111 (Doben-
Schmidts Geheit Schmidts Geheit, Suhl| ecker I 1069)1); Die
Glas-Kopf Glas-Köpf, Suhl Birrenthäler 1587 [34a]
Dom-Berg ?) Dombägk, Suhl
Aschen-Kopf Aschen-Köpf, Albrechts/Ascherberg 1587 [34a]
Kapitalswand ®) In’s Kapedal, Albr. ıCapatalshauck, Racapa-
tals Haugk, Lacapadelß-
haugk 1587 [34a]; Kap-
penthal 1589 (Whb.);
KaputalHaugk1611[40]
Heinrichswinkel Heinerswinkel, Albr. |Heinerswinkel 1587 [34a]
Buchwand ?
Schäfers Grund ?
Schwarze Kopf Schwarz Köpf, Bensh.
Dölmerlein Dölmerle, Bensh. a en
Regenberg) (b. Bens-| Ränbägk, Bensh. Reinberg 1587 [34a];
hausen) Renberg u. Rennberg
Rundeloch Rundlöch, Bensh. 17. Jh. [19]
Geisenhimmel ) Gesehimmel, Bensh. Geisenhimmel 1587 [34a]
Steinrücke Steiröcke, Bensh.
Langethalswand Langedöalswänd, DasLangethal1589(Wb.)
Bensh.
? ? Das Leimbrumenthal
Aestleite Astleide, Bensh. 1589 (Wb.)
Henkels Kopf Henkels Köpf, Bensh.
Heidenthal-Kopf Heidedöals-Köpf, Heidenthal 1642 [21]
Bensh. 2 N
Kälberzahl ©) Kälberzöhl, Mehl. | Kelberzahl 17.Ih. [87]
1) Der Name „Birrenthäler‘“ vielleicht identisch mit „Bärenthälern‘“, zwei rechten
Seitentälern des Zimmergrundes. 1611 (Zent Benshausen [40]) heißt es: „‚Dörnberg,
zwischen der Gabel und Zimmerbach oder den Birnthälern.“ Diese liegen also jedenfalls
n.ö. von Albrechts. Die Feststellung der Oertlichkeit „Birindal‘“ ist wichtig, weil B. ein
Grenzpunkt der Schenkung des Gebhardt v. Nordeck ist: „Alberadisheimbeche [Albrechts?]
deinde super Birindal ad Holenbeche‘“ (Holmbach, westl. von der Ziegelei Altenfeld).
Der Gebirgsrücken, der von der Lichtenau aus nach Suhl zu streicht, heißt (von Norden
nach Süden) auf sächsischer Seite: Regenberg-Böhmerberg-Dörrbach ; hennebergisch :
Kälberzahl-Schwarzekopf-Dürrberg. — 2) Nördl. (nach Suhl) der Ziegelei Altenfeld.
Chr. Juncker sagt (a. a. O. Kap. 8): „Alle Gewitter, so über den Domberg ziehen, schlagen
ein.“ — 3) Die Kapitalswand liegt w. von Altenfeld (1587: das Altenfeldt), am Aschen-
kopf. 1587: „Racapatals Haugk ist gelegen an dem gehölze, so zum Ascherberge ge-
höret, stößet unten an die Albrechtswiesen.‘“ Der Name ist, auch in der ältesten bekannten
Form, sicher schon verunstaltet. Das „Kappenthal“ ist ein Wiesengrund bei Albrechts.
Kap — Kaspar. — 4) Anhöhe östl. von Benshausen. — 5) Westl. Abfall der Stein-
rücke.. — 6) „Kälberzähl“ (—= Kälberschwanz) heißt sowohl ein schmaler Wiesen-
grund, der sich auf preußischer Seite vom Benshäuser Grund nach dem Heidenthal-
kopf hinaufzieht, wie der nach Norden und Westen zu steil abfallende Hang des
542 Südseite.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Regenberg (b. Mehlis)| Rebägk, Mehl. Rennberg 1544 [19];
Reinberg 1587 [12];
Regenberg 1589 (Wb.);
Renberg 1611 [40]
® ? Die Kirchbachszech 1)
1580 [19]
? ? Das Reuterloch 1589
(Wb.)?)
Der Bohligsgrund Böligsgrond, Goldlauter
Der Streitrein 3) Streiträ, Goldl. Der Streitrechin 1587
Wilde Kopf Wilköpf, Goldl. [342]
Hundsrück Honsrögk, Goldl.
Malzschlag Malsschla, Goldl.
Königsknübel ®) Königsknübel, Gold. |Am Königsknückel 1587
Mühlwasserwand 5) ? [34a]
Königswasserwand ?
5 ? Die Lauben ®) 1587 [34a]
Steinfelder Wand Staißfeller Wänd, Goldl.|Der kleine Steingraben
1587 [34a]
? ? Der Schützenplatz 1587
Ziegenberg ? [34a] 7)
Hinterer und vorderer! ? Hint. u. vord. Bocksberg
Bocksberg 1587 [34a]
Ramselthal Ronseldöaäl, Golal. Ramselthal 1587 [34a]
Goldlauter Berg Gälauderbärgk, Goldl.
Streitrain ®) Streiträ, Goldl.
Oberer, Unterer Beer- Öwe, Öne Bebärgk,Beerberg 1587 [34a] °)
berg Goldl.
? ? Der alte Wildenstall 1544
[192] 9)
Regenberges bei Mehlis. Ueber den Regenberg-Kälberzähl und jenseits des Grundes
am Meisenbach hinauf lief die hennebergisch-sächsische Grenze, die den Meisenbach
hinauf stark befestigt war. 1665 [22, 8. 1732]: „... vor alters die grenze
zwischen Sachsen und Henneberg, im Meisebach herunter bis an den Kälberzahl unter
Mehlis, mit einer landwehr versehen und schlagbäumen verwahret, bis dato erhalten
worden.“ „Auf die kophe, allda die Mehliser wache halten und auf dem kamp des
Kelberzehls hin.“
1) Am Regenberg. Ein altes Bergwerk. — 2) Nach Gerland, a. a. O. 145: ein
„anhang‘“ des Regenberges. — 3) An der hennebergisch-sächsischen Grenze, im oberen
Bohligsgrund. — 4) Der Königsknübel über dem Königswasser. Nach einem Familien-
namen? — 5) So die Forstkarte (Zellaer Forst). Die Filssche Karte (Amt Schleusingen)
hat: Mühlenstraßer Kopf. — 6) Ueber dem Königsknückel. — 7) „Der Schützenplatz“
lag am Oberlauf des Königswassers, unter dem „Kleinen Steingraben“. — 8) Zwischen
dem Pochwerksgrund und der dürren Lauter. — 9) Im 16. Jahrh. ist bloß von einem
„hennebergischen Beerberg“ die Rede. Der „alte hennebergische Wildenstall‘“
stand an der Ostseite des Großen Beerberges, dem späteren „Adler“. (Vgl. Kroebel
„Junckers Rennsteigkapitel“, Thür. Mbl., Jahrg. 15, S. 13. 14.)
Forstnamen zwischen Lubenbach (Lichtenau) und Lauter (Hasel).
545
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Aschenthal Aschedöäl, Goldl. Ascherthals Kopf 1587
Beerbergsloch ? [34a]
Hundskopf Honsköpf, Goldl.
Diezen-Lorenzstein !)
Dieze-Lurzestai, Goldl.
Hohe Geiersberg Geiesbärgk, Goldl. Der Geyersberg 1587
Oberer und Unterer! ? [34a]
Geiersberg
Tongrube ?
Sandwurf Sändwurf, Goldl.
Kirchberg ?) Ki(e)rehbärgk, Golal.
Zeisighügel ?
Hoffnungswand 3) Hoffningswänd, Gold.
Ramselthal Rämseldöal, Goldl. Das Ramselthal 1587
Oberer und Unterer; Drokediegel, Goldl. [34a]
Trockentiegel
Borstenplatz #) Borsteplätz, Goldl.
Fichten-Kopf Fichte-Köpf, Goldl.
Blochwand Blochwänd, Goldl.
Hirschzunge °) ? Die Hirschzungen 1587
Rollwand Rollwänd, Goldl. [342]
Rosen-Kopf ®) Rüseköpf, Goldl. Rosenberg 1587 [34a]
Pochwerksgrund Bochwergksgrond,
3 5 Goldl. fDie Spinnersleyden 7)
\ 1587 [34a]
2. Gewässer.
Die Lauter 3) Lange Lauter, Suhl
Die Lange Lauter) |?
Das Pfannthalwasser |?
Ringbachsbrunnen 10) |?
? Luteron 1111 (Doben-
ecker I 1069); Lautter
1587 [34a]
1) Porphyrfelsen, südl. der Ausspanne. Dort hat zu Ende des 18. Jahrh. ein Ein-
siedler namens Dietzel Lorenz gehaust. Vgl. H. Jäger, Der Dietzenlorenzstein, Mareile II
6, 2. — 2) Am Fuß des Kirchberges liegt die Goldlauterer Kirche. — 3) Früher hier
Bergbau. — 4) Der Südhang des Fichtenkopfes. Ob nach den dort wachsenden Binsen
benannt? Unweit des Borstenplatzes stand der ‚neue‘ hennebergische Wildenstall. Der
sächsische Wildenstall befand sich etwas nw. davon, jenseits des Rennsteigs. Von
heiden Gebäuden sind die Grundmauern gefunden worden. (Mitt. von H. Kroebel.) —
5) Forstort über dem Pochwerksgrund, südl. vom Fichtenkopf. „Hirschzunge‘ wird ein
dort häufiges Farnkraut benannt (Blechnum boreale). An der Hirschzunge war früher
bedeutender Kupferbergbau. Fr. Regel, a. a. O. 87. — 6) Am Rosenberg und Hobeleite
ehemals reiche Kupfererze: „der tiefe Stollen“, „die weiße Lilie“, „die güldene Rose“,
Fr. Regel, a. a. ©. 87. — 7) Die Spinnersleyden wird zwischen Ramselthal und Hirsch-
zunge erwähnt. — 8) Die Lauter fließt aus einer großen Anzahl Quellbäche zusammen
(s. unten) und verbindet sich in Heinrichs mit der Hasel. — 9) Die Lange Lauter kommt
aus dem Katzentiegel am Eisenberge, eine andere Quelle vom Mordflecksrod. Der Bach
nimmt mehrere Zuflüsse vom Großen Eisenberg und Salzberg auf. — 10) Nach Fils,
Höhenmessungen im Kr. Schleusingen 45 (No. 639), „Rinnbachsbrunnen“. Eine Quelle
des Pfannthalswassers, am Ringberg. Das Bächlein fließt durch den Schattengrund.
544 Südseite.
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Moderne Namen
Rinnbach oder Rim-) ?
bach !)
Butterbrunnen ?) ?
Goldlautertränke 3) ?
Pochwerksgrundwas- |?
ser ?)
Gründelwasser ?) ?
Ramselthalwasser ®) ?
Die dürre Lauter 5) Dörre Lauter, Suhl
Die Heidersbacher |?
Tränke ®)
Das Heidersbacher |? Der Heitersbach 1587
Wasser 7) [34a]
Silberbrunnen ®) Selwebrünn, Suhl : ;
Steinfelder Wasser?) |? Ra
Kaltesteine ?) Kalte Steina, Suhl Kalte Steinau 1587 [34a]
..
Der Große Brunnen 1)
Göllners Brunnen !!) |Göllner’s Brünn, Suhl’ (Malwasser, Melwasser,
Müllwasser, Molwas-
ser, Moelwasser 1503
Der Grenzgraben oder| Grenzgräbe, Suhl [182]; Melwasser
das Mühlwasser 12) 154413) [19a]; Das Mühl-
wasser, Das Struth-
wasser 1642 [21] #)
1) L. Zufluß der Lauter; entspringt zwischen Ring- und Geisberg. — 2) Eine Quelle
des Rinnbaches, am Ringberg. (Fils, a. a. O. No. 657.) Butterbrunnen, weil die Schmiede-
felder Frauen ihre in Suhl zu verkaufende Butter dort kühlten. — 3) „Gründelwasser“
heißt der Bach im Pochwerksgrund da, wo Fcehtenkopf, Rosenkopf und Rollwand
zusammenstoßen. (Fils, a. a. ©. No. 917.) Die Goldlautertränke ist eine Quelle des
Pochwerkgrundwassers. Der Bach des Pochwerksgrundes hat früher nach Juncker
der Goldbach geheißen. Danach ist das 1546 gegründete Dorf Goldlauter benannt.
In der Wälderbeschreibung von 1587 [342] ist öfters die Rede von Wegen, die „in
die Goldlauter‘“ führen. — 4) Die Quelle ist bei den „Tränktrögen‘“ östl. von Gold-
lauter; heißt Breiter Brunn. — 5) Quelle der dürren Lauter am Geiersberg. — 6) Die
höchste Quelle des Thüringerwaldes am Rosenkopf (Rennsteig). Fils, a. a. O0. No. 909
u. 910. — 7) Das Heidersbacher Wasser entspringt westl. von Heidersbach und
mündet — oberhalb Suhl (bei Lauter) — in die Lauter. Die dortigen Häuser
heißen : Heldersbach. — 8) Am unteren Geiersberg. — 9) Kalte Steine und Aschen-
thal, zusammen Steinfelder Wasser, fließen ins Mühlwasser. — 10) Die Quelle der
Kaltensteine. Der Große Brunnen wurde nach 1708 von seinem Bette weggeleitet
und dazu (nach Fils 64) „mittelst offener Holzrinnen . . . über die Thongrube
geführt; er treibt zuerst die Mühle im Dorfe und wird dann in 25 gleiche
Teile für ebensoviel Berechtigte zum Bleichen mittels eines zusammengesetzten
Rinnensystems geteilt“. Die Wegleitung besteht noch jetzt, obgleich nicht mehr
gebleicht wird. — 11) Modern, nach einem Personennamen. An der alten Suhler
Straße. — 12) Der Grenzbach zwischen Gotha und Preußen, früher Sachsen und
Henneberg. — 13) a. a. O.: „Solches wasser scheidet churfürstl. und hennebergische
grenze.“ — 14) Von der Strudt abwärts, heißt der Bach „Struthwasser“. a. a. O.:
Forstnamen zwischen Lubenbach (Lichtenau) und Lauter (Hasel). 545
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Königswasser Königswasser, Suhl [Königswasser 1587 [34a]
Das Rodewasser !) ? Rodewasser 1503 [18a]
Der Dörnbach ?) ? Im Thornbach 1503 [18a];
Dornbachswässerlein
1642 [21]
Saupfützengrund ? Sewpfutzen 1589 (Wb.)
? ? Neben der vier hern-
Fallbach °) Fallmich, Suhl pronnen 1503 [18a]
Der Vierherrenbrun- |? Der Vierherrenborn 1544
nen *) [19a
Die Hasel ? Hasel 1587 [34a]
3. Straßen.
? ? Pfad, der von der Zehl
Die alte Nürnberger) ? nach der Goldlauter
Straße ®) gehet, 1587 [34a] 5)
2 ?
Der Albrechter steg 1665
[22] )
Diealte Suhlaer Straße$)
oder die Loibenstraße
IDe Äle Stra(i)ß, Suhl
„auf dem alten Störmischen, eingefallenen wüsten hammer und deren liegenden bohr-
mühle und büchsenschmieden, das Struthwasser; hinauf bis das Mühlwasser, so
sächsisch und das Königswässerlein, so hennebergisch, zusammenstoßen.‘“
1) R. Zufluß des Grenzgrabens von Köhlers Gehäu. — 2) Auf der Filsschen Karte
(Kreis Schleusingen) „Dürren Bach“. R. Zufluß des Grenzgrabens. Unterhalb der Dörn-
bachmündung wird das Mühlwasser „Erbgraben“ genannt (1642 [21]. Erbgraben,
jedenfalls das natürliche Wasserbett, im Gegensatz zum künstlichen Mühlgraben. In
Suhl heißt die Lauter: „Erbfluß“, in demselben Sinne. Mitt. von Herrn Amtsgerichts-
rat Kroebel. Vgl. auch E. Koch, Ueber den Namen Erbstrom, Thür. Mbl., 7. Jahrg.,
No. 2. — 3) Quelle „östl. am Neufang und südl. vom Reizenrod“. (Fils, a. a. ©.
No. 1031.) — 4) Die Quelle des Dörnbaches zwischen Dörnbach (Forstort), Böhmer-
berg und Todtemänner, an der Suhler-Zellaer Straße. Am Vierherrenbrunnen stießen
zusammen: Sachsen, die dreiherrige Zent Benshausen und Henneberg- Schleusingen.
Die jetzt ganz unbedeutende Quelle war 1642 [21] noch gut verwahrt: „ist der bronn
mit steinen eingefaßt und mit eisenklammern verwahrt und auch auf die tiche [Tische]
des brunnens viel unleserliche buchstaben, woran das churfürstl. wappen mit der
jahrzahl 1619 gehauen.“ Neben dem Brunnen stand ein Grenzstein (No. 44), ‚worauf
ein gehauen mit dem buchstaben S und darunter ein Hufeisen gehauen“. Hufeisen
findet man öfters auf Grenzsteinen eingehauen. — 5) Dieser Pfad wird am Geiersberg
erwähnt: „... am Rennsteig, da der weg in die Goldlauter hinunter gehet, den Renn-
steig hinfür, bis an die Kreuz [!], da die Kalte Steinau herab stoßet, bis uf den pfad,
der von der Zehl [Zella St. Bl.] nach der Goldlauter geht“. — 6) Von Zella über
den Böhmerberg-Todtemänner-Domberg, nach Suhl. Ueber dem Zellaer Bahnhof sind
noch deutlich die alten Straßenspuren auf der Wiese zu erkennen. — 7) Ueber den
Böhmerberg nach Zella. — 8) Die Straße Oberhof-Suhl. Westl. vom Großen Beerberg
verläßt sie die Höhe. An der Crawinkler Ausspanne, auf der henneberg-sächsischen
Grenze standen die „zwei heiligen Stöcke“, einer davon mindestens ein Marienbild
enthaltend (‚Unser lieben Frauen“).
Gerbing, Flurnamen. 35
546 Südseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Die heiligen Stöcken })| ? Unser lieben Frauen
1544?) [192]; Heilig
stöck 3) 1642 [21]
Garnweg ®) Garnwä(e)gk, Heiders-Der Garnweg 17745)
bach
Der Adler ®) ?
Der Sammelsteig ”) ?
? ? Heiligen stock 16428) [21]
? ? Am seullerwege, Am
suller wege 1503 [18a]
? ? Am Albrechtsstige 1503
[184]
? ? Der Melbergsche stig
1503 [18a]
4. Wiesen und Röder.
Schäferswiese ?)
Hilpertsrod 10)
Fischers Rod 10)
Weißgerbers Wiese 10)
Trinerod 10)
Untere alte Rod 1!)
Thonrod 1)
Ecksteins Rod 1!)
Heinzenwiese (Sauer-
berg)
Kerbwiese (Sauerberg)
Glaswiese (Glas-Berg)
1) S. Anm. 8 vor. $S. — 2) „... auf die Sulerleuben, zu unser lieben Frauen
zu.“ — 3) „Zwen heilig stöck auf der Suhlerleuben und der straß, so von Suhl
nach Oberhof geht.“ (Vgl. Kroebel, Thür. Monatsbl., 15. Jahrg., S. 12. 13.) —
4) Weg von Heidersbach nach dem Rennsteig. Heidersbach wurde 1708 von Friedrich-
röder Bleichern gegründet. Auf dem Garnweg schaffte man im 18. Jahrh. das
zu bleichende Garn aus Norddeutschland (besonders aus Braunschweig) in das Dorf
Heidersbach. Später (im 19. Jahrh.) kamen die Garne aus Suhl. Der Weg war sehr
steil. Deshalb wurde beim Herannahen der Karren stets ein bestimmter Vertrauens-
mann von Heidersbach heraufgeholt, der die nötigen Schleifreiser zum Hemmen an
den Rädern anbringen mußte. (Mitt. von Herrn Amtsgerichtsrat Kroebel-Suhl.) —
5) Aus: „Beschreibung des Suhler Forstes 1774 und 1775. Nach Akten im Besitz
des städtischen Museums in Suhl. — 6) Vom Grenzadler auf dem Rennsteig, östl. vom
Großen Beerberg, lief die aus dem Gerathal über Gehlberg-Güldene Brücke-Schneehaus
[Rennsteig] kommende Straße abwärts, auf dem r. Ufer der dürren Lauter, nach Gold-
lauter und Suhl. — 7) Der Sammelsteig (fälschlich auf den Karten Semmelsteig!) ist
ein Verbindungsweg vom Borstenplatz nach der Burgerstraße. — 8) Beim Mordfleck
stand „ein eichener heiligen stock ... neben dem Rennsteig, so auch ein heiligen stock
genannt wird [!] mit der jahrzahl 1615 den 23 juli“. Dieselbe Datierung befand sich
auch an den beiden Heiligenstöcken. — 9) Am Schäfersgraben, östl. von Benshausen.
— 10) Am Regenberg. — 11) Am Böhmerberg.
Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau. 547
a ————————————————————————nn nn _
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Reitzenrod (Neufang)
Grüberswiese !)
Heidersröder ?)
Pulvermachersrod ?)
Husarenwiese ?)
Tischwiese ?)
Amtmannswiese °)
Popps Rod ®)
Stahlhammerwiese °)
Spörs Rod?)
Hirtenrod 3)
Tamburrod ®)
Lämmerrod ?)
Schneidersgrund ®)
Käsefrauenwiese
(Kahleberg)
Bärenwiese (Farmen-
fleck)
Fischerswiese °)
Nehrlichswiese °)
Dietzenwiese ?)
Schulrodswiese °)
Buschwiese °)
Schneidersrod !P)
Hirtenröder 1)
Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau.
1. Berg- und Tal-
namen.
Oberlautenberg Öwerludebägk, St.!) 9
Fe atenberg ö I |Lautenberg 1589(Wb.)?)
1) N.ö. vom Fröhlichen Mann. — 2) Zwischen Mühlwasser und Königsknübel. —
3) Am Hochwald, östl. von Zella. — 4) Am Heuweg. — 5) Steinfelderwand. — 6) Am
Malzschlag. — 7) Zwischen Aschenthalshügel und Steinfelderwand. — 8) Am Kirch-
berg, sö. von Goldlauter. — 9) In der dürren Lauter. — 10) Am Streitrain. — 11) Am
Goldlauterberg, über dem Ramselthal. Jedenfalls benannt nach den Herden der „Willen“.
Dort stand der „Neue Hennebergische Willenstall“. Fils (Karte von Schleusingen)
hat „Hirschröder“. —
Die Oertlichkeiten folgender Röder von 1503 [182] sind nicht mehr nachzuweisen:
Roder in der Oberhardt; auf der Schwartzburg; Roder, die hoche Than genannt;
im oben rohr.
1) St. = Steinbach-Hallenberger Mundart; Rott. = Rotterode; Sel. — Seligen-
thal; Mehl. — Mehlis; Z. = Zella; Bensh. —= Benshausen. — 2) Wb. = „Walt-
Büchlein und Verzeichnus der grenzen... im amt Schmalkalden, Centh Benshausen,
Brotroda, vogtei Hernbreitungen und bezirkämter des Werrastroms“, 1589 oder kurz
35*
548 Südseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
? ? Am döpffenbanck 1589
Schwarzer Kopf Schwarze Köpt, St. (Wb.)
Hellenberg Hällbägk, St. Helmberg 1589 (Wb.)
Zimmerkopf Zimmerköpf, St. Zimmerberg, Zimmerkopf
1589 (Wb.)
Petersberg !) Bieder$bägk, St. Petersberg 1589 (Wb.)
? ? Der Holberg 1589 (Wb.)
Donnershaugk !) Düner$häu, St. Donnerhaugk, Donners-
Kachelofen ?) Kachelofn, St. haugk 1589 (Wb.)
Hoher Berg Humbägk, St.
Das Wüste Schloß 3)) Wüest Schlöß, Mösbich,? Moseburc 1228 #)
(die Mosburg;) St.
Das Köpfchen 's Köpple, St.
Die Lindenwand Linewänd 5)
Arzberg ®) Arzbägk, Rott. Artzbergk 1587 [34a]
Aler$bach - Gemeine,
AltersbacherGemeinde- |) , Altersbach
Wald 6) Sn - Gemeine,
Rott ;
; k Ad]: 3
Genick ?) Geknick, St. De Baal =
Landwehr Lämber, St. Landuehr 1548 [344]
Kirchberg) Kerchbägk, Rott. Kirchberg 1587 [34a]
Arnsberg Arnsbägk, Rott. Arnsberg 1587 [34a]
Silberhaugk ?) Silwerheichle, St. Silber Haugk 1587 [34a]
Salzkopf Salzköpf, St.
Humpfenloch 1°) Humpfelöch, St.
darauf veröffentlicht. Gedruckt in: Beiträge zur Geschichte des hessischen Forstwesens
von Dr. Gerland, Zeitschr. d. V. f. hess. Landeskunde, N. F. Bd. 4, Kassel 1873.
1) Der Donnershaugk, ein Bergkegel, unmittelbar am Rennsteig, mit weitem
Rundblick, gilt seit alters als einstmalige Kultstätte des Donar. An den Donnershaugk
grenzt der Petersberg. Der Heilige Petrus trat an die Stelle des Donnergottes.
(P. Zschiesche, Heidnische Kultusstätten in Thüringen, Jahrb. d. Kgl. Akad. d.
Wissensch. Erfurt, 1896, S. 11.) — 2) Höhle am Donnershaugk. — 3) Eine wüste
Burgstätte ganz geringen Umfanges, dicht an der Tambach-Steinbacher Straße gelegen.
Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 18. — 4) Fr. Regel, a. a. OÖ. nach Rein, Thur. saer., Kl.
Ichtershausen. — 5) Die Südwand des Köpfchens. Hier soll vor uralten Zeiten die
„Hexenlinde‘ gestanden haben. Zur „Walper‘“ (Walpurgis, 1. Mai) ziehen noch heute
Burschen und Mädchen (,„Jonge un Mäjen“) hinauf und feiern dort bis in die Nacht
(mündl. Mitt... — 6) Am Arzberg (Erzberg!) war bedeutender Eisenbergbau. —
62) Die auf dieser Seite bis hierher genannten Forstorte liegen auf dem rechten
Haselufer. — 7) Mancherlei Namen unterhalb Steinbach, längs der alten Straße, deuten
auf einstige Befestigung. Da, wo die Schmalkalder Straße einmündet, auf dem r. Ufer
des Altersbaches, ist das „Geknick“ (Verhau!). Weiter nach dem Ort zu: „die Land-
wehr‘ („Lamber‘), auf der östl. Seite der Straße: „die Wart‘“ und oberhalb Herges
der „Hergeser Schlag‘ (Schlagbaum). — 8) Am Fuß des Kirchberges steht die Stein-
bacher Kirche. — 9) Beackerte Anhöhe zwischen Steinbach und dem Arnsberg. —
10) Das Humpfenloch ist eine Schlucht zwischen Arnsberg und Unterdörferwand.
Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau. 549
Te e————————————————————————————
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
1 115 IE Eng Baherbab 1EBER "E FEEEe
Winterliete Winderliede, St. Winterleite 1587 [34a]
Hölzchen }) Hölzle, St. u. 1611 [40]
Scheitelkopf Schedelköpf, St. Schettelbach 1587 [34a]
Kuhestall ?) Kühehalte, St. Küestall 1548 [344]; Un-
term Kühestall 1587
[344]
Ziegelloh Zejeloh, St. Ziegenlohe 1587 [34a]
Arnthal ) Arndöäl, St. Arnnthal 1548 [344]
Hungerhaugk ®) ebs., St. Hungerhaugk 1548 [344]
Brand Bränd, St.
Dicker Berg Dickebägk, St. Dickberg 1587 [34a]
Die Berglöcher 5) Bägklöchle, St.
Donau Duinau, St.
Unterdörferwand ®) Önnerdörferwänd, St.
Die Struth ?) Stroud, St.
Reinhardsberg 2
Erbsthal Erbsdöäl, St.
Das Knillfeld ®) Knillfald, St. Knelfeldt 1587 [34a]
Dörmbachswand °) Dürmichswänd, St. Dormberg 1587 [34a]
Im Steingeröll Steigeröll, St. Grosse und kleine Her-
Großer und Kleiner | Grosse, ne] meßbergk 1587 [34a];
Hermannsberg 10) bägk, St. Große und kleine Her-
mansberg 1589 (Wb.)
Finsterbach 11) Fänsterbäch, Ober- |Finsterbach 1589 (Wb.)
schönau
? ? Findelbach 1613 12)
. De Möst, St. Die Moeße, Die Moes
ns Hoest"") Möster Stei, $t. 1589 (Wb.)
Die 12 Apostel !#) Zwölf Apostel, St.
Sumpf 13) Sompf, St.
1) Oestl. von der Winterliete, an der Hergeser Straße. — 2) Am Forstort Kühe-
stall (zwischen Scheitelkopf und Knüllwiesen) war die „Kühhalte“, d. h. der Mittags-
Ruheplatz für die Herde. — 3) Das Obere und Untere Arnthal: Wiesengrund zwischen
Ziegelloch und Brand. — 4) Westl. vom Dicken Berg. — 5) Einstiges Kupferbergwerk
am Dicken Berg. — 6) Anhöhe östl. vom unteren Marktflecken Steinbach. Früher
soll der Ort Steinbach in Unter- und Ober-Steinbach getrennt gewesen sein. (Fr. Regel,
a. a. O. 80.) — 7) Wiesen zwischen Unterdörferwand und Erbsthal. — 8) Südl. vom
Großen Hermannsberg. — 9) Auf dem 1. Ufer des Doermbaches. — 10) Der Große
Hermannsberg ist wohl landschaftlich der wirkungsvollste Berg des Thüringerwaldes.
1587: „ein felsichter, kalter ort.“ — 11) Forstort zwischen dem Vorderen und Hinteren
Finsterbach (Bäche). Die folgenden Forstorte bis einschließlich „Falkenstein“ auf dem
r. Haselufer. — 12) Gerland, a. a. O. 65: „Findelbach, liegt zwischen Hanstein [Hohe
Stein] und Finsterbach.“ — 13) Ein gewaltiger, nach dem Kanzlersgrund zu schroff
abfallender Porphyrfelsen. Die Bezeichnungen „Sumpf“, „Mös‘, „Möst‘“ usw. beziehen
sich auf das Hochmoorgebiet, das den Rennstieg vom Wachserasen bis gegen das Mord-
fleck hin begleitet. — 14) Porphyrfelsen zwischen der Moest und Oberschönau.
550
Sudseite.
Moderne Namen
Kohlenbachswand
?
Jägerhaus !)
Falkenstein ?)
Dürrkopfstein ?)
Dürrkopf
Der Brand ®)
Hoher Stein
Steinhaugk )
Mittelhaugk
Ochsenstall ®)
Der Kanzlersgrund
Kanzlersberg
Gebrannter Stein
Mundartliche Aus-
sprache
?
Jäjerhuis, St.
fFunkelStei, St.
\Fälgemä, Seligenthal
Dürrkopfstei, St.
Dürre Kopf, St.
Bränd, St.
Hohe Stei, St.
Steihaugk, St.
Medelhaugk, St.
Ossestoal
(Kanzlersgroind, St.
\Keßler$groind, St.
p)
Gebränder Stei, St.
| Urkundliche Formen
Kolmbachswand 1589
(Wb.)
Der Rinkbergk 1587 [34a]
|Falkenbach 1613 9)
Der dörre Haugk 1589
| (WB)
Der Brandt 1589 (Wb.)
Honstein 1589 (Wb.)
Steinhaugk 1548 [34d]
Mittelhaugk 1589 (Wb.)
Kanzlersgrund 1589
| mb)
| Der gebrandte Stein
1545 [19]; Brandten-
| stein 1587 [34a]
Schützenberg 1587 [34a]
Schützstein 1589 (Wb.)
Blozse louben 13578);
Melisser leuben 1587
[342]; Bloße leube 1665
[22]
Altes Joch oder Alte
Brücke 1642 [21]°)
Schützenberg
?
Zellaer Loibe ?)
Schützebärgk, Mehl.
2
Leiwe, Mehl.
1) Ueber dem Kanzlersgrund, zwischen Dürrkopf und Sumpf. Ich habe nirgends
eine Notiz gefunden über ein dort stehendes Pürschhaus. — 2) Porphyrfelsen über
dem Kanzlersgrund. — 3) Aus: Die Gewäldte in der Centh Benshausen .. . 1613.
Gerland, a. a. OÖ. 63. — 4) Sö. vom Donnershaugk. — 5) Heim III S. 57: „beim
Knöllfeld ... lieget ein Berg, den man den Steinhauck nennet und auf der rechten
Seite drüber die Glashütte benannt.“ — 6) Der Ochsenstall stand zwischen
Kanzlersberg und Reifweg. Bis Anfang der 20er Jahre des 19. Jahrh. wurde sommers
über das Steinbacher Vieh zur Weide in die Berge getan. Nachts kamen die Tiere
in den Stall; der Dünger wurde morgens auf die Wiesen gespült. Ein Hirt blieb
mit seiner Frau bei der Herde. Am Sonntag kam die Steinbacher Jugend hinauf zum
Milchtrinken (mündl. Mitt... — 7) Sw. von Oberhof, zwischen Schützenberg und
Sternberg. — 8) Aus: StA. Gotha QQ Is 287, Or. d. Kl. Reinhardsbrunn. Die Bloße
Läube (wohl benannt nach den abgeblößten Bergen auf dem Rücken des Thüringer-
waldes) bildete die Nordgrenze des vom Kl. Reinhardsbrunn an den Landgraf ver-
tauschten Gebietes. — 9) Das Alte Joch (Chr. Juncker, Beschreibung des Rennsteigs,
herausgegeben von P. Mitzschke, Meiningen 1891) ist, wie Kroebel (Thür. Monatsbl.,
Jahrg. 15, S. 12) nachweist, „zweifellos nichts anderes, als die „alte Brücke“, die
nach dem Vertrage von 1574 (Werther, Suhler Chronik, Bd. 2, S. 92) 33 Gerten
lang, und von dem Wegehalter zu Oberhof „in guter Besserung‘ zu erhalten war.“
Dieser „gebrückte“ Weg war also ein Teil der Oberhof-Mehliser Straße auf der
Zellaer Loibe.
Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau. 551
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | | Urkundliche Formen
sprache
Sternberg !) ? Sternberg 1503 [18a]
? 2 Das Roßfleck ?) 1557 [19]
Lubenbachs-Grund Lubachsgroind, Mehl.
Lubenbachswand Lubachswänd, Mehl. |Lubenbachswand 1640[8]
Ackerholz °) | Ackerhöizie, Mehl | Ackerholz 1640 [8]
Alte Straße #) ? Alte Straße 1587 [34a] ;
Die alte Straß 1640 [8]
Einsiedel 5) Aisidels, Mehl. Am Einsiedels 1503 [18a];
Einsiedlers 1640 [8];
Einsiedels 1665 [22];
Bei der Sau) ? Der Einsiedel 17.Jh.[37]
Heinrichbachstein HaierStei, Mehl. Heinerstein 1587 7) [12];
Heinrichsstein 1640 [8]
Rothebach Rüedebach, Mehl. Rottenbach 1587 [34a]
Lerchenberg °) Lerchebärgk, Mehl. Lerchenberg 1358?)
Heidebergle ebs., Mehl.
Mittelrain Medelrai, Mehl. Mittelrein 1587 [12]
Eliasecke 19) ?
Schuchardskopf Schuckerds Köpf, Mehl.
Reifweg 1!) Reifwägk, Mehl.
Hundsrück Honsröck, Mehl. re
Schwarzberg Schwärzbägk, Mehl. 1557 119]; scherartze
Lehmlöcher 1?) ? | bach 1587 [12]
Der Ruppberg 13) Robägk, Mehl. Ruppbergk 1503 [18a];
Ruperg 1587 [19]; Rup-
persberg 1642 [21]
1) 1557: „Sternberg, stoßt oben an die Leüben“ [19]. — 2) Das Roßfleck war,
wie der Name klar ergibt, ein Weideplatz für die fürstlichen Willenherden. „Das
Roßfleck hebet sich am Rennsteig, wie er in die Suhlerstraß geheget, do der Schotten-
bach [Schuderbach] wendet.“ Es wurden dort Buchen gehauen zu „rathwern oder
schubkarn uf die veste Grimmenstein“ [1557: Grumbachsche Händel!]; „gehet an der
wiesen herein bis an Sternberg, den grund hinein bis an das Pfannthal.“ Das Roßfleck
lag also südl. vom Harzwald. 1569: „das Roßfleck, mit wilden und viehe beweidet‘“,
— 3) Jedenfalls benannt nach dem „acker‘-weis abgelassenem Holz. — 4) Berg-
name; zwischen dem Einsiedel und dem Lubenbach. Vgl. Straßen. — 5) Berg, westl.
der alten Straße Oberhof-Mehlis.. Eine ehemalige Klause ist mit Juncker zu ver-
muten. — 6) Forstort (Flur Zella) westl. der Alten Straße. — 7) Der Heinrichstein
ist ein Felsen am Einsiedel. Früher war dort noch ein Forstort: „Hirschberg“
bekannt. „Der Hirschberg und Heinerstein liegt zwischen Heinersbach, Reifweg und
Mehliser straßen, so von Oberhof herangehet‘“ (1587). — 8) Beackerter, nach Zella
zu parkartig bepflanzter Hügel zwischen Mehlis und Zella. — 9) Aus: StA. Gotha
QQ Is 293, Or. d. Kl. Reinhardsbrunn. — 10) Wiese im oberen Heinrichsbach., —
11) Der Name „Reifweg‘“ als Forstort ist zweimal auf der Forstkarte eingezeichnet: auf
preußischem wie auf gothaischem Gebiet. Der Forstort Hundsrück liegt dazwischen,
gerade auf der Grenze. — 12) Am Schwarzenberg, im oberen Schnepfenbach. —
13) Steiler Bergkegel nördl. von Mehlis. Zwischen Rechberg und Braukopf.
: 552 Südseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Braukopf Broiköpf, Mehl. Broiberg 1587 [34a]
Lipsestein !) LipskeStai, Mehl. Lipfenstein 1642 [21];
Jungfernhügel 2) Jampferhügel, Mehl. | Lipschstein 1642 [37]
Rechberg °) | Rechbägk, Mehl. Im Rechberge 1503 [18a];
Regeberg) 1557 [19];
Reheberg 1587 [12];
Der Regberg 1665 [22]
Ruppersthal >) Rober$döal, Mehl. Rupperstall 1503 [18a];
Ruppersstall 1587 [12];
Hackebühl Hackebiel, Mehl. Ruppernthal 17. Jh. [37]
? ? Der Brückkopf®) 1640 [8]
Meisenbachswand Meisebach, Bensh. Reisigenstein 1548 [344];
Die Kerbe ’) Die Ka(e)rwe, Bensh. | Reusenstein, Reisen-
singer Stein ®) senig Stein 1611 [40];
Reisenderstein od. Rei-| Reiseninger Stein, Mehl.) stein 1587 [34a]; Rei-
| ReitendeStein 1665[22]
Die Metze, die Hohe| Metz, Mehl. Die Metz 1587 [34a]
Metz?)
Rollwand Rollwänd, Bensh.
Kl. Flüderbach Fliedebach, Bensh. Kl. Flietenbach 1587 [34a]
Rothwände Rüedwänd, Bensh.
Spitzel-Berg Spidebich, Bensh.
Rothe Hügel Rüede Hügkel, Bensh.Das Roth 1587 [34a]
Bermbacher Hügel Bärmicher Hügkel,
Bensh.
Mittel-Berg Medelbärgk, Bensh. [Mittelberg 1587 [34a]
Brand Bränd, Bermbach
Elmenthal O(u)ndöal, Bermbach 19)
1) Felsen am Braukopf. — 2) Zwischen Schwarzberg und Braukopf. — 3) Zwischen
Braukopf und Rechberg stand seit 1619 ein Dreiherrenstein (Sachsen-Henneberg-Hessen);
„ein stein, der dreieckigte stein genannt, mit W. und S H 1619“ (1665 [22], fol. 63b).
— 4) Mit dem Regeberg (so 1557, 1569 u. s. f.) ist nicht der Regenberg, sondern der
Rechberg bezeichnet: „Der Regeberg, zwischen Meißbach und Ruppersthal“; „der
Reifweg am Regeberg“ usw. — 5) Tal zwischen Schwarzberg und Rechberg. — 6) Die
Straße Mehlis-Benshausen beim Durchbruch der Lichtenau zwischen Rechberg und
Kälberzähl war stark befestigt zur Zeit des 30-jährigen Krieges. Auf der Seite des
Rechberges wird erwähnt: „ein stein, der Brückkopf genannt“. Vgl. Kälberzähl. —
7) Zwischen dem Reisendenstein und Metze. — 8) A. W. Fils (Barometer-Höhen-
Messungen, a. a. ©. 77) hält „Reisenderstein“ für richtig, nicht Reisinger Stein. Ein
steiler Felshang über der Benshäuser Straße. Chr. Juncker (a. a. O. Buch 2, Kap. 8,
Meininger Arch.) schreibt ebenfalls „Reißender Stein“ und meint, der Berg habe
seinen Namen „von dem Abreißen und Herunterfallen der Kieselsteine“. Zahlreiche
Gesteinsbrocken (Melaphyr?) bedecken den Felshang und den Weg unter dem Stein.
— 9) Im ehemaligen Grenzwinkel zwischen Sachsen, Henneberg und Hessen auf
dem r. Ufer des Meisenbaches. — 10) Die Forstkarte hat für das Tal der oberen
Bermiech: Elmenthal. In Bermbach kennt man diesen Namen nicht. Man sagt dafür
„Urnthal“ oder O(u)ndoal.
Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau. A53
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Schuchardstein !) ? Schuchartsstein 1589
Glashütte ?) Gläshötte, Bermb. (Wb.)
Landwehr °) Lämbert, Bermb.
Sattel-Berg *) Sädelbägk, Bermb. Der Sattell 1587 [34a]
Sonnenberg 5) Sonnbägk, Bermb. Sonnenberg 1587 [34a]
? 2 Der Radelsbach 1589
(Wb.)
2. Gewässer.
| Hasel Iaanern | a
j Groindwässer (Hallenb.| [Das Gemeinwasser, Die
= chwarza |) | Schwarza jE Ober- | Schonau 1548 [344]
Schünä schönau
Hungerborn ?) %
Hasselborn ?) ? ? Der Schonaue bronn ’)
1548 [344]
Veilchenbrunnen °) Veilchesbrönn, Steinb. (Ratterspacher bronn,
n N . Rotterberger brunn
Scniengeben limertin, Sb sis" SE; Aal
Falkengraben °) Fonkelgräbe, Steinb. ent, a
Vordere und Hintere| Förder un henner Fän-!
Finsterbach sterbäch, Unterschön.
Kühnbach Kiemich, Oberschön.
Kohlenbach ?
1) Am Braukopf. — 2) Forstort im Oberlauf des Landwehrgrabens. Hier soll
in alter Zeit eine Glashütte gestanden haben. Die Halden und Schutthügel sind noch
nicht untersucht. (Mündl. Mitt. in Bermbach.) — 3) Alte Grenzbefestigung? —
4) Breitrückiger Berg südl. von Bermbach. — 5) Nach Süden steil abfallende Berg-
wand östl. von Bermbach. — 6) Wie schon Fr. Regel (a. a. O. 80 Anm. 3) sagt,
herrscht große Verwirrung hinsichtlich des Bachnamens. Ich habe vielfache Nachfrage
gehalten längs der Ufer und kann nach meinen Erkundigungen folgendes feststellen:
Der Bach heißt im Oberlauf (bis zum Kanzlersberg, bezw. Mittelhaugk): die Hasel;
im Mittellauf, bis gegen Schwarza hin: Grundwasser („Groindwässer‘“); im Unterlauf:
die Schwarza.. Schwarza (Schwarz-aha) und Lichtenau sind gewiß in absicht-
lichem Gegensatz benannt worden. Nach einer Notiz der Schwarzwälder Amts-
beschreibung (1665) scheint der Name Häsel auch für den Meisebach gebräuchlich
gewesen zu sein: „der Lubenbach entspringet in dem Sommerbach, gehet den Luben-
bach herein unter Mehlis, da kömmt es in die Häsel“. In der Beschreibung
der Zent Benshausen 1548 [344] wird der Oberlauf (bis zur Mündung des Dornbach)
in Unterschönau genannt: das „Gemeinwasser, das dreier Herren ist“
(Hessen, Sachsen, Henneberg); ein anderes Mal: „das wasser, die Schonau genannt“.
Unterhalb Unterschönau heißt der Bach: „das Hallenberger wasser“. — 7) Die Quellen
der Hasel (Forstkarte: „Hassel“) am Schützenberg; der Hasselborn = der „Schonauer
bronn“. — 8) Die Quelle des Radelsgrabens, neben der Mehliser Straße. Das Bäch-
lein fließt am Schützenberg hin und heißt Schützengraben oder Radelsgraben. —
9) R. Zufluß der Hasel zwischen Falkenstein und Dürrkopfstein.
554 Südseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Zimmerbach !) Zimmerbäch, Ober- De Zimmerbach 1589
schönau (Wb.)
Kühnbach ? Der Obergrund.oder große
Hellenbach Hällmich, Steinb. Kinbach 1589 (Wb.)
Dörmbach oder Dörn-| Dürmich, Steinb. Dorbach, Dornbach, Kal-
bach ?) ä tenbronnsteinfloß 1548
[344]
Kaltenbrunn Kälbrünn, Steinb. Kaltenbronn 1548 [344]
? ? Der lange Kinbach3) 1589
(Wb.)
Lautenbach Ludemich, Steinb. Laudenbach 1589 (Wb.)
Mosbach Mösbich, Steinb.
Altersbach t) (Altersbäch ee Altersbach 1548
\Genickwässer t)j bach |f [344]
Jungfernborn 5) Jumpferbrünn, Steinb.
Buchborn ®) Buchbrünn, Steinb.
Die Dürre Häsel ”) Häsel, Mehl. Das wasser, die Hasel
Landwehrsgraben ®) Lämbertsgröam, Berm-| genannt, 1642 [21]
bach
Bermbach Bermich, Bermbach ss Lügenbach
Lubenbach °) Lubach, Mehl. ne has] | a
Auß 17. Jh. [37]
? ? Der Breubronn 1548 [344]
Pfannthalsbrunn 2
Das Pfannthal ? Der bach, das Pfann-
thal genannt, 1587 [12]
1) Vom Zimmerkopf; fließt zwischen Hellenberg und Petersberg durch. —
2) L. Zufluß der Hasel durch den wiesenreichen Dörmbachsgrund. Die Quelle heißt:
Kaltenbrunn. — 3) Gerland, a. a. ©. 40: „Moes und Donnershaugk scheidet ein grund
und fluß, der lange Kinbach genannt“. — 4) Nach dem Bach wird das Dorf
„Altersbach‘‘ genannt worden sein. Der Unterlauf heißt „Genickwasser“ nach dem
„Geknick‘“ (Verhau), das dort längs der Straße als Schutzwehr angebracht war. Da,
wo Mosbach und Hasel zusammenfließen, ist „das Unspel“. — 5) Quelle am Rupperg.
Dort erscheint zuzeiten eine verwunschene Jungfrau. Ganz in der Nähe der Jumpfer-
stein, ein Gedenkstein. — 6) Am Großen Hermannsberg. — 7) Die Dürre Häsel ent-
springt am Braukopf („Breubronn‘“); sie bildete hier die Grenze zwischen Hessen und
Henneberg. — 8) Der Landwehrsgraben mündet bei der Bermbacher Mühle in die
Häsel, an der Grenze der Zent Benshausen. — 9) Die Quellen des Lubenbaches sind der
Pfannthalsbrunnen, die Quelle des Pfannthales und die des Sommerbaches und Sommer-
bachgrabens. 1640 [8]: „Aus dem Pfanthal und Sommersbach kommen 2 wässerlein
zusammen, welches danach der Lubenbach genennet wird.“ Der Unterlauf des Luben-
baches heißt die Lichtenau. Daß diese Bezeichnung sehr alt ist, beweist der Name
der Wüstung Lichtenau (Lichtenowen 1267, Hb. Urk. V 7), die jedenfalls nach
dem Bach benannt war. Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 81. Nach der Amtsbeschr. von
1642 [21] reichte die Flöße „uf den Lubenbach hinunter gegen Meinungen in die
Werra, vollends nacher Saltzungen, so anno 1638 angefangen worden.“ Beim Pfann-
thal wird 1557 [19] die „Lugenbacher Muhlen“ erwähnt.
Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau. 555
Mundartliche Aus- | Urkundliche Formen
Moderne Namen |
sprache
’ Sommerbachsgraben
Ben } ö 1642 [21]; “ Sommer-
ommerbachsgrabenf |? bachfluß 17. Ih. [37
Körnersbach !) ? a . Jh. [87]
Floßgraben !) ?
Becherthal ? Becherthalfluß 17.Jh. [37]
Großer und Kleiner '? Sternbach 1587 [12]
Sterngrund
Spitzelbach, ? Spitzelbach 1503 [18a]
Mönchswasser ?) Mönchswässerle, Mehl.| Rothenbach. Rotten-
ebach { bach 1508 [18a]
Der kalte Brunn Käle Brönn, Mehl. Am kalten brunn 1503
[182]
Bierbach °) ? Birpach 1358); Birgk-
bach u. Birbach 1503
[184]
Der Kropfbrunnen 5) |Kropfbrönn, Mehl. Cropphechten burn
13576); Aufm Kropf-
born 1503 [18a]
Heinrichsbach’) (oberer| Heier$bach, Mehl. Heigersbach u. Heyers-
und unterer) bach 1503 [18a]; Hei-
Samuel - Heinrichs- 2 nersbach 1557 [19]
brunn $)
Schnepfenbach Schnepfebach, Mehl. |Schnepfenbach 17. Jh.
Schössersbrunn °) Schössersbrönn, Mehl. | [37]
Meisebach 1) (oberer u.| Meisebach, Mehl. Meisenbach 1503 [18a];
unterer) Musselwache 10) 1544
[19a]; Meusenbach 1612
[19]; Meisbach 1642 [8];
Meisenbachfluß 17. Jh.
[37]
Buchbrunn Buchbrönn, Bensh. Buchbrünnlein!!) 1642 [8]
1) Sommerbachsgraben und Körnersbach (zwischen Forstort Sommerbach und
Suhler Leibe) bilden vereinigt den Floßgraben. — 2) Das Mönchswasser entspringt im
Rothebach (Forstort) und fließt durch die Mönchsgasse. — 3) Kleiner Zufluß des
Lubenbaches vom Böhmerberg. Das Wässerlein sollte einen Teil der Grenze bilden
von dem Reinhardsbrunner Klosterbesitz, der bei dem Tausch um den Waldbezirk
bei Friedrichroda den Benediktinern verblieb. — 4) Aus: Or. StA. Gotha QQ Ie 293:
„fleck, der do heizst Birpach, waz acker ader wisen ist... . von dem Birpache daz
wazser zeu tal . . .“‘ — 5) Jetzt fast versiegte Quelle bei der Kohlenniederlage in
Mehlis. Vgl. Flur Mehlis. — 6) Aus: Or. StA. Gotha QQ Is 287. — 7) Der stärkste
Zufluß des Lubenbaches.. — 8) Die Quelle des Heinrichsbaches am Einsiedel. —
9) Am Krämersrod, westl. von Mehlis. — 10) „Der Musselwache gehet bis an den
Rennberg (Regenberg).“ Der Meisebach bildete vom Dreiherrenstein südwärts die
Westgrenze zwischen der Zent Benshausen und Sachsen. — 11) „Ein brünnlein am
Regberge, das Buchbrünnlein genannt, nechst dem Josephs Königs rod ... [jetzt Buch-
brunn-Rod].“ Dieser Buchbrunn wird von Chr. Juncker I 2 als „, Vierherrenbrunn“
556 Südseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
? ? Hirschbrunnen !) 1665
[22]
Schwarze Pfütze 2) ? Die Saupfützen 1587 [34a]
Heuloch ®) Heulöch, Bensh.
Flüderbach (Kleiner u.| Fliedebach, Bensh. Gr. u. Kl. Flietenbach,
Großer) #) Flutenbach, Plieten-
Die Lichtenau ) ebs., Bensh. bach, Plutenbach 1587
[344]
3. Straßen.
Die Alte Straße!) Al Strä(i)ß, Mehl. Die alte straßen 1557
Herrenweg ?) Harnwägk, Mehl. [19]
? y Am Monchweg ?) 1503
[18a]; Mönchsweg 1642
[21]; Münchenweg 17.
Bei der Hand 3) Bi der Hand, Mehl. Jh. [37]
? ? Die Melser straße?) 1648
[344]
Reifweg #) Reifwagk, Mehl. und/Reifsteg 1524 (Heim,
Bermbach Henneb. Chronik III
bezeichnet, „nicht weit vom Rupperg, gegen Mehlis herunter‘. (Vgl. Kroebel, „Noch-
mals Junckers Rennsteigkapitel“, Thür. Monatsbl. 1907, 11, S. 126.)
1) Zwischen Rechberg und Meisebach. — 2) Die Schwarze Pfütze (Saupfütze)
ist ein Sumpf zwischen Schwarze Kopf und Heidenthalkopf, westl. vom Regenberg. —
3) Am Heubach geht der ‚„Wärd“ (ein Gnom) um. (Mündl. Mitt. aus Mehlis.) —
4) R. Zufluß der Lichtenau vom Reisenden Stein. Nach dem Wb. (Gerland, a. a. O. 45)
auch Forstort. — 5) Der Unterlauf des Lubenbaches, unterhalb Mehlis. —
Von folgenden Gewässernamen von 1503 [182] läßt sich die heutige Lage nicht
mehr nachweisen: Hinter der schwarzburger pfütze; Im Kuechenbrunn; am hoebrunn ;
im Enzenbach ; im Hundebrunn.
1) „Die alte Straße“ ist ursprünglich natürlich ein Weg gewesen, später der
Forstort zwischen Einsiedel und Lubenbach. 1642 [21]: „die alte straß [Forstort !]
lieget zwischen den zwei straßen, so von Obernhoff nach Zella und Mehlis gehet.“ —
2) Der Herrenweg läuft über den Rücken der „Alten Straße“. Sollte der Herrenweg
vielleicht der alte „Mönchsweg‘“ der Reinhardsbrunner sein? Er geht von der Mönchs-
gasse in Zella aus. — 3) Vom Beerberg aus lief eine Kreuzstraße nach dem „Rasen-
plätzlein“ (Rondel), „von dem Rennsteige hinauf bis uf die Mehliser straßen“ (1642
[21]), d.h. bis an die Zellaer Loibe. Von da, an der Grenze Sachsen - Benshausen
(jetzt Preußen-Gotha) hin, bis zum Forstort „Bei der Hand“ (am Veilchenbrunnen),
jedenfalls einem alten handförmigen Wegweiser. Oberhalb der „Altenstraße‘“ zweigte
sich ein Weg ab nach Zella und Suhl; der Hauptweg führte über Mehlis nach
Benshausen und nach dem Werrathal. Bei der „Hand“ (am Veilchenbrunn, jetzt
wahrscheinlich Stein No. 32) stand ein hölzernes Kreuz „neben der straß nach Mehlis,
bei der großen brücken“ Mit dieser „Brücke“ ist jedenfalls ein „Gebrück“
(Bohlen- und Reisigwellenbelag) über die sumpfige Wegstelle gemeint. Ein „ander
hölzern kreuz“ stand etwas weiter westlich, an der Straße nach dem Kanzlersgrund
(1642 [21]). — 4) Der Forstort Reifweg liegt zu beiden Seiten der Grenze, zwischen
Ruppberg und Gebrannte Stein. Der Reifweg als Pfad ist noch wohlbekannt, doch
konnte ich nirgends Anfang und Ende erfahren; er soll „in der Nähe des Kanzlers-
Forstnamen zwischen Hasel und Lichtenau. 557
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
50); Reifweg 16421)
[21]
4. Wiesen und Röder’).
Die Blochwiesen °) Blöchwiesen, Steinb.
Dörmbachswiesen Diermichswiesen, Stein-
bach
Knillwiesen Knöllwiese, Steinb. |Knollwiesen 1548 [344]
? Bärwes), Bermbach
Metzewiese ) Metzewiese, Mehl.
Braukopfsrasen ®) Broiköpfsröase, Mehl.
Buchbrunnsrod ?) Buchbrönnsrödle, Mehl.? Lappersrod 1642 [21]
Pfarrrod 7) ?
Hessenröder ?) ?
Hosenlatz ’) ? ;
Krämers Rod ?
Hammerrödchen ?
Das Obere, Mittlere und, Öwere, medelste, önnere
Untere Schnepfen-| Schnepfelöch
loch $)
Eliasecke ?) ?
Hirtenrod 1) x
berges anfangen, geht hinter dem Rupperg hin nach dem Gebrannten Stein zu“.
(Mündl. Mitt. in Steinb.-Hallenberg.) Die Bedeutung des Namens „Reifstieg‘ wird
verschieden erklärt. Vgl. darüber: Freysoldt, Mareile V 162; L. Gerbing, Das Dorf
Wahlwinkel ete.,, Aus der Heimat 1899, 8; Kroebel, Mareile VI No. 4. Kroebel
sagt über den hier besprochenen Pfad: „am Veilchenbrunnen ging der Reifsteig von
der Leube ab als deren Höhenfortsetzung. Er war ... ein uralter Grenzweg und
ging mindestens bis zum Steig Mehlis-Steinbach, wahrscheinlich bis zum späteren Drei-
herrenstein überm Meisenbach.‘“
1) Grenzstein No. 30 „anfang des Reifwegs, so nach dem Brandenstein zugehet“.
Ebenda wird der Name noch erwähnt neben dem Einsiedels und am Mittelrein.
1548 heißt es in der Benshäuser Grenzbeschreibung: „Vom Rattespacher bronn
[Veilehenbrunnen] gehe fort auf einem alten weg, der heißt der Reifweg. Den-
selben Reifweg gehe über den Gebrannten Stein hinein nach der Wilpretssule nach
dem Rupperg hin auf den steg, der von Hallenburg geht .. .“ — 2) Der Zella-
Mehliser Forst enthält eine große Menge Wiesenröder, deren Ursprungszeit nicht
mehr festzustellen ist. 1534 [19] hat „Hans ÖOschitz, förster zu Mehlis in seinem
forst ein gut anzahl röderwiesen liegen, sind den leuten um zins vererbt“. „Der
förster hat außerhalb der Zell, was röder und bergwerk anlangt, dasselbige zu ver-
leihen, zu gebieten und zu verbieten.“ Die Namen der Röder haben gewiß öfters
mit den Besitzern gewechselt; selten kann man bei einer Röder-Erwähnung sicher
bestimmen, welehe Wiese gemeint ist. — 3) Zwischen Großem und Kleinem Hermanns-
berg. — 4) Wiese über der Bermbacher Mühle, an der Landwehr. — 5) „Metze‘‘ wie
„Metze‘‘-Wiese vielleicht von einem Personennamen. Geisthirt (a. a. O. 125) spricht bei
dieser Oertlichkeit abwechselnd von „Metzen“- und „Ehmitzen“-Wiese. „Ehmitz“ Name
eines Bermbacher Einwohners. — 6) Auch Hasels-Rasen nach Geisthirt. — 7) Am
Braukopf. — 8) Zwischen Schwarzberg und Mittelrain. — 9) Am Schuchardskopf. —
10) Am Einsiedel.
558 Südseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
| Urkundliche Formen
|
Kaltebrunnrod !)
Bauers Rod)
Hofmanns Wiese!)
Vogels Rod!)
Damm- Wiese ?)
Thorhäuser Rod ?)
Kalte Rödchen ?)
Rehbocks Rödchen ?)
Adams Wiese ?)
Kleine Hanse Rod 3)
Die Tischwiese
5)
SIOETDZTDESGETHESTIEER HERZEN HENRI EE TIER
Holzwiese *) 1589 (Wb.)
Forstnamen zwischen Schmalkalde und Hasel.
1. Berg- und Tal-
namen.
Langenberg 5) Langebägk, Kl.®) Langberg 1505 [2];
Langeberg 1510 [1]
Heuberg Höhbägk, Kl. Heuberg 17. Jh. [23]
Spießberg Spißbägk, Kl. Spisbergk 1510 [1]
Im Loch’) In’s Löch, Kl.
Kniebreche $) Kniebräche, Kl. Ein berg, heist die Knie-
Haberkornschlag ? breche 1505 [2]
Hirschbalz Hirzbälz, Kl. Hertzbaltz 1505 [2];
Schlaufreiserplatz °) In Schlaufriesen, Kl. | Hirschschwanz [!!] 1557
Brandkopf Gebränte Köpf, Kl. [23]; Hirschpaltz 17.
Letzte Kraft 19) % Jh. [23]
Streitgirn 11) Stritgern, Kl. Strithgeren 1505 [2];
Streitgehren 1584 [3]
Bei der toten Frau !?2) Bei der dode Frau, Frawengrab 17. Jh. [23]
Sel.
1) S. Anm. 10 vor. S. — 2) An der Alten Straße. — 3) Ueber dem Sterngrund. —
4) Nach Gerland, a. a. ©. an der Metze. — 5) Langenberg, Heuberg und Spießberg
werden vom Rennsteig durchquert; sie wurden daher schon oben (auf der Nordseite)
besprochen. — 6) Kl. = Kleinschmalkalder, Sel. — Seligenthaler, Schn. —= Schnell-
bacher, St. — Steinbach-Hallenberger, R. —= Rotterodaer Mundart. — 7) Bergkessel
mit quelliger Wiese westl. vom „Kreuz“. — 8) Berg, über den die Alte Straße führt
von Friedrichroda nach Schmalkalden. — 9) Schlaufreiser waren Aeste und Wipfel,
die die Fuhrleute (oft unbefugterweise) abschlugen und als Hemmvorrichtung hinten an
den Wagen banden. Der Schlaufreiserplatz liegt nahe der Alten Straße. — 10) Moderner
Name? Der Forstort liegt am Oberen Ickersbach, am Weg nach dem „Kreuz“. —
11) Der große Forstort „Streitgirn“, durch den Rennsteig in eine preußische und eine
gothaische Hälfte gespalten, gehört zum Gebiet des sächsisch-hennebergischen Grenz-
streites des 15. und 16. Jahrh. Vgl. Haderholz. — 12) Im oberen Frauengraben.
Die Bedeutung ist unbekannt.
Forstnamen zwischen Schmalkalde und Hasel. 559
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | Urkundliche Formen
sprache
Lange Streif Lange Strif, Kl. ? Der Strangk 1505 [2]
Weißenberg Wissebägk, Sel. Der Wissenbergkshöick
demüllera Rain nalen ni 1505 [2]; Groß Weißen-
Schnidmüllensrei, Sel.| bergk, Wiesenberg 17.
Bärenfleck Bärflack, Kl. Jh. [23]
Kleine Weißenberg Klene Wissebärgk, Kl.
Das Tambacher Feld!) Dumicher Fäld, Sel. |Dambahc 1039 (Doben-
ecker I 729); Huges-
tambach 1325 (Hb. Urk.
V 62); Tambacher felth
1510 [1]
Lerchengehege ? Lerchenrein 1584 [3];
Lerchenberg 17. Jh. [23]
? Hertelsgroind ?), Sel. |Heroltsgrunt 1505 [2];
Hertelsgrunth 1584 [3];
Herrleinsgrindlein 17.
Jh. [23]
Hausmaße 3) Hüsmot, Kl. Die Haußgemossen 1584
[3]; Haußmalß, Hausge-
Hophe ®) In der Hop-he, Kl. maßen 17. Jh. [23]
Mittelberg Midelbärgk, Kl. Mittelbergk 1586 [23]
? ?
’ ? Ulmersbach 1589 (Wb.)
Vorderer, Mittlerer und Hübbäg, vörderer, med-Hawnberg 1505 [2];
Hinterer Hühnberg5)| lerer, hennerer, Sel.| Howenbergk 1510 [1];
Hainberg 1580 [34e];
Herrenzipfel €) ? Hamberg 17. Jh. [23];
Rentmeisters Gehege | RentmeistersGehä’, Sel.| Hahnberg 1665 [15]
Bärenthal Bäredöäl, Sel. Das Bernthal 1589 (Wb.)
Bärenthalskopf Bäredöalsköpf, Sel.
1) Die Stätte der Wüstung Huges Tambach (Hohes Tambach?). 1544 [23] wird
der Forstort beschrieben: „ist ein groß gefilde, wiesen und gründe und stehen einzelne
tannen darauf.“ Im 16. Jahrh. wurde die alte Dorfflur noch bestellt. Das geht
hervor aus einer Stelle des Rezesses von 1580 [34€]: „... wie dann das amt Schmal-
kalden angezogen, daß dessen unterthanen das Thambacherfeldt je und allewege von
vielen jahren her gerodet, gearbeitet und mit Samen bestellt.“ Geisthirt (a. a. O.
Kap. 3 $ 3) erzählt (1734), daß man ‚die rudera, als Mauerwerk und Mühlsteine
gefunden“. — 2) Das Tal des Pottengrabens zwischen Mittelberg und Hausmaße. —
3) Der Name deutet auf einen ehemals genossenschaftlichen Besitz, doch ist der Wald
schon bei der ersten Erwähnung herrschaftlich. — 4) Ueber dem r. Ufer des Potten-
grabens. — 5) Drei zusammenhängende Bergkegel, in einer Reihe nord-südl. liegend,
zwischen der Spitter und der Silge. Geisthirt (a. a. OÖ. 5 Anm. 5) gibt über die
Namenbedeutung eine naive Erklärung: „Sollen den Nahmen von dem General haben,
der die Gothen und Wenden auf diesem Berg abgeklopft, ... möchte wohl besser von
denen abgöttischen Hainen so genennet worden seyn.“ Nach Gerland, Wb. 82 (Anm. 10)
hieß der Mittlere Hünberg 1589 „der Kalte Hainberg‘“. — 6) Dicht am Rennsteig, an
der Spitterquelle (Ebertswiese).
560
Südseite.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
sprache
Urkundliche Formen
Falkenburg !)
Das Haderholz ?)
Die Münze 3)
2
Der Hundsrück >)
?
Hohewarte ®)
ebs., Sel.
Häderholz, Sel.
Hondsrück ®), Sel.
?
fHohwart, Sel.
\Höwerte, Kl.
Die Falckenburgk 1589
(Wb.)
Die Thanborgk 1505 [2];
Der Tanneberg od. das
Haderholz 1510 [1];
Tambergk 1584 [3]
Die Hohe Schleiffen ®)
1580 [34e]
Hunfrucke, Hundtsrück
1580 [34e]
Das Brandgeheg ”)
? Das Hohe Holz 1580
[34e]; Hohewart 17. Jh.
Krötenstein Krötestei, Sel. [23]
Krakenstein ? 3
Das Altethal Aldäl, Kl. Altethal 1580 [34e]
Floher Gemeindewald |Flöer Gemei, Sel. Die Flöher gemeindt 1589
Gackenstein ?) Göckestei, Sel. (Wb.)
Rödersberg ?
Recknagel Recknagel, Sel.
Maßkopf Moßkopf, Sel.
Kaiserskopf Kaisersköpf, Schn.
Der Sattel Sädel, Sel.
Schmalkalder Stadt- | Schmäkäller Stsadwald, Bürgerwald 1589 (Wb.)
wald Sel.
Silberrein Sälwerrei, Sel. :
Kirchthal 10) 5 ’ (Das Kirschthal 1589
\ (Wb.)
1) Eine vorgeschichtliche Wallburg zwischen Haderholz und Hühnberg. — 2) Burg-
stelle (vorgeschichtlich?) auf hohem Felsen mit nie versiegender Quelle. Der Name
Haderholz bezieht sich auf den sächsisch-hennebergischen Streit im 15. und 16. Jahrh.
Schon 1505 heißt es im Tenneb. Erbbuch [2]: „ein berg, heist die thanborg oder das
Haderholz, heilt sich auch irtum und lang zeit gewest gen den hennebergschen
und hessen“. Also schon im 15. Jahrh. gab es dort Grenzstreitigkeiten. 1557 [23] wird
berichtet von Pfändungen der Wildgarne herüber und hinüber. Die 1580 festgelegte
Grenze wurde durch den Friedewalder Vertrag von 1588 zugunsten von Hessen ge-
ändert; dies ist noch die heutige Grenze. — 3) Eine Kluft unter dem Haderholzstein,
„in welcher 1600 falsche Müntzer von Brodroda und aus der Stadt Smalkalden sich
aufgehalten, die aber ertappt und justifieirt worden“. Geisthirt, a. a.0.5 Anm.2, —
4) Die Hohe Schleifen war „zwischen dem Tamberg und Haderholz“, also wahr-
scheinlich längs der „hinteren Hausmaße“. — 5) Berggrat zwischen Schmalkalde und
Zweiersbach. — 6) Sel. mundartl.: Hund (sing.) —= Hoid, pl. = de Hun. — 7) Nach
Geisthirt ein Forstort am Hundsrück. — 8) Bergkopf mit weiter Umsicht über Kl.-
Schmalkalden und der Straße. — 9) Fels im Zipfel zwischen Zweiersbach und Tam-
bacher Wasser über der alten Tambach-Schmalkalder (Nürnberger) Straße. — 10) Grund
über dem Nesselhof, zwischen Glasberg und Schmalkalder Stadtwald. Stand hier die
Kapelle des Lazariten-Hospizes Nesselhof? (Gegründet 1290 von dem Lazaritenbruder
Gottfried Waltorff.) Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 19.
ee ru en
Forstnamen zwischen Schmalkalde und Hasel. 561
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Der Nesselhof !) Nasselhof, Nesselhof, |Neßellhoff 1589 (Wb.)
Sel.
? ? Wiginwalt?) 1330 [41]
Glasberg Gläsb’ch, Sel. Glaßbergk, Kloßbergk
1579 3)
Fürstenthal 2 Forstersthal 1589 (Wb.)
Nesselberg Nasselbägk, Schnell- |Nezzelberg 1330 [41]
bach
Nesselgründchen ?
Kraemerod #) ?
Hinterer und Vorderer| Gäfelsköpf, Sel. Die Gabel, Gabelskopf
Gabelskopf 1589 (Wb.)
Salzkopf Salzköpt, Sel. (ee Schmalkalder Lew-
x . ben 1527 [32]; Die
Läube °) Laiwe, Rott. Tanban Hell: m
Brand Brand, Rott. Die kalte Leube 1613)
Mittelberg Medelbägk, St. Der kleine Mittelbergk
1589 (Wb.)
Koppenstein Koppestei, St. Die Koppeleden 1589
Köpfchen 's Köpple, St. (Wb.)
Rudelshagen Rudelsgehäh, St. Der Rudolffßhain 1589
Hiobsfichte ?) Hiobsfichte, Rott. (Wb.)
Kirchholz ®) ? n . :
Bikhiete 5 f nn lee 1589
Heftenhof ®) ? Hefftenhoeff 1589 (Wb.)
Heftenberg ? Der Hefftenberg 1589
Hirschberg Hirschbägk, Rott. (Wb.)
Das Hohe Rod Hochrod, Rott. Hoenrodt 1613) (S. 68)
pers Oman ob. (Der Ebertßgrundt 1589
Der Ebertsgrund 10%) |Äbertsgroind, Rott. \ (wWb.)
1) S. Anm. 10 vor. S. — 2) Der „Wiginwalt‘“ wird erwähnt im Frankensteiner
Kaufbrief zwischen der Schmalkalde und dem Nesselberg. Ich habe mich vergebens
bemüht, weitere urkundliche Erwähnungen zu finden oder die Oertlichkeit nach
mündlicher Ueberlieferung festzustellen. — 3) Aus: Grenzsachen Amtes Georgenthal,
StA. Gotha GG IIb 1575—1725. Geisthirt (a. a. O. 5) nennt den Berg „Clauß-
berg“; Fr. Regel (a. a. OÖ. 19) bezieht diesen Namen auf die Lazaritenniederlassung.
— 4) Der große Forstort Kraemerod ist benannt nach der kleinen Wiesenrodung
gleichen Namens, westl. der Schmalkalder Straße. — 5) Ein Rest des alten Loiba-
Namens; Forstort westl. vom Sperrhügel. — 6) Aus: Gerland, a. a. ©. 67, Verzeichniß
und bericht der wälder im amt Schmalkalden: „.. . Fuchsbach und Mittelberg, an
der kalten Leube hieruf stoßend ... .“ — 7) Große Fichte im Forstort Rudelshagen,
nw. von Rotterode. Dort ist der Rotterodaer Wilddieb Hiob von einem Förster er-
schossen worden (mündl. Mitt.). — 8) Der Kirche zu Rotterode gehörig. — 9) Wüste
Hofstätte zwischen Hefteberg und Rotterode. — 10) Wiesengrund zwischen Rotterode und
Helmers. Hier hat das Dörfehen Eberts gelegen. „Ein Mädchen, das morgens das
Dorf verlassen hatte, fand es abends nieht mehr; es war versunken. Nur die Glocken
Gerbing, Flurnamen. 36
562 Südseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Kernberg Karnbägk, Rott. [Cörnberg t) 1589 (Wb.)
Heimliches Gehege Heimlich Gehäh, Rott.
Kaltewasserwand ?) Kal’wasserwänd,
Schnellb.
Wiesenberg Wiesebägk, Schnellb.
Brückenberg Bröggebägk, Sel.
? ? Der Möllersgräbe 1589
Röderberg ?) Rödersbägk, Sel. (Wb.)
Lichtenbachstein ?
Wolfsthal 2
Rinderberg ? Rinderßberg 1589 (Wb.);
Heidestein Heidestei, Schnellb. ? Rinnertsberg 1612%)
Thonhügel ?
Großer und Kleiner |?
Kirchberg 5)
2. Straßen °).
Die alte Straße”) (Knie- De all Ströß, Kl.
breche)
Der Unterländer WegS)|? Der Neue Weg Die alte hölen oder Wein-
Die Säle’) Säle oder Flöher Trift| straßen 1580 [34e]
Alte Ausspanne 10) ?
Neue Ausspanne 10) ?
hörte man noch aus der Tiefe läuten. Nachts treibt dort ein Jäger sein Wesen; er
ruft: Hoiho! hoiho!“ (Mündl. Mitt. aus Steinbach-Hallenberg.)
1) Gerland, a. a. OÖ. 39: „Am Cörnberg ist ein steinbruch, heißt man die Steiner
stoben, da werden die mühlsteine gebrochen.“ — 2) Nach dem Kalten Wasser, einem
Quellbach der Floh, benannt. — 3) Nach einem Förster Röder benannt (mündl. Mitt.
in Seligenthal) [?]. — 4) Aus: Verzeichniß und bericht der wälder im amt Schmalkalden,
Gerland, a. a. ©. 68. — 5) Im Ebertsgrund. Die Kirchstätte der Wüstung? — 6) Das
Gewässergebiet der Schmalkalde siehe bei Druse-Schmalkalde. — 7) Die alte Straße
vom Rennsteig über die Kniebreche, zwischen Nesselbachsgrund und der modernen Straße.
Am Rennsteig zweigte westwärts der Ochsenweg nach dem Tenneberg zu ab, ostwärts
die Verbindung nach dem Rothenweg (Friedrichroda) und der Finsterberger Straße. —
8) Die Weinstraße war der südl. Anschluß des Rothestiegs (Friedrichroda) vom Kreuz
aus. Die Straße führte durch den Haderholzgrund (Tambacher Feld) unter der Tanburg
und Falkenburg hin. Nach der Grenzbeschr. von 1580 ist allerdings nicht ausgeschlossen,
daß ein Straßenzweig („Weinstraße?“) durch den Ickersbach hinablief ins Tal der
Schmalkalde. — 9) Die Säle, Triftweg der Floher Gemeinde nach dem Walde, war
früher ein enger Hohlweg. — 10) Die Alte Ausspanne liegt auf dem Rennstieg da, wo
die Alte Straße vom Rosengarten (Tambach) heraufkommt und nach Schnellbach hinab-
fällt; die Neue Ausspanne ist östl. davon, da, wo der Schmalkalder Stieg den Rennsteig
trifft. Vgl. Fr. Regel, a. a. O.18ff. Georgenth. Amtsbeschr. 1665 [17] S. 297bf.: „Georgen-
thaler hauptgeleitsstraße gehet von Erfurt uf Schmalkalden, von da zur rechten hand
uf Frankfurt, zur linken aber gegen Franken und Nürnberg.“ Ueber den Neuhöfer
Wiesen zweigte vom Rennsteig die Steinbacher Straße ab, an der Moosburg vorüber,
über Steinbach und Schwarza in das Werratal. (Fr. Regel, a. a. O. 18.)
Forstnamen zwischen Schmalkalde und Hasel. 563
Urkundliche Formen
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
3. Wiesen und Röder.
Lochwiese Löchwiese, Kl.
Große u. Kleine Hirsch-| ?
balzwiese ?
Werners Wiese!) Wäner$ Däll, Kl.
Schlüfter ?
Mähfleck ?
Steinige Wiese ?
Schulwiese ?
Kräutigswiese Krüdigswiese, Kl.
Finkenwiese H Fenkewiese, Kl.
Böhms Wieschen‘ "| Böhms Wiesle, Kl.
Bornwiese welt ?
Dreiherrensteinswiese |? Kleine Hahnwiose 17
i : | Jh. [23]
Ebertswiese ?) Ö Eberhardesbruggen 1143
| (Dobenecker I 1459);
Eberhardesbruchen
1189 (Dobenecker II
835); Eberhardisbruc-
cam 1216 (Dobenecker
II 1667); Eckartswiesen
Das Krämerod ? 1557 [19]; Kl. u. Gr.
Thürmers Wiese ®) ? Eberhardswiese, Eberts-
Hochwiese ®) ? wiesen 17. Jh. [23]
. ß [Das Weidenfuhla 1589
Wiedepfuhls Wiese) |? \ (Wb.); Weidensul 1642
37
Die Wäsche ®) De Wösch, Rott.
Silberwiese 2 Silwergehawe1589(Wb.)
Vordere und hintere] Kalwasserwiesen, Rott.
Kaltewasserwiese
Linsenrod ?
Neuhofswiese 5) Neuhofwiese, Rott. n Butterwiesen °) 1589
?
? (Wb.)
1) 1580 [34c] wird am Weißenberg erwähnt: „Aschenbach, itzo Hans Kornhaßen
wiesen“; welche der Wiesen gemeint ist, läßt sich nicht nachweisen. — 2) Große,
sumpfige Wiese (Ursprung der Spitter) am Ostfuß des Mittleren Hühnberges. —
3) Wiesen im Gebiet der Floh-Quellen. — 4) Wiese oberhalb Asbach. Hier befand
sich früher ein Eisenbergwerk, — 5) Am Rennsteig neben der Tambach-Steinbacher
Straße. Im Jahre 1808 stand der Neuhof noch. (Hoff u. Jacobs I 2, 609.) Gerland,
a. a. 0. 83 Anm. 27: „Der Viehhof Sorga, auch Neuhof oder Hof Bloße Leube genannt,
lag oberhalb Aspach, dicht unterm Rennstieg auf der jetzt sogenannten Neuhofswiese.‘
— 6) Nach Gerland, a. a. O. 38 „stöst die Butterwiesen an den Sporbürgell“ (Sperr-
hügel).
36 *
564 Südseite.
Moderne Namen Nu Urkundliche Formen
sprache
? ? Die Heimbürgerwiese !)
1589 (Wb.)
? ? Die Brandwiese ?2) 1589
(Wb.)
Forstnamen zwischen Druse und Sechmalkalde.
1. Berg- und Tal-
namen.
Der Brotteröder Ge- Brodröder Gemeinwäld Brubtrödergemeyne 1505
meindewald 3) B.%) [2]
Trockenberg Drockebägk, B. Trockenberg 1589 (Wb.)
Hörberg ?
Brautküche) od. Braut-; Brütköche, B.
kammer
Die Reitbahn 5) Riedbo(i)n, B.
Die Gabel 6) 2 der Gäfel, B: I große Leiten 1589
; (Wb.)
Häg-Berg Hähb’g, B. Der Heiberg 1589 (Wb.)
Tasihgre De za |Der Joßberg 1589 (Wb.)
? ? Der Sandt 1589 (Wb.)
Altthal ?) Aldäl, B. ? Aldaha 933 (Doben-
ecker I 343)
1) Eine Wiese überm Rindersberge (Gerland, a. a. ©. 39). — 2) Zwischen Cörn-
berg und Fuchsbach (Gerland, a. a. 0.39). — 3) Brotterode besitzt das größte Gemeinde-
holz im ganzen Thüringerwald (1600 ha) (nach Geisthirt, a. a. ©. 135: 36000 Acker).
Der Forst reicht vom Dreiherrenstein am Großen Weißenberg bis gegen Kl.-Schmalkalden
und soll der Sage nach ein Geschenk Karls V. sein (!!). Bis 1773 waren der Brotteröder
und der Kl.-Schmalkalder (preußisch) Gemeindewald vereinigt; ”/, gehörte zu Brotterode,
/, zu Schmalkalden. — 4) B. — Brotterodaer, Kl. — Klein-Schmalkalder Mundart;
am Linsenkopf. — 5) Der auffallende Name befindet sich auf keiner Karte; die Forst-
orte Brautküche und Reitbahn liegen am Linsenkopf. Der Name „Brautküche‘ bezieht
sich wahrscheinlich auf das bis in die 40er Jahre des 19. Jahrh. ausgeübte Recht der
Brotteröder, bei Hochzeiten aus dem Gemeindewald unentgeltlich Holz zu holen zum Er-
richten einer Küche. Ueber ein gleiches Recht fand ich (auf Schleusingen bezüglich ?)
eine Notiz im Magdeb. StA. F. IV, Libell, Holz- und Forstsachen betr., 1555 —97: „von
kuchen gebewen uf der burger hochzeiten. Wir kommen in erfahrung, als
oft ein burger hochzeit macht, seinem sohn oder tochter, der sich in seinem hause nicht
bergen kann, der läßt ein neu kuchen von holz aufbauen und auf den markt schlagen.
Und wenn die hochzeit ein ende hat, werden sie entweder zu schopfen gebraucht, oder
sonst zerscheidt, und wann ein anderer burger hochzeit macht, will er ein neu kuchen
errichten, wie andere vor ihm. Und daß die räthe den städten sollen schuldig sein,
eine gemeine kuchen, die man auf- und abschlagen kann, bei sich in verwahrung zu
haben und den burgern um einen zins zu lassen...“ Die Reitbahn ist ein runder
Rasenplatz. — 6) Zwischen Hör-, Trocken- und Hägberg. Zwei Quellbäche fließen
dort zusammen. — 7) Ein Quellarm des Inselwassers; entspringt an der Kalten Heide
zwischen Jesberg und Linsenkopf.
Forstnamen zwischen Druse und Schmalkalde. 565
| Urkundliche Formen
Mundartliche Aus-
Moderne Namen | sprache
{ Uf der käle Hei’ Kl.|\ Ein gefilde, heißt an der
Bus Heide (De kall’ Hei, B. kalden heide“ 1505 [2]
Heisterbach Heisbermich, B. Heisterbachkopf 1589
(Wb.); Heußerlingskopf,
Heißerlingskopf, Heu-
sterlingskopf 17. Jh.
[23)
2 ? Mittelbodenstein 1589
(Wb.)
Glasbach !) Gläsbich, B. Claßbachsrück 1589(Wb.)
Kleinschmalkalder Ge-| De Gemei-Wäld, Kl.
meindewald ?)
Linsenkopf Lenseköpf, B.
Röth Ro,rB: Das Rodt 1589 (Wb.)
Hohe Scharte ?) Howete Schorte, Kl.
Ebersbacher Heide Awesche Hei’, B. Die Ebreschen heide1589
(Wb.)
Hangende Weg) Hangige Wä(e)gk, B. |Hangeweg 1655 [23]
? 2 Hohenrein 1655) [23]
Löbersberg Löwesbägk, B. Löbersbergk 1655 [23]
Stellen- oder Stollen-! Stollmich, Kl. Stohlenwandt n. 1589
wand ®) (Wb.)
Birkenthal ®) Birkedöal, Kl. Das Birkenthal n. 1589
(Wb.)
Piefferberg ®) Fäfferbägk, Kl. Pfäfferbergk n. 1589
(Wb.)
? ? ® Die Hochreye n. 1589
Riesigenstein ?) Riesje Stei, Kl. (Wb.)
Mittelberg °) Midelbägk, Kl.
Finstereliete ®) In d’r feinster Liede, Die dursten leiten n. 1589
1, (Wb.)
Grasliete Gräsliede, Kl.
Scharte Schorte, Kl. Die Schartten n. 1589
(Wb.)
1) Forstort des Kl.-Schmalkalder Gemeindewaldes, n.ö. von der Ebersbacher Heide.
— 2) Der Gemeindewald von (Preußisch-) Kl.-Schmalkalden wird mit dem Brotteröder
Forst gemeinschaftlich bewirtschaftet. Der Wald zieht sich auf dem r. Ufer der Schmal-
kalde oberhalb des Dorfes bis zu den Quellen an der Kalten Heide hin. — 3) Ein steil
nach dem Ebersbach zu abfallender Berg. — 4) Forstort des Gemeindewaldes; hindurch
führt ein Pfad von Brotterode nach der oberen Schmalkalde, zum Anschluß an die
„Alte Straße“ nach Friedrichroda und Finsterbergen. — 5) Nicht mehr nachzuweisen ;
in der Nähe des Löbersberges. — 6) Diese Berge (nebst „Lobellsbergk“ [Löbersberg?],
Kessel [?] und „Ebreschenheide“ [Ebersbacher Heide]) „seind des Krahenstuhls
anhang“ (Wb. 43). Dieser „Krähenstuhl“ umfaßte also einen großen Teil des Schmal-
kalder Gemeindewaldes. — 7) Steiler Fels, der Südausläufer des Pfefferberges, nördl. von
Kl.-Schmalkalden. — 8) Schmaler Bergzug zwischen Wiebach und Ebersbach.
566
Südseite.
Moderne Namen
Mundartliche Aus-
Urkundliche Formen
sprache
Avemark!) Avermark, B.
Gans-Berg Gens-B’g, Kl. Gernßberg n. 1589 (Wb.)
? ? Spatberglein n. 1589
(Wb.)
Seimberg ?) ? Der große Seinberg n.
1589 (Wb.)
Hohe Schoß Howete Schoß, Kl. Der Hohe Schos n. 1589
(Wb.)
Neue Weg?)
Der Mommelstein #)
Neue Wägk, Kl.
Mommelstei, Kl.
Neue weg n. 1589 (Wb.)
Fuchsstein Fuchsstei, Kl. Der Fuchsstein 1589
Die Röder Röder, Kl. (Wb.)
Neuendorf 5) Neunorft, B. Der Neudorf 1589 (Wb.)
Sandgrube Sandgruwe, Kl.
Langeracker Längeacker, B.
Pulverköpfe Polverköpfe, Kl.
Scharbuche ®) Schö(e)rbuche, B.
Der rothe Acker Rode Acker, B.
Kammerkuppe Kommerkuppe, B. Kammerbergk 1589(Wb.)
Götzenberg Götzebägk, B. Götzenberg 1589 (Wb.)
Weinberg ?) Winbägk, B. Weinberg 1589 (Wb.)
Hain 8) ebs., Trusen Der Hain 1589 (Wb.); Der
Burgberg 1589 (Wb.)
Buchenberg Buchenbägk, Tr. ? Bubenbergk 1589 (Wb.)
Leimbach Leimich, Tr. Limbach 1589 (Wb.)
? ? Ulmenstein 1589 (Wb.)
Finstertannen Fäinstern Danne, Tr.
Grumbachsköpfchen |Grömbicher Köpfchen,
Tr.
Altemaße ?) Al Möß, Tr. Die Alte Maas 10) 1613
1) Bergkegel sö. von Brotterode. Dort soll ein Kloster [!] gestanden haben, dem
heil. Markus und Lukas geweiht (mündl. Mitt.). — 2) Wohl nach den vielen Sumpf-
stellen benannt. Seimig — sumpfig. — 3) Ein sicher sehr alter Verbindungsweg von
Brotterode über „Avemark‘“ nach Kl.-Schmalkalden. — 4) Ein Teil des Bergmassivs
zwischen Brotterode und Schmalkalden. Am Hang nach der Druse zu bedeutende Fels-
wand. Früher viel Bergbau. — 5) Wüste Dorfstelle sw. von Kl.-Schmalkalden am Weg
nach Herges-Auwallenburg. — 6) „Scharbuchen“ werden in den Waldbeschreibungen
des 16. und 17. Jahrh. viel genannt. Es waren entweder hohe Samenbäume im
„Schlagwald“ oder Grenzbäume. — 7) Der Weinberg liegt n.ö. vom Hof Auwallenburg.
Ueber Weinbau in dieser Gegend ist nichts bekannt. Es ist auch stark zu bezweifeln,
daß hier je Reben gediehen. — 8) Zwischen Herges-Vogtei und der Ruine Wallen-
burg. Wohl der frühere Schloßforst. — 9) N.ö. von Herges. Der Forstort gehört
zum Trusener Staatswald. Die Ortschaften dieser Waldung (Trusen, Herges, Elmenthal,
Laudenbach) haben Leseholz- und Streugerechtigkeit in diesem Forstort. Der Name
deutet wohl auf ehemaligen Gemeindebesitz mit Los-Verteilung auf die Wohnstätten.
— 10) Aus: Verzeichniß und bericht der wäldter im Amt Schmalkalden. Gerland,
a. a. O. 74.
Forstnamen zwischen Druse und Schmalkalde, 567
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen |
sprache
2. Gewässer.
Fluviolus Smalachaldon
1039 (Dobenecker I
729); Die Smalkalde
1330 [41]; Das kalde
wasser 1505 [2]; Kalt-
wasser, Das gränz-
wasser 1557 [23]
Die Schmalkaldet) oder| [Schmalkalle, Kl.
das Kalte Wasser |\d’s Kal’wasser, Kl.
Der Kalteborn ? Cholbahe?) 1039 (Doben-
Langebach ) Im Langemich, Kl. ecker I 729); Kalte-
Langebergsgraben Langebägksgröam’n,Kl.| born 1665 [23]
Heubergsgraben ?
Heisterbach ®) Heispermich, Kl.
Glasbachsfluß >) Gläsbich, Kl. Closterbach [!], Glas-
bachsfluß 1655 [23]
Nesselbach Nasselmich, Kl. Nesselbach 1510 [2];
Nosselwasser, Neßel-
bach 1640 [23]
? ? Otterbach 6) 1640 [23]
Ickersbach IckerSbäch, Kl. Eckersbach 1584 [3];
Kaltewasser ’) 's kal’ Wasser, Kl. Uickersbach, lIckers-
Becherbrunn ®) ? bach 1641 [23]
Der Frauengraben ®) |? ? Droselbrunn 10) 1580
Pollerborn 1!) ? [34e]
1) Das Kalte Wasser ist sicher eine alte Grenzscheide, selbst wenn man den
Bach als Grenzwasser der Mark Breitungen nicht nachweisen kann und die Reinhards-
brunner Urk. von 1039 gefälscht ist, so daß Namenformen wie Grenzzug erst für
etwa 1220 anzusetzen sind (vgl. Naud&, a. a. O. 82ff.). Bis zum Anfang des 16. Jahrh.
lassen sich die Grenzkonflikte an den Quellen und weiter abwärts verfolgen (1505:
„hält sich auch irtum um dasselbige wasser“). 1505 scheidet das „kalde wasser...
die herrschaft Doringen und die hennebergischen“, 1640 [23] Hessen und das Amt
Tenneberg. Ueber die Fischweide wird in der Amtsbeschreibung [23] berichtet, daß
durch das ungebührliche Fischen der beiderseitigen sächsischen und hessischen Unter-
thanen, „die fischerei sehr in abnahme gekommen“ sei. Es wird empfohlen, daß wieder
„wie vor diesem“ die Leute nur „S tage vor der kirmes‘“ fischen dürfen. — 2) Mit
dem Cholbahe ist sicherlich die Quelle des Flüßchens Smalachaldon gemeint:
»» . . Smalachaldon usque Cholbahe et inde super quoddam mirice ad Brunu-
vardesrot .. .“ — 3) Bis zum Zusammenfluß mit dem Nesselbach heißt das Kalte-
wasser: „im Langenbach‘“. — 4) Jetzt nur noch Forstort; ehemals wohl der Quellbach
zwischen „Heisterbach“ und „Glasbach“. — 5) 1655 war der Bach Glasbach noch
bekannt: „...bei der eichen, wo der Glasbachsfluß ins wasser fällt.“ — 6) Der Quell-
bach des Nesselbaches, der „im Loch“ entspringt. — 7) Der Oberlauf des Ickersbaches.
— 8) Eine Quelle des Ickersbaches vom Streitgirn. — 9) Quelle des Ickersbaches vom
Hangweg; fließt an dem Forstort „bei der toten Frau‘ vorüber. — 10) Dem Zusammen-
hang nach muß der Droselbrunn die Quelle des Frauengrabens sein. Im hennebergisch-
sächsischen Rezeß heißt es: „von der alten hölen oder Weinstraße zwischen dem
Weißenberg und Hainberg hinauf und in Droselbrunn herfür...“ — 11) Quelle
des Frauengrabens am Streitgirn.
568 Südseite.
Moderne Namen el | Urkundliche Formen
sprache
Stollenbach Stolmich, Kl. .
ee N Bst 1), Piiffel-
Ebersbach Äwer&bah, Kl. a Lo (2el
Mühlbach ?) ?
Wiebach Wiwich, Sel. Weibich n. 1589 (Wb.)
Mühbach (Eller) Mülich, Hohleborn
Großer und Kleiner | Stechelmich, Hohleborn
Stechelbach ? Aldaha) 933 (Doben-
Büchensumpf ®) Büchessumpf, Kl. | ecker I 343); Der althe
Das Altthal®) Aldöal, Kl. bron 1584 [3]; Alte-
| thalsbronn, Altethals-
Auß 17. Jh. [23]
Grenzbrunn Grenzborn, Kl. „Der brunn, der nach
dem Alten Thal fieußet“,
1580 [34e]
Das Tambacher Was-| Dumicher Wasser, Sel.Die Tammer 1580 [34e]
ser 6)
Das Haderholzwasser 6)| ?
Die Silge ®) Silge, Sel.
? 2) Herlspach 1580 [34e];
Pottengraben 7) Bottegräbe, Sel. ? Herlesbach 1584 [3]
? ? Der hohe Brunnen ’’) 1584
Zweiersbach Zwiersbäch, Sel. [3]
Nesselbach ®) Nassemich, Schnellb.
Schnellbach 8) Schna(e)mich, Schn.
? ? Der Claßborn 1589 (Wb.)
Ehringsbrunn ®) ?
Luthersbrunn $) Luther$born, Schn.
Spielmannsbrunn ?) Spielmannsbörnle,
Schn.
1) Jedenfalls eine Quelle oder Bach am Pfefferberg nördl. von Kl.-Schmalkalden.
Jetzt nicht mehr bekannt. — 2) Nach der Forstkarte der Bach, der (r.) unterhalb des
Riesgensteins mündet. — 3) An der Westseite der „Hausmaße‘“. — 4) Das Altthal mit
dem kleinen Bach, der am oberen Ende entspringt, wurde 1580 als Grenzlinie festgesetzt
für Henneberg-Sachsen. — 5) Höchst wahrscheinlich der Grenzpunkt „Aldaha‘“ der
Breitunger Mark. Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 13. — 6) Das Tambacher Wasser (nach der
Wüstung Hugestambach benannt; vgl. Tambacher Feld) heißt im Mittellauf Haderholz-
wasser, im Unterlauf Silge (danach das Dorf Seligenthal —= Silgenthal). — 7) Der
Pottengraben ist ein Quellarm der Dumich; der „hohe Brunnen“ von 1584 vielleicht
der Quellborn. Höchst wahrscheinlich ist der Herlesbach gleichbedeutend mit dem
Pottengraben. S. Herlesgrund. — 8) Wie so viele Gewässer ist auch der am Nesselberg
entspringende und unter Seligenthal in die Schmalkalde mündende Bach verschieden
benannt worden. Der Oberlauf heißt Nesselbach (Quellen: Ehringsbrunn und Luther-
brunn — letzterer an der Alten Straße), der Unterlauf, vom Dorf Schnellbach aus,
Schnellbach. — 9) Hübsch gefaßte Quelle oberhalb Schnellbach, neben der alten Straße.
Forstnamen zwischen der Schweina und der Druse. 569
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache.
? ? Der große und kleine
Die Floh?) De Floh, Schn. Scheidebach 15891)
Kalte Wasser 's kal Wasser, Schn. | (Wb.)
Mosbach Moesbich, Steinbach
Laudenbach °) Ludemich, Steinbach
Lichtenbach #) ?
Die Asbach °) Asbich, Struth
Gespring?) . GeSpreng, Struth
Fuchsbach ®) 2
„In der Stille“ 6) ?
3. Wiesen.
Ellerwiese De A(e)ller, Kl.
? |Schwibbich ?), Kl.
Forstnamen zwischen der Schweina und der Druse).
1. Berg und Tal-
namen.
Sand-Berg Sändbärch, G. ?)
Saukopf Soikopf, G.
Eselskopf Eselsköpft, St.
Glasbachskopf ?) Gläsb’chsköpf, St.
Die Walper >) Wallföard, St.
Hirschbalz Hirschbaz, St.
Mühlberg ®) Mühlbärgk, St.
1) Nach dem Waldbüchlein (Gerland S. 38) Forstnamen am Schmalkalder Bürger-
wald. — 2) L. Zufluß des Nesselbaches; der Oberlauf (östl. Quelle) heißt das Kalte
Wasser, entspringt unter der Kaltewasserwand auf der hinteren Kaltewasserwiese am
Sperrhügel; der westl. Quellarm kommt vom sumpfigen Wiedepfuhl zwischen Krämerod
und Gabelbachskopf. — 3) R. Zufluß des Schnellbaches. — 4) L. Zufluß des Schnell-
baches vom Lichtenbachstein über Helmers und Struth. — 5) Die Asbach, ein r. Zu-
fluß der Stille, kommt von den Neuhofswiesen. Quelle: „das Gespring‘“; eine andere
Quelle (vom Mittelberg): Fuchsbach. Ein Teil des Mittellaufes: „In der Stille“. —
6) Feuchter Wiesengrund zwischen Kl.-Schmalkalden und Auwallenburg, über der
Mommel. —
Ueber den großartigen ehemaligen Bergbau des Gebietes vgl. Fr. Regel,
a. a. O. 728.
1) Literatur: G. Brückner, Landeskunde des Herzogtums Meiningen;
L. Hertel, Neue Landeskunde des Herzogtums Meiningen I; Fr. Regel, Entw.
69 ff. — 2) G. = Gumpelstadter, St. — Steinbacher, B. — Brotteröder Mundart. —
3) Sw. unter dem Gerberstein, an der Glasbachswiese, da, wo die Schweinaer Straße
auf den Rennsteig trifft, stand im Mittelalter eine Kapelle. 1183 Glasebach (Henneb.
Urk. I 16). — 4) Von einer Mühle am Fuße des Mühlberges (Kalmbach oder Stein-
bach) ist nirgends etwas bekannt. Auch urkundlich fand ich keine erwähnt.
570 Südseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
Urkundliche Formen
Luthergrund }) Luthersgroind, St.
Der Rehbockskopf ?
Großer Scharfenberg |Fürwer Schöfferbärgk,
St.
Birkig ebs., St.
? Bingertsbärgk 2), St.
? Ziegsprenge), St.
Rennweg ®) Rennstiegk, St. Der Rindsteig n. 1589
Rennwegskopf Rennstiegksköpf, St. | (Wb.)
Schnepfenberg Schnapfebärgk, St.
Bommelhaugk Bommelhaub, St.
Golmershaugk ?
Weile Stein Wiß Stein, St.
Floßberg 5) Floßbärgk, St.
Hasenecke Häseecke, St.
Zeffers Kuppe ®) Zeffer$ Koppe, St.
Frauenberg Frauwebärgk, St.
Die Laus’) ?
Der Schleifkothen- |Schlifkodegroind, St.
grund ®)
Das Thüringer Thal?) |’s Dörner Döal, St. |Doringerthal 1512 [20]
Atterode 19) Ottero’, St. Ottenrode 1183 (Doben-
Hattenbachsfeld 11) ? ecker II 653); Ottinrode
Steinbachskopf Steimichsköpf, St. 1330 [41]; Attinrode,
Der Rittergrund Riddergrund 12), St. Erlenrode 1378 [39];
Attenrode 1512 [20]
1) Durch das Tal westl. vom Mühlberg wurde Luther 1522 geführt, als er
auf die Wartburg gebracht wurde. — 2) Ueber dem Kalmbachsthal (,Kalmich“)
(mündl. Mitt.). — 3) Hang am Scharfenberg (mündl. Mitt.). — 4) Scharfer Berggrat,
der, vom Dreiherrenstein am Großen Weißenberg ausgehend, in rein südl. Richtung
über den Rennwegskopf läuft und beim Eichigt über Laudenbach abfällt. Grenze
zwischen Preußen und Meiningen. Vgl. Bühring u. Hertel, Rennsteigführer 64 ff. —
5) Nach einem Flußspatgang benannt. L. Hertel, a. a. O. 103. — 6) Auf der
Zefferskuppe wurden noch vor 100 Jahren die Sonnwendfeuer angezündet. — 7) Vor-
springender Teil des Frauenberges (L. Hertel, a. a. O.). — 8) Das Tal der oberen
Steinbach. Benannt nach den Schleifkothen (vom Bach getriebene Messerschleifereien),
die den Steinbacher Messerschleifern dienen. Schon 1378 [39] wird das Dorf Stein-
bach von anderen Orten gleichen Namens durch den Zusatz bezeichnet: „Steinbach,
ein dorf, do die smyde wonen“. Später war Steinbach bekannt als „Messer‘“- oder
„Hexen-Steinbach“. — 9) Das Tal zwischen Rennweg und Bommelhaugk. Durch
das Thüringer Thal soll früher eine Poststraße nach Thüringen geführt haben. Daher
der Name? — 10) Wüstung im Thüringer Thal. Atterode wurde 1525 im Bauern-
krieg zerstört. Der Dorfbrunnen ist nach Liebenstein geleitet. — 11) Am Fuß
vom Frauenberg, westl. von Atterode. Die Flurmark der Wüstung? — 12) Hinter
dem Altenstein, an der Schweinaer Straße. Hier soll „die Ritterkapelle“ gestanden
haben. Eine Stelle, gleichfalls hinter dem Schloß, an der Straße heißt: „der
Kalte Markt“.
Forstnamen zwischen der Schweina und der Druse. 571
Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
Moderne Namen
sprache
Altenstein !) Der alle Stein, St. Zeum Steyne, Slos Stein,
Bonifaziusfelsen ?) Bonifaziusfälse, St. Margrafenstein 1378
Die Teufelsbrücke Düfelsbrücke, St. [39]
Der Hohle Stein ?) Der Hohlstein, St.
Rummelsberg Rummelsburg, St.
Klingelberg Klengelbärgk, St.
Glücksbrunn De Hötte, St. Hohinsweina 1330 [41]
Schweina Schwein, St. Sweina 1330 [41]
Sand-Berg Sändbärgk, St.
& Anthoniusbärgk, St.
uberg‘) (Daintelsberk 5), St.
Sauerberg Süuerbärgk, St.
Sauerbrunnsgrumbach | Süueburnsgrumich, St.
Der Liebenstein ®) ?
Steinbachskopf 's Köpfche, St.
Hahn ’) Hoin, St.
Judenkirchhof ®) Jüdekirficht, St.
Alte Burg De äl Burg, St.
? Häderköpf ?), St.
? Lengeliede$tein 19), St.
Eselssprung 1!) Esels$prung, St.
Die Landwehr 1?) Landwehr, Laudenbach Hennenbergische landt-
Dorngehege 13) Dorngehäh, Bairode were 1512 [20]; Die
Höchheimer Holz!1%) |Höcham, St. landwehr n. 1589 (Wb.)
Linsenkopf Linseköpfchen, St.
1) Ueber den Altenstein und die Nauenburg (nebst den betr. Literaturangaben)
vgl. Fr. Regel, a. a. O. 70ff. — 2) Auf dem Bonifaziusfelsen soll die Numburg
oder Nuenburg gestanden haben. — 3) Am Südhang des Altensteins.. Vom Hohlen-
stein geht die gleiche Sage um (von den großen Wasserfluten, die den Berg füllen
und einst das umliegende Gelände überschwemmen sollen) wie vom Sperrhügel und
dem Seeberg bei Gotha. — 4) Hier lodern noch in unserer Zeit alljährlich die
Adventsfeuer (mündl. Mitt.). — 5) Die erste Aussprache wurde mir in Steinbach
mitgeteilt; L. Hertel (a. a. O. 106) hat die zweite, die ich für richtiger halte. —
6) Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 71. — 7) Der Wald hinter der Alten Burg. L. Hertel
hat mundartlich „Huin“. — 8) Der „Judenkirehhof‘“ liegt unterhalb Steinbach an der
Straße. Es sind noch einzelne Grabsteine vorhanden. — 9) Ein Teil des Hahn. —
10) Ein großer behauener [?] Stein im Walde bei der Alten Burg (mündl. Mitt. in Stein-
bach). — 11) Nach Heim, Chronik 340, „ein großer Stein, in welchem ein Tritt von einem
Maulesels Fuß, fast eines Zolles tief, anzutreffen ist“. Zwischen Liebenstein und Bai-
rode. — 12) Ein Teil der ehemaligen sächsisch-hennebergischen Landes-Grenzbefestigung,
bestehend in aneinandergereihten Steinblöcken. Nw. von Bairode. Vgl. Bühring und
Hertel, Rennsteigführer 125, und H. Heß, Der Thüringerwald, a. a. O. 60 u. 69. —
13) Jedenfalls ein Teil der alten Landwehr (,„Genick“). Der Waldverhau von 1512
(H. Heß, Der Thüringerwald, a. a. OÖ.) zog sich im Amt Altenstein vom Laudenbach
. nach Attenrode ... Doringerthal, nach der Kratzerswysen [s. unten], Hirschbalz,
Beerwynckeltal, zur Schweinaer Straße. — 14) N.ö. von Liebenstein, wohl einst zur
Wüstung Hochheim gehörig (vgl. Fr. Regel, a. a. O. 71).
572
Südseite.
Moderne Namen
Löges Kopf
Klingen-Kopf
Die Happaraff })
Das Eichigt
P)
Spittelsberg
Säuhaugk
Beerenkopf
Katzenstein
Sandberg
2
Bethaus ?)
Mommel 3)
Der Stall
Herges-Vogtei *)
Mundartliche Aus-
sprache
’s Löje, St.
Klengenköpf, St.
Haparäft, St.
Eichigt, St.
2
Spittelbägk, Laud.
Säuhaugk, Laud.
p)
Katzektei, Laud.
Sandbärgk, St.
?
Bädhüs, Laud.
ebs., Laud.
D)
Herjes, Laud.
Urkundliche Formen
Das Eichig n. 1589 (Wb.)
Der Kahlberg n. 1589
(Wb.)
Der Spittelsbergk n. 1589
(Wb.)
Sandtbergk n. 1589 (Wb.)
Vogelsgesang n. 1589
(Wb.)
Im alten Herges?)
Höhen-Berg
In alle Herjes, Laud.
In Höh, Laud.
Oehmigshaugk Oemeshaugk, Laud.
Hübelsberg Hüfelsbägk, Laud. Hübellbergk n. 1589
Hofberg Hofbägk, Laud. (Wb.)
Elmenthal ®) Amedoöal, Elmenthal
Laudenbach Ludemich, Laud.
Klinge De Klenge, St.
Das Helßles ?) Häßles, B.
Judenkopf 8) Jüdeköpf, St.
Laudenberg ?) Lüdebägk, B. Der Questenstein n. 1589
Hammerholz 19) Hummerholz, B. (Wb.)
’s Gehah, St. Das Gehäge n. 1589
Dan „Gebese (Gehih, B. (Wb.)
1) Nach L. Hertel (Thür. Sprachschatz, a. a. O. 104) ist Happaraf ein Vogel. —
2) Im Bethaus, westl. von Elmenthal über der Mommel wird für die Bergleute täglich
Gottesdienst gehalten vor dem Einfahren in den Schacht. — 3) Die Mommel enthält
mit die ältesten und bedeutendsten Eisensteinbergwerke der Gegend. Vgl. Geisthirt I 22.
— 4) Am unteren Ausgang des Drusenthales. Herges gehörte zur Vogtei Herren-
breitungen. — 5) Wüstung sw. von Herges-Vogtei. — 6) Zwischen Elmenthal und
Laudenbach wird als Forstort im „Waldbüchlein“ (nach 1589) genannt: „die fünf-
gerten“. — 7) Jetzt mit Buchenwald bestanden. — 8) Auf dem Jüdenkopf (nördl. von
Laudenbach) soll ein Jude erschlagen worden sein. Am Judenkopf stand ehemals ein
Dreiherrenstein (Geisthirt, a. a. O. 2), der Sachsen, die Zent Brotterode und die Hunde
von Altenstein schied. Jetzt ist von diesem Stein nichts mehr zu sehen. — 9) Berg
auf dem r. Ufer des Inselwassers.. Das Tal heißt hier: „in der Ludemich“. Wh. 42:
„Der hauptberg der „Dachslöcher‘“ [wie es scheint die Berge unterhalb Brotterode
auf dem r. Bachufer] heißt der Questenstein.“ Gerland erklärt den Berg in Anm. 53
als Laudenberg. — 10) Westl. von Brotterode, am Südabhang des Geheges. Der Hammer
soll unter dem Holz, am Inselwasser gestanden haben. Zur Blütezeit des Bergbaues
standen 13 Hochöfen in Brotterode (mündl. Mitt.). — 11) Nach allen Seiten steil ab-
Forstnamen zwischen der Schweina und der Druse. 573
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Mittlerer Beerberg Ober-Berwegk, B.
Zigeunerkopf Zonünüchkopf, B.
Beerwinkelthal Bärwingerdöäl, St. Beerwynckeltall 1512
Unter-Beerberg Önger Berwegk, B. [20]
Großer Beerberg ? Große Berbergk v. 1589
Burg-Berg) Burgkbägk, B. (Wb.)
Im Löhlicht Löhlich, B.
Axdorf ?) Axdort, B.
Bornheide Bernhei, B.
Kugliche Köpfchen Külichbägk, B.
Unterberg Öngerbägk, B. Ungerberg n. 1589 (Wb.)
Pfingstweide Pfingstweich, B.
Käs-Berg 2 Caltzbergk n. 1589 (Wb.)
2. Gewässer.
Die Grumbach °) Grummbich, St. Grunbach %)1183 (Doben-
Glasbach ıGläsb’ch, St. ecker II 653)
Kaltenbach oder Kalm- ’s Köälmich, St.
bach 5)
Lutherbrunnen ®) Lutherburn, St. |
Aubrunnen Auburn, St.
Sauerborn ?) Suirburn, St. |
fallender Berg nw. von Brotterode und dem Burgberg. Wb. 43: „es liegt ein berg in
der Centh Brottroda, heißt das Gehäge, ist mit Brottroder feld umbfangen, darauf
haben die von B. ihr eisenbergwerk und auch ihr geholze, damit sie die bergwerke
bauen können . . .“
1) Der Burgberg liegt dieht über Brotterode (sw.); urkundliche Nachrichten sind
nieht darüber vorhanden. Sage: Es soll dort eine „verwunsche‘“ Burg gestanden haben.
Die Burgfrau habe gesagt: „Wenn ich nur sieben Klafter tief unter der Erde wär!“
Darauf versank die Burg samt der Frau. Diese erscheint alle sieben Jahre einmal. Alte
Brotteröder haben „Feuriges‘ dort gesehen (mündl. Mitt... Um 1840 sind beim Einebnen
von Land noch Mauerteile gefunden worden. — 2) Nw. von Brotterode, am Weg nach
dem Dreiherrenstein. Ob der Name sich auf eine Wüstung bezieht, konnte ich nicht
erfahren. — 3) „Grumbach‘“ heißt dieser r. Zufluß der Werra erst unter Steinbach, in
der Nähe von „Sauerbornsgrumbach“. Vom Oberlauf heißt der östl. Quellfaden die Stein-
bach (durch den Schleifkothengrund), der westl. Kaltenbach (Kalmbach). — 4) In dieser
Urk. handelt es sich zwar um das Dorf Grumbach, doch lautete der Bachname sicher
ebenso. — 5) Der Kalmbach ist der Unterlauf des Glasbaches. — 6) Im Luthergrund.
— 7) Nach dem Suerburn hat das Dorf Sauerbornsgrumbach (ein Teil von Liebenstein)
den Namen. Zur Zeit Herzog Casimirs hatten die Untertanen der Aemter Gotha und
Tenneberg die „Saurbrünnfuhren ... zur Leibes-euration ihres herrn‘ nach Tenneberg
und Coburg zu verrichten. (StA. Gotha CC II Amt Gotha 5, 1603—1624.) Nach der
Tenneb. Amtsbeschreibung [23] muß das Liebensteiner Badhaus Mitte des 17. Jahrh.
recht stattlich gewesen sein [a. a. O. fol. 1932]: „das haus zum Sauerbrun unterm
Liebenstein, so 21 schuh in das gevierte und von eichenholz. Das untere stockwerk
hat keine eingebäude, außer daß der bronnen in einen eichenstock gefaßt. Das ober
stockwerk ist innen getäfelt und hat eine wendeltreppen mit einem erker, ist auch das
dach mit ziegeln gedeckt . . .“
574 Südseite.
| Urkundliche Formen
Mundartliche Aus-
Moderne Namen
sprache
? Soibädersgröäbe !), St.
Hattenbach oder Baie-| Hädemich ?), St.
röder Wasser
Die Steinbach Steimich, St.
? Hirschbäzer G’süffig ?),
St.
: 5 4 ) “ Drusanda candida et
ee 5 Gedräng, St || nigra 938 (Dobenecker
en I 343); Drusa 1249
(Hb. Urk. I 23)
Das Gehegswasser Gehähswasser, Laud. ? Drusanda candida ®)
Die Gehegsteiche Gehähsdich, Laud. 933 (Dobenecker I 343)
Inselwasser Inselwasser, Laud.
Inselborn Inselborn, Laud. ? Drusanda nigra?) 933
(Dobenecker I 343)
Laudenbach Ludemich, St. Der Laudenbach®)n.1589
(Wb.)
? ? Der Breideborn°) n. 1589
(Wb.)
3. Wiesen 19).
? D’ Hüdwei 11), St.
Hirschbalz-Wiese Hirschbäzerwiese, St.
1) Eine Beiname der Koalmich. — 2) Die Hädemich entspringt auf dem
Kretzers-Rasen und fließt durch das Thüringer Thal. Der Unterlauf, von Beierode
an, heißt Farrenbach. — 3) Der Sumpf auf der Hirschbalzwiese zwischen dem
Großen und Kleinen Weißenberg. Auch auf dem „bösen Erlich“, der östl. Steinbach-
quelle, ist ein G’süffig. — 4) Der Bach des Thüringer Thales versinkt unterhalb
Atterode im Flözkalk und tritt zum Teil in Liebenstein, zum Teil im „Erdfall“ unter
dem Felsentheater wieder zutage. Dies ist das „Gedräng“. (L. Hertel, a. a. ©. 226.)
— 5) Vgl. C. J. Geisthirt, a a. O. 15; L. Hertel, a. a. O. 225; A. Kirchhoff,
Zur Anregung 3, Fr. Regel, a. a. OÖ. 13. Der Oberlauf: Inselwasser; Mittellauf:
Laudenbach ; unterhalb des Dorfes Trusen: die Druse. — 6) Welchem Drusen-
quellbach der Beiname „weiße“ und „schwarze‘“ gebührt, ist viel umstritten worden.
Ließe sich der Name „Weißenberg‘.(an dem das Gehegswasser entspringt) bis ins
10. Jahrh. nachweisen, so wäre ein Zusammenhang des Berg- und Bachnamens ziem-
lich sicher anzunehmen. — 7) Nach der Grenzbeschreibung der Breitunger Mark
ist die schwarze Druse der östl. Quellarm: ‚,.... Gervoenestein, sieque pertendit in
fluviolum Drusandum, que nominatur candida, et ex ea in aliam Drusandam, quae dieitur
nigra...“ Höchst wahrscheinlich ist daher der Inselborn als Quelle der schwarzen
Druse anzunehmen. — 8) Wh. 42: „Zwischen dem Seinberge und den Dachslöchern
[die Berge des rechten Bachufers] fleußt ein wasser herein, heißt der Laudenbach.“
Der Mittellauf der Druse (Oberlauf: Inselwasser) hieß also schon damals: Laudenbach.
— 9) Wb. 43: „der Breideborn, an der Buchen, auch die Rote pfutzen, diese orte
stoßen alle an die Hunde [v. Wenckheim, auf Altenstein], wie der Sachsen grund und
boden.“ Diese Oertlichkeiten sind also am Rennsteig, in der Nähe des Dreiherrensteins
zu suchen. — 10) Ueber die Schweinaer Straße vgl. Kapitel „Ruhla-Emse“. Die
Poststraße durchs Thüringer Thal wurde oben erwähnt. — 11) Diese Hutweide liegt im
oberen Eekenzeller Grund (Luisenthal).
2
Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Schweina. 575
Moderne Namen Mundartliche Aus- Urkundliche Formen
sprache
Hühner-Wiese De Hüne, St.
Das böse Erlich !) Böse Elich, St.
Kretzers Rasen Katzer$ Röse, St. Die Kratzerswysen 1512
Siechwiese ?) Siechwiese, St. [20]
Gemusgarte 3), St.
Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Schweina.
1. Berg- und Tal-
namen!).
Hirschstein ?) ? Hoencreutz 3) 1512 [20];
Hohe Sonne ? Auf dem hohen creutz
Beckengehege #) Beckengehei, G.?) 1545 [43]
Finstere Loch ®) Fenstere Löch, G. ?Hoenbaltz 1512 [20];
Hohe Bruch ’) Hohe Brüch, G. " Der Hohe Bruch 1557
44
Katzthal Katzdöal, G. an 1512 [20]
Franzosenschlag ?
Ruhlaer Weg) Rühler Wäsk, G. DieMonchskappe°)1512
Obereu. UntereMönchs-| Münchskappen, G. [20]; Die Munchkappe
kappe 1543 [43]
Schillwand Schellwänd, G. Schiltsteyn 1%) 1512 [20]
Gollertskopf 2 Die Goldart 1512 [20];
Mandelrain ? Gollert 1543 [43]
Eisenberg Isenbärgk, G. Am ZEysenberge 1545
Tiefe Thal Diefdöal, G. [43]
1) Große sumpfige Wiese an den östl. Steinbachsquellen. — 2) Unter dem Dorf
Steinbach. — 3) Gartenland zwischen Altenstein und Steinbach. Im Zinsregister (1378)
des Markgrafensteins wird ein „pawmbgarten hinder dem slos Steyn‘“ erwähnt, sowie
„8 acker wißen under dem slos Stein“. Der Altensteiner Wald (,„ein holtz zeum
steyne“) wurde eingeschätzt „in sin gut uf 10 @“. —
Als Ortsteil im Dorf Steinbach wurden mir „die Karölstöpfe“ [?] genannt.
1) Benutzte Literatur: G. Brückner, Landeskunde des Herzogtums
Meiningen, Meiningen 1851—1853. 8°; L. Hertel, Neue Landeskunde des Herzog-
tums Meiningen, Heft 2 (Orographie) und 3 (Hydrographie), Schriften d. Ver. f.
S.-Mein. Gesch. u. Landeskunde, Heft 37 u. 40; Fr. Regel, Entw., a. a. 0. —
2) Felswand südl. der Hohen Sonne. In der Nähe der Hirschrasen 1512 [20]. —
3) Auf dem höchsten Punkt der Weinstraße, auf dem Rennsteig, an der Stelle der
heutigen „Hohen Sonne“ stand im Mittelalter ein Kreuz. — 4) 1543 [43] wurde
„ackerholz den beekern gelassen [im Eisenacher Gehölz], den acker vor 4 alt schock“,
— 5) G. = Gumpelstadter, St. = Steinbacher Mundart. — 6) Enges Tal, n.ö.
von Wilhelmsthal. — 7) Sumpfiger Waldbezirk über dem Katzthal. — 8) Forstort
westl. der Weinstraße. Der Name bezieht sich wohl auf eine alte Verbindung der
Ruhla (Bierweg) mit dem Elmethal. — 9) Auf der Mönchskappe war zur Zeit der
Verhauung des Waldes (1512) ein besonderer „schlag“ (Durchgang) für die Köhler
eingerichtet. — 10) Steile Felswand zwischen Etterwinden und dem Rennsteig.
576 Südseite.
Mundartliche Aus-
Moderne Namen Urkundliche Formen
sprache
Bärenheide Bärenhei, G.
Taubenheide Dümenhei, G. ? Auf der Hunerheid 1545
Krötenkopf ? [43]
Köhlerschlag ?
Röthlöcher ?
Ottowald Ottowäld, Ruhla Ottowald 1557 [44]
Gebrannter Berg Gebränte Bärgk, RuhlaAm Gebrannten Berge
1545 [43]
Zvdem Kyselinget) 1330
as Kassel Diez G. [41]; Auf dem Kisse-
Die Kissel, Ruhla | ling 1512 [20]; Kyse-
Streifling Strifling, G. ling 1512 [20]
Streifler (Arralire, Ruhla
Rothleite 2
Ringelstein ?) ? Ryngelstein 1403 °)
Bärrain ?
Höllwand Hällwänd, G.
Höllkopf Haällköpf, G.
ae (Großer und re
Siner) Arnbärek, Ruhla
Arnsberger Reuter aa
Silbergrund Silwergroind, G.
Eisborn ®) Eisborn, G.
Alte Warte) Alle Wart, G.
? Dunnerkutte, G.®)
Kröten-Kopf ?
Rummelsberg Rommelsburg, G.
a Voelhei, G.
Yeranei> |Volcher‘ St.
Schaumborn ?
Große Meilerstätte Grosse Milerstat
Birkenheide ?) Birkehei, G.
Der Neufang Naufangk, G.
je Glöckels, G.
Glöckner ®) „AmGlöckel, am Stein-
| gebröckel“, Ruhla
1) Die Höhe des Kissels war der westlichste Rennsteigpunkt der Frankensteiner
Wildbanngrenze. — 2) Burgstelle an der Fuldischen Straße. Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 69.
— 3) Henneb. Urk. IV 90. — 4) Forstort, n.ö. von Gumpelstadt. — 5) Berg n.ö.
von Gumpelstadt; von ehemaligen Befestigungen ist nichts bekannt. — 6) Forstort
an der Alten Warte (mündl. Mitt.). — 7) Hier stand früher ein Pirschhaus. (Hertel,
a. a. 0.) — 8) Felstrümmer. An einer Stelle die viel besprochene (forstliche) Inschrift
„1813 wurde hier gepflanzt für 1871“.
Forstnamen zwischen der Weinstraße und der Schweina. 577
Moderne Namen Mundartliche Aus | Tkundliche Formen
sprache
Windsberg Wendsbärgk, G. ? In der Witheyde 1545
Hohler Schuß ? [43]; ? Die Windtheidt
Hexenberg Hexebärgk, G. 1557 [44]
Jägerstein Jäjerstein, G.
2. Gewässer.
Die Schweina !) De Schwein, G. Sueinaha 933 (Doben-
Das Dreibrunnen- ? ecker I 343); Sweina
wasser ?) 1330 [41]
Der Einhausbrunnen ?)| ?
Schaumborn ?
Finsterbach ?
Alte Steinrutsche Steinrotsche, G.
Schnepfengrund Schnapfegroind, G.
Eckenzeller Bach ?) Ackzaller Bach, G.
Hartungsborn Hartungsborn, G.
3. Straßen’).
Die Rotleite *) De Rodlände, G.
4. Wiesen.
Wildpretwiese 5
Fritzens W. Fritze-Wiese, G.
Paul-W. \am n inds- Bauelswiese, G.
Brikane-w.) bes |;
Eckenzeller Wiese?) |Ackzaller Wiese, G.
1) Die Schweina ist nach der, am Südabhang des Thüringerwaldes und seinen
Vorlanden früher stark betriebenen Schweinezucht benannt. Die Unterberge und die
Talsohle waren größtenteils bestanden mit Eichen und Buchen (,Mastwälder‘“). Die
Fischerei in der Schweina gehörte dem Landgrafen. 1378 [39]: „do ist ein fischweid
im wasser zcu Sweyna und hebt sich an am holtz zeu Sweina und end sich im dorf
Sweyna‘. Bachabwärts, ‚von dem dorf Barchuelt und dem wasser doselbst, gibt man
al freitag und in der vasten al mitwochen und freitag ein dinst fisch‘ (ebd.) [dienst
mhd. — abgabe, zins]. — 2) Die Quellen der Schweina sind (nach L. Hertel, a. a. O.
228) am Höllkopf. — 3) Ueber ‚Weinstraße‘ von der Hohen Sonne nach Süden vgl.
Kap. Ruhla-Weinstraße und Fr. Regel, Entw. 13. — 4) Die Hauptstraße von Gumpel-
stadt nach dem Kissel hieß und heißt die ‚„Rotländen‘“, wie der Forstort, über den
der Weg führt. Die Alte Warte liegt nahe der Straße. — 5) Hier, nördl. von Alten-
stein, am Fuß des Windsberges, soll die Wüstung Reckincelle (1330, Frankensteiner
Kaufbrief) gelegen haben. Vgl. Fr. Regel, a. a. O. 70.
Gerbing, Flurnamen. 37
5
NN
n
MANN MN
8 Zusätze und Berichtigungen.
Zusätze und Berichtigungen.
. 315 lies „Ebenshausen“ statt Ebenhausen.
. 408 Anm. 4: Schwarzenzell = „Schwarz waldzell“.
. 429 Z. 1 v. u. und Anm. 6: „Silva Striegner“. Wie mir Herr Archivrat
Beschorner-Dresden mitteilt, ist der Name im betr. Zinsregister zu
lesen: „Stritgern“. Ob der Forstort „Streitgirn“, nördl. der Hühnberge
bei Tambach gemeint ist, wird schwer nachzuweisen sein.
. 480 Z. 7 v. o. Spalte 3 zu „Goldborn“: „Ebertsbrunn“ 1579 (StA. Gotha
GG II 1-4, 1575—1729).
. 499 Z. 4 v. u.: ein „Fischerstig“ wird 1503 [18%] hier mehrfach erwähnt.
. 500 Z. 4 v. o. Spalte 3: „Enzenbach 1503 [183]“.
. 500 2.5 v. o. Spalte 3: „[21]“ statt [22].
. 504 Anm. 3: Die Tafel stammte vom 9. Mai 1642. Rudolphi, a.a. ©.:
»... fügen Wir denjenigen zu wissen, die sich mit treiben, fahren und
dergl. Unserer Landstraße nach Georgenthal, Oberhof sowohl denen Bey-
geleiten zu Hohenkirchen, Friedrichrode, Cabarts, am Arleberg und
Meliß hin und wieder gebrauchen .. .“
. 533 2.8 v. u.: „? Lutinberg 1111 (Dobenecker I 1069)“.
. 564 Z. 3 (der Anm.) v. u.: „Die Reitbahn ist ein mit Linden bestandener und
mit einer Borkenhütte versehener Platz.“
Namenverzeiehnis.
Das Register ist in der Hauptsache nach Sammelnamen geordnet. Z. B. suche
man „Galgen“, „Fehmstätte“ unter „Gericht“; „Hanf“, „Roggen“ unter „Kultur-
pflanzen“. Von letzteren habe ich einige wichtige: Hopfen, Waid, Wein besonders
behandelt.
Um das Verzeichnis nicht zu einem neuen „Buche“ anwachsen zu lassen, konnten
natürlich nur die allerwichtigsten Namen behandelt werden. Bei den bestehenden und
eingegangenen Siedelungen (Städte, Dörfer, Hammerwerke) ist auf die Quadrate
der Karte hingewiesen, in der sie sich befinden, z. B.: Wipperoda (F 11). — Von
den Mühlen verzeichnete ich nur die Seitenzahlen, da sie hier, nach den zugehörigen
Ortschaften, sofort auf der Karte aufgefunden werden können. — * —= wüst.
A. Attich 129. 392.
Ablaßwiese 29.
Affe 18. 26. 43.
Alb, Alp, Elb- 39. 45. 75. ? 91. 114. 168.
169. 278.
Almende (Almten, Alten, vgl. Gemeinde-
besitz) 70. 181. 238. ? 250. 280. 281.
282. 7298.
„Alt-“ (vgl. aueh Wüstung) 7. 8. 17.
194. 204. 250. 257. 266. 271. 289. 290.
330. 429. 440. 454. 470. 493. 505. 540.
541. 564. 566. 568. 571.
Altenbergen 259 (E 12).
*Altenburg 330 (B 6).
*Alschleben S6 ff. (F 9).
Apfelstädt 37 (I 11).
Ampelmatzen 29.
Amphibien und Kriechtiere 6. 13. 21.
30. 33. 36. 82. 170. 212. 275. 290. 336.
418. 444. 449. 455. 534. 560. 576.
Anger 3. 7. 18. 21. 22. 28. 35. 60. 61.
7476..89. 100. 103. 111. 124. 125.
130. 137. 139. 148. 156. 167. 214. 229,
263. 297. 299. 321. 345. 351. 364. 365.
374. 404. 435.
Anspach, Anspann 11. 16. 66. 68. 99.
150. 189. 215. 250. 270. 297. 308. 363.
387. 413.
Arlesberg 190 (H 15).
Armeleute, Burgholde 13. 223.
Arzbach 18. 25. 328.
Aschara 346 (F 7).
Aspach 42 (E 9).
*Atterode 570 (B 12).
*Aue 252 (F 11).
*Ausfeld 399 (D 2).
Ausspanne 414. 482, 532. 562.
B.
Bad- 14. 15. 32. 70. 71. 134. 258. 259.
288. 340. 2449. 470. 478. 494.
Bär, Beer, Behr 25. 35. ?82. 104. 227.
272. 283. 284. 290. 298. 320. 333. 338.
405. 412. 417. 419. 424. 435. 437. 438.
439. 469. 471. 478. 484. 492. 501. 503.
510. 2 513. ? 527. 534. 539. 541. 547.
559. 576.
*Bärenfeld 320 (A 5).
Bäume (auch Kollektivnamen) 2. 3. 4.
6. 7. 8. 16. 17# 18. 20. 23. 24. 28.'30.
31. 35. 36. 39. 44. 46. 49. 7 50. 51. 62.
63. 65. 70. 76. 78. 82. 108. 117. 120.
121. 122, 126. 133. 134. 136. 146. 177.
178. 180. 181. 184. 185. 190. 193. 197.
198. 200. 202. 204. 205. 207. 210. 211.
212. 217. 218. 219. 221. 223. 224. 233.
234. 239. 241. 242. 244. 245. 246. 249.
250. 251. 252. 255. 257. 260. 261. 262.
263. 266. 267. 269. 273. 279. 293. 296.
297. 299. 302. 303. 305. 307. 308. 309.
313. 315. 317. 318. 319. 321. 325.322.
330. 331. 332. 333. 334. 338. 339. 341.
343. 355. 356. 360. 364. 380. 384. 385.
390. 391. 392. 393. 394. 395. 397. 398.
399. 401. 412. 413. 421. 422. 424, 428.
432. 433. 437. 441. 442. 444. 446. 447.
449. 462. 463. 469. 471. 473. 477. 480.
580 Namenverzeichnis.
484. 489. 490. 491. 498. 499. 500. 502.
505. 506.:.511.2912.7 517. 518. 7.919.
522. 528. 530. 531. 533. 534. 541. 543.
545. 548. 553. 554. 565. 566. 570. 572.
575. 576.
Ballstädt 348 (G 8).
Bann 405.
*? Batzenfeld 336 (D 9).
Beer 1. 22. 25. 207. 278. 501. 572. 573.
Befestigungen (Schanze, Falltor, Land-
wehr, Wall) 34. 37. 40. 41. 44. 46. 58.
62. 65. 69. 71. 75. 76. 81. 92. 103. 108.
110. 119. 122. 124. 133. 136. 167. 179.
180. 184. 185. 201. 206. 212. 225. 250.
273. 288. 298. 328. 330. 346. 350. 351.
352. 357. 359. 369. 371. 379. 383. 389.
390. 398. 410. 486. 498. 548. 552. 553.
554. 571.
Beil, Beule, Biel, Bille 295. 333. 356.
363. 469.
Bergbau (vgl. Gold, Silber) 36. 41. 50.
112. 192. 195. 196. 205. 206. 209. 210.
217. 226. 231. 234. 299. 308.348. 384.
410. 425. 426. 427. 453. 456. 468. 7471.
483. 488. 493. 496. 499. 504. 515. 522.
525. 526. 527. 528. 534. 535. 538. 542.
543. 548. 549. 569. 572. 575.
*Berlodorf 171 (E 10).
*Bernsroda 224. 237 (G 11).
*Berthelroda 393 (E 1).
Bethaus 572 (B 13).
)
Bettel- 4. 14. 195. 204. 208. 273. 274.
319. 386. 398. 405.
Bischleben 46 (L 10).
Bieber 11.
Bien- 217. 342.
Bienstädt 350 (I 8).
*Bienstädter Warte 350. 351 (H 8).
Bier 407. 413. 419.
*Biesenrot 228. 234 (G 13).
Bittstädt 49 (I 12).
Bleie, Blein 7. 8. 302.
*Bollerode 22 (D 7).
Boilstädt 52 (F 10).
*Bossenborn 161 (F 11).
*Bossenrod 270. 274. 299. 303 (E 12).
Brand, Gebrannte- 112. 118. 169. 190.
198. 210. 272. 343. 423. 431. 454. 459.
471. 475. 489. 493. 500. 501. 502. 503.
517. 531. 533. 539. 540. 549. 550. 552.
558. 560. 561. 564. 576.
Brüheim 1 (E 8).
Bruch 27. 32. 111. 455. 470. 501. 575.
Brück, Gebrück 466. 482. 511. 550. 556.
Brühl 3221023723 132418:
*Buchsee 391 (E 2).
Bühl 100. 116. 119. 202. 204. 205. 206.
207. 211. 256. 257. 271. 370. 454. 456.
Buffleben 55 (G 8).
Bundschildskopf 520.
Burgtonna 352 (G 7).
Burla 3 (D 9).
*Burl, altes 3, 336 (D 9).
C und K.
*Käfernburg 491 (G 14).
Cabarz-Nonnenberg 261 (D 11).
Kälberfeld 323 (C 10).
Käse 13. 40. 106. 147. 180. 328. 375.
393.518.
Kahlenberg 324 (C 9).
Kanzel 360. 424. 534.
Karelstopf 575.
Karn, Karl, Kern, Korn (vgl. Quer,
Quir) 6. 8. 10. 14. 16. 20. 36. 43. 46.
53. 54. 68. 94. 132. 149. 160. 164. 170.
? 179. 194. 199. 243. 253. 260. 271.
273. 280. 283. 300. 304. 307. 2323.
333. 336. 353. 358. 367. 389. 402. 452.
455. 459. 484. 491. 494. 523. 540. 562.
*Katterburg, Getkesburg 153 (F 10).
Catterfeld 262 (F 12).
Katze 17. 39. 48. 62. 69. 102. 104. 116.
193. 212. 236. 319. 409. 412. 456. 535.
DD DUB:
Kegelleich, Kugelleich, Kuleich 64. 175.
183. 193. 212. 258. 265. 270. 346. 348.
403.
Kemnote 313.
Kettmannshausen 204 (K 14).
Keula, Klein- 385 (D ]).
Killewiese 13.
*Kindleben 9 ff. (G 9).
Kirche, Kirchhof, Kirchfeld u. ähnl.
4. 15. 17. 18. 19. 20. 28. 33. 40. 42.
43. 49. 58. 61. 62. 66. 71. 79. 86. 87.
90. 93. 96. 103. 107. 108. 109. 110.
119. 154. 155. 161. 162. 170. 171. 175.
187. 196. 203. 209. 212. 215. 231. 239.
241. 246. 251. 257. 258. 260. 309. 317.
318. 324. 329. 330. 331. 334. 338, 339.
343. 352. 363. 365. 370. 406. 421. 423.
426. 464. 482. 489. 542. 543. 548. 560.
561. 562.
Kirchen („Heiligen“) und Klostergut
(vgl. auch Pfaff- und Pfarr-) 4. 5. 6.
9, 12. 14. 15,16. 17. 172237
36. 39. 40. 45. 247. 50. 52. 57. 60.
65. 66. 71. 76. 77. 82. 89. 101. 102.
111. 116, 117. 119. 120.126232. 137.
139. 150. 153. 154. 165. 167. 172. 173.
177. 182. 184. 187. 189. 193. 194. 199.
205. 216. 218. 233. 245. 252. 258. 261.
272. 273. 274. 275. 302. 306. 309. 312,
315. 318. 319. 322. ? 323. 324. 327.
337. 343. 346. 351. 352. 353. 355. 356.
359. 360. 364. 370. 371. 372. 375. 378.
379. 390. 397. 398. 405. 407. 409. 412,
417. 418. 425. 430. 437. 439. 445. 447.
|
8
$
f
Namenverzeichnis.
450. 451. 453. 463.
485. 486. 488. 492.
555. 556. 561. 566.
Kirmse 363. 475.
Kittel, Kutte 14. 17.
107. 170. 185. 266.
344. 379. 398. 400.
Kleinschmalkalden 289 (C 13).
Bihues, Klingel 33. 76. 84. 87. 126. 143.
190. 205. 280. 298. 309. 354. 376. 403.
425. 438. 449. 456. 457. 495. 505. 522.
571. 572.
Knecht 228.
Freche 81. 325. 419. 423. 426.
558.
Knill- 459. 549. 557.
Cobstädt 58 (H 11).
König (Kaiser) 22. 33. 36. 71. 94. 128.
129. 130. 147. 169. 264. 340. 378. 397.
407. 503. 507. 542. 545.
Körner 386 (E 3).
Köhler, Kohle 17. 20. 21. 34. 46. 50.
64. 95. 164. 167. 209. 231. 236. 298.
390. 397. 418. 419. 420. 426. 482. 502.
509. ?514. 515. 523. 553. 576.
*Kollerstädt 224. 241. 249 (H 14).
Kommel, Kummel 127. 157. 171. 239.
268. ? 323. ? 335.
Kornhochheim 125 (K 11).
Craula 4 (D 7).
Krautmaßen (vgl. Gemeindegut) 2. 4.
8 10. 14. 15. 16. 19. 20. 21. 26. 30.
32. 35. 36. 44. 53. 61. 66. 100. 112.
119. 123. 126. 136. 141. 145. 153. 156.
160. 161. 168. 170. 173. 179. 180. 183.
185. 192. 200. 202. 210. 218. 22]. 224.
226. 258. 262. 265. 267. 278. 281. 286.
296. 307. 308. 309. 322. 336. 346. 363.
366. 370. 373. 374. 376. 395. 400.
Crawinkel 191 (H 13).
Kreuz 6. 20. 41. 47. 48. 53. 71. 73. 80.
85. 96. 111. 125. 140. 141. 144. 148.
164. 165. 170. 188. 201. 207. 252. 261.
274. 282. 287. 289. 298. 302. 312. 326.
329. 331. 333. 335. 338. 356. 361. 362.
384. 399. 400. 435. 453. 456. 459. 514.
521. 530. 537. 538. 540. 545. 556.
Krieg 294. 326. 327. 339. 341. 531. 532.
53D. 538.
Kruppe, auf der 12.
Kü Engehege 17. 404.
Kulturpflanzen (vgl. Hopfen,
Wein) 4. 34. 41. 45. 47. 63. 118.
140. 150. 153. 178. 180. 181. 182.
198. 205. 212. 224. 233. 250. 255.
276. 289. 295. 302. 317. 320. 330.
342. 343. 350. 351. 368. 379. 383.
404. 452. 481. 575.
Cumbach 264 (E 11).
508. 516. 519. 520.
575.
28. 58. 67. 76. 100.
294. 300. 302. 314.
513.
Waid,
133.
190.
262.
341.
384.
465. 472. 473. 474. |
581
D.
Dachs 261. 267. 273. 293. 431. 433. 456.
479. 530. 572.
Deubach 313 (C 10).
Deutsch- 190.
Dieb-, Diet-, Diez- 27. 39. 47. 58. 60.
65. 73. 87. 137. 138. 151. 174 176.
197. 278. 285. 297. 310. 312. 351. 359.
482. 506. 514. 515. 532.
Dietendorf (Alt-, Neu-) 61 (K 10).
Dietharz 214 (E 13).
Döllstädt 357 (H 7).
Dörrberg 195 (H 14).
Donner 327. 348.
*Dornbach 167. 284. 285. 297. 309 (E10).
Dornse, Dörnitz 421. 425. 481.
Drache 220. 419.
*Drachenburg 472 (F. 15).
een, 420. 432. 519. 529. 530.
563.
Druse 270. 334. 454. 476. 574.
Drut- 218.
Dunsen 238.
E.
Ebenheim 6 (D 9).
Ebenshausen 315 (A 6).
Eberstädt 9 (E 8).
*Eberts 561 (D 14).
Eckardtsleben 360 (F 8).
*Eckenzell 577 (B 12).
Eierkuchen, Eierhohle, Eierberg 129.
278. 283. 298. 329. 368.
Einsiedel 338. 412. 532. 551.
Eischleben 63 (L 11).
Eisfeld, Eiserfeld, Eischfeld, Eisel 6. 22.
118. 153. 169. 193. 240. 241. 360. 367.
382.
Eiter- 355. 359.
Elend- 210. 524. 527.
Elgersburg 194 (H 15).
Elmenthal 572 (B 13).
Else, lange 99. 125. 179. 203. 206. 217.
219. 229. 307. 321. 330. 461.
Emleben 67 (F. G 11).
Engelsbach 266 (E 12).
Erb- 45. 297. 334. 343. 407. 424. 545.
Erf- 353. 463.
*Ernstdorf 10. 16. 24 (D 9).
Ernstroda 266 (E 11).
Eschenbergen 361 (G 8).
*Eschleben 85 ff. (F 9).
*Eschringen 99 (H 10).
*Espenfeld 267 (E 11).
Ettenhausen 316 (C 9).
F.
Fadsberg 35.
Fahn 84. 300.
582
Fahner, Groß- 372 (H 7).
— Klein- 375 (IS).
*Falkenburg 559 (D 13).
*? Falkenstein, Valkenstein 214 (F 14).
Fahr, Fahrt, Furth 11. 13. 36. 41. 55.
59..60.7120792,.89.1192- 94:126.458.
159. 160. 253. 256. 265. 285. 289. 297.
301. 308. 402. 405. 422. 425. 479.
Feld- und Bergformen 3. 9. 10. 13. 14.
16. 19. 23. 26. 27. 28. 29. 30. 32. 38.
240. 48. 52. 54. 59. 60. 65. 69. 70.71.
15. 79. 80. 81. 88.94. 797-.298,3.00.
102. 103. 104. 107. 114. 115. 116. 117.
120. 121. 126. 127. 128. 133.136. 137.
138. 139. 140. 146. 154. 155. 157. 168.
174. 176. 180. 181. 183. 187. 188. 189.
193. 205. 207. 213. 214. 217. 224. 227.
230. 232. 241. 248. 250. 251. 252. 2256.
257. 268. 277. 279. 295. 296. 298. 301.
302. 309. 311. 315. 316. 317. 319. 320.
321. 325. 327. 329. 332. 333. 336. 362.
365. 378. 387. 396. 404. 405. 419. 423.
465. ? 468. 469. 474. 485. 486. 490.
? 491. 503.
Feld, das kleine, wenige; Flürchen,
Lützelfeld ‚Nützelfeld(vel. Wüstungen)
2235 13.016.119, 23225239447:
99. 102. 107. 121. 123. 126. 132. 136.
138. 141. 143. 148. 156. 159. 170. 171.
177. 183. 187. 221. 277. 294. 309.322.
326. 346. 348. 351. 356. 361. 363. 364.
377. 386. 388. 400.
Felderteilung (Hufe, Maßen, Sotteln,
Striegel; vgl. Krautmaßen) 4. 8. 17.
19. 23. 35. 37. 40. 55. 102. 107. 109.
118. 120. 145. 157. 166. 168. 170. 171.
173. 178. 183. 197. 201. 219. 246. 247.
269. 284. 286. 295. 310. 314. 316. 329.
336. 337. 354. 355. 359. 363. 369. 370.
378. 386. 397. 398. 404.
Feuer 43.
Fischbach 317 (C 11).
Fische 11. 48. 60. 189. 290. 295. 317.
319. 340. 370. 382. 512. 526.
Finsterbergen 271 (E 12).
Fiurstat 447.
Flarch 27. 28. 36. 110.
Flattig 46. 155.
Fluth 1.
Franke, Franken 42. 62. 124. 357. 429,
467. 477.
Frankenhain 196 (H 14).
Frankenroda a. d. Werra 318 (A 6).
Frau- 151. 268. 290. 301. 335. 341. 401.
446. 451. 514. 529. 537. 558. 567. 570.
Frei- 2. 19. 81. 208. 211. 252. 357. 389.
461. 481. 484. 519. 527.
Friedrichroda 273 (E 12).
Friedrichswerth 10 (D N
Friemar 72 (H 9).
Namenverzeichnis.
Frisch, Frosch, Frusch 212. 228. 476.
495. 508. 510. 537.
Fröttstädt 276 (E 10).
Frohn- 204. 210. 239. 322. 346. 357. 362.
397, 522.
Freuden- 32. 219. 229.
Fuchs 25. 88. 98. 129. 190. 214. 233.
240. 245. 257. 263. 315. 319. 323. 327.
339. 343. 356. 361. 403. 419. 423. 428.
438. 443. 469. 485. 540. 566. 569.
&.
Gamstädt 76 (I 10).
Gebind (vgl. Herrenland) 27. 130.
145. 176. 287. 209. 365. 373. 3706, 404.
*Gehren 228. 229 (F 12).
Gehren, Gern, Girn, Göhren 46. 223.
402. 466. 489. 500. 517.
Geiz- 169. 441.
Gemeindegut 5. 11. 12. 18. 20. 27. 37.
43. 47. 53. 54. 65. 66. 70. 78. 81. 8.
87. 97. 99. 107. 117. SEE 22
125. 131. 140. 172. 175. 178180. 188
. 204. 205. 207. 212. 214. 218.
. 245. 260. 261. 263. 270. 271.
. 289. 297. 301. 305. 311. 322.
. 338. 347. 356. 362. 364. 377.
390: . 405. 429. 430. 432.
. 456. . 466. 467. 470. 474.
. 520. 522. 530. 548. 559. 560.
Georgenthal 215 (F 12).
Gera 199 (H. I 15).
Gericht 6. 12. ?14. 20. 23. 30. 40. 60.
20. 74. 83. 87. 90. 91-716 Bee
137. 144. 150. 157. 195. 200. 204. 215.
219. 220. 233. 246. 251. 257. 261. 274.
292. 302. 304. 310. 312. 320. 322. 329.
331. 338. 344. 365. 367. 374: 377. 319.
382. 384. 7424. 447. 534.
Gierstädt 364 (I 8).
Gickel, Guck- 28. 402. 418. 437. 530.
Gipten, in der 68.
Glas- 198. 247. 296. 419. 424. 471. 508.
514. 525. 536. 540. 541. 546. 553. 561.
565. 567. 568. 569. 573.
Glichmen 24.
Glocke 321.
Götze 202. 343. 566.
Gold, gülden 14. 49.
115. 119. 121.163.
240. 242. 246. 295. 307. 315. 326. 338.
362. 365. 382. 392. 474. 480.
Goldbach 78 (F 8, 9).
Gospiteroda 279 (F 11).
Gossel 200 (I 13).
Gotha 82 (G 10).
Grabsleben 95 (H 9, 10).
Gräfenhain 217 (G 12).
57. 78. 79. 80. 84.
193. 206. 209. 233.
a du
Namenverzeichnis.
Gräfenroda 203 (H 14).
Gräfentonna 366 (G 6).
Graf 197. 202. 353.
Graß, der 398.
Grau-, Grob-, Grub- 483. 527.
Greif- 365. 374. 376.
Grenze 10. 11. 40. 45. 54. 57. 60. 63.
65. 76. 93. 97. 98. 99. 109. 125. 132.
134. 137. 148. 152. 165. 172. 174. 1%.
186. 188. 189. 190. 244. 251. 252. 253.
257. 265. 277. 282. 289. 290. 293. 296.
Be 351.12 356. 357. 363.374. 375.
379. 382. 385. 388. 392. 395. 423. 424.
428. 432. 442. 443. 448. 451. 457. 462.
521. 527. 528. 529. 542. 544. 545. 552.
557. 558. 560. 566. 567. 568. 569. 574.
Großenbehringen 12 (D 8).
Günthersleben 97 (G. H 11).
H.
Haar, Hor, Horl 13. 36. 37. 348.
462. 480.
Haarhausen 101 (I 11).
*— Wenigen- 103 (I 11).
*Hackerode 332 (B 9).
Hader (Gezänk), Streit 5. 19. 41. 48.
101. 145. 158. 188. 205. 214. 219. 229.
252. 271. 281. 283. 311. 318. 325. 328.
346. 408. 420. 458. 463. 490. 531. 532.
ae 538. 542. ER 560. I DT. N
er, Hagen, ne Gehege (vg
En leigchege) 2242528. 1417 21
29. 36. 38. 44. 45. 52. '61. 62. 67. 68.
2aD.: 21: rn 85. 114. 122. 124. 164.
168. 178. 189. 201. 207. 217. 218. 220.
226. 227. 231. 248. 253. 260. 265. 269.
291. 302. 316. 321. 322. 327. 329. 330.
332. 347. 375. 419. 423. 463. 474. 479.
480. 517. 533. 561. 562. 566. 571. 572.
574. 576.
Haina 15 (D 9).
*Haineck 327 (B 6).
*Hainichen 269 (F 11).
Hallungen 319 (B 5).
Hammer, Hütte ? *53 (F 10). ? *165
(F 10). '*195 (H 14). *199 (H 15). *206
(H 14). *216. 479 (F 12). *223 (G 12).
*225 (F 12). *234 (G 13) *235. *237
(G 12). *243. 490 (G 13). *244 (G 13).
246. *275. 276. 305. 450 (E 11). *292
(D 11). *343. 427 (B 10). *344. 345
(C 11). 408. 410 (F 16). 413 (F 16).
*460 (E 12). *465 (F 12). *473 (F 12).
215 (H, 14, 15). 528 (1 16). 530. *535
(H 17). *572 (C 12),
Hand 346. 483. 556.
Hang 219. 231. 403. 418. 421. 462. 465.
*? Hannerode 331 (B 6).
Happaraff, die 572.
388.
Hardt 5. 23. 50. 220. 224. 254. 255. 264.
279. 296. 297. 303. 304. 306. 307. 335.
341. 342. 349.
Harz (Pech, Kienruß) 191. 196. 209. 216.
234. 246. 247. 269. 406. 464. 470. 477.
478. 482. 489. 490. 491. 492. 493. 494.
496. 500. 506. 520. 529. 530. 533. 534.
535. 539. 540. 555.
Hase 47. 51. 133. 167.. 221. 225. 258.
260. 270. 305. 336. 365. 372. 388.
570.
*Hassenburg 328. 330 (A 6).
Hastrungsfeld 321 (C 9).
*Hattstädt 77 (I 9).
Hausen 107 (G 9).
Haustiere 2. 4. 5. 6. 11. 12. 13. f
20. 22. 26. 30. 31. 33. 35. 36. 39. 41.
43. 44. 47. 48. 51. 53. 54. 56. 58. 60.
62. 64. 67. 70. 71. 76. 79. 80. 81. 85.
88. 89. 94. 97. 99. 101. 103. 104. 107.
111. 115.2116,/117..119:21209123224
125. 126. 127. 129. 131. 132. 136. 138.
140. 142. 143. 147. 148. 149. 153. 158.
160. 162. 167. 169. 173. 175.176. 177.
179. 180. 181. 182. 183. 184. 185. 186.
188. 190. 194. 197. 198. 201. 204. 206.
207. 210. 213. 215. 921. 2223223.
224. 226. 230. 231. 232. 238. 239. 240.
242. 246. 247. 250. 251. 252. 253. 254.
258. 265. 267. 272. 273. 276. 277. 281.
286. 289. 290. 291. 293. 295. 298. 304.
3092.311.7313. 316. . 21. 323.
326. 327. 329. 331. 332. 333. 340. 341.
342. 343. 345. 346. 347. 351. 353. 356.
401. 402. 403. 404. 405. 412. 413. 425.
427. 428. 435. 439. 443. 444. 448. 456.
. 464. 470. 479. 489. 495. 522. 533.
542. 2545. 549. 550. 568. 569. 571. 577.
*Hauthal 109. 349 (F 8).
45. 169. 178.
Hasse, Hesse, Hessen 25.
183. 296. 311. 328. 496.
Heer- 1. 43. 76. 100. 110. 250. 320. 352.
353. 358. 361. 367. 395.
Heerda 219 (H 12).
Heßwinkel 17 (C 8).
Heilige Brunnen, -Wiese usw. 51. 147.
263. 281. 322. 323. 328. 335. 374. 392.
400. 446.
Heiligennamen 29. 45. 71. 78. 95. 113.
119. 122. 143. 144. 163. 164. 201. 282.
286. 344. 345. 348. 349. ? 356. 398.
406. 430. 431. 485. 566. 571.
*Heiratsburg (Siebleben) 153 a 10).
Hel-, Hölle 22. 23. 66. 97. 123. 149.
190. 199. 202. 206. 222. 252. 253. 318.
320. 326. 378. 402. 418. 465. 492. 502.
576.
Henneberg 89. 522.
Herberge 242. 382.
Herbsleben 377 (I 6).
584
Herbst 210. 226. 232.
*Herges, Alte 572 (B 13).
Herrengut (vgl. Gebind) 5. 15. 18. 20.
28. 31. 34. 43. 58. 68. 70. 80. 81. 8.
84. 100. 102. 103. 117. 123. 130. 133.
139. 150. 157. 234. 251. 252. 264. 268.
279. 296. 306. 323. 324. 355. 359. 362.
368. 374. 378. 380. 390. 428. 430. 432.
445. 477. 480. 481. 513. 522. 545. 556.
559
*Hermannsburg (Friedrichroda) 273.455.
(E 12).
*Hermannstein (Ilmenau) 53 (I 16).
*— (Wachkopf, Rödichen) 448 (E 11).
Herrenhof 220 (F 12).
*Hersdorf 9.
*Heubach 176 (I 8).
)
Hexe 16. 40. 100. 148. 220. 316. 331.
396. 441. 548. 577.
Himmel 47. 64. 113. 123. 135. 155. 172.
183. 212. 245. 261. 310. 370. 413. 444.
507.
Hirsch, Hirz 198. 209. 213. 240. 329.
364. 372. 383. 391. 393. 408. 436. 457.
464. 465. 492. 519. 525. 536. 543. 556.
560. 569. 574. 575.
Hochheim 108 (F 8).
*— (Liebenstein) 571 (B 12).
Hof, Höfchen (vgl. Wüstung) 6. 7. 11.
34. 170. 296. 298. 299. 308. 316. 321.
322. 324. 327. 330. 332. 333. 334. 336.
338. 345. 346. 347. 362. 384. 392. 401.
405. 497.
Hörselgau 281 (E 10).
Hohenbergen 382 (F 3).
Hohenkirchen 222 (G 12).
Holländer 190. 539.
Holzhausen 112 (I 12).
Hopfen 6. 15. 30. 33. 34. 45. 46. 47. 61.
71. 80. 82. 85. 88. 123. 168. 183. 190.
192. 204. 208. 216. 220. 221. 222. 225.
234. 247. 250. 259. 262. 265. 270. 272.
278. 280. 289. 293. 299. 307. 313. 329.
333. 343. 345. 358. 363. 364. 367. 370.
371. 372. 376. 381. 385. 389. 397. 400.
431. 441. 490.
*Hopfgarten 221 (F 12).
*Honnerode 26 (E 9).
)
*Houwerith (Wüste Ecke) 485 (F 12).
Hucheroda 423 (B 10).
*Hüneburg 242. 248 (G 11).
Hütscheroda 17 (C 8).
*Hunarth 234 (G 12).
Hund, hundisch 17. 41. 59. 88. 154. 239.
241. 317. 322. 327. 420. 490. 525. 531.
542. 543. 551. 560.
*Hundsbrunn 230. 231 (G 12).
Hunger 106. 158. 549. 553.
Hunnemutz 158.
Hur- 281. 299.
Namenverzeichnis,
I und J.
Jagd, Jäger (vgl. Hirsch und Schieß-
platz) 295. 355. 422. 423. 437. 470.
473. 487. 491. 492. 495. 501. 517. 531.
2 537. 550. 2551. 2556. 570. 2572. 577.
Jahn, John 455. 472. 500. 504. 540.
Ibenhain 288 (E 11).
Ichtershausen 118 (K 11).
Illeben 383 (F 7).
Ilm 198. 208. 329.
Ingersleben 122. (K 10).
Jude 87. 158. 528. 571. 572.
Jungfer, Jungfrau 26. 115. 136. 411.
443. 499. 552. 554.
Junker 68. 133. 147. 183. 200. 246. 247.
2 334. 349. 399. 418. 441. 505. 508.
522.
K siehe C.
L.
Lach 56. 71. 106. 171. 221. 223. 423.
480. 481.
Landknechtsecke 66.
Langenhain 290 (D 10).
Laucha 292 (D 10).
Laudenbach 572 (B 13).
Lauterbach 325 (B 7).
-lar 3. 8.
Lederheck 16.
Leina 296 (F 11).
Leube, Loibe, Löwe ?6. 10. 229. 244.
414. 446. 483. 495. 539. 542. 545. 550.
561. 571.
*Leuchtenburg 429 (D 11).
Licht 250.
Liebenstein 206 (I 14).
*Liebenstein (Alte Burg) 571 (B 22).
*Linungen 271 (F 11).
Loh, Löbchen, Liebchen, Lubel 2. 7. 20.
31. 48. 50. 85. 123. 155. 190. 201. 303.
317. 322. 333. 335. 370. 375. 382. 435.
Luder 492.
*Lütsche 197 (H 14).
— (Bach) 197. 205. 508. 515.
Lützel 20. 251.
Luisenthal 243 (G 13).
Luther 421. 568. 570. 573.
M.
Malm, Melm 8. 49. 99. 112. 137. 141.
160. 192. 205. 212. 214. 221. 231. 237.
241. 256. 297. 317. 328. 346. 362. 399.
519. 524.
Manebach 208 (I 16).
Mar, Mehr (vgl. Grenze, Mark) 67. 98.
152. 173. 249. 255.
Marder, Otter 291. 432. 433. 443. 444,
445. 449. 476. 481. 485. 497. 567.
Namenverzeichnis.
*Margrafenstein (Altenstein) 571 (B 12).
Maus 92. 205. 292. 385.
Metz, Metze 253. 327.
Mechterstädt 301 (D 10).
Mehler, Ober- 389 (E 2).
Mehlis 409 (F 16).
Menteroda 392 (E 2).
*Meinboldisfeld 293. 294. 302 (D 10).
Metebach 18 (E 9).
Mittag- 99. 337.
*Mittelhausen 94. 95. 184 (G 10).
Molschleben 127 (H 8).
Molsdorf 135 (K 11).
Mord- 357. 518. 527. 532.
Mos, Mös, Möst 245. 267. 478. 483. 519.
525. 534. 549. 554.
*Moßbach, Alte 418 (B 10).
*Moßburg 448 (E 14).
Mühle, Müller 2. 7. 8. 13. 23. 32. 41.
23.006. 61. *64. 66. *75. 78. 779.
283.92. 96. 97. 108. #111. 117.125.
130. 132. 136. *139. 148. *158. *? 163.
+170. 177. 184. 189. 193. 196. 199. 204.
210. 211. 212. 221. 222. 229. 234.
241: 244. *277. 283. 287. 290. 291.
205.
239.
296.
330.
387.
405.
439.
461.
*7 569.
*298. 302. 303. *304. 320. 327.
Mythologisches ?82. ?88. ?114. ? 133.
2347. 7352. ? 366.
2278. 320. 327.
411. ? 500. 551.
N.
Nauendorf 225 (F 12).
Nazza 327 (B 6).
*Netzborn 23 (D 7).
*Neuendorf (Schmalkalden) 516 (C 13).
Neu-Frankenroda 19 (E 9).
Neukirchen 331 (B 8).
Neurode 210 (K 14).
*Neusissen 346 (F 7).
*Neusiß 131 (H 8).
Nießeweg 483.
*Notichenrode 292. 430. 431 (D 11).
v0.
Oberhof 405 (G 15).
Odersberg 464.
Oel- 21. 28. 30. 70. ?75. 181. 292. 319.
356. 362. 383. 387. 463. 469. 478. 502.
Oester-, Oster- 15. 59. 70. 88. 99. 123.
126. 130. 147. 151. 156. 268. 315. 364.
376. 401. 405.
331. 339. *340. 344. *347. 353.
381. 387. *388. 391. 394. *395.
407. 411. 420. 427. 429. *? 438.
440. 448. *450. 452. *453. 460.
463. 479. 496. 512. 531. 568. |
Oesterbehringen 20 (D 8).
Oesterkörner 394 (F 53).
*Oestertonna 369 (G 6).
ı *Offhausen 351 (I 8).
Ohrdruf 227 (G 12).
*Orphal 177 (K 8).
*Ostheim 88f. (G 9).
153
Paradies- 14. 17. 26. 100. 143. 170. 332.
336. 355. 436.
Peisel 395 (E 4).
Personennamen (Eigennamen) 2. 3. 6.9.
10. 14. 21. 27. 30. 39. 45. 48. 51. 65.
66. 71. 74. 84. 89. 92. 97. 298. 100.
?103. 105. 111. 117. 119. 120. 121.
125. 136. 169. 172. 174. 175. 1%.
. 205. 209. . 211.212. 232.
22l. 220. . 226. 229, 230.
. 234. 239. . 244. 245. 246.
3. 250. 258. : . 265. 266. :
. 294. 303. ). 307. 308.
. 314. 316. . 324. 325. :
330: 333: . 342.
SB SBhNN .367.:
3322 394. . 404.
2. 413. 418. . 423.
. 432. 434. £ . 446.
. 452. 457. . 462.
. 469. 471. 3. 479.
. 490. 493. .499,:
514.519, . 534.
29 . 561.
576. 902
Petersberg 17. 19. 28. 35. 86. 120.
152. 177. 193. 239. 241. 310. 331.
337. 345. 473. 479. 517. 548.
Petriroda 236 (G 11).
Pfaffen, Pfarr- 2. 4. 5.13. 15. 16. 27.
28. 29. 41. 47. 49. 53. 55. 59. 75. 77.
82.286. 97..211622112. 136: 138:9150:
160. . 190. 196. 203. 205. 206. 212.
214. 215. 219. 232. 241. 242. 253. 256.
. 273. 296. 297. 309. 313. 321.
. 332. 336. 340. 349. 351. 353.
3 . 363. 371. 373. 377. 393. 394.
395. 399. 451. 459. 504. 517. 521. 557.
Pferdingsleben 137 (H 9).
Pfingst- 35. 36. 50. 53. 67. 97. 120.
124. 141. 148. 164. 173. 179. 229.
237. 242. 253. 277. 286. 297. 307.
312. 326. 334. 392. 397. 573.
*Pfordte (Furthe) 140 (G 8).
*Pforte 110. 187 (F 8).
Pflug- 188.
Pöthen 389. 391 (E 2).
*Poisele (Peisel) 395 (E 4).
Post- 209. 385.
Profitzenloch 8.
119,
182.
299.
586
0.
Quer-, Quir- 3. 18. 30. 57. 71. 268. 326.
R.
Radfeld, das 10.
Räuber 493.
Ram-, Rams- 42. 44. 51. 169. 327. 360.
368. 384.
*Raubschloß 505 (H 15).
Reckenbeil 345.
Rech-, Regen- 406. 410. 413. 446. 552.
Reichenbach 22 (D 7).
Rehestädt 141 (K 11).
Reif- 334. 421. 459. 528. 531. 551. 556.
*Reifenheim 353. 366. 367 (G 6, 7).
Reinhardsbrunn 274. *450 (E 11).
Reiter, Reuter, Ritter 55. 198. 218.
258. 314. 319. 331. 334. 343. 350.
427. 432. 445. 505. 542. 570.
*Rekkers 225. 226. 235 (F 12).
Remstädt 142 (F 9).
Renn-, Rein-, Rinn-, Rinne- 42.
205. 211. 218. 278. 291. 303. 326.
. 358. 368. 385. 2386. 397. 442.
. 504. 513. 536. 541. 542. 543.
570.
Rennsteig 416. 417.
Rettbach, Groß- 144 (I 10).
Rhoda 145 (L 10).
Ring, Ringel- 278. 334. 376. 417.
479. 598. 533. 543. 549. 576.
Rippersroda 211 (I 14).
*Ritzhausen 320 (B 55).
Rodung, Geräum, Stocken 1. 3. 5.7. =
193.
205. 210. 211.
. 234. 241. 244.
258. 262. 263.
297. 307. 322.
350. 359. 361.
460. 462. 468.
515. 520. 527.
84. 177. 192.
204.
222
255.
279.
349.
400.
496.
..m
Is
14. 20. 67. 69. 80.
19521906271987193:
214. 215. 220. 221.
. 246. 248. 252.
. 212. 2103. 204.
. 337. 346. 347.
. 376. 382. 392.
. 485. 486. 487.
528. 538. 546. 547.
*Rödchen 84 (F 9).
Rödichen-Schnepfenthal 303 (E 11).
Röhnberg 251.
561. 563.
Rose, Röse 2. 13. 16. 33. 62. 63. 136.
162. 193. 201. 209. 219. 224. 225. 227.
39. 246. 264. 267. 304. 308. 329.
235.
467. 476. 487. 505. 532. 538. 543.
Ruhla 333 (B 11).
*Ruhl, alte 420 (B 11).
*Ruhlaer Häuschen 417 (B 11).
S.
Sachs- 120. 129. 136. 170. 273. 507.
*? Sachsenburg 340.
219.
422.
455.
Namenverzeichnis.
| Sättelstädt 334 (C 10).
Salz, Sülze, Sulz 16.
155. 156. 161. 162.
259. 260. 262. 265.
317. 332. 340. 363.
447. 460. 476. 481. 534. 548. 561.
Seul, Suhl 490. 495. 501. 510,
Schalkswiese 21.
*Scharfenburg 343 (B 10).
Schatz- 30. 48. 193. 202.
*Schauenburg 446 (D 12).
Schieß-, Schütz- 90. 131. 142. 158. 164.
179. 197. 201. 233. 250. 277. 294. 30%.
312. 347. 356. 364. 380. 405. 493. 503.
515. 533. 542. 550. 553.
Schloß (Gut), vgl. Herrengut 2. 12. 13.
15. 28. 31. 122. 1352 1592,20 178
197. 219. 234. 235. 238. 242. 258. 321.
330. 331. 333. 359. 371. 380. 406. 464.
472. 479. 490. 500.
Schmerbach 338 (© 11).
es 226. 244. 290. 295. 356. 357.
03:
Schmücke 501. 506. 510.
Schnee- 198. 199. 404. 432. 501. 502. 511.
515. 526.
Schönau a. d. Hörsel 339 (C 10).
— v. d. Walde 238 (F 12).
Schwabhausen 240 (G il).
Schwarzhausen 340 (C 10, 11).
Schwarzwald (Dorf) 243 (G 13).
— (Forst) 488. 513. 528.
*Schulkenroda (Viesselbach) 45 (E 10).
Seebergen 146 (H 10).
Segel, Siegel 4. 168. 500.
*Seifartsburg 506 (H 15).
*? Seligsrode 35 (C 8).
Siebleben 150 (G 10).
Silber- 1. 104. 131. 154. 226. 389. 400.
433. 438. 464. 479. 495. 524. 544. 548.
560. 563. 576.
Sommer- 34. 197. 291. 330. 344. 370. 374.
375. 407. 444. 456. 489. 501. 515. 539.
555.
*Sommerstein 344 (C 11).
Sonn-, Sund- 72. 79. 87. 106. 227.
404. 464. 553. 575.
Sondra 341 (C. D 10).
Sorge 120. 303. 408. 522. 569.
Sonneborn 23 (E 9).
Speck-, Spick-, Spinn- 11. 29. 234.
443
20. 41. 45. 85. 149.
170. 196. 206. 212.
272. 277. 294. 300.
368. 379. 403. 404.
387.
432.
Spielmann 519. 568.
Spittel, Spittal (Siechhof) 16. 28. 121.
125. 146. 156. 158. 231. 245. 252. 273.
? 328. 366. 380. 381. 486. 527. 572.
Stedten 155 (L 10).
Stein- 356. 379. 382. 388.
*Steininfirst 274. 305. 448 (E 11).
*Stolzenburg 429 (D 11).
Namenverzeichnis.
Struth 13. 17. 100. 146. 147.
333. 407 (F 15). 410. 423, 454.
506. 532. 535. 544. 545. 549.
Stutz- 190. 243. 527.
Stutzhaus 243 (G 13).
Sülzenbrücken 155 (I 11).
*Sula, Sulga 232 (G 12),
Sundhausen 158 (F 10).
*Sygeharts 408. 409.
I.
Tabarz, Groß- 306 (D
—, Klein- 290 (D 11).
Tam-, Tann- 245. 247.
Tambach 245 (E 13).
*—, Huges- 559 (D 13).
7“ "Tam ach, Tambuch 192. 201.
65.
Tambuchshof 247 (H 12).
265.
*Tannburg Io panthal) 238. 464 (E 12).
322.
Tanz 71. 116. 452.
Taten, Tater, Zigeuner 168. 308.
427. 428. 484. 519. 527. 573.
*Taubenthal 329 (A 6).
Teufel 14. 32. 199. 271. 306. 315.
342. 396. 426. 449. 457. 478, 501.
5.571.
Teutleben 167 (E 10).
Thal 342 (B 10).
*Thanborg (Haderholz) 560 (D 13).
Thiergarten 5. 30. 99. 111. 141. 146.
177. 184. 257. 270. 271. 285. 305.
311. 335. 357. 361. 375. 397. 399.
461.
Thörey 171 (K 11).
Tod- 20. 46. 129. 130.
272. 273.
468. 482.
Töpfer- 11. 29. 192. 193. 231. 280.
316. 336. 485.
*Töpfleben 93. 94. 182 (G 10).
Töttelstädt 175 (I 9).
210. 236.
540. 545.
Tränke 114. 205. 247. 313. 339. 450.
452. 453. 477. 478. 484. 511. 514.
537. 544. 574.
Traßdorf 213 (L 14).
Triesch 319. 326. 400. 401.
Trügleben 178 (F 9).
Tüngeda 28 (E 9).
*Tüngethal 20 (D 8).
Tüttleben 172 (H 1).
UT.
Uelleben 181 (G 10).
Ullersbach 481.
Ungeheuer- 420. 446. 453. 490.
Urbe 125.
Urbich, Urhög 8. 34. 232.
272.
305. 326. 332. 361. 417.
273.
459.
202.
328.
502.
155.
307.
457.
259.
432.
22.
451.
532.
587
Ir
Venetianer 199. 424. 427. 511.
Vesper 293.
*Vippach 301 (D 10).
Vocken- 113.
Vögel, Vogel- 3. 5. 6. 8. 13. 17.
er 26. 30. 33. 34. 39. 40. 47.
60. 62. 64. 66. 69. 74. 82.
59. 91. 97. 99. 102. 107. 115.
123. 124. 125. 126. ?127. 130.
137. 138. 139. 147. 154. 155.
175. 179. 183. 190. 192. 196.
206. 212. 215. 218. 220. 222.
230. 233. 237.. 238. 241. 245.
263. 2267. 268. 274. 278. 281.
298. 299. 300. 302. 303. 305. 307.
313. 315. 316. 318. 320. 321. 328.
7333. 335. 337. 338. 344. ? 351.
356. 360. 361. 362. 364. 368. 372.
379. 380. 387. 391. 393. 394.
407. 411. 418. 419. 432. 439.
456. 463. 468. 469. 470. 473.
481. 498. 502. 504. 507. 518.1
522. 523. 525. 528. 534. 535.
543. 550. 551. '553..555.:559.
570.526. 577.
Vogt-, Vogtei- 14. 17. 64. 147. 265.
362. 473.
Volkenroda 396 .(E 3).
*Volkenrot (Volkenroda) 396 (E 3).
19. 20.
50. 51.
86. 88.
116. 118.
132. 135.
163. 172.
197.198.
224. 226.
257.25
282.
W.
Wart-, Warte 17. 231.
253. 256. 261. 272. 290.
351. 384. 406. 418. 424.
460. 464. 466. 496. 504.
Wach-, Wacht,
233. 238. 252.
316. 347. 350.
431. 448. 458.
521. 531. 548. 560. 576.
Wachse-, Wasse- 469. 487.
Wage 356.
Wahl, Wall 143. 261.
Wahlwinkel 306 (E 11).
Waid 10. 11. 27. 34. 44. 54. 58. 60. 66.
687.276: 79.1062 107: 114. 119.222
132. 139. 140. 144. 153. 158. 167. 169.
173. 178. 180. 186. 188. 252. 279. 350.
357. 359. 361. 363. 371. 381. 385. 400.
*Waldenfels 214. 470 (F 13).
Waltershausen 310 (E 11).
Wallfahrt-, Walper 49. 234. 289.
Walz- 360.
Wangenheim 31 (F 8).
Warza 185 (F 8).
Wasch- (vgl. Bergbau) 16. 242. 474.
519.527 563.
*Wassenburg, die 114 (I 12).
Wasser- 419.
Web- 205.
Wechmar 248 (H 11).
569.
495.
588
*Wechs (Weißensee) 96. 149 (H 10).
Wehr-, Wehrt- 11. 16. 142. 235. 266.
301..302.7316. 317. 381. 403: ;
Weimar- 41. 62.
Weinbau, Weinberg 1. ?5. 12. 14. 22,
27. 33. 41. 745. 51. 61. ‚66. 80. 93.
94. 98. 101. 104.105. 113. 114. 115.
124. 136. 141. 144. 146. 147. 151. 178.
186. 189. 190. 202. 205. 242. 252. 273.
288. 315. 319. 323. 326. 331. 337. 346.
348. 354. 358. 360. 364. 370. 371. 376.
319.383. 865: 8814 3097. 808. 7419.
456. ?457. 566.
Weingarten 34 (D 9).
*Weißenborn 343. 425 (B 10).
*Wendeloh 229 (G 12).
Wenden-, Wind-, Winden-, Windisch-
25. 35. 46. 54. 163. 176. 192. 218. 251.
328. 362. 403. 464. 506. 512. 577.
*Wenigenschallenburg 404. 405 (M 6).
Werningshausen 401 (L 6).
Werra 405.
West- 177.
Westhausen 187 (F 8).
*Westkirchen 37 (D 8).
Wettboyme, bie dem 71.
Wiegleben 399 (F 7).
*Wiesenburg (Schloßberg Cozberch ?)
490 (G 13).
Wiginwalt 561.
Wild-, Wille-, Roß- 97. 189. 477. 489.
491. 494. 531. 534. 542. 547. 550.
551.
Winne, Wonne, Wunne 218. 250.
Winter 326. 548.
Winterstein 344 (C 11).
Wipperoda 252 (F 11).
Wölfis 254 (H 13).
Namenverzeichnis.
Wolf-, Welf- 17. 21. 26. 82. 88. 98. 114.
120. 128. 165. 182. 190. 197. 203. 204.
207. 234. 262. 268. 281. 295. 298. 308.
315. 318. 329. 330. 342. 349. 363. 391.
432. 438. 443. 445. 4406. 454. 459. 468.
En 487. 506. 517. 521. 524. 531. 534.
Wolfsbehringen 35 (D 8).
Worm-, Wurm- 69. 152. 174.
Wüstung (vgl. Burg, Kirchhof, kleines
Feld, Schloß) 6. 7 (D 9). 16 (D 9).
21 (E83). 24 (D 9). 29 (E83). 30 (D 7).
63 (I 10). 64 (D 11). 66 (1 11). 70. 274.
2 76. 78. 97 (E10). 210. 13
117 (112). 124 (K 10). 136 (K 10).
139 (H 9). 148 (H 10). 152 (G 10).
168 (D 9). 120° (E 10). 173(H 0
196.. 201 (I 13). 721372322 (6 2
2235. ?246. ? 251. ?257. 260 (E 12).
261 (D 11). ?268. 2272. 276 (E Il),
277. 283 (E 10). 304 (E11). 309 (E11).
317 (D 9). 318 (D 11). ?341. 347 (G 7).
349. 2355. 368 (G 3). ?399. 405 (M 6).
411 (F 16). 421 (B 11). 422 (B 11).
423 (B 10). 428 (D 12). 436 (B. C 11).
440 (E 12). 451 (D 12). 455 (E 12).
460 (E 12). 461 (D 13). 497 (G 14).
503. 504 (H 15). 515 (H 14). 529 (117).
534 (G 17). 535 (H 17). 548 (E 14).
554. 563 (E 14). 573 (C 12).
2.
Zell- 328.
Zella St. Blasii 406 (F 16).
Ziegel- 449. 463. 488.
Zoll- 90. 119. 196. 210. 215. 273. 504.
525. 526.
Frommannsche Buchdruckerei (Hermann Pohle) in Jena. — 3613
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DD Gerbing, Luise
801 Die Flurnamen des
T5G47 Herzogtums Gotha
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