Full text of "Die Gattung Lepidium (L.) R. Br. : eine monographische Studie"

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Die Gattung Lepidium (L) R. Br. 


Eine monographische Studie. 


(Mitteilungen aus dem botanischen Museum der Universität Zürich. XXVIII.) 


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Von 


A. Thellung (Zürich). 


Mit 12 Figuren im Text. 


Neue Denkschriften der allgemeinen schweizerischen Gesellschaft für die gesamten Naturwissenschaften. 


Nouveaux mémoires de la société helvétique des sciences naturelles. 


Bd. XLI, Abh. 1. 


Preis Fr. 20. 


Auf Kosten der Gesellschaft und mit Subvention des Bundes 


gedruckt von Zürcher & Furrer in Zürich. 
Kommissions-Verlag von Georg & Co. in Basel, Genöve und Lyon. 


1906. 


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Die Gattung Lepidium (L) hi. br. 


Eine monographisehe Studie. 


(Mitteilungen aus dem botanischen Museum der Universität Zürich. XXVIII.) 


Von 


A. Thellung (Zürich). 


Mit 12 Figuren im Text. 


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Auf Kosten der Gesellschaft und mit Subvention des Bundes 
gedruckt von Zürcher & Furrer in Zürich. 
Kommissions-Verlag von Georg & Co. in Basel, Genéve und Lyon. 
1906. 


Inhalts-Übersicht. 


Seite 
Vorwort c : : - à 5 : . : . : c . : - . 6 5 
A. Allgemeiner Tell. 
I. Geschichte der Nomenklatur und Systematik der Gattung Lepidium (L.) R. Br. : 9 
II. Die Gattung Lepidium (L.) R. Br. und ihre Sektionen nach dem heutigen Stande unserer 
Kenntnisse. 
a) Die Stellung der Gattung im Prantl’schen Cruciferensystem 2 3 : 6 3 34 
b) Morphologie und Biologie . : : : © 2 5 . : ; : : : 31 
c) Anatomie und Physiologie ; . : : : i . : 50 
d) Für die spezifische Abgrenzung verw Srbaro M RETE 5 : t a ; 4 : 59 
e) Sektionseinteilung : c : ; . : c : : . : : : 56 
f) Phylogenie und Pifanzenkecgraehre : : : . : . . . © : : 60 
B. Pars systematica. 

I. Diagnosis generis Lepidii . ; ; : ; a , ; " : : , : s 72 
II. Clavis sectionum . : ; 5 c - 5 . : : : : : - : c 74 
III. Distinctio et descriptio specierum. 

a) Species Europaeae, Asiaticae et Africanae : : : : : : : : . 75 
b) Species Americanae . : i : E E : : : : : . 186 
c) Species Australiae et Eine : © 6 - . ; : < c s: 2973 
d) Nomina nuda  . : £ ; ^ : : : : : : . 316 
e) Species ex genere Be Sieiudndec : : : : ; : 3 : : 2316 
Literaturverzeichnis . n : : : , : : © > ; : : : 2298319 
Addenda et corrigenda : ; 6 ; : : : > : A : : : 20 


Index nominum . a . : 4 ; : : 3 x > . . s E o 8p 


Vorwort. 


Veranlassung zu der vorliegenden Arbeit gab mir die Auffindung einer noch nicht 
beschriebenen Lepidium-Art im Jahre 1900, die ich inzwischen (1904) als L. negleetum 
publiziert habe. Kulturversuche, die ich mit dieser Art zusammen mit den nächst- 
verwandten Spezies (L. densiflorum Schrad., L. virginicum L. und L. ruderale L.) während 
3 Jahren anstellte, um die Konstanz ihrer Unterscheidungsmerkmale zu prüfen, erweckten 
in mir ein erhöhtes Interesse an der Gattung Lepidium, und Herbarstudien, die ich 
während der. vergeblichen Bemühungen, Z. neglectum mit einer bereits beschriebenen 
Art zu identifizieren, vorzunehmen genötigt war, machten in mir den Wunsch rege, die 
in den Herbarien vielfach zu Tage tretende Unsicherheit in der Nomenklatur und der 
Abgrenzung der Arten möglichst zu beseitigen oder, mit anderen Worten, eine nomen- 
klaturkritisch-systematische Bearbeitung der Gattung Lepidiwm zu unternehmen. 

Die Arbeit wurde grösstenteils im botanischen Museum der Universität Zürich 
ausgeführt. Dank den vielfältigen Bemühungen des Direktors des genannten Institutes, 
meines hochverehrten Lehrers Herrn Prof. Dr. H. Schinz, stand mir das reiche Lepidium- 


Material folgender Herbarien zur Untersuchung zur Verfügung: 


Herbarium des botan. Museums Berlin (Herb. Berl.); 
Herbier Boissier (inel. Herb. Barbey-Boissier und Herb. Reuter & Barbey) in 
Chambesy bei Genf (Herb. Boiss., Barb.-Boiss., Reut. & Barb.); 
Herbarium Bornmüller in Weimar (Herb. Bornm.); 
— des botan. Gartens Breslau (Herb. Breslau); 
Herbier De Candolle in Genf (Herb. DC.); 
—  Delessert in Genf (Herb. Deless.); 
Herbarium Degen in Budapest; 
— Haussknecht in Weimar (Herb. Hausskn.); 
Herbier du Musée bot. de Lausanne (incl. Herb. Gaudin, Muret, Schleicher, Wilezek); 


Herbarium des naturhist. Museums Lübeck, enthaltend das Herb. Drege (Herb. Lübeck); 


6 [I, 6 


Herbarium des botan. Gartens Petersburg (Herb. Petersbg.); 
— Thunberg in Upsala (Herb. Thunbg.); 
— des naturhist. Hofmuseums Wien (Herb. Hofmus. Wien); 
— des botan. Museums der Universität Wien (Herb. Univ. Wien); 
— des botan. Museums der Universität Zürich (Herb. Univ. Zürich). 
Ausserdem habe ich an Ort und Stelle folgende Herbarien konsultiert : 
Herbarium Ascherson in Berlin (Herb. Aschers.); 
Herbier De Candolle du Prodrome in Genf (Herb. DC. Prodr.); 
Herbarium Döll (im Badischen Landesherbar in Freiburg i. B.); 
Herbier du Musée de l'Université de Montpellier, incl. Herb. Cambessedes (Herb. 
Montpell., Cambess.); 
Herbier du Musée d'Histoire naturelle de Paris (Herb. Paris); 
Herbarium Schlechter in Berlin; 
— Schweinfurth in Berlin (Herb. Schweinf.); 


— des Polytechnikums Zürich. 


Es war bei dieser Arbeit nicht meine Absicht, eine möglichst weitgehende Zer- 
stückelung der Arten in Subspezies, Varietäten, Subvarietäten, Formen und Subformen 
ete. vorzunehmen, wie dies in manchen modernen Monographien geschieht, vielmehr habe 
ich mein Augenmerk hauptsächlich auf eine möglichst präzise Umgrenzung und Ab- 
trennung der Arten von ihren Verwandten gerichtet und in der Regel nur die wichtigeren 
Abänderungen mit Namen versehen, auf die übrigen dagegen lediglich in den Beschrei- 
bungen hingewiesen. Dabei habe ich, berechtigten modernen Strömungen folgend, den 
Begriff der Art ziemlich weit gefasst. Als mit dem hierarchischen Range von koordi- 
nierten Spezies unter einander verschieden betrachte ich Sippen, die sich entweder 
durch ein absolutes qualitatives, bei einigermassen gutem Zustand der zu bestimmenden 
Exemplare stets erkennbares Merkmal"), oder aber durch mehrere mehr relative und 
quantitative Charaktere, die + konstant kombiniert sein müssen, von einander unter- 
scheiden. Im Verhältnis von koordinierten Subspezies stehen Sippen, die entweder 
durch ein einziges und zwar + scharfes und konstantes, aber nur in günstigen Ent- 


wicklungsstadien erkennbares Merkmal?) differieren, oder aber durch ein oder mehrere 


') Z. B. differiert Z. apetalum Willd. von dem sonst sehr ähnlichen Z. ruderale L. durch konstant 
keulenförmige (nicht eylindrische) Stengelhaare und ist mithin selbst in Bruchstücken des Stengels stets 
mit Sicherheit zu erkennen. 

?) So müsste L. chalepense L., auch wenn das diese Sippe von L. Draba L. trennende Merkmal 
(am Grunde etwas verschmälerte, nicht herzfórmige oder gestutzte Frucht) scharf wäre und keine Über- 


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labile Merkmale, deren Extreme zwar durch Übergänge verbunden sind, deren Amplitude 
aber sehr gross ist. Den Rang von Varietäten und Formen endlich erhalten Abände- 
rungen, die sich vom Typus der Art und unter sich durch sehr wenig abweichende, oder 
durch stark labile Merkmale mit meist kleiner Amplitude unterscheiden. 

Hinsichtlich der Natur der Standorte habe ich mich in der Regel auf allgemeine 
Bemerkungen im pflanzengeographischen Teil beschränkt und bei den einzelnen Arten 
auf diesbezügliche Angaben verzichtet, in der Überzeugung, dass es wenig Sinn hatte, 
die meist doch nur auf vereinzelte Beobachtungen gegründeten Angaben der Floren ohne 
Nachprüfung zu kopieren, und dass derartige Untersuchungen den Gegenstand spezieller 
ökologischer Studien, wie sie jetzt aktuell zu werden beginnen, zu bilden haben; nur 
bei den Halophyten und Gebirgspflanzen, deren Standortsansprüche auf die Verbreitung 
einen merklichen Einfluss ausüben, habe ich dies besonders hervorgehoben. Ähnliche 
Gründe haben mich auch bewogen, von der Angabe phänologischer Daten abzusehen; es 
ist ja u. a. klar, dass bei Arten von weiter Verbreitung, zumal wenn ‚sich diese über 
die beiden Hemisphären erstreckt, die einem speziellen Florenwerk entnommenen Angaben 
über die Blüte- und Fruchtzeit nur für einen ganz beschränkten Teil des Areals der Art 
Gültigkeit haben, und dass jede Verallgemeinerung direkt unrichtig wäre. Zudem fehlen 
selbstredend für den grössten Teil der aussereuropäischen Arten die ökologischen und 
phänologischen Daten. — Diese und ähnliche mir wohl bewusste Unvollkommenheiten 
haben mich veranlasst, an Stelle des anspruchsvollen Titels einer „Monographie“ den 
bescheideneren einer „monographischen Studie“ zu setzen; denn eine Monographie 
müsste doch eigentlich ein Compendium des gesamten Wissens über eine Pflanzengattung 
darstellen. 

Was die Nomenklaturgesetze anbetrifft, so habe ich mich möglichst strikte 
an die Beschlüsse des Wiener Kongresses von 1905!) gehalten. In denjenigen Fällen, wo 
der Kongress von der Aufstellung allgemein bindender Regeln Umgang genommen hat, 
habe ich mich stets bemüht, die Sachlage so auszulegen, dass an den bestehenden Namen 
möglichst wenig geändert werden musste. Mit wenigen Ausnahmen habe ich die Literatur 
erst von 1753 an berücksichtigt; die älteren ,prühistorischen^ Werke habe ich in der 
Regel nur dann in Betracht gezogen, wenn es galt, die Grundlage einer Spezies bis in 


ihre ersten Anfänge zurückzuverfolgen. 


gänge aufwiese, doch schon aus dem praktischen Grunde, dass eine sichere Erkennung der Fruchtform erst 
im ausgewachsenen Zustand möglich ist, als Subspezies betrachtet werden. 

!) d. h., soweit mir dieselben rechtzeitig bekannt geworden sind; ihre Publikation erfolgte erst, 
nachdem der grösste Teil meiner Arbeit bereits gedruckt war. 


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Die Arbeit enthält 12 Textfiguren (Zinkographien), die sämtlich nach Original- 
zeichnungen hergestellt sind; von der Anfertigung weiterer Illustrationen haben mich 
leider pekuniüre Rücksichten abzusehen genótigt. 

Wenn ich schliesslich noch dankend aller derjenigen gedenke, die zu meiner 
Arbeit in irgend einer Weise Beiträge geliefert haben, so drängt es mich, vor allem 
meinem verehrten Lehrer Herrn Prof. Dr. Hans Schinz in Zürich meinen herzlichsten 
Dank auszusprechen für sein wohlwollendes Interesse an meiner Arbeit und die viel- 
fültigen Fórderungen derselben, sei es durch seine zahlreichen Bemühungen zur Erlangung 
der ausländischen Herbarmaterialien oder durch seinen bewährten Rat in schwierigen 
Nomenklaturfragen, oder endlich durch die Nachprüfung schwer zugänglicher Original- 
exemplare und die Konsultation seltener Werke, die Herr Prof. Schinz mehrmals in 
Berlin und London in liebenswürdiger Weise für mich vornahm. — Ferner haben mich 
durch mündliche und schriftliche Mitteilungen, durch Zusendung von Herbarmaterial, 
durch Anfertigung von Skizzen und Photographien ete. in zuvorkommender Weise unter- 
stützt die Herren: 

Geheimrat Prof. Dr. P. Ascherson in Berlin, E. Baker in London, Dr. E. Bonnet: 
in Paris, Prof. Dr. Ch. Flahault in Montpellier, Prof. E. L. Greene in Washington D. C., 
Dr. G. Hegi in München, A. A. Heller in Los Gatos (Californ.), Sir Jos. D. Hooker in 
The Camp Sunningdale (Berkeshire), Henri Hua in Paris, Ing. A. Keller in Bern, Prof. 
Dr. J. Murr in Trient, R. Muschler in Berlin, Dr. O. Naegeli in Zürich, Dr. M. Rikli 
in Zürich, Prof. Dr. B. Robinson in Cambridge (Mass.), Dr. R. Schlechter in Berlin, 
Prof. Dr. C. Schröter in Zürich, Prof. Dr. G. Sehweinfurth in Berlin, Prof. Dr. H. Graf 
zu Solms-Laubach in Strassburg und Oberlehrer Fr. Zimmermann in Mannheim. 


Allen diesen Genannten sei auch an dieser Stelle mein wärmster Dank ausgesprochen. 


Zürich, im November 1905. 


A. Thellung. 


Da mit dem Druck der Arbeit erst im Juni 1906 begonnen wurde, so konnte die 
während des Winters 1905— 6 erschienene Literatur noch grósstenteils berücksichtigt 


werden. 


A. Allgemeiner Teil. 


I. Geschichte der Nomenklatur und Systematik der 


Cruciferen-Gattung Lepidium (L.) h. Br. 


Während Linné gleich den meisten seiner Vorgänger 1735 (Syst. nat. ed. 1.) den 
grössten Teil unserer Gattung als ‚„Nasturtium“ (mit dem Synonym ,Zberis Rupp.*) 
aufgeführt und den Gattungsnamen Lepidium!) (mit dem Synonym „Armoracia Rupp.*) 
in einem von dem heutigen abweichenden Sinne, nämlich für die spätere Cochlearia 
Armoracia L., verwendet hatte, vereinigte er schon in der 1. Auflage der Genera plan- 
tarum (1737) die zwei Tournefortschen Gattungen Nasturtium (Cresson)?) und Lepidium?) 
zu einer einzigen, für die er den Namen Lepidiwm wählte; die Begründung, weshalb der 
letztere Name vor Nasturtium den Vorzug bekommen sollte: ZLepidiwm sei ein antiker, 


!) Der Name Lepidium (Aezíótov bei Dioscorides) leitet sich von dem griechischen Worte A&z/c 
— Schuppe (Aezr/dıov — Schüppchen) ab und bezieht sich auf die schuppenartige Form des Schótchens 
mancher Arten. Mit Rücksicht darauf soll Lepidium einst als Sympathiemittel gegen Warzen und 
schuppende Hautkrankheiten verwendet worden sein. — Den Schriftstellern des Altertums waren schon 
vier Arten unserer Gattung bekannt: /8zjoíc oder /gtoíz des Dioscorides ist = Lepidium graminifolium L. 
(L. Iberis DC.), z&od@uor des Dioscorides = Nasturtium des Plinius = Lepidium sativum. L., Aenidıov 
des Dioscorides = Lepidium des Plinius = Lepidium latifolium L., und 9ocf des Dioscorides — Lepi- 
dium Draba L. 

?) Tourn. Inst. rei herb. (1700) I. p, 213. Die Tab. 102 des IT. Bandes (Nasturtium) stellt Teile 
von Lep. sativum L. und Coronopus procumbens Gilib dar. Von den im Textteil (Bd. I. l. c.) ange- 
gebenen Arten lassen sich als zu unserer Gattung gehörig erkennen: L. sativum L., L. ruderale L. und 
L. perfoliatum L.; es handelt sich also hier vornehmlich um Arten mit flügelig gekielten Klappen und 
ausgerandeter Frucht, wie auch Linné in den Gen. plant. ed. 4. (1752) p. 238 und ed. 5. (1754) p. 291 
bemerkt: ,Nasturtii T. pericarpium margine acutius, saepius apice magis emarginatum; Lepidii T. peri- 
carpium margine obtusum, non emarginatum apice." 

3?) Auf Tab. 103 1. c. (Lepidium) sind Schötchen von L. latifolium L. und L. graminifolium L. 
erkennbar abgebildet. Die im Text (Bd. I. p. 215) genannten 5 Arten gehören sämtlich zur heutigen Gattung 
Lepidium: 1. L. latifolium L., 2. L. Draba L., 3. L. chalepense L., 4. L. graminifolium L. und 
5. L.subulatum L.; No. 1 —4 besitzen nicht oder schwach gekielte und nicht ausgeraniete Frucht. 

A. Thellung, Lepidium. 3 


10 [L, 10 


Nasturtium dagegen ein moderner Name!), ist allerdings nicht stichhaltig, indem Nastur- 
tium. z. B. schon bei Plinius vorkommt. 

Linné änderte die Diagnosen unserer und der verwandten Gattungen in den 
verschiedenen Auflagen seiner Schriften nur unwesentlich; so differiert die Charakteri- 
sierung der Gattung Lepidium in den verschiedenen Editionen der Genera plantarum 
von der im Systema naturae in dem Punkte, dass Linné am erstgenannten Orte unserm 
Genus ,semina solitaria^, am letztern Orte dagegen eine ,silicula polysperma* zuschreibt, 
letzteres mit Recht, da mehrere der von Linné zu unserer Gattung gestellten Arten in 
der Tat ein mehr als 2-samiges Schótchen besitzen. — Die generischen Unterschiede von 
Lepidium gegenüber den nächstverwandten Silieulosen-Gattungen bringt Linné (z. B. 
im Syst. nat. ed. 6. (1748) p. 118) in folgendem Schema zum Ausdruck: 


Lepidium. Silicula .... valvulis carinatis. 

Cochlearia. Silicula turgida, valvulis gibbis. 

Iberis. Corolla irregularis, petalis 2 exterioribus majoribus. 

Thlaspi. Silicula basi angustior, emarginata, valvis navicularibus [in der 10. Aufl. 
IL. (1759) p. 1124 wird die Beschreibung folgendermassen verbessert: ,valvis 
marginato-carinatis* ]. 


Entsprechend diesen Differentialdiagnosen stellte Linné naturgemäss zwei Arten 
unserer Gattung, nämlich Z. campestre (L.) R. Br. und L. hirtum (L.) DC., wegen der 
breit flügelig umrandeten Schótchen, in völliger Übereinstimmung mit Tournefort?) zu 
der Gattung T’hlaspi. Lepidium Draba, das Linné in der 1. Aufl. der Spec. plant. 
(1753) unter diesem Namen beschrieben hatte, stellte er später (Syst. nat. ed. 10. (1759) 
wegen der schwach gekielten, etwas gedunsenen Fruchtklappen zu Cochlearia. Ander- 
seits aber fanden auch mehrere Arten, die wir heute zu anderen Gattungen stellen, in 
dem Linné'schen Genus Lepidium Aufnahme: so in der 1. Aufl. der Spec. plant. (1753) 
die heutigen Capsella procumbens (L.) Fr., Hutchinsia petraea (L.) R. Br., Teesdalea requ- 
laris Sm. (als Lepidium. nudicaule L.): ferner Hutehinsia alpina (L.) R. Br. (zuerst 1756 
in Cent. Pl. II. beschrieben) und Coronopus didymus (L.) Sm. (Mant. 1767). 

Während Linné auf diese Weise mit grossenteils glücklichem Griff und richtigem 
Gefühl für die nahe Zusammengehörigkeit, obwohl ohne wissenschaftlich stichhaltige 
Begründung (indem seine Gattungsdiagnosen meist nur auf einen Teil der Arten passen), 
Spezies mit verschiedener Schötchenform unter seinem Genus Lepidium vereinigte, waren 
viele seiner Zeitgenossen hierüber anderer Ansicht. Wie schon Tournefort nach dem 


1) Hort. Cliffort. (1737) p. 331: „Conjunetis genere Lepidio & Nasturtio, quibus limites inter- 
positae a natura sunt nullae, € nominum fiat conjunctio; Lepidium uti nomen probatum ab antiquissimis 
persistat, Nasturtium uli a recentioribus conflatum removeatur.* 

?) Inst. rei herb. (1700) I. p. 212. Während die Tab. 101 (T’hlaspi) des II. Bandes die Frucht des 
Th. arvense L. darstellt, lassen sich unter dem im Textband angeführten Spezies folgende 2 zu Lepidium 
gehörige Arten mit Sicherheit erkennen: L. hirtum (L.) DC., L. campestre (L.) h. Br. und L. virginieum L. 


L 11] 11 


Vorhandensein oder Fehlen einer flügeligen Berandung und Ausrandung der Frucht 
zwei Gattungen, Nasturtium und Lepidium, unterschieden hatte, so glaubten auch viele 
Botaniker der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Arten mit schwach gekieltem, 
ganzem Schótchen nicht mit den Arten mit stark gekieltem oder sogar geflügeltem, an 
der Spitze deutlich ausgerandetem Schötchen in eine Gattung stellen zu dürfen. So 
teilte, um aus dieser Epoche 4 Beispiele herauszugreifen, 


1. Crantz in Stirp. austr. fasc. I. (1762) p. 1 die mit Lepidium verwandten 
bivalven Silieulosen folgendermassen ein: 
* Silicula apice integra. 
Lepidium. ...... valvulis navicularibus (hieher werden gestellt: 1. L. Halleri Cr. 
[— Hutchinsia alpina (L.) R. Br.], 2. L. Linnaei Or. [Hutch. petraea (L.) R. Br. |, 
3. L. Draba L., 4. L. latifoliwm L.). 
** Silieula apice emarginata. 
Cochlearia. Valvulis gibbosis scabris (C. officinalis L., C. Armoraeia L.). 
Iberis. Valvulis navicularibus, alis carentibus (1. 7. Bursa pastoris Cr. |= Capsella (L.) 
Medik.]|, 2. I. ruderalis Cr. |= Lepidiwm L.]). 
Thlaspi. Valvulis alatis (I. Petalis aequalibus: 1. Th. sativum Cr. | — Lepidiwm L.], 
2. Th. arvense L., 3. Th. alliaceum L., 4. Th. perfoliatum L., 5. Th. hirtum L. 
[= Lepidium DC.|, 6. Th. campestre L. | — Lepidium R. Br.], 7. Th. montamem L. 
— II. Petalis inaequalibus, exterioribus majoribus: 8. 7’h. wmbellatum Cr. | — Iberis 
L.], 9. Th. amarum Cr. [= Iberis L.]). 


2. Adanson in Fam. des pl. II. (1763) p. 421 verteilte die zu Lepidiwm gehörigen 

Arten auf folgende 3 Gattungen: 

Nasturtium: (,Stil. méd.*) mit den Synonymen: Tourn. t. 102 | — Lepidium sativum !]: 
Draba Moris. s. 3. t. 21. £. 1. [— £L. Draba!]; Lepidium "Tourn. t. 103 | L. latifolium 
und graminifolium!). 

(p.422) Iberis Matth. („Stil. trés-court*): Moris. s. 3. t. 21. f. 2. [ L. virginicum !]; Le- 
pidium 9 à 13 Lin. Sp. 644 | D. subulatum, ruderale, virginicum, Iberis, bonariense |. 

Kandis Adans. („Corolle jaune*): Nasturtium Moris. s. 3. t. 25. f£. 17 | — Lep. perfoliatum!). 


3. Allioni (Fl. Pedem. I. (1785) p. 248) gruppierte die hieher gehörigen Gattungen 
und Arten folgendermassen: 

Thlaspi. Silicula apice emarginata, valvis carinatis navieularibus (Th. hirtum L. 
campestre L. und ruderale All. |— Lepidium L.]). 

(p.250) Iberis. Differt a Thlaspi inaequalitate petalorum. 

(p. 252) Lepidium.  Silieula ...... apice non emarginata, valvis navicularibus ( L. ro- 
tundifolium All. | — Thlaspi (L.) Gaud.|, L. procumbens L. |= Capsella Fr.], L. al- 
pinum L. |= Hutchinsia R. Br.], L. petraeum L. | — Hutchinsia R. Br.|, L. lati- 
folium L., L. Iberis |= graminifolium L. ]). 


, 


12 [L, 12 
Cochlearia. Silicula subrotunda, quasi didyma, loculis inflatis (C. Draba L. [= Le- 
pidium L.]). 


4. Bei Medikus, Pflanzengattungen (1792) (Auszug in: Usteri, P. Neue 
Annalen der Botanik II. (1794) p. 32 seq.) fallen die zu Lepidiwm und den nächstver- 
wandten Genera gehórigen Arten auf diejenigen Gattungen, deren Differentialdiagnosen 
folgendes Schema wiedergibt : 

II. Kreuzblütler mit Schótchen. 

$4. Mit kahnfórmig ausgehöhlten Schalen, mit elliptischen Scheidewänden. 
I. Mit auf der kahnfórmigen Kante rund herum geflügelten Schalen. 
1. Mit Schalen, die auf der ganzen Kante durchaus gleich geflügelt 
sind. Thlaspi, Iberis. 
2. Mit Schalen, die auf dem oberen Teile der Kante am stärksten 
geflügelt sind. — Nasturtium, Nasturtioides. 
II. Mit ungeflügelten Schalen. 
1. Ovalartig gebildete Schalen. Nasturtiolum. 
2. Elliptische auslaufende Schalen!). Lepidium. 
III. Mit Schalen, deren obere Spitzen in Flügel auslaufen. Capsella. 


(p. 76) Thlaspi: Th. saxaltile Jacq., Th. secundum Medik. | — T'h. hirtun L. = Lepidium 
hirtum DO.], Th. campestre L. | — Lepidium R. Br.]. 

(p. 79) Iberis (mit ungleichen Blumenblättern): /. amara L., I. wmbellata L. 

(p. 80) Nasturtium (Schötchen oval, an der Spitze stärker geflügelt, Flügel höher als 
der Griffel): N. sativum Medik. | — Lepidium L.], N. erispum Medik. [= L. 
sativum B L. = L. sativum var. crispum DC. ]. 

(p. 81) Nasturtioides (Schötchen von Nasturtium, aber Blumenblätter fehlend, Staub- 
fäden 2): N. inconspieuum Medik. [— Lepidium ruderale L.]. 

(p. 82) Nasturtiolum (Schötchen oben und unten ausgerandet, mit ovalen Schalen): 
N. castratum Medik. |= Coronopus didymus (L.) Sm.]. 

(p.84) Lepidium Tourn. (Schalen kahnförmig, nicht geflügelt, oben und unten aus- 
laufend, ein länglicht ovales Schötchen bildend): L. graminifolium L., L. dian- 
drum Medik. |Imaginäre Art! Mixtum compositum aus L. graminifolium L. und 
L. virginicum L.; auf die erstere Art bezieht sich die der Gattungsdiagnose 
entsprechende Form des Schótchens, auf die letztere dagegen die im Spezies- 

* namen zum Ausdruck gelangende Reduktion der Staubblattzahl], L. /atöfolium L. 

Capsella Caesalp. (mit kahnfórmigen, am Ende in einen Flügel auslaufenden 
Schalen): C. Bursa. pastoris Medik. | — Thlaspi L.], C. spinosa. Medik. [= Le- 
pidium Ard., L.], C. cornigera Medik. |= Thlaspi ceratocarpon L.]. 


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*) Sollte richtig heissen; elliptische Schötchen, denn die einzelnen Klappen (Schalen) sind halb- 
elliptisch, — Th, 


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Jussieu Gen. plant. (1789) p. 241 folgt im der Umgrenzung der Gattung Lepi- 
dium im Wesentlichen Linne. 


Während Lepidium latifolium L. fast stets bei unserer Gattung belassen wurde, 
entsprechend der Tatsache, dass ja das antike „Aezeidıov* (,lepidium*) sich auf diese 
Art bezog, und dass auch Tournefort unseren Gattungsnamen in erster Linie für diese 
Spezies verwendete, erfuhren dagegen die Arten mit deutlich gekieltem und ausgeran- 
detem Schótchen, wie schon aus den obigen Beispielen ersichtlich ist, im Laufe der Zeit 
sehr wechselnde Schicksale. Viele Autoren verteilten sie unter die bereits bestehenden 
Gattungsnamen; so wurde z. B. Lepidiwm ruderale L. von Crantz und Adanson (von 
letzterem allerdings ohne binären Namen) zu /beris, von Allioni (l. c.) und später von 
Poiret zu T'hlaspi, von Scopoli (Fl. carn.) zu Nasturtium gestellt, während Medikus 
(l c.) und später Gärtner, Meyer & Scherbius Fl. Wett. (s. S. 16) die Art zum Typus 
je einer besonderen Gattung erhoben. 

Durchgehen wir rasch die wichtigsten der heute in anderer Weise umschrie- 
benen Gattungen, unter deren Namen Angehörige unseres Genus früher 
oder später beschrieben wurden, und machen wir von den letzteren einige der 
bekannteren als Beispiele namhaft, so treffen wir unter 


1. Nasturtium folgende Namen: 

Eine Zepidium-Art wurde zuerst (irrig) unter Nasturtium beschrieben: 

N. nebrodense Rafin. in Desv. Journ. bot. appl. IV. (1814) p. 270 — Lepidium 
Guss. (1844). 

Übertragungen von bereits beschriebenen Lepidium-Arten fanden folgende statt: 

N. Draba Crantz Crucif. (1769) p. 91 = Lepidium L. 1753. 

N. graminifolium Gillet & Magne Nouv. Fl. franc. ed. 3. (1873) p. 48 — Lepi- 
dium L. (1759). 

N. hwmifusum Gillet & Magne l. c. p. 48 — Lepidium Req. (1825) = L. hirtum 
(L.) DC. ssp. oxyotum (DC.) Thell. 

N. Iberis Gärtn. Mey. & Scherb. Fl. Wett. II. (1800) p. 432 (ex descr.) = Lepi- 
dium L. 1753 = L. virginicum L. 1753. 

N. latifoliwn Gillet & Magne l. c. p. 48 = Lepidium L. (1753). 

N. perfoliatum Bess. Enum. pl. Volhyn. (1821) p. 26 — Lepidium L. 1753. 

N. ruderale Scop. Fl. Carn. ed. 2. II. (1772) p. 13: Bess.l.c. = Lepidium L. 1753. 

N. sativum. Medik. Pfl. gatt. (1792) p. 81 et in Usteri N. Annalen II. (1794) p. 45; 
Mönch Meth. (1794) p. 270 — Lepidium L. 1753. 

N. virginicum Gillet & Magne Nouv. Fl. franc. ed. 3. (1873) p. 47 — Lepidium L. 1753. 

In neuester Zeit zog O. Kuntze (Revis. gen. plant. I. (1891) p. 34), der damals 
das Jahr 1735 (Linnés Syst. nat. ed. 1.) als „starting point“ für die Nomenklatur der 
Gattungen angenommen wissen wollte, für unser Genus den von Linné in dem erwühnten 


14 [I, 14 


Werke in der Tat verwendeten Namen Nasturtium wieder hervor und-taufte (l. c. p. 937) 
alle ihm bekannten guten Species der Gattung Lepidiwm in die entsprechenden Arten 
von Nasturtium um. Gerade die auf diese Weise nötig gewordenen Massenumtaufungen 
in unserer Gattung und die daran sich schliessenden sekundáren Veründerungen — z. B. 
musste für die Arten der heutigen Gattung Nasturtium naturgemäss ein anderer Name 
gewählt werden — mögen viele Botaniker verhindert haben, sich der O. Kuntzeschen 
Auffassung dieses Nomenklaturproblems anzuschliessen. Seither hat sich O. Kuntze 
(z. B. in seinem in Verbindung mit T. v. Post herausgegebenen neuesten Werk, dem 
Lexicon generum phanerogamarum [1904]) für das Jahr 1737 (1. Aufl. von Linnés 
Genera plantarum) entschieden; es kann also der Name Lepidiwm, auch abgesehen 
davon, dass ja jetzt allgemein das Jahr 1753/4 als Ausgangspunkt für die Nomenklatur 
der Genera angenommen wird, selbst nach dem genannten Autor für die Arten unserer 
Gattung nach dem eingangs (S. 9) Gesagten zu Recht bestehen bleiben und dürfte mithin 
für alle Zeiten gesichert sein. 
2. Iberis (im Sinne von Adans. Fam. plant. II. (1763) p. 405). 

Durch sekundäre Umtaufung wurden in diese Gattung gestellt: 

I. campestris Wallr. Sched. crit. (1822) p. 34 — Lepidium (L. 1753 sub T'hlaspi) R. Br. 

I. graminifolia Roth Man. bot. II. 2. (1830) p. 900 — Lepidium L. 1759. ; 

I. linearifolia DC. Syst. II. (1821) p. 405 — Lepidium linifolium (Desv. 1814 sub 
Lepia) Steud. 1841 (non Zberis linifolia L.). 

I. ruderalis Crantz Stirp. austr. ed. 1. I. (1762) p. 21 = Lepidium L. 1753. 

I. virginica Rehb. Fl. germ. exe. (1830—2) p. 662 et Icon. II. (1837—8) t. X. 
fig. 4216; Fisch. & Mey. Ind. sem. h. Petrop. II. (1835) p. 40 — Lepidium L. 1753. 


3. Thlaspi. 

Unter diesem Gattungsnamen erhielt eine grössere Anzahl von Lepidiwm - Arten 
ihre erste Beschreibung: 

Th. africanum Burm. f. Fl. Cap. Prodr. (1768) p. 17 = Lepidium DC. 1821. 

Th. campestre L. Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 646 — Lepidium R. Br. 1812. 

Th. cartilagineum J. Mayer in Abhandl. Böhm. Gesellsch. 1786 p. 235 t. 7 = Le- 
pidium (J. May.) Thell. comb. nov. (= L. crassifolium W. K. 1799). 

Th. heterophyllum DC. et Lam. Fl.frang. ed.3.1V.(1805)p. 712 — Lepidium Benth.1826. 

Th. hirtum L. Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 646 — Lepidium DC. 1821. 


Übertragungen von bereits beschriebenen Arten fanden folgende statt: 
Th. humifusum Lois. Fl. Gall. ed. 2. II. (1828) p. 59 = Lepidium Req. 1825 — L. 
oxyotum DC. 1821. 
Th. ruderale All. Fl. Pedem. L (1785) p. 250 — Lepidium L. 1753. 
Th. sativum. Crantz. Stirp. Austr. ed. 1. I. (1762) p. 21, ed. 2. (1769) p. 22 = Le- 
pidium L. 1759. 


e ex 


1, 15] 15 


Th. subulatum Cav. Deser. (1802) p. 414 — Lepidium L. 1753. 

Th. virginicum Cav. l. c. p. 413 = Lepidium L. 1758. 

Ferner hat Poiret (Dict. encycl. VII. (1806) p. 534—47) ausser den eben genannten 
auch alle übrigen damals bekannten Lepidium- Arten mit stark zusammengedrückter 
und ausgerandeter Frucht — obschon er sich wohl bewusst war, dass dieses Merkmal, 
wie schon Linné hervorgehoben hat, rein künstlicher Art ist!) — in die Gattung 
Thlaspi übertragen, nämlich: 

L. apetalum Willd., L. bonariense L., L. Cardamine L., L. chalepense L.?), L. di- 
vericatum Ait., L. glastifolium Desf., L. graminifolium L.?), L. oleraceum Forst.?), L. pis- 
cidum Forst., L. Pollichii Roth [— L. virginieum L.|, L. spinosum Ard. und L. virginieum 
L. (als T'h. virginianum Poir.). 

Endlich wurden folgende bereits bekannte Arten der Gattung Lepidiwm unter 
Thlaspi irrtümlich als neu beschrieben, bezw. überflüssigerweise mit neuen Namen belegt: 

Th. bispinosum Ind. Kew. IV. (1895) p. 1067 (erronee!) — Lepidium spinosum Ard. 

Th. corsicum Soleir. ex Mutel Fl. franc. I. (1834) p. 101 — Lepidium oxyotum 
DC. 1821. 

Th. incanım Gilib. Fl. Lituan. IL. (1781) p. 55 — Lepidium. campestre (L. sub 
Thlaspi 1753) R. Br. 1812. 

Th. multifidum Poir. Diet. Encycl. VII (1806) p. 536 — Lepidium bonariense L. 1758. 

Th. pinnatifidum Phil. f. Cat. pl. vasc. Chil. (1881) p. 19 (erronee pro 7". multi- 
Jido) = Lepidium bonariense L. 1753. 

Th. pubescens Guss. Ind. sem. h. Boccad. 1825 ex ejus Fl. Sic. Syn. II. (1844) 
p. 154 — Lepidium nebrodense (Rafin. sub Nasturtio 1814) Guss. l. e. (1844). 

Th. scapiflorum Viv. Prodr. Fl. Cors. App. (1824) p. 3 = Lepidium ox@yotum DC. 1891. 

Th. tenuifolium Lam. Fl. franc. II. (1778) p. 407 = Lepidium ruderale L. 1753. 

Th. vulgatius Roucell Fl. Nord Franc. IL. (1803) p. 69 = Lepidium campestre (L. 
sub T'hlaspi 1753) R. Br. 1812. 

Vielfach wurden von den Autoren auch einzelne Arten oder Arten-Gruppen unseres 
Genus zu selbständigen Gattungen erhoben; bis zum Jahre 1812 wurden folgende 
drei beschrieben : 


l. Kandis Adans. Fam. plant. Il. (1763) p. 422. Als einzige Art zitiert 
Adanson (ohne binäre Nomenklatur): Nasturtium Moris. s. 3. t. 25. f. 17 — Lepidium 


') Poiret schreibt l.c. p. 534 über die Gattung Tabouret, Thlaspi: ,....les capsules échan- 
erees à leur sommet distinguent ce genre des lepidium. Ge dernier caractere, si essentiel pour ne pas 
confondre deux genres si voisins, devoit nécessairement faire rentrer parmi les £h/aspi un grand nombre 
de lepidium. Quoi qu'il en soit, il faut convenir que la distinetion de ces deux genres est tres-peu na- 
turelle“ etc. 

?) L. chalepense, graminifolium und oleraceum stellt Poiret aus Unkenntnis oder infolge der 
Untersuchung von unrichtig bestimmtem Material zu Thlaspi, da die Schötchen dieser Arten nicht aus- 
gerandet sind. 


16 [L, 16 


perfoliatum L.!, das der Autor wegen der „corolle jaune“ als eigene Gattung von Lepi- 
diwm abtrennen zu müssen glaubte. 

2. Nasturtioides Medik. Pfl.gatt. I. (1792) p. 81; Mönch Meth. (1794) p. 270, 
begründet auf die Apetalie der Blüten und die Reduktion des Androeceums auf 2 me- 
diane Staubblütter; einzige Art: 

N. inconspiewum Medik. 1. c. = L. ruderale L. 1753. 

3. Senckenbergia Gaertn., Mey. & Scherb. Fl. Wett. II. (1800) p. 413. Auch 
hier liefern die apetalen Blüten das generische Charakteristikum; die Gattung ist somit 
direkt synonym mit Nasturtioides Medik. 

S. ruderalis Fl. Wett. l. e. = Lepidium L. 1753. 

Dass umgekehrt auch zahlreiche Arten anderer Gattungen zeitweise zu Lepidium 
gestellt wurden, versteht sich nach der schon mehrfach erwähnten und durch Beispiele 
erläuterten Ungewissheit der Abgrenzung der einzelnen Gattungen von selbst und geht 
teilweise auch aus den angeführten Beispielen hervor; eine vollständige Liste der „Species 
ex genere excludendae*, wo diese Arten an ihren gehörigen Platz verwiesen werden, siehe 
am Schluss des speziellen Teils. 

Das Jahr 1812 bedeutet einen Wendepunkt in der Geschichte unserer Gattung, 
indem sie in diesem Jahre durch Rob. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2. IV. zum ersten 
Mal eine scharfe, und zwar die auch heute noch gültige Umschreibung und Abgrenzung 
gegenüber den nächstverwandten Genera erhielt. Allerdings sind die Merkmale, mit 
denen R. Brown operierte, mehr äusserlicher und künstlicher Natur, und es muss in 
mehreren Füllen eher als ein glücklicher Zufall denn als wissenschaftliches Verdienst 
bezeichnet werden, dass die heutige Abgrenzung, die vielfach nach ganz anderen Gesichts- 
punkten vorgenommen wird, doch zu den gleichen Resultaten führt. — R. Brown cha- 
rakterisierte die Zepidium am nächsten stehenden angustisepten Siliculosen - Gattungen 
folgendermassen: 


(p. 76) Coronopus: Silicula didyma, evalvis, aptera, loculis 1-spermis..... 


(p. 80) dethionema: Silicula valvulis navicularibus alatis..... Filamenta longiora 
vel connata vel..... denticulata. Calix insertione inaequalis. 


(p. 80) Thlaspi: Silicula compressa, emarginata, valvulis navicularibus (saepius alatis), 
polysperma. Filamenta edentula. Calix insertione aequalis, patens. 

(p. 82) Hutchinsia: Silicula elliptica, integra: valvis navicularibus apteris; loculis 
dispermis. Filamenta edentula. 

(p. S3) Teesdalea: Silicula emarginata, valvis navicularibus, loculis dispermis. Fila- 
menta basi itus squamula aucta. 

(p. 83) Iberis: Silicula emarginata: valvulis navicularibus alatis, loculis monospermis. 
Petala. inaequalia. 

(p. 85) Lepidium: Silicula loculis monospermis, valvulis navicularibus. Petala aequalia. 

(p. 89) Cochlearia: Silicula subovata polysperma, valvis ventricosis..... 


Deu) 17 


Auf Grund dieser Differentialdiagnosen trennte R. Brown, der zum ersten Mal 
die Einsamigkeit der Schötchenfächer zum erstklassigen Merkmal unserer Gattung erhob, 
die 2 Linnéschen Thlaspi-Arten: Th. campestre und Th. hirtum, die habituell allerdings 
sehr zu T'hlaspi hinneigen, endgültig von dieser Gattung ab und stellte sie zu Lepidium. 
Ebenso vereinigte er Cochlearia Draba L., die ja Linné selbst zuerst (1753) unter Le- 
pidiwm beschrieben hatte, auf Grund der zweisamigen Frucht wieder mit unserer 
Gattung. Anderseits aber entfernte er alle Lepidiwm-Arten seiner Vorgünger, die mehr 
als zweisamiges Schótchen aufweisen, definitiv aus unserem Genus: Lepidiwm procumbens L. 
(Capsella Fr.) würde R. Brown, wenn sie im Hort. Kew. vorgekommen wäre, wohl zu 
seiner Gattung Hutchinsia gestellt haben; Lepidium petraeum L. und L. alpinum L.') 
kamen in die Gattung Hutchinsia zu stehen; Lepidium nudicaule L. zu Teesdalea; Le- 
pidium didymum L. fand wegen der von unserem Genus erheblich abweichenden Aus- 
bildung der Frucht unter Coronopus Aufnahme. 


Im Jahre 1814 publizierte N. A. Desvaux, dem unsere Gattung die Aufstellung 
einer grösseren Zahl von neuen Arten verdankt, in seinem Journal de Botanique III. 
eine Abhandlung, betitelt: „Coup d’eil sur la famille des Plantes Cruciferes“. Gegenüber 
der eben besprochenen R. Brownschen Gruppierung der angustisepten Siliculosen besitzt 
die Desvauxsche den Vorzug einer viel grösseren Vollständigkeit?), anderseits aber 
bedeutet sie in einem gewissen Sinne, was nämlich gerade die Gattung Zepidium anbe- 
trifft, doch einen Rückschritt, indem einerseits unser Genus in drei Gattungen zerlegt 
wird, die sich nach dem heutigen Stand unserer Kenntnisse nicht als solche halten 
lassen, anderseits aber in einem dieser Genera (Lepia) auch Angehörige anderer Gattungen 
(Aethionema) Aufnahme finden. — Die Unterscheidungsmerkmale der mit Lepidium 
nächstverwandten Gattungen kommen in folgenden diagnostischen Phrasen zum Aus- 
druck (p. 168—166): 

SS. Silicules biloculaires. 


* Loges monospermes. 


XXII. Coronopus Gaertn.: Silicule indéhiscente, comprimée en sens opposé à la cloison 
plus élevée au sommet que les valves, et couverte d'aspérités. — C. vulgaris 
DC. [= C. procumbens Gilib. |. 

XXIII. Cardaria Desv.: Silicule turgescente, glabre, aigué au sommet, didyme, cordi- 
forme, à cloison dans le plus petit diamétre; style persistant et saillant. — 
C. Draba Desv. | — Lepidium L.]. 

!) In neuester Zeit hat G. Beck Fl. Nied. Ósterr. (1899) p. 495 diese Art wieder mit Lepidium 
vereinigt; die von Prantl in Natürl. Pfl. fam. III. 2. (1891) angegebenen, später zu besprechenden Merkmale 
verlangen jedoch auch nach meinem Dafürhalten eine generische Trennung. 

?) Desvaux berücksichtigte, soweit möglich, alle damals bekannten Crueiferen-Arten, R. Brown 
dagegen offenbar nur die im Garten von Kew kultivierten. 

A. Thellung, Lepidium. 3 


18 [I, 18 


XXIV. Senebiera DC.: Silicule didyme; loges globuleuses, rugueuses; valves aussi 
élevées que les loges; loges indéhiscentes, monospermes. — 5$. integrifolia DC., 
S. didyma Pers. | — Coronopus (L.) 8m. ]. 

XXV. Cotyliscus Desv.: Silicule cordiforme comme didyme, indéhiscente, concave en 
dessus, gibbeuse en dessous, et divisée par un sillon profond; cloison plus 
haute que les valves, dans le plus petit diametre. — C. wiloticus Desv. (Coch- 
learia Delile) | — Coronopus Spreng., Prantl |. 

XXVI. Biscutella L. (Thlaspidium Tourn.): Silicule didyme, plane, indéhiscente, à 
loges monospermes et dissépiment dans le plus petit diametre. 

XXVII. Lepidium, L. (Iberis, Kandis Adans.): Silicule comprimée sur les 2 faces, 
déhiscente, oblongue, échancrée, tronquée ou aigué au sommet; graines grosses, 
pendantes, solitaires; cloison opposée aux valves. 

XXVIII. Lepia Desv. |non Hill 1769!]: Silicule comprimée, elliptique, déhiscente, échan- 
crée au sommet, comme membraneuse vers la partie supérieure; loges déhis- 
centes, monospermes; graines pendantes; cloison dans le plus petit diametre; 
pétales égaux. Pl. 25!) fig. 14. 


Die heute zu Lepidium gerechneten Arten verteilen sich dabei auf folgende 
Gattungen : 


1. Cardaria Desv. (p. 163) mit der einzigen Spezies: 

C. Draba Desv. = Lepidium L. 1753. 

Spach (Hist. vég. Phan. VI. [1838] p. 542—46) verwendete diesen Gattungsnamen 
in etwas erweitertem Sinne für folgende Arten: 

C. amplexicaulis = Lepidium Willd. 1800 

C. Cochlearia = Lepidium Draba L. 1753 

C. erassifolia — Lepidium W.K. 1799 — Lep. cartilagineum (J. Mayer 1786 sub 

Thlaspi) Thell. comb. nov. 

C. latifolia = Lepidium L. 1753, 
die sämtlich schwach gekieltes, nicht ausgerandetes Schötchen besitzen. 

Opiz (Seznam [1852] p. 26) stellte auch eine C. brachypetala auf, die nach dem 
Ind. Kew. — Lepidium Draba L. 


2. Lepia Desv. (p. 166). Unter dieser Gattung beschrieb Desvaux als neu 
folgende Lepidiwm-Arten : 

L. linifolia Desv. = Lepidium Steud. 1821 

L. rotunda. Desv. — Lepidium DC. 1821. 

Ferner stellte der Autor folgende bereits beschriebene Zepidium-Arten zu seiner 
neuen Gattung: 


1) Desvaux schreibt irrig: 24. 


1, 19] 19 


L. campestre (L. sub T'hlaspi 1753) R. Br. 1812, 

L. glastifolium Desf. Fl. Atlant. II. (1800) p. 66 et t. 147, 
L. hirtum (L. sub Thlaspi 1753) DC. 1821 und 

L. sativum L. 1753. 


Die Gattung Lepia Desv. umfasst mithin die heutigen Sektionen Lepia, Cardamon 
und Nasturtioides S& Monoploca der Gattung Lepidium, woran sich dann noch einige 
Arten des heutigen Genus Aethionema schliessen (Ae. chlorifolium Boiss., membranaceum 
DC., oppositifoliwm Boiss. ete.). 

Auch einige neuere Autoren verwendeten Lepia (im Sinne von Lepidium $ Lepia 
DC.) als Gattungsnamen, so 

Presl, der in Fl. Sie. (1826) p. St eine Zepia Bonanniana |— Lepidium Guss. 
1828 — L. nebrodense (Raf. sub Nasturtio 1814) Guss. 1844] beschreibt, ferner 

Webb, der im Iter Hispaniense (1838) p. 76 das Lepidium stylatum Lag. & Rodr. 
(Ciene. Anal. nat. V. (1802) p. 276) als Lepia stylata aufführt, und endlich 

Fourreau in Ann. Soc. Linn. Lyon N.S. XVI. (1868) p. 338, wo ausser L. cam- 
pestre (L.) R. Br. und Z. hirtum (L.) DC. auch die 3 Jordanschen „Spezies“ Lepidiwm 
accedens, campicolum und errabundum (Diagn. [1864] p. 329—930), die = L. campestre zu 
setzen sind, in die Gattung Zepia übertragen werden. 


3. Lepidium im engern Sinne, die heutigen Subsektionen Dileptium und Lepi- 
diastrum von $ Nasturtioides umfassend; Desvaux unterschied hier 2 Gruppen: 
* Silieule échanerée ( Nasturtiwm, Vent.) | — 88 Dileptium |. 
Hieher z. B. L. ruderale L., L. virginicum L. 
** Silieule entiere (Lepidium) |— 8S Lepidiastrum ]. 
Z. B. L. latifolium L. 


Zu ganz analogem Resultat wie Desvaux kam auch der Cruciferenkenner 
Andrzejowsky, der (nach de Candolle) in einer nicht publizierten Arbeit nach den 
gleichen Gesichtspunkten von Lepidiwm die 2 folgenden Gattungen abtrennte: 


1. Jundzillia Andrz. ex DC. Syst. Il. (1821) p. 529 (= Cardaria Desv. 1814) 
mit der Species 
J. Draba Andrz. ex DO. l. e. — Lepidium L. 
9. Lasioptera Andrz. ex DOC. l.c. p. 534 (= Lepia Desv. 1814). 
L. campestris Andrz. ex DC. l.c. p. 535 = Lepidium. (L.) R. Br. 
L. hirta. Andrz. ex DC. 1l. c. p. 536 — Lepidium (L.) DC. 


1817 stellte Rafinesque in seiner Florula Ludoviciana p. 85 eine Gattung 
Diüeptium auf, die nach der Beschreibung (,.... staminibus 2 .... ovarium com- 
pressum emarginatum, stigma sessile, emargina insertum. Siliculis subrotundis compressis 
emarginatis bilocularis [sic! — Th.| dispermis, valvis carinatis^) und der angefügten 


20 [I, 20 


Bemerkung: „This genus differs from Nasturtium by the number of stamina, small 
petals, &c. The name means two minute stamina. The Lepidiwm virginieum L. belongs 
to this genus^ sich, wenigstens zum Teil, auf Lepidiwm- Arten mit stark zusammen- 
gedrückter, ausgerandeter Frucht bezieht; de Candolle hat daher später mit Recht 
den Namen Jileptiwum in diesem Sinne für eine Sektion unserer Gattung verwendet. 
Rafinesque beschrieb unter diesem neuen Genus zunächst 2 Species: 

D. diffusum 1l. e. = Lepidiwn DC. Syst. II. (1821) p. 554 [scheint nach der Be- 

schreibung — Coronopus didymus (L.) Sm.| und 

JD. praecox l. c. p. 86 = Lepidium DC. l. c. [scheint = Z. virginicum L.]; 
später stellte der gleiche Autor auch ein D. virginicum auf (Am. Monthly Mag. (1818) 
p. 227), das das umgetaufte Z. virginicum L. darstellt. 

Die von Rafinesque in Journ. Phys. LXXXIX. (1819) p. 96 aufgestellte Gattung 
Discovium, die im Index Kewensis mit ? zu Lepidiwm gestellt wird, kann, wie mir 
scheint, nach der Originalbeschreibung nicht zu unserem Genus gehören; Discomum be- 
sitzt nämlich „loges polyspermes* des Schötchens. Die einzige Art, D. gracile Raf. l. c. 
(D. ohiotense DC. Syst. II. (1821) p. 700 & Prodr. I. (1824) p. 263) wird im Ind. Kew. 
mit ? = Lepidium virginicum L. gesetzt; dem widerspricht aber die Originaldiagnose 
(».... feuilles obtuses, entieres.... étamines tétradynamiques .... fleurs jaunes“ etc.) 
sehr entschieden. 


In der chronologischen Reihe folgt jetzt ein für die Geschichte unserer Gattung 
sehr bedeutsames Werk: A. Pyr. de Candolles Regni vegetabilis systema naturale. Im 
II. Bande (1821) dieses Werkes gibt der Autor auf S. 146 seine bekannte Einteilung der 
Cruciferen wieder, die an wissenschaftlichem Wert alle bisherigen Gruppierungsversuche 
in dieser Familie weit überragt. Bekanntlich hat der Autor hier als erster die Form 
und Lage der Kotyledonen des Embryos im Samen zum Gegenstand seiner Untersuchungen 
gemacht und zum erstklassigen Einteilungsprinzip erhoben. Die Familie zerfállt darnach 
in folgende 5 Subordines: Pleurorrhizeae, Notorrhizeae, Orthoploceae, Spirolobeae und 
Diplecolobeae; jede dieser Unterordnungen wird nach der Beschaffenheit der Frucht 
eingeteilt in: Siliquosae, Latiseptae, Angustiseptae, Nucamentaceae, Septulatae und Lomen- 
taceae. Aus der Kombination der Merkmale des Samens mit denen der Frucht ergeben 
sich dann die einzelnen Tribus. Die Gattung Lepidium stellt sich in diesem System zu 
den Notorrhizeae Angustiseptae = Trib. IX. Lepidineae, wozu u. a. auch Senebiera (= Co- 
ronopus) und Aethionema gehören. 
Die Differentialdiagnosen dieser 3 nahestehenden Gattungen lauten: 
Senebiera: Silicula didyma, valvis ventricosis aut subcarinatis subindehiscentibus 
1-spermis. 
Lepidium: Silicula ovata aut subcordata, valvis carinatis aut rarius ventricosis, 
dehiscentibus, loculis 1-spermis. 


I, 21] 21 


Aethionema: Silicula ovalis, saepius emarginata, valvis navicularibus, loculis 
1—2-spermis. Stamina majora aut coalita aut dentata. 


Die übrigen nahe verwandten Gattungen stellt de Candolle zur Tribus III. 
Thlaspideae (= Pleurorrhizeae Angustiseptae): Thlaspi, Capsella, Hutchinsia, Teesdalea, 
Iberis etce.; zum Teil sehr mit Unrecht, indem z. B. Capsella Bursa. pastoris (L.) Medik., 
Hutchinsia alpina (L.) R. Br. und H. procumbens (L.) Desv. DC. (— Capsella Fr.) notor- 
rhizen Embryo besitzen; anderseits war dem Autor noch nicht bekannt, dass Lepidimm 
virginicum L. meist einen (schief) pleurorrhizen Embryo!) besitzt und nach diesem 
Merkmal folglich zu den Thlaspideae gestellt werden müsste. Die Gattung Brachycarpaea 
DC., deren Frucht derjenigen von Coronopus (Senebiera) sehr ähnelt, stellt den Typus der 
Trib. XXI. Brachycarpeae (= Diplecolobeae angustiseptae) dar und unterscheidet sich 
ausserdem sowohl von der letztgenannten Gattung wie auch von Lepidiwm durch die 
sehr ansehnlichen gelben oder roten Blüten. — Im Bestimmungsschlüssel (l. c. p. 158), 
wo eine Einteilung der Gattungen mit Umgehung der oft nicht leicht festzustellenden 
Lage der Kotyledonen versucht wird, unterscheiden die 1- (statt 2—oo -) samigen Schöt- 
chenfächer unsere Gattung von Capsella, Hutchinsia, Thlasyi, Teesdalea und einem Teil 
der Arten von Aethionema; Iberis, welche Gattung die Einzahl der Samen pro Frucht- 
fach mit Lepidiwm gemeinsam hat, differiert durch die zygomorph ausgebildete (statt 
aktinomorphe) Krone, die Aethionema-Arten mit 1-samigen Fruchtfächern durch ver- 
wachsene oder gezähnte längere Staubfäden. 

De Candolle, dem bereits das stattliche Kontingent von 50 Arten zur Verfügung 
stand, fühlte zwar auch das Bedürfnis nach einer Gruppierung dieser Arten zu höheren 
Einheiten; er verlieh demselben aber nicht durch Zersplitterung in mehrere Gattungen 
Ausdruck, sondern teilte als erster das Genus Lepidium in 7 Sektionen ein, in der 
richtigen Erkenntnis, dass z. B. die Desvauxschen ,Genera^ den Rahmen der Gattung 
in ihren Merkmalen nicht überschreiten, sondern durch Zwischenformen mit ihr ver- 
bunden sind. 

8 I. Cardaria (Desv. pro gen. 1814) DC. (Jundzillia Andrz. Crucif. ined.) Sili- 
cula ovato-cordata, acuta, subdepressa, valvis subturgidis dorso apteris, stylo filiformi 
exserto superata. — Sectio fere media inter Senebieram et Lepidium, valvis concavis 
distincta, sed adeo ad sequentem habitu accedens, ut nullo modo sit a genere remo- 
venda. — 1 Spezies: L. Draba L. 

$ IL Eltipsaria DC. Silicula elliptica nec cordata nec emarginata, valvis 
carinatis apteris, stylo filiformi longo. — Habitus omnino Cardariae, siliculae Lepiae, 
sed styliferae; Cardariam cum ceteris Lepidiis arcte conjungens. 

L. chalepense L., L. oxyotum DO., L. glastifolium Desf., L. amplexicaule Willd. 


!) Auf Seite 536 dieses Werkes schreibt de Candolle auffallenderweise dem Lepidium virgi- 
nicum L. „cotyledones lineares incumbentes* zu, was ich nicht anders als durch Verwechslung mit den 
Samen einer anderen Art erklüren kann. 


22 12 


8 III. Bradypiptum DC. (ex Boadvs, tardus et uizerw, cado). Silicula elliptica, 
integra aut subemarginata, valvis carinatis apteris, stylo brevi exserto; calyx persistens 
vel tarde deciduus. 

L. caespitosum Desv., L. coronopifolium Fisch., L. Humboldti DC. 

8 IV. Cardamon DC. (zaodauov Dioscorides). Silicula suborbiculata emarginata, 
valvis carinato-navicularibus dorso alatis, stylo brevissimo intra emarginaturam incluso. 
Cotyledones tripartitae. 

L. sativum L., L. spinescens DC. 

S V. Lepia (Desv. pro gen. 1814 ex p.) DC. (Lasioptera Andrz. Crucif. ined.). 
Silieula suborbiculata apice emarginata, valvis navicularibus alatis, alis stylo saepe adnatis, 
stylo brevissimo intra emarginaturam incluso. Cotyledones integrae. 

L. campestre (L.) R. Br., L. hirtum (L.) DC., L. leiocarpum DC. [— Aethionema 
coridifolium DC.]|, L. rotundum (Desv.) DC., L. spinosum Ard. 

8 VI. Dileptium (Raf. pro gen. 1817) DC. (Nasturtioides Medik. 1792, Sencken- 
bergia Fl. Wett. 1800). Silicula subelliptica, apice breviter emarginata, valvis carinatis 
nec dorso nec apice alatis, stylo brevissimo (vix ullo) — Flores minimi interdum 
2—4-andri aut rarius apetali. 

Hieher gehóren von bekannten Arten z. D.: 

L. ruderale L., L. virginicum L., L. subulatum L., L. perfoliatum L. etc. 

8 VII. Lepidiastrum DC. ( Lepidium Boerh.). Silicula ovata aut elliptica, inte- 
gerrima nec ullo modo emarginata, stigmate subsessili apiculata; valvis carinatis apteris. 

Hieher z. B.: 

L. latifolium L., L. Iberis DC. [non L.! — L. graminifolium L.], L. crassi- 
folium. W. K. 1799 [= L. cartilagineum (J. Mayer 1786 sub Thlaspi) Thell.] etc. 


Die vorstehenden Sektionen erweisen sich heute, nachdem die Zahl der bekannt 
gewordenen Arten auf mehr als das Dreifache!) gestiegen ist, als nicht mehr im vollen 
Umfange haltbar. Als gute natürliche Sektionen können auch heute noch gelten: Car- 
daria, Cardamon und Lepia (in etwas verändertem Sinne). Dileptium und Lepidiastrum 
werden wohl richtiger als Subsektionen einer einzigen Sektion untergeordnet (da ent- 
schiedene Übergänge zwischen ausgerandetem und ganzem Schótchen vorkommen), wie 
dies später von Prantl (Nat. Pfl. fam. III. 2. [1891]) durchgeführt worden ist. 8 Ellipsaria 
besteht aus heterogenen Elementen: ZL. chalepense L. ist wegen der flügellosen, nicht 
aufspringenden Frucht zu 8 Cardaria zu stellen; L. oxyotum DOC. und L. glastifolium 
Desf. dokumentieren durch deutlich geflügeltes Schótchen, wobei die Flügel mit dem 
Griffel verwachsen sind, ihre Zugehörigkeit zu 8 Lepia,; L. amplericaule Willd. endlich 
gehört in die nächste Verwandtschaft von L. latifolium L. — $ Bradypiptum, auf die + 


!) d. h. wenn der Speziesbegriff so gefasst wird, wie DC. es getan hat; bei der heute üblichen 
weiteren Fassung des Begriffs erhalte ich ca. 125 Arten. 


Ad 93 


dauernde Persistenz des Kelches begründet, ist vollends ganz künstlich, indem in geo- 
graphisch und morphologisch sehr verschiedenen Gruppen hin und wieder bleibende 
Kelche auftreten. Bisweilen ist dieses Merkmal allerdings für eine Spezies konstant, 
dient dann jedoch gerade zur Abgrenzung von nächstverwandten Arten; meist aber 
wechseln Persistenz und Caducität innerhalb einer und derselben Spezies. L. caespitosum 
Desv. [Ssp. des L. cartilagineum (J. May.) Thell] und L. coronopifolium Fisch. [Ssp. des 
L. lyratum L.] stelle ich wegen des ganzen Schótchens zu 88 Lepidiastrum, L. Hum- 
boldtü DC. [— L. bipinnatifidum Desv.] mit Rücksicht auf die deutliche Ausrandung des 
Schötchens zu $$ Dileptium. Auch die Sektion Zepia enthält in dem von DC. angeführten 
Umfange heterogene Elemente. Die Arten mit an den Griffel angewachsenen Flügeln 
— ausgenommen 4L. spinosum Ard. —, die nicht nur bei aller Formenmannigfaltigkeit 
sehr übereinstimmenden Habitus, sondern auch in ihrer Gesamtheit ein ziemlich eng 
umschriebenes Verbreitungsgebiet besitzen (mit Ausnahme von L. campestre (L.) R. Br. 
und ZL. heterophyllum (DC.) Benth., die als Ruderal- und Adventivpflanzen heute ein 
weiteres Areal einnehmen, beschrünkt sich die Verbreitung dieser Gruppe auf das Medi- 
terrangebiet), lassen sich als 8 Lepia (im Sinne Prantls) zusammenfassen. ZL. spinosum 
Ard. weist dagegen, abgesehen von dem genannten Merkmal der Verwachsung und den 
ungeteilten Kotyledonen, durchaus die Eigenschaften von S Cardamon (dicke und ziemlich 
kurze, an die Spindel fast angedrückte Fruchtstiele, stark zerteilte Blätter etc.) auf, 
weshalb ich aus dieser Art, zusammen mit dem nahe verwandten L. Aucheri Boiss., 
wegen der erwähnten intermediüren Stellung, eine neue Sektion Lepiocardamon konsti- 
tuieren möchte. Die noch bleibende Art der de Candolleschen Sektion Lepia mit 
freiem Griffel, L. rotundum (Desv.) DC., wird von Prantl l.c. mit Recht von $ Lepia 
getrennt und zu einer neuen Sektion, Monoploca (Bunge pro gen. 1845), gestellt, die ich 
allerdings lieber als mit $8 Dileptium und 88 Lepidiastrum koordinierte Subsektion einer 
grösseren Sektion (Nasturtioides | Medik.| Thell. unterordnen möchte. 


Während de Candolle in seinem Prodromus syst. nat. I. (1824) p. 203 seqq. die 
eben ausgeführte Sektionseinteilung beibehielt und auch Meisner (Plant. vasc. gen. 
[1836 —43] p. 14 n. 13)') und Endlicher (Gen. plant. [1836—40] p. 879 n. 4932)!) sich 
der de Candolleschen Auffassung in bezug auf die Abgrenzung unserer Gattung und 
die Einteilung in Sektionen anschlossen, nahmen andere Autoren, und zwar besonders 
Lokalfloristen, denen der Überblick über die Formenmannigfaltigkeit der ganzen Gattung 
fehlte, und die sehr wohl unter den wenigen in ihrem Gebiet vorkommenden Arten 


!) Hier wird Coronopus (Senebiera) wegen der doppelt quer gefalteten Kotyledonen, von Lepi- 
dıum, dessen Kotyledonen nur einmal, nämlich am Grunde, gefaltet sind, weit getrennt, in den Subordo V. 
Diplecolobeae DC. gestellt und macht zusammen mit Brachycarpeae DC. die Trib. IX. Senebiereae Meisn. 
p. 15 (Endl. p. 887) aus; doch ist diese Scheidung nicht ganz stichhaltig, da Lepidium owathiense Cham. 
Schlechtd. meist die gleiche Konfiguration der Keimblätter zeigt wie Coronopus, und auch bei L. Cumin- 
gianum Fisch. & Mey. und L. glastifolium Desf. dieses Verhalten zuweilen (als Abnormität?) zu beob- 
achten ist. 


94 (1, 24 


generische Unterschiede zu finden glauben konnten, wieder eine Auflösung unserer Gat- 
tung in einzelne ,Mikro-genera^ vor. 


Wallroth konstituierte — sehr unnótigerwelse — aus £L. Draba L. neuerdings 
eine eigene Gattung, nämlich Cardiolepis (Sched. erit. [1822] p. 340), die also ganz 
direkt synonym mit Cardaria Desv. (1814) ist, und benannte die Art C. dentata. 


Webb & Berthelot (Phytogr. Canar. I. [1836 —40] p. 96) erhoben 2. virginieum L. 
zum Typus einer neuen Gattung, die sie Oynocardamun nannten, und die nach 
Angabe der beiden Autoren selbst direkt synonym mit Dileptium Raf. 1817 (= Lepi- 
dium S DC. 1821) ist"). 

C. virginicum Webb & Berth. l. c. — Lepidium L. 1753. 

Der Gattungsname Cynocardamum wurde von Endlicher nach Heynh. Nom. Il. 
(1840) p. 180 auch für L. Menziesii DC. verwendet, das er in Cynocardamwm  Menziesii 
umtaufte. 


1838 zog Spach (Hist. vég. Phan. VI. p. 556) den alten Namen T’hlaspidium 
in verändertem Sinne?) wieder hervor, nämlich für Lepidium $ Cardamon DC. Einzige 
Art: Th. sativum. Spach 1. e. = Lepidiwm L. 

Ferner stellte Spach (l. c. p. 325) den Namen Lepidinella auf, der nach dem’ 
Autor selbst (l.c. p. 552) = Cynocardamum Webb zu setzen ist. 


Physolepidion, von Schrenk in Enum. Pl. nov. I. (1841) p. 97 aufgestellt, von 
Endlicher Suppl. IL. (1842) p. 108 in Physolepidium verbessert, sollte sich von 
Lepidium $ Cardaria durch stets 2-samige Schötchenfächer unterscheiden. Seither hat 
sich jedoch dieses Merkmal als nicht konstant erwiesen, worauf Boissier in Fl. Orient. I. 
(1867) p. 356 die Gattung mit Lepidiwm vereinigte und die Schrenksche Spezies 

Ph. repens l.c. als Lepidium repens bezeichnete; es handelt sich übrigens um eine 
schwache Varietüt von L. chalepense L. 


1845 stellte Bunge in Lehm. Pl. Preiss. I. p. 259 eine Gattung Monoploca auf, 
unter welchem Namen er 2 australische Lepidiwm-Arten mit relativ sehr ansehnlichen 
Blüten und grossem, stark geflügeltem Schötchen mit freiem, fädlichem Griffel zusammen- 
fasste, nämlich: 

M. linifolia Bge. l. e. p. 260 [ex syn. non ex specim. — Lepidium (Desv.) 
Steud., Benth. 

M. rotunda Bge. 1. c. p. 260 — Lepidium (Desv.) DC. 


!) Die Gattung wurde keineswegs, wie Ascherson in Verhandl. Brandenbg. bot. Ver. XXXIII. 
(1891) p. 116 angibt, auf die bei LL. virginicum L. in der Regel zu beobachtende pleurorrhize Koty- 
ledonenlage begründet, sondern die Autoren heben ausdrücklich hervor, dass ihr Cynocardamum vir- 
ginicum aus Mexiko (leg. Berlandier), im Gegensatz zu den nordamerikanischen, westindischen, canarischen 
und maderensischen Exemplaren, inkumbente Kotyledonenlage besitze! 

?) Tourneforts Thlaspidium (Inst. rei herb. [1700] t. 101!) ist = Biscutella L. 


1, 25] 25 
Auch F. v. Mueller beschrieb 2 Arten dieser Gruppe zuerst als Spezies von 
Monoploca, nämlich: 

M. leptopetala F. v. Muell. in Trans. Phil. Soc. n I. (1855) p. 35 und 

M. phlebopetala F. v. Muell. in Linnaea S 1852) p. 369, 
taufte aber später (Viet. Plant. I. [1860] p. 47- E in die entsprechenden Arten von 
Lepidium um. Denn, so verschieden auch die TOM Arten auf den ersten Blick von 
Lepidium zu sein scheinen, so sind doch die Unterscheidungsmerkmale mehr gradueller als 
prinzipieller Natur, und der Umstand, dass L. phlebopetalum die Monoploca-Charaktere nur 
in abgeschwüchtem Masse besitzt (vergl. auch den speziellen Teil unter L. leptopetalum) 
und somit zu den übrigen Lepidium-Arten (88 Dileptium) überleitet, macht die Gattung 
Monoploca als solche unhaltbar. Prantl hat sie daher (Nat. Pfl. fam. III. 2. [1891] p. 160) 
als Sektion zu Lepidiwm gestellt; ich möchte sogar noch weiter gehen und Monoploca, 
wie schon S. 23 bemerkt, mit SS Dileptium und 88 Lepidiastrum koordiniert als Sub- 
sektion zu $ Nasturtioides uan (siehe die CE auch bei der un June von 
Prantls Sektionsemteilung, S. 29). 

Fourreau (Ann. Soc. Y Lyon N. S. XVI. [1868]) zerlegte unsere Gattung in 
einige „Mikro-genera“, wobei als neue Namen (ohne Beschreibung) figurieren: 

1. Cardamon Fourr. (p. 338) — Lepidium 8 DC. 1821 mit der Species: 

C. sativum. Fourr. l. c. — Lepidium L. 

In neuester Zeit hat G. Beck (Fl. Nied.-Österr. [1892] p. 495), unabhängig 
von Fourreau, die de Candollesche Sektion Cardamon, gestützt auf das Merkmal der 
3-spaltigen Cotyledonen, gleichfalls zu einer eigenen Gattung erhoben und die Art als 
C. sativum. bezeichnet. 

2. Lepidiberis Fourr. (p. 338) — Lepidium $ Lepidiastrum DC. ex p. 

L. graminifolia Fourr. l. e. = Lepidiwm L. 
L. polyclada Fourr. l. e. = Lepidium Jord. Diagn. (1864) p. 332 = L. gramini- 
folium L. 


Dass Fourreau hier auch das Desvauxsche Genus Lepia wieder aufleben liess 
und Lepidium campestre (L.) R. Br., L. hirtum (L.) DC. und L. accedens, campicolum und 
errabundum Jord. [alle 3 = L. campestre (L). R. Br.| in diese Gattung übertrug, wurde 
bereits (S. 19) erwähnt; ausserdem zog er auch den alten Namen Senckenbergia FI. 
Wett. 1800 (S. ruderalis Fl. Wett. — Lepidium L.) wieder ans Licht und verwendete den 
Namen Lepidium (Tourn.) einzig für L. latifolium L., während er L. Draba L., wie 
auch einige neuere Floristen (Caruel in Parlatore Fl. Ital, Rouy & Foucaud Fl. Franc.) 
unter der Desvauxschen Gattung Cardaria aufführte. 


Endlich sei noch als Kuriosität erwähnt, dass M. Gandoger in seiner Fl. Europ. 
II. (1884) p. 246—66, wo er für Europa nicht weniger als ca. 300 „Species“ von Lepi- 
dium unterscheidet, die 7 de Candolleschen Sektionen als ebensoviele Gattungen be- 
handelt. 


A. Thellung, Lepidium. 4 


26 [I, 26 


Gegenüber dieser Zersplitterung durch Lokalfloristen hielten Bentham & Hooker 
in ihrem kosmopolitischen „Standard work“, den Genera plantarum, an der Einheit 
unserer Gattung im R. Brown-de Candolleschen Sinne fest.  Lepidiwm nimmt bei 
ihnen (Vol. I. 1. [1862] p. 62 seqq.) in der Familie der Crueiferen folgende Stellung ein: 

Series B. Siliqua brevis, per totam longitudinem dehiscens. Valvae intus con- 
tinuae, valde concavae, septo contrarie compressae, septum saepe angustissimum. 

Tribus VI. Lepidineae. Cotyledones incumbentes (exceptum Lepidium virginieum). 
rectae, incurvatae, vel longitudinaliter conduplicatae vel convolutae. 

* Valvae apterae (alatae in quibusdam  Lepidiis). 

Lepidium. Siliqua dehiscens, forma varia, 2- rarius 4-sperma. Herbae plerumque 
erectae, floribus albis. 

Die nüchstverwandten Gattungen werden folgendermassen unterschieden: 

Thlaspi, Iberis, Teesdalea und Hutchinsia durch „Cotyledones accum- 
bentes*. 

4dethionema:; valvae late alatae polyspermae rarius 1-spermae. 

Capsella: Siliqua polysperma. 

Noccaea (N. alpina =  Hutehinsia (L.) R. Br.): Siliqua 2-sperma'), seminibus 
laevibus. Herbae alpinae, scapiferae; folis pinnatisectis. 

Senebiera (= Coronopus): Siliqua didyma, valvis 1-spermis indehiscentibus. 

Hymenophysa: Siliqua ovato-globosa, 2—4-sperma, valvis enerviis vel uni- 
nerviis. Habitus Lepidii. 

Stroganovia: Siliqua obovoidea, inflata, 2-sperma, valvis uninerviis. 

Dass diese Gruppierung keine ganz natürliche ist, geht schon daraus hervor, dass 
Lepidiwm virginicum L. wegen des schief-pleurorrhizen Embryos eigentlich gar nicht 
in die Tribus der Lepidineae gehören würde, und dass bei der Gruppierung ,* valvae 
aplerae* einige Arten von Lepidium ausgenommen werden müssen. Ferner ist die 
Abgrenzung von Lepidium gegenüber Senebiera (Coronopus) durchaus ungenügend und 
gar nicht zutreffend, indem einerseits die Schótchen von Senebiera didyma (L.) Pers. 
(= Coronopus Sm.) sehr leicht aufspringen und anderseits bei Lepidium Draba L in der 
Natur nie ein Aufspringen zu beobachten ist! Auch Aethionema ist von unserer Gattung 
nur ungenügend unterschieden, da manche Lepidiwm-Arten auch breit geflügeltes Schöt- 
chen besitzen (bei L. hirtwm (L.) DC. z. B. beträgt die Flügelbreite oft fast die Hälfte 
der Lünge der ganzen Frucht). 

Für die Gruppierung der Arten innerhalb der Gattung akzeptieren Benth. & Hook. 
l.c. p. 87 die 7 de Candolleschen Sektionen, welchen sie noch folgende Namen hin- 
zufügen: 

Physolepidium: Schrenk Enum. pl. 97 (Walp. Rep. Il. 762) est Lepidii species 
siliqua inflata, loculis 2-spermis v. abortu l-spermis; valvis apteris. 


!) Sollte heissen: 4-sperma (Th.). 


I, 27] 97 


Monoploca Bunge Pl. Preiss. I. 259 (Walp. Rep. V. 45, Ann. IV. 215), a Lepidio 
non differt. 

Durand (Ind. gen. phanerog. [1888] p. 17 n. 336, 98) schliesst sich der de Can- 
dolleschen Sektionseinteilung an. 


Schliesslich komme ich zu Prantls Bearbeitung der Orueiferen in Engler & 
Prantls ,Natürl. Pflanzenfamilien* (III. 2. [1891]). Es ist dem Verfasser gelungen, neue 
Einteilungsprinzipien aufzufinden, die an phylogenetischem Wert alle früher angewendeten 
weit übertreffen, so dass ein System zu stande kommt, das auf fast absolute Natürlich- 
keit Anspruch machen kann; die bei allen früheren Systemen häufigen „Ausnahmen“ 
sind hier auf ein Minimum reduziert. Allerdings muss gesagt werden, dass Prantls 
System in manchen Fällen mehr einen theoretischen und rein wissenschaftlichen Wert 
hat, indem einige als Einteilungsprinzipien verwendeten Merkmale (so die Beschaffenheit 
der Narbe) sehr schwer zu erkennen sind und daher der praktischen Bestimmung grosse 
Schwierigkeiten bieten. — Prantl weist an Hand des Beispiels des Aethionema hetero- 
carpum J. Gay auf die Unhaltbarkeit der sonst mit Vorliebe verwendeten Dehiscenz- 
verhültnisse und der Samenzahl der Frucht für eine natürliche Systematik hin, indem 
die genannte Art — wie auch noch einige andere — auf einem und demselben Exemplar 
zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Teilen an Gestalt und Samenzahl sehr 
verschiedene Schliess- und Springfrüchte hervorbringt') Auch die notorrhize oder pleu- 
rorrhize Lage der Kotyledonen ist in manchen Gruppen kein natürliches Merkmal, wie 
die Beispiele des Lepidium virginieum L.?) und des Aethionema Buxbaumiti Boiss.?) lehren. 
An Stelle dieser und anderer künstlicher Merkmale setzt nun Prantl die Verzweigungs- 
verhültnisse und die sonstige Beschaffenheit der Haare, ferner den Bau der Narbe, welche 
Verhältnisse von den äusseren Faktoren ziemlich unabhängig sein dürften. Speziell für 
die Trichome kann ich nach meinen eigenen Untersuchungen über die Gattung Lepidium 
bestätigen, dass dieselben sich nicht nur für die Charakterisierung grösserer Gruppen, 
sondern mit Vorteil auch für die Abgrenzung nahe verwandter Arten verwenden lassen. 
Ferner muss die meines Wissens von Prantl zum ersten Mal durchgeführte*) systema- 


!) Schliessfrüchte kónnen übrigens nach Prantl in verschiedenen phyletisch gesonderten Gruppen 
als Endglieder von Reduktionsreihen der Samenzahl vorkommen. — Über die heterocarpischen Aethionema- 
Arten vergl. vor allem die interessanten Ausführungen von Solms-Laubach: Crueiferen-Studien II. in 
Bot. Zeitg. LIX. (1901) I. p. 61 ff. 

2) Diese Spezies besitzt, im Gegensatz zu den meisten ihrer Gattungsgenossinnen, in der Regel 
einen (schief) pleurorrhizen Embryo. 

3) Nach Solms-Laubach I. e. bildet diese Art in den 2-fächerigen Springfrüchten pro Fach 2-5 
notorrhize Samen mit bei Benetzung verschleimender Testa, in den Schliessfrüchten dagegen je 1 schief 
pleurorrhizen Samen mit glatter, nicht verschleimender Testa. 

3) Der Entdecker dieses Einteilungsprinzips ist wohl Pomel, der (Mat. fl. Atlant. [1860] p. 12) 
Lepidium zu seinen ,Pleuroplocées (cotylédons pliés ou roulés en travers)" stellt und dabei bemerkt: 
„Ce sont les cotylédons et non la radicule qui sont pliés; dans les Senebiera c'est encore la méme chose, 


98 [I, 28 


tische Verwendung des Ursprungs der Kotyledonen im Embryo (im Gegensatz zu ihrer 
Lage) die mehrere sonst von Lepidiwm sehr schwer abzutrennende Gattungen scharf 
von unserem Genus scheidet, als sehr glücklich bezeichnet werden (über Details vergl. 
den folgenden Abschnitt, S. 34, 36); nach dieser Betrachtungsweise des Embryos gehört 
z. B. auch Lepidiwm virginicum L. trotz der pleurorrhizen Kotyledonenlage voll und ganz 
zu dieser Gattung. Auch ist Prantl durch die Verwendung der Honigdrüsen für die 
Systematik den Resultaten einiger neuerer Untersuchungen (z. B. von Velenowsky in 
Sitz. K. Böhm. Ges. d. Wissensch. Prag VI. 12. [1884]) gerecht geworden. 

Dass dem Spezialisten, der sich längere Zeit mit einer kleinen Gruppe von Gat- 
tungen beschüftigt, im Detail einige kleinere Mángel der Prantlschen Einteilung auffallen 
müssen, ist sehr begreiflich. So ist die Abgrenzung der Gattung Coronopus von Lepidium, 
obgleich ungleich schärfer als z. B. bei Bentham & Hooker. immer noch nicht ganz 
erschöpfend; Prantl schreibt nämlich der Gattung Lepidiwm ei „zweiklappig-aufsprin- 
gendes* Schötchen zu, was für L. Draba L. nicht zutrifft‘). Ferner besitzen manche 
Lepidium-Arten ziemlich entschiedene Drüsenhaare, was nach Prantls Darstellung 
nicht der Fall sein sollte. Die Stellung unserer Gattung im Prantlschen System soll, 
da ich dieselbe fast unverändert akzeptieren kann, im folgenden Abschnitt besprochen 
werden; dagegen sollen hier noch einige Worte der Kritik der Sektionseinteilung 
nach Prantl gewidmet werden. Diese lautet (l. c. p. 160): 


Sect. I. Cardaria (Desv. als Gatt.): Fr. eiförmig, gedunsen, ungeflügelt, vorne 
nicht ausgerandet, mit füdlichem Griffel. — Z. B. L. Draba L. 


Sect. I. Monoploca (Bunge als Gatt.): Fr. rundlich bis elliptisch, vorne ge- 
flügelt, mit freiem, füdlichem Griffel. — Z. B. L. monoplocoides F. v. Muell.*), L. linifolium 
Benth. etc. in Australien. 


mais il y a un rudiment d'un second pli (embryon presque diplécolobé)*. [Zitiert nach Solms-Laubach 
in Bot. Zeitg. LXI. (1903) p. 71.] Der Ausdruck ,cotylédons pliés en travers* ist gleichbedeutend mit dem 
Prantlschen: „Keimblätter hinter der Krümmung des Embryos entspringend*. 

!) Die Tatsache der Indehiscenz des Schötehens von Lepidium Draba L. und seinen Subspeeies, 
die mir sowohl in der Natur wie in den Herbarien ausnahmslos entgegentrat, finde ich in der Literatur 
zum ersten Mal ausdrücklich erwähnt von Caruel in Parlatore Fl. Ital. IX. (ca. 1890) p. 658, der L. Draba 
auf Grund dieses Merkmals wieder von unserer Gattung abtrennt und für diese Art den Desvauxschen 
Namen Cardaria Draba akzeptiert. Der Auffassung Caruels schlossen sich dann auch Rouy & Fou- 
caud an (Fl. Franc. II. [1895] p. 78), während die neuesten italienischen und französischen Floren (Fiori & 
Paoletti, Coste) die Art wieder zu Lepidium. stellen, und zwar meines Erachtens mit Recht; denn das 
Vorkommen einer kleistokarpen Form auch in der Sektion Lepia (L. Smithii Hook. var. alatostylum 
Towns.) zeigt, dass die Indehiscenz des Schótchens allein nicht einmal eine absolut sichere sektions- 
weise Trennung zuliesse, und auch das Vorkommen von orientalischen Subspecies und Varietáten, die die 
übrigen charakteristischen Merkmale des L. Draba (gedunsenes, eiförmiges, am Grunde gestutztes oder 
etwas herzförmiges Schötehen, pfeilförmig geöhrte umfassende Stengelblätter) in abgeschwächtem Masse 
oder gar nicht mehr besitzen, erschweren die Abtrennung dieser Art von den übrigen Lepidium-Spezies sehr. 

2) Das Beispiel ist unglücklich gewählt, da gerade bei dieser Art der Griffel mit den Flügeln ver- 
wachsen ist! 


1, 29] 29 


Sect. III. Lepéí« (Desv. als Gatt.): Fr. eifórmig bis länglich, vorne flügelig 
gekielt, die Flügel dem Griffel angewachsen. — Z. B. L. campestre (L.) Br., L. nebro- 
dense Guss., L. glastifolium Desf. ete. 

Sect. IV. Dileptium DC. (erweitert): Fr. elliptisch, vorne verschmälert, zu- 
weilen kurz flügelig gekielt, mit freiem, meist ganz kurzem Griffel. — a) Fr. ungeflügelt 
(Lepidiastrum DC.); z. B. L. latifolium L. — b) Fr. geflügelt: L. ruderale L., L. virgini- 
cum L. etc. 

Sect. V. Cardamon DC.: Fr. oval bis länglich, vorne geflügelt, mit kurzem, 
freiem Griffel; die Keimblätter 3-teilig. — L. sativum L. etc. 


Die von Prantl gegenüber Bentham & Hooker und auch de Candolle vor- 
genommenen Änderungen kann ich nur gutheissen. Für die Eliminierung der de Can- 
dolleschen Sektionen Ellipsaria und Bradypiptum habe ich mich schon früher (S. 22/3) 
ausgesprochen und dieselbe dort begründet, ebenso die Auflösung von 8 Lepia DC. in 
Lepia im engern Sinn und Monoploca. Auch die Vereinigung von $ Dileptium und 
8 Lepidiastrum scheint mir dringend geboten, da in engen Verwandtschaftskreisen, ja 
zuweilen selbst bei einer und derselben Spezies, Übergänge existieren. Dagegen finde 
ich mit Rücksicht auf folgende zwei Punkte die Prantlsche Sektionseinteilung noch 
nicht ganz erschöpfend und natürlich: 


1. Lepidium spinosum Ard. und L. Aucheri Boiss. müssten wegen der mit dem 
Griffel verwachsenen Flügel des Schótchens und der ungeteilten Kotyledonen!) zu 8 Lepia 
gestellt werden, haben aber den Habitus und andere wichtige Merkmale (Behaarung, 
fiederig zerteilte, am Grunde verschmälerte Stengelblätter, kurze und dicke, an die Axe 
angedrückte Fruchtstiele etc.) mit 8 Cardamo» gemeinsam (S Lepia hat ungeteilte, am Grunde 
fast stets pfeilfórmige Stengelblütter, ferner meist wagrecht abstehende, dem Schótchen 
an Lünge etwa gleichkommende Fruchtstiele). Es scheint mir daher am richtigsten, 
diese zwei isoliert stehenden Typen zu einer eigenen Sektion, die ich, um ihre inter- 
mediäre Stellung schon durch den Namen zu bezeichnen, Lepiocardamon» nenne, zu erheben. 


2. Die Sektion Monoploca (Bunge) Prantl kann in der gegebenen Umgrenzung 
nieht als natürlich bezeichnet werden, da pflanzengeographisch sehr verschiedene Arten 
das Merkmal des geflügelten und ausgerandeten Schötchens mit freiem, fädlichem Griffel 
gemeinsam haben, z. B.: a) Einige australische Arten (LL. rotundum (Desv.) DC., L. lini- 
folium (Desv.) Steud., L. leptopetalum F. v. Muell, L. phlebopetalum F. v. Muell. etc.), die 


! Dem L. Aucheri werden zwar von Hooker fil. & Thomson in Praecurs. fl. Ind. (Journ. Linn. 
Soc. V. [1861] p. 174) 2—3-spaltige Kotyledonen zugeschrieben, ebenso werden L. Aucheri Boiss. und L. cor- 
nutum. Sibth. & Sm. (= L. spinosum Ard.) von Boissier Fl. Orient. I. (1867) p. 354 zu 8 Cardamon DC. 
(, Cotyledones partitae*) gestellt; in Wirklichkeit haben jedoch beide Arten stets ungeteilte Keimblätter 
(vergl. auch Solms-Laubach in Bot. Ztg. 1906 p. 29). Die obige Angabe beruht eben einzig auf der vor- 
gefassten Meinung, dass L. Awcheri und spinosum wegen der habituellen Ähnlichkeit zu $ Cardamon 
gehóren müssten. 


30 [I, 30 


eine natürliche Gruppe unter sich bilden. b) Die nordamerikanische Gruppe der „Alys- 
soidea* (L. alyssoides Gray, LL. montanım Nutt. etc.), die zu den genannten australischen 
Arten sonst in keinem direkten verwandtschaftlichen Verhältnis steht. c) Einige isolierte 
Arten, wie L. quitense Turez., L. cyclocarpum Thell. (das dem 2. virginieum L. [88 Di- 
leptium!| nahe steht), etc. Angesichts dieser Tatsachen ziehe ich es vor, Monoploca als 
nur systematisch, nicht aber phylogenetisch-pflanzengeographisch verwertbare Subsektion 
meiner Sektion Nasturtioides, die auch Dileptium und Lepidiastrum umfasst, unterzu- 
ordnen, umso mehr, als die morphologische Abgrenzung von den beiden letztgenannten 
Subsektionen durchaus keine scharfe ist. 


Endlich sei noch bemerkt, dass Lepidiwm in der Prantlschen Umgrenzung bei 
Dalla Torre & Harms, Genera Siphonogamarum III. (1900) p. 182 als Nr. 2883 (21) 
figuriert, und dass T. v. Post & O. Kuntze (Lexic. gen. phanerog. |1904]| p. 323 n. 
103, 78), im Gegensatz zu Prantl, sämtliche 7 de Candolleschen Sektionen, zum Teil 
mit veränderten Namen, rehabilitieren und Monoploca Prantl (Bge.) als 8. Sektion 
dazufügen. j 

Fassen wir zum Schlusse dieser historischen Übersicht nun noch die angeführten 
Literaturzitate und Synonyme unserer Gattung mit einigen anderen noch nicht erwühnten 
kurz tabellarisch zusammen. 


Lepidium (L.) R. Br., genus Crueiferarum. 

L. Gen. plant. ed. 1. (1737) p. 192, ed. 5. (1754) p. 291, Spec. plant. ed. 1. (1753) 
p. 643, ed. 2. (1763) p. 897, Syst. nat. ed. 10. II. (1759) p. 1124 & 1127, Mant. I. (1767) 
p. 91, IL. (1771) p. 253 — emendandum (non Syst. nat. ed. 1. [1735] ); Crantz Stirp. 
Austr. I. (1762) p. 1 — emendandum; All. Fl. Pedem. I. (1785) p. 252 — emendandum; 
Juss. Gen. plant (1789) p. 241 — emendandum; Medik. Pfl. gatt. (1792) p. 84 — am- 
pliandum ; R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2. IV. (1812) p. 85; Desv. in Journ. bot. III. 
(1814) p. 165 — ampliandum; DC. Syst. II. (1821) p. 527, Prodr. I. (1824) p. 203; Meisn. 
Pl. vasc. gen. (1836—43) p. 14 n. 5; Endlich. Gen. plant. (1836—40) p. 879 n. 4932; 
Benth. & Hook. Gen. plant. I. 1. (1862) p. 87; Durand Ind. gen. phanerog. (1888) p. 17 
n. 336, 98; Prantl in Engler & Prantl Nat. Pfl. fam. IIT. 2. (1891) p. 160; Jackson Ind. 
Kew. III. (1894) p. 56, Suppl. 1. III. (ad a. 1895) p. 245, Suppl. 2. (ad a. 1900) p. 103; 
Dalla Torre & Harms Gen. siphonog. III. (1900) p. 182 n. 2883 (21); Post & Kuntze 
Lexic. gen. phanerog. (1904) p. 323 n. 103, 78. : 
Arabis Rottl. in Ainsl. mat. med. Hind. ex Wight Ill. Ind. I. (1831) sub t. 12 — non L. 
Capsella Medik. Pfl. gatt. (1792) p. 86 ex p. 
Cardamon Fourr. in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. (1868) p. 338 [nomen nudum |; 

G. Beck Fl. Nied. Ósterr. (1892) p. 495. 
Cardaria Desv. in Journ. bot. III. (1814) p. 162; Spach Hist. vég. Phanerog. VI. (1838) 

p. 542; Fourr. in Ann. Soc. Liun. Lyon N.S. XVI. (1868) p. 338; Gillet & Magne 


L, 81] 31 


Nouv. Fl. franc. ed. 3. (1874) p. 49; Caruel in Parl. Fl. Ital. IX. (ca. 1890) p. 658; 
Rouy & Fouc. Fl. Franc. II. (1895) p. 78. 

Cardiolepis Wall. Sched. crit. (1822) p. 340. 

Clypeola Walt. Fl. carolin. (1788) p. 173! — non L. 

Cochlearia L. Spec. plant. ed. 2. (1763) p. 904 etc. ex p.; All. Fl. Pedem. I. (1785) 
p. 252 ex p. 

Cynocardamaım Webb & Berth. Phytogr. Canar. I. (1886—40) p. 96; Spach Hist. 
vég. Phan. VI. (1838) p. 552. 

Dileptium Raf. Fl. Ludov. (1817) p. 85 et in Am. Monthly Mag. (1818) p. 227. 

Draba Baumg. Enum. stirp. TRES. IL. (1816) p. 232 — non L. 

Iberis Adans. Fam. plant. II. (1763) p. 422; Crantz Stirp. Austr. I. (1762) p. 21 ex p.; 
Wallr. Sched. crit. (1322) p. 34; Rchb. Fl. Germ. exe. (1830—2) 662 ex p. et Icon. 
IL (1837—8) t. X. fig. 4216 — non L. 

bans Andrz. ex DC. Syst. II. (1821) p. 529. 

Kandis Adans. Fam. plant. II. (1763) p. 422 

Lasioptera Andrz. ex DC. Syst. II. (1821) p. 534. 

Lepia Desv. in Journ. bot. III. (1814) p. 166 ex p. [non Hill. 1769]; Presl. Fl. Sie. (1826) 
p.84; Webb It. Hisp. (1838) p. 76; Fourr. in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. 
(1868) p. 338. 

Lepidiberis Fourr. in Ann. Soc. Linn. Lyon N.S. 

Lepidinella Spach Hist. vég. Phan. VI. (1838) p. 

Monoploca Bunge in Lehm. Pl. Preiss. : (1845) 
215); F. v. Muell. in Linneae XXV. (1852) 
(1855) p. 39. 

Nasturtioides Medik. Pfl. gatt. (1792) p. 81; Mönch Meth. (1794) p. 270. 

Nasturtium L. Syst. nat. ed. 1. a Adans. Fam. pl. II. (1763) p. 421; Crantz 
Crucif. (1769) p. 91 saltem ex p.; Scop. Fl. Carn. ed. 2. IL. (1772) p. 13 ex ».; 
Medik. Pfl. gatt. (1792) p. 80; Mönch Meth. (1794) p. 270; G. M. S. Fl. Wett. II. 
(1800) p. 432; Bess. Enum. pl. Volt 1821) p. 26; Gillet & Magne Nouv. Fl. franc. 
ed. 3. (1874) p. 47/8; O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 34 & 937 — non R. Br. 

Physolepidion Schrenk Enum. pl. (1841) p. 97 (Walp. Rep. II. 762); Physolepidium 
Endlich. Suppl. (1842) p. 108. 

Senckenbergia Gärtn. Mey. & Scherb. Fl. Wett. II. (1800) p. 413; Fourr. in Ann. Soc. 
Linn. Lyon N. S. XVI. (1868) p. 338. i 

Thlaspi L. Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 646 etc. ex p.; Orantz Stirp. Austr. I. (1762) 
p. 21, ed. 2. (1769) p. 22: (saltem ex p.); Lam. Fl. franc. II. (1778) p. 405 ex p.; 
All. Fl. Pedem. I. (1785) p. 248; Medik. Pfl. gatt. (1792) p. 76 ex p.; Cav. Descr. 
(1802) p. 413 (saltem ex p.); Poir. Dict. eneyel. VII. (1806) p. 534 ex p., ete. 

Thlaspidiunm Spach Hist. vég. Phan. VI. (1838) p. 557 — non Adans. Fam. pl. II. (1763) 
p. 422 (quod = Biseutella L.). 


XVI. (1868) p. 338 [nomen nudum |. 
325 (nomen). 

p.259 (Walp. Rep. V. 43, Ann. IV. 
p- 369 & in Trans. Phil. Soc. Vict. I. 


32 [1, 32 


Anhangsweise sei hier noch die Stellung der Gattung Lepidiwm in zwei mehr 
biologischen, besonders auf die Beschaffenheit der Honigdrüsen gegründeten Cruciferen- 
Systemen angeführt. 


1. Velenowsky, Jos, Über die Honigdrüsen der Cruciferen, Sitz. K. Böhm. 
Gesellsch. d. Wissensch. Prag VI. 12. (1884), 56 p., gibt folgende Einteilung (zitiert 
nach Knuth, Handb. d. Blütenbiologie 2. I. [1898]): 

]. Siliquosae. 
Obere und untere Drüsen stets entwickelt. 


II. Silieulosae. 
a) Latiseptae. 
Nur die unteren Drüsen entwickelt; diese sind stets frei, d. h. auf der Innen- und 
Aussenseite nie zusammenhängend, deutlich oder ungefähr 3-seitig. 
1. Alysseae. 
2. Lunarieae. 
b) Angustiseptae. 
Auch die oberen Drüsen zuweilen entwickelt, den unteren, mit denen sie durch 
einen seitlichen Querwall gleichsam verbunden sind!), gleichend. 

«) Nur die unteren Drüsen entwickelt, dreiseitig, hinten stets offen, vorne entweder 
offen oder geschlossen, an den Seiten meist wallförmig verlängert ('hlaspi, Car- 
poceras, Capsella, Teesdalea, Aethionema, Eunomia). 

ß) Nur die unteren Drüsen entwickelt, prismatisch, an der oberen Fläche abgestutzt, 
vorn und hinten frei, an den Seiten nicht verlängert (Iberis). 

y) Untere und obere Drüsen entwickelt oder nur die ersteren, jedoch in der Stellung 
der letzteren?), so bei einigen Arten der Gattung Lepidium und bei Coronopus 
didymus, die unteren an den Seiten in einen starken Wall verlängert, hinten frei, 
vorn an den herablaufenden Enden geschlossen oder frei; die oberen einfach, mit 
den unteren nicht zusammenhängend (Cardaria, Physolepidium, Lepidium, Coronopus). 


2. Bayer, A., Beiträge zur systematischen Gliederung der Cruciferen. Beih. Bot. 


z. 


Centr.bl. Abt. IT. 2. (1905) p. 119 seqq. In der p. 139 gegebenen Einteilung bildet Le- 
pidium den Typus der Silieulosen-Gruppe 

9. Lepidieae / Lepidium, Cardaria, Coronopus]. Saftdrüsen gesondert, nicht zusammen- 

hängend; die lateralen paarig (je 1 an jeder Seite des kurzen Filamentes), die 


! Wie Velenowsky später an anderer Stelle selbst angibt, trifft dies für Lepidum nicht zu, 
indem hier die oberen Drüsen mit den unteren nicht zusammenhängen. 

?) Der Grund hievon ist der, dass bei den betr. Arten die Verdoppelung der medianen Staubblätter 
unterbleibt, infolgedessen die lateralen Drüsen, den frei werdenden Raum benützend, medianwärts 
rücken; die medianen Drüsen fallen dann völlig aus, weil gerade an ihrer Stelle ein Staubblatt steht. (Th.) 


22 


1, 33] 


medianen einfach (je 1 zwischen den 2 Staubfüden des oberen Paares)'). — Auf 
p. 161 werden die Drüsen der Zepidieae folgendermassen beschrieben: Laterale 
Drüsen im Umriss dreieckig, niedrig pyramidal, oft bedeutend verbreitert?), von 
einander abstehend; die medianen einfach, dreieckig, frei. — (p. 162:) Bei dian- 
drischen Lepidium-Arten finden sich nur einerlei?) Drüsen, und zwar je I an jeder 
Seite des Filaments, also zusammen 4 freie Saftdrüsen, die in der Form denen von 
normalen Blüten gänzlich entsprechen. 

Bei Cardaria sind die lateralen Drüsen viel grösser als bei Lepidium, etwas 
umfassend, so dass sie als dicke Halbringe erscheinen, welche den medianen Drüsen 
entgegen in dicke Fortsätze sich verlängern (Taf. IV. fig. 9 b, c)*). 

Dagegen haben die Isatideae je einen vollständigen drüsigen Ring um die 
Basis aller Staubblätter herum. 

Die Capselleae, Cumelineae, Lunarieae, Alysseae und Iberideae haben nur late- 
rale Drüsen, und zwar sind sie bei den 

Capselleae (Capsella, Thlaspi) wulstförmig, innen schmal offen, aussen dick, 
mit seitlichen verdickten Fortsätzen; bei den 

Camelineae wulstförmig, innen breit offen, aussen tief ausgesattelt, fast 
2-lappig, mit sehr kurzen seitlichen Fortsätzen; bei den 

Lunarieae jederseits 1 laterale Drüse als ein solider Ringwulst, an der 
Aussenseite 2-lappig; bei den 

Alysseae und Iberideae (beris, T'eesdalea, Aethionenut, Hutehinsia, Eunomia) 
4 laterale Drüsen, paarig (je 1 an jeder Seite des kurzen Filaments), gesondert, frei. 


! Hier dürfte auf die durch die diandrischen Lepidium-Arten, denen die medianen Drüsen völlig 
fehlen, geschaffenen Ausnahmen hingewiesen werden. 

?) Es gibt jedoch auch Lepidium-Arten, deren Drüsen fädlich verlängert sind, zuweilen die halbe 
Länge des Kelches erreichen und dann rudimentären Petalen zum Verwechseln ähneln (z. B. L. frif'urcum 
Sond., L. Schinzii Thell.); vgl. Fig. 3 2, S. 41. i 

3) und zwar sind es, wie schon Velenowsky l.c. richtig bemerkt hat, die unteren (oder, wie 
Bayer sie richtiger nennt, lateralen) Drüsen, die medianwärts zusammengerückt sind. An anderer Stelle 
(p. 130) erklärt Bayer die 2 seitlich am Grunde des langen Filaments befindlichen Drüsen irrig als durch 
Spaltung aus einer medianen Drüse hervorgegangen. 

!) Die hier geschilderten Verhältnisse scheinen nicht ganz konstant zu sein, indem ich an den von 
mir untersuchten Exemplaren von Lepidium (Cardaria) Draba L. keinen wesentlichen Unterschied 
gegenüber anderen Lepidium-Arten finden konnte. 


A. 'l'hellung, Lepidium. 5 


Il. Die Gattung Lepidium (L.) R. Br. und ihre Sektionen nach dem 


heutigen Stande unserer Kenntnisse. 


a) Die Stellung der Gattung im Prantlschen Cruciferensystem. 


Nach Prantl in Engler & Prantls Natürl. Pflanzenfamilien III. 2. (1891) p. 154-9 
dokumentiert sich die Zugehörigkeit einer Oruecifere zur Gattung Lepidium durch fol- 
gende Merkmale: 

1l. Haare unverzweigt') oder fehlend; keine [mehrzelligen?)| Drüsenhaare oder 
Drüsenhöcker. : 

2. Narbe über den Placenten stärker entwickelt, auf gestutztem oder seicht 
2-lappigem, vorne zuweilen eingezogenem Griffel (Sinapeae)?). 

3. Keimblätter hinter der Krümmung des Embryos entspringend; Blüten |perigyn 
oder| mit seitlichen und medianen Honigdrüsen*) (Lepidiinae). 

4. Fächer der Frucht 1-samig (selten 2 Samen nebeneinander); Blüten höch- 
stens ganz schwach perigyn; meist auch mediane Honigdrüsen*). 


!) Verzweigte Haare werden iu der Literatur irrig angegeben von folgenden Lepidium-Arten: 
von L. humifusum (.Req.*) Coss.! durch Gosson Comp. Fl. Atlant. II. (1883— 7) p. 268 (,.... pilis sim- 


plicibus vel perpaucis bifurcis....*): von L. Aucheri Boiss.! durch Post Fl. Syr. Palaest. Sin. (ca. 1883) 
p. 89 (....sparingly stellate-pubescent....*); von L. perfoliatum L. durch G. Beck Fl. Nied. Österr. 
(1892) p. 493 („Grundblätter .... einfach- und gabelhaarig“); von £L. Kawarau Petrie! durch Th. Kirk 


Stud. Fl. N. Zeal. (1899) p. 36 (,.... glabrous or with few white or 2-fid hairs*; von L. diversifolium 
Freyn & Sintenis! durch die Autoren in Bull. Herb. Boiss. 1903 p. 698. 

?| Die Prantlsche Angabe: „keine Drüsenhaare oder Drüsenhócker* scheint in dieser Form für 
einige Lepidium-Arten nicht zuzutreffen: L. apetalum Willd. (L. mieranthum Ledeb.), L. sordidum Gray 
und einige andere besitzen stark keulig angeschwollene Stengelhaare, die Drüsenhaaren zum mindesten 
zum Verwechseln ähneln; für ihre Natur als Drüsen spricht die von den amerikanischen Autoren dem 
L. sordidum zugeschriebene Viscosität des Stengels. (Leider konnte ich keine dieser Arten lebend unter- 
suchen.) Diese Keulenhaare sind jedoch stets 1-zellig und dadurch von den Gebilden, die Prantl hier 
unter seinen ,Drüsenhaaren* versteht, verschieden. 

*) Diese Differenzierung der Narbe lässt sich allerdings in der Regel nur bei den relativ gross- 
blütigen Arten deutlich wahrnehmen; in vielen Fällen scheint die Narbe rundum gleichmässig entwickelt, 
ja bei L. Draba L. sogar über den Medianen der Fruchtblätter stärker! Vgl. Fig. 6, S. 46. 

*) Die medianen Honigdrüsen fehlen stets da, wo die Verdoppelung der medianen Staubblätter 
unterbleibt, weil dann an der Stelle, wo sie sich enlwiekeln sollten, je ein Staubblatt steht; sie fehlen 
aber auch (oder sind wenigstens verschwindend klein) trotz des Dédoublements bei den nordamerikanischen 
Lepidium-Arten der Gruppe „Oxycarpa* (L. tatipes Hook., L. oxycarpum Nutt., L. dictyotum Gray ete.). 

5) Dies ist der Fall bei manchen Exemplaren des Lepidium repens (Schrenk) Boiss. Bei 2-sa- 
samigen Fruchtfächern sind nach Ledebour Fl. Ross. I. (1842) p. 765 die „funiculi umbilieales oppositi, 
a styli basi aequidistantes“. Schrenk selbst gründete, gestützt auf das, wie er glaubte, konstante Merkmal 


I, 35] 35 


5. Same von der Spitze des Faches hängend. 
6. Frucht rundlich, elliptisch oder länglich, am Grunde abgerundet bis herzförmig'). 
7. Frucht 2-klappig?), mit lanzettlicher bis elliptischer Scheidewand. 


Die nächstverwandten Gattungen unterscheiden sich nach Prantl von Lepidium 
folgendermassen : 


Coronopus: Scheidewand ganz schmal, linealisch. Frucht nicht aufspringend oder 
die Samen von den Klappen eng umschlossen. 

Stroganovia und Stubendorffia: Frucht verkehrteiförmig, am Grunde keilig!). 

a) Stroganovia Kar. & Kir.: Frucht 2-klappig, ungeflügelt, verkehrteiförmig, 
gedunsen, am starken Mittelnerv der Klappen + deutlich gekielt; Griffel kurz, Same 1 
im Fach, gross (Abbildung bei Prantl 1. c.). 

b) Stubendorffia Schrenk (1 Spec.): 1-samige Schliessfrucht mit Scheidewand, 
flügelig gekielt, hängend, verkehrteifórmig, netzaderig, mit 1 grossen Samen im Fach; 
Griffel ganz kurz; Embryo schief pleurorrhiz (Abbildung bei Prantl l. c.). 

Hymenophysa €. A. Mey.: Frucht aufgeblasen-kugelig, nicht aufspringend (?); 
Keim nicht wie bei Lepidium geformt’). Systematische Stellung noch zweifelhaft. 


Zur Unterscheidung dieser 4 Genera unter sich und von Lepidium schlage ich, 
da mich die Prantlsche Einteilung aus den angeführten Gründen nicht befriedigt, 
folgenden Schlüssel vor: 


1. Frucht hängend, am Grunde keilig, schmalwandig, 2-fächerig aber 1-samig, nicht 
aufspringend, fast ringsum geflügelt, reif stark netzaderig. 
Stubendorffia. 


1*. Frucht nicht hängend, selten keilig und dann nicht oder nur oberwürts geflügelt 
und zugleich aufspringend. 


der 4-samigen Frucht, auf diese Art eine eigene Gattung, Physolepidion (Enum. pl. nov. [1841] p. 97), die 
aber später von Boissier Fl. Or. I. (1867) eingezogen wurde, da sich das erwähnte Merkmal als nicht 
beständig erwies. 

! Die Abgrenzung von Stroganoria und Stubendorffia von Lepidium mittelst der am Grunde 
keiligen Frucht ist durchaus ungenügend, da bei Lepidium hin und wieder keilig-verschmälerte, sogar am 
Grunde ausgesprochen konkav-randige Früchte (z. B. L. puberulum Bunge. L. Aschersonii Thell.) vor- 
kommen; s. den gleich nachfolgenden Schlüssel zur Unterscheidung dieser 3 Genera. Übrigens erschöpft 
die Angabe: „Frucht rundlich, elliptisch oder länglich“ die grosse Mannigfaltigkeit in der Form der Frucht 
von Lepidium. bei weitem nicht (vergl. Fig. 5, S. 45). 

?) Ausgenommen Lepidium $ Cardaria und L. Smithii Hook. var. alatostylum "Townsend. — Th. 

3) Dieser Ansicht Prantls kann ich mich nicht anschliessen; denn nach meinen Beobachtungen 
ist der Embryo von Hymenophysa pubescens C. A. Mey. mit dem von Lepidium Draba L. identisch, 
unterscheidet sich mithin vom Embryo der übrigen Lepidium-Arten dadurch, dass die Kotyledonen nur 
sehr kurz — doch noch immer deutlich — hinter der Krümmung des Eimbryos entspringen. 


36 II, 36 


2. Scheidewand linealisch. Frucht ungeflügelt, nicht aufspringend oder die Klappen (wegen 
der sehr schmalen Scheidewand) die Samen eng umschliessend. Samenschale bei Be- 


netzung nicht verschleimend. Griffel meist sehr kurz. 
Coronopus. 


2.* Scheidewand lanzettlich bis elliptisch oder fast kreisrund. Frucht aufspringend, die 
Klappen die Samen entlassend, oder Schliessfrucht mit verlängertem (mindestens !/s 
der Länge der Scheidewand erreichendem) Griffel. Samenschale bei Benetzung ver- 
schleimend (bei Hymenophysa nur schwach). 

3. Kugelig-aufgeblasene Schliessfrucht, fast häutig, glatt (nicht netzaderig), mit 
schwachem undeutlichem Rahmen und zarter, meist unterbrochener Scheidewand; 
Samen 1—2 pro Fach, bei Benetzung nur schwach verschleimend. — Habitus des 
Lepidium. Draba L., von dieser Art in jungem Zustand der Früchte schwer zu 
unterscheiden; ob generisch verschieden ? 

Hymenophysa'). 

3.” Frucht deutlich zusammengedrückt und schmalwandig, oder aber aufspringend. 
Rahmen derb, deutlich, am Grunde oft verbreitert und verdickt; Scheidewand 
derber. Same stark verschleimend. 

4. Frucht + verkehrteifórmig, am Grunde keilig, fast breitwandig. Dem Lepi- 
dium (2) Kirilowii Trautv. und L. Iyratum L. ssp. coronopifolium (Fisch.) nahe- 
stehend und vielleicht nicht generisch davon verschieden. 

Strogamovia. 

4.* Frucht ausgesprochen schmalwandig (nur bei L. Iyratum L. ssp. coronopifoliwm 
Fisch. zuweilen fast breitwandig, aber dann nicht keilig). 

Lepidiwin. 

Bei Subularia und Teesdalea (ebenfalls zu den Lepidiinae gehörig) zeigen die 
Fruchtfächer mehrere übereinanderstehende Samen. 

Iberis, Aethionema?), Thlaspi und Cochlearia (— Cochleariinae) unterscheiden 
sich von Lepidium sehr scharf durch die an der Krümmung des Embryos entspringenden 
Kotyledonen?), ausserdem durch das konstante Fehlen der medianen Drüsen trotz des 
Dedoublements der medianen Staubblätter. 


!) Die Gattung Ochthodium, von Prantl ebenfalls in die Nähe von Lepidium gestellt, besitzt 
auch fast kugelige Schliessfrucht, die aber im Gegensatz zu Hymenophysa eckig-höckerig und, wie die 
breite, derbe Scheidewand, hartwandig ist; Griffel konisch, Blüten gelb. 

?) In die nächste Verwandtschaft von Aethöonema und mithin zu den Cochleariinae gehört wohl 
auch die Gattung Acanthocardamum Thell, in Vierteljahrsschrift der Zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) 
p. 221, deren einzige Art (4. erinaceum) von Boissier unter Lepidiwm beschrieben worden war; sie 
unterscheidet sich von dieser Gattung ausser den Merkmalen der CocAlear?inae auch durch die aufrecht- 
zusammenschliessenden Kelchblätter, deren laterale am Grunde etwas sackarlig ausgehöhlt sind. 

3) Die Auffindung dieses vorzüglichen Merkmals ist vermutlich das Verdienst Pomels (Mat. Fl. 
Atlant. [1860] & Contrib. à la classification methodique des Cruciferes, These 1883), der die diese Kon- 
figuration des Emhryos aufweisenden Cruciferen treffend als Pleuroploceen bezeichnete; vgl. auch S. 27, Anm. 4. 


22 
SQ 


jua 


Capsella: Haare wenigstens teilweise verzweigt. 


Hutchinsia: teils mit verzweigten Haaren (z. B. 4. alpina (L.) R. Br ), teils mit 
an der Krümmung des Embryos entspringenden Kotyledonen (z. B. H. procumbens (L.) 
Desv. [— Capsella Fr.]). 

Braehyearpaea (nach der Fruchtform der Gattung Coronopus sehr ähnlich) 
gehört zu den Thelypodieae- Heliophilinae: Narbe ringsum gleich entwickelt auf unge- 
teilten oder über den Medianen der Fruchtblätter verlängertem oder zurückgeschlagenem 
Griffel; Keimblätter verlängert, spiralig gerollt oder meist zweimal quer gefaltet. 


b) Morphologie und Biologie. 


Über die Ausbildung der vegetativen Organe in unserem Genus lässt sich wenig 
Übereinstimmendes sagen. Die Arten der Gattung Lepidiwm sind 1- oder 2-jährige 
Kräuter oder ausdauernde Stauden oder kleine Halbsträucher oder selbst Sträu- 
cher, die, abgesehen von Cruciferen-Typus, sehr abweichenden Habitus besitzen. Die 
Wurzel der 1- und 2-jährigen Arten ist dünn, spindelig, blass gefärbt; die der aus- 
dauernden Spezies kräftiger, oft oberwärts verzweigt und dadurch mehrköpfig, mit einer 
Rosette von Blättern abschliessend, deren häutige oder faserige Überreste die Blüten- 
stengel am Grunde einhüllen (besonders auffällig und als „Stroh-tunica“ von ökologisch- 
biologischer Bedeutung sind diese Blattstielreste bei einigen Arten der hohen Anden, die 
zur ökologischen Gruppe der ,Polsterpflanzen* zu zählen sind). Die Grundachse der 
halbstrauchigen und strauchigen Arten ist mir unbekannt. Bei einigen Arten (z. B. L. lati- 
folium L., L. Draba L.) erfolgt durch kriechende Wurzelüste vegetative Vermehrung. — 
Die Stengel entspringen bald einzeln aus dem Zentrum der basalen Blattrosette, bald 
zu mehreren aus den Achseln der Grundblätter oder deren Rudimente; sie sind aufrecht 
bis niederliegend, stielrund (bisweilen etwas gestreift-gerillt) oder + kantig-gefurcht, 
meist behaart, mit stets 1-zelligen und einfachen!), geraden oder gekrümmten, cylindrischen 
oder an der Spitze verdünnten oder keulig angeschwollenen (drüsigen ?) Haaren (vgl. unten 
Fig. 9), fast stets beblättert und verzweigt; die Verzweigung ist bald mehr pyramidal, 
bald (wegen der grösseren Länge der unteren Äste) mehr corymbüs, zuweilen dadurch, 
dass ursprünglich endstündige Blütenstünde durch stark auswachsende übergipfelnde 
Achselsprosse zur Seite gedrängt und scheinbar blattgegenständig werden, sympodial. 
— Die Laubblätter weisen eine grosse Mannigfaltigkeit auf. Mit Rücksicht auf die 
Konsistenz sind sie bald zart, bald (bei xerophytisch oder halophytisch angepassten 
Arten) + häutig oder lederig-dicklich. Die Kotyledonen und die ersten Laubblätter 


1 


!) Vergl. S. 24, Fussnole 1. 


38 [I, 38 


sind gegenstündig, die Grundblütter (wechselstündig) durch Verkürzung der Internodien 
rosettig gedrängt, die Stengelblätter deutlich wechselständig; zuweilen kommen in den 
Achseln der Stengelblätter, namentlich unterwärts, „sterile Blattbüschel* vor, eine Folge 
unterbliebenen Längenwachstums von Ästen. Was die Form der Laubblätter anbetrifft, 
so kommen in der Gattung linealisch-pfriemliche bis fast kreisrunde, ganzrandige, buchtig- 
ausgeschweifte, gekerbte, gesägte, fiederig-gelappte, fiederspaltige, 1—3-fach fiederteilige 
oder gefiederte, am Grunde stielartig verschmälerte bis tief herz- oder pfeilförmig stengel- 
umfassende Blätter vor. Die Behaarung der Blätter ist, wenn vorhanden, in der Regel 
der des Stengels ühnlich, doch macht sich zuweilen eine leichte Heterotrichie geltend, 
indem z. B. bei L. desertorum Eckl. & Zeyh. die Haare am Grunde des Blattrandes doppelt 
so lang und stärker gekrümmt sind, als die benachbarten des Stengels. Im allgemeinen 
nimmt die Zerteilung der Laubblütter und meist auch 
ihre Breite von der Basis zur Spitze des Stengels ab; in 
sehr abrupter Weise geschieht dies z. B. bei L. perfoliatum 
L., dessen untere Blätter 2—3-fach fiederteilig sind und 
durch Verminderung der Teilung nach oben rasch in rund- 
liche, ungeteilte und ganzrandige, mit tief herzfórmigem 
Grunde stengelumfassende Blätter übergehen (Fig. 1. —, 
Tournefort nannte daher die Art sehr treffend: ,Na- 
sturtium orientale foliis inferioribus Millefolium | = Achillea 
Millefolium L.], superioribus Perfoliatam |— Bupleurum ro- 
tundifolium L. | referentibus“ ). — Die an den Verzweigungen 
meist end- und achselständigen, seltener scheinbar blatt- 
gegenständigen Blütenstände sind tragblattlose!) Trau- 
ben, die zum Beginn der Anthese corymbös verkürzt, zur 
Fruchtzeit dagegen meist verlängert sind (ausgenommen 
L. latifolium L., L. fasciculatum Thell. etc. mit verkürzten 
Fruchtständen); oft finden sich am Stengel und an den 
Ästen ausser den terminalen verlängerten auch axilläre 
verkürzte Fruchttrauben (z. B. L. apetalum Willd., L. ra- 
mosissimum A. Nels.). Zuweilen sind die Blütenstände in grosser Zahl vorhanden und 
dann zu einem corymbös- oder pyramidal-rispigen Gesamtblütenstand vereinigt. — 
Die Blüten sind ziemlich ansehnlich bis sehr unscheinbar (4L. bonariense L. heisst 
daher bei Dillenius Hort. Eltham. IL. (1732) p. 981: „Thlaspi bonariense multiscissum 
Jlore invisibili^ [sic!|, und doch sind dies noch lange nicht die kleinsten Blüten der 
Gattung!), zwitterig mit Ausnahme des neuseeländischen ZL. sisymbrioides Hook. f. 
und seiner Subspezies (LL. Solandri Kirk, L. Matau & Kawarau Petrie), welche sub- 


Fig. 1. Heterophyllie von L. per- 
foliatum L. (etwas schematisiert). 


!) Als Abnormität wurde die Ausbildung von Traebláttern beobachtet bei L. campestre (L.) R. Br. 
und L. satırum L. dureh Guillard (nach Penzig, Pflanzen-Teratologie I. [1890] p. 269). 


I, 39] : 39 


diöcische Blüten aufweisen!) Die Kelchblätter sind kreisrund bis linealisch-lan- 
zettlich, schwach konkav, alle 4 ziemlich gleich gestaltet, am Grunde nicht sack- 
artig ausgehölt, grün oder rötlich überlaufen, mit häutigem, weissem oder rötlichem 
Rand, der oft zur Erhöhung der Auffälligkeit beiträgt, namentlich bei apetalen Arten, wo 
er zuweilen das Vorhandensein von Kronblättern vortäuscht. — Die Kronblätter zeigen 
in manchen Gruppen, namentlich im Vergleich mit anderen Cruciferen, eine ausgespro- 
chene Tendenz zur Reduktion und sind dann, wie dies allgemein für rudimentäre Organe 
eilt, bei einer und derselben Spezies an Form und Grösse oft ziemlich veränderlich. Bei 
$ Cardaria, Lepia, Lepiocardamon und Cardamon sind sie regelmässig vorhanden und 
meist doppelt so lang als der Kelch, + deutlich benagelt, mit rundlicher bis breit spate- 
liger Platte und schlankem Nagel. Innerhalb der Sektion Nasturtioides treffen wir dagegen 
alle Übergänge von recht ansehnlichen Blüten (Gruppen der australischen , Monoplocoidea* 
und der nordamerikanischen „Alyssoidea“ [letztere im blühenden Zustand teilweise stark 
an Alyssum maritimum (L.) Lam. erinnernd |) durch rudimentäre Kronblätter (z. B. L. densi- 
florum Schrad., L. apetalum Wild. |L. mieranthum Ledeb.]) zur völlig apetalen Blüte 
(z. B. L. ruderale L.). Die rudimentüren Kronblätter sind, wenn fast so lang wie der 
Kelch, oft fädlich oder borstlich ausgebildet und dann von den Autoren mehrfach für 
sterile Filamente (,filamenta antheris destituta^) gehalten worden; wenn sie noch kürzer 
werden, sehen sie oft den Honigdrüsen zum Verwechseln ähnlich (ihre Natur als Kron- 
blütter lässt sich jedoch auch dann meist leicht aus ihrer Stellung an der Blütenaxe 
und ihrer Abfälligkeit eruieren) Was die Farbe der Kronblütter anbetrifft, so sind 
sie in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle rein weiss (im rudimentären Zustand oft 
gelblich oder grünlich); rötliche Kronblütter kommen nicht selten bei L. sativum. L. und 


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0 [b Q «DD» «IDITD» 
a >) c» er fe) 
a b (t d e f 


Fig. 2. Schemata des Andreceums. 
a: typisches Cruciferen- Andreeceum. D: Andreceum von L. oleraceum Worst, c—-f L. virginicum L. 


L. spinosum Ard. vor; rotgeaderte bei L. rotwmdwum (Desv.) DC., L. phlebopetalum F. v. 
Muell. etc.; gelbe endlich bilden das normale Verhalten bei L. flavum Torr., L. glasti- 
‚folium Desf. und L. perfoliatum L. — Das Andr@ceum (Fig. 2)?) ist in unserer Gattung 
sehr wechselnd ausgebildet. Das normale Cruciferen-Andreceum : A 2 4- (2 x 2) = 6 


! Dies ist wohl der einzige Fall von [unvollständiger] Diklinie in der Familie der Gruciferen; 
Prantl scheint ihn nicht gekannt zu haben, während Kirk (Stud. Fl. N. Zeal. [1899]) richtig darauf auf- 
merksam macht. — Über Détails vergl. den speziellen Teil. 

2) Vergl. über die Morphologie der Blüten, Früchte und Samen auch die trefflichen Gasparyschen 
Figuren in Nees ab Esenbecks Genera. plantarum, wo auf Taf. 613 Teile von Lepidium ruderale L. 
(Fig. 1—16, 18—19), £L. perfoliatum L. (Fig. 17) und Z. sativum. L. (Fig. 20 —27) abgebildet sind. 


10 [1, 40 


bildet bei allen Sektionen ausser 8 Nasturtioödes die Regel; dagegen zeigt sich in der 
letzteren Sektion, die die Hauptmasse der Arten enthält, eine grosse Mannigfaltigkeit. 
Bald besteht die Abweichung vom Typus (Fig. 2, 4) darin, dass die Verdoppelung der 
medianen Glieder unterbleibt : A 2 4- 2 — 4 (b, z.B. L. oleraceum Forst.), bald hinwiederum 
darin, dass die lateralen Staubblütter ausfallen : A 0 + (2 »« 2) = 4 (ve, z. B. L. quitense 
Turez.); dazu kann noch die Verdoppelung der medianen Glieder nur auf der Vorder- (4) 
oder Hinterseite (e, A 0 + (2 —+ 1) — 3) oder auf beiden Seiten (f, A 0 -- (2 »« 1) — 2) 
unterbleiben (2. virginieum L.) Die Zahl der Staubblütter beträgt mithin 6—2, wobei 
die Zahlen 3 und 4 auf verschiedene Weise zustande kommen können. Für die Syste- 
matik ist als + spezifisch konstant nur das Vorhandensein oder Fehlen der lateralen 
Staubblätter verwendbar, indem sich z. B. L. idahoönse Heller von LL. virginicum L. durch 
komplettes Andreceum, L. integrifolium Nutt. von L. Vaseyanım Thell. durch den Ausfall 
der lateralen Staubblütter konstant unterscheidet; dagegen wechselt das einfache Auf- 
treten der medianen Staubblätter mit dem Dédoublement derselben oft nicht nur bei 
verschiedenen Exemplaren derselben Art, sondern z. B. bei L. virginicum L., L. densi- 
florum Schrad. und L. ueglectum 'Thell. lassen sich Andreeceen nach Fig. 2 c, d, e und f 
im gleichen Blütenstand neben einander beobachten!) (die Form des L. virginicum mit 
vorherrschend 3-münnigen Blüten wurde von Stokes Bot. mat. med. III. (1812) p. 426 
als L. triandrum  bezeichnet)) — Die Antheren sind stets, unabhängig davon, ob 
Verdoppelung der medianen Glieder eintritt oder nicht, dithecisch (4-fácherig)?), welche 
Tatsache gegen die Spaltungstheorie der medianen Staubblütter der Cruciferen spricht; 
man wird wohl richtiger, statt von einem Dédoublement, von einer Verdoppelung der 
medianen Glieder zu sprechen haben (das gleiche dürfte auch für die Kronblütter gelten). 
— Vorzugsweise von der Ausbildung des Andreceums sind in ihrer Zahl und Stellung 
abhängig die Honig- oder Saftdrüsen (Fig. 3). Bayer (Beiträge zur systematischen 
Gliederung der Cruciferen, Beih. Bot. Centr. bl. XVIII. Abt. II. 2. (1905) p. 119 seqq., 
wo besonders die Verhältnisse der Honigdrüsen für die Systematik herangezogen werden) 
charakterisiert (1l. c. p. 129) dieses Abhängigkeitsverhältnis sehr treffend folgendermassen: 
„Die Form der Staubfadenbasen, ihre Grösse an der Insertionsstelle, die Grösse und 
Gestalt des Fruchtknotens, die Breite der Anheftungsstelle der Kronblätter, der Modus 


!) Vergl. hierüber auch: A. W. Eichler in Flora XLVIII. (1865) p. 505, wo Schemata des Auf- 
tretens der Staubblätter von L. ruderale L. und L. virginicum L. gegeben werden; Nr. 7—10 sind die 
eben erwähnten 4 Fälle Eichler beobachtete auch, obwohl selten, an L. virginicum, dass sich eines 
der transversalen Staubblätter ausgebildet hatte, wobei die beiden medianen einfach waren (Nr. 6) oder 
das hintere dedoubliert (Nr. 5). 

?) Die in der Literatur zitierten Fälle reduzierter Staubblattzahl werden von Penzig (Pflanzen- 
Teratologie I. [1890] p. 269) angegeben. 

3) Einzig in einem abnormen Fall der Verwachsung zweier medianer Filamente bis an die Staub- 
beutel (bei Z. dictyotum Gray) fand ich unvollständig ausgebildete Antheren, indem an jeder die eine 
Theca verkümmert war. 


], 41] 41 


des Anschliessens der Kelchblütter — dies sind die Ursachen, die die Stellung, Grósse 
und Form der Honigdrüsen am meisten und sozusagen ausschliesslich bedingen.“ Für 
unsere Gattung lassen sich diese Verhältnisse am einfachsten durch die Annahme eines 
ursprünglich kontinuierlich das Gyne:ceum umgebenden Drüsen-Ringwulstes (Fig.5, «) 
erklüren, der schon durch die starke laterale Ausdehnung der angustisepten (d. h. dorsi- 
ventral zusammengedrückten) Frucht in einen vorderen und einen hinteren Halbring (5) 
zerlegt und dann durch die annähernd in gleicher Höhe an der Blütenaxe auftretenden 
medianen Staubblattanlagen noch weiter zerstückelt wird (c, d)') Die zwischen den 
Staubblüttern bleibenden Reste des Ringwulstes runden sich zu hóckerartigen (7, m) oder 


ZA {N 

*O*O $ / 

| | * |J 
à f m n 


Fig. 3. Honigdrüsen. a—k: Schemata des Auftretens (die Ringe bedeuten den Querschnitt der Staub- 
fadenbasen, die schwarzen kreisrunden Flecken in e—% die Drüsen). /—n: Form der Drüsen (l: L. Draba L., 
m: L. virginicum L., n: L. Schinzii Thell.). — Vergr. und schematisiert. 


auch fädlich verlängerten (4)?) Gebilden ab, die, mit den Staubfäden alternierend, jeder- 
seits ihren Grund begleiten (e, f, g). Ihre Zahl und Stellung richtet sich also — bei 
der Gattung Lepidium —, wie aus den gegebenen Schemata ersichtlich, einzig nach dem 
einfachen Auftreten oder der Verdoppelung der medianen, nicht aber nach dem Vorkommen 
oder Fehlen der lateralen Staubblütter; das letztere wirkt nur insofern etwas modifi- 
zierend, als die lateralen Staubblütter, wenn vorhanden, die vordere und hintere laterale 
Drüse auf jeder Seite noch stürker von einander trennen, als dies durch das laterale 
Vorspringen der Schótchenklappen allein der Fall würe. Eine scheinbare Ausnahme von 
der eben entwickelten Hypothese, die aber die Regel bestátigt, bildet das Verhalten der 


1) Bayer ist (l. c. p. 133) ebenfalls der Ansicht, dass sich „der Blütenboden überall da drüsig 
emporhebt, wo es genug Raum für Drüsen gibt*. 

?) Zuweilen ist in der Ausbildung von rudimentüren Petalen und Honigdrüsen zwischen nahe ver- 
wandten Arten eine Korrelation zu beobachten in dem Sinne, dass, je grósser die Pelalen, desto kleiner 
die Nektarien sind, und umgekehrt. Diese umgekehrte Proportionalitàt zeigt sich in folgenden Beispielen: 
a) (Grex Bzpinnatifida): L. calyeinum Godr.: Petalen borstlich, fast so lang wie der Kelch, Drüsen !/s so 
lang als derselbe; Z. pubescens Desv.: Pelalen borstlich, !/5—!/» so lang als der Kelch, Drüsen !/s so lang; 
L. Rahmeri Phil.: Petalen linealisch-spatelig, ca. ?/5 so lang, Drüsen !/s;—'/s so lang als der Kelch. 
b) (2 kapländische Arten): LL. africanum (Burm.) DC.: Krone !/o—!/3s des Kelches, Drüsen !/s—'/4 seiner 
Länge; L. Schinzii Thell.: Krone 0, Drüsen Ys der Länge des Kelches. 


A. Thellung, Lepidium. bh 


42 [I, 42 


nordamerikanischen Gruppe der „Oxycarpa“ (L. latipes Hook., L. oxycarpum | Nutt., 
L. dietyotum Gray etc.), bei denen trotz Dédoublements die medianen Drüsen nicht 
entwickelt oder wenigstens kaum bemerkbar sind; der Grund hiefür liegt darin, dass 
hier die medianen Staubblätter jedes Paares sehr nahe an einandergerückt sind und 
zwischen sich keinen Raum für die Entwicklung einer Drüse lassen (Fig. 3, %). Endlich 
erleidet auch diese Ausnahme wiederum eine Ausnahme dadurch, dass bei einigen Arten, 
namentlich bei relativ grossen Blüten, trotz des paarweisen nahen Zusammenrückens der 
medianen Staubblätter die medianen Drüsen nicht unterdrückt, sondern entweder nach 
aussen (i, bei der australischen Gruppe der ,Monoplocoidea", z. B. L. leptopetalum F. v. 
Muell. oder nach innen (k, L. /yratum L.) verlagert sind. In gutem Einklang mit der 
eingangs erwähnten Drüsenring-Hypothese steht dagegen das Verhalten von LL. glasti- 
folium Desf., bei welcher Art die medianen Staubblätter paarweise ungewöhnlich weit 
von einander abgerückt und die medianen Drüsen, in Korrelation damit, stürker aus- 
gebildet sind als die lateralen (im Gegensatz zu den meisten anderen Lepidium-Arten, 
wo das Gegenteil der Fall ist). 

Was die Biologie der Blüten anbetrifft, so gibt Knuth in seinem Handbuch 
der Blütenbiologie 2. I. (1898) eine Zusammenstellung der bis dahin publizierten dies- 
bezüglichen Beobachtungen. Über die ganze Gattung bemerkt Knuth (l c. p. 120): 
„Kleine, weisse oder gelbe, homogame oder protogyne Blüten mit halbverborgenem 
Honig. 4 oder 6 Nektarien. Zuweilen fehlt die Blumenkrone.* Dazu móchte ich folgen- 
des beifügen: Zum Unterschied von vielen anderen Cruciferen sind in unserem Genus 
die Kronblätter, auch wo sie relativ gut ausgebildet sind, lediglich Schauapparate 
(auch die + breit weissrandigen Kelchblütter tragen zuweilen zur Erhöhung der Auf- 
fälligkeit bei); sie bilden wohl nie durch Zusammenschliessen der Nägel ein Honig- 
reservoir und können auch, da sie + abstehen, dem besuchenden Insekt keinen bestimmten 
Weg zum Nektar vorschreiben, wie dies bei hóher organisierten Cruciferenblüten der 
Fall ist". Hand in Hand mit der Reduktion der Krone geht dann die zunehmende 
Neigung zur Autogamie, die bei apetalen Arten (z. B. L. ruderale L.) schliesslich zur 
Autokarpie führt; dass in diesen Fällen die Autogamie sekundär durch Reduktion aus 
der Entomophilie hervorgegangen ist, geht zur Evidenz aus der Tatsache hervor, dass 
auch bei apetalen Arten die Drüsen stets deutlich erkennbar sind und die sekretorische 
Fühigkeit noch nicht eingebüsst haben. Im allgemeinen haben in engen Verwandtschafts- 
kreisen die ausdauernden Arten ansehnlichere und komplettere, aber weniger zahlreiche 
Blüten als die einjährigen, bei denen sich eine Tendenz zur Erhöhung der Quantität der 
Blüten auf Kosten der Qualität zwecks einer reichlicheren Samenproduktion geltend 


!) Vergl. Günthart, A., Beiträge zur Blütenbiologie der Cruciferen ete. (in Bibliotheca botanica 
LVIII. [1902]). Verf. fand bei manchen Genera ein enges Zusammenschliessen der Kronblätter, wodurch 
ein Honigreservoir zustande kommt; dieser ,Kronteller* zeigt an ganz bestimmten Stellen Lücken, nämlich 
auf der lateralen Seite, wo die grósste Ansammlung von Drüsengewebe und, infolge einer Drehung der 
Antheren nach dieser Seite, zugleich auch von Pollen zu beobachten ist. 


I, 43] 43 


macht (so hat das halbstrauchige L. sublatum: L. vor dem in mancher Hinsicht ähnlichen 
einjährigen, diandrischen und apetalen L. ruderale L. komplettes Andreceum und ansehn- 
liche Kronblätter voraus, und das am Grunde etwas holzige L. abrotanifolium Turcz. hat 
allein unter der amerikanischen Gruppe der „Bipinnatifida“ zuweilen den Kelch etwas 
überragende Petalen, während bei den übrigen ausdauernden oder einjährigen Arten die 
Kronblätter rudimentär sind oder völlig fehlen). 

Im einzelnen werden von Knuth besprochen die blütenbiologischen Einrichtungen 
von L. Draba L. (nach Kirchner, Fl. Stuttg. [1888] p. 308, 309; Kerner, Pfl. leben 
II. [1891| p. 337), L. sativum. L. (nach Herm. Müller, Befr. [1873] p. 139, Weit. Beob. 
II. [1879] p. 204; Kirchner, Fl. Stuttg. p. 310; Kerner, Pfl. leb. II. p. 333), D. ruderale 
L. (nach Kirchner Fl. p. 310; Knuth, Nordfries. Ins. III. [1894] p. 30; Warnstorf, 
Blütenbiolog. Beob. Ruppin in Verh. Brandenbg. XXXVIII. [1896], Z. campestre (L.) R. Br. 
(nach Kirchner Beitr. Biol. in Progr. 72. Jahresfeier Akad. Hohenheim [1890] p. 28, 29). 
Das hesultat dieser Untersuchungen, mit denen meine eigenen Beobachtungen durchaus 
übereinstimmen, ist folgendes: 

Die Arten mit relativ ansehnlichen, kompletten Blüten (4L. Draba, sativum, cam- 
pestre!)) haben die Eigentümlichkeit gemeinsam, dass anfangs, zur Zeit des ersten Auf- 
blühens, die Antheren durch spontanes Abbiegen nach aussen?) von der Narbe entfernt 
sind, wodurch Autogamie verhindert wird; die Blüte ist also in diesem Stadium hin- 
sichtlich der Bestäubung auf den Insektenbesuch angewiesen, zu dem die reichliche 
Nektarproduktion, auf welche die Schauapparate und oft auch ein bemerklicher Honig- 
duft?) aufmerksam machen, auffordert. Später legen sich die Blütenteile zusammen, wobei 
sich die Antheren so sehr der Narbe nähern, dass spontane Selbstbestüubung eintreten 
muss. Diese Autogamie ist wohl ein Notbehelf bei ausbleibender Fremdbestäubung‘). 
Nach Kerner wären diese 3 Arten schwach proterogyn. 

Ganz anders verhalten sich dagegen die kleinblütigen Arten, z. B. das apetale 
L. ruderale L. Die mit der Narbe gleich hoch stehenden und gleichzeitig mit ihr ent- 
wickelten Staubbeutel bewirken regelmässig spontane Selbstbestäubung, die nach Comes 


!) Das Gleiche gilt auch für das von mir selbst lebend beobachtete L. heterophylium (DG.) Benth. 

2) Diese Krümmung der Antheren nach dem Verstäuben lässt sich bei sämtlichen Arten der Sektion 
Lepia auch an getrocknetem Material konstatieren, ferner auch bei der relativ grossblütigen australischen 
Gruppe der „Monoplocoidea“; offenbar sind die blütenbiologischen Verhältnisse bei allen diesen Arten 
die gleichen. 

3) Z. B. bei L: Draba. — Th. 

3) Dafür, dass diese Autogamie nicht immer zur Autokarpie führt, sprechen folgende 2 Beobach- 
tungen: a) Ein Stock von L. campestre trieb während des Winters unter Glas einen Blütenstand, setzte 
aber keine Früchte an. b) Eine (etwas monströse) Form von L. sativum, deren Kronblätter stets mützen- 
förmig verklebt waren, wodurch Fremdbestäubung unmöglich gemacht, Autogamie dagegen begünstigt 
wurde, bildete ebenfalls keine normalen Früchte aus. — Allerdings sind diese Resultate vielleicht nicht 
ganz einwandsfrei, da es sich im einen Fall um abnorme Bedingungen, im anderen um eine etwas mon- 
stróse Form gehandelt hat. 


44 [I, 44 


(Über die Bestäubung der Pflanzen, in Redinconto R. Acad. Se. fis. et mat. Napoli II. 
[1879]) von Erfolg ist. Nach Warnstorf sind die Antheren der 2 Staubblütter schon 
beim Öffnen der Blüten durch die 2 Kelchblätter an die empfängliche Narbe gedrückt'). 

Die Fruchtstände sind, wie schon früher bemerkt, in der Regel verlängerte 
Trauben. Die Traubenspindel ist gleich dem Stengel und den Ästen bald stielrund, 
bald + kantig-gefurcht, wie der Stengel behaart oder kahl, in einigen Fällen (L. spino- 
sum L. [8 Lepiocardamon], L. sativum L. ssp. spinescens (DC.) |$ Cardamon], L. rigidum 
Pomel [8 Lepia], L. dubium Thell., L. Aschersonii Thell und einigen anderen Arten 
der Sektion Nasturtioides — mithm als Konvergenzerschemung in den verschiedensten 
Gruppen — sehr derb und steif und an der Spitze dornig; die biologische Bedeutung dieser 
Dornbildung dürfte nach Ascherson (in Ber. deutsch. bot. Gesellsch. X. [1892] p. 101) 
die Abschreckung naschhafter Körnerfresser sein. Die Fruchtstiele sind sehr ver- 
schieden gestaltet, sehr schlank bis ziemlich dick, stielrund bis stark dorsiventral abge- 
flacht, aufrecht bis wagrecht abstehend, oft bogig auswärts gekrümmt, meist gleich der 
Axe behaart oder kahl?), !/» bis 3 mal so lang als das Schötchen. 

Fruchtknoten und Frucht weisen in ihrer äusseren Gestaltung ebenfalls eine 
grosse Mannigfaltigkeit auf. Stets ist die Frucht jedoch ein angustiseptes, durch die 
mediane, lanzettliche bis elliptische Scheidewand in 2?) dorsiventral zusammengedrückte 


!) Irrig ist die Bemerkung Knuths über L. ruderale, „dass von den ursprünglichen 6 Staubblättern 
nur die 2 kürzeren vorhanden sind, während an der Stelle der 4 längeren je eine kleine Honigdrüse sitzt". 
Die 2 bei dieser — und allen übrigen diandrischen Lepidiwm-Arten — allein vorkommenden Staubblätter 
sind, wie aus ihrer Stellung in der Medianebene der Blüte hervorgeht, den durch Verdoppelung der medianen 
Anlagen entstandenen 4 längeren Staubblättern der normalen Cruciferenblüte homolog und haben mit 
den kürzeren (lateralen) Staubblättern derselben nichts zu schaffen. 

2) Eine leichte Heterotrichie weist z.B. L. pinnatifidum Ledeb. auf, indem die Blütenstandaxe 
ganz kahl oder mit äusserst kurzen Haaren besetzt ist, während die Haare der Blütenstiele den Durch- 
messer derselben annähernd an Länge erreichen. 

3) Als Abnormität, die aber erheblich fixiert zu sein scheint, kommen bei Z. sativum L. zuweilen 
3 Fruchtblätter vor (f. trivalve A. Braun, Fig. 4, d). Beim Abfallen der 3 Klappen bleibt ein zentrales 
3-seitig- prismatisch - ellipsoidisches Gebilde (Fig. 4, e) zurück, dessen Kanten von den 3 Rahmenstücken, 
dessen (konkave) Flächen von den 3 Septen gebildet werden; allerdings sind oft nur 2 dieser Membranen 
vollständig ausgebildet. — Neuerdings hat C. Gerber (Siliques emboitées de Lepidiwm Villarsii G.G. et 
leur signification in C. R. Acad. Sci. Paris GXXXIX. [1904] p. 302—305) eine Form mit 4-flügeligem (4-fäche- 
rigem) Fruchtknoten von £L. pratense Serres beschrieben und daraus die Karpellarnatur der falschen 
Scheidewände der Cruciferenfrüchte abgeleitet. Solms-Laubach dagegen bekämpft diese schon mehrmals 
aufgestellte Hypothese, indem er (Gruciferen-Studien I. in Bot. Zeitg. LVIII. [1900] I. p. 167 seqq.) darauf 
aufmerksam macht, dass, wenn bei einer Frucht mehr als 2 fruchtbare Karpelle auftreten (bei Tetra- 
poma 4), zugleich auch die Zahl der Replur-Stücke und der Septa den entsprechenden Betrag erreicht 
(dieses Verhalten zeigt ja auch unser L. sativum. f. trivalve). Auch E. Hannig (Untersuchungen über die 
Scheidewände der Grueiferenfrüchte in Bot. Zeitg. LIX. [1901] I. p. 207 seqq.) bekennt sich infolge seiner 
Untersuchungen über den Gefässbündelverlauf in Fruchtwand und Septum als Gegner der erwähnten Hypo- 
these; denn, sagt er, wollte man 4 Phyllome an der Gruciferenfrucht annehmen, wobei die 2 Replum- 
Hälften als je ein medianes steriles Karpell zu betrachten wären, so käme man zu dem widersinnigen 
Resultat, dass von diesen Blättern aus Gefässtränge in die danebenstehenden Blätter (die Klappen) übertreten. 


1, 45] 45 


Fächer getrenntes Schötchen, das bei der grossen Mehrzahl der Arten bei der Reife 
2-klappig aufspringt und die Samen entlässt; einzig bei 8 Cardaria (L. Draba L. und 
Ssp.) und der zu $ Lepia gehörigen Mutationsform L. heterophyllum (DC.) Benth. var. 
alatostylum (Townsend) Thell. fehlt die Dehiscenz, und die Samen werden dann nur 
durch Verwitterung der Fruchtwand frei!). — Die ausgewachsene Frucht ist bei manchen 
Arten (S Cardaria, 8 Nasturtioides S& Lepidiastrum, z. B. L. latifolium L.) weder geflügelt 
noch ausgerandet (Fig. 4, a); bei anderen wird sie dadurch, dass die oberen Enden der 


Fig. 4, a—c: Schötchen-Typen im transversalen 

Längsschnitt (schematisiert. Die Höhlung der 

Frucht ist schraffiert, d, e: L. sativum L. f. 

trivalve; d: Frucht im Querschnitt, vergr. und 

schemalisiert; e: Rahmen und Scheidewände, 
vergróssert. 


Klappen zu beiden Seiten des Griffels in freie kompakte (nicht hohle) Zipfel auswachsen 
(S Nasturtioides SS Monoploca und 88 Dileptium), geflügelt und ausgerandet (b); endlich 
können noch die Flügel mit dem Griffel + verwachsen (v, S Lepia und 8 Lepiocardamon). 
In erster Linie auf diese Verhültnisse gründen sich die verschiedenen Sektionen und 
Subsektionen. — Nach dem Umriss ist die Frucht breit herzeifórmig, querelliptisch, 
kreisrund, breiter oder schmäler eifórmig, elliptisch, verkehrteifórmig oder rhombisch 
(Fig. 5 a bis y), an der Spitze je nach der Form der Ausrandung und der Flügellappen 


bppoov00060 


a 


Fig. 5. Umrissformen der Frucht. a: L. Draba L., b: L. neglectum hell, c: L. virginicum L., 

d: L. ruderale L. e: L. divaricatum Soland., f: L. puberulum Bunge, g: L. Meyeni Walp., 

h: L. densiflorum Schrad., i: L. hirtum (L.) DC. k: L. linifolium (Desv.) Steud. — Meist etwas 
vergróssert und schematisiert. 


zu beiden Seiten derselben bald im Umriss abgerundet, bald gestutzt, bald eckig-spitz 
(Fig. 5, bis &). Die Fruchtklappen sind bald kahl, bald behaart, zur Reifezeit oft deut- 
lich grubig-netzaderig. Die Scheidewand ist lanzettlich bis elliptisch, meist etwas 
rhombisch, oft schwach halbmondförmig aufwärts gekrümmt, ihr Rahmen, von der 
Medianseite gesehen, am Grunde oft auffällig verdickt und verbreitert. Der Griffel ist 
ziemlich verlängert bis (fast) fehlend, die Narbe oft halbkugelig-kopfig, rundum ziemlich 

!) Dass diese Indehiscenz ein geringes phylogenetisches Alter besitzt, geht daraus hervor, dass die 
Fähigkeit der Testa, bei Benetzung zu verschleimen, obgleich funktionslos geworden, noch nicht verloren 
gegangen ist. 


46 [1, 46 


gleichmässig entwickelt oder über den Rahmenstücken, bei L. Draba L. jedoch. über den 
Medianen der Fruchtblütter, stärker ausgebildet (Fig. 6). — Die Samen hängen in den 
Fruchtfächern einzeln von der Spitze der Scheidewand herab (nur bei L. repens (Schrenk) 
Boiss. einer Form von L. Draba L., kommen zuweilen 2 Samen nebeneinander vor), an 


E 5 Fig. 6. Narbenformen. «a:'Narbe, Griffel und Spitze des Schöt- 
| PA ll N z ! chens von L.latifolium L., b von L. oleraceum Forst., c von 
| | | / | | L. Draba L.; alle von der Medianseite gesehen, vergr. und 
schematisiert. 
a b ( 


deutlichem, borstlich-fädlichem Funieulus (Fig. 7, 4). Die Samenanlagen sind kampylo- 
trop. Nach der Form sind die Samen ellipsoidisch oder ovoidisch (d. h. am oberen Ende 
verjüngt), meist + zusammengedrückt; ihr Querschnitt (Fig. 7) hängt mit dem Grade 
der Kompression der Frucht zusammen und ist: fast kreisrund (5), deutlich 3-eckig, 
wobei eine Fläche der Scheidewand zugekehrt ist (c), elliptisch (4) oder endlich flach 
zusammengedrückt (e). Die Samenschale ist oft scheinbar doppelt, d. h. aus 2 von 
einander abhebbaren Schichten, einer inneren weisslichen und einer äusseren gelb- bis 
schwarzbraunen, bestehend; die „innere Schicht“ ist, wie neuerdings Hannig (Botan, 
Zeitung 64. (1906) I. (Jan.) p. 1 seqq.) hervorhebt, ein Rest des auch bei den Cruciferen 
nie völlig vom Embryo aufgezehrten Endosperms. Die Oberfläche der Testa ist meist 
ziemlich glatt bis schwach netzig-grubig oder höckerig, in einzelnen Fällen auch mit 
verlängerten Papillen besetzt und dadurch etwas samtglänzend (L. campestre (L.) R. Br.). 
Zuweilen, namentlich bei stark zusammengedrückter Frucht, ist die äussere Schale auf 
der lateralen (äussern) Seite, wo das Würzelchen des Embryos liegt, in einen längs- 

von der Medianseite gesehen (Schema); 6 


an Y AY 
KISS) QN I ( |) 
n XL 
| bis e: Samen-Querschnitte, 6 von L. cam- 


a b c d e pestre (L.) Br., e von L. owaihiense Cham. 
Schl, d von L. Draba L., e von L. neglectum Thell.; alle vergr. 


Fig. 7. Samen. a: Replum mit dem von 
der Spitze desselben herabhängenden Samen, 


|| 


verlaufenden, mehrere Zellreihen breiten, membranös -durchscheinenden Flügelrand aus- 
gezogen (Fig. 7, e). Allgemein ist rasches Verschleimen der Testa bei Benetzung 
zu konstatieren!). — Was die Gestalt und Lage des Embryos anbetrifft, so ist derselbe, 
wie bei den meisten Cruciferen, entsprechend der Krümmung des Embryosackes in der 
Mitte quer zusammengeklappt; die Umbiegungsstelle liegt am unteren Ende des Samens; 
im medialen Schenkel des Embryosackes finden sich die 2 Kotyledonen, im lateralen die 


! Wenn Rayneval in Bull. Soe. bot. Frane. Il. (1855) p. 738 seinem L. Descemet?i (= L. car- 
tilagineum (J. May.) Thell. var.) „semina non mucilaginosa* zuschreibt, so kann dies meines Erachtens 
nur das Kennzeichen eines unreifen Samens sein. 


1, 47] 47 


Radieula') Diese Umbiegung, die den reifen Embryo meist in der Länge halbiert, findet 
nun aber nicht, wie dies bei der Gruppe der Cochleariinae der Fall ist, an der Ursprungs- 
stelle der Kotyledonen statt (Fig. 8, b). sondern sie knickt, da die Radieula kürzer ist 
als die Kotyledonen, den unteren Teil derselben ab, so dass sie mit ihrem Ursprung auf 
die andere Hälfte übergreifen oder, wie Prantl sich ausdrückt, hinter der Krümmung 
des Embryos entspringen (Fig. 8,@). Dabei ist hinsichtlich der Lage der Kotyledonen 
unter sich und zur Radicula der Embryo in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle 
notorrhiz (c); mur bei fünf Arten (Z. virginieum L., L. Serra Mann., L. Remyi Drake, 
L. owaihiense Cham. & Schl. [Fig. 7, c| und Z. cyelocarpım Thell.) bildet der schief 
pleurorrhize (pseudo-pleurorrhize) Embryo („Pseudopleurorrhizie“, Pomel Contrib. à 
la classification méthodique des Cruciferes, These prés. Paris. Alger 1883 — Fig. S, d) 


! Über das Zustandekommen der Lagerung der Keimlinge bei den Cruciferen- Embryonen hat 
kürzlich E. Hannig (Bot. Zeitung 64. (1906) I. p. 1—14, mit 1 Taf. u. 3 Textfig.) sehr bedeutsame Unter- 
suchungen veröffentlicht. Die uns hier interessierenden Resultate seiner Studien, die vornehmlich an ZLep. 
ruderale L. und Lep. virginicum L. vorgenommen wurden, sind folgende: 

Die Untersuchungen über die primäre Orientierung der Embryonen zeigen, dass der + konstanten 
Lagerung der Kotyledonen im reifen Samen eine regellose im unreifen Keim gegenübersteht; z. B. 
zeigt L. ruderale, dessen Embryo bei der Reife die notorrhize Embryolage aufweist, in jüngern Entwick- 
lungsstadien des Samens in der grossen Mehrzahl der Fülle eine pleurorrhize oder schiefe Lage der Koty- 
ledonen; schon in den jüngsten Anlagen sind dieselben verschiedenartig orientiert. Beim fortschreitenden 
Längenwachstum des Embryos und bei seinem Übertritt aus dem Mikropylen-(Synergiden-)Schenkel des 
Embryosacks (wo bekanntlich die Eizelle liegt und die erste Entwicklung des Embryos sich abspielt) 
in den Chalaza-(Antipoden-)Schenkel findet durch mechanischen Zwang infolge der Raumverhältnisse 
eine Überkrümmung der Kotyledonen statt, ohne dass dabei eine Änderung in ihrer Querschnitts- 
orientierung zu bemerken ist; die Regelung derselben tritt erst ein, nachdem die Überkrümmung + weit 
vorgeschrilten ist. — Dass die Krümmung des Embryos nicht etwa eine spontane Nutationsbewegung ist, 
wie auch schon angenommen wurde, hat Hannig schon früher (Botan. Zeitung 1904 p. 45 seqq.) dadurch 
nachgewiesen, dass er Embryonen aus dem Embryosack befreite und in einer geeigneten Nährlösung kul- 
tivierte, wobei die Krünimung ausblieb. Zudem lässt sich leicht beobachten, dass bei jungen Samen, wenn 
die Testa und der Embryosack an geeigneter Stelle verletzt werden, der Embryo, zufolge einer energischen 
Rückkrümmung der Kotyledonen, aus dem Embryosack herausschnellt, ein offenkundiges Anzeichen dafür, 
dass er sich vorher in einer Zwangslage befand. Allerdings stósst der Embryo bei seinem Wachstum und 
der Überkrümmung nicht an die Ovulumwand selbst an, sondern an schwer lósliche periphere Endosperm- 
partieen, die er nicht zu durchdringen vermag; er wüchst vielmehr in eine zum voraus aufgelockerte Zone 
des Endosperms hinein. — Die anfangs unregelmässige Lagerung der Kotyledonen geht erst während der 
Vollendung des Längen- und Diekenwachstums durch nachträgliche Drehung in die typische Orientierung 
über. Diese Drehung wird bedingt einerseits durch die Grössenverhältnisse des Embryosacks, anderseits 
durch diejenigen der Kotyledonen- (und Stiel-) Querschnitte, die als gegeben zu betrachten sind; so ist 
z. B. klar, dass die flachen und breiten Kotyledonen des Lepidium virginicum (Fig. S, d) in dem flach- 
gedrückten Embryosack nur in (schief) pleurorrhizer Lage Platz finden können, die im Querschnitt rund- 
lichen oder fast quadratischen Keimblätter des Z. ruderale (Fig. S, c) dagegen in notorrhizer Orientierung. 
— An der nachträglichen Drehung der Kotyledonen in die typische Lage nimmt übrigens nur die im 
Antipodenschenkel liegende Partie der Kotyledonen teil; die Basis der Keimblätter im Synergidenschenkel 
behält + die ursprüngliche unregelmässige Lage bei, weil der Gesamtquerschnitt der Kotyledonenbasen 
annähernd rundlich ist, mithin in jeder Orientierung ungefähr gleich gut Platz findet. 


48 [I, 48 


die Regel. (Als Abnormität beobachtete ich diese Kotyledonenlage z. B. auch bei L. gla- 
stifolium Desf.)'). Die Form der Kotyledonen im Samen ist bei notorrhizer Lage meist 
linealisch-zylindrisch (durch Druck etwas kantig) beim pleurorrhizen Embryo dagegen 
flach zusammengedrückt, von der Flüche gesehen eifórmig oder elliptisch bis fast kreis- 
rund ( L. Serra Mann., Fig. 8, e). Einzig?) L. sativum L. und seine Varietäten (S Cardamon) 


Fig. S. Embryonen. a: Embryo der Lepidiinae, b: der Cochleariinae; c und d Querschnitte durch 

einen notorrhizen resp. schief pleurorrhizen E.; e: E. von L. Serra Mann; f und g: E. von L. sativum L. 

(Kotyledonen 3teilig!), 9 Querschnitt; A: E. von LL. owaihiense Cham. und Schl., 2 von Coronopus 
didymus (L. Sm. — Alle vergr. 


zeigen in der Regel den seltenen Fall 3-teiliger Kotyledonen (f, g)*). Auch L. owaihiense 
Cham. & Schl. und Z. Ciumingianum Fisch. & Mey. stellen mit ihren ausser am Grunde 
auch in der Mitte häufig + quer geknickten Kotyledonen ein sehr auffülliges Verhalten 


!) Vergl. auch Solms-Laubachs neueste Cruciferen-Studie (IV.): Die Varianten der Embryolage 
(Botan. Zeitung LXIV. (1906) 2. (Febr.) p. 15—42). Verf. fand bei Lep. owaihiense Cham. & Schl. (Exsiec. 
Heller 1895 n. 3265) — zweifellos als seltene Abnormität — pleuroploke Kotyledonen mit kontorten und 
schräg notorrhizen Spitzenteilen, wobei die Kotyledonen lóffelfórmig ausgehöhlt waren und der 
Rand des einen in die Vertiefung des andern griff (Solms l.c. fig. 37), und zwar beobachtete er dieses 
Verhalten nach freundlicher brieflicher Mitteilung in gleicher Weise bei mehreren Samen. Ich selbst fand 
die Kotyledonenlage bei dieser Spezies ziemlich schwankend, doch stels + dem schief pleurorrhizen 
Typus entsprechend (Fig. 7, c); zuweilen sah ich die Trennungslinie der Kotyledonen (auf dem Querschnitt) 
+ wellig und verbogen, doch nie in der von Solms angegebenen extremen Weise. 

2) Oliver FI. trop. Afr. I. (1868) p. 69 schreibt dem L. Armoracia Fisch. & Mey. irrig pleuror- 
rhizen Embryo (,radicle aceumbent*) zu; wenn er diese Kotyledonenlage wirklich beobachtet hat, so kann 
es sich nur um eine accidentelle Abnormitát gehandelt haben. 

*) Für Lep. Aucheri Boiss. werden von Hooker fil. € Thomson Praecurs. fl. Ind. in Journ: 
Linn. Soc. V. (1861) p. 174 irrig 2—3-spaltige Kotyledonen angegeben, ebenso stellt Boissier Fl. Or. I. 
(1867) p. 354 L. cornutum Sibth. & Sm. (= L. spinosum Ard.) und L. Aucheri Boiss. zu 8 Cardamon, 
welche Sektion er durch ,Cotyledones partitae* charakterisiert. Tatsächlich konnten weder Solms-Laubach 
(Cruciferen-Studien IV.,l. c.) noch ich bei diesen Arten je einen geteilten Kotyledo finden. Offenbar haben 
sich die orientalischen Autoren durch die habituelle Ähnlichkeit der 2 genannten Arten mit L. sativum L. 
(S Cardamon!) dazu verleiten lassen, alle 3 Spezies in die gleiche Sektion zu stellen und das für LL. sa- 
tivum charakteristische Merkmal der 3-spaltigen Keimblätter ohne Nachprüfung auch auf die beiden andern 
Arten auszudehnen. 

53) Solms-Laubach (Gruciferen-Studien IV. l.c.) und auch ich selbst beobachteten als seltene 
Ausnahme 2-spaltige oder auch völlig ungeteilte Kotyledonen; anderseits traf Solms aber auch hie und da 
Rudimente eines zweiten unteren Fiederpaares ın Form eines nur einerseits entwickelten Läppchens an. 


49, I] 49 


dar (Fig. 8, 7), das an ein ähnliches bei den Coronopus-Arten (z. B. C. didymus (L.) Sm., 
Fig. 8, ö) erinnert!) 

Biologie der Früchte und Samen. Da die Dehiscenz der Schötchen die Regel 
bildet und die seltene /ndehiscenz phylogenetisch noch jung ist?), wird man in der Regel 
vergeblich nach Einrichtungen zur Verbreitung der Frucht suchen. Immerhin zeigt sich 
bei dem kleistokarpen L. Draba L. eine deutliche Runzelung der Fruchtklappen?), die viel- 
leicht als Anfang einer Bildung zum genannten Zwecke aufgefasst werden darf, die jedoch 
noch lange nicht so stark ausgeprügt ist wie z. B. bei der verwandten Gattung Coronopus, 
deren Arten eime Schliessfrucht oder eine in 2 einsamige Coccen zerfallende Spaltfrucht 
besitzen und durch Zacken oder stark vorspringende Runzeln an den Fruchtklappen 
ausgezeichnet sind. Die häufig auftretenden Flügel an den Fruchtklappen können nicht, 
wie man dies etwa auf den ersten Blick annehmen kónnte, als Anpassung an die 
Windverbreitung aufgefasst werden*), da beim Sich-Loslósen der Klappen vom hahmen 
die Samen entweder an der Placenta hängen bleiben oder selbständig abfallen, nie aber 
— im Gegensatz zu den aufspringenden Coronopus-Früchten —, von den Valven um- 
schlossen, mit ihnen verbreitet werden. Ich móchte vielmehr in den über das Ende des 
Septums vorspringenden Flügelzipfeln zweckmässige Angriffspunkte für mechanische 
Eingriffe (etwa das Vorbeistreifen von Tieren, eventuell auch Windwirkung etc.), die 
die Frucht gewaltsam zur Dehiscenz bringen, erblicken?) Sehr im Einklang mit dieser 
Annahme steht die Tatsache, dass bei dem kleistokarpen L. Draba L. die Frucht nicht 
nur nicht ausgerandet, sondern sogar bei einzelnen Formen (ssp. chalepense | L.]) deutlich 
in den Griffel zugespitzt ist, und dass auch bei der in der Sektion Zepia vereinzelt 
dastehenden Schliessfrucht des L. heterophyllum (DC.) Benth. var. alatostylum (Townsend), 
im Gegensatz zu allen übrigen Formen dieser Sektion, diese Zuspitzung zu beobachten 
ist. Dagegen dürften vielleicht die robusten und an der Spitze stark dornig verhürteten 
Fruchtstandsaxen des L. spinosum Ard. als Vorrichtung zur Fruchtverbreitung gedeutet 


!) Verel. S. 23, Anm. 1. — Der Embryo von Coronopus didymus (und ebenso von C. niloticus 
(Delile) Spreng.) unterscheidet sich von dem fast aller Lepzdiuwm-Arten noch immer durch die dicke, an 
ihrem unteren Ende umgebogene und so an den medialen Rand des Samens reichende Radicula; dieses 
letztere Verhalten traf ich in der Gattung Lepidium einzig bei L. Serra Mann (Fig. 8, €). 

?) Vergl. S. 45, Anm. 1. 

3) Bemerkenswert ist, dass bei L. Draba L. nicht selten der eine oder andere Same abortiert ; 
diese Art ist somit augenscheinlich auf dem Wege, eine einsamige Schliessfrucht auszubilden, wie dies 
z. B. bei Stubendorffia bereits verwirklicht ist und auch an anderen Zweigen des Gruciferen-Stammbaums 
hin und wieder als Endglied von Reduktionsreihen vorkommt (Rapistrum, Neslea, Isatis ete.). 

*) Dagegen dürfte Stubendorfiia mit den hängenden, breitgeflügelten, einsamigen Schliessfrüchten 


— ähnlich Isafis — sehr wohl an die Fruchtverbreitung durch den Wind angepasst sein. 
5) Diese Auffassung, dass die Fortsätze der Fruchtklappen gewissermassen einen Hebelarm für 


1887] 
p. 85) für Anastatica wahrscheinlich gemacht und von Ascherson in Ber. deutsch. Bot. Ges, X. (1592) 
p. 101 auf Lepidium spinosum Ard. übertragen worden; es handelt sich also um eine Ausstreuvor- 


x 


richtung, somit um eine indirekte Wirkung bei der Samenverbreitung. 


einen die Frucht treffenden Stoss darstellen, ist schon von Volkens (Fl. der ägypt.-arab. Wüste 


A. Thellung, Lepidium. 7 


50 [1, 50 


werden, indem sich leicht vorstellen lüsst, dass sich die ganzen kompakten zylindrisch- 
pfriemlichen Fruchtstände oder auch die ganze einjährige fruchtreife Pflanze in das Fell 
von Tieren einbohren und auf diese Weise verbreitet werden. In vorzüglichem Einklang 
mit dieser Hypothese steht die von Ascherson und Graebner nachgewiesene H y gro- 
chasie der Früchte des L. spinosum (Ber. deutsch. bot. Gesellsch. X. [1892] p. 100 seqq., 
wo die entsprechenden anatomischen Verhältnisse ausführlich geschildert und illustriert 
werden): m trockener Umgebung verhält sich das Schötchen als Schliessfrucht und 
kann somit leicht über grössere Strecken verbreitet werden, ohne seinen Inhalt, die Samen, 
zu verlieren; gelangt dagegen der Fruchtstand an einen feuchten, zur Keimung geeigneten 
Ort, so erfolgt die Dehiscenz, und die Samen werden entlassen. — Spezielle Einrichtungen 
zur Samenverbreitung fehlen fast völlig. Die meisten Samen sind durch ihre Kleinheit 
für die Windverbreitung geeignet; bei sehr flachen Samen dürfte der (allerdings schmale) 
Flügelrand zur Vergrösserung der Angriffsfläche für den Wind beitragen. Dass die in 
unserer Gattung ausnahmslos zu konstatierende klebrige Verschleimung der Testa bei 
der Verbreitung und Befestigung der Samen eine holle spielt, ist allgemein anerkannt; 
sehr bezeichnender Weise fehlt dieses Phänomen bei der nahe verwandten, aber eminent 
schliess- oder spaltfrüchtigen Gattung Coronopus, deren Samen zeitlebens in den Frucht- 
klappen eingeschlossen bleiben, und ist bei der dem Z. Draba L. nahestehenden Gattung 
Hymenophysa nur in abgeschwüchtem Masse vorhanden!). 


c) Anatomie und Physiologie. 


In der physiologischen und systematischen Anatomie der Cruciferen spielen in neuerer 
und neuester Zeit die Eiweisschläuche Heinrichers oder die Myrosinzellen der fran- 
zösischen Autoren, die das Ferment M yrosin enthalten, eine grosse Rolle. Dieses Ferment 
hat bekanntlich die Fähigkeit, auf in anderen Zellen lokalisierte Glukoside, wenn es mit 
ihnen durch Verletzung der Gewebe infolge mechanischer Eingriffe (z. B. des Zerreibens 
der Blätter) in Berührung kommt, in der Weise spaltend einzuwirken, dass die nament- 
lich von den Kresse-Arten her allgemein bekannten, charakteristisch riechenden Senfóle 
entstehen. Über die chemische Natur der ätherischen Öle und der Glukoside der Kressen- 
Arten hat J. Gadamer Untersuchungen angestellt (Ber. Chem. Ges. XXXII. [1899] p. 2335). 
Er fand, dass das ätherische Öl von Lepidiwm sativum vorzugsweise aus Benzylsenföl 
mit geringen Mengen von Benzyleyanid besteht; das Glukosid, aus dem das Senföl 
durch die Einwirkung des Myrosins hervorgeht, wird als Glukotropaeolin bezeichnet. 
[Früher hatte Guignard (Journ. de Bot. IV. [1890]) gefunden, dass bei Lepidium sativum 
aus dem Glukosid nicht Allylsenfol, sondern ein Nitrit der «-Toluolsäure entsteht.] — 
Untersuchungen über die Lokalisierung der mit Millonschem Reagens sich rot fárben- 


!) Das Ausbleiben der Verschleimung der Testa bildet bei den schliessfrüchtigen Crueiferen die 
Regel. — Vergl. auch S. 27, Anm. 3. 


i, 51] 51 


den Fermentzellen verdanken wir vor allem Guignard (Recherches sur la localisation 
des principes actifs des Cruciferes in Journ. de Bot. IV. [1890] p. 385-94, 412-30, 435-55). 
Verf. wies die Myrosinzellen bei der Gattung Lepidium in folgenden Organen mach: 

a) in der Wurzel (besonders im Bastparenchym): L. Draba, L. latifolium. 

b) im Stengel (im Pericykel): L. sativum, L. Draba, L. graminifolium. 

c) im Blatt. Die untersuchten Zepidium-Arten verteilen sich auf folgende zwei 
Lokalisationstypen: 1. Die Fermentzellen finden sich zum Teil im Mesophyll zerstreut, 
zum grösseren Teil vertreten sie einzelne Zellen der Parenchymscheiden der Nerven- 
leitbündel oder liegen direkt den Nervenleitbündeln an: Z. sativum, L. Draba. — 2. Die 
Myrosinzellen finden sich ausschliesslich an Stelle einzelner Zellen der Parenchymscheiden 
der Nervenleitbündel: Z. affine Ledeb. 

d) im Samen (auf der dorsalen Seite der Bündel der Kotyledonen): L. sativum, 
L. campestre. 

In neuester Zeit hat J. H. Schweidler (Die systematische Bedeutung der Eiweiss- 
oder Myrosinzellen der Cruciferen ete. in Ber. deutsch. bot. Gesellsch. XXIII. [1905] 
p. 274 seq.) die Frage studiert, inwieweit sich die Lokalisierung der Fermentzellen für 
die Einteilung der Familie verwerten lüsst. Verf. unterscheidet nach dem Lokalisations- 
typus 3 Gruppen (Unterfamilien): 


1. Exo-Idioblastae: Cruciferen mit ausschliesslich im Mesophyll lokalisierten, 
chlorophyllführenden Idioblasten (,Mesophyll-Idioblasten*). 


2. Endo-Idioblastae: Cruciferen mit an die Leitbündel gebundenen, chloro- 
phyllfreien Idioblasten (,Leitbündel-Idioblasten*). 


3. Hetero-Idioblastae: Cruciferen mit Mesophyll- und Leitbündel-Idioblasten. 


Die von Schweidler untersuchten Lepidiwm-Arten gehóren nach der l. c. p. 283 
gegebenen tabellarischen Übersicht zu den Endo-Idioblastae mit Ausnahme des L. Draba 
L., das zu den Hetero-Idioblastae zu stellen ist!). 


Die folgenden anatomischen Daten entnehme ich der Zusammenstellung in Sole- 
reders Systematischer Anatomie der Dikotyledonen (1899). 

Wurzelstruktur: Die unmittelbar nach aussen von der Endodermis gelegene 
Zellschicht weist häufig charakteristische Verdickungsleisten auf (,réseau de soutien 
sus-endodermique* Van Tieghem). Solereder reproduziert die schematische Dar- 
stellung einer mit dieser netzfórmigen Verdickung versehenen Wurzelzelle von L. sativum 
nach Van Tieghem. 

Axenstruktur: Die innerste Zellage der primären Rinde ist häufig als 
Stärkescheide ausgebildet. Rindenständige Gefässbündel finden sich nach Dennert 
bei L. latifolium. 


!) Man bemerke den Gegensatz zu Guignard, nach dessen Untersuchungen sich 2. sativum und 
L. Draba hinsichtlich der Verteilung der Idioblasten gleich verhalten sollten. 


52 [I, 52 


Blattstiel: Nach Plitt und Petit weisen manche Lepidium-Arten zusammen- 
gesetzte Leitbündel auf, die aus mehreren in einen Kreis angeordneten Leitbündeln be- 
stehen und in ihrer Gesamtheit einen Kreis oder ein Hufeisen bilden. 

Drüsige Blattzähne fand Reinke bei L. latifolium: die Blattzähne enthalten 
eine hyaline Zellgruppe und haben darüber eine Epidermis mit eigentümlich gestrichelten 
Zellen, welche eine Gruppe von Spaltóffnungen enthält!). 


Über die Struktur der Samenoberhautzellen der Cruciferen, aus unserer Gattung 
speziell von Z. ruderale und sativum, finden sich Untersuchungen von M. Abraham in 
Pringsh. Jahrb. XVI. p. 599—637 veróffentlicht. Ferner ist ein Querschnitt durch die 
Testa des Samens einer Lepidiwm-Art von Caspary in Nees' Genera plantarum auf 
Tafel 613 abgebildet worden. 


Endlich sind noch 2 entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen zu verzeichnen: 

E. Hannig (Untersuchungen über die Scheidewünde der Cruciferenfrüchte, Bot. 
Zeitg. LIX. [1901] I. p. 207 seq.) schildert die ontogenetische Entwicklung des Gync- 
ceums (Anlegung des Fruchtknotens und der Scheidewand, Verwachsung der Septum- 
hülften etc.) bei Lepidium Draba, sativum, virginicum und namentlich eingehend bei 
L. ruderale (p. 209—211) und untersucht ferner den Gefässbündelverlauf in Fruchtwand 
und Septum. Die Tatsache, dass aus den Rahmenstücken Gefässtränge in die daneben- 
stehenden Klappen übertreten, spricht sehr gegen die Auffassung der Repla als zweier 
medianer Karpelle (vergl. auch S. 44, Anm. 3). 

Die normal verlaufende Doppelbefruchtung der Cruciferen wird von Guignard 
(Journ. de Bot. XVI. [1902] p. 361 seq.) am Beispiel des Lepidiwm sativum ausführlich 
geschildert und durch Abbildungen erlüutert. 

Auch sonst ist L. sativum wegen der sprichwörtlichen raschen Keimung seiner 
Samen vielfach als günstiges Objekt für zahlreiche physiologische Versuche verwendet 
worden, die hier anzuführen den hahmen dieser in erster Linie systematischen Arbeit 
überschreiten würde. 


d) Für die spezifische Abgrenzung verwertbare Merkmale. 


Während für die Sektionseinteilung, wie aus dem folgenden Abschnitt ersichtlich, 
in erster Linie die Ausbildung der Frucht zur Verwendung kommt, ist dies bei der 
Abgrenzung der einzelnen Arten nicht immer in gleichem Masse der Fall; denn vielfach 
ist die Variationsbreite innerhalb einer Art, nicht nur in der absoluten Grósse, sondern 
auch in der Gestalt der Frucht (Verhältnis von Länge und Breite, relative Flügel- 
breite und Griffellänge, Form der Ausrandung etc.), so gross, dass sie in ihren Extremen 


!) Rein morphologisch müssten die Blattzähne des L. latifolium L., wie auch die des nahe ver- 
wandten L. Armoracia Fisch. & Mey., als „knorplig bespitzt^ bezeichnet werden. 


I, 53] 53 


die Variationsbreite nahe verwandter Arten nicht nur berührt, sondern sogar in dieselbe 
übergreift. Die Merkmale der Frucht werden daher oft mit mehr Vorteil für die 
Charakterisierung grósserer Artengruppen verwendet, während für die Trennung der 
einzelnen Spezies vegetative Merkmale, besonders die Ausbildung der Trichome, herbei- 
gezogen werden müssen. — Bemerkenswert ist vor allem die Tatsache, dass in ver- 
schiedenen Teilen unserer Gattung die spezifische Konstanz sich an ver- 
schiedenen Organen äussert. Beispielsweise finde ich zur Unterscheidung der 
nordamerikanischen £L. virginicum L., L. densiflorum Schrad. und L. austrinum Small, 
ebenso in der eurasiatischen Gruppe L. ruderale L., L. apetalum Willd. und L. pinna- 
lifidum Led., fast einzig in der Gestalt der Trichome konstante spezifische Unterschiede, 
während das Vorhandensein oder Fehlen oder wenigstens die stärkere oder schwächere 
Ausbildung der Kronblätter und die Form der Frucht grosse individuelle Schwankungen 
aufweisen und die Ausgestaltung der Honigdrüsen gar keine Unterschiede erkennen lässt; 
umgekehrt zeigen die kaplündischen Arten L. divaricatum Soland., L. africanum (Burm.) 
DC., L. deserterorum Eckl. & Zeyh., L. trifurewm Sond. etc. eine hohe spezifische Konstanz 
in der Form, namentlich der Ausrandung der Frucht und in der Griffellänge, ebenso in 
der Ausbildung der rudimentären Petalen und der Honigdrüsen, während die Form der 
Haare entweder ganz indifferent ist oder nur zur Abgrenzung von Subspezies und Varie- 
täten verwendet werden kann; bei vielen südamerikanischen Arten endlich zeigen Kron- 
blätter, Honigdrüsen und Haare eine gewisse Konstanz, wogegen Fruchtform und 
Griffellänge in ungewöhnlich hohem Masse schwanken (z. B. L. Meyeni Walp., wo inner- 
halb der gleichen Spezies, durch Übergänge verbunden, kreisrunde und elliptisch-rhom- 
bische Schötehen mit bald in der Ausrandung eingeschlossenem, bald sie bedeutend 
überragendem Griffel vorkommen). — Die Lebensdauer des Individuums (1—2-jährig 
einerseits und ausdauernd anderseits) scheint in der Regel spezifisch konstant zu sein, 
nicht aber sind Ein- und Zweijährigkeit für die Aufstellung von Differentialdiagnosen 
verwendet werden — auch abgesehen davon, dass sich diese Verhältnisse an Herbar- 
material nur sehr schwer feststellen lassen —, da hin und wieder, z. B. bei 2. virginicum 
L., die Descendenten einer und derselben Mutterpflanze teils im ersten Jahre der Aussaat 
blühen, teils aber in der ersten Vegetationsperiode nur eine überwinternde Blattrosette 
erzeugen. Zahl, Ursprung und Richtung der Stengel sind zuweilen für eine Spezies 
konstant, so namentlich in der Sektion Lepia, wo L. campestre (L.) R. Br., £L. glastifolium 
Desf. und ZL. rigidum Pomel einen einzeln aus dem Zentrum der grundständigen 
Blattrosette entspringenden, steif aufrechten Stengel, die übrigen Arten dagegen mehrere 
laterale, radial angeordnete, am Grunde niederliegende Stengel besitzen. Im übrigen 
sind Wuchsform und Verzweigungsverhältnisse in der Regel zu sehr von äusseren Faktoren 
abhängig, um für die spezifische Abgrenzung Verwendung finden zu können; innerhalb 
gewisser Grenzen systematisch verwertbar sind jedoch: monopodialer oder sympodialer 
Aufbau, ferner der Verlängerungsgrad der Fruchtstände, indem sich z. B. L. ramosissimum 
A. Nels. von ZL. densiflorum Schrad. und L. apetalum Willd. von L. ruderale L. konstant 


54 fi, 54 


durch das Vorkommen verkürzter achselstündiger Blütenstünde neben den verlängerten 
endständigen unterscheiden. — Form und Konsistenz der Laubblätter tragen oft zu dem 
charakteristischen Habitus einer Art bei. Einen hohen systematischen Wert besitzt oft 
die Form der Stengelblütter an ihrer Insertionsstelle (verschmälert, abgerundet oder 
geóhrt) Zahuung und Zerteilung der Blätter sind zuweilen sehr wenig konstant; z. B. 
kommen innerhalb der Kollektiv-Art Z. divaricatum Soland. doppelt fiederspaltige bis 
linealische, ungeteilte Stengelblätter vor. — Die Haare (Fig. 9) liefern oft erstklassige 
Merkmale für die spezifische Abgrenzung; z. B. unterscheiden sich LL. apetalwm Willd. 
(Fig. 9, b) und L. sordidum Gray von den sonst sehr ähnlichen L. ruderale L. (Fig. 9, a), 
bezw. L. reticulatum Howell durch die keulig angeschwollenen (drüsigen?) Haare des 
Stengels, und L. virginicum L. zeichnet sich vor den nächstverwandten Arten (L. densi- 
florum. Schrad., L. neglectum Thell. etc.) durch die schlanken Sichelhaare (Fig. 9, c) aus, 
während in anderen Fällen, wie schon einleitend bemerkt, die Ausgestaltung der Haare 
als systematisch wertlos bezeichnet werden muss. — Die Form der Kelchblätter ist oft 


) Fig. 9. Haarformen. a: Kurzcylindrische Haare am Stengel von 
% L.ruderale L.; b: Keulenhaare am Stengel von L. apetalum 
) Willd.; c: Sichelhaare am Blattrand von L. virginicum L. 


a b c 


spezifisch konstant; sie trennt z. B. L. ruderale L. von L. pinnatifidum Ledeb., L. Iyra- 
tum. L. von L. graminifolium L., ete. — Dass die Ausbildung der Kronblätter in manchen 
Verwandtschaftskreisen für eine Art konstant, in anderen dagegen individuell sehr 
schwankend ist, wurde bereits erwähnt; beispielsweise habe ich die Abgrenzung von 
L. latifolium L., L. lyratum L., L. graminifolium L., L. Schweinfurthii Thell. und L. Ar- 
moracia Fisch. & Mey. hauptsächlich auf Grund der Verhältnisse der Kronblütter vor- 
genommen, während anderseits L. virgimicum L. Formen mit ansehnlichen, den Kelch 
oft ums Doppelte überragenden Petalen und solche mit rudimentüren Petalen umfasst. 
L. ruderale L. ist, entgegen manchen Literaturangaben, eine eminent apetale Art. (An- 
gaben über rudimentäre Kronblätter sind übrigens stets mit einiger Vorsicht aufzunehmen, 
da einerseits der weisse Hautrand der Kelchblätter oft bei flüchtiger Betrachtung das 
Vorhandensein von Kronblättern vortäuscht und auch verlängerte Honigdrüsen | vgl. Fig. 3 v, 
S. 41] für Petalen gehalten werden können, anderseits aber fädlich oder borstlich aus- 
gebildete Petalen auch schon für sterile Filamente gehalten worden sind.) Erwühnenswert 
ist auch die Tatsache, dass, wo die Ausbildung der Petalen individuellen Schwankungen 
unterworfen ist, sie sich auch auf einem und demselben Individuum zu àndern pflegt in 
der Weise, dass von den ältesten (zuerst sich öffnenden) Blüten zu den jüngsten eine 
fortschreitende Reduktion der Kronblätter stattfindet; so sind z. B. bei L. neglectum. 'Thell. 
oft an den untersten Blüten die Kronblätter + so lang wie der Kelch, an den mittleren 
Blüten desselben Blütenstandes nur noch !/»—?/s so lang, an den letzten Blüten endlich 
völlig rudimentür. Was die Farbe der Kronblütter anbetrifft, so ist die Alternative: 


I, 55] 55 


gelb einerseits, weiss oder rótlich anderseits, für eine Spezies konstant, wührend weisse 
und + rötliche Kronblätter oft innerhalb der gleichen Art zu konstatieren sind. — Über 
spezifische Konstanz und individuelle Schwankungen des Andreceums wurde schon 
früher (S. 40) berichtet. Die Kürze und die basale Verdickung der Filamente einiger 
südamerikanischer Arten lässt sich diagnostisch verwerten. — Die Honigdrüsen weisen 
im allgemeinen wenig individuelle Variabilität auf. Wenn sie gleichwohl nur selten für 
Differentialdiagnosen sich eignen, so liegt der Grund darin, dass sie in manchen Ver- 
wandtschaftskreisen zu einförmig ausgebildet sind. Mit Vorteil habe ich sie namentlich 
bei den südamerikanischen und südafrikanischen Arten zur spezifischen Abgrenzung ver- 
wendet. — Die Richtung der Fruchtstiele und ihre Länge (im Verhältnis zur Frucht), 
sowie der daraus resultierende Habitus der Fruchtstände geben oft gute systematische 
Merkmale zur Unterscheidung nahe verwandter Arten ab; es ist aber zu bemerken, dass 
allgemein die unteren Fruchtstiele einer Traube länger sind als die oberen (z. B. sind 
bei L. virginicum L. die unteren meist 1'/ mal so lang als die Frucht, die obersten + 
so lang wie dieselbe). — Auf die Ausbildung der Frucht in erster Linie gründen sich 
die verschiedenen Sektionen. In einzelnen Artengruppen (z. B. Grex Monoplocoidea, Grex 
Oleracea) beruht auch die spezifische Abgrenzung hauptsächlich oder fast ausschliesslich 
auf der Form des ganzen Schötchens und speziell der Flügelfortsätze und der Ausran- 
dung, sowie der Griffellànge. Auch die Beschaffenheit der Fruchtklappen (netzig-grubig 
oder glatt, behaart oder kahl, matt oder glänzend etc.) liefert oft spezifische Charaktere. 
— Was endlich noch die Samen anbetrifft, so ist die Oberfläche der Testa (+ deutlich 
grubig-hóckerig) in unserer Gattung zu gleichmässig und einfórmig ausgestaltet, als dass 
Differentialdiagnosen darauf gegründet werden kónnten; von etwas grósserer Bedeutung 
scheint der einigen Arten zukommende membranóse Flügelrand auf der Aussenseite des 
Samens zu sein, der z. B. L. neglectum Thell. (Fig. 7 e, S. 46) von L. densiflorum Schrad., 
L. bonariense L. von L. spicatum Desv. trennt. Wie schon früher erwähnt, bildet der 
schief pleurorrhize Embryo (Fig. 7 c, 8d &e) bei 5 Arten ( L. virginicum L., L. cyclocarpum 
Thell., L. owaihiense Cham. & Schl., L. Remyi Drake und L. Serra Mann) — im Gegen- 
satz zu allen übrigen — die Regel, doch lassen sich bei L. virginicum L. alle denkbaren 
Übergünge von der pleurorrhizen zur notorrhizen Kotyledonenlage konstatieren, und zwar 
zum Teil in Korrelation mit einem Schmalerwerden und einer geringeren Kompression der 
Frucht (ssp. centrali-americanum Thell.), zum Teil aber auch bei sonst in keiner Weise 
vom Typus der Art abweichenden Exemplaren (vgl. auch 5. 47 & 48). 


56 [I, 56 


Dem Bedürfnis nach einer Gruppierung der ca. 123 Arten unserer Gattung zu 
hóheren Einheiten entspricht die folgende 


e) Sektionseinteilung (Fig. 10). 


1. Frucht nicht aufspringend, weder geflügelt noch ausgerandet, schwach gekielt, 
etwas gedunsen; Griffel frei, mindestens '/s so lang als die Scheidewand, schlank. 
Kotyledonen nur sehr wenig hinter der Krümmung des Embryos entspringend. Narbe 
über den Medianen der Fruchtblätter stärker entwickelt (Fig. 6 c, S. 46). 

8I. Cardaria (Desv. pro gen. 1814) DC. 1821 (Jundzillia Andrz. ex DC. 1821, 
Cardiolepis Wallr. 1822, Physolepidion Schrenk!) 1841). — Ausdauernde Pflanzen. Stengel- 
blütter stets ungeteilt, am Grunde meist herz- oder pfeilfórmig geóhrt. Blüten ziemlich 
ansehnlich; Blütenhülle und Andreceum komplett. Frucht breit herzeiförmig bis eifórmig- 
elliptisch, auf + wagrecht abstehendem, sehr dünnem, viel längerem Fruchtstiel. — 

) & (|) 
> ahi AN , 


IE II. III. IV. V.a IVA Vie 
Fig. 10. Sektions-Typen (Schemata). Die Zahlen entsprechen den Nummern der Sektionen. 


Eine vielgestaltige Art, L. Draba L. (inel. L. chalepense L., L. repens (Schrenk) Boiss., 
L. propinguum Fisch. & Mey., L. diversifolium Freyn & Sintenis ete.), im Mediterran- 
gebiet, im Orient, in Sibirien etc., jetzt als Ruderalpflanze im grössten Teil von Europa 
eingebürgert und auch in anderen Erdteilen verschleppt. 


1*. Frucht aufspringend oder sehr selten ( L. heterophyllum (DC.) Benth. var. alatostylum 
(Townsend) Thell., zu 8 Lepia gehörig) nicht aufspringend und zugleich geflügelt. 
Kotyledonen mit ihrem Ursprung deutlich über die Krümmung des Embryos hinüber- 
greifend. Narbe rundum gleichmässig oder über den Rahmenstücken stärker ent- 
wickelt (Fig. 6 a & b, S. 46). 

2. Frucht an der Spitze deutlich geflügelt (nur sehr schmal bei Z. hirtwm (L.) DC. 
ssp. stylatum (Lag. & Rodr.), 8 Lepia), die Flügel + hoch mit dem Griffel ver- 
wachsen. Haare meist schlank, nie keulig. 

3. Fruchtstiele + wagrecht abstehend, cylindrisch oder etwas kantig, etwa so 
lang wie die Frucht. Griffel länger (seltener nur so lang) als die Flügel- 
fortsätze. Kotyledonen ganz. Mittlere und obere Stengelblütter ungeteilt, am 
Grunde geóhrt oder abgerundet. 


!) Begründet auf 4-samige Fruchtformen von L. Draba L. ssp. chalepense (L.) var. repens (Schrenk). 


T, 57] 57 


8 II. Lepia (Desv. pro gen. 1814 ex p.) DC. 1821 (Lasioptera Andrz. ex DC. 
1821). — Stengel oft mehrere, radial angeordnet. Grundblätter leierförmig-fiederspaltig, 
mit rundlichen, stumpfen Abschnitten; Stengelblätter eiförmig bis lanzettlich, meist 
buchtig-gezähnelt, in der Regel am Grunde herz- oder pfeilfórmig geöhrt, seltener nur 
abgerundet, wie die ganze Pflanze oft grauhaarig. Blüten meist ansehnlich; Blütenhülle 
und Andreceum komplett. Form der Frucht ziemlich mannigfaltig. Scheidewand meist 
asymmetrisch, etwas halbmondförmig aufwärts gekrümmt. Samen kaum zusammen- 
gedrückt. — 7 Arten: L. campestre (L.) R. Br., L. heterophyllum (DC.) Benth. (L. Smithii 
Hook.), L. pratense Serres (L. Villarsii Gr. Godr., incl. L. Reverchoni Debeaux), L. atlanti- 
cum (Ball) Thell, L. hörtum (L.) DC. sens. ampl. (incl. L. nebrodense (Raf.) Guss. [L. Sie- 
beri Mann, L. Bonannianum (Presl) Guss., L. Gussoni Sehrad.|  L. petrophilum Coss., 
L. stylatum Lag. & Rodr., L. oxyotwn DC. |L. humifusum Req.], L. calycotrichum Kunze 
[L. granatense Coss.] und L. dhayense Munby), L. glastifolium Desf. und L. rigidum Pomel 
(L. parviflorum Pomel, L. acanthocladum Coss.), vorzugsweise im Mediterrangebiet, z. T. 
Pflanzen der subalpinen und alpinen Region; L. heterophyllum ausserdem in Westeuropa 
bis England und zuweilen verschleppt, L. campestre als Ruderalpflanze im grössten Teil 
von Europa und im Orient und ausserdem in anderen Erdteilen adventiv. 


3* (vergl. auch 3**). Fruchtstiele aufrecht, flach-zusammengedrückt, beträchtlich 
kürzer als die Frucht. Griffel viel kürzer als die Flügelfortsätze Kotyledonen 
ungeteilt. Stengelblätter meist fiederig zerteilt oder wenigstens eingeschnitten, 
am Grunde verschmälert. 


S II. Lepiocardamon Thell.). — Einjährige Arten, habituell an Z. sativum 
L. erinnernd. Blüten ziemlich ansehnlich, komplett. Fruchtstände schlank, oft pfriemlich 
verjüngt, aber wegen der an die Spindel angedrückten Früchte sehr kompakt. — Zwei 


Arten, vorzugsweise im Orient: L. spinosum Ard. (L. cornutum Sibth. & Sm., L. Carre- 
rasii Rodrig.) und L. Aucheri Boiss., ersteres auch auf Kreta und in den Balkanlündern 
und verschleppt im westlichen Mediterrangebiet. 


3**. Fruchtstiele fast aufrecht (unter 20—30° von der Axe abstehend), cylindrisch 
oder etwas kantig, deutlich kürzer (oft nur '/» so lang) als die Frucht. Griffel 
etwas kürzer bis etwas länger als die Ausrandung, mit den sehr kurzen Flügel- 
fortsätzen nur wenig verwachsen. Kotyledonen (fast stets) 3-teilig. Stengel- 
blätter wie bei 3*. Vergl. 8 IV. Cardamon. 

2*. Frucht ungeflügelt oder geflügelt, mit vom Griffel freien Flügeln (ausgenommen 

4 Arten von $ Nasturtioides?)). 


!) In Vierteljahrsschrift der Zürch. naturf. Gesellschaft LI. (1906) p. 146. Die hiehergehórigen Arten 
vereinigen den Habitus des L. sativum L. (S Cardamon) mit der breitgeflügelten Frucht (wobei der Griffel 
sehr deutlich mit den Flügeln verwachsen ist) der Sektion Lepia, daher der Name. 

?) 1. L. monoplocoides F. v. Muell. (Austral.), unterscheidet sich von $ II. — IV. durch apetale Blüten, 
fehlende laterale Staubblätter und dickliche, linealische, ganzrandige Laubblätter. 2. L. lexuosum Thbe. 

A. Thellung, Lepidium. Ss 


58 [I, 58 


4. Kotyledonen (fast stets) 3-teilig oder 3-spaltig. Frucht meist 5—6 mm lang, an der 
Spitze deutlich geflügelt und ausgerandet, auf kürzerem, cylindrischem, von der Axe 
nur wenig (20—30 ?) abstehendem Stiel. Griffel etwas kürzer bis etwas länger als 
die Ausrandung, meist am Grunde kurz mit den Flügeln verwachsen.  Blütenhülle 
und Andreceum komplett; Krone den Kelch deutlich überragend, oft rötlich. 


S IV. Cardamon DC. 1821. (Lepia Desv. 1814 ex p.; T’hlaspidium Spach 1838; 
Cardamon Fourr. 1868, G. Beck 1892; Lepidiwm $ Nasturtium (Haller 1745) O. Kuntze 
1904"). — Einjährige Art. Pflanze ziemlich kahl, zerstreut borstlich, meist bläulich bereift. 
Stengelblätter fiederig zerschlitzt oder wenigstens eingeschnitten, am Grunde verschmälert. 
Fruchtstände schlank, aber dicht, nach der Spitze pfriemlich verjüngt. — Einzige Art: 
L. sativum L. (incl. L. spinescens DC.). Wildformen in Aegypten und im Orient; ausser- 
dem in Kulturformen in allen Erdteilen gebaut und verwildert, in Europa auch als Un- 
kraut unter Lein. 


4*. Kotyledonen stets ganz. Frucht oft kleiner. Fruchtstiele meist so lang oder länger 
als die Frucht (wenn kürzer, oft zusammengedrückt), öfter unter 45— 90? abstehend. 
Blüten häufig inkomplett (Krone rudimentär oder fehlend, Andr@ceum oligomer). 
Pflanze wohl nie blaubereift. 


8 V. Nasturtioides (Medik. 1792 pro gen.) Thell. (Kandis Adans. 1763?); 
Lepidium 8 Nasturtiastrum Gren. & Godr. 1848). — Hieher gehört die Hauptmasse der 
Arten (ca. 110), die über das ganze Verbreitungsgebiet der Gattung zerstreut sind. Es 
ist mir unmöglich, diesen Artenkomplex noch weiter in natürliche Sektionen zu zer- 
gliedern; höchstens lassen sich in den einzelnen Erdteilen ,Artengruppen* („Greges“) 
konstituieren, die aber fast nie durch ein prägnantes Merkmal charakterisiert werden 
können, deren Umgrenzung daher dem subjektiven Urteil des Monographen überlassen 
werden muss. Die folgenden 3 Subsektionen haben nur klassifikatorischen (einer raschen 


(Kapland), von $ IL.—IV. durch wenigstens oberwärts (im Blütenstand) keulig angeschwollene Haare ver- 

schieden; ausdauernd, mit schopfiger Grundachse; Laubblätter dicklich-lederig, die stengelständigen ellip- 

tisch-lanzettlich, ganzrandig, am Grunde abgerundet. 3. L. Gerloffiamum Vatke und 4. L. Schaffneri Thell. 

(Centr.-Am.) unterscheiden sich von $ IL —1V. durch das Fehlen der lateralen Staubblätter, von $ Lepia ' 
ferner durch am Grunde verschmälerte Stengelblätter und die Ausrandung an Länge nicht erreichenden 

Griffel, von $ Lepiocardamon und $ Cardamon ausserdem durch schlanke, unter mindestens 45? ab- 

stehende, dem Schótchen an Länge etwa gleichkommende Fruchtstiele. 


!) Post & Kuntze, Lexic. gen. phan. p. 323. Dieser Name scheint mir unzweckmässig, 1. weil das 
Synonym Hallers als „prähistorisch“ (vor 1753) ausser Betracht fällt, und 2. als Homonym von Nastur- 
tium. R. Br. 

?) Ich habe mich nicht entschliessen können, diesen nichtssagenden Namen, obgleich ihm die 
Priorität zukäme, für die obige Sektion zu verwenden, zumal da Adanson die Gattung Kandis einzig 
auf die gelbe Farbe der Kronblätter des L. perfoliatum L. begründet hat. Überhaupt könnten des Autors 
„Familles des plantes“, da noch ohne binäre Nomenklatur, als ,práhistorisch* meines Erachtens ohne 
grossen Schaden übergangen oder wenigstens nur in beschränktem Masse berücksichtigt werden. 


1, 59] 59 


Übersicht dienenden), nicht aber phylogenetisch - pflanzengeographischen Wert, da Ver- 
treter aller 3 Gruppen im ganzen Verbreitungsgebiete der Gattung vorkommen und 
Übergänge zwischen ihnen nicht nur in engen Verwandtschaftskreisen, sondern zuweilen 
innerhalb einer und derselben Spezies vorkommen. 


5. Frucht nicht oder kaum geflügelt und ausgerandet, durch den (oft sehr kurzen) 
vorragenden Griffel stachelspitzig. 


SS Va. Lepidiastrum (DC. 1821 pro sect.) Thell. (Lepidiberis Fourr. 1868). 
— Hieher von bekannteren Arten in Eurasien z.B. L. latifolium L., L. graminifolium 
L., L. lyratum L. (incl. L. coronopifolium Fisch., L. lacerum €. A. Mey., L. persicum. Boiss. 
etc.), L. perfoliatum L., L. vesicarium L. etc.; in Afrika: L. Armoracia Fisch. & Mey. 
(Abess.), L. africanum (Burm.) DC., L. pinnatum Thunbg. etc. (Kap.); in Nordamerika: 
L. Jaredi Brandegee, L. anum Wats.; in Südamerika: £L. Philippianum (O. Kuntze) 
Thell.; im australisch-polynesischen Gebiet: einige Arten der , Pseudo-ruderalia*, 
ferner L. oleraceum Forst., L. Serra Mann etc. 


5*. Frucht deutlich geflügelt und ausgerandet. 


6. Griffel undeutlich, kürzer, seltener fast so lang als die Ausrandung. 


88 Vd. Düleptium (Rafin. 1817 pro gen.) Thell. (Lepidium $ DC. 1821; Na- 
turtioides Medik. 1792 sens. strict.; Senckenbergia Gürtn. Mey. & Scherb. 1800; Oyno- 
cardımum Webb & Berth. 1836; Lepidinella Spach 1838; Lepidium $ Iberis (Haller 
1745, Boehm. 1760 sub Nasturtio) O. Kuntze 1904'). — Hieher die überwiegende Mehr- 
zahl der Arten. In Eurasien z.B. L. ruderale L., L. pinnatifidum Ledeb., L. apetalum 
Willd., L. subulatum L., L. Cardamine L.; in Afrika: L. divaricatum Soland., L. tri- 
fureum Sond.; m Amerika die Gruppen Virginica (L. virginicum L., L. densiflorum 
Schrad. etc.) und Bipinnatifida und zahlreiche isolierte Arten; in Australien und 
Polynesien ein Teil der Oleracea und mehrere Psewudo-ruderalia, ete. 


6*. Griffel verlängert, so lang oder (häufiger) länger als die Ausrandung. 


SS Ve. Monoploca (Bunge 1845 pro gen.) Thell. (Zepidium 8 Prantl) — Hieher 
in erster Linie die australische Gruppe der Monoplocoidea (L. leptopetalum F. v. Muell., 
L. linifolium (Desv.) Steud., L. rotundum (Desv.) DC. etc.), ferner einige Arten der austra- 
lisch-polynesischen Grex Oleracea; in Nordamerika die Grex Alyssoidea (L. alyssoides 
Gray, L. montanum Nutt., L.flavwm Torr. etc.); in Südamerika die Gelida (L. Meyeni 
Walp. ete.) und einige isolierte Arten wie JL. quitense Turez., L. Trianae Thell.; in 
Eurasien Formen des L. perfoliatum L. mit deutlicher ausgerandeter Frucht, in Afrika 
(Abessinien) einzelne Abünderungen des LL. Armoracia Fisch. & Mey. 


!) Post & Kuntze, Lexic. gen. phanerog. p. 323. Dieser von O. Kuntze vorgeschlagene Name 
dürfte, als Homonym von Iberis L., schwerlich Anklang finden. 


60 [L, 60 


f) Phylogenie und Pflanzengeographie. 


Verwandtschaftsverhültnisse.  Lepidiwm hat mit mehreren Gattungen der 
Lepidiinae die 1-samigen Fruchtfächer gemeinsam. Diese Abweichung von der viel- 
samigen und wohl auch ziemlich breitwandigen Urcrucifere hängt schon mit der äusseren 
Form der Frucht zusammen, indem durch die starke dorsiventrale Kompression, die das 
Schótchen angustisept werden lässt, der Raum für die Samen in der Weise verringert 
wird, dass dieselben höchstens noch über-, nicht mehr aber nebeneinander stehen 
können (auf diesem Stadium der phylogenetischen Entwicklung stehen von den Lepidiinae 
z. B. Subularia und Teesdalea). Kommt dann noch, wie dies bei Lepidiwm der Fall ist, 
eine Verkürzung der Frucht (oft bis auf die Lünge des Querdurchmessers) hinzu, so 
bleibt in jedem Fach nur noch für 1 Samen Raum (bei schwächer komprimiertem, + ge- 
dunsenem Schötchen kommen zuweilen 2 Samen nebeneinander vor, so oft bei Hymeno- 
physa und als seltene Ausnahme bei L. Draba L.). Diese geringe Samenzahl pro Frucht 
wird jedoch biologisch durch die grosse Reichblütigkeit der meisten Arten mehr als 
kompensiert, indem z. B. bei mässig verzweigten Exemplaren von L. campestre (L.) R. Br. 
600, von L. Draba L. 800, von L. virginicum L. 1000 Blüten noch gar keine besonders 
hohen Zahlen darstellen; bei dem südafrikanischen L. myriocarpum Sond., das seinen Namen 
sehr mit Recht trägt, schätzte ich ca. 15000 Blüten auf einem nicht einmal besonders üppig 
entwickelten Exemplar! — In der angeführten Richtung noch weiter einseitig differen- 
ziert sind die Coronopus-Arten, die, wie schon mehrfach (S. 35/6, 49, 50) erwähnt, ent- 
weder 2-samige Schliessfrüchte (mit Scheidewand) oder in 2 1-samige Kokken zerfallende 
Spaltfrüchte besitzen, wobei die Samen stets von den Klappen eng umschlossen bleiben 


Fig. 11. Karpobiologische Verhältnisse von Coronopus didymus (L.) Sm. a: Frucht 

im transversalen Längssehnitt, links mit, rechts ohne Samen, der Hohlraum der Klappen 

schraffiert; b: losgelöste Klappe, den Samen einschliessend, von der Medianseite gesehen. 
Vergr. und schematisiert. 


(bei der aufspringenden Frucht des C. didymus (L.) Sm. ist die beim Sich-Loslösen von 
der schmallinealischen Scheidewand entstehende schlitzförmige Öffnung der Klappen zu 
kurz und namentlich zu eng, um den Samen herausfallen zu lassen | Fig. 11]; die Schmalheit 
der Scheidewand, die ein vorzügliches diagnostisches Kennzeichen der Gattung Coronopus 
abgibt, hat mithin hier auch eine karpobiologische Bedeutung). Im Zusammenhang damit 
verschwindet bei Coronopus jegliche Einrichtung zur Samenverbreitung (auch das klebrige 
Verquellen der Testa bei Benetzung), und es treten dafür an den Fruchtklappen äusser- 
lich Vorsprünge (Zacken, Runzeln ete.) auf, die wohl als Einrichtungen zur Frucht- 
verbreitung zu deuten sind!) Es sei hier auch nochmals daran erinnert, dass die 


!) In ganz analoger Weise zeigen schliessfrüchtige Cruc?feren-Gattungen auch aus andern Gruppen 
(z. B. Bunias, Rapistrum, Neslea, Succowia etc.) zackige oder runzelige Oberfläche der Frucht. 


I, 61] 61 


Indehiscenz bei Lepidium Draba L., im Gegensatz zu den exquisit schliess- oder spalt- 
früchtigen Coronopus-Arten, als phylogenetisch jung bezeichnet werden muss, da einerseits 
Vorrichtungen zur Verbreitung der Frucht als Ganzes fast völlig fehlen und anderseits 
die Fähigkeit zur Verschleimung der Testa, die anerkanntermassen bei der Verbreitung 
der Samen eine Rolle spielt, obwohl funktionslos geworden, noch nicht verloren gegangen 
ist. — Die ebenfalls zu den Lepidiimae gehörigen Genera Stubendorffia und Ochtho- 
dium scheinen zu unserer Gattung in keinem näheren verwandtschaftlichen Verhältnis zu 
stehen. — Mit Lepidiwm sehr nahe verwandt und vielleicht nicht generisch davon ver- 
schieden sind dagegen die Gattungen Hymenophysa und Stroganovia, die beide ihren 
phylogenetischen Anschluss an ganz bestimmten JLepidiwm-Arten besitzen (HAymenophysa 
an L. Draba L., Stroganovia durch die Vermittlung von L.(?) Kirilowii Trautv.!) | — Stro- 
ganovia intermedia Kar. & Kir.| an L. /yratim. L., besonders dessen Ssp. coronopifolium 
[Fisch.]); ich möchte daher in diesen beiden Genera Progressivbildungen vom Typus 
der Gattung Lepidiwm aus erblicken. 

Den Schriftstellern des Altertums waren bereits 4 Arten aus unserer Gattung 
bekannt: L. Draba L., graminifolium L., latifolium L. und sativum L. (vgl. S. 9, Fuss- 
note 1); €. Bauhin kannte deren 8, Tournefort 13; Linné beschrieb 18 Spezies 
(wovon nach unserer heutigen Auffassung 3, nämlich £L. chalepense, suffruticosum und 
Iberis, als Ssp. bezw. Var. oder Synonym zu anderen Spezies zu ziehen sind), Willdenow 
27; A.Pyr. de Candolle führt in seinem Systema (1821) 49 sicher bekannte Arten, 
im Prodromus (1824) deren 50 auf (wovon nach meiner Fassung des Speziesbegriffes 32 
als solche aufrechtzuerhalten sind); von den von De Candolle lI. c. aufgezühlten 8 „Spezies 
non satis notae* betrachte ich 2 als gute, zu unserem Genus gehörige Arten, 4 als Varie- 
täten oder Synonyme, und 2 als aus der Gattung auszuschliessen. — Seither hat durch 
die eingehende botanische Erforschung weit entlegener Länder, namentlich in der Neuen 
Welt und auf der Südhemisphüre, die Zahl der bekannten Arten rapid zugenommen. 
Bentham & Hooker (1862) schützen die Zahl der guten Arten auf 80, wührend 
damals schon weit über 100 in der Literatur aufgeführt waren. Bis heute sind unter 
dem Namen unseres Genus ca. 315 Arten beschrieben worden — einschliesslich der von 
mir neu aufgestellten oder zum ersten Mal mit Diagnose versehenen Arten, aber aus- 
schliesslich der unpubliziert in den Herbarien aufgefundenen nicht gültigen Namen und 
der aus der unrichtigen Verwendung von Namen bereits beschriebener Arten resultie- 
renden Synonyme (bezw. Homonyme), sowie der durch sekundäre Umtaufungen irrig in 
unsere Gattung gestellten Arten. Von diesen 315 Spezies sind 40, als zu anderen Genera 
gehörig, aus der Gattung Lepidiwm auszuschliessen. Von den restierenden 275 
Namen beziehen sich 118 auf gute Spezies, wozu von den mir nicht genügend bekannten 


9 


Arten noch ca. 5 kommen dürften; also ca. 123?) weit gefasste Spezies. 27 von den 
!) Vergl. auch im speziellen Teil die Bemerkungen zu L. Airilowi?. 
?) Davon konnten 122 in den Schlüssel und in die fortlaufende Nummerierung aufgenommen wer- 
den; den Rest der nicht genügend bekannten Arten habe ich jeweils anhangweise hinter denjenigen Arten 
eingeschaltet, mit denen sie nach den Beschreibungen am nächsten verwandt zu sein scheinen. 


62 [I, 62 


nunmehr bleibenden 152 Arten habe ich als Subspezies den bereits erwühnten 123 
Spezies untergeordnet — bei einer etwas engeren Fassung des Speziesbegriffes 
würde man somit ca. 150 Arten erhalten. Der Rest der Namen (125) stellt nach 
meinen Untersuchungen Varietüten oder blosse Synonyme der schon berücksichtigten 
Arten und Unterarten dar. Ein Bastard ist beschrieben worden: L. ambiguum Lange 
(Spanien) sollte angeblich ein Kreuzungsprodukt von L. Cardamine L. und L. subulatum 
L. sein, doch habe ich mich von der Hybridennatur dieser Form nicht überzeugen kónnen 
(vergl. den speziellen Teil unter L. subulatum L.) Den Eindruck von Bastarden machen 
auch L. hirtum (L.) DC. ssp. calycotrichum (Kunze) var. stylatiforme Thell. (= L. hirtum 
ssp. calycotrichum (Kunze) X ssp. stylatum (Lag. & Rodr.)?) und L. Chichicara Desv. var. 
pseudo-bipinnatifidum Thell. (= L. bipinnatifidum Desv. > Chichicara?). 

Die ca. 123 Arten der Gattung Lepidium sind über die Subtropen und die ge- 
mässigten Zonen beider Hemisphären der Alten und der Neuen Welt zertreut; sie meiden 
im allgemeinen die Polarlánder') und die Tropen oder treten in den letzteren (Südamerika; 
Angola, Abessinien) fast nur in den Gebirgen auf. Nicht nur die Kontinente selbst, son- 
dern auch viele in den genannten Zonen gelegene Trümmer alter Festlandsmassen und 
vulkanische Inseln weisen Vertreter unseres Genus auf (Neuseeland, Madagaskar, Mas- 
karenen, Hawai-Inseln, St. Helena, Ascension etc.) Gemeinsame Arten zwischen durch 
grössere Meeresstrecken getrennten Kontinenten fehlen — abgesehen natürlich von ver- 
schleppten Vorkommnissen — völlig, auch Nord- und Südamerika haben nur 2 Arten, 
L. pubescens Desv. (einerseits in Chili, anderseits im westlichen Nordamerika) und L. viz- 
ginicum L. (von dem eine Varietät nur aus Südamerika bekannt ist), gemeinsam; dass die an 
das Mittelmeer anstossenden Teile von Eurasien und Afrika gemeinsame Spezies aufweisen, 
ist nach den allgemeinen geogenetischen und pflanzengeographischen Beziehungen der Mittel- 
meerlünder nicht anders zu erwarten. Mit Rücksicht auf die Standortsansprüche sind die 
Arten der Gattung Lepidiwm ursprünglich Felsen-?), Sand-, Wüsten- oder Steppen-, seltener 
Weidepflanzen; zu einem betrüchtlichen Teil sind es ausgesprochene Halophyten. Mehrere 
Arten haben aber in einem Teil ihrer Individuen diese natürlichen Lokalitäten verlassen, 
sind auf die vom Menschen geschaffenen künstlichen Standorte (Kultur- und Ruderalland) 
übergegangen (, Apophyten*) und werden jetzt durch die unbeabsichtigte Tätigkeit des 
Menschen verbreitet, bezw. verschleppt („Anthropochoren‘); z. B. ist L. virginicum L., 
ursprünglich in Nord- und Zentralamerika heimisch, im Begriff, auf diese Weise ein 
Kosmopolit zu werden. Eine Art, L. sativum L., ist vom Menschen als Salatpflanze in 
einem grossen Teil der Erde in Kultur genommen worden und tritt nicht selten ver- 
wildert auf; auch Z. latifolium L. wird zuweilen als Küchengewüchs gezogen und ver- 
wildert ab und zu. i 


!) „Lepidium* granlandicum Hornem. ist aus der Gattung auszuschliessen. 

®2) Die Felsenpflanzen sind vorzugsweise Gebirgsbewohner; sie steigen z. B. in der Sierra Nevada 
Spaniens bis in die Gipfelregion (3400 m), im Himalaja bis gegen 5000 m., in den Rocky Mountains über 
3000 m, in den Anden bis 5000 m. 


1, 63] 63 


Eine Gattung, die eine so ausgedehnte und ziemlich gleichmässige Verbreitung 
auf der Erde zeigt und namentlich auch viele endemische Vertreter auf den ältesten 
Festländern und isolierten vulkanischen Inseln aufzuweisen hat, muss notwendig ein 
relativ hohes geologisches Alter besitzen. Immerhin darf nicht ausser Acht gelassen 
werden, dass die Gattung nicht notwendig monophyletischer und monotoper Entstehung 
zu sein braucht, dass vielmehr manche Kennzeichen, die Lepidiwm von anderen Gattungen 
der Lepidimae unterscheiden (so die Verkürzung der Frucht und die Monospermie der 
Fruchtfücher), an verschiedenen Orten unabhüngig von einander, nach von den Vorfahren 
überkommenen gemeinsamen gleichsinnig gerichteten Entwicklungstendenzen, zur Aus- 
bildung gelangt sein kónnen, wie wir auch heute bisweilen unter unseren Augen an 
rüumlich getrennten Punkten gleichzeitig das Auftreten identischer neuer Rassen (z. B. 
bei Getreidearten) beobachten kónnen. Von vorneherein liesse sich erwarten, dass das 
fossile , Lepidium antiquum“ Heer! aus dem oberen Miocün von Öningen (Fig. 12) über 
die Entwicklung der Gattung Aufschluss gewühren kónnte. Das genannte Fossil, das 
O. Heer in der Fl. tert. Helv. III. (1859) p. 31 beschrieben und auf Taf. CVIII. fig. 7 
abgebildet hat, findet sich in der paläontologischen Sammlung der Universität und des 
Polytechnikums in Zürich; es stellt ein verkehrteiförmiges, 4,3 mm langes und 2,8 mm 
breites, auf kurzem, dickem (1,2 mm langem und 0,7 mm breitem) Stiel sitzendes, an der 


Fig. 12. „Lepidium‘“ antiquum Heer! aus dem Miocün von Oeningen, 7 (mach dem 
Fossil in der paläontologischen Sammlung der Universität und des Polytechnikums in Zürich). 


Spitze abgerundetes und ganzes schötchenartiges Gebilde (ohne vorragenden Griffel) dar, 
das durch eine mediane dunkle Linie (wohl Andeutung einer Scheidewand) in zwei etwas 
ungleiche Hälften zerlegt wird. Die dunkeln Punkte auf der Oberfläche (wohl Rostflecke, 
die sich übrigens seit der Zeit, da Heer die Frucht abbildete, etwas verändert haben!) 
fasst Heer als die Andeutung von Samen auf und schreibt demgemäss dem L. antiquum 
eine „silicula polysperma* zu; aber gerade dadurch wird die Zugehörigkeit des Fossils 
zur Gattung Lepidium (mit ihren heutigen generischen Merkmalen) unmöglich, und es 
könnte, wenn man an seiner nahen Beziehung zu Lepidium festhalten wollte, höchstens 
als „Palaeo-Lepidium“ bezeichnet werden, wobei dann angenommen werden müsste, 
dass die Reduktion der Samen auf 1 pro Fach sich seit der Tertiärzeit vollzogen hätte. 
Dazu ist aber kein zwingender Grund vorhanden, da das Fossil der Frucht der Lepidiwm- 
Arten keineswegs ähnlicher ist als z. B. der von Camelima, mit der ich es am ehesten 
vergleichen móchte. 

Wenn sich über die Entstehung und Herkunft der ganzen Gattung wegen ihrer 
ziemlich gleichmässigen Verbreitung über die gemässigten und wärmeren Zonen der 
ganzen Erde nichts Sicheres nachweisen lässt, so gewähren doch einzelne Sektionen 


64 [I, 64 


Anhaltspunkte über solche Fragen. $ Cardaria mit der einzigen Spezies L. Draba L. 
hat ihren Ursprung zweifellos im Orient, wo alle wichtigeren Abünderungen dieser 
polymorphen Art vorkommen, wührend das übrige Mediterrangebiet, wo die Pflanze wohl 
auch noch als wild zu betrachten ist, nur die Ssp. eu-Draba Thell. aufweist; die Vor- 
kommnisse im übrigen Europa, sowie in anderen Erdteilen, sind das Resultat von 
rezenter Verschleppung durch den Menschen. — Die 7 Arten von $ Lepia sind fast 
ausschliesslich auf das Mediterrangebiet beschränkt; einzig L. campestre (L.) R. Br. 
und L. heterophyllum (DC.) Benth. weisen ein weiteres Verbreitungsgebiet auf: ersteres 
findet sich im gróssten Teil von Europa (teilweise wohl auch adventiv) und im Orient, 
ferner eingeschleppt in anderen Erdteilen, letzteres bewohnt Südwesteuropa bis nach 
England, Belgien und ostwärts bis zur Rhone und tritt ausserdem adventiv auf. 
Heimat des mit L. heterophyllum nahe verwandten L. pratense Serres sind die Gebirge 
SO.-Frankreichs und O.- und SO.-Spaniens. 2. atlanticum (Ball.) Thell. ist mir nur aus 
dem marokkanischen Atlas bekannt. Unter dem Namen L. hirtum (L.) DC. habe ich 
mit dem Range von Ssp. eine gróssere Zahl (7) von Formen vereinigt, die zwar mor- 
phologisch Übergünge aufweisen, aber teilweise geographisch getrennt sind. Die Ssp. 
eu-hirtum 'Phell. bewohnt vorzugsweise die tieferen Regionen Südeuropas (von Spanien 
bis Griechenland) und lässt sich über die ägäischen Inseln bis zum Libanon verfolgen; 
die Ssp. nebrodense (Raf.) Thell. enthält Gebirgsbewohner von Süditalien, Sizilien, 
Griechenland und Kreta; die Ssp. dhayense (Munby) Thell. ist auf die montane Region 
des algerischen Atlas beschränkt, die Ssp. petrophilum (Coss.) Thell. auf die Gebirge 
SO.-Spaniens (Sierra Nevada etc.), die Ssp. stylatum (Lag. & Rodr.) Thell. auf die 
Sierra Nevada Spaniens und die Gebirge Marokkos; die Ssp. oxyotum (DC.) Thell. ist 
mit Sicherheit nur aus Korsika und Kreta bekannt, und die Ssp. calycotrichwm (Kunze) 
Thell. endlich ist Südspanien und Marokko gemeinsam. 4. glastifoliwm Desf. und L. rigi- 
dum Pomel sind endemische Produkte des algerisch-tunesischen Atlasgebietes. Das kleine 
Areal vieler Arten und Unterarten lässt in $ Lepi« eine erdgeschichtlich junge, noch 
sehr variationsfähige Gruppe erkennen, womit die schwierigen morphologischen Abgren- 
zungen innerhalb derselben in vollem Einklang stehen. Sehr bemerkenswert ist das 
spanische L. Cardamine L. als Zwischenform, die 8 Lepia mit S Nasturtioides verbindet 
und daher als der Stammform der Sektion Lepia nahestehend betrachtet werden dürfte; 
nach dem Bau der Frucht gehört sie nämlich zu 8 Nasturtioides SS Dileptium, hat aber 
den Habitus (leierfórmig gefiederte Grundblütter mit rundlichen, stumpfen Abschnitten, 
ziemlich breite, am Grunde geóhrte Stengelblütter, wagrecht abstehende, dicht ab- 
stehend grauhaarige Fruchtstiele etc.) mit 8 Lepia gemeinsam. — Für die 2 Arten von 
8 Lepiocardamon dürfte der Entstehungsherd im Orient zu suchen sein; JL. spinosum 
Ard. findet sich in den Balkanländern, Kreta, Kleinasien, Syrien und Palästina, ausser- 
dem (durch rezente Verschleppung) im westlichen Mittelmeergebiet (Balearen, Südspanien); 
L. Aucheri Boiss. bewohnt Mesopotamien, Persien, Affghanistan, Belutschistan und Tur- 
kestan und tritt ausserdem vereinzelt (adventiv?) in Syrien und Ägypten auf. — Die 


I 65] 65 


einzige Art der Sektion Cardamon, L. sativum L., besitzt Wildformen in Abessinien, 
Kordofan, Ägypten, Sinai, Arabien, Palästina, Syrien, Mesopotamien, Persien, Ostindien 
(Panjab) und im westlichen Himalaya; ausserdem kommt die Art fast auf der ganzen 
Erde kultiviert und verwildert vor, ferner in Ägypten und Europa als Unkraut unter 


Lein. — Der Umstand, dass sämtliche 4 genannten Sektionen — und ebenso die noch 
folgende — Vertreter im Orient aufweisen, sowie die Tatsache, dass sich gerade hier 


die mit Lepidiwm nächstverwandten (vom Typus unserer Gattung abgeleiteten) Genera 
(Hymenophysa, Stroganovia) finden, zeigen deutlich, dass die Gattung Lepidium hier in 
progressiver Entwicklung begriffen ist, d. h. dass im Laufe geologischer Zeiten hier 
ein Zerfall in einzelne kleinere Genera zu erwarten ist, während in anderen Gegenden, 
wo ebenfalls Formenmannigfaltigkeit herrscht (z. B. Nordamerika), die Variation weder 
generische noch auch nur Sektions- Merkmale betrifft, mithin eine Entwicklung des 
Stammbaumes mehr in die Breite vor sich geht. — Für die Herkunft der Sektion 
Nasturtioides als ganzes gilt, da ihr Verbreitungsareal mit dem der ganzen Gattung 
identisch ist, das oben über diese Gesagte. Zwecks phylogenetisch-pflanzengeographischer 
Betrachtungen sind wir genötigt, $ Nasturtioides — grösstenteils ohne Rücksicht auf die 
Subsektionen, die, wie schon erwähnt, meist nur klassfikatorischen Wert haben — in 
einzelne Artengruppen zu zerlegen, und zwar wollen wir diese, nach Kontinenten, bezw. 
Kontinentgruppen gesondert, im Folgenden rasch durchgehen. 


1. Eurasien und Afrika. 


Nördlich extratropische Gebiete der 3 Teilkontinente. — 88 Döleptium: Von 
den 2 ausgesprochen makropetalen Arten L. subulatwum L. und LL. Cardamine L. bewohnt 
ersteres Zentral-, Ost- und Südspanien und das marokkanisch-algerische Atlasgebiet, 
letzteres ist ein endemischer Halophyt der zentralen oder neukastilischen Steppe Spaniens; 
der angebliche Bastard der beiden Arten, L. ambiguum Lange, scheint mir eher eie 
.Form von Z. subulatum zu sein (siehe den speziellen Teil). Die 4 mikropetalen oder 
apetalen Spezies dieser Subsektion, die als Grex Ruderalia zusammengefasst werden können, 
weisen folgende Areale auf: £L. ruderale L. bewohnt fast ganz Europa (z. T. infolge 
rezenter Einwanderung mit Hülfe der modernen Verkehrsmittel), Kleinasien, Armenien, 
Mesopotamien und das kaukasisch-kaspische Gebiet und findet sich ausserdem sehr spo- 
radisch (und wohl nur verschleppt) in Sibirien (Barnaul!, Irkutsk!) und in der Mand- 
schurei (am Kerulen!), ferner adventiv in anderen Erdteilen (z. B. Nordamerika); die 
übrigen Angaben aus Asien (China, Hoch- und Innerasien etc.) sowie von der Süd- 
hemisphäre (Südamerika, Südafrika, Australien) und aus dem tropischen Afrika (Angola, 
Abessinien) beruhen, soweit ich Belege dafür sah, ausschliesslich auf der Verwechslung 
mit anderen, teilweise allerdings ähnlichen Arten. 2. pinnatifidum Ledeb. (nel. L. fasti- 
giatum Ledeb.) besitzt sein Areal von den Steppengebieten um das kaspische Meer 
(besonders am Unterlauf der Wolga) durch Turkestan und Affghanistan bis nach Kaschmir. 
L. apetalum Willd. findet sich in Hoch- und Innerasien vom Himalaya, Hindukusch und 


A Thellung, Lepidium. 9 


66 [1, 66 


Altai ostwärts bis an den pacifischen Ozean; L. capitatum Hook. f. & Thoms. endlich ist 
ein endemisches Produkt des tibetanischen Himalaya und der ostwürts daran sich 
schliessenden chinesischen Gebirgsländer. [Zu 88  Dileptiwm gehören auch die in 
Europa hin und wieder eingeschleppten nordamerikanischen L. virginicum L., L. den- 
siflorum Schrad. und L. »eglectum "Thell.] — S8 Lepidiastrum: L. perfoliatum L. (mor- 
phologisch zwischen $88 Dileptium, Lepidiastrum und Monoploca schwankend!) bewohnt - 
Südosteuropa (Österreich-Ungarn von Wien an östlich, sämtliche Balkanländer und Süd- 
russland) und tritt im übrigen Europa hie und da adventiv auf; in Asien: von Klein- 
asien, Syrien und vom Kaukasus ostwärts bis an die innerasiatischen Hochgebirge, 
Dsungarei, West-Sibirien. L. vesicarium L. ist in seiner Verbreitung auf Kaukasien, 
Armenien und Persien beschränkt. Das Areal von L. cartilagineum (J. Mayer) Thell., 
einer ausgesprochenen Salzpflanze, umfasst Osteuropa (Nied.-Österreich, Ungarn, Süd- und 
Ostrussland) und Südwestasien (Kleinasien, Armenien, Kaukasien, Persien, Belutschistan, 
Affghanistan, Turkestan, lli-Gebiet, Dsungarei); die Ssp. caespitosum (Desv.) Thell. ist 
nur aus Kleinasien und Armenien bekannt.  L.(?) Kirilowii Trautv. (Stroganovia inter- 
media Kar. & Kir.) scheint ein Endemismus der dsungarischen Gebirge (Alatau, Tarbagatai, 
Thianschan etc.) zu sein. Unter dem Namen 2. latifolium L. habe ich eine Anzahl von 
Sippen vereinigt, die in ihrer Gesamtheit über die ganze nórdliche extratropische Zone 
der Alten Welt (mit Ausnahme der höheren Breiten) zerstreut sind. Die Ssp. eu-latifolium 
Thell. nimmt den westlichen Teil des Areals der Gesamtart ein; nur sie findet sich in 


Nordafrika und Europa, und zwar ist sie über den letzteren Erdteil — ausser dem 
hóheren Norden — ziemlich gleichmüssig verbreitet (an salzhaltigen Orten wohl als 


ursprünglich wild, sonst als verwildert, bezw. in anderer Weise adventiv zu betrachten), 
ausserdem bewohnt sie den Orient (von Kleinasien und Syrien bis Affghanistan), Tibet, 
das kaspische Gebiet, Turkestan und die Dsungarei und findet sich endlich als Relikt 
früherer Kultur eingebürgert in Mexiko. Die Ssp. sibiricum (Schweigg.) Thell. ( L. affine 
Ledeb.) bewohnt Persien, Affghanistan, Turkestan, das westsibirische Tiefland und |. 
namentlich das innerasiatische Hochland vom Himalaya und Altai ostwärts bis zum 
pacifischen Ozean; die Ssp. obtusum (Basiner) Thell. ist aus Tibet, Turkestan, der Dsun- 
garei, von Altai und aus der Wüste Gobi bekannt, die Ssp. amplexicaule (Willd.) Thell. 
aus Turkestan, der Wüste Gobi, Dsungarei, Mongolei und vom Altai. In ähnlicher 
Weise ist L. /yratum L. (sens. ampl.) aus mehreren Subspezies zusammengesetzt, die in 
ihrer Gesamtheit über Südrussland, das kaspisch-aralensische Steppengebiet, Kaukasien, 
Armenien, Persien, Turkestan und die Dsungarei zerstreut sind; davon ist die Ssp. eu- 
lyratum Thell. nur aus dem östlichen Kaukasien und Armenien bekannt, die Ssp. coronopi- 
folium. (Fisch.) Thell. aus dem kaspisch-aralensischen Gebiet (namentlich an der unteren 
Wolga) und der Dsungarei, und die Ssp. lacerum (C. A. Mey.) Thell. bewohnt in 6 geo- 
graphisch ziemlich getrennten Varietäten Südrussland, Persien, Turkestan, das aralensische 
Gebiet und die dsungarisch-kirgisische Steppe. L. graminifolium L. ist eine vorzugsweise 
mediterrane Art, sie findet sich in Süd-, West- und Südost- (in einzelnen mediterranen 


I, 67] 67 


Ausstrahlungen auch in Zentral-) Europa, im algerischen Atlas, in Kleinasien und Syrien. 
Vielleicht nicht spezifisch davon verschieden ist L. Schweinfuwrthii Thell, das nur in 
einem Exemplar aus Arabien (Jemen) bekannt ist. 

Im tropischen Afrika sind folgende 3 Arten der Sektion Nasturtioides nach- 
gewiesen: In Abessinien L. Armoracia Fisch. & Mey. (in 2 Ssp.; auch in Arabien), das 
seine nächsten Verwandten in den eurasiatischen L. graminifolium L. und L. latifolium L. 
besitzt, und Z. divaricatum Soland. ssp. linoides (Thbg.) Thell, das ganz identisch auch 
im Kapland vorkommt und einen Teil einer über Südafrika und einige an Afrika angren- 
zende Inseln (Ascension, St. Helena, Madagaskar, Maskarenen) verbreiteten Spezies dar- 
stellt; in Angola tritt L. africanum (Burm.) DC. var.(?) aethiopicum (Welw.) Thell. auf, 
wührend die übrigen Varietüten dieser Spezies Südafrika bewohnen. 

Das südliche extratropische Afrika endlich beherbergt eine Reihe (10) von 
Endemismen, die grósstenteils das Kapland bewohnen; nur L. divaricatum Soland. besitzt 
ein weiteres Verbreitungsgebiet, indem es sich in einzelnen Formen auf dem Festland 
von Afrika nach Deutsch-Südwestafrika, in die Oranja-Kolonie und bis zur Delagoabay 
ausdehnt und ausserdem einige Inseln (Mauritius, Madagaskar, St. Helena und Ascension) 
bewohnt, und L. Schinzii Thell. ist nur aus dem Basuto-Land und der Transvaal-Kolonie 
bekannt. — SS Dileptium: L. divaricatum Soland., L. trifurcum Sond. — SS Lepidiastrum: 
Makropetale Arten: L. bipinnatum "Thunbg., L. flexwosum Thunbg. (steht dem eurasia- 
tischen L. cartilagineum (J. May.) Thell. sehr nahe); mikropetale oder apetale Arten 
(von den Autoren häufig mit dem eurasiatischen L. ruderale L. verwechselt): L. pinna- 
lum Thunbg. (non Sond.), L. decumbens Desv., L. africanum (Burm.) DC., L. desertorum 
Eckl. & Zeyh., L. myriocarpum Sond. und L. Schinzii Thell. (letzteres dem 2. trifurcum 
Sond. sehr nahestehend). 


2. Amerika. 


Nord- und Zentralamerika. — SS Lepidiastrum: L. Jaredi Brandegee (Kali- 
fornien) und Z. »anım Wats. (N. Nevada) kenne ich nur nach der Beschreibung; ZL. la- 
tifolium L. (aus Eurasien) ist in Mexiko eingebürgert. — $$ Monoploca: Hieher gehört 


eine natürliche Artengruppe, die Alyssoidea, bestehend aus 7 Felsen- und Wüstenpflanzen 
der Rocky Mountains und der ihnen im Westen vorgelagerten Gebirge und Wüsten, 
nämlich: £L. flavum "Torr. (Ariz., Kalif., Nevada), L. alyssoides Gray (Nord-Mexiko, West- 
Texas, New Mexiko, Ariz., Nevada, Utah, Color.), L. montanum Nutt. (N. Mex., Ariz., 
Kalif., Utah, Idaho), L. scopulorum Jones (N. Mex., Nevada, Utah, Color; Wyom.), 7. 
Vaseyanum Thell. (West-Texas, N. Mex., Color.), L. integrifolium Nutt. (Utah, Wyom.), 
und Z. Fremontü Wats. (Ariz., Kalif, Nevada). Die geringe Verbreitung und die 
Schwierigkeit der morphologischen Abgrenzung einiger Arten lassen in den Alyssordea 
eine erdgeschichtliche junge und noch ziemlich variationsfähige Gruppe erkennen (ähnlich 
der mediterranen Sektion Lepia.) — SS Dileptium: Grex Virginica. Da die hiehergehörigen 
Arten teilweise ruderal und adventiv auftreten, sind die Grenzen der ursprünglichen 


68 [I, 68 


Verbreitungsgebiete vielfach verwischt und umschliessen nicht so kompakte Areale, wie 
dies z. B. bei den nahe verwandten eurasiatischen Ruderalia der Fall ist. Immerhin 
lässt sich feststellen, dass L. virginicum L., das heute über die ganze Union und Mexiko 
verbreitet ist und ausserdem in Kanada, Guatemala, Westindien, den Azoren, Canaren, 
Madeira und als Adventivpflanzen in den verschiedensten Teilen der übrigen Erde auf- 
tritt, seinen Ursprung mit grósster Wahrscheinlichkeit im südlichen Teil von Nordamerika 
genommen hat, da die Art hier den gróssten Formenreichtum aufweist und Abarten 
bildet, die zu verwandten Spezies überleiten (eine Varietüt, var. Pavoniamwm Thell., ist 
nur aus dem südamerikanischen Columbien bekannt, mithin ist die Art wohl auch in 
gewissen Teilen von Südamerika als ursprünglich wild zu betrachten). Umgekehrt ist 
L. densiflorum Schrad. entschieden nördlichen Ursprungs, obwohl auch diese Art heute 
im grössten Teil der Union anzutreffen ist; denn einerseits liegt das Schwergewicht ihrer 
Ausbreitung im britischen Nordamerika (nach Hooker Fl. Bor. Am. I. [1840] p. 68 
„from Hudson's Bay to the Pacific, and from lat. 50° to 68?*, mithin bis in die Polar- 
zone!), und anderseits finden sich auch die 2 mit L. densiflorum nüchstverwandten Arten, 
L. ramosissimum A. Nelson und L. Bourgeauanum Thell., in den nórdlicheren Staaten 
der Union und in Kanada (ersteres in Colorado, Wyoming, im Yellowstone-Nationalpark 
und im Saskatchawangebiet, letzteres nur am letztgenannten Ort).  L. neglectum Thell. 
ist mir aus Texas, Kansas, Illinois, New York und von Washington D. C. bekannt ge- 
worden (ausserdem, wie auch L. densiflorum, als Adventivpflanze aus Europa). und zwar 
beziehen sich, wie es scheint, sämtliche Vorkommnisse auf künstliche Standorte; die 
Urheimat der Art ist somit noch unbekannt.  L. divergens Osterhout, das ich nur der 
Beschreibung nach kennte, dürfte wohl eine Form von L. densiflorum oder L. ramosissi- 
mum sein. — Sehr bemerkenswert ist L. idahoönse Heller (Idaho) durch die eigentüm- 
liche Mittelstellung, die es zwischen den Alyssoidea (SS Monoploca) einerseits und den 
Virginica (8S Dileptium) anderseits einnimmt; mit der ersteren Gruppe hat es nämlich 
den Bau der Blüten (sehr ansehnliche Krone, komplettes Andreceum), mit der letzteren 
(besonders mit L. virgimicum L. selbst) dagegen den vegetativen Aufbau (Blattform, 


Haare) und den Typus der Frucht — mit Ausnahme des Griffels, der durch etwas 
deutliehere Ausbildung ebenfalls auf die Alyssoidea weist — gemeinsam. Ob es sich 


um eine der gemeinsamen Stammform beider Gruppen nahestehende, oder aber um eine 
ursprünglich durch Kreuzung entstandene ,hybridogene* Art handelt, dürfte schwer zu 
entscheiden sein. L. austrinum Small (Texas, Mexiko) stellt eine Übergangsform zwischen 
den Virginica und L. lasiocarpum Nutt. dar; mit den ersteren hat es die nicht kompri- 
mierten Fruchtstiele, mit dem letzteren die Behaarung gemeinsam. — Die Nord- und 
Zentralamerika angehórigen Arten der Grex Bipinnatifida sollen, da der Schwerpunkt 
der Verbreitung dieser Gruppe in Südamerika liegt, spüter im Zusammenhang mit den 
übrigen Spezies besprochen werden. — Durch den mit den Fruchtflügeln verwachsenen 
Griffel sind sehr auffällig und erinnern durch dieses analoge Verhalten etwas an $ Lepia 
die zentralamerikanischen L. Gerlofjianum Vatke (Mexiko, Guatemala) und £L. Schaffneri 


I, 69] 69 


Thell. (Mexiko). L. sordidum Gray (Mexiko, Texas) bietet durch seine keuligen (drüsigen ?) 
Haare ein frappantes Analogon zu dem innerasiatischen L. apetalum Willd.; es liegt 
nahe, für diese beiden sehr nahe verwandten, vikariierenden Arten einen gemeinsamen 
arktotertiàren Ursprung anzunehmen. — Durch deutlich zusammengedrückt - abgeflachte 
Fruchtstiele sind ausgezeichnet: L. nitidum Nutt. (pacifisches Gebiet der Union), das die 
nüchstverwandte Art im LL. chilense Kunze (Chile) besitzt, L. lasiocarpum Nutt. (Mexiko, 
Weststaaten der Union) und die ebenfalls auf das westliche Gebiet der Union beschrünkte 
Grex Oxycarpa, eine junge, entwicklungsfühige Gruppe, deren folgende 5 Spezies teil- 
weise ziemlich schwer gegen einander abzugrenzen sind:. L. latipes Hook. (Kaliforn.), 
L. oxycarpum Nutt. (Kaliforn.), L. dietyotum Gray (Kaliforn., Nevada, Oregon, Idaho, 
Washington), L. acutidens (Gray) Howell (Kalif., Oregon) und £L. oreganwm Howell (Oregon). 

Südamerika. — S88 Lepidiastrum: L. Philippianum (©. Kuntze) Thell. ist eine 
isoliert stehende Art der Anden von Chile und Bolivia. — 88 Dileptium und Monoploca 
(sind hier nicht scharf geschieden oder trennen gerade nächstverwandte Arten oder 
Subspezies der gleichen Art von einander): Zur Grex Gelida gehören 3 Arten der alpinen 
Region der Anden von Peru, Bolivia, Chile und Argentinien, die durch Zwergwuchs und 
reichliche Blattreste am Grunde der Stengel sich dem Typus der alpinen Polsterpflanzen 
nähern, nämlich: L. depressum Thell. (Bolivia), L. Meyeni Walp. (Peru, Bolivia, Argen- 
tinien) und £L. brevicaule Barn. (Chile). —  L. quitense Turez. (Ecuador) steht in Süd- 
amerika ziemlich isoliert da; seine nächsten Verwandten sind die nordamerikanischen 
Alyssoidea. Auch L. Fraseri Thell. (Ecuador) und L. Cumingranum Fisch. & Mey. (in 2 Ssp. 
in Chile; vielleicht gehört auch das chilensische LL. spathulatum Phil. hieher) sind einzel- 
stehende Arten. Von den 4 Spezies, die ich als Grex Oblanceolata zusammenfasse, bewohnt 
L. Trianae Thell. [88 Monoploca!] Columbia und Bolivia, Z. eyelocarpum "Thell. [88 Mono- 
ploca| Peru, L. ecuadoriense Thell. |S$ Dileptiwn!]| Ecuador und Z. Chichicara Desv. 
[88 Dileptiwn| Peru und Bolivia (in einer Var. auch Ecuador). L. myrianthum Phil. vertritt 
den Typus des L. ruderale in Chile. Z. chilense Kunze (Chile) steht dem Z. nitidum Nutt. 
( Weststaaten der U. S. A.) sehr nahe und würde, bestünde nicht eine so weite geographische 
Trennung, demselben vielleicht richtiger als Ssp. untergeordnet werden. — Die Grex Bi- 
pinnatifida endlich stellt eine natürliche und ziemlich scharf umschriebene Gruppe dar, deren 
Vertreter durch Nord-, Zentral- und Südamerika (hier vom Aequator bis zur äussersten Süd- 
spitze) zerstreut sind — nach dem eingangs über die Verbreitung der ganzen Gattung Ge- 
sagten selbstredend mit Ausschluss der tiefer gelegenen tropischen Gebiete. Beginnen wir 
mit Nord- und Zentralamerika, so treffen wir hier folgende 5 Arten: L. oblongum Small 
(Indian Territory), das ich nur der Beschreibung nach kenne, ist vielleicht nicht ver- 
schieden von Z. retieulatum Howell, dessen Verbreitungsgebiet sich über Mexiko, Arkansas, 
New Mexiko, Arizona und Kalifornien erstreckt (ausserdem wurde die Pflanze auch schon 
adventiv in Europa und Australien beobachtet). Das kalifornische £L. Robinson Thell. 
stellt eine bemerkenswerte Zwischenform zwischen L. reticulatum und L. virginicum L. 
dar, indem es mit der ersteren Art die fiederspaltigen Blätter und die sympodiale Ver- 


70 [I, 70 


zweigung, mit der letzteren dagegen die deutlicheren Kronblätter und die abstehenden, 
die kreisrunde Frucht an Länge übertreffenden Fruchtstiele gemeinsam hat; auch hier 
muss die Frage, ob es sich um eine Reliktform des phylogenetischen Überganges oder 
um eine hybridogene Spezies handelt, wohl offen gelassen werden.  L. pubescens Desv. 
bewohnt einerseits Kalifornien, anderseits in ganz identischer Form auch Chile und Peru. 
Die naturgemäss sich aufdrüngende Frage, ob vielleicht das eine Areal eine auf Ver- 
schleppung zurückzuführende Dependenz des anderen darstellt, wird sich erst dann ent- 
scheiden lassen, wenn beide Verbreitungsgebiete einmal genau bekannt sein werden. 
Der Umstand, dass die nächstverwandte Art, L. subvaginatum Thell., sich in Chile findet, 
deutet heute schon darauf hin, dass, wenn man das eine der beiden Vorkommnisse als 
nieht ursprünglich spontan auffassen will, der Ursprung der Art in Südamerika zu suchen 
ist. L. costaricense 'Thell. ist mir nur aus dem Hochland von Costariea (in einer abwei- 
chenden Form auch aus Nicaragua oder Guatemala) bekannt. — Die S8 spezifisch süd- 
amerikanischen Arten der Bipinnatifida weisen folgende pflanzengeographische Verhältnisse 
auf: L.abrotanifoliwm Turez. findet sich in Ecuador, Peru und Bolivia als Gebirgsbewohner; 
L. bipinnatifidum Desv. bewohnt Columbia, Ecuador, Peru und Bolivia; südlich folgen, als 
mit L.bipinnatifidum nahe verwandte vikarisierende Arten, die chilensischen L. pubescens 
Desv. (wie schon erwähnt, auch in Kalifornien), L. subvaginatum Thell. und Z. auriculatum 
Regel & Keke., während das mit 2. awriculatwm nächstverwandte JL. calycimum Godr. 
auf der Ostseite des Kontinentes vikarisierend in Argentinien, Uruguay, Paraguay und 
Südbrasilien auftritt (einmal auch adventiv in Europa). L. Rahmeri Phil., das den übrigen 
Bipinnatifida etwas ferner steht, ist auf Nord-Chile beschränkt. Die 2 noch bleibenden, 
unter sich nahe verwandten Arten, L. bonariense L. und LL. spicatum Desv., verteilen sich 
in der Weise, dass L. bonariense Südbrasilien, Uruguay (wohl auch Paraguay) und Ar- 
gentinien südwürts etwa bis zum Rio Negro bewohnt (an einzelnen Stellen finden auch 
Übergriffe über den Kamm der Anden ins chilensische Gebiet statt), während L.spicatum 
über Patagonien (vom Rio Negro an südlich) und die Lünder um die Magalhaensstrasse 
verbreitet ist. Das Verhalten einiger Bipinnatifida illustriert die bei Anwendung der 
geographisch-morphologischen Methode monographischer Bearbeitung (im Sinne R. v. Wett- 
steins) häufig sich ergebende pflanzengeographische Regel, dass gerade die nüchstver- 
wandten Arten (z. B. L. aurieulatum und calycinum, L. bipinnatifidum und pubescens, L. 
bonariense und spicatum) räumlich getrennt sind, während die Areale ferner stehender 
Arten keine gegenseitige Abhängigkeit aufweisen (so findet sich L. calyeinum mitten im 
Verbreitungsgebiet von L. bonariense). 


3. Australien und Polynesien. 


Die diesen geographischen Gebieten eigenen Arten der Sektion Nasturtioides lassen 
sich — ohne Rücksicht auf die Subsektionen — auf 5 natürliche und ziemlich scharf 
charakterisierbare Artengruppen verteilen. a) Die 7 Arten der Grex Monoplocoiden 
(grösstenteils zu 88 Monoploca gehörig) sind ausschliesslich Bewohner des Festlandes von 


171] 71 


Australien, und zwar sind sie in ihrer Gesamtheit in sämtlichen Gebieten desselben (auch 
im tropischen Teil) vertreten. Z. monoplocoides F. v. Muell. bewohnt die östliche Hälfte 
des Kontinentes (Vict., S.-Austr., N. S. Wales, Queensl.), LL. pedicellosum F. v. Muell. (mir 
nur nach der Beschreibung bekannt) N.-Australien, L. strongylophylluum F. v. Muell. (móg- 
licherweise keine einheitliche Art) Queensland, S.- und W.-Australien; L. rotundum (Desv.) 
DC. S.- und W.-Australien; L. leptopetalum F. v. Muell. findet sich im extratropischen Teil 
(Vict., N. S. Wales, S.- und W.-Austr.); L.linifolium (Desv.) Steud. ist nur aus W.-Australien 
bekannt; L. phlebopetalum F. v. Muell. endlich bewohnt den ganzen extratropischen Teil 
(Viet., N. S. Wales, S.-Austr., Alexandraland, W.-Austr.). — b) Als Grex Papillosa fasse ich 
3 Arten des extratropischen Australien zusammen: Z. papillosum F. v. Muell. (Vict., N. S. 
Wales, S.- und W.-Austr.), L. Drummondii Thell. (W.-Austr.) und L. Mwellerà Ferdinandi 
Thell. (S.-Austr.). — e) Die 11 Arten der Grex Oleracea bewohnen in ihrer Gesamtheit Süd- 
und Südostaustralien, Tasmanien, Neuseeland und einige Inseln des pacifischen Ozeans. 
L. foliosum Desv. findet sich im südlichen West- und in Südaustralien, Neusüdwales, Victoria, 
Tasmanien und einigen benachbarten kleinen Inseln. £L. Howei insulae Thell. ist mir nur 
aus Lord Howes Insel bekannt. Endemische Produkte Neuseelands sind: L. oleraceum 
Forst, L. incisum Banks & Soland., L. Banksii Th. Kirk. und L. obtusatum Th. Kirk. L. bi- 
dentatum Montin findet sich auf einigen Inseln des südpacifischen Ozeans (südlich des 
Aequators). Auf die Hawai-Inseln endlich sind als endemische Sträucher beschränkt: 
L. owaihiense Cham. & Schl., L. Serra Mann, L. Arbuscula Hillebr. und L. Remyi Drake. 
— d) Die Grex Pseudo-Ruderalia, deren Verbreitung sich über den südlichen Teil von 
Australien (W.-, S.-Austr., N. S. Wales, Viet. und Tasmanien erstreckt, stellt das in 
10 Spezies aufgelóste L. ruderale Benth. Fl. Austral, non L. dar, wozu als elfte Art das 
mir nur aus der Beschreibung bekannte £L. Merralli F. v. Muell. (Parkers Range in W.- 
Austr.) kommen dürfte. Meine Zerlegung dieser Gruppe in die einzelnen Spezies kann nur 
als provisorisch, d. h. dem mir zugünglichen spürlichen Material entsprechend, gelten; denn 
ich bin überzeugt, dass, wenn mir reichlicheres Herbarmaterial zur Untersuchung vor- 
läge, das Resultat der diesbezüglichen Studien entweder eine bedeutende Erhöhung, oder 
aber eine namhafte Reduktion der Artenzahl würe. Die mir bekannt gewordenen Spezies 
sind folgende: ZL. puberulum Bunge (West-Australien), L. pseudo-ruderale Thell. (Süd- und 
West-Australien; dies ist diejenige Art, die dem eurasiatischen L. rwderale L. habituell 
am nächsten kommt), L. hyssopifolium Desv. (Süd-Australien, Victoria, N: S. Wales), L. 
sagittulatum Thell. (N. S. Wales), L. fasciculatum Thell. (Victoria), L. pseudo-tasmanicum 
Thell. (Tasmanien), L. Desvauxii Thell. (West-Australien, Victoria, Tasmanien), L. tas- 
manicum 'Thell. (Tasmanien), L. Aschersonii Thell. (Süd-Australien ?) und L. dubium Thell. 
(Victoria). — e) Die Gruppe der Neozelandica endlich umfasst 3 Endemismen Neusee- 
lands: L. sisymbrioides Hook. £., L. Kirkii Petrie und L. tenwicaule Th. Kirk. 


B. Pars systematica. 


I. Diagnosis generis Lepidii ). 


Plantae annuae, biennes, perennes, suffruticosae vel fruticulosae. «dix specierum 
annuarum et biennium tenuis, fusiformis, pallida; perennium crassior, saepe superne 
ramosa et inde multiceps, apice rudimentis foliorum delapsorum vestita et in rosulam 
foliorum basilarium desinens. Cales modo solitarii e centro rosulae basilaris enascentes, 
modo complures ex axillis foliorum basilarium vel eorum rudimentorem, erecti usque 
decumbentes, cylindriei (interdum leviter striati) vel anguloso-sulcati, saepissime pilosi pilis 
semper unicellularibus et simplicibus, rectis vel curvatis, cylindricis vel apice attenuatis 
vel claviformi-incrassatis (fig. 9, p. 54), fere semper foliosi et pyramidato- vel corymboso- 
ramosi. Folia varia; modo tenuia, modo membranacea usque coriaceo-crassiuscula, lineari- 
subulata usque suborbiculata, integerrima vel repanda vel dentato-serrata vel pinnatilobata 
vel pinnatifida vel 1 —5-pinnatipartita vel -pinnata, basi quasi in petiolum attenuata usque 
profunde cordato- vel sagittato-auriculata, plerumque pilis eis caulis similibus pilosa; caulina 
inferiora magis divisa quam superiora (fig. 1, p. 38). AKacemi saepius in ramis et eorum 
ramificationibus terminales et axillares, rarius a ramulis axillaribus superati et inde folio 
oppositi, floriferi plerumque corymbosi, fructiferi fere semper elongati (raro [L. latifolium 
L. ete.| omnes corymboso-abbreviati, aut praeter racemos terminales elongatos etiam 
racemi axillares corymbosi exstantes). Flores satis conspicui usque valde inconspicui, fere 
semper hermaphroditi (subdieci in L. sisymbrioideo Hook. f.). Sepala orbiculata usque 
lineari-lanceolata, leviter concava, inter se aequalia, basi non saccata, albo- vel rubello- 
marginata, interdum subpersistentia. Petala varia, satis conspicua et calyce subduplo 
longiora usque rudimentaria vel nulla, saepe distincte unguiculata, rudimentaria filiformia 
vel setacea, filamentis vel glandulis saepe similia, ceterum alba vel albida vel rarius rubella 
(L. sativum L., L. spinosum Ard. etc.) vel flava ( L. glastifolium Desf., L. perfoliatum L., L. 
Jlawwum Torr.). Stamina quoad numerum et positionem varia: 2 -j- (2 »€ 2) vel 2+2 vel 0 -4- 
(2 »« 2) vel 0 -- (2 4- 1) vel 0 4- (2 »« 1) (fig. 2, p. 39); antherae quadriloculares, defloratae 
saepe recurvatae; filamenta interdum brevia et basi incrassata. Glandulae 4-6, a numero 


!) Bibliographiam et synonyma generis vide p. 30/31. 


I, 73] 73 


et positione staminum dependentes (fig. 3, p. 41), tuberculiformes usque filiformi-elongatae ; 
medianae lateralibus fere semper minores et plerumque inter, raro intra vel extra filamen- 
torum geminatorum bases sitae, saepe etiam nullae. Racemorum fructiferorum axis aeque ae 
caulis et rami modo cylindricus, modo anguloso-sulcatus, interdum crassus rigidus et apice 
spinescens; pedicelli gracillimi usque satis crassi, cylindrici usque complanto-compressi, 
suberecti usque horizontaliter patentes, saepe extrorsum arcuati, silicula dimidio breviores 
usque triplo longiores. Silieula angustisepta, a dorso compressa, bilocularis!), plerumque 
bivalvi-dehiscens (non nisi in L. Draba L. et L.heterophyllo (DC.) Benth. var. alatostylo 

(Townsend) Thell. indehiscens), late cordato-ovata vel transverse elliptica vel orbiculata vel 

ovata vel elliptica vel obovata vel rhombica (fig. 5, p. 45), exalata et apice integra aut + 

alata et apice emarginata, stylo haud raro ad alas adnato (fig. 4); valvulae carinatae vel 

alatae, maturae saepe reticulato-alveolatae, glabrae vel pilosae; replum basi saepe dilatatum 
et inerassatum ; septum lanceolatum usque ellipticum, saepe leviter rhombicum, haud raro 
semilunato- sursum curvatum; stylus satis elongatus usque subnullus, stigmate saepe dis- 

tineto subcapitato, plerumque circumcirce aequali vel supra repla magis aucto, raro (L. 

Draba.L ) supra carinas valvarum magis producto (fig. 6, p. 46). Semina in loculis solitaria 

(rarissime 2 juxtaposita), ex loculi apice pendentia, ellipsoidea vel ovoidea, + compressa, 

sublaevia usque leviter alveolato-tuberculata, sub aqua mucilaginosa, margine exteriore 

interdum anguste membranaceo-alata (fig. 7); embryo notorrhizus vel (rarius) oblique pleu- 
rorrhizus, cotyledonibus linearibus usque suborbiculatis, semper ultra embryonis curvaturam 

nascentibus et inde basi transverse plicatis, interdum medio iterum plicatis (fig. 8, p. 48). 

Descriptae sunt species ca. 315, quarum 40 ex genere excludendae, 125 pro synony- 

mis vel varietatibus, 27 pro subspeciebus habendae; remanent bonae species ca. 123 

(sensu lato; cum subspeciebus ca. 150), per totius terrae regiones subtropicas et temperatas 

distributae, rarae in regione tropica. Plantae ex origine saxicolae (saepe regionum edi- 

tarum), arenicolae, salinicolae et desertorum, sed hodie nonnullae ruderales. 
Genera affınra differunt: 

Hymenophysa et Ochthodium: silicula subglobosa, fere latisepta; 

Stroganovia: silicula latisepta et basi cuneata (in Lepidio raro fere latisepta et simul 
basi + rotundata); 

Coronopus: septo anguste lineari, silicula aut indehiscente aut in 2 coccos monospermos 
dehiscente, seminibus non mucilaginosis; 

Stubendorffia: silicula pendula, basi cuneata, biloculari sed monosperma, indehiscente, 
eircumeirce alata (in Lepidio silieula nunquam pendula, raro basi cuneata et simul 
superne tantum alata et dehiscens); 

Subularia et Teesdalea: seminibus in utroque loculo binis vel compluribus superpositis ; 

Iberis, Aethionema?) Thlaspi, Cochlearia (= Cochleariüinae): cotyledonibus ad 
embryonis curvaturam nascentibus, glandulis medianis semper nullis ; 

!) raro triloeularis (2. sativum L. var. trivalve) vel 4-locularis (forma monstrosa L. pratensis Serres). 
?) Item verisimiliter etiam Acanthocardamum Thell. 1906. 
A. Thellung, Lepidium. 10 


74 


1, 74 


Capsella: pilis, saltem partim, ramosis; 
Hutchinsia: pilis partim ramosis vel cotyledonibus ad embryonis curvaturam nascentibus ; 
Brachycarpaea (Thelypodieae-Heliophilinae): stigmate cirvcumcirce aequali, stylo indi- 


15; 


viso vel supra valvarum carinas elongato vel subreflexo, cotyledonibus elongatis. 
transverse biplicatis. 


II. Clavis sectionum (Fig. 10, p. 56). 


Silieula indehiscens, neque alata neque emarginata, leviter tantum carinata, turgida ; 
stylus liber, elongatus (cum minimum !/s longitudinis septi adaequans), gracilis. 
Stigma supra valvarum carinas magis productum. Cotyledones paulo tantum ultra 
embryonis curvaturam nascentes. Flores completi. Pedicelli fructiferi graciles, patentes, 
quam silieula (sine stylo) duplo vel triplo longiores. — Spec. unica in Eurasia et 
Africa boreali, praeterea adventicia. 
8I. Cardaria (Desv.) DC. (p. 75 et 84). 
Silicula dehiscens (raro indehiscens et simul alata). Stigma circumeirce aequale vel 
supra repla magis auctum. Cotyledones conspicue ultra embryonis curvaturam na- 
scentes. 
2. Silicula, saltem apice, alata (peranguste tantum in L. rto (L.) DO. ssp. stylato 
(Lag. & Rodr.) Thell.), alis ad stylum + adnatis. Pili graciles, nunquam claviformes. 


3. Pedicelli fructiferi + horizontaliter patentes, cylindrici vel subangulosi, sili- 
culae subaequilongi. Stylus lobos alares superans (raro tantum adaequans). 
Cotyledones integrae. Flores completi. Folia caulina indivisa sessilia, basi 
auriculata vel rotundata. — Spec. 7, praesertim in regione mediterranea, 
praeterea in Europa reliqua et in Oriente, etiam adventiciae. 

SIL Lepia (Desv.) DC. (p. 76 et 90). 


3* (confer etiam 3**). Pedicelli fructiferi erecti, compresso - complanati, quam 
silieula conspicue breviores. Stylus lobis alaribus multo brevior. Cotyledones 
integrae. Flores completi. Folia caulina plerumque pinnatim divisa vel saltem 
lobata, basi attenuata. — Spec. 2 in Oriente et Europa austr.-orient., etiam 
advent. 8 HI. Lepiocardamon Thell. (p. 77 et 117). 


3**. Pedicelli fructiferi suberecti (sub 20— 30? patentes), cylindriei vel leviter 
angulosi, quam silicula conspicue (saepe duplo) breviores. Stylus quam emar- 
ginatura paulo brevior usque paulo longior, cum lobis alaribus brevibus paulo 
tantum connatus. Cotyledones (fere semper) trifidae vel tripartitae. Folia 
caulina ut sub 3*. Confer 8 IV. Cardamon. 


I, 75] 75 


2*. Silicula. exalata vel alata, alis a stylo liberis (exceptis 4 spec. ad $ Nasturtioides 
pertinentibus!)). 

4. Cotyledones (fere semper) tripartitae vel trifidae. Silicula plerumque 5—6 mm 
longa, apice distincte alata et emarginata, pedicello cylindrico, ab axi paulo tan- 
tum (20—30 °) patente longior. Stylus quam emarginatura subbrevior usque sub- 
longior, basi plerumque breviter ad alas adnatus. Flores completi; petala calycem 
conspicue superantia, saepe rubella. Planta satis glabra (parce setulosa), saepissime 


glauco-pruinosa. — Spec. unica in Afr. bor. et in Oriente, praeterea culta et sub- 
spontanea. 8 IV. Cardamon DC. (p. 77 et 121). 


4*. Cotyledones semper integrae. Pedicelli saepius siliculae aequilongi vel longiores 
(cum breviores, tune saepe compresso-complanati), plerumque sub 45— 90° patentes. 
Flores saepe incompleti (petala rudimentaria vel nulla, staminum numerus reductus). 
Planta vix unquam pruinosa. — Spec. ca. 112 per totam generis aream distributae. 
8 V. Nasturtioides (Medik.) Thell. (p. 77 et 126). 
88 Va. Lepidiastrum (DC.) Thell. Silieula non vel vix alata neque emargi- 
nata, stylo (saepe brevissimo) exserto apiculata. 
S8 Vb. Dileptium (Rafın.) Thell. Silicula distincte alata et emarginata; stylus 
inconspicuus, quam emarginatura brevior, rarius fere aequilongus. 
8 Ve. Monoploca (Bunge) Thell. Silicula distincte alata et emarginata; stylus 
emarginaturam superans, rarius tantum ei aequilongus. 


[7^ 


Ill. Distinctio et descriptio specierum. 


a) Species Europaeae, Asiaticae et Africanae. 


Clavis specierum. 


SIL Cardaria (Desv.) DC. (vide pag. 74 et 84). — Spec. unica polymorpha; 
Reg. mediterr., Eur. fere omn. (introd. rec.), Oriens, Sibir. occ., praeterea advent. 
1l. L. Draba L. 


SS JR monoplocoides F. v. Muell. (Austral.); differt a 8 IL.—IV. floribus apetalis, staminibus 
lateralibus nullis et foliis linearibus integerrimis crassiuseulis. 2. Z. flexuosum ''hunbg. (Afr. austr.), diffe- 
rens a $ IIL.—IV. pilis saltem in inflorescentia parlim elaviformi-inerassatis; planta perennis, basi rudimentis 
foliorum comosa; folia erassiusculo-eoriacea, caulina elliptico-lanceolata integerrima, basi rotundata. 3. L. 
Gerloffianum Natke et 4. L. Schaffneri Thell. (Am. centr.) differunt a $ IL—IV. staminibus lateralibus 
nullis, a $ Lepia insuper foliis caulinis basi altenuatis et stylo quam emarginatura breviore, a $ Lepio- 
cardamon et $ Cardamon etiam pecidellis frucliferis gracilibus patentibus, silieulae subaequilongis. 


76 15 02 


8 II. Lepia (Desv.) DC. (vide pag. 74 et 90). 
1l. Planta annua vel biennis. Silicula dense papilloso-squamuloso-asperula, ceterum 
glabra. Styli pars libera cum maximum "» mm longa. Caulis plerumque solitarius 
e centro rosulae basilaris, strictus, rigidus, superne plerumque corymboso-ramosus. 
— Eur. fere omn., Oriens; praeterea advent. 
2. L. campestre (L.) R. Br. 
1*. Planta perennis, basi rudimentis foliorum fibrosis vel membranaceis vestita (ZL. 
glastifolium et L. rigidum interdum biennia, sed styli pars libera 1!'/»—2 mm). 
Silicula non vel leviter tantum squamuloso-papillosa, ceterum glabra vel pubescens 
usque hirsuta. Styli pars libera plerumque cum minimum 1 mm longa, raro brevior 
et tune silicula hirsuta. 


2. Caules complures, ex axillis foliorum basilarium vel eorum rudimentorum enati, 


e basi decumbente ascendentes usque suberecti, saepe flexuosi. Petala alba. 
Racemi satis densi, axi apice nunquam spinescente. 


3. Silicula etiam junior glaberrima; planta reliqua saltem basin caulis versus + 
pubescens vel canescens. Styli pars libera plerumque 1 mm longa. 
4. Alarum latitudo apice !/s—!/. longitudinis septi adaequans. Folia caulina 
basi plerumque manifeste sagittata. 


5. Silicula a basi sensim latius (apice ad !/4 longitudinis septi) alata. Pe- 
dicelli glaberrimi. Caules satis elati (20—30 cm), simplicissimi, saltem 
inferne pilis subreflexis pubescentes. — Gall. austr.-orient., Hisp. orient. 
et austr.-orient. 

3. L. pratense Serres. 

5*, Silicula parte tertia inferiore angustissime, inde ad apicem late (ad '/s 

longitudinis septi) alata. Pedicelli pubescentes vel villosuli. Caules aut 

pumili et simplices aut elatiores et superne + ramosi, pilis patentibus 

+ pubescentes vel villosi. — Eur. occ. 

4. L. heterophyllum (DC.) Benth. 


4*. Alarum latitudo apice !/;s — '/s longitudinis septi adaequans. Planta pumila, 
caulibus simplicibus. Pedicelli, sicut tota planta (excl. silicula) canescenti- 
villosuh. Folia caulina elliptico-oblonga, basi truncata vel rotundata sub- 
exauriculata. — Atlas Marocc. 

5. L. atlanticum (Ball.) Thell. 

3*. Silicula saltem junior pubescens vel hirsuta, rarissime glabra!) Planta valde 
variabilis. — Reg. mediterr. 

6. L. hirtum (L.) DC. 


') L. hirtum ssp. calyeotrichum (Kunze) var. glabrum Willk., cujus silicula glaberrima, differt 
a L.pratensi et L. heterophyllo planta omnino glaberrima et silicula anguste elliptica (fere 1 : 2), a 
L. atlantico planta glaberrima et silieula latius alata, foliis sagittatis; L. hirtum ssp. odyotum (DC.) var. 


-1 
-1 


77) 


2.* Caulis in centro rosulae foliorum basilarium solitarius, saepius erectus et strictus, 
rigidus. Folia glaberrima, margine angustissime membranacea. 

6. Petala (saltem sicca) flava. Sepala 2'/»—3 mm longa. Silicula (6'/s—) 7-9 mm 
longa, (4!/—) 5—6 mm lata, a basi late (apice plerumque ad '/s longitudinis 
septi) alata; valvulae laeves. Racemi fructiferi densi, axi (et plerumque pedicellis) 
+ dense pubescentibus, axi apice vix attenuato neque denudato, non spinescente. 
— Afr. bor. occ. 


7. L. glastifolium Dest. 
6.* Petala alba. Sepala 2—2'/ mm longa. Silicula 41% —6 mm longa, 3—4 mm lata, 
parte tertia inferiore angustissime, inde latius (apice ad '/4— '/s longitudinis septi) 
alata; valvulae leviter squamuloso-papillosae. Racemi fructiferi laxi, axi glaberrimo 
rigido, subulato-attenuato, apice plerumque denudato et subspinescente, pedicellis 

glaberrimis vel raro minutissime pubescentibus. — Afr. bor. occ. 
8. L. rigidwm Pomel. 

8 IL Lepéocardamon "hell. (vide pag. 74 et 117). 

1. Silicula matura 5—6 mm longa, anguste ovata, lobis alaribus ipsorum latitudine ple- 
rumque duplo longioribus, septi longitudinis ca. ?/; aequantibus. Racemi floriferi 
propter sepala et petala satis diu persistentia elongati et subulato-attenuati; fructiferi 
apice attenuati, axi rigido superne nudo et in spinam desinente. Caulis plerumque 
erectus. Folia dissecta lobis angustis. — "Terr. Balcan., Candia, As. min., Syr., Palaest. ; 
Balear. et Hisp. austr. (advent. ?). 9. L. spinosum Ard. 

1.* Silieula matura 3—3'/» mm longa, rectangulari-ovata, lobis alaribus ipsorum latitu- 
dine paulo tantum longioribus, septi longitudinis ca. '/s aequantibus. Racemi floriferi 
capitato-abbreviati, obtusi, fructiferi cylindrici. Caulis plerumque decumbens, divari- 
catim ramosissimus. Folia saepe indivisa, obtuse lobata. — Mesopot., Pers., Belutsch., 
Affghan., Turkest.; praeterea sporadice (advent.?) in Syr. et Aegypt. 

10. L. Aucheri Boiss. 
8 IV. Cardamon DC. (vide pag. 74/5 et 121). 
Spec. unica in Afr. bor. orient. (Abess., Kordofan, Aegypt.) et As. austr.-occ. (Sinai, 

Arab., Palaest., Syr., Mesopot., Pers. Ind. or.); praeterea fere ubrique terrarum cult. 

et, subspont. 

11. L. sativum L. 
S V. Nasturtioides (Medik.) Thell. (vide p. 75 et 126). 

1 (1* p. 80). Silicula apice + distinete emarginata; stylus (cum stigmate) quam emargi- 

natura brevior vel ei aequilongus (83 Dileptium [DC.]). 


leiogynaum Thell, silicula ab initio glaberrima, differt a Z. pratensi pedicellis pubescenlibus, a LL. hete- 
rophyllo silieula angustius (apice ad Yı longitudinis septi) alata, ab utraque specie insuper silicula conspicue 
minore (^ 4 mm longa), a Z,. atlantico silicula minore sed (relative) latiore, basi rotundato-obtusiuscula 
et foliis distincte sagittatis. 


78 [L, 78 


n2 


Stamina 2-1- 4!) Petala alba conspicua, calyce subduplo longiora, distincte unguicu- 
lata, lamima obovata. Silicula ovata, pedicello erecto-patente brevior. Pili cylindrici. 
Racemi fructiferi elongati. 


3. Planta suffruticosa aut saltem perennis, basi rudimentis foliorum delapsorum copiosis 
vestita; folia caulina plantae spontaneae plerumque lineari-subulata integerrima, 
saepe fere acicularia, raro linearia et + dentata. — Hispan., Afr. bor. occ. 

12. L. subulatum L. 

3.* Planta biennis, prima anno rosulam foliorum lyrato-pinnatorum et caulem humilem 
subsimplicem, secundo anno caulem elatum ramosum edens; folia caulina inferiora 
lyrato-pinnata lobo terminali obovato, basi + auriculata, superiora subovata vel 
obovato-oblonga basi + incisa, saepe subauriculata. — Hispan. centr. 

13. L. Cardamine L. 


2.* Stamina 2—4 mediana, lateralia (fere) semper nulla. Petala nulla vel rudimentaria 
vel calyce subaequilonga, raro calyce subduplo longiora (4L. virginicum) et tunc sili- 
cula suborbiculata. Folia caulina nunquam subulata, non auriculata nisi in L. apetalo. 


4. Caulis pilis claviformibus (apice incrassatis) obtusis sub lente quasi granulatus. 
Petalorum rudimenta (fere) semper praesentia. Racemi axillares etiam fructiferi 
fere semper corymboso-abbreviati. Foliorum caulinorum majora saepe basi lata 
subauriculata sessilia. 


5. Silicula ovata, basi attenuato-acutiuscula. Folia caulina basi lata subauriculata 
semiamplexicaulia, raro fere attenuata et simul lanceolata. — As. centr. et or. 
14. L. apetalum Willd. 


5.* Silicula late ovata vel suborbiculata, basi late rotundato-obtusa vel subtruncata. 
Folia caulina obovato-lanceolata, basi cuneato-attenuata. — Himal. ad Chin. 
15. L. capitatum Hook. f. X Thoms. 


4.* Caulis pilis cylindricis obtusis vel attenuato-acutis pubescens v. hirsutulus, rarius 
glaber. Racemi omnes + elongati. Folia caulina basi attenuata. 


6. Silieula orbiculata vel obovata vel late ovato-orbiculata vel transverse elliptica, 
(2'/4—)2'/2—3 mm lata. Species annuae ex Am. bor. introductae. 


7. Pih caulis et foliorum graciles (1 : 4—8), acuti, falciformi-curvati, + adpressi, 
folia inferiora inde setulosa. Petala (exceptis floribus summis) conspicua, 
calyce distinete (usque duplo) longiora. Silicula orbiculata, apice distincte 
alata, pedicello erecto-patente (60 ") brevior. Semina anguste alato-margi- 
nata. Embryo plerumque pleurerrhizus. Folia caulina superiora lineari- 
lanceolata acuta, plerumque remote serrata. — Canar., Madeira (indig.?); 
adv. Eur., As. 58. L. virginieum L. 


') Stamina 2 4-4. Petala flava, ealyce 1!/e—plo longiora. Confer L. perfoliatum (13 n. 20). 


Tod] 


79 


7.* Pili caulis eylindrici, obtusiusculi, recti, patentes, plerumque breves. Folia inferiora 
brevissime pubescentia. Petala nulla vel rudimentaria, raro (in primis floribus) 
calyci subaequilonga. Embryo notorrhizus. 


8. 


Silieula obovata, 2!» mm lata, apice rotundato-obtusiuscula, distincte alata, 
anguste sed satis profunde emarginata, pedicello erecto-patente aequilonga. 
Semina subexalata. Folia superiora lineari-lanceolata, acutiuscula, plerumque 
remote serrata, margine basin versus pilis satis gracilibus (1:3—5) acutis 
plerumque sursum curvatis, apicem folii versus decrescentibus et dentiformibus 
obsita. — Adv. Eur. 59. L. densiflorum Schrad. 
Silicula orbiculata vel transverse elliptica, rarius late ovata, 9 mm lata, apice 
+ obtusiusculo-rotundata, anguste emarginata, distincte alata, pedicello ple- 
rumque paulo brevior. Semina anguste alato-marginata. Folia superiora linearia 
acutiuscula, plerumque integerrima, subuninervia, margine pilis plerumque bre- 
vibus (1: 2-3) rectis patentibus obtusiusculis papilliformibus obsita. Petàlorum 
rudimenta semper praesentia. — Adv. Eur. 62. L. neglectum Thell. 


6.* Silicula ovata vel elliptica, 2—2!/, mm lata. — Species indigenae. 


9. Pedicelli graciles, recti, erecto-patentes (45 


60°), silicula paulo longiores; racemi 


inde satis laxi. Folia superiora linearia vel subspathulata, obtusiuscula, basi sub- 
attenuata, integerrima. — Spec. eurasiaticae. 
10.) Racemorum axis et pedicelli aequaliter pubescentes (raro aequaliter glaber- 


rimi), pilis brevibus diametro pedicellorum fere duplo brevioribus. Sepala cito 
post anthesin linearia. Petala nulla. Silicula glabra, ovata, apice distincte 
emarginata lobulis alaribus acutiusculis porrectis vel leviter convergentibus, 
stylo (cum stigmate) conspicue longioribus. Folia superiora linearia. — Eur. 
fere omn., As. austr.-occ.; praeterea adv. 16. L. ruderale L. 


10.* Caulis et racemorum axis glaberrimi nitidi, raro pilis brevissimis eis pedicel- 


lorum conspieue brevioribus leviter pubescentes; pedicelli semper pilis gra- 
cillimis patentibus diametrum pedicelli longitudine aequantibus pubescentes. 
Sepala post anthesi elliptico-lanceolata. Petalorum rudimenta saepissime 
praesentia. Silicula junior pilis gracillimis pubescens, elliptico-ovata, apice 
levissime tantum vel vix emarginata (inde circumferentia fere obtusa), lobulis 
alaribus brevissimis obtusissimis porrectis stylo (cum stigmate) aequilongis 
vel subbrevioribus. Folia superiora plerumque oblanceolato-spathulata. — Reg. 
Casp. ad Himal. 17. L. pinnatifidum  Ledeb. 


1| Confer L. ruderale var. intercedens, inter L. ruderale et L. pinnatifidum intermedium, 
sed ad priorem speciem propius accedens; differt a Z. ruderali silicula levius emarginata (stigmate mar- 


ginem anteriorem siliculae subattingente), magis elliptica, sepalis saepe paulo latioribus, petalorum rudimentis 
interdum praesentibus, pilis pedicellorum (si exstant) diametrum eorum subaequantibus; ad a 2. pinnati- 


fido racemorum axi et pedicellis aut aequaliter pubescentibus ant aequaliter glabratis, silieula fere semper 


glabra, paulo distinetius emarginata, sepalis angustioribus (lineari-lanceolatis), foliis summis linearibus, 


planta minus elata (ad 15 em). 


80 


[I, 80 


9.* Pedicelli silieulae aequilongi, suberecti vel e basi suberecta extrorsum arcuati. Folia 
caulina saepe pinnatifida vel pinnatim incisa lobis acutis, superiora acuta saepe 


serrata. — Species africanae. 
11. Pedicelli fruetiferi extrorsum arcuati. Petala rudimentaria praesentia. Glan- 


11.* 


dulae oblongae, calycis '/s—'/i longitudine aequantes. Silicula anguste ellip- 
tica vel anguste ovata, apice levissime et satis late emarginata, circumferentia 
fere truncatula propter lobulos alares brevissimos obtusissimos fere porrectos: 
stylus (cum stigmate) emarginatura plerumque brevior. Foliorum forma varia. 
— Abess., Afr. austr. et ins. nonnull. 

18. L. divaricatum Soland. ap. Ait. 
Pedicelli fructiferi suberecti, racemi inde densissimi, siliculis fere imbricatim 
approximatis. Petala nulla. Glandulae elongatae fere filiformes, calycis '/s 
aequantes. Silicula parva, elliptica, apice levissime emarginata, circumferentia 
obtusiuseula propter lobulos alares obtusos convergentes; stylus (cum stigmate) 
emarginaturam explens. Foliorum caulinorum majora pinnatifida, margine pilis 
brevissimis obtusiusculis rectis papilliformibus obsita. Caulis pilis brevissimis 
rectis vel irregulariter curvatis leviter pubescens. — Confer etiam L. Schinzi 


(n. 36). — Afr. austr. 19. L. trifureum Sond. 


1.* Silicula apice subintegra vel + emarginata, sed stylo (aut saltem stigmate) semper 


exserto 


(88 Lepidiastrum [DOC.]. — Confer etiam L. capitatum |n. 15|, a speciebus 


sequentibus pilis omnibus clavato-incrassatis diversum). 


12-2 Bet 


ala conspicua, calyce longiora vel saltem ei aequilonga. (Confer etiam L. subu- 


latum, 3. n. 12). 


18. 


Petala flava, anguste spathulata. Folia inferiora a superioribus diversissima, 
nempe bipinnatifida lobis sublinearibus; superiora ovata-orbiculata, integer- 


rima, basi profunde cordata amplexicaulia (fig. 1, p. 38). — Eur. austr.-or., 
As. austr.-occ.; praeterea advent. 20. L. perfoliatum L. 


13.* Petala alba. Planta non hoc modo heterophylla. 


14. Caulis genicula (fere semper) tumido-inflata, subturbinata, intus lacu- 
nosa. Folia superiora pinnatipartita lobis et rhachi lineari-filiformibus. 
Sepala suborbiculata, late albo-marginata; petala calyce duplo longiora, 
lamina subrotunda. Silicula rhombico-ovata acuta. Planta glabra, annua. 
— Caucas., A : m ; ; 

2 men Lus 21. L. vesicarium L. 


14.* Caulis genicula nunquam inflata. Foliorum laciniae non lineari-filiformes 
nisi in 2. bipinnato. Plantae perennes. 

15. Folia basilaria bi- vel tripinnatipartita lobis confertis lineari-fili- 

formibus, rhachi angusta; caulina media et superiora pinnatipartita 


1, 81] 81 


vel tripartita lobis lineari-filiformibus, summa integerrima. Petala obovato-oblonga 

calyci aequilonga.  Silieula anguste rhombico-ovata, pedicello patente subbrevior; 

racemi fructiferi laxi. — Afr. austr. 22. L. bipinnatum Thbg. 
15.* Foliorum lobi nunquam lineari-filiformes. 

16. Planta saltem superne (ad racemorum axes et pedicellos) pilis partim clavi- 
formibus obtusissimis obsita. Folia crasso-coriacea, basilaria obtuse pinnatilobata 
vel + dentata vel integerrima, caulina media et superiora semper integerrima 
saepe basi auriculata. Caules flexuosi, plerumque corymboso-ramosi. Petala calyce 
subduplo longiora. Silicula ovata, matura distincte reticulato-alveolata, pedicello 
satis crasso anguloso subpatente (60°) subbrevior. 

17. Silicula 5 mm longa, apice distincte alata; stylus 1 mm longus, basi ad alas 
adnatus. Folia caulina elliptico-lanceolata, basi non attenuata semiamplexi- 
eaulia. Caules complures, + decumbentes. — Afr. austr. 

23. L. fleweuosum "Thbg. 

17.* Silieula exalata vel subexalata; stylus liber. Silicula et stylus plerumque 
multo breviores aut folia caulina linearia aut cylindrica. — Eur. or., As. 
austr.-occ. 24. L. cartilagineum (J. May.) Thell. 

16.* Pili eylindrici, nunquam claviformes (leviter incrassati interdum in Z. Amoracia 
eujus petala calyce vix longiora). Silicula matura laevis vel levissime reticu- 
lato-nervosa. 

18. Silicula (immatura) anguste oblongo-obovata (1:2'/2), basin versus longe 
et sensim angustata. Sepala 2'/z mm longa. Petala calyce subduplo longiora, 
distincte unguiculata, lamina subrotunda in unguem ipsa sublongiorem con- 
traeta. Folia caulina ovato-lanceolata integerrima basi auriculis brevibus 
rotundatis + amplexicaulia ; summa bracteiformia apice scariosa. — As. centr. 

25? L.(?) Kirilowii Trautv. 

18.* Silicula ovata vel elliptica usque orbiculata, basi rotundato-obtusiuscula vel 
breviter attenuata. Sepala 1—1'/» mm longa. Petalorum lamina ungue longior. 
19. Sepala suborbiculata vel lata obovata, fere a basi late albo-marginata et 

inde quasi variegata. Petala calyce subduplo longiora, lamina obovato- 
suborbiculata in unguem angustum contracta. Folia coriacea vel coriaceo- 
membranacea, summa reducta bracteiformia, apice margine scariosa. 
20. Caulis plerumque erectus et strictus, rigidus, pyramidato-ramosus 
(corymboso-ramosus in ssp. obtuso). Racemi fructiferi numerosissimi, 
corymboso-abbreviati, in paniculam vel corymbum densa subaphylla 
dispositi, rarius minus numerosi et + elongati et tunc folia caulina 
basi aurieulata. Folia summa (bracteiformia) ovata usque lanceolata. 
Stigma conspicuum, styli apice 2—93-plo latius. — Eur., As. extra- 
trop., Afr. bor. 26. L. latifolium L. 


A. Thellung, Lepidium. 11 


n2 


19.* 


[1, 82 


20.* Caulis plerumque flexuosus et corymboso-ramosus. Racemi haud numerosi, 


elongati. Folia caulina basi attenuata, summa (bracteiformia) anguste linearia, 
saepe fere filiformia. Stigma styli apice paulo latius. — Ross. merid., As. occ. 
27. L. Iyratum L. (sens. ampl.) 


Sepala ovata, a medio haud late albo-marginata. Petala calyci subaequilonga 
usque 1'/s-plo longiora, non vel indistincte unguiculata, lamina obovato-spathu- 


lata 


in unguem satis latum attenuata. Folia summa minus reducta, vix bractei- 


formia, apice herbacea v. apiculo cartilagineo terminata. Racemi fructiferi semper 
elongati, haud numerosi. 


2]. 


Folia coriacea, caulina elliptico-lanceolata usque lanceolata, utrinque acuta, 
plerumque + dentata usque leviter pinnatim incisa lobis acutis. Petala 
calyce paulo longiora, lamina obovata in unguem attenuata. Silicula semper 
distincte, quamvis interdum brevissime, emarginata, ceterum forma varia. 
Stamina saepius 2. — Abess. et Arab. 28. L. Armoracia Fisch. & Mey. 


Folia herbacea, vix coriacea, caulina superiora plerumque linearia vel lineari- 
spathulata obtusiuscula integerrima. Silicula ovata, plerumque acutissima, 
non vel vix emarginata, pedicello plerumque sub 45? patente subbrevior. 


22. Petala obovata, in unguem brevem attenuata, calyce plerumque 1 !/»-plo 
longiora. Stamina fere semper 2 1-4 (rarissime 2 sec. Rouy). Silicula 
plerumque 3 (2!/4-—4) mm longa. Planta 30—100 cm alta. — Eur. 
austr., occ. et austr.-or., As. min., Syr., Afr. bor. occ. 

29. L. graminifolium L 

22.* Petala elliptico-oblonga, basi non contracta, calyce perpaula longiora. 
Stamina 2—+- 2 (semper?). Silicula 2 mm longa. Planta + 10 em alta. 
— Forma reducta L. graminifolii? — Arab. felix. 

30. L. Schweinfurthii Thell. 


12.* Petala nulla vel rudimentaria, calyce breviora. 


99 
29. 


Racemorum axes glaberrimi vel pilis brevissimis eis pedicellorum conspicue 
brevioribus tenuissime pubescentes; pili pedicellorum gracillimi, diametrum eorum 
longitudine subaequantes. — As. austr.-occ. 


Confer 17. L. pinnatifidum var. fastigiutum. 


23.* Planta non hoc moda heterotricha. Spec. Afr. austr 


24. 


Silieula cum minimum 2'/, mm longa. Petalorum rudimenta praesentia, 

calycis plerumque !'/,—?/s, raro ad '/; longitudine aequantia. Glandulae 

breves calycis !'/s—'/4 aequantes. 

25. Silieula ovata, basi rotundata, 2 mm lata, pedicello arcuato-patenti 
aequilonga. Folia tenera, cireumferentia obovato-oblonga, pinnata vel 


pinnatim incisa. — Afr.austr. 3]. p, pinnatum Thbg. (non Sond.). 


I, 88] 8: 


2] 
[dv] 


25.* Pedicelli inferiores silicula longiores aut erecto-patentes. Folia subcoriacea aut 
angustiora. 

26. Silicula late obovato-rhombica (1: 1'/), plerumque ultra 2 mm lata, apice 
fere rotundato-obtusa. Styli pars exserta ca. !// mm. Folia subcoriacea, 
obovato-oblonga, plerumque obtusa, grosse et obtuse incisa vel crenata. 
Racemi fructiferi densi pedicellis plerisque retrorsum arcuatis. — Afr. austr. 

92. L. decumbens Desv. 

26.* Silicula anguste elliptica aut anguste ovato-elliptica (1: 1'/»), ad 2 mm lata, 
magis acuta. Stylus brevior. Folia vix coreacea, lineari-lanceolata usque 
anguste oblonga, plerumque acuta, acute dentata vel serrata usque inte- 
gerrima. Racemi fructiferi laxiores, pedicellis plerisque suberectis usque 
horizontaliter arcuatis. — Afr. austr., Angola. 

33. L. africanum (Burm. f.) DC. 


24.* Silicula ad 2 (rarius ad 2!/4) mm longa. Petala in Z. myriocarpo praesentia et simul 


o9 


- 


TUER 


glandulae '/s calycis attingentes, in ceteris speciebus petala nulla et glandulae elon- 

gatae, subfiliformes, calycis ca. '/s longitudine aequantes. 

27. Silicula late triangulari-ovata, longitudini fere aequelata, basi truncata vel sub- 
cordata. Pedicelli inferiores arcuato-patentes; racemi fructiferi basi laxi, apice 
densi. Petala nulla. — Afr. austr. 34. L. desertorum Eckl. & Zeyh. 

27.* Silicula ovata vel anguste elliptica, basi + acuta vel (in silicula elliptica) sub- 
rotundata. Pedicelli + erecti. 

28. Pedicelli inferiores silicula conspicue longiores; racemi modice densi. Silicula 
minima, ovata, utrinque acuta, stylo conspicue exserto apiculata. Petala 
praesentia. Folia longe linearia, integerrima. Planta subglaberrima. — 
Afr. austr. 35. L. myriocarpum Sond. 

28.* Pedicelli siliculae aequilongi; racemi fruetiferi densissimi anguste cylindrici, 
siliculis quasi imbricatim approximatis. Silicula ovato-elliptica, basi obtusa, 
apice obtusiuscula; stylus inclusus, stigma exsertum. Petala nulla. Foliorum 
caulinorum majora pinnatifida. Caulis pilis gracilibus retrorsum arcuatis sub 
lente quasi granulato-asperulus. Folia margine pilis triangularibus acutis, 
basin folii versus leviter retrorsum curvatis obsita. — Afr. austr. — Confer 
etiam LL. trifurcum (n. 19). 36. L. Schimzii Thell. 


Species mihi non satis nota: 


L. affghanum Boiss. — Affghanistan. 


84 [I, 84 


8 I. Cardaria ( Desv.) DC. 

Syst. II. (1821) p. 529; Prodr. I. (1824) p. 203; Benth. & Hook. Gen. plant. I. 
1. (1862) p. 87; Durand Ind. gen. phan. (1888) p. 17 n. 336, 98; Prantl in Engler & 
Prantl Nat. Pfl. fam. III. 2. (1891) p. 160; Post & Kuntze Lexic. gen. phan. (1904) p. 323 
n. 103, 78; Cardaria Desv. in Journ. bot. III. (1814) p. 163; Spach Hist. vég. Phan. VI. 
(1838) p. 542; Fourr. in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. (1868) p. 338; Caruel in Parl. 
Fl. Ital. IX. (ca. 1890) p. 658; Rouy & Fouc. Fl. Franc. IIl. (1895) p. 78; Jundzillia 
Andrz. ex DC. Syst. l. e.; Cardiolepis Wallr. Sched. erit. (1822) p. 340; Physolepidion 
Schrenk Enum. pl. (1841) p. 97; Physolepidium Endlich. Suppl. (1842) p. 108; Walp. 
Rep. II. 762. 

Die auch von einigen neueren Autoren durchgeführte generische Abtrennung des L. Draba L. von 
den übrigen Arten unserer Gattung — als Cardaria Draba (L.) Desv. — entbehrt nicht einer gewissen 
Berechtigung. Allerdings hätte diese Trennung nicht, wie dies bei den genannten Autoren der Fall ist, 
oder nieht ausschliesslich, auf Grund der indehiscenten Frucht zu geschehen, sondern besonders mit Rück- 
sicht auf die S. 74 im Bestimmungsschlüssel für die Sektionen angegebenen Merkmale des Embryos und 
der Narbe. Auch das Verhalten der Honigdrüsen würde nach den Spezialuntersuchungen A. Ba yers (vergl. 
S. 33) eine generische Trennung befürworten, und ebenso die anatomischen Befunde J. H. Sch weidlers 
hinsichtlich der Lokalisierung der Myrosinzellen im Laubblatt (vergl. S. 51). 


1. L. Draba L. 

Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 645 (incl. var. 8); Cardaria Cochlearia Spach Hist. 
vég. Phan. VI. (1838) p. 543 (incl. var.). 

Perenne. Radix elongata, sursum valde ramosa, ramis longe repentibus in caules 
fertiles et steriles abeuntibus. Cawles fertiles plerumque erecti, + anguloso-sulcati, pilis 
brevibus gracilibus reflexo-subadpressis + pubescentes (rarius glabri), foliosi, superne 
corymboso-ramosi ramis plerumque iterum ramosis supra extremas ramificationes sae- 
pissime exfoliatis. Folia plerumque pilis eis caulis similibus subadpressis + canescentia, 
rarius glabra; basilaria in petiolum attenuata, plerumque sinuata vel sublyrata (in planta 
florifera saepissime destructa); caulina inferiora basilaribus similia sed minus profunde 
sinuata; media et superiora sessilia, obovato- vel elliptico-oblonga (saepe leviter panduri- 
formia) usque lanceolata, basi saepius cordato-sagittata, auriculis forma varia amplexi- 
caulia (in una varietate attenuata marginibus fere rectis [leviter convexis|), margine remote 
sinuato-dentata (rarius satis profunde dentata vel integerrima). Racemi floriferi breves, 
subcorymbosi (pedicellis flore subduplo longioribus), in corymbum + densum dispositi. 
Flores conspicui, odorati; sepala ovato-orbieulata, satis late (ad '/4 longitudinis) albo- 
marginata, plerumque glabra; petala calyce duplo longiora, alba, unguiculata, lamina 
late obovata in unguem ea breviorem attenuata; stamina 2-1-4, petalis subbreviora, 
antheris semper luteis vel albidis, filamento ca. 4 plo brevioribus, defloratis leviter ex- 
trorsum curvatis, filamentis basi leviter incrassatis et latere exteriore quasi in calcar 
breve glandulas leviter obtegens productis; glandulae 6, abundanter mellificae, subtri- 
angulares, quarum laterales satis conspieuae (calycis ca. Ys longitudine adaequantes); 


I, 85] 85 


ovarium triangulari-ovatum usque ellipticum, stylo ei subaequilongo cylindrico vel leviter 
obconico terminatum; stigma hemisphaericum, basi truncatum, stylo fere duplo latius, 
supra valvulas magis productum!) (fig. 6 c, p. 46). Kacemi fructiferi arcuato-ascendentes, 
elongati, laxi, axi anguloso-sulcato leviter pubescente vel glaberrimo, pedicellis gracilibus 
pro genere longissimis, nempe septo 2—4 plo longioribus, filiformi-cylindricis, plerumque 
horizontaliter patentibus, saepissime glaberrimis. Silicula forma varia, late ovato-cor- 
data vel transverse elliptica usque elliptico-orbiculata, longitudine saepe latior, basi cor- 
data usque rotundata, apice integra, obtusa vel acuta, turgida sed supra replum con- 
stricta et inde subdidyma, haud raro irregularis propter abortum alterutrius seminis, 
stylo gracili, septi '/s —'/s longitudine adaequante superata; valvulae dorso fere rotun- 
dato-obtusae vel (praesertim apicem versus) leviter carinatae nou marginatae, subtiliter 
granuloso-verruculosae, interdum pubescentes, maturae saepe reticulato-alveolatae, ad 
replum firme adnatae, inde silicula indehiscens; replum basi valde dilatatum; septum 
ovato-lanceolatum. Semina ovoidea vel ellipsoidea, modice compressa, fere laevia, im- 
marginata, fusca; embryo notorrhizus, cotyledonibus paula tantum ultra embryonis cur- 
vaturam nascentibus. 

Meist 20—50 em hoch. Stengelblätter meist 3—4 em lang, 1—1!/» em breit (in 
einzelnen Varietäten auch schmäler). Kelch 1'/, —2 mm lang. Frucht 3!'/» — 4'/. mm 


lang und breit. Same 2—2'/. mm lang, 1!/4— 1'!/» mm breit. — Die Schliessfrucht ist 
nur mit Anwendung von Gewalt zu öffnen. Der häufige Abort eines Samens steht wohl 
mit der Kleistokarpie in Korrelation. — Die Pflanze ist, auch abgesehen von den Merk- 
malen der Subspezies und Varietäten, je nach dem Standort im Habitus ziemlich ver- 
änderlich; z. B. sind — ceteris paribus — die Sonnenformen stärker grauhaarig, mit 


steifem, geradem Stengel und stärker gezähnten Laubblättern, die Schattenformen mehr 
grün, mit schwächerem, oft verbogenem Stengel und fast ganzrandigen Laubblättern. 
Area geogr.: Reg. mediterr., Eur. fere omnis (introd. rec.), Oriens, Sibir. occid.; 
praeterea advent. 
Dispositio subspecierum et varietatum: 
1. Silicula matura basi subeordata. Folia semper basi auriculata, plerumque obovato- 
vel elliptico-oblonga, basin versus saepe constricta (subpanduriformia). 
Ssp. I. eu-Draba Thell. 
Var. p. diversifolium (Freyn & Sintenis) Thell., folis radicalibus et caulinis 
inferioribus lyrato-pinnatipartitis lobis anguloso-dentatis; mediis et superioribus, ut in 
typo, indivisis ; 
var. y. dentatwn Baguet, foliis manifestius dentatis ; 
var. à. erassifolium Terracciano, foliis crassioribus ; 
var. e. matritense (Pau) Thell., planta subglaberrima. 


! Die übrigen Lepidàwm-Arten besitzen — in Übereinstimmung mit Prantl, der dieses Merkmal 
für die Klassifizierung der Gruciferen verwendet hat — über den Rahmenstücken stärker ausgebildete, 


oder aber auch ringsum ziemlich gleichmässig entwiekelte Narben (Fig. 6, S. 46). 


86 [I, 86 


1.* Silieula matura basi truncata vel rotundata vel leviter attenuato-acutiuscula. 
Ssp. II. ehatepense (L.) Thell. 
2. Folia caulina basi cordato- vel sagittato-auriculata amplexicaulia. 
3. Folia caulina obovato- vel elliptico-oblonga vel ovata, basin versus saepissime 
constricta et inde leviter panduriformia. 
4. Silieula acuta, latitudine plerumque longior. 
Var. «e. typicum Thell. 
f. glabratum DC., planta fere omnino glabra; 
f. pubescens DC., planta pubescens; 
f. canescens DC., planta multo magis villoso-velutina et cinerea. 
4.* Silicula obtusa, longitudine plerumque latior. 
Var. B. repens (Schrenk) Thell. 
3.* Folia caulina lanceolata vel late lanceolata, supra basin non constricta. 
Var. y. aurieulatum (Boiss.) Thell. 
Planta glaberrima subnitida, rarius (f. canescens Thell.) + pubescens. 
2.* Folio caulina basi exauriculata, attenuata (marginibus leviter convexis). Planta 
glabra. Var. à. propinquuan (Fisch & Mey.) Thell. 
Ssp. I. eu-Draba Thell. 
in Vierteljahresschrift d. zürch. naturforsch. Gesellsch. LI. (1906) p. 150; L. Draba L. 
Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 645 (excl. var. ß.); DC. Syst. II. (1821) p. 529, Prodr. I. 
(1824) p. 203; Koch Synops. (1837) p. 71; Gren. & Godr. Fl. Franc. I. (1848) p. 153; 
Boiss. Fl. Orient. I. (1867) p. 356; Hook. Fl. Brit. Ind. I. (1875) p. 160 saltem ex p.; 
Nyman Consp. Fl. Eur. I. (1878) p. 64; Willk. & Lge. Prodr. Fl. Hisp. III. (1880) 
p. 788; Coss. Comp. Fl. Atl. II. (1883 — 7) p. 265; Beck Fl. Nied.-Oesterr. (1892) 
p. 493; Robinson in Gray & Wats. Synopt. Fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 124; Durand 
& Schinz Consp. Fl. Afr. I. 2. (1898) p. 135; Fiori & Paoletti Fl. anal. d'Ital. I. 2. (1898) 
p. 466; Benth. & Hook. Handb. Brit. Fl. ed. 7. (1900) p. 46; Cochlearia Draba L. Syst. ed. 
10. IT. (1759) p. 1129, Spec. plant. ed. 2. II. (1763) p. 904; Jaeq. Fl. Austr. IV. (1776) p. 8 
t. 315; All. Fl. Pedem. I. (1875) p. 252; Lam. Dict. encycl. II. (1786) p. 165; Vill. Hist. pl. 
Dauph. III. (1789) p. 298; Mónch Meth. (1794) p. 266; Willd. Spec. plant. III. (1800) p. 451; 
Hoffm. Deutschl. Fl. ed. 2. I. (1804) p. 41; DC. Fl. franc. ed. 3. IV. (1805) p. 702; Sibth. 
& Sm. Prodr. fl. Graec. II. (1813) p. 9; Delile Fl. Aegypt. ill. (1813) n. 579 — et auct. 
veler. nonnull.; Nasturtium Draba Crantz Crucif. (1769) p. 91; O. Kuntze Revis. 1. 
(1891) p. 937; Cardaria Draba Desv. in Journ. bot. III. (1814) p. 163; Fourreau Cat. 
pl. spont. Rhóne in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. (1868) p. 338; Gillet & Magne 
Nouv. Fl. franc. ed. 3. (1873) p. 49; Caruel in Parlat. Fl. Ital. IX. (ca. 1890) p. 658; 
Rouy & Fouc. Fl. Franc. II. (1895) p. 78; Jundzillia Draba Andrz. ex DC. Syst. II. 
(1821) p. 529; Lepidium arvense Mil. Gard. Dict. ed. 8. (1768) n. 2; L. drabifolium 
St. Lag. in Ann. Soc. Bot. Lyon VII. (1880) p. 129; L. chalepense Ledeb. herb. et Fl. Ross. 


1, 87] 87 
I. (1842) 203 — non L. sec. Boiss. Fl. Or. I. (1867) p. 356; Draba ruderalis Baumg. 
Enum. stirp. Transsilv. II. (1816) p. 232; Cardiolepis dentata Wallr. Sched. crit. (1822) 
p. 340; Cardaria Cochlearia a. didymocarpa Spach Hist. vég. Phan. VI. (1838) p. 542; 
C. brachypetala Opiz Seznam (1852) p. 26. 

Icones: Jacq. Fl. Austr. IV. (1776) p. 8. t. 315; Engl. Bot. V. Suppl. I. t. 2683; 
Sturm Fl. Deutschl. XVI. (1837) 68!, ed. 2. VI. (1902) p. 155! (sub Orueifera Cardaria 
Krause); Reichenb. Icon. fl. Germ. Helv. II. (1837—8) t. IX. fig. 4211!; Fiori & Paoletti 
Ie. fl. Ital. I. (1895—9) p. 169 n. 1479!; Britton & Brown Ill. fl. North. U. S. II. (1897) 
p. 111!; Coste Fl. descr. ill. Frane. I. (1901) p. 139! 

Area geogr. subspeciei: Asia occidentalis, regio mediterranea; hodie Europa fere 
omnis excl. reg. bor. (recenter introducta); praeterea adventicia in America boreali (et 
verisimiliter etiam alibi). 

Die Vorkommnisse im Mediterrangebiet móchte ich noch als ursprünglich wild 
betrachten, während die Standorte im übrigen Europa grósstenteils nachweislich durch 
rezente Einwanderung — namentlich längs den Eisenbahnen — im Laufe des letzten 
Jahrhunderts eingenommen worden sind. 

Ich sah Exemplare der Ssp. ew-Draba aus: Portugal, Spanien, Frankreich, Eng- 
land, Belgien, Schweiz, Deutschland, Süd-Schweden [auch Süd-Norwegen und Dänemark 
nach Nyman|, Österreich-Ungarn, Süd-Russland, Sardinien, Italien, Balkanländer, Kreta; 
Kleinasien, Cypern, Syrien, Sinai (leg. Musa 1887 — Herb. Barb.-Boiss., Montpell., 
Schweinf.), Arabien (Jemen, leg. Deflers 1887 — Herb. Paris), Mesopotamien, Armenien, 
kaukasisch-kaspisches Gebiet, Persien, Affghanistan (?), Turkestan, Turan, Dsungarei, Altai, 
Thianschan; Algerien, Tunesien, Tripolis, Ägypten [auch Marokko nach Durand & Schinz]; 
ferner adventiv in Nordamerika (Connecticut, Utah, Colorado); St. Helena (1901, v. Braun 
— Herb. Berl.). 

Var. B. diversifolium (Freyn und Sintenis) Thell. 

L. diersifolium Freyn & Sintenis! Pl. ex As. med. p. 30, exsicc. n. 1571, in Bull, 
Herb. Boiss. 2"* serie III. (1903) p. 698; Fedtschenko Consp. Fl. Turkest. VI. Crucif. in 
Beih. Bot. Centr. bl. XIX. Abt. 2. II. (1906) p. 328 n. 408. 

Reg. Transcasp.: Krasnowodsk, 1901, P. Sintenis n. 1571. — Herb. Bornmüller, Berl. 

Var. y. dentatwm Baguet in Bull. Soc. Bot. Belg. XXX. (1891) p. 181 sec. 
Durand Prodr. Fl. Belg. X. (1899) p. 333. — Im Gebiet des Typus. 

Var. à. erassifoliuwm Terracciano Synops. pl. vasc. Mont. Pollini in Ann. Istit. 
bot. Rom. IV. (1891) p. 74; Cardaria Draba var. dunensis Rouy & Foue. Fl. Franc. II. 
(1895) p. 78. — Halophyt, besonders auf Dünen. 

Var. &. matritense (Pau) Thell. 

L. matritense Pau Not. bot. Esp. I. (1887) p. 8, IV. (1891) p. 18 sec. Willk. 
Suppl. Prodr. Fl. Hisp. (1893) p. 298. — Im Gebiet des Typus. 

L. Draba var. longistylum Trautv.! Enum. pl. Songor. in Bull. Soc. imp. nat. 
Mose. XXXIII. 1. (1860) p. 125 a typo non differt. 


88 II, 88 


Ssp. II. chalepense (L.) Thell. 


in Vierteljahresschrift d. zürch. naturforsch. Gesellsch. LI. (1906) p. 150; £L. chalepense L.!') 
Cent. plant. II. (1756) p. 23, Amoen. IV. (1759) p. 321, Byst. nat. ed. 10. II. (1759) p. 1127, 
Spec. plant. ed. 2. II. (1763) p. 898; DC. Syst. II. (1821) pag. 530, Prodr. I. (1824) p. 203; 
Boiss. Fl. Orient. I. (1867) p. 357; Post Fl. Syr. Palest. Sin. [1896] p. 90; L. Draba p. 
L. Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 645; Thlaspi chalepense Poir. Dict. encycl. VII. (1806) p. 547 
n. 32; Nasturtium chalepense O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; Cochlearia Draba Delile 
Fragm. Fl. Arab. Petr. (1833) p. 16! — non L.; Lep. Draba Decaisne Florula Sinaie. in 
Ann. sc. nat. ser. 2. III. (1835) p. 272 — non L.; Cardaria Cochlearia B. holocarpa Spach 
Hist. vég. Phan. VI. (1838) p. 542; L. eyelocarpum C. Koch! ined. in Herb. Berol. 

Area geogr. subspeciei: Africa boreali-orientalis (?), Asia occidentalis. 

Ich sah Exemplare aus: Kordofan (?), Sinai, Arabien, Syrien, Kleinasien, Armenien, 
kaukasisch-kaspisches Gebiet, Persien, Belutschistan (?), Affghanistan, Turkestan (ferner 
Dsungarei nach Ledebour). 


De Candolle hatte (Syst. & Prodr. l. c.) L. chalepense L., im Gegensatz zu L. Draba L., in 
seiner Sektion Ellipsaria untergebracht, und auch Boissier (Fl. Or. l. c.) stellte L. Draba und L. chale- 
pense zu verschiedenen Sektionen (letzteres zu $ Lepidiastrum). [Linné hatte, wie aus den obigen Sy- 
nonymen ersichtlich, sogar generische Differenzen zwischen den 2 genannten Arten zu finden geglaubt, 
da er von 1759 an L. Draba wegen der stärker gedunsenen Frucht zu Cochlearia stellte. Dem gegen- 
über wiesen Spach (Hist. vég. Phan. l.c. [1838], Cosson (Comp. fl. Atl. II. (1883—7) p. 265 in obs.) und 
Post (Fl. Syr. ete. l. c.) auf die nahe — nur zu nahe — verwandtschaftliche Beziehung der beiden Arten 
hin, indem sie die Differenz in der Form der Frucht richtig als nur geringfügig und nicht einmal sehr konstant 
erkannten. Tatsächlich kommen zwischen L. Draba und L. chalepense Übergänge vor (z. B.: Libanon: 
Gebel Kenisa, 1888, Schweinfurth — Herb. Achers., Schweinf.; Pers. occ.: Sultanabad, 1890, Th. Strauss 
— Herb. Univ. Wien), und auch schon der Umstand, dass zur sicheren Erkennung gut ausgebildete Früchte 
notwendig sind, erschwert die Unterscheidung der beiden Ssp. sehr. 

Var. e. typicum Thell. — f. glabratum, pubescens & canescens DC. Syst. II. (1821) 
p. 530 (pro L. chalepensis var. a, B & y). Area geogr.: Kordofan (?), Sinai, Arab., 
Syr., As. min., Mesopot., Pers., Belutsch. (?). 


Standorte: 

? Kordofan, 1839, Figari. — Herb. Montp. (junge Exemplare, die Ssp. nicht sicher 
bestimmbar). 

Sinai: 1832 n. 135 & 1839, Bové — Herb. Boiss. Paris; 1837 Botta — Herb. Paris, 
Petersbg; Et-Tor in ruderatis, 1903, Muschler (Herb. Muschler). 

— El Bostàn, 1893. F. Grotan n. 54. — Herb. Barb.-Boiss. 

Arab. petraea: in valle Raphidim pr. eeclesiam Arbain, 1835, W. Schimper (Hohen- 
acker 1843 m. 400). 

Syria: Viele Exemplare von verschiedenen Standorten vom Libanon, Damaskus etc. leg. 
Blanche, Gaillardot, Schweinfurth in Herb. Aschers., Boiss., Hausskn., Schweinf. 


! Der Güte des Herrn Prof. Dr. H. Schinz in Zürich verdanke ich eine genaue Beschreibung des 
Linnéschen Originalexemplars. 


1, 39] 89 


Syria: Libanon: Brummana, 1897, Bornmüller n. 98. — Herb. Bornm. 
—  Antilibanon, 1881/2, Peyron. — Herb. Boiss. Reut. & Barb. 
—  Bekaa, 1846, Boissier. — Herb. Boiss. 
As. min.: Phrygia: Akscheher (Wilajet Konia), 1899, Bornmüller n. 4102 (vers. var. 


repens). — Herb. Bornm. 
—  ? Anatolia: ad Tokat (Wilajet Siwas), 1893, Bornmüller n. 3259/60 (zur sichern 
Bestimmung zu jung). — Herb. Barb.-Boiss. 


Mesopot. (sine loco), 1835, Aucher-Eloy n. 329. — Herb. Paris. 
Pers. austr.-0cc.: in m. Sawers (?) et Teng Nalli, 12000', 1868, Haussknecht. — 

Herb. Boiss., Hausskn. 

—  '[schitschian, 1882, Pichler. — Herb. Univ. Wien. 

—  Sehiras, Stapf. — Herb. Univ. Wien. 

—  bor.: Elburs, 1902 n. 6282; Prov. Yesd (?), 1892 n. 2222; Prov. Kerman (Pers. 
austr.) 1892 n. 2223 — leg. Bornmüller (Herb. Bornm.). — Nr. 2221 scheint 

— Hymenophysa pubescens C. A. Mey. 

? Belutschistan, 1888, Duthie n. 8600 (zu jung). — Herb. Univ. Wien. 
Var. B. repens (Schrenk) Thell. 

Physolepidion repens Schrenk Enum pl. nov. (1841) p. 97; Ledeb. Fl. Ross. I. 
(1842) p. 765 (Physolepidium); Lepidium repens Boiss.! Fl. Orient. I. (1867) p. 356; 
Fedtschenko Consp. Fl. Turkest. VI. Crucif. in Beih. Bot. Centr. bl. XIX. Abt. 2. II. 
(1906) p. 328 n. 404; Nasturtium repens O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 

Area geogr.: As. min., Turkest., Affghan., Songar. 

Standorte: 

As. min.: 1837, Aucher-Eloy n. 328. — Herb. DC., Deless., Paris. 
— Phrygia: Akscheher (Wilajet Konia), 1000 m, 1899, Bornmüller n. 4102 ex p. 

(cum ssp. eu-Draba). — Herb. Barb.-Boiss. 


Turkestan: Krassnow, Flora Iliensis, 1886, leg.? — Herb. Petersbg.; Turcomania: 
Aschabad, 1897, Litwinow n. 596 — Herb. Bornmüller, Hausskn.; 1900, Sintenis 
n. 59 — Herb. Berl, Bornmüller, Deless. 


—  Sehirabad, 1881, Capus n. 153. — Herb. Paris. 
Affghan.: Griffith n. 1398/1 — Herb. Petersbg.; n. 1513 — Herb. Boiss. 
— Kabul, Honigberger. — Herb. Hofmus. Wien. 
Songar.: Desertum soong.-kirghis.: Schrenk sec. Ledeb. Fl. Ross. l. c. 
Exemplare aus Belutschistan, Stocks 1850, dürften zu Hymenophysa (?) ge- 
hóren (Herb. Boiss.). 
Var. y. auwrieulatum. (Boiss.). Thell. 
L. propinquum B aurieulatum Boiss.! Fl. Orient. I. (1867) p. 357; L. auriculatum 
Haussknecht ! in Sintenis It. orient. 1890 n. 3116 (in sched., sine descr.) - non Regel & Kcke. 
Area geogr.: As. min., Syr., Armen., Pers. (praeterea Turcoman. sec. Boiss. 1. c.). 
A. Thellung, Lepidium, 12 


90 (I, 90 


Standorte: 
As. min.: leg. Fontanier — Herb. Paris. 
— Cilie.: Sara pres Ermenek, 1872, Peronin n. 171. — Herb. Paris. 


Syr.: Libanon: Chan Mderidj (Strasse Beyrut-Damascus), 1880, Schweinfurth n. 1046 
— Herb. Schweinf. 
Armen.: ad Koschadara, Szovits. — Herb. Boiss. 
— tureica: Erzingham, in herbidis prope pag. Sipikor, P. Sintenis 1889 n. 1197 — 
Herb. Berlin, Hofmus. Wien; n. 1294 — Herb. Univ. Wien; 1890 n. 3116 — 
Herb. Barb.- Boiss, Bornm., Degen, Hausskn. 
— Szanschak Gümüschkhane, Maorangeli, in campis, 1894, P. Sintenis It. or. n. 
5612. — Herb. Barb.-Boiss., Berlin, Bornm., Degen, Hausskn., Hofmus. Wien. 
f. canescens Thell. 
As. min.: Caria, 1843, Pinard. — Herb. Boiss., Döll. 
—  Qilie.: Bulghar Maaden, 1895, W. Siehe n. 631. — Herb. Barb.-Boiss., Degen, 
Deless., Paris. 
—  QCappadoc.: Hadjin, Manissadjian, Haussknecht n.787 — Herb. Hausskn., Paris. 
Pers.: Elwend, 1895, Th. Strauss. — Herb. Hausskn. 
Var. à. propingqwum (Fisch. & Mey). Thell. 
L. propinguum Fisch. & Mey.! in Hohenack. Enum. Talüsch (1838) p. 142 (Bull. 
Soc. nat. Mose. XII. [1838] p. 378); Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) p. 202; Walp. Rep. I. 
(1842) p. 176; Boiss. Fl. Orient. I. (1867) p. 357; Fedtschenko Consp. Fl. Turkest. VI. 
Crucif. in Beih. Bot. Centr. bl. XIX. Abt. 2. II. (1906) p. 318 n. 405; Nasturlium pro- 
pinquum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 
Area geogr.: Caucas., Turkest. 
Standorte: 
Caucas.: Iberia (Georgia): pr. Helenendorf, 1838, Hohenacker. 
—  Marienfeld, ©. A. Meyer. — Herb. Boiss., Petersbg. 


— Tiflis, 1882, Schumann. — Herb. Berlin. 
—  Gamborg, 1873, Rehmann. — Herb. Boiss. 
Transcaue.: Kachetia, pr. Czalauban, 1900, Hryniewiecki (vers. var. auriculatum) 
— Herb. Bornmüller; ,Armenia*, Szovits — Herb. Boiss., Petersbg. 
Turkestan: Turcomania, leg.? — Herb. Petersbg. 


$ II. Lepia (Desv.) DC. 
Syst. II. (1821) p. 534, Prodr. I. (1824) p. 204; Benth. & Hook. Gen. plant. I. 
1. (1862) p. 87; Durand Ind. gen. phan. (1888) p. 17 n. 33, 98; Prantl in Engler & Prantl 
Nat. Pfl. fam. III. 2. (1891) p.160; Post & Kuntze Lexic. gen. phan. (1904) p. 523 n. 107, 78; 
Lepia Desv. in Journ. bot. III. (1814) p. 166 ex p. (non Hill 1769); Presl Fl. Sie. (1826) 
p. 84; Webb It. Hisp. (1838) p. 76; Fourr. in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. (1868) 
p. 938; Lasioptera Andrz. ex DC. Syst. II. (1821) p. 534. 


1, 91] 91 


Diese fast ausschliesslich auf das Mediterrangebiet beschränkte Sektion ist mit der australischen 
Grex Pseudo-Ruderalia wohl diejenige Gruppe, die der systematischen Bearbeitung die grössten Schwierig- 
keiten bietet. Offenbar handelt es sich um eine phylogenetisch junge Artengruppe, die noch in voller 
Entwicklung und Umprägung begriffen, und in der es vielfach noch nicht zur Ausbildung konstanter spe- 
zifischer Merkmale gekommen ist. Während die Botaniker der ersten Hälfte und der Mitte des vorigen 
Jahrhunderts, denen noch spärliches Material aus diesem Verwandtschaftskreis vorlag, eine Reihe von geo- 
graphisch und morphologisch gut abgegrenzten Spezies unterscheiden zu können glaubten, hat sich in 
neuerer Zeit, nachdem durch zahlreiche Herborisationen in den mediterranen Gebirgen das Herbarmaterial 
der europäischen Museen bedeutend zugenommen hat, die Schwierigkeit oder Unmöglichkeit einer spezifischen 
Trennung dieser Lokalformen und damit das Bedürfnis nach weitgehender Reduktion der Artenzahl fühlbar 
gemacht. Schon 1855 zog Cosson (Bull. Soc. Bot. Franc. II. p. 287) sein Z. granatense (1849), wie auch 
das algerische L. dhayense Munby (1855) zu L. calyeotrichum Kunze (1846). Eine noch viel ausgedehn- 
lere — meines Erachtens teilweise sogar zu weitgehende — Reduktion nahm dann J. Ball vor (Spicileg. 
Fl. Maroec. in Journ. Linn. Soc. XVI. (1878) p. 331), indem er aus der nächsten Verwandtschaft des L. hir- 
tum (L.) DC. (exel. L. campestre (L.) R. Br., L. glastifolium Desf. und L. rigidum Pomel) nur noch 
2 Spezies bestehen lässt, nämlich LL. hirtum (L.) DC. und Z. nebrodense (Raf.) Guss.; zu ersterem zieht 
er — meines Erachtens irrig — L. heterophyllum (DC.) Benth. (L. Smithit Hook.) und L. pratense Serres 
(L. Villarsii Gr. Godr.), zu letzterem L. calycotrichum Kunze (L. granatense Coss., L. dhayense Munby), 
ferner bezweifelt er die spezifische Verschiedenheit von LL. microstylum Boiss. & Heldr., L. petrophilum 
Coss., L. o@yotum DC. (L. hwmifusum Req.) und L. stylatum Lag. & Rodr. von LL. nebrodense. Mit 
dieser Verteilung der uns hier interessierenden Formen auf die 2 Typen L. hirtum und L. nebrodense 
kann ich mich jedoch nicht einverstanden erklären, denn in Übereinstimmung mit mehreren rezenten 
Floristen (Rouy & Foucaud Fl. Franc, Fiori & Paoletti Fl. Ital.) bin ich der Ansicht, dass gerade 
L. hirtum und L. nebrodense so nahe verwandtschaftliche Beziehungen aufweisen, wie irgend 2 andere 
Arten dieser Gruppe, und dass letzteres dem ersteren als Ssp. unterzuordnen ist, während ich, wie Rouy 
& Foucaud, LL. heterophyllum und pratense als von LL. hirtum gesonderte Spezies betrachtet wissen 
möchte. — Ferner beschäftigte sich Cosson (Ill. Fl. Atl. II. [1SS4] p. 66 et Comp. Fl. Atl. II. [1883-7] 
p. 269) eingehend mit Lepidium $ Lepia. Er unterscheidet hier (nach Abzug von L. campestre, glasti- 
folium und rigidum) & Arten: L. humifusum ,Req.* (incl. L. pratense Serres [L. Villarsii Gr. Godr.] 
und L. calycotrichwm Kunze [L. granatense Coss, L. dhayense Munby], L. heterophyllum (DC.) 
Benth. (L. Smithii Hook.), L. hirtum (L.) DC. (incl. L. microstylum Boiss. & Heldr. und L. nebrodense 
(Raf) Guss. [als Var.]) und L. petrophilum Coss. Auch diese Gruppierung scheint mir noch nicht das 
Richtige zu treffen. Abgesehen davon, dass, wie schon Ball richtig hervorgehoben hat, L. humifusum 
Req. (1825) den älteren Namen L. o@yotum DC. (1821) zu führen hat, ist sicherlich die Identifikation von 
L. pratense Serres mit dieser Art unrichtig, und L. calycotrichum und L. dhayense zeigen, wie auch 
Rouy annimmt, mindestens ebenso nahe oder noch nähere Beziehungen zu L. nebrodense als zu L. oxy- 
otum (humifusum), weshalb ich es vorziehe, diese letzteren Formen unter einander zu koordinieren; end- 
lich kann 2. petrophilum nicht als selbständige Spezies bestehen bleiben, da zu L. nebrodense Übergänge 
existieren. Durchaus zutreffend finde ich dagegen die Identifikation von LL. microstylum mit L. hirtum 
und die am Schluss angefügte Bemerkung: „Lepidia hujus gregis quoad plantae indumentum, foliorum 


formam, siliculae emarginaturam, longitudinem styli variabilia et pleraque aegre delimitanda.“ — Will- 
komm & Lange (Prodr. Fl. Hisp. III. [1880] p. 782 seq.) betrachten die in ihrem Gebiet vorkommenden 
L. stylatum, hirtum, petrophilum, heterophyllum und calycotrichum als gesonderte Spezies. — Die 


neueren französischen und italienischen Floristen (Rouy & Fouc. Fl. Franc. II. [1895] p. 81 seq., Fiori & Pa- 
oletti Fl. anal. Ital. I. 2. [1898] p. 466) betrachten übereinstimmend L. nebrodense (L. Bonannianum 
[Presl] Guss.) als Ssp. von L. hirtum, L. humifusum Req. (= oxyotum DC.) dagegen als eigene, für 
Korsika endemische Art. Für das erstere Vorgehen habe ich mich schon oben ausgesprochen, dem 
letzteren kann ich dagegen nicht beipflichten, da ich mit Ball auf die entschiedenen Zwischenformen 


92 [I, 92 


zwischen L. o@yotum und nebrodense Gewicht legen möchte. Auch halte ich es für richtiger, L. caly- 
cotrichum Kunze neben L. nebrodense als Ssp. zu L. hirtum zu stellen, statt, wie die genannten 
Autoren es tun, dasselbe als Varietät oder Synonym zur Ssp. nebrodense zu ziehen. Wenn Rouy & Fouc. 
l. e. L. calycotrichum und dhayense als „var. B microcarpum Rouy* der Ssp. nebrodense unterordnen 
und diese Form vom Typus des 7. nebrodense durch ,siliques presque de moitié plus petites" unter- 
scheiden, so kann ich mich dieser Ansicht durchaus nicht anschliessen; denn, abgesehen von den Prioritäts- 
gesetzen, ist der neue Varietätenname dadurch unzutreffend, dass die Frucht von 2. calycotrichwm bei 
der Reife oft 7 mm lang ist, bei LL. nebrodense dagegen selten über 6 mm! — Bubani (Fl. Pyren. III. 
[ed. Penzig 1901] der Zwischenformen selbst zwischen der eben besprochenen Gruppe und L. campestre 
gefunden zu haben glaubt, verzweifelt völlig an der Möglichkeit von spezifischen Abgrenzungen in der 
Sektion Lepia und bemerkt am Schlusse seiner Ausführungen (p. 242) resigniert: „Non ego obstupescerem, 
si quis harum stirpium studium feliciter aggressus, etiam culturae auxilio suffultus, nobis enuntiaret L. cam- 
pestre esse speciem polymorpham. comprehendens ferme totas memoratas, in hoc capite, stirpes.^ Damit 
hat Bubani nach meinem Dafürhalten freilich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet; denn es scheint 
mir doch möglich, innerhalb dieser Gruppe 7 + gut abgegrenzte Spezies zu unterscheiden, zwischen denen 
mir in dem reichen Herbarmaterial keine manifesten Übergänge vorgekommen sind: 1. L. campestre (L.) 
R. Br, 2. L. heterophyllum (DC.) Benth. (L. Smithii Hook.), 3. L. pratense Serres (L. Villarsii Gr. 
Godr.), 4. L. atlanticum (Ball) Thell., 5. L. hörtum (L.) DC. mit den Ssp. I. eu-hirtum Thell., II. nebro- 
dense (Raf), HI. dhayense (Munby), IV. petrophilum (Coss.), V. stylatum (Lag. & Rodr.), VI. oxyotum 
(DC.) und VII. calycotrichum (Kunze)!), 6. L. glastifolium Desf. und 7. L. rigidum Pomel (L. acantho- 
eladum Coss. & DR.) Allerdings muss ich gestehen, dass ich, um einer weitergehenden Zusammenziehung 
der Arten, die meines Erachtens denn doch naturwidrig wäre, aus dem Wege zu gehen, hier den Spezies- 
begriff etwas enger gefasst habe als in den meisten übrigen Teilen meiner Arbeit. 


2. L. campestre (L.) R. Br. 


in Ait. Hort. Kew. ed. 2. IV. (1812) p. 88; DC. Syst. II. (1821) p. 535, Prodr. I. (1824) 
p. 204; Koch Synops. (1837) p. 72; Torr. & Gray Fl. N. Am. I. (1838—40) p. 115; 
Gren. & Godr. Fl. Franc. I. (1848) p. 149; Boiss. Fl. Orient. I. (1867). p. 355; Nyman 
Consp. Fl. Eur. I. (1878) p. 65; Willk. & Lge. Prodr. Fl. Hisp. III. (1880) p. 783; 
Beck Fl. Nied.-Österr. (1892) p. 493; Rouy & Fouc. Fl. Franc. II. (1895) p. 81; 
Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 126 (excl. ssp. Smithii); Fiori & 
Paoletti Fl. anal. d'Ital. I. 2. (1898) p. 467; Th. Kirk Stud. Fl. N. Zeal. (1899) p. 36; 
Benth. & Hook. Handb. Brit. Fl. ed. 7. (1900) p. 46; T’hlaspi campestre L. Spec. plant. ed. 
1. (1753) p. 646; Crantz Stirp. austr. I. (1762) p. 23; Scop. Fl. Carn. ed. 2. HI. (1772) 
n. 807; Poll. Palat. II. (1777) p. 210 n. 609; Curt. Fl. Lond. II. (1777) cum tab.!; Huds. Fl. 
Angl. ed. 2. I. (1778) p. 281; All. Fl. Pedem. I. (1785) p. 249; Vill. Hist. pl. Dauph. III. 

!) Neuerdings hat R. Huter in Österr. Bot. Zeitschr. LIV. (1904) p. 264 seq. von L. hirtum, hetero- 
phyllum, pratense, calycotrichum, petrophilum, nebrodense und oxyotum die charakteristischen 
Merkmale in kurzen und treffenden diagnostischen Phrasen zusammengestellt; doch sind auch diese Unter- 
scheidungsmerkmale, weil einer beschränkten Zahl von Exsikkaten entnommen, nicht überall anwendbar 
und lassen uns bei schwierigen Übergangsformen, gerade so gut wie die übrigen Versuche von Bestimmungs- 
schlüsseln, im Stich. Ich kann daher H uter nur beistimmen, wenn er eingangs sagt, dass „in dieser Gruppe 
alle Vorsicht nótig sei, um Verwechslungen zu vermeiden*; ja, ich móchte sogar hinzufügen, dass bei aller 
Vorsicht solehe manchmal nicht zu vermeiden sind, da selbst die Huterschen Exsikkaten einige wenige 
unrichtige Bestimmungen aufweisen. 


93 1] 93 


(1789) p. 299; Mönch Meth. (1794) p. 268; Willd. Spee. III. (1800) p. 444; Smith Fl. 
Brit. (1800) p. 684; DC. Fl. franc. ed. 3. IV. (1805) p. 712; DC. & Lam. Syn. Fl. Gall. 
(1806) p. 381; Poir. Dict. encycl. VII. (1806) p. 537; M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. I. 
(1808) p. 100; Gmel. Fl. Bad. Als. III. (1808) p. 25 — et auct. veter. wounull.; Lepia 
campestris Desv. in Journ. Bot. III. (1814) p. 165; Presl Fl. Sie. (1826) p. 83; Fourreau 
Cat. pl. spont. Rhöne in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. (1868) p. 338; Lasioptera campestris 
Andrz. ex DC. Syst. II. (1821) p. 535; Iberis campestris Wallr. Sched. crit. (1822) p. 341; 
(7) Lep. cristatum Lapeyr.') Hist. abr. pl. Pyren. I. (1813) p. 366 n. 9; Lois. Fl. Gall. 
ed. 2. I. (1828) p. 58 — fide Benth. Cat. Pyren. Langued. (1826) p. 952); L. aristatum 
Gren. & Godr. Fl. Franc. I. (1845) p. 149 in syn. (erronee pro L. cristato); L. campi- 
colum, accedens?), errabundum & vagum Jord. Diagn. (1864) p. 329—31; Lepia campicola, 
accedens & errabunda Fourr. Cat. pl. spont. Rhóne in Ann. Soc. Linn. Lyon N. 8. XVI. 
(1868) p. 338; Lepidium campestre var. « campicolum, B. foliosum, y confusum, Ö accedens, 
€ errabundum et & vagum Rouy & Fouc. Fl. Franc. II. (1895) p. 81/2; Thlaspi hirsutum 
var. « Lam. Fl. franc. IL (1778) p. 465; Th. incanum Gilib. Fl. Lituan. II. (1781) 
p.55; Th. vulgatius Roue. Fl. Nord Franc. IL. (1803) p. 69; Th. hirtum Georgi Beschr. 
Russ. R. III. 4. (1800) p. 1122; Lapeyr. herb. ex Serres sec. Mutel FL. franc. I. (1834) 
p. 911 — non L.; Th. montanum Poir. Dict. encycl. VII. (1806) p. 536 excl. syn. Linn. 
ex ipso Poir. in suppl. V. (1817) p. 27795). 


Icones: Fl. Dan. VII. t. 1221; Schkuhr Handb. t. 180! (fruct.); Curt. Fl. Lond. II. 
(1777) t. OXV ! ; Engl. Bot. XX. t. 1385; Reichenb. Ic. Fl. Germ. Helv. II. (1837 —8) t. IX. f. 
4214!; Fiori & Paoletti Icon. fl. Ital. I. (1895 — 9) p. 170 f. 1487!; Britton & Brown 
Mm. fl. North. U. S. II. (1897) p. 111!; Coste Fl. deser. ill. Franc. I. (1901) p. 137! 


Annuum vel bienne. Radix fusiformis, pallida, saepissime uniceps. Caulis fere semper 
unicus, erectus, strietus, + anguloso-sulcatus, pilis gracillimis horizontaliter patentibus den- 
sissimis molliter pubescens, rarius subglaber, dense foliatus, plerumque superne corymboso- 
ramosus (raro simplex in speciminibus depauperatis), ramis arcuato-ascendentibus foliatis 
in racemos abeuntibus. Folia basilaria plantae florentis saepe (in planta bienni) destructa, 
lyrato-pinnata vel -pinnatilobata, saepe subglabra; caulina laete vel obscure virentia, 
inferiora oblonga, in petiolum brevem attenuata, reliqua triangulari- vel ovato-lanceolata 
obtusinseula, basi cordato-sagittata auriculis ovato-lanceolatis obtusiusculis amplexicaulia, 

!) Wird von Desvaux in Journ. Bot. III. (1814) p. 163 adnot. 33! und, ihm folgend, von de Can- 
dolle in Syst. II. (1821) p. 526 irrig = Senebiera Coronopus [= Coronopus procumbens Gilib.] gesetzt, 
von Fiori & Paoletti Fl. anal. d'Ital. I. 2. (1898) p. 471 = Thlaspi alliacewm L. Wer hat schliesslich Recht ? 

?) Bentham schreibt l. c.: „La silieule cristée dont parle M. de Lapeyrouse, en décrivant son 
L. eristatum, est une déception due aux pétales flétries et adhérentes à la silicule, par la dessication 
de l'échantillon sur lequel il a établi l'espéce.* 

3) Fehlt im Index Kewensis. 

*) Die Beschreibung ist nach einem unter unrichtigem Namen im Hort. Paris. kultivierten Exem- 
plar angefertigt. 


94 [I, 94 


margine repando-denticulata denticulis patentibus triangularibus acutiusculis, sinubus ob- 
tusis, saepe leviter crispata, apice integerrima, plerumque sicut caulis pubescentia. Flores 
minus conspicui quam in ceteris speciebus (perennibus) hujus gregis; sepala ovata ob- 
tusa, albo-marginata; petala calyce 1!/z-plo longiora, unguiculata, lamina obovato-cuneata 
(1:1'/s»— 2), in unguem ipsa sublongiorem sensim attenuata; stamina 2-|-4, antheris 
ante anthesin rectangulari-ellipticis flavis, defloratis oblongis recurvatis saepe lividis, 
filamento ca. 6 - plo brevioribus; glandulae 6, inconspicuae (medianae saepe rudimentariae), 
calycis ca. '/io longitudine aequantes; ovarium quadrato-ovatum, apice circumferentia 
saepe truncatum, leviter emarginatum, stylo brevi crasso apiculatum, basi attenuatum. 
Racemi fructiferi elongati laxiusculi, axi crasso leviter anguloso-sulcato aeque ac caulis 
pubescente vel raro glabrato, pedicellis crassis horizontalibus vel subreflexis, siliculae 
subaequilongis vel parum brevioribus, plerumque pilis gracillimis eis axis similibus dia- 
metrum pedicelli vix longitudine aequantibus pubescentibus. Silicula ascendens (cum pedi- 
cello angulum obtusum formans), inferne valde convexa, superne leviter concava propter 
margines alares sursum curvatos, late ovata, apice emarginata et circumferentia fere 
truncata, basi subrotundata, parte basilari turgida, apicem versus valde compressa, fere 
a basi, sed a parte tertia inferiore latius (apice ad !/s fere longitudinis septi) alata, 
lobis alaribus obtusis leviter convergentibus; valvulae papillis squamiformibus -- densis 
conspicuis asperulae; septum rhombico-ellipticum, semilunato- sursum curvatum, in stylum 
brevem (septi longitudinis '/ — ?/ aequantem, ex emarginatura vix exsertum) acumi- 
natum; styli pars libera parte adnata brevior vel aequilonga. Semina ovoidea, vix com- 
pressa (sectione transversali rotundato-triangularia), + distincte tubereulato-papillosa et 
inde interdum leviter velutina, immarginata, fusca; embryo notorrhizus. 


Meist 20 — 50 em hoch, doch auch Zwergformen von wenigen cm Höhe. Grund- 
blütter (mit Stiel) oft 5 — 7 em lang, 1 em breit. Stengelblätter meist 1 — 2 cm lang, 
Us —?/s cm breit. Kelch ca. 1!/» mm lang. Frucht meist 5 mm lang, 4 mm breit. 
Same meist 2 mm lang, 1 mm breit. 


Habituell etwas veründerlich in Bezug auf die Verzweigung, ferner auf Farbe, 
Form und Gedrängtheit der Stengelblütter; doch scheint es mir ungerechtfertigt oder 
selbst unmöglich, auf die Kombinationen dieser Merkmale bestimmte Typen zu begründen 
und aus diesen Formen, deren Zahl ins Unendliche vermehrt werden könnte, auch nur 
Varietäten zu konstituieren. Einer Benennung würdig erscheinen mir nur folgende 


» 


3 1m Gebiet des Typus vorkommende Formen: 
Variat: 
f. sinvplex Pauquy Fl. Dept. Somme (1831) p. 43 (pro var.); Rouy & Fouc. Fl. 
Frane. II. (1895) p. 82 (LL. campestre var. 5), caule pumilo simplicissimo ; 
f. plwricaule Thell., caulibus compluribus; 
f. glabratum Lej. & Court. Comp. fl. Belg. II. (1831) p. 313 (pro var.); L. cam- 


1, 95] 95 


pestre y subglabrum Hagenb.*) Fl. Basil. IT. (1834) p. 114; var. Reuteri O. Kuntze Taschenfl. 
Leipzig (1867) p. 182; f. subglabrum A. Schwarz Fl. Nürnberg-Erlangen II. (1897) p. 330 
— planta subglabra, viridis. 

Varietas excludenda: L. campestre b. cinereum Mutel Fl. franc. I. (1834) p. 96 
(videtur = L. hirtum (L.) DC. ssp. eu-hirtum Thell.). 

Area geogr.: Europa fere omnis (excl. reg. bor.), Asia minor, Armenia; prae- 
terea adventicium. 

Ich sah Exemplare aus: Portugal, Spanien, Frankreich, England, Belgien, Deutsch- 
land, Skandinavien, Schweiz, Österreich - Ungarn, Südrussland, Italien, Balkanlünder; 
Kleinasien (Anatolien, Paphlagonien), Armenien (Szovits 1829 n. 290; Gumuschkane, 
Sintenis 1889 n. 1371), Kaukasien; ferner adventiv aus Nordamerika (Ontario, New-York, 
Long Island, Pennsylvanien, Virginien, Kansas). 


3. L. pratense Serres ! 


ap. F. Schultz Fl. Gall. et Germ. exsicc. Introd. (1840) p. 5; Rouy & Fouc. Fl. Franc. 
II. (1895) p. 84; Coste Fl. descr. ill. Franc. I. (1901) p. 138; L. heterophyllum var. 
pratense F. Schultz! l. c. et Arch. fl. Franc. et Allem. (1840) p. 123; L. Villarsii Gren. & 
Grodr.! Fl. Franc. I. (1848) p. 150; T’hlaspi hirtum Vill. Hist. pl. Dauph. IIT. (1789) p. 299 
(saltem ex p., quoad loc. Gap) — non L.; L. hirtum Mutel Fl. franc. I. (1834) p. 96 
ex p. (quoad loc. Delphin.) — non DC. 

Icones: Coste Fl. descr. ill. Franc. l. c. p. 138! 


Perenne. Radix satis crassa, perpendicularis, superne ramosa, multiceps, collo 
rudimentis fibrosis foliorum delapsorum vestita. Caules complures ex axillis foliorum 
basilarium vel eorum rudimentorum enati, e basi arcuata et decumbente suberecti, satis 
elati et rigidi, anguloso-striati, saltem inferne pilis albidis gracillimis satis longis subre- 
flexis pubescentes, foliati, simplicissimi (semper?), in racemum unicum terminalem abe- 
untes.  Folim leviter coriacea; basilaria longe petiolata, indivisa (semper?), elliptica, 
margine minute repando-sinuata vel subintegerrima, saepe pilis longis gracillimis 
pubescentia; caulina media et superiora glaberrima, rarius pilis longis pubescentia, 
lanceolata vel triangulari-lanceolata, plerumque acuta, marginis parte inferiore repando- 
denticulata dentibus brevibus triangularibus acutiusculis patentibus, superne integer- 
rima, basi sagittata (confer var. Ramburei) sessili amplexicaulia, auriculis angustis 
elongatis saepe acumine subfiliformi quasi appendiculatis. Flores conspicul; sepala ellip- 
tica, albo-marginata; petala alba, calyce 1!/»-plo longiora, distincte unguiculata, lamina 
obovata vel subrotunda, in unguem angustum ei subaequilongum contracta; stamina 
2 -- 4, filamentis quam anthera ca. 4- plo longioribus, antheris flavis vel fulvis, defloratis 
oblongis extrorsum curvatis; glandulae 6 oblongae minimae, calycis ca. '/ıs longitudine 
attingentes ; ovarium ellipticum, apice alatum, emarginatum vel integrum, stylo longitudinem 


!) L. campestre B subglabrum DC. Syst. II. (1821) l. c. („in summis montibus Legionensibus 
cirea Arvas, Lagasca*) ex loco verisimillime ad L. heterophyllum (DC.) Benth. spectat. 


96 [I, 96 


ejus subaequante apieulatum. Racemi fructiferi laxi, axi satis crasso et rigido, anguloso- 
suleato, glaberrimo vel (raro) pilis sparsis satis longis minute pubescente; pedicellis 
satis crassis rectis anguloso-suleatis horizontaliter patentibus glaberrimis, siliculae (excl. 
stylo) subaequilongis. Silicula leviter ascendens (cum pedicello angulum obtusum formans), 
compressa, elliptica, utrinque- cireumferentia obtnsiuscula, a basi ad apicem sensim latius 
(ad '/A longitudinis septi) alata, apice plerumque distincte emarginata, lobis alaribus 
brevibus porrectis plerumque obtusis; stylus emarginaturam conspicue superans, pars ejus 
libera parte adnata longior; valvulae satis late alatae, maturae fere laeves; septum lanceo- 
latum, semilunato- sursum curvatum, in stylum conspicuum (septi longitudinis plerumque 
!/» —?/s aequantem, sed in var. Ramburei breviorem) attenuatum. Semina anguste ellipsoi- 
dea, vix compressa, minute alveolata (fere laevia), immarginata, fusca; embryo notorrhizus. 

Meist 20—30 cm hoch. Grundblätter mit Stiel meist 6—10 cm lang, ?/4—1!/s em 
breit. Stengelblätter 1—2 cm lang, 3—4 mm breit. Kelch 1?/,— 2 mm lang. Frucht 
5!/5—'77 mm lang, 3—4 mm breit. Same 2!/e mm lang, 1—1'/. mm breit. 

Ähnelt habituell (wegen der Kahlheit) dem Thlaspi montanum L. Scheint von 
L. heterophyllum (DC.) Benth. durch die im Schlüssel angegebenen Merkmale spezifisch 
verschieden und auch geographisch + gesondert. 

Area geogr.: Gallia austr.-orient., Hipania orient. et austr.-orient.!) 

Variat: 

Var. «. typicum Thell.: Silicula distinete emarginata; stylus plerumque !/s — ?/5 
longitudinis septi adaequans, pars ejus libera 1—2 mm; folia basilaria leviter repando- 
sinuata usque integerrima, caulina sagittata auriculis elongatis; 

var. B. Reverchoni (Debeaux) Thell.: Differt a typo silicula non emarginata ; 

var. (?) y. Rambwurei (Boiss.) Thell.: Silicula emarginata; stylus minus quam 
dimidium septi longitudine adaequans, emarginaturam paulo superans, pars ejus libera 
minus quam 1 mm longa; folia basilaria lyrato-dentata, caulina, praesertim in surculis 
lateralibus, partim non auriculata, basi lata vel attenuata sessilia. 

Var. e. typicum Thell. 

Gall. austr.-orient.: Hautes-Alpes: Quint pres Gap, Serres — Herb. Hausskn.; 

Grenier in F. Schultz herb. norm. nov. ser. Cent. V. n. 433; 1850, Blanc in 

Billot Fl. Gall. Germ. exs. n. 719 & 719 bis; Mont Aurouse pres Gap, 1867, 

Leresche — Herb. Boiss.; 1871, Reverchon — Herb. Montp.; La Roche des 

Arnauds, prairie du Quint, 1885, Ad. Pellat, Soc. dauph. n. 4828. 

—  Ribiers, Mt. Roynouse, 1873, Reverchon. — Herb. Montp. 
—  Basses-Alpes: Annot, Col d'Allons, 1874, Reverchon. — Herb. Boiss. etc. 

Col de la Madeleine, 1896, Vidal n. 3945. 


!) Die Angabe von „Lepidium Villarsit Gr. Godr.“ aus den Pyrénées-Orientales (Mont - Louis, 
Vallée de Llo, Costa-Bona) dureh Companyo Hist. nat. Pyr.-Or. II. (1864) p. 90 beruht wohl auf Ver- 
wechslung mit L. heterophyllum (DC.) Benth. var. alpestre F. Schultz. 


I, 97] y 97 


Hisp. orient.: Prov. Teruel: Sierra de Javalambre, 2000 m, 1892, E. Reverchon. — 
Herb. Barb.-Boiss., Deless. 
Var. ß. Reverchoni (Debeaux) Thell. 
L. Reverchoni Debeaux! in Willkomm & Lange Suppl. Prodr. Fl. Hisp. (1895) 
p. 332 et in Bull. Assoc. Pyren. 1894— 5. 
Hisp. or.: Prov. Teruel: Sierra de Javalambre, 2000 m, 1895, Reverchon n. 867 (Orig.); 
Ch. Magnier Fl. sel. exs. fasc. XIII. (1894) n. 3209 (ad var. typicum vergens !). 
— (Nov. Castil.): Serrama de Cuenza, 1898, M. Gandoger. — Herb. Degen, 
Hofmus. Wien. 
Hisp. austr.-or.: Prov. de Jaen: Sierra de Cazorla, 1800 m, 1901, E. Reverchon n. 867. 
— Sierra Alfacar pr. Granada, 1876, M. Winkler (Z. heterophyllum viride). — 
Herb. Berlin. 
Var. (?) y. Ramburei (Boiss.) Thell. 
L. Ramburei Boiss.! Voy. bot. Esp. II. (1839—45) p. 52 & t. 14 fig. b!5; Walp. 
Rep. I. (1842) p. 177; Willk. & Lge. Prodr. Fl. Hisp. III. (1880) p. 783; Nyman Consp. 
Fl. Eur. Suppl. II. 1. (1889) p. 39; Nasturtium Ramburei ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 
Hisp. austr.-or.: Prov. Malacitana: Sierra Prieta, pr. pagum Colmenar, Rambur. — 
Herb. Boiss., Paris. 
Ist nur in einem kümmerlichen Exemplar bekannt. Macht den Eindruck einer 
monstrósen Form (forma putata ?). 


4. L. heterophyllum (DC.?) Benth. ! 
Catal. pl. Pyren. Langued. (1826) p. 95; Gren. & Godr. Fl. Franc. I. (1848) p. 149; Nyman 
Consp. Fl. Eur. I. (1878) p. 65; Willk. & Lge. Prodr. Fl. Hisp. III. (1880) p. 783; Rouy 
& Fouc. Fl. Franc. II. (1895) p. 82; Coste Fl. descr. ill. Frane. I. (1901) p. 138; ? T'hlaspi 
heterophyllum DC.?) Fl. franc. ed. 3. IV. (1805) p. 712, Syst. II. (1821) p. 381, Prodr. I. 
(1824) p. 176; Poir. Dict. encycl. VII. (1806) p. 536 n. 4; Lois. Fl. Gall. (1806) p. 395; 
Nasturtium heterophyllum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. Smithii Hook.! Brit. Fl. 
ed. 3. (1835) p. 300; Boreau Fl. Centr. Fr. ed. 3. II. (1857) p. 55; Brebisson Fl. Normand. 
(1869) p. 35; Hook. Stud. fl. Brit. Isl. (1870) p. 37; Durand Prodr. Fl. Belg. fasc. X. (1899) 
p. 331; Benth. & Hook. Handb. Brit. fl. ed. 7. (1900) p. 46; L. campestre ssp. Smithii 
Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 126; Thlaspi hirtum Huds. Fl. 
Angl. ed. 2.1. (1778) p. 281; Smith Fl. Brit. II. (1800) p. 684 et Engl. bot. V. 26. n. 1808 
— non L.; Lep. hirtum Sm. Comp. fl. Brit. ed. 3. (1818) p. 98; Lej. & Court. Comp. fl. 


!) Die Abbildung ist dadurch ungenau, dass alle Stengelblätter mit verschmälertem Grunde dar- 
gestellt sind, während in Wirklichkeit ein Teil der Blätter des Hauptstengels pfeilfórmig geóhrten Grund 
besitzt. Diese Variabilität lässt in der Pflanze eine Monstrosität erblicken, Es scheint mir daher zweck- 
mässig, selbst für den Fall, dass der Boissiersche Name sich je als älter nachweisen liesse als L. pra- 
tense Serres (1840), diese letztere Bezeichnung für die Gesamtart beizubehalten. 

?) Im Herb. DC. Prodr. existiert die Pflanze nicht; A. Pyr. de Candolle hatte sie seinerzeit im Herb. 
Clarion gesehen, über dessen Verbleib De Candolles Phytographie keine Auskunft gibt. 

A. Thellung, Lepidium. 13 


98 [1, 98 


Belg. II. (1831) p. 313; Th. Kirk. Stud. fl. N. Zeal. (1899) p. 36 — non DC.; Thlaspi 
campestre ß Gouan Ill. et obs. bot. (1773) p. 40 ex p. (quoad loc. vallis Eynes); Th. cam- 
pestre Brot. Fl. Lusit. I. (1804) p. 568 ex loc. — non L.; L. campestre f. prostratum Voll- 
mann!!) in Mitteil. Bayer. Bot. Ges. XIX. (1901) p. 195; L. occidentale Gay! ined. (et ex 
Gren. & Godr. 1. e); L. arvasense Gandoger! in Bull. Soc. Bot. Franc. XLV. (1898) p. 593; 
L. Benthami Jord.!?) ined. in Herb. Boiss., Reut. & Barb. 

Icones: Engl. Bot. V. 26 n. 1803; Coste Fl. descr. ill. Frane. I. (1901) p. 138! 


Perenne. Radix crassa, multiceps, collo rudimentis foliorum veterum vestita. 
Caules complures ex axillis foliorum basilarium vel eorum rudimentorum enati, e basi 
arcuata ascendentes, subeylindriei (leviter anguloso-striati) plerumque pilis graeillimis 
densissimis patentibus + molliter pubescentes vel canescentes, foliosi, simplices vel parce 
ramosi vel rarius (in plantis elatioribus) superne corymboso-ramosi, ut rami in racemos 
abeuntes. Folia basilaria saepe glabra, longe petiolata, lyrato-pinnatifida lobo terminali 
subrotundo, lateralibus multo minoribus; caulina saepissime pilis eis caulis similibus pubes- 
centia vel canescentia, rarius fere glabra, inferiora oblonga, basi attenuata, reliqua ovato- 
lanceolata usque lanceolata, basi profunde sagittata amplexicaulia auriculis acutis vel 
obtusiuseulis, marginis dimidio inferiore dentata vel subineisa dentibus triangularibus 
patentibus, apicem versus plerumque integra, obtusiuseula. Flores satis conspicui; sepala 
ovato-lanceolata obtusa, anguste albo-marginata, dorso pubescentia; petala alba, calyce 
1!/»-plo longiora, distinete unguieulata, lamina orbiculato-obovata in unguem ei subaequi- 
longum contracta; stamina 2 +4, calyce sublongiora, antheris ante emissionem pollinis 
fulvo-rubris ovali-quadratis filamento triplo brevioribus, post anthesin plerumque violaceo- 
nigris recurvatis filamento 6-plo brevioribus; glandulae 6 inconspicuae (calycis ea. '/is 
longitudine aequantes). Ovarium anguste ellipticum, apice plerumque emarginatum, basi 
acutum. Racemi fructiferi densi, axi erasso subeylindrico (leviter anguloso-striato) ple- 
rumque pubescente, pedicellis satis crassis rectis, pilis gracilibus diametrum pedicelli 
longitudine subaequantibus dense (vel rarius tenuiter) pubescentibus vel villosulis, hori- 
zontaliter patentibus, silieula tota plerumque brevioribus (septo subaequilongis). Silicula 
leviter ascendens (cum pedicello angulum obtusum formans), basi leviter, apicem versus 
valde compressa, inferne valde convexa, superne propter margines sursum curvatos concava, 
elliptica vel late elliptica vel late ovato-elliptica, basi plerumque obtusa, apice circum- 
ferentia + rotundato-obtusa vel leviter truncata, emarginata vel (rarius) integra, inter- 
dum in stylum acuminato-producta, fere a basi, sed a parte tertia inferiore latius, alata 
lobis alaribus apice obtusis, convergentibus vel (rarius) porrectis, septi longitudinis '/s 
aequantibus; valvulae basi carinatae, inde alatae, laeves vel papillis squamiformibus minute 
asperulae; septum elliptico- vel lanceolato-rhombicum, valde semilunato- sursum curvatum, 


!) Die Vermittlung von Originalexemplaren der Vollmannschen Pflanze verdanke ich der Freund- 
lichkeit des Herrn Dr. G. Hegi in München. 

2) „L. heterophyllum Benth., non Thlaspi het. DC. A LL. Smithii certissime distinctum!" De 
Pyren. orient. eult. Jordan. 


1,39] 99 


in stylum conspicuum (!/» ejus longitudinis aequantem) attenuatum; styli pars libera 
parte adnata longior, emarginaturam conspicue superans. Semina ovoidea vel ellipsoidea, 
vix compressa (sectione transversali rotundato-triangularia), fere laevia (leviter alveolata), 
immarginata, fusca; embryo notorrhizus. 

Meist + 10—20 cm hoch. Grundblätter mit Stiel bis 10 em lang, oft 1 em breit. 
Stengelblätter meist 2 cm lang, '/s em breit. Kelch 1!/»—2 mm lang. Frucht 4!/;—6 mm 
lang, 3!/—4 mm breit. Same 1°/« mm lang, 1—1'/4 mm breit. 

Area geogr.: Europa occid. ad Angl, Belg. et Rhodanum; praeterea advent. 

Ich sah Exemplare aus: 

Portugal (Oporto, Serra d'Ossa), Spanien (Neu-Kastilien [Sierra de Guadarrama, 
Sierra de Gredos|, Asturien [Pico d'Arvas], Katalonien [nach Willk. & Lge. l. c. auch 
Galizien und Aragonien")], Frankreich (z. B. Roussillon, Languedoc, Marche, Bour- 
gogne, Poitou, Anjou, Bretagne, Maine, Normandie, Isle de France; mithin im grössten 
Teil von Frankreich, ostwärts bis zur Saóne und Rhone) und Grossbritannien (England, 
Irland [und selten in Schottland nach Hooker]); ferner adventive Vorkommnisse aus 
Belgien, Deutschland (Bayerischer Wald: zwischen Eisenstein und Ludwigsthal, Voll- 
mann), Schweiz (früher um Genf verwildert); nach Literaturangaben auch in Nord- 
amerika und Neuseeland. 

Exsice.: A. Moller Fl. Lusit. exs. 1095; Bourgeau Astur. 2601; Soc. Dauph. 3196 
(Finistere) et 3196 bis (Orne); Lenormand Fl. Gall. Germ. Cent. III. 49 (Calvados); 
F. Schultz Herb. norm. Cent. III. 220/1 (Vienne). 

Variat: 

a) quoad plantae indumentum: 

Var. «. alpestre F. Schultz Fl. Gall. Germ. Introd. (1840) p. 3, Arch. Fl. Fr. All. 
(1840) p. 122; Rouy & Fouc. Fl. Franc. II. (1895) p. 83; L. heterophyllum var. e pyre- 
naicum Gren. & Godr. Fl. Franc. I. (1848) p. 150; Willk. & Lge. Prodr. Fl. Hisp. III. (1880) 
p. 784; ? Thlaspi heterophyllum DC. l. c. sens strict. — Folia viridia, glabra vel minutissime 
pubescentia, pedicelli tenuiter pubescentes. — Besonders in den Pyrenäen. 

Var. B. campestre F. Schultz Fl Gall. et Germ. Introd. (1840) p. 3; £L. heterophyl- 
lum var. B canescens Gren. & Godr. Fl. Franc. I. (1848) p. 150; Willkomm & Lge. Prodr. Fl. 
Hisp. III. (1880) p. 784; L. heterophyllum var. B. medium & y. canescens Rouy & Fouc. Fl. 
Franc. 11. (1895) p. 883; L. Smithii Hook. l. c. sens. striet.; L. heterophyllum var. Smithii Thell. 
in sched. determ. — Folia pubescentia usque canescentia, pedicelli canescenti-villosuli. — 
Die häufigere Form. 

b) quoad siliculae superficiem: 

Var. a) leiocarpum Thell., silicula laevis vel minutissime papillosa. — Die 
häufigere Form. 


!) Die Angabe dieser Art aus Andalusien (leg. Reverchon) durch Willkomm scheint mir fraglich, 
da alle von den Autoren (auch Willkomm) als ,Z. heterophyllum“ bestimmten südspanischen Exem- 
plare, die ich sah, zu L. hirtum ssp. calycotrichum gehören. 


100 [I, 100 


Var. b) papillosum (Dunn) Thell.; L. Smithü var. papillosum Dunn in Journ. 
of Bot. XXXIV. (1896) p. 477. — Silieula papillis squamiformibus concavis distinctius 
asperulae. — Z. B. England, Spanien. 

c) quoad siliculae emarginaturam: 

Var. 1. emarginatum Thell., silicula emarginata, dehiscens. — Häufigste Form. 

Var. 2. integrum Thell., silicula non emarginata sed apice rotundato-obtusa, 
dehiscens. — Seltener. 

Var. 3. alatostylum (Townsend) Thell.; L. Smithii var. alatostylum "Townsend 
in the Hands Flora (1883), Journ. of Bot. XXXVIII. (1900) p. 420, XLI. (1903) p. 97; 
J. T. Boswell in Journ. of Bot. XXI. (1884) p. 215. — Silicula non emarginata, sed lobi 
alares in stylum producti et cum eo angulum obtusum formantes, inde silicula indehiscens. 
— Rebridge near Southampton (Angl. austr.). [Non vidi.] 

Diese Form — der einzige Fall von Indehiscenz nicht nur in der Sektion Zepia, sondern in der 


ganzen Gattung Lepidium (excl. S Cardaria) — bietet ein theoretisches Interesse insofern, als sie den 
phylogenetischen Übergang von der Springfrucht zur Schliessfrucht demonstriert. — Vergl. auch S. 49. 


5. L. atlanticum (Ball) Thell. 

in Vierteljahresschrift d. zürch. naturforsch. Gesellsch. LI. (1906) p. 151—52; L. nebro- 
dense var. atlanticum J. Ball!') Spicileg. Fl. Marocc. in Journ. Linn. Soc. XVI. (1878) 
p. 331 ex p. (cum L. hirto ssp. dhayensi); L. humifusum Coss. Comp. fl. Atlant. II. (1883-7) 
p.267 & Ill. fl. Atl. II. (1884) p. 66 ex minore p.!) (excl. t. 45!) — non Req.! 

Perenne. Caules complures, pumili, e basi decumbente ascendentes, fere cylindriei 
(leviter anguloso-striati), pilis gracillimis satis longis patentibus dense villoso-pubescentes, 
simplieissimi, in racemum unicum abeuntes. Folia basiaria satis glabra, repando-sinuata ; 
caulina media et superiore parva, oblongo-elliptica, obtusiuscula, margine denticulata vel 
subintegerrima, basi truncata vel rotundata subexauriculata, pilis eis caulis similibus 
canescenti-villosula. Flores satis conspicui; sepala anguste elliptica, albo- vel rubello- 
marginata; petala calyce 1'/s-plo longiora, distincte unguiculata, lamina late obovata in 
unguem ea sublongiorem contracta; stamina 2 —+-4, antheris oblongis defloratis recurvatis 
flavis; glandulae 6 brevissimae inconspicuae (calycis ca. '/ıs longitudine aequantes); ovarium 
anguste ellipticum, vix emarginatum, stylo eo duplo breviore terminatum. Racemz? fructi- 
feri breves, satis densi, axi leviter anguloso villoso-pubescente, pedicellis satis gracilibus 
cylindricis pilis diametrum eorum longitudine aequantibus vel superantibus pubescenti- 
villosulis, patentibus, silieulae subaequilongis. Silicula anguste elliptica, compressa, basi 
acuto-attenuata, apice circumferentia obtusiuscula, leviter emarginata, a parte tertia in- 
feriore anguste (apice ad !/s—!/s longitudinis septi) alata; valvulae ab initio glaberrimae 


!) Wird von Cosson Comp. fl. Atlant. und Ill. fl. Atl. l. e. zu seiner Sammelart £L. hwmifusum 
„Reg.“ gezogen, die von afrikanischen Formen auch Z. calycotrichum Kunze und Z. dhayense Munby (beides 
Ssp. von £L. hirtum |L.] DC.) umfasst. 


1, 101] 101 


et laeves; stylus septi longitudinis ca. '/s adaequans, pars ejus libera parte adnata longior, 
distincte exserta. Semina ignota. 


Stengel 6-9 cm lang. Stengelblätter + 7 mm lang, 2-3 mm breit. Kelch 1?/,-2 mm 
lang. Frucht 5'/»—6 mm lang, + 3 mm breit. Freier Teil des Griffels + 1 mm lang. 

Area geogr.: Atlas Maroccanus. 

Standorte: Atlas major: reg. sup., in jugo Tagherot, 2530 ad 3630 m, 1871, 
J. Ball ex p. (cum L. dhayensi) — Herb. Berlin, Petersbg.; Atlas above Arround, 1871, 
Naw — Herb. Berlin. 


A L. heterophyllo (DO.) Benth. et £L. pratensi Serres, quibus silicula ab initio 
glaberrima accedit, differt siliculae alis multo angustioribus (apice '/s—'/s longitudinis 
septi aequantibus) et foliis basi non sagittatis, a L. pratensi insuper pedicellis villosis. 
Propius affine L. hirío (L.) DC., sed a formis plerisque hujus speciei facile distinguendum 
silicula ab initio glaberrima!); praeterea a ssp. eu-hirto, nebrodensi, dhayensi et petrophilo 
differt siliculae alis multo angustioribus, a ssp. stylato silicula majore apice distincte emar- 
ginata et paulo latius alata, a ssp. oxyoto silicula majore sed (relative) angustiore, distincte 
emarginata, basi attenuato-acuta et folus non sagittatis; a ssp. calycotricho distinguitur 
silicula angustius alata et pilis pedicellorum diametrum horum longitudine aequantibus. 


6. L. hirtum (L.) DC.! 


Syst. II. (1821) p. 536, Prodr. I. (1824) p. 205 — excl. syn. Smithii; Thlaspi hirtum L. 
Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 646 — non auct. Angl. 


Perenne. Radix saepe valida, apice divisa, pluriceps, collo rudimentis fibrosis 
foliorum delapsorum vestita. Caules complures ex axillis foliorum basilarium et eorum 
rudimentorem enati, e basi decumbente ascendentes usque suberecti, plerumque satis 
crassi, anguloso-striati, pilis albidis gracillimis satis longis + patentibus hirsutuli usque 
pubescentes, rarius glabrescentes vel (rarissime) glaberrimi (ssp. calycotrichum var. glabrum), 
foliosi, simplices et in racemum unicum abeuntes, rarius (in speciminibus luxuriantibus) 
superne ramosi. Folia basilaria longe petiolata petiolo basi membranaceo, elliptica vel 
oblongo-lanceolata, integerrima vel sinuato-repanda usque lyrato-pinnatipartita, exteriora 
plerumque subglabra, interiora saepius canescenti-pubescentia; caulina media et superiora 
ovata usque lanceolata, acuta vel obtusiuscula, margine, saltem basin versus, plerumque 
+ dentata dentibus triangularibus acutis saepissime patentibus, rarius integerrima, basi 
sessili plerumque sagittato-auriculata amplexicaulia, rarius (ssp. stylatum) basi leviter 
cordata vel fere rotundata lata semiamplexicaulia, plerumque pilis eis caulis similibus 
hirsutula usque pubescentia, raro glabrescentia vel glaberrima (ssp. calyeotrichum var. 
glabrum). Flores satis cospicui; sepala elliptica, albo-marginata, dorso fere semper pilis 

1) L. hirtum ssp. oxyotum (DC.) var. leiogynum Thell., eujus silieula ab initio glaberrima, differt 
silieula minore sed relative latiore, matura basi rotundato-obtusiuscula, foliis distinete sagillatis; ssp. caly- 
cotrichum (Kunze) var. glabrum Willk. distinguitur planta omnino glaberrima et silicula latius alata. 


102 (I, 102 


gracillimis satis longis saepe leviter flexuosis hispidula vel pubescentia; petala alba, calyce 
127/,—2-plo longiora, distincte unguiculata, lamina obovata vel obovato-spathulata in 
unguem ea sublongiorem attenuata; stamina 2 -|-4, filamentis quam anthera saepe vio- 
lacea, oblonga vel ovata, deflorata extrorsum curvata, 4 —5-plo longioribus; glandulae 
brevissimae (calycis !/:— /is longitudine aequantes) inconspicuae, triangulari-ovatae; 
ovarium + anguste ellipticum, apicem versus alatum (in ssp. stylato angustissime tantum), 
integrum vel emarginatum, fere semper pilis longis + pubescens vel hirsutum, rarissime 
ab initio glaberrimum (ssp. oxyotum, ssp. calycotrichum). Racemi fructiferi modice elongati 
(interdum satis breves), + densi, axi anguloso-striato pilis satis longis patentibus ple- 
rumque dense hirsutulo vel pubescente, raro glabrescente vel glaberrimo, pedicellis 
plerumque satis crassis (gracilioribus in ssp. stylato et petrophilo), anguloso-striatis, pilis 
diametrum eorum longitudine saepissime aequantibus vel superantibus plerumque pube- 
scentibus vel hirsutulis, raro glabris. Silicula forma varia, anguste ovata, ovata, elliptica, 
rhombico-elliptica vel obovata, apice emarginata vel integra, saltem apicem versus (saepe 
a basi) alata, alarum latitudine valde variabili, apice !/:0—?/:e longitudinis septi adae- 
quante, stylo longitudine valde variabili, sed fere semper exserto terminata; valvulae 
etiam maturae fere semper pilis satis longis + pubescentes vel hirsutulae, interdum leviter 
papillosae ; septum ovato- vel elliptico- vel obovato-lanceolatum, saepe semilunato- sursum 
curvatum, in stylum + eonspicuum acuminatum. Semina ovoidea vel anguste ovoidea, vix 
compressa, leviter papilloso-alveolata, immarginata; embryo notorrhizus. 

Meist 10—20 em hoch. Grundblätter mit Stiel meist 5 em lang, 1.cm breit; 
Stengelblätter meist 1—1!/e cm lang, 3—5 mm breit. Kelch 1!/;—2'/» mm lang. Frucht 
(4—) 4!/2—7 mm lang, 2!/;—4'/; mm breit. Same 1?/41—2'/4 mm lang, 1—1'/s mm breit, 

Area geogr.: Reg. mediterranea (excl. Afr. bor. or.), praesertim in reg. mont. et alp. 


Ich habe mich genötigt gesehen, unter dem gemeinsamen Namen L. hirtum (L.) DC. mit dem 
Range von Ssp. eine Anzahl (7) von Arten zu vereinigen, die sich beim Studium eines reichen Herbar- 
materials als fast lückenlos durch Übergänge verbunden erweisen, so charakteristisch sie auch vielfach in 
ihrer extremen Ausbildung sind; so dürfte es befremdend erscheinen, dass ich L. sfylatum Lag. & Rodr., 
dessen schmal eiförmige Frucht nur sehr schmal (oft nur zu !/io der Scheidewandlänge) geflügelt ist und 
daher von den Autoren — irrig — meist als flügellos beschrieben wird, mit L. hirtum (L.) DC. sens 
strict., dessen Flügelbreite der Scheidewandlänge fast gleich kommt, zu einer Spezies zusammengezogen 
habe, und doch bilden die verschiedenen Formen des L. calyceotrichum Kunze fast eine gleitende Reihe 
von einem Extrem zum andern! Alle diejenigen Autoren, die sich etwas eingehender mit dieser Gruppe 
von Lepidium-Arten befasst haben, sprechen sich übereinstimmend über die Schwierigkeit oder selbst 
Unmöglichkeit einer spezifischen Abgrenzung der dem L. Airtum nächstverwandten Arten aus und betonen 
einmütig die Notwendigkeit einer Reduktion der Artenzahl. Über einige vor mir gemachte Versuche einer 
naturgemässen Zusammenziehung oder Subsumierung der Formen dieses Verwandtschaftskreises habe ich 
bereits berichtet (S. 91). 
Clavis subspecierum: 
1. Silieula junior distincte emarginata. 
2. Silicula obovata, latissime alata (alarum latitudo apice '/a—*/; longitudinis septi), 
apice vix angustata, circumferentia truncata propter lobos alares latos porrectos 


1, 103] 103 


obtusiusculos. Silieula et pedicelli pilis longis (diametrum  pedicellorum fructi- 
ferorum longitudine plerumque superantibus) + dense hirsuta. Folia caulina ple- 
rumque lanceolata, distincte sagittata. — Eur. austr., ins. Aegae., Syr. 

Bsp. I. eu-hirtum Thell. 


2* (confer etiam 2**). Silicula + elliptiea (raro leviter rhombica et tune stylus bre- 
viter exsertus), apice obtusiuseula propter lobos alares subconvergentes obtusos, 
septi longitudinis !/»—'/5 aequantes. 


3. Pili siliculae et pedicellorum fructiferorum diametrum horum longitudine aequan- 
tes vel superantes!). 


4. Folia caulina ovata, basi fere rotundata, subexauriculata. Styli pars libera 
] mm longa. — Sicil, Ital. merid., Graec., Creta. 
Ssp. II. nebrodense (Raf.) Thell. 


4.* Folia caulina lanceolata vel triangulari-lanceolata, basi manifeste sagittata. 
Silicula distincte emarginata. Styli pars libera 1'/» —2 mm longa. — Atlas. 
Ssp. III. dhayense (Munby) Thell. 


3.* Pili siliculae et pedicellorum fructiferorum diametro horum conspicue breviores. 
Folia caulina distincte sagittata. Silieula anguste elliptica (fere 1:2), leviter 
tantum emarginata. Styli pars libera 1'/»—2 mm. — Confer ssp. VII. calyco- 
trichum var. emarginatum. 


2.** Silicula rhombico-elliptica, basi breviter, apice longe attenuata marginibus rectis 
vel leviter eoncavis, apice ipso circumferentia truncatula propter lobulos alares 
angustos porrectos; styli pars exserta 2 mm longa. Pili siliculae et pedicellorum 
subtilissimi, diametrum horum longitudine superantes. — Hisp. austr. 

Ssp. IV. petrophilum (Coss.) Thell. 
1.* Silicula junior apice subintegerrima. 

5. Silicula relative parva (plerumque 4 mm longa), anguste ovata, acuta, angustissime 
(ad '/o—'/s longitudinis septi) alata, stylo longo (silieulae longitudinis ?/i,— */5 
aequante) terminata. Folia caulina + elliptica, basi rotundata semiamplexicaulia. 
Planta tenera, caulibus saepe fere filiformibus. — Hisp. austr., Atlas Maroce. 

Ssp. V. stylatum (Lag. & Rodr.) Thell. 

5* (confer etiam 5**). Silicula parva (+ 4 mm longa), late elliptica vel late ovata, 
matura basi + rotundato-obtusa, apice plerumque truncata et anguste (ad !/,— '/s 
longitudinis septi) alata, raro acutiuscula propter alas angustissimas ("/s longitu- 
dinis septi) Folia caulina basi manifeste sagittata. Planta plerumque pumila. — 
Corsica, Creta. Ssp. Vl. ooyotum (DC.) Thell. 
1) Auf diese Differenz in der relativen Länge der Haare der Fruchtstiele hat zuerst R. Huter in 

Osterr. Bot. Zeitschr. XLIV. (1904) p. 264 seq. aufmerksam gemacht. 


104 LI, 104 


5.** Sılieula major, plerumque + anguste elliptica, basi + attenuato-acuta, apice obtusi- 
uscula vel truncata, ad '/s—'/» longitudinis septi alata. 

6. Pih siliculae et pedicellorum fructiferorum diametro horum conspicue breviores, 
raro nulli. Folia caulina lanceolata vel triangulari-lanceolata, manifeste sagittata. 
Silicula ad !/s--'/s longitudinis septi alata. — Hispan.; Atlas. 

Ssp. VIL. ealycotrichum (Kunze) Thell. 

6.* Pili silieulae et pedicellorum diametrum horum longitudine aequantes vel superantes. 


m 


7. Silicula apice truncata. Alarum latitudo apice !/» longitudinis septi. Folia 
caulina sagittata. — Confer ssp. I. eu-hirtum var. Willkomanii. 

7.* Silicula apice obtusa. Alarum latitudo !/s longitudinis septi. Folia caulina ovata, 

basi subexauriculata. — Confer ssp. II. nebrodense var. integrum. 


L. hirtum (L.) DC. ssp. I. eu-hirtum Thell. 
in Vierteljahrsschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 154; L. hörtum DC. Syst. 
II. (1821) p. 536, Prodr. I. (1824) p. 205 (excl. syn. Smithii) — sens. strict.; Gren. & 
Godr. Fl. Franc. I. (1848) p. 150; Nyman Consp. Fl. Eur. I. (1878) p. 65, Suppl. II. 1. 
(1889) p. 39; Willk. & Lge. Prodr. Fl. Hisp. III. (1880) p. 783; Caruel in Parlat. El. 
Ttal. IX. (ca. 1893) p. 668; Rouy & Fouc. Fl. Franc. II. (1895) p. 84; Coste Fl. descr. 
ill. Franc. I. (1901) p. 138 — (non Sm. Comp. Fl. Brit. ed. 3. (1818) p. 98, quod = 
L. heterophyllum (DC.) Benth.); Thlaspi hirtum L. Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 646 
sens. striet.; Crantz Stirp. Austr. I. (1762) p. 22; Gouan Ill. et obs. bot. (1773) p. 40; 
All. Fl. Pedem. I. (1785) p. 248; Mönch Meth. (1794) p. 268; Willd. Spec. pl. III. 
(1800) p. 444; DC. Fl. franc. ed. 3. IV. (1805) p. 713; DC. & Lam. Syn. FI. Gall. (1806) 
p. 381; Poir. Diet. encycl. VII. (1806) p. 539 n. 9; ? Baumg. Fl. Transsilv. II. (1816) 
p. 243 et auct. veter. nonnull. — non Huds. Fl. Angl. ed. 2. 1. (1778) p. 281, »ec Sm. 
Fl. Brit. II. (1800) p. 684, nec Engl. Bot. V. 26. n. 1803 (quod —  L. heterophyllum 
[DC.| Benth.); neenon Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. III. (1789) p. 299 (quod, saltem 
ex p., — L. pratense Serres ex loc.); Lepia hirta Desv. in Journ. Bot. III. (1814) p. 166; 
Fourr. Cat. pl. spont. Rhóne in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. (1868) p. 338; Lasio- 
ptera hirta Andrz. ex DC. Syst. II. (1821) p. 536; Nasturtium hirtum O. Kuntze Revis. 
I (1891) p. 937; L. hirtum & typicum Fiori & Paoletti Fl. anal. d'Ital. I. 2. (1898) 
p. 466; L. microstylum Boiss. & Heldr.!') Diagn. Ser. 2. VI. (1859) p. 21; Boiss. Fl. 
Orient. I. (1867) p. 355; Nasturtium microstylum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; 
L. Nebrodense B microstylum Boiss. Fl. Or. Suppl. (1888) p. 62; L. Maguolià;; Bubani 
Fl. Pyren. III. (ed. Penzig 1901) p. 240; T'hlaspi hirsutum B Lam. Fl. franc. II. (1778) 

!) Die Identifikation von Z. mierostylum mit L. hirtum wurde bereits richtig von Cosson in 
Ill. Fl. Atlant. II. (1884) p. 66 & Comp. Fl. Atl. (1883 —7) p. 269 vorgenommen, während Nyman 
Consp. l. e. die Pflanze zu L. nebrodense (Raf) Guss zieht; tatsächlich stellt L. mierostylum bis zu 
einem gewissen Grade eine Übergangsform dar, die aber der ssp. eu-hirtum näher steht. 


I, 105] 105 


p. 465; Thl. secundum Medik.') Pfl. gatt. (1792) p. 77 et t. 2. f. 18 sec. Usteri Neue 
Annalen II. (1794) p. 34; Thl. nemorosum Adami Hoffm. ex Steud. Nom. ed. 2. IL. 
(1841) p. 27; Thl. campestre B. Vill. Histor. pl. Dauph. III. (1789) p. 300; (2) Lepidium 
campestre b. cinereum. Mutel Fl. franc. I. (1834) p. 96?). 

Icones: Medik. Pfl. gatt. (1792) t. 2. £. 18; Reichenb. Icon. Fl. Germ. Helv. II. 
(1837—8) t. IX. f. 4213!; Fiori & Paoletti Icon. fl. Ital. I. (1895—9) p. 170 t. 1481!; 
Coste Fl. deser. ill. Franc. I. (1901) p. 138! 


Caulis modice elatus, plerumque dense hirsutulus vel villosus, saepissime simplex. 
Folia caulina lanceolata, rarius ovato-lanceolata, obtusiuscula, margine repando-dentata 
dentibus triangularibus patentibus acutis, vel subintegerrima, plerumque canescenti-villosa. 
Racemi fructiferi densi; pili pedicellorum diametrum eorum longitudine plerumque su- 
perantes. Silicula plerumque obovata, basi attenuato-acuta vel obtusiuscula, apice cireum- 
ferentia -- truncata, parte tertia inferiore angustissime, inde sensim latius, apice ad 
!/; — */5 longitudinis septi alata, inferne convexa, superne propter margines alares leviter 
incurvatos subconeava, + emarginata, lobis alaribus in utroque latere emarginaturae 
plerumque porrectis et obtusiusculis; stylus ad vel ultra medium ad alas adnatus, pars 
ejus libera brevissime tantum exserta; valvulae pilis satis longis plerumque rectis hir- 
sutae vel villosulae; septum lanceolatum, semilunato-curvatum. 
Meist 10—20 em hoch. Frucht meist 5—7 mm lang, 3—4 mm breit. Freier Teil 
des Griffels + 1 mm lang. 
Area geogr.: Eur. austr. (ab Lusit. ad Graec.) ins. Aegae., Syr. 
Ich sah Exemplare aus: 
Spanien?): Murcia, Valencia, Süd-Aragonien (Prov. Teruel) [auch Galizien naeh Will- 
komm |; 
Süd-Frankreich: Béarne (Basses-Pyrénées), Roussillon (Pyrenäen), Languedoc ( Vorberge 
der Cevennen), Provence (Aix, Toulon, Basses-Alpes ete.); 
Italien: Nizzardo, Ligur. occ., Imolese e Calabr. alla Sila (nach Fiori & Paoletti). 
Griechenland‘): Aetolien: in reg. super. Sympetherico montis Veluchi, 1857, Samaritani 
& Guieciardi n. 3352 — Herb. Berl., Boiss. 
—  Attika: Reg. super. m. Parnethis, 1859, Heldreich n. 1211 & 3487" — Herb. 
Berl, Boiss.; leg. W. Spruner — Herb. Doll; 
— Morea: Achaia: in m. Kyllenes (Ziria hod.) reg. sup., 5000—7122', 1848, 1887, 
Heldreich — Herb. Berl.; Laconia, Heldreich — Herb. Boiss. (L. mierostylum) ; 
Laconia, Mt. Malevo pr. Hajos Petros, 3000', 1857, Orphanides n. 636 (forma 


!) Dieser Name fehlt im Index Kewensis. 
2) Plante de 4—6 po., à tiges simples, hérissées de petits poils cendrés; silieule plus alongée (St. 
Eynard pres Grenoble, Mutel*. — Vom gleichen Ort gibt Villars l.c. sein Z"Alasp? campestre B. (= Lep. 
hirtum) an. 
3) Nach Willk. & Lge. auch in Portugal. 
*) In Griechenland sind die Ssp. eu-hirtum und nebrodense kaum von einander zu unterscheiden. 
A, Thellung, Lepidium. 14 


106 [I, 106 


ad ssp. II. nebrodense vergens) — Herb. Berl., Boiss., Petersbg.; Arcadia centr., ad 
radices m. Maenali, 2700—5500', 1861, Heldreich — Herb. Berl, Boiss.; Phy- 
galia(?), Chaubard — Herb. Paris; ohne Standort, 1833, Montbret — Herb. 
Hofm. Wien. 
— Euboea: M. Dirphye (Delphi), 1858 n. 776, 1876, Heldreich — Herb. Berl., 
Boiss. Haussknecht, Paris; in m. Xerobuno et Delphus, 1876, Th. Pichler — 
Herb. Boiss., Petersbg. 
—  Awischen Mirtoa und Cartania, Sartori in Herb. Heldr. (Berlin). 
Ägäische Inseln: Chios, 1836/7, Aucher-Eloy n. 317 — Herb. Boiss, DC., Paris. 
Syrien: Libanon: Tom Niha, 1877, J. Ball — Herb. Boiss.; Tripoli, Mt. Akkar, 1879, 
Brzozowsky — Herb. Boiss.; Liban, 1880, Blanche — Herb. Barb.-Boiss. 


Variat: 
Var. «. typicum Thell.: Silicula distincte emarginata, pilis longis satis rigidis 
dense hirsuta. — Die gewöhnlichste Form. Exsiec.: Porta & Rigo 1891 n. 323 ex p. 


(Valene., Murc.); Reverchon & Derbez 1886 n. 196 (Basses-Alpes); Billot Fl. Gall. Germ. 
2623 (Var); Soc. Dauph. sér. II. 1890 n. 27 (Aix-en-Provence); Aucher-Eloy n. 317 (Chios). 

Var. f. psilopterwm Willkomm! ap. J. Hervier pl. Esp. in Rev. gen. de Bot. 
IV. (1892) p. 152 et in Suppl. Prodr. Fl. Hisp. (1893) p. 297. —  Silieula distincte 
emarginata, pilis brevioribus laxioribus et mollioribus quam in var. «. potius pubescens 
quam hirsuta, alis subglabris; folia saepe latiora et profundius dentata. — Besonders in 
Spanien, Prov. Teruel (Valacloche, Royuela etc.); ganz ähnlich auch im Libanon. 
Exsicc.: E. Reverchon Teruel n. 815 ex. p., 3011. 

Var. y. Willkommii Thell.: Silieula non vel vix emarginata, ceterum ut in 
var. B. — Spanien, Prov. Teruel: Valacloche, 800 m., 1895, E. Reverchon n. 815 
ex p. (cum var. ß.). 

Die Var. ß. und y. stellen Übergangsformen zur Ssp. calycotrichum dar. 


Varietas mihi 1gnota: var. psilocarpum Willkomm, nomen nudum in: Engler 
& Drude Veg. d. Erde I. (1896) p. 207 (Valenc.-Aragon.). 


L. hirtum (L.) DC. ssp. II. nebrodense ( Raf.) Thell. 
in Vierteljahresschrift d. zürcher. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 154; Nasturtium nebrodense 
Rafin.!) in Desv. Journ. bot. appl. IV. (1814) p. 270!; DC. Syst. Il. (1821) p. 250, Prodr. I. 


! teste Gussone (Fl. Sie. Syn. II. 1. (1843) p. 154) sec. specim. ipsius auctoris in herb. Ten. — 
Indessen scheint die Bedeutung des Rafinesque'schen Namens doch nicht so ganz sicher festzustehen; 
z. B. verneinen Rouy & Foucaud Fl. Franc. l. c. (1895) direkt die Identität von Nasturtium nebrodense 
Raf. mit unserer Ssp. — allerdings ohne positive Angabe von Gründen [eine diesbezügliche persónliche An- 
frage an Herrn Rouy blieb leider ohne Antwort| —, während die neuesten italienischen Floristen, Fiori & 
Paoletti l. c. (1895), an der früheren Gussone'schen Auffassung der Identität festhalten. Sollte sich diese 
letztere Annahme je mit Sicherheit als irrig nachweisen lassen, so wäre unsere Sippe als Ssp. Sieberi 
(W. Mann) zu bezeichnen, 


I, 107] 107 


(1824) p. 139; O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; Sisymbrium nebrodense Poir.Diet. encycl. 
Suppl. V.(1817) p. 161; Lepidium nebrodense Guss. Fl. Sic. Syn. IH. 1. (1843) p. 154, 846 (excl. 
syn. L. heterophyllum Benth. et L. stylatum Lag.); Bertol. Fl. Ital. VI. (1844) p. 587 ; Nyman 
Consp. fl. Eur. I. (1878) p. 65; L. hirtum 8 nebrodense Fiori & Paoletti Fl. anal. d'Ital. 
I. 2.(1898) p. 466; L. Sieberi W. Mann in Syllog. pl. nov. ideoque minus cognit. a soc. 
Ratisbon. edita I. (1824) p. 171! (Creta); T'hlaspi pubescens Guss.! Ind. sem. h. Boccad. 
(1825) ex ejus Fl. Sic. syn. Il. 1. (1843) p. 154; Lep. pubescens Tineo Cat. pl. h. Panorm. 
(1827) p. 150 — non Desv.! (1814); Lepia Bonanniana Presl!) Fl. Sie. (1826) p. 84; 
Walp. Rep. I. (1842) p. 177; Lepid. Bonannianum Guss.! Fl. Sie. prodr. II. (1828) p. 211; 
Tenore Syll. fl. Neap. (1831) p. 312, Fl. Nap. V. (1835/6) p. 53 (excl. syn. Lag.), ad 
fl. Neap. syll. app. V. (1842) p. 18 (excl. syn. Lag.); Caruel in Parlat. Fl. Ital. IX. 
(ca. 1890) p. 669; Rouy & Fouc. Fl. Franc. II. (1895) p. 84 (pro L. hirti forma); 
L. Gussoni Schrad.!?) ex Steud. Nom. ed. 2. Il. (1841) p. 27; L. rosulatum Tornab. 
Fl. Sie. (1887) p. 122 fide Caruel in Parlat. Fl. Ital. IX. (ca. 1890) p. 669; L. caly- 
cotrichum Ces. Pass. Gib. Comp. fl. Ital. (1869/70) p. 826 — non Kunze!; Thlaspi recur- 
vatum Sieber! ined. in Herb. Berol. 

Caulis plerumque pumilus, saepe flexuosus, saepissime patenter hirsutulus vel 
villosulus, rarius tantum pubescens vel glabrescens, simplicissimus. Racemi fructiferi 
satis breves. Silicula elliptica, basi acutiuscula, apice circumferentia obtusiuscula, a tertia 
parte inferiore late (apice ad '/a — '/: longitudinis septi) alata, fere semper emarginata, 
lobis alaribus in utroque latere emarginaturae + convergentibus obtusiusculis; styli pars 
libera parte adnata plerumque aequilonga vel longior, distincte exserta, rarius brevior 
et vix exserta; valvulae pubescentes vel hirsutulae; septum elliptico-lanceolatum, leviter 
sursum curvatum. 

Meist + 10cm hoch. Frucht 5—7 (—8) mm lang, 4—5 mm breit. Freier Teil 
des Griffels ?/,—1 mm lang. 

Area geogr.: Sicil?) Ital. merid., Graec., Creta. 

Ich sah Exemplare aus: 

Sizilien: Nebroden: (M. Madonie, Soro, del Ferro, Culma grande ete.): zahlreiche Exem- 
plare in allen Herbarien, leg. Gussone, Heldreich, Todaro in F. Schultz herb. 
norm. nov. ser. cent. V. n. 434, Huet de Pavillon, Citarda, H. Ross n. 311 etc. 


Süditalien: in montib. Calabriae, 1832, Tenore — Herb. Paris; ausserdem nach 
Fiori & Paoletti: Nap. al Maltese. 
Griechenland‘): in m. Panachaico supra Patras, 1878, Heldreich — Herb. Berl.; 


Agrapha (Dolopia veterum), 1885, M. Ghavella — Herb. Hausskn. 


! Wird von Sprengel Syst. Cur. post. (1827) p. 240 = L. hirtum gesetzt. 

?) Originalexemplare (cult. in h. Gotting.) im Herb. Petersburg, ferner kultivierte Exemplare (z. B. 
in h. Friburg., leg. A. Braun) im Herb. Berlin, Doll. 

?) Wird von französischen Autoren (z. B. Le Grand in Bull. Assoc. franc. Bot. 2° année (1899) 
p.63; Rouy & Foucaud l.c.) auch aus Korsika erwähnt, doch sah ich von dort nur die Ssp. oxotwm. 

*) Vergl. S. 105, Anm. 4. 


108 [I, 108 


Griechenland: Euboea: m. Dirphye (Delphi): Elatukia, 1858, Heldreich — Herb. Berl. 


Kreta: in mont. Sphacioticis supra Askyphoras (?), 1846, Heldreich — Herb. Boiss., 
DC.; Distr. Mylopotamos in saxosis m. Briloriti (?), 1899, A. Baldacci n. 287. 
Variat: 
Var. B. pubescens (Guss.) Thell.; Thlaspi pubescens Guss.! l. c. sens. strict. — 
Caules et folia leviter tantum pubescentia. — Sicil. 
Var. y. integrum Thell.: Silicula apice non vel vix emarginata. — Sicil.: 


Mte. del Ferro (Nebrodium), 12—1300 m, 1855, Huet de Pavillon ex p. (cum typo). 


Varietas mihi ignota: Var. Gussonei Terracciano, Intorno ad alcune piante 
della fl. di Terra di Lavoro (R. A. Napoli IV. ser. 2*. [1890] 10 p.) 


L. hirtum (L.) DC. ssp. III. dhayense (Munby) Thell. 
in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 155; L. dhayense Munby !!) 
in Bull Soc. bot. Franc. IL (1855) p. 882; L. humifusum Coss.! Ill. Fl. Atlant. 
II. (1884) p. 66 et t. 45!, Comp. Fl. Atl. II. (1883—7) p. 269, saltem ex p. — non 
Regq.!; item et Battand. & Trabut Fl. Algér. (1888 — 90) p. 44 et Durand & Schinz 
Consp. Fl. Afr. I. 2. (1898) p. 136; L. calycotrichum Debeaux Fl. Kabyl. Djurdjura 
(1894) p. 79 (ex loc.) — non Kunze!; L. nebrodense var. atlanticum. J. Ball! Spicileg. Fl. 
Maroce. in Journ. Linn. Soc. XVI. (1878) p. 331 ex minore p. — non Z4. atlanticum Thell. 

Icones: Cosson Ill. Fl. Atl. II. t. 45! (1884). 


Planta saepe satis robusta. Caules plerumque satis crassi, anguloso-sulcati, pilis 
satis longis patentibus pubescentes vel canescentes, simplicissimi. Folia pubescentia vel 
canescentia, caulina media et superiora ovato- vel oblongo-lanceolata obtusiuscula, 
margine plerumque manifeste denticulata, basi sagittata. Pedicelli floriferi pilis eorum 
diametrum longitudine manifeste superantibus pubescentes vel villosuli. Racemi fructiferi 
satis densi, modice elongati, axi satis crasso anguloso-striato, pedicellis satis robustis 
pilis diametrum eorum longitudine plerumque superantibus patulis pubescentibus, ple- 
rumque fere horizontaliter patentibus, quam silicula plerumque subbrevioribus. Silicula 
matura elliptica, modice compressa, plerumque utrinque obtusiuscula, apice distincte et 
satis anguste emarginata, a tertia parte inferiore ad apicem sensim latius (apice ad 
!/s — !/s longitudinis septi) alata; stylus ex emarginatura distincte exsertus; valvulae 
pilis subtilibus diametrum pedicellorum longitudine aequantibus pubescentes, praeterea 
saepe leviter papilloso-tuberculatae; septum elliptico - lanceolatum, semilunato- sursum 
curvatum, in stylum conspicuum (septo ca. duplo breviorem) acuminatum. 

Meist 10—20 em. Frucht 5!/»—7 mm lang, 4— 5 mm breit (bei kleinen Exem- 
plaren zuweilen schmäler). Griffel meist um 1'/—2 mm vorragend. 

Area geogr.: Atlas (Alger., Marocc.)- 


!) Wird von Gosson in Bull. Soc. Bot. Frane. II. (1855) p. 287 irrig mit Z. granatense Coss. 
(= L. calycotrichum Kunze) identifiziert. 


1, 109] 109 


Standorte: 
Algerien: Prov. Oran: Dhaya, 1853 & 1856, Munby (Orig.); 1873 & 1875, A. Warion 
Pl. Atl. sel. 1876 n. 17. 
—  Gharrouban, 1855/6, Bourgeau. — Herb. Boissier. 
— Sommet du Djébel Dréat, 1888, Battandier & Trabut n. 404. 
—  Versant septentr. des m. du Djurdjura (Prov. d'Alger) 1853, E. Cosson. 
— Sommet du Djurdjura au pied du pie de Tiz Tsennent, territ. des Beni-Bou Adou 
(Prov. d'Alger), 1854, Perreaudiere (E. Bourgeau 1856). 
— Ain Ghoralea, au sud de Tlemcen, 1856, Kralik (Bourgeau Pl. Algér. n. 236). 
— Partie supér. du Djébel Ksel, à la base du Kef el Mardjen, env. de Géryville 
(El Biod), sud de la Prov. d'Oran, 1856, Kralik (Bourgeau Pl. Algér. n. 236"i5). 
Marokko: Atlas major: reg. sup. in jugo Tagherot, 2550 — 5630 m, 1871, J. Ball 
(It. Maroce.) ex p.! (cum L. atlantico) — Herb. Berlin. 


L. hirtum (L.) DC. ssp. IV. petrophilum (Coss.) Thell. 
in Vierteljahresschrift der zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 155; LL. petrophilum Coss.! 
Not. pl. erit. (1849) p. 148; Nyman Consp. Fl. Eur. I. (1878) p. 65; Willk. & Lge. 
Prodr. Fl. Hisp. III. (1885) p. 785; Nasturlium petrophilum O. Kuntze Revis. I. (1891) 
p. 997; L. heterophyllum Boiss.! Voy. bot. Esp. II. (1839 — 45) p. 51 ex p. (cum ssp. 
calycotricho) — non (DC.) Benth. ! 

Planta plerumque gracilis et satis pumila. Caules saepe tenues et flexuosi, pilis 
patentibus pubescentes vel hirsutuli, simplieissimi — Folia caulina oblongo-lanceolata, 
obtusa, plerumque argute et interdum satis profunde dentata, basi sagittata auriculis 
saepe elongatis acutissimis. Racemi densi, modice elongati, pedicellis satis gracilibus, 
pilis eorum diametrum plerumque longe superantibus pubescentibus vel villosis, siliculae 
(excl. stylo) subaequilongis. Silicula rhombico-ovata, modice compressa, basi attenuato- 
acuta, apice longius attenuato-producta marginibus rectis vel leviter concavis, distincte 
et acute emarginata, a medio ad apicem sensim latius (apice ad !/» — '/s longitudinis 
septi) alata, lobis alaribus angustis porrectis saepe acutiuseulis; stylus longus gracilis, 
pars ejus libera parte adnata longior, ex emarginatura longissime exserta; valvulae 
pilis longis tenuissimis saepe flexuosis pubescentes; septum late rhombico-ellipticum, in 
stylum ei subaequilongum acuminatum. 

Meist + 10 em hoch. Frucht 5—7 mm lang, 3—3'/» mm breit. Freier Teil des 
Griffels 1!'/—2!/» mm lang. 

Area geogr.: Hisp. austr. (Regn. Granat.). 

Standorte: 

Sierra Nevada: 4000 — 6500‘, 1837, Boissier (pro £L. heterophyllo); Veleta, 1847, 

Schimper — Herb. Berl.; San Geronimo, P. del Campo pl. Hisp. (ed. Hohenacker 

n. 6); Benaleazar, 1857, P. del Campo — Herb. Deless.; Darranco del Ceresal, 1852, 

Alioth — Herb. Deless.; Picacho de Veleta, 9000—9500', 1877, Leresche (pro 


110 (1, 110 


L. stylato) - Herb. Lausanne ; Val Monachil, 2300-2400 m, 1879, Huter, Porta & Rigo 
n. 686 (pro L. stylato); 1891, Porta & Rigo n. 599 ex minore parte (cum L. stylato). 

Sierra del Almeria, 1851, Bourgeau. 

Sierra de Baza: reg. mont. super, 1851, Bourgeau n. 1552; 1902, Gandoger — 
Herb. Bornm. 

Sierra de las Cabras pr. Antequera, 1889, Huter, Porta & Rigo n. 688 (pro L. hetero- 
phyllo 8. pyrenaico). 

Sierra ben Amor, 1890, Coincy — Herb. Paris. 


L. hirtum (L.) DC. ssp. V. stylatum (Lag. & Rodr.) Thell. 
in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 155; 2. stylatum Lag. & 
Rodr. in Anal. cienc. nat. V. (1802) p. 276; Boiss. Voy. bot. Esp. Il. (1839—45) p. 51 
et t. 5 fig. 6!; Walp. Rep. I. (1842) p. 177; Nyman Consp. Fl. Eur. I. (1878) p. 65; 
Willk. & Lge. Prodr. Fl. Hisp. III. (1880) p. 785; Lepia stylata Webb It. Hisp. (1836) 
p. 76; Nasturtium stylatum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 

Icones: Boiss. Voy. Esp. II. (1839 — 45) t. 5. fig. 6.!; Webb Otia Hisp. (1853) t. 42. 

Planta tenera, pumila. Caules graciles, interdum fere filiformes, flexuosi, simpli- 
cissimi. Folia plerumque omnia integerrima, rarius basilaria et caulina inferiora lyrata; 
caulina media elliptico-oblonga, basi rotundata sessili semiaplexicaulia. Flores parvi; 
antherae violaceae; stylus ovario ovato-lanceolato integerrimo fere longior, ex flore 
plerumque exsertus. Racemi fructiferi satis laxi, modice elongati, pedicellis gracilibus 
eylindrieis, pilis gracillimis eorum diametrum longitudine superantibus pubescentibus, 
e basi suberecta plerumque arcuato-patentibus siliculae subaequilongis. Silicula anguste 
ovata, modice compressa, basi rotundato-obtusiuscula, apice acutiuscula integerrima, 
angustissime tantum (apice ad '/s— 'Ao longitudinis septi) alata, stylo longo subulato- 
attenuato longissime exserto quasi rostrata; valvulae pilis longis subtilissimis saepe 
flexuosis pubescentes; septum ovatum, in stylum ejus longitudinis plerumque */s aequan- 
tem acuminatum. 

Meist 5—7 cm hoch. Stengelblätter klein, meist 5—7 mm lang, 2'/»—3 mm breit. 
Frucht 4 (—5) mm lang, meist 2!/» mm breit. Griffel meist 2—2!'/» mm vorragend. 

So charakteristisch Z. stylatum auch beim ersten Anblick durch die äusserst schmal geflügelte 


Frucht und die nicht pfeilförmigen Stengelblätter erscheint, so zeigt es doch sehr nahe verwandtschaftliche 
Beziehungen zu L. petrophilum Goss. mit dem es die feine Behaarung und die Schlankheit der Blüten- 
stiele, sowie das ungewöhnlich breite Septum gemeinsam hat, und namentlich aber auch Übergänge zu 
L. ealyeotriehum Kunze, von dem eine Form (z.B. Huter, Porta & Rigo 1879 n. 687 ex p.) auch nur 
schmal (ca. '/s der Scheidewandlänge) geflügelte Frucht, konisch-pfriemlichen Griffel und am Grunde kaum 
geöhrte Stengelblätter besitzt; namentlich in jungen Stadien ist Z. calyeotrichum, da seine Fruchtflügel 
dann meist schwer wahrnehmbar sind, von L. stylatum oft nicht leicht zu unterscheiden. Ferner kommen 
auch manche Formen des £L. oxyotum DC. mit nur schmal (bis zu !/s — !/; der Scheidewandlänge) ge- 
flügelter Frucht dem LL. stylatum sehr nahe. Ich habe mich daher genötigt gesehen, L. stylatum als 
mit L. petrophilum, L. calycotrichum und L. oxyotum coordinierte Ssp. zu L. hirtum (L.) DC. sens. 


ampl. zu ziehen. 


EUM) 111 


Area geogr.: Hisp. austr. (Regn. Granat.), Atlas Marocc. 

Standorte: 

Sierra Nevada: in summis (8000— 10000^, 1837, Boissier; Mulahacen, Picacho 
de Veleta, 1844, Willkomm n. 207, 1849, Reuter; rég. neigeuse au Picacho 
de Veleta, 1851, E. Bourgeau n. 1028; Picacho de Veleta, 1852, P. del Campo 
(Bourgeau n. 6); Cueva de Pandero, Vacares, Picacho, Mulahacen, 1855, Alioth 
— Herb. Deless.; Mulahacen, Picacho de Veleta, 1873 & 76, M. Winkler — Herb. 
Breslau, Hausskn.; 1876, Hackel — Herb. Univ. Wien; 1878, Hegelmaier — 
Herb. Berlin; Pieacho et Berreguil de Dilar, 24—2600 m, 1879, Huter, Porta & 
Rigo n. 685; Coral et Picacho de Veleta, 25—953000 m, 1891, Porta & Rigo n. 599 
ex p. (eum AZ. petrophilo). 

Marokko: Gebirge Marokkos, 1872, Dr. Rein — Herb. Deless. 

Variat: 

Var. B. Zyratum Kunze! ined.: Folia baslaria et caulina inferiora lyrata. — 
Sierre de Yunquera, 1845, Willkomm mn. 833 ex minore p. (cum JL. calycotricho) — 
Herb. Paris. 

L. hirtum (L.) DC. ssp. VI. owyotwum (DC.) Thell. 
in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 156; L. oxyotum DOC.!!) 
Syst. II. (1821) p. 530, Prodr. I. (1824), p. 204, excl. loc. Syr.?); Boiss. Fl. Orient. I. 
(1867) p. 356 (excl. loe.) et Suppl. (1888) p. 62; J. Ball Spieileg. Fl. Maroce. in Journ. 
Linn. Soc. XVI. (1878) p. 331; Nasturtium oxyotum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; 
Thlaspi scapiflorum Viv.) Prodr. Fl. Cors. App. (1824) p. 3; Lois. Fl. Gall. ed. 2. I. 
(1828) p. 60; Walp. Rep. I. (1842) p. 155; Lep. humifusum Req.! in Ann. sc. nat. ser. 
1. V. (1825) p. 385 et ex Spreng. Syst. IV. cur. post. (1827) p. 240; Duby Bot. Gall. 
I. (1828) p. 48; Bertol. Fl. Ital. VI. (1844) p. 586; Gren. & Godr. Fl. Franc. I. (1848) 
p. 152; Ces. Pass. & Gib. Comp. fl. Ital. (1869— 70) p. 825; Nyman Consp. fl. Eur. I. 
(1878) p. 65; Arcang. Comp. Fl. Ital. (1882) p. 50; Caruel in Parlat. Fl. Ital. IX. 
(ca. 1890) p. 671; Rouy & Fouc. Fl. Franc. II. (1895) p. 85; Fiori & Paoletti Fl. anal. 
d'Ital. II. 1. (1898) p. 466 — non Coss. Comp. fl. Atlant. II. (1883— 7) p. 267 et Ill. 
Fl. Atl. I. t. 45! (1884), quod — ssp. Il. dhayense + VIL. calycotrichum + L. atlanti- 
cum (Ball) Thell.; Thlaspi humifusum Lois. Fl. Gall. ed. 2. I. (1828) p. 59; Nastwrtium 


! Sprengel erklärt (Syst. II. [1825] p. 866) L. oxyotum DC. (wegen der irrtümlichen Angaben 
de Candolles bei der Originalbeschreibung: ,Syria^ und ,valvulis apteris^) — L. chalepense L. 

?) De Candolle giebt (Syst. l. e.) als Heimat seiner Art „Syria, Labillardiere* an. Die Exem- 
plare im Herb. Labill. tragen jedoch nach Ball l. c. keine Standortsangabe, können mithin sehr wohl aus 
Korsika stammen. Ball verwendet daher — meines Erachtens durchaus mit Recht — den DG.schen 
Namen für die korsische Pflanze, während Cosson (Ill. fl. Atl. & Comp. Fl. Atl.), sowie auch die neueren 
französischen und italienischen Floristen (Rouy & Foucaud, Fiori & Paoletti) den Namen humifusum Req. 
vorziehen. 

3) ex herb. Viv, sec, Bertoloni fide Caruel in Parlat. Fl. Ital. IX. (ca. 1890) p. 671, 


112 11, 112 


humifusum Gillet & Magne Nouv. Fl. franc. ed. 3 (1873) p. 48; O. Kuntze Revis. I. (1891) 
p. 997; Thlaspi corsicum Soleir.!) ined.; LL. corsicum Gay! ined. (Herb. Montpellier); 
Hutchinsia grandiflora Soleir. Herb. cors. ex Nym. Consp. Fl. Eur. I. (1878) p. 65 (Soleir. 
n. 5199 sec. Coss. Comp. fl. Atl. II. (1883 — 7) p. 267); Thlaspi diffusum Salzmann! 
ined. (Herb. Montp.). 

Icones: Fiori & Paoletti Icon. Fl. Ital. I. (1895—9) p. 170 n. 1480!; Coste Fl. 
descr. ill. Franc. I. (1901) p. 138! 

Planta plerumque gracilis et pumila. Caules pilis subtilibus patentibus pubescentes 
vel villosuli, simplieissimi. Folia caulina lanceolata vel triangulari-lanceolata vel ovato- 
elliptiea, satis glabra, plerumque obtusa, margine saepius subintegerrima, rarius denti- 
culata, saltem superiora basi manifeste sagittata auriculis acutis. Petalorum lamina 
saepe late obovata (latior quam in ceteris ssp.). Racemi fructiferi modice elongati, 
satis laxi, pedicellis saepe gracilibus cylindricis, pilis patentibus diametrum eorum longi- 
tudine subaequantibus pubescentibus vel canescentibus, e basi erecto-patente plerumque 
arcuato-patentibus vel subdeflexis, siliculae subaequilongis vel paulo brevioribus vel paulo 
longioribus. Silieula pro 8 Lepia parva, late elliptica vel late ovata, compressa, (matura) 
basi rotundato-obtusiuscula, apice truncata vel rotundata vel rarius acutiuscula propter 
alas angustissimas, a parte tertia inferiore ad apicem conspicue (apice ad | '/s— | !/1— !/s 
[—/s] longitudinis septi) alata, non emarginata nisi incipiente dehiscentia, stylo con- 
spicuo (parte libera silieulae longitudinis !/s — '!/; aequante) terminata; valvulae juniores 
et saepissime etiam adultae pilis subtilibus pubescentes, raro ab initio glabrae; septum 
rhombico-ellipticum vel rhombico-lanceolatum, leviter sursum curvatum, in stylum ejus 
longitudinis !/»—?/5 aequantem acuminatum. 

Meist 7—10 em hoch. Stengelblütter meist 1 cm lang, 2'/s—4 mm breit. Frucht 
3—4(—5) mm lang, 2!/44—3(—3!/2) mm breit; freier Teil des Griffels ?/5—1 mm lang. 


Area geogr.: Corsica, Creta. 


Standorte: 

Korsika: Niolo (?), 1825, Requien (4. humifusum, Orig.) — Herb. DC.; Mte. Coscione, 
1826, Soleirol — Herb. Montp.; Chaine de montagne entre le Golo et le Tavig- 
nano(?), 1841, leg.? — Herb. DC.; Bastélica, Mte. Renoso, 1878, Evisa, Mte. Nino, 
1800 m., 1885, Bouche de verde sur Aitone, 1884/5, Reverchon n. 79; Mte. 
Coscione, Serra de Scopamene, 1879, E. Reverchon, distrib. Bailey — Herb. 


Hausskn.; Mte. Rotondo, 1880, E. Levier: Mte. d'Oro, 1900 m, 1899, Liebmann 
— Herb. Hausskn.; ob Vizzavona, 1200 m, 1900, M. Rikli — Herb. Univ. Zürich ; 
Montagnes entre Vizzavona et Ghironi (?), 1000 m, 1904, Burnat etc. — Herb. 
Montpellier. 

Kreta: Amalos, 1884, E. Reverchon n. 221; distr. Lasithi, m. Lazaro, 1900, Chr. 
Leonis n. 133. — Herb. Hofmus. Wien. 


!) Wird von Mutel Fl. franc. I. (1834) p. 101 irrig zu Zh. heterophyllum DC. gezogen. 


I, 113] 113 


Variat: 
Var. e. typieum Thell.: Silicula junior pubescens, matura apice truncata vel 
rotundata, alarum latitudo apice !/,—'/s longitudinis septi adaequans. — Corsica, Creta. 


Var. B. Zeiogynum Thell.: Differt a typo silicula ab initio glaberrima. — Corsica, 
Creta, cum typo. 

Var. y. acutum Thell.: Silieula ovata, apice acutiuscula, alarum latitudo apice 
!/s — !/s longitudinis septi adaequans. — Corsica, cum typo (Reverchon 1885 n. 79 ex p.). 


L. hirtum (L.) DC. ssp. VII. catycotrichum (Kunze) Thell. 
in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 156; L. calycotrichum 
Kunze! Chlor. austr.-hisp. p. 77 n. 833 in Flora XXIX. (1846) p. 756; Walp. Ann. 1. 
(1848—9) p. 44; Nyman Consp. fl. Eur. I. (1878) p. 65; Willk. & Lge. Prodr. fl. Hisp. 
IH. (1880) p. 784; Willk. Ill. fl. Hisp. Balear. I. (1881—5) p. 144 et t. 86. A!; Nastur- 
tiwm. calycotrichum ©. Kuntze Revis. 1. (1891) p. 937; L. granatense Coss.") Not. pl. crit. 
(1849) p. 27, 51 et 148; L. heterophyllum Boiss.! Voy. bot. Esp. IL. (1839—45) p. 51 
ex p. (cum ssp. petrophilo) — non Benth.!; L. humifusum Coss. Comp. fl. Atlant. II. 
(1888—7) p. 267 ex p. et Ill. fl. Atl. II. (1884) p. 66 ex p. (excl. t. 45!) — non Req.!; item 
et Battand. & Trabut Fl. Algér. (1888—90) p. 44 et Durand & Schinz Consp. fl. Afr. 
12221898) p- 136. 

Icones: Willk Ill. fl. Hisp. Balear. I. (1881—5) t. 86 A! 

Planta modice elata. Caules pilis gracilibus patentibus diametro eorum multo 
brevioribus pubescentes vel canescentes, rarius glabrescentes vel glaberrimi, simplicis- 
simi. Folia caulina lanceolata vel ovato- vel triangulari-lanceolata, saepius manifeste 
dentata, basi fere semper distincte sagittata, canescentia vel rarius viridescentia vel 
rarissime glaberrima. Pedicelli floriferi pilis gracilibus sed satis brevibus (diametrum 
eorum longitudine vix aequantibus) tomentoso-pubescentes, rarissime glaberrimi. Racemi 
fructiferi modice elongati et densi, axi satis crasso sulcato-striato, pedicellis satis robustis, 
pilis eorum diametro conspicue brevioribus canescentibus, rarissime glaberrimis, silicula 
subbrevioribus. Silicula plerumque anguste elliptica (1: 1?/;—2), modice compressa, 
basi acutiusculo-attenuata, apice circumferentia obtusiuscula, non vel leviter tantum 
emarginata, a parte tertia inferiore sensim latius (apice ad !/s—!/; longitudinis septi) 
alata, lobis alaribus apice angustis leviter convergentibus obtusis; stylus emarginaturam 
conspicue superans; valvulae pilis brevibus (diametro pedicellorum conspicue brevioribus) 
tomentosulae, rarius tantum pubescentes vel glaberrimae; septum elliptico-lanceolatum, 
semilunato- sursum curvatum, in stylum eo duplo fere breviorem acuminatum. 


Meist 10—15, seltener bis 20 cem. Frucht 6—8 mm lang, 3!/s—4'/» mm breit; 
freier Teil des Griffels meist 1'/»—2 mm lang. 


!) Später (in Bull. Soc. bot. Franc. II. [1855] p. 287) hat Cosson diesen Namen auch auf das 
algerische Z. dhayense Munby (= L. hirtum ssp. III. nob.) ausgedehnt. 
A. Thellung, Lepidium. 15 


114 [I, 114 


Differt a ceteris ssp. L. hirti pilis pedicellorum et siliculae brevibus, planta inde 
saepe fere tomentosula, a ssp. dhayensi (cui proximum) insuper silieula non vel vix emar- 
ginata et angustiore, a ssp. eu-hirto etiam silicula angustius alata, ete. 

Area geogr.: Hisp. austr. (Regn. Granat.), Atlas Maroce. 

Standorte: 

Gebirge Südspaniens: Sierra de Yunquera, 5000‘, 1845, Willkomm It. Hisp. n. 833 
(Orig.! — Herb. Paris; Sierra Nevada, 1837, Boissier (mixtum cum ssp. sfylato); 
Sierra de las Nieves, 1849, Bourgeau n. 33 — Herb. Boiss., Paris; Cerro de San 
Cristoval, 1849, Reuter — Herb. Boiss.; Sierra Prieta und Yunquera (Prov. Mala- 
citana), 1879, Huter, Porta & Rigo n. 687 (pro LL. heterophyllo); Sierra de Ronda, 
1849, Boissier et Reuter, 1889 E. Reverchon; Sierra de Grazalema, 1890, 1892 
n. 513!) ez p., E. Reverchon. 

Marokko: Acakaoublagh, Sud-Ouest du Maroc, Mardochée, 1876, Beaumier (Herb. 
Coss.) — Herb. Berlin, Boiss., Petersbg. 


Variat: 
Var. B. glabrum Willk.! in Willk. & Lge. Prodr. fl. Hisp. III. (1880) p. 784: 
Planta tota glaberrima. — Sierra de Yunquera, 1845 (?), Willkomm — Herb. Boiss.; 


Sierra de Grazalema, 1890, E. Reverchon n. 513 (saltem ex p.) — Herb. Barb.-Boiss. 

Var. y. emarginatum Thell.: Silicula manifeste emarginata. Sierra de Graza- 
lema, 1890, Reverchon ex p. (cum typo); Sierra de las Nieves, 1849, Bourgeau n. 93. 

Var. à. stylatiforme Thell.: Silicula anguste ovata, ad !/;—/s tantum longi- 
tudinis septi alata; folia caulina subexauriculata. Differt a ssp. stylato silicula paulo latius 
alata et apice leviter emarginata (non integerrima). — An proles hybrida (Z. calyco- 
trichum X stylatum)? Sierra de Yunquera, 1879, Huter, Porta & Rigo n. 687 ex 
minore p. — Herb. Deless. 

L. calycotrichum var. brachystylum Willkomm l. c. (1880) sec. Pau (Not. bot. 
fl. Esp. V. (1893) p. 15) ad ssp. eu-hörtum pertinet (Aragon. austr.). [Non vidi.] 


7. L. glastifolium Desf.! 

Fl. Atlant. II. (1799) p. 66 & t. 147!; Willd. Spec. III. (1800) p. 437; DC. Syst. II. 
(1821) p. 531, Prodr. I. (1824) p. 204; Coss. Comp. fl. Atlant. II. (1883— 7) p. 270, 
Il. fl. Atl. II. (1884) p. 69 in adnot. & t. 46 (1884) f. 15—17!; Battand. & Trabut fl. 
Algér. (1888—90) p. 44; Debeaux Fl. Kabyl. Djurdjura (1894) p. 37; Durand & Schinz 
Consp. fl. Afr. I. 2. (1898) p. 136; T’hlaspi glastifolium Poir. Dict. encycl. VII. (1806) p. 538; 
Lepia glastifolin Desv. in Journ. bot. HI. (1814) p. 166 n. 8; Nasturtium | glastifolium 
O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; Thlaspi campestre Poir. Voy. Barbar. (1789) p. 197 — 
non L.; Thlaspi numidiense Poir.! ined. in Herb. Paris. 


) Nach Pau (Not. bot. fl. Esp. V. (1893) p. 15) würde dieses Exsikkatum zur Ssp. petrophilum 
gehören (?). 


1, 115] 115 


Icones: Desf. Fl. Atlant. I. (1799) t. 147 !; Coss. Ill. fl. Atl. IT. t. 46 (1884) f. 15-17! 


Perenne (sec. Battand. & Trab. 1. c. etiam bienne). Radix crassa, superne plerumque 
ramosa, rosulas foliorum basilarium 2—3 emittens, collo rudimentis fibrosis foliorum 
delapsorum vestita. Caulis in centro rosulae basilaris solitarius, saepius erectus, plerumque 
crassus et rigidus, cylindrieus (leviter anguloso-striatus), superne (ut rami) pilis albis 
gracillimis elongatis + patentibus saepe leviter flexuosis pubescens, foliatus, superne 
corymboso-ramosus, ramis et ramulis in racemos abeuntibus. olia glabra, angustissime 
membranaceo-marginata, interdum leviter coriacea; basilaria longe petiolata, oblonga vel 
obovata, integra vel sinuato-repanda vel lyrato-pinnatipartita; caulina media et superiora 
sessilia, triangulari-lanceolata, plerumque acuta, margine grosse dentata vel (saepius) 
leviter repando-undulata vel integerrima, basi sagittata amplexicaulia auriculis saepe 
elongatis. Flores conspicul, in racemis confertis (sed propter sepala et petala et stamina 
[sine antheris!] satis diu persistentia + elongatis); sepala anguste elliptica, fere a basi 
flavo-margmata; petala flava, calyce 1?/s-plo longiora, distincte unguiculata, lamina late 
obovata apice rotundata, in unguem ea paulo longiorem attenuata; stamina 2 -L 4, fila- 
mentis anthera lineari-oblonga, deflorata recurvata, 4—5-plo longioribus; glandulae 6 
triangulari-ovatae brevissimae (calycis ca. '/ıs longitudine aequantes), quarum medianae 
satis distinctae (propter filamentorum medianorum bases distantes); ovarium anguste ellip- 
ticum, alatum, plerumque emarginatum, stylo eo duplo vel triplo breviore terminatum. 
Racemi fructiferi elongati, satis densi, axi anguloso-striato pilis albis gracillimis satis 
longis + patentibus villosulo vel pubescente, pedicellis satis crassis leviter angulosis pilis 
eorum diametrum longitudine fere attingentibus pubescentibus, patentibus (60 ?), rectis 
vel leviter extrorsum arcuatis, silieula ispsa (excl. stylo) paulo brevioribus (septo sub- 
aequilongis). Silicula ampla, late elliptica vel late ovato-elliptica, utrinque circumferentia 
obtusiuscula, a basi conspicue et sensim latius (apice ad '/s fere longitudinis septi) alata, 
facie inferiore valde convexa, facie superiore propter margines alares incurvatos concava, 
apice retusa vel emarginata, stylo conspicuo exserto apiculata; valvulae maturae laeves 
subnitidae; replum basi valde dilatatum et incrassatum; septum elliptico-lanceolatum, 
semilunato- sursum curvatum, in stylum conspicuum (septi longitudinis !/2-'/s adaequantem) 
acuminatum. Semina ovoidea, leviter tantum compressa (sectione transversali ovato-elliptica), 
distincte alveolato-papillosa subimmarginata, obscure fusca; embryo normalis notorrhizus. 


Meist 30—50.cm hoch. Grundblätter (mit Stiel) bis 10 em lang, bis 2 cm breit. 
Stengelblätter meist 2—3 em lang, 6—8 mm breit. Kelch 2'/»h—3 mm lang. Frucht 
(6!/—) 7—9 mm lang, (4!/—) 5—6 mm breit. Griffel meist 1'/,—2 mm vorragend. 
Same meist 3 mm lang, 1'/—2 mm breit. 

Area geogr.: Atlas (Alger., Tunet.). 

Standorte: 


Algerien: sine loc., Herb. Desfontaines (Paris; Herb. DC. Prodr., Deless., Montpell.); 
sine loc., Monard — Herb. Boiss.; Stauli, 1832, W. Schimper Un. it. Alg. — Herb. 


116 [I, 116 


Boiss.; Alger, 1836, M. Dufour — Herb. Paris, 1849 Boissier et Reuter — Herb. 
Petersbg., 1867 Durando — Herb. Petersbg.; circa Birkadem, 1849, Reuter — 
Herb. Boiss.; ibidem 1850 Jamin pl. Alger. n. 5.; Maison Carrée, 1853, Durando 
— Herb. Deless.; ibidem, 1856, Munby Cent. III. n. 254, 1886 Battandier & 
Trabut n. 30 — Herb. Hausskn.; Mosquée à Philippeville, 1854, Pressoir n. 109 
— Herb. Hausskn.; Djebel Edough (Prov. de Constantine), 1861, Herb. Cosson (Herb. 
Boiss. Paris); Birmandreis, 1879, Gandoger n. 24 — Herb. Heldreich (Berl.); 
Marabout de Sidi-Erzin, pres le gué de Constantine à 18 km d'Alger, 1880, C. Allard 
(Soc. Dauph. 1881 n. 2768); Djebel Magris, 1600 m, 1898, E. Reverchon n. 365: 
Kabylie, Monts Babors, 1898, E. Reverchon n. 367. 
Tunis: Ain Draham, 1885, Robert — Herb. Hausskn., Montp. 
Cosson (Comp. fl. Atl. l. c.) gibt ausserdem folgende Exsikkaten an: Choul. 109, 
Munby 254. 


8. L. rigidum, Pomel 
Nouv. mat. fl. Algér. (1874) p. 378; "hell. in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Ge- 
sellsch. LI. (1906) p. 157; L. parviflorum Pomel l. ce.; L. acanthocladum Coss. & Durieu 
in Herb. Alger. (1855) plurim. [exsice. sine descr.!| et ap. Munby Cat. ed. 2. (1866) p. 4 
[nomen!]|; Coss. Comp. fl. Atlant. II. (1883—7) p. 269, IIl. fl. Atl. IT. (1884) p. 68 et 
t. 46 (1884) fig. 1—14!; Battand. & Trabut Fl. Algér. (1888—90) p. 44; Durand & Schinz 
Consp. fl. Afr. I. 2. (1898) p. 134; L. acanthocladum var. parviflorum & var. rigidum 
Durand & Schinz 1. c. 

Icones: Coss. Ill. fl. Atl. t. 46 (1884) fig. 1—14! 


Perenne (etiam bienne sec. Battand. & Trab. l. c.). Radix satis crassa, perpen- 
dicularis, apice plerumque ramosa et rosulas foliorum 2—3 emittens, collo rudimentis 
fibrosis foliorum delapsorum vestita. COmulis in centro rosulae foliorum radicalium soli- 
tarius, erectus, satis crassus et rigidus, anguloso-striatus, plerumque glaberrimus (rarius 
inferne pilis longis sparsis minute pubescens), foliatus, superne corymboso-ramosus ramis 
et ramulis in racemos abeuntibus. Folia glabra, angustissime membranaceo-marginata, 
saepe leviter coriacea; basilaria (rosulata) longe petiolata, oblonga, minute repando- 
sinuata, rarius lyrato-pinnatipartita; caulina media et superiora sessilia, triangulari- 
lanceolata, integerrima vel parte inferiore repando-undulata, plerumque acuta, basi 
sagittato-auriculata amplexicaulia, auriculis saepe elongatis et acutissimis. Flores con- 
spicui, in racemis jam per anthesin laxiusculis (propter calycem et petala et filamenta 
satis diu persistentia); sepala elliptica, albo-marginata; petala alba, calyce 1?/s-plo lon- 
giora, distincte unguiculata, lamina late obovata apice fere truncata, basi in unguem ipsa 
longiorem, calyci subaequilongum contracta; stamina 2-i-4, filamentis quam anthera 
4—5-plo longioribus; glandulae 6 oblongae inconspicuae, calycis ca. 'As longitudine 
aequantes; ovarium ellipticum, alatum, stylo eo subduplo breviore terminatum.  Aacemi 
fructiferi laxi, axi satis crasso et rigido, anguloso-striato, glaberrimo, subulato-attenuato, 


I, 117] 117 


apice plerumque denudato et subspinescente, pedicellis satis crassis, leviter anguloso- 
striatis, glaberrimis vel rarius pilis sparsis gracillimis patentibus diametrum eorum fere 
longitudine aequantibus minute pubescentibus, erecto-patentibus (60°) vel e basi erecto- 
patente arcuato-patentibus, siliculae (excl. stylo) subaequilongis. Silicula ovata usque 
elliptiea, compressa, inferne valde convexa, superne planiuscula, basi acutiuscula, apice 
acutiuscula vel fere obtusa, non vel vix emarginata, stylo conspicuo exserto apiculata, 
parte tertia inferiore angustissime, inde ad apicem sensim latius (apice ad '/4— '/s longi- 
tudinis septi) alata; valvulae maturae leviter squamuloso-papillosae; replum basi valde 
dilatatum et incrassatum; septum lanceolatum, semilunato- sursum curvatum, in stylum 
satis longum (septi longitudinis !/»—?/; attingentem) saepe conico-subulatum attenuatum. 

Semina (immatura) anguste ellipsoidea, fere laevia, immarginata. 

15—40, meist 20—530 cm hoch. Grundblätter mit Stiel meist 4—7 cm lang, 
0,7—1 em breit. Stengelblütter meist 1—2 cm lang, £— 7 mm breit. Kelch 2—2!/s mm : 
lang. Frucht (ohne Griffel) 4!/» —6 mm lang, 3—4 mm breit. Same ca. 2 mm lang, 1 mm 
breit. Freier Teil des Griffels 1!/» - 2 mm lang. 

Area geogr.: Atlas (Alger.). 

Standorte: 

Algerien: Constantine Dukerley (pro L. glastifolio) — Herb. Berlin; Batna, 1857, 
A. Nenon (,Camelina sativa var. glabrata*); Forét de Teniet-el-Haad (Prov. d'Alger), 
1873, Letourneux — Herb. DC., Petersbg.; ibidem 13875, Cosson, Warion Fl. 
Atl. sel. 1876 n. 16, 1887, Battandier & Trabut n. 214. [Nach Pomel |. c. 
ferner: Ain-Mimoun; Bou-Taleb (Reboud)]. 


$ III. Lepiocardamon Thell. 


in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 146: Lepia Desv. in 
Journ. Bot. III. (1814) p. 166 ex minima p.; Lepidiwm $ Lepia DC. Syst. II. (1821) 
p. 534 et auct. ex minima p.; S Cardamon Boiss. Fl. Or. I. (1867) p. 354 ex p. — non DC. 


9. L. spinosum Ard. 
Anim. Specim. II. (1764) p. 34 t. 16!; L. Mant. II. (1771) p. 253; DC. Syst. II. (1821) 
p. 537, Prodr. I. (1824) p. 205; Boiss. Voy. bot. Esp. II. (1839 — 45) p. 50; Nyman 
Consp. fl. Eur. I. (1878) p. 64; Ascherson & Graebner in Ber. deutsch. bot. Gesellsch. 
X. (1892) p. 100 cum. tab.; Capsella spinosa Medik. Pfl. gatt. I. (1792) p. 85 sec. Usteri 
in Neue Annalen II. (1794) p. 46; Mönch Meth. Suppl. (1802) p. 89; T'hlaspi spinosum 
Poir. Dict. encycl. VII. (1806) p. 545 n. 25; Hornem. Hort. Hafn. IL. (1815) p. 604; 
Nasturtium spinosum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. cornutum Sibth. & Sm.!) 


!) Wäre nach Sprengel Syst. II. (1825) p. 895 = Notoceras (Sisymbrium) cardaminefolium DC. (?). 


118 [I, 118 


[cotyledonibus partitis!]); Post Fl. Syr. Palest. Sin. [1896] p. 89; L. Carrerasii Rodriguez ! ") 
Supl. ad Catal. pl. de Menorca (1874) p. 3 excl. syn. , L. sativum Cambess.*?), Florula de 
Menorca (1904) p. 10; Willk. & Lange Prodr. Fl. Hisp. III. (1880) p. 789; Mares & Virgineix 
Cat. rais pl. vasc. Baléar. (1880) p. 25; Willk. Ill. fl. Hisp. Balear. I. (1881— 5) p. 146 & t. 
LXXXVI. B!; Burnat & Barbey Voy. Baléar. (1882) p. 9; Nasturtium carrerasii O. Kuntze 
Revis. I. (1891) p. 937; L.spinosum var. Carrerasii Aschers. & Willk.") in Ber. deutsch. bot. 
Gesellsch. X. (1892) p. 100 in adnot.; T’hlaspi bispinosum Ind. Kew. IV. (1895) p. 1067 
(erronee pro T’hl. spinoso?)) ; item Thell. in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. 
LI. (1906) p. 158 im syn.; L. spinescens var. bipinnatisectum Candargy Fl. Lesbos in Bull. 
Soc. bot. Franc. XLV. (1898) p. 111 (ex descr. et loc.). 

Icones: Ard. Anim. specim. II. (1764) t. 16!; Sibth. & Sm. Fl. Graec. VII. (1830) 
t. 617; Willk. Ill. fl. Hisp. Balear. I. (1881—5) t. LXXXVI. B!; Graebner in Ber. deustch. 
bot. Gesellsch. X. (1892) post p. 100! 

Annuum. Radix fusiformis, satis crassa.  Cawlis unicus, erectus, crassiusculus, 
satis rigidus, subcylindrieus, glaber, ramosus, ramis et ramulis in racemos abeuntibus. 
Folia subglabra (margine basin versus breviter setaceo-ciliata); radicalia petiolata, pin- 
natipartita rhachi angusta et distincta, segmentis distantibus saepe inaequalibus: inferio- 
ribus ovato-semilunatis (antice convexis) erenatis, superioribus antice incisis lobis longe 
lanceolatis, summis (ut lobo terminali) longe linearibus integerrimis; caulina inferiora 
et media irregulariter pinnatim incisa, superiora linearia elongata integerrima acutius- 
cula. Flores conspicul, in racemis propter sepala, petala et filamenta satis diu persi- 
stentia elongatis, subulato-attenuatis; sepala ovato-elliptica, albo-marginata; petala alba . 
vel rubella, calyce subduplo longiora, unguiculata lamina obovato-spathulata in unguem 
ea breviorem attenuata; stamina 2-1-4, antheris saepe violaceis; glandulae 6 ovato- 
oblongae inconspicuae (calycis longitudinis ca. '/i» attingentes).  Zacemi fructiferi gra- 
ciles sed satis densi, apice attenuati, axi satis crasso et rigido, subulato-attenuato, apice 
nudo et spinescente, pedicellis complanato-compressis (fere latitudinem valvulae singulae 
aequantibus), (ut silicula) ad rhachin adpressis, silicula duplo vel triplo brevioribus. 
Silicula oblongo-ovata (fere 1:2), leviter compressa, apice quasi bifida, 1. e. in 2 lobos 
solidos porrectos, latitudine ipsorum longiores (septi longitudinis ca. ?/s aequantes), parte 


!) Ist eine etwas weniger xerophytische Form des L. spinosum, die sich vom orientalischen Typus 
der Art durch einigermassen abweichende Blattform unterscheidet. 

?) Cambess. Enum. Balear. (1827) p. 38 n. 40! Es handelt sich um ein von Hernandez auf Mi- 
norca gesammeltes Lepidium, das Rodriguez anfänglich (l. c.) zu seinem L. Carrerasii ziehen zu müssen 
glaubte: in seiner jüngsten Publikation (Florula de Menorca [1904] p. 10) äussert er sich dagegen (unter 
L. Carrerasii) folgendermassen: „No pertinece ä esta especie el exemplar que, con el nombre de Lepidium 
sativum L., existe en el herbario de Cambessedes procedente de Menorca, siendo tan incompleto que es 
imposible determinarlo.* — Tatsächlich ist das fragliche Exemplar, das noch heute im Herb. Mares (Univ. 
Montpellier) existiert, ein unzweifelhaftes L. sativum L. 

5) Der Ind. Kew. zitiert: Thlaspi bispinosum Hornem. Hort. Hafn. II. 604; an dieser Stelle steht 
jedoch in Wirklichkeit: 7'Al. spinoswm Hornem.! 


I, 119] 119 


inferiore ad stylum adnatos, superiore liberos producta; stylus lobis alaribus fere duplo 
brevior, dimidio inferiore ad alas adnatus, stigmate depresso-capitato; valvulae carinatae, 
apice alatae, maturae subtrinerviae reticulatae glaberrimae subnitidae; replum basi valde 
dilatatum et inerassatum; septum oblongo-lanceolatum, in stylum ejus longitudinis ca. 
!/ — !/ı attingentem attenuatum. Semina anguste ovoidea (1:2), leviter compressa, 
levissime alveolato-papillosa, immarginata, fusco-rufa vel nigrescentia; embryo notor- 
rhizus, cotyledonibus integris. 

Meist 10 - 30 em hoch. Grundblätter bis 10 em lang, im Umriss bis 3 em breit; 
Spindel und vorderste Abschnitte oft nur 1 mm breit. Kelch 1—1'/4 mm lang. Früchte 
dicht dachziegelig angedrückt, 5 — 6 mm lang, 2!/» —3 mm breit. Same meist 2 mm 
lang, 1 mm breit. — Die Dornbildung an der Spitze der fruchttragenden Traubenspindel 
wird von Ascherson (Ber. d. deutsch. bot. Ges. l. c. p. 101) als Mittel zur Abschreckung 
naschhafter Kórnerfresser (Vógel) aufgefasst; man kónnte wohl auch daran denken, dass 
die ganzen Fruchtstände oder auch die ganze einjährige Pflanze sich mittelst der starren 
Spitzen in das Haarkleid vorüberstreifender Tiere einbohren und so verbreitet werden, 
eine Hypothese, die mit der Tatsache der Hygrochasie in gutem Einklang steht (vgl. 
oben [S. 50] unter Biologie). 

Area geogr.: Terr. Balcan., Creta, As. min., Syr., Palaest.; praeterea advent. 
et quasi inquilinum in ins. Balear. et Hisp. austr. 


Ich sah Exemplare aus: 

Türkei): Saloniki, Konstantinopel; 

Griechenland: Helikon, Berg Ithome, Ins. Kephalonia, Eubóa, Morea (Tripolizza etc.), 
Sporaden (Ins. Skopelos); 

Kreta: Malaka, Rettimo, Kissamos, Kanea, Distr. Pedhiadha (?) etc. ; 

Kleinasien: Skutari, Smyrna, Ins. Karpathos, Pamphylien, Anatolien (Alaya); 

Syrien: Tripoli, Beyrut, Libanon; 

Palästina: Galiläa, dit. Safed. — 

Minorca: Chemin de la Mezquita (1870 Rodriguez, L. Carrerasài Orig.!); Mahon, 
Distr. Bisinarmefia ; 

in Spanien wurde die Art nach Boissier (Voy. l. c.) einmal an folgender Lokalität 

beobachtet: „Regn. Granat.: Malacae extra urbem ad viam qua itur ad pascua /q Dehesilla 

dicta leg. Haensler*. 


10. L. Aucheri Boiss.! 
in Ann. sc. nat. ser. 2. XVII. (1842) p. 195, Fl. Orient. I. (1867) p. 354 (false sub 
8 Cardamon |cotyledones partitae!]); Walp. Rep. I. (1842) p. 177; Hook. fil. & Thoms. 
Praecurs. fl. Ind. in Journ. Linn. Soc. V. (1861) p. 174?); Regel & Herder Enum pl. 


!) Auch in Serbien (ad Burgas) nach Velenovsky. 
?) Hier werden dem Z. Aucheri irrig 2—3spaltige Kotyledonen zugeschrieben. 


120 [1, 120 


Sem. in Bull. soc. nat. Mosc. XLIII. 1. (1870) p. 279; Trautv. in Act. h. Petrop. 
VII. 1. (1883) p. 108; Aschers. & Schweinf. Ill. Fl. Egypt. (1887) p. 40; O. Kuntze in 
Act. h. Petrop. X. 1. (1887) p. 166; Post. Fl. Syr. Palest. Sin. [1896] p. 89; Durand & 
Schinz Consp. fl. Afr. I. 2. (1898) p. 135; Fedtschenko Consp. Fl. Turkest. VI. Crucif. 
in Beih. bot. Centr. bl. XIX. Abt. II. 2. (1906) p. 328 m. 401; Nasturtium Aucheri 
O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. babylonicum Aucher! ined. in herb.; L. Kaji Post! 
ined. in Herb. Barb.-Boiss. 


Annuum. Radix fusiformis, perpendicularis, pallida. Planta plerumque a basi 
divaricatim ramosissima, ramis diffusis. Caules et rami cylindrici, leviter striati, glabrius- 
culi vel superne pilis brevibus rectis cylindricis patentibus pubescentes, foliati. Folia 
glabra vel pilis gracilibus saepe curvatis pubescenti-setulosa; basilaria circumferentia 
oblonga vel obovata, pinnatim incisa vel lobata lobis obtusis integris vel obtuse crenatis, 
rarius pinnatifida pinnulis + obtusis saepe pinnatim lobatis; caulina basilaribus similia, 
sed minus profunde lobata, saepius tantum crenata, summa plerumque integerrima. 
Racemi in ramulis axillares et terminales, floriferi capitato-abbreviati, obtusi. lores 
satis parvi; sepala ovata, albo-marginata; petala eis subduplo longiora, unguiculata, 
lamina obovato-oblonga in unguem attenuata; stamina 2 -- 4; glandulae 6 inconspicuae. 
Racemi fructiferi dense cylindrici, axi leviter striato, saepe pilis eis caulis similibus 
pubescente, siliculis imbricatim adpressis obtecto; pedicelli compresso-complanati (apice 
!/5 —!/s latitudinis siliculae aequantes), suberecti, septo (sine stylo) aequilongi, silicula 
tota ideo conspicue breviores. Silicula junior pubescens (praesertim ad replum), matura 
ovato-subquadrata, compressa, basi et apice circumferentia truncata, apice satis profunde 
(ca. ad '/ 4 longitudinis silieulae) emarginata emarginaturae marginibus angulum acutum 
vel rectum formantibus, a medio ad apicem alata, lobis alaribus satis brevibus (ipsorum 
latitudine paulo longioribus, septi longitudinis ca. '/» aequantibus) porrectis parte in- 
feriore ad stylum adnatis; replum basi valde et subito dilatatum; septum late lanceo- 
lato-subulatum, basi fere truncatum, apice in stylum eo triplo breviorem, ad '/» — ?/s 
suae longitudinis ad alas adnatum quam emarginatura multo breviorem attenuatum ; 
stigma hemisphaerico-subcapitatum, supra repla magis auctum. Semina ovoidea, com- 
pressa, sublaevia, immarginata, luteo-fusca; embryo notorrhizus, cotyledonibus integris. 


10—40, meist 20—30 em hoch, bezw. lang. Grundblätter bis 5 cm lang und 1 cm 
breit; Stengelblütter kleiner. Kelch ca. 1 mm lang. Frucht 3 —53'/» mm lang, + 2mm 
breit. Same meist 1 mm lang, ?/4 mm breit. 

Area geogr.: Asia austr.-occ. (Turkest., Affghan., Belutsch., Pers., Mesopot.); 
praeterea sporadice (advent.?) in Syr. et Aegypt. et semel advent. in Eur. 

Standorte: 

Turkestan: Turkmenensteppe, 1886, O. Kuntze — Herb. Berlin; ebenda: in salsis 

ad. fl. Tedschan pr. Karrybent, 1898, D. Litwinow n. 595. 


121] 121 


Affghanistan: 1861/2, Herb. Griffith (Herb. of the late East India Comp. n. 1400); 
1885, J. E. T. Aitchison n. 451. 
Belutschistan: 1851, Sticks — Herb. Boiss. 
Persia austr.: Aucher-Eloy n. 4142. 
Mesopotamien: Bagdad, ad Euphratem et Tigrem, 1835 — 7, Aucher-Eloy n. 319 
(L. babylonicum Auch.); inter Basra et Bagdad, 1868, leg. (Haussknecht?) — 
Herb. Boiss, Hausskn. (L. spinosum, det. Boiss.); in desertis ad Bagdad, 1893, 
Bornmüller n. 912. 
Syrien: Nedjha, 3 h. south of Damascus, roadside, 1886, Post — Herb. Barb.-Boiss. 
Ägypten: Nildelta: Tell-el-Kebir, am nördlichen Wüstenrande, 1864, Schweinfurth 
— Herb. Aschers., Schweinf.; Ismailich (Aeg. infer.) am Stationshause, 1905, 
Muschler — Herb. Muschler. 
Adventiv in Europa: 
Deutschland: Hamburg: Wollkämmerei a. Reiherstieg (Ruderalplatz), 1895, W. A. 
Zimpel n.5 — Herb. Berl. 
Variat: 
Var. B. Borszezowi Regel in Bull. soc. nat. Mosc. XLIII. 1. (1870) p. 279; 
O. Kuntze in Act. h. Petrop. X. 1. (1887) p. 166; Fedtschenko Consp. fl. Turkest. VI. 
Crucif. in Beih. Bot. Centr. bl. XIX. Abt. II. 2. (1906) p. 328 n. 401; var. ß. integri- 


folium ©. Kuntze! in herb. — Folia basilaria angulato- vel sinuato-dentata, caulina 
leviter crenata; racemi fructiferi paulo laxiores. — Kara-Kum (transaralensische Steppen), 
Turkmenensteppe. 


$ IV. Cardamon DC. (confer p. 74/5). 


DC. Syst. II. (1821) p. 533, Prodr. I. (1824) p. 204; Benth. & Hook. Gen. plant. I. 1. (1862) 
p. 87; Durand Ind. gen. phan. (1888) p. 17 n. 336,98; Prantl in Engler & Prantl Nat. 
Pfl. fam. III. 2. (1891) p. 160; Cardamon Fourr. in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. 
(1868) p. 338; G. Beck Fl. Nied. Österr. (1892) p. 495; Lepia Desv. in Journ. Bot. 
III. (1814) p. 166 ex minima p.; Thlaspidium Spach Hist. vég. Phan. VI. (1888) p. 556 
[205 Tournef.|; Lepidium S Nasturtium (Haller 1745) O. Kuntze in Post & Kuntze Lexic. 
gen. phan. (1904) p. 323. 


11. L. sativum L. 
Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 644; emend. Thell. in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. 
Gesellsch. LI. (1906) p. 159. 

Annuum. Radix tenuis, fusiformis, pallida, perpendicularis. Caulis unicus, plerumque 
erectus, interdum satis crassus, fere cylindricus (leviter striatus), saepissime glaberrimus, 
plerumque leviter glauco-pruinosus, modice ramosus, ramis suberectis vel patentibus, 
racemos axillares et terminales gerentibus. Folia tenuia viridia, saltem margine petioli 


A. Thellung, Lepidium. 16 


122 [I, 122 


pilis gracillimis acutis saepe faleiformi- sursum curvatis remote setulosa; basilaria ple- 
rumque lyrato-pinnata pinnulis saepe obovatis + incisis vel dentatis; caulina inferiora 
saepe bipinnata vel pinnata pinnulis pinnatifidis approximatis, lobis apiculatis; media et 
superiora forma varia, plerumque + pinnatim laciniata lobis apiculatis, rarius tantum 
dentata, interdum sublyrata; summa plerumque linearia integerrima acuta. Flores con- 
spieui, completi; sepala elliptica, late albo-marginata, dorso saepe setuloso-pubescentia; 
petala ealyce 1'/—1?/s-plo longiora, oblongo-spathulata, indistincte unguiculata, alba vel 
saepe rosea; stamina 2 -1-4, filamentis quam anthera violacea 4-plo longioribus; glan- 
dulae 6 ovatae, quarum medianae minores, calycis ca. '/1» longitudine attimgentes. facem 
fructiferi valde elongati, laxi, apicem versus subulato-attenuati, axi plerumque glaberrimo 
subcylindrieo interdum crasso rigido et apice spinescente, pedicellis satis crassis cylin- 
drieis glabris suberectis (20—30°), silieulae longitudinis !/»—?/4 aequantibus. Silicula 
modice compressa, plerumque orbiculato-ovata, rarius elliptica vel obovato-oblonga (1:2), 
a medio vel a parte tertia inferiore ad apicem conspicue (ad !/s—'!/; longitudinis septi) 
alata, distincte emarginata, lobulis alaribus in utroque latere emarginaturae brevibus 
(latitudine ipsorum brevioribus) obtusis porrectis, basi fere semper ad stylum + distincte 
adnatis; stylus quam emarginatura paulo brevior vel aequilongus vel paulo longior, 
stigmate parvo stylo vix latiore; valvulae glaberrimae, maturae laeves; septum late 
oblanceolatum, basim versus contractum, stylo apiculatum. Semina ovoidea, leviter tantum 
compressa (sectione transversali triangulari-rotundata), fere laevia, immarginata, rufo-fusca ; 
embryo notorrhizus, cotyledonibus fere semper trifidis vel tripartitis (fig. 8 f X g, p. 48). 


Meist 20—40 em hoch. Stengelblütter 2—3 em lang, im Umriss !/e—1 cm breit. 
Kelch 1—1!/; mm lang. Frucht meist 5—6, seltener 4 oder 7 mm lang, 3—4, seltener 
6 mm breit. Same 2—3 mm lang, 1—1'/» mm breit. Lage der Kotyledonenlappen 
etwas veründerlich. 


5 


Area geogr.: Afr. bor.-or., As. austr.-0cc.; praeterea ubique terrarum cultum 
et subspontaneum. 


Dispositio subspecierum et varietatum 


1. Racemorum axis modice crassus, pedicellis duplo vel triplo crassior, apice non spi- 
nescens. Pedicelli quam silicula plerumque paulo tantum breviores. 
Ssp. I. eu-sativum Thell. 


r2 


Silicula ovato-orbieulata vel late ovato-elliptica; stylus basi brevissime ad alas 
adnatus. 


3. Stylus quam emarginatura brevior vel ei subaequilongus. Silicula plerumque 
ultra 5 mm longa. 


4. Folia caulina pinnata vel pinnatim incisa, margine non crispa. 
Var. «a. typicum Thell. 


I, 123] 123 


4* (eonfer etiam 4**). Folia caulina pinnatim laciniata, laciniis apicem versus 
dense pectinato- vel fimbriato-incisis et crispatis. 
Var. B. erispwm (Medik.) DC. 


4.** Folia caulina indivisa, dentata vel leviter lobata, interdum subyrata. 
Var. y. latifoliwm. DC. 
3.* Stylus emarginaturam + distincte superans. Silieula plerumque minus quam 
5 mm longa. Var. 0. sélvestre Thell. 


2.* Silieula oblongo-obovata (1:2), plerumque 6 mm longa; stylus emarginaturam 
superans, conspicue ad alas adnatus. Var. &. Schimperi Thell. 


1.* Racemorum axis crassus (pedicellis multoties crassior), rigidus, apice spinescens; pedi- 
celli quam silicula saepe duplo breviores. Silicula plerumque minus quam 5 mm longa ; 
stylus emarginaturam distincte superans. Foliorum laciniae saepe lineares. 

Ssp. Il. spénescens (DC.) Thell. 


Ssp. I. eu-sativum Thell. 


in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 159/60; Z. sativum L. Spec. 
plant. ed. 1. (1753) p. 644 seus strict; DC. Syst. II. (1821) p. 533, Prodr. I. (1824) p. 204; 
Koch Synops. (1837) p. 72; Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) p. 203; Gay Fl. Chil. I. (1845) 
p. 66 n. 8; Gren. & Godr. Fl. Franc. I. (1848) p. 149; Boiss. Fl. Orient I. (1867) p. 354; 
Hook. Fl. Brit. Ind. I. (1875) p. 59; Nyman Consp. fl. Eur. I. (1878) p. 65; Willk. & Lge. 
Prodr. fl. Hisp. III. (1880) p. 782; Coss. Comp. fl. Atlant. II. (1883—7) p. 271; Rouy & 
Fouc. Fl. Franc. II. (1895) p. 80; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) 
p.126; Durand & Schinz Consp. fl. Afr. I. 2. (1898) p. 138; Fiori & Paoletti Fl. anal. 
d'Ital. I. 2. (1898) p. 467; Th. Kirk Stud. fl. N. Zeal. (1899) p. 37; Thlaspi sativum 
Crantz Stirp. Austr. I. (1762) p. 21; Cav. Prael. (|1802] 1827) n. 932; DC. Fl. franc. ed. 
3. IV. (1805) p. 708; Poir. Dict. encycl. VII. (1806) p. 542 n. 18; Hornem. Hort. Hafn. II. 
(1815) p. 605; Lois. Fl. Gall. ed. 2. I. (1828) p. 59; Nasturtium sativum Medik. Pfl. gatt. 
(1792) p. 81 sec. Usteri in Neue Annalen II. (1794) p. 45; Mönch Meth. (1794) p. 270; 
Gürtn. Mey. & Scherb. Fl. Wett. II. (1800) p. 431; O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 35 & 937; 
Lepia sativa Desv. in Journ. Bot. III. (1814) p. 166; "hlaspidium sativum Spach. Hist. 
vég. Phan. VI. (1838) p. 557; Cardamon sativum Fourr. Cat. pl. spont. Rhóne in Ann. 
Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. (1868) p. 338; G. Beck Fl. Nied.-Österr. (1892) p. 495; 
L. hortense Forsk. Fl. Aegypt.-Arab. (1775) p. LXIX. n. 311, teste Delile Fl. Aegypt. Il. 
(1813) p. 19; Thlaspi Nasturtium Berg. ex Desv. in Journ. Bot. III. (1814) p. 165 not. 
46! et ex Steud. Nom. ed. 1. (1821) p. 473; Arabis chinensis Rottl. (in Ainsl. Mat. med. 
Hind.) ex Wight Ill. Ind. Bot. I. (1831) p. 33 et sub t. 12!; T’hlaspi Pollichii DC. Fl. franc. 
ed. 3. tom. V. (vol. VL) (1815) p. 596 n. 4247 et auct. veter. nonnull., non Poir. (nec 
L. Pollichii Roth!); L. incisum Wierzbicki! exs. n. 2574 (Banat.) et auct. nonnull., 
non Roth! 


124 [I, 124 


Icones: Gaertn. Fruct. sem. II. (1791) t. CXLI (fruct.)!; Schkuhr Handb. ed. 2. (1808) 
t. 180 (fruct.)!; Hayne Arzneigew. VI. (1819) t. 11!; Fl. Dan. X. t. 1761; Sibth. & Sm. 
Fl. Graec. VII. (1830) t. 616; Wight Ill. Ind. Bot. I. (1831) t. 12!; Reichenb. Ic. fl. Germ. et 
Helv. II. (1837—8) t. IX. fig. 4212!; Nees Gen. X., X.; Fiori & Paoletti Icon. fl. Ital. I. 
(1895—9) p. 170 n. 1486!; Britton & Brown Ill. Fl. North U. S. II. (1897) p. 112!; Coste 
Fl. deser. ill. Franc. I. (1901) p. 137 n. 334!; Sturm Fl. Deutschl. ed. 2. VI. (1902) p. 153! 
(sub Crueifera Nasturtium Krause). 

Area geogr. subspeciel: Afr. bor.-or., As. austr.-occ.; praeterea cult. et subspont. ; 
in Aegypt. et Eur. interdum in Lini usitatissimi agris. 

Über die Heimat dieser bekannten Kulturpflanzen waren die Autoren lange im Unklaren. Als 
Kuriosum zitiere ich folgende diesbezügliche Bemerkung von Gaertner, Mayer & Scherbius Fl. Wett. II. 
(1800) p. 431: , Wohnort: Ihr Vaterland ist unbekannt; nach Scouten sollte man glauben, es seyen die Inseln 
der Magellanischen Meerenge.^ Nyman (Consp. fl. Eur. I. [1878] p. 65 hält die Pflanze für in Ost-Russland 
und Siebenbürgen (nach Schur) einheimisch. Alph. de Candolle (Origine des plantes cultivées [1883] 
p. 68) hält den Ursprung des L. sativum aus Persien als wahrscheinlich, da die einzigen ihm bekannten 
möglicherweise wildgewachsenen Exemplare diejenigen von Kotschy von der Insel Karek im persischen 
Golf sind — merkwürdigerweise sind ihm also gerade die ägyptischen Exemplare, die von den Sammlern 
(Sieber, Kotschy) ausdrücklich als spontan bezeichnet werden, völlig entgangen! —; mithin nimmt de 
Candolle die Vorkommnisse in Syrien, Ägypten und Abessinien als eingeführt an. In dem reichen Herbar- 
material, das mir für diese Arbeit zur Untersuchung zur Verfügung stand, habe ich nun — auch abgesehen 
davon. dass ich L. spinescens DC. für eine ausgesprochen xerophytische Wildform des L. sativum halte 
— zahlreiche nach den Sammlern wildgewachsene Exemplare getroffen, die dartun, dass die Heimat der 
Art im Orient (SW.-Asien) und in NO.-Afrika zu suchen ist; so namentlich die Var. silvestre Thell., die ich 
nie ausdrücklich als kultiviert oder verwildert bezeichnet sah. Die Wildformen nehmen in ihrer Gesamt- 
heit folgendes Areal ein: Kordofan, Abessinien, Ägypten, Sinai, Arabien, Palästina, Syrien, 
Mesopotamien, Persien, Pandjab, West-Himalaya. 

Var. c. Zypieum Thell in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. 
(1906) p. 160. — Planta culta et subspontanea, interdum linicola. — f. trövalve (A. Braun) 
Thell. 1. c.; L. sativum var. trivalve A. Braun! in Flora XXIV. 1. (1841) p. 266 et tab. II. 
fig. C. 2! (diagr.), erblich fixierte Monstrosität mit 3 Karpellen, von A. Braun aus abes- 
sinischen Samen im Karlsruher Garten gezogen. Der Autor beobachtete auch einzelne 
4-klappige Früchte (Diagr. l.c. fig. C. 3!). 

Var. B. erispum (Medik.) DC. Syst. II. (1821) p. 534; Nasturtium crispum Medik. 
Pf. gatt. (1792) p. 81 sec. Usteri in Neue Annalen II. (1794) p. 45; L. sativum f. L. 
Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 644. — Cultum et subspontaneum. 

Var. y. latifolium DC. Syst. II. (1821) p. 534; L. obovatum Kit." ex Spreng. 
Syst. II. (1825) p. 868 n. 38°); L. sativum B. obovatum Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) p. 203; 
L. lyratum hort. veter. et herb. nonnull, non L. — Cultum et subspontaneum. 


!) Unter dem Namen „L. obovatum Kit.“ im Herb. Petersburg und im Herb. Kerner (Univ. Wien) 
liegende Exemplare gehóren tatsáchlich hieher. 

2) Im gleichen Werke p. S69 n. 47 setzt Sprengel L. obovatum Kit. auch = L. incisum „Roth“ 
[riehtig: M. Bieb. non Roth], worunter wenigstens teilweise, das kaspisch-kaukasische L. pinnatifidum 


I, 125] 125 


Var. 0. silvestre Thell. in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. 
(1906) p. 160. 

Area geogr.: Cordofan, Abess., Aegypt., Sinai, Arab., Palaest., Armen. (an spon- 
taneum ?), Pers. Pandjab, Tibet. 


Standorte: 


Kordofan: Bara, 1875, J. Pfund n. 702/3 — Herb. Berlin, Schweinf.; sine loc.: Exped. 
Colston n. 76 — Herb. Paris. 

Abessinien: Shiré, Quartin-Dillon et Petit n. 22 — Herb. Paris, Petersburg; semina 
misit Schimper. 

Ägypten: Nubien: pl. spontanea, 1831, Sieber — Herb. Berlin, Hofmus. Wien.; in 
limo Nili coerulei pr. Chartum frequens, pl. spontanea, Kotschy it. Nub. 1839 
n. 432 — Herb. Petersbg., Hofm. Wien; pr. Dabbé, Pr. Paul de Wurttemberg 
— Herb. Hofm. Wien; ad Achmim, 1858, Unger it. aeg. n. 163 — Hofm. Wien; 
Wadi Ibrim ad ripas Nili, 1860, R. Hartmann — Herb. Berlin; N.-Nubien: 
Korosko, Pfund — Herb. Schweinf.; ad ripas Nili haud procul a Wadi Halfa, 
1881, Letourneux — Herb. Paris. 

Unter-Ägypten: Kene, 1831, Montbret — Hofmus. Wien; zwischen Kairo und 
Keneh (linkes Nilufer), 1864 & 69, Schweinfurth n. 1287 — Herb. Berlin, 
Schweinf., Hofmus. Wien; Kairo, Aucher-Eloy n. 362 — Herb. Boiss. ; Schwalben- 
ufer zwischen Farschut und Girgeh, 1874, Ascherson — Herb. Aschers.; Sokna, 
Palmgarten, 1879, E. Rolfs — Herb. Berlin; ad ripas Nili, 1846, Boissier — 
Herb. Boiss., Petersbg., Reut. & Barb.; Alexandria, Pfund — Herb. Aschers. 

Sinai: 1837, Botta — Herb. Paris. 

Arabien: leg. G. Ehrenberg — Herb. Berlin; Taifa, 1838, Botta — Herb. Boiss., 
Paris; Jeddah, 1881, J. Zohrab — Herb. Boiss., Schweinf. 

Syrien: Palästina: Hermon, Djebel el Cheikh, 1881, Letourneux — Herb. Paris. 

Armenien: Etschmiadsin, K. Koch [wohl kultiviert?] — Herb. Berlin. 

Persien: Ispahan, Aucher-Eloy n. 327 — Herb. Boiss., Paris; Mont Zerdkou, Aucher- 
Eloy n.320 — Herb. Paris; ins. Karek (sinus Pers.), 1842, Kotschy Pl. Pers. 
austr. ed. Hohenacker 1845 n. 25 ex p.; ins. Hormus (kult.?), 1895, J. Born- 


müller n. 61 — Herb. Bornm. 
West-Himalya: Khapalu (Tibet, Prov. Balti) Prov. Rajauri (2000 — 4000‘), 1856, 
Schlagintweit — Herb. Breslau, Paris; 


Pandjab: Raulpindi, 1900—2600', 1856, Schlagintweit — Herb. Breslau; reg. trop., 
Thomson — Herb. Berlin. 


Ledeb. zu verstehen ist; ebenso Steud. Nom. ed. 2. II. (1841) p. 27 und der Index Kewensis. Gestützt darauf, 
habe ich denn auch im Bull. Herb. Boiss. 1904 p. 707 L. obovatum Kit., allerdings mit ? und unter Berufung 
auf Steudel, irrig als Synonym von L. pinnatifidum Ledeb. erklärt. 


126 [I, 126 


Var. &. Schimperi Thell. l. c. p. 161. 
Area geogr.: Aegypt. infer., inter Linum. 
Standorte: 

Unter-Ägypten: 1835, sine loc, W. Schimper, inter „Turra“ et „Sacarra“ in Lini 
sativi agris, 1835, W. Schimper n. 62 ex. p. — Herb. Berlin, Boiss., DC., Deless., 
Hausskn., Lausanne, Petersbg., Reut. & Barb., Hofmus. Wien ; Leinfelder bei Medinet 
Fajam, 1877, Schweinfurth — Herb. Schweinf.; Kairo, grosses Leinfeld zwischen 
Birket-el-chiàm und Nahiah, 1880, P. Ascherson (3. Reise Ägypt.) n. 15 — Herb. 
Aschers., Barb.-Boiss., Hofmus. Wien. 


Ssp. II. spinescens (DC.) Thell. 

in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 161; L. spinescens DC.! 

Syst. II. (1821) p. 534, Prodr. I. (1824) p. 204; Boiss. Fl. Orient. I. (1867) p. 354; Post 

Fl. Syr. Palest. Sin. [1896] p. 89; Nasturtium spinescens O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; 

Nasturtium spinosum Desv.! ined in herb. (Paris). 

Icones: Deless. Icon. select. II. (1823) t. 72! 

Von der vorigen Ssp. nur in + vorgerückten Reifestadien sicher zu unterscheiden. 
Area geogr.: Ägypt., Syr., Mesopot., Pers. 

Standorte: 

Ägypten: Girgeh, 1867, E. Nost n. 74 — Herb. Hausskn.; ? Galata, mittelägypt. Wüste, 
arabische Seite, Wadi Omrudj (?), 1500 m, 1877, G. Schweinfurth n. 211 (junge, 
nicht sicher bestimmbare Exemplare) — Herb. Schweinf. 

Syrien: leg. Ehrenberg — Herb. Berlin; Kotschy n.84 — Herb. Berlin; ,Syria et 
Mesopotamia“, 1869, A. Socin — Herb. Berlin; Damaskus, Labillardiere (Orig. 
des L. spinescens DC.!) — Herb. Deless.; Libanon: Keneise 1857 n. 1565, zwischen 
Beyrut und Damaskus 1877 n. 1966, Gaillardot — Herb. Boiss., Hausskn., Lau- 
sanne; Libanon, 1881, Daibes — Herb. Univ. Zürich; Tripoli ete., mehrfach, 
Blanche — Herb. Hausskn., Lausanne; Racheia (bei Damaskus), 1884, Letour- 
neux — Herb. Aschers., Reut. & Barb.; Libanon: in campis subalpinis in m. Sanin, 
1700', 1897, Bornmüller n. 96 — Herb. Bornm.; inter Aleppo et Aintab, 2000', 
1865, Haussknecht; Antilibanon, 1877, €. Gaillardot n. 1969 — Herb. Boiss. 

Mesopotamien: ad pagum Beschabur pr. urbem Dschesirah, 1841, Kotschy n. 239 — 
Herb. Hofmus. Wien; in deserto fl. Chabur, 1867, leg. (Haussknecht?) — Herb. 
Hausskn.; Kurdistan: Süverek, P. Sintenis 1888 n. 741 — Herb. Univ. Wien. 

Persien: Aucher-Eloy n. 322 (pro L. vesicario) — Herb. Montp. 


$ V. Nasturtioides (Medik.) Thell. (confer p. 75). 
Nasturtioides Medik. Pfl. gatt. (1792) p. 81, Mönch Meth. (1794) p. 270 — sens. ampl.; 
Kandis Adans. Fam. plant. II. (1763) p. 422); Lepidium $ Nasturtiastrum Gren. & 


1) Über die Gründe, die mich bewogen haben, diesen Namen, obgleich ihm die Priorität zukäme, 
zu übergehen, siehe S. 53. 


I, 127] 127 


Godr. Fl. Franc. I. (1848) p. 151; Lepidium $ Dileptium Prantl in Engler & Prantl 
Nat. Pfl. fam. III. 2. (1891) p. 160 (non DC.). 

SS V. a. Lepidiastrum (DC.) Thell.; Lepidiwm $ Lepidiastrum DC. Syst. II. 
(1821) p. 547, Prodr. I. (1824) p. 207; Benth. & Hook. Gen. plant. I. 1. (1862) p. 87; 
Durand Ind. gen. phan. (1888) p. 17 n. 336, 98; Post & Kuntze Lexic. gen. phan. (1904) 
p. 323 n. 103,78; Lepidiberis Fourr. in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. (1868) p. 338. 

SS V. b. Dileptium (Rafin.) Thell.; Dileptium Rafin. Fl. Ludovic. (1817) p. 85 
et in Am. Monthly Mag. (1818) p. 227; Lepidium $ Dileptium DC. Syst. II. (1821) 
p. 537, Prodr. I. (1824) p. 205; Benth. & Hook. Gen. plant. I. 1. (1862) p. 87; Durand 
Ind. gen. phan. (1888) p. 17 n. 336, 98; Nasturtioides Medik. Pfl. gatt. (1792) p. 81, 
Mönch. Meth. (1794) p. 270 sens. strict.; Senckenbergia Gärtn. Mey & Scherb. Fl. Wett. 
II. (1800) p. 413; Fourr. in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. (1868) p. 338; Cynocar- 
damum Webb & Berth. Phytogr. Canar. I. (1836 —40) p. 96; Spach Hist. vég. Phan. VI. 
(1838) p. 552; Lepidinella Spach Hist. vég. Phan. VI. (1838) p. 395; Lepidium $ Iberis 
(Haller 1745, Behm. 1760 sub Nasturtio) O. Kuntze in Post & Kuntze Lexic. gen. phan. 
(1904) p. 323 n. 103, 78. 

SS V. e. Monoploca (Bunge) Thell.; Monoploca Bunge in Lehm. Pl. Preiss. I. 
(1845) p. 259; F. v. Mueller in Linnaea XXV. (1852) p. 369 et in Trans. Phil. Soc. 
Viet. I. (1855) p. 35; Lepidium $ Monoploca Prantl in Engler & Prantl Nat. Pfl. fam. 
III. 2. (1891) p. 160; Post & Kuntze Lexic. gen. phan. (1904) p. 323 n. 108, 78. 


12. L. subulatum L. 

Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 644; DO. Syst. II. (1821) p. 539, Prodr. I. (1824) p. 205; 
Nyman Consp. fl. Europ. I. (1878) p. 64; Willk. & Lange Prodr. Fl. Hisp. III. (1880) 
p. 786; Coss. Comp. fl. Atlant. II. (1883 — 7) p. 266, Ill. fl. Atl. III. (1888) p. 98 & t. 64!; 
Battand. & Trab. Fl. Algér. (1888-90) p. 43; Durand & Schinz Consp. fl. Afr. I. 2. (1898) 
p.138; T'hlaspi subulatum Cav. Descr. (1802) p. 414, Prael. ([1802] 1827) n. 935; Na- 
sturtium subulatum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 

Icones: Asso Syn. stirp. Aragon. (1779) t. VI. f. 3!; Coss. Ill. fl. Atlant. III. 
t. 64! (1888). 

Suffruticosum vel saltem perenne. Radix crassa, intus lutea. Caules complures ex 
eadem radice, basi lignosi, cortice griseo-brunnea tecti, saepe decumbentes et ramos steriles 
breves densissime foliatos et ramos floriferos edentes; rami fertiles graciles, herbacei, ple- 
rumque strieti, pilis brevibus rectis cylindricis patentibus vel subreflexis pubescentes vel 
rarius glabri, foliosi, superne iterum corymboso- vel paniculato-ramosi, ut ramuli racemos 
axillares et terminales gerentes. Folia (plantae florentis) omnia lineari- vel lanceolato- 
subulata, saepe fere acicularia, a basi attenuata, integerrima, acutissima (in speciminibus 
cultis latiora et saepe remote serrata), conferta, rigida, glauca, sicca longitudinaliter 
striata. Flores satis conspicui (quamvis parvi); sepala ovato-elliptica obtusa albo- 


128 [I, 128 


marginata; petala calyce subduplo longiora, alba, indistincte unguiculata lamina late 
rotundato-obovata in unguem ipsa breviorem attenuata; stamina 2 1-4, filamentis quam 
anthera flava 4-plo longioribus; glandulae 6 inconspicuae brevissimae (calycis ca. "/ıo 
longitudine aequantes)  Zacemi fructiferi elongati, satis laxi, axi gracili subeylindrico 
plerumque pilis eis caulis similibus pubescente, rarius glaberrimo, pedicellis gracilibus 
cylindrieis saepius pubescentibus patentibus (+ 60°), quam silicula paulo usque duplo 
longioribus. Silicula rhombico-ovata, rarius ovato-orbiculata, compressa, basi rotundato- 
obtusa, apice cireumferentia anguloso-acuta et satis acute emarginata, a parte tertia 
superiore ad apicem anguste alata lobulis alaribus apice acutis, plerumque porrectis; 
stylus brevissimus vel brevis, marginem anteriorem siliculae non vel vix attingens; 
valvulae glabrae et satis laeves, inferne carinatae, superne anguste alatae; septum oblongo- 
lanceolatum, stylo brevi apieulatum. Semina ovoldeo-ellipsoidea, compressa, minute al- 
veolato-reticulata, immarginata, flavo-brunnea; embryo notorrhizus. 


Meist 10—30 em hoch, oft dichte Büsche bildend. Stengelblätter 1—2 cm lang, 
1/» —9/4, seltener bis 1 mm breit, die unteren in ihren Achseln oft sterile Blattbüschel 
(d. h. unentwickelte Zweige) tragend. Kelch + 1 mm lang. Frucht 2— 2'/z mm lang, 
1!/5h—9 mm breit. Same 1 mm lang, °/s mm breit. 


Area geogr.: Hispan. bor.-or., or., centr. et austr.; Marocc., Alger.). Planta 
halophila. 


!) Einige ältere schweizerische Floristen (Suter Fl. Helv. II. [1802] p. 48, Gaudin Fl. Helv. IV. 
[1829] p. 208) nennen Z. subulatum, allerdings als fraglich, aus dem Wallis. Diese Angabe geht auf 
J. J. Scheuchzer zurück, der in Itin. Helv. alp. VII. (1723) p. 519 schreibt: ,7Alasp? fruticosum folio 
Thymbrae hirsuto C. B. Thlaspi fruticosum alterum. Lob. J. B. sub hoc titulo recondo Thlaspi fruti- 
cosum, lignosum, ramosum, multiflorum, pedale et semipedale, in arenosis Vallesiae inferioris obvium: 
Descriptioni respondens, nisi diversitalem insinuent capsulae seminales in extremo bifidae." Aus dem letz- 
teren Satze geht hervor, dass Scheuchzers Pflanze gegenüber den von ihm zitierten Beschreibungen und 
Abbildungen in der Form (Ausrandung) der Frucht differiert. Allerdings ist der Text zweideutig in dem 
Sinne, dass nicht klar ersichtlich ist, ob die ,capsulae.... bifidae“ der Walliser Pflanze oder der Pflanze 
des Bauhin und des Lobelius zukommen. Nach dem von Scheuchzer zitierten Fundort (Unterwallis) 
kann sich seine Angabe nur auf L. ruderale L. (einjährig mit ausgerandeter Frucht) oder L. gramini- 
folium L. (ausdauernd, oft am Grunde holzig, mit ganzer Frucht) beziehen. Da Scheuchzer seine Pflanze 
als ,fruticosum, lignosum* ete. beschreibt, so würde man a priori sein Zitat auf L. gramànifoliwm beziehen. 
Die Einsicht der zitierten Figuren des Bauhin und Lobel belehrt uns jedoch eines Anderen. Thlaspi 
fruticosum folio Thymbrae hirsuto €. B. P. ist nämlich nach der Reproduktion bei Morison, Plant. 
hist. univers. Oxoniens. II. (1680) p. 298 & tab. 18. sect. 3 f. 33!, wie auch TAlaspi fruticosum alterum 
Lobel. Plant. stirp. hist. (1576) p. 109 cum tab.! (auch reproduziert bei J. Bauhin & Cherler Hist. plant. 
univ. II. (1651) p. 930!), eine Lepidiwm-Art mit eifórmiger, spitzer, ganzer Frucht, mithin Z. gramini- 
folium. L. (bezw. wegen des niedrigen Stengels und der Angabe ,fruticosum*, dessen Var. suffruticosum 
(L.) Thell), und die erwähnte zweideutige Stelle kann mithin nur so verstanden werden, dass die Walliser 
Pflanze eine ausgerandete Frucht besitzt. Mit Recht hat daher schon Haller in Enum. meth. stirp. Helv. 
indig. I. (1742) p. 544! die Vermutung ausgesprochen, dass Scheuchzers Fund zu L. ruderale L. zu 
ziehen sein dürfte. Nicht unmöglich scheint mir auch die Annahme, dass Scheuchzer, da er seine 
Pflanze als halbstrauchig und holzig schildert, unter derselben beide Arten, L. ruderale L. und L. gra- 


I, 129] 129 


Standorte: 

Spanien: Pyrenäen: Navarra, Aragonien, Catalonien; Ost-Spanien: Süd-Aragonien 
(Sierra de Valacloche, Prov. Teruel) Valencia (Elche); Central-Spanien: Alt- und 
Neu-Kastilien (Sierra de Guadarrama, Aranjuez, Ciempozuelos); Süd-Spanien: 
Andalusien (Almeria [Sierra Alhamilla], Baza, Jaén, Granada ete.). 

Algerien: Chott el Khreider!, Chott el Chergui, Chott el Barbi(?) (Prov. Oran); El 
Haouita ad Mouila; Ain el Ibel (Sahara). 

Exsiec.: Willkomm Fl. Hisp. exs. 1845 n. 48, 1207 (Baza); Bourgeau 1851 n. 

1027 (Baza), 1854 n. 2094 (Ciempozuelos); Franqueville in €. Billot Fl. Gall. Germ. 

exs. 1856 n. 2015 (Pyren. Arag.); Loscos 1877 n. 7 (Arag.); Huter, Porta & Rigo 1879 

n. 689 (Granada); Laguna in F. Schultz herb. norm. n. ser. cent. XVI. n. 1521 (Aranjuez); 

Porta & Rigo it. II. Hisp. 1890 n. 51 (Almeria); Reverchon in Magnier Fl. sel. exs. 

1893 n. 3207 et in Baenitz herb. Eur. 1894 n. 829 (Teruel); Balansa 1852 n. 370 

(Prov. Oran); Kralik 1856 n. 236a (ibidem); Battandier & Trabut 1886 n. 116 (ibidem). 


Vaniat: 


Var. B. Zineare (DC.) Thell.; L. lineare DC.! in Dict. encycl. V. (1804) p. 46, 
Syst. II. (1821) p. 550, Prodr. I. (1824) p. 207; Nyman Consp. fl. Eur. I. (1878) p. 64, 
Suppl. II. 1. (1889) p. 38; Willk. & Lge. Prodr. fl. Hisp. III. (1880) p. 786; Nasturtium 
lineare O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. — Folia basilaria, saltem partim, lobo uno 
alterove angusto pinnatim incisa; caulina quam in typo latiora, linearia vel lineari- 
lanceolata, saepe serrata vel basin versus subincisa!) — Hispan., Celsius ex DC. l. c. 
(an specimina culta?) — Herb. DC. Prodr., Deless.; praeterea spec. culta in compluribus 
herbarüs. — Hue versimiliter trahendum: L. ambigwaum Lange Pug. plant. impr. hisp. 
IV. (1865) p. 269 et t. II. £. 11?) (L. Cardamines X subulatum? Lange); Nyman Consp. 
fl. Eur. I. (1878) p. 64 n. 9*, Suppl. II. 1. (1889) p. 39; Willk. & Lge. Prodr. fl. Hisp. III. 
(1880) p. 787; Rouy in Bull. Soc. Bot. Franc. XXXIII. (1886) p. 526 — (non F. v. Muell. 
1855). — Hisp.: Castil. nov. (Ciempozuelos, Aranjuez). 

L. subulatum L. büsst in der Kultur von seinem charakteristischen xerophytischen Habitus, der 


namentlich auf den fast nadelartigen Stengelblättern beruht, beträchtlich ein; die Laubblätter werden 
breiter (linealisch bis linealisch -lanzettlich, die unteren oft linealisch-spatelig), meist etwas sägezähnig 


minifolium L., verstanden haben und daher Merkmale beider in seiner Beschreibung zum Ausdruck 
gebracht haben möchte (schon die Angabe „pedale et semipedale* ist sehr verdächtig!), ähnlich wie spáter 
de Glairville die beiden genannten Arten nicht genügend unterschieden und daher (Man. herb. [1811] 
p. 214 n. 507) unter dem gemeinsamen Namen 4L. exiguiflorum. beschrieben hat. 

! De Candolle stellte (Syst. & Prodr. l. c.) sein LL. lineare zu $ Lepidiastrum und unterschied 
es demgemäss von LL. subulatum auch durch nur schwach ausgerandete Frucht mit etwas vorragendem 
Griffel; die Untersuchung der authentischen Exemplare hat mir jedoch gezeigt, dass die Narbe nur schein- 
bar die Ausrandung überragt, indem infolge des Trocknens die Flügelränder der Frucht etwas eingerollt 
sind und daher zu kurz erscheinen. 

?) Af Kjeb. Naturhist. Foren. Vidensk. Meddelser 1865 (p. 74). 

A. Thellung, Lepidium. 17 


130 — [I, 130 


oder am Grunde selbst etwas fiederig eingeschnitten, die Grundblätter weisen häufig einige entfernte schmale 
Fiederlappen auf: dies ist L. lineare DC.!, das möglicherweise auch auf kultivierte Exemplare begründet 
wurde. Mit solchen Kulturformen, die sich habituell stark dem L. Cardamine L. nähern und sich von 
demselben ausser dem Schnitt der Grundblätter fast nur durch die holzigen, mit zahlreichen Blattstielresten 
besetzten Stengelbasen unterscheiden, ist nun auch LL. ambigwum Lange nach der Beschreibung und Ab- 
bildung völlig identisch. Die Vermutung Langes, L. ambiguum. sei ein Bastard von L. subulatum L. 
und L. Cardamine L., liegt mit Rücksicht auf den intermediüren Habitus und das vereinzelte Vorkommen 


unter den mutmasslichen Stammarten allerdings sehr nahe — auch Rouy, der die Pflanze selbst sammelte, 
hält sie für hybrid —; doch bin ich wegen der bereits erwähnten Identität des Z. ambiguum mit Kultur- 


formen des L. subulatum, die in den Herbarien hin und wieder anzutreffen sind und selbstredend nicht 
wohl sämtlich hybrid sein können, sehr zu Ansicht geneigt, dass L. ambiguum Lange wohl doch nur 
eine besondere Standortsform des Z. subulatum L. darstellt, mit dem es den halbstrauchigen 
Wuchs gemeinsam hat. 


13. L. Cardamine!') L. 


Cent. pl. I. (1755) p. 17, Amoen. acad. IV. (1759) p. 278, Lefl. It. Hisp. (1758) p. 154 
(Cardamines), Spec. plant. ed. 2. II. (1763) p. 899; DC. Syst. II. (1821) p. 542, Prodr. 
T. (1824) p. 206; Nyman Consp. fl. Eur. I. (1878) p. 64; Willk. & Lge: Prodr. fl. Hisp. 
III. (1880) p. 787; Willk. in Engler & Drude Veg. d. Erde I. (1896) p. 147; Thlaspi Car- 
damines Poir. Dict. encycl. VII. (1806) p. 545 n. 24 (excl. syn. Lippi et specim. aegyptiaco) ; 
Nasturtium Cardamines Vent. ex O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 

Icones: Act. Stockh. (Svensk Acad.) 1755, 8. 9 („Spansk Krasse*); Arduino Anim. 
spec. I. (1759) t. 8! 

Bienne. Radix haud crassa, fusiformis, pallida, primo anno rosulam foliorum basi- 
larium et caulem humilem subsimplicem, secundo anno caules elatos et ramosos foliis 
basilaribus + destitutos efferens. Cales secundi anni plerumque complures, ascendentes, 
subflexuosi, teretes, pilis gracilibus patentibus vel subreflexis + pubescentes vel villosuli, 
ramosi ramis patentibus vel ascendentibus. olia basilaria (in planta florifera plerumque 
nulla) Iyrato-pinnata (eis Cardaminum nonnullarum similia) pinnulis plerumque 3—4-jugis 
suboppositis rotundato-ovatis subintegerrimis, lobo terminali majore subrotundo bas reni- 
formi, plerumque glabra; caulina parece pilosa, inferiora et media basilaribus similia, sed 
minus profunde divisa, saepe tantum lyrato-pinnatim incisa lobo terminali obovato-oblongo, 
basi saepe subauriculata; superiora ovata vel elliptico-lanceolata vel oblanceolata, basi 
ineiso-auriculata; summa saepe integerrima. Flores satis conspicui; sepala orbiculari-ovata 
obtusissima, albo-marginata; petala calyce subduplo longiora, unguiculata, lamina late 
obovata in unguem ea paulo breviorem contracta; stamina 2 1-4, antheris flavis, deflo- 
ratis interdum lividis; glandulae 6 brevissime inconspicuae. Aacemi in ramis terminales 
et axillares, propter ramos axillares magis elongatos interdum fere folio oppositi, fructi- 
feri elongati satis laxi, paniculam vel corymbum ampla formantes, axi subeylindrico 
pubescente, pedicellis gracilibus, pilis brevibus patentibus pubescentibus, plerumque fere 


!) In der ersten Publikation (Cent. pl. 1. e.) schreibt Linné „Cardamine*; warum er selbst später 
diesen Namen in „Cardamines“ abgeändert hat, worin ihm alle Autoren gefolgt sind, ist mir nicht bekannt. 


1, 131] 131 


horizontaliter (rarius ad 60°) patentibus, silicula conspicue (saepe 1'/.—2-plo) longioribus. 
Silicula ovata (leviter rhombica), valde compressa, basi rotundato-obtusa, apice cireum- 
ferentia anguloso-acuta, emarginata, extremo apice truncatula propter lobulos alares in 
utroque latere emarginaturae acutiusculos + porrectos; valvulae carinatae, a medio vel 
a parte tertia superiore ad apicem anguste alatae; septum lanceolatum. Semina parva, 
ovoidea, compressa, luteo-fusca, leviter alveolata, immarginata; embryo notorrhizus. 

Meist 15-20 cm hoch. Grundblätter bis 8 em lang, mehrpaarig gefiedert. Stengel- 
blätter 1-2 cm lang, der Endlappen der unteren bis 5 mm, die oberen meist 2 mm breit. Kelch 
3/-1 mm lang. Frucht 2!/;-3 mm lang, 2-2!'/, mm breit. Same 1 mm lang, ?/; mm breit. 

Von der vorigen Art im allgemeinen leicht zu unterscheiden durch die zweijihrige Wurzel und 
die sehr charakteristisch gestalteten Grundblätter, sowie in der Regel durch die geteilten oder tief einge- 
schnittenen, viel breiteren Stengelblätter; vergl. jedoch L. subulatwm var. lineare. Ähnelt in mancher 
Hinsicht auch der Sektion Lep?a (durch die relativ ansehnlichen Blüten, die abstehenden, dicht behaarten 
Fruchtstiele, die leierfórmig-gefiederten Grund-, die oft geöhrten Stengelblätter etc.) und dürfte daher wohl 
als der gemeinsamen Stammform dieser und der übrigen Sektionen nahestehend aufgefasst werden. 


Area geogr.: Hisp. centr. (Castell. nov., Regn. Murc.); planta halophila. 


Standorte: 
Neu-Kastilien: Madrid, Ciempozuelos, Aranjuez, Ribas, La Guardia, Horcajada, Car- 
rascosa etc.; 
Murcia: inter Albacete et Balazote, 800—900 m, Porta & Rigo 1890/1 n. 513, 725. 


14. L. apetalum Willd. ! *) 
Spec. plant. IIl. (1800) p. 439 (et Herb. n. 11822!); Ascherson in Verhandl. Brandenb. 
Bot. Ver. XXXIIL (1891) p. 108 seq. ex p. (quoad pl. sibiricam, non europaeam neque 
americanam); Thellung in Bull. Herb. Boiss. 2"* série IV. (1904) p. 702 seq. — non 
Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. 1. 1. (1895) p. 127, nec auct. germ. rec. quoad 
pl. ex Am. bor. introd., quae — 4L. densiflorum Schrad.!?); Thlaspi apetalum Poir. Dict. 
encycl. VIL. (1806) p. 547 n. 31; L. mieranthum Ledeb.?) Icon. pl. nov. Ross. impr. Altaic. 
I. (1829) p. 22 et t. 92, Fl. Ross. I. (1842) p. 205 (incl. var. f. apetalum, excl. syn. plurim. 
et loc. Taur., Kislar et Casp., quae ad L. pinnatifidum Ledeb. pertinent); Fisch. & Mey. 
Ind. II. Hort. Petrop. (1835) p. 40 — »on auct. germ. rec. quoad pl. advent. (quae — LL. 
densiflorum Schrad.); L. micropetalum Stev. ined. in herb. Zeyheri sec. Ledeb. Fl. Ross. 


!) Eine genaue Beschreibung des Willdenowschen Originalexemplares (in Berlin), die mir eine 
sichere Identifikation dieser vielfach verkannten Spezies ermóglicht, verdanke ich der Güte meines verehrten 
Lehrers Herrn Prof. Dr. Schinz in Zürich. — Ledebour zog in Fl. Altaica III. (1831) p. 195 L. apetalum 
mit ? zu L. ruderale L. 

*) Vergl. auch die Geschichte des LL. densiflorum Schrad., die mit der des L. apetalum vielfach 
verquickt ist. 

3) Zu dieser Art zieht Spach (Hist. vég. Phan. VI. (1838) p. 550, not.) fälschlich: LL. ineisum M. 
Bieb. non Roth [ist Z. pinnatifidum Ledeb.— Th.], L. densiflorum Schrad. [eine spezifisch verschiedene nord- 
amerikanische Art — Th.] und L. decumbens & divaricatum Hort. [= L. decumbens Desv.! vom Kap — Th.]. 


132 [I, 132 
I. (1842) p. 205; L. incisum Ledeb. Fl. Altaic. III. (1831) p. 193; Edgeworth in Trans. 
Linn. Soc. XX. (1846) p. 331); Franchet! Plant. David. ex Sinar. imp. I. n. 83 in Nouv. 
Arch. Mus. hist. nat. Paris 2v* ser. V. (1883) p. 191; Pritzel in Diels Fl. Centr. Chin. 
(in Englers Bot. Jahrb. XXIX. [1901]) p. 356 — non Roth! (quod = L. virginicum L.), 
nec M. Bieb. Fl. Taur.-Caue. nec DC. Syst. & Prodr. (quod — L. pinnatifidum Ledeb.), nec 
auct. germ. rec. quoad pl. advent. (quae = L. densiflorum Schrad.); L. incisum B apetalum 
DC. Syst. II. (1821) p. 541; L. ruderale Bunge Enum. pl. Chin. bor. coll. 1831 (1832 
p. 6 n. 38 in Mém. div. sav. Acad. St. Pétersb. sér. 80 (et ex Debeaux Fl. Tien-tsin in 
Act. Soc. Linn. Bordeaux XXXIII. [1879] p. 34); Hook. f. & Thoms. in Journ. Linn. Soc. 
V. (1861) p. 174/5; Hook. Fl. brit. Ind. I. (1875) p. 160; Pritzel in Diels Fl. Centr. Chin. 
(in Englers Bot. Jahrb. XXIX. [1901]) p. 356; Fedtschenko! Voy. Turkest. II. (1902) 
p. 19 ex p. (cum L. pinnatifido Ledeb.) — non L.; L.ruderale f. micranthum Glehn! ap. 
Maxim. Fl. Tangut. I. 1. (1889) p. 73 et Enum. pl. Mongol. I. (1889) p. 68; O. Fed- 
tschenko in Act. h. Petrop. XXIII. 2. (1904) p. 431; L. ruderale y. auriculatum Maxim.! 
Fl. Tangut. I. 1. (1889) n. 122; PI. Chin. in Act. h. Petrop. Xl. I. (1890) p. 58; L. ru- 
derale var. apetalum Fedtschenko Consp. Fl. Turkest. VI. Crucif. in Beih. Bot. Centr. bl. 
XIX. Abt. II. 2. (1906) p. 330 n. 418. s 


Icones: Ledeb. Ic. pl. nov. fl. Ross. impr. Altaic. I. (1829) t. 98. 


Annuum vel bienne. Radix tenuis, fusiformis, pallida. Cawles nunc solitarii, stricte 
erecti, nune complures ex eadem radice, laterales plerumque decumbentes vel ascenden- 
tes; omnes subcylindrici (leviter striati), pilis claviformi-incrassatis brevibus sub 
lente 4 granulato-asperuli, dense foliati, ramosi ramis plerumque patentibus in 
racemos terminales elongatos desinentibus et fere semper racemos brevissimos etiam 
fructiferos ecorymbosos in axillis foliorum gerentibus. Folia radicalia petiolata, oblonga, 
pinnatifida vel subpinnata, lobis plerumque angustis et integris, rectis, superioribus saepe 
confluentibus; media oblonga vel lanceolata, rarius fere obovata, + profunde et grosse 
dentata vel lobata lobis acutis integris patentibus, basi lata sessilia et saepissime auri- 
culato-amplexicaulia, margine pilis brevissimis (1: 1—2) patentibus obtusis cylindricis 
vel tuberculiformibus obsita; superiora minora et angustiora, summa linearia obtusius- 
cula integerrima vel apicem versus remote serrata. Flores inconspicul; sepala ovata 
(multo latiora quam in L. ruderali) caduca, dorso hispidulo-pubescentia, albo-marginata, 
apice saepe purpurascentia; petala calyce breviora, saepe rudimentaria (sed rudimenta 
fere semper praesentia), filiformia, glandulis saepe similia; stamina 2—4 mediana, late- 
ralia nulla; glandulae 4—6 breves inconspicuae, triangulari-ovatae, calycis ca. !/s—'/io 
longitudine aequantes. Racemi fructiferi terminales elongati laxiusculi, axillares breves 
et densi, axi anguloso-striato pilis claviformibus granuloso-pubescente, pedicellis gracilibus 


1) L. ineisum Edgew. wäre nach Hook. f. & Thoms. in Journ. Linn. Soc. V. (1861) p. 175 zu L. ca- 
pitatum Hook. f. & Thoms. zu ziehen, doch kann nach dem Fundort (Himal.) ebenso gut L. apetalwm gemeint 
sein, umso mehr, da Edgeworth selbst seine Pflanze als mit der altaischen völlig identisch bezeichnet. 


I, 183] 133 


pilis brevissimis pubescentibus erecto-patentibus vel saepe extrorsum arcuatis silicula 
plerumque longioribus. Silicula ovata vel elliptica, compressa, basi et apice subacuta 
(eircumferentia angulosa, non rotundata), apice angustissime alata, leviter sed satis late 
emarginata, lobulis alaribus in utroque latere emarginaturae satis acutis porrectis vel 
leviter convergentibus, stigma plerumque superantibus; septum oblongo -lanceolatum, 
stylo brevissimo apiculatum. Semina ellipsoidea-ovoidea, compressa, fere laevia, immar- 
ginata, rufa; embryo notorrhizus. 

Im Habitus sehr veränderlich. Stengel (10--) 20—30 (—50) em lang, niederliegend 
bis fast aufrecht, fast einfach bis sehr reichästig, die Äste bald sparrig abstehend, bald 
ziemlich aufrecht. Stengelblätter meist 2—3 cm lang, 3—7 mm breit; nach ihrer Form 
unterschied Ledebour in Fl. Alt. III. (1831) p. 193 2 Varietäten («. latifolium: foliis 
caulinis latioribus, incisis dentatisve; B. angustifolium: folis caulinis angustioribus, den- 
tatis integerrimisve), an denen ich jedoch nicht festhalten móchte, da die Form der 
Blätter zu sehr variabel ist. Kelch + ?/ / mm lang. Frucht 2—2!/» (—3) mm lang, 1'/s—2 
(—2!/2) mm breit. Same 1—1!/, mm lang, !/s—?/, mm breit. 

Pilis caulis claviformibus valde distinctum et inde a speciebus affinibus et saepe 
habitu similibus: L. ruderali L. et L. pinnatifido Ledeb., facile dignoscendum. 


Area geogr.: As. centr. et or. 


Standorte: 

Sajanisches Gebirge, Baikalien, Dahurien: Irkutsk, 1828, Turezaninoff — Herb. 
Petersbg ; 1888, Karo — Herb. Barb.-Boiss., Berlin, Hausskn.; Krasnojarsk und 
Irkutsk, 1846, Turezaninoff — Herb. Reut. & Barb.; ,Dahuria*, Radde — Herb. 
Berlin, Petersbg.; Maak — Herb. Boiss.; 1819, Fischer — Herb. DC. Prodr. 
(„Z. ruderale*); Kjachta leg? — Herb. Petersbg.; Nertschinsk, 1822, Fischer 
(,L.ruderale*) — Herb. DC. Prodr.; 1889, Karo n. 231; Blagowjeschtschensk, 
1898, Karo n. 9 — Herb. Deless., Hofmus. Wien. 

Altai: leg. Ledebour 1829—539, C. A. Meyer 1836 — Herb. Berlin, Paris, Petersbg., 
Hofmus. Wien, Univ. Wien; Altai orient., 18239, Herb. Bunge — Petersbg.; Alt. 
austr., 1877, G. N. Potanin — Herb. Berl, Petersbg. 

Ih-Becken: Flora Iliensis: Sary Jassik (?) — Herb. Breslau. 

Mongolei: Mong. bor.: circa lacus Ubsa, 1879, Potanin — Herb. Berl., Paris, Petersbg.; 
Thianschan orient, 1877, Potanin — Petersbg.; Mong. occ.: Nan-Shan 1879, 
Keria 1885, Przewalsky — Petersbg.; Mont. Alaschan, 1873, Przewalsky 
n. 218, 248 — Herb. Barb.-Boiss., Petersbg., Hofm. Wien; Gobi 1883 Przewalsky, 
1886 Potanin — Petersbg.; Changai 1877, 1886, Potanin — Herb. Petersbg. 

China: Prov. Tschili, 1884, Potanin — Herb. Paris, Petersbg.; Tientsin, Prov. Petschili, 
1861, O. Debeaux — Herb. Boiss.; Peking, 1877, Brettschneider — Petersbg.; 
1863, David n. 2345, 2370 — Herb. Berlin, Paris; Prov. Kansu, 1880, Prze- 
walsky n. 113 — Petersbg.; 1885 Potanin — Petersbg.; Terra Tangutorum 


134 [I, 134 


(Prov. Kansu), 1872, Przewalsky n. 286 — Petersbg.; Prov. Schansi, 1884, Po- 
tanin — Petersbg.; Chefoo, Prov. Shantung, 1861, Gilb. King n. 7409 — Hof- 
mus. Wien; Environs de Laohouloou (Mong. or.), Géhol, 1864, A. David n. 1959 
— Herb. Paris; Prov. Yun-nan, 1883—5, Delavay — Paris; Chensi sept.: Juan- 
ma-tien pr. Tciu-ze-scen, 1897, Miss. Giuseppe Graldi n. 1495 — Herb. Berl.; 
ibid., Huan-tou-san, 1897, Graldi n. 3396 — Herb. Berl. 


Korea: in arenosis maritimis pr. Chinanofio (?), 1901, U. Faurie — Herb. Berl. 
Turkestan: Pamir: Polour et Kar Yagdé, 1892, Dutreuil — Herb. Paris; Yarkand, 
1870, leg.? — Petersbg.; Distr. Kuldscha, 1875, Larionow — Petersbg.; Alpes 


Alexandri: in valle fl. Kaschkara, 1896. Brotherus n. 123. 

Kaschmir, Himalaya, Tibet: Kaschmir: Skardu (Prov. Baltistan), 7—8000', J. F. 
Duthie n. 12068 — Herb. Petersbg., Univ. Wien; Prov. Ladák: Leh, 1856, 
Schlagintweit — Herb. Barb.-Boiss, Paris, Petersbg.; Prov. Balti: Khapalu 
(Shayok), 1856, Schlagintweit — Herb. Berlin, Breslau; Tibet bor., 1884, 
Przewalsky n. 190 — Petersbg.; Tibet or.: Tongolo, Principauté de Kiala, 
1893, J. A. Soulié n. 691 ex p. (cum Z. capitato) — Herb. Barb.-Boiss.; Prov. 
Nubra: Tsarasa to Aranu (Nubra valley), 1856, Schlagintweit — Breslau, 
Univ. Wien; Tibet occ., reg. temp., 10—14000', Thomson — Herb. Berl., Boiss., 
DC., Montpellier (Herb. Planchon), Paris, Petersbg., Hofmus. Wien. 


15. L. capitatum Hook f. & Thoms.! 
in Journ. Linn. Soc. V. (1861) p. 175; Hook. Fl. Brit. Ind. I. (1875) p. 160; Nasturtium 
capitatum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 

Valde offine L. apetalo Willd. et ejus forsan subspecis, sed differt silicula latiore, 
basi late rotundata vel fere truncata, foliis caulinis obovato-lanceolatis basi cuneato- 
attenuatis, petalis saepe magis conspicuis, calycem subaequantibus, staminibus saepius 4, 
stigmate saeplus emarginaturam aequante vel superante. 

Area geogr.: Himal. ad Chin. 

Variat: 

Var. e. typicum Thell., planta pumila, caulibus saepe compluribus, + 10—15 cm 
altis, racemis fere omnibus brevibus saepe capitatis ; 

Var. B. chinense (Franchet) Thell, planta elata robusta, caule plerumque unico 
erecto folioso, + 30—50 em alto, racemis terminalibus elongatis. 

Standorte: 

Var. e. typicwm Thell. — Himal., Tibet. 

Tibet occ., 10—14 000', Thomson — Herb. Berl., DC., Petersbg., Hofm. Wien; Tibet 
bor. Przewalsky 1884 n. 47 & 299 — Herb. Barb.-Boiss., Petersbg., Hofm. Wien; Tibet 
or.: Tongolo (Principauté de Kiala), 1893, Soulié n. 691 ex p. (cum L. apetalo !) — Herb. Barb.- 
Boiss.; n. 478 & 460 — Paris; Kumon (Himal.), 13000‘, Strachey & Winterbottom n. 2 
— Paris; Kumaun, near the Lebung (?) glacier, 13—14 000', 1886, Duthie — Herb. Berlin. 


I, 135] 135 


Var. B. chinense (Franchet) Thell.; 


L. chinense Franchet! Plant. David. ex Sinar. imp. I. n. 84 in Nouv. Arch. Mus. hist. 
nat. Paris 2* sér. V. (1883) p. 191; Pritzel in Diels Fl. Centr. Chin. (in Englers Bot. 
Jahrb. XXIX. [1901]) p. 356; L. apetalum var. chinense Thell. in sched. (Herb. Paris); 
L. polyphyllum Franchet! ined. in Herb. Paris. 
Area geogr.: China. 

Chensi merid., 1873, David; Se-tchuen, environs de Ta-tsien-lou, Prince Henry 
d'Orleans; Prov. Yun-nan, 1883/5, Delavay n. 6784; 1897, Ducloux n. 190; Chin. bor.: 
Prov. Kouy-Tcheou: Kony-Yang, 1898, Bodinier n. 2289 — alle Exemplare im Herb. 
Paris; Chin. centr.: Prov. Sze-ch' uan, Tsaku las, 1891, v. Rothorst n. 2525 — Herb. Berlin. 


16. L. ruderale L. 


Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 645; DO. Syst. IL. (1821) p. 540, Prodr. I. (1824) p. 205; 
Koch Synops. (1837) p. 72; Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) p. 204 (excl. loc. nonnull.); Gren. 
& Godr. Fl. Frane. I. (1848) p. 151; Boiss. Fl. Orient. I. (1867) p. 361; Nyman Consp. 
fl. Eur. L (1878) p. 64; Willk. & Lge. Prodr. fl. Hisp. III. (1880) p. 787; Beck Fl. 
Nied.-Österr. (1892) p. 494; Rouy & Fouc. Fl. Franc. II. (1895) p. 88 (incl. var. « & B); 
Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. 1. 1. (1895) p. 128; Fiori & Paoletti Fl. 
anal d'Ital. I. 2. (1898) p. 467; ? Th. Kirk. Stud. fl. N. Zeal. (1899) p. 36‘); Benth. & 
Hook. Handb. Brit. Fl. ed. 7. (1900) p. 47; Iberis ruderalis Crantz Stirp. Austr. ed. 1. I. 
(1762) p. 21; Nasturtium ruderale Scop. Fl. Carn. ed. 2. II. (1772) p. 13 n. 801; Bess. 
Enum pl. Volhyn. (1821) p. 26; Gillet & Magne Nouv. fl. franc. ed. 3. (1873) p. 47; 
O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 35 (excl. loc.) et 937; Thlaspi ruderale All. Fl. Pedem. I. 
(1785) p. 250; Poir. Diet. encycl. VII. (1806) p. 544 n. 21; DC. Fl. franc. ed. 3. IV. 
(1805) p. 707; Lois. Fl. Gall. ed. 2. I. (1828) p. 59; Senckenbergia ruderalis Gaertn. 
Mey. & Scherb. Fl. Wett. II. (1800) p. 432; Fourr. Cat. pl. spont. Rhóne in Ann. Soc. 
Linn. Lyon N. S. XVI. (1868) p. 338; Thlaspi tenuifolium Lam. Fl. franc. II. (1778) 
p. 467; Lepidium tenwifolium Ingegnatti Cat. spec. Mondovi (1877) p. 70 ex Caruel in 
Parlat. Fl. Ital. IX. (ca. 1890) p. 664; Lepidium apetalos Gilib. Fl. Lituan. IV. (1782) 
p. 54; Nasturtioides inconspicuum Medik. Pfl. gatt. I. (1792) p. 81 sec. Usteri in Neue 
Annalen II. (1794) p. 46; Mönch Meth. (1794) p. 270; L. exiguiflorum [Clairv.] Man. 
herb. (1811) p. 214 n. 507 ex p. (quoad descr. „f. infér. pinnatifides^ et loc. ,Bàle*; 
eum L. graminifolio L.); L. angulosum d'Urville!?) Enum. pl. ins Archipelag. aut. litt. 
Pont. Euxin. (1822) n. 578 (in Mém. Soc. Linn. Paris I. p. 334) — (non Thell. in Bull. 


!) Aus dem australisch- polynesischen Gebiet sah ich noch kein echtes LL. ruderale; es ist aber 
nicht ausgeschlossen, dass sich die Pflanze dort eingeschleppt findet. 

?) Originalexemplare im Herb. DC. Prodr. — Spach erklärt (Hist. vég. Phan. VI. (1838) p. 550 not.) 
IL. angulosum D’Urv., verführt durch die der Originalbeschreibung hinzugefügte Bemerkung des Autors: 
Omnino simile L. vesicario, sed nunquam genicula tumida vidi*, irrig = L. vesicariwm L. 


136 [I, 136 


Herb. Boiss. 1904 p. 707), quod = L. pinnatifidum Ledeb.); L. glaucescens Dumort. Fl. 
Belg. Prodr. (1827) p. 119; Walp. Ann. I. (1842) p. 178; L.ruderale 8 glaucescens Lej. & 
Court. Comp. fl. Belg. IT. (1831) p. 314: L. ibericum Schrad.! ex Fisch. & Mey. Ind. III. h. 
Petrop. (1837) p. 39; L. subulatum Lapeyr.?) Hist. abr. pl. Pyren. suppl. (1818) p. 90 
(quoad loc.); Suter Fl. Helv. II. (1802) p. 48 et Gaudin Fl. Helv. IV. (1829) p. 208 (quoad 
loc. Vallesia)?) — non L.; L. Iberis Ten. Fl. med. univ. I. (1823) p. 520, Fl. Nap. V. 
(1835— 6) p. 51 ex Bertol. Fl. Ital. VI. (1844) p. 580 — non L.!; L. graminifolium Ruch. 
Fl. Ven. (1818) p. 158 ex Bertol. l. e. — non L.; L.incisum Nyman Consp. fl. Europ. I. 
(1878) p. 64 n. 12%) (quoad loc. Taur. et synon. Urvillei) — non Roth! nec M. Bieb. nec alior. 


Icones: Fl. Dan. II. t. 184; Svensk Bot. t. 321; Engl. Bot. XXIII. t. 1595; Schkuhr 
Handb. ed. 2. (1808) t. 180 (fruct.)!; Tratt. Archiv (1812—14) t. 217; Sturm Fl. Deutschl. 
XVI. (1837) 68! (fig. b pessima quoad longitudinem styli!) et ed. 2. VI. (1902) t. 21 (male! 
sub Orueifera ruderalis Krause); Dietr. Fl. Bor. IX. t. 624; Reichenbach Ic. fl. Germ. 
et Helv. II. (1837—8) t. X. f. 4215!; Nees Gen. X., X.; Fiori & Paoletti Icon. fl. Ital. 
I. (1895— 9) p. 170 f. 1484!; Britton & Brown Ill. fl. North. U. S. II. (1897) p. 111!; Coste 
Fl. deser. ill. Franc. I. (1901) p. 139 n. 343! 


Annuum vel bienne. Radix tenuis, fusiformis, pallida, perpendicularis. Caulis 
plerumque unicus, suberectus, fere cylindricus (leviter anguloso-striatus), pilis brevissimis 
cylindricis obtusis patentibus + pubescens (raro glabratus), superne (rarius a basi) 
corymboso-ramosus ramis arcuato-ascendentibus sicut ramuli in racemos abeuntibus. olia 
obscure vel glauco-viridia, praesertim margine pilis brevibus rectis eis caulis similibus 
obsita; basilaria longe petiolata, bipinnatipartita, rarius simpliciter pinnatipartita laciniis 


!) Als ich I. c. für das kaukasisch-kaspische LL. pinnatifidum Ledeb. den auf eine Pflanze der 
Krim gegründeten D'Urvilleschen Namen vorschlug, liess ich mich einerseits durch die fehlerhafte Original- 
diagnose (,caule glaberrimo ..... foliis cunctis pinnatifidis^, während tatsächlich die Stengel fein pubescent 
und die oberen Stengelblätter ganzrandig und linealisch sind) dazu verleiten, anderseits durch den Vor- 
gang Sprengels (Syst. veg. II. [1825] p. 869 n. 47) und Boissiers (Fl. Orient. I. [1867] p. 362), die beide 
L. angulosum D'Urv. = L. incisum „Roth“ [riehtig: M. Bieb., non Roth!] setzen, unter welch’ letzterem 
Namen sie grösstenteils L. pinnatifidum Ledeb. verstehen. Seither hat mir jedoch die Untersuchung 
D'Urvillescher Originalexemplare (im Herb. DC. Prodr.) gezeigt, dass L. angulosum D'Urv., im Gegen- 
satz zu der Auffassung aller Autoren, ein simples L. ruderale L. ist, bezw. eine durch ziem- 
lich hoch hinauf geteilte Stengelblütter ausgezeichnete Form desselben. 

?) Ex Benth. Catal. pl. Pyren. Langued. (1826) p. 95, Mutel Fl. franc. I. (1834) p. 96 et teste 
Godron sec. Willk. & Lange Prodr. fl. Hisp. III. (1880) p. 787. — Lapeyrouse selbst gibt l. c. an: 
$c Sillie. aeuminatis .... fleurs blanches .... Calliouvre (Pyren. Orient.. M. Xatard 1815*. Die Be- 
schreibung kónnte sich wohl nur auf L. graminifolium L. beziehen, doch braucht sie ja durchaus nicht 
nach den Xatardschen Exemplaren angefertigt zu sein. 

*) Die irrige Angabe dieser Art geht auf J. J. Scheuchzer zurück; vergl. das Aktenmaterial bei 
L. subulatum L. (S. 128, Anm.) 

*) Die europäische Flora ist durch diese Erkenntnis um eine Art ärmer geworden, indem sich die 
von Nyman nur infolge des D'Urvilleschen Synonyms angegebene einzige Lokalität (,Tauria*^) des L. 
incisum „Roth“ als Standort des L. ruderale L. entpuppt. 


I, 137] 137 


incisis, lobis patentibus remotis late linearibus vel subspathulatis integerrimis obtusis 
pilo terminali apiculatis; caulina inferiora basilaribus similia, sed minus divisa; superiora 
et saepe jam media linearia vel anguste lineari-spathulata integerrima (rarius basi lacinia 
unica aucta) obtusiuscula. Flores inconspicui; sepala anguste ovato-lanceolata sed cito 
post anthesin (propter margines involutos) linearia (in var. intercedente paulo latiora), 
albo-marginata; petala nulla!) (in var. zntercedente petalorum rudimenta interdum prae- 
sentia); stamina 2 (—4?) mediana; glandulae 4 (—6 7?) minimae calycis ca. '/io longi- 
tudine attingentes triangulari-ovatae. Aacemi fructiferi laxi, elongati, axi gracili angu- 
loso-suleato pilis eis caulis similibus pubescente (raro glaberrimo), pedicellis tenuibus 
subeylindrieis, pilis eis axis aequilongis, pedicelli diametri ca. '/» longitudine adaequan- 
tibus pubescentibus vel raro glaberrimis, erecto-patentibus (45°) silicula plerumque 1'/,- 
plo longioribus, rarius tantum aequilongis. Silicula ovata, rarius fere elliptica, modice 
compressa, basi breviter attenuato-acutiuscula, apice circumferentia anguloso-acutiuscula, 
distincte (ca. ad !/s longitudinis septi) emarginata, emarginutarae marginibus angulum 
fere rectum vel acutum formantibus, lobulis alaribus im utroque latere acutiusculis por- 
rectis vel leviter convergentibus; stylus fere nullus, stigmate in fundo emarginaturae 
subsessili; valvulae carinatae, apice anguste alatae, maturae fere laeves subnitidae ; 
septum oblanceolatum obtusiusculum stigmate apieulatum. Semina ovoldea, compressa, 
fere laevia, immarginata, flavo-fusca; embryo notorrhizus. 


Meist 15— 30 em hoch. Grundblätter mit Stiel oft 5 — 7 cm lang, im Umriss 
1—2 em breit; mittlere und obere Stengelblätter meist 1'/» — 2 cm lang, 1'/» —2 mm 
breit. Kelch + ?/; mm lang. Frucht 2—2!/» mm lang, 1!/; —2 mm breit. Same 1 mm lang, 
?/5——?/, mm breit. Zeigt im frischen Zustand einen charakteristisch stinkenden Geruch. 

Area geogr.: Eur. fere omn. (excl. reg. bor.); As. min., reg. cauc.-casp., Armen., 
Mesopot.; sporadice in Sibir. (an introductum?); praeterea advent. 


Ich sah Exemplare aus: 


Spanien, Frankreich, Belgien, Luxemburg, England, Deutschland, Schweden, Norwegen, Finn- 
land, Schweiz, Österreich-Ungarn, Russland (besonders im Süden), Korsika, Italien, Balkan 
(Bulgarien, Macedonien, Thessalien, Thracien, Dobrudscha); Kleinasien (Anatolien: Amasia), 
Kaukasien (Georgien etc.), kaspische Steppen, Armenien (Erzerum, Gumusch-Khané, 
Ispir), Mesopotamien (Diarbekr, Babylon); Sibirien (Barnaul, Patrin — Herb. Deless., 
Petersburg; Irkutsk 1888, Karo — Herb. Berlin), West-Mongolei (Valée du Kéroulen, 


!) Zeitweises Vorkommen von Kornblättern wurde irrig angegeben von: Scopoli Fl. Carn. ed. 2. 
II. (1772) p. 13; Gouan Ill. et obs. bot. (1773) p. 40 n. 3; Roth Tent. fl. Germ. II. 2. (1793) p. 92 obs. ; 
Withering Bot. Arrang. ed. 3 (1796) p. 568; Gmelin Fl. Bad. Als. III. (1808) n. 970; De Candolle 
Syst. II. (1821) p. 540 n. 20; Hagenbach Tent. fl. Basil. II. (1834) p. 145 n. 3; Boreau Fl. centr. Franc. 
(1840) n. 178; Godet FI. Jur. I. (1852) p. 61; G. Beck FI. Nied.-Osterr. (1892) p. 494, ete. — Tatsächlich habe 
ich weder in der Natur noch in den Herbarien beim europáischen Typus der Art je Kronblattrudimente finden 
können; die Angabe solcher beruht also wohl auf der Verwechslung mit anderen Arten oder auch darauf, 
dass die Honigdrüsen für rudimentüre Petalen angesehen wurden (diese werden oft als gelblich geschildert). 

A. Thellung, Lepidium. 18 


138 [I, 138 


1895—06, Chaffanjon — Paris) — Ferner adventiv in Nordamerika: Texas, Prairies 
voisines du Port Lavaca(?), 1849, Trécul n. 1142 — Herb. Paris. 
Variat: 


Var. B. intercedens Thell.: Silicula levius emarginata (stigma marginem an- 
teriorem emarginaturae fere attingens), magis elliptico-orbiculata. Sepala paula latiora. 
Pili pedicellorum, si exstant, diametrum horum longitudine fere aequantes. Petalorum 
rudimenta interdum praesentia. Folia caulina saepe magis dentata vel incisa. Differt 
a L. pinnatifido, cui characteribus nonnullis accedit, racemorum axi et pedicellis aut aequa- 
liter pilosis aut aequaliter glabris, silicula (fere semper) glabra, paulo distinctius emar- 
ginata, sepalis paulo angustioribus, foliis superioribus linearibus, planta pumila (ad 
15 em alta). 

Area geogr.: Sibir. austr.-occ. 

Standorte: 
Ili-Becken: prope Issykkul leg.? — Herb. Breslau. 
Songarei: 1846, Turczaninoff — Herb. Boiss. ; 1861 Schrenk — Herb. Berlin, Boiss., 

Breslau, DC., Paris, Petersburg. 

Westsibir. Tiefland: ad fl. Irtysch inter Omsk et Semipalatinsk, 1840, Karelin, & 

Kiriloff n. 38 — Herb. Berl, DC., Paris, Petersbg., Hofmus. Wien. 

Die zahlreichen Angaben des Z. ruderale aus den übrigen Teilen Asiens, sowie 
aus anderen Erdteilen (namentlich von der Südhemisphäre) beruhen fast ausschliesslich 
auf der Verwechslung mit ähnlichen Arten. Einige der wichtigsten derartigen 
Fälle sollen im Folgenden angeführt und richtiggestellt werden. 

a) Asien: 

L. ruderale Bunge Enum. pl. Chin. bor. coll. 1831 (1832) p. 6 n. 38 in Mém. 
div. sav. Acad. St. Pétersbg. sér. 80; Hook. f. & Thoms. in Journ. Linn. Soc. V. (1861) 
p. 174; Hook. Fl. Brit. Ind. I. (1875) p. 160; Fedtschenko! Voy. Turkest. III. (1902) 
p.19 ex p., et collector. ross. nonnull. = Z. apetalum Willd. L. ruderale Fedtschenko! 
Voy. Turkest. III. (1902) p. 19 ex altera p., et auct. ross. nonnull. quoad pl. casp.-turkest. 
— L. pinnatifidum Ledeb. 

b) Afrika: 

L. ruderale Oliver Fl. trop. Afr. I. (1868) p. 69 = L. Armoracia Fisch & Mey. 
ssp. intermedium. (A. Rich.) + L. divaricatum Soland. ssp. linoides ('Thbg.) quoad pl. 
Abess., L. africanum (Burm.) DC. var.(?) aethiopicum (Welw.) quoad pl. Angol.; L. ru- 
derale var. alpigenum (A. Rich.) Oliver l. e. = L. Armoracia Fisch & Mey. ssp. inter- 
medium (A. Rich.) var. alpigenum (A. Rich.). L. ruderale Melliss St. Helena (1875) p. 237; 
Baker Fl. Maurit. Seychell. (1877) p. 8 = L. divaricatum Soland. ssp. linoides (Thbg.) 
var. iberioides (Desv.). L. ruderale Schweinfurth Samml. arab.-aethiop. Pfl. in Bull. 
Herb. Boiss. IV. (1896) App. I. p. 181 n. 481; Schinz Pfl. welt D.-SW.-Afr. in Bull. 


I, 139] 139 


Herb. Boiss. IX. (1896) App. III. p. 88 — L. divaricatum Soland. ssp. linoides (Thbg.) 
var. subdentatum (Burch.) Sond. sec. exsiec.; Schinz & Junod, Kenntn. Pfl. welt Delagoabay 
in Mém. Herb. Boiss. n. X. (1900) p. 37 — L. divaricatum Soland. ssp. eu-divaricatum 
Thell. var. dissectum Thell. 

L. ruderale Durand & Schinz Consp. fl. Afr. I. 2. (1898) p. 137/8 = L. Armoracia 
Fisch & Mey. ssp. intermedium (A. Rich.) + L. divaricatum Soland. ssp. lönoides ('Phbg.) 
quoad pl. Abess.; LL. Africanum (Burm.) DC. var.(?) aethiopicum (Welw.) quoad pl. 
Angolens.; L. africamwm (Burm.) DC., L. divaricatum Soland., L. desertorum Eckl. & 
Zeyh. etc. quoad pl. Afr. austr.; L. ruderale var. alpigenum (A. Rich.) Oliver = L. 
Armoracia Fisch & Mey. ssp. intermedium (A. Rich.) var. alpigenum (A. Rich.). 

c) Nordamerika: 

L. ruderale J. Richardson in Franklin Narr. Journ. shor. Polar Sea (1823) p. 16 
(744); Torr. & Gray Fl. N. Am. I. (1838 —40) p. 115; Hook. Fl. Bor. Am. I. (1840) 
p. 68; A. Gray Pl. Fendl. (1849) p. 10 n. 45! — L. densiflorum Schrad. 

Nasturtium ruderale ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 35 (non Scop.) — L. costari- 
cense Thell. ex loc. 


d) Südamerika: 

L.ruderale Eichler! in Martius Fl. Brasil. XII. 1. fasc. 39 (1865) p. 310 — L. bona- 
riense L. + L. calycinwm Godr. 

L. ruderale Spegazzini Pl. Patagon. austral. (1897) p. 494, Nov. Addenda ad fl. 
Patagon. (1902) p. 227 n. 790 — L. spicatum Desv. (L. racemosum Griseb.). 

e) Australien: 

L. ruderale Hook. Fl. Tasman. 1. (1860) p. 25 — L. Desvauxii Thell., L. pseudo- 
tasmanicum Thell. et L. tasmanicum Thell.; L. ruderale Benth. Fl. Austr. I. (1863) p. 86 
— L. puberulum Bunge + L. hyssopifolium Desv. + L. Desvauxü, faseiculatum, pseudo- 
ruderale, pseudo -tasmanicum et sagittulatum Thell. + L. Merralli F. v. Muell. + L. fo- 
liosum Desv. var. fruticulosum (Desv.); L. ruderale var. crispum (Desv.) Benth. l. c. 
— L. foliosum Desv. var. crispum (Desv.) -4- var. fruticulosum (Desv.); L. ruderale var.(?) 
spinescens Benth. l. c. — L. Aschersonii et L. dubium Thell. 


Varietas dubia: 
L. ruderale 8 completum @. Beck Fl. Nied.-Österr. (1892) p. 494 („Blüten mit 
4 kleinen weissen Kronblättern“). Offenbar handelt es sich um eine dem LL. ruderale 
ähnliche eingeschleppte nordamerikanische Art ( L. virginicum L., L. densiflorum Schrad. 
oder L. neglectum Thell.); eine diesbezügliche persönliche Anfrage an Herrn Prof. Dr. 
G. Beck in Prag blieb leider ohne Antwort. 


140 [I, 140 


17. L. pinnatifidium Ledeb. ! 


Fl. Ross. I. (1842) p. 206; Walp. Rep. I. (1842) p. 178; Nasturtium pinnatifidum 
O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. dentatum'‘) M. Bieb. ex Georgi Beschr. d. Russ. 
Reich. IIT. 4. (1800) p. 1021 (sine deser.; ex loc.); L. flaccidum?) Roth ex Turez. in 
Bull. soc. nat. Mose. XXVII. (1854) p. 309; L. bonariense Pallas Reise II. (1770) p. 392 
(ex loce.) — non L.; L. incisum M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. II. (1808) p. 98; DC. Syst. 
II. (1821) p. 541 et Prodr. I. (1824) p. 205 (excl. var ß., ex loc.); Boiss. Fl. Orient. 
I. (1867) p. 362 (excl. syn. , L. mieranthum Ledeb.“) — non Roth!?) N. Beitr. I (1802) 
p. 224 (quod = L. virginicum L.), wec Ledeb. Fl. Altaic. III. (1831) p. 193 (quod — 
L. apetalum Willd.); L. mieranthum Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) p. 205 ex p. (quoad loc. 
„Kislar“ et „litt. mar. easp.*) — non Ledeb. Icon. fl. Ross. impr. Altaic. I. (1829) p. 22 
et t. 92 (quod = L. apetalum Willd.); L. ruderale Fedtschenko! Voy. Turkest. III. (1902) 
p. 19 ex p. (cum L. apetalo) et auct. ross. nonnull. quoad pl. casp.-turkest. — non L.; 
? L. ruderale var. foliis omuibus integerrimis Spreng. Syst. veg. II. (1825) p. 869; L. rude- 
rale var. tetrandrum Regel! ined. in Herb. Petrop.; L. ruderale var. Ledebourii Vatke! ined. 
in Herb. Berol.; L. angulosum Thell.*) in sched. determ. et in Bull. Herb. Boiss. 2”° ser. IV. 
(1904) p. 707 — non D’Urv.! Enum. pl. ins. Archipel. aut. litt. Pont. Euxin. (1822) n. 578 
(quod = L. ruderale L.); L. pubescens Stephan! ined. in herb. (Petrop.) — non Desv.!?) 

Annuum vel bienne. Radix fusiformis, pallida. Caulis plerumque suberectus, 
saepe flexuosus, leviter anguloso-sulcatus, glaberrimus, subnitidus, foliatus, ramosus 
ramis saepe fastigiatis. Folia basilaria pilis raris rectis adspersa, circumferentia late 
lanceolata, pinnatifida (rarius pinnatipartita) lobis divergentibus inciso-dentatis, superiori- 
bus confluentibus, rhachi apicem versus dilatata, basin versus angustata sed in ipsa 
insertione vaginantim ampliata; caulina glaberrima, inferiora basilaribus similia sed 
minus divisa, media grosse dentata, summa oblanceolato-spathulata integerrima 
obtusiuscula basi attenuata. Racemi in ramis terminales (elongati) et axillares (breviores). 
Flores inconspicui; sepala ovato- vel elliptico-lanceolata (etiam post anthesin), albo-mar- 
ginata, dorso setuloso-pubescentia; petala rudimentaria, lineari-spathulata, calyce plerum- 
que breviora et semper multo angustiora, interdum nulla; stamina 2—4 mediana; glan- 
dulae 4—6 inconspicuae calycis ca. '/ıo longitudine aequantes.  Aacemi fructiferi satis 
laxi, axi gracili suleato fere semper glaberrimo (raro pilis eis pedicellorum conspicue 
brevioribus pubescente), pedicellis gracillimis pilis relative longis (diametrum pedicelli 


9) „L. dentatum Roth“ im Herb. Petersbg. gehört tatsächlich hieher. 

?) . LL. flaccidum* Herb. Steph. (Herb. Petersbg.) ist tatsächlich unsere Art. 

3) Über die Geschichte des L. incisum Roth vergl.: Thellung in Bull. Herb. Boiss. 2m® ser. IV. 
(1904) p. 697 seq. 

4) Meine Bestimmungen in den Herbarien sind also dahin zu berichtigen, dass die von mir als 
L. angulosum bezeichneten Exemplare den Namen Z. pinnatifidum Ledeb. zu führen haben. 

5) EL. obovatum Kit, das ich in Bull. Herb. Boiss. 1904 p. 707 mit? auch zu unserer Art gezogen 
hatte, ist = Z. sativum L. var. latifolium DC. 


1, 141] 141 


longitudine fere aequantibus) patentibus pubescentibus, rectis, erecto-patentibus (+ 45 *), 
silieula plerumque longioribus. Sicula late elliptica vel ovato-elliptica, valde compressa, 
apice circumferentia obtusiuscula, minutissime alato-carinata levissimeque et obtuse 
emarginata, stigmate in fructu juniore emarginaturam superante, in fructu adulto ple- 
rumque aequante; valvulae (saltem juniores) pilis eis pedicellorum similibus pubescentes, 
maturae vix reticulatae; septum lineari-oblanceolatum, stigmate apiculatum. Semina 
anguste ovoideo-ellipsoidea compressa, leviter alveolato-tuberculata, immarginata, luteo- 
vel rufo-fusca; embryo notorrhizus. 

Meist 20—40 cm hoch. Grundblätter mit Stiel ca. 5—8 em lang (bei zweijährigen 
Exemplaren sind zur Blütezeit nur noch ihre häutigen, scheidig erweiterten Blattstiel- 
reste vorhanden). Mittlere Stengelblütter ca. 3, obere 1'/»—1 cm lang bei 2 — 3 mm 
Breite. Kelch ca. 1 mm lang. Frucht 2—2°/ı mm lang, 1?/,—2!/s mm breit, sehr seicht 
und stumpfwinkelig ausgerandet. Same 1—1'/.mm lang, !/ °/ı mm breit. 


Von L. ruderale L. durch die im Schlüssel angegebenen Kennzeichen fast stets leicht zu unter- 
scheiden; Schwierigkeiten hinsichtlich der spezifischen Abgrenzung macht jedoch dessen Var. 2nfercedens. 

Area geogr.: Reg. Casp. ad. Himal. (Desert. Caspic. [praesertim ad Wolgam 
inferiorem], Turkest., Affghan., Kaschmir). 


Standorte: 


Kaukasisch-kaspisches Steppengebiet: Caucas. et ad mare Casp., 1819, Fischer 
(pro L. inciso) — Herb. DO. Prodr.; reg. Casp, Wiedemann — Herb. Berl., 
Hausskn.; Astrachan, 1855, 1858, Claus n. 4102/3 — Herb. Petersbg.; leg. Sie- 
maschko — Herb. Petersbg.; 1855, Gremiatschensky — Herb. Univ. Wien; 
Gouv. Samara: Sergiensk, Gremiatschensky — Herb. Univ. Wien; in littore 
orientali maris Casp, Karelin — Herb. Petersbg.; Kislar (Caucas.), Steven 
1820 (,L. incisum") — Herb. DC. Prodr., Hofmus. Wien. 

Turkestan: sine loc, Fedtschenko (cum Z. apetalo, pro L. ruderali) — Herb Berl.; 
Chiwa leg.? — Herb. Petersbg.; Korolkow & Krause — Herb. Hofm. Wien; 
Alatau (Balchaschsee): Kokmainak, 1876, A. Regel it. Turkest. („L. ruderale*) 
— Herb. Berl. 

Affghanistan: Herb. Griffith n. 1399/1 — Herb. Paris; Kabul, Honigberger — 
Hofmus. Wien. 


Kaschmir: 1876, C. B. Clarke n. 28481 — Herb. Petersbg.; Srinagar, 1856, Schlag- 
intweit n. 4507 — Herb. Breslau, Petersbg. 
Dramas 


Var. fastigiatum (Ledeb.) Thell: L. fastigiatum Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) 
p. 205; Walp. Rep. I. (1842) p. 178; Fedtschenko Consp. Fl. Turkest. VI. Crueif. in 
Beih. Bot. Centr. bl. XIX. Abt. II. 2. (1906) p. 330 n. 420; Nasturtium fastigiatum 
O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. — Stigma, etiam in silicula adulta, ex emarginatura 
distincte exsertum. — Reg. Casp., in area typi. 


149 [I, 142 


18. L. divaricatum Soland. ! 


ap. Ait. Hort. Kew. ed. " II. (1789) p. 441; DC. Syst. II. (1821) p. 543, Prodr. I. (1824) 
p. 206; emend. Thell. in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 166; 
Thlaspi divaricatum Poir. Dict. encycl. VII. (1806) p. 543 n. 20; Nasturtium divaricatum 
O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937 — sens ampl. 

Perenne? Radix fusiformis, saepe multicaulis. Cales ascendentes vel erecti, ramosi, 
foliati, subeylindriei (leviter longitudinaliter striati), glabri vel varie pilosi (compar. ssp. !). 
Folia varia, bipinnatim incisa usque integerrima (compar. ssp.!), varie pilosa. Racemi in 
ramis et ramulis terminales et axillares. Flores: sepala ovata, albo-marginata, caduca ; 
petala calyce breviora (!/»—*/s ejus longitudine aequantia), oblonga; stamina 2; glan- 
dulae 4 oblongae, latitudine duplo longiores, !/i— !/s calycis longitudine aequantes. Racemi 
fructiferi elongati, satis densi, axi saepe sulcato, aeque ac caulis pubescente vel glabro, 
pedicellis e basi suberecta arcuato-patentibus plerumque pubescentibus siliculae subaequi- 
longis. Silicula anguste elliptica, rarius anguste ovata aut anguste obovata (1: 1!/2), leviter 
compressa, apice rotundato-obtusa vel fere truncata, distincte, quamvis leviter, emarginata, 
stylo quam emarginatura breviore, stigmate incluso; valvulae naviculares, apice anguste 
alatae, glabrae, subnitidae, maturae leviter reticulatae; septum lanceolatum vel oblan- 
ceolatum (basi attenuatum), saepe asymmetricum (inferne magis convexum); stylus fere 
nullus. Semina ovoidea, leviter compressa, fere laevia, immarginata vel inferne angustis- 
sime alato-marginata, flavo-fusca; embryo notorrhizus. 

10—40 em hoch. Untere Laubblätter bis 6 cm lang, bis 1!/» cm breit; mittlere 
Stengelblütter 2—3 cm lang, wenn geteilt, bis 1 cm breit, wenn ungeteilt, 1'/»—3 mm 
breit. Fruchttrauben 6—8 cm lang. Kelch ?/5—?/, mm lang. Frucht 1?/,—3 mm lang, 
1'/5—2 mm breit. Same + 1'/ mm lang, + °/s mm breit. 


Area geogr.: Abess., Afr. austr. et ins. Afr. nonnull. 


Dispositio subspecierum et varietatum. 


1. Caulis et folia glabra, subnitida, rarius pilis brevibus obtusiusculis rectis vel leviter 
curvatis minute pubescentia et caulis inde sub lente quasi leviter granulatus. Racemorum 
fructiferorum axis conspicue sulcatus. Petioli margine basim versus glabri vel bre- 
vissime pilosi. 

2. Folia caulina inferiora et media pinnatifida lobis lanceolatis vel anguste ovato- 
lanceolatis extrorsum curvatis interdum dentatis vel incisis, acutis vel obtusiusculis 


ehuacunimabs; Ssp. I. eu-divaricatum Thell. 


Var. B. disseetum Thell.: Foliorum lobi pinnatim incisi. 
2.* Folia basilaria subpinnatifido-serrata dentibus porrectis; caulina indivisa, acuta, 


+ serrata (praesertim apice) vel subintegerrima, dentibus porrectis, vix patentibus. 
Ssp. Il. Zinoides (Thunbg.) Thell. 


I, 143] 143 


Var. a. typieum Thell.: Folia caulina media et superiora linearia usque lineari- 
lanceolata, levissime dentata usque integerrima; silicula plerumque ? mm longa. 
Var. B. subdentatum (Burch.) Sond.: Folia caulina oblongo-lanceolata, 
apicem versus profundius serrata; silicula ut in var. a. 
Var. y. éberioides (Desv.) Thell.: Differt a typo silieula 1?/4-2!/, mm longa. 
1.* Caulis, ut racemorum fructiferorum axis (vix sulcatus), pilis subreflexis vel retrorsum 
curvatis satis longis gracilibus acutis dense pubescenti-hirsutulus. Folia caulina ple- 
rumque oblanceolata, apice serrata, obtusiuscula, quorum majora saepe + pinnatifida vel 
lyrato-pinnatifida; petioli, saltem inferiores, pilis elongatis setiformibus ciliati. 
Ssp. HI. Eekloni (Schrad.) Thell. 
Var. B. pumilum (Sond.) Thell.: specimina nana, + 5—10 cm alta. 
Var. y. silvatieum (Eckl. & Zeyh.) Thell.: Caulis fere lanuginoso-villosus; 
foliorum caulinorum majora indivisa obovata obtusissima crenato-dentata. 
Var. à. hírtellum (Sond.) Thell.: Folia caulina + pinnatifida lobis satis 
angustis. 
Ssp. I. eu-divaricatum Thell. 
in Vierteljahresschrift d. zürch. naturforsch. Gesellsch. LI. (1906) p. 167; L. divaricatum 
Soland.! l. e. seus. strict. ; L. pinnatum Sond. in Harvey & Sond. Fl. Capens. I. (1859—60) 
p. 30 (saltem ex p.); Durand & Schinz Consp. fl. Afr. I. 2. (1898) p. 137 — non T’hunbg.! 
Area geogr.: Afr. austr. 


Standorte : 
Kapland: Graaf Reinet, Bolus n. 25 — Herb. Univ. Zürich; Claremont pr. Capetown, 
80 ped., 1891, Schlechter n. 3 ex p. (cum Coronopode didymo, pro Senebiera di- 
dyma) — Univ. Zürich. 


Deutsch-Südwestafrika: Gross-Namaland: Keetmanshoop, 1889, Fenchel n. 103 — 
Univ. Zürich; Hereroland, 1888, Nels n. 3 — Univ. Zürich. 
Kultivierte Exemplare (Hort. Kew., Banks) in Herb. DC. Prodr., Deless., Paris. 
Var. 8. dissectum Thell. in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. 
(1906) p. 167; L. ruderale, forma? Schinz & Junod, Pfl. welt Delagoabay in Mém. Herb. 
Boiss. n. X. (1900) p. 37 — non L. 
Delagoabay: Khocene, 1890, Junod n. 314 — Univ. Zürich. 


Ssp. II. linoides (Thunbg.) Thell. 
in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 167; L. linoides 'Thunbg. ! ') 
Prodr. pl. Capens. II. (1800) p. 107; Pers. Synops. seu Encheir. II. (1807) p. 188; Thunbg. 


!) Wird von DC. in Syst. II (1821) p. 522 und Prodr. I. (1824) p. 202 irrtümlich mit einer sehr 
ähnlichen Coronopus-Art, die DC. im Herb. Burchell sah und als Senebiera linoides beschrieb, (aller- 
dings mit ?) identifiziert, ebenso von Spreng. Syst. II. (1825) p. 853. 


144 [I, 144 


Fl. Capens. (ed. Sehultes 1825) p. 490; Eckl. & Zeyh. Enum. pl. Afr. austr. (1834-7) p. 6 
n. 38! (excl. syn. DC.); Harvey & Sond. Fl. Capens. I. (1859—60) p. 28; Durand & 
Schinz Consp. Fl. Afr. I. 2. (1898) p. 137. 
Area geogr.: Abess, Afr. austr., St. Helena, Ascension, Madagaskar, Mauritius. 
Var. e. typieum Thell. in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. 

(1906) p. 168. 

Kapland: Herb. Thunberg; Valls ,Tulbagh* altit. I. (Worcester) Ecklon & Zeyher 
n. 38 — Herb. Berlin, Petersbg.; Glenfilling (SO.-Kapland), 1838—9, Drege n. 7541 
ex p. (cum L. myriocarpo) — Herb. Deless.; Simonsbay, 1853, Boivin — Herb. 
Boiss.; Capstadt, 1883, Wilms mn. 2020 (unicum) — Berlin; Div. Malmesbury: 
Hopefield, 1857, Bachmann n. 1296 — Univ. Zürich; Reg. occ.: Brackdamm, in 
collibus, 2000 m, 1897, R. Schlechter n. 11143 — Herb. Berlin, Schlechter. 
Var. B. subdentatum (Burch.) Sond. 

in Harvey & Sond. Fl. Capens. I. (1859—60) p. 28; Durand & Schinz Consp. fl. Afr. I. 2. 

(1898) p. 137; L. subdentatum Burch.! Cat. geogr. pl. Afr. austr. extratrop. n. 1299, descr. 

ap. DC. Syst. II. (1821) p. 545, Prodr. I. (1824) p. 206; L. linoides B foliis latioribus 

Eckl. & Zeyh. Enum. pl. Afr. austr. (1834— 7) p. 6 n. 38 ex Sond. l c.; L. capense 

Eckl. & Zeyh.! Enum. pl. Afr. austr. (1834— 7) p. 6 n. 43 ex p.(cum L. africano) — non 

Thunbg.!; L. ruderale Oliver Fl. trop. Afr. I. (1868) p. 69 ex p.; Schweinfurth Samml. 

arab.-üthiop. Pfl. in Bull. Herb. Boiss. IV. (1896) App. II. p. 181 n. 481; Schinz Pf. welt 

D.-SW.-Afr. ibidem (1896) App. III. p. 88 — non 7. 

Stellt eine Übergangsform gegen die Ssp. eu-divaricatum dar, steht jedoch der 

Ssp. lönoides entschieden näher. 

Abessinien: 1872, Hildebrandt n. 495 — Herb. Petersbg.: Cabetta, 1860, Russel 
n. 171 — Herb. Paris; Colonia Eritrea: au-dessous de Gheleb, 1700 m, 1891, 
Sehweinfurth n. 1177 — Herb. Barb.-Boiss., Schweinf.; ibid., 2200 m, 1891, 
Schweinfurth n. 1579 — Herb. Schweinf.; Passage d'Asraou au nord d’Aidereso, 
1390 m, 1892, Schweinfurth & Riva n. 666 — Herb. Barb.-Boiss.; Petersbg., 
Univ. Zürich; Saganeiti, pente nord vers Selet, 2000-2200 m, 1892, Schweinfurth 
& Riva n. 991 — Herb. Barb.-Boiss.; ibid., 1892, Riva n. 1748 — Herb. Schweinf. ; 
Plateau von Kohaito, 2600 m, 1894, Schweinfurth n. 221 — Herb. Schweinf. ; 
Spitze des Bizen, 2400 m, 1892, Schweinfurth n. 1848 — Herb. Schweinf. 

Deutsch-Südwestafrika: Gr. Namaland: ! Aus, 1883 n. 340, ! Gubub, 1884 n. 341, 
Schinz — Herb. Univ. Zürich; Keetmanshoop, 1887, Fenchel n. 1 — Univ. Zürich. 

Kapland: ohne Standort: Burchell — Herb. DC. Prodr.; Boivin n. 710 ez p. — Herb. 
Paris; Zwartkopsrivier (Uitenhage), Zeyher n. 637 — Herb. Schlechter; Div. 
Malmesbury: Darling, 1883, Bachmann n. 580 — Herb. Berl., Hausskn.; Queens- 
town, 3500‘, 1893, Galpin n. 1540 — Herb. Schlechter. 

Kultivierte Exemplare: Hort. Carlsr. 1790 [??]. — Herb. Döll. 


I, 145] 145 


Var. y. iberioides (Desv.) Thell. 

in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 169; L. iberioides Desv.! 

in Journ. bot. III. (1814) p. 165 et 176; DC. Syst. II. (1821) p. 544, Prodr. I. (1824) 

p. 206; L. ruderale Melliss St. Helena (1875) p. 237; Baker. Fl. Maurit. Seychell. (1877) 

p.9 — non L.; L. iberis Sieber! Fl. Maurit. (exsice.) II. n. 374 — non L.! 

St. Helena, 1864, Maximowiez — Herb. Petersbg. 

Ascension, 1857—8, Wawra n. 371 (Reise d. k. k. Corvette Carolina) — Herb. Hof- 
mus. Wien; Gipfel des Green Mount in Kartoffeläckern, 1874, Naumann n. 117 
— Berlin, Breslau. 

Madagaskar, Chapetier — Herb. Cambess. (Montp.). 

Mauritius, Commerson — Herb. Desvaux (Paris), DC. Prodr., Deless., Cambess. (Montp.); 
leg. Bouron — Herb. Montp.; 1826, Sieber Fl. Maurit. II. n. 374 — Herb. Berl., 
DC., Paris, Petersbg.; lieux cultives des plaines Wilhelms ....(?), 1849, leg.? — 
Herb. Paris. 


Ssp. III. Eekloni (Schrad.) Thell. 


in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 169; £L. Eckloni Schrad !!) 

Ind. sem. h. Gotting. 1830 p. 3; Eckl. & Zeyh. Enum. pl. Afr. austr. (1834—7) p. 6 

n. 41; L. subdentatum H. Gotting.! (olim) — non Burch.! 

Area geogr.: Afr. austr. (Cap.). 

Kapland: Kampsbay, 1815, leg.? (Herb. Link) — Berlin; ad mont. Leonis, 1815, Ber- 
gius (,L. capense*) — Berlin; ad urbem Cap tum apud Doornhoodge et Wyn- 
berg, Ecklon & Zeyher n. 41 — Petersbg.; ad pedem m. tabul, Ecklon („Z. 
pinnatum“) — Herb. Doll; Glenfilling (SO.-Kapland, zwischen Zondagriver und 
Keiskamma), 183S—9, Drege n. 7543 a — Herb. Berlin, Boiss., Paris, Hofmus. 
Wien; Omsamwubo (SO.-Kapland), 1828—9, Drege n. 7543b — Herb. Breslau, 
Hofmus. Wien; Simonsbay, 1853, Boivin n. 710 ex p. — Herb. DC.; Greenpoint 
et Seapoint pr. Capstadt, 1883, Wilms n. 3021 (unicum) — Berlin. 

Viele kultivierte Exemplare (ex h. Berol, Genev., Gotting., Petrop. etc.) in den 
meisten grösseren Herbarium (als L. subdentatum, Eckloni etc.). 


Var. B. pumilum (Sond.) Thell. 
in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 170; L. linoides y. pumi- 
lum Sond. in Harv. & Sond. Fl. Capens. I. (1859 —60) p. 28; Durand & Schinz Consp. fl. 
Afr. I. 2. (1898) p. 137. 
Kapland: Claremont, Railway Station, 1892, Sehlechter n. 339 — Herb. Univ. Zürich. 
— Sonder gibt l. c. seine Var. an von: Winterveld, 3-4000 ft., Drege (Herb. Sond.). 


!) Wird von Regel in Ind. sem. hort. Petrop. 1856 p. 33 irrtümlich zu L. capense Thbg. gezogen, 
ebenso von Sonder in Harv. & Sond. Fl. Capens. I. (1859—60) p. 29. 


A. Thellung, Lepidium. 19 


146 [1, 146 


Var. y. silvatieum (Eckl. & Zeyh.) Thell. 
in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 170; L. silvaticum Eckl. 
& Zeyh.!!) Enum. pl. Afr. austr. (1834—7) p. 6 n. 37; Walp. Rep. I. (1842) p. 177; ? L. 
subdentatum Meissn. Pl. Krauss., non Burch., ex Sond. l. c. p. 29. 
Kapland: in collibus pr. Adow, altit. III. (Uitenhagen), Ecklon & Zeyher n. 37 — 
Herb. Berlin, Petersbg. 


Var. à. hirtellum (Sond.) Thell. 
in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 170; Z. hirtellum Sond.! 
in Harvey & Sond. Fl. Capens. I. (1859—60) p. 30; Durand & Schinz Consp. fl. Afr. I. 2. 
(1898) p. 136; Nasturtium hirtellum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. pinnatum Eckl. 
& Zeyh.! Enum. pl. Afr. austr. (1834--7) p. 7 n. 45 — non Thunbg. ! 
Kapland: Quaggasvlackte (Uitenhage), Ecklon & Zeyher n. 45 — Herb. Petersburg; 
angenühert auch: Cap Aghullas, in den Stranddünen, Ecklon — Herb. Petersbrg. 


Formae intermedia inter subspecies commemoratas: 
a) Ssp. eu-divaricatum—linoides. 
Kapland, 1892, Fleck — Herb. Univ. Zürich. 
b) Ssp. eu-divaricatum — Eckloni. 


Kapland: Terra media: Cambdeboo pr. Hamerpuil, 3000 ped., 1838—9, Drege n. 7544 
— Herb. Deless.; Grahamstown, Mc. O wan, Herb. Hance n. 16085 — Petersbg. 


c) Ssp. linoides— Eck toni. 
Kapland: „Pr. b. Sp.“, Krebs n. 14 — Herb. Berl.; Hantam-Geb., 1869, Dr. Meyer 
— Berlin; Reg. oce.: Onder-Bokkeveld, Papelfontein, in collibus, 2200', 1897, 
Schlechter n. 10902 — Herb. Berl., Schlechter, Univ. Zürich; Pietersburg, 1903, 
Junod n. 1748 — Univ. Zürich. 
Orange-Kolonie: Bloemfontein, 1875 —80, A. Rehmann n. 3846 (saltem ex p.)?). 


19. L. trifureum Sond.! 


Beitr. Fl. S.-Afr. in Linnaea XXIII. (1850) p. 4; Harvey & Sond. Fl. Capens. I. 
(1859—60) p. 30; Durand & Schinz Consp. Fl. Afr. I. 2. (1898) p. 138; Nasturtiwm tri- 
fureum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. linoides & B. subdentatum | Szyszylowics 
Polypet. Thalamifl. Rehmann. (in Osobne odbicie z Tomu XVII. Rozpr. i Spraw. Wydz. 
matem.-przyrodn. Akad. Umiejetnosci) I. (1887) p. 108 — non T’hbg.! 


! Sonder in Harvey & Sond. Fl. Capens. I. (1859— 60) p. 29 stellt L. silvatcuz irrtümlich als 
Var. B. zu L. capense Thunbg. 

?) Von Szyszylowies in Polypet. Thalamifl. Rehmannianae I. (1887) p. 108 als „L. desertorum 
E. & Z.?* bestimmt. 


I, 147] 147 


Perenne. Radix crassa, descendens. Caules plerumque complures, suberecti, teretes 
(leviter striati), fere glabri, pilis brevibus crassiusculis + obtusis reetis vel irregulariter 
eurvatis sub lente tenuiter pubescentes, foliati, ramosi ramis et ramulis in racemos 
abeuntibus. Folia basilaria mihi ignota, caulina saepe fasciculata, quorum majora pin- 
natifida vel pinnatipartita lobis lanceolatis integris aut inciso-dentatis, aut saltem pin- 
natim incisa; minora apice serrata vel integerrima, linearia, obtusiuscula, ut lobi foliorum 
incisorum acumine subcartilagineo mucronulata. Flores: sepala ovata, albo-marginata ; 
petala nulla; stamina 2 (—4); glandulae elongatae, filiformes, calycis !/a—!/» longitudine 
aequantes.  Aacemi fructiferi modice elongati, densi, axi sulcato leviter pubescente, 
pedicellis subadpressis, saepe leviter anguloso-complanatis, siliculis quasi imbricatis aequi- 
longis. Silicula parva, elliptica, leviter compressa, apice obtusiuscula, leviter emarginata, 
stigmate emarginaturam explente; valvulae naviculares, carinatae, apice alulatae; septum 
oblanceolatum. Semina anguste ovoidea (1:2), leviter compressa, sublaevia, immargi- 
nata, flavo-fusca; embryo notorrhizus. 


+ 20 em hoch. Grössere Stengelblütter 2—3 em lang, ihre Spindel und Abschnitte 
ca. l'/s mm breit; kleinere 1'/ cm lang, 1 mm breit. Kelch ca. ?// mm lang. Frucht 
2—2'/ mm lang, 1°/ı mm breit. Same 1'/ mm lang, !/»—?/4 mm breit. 


Area geogr.: Afr. austr. 

Kapland: Mittl. Hochland: Nieuweveld, zwischen Brakrivier und Uitvlugt, 3000—4000', 
1838/9, Drege, n. 7542 a — Herb. Deless., Paris, Hofmus. Wien; Roggeveld: Vic- 
toria, 1875/80, Rehmann n. 3219!) — Herb. Univ. Zürich; Karroo: Potatosriver, 
1875/80, Rehmann n. 3034!) — Univ. Zürich.; Karroo: Draaikop, 1875/80, 
Rehmann n. 3033 ex p.?) — Univ. Zürich. — Sonder gibt in der ersten Publi- 
kation als Standort an: Modder River, Betehuanaland, Burke & Zeyher n. 23. 


20. L. perfoliatum L. 


Spec. plant. ed. 1. (1753) p.643; DC. Syst. II. (1821) p. 541, Prodr. II. (1824) 
p. 206; Koch Synops. (1837) p. 72; Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) p. 206; Boiss. Fl. Orient. 
I. (1867) p. 362; Nyman Consp. fl. Europ. I. (1878) p. 64; Willk. & Lge. Prodr. fl. 
Hisp. IIT. (1880) p. 787; Beck Fl. Nied. Österr. (1892) p. 493; Post Fl. Syr. Palest. 
Sin. [1896] p. 90; Grecescu Consp. fl. Roman. I. (1898) p. 75; Haläcsy Consp. fl. 
Graec. I. (1901) p. 114 (obs); Nasturtium perfoliatum Bess. Enum. pl. Volhyn. (1821) 
p. 26 n. 793; O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; Kandis Andans. Fam. plant. II. 
(1763) p. 422; Alyssum heterophyllum R. P. in herb. Lamb. ex Steud. Nom. ed. 2. II. 
(1841) p. 27; Thlaspi heterophyllum Cav. mscr. (non DC.) ex Steud. l. c. 


!J Von Szyszylowies in Polypet. Thalamifl. Rehmann. I. (1887) p. 108 als 7. linoides Thbg. 
bestimmt. 
?) .L. linoides subdentatum* det. Szyszylowies l. e. p. 108. 


148 [I, 148 


Icones: Jaeq. Fl. Austr. IV. (1776) t. 346; Trew Pl. rar. II. (1779) t. 13; Tratt. 
Archiv t. 218; Sturm Fl. Deutschl. XVI. (1837) 68!; Reichenb. Ic. fl. Germ. Helv. II. 
(1837—8) tab. X. f. 4217! 


Annuum vel bienne. Radix tenuis, fusiformis, pallida. Canlis unicus suberectus, 
fere cylindrieus (levissime striatus), pilis gracilibus eylindrieis acutis remote setulosus, 
rarius fere glabratus, foliosus, fere a basi vel superne tantum ramosus (raro in speci- 
minibus nanis subsimplex), ramulis in racemos abeuntibus. Folia saltem inferiora ad 
rhachin pilis gracilibus satis longis setuloso-pubescentia; basilaria tenuia, longe petiolata 
petiolo basi leviter dilatato et membranaceo, circumferentia elliptico- vel obovato-lanceo- 
lata, bipinnatifida lobis bi- vel trifidis vel pinnatifidis, lobulis breviter linearibus obtusius- 
culis apieulatis satis dense approximatis; caulina inferiora a superioribus diversissima, 
nempe basilaribus similia sed saepe minus divisa et subsessilia, rhachi basi saepe sub- 
auriculata; superiora late ovata vel ovato-suborbiculata acutiuscula indivisa integerrima, 
basi profunde cordata sessilia auriculis magnis saepe '/ longitudinis folii attingentibus 
amplexicaulia, retieulato-nervosa, glaberrima, saepe leviter coriacea; folia caulina media 
inter utramque formam deseriptam transitum formant). Flores: sepala late elliptiea, 
anguste scarioso-marginata, dorso pilis satis longis setuloso-pubescentia; petala flava, 
calyce l'/;-plo fere longiora, indistincte unguiculata, lamina anguste spathulata apice 
saepe truncata sensim in unguem ipsa duplo longiorem attenuata; stamina 2-1-4 fila- 
mentis quam anthera fere 4-plo longioribus; glandulae 6 brevissimae sed distinctae, 
ovatae, calycis ca. '/i» longitudine aequantes.  Ztacemi fructiferi elongati, modice densi, 
axi cylindrico plerumque glaberrimo, pedicellis satis gracilibus eylindrieis glaberrimis 
patentibus (+ 60°) silieulae subaequilongis. Silienla forma satis varia: suborbiculata 
vel late ovata (apice acutiuseula) vel rhombico-elliptica (utrinque acutiusculo-angulosa) 
vel transverse elliptica (longitudine fere latior), semper apice + emarginata, stylo emar- 
ginaturam longitudine aequante vel saepius superante; valvulae carinatae, apice angu- 
stissime alatae, maturae saepe retieulato-nervosae; septum oblanceolatum, stylo apicu- 
latum. Semina ovoidea, compressa, fere laevia, latere exteriore et inferiore anguste 
alato-marginata, fusca; embryo notorrhizus. 


Meist 20— 40 cm hoch. Grundblätter mit Stiel oft 6 — 10 cm lang, im Umriss 
1'/’; —9 em breit, Abschnitte letzter Ordnung und Spindel '/, —?/; mm breit. Lappen 
der mittleren Stengelblütter oft breiter (1—1'/» mm). Obere (ungeteilte) Stengelblütter 
oft 1'/; em lang und 1—2 em breit. Kelch + 1 mm lang. Frucht 3—4 mm lang und 


1) Der Übergang von den doppelt fiederspaltigen unteren zu den ungeteillen und ganzrandigen 
oberen Stengelblättern vollzieht sich meist in sehr abrupter Weise, mit wenigen Zwischenformen; wenn 
deren 3 vorhanden sind, so lassen sie sieh (von unten nach oben) etwa folgendermassen charakterisieren : 
das erste Blatt ist noch bis zum Grund fein zerteilt, weist aber bereits unverhältnismässig grosse und breite 
Öhrchen am Grunde der Blattspindel auf; das nächste ist in der unteren Hälfte ganz, in der oberen fieder- 


] 


spaltig, das 3. endlich nur noch an der Spitze fiederspaltig (vergl. Fig. 1, S. 38). 


I, 149] 149 


breit, selten weniger. Same meist 1?/; mm lang, 1 mm breit. Ziemlich veränderliche 
Art; doch scheinen mir die Abänderungen kaum den Wert von Varietäten zu besitzen. 
o 
Area geogr.: Eur. austr. or., As. austr.-occ. ad Himal. et m. Altai; praeterea 
advent. in Eur. centr. et occ. et alibi. 


Ich sah Exemplare aus: 
Österreich-Ungarn (von Wien an östlich), Rumänien, Südrussland, Balkanstaaten (Serbien, 
Bulgarien, Ostrumelien, Dobrudscha, Türkei, Griechenland [hier wohl erst in neuerer Zeit 
eingewandert | und Inseln); Kleinasien, Cypern, Syrien, Mesopotamien, Armenien, Kaukasus, 
Persien, Affghanistan, Turkestan, Dsungarei, Altai; ferner adventiv aus: Deutschland, 
Niederlande, Schweiz, Italien, Istrien, Dalmatien, Frankreich, Spanien (hier schon lange 
eingebürgert); wird auch aus Algerien als adventiv angegeben. 
Variat: 
a) quoad caulis ramificationem: 
f. l. simples L. Richter in Österr. bot. Zeitg. 1872 p. 167; var. gracile ©. Kuntze 
in Act. h. Petrop. X. 1. (1887) p. 167. — Caulis pumilis (ad 15 em), subsimplex. 
f. 2. elatwm O. Kuntze l. c.: Caulis elatior, superne ramosus. 
f. 3. ramosissimamum O. Kuntze l. c.: Caulis fere a basi ramosissimus. 
b) quoad siliculae formam: 
1. Stylus emarginaturam superans: 
f. suborbieulatum, ovatum, rhombico-ellipticum, transverse ellipti- 
cuan Thell., etc. 
1*. Stylus emarginaturam non superans: 


f. dDrachystylum Thell. — (Krasnowodsk ['Turcoman.]. 1901, P. Sintenis n. 57 b). 


21. L. vesicarium L. 

Spec. plant. ed. I. (1753) p. 643; M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. II. (1808) p. 96; DC. 
Syst. II. (1821) p. 541, Prodr. I. (1824) p. 205; Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) p. 206; 
Boiss. Fl. Orient. I. (1867) p. 361; L. Pichleri Boiss.! Fl. Orient. Suppl. (1888) p. 63 
(= forma culta, geniculis caulinis vix inflatis). 

Annuum (semper?) Radix fusiformis, fibrosa. Caulis erectus, subcylindricus 
(leviter longitudinaliter striatus), glaberrimus, subnitidus, foliatus, superne ramosus ramis 
saepe subdichotomis ramulis in racemos abeuntibus, geniculis (fere semper) tumido- 
inflatis subturbinatis intus lacunosis. ol parce pilosa; basilaria (rosulata) 
longe petiolata, bi- vel tripinnatipartita lobis lineari-lanceolatis; caulina inferiora bi- 
pinnatipartita lobis linearibus, superiora sessilia pinnatipartita lobis distantibus aeque 
ae rhachis lineari-filiformibus, summa integerrima lineari-filiformia. Flores conspicul; 
sepala suborbieulata, late (ad '/,— '/5 latitudinis) albo-marginata; petala calyce duplo 


150 [1, 150 


longiora, distincte unguiculata lamina suborbiculata in unguem ea breviorem contracta; 
stamina 2--4; glandulae 6 minimae vix visibiles. — Aacemi fructiferi elongati, satis 
laxi, axi gracili leviter sulcato-striato glaberrimo, pedicellis gracillimis rectis glaberrimis 
patentibus (50 — 60°) silieula conspicue (plerumque 1'/» —2-plo) longioribus. Silicula 
rhombico-elliptiea vel -ovata, utrinque acuta, apice angustissime alata levissimeque 
emarginata, stigmate exserto apiculata: valvulae carinatae, apice angustissime alatae, 
glaberrimae et laeves; septum rhombico-lanceolatum, stylo brevi apiculatum. — Semina 
anguste ovoidea, compressa, fere laevia, immarginata, fusca; embryo notorrhizus. 

Meist 20—30 em hoch. Grundblätter (mit Stiel) bis 8 cm lang, im Umriss bis 2 cm 
breit; mittlere Stengelblätter im Umriss 2—3 cm lang, + 1 cm breit, ihre Lappen und Spindel 
meist unter !» mm breit; obere kleiner, ihre Lappen oft fast fädlich. Kelch ca. 1!/; mm 
lang. Frucht 2'/«—3 mm lang, 1?/5—2!'/, mm breit. Same 1'/« mm lang, ?/ 4 mm breit. 

Steht einerseits mit Rücksicht auf die Blütenverhältnisse dem 2. lyratum L. (sens. ampl.) nahe, 
anderseits wegen der elwas geflügelten und ausgerandeten Frucht und der ganz kahlen, gänzenden Trauben- 
spindel dem Z. pinnatifidum Ledeb. Ganz charakteristisch sind für Z. vesicarium die (fast ausnahms- 
los zu konstatierenden) blasig aufgetriebenen Stengelknoten, über deren biologische Bedeutung an der le- 
benden Pflanze am natürlichen Standort Untersuchungen angestellt werden müssten. 

Area geogr.: Caucas., Armen., Pers. 

Standorte: 
Kaukasien: Elisabethpol, Helenendorf, Tiflis, Serwan, Nachitschewan und anderwärts 

im transkaukasischen Steppengebiet ; 

Armenien: Kars, Eriwan, Ormiah, Aderbeidschan ; 
Persien: Teheran, Kaswin, Hamadan, Maehran, Kermadan, Ispahan, Chorassan (zwischen 

Schahrud und Nischapur). 


22. L. bipinnatum Thunbg.! 

Prodr. pl. Capens. II. (1800) p. 107, Fl. Capens. (ed. Schultes 1823) p. 491; DC. 
Syst. II. (1821) p. 553, Prodr. I. (1824) p. 208; Eckl & Zeyh. Enum. pl. Afr. austr. 
(1834— 77) p. 7 n. 46; Harv. & Sond. Fl. Capens. I. (1859—60) p. 30; Durand & Schinz 
Consp. Fl. Afr. I. 2. (1898) p. 135; Nasturtium bipinnatum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; 
Nasturtium riparium „n. spec.“ O. Kuntze Revis. Ill. 2. (1898) p. 6 ex deser., excl. syn. 
L. riparium Schlechtd. (quod = L. desertorum Eckl. & Zeyh.). 

Perenne. Radix crassa, multiceps, apice rudimentis foliorum veterum vestita. Caules 
plerumque complures, ascendentes vel suberecti, subcylindrici (leviter striati), inferne gla- 
berrimi nitidi vel minutissime pubescentes, superne (saltem floriferi) pilis brevibus gra- 
eillimis (fere acieularibus) rectis horizontaliter patentibus leviter farinoso - pubescentes, 
foliati, ramosi ramis erecto-patentibus in racemos desinentibus. Folia basilaria pilis 
eadem forma qua caulis minute pubescentia, tripinnatipartita lobis confertis linearibus 
vel filiformibus, rhachi angusta, insertione vaginantim dilatata et lutea, parte basilari 
persistente; caulina minus divisa, media saepe simpliciter pinnatipartita lobis lineari- 


I, 151] 151 


filiformibus, superiora tripartita vel integerrima linearia vel lineari-filiformia. Flores: 
sepala late ovata, albo-marginata, caduca; petala calyci aequilonga, obovato-oblonga, 
in unguem brevem indistinctum attenuata; stamina 2 -1-4; glandulae 6 brevissimae, 
calycis ca. 'Ae — '/s longitudine aequantes. Aacemi fructiferi elongati, laxi, axi gracili 
fere cylindrico (leviter anguloso-striato) subglabro, pedicellis gracilibus rectis fere glabris 
(floriferis farinuloso - pubescentibus) patentibus silicula sublongioribus. Silieula anguste 
rhombico-ovatà, valde compressa, utrimque attenuata, apice fere integra, obtusiuscula, 
stylo distincto apiculata; valvulae carimatae, subexalatae; septum anguste rhombico- 
ellipticum vel lanceolatum (1:4 —6), leviter sursum curvatum, stylo apiculatum. Semina 
ovoidea, compressa, fere laevia, immarginata, fusca; embryo notorrhizus. 

(20—) 40—100 em hoch. Grundblütter 6 —15 em lang, im Umriss bis 3 cm breit, 
ihre Abschnitte ca. !/s — !/ mm breit. Stengelblätter kleiner, ihre Spindel und Ab- 
schnitte meist weniger als 1 mm breit. Kelch ca. 1 mm lang. Frucht 3—3!/» mm lang, 
1*?/4—2 mm breit; Griffel fast !/ mm lang. Same 1'/,—1!/» mm lang. ?/: mm breit. 

Area geogr.: Afr. austr. 

Standorte: 

Kapland: in Medlerste Roggeveld, Herb. Thunberg; sine loc.: Burchell, Cat. geogr. 
pl. Afr. austr. extratrop. n. 2884 („L. linoides?*) — Herb. DC. Prodr., Petersbg.; 

Reg. Carroidea: juxta rivulos pr. Graaff Reinet, 1890, Bolus n. 1101 — Herb. 

Berlin, Breslau, Paris, Hofmus. Wien; ibidem, Bolus n. 48 — Herb. Univ. Zürich ; 

Beaufortwest (Karroowüste) nach ©. Kuntze l. c. (1898). 


25. L. flexuosum Thunbg.! 


Prodr. pl. Capens. II. (1800) p. 107, Fl. Capens. (ed Schultes 1823) p. 490; DC. Syst. II. 
(1821) p. 552, Prodr. L (1824) p. 207; Harvey & Sond. Fl. Capens. I. (1859— 60) p. 28; 
Durand & Schinz Consp. fl. Afr. I. 2. (1898) p. 136; Nasturtium flexuosum O. Kuntze Revis. 
I. (1891) p. 937, III. 2. (1898) p. 6. 

Perenne. Radix crassa, multiceps, apice rudimentis vaginantibus foliorum veterum 
vestita. Caules complures, decumbentes vel ascendentes, flexuosi, leviter anguloso-striati, 
saltem superne (in inflorescentia) pilis brevibus crassis obtusiusculis, partim claviformi- 
incrassatis, retrorsum curvatis minute pubescentes, foliati, superne corymboso-ramosi 
ramis in racemos abeuntibus. Folia crassa, subcoriacea, basi plurinervia; basilaria longe 
petiolata, oblonga, obtusa, integerrima vel repando-pinnatilobata lobis et sinubus obtusis, 
glaberrima vel pilis eis caulis similibus parce obsita, petiolo basi vaginantim dilatato; 
caulina lanceolata- vel lineari-oblonga obtusiuscula integerrima, basi lata rotundata am- 
plexicauli sessilia. Flores satis conspicui; sepala ovata, albo-marginata; petala calyce 
subduplo longiora, obovato-spathulata, in unguem angustum contracta; stamina 2 3- 4; 
glandulae 6 brevissimae sed conspicuae, obtusae, ipsorum latitudine vix longiores, calycis 
ca. '/io longitudine aequantes. Aracemi fructiferi in paniculam vel corymbum subaphylla 
dispositi, elongati, laxiusculi, axi anguloso-sulcato, pedicellis crassis distincte anguloso- 


159 [I, 152 


compressis e basi suberecta arcuatis, erecto-patentibus (+ 60°), silieula sublongioribus. 
Silicula, ovata (1 :1'/2), compressa, basi rotundato-obtusa, apice acuta, fere integra, stylo 
(relative) longo exserto apiculata, superne distincte alata, styli basi ad alas adnata; 
valvulae carinatae, a medio ad apicem alatae, maturae reticulatae; septum oblanceolatum, 
in stylum longiusculum acuminatum. Semina ovoidea, leviter compressa, fere laevia, 
immarginata; embryo notorrhizus. 

+20 em hoch. Grundblätter (mit Stiel) bis 8 em lang. Stengelblütter 2!/»—5!/» em 
lang, 3—5 mm breit. Kelch 1'/—2 mm lang. Frucht (ohne Griffel) 5—5'/» mm lang, 
3!/; mm breit; Griffel ca. ?/4 mm vorragend; Flügelbreite an der Spitze ca. '/» mm. Same 
1'/h mm lang, 1 mm breit. 


Steht dem osteuropäisch-westasiatischen L. eartilaginewm (J. May.) Thell., namentlich dessen Var. 
pumilum (Boiss.) und Ssp. caespitosum (Desv.) nahe, unterscheidet sich aber spezifisch davon durch die 
deutlich geflügelte Frucht mit an die Flügel angewachsenem Griffel. 


Area geogr.: Afr. austr. 


Standorte: 
Kapland: ad littus Verlooren Valley, Herb. Thunberg; Div. Malmesbury: um Hope- 
field, Coeuratenberg, 1887, Bachmann n. 941 — Herb. Univ. Zürich; ? Modder- 


riverstation (nach ©. Kuntze 1. c. (1898). 


24. L. cartilagineum (J. May.) Thell. 


in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 173; Thlaspi cartilagineum 
J. Mayer in Abh. d. bóhm. Gesellsch. 1786 p. 235 & t. 7. f. l., Georgi Beschr. d. Russ. 
Reich. III. 4. (1800) p. 1122 — ex Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) p. 208 — sens amp. 
Perenne. Radix crassa, dura, plerumque multicaulis, apice rudimentis foliorum 
veterum vestita. Caules suberecti vel arcuato-ascendentes, teretes vel superne anguloso- 
striati, inferne plerumque glabri, superne pilis (saltem partim) claviformibus granulato- 
pubescentes, foliati, plerumque a medio corymboso-ramosi ramis subpatulis vel arcuato- 
ascendentibus, inferioribus quam superioribus multo longioribus, fastigiatis, apice tantum 
in racemos divisis. Folia crasso-coriacea, plerumque glauca, saepius glabra; basilaria 
longe petiolata, petiolo sulcato insertione vaginantim dilatato, lamina ovato vel suborbi- 
culata, rarius lanceolata vel lineari-oblonga, plerumque obtusa, saepius integerrima; 
caulina inferiora saepe subpanduriformia sessilia insertione dilatata et sagittato-amplexi- 
culia, rarius angustiora et exauriculata; media et superiora saepe triangulari-lanceolata 
basi sagittata (sed confer ssp. et var.!). Flores conspicui; sepala ovata, late albo-mar- 
ginata; petala calyce subduplo longiora, alba, unguiculata, lamina late obovata in unguem 
angustum ea breviorem attenuata; stamina 2 +- 4; glandulae 6 brevissimae (calycis ca. 
!ho longitudine aequantes). Racemi fructiferi plerumque satis breves et densi, axi angu- 
loso-suleato, ut pedicelli pilis partim claviformibus hirtello-pubescente, pedicellis angulosis 
subpatentibus (+ 60?) silicula plerumque conspicue (sape 1'/,-plo) longioribus. Silicula 


I, 153] 153 


ovata, saepe subrhombica, basi fere obtusa, apice acuta integra stylo exserto apiculata; 
valvulae acute carinatae, maturae conspicue reticulatae; septum lanceolatum, stylo api- 
culatum. Semina ovoldea, compressa, leviter alveolato-tuberculata, immarginata, fulvo- 
fusca; embryo notorrhizus. 

10—40, meist + 20 em hoch. Grundblätter mit Stiel bis 12 cm lang, bis 3 (-6) cm 
breit. Mittlere Stengelblütter + 2 cm lang, (1—) 2—5 mm breit. Einzelfruchtstände 
meist nur 1'/—3 cm lang, zu einem flachgewölbten, breiten, trugdoldigen Gesamtblüten- 
stand vereinigt. Kelch 1—3 mm lang. Frucht 2!'/;—5 mm lang, 2—3!/» mm breit. Same 
1'/.--2 mm lang, 1—1'/« mm breit. 


Area geogr.: Eur. or., As. occ.; planta eximie halophila. 


Dispositio subspecierum et varietatum: 


1. Calyx 1—1'/; mm longus. Silicula (etiam matura) 2!/ —3'/z mm longa. Stylus !'/a—!/» 
mm longus. Caulis plerumque ultra 10 em (saepissime + 20, etiam ad 40 em) altus 
(except. var. pumilo). Folia raro omnia linearia (var. Descemetii). 

Ssp. I. erassifolium (W. & K.) Thell. 
2. Radix crassa. Folia nunquam omnia linearia. 

3. Caulis plerumque elatus (+ 20—30 em). Folia caulina ovata vel ovato-lance- 
olata, basi cordata vel subsagittata amplexicaulia (indistincte in var. erenati- 
folio). 

4. Folia basilaria integerrima, elliptica vel ovata, in petiolum attenuata. 
Var. «e. typieum Thell. 
Caulis plerumque inferne glaber, superne pilosus, rarius (f. denudatum 
Boiss.) etiam superne subglaber vel (f. Rörswtutum Thell.) etiam. inferne 
pilosus. Planta interdum (f. ramosissimaum Boiss. & Heldr.) a basi di- 
varicatim ramosissima, altitudine amplior. Pedicelli interdum satis crassi 

(!/» mm lati; in typo '/ mm): f. pachypodum (Hausskn.) Thell. 

4* (confer etiam 4**). Folia basilaria remote dentata, ovata, basi in petiolum 
attenuata. Var. 8. dentatum Boiss. & Bal. 
4.** Foliorum basilarium limbus ovato-orbiculatus, basi truncatus, margine 
eircumeirce regulariter obtuse et satis profunde crenatus; folia caulina 
reducta. Var. y. erenatifolium (Boiss. & Bal.) Thell. 

3.* Caulis pumilus (plerumque 7 —10 cm altus). Folia caulina lanceolata, basi lata 
fere semper exauriculata semiamplexicaulia. 

Var. 0. pwmilum (Bolss. & Bal.) Thell. 
2.* Radix tenuis. Folia omnia lineari-filiformia, caulina basi exaurieulata. Caulis 
spithamaeus, paucifolius. Var. © Descemetii (Rayneval) Thell. 


A. Thellung, Lepidium. 0 


154 [I, 154 


1.* Calyx 2!/—3 mm longus. Silicula 4—5 mm longa. Stylus */,—1 mm longus. Caulis 
7—10 em altus, basi rudimentis petiolorum fibrosis vaginantibus dense involucratus, 
surculos foliorum steriles quasi intravaginales gerens et inde subbulbosus. Folia 
omnia anguste linearia, subcylindrica, obtusa, caulina basi exauriculata. 

Ssp. II. eaespitosum (Desv.) Thell. 


Ssp. I. erassifolium (W. & K.) Thell. 


Thlaspi cartilagineum J. Mayer l. c. sens. strict.; L. salinum Pallas Ind. Taur. m Nov. Act. 
soc. imp. Petrop. X. 1797 (sme descr.), Georgi Beschr. d. Russ. Reich. IIT. 4. (1800) p. 1121 
(sine descr.?) ex M. Bieb sec. Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) p. 208; L. salsum Pallas Reise 
in d. südl. Statth. d. Russ. Reich. in d. Jahren 1793 und 1794 II. (1799) p. 336, ed. gallica 
(1805) p. 364 (sine descr.) ex Trautvetter in Act. h. Petrop. VIII. 1. (1883) p. 109; L.ver- 
rucosum DC.!!) in Mém. soc. hist. nat. Paris VII. (1799) p. 145, Dict. encycl. V. (1804) 
p.46; L. erassifolium Waldst. & Kit.! Pl. rar. Hung. I. (1799)?) p. 4 t. 4; Willd. Spec. 
III. (1800) p. 435; M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. II. (1808) p. 97; DC. Syst. II. (1821) p. 549, 
Prodr. I. (1824) p. 207; Ledeb. Fl. Altaic. III. (1831) p. 185, Fl. Ross. I. (1842) p. 208; 
Boiss. Fl. Orient. I. (1867) p. 357; Nyman Consp. fl. Eur. I. (1878) p. 64; Beck Fl. Nied.- 
Österr. (1892) p. 494; Post Fl. Syr. Palest. Sin. [1896] p. 90; Grecescou Consp. fl. Roman. 
I. (1898) p. 76; Cardaria crassifolia Spach Hist. vég. Phan. VI. (1838) p. 545; Nasturtium 
crassifolium O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. Candolle? Desv.!?) in Journ. Bot. III. 
(1814) p. 165; L. adscendens (Pallas?) ined. in herb. Fischer! (Petrop.); L. muricatum*) 
(Pallas?) ined. in herb. Fischer! (Petrop.); L. salsugineum W. & K. sec. specim. in h. Boiss. 


Icones: J. Mayer in Abh. Bóhm. Gesellsch. 1786 t. 7 £. 1; Waldst. & Kit. Pl. rar. 
Hung. I. (1799) t. 4; Reichenb. Icon. fl. Germ. et Helv. II. (1837—8) t. X. f. 4220! 


Area geogr. subspeciei: Eur. or., As. occ. 


Ich sah Exemplare aus: 
Nied.-Österreich (Bruck a. Leitha), Ungarn (Neusiedlersee, Donau-Insel Csepel, Szumjog, 
Félegyhaza, Zicklaken b. Andau, Soroksar etc.), Rumänien (Moldau), Süd- und Ost-Russ- 
land (Krim, Ins. Taman, Poltawa, Sarepta, Samara, Astrachen, Süd- Ural, Orenburg), 


!) Originalexemplar (ex herb. Vaillant) im Herb. Paris. Der Name bezieht sich auf die häufig zu 
beobachtenden, durch einen Pilz verursachten Pusteln auf den Laubblättern. In Würdigung dieser Tat- 
sache hat de Candolle später den genannten, auf einen pathologischen Zustand begründeten Namen 
fallen gelassen. 

?) 1799 nach Grecescou Consp. fl. Roman. I. (1898) p. 76; 1802 nach Pritzel. Offenbar ist die 
erstere Jahreszahl die richtige, da das Werk schon 1800 von Willdenow Spec. l. c. zitiert wird; indessen 
ist nach O. Kuntze Revis. gen. plant. I. (1891) p. CXXXIV Willd. Spec. pl. III. p. 435 erst 1801 erschienen! 

?) Bezieht sich auf das gleiche Exemplar wie L. verrucosum DC., das Desvaux für von L. cras- 
sifolium W. K. verschieden hielt und — aus den schon erwähnten Gründen — als ,nomen ineptum* 
umtaufte. 

*) Der Name gründet sich ebenfalls auf ein von einem Pilz infiziertes Exemplar. 


I, 155] 155 


Kleinasien (Anatolien: Angola, Koniah; Kappadokien: Caesarea, Kara-hissar, Nidge 
Weiss (?)), [Syrien: Damaskus nach Post 1. c.], Armenien (Erzerum, Araxes, Aderbeid- 
schan), Persien (Teheran, Tschitschian, Sultanabad), Belutschistan, Affghanistan, Turke- 
stan (Turkmenensteppe, Balchaschsee), Dsungarei, Altai. 


Var. «@. typicum Thell. — In tota area subspeciei. 

f. denudatum Boiss.! ined. in herb. — Cilicia: Vallis Gereme ad m. Argaeum, Kotschy 
1859 n. 301 — Herb. Boiss., Hofmus. Wien. 

f. hirsutulum 'Thell. — Belutschistan, Dr. Stocks (?) — Petersbg. 

f. ramosissinwn Boiss. & Heldr.! (pro var.) in Boiss. Diagn. pl. orient. nov. ser. 1. VIIT. 
(1849) p. 44, Fl. Orient. I. (1867) p. 358; Walp. Ann. II. (1851-2) p. 51. — Anatolia: 
Koniah, 1845, Heldreich — Herb. Berl., Boiss., DC., Deless., Petersbg., Hofmus. Wien. 

f. pachypodum (Hausskn.) Thell.; £L. pachypodum Haussknecht! in Th. Strauss Pl. 
Pers. occ. 1897 (in sched., sine deser.). — Pers. oce.: Prov. Irak-Adschmi: Sultana- 
bad, in m. Latetar, 1897. Th. Strauss, distrib. Bornmüller — Herb. Barb.-Boiss., 
Berl. Bornm., Hausskn. 

Var. B. dentatum Boiss. & Balansa! in Boiss. Diagn. ser. 2. VI. (1859) p. 22, 

Fl. Orient. I. (1867) p. 358; Walp. Ann. VII. (1868) p. 159. — In area typi, sed in Eur. 

in Rossia tantum. 

Standorte: 
Süd-Russland (Sarepta, Orenburg), Kleinasien (Anatolien: Caesarea, Angora, Karahissar), 
Armenien (Van, Araxes), Persien (Prov. Hamadan), Turkestan (Aschabad), Dsungarei. 
Var. y. erenatifolium (Boiss. & Bal.) Thell.; L. erenatifolium Boiss. & Balansa! 
in Boiss. Diagn. ser. 2. VI. (1859) p. 22, Fl. Orient. I. (1867) p. 358; Walp: Ann. VII. 
(1868) p. 156; Nasturtium crenatifolium ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. — As. min. 


Standorte: 
Kleinasien: Anatolien (Kappadokien): Kara-hissar, 1856, Balansa — Herb. Boiss.; 
Caesarea, 1857, Balansa (cum var. f!) — Herb. Boiss.; plaine de Césarée, 1894, 
Pere Girard — Herb. Barb.-Boiss. 
Var. à. pumilum (Boiss. & Bal.) Thell.; L. pwmilum Boiss. & Balansa! in Boiss. 
Diagn. ser. 2. VI. (1859) p. 21, Fl. Orient. I. (1867) p. 358; Walp. Ann. VII. (1868) 
p. 158; Nasturtium pumilum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. — As. min. 


Standorte: 

Kleinasien: Anatolien (Kappadokien): Caesarea, 1100 m, 1856, Balansa n. 448, 999 
— Herb. Boiss., DC., Hausskn., Hofmus. Wien; „Natolia“, Tschihatscheff — Herb. 
Petersbg.; salzhaltiges Seeufer von Nidge Weiss (?), 1898, W. Siehe n. 46 — Herb. 
Berlin, Hausskn., Petersbg. 


156 : Sm 56 


Var. e. Descemetii (Rayneval) Thell.; L. Descemetii Raineval!) in Bull. Soc. Bot. 
Frane. II. (1855) p. 738. — Ross. austr.: ins. Djarilgatsch maris Nigri, 1845, Desce- 
met sec. Rayneval l. c. 


Ssp. II. caespitosum ( Desv.) Thell. 


L. caespitosum Desv.! in Journ. Bot. III. (1814) p. 165 et 178; DC. Syst. II. (1821) p. 532, 
Prodr. I. (1824) p. 204; Boiss. Fl. Orient. I. (1867) p. 358; Nasturtium caespitosum 
O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 

So charakteristisch IL. caespitosum auch durch die — namentlich im Verhältnis zu dem sonstigen 
Zwergwuchs — relativ grossen Blüten und Früchte, sowie durch die sämtlich linealischen Laubblätter und 
die am Grunde zwiebelig verdickten Stengel von ZL. erassifolium verschieden scheint, so bilden doch die 
Var. 0. pumilum und s. Descemetii des letzteren zu ausgesprochene Übergänge, als dass eine spezifische 
Trennung gerechtfertigt oder auch nur möglich wäre. 


Area geogr.: Armen., As. min. 


Standorte: 

Armenien: Erzerum, in paludosis secus Euphratem, 1853, Huet de Pavillon — Herb. 
Boiss., DC., Hausskn., Paris; Ispir, 1855, Huet de Pavillon — Herb. Boiss. — 
Das Desvauxsche Original (Herb. Paris), das vermutlich von Tournefort stammt, 
trägt nur die Angabe „in Oriente". 

Kleinasien: ,Natolia*, Tschihatscheff — Herb. Petersbg. 


25. L. (?) Kirilowii Trautvetter ! 
in Bull. Soc. Nat. Mose. XXXIII. 1. (1860) p. 130; Stroganovia intermedia Kar. & Kir. 
Enum. pl. Soongor. n. 132 in Bull. Soc. Nat. Mose. XV. (1842) I. p. 162; Ledeb. Fl. Ross. 
I. (1842) p. 770; Schrenk Enum. II. plant. nov. (1842) p. 63; Fedtschenko Consp. Fl. 
Turkest. VI. Crueif. in Beih. Bot. Centr. bl. XIX. Abt. II. 2. (1906) p. 331 — sec. 
Trautvetter l. c. 


Perenne, basi rudimentis foliorum delapsorum vestitum. Cawlis plerumque unicus, 
elatus, satis robustus, anguloso-striatus, glaberrimus, superne flexuosus et + corymboso- 
ramosus, praesertim ad ramificationes foliatus. olia membranaceo-coriacea, glabra, 
fere viridia vel vix glauca, basilaria longe et anguste petiolata lanceolata integerrima 
acuta, rarius folium unicum spathulatum obtusum; caulina inferiora basilaribus similia, 
sed basi latiora; superiora ovato-lanceolata, acuta, integerrima, basi amplexicaulia au- 
rieulis brevibus rotundatis; summa bracteiformia, apice scariosa. Racemi ad ramorum 
apices in ramulis terminales. Flores conspicui; sepala late obovato-rotundata, fere a 
basi late albo-marginata et inde quasi variegata; petala calyce subduplo longiora, di- 


') Ich habe die Pflanze nicht gesehen; die vortreffliche, sehr präzise Beschreibung lässt jedoch 
keinen Zweifel darüber aufkommen, dass es sich um eine Varietät des L. crassifoliwm. handelt. 


I, 157] 157 


stincte unguiculata, lamina subrotunda in unguem angustum ipsa sublongiorem contracta ; 
stamina 2-1-4; glandulae 6 ovatae vel semicirculari-rotundatae, calycis ca. '/i» longi- 
tudine aequantes. Racemi fructiferi elongati, modice densi, axi leviter striato glaberrimo, 
pedicellis tenuibus subeylindrieis erecto-patentibus (45— 60?) silicula immatura subduplo 
longioribus. Silicula immatura angustisepta, anguste oblongo-obovata (1:2!/»), basin 
versus longe et sensim angustata, apice obtusa vel minute emarginata, stylo brevi vel 
brevissimo exserto apiculata; stigma disciforme, styli basi vix duplo latius; valvulae 
obtuse carinatae, apice subexalatae, glabrae et laeves. Semina adhuc ignota. 

+ 50 em hoch. Grundblätter mit Stiel bis 15 cm lang. Obere Stengelblätter 
+ 5 em lang, + 1 em breit. Kelch 2!/;» mm lang. Frucht (unreif) ca. 3 mm lang, 
1!/ mm breit. 


Die Zugehörigkeit des JL. Kirilowii zu unserer Gattung ist einigermassen fraglich. Leider sind 
von den Fruktifikationsorganen der Art nur Blüten und unreife Früchte bekannt, die systematische Stellung 
ist daher noch unklar. Trautvetter l. e. hebt richtig hervor, dass die (jung!) angustisepte Frucht die 
Art wohl generisch von Stroganovia brachyota Kar. & Kir. trennt, und bringt sie daher vorläufig in der 
Gattung Lepidium ($ Dileptium DC. [riehtig: S$ Lepidiastrum! — Th.]) unter. Gegen diese Zugehörig- 
keit spricht jedoch der ganze, mit Stroganovia sozusagen identische Habitus und die verkehrteiförmig- 
keilige Frucht, wie solche bei keiner asiatischen ZLepidium-Art vorkommt, aber gerade für die Gattung 
Stroganovia charakteristisch ist. Die Entscheidung, ob die Art zu Stroganovia oder Lepidium zu rechnen 
oder vielleicht als Typus einer neuen Gattung anzusehen ist, dürfte wohl nur mit Hülfe von gut ausge- 
bildeten Früchten und Samen zu treffen sein. 

Von den Lepidium-Arten steht L. Kirilowii zweifelsohne dem L. Iyratum L. (inkl. L. corono- 
pifolium Fisch, & lacerum €. A. Mey.) am nächsten, unterscheidet sich aber davon wesentlich durch 
grössere Blüten, Kronblätter, deren Nagel länger (statt kürzer) ist als die Platte, am Grunde lang ver- 
schmälerte (statt stumpflich abgerundete oder sehr kurz verschmälert-spitze) Frucht, sowie durch sämt- 
lich ganzrandige Blätter und zugleich geöhrt-stengelumfassende Stengelblätter. Übrigens dürfte auch für 
die echten Stroganovia-Arten der phylogenetische Anschluss an die Gattung Zepidium bei L. Iyratum 
zu suchen sein; denn wenn bei dieser letzteren Art, was ab und zu vorkommt, ein Same abortiert, so er- 
scheint die Frucht ziemlich latisept und am Grunde etwas verschmälert und unterscheidet sich im Aus- 
sehen nur wenig mehr von der von Stroganovia. Nach dem eben Gesagten dürfte es vielleicht richtiger 
sein, Stroganovia als Sektion in die Gattung Zepidium einzubeziehen, um so mehr, da ja 
L. Kirilowii (= Str. intermedia) einen offenkundigen Übergang zwischen den beiden Gattungen darstellt. 
Immerhin möchte ich mir, da mir bis jetzt nur sehr spärliches Material aus der Gattung Stroganovia 
vorgelegen hat, kein definitives Urteil in dieser Frage erlauben. 


Area geogr.: As. centr. 

Dsungarei: Tarbagatai, 1861, Schrenk — Herb. DC. ete.; ferner nach Ledebour 
Fl. Ross. l. e.: in m. Alatau inter fl. Baskan et Sarchan, Karelin & Kiriloff, 
ad fl. Tentek, Swetaéw; Fedtschenko (l. c.) gibt die Art auch vom Tian- 
schan und Kopetdagh an. 


158 [I, 158 


26. L. latifolium L. 
Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 644 — sens. ampl. 

Perenne. Radix crassa, valida, sub terra ramosa, ramos repentes elongatos emittens!), 
collo rudimentis foliorum delapsorum vestita. Caulis ex radicis capite unicus, saepe robustus, 
plerumque elatus, erectus et strictus, rarius flexuosus, fere cylindricus (leviter anguloso- 
striatus), glaberrimus vel raro (in ssp. obtuso) superne pilis gracillimis cylindricis patentibus 
pubescens, foliosus, superne pyramidato- vel rarius corymboso-ramosus, ramis apice in ramu- 
los et racemos numerosissimos divisis. Folia coriacea, aeque ac caulis glaberrima vel pu- 
bescentia, inferiora interdum canescentia; basilaria longe petiolata, plerumque ovata, crenato- 
dentata vel rarius + tri- vel pinnatifido-lyrata laciniis obtuso-rotundatis; caulina inferiora 
basilaribus similia sed minus longe petiolata; media et superiora ovata vel ovato- usque 
lineari-lanceolata (et tune acutissima), rarius elliptica vel obovato-oblonga, acuminata vel 
acuta vel obtusa, + dentata vel integerrima, basi + in petiolum brevem attenuata vel basi 
lata obtusa sessilia vel basi cordato- vel sagittato-aurieulata amplexicaulia ; summa bractei- 
formia, ovata usque lineari-lanceolata, apice albo-marginata. Racemi numerosissimi, 
floriferi hemisphaerico-abbreviati, in paniculam densam pyramidatam vel corymbiformem 
dispositi. Flores satis conspicul; alabastra subglobosa; sepala suborbiculata, fere a basi 
late albo-maginata (marginis latitudine apice '/—?/; longitudinis sepali attingente) et 
inde quasi variegata, dorso plerumque pilis gracilibus pubescentia; petala calyce sub- 
duplo longiora, distincte unguiculata, lamina suborbiculata vel late obovato - orbiculata, 
in unguem ipsa breviorem contracta vel breviter attenuata; stamina 2-1-4, longiorum 
filamenta quam anthera 4—5-plo longiora; glandulae 6 inconspieuae, ovato-oblongae, 
calycis ca. '/io longitudine attingentes. Racemi fructiferi aut floriferis similes, i. e. hemi- 
sphaerico-corymbosi, aut (ssp. amplexicaule) + elongati, axi gracili leviter sulcato-striato 
glaberrimo nitido vel (ssp. obtusum) pilis gracilibus pedicelli diametrum saepe longitu- 
dine aequantibus pubescente, pedicellis gracillimis subcapillaribus (in ssp. obtuso minus 
tenuibus) cylindricis glaberrimis aut pubescentibus, quam silicula plerumque (imprimis 
inferioribus) 1!/»— 3-plo longioribus, superioribus suberectis, inferioribus patentibus vel 
(in racemis elongatis) omnibus erecto-patentibus. Silicula saepe leviter tantum compressa, 
plerumque late elliptica (1:1!/4— 1!/s) vel suborbiculata, rarius ovata vel late ovato- 
orbiculata (basi truncata vel leviter cordata) vel ovato- transverse elliptica (longitudine 
latior), apice integra vel levissime emarginata, stigmate subsessili relative grandi disci- 
formi vel hemiphaerico, quam stylus 2 — 3-plo latiore terminata; valvulae leviter cari- 
natae, exalatae, plerumque (saltem juniores) pubescentes, maturae vix reticulato-nervosae ; 
septum lanceolatum vel elliptico-lanceolatum (1:3!/» — 4), stylo brevissimo (subnullo) 
cum stigmate apiculatum. Semina ellipsoidea vel late rotundo-ellipsoidea, modice com- 
pressa, fere laevia, immarginata; embryo notorrhizus. 


!) Nach Warming treten auf den Wurzeln Adventivsprosse auf (Penzig, Pflanzen-Teratologie 
I. [1890] p. 269). 


I, 159] 159 


Meist '/—1 m hoch. Grundblätter mit Stiel oft 15 cm lang, 5 cm breit. Stengel- 
blätter bei Ssp. ew-latifolium und sibiricum meist 5— 10 em lang, 1— 2 em breit (auch 
schmäler), bei den übrigen Ssp. meist 2—3 em lang und 7— 12 mm breit. Kelch 
1—1'/; mm lang. Frucht 1?/,— 2! mm lang, 1!/» —2!/; mm breit. Same je nach der 
Form der Frucht schmäler oder breiter ellipsoidisch, 1 — 1!/ mm lang, ?/s bis fast 
] mm breit. 

Area geogr.: Eur. (excl. reg. bor.), As. extratrop. (excl. reg. bor.), Afr. bor.; 
paterea cult. et subspont. 


Dispositio subspecierum et varietatum. 
1. Folia caulina basi non auriculata (rarius leviter aurieulata in ssp. obtuso, et simul 
racemi fructiferi densissime corymbosi). Racemi fructiferi omnes corymboso-abbreviati. 
2. Pedicelli gracillimi, fere capillares, inferiores quam silieula plerumque 2—3- plo 
longiores. Calyx caducus. Racemi haud valde compacti, in paniculam plerumque 
pyramidalem dispositi. 


3. Folia caulina quasi in petiolum attenuata, marginibus basin versus subconcavis. 
Silicula saepius etiam matura pubescens, plerumque 1'»—2 mm longa. 

Ssp. l. eu-latifolium Thell. 

Folia caulina plerumque ovata vel ovato-lanceolata (ceterum dentata vel 

integerrima), rarius lineari-lanceolata vel sublinearia: var. B. Vénearifoltium 

Trautv.; folia inferiora interdum patule velutino-pubescentia vel -canescentia: 

var. y. velutinum Heldr.; silicula plerumque elliptica, obtusiuscula, raro 
ovata et acuta: var. 0. oxycarpum Thell. 

2*. Folia caulina sessilia, marginibus basi convexis vel rectis, ceterum dentata 
vel integerrima. Flores et fructus plerumque paulo majores; silieula glabra vel 
glabrescens, saepe 2!» mm longa. Ssp. Il. söbörieum (Schweigg.) Thell. 

Folia caulina plerumque elliptico- vel ovato-lanceolata (ceterum dentata vel 
integerrima), rarius lineari-lanceolata: var. B. stenophyllum Thell. 

2.* Pedicelli erassiores, quam silicula plerumque 1!/z-plo longiores. Calyx persistens. 
Racemi fructiferi valde compacti, in corymbum densum dispositi. Folia caulina 
sessilia, plerumque elliptica, obtusa, basi rotundato-obtusa vel subcordato-auriculata. 
Planta glabra vel superne tantum levissime pubescens. 

Ssp. III. odtusum (Basiner) Thell. 
Var. B. angustifolium (C. A. Mey.) Thell.: Folia caulina anguste ovato- 
lanceolata acuta, ut tota planta (saltem superne) conspicue pubescentia (f. 1. p«bes- 
cens Thell.) vel subglabra (f. 2. glabrescens Thell.). 
1*. Folia caulina, praesertim superiora, basi cordato- vel sagittato-auriculata amplexicaulia. 

Racemi fructiferi terminales + elongati, laterales corymboso-abbreviati. 

Ssp. IV. amplexicaule (Willd.) Thell. 


160 [I, 160 


Var. «. typicum Thell.: Folia caulina leviter cordato-auriculata, fere viridia. 


Var. B. cordatum (Willd.) Thell.: Folia caulina profunde cordato -sagittata, 
glauca. — Variat quoad silieulae formam: f. orbiculatum, ovato-orbiculatum 
et elliptico-orbiculatum Trautv. 

Die 4 Subspezies des Z. latifolium sens. ampl. sind von den Autoren ursprünglich als ebenso 
viel Spezies beschrieben und (mit Ausnahme der Ssp. sibiricwm) bis in die neueste Zeit meist als solche 
betrachtet worden. L. sibiricum Schweigg. 1812 (L. affine Ledep. 1821) wurde schon 1831 von C. A. Meyer 
in Ledeb. Fl. Altaic. als Varietät zu 2. latifolium gezogen, und Boissier unterschied in seiner Flora 
Orientalis diese auch in seinem Gebiet vorkommende Form vollends gar nicht von 12. latifolium. Dem- 
gegenüber trat Haussknecht in Mitteil. Thüring. Bot. Ver. 1890 p. 11 für die spezifische Verschiedenheit 
des L. affine (sibiricum) von L. latifolium ein, und zwar nach seiner etwas engen Fassung des Spezies- 
begriffes, wie sie uns z. B. in seiner Monographie der Gattung Epilobium entgegentritt, durchaus mit Recht. 
Meiner Ansicht nach liegt nun die Wahrheit zwischen der Auffassung Boissiers und der Haussknechts 
in der Mitte, und entsprechend der heute vorwiegenden Tendenz zur Reduktion polymorpher Formenkreise 
auf weitgefasste Arten dürfte der richtige hierarchische Rang des L. sibiricum der einer Ssp. des 1. lati- 
folium sein. — Hat man einmal 2. sibiricum. (affine) zur Ssp. degradiert, so kann auch an der spezifi- 
schen Selbständigkeit von Z. amplexicaule und cordatum Willd. von 7. latifolium nicht mehr festgehalten 
werden; denn 4L. siböricum steht in seinen Merkmalen völlig in der Mitte zwischen Z. latifolium (sens. 
striet.) und Z. amplexicaule und bildet nach beiden Seiten — allerdings nicht häufig — schwierig abzu- 
grenzende Zwischenformen, so dass zwischen den beiden Extremen fast eine gleitende Reihe besteht. — 
Am ehesten dürfte noch Z. obtusum Basiner eine eigene, von 2. latifolium gesonderte Spezies darstellen ; 
doch sind auch hier die Unterschiede mehr quantitativer als qualitativer Natur und treten erst bei der 
Fruchtreife ganz deutlich hervor. 


Ssp. I. eu-latifoliwm Thell. 


in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 177; L. latifolium L. Spec. 
plant. ed. 1. (1753) p. 644 sens. strict.; DC. Syst. II. (1821) p. 548, Prodr. I. (1824) 
p. 207; Koch Synops. (1837) p. 73; Gren. & Godr. Fl. Franc. I. (1848) p. 266; Boiss. 
Fl. Orient. I. (1867) p. 359 (excl. syn.: L. affine Ledeb.); Hook Fl. Brit. Ind. I. (1875) 
p. 160 (excel. var.); Nyman Consp. fl. Eur. I. (1878) p. 64; Hemsley in Biol. Centr.-Am. 
I. (1879) p. 39; Willk. & Lge. Prodr. fl. Hisp. III. (1880) p. 786; Coss. Comp. fl. Atlant. 
IL (1883—7) p. 266; Beck Fl. Nied.-Österr. (1892) p. 494; Rouy & Foucaud Fl. Franc. 
IT. (1895) p. 86; Post Fl. Syr. Palest. Sin. [1896] p. 90; Durand & Schinz Consp. fl. Afr. 
I 2. (1898) p. 137; Fiori & Paoletti Fl. anal. d'Ital. I. 2. (1898) p. 466; Benth. & Hook. 
Handb. Brit. Fl. ed. 7. (1900) p. 46; Cardaria latifolia Spach Hist. vég. Phan. VI. (1838) 
p.546; Nasturtium latifolium Gillet X Magne Nouv. Fl. franc. ed. 3. (1873) p. 48; O. Kuntze 
Revis. I. (1891) p. 937; L. latifolium e. acuminatum & B. acutum C. A. Mey. in Ledeb. Fl. 
Altaie. III. (1831) p. 189; Z. latifolium a) acutum Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) p. 207; 
L. Dioscoridis (Anguillar. Sempl. p. 120) Bubani Fl. Pyren. III. (ed. Penzig 1901) p. 244; 
L. heliopolitanum Ehrenbg.! ined. in herb. Berol. (ex Aegypt.). 

Icones: Fl. Dan. IV. t. 557; Svensk Bot. VIII. t. 638; Engl. Bot. III. t. 182; Baxter 
Brit. Bot. (1834-43) IIT. t. 236 ; Sturm Fl. Deutschl. XVI. (1837), 68!; Reichenb. Icon. fl. Germ. 


I, 161] 161 


Helv. II. (1837-8) t. X. f. 4219!; Fiori & Paoletti Icon. fl. Ital. I. (1895-9) p. 170 n. 
1482!; Coste Fl. descr. ill. Franc. I. (1901) p. 139! 

Area geogr. subspeciei: Eur. fere omn. (excl. reg. bor.), Afr. bor., As. austr.- 
occ. ab Arab. et As. min. ad Himal. et m. Altai); praeterea advent. (Mexico). 

Ich sah Exemplare aus: 
Portugal, Spanien, Frankreich, Grossbritannien, Deutschland, Dànemark, Schweden, Oeland, 
Oesel, Schweiz, Österreich-Ungarn, Süd-Russland, Sardinien, Italien, Sizilien, Türkei (Rume- 
lien ete.), Rumänien, Dobrudscha, Griechenland; Algerien, Ägypten (nach Literaturangaben 
auch Marokko); Arabien (Jemen), Syrien, Cypern, Kleinasien, Mesopotamien, Armenien, 
Kaukasien, Kaspisches Gebiet, Persien (Prov. Kerman), Affghanistan, Tibet, Turkestan, 
Dsungarei; verwildert und eingebürgert in Mexiko. 

Zahlreiche Standorte in Europa sind auf rezente Eimwanderung, bezw. Einschleppung (teils auch auf 
Verwildern aus Kultur) zurückzuführen; die Pflanze ist hier wohl nur an salzhaltigen Orten ursprünglich wild. 

Var. B. linearifolium Trauvetter! Enum pl. Songar. in Bull. Soc. Nat. Mose. 
XXXIII. 1. (1860) p. 129. — Z. B.: Arabien, Konstantinopel, Cilicien, Dsungarei. 

Var. y. velutinum Heldreich! in herb. (1891). — Z. B.: Griechenland, Syrien. 

Var. à. oxycarpwne Thell. — Z. B.: Sizilien. 

L. latifolium var. substylatum Bunge in Lehm. Reliqu. bot. I. (1848) p. 213, 
Boiss. Fl. Orient. I. (1867) p. 359, a typo vix diversum videtur. 

Varietates mihi ignotae: 

Var. intermedium Korsh. ex Fedtschenko Consp. fl. Turkest. VI. Crucif. in Beih. 
Bot. Centralbl. XIX. Abt. II. 2. (1906) p. 329. 

Var. lanceolatum Bunge Reliqu. Lehmann. (1848) n. 135. 


Ssp. II. sibirieum (Schweigg.) Thell. 
L. sibiricum Schweigg. Enum pl. hort. Regiomont. (1812) p. 43 et hort. veter. nonnull.! — 
non Pallas Reise III. (1776) p. 34 (quod — Draba repens M. Bieb.); Z. affine Ledeb. Ind. 
sem. h. Dorpat. 1821 App. IL. p. 22; DC. Prodr. I. (1824) p. 207; Bunge Enum. pl. Chin. bor. 
coll. 1831 (1832) p. 6 n. 39; Haussknecht in Mitteil. Bot. Ver. Ges.- Thüring. 1890 p. 11; 
L. latifolium var. erassifolium Georgi It. I. (1775) p. 224 ex Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) 
p. 207; L. latifolium y. affine €. A. Mey. in Ledeb. Fl. Altaic. III. (1831) p. 189, Fl. 
Ross. I. (1842) p. 207; Turez. Fl. Baie. Dahur. I. (1842 — 5) p. 172; L. latifolium var. 
glabrescens Boiss.! in Ann. sc. nat. XVII. (1842) p. 196; Walp. Rep. I. (1842) p. 178; 
L. latifolium var. mongolicum Franchet! Pl. David. ex Sinar. imp. I. n. 82 in Nouv. 
arch. Mus. hist. nat. Paris 2"" série V. (1883) p. 191; L. latifolium var. tibeticum 
P. Hennings! ined. in herb. Schlagintweit — ex p. (cum ssp. obtuso); L. latifolium var. 
sibiricum Franchet! ied. in herb. Paris; L. latifolium var. pubescens O. Debeaux Fl. 
Tien-tsin in Act. Soc. Linn. Bordeaux XXXIII. (1879) p. 34 — non Ledeb.,; L. latifolium 
Forbes & Hemsley Enum. pl. Chin. etc. in Journ. Linn. Soc. XXIII. (1886) p. 48; 
Pritzel in Diels Fl. Centr.-Chin. (Englers Bot. Jahrb. XXIX. [1901]) p. 356 — non LZ. 


A. Thellung, Lepidium. 921 


162 [I, 162 


Area geogr.: Pers. Affghan., Turkest., As. centr. et or. 
Standorte: 

Persien: Elbrus, Bahramkerd (Prov. Kerman), Isfahan, Kohrud, Tabris (pers. Armenien); 

Affghanistan: Kabul, Hari-rud Valley; 

Turkestan: Aschabad und Baharda (Turkmenensteppe), Krasnow und Kuldscha (lli- 
Gebiet), Thianschan or., Kohistan, Alatau (Kokmainak ete.), Tarbagatai, Kirgisen- 
steppe, Ferghanah; 

Altai, Dsungarei; 

Transbaikalien: Kjachta, Werchne Udinsk, Argun; 

Mongolei: Alaschan, Sartchy, Kirlan Kutscha, Géhol (env. de Lao-hou-loou), Saisan- 
Nor, Gobi, Kerulen, Ordos, Kansu (terr. Tangut. ete.); 

China: Peking, Prov. Schansi; 

Tibet: Prov. Balti, Ladak, Chamba, Gnari Khorsum ; 

Kaschmir: Hunza Valley (Distr. Gilgit). 

Var. B. stenophyllum "Thell. — Turkestan: Issykkul, 1896, Brotherus n. 

769 — Herb. Berlin; Himalaya, leg.? — Petersbg. 


Ssp. III. obtusum (Basiner) Thell. 
L. obtusum Basiner! in Bull. phys. math. Acad. St. Pétersb. IT. (1844) p. 203, Reise d. d. 
Kirgisenst. in Baer & Helm. Beitr. z. Kenntn. d. Russ. Reich. XV. p. 301; Walp. Rep. 
V. (1845 — 6) p. 42; Bunge Reliqu. bot. Lehm. I. (1848) p. 37; Boiss. Fl. Orient. I. 
(1867) p. 359; Trautvetter in Act. h. Petrop. VIII. 1. (1883) p. 108; Nasturtium obtusum 
O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. latifolium var. obtusifolium Trautv.! in Bull. Soc. 
nat. Mosc. XXXIII. (1860) 1. p. 129; L. latifolium var. platycarpum Trautv.! l. c. p. 129 
(saltem ex p.); Hook. Fl. Brit. Ind. I. (1875) p. 160; L. latifolium var. tibeticum P. Hen- 
nings! ined. in herb. Schlagintweit — ex p. (cum ssp. sibirico). 
Area geogr.: As. centr. et occ. 
Turkestan: Kara-Kur (Aralsee), 1841, Lehmann n. 136 — Herb. Berlin, Boiss., Hofm. 
Wien; Chiwa,*1842, Basiner (Orig.!) — Petersbg.; Syr-Darja, 1869, Burnod 
— Herb. Paris; Balchaschsee, 1843, €. A. Meyer — Herb. Boiss.; fl. Amu- 
Darja pr. Tschardschin, 1897, Litwinow n.11; Alatau, Regel — Paris; Kirgisen- 
steppe, 1852, Grigorieff — Petersburg; Yarkand, 1870, Henderson — Petersburg. 
Dsungarei: Schrenk (z. B.: Ufer des Dshisdy, 1842 — Petersburg). 
Mongolei: ad lacus Ubsa et Kirghis-nor, 1879, Potanin — Paris, Petersburg; Gobi, 
1886, Potanin (mixt. cum ssp. amplexicauli, pro L. latifol. var. platycarpo) — 
Herb. Barb.-Boiss., Berlin, Paris, Petersbg.; in valle Irtysch nigri (Mong. bor.), 


1876, Potanin — Petersbg.; Ordos, 1884, leg.? — Petersbg. 
Tibet oceid., reg. temp., 10—14000', Thomson — Herb. Boiss., Planchon (Montpell.), 
Paris; Prov. Nubra et Prov. Balti, 1856, Schlagintweit — Herb. Paris, Univ. 


Wien etc.; Prov. Ladak, 1856, Schlagintweit — Petershg. 


I, 163] 163 


Var. f. angustifolium (C. A. Mey.) Thell.; L.latifolium 9. angustifolium ©. A. 
Mey.! in Ledeb. Fl. Altaic. III. (1831) p. 189; Z. latifoliwm B. pubescens Ledeb. Fl. 
Ross. I. (1842) p. 207; Fedtschenko Voy. Turkest. IIl. (1902) p. 19. 

f. pubescens Thell.: , Altai^, C. A. Meyer — Herb. Hofmus. Wien; Altai austr. : 


cirea lacum Bu...(?), 1877, Potanin — Petersbg. 
f. glabrescens Thell.: Songaria, Schrenk — Petersbg.; Altai in pratis sub- 
salsis leg.? — Herb. Fischer (Petersbg.); Mong. bor.: ad lacum Kirghiz-nor, 1879, 


Potanin — Petersbg.; Turkestan: untere Borotala, 1878, und Algoi, 6 — 8000', 1879, 
Regel — Petershg. 
Ssp. IV. amplesicaule ( Willd.) Thell. 

L. amplexicaule Willd.! Spec. plant. III. (1800) p. 436; DC. Syst. II. (1821) p. 531, 
Prodr. I. (1824) p. 204; Ledeb. Fl. Altaic. III. (1831) p. 188, Fl. Ross. I. (1842) p. 207; 
Cardaria amplexicaulis Spach. Hist. vég. Phan. VI. (1838) p. 544; Nasturtium amplexi- 
caule O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937 — sens. ampl. 

Area geogr.: As. centr. 

Var. e. typieum Thell.; L. amplexicaule Willd.! sens. strict. 
„Sibiria“, Stephan — Herb. Berlin; 


Dsungarei: ad lacum Saisang-nor, leg.? -- Herb. Paris; desertum soongoro-kirghis. 
inter Usunbulak et Sorkoi-Piket, 1840, Karelin & Kiriloff n. 115 (pro Z. cor- 
dato) — Petersbg.; sine loc., Schrenk — Herb. Berl. 


,Altai*, C. A. Meyer — Herb. Petersbg.; 1837, Bunge — Herb. DC; Altai austr., 
1876, Potanin — Petersbg. 
Transbaikalien: Kjachta, 1829, Turczaninoff. 


Mongolei: lacus Ubsa et Kirghis-nor, 1879, Potanin — Herb. Paris, Petersbg.; 
Thianchan orient, 1877, Potanin — Herb, Paris; Gobi med. et austr., 1886, 
Potanin — Petersbg. 


Var. B. cordatum (Willd.) Thell.; L. cordatum Willd.! herb. n. 11 817 ex Stev. 
ap. DC. Syst. II. (1821) p. 554, Prodr. I. (1824) p. 208; Ledeb. Ic. pl. nov. fl. Ross. 
impr. Altaic. I. (1829) t. 154, Fl. Altaic. III. (1831) p. 186, Fl. Ross. I. (1842) p. 207; 
Trautv. Enum. pl. Songar. in Bull. Soc. nat. Mose. XXXIII. 1. (1860) p. 130; Boiss. Fl. 
Orient. I. (1867) p. 359; Nasturtium cordatum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. am- 
plexicaule Stev. herb., non Willd, sec. DC. Syst. l. c. 

Icones: Ledeb. Ic. pl. nov. fl. Ross. impr. Altaic. I. (1829) t. 154. 


Sibirien: ad fl. Irtysch, Pallas — Herb. Berlin. 


Turkestan: Desert. Aralens, Lehmann —- Herb. Boiss.; desert. soongoro - kirghis., 
1840, Karelin & Kiriloff n. 115 (ex p., cum ssp. «ffin?) — Herb. Boiss.; Bal- 
chasch, 1843, Schrenk — Petersbg. 


Dsungarei: Ters-Akkan, 1842, Schrenk — Petersburg; 1860, Schrenk — Herb. DC., Paris. 


164 [I, 164 


„Altai“, C. A. Meyer — Petersbg.; Ledebour — Herb. Breslau; Bunge — Herb. 


Boiss., Petersbg.; Zingissee (?), Sievers —  Petersbg. 

Mongolei: Saisan-nor; Gobi, 1886, Potanin (mixt. cum ssp. obtuso) — Herb. Berlin, 
Petersbg. ; Thianschan or., 1877, Potanin — Petersbg.; Kirghiz-nor, 1879, Potanin 
— Petersbg. 


f. orbieulatum, ovato-orbiculatum et elliptico-orbieulatum Trautvetter 
Enum. pl. Songar. in Bull. Soc. nat. Mosc. XXXIII. 1. (1860) p. 130. — Songaria. 


Formae intermediae inter ssp. commemoratas: 
a) Ssp. eu-Latifolium —sibiricuam : 
Turkestan: Transkasp.: Aschabad; Suluklii (Saratowka), 1900, P. Sintens n. 915 — 
Herb. Berl. etc. 
b) Ssp. sébiricum —aamplexicaule : 
„Sibiria“, Patrin — Herb. Deless.; 
China bor.: Prov. Schansi, 1884, Potanin —- Herb. Paris. 


27. L. lyratum L. 
Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 644 — sens. ampl. 


Perenne. Radix satis crassa, multiceps, collo rudimentis membranaceis vaginan- 
tibus foliorum delapsorum vestita. Caules e radicis capitibus plerumque solitarii, + erecti, 
modice vel satis graciles, cylindrici vel leviter anguloso-sulcati, subnitidi, glaberrimi vel 
pilis gracillimis cylindricis patentibus vel + irregulariter adpressis pubescentes, remote 
foliati (folia saepe bracteiformia ad basin ramorum), saepe flexuosi, plerumque corym- 
boso-ramosi ramis apice iterum corymboso-ramosis, ramulis in racemos desinentibus. 
Folia coriacea, primo intuitu glaberrima (sed fere semper saltem superiora basin versus 
margine pilis gracillimis patentibus minute ciliata) aut + pubescentia, rarius fere canes- 
centia; basilaria cireumferentia oblonga vel lanceolata, plerumque + pinnatifida vel pin- 
natipartita vel pinnatim incisa vel saltem dentata, raro integerrima, longe petiolata 
petiolo basi membranaceo dilatato semiamplexicauh; folia caulina inferiora basilaribus 
saepe similia sed minora et brevius petiolata, superiora saepe lineari-filiformia inconspicua 
bracteiformia ad basin ramulorum, apice scariosa. Racemi floriferi corymbosi. Flores satis 
conspicui; alabastra subglobosa; sepala suborbiculata vel late obovato-suborbiculata, fere 
a basi late albo-marginata (marginis latitudo apice saepe ?/s longitudinis sepali), inde 
quasi variegata, saepe subpersistentia; petala calyce subduplo longiora, distincte ungui- 
culata, lamina subrotunda vel late obovato-subrotunda in unguem angustum ipsa brevio- 
rem contracta vel breviter attenuata; stamina 2 + 4, filamentis majoribus quam anthera 
ca. 4-plo longioribus; glandulae 6 ovatae quarum medianae minores, ad basin interiorem 
filamentorum leviter confluentes, calycis ca. '/io longitudine aequantes; ovarium ovatum, 
stylo longitudine varia apiculatum. Racemi fructiferi modice vel satis elongati, axi leviter 


I, 165] 165 


anguloso-suleato glaberrimo vel pilis gracillimis cylindricis patentibus pubescente, pedi- 
cellis tenuibus subcylindricis, apice leviter incrassatis, saepe pilis gracilibus diametrum 
pedicelli longitudine subaequantibus pubescentibus suberectis aut + patentibus, silicula 
longioribus vel rarius subaequilongis. Silicula saepe leviter tantum compressa, ovata vel 
elliptica vel rarius orbiculato-ovata, abortu alterutrius seminis interdum asymmetrica, 
apice non emarginata, stylo longitudine varia sed semper distincte exserto apiculata; 
valvulae carinatae exalatae, interdum pubescentes, maturae saepe leviter reticulatae; 
septum anguste elliptieum usque oblanceolatum (1: 4), stylo apieulatum. Semina anguste 
ovoldea, modice compressa, fere laevia, immarginata, flavo-fusca vel fusca; embryo 
notorrhizus. 


Meist 20—40 cm, einzelne Varietäten auch bis über 1 m hoch. Grundblätter mit Stiel 
meist 5 (3—15) em lang, im Umriss meist !'/—1 em breit. Stengelblütter kleiner, die 
obersten oft nur 1-1!'/» em lang, a mm breit. Kelch 1—-1!/» mm lang. Frucht 2-2!» mm 
lang, meist 1'/s-1!/s (bei der Var. Turezaninowü bis 2!/s) mm breit. Same 1!/ı-1°/ı mm 
lang, ?/5—?/, mm breit. 


Ähnelt in manchen Formen dem L. graminifolium L., unterscheidet sich aber 
ausser den im Schlüssel zum Ausdruck gebrachten Merkmalen der Blüte und der obersten 
Stengelblütter auch durch mehr lederige Blütter, mehr corymbóse (statt pyramidale) Ver- 
üstelung, die meisten Formen auch durch längeren Griffel etc. 


Ich habe unter dem Namen L. Iyratum L. (sens ampl.) mit dem Range von Subspezies 3 Sippen 
(L. lyratum L. sens. striet., L. coronopifolium Fisch. und L. lacerum C. A. Mey.) vereinigt, die den 
älteren russischen Botanikern (C. A. Meyer, Ledebour), denen offenbar noch spärliches Material aus 
diesem Verwandtschaftskreise vorlag, als gute Spezies erschienen waren. Selbst Boissier behandelte sie 
in seiner Flora Orientalis I. (1867) noch als solche und fügte als vierte, mit den übrigen koordinierte Art, 
sein L. persicum hinzu, das er allerdings selbst schon als dem L. lacerum nahestehend und vielleicht 
nur als südliche Form davon verschieden erklärte. Dagegen erkannte Trautvetter, der 1860 die Schrenk- 
sche Pflanzenkollektion aus der Dsungarei im Bull. soc. nat. Mosc. bearbeitete, aus diesem reichen Material 
die Unmöglichkeit einer spezifischen Trennung der 3 genannten Sippen und zog L. lacerum, wie auch das 
1841 von Schrenk aufgestellte L. soongoricum (das dann von Boissier 1867 als Synonym zu L. coro- 
nipofolium gestellt wurde), als Varietät zu dieser letzteren Art. L. Iyratum liess er dagegen als geson- 
derte, dem Z. lacerum nahestehende Spezies bestehen. (Später, in Act. h. Petrop. X. 1. (1887) p. 101, hielt 
Trautvetter — in mir schwer verständlicher Weise — diese Art für eine Form des L. graminifolium L.). 
— Während Trautvetter die Gruppierung seiner Varietäten hauptsächlich auf Grund der Blattform vornahm, 
erklärte Regel in Bull. Mosc. XLIII. (1870) I. p. 278, nach meiner Ansicht in durchaus zutreffender Weise, 
die Griffellänge als erstklassiges Einteilungsprinzip in diesem Formenkreis: „ZL. lacerum unterscheidet 
sich [von L. coronopifolium| nur durch kürzeren Griffel. Beide Hauptformen, die kurz- und langgriffelige, 
durchlaufen die gleichen Formenreihen, mit kahlen und behaarten Blättern, mit ungeteilten oder verschie- 
den gelappten Blättern, mit niedrigem und hohem Stengel“ etc. — Auch in den übrigen meist in neuerer 
Zeit als „Spezies“ aufgestellten Formen;aus dieser Verwandtschaft (L. ferganense Korsh., L. karataviense 
Regel & Schmalh., L. Meyeri Claus und L. Turezaninowii Lipsky) kann ich nur unbedeutende Varietäten 


der 3 genannten Haupttypen erblicken. 


Area geogr.: Ross. austr., As. occ. 


166 [I, 166 


Dispositio subspecierum et varietatum. 

1. Stylus brevissimus, '/s longitudinis ovarii (in flore), !/s— '/ıo longitudinis siliculae ma- 
turae adaequans. Folia caulina inferiora lyrato-pinnatipartita lobis latis plerumque 
subrotundis, margine circumcirce regulariter crenatis, terminali maximo; media et 
superiora obovato-oblanceolata. Calyx caducus. Ssp. I. eu-Iyratum Thell. 

1* (confer etiam 1**). Stylus brevis vel mediocris, ca. ?/s— '/4 longitudinis ovarii (in 
flore), !/4—'/s longitudinis siliculae maturae adaequans. Folia inferiora + pinnatim 
incisa vel pinnatipartita lobis angustis, vix unquam lyrato-pinnatipartita lobis sub- 
rotundis. Calyx saepe persistens. Ssp. II. TZacerum (€. A. Mey.) Thell. 

2. Folia basilaria fere integra vel pinnatilobata vel pinnatifida lobis satis latis ap- 
proximatis obtusiusculis; caulina plerumque satis conspicua, lanceolata vel oblonga. 
3. Planta + robusta, ramis non filiformibus. Pedicelli fructiferi + patentes, quam 

silicula conspicue longiores, racemi fructiferi inde haud graciles. Calyx 1!/4—1!/» 
mm longus. 


4. Folia caulina incisa vel + profunde dentata. 
Var. e. typiewm Thell. 


f. canum, Bunge: fola inferiora incana. 
4.* Folia caulina elongato-lanceolata, integerrima vel levissime dentata; planta 
saepe ultra 1 m alta. Var. 8. eremophilum (Schrenk) Thell. 
3.* Planta gracilis, ramis subfiliformibus, saepe fere erectis. Pedicelli fructiferi 
gracillimi, suberecti. siliculae + aequilongi, racemi fructiferi inde graciles, vir- 
gati. Calyx 1 mm longus. Folia caulina + incisa vel dentata. 
Var. y. persicum (Boiss.) Bunge. 
f. canescens Thell.: folia inferiora incana. 


Lo 


Folia basilaria pinnatipartita lobis remotis angustis; caulina parva, saepe bractei- 
formia, linearia et integerrima vel inferiora lobis paucis linearibus pinnatifida. 


5. Foliorum basilarium lobi lineari-subulati acuti. Rami suberecti, gracillimi (fere 


filiformes). Var. à. karataviense (Rgl. & Schm.) Thell. 
5.* Foliorum basilarium lobi aut latiores aut obtusiusculi. Rami + patentes, cras- 
siores. 


6. Silieula orbiculato-ovata, 2'!/» mm lata. Foliorum basilarium segmenta ple- 
rumque 4—6, anguste linearia. 
Var. e. Turezaninowii (Lipsky) Thell. 


6.* Silicula ovata, 1'/2—2 mm lata. Foliorum basilarium segmenta saepius 1— 3, 
anguste lanceolata!) Var. & Meyeri (Claus) Thell. 


') Differt a ceteris formis LL. lyrati petalis brevioribus (calyce 1!/s-plo longioribus) et paulo angu- 
stioribus; a £L. graminifolio L. semper distinctum sepalis suborbieulatis late membranaceis et foliis 
valde coriaceis. 


I, 167] 167 


1**. Stylus longus, !/e—?/s longitudinis ovarii (in flore), ca. '/ longitudinis silieulae ma- 
turae adaequans. Folia caulina elongato-lanceolata, omnia integerrima vel inferiora 
lobis paucis angustis basin laminae versus pinnatifida. Calyx interdum subpersistens. 

Ssp. III. coronopifolium (Visch.) Thell. 
7. Folia basilaria basin laminae versus lobis angustis patentibus subpinnatifida vel 
saltem dentata. Var. «. typicum Thell. 


7.* Folia basilaria integerrima. Var. B. soongoricum (Schrenk) Trautv. 


Ssp. I. eu-Iyratum Thell. 

L. Iyratum L. Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 644 sens. strict.; DC. Syst. IL (1821) p. 548, 

Prodr. I. (1824) p. 207; Boiss. Fl. Orient. I. (1867) p.360, Suppl. (1888) p. 63; Traut- 

vetter in Act. h. Petrop. VI. 1. (1876) p. 109 et X. 1. (1887) p. 101; Nasturtium lyratum 

O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. orientale auct. et herb. veter. nonnull.; JL. coro- 

nopifolium var. astylum Trautv.! in herb. 

Icones: Tournef. Voy. Il. (1717) p. 339 t. 339. 
Area geogr.: Caucas., Armen. 
Standorte: 

Armenien: inter monasterium Etschmiadzin et fluv. Araxem, Tournefort sec. Boiss. 
l c.; Erzerum ad fl. Olti-Tschai, 1874, Radde sec. Trautvetter l. c. (1876); 
Aderbeidschan (persisch-Armenien), Aucher-Eloy n. 4136 ex p. / (cum ssp. lacero 
var. persico ad Isfahan collecto). 

Kaukasien: Daghestan: pr. Achty, 1873/4, Becker — Herb. Boiss., Breslau, Hausskn.; 
ibidem, 3600', 1898, Alexeenko. 

Ferner ein Exemplar ohne Standort (,hab. in Oriente*) im Herb. Burmann (Deless.). 


Ssp. II. lacerum (C. A. Mey) Thell. 
L. lacerum. €. A. Mey.! in Ledeb. Ic. pl. nov. fl. Ross. impr. Altaic. I. (1829) t. 162, Fl. 
Altaie. IIT. (1831) p. 191, Fl. Ross. I. (1842) p. 203; Walp. Rep. I. (1842) p. 176; Boiss. 
Fl. Orient. I. (1867) p. 360; Nasturtium lacerum. ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. 
coronopifolium var. lacerum Trautv. Enum. pl. Songar. in Bull. Soc. nat. Mosc. XXXIII. 
1. (1860) p. 126 (incl. f. glabra). 
Icones: Ledeb. Ic. pl. nov. fl. Ross. impr. Altaie. I. (1829) t. 162. 
Area geogr.: Ross. austr. desert. Aralens., Turkest., Songar., Pers., Affghan. 
Var. «. typicum Thell.; L. lacerum €. A. Mey.! l. c. sens. strict. — Desert. soon- 
goro-kirghis. 
,Altai*, C. A. Meyer — Herb. Fischer (Petersbg.). 
Dsungarei: in argillosis inter rivulos Tschulak et An et alibi haud frequens, 1841, 
Karelin & Kiriloff n. 1253 — Herb. Berlin, Boiss., DC.; sine loc., 1846, Turc- 
zaninoff — Herb. Boiss.; ad fl. Ajagus, 1860, Schrenk — Herb. Boiss. 


168 [I, 168 


f. canum Bunge! in Lehm. heliqu. bot. I. (1848) p. 212; Boiss. Fl. Orient. I. 
(1867) p. 360 (pro var.). 

Desertum aralense, Lehmann — Herb. Berlin, Boiss. 

Var. B. eremophilum (Schrenk) Thell.; L. eremophilum Schrenk! in Bull. Phys. 
Math. Acad. St. Pétersb. II. (1844) p. 299; Walp. Rep. V. (1845—6) p. 42; Fedtschenko 
Consp. fl. Turkest. VI. Crucif. in Beih. Bot. Centralbl. XIX. Abt. II. 2. (1906) p. 329 — 
non Trautv.! Enum. pl. Songar. in Bull. Soc. imp. nat. Mosc. XXXIII. 1. (1860) p. 128 
(quod = ssp. coronopifoliwm var. typicum); L. coronopifolium B. lacerum elatum Regel in 
Bull. Soc. nat. Mosc. XLIII. 1. (1870) p. 278; L. ferganense Korsh.') Fragm. fl. Turkest. 
I. n.32 in Bull. Acad. Imp. St. Pétersb. ser. 5. IX. (1898) p. 417; Fedtschenko Fl. Thian- 
Chan occid. I. (1904) p. 178, Consp. Fl. Turkest. VI. Crucif. in Beih. Bot. Centralbl. 
XIX. Abt. II. 2. (1906) p. 328; L. coronopifolium A. Regel Reisebr. (1878) p. 185, non 
Fisch., ex Fedtschenko |. c. 
Turkestan: Kuldscha (Tli-Gebiet), 1877, Regel — Herb. Bornm., Berlin; W.-Thianschan 

und Fergana nach Fedtschenko |. c. (1906). 
Dsungarei: Akmolly-Gebiet: Ters-Akkan, Schrenk — Petersbg. 

Var. y. persicum (Boiss.) Bunge in Lehm. Reliqu. bot. I. (1848) p. 212; Boiss.! 
Fl. Orient. I. (1867) p. 360°); L. persicum Boiss.! in Ann. sc. nat. XVII. (1842) p. 196, 
Fl. Orient. I. (1367) p. 360, Suppl. (1888) p. 62; Walp. Rep. I. (1842) p. 178; Nastur- 
tium. persicum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. coronopifolium B. Aucherianum Boiss.!?) 
Fl. Orient. I. (1867) p. 360. — Pers. (incl. Kurdistan), Affghan., Chiwa. 


Standorte: 

Kurdistan: montes Avroman & Schahu, 1867, Haussknecht — Herb. Boiss. Paris. 

Persien: Alburs-Gebirge, 1848, Buhse — Herb. Petersbg.; inter Teheran et Tabris, 
1859 n.34, Herb. Bunge — Herb. Boiss.; Ispahan, 1837 n. 321, 4136 (ex p.! 
cum ssp. ezt-/yrato in prov. Aderbeidschan lecto), 4141, Aucher-Eloy — Herb. 
Boiss, DC., Paris, Petersbg.; m. Elwend-Choremabad (Pers. med. occ.), 1903, Th. 
Strauss n. 210 — Herb. Bornm.; m. Sawers (Pers. austr. occ.), 1868, Hauss- 
knecht — Herb. Boiss, Hausskn.; Kuh-Barfi pr. Schiras, 1842 n. 343%, 1845 
n. 343 (ed. Hohenacker) Kotschy — Herb. Boiss. DC., Petersbg. etc.; ibidem, 
1885, Stapf — Univ. Wien; Kuh Saebs Buschom, Stapf — Univ. Wien; Kamser, 
1863, Bélanger n. 636 — Paris; Ipchee, Kurzar, Griffith — Herb. Boiss.; pr. 
Schahrud, 1858, Herb. Bunge n. 35 — Paris, Petersbg. 


!) In der Identifikation des L. ferganense Korsh. mit L. lacerum. elatum Regel bin ich dem 
Vorgange Fedtschenkos (Fl. Thian-Chan occ. I. [1904] p. 178) gefolgt. 

?) Sollte sich nach Boissier Fl. Or. l.c. durch deutlichen Griffel von dem echten L. persicum 
Boiss. unterscheiden; dieser Unterschied existiert jedoch an dem von Boissier zitierten Exsikkatum Kotschy 
n. 343. nicht. 

3) Ist nach den authentischen Exemplaren im Herb. Boiss. von dessen L. persicum kaum ver- 
schieden durch etwas làngeren Griffel. 


I, 169] 169 


Affghanistan: leg. Griffith n. 1399/2 — Herb. Boiss., Petersbg. 
Chiwa, leg. Korolkow & Krause — Herb. Barb.-Boiss. 

f. canescens Thell. — In m. Santurun-Kuh (Pers. med. occ.), 1903, Th. Strauss 
n. 158 — Herb. Bornm. 

Var. à. karataviense (Regel & Schmalh.) Thell.; L. karataviense Regel! & Schmalh. 
Descr. pl. nov. fasc. V. n. 45 in Act. h. Petrop. V. 1. (1877) p. 242; Fedtschenko Fl. 
Thian-Chan. occid. I. (1904) p. 176, Consp. fl. Turkest. VI. Crucif. in Beih. Bot. Centralbl. 
XIX. Abt. II. 2. (1906) p. 330; ? L. cramboideum C. Koch! ined. in herb. Berol. (Turkest.)'). 
Turkestan: in m. Karatau, Balakschi-ata, A. Regel. 

Var. e. Turezaninowii (Lipsky) Thell.; £L. Turezaninowi Lipsky in Denkschr. 
d. Kiewer Natf. Ges. XII. (1894) p. 41217); L. ceratophyllum Lipsky herb. ex ipso auctore 
l. e. p. 415. — Tauria. 
Krim: bei der Stadt Theodosia an 2 Orten, W. Taliew — Herb. Degen. 

Var. & Meyeri (Claus) Thell.; L. Meyeri Claus!?) Lokalfl. d. Wolgag. in Beitr. 
z. Kenntn. d. Russ. Reich. VIII. (1851) p. 286; L. graminifolium Pallas Reise III. (1776) 


p. 654. non ZL., sec. Claus l. c. — Ross. austr. 
Wolga infer.: Kamischin, Gremiatschensky — Herb. Univ. Wien; Saratow, 1852, 
Claus — Petersbg. 


Prov. Don: Distr. Medwjediza, pr. Kletskaja, 1900, Karassew — Herb. Bornm., Degen. 


Ssp. III. coronopifolium ( Fisch.) Thell.; 

L. coronopifolium |Pallas ex] Fisch.! Cat. hort. Gorenk. 1809 p. 79; DC. Syst. II. (1821) 
p. 532, Prodr. I. (1824) p. 204; Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) p. 203; Trautv. Enum. pl. 
Songor. in Bull. Soc. nat. Mosc. XXXIII. 1. (1860) p. 126 (excl. var. lacero); Boiss. Fl. 
Orient. I. (1867) p. 360 (excl. var. 8 Aucheriano); Nasturtium coronopifolium ©. Kuntze 
Revis. I. (1891) p. 937; L. laciniatum Willd. herb. ex Stev. in DC. Prodr. I. (1824) p. 204; 
L. diffusum Fischer! ined. in herb. (Petrop.). 

Area geogr.: Ross. austr.-or., desert. Aralens., Songar. 

Var. a. typicum Thell.; L. coronopifolium var. genuinum & var. songaricum forma 
4. pinnatifida Trautv. Enum. pl. Songar. in Bull. Soc. nat. Mosc. XXXIII. (1860) I. p. 126; 


L. eremophilum "Trautv.! l. c. p. 128 — non Schrenk ! 
SO.-Russland: Sarepta, 1819, Fischer — Herb. DC. Prodr.; ibidem, 1881 n. 107, 1887, 
Becker — herb. mult.; ad lacum Inderiensem, 1819, Fischer — Herb. DC. 


Prodr.; Astrachan; Ural, Lehmann — Herb. Boiss. ; Uralsk, Burmeister — Paris. 


!) Ein blattloses Fruchtexemplar, die Var. daher nicht sicher bestimmbar. 

?) L. Turezaninowi fehlt im Index Kewensis. 

3) Wäre nach Trautvetter Enum. pl. Songar. in Bull. Soc. nat. Mose. XXXIII. 1. (1860) p. 128 
— L. eremophilum Schrenk, ist jedoch nach den Originalexemplaren sowohl von dieser Art als auch von 
L. eremophilum Trautv.! l. e. (non Schrenk!) durchaus verschieden. 


A. Thellung, Lepidium. 99 


170 [1, 170 


Aralsee, Lehmann — Herb. Boiss. 
Dsungarei, Schrenk — Herb. Berlin, Boiss. 


Var. B. soongoricum (Schrenk) Trautv. Enum. pl. Songar. in Bull. Soc. nat. 
Mose. XXXIII. 1. (1860) p. 126 (incl. forma 1. typica, 2. orbiculata et 3. puberula, excl. 
forma 4. pinnatifida quae ad meam var. typicum spectat); L. soongoricum Schrenk Enum. 
pl. nov. (1841) p. 98: Walp. Rep. I. (1842) p. 176; Ledeb. Fl. Ross. I. (1842) p. 765. 
Dsungarei: ad fl. Ters-Akkan, 1842, C. A. Meyer — Herb. Boiss.; Flussufer der 
Nura und Steppen um Aktau, 1843, leg.? n. 351 — Herb. Petersbg.; loc. divers., 
Schrenk — Herb. Berlin, Boiss., Breslau etc. 


27a. L. afghamum Boiss. 


Fl. Orient. I. (1867) p. 358; Nasturtium afghanicum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937 
— Non vidi.) 

„Perenne, glabrum, collo fibroso, caule elato superne subdichotome et subdivari- 
catim corymboso, foliis crassis rigidis lineari-lanceolatis integerrimis acutis in petiolum 
sensim attenuatis, racemis sub anthesi capitatis fructiferis subelongatis, siliculis pedicello 
stricto subbrevioribus glabris ovatis basi rotundatis stylo brevi. 

Affghanistan: hab. ad Keratkuh inter Herat et Tebes ubi specimen unicum legit cl. 

Bunge. 

Bipedale, folia cum petiolo 3—4 pollices longa, 2—4 lineas lata, silicula cum stylo 
3 lineas longa. A praecedentibus [L. erassifolium W. & K., pumilum Boiss., caespitosum 
Desv. ete.| silicula non reticulata, a L. lacero et persico quibus magis affine silicula triplo 
majori [sie] statim distinguendum* Boiss. l. c. 

An subspecies L. Iyrati L. (sens. ampl.) ? 


28. L. Amoracia Fisch. & Mey.! 


Ind. sem. hort. Petrop. IX. (1842) p. 77 (an 87?); Walp. Rep. II. (1843) p. 762; Oliver 
Fl. trop. Afr. I. (1868) p. 69; Engler Hochgeb. fl. trop. Afr. (1892) p. 223; Schwein- 
furth Samml. arab.-aethiop. Pfl. in Bull. Herb. Boiss. IV. (1896) App. Il. p. 181 n. 485; 
Durand & Schinz Consp. fl. Afr. I. 2. (1898) p. 135; emend. Thell. in Vierteljahres- 
schrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 175; Nasturtium Armoracia O. Kuntze 
Revis. 1. (1891) p. 937. 

Perenne. Zadix crassa, multiceps, apice rudimentis vaginantibus foliorum veterum 
vestita. Caules complures, ascendentes vel erecti, fere cylindrici (leviter anguloso-striati), 
inferne subglaberrimi, nitidi, superne, saltem in inflorescentia, pilis brevibus crassis ob- 
tusiuseulis eylindrieis vel apice saepe leviter incrassatis patentibus vel + retrorsum cur- 
vatis leviter pubescentes usque farinulosi, foliati, ramosi ramis erecto-patentibus in racemos 


!) Im Herbarium Boissiers findet sich von dieser Art kein Beleg. 


i711] i7i 


abeuntibus. Folia erassiuscula, membranaceo-subcoriacea, plerumque, saltem ad margines 
basin versus, pilis brevibus eis caulis similibus pubescentia; basilaria oblonga, acuta, pinna- 
tim incisa lobis acutis saepe extrorsum curvatis, aut saltem serrata; caulina media elliptico- 
lanceolata vel lanceolata vel oblongo-oblanceolata, acuta, serrata, rarius serrato-incisa, basi 
attenuata; superiora lanceolata, serrata (raro integerrima), sessilia. Flores: sepala ovata, 
albo-marginata, saepe purpurascentia; petala calyce vix longiora, unguiculata, lamina 
late obovata in unguem brevem attenuata; stamina 2 (—4) mediana (lateralia nulla), raro 
(in ssp. intermedio) 2 --4, filamentis quam anthera 4-plo longioribus, basi leviter dila- 
tatis; glandulae 4 (—6) brevissimae, latitudine vix longiores, calycis ca. 's—'/io longi- 
tudine adaequantes. Zéacem? fructiferi modice elongati, laxiusculi, axi saepius pubescente 
leviter anguloso-sulcato, pedicellis aut tenuibus fere rectis erecto- patentibus (45°), 
aut crassioribus et arcuato-patentibus, siliculae subaequilongis. Silicula modice compressa, 
aut late ovato-orbiculata fere obtusa, aut ovata apice acuta, semper leviter emarginata 
et stylo exserto apiculata; valvulae carinatae, subapterae, maturae leviter reticulatae; 
septum rhombico-ellipticum stylo conspicuo apiculatum; stigma disciforme, stylo fere 
duplo latius. Semina ovoidea, modice compressa, fere laevia, immarginata, lutea vel luteo- 
fusca; embryo notorrhizus !). 


10-—50 em hoch (vergl. die Var.). Grundblätter (mit Stiel) bis 5 cm lang, bis 8 mm 
breit. Grössere Stengelblätter 2—3 cm lang, 3—5 mm breit, oberste kleiner. Kelch 
1—1'/amm lang. Frucht 2!/2—5 mm lang, 2'/ı mm breit. Same 1!/4 mm lang, ?/; mm breit. 


Area geogr.: Abessinia, Arabia felix. 


Clavis subspecierum et varietatum. 


]. Silieula late ovato-orbiculata, obtusiuscula. Pedicelli graciles, fere recti, erecto- 
patentes, inferiores quam silicula paulo longiores. Planta 30—50 cm alta. Foliorum 
eaulinorum majora oblongo-oblanceolata, serrata. 


Ssp. I. abyssinieum (Hochst.) Thell. 


1*. Silicula ovata, acuta. Pedicelli silieulae aequilongi vel ea paulo breviores. 
Ssp. II. intermedium (A. Rich.) Thell. 


2. Planta elata (30—50 em). Foliorum caulinorum majora lanceolata, acute serrata. 
Pedicellis graciles, fere recti, erecto-patentes. Var. «. typieum Thell. 


2*. Planta pumila (10 — 15 em). Folia caulina lanceolata, serrata vel (saepius) pin- 
natim incisa, raro subintegerrima. Pedicelli fructiferi crassiores, e basi erecto- 
patente arcuato-patentes vel subrecurvati. Silicula 3 mm longa (paulo major quam 
in formis praecedentibus). Var. p. alpigenum (A. Rich.) Thell. 


!) Oliver schreibt l. c. dem £L. Armoracia irrig einen pleurorrhizen Embryo („radicale ac- 
cumbent*) zu. 


172 [I, 172 


Ssp. I. abyssinicum. (Hochst.) Thell. 


in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 176; L. abyssinieum Hochst. ! 
in Pl. Sehimp. Abyss. sect. II. n. 741 (exsicc.), descr. ap. A. Rich. Tent. fl. Abyss. I. 
(1847) p. 21; L. Armoracia Fisch. & Mey.! l. c. sens. strict. 


Abessinien: in m. Kutbi (vel Kubbi) (Abess. sept.) pr. Adua, 1838, Schimper sect. 
IL n. 741 — Herb. Boiss., DC., Deless., Döll, Paris, Petersbg., Hofmus. Wien; 
aus den Samen dieser Pflanze kultivierte Exemplare (ex hort. Carlsruh.) im Herb. 
Doll, Schweinf., Univ. Wien, Univ. Zürich; ,Abyssinia^, Dillon — Herb. Montp.; 
ferner kultivierte Exemplare des L. Armoracia Fisch. & Mey. im Herb. Petersburg. 

Arabien: Yemen: Menacha, Quelle am Hospital, 2200 m, 1889, Sch weinfurth n. 1392 
ex p. (eum ssp. intermedio var. alpigeno et L. Schweinfurthii) — Herb. Schweinf. 


Ssp. II. intermedium (A. Rich.) Thell. 


in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 176; L. intermedium A. Rich. 
Tent. Fl. Abyss. I. (1847) p. 21 — sens. ampl.; L. ruderale Oliver Fl. trop. Afr. I. (1868) 
p. 69 ex p. (cum ZL. divaricato ssp. linoideo); item et Engler Hochgeb. fl. trop. Afr. 
(1892) p. 233 et Durand & Schinz Consp. fl. Afr. I. 2. (1898) p. 137 (quoad pl. Abyss.). 


Var. e. typieum Thell. in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. 
(1906) p. 176; L. intermedium A. Rich. l. c. sens. strict. 
Abessinien: Colonia Eritrea: Environs de Saganeiti, 2200 m, 1892, Schweinfurth 
& Riva n. 1729 — Herb. Barb.-Boiss., Petersbg., Schweinf., Univ. Zürich. — 
A. Richard selbst gibt für seine Art an: Prov. Tehelicote, Ant. Petit. 


Var. B. alpigemum (A. Rich.) Thell. in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. 
Gesellsch. LI. (1906) p. 177; L. alpigenum A. Rich.! Tent. fl. Abyss. I. (1847) p. 22; 
L. ruderale var. alpigenum Oliver Fl. trop. Afr. I. (1868) p. 69; Durand & Schinz Consp. 
fl. Afr. I. 2. (1898) p. 137; 2? L. alpinum Forsk. Fl. Arab. Felicis in Fl. Aegypt.-Arab. 
(1775) p. CXVI — non L.; L. ruderale Deflers! Voy. Yemen (1889) III. Bot. p. 109 
— non £I. 


Abessinien: Massoua à Adowa, Quartin-Dillon (Original des L. alpigenum) — Herb. 
Paris; Route de Cabetta à Cohaito, 1860, Russel n. 131 — Herb. Paris; Colonia 
Eritrea: environs de Saganeiti, 2200 m, 1892, Schweinfurth & Riva n. 792/3 — 
Herb. Boiss., Petersbg., Schweinf., Univ. Zürich; Halai (Col. Eritr.), 2600 m, 1894, 
Schweinfurth n. 217 — Herb. Berlin, Schweinf, Univ. Zürich; Asmara (Col. 
Eritr.), 2400 m, 1891, Penzig — Herb. Schweinf. 

Jemen: Menakha, Wadi Mazeb, 2100 m, 1887, Deflers n. 386 — Herb. Barbey- 
Boissier, Paris; Menacha, Quelle am Hospital, 2200 m, 1889, Schweinfurth 
n. 1392 ex p. (cum ssp. abyssinico et L. Schweinfurthii) — Herb. Schweinf. 


I, 173] 103 


29. L. graminifolium L. 
Syst. nat. ed. 10. II. (1759) p. 1127, Spec. plant. ed. 2. II. (1763) p. 900; Vill. Hist. pl. 
Dauph. III. (1789) p. 286; Willd. Spec. plant. III. (adi p. 138 (excl. syn. Rothii et 
natato: ,silic..... emarginatae W.*); Koch Synops. ERU p. 72; Ledeb. Fl. Ross. I. 
(1842) p. 208; Gren. & Godr. Fl. Franc. I. (1848) p. 152; Boiss. Fl. Orient. I. (1867) 
p.961; Nyman Consp. fl. Europ. I. (1878) p. 64; Willk, & Lge. Prodr. fl. Hisp. III. 
(1880) p. 785; Cosson Comp. fl. Atlant. II. (1883— 7) p. 267; Battand. & Trabut Fl. 
Alger. (1888—90) p. 44; Beck Fl. Nied.-Oesterr. (1892) p. 494; Rouy & Foucaud FI. 
Franc. Il. (1895) p. 86; Post Fl. Syr. Palest. Sin. [1896] p. 90; Durand & Schinz Consp. 
fl. Afr. I. 2. (1898) p. 136 (excl. loc. Abyss.); T’hlaspi graminifolium Poir. Dict. encycl. 
VII. (1806) p. 546 n. 27 (excl. notato: ,siliques ..... echancrees à leur sommet*)!); 
Iberis graminifolia Roth Man. bot. II. 2. (1830) p. 900; Lepidiberis graminifolia Fourr. 
Cat. pl. spont. Rhöne in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. (1868) p. 338; Nasturtium 
graminifolium Gillet & Magne Nouv. Fl. franc. ed. 3. (1873) p. 48; O. Kuntze Revis. 1. 
(1891) p. 937; L. Iberis |L. Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 645 quoad syn. Bauhini?) et 
loc. plurim., non ex descr., nec L. herb.!| Mill. Gard. Dict. ed. 8. (1768) n. 4 (excl. syn. 
Tournef. Inst. 216): Reichard Fl. Maeno-Francof. (1772 —8) p. 442; Poll. Palat. II. (1777) 
p. 209 n. 607!; All. Fl. Pedem. I. (1785) p. 252; Ucria Hort. PundruR (1789) p. 270; 
Hoffm. Fl. Germ. (1791) p. 226; Roth Tent. fl. Germ. II. 2. (1793) p. 90; Savi Fl. Pis. II. 
(1798) p. 88; Sut. Fl. Helv. II. (1802) p. 48; Cav. Prael. ([1802] 1827) n. 927; DC. Fl. 
franc. ed. 3. IV. (1805) p. 705; DC. & Lam. Syn. fl. Gall. (1806) p. 380; Lois. Fl. Gall. 
(1806) p. 394, ed. 2. II. (1828) p. 59; Stokes Bot. mat. med. lil. (1812) p. 426; Bertol. 
Amon. Ital. (1819) p. 163; DC. Syst. II. (1821) p. 550, Prodr. I. (1824) p. 207; Duby 
Bot. Gall. I. (1828) p. 49; Lej. & Court. Comp. fl. Belg. II. (1831) p. 314; Hagenb. Fl. 
Basil. II. (1834) p. i Mutel Fl. franc. I. (1834) p. 97; Nyman Syll. fl. Eur. (1854—5) 
n. 527, Consp. fl. Eur. I. (1878) p. 64; Caruel in Parlat. Fl. Ital. IX. (ca. 1893) p. 662 
— non L./; Nastur id Iberis Gaertn. Mey. & Scherb. Fl. Wett. II. (1800) p. 432 (saltem 
ex loc.); L. iberis seu graminifolium Forsk. Florula Estaciensis p. VIII. in Fl. Aegypt.-Arab. 
(1775); L. Iberis var. graminifolium Paoletti in Fiori & Paoletti?) Fl. anal. d'Ital. I. 2 
(1898) p. 467; L. gramineum Lam. Fl. franc. Il. (1778) p. 469!; L. diandrum*) Medik. 


!) Später (Suppl. III. [1813] p, 133) will Poiret L. graminifolium unter die Gattung Iberis ge- 
stellt wissen, infolge der Einsicht eines unrichtig benannten Exemplars (mit unregelmüssiger Krone und 
ausgerandeter Frucht) im Herb. Desf. 

2) Iberis se folio C. B. pin. 97 ist nach der Reproduktion bei Morison Plant. hist. univ. 
Oxon. II. (1680) sect. 3. t. 21 f. 1! — L. graminifolium L. 

3) Der Typus ids L. Iberis dieser Autoren ist imaginär, nämlich aus Merkmalen des L. gramini- 
folium. (ausdauernde Wurzel) und des LL. virginicum L. (rundliche, ausgerandete Frucht) zusammen- 
geschweisst. 

*) Ebenfalls imaginäre Art! Die Beschreibung der Frucht bezieht sich auf L. graminifolium L., 
das in dem Speziesnamen zum Ausdruck kommende oligomere Andr®ceum dagegen auf L. virginicum 
L. — dies alles infolge der Zweideutigkeit des Linné'schen Z. Iberis! 


174 (1,174 


Pfl. gatt. (1792) p. 84 sec. Usteri in Neue Annalen I. (1794) p. 45 (quoad descr. sili- 
culae, non ex nomine quod ad L. vörginieum L. spectat), item et Nasturtium diandrum 
Mönch Meth. (1794) p. 270!; ? L. arcuatum DC.') in Mém. soc. hist. nat. Paris de l'an 
VI. (1799) p. 145; Dict. encycl. V. (1804) p. 47 — ex DO. Syst. II. (1821) p. 552 
(cum?); L. miscellaneorum Schult. Obs. bot. (1809) p. 122 n. 940; L. exiguiflorum |Clairv. | 
Man. herb. (1811) p. 214 n. 507 ex p. quoad descr. ,fll. lyrées, serrates* et loc. ,Léman* ; 
cum Z. ruderali L.); L. intermirtum Ten. ad. Fl. Neap. syll. app. V. (1842) p. 18; 
Walp. Rep. II. (1843) p. 762 —- teste Caruel in Parlat. Fl. Ital. IX. (ca. 1890) p. 662; 
L. polycladum, mixtum, virgatum et Sibthorpianum?) Jord. Diagn. (1864) p. 332—4; 
Lepidiberis polyelada Fourr. Cat. pl. spont. Rhóne in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. 
(1868) p. 338; L. graminifolium var. e. polycladum, 8. mixtum et y. virgatum Rouy & 
Foue. Fl. Franc. II. (1895) p. 86; L. iberifolium St. Lag. in Ann. Soc. Bot. Lyon. VII. 
(1880) p. 129; L. ruderale Ten. Syll. fl. Neap. (1831) p. 313 ex Caruel in Parlat. Fl. 
Ital. IX. (ca. 1890) p. 662 — non L.; L. polycephalum Gandoger! ined. in herb. (Alger.). 


Icones: Cav. Ic. II. (1793). t. 151 f. 2!*); Lam. Encycl. Ill. II. 2. (1794) t. 556 
f. 1; Schkuhr Handb. ed. 2. (1808) t. 180 (fruct.)!; Sibth. & Sm. Fl. Graec. VII. (1830) 
t. 618; Sturm Deutschl. Flora XVI. (1837), 68!, ed. 2. VI. (1902) t. 22! (sub Crucifera 
graminifolia Krause); Dietr. Fl. bor. (1833 — 44) VII. t. 454; Reichenb. Ic. fl. Germ. Helv. 
II. (1837-8) t. X. f. 4218; Fiori & Paoletti Ic. fl. Ital. I. (1895-9) p. 170 n. 1483!; Coste 
Fl. deser. ill. Franc. I. (1901) p. 139! 


Perenne. Zadix valida, crassa, perpendicularis, superne ramosa ramis brevibus 
erectis et inde multiceps, collo rudimentis foliorum delapsorum vestita. Cawles e radicis 
capitibus solitarii, elati, plerumque erecti, fere cylindrici (leviter anguloso -striati), 
pilis brevissimis cylindricis obtusis patentibus -- pubescentes vel subglabri, foliosi 
(folia caulina saepe fasciculata), plerumque recti et rigidi, ramosi ramis suberectis 


') Die Beschreibung der Grundblätter im Diet. eneyel. l. c. passt sehr wenig auf L. graminifolium 
(„les feuilles inférieures sont pinnées et les pinnules sont elles-mémes pinnatifides; elles ressemblent assez 
à celles du lepidium ruderale*), wohl aber die der Blüten und Früchte. Im Herb. Jussieu, wo de 
Candolle die Pflanze zur Zeit der ersten Beschreibung gesehen hatte, existiert sie heute nicht mehr; 
offenbar hatte er sie auch für die Abfassung des ,Systema* nicht mehr zur Hand, da er ihre Identität 
mit L. graminifoliwm als fraglich bezeichnet. Es scheint mir nicht unmóglich, dass die beschriebenen 
Basalblütter zu einem anderen Exemplar gehörten als die Blüten und Früchte, und dass L. arcuatum DC. 
somit ein Mixtum-Compositum aus L. graminifolium L. und L. ruderale L. darstellt, ähnlich wie schon 
früher J. J. Scheuchzer und später De Clairville (vgl. S. 125, Anm., Schluss) diese 2 Arten in ihren 
Beschreibungen vermengt haben. 

?) L. Sibthorpianum Jord. fehlt im Index Kewensis. 

3) Diese Abbildung wird von Desvaux in Journ. Bot. III. (1814) p. 164 not. 38!, ebenso von 
de Candolle in Syst. II. (1821) p. 550, Prodr. I. (1824) p. 207 auf L. suffruticosum L. bezogen. In 
Wirklichkeit ist die abgebildete Pflanze ein (allerdings auffallend niedriges) echtes L. graminifolium L., 
an dem von Suffrutieosität nichts zu bemerken ist; vielmehr sind die Stengel bis zum Grunde beblättert 
dargestellt. 


I, 175] 175 


usque subdivaricatis iterum ramosis, ramulis racemos terminales et axillares gerenti- 
bus. Folia satis tenera (non vel vix coriacea), interdum glaucescentia; basilaria pilis 
satis gracilibus acutis plerumque falciformi-curvatis saepe satis dense obsita, longe 
petiolata (petiolo insertione leviter dilatato et membranaceo), lanceolato -spathulata, 
crenato-dentata vel basi + pinnatim incisa et inde sublyrata, lobis satis latis obtu- 
siusculis saepe extrorsum curvatis; caulina media lineari-lanceolata vel paulo spa- 
thulata, leviter dentata vel integerrima; superiora plerumque linearia obtusiuscula 
integerrima, margina basin versus saepissime minute ciliata. Flores satis conspicui; 
sepala ovata vel late ovata, margine apicem versus satis anguste (cum maximum ad !/s 
longitudinis sepali) albo-marginata; petala alba calyce 1!/»-plo longiora indistincte ungui- 
culata, lamina obovato-spathulata in unguem brevem sensim attenuata, apice interdum 
truncata; stamina 24-4 (raro 2 sec. Rouy), filamentis quam anthera 3—4-plo longiori- 
bus; glandulae 6 (raro 4) brevissimae sed distinctae oblongae, calycis '/io — !/i» longi- 
tudine attingentes. Racemi fructiferi elongati, saepe fere virgati, apice attenuati, axi 
anguloso-suleato pilis brevissimis cylindricis patentibus pubescente vel glabrescente, pedi- 
cellis haud gracilibus leviter anguloso-striatis saepe pilis pedicelli diametro multo bre- 
vioribus pubescentibus, erecto-patentibus, siliculae subaequilongis vel inferioribus paulo 
longioribus. Silicula ovata, rarius fere elliptica, modice compressa, basi rotundato- 
obtusiuscula, apice fere semper acuta, fere integra, stylo plerumque brevissimo sed di- 
stincte exserto apiculata; valvulae carinatae, apice subexalatae, maturae fere laeves; 
septum elliptieo-lanceolatum (1:2'/»-3) acutum stylo plerumque brevissimo apiculatum. 
Semina anguste ovoidea, modice compressa, fere laevia, immarginata, fulvo-fusca; embryo 
notorrhizus. 


Meist 40 — 70 cm, seltener (var. suffruticosum) nur 20—930 em oder bis 1 m und 
mehr hoch. Grundblätter mit Stiel oft bis 10 cm lang und 5 — 8 mm breit; Stengel- 
blätter meist 2 cm lang und 1—2 mm breit. Kelch ca. 1 mm lang. Frucht 2!/;—4 mm 
lang, 11/—3 mm breit. Same + 1!'/»mm lang, ?/—1 mm breit. 


Area geogr.: Reg. mediterr. (Atlas Alger. Eur. austr., As. min., Syr.) Eur. 
occ. et austr.-or., rarum in Eur. centr. 


Ich sah Exemplare aus: 


Algerien, Portugal, Spanien, Balearen, Frankreich, Südwestdeutschland und Südwest- 
schweiz als mediterrane Einstrahlung, Korsika, Sardinien, Italien, Sizilien, Südtirol, 
Istrien, Krain, Plattensee (Ungarn), Kroatien, Dalmatien, Serbien, Bulgarien, Türkei 
(Albanien, Rumelien), Griechenland (auch Morea und Inseln) Krim; Kleinasien (Brussa 
| Bithynien], Troas), Syrien (Marasch). — In Belgien ist die Pflanze nach Durand Prodr. 
fl. Belg. fasce. X. (1899) p. 332 vielleicht nur eingeschleppt. Angaben aus Abessinien 


(Durand & Schinz l. e.) beruhen wohl auf Verwechslung mit £L. Armoracia Fisch. & 
Mey. ssp. intermedium. 


176 [I, 176 


Die Pflanze ist einigermassen veränderlich im Habitus, der Verzweigung ete., doch scheint es mir 
ungerechtfertigt oder sogar unmöglich, bestimmte Typen aufzustellen; ich kann daher in den Jordan'schen 
„Spezies“ L. polycladum, mixtum, virgatum und Sibthorpianum nicht einmal gute Varietäten erblicken. 
Erwähnenswert erscheinen mir nur folgende Abänderungen: 

Variat: 

Var. B. sufruticosum (L.) Thell.; L. suffruticosum L.') Mant. I. (1767) p. 91; 
DC. Syst. II. (1821) p. 550, Prodr. I. (1824) p. 207 (excl. syn. L. graminifolium Cav.); 
Nymau Consp. fl. Eur. I. (1878) p. 64; Willk. & Lge. Prodr. fl. Hisp. III. (1880) p. 786; 
Cardiolepis suffruticosa Wallr. ex Steud. Nom. ed. 2. II. (1841) p. 48; Nasturtium suffruti- 
cosum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. lanceolatum Presl?) Fl. Sic. I. (1826) p. 82; 
Walp. Rep. I. (1842) p. 178. — Radieis rami saepe supra terram prodeuntes, lignosi; 
caules pumiliores, basi lignescentes, propter ramos inferiores abbreviatos et ad fasciculos 
foliorum steriles reductos subsimplices (saltem inferne); calyx plerumque purpurascens; 
petala paulo latiora. — Hispan. Balear. — Angenäherte Formen auch in Korsika, 
Sizilien (LL. lanceolatum Presl) ete. 

Var. y. iberideum (Rouy) Thell.; L. graminifolium forma L. iberideum Rouy 
in Rouy & Foue. Fl. Franc. II. (1895) p. 36: L. Iberis var. iberideum Paoletti in Fiori 
& Paoletti Fl. anal. d'Ital. I. 2. (1898) p. 467. — Stamina 2. — Corsica: Bonifacio, 
Kralik sec. Rouy l. c. (non vidi). 


Var. à. substylatum Thell. — Stylus longior, ca. '/ı longitudinis siliculae 
adaequans. — Sardinia (leg. Moris — Herb. Paris). 


Var. e. glaucescens Gillot in Bull. Soc. Bot. Frane. XXIV. (1877) p. XLIII ; 
Rouy & Fouc. Fl. Franc. II. (1895) p. 86. — Planta + glauca. — Ad ex. Corsica. 


30. L. Schweinfurthii?) Thell. 


in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 178; L. Armoracia Schwein- 
furth! Samml. arab.-aethiop. Pfl. in Bull. Herb. Boiss. IV. (1896) App. II. p. 483 ex p. 
(quoad loc. arab.) — non isch. & Mey.! 

Perenne. Cawliwm partes basilares subterraneae, repentes, fasciculos foliorum et 
ramos floriferos emittentes; rami humiles, leviter striati, pilis brevibus obtusis crassius- 
culis retrorsum curvatis leviter pubescentes, foliati, parce ramulosi, ramis et ramulis in 
racemos abeuntibus. Folia tenuia (non coriacea); basilaria longe petiolata, oblanceolata, 
indivisa et tantum apice serrata, aut laminae basi versus lobulis 2 angustis extrorsum 


!) Spach (Hist. vég. Phan. VI. (1838) p. 550 not.) identifiziert L. suffruticosum direkt mit L. gra- 


minifolium. 
*) Wird von Bertoloni Fl. Ital. VI. (1844) p. 582 zu L. graminifolium L. gezogen, während 
Sprengel (Syst. cur. post. [1827] p. 240) — meines Erachtens mit Recht — auf die Angabe ,caule .... 


basi suffrutescente" Gewicht legt und daher Z. lanceolatum Presl — L. suffruticosum L. setzt. 
3) Nach dem berühmten Afrika-Forscher, dem Entdecker dieser Spezies. 


1,179 157 


curvatis quasi hastulata, glabra, petiolo basi subdilatato, margine et ad nervum medianum 
pilis brevissimis minutissime pubescente; caulina linearia, obtusiuscula, basi angustata, 
integerrima, ad margines basin versus pilis brevibus curvatis minutissime ciliata. Flores: 
sepala ovata, albo- marginata, caduca; petala calyce perpaulo longiora, oblonga, basi 
non contracta (marginibus basi convexis); stamina 2 + 2 (semper?); glandulae 4 bre- 
vissimae sed distinctae, latitudine vix longiores, calycis ca. '/s longitudine aequantes. 
Racemi fructiferi elongati, laxi, axi sulcato pilis brevibus obtusis crassiusculis retrorsum 
curvatis pubescente, pedicellis gracilibus erecto-patentibus (+ 45°) silieula sublongioribus. 
Silieula parva, ovata, acuta, apice fere integra, stylo exserto apiculata; valvulae carinatae, 
subapterae; septum anguste oblanceolatum (1:4—5), stylo apieulatum. Semina anguste 
ovoidea (1:2), leviter compressa, fere laevia, immarginata, fusca; embryo notorrhizus. 


Blütentragende Aste ca. 10 cm lang. Grundblätter (mit Stiel) bis 6 cm lang, bis 
4 mm breit. Stengelblätter 2 cm lang, 1!/» mm breit. Kelch etwas unter 1 mm, Krone 
] mm lang. Frucht 2 mm lang, 1!/s mm breit. Same 1 mm lang, '/z mm breit. 

Steht dem L. graminifolium L. und dem L. Armoracia Fisch. & Mey. nahe und ist vielleicht 
von einem derselben nicht spezifisch verschieden (die Form und Konsistenz der Laubblätter weist auf 
L. graminifolium, die Kürze der Petalen und die Oligomerie des Andreceums eher auf L. Armoracia). 
Bemerkenswert ist, dass an dem einzigen bekannten Fundort des L. Schweinfurthii auch L. Armoracia 
ssp. intermedium (A. Rich.) var. alpigenum (A. Rich.) und ssp. abyssinieum (Hochst.) vorkommen. 


Area geogr.: Arabia felix. 
Jemen: Menacha, Quelle am Hospital, 2200 m, Sehweinfurth n. 1392 ex p. (cum L. Ar- 


moracia ssp. abyssinico et ssp. intermedio var. alpigeno) — Herb. Barb.-Boiss., 
Schweinf. 


31. L. pinnatum Thunbg. ! 
Prodr. pl. Capens. I. (1800) p. 107, Fl. Capens. (ed. Schultes 1823) p. 491; DC. Syst. II. 
(1821) p. 553, Prodr. I. (1824) p. 208; Thellung in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. 
Gesellsch. LI. (1906) p. 188. — non Sonder in Harv. & Sond. Fl. Capens. I. (1859—60) 
p. 30, nec Durand & Schinz Consp. Fl. Afr. I. 2. (1898) p. 137, quod — L. divaricatum 
Soland. ssp. eu-divaricatum Thell. 

Der Identifikation von L. pinnatum Thunbg. (S& Lepidiastrum !) mit L. divaricatum Soland. 
(88 Dileptium!) durch Sonder l. c. kann ich nach Prüfung der Originalexemplare unmöglich beistimmen. 
Rätselhaft bleibt mir auch, wie Sonder dazu kam, für seine Sammelart (die Beschreibung bezieht sich zwar 
fast ausschliesslich auf 2. divaricatum) den (jüngeren!) Thunbergschen Namen (1800) zu verwenden und 
den viel àlteren Solanderschen (1789) zum Synonym zu degradieren; der Index Kewensis zieht daher 
mit Recht den Namen L. divaricatum Soland. vor. 

Perenne. Partes basilares ignotae. Caulis fructieulosus videtur, cylindricus, leviter 
striatus, ut rami et folia glaberrimus vel pilis brevissimis obtusiusculis rectis vel leviter 
eurvatis remotissime pubescens, foliatus, ramosus ramis et ramulis in racemos abeunti- 
bus. Folia tenera (non coriacea); caulina saepe fasciculata, pinnatipartita aut pinnatifida 


A. Thellung, Lepidium. 93 


178 [1, 178 


(confer var.). Flores minimi, inconspicui; sepala ovata, albo-marginata, caduca; petala 
calyce ca. duplo breviora, oblonga; stamina 2 (—4) mediana; glandulae 4 (—6) oblongae, 
!/4 calycis longitudine aequantes. Racemi fructiferi modice elongati, satis densi, axi sul- 
cato glaberrimo vel minutissime pubescente, pedicellis e basi suberecta plerumque hori- 
zontaliter arcuatis, silieulae aequilongis. Silicula ovata, basi rotundato-obtusa, apice 
attenuata obtusiuscula, brevissime sed distincte emarginata, stylo breviter exserto; 
valvulae carinatae subexalatae; septum oblanceolatum, basi contractum (subpanduriforme), 
1:3!/—4. Semina anguste ovoidea, compressa, fere laevia, immarginata, rufo-fusca; 
embryo notorrhizus. 

20—30 em hoch. Stengelblütter meist 2 cm lang, im Umriss '/s cm breit. Kelch 
!—3/, mm lang. Frucht meist 2!/» mm lang, 1?// mm breit. Same 1'/ mm lang, 
®/ mm breit. 

Area geogr.: Afr. austr. 

Variat: 

Var. «. typicuwm Thell. in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. 
(1906) p. 184; L. pinnatum Thunbg.! herb. — Folia caulina pinnatipartita lobis distan- 
tibus oblongis obtusiusculis apiculatis integerrimis vel paucidentatis, rhachi inter eos 
angusta et distincta. 

Kapland: In collibus pr. urbem Cap, Thunberg herb.; ,C.b.sp.*, 1829, leg.? n. 43 

— Herb. Paris. 

Var. p. pinnato-ineisum Thell. 1. c.; L. capense b. E. Mey.!!) in Herb. Drege 
— non Thunbg.! — Folia caulina basi pinnatifida, apicem versus pinnatim incisa lobis 
late lanceolatis + extrorsum curvatis acutiusculis saepe dentatis, superioribus confluenti- 
bus, rhachi superne dilatata et indistincta. 
Kapland: Terra austr.-occ.: Paarlberg, 1—2000', 1838—9, Drege ( L. capense b. E. Mey.) 

— Herb. Boiss., Breslau, Deless., Montp., Paris, Petersbg., Hofmus. Wien. 


32. L. decumbens Desv. ! 


in Journ. Bot. IIT. (1814) p. 165 et 176; DC. Syst. II. (1821) p. 553, Prodr. I. (1824) p. 208; 
Thellung in Vierteljahresschr. d. zürch. naturf. Ges. LI. (1906) p. 184; L. divaricatwum 
Willd.! herb. n. 11829 et hort. Berol. et hort. veter. nonnull. (et ex Desv. l. c.); Eckl. & 
Zeyh ! Enum. pl. Afr. austr. (1834—7) p. 7 n. 44 ex p. (cum L. africano y. serrato) — 
non Soland. ap. Ait.!; L. fleruosum Eckl. & Zeyh.! Enum. pl. Afr. austr. (1834—7) p. 6 
n.42 — non Thunbg.! 


Eine bisher verkannte Art. Desvaux, der richtig die spezifische Verschiedenheit der Berliner 
Gartenpflanze von dem echten 2. divaricatum Soland. erkannte, wusste über ihre Herkunft nichts Sicheres. 


!) Wird von Sonder l. c. ebenfalls zu derjenigen Art gezogen, die er zwar L. pinnatum Thbg. 
nennt, die aber nach der Beschreibung L. divaricatum Soland. ist. 


I, 179] 179 


Die Etiquette seines Originalexemplars (im Herb. Paris) trägt zwar die Angabe: „ad c. b. spei“, doch be- 
merkt Desvaux im Journ. Bot. l. c.: ,jignore si elle est du cap de Bonne-Espérance*. De Candolle, 
der die Desvauxsche Pflanze nicht gesehen hatte und (Syst. & Prodr. l. c.) daher. nur die Original- 
beschreibung kopiert, setzt bei der Angabe der Heimat ein ?. Von Spach (Hist. vég. Phan. VI. (1838) 
p. 550, not.) und, ihm folgend, von Steudel (Nom. bot. ed. 2. II. (1841) p. 27) wird L. decumbens irrig 
zu L. micranthum Ledeb. (= L. apetalum Willd.) gezogen, mit dem es allerdings einige habituelle Ähn- 


lichkeit aufweist, ebenso vom Index Kewensis zu L. incisum „Roth“, welche Kollektivart — im Sinne 
des Ind. Kew. — u. a. auch Z. apetalum Willd. umfasst. Sonder (Fl. Capens. I. [1859—60]) kannte die 


Art gar nicht; die hierhergehórigen Exsikkaten bestimmte er teils als L.. capense (Eckl. & Zeyh. n. 42), 
teils als L. africanum (Eckl. & Zeyh. n. 44). 

Perenne'). Radix crassa, multiceps, apice rudimentis foliorum vestita. Caules 
complures, + decumbentes, cylindrici (leviter striati), pilis gracilibus + retrorsum cur- 
vatis leviter pubescentes, foliati, ramosissimi ramis subporrectis, ut ramuli in racemos 
desinentibus. Folia subcoriacea; basilaria pinnata vel lyrato-pinnata, pinnulis obovatis 
inciso-crenatis, terminali submajore, rhachi angusta, insertione dilatata; caulina obovato- 
oblonga, obtusa, obtuse grandidentata, basi attenuata et margine pilis setiformibus ciliata. 
Flores inconspicui; sepala late ovata, albo-marginata; petala calycis Y,—?/s longitudine 
adaequantia; stamina 2 (—4) mediana; glandulae 4 (— 6) e basi latiore subito attenuatae, 
elongatae (calycis '/ longitudine attingentes), apice quasi leviter incrassatae. Racemi 
fructiferi elongati, densi (imprimis apice), axi sulcato levissime pubescente, pedicellis 
plerumque arcuato-patentibus vel arcuato-subdeflexis, inferioribus silicula sublongioribus, 
ceteris aequilongis. Silicula late obovato-rhombica (1:1!/4), apice quasi rotundata, vix 
emarginata, stylo distincte exserto; valvulae carinatae subapterae; septum oblanceolatum 
(1:4—5), stylo apieulatum. Semina ovoidea, compressa, fere laevia, immarginata, fusca ; 
embryo notorrhizus. 

Meist 15—20 em hoch. Grundblätter bis 5 cm lang, bis 1'/s cm breit. Stengel- 
blätter 2—5 cm lang, !/—1 cm breit. Kelch fast 1 mm lang. Frucht meist 2°/« mm lang, 
2!/4 mm breit. Griffel ca. !/4 mm vorragend. Same 1'/, mm lang, ?/; mm breit. 

Area geogr.: Afr. austr. 


Standorte: 

Kapland: sine loc., Herb. Desvaux (Paris); in litore ap. Cap Aghullas (Zwellendam) 
et Port Elisabeth (Uitenhage), Ecklon & Zeyher n. 42 (als Z. flexuosum, von 
Sonder als L. capense bestimmt) — Herb. Petersbg.; in campis gramineis ad 
K’neisna (Georg), Ecklon & Zeyher n. 44 (als L. divaricatum, von Sonder als 
L. africanum bestimmt) — Herb. Petersbg.; in littore maris False Bay pone 
Simonstown, 1892, Schlechter n. 661 („L. cf. africamun*) — Herb. Barb.-Boiss., 
Breslau, Petersbg., Schlechter, Hofmus. & Univ. Wien, Univ. Zürich. 

Zahlreiche kultivierte Exemplare aus den Gärten von Berlin, Karlsruhe, Paris, 

Petersburg ete. (L. divaricatwm hort.) im Herb. Berlin, Deless., Döll, Petersbg., Hofmus. 

Wien etc. 


!) Desvaux beschreibt die Art irrig als einjährig. 


180 [I, 180 


33. L. africanum (Burm. f.) DC.1") 

Syst. II. (1821) p. 552, Prodr. I. (1824) p. 207; Deless. Icon. select. pl. II. (1823) t. 73!; 
Sond. in Harv. & Sond. Fl. Capens. L (1859— 60) p. 29; Durand & Schinz Consp. fl. Afr. I 2. 
(1898) p. 135; emend. Thell. in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. 
(1906) p. 186; Thlaspi africanum Burm. f.! Fl. Cap. Prodr. (1768) p. 17; ? L. subden- 
tatum Eckl. & Zeyh. Enum. pl. Afr. austr. (1884 —7) p. 6 n. 39 — non Burch. (sec. 
Sond. Fl. Cap. l. c.; non vidi); L. capense Eckl. & Zeyh.! l. c. p. 6 n. 43 — non T’hunbg.!; 
? Sisymbrium serratum Thunbg.?) Prodr. pl. Cap. II. (1800) p. 109, Fl. Capens. (ed. Schultes 
1823) p. 496 et herb. — fide Sonder in Fl. Cap. l. c. 

[L. divaricatum Eckl. & Zeyh.! Enum. pl. Afr. austr. (1894— 7) p. 7 n. 44, non 
Soland.!, das von Sonder l. c. ebenfalls zu L. africanum gezogen wird, halte ich, wenig- 
stens z. Teil, für identisch mit L. decumbens Desv.; vgl. die vorige Art.] 

Icones: Deless. Icon. sel. pl. II. (1823) p. t. 73! 

Perenne (semper?) Radix satis crassa, multiceps. Cawles ascendentes vel sub- 
erecti, cylindriei (leviter striati), saepe pilis gracilibus + curvatis pubescentes, foliati, 
ramosi ramis et ramulis in racemos abeuntibus. olia basilaria saepe pinnata vel lyrato- 
pinnata segmentis semi-ovatis antice incisis, postice dentatis vel integerrimis, terminali 
saepe majore, petiolo basi dilatato; caulina anguste oblanceolata usque linearia, saepe 
pinnatim incisa aut serrata, basi attenuata, frequenter pilis setiformibus margine ciliata. 
Flores inconspicui; sepala ovata, albo-marginata; petala !/»—*/s longitudinis calycis 
adaequantia, oblonga?); stamina 2 (—4)?); glandulae 4 (—6), e basi latiore oblongae, 
calycis ea. !/4 (in var. aethiopico tantum '/s) longitudine adaequantes. ZAacemi fructiferi 
elongati, laxiuseuli, axi suleato saepe pubescente, pedicellis e basi subadpressa suberectis 
vel arcuato-patentibus, siliculae aequilongis vel sublongioribus. Stlicula elliptica vel an- 
guste ovato-elliptica, compressa, apice acutiuscula, levissime emarginata, stigmate exserto; 
valvulae carinatae subapterae; septum oblanceolatum (1:4—5), basi attenuatum (sub- 
panduriforme), stylo brevissimo apiculatum. Semina ovoidea, compressa, leviter papilloso- 
granulata, immarginata, fusca; embryo notorrhizus. 

Meist 20—40 cm. Grundblätter bis 8 em lang und 2 cm breit. Stengelblätter 
2—3 em lang, 1!/—3 mm breit. Kelch !/»—?/. mm lang. Frucht 21!/—3 mm lang, 
13/—2 mm breit. Same 1'/ mm lang, ?/4 mm breit. 


! Wird von Hooker in Journ. Linn. Soc. V. (1861) p. 175 irrig zu L. ruderale L. gezogen, ebenso 
vom Index Kewensis (1894) und von Schinz in: Pfl. welt D.-SW.-Afr. in Bull. Herb. Boiss. IV. (1896) 
App. III. p. S8; ähnlich bezweifelt Bolus in: Flow. Pl. and Ferns of Cape Penins. in Trans. South Afr. 
philos. soc. XIV. part. HI. (1903) p. 235 die spezifische Verschiedenheit von L. capense, africanum und 
pinnatum unter sich und von L. ruderale L. 

?) Nicht gesehen; dagegen liegt im Herb. Thunberg ein nicht publiziertes L. serratum, das ich 
als Varietät zu L. africanum ziehe, das sich aber mit der Beschreibung des Originals des Sösymbrium 
serratum in der Flora Capensis nicht deckt. 

3) Wenn Sch weinfurth in Bull. Herb. Boiss. IV. (1896) App. II. p. 483 einem von Bergius als 
„L. flexuosum“ gesammelten, im Herb. Berlin befindlichen Exemplar, das ich zu LL. africamum var. 
serratum ziehe, „6 Staubblätter, aber keine Petala“ zuschreibt, so hielt er offenbar die Petalen für Stamina. 


I, 181] 181 


Area geogr.: Afr. austr. et Angola. 
Variat: 

Var. «. typicum Thell. in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Ges. LI. (1906) 
p. 187; T'hlaspi africamum Burm. f.! l. c. sens. strict. ; Deless. le. l. c. t. 73!; L. capense 
Eckl. & Zeyh.! Enum. pl. Afr. austr. (1834—7) p. 6 n. 43 ex p. (cum var. y.) — non 
Thbg.! — Folia caulina circumferentia lineari-lanceolata vel lineari-oblanceolata, pinna- 
tim incisa lobis paucis (saepe utrinque singulis) lanceolatis acutis leviter extrorsum cur- 
vatis. Caulis satis dense pubescens. 
Kapland: ohne Standort, Herb. Burmann fil. — Herb. Deless.; 1816, Bergius — 

Herb. Berlin; zwischen Gebüsch auf dem Gipfel des Lówenrücken, Ecklon n. 458 

— Herb. Doll, Hausskn., Petersbg.; ohne Standort, Drege n. 229 — Herb. Lübeck. 


Var. B. capense ('Thunbg.) Thell. l. c. p. 187/8; Z. capense Thunbg.! Prodr. pl. 
Capens. II. (1800) p. 107, Fl. Capens. (ed Schultes 1323) p. 491; Harvey & Sond. Fl. Capens. 
I. (1859—60) p. 29 (excl. var. ß.); Durand & Schinz Consp. fl. Afr. I. 2. (1898) p.135 — 
non Burch.! nec DC. Syst. II. (1821) p. 552, Prodr. I. (1824) p. 207 (quod = var. à. Bur- 
chelli Thell.); L. diversifolium Pers. Syn. Il. (1807) p. 188 n. 28! 

L. capense Thunbg. wird von Hooker in Journ. Linn. Soc. V. (1861) p. 175 (mit dem falschen 
Autornamen ,Br.*) irrig zu L. ruderale L. gezogen, ebenso von Schinz in: Pfl. welt D.-SW.-Afr. in 
Bull. Herb. Boiss. IV. (1896) App. III. p. 88; ferner bezweifelt Bolus in: Flow. Pl. and Ferns of Cape 
Penins. in Trans. South Afr. philos. Soc. XIV. part. III. (1903) p. 225 die spezifische Verschiedenheit von 
L. capense, africanum und pinnatum unter sich von L. ruderale L. — L. fleeuosum Eckl. & Zeyh.! 
Enum. pl. Afr. austr. (1834—7) p. 6 n. 42, non Thunbg.!, das von Sonder in Fl. Capens. l. c. hieher ge- 
zogen wird, ist nach meinem Dafürhalten — L. decumbens Desv. (vergl. die vorige Art); L. Eckloni 
Schrad.! Ind. sem. h. Gotting. 1830 p. 3, von Regel in Ind. sem h. Petrop. 1856 p. 33 und, ihm folgend, 
von Sonder in Fl. Cap. l. e. mit L. capense Thunbg. identifiziert, halte ich für eine Ssp. des L. divari- 
catum Soland.; L. silvaticum Eckl. & Zeyh.! Enum. pl. Afr. austr. (1884— 7) p. 6, n. 37, das Sonder 1. c. 
als Var. B. zu L. capense Thbg. zieht, stelle ich als Var. zu L. divaricatum Soland. ssp. Eckloni (Schrad.). 

Folia caulina anguste oblongo-lanceolata, superne dentato-serrata dentibus haud 
profundis modice aeutis. Caulis minus pubescens, saepe subglaber. Pili petioli brevissimi. 
— Neigt durch die etwas breiteren Stengelblütter einigermassen gegen L. decumbens 
Desv., ist aber durch die im Schlüssel angegebenen Merkmale noch immer spezifisch 
davon verschieden. 

Kapland: Ohne Standort, Herb. Thunberg; ohne Standort (leg. Dr&ge?) n. 1 — Herb. 
Lübeck; in elivis montis Leonis, 100', 1892, Schlechter n. 1041 — Herb. Schlech- 
ter, Univ. Zürich. 

Var. y. serratum (Thunbg.) Thell. 1. c. p. 187/8; L. serratum "Thunbg.! ined. 
in herb.; L. capense Eckl. & Zeyh.! Enum. pl. Afr. austr. (1834—7) p. 6 n. 43 ex p. (cum 
var. «.) — non Thbg.!; L. divaricatum Eckl. & Zeyh.! l. c. n. 44 ex p. (cum LZ. decum- 
bente) — non Soland.! nee alior. — Folia caulina fere linearia, acutissima, acute serrata. 
Caulis + 30 em altus, erectus, satis dense pubescens vel (f. glabratum Thell. l. c. 
p. 187 & 189 subglaber, nitidus. 


182 [1, 182 


Kapland: ohne Standort, Herb. Thunberg; Sonnerat 76 — Herb. Cambessedes 
(Montp.), Paris; 1816, Bergius („Z. flexuosum*) — Herb. Berlin; K’neisna (Georg), 
Ecklon & Zeyher n. 44 ex p. — Herb. Schlechter. — Ferner ein Exemplar (von 
Ecklon?) im Herb. Petersbg. 


f. glabratum Thell.: 

Kapland: In dorso montis Leeuwenberg (Cap), tum ad fl. Zwartkopsriver (Uitenhage), 
Ecklon & Zeyher n. 43 ex p. (cum LL. afric. typ.) — Herb. Berlin, Hofmus. Wien ; 
ohne Standort, leg.? — Herb. Boiss.; Namaqualand: Steinkopf, 1398, M. Schlech- 
ter n. 120 — Herb. Schlechter. 


Var. 0. Burchelli Thell. 1. c. p. 187 & 189; L. capense Burch.! Cat. geogr. pl. 
Afr. austr. extratrop. n. 137! (et 197 et 293 ex DC.); DO.! Syst. II. (1821) p. 552, Prodr. 
I. (1824) p. 207 — non Thunbg.! — Folia caulina linearia acutissima subintegerrima ; 
cetera ut in var. y. 


Afr. austr. extratrop., sine loc., Burchell n. 137 — Herb. DC. Prodr. 


Var. (?) e. aethiopieum (Welw.) Thell. l. c. p. 187 & 189; Z. aethiopicum Welw.! 
mss. in herb. ex Hiern Cat. Afr. pl. coll. Welwitsch (1896) p. 25; LL. ruderale var. 
aethiopicum Hiern l. c.; L. ruderale Oliver Fl. trop. Afr. I. (1868) p. 69 ex p. (quoad pl. 
Angolens.) — non Z.; item et Durand & Schinz Consp. fl. Afr. I. 2. (1898) p. 137. — 
Folia caulina anguste oblongo-cuneata, apice acute serrata. Caules pilis satis longis cur- 
vatis dense pubescenti-hirsutuli, ascendentes, 10—15 em longi. Pili petiolorum relative 
longi, setiformes Petala calycem longitudine fere aequantia; glandulae !/s longitudinis 
calycis attingentes (in ceteris var. !/4). An spec. propria? 

Angola: Huilla, between Humpata and Serra de Uiahoia, 5000', 1860, Welwitsch 

n.1190 — Herb. DC., Paris, Schweinfurth. 


34. L. desertorum Eckl. & Zeyh. 


Enum pl. Afr. austr. (1834 — 7) p. 6 n. 40; Walp. Rep. I. (1842) p. 178; Harv. & Sond. Fl. 
Capens. I. (1859—60) p. 29; Durand & Schinz Consp. Fl. Afr. I. 2. (1898) p. 135; LL. fe- 
nestratum E. Mey.! in Herb. Drege (et ex Sond. l. c); L. riparium de Schlechtend! ined. 
in herb. Berol.; Nasturtium riparium O. Kuntze Revis. III. 2. (1898) p. 6 quoad syn. 
Schlecht., excl. deser. 

Wird von Hooker in Journ. Linn. Soc. V. (1861) p. 175 sehr mit Unrecht zu L. ruderale L. 
gezogen, ebenso von Schinz in: Pfl. welt D.-SW.-Afr. in Bull. Herb. Boiss. IV. (1896) App. III. p. 88. 

Perenne (semper?). Radis fusiformis, saepe satis tenuis. Caules complures ex eadem 
radice, plerumque humiles, ascendentes vel suberecti, graciles, subcylindrici (leviter 
striati), pilis brevissimis fere semper rectis et patulis imprimis superne tenuiter pubes- 
centes, foliati, ramosi ramis racemos terminales + elongatos et axillares breves (fere 


1, 183] 183 


corymbosos) gerentibus. Folia basilaria pinnatipartita vel lyrato-pinnatipartita lobis 
ovato-lanceolatis dentatis vel incisis, terminali submajore, rhachi angusta, basi vaginantim 
ampliata, superne in segmentum terminale dilatata; caulina glabra vel brevissime pubes- 
centia, basi marginis fere semper pilis gracilibus, eis caulis duplo longioribus, saepe falcato- 
curvatis ciliata, quorum majora pinnatim incisa lobis saepe extrorsum curvatis integris vel 
dentatis vel pinnatim incisis, minora linearia integerrima acuta. Flores inconspicui; sepala 
late ovata, obtusa, albo-marginata, subpersistentia; petala nulla; stamina 2 (—4) 
mediana; glandulae 4 (— 6) filiformes, elongatae, calycis '/» longitudine aequantes. Racemi 
fructiferi terminales basi laxi, pedicellis arcuato-patentibus silicula saepissime longioribus, 
apice valde densi (fere capitulati), pedicellis siliculae subaequilongis; racemi laterales 
corymboso-abbreviati; pedicelli angulosi, saepe leviter compressi. Silicula late triangulari- 
ovata, latitudine parum longior, leviter compressa, basi truncata vel subcordata, apice 
attenuata obtusiuscula levissime emarginata, stigmate brevissime exserto; valvulae cari- 
natae subapterae; septum rhombico-ellipticum (1: 2— 3), stylo brevissimo apiculatum. 
Semina ovoidea, leviter compressa, fere laevia, immarginata, flavo-fusca; embryo 
notorrhizus. 

Meist 8—15, seltener bis 20 und mehr cm hoch. Grundblätter bis 4 em lang, 
bis 1 cm breit. Stengelblütter meist + 2 cm lang, im Umriss !'/»—1 cm breit. Kelch ca. 
!/ mm lang. Frucht 1?/4—2 mm lang, 1!/z— 1?/; mm breit. Same 1 mm lang, !/» mm breit. 

Area geogr.: Afr. austr. 

Kapland: ,Prom. b. sp.*, 1820, Mund & Maire (L. riparium Schlechtd.) — Herb. 

Berlin, Lübeck; Reg.occ.: Zilverfontein, 2000', 1838, Drege (L. fenestratum a. E. 

Mey.) — Herb. Deless., Lübeck, Paris, Hofmus. Wien; reg. austr.: Kendo (Groote 

Zwartebergen), 3-4000', 1839, Drege (L. fenestratum b. E. Mey.) — Herb. Berlin, 

Boiss. Breslau, Paris, Petersbg., Hofmus. Wien; Roggeveld: Rhenosterkop, 1875 

bis 1880, Rehmann n. 3178 — Herb. Univ. Zürich; ,Cape Colony*, 1892, Fleck 

— Univ. Zürich; Riversdale, 1892, Schlechter — Herb. Schlechter; Reg. occ.: 

Van Rhynsdorp, 400’, 1896, Schlechter n. 8092/3 — Herb. Barb.-Boiss., Berlin, 

Schlechter; Reg. occ.: Karree Bergen, 1800’, 1896, Schlechter n. 8266 — Herb. 

Barb.-Boiss., Berlin, Breslau, Deless., Lausanne, Paris, Petersbg., Schlechter, 

Hofmus. Wien, Univ. Zürich; Namaqualand: Steinkopf, 1898, M. Schlechter n. 

120* — Herb. Berl., Schlechter. 


55. L. myriocarpum Sond.! 
Beitr. Fl. S.-Afr. in Linnaea XXIII. (1850) p. 4; Walp. Ann. II. (1851/2) p. 51; Harvey 
& Sond. Fl. Capens. I. (1859—60) p. 28; Durand & Schinz Consp. Fl. Afr. I. 2. (1898) 
p. 137; Nasturtium myriocarpum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 
Perenne? Radix satis crassa, perpendicularis, ramosa. Caulis elatus, suberectus, 
crassus, teres, fere glaberrimus, subnitidus, foliatus, paniculatim ramosissimus ramis 


184 (I, 184 


ramosissimis, ramulis in racemos numerosissimos graciles abeuntibus. Folia basilaria 
in meis speciminibus destructa, probabiliter lineari- oblonga; caulina omnia anguste 
linearia (saepe fere filiformia) integerrima acuta fere glaberrima (margine pilis bre- 
vissimis sursum curvatis minutissime denticulato-ciliata). Flores: sepala ovata, albo- 
marginata, ut petala saepe violaceo-picta, caduca; petala calyce breviora, anguste oblonga; 
stamina 2 (—4) mediana; glandulae 4 (—6) e basi latiore anguste oblongae, apice subin- 
cerassatae, calycis ca. !/4 longitudine attingentes. Racemi fructiferi graciles, modice elongati, 
satis densi et multiflori, axi suleato subglaberrimo, pedicellis suberectis, inferioribus silicula 
longioribus, superioribus ei subaequilongis. Silicula minima, ovata, leviter compressa, 
utrinque acuta, apice levissime emarginata, stylo distincte, quamvis brevissime, exserto 
(latitudini stigmatis aequilongo); valvulae carinatae, subapterae; septum (relative) latum, 
ellipticum (1:2—3), stylo apieulatum. Semina minima, anguste ovoidea (1:2), leviter 
compressa, sublaevia, immarginata, flavo-fusca; embryo notorrhizus. 

50— 70 em hoch, sehr reich verzweigt. Stengelblätter ca. 2 — 3 cm lang, kaum 
1 mm breit; Astblätter 1 cm lang, !/» mm breit. Blütenstünde reich- (im Durchschnitt 
ca. 60-)blütig; Fruchtstände schlank, ca. 3 mm dick, 4—5 cm lang. Kelch ca. '/ mm 
lang. Früchte sehr zahlreich (an meinen Exemplaren ca. 15000!), ohne Griffel 1'/; mm 
lang, 1—1!/ mm breit. Same fast 1 mm lang, fast !/» mm breit. 


Area geogr.: Afr. austr. 


Kapland: Reg. austr.-or.: Glenfilling (zwischen Zondagriver und Keiskamma), unter 1000', 
1838-9, Drege n. 7541 ex p.') (Orig.) — Herb. Paris; Thaba Boisin (wo ?), Lessonto, 


sables de la riviere, 1903, Junod n. 1912 — Herb. Univ. Zürich. Ferner gibt 
Sonder in Fl. Cap. l. c. folgenden Standort an: banks of Caledon River, Burke 
& Zeyher. 


36. L. Schinzii?) Thell. 


in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 182. 
Afüne L. trifurco Sond. (n. 19) et ejus forsan subspecies. 


Perenne? Radix satis crassa, ramosa, perpendicularis. Cawlis plerumque unicus, 
suberectus, subeylindrieus (leviter striatus), pilis gracilibus acutiusculis e basi patente 
arcuato- retrorsum curvatis sub lente quasi granulato-asperulus, foliatus, ramosus ramis 
arcuato-suberectis racemos terminales et axillares gerentibus. Folia inferiora mihi ignota ; 
caulinorum majora pinnatifida lobis obtusiusculis, minora fasciculata, firma, oblanceolata, 


! Unter dieser Nummer findet sich im Herb. Delessert ein Exemplar von L. divaricatum Soland. 
ssp. linoides (Thunbg.)! 

2) Nach meinem hochverehrten Lehrer Herrn Prof. Dr. Hans Schinz in Zürich, erstklassigem 
Kenner der afrikanischen Flora, dem ich für die zahlreichen Förderungen meiner Arbeit, namentlich für 
seine vielfältigen Bemühungen zur Erlangung der auswärtigen Lepidium-Herbarmaterialien und schwer zu- 
gänglicher Literatur, zu grossem Danke verpflichtet bin. 


1, 185] 185 


obtusiuseula, apice subdentata vel subincisa, margine pilis brevissimis triangulari-acutis, 
basin folii versus leviter retrorsum curvatis obsita. Flores: sepala anguste ovata, albo- 
marginata, caduca; petala nulla; stamina 2 (—4) mediana; glandulae 4 (—6) filiformi- 
elongatae, apice saepe leviter incrassatae, calycis '/s—!/» longitudine aequantes. Racemi 
fructiferi axillares breves, subcorymbosi, terminales elongati, graciles sed densissimi, 
siliculis quasi imbrieatim approximatis, axi leviter anguloso pilis eis caulis similibus 
pubescente, pedicellis ad axem adpressis silieulae aequilongis. Silicula parva, ovato- 
elliptica, compressa, basi obtusa, apice obtusiuscula, levissime emarginata, stylo brevissimo 
emarginaturam replente, stigmate disciformi exserto; valvulae carinatae, subexalatae; 
septum anguste rhombico-ellipticum (1:4), stylo apiculatum. Semina anguste ovoidea 
(1:2), compressa, sublaevia, immarginata, luteo-fusca; embryo notorrhizus. 


+ 30 em hoch. Grössere Stengelblütter 1—1'/e em lang, Spindel und Abschnitte 
ca. | mm breit; kleinere + 5 mm lang, + 1 mm breit. Kelch !'/s—?/, mm lang. Blüten- 


r 


stände sehr schlank, fast cylindrisch, ca. 3 mm dick bei 5 cm Länge. 


Durch die sehr dichten Fruchtstände mit fast dachig genäherten Früchten sehr ausgezeichnet. Steht 
indes dem L.rifurcum Sond. nahe und müsste, falls sich Übergänge finden sollten — bis jetzt sind mir 
allerdings keine solchen vorgekommen — demselben als Subspezies untergeordnet werden. Der Unterschied 
von L. trifurcum besteht 1. in der spitzeren, durch die deutlich vortretende Narbe stachelspitzigen Frucht, 
2. in der viel dichteren Behaarung und der abweichenden Form der Haare, die spitz und — namentlich 
am Blattrand — + hakig zurückgekrümmt sind. 


Area geogr.: Afr. austr. 

Transvaal-Kolonie: Johannesburg, on river banks, C. S. C. A. Herbarium (by Laidley 
& Co.) n. 335 (,Thlaspi....*) — Herb. Univ. Zürich; Modderfontein, wüste 
Plätze, 1896, Conrath n. 8 b — Univ. Zürich. 

Basuto-Land: Sebitsa, Dieterlen n. 137 — Herb. Montpellier. 


A. Thellung, Lepidium. e 94 


186 [1, 186 


b) Species Americanae. 


Clavis specierum. 

1. Silieula indehiscens, neque alata neque emarginata, basi subcordata, apice + acuta, 
turgida; stylus longus (plerumque '/» silieulae adaequans). Folia caulina superiora 
basi sagittata vel cordata amplexicaulia. (8 Cardaria.) — Spec. ex Eurasia introducta. 

1. L. Draba L. 


1.* Silieula dehiscens, plerumque alata et emarginata (si non, magis compressa, stylo 
breviore, et folia caulina basi attenuata). 


2. Silicula apice late alata, stylus emarginaturam superans, basi ad alas adnatus. 
Pedicelli fructiferi horizontaliter patentes, siliculam longitudine + adaequantes. 
Folia caulina sagittata vel cordato-sagittata. Stamina 2-1-4. (8 Lepia.) — Spec. 
ex Europa introductae. | 


3. Annuum vel bienne. Caulis plerumque unicus, strictus. Stylus emarginaturam 
vix superans (pars ejus libera '/» mm). 2. L. campestre (L.) R. Br. 


3.* Perenne. Caules complures, decumbentes vel arcuato-adscendentes. Stylus 
emarginaturam longe superans (pars ejus libera 1 mm). 
4. L. heterophyllum (DC.) Benth. 


2.* Stylus liber, rarius ad alas adnatus et tune folia caulina basi attenuata et aut 
stamina 2—4 mediana (L. Gerloffiamwm, L. Schaffneri) aut pedicelli suberecti 
(L. sativum). 


4. Cotyledones fere semper trifidae vel tripartitae. Silicula ovata, ca. 5 mm longa, 
apice circumferentia rotundata, late alata, stylo basi breviter ad alas adnato, 
emarginaturam fere adaequante; pedicelli silicula subbreviores, subadpressi, 
crassiusculi. Folia caulina pinnatim laciniata. Planta glabra vel minute setu- 
losa, saepe glauco-pruinosa. (8 Cardamon.) — Spec. culta et subspontanea. 


11. L. sativum L. 


4.* Cotyledones semper integrae. Plantae non omnes illos characteres in uno spe- 
cimine reunientes. (8 Nasturtioides.) 


5. Silieula neque alata neque emarginata, stylo (brevi) apiculata. (SS Lepi- 
diastrum.) 
6. Silicula ovata, basi rotundata, apice acuta. — Am. bor. occ. 


7. Planta annua, gracilis, glauca, pubescens, 10—20 cm alta; silicula 
2'/» mm longa. (Non vidi. — Californ. 
37. L. Jaredi Brandegee. 


I, 187] 187 


7.* Planta perennis, compacte caespitosa, 1—1'/» em alta; racemi 1—5- flori; 
silicula 2 mm longa. (Non vidi.) — N. Nevada. 41. LL. nanum Wats. 
6.* (confer etiam 6**). Silicula rhombico-ovata, utrinque acuta. Planta perennis suf- 
fruticosa caespitosa pumila (ad 10 cm). Folia subcoriacea, pubescentia; basilaria 
oblongo-lanceolata, apice plerumque dentata; caulina angusta. Petala calyci sub- 
aequilonga. Staminum filamenta basi incrassata et dilatata, antherae subaequilonga 
vel 1'/»-plo longiora. — Andes chilens. et boliv. 

38. L. Philippianum (0. Kuntze) Thell.'). 
6.** Silicula late elliptica, utrinque obtusa, pubescens. Planta perennis, elata (30-100 
cm), robusta, ramosa. Folia caulina ovata vel ovato-lanceolata, basi quasi in 
petiolum attenuata. Racemi numerosissimi, in paniculam amplam dispositi, etiam 
fructiferi corymboso-abbreviati. Petala calyce duplo longiora. Filamenta filiformia, 

quam anthera 3—5-plo longiora. — Mexico (ex Eurasia introductum). 
26. L. latifolium L. (ssp. eu-latifolium Thell.). 

5.* Silicula apice + alata et emarginata. 


8 (8* p. 189). Stylus emarginaturam superans vel (rarius) ei aequilongus. ($8 Monoploca.) 
9. Grex Gelida Thell. (incl. 41. L. nano). Plantae perennes nanae (ad 10 cm) 
caespitosae Andium, basi rudimentis foliorum membranaceis vaginantibus !/s—2 
em longis (in IL. brevicauli brevioribus) vestitae. Caules subsimplices, paucifoliati. 
Folia basilaria satis glabra, plerumque pinnatifida vel pinnatipartita, caulina 
basilaribus similia sed minus divisa. Staminum filamenta basi dilatata et 
incrassata, quam anthera 2—3-plo longiora. Silicula ovato- aut elliptico-rhombica 
aut late elliptica. 
10. Silieula anguste rhombica, vix 2 mm lata. Folia caulina pinnatifida lobis 
incisis, eis L. abrotanifolii similia. Caules patule pubescentes. Glandulae 
elongatae. — Bolivia. 39. L. depressum Thell. 


10.* Silieula rhombica usque elliptico-orbiculata, raro minus quam 3 mm lata 
(et tune late elliptica). Folia caulina indivisa aut simpliciter pinnatim 
ineisa. Caules subglabri vel pilis + adpresso-curvatis pubescentes. 


11. Petala calyce longiora. Silicula plerumque 3 mm lata. Radix crassa, 


apice rudimentis petiolorum dense vestita. — Peruv., Boliv., Argent. 
— QOonfer 41. L. »amun. 40. L. Meyeni Walp. 
11.* Petala nulla. Silicula 1!/s—1?/4, mm lata. Radix tenuis, rudimenta 
petiolorum pauca. — Chili. 42. L. brevicaule Barn. 


9.* Plantae elatiores, raro pumilae et tunc annuae aut perennes Am. bor. Peti- 
olorum rudimenta breviora vel nulla. Staminum filamenta subfiliformia, quam 
anthera plerumque 4—5-plo longiora. 


!) Hue. forsan pertinens: 38a. L. Reicheö Phil, planta nana Andium Chilensium. 


188 [I, 188 


12. Grex Alyssoidea Thell. Plantae perennes vel rarius biennes aut annuae, saepe elatae. 
Flores conspicui (saepe eos Alyssö maritimi (L.) Lam. referentes); petala calyce 
1?/5—2-plo longiora, plerumque distincte unguiculata, lamina lata, alba vel (in una 
spec.) lutea. Stamina 2 —-4 (in L. integrifolio tantum 2 et simul folia omnia inte- 
gerrima, oblonga vel oblanceolata) — Am. bor. et centr. 

13. Petala flava. Silicula apice bidentata, dentibus divergentibus, triangularibus, 
acutis; stylus longus gracilis, !'/» longitudinis septi adaequans. — Arizona, Calif., 
Nevada. 493. L. flavwam Torr. 

13.* Petala alba (sicca interdum livida). Emarginatura levis, dentes porrecti vel sub- : 
divergentes et tunc obtusi; stylus cum maximum //s longitudinis septi adaequans. 
14. Silieula cum maximum 4 (plerumque 3) mm lata, ovata vel elliptica, raro 

fere orbiculata. Pedicelli floriferi stylo plerumque crassiores. Foliorum 

segmenta raro linearia. 

15. Stamina 6 [2—2-(2»« 2)|. Petala distincte unguiculata, lamina lata, 
ungue angusto. Folia, saltem inferiora, plerumque divisa aut dentata 
(confer 47. L. Vaseyanum). 

16. Folia radicalia et plerumque caulina media divisa vel profunde 
dentata. 
17. Planta foliosa. Folia non coriacea. Silicula valde compressa, 
septo inde angusto (1:3—4), elliptica vel ovata et tunc folia 
superiora linearia integerrima. 


18. Folia superiora linearia integerrima (raro pinnatifida 
segmentis linearibus et tunc planta glabra). Silicula 
ovata subacuta. Planta florens referens Alyssum mariti- 
mum (L.) Lam. — Mex. bor., Texas occ., N. Mex., Ariz., 
Nev., Utah, Color. 44. L. alyssoides Gray. 

18.* Folia superiora + incisa vel partita vel saltem dentata. 
Planta + pilosa. Silicula plerumque late (rarius anguste) 
elliptica, apice + rotundata. — N. Mex., Ariz., Californ., 
Utah, Idaho. 45. L. montanum Nutt. 


17.* Folia caulina pauca. Planta plerumque glabra, basi lignescens, 
pumila. Folia subcoriacea, divisa vel dentata. Silicula ovata, 
apice plerumque attenuata, leviter compressa, septo inde re- 
lative lato (1:2—3). Stylus !/s fere septi longitudine adae- 
quans. — N. Mex., Nevada, Utah, Color., Wyom. 

46. L. scopulorum. Jones. 
16.* Folia basilaria coriacea, spathulata, non nisi apice tridentata 
(rarius integerrima), caulina pauca. Planta suffructescens. Septum 


I, 189] 189 


be 


angustum (1: 3—4), stylus brevis ('/s—'/e septi) — Texas oce., 
N. Mex., Color. 47. L. Vaseyanum Thell. 
15.* Stamina 2 (mediana). Petala indistincte et late unguieulata. Planta 
biennis, elata, superne quasi farinosa, foliosa, foliis crassis, omnibus 
integris; radix crassa. — Utah, Wyoming. 
48. L. integrifolium Nutt. 
14.* Silicula relative grandis (5—8 mm lata), valde compressa, orbiculata vel 
late obcordata. Planta florens simillima L. alyssoideo var. Jonesii et aegre 
distinguenda ovario saepe obcordato, pedicellis gracillimis stylo vix cras- 
sioribus. Planta elata, floribunda, glabra, glauca; folia summa anguste 
linearia, integerrima, acuta. — Ariz., Calif, Nevad. 
49. L. Fremontii Wats. 
12.* Flores minus conspicui; petala calyci subaequilonga, anguste spathulata. Sta- 
mina 2—4 mediana. Folia caulina dentata vel pinnatifida, raro omnia integer- 
rima et simul anguste linearia. 
19. Folia caulina pinnatipartita lobis distantibus linearibus acutissimis, rarius 
omnia integerrima linearia vel lineari-subulata acutissima. — Ecuador. 
50. L. quitense Turcz. 
19.* Folia caulina indivisa, plerumque oblanceolata, neque integerrima neque 
linearia (Grex Oblanceolata Thell. ex p., cum 56. LL. Chichicara, ete.). 
20. Perenne. Silieula rhombico-obovata vel elliptica, ad 2'/;» mm lata. 
Semina immarginata; embryo notorrhizus. 
21. Stylus emarginaturam superans. Folia caulina basi attenuata. — 
Columbia, Bolivia. 51. L. Trianae Thell. 


21.* Stylus emarginaturam adaequans. Folia caulina basi lata sessilia. 
— QOonfer 56. L. Chichicara var. lanceolatum. 
20.* Annuum. Silicula orbiculata, 4 mm lata. Semina margine exteriore 
anguste alata; embryo oblique pleurorrhizus. — Peruv. 
52. L. eyelocarpum Thell. 
Stylus brevis vel brevissimus, cum stigmate marginem anteriorem emarginaturae 
non attingens (fere attingens in 53. L. idahoönsi et interdum in 79. L. sordido). 
(S8 Dileptium.) 
22 (22* p. 197). Pedicelli teretes, interdum leviter angulosi. 

23 (23* p. 197). Caulis pilos conicos vel eylindricos, sed non vel vix (et tan- 
tum apicem caulis versus in 59. L. densifloro var. elongato, 60. L. ramosissimo 
et 61. L. Bourgeauano) claviformes gerens, inde pubescens vel hirsutulus, 
at non granulatus. 

24 (24* p. 197). Stylus brevissimus, ab alis liber. 


190 [1, 190 


25. Stamina constanter 2-+4. Flores conspicui, eis ZL. alyssoidei similes; petala 2!/,—3 
mm longa, distincte unguiculata, lamina subrotunda. Silicula late ovato-orbiculata, 
pedicello brevior, 3 mm longa, 2'/,—5 mm lata; stigma quam emarginatura vix 
brevius. Annuum, caule erecto ramoso. Folia setulis faleiformibus adspersa. Valde 
affine 58. L. virgimico. — Idaho. 53. L. idahoense Heller!) 

25.* Stamina 2—4 mediana. Petala cum maximum 2 mm longa (2!/» mm in L. Cumin- 
giano), oblongo-spathulata?), indistincte unguiculata, saepe etiam rudimentaria vel 
nulla. Stylus plerumque brevissimus, stigma quam emarginatura conspicue brevius. 
26 (26* p. 193). Folia caulina media et superiora indivisa (confer etiam 68. L. abro- 

tanifolium et 76. L. spicatum). 
27. Plantae perennes Am. austr. occ., basi rudimentis petiolorum vestitae. 

28. Planta basilignosa. Caules erecti, stricti, ramosi, pilis subtilibus paten- 
tibus quasi velutino-pubescentes. Folia caulina subcoriacea, lanceolata, 
basi indistincte attenuata, acuta, integerrima vel rarius unidentata vel 
nonnulla trifida. Calyx subpersistens; petala calyce breviora. Silicula 
ovata, apice plerumque satis profunde (ad '/—!/s longitudinis septi) 
emarginata, dentibus triangulari-acutis + porrectis, inde circumferentia 
angulosa. — Ecuador. 54. L. Fraseri Thell. 

28.* Planta non vel vix lignosa. Calyx prompte caducus; petala calyce 
plerumque longiora vel subaequilonga, oblongo-spathulata. 


29. Planta elata, robusta, radice crassa, apice ramosa. Folia caulina 
media longe lineari-lanceolata vel linearia, plerumque 4 cm longa, in- 
tegerrima vel leviter et remote serrata, insertione saepe subdilatata, 
superiora linearia vel lineari-subulata. Calyx 1'/» mm longus. Sili- 
cula 4—6 mm longa, 3!/e—4'/» mm lata, late ovato-orbiculata et 
apice obtusa, aut elliptica, pedicello aequilonga usque duplo longior. 
— Chili. 55. LL. Cumingiamıum Fisch. & Mey.?). 

29.* Folia caulina etiam superiora oblongo-lanceolata vel lanceolata, 
plerumque manifeste serrata, raro in speciminibus nanis subinte- 
gerrima. Calyx ad 1 mm longus (paullo longior in 57. L. ecuadoriensi). 
30. Folia caulina basi quasi in petiolum attenuata, non amplexi- 

caulia. Pili caulis graciles, + curvato-subadpressi. Silicula late 
ovato-orbiculata vel orbiculata, plerumque 3 mm longa et lata 
(raro 4 et tunc apice angulosa). — Confer 58. L. virginicum. 


!) 52a. L. simile Heller (quod non vidi) ex deser. autoris a L. ?doho8nsi differt: inflorescentia 
puberula (non glabra), petalis viridescentibus, inconspicuis, 1 mm longis, silieula 2 mm lata, puberula, 
pedicello 3 mm longo. — In descriptione, id quod dolendum est, nihil dicitur de androeceo et de forma pilorum. 

?) Gonfer 58. L. virginicum var. macropetalum. 

3) Hic forsan quaerendum: 55a. L. spathulatum Phil. (Chili). 


1, 191] 


191 


30.* Grex Oblanceolata Thell. ex p. (cum 51. L. Trianae et 52. L. cyclocarpo). 


Folia caulina basi non vel vix attenuata, basi lata vel satis lata saepe auri- 
culata semiamplexicaulia vel amplexicaulia. Pili caulis plerumque recti et pa- 
tentes. Silicula obovata vel elliptica. 

31. Silicula 3—3!/» mm longa, 2'/» mm lata, plerumque elliptica. Petala calyci 
*Á mm longo aequilonga vel breviora. Caules cum minimum 10 cm alti, 
plerumque ascendentes vel erecti, ramosi. Folia caulina oblongo-oblanceolata, 
basi lata saepissime auriculata. — Boliv., Peruv. 

56. L. Chichicara Desv. 


31.* Silieula 4—4!/» mm longa, 3 mm lata, obovata. Petala calycem 1'/ı mm 
longum superantia, spathulata. Caules ad 6 cm longi, decumbentes, sub- 
simplices, parce foliati. Folia caulina oblanceolato-cuneata, basi attenuata 
subvaginantim semiamplexicauli. — Ecuador. 57. L. ecuadoriense Thell. 


27.* Plantae annuae vel biennes, Am. bor. et centr. (exceptis L. myriantho | Am. austr. | 
et L.ruderali [ex Eur. introd.|) inhabitantes, nonnullae alibi adventiciae. 


32. 


Grex Virginica Thell. Folia basilaria lyrato-pinnatifida vel pinnatipartita seg- 
mentis ovatis antice dentatis vel incisis, rhachi apice dilatata et segmentis 
superioribus + confluentibus, rarius fere indivisa oblanceolata incisa vel dentata; 
caulina media indivisa, plerumque serrata, rarius integra, acuta, interdum (Z. 
virginicum var. pinnatisectum, L. ramosissimum var. robustum) satis profunde 
incisa. Caulis plerumque unicus, superne tantum ramosus. Silicula 3—4 mm 
longa, 2'/44A—3!/s mm lata (minor in 63. L. austrino). 


39. Caulis pilos graciles + faleiformes et arcuato-adpressos gerens. Folia basi- 
laria pilis satis longis falciformibus vel basi tantum arcuatis setulosa, cau- 
lina pilos adpressos ejusdem formae graciles (1: 3— 6) ad margines gerentia. 
Petala sepalis plerumque longiora (saltem in primis floribus), saepe eis duplo 
longiora, rarius rudimentaria. Silicula plerumque orbiculata (rarius ovata 
vel obovata), pedicello patente vel erecto-patente plerumque brevior. Se- 
mina margine exteriore alato-marginata; embryo saepe oblique pleurorrhizus. 
— Am. bor., centr. et austr., India occ.; praeterea saepe advent. 

58. L. virginieum L. 

33.* (Confer etiam 33**). Caulis pilos breves cylindricos + rectos gerens. Folia 
inferiora pilis brevissimis tenuiter pubescentia, caulia superiora pilos 
satis rectos vel + curvatos et tune erecto-patentes et breviores (1: 2—3[—4]) 
ad margines gerentia. Petala plerumque rudimentaria (non nisi in primis 
floribus sepala superantia). Embryo semper notorrhizus. 


34. Silieula obovata vel elliptica, rarius ovata et tunc apice circumferentia 
angulosa, plerumque 2—2'/» mm (in Z. densifloro var. elongato 3 mm) 


192 [I, 192 


lata, pedicello crassiusculo aequilonga. Semina plerumque non marginata. Folia 
superiora saepius lineari-lanceolata, acuta, plerumque remote serrata, ad mar- 
gines basin versus pilis ex basi patente sursum curvatis acutis (1: 3—4), apicem 
versus decrescentibus et dentiformibus adspersa. Semina exalata. 


35. Silicula obovata, apice angustissime (sed satis profunde) emarginata, cir- 
cumferentia inde + rotundata. Racemi axillares abbreviati rari vel nulli. — 
Am. bor. (U. S. A., Canada) et advent. 59. L. densiflorum Schrad. 


35.* (Confer etiam 35**). Silieula elliptica vel ovata, apice satis late et pro- 
funde emarginata, in 2 dentes acutiusculos et + porrectos producta, cir- 
eumferentia ideo subangulosa. Praeter racemos in ramis terminales, fructi- 
feros elongatos, racemi numerosi axillares etiam in fructu corymboso- 
abbreviati praesentes. — Color., Wyoming, Yellowstone Park, Saskatchawan. 

60. L. ramosissimum A. Nels. 


25.** Silieula obovata, apice cireumferentia angulosa, dentibus alaribus acutius- 
culis + porrectis. Racemi fructiferi omnes elongati. Folia caulina superiora 
linearia, eis L. ruderalis similia (in praecedentibus lineari-lanceolata). — 
Saskatehawan. — Differt a L. ruderali etiam petalorum rudimentis prae- 
sentibus et sepalis latioribus. 61. L. Bourgeauanum Thell. 


34.* (Confer etiam 34**). Silicula late ovata vel orbiculata vel transverse elliptica, 
3 mm lata, apice leviter emarginata et circumferentia + obtuso-rotundata, pedi- 
cello gracili fere semper brevior. Semina latere exteriore (ubi radicula) alato- 
marginata. Folia superiora linearia, acutiuscula, fere semper integerrima, ad 
margines basim versus pilis brevibus (1:1—2), obtusiusculis, plerumque rectis 
et patentibus, apicem versus paulo deerescentibus obsita. — Texas, Kansas, 


Illinois, New York, Washington D. €.; praeterea advent. 
62. L. neglectum. Thell. 


24.** Silieula elliptica, 3: 2!/» mm, pedicello horizontali aequilonga; petala nulla; 
planta a basi ramosissima, ramis divergentibus et procumbentibus; folia inferiora 
spathulata, superne paucidentata, in petiolum alatum attenuata, superiora inte- 
gerrima. (Non vidi) Prob. varietas 59. L. densiflori; am 60. L. ramosissimum? 
— Colorado. 60a. L. divergens Osterhout. 


33.** Caulis pilis satis longis (plerumque !/s—1 mm) rectis horizontalibus vel subreflexis 
+ eanescenti-hirsutulus; folia pilis gracilibus longiusculis (ca. '/» mm) + curvato- 
adpressis setuloso-canescentia. Silicula elliptica vel obovata, rarius fere orbiculata, 
2'/.—3 mm longa, 2—2'/» mm lata, plerumque etiam matura pilis adpressis + pu- 
bescens. Petala parva, distincta. — Texas, Mexico. 63. L. austrinum Small. 


I, 193] 


195 


32.* (confer etiam 32**). Folia obscure virentia; radicalia (in planta fructifera delapsa) 


bipinnatipartita (rarius simpliciter pinnatipartita), rhachi et lobis late linearibus, 
lobis obtusiuseulis; caulina superiora (et plerumque jam media) linearia vel 
leviter spathulata obtusiuscula integerrima. Planta foetidissima. Caulis pilis 
brevibus rectis patentibus minute pubescens. Sepala post anthesin linearia. 
Petala semper nulla. Silicula parva (2—2'/» mm longa, 1'/z-—2 mm latä), ovata, 
apice circumferentia angulosa propter emarginaturam satis apertam, pedicello 
erecto-patente (45°) pilis ejus diametro duplo brevioribus pubescente fere semper 
brevior. — Ex Eurasia introductum. : 16. L. ruderale L. 


32.** Folia inferiora et media ignota; superiora parva, oblongo-linearia, + serrata 


vel inciso-serrata. Caules complures, ramosissimi, superne ut racemorum axes 
et pedicelli pilis subtilibus flexuosis + adpressis pubescentes. Petalorum rudi- 
menta praesentia. Silicula parva, 2 mm longa, 1'/ mm lata, ovata, apice dis- 
üncte et satis acute emarginata, dentibus acutis porrectis, cireumferentia ideo 
angulosa, pedicello erecto-patenti (45°) tenui recto pilis diametrum ejus longi- 
tudine subaequantibus pubescenti aequilonga. — Chili. 

64. L. myrianthram Phil. 


26.* Folia caulina media (et saepe etiam superiora) pinnatifida vel pinnatipartita (confer 
etiam 58. L. virginicum var. pinnatisectum, 60. L. ramosissimum var. robustum, 16. L. 


ruderale et 64. L. myrianthum). 


36. Planta perennis nana caespitosa Andium chilensium, basi rudimentis membrana- 


ceis petiolorum vestita. Folia basilaria pinnatifida lobis ovato-rotundatis obtusis, 
basi lata sessilibus; caulina pauca, basilaribus similia sed minus divisa, saepe 
tantum profunde crenata. Calyx caducus. Petala nulla. Staminum filamenta 
basi dilatata, quam anthera 2—2'/2-plo longiora. Silicula parva (2 mm longa, 
1?/4 mm lata), late elliptica, leviter emarginata. — Confer 42. L. brevicaule (ad 
gregem Gelidorum . pertinens). 


36.* Plantae annuae vel perennes et tunc basi rudimentis magis fibrosis quam mem- 


branaceis vestitae et simul petalorum rudimenta praesentia. Filamenta subfili- 

formia, quam anthera (3—) 4—5-plo longiora. 

37. Perenne. Folia caulina oblanceolata vel obovato-oblonga, a parte tertia 
inferiore ad apicem pinnatim incisa lobis fere contiguis, basi lata sessili 
fere semper auriculata amplexicaulia vel semiamplexicaulia. Calyx caducus. 
Silicula 2!/ —8 mm lata, elliptica vel leviter obovata, apice acute emar- 
ginata, cireumferentia plerumque anguloso-acuta. — Confer 56. £L. Ohichicara 
var. pseudo-bipinnatifidum. 

37.* Folia caulina aut basi attenuata, aut auriculato-amplexicaulia et simul 
calyx subpersistens. — Grex Bipinnatifida Thell. Plantae annuae usque 
perennes, interdum basi sublignosae. Folia basilaria plerumque pinnatipartita 


A. Thellung, Lepidium. 95 


194 


[I, 194 


lobis patentibus distantibus + incisis et rhachi angusta distincta, aut bi- vel tri- 
pinnatipartita lobis + approximatis (in 72. L. costaricens? lyrato-pinnatisecta rhachi 
apice dilatata et indistincta); folia caulina basilaribus similia, sed minus divisa, 
media plerumque pinnatipartita vel pinnatifida lobis saepius incisis aut dentatis, 
rhachi basi angustata aut dilatata et saepe auriculata; folia summa saepe integer- 
rima. Caules saepe complures, e basi decumbente arcuato-ascendentes, pilis gracilibus 
patentibus vel rarius subadpressis pubescentes; rami saepe fastigiati, raceıni inde 
haud raro folio oppositi. Calyx saepe diu persistens. Petala plerumque rudimentaria, 
interdum nulla, raro (68. L. abrotanifolium, 74. L. Robinson) calyci aequilonga vel 
sublongiora. Stamina 2 (—4) mediana. Glandulae semper distinctae, nunc + fili- 
formes et elongatae, nunc latitudine vix longiores. Silicula elliptica vel ovata vel 
obovata, rarius orbiculata, pedicello plerumque aequilonga vel paullo brevior (in 

71. L. Rahmeri duplo longior, in 74. L. Robinsonii conspicue brevior), semper emar- 

ginata stigmate subsessili. 

38. Folia caulina 1—2 em longa, pinnatifida lobis plerumque 5—7, omnino angustis 
acutis. Caulis minute pubescens, basi valde ramosus ramis divaricatis + decum- 
bentibus. Pedicelli pubescentes. Silicula oblonga vel ovalis (2:3 mm), apice 
leviter alata. Petala nulla vel obsoleta. — Indian Territ. — An hujus loci? 
non vidi. 73a. L. oblongum. Small. 


38.* Planta non omnes characteres enumeratos reuniens. 


39. Rhachis foliorum caulinorum mediorum et superiorum basi subdilatata et 
+ auriculata. Calyx subpersistens. 


40. Pedicelli inferiores quam silicula paullo longiores; silicula anguste 
obovata, 2!/»—3 mm longa, 1?/,—2 (—2!/s) mm lata. Folia caulina cir- 
cumferentia fere obovata et obtusa, lobis satis latis, approximatis. — 
Columbia, Ecuador, Peruv., Boliv. 65. L. bipinnatifidum Desv. 


40.* Pedicelli siliculae aequilongi vel breviores; silicula cum minimum 2!/s 
mm lata. Foliorum segmenta angustiora, magis remota, spatia inter ea 
ipsorum latitudine multo majora. 


41. Petala praesentia, cum minimum !/s calycis longitudine aequantia, 
setacea aut filiformia. 


42. Glandulae calycis !/s longitudine adaequantes, petala ei ple- 
rumque aequilonga. Silicula (matura) inferne convexa, superne 
subconcava, apice + rotundato-obtusa, emarginatura haud 
profunda (ca. !/s—!/s longitudinis septi), dentibus alaribus in 
utroque latere emarginaturae obtusis aut acutiusculis et tunc 
convergentibus. — Argentin., Urug., Parag., Brasil. austr. 

66. L. calyeinum Godr. 


I, 195] 195 


42.* Glandulae calycis '/s, petala ejus '/s—'/» aequantia. Silicula plana, apice 
eircumferentia angulosa, emarginatura satis profunda (!/i— '/s longitudinis 
septi), dentibus alaribus triangulari-acutiusculis, latitudini aequilongis, por- 
rectis. 

43. Caulis elatus, rigidus, strictus, plerumque superne tantum corymbose 
ramosus. Folia caulina erecto-subadpressa, rhachi basin versus sub- 
vaginanti-dilatata et caulem semi-involvente, cordato- vel sagittato-auri- 
culata. Racemi fructiferi laxi, axi rigido. 

70. L. subvaginatum Thell. 

43.” Caulis aut humilis, foliis basilaribus vix longior, fere simplex, sub- 
flexuosus, aut elatior et a basi dense ramosus, flexuosus. Folia caulina 
patentia, rhachi basi aeque-lata aut leviter dilatato-rotundata, vix 
auriculata, caulem non involvente. Racemi fructiferi satis densi, axi 
saepe flexuoso. — Confer 69. L. pubescens. 

41.* Petala nulla. Glandulae calycis !/i—'/s longitudine adaequantes. Silieula L. ca- 
lycini. Planta ramosa. — Chili. 67. L. auriceulatum Rgl. & Kcke. 

39.* Rhachis foliorum caulinorum non auriculata, basi attenuata aut aeque-lata aut levis- 
sime dilatata. Petala (saltem rudimentaria) praesentia. 

44. Perenne, basi sublignosum. Silicula anguste obovata, satis late et leviter emar- 
ginata, circumferentia apice truncata aut leviter angulosa. Pedicelli fructiferi 
arcuati. Calyx subpersistens. Petala saepe conspicua, calycem interdum supe- 
rantia. Caulis, imprimis superne, pilis patulis fere velutino-pubescens. Glan- 
dulae elongatae. — Ecuador, Boliv. — Confer 54. L. Fraseri. 

68. L. abrotanifolium Turez. 

44.* Non vel vix lignosum. Silicula elliptica aut ovata aut suborbieulata aut late 
obovata. 

45. Silicula ovata, apice bidentato-angulosa, dentibus porrectis triangulari-acutis, 
ad !/s—'/4, longitudinis septi emarginata. Glandulae elongatae (!/s longi- 
tudinis calycis). Calyx subpersistens. Caulis pilis patentibus hirsutulo- 
pubescens. — Chili, Peruv., Calif. 69. L. pubescens Desv. 


45.* Silicula elliptica usque suborbiculata aut obovata, leviter aut anguste emar- 
ginata, dentibus obtusis aut convergentibus. Glandulae breves ( !/5—'/s calycis). 


46. Silicula pedicello duplo longior, suborbiculata, 3!/»—4 mm longa et 
lata, acutissime emarginata (marginibus fere parallelis). Caulis patule 
pubescens. Foliorum segmenta obtusiuscula. — Chili. 

71. L. Rahmeri Phil. 

46.* Silieula pedicello aequilonga (raro paullo longior) vel brevior, elliptica 
vel obovata. 


196 


[1, 196 


47. Folia basilaria lyrato-pinnatisecta; caulina pinnatisecta rhachi basi angusta, apicem 
versus dilatata. Silieula 4 mm longa, obovata, apice circumferentia leviter angulosa, 
late (ad ?/; mm) alata profundeque emarginata. Semina subimmarginata. Calyx sub- 
persistens. — Am. centr. 72. L. costaricense Thell. 


47.* Folia basilaria bipinnatisecta, saepe Hutchinsiae alpinae (L.) R. Br. formam referentia, 
caulina rhachi aeque-lata vel basin versus subdilatata. Silicula plerumque elliptica, 
ad 3'/» mm longa, minus late (cum maximum '/» mm) alata. Calyx prompte caducus!). 


48. Racemi partim laterales folio oppositi, a ramis axillaribus superati, planta inde 
corymboso-ramosa. Silicula elliptica vel obovata, angustissime emarginata (mar- 
sinibus saepe fere parallelis). Foliorum segmenta plerumque obovato-lanceolata 
obtusiuscula, brevissime acuminata. 


49. 


49.* 


Petala rudimentaria. Silicula pedicello e basi suberecta arcuato-patenti 
aeque-longa vel sublongior. Caules pilis gracilibus patentibus hirsutulo- 
pubescentes. — Am. bor. et centr., etiam alibi advent. 
75. L. reticulatum Howell ex Greene. 
Petala calyei subaequilonga. Silicula pedicello recto patente conspicue bre- 
vior. Pili caulis curvato-subadpressi. — Californ. 
74. L. Robinsonii Thell. 


48.* Racemi in ramis terminales et axillares, planta inde magis pyramidato-ramosa. 
Silieula elliptica; margines emarginaturae angulum acutum formantes. Foliorum 


segmenta plerumque a medio ad apicem sensim attenuata, acuta. 


50. 


50.* 


Semina anguste alato-marginata. Silicula 2,5 - 9 mm lata, vix reticulata, 
apice cireumferentia leviter acuta. Caulis pili (saltem inferne) graciles acuti 
arcuato-adpressi; foliorum margo basin versus pilis gracilibus falciformi- 
sursum curvatis ciliatus. — Argentin., Urug., Brasil. austr. 

75. L. bonariense L. 
Semina immarginata. Silicula minor, 1,5—2,2 mm lata, distincte reticulata, 
apice obtusior propter dentes alares aut obtusos aut magis convergentes. 
Racemi graciliores (saepe 5 mm in diam.). Caulis pili breviores, obtusius- 
culi, rectiores; foliorum margo basin versus glaber vel pilis brevissimis fere 
rectis obsitus. — Patagon., Reg. Magellan. 76. L. spicatum. Desv. 


!) Hie quaeri potest forma gracilenta denauperata, foliorum rhachi basi non auriculata, 66. L. ca- 


Iyeini, differens a speciebus sequentibus calyce subpersistente, a Z. reticulato et L. Robinsonii insuper 
silieula late obovata vel late elliptica, emarginatura latiore (angulum acutum vel fere rectum formante); 
a L.bonariensi et L. spicato- etiam foliorum pinnulis linearibus obtusiuseulis, caulibus pilis longiuseulis 


inferne subreflexo-adpressis, superne patentibus pubescentibus et racemis lateralibus folio oppositis. 
Confer etiam 68. LL. abrotanifolium var. Steinmanni, plantam. alpicolam Andium  boliviensium, 
caulibus humilibus basi sublignosis, differentem a speciebus sequentibus petalis calycem subaequantibus 


(non eo mullo brevioribus) et indumento fere velutino (non hirsutulo). 


I, 197] 197 


24.* Silicula conspicue alata (apice ad '/s-'/4 longitudinis septi); stylus distinctus 
(sed marginem anteriorem emarginaturae non attingens), dimidio suo in- 
feriore ad alas adnatus. Planta pilis longiusculis patentibus hirsutula, rarius 
tantum pubescens. Silieula ovato- vel obovato-elliptica. 

51. Folia caulina indivisa, tantum serrata. Alarum latitudo apice plerumque 
!/ longitudinis septi adaequans. — Am. centr. 

77. L. Gerloffianum Vatke. 

51.* Folia caulina pinnatipartita, lobis angustis distantibus, rhachi distincta. 

Alarum latitudo apice plerumque '/4 longitudinis septi adaequans. — 


Mex. 78. L. Schaffneri Thell. 

23.* Caulis pilis obovato-clavatis sub lente quasi granulatus. Folia caulina pinnatifida 
vel bipinnatifida. Silicula parva. Habitu ad L. reticulatum accedens. — Mex., 
Texas. 19. L. sordidum. Gray. 


22.* Pedicelli + compresso-complanati (tantum leviter interdum in 82. L. las?ocarpo ssp. 
Wrightii; confer etiam 54. L. Fraseri, 42. L. brevicaule et Bipinnatifida nonnulla, 
quorum pedicelli leviter compressi). Stamina lateralia nulla. 

52. Dentes alaras in utroque latere emarginaturae longitudine latiores, + conver- 
gentes et obtusi, silicula inde apice circumferentia + rotundata, rarius (81. Z. 
chilense) dentes + porrecti et acutiores (sed semper longitudime latiores), cir- 
cumferentia inde angulosa. Stamina 2 et glandulae 4, aut stamina 4 (mediana) 
et glandulae 6. Valvulae non vel vix reticulatae. 

53. Silicula plerumque orbiculato-ovata, fere a basi alata, superne subconcava, 
inferne valde convexa propter margines leviter sursum curvatos, glaberrima 
et laevissima, nitida. Petala calycem plerumque excedentia, oblongo- 
spathulata. Folia, saltem basilaria, pinnatipartita lobis remotis, aeque ac 
rhachi anguste linearibus acutissimis (raro, in speciminibus depauperatis, 
etiam folia basilaria integerrima longe linearia acutissima)!). 

54. Stamina 4 (mediana), glandulae 6. Silicula 4—4!/» mm longa, 3!/s—4 
mm lata, apice circumferentia fere rotundata, satis leviter (ad !/s—!/s 
| —!/4] longitudinis septi) et anguste emarginata (marginibus saepe fere 
parallelis), dentibus alaribus convergentibus satis obtusis. — Am. bor. occ. 

80. L. nitidum Nutt. 


54.* Stamina 2, glandulae 4. Silicula superne minus concava, 3\e mm 
longa, 3 mm lata, apice circumferentia angulosa, satis profunde (ad 
!/s—'/4 longitudinis septi) et late emarginata, dentibus alaribus fere 
porrectis acutiuseulis. Planta saepe humilior, gracilior, caule magis 
piloso, foliis saepius indivisis minus pilosis. — Chili. — An satis di- 
versum a praecedente? 8l. L. chilense Kunze. 


!) Hoc loeo forsan inserendum: 81a. L. angustissimum Phil. (Chili). 


198 


[I, 198 


53.* Silieula utrinque aeque leviter convexa vel fere plana, a medio alata, fere 
semper pubescens et inde opaca. Petala nulla vel rudimentaria et setacea. Folia 
indivisa oblonga aut pinnatilobata lobis latis approximatis obtusis, raro (ssp. 
Palmeri) pinnatipartita lobis remotis angustis et tunc silicula elliptica, pubescens. 
Tota planta plerumque hirsutula. — Am. bor. occ., Mex. 


82. L. lasiocarpum Nutt. 


52.* Grex Oxycarpa Thell. Silicula a medio vel apice tantum alata; dentes alares in 
utroque latere emarginaturae latitudini aequelongi vel (saepius) longiores (raro [in 
L. dietyoto] paulo breviores et simul silicula dense reticulata), saepe porrecti vel 
divergentes, + acuti, silicula ideo apice circumferentia angulosa. Stamina (fere semper) 
4 mediana et glandulae 4 (medianae nullae). Folia plerumque longe linearia, indivisa 


vel lobis 


paucis remotis angustis pinnatifida. Caulis pilis patulis pubescenti-hirsutulus. 


55. Dentes alares dimidium septi longitudine superantes, adulti paralleh. Petala 
oblongo-spathulata, calyce duplo longiora, viridescentia, margine alba et ciliata! 
Silieula + 6:3!/» mm; valvulae dense reticulato-nervosae. — Californ. 


83. L. latipes Hook. 


55.* Dentes alares dismidio septi breviores vel. aequilongi (raro longiores et tunc 
+ divergentes) Petala nulla vel rudimentaria et alba glabra. 


56. 


Emarginatura rotundato-obtusa, rarius angulum acutum formans. Dentes 

alares e basi late triangulari subacuminati (margine utroque subconcavo), 

breves, valde divergentes. Racemi fructiferi laxissimi elongati, pedicellis 
gracilibus recurvatis, inferioribus septo longioribus, superioribus ei aequi- 
longis. Planta minus dense pubescens quam in speciebus sequentibus. Val- 
vulae maturae leviter tantum reticulatae. — Californ. 

84. L. owycarpuan Torr. & Gray. 

Emarginatura angulum acutum formans vel marginibus fere parallelis. 

Dentes aut convergentes aut porrecti aut divergentes et tunc latitudine 

longiores et obtusiusculi aut semi-acuminati (margine interiore recto). Pedi- 

celli fructiferi cum maximum septo aequilongi, raro sublongiores et tunc 
suberecti. 

57. Dentes longitudini aeque-lati vel sublatiores, cum plurimum !/s septi 
longitudine adaequantes, obtusiusculi, margine exteriore convexo. Sili- 
cula dense reticulata, opaca, junior pubescens. Emarginaturae margines 
fere paralleli vel ad 45? divergentes. — Am. bor. occ. 

85. L. dietyotum Gray. 

57.* Dentes aut latitudine longiores, Y/s— !/» septi adaequantes et tunc 
interdum obtusiusculi, aut breviores et latitudine vix longiores et tunc 
acuti marginibus exterioribus concavis vel rectis. Valvulae minus dense 
reticulatae vel fere laeves. 


I, 199] 199 
58. Silicula opaca, junior pubescens, adulta distincte reticulata. — Californ., Oregon. 

86. L. acutidens (Gray) Howell. 
58.* Silicula nitida, glabra, adulta vix reticulata. — Oregon. 


81 a. 
(67.) 
(58 IIL.) 

60 a. 

ONT Bs 

37. 

41. 

Tora: 

38 a. 

33) 


Dora 


L. 
L. 
Jis, 
L. 
L. 


87. L. oregamım Howell. 


Species mihi non satis notae: 


angustissimum Phil. — Chili. 
araucanum Phil. — Chili. 
californicum Nutt. — Californ. 
divergens Osterhout — Colorado. 
glaucum Greene — N.Mex. 
Jaredi Brandegee -- Californ. 
namnum Wats. — N. Nevada. 


oblongum Small — Indian Territ. 
Reichei Phil. — And. Chilens. 
simile Heller — Idaho. 
spathulatum Phil. — Chili. 


Species ex genere excludendae. 


groenlandieum Hornem. — Groenl. 
lanatum Barn. — Chili. 


57. L. Jaredi Brandegee 
in Zo& IV. (1894) p. 398; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 124. 


— Non vidi. 


„Annuum, gracile, glaucum, pubescens, 10—20 cm altum; folia anguste lanceolata, 
integerrima vel leviter dentata; racemi complures approximati, satis laxi; pedicelli fili- 
formes, 10 mm longi; flores lutei, paulo ultra 2 mm longi; silicula ovata, basi rotundata, 
apice + acuta, non emarginata nisi incipiente dehiscentia; valvulae glabrae, carinatae.* 


Robinson 1. c. (anglice). 


Area geogr.: Californ. 
Kalifornien: near Goodwin, San Luis Obsino Co., Jared; near Riverdale, Fresno Co., 
A. Eaton — sec, Robinson |. c. 


200 [1, 200 


38. L. Philippianum (0. Kuntze) Thell. comb. nov. 
L. suffruticosum Phil. in Linnaea XXVIII. (1856) p. 670; Walp. Ann. VII. (1860) p. 159; 
Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 64 — non L.; Nasturtium Philippianum O. Kuntze Revis. 
T5 0589/1 pP: 937. 

Perenne. Radix crassa, lignosa, sub terra ramosa et inde multiceps. Cawles singuli 
ex radicis capitibus, humiles, decumbentes vel suberecti, anguloso-striati, pilis gracilibus 
(ca. 1: 10) rectis patentibus + pubescentes, parce foliati, plerumque simplices et in race- 
mum unieum terminalem abeuntes. Folia ad basin caulium rosulata, subcoriacea, pilis 
gracilibus (1: 6—10) fere rectis + pubescentia, lanceolata vel oblongo-lanceolata, apice 
plerumque dilatata et 3—5-dentata, basi in petiolum attenuata, petioli basi membranacea, 
insertione dilatata et persistente; caulina plerumque pauca, basilaribus similia, saepe 
serrata vel subincisa, basi angustata sessilia. Racemi floriferi corymboso - abbreviati. 
Flores: sepala ovata, late albo-marginata: petala oblongo-spathulata, calyci subaequi- 
longa; stamina 2-1-2 vel 2-1-4 (lateralia semper praesentia vidi), filamentis brevissimis 
(quam anthera plerumque vix longioribus usque 1!/s-plo longioribus) basi dilatatis et 
inerassatis; glandulae 4— 6, breves sed distinctae, late triangulares, calycis ca. !/s—'/io 
longitudine aequantes. Racemi fructiferi modice elongati, satis densi, axi leviter anguloso 
pilis eis caulis similibus pubescente, pedicellis satis crassis anguloso-striatis, erecto-pa- 
tentibus, siliculae subaequilongis. Silieula matura anguste rhombico-ovata, compressa, 
utrinque attenuato-acuta, extremo apice obtusa, non emarginata, stylo brevi exserto vel 
saltem stigmate apiculata, saepe abortiva et tunc duplo minor, ovato-elliptica, pedicello 
duplo brevior; valvulae carinatae exalatae glabrae; septum lanceolatum, leviter sursum 
curvatum, stylo apiculatum. Semina non satis nota. 

Stengel meist 4—10 cm hoch. Grundblätter 2—3 cm lang, 2—3 mm breit, Stengel- 
blätter kleiner; Kelch ca. 1'/» (selten bis 2'/2) mm lang. Frucht 5—5!'/» mm lang, 
2!/—3 mm breit. 

Unterscheidet sich von dem ebenfalls hochandinen Z. Meyeni Walp. durch weniger schopfige 
Grundachse, indem nur die Basalteile der Blatistiele persistieren (dort der ganze 1—2 cm lange Blattstiel), 
durch stärker behaarte Blätter, meist kleinere Blüten, sehr kurze Staubfüden (meist 1—1!/» statt 2—3 mal 
so lang als der Staubbeutel), namentlich aber durch die schmal rhombisch-eifórmige, nicht ausgerandete Frucht. 


Area geogr.: Andes Chilens. et Boliviens. 

Var. e. typicum Thell. — Caules subsimplices, parce foliati; folia satis dense 
pubescentia. Calyx 1!'/—1?/ , mm longus; petala ei aequilonga. Staminum filamenta 
antherae subaequilonga. Stylus distinctus quamvis brevissimus (cum stigmate '/ mm). 
Chile: Cordillera de Santiago, Philippi n. 630 (ex p.) — Herb. Petersbg., Hofmus. & 

Univ. Wien. 


Var. B. brachystylum Thell. — Differt a typo stylo nullo (stigmate sessili), 
foliis glabrioribus, caulinis saepe pinnatim incisis, staminum filamentis longioribus (quam 
anthera 1'/»— fere 2-plo longioribus) — Cum typo. 


Chile: Cordillera de Santiago, Philippi n. 630 ex minor parte — Herb. Petersbg. 


I, 201] 201 


Var. y. boliviense Thell. — Caules ramosi ramis erectis, magis foliati. Racemi 
fructiferi magis elongati. Calyx 2—2!/; mm longus; petala eo paulo longiora. Staminum 
filamenta quam anthera fere duplo longiora. Stylus elongatus (fere 1 mm). 

Bolivia: Chivesivi, Vallée de la Paz, 8500—12500', 1839, Pentland — Herb. Paris. 


98a. L. Reichei Philippi 
ex Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 64. — Non vidi. 

Planta nana, radice verisimiliter perenni, caulibus satis gracilibus, glabra. Folia 
linearia integra vel 1—3-dentata. Silicula ovalis, apicem versus leviter attenuata, bre- 
vissime emarginata, stigmate sessili. Pedicelli siliculae aequilongi. — Caulis 3,5 em altus. 
Chile: Cordillera de Santiago (Valle Largo).^ Reiche |. c. (hispanice). Ex descriptione 

forsan affine L. Philippiano (O. Kuntze) Thell. 


39. L. depressum Thell. n. spec. 


Perenne. Radix crassa, valida, sublignosa, apice ramosa et inde multiceps. Cmules 
ex radicis capitibus plerumque singuli, nani, decumbentes, pilis gracilibus brevibus eylin- 
dricis patentibus vel subreflexis dense (fere velutino-) pubescentes, foliati, ramosi. Folia 
basilaria fere bipinnatifida, petiolo basi membranaceo persistente; caulina pinnatim laci- 
niata lobis lanceolatis acutis, superioribus confluentibus, subglabra; summa indivisa. 
Flores inconspicui; sepala ovata, albo-marginata, satis diu persistentia; petala calyce 
subbreviora usque sublongiora, lineari-oblonga; stamina 2 mediana, filamentis quam 
anthera paulo ultra duplo longioribus, basi leviter incrassatis. Glandulae 4, oblongo- 
lanceolatae, apice truncatae, calycis ca. !/4 longitudine attingentes. Racemi fructiferi 
modice elongati, satis laxi, axi anguloso-sulcato pubescente, pedicellis e basi erecto-patente 
horizontaliter arcuatis, leviter anguloso-compressis, siliculae aequilongis. Silieula anguste 
rhombico-elliptica, utrinque attenuato-acuta, extremo apice distincte emarginata, stylo 
exserto apiculata; valvulae carinatae, a medio ad apicem anguste alatae, glabrae et 
laeves; septum oblanceolatum, stylo apiculatum. Semina ovoidea, compressa, fere laevia, 
immarginata; embryo notorrhizus. 

Stengel + 8 em lang. Stengelblütter ca. 1 em lang, im Umriss ca. !/e em breit, 
ihre Abschnitte + 1 mm breit. Kelch kaum über 1 mm lang. Frucht 3!/»j—4 mm lang, 
kaum 2 mm breit. Same 1'/,mm lang, °/ı mm breit. 

Stellt ein Bindeglied zwischen den Greges D?pznnatifida (besonders L. abrotanifoliwm Turez.) 
und Gelida (L. Meyeni Walp.) dar; mit L. abrotanifolium hat L. depressum den auf dem Schnilt der 
Laubblätter und der schmalen Frucht beruhenden Habitus und die Behaarung gemeinsam, dokumentiert 
aber durch die bleibenden Stiele der Grundblätter, die ansehnlicheren Kronblätter, die kurzen, am Grunde 
etwas verdickten Filamente und namentlich durch den die Ausrandung überragenden Griffel die Zugehörig- 
keit zu den Gelda. Die Form der Frucht ist übrigens identisch mit der des L. qwitense Turez. 

Area geogr.: Andes Boliv. 

A. Thellung, Lepidium. 26 


202 [I, 202 


Bolivia: Omasuyos, viciniis Achacache, 4000 m, 1857, G. Mandon Pl. And. Boliv. n. 922 
ex minore p. (cum L. abrotanifolio et Coronopode spec., pro „L. bipinnatifido var. 
depresso Wedd.*) — Herb. DC., Hofmus. Wien. 


40. L. Meyeni Walp.! 
in Nov. Act. Acad. Leop. Carol. XIX. Suppl. I. (1843) p. 249, Rep. V. (1845— 6) p. 42 
— sens. ampl. 

Perenne. Radix crassa, valida, multoties longior quam planta supra terram pro- 
diens, cortice fusco-atra tecta, superne ramosa, multiceps, collo petiolis persistentibus 
membranaceis foliorum veterum comosa. Cawles humiles, e basi extrorsum arcuata ple- 
rumque decumbentes, striati, glabri vel pilis brevissimis tenuiter pubescentes, subaphylli 
(folia caulina reducta), parce ramosi, ut rami in racemos desinentes. Folia basilaria dense 
rosulata, longe petiolata petiolo subadpresso fere vaginantim dilatato membranaceo per- 
sistente, lamina patente plerumque glabra, circumferentia oblonga, plerumque pinnati- 
partita vel lyrato-pinnatipartita lobis obtusis subrotundis vel semi-ovatis (antice convexis 
et saepe crenatis, margine posteriore fere recto), terminali saepe majore obovato crenato, 
rarius indivisa (tantum lobata); caulina, sie exstant, basilaribus similia sed minora et 
saepe indivisa, lobata vel profunde crenata. Flores: sepala ovato-elliptica, a basi late 
albo-marginata, plerumque satis cito caduca; petala calyce longiora, obovato-spathulata, 
unguiculata; stamina 2—4 mediana (raro 6 sec. Weddell in Ann. sc. nat. ser. 5. (bot.) 
I. (1864) p. 283), filamentis quam anthera 2—3-plo (raro fere 4-plo) longioribus, basi 
distincte incrassatis et dilatatis; glandulae 4—6 breves sed distinctae, semi-circulares, 
calycis ca. !/s —!/io longitudine aequantes. Racemi satis pauci- (10—20-)flori, fructiferi + 
elongati, satis laxi, axi anguloso-sulcato subglabro vel tenuiter pubescente, pedicellis 
saepe compresso-angulosis suberectis vel e basi suberecta + extrorsum arcuatis, inferio- 
ribus quam silicula saepe duplo longioribus, ceteris ei subaequilongis. Silicula forma varia, 
suborbieulata vel late ovato-orbiculata vel + rhombico-ovata vel -elliptica, modice com- 
pressa, apice semper emarginata stylo emarginaturam longitudine aequante vel superante; 
valvulae carinatae, a medio ad apicem anguste alatae, glabrae; septum anguste rhombico- 
ellipticum vel rhombico-lanceolatum, stylo Ipse pREuL Semina ovoldea, compressa, fere 
laevia, immarginata; embryo notorrhizus. 


Hochandine Polsterpflanze, die hüutigen, stehenbleibenden Stiele der Grundblätter 
eine „Strohtunica“ bildend. Stengel 2—10 em hoch, selten mehr. Grundblätter 2—3 cm 
lang, im Umriss ca. !/» cm breit, ihr Stiel an der Insertion 2-3 mm breit. Kelch 1'/.-3 mm 
lang. Frucht 4-5!/g mm lang, 3-5 mm breit. Same 1?/4-2!/» mm lang, 1-1'/. mm breit. 

Area geogr.: Andes Peruv., Boliv., Argent. 


Dispositio subspecierum et varietatum. 
1. Stylus emarginaturam superans. Calyx (plerumque) 2—3 mm longus. 
2. Calyx + 2 mm longus, caducus vel in fructu patens. Folia basilaria aut circum- 


I, 203] 203 


ferentia + elliptica et pinnatipartita, aut indivisa et circumferentia lanceolata. 
Filamenta quam anthera 2—3-plo longiora. Stylus !/—!/. mm longus. Silicula 
leviter emarginata, lobulis alaribus brevibus obtusiusculis. 
| Ssp. I. gelidum (Wedd.) Thell. 
Variat quoad siliculae formam: 
f. 1. rotundatum Thell., silieula suborbieulata vel ovato-orbiculata ; 


f. 2. rhombicwune Thell., silicula manifeste rhombica. 


2.* Calyx + 3 mm longus, diu persistens et ad fructum adpressus. Folia basilaria 
cireumferentia elliptica, pinnatim lobata, magis pilosa quam in ceteris ssp. Fila- 
menta quam anthera fere 4-plo longiora. Stylus ?/. mm longus. Silicula profun- 
dius emarginata, lobis alaribus triangularibus acutis. Planta elatior (ultra 10 cm). 

Ssp. Il. marginatum (Griseb.) Thell. 

1.* Stylus (cum stigmate) marginem anteriorem emarginaturae attingens. Calyx plerumque 
1'/ mm longus. Folia ut in ssp. I. Silicula plerumque orbiculata, leviter emarginata. 
Ssp. HI. «ffine (Wedd.) Thell. 


Ssp. I. gelidum ( Wedd.) Thell. 


L. gelidum. Weddell! Chlor. And. II. (1857) sub t. 86 € f. 1—7! (sine descr.) et in Ann. sc. 
nat. ser. 5. (bot.) I. (1864) p. 283; LL. Meyeni Walp.! l. e. sens. strict.; L. Orbignyanum 
Wedd.! ined. in herb. Paris. — Peruv., Boliv. 

Peru: in planitie circa Pisacomam, 15000‘, 1831, Meyen n. 33 (Orig.!) — Herb. Berlin; 
Alta de Toledo, 15500‘, 1831, Meyen (mixt. cum L. bipinnatifido) — Herb. Berlin; 
pr. vicum Moho (Pérou austr.), 1847, Weddell n. 4498 — Herb. Paris. 

Bolivia: Potosi, D'Orbigny n. 1444 (L. Orbignyanum Wedd.!) — Herb. Paris; Prov. 
de Ciuti (Dép. de Chuquisaca), reg. alp., 1846, Weddell n. 3955 (L. gelidum, Orig. !) 
— Paris; Prov. Omasuyos, viciniis Achacache, Paqchani, 3925—3950 m, 1856 —61, 


G. Mandon n. 931 & bis & ter — Herb. Boiss., DC., Paris, Hofmus. Wien; viciniis 
urbis La Paz, via ad Coroico Lancha, reg. alpina (5000 m), 1857, G. Mandon 
n. 928 — Herb. Boiss, DC., Paris, Petersbg.; Prov. Larecaja, vieiniis Sorata, 


Apachetu de Chuchu, 4400 m, 1860, G. Mandon n. 926 — Herb. Paris; Tomarape, 

La Paz: Sicasica, 3800 m, 1876, Stübel n. 15 f — Herb. Berl.; Boliv. austr.: Es- 

che-mókro bei Tupiza (Tarija?), 4300 m, 1904 n. 2765, und Punta Patanca, 3800 m, 

1904 n. 2826, K. Fiebrig — Herb. Berl; sine loc.: Miguel Bang, distrib. 

Britton & Rusby n. 2802 (pro L. affini Wedd.) — Herb. Barb.-Boiss., Breslau, 

Hofmus. Wien, Univ. Zürich. 

f. 1. rotundatum Thell.; L. gelidum var. «., 0. & e. Wedd. in Ann. sc. nat. ser. 
5. (bot.) I. (1864) p. 283. — Bolivia (Mandon n. 931 & ter; Fiebrig n. 2826). 

f. 2. rhombiceum Thell.; L. gelidum. var. B. & y. Wedd. l. e. — Peru (Meyen); 
Bolivia (Mandon 928, 931 bis; Bang n. 2802; Stübel n. 15 f; Fiebrig n. 2765). 


204 [1, 204 


Ssp. II. marginatum (Griseb.) Thell. 
L. marginatum Grisebach! Pl. Lorentz. in Abh. Götting. XIX. (1874) p. 24. — And. Argent. 


Argentinien: Catamarca, in alpinis Vayas altas pr. Belen, 9—11000', Lorentz — 
Herb. Berlin. 
Ssp. III. affine ( Wedd.) Thell. 
L. affine Weddell! Chlor. And. III. (ined.) et in Ann. sc. nat. sér. 5. (bot.) I. (1864) p. 284— 
(non Ledeb. 1821, quod — L. latifolium L. ssp. sibiricum (Schweigg.) Thell.). — And. Boliv. 
Bolivia: Prov. Omasuyos, vicinis Achacache, Taypichuru, in glareosis, 4000 m, 1857 
n. 927 (ex majore p.) et 1861 n. 930 ex p. (cum Z. Chichicara Desv. var. lanceolato 
(Walp.) pro L. Chichicara var. alpino Wedd.), G. Mandon — Herb. Boiss., DC., 
Paris, Hofmus. Wien. 


41. L. namum  Wats. 
Bot. King Rep. (1871) p. 30 & t. IV. f. 5—7!; Wheeler Rep. U. S. Geogr. Surv. VI. Bot. 
(1878) p. 66; Robinson in Gray & Wats. Syn. Fl. N. Am. I 1. (1895) p. 124/5; Nastur- 
tium nanum OÖ. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 

Perenne, nanum, sublignosum (?), satis glabrum. Radix crassa, superne dense 
corymboso-ramosa et inde multiceps, ramis crassis brevibus, apice folia quasi rosulatim 
approximata gerentibus; planta tota inde pulvinar hemisphaericum formans. Folia 
parva, obovato-spathulata, apice 3-lobata lobis rotundatis obtusis, petiolo lato margine 
eiliato. Caules Hloriferi scapiformes subaphylh, 1—5-flori. Flores ignoti. AKacemi fructiferi 
fola parum superantes, laxi, axi pubescente, pedicellis suberectis pubescentibus, inferiori- 
bus siliculam longitudine superantibus, superioribus ei subaequilongis. Silicula anguste 
ovata, apice valde producto-attenvata marginibus leviter concavis, ipso apice circumferentia 
truncatula (ex figura et descr. orig. leviter emarginato-bidentulata, sec. cl. Robinson inte- 
gra), verisimiliter anguste alata, stylo gracili elongato (!/s longitudinis septi aequante) ter- 
minata; septum elliptico-lanceolatum, leviter rhombicum, in stylum conspicuum attenuatum. 
Cotyledones (ex. descr. orig.) accumbentes [? — Th.]. — Nonnisi figuram citatam vidi. 

Pflanze 2—3 cm hoch. Rosettenblätter + 5 mm lang, an der Spitze 2—2!/» mm 
breit. Frucht ohne Griffel + 3 mm lang, 1'/.—2 mm breit. 

Area geogr.: Am. bor. occ. (Nevada); planta alpicola. 

N. Nevada: Holmes Creek Valley. 6000 ft., Watson; near Halleck Station, Wheeler. 

Ad gregem ,Gelidorum" pertinens. Valde affine 40. Lepidio Meyeni Walp. 
(Andium peruvianarum, boliviensium et argentinarum) et forsan ab eo non specifice 
distinctum; differt tamen (ex figura) silicula minore (3:2 mm), basi rotundata, apice 
eximie attenuata (in L. Meyeni silicula plerumque rhombica vel elliptica usque orbiculata, 
sed forma satis variabili!), foliis minoribus apice 3-lobatis, et praesertim, ut videtur, 
petiolorum rudimentis brevissimis (in figura 1 mm longis). A 42. L. brevicauli Barn. 


I, 205] 205 


(And. chilens.) differt radice crassa lignosa ramosissima, silieula ovata apice attenuata 
(non elliptica); 39. L. depressum Thell. distinguitur foliis caulinis pinnatifidis lobis incisis, 
caulibus patule pubescentibus et silicula anguste rhombica; 38. L. Philippianum (O. Kuntze) 
Thell. differt caulibus elatioribus foliatis patule pubescentibus, racemis multifloris, silicula 
non emarginata, etc. — Species imperfecte nota propter defectum florum ; specimina non vidi. 

Im Bestimmungsschlüssel (S. 187) steht die Art unter $$ Dileptium, entsprechend der Angabe 
Robinsons, der ihr eine nicht ausgerandete Frucht zuschreibt; erst während des Druckes der Arbeit 
habe ich die vorzügliche Abbildung Watsons zu sehen bekommen und mich dabei vom Gegenteil über- 
zeugt, da die Figur eine deutliche Ausrandung der Frucht aufweist. Z. nanum Wats. ist somit 
unmittelbar neben das andine Z. Meyeni Walp. zu stellen; auf diese nahe systematisch-pflanzengeographische 
Beziehung zwischen dern westlichen Nord- und dem westlichen Südamerika hätte im pflanzengeographischen 
Teil (S. 67 und 69) hingewiesen werden müssen. 


42. L. brevicaule Barneoud ! 


in Gay Fl. Chilen. I. (1845) p. 165; Walp. Ann. I. (1848—9) p. 44; Reiche Fl. Chil. I. 
(1895) p. 65 — (non Hoppe ap. Mert. & Koch 1833, quod — Hutchinsia alpina (L.) R. Br. 
var.); Nasturtium brevicaule O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 

Perenne (annuum ex Gay l.c.). Radix verticalis, tenuis sed satis longa, apice 
petiolis membranaceis lamina destitutis vestita. Caules complures, nani, decumbentes vel 
ascendentes, graciles, cylindrici, pilis gracilibus (1:6—10) cylindrieis apice attenuato- 
acutis irregulariter curvatis pubescentes, simplices, parce foliati, in racemos abeuntes. 
Folia pilis eis caulis similibus obsita (imprimis ad nervum medianum); basilaria rosulata 
circumferentia lanceolata, longe petiolata petiolo membranaceo insertione dilatato, lamina 
pinnatipartita lobis ovato-rotundatis obtusis basi satis lata sessilibus integerrimis vel 
leviter erenatis, rhachi inter segmenta distincta; caulina basilaribus similia, sed subses- 
silia et minus divisa, saepe tantum crenata. Racemi terminales, floriferi corymbosi. 
Flores inconspicui; sepala ovato-lanceolata anguste albo-marginata, dorso pilosa; petala 
nulla (semper ?); stamina 2 filamentis basi dilatatis, quam anthera 2'/e-plo longioribus; 
glandulae 4 oblongae, calycis '/—'/s longitudine aequantes. Aacemi fructiferi breves, 
axi subcylindrico pilis eis caulis similibus pubescente, pedicellis erecto-patentibus leviter 
complanatis pilis patentibus diametrum pedicelli longitudine fere aequantibus pubescenti- 
bus, quam silicula + 1'/s-plo longioribus. Silicula parva, late elliptica, basi et apice 
obtusa, compressa, apice leviter et satis late emarginata, stigmate marginem anteriorem 
emarginaturae subattingente; valvulae carinatae apice vix alato-marginatae, maturae 
levissime reticulatae; septum late lanceolatum (1:3), basi contractum, stylo apieulatum. 
Semina non satis nota. 


€ 


Stengel 4—7 em lang. Grundblätter mit Stiel 2—2'/» em lang, im Umriss 3 mm 
breit, jederseits mit 3—4 rundlichen, ca. 1 mm breiten Läppchen; der häutige Stiel ca. 
*/, mm, an der Insertion ca. 1 mm breit. Kelch !'/—?/5 mm lang. Frucht 1?/,—2 mm 
lang, 1!/s —1?/4 mm breit. 


206 [I, 206 


Area geogr.: And. Chilens. 
Chile: Cordillera de Coquimbo, 3300 m, n. 335, leg.? — Herb. Paris. 


43. L. flavum. Torrey 
Pacif. R. Rep. IV. (1857) p. 67; Wats. Bot. King Rep. (1871) p. 30; Coville Contrib. 
U. S. Nat. Herb. IV. (1893) p. 65; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) 
p.125; Nasturtium flavum. ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 

Annuum (sec. Robinson |. c.). Radix perpendicularis, fusiformis. Caules plerumque 
complures ex eadem radice, + decumbentes, leviter sulcati, glabri, saepe a basi ramo- 
sissimi ramis erecto-patentibus vel fere divaricatis. o/im subcoriacea, glabra, nitida; 
radicalia rosulata, regulariter pinnatifida vel pinnatilobata lobis brevibus rotundatis fere 
integris, sinubus angustis acutis; caulina cireumferentia obovata usque oblanceolata, media 
dentata, summa plerumque integerrima. Racemi in speciminibus elatioribus numerosissimi, 
saepe a basi plantae incipientes et interdum in caulis bifurcationibus subsessiles. Flores 
satis conspicui; sepala ovata obtusa, scarioso-marginata; petala flava (sicca fulva), calyce 
subduplo longiora, unguiculata, lamina obovato-spathulata in unguem ei subaequilongum 
attenuata; stamina 2-1-4; glandulae 6 breves sed distinctae. Racemi fructiferi breves 
(saepe fere corymbosi), satis densi, axi leviter sulcato glabro, pedicellis leviter anguloso- 
compressis arcuato-patentibus siliculae (cum stylo) subaequilongis. Si/ieula late elliptica, 
apice profunde et obtuse emarginata, quasi bidentata dentibus triangularibus (latitudini 
aequilongis) acutis divergentibus, stylo (relative) longissimo (septi longitudinis '/e—9?/4 
attingente), ex emarginatura longissime exserto apiculata; valvulae carinatae, parte tertia 
superiore alatae, maturae distincte reticulato-nervosae; septum elliptico -lanceolatum 
(1:3—4) stylo subulato-attenuato apiculatum. Semina ovoidea, compressa, fere laevia, 
subimmarginata, fulvo-fusca; embryo notorrhizus. 

Durch die gelbe Krone zugleich mit der zweizühnigen Frucht und dem sehr langen 
Griffel sehr ausgezeichnet. Stengel meist 15—20 em hoch. Grundblätter bis 3 em lang, 
/s em breit; mittlere Stengelblätter + 2 em lang, 3—5 mm breit. Kelch + 1!/» mm 
lang. Frucht (mit den Zähnen) 2!/,—3 mm lang, 2—2!/ mm breit; Griffel ?/4—1!/» mm 
lang. Same meist 1!/. mm lang, ?/; mm breit. 

Area geogr.: Am. bor. occ. (reg. pacif.). 

Standorte: 
Nevada: Browns, A. Grunow — Herb. Hofmus. Wien; Humboldt lake, 1882, M. E. 

Jones n. 3001 — Herb. Berlin. 

Kaliforn.: sine loc., E. Palmer n. 18 — Herb. Boiss., Univ. Wien; Mohave River, 1882, 

Parish n. 688; Mojave Desert, 1880, Bush — Herb. Paris; ibidem, 1882, Pringle 

— Herb. Boiss, Hausskn., Univ. Wien; Lancaster, los Angeles Co., 1902, Elmer 

n. 3653 — Herb. Deless. 

Arizona, 1876, E. Palmer — Herb. Petersbg. (ex Herb. A. Gray). 
Nieder-Kaliforn.: Orcutt nach Robinson |. c. 


I, 207] 207 


44. L. alyssoides A. Gray! 


Pl. Fendl. in Mem. Am. Acad. N. S. IV. (1849) p. 10, Pl. Wright. I. (1852) p. 10, II. 
(1853) p. 15; Wats. Bot. King Rep. (1871) p. 29; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. 
N. Am. I. 1. (1895) p. 125; Nasturtiwm alyssodes O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; 
L. Eastwoodiae Wooton in Bull. Torrey Bot. Club 1898 p. 258 (ex deser.). 

Perenne. Caulis saepius solitarius, plerumque elatus, + erectus, leviter anguloso- 
suleatus, glaber vel superne subpubescens, foliosus, superne corymboso-ramosus ramis 
suberectis, ut ramuli in racemos desinentibus. Fola vix coriacea, plerumque glabra; 
inferiora saepissime pinnatipartita lobis paucis angustis acutis integerrimis vel incisis; 
superiora plerumque integerrima longe linearia acuta uninervia, rarius pinnatifida lobis 
linearibus distantibus acutis. Flores conspicui, eis Alyssö maritimi (L.) Lam. similes; 
sepala ovata, albo-marginata; petala calyce subduplo longiora, distincte unguiculata 
lamina suborbiculata in unguem angustum ei subaequilongum contracta; stamina 2 -— 4; 
glandulae 6 brevissimae. Racemi fructiferi elongati, satis densi, axi leviter anguloso- 
suleato plerumque glabro, pedicellis gracilibus erecto-patentibus vel patentibus (45-60?) 
silieula longioribus. Silicula plerumque ovata (rarius anguste elliptica), apice leviter et 
satis anguste emarginata, stylo semper exserto (quamvis brevi) apiculata; valvulae cari- 
natae, apicem versus anguste alatae, maturae leviter reticulatae; septum lanceolatum 
(1:4), stylo ejus longitudinis plerumque '/4 attingente apiculatum. Semina ovoideo-ellip- 
soidea, compressa, subalveolato-papillosa, immarginata; embryo notorrhizus. 


20—50 cm hoch, selten weniger oder mehr. Obere Stengelblütter meist 2—4 cm 

lang bei 1-1'/z mm Breite. Kelch + 1'/» mm lang. Frucht 4 (2!/-5) mm lang, 3 (2-4) 

mm breit, höchstens '/; mm breit geflügelt. Same meist 1'/» mm lang, °/« mm breit. 
Area geogr.: Am. bor. occ. et austr.-occ. 

Ich sah Exemplare des Typus aus: 

Utah: Green River, 1890, Jones — Herb. Barb.-Boiss. 

Colorado: Pike's Peak, 1871, Canby — Herb. Hofmus. Wien; Pueblo, 1873, Greene 
— Herb. Univ. Wien; ibidem 1878, Popenoe — Herb. Barb.-Boiss. 

Arizona: Tucson, 1884, Parish n. 11 (pro L. montano) — Herb. Petersbg. 

N. Mexico: sine loc.: 1847, A. Fendler n. 46 — Herb. Berlin; 1851 n. 853, 1852 
n. 1324, Ch. Wright — Herb. Boiss., Paris; 1881, Vasey — Hofmus. Wien; Rio 
Grande Valley below Donana, Parry etc. — Herb. Paris; ibidem, 1897, Wooton 
n.153 — Herb. Barb.-Boiss., Berl. Deless., Paris, Petersbg.; Gray, Lincoln Co., 
6000", 1898, Miss J. Skehan n. 48 — Herb. Hofmus. Wien; Roswell, Chaves Co., 
3800', 1900, Earle n. 254 — Berl, Deless., Hofmus. Wien. 

Texas: El Paso, 1849, Ch. Wright n. 17 — Paris; ibidem, 1881, Vasey — Paris; 
1885, Jones n. 4199 — Herb. Barb.-Boiss., Univ. Wien; Moxon Spring, 1883, ex 
Herb. A. Gray n. 75 — Herb. Barb.-Boiss.; Sierra Blanca, 1897, Pringle — Herb. 
Bornm.; Barstow, 1902, Earle n. 24° — Deless. 


208 [I, 208 


Mexico: Samalayuca, State of Chihuahua, 1886, Pringle n. 712 — Herb. Berlin, Bres- 
lau, Deless., Hausskn., Reut. & Barb., Hofmus. & Univ. Wien. 
Variat: 
Var. f. Jonesii (Rydbg.) Thell.; L. Jonesi; Rydberg! in Bull. Torrey Bot. Club 
1902 p. 233; L. montanum var. alyssoides Jones in Zoé IV. (1893) p. 266, non L. alys- 
soides Gray, sec. Rydberg l. c. — Stylus (relative) longus, !/s longitudinis septi adaequans; 
folia pleraque pinnatifida lobis distantibus linearibus acutis. Differt a L. montano etiam 
folis et caule glaberrimis (semper?). 
Utah: „Southern Utah“, 1874, C. C. Parry n. 18 — Herb. Boiss., DC., Paris; St. George, 
1880, M. E. Jones n. 1636 — Herb. Berlin; Cainville, 4000', 1894, M. E. Jones 
n. 5696 b — Herb. Barb.-Boiss.; Price, 1900, S. G. Stokes (sec. Rydberg lI. c.). 
Nevada: Trinity Mountains, 1868, S. Watson n. 120 (sec. Rydberg |. c.). 


Var. y. stenocarpum Thell.: Silicula anguste elliptica (4 mm longa, 2!/4 mm lata). 
Colorado: Gunnison Watershed, Montrose, 5810', 1901. C. F. Baker n. 12 — Herb. 
Berl, Breslau, Deless., Univ. Zürich. 


Var. à. mimus Thell.: Caulis 10—15 cm altus, a basi divaricatim ramosus, aeque 
ac rami dense pubescens; folia caulina 1—1'/ em longa, lineari-spathulata obtusiuscula; 
flores paulo minores (2—2'/» mm longi); racemi numerosissimi, floriferi capitato-corymbosi. 
Colorado: South Park, 1872, C. Porter — Herb. Reut. & Barb.; ibidem, 1876, J. N. 

Luow(?) n.18 — Herb. Reut. & Barb. 


Var. e. polycarpum Thell.: Caulis glaber, elatus, ut rami primarii ramosissi- 
mus; racemi numerosissimi, etiam fructiferi satis breves (2—3 cm), densissime aggregati, 
corymbum compactum formantes. 

Colorado: near Cafion City, 1874, G. Engelmann — Herb. Berlin; Arkansas River 
above Canyon City, 1878, M. E. Jones n. 766 — Herb. Reut. & Barb. 


45. L. montanum Nutt. 


in Torr. & Gray Fl. N. Am. I. (1838—40) p. 116, 669; Walp. Rep. I. (1842) p. 176; 
Gray Pl. Wright. II. (1853) p. 15; Torrey Pacif. R. Rep. VII. (1857) p. 8; Wats. Bot. 
King Rep. (1871) p. 29; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 125; 
Howell Fl. Northwest Am. I. 1. (1897) p. 62; Nasturtium montanum O. Kuntze Revis. 
I. (1891) p. 937; L. corymbosum Hook. & Arn. Bot. Beech. (1841) p. 323; Walp. Rep. I. 
(1842) p. 177; L. utahviense Regel! in Act. h. Petrop. I. (1871) p. 92; .L. T'urberi 
Wooton in Bull. Torrey Bot. Club 1898 p. 259 ex descr. (forma ramosa villoso-hirsuta 
foliis omnibus pinnatifidis). 

Bienne sec. Robinson l. c. Radix simplex, fusiformis. Caules satis elati, plerumque 
complures ex eadem radice, rarius solitarii, + erecti, vix anguloso-sulcati, pubescentes 


1, 209] 209 


vel hirsutuli pilis plerumque + cylindricis (intermixtis nonnullis brevioribus claviformi- 
bus), dense foliati, superne corymboso-ramosi. Folia haud coriacea, pilis eis caulis simi- 
libus + pilosa; inferiora bipinnatifida vel pinnatifida lobis dentatis, superiora pinnatifida 
lobis contiguis.sinubus angustis, aut saltem + dentata dentibus subpatentibus. Flores 
conspieui; sepala ovata, albo-marginata; petala calyce subduplo longiora, distincte ungui- 
culata, lamina plerumque suborbiculata in unguem ei subaequilongum contracta; stamina 
2-4; glandulae 6 brevissimae. Racemi fructiferi + elongati, densi, pedicellis patentibus 
gracilibus plerumque pubescentibus, quam silicula (saepe duplo) longioribus. Silicula valde 
"eompressa, plerumque late elliptica vel fere orbiculata, apice rotundata et leviter emar- 
ginata, stylo longo (!/s longitudinis septi aequante) emarginaturam longe superante 
apiculata; valvulae carinatae, parte tertia superiore anguste alatae; septum lanceolatum 
(1:4). Semina ovoidea vel ellipsoidea, compressa, subpapillosa, margine exteriora ple- 
rumque anguste alato-marginata; embryo notorrhizus. 

Meist 30—50 em hoch. Stengelblütter oft 2—3 cm lang, im Umriss 1 cm breit. 


Kelch + 1 mm lang. Frucht 2!/»—3!'/» mm lang, 2!/»—3 mm breit, an der Spitze schmal 
(ca. !/4 mm) geflügelt. Same 1—1!/» mm lang, ?/—1 mm breit. 


Der vorigen Art sehr nahe verwandt und nieht immer leicht von ihr zu trennen, indem einzelne 
Varietäten der beiden Spezies Übergangsformen zwischen ihnen darstellen. Wollte man daher Z;. alyssoides 
als Ssp. zu Z. montanum stellen, so müssten jedoch mit gleichem Recht auch Z;. scopulorum Jones, L. Va- 
seyanum Thell., L. integrifolium Nutt. und Z. Fremontii Wats. zu L. montamum gezogen werden, da 
alle diese Spezies nicht immer scharf von einander abgrenzbar sind; doch würde mir diese Zusammen- 
ziehung allzu naturwidrig erscheinen. Ich habe daher mit Bewusstsein hier den Speziesbegriff etwas enger 
gefasst als in den meisten übrigen Teilen meiner Arbeit. 


Area geogr.: Am. bor. occ. 

N. Mexico: sine loc., 1851—5, Ch. Wright n. 854 — Herb. Boiss., Paris; aus Samen 
dieser Pflanze 1853 im Garten Boissiers in Valleyres kultivierte Exemplare im 
Herb. Boiss., Reut. & Barb.; Mangas Springs, 18 miles northwest of Silver City, 
Grant Co., 1903, Metcalfe n. 117 — Herb. Deless. 

Arizona: Tucson, 1880, Lemmon Herbarium n. 21 — Petersbg.; Sta. Catalina Moun- 
tains, 1881, €. G. Pringle — Herb. Boiss., Breslau, DC., Hausskn., Reut. & Barb. ; 
valley near Camp Lowell 1882, Pringle — Herb. Deless., Univ. Wien. 

Kaliforn.: Yreka, Siskiyou Co., 1876, E. L. Greene n. 844 — Herb. Univ. Wien; Pacific 
Slope, 1881, Vasey — Herb. Paris. 

Utah: Juab, 1902, Goodding n. 1075 — Herb. Deless. 

Variat: 
Var. B. papilliferum Henderson in Bull. Torrey Bot. Club 1900 p. 542. — 

Tota fere planta, imprimis stamina, papillis conspicue claviformibus (oblanceolatis vel 

obovatis) vestita. 


South-Idaho: Nampa, sec. Henderson. 
A. Thellung, Lepidium. 


" 
SI 


210 [1, 210 


Var. (?) y. stenocarpum Thell. — Silicula relative angusta (4 mm longa, 2!/» 
mm lata), subrhombica (utrinque attenuato-acutiuscula); stylus brevis (!/s— !/z longitudinis 
septi adaequans); petalorum lamina angustior (obovato-oblonga), in unguem subattenuata. 
Idaho: Blackfoot, Snake Plains, 1893, E. Palmer n. 279 — Herb. Univ. Zürich. 


46. L. scopulorum Jones! 
in Proc. Calif. Acad. ser. 2. V. (1895) p. 625; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. 
I. 1. (1895) p. 125; L. montanum var. alpinum Wats. Bot. King Rep. (1871) p. 29; 
L. integrifolium var. heterophyllum Wats. in Am. Nat. IX. (1875) p. 268; L. heterophyllum 
Jones in Zo& IV. (1893) p. 284, non Benth. (1826). 

Perenne. Caules plerumque satis pumili, + erecti, basi lignescentes, subcylindrici, 
plerumque fere glabri, parce foliati, ramis paucis in racemos abeuntibus. folia sub- 
coriacea, subnitida, saepe pallido-marginata, saepissime glabra; inferiora longe petiolata, 
circumferentia oblonga vel obovata, in petiolum angustata, pinnatifida lobis latis integris 
vel dentatis; media et superiora angustiora (oblongo-lanceolata), subsessilia, + pinnatim 
incisa vel saltem lobata vel dentata. Flores conspicul; sepala ovata, albo-marginata; 
petala calyce subduplo longiora, distincte unguiculata, lamina subrotunda in unguem ei 
subaequilongum contracta; stamina 2-1-4; glandulae 6 brevissimae.  Aacemi fructiferi 
satis breves et densi, pedicellis subsulcatis, plerumque vix pubescentibus, fere horizon- 
taliter patentibus, quam silicula 1!/»—2-plo longioribus. Silicula ovata, modice compressa, 
apice saepe eximie angustata marginibus rectis vel leviter concavis, acuta, haud profunde 
emarginata, stylo (relative) longo ('/, longitudinis septi aequante) apiculata; valvulae 
leviter carinatae, apice angustissime alatae, maturae reticulatae; septum (relative) latum, 
ellipticum (1:2—3), stylo conspicuo apiculatum. Semina ovoidea, leviter compressa (sub- 
triquetra), vix papillosa, immarginata; embryo notorrhizus. 

Differt a L. alyssoideo et L. montano caulibus minus elatis, basi lignescentibus, 
parce foliatis, foliis distincte coriaceis, silicula multo levius compressa, septo inde latiore; 
a L.alyssoideo praeterea folis caulinis superioribus incisis vel dentatis, a LL. montano 
etiam silicula ovata apice angustata. 

Meist 15—20, seltener bis 25 cm hoch. Grundblätter mit Stiel 7—9 cm lang, 
Stengelblätter kleiner. Kelch + 1!/» mm lang. Frucht 3—4!/; mm lang, 2—2!/» mm 
breit. Same 1—1!/» mm lang, + ?/; mm breit. 

Area geogr.: Am. bor. occ. (Rocky Mountains). 

N. Mexico: Rio Grande, Dona Ana Co. Emory Exped. n. 51 — Herb. Berlin. 
Utah: South. Utah, 1874—5, C. C. Parry n. 16 — Herb. Boiss, DC., Paris; Alta, 

Wahsatch Mts., 8000', 1879, M. E. Jones n. 1270 — Herb. Berl., Boiss., Petersbg., 

Univ. Wien; Lake Blanche, 10000', 1895, M. E. Jones — Herb. Barb.-Boiss. 
Wyoming: Henrys Fork, Uintah Mts., 1902, Goodding n. 1190 (,Z. montanwm*) — 

Herb. Deless. 


5:311] 211 


Variat: 
f. nanım Thell. — Caulis 6—10 cm altus. 
Wyoming (N. W.), 1875, C. €. Parry n. 23 — Herb. DC., Paris. 
f. canescens hell. — Planta + griseo-pubescens. 


Nevada: Eagle Valley, Ormsby Co., 1446 m, 1902, C. F. Baker n. 1190 — Herb. Deless. 


47. L. Vaseyanum "hell. nom. nov.; 


L. spathulatum Vasey! ined., non Philippi 1860; L. scopulorum var. spathulatum Robinson 
in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 125. 

Affine antecedenti, sed differt basi magis lignosa, foliis spathulatis omnibus inte- 
gerrimis vel basilaribus apice tridentatis, silicula magis compressa, septo inde angustiore 
(1:3—4), stylo multo breviore (!/—'/e« longitudinis septi adaequanto); a L. integrifolio 
Nutt., quocum convenit foliis saepe omnibus integerrimis, recedit basi lignosa, staminibus 
2 -|-4, petalis distinctius et angustius unguiculatis. — Silieula ovata acutiuscula, pedi- 
cello patente brevior. Planta plerumque glaberrima. 

10—20 em hoch. Grundblätter (mit Stiel) 5—10 cm lang, bis 1 cm breit; Stengel- 
blätter kleiner, meist lanzettlich. Kelch ca. 1'4 mm lang. Frucht 3—3!/» mm lang, 
2!/» mm breit. 

Area geogr.: Am. bor. occ. (Rocky Mountains). 

W.-Texas: Musquez-Cafion, 1883, Havard n. 76 — Herb. Berlin. 
N. Mexico: Organ Mts., 1881, Vasey (,L. integrifolium*) — Herb. Paris. 
Colorado: Bear River, 1868, Vasey n. 51 (Orig.!) — Herb. Barb.-Boiss. 


4S. L. integrifolium Nutt. 


in Torr. & Gray Fl. N. Am. I. (1838—40) p. 116; Walp. Rep. I. (1842) p. 176; Hook. 
Cat. Geyer pl. in Lond. Journ. Bot. VI. (1847) p. 71; Robinson in Gray & Wats. Syn. 
fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 125; Howell Fl. Northwest Am. I. 1. (1897) p. 62; Nastur- 
tum integrifolium ©. Kuntze Revis. L (1891) p. 937; L. utahense Jones! in Bull. Torrey 
Bot. Club VIII. (1881) p. 70 et im Zoé IV. (1893) p. 266. 

Bienne sec. Robinson l. e. Radix valida, crassitie fere digiti parvi. Caulis unicus, 
elatus, erectus, herbaceus, basi rudimentis foliorum anni praecedentis cinctus, anguloso- 
striatus, glaber vel superne pilis brevissimis gracilibus cylindricis pulverulento-pubescens, 
foliosus, saepe a basi ramosus. Zolia crassiuscula, omnia integerrima, oblongo-oblan- 
ceolata vel spathulata, acuta vel apiculata, satis glabra, inferiora longe petiolata petiolo 
basi dilatato et semiamplexicauli, media et superiora minora, basi lata sessilia. Racemi 
in ramis et ramulis terminales. Flores conspicui; sepala ovata, albo-marginata; petala 
calyce fere duplo longiora, indistincte et satis late unguiculata; stamina 2 mediana; 
glandulae 4 brevissimae, quarum laterales infra valvarum carinam fere confluentes. 


219 [I, 212 


Racemi fructiferi elongati, modice densi, axi leviter anguloso-striato, pedicellis satis 
crassis leviter compresso-angulosis patentibus (ca. 60°), quam silieula 1'/»—2-plo lon- 
gioribus. Silicula ovato-elliptica, modice compressa, utrinque obtusiuscula, apice leviter 
emarginata, stylo exserto apiculata; valvulae carinatae, apice anguste alatae, maturae 
leviter reticulatae; septum oblanceolatum (1: 4—5), stylo '/s-"/s ejus longitudinis aequante 
apieulatum. Semina ovoldea, leviter compressa, fere laevia, immarginata; embryo no- 
torrhizus. 

Meist 20—50 cm hoch. Untere Laubblätter bis 10 cm lang, obere 2—4 cm lang, 
2—5 mm breit. Kelch + 1!/s mm lang. Frucht 3—5 mm lang, 2—3'/» mm breit. 

Ähnelt durch den Habitus (dicke, an der Spitze faserig-schopfige Grundachse, dickliche, ganzrandige 
Stengelblätter) einigermassen den altweltlichen 2. cartilagineum (J. May.) Thell. und L. fleeuosum Thunbg., 


unterscheidet sich aber durch deutlich ausgerandete und geflügelte Frucht (wobei die Flügel vom Griffel 
frei sind), weniger deutlich netzig-grubige Fruchtklappen, nur 2 Staubblätter, nicht keulige Haare etc. 


Area geogr.: Am. bor. occ. (Rocky Mountains). 


Utah: Milford, 5000‘, 1880, M. E. Jones n. 1821 (L. utahense, Orig.!); Richfield, in 
alkaline meadows, 6000‘, 1894, M. E. Jones n. 5411 — Herb. Barb.-Boiss. 

Wyoming: Lettermann sec. Robinson |. c. 

Montana (?): Sources of the Muddy River on the upper Missouri and valley of Bear 
River (Colorado?) Geyer n. 81 — Herb. Deless., Hofmus. Wien. 

S. E. Washington: Nuttall sec. Robinson l. c. 


49. L. Fremontii Watson 


Bot. King Rep. (1871) p. 30 t. IV. f. 3—4!; Coville Contrib. U. S. Nat. Herb. IV. (1893) 
p. 65; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 125; Nasturtium Fre- 
montii ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 

Icones: Wats. Bot. King Rep. (1871) t. IV. f. 3—4! 


Perenne. Caulis elatus, suberectus, basi sublignosus, leviter anguloso -sulcatus, 
glaber, foliosus, plerumque valde ramosus, racemis numerosis in ramis terminalibus et 
axillaribus. Folia glabra, glauca, duriuscula; inferiora pinnatifida lobis remotis linearibus 
acutis saepe bifidis rhachi aeque-latis; superiora integerrima, anguste linearia, acuta. 
Racemi floriferi corymbosi. Flores ei L. alyssoidei, conspicui, completi. facem? fructiferi 
satis breves, laxiusculi, axi anguloso-suleato glaberrimo nitido, pedicellis gracilibus sub- 
glabris + patentibus silieulae subaequilongis. Silicula (relative) latissima, valde plano- 
compressa, late obcordata vel fere orbicularis vel transverse elliptica, apice in 2 lobos 
obtusos semicirculares divergentes vel porreetos producta, stylo exserto apiculata; val- 
vulae carinatae, apice vix alatae; septum anguste lanceolatum (1: 6— 7), stylo Vio — 1/1 
ejus longitudinis adaequante terminatum. Semina matura non vidi. 


Durch die breiten, flachen Früchte sehr auffällig. Meist 20—60 cm hoch. Obere 


Stengelblätter meist 3 cm lang, 1'/ mm breit. Kelch + 1'/» mm lang. Reife Frucht 


I, 213] 213 


5-7 mm lang, 5'/»-8 mm breit; Griffel !/-1 mm lang. Macht den Eindruck einer monstrósen 
Form von /. alyssoides Gray var. Jonesii (Rydbg.), von dem es im blühenden Zustand kaum 
zu unterscheiden ist. Die Früchte sind in der Form sehr variabel und abortieren meist. 
Area geogr: Am. bor. occ. 
Ich sah Exemplare aus Arizona, Kalifornien (besonders Mohave-Wüste), Ne- 
vada; ausserdem Colorado, Rothrock & Wolf nach Robinson l. c. 


50. EL. quitense Turecz.! 
in Bull. Soc. Nat. Mosc. XXVII. (1854) p. 309 n. 1801. 


Suffruticosum. Caules et rami primarii basi lignescentes, subteretes, pilis brevibus 
rectis subtilissimis pubescentes, ramosi. Folia ramorum inferiora puberula, saepius pinnati- 
partita lobis paueis (utrinque 1—3) remotis lineari-subulatis integerrimis acutissimis e basi 
suberecta + extrorsum curvatis, rhachi angusta et inter segmenta distincta; superiora 
lineari-subulata integerrima acutissima; omnia im axillis ramos steriles abbreviatos foliatos 
gerentia. Flores modice conspicui; sepala ovato-lanceolata, albo-marginata; petala ealycem 
longitudine aequantia, obovato-oblonga cuneiformia indistinete unguiculata, sieca flavida; 
stamina 4 mediana; glandulae 6 breves semicirculari-ovatae. Racemi fructiferi elongati, 
modice densi, axi leviter anguloso-striato tenuiter pubescente, pedicellis anguloso-com- 
pressis (saepe fere bialatis), e basi suberecta arcuato-patentibus silicula vix usque 1!/»-plo 
longioribus. Silicula anguste rhombico- vel elliptico-ovata, utrimque acuta vel acutiuscula, 
apice distincte et satis anguste emarginata, stylo (cum stigmate capitato) emarginaturam 
superante; valvulae carinatae, a medio ad apicem anguste alatae; septum lanceolatum, 
stylo apiculatum. Semina non satis nota. 

Bis 60 em hoch. Untere Laubblätter 3 cm lang, Spindel und Abschnitte (wenn 
letztere vorhanden) kaum 1 mm breit; obere Astblütter + 1'/» cm, die zweigständigen 
/e—°/sı em lang. Kelch + 1'/e mm lang. Frucht 3—3'/» mm lang, + 2'/ mm breit. 

Area geogr.: Ecuador. 

Variat: 

Var. e. typicum Thell.; L. quitense 'lurez.! l. c. sens. strict. — Folia caulina, 
saltem inferiora, pinnatipartita; silicula anguste rhombico-ovata, 3!/» mm longa, pedicello 
subaequilonga. 

Ecuador: Plaines of Pomasqui, 1850, Jameson n. 892 — Herb. Boiss., Deless. 
—  : in collibus aridis pr. Pomasqui, 1886, Sodiro n. 57 — Herb. Berl. 

Var. B. integrifolium Thell. — Folia omnia integerrima, lineari-subulata; sili- 
cula rhombica. 

Ecuador: in rubestribus aridis sec. torrentem Guallabamba, 1886, Sodiro n.56 — Herb. Berl. 

Var. y. mierophylium (Willd.) Thell.; L. microphyllum Willd.! ined. in herb. — 
Folia partim pinnatipartita; silicula elliptico-ovata, 3 mm longa, pedicello 1!/s-plo brevior. 
Ecuador: sine loc., ded. Bonpland — Herb. Willd. (Berol.), Paris. 


214 [1, 214 


51. L. Trianae Thell. n. spec. 


L. Chichicara Planchon & Triana! Prodr. fl. Neo-Granatens. in Ann. sc. nat. 4"* ser. XVII. 
(1862) p. 66 — non Desv.!; L. bogotense "Triana! in Herb. Planchon (Montpell.). 

Perenne. Radix satis crassa, apice rudimentis foliorum delapsorum vestita. Cales 
ascendentes usque suberecti, cylindrici, leviter anguloso-striati, pilis gracilibus patentibus 
vel arcuato-subadpressis minutissime pubescentes (praesertim superne), foliati, fere a basi 
ramosi ramis erecto- vel arcuato-patentibus, ut ramuli in racemos abeuntibus. Folia 
basilaria rosulata, pinnatipartita lobis inciso-dentatis vel apice trifidis, erecto-patentibus 
(60°), rhachi alata apice dilatata, basi in petiolum membranaceum insertione dilatatum 
attenuata; caulina media ad nervos et margines minute puberula, anguste oblanceolata, 
apice inciso-serrata saepe trifida, basi attenuata; summa lineari-oblanceolata acuta inte- 
gerrima. Flores: sepala ovata, albo-marginata, caduca; petala calyce sublongiora, oblongo- 
spathulata; stamina 2 mediana; glandulae 4 triangulares, latitudine vix longiores. Racemi 
fructiferi elongati, laxiusculi. axi anguloso-sulcato pubescente, pedicellis modice gracilibus 
arcuato-patentibus silieulae subaequilongis. Silicula rhombico-obovata, compressa, apice 
angustissima alata levissimeque (ad '/io— !/i» longitudinis septi) emarginata, stylo ex 
emarginatura distincte exserto terminata; stigma disciforme; valvulae carinatae, parte 
tertia superiore angustissime alatae; septum oblanceolatum, basin versus contractum. 
Semina ovoidea, compressa, fere laevia, immarginata, fulvo-fusca; embryo notorrhizus. 

Affıne L. Chichicarae Desv., sed differt stylo emarginaturam superante et foliis 
caulinis basi attenuatis. 


Bis 30 em hoch. Grundblätter bis 10 cm lang, bis 2!/» cm breit. Stengelblätter 
1'/5—3 em lang, 1!/»—53 mm breit. Frucht 3!/4—4 mm lang, 2'/» mm breit. 


Area geogr.: Columbia; Bolivia. 

Columbia: Bogota, 2700—2800 m, 1851— 7, J. Triana — Herb. DC., Paris, Planchon 
(Montpell.), Hofmus. Wien. 

Bolivia: Pov. de Tomina (Dép. de Chuquisaca), 1845—6, Weddell — Herb. Paris. 


52. L. eyelocarpum Thell. n. spec. 

Annuum. ZAadix tenuis, fusiformis, perpendicularis. Omulis erectus, subflexuosus, 
fere cylindricus, pilis gracilibus longiusculis acutis e basi patente arcuato-subadpressis + 
pubescens, ramosus ramis suberecto-patentibus racemos terminales et folio oppositos geren- 
tibus. Folia basilaria in meis speciminibus nulla; caulina inferiora longe petiolata petiolo 
limbum longitudine aequante, obovato-oblonga, cireumcirce sed praesertim a medio ad 
apicem acute et regulariter dentata, facie fere glabra, margine pilis gracilibus acutis 
arcuato- sursum adpressis ciliata; petiolus basi vaginanti-dilatatus et semiamplexicaulis, 
margine pilis gracilibus curvatis setulosus; folia caulina superiora oblongo-oblanceolata 
remote dentata basi attenuata sessilia. Flores: sepala ovata, albo-marginata ; petala calyci 
subaequilonga, anguste spathulata; stamina 2 mediana, filamentis quam anthera 4-plo 


I, 215] 215 


longioribus; glandulae oblongae, calycis ca. !/; longitudine aequantes. Zacemi partim folio 
oppositi, pauciflori, fructiferi laxiusculi, axi leviter anguloso pilis eis caulis similibus 
sed minus curvatis pubescente, pedicellis gracilibus subfiliformibus minute pubescentibus, 
patentibus, quam silicula subbrevioribus usque 1'/z-plo longioribus. Silieula orbiculata 
vel late ovato-orbiculata, valde compresso-complanata, utrinque rotundata, apice bre- 
vissime sed distincte emarginata, stylo manifesto filiformi emarginaturam superante; 
valvulae carinatae, a medio ad apicem anguste (ca. ad '/io longitudinis septi) alatae, 
glabrae, non reticulatae, subnitidae; septum lanceolatum, stylo distincto apiculatum. 
Semina ovoidea, valde compressa, sublaevia, latere exteriore alato- marginata; embryo 
oblique pleurorrhizus videtur. 


Meist 10—40 cm. Untere Stengelblütter mit Stiel 2'/» cem lang, 6 mm breit; obere 
1—1'/s cm lang, oberwürts 3—6 mm breit. Kelch 1!/;5 mm lang. Frucht (gut ausgebildet) 
31/, —4'/ mm lang und breit. Same 1°/« mm lang, 1 mm breit. 


Aftine L. virginico L. forma pilorum et foliorum et semine, sed calyce et silicula 
majoribus, stylo distincto emarginaturam levissimam superante specifice diversum. 
Area geogr.: Peruv. 
„Amancaes, Mathew, 752, 1837 Hooker* — Herb. Hofmus. Wien. 


Die Herbaretiquette trägt nur die eben zitierte Bemerkung ohne Angabe des Landes. Die Ermitt- 
lung der Lokalität Amancaés (Hügel bei Lima), die mir selbst nicht gelang, verdanke ich, durch die gütige 
Vermittlung von Herrn Prof. Schinz in Zürich, Sir Jos. D. Hooker in The Camp Sunningdale (Berkeshire) 
und Herrn Dr. A. Zahlbruckner in Wien. | 


Amancaés-Berge bei Lima, 200—800 m, 1902, Weberbauer n. 1614 — Herb. Berlin. 


55. L. idahoense Heller ! 
in Bull. Torrey Bot. Club 1899 p. 312. 


Annuum. Zadix tenuis, fusiformis. Caulis suberectus, fere cylindricus, fere glaber- 
rimus, subnitidus, inferne saepe purpurascens, foliatus, superne corymboso-ramosus. Folia 
basilaria margine et ad nervos setulis disseminatis albidis falciformi-curvatis obsita, longe 
petiolata, lyrato-pimnatipartita lobo terminal ovato-subrotundo crenato, lateralibus basin 
versus cito decrescentibus satis latis antice crenatis, margine posteriore integerrimis vel 
unidentatis, rhachi distincta in lobum terminalem dilatata; caulina inferiora in petiolum 
attenuata, pinnatim incisa, remote setulosa; media et superiora lanceolata vel lineari- 
lanceolata, sessilia, + serrata, acuta, margine pilis gracilibus (1: 4—5) faleiformi- sursum 
eurvatis obsita; summa linearia integerrima acuta. Flores conspicui; sepala elliptico- 
ovata, late albo-marginata; petala calyce subduplo longiora, distincte unguiculata lamina 
late obovato-subrotunda in unguem ea breviorem contracta; stamina 2-1-4; glandulae 
6 brevissimae. Racemi fructiferi elongati, satis laxi, axi gracili leviter anguloso-sulcato 
glaberrimo, pedicellis tenuibus patentibus, inferioribus silicula 1'/.—2-plo longioribus, 


216 [1, 216 


superioribus ei subaequilongis. Silicula ovato-orbiculata, compressa, basi late rotundato- 

obtusa, apice cireumferentia leviter angulosa, breviter et satis anguste emarginata, stylo 

cum stigmate marginem anteriorem siliculae fere attingente; valvulae carinatae, a medio 
ad apicem anguste alatae, glaberrimae; septum lanceolatum (1:4), stylo apieulatum. 

Semina ignota. 

20—50 em hoch. Grundblätter mit Stiel 3—5 cm lang, im Umriss ca. 1 cm breit; 
mittlere Stengelblütter + 2 cm lang, + 3 mm breit; oberste kleiner und schmäler. Kelch 
1!» mm lang. Frucht 3 mm lang, 2°/« mm breit. 

Diese Art ist sehr bemerkenswert dureh die intermediäre Stellung, die sie zwischen der Gruppe der 
Alyssoidea einerseits und der der Virginica anderseits einnimmt; mit den ersteren (besonders L. alys- 
soides Gray) hat sie die ansehnlichen, kompleten Blüten, mit den letzteren (namentlich LL. virginécum. L.) 
die einjährige Wurzel und besonders die Behaarung gemeinsam; die Fruchtform und die Griffellänge hält 
etwa die Mitte zwischen den beiden genannten Arten (JL. alyssoides: Frucht eiförmig, der Griffel die Aus- 
randung deutlich überragend; LL. virginicum: Frucht meist kreisrund, Narbe sitzend). Ob es sich um ein 
der gemeinsamen Stammform nahestehendes phylogenetisches Relikt, oder aber um eine hybridogene Spezies 
handelt, dürfte schwer zu entscheiden sein. 

Area geogr.: Idaho. 

Idaho: along the Clearwater river, about 8 miles east of Lewiston, 1892, Sandberg, 
Mae Dougal & Heller n. 145 — Herb. Barb.-Boiss., Berlin, Univ. Zürich; right 
bank of the Snake River, near Lewiston (Nez Perces Co.), 800', 1896, Heller 
n. 3044. 


53a. L. simile Heller 
in Bull. Torrey Bot. Club 1899 p. 312. — Non vidi. 


,Annuum. Caulis 30—35 cm altus, inferne dense, superne levius puberulus, superne 
corymboso-ramosus. Folia basilaria 3—4 cm longa, obovato-oblonga, parte inferiore 
piunatilobata vel -partita, parte superiore plerumque integra, obtusa, puberula; folia 
caulina inferiora basilaribus similia, sed angustiora et acutiora; caulina superiora inte- 
gerrima vel subintegerrima, lanceolata vel lineari-lanceolata; inflorescentia puberula; 
pedicelli gracilis, 3 mm longi, ascendentes; petala viridescenti-alba, inconspicua, spathu- 
lata, ca. 1 mm longa; silicula + 2 mm lata, latitudine paulo longior, leviter emarginata, 
imprimis marginibus puberula; stigma subsessile. 

Snake River near Lewiston, Nez Perces Co., Idaho, 800 ped., 1896, Heller 
n. 3044* (Herb. Heller). 

Crescit cum L. idahoönsi cui simile, sed differt inflorescentia pubescente, pedicellis 
brevioribus (3 mm, non 4), petalis viridescentibus brevioribus (1 mm), silicula minore 
(2 mm lata)" Heller 1. c. (anglice). 


In descriptione, id quod dolendum est, nihil dicitur de staminibus et de forma 
pilorum. Videtur esse forma L. virginici L. 


I, 217] 917 


54. L. Fraseri Thell. n. spec. 


Perenne, basi sublignosum. Caules erecti, satis cylindrici, pilis gracilibus subtilibus 
patentibus quasi velutino-pubescentes, ramosi ramis rectis suberectis racemos folio oppo- 
sitos et terminales gerentibus. Folia caulina media et superiora tantum nota, subcoriacea, 
lanceolata, apice distincte, basi leviter attenuata, acuta, apice subserrata vel integerrima, 
rarius nonnulla trifida vel subpinnatifida, glabra. Flores inconspicui; sepala ovata, albo- 
marginata, in fructu satis diu persistentia; petala calyce breviora, oblongo-linearia; 
stamina 2 mediana; glandulae 4 distinctae, e basi latiore oblongae, apice truncatae et 
quasi incrassatae. Aacemi fructiferi elongati, satis densi, axi satis crasso leviter angu- 
loso-suleato pubescente, pedicellis angulosis, e basi suberecta arcuato-patentibus, siliculae 
subaequilongis vel inferioribus paulo longioribus. Silieula ovata, apice circumferentia 
angulosa, satis profunde (ad !/s fere longitudinis septi) et late emarginata, dentibus 
alaribus in utroque latere emarginaturae triangulari-acutis latitudini aequilongis por- 
rectis (sed confer var.) stylo quam emarginatura conspicue breviore; valvulae cari- 
natae, a medio ad apicem conspicue alatae, maturae fere laeves; replum basi conspicue 
dilatatum et incrassatum; septum oblanceolatum, leviter sursum curvatum, stylo brevi 
apiculatum. Semina late ovoidea, compressa, laevia, immarginata, fusco-rufa; embryo 
notorrhizus. 

Stengel (oder Zweigstücke?) 20 cm lang. Stengelblütter 1—1!/» cm lang, 2—3 mm 
breit. Frucht 3—3!» mm lang, 2—2!/» mm breit. Same 1'/« mm lang, fast 1 mm breit. 


Affme L. abrotanifolio Turez. caulibus basi sublignosis, pubescentia fere velutina, 
floribus ete., sed satis diversum videtur folis caulinis indivisis, rarius nonnullis uni- 
dentatis vel trifidis vel subpinnatifidis dentibus vel lobis lanceolatis (fere a basi attenu- 
atis) acutis extrorsum curvatis (in L. abrotanifolio foliorum lobi plerumque recti, 
obtusiusculi, subito acuminato-apiculati, maxima latitudine supra medium sita), caulibus 
et ramis fere rectis (non flexuoso-curvatis) strictis et silicula ovata vel elliptica (non 
anguste obovata); a L. Chichicara Desv. differt folus caulinis basi non auriculatis, 
calycibus subpersistentibus, caule suffruticoso etc., a ZL. virginico caulibus sublignosis, 
calycibus subpersistentibus, folis caulinis crassioribus basi minus attenuatis, siliculae 
forma etc. 

Area geogr.: Ecuador. 

Ecuador: sine loc., 1860, Fraser — Herb. DC. 


Variat: 
Var. B. decipiens Thell.; L. heterophyllum Sodiro! in herb., non Benth. nec Jones. 
— Silieula angustior, + elliptica, minus profunde (vix ad '/e longitudinis septi) emar- 
ginata, dentibus alaribus brevioribus et obtusioribus. 
Ecuador: sine loc., 1860, Fraser (cum typo) — Herb. DC.; in, m. Pichincha, 3000— 
3800 m, 1873, A. Sodiro n. 55 — Herb. Berlin. 


A. Thellung, Lepidium. 98 


218 [1, 218 


55. L. Cumingianum Fisch. & Mey. ! 


in Ind. sem. h. Petrop. 1835 p. 30; Linnaea X. (1836) Litt. ber. p. 93; Walp. Rep. I. 
(1842) p. 177; Gay Fl. Chil. I. (1845) p. 162; Nasturtium Cummingianum 0. Kuntze Revis. 
I. (1891) p. 937 — sens. ampl.; L. spicatum Gay Fl. Chil. I. (1845) p. 162; Thell. in 
sched. determ. ante mens. August. 1905 — non Jesr.! 


Perenne. Radix valida, in ramos crassos divisa. Cawlis plerumque unicus, elatus, 
erectus, strictus, anguloso-sulcatus, pilis gracilibus imprimis in inflorescentia leviter 
pubescens, praeterea primo intuitu glaber, ramosus ramis suberectis, ut ramuli in race- 
mos abeuntibus. Folia basilaria longa, longe petiolata, lanceolata vel oblanceolata, sub- 
integra vel serrata vel lyrato-pinnatim incisa, subglabra (margine tantum pilis gracilibus 
rectis subeiliata) aut villoso-pubescentia pilis ejusdem formae; caulina inferiora saepe 
apicem versus incisa; media margine plerumque pilis rectis oblique erecto-patentibus 
ciliata; longe lineari-lanceolata vel linearia, remote minutissimeque serrata vel 
integerrima, acuta, basi plerumque subdilatata sessilia, interdum fere rotundata; summa 
linearia vel lineari-subulata i. e. e basi latiore sensim attenuata. Flores: sepala ovata, 
albo-marginata, caduca; petala oblongo-spathulata, in unguem brevem attenuata, calycem 
paulo superantia, albida; stamina 2 vidi; glandulae 4 forma mire variabili, mox late 
triangulari-ovatae valde complanatae, mox bifidae, mox quasi bipartitae lobis elongatis 
subeylindrieis. Racemi fructiferi satis densi, axi anguloso-suleato plerumque pubescente, 
pedicellis leviter angulosis, e basi suberecta plerumque arcuato-patentibus, siliculae sub- 
aequilongis. Silicula elliptica usque orbiculata, compressa, apice distincte alata et emar- 
ginata, stigmate in fundo emarginaturae subsessili; valvulae carinatae, a medio alatae, 
glaberrimae et laeves, subnitidae; septum late oblanceolatum, basim versus contractum 
(leviter panduriforme), subsymmetricum, stylo apieulatum. Semina anguste ovoidea, leviter 
compressa (sectione transversali subtriangulari), sublaevia, saepe anguste alato-marginata, 
fusca; embryo notorrhizus, cotyledonibus — praeter plicaturam basalem — in medio 
' leviter transverse plicatis. 

(20—)30— 60 em hoch, robust; Stengel oft 3—5 mm dick. Grundblätter mit Stiel 
bis 20 em lang, bis 2!/s cm breit. Mittlere Stengelblätter meist 4 cm lang, 2—3 mm 
breit. Kelch 1!» mm lang, Krone ca. 1°/« mm. Frucht 4'/;—6 mm lang, 3'/»—4'/» mm 
breit; Flügelbreite an der Spitze der Frucht '»—?/, mm. Same meist 2'/« mm lang, 
1'4mm breit. 


ud ns R. 1 
Area geogr.: Chile. 


Dispositio subspecierum et varietatum. 


1. Silicula elliptica, latitudine conspicue longior, pedicello subaequilonga, satis profunde 
emarginata lobulis alaribus + acutis et porrectis, circumferentia inde subangulosa. 
Ssp. I. Berteroniamum (Steud.) Thell. 


I, 219] 219 


Variat: 
Var. B. eanescens Thell. — Folia, saltem basilaria, dense pubescenti-villosula. 
Var. y. subsagittatum Thell. — Folia caulina basi leviter cordato- vel sagit- 


tato-auriculata. 
1.* Silicula suborbiculata, latitudine vix longior usque paulo brevior, pedicello saepe 


sublongior, levius emarginata lobulis alaribus obtusiusculis et leviter convergentibus, 
circumferentia inde + obtusa. Ssp. II. orbieulatum Thell. 


Ssp. I. Berteronianum (Steud.) Thell. 
L. Berteronianum Steud.! Nom. ed. 2. II. (1841) p. 26 (nomen); L. bonariense Bertero! 
Herb. n. 367!) et 1082 — non L. (et sec. Steud. 1. c.); L. Cumiöngianum Fisch. & Mey.! 
l. c. sens. strict.; Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 63. 
Chile: Santiago, 1818, Bertero n. 366 (, Lepidium n. spec., L. Iberidi affine*) — Herb. 


Deless.; Cachapual, 1828, Bertero n. 367 — Herb. Deless.; Valparaiso, 1829, 
Bertero n. 1082 — Herb. DOC., Deless., Paris; Concon, Valparaiso, 1829, Bert. 


herb. n. 1082 et 387°), Unio itiner. 1835 — Hofmus. Wien; sine loc., 1834, Cuming 

— Herb. Petersbg., Hofmus. Wien; Valparaiso, 1835, Matthews — Herb. Deless. 
Ausserdem kultivierte Exemplare (Hort. Dorpat., Petrop.) im Herb. Petersbg. 

Var. B. canescens Thell. — Bertero n. 366. 

Var. y. subsagittatium Thell. — Specim. in Herb. Petrop. 


Ssp. II. orbieulatum Thell. 
L. spicatum Philippi! Herb.; Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 63 (excl. loc. Magellan.)?) — 
non Jesv./! 
Chile: Tarapaca, Philippi — Herb. Berlin, Univ. Wien. 


55a. L. spathulatum Philippi 
Florula Atacamensis (1860) p. 8 n. 14; Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 62; Nasturtium 
spathulatum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. — Non vidi. 

,Perenne. Planta sublignosa, stricta, ramosa, leviter villosa. Folia inferiora spa- 
thulata, grosse serrata, sessilia; superiora oblonga, serrata. Rami patentes, irregulares. 
Racemi longi, terminales et axillares, flores parvi. Silicula ovato-orbiculata, longitudine 
latior, emarginata sinu acuto, stylo sinui aequilongo coronata. Pedicelli quam silicula 
2—3-plo longiores. Caulis 40 em altus; folia inferiora 6 cm longa, 1,5 cm lata. Silicula 
4 mm lata. 


!) Steudel schreibt irrig: n. 387. 

2) Sollte heissen: 367. 

3) Irregeleitet durch den Vorgang Reiches, habe ich Z. Cumingianwm in meinen Bestimmungen 
— vor August 1905 — fälschlich als JL. spicatum „Desv.“ bezeichnet. 


220 [I, 220 


Chile: Provincia de Atacama (Cachinal de la costa, Paposo).“ Reiche l. c. (hispanice). 
Ex descriptione LL. Oumingiano affine videtur. 


56. L. Chichicara Desv. ! 
in Journ. Bot. III. (1814) p. 165 et 179 (saltem ex p.!) et excl. loc. ,Para*?)); DC. 
Syst. II. (1821) p. 544, Prodr. I. (1824) p. 206 (excel. loc. „Para“) — non Triana & Plan- 
chon Prodr. fl. Neo-Granatens. in Ann. sc. nat. 4"* ser. (bot.) XVII. (1862) p. 66, quod 
— L. Trianae Thell.; Nasturtium Chichicara ©. Kuntze Revis. IIT. 2. (1898) p. 6 (saltem 
quoad syn. Desv.); ? Nast. pubescens Q. serratifolium O. Kuntze l. c. (ex descr. et loc. 
Boliv., non Lepidiwm pubescens Desv.). 

Perenne. Radix satis crassa, saepe multiceps, collo rudimentis foliorum veterum 
vestita. Cawles arcuato-ascendentes, subcylindrici, leviter anguloso-striati, pilis brevibus 
eylindrieis acutiusculis patentibus remotis pubescentes, foliati, ramosi ramis erecto- vel 
arcuato-patentibus racemos axillares et terminales gerentibus. Folia basilaria imprimis 
subtus ad nervos hirsutulo-pubescentia, aut pinnatisecta lobis semiovatis antice convexis 
crenato-incisis, postice margine recto integerrimo vel paucidentato, rhachi inter segmenta 
propter lobos decurrentes late alata et indistincta, petiolo insertione dilatato; aut indi- 
visa pinnatim incisa vel dentata; caulina subglabra vel margine et ad nervos minute 
ciliata, plerumque indivisa, e basi lata saepe auriculata sessili oblanceolata vel obovato- 
oblanceolata, apicem versus inciso-serrata, rarius subpinnatifida lobis incisis, aut fere 
integra. Flores: sepala ovata, dorso hispidula, albo-marginata, caduca; petala calyci sub- 
aequilonga vel breviora, oblongo-spathulata vel linearia; stamina 2 mediana vidi; glan- 
dulae 4 breves sed distinctae, triangulari-lanceolatae. Aacemi fructiferi elongati, satis 
densi, axi leviter anguloso-suleato pubescente, pedicellis leviter angulosis pubescentibus 
e basi suberecta arcuato-patentibus silieulae subaequilongis. Silieula + elliptica vel 
leviter obovata, utrinque subacuta, apice circumferentia angulosa, leviter (ad '/s ca. 
longitudinis septi) emarginata, emarginaturae marginibus angulum acutum formantibus, 
dentibus alaribus acutiusculis porrectis vel leviter convergentibus, stylo (cum stigmate dis- 
ciformi) quam emarginatura breviore vel (rarius) ei aequilongo; valvulae carinatae, apicem 
versus distincte alatae; septum oblanceolatum, stylo distincto apiculatum. Semina ovoldea, 
compressa, fere laevia, margine exteriore levissime alato-marginata, fulvo-fusca; embryo 
notorrhizus. 


! Desvaux unterschied Z. Chichicara nicht genügend von seinem L. bipinnatifidum, indem 
er eigenhändig Exemplare des letzteren als ,L. Chichicara“ etiquettierte. Auf diese Tatsache haben 
übrigens schon Triana & Planchon in Ann. sc. nat. 4m série (bot.) XVII. (1862) p. 65 aufmerksam gemacht. 

?) Die Fundortsangabe „Para“ bei Desvaux l. c. beruht auf einem Irrtum, der, wie schon Triana 
& Planchon in Ann. se. nat. 4me série (bot.) XVII. (1862) p. 65 nachgewiesen haben, dadurch zu Stande 
kam, dass Desvaux die auf der Etiquette des Finders (Dombey) angegebene Bemerkung ,Chichicara 
para empeines“ (— Chichieara, gegen die Lepra dienlich) als Ortsbezeichnung auffasste und das Wort 
„para“ für den Namen der brasilianischen Provinz Para nahm; vergl. hierüber auch: A. W. Eichler in 
Martius Fl. Brasil. fasc. 39, (1865) p. 310, 


22 221 


10—30 em. Grundblätter bis 8 cm lang, bis 2 cm breit. Mittlere Stengelblätter 
9 o 


2—3 cm lang, 3—5 mm breit. Kelch ?/, mm lang. Frucht (2!/»s—) 3—3'/s mm lang, 
(2—) 2!/» mm breit. Same 1'/ mm lang, ?/—1 mm breit. 

LL. Chichicara ist in den Herbarien oft mit L. bipinnatifidum Desv. vermengt und 
verwechselt (so schon von Desvaux selbst!), doch meist leicht davon zu unterscheiden 
durch die fast stets ungeteilten oder nur oberwärts unvollständig fiederspaltigen Stengel- 
blätter, den abfälligen Kelch, die breitere (meist über 2 mm breite), + elliptische, spitzer 
ausgerandete Frucht, die nicht kürzer ist als ihr Stiel, die kürzeren, an der Spitze nicht 
verdickten Honigdrüsen etc. 

Area geogr.: Ecuador, Peruv., Boliv. 


Peru: sine loc, Dombey — Herb. Paris, Petersbg.; „Para“ [erronnee!|, Dombey — 
Herb. Desvaux (Paris); Pérou, 1839—40, Cl. Gay — Herb. Paris; Arequipa (?), 
1831, Meyen — Herb. Berlin; Cuteroo, 1879, Jelsky n. 235 ex p. (cum LL. bi- 
pinnatifido, pro L. virginico) — Herb. Berlin, Hofmus. Wien; Andes pr. pagum 
Chicla, 12—13000', 1882, J. Ball (pro L. affini Wedd.) — Herb. Petersbg.; an 
der Lima-Oroya-Bahn: Tambo de viso, 2650 m, 1901, Weberbauer n. 140 — 
Herb. Berlin. 

Bolivia: Prov. de Tomina (Dep. de Chuquisaca), 1845—6, Weddell n. 3849 — Herb. 
Paris; Prov. Yungas, Chupe(?), D'Orbigny n. 375 — Herb. Paris; Prov. Lare- 
caja, vicinus Sorate, reg. temp., 2700 m, 1858—9, G. Mandon n. 921 ex p. (cum 
L. bipinnatifido) — Herb. Boiss. DC., Deless., Paris, Hofmus. Wien; Vie. La Paz, 
10000', 1889, Miquel Bang, Pl. Boliv. a Britton & Rusby distrib. n. 23 ex p. 
(eum var. lanceolato et L. bipinnatifido) & n. 15 — Herb. Barb.-Boiss., Berlin, 
Breslau, Deless., Petersbg., Hofmus. Wien, Univ. Zürich; Boliv. austr.: Pinos bei 
Tarija, 1904, K. Fiebrig n. 3235 — Herb. Berl. 

Variat: 
Var. B. pseudo-bipinnatifidum 'Thell. — Folia caulina a parte tertia infe- 
riore ad apicem pinnatifida lobis saepe dentatis vel incisis, eis L. bipinnatifidi Desv. 
similia; sed differt ab hac specie silicula ovato-elliptica (non obovata), 2'/» mm lata, 


calyce caduco; an proles hybrida (Z. bipinnatifidum >< Chichicara)? — Extreme Form: 
Ecuador: in altiplanitie passim, 1871, A. Sodiro n. 58 ex p. (cum LL. bipinnatifido) — 
Herb. Berl. — Angenäherte Formen auch in Bolivia. 


Var. y. lanceolatum (Walp.) Thell.; Z. lanceolatum Walpers! in Nov. Act. Acad. 
Leop. Carol. XIX. Suppl. I. (1843) p. 249, Rep. V. (1845—6) p. 43. — Planta pumilior 
(+ 10 em); folia caulina lanceolata, saepe fere integra, basi lata sed exauriculata et 
minus distincte rotundata sessilia; silieula paulo minor, stylo marginem anteriorem 
emarginaturae attingente. 
Peru: Lag. di Titicaca, 12400, Meyen (Orig.!) — Herb. Berlin. 


bo 
DD 
[80] 


[1,222 


Angenüherte Formen: 

Peru: in planitie cirea Pisacomam, 15000', 1831, Meyen (von Walpers als L. virgini- 
cum bestimmt) — Herb. Berlin. 

Bolivia: Prov. Omasuyos, viein. Achacache, mont. Avichaca et Gualata, reg. alp. 
(4000—4200 m), 1861, G. Mandon n. 922 ex p. (cum L. abrotanifolio, pro L. bi- 
pinnatifido var. depresso) & n. 930 ex p. (cum L. Meyeni) — Herb. Paris; La Paz, 
1889, M. Bang, Pl. Boliv. a Britton & Rusby distrib. n. 23 ex p. — Herb. Hof- 
mus. Wien. 


57. L. ecuadoriense Thell. n. spec. 
Affne L. Chichicarae Desv. et ejus forsan ssp. 


Perenne. Radix valida, multiceps. Cawles complures, nani, e basi extrorsum arcuata 
decumbentes, leviter anguloso-striati, pilis subtilibus brevissimis inferne subreflexis, su- 
perne + patentibus et rectis pubescentes, subsimplices, parce foliati. Folia basilaria longe 
petiolata, oblongo-elliptica, crenata; caulina oblongo-cuneata, apice plerumque tridentata, 
basi attenuata exauriculata, sed saepe vaginantim semiamplexicaulia. Flores haud con- 
spieui; sepala elliptica, albo-marginata, caduca; petala calyce (plerumque 1'/s-plo) lon- 
giora, spathulata; stamina 2 mediana, filamentis quam anthera fere 4-plo longioribus; 
glandulae 4 breves sed distinctae, semicirculari-ovatae. Aacemi fructiferi (in caulibus 
terminales et axillares) satis breves, modice densi, axi anguloso-striato pubescente, pedi- 
cellis leviter anguloso-compressis haud gracilibus suberectis vel + arcuato- patentibus, 
silieulae subaequilongis. Silieula obovata, compressa, basi acutiuscula, apice distincte et 
anguste emarginata lobulis alaribus obtusiusculis subeonvergentibus, inde circumferentia 
satis obtusa, stylo (cum stigmate) quam emarginatura distincte breviore; valvulae cari- 
natae, a medio ad apicem distincte alatae; septum oblanceolatum, stylo apiculatum. 
Semina non satis nota. 

Stengel bis 5 cm lang. Grundblütter (mit Stiel) 3—4 cm lang, 8 mm breit. Stengel- 
blütter ca. 1 cm lang, an der Spitze 2—3 mm breit. Kelch fast 1'/; mm lang. Frucht 
4—4!/; mm lang, 3 mm breit; Flügelbreite an der Spitze '/» mm. 

Area geogr.: Ecuador. 

Ecuador: Cotopaxi, Parano- Region, 4100 m, 1903, Prof. Dr. Hans Meyer — Herb. 

Bornmüller. 


58. L. virginicum L.!?) 
Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 645 — sens. ampl. 
Annuum vel bienne. Radix tenuis, fusiformis, pallida. Caulis plerumque unicus, 
+ erectus, pilis gracilibus acutis e basi patente arcuato-subadpressis + pubescens, raro 


1) Eine genaue Beschreibung des Linnéschen Originalexemplares verdanke ich der Güte meines 
verehrten Lehrers Herrn Prof, Dr. H. Schinz in Zürich. 


I, 223] 223 


fere glabratus, subcylindricus, foliatus, plerumque superne (rarius a basi) corymboso- 
ramosus ramis et ramulis in racemos abeuntibus. Folia basilaria setulis leviter faleiformi- 
curvatis relative longis adspersa, lyrato-pinnatipartita lobo terminali plerumque ovato- 
subrotundo crenato, lateralibus basin versus cito decrescentibus dimidiato-ovatis antice 
convexis et crenatis vel + incisis, margine posteriore fere recto et subintegerrimo, 
rhachi inferne distincta, superne in lobum terminalem dilatata et propter segmenta 
superiora saepe confluentia indistineta; caulina inferiora basilaribus simila sed minus 
divisa lobulis lateralibus minutis terminali obovato; media oblongo-lanceolata vel lan- 
ceolata, quasi in petiolum attenuata, acuta, acute serrata dentibus plerumque leviter 
extrorsum curvatis (margine interiore convexo, exteriore recto vel subconcavo), rarius 
profundius inciso-serrata, imprimis margine setulis gracilibus (1:4— 6) sursum curvatis 
ciliolata; superiora lineari-lanceolata vel linearia, acuta, remote serrata vel integerrima, 
margine pilis gracilibus (1: 3—5) arcuato-subadpressis adspersa, raro glaberrima. Flores 
satis conspicui usque inconspicul; sepala elliptica, albo-marginata, caduca; petala calyce 
duplo longiora usque paulo breviora, obovato-spathulata et distincte unguiculata usque 
lineari-oblonga; stamina 2—4 mediana vidi!); glandulae 4—6 brevissimae indistinctae. 
Racemi fructiferi (in ramis axillares et terminales) elongati, satis densi, axi leviter 
anguloso-striato pubescente vel (rarius) subglaberrimo nitido, pedicellis gracilibus cylin- 
dricis fere rectis patentibus (+ 60°), inferioribus quam silicula plerumque 1'/s-plo lon- 
gioribus, superioribus ei aequilongis, rarius omnibus siliculae aequilongis. Silicula sub- 
orbiculata, rarius + late obovata, apice distincte (quamvis leviter) et satis late emarginata 
(emarginaturae marginibus angulum -- rectum formantibus), lobulis alaribus obtusius- 
culis + convergentibus, circumferentia inde obtusiuscula, stylo subnullo, quam emargina- 
tura conspicue breviore; valvulae carinatae, a medio ad apicem anguste alatae?), maturae 
subnitidae vix reticulatae; septum oblanceolatum (1: 4), basin versus leviter contractum, 
stylo brevissimo apiculatum. Semina ovoidea, plerumque valde compressa, sublaevia, 
margine exteriore et inferiore fere semper + distincte alato-marginata, flavo-fusca; 
embryo saepius oblique pleurorrhizus?) cotyledonibus (in semine) ovatis vel ovato lanceo- 
latis, rarius + notorrhizus cotyledonibus + anguloso-cylindricis. 

!) Als sehr seltene Ausnahme beobachtete A. W. Eichler den Fall, dass sich eines der lateralen 
Staubblätter ausgebildet hatte (Flora XLVIII. [1865] p. 505). 

2) Thomé Fl. Deutschl. Österr. Schw. I. (1886) p. 185 und ebenso Potonié Ill. Fl. N.- u. Mittel- 
deutschl. (1889) p. 274 schreiben dem 2. virginieum L. irrtümlich ungeflügelte Frucht zu; es ist dies 
eine Folge der Zweideutigkeit des Linnéschen L. Iberis, das als Synonym zu L. virginicum zu ziehen 
ist, aber auch Z,. graminifolium L. (mit nicht ausgerandeter, ungeflügelter Frucht) in sich schliesst. 

3) Dieses Merkmal der Kotyledonenlage veranlasste Reichenbach, in seiner Flora Germanica 
exeurs. (1830— 2) p. 662 unsere Pflanze als Iberis virginica zu bezeichnen; später (Icon. fl. Germ. Helv. 
IL. [1837—8] sub t. X. f. 4216) drückt sich der genannte Autor folgendermassen aus: ,E flora [sic] Lepi- 
dium, Iberis contra ex fructu semineque.“ Dem gegenüber hoben schon Webb & Berthelot (Phytogr. 
Canar. I. [1836—40] p. 97) richtig hervor, dass Pleurorrhizie und Notorrhizie in diesem Fall nur graduell, 
nicht aber prinzipiell verschieden sind, da sich bei L. virginicum — namentlich bei mexikanischen Exem- 
plaren — alle Übergänge vom einen zum anderen Extrem konstatieren lassen. 


224 [I, 224 


Meist 30—50 em hoch. Grundblätter (mit Stiel) bis 8 cm lang, 1—1'/e em breit. 
Mittlere Stengelblütter meist + 3 em lang, + 5 mm breit; obere kleiner und schmäler, 
oft 1'/; em lang, 2 mm breit. Kelch meist ?/mm lang. Frucht 3—4 mm lang (selten 
etwas weniger), 2'/^—23 mm breit. Same meist 1'/ mm lang, °/ı mm breit. 

Area geogr.: Am. bor. et centr., Ind. occ., Azor., Canar., Madeira, forsan etiam 
in Am. austr. occ. indigenum ; praeterea saepe adventicium. 


Dispositio subspecierum et varietatum. 

1. Silieula orbiculata vel late ovato-orbiculata, pedicello gracili plerumque conspicue 
brevior (except. var. Pavoniano); petala calycem plerumque distincte superantia 
(saltem in primis floribus). 

2. Folia superiora lineari-lanceolata, utrinque attenuata, manifeste (quamvis remote) 
serrata, nervis lateralibus plerumque distinctis; basilaria lyrato-pinnatipartita lobis 
integris antice crenato-dentatis, terminali maximo. Embryo fere semper oblique 
pleurorrhizus. Ssp. I. eu-virginicum Thell. 
Var. «. typicum Thell.: Caulis unicus, satis elatus, superne tantum ramosus, 

minute pubescens. Folia caulina media et superiora serrata dentibus haud profundis. 

Petala cum maximum 1'/» mm longa, indistincte unguiculata. Silicula suborbiculata, 3 mm 

longa et lata, satis anguste (apice cum maximum ad !/» mm) alata, circumferentia apice 

satis obtusa propter lobos alares brevissimos convergentes. 
Var. p. ramosum Thell.: Caulis humilis, a basi ramosus. 
Var. y. pubescens Schmitz: Planta dense pubescens. 
Var. 0. pinnatisectum O. E. Schulz: Folia media profundius inciso-serrata. 


Var. e. macropetalum Thell.: Petala 2 mm longa, distincte unguiculata, lamina 
late obovata. 


Var. £. Pavonianwunm: Thell.: Silicula major (4 mm longa), latius (apice ultra 
!/» mm) alata, cireumferentia apice angulosa propter lobulos alares acutiores porrectos. 

2* (confer etiam 2**). Folia superiora linearia integerrima, subuninervia; basilaria 

ut in ssp. L, caulina media serrata. Embryo saepius notorrhizus. 
Ssp. IL tewanum (Buckl.) Thell. 
Variat: 
Var. B. pubescens (Greene) Thell.: Planta quam in typo densius pubescens, 
saepe fere canescens. 

2.** Planta eximie biennis, primo anno rosulam foliorum et caulem simplicem edens, 
foliis basilaribus hirsutulo-pubescentibus pinnatipartitis segmentis antice profunde 
pinnatim incisis, terminali vix majore; secundo anno folia delapsa, caulis basi 
rudimentis petiolorum vestitus, humilis, fere a basi corymboso-ramosus!). Folia 


!) Diese Verhältnisse gebe ich nach einer liebenswürdigen schriftlichen Mitteilung von Prof. Dr. 
B. Robinson in Cambridge (Mass.) wieder. 


1, 225] 225 


caulina media grosse dentata, superiora linearia integerrima. Embryo notorrhizus. 
Radix saepe insuete longa. Ssp. III. Menziesii (DC.) Thell. 


1.* Silicula obovata vel elliptica, pedicello (quam in typo crassiori) subaequilonga. Petala 
calyce breviora. Habitus inde fere L. densiflori, sed pili caulis + curvato-adpressi 
(non recti patentes), graciliores, pili foliorum inferiorum satis longi, folia inde sub- 
setulosa (non brevissime pubescentia), ei foliorum superiorum marginum graciles, falci- 
formi- sursum curvati; petala alba, plerumque distinctiora. 

Ssp. IV. centrali-americamum Thell. 


Var. 8. canescens Thell.: Planta dense pubescenti-subcanescens. 


Ssp. I. eu-virginicum Thell. 


in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 163; L. virginicum L.! 
Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 645 sens. strict.; Willd. Spec. plant. III. (1800) p. 440; 
Michx.! Fl. Bor. Am. II. (1803) p. 27; Pursh Fl. Am. sept. II. (1814) p. 435; DC. Syst. 
II. (1821) p. 538 (excl. notato: „cotyl. lineares incumbentes*), Prodr. I. (1824) p. 205; 
Torr. & Gray Fl. N. Am I. (1838 —40) p. 115; Hook. Fl. Bor. Am. I. (1840) p. 69; 
Gren. & Godr. Fl. Franc. I. (1848) p. 152; Lowe Man. fl. Madeir. I. (1868) p. 34; 
Hemsley Biol. Centr. Am. I. (1879) p. 39; Hillebrand Fl. Hawai. Isl. (1880) p. 11; 
Ascherson in Verhandl. Brandenb. XXXIII. (1891) p. 108 seq.; Willk. Suppl. Prodr. fl. 
Hisp. (1893) p. 298; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 126/7; 
Rouy & Fouc. Fl. Franc. II. (1895) p. 89; Garcke Fl. Deutschl. (17. Aufl. [1895] p. 64); 
Aschers. & Graebn. Fl. nordwestd. Flachl. (1898—9) p. 370; Durand & Schinz Consp. fl. 
Afr. I. 2. (1898) p. 138; Fiori & Paoletti Fl. anal. d’Ital. I. 2. (1898) p. 467; Coste 
Fl. deser. ill. Franc. I. (1901) p. 140; O. E. Schulz in Urban Symb. Antill. III. 3. (1903) 
p. 494; Schinz & Keller Fl. d. Schweiz 2. Aufl. II. (1905) p. 84; "hlaspi virginieum 
Cav. Descr. (1802) p. 413, Prael. ([1802] 1827) n. 933; Hornem. Hort. Hafn. II. (1815) 
p. 605; Thlaspi virginianum Poir. Dict. encycl. VII. (1806) p. 544 m. 22; Dileptium 
virginicum | Rafin. in Am. Monthly Mag. (1818) p. 227; Iberis virginica Reichenb. Fl. 
Germ. exc. (1830— 2) p. 662, Icon. fl. Germ. Helv. II. (1837— 8) t. X. sub f. 4216!; 
Fisch. & Mey. Ind. sem. h. Petrop. II. (1836) p. 13; Cynocardamum virginicum Webb 
& Berth. Phytogr. Canar. I. (1836—40) p. 97; Spach Hist. vég. Phan. VI. (1838) p. 554; 
Nasturtium virginicum Gillet & Magne Nouv. Fl. franc. ed. 3. (1873) p. 47; O. Kuntze Revis. 
I. (1891) p. 35; Lepidium Iberis L.! ") herb. et Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 645 (ex descr.; 
excl. syn. Hort. Oliffort. et Bauhini?) et loc. fere omn.); Schkuhr Handb. II. (ca. 1796) 
p. 222 et t. 180! ; Willd. herb. n. 11828! et Spec. plant. III. (1800) p. 441 (excl. loc. plurim. 


!) Mein verehrter Lehrer Herr Prof. Dr. H. Schinz in Zürich hatte die Güte, eine genaue Prü- 
fung des Linné'schen Originalexemplars für mich vorzunehmen. 
?) Iberis latiore folio C. B. pin. 97 ist nach der Reproduktion bei Morison Plant. hist. univ. 
Oxon. II. (1680) sect. IH. tab. 21 f. 1! = L. graminifolium L. 
A. Thellung, Lepidium, 29 


226 [I, 226 


et syn. Rothii et notato: ,silic. ovatae acutae W.*); Roth N. Beitr. (1802) p. 220 seq.; 
Gmel. Fl. Bad. Als. III. (1808) p. 22 not.; Descourt. Fl. méd. Antill. (1821) p. 193 t. 41; 
Ducau in Ferrouss. Journ. Sc. nat. sect. 2. V. 2. (1824) p. 347; Koch in Rehl. Deutschl. 
Fl: IV. (1833) p. 514; Bubani Fl. Pyren. III. (ed. Penzig 1901) p. 237 et auct. veter. 
nonnull. — non Reichard Fl. Maeno-Francof. (1772—8) n. 442, nec Poll. Palat. II. (1777) 
p. 209, nec Roth Tent. fl. Germ. II. 2. (1793) p. 90, nec DC. Fl. franc. ed. 3. IV. (1805) 
p. 705, Syst. II. (1821) p. 550, Prodr. I. (1824) p. 207, nec Cav. Prael. ([1802] 1827) n. 924 
ete., quod — L. graminifolium L.; Nasturtium Iberis Gaertn. Mey. & Scherb. Fl. Wett. 
II. (1800) p. 432!) ex deser. (non ex loc. qui verisim. ad L. graminifolium L. pertinet); 
Olypeola caroliniana Walter Fl. Carolin. (1788) p. 173!; Lepidium diandrum Medik. Pfl. 
gatt. (1792) p. 84 sec. Usteri in Neue Annalen II. (1794) p. 45, Nasturtium diandrum 
Mönch. Meth. (1794) 270 — ex syn. et nom., non ex descr. siliculae (quae ad L. gra- 
minifolium L. spectat); L. Pollichii Roth!?) Tent. fl. Germ. II. 2. (1793) p. 91 (excl. 
syn. Pollichii et loc.); item et Lois. Fl. Gall. I. (1806) p. 394; T’hlaspi Pollichii Poir. 
Dict. encyel. VII. (1806) p. 547 n. 30; Lois. Fl. Gall. ed. 2. I. (1828) p. 59 (excl. loc.) 
— non DC. Fl. franc. ed. 3. tom. V. (vol. VI.) (1815) p. 596, quod — L. sativum L.; 
L. incisum Roth!?) N. Beitr. (1802) p. 224 — non M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. II. (1808) 
p. 98, nee DC. Syst. II. (1821) p. 541, Prodr. I. (1824) p. 205, »ec Boiss. Fl. Orient. I. 
(1867) p. 362, quod — L. pinnatifidum Ledeb., nee Ledeb. Fl. Altaie. IIT. (1831) p. 193, 
quod — L. apetalum Willd., »ec auct. germ. rec. quoad pl. advent., quae —  L. densi- 
florum. Schrad!; Nasturtiwm incisum. O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 35 ex syn. (excl. loc.); 
L. triandrum Stokes Bot. mat. med. Ill. (1812) p. 426; ? Dileptium praecox Rafın. Fl. 
Ludov. (1817) p. 86 n. 273°); Lepidium praecox DC. Syst. Il. (1821) p. 554, Prodr. I. 
(1824) p. 208; L. chilense Desf.! [sec. specim. in herb. Paris.| ex Spach Hist. vég. Phan. 
VI. (1838) p. 550 not. et ex Steud. Nom. ed. 2. II. (1841) p. 26 (nomen nudum) — non 
Kunze (1843)!; Senebiera mexicana Hook. & Arn. Bot. Beechey Voy. (1841) p. 216 ex 
Hemsley in Biolog. Centr. Am. I. (1879) p. 39; L. majus Darraq! Not. fl. envir. Bayonne, 
ap. Mores Vues hist. descr. ed. 2. (1846) p. 454 n. 63*) et in Bull. Soc. Bot. Franc. 

! | Wird von Steudel Nom. ed. 2. II. (1841) p. 27 = L. graminifolium L. gesetzt. 

2) Originalexemplare (, Z;. incisum Roth, olim Z. Pollich?i dictum*) im Herb. Petersbg. Die beiden 
Namen sind auf die gleichen Exemplare begründet. 

3) Wird vom Index Kewensis zu unserer Art gezogen, was nach der Beschreibung wohl möglich 
ist. Viel weniger wahrscheinlich scheint mir dagegen die vom Ind. Kew. vorgenommene Indentifikation 
des Dileptium diffusum. Raf. l. c. p. 85 n. 272 (= Lepidium diffusum. DC. Syst. l. e., Prodr. l. c.) mit 
L. virginicum ; nach der Beschreibung: ,Caules procumbentes, diffusi, ramosissimi; folia parva, pinnati- 
fida, pinnulis dentatis; .... petala minutissima, calyce breviora ....* wäre vor allem an Coronopus di- 
dimus (L. Sm. zu denken, wenn nicht die noch hinzugefügte Bemerkung: „edule ut Nasturtium“ bei 
dem bekannten üblen Geruch des Coronopus didymus einigermassen dagegen sprüche. — Ganz für aus- 
geschlossen halte ich dagegen die vom Ind. Kew. mit ? angegebene Zugehörigkeit des Discovium gracile 
Rafin. in. Journ. phys. LXXXIX. (1819) p. 96! (D. ohiotense DC. Syst. II. (1821) p. 770, Prodr. I. (1824) 
p. 263) zu IL. virginicum; vergl. den allgemeinen Teil (Geschichte der Gattung) S. 20. 

*) Zitiert nach Bubani Fl. Pyren. III. (ed. Penzig 1901) p. 237. 


I, 227] 227 


XV. (1868) p. XIII. n. 4; Nym. Consp. fl. Eur. I. (1878) p. 64; Nasturtium majus O. 
Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. micropterum Miquel Stirp. Surinam. sel. (1850) p. 106 
t. 32! (et ex Bubani Fl. Pyren. II. [ed. Penzig 1901] p. 237); Walp. Ann. II. (1851—2) 
p. 50; L. graminifolium Roth Tent. fl. Germ. II. 2. (1793) p. 90; „Nolte bei Reichenb. 
fil.* (1881) p. 27 — non L. 


Icones: Schkuhr Handb. II. (ca. 1796) t. 180!; Descourt. Fl. med. Antill. (1821) 
p. 193 t. 41; Gray Gen. pl. Am. bor. I. (1848) p. 167 t. 73 fig. 1—7!; Reichenb. Icon. 
fl. Germ. Helv. II. (1837—8) t. X. f. 4216!; Miquel Stirp. Surinam. sel. (1850) t. 32!; 
A. Winkler in Verhandl. Brandenb. XXXIII. (1891) p. 107! (plantae germinatae); Fiori 
& Paoletti Icon. fl. Ital. I. (1895—9) p. 170 n. 1485!; Britton & Brown Ill. fl. North. U. S. 
II. (1897) p. 112!; Coste Fl. descr. ill. Franc. I. (1901) p. 140! 


Wie aus der stattlichen Zahl (24) von Synonymen ersichtlich ist, hat die Art eine bewegte nomenklatur- 
historische Vergangenheit hinter sich. Die Geschichte des L. Iber?s L. ist bereits von Ascherson in Verhandl. 
Brandenb. Bot. Ver. XXXIII. (1891) p. 108 seq. in eingehender und durchaus einwandsfreier Weise dargestellt 
worden, und ich selbst habe im Bull. Herb. Boiss. 2° série IV. (1904) p. 697 Anm. 2. ihre Hauptpunkte kurz 
wiederholt. Die Linnésche Art ist von Anfang an (Spec. plant. ed. 1.) zweideutig dadurch, dass sich die von 
Linné angegebenen Synonyme (C. Bauh. pin. 97, Moris. hist. univ. oxon. II. sect. 3. t. 21 f. 1.) und Fund- 
orte (Germania, Gallia, Italia, Sicilia) auf L. graminifolium L. beziehen, während Linné's Herbar- 
exemplar und die wohl diesem entnommene Diagnose zu L. virginieum gehören. Die natürliche Folge 
dieser Zweideutigkeit des Linnéschen Namens war eine grosse Meinungsverschiedenheit der Autoren über 
die Deutung desselben. Diejenigen, welche, wie Reichard, Pollich, Roth (Tent. fl. Germ.), Cavanilles, 
De Candolle etc, sich an die Synonyme hielten, mussten notwendig L. yraminifolium darunter ver- 
stehen, während diejenigen Botaniker, die vor allem die Diagnose (und das Herbarexemplar) für massgebend 
erachteten, wie Schkuhr, Roth (N. Beitr.), Koch ete., die mit der Linnéschen Beschreibung übereinstim- 
mende, damals häufig in den botanischen Gärten kultivierte Pflanze [L. virginicwm L., wie wir jetzt 
wissen] darin sehen wollten. Die Identität von L. Iberis L. mit L. virginieum L. war bereits von Koch 
in Rehlings Deutschl. Fl. (l. c.) wahrscheinlich gemacht, dann von Ascherson l. e. (1891) mit Bestimmtheit 
ausgesprochen worden; endlich wurde sie mir kürzlich durch eine erneute Prüfung des Linnéschen Original- 
exemplars, die mein verehrter Lehrer Herr Prof. Dr. H. Schinz in Zürich in liebenswürdiger Weise für mich 
vornahm, bestätigt. Da die beiden Linnéschen Namen vom gleichen Alter (1753) sind, ist die Wahl des 
einen oder anderen dem subjektiven Urteil überlassen; ich habe es vorgezogen, den vielumstrittenen Namen 
L. Iberis zum Synonym zu degradieren und den heute allgemein gebräuchlichen Namen L. virginicum 
zu verwenden, während Bubani Fl. Pyren. l. c. den Namen £. Iberis vorzieht — wohl deswegen, weil 
der Pflanzenname Iberis (nicht im Sinne Linnés) schon im Altertum und Mittelalter eine Rolle spielt ; 
selbstverständlich ist aber die ößneis des Dioscorides nicht das amerikanische LL. virgénicum, sondern 
das europäische L. graminifolium L.! — Ebenso habe ich im Bull. Herb. Boiss. 1. c. p. 697 seq., zum 
Teil in Anlehnung an den zitierten Aufsatz Aschersons, die nomenklatorische Geschichte des J,. Pollichii 
und incisum Roth dargelegt. Den erstgenannten Namen (1793) gründete Roth auf Exemplare einer Garten- 
pflanze, die er von Reichard unter der irrigen Bezeichnung ,L. Iberis Poll. Palat." [tatsächlich ist die 
Pflanze der Pfalz L. graminifolium L.| erhalten hatte und richtig als von Z. graminifolum verschieden 
erkannte. Als Roth später die echte Pollichsche Pflanze aus der Pfalz durch Koch erhielt und erkannte, 
dass dieselbe von seinem £L. Pollichii verschieden war, änderte er den letzteren Namen, der nach dieser 
Erkenntnis keinen Sinn mehr hatte, in L. incisum ab (N. Beitr., 1802). Beide Namen sind also auf die 
gleichen Exemplare gegründet, die noch heute im Petersburger Herbar existieren und zur Evidenz dartun, 
dass — wie schon Willdenow (Enum. hort, Berol, I, [1809] p. 666!), Koch (in Rehl. Deutschl. Fl. IV. 


228 [I, 228 


[1833] p. 514), Fischer & Meyer (Ind. pl. hort. Petrop. II. [1835] p. 40) und Ascherson (Verhandl. 
Brandenb. XXXIII [1891] p. 108 seq.) ausgesprochen haben — L. Pollichii und incisum Roth blosse 
Synonyme von L. virginicum L. sind. Wie aus den oben angeführten Synonymen des weiteren hervor- 
geht, wurden die 2 Rothschen Namen von anderen Autoren in verschiedener unrichtiger Weise ausgelegt. 
So verwendete Marschall v. Bieberstein 1808 in seiner Flora Taurico-Caucasica den Namen Z. ineisum 
„Roth“ — aus welchen Gründen, ist schwer zu verstehen — in durchaus unrichtiger und ungerechtfertigter 
Weise für das in seinem Gebiet wachsende L. pinnatifidum Ledeb. und gab damit den ersten Anlass, 
die Heimat der Pflanze in Asien statt in Nordamerika zu suchen; seiner Auffassung schlossen sich auch 
De Candolle (Syst., Prodr.) und Boissier (Fl. Orient) an. Ledebour, der 1829 die Pflanze des Altai- 
Gebietes [L. apetalum Willd.] als neue Art unter dem Namen £L. micranthwm. beschrieben hatte, über- 
trug in seiner Flora Altaica (1831) den Rothschen Namen L. imciswm auch auf diese Spezies. Endlich 
sei noch erwähnt, dass manche Autoren unter L. Pollichii und incisum Roth auch Formen des L. sa- 
tivum L. verstanden (s. bei dieser Art), und dass neuere deutsche Autoren (zuerst O. Kuntze) den Namen 
L. incisum fälschlich auch auf das adventiv auftretende nordamerikanisehe LL. densiflorum Schrad., das 
sie irrig als mit den asiatischen Pflanzen (L. énciswm M. Bieb., Ledeb., non Roth) identisch betrachteten, 
ausgedehnt haben. — Das Synonym Z. graminifolium Roth Tent. fl. Germ. (1793) rührt davon her, dass 
Roth in diesem Werke — wie er später (N. Beitr., 1802) selbst auseinandersetzt — L. Iberis (= vir- 
ginicum) und L. graminifoliwm völlig mit einander verwechselte in der Weise, dass er unter dem Namen 
der einen Art die Merkmale der anderen aufführte; eine Folge dieser Verwechslung ist auch die auszu- 
schliessende Bemerkung Willdenows (1800): ,silieulae ovatae acutae* bei Z. Iberis. 


Area geogr. subspeciei: Am. bor. (praesertim or.) et centr., India occ., Azor., 
Madeira, Canar., forsan etiam in Am. austr. occ. indigenum ; praeterea saepe advent. 


Ich sah Exemplare des Typus aus: 


Kanada, Vancouvers Island, Oststaaten der U. S. A. (Massachusetts, Connectieut, N. Jersey, 
Pennsylvanien, Delaware, Distr. of Columbia, Virginien, Carolina, Georgia, Florida, Wis- 
consin, Illinois, Ohio, Missouri, Kansas, O.-Texas, Louisiana); Oregon; Mexiko; West- 
indien (New Providence [Bahama-Ins.|, Cuba, Jamaica, Haiti, Portorico, Ste. Croix. Gua- 
deloupe, Martinique, St. Vincent, Barbados); Peru; Brasilien (hier sicher nur verschleppt, 
z. B. Rio de Janeiro, Sao Francisco); Azoren (Terceira), Madeira (Funchal, Santo Mar- 
tino, Ponte Novo), Canaren (Teneriffa. — Ferner ganz zweifellos verschleppt: Portugal 
(Coimbra), Spanien, Frankreich (Bayonne, O.-Pyrenäen, Montpellier!, Bordeaux, Angou- 
léme, Cherbourg, Savoien [Evian] ete.), Belgien (Gent), Deutschland (Freiburg i./B.!, 
Karlsruhe, Andernach, Bonn, Hamburg, Nürnberg, Berlin!, Breslau ete.); Schweiz (Lau- 
sanne, Wallis, Basel, Zürich! ete.), Österreich-Ungarn (Fiume, Arco [Tirol], Salzburg, 
Krems a/Donau etc.; in Ungarn mit amerikanischem Kleesamen eingeführt), Italien 
(Genua, Lecco am Comersee); Japan (Ins. Nipon), Manila, Hawai-Inseln; Kapland (Port 
Elizabeth, Wilms). 


Var. B. ramosum 'Thell. — Ad ex.: 
Mexiko: ad fl. Colipa, 1841, Karwinsky n. 1110 — Herb. Petersbg. 


Guatemala: Jinotepe, 1841, Friedrichsthal n. 1199 ex p. (mixt, cum Z. costaricensi 
var. Friedrichsthalii) — Herb. Hofmus. Wien. 


229 


Var. y. pubescens Schmitz! ined. in herb. (Mus. palat. Vindob.). 
Mexiko: nicht selten. 
S.-Texas: Heller 1894 n. 1495. 
Var. 9. pinnatisectum O. E. Schulz! in Urban Symb. Antill. IIT. 3. (1903) p. 495. 
Portorico: leg. Krug — Herb. Berl. 
Mexiko: Mexique, 1840, Linden — Herb. Deless. 
U.S. A.: N. York, Bedford Park, 1899, Clute — Herb. Petersbg.; Pennsylvanien — 
Herb. Lausanne. 


Var. &. macropetalum Thell. — Specim. culta in Herb. Boiss., Petersbg. 
Var. £. Pavonianum Thell. 
Columbia: Bogota, Pavon — Herb. Deless. 


Ssp. II. teeanum (Buckl.) Thell. 

in Vierteljahresschrift d. zürch. naturf. Gesellsch. LI. (1906) p. 163; L. texanım Buckley 
in Proc. Acad. nat. sc. Philadelph. 1861 (1862) p. 449; Thellung in Bull. Herb. Boiss. 
2* série IV. (1904) p. 707, 711 et in Schinz & Keller Fl. d. Schweiz 2. Aufl. IT. (1905) 
p. 85; L. intermedium A. Gray! Pl. Wright. II. in Smithson Contrib. V. (1853) p. 15; 
Walp. Rep. IV. (1857) p. 214; Watson Bot. King Rep. (1871) p. 25; Hemsley Biol. 
Centr.-Am. I. (1879) p. 38 — non A. Rich. Tent. fl. Abyss. I. (1847) p. 21 (quod = 
L. Armoracia Fisch. & Mey. ssp.), nec A. Gray Man. of bot. ed. 2. (1856) — 6. (1889), nec 
auct. quoad pl. U. S. orient. (quae — JL. densiflorum Schrad.); L. lasiocarpum var. tenwipes 
Wats. in Proc. Am. Acad. XVII. (1882?) p. 322 ex majore p. sec. Robinson in Syn. fl.; 
L. medium Greene! in Erythea III. (1895) p. 36; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. 
N. Am. I. 1. (1895) p. 127; Howell Fl. Northwest Am. I. 1. (1897) p. 63; Jepson 
Fl. West. Middl. Calif. (1901) p. 227; Small Fl. Southeast. U. S. (1903) p. 468. 

Area geogr.: U. S. A. occid.; Missouri, Alabama, Pensylvan. (verisim. advent.); 
Mexico; Azor.; praeterea advent. in Eur. centr. 

Ich sah Exemplare aus: 
Vancouvers Island, Washington (near Seattle, Wawawai), Oregon (Multnomah, Cascade 
Mountains), Kalifornien (Nevada City, Truckee [Nevada Co.], San Diego, Fall Brook, 
San Bernardino Valley), Utah (American Fork Cafion), Arizona (Camp Lowell, Sierra 
Tueson), N. Mexiko (Organ Mountains, Dona Ana Co. [Rio Grande Valley], at Mangas 
Springs, Upper Gila) Texas (Dallas, Austin); Missouri (St. Louis), Alabama, Pensylva- 
nien; Nieder-Kalifornien (Hancors Rach (?), Orcutt), Mexico (leg. Bourgeau, Ber- 
landier ete., mehrfach in alten Herbarien); Azoren (Guthnick 1838— 9, Herb. Boiss., 
Lausanne, Reuter & Barbey); adventiv in Zentraleuropa: Deutschland (Freiburg i./B., 
1866, Katz — Bad. Landesherb. Freibg.; Dampfmühle Wandsbeck b/Hamburg, 1396, 


Schmidt — Herb. Murr), Ósterreich-Ungarn (Schottergrube an der Arlbergbahn bei 
Wilten-Innsbruck, 1898, Baer — Herb. Murr), Schweiz (Zürich mehrfach, 1902—4, 


Naegeli, Thellung — Herb. Univ. Zürich). 


230 [1, 230 


Eigentlich typisch ist die Pflanze nur in den Weststaaten der Union und in Mexiko; die übrigen 
Vorkommnisse stellen lediglich mehr oder weniger ausgesprochene Annäherungsformen dar. 
Var. B. pubescens (Greene) Thell.; L. intermedium var. pubescens Greene in 
Bot. Gazette V. (1880) p. 157; L. medium var. pubescens Robinson in Gray & Wats. 
Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 127. 
U. S. A.: Arizona (Palmer 1876) & N. Mexico (at Mangos Springs, Greene 1880) sec. 
Robinson l. c.; Colorado: Near Pagosa Peak, 9000‘, 1899, €. F. Baker n. 353 
— Herb. Barb.-Boiss., Berl. Breslau;? Kalifornien: at Santa Rosa Indian Village, 
7500‘, 1899, H. M. Hall n. 1170 — Herb. Berl. (junge, nicht sicher bestimmbare 
Exemplare). 
Mexiko: Mexico City, 1900, C. G. Pringle n. 8284 — Herb. Berl., Breslau, Deless., 
Petersbg., Univ. Zürich; Chapoltopec pres Mexico, 1827, Berlandier n. 317 ex p. 
— Herb. Petersbg. 


Ssp. IIT. Menziesii (DC.) Thell. 
L. Menziesiüi DC.!*) Syst. II. (1821) p. 539, Prodr. I. (1824) p. 205; Torr. & Gray 
Fl. N. Am. I. (1838—40) p. 115 ex p. (cum Z. reficulato)?); Torr. Bot. Wilkes Exp. (1843) 
p. 233; Macoun Cat. Canad. pl. (1889) p. 9; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. 
I. 1. (1895) p. 127 — non hort. europ., nec Hook Fl. Bor. Am. I. (1840) p. 68, aec 
Brew. & Wats. Bot. Calif. I. (1876) p. 46, nec auct. quod pl. californ. subapetalam, nec Godr. 
Fl. Juven. ed. 1. p. 8 in Mém. Acad. Montpell. (Sect. Medic.) I. (1853) p. 416, »ec Hemsley 
in Biolog. Centr. Am. I. (1879) p. 39 — quod = L. reticulatum Howell; Oynocardamum 
Menziesii Endlich. ex Heynh. Nom. bot. hort. II. (1846) p. 180 (saltem quoad syn. DC.); 
Nasturtium Menziesü O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; ? L. californicum Nutt. in Torr. 
& Gray Fl. N. Am. I. (1838—40) p. 115°); Walp. Rep. I. (1842) p. 176 — ex Robinson 
l. c.; L. occidentale Howell! in Erythea III. (1895) p. 32, Fl. Northwest Am. I. 1. (1897) 
p. 62; L. intermedium [non A. Gray] & L. virginicum [non L.] Brew. & Wats. Bot. Calif. 
I. (1876) p. 46, non 47, ex Robinson |. c. 
Area geogr.: Am. bor. occ. (reg. pacif.). 
Standorte: 
Vancouvers Island: 1875, Macoun — Herb. A. Gray *). 


!) Durch die gütige Vermittlung des Herrn Prof. Dr. H. Schinz liegen mir von Herrn E. Baker 
in London eine genaue Beschreibung mit Skizzen des De Candolleschen Originals im Herb. Banks (Brit. 
Museum) und die Photographie eines anderen authentischen Exemplars im Herb. Smith (Herb. Linn. Soc.) vor. 

?) Die Beschreibung bezieht sich auf L. reticulatum; dagegen kann die nach ,Nultt. mss." hinzu- 
gefügte Bemerkung „petals 4* sehr wohl auf das echte Z. Menziesi? DC. hinweisen. 


3) Die Beschreibung bei Torr. & Gray l. e. (,...silicles nearly orbicular....flowers diandrous (pe- 
tals 4); leaves...laciniately pinnatifid... Segments of the leaves linear... Pedicels twice the length of 


the silicles . ..*) kann sich ebenso gut auf L. Robinsonii Thell. als auf L. Menzies?i beziehen. 
*) Der Freundlichkeit des Herrn Prof. Dr. B. Robinson in Cambridge (Mass.) verdanke ich Proben 
und Skizzen des Materials dieser Art im Herb. A. Gray. 


I, 231] 231 


Brit. Columbia: near Victoria, 1885, Fletcher — Herb. Gray; ibidem, 1887, Macoun 
— Herb. Gray. 

Washington: White Salmon, 1880) N. N. Suksdorf — Herb. Gray; W. Wash.: 
Chehalis Co., Hoquian, 1897, Lamb n. 1153 — Herb. Deless.; Olympic Mts., 
Clallam Co., 1900, Elmer n. 2697 — Herb. Deless. 

Oregon: Cape Foulweather, 1886, Th. Howell — Herb. Gray. 

Kalifornien: Waterman Hot Spring near San Bernardino, Parish sec. Robinson l. c. 


Ssp. IV. centrali-americanum Thell. 


L. apetalum Millspaugh! Contrib. coast and plain fl. Yucatan in Field Columb. 
Mus. Publ. Bot. I. n. 3. (1896) p. 297 et Pl. Utowanae in Publ. l. c. II. n. 1. (1900) 
p.43 et ap. Lesener in Engl. bot. Jahrb. XXXVI. (1905) Beibl. n. 80 p. 16 — non 
Willd.! nec alior. 


Area geogr.: Am. centr. et raro in Am. austr. 


Mexiko: Schiede n. 302 — Herb. Paris; environs de Mexico, 1827, Berlandier — 
Herb. Petersbg.; Parras (?) (States of Coahuila and Nueva Leon), 1880, E. Pal- 
mer n. 41. 


Yucatan: Izamal, 1895, G. F. Gaumer n. 456 — Herb. Berlin, Boiss.; Merida, 1896, 
S. Porfirio Valdez n. 14 — Herb. Berl, Boiss.; lItzimná bei Mérida, n. 3935, 
und Jitas, n. 3954, 1903, Seler — Herb. Berlin. 

Guatemala: 1865, Gust. Bernoulli n. 117 — Herb. DC.; Coban, Distr. Alta Verapaz, 
1885, v. Tuerckheim n. 671 (ed. J. Donn. Smith) — Herb. Berl., Paris. 

Westindien: z. B. Martinique. 

Venezuela: Caracas, 1854, Gallmer — Herb. Berl. 

Peru: Pavon — Herb. Boiss. etc. 


Var. D. eanescens Thell. 
N. Mexico: Bear Mts. near Silver City, Grant Co. 19039, Metcalfe n. 168 — 
Herb. Deless. 


59. L. densiflorwin Schrad. ! ) 


in Ind. sem. h. Gotting. 1832 p. 4; Linnaea VII. (1833) Litt. ber. p. 26; Walp. Rep. 
I. (1842) p. 177; Thellung in Bull. Herb. Boiss. 2° ser. IV. (1904) p. 696 seq.; L. ru- 
derale J. Richardson! in Franklin Narr. Journ. shor. Polar Sea (1823) p. 16 (744); 
Torr. & Gray Fl. N. Am. I. (1838 —40) p. 115; Hook. Fl. Bor. Am. I. (1840) p. 68; 
A. Gray! Pl. Fendl. (1849) p. 10 n. 45!; Torr. in Frém. Rep. (1850?) p. 87; Hook f. Arct. 
pl. p. 286, 320 — non L.; L. intermedium A. Gray Man. of Bot. ed. 2. (1856) —6. (1889); 


!) Originalexemplare (Hort. Gotting. 1831, Herb. Schrader) im Herb. Petersbg. 


232 [1, 232 


Macoun Chec list Canad. pl. (1889) p. 9; Mae Millan Metasperm. Minnesota Valley I. (1892) 
p.257 — non A. Rich. Tent. fl. Abyss. I. (1847) p. 21 (quod — L. Armoracia Fisch. & 
Mey. ssp. intermedium) nec A. Gray Pl. Wright. II. (1853) p. 15 (quod = L. virginieum L. 
ssp. texanum [Buckl.]); L. virginicum Macoun Cat. Canad. Pl. (1889) p. 57 ex p. quoad 
pl. orient. (sec. Robinson in Syn. fl.) — non L.; L. lasiocarpum var. tenuipes Wats. 
in Proc. Am. Acad. XVII. (1882?) p. 322 ex minore p. (sec. Robinson); L. incisum 
O. Kuntze! in Verhandl. Brandenb. Bot. Ver. XXVII. (1885) p. 178 ex p. (quoad pl. in 
Germ. introd.); Potonié Ill. Fl. N.- u. Mitteldeutschl. (1889) p. 274 et collector. germ. 
recentior. nonnull. — non Roth! N. Beitr. (1802) p. 224 (quod = L. virginieum L.), 
nec M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc., DC. Syst. & Prodr., Boiss. Fl. Or. (quod = L. pinuatifidum 
Ledeb.), nec Ledeb. Fl. Altaie. (quod = L. apetalum Willd.); LL. micranthum Caspary 
in Brandenb. Verhandl. XVIIT. (1886) p. 33 in not.; M. Grütter in Deutsch. bot. Monatsschr. 
VIIL (1890) p. 79; A. Winkler in Brandenb. Verhandl. XXXIII. (1891) p. 79 et collector. 
germ. recent. nonnull. — non Ledeb.; L. micranthwm var. apetalum collect. germ. rec. 
nonnull. — non (Willd.) Ledeb.; L. apetalum Ascherson in Verhandl. Brandenb. Bot. 
Ver. XXXIII. (1891) p. 108 seq. ez p (quoad pl. americ. et pl. in Eur. advent.); 
Buchenau Fl. Nordwestd. Tiefebene (1894) p. 244; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. 
N. Am. I. 1. (1895) p. 127; Garcke Fl. Deutschl. (17. Aufl. [1895] p. 64); Britton & Brown 
Ill. f. North. U. S. II. (1897) p. 112; Howell Fl. Northwest Am. I. 1. (1897) p. 63; 
Aschers. & Graebner Fl. nordostd. Flachland. (1898—9) p. 370; Prodr. fl. Batav. I. 1. 
(1901) p. 168; Small Fl. Southeast. U. S. (1903) p. 468 et auct. germ. et americ. recent. 
fere omn. — non Willd.! L. ruderale var. incanım M. Grütter in Deutsch. Bot. Monats- 
schrift X. (1892) p. 68 (ex descr.). 

Icones: Gray Gen. U. S. ill. I. (1848) t. 73 fig. 5—10!; A. Winkler in Verhandl. 
Brandenb. Bot. Ver. XXXIIL (1891) p. 107! (plantae germinatae); Britton & Brown Ill. 
fl. North. U. S. II. (1897) p. 112! 


Die Geschichte dieser Art habe ich bereits im Bull. Herb. Boiss. 2* sér. IV. (1904) p. 696 seq. 
ausführlich geschildert. Wie aus den eben angeführten Synonymen ersichtlich ist, wurde die Pflanze von 
ihrem ersten Entdecker, J. Richardson, dem botanischen Vertreter von Franklins Landexpedition ins 
arktische Nordamerika im Jahre 1819, mit L. ruderale L. verwechselt, ebenso von mehreren anderen 
ülteren nordamerikanischen Botanikern (Hooker, Torrey und Gray in ihren früheren Werken). A. Gray 
verwendete für unsere Art zeitweise auch den von ihm selbst geschaffenen Namen L. intermedium, der 
sich jedoch in der ersten Publikation auf eine andere Pflanze bezieht und ohnehin als Homonym zu einem 
älteren Namen von A. Richard, der eine abessinische Pflanze bezeichnet, hinfällig ist. Mehrere Autoren 
(so Macoun l. c.) wussten L. densiflorum auch nieht scharf von L. virginicum L. zu trennen. — Der 
von mir in dem genannten Aufsatz aus der Vergessenheit hervorgezogene Name L. densiflorum Schrad. 
bezieht sich auf eine in den 90er- und 30erjahren des letzten Jahrhunderts in einigen deutschen und 
schweizerischen Gürten kultivierte Pflanze, die mit grósster Wahrscheinlichkeit aus den Samen der eingangs 
erwähnten Richardsonschen Exemplare gezogen wurde. 1840 indentifizierten Fischer & Meyer im 
Ind. sem. hort. Petrop. VI. p. 11 die deutsche Gartenpflanze — irrig — mit dem asiatischen L. mieranthum 
Ledeb. (= 1. apetalum Willd.), und damit war der Name .L. densiflorum Schrad. der Vergessenheit, 
bezw. der Synonymie anheimgegeben. In den SOerjahren des letzten Jahrhunderts trat dann unsere Art 


I, 233] 233 


in stetig steigender Häufigkeit in Deutschland als Adventivpflanze auf. O. Kuntze hat das Verdienst, 
diesen Ankómmling zuerst als von LL. verginicum L., mit dem er von den ersten Sammlern verwechselt 
worden war, verschieden erkannt zu haben. Leider hielt auch er, wie früher Fischer & Meyer, die 
Adventivpflanze für identisch mit dem hochasiatischen 2. apetalum Willd. (bezw. dem von den russischen 
Botanikern davon nicht genügend unterschiedenen südwestasiatischen Z. pinnatifidum. Ledeb.), welche 
beide Arten von manchen russischen Autoren irrig als L. ineisum „Roth“ [richtig: L. incisum M. Bieb., 
Ledeb. ete., non Roth!] bezeichnet werden, und verwendete daher für unser L. densiflorwm. diesen letz- 
teren Namen. AZ. micranthwm Ledeb., unter welcher Bezeichnung einige andere Autoren (M. Grütter, 
A. Winkler) die deutsche Adventivpflanze aufführen, ist ebenfalls nur ein anderer Name für die asiatische 
Art. 1891 zog Ascherson l.c. für die letztere den ältesten, volleültigen Namen, L. apetalum Willd. 
(1800), aus der Vergessenheit, in der er sozusagen von Anbeginn an gelegen hatte, wieder hervor, und 
auch er trug kein Bedenken, das ehedem kultivierte. L. densiflorum Schrad. und die deutsche Adventiv- 
pflanze damit zu indentifizieren. Das asiatische Z. apetalum Willd. (L. mieranthum Ledeb.) und das 
nordamerikanische, in Zentraleuropa adventiv auftretende Z. densiflorum Schrad. sind jedoch, wie ich im 
Bull. Herb. Boiss. 1. e. gezeigt habe, 2 morphologisch und geographisch durchaus gesonderte Spezies. 
Der von Ascherson irrig auf die nordamerikanische Pflanze ausgedehnte Name L. apetalum „Willd.“ 
fand dann auch in der Heimat dieser, bei den amerikanischen Autoren, Eingang — zum ersten Mal wurde er 
von Robinson in Syn. fl. N. Am. (1895), unter Berufung auf Ascherson, in diesem Sinne verwendet —, 
und heute ist bedauerlicherweise die Sachlage die, dass der Name ZL. apetalum Willd. von keinem ein- 
zigen asiatischen Botaniker für die echte Willdenowsche Pflanze, dafür aber um so intensiver und all- 
gemeiner von den amerikanischen und deutschen Autoren für das davon spezifisch verschiedene nordameri- 
kanische, in Europa adventiv auftretende Z. densiflorum Schrad. verwendet wird. 


Annuum vel bienne. Radix tenuis, fusiformis, pallida. Caulis unicus, suberectus, 
fere cylindrieus, pilis brevibus cylindricis rectis patentibus pubescens, plerumque inferne 
simplex, superne ramosus ramis et ramulis racemos terminales et axillares gerentibus. 
Folia basilaria longe petiolata, circumferentia oblonga vel elliptica, profunde serrato- 
incisa lobis extrorsum curvatis, rarius fere pinnatipartita lobis lateralibus dimidiato- 
ovatis (antice convexis et crenatis, margine posteriore recto vel leviter concavo et inte- 
gerrimo), terminali submajore basi attenuato, pilis brevibus cylindricis obtusis fere 
papilliformibus obsita; caulina inferiora et media oblongo-lanceolata vel lanceolata, quasi 
in petiolum attenuata (petiolo insertione saepe leviter dilatato et semiamplexicauli, sed 
nunquam auriculato), acute serrata; superiora lineari-lanceolata, utrinque acuta, sessilia, 
plerumque remote serrata (raro fere integerrima) plurinervia (nervis lateralibus distinctis), 
margine basin versus pilis modice gracilibus (1:3—4) e basi patente sursum arcuatis, 
apicem folii versus decrescentibus erecto-patentibus dentiformibus (latitudine vix longio- 
ribus) acutis ciliolata. Flores inconspicui; sepala ovata, albo-marginata dorso setuloso- 
pubescentia (racemorum floriferorum apex inde setuloso-villosulus); petala rudimentaria vel 
nulla, rarius (in primis floribus, praesertim in var. elongato) calyce sublongiora, filiformia 
vel lineari-oblonga; stamina 2--4 mediana; glandulae 4— 6 brevissimae. Racemi fruc- 
tiferi omnes elongati, modice densi, axi fere cylindrico pubescente, pedicellis modice 
gracilibus fere rectis vel leviter extrorsum curvatis, + patentibus (45 — 60°), silieulae 
subaequilongis. Silicula obovata (rarius fere orbiculata), basi acutiuscula, apice circum- 
ferentia rotundato- obtusa, satis profunde sed angustissime emarginata (marginibus 


A. Thellung, Lepidium. - 30 


234 [I, 234 


plerumque fere parallelis), lobulis alaribus obtusis convergentibus; stylus subnullus, quam 
emarginatura multo brevior; valvulae carinatae, parte tertia superiore alatae, glabrae vel 
pubescentes; septum oblanceolatum, basin versus contractum, stylo bressimo apiculatum. 
Semina ovoidea, compressa, fere laevia, subimmarginata, flavo-fusca; embryo notorrhizus. 

Meist 20 — 50 em hoch. Grundblätter (mit Stiel) bis 5 cm lang, im Umriss bis 
lem breit. Mittlere Stengelblätter meist 2—3 cm lang, 4— 5 mm breit; obere oft 
1—1'/ em lang, 2 mm breit. Kelch + ?/! mm lang. Frucht meist 3 (2!/s —3'/?) mm 
lang, 2!/» (2!/,—9) mm breit (bei der Var. elongatum grösser). Same meist 1 mm lang, 
a — 3/4 mm breit. 


Area geogr.: Am. bor., raro in Am. centr.; praeterea advent. in Eur. 


Variat: 
Var. e. typieum Thell. in Bull. Herb. Boiss. 2° série IV. (1904) p. 706; L. densi- 
florum Schrad! 1. e. sens. strict. — Silicula glaberrima vel junior tantum minute papil- 


losa; caulis tenuiter pubescens pilis brevibus rectis; folia non vel vix coriacea, superiora 
serrata dentibus angustis haud profundis; silieula 2 — 2'/» mm lata, + 3 mm longa; 
caulis inferne simplex, superne ramosus. 


Ich sah Exemplare des Typus aus: 


Kanada: Belleville, Lake Winipeg Valley, Lake Superior, Saskatchawan. 

Brit. Columbia: Hevelstoke. — Im arktischen Nordamerika ist die Pflanze nach 
Hooker Fl. Bor. Am. l. c. weit verbreitet: „from Hudsons Bay to the Pacefic, 
and from lat. 50? to 689*. 

U. S. A.: Washington (W. Klickitat Co. [Columbia River]), Idaho (Snake Plains near 
Pocatello), Montana (Spanish Basin [Gallatin Co.], Pony), Wyoming (Wind River, 
C. Y. Horse Ranch [Natron Co.]), Utah (Modena), Colorado (Fort Collins), N. 
Mexico (Aztec), South. Texas (Neueces Co.: at Corpus Christi), Nebraska (inter 
Omaha et North Platte), Wisconsin, Jowa (Ames, Charles City), Missouri (St. Louis), 
Vermont (Middleburg), N. Jersey (Hudson Co.), New York (Bedford Park). 

Mexiko: Staat Coahuila: Parras, west of Saltillo, 1880, E. Palmer n. 41 — Herb. Boiss. 


Adventiv in Europa: 

England: East Greenwich R. J. & Mickfud (?) R. J., 1878, C. W. Congdon — Herb. 
Reut. & Barb. 

Deutschland: Hamburg (Wandsbeck), Mecklenburg (Schwerin), Berlin (Charlottenburg, 
Bahnhof Moabit, Halensee!, Tegel!), Pommern (Misdroy), Westpreussen (Lnianno, 
Lindenbusch, Dritschmin, Thorn), Sachsen (Magdeburg), Baden (Mannheim, Rohrhof- 
Schwetzimgen, Achkarren), Bayern (Nürnberg). 

Schweden: Vermeland. 

Russland: Polen (Kijowa), Prov. €Czernigow (Browari, Distr. Ostior). 

Schweiz: Wallis (Riddes, Sion, Visp), Zürich !, Graubünden (Avers). 


I, 235] 235 


Var. 3. pubecarpum (A. Nels.) Thell. in Bull. Herb. Boiss. 1904 p. 705; 

L. pubecarpum A. Nelson! in Bot. Gazette 1900 p. 189). — Silicula, etiam matura, 

pubescens. 

Montana: Dwelles, Gallatin Co., 1899, A. & E. Nelson n. 6793 (Orig.! — Herb. 
Breslau, Deless. 

Yellowstone Park: 1899, A. Nelson n. 6235. 

Wyoming: Evanston, 1884, A. Grunow — Herb. Berlin. 

Idaho: Snake Plains, near Pocatello, 1893, E. Palmer n. 8 ex p. (cum var. «.) — 
Herb. Univ. Zürich. 


Auch adventiv in Europa: 
Schweiz: Orbe (Kt. Waadt), 1886, Mehrlen — Herb. Univ. Zürich. 


Var. y. pubecaule Thell. l. c. p. 706. — Caulis, praesertim inferne, dense pubes- 
centi-villosulus, pilis (relative) satis longis, interdum subflexuosis. 


N. Mexico: sine loc., 1845, A. Fendler — Herb. Berlin, Boiss.; in a Canon 4 miles 
east of Santa Fe, 8000', 1897, A. A. & E. G. Heller n. 3673 — Herb. Barb.-Boiss., 
Breslau, Petersbg., Univ. Zürich. 


Var. à. elongatum, (Rydbg.) Thell. 1. c. p. 706; L. elongatum Rydberg! in Bull. 
Torrey Bot. Club 1902 p. 234. — Planta robustior, foliis subcoriaceis, grosse dentatis. 
Pilis caulis, imprimis in inflorescentia, saepe leviter clavati. Silicula major, 3!/s——4 mm 
longa, 9 mm lata. 


Washington: Almata, 1896, Elmer n. 21 — Herb. Berlin, Deless. 

Oregon: Cascade Mount., 49° N. Lat, 1859, Lyall — Herb. Berl, Paris, Petersbg.; 
Multnomah Co., 1877, Howell (Woolson Oreg. pl. n. 32) — Herb. Reut. & Barb.; 
Deshutes River, 1885, Howell — Herb. Deless., Paris, Reut. & Barb. 

Idaho: About Lewiston, Nez Perces Co., 900', 1896, Heller n. 3008 — Herb. Barb.- 
Boiss. Hausskn., Petersbg., Univ. Zürich; near Upper Ferry, Clearwater River, 
above Lewiston, 1892, Sandberg, Mac Dougal & Heller n. 60 — Herb. Berl., 
Petersbg. 

Nevada: Gardenville, 1902, C. F. Baker n. 1086 (nicht typisch) — Herb. Berl., Deless. 

Utah: Salt Lake City, 4300', 1880, M. E. Jones n. 1430 — Herb. Berl., Boiss., Petersbg. 


Var. &. ramosum (A. Nels.) Thell. l. e. p. 706); L. ramosum A. Nelson! in 
Bull. Torr. Bot. Club 1899 p. 125. — Caulis a basi dense ramosus. 


Yellowstone River, 1899, A. & E. Nelson n. 5745 — Herb. Breslau, Deless. 
South. Wyoming: Red Desert Region, 1898, Granger n. 4682. 


!) Die von mir ebenda aufgestellte Var. retrohispidum Thell. ziehe ich, als vom Typus der Art 
zu wenig verschieden, hiemit ein. 


236 [1, 236 


Colorado: Arboles, 6000‘, 1899, C. F. Baker n. 352 — Herb. Barb.-Boiss., Berl., 
Breslau, Deless. 
W.-Texas: Plains west of Pecos, 1902, Earle n. 382 — Herb. Deless. 


60. L. ramosissimam A. Nelson ! 


in Bull. Torrey Bot. Club 1899 p. 124/5; Thellung in Bull. Herb. Boiss. 2° série IV. 
(1904) p. 705. 

Affine L. densifloro Schrad., sed specifice distinctum videtur silicula elliptica vel 
ovata, latius emarginata propter lobulos alares acutos porrectos, inde apice circumferentia 
fere anguloso-acuta, et racemis axillaribus numerosis corymboso-abbreviatis. 

Area geogr.: Am. bor. occ. 

Colorado: Argentine Pass, 10000', 1878, M. E. Jones n. 742 — Herb. Heut. & Barb. 
Wyoming: Laramie, Albany Co., 1899, A. & E. Nelson n. 6848 — Herb. Breslau, 

Deless.; ibidem: A. Nelson n. 1424 & 3356. 

Yellowstone Park: Soda Butte, 1899, A. & E. Nelson n. 5876 (pro L. apetalo) — 

Herb. Breslau. 


Variat: 
Var. ß. robustum. Thell. — Folia firma, subcoriacea; caulina inferiora pinnatim 
incisa vel fere pinnatifida lobis late lanceolatis, superiora grosse dentata, summa inte- 
gerrima. — Verhält sich zum Typus der Art wie die Var. elongatum zu L. densiflorum; 


unterscheidet sich von den „Bipinnatifida“ durch die corymbós-verkürzten achselständigen 
Fruchtstände. 


Kanada: Saskatchawan, 1858, Bourgeau (pro L. corymboso?), Pallisers Brit. N. Am. 
Exped. — Herb. Berl, Paris, Petersbg., Hofmus. Wien. 


60a. L. divergens Osterhout 
in Bull. Torrey Bot. Club 1903 p. 237. — Non vidi. 


„Videtur bienne. Planta 1,5—2 dm alta, a basi ramosissima ramis divergentibus 
et procumbentibus, cauli centrali erecto aequilongis; caulis, rami et pedicelli minute 
pubescentes. Folia inferiora spathulata, 2-5 cm longa, apice rotundata vel acuta et pau- 
cidentata, in petiolum anguste alatum attenuata; caulina apicem plantae versus decres- 
centia et integerrima evadentia. Caules et rami fructiferi a parte tertia inferiora racemos 
gerentes. Pedicelli horizontaliter patentes, + 3 mm longi; flores minuti, apetali, sepalis 
cito caducis; silicula elliptica, 3 mm longa, 2,5 mm lata, emarginata, stigmate sessili; 
embryo notorrhizus.* Osterhout l. c. (anglice). 

Colorado: Tennessee Pass, Lake Co., 1902, n. 2642; at Yampa and Steamboat Springs 
in Routt Co. — sec. Osterhout. 


I, 237] 937 


Secundum descriptionem autoris ad L. ramosissimum A. Nels. proxime accedit et 
verisimiliter forma hujus speciei. 


61. L. Bourgeauanum Thell. n. spec. 


Annuum? Radix satis crassa, pluricaulis. Oaules decumbentes, subeylindriei, pilis 
rectis patentibus cylindricis obtusis apice saepe leviter incrassatis aeque ac rami et pedi- 
celli pubescentes, foliati, a basi ramosissimi, thyrsum densum formantes. Folia in meo 
specimine omnia linearia vel leviter spathulata, obtusiuscula, integerrima, pilis ad basin 
folii subeurvatis acutiusculis, apicem versus rectis et crassioribus pubescentia. Flores 
inconspicui; sepala anguste ovata, albo-marginata, caduca; petala rudimentaria; stamina 
2 mediana; glandulae 4 distinctae, triangulari-lanceolatae. Racemi fructiferi omnes elon- 
gati, laxi, axi leviter anguloso-sulcato, pedicellis erecto-patentibus (45 ?) modice gracilibus 
fere rectis siliculae aequilongis. Silieula obovata vel fere elliptica, apice satis profunde 
emarginata, circumferentia angulosa propter lobulos alares acutos et fere porrectos; 
stigma in fundo emarginaturae subsessile; valvulae carinatae, a medio ad apicem conspicue 
(ad '/s fere longitudinis septi) alatae; septum oblanceolatum, stylo brevissimo apiculatum. 
Semina ovoldea, compressa, fere laevia, immarginata; embryo notorrhizus. 


Stengel 10—15 cm lang, dicht buschig verästelt. Stengelblütter 1—1!/e em lang, 
grösste Breite 1—1'/» mm. Kelch + ?/, mm lang. Frucht 3 mm lang, 2!/,—2!/» mm 
breit. Same 1'/; mm lang, ?/ mm breit. 


Affine L. densifloro Schrad. et L. ramosissimo A. Nels., differens ab utraque specie 
folis caulinis linearibus vel lineari-spathulatis obtusiusculis integerrimis, a priore etiam 
silieula apice cireumferentia acuto-angulosa (propter dentes alares + porrectos et acutos), 
a secunda insuper racemis omnibus elongatis. Habitu (propter foliorum formam) ad 
L. ruderale L. accedit, sed silicula + obovata, pedicello aequilonga, profundius emarginata, 
sepala post anthesin ovato-lanceolata (non linearia), petalorum rudimenta praesentia. An 
satis diversum a L. ramosissimo? 


Area geogr.: Canada. 
Kanada: Saskatchawan, 1857—8, Bourgeau (Pallisers Brit. N. Am. Exped.) — Herb. 
Petersbg. 


62. L. neglectum Thell. 


in Bull. Herb. Boiss. 2* sér. IV. (1904) p. 708 et in Schinz & Keller Fl. d. Schweiz 
2. Aufl. II. (1905) p. 85; L. medium Thell. in Mitteil. Bad. Bot. Ver. n. 184 (1903) p. 295 
et n. 189 (1903) p. 335; Hóck Ankómmlinge d. Pfl. welt Mitteleurop. wühr. d. letzt. 
halb. Jahrh. VIIL in Beih. Bot. Centr. bl. XV. 2. (1903) p. 387; Neuberger Fl. Freiburg 
i. B. 2. Aufl. (1903) p. XXIV — non Greene! 


Annuum vel bienne. Radix tenuis, fusiformis, pallida. Caulis plerumque unicus, 
suberectus, fere cylindricus, pilis brevibus cylindricis rectis patentibus sub lente + pubes- 
cens, plerumque a medio ramosus ramis arcuato-erectis pubescentibus, ut ramuli in 
racemos abeuntibus. Folia saepe obscure virentia; basilaria pilis brevibus cylindricis 
minute pubescentia, longe petiolata, late elliptica vel ovata, crenata vel lyrato-sub- 
pinnatisecta lobo terminali basi attenuato, lateralibus minutis paucis, rhachi apicem 
versus dilatata; caulina inferiora elliptico-lanceolata, dentato-serrata, media lanceolata, 
quasi in petiolum attenuata, remote serrata; superlora sessilia linearia (saepe leviter 
unilateraliter curvata) acutiuscula, basin versus paulo attenuata, subuninervia, fere semper 
integerrima, margine pilis brevissimis (1: 2) rectis patentibus obsita. Flores incon- 
spicui; sepala ovata, albo-marginata, dorso setuloso-pubescentia; petala plerumque rudi- 
mentaria, rarius (in primis floribus) calycem paulo excedentia, saepissime linearia; 
stamina 2—4 mediana; glandulae 4—6 breves inconspicuae. Racemi fructiferi elongati, 
saepe flexuosi, interdum planta reliqua longiores, satis densi, axi leviter sulcato, pilis 
brevibus patulis pubescente, pedicellis gracilibus rectis patentibus (plerumque 60°) pu- 
bescentibus, inferioribus plerumque siliculam longitudine paulo excedentibus, superioribus 
ei aequilongis. Silicula plerumque orbiculata vel longitudine latior (transverse elliptica), 
rarius late ovata, basi semper rotundato-obtusa, valde compressa, apice leviter et satis 
late emarginata, circumferentia inde satis obtusa; stylus fere nullus, cum stigmate mar- 
ginem anteriorem siliculae non attingens; valvulae carinatae, a medio ad apicem distincte 
alatae; septum oblanceolatum, stylo brevissimo apiculatum. Semina ovoidea, valde com- 
pressa, fere laevia, margine exteriore et inferiore anguste alato-marginata; embryo 
notorrhizus. ; 

Meist 20—40 cm hoch. Mittlere Stengelblütter 2—3 cm lang, 2—3 mm breit, 
obere 1—2 cm lang, 1 —2 mm breit, oft etwas ungleichhälftig (schwach einseitig gekrümmt). 
Kelch + 1 mm lang. Frucht meist 3 (seltener nur 2'/2) mm lang und breit. Same fast 
1'/» mm lang, fast 1 mm breit. 

Affine L. virginico L. et L. densifloro Schrad., sed characteribus in ,clavi specie- 
rum“ indicatis satis distinctum videtur. 

Area geogr.: Am. bor. (U. S. A. orient.); advent. in Eur. 

New York: Bedford Park, 1899, P. Wilson (mixt. cum Z. densifloro) — Herb. Mont- 
pell., Univ. Zürich. 

Washington D. €., 1900, Steele — Herb. Deless. 

Illinois: „Southern Ill*, Bebb — Herb. Berlin; Washington Co., 1873, French — 

Herb. Reut. & Barb.; Bloomington, 1882, M. Underwood — Herb. Breslau. 
Wisconsin: Madison, Hale — Herb. Planchon (Montpell.). 

Kansas: Riley Co., roadsides, 1895, Norton n. 25 — Herb. Hausskn., Paris, Univ. Wien; 

Cherokee Co., open ground, 1897, Hitchcock n. 25° — Herb. Paris. 

? Texas: Dallas, 1871, G. Boll (2 schlecht erhaltene, nicht sicher bestimmbare Exem- 
plare) — Herb. DC. 


I, 239] 239 


Adventiv in Europa: 

Frankreich: Cherbourg, 1884, Le Jolis — Herb. Lausanne. 

Deutschland: Baden: Freiburg i. B. mehrfach, 1900— 03, A. Thellung (Orig.) — 
Herb. Freiburg i. B., Thell., Univ. Zürich. 

Schweiz: Zürich (Bahnhof, Sihlquai, Maggi-Mühle ete.), 1902—4, Naegeli, Thellung 
— Herb. Univ. Zürich; Bahnhof Embrach (Kt. Zürich), 1902, Naegeli; Engadin: 
Schavaretsches b. St. Moritz, 1904, Branger. 

Österreich: Tirol: Rauchsche Schleppbahn bei Mühlau nächst Innsbruck, adventiv aus 
Abfällen von Kansas-Weizen [identisch mit dem Exsiccatum Norton n. 25 aus 
Kansas!], J. Murr — Herb. Murr. 

Siebenbürgen: Csucsa (zwischen Klausenburg und Grosswardein), 1895, L. Richter 
— Herb. Degen. 


63. L. austrinum!) Small! 
Fl. Southeast. U. S. (1903) p. 468. 


Annuum vel bienne. Radix tenuis, fusiformis, pallida. Caulis plerumque unicus, 
suberectus, leviter anguloso-sulcatus, ut rami et racemorum axes pilis albis relative longis 
(!/a—1 mm) cylindricis rectis patentibus vel leviter declinatis canescenti-hirsutulus, ramosus 
ramis et ramulis in racemos abeuntibus. olia fere L. virginici L. quoad formam, sed 
densius et magis patenter pilosa (basilaria fere villoso-hirsuta); radicalia lyrato-pinnati- 
partita lobis lateralibus semi-ovatis (antice convexis et serrato-incisis, margine posteriore 
recto et subintegerrimo), terminali majore, basi in rhachin alatam angustato; caulina 
lanceolata, utrinque acuta, serrata, praesertim margine pilis albidis satis longis seti- 
formibus sursum curvatis obsita; summa lineari-lanceolata remote serrata. Flores: sepala 
anguste elliptica, albo-marginata; petala calyce paulo longiora usque paulo breviora, 
alba, anguste spathulata; stamina 2 mediana; glandulae 4 brevissimae sed distinctae. 
Racemi fructiferi densi, axi leviter anguloso hirsutulo- pubescente, pedicellis tenuibus 
eylindrieis leviter extrorsum arcuatis patentibus (60—90?), inferioribus silicula paulo 
longioribus, superioribus ei aequilongis. Silicula elliptica vel leviter obovata, apice distincte 
sed anguste emarginata, cireumferentia rotundato-obtusa propter lobulos alares conver- 
gentes; stylus fere nullus, quam emarginatura multo brevior; valvulae carinatae, a medio 
ad apicem distincte (ad '/s—'/s longitudinis septi) alatae, etiam maturae (praesertim ad 
carinam) pilis eis foliorum similibus hirsutulo-pubescentes; septum oblanceolatum, stylo 
brevissimo apieulatum. Semina ovoidea, compressa, margine inferiore anguste alato- 
marginata; embryo notorrhizus. 

Differt a L. lasiocarpo Nutt. quocum indumento convenit, pedicellis cylindricis (non 
compressis) et silicula minore (cum maximum 2°/ı mm lata): a L. vörginico L. pilis caulis 


!) Sollte der Name nicht „austinum* lauten, nach der Stadt Austin in Texas? 


240 [I, 240 


rectis et patentibus, a plerisque formis etiam silicula angustiore et pilosa; a £L. densifloro 
Schrad. pilis foliorum gracilibus setiformibus; a L. Gerloffiano Vatke stylo subnullo, non 
ad alas adnato, et silicula paulo angustius alata. 

10—30 em. Grundblütter mit Stiel bis 8 em lang, im Umriss bis 2 cm breit; 
mittlere Stengelblütter meist 2 em lang, 3 mm breit; obere 1—1'/» em lang, 2 mm breit. 
Kelch ?/,—1 mm lang. Frucht 2!'/»—3 mm lang, 2—2!/; mm breit. Same 1'/ı mm lang, 
3/a mm breit. 

Area geogr.: Am. bor. austr. (Texas) et centr. (Mex.). 

Texas: Kerrville, Kerr Co. (South Texas), 1894, A. A. Heller n. 1651 (Orig.!) — Herb. 

Barb.-Boiss., Breslau, Deless., Paris, Petersbg., Univ. Zürich. 

Mexiko: Monterey, State of Nueva Leon, 1880, E. Palmer n. 38 — Herb. Boiss., 

Petersbg., Univ. Wien. 


Sine loc.: Herb. Berlandierianum Texano-Mexicanum n. 2488 — Herb. Planchon 
(Montpell.). 
Variat: 

Var. B. orbiculare Thell. — Silieula suborbiculata, 2?/4 mm lata, levius et latius 


emarginata; semina distinctius alata. 


Mexiko: Monterey, State of Nueva Leon, 1880, E. Palmer n. 42 — Herb. Boiss. 
Univ. Wien. 


64. L. myrianthum Philippi! 


Viaje a la prov. de Tarapacá in Anal. Mus. nac. Chile (1891) p. 5 n. 21; L. ruderale 
var. myrianthum Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 66. 

Annuum? Radix mihi ignota. (Caules complures, suberecti, leviter anguloso-striati, 
superne sicut racemorum axes et pedicelli pilis gracillimis flexuosis + adpressis pubes- 
centes, foliati, ramosissimi ramis suberectis racemos terminales, axillares et folio oppo- 
sitos gerentes. Folia basilaria et caulinorum majora in meis speciminibus nulla; ramalia 
parva, oblongo-linearia, + serrata vel inciso-serrata, pilis ejusdem formae quibus caulis 
+ pubescentia. Racemi numerosi, multiflori. Flores minimi inconspicui; sepala anguste 
ovato-elliptica, albo-marginata; petala rudimentaria, sepalis duplo fere breviora, lineari- 
filiformia; stamina 2 mediana, filamentis (relative) brevibus (quam anthera 1'»-plo lon- 
gioribus); glandulae 4 breves oblongae, calyce 4— 6-plo breviores. Racemi fructiferi 
elongati, graciles, satis densi, axi leviter anguloso-sulcato pubescente, pedicellis gracilibus 
fere rectis erecto-patentibus (45°), pilis pedicelli diametrum longitudine aequantibus 
flexuoso-curvatis pubescentibus, siliculae aequilongis. Silicula parva, ovata, leviter com- 
pressa, apice haud profunde emarginata marginibus angulum acutum formantibus, lobulis 
alaribus in utroque latere acutiusculis subporrectis, circumferentia ideo anguloso-subacuta ; 
stylus fere nullus, quam emarginatura multo brevior; valvulae carinatae, apicem versus 


I, 241] 241 


anguste alatae, maturae reticulatae; septum late oblanceolatum, basi vix contractum, 
obtusiusculum, stylo brevissimo apiculatum. Semina oblongo-ovoidea, haud valde com- 
pressa, levissime alveolata, immarginata, rufo-fusca; embryo notorrhizus. 


+ 30 em hoch. Astblütter 8 mm lang, 1!/s mm breit. Kelch kaum '/» mm lang. 
Frucht 2 mm lang, 1!/, mm breit. Scheidewand 1::3—4. Same 1'/ mm lang, ?/s mm 
breit. Fruchtstände bis 10 cm lang, ca. 5 mm dick. 


Simile L. ruderali L. (spec. eurasiaticae), sed specifice diversum petalorum rudi- 
mentis praesentibus, pilis caulis et axium flexuosis subadpressis, pedicelli diametrum 
longitudine aequantibus (in Z. ruderali pili breves et recti, ei pedicellorum diametro 
horum duplo breviores), sepalis latioribus (in LL. ruderali cito post anthesin fere linearibus), 
folis ramalibus dentatis. — Prope etiam accedit ad L. pinnatifidum Ledeb. (As. austr.- 
occ.) sed differt silicula minore, glabra, distinctius et acutius emarginata, racemorum 
axibus aeque ac pedicellis pilis curvato-flexuosis pubescentibus (in L. pinnatifido axes 
glaberrimi vel pilis eis pedicellorum conspicue brevioribus obsiti) — Valde affine quoque 
L. divaricato Soland. (Afr.) et praesertim ejus ssp. linoideo var. iberioideo, sed differt 
silicula ovata (non elliptica), apice circumferentia angulosa (non obtusa vel truncatula), 
pedicellis rectis (non extrorsum curvatis), pilis horum longioribus. — A L. pseudo-ruderali 
Thell. (Austral.), cui persimile, distinguitur silicula ovata (non elliptica), profundius et 
angustius emarginata, stylo subnullo (in Z. pseudo-ruderali silicula levissime tantum et 
satis late emarginata, stigmate marginem anteriorem emarginaturae fere attingente). 

Area geogr.: Chile. 

Chile: Prov. de Tarapacá (Cueva de Colorados), 3880 m, 1888, Philippi — Herb. 

Berlin, Univ. Wien. 


65. L. bipinnatifidum Desv. ! ) 


in Journ. Bot. III. (1814) p. 165 et 177; DC. Syst. II. (1821) p. 544, Prodr. I. (1824) 
p. 206; Triana & Planchon! Prodr. fl. Neo-Granatens. in Ann. sc. nat. 4* sér. XVII. 
(1862) p. 65 — non Bertero herb. nec Gay Fl. Chil. I. (1845) p. 165 mec Reiche Fl. 
Chil. I. (1896) p. 63 »ec Thell. in sched. determ. ante mens. August. 1905 (quod = L. 
auriculatum Rgl. & Keke. [+ L. pubescens Desv. -- L. subvaginatum Thell.]), »ec Bran- 
degee in Zoé II. (1893) p. 49 & IV. (1894) p. 300 nec Robinson in Syn. fl. N. Am. I. 1. 
(1895) p. 128 (quod = L. reticulatum Howell); Nasturtium bipinnatifidum O. Kuntze levis. 
T. (1891) p. 937 ; L. Humboldtii DC.! Syst. II. (1821) p. 532, Prodr. I. (1824) p. 204; Thell. 
in sched. determ. — non Hemsley Biol. Centr. Am. I. (1879) p. 38, quod — L. reticulatum 
Howell; Z. coronopifolium Willd.! herb. n. 11825, Humb. Bonpl. & Kunth mss., non Fisch. !, 
et ex DC. Syst. II. (1821) p. 532; Senebiera dubia Humb. Bonpl. & Kunth!?) Nov. gen. 


! In meinen Bestimmungen habe ich die Art als Z. Hwmboldt?i DC. bezeichnet. 
?) Ein anderer Name für 2. coronopifolium Willd. herb., non Fischer. 
A. Thellung, Lepidium. 31 


849 [L, 242 


et spec. V. (1821) p. 76 (et ex DOC. 1. c.); Nasturtium dubium O. Kuntze Revis. I. (1891) 
p. 937; L. auritum Turez.! in Bull. Soc. Nat. Mosc. XXVII. (1854) p. 307; L. sectifolium 
Steud.!!) in Regensb. Flora XXXIX. (1856) p. 412; Walp. Ann. VII. (1868) p. 158. 


Perenne (semper?). Radix satis crassa, plerumque multicaulis, apice rudimentis 
foliorum veterum vestita. Caules arcuato-ascendentes, teretes, pilis (imprimis superne) 
gracilibus patentibus hirsutulo-pubescentes, foliati, ramosi ramis ascendentibus racemos 
folio oppositos et terminales gerentes. Folia satis glabra, basilaria longe petiolata, pinna- 
tipartita lobis patentibus (60°) circumferentia ovatis, multifidis, terminali vix majore, 
rhachi inter segmenta angusta et distincta; caulina inferiora basilaribus similia, media?) 
circumferentia obovata, pinnatipartita lobis latis approximatis erecto-patentibus (45-60 ?), 
antice incisis, postice integris vel paucidentatis, lobulis et dentibus lanceolatis acutis, 
lobis a medio apicem et basin versus decrescentibus et simplicioribus, extremis integer- 
rimis, rhachi basin versus valde dilatata et aurieulato-amplexicauli; superiora simpliciter 
pinnatim incisa lobis saepe obtusiusculis. Flores: sepala ovata, albo-marginata, in fructu 
persistentia; petala lineari-setacea, calyce duplo breviora; stamina 2 mediana; glandulae 
4 conspicuae, e basi dilatata lanceolatae, quasi truncatae et apice subincrassatae, sepalis 
3—4-plo breviores. Racemi fructiferi elongati, satis densi, axi anguloso-sulcato pubes- 
cente, pedicellis leviter angulosis pubescentibus, arcuato-patentibus vel subrecurvatis, 
inferioribus siliculam longitudine superantibus, superioribus ei aequilongis. Silicula obovata, 
compressa, apice circumferentia subtruncata, satis late emarginata, dentibus alaribus in 
utroque latere obtusiusculis porrectis; valvulae carinatae, a medio ad apicem conspicue 
alatae; septum oblanceolatum, stylo brevissimo (quam emarginatura multo breviore) 
apiculatum. Semina ovoidea, compressa, sublaevia, immarginata; embryo notorrhizus. 


10—30 em. Stengelblätter oft relativ gross, bis 5 cm lang und im Umriss 3 cm 
breit, mit oft sehr genüherten Abschnitten. Kelch ca. ?/, mm lang. Frucht 2!'/»—5 mm 
lang, 1?/,— 2!/, mm breit. Same + 1 mm lang, + ?/; mm breit. 


Area geogr.: Am. austr. bor.-occ. 


Standorte: 
Columbia: sine loc., 1843, J. Linden — Herb. Petersbg.; Bogota, 1844, Goudot — 
Herb. Paris; ibidem et Chechero, Tuquerres (Prov. de Pasto), 3000 m, 1851— 7, 
n. 150, Triana — Herb. Planchon (Montpell), Paris; prope cataractem Teque- 


! Steudels Originalexemplare habe ich nicht selbst gesehen; dagegen hatte Herr Dr. E. Bonnet 
in Paris die Güte, ein im Herbarium Drake del Castillo befindliches Exemplar des von Steudel 
zitierten Exsikkatums Lechler herb. n. 1879 mit dem Original des L. bipinnatifidum Desv. für mich zu 
vergleichen, wobei er nur die vollständige Identität beider konstatieren konnte, wie nach der Beschreibung 
und dem Fundort des L. sectifolium zu erwarten war. 

2) Raro etiam folio media (ut superiora) subindivisa et simul oblanceolata, eis L. Chichicarae 
Desv. similia; hae formae differunt a L. Chichicara silieulis angustioribus, inferioribus pedicello breviori- 
bus, calyce persistente etc. 


I, 243] 243 


damam, 1852, Holton n. 681 — Herb. Boiss.; Timotes, reg. subfrig. ad muros, 
Moritz n. 1051 — Herb. Berlin, Hausskn.; um Popayán, 1700—2300 m, Lehmann 
n. 5424 — Herb. Berl.; „Columbia et Ecuador“, Lehmann n. 5603 — Herb. Berl. 

Ecuador: Quito, 2225, ded. Bonpland (Z. coronopifolium Willd.!, L. Hwmboldtii DC.!, 
Senebiera dubia H. B. K.!) — Herb. Berlin, Paris; ibidem, Jameson n. 772 (L. 
auritum Turez.!) — Herb. Deless., Petersbg.; „in Andibus Quitensibus*, 1859, 
Jameson — Herb. Boiss., DC., Paris, Petersbg., Hofmus. Wien; 1857—9, Spruce 
n.5100 — Herb. Boiss. Petersbg., Hofmus. Wien; 1860, Fraser — Herb. DC.; 
Hacienda Pesilla en el camino de la Esperanza á Quito, 3600 m, 1871, Stübel 
n. 84 — Herb. Berlin. 

Peru: leg. Dombey (?), Herb. Desvaux (Orig.!) — Herb. Paris; ,Chichicara para im- 
pegnes^, Dombey, von Desvaux irrig als L. Chichicara Desv. bezeichnet!) — 
Herb. Paris; Cheuchin in Peruvia, Dombey — Herb. Montp., Paris; reg. suban- 
dina, loc. cult. Cuchero, 1830, Poeppig n. 1687 — Herb. Boiss., Breslau, Hofmus. 
Wien; Alta de Toledo, 15500', 1831, Meyen (mixt. eum L. Meyeni) — Berl.; 
sine loc., 1827, Pavon — Herb. Boiss., Paris; 1339—40, Cl. Gay — Paris; Tapino; 
Lechler Herb. n. 1879 (L. sectifolium Steud.!) — Herb. Drake del Castillo (Paris); 
Tambillo, 1878, Jelski n. 234 — Hofm. Wien; Andes juxta pagum Chicla, 12-13000', 
1882, J. Ball — Herb. Petersbg. 

Bolivia: La Paz, 1850, D'Orbigny n. 320 — Herb. DC.; ibidem, 10000', 1890, Miguel 
Bang n. 23 ex p. (cum L. Chichicara) (ex herb. Collegii Columb., a Britton & Rusby 
distrib.) — Herb. Barb.-Boiss., Berl, Breslau, Deless., Petersbg., Hofmus. Wien. 


66. L. calyceinwm Godron !?) 


Fl. Juvenalis ed. 1. p. 8 in Mém. Acad. Montpell. (Sect. Medic.) I. (1853) p. 416, ed. 2. 
(1854) p. 58 in Mém. Acad. Stanislas sér. 3. XVII. 1853 (1854) p. 377; Walp. Ann. IV. 
(1857) p. 213 — (non Steph., quod — Smelowskya calycina C. A. Mey.); L. setipetalum 
Thell. ,n. spec.“ in sched. determ.; 2. rwderale Eichler! in Mart. Fl. Brasil. fasc. 39. 
(1865) p. 310 ex p.; Glaziou Pl. Brezil Centr. in Bull. Soc. bot. Franc. LII. (1905) p. [18] 
ex p. (cum L. bonariens? L.) — non L.; L. bipinnatum Gibert Enum. pl. Montevid. (1873?) 
p. 66 (prob. erronee pro L. bipinnatifido Desv.) — non Thunbg., nec L. bipinnatifidum 
Desv.!; L. pubescens Griseb.! Symb. fl. Argent. in Abh. Götting. XXIV. (1879) p. 16 ex p. 
(cum L. bonariensi L.) — non Desv.!; L. bonariense Willd. herb. n. 11 830 fol. 2! — non L. 


Annuum an perenne? Radix brunnea, saepe multiceps. Cawles saepe complures, 
ascendentes usque erecti, cylindrici, pilis sparsis longiusculis infere subreflexo-adpressis, 
superne patentibus subpubescentes vel fere glabri, foliati, ramosi ramis suberectis racemos 

!) Vergl. auch die Bemerkungen zu L. Chichicara (S. 220, Fussnoten 1 und 2). 

?) Durch die gütige Vermittlung von Herrn Prof. Dr. Ch. Flahault in Montpellier bekam ich die 
Originalexemplare aus dem Herb. Godron (in Nancy) zur Ansicht. 


244 [I, 244 


terminales, folio oppositos et axillares gerentibus. Folia basilaria longe petiolata, petiolo 
insertione vaginanti-dilatato, bipinnatipartita lobis et rhachi angustis, linearibus vel fere 
filiformibus, imprimis ad rhachin pilis longiuseulis subsetiformibus pubescenti-hirsutula ; 
caulina media minus divisa, pinnatipartita lobis remotis angustissimis, aut pinnatim 
incisis aut integerrimis, rhachi lineari, sed fere semper basi infra primum par segmen- 
torum subito dilatata et sagittato- vel cordato-auriculata; summa similia aut trifida aut 
indivisa et basi lata sessilia. Flores: sepala ovata, albo-marginata, subpersistentia; petala 
calyci plerumque subaequilonga, setacea, alba; stamina 2 mediana; glandulae 4 breves, 
calycis ca. '/s tantum longitudine adaequantes, ovatae.  Aacem? fructiferi satis densi, 
elongati, axi leviter anguloso-striato pubescente, pedicellis erecto-patentibus usque 
arcuato-subdeflexis, gracilibus, leviter angulosis, silieula subbrevioribus. Silicula late 
obovata vel late elliptica, matura inferne valde convexa, superne leviter concava, apice 
eireumferentia satis obtusa, distincte emarginata (ad '/;—!/s longitudinis septi); stylus 
quam emarginatura multo brevior; valvulae carinatae, a medio distincte alatae, laeves, 
subnitidae; septum oblanceolatum, stylo brevissimo apiculatum. Semina ovoidea, com- 
pressa, fere laevia, submarginata, rufo-fusca; embryo notorrhizus. 

10—30 em hoch. Grundblätter (mit Stiel) bis 6 em lang, ca. 2 cm breit; Stengel- 
blätter relativ klein, 1—2 cm lang, '/s—1 cm breit; Spindel und Abschnitte '/»—1 mm 
breit, Grund der Spindel oft 2—3 mm breit. Kelch ?/,—1 mm lang. Frucht + 3 mm lang, 
21/,—29/, mm breit (bei der var. macrocarpum grösser). Same 1!/4 mm lang, ?/4 mm breit. 


Area geogr.: Am. austr. austr.-or.; semel advent. in Eur. 

Süd-Brasilien: 1830, St. Hilaire (mixt. cum Z. bonariensi) — Herb. Berlin; Sellow 
— Herb. Berl. 

Paraguay: Cordillera de Altos, 1902, K. Fiebrig n. 296 — Herb. Berlin. 

Uruguay: Montevideo, Commerson n. 2210,2311 (mixt. cum L. bonariensi L.) — Herb. 
Berlin, Cambess. (Montp.), Paris; ibidem, 1828, Gay — Herb. Paris; 1838, Arsene 
Isabelle — Herb. DC., Deless., Paris, Hofmus. Wien; Anderson — Herb. Deless.; 
Concepcion, nahe der Lagune, 1875, Lorentz n. 238 (LL. pubescens, det. Griseb.) 
— Herb. Berl, Hofmus. Wien. 

Argentinien: Buenos Ayres, Commerson — Herb. Willd. (Berlin); ibid., Schnyder 
n. 1745 — Herb. Berl. 


Adventiv in Europa: 
Frankreich: Port-Juvénal pres Montpellier, 1853, Touchy (L. calycinum Godr., Orig.!) 
— Herb. Godron (Nancy). 
Variat: 
Var. B. macrocarpum Thell. — Silicula 4—4!/» mm longa, 9 mm lata, alarum 


latitudo apice °/ı mm; inde referens L. costaricense Thell., sed folia tenuisecta, rhachis 
insertione dilatata et auriculata. 


I, 245] 245 


Brasilien: Estado de Sta. Catharina, auf Feldern im Campo bei Laguna, 1890, E. Ule 
n. 1655 — Herb. Berl. 
Var. y. graeile (Chod. & Hassl.) Thell.; L. bonariense f. gracilis Chodat & Hassler ! 


Pl. Hasslerianae in Bull. Herb. Boiss. 2° série III. (1903) p. 795. .— Foliorum rhachis 
linearis, basi non dilatata; planta depauperata. 
Paraguay sept.: Concepcion, 1901—2, E. Hassler n. 7545 — Herb. Berlin, Deless. 


67. L. aurieulatum Regel & Körnicke ! 


in Ind. sem. hort. Petrop. (1857) p. 51; Walp. Ann. VII. (1868) p. 156; L. bipinnati- 
fidum Bertero herb. ex p., Gay Fl. Chilen. I. (1845) p. 165 ex p. (cum L. subvaginato 
et L. pubescente); Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 63 (saltem ex p., sed excl. var. tenuifolio) ; 
Thell. in sched. determ.') — non Desv.! nec alior. 


Annuum an perenne? Zadix plerumque tenuis, fusiformis. Caules saepe complures, 
humiles, + decumbentes vel ascendentes, fere cylindrici (leviter striati), pilis longiusculis 
inferne reflexo-subadpressis, superne patentibus hirsutulo-pubescentes, foliati, plerumque 
ramosissimi ramis racemos terminales et axillares gerentibus. Folia eis L. calycini similia, 
sed rhachi et lobis plerumque latioribus, rhachi basin versus sensim dilatata. Flores: 
sepala anguste ovata, albo-marginata, satis diu persistentia; petala nulla; stamina 2 
mediana; glandulae 4 distinctae, calycis '/—"/s longitudine aequantes. Silicula fere 
L. calyeini, plerumque obovata. 


Valde affine L. calycino Godr. et ejus forsan ssp., sed differt — praeter aream 
geographicam — petalis constanter nullis, glandulis longioribus, racemis in ramis ter- 
minalibus et axillaribus, non folio oppositis. 

Area geogr.: Chile. 

Chile: Valparaiso, Bertero n. 1080 ex p. (cum ZL. subvaginato) — Herb. DC.; Valdivia 
(San Juan), 1852, Philippi n. 26, 317 — Herb. Berlin, Boiss., Paris, Petersbg., 
Hofmus. Wien; ibidem, 1850, Lechler n. 583a — Herb. Boiss., Paris, Petersbg. 
Hofmus. Wien; 1896, O. Buchtien (Baenitz, Herb. americ.) — Herb. Berl., Bornm., 
Breslau, Deless., Hausskn., Lausanne; pr. Coloniam Arique, 1854, Lechler n. 3210 
— Herb. Petersbg., Hofmus. & Univ. Wien. 


, 


!) Als ich diese Art — L. aurieulatum — in den meisten Herbarien (vor August 1905) irrig als „Z. b7- 
pinnatifidum Desv." bestimmte, liess ich mich durch ein im Herb. Petersbg. unter der Bezeichnung „Z.. bi- 
pinnatifidum Desv.!, Pérou, Dombey* liegendes scheinbar authentisches Exemplar, das mit L. aurieulatum 
identisch ist, zu dieser falschen Auffassung der Desvauxschen Art verleiten. Die Autopsie des Desvauxschen 
Originals (Herb. Paris) hat mir dann später gezeigt, dass das echte L. bipinnatifidum Desv. (1814) von 
L. auriculatum verschieden und mit derjenigen Art identisch ist, die ich in den Herbarien als Z. Hum- 
boldtii DC. (1821) bezeichnet habe; mithin hat diese letztere Spezies den Namen L. bipinnatifidum Desv. 
zu führen, und Z. Humboldtii ist dazu als Synonym zu stellen. — Die Verschiedenheit der chilensischen 
Pflanze von dem von Columbien bis Peru verbreiteten echten .L. bipinnatifidum haben übrigens schon 
Triana & Planchon in Ann. sc. nat. 4* série XVII. (1868) p. 65 konstatiert. 


246 [I, 246 


Ausserdem viele kultivierte Exemplare (hort. Paris., Petrop., Genev. etc.) in Herb. 
Paris, Deless., Petersbg. ete.; Originalexemplare des L. «wriculatum Regel & Körnicke 
im Herb. Petersbg. 


Varietates mihi ignotae: 


Var. araucanum (Phil.) Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 65 pro var. L. bipinnatifidi ; 
L. araucanum Phil. in Anal. Univ. Santiago LXXXI. (1893) p. 335. — ,Planta nana, sed 
radice longa; caulis erectus, superne ramosus; silieula transverse ovata vel elliptica, 
recta, pedicello duplo longior, 3—4 mm lata. — Araucania (San Vicente et Curanilahue)*. 
Reiche Il. c. (hispanice). 


Var. curicoanum Phil. in Anal. Univ. Santiago LXXXI. (1893) p. 334; Reiche 
Fl. Chil. I. (1896) p. 65 (sub L. bipinnatifido) — „Folia omnia pinnatipartita; silieula 
orbiculata, pedicello horizontali duplo brevior. Caulis 9 cm altus. — Curicó.* Reiche 
l. c. (hispanice). 


68. L. abrotanifolium Turez.! 


in Bull. Soc. Nat. Mose. XXVII. (1854) p. 308 n. 1796; ? Nasturtiwm pubescens y. punense 
O. Kuntze Revis. III. 2. (1898) p. 6 (ex loc. Boliv.: Puno pr. Oruro, 4500 m) — non 
L. pubescens Desv.! 


Perenne, partibus basilaribus lignescentibus. Radix crassa, multiceps, collo rudi- 
mentis fibrosis foliorum veterum vestita. Caules complures, basi sublignosi, subteretes, 
superne pilis subtilibus patentibus quasi velutino-pubescentes, ascendentes, flexuosi, foliati, 
ramosi ramis suberectis, ut ramuli in racemos abeuntibus. Folia subglabra; basilaria longe 
petiolata, petiolo basi subvaginantim dilatato, pinnatipartita lobis patentibus, aut multi- 
dentatis aut antice incisis, postice integris, rhachi inter segmenta angusta et distincta; 
caulina basi lata sessilia, minus divisa lobis magis approximatis, erecto-patentibus (30—45 9), 
saepe tantum antice unidentatis vel integerrimis, (ut dentes) oblongo-lanceolatis breviter 
acuminato-apiculatis, superioribus + confluentibus, rhachi inter eos latiuscula et indistincta ; 
rarius folia caulina media fere indivisa (tantum pinnatim incisa) Flores: sepala ovata, 
albo-marginata, persistentia; petala aut calyci subaequilonga oblongo-spathulata, aut 
multo breviora et setacea; stamina 2 mediana, filamentis quam anthera 4-plo longioribus; 
glandulae distinctae, lanceolatae, apice subtruncatae.  Aacemi fructiferi elongati, satis 
densi, axi anguloso pubescente, pedicellis leviter compresso-angulosis pubescentibus, e 
basi suberecta arcuato-patentibus vel subrecurvatis, siliculae aequilongis. Sicula ple- 
rumque anguste obovata, compressa, apice cireumferentia anguloso-acutiuscula aut sub- 
truncata, leviter vel satis profunde emarginata, stylo cum stigmate (saltem in fructu 
maturo) quam emarginatura semper breviore; valvulae carinatae, apice anguste alatae, 
dentibus alaribus in utroque latere emarginaturae satis porrectis, obtusis vel obtusius- 


I, 247] 247 


culis; septum oblanceolatum, stylo brevissimo apieulatum. Semina ovoidea, compressa, 
sublaevia, immarginata, rufo-fusca; embryo notorrhizus. 


Stengel 5—10 em lang, am Grunde von faserigen Blattresten eingehüllt. Grund- 
blätter oft doppelt fiederteilig, 2—-3 cm lang, im Umriss !/s—1 em breit; Lappen läng- 
lich- oder verkehrteiförmig-lanzettlich, meist stumpflich und kurz zugespitzt-stachelspitzig, 
ca. 1 mm breit. Stengelblätter kleiner, 1 —1'/» cm lang. Kelch 1 mm lang. Frucht meist 
3!/» mm lang bei nur 2—2'/» mm Breite. Same + 1 mm lang, + ?/4 mm breit. 

Affine L. bipinnatifido Desv., sed differt: caulibus humilioribus basi lignescentibus, 
foliorum rhachi basi non vel vix dilatata (non auriculata), racemorum axi densius (fere 
velutino-, non hirsutulo-) pubescente, pedicelhs saepius leviter compressis, inferioribus 
silicula non longioribus. 


Area geogr.: Am. austr. bor.-occ. 

Ecuador: Antisana, 1850, Jameson (Orig.!) — Herb. Boiss. DC.; Cotopaxi, 1856, 
Rémy (pro L. Chichicara 8. alpino Wedd.; forma fol. caul. subindivisis) — Herb. 
Paris; Chimborazo, Paramo-Region, 4—5000 m, N.- und NW.-Seite, 1903, Prof. 
Dr. H. Meyer n. 199 — Herb. Bornm. 

Peru: an der Lima-Oroya-Bahn, Hintergrund des Tales Huillacachi, SW. von Matucana, 
> 3000 m, 1901, Weberbauer n. 178 — Herb. Berl.; La Oroya (Dep. Junin), 
3700—3800 m, 1903, Weberbauer n. 2567 — Herb. Berl. 

Bolivia: Omasuyos, viciniis Achacache, 4000 m, 1857, Mandon n. 927 ex minima parte 
(cum L. Meyeni ssp. affini) — Herb. DC., Petersbg.; ibidem, Mandon n. 922 ex 
p. (cum L. depresso, L. Chichicara var. lanceolato et Coronopode spec., pro L. bi- 
pinnatifido) — Herb. Boiss, DC., Paris; Boliv. austr.: Escayache bei "Tarija, 
3500 m, 1904, K. Fiebrig n. 2772 ex p. (cum var. B.) — Herb. Berlin. 


Variat: 
Var. 8. Steinmanni 'Thell. — Silicula (relative) latior, 5 : 2!/4 mm, fere elliptica ; 
calyx promptius deciduus. 


Bolivia: Hochland zwischen Orero(?) und Cochabamba, 4000 m, ca. 1900, Steinmann 
— dedit Solms-Laubach; Boliv. austr.: Escayache bei "Tarija, 3500 m, 1904, 
K. Fiebrig n. 2772 ex minore p. (cum typo) — Herb. Berlin. 


69. L. pwbescens Desv.! 


in Journ. bot. III. (1814) p. 165 et 180 (excl. loc. ,Para*!); descr. pessima quoad sili- 
culae emarginaturam !?)); DC. Syst. II. (1821) p. 544, Prodr. I. (1824) p. 206 — non 


!) Die Angabe ,Para^ beruht auf einer von Desvaux missverstandenen Bemerkung des Finders 
(Dombey) auf der Originaletiquette; vergl. den analogen Fall bei L. Chichicara (S. 220, Fussnote 2). 
?) Siehe Fussnote 1 auf folgender Seite. 


248 [I, 248 


Griseb. Pl. Lorentz. in Abh. Goetting. XIX. (1874) p. 25, Symb. fl. Argent. ibidem XXIV. 
(1879) p. 16 (quod = Z. bonariense L. + L. calyeinum Godr.), nec Bettfreund & Burmeister 
Fl. Argent. II. (1899) p. 122 t. 78! (quod = L. bonariense L.); Nasturtium pubescens O. 
Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. oxycarpum var. (?) strictum. Wats. Bot. Calif. I. (1876) 
p.46 et Bibl. Ind. p. 65; L. strictum Rattan Anal. Key (1888) p. 25; Robinson in 
Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 129; Jepson Fl. West. Middl. Calif. (1901) 
p. 227; Thell. in sched. determ.'); JL. pubescens var. macrocarpa Kunze! in Poepp. Pl. 
Chil. L n. 169 (sine descr.); Lepia peruviana Desv.! ined. in herb. (Paris); L. bipinnati- 
fidum Bertero herb. ex p., Gay Fl. Chil. I. (1845) p. 165 ex p. (cum ZL. auriculato et 
L. subvaginato), item et Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 63 — non Jesv.! 


Annuum an perenne? Radix fusiformis, perpendicularis, saepe pluricaulis. Caules 
fere cylindrici, pilis gracilibus patentibus vel subreflexis pubescenti-hirsutuli, foliati, a 
basi ramosi ramis arcuato-ascendentibus racemos folio oppositos, axillares et terminales 
gerentibus; rarius (in speciminibus pumilis) caulis subsimplex, folis basilaribus vix lon- 
gior. Folia satis glabra, nonnisi petiolo ciliata; radicalia pinnatipartita lobis antice 
incisis lobulis angustis, postice integerrimis vel unidentatis, rhachi inter segmenta angusta 
et distincta; caulina basilaribus similia, pinnatipartita lobis saepius integerrimis erecto- 
patentibus (60°) lanceolatis vel linearibus acutiusculis, rhachi lineari vel basi paulo 
dilatata, insertione interdum rotundata, sed vix auriculata. Flores inconspicul; sepala 
ovata, albo-marginata, fere semper persistentia; petala rudimentaria sed distincta, fili- 
formia, calyce breviora; stamina 2 mediana vidi; glandulae distinctae, fere lineari-fili- 
formes, calyce 3-plo breviores. Racemi fructiferi elongati, satis densi, axi leviter striato 
pubescente, pedicellis saepe leviter compresso-angulosis, aut fere strictis et silicula sub- 
brevioribus aut e basi stricta arcuato- patentibus et siliculae subaequilongis. Silicula 
ovata, compressa, plana, apice circumferentia anguloso-acuta, a medio ad apicem satis 
late alata profundeque (ad !/s—'/i longitudinis septi) emarginata marginibus angulum 
acutum formantibus, lobulis alaribus in utroque latere triangulari-acutiuseulis, latitudini 
subaequilongis, porrectis; stylus subnullus, stigma in fundo emarginaturae fere sessile; 
septum oblanceolatum, stylo brevissimo apiculatum. Semina ovoidea, compressa, fere 
laevia, subimmarginata, rufo-fusca; embryo notorrhizus. 


1) Desvaux schreibt: ,siliculis retusis^ [im Gegensatz zu: ,emarginatis^], während die Frucht in 
Wirklichkeit scharf und tief ausgerandet ist. In gutem Einklang steht dagegen mit der letztgenannten Tat- 
sache der von Desvaux l. c. ausgesprochene Zweifel, ob die Art nicht richtiger — wie er es in seinem 
Herbar tatsächlich getan hat — zu seiner Gattung Lepia, die er von Lepidium nur durch stärker ge- 
flüzelte Frucht unterscheidet, zu stellen wäre. — So lange mir von L. pubescens Desv. nur die bei DC. 
Syst. reproduzierte fehlerhafte Beschreibung des Autors zu Gebote stand, war eine richtige Auslegung des 
Desvauxschen Namens für mich schlechterdings unmöglich; ich habe daher die im Folgenden beschrie- 
bene Art in meinen Bestimmungen mit dem [jüngeren] Namen Z. strictum (Wats.) Rattan versehen. Eine 
durch Herrn Hua in Paris für mich angefertigte Photographie und später auch die Autopsie des Desvaux- 
schen Originalexemplars haben mich jedoch auf die grosse Differenz zwischen der Beschreibung des Autors 
und dem Tatbestand aufmerksam gemacht und mir zur Genüge klargelegt, dass L. strietum den älteren 
Namen Z. pubescens Desv. zu führen hat. 


I, 249] 249 


5—15 cm. Untere Laubblätter bis 5 cm lang, im Umriss bis 3 em breit; Spindel 
bis 2 mm breit, die der Stengelblütter am Grunde oft fast 9 mm. Kelch ?/; mm lang. 


Frucht 2?/,1—3!/, mm lang, 2!/,—2?/, mm breit. Same 1—1'/4 mm lang, ca. */; mm breit. 
Area geogr.: Am. bor. occ. (Californ.); Am. austr. occ. (Peruv., Chile). 


Es ist mir nicht gelungen, zwischen der kalifornischen und der peruvianisch-chilensischen Pflanze 
konstante Unterschiede aufzufinden; im allgemeinen ist die letztere kleiner, die Blattzipfel sind schmáler und 
mehr gedrängt, doch treffen diese Merkmale gerade für das Desvauxsche Originalexemplar, das angeblich 
aus Peru stammt, nicht zu. Die naturgemäss sich aufdrängende Frage, ob das eine Verbreitungsgebiet eine 
durch Verschleppung entstandene Dependenz des andern darstellt oder ob die Pflanze an beiden Orten als 
ursprünglich einheimisch zu betrachten ist, wird sich erst dann mit einiger Sicherheit entscheiden lassen, 
wenn beide Verbreitungsbezirke einmal genau bekannt sein werden. 


Standorte: 


Kalifornien: Mt. Diablo Base, W. 121° alt. 100—500, 1874, Herb. W. P. Gibbons 
n. 31/e; Umpqua Valley, 1881, Howell — Herb. Boiss. Breslau, DC., Reut. & 
Barb.; San Francisco, 1882, M. E. Jones n. 3272 — Herb. Berlin; Sequoja Region, 
Agrie. Station, 2000', 1892, Geo. Hansen n. 577 (pro L. Menziesii) — Herb. 
Barb.-Boiss., Berlin, Breslau, Deless., Hausskn., Paris, Petersbg., Univ. Wien; near 
Nappa (Nappa €o.) 1902, Heller & Brown n. 5363 (pro L. bipinnatifido, corr. 
L. reticulatum) — Herb. Berl., Deless., Petersbg.; Monterey Co., Pacific Grove in 
pine woods, 1903, Heller n. 6633 (pro L. reticulato) — Herb. Berl. 

Peru: leg. Dombey (Lepia perwviana Desv.!) — Herb. Desvaux (Paris). 

Chile: Rancagua, 1818, Bertero n. 364 ex p. (cum L. subvaginato et Coronopode didymo) 
— Herb. Deless., Montp., Paris; ibidem (Mont. La Leona), 1329, Unio itin. (, Herb. 
Bertero n. 1080 et 364*) — Herb. Boiss, Döll, Paris, Petersbg., Univ. Wien; 


sine loc., ,Bertero misit 1830* — Herb. Berlin; Concon, 1827, Póppig — Hof- 
mus. Wien; ibidem, Póppig n. 169 — Herb. Berl, DC., Paris, Hofmus. Wien; sine 
loe., 1834, Cuming — Herb. Hofm. Wien; Valparaiso, 1832, Gaudichaud n. 201 
— Herb. Berl., DC., Deless.; ibidem, 1868—71, Wawra (Fregatte Donau) n. 2780 
— Hofmus. Wien; Santiago, 1855 n. 498, 1861 n. 26, Philippi — Herb. Berl. 


Boiss., Petersbg., Hofm. Wien. 


70. L. subvaginatum (Steud.?) Thell. 


? L. subvaginatum Steud. Nom. ed. 2. IL. (1841) p. 28 (sine deser.; ,Bertero herb. n. 
366*'); L. Berteroi Planchon! ined. in herb. Paris. — [»o» L. Berteronianum Steud.!]; L. 


1) Bertero herb. n. 366 ist nach den Exemplaren im Herb. Delessert = L. Cumingianum Fisch. 

& Mey. (= L. Berteronianum Steud.!, Bertero herb. n. 1082). Dagegen gehören Bert. herb. n. 364 und 365, 

wenigstens teilweise, zu meiner Art. Es scheint mir daher nieht unmöglich, dass Steudel sich im Nomen- 

klator, wo er für sein L. subvaginatum die Nummer 366 angibt, in der Zahl geirrt hat und unter diesem 

Namen doch die obige Art verstehen wollte. 
A. Thellung, Lepidium. 


250 [I, 250 


bipinnatifidum Bertero herb. ex p.; Gay Fl. Chil. I. (1845) p. 165 ex p. (cum L. auri- 
culato Rgl. & Keke. et L. pubescente Desv.); item et Reiche Fl. Chil. I. (1896) p.63 — 
non Desv. ! 

Valde affine L. pubescenti Desv. et ejus forsan ssp. Perenne (semper?). Radix 
satis crassa, flavo-fusca.  Cawlis plerumque unicus, strictus, rigidus, nonnisi superne 
corymboso-ramosus, rarius jam inferne ramosus ramis a basi ultra medium simplicissimis, 
pilis gracilibus horizontaliter patentibus + pubescens; rami racemos terminales, axillares 
et folio oppositos gerentes. Folia basilaria bi- vel tripinnatipartita lobulis sublinearibus, 
rhachi primaria insertione dilatata et subvaginante, ceterum angusta et distincta; caulina 
fere erecta, minus divisa, pinnatipartita lobis linearibus vel lineari-lanceolatis acutis 
erecto-patentibus (45?) paucidentatis vel integerrimis, rhachi a medio ad basin valde 
dilatata et caulem quasi vaginantim semi-involvente, ipsa insertione cordato- 
vel sagittato-auriculata. Flores, silicula et semina L. pubescentis Desv. Racemi fructiferi 
elongati, satis laxi, axi anguloso-sulcato satis crasso et rigido, pubescente, pedicellis 
gracilibus e basi erecta leviter extrorsum curvatis (ca. ad 45°), siliculae subaequilongis 
vel subbrevioribus. 

Stengel 20—40 em hoch. Grundblätter bis 6 em lang und im Umriss 3 cm breit. 
Stengelblätter ziemlich klein, meist fast aufrecht-angedrückt, etwa so lang wie die 
Internodien (bei L. pubescens + abstehend und länger als dieselben), ca. 1—2 cm lang, 
3—4 mm breit, die Spindel gegen den Grund sehr auffällig verbreitert (3—5 mm). Frucht 
3—3!/» mm lang, 2!/» mm breit. 


Area geogr.: Chile. 

Chile: sine loc., 1830, Bertero — Herb. Berlin; Bridges — Herb. Berl.; Mt. Leona, 
Rancagua, 1818 (?), Bertero n. 364 ex p. (cum £L. pubescente et Coronopode didymo) 
et 365 — Herb. Cambess. (Montpell.), Deless., Paris; ibidem, 1829 (, Hb. Bert. n. 1080 
et 364*), et sec. flumen Cachapual, Raneagua, 1828 (,Bert. herb. n. 365*), Unio 
itin. 1835 — Hofmus. Wien; Valparaiso, 1830, Bertero n. 1080 ex p. — Herb. 
DC., Deless., Paris; Colchagua, 1842, Cuming — Herb. Boiss, Hofmus. Wien; 
Constitucion, 1895, Reiche — Herb. Hausskn. 


71. L. Rahmeri Philippi! 


Viaje a la Prov. de Tarapacá p.5 n. 20 in Anal. mus. nac. Chile 1891; Reiche Fl. Chil. 
I. (1896) p. 63. 

Perenne. Caules complures ex eadem radice, arcuato-decumbentes, flexuosi, sub- 
cylindriei (leviter anguloso-striati), pilis gracilibus acutis patentibus vel e basi patente 
+ areuatis pubescentes, foliati, parce ramosi ramis inferioribus saepe abbreviatis (fas- 
ciculos foliorum steriles in axillis foliorum caulinorum formantibus), superioribus in 
racemos abeuntibus. Folia subglabra, nonnisi margine petioli minute ciliata pilis falci- 


1, 251] 551 
formi-curvatis, basilaria indivisa lanceolata subintegra, longe petiolata petiolo basi dila- 
tato; caula media oblanceolata, apicem versus lobis 1 —2 lanceolatis patentibus obtu- 
siusculis aucta et inde saepissime trifida; superiora sublinearia integerrima. Flores: sepala 
ovata, late albo-marginata, satis diu (sed non ad fructus maturitatem) persistentia; petala 
lineari-lanceolata calycis ca. ?/5 longitudine aequantia; stamina 2 mediana; glandulae 
breves latitudine vix longiores, acutiusculae. Zacemi pauciflori, fructiferi modice elongati 
et densi, axi leviter anguloso pubescente, pedicellis plerumque arcuato-patentibus gra- 
cilibus, quam silicula fere duplo brevioribus. Silicula orbiculata vel late elliptico-ovata, 
apice circumferentia satis rotundato-obtusa, distincte alata et emarginata marginibus fere 
parallelis; stylus fere nullus, stigma disciforme in fundo emarginaturae perangustae 
sessile; septum oblanceolatum, stylo brevissimo apiculatum. Semina anguste ovoidea, 
compressa, fere laevia, angustissime alato-marginata, fusco-rufa; embryo notorrhizus. 


10—15 cm. Grundblätter mit Stiel 2 cm lang, 2 mm breit. Stengelblütter ca. 
1 em lang, ihre Abschnitte und Spindel 1 mm breit. Kelch 1 mm lang. Frucht 3!/»—4 mm 
lang und breit; Flügelbreite an der Spitze '/» mm. Same 2 mm lang, 1 mm breit. 


Area geogr.: Chile. 
Tarapacá (Chile): Cerea de Cacalhuay, Philippi — Herb. Berlin. 


72. L. costaricense Thell. 


in Bull. Herb. Boiss. 2° ser. IV. (1904) p. 713; LL. incisum O. Kuntze in Verhandl. 
Brandenb. Bot. Ver. XXVII. (1885) p. 178 ex p. (quoad pl. Costarie.) — non Koth!; 
Nasturtium incisum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 35 (ex loc., excl. syn. Rothi); Nas- 
turtium ruderale ©. Kuntze l. e. p. 35 ex p. (quoad loc. Costarie.) — non (L.) Scop.; 
L. virginicum Polakowsky! Beitr. z. Kenntn. d. Fl. v. Costarica in Verhandl. Brandenb. 
Bot. Ver. XXIX. (1887) p. 76 — non L.!/; L. Hwmboldtà; J. Donn. Smith Enum. pl. 
Guatemal. etc. IV. (1895) p. 6 — non JDOC.!; L. bipinnatifidum J. Donn. Smith! m: 
H. Pittier Primit. fl. Costarie. Il. 1. (1898) p. 19 — non JDesv.! 


Annuum? Caulis plerumque unicus, suberectus, fere cylindrieus (leviter striatus), 
pilis gracilibus + arcuato-subadpressis tenuiter pubescens, foliatus, ramosus ramis erecto- 
patentibus in racemos desinentibus. olia omnia pilis gracilibus (etiam in foliis superi- 
oribus 1: 4—6) faleiformi- sursum adpressis obsita; basilaria longe petiolata, lyrato- 
pinnatipartita segmentis profunde incisis (laciniis ovato-lanceolatis breviter acuminatis), 
rhachi basi angusta, apicem versus in segmentum terminale (ceteris latius) dilatata; 
caulina media pinnatifida lobis arcuato-patentibus lanceolatis acutis, terminali latiore, 
rhachi basi angustata, non auriculata; superiora lanceolata acuta remote serrata vel 
iutegerrima, basi angustata. Flores inconspicui; sepala ovata, albo-marginata, apicem 
versus pubescentia, saepe diu persistentia; petala rudimentaria, calyce multo breviora, 
lineari-setacea; stamina 2 mediana; glandulae 4 breves sed conspicuae. Aracemi densius- 


252 it, 252 


culi, axi leviter anguloso pubescente, pedicellis erecto-patentibus saepe arcuatis leviter 
compresso-angulosis pubescentibus siliculae aequilongis vel subbrevioribus. Silicula majus- 
cula, obovata, compressa, basi leviter attenuato-acutiuscula, apice circumferentia leviter 
angulosa, profunde (ca. ad !/: longitudinis septi) emarginata marginibus angulum acutum 
formantibus, lobulis alaribus in utroque latere acutiusculis leviter convergentibus, stylo 
subnullo, stigmate in fundo emarginaturae subsessili; valvulae carinatae, a medio ad 
apicem conspicue alatae, laeves, subnitidae; septum oblanceolatum obtusiusculum stylo 
brevissimo apiculatum. Semina ovoidea, compressa, fere laevia, immarginata, rufo-fusca ; 
embryo notorrhizus. 


Affine L. bipinnatifido Desv., L. auriculato Rgl. & Kceke. et L. calyeino Godr., sed 
satis distinctum foliis Iyrato-pinnatifidis rhachi ab apice ad basim angustata (non dila- 
tata), siliculis multo majoribus etc. 


15—40 em hoch. Grundblätter (mit Stiel) bis 7 cm lang, im Umriss bis 2 cm 
breit; Spindel schmal geflügelt, nur gegen die Spitze verbreitert; Abschnitte erster 
Ordnung im Umriss verkehrteifórmig-lünglich. Mittlere Stengelblätter + 3 cm lang, im 
Umriss 1—1!/» em breit; obere kleiner (1—2 cm lang). Kelch 1'/« mm lang (grösser 
als bei den verwandten Arten). Frucht 4—4!/» mm lang, 3—3'/» mm breit; Flügelbreite 
an der Spitze ca. ?//^ mm. Same 1'/;—1?/, mm lang, ?/,—1 mm breit. 


Area geogr.: Am. centr. 


Costa-Rica: auf dem lrazu, am Hause „S. Juen“, 1854—5, C. Hoffmann n. 139 
Herb. Berlin; Curidabad, 1856, C. Hoffmann n. 460 — Herb. Berlin; San José, 
1875, Polakowsky n. 78, 333, 533 — Herb. Berlin, Hofmus. Wien, Univ. Zürich; 
San José, chemin entre les cimetieres et l'Hospice des Aliénés, 1135 m, 1892, 
Tonduz n. 437 — Herb. Barb.-Boiss., Deless., Univ. Zürich; environs du Rancho 
Flores, 2043 m, massif du Barda, 1890, Tonduz n. 2129b — Univ. Zürich. — 
Weitere Standorte nach J. Donn. Smith 1. c. (1898) p. 19: Aguacaliente, 1300 m, 
1888, Pittier n. 139; Rancho Angulo, Volcan lrazu, 1888, Pittier n. 139b; dans 
les plantations de café à San Rafael de Heredia, 1890, Tonduz n. 1972; Clai- 
rieres de l'Achiote, Volcan Poas, 2200 m, 1896, Tonduz n. 10936. — Zu L. costa- 
ricense gehört sehr wahrscheinlich auch das von J. Donn. Smith erwähnte Exsik- 
katum: Cartago (Costarica), alt. 425 pp., 1888, J. J. Cooper n. 5708. 


Variat: 
Var. B. Friedrichsthalii Thell. — Planta perennis (?), pluricaulis; caules pumili 
(5—8 em longi) decumbentes. 
Guatemala (?): Jinotepe!), 1841, Friedrichsthal n. 1199 ex p. (mixt. cum Z. virginico) 


— Herb. Hofmus. Wien. 


!) Ob wohl Jinotega in Nicaragua gemeint ist? 


1, 253] 953 


73. L. reticeulatum Howell 


Fl. Northwest Am. I. 1. (1897) p. 64?; Greene New or Noteworthy Spec. XVIII. in Pittonia 
III. (1897) p. 156 (non Heller & Brown exsice. n. 5363, Heller n. 6633, quod = L. pu- 
bescens Desv.); L. Menziesii hort. europ. (ad ex. h. Genev. 1839—40); Torr. & Gray Fl. N. 
Am. I. (1888— 40) p. 115 ex p.; Hook. Fl. Bor. Am. I. (1840) p. 68 ex deser.; Godr.! 
Fl. Juvenalis ed. 1. p. 8 in Mém. Acad. Montpell. (Sect. Medie.) I. (1853) p. 416; Brew. 
& Wats. Bot. Calif. I. (1876) p. 46 et auct. nonnull. quoad pl. Californ. micropetalam ; 
Hemsley in Biol. Centr.-Am. I. (1879) p. 39 (saltem ex p., quoad exsicc. Bourgeau n. 13) 
— non DC.!; Cynocardamum Menziesü Endlich. ex Heynh. Nom. bot. hort. IT. (1846) 
p. 180 (quoad pl. in hort. europ. cultam, excl. syn. DC.); L. Humboldtii Hemsley in Biol. 
Centr.-Am. I. (1879) p. 38 (saltem quoad loc. Orizaba) — non DC.! uec J. Donn. Smith 
Enum. pl. Guatemalens. etc. IV. (1895) p. 6 (quod = LL. costaricense Thell.); L. bipinnati- 
fidum. Brandegee in Zoé IV. (1893) p. 49 et IV. (1894) p. 300; Robinson in Gray & Wats. 
Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 128; Jepson Fl. West. Middl. Calif. (1901) p. 226 — non 
JDesv.! nec auct. chilens., nec J. Donn. Smith in: Pittier Primit. fl. Costaric. II. 1. (1898) 
p. 19 (quod = L. costaricense Thell.). 

Annuum (semper?). Radix fusiformis, perpendicularis, satis tenuis, plerumque 
multicaulis. Cawles arcuato-ascendentes, teretes, pilis gracilibus patentibus + hirsutulo- 
pubescentes, foliati a basi ramosi ramis ascendentibus racemos folio oppositos, terminales 
et axillares gerentibus. Folia parce pilosa (imprimis ad margines et nervos); radicalia 
bipinnatipartita vel pinnatipartita segmentis circumferentia semi-ovatis dentatis vel incisis, 
lobulis plerumque oblongo-obovatis obtusiusculis brevissime acuminatis, segmento terminali 
lateralibus vix majore; caulina inferiora basilaribus similia; media pinnatifida lobis erecto- 
patentibus (45°) obovato-lanceolatis vel lanceolatis, obtusiusculis, apiculatis, rhachi apice 
saepe dilatata, basi attenuata. Flores inconspicul ; sepala ovata, albo-marginata, plerumque 
caduca; petala setacea, calyce multoties breviora; stamina 2; glandulae triangulari- 
lanceolatae, calycis /s—!/s longitudine aequantes. Zacemi fructiferi elongati, satis densi, 
axi anguloso pubescente, pedicellis saepe compresso-angulosis pubescentibus e basi sub- 
erecta arcuato-patentibus, siliculae aequilongis vel ea subbrevioribus. Silicula elliptica vel 
leviter obovata, compressa, apice circumferentia satis rotundato-obtusa, distincte (ad 
l/s—'/s longitudinis septi) emarginata marginibus fere parallelis vel angulum. acutum 
formantibus, lobulis alaribus brevibus obtusiusculis convergentibus, stylo fere nullo, 
stigmate in fundo emarginaturae subsessili; valvulae carinatae, a medio ad apicem an- 


!) In der Auffassung der Howellschen Spezies schliesse ich mich Greene (l. c.) an, im Gegensatz 
zu den Exsikkaten von Heller und Brown, wo unter dem Namen „L. reticulatum Howell* L. pubescens 
Desv. ausgegeben wird. Die Diagnose in der Fl. NW. Am. l. c., die auf die oben beschriebene Art nicht 
sonderlich passt, lässt keine sichere Identifikation zu; eine persönliche Anfrage an Herrn Th. Howell in 
Clackamas (Calif.) betreffend seine Spezies blieb leider ohne Antwort. Für den Fall, dass sich die Greene- 
sche Auffassung je als unrichtig erweisen sollte, möchte ich für die obige Art den Namen ZL. Greenei Thell, 
(L. reticulatum Greene l. c., non Howell) vorschlagen. 


954 I, 254 


guste alatae, maturae leviter reticulato-nervosae; septum anguste oblanceolatum, stylo 
brevissimo apieulatum. Semina ovoidea, compressa, fere laevia, subimmarginata, fulvo- 
fusca; embryo notorrhizus. 

10—25 em. Grundblätter bis 6 cem lang, im Umriss oft 2 cm breit; ihre Abschnitte 
erster Ordnung ziemlich genähert, im Umriss ca. 3 mm breit; Spindel und Lappen 
1—2 mm breit. Stengelblätter meist 1!/s cm lang, ihre Abschnitte meist 1—1'/» mm 
breit, die oberen + zusammenfliessend, die Spindel hier oft 3 mm breit. Kelch ®/«—1 mm 
lang. Frucht 3—3!'/» mm lang, 2—2'/» mm breit. Same 1'/ mm lang, ®/—1 mm breit. 

A L. pubescente Desv. facile distinguendum silicula elliptica vel obovata (non 
ovata), apice cireumferentia rotundato-obtusiuscula (non anguloso-acuta) propter lobulos 
alares convergentes obtusiusculos (non porrectos acutos), levius (ad !/s-!/s, non ad '/s-'/4 
longitudinis septi) et angustius emarginata, sepalis cito caducis, glandulis brevioribus etc. 

Area geogr.: Am. bor. austr.-occ. et Am. centr.; praeterea advent. 
Kalifornien: prope coloniam Ross., 1834, Wrangel — Herb. Petersbg.; Berkeley, 

1881, Greene — Herb. Barb.-Boiss.; San Diego, 1882, C. G. Pringle — Herb. 

Berl, Boiss., Deless., Paris, Petersbg., Reut. & Barb., Univ. Wien; San Bernar- 

dino, 1882, Parish n. 794 & 1187 — Herb. Bolss, Petersbg., Reut. & Barb., 

Univ. Wien. 

Arizona: near Camp Lowell, 1881, Pringle (ex minore p., cum L. vörginico ssp. texano) 

— Herb. Reut. & Barbey. 

N. Mexico: Rio Grande, Donana, Emory Exped. n. 53 — Berlin. 
[Indian Territory? confer 73a. L. oblongum Small.] 
Arkansas: Texarkana, 1883, Pringle — Herb. Berl, Barb.-Boiss., Deless., Reut. & 


Barb., Univ. Wien; Corning, 1884, Lettermann — Berl. 
Mexiko: sine loc.: Schaffner n. 339 ex p. (cum L. sordido), Ehrenberg n. 212 — 
Herb. Berl, Hausskn.; pr. la Joqua (?), Ehrenberg — Berlin; ad radices m. 


Orizaba, Schiede n. 436 (pro L. Hwmboldtii) — Berl.; ibidem, 1853, Fred. Müller 
n. 1938 — Berl, Hofmus. Wien; St. Angel, 1865, Bourgeau n. 13 — Berl.; San 
Luis Potosi, 1879, Schaffner n. 552 — Barb.-Boiss., Berl.; Coban, Alta Verapaz, 
1885, v. Tuerckheim n. 671 — Berl.; Jaral, 1886, W. Schumann n. 299 ex p. 
(cum L. sordido); Dublan, 6800', Pringle n. 9192 — Berlin. 
Nieder-Kalifornien: San Luis Rey, 1850, Parry (pro L. californico Nutt.) — Paris; 
Guadelupe Island, 1875, Palmer n. 7 — Herb. Boiss. 
Adventiv: 
Frankreich: Port-Juvénal bei Montpellier, 1854 und 1857, Touchy — Herb. Montp. 
Australien: N. S. Wales: Neu England, C. Stewart (, 4L. ruderale var. depressum* F. v. 
Muell.) — Herb. Paris, Petersbg. 
Ferner zahlreiche kultivierte Exemplare in den Herbarien von Berlin, Montpellier, 
Paris, Petersburg, Hofmus. Wien etc. meist als , L. Menziesài*. 


I, 255] 955 
Variat: 
Var. p. Karwinskyanum Thell. — Caules nani (2—5 em longi), terrae adpressi 


(verisim. forma regionum editarum). 

Mexiko: sine loc., 1841, Karwinsky n. 1111 — Herb. Petersbg.; W. Schaffner n. 331 
— Berlin; Zacualtipam (?), 1827, Berlandier n. 317 ex p. — Herb. Boiss., 
Deless., Hofmus. Wien. 


73a. L. oblongum Small 
Fl. Southeast. U. S. (1903) p. 468. — Non vidi. 

,Annuum vel bienne. Planta minute pubescens. Caules plerumque basi ramosissimi 
ramis radialiter decumbentibus, 5—20 em longis, plerumque iterum ramosis; folia satis 
numerosa lamina pinnatifida, 1—2 cm longa, lobis plerumque 5—7 angustissimis acutis; 
pedicelli puberulenti; petala nulla vel obsoleta; silicula oblonga vel ovalis, + 3 mm longa, 
+ 2 mm lata, apice anguste alata; embryo notorrhizus. — Locis siccis prope Sapulpa, In- 
dian Territory. Typus: Bush, Pl. Ind. Terr. n. 1163, in Herb. C. U.* Small l.c. (anglice). 

Ex descriptione verisimiliter L. reticulati Howell forma tenuisecta. 


74. L. Robinsonii') Thell. n. spec. 

? L. californicum Nutt. in Torr. & Gray Fl. N. Am. I. (1838— 40) p. 115 (vide p. 230 not. 3). 

Annuum. adir tenuis, fusiformis, pallida. Cuulis unicus, teres, pilis gracilibus 
faleiformi-subadpressis + pubescens, a basi ramosus (in speciminibus nanis etiam simplex), 
racemis folio oppositis et terminalibus. Folia basilaria pilis gracilibus curvatis setuloso- 
pubescentia, pinnatipartita lobis circumferentia ovatis, inciso-trilobatis lobulis obtusius- 
culis, segmento terminali lateralibus vix majore; caulina media minus pilosa, pinnati- 
partita vel pinnatifida lobis utrinque 1 —3 plerumque integerrimis obtusiusculis oblanceolatis 
erecto-patentibus, rhachi inter eos distincta, basi attenuata; superiora lineari-lanceolata 
vel linearia, obtusiuscula, paucidentata vel integerrima. Flores: sepala ovata, albo-mar- 
ginata; petala calyci subaequilonga, lineari-spathulata; stamina 2—4 mediana; glandulae 
4—6 breves sed distinctae. Zéacemi fructiferi (saepe fere a basi plantae incipientes) valde 
elongati et laxi, axi gracili subeylindrico pubescente, pedicellis tenuibus eylindrieis rectis 
fere horizontaliter patentibus, silicula (plerumque 1!/s-plo) longioribus. Silieula late 
elliptica vel obovato-suborbiculata, valde compressa, apice circumferentia + rotundato- 
obtusiuscula, leviter et satis anguste emarginata lobulis alaribus brevissimis obtusis vel 
convergentibus, stigmate in fundo emarginaturae subsessili; valvulae carinatae, a medio 
ad apicem anguste alatae; septum oblanceolatum, stylo brevissimo apiculatum. Semina 


!) Nach Prof. Dr. B. Robinson, Havard University in Cambridge, Mass. dem Bearbeiter der 
Cruciferen in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am., dem ich für schriftliche Mitteilungen und die Zusendung von 
Proben aus dem Herb, A. Gray zu grossem Dauk verpflichtet bin, 


256 [L 256 


ovoidea, compressa, margine exteriore anguste alato-marginata, fere laevia; embryo 
oblique pleurorrhizus. 


5—95 em hoch. Grundblätter bis 4 cm lang, im Umriss meist 1 cm breit; Lappen 
letzter Ordnung 2—3-, Spindel 1—2 mm breit. Stengelblätter oft 2 cm lang, im Umriss 
/s—1 em breit. Kelch 1 mm lang. Frucht + 3!/» mm lang, + 3 mm breit. Same 1'/4 
mm lang, ?//—1 mm breit. 


Die Art ist sehr auffallend dureh ihre intermediäre Stellung zwischen der Gruppe der , Virginica* 
(speziell L. vörginieum L.) einerseits und den „Bipinnatifida* (L. reticulatum Howell) anderseits; mit 
der erstgenannten Spezies hat sie die angedrückt-gekrümmten Stengelhaare, die deutlichen Kronblätter, die 
breite Frucht auf längerem, geradem Stiel, die Kotyledonenlage etc. gemeinsam, mit der letzteren dagegen 
den sympodialen Aufbau (die ursprünglich endständigen Blütenstände werden durch die unter ihnen ent- 
springenden, stark auswachsenden Achselsprosse an Länge überholt und zur Seite gedrängt und erscheinen 
dadurch blattgegenständig) und die fiederspaltigen Stengelblátter. Ob es sich um eine der gemeinsamen 
Stammform beider Gruppen nahestehendes phylogenetisches Relikt, oder aber um eine hybridogene Spezies 
handelt, dürfte schwer mit Sicherheit zu entscheiden sein. 


Area geogr.: Am. bor. occ. (reg. Pacif.). 


Kalifornien: San Diego, 1882, M. E. Jones n. 3050 — Herb. Berl.; Pt. Lana(?), San 
Diego, 1884, Orcutt n. 1039 — Herb. Berl.; ? South. Calif, Vicinity of Riverside 
in the Sonoran Zone, 1200', 1903, Hall n. 3795 (fast blattlose, daher nicht sicher 
bestimmbare Exemplare) — Herb. Thell. 


75. L. bonariense L.!') 


Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 645; Willd. Spec. IH. (1800) p. 441; R. Brown in Ait. Hort. 
Kew. ed. 2. IV. (1812) p. 87; DC. Syst. II. (1821) p. 543; Prodr. I. (1824) p. 206; Gay! 
Fl. Chil. I. (1845) p. 164; Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 64; T’hlaspi bonariense Poir. Dict. 
encyel. VII. (1806) p. 543 n. 19; Nasturtium bonariense ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; 
Thlaspi multifidum Poir.! Dict. encycl. VII. (1806) p. 545 n. 23; "'hlaspi piunatifidum 
Phil. f. Catal. pl. vasc. Chil. (1881) p. 19 et Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 64 in syn. 
(erronee pro Tl. multifido); L. mendocinum Philippi! Sert. mendoc. Alt. p. 2 in Ann. 
Univ. Santiag. XXI. (1862); L. ruderale Gay Fl. Chil. I. (1845) p. 63? (ex loc. „entre 
Santiago y Mendoza); Eichler! in Martius Fl. Brasil. fasc. 39. (1865) p. 310 ez p.; Glaziou 
Pl. Brezil Centr. in Bull. Soc. bot. Franc. LII. (1905) p. [18] ex p. (cum LZ. calycino Godr.) 
— non L.; L. pubescens Griseb.! Pl. Lorentz. in Abh. Goetting. XIX. (1874) p. 25 et 
Symb. ad Fl. Argent. ibidem XXIV. (1879) p. 16 ex p. (cum L. calycino Godr.); Bettfreund 
& Burmeister Fl. Argent. II. (1899) p. 122 t. 78! — non Desv.!; Nasturtium pubescens 


! Die Pflanze fehlt in Linnés Herbar; der Autor gründete sie auf die vorzügliche Abbildung des 
Dillenius in Hort. Eltham. II. (1732) p. 381 t. 286 f. 370! (als „Thlaspi bonariense multiseissum flore 
invisibili^ [sie!]), welche in unzweideutiger Weise die im folgenden beschriebene Art darstellt, 


1, 257] 557 


a. pinnatisectum O. Kuntze Revis. III. 2. (1898) p. 6 ex p. (quoad loc. Cordoba) — non 
L. pubescens Desv.!; L. racemosum Chodat & Wilezek! Contrib. fl. Argent. in Bull Herb. 
Boiss. 2° ser. II. (1902) p. 188 — non G@riseb.! 


Icones: Dillen. Hort. Eltham. II. (1732) t. 286 f. 370! (optime!); Bettfreund & 
Burmeister Fl. Argent. II. (1899) p. 122 t. 78! (male). 


Perenne. Radix satis crassa. Caulis plerumque unicus, fere erectus, satis robustus 
et rigidus, teres, pilis reflexo-adpressis levissime pubescens, ramosus ramis suberectis 
vel erecto-patentibus racemos axillares et terminales gerentibus (racemi terminales a 
ramis axillaribus longitudine quidem saepe superati, sed in ipsius directione rami rema- 
nentes). Folia basilaria mihi ignota; caulina inferiora et media pinnatipartita vel saltem 
pinnatifida, segmentis distantibus erecto-patentibus (45?) saepe leviter extrorsum curvatis 
longe lanceolatis a medio sensim attenuatis et plerumque acutissimis antice pauciserratis 
vel subincisis, postice saepissime integerrimis, rhachi inter segmenta angusta distincta, 
basi non vel vix dilatata exauriculata, margine pilis gracilibus sursum curvatis distincte 
ciliata; folia superiora pinnatifida lobis integerrimis aut trifida aut indivisa serrata aut 
integerrima lineari-lanceolata acuta. Flores inconspicui; sepala ovata, albo-marginata, 
caduca; petala lineari-setacea, calyce breviora; stamina 2 (—4) mediana; glandulae 4 ( — 6) 
brevissimae sed distinctae, rotundatae, latitudine vix longiores. Aacemi fructiferi elongati, 
satis densi, axi satis crasso et rigido fere cylindrico pubescente, pedicellis gracilibus saepe 
leviter compresso-angulosis e basi suberecta leviter extrorsum curvatis et erecto-paten- 
tibus (+ 459), silieulae subaequilongis. Silicula elliptica usque suborbiculata, apice cir- 
cumferentia obtusiuscula vel vix angulosa, leviter et anguste emarginata lobulis alaribus 
brevibus acutiuseulis subconvergentibus (marginibus exterioribus leviter convexis, interi- 
oribus rectis), stigmate in fundo emarginaturae subsessili; valvulae carinatae, apicem 
versus anguste alatae; septum oblanceolatum, stylo brevissimo apiculatum. Semina semi- 
ovoidea, compressa, fere laevia, latere exteriore anguste alato-marginata, luteo-fusca; 
embryo notorrhizus. 

15—40 em. Stengelblätter meist relativ gross, bis 5 cm lang und im Umriss 
3 em breit, die oberen kleiner. Kelch ?/; mm lang. Fruchtstände ca. 1 cm im Durch- 
messer. Frucht 3—3!’ mm lang, 2!/—3 mm breit. Same 1'/» mm lang, 1 mm breit. 
— Erinnert dadurch, dass die an den Ästen endstündigen Fruchtstünde, im Gegensatz 
zu vielen anderen „Bipinnatifida“, nicht durch stärker auswachsende Achselsprosse zur 
Seite gedrängt sind, habituell an L. virginicum. L., unterscheidet sich aber davon durch 
ausdauernde Wurzel, fast stets geteilte Stengelblütter, rudimentäre Kronblätter, relativ 
schmälere Frucht auf etwas bogigem, gleichlangem, nur unter 45° (statt 60?) abstehen- 
dem Stiel, etc. Vor den meisten übrigen , Bipinnatifida zeichnet sich die Art auch durch 
die sehr kurzen, abgerundeten Drüsen und die langlanzettlichen, allmählich verschmälert- 
spitzen Laubblattzipfel aus. 

Area geogr.: Am. austr. austr.-or. usque ad fines Patagon. et ad And. Chilens. 


A. Thellung, Lepidium. 33 


558 {1, 258 


Brasilien: Minas Geraes, 1816—21, St. Hilaire n. 2311 — Herb. Berlin, Cambess. 
(Montpell., Paris; ibidem, 1845, Widgren — Herb. Petersburg; Langsdorff 


— Petersbg.; Prov. Rio Grande leg.? (Herb. imp. Brésil n. 1165) — Paris; Rio de 
Janeiro, pr. S. Joao, Beyrich — Berl.; sine loc., ca. 1820, Sellow n. 1677 — Berl. 

Uruguay: Montevideo, 1767, Commerson (T’hlaspi multifidum Poir. !) — Herb. Deless., 
Cambess. (Montpell.), Petersbg.; ibidem, 1825, Sellow — Herb. DC., Paris; 1852, 
Courbon — Paris; 1874, Gibert n. 184 — Hofmus. Wien. 

Argentinien: Buenos Aires, Commerson — Herb. Cambess. (Montpell.); Tucuman: 
Cindad, 1887, leg.? n. 14 — Herb. Paris; Cordoba, 1870—1, Lorentz n. 80 — 
Berlin; Cordoba, en la cercania da la cindad, 1877, G. Hieronymus n. 149 — 


Paris; Sierras Pampeanas: Puan, 1881, Lorentz n. 21 — Herb. Berlin; entre la 
mina Jareta y la altura del Espiritu Santo, Sierra Famatina, 1879, G. Hiero- 
nymus & Niederlein — Herb. Berlin: Mendoza (inter Santiago et Mendoza), 


Philippi (Z. mendocinum Phil.!) — Herb. Berl, Hofmus. Wien; Prov. de Men- 
doza: décombres à St. Rafael, 800 m, 1897, Wilezek m. 446 („L. racemoswm*) — 
Univ. Zürich; Rio Negro, Fortin Iniciativa, 1879, Lorentz & Niederlein — Berl. 
Chile: Cordillera de Coquimbo, 1838, et Cordilleras de los Patos, 1837, Cl. Gay — Paris. 


76. L. spicatum Desv. !) 
in Journ. Bot. III. (1814) p. 165 et 178; DC. Syst. II. (1821) p. 539, Prodr. I. (1824) 


p. 205; Gay Fl. Chil. I. (1845) p. 162 ex minore p. (quoad loc. Magellan.); Spegazzini Pl. 
per Fuegiam a. 1882 coll. in Anal. mus. nac. Buenos Aires V. (1896) p. 49 — non Gay 
Fl. Chil. 1. (1845) p. 162 quoad pl. chilens., nec Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 63, nec Thell. in 
sched. determ. ante mens. August. 1905, quod = L. Cumingianum Fisch. & Mey.; Nastur- 
tium spicatum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. racemosum  Griseb.! Syst. Be- 
merk. üb. Philippis u. Lechlers Pfl. samml. p. 28 in Abh. Goetting. VI. (1854) p. 116; 
Walp. Ann. IV. (1857) p. 214; Philippi in Anal. Univ. Santiago LXXXI. (1893) p. 334; 
Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 66; Nasturtium racemosum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; 
Thlaspi multifidum B fol. caulinis linearibus-oblongis integris?) Poir.! Dict. encycl. VII. 


! Desvaux und, ihm folgend, auch De Candolle (Syst. & Prodr.) schreiben dem L. spicatum 
folia linearia integra^ zu, während die meisten Stengelblätter in Wirklichkeit fiederspaltig sind. Diese 
unrichtige Angabe rührt, wie mich die Autopsie belehrt hat, davon her, dass an dem in schlechtem Zustand 
befindlichen Desvauxschen Originalexemplar die meisten Stengelblätter abgefallen und nur noch die oberen 
(ganzen) vorhanden sind. Die erwähnte fehlerhafte Beschreibung hat Gay (Fl. Chil. l. e. und Reiche (Fl. 
Chil. 1. c.) dazu verführt, das durch linealische und ganze Stengelblätter ausgezeichnete L. Cumingianum 
Fisch. & Mey. für L. spicatum Desv. zu halten, während Reiche die echte Desvauxsche Art als EZ. race- 
mosum Griseb. aufführt. Ich selbst hatte mich zu der Zeit, da ich in den meisten Herbarien meine 
Bestimmungen ausführte, der Reicheschen Auffassung angeschlossen; seither bin ich jedoch durch die 
persónliche Einsichtnahme des Desvauxschen Originals eines Bessern belehrt worden. 

?) Tatsächlich sind zuweilen an LL. spicatum auch die mittleren Stengelblätter des Haupttriebes 
ungeteilt, die der Seitenäste dagegen fiederspaltig. 


I, 259] 259 


(1806) p. 545 n. 23 B.; L. pubescens Spegazzini Nov. Addenda ad fl. Patagon. (III. & IV., 
Bonaria 1902) p. 226 — non JDesv.!; Nasturtium pubescens «. pinnatisectum OÖ. Kuntze 
Revis. IIT. 2. (1898) p. 6 ex p. (quoad loc. Patagon.)" — non ZL. pubescens Desv.!; L. 
bipinnatifidum |non Desv.!], racemosum & spicatum Wildeman in Exp. antarct. belg. 
(Voy. Belgica) rapp. sc. Bot. (1905) p. 95 (ex loc.). 

Affine L. bonariensi L., sed specifice distinctum videtur silicula minore (1,5 —2,2 
mm lata), distinetus reticulata, apice etiam obtusiore propter lobulos alares aut brevis- 
simos obtusissimos aut magis convergentes, racemis gracilioribus (diam. + 5 mm), axi 
minus rigido, saepe curvato, pedicellis saepe erecto-subadpressis siliculis fere imbricatim 
approximatis, seminibus immarginatis, pilis caulis brevioribus obtusiusculis rectioribus, 
foliorum margine basin versus glabro vel pilis brevissimis fere rectis obsito. 


Area geogr.: Am. austr. extrem. 


Patagonien: Rio Negro, d'Orbigny n. 242 — Herb. Paris; ibidem, Carmen de Pata- 
gones, 1874, G. Berg n. 23 — Petersbg.; Cordillere, Penitente-Tal am Caleta 


Bark (?), 1883, P. Güssfeldt n. VIII* — Herb. Berlin. 

Magalhaens-Str.: leg. Commerson (L. spicatum Desv.!, Thl. multifidum B. Poir.!) — 
Herb. Desv. ( Paris), Cambess. (Montp.); ad portum Oazy Harbour (Penins. Brunswick), 
W.Lechler Pl. magell. ed. Hohenacker n. 1114 — Herb. Boiss., Petersbg., Hofm.Wien. 


L. spicatum stellt somit eine vikariierende Art zu L. bonariense L. dar, da es die Südspitze 
Südamerikas vom Rio Negro an südlich bewohnt, während das Verbreitungsgebiet des L. bonariense sich 
vom Rio Negro an nordwärts erstreckt. 


Varietas mihi ignota: 


Var. B. salinicolum (Spegazzini Nov. Addenda ad fl. Patagon. [HI & IV., 
Bonaria 1902] p. 226 pro var. L. pubescentis). — „Planta pusilla, 1—3 cm alt., fol. 15 —20 
mm long., 3 
attenuato-petiolatis, mediis dentatis vel incisis lobis latis et obtusis, superis pinnatipartitis 
lobis 2-3-jugis remotis subalternis lineari-spathulatis, inflorescentia solitaria laxe racemosa 
25—30 mm long., siliculis orbieulatis 1,5 mm lat. et alt., quam pedicellis tertio brevioribus. 


4 mm lat, infer. rosulatis integris obovatis vel oblanceolatis longiuscule 


Partes omnes, siliculis exceptis, pulverulento-puberulae. — Ad margines salinae Salitral 
del Eje prope Rio Negro.“ Spegazzini l. c. — An forma monstrosa? 


77. L. Gerloffianum  Vatke ! 
ined. in herb. Berol.; L. Menziesii Loesener! Pl. Selerianae in Bull. Herb. Boiss. 2° ser. 
IIL (1903) p. 90 ex p. — non DC.! 


?) O. Kuntze gibt sein „Nasturtium pubescens a. pinnatisectum* aus Argentinien (Cordoba), 
Patagonien und Chile (Maule) an. Die erstere Pflanze kann nach der Lokalität wohl nur L. bonariense L. 
sein, die zweite nur L. spicatum Desv.; die chilensische Pflanze lässt sich bei dem grossen Reichtum dieses 
Gebietes an hier in Frage kommenden Arten, die alle möglicherweise O. Kuntze für Z. pubescens Desv. 
halten konnte, natürlich nieht eruieren. Vielleicht ist hier einmal ausnahmsweise die echte Desvaux- 
sche Art gemeint! 


260 [I, 260 


Annuum? Radix fusiformis, perpendieularis. Caulis plerumque unicus, erectus, 
superne anguloso-striatus, pilis albis (relative) longis ('/»—1 mm) patentibus vel sub- 
deflexis rectis + dense hirsutulus, rarius brevius pubescens, foliatus, ramosus ramis 
racemos axillares et terminales gerentibus. Folia radicalia ignota; caulina inferiora hir- 
sutula (saltem subtus ad nervos)  lyrato-pinnatifida, dein basi tantum incisa; media 
lanceolata, inciso-serrata lobis contiguis acutis fere porrectis; superiora lineari-lanceolata, 
remote serrata, minus pilosa (margine pilis gracilibus acutis plerumque sursum curvatis 
setulosa); ramalia integerrima. Flores: sepala anguste ovata, albo-marginata; petala 
alba, calyce longiora, unguiculata lamina obovato-oblonga; stamina 2; glandulae 4 bre- 
vissimae.  Zacem? fructiferi axillares breves, saepe corymboso-abbreviati, terminales 
elongati, satis densi, axi leviter anguloso-striato hirsutulo, pedicellis gracilibus e basi 
erecto-patente plerumque arcuato-patentibus siliculae subaequilongis. Silicula elliptico- 
ovata, compressa, apice circumferentia subtruncata vel fere rotundata, anguste emargi- 
nata lobulis alaribus obtusis porrectis vel leviter convergentibus, stylo distincto (ca. 
dimidium alarum latitudinis longitudine aequante), parte sua inferiore conspicue 
ad alas adnato; valvulae carinatae, a medio late (apice ad '/s fere longitudinis septi) 
alatae, glabrae, maturae fere laeves (subnitidae); septum rhombico-oblanceolatum, leviter 
asymmetricum (inferne magis convexum), in stylum distinctum acuminatum. Semina 
ovoidea, compressa, levissime alveolato-reticulata, immarginata, rufo-fusca; embryo 
notorrhizus. 

20—50 cm. Untere Stengelblütter ca. 3 cm lang, !/se cm breit; mittlere ca. 2 cm 
lang, 3 mm breit, obere kleiner. Kelch + 1 mm lang. Frucht 2—3!/» mm lang, + 2!/» mm 
breit. Same ca. 1'/» mm lang, 1 mm breit. — Die Art ähnelt durch die Behaarung des 
Stengels dem L. austrinum Small, ist aber durch die charakteristische Verwachsung der 
Fruchtflügel mit dem Griffel und die kahle Frucht hinlänglich davon verschieden. 

Area geogr.: Am. centr. 

Mexiko: Anganguco (?) et pr. La Joya, C. Ehrenberg (Orig.!) — Herb. Berlin; circa 
Mexico, 1827, Berlandier n. 317 — Herb. Deless.; Toluca, Porphyrgebirge von 
San Miguel, 8200’, Carl Heller n. 270 — Hofmus. Wien. 

Guatemala: Dep. Quezaltenango: Ziha, 2400—2840 m, auf Grasplätzen, 1896, Seler 
n. 3164 — Herb. Berl.; Dep. Huehuetenango: Distr. Nenton, Chacula, Grasplätze 
und Viehweiden, 1896, Seler n. 3070 ex p. (cum ZL. virginico) — Herb. Berl. — 
Diese beiden Nummern wurden von J. Donn. Smith als 2. lasiocarpum Nutt. var. 
tenuipes Wats., von Loesener l. c. als L. Menziesiö DO. bestimmt. 


Variat: 


Var. B. micerocarpum Thell. — Silicula 2'/» mm longa, 2 mm lata; alae (etiam 
relative) paulo angustiores, apice vix '/s longitudinis septi latitudine aequantes. 
Mexiko: leg. Ehrenberg n. 212 ex p. — Herb. Berl. 


I, 261] 261 


78. L. Schaffneri Thell. n. spec. 


Valde affine L. Gerloffiano Vatke, sed specifice distinctum videtur foliis caulinis 
mediis pinnatipartitis lobis paucis (utrinque 1— 2) distantibus anguste lanceolatis 
patentibus serratis vel integerrimis acutis, rhachi lineari distincta, et silieulae alis 
angustioribus (!/ tantum longitudinis septi latitudine aequantibus). Caules saepe com- 
plures. Folia radicalia pinnatipartita lobis remotis semi-ovatis antice inciso-crenatis, 
rhachi inter eos angusta et distincta. Differt a typo £L. Gerloffiani etiam silicula multo 
minore (2'/.—3 mm longa, 1?/4—2 mm lata). Habitu fere intermedium inter 2. Gerloffi- 
anum. et L. sordidum Gray. 

Area geogr.: Am. centr. 


Mexiko: sine loc, W. Schaffner pl. Mex. ed. Hohenacker n. 591 ex p. (mixt. cum 
fol. basilaribus L. sordidi! — „L. pubescens Desv.“, det. Grisebach) — Herb. Boiss., 
Hofmus. Wien; Ehrenberg n. 212 ex p. (cum ZL. reticulato et L. Gerloffiano var. 
microcarpo) — Herb. Berl.; Cantequilla (?), U hde n. 1052 (,v. Olfers dedit 1862*) 
— Herb. Berl. 


79. L. sordidum. A. Gray! 
Pl. Wright. I. (1852) p. 10 (in Smithson. Contrib. III.) & II. (1853) p. 15; Coulter in 
Contrib. U. S. Nat. Herb. II. p. 21; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. IL. 1. 
(1895) p. 128; Nasturtium sordidum OÖ. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. granulare 
Rose Stud. fl. Mex. & Centr. Am. pl. IV. in Contrib. U. S. Nat. Herb. VIII. 4. (1905) 
p. 294 (ex deser.) 

Annuum vel bienne. Radix fusiformis. Cuwlis suberectus, leviter flexuosus, angu- 
loso-striatus, pilis albidis conspicuis elaviformi-incrassatis sectione optica obovatis 
obtusissimis praesertim superne quasi granulatus, foliosus, fere a basi ramosus ramis 
erecto-patentibus racemos axillares et terminales gerentibus.  /'olia basilaria pilis eis 
caulis similibus, sed levius incrassatis obsita, pinnatipartita segmentis patentibus circum- 
ferentia dimidiato-ovatis antice inciso-crenatis vel fere pinnatifidis (folium totum inde 
subbinnatipartitum), postice integerrimis vel unidentatis, lobulis obovatis vel obovato- 
oblongis approximatis brevissime acuminatis, rhachi inter segmenta primaria (distantia) 
angusta et distincta, sed insertione quasi vaginantim dilatata; caulina media pinnatipartita 
lobis angustis distantibus + dentatis vel incisis, pilis leviter claviformibus obsita, rhachi 
basi attenuata; superiora pinnatifida lobis paucis lanceolatis erecto-patentibus (45°) vel 
extrorsum arcuatis acutis, rhachi angusta basi attenuata: summa linearia vel lineari- 
lanceolata paucidentata vel integerrima. Flores inconspicul; sepala ovata, albo-marginata ; 
petala rudimentaria, lineari-setacea, calyce plerumque breviora. Stamina 2—4 mediana; 
glandulae 4—6 brevissimae inconspicuae. Racemi fructiferi axillares breves (saepe fere 
corymboso-abbreviati), terminales elongati, satis densi, axi anguloso-suleato granulato- 
pubescente, pedicellis gracilibus e basi suberecto-patente arcuato-patentibus (45— 60 e) 


262 [I, 262 


siliculae aequilongis. Silicula elliptica vel ovato-elliptica, compressa, apice circumferentia 
leviter angulosa, brevissime et satis anguste emarginata marginibus angulum acutum 
formantibus; stylus cum stigmate marginem anteriorem siliculae saepe fere attingens; 
valvulae carinatae, apice angustissime alatae, glabrae, maturae fere laeves; septum 
oblongo-oblanceolatum, stylo brevi apiculatum. Semina ovoidea, compressa, satis laevia, 
immarginata, flavo- vel fulvo-fusca; embryo notorrhizus. 

Meist 20—40 em hoch. Grundblütter mit Stiel bis 8 cm lang, im Umriss bis 2 cm 
breit; Abschnitte erster Ordnung im Umriss ca. 5 mm breit, Lappen zweiter Ordnung 
1!/—2-, Spindel ca. 1 mm breit. Mittlere Stengelblätter oft 2—5 cm lang, Spindel und 
Abschnitte + 1!/» mm breit; obere kleiner. Kelch (!/»—)?/,—1 mm lang. Frucht in 
der Form etwas veränderlich, (1'/»—) 2—2°/ı mm lang, 1'/4A—2!/, mm breit. Same 
1—1!/ mm lang, + ?/ mm breit. 

Indumento valde affine Z. apetalo Willd. [non auct. amer.!] (As. centr. et or.), 
sed specifice distinctum foliis caulinis pinnatipartitis usque bipinnatifidis (in L. apetalo 
folia caulina indivisa, grosse dentata), rhachi basi angustata et exauriculata (in L. apetalo 
fere semper basi dilatata et auriculata), et silicula levius emarginata stylo cum stigmate 
sinum fere explente (in L. apetalo silicula plerumque conspicue emarginata stigmate sub- 
sessili). Etiam magis forsan affine L. capitato Hook. f. & Thoms. (Himal., Chin.) item 
folis (saepe subpinnatifidis) basi attenuatis et silicula levissime tantum emarginata gau- 
denti, sed foliis caulinis manifeste divisis et silicula basi attenuato-acutiuscula vel indis- 
tinete tantum rotundata (non late rotundata usque subtruncata) satis diversum videtur. 
— Habitu persimile etiam Z. reticulato Howell (quocum in herbariis saepe confusum) et 
L. Schaffueri Thell., sed pilis claviformibus distinctissimum. 

Area geogr.: Am. bor. austr. 

W.-Texas: Fort Davis, 1880, Girard — Herb. Petersbg.; Rio Grande, 1888, Havard 
n. 217 — Paris. 

Mexiko: „Nueva Espana“, Pavon — Hofmus. Wien; Chopoltopek, 1827/8, M. Ber- 
landier n. 317 ex p. — Herb. Berl., Boiss., Deless., Petersbg., Hofmus. Wien; 
Alomeda, A. Schmitz n. 594 — Hofmus. Wien; Mexico, 1855, W. Schaffner 
n. 339 ex p. (cum L. reticulato; pro L. Humboldtii) — Berl.; um Jaral, 1886, 
W. Schumann n. 299 ex p. (cum JL. reticulato) — Berlin; Chihuahua, 1885, 
Pringle n. 11 — Herb. Berl, Boiss. Breslau, Deless. Hausskn., Paris, Reut. & 
Barb., Univ. Wien. 


80. L. nitidum, Nutt. 
in Torr. & Gray Fl. N. Am. I. (1838-40) p. 116 & 168; Walp. Rep. I. (1842) p. 178; 
Benth. Pl. Hartw. (1839?) p. 298; Torr. Pacif. R. Rep. IV. (1857) p. 66, VIL. p. 8, et Bot. 
Mex. Bound. p. 34; Brew. & Wats. Bot. Calif. I. (1876) p. 46; Robinson in Gray & Wats. 
Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 128; Howell Fl. Northwest Am. I. 1: (1897) p. 63; Jepson 


1, 263] 263 


Fl. West. Middl. Californ. (1901) p. 227; Nasturtium nitidum O. Kuntze Revis. I. (1891) 
p. 937; L. leiocarpum Hook. & Arn.! Bot. Beech. (1841) p. 334 — (non DC. 1821, 
quod — Aethionema coridifolium DC.); L. californicum collect. americ. veter. nonnull. — 
non Nutt. (confer p. 230 not. 3). 


Annuum vel bienne. Radix tenuis, fusiformis. Caules complures ex eadem radice 
et subsimplices procumbentes vel arcuato-ascendentes, aut caulis unicus a basi ramosus 
ramis patentibus saepe decumbentibus; caules et rami subeylindrici (leviter striati), pilis 
gracilibus rectis patentibus hirsutulo-pubescentes, rarius subglabri (superne tamen pubes- 
centes), foliati, in racemos desinentes. Folia subtus pubescentia et margine (imprimis 
basin versus) remote ciliata; radicalia plerumque pinnatipartita rhachi anguste lineari 
integra, lobis paucis erecto-patentibus (45°) linearibus acutissimis distantibus (rarius 
folia subintegra linearia); caulina similia, sed minus divisa, saepius integra linearia, 
acuta, remota; superiora saepe latiora, basi subrotundata, remote serrata vel integerrima. 
Flores: sepala ovata, albo-marginata, saepe purpurascentia; petala calycem plerumque 
distinete excedentia, oblongo- vel obovato-spathulata, alba; stamina 4 mediana; glan- 
dulae 6 ovato-lanceolatae distinctae (mediana utriusque lateris lateralibus saepissime 
major) Racemi fructiferi elongati, laxiusculi, axi anguloso-suleato pubescente, pedicellis 
valde compresso-complanatis apice leviter dilatatis, e basi suberecta arcuato-paten- 
tibus vel arcuato-deflexis, inferioribus quam silicula saepe paulo longioribus, mediis ei 
+ aequilongis, superioribus brevioribus. Silicula ovato- vel elliptico-orbiculata, rarius 
late obovata, modice compressa, inferne valde convexa, superne plerumque leviter concava 
propter margines alares paulo incurvatos, apice circumferentia plerumque satis obtusa. 
manifeste sed anguste emarginata marginibus angulum acutum formantibus, lobulis alaribus 
obtusiuseulis convergentibus, stigmate in fundo emarginaturae subsessili; valvulae a basi 
ad medium anguste, superne latius (apice ad '/s—'/s| —'/4] longitudinis septi) alatae, 
glaberrimae laevissimae (enerviae) nitidae, saepe purpurascentes; septum (relative) latum 
(1:2!/»—3), late oblanceolatum, leviter asymmetricum (inferne magix convexum), stig- 
mate apieulatum. Semi»a anguste ovoidea (1: 1°/s), leviter compressa, fere laevia, immar- 
ginata, brunnea; embryo notorrhizus. 


Stengel meist 10 —20 cm lang. Grundblätter bis 7 cm lang, Spindel und Abschnitte 


1; —2 mm breit. Stengelblütter kürzer, oft etwas breiter. Kelch + 1 mm lang. Frucht 
4—4!/; mm lang, 3!/—4 mm breit. Same 1'/ mm lang, ®/«—1 mm breit. 
Area geogr.: Am. bor. occ. (reg. Pacif.). 
Ich sah Exemplare aus: 
Washington: Klickitat Co., Columbia River. 
Oregon: Umpqua Valley, Roseburg, Grant's Pass. 
Kalifornien: Stanford University (Sta Clara Co.), Sta. Rosa (Sonoma Co.), Stoney & 
Creek & Agric. Station (Amador Co.), San Francisco, Monterey Co., Mendocino Co., 


564 [L, 264 


San Bernardino, Wilmington, San José, Clear Creek, Marc Island, Berkeley, Pasa- 

dena, San Diego, Livermore (Alameda Co.). 
Nieder-Kaliforn.: San Quentin Bay. 

Varietes mihi ignota: 

Var. f. insigne Greene Fl. Francis. (1891) p. 274, Man. Bay-Reg. p. 24; Robinson 
in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 128. — „Planta firmior et rigidior, 
10—20 em alta; racemi plerumque solitarii, breviores et densiores; silicula duplo latior 
[? — Th.], rotundato-obovata. 


Californ. centr.: Mt. Diablo Range.“ Greene |. e. (anglice). 


81. L. chilense Kunze! 


in Poepp. Coll. pl. Chil. I. n. 170 (exsicc.) et Syn. pl. Am. austr. (mscr.), descr. ap. Walp. 

in Nov. Act. Acad. Leop. Carol. XIX. Suppl. I. (1843) p. 249, Rep. V. (1845—6) p. 43; 

Gay Fl. Chil. L (1845) p. 163 — non Desf.! (quod — L. virginicum L.); Nasturtiwm. chi- 

lense ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. spicatum var. chilense Reiche Fl. Chil. I. (1896) 

p. 63; L. tenuissimum Steud.! Nom. ed. 2. II. (1841) p. 28 (,L. an nova spec.?, Bert. 

herb. n. 1081*, sine descr.); L. tenwifolium Philippi! in Anal. Univ. Santiago LXXXI. 

(1893) p. 333; L. bipinnatifidum var. tenuifoliwum Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 65. 

Valde affine L. nitido Nutt. et forsan pro ejus subspecie habendum, sed differt: 
planta pumilior (plerumque 5—15 cm) et gracilior, caulibus magis setuloso-pubescentibus, 
foliis saepius longe linearibus indivisis acutissimis; stamina 2 mediana, glandulae 4; 
silicula paulo minor (3!/» mm longa, 3 mm lata), superne minus concava, late ovata, 
apice circumferentia angulosa propter emarginaturam profundiorem (ad '/,—'/s longi- 
tudinis septi) et latiorem (marginibus angulum + rectum formantibus), lobulis alaribus 
fere porrectis acutiusculis. 

Area geogr.: Chile. 

Chile: Valparaiso, 1830—3, Bertero n. 1081 (L. tenuissimum Steud.!) — Herb. DCO., 
Deless.; ibidem, 1895, O. Buchtien (L. ftenwifolium Phil.! — C. Baenitz Herb. 
Americ., pl. Chil.) — Herb. Breslau, Hausskn., Univ. Zürich; in pascuis loco dicto 
„Rauten“ Quillota, 1829, Herb. Bertero n. 1081, Unio itiner. 1895 — Herb. 
Boiss.; Chile bor.: Concon, 1827, Poeppig pl. Chil. I. n. 170 (Z. chilense Kunze), 
et Diar. n. 92 — Herb. Berlin, Paris, Hofmus. Wien. 


Mit Rücksicht auf die überaus grosse Ähnlichkeit des L. chilense mit dem nordamerikanischen 
L. nitidum Nutt. und sein immerhin spärliehes Auftreten in Chile scheint es mir nicht unmöglich, dass 
die Pflanze ursprünglich (als L. nitidum) aus dem westlichen Nordamerika in Chile eingeschleppt wurde 
und sich hier in Anpassung an die neuen Bedingungen gegenüber der Stammpflanze etwas verändert hat; 
denn fast sämtliche Unterscheidungsmerkmale gegenüber LL. nitidum beruhen auf Entwicklungshemmungen 
(aueh die breitere Ausrandung und der infolgedessen spitzere Umriss der Frucht an der Spitze sind nur 
Folgen geringeren Auswachsens der Flügellappen) die sehr wohl als Reaktion auf das extrem trockene 
Klima Chiles gedeutet werden kónnen. 


I, 265] 265 


Sla. L. angustissimum Philippi 


in Anal. Univ. Santiago LXXXI. (1893) p. 333; Reiche Fl. Chil. I. (1896) p. 64. — 
Non vidi. 

Planta annua, glabra, parce ramosa. Folia omnia anguste linearia, quasi filiformia. 
Flores ignoti. Siliculae quasi sessiles, imbricatae, orbieulares, emarginatae, 4 mm longae. 
Caulis 13 em altus. 
Chile: Prov. de Ataeama (inter Chahareillo et Carrizal)* Reiche l. c. (hispanice). 


Ex descriptione affine videtur L. chilensi Kunze et forsan ejus forma foliis 
omnibus integerrimis. 


82. L. lasiocarpuwm Nutt. 


in Torr. & Gray Fl. N. Am. I. (1838—40) p. 115; Walp. Rep. I. (1842) p. 176; Wats. 
in Proc. Am. Acad. XI. (1876?) p. 113 et XVII. (1882) p. 322; Brew. & Wats. Bot. Calif. 
I. (1876) p. 46; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 128; Howell 
Fl. Northwest Am. I. 1. (1897) p. 63; Nasturtium lasiocarpum O. Kuntze Revis. I. (1891) 
p. 937; L. ruderale var. lasiocarpum Engelmann in Gray Pl. Wright. II. (1853) p. 15; 
L. lasiophyllum Brandegee in Proc. Calif. Acad. ser. 2. I. (1889) p. 207 — sens ampl. 


Annuum vel bienne. Caules plerumque complures vel unicus a basi ramosissimus, 
rarius unicus inferne simplex; caules et rami fere cylindrici, superne + anguloso-striati, 
pilis albidis longiusculis (plerumque '/»—1 mm) gracilibus patentibus vel subreflexis + 
dense hirsutuli, foliati, ut ramuli in racemos desinentes. Folia plerumque pilis eis caulis 
similibus satis rectis pubescenti-hirsutula; basilaria plerumque profunde pinnatilobata 
lobis approximatis satis latis + rotundatis et obtusis erenatis, sinubus angustis, interdum 
indivisa (tantum erenata), in ssp. Palmeri pinnatipartita lobis angustis distantibus; caulina 
inferiora basilaribus similia; media oblanceolata vel fere obovato-oblonga, basi attenuata, 
grosse inciso-dentata dentibus plerumque latiusculis + obtusis ; summa lineari-lanceolata vel 
linearia, remote serrata vel integerrima, obtusiuscula. Flores: sepala anguste ovata, albo- 
marginata, caduca; petala rudimentaria (lineari-setacea vel anguste lineari-spathulata, calyce 
plerumque breviora, fugacia); stamina 2 mediana; glandulae 4 conspicuae ovata-lanceo- 
latae calycis ca. '/ı longitudine attingentes. Racemi fructiferi elongati, densi, axi sulcato 
hirsutulo, pedicellis manifeste compresso-complanatis erecto- vel arcuato-paten- 
tibus, silieula plerumque brevioribus vel ei aequilongis. Silicula elliptica vel late ovato- 
orbieulata vel suborbiculata, compressa, apice distincte emarginata, circumferentia fere 
obtusa propter lobulos alares breves + convergentes et obtusos; stigma in fundo emar- 
ginaturae subsessile; valvulae carinatae, a medio ad apicem conspicue (apice ad '/4—!/5 
longitudinis septi) alatae, pilis eis caulis similibus + pubescentes vel hirsutulae (saltem 
ad carinas) rarissime omnino glabrae, maturae fere laeves (non reticulatae); septum 

A. Thellung, Lepidium, 34 


266 [1, 266 


oblanceolatum, stylo brevissimo apiculatum. Semina ovoidea, compressa, fere laevia, 
latere exteriore anguste alato-marginata, flavo-fusca; embryo notorrhizus. 

Meist 10—30 cm. Grundblütter mit Stiel bis 5 cm lang. Mittlere Stengelblütter 
meist 2—3 cm lang, + '/»cm breit; obere ca. 1'/s cm lang, 2—3 mm breit; astständige 
noch kleiner. Kelch + 1 mm lang. Frucht (3!/,—) 5'/2 —4 mm lang, (2°/—) 3—3'/ mm 
breit; Ausrandung (Flügelbreite) bis ?/4 mm. Same + 1!/» mm lang, + 1 mm breit. 


Area geogr.: Am. bor. occ. et austr.-occ. 


Dispositio subspecierum et varietatum. 


1. Silieula orbiculata vel late ovato-orbieulata, leviter (plerumque vix ad !/s mm) emar- 

ginata. Pedicelli saepe leviter tantum compressi. Folia ut in ssp. II. 

Ssp. I. Wrightii (Gray) Thell. 
Var. B. pubescens Thell.: Caulis pilis brevioribus (ca. '/; mm longis) sed semper 
rectis et patentibus pubescens; silicula glabra. 
1.* Silicula elliptica, latitudine distincte longior; emarginatura satis profunda (plerumque 
ultra !/» mm), angusta. 

2. Folia caulina indivisa vel pinnatilobata segmentis approximatis obtusis latis, 
superioribus confluentibus, rhachi apicem versus indistincta et dilatata. Silicula 
interdum glabrata. Ssp. Il. georginum (Rydbg.) Thell. 

2.* Folia caulina pinnatipartita lobis remotis lanceolatis acutis, rhachi angusta et 
distincta. Ssp. III. Palmeri (Wats.) Thell. 


Ssp. I. Wrightii (Gray) Thell.; 
L. Wrightii A. Gray! Pl. Wright. II. (in Smithson. Contrib. V. [1853]) p. 15; Walp. Ann. 
IV. (1857) p. 214; Nasturtium Wrightii O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 
S.-Kalifornien: Foothills of the San Bernardino Mts., 1882, Parish n. 64 — Herb. 
Boiss., Petersbg. 
Nevada: Calientes, 1902, Goodding n. 913 (pro L. pubecarpo) — Herb. Deless. 
Arizona: Mesas near Tucson, 1884, C. G. Pringle (mixt. cum ssp. georgino!]| — Herb. 
Breslau, Deless., Hausskn., Univ. Wien. 
N.-Mexico: 1851, Ch. Wright n. 855 (Orig.!) — Herb. Boiss., Paris. 
W.-Texas: El Paso, 1884, M. E. Jones n. 3781 — Herb. Barb.-Boiss., Deless.; Kimble (?) 
Co. Reverchon — Herb. Berl; Soyale (?) Creek, 1902, Earle n. 133 — Herb. 


Deless. 
Mexiko: valley of the Rio Grande, below Dofiana, leg. Parry, Wright etc. (Mexic. 
Boundary Survey) — Herb. Berl, Paris, Petersbg.; Rio Grande valley near Diaz 


(State of Coahuila), 700', Pringle n. 8317 — Herb. Breslau, Deless., Petersbg., 
Univ. Zürich. 


I, 267] 267 


Var. B. pubescens Thell. 
Kalifornien: Candelaria Nevada, 6200', 1886, Shockley n. 9 (Calif. Acad. Sc. Herb.) 
— Herb. Barb.-Boiss. 


Forma intermedia inter ssp. I. Wrightii et ssp. Il. georginum: 


Nevada: Reno, 1882, Jones n. 3786 — Herb. Berlin. 


Ssp. II. georgimum (Rydbg.) Thell.; 

L. georginum Rydberg! in Bull. Torrey Bot. Club 1903 p. 253 (sens ampl.). 

Utah: „Southern Utah‘, 1874, C. C. Parry n. 19 — Herb. Boiss, DC.; St. George, 
1880, M. E. Jones n. 1614 (Orig.!) — Herb. Berl, Petersbg., Univ. Wien. 

Nevada: Palisade, 1882, M. E. Jones n. 3785 — Herb. Berl. 

Kalifornien & Arizona, 1876, E. Palmer n. 569 — Herb. Boiss. 

Arizona: near Camp Lowell, 1881, €. G. Pringle — Herb. Boiss., DC., Paris, Reut. & 
Barb., Univ. Wien; near Tucson, 1884, C. G. Pringle ex p. (cum ssp. 1.) — Herb. 
Univ. Wien; ibidem, 1884, Parish n. 12 — Herb. Hausskn., Petersbg. 

North. New Mexico: Aztec, 5500', 1899, Baker n. 355 — Berl. 


Ssp. (2) III. Palmeri (Wats.) Thell.; 
L. Pılmeri Watson! in Proc. Amer. Acad. XXIV. (1889) p. 39. — An species propria? 
Kalifornien: Los Angeles Bay, 1887, E. Palmer (Orig.!) — Herb. Univ. Wien. 
Diese Ssp. bildet durch den Schnitt der Laubblätter einen Übergang zur Gruppe der Oxycarpa, 
mit der L. lasiocarpum die zusammengedrückten Fruchtstiele und die Form der Honigdrüsen gemeinsam 
hat, und speziell zu L.. dietyotum Gray var. macrocarpum Thell, von dem sich I. Palmeri jedoch 


noch immer durch die bedeutend kürzeren und breiteren Flügellappen der Frucht und die bei der Reife 
fast glatten (statt dicht netzaderigen) Fruchtklappen unterscheidet. 


83. L. latipes Hook. ! 


Ie. plant. I. (1836— 7) t. XLI!; Torr. & Gray Fl. N. Am. I. (1838—40) p. 116; Walp. Rep. I. 
(1842) p. 177; Brew. & Wats. Bot. Calif. I. (1876) p. 45; Robinson in Gray & Wats. Syn. 
fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 129; Jepson Fl. West. Middl. Calif. (1901) p. 227; Nasturtium 
latipes O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. Brown Heller! Pl. Calif. 1902 n. 5429 
sine descr. (= forma elongata!)). 

Icones: Hook. Ic. plant. I. (1836—7) t. XLI! 


Annuum vel bienne. Radix fusiformis, pallida, perpendicularis. Caules complures 
ex eadem radice, caespitosi, decumbentes, plerumque pumili, foliis basilaribus vix longiores, 


! Herr A. A. Heller in Los Gatos (Calif.) hält jetzt nach schriftlicher Mitteilung vom III. 1905 
ebenfalls sein IL. Brownii für eine üppige Form des L. latipes. 


268 [I, 268 


satis crassi, fere cylindrici, pilis gracilibus horizontaliter patentibus longiusculis pubes- 
centi-hirsutuli, parce foliati, saepe ramosi ramis fere porrectis in racemos abeuntibus. 
Folia radicalia longa et angusta, plerumque pinnatipartita laciniis paucis remotis paten- 
tibus linearibus acutis saepissime integerrimis, rhachi lineari distinctissima, subtus 
pubescenti-hirsutula, margine petioli plerumque ciliata; caulina basilaribus similia vel 
saepius integerrima, longe linearia, acuta; summa breviora. Flores satis conspicul; sepala 
ovata, pilosa, albo-marginata; petala calyce cum minimum duplo longiora, obovato-spa- 
thulata, unguiculata lamina medio viridi, margine alba et ciliata!, diu persistentia; 
stamina 4 mediana; glandulae 4 laterales perconspieuae triangulari-lanceolatae calycis 
fere ?/s longitudine aequantes petalis oppositae, medianae nullae. Aacemi fructiferi + 
elongati, plerumque densi siliculis quasi spicato-imbricatis, axi leviter anguloso hirsutulo- 
pubescente, pedicellis compresso-complanatis latis, apicem versus dilatatis et hie !/s— '/4 
latitudinis siliculae aequantibus, suberectis vel leviter extrorsum arcuatis, septo sub- 
aequilongis et inde quam silieula tota fere duplo brevioribus. Silicula cireumferentia 
anguste ovata (fere 1:2), satis acuta, apice in 2 lobos alares anguste triangulari-lanceo- 
latos (latitudine ipsorum fere triplo longiores) subacutos, juniores divergentes, postea 
porrectos vel saepius leviter convergentes (marginibus interioribus fere parallelis), septi 
?/s—?/4 longitudine aequantes producta et inde profundissime et angustissime emarginata, 
stigmate in fundo emarginaturae subsessili; valvulae a basi ad medium carinatae, apice 
latissime alatae, juniores pubescentes, adultae distincte reticulato-nervosae et inde opacae ; 
replum basi valde dilatatum et incrassatum; septum oblanceolatum, stigmate apiculatum. 
Semina ovoldea, compressa, fere laevia, immarginata; embryo notorrhizus. 


Meist 3—10, selten bis 20 und mehr cm. Grundblätter bis 10 cm lang, Spindel 
1—2 mm breit, an der Insertionsstelle verbreitert und häutig. Stengelblätter ähnlich, 
bis 5 cm lang, oft gegen die Spitze etwas breiter (bis 3 mm). Kelch 1 mm, Kronblätter 
2—2'/2 mm lang. Frucht mit Flügelfortsätzen + 6 mm lang (Scheidewand + 3!/, Flügel- 
lappen + 2!/» mm), + 3!/» mm breit. Same fast 2 mm lang, 1'/ mm breit; Radicula 
tief geteilt. — Durch die eigenartig ausgebildeten Kronblätter sehr ausgezeichnet. 
Erinnert durch die dicht dachig genäherten, 2-spaltigen Früchte auf kurzem, flach- 
gedrücktem Stiel habituell an das orientalische LL. spinosum Ard. (S Lepiocardamon), 
aber Griffel fast fehlend (nicht mit den Fruchtflügeln verwachsen). 


Area geogr.: Am. bor. occ. (Californ.) 


Kalifornien: sine loc., 1833, Douglas (ex herb. Soc. hort. Lond.) — Herb. Boiss., DC., 
Hofmus. Wien; San Luis Rey (South. Calif.) 1850, Parry -— Paris; San Diego, 
1882, C. G. Pringle — Herb. Boiss., Hausskn., Reut. & Barb., Univ. Wien; ibidem, 
1882, M. E. Jones n. 3060 — Berlin; 1882, W. Cleveland — Petersbg.; Byron, 
1889, E. L. Greene — Berl.; Tracy, 1892, Bioletti, Solanoco (?), 1892, Jepson 
— Petersbg.; Volo Co., near Black's, 1902, Heller & Brown n. 5429 (L. Brownii 
Heller!) — Herb. Deless., Petersbg. 


I, 269] 269 


84. L. oxycarpum Torr. & Gray! 

Fl. N. Am. I. (1838—40) p. 116; Hook. & Arn. Bot. Beech. (1841) p. 324; Walp. Rep. 1. 

(1842) p.178; Brew. & Wats. Bot. Calif. I. (1876) p. 46; Greene FI. S. Francis. (1891) p. 274; 

Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 129; Howell Fl. Northwest 

Am. I. 1. (1897) p. 64; Jepson Fl. West. Middl. Calif. (1901) p. 227; Nasturtium oxy- 

carpum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 

Annuum vel bienne. Radix tenuis, perpendicularis. Caules complures ex eadem 
radice, eaespitosi, graeillimi, decumbentes et diffusi, pilis horizontaliter patentibus gra- 
cilibus rectis pubescentes, parce foliati et ramosi. Folia radicalia plerumque pinnatipartita 
lobis perpaucis remotis, ut rhachis linearibus, rarius indivisa, remote ciliata; caulina 
linearia vel anguste oblanceolato-linearia acutiuscula plerumque integerrima. Flores: 
sepala ovata, obtusa, albo-marginata; petala nulla (semper?); stamina 4 mediana; glan- 
dulae 4 (laterales) breves triangulari-lanceolatae, medianae nullae. Aacemi fructiferi 
terminales, valde elongati (caule reliquo plerumque multo longiores) laxissimi, axi 
gracili leviter anguloso-striato flexuoso pubescente, pedicellis compresso-complanatis sed 
gracilibus, subglabris, inferioribus septo sublongioribus, superioribus ei subaequilongis, 
omnibus e basi subereeta arcuato-patentibus vel fere recurvatis. Silicula ovata, com- 
pressa, apice in 2 lobos alares triangulari-acuminatos (margine plerumque utroque leviter 
concavo!) latitudine + aequilongos, septi '/s— '// longitudine adaequantes plerumque 
valde divergentes, rarius fere porrectos producta, late emarginata sinu angulum ple- 
rumque rotundato-obtusum, rarius rectum vel fere acutum formante, stigmate in fundo 
emarginaturae subsessili; valvulae a basi ultra medium carinatae, apice in alam productae, 
leviter retieulato-nervosae; septum late oblanceolatum obtusum, stigmate brevissime 
apieulatum. Semina anguste ovoidea, leviter compressa, indistincte papilloso-alveolata, 
immarginata, fusca; embryo notorrhizus. 

Stengel bis 20 em lang, sehr dünn und schlaff, kahler als bei den nächstverwandten 
Arten. Grundblätter bis 5 em lang, Spindel und Abschnitte 1 —2 mm breit; Stengelblütter 
meist 2 em lang, + 2 mm breit, spärlich bewimpert. Kelch ?/A—1 mm lang. Frucht 
+3 mm lang, + 2!/» mm breit. Same fast 1'/» mm lang, ?/« mm breit. Fruchtstiele an 
der Spitze !/s—'/s so breit als die Frucht; diese in der Form fast identisch mit der 
von L. flavum Torr. aber Griffel fehlend (statt die Ausrandung weit überragend). 

Area geogr.: Am. bor. occ. (reg. Pacif.). 

Kalifornien: sine loc., 1833, Douglas — Herb. Berl, Hofmus. Wien; leg. Coulter, 
J. Ball dedit 1845 — Herb. Boiss.; San Francisco, Rattan — Petersbg.; South. 
Vallejo, 1874, E. L. Greene — Herb. Petersbg., Univ. Wien; Berkeley, 1881, 
E. L. Greene — Herb. Hausskn.; Alviso, Sta. Clara Co., 1892, Bioletti — Herb. 
Barb.-Boiss., Petersbg. 

Vancouver’s Island: Macoun sec. Robinson |. c. 

Ferner kultivierte Exemplare (Z. diffusum hort.) im Herb. Petersbg. 


[5v] 
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85. L. dietyotum A. Gray 


in Proc. Am. Acad. VII. (1868) p. 329; Wats. Bot. King Rep. (1871) p. 30 t. IV. f. 1—2!; 
Greene Fl. S. Francis. (1891) p. 283, Man. Bay-Reg. p. 23; Robinson in Gray & Wats. 
Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 129; Howell Fl. Northwest Am. I. 1. (1897) p. 64; 
Jepson Fl. West. Middl. Cahf. (1901) p. 227; Nasturtium dietyotum O. Kuntze Revis. I. 
(1891) p. 937. 

Icones: Wats. Bot. King Rep. (1871) t. IV. f. 1—2. 


Annuum vel bienne. Radix tenuis, fusiformis, perpendicularis. Caules complures, 
decumbentes vel ascendentes, caespitosi, saepe a basi ramosi, pilis horizontaliter paten- 
tibus longiusculis + hirsutulo- pubescentes, foliati. olia radicalia subtus pubescentia, 
margine pilis patentibus ciliata, aut linearia integerrima utrinque acuta, aut -- pinnati- 
partita lobis paucis distantibus linearibus (plerumque integerrimis) acutis, rhachi lineari; 
caulina longe linearia acuta. Flores: sepala ovata, albo-marginata; petala nulla vel 
rudimentaria; stamina 4 mediana; glandulae 4 plerumque triangulari-lanceolatae. Racemi 
fructiferi elongati, laxiusculi, axi anguloso-sulcato hirsutulo-pubescente, pedicellis com- 
presso-complanatis suberectis vel rarius leviter extrorsum curvatis, inferioribus septo 
aequilongis, superioribus eo brevioribus. Silicula circumferentia ovata, apice acutiuscula, 
in 2 dentes alares breves (septi '/i— !/s longitudine adaequantes) latitudini ipsorum 
aequilongos obtusiusculos (marginibus exterloribus convexis, interioribus rectis), leviter 
convergentes producta, inde satis profunde et anguste emarginata (marginibus fere pa- 
rallelis), stigmate in fundo emarginaturae subsessili; valvulae juniores pubescentes, adultae 
dense reticulato-nervosae opacae; replum basi dilatatum et incrassatum; septum anguste 
oblanceolatum, stigmate apiculatum. Semina ovoidea, compressa, praesertim margines 
versus papilloso-tuberculata, immarginata, fusco-lutea; embryo notorrhizus. 


Stengel 3—10 em lang. Grundblätter bis 6 cm lang; Stengelblätter bis 4 cm 
lang, 1—2 mm breit. Kelch ca. ?/ mm lang. Frucht + 3 mm lang, + 2 mm breit. 


Fruchtstiele an der Spitze ca. !/4 so breit als die Frucht. Same 1'/« mm lang, ?/! mm breit. 
Area geogr.: Am. bor. occ. 


Kalifornien: Mojave Desert, 1882, C. G. Pringle — Herb. Boiss., Hausskn., Reut. & 
Barb. , Univ. Wien; San Diego, 1882, Pringle (ex p.! cum 4. acutidente var. 


mücrocarpo) — Herb. Deless., Paris; Colton, 1882, M. E. Jones — Berlin; San 
Bernardino, 1882, Parish n. 792, 794 — Herb. Berl. Boiss. Petersbg., Reut. & 
Barb. 

Nevada: Empire City, 1882, Jones n. 3787 — Berlin. 


Oregon: Union Co., 1880 (?), Herb. Wm. €. Cusick n. 759 — Berl.; Umatila, 1882, 
Th. Howell — Herb. Hausskn., Paris; Tye Valley, Wasco Co., 1881, Howell 
— Herb. Berl, Boiss. Bresl, DC., Deless., Univ. Wien. 


I, 271] 271 


Idaho: Hatwai Creek, roadsides, 1892, Sandberg, Me. Dougal & Heller n. 45 — 
Berl, Petersbg.; along the Clearwater, east of Lewiston, on Nez Percez Reser- 
vation, 1892, Heller n. 45 — Herb. Barb.-Boiss.; near Lewiston, Nez Perces 
Co., 1896, Heller n. 2990/1 — Herb. Barb.-Boiss, Deless., Hausskn., Paris, 
Petersbg., Univ. Zürich. 

Washington: Clickitat Co., 1886, W. N. Suksdorf n. 544 — Herb. Barb.-Boiss., Berl., 
Breslau, Deless., Paris. 


Vartat: 
Var. B. macrocarpum Thell. — Silicula 4 mm longa; foliorum basilarium lobi 
antice dentati. 
Kalifornien: near Livermore, 1889, E. L. Greene — Herb. Barb.-Boiss. 


Diese Varietät erinnert durch die grössere Frucht etwas an 2. lasiocarpum Nutt. ssp. Palmeri 
(Wats.) Thell., unterscheidet sich aber davon noch immer durch die höheren (der Breite an Länge fast 
gleichkommenden) Flügellappen und die dicht netzaderige Frucht. 


86. L. acutidens (Gray) Howell! 


Fl. Northwest Am. I. 1. (1897) p. 64; L. dictyotum var. acutidens A. Gray in Proe. Am. 
Acad. XII. (1877) p. 54; Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 129; 
L. oreganum Greene Fl. S. Francis. (1891) p. 274 ex p. (quoad exsice.!) — non Howell! 


Affine L. dietyoto Gray et ejus forsan ssp., sed differt: tota planta robustior, 
racemis fructiferis magis elongatis laxioribus, pedicellis saepius arcuato-patentibus; sili- 
cula apice in 2 lobos alares porrectos vel subdivergentes latitudine longiores acutos 
(marginibus exterioribus saepissime leviter concavis), septi */5—"/s (rarius tantum '/s) 
longitudine aequantes producta; valvulae juniores pubescentes, adultae fere opacae et 
reticulatae, sed multo minus dense quam in Z. dietyoto. 

Stengel bis 25 em lang. Frucht meist 5 mm lang, 3—3'/» mm breit. 

Area geogr.: Am. bor. occ. (reg. Pacif.). 

Oregon: Alkali flat, Umatilla Co., 1882, Howell (Orig.) — Herb. Berl., DC., Deless., 


Hausskn. 
Kalifornien: sine loc, 1868—9, Kellogg & Harford n. 39 — Herb. Boiss.; Yreka, 
Siskiyou Co., 1876, E. L. Greene n. 725 — Herb. Univ. Wien; near Livermore, 


Alameda Co., 1889, Greene (pro L. oregauo) — Herb. Berl., Petersbg. 
Variat: 
Var. f. mierocarpum Thell. — Silicula 3 mm longa, dentibus alaribus obtu- 


sioribus, sed ?/; longitudinis septi aequantibus, inde et valvulis minus dense reticulatis 
a L. dictyoto differens. 


272 [L, 272 


Kalifornien: San Diego, 1882, M. E. Jones n. 3061 — Herb. Berl.; ibidem, 1882, 
C. G. Pringle (ex p.! cum L. dictyoto) — Herb. Deless., Paris. 


87. L. oregamwn Howell ! 


Pacif. Coast Pl. coll. of 1887, descr. ap. Greene Fl. S. Francis. (1891) p. 274 (ex p.! 
cum L. acutidente);; Howell Fl. Northwest Am. I. 1. (1897) p. 64; L. strietum var. ore- 
ganum Robinson in Gray & Wats. Syn. fl. N. Am. I. 1. (1895) p. 129. 

Affine L. acutidenti (Gray) Howell, sed distinctum: tota planta minus dense pu- 
bescens; fola caulina saepius pinnatipartita lobis paucis linearibus acutissimis; silicula 
ab initio glabra, adulta levissime tantum et laxe reticulato-nervosa, fere nitida, quam 
in L. acutidente etiam latior (4— 4'/» mm longa, 3'/4—3!/» mm lata); dentes alares bre- 
viores (septi longitudinis !/s— '/, adaequantes), triangulares (latitudine vix longiores), 
semi-acuminati (marginibus exterioribus subconcavis, interioribus leviter convexis); pedi- 
celli fructiferi, quamvis complanato-compressi, paulo angustiores (ca. '/s latitudinis sili- 
culae). — Siliculis subnitidis et folis caulinis pinnatipartitis etiam ZL. wifidum Nutt. 
referens, sed silicula plana, lobulis alaribus acutis porrectis vel leviter divergentibus, 
floribus apetalis etc. distinctum. 

Über den systematischen Wert dieser Art kann ich, da mir von ihr nur ein einziges Exsikkatum 
vorliegt, kein abschliessendes Urteil fällen; bei reicherem Material dürften sich vielleicht Übergänge zu 
L. acutidens finden lassen, dem L. oreganum dann als Subspezies oder Varietät unterzuordnen wäre. So 
erscheint mir die Art jedoch sehr bemerkenswert durch ihre intermediäre Stellung zwischen L. acutidens 
und dem der Gruppe der „Oxycarpa* fernerstehenden L. nitidum. 

Area geogr.: Am. bor. occ. (Oregon). 

Oregon: Rogue River Valley, 1887, Th. Howell (Orig.!) — Herb. Barb.-Boiss., Deless., 

Univ. Wien. 


Species affinitate non satis nota: 


897 a. L. glaucum Greene 
in Pittonia IV. (1901) p. 312. — Non vidi. 

„Anuum, erectum, 7—15 cm altum; caulis infra medium ramosus ramis fastigiatis 
in racemos graciles abeuntibus; folia valde glauca, glabra exceptis foliis basilaribus 
quae pinnata pinnulis satis incisis, minute pubescentia; flores minuti, sepala et petala 
alba; stamina ut videtur 4; silicula suborbieulata, 1?/,—2 mm lata, emarginata, immar- 
ginata, glabra et leviter lineolata, pedicello gracili ascendente 5—4 mm longo suffulta. 
New Mexico: Mesilla Park, 1900, Theo. D. H. Cockerell*. Greene l. c. (anglice). 

Nach freundlicher schriftlicher Mitteilung von Herrn Prof. E. L. Greene in Washington, D. C., ist 
dies vermutlich das einzige Exemplar, das in den Herbarien existiert. Die Beschreibung lässt keinen sichern 
Schluss auf die Verwandtschaftsbeziehungen dieser Art zu. 


i, 273] 973 


c) Species Australiae et Polynesiae. 


Clavis gregum et specierum. 


1. Silieula indehiscens, ovato-cordata, leviter compressa (turgida), neque alata neque 
emarginata, stylo conspicuo (septi plerumque !/» longitudine adaequante) filiformi 
apiculata. Pedicelli filiformes, fere horizontaliter patentes, quam silicula duplo vel 
triplo longiores. Flores completi. Folia caulina obovato-lanceolata, basi cordata vel 
sagittata. (8 Cardaria.) — Spec. eurasiatica, forsan etiam in Australia introducta. 


1. L. Draba L. 


1.* Silieula dehiscens. 


9 
a. 


Silieula conspicue alata; stylus alis distincte adnatus (breviter tantum vel vix in 
L. sativo). Flores completi, satis conspicui. — Spec. ex Eurasia introductae. 


€ 


3. Folia caulina indivisa, dentata, basi cordato- vel sagittato-auriculata. Pedicelli 
fere horizontaliter patentes pubescentes, siliculae subaequilongi. Silicula late 
(apice ad !/s—/4 longitudinis septi) alata. Cotyledones integrae. Planta ple- 
rumque pubescenti-canescens. (8 Lepia.) 


4. Annuum vel bienne. Caulis plerumque unicus, stricte erectus. Styli pars 


libera ca. !/» mm. 2. L. campestre (L.) R. Br. 
4.* Perenne. Caules complures, e basi arcuata ascendentes vel decumbentes. 
Styli pars libera ca. 1 mm. 4. L. heterophylium (DC.) Benth. 


3.* Folia caulina + pinnatim laciniata, basi attenuata. Pedicelli suberecti (20-309), 
silieula paulo breviores. Silicula angustius (apica ad '/s longitudinis septi) 
alata. Cotyledones fere semper tripartitae vel trifidae. Planta annua fere 
glabra (remote setulosa), saepe glauco-pruinosa. (8 Cardamon.) — Cult. et 
subspont. 11. L. sativum L. 


2.* Stylus ab silieulae alis (si exstant) liber aut raro (L. monoplocoides) alis adnatus 


et tune flores apetali, stamina 4 mediana, folia linearia integerrima. (S8 Nastur- 

tioides.) — Species indigenae. 

5(5* p.275). Grex Monoplocoidea Thell. Silicula relative grandis, 5-8 mm longa, 
4—6!/; mm lata, conspicue alata (alarum latitudo apice 1—2!'/» mm); stylus 
1—2!/e mm longus. Flores maximi generis (exceptum Z. monoplocoides, cujus calyx 
1 mm longus, petala nulla, stamina 4, sed distinctum a speciebus omnibus sequen- 
tibus stylo ad alas adnato); sepala 2—5 mm longa; petala calycem plerumque 
superantia; stamina 2-|-4. Folia coriaceo-crassiuscula semper integerrima. — 
Austral. 

6. Calyx + 1 mm longus. Petala nulla. Stamina 4 mediana. Pedicelli com- 
presso-complanati. Silicula fere orbieulata, a basi conspicue alata, inferne 


A. Thellung, Lepidium. 3D 


274 


[I, 274 


convexa, superne propter margines sursum curvatos concava, apice propter processus 
alares acuminatos conniventes quasi in rostrum breve apice bidentatum acuminata, 
stylo brevi tota sua longitudine ad alas adnato. Annuum, foliis anguste linearibus. 
— Austral. orient. (Viet., S.-Austr., N. S. Wales, Queensl.). 


88. L. monoplocoides F. v. Muell. 


6.* Calyx 2—5 mm longus. Petala calyce longiora vel ei aequilonga. Stamina 2 1-4. 
Pedicelli saepe angulosi, sed non complanati. Stylus ab alis liber. 


7 


-I 


Folia obovato-lanceolata vel late elliptica vel ovato-orbiculata, acumine parvo 
triangulari apiculata. Planta superne pilis gracilibus patentibus pubescens vel 
subvelutina, raro glabra. Silicula late elliptica vel rotundo-ovata, apicem versus 
alata, stylo lobos obtusos duplo vel triplo superante. 
8. Pedicelli pertenues, silicula duplo vel triplo longiores. Affine Z. phlebopetalo 
sec. F. v. Muell.; non vidi. — N. Austr. 
89. L. pedicellosum F. v. Muell. 
8.* Pedicelli satis crassi, angulosi, siliculae subaequilongi. — Queensl., S. Austr., 
W. Austr. 90. L. strongylophylium F. v. Muell. 
Folia linearia vel lineari-lanceolata. Planta glaberrima vel pilis brevissimis papilli- 
formibus minute pubescens, interdum ad angulos quasi denticulata. 


9. Silicula late ovato-suborbieulata subeymbiformis (inferne valde convexa, superne 
propter margines sursum curvatos concava), a basi ad apicem sensim latius 
alata, profunde (ad !/s longitudinis septi) et angustissime emarginata, mar- 
ginibus fere parallelis, lobis alaribus latitudine ipsorum sublongioribus obtusis, 
stylo emarginaturae '/»—?/; longitudine aequante. Folia limeari - oblanceolata 
vel linearia. — W. Austr., S. Austr. 91. L. rotundum (Desv.) DC. 

9.* Silicula plana; stylus emarginaturam superans aut lobi alares acuti. 


10. Silicula anguste elliptica (1:2), a medio ad apicem alata, haud profunde 
(ad '/e—!/s longitudinis septi) et satis acute emarginata, lobis alaribus 
porrectis obtusiusculis ipsorum latitudini subaequilongis, stylo filiformi 
quam emarginatura fere triplo longiore. Petala acuta, saepe angusta. 
Suffrutex folis anguste linearibus. — Austr. extratrop. (Vict., N. S. Wales, 
S. Austr., W. Austr.). 92. L. leptopetalum F. v. Muell. 

10.* Silieula ovata vel ovato-orbiculata (1: 1—1'/3), fere a basi alata, profun- 
dius (ad '/; —'/s longitudinis septi) emarginata; stylus quam emarginatura 
cum maximum duplo longior. Petala oblongo-spathulata obtusa. 


11. Silicula ovata, profunde (ad '/—'/» longitudinis septi) et acute emar- 
ginata, a basi ad medium anguste, apicem versus late alata, lobis 
alaribus apice porrectis triangularibus (latitudini aequilongis vel 
longioribus) acutissimis (marginibus fere rectis vel extorioribus leviter 


I, 275] 


117° 


concavis); stylus emarginaturae subaequilongus. Planta perennis, basi sublignosa; 
folia lineari-lanceolata vel lanceolata, utrinque attenuato-acuta. — W. Austr. 
93. L. linifolium (Desv.) Steud. 


Silieula late ovato-orbiculata, haud profunde (ad ca. !/s longitudinis septi) et 
satis late emarginata, parte tertia inferiore anguste, inde ad apicem conspicue 
alata, lobulis alaribus in utroque latere emarginaturae brevibus (latitudine 
ipsorum brevioribus) porrectis obtusiusculis; stylus emarginaturam plerumque 
superans. Planta annua, herbacea, foliis linearibus obtusiusculis basi subattenu- 
atis. — Austr. extratrop. (Vict., N. S. Wales, S. Austr., Terr. Alexandrae, W. 
Austr.). 94. L. phlebopetalum F. v. Muell. 


5.* Silicula raro ultra 5 mm longa (grex Papillosa; L. bidentatum |grex Oleracea]), non 
vel multo angustius .alata (alarum latitudo cum maximum '/ mm) vel late alata 
(grex Pupillosa) et tunc stylus subnullus; stylus cum maximum '/e (—?/1) mm longus. 
Flores minores; calyx cum maximum 1'/ mm longus. 


12. 


Grex Papillosa Thell. Caules leviter anguloso-striati, pilis satis longis (!/s-'/4 
mm) cylindricis vel leviter compressis albis patulis vel subreflexis hirsutuli vel 
pubescenti-villosuli. Folia pilis eis caulis similibus + pilosa, basi saepe auri- 
culata. Racemi folio oppositi et terminales. Flores inconspicui; sepala ?/i,— 1 mm 
longa; petala nulla vel rudimentaria (calycis !'/—!/»s longitudine aequantia, 
subsetacea); stamina 2—4 mediana. Silicula satis grandis, (3!/2—) 4—5!/s mm 
longa, obovata vel oblongo-obovata, apice distincte (!/» —1'/» mm) alata pro- 
fundeque (ad '/—!/s longitudinis septi vel ad '/s tantum in planta pedicellis 
compressis septo conspicue brevioribus eximia) emarginata; stylus nullus, stigma 
in fundo emarginaturae sessile. — Austral. 


13. Folia caulina basi quasi in petiolum attenuata, pleraque integerrima. Pedi- 
celli fructiferi septo conspicue breviores, complanato-compressi. Pih caulis 
compresso-cylindrici, leviter flexuosi, obtusiusculi. Petala setacea, calycis 
!/5— '/4 longitudine aequantia. Stamina 2 mediana. Silicula obovato-oblonga, 
haud profunde (ad '/--!/s longitudinis septi) emarginata marginibus fere 
parallelis. — 5S. Austr. 97. L. Mwuelleri Ferdinandi Thell. 


13.* Folia caulina basi lata + auriculata sessilia, + dentata. Pedicelli fructiferi 
septo subaequilongi. Pili caulis recti, subulato-attenuati, acuti. Petala nulla. 
Stamina saepius 4 (mediana). 

14. Silicula glabra, nitida, leviter (ca. ad '/;—'/s longitudinis septi) emar- 
einata dentibus alaribus convergentibus, marginibus interioribus fere 
parallelis, inde circumferentia apice fere rotundato-obtusa, ad 4 mm 
longa; pedicelli leviter compressi. — W. Austr. 

96. L. Drummondii Thell. 


14.* Silieula (etiam matura) + pubescens et inde opaca, profunde (ad '/s—!/» longi- 


tudinis septi) emarginata, quasi biloba lobis alaribus porrectis rotundato-obtusis, 
inde cireumferentia apice quasi truncata, 4'/»—5!/» mm longa. Pedicelli fructi- 
feri distincte compressi. — Austr. extratrop. (Vict., N. S. Wales, S. Austr., W. 
Austr. 95. L. papillosum F. v. Muell. 


12.* Caules glaberrimi vel pilis brevioribus tenuiter pubescentes, neque hirsutuli neque 


villosuli. Silicula exalata vel plerumque angustius (cum maximum !/» mm) alata. — 
Oleracea differunt caule (anguloso-sulcato) saltem inferne, ut folia, glaberrimo et 
floribus magis conspicuis; Pseudo-Ruderalia silicula plerumque minore (2—3 mm 
longa, raro 3'/—4 et tune distincte rhombica vel orbiculata) et multo levius (cum 
maximum ad !'/; mm) emarginata; Neozelandica caule pilis partim claviformibus 
papilloso- pubescente vel subglabro et stigmate ex siliculae emarginatura saepe 
levissima subexserto. | 


15 (15* p. 278). Grex Oleracea Thell. Plantae perennes. Caules et rami anguloso- 


suleati vel anguloso-striati, saltem inferne glaberrimi, toris foliorum delapsorum 
nodulosi. Folia coriaceo-crassiuscula vel coriaceo-membranacea glaberrima, ple- 
rumque oblongo-spathulata. Flores plerumque relative conspicui, semper petali- 
geri; sepala plerumque ultra 1 mm (1'/s-1'/g mm) longa; petala saepissime calycem 
superantia (calyce breviora in L. Remyi et L. inciso?) ; stamina lateralia plerumque 
praesentia (nulla in Z. inciso). Silicula forma varia, relative grandis (plerumque 

3!/—'7 mm longa [in Z. Serra 2'/» mm tantum longa, sed 3—3'/ mm lata |, 

2!/,—4 mm lata). — Austral, Tasman., N. Zeland., Polynes. 

16. Silieula non vel vix emarginata!) exalata, stylo exserto apiculata, pedi- 
cello conspicue (plerumque 1'/—2-plo) brevior (raro subaequilonga et tunc 
folia pinnatipartita). 

17. Silicula ovata, rarius fere elliptica, latitudine conspicue longior, modice 
compressa; pedicelli erecto-patentes (+ 45°), ut axis glabri. 

18. Folia pinnatipartita lobis utrinque 1— 2 linearibus vel lineari- 
lanceolatis plerumque extrorsum curvatis. Pedicelli inferiores 
silicula paulo longiores, superiores ei aequilongi. — Lord Howe's 
Island. 98. L. Howei insulae Thell. 

18.* Folia oblongo-elliptica vel late oblongo-cuneata, semper indivisa, 
aplcem versus serrata, iusertione lata plerumque semiamplexi- 
caulia. Pedicelli inferiores silicula subduplo, superiores 1!/»-plo 
longiores. — N. Zeland. 99. L. oleraceum Forst. 

17.* Silicula longitudini aeque-lata vel latior, valde compressa; pedicelli 
patentes (60°), ut axis pubescentes. 


1) L. bidentati formae silicula indistinete emarginata differunt a speciebus sub 16. enumeratis 


silicula anguste elliptica, pedicello aequilonga, simul cum foliis indivisis. 


1, 277] 


165 


D 
-1 
-1 


19. Folia oblongo-spathulata, obtusa, integra vel apicem versus parce dentata. 
Racemi singuli vel bini vel terni ad apices ramorum, non nisi superne fructus 
gerentes, inferne nudi. Silicula late ovato-orbiculata, longitudini aeque-lata; 
stylus ca. !/is longitudinis septi attingens. — Ins. Hawai. 

100. LL. arbuscula Hillebr. 

19.* Folia lanceolata, utrinque acuta, toto margine regulariter acute serrata dentibus 
saepe extrorsum curvatis. Racemi ad ramorum apices numerosi, paniculam 
foliosam formantes (folia superiora lineari-filiformia). Silicula transverse elliptica, 
longitudine latior; stylus ca. '/s longitudinis septi attingens. — Ins. Hawai. 

101. L. serra H. Mann. 

Silieula distincte alata et emarginata. 

20. Silicula distincte rhombica, utrinque attenuata; stylus emarginaturam adae- 
quans vel paulo superans. Folia varia. — Australiae reg. austr., Tasman. 

102. L. foliosum Desv. 

20* (confer etiam 20** et 20***) Silieula late obovata (rarius fere [late] ellip- 
tica), basi attenuato-subacuta, apice cireumferentia rotundato-subobtusa, distincte 
(ad '/s longitudinis septi) alata, satis profunde et anguste emarginata; stylus 
cum maximum emarginaturae aequilongus. Caulis fruticulosus. Folia obovata, 
apicem versus serrata. — Ins. Hawai. 1083. L. owaihiense Cham. & Schl. 

20.** Silicula anguste elliptica (1:1!/z—2), utrinque obtusiuseula, apice minu- 
tissime alata levissimeque emarginata, stylo distincte exserto. Caulis magis 
herbaceus; folia angustiora, integerrima vel apice tridentata. — Ins. pacif. austr. 

104. L. bidentatwm Montin. 

20.*** Silicula ovata, latitudine conspicue longior (except. L. Banksii cujus silicula 
ovato-orbiculata distincte emarginata, folia obovato-oblonga)!). 

21. Folia anguste lineari-oblanceolata integerrima vel apice parce serrata, ad 
apices ramorum lignosorum conferta. Stylus emarginaturam non superans. 
— Frutex ins. Hawai. 105. L. Remyi Drake. 
21* (confer etiam 21**). Folia inferiora longe petiolata, lineari-oblonga, pinna- 
tifida vel pinnata, pinnulis utrinque 4—6 lobatis et dentatis, superiora 
minora, lineari-spathulata vel cuneata, subdenta. Racemi folio oppositi 
(laterales) et terminales. Stamina 2 mediana. Silieula ovata, basi attenuata ; 
stylus in emarginatura inclusus. Planta herbacea. — N. Zeland. — Non vidi. 
106. L. ineisum Banks & Soland. 

21.** Folia indivisa, oblongo- vel obovato-cuneata. Plantae herbaceae. 


29.* Silicula basi subcordata vel truncata; stylus emarginaturam plerumque 
superans. Planta suberecta. — N. Zeland. 107. L. Banksii Th. Kirk. 


1) D. arbusculam et serram, quorum silieula longitudini aeque-lata vel latior, vix emarginata, 


vide sub 19. 


DD 
I 
9,6] 


[I, 278 


22.* Silicula basi attenuata; stylus emarginaturam non superans. Planta prostrata. 
— N. Zeland. — Non vidi. 108. L. obtusatum Th. Kirk. 


15.* Caules et rami raro anguloso-suleati et simul, ut folia, pilosi; raro glaberrimi et 
tune teretes. Folia raro coriacea (Neozelandica) et tune pilis partim clavatis obsita. 
Flores minores; calyx plerumque minus quam 1 mm (!/—*/ı mm) longus (1—1'/4 
mm in Neozelandicorum specie floribus subdiccis); petala nulla vel rudimentaria, 
calyce distinete breviora (calycis */s aequantes in L. Desvauxü [Pseudo- Ruderalia] ; 
calyce longiora in spec. introductis); stamina lateralia nulla vel praesentia in floribus 
subdieeis. Silicula plerumque minor. 


23 (23* p. 280). Grex Pseudo-Ruderalia Thell.'). Pili non claviformes. Caules 
plerumque erecti, rigidi, foliosi. Flores hermaphroditi. Folia basilaria vix 
unquam regulariter pinnata. — Australia, Tasmania. 


24. Folia linearia, integerrima vel lobis paucis angustis aucta. Racemi fructiferi 
breves. Flores minimi, apetali. Silicula pedicello duplo brevior, ca. 2 mm 
longa, rhombico-orbiculata (maxima latitudo paulo infra medium), levissime 
emarginata; stigma sessile; valvulae maturae reticulatae. — SW. Austral. 
— Non vidi. 109. L. Merralli F. v. Muell. 


24.* Planta a descriptione citata diversa. Pedicelli vix unquam silicula duplo 
longiores (in L. dubio). 


25. Silieula obovata, apice circumferentia rotundato-obtusa, basi cuneato- 
attenuata marginibus leviter concavis (inde fere pyriformis); stylus 
ex emarginatura exsertus. Planta pilis cylindricis patentibus puberula. 
Folia caulina basi attenuata. — W. Austr. 

110. L. puberulum Bunge. 


25* (confer etiam 25**). Silicula orbiculata aut obovata et apice rotundata ; 
stylus quam emarginatura brevior; folia caulina quasi in petiolum 
attenuata. — Species introductae?). 


!) — L.ruderale Hook.! Fl. Tasman. I. (1860) p. 25; Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 86—7 ex p. 
(exel. syn. 2. fruticulosum Desv. et var. crispo (Desv.) et ejus syn. Z. Novae Hollandiae Desv.); F. v. 
Muell. Fragm. phytogr. Austral. VII. (1869—71) p. 19, XI. (1878— $81) p. 27, 61, Syst. cens. Austral. pl. I. 
(1882) p. 6, ed. 9. I. (1889) p. 10, Key syst. Victor. pl. I. (1887—8) p. 217, II. (1885) p. 7; Bailey Queensl. 
Fl. I. (1899) p. 52 — non L. — Die von mir im folgenden vorgeschlagene Zerlegung dieser Gruppe in 
einzelne Arten entspricht dem relativ spärlichen Herbarmaterial, das mir zur Untersuchung vorgelegen hat; 
sie macht daher keinen Anspruch auf Unanfechtbarkeit und absolute Vollständigkeit. Ich zweifle nicht 
daran, dass die Untersuchung eines reicheren Materials Änderungen notwendig machen würde — sei es 
die Aufstellung von noch mehr neuen Spezies, oder aber eine betrüchtliche Reduktion der Artenzahl. 
2) Hie quaeri possunt species sequentes, silicula distinete emarginata stigmate incluso: 
1. Silieula obovata, pedicello aequilonga. Pili caulis recti patentes, pili foliorum brevissimi, folia inde 
tenuiter pubescentia. Petala nulla vel rudimentaria (calyce breviora). — Am. bor. 
59. L. densiflorum Schrad. 


1, 279] 219 


25.** Silieula nunquam orbiculata, raro obovata et aut simul rhombica (apice eircum- 
ferentia acutiuscula) aut folia caulina basi dilatata et subauriculata. 

26. Silicula elliptica"), apice fere truncatula, lobulis alaribus brevissimis obtusis 

porrectis?) Folia caulina obovato-lanceolata, apicem versus incisa vel lobata, 


basi attenuata. Folia et pedicelli pilis gracilibus + pubescentia. — $. Austr., 
W. Austr. 111. L. pseudo-ruderale Thell. 

26.* Silicula + rhombica aut, si elliptica vel obovata, folia basi + sagittato - auri- 
culata. 


27. Caules et folia glaberrima vel folia margine pilis perpaucis cylindricis obsita. 
28. Folia caulina basi angustata. Silicula rhombico-ovata. Petalorum rudi- 
menta plerumque praesentia. — S. Austr., Victor., N. S. Wales. 
112. L. hyssopifolium Desv. 
28.* Folia caulina basi + sagittata vel cordata. Petala nulla. Glandulae 
elongatae. Septum basin versus transverse rugosum. 


29. Racemi fructiferi elongati. Silicula elliptica, basi obtusiuscula vel 
acutiuscula. — Queensl. 113. L. sagittulatum Thell. 
29.* Racemi fructiferi corymboso-abbreviati. Silicula obovata, basi 
longe attenuata marginibus subconcavis. — Victor. 
114. L. fasceiculatum Thell. 
27.* Caules et folia pilosa aut caulis glaber et pili foliorum + triangulares. 
Silicula + rhombica. — Confer 116a. L. ambiguum. 


30. Pili foliorum marginum satis densi (saltem apicem folii versus), trian- 
gulari-acuti, latitudini subaequilongi ; folia inde minutissime denticulata. 


31. Folia caulina basi attenuata, apicem versus pinnatim incisa lobis 
patentibus. Caulis fere cylindricus. — "Tasman. 
115. L. pseudo-tasmanicum Thell. 


31.* Folia caulina basi rotundata vel subauriculata. Caulis anguloso- 
suleatus. — Tasman., Vict., W. Austr. 
116. L. Desvausii Thell. 


1.* Silicula + orbieulata, pedicello plerumque brevior. Pili caulis et foliorum graciles, + falciformi-subadpressi, 
folia (saltem inferiora) fere setulosa. Petala calycem plerumque superantia. — Am. bor. et centr. 
58. L. virginicum L. 

!) Confer 73. L. reticulatum Howell, semel ex Am. bor. (et centr.) in Australia introductum (sili- 
cula elliptica, pedicello aequilonga; folia caulina pinnatifida, rhachi basi angustata). 

2) Verum 16. L. ruderale L. differt: Silicula ovata, apice cireumferentia angulosa, pedicello gracili 
recto erecto-patente (45?) brevior; emarginatura angulum acutum formans, lobulis alaribus acutiusculis 
porrectis; petala nulla; stamina 2; folia inferiora bipinnatifida lobis late linearibus, superiora linearia vel 
leviter spathulata integerrima obtusiuscula. Pili caulis et foliorum breviter eylindriei, recti, patentes. Indi- 
catur e Nova Zelandia; an vera species (ex Eurasia introducta) ? 


280 [1, 280 


30.* Pili foliorum marginum disseminati, cylindrici, latitudine longiores. 

32. Foliorum caulinorum minora basi attenuata, majora pinnatim incisa. Silicula 
rhombico-ovata. Stylus quam emargimatura plerumque brevior. Racemi 
haud numerosi, fructiferi elongati, axi non spinescente. — "Tasman. 

117. L. tasmanicum Thell. 

32.* Folia caulina omnia basi lata sessilia, indivisa (semper?). Racemi numerosi, 
fructiferi intricati, axi apice spinescente. 

33. Silicula pedicello paulo longior, rhombico-obovata, non emarginata; 
stylus conspicue exsertus. — 5. Austr. (?). 

118. L. Aschersonii Thell. 
33.* Silicula pedicello brevior, rhombico-elliptica; stylus vix exsertus. — 
Victor. 119. L. dubiwm Thell. 
23.* Grex Neozelandica Thell. Pili partim, saltem in pedicellis vel in racemorum axi, 
claviformes (indistinete in L. Kirkii, cujus caules fere filiformes). Caules plerumque 
debiles, saepe flexuosi, parce foliati. Flores interdum subdiceci. Folia basilaria regu- 
lariter pinnata, vel oblongo-linearia integerrima in L. Kirkii. Silicula forma varia, 

apice + distincte emarginata, stigmate subexserto. — N. Zelandia. . 
34. Flores subdieci! Silicula + vhombica, apice attenuata, saltem junior papilloso- 
pubescens, 3—4!/, mm longa, 2'/-3'/ı mm lata, pedicello subaequilonga. Petala 
in floribus masculis interdum praesentia. Glandulae calycis '/o—!/: longitudine 
attingentes. Folia basilaria pinnata, plerumque papilloso-pubescentia. — N. Zeland. 
120. L. sisymbrioides Hook. f. 
34.* Flores hermaphroditi. Silicula suborbiculata vel ovato-orbieulata, apice obtusius- 
cula vel acutiuscula, glabra, 2—2'/, mm longa, 1!/—2 mm lata. Petala nulla. 

Glandulae lineari-filiformes, calycis '/s—'/» longitudine aequantes. Folia sub- 


glabra. 
35. Folia omnia integerrima. Caules fere filiformes, valde flexuosi; racemi 
fructiferi laxissimi. Silicula pedicello longior. — N. Zeland. 


121. L. Kirkii Petrie. 

35.* Folia basilaria pinnata pinnulis antice convexis pectinato-incisis, postice 

subintegerrimis. Caules saepe debiles, sed non subfiliformes. Pedicelli infe- 
riores silicula longiores, superiores ei aequilongi. — N. Zeland. 

122. L. tenwicaule Th. Kirk. 


Species non satis nota: 


116a. L. ambiguum F. v. Muell. — S. Austral. 


I, 281] 281 


SS. L. monoplocoides F. v. Mueller ! 


in Trans. Phil. Soc. Victor. I. (1854) p. 35, Pl. Victor. I. (1860) p. 47, Fragm. phytogr. 
Austr. XI. (1878 —81) p. 27, Syst. cens. Austr. plant. I. (1882) p. 6, ed. 2. I. (1889) 
p. 10, Key syst. Victor. pl. I. (1887-—8) p. 127, II. (1885) p. 7, et in Victor. Naturalist 
XII. (1890); Benth. Fl. Austr. I. (1863) p. 85; Bailey Queensl. Fl. I. (1899) p. 52; 
Nasturtium monoplocoides O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 

Annuum vel bienne. Radix tenuis, fusiformis. Caulis erectus, leviter anguloso- 
striatus, ad angulos pilis brevissimis (longitudine latioribus!) obtusissimis lateraliter com- 
pressis seriatim ordinatis quasi denticulato-asperulus, ramosus ramis erecto-patentibus 
in racemos abeuntibus. Folia coriaceo-crassiuscula glaberrima anguste linearia integerrima. 
Flores: sepala ovata, albo-marginata; petala nulla; stamina 4 mediana, bina basi con- 
tigua, filamentis basi dilatatis et incrassatis, quam anthera ovata fere recta 2!/s-plo 
longioribus; glandulae 6, quarum laterales conspieuae fere semicirculares, medianae minores 
extra filamentorum basin sitae; ovarium ovatum acuminatum apice bidentatum dentibus 
acutissimis fere parallelis, fere a basi alatum, stylo brevi ad alas adnato quam emar- 
ginatura breviore. Racemi fructiferi satis densi, axi leviter striato ad angulos papilloso- 
denticulato, pedicellis satis latis complanatis ad angulos leviter papillosis, arcuato-patentibus, 
septi longitudinem adaequantibus (ideo quam silicula tota conspicue brevioribus). Silieula 
suborbiculata, a basi late (apice ad '/s—!/» longitudinis septi) alata, cymbiformis (inferne 
valde convexa, superne concava propter margines alares sursum curvatos), apice propter 
processus alares semiacuminatos conniventes (marginibus exterioribus leviter concavis, 
interioribus rectis fere parallelis) quasi in rostrum breve apice bidentatum acuminata 
et angustissime emarginata, stylo loborum alarium ?/s—?/4, longitudine attingente et 
tota sua longitudine ad eos adnato; replum e basi dilatata et incrassata subulato- 
attenuatum; valvulae nitidae, levissime reticulato-nervosae; septum oblanceolatum leviter 
sursum curvatum, in stylum !/s—'/4 ejus longitudinis adaequantem acuminatum. Semina 
semicirculari-ovata, compressa, fere laevia, margine exteriore et inferiore anguste alata, 
flavo-fusca; embryo notorrhizus. 

15—20 em. Stengelblätter ca. 9 cm lang, 1 mm breit. Kelch fast 1 mm lang. 
Frucht + 5 mm lang, + 4'/»mm breit, Flügelbreite an der Spitze ca. 1!/» mm. Same 
2mm lang, 1!/ mm breit. — Durch die mit dem Griffel verwachsenen Fruchtflügel 
zugleich mit apetalen Blüten und oligomerem Andreceum nicht nur von den übrigen 
australisch-polynesischen Spezies, sondern von sämtlichen bekannten Lepidium-Arten 
verschieden. Abgesehen davon schliesst sich L. monoplocoides durch die Ausbildung der 
Frucht, die Form und Konsistenz der Laubblütter und der Trichome eng an die folgen- 
den Arten an. 

Area geogr.: Austral. (pars orient.). 

Victoria: Mallee scrub, on the Murray, towards its junction with the Murrumbidgee: 

F. v. Mueller. 


A. Thellung, Lepidium. 36 


282 [1, 282 


S.-Australien: sec. F. v. Mueller. 

N.S. Wales: Darling River: F. v. Muell.; ! Lachlan' s River, F. v. Mueller — Herb. 
Paris. 

Queensland: ,Southern Queensland*: Bailey l. c.; York's Peninsula, Trepper sec. 
F. v. Muell. 


$9. L. pedicellosum F. v. Mueller 


Fragm. Phytogr. Austr. XI. (1878) p. 27, Syst. cens. Austr. pl. I. (1882) p. 6, ed. 2. I. 

(1889) p. 10; Nasturtium pedicellosum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. — Non vidi. 
„Puberulum, foliis teneris obovato-lanceolatis integerrimis planis in basin 

petiolarem sensim angustatis, pedicellis flore longioribus, staminibus 6, antheris oblongis 

basi cordatis, siliculis rotundo-ovatis apicem versus alatis, stylo lobos obtusos duplo 

superante libero. 

N.-Austral.: ad flumen Sherlock-River, J. Forrest. 


Altitudo et duratio hujus speciei adhuc ignotae. Indumentum in inflorescentia 
patulum, in foliis adpressum. Folia utplurimum !2—1'' [— 1!/4—2'!/» em] longa, herbacea, 
apiculo acuto terminata. Pedicelli pertenues, floriferi circ. 3° [— 6 mm] longi, fructiferi 
1/5—?/s" [= 1,25—1,6 cm] longi. Stylus demum fere ?/5"' [= 1,4 mm] longus. Silicula 
statu nondum plane evoluto vix 2'" |= 4,2 mm] excedens, inferne exalata; alae ad 
basin sinus perangusti !/s'"' [= 1 mm] latae. 

Inter congeneres Australianas haec species L. phlebopetalo proxima est, differens 
autem indumento, latitudine foliorum, pedicellis elongatis tenuioribus, antheris flavis, 
lobis siliculae terminalibus haud acutis, et forsan seminibus.^ F. v. Mueller l. c. 


Mihi tamen ex descriptione proximum videtur L. strongylophyllo F. v. Muell.! (Th.). 


90. L. strongylophyllium F. v. Mueller ! 


in Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 84, Fragm. phytogr. Austr. XI. (1878— 81) p. 6, Syst. 
cens. Austr. pl. I. (1882) p. 6, ed. 2. I. (1889) p. 10; Bailey Queensl. Fl. I. (1899) p. 52; 
Nasturtium strongylophyllum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 

„Suffrutex glaberrimus, ramis basi denudatis* F. v. Mueller. In meo tamen 
specimine rami (saltem inter folia) pilis satis gracilibus (ca. 1:6) cylindricis obtusius- 
culis densissimis patentibus quasi velutino-pubescentes, satis crassi, fere cylindrici, 
toris foliorum delapsorum nodulosi. Folia conferta, crassiuscula (subcoriacea), late 
elliptica vel late obovata vel ovato-orbieulata obtusa, superiora acumine parvo trian- 
gulari apiculata, inferiora interdum quasi leviter emarginata, omnia basi in petiolum 
brevem velutino-pubescentem contracta vel attenuata.  ltacemi in ramis terminales, 
floriferi densi, Flores eis L. leptopetali persimiles sed alabastra et sepala angustiora, 


I, 283] 283 
illa anguste ellipsoidea basi attenuata, hae ovato-lanceolata, dorso ut pedicelli pubes- 
centia; petala calyce vix longiora, linearia vel anguste oblonga; stamina 2 —+- 4, antheris 
linearibus defloratis extrorsum curvatis; glandulae indistinctae; ovarium oblongo-obova- 
tum, ut stylus pubescens, apice acute emarginatum dentibus acutis, stylo filiformi septi 
longitudinis ca. ?/« aequante terminatum.  Aacem fructiferi modice elongati, satis densi, 
axi leviter sulcato pubescente, pedicellis satis crassis angulosis pubescentibus patentibus, 
silieulae subaequilongis. Silicula elliptica (1:1'/e), utrinque obtusiuscula, satis profunde 
(ad Y/a—"/s longitudinis septi) emarginata, lobulis alaribus in utroque latere emargina- 
turae porrectis (?) obtusiusculis, stylo longo emarginaturam duplo vel triplo superante 
libero; valvulae carinatae, a medio ad apicem alatae, etiam maturae leviter pubescentes, 
reticulatae; replum angustum nonnisi basi dilatatum; septum lanceolatum, margines 
versus transverse rugosum, stylo longo gracili terminatum. Semina late ovoidea, facie 
fere orbieulata, modice compressa, fere laevia, subimmarginata, luteo-fusca; embryo 
notorrhizus, cotyledonibus in meo specimine (ultra plicaturam basilarem) medio trans- 
verse plicata (semper?). — Unum tantum et mancum specimen vidi. 


Laubblätter (mit Stiel) 2!/»—3 cm lang, meist 10—12 mm breit. Kelch und Krone 
ca. 5 mm lang. Frucht (an meinem Exemplar) 5'/» mm lang, 4 mm breit; Flügelbreite 
1] mm. Same 2!/, mm lang, 2 mm breit. 


Die Art schliesst, wie es scheint, mehrere Formen ein, da ihre erste Beschreibung 
mit dem mir vorliegenden, von F. v. Mueller selbst als L. strongylophyllum ausgegebenen 
Exemplar sich nicht völlig deckt. Manche Merkmale meines Exemplars stimmen auf- 
fallend mit der Beschreibung des L. pedicellosum F. v. Muell. überein, das nur durch 
dünnere Blätter und sehr schlanke, die Frucht an Länge bedeutend übertreffende Frucht- 
stiele verschieden scheint. 

Area geogr.: Austral, imprimis pars bor. 

S.-Australien: Mount Vision, Me. Douall Stuart sec. F. v. Mueller. 

Queensland: „Inland localities* : Bailey l. c. 

Alexandra-Land (?): Mueller's Range, C. W. Birch sec. F. v. Mueller. 
N.-Australien: sec. F. v. Mueller. 

W.-Australien: ! North of Shark Bay, 1882, Forrest (edidit F. v. Mueller) — Herb. 

Petersbg. 


91. L. rotundum ( Desv.) DC.! 


Syst. II. (1821) p. 537, Prodr. I. (1824) p. 205; Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 85; 
F. v. Muell. Fragm. phytogr. Austr. VII. (1869—71) p. 20, XI. (1878—81) p. 6, Syst. 
Cens. Austr. pl. I. (1882) p. 6, ed. 2. I. (1889) p. 10, et in Victor. Naturalist VII. (1890); 
Lepia rotunda. Desv.! in Journ. Bot. III. (1814) p. 166 et 181; Monoploca rotunda. Bunge! 
in Lehm. Pl. Preiss. I. (1844—5) p. 260; Nasturtium rotundum ©. Kuntze Revis. I. 


284 (1, 284 


(1891) p. 937; Monoploca linifolia Bunge! in Lehm. Pl. Preiss. I. (1844—5) p. 260 n. 2070 
(sec. specimina, excl. syn. omn.). 


Icones: Hook. Ic. plant. VII. or new ser. vol. III. (1844) t. 609! 


Perenne. Radix satis tenuls, leviter tortuosa, perpendicularis, multiceps. Cales 
complures, satis pumili, suberecti, leviter angulosi, ad angulos pilis brevissimis longi- 
tudine ipsorum latioribus obtusissimis minutissime crenulati, subsimplices, parce foliati. 
Folia crassa, fere carnoso-coriacea, inferiora oblanceolata integerrima, caulina media et 
superiora lineari-oblanceolata vel linearia acutiuscula integerrima, basi subattenuata. 
Racemi terminales. Flores conspicui; sepala anguste elliptica, albo-marginata; petala 
calyce manifeste longiora, obovata, in unguem brevem attenuata, alba, plerumque rubri- 
nervia; stamina 2-4, antheris fere linearibus, defloratis leviter extrorsum curvatis; 
glandulae laterales distinctae, ovato-oblongae, medianae saepe minimae; ovarium late 
elliptieum, leviter papillosum, apice profunde (fere ad !/» longitudinis septi) et acute 
emarginatum, stylo emarginaturam paulo (cum maximum subduplo) superante. Facemi 
fructiferi satis breves, modice densi, axi anguloso-striato breviter papilloso, pedicellis 
crassiusculis angulosis papillis fere hemisphaericis tectis, fere horizontalibus, siliculae 
longitudinis ?/s—?/; aequantibus.  Siliewla (relative) grandis, late ovato -suborbiculata, 
basi late rotundata, apice circumferentia obtusiuscula, parte valvari modice compressa, 
inferne propter margines leviter sursum curvatos valde convexa, superne concava, apice 
profunde (fere ad !'/» longitudinis septi) et angustissime emarginata, marginibus fere 
parallelis, lobis alaribus latitudine ipsorum sublongioribus leviter convergentibus obtusis, 
stylo emarginaturae !/»—?/s longitudine aequante; valvulae a basi ad apicem sensim 
latissime alatae, maturae reticulatae; replum, a latere mediano visum, subulatum 1. e. 
a basi ad apicem sensim attenuatum; septum oblique oblanceolatum (inferne magis con- 
vexum), obtusum, stylo filiformi-conico sursum curvato apiculatum, margines versus 
transverse rugosum. Semina semicirculari-ovoidea, modice compressa, fere laevia, immar- 
sinata; embryo notorrhizus. 


Meine Exemplare 10—15 em (nach F. v. Mueller selten bis fast 30 cm) hoch. 
Stengelblütter 2—2!/ em lang, 1—1?/. mm breit. Kelch ca. 2'/); mm lang. Frucht 
5!/»—6!/» mm lang, mit umgebogenen Rändern 5—5'/» mm breit; Flügelhöhe an der 
Spitze ca. 2!/» mm. Same 2 mm lang, 1'/ mm breit. 

Area geogr.: Austral. (pars austr.-occ.). 

W.-Australien: sine loc, Herb. Desvaux (Orig.!) — Herb. Paris; Port du R. Georges 
(Lepia rotunda, det. Desv.!) — Paris; Swan River, Preiss n. 2070 (Monoploca 
linifolia Bunge!) — Herb. Berlin, Petersbg.; pr. oppidulum Freemantle, L. Preiss 
n.1941 — Herb. Berl, Breslau, Paris, Petersbg., Hofmus. Wien; ibidem, Hügel 
— Hofmus. Wien; Swan River, 1843, Drummond n. 681 — Herb. Boiss., Deless., 
Paris, Hofm. Wien; Swan, bei Cottesloe-Beach, 1900, L. Diels n. 1542 — Berlin; 
Vietoria, Chapman b. Geralton, 1901, L. Diels n. 3763 — Berlin. — Ferner nach 


285] 285 


Benth. Fl. Austr: Princess Royal Harbour, Masewell; Murchison River, Old- 
field. — Shark-Bay: F. v. Muell. 


S.-Australien: ad lae. Torrens, Young; Cooper's Creek, Flierl — sec. F. v. Mueller. 
[o] , 


92. L. leptopetalum F. v. Mueller ! 


Pl. Victor. I. (1860) p. 48, Syst. cens. Austr. pl. I. (1882) p. 6, ed. 2. I. (1889) p. 10, 
Key syst. Victor. pl. I. (1887—8) p. 127, II. (1885) p. 7, et in Vict. Naturalist VII. 
(1890); Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 84; Diels & Pritzel Fragm. phytogr. Austral. 
occid. in Engl. Bot. Jahrb. XXXV. (1905) p. 203; Monoploca leptopetala F. v. Muell. in 
Trans. Philos. Soc. Victor. I. (1855) p. 35; Nasturtium leptopetalum ©. Kuntze Revis. I. 
(1891) p. 937. 


Suffrutex humilis. Rami lignosi, cortice griseo-luteo tecti, fere eylindriei (leviter 
striati), subnitidi, pilis brevibus (1: 3) rectis obtusis papilliformibus patentibus remo- 
tissime obsiti, fasciculos foliorum edentes et in racemos abeuntes. Folia crassa, carnoso- 
coriacea, linearia acuta integerrima, plerumque superne canaliculata, basi non attenuata 
sessilia, pilis papilliformibus minutissime pubescentia. lores pro genere maximi; ala- 
bastra ovata, basi rotundata; sepala anguste ovata, angustissime albo-marginata, mediana 
apicem versus leviter carinata et quasi corniculata; petala calyci subaequilonga, linearia 
vel lineari-subulata vel anguste rhombica subacuta; stamina 2 -4- 4 antheris fere linearibus 
post anthesin extrorsum curvatis; glandulae 6 extra stamina sitae contiguae (quasi leviter 
confluentes), valde conspicuae subglobosae; ovarium oblongo-obovatum acute emarginatum, 
stylo longo filiformi apice attenuato (stigmate capitulato), septi fere ?/4 longitudine adae- 
quante terminatum. ARacemi fructiferi satis breves, laxiusculi, axi leviter anguloso-sulcato 
minutissime pubescente, pedicellis crassiusculis suleatis fere rectis patulis, silienlae sub- 
aequilongis. Silicula pro genere maxima, anguste elliptica (1 : 2), plana, utrinque attenuata, 
apice haud profunde (ad '/s—!/s longitudinis septi) et satis acute emarginata, lobulis 
alaribus in utroque latere emarginaturae porrectis obtusiusculis latitudini ipsorum sub- 
aequilongis, stylo filiformi quam emarginatura fere triplo longiore; valvulae carinatae, 
a medio ad apicem alatae, nitidae, vix reticulatae; replum angustum, parte quarta in- 
feriore basin versus sensim dilatatum; septum lanceolatum, in stylum acuminatum, 
marginem versus transverse rugosum. Semina late ovoldea, modice compressa, fere 
laevia, margine exteriore anguste alata, fusca; embryo? 


Niedriger Halbstrauch nach F. v. Mueller. Astblütter 2—4 cm lang, ausgebreitet 
2 mm breit, mit knorpeligem Spitzchen. Kelch 4—6-, meist 5 mm lang. Frucht + 
8 mm lang, + 4 mm breit; Flügelbreite ca. 1 mm. Griffel meist 2'/—5 mm lang, in 
der Jugend mit dem untersten Teil der Flügel fast unmerklich verwachsen, später ganz 
frei. Same 3—3!/» mm lang, 2—2'/ı mm breit. 


286 [I, 386 


Diese Art besitzt in extremster Ausbildung die charakteristischen Merkmale der Grex Monoplo- 
coidea (= genus Monoploca Bunge in Lehm. Pl. Preiss. I. (1844—5) p. 259; Lepidium $ Monoploca 
Prantl in Engl. & Prantl Nat. Pfl. fam. III. 2. (1891) p. 160), nämlich — für die Gattung — ausserordent- 
lich grosse Blüten, stark entwickelte, ausserhalb (nicht zwischen) den Staubfadenbasen gelegene, etwas 
zusammenfliessende Honigdrüsen, zugleich mit den dicklichen, schmalen, ganzrandigen Laubblättern ete. [nach 
dem Verstäuben zurückgekrümmte Antheren finden sich in ganz gleicher Weise auch bei den relativ gross- 
blütigen Arten der Sektionen Lepia und Cardamon; vergl. den allgemeinen Teil, Abschnitt Biologie, S. 43]. 
Es liegt allerdings nahe, wie Prantl es getan hat, aus dieser Artengruppe eine besondere Sektion der Gattung 
zu konstituieren; doch bildet z.B. Z;. phlebopetalum F, v. Muell. (vom Autor zuerst ebenfalls unter Mono- 
ploca beschrieben) einen allzu ausgesprochenen Übergang zu anderen Gruppen, da es die meisten der 
genannten Eigenschaften zwar noch besitzt, aber in bedeutend abgeschwächtem Masse. 


Area geogr.: Austral. extratrop. 


Victoria: Murray River, F. v. Mueller — Herb. Hofmus. Wien. 

N. 5. Wales: Darling River, Lachlan River: F. v. Muell.; Cobar, 1883, Betche — Herb. 
Berl, Petersbg.; Mossigiel (ed. F. v. Muell) — Herb. Breslau, Paris; Murrum- 
bidgee (ed. F. v. Muell) — Petersbg. 

S.-Australien: Mt. Lyndhurst, 1899, Max Koch n. 470 — Berlin. 

W.-Australien: Murrinmurrin, 1902, W. J. George — Herb. Berl.; Gascogne River, 
Forrest (edidit F. v. Muell.) — Herb. Berl, Paris, Petersbg.; near Lake Austin, 
1895, Peipers (edidit F. v. Muell. — Herb. Hausskn. 


93. L. linifolium ( Desv.) Steud. 


Nom. ed. 1. (1821) p. 472, ed. 2. II. (1841) p. 27; Benth. Fl, Austral. I. (1863) p. 84; 
F. v. Muell. Fragm. phytogr. Austr. VII. (1869— 71) p. 20, XL (1878— 81) p. 6, Syst. 
cens. Austr. pl. I. (1882) p. 6, ed. 2. I. (1889) p. 10; Lepia limifolia Desv.! in Journ, 
Bot. HI. (1814) p. 166 et 181; Monoploca linifolia Bunge in Lehm. Pl. Preiss. I. (1844-5) 
p. 260 ex syn. (excl. specim.); Nasturtiwm linifolium O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; 
Iberis linearifolia*) DC. Syst. II. (1821) p. 405, Prodr. I. (1824) p. 181. 

Suffruticosum, elatum. Rami basi lignescentes, glaberrimi, anguloso-striati, iterum 
ramosi ramis ereeto-patentibus, foliati. Folia lineari-lanceolata, utrinque acuta, glaber- 
rima, tenuiter coriacea, superiora decrescentia. Flores conspicui; sepala anguste ovata, 
albo-marginata, mediana apice quasi corniculata; petala calycem superantia, spathulata, 


1) Tatsächlich ähnelt die Frucht des L. linifolium der mancher Iberis-Arten zum Verwechseln, 
namentlich auch durch das ziemlich breit, vom Grunde an allmählich verschmälerte Replum. Der generi- 
sche Unterschied lieet in dem Samen, indem bei Lepidiwm (Lepidiinae) die Kotyledonen jenseits der 
Krümmung des Embryos, bei Iberis (Cochleriinae) dagegen an derselben entspringen; ferner ist der 
Embryo der Lepidiwm-Arten notorrhiz oder (selten) schief pleurorrhiz, bei Iberis ausgesprochen pleu- 
rorrhiz. Bis jetzt habe ich von Z. linifoliwm allerdings noch keine reifen Samen gesehen. — In die 
Gattung Iberis übertragen, musste der Name „linifolium*® von De Candolle verändert werden wegen 
der bereits bestehenden Kombination Iberis linifolia L. 


I, 281] 287 


obtusa, indistincte unguiculata; stamina 2-|- 4, antheris defloratis extrorsum curvatis, 
medianorum filamenta basi contigua; glandulae 6 distinctae, rotundatae, medianae extra 
filamentorum bases sitae; ovarium anguste ovatum, apice attenuato-acutum, profunde et 
angustissime emarginatum, stylo longe exserto terminatum. Racemi fructiferi satis breves 
et laxi, axi leviter anguloso-striato glaberrimo, pedicellis haud gracilibus angulosis rectis 
fere horizontaliter patentibus, inferioribus silieulae subaequilongis, superioribus plerumque 
ea brevioribus. Silicula plana, valde compressa, late ovata, basi acutiuscula vel obtusiuscula, 
apice cireumferentia angulosa, profunde (ad '/»—'/s longitudinis septi) et acute emar- 
ginata, lobis alaribus in utroque latere emarginaturae porrectis triangularibus (latitudini 
ipsorum aequilongis vel saepius longioribus) acutissimis (marginibus rectis vel leviter 
concavis), stylo filiformi libero quam emarginatura paula breviore usque paulo longiore; 
valvulae basi carinatae, ad medium anguste, inde ad apicem sensim latius (apice ad 
V/s—/a longitudinis septi) alatae, maturae transverse et reticulatim nervosae; replum a 
basi ad apicem sensim attenuatum; septum anguste lanceolatum, stylo longo apiculatum. 
Semina ovoidea, valde compressa, (immatura) alato-marginata; embryo? 

Pflanze nach F. v. Mueller bis 1 m hoch. Die mir vorliegenden Aststücke sind 
30—60 em lang. Grössere Laubblätter 4 cm lang, 2-—4 mm breit, sehr spitz; obere, den 
Blütenständen genäherte, + 1 cm lang, 1 mm breit. Kelch + 4 mm lang. Frucht 
6—7!/» mm lang, 5—6 mm breit; Flügelhöhe an der Spitze 1?/—2'/; mm. Same 2'/ mm 
lang, 1'/» mm breit. 

Area geogr.: Austral. occ. 

W.-Australien: sine loc., Herb. Desvaux (Orig. — Paris; hiv. des Cignes (Lepia 

linifolia, det. Desv.!), leg.? — Herb. Paris; (Shark's Bay?), Gaudichaud n. 34 

— Herb. Deless., Paris; Greenough's River, edidit F. v. Mueller — Paris; Gas- 

cogne: Carnavon, 1901, L. Diels n. 3622 — Berlin. — Ferner nach Bentham 

und F. v. Mueller: Flinder's Bay, Collie; Murchison River, Sanford; Cham- 
pion's Bay, €. Gray; Nichol-Bay, Walcott. 


94. L. phlebopetalum F. v. Mueller ! 


Pl. Victor. I. (1860) p. 47, Fragm. Phytogr. Austral. VII. (1869—71) p. 19, XI. (1878-81) 
p. 60, Syst. cens. Austral. pl. I. (1882) p. 6, ed. 2. I. (1889) p. 10, Key syst. Victor. pl. 
I. (1887—8) p. 127, II. (1885) p. 7; Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 85; Monoploca phle- 
bopetala F. v. Muell. in Linnaea XXV. (1852) p. 369; Walp. Ann. IV. (1857) p. 214; 
Nasturtium | phlebopetalum O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; L. rotundum var. phlebo- 
petalum Maiden & Betche in Proc. Linn. Soc. N. South Wales XXX. 3. n. 119 (1905) p. 354. 

Annuum? Radix tenuis, fusiformis, perpendicularis. Caules saepius complures et 
ascendentes (vel unieus et erectus), herbacei, leviter anguloso-striati, ad angulos pilis 
brevissimis triangularibus obtusis, latitudini ipsorum aequilongis vel saepius brevioribus, 
seriatim ordinatis quasi minutissime denticulati, foliati, ramosi ramis in racemos abeuntibus, 


) 


ogg [I, 288 


Ó 


Folia (plantae floriferae) omnia linearia, obtusiuscula, basi subattenuata, crassiuscula 
(leviter carnoso-coriacea), glaberrima. Racemi floriferi densi. Flores conspicul; sepala 
elliptico-lanceolata, albo-marginata, caduca; petala calyce 1!/5—1/s-plo longiora, oblongo- 
spathulata, alba nervis roseo-purpureis; stamina 2-1-4, antheris oblongis plerumque 
violaceis, defloratis vix curvatis; glandulae 6 breves sed distinctae, late oblongae, 
medianae extra staminum bases sitae; ovarium ovatum, compressum, leviter papillosum, 
apice haud profunde (ad !/, longitudinis septi) et acute emarginatum, lobulis alaribus 
obtusiusculis vel leviter acuminatis subdivergentibus, stylo emarginaturam longe (fere 
triplo) superante. Racemi fructiferi elongati, laxiusculi, axi aeque ac cauli papilloso 
leviter anguloso-sulcato, pedicellis satis crassis leviter angulosis et papillosis, erecto- 
patentibus (ca. 60°), fere rectis, siliculae longitudinis ?/s—?/4 aequantibus. Silieula late 
ovato-orbiculata, plana, valde compressa, basi semicireulari-rotundata, apice circumferentia 
anguloso-acuta, haud profunde (ad !/s ca. longitudinis septi) emarginata marginibus angu- 
lum acutum formantibus, lobulis alaribus brevibus (latitudine brevioribus) porrectis ob- 
tusiusculis, stylo filiformi brevioribus vel ei aequilongis; valvulae carinatae, parte tertia 
inferiore vix, inde ad apicem manifeste alatae, maturae glabrae nitidae medio transverse, 
margines versus reticulatim nervosae; replum (a latere mediano visum) a medio ad basin 
sensim dilatatum; septum oblanceolatum, obtusiusculum, stylo filiformi-conico apiculatum, 
margines versus transverse rugosum.  Semi»a anguste ovoidea, compressa, fere laevia, 
margine exteriore et inferiore alato-marginata, fusca; embryo notorrhizus. 


10—20 em hoch. Stengelblätter + 2 em lang, 1!/» mm breit. Kelch 2—2'/ mm 
lang. Frucht 6—7 mm lang, 5—6 mm breit; Flügelbreite an der Spitze ca. 1 mm. Same 
fast 3 mm lang, 1'/» mm breit. 

Area geogr.: Austral. extratrop. 

Victoria: Murray River: F. v. Mueller. 

N. S. Wales: Darling River: Mueller; between the Darling and Lachlan River, Burkitt 
sec. Bentham. 

S. Australien: Rocky Creek: Mueller;: N. W. interior, Mc. Donall Stuart sec. 

Benth.; !Mt. Lyndhurst, 1899, Max Koch n. 199 ex p. (cum Z. papilloso) — 

Herb. Berl, Montpell. Univ. Zürich; Spencers Golf, Waburton sec. Muell. 
Centr.-Australien: !Finke River, H. Kempe (edidit F. v. Muell.) — Herb. Paris, 

Petersbg. 

W.-Australien: sec. F. v. Mueller. 
Weitere Standorte nach Mueller: Wilkie's Creek, Bechler; Currewillughi, Dalton. 


95. L. papillosum  F. v. Mueller! 


in Linnaea XXV. (1852) p. 370, Pl. Victor. I. (1860) p. 46, Fragm. phytogr. Austral. VII. 
(1869— 71) p. 19, XI. (1878—81) p. 6, 28, Syst. cens. Austr. pl. I. (1882) p. 6, ed. 2, I. 


I, 289] 289 


(1889) p. 10, Key Syst. Victor. pl. I. (1887—8) p. 127, II. (1885) p. 7; Walp. Ann. IV. 
(1857) p. 214; Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 86; Bailey Queensl. Fl. I. (1899) p. 52. 


Annuum? Radix tenuis, fusiformis. Cawles saepe complures, erecti, leviter angu- 
loso-striati, pilis satis longis (!/1—!/» mm) albis rectis gracilibus lineari-subulatis acutis 
patulis vel subreflexis satis dense hirsutuli, foliati, fere a basi ramosi ramis suberectis 
racemos folio oppositos et terminales gerentibus. Folia radicalia petiolata, lineari-oblonga, 
grosse dentata vel irregulariter pinnatifida, caulina media pilis eis caulis similibus levis- 
sime pubescentia, lanceolata, grosse serrata vel fere pinnatim incisa lobis saepe extrorsum 
eurvatis acutiusculis, basi lata sessili auriculata subamplexicaulia; summa minora, angu- 
stiora, subexauriculata. Flores inconspicui; sepala ovata, albo-marginata, saepe purpuras- 
centia, caduca; petala nulla; stamina 4 (rarius 3—2) mediana, lateralia nulla; glandulae 
brevissimae inconspicuae ; ovarium pilis setiformibus saepissime hirsutulo-pubescens. Racemi 
fructiferi elongati, laxiusculi, axi sulcato hirsutulo, pedicellis erecto-patentibus (+ 45°) 
rectis erassiusculis distincte compressis pubescentibus, septo subaequilongis (quam silicula 
tota ideo conspicue brevioribus). Silicula obovata, compressa, basi attenuato-acutiuscula, 
apice cireumferentia plerumque truncata, profunde (saepissime ad '/s—'/» longitudinis 
septi) emarginata, quasi biloba, lobulis alaribus in utroque latere emarginaturae porrectis 
vel leviter divergentibus rotundato-obtusius latitudine vix longioribus, stigmate in fundo 
sinus triangularis acuti subsessili; valvulae a basi ad medium carinatae, apice late 
alatae, plerumque etiam maturae pubescentes, adultae manifeste réticulatae; replum basi 
dilatatum et inerassatum ; septum oblanceolatum (1: 4) obtusiusculum, stigmate brevis- 
sime apieulatum. Semina ovoidea, compressa, fere laevia, angustissime marginata, fusca; 
embryo notorrhizus. 

10—30 em hoch. Mittlere Stengelblütter + 2 cm lang, + 3 mm breit. Kelch ca. 
1 mm lang. Frucht 4!/»—5!/» mm lang, 3'/s—4 mm breit, Flügelbreite an der Spitze 
+ 1!/» mm. Same 2 mm lang, 1'/« mm breit. 

Area geogr.: Austral. extratrop. 


Victoria: Murray Desert: F. v. Mueller. 

N. S. Wales: Interior of the colony, A. Cunningham; between Darling and Lachlan 
Rivers, Burkitt — sec. F. v. Muell.; ! Mt. Brown, 1897, Ch. Walter — Herb. 
Univ. Zürich; sine loc., Gótz n. 66 — Berlin. 

Queensland: sec. F. v. Mueller. 

S.-Australien: ! Rocky River, F. v. Mueller (Orig.!) — Herb. Berlin; Crystal Brook, 
Spencer's Golf: F. v. Muell.; between Stokes' Range and Cooper's Creek, Wheeler 
sec. F. v. Muell.; ! Mt. Lyndhurst, 1898/9, Max Koch n. 199 ex p. (cum Z. phle- 
bopetalo) et 200 — Herb. Berl., Hofmus. Wien; between the Alberja and Mt. Olga, 
1873—4, Giles — Herb. Petersbg. 

W.-Australien: Swan River, Shark-Bay, Murchison River: F. v. Muell; ! Lake Austin, 
1895, Peipers — Herb. Hausskn. 

A. Thellung, Lepidium. 31 


290 [I, 290 


Ferner: Girilambone, 1886, Betche — Herb. Berlin; ad lacus Hindmarshi et 
Gillesi: F. v. Mueller. 


96. L. Drummondii Thell. n. spec. 


Affine L. papilloso F. v. Muell. et ejus forsan ssp., sed distinguitur: planta gra- 
ciliore et pumiliore, brevius pubescente (pili caulis cum maximum '/4 mm longi); pedicellis 
levissime tantum compressis; silicula minore (3'/»—4 mm longa, 2'/» mm lata), glabra, 
subnitida, minus profunde (ad '/s—'/s tantum longitudinis septi) et angustius emarginata, 
cireumferentia apice magis rotundato-obtusa propter lobulos alares breviores (longitudine 
Ipsorum latiores) convergentes (marginibus exterioribus convexis, interioribus rectis fere 
parallelis). 

Area geogr.: Austral. occ. 

W.-Australien: Swan River, 1844, Drummond ser. 2. n. 50 — Herb. Boiss., Deless., 

Paris, Petersbg., Hofmus. Wien. 


97. L. Mwelleri Ferdinandi The. n. spec. 


Affine L. papilloso F. v. Muell. et L. Drummondii Thell., sed characteribus in ,clavi 
specierum“ citatis specifice distinctum. 

Annuum? Radix fusiformis, pallida, leviter tortuosa, perpendicularis. Caulis ple- 
rumque unicus, a basi ramosus, leviter anguloso-striatus, saltem superne pilis satis longis 
albis compresso-cylindricis leviter flexuosis obtusis pubescenti-villosulus, foliatus, sub- 
dichotome ramosus et inde flexuosus; rami racemos folio oppositos et terminales gerentes. 
Folia basilaria ignota; caulinorum majora petiolata, oblongo-lanceolata, obtusiuscula, 
integerrima vel basin limbi versus utrinque lobulum lanceolatum saepe leviter extrorsum 
curvatum subacutum gerentia, satis glabra (petiolo minutissime pubescenti-ciliato); minora 
oblanceolato-linearia vel linearia basi angustata integerrima obtusiuscula, subglabra vel 
pilis eis caulis similibus leviter villosula. Flores: sepala ovato-lanceolata, albo-marginata ; 
petala lineari-setacea calycis !/; —'/4 longitudine aequantia; stamina 2 mediana; glandulae 
4 brevissimae inconspicuae. Racemi fructiferi elongati, satis densi, axi subcylindrico villo- 
sulo, pedicellis satis crassis complanato-compressis, latere interiore pubescentibus, 
e basi suberecta + arcuatis, silieulae !/»—?/5 longitudine aequantibus. Silieula oblongo- 
obovata, basi acuta, apice obtusiuscula, haud profunde (ad 's—'/s longitudinis septi) et 
acutissime emarginata marginibus parallelis, lobulis alaribus convergentibus acutiusculis 
(margine interiore recto, exteriore convexo), stigmate in fundo emarginaturae sessili; 
valvulae carinatae, fere a medio ad apicem alatae, maturae reticulatae; septum oblan- 
ceolatum, in stigma breviter acuminatum. Semina ovoidea, compressa, facie fere laevia, 
angustissime alato-marginata margine papillis brevissimis quasi denticulato, luteo-fusca; 
embryo notorrhizus. 


I, 291] 291 


10—20 em hoch. Grössere Stengelblütter 2—3 em lang, 1!/z —2 mm breit. Stengel- 
haare !/—!/ mm lang. Kelch °/—1 mm lang. Frucht 4!/—5 mm lang, 2°/ı—-3 mm 
breit. Flügelbreite kaum mehr als ' mm. Same 1!/» mm lang, 1 mm breit. 


Area geogr.: Austral. merid. 
S.-Australien: Mt. Lyndhurst, 1898, Max Koch n. 388 — Herb. Berlin, Hofmus. Wien. 


95. L. Howe? insulae "hell. n. spec. 


L. foliosum Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 86 ex p. (quoad loc. „Lord Howe's Island“); 
F. v. Muell. Fragm. phytogr. Austral. IX. (1875) p. 76 et in Ann. of Bot. XXXVIII. 
(1896) [p. 221—284] — non Desv.! 


Perenne, sublignescens (partes basilares mihi ignotae). Caulis + erectus videtur, 
leviter anguloso-striatus, toris foliorum delapsorum nodulosus, glaberrimus, foliatus, 
ramosus ramis erecto-patentibus in racemos abeuntibus. folia crassiuscula subcarnosa, 
glaberrima, caulina media pinnatipartita lobis remotis utrinque 1—2 linearibus vel 
lineari-lanceolatis obtusiusculis apiculatis plerumque extrorsum curvatis, rhachi lineari 
inter lobos distincta et angusta, basi lata sessilia; summa lineari-cylindrica integerrima. 
Flores: sepala ovata, albo-marginata; petala calyce paulo longiora, spathulata; stamina 
verisimiliter 2 4- 4; glandulae 6 distinctae, calycis vix '/s longitudine attingentes, oblongae. 
Racemi fructiferi modice elongati, satis densi, axi anguloso-sulcato glaberrimo, pedicellis 
subangulatis erecto-patentibus (45—60?) leviter extrorsum arcuatis, inferioribus silicula 
paulo longioribus, superioribus ei aequilongis. Silicula elliptico-ovata, vix rhombica, 
compressa, utrinque obtusiuscula, apice non emarginata, stylo distincto apiculata; val- 
vulae carinatae, apice subexalatae, maturae leviter reticulato-striatae; replum basi dila- 
tatum et incrassatum; septum oblanceolatum, leviter sursum curvatum, acutum, stylo 
fere !/e ejus longitudinis adaequante apiculatum. Semina ovoidea, compressa, levissime 
granulata, immarginata, fusco-rufa; embryo notorrhizus. 


Zweigstücke 17 cm lang. Untere Astblütter abgefallen, mittlere 1'/g cm lang, im 
Umriss 4 mm breit; Abschnitte und Spindel ?/i—1 mm breit. Kelch fast 1!/s mm lang. 
Frucht 4 mm lang, 2!/» mm breit. Same 1?/. mm lang, ?//—1 mm breit. 

Affine L. folioso Desv. et L. oleraceo Forst., sed differt ab utraque specie foliis 
pinnatipartitis rhachi lineari et distincta, a priore insuper silicula non emarginata neque 
rhombica, a L. oleraceo etiam pedicellis inferioribus quam silicula paulo tantum (non 
subduplo) longioribus. 

Area geogr.: Howei insula (pr. Austral. orient.). 

Lord Howe's Island: leg. Jullagar, distrib. F. v. Mueller (pro L.olioso) — Herb. 

Paris. 


299 [1, 292 


99. L. oleraceum Forst. ! 


Plant. esculent. ins. Oc. austr. (1786) p. 69 n. 38 et Fl. ins. Austral. prodr. (1786) p. 46 
n. 248!); Willd. Spec. plant. III. (1800) p. 437; DC. Syst. II. (1821) p. 547, Prodr. I. 
(1824) p. 207; Endlich. Bemerk. Fl. Südseeins. n. 1363 in Ann. Wien. Mus. Naturgesch. I. 
(1836) [p. 129—190]; A. Cunn. Precurs. n. 628; Hook. f. Fl. Nov. Zeland. I. (1853) p. 15 
et Handbk. New Zeal. Fl. I. (1864) p. 14 ex p. (cum L. Banksii etc.); Th. Kirk in Trans. 
New Zeal. Inst. XIV. (1882) p. 379, Stud. fl. New Zeal. (1899) p. 34; Thlaspi olera- 
ceum Poir. Dict. encycl. VII. (1806) p. 547 n. 29 saltem quoad syn. Forst. sed excl. 
charact. generic. [silicula emarginata]!; Nasturtium oleraceum ©. Kuntze Revis. I. 
(1891) p. 957. 

Perenne, saepe suffruticosum. Cawles erecti vel suberecti, crassi, anguloso-sulcati, 
toris foliorum delapsorum saepissime nodulosi, glaberrimi, foliosi, ramosi ramis panicu- 
latis. Folia caulina coriaceo-crassiuscula, glaberrima, oblongo-elliptica vel saepius late 
oblongo-cuneata, basi sessili saepe semiamplexicaulia, apicem versus + profunde serrata. 
Flores: sepala late ovata obtusa, late albo-marginata; petala calyce 1'/s-plo longiora, 
unguiculata lamina obovata in unguem angustum subito contracta; stamina plerumque 
2-2; glandulae 4 lanceolatae, calycis ca. '/ longitudine aequantes. Racemi numerosi 
corymbose dispositi approximati, fructiferi satis breves et densi, axi anguloso-sulcato 
glaberrimo, pedicellis gracilibus anguloso-striatis erecto-patentibus (+ 45°), inferioribus 
quam silicula saepe fere duplo, ceteris + 1'/e-plo longioribus. Silicula ovata, compressa, 
basi obtusiuscula, apice acutiuscula sed extremo apice leviter truncatula, non emarginata, 
stylo brevissimo (siliculae maturae '/s—!/ıo longitudine aequante) exserto apiculata; 
valvulae carinatae subexalatae, maturae leviter reticulatim nervosae; septum oblanceo- 
latum (1: 3'/2), basin versus saepe contractum, stylo apiculatum. Semina ovoidea, com- 
pressa, leviter alveolato-tuberculata, immarginata, fusco-rufa; embryo notorrhizus. 


Ganze Pflanze wohl bis 50 und mehr cm hoch, reichverzweigt. Gróssere Stengel- 
blätter meist 2—4 cm lang, 5—8 mm breit. Kelch 1!/,—1!/»e mm lang. Frucht 3!/s—4!/» 
mm lang, 2!/»—3 mm breit. Same 1!'/;—1?/, mm lang, + 1 mm breit. 


Area geogr.: N. Zelandia, ins. Chatham etc. 


Neuseeland: sine loc, Forster (Orig.!) — Herb. Thunbg.; leg. Hügel — Hofmus. 
Wien; leg. Sinclair (ex herb. Hook.) — Paris; 1847, Vedele (Voy. de M. Bérard) 
— Paris; Otago (South Island), 1837—40, Le Gouillon (Voy. de l'Astrolabe et 
de la Zélée) — Herb. Deless., Paris; ibidem, Petrie (distrib. Cockayne n. 330) 
— Berl. Univ. Zürich; Akaroa, presquile de Banks, 1338—40, Hombron (Voy. 
de l'Astrolabe et de la Zélée) — Paris; ibidem, 1843—5, Raoul — Herb. Deless., 


!) Die ,Commentatio de plantis esculentis* ist zweifellos vor dem ,Prodromus* erschienen, da sie 
darin zitiert wird; zudem sind in der erstgenannten Publikation die Spezies viel ausführlicher beschrieben. 
Der Index Kewensis zitiert jedoch den Prodromus. 


1, 293] \ 293 
Paris; 1843, Ste. Croix de Belligny — Paris; Nelson, Travers n. 251 — 
Berlin; New River, Thouroude — Paris. 

Snares (südl. der Stewart-Ins.): sec. Th. Kirk, Bot. of Snares in Journ. of Bot. XXIX. 
(1891) p- 236. 

Three Kings Islands: sec. Cheesemann, Further Notes of the Three Kings Isl. in 
Trans. N. Zeal. Inst. XXIII. (1891) p. 408—424. 

Chatham-Island: leg. R. Hawking — Hofmus. Wien. 

Stewart- und Auckland-Inseln: Th. Kirk Stud. fl. l. c. 


Variat: 
Var. «. frondosum (Banks & Soland.) Th. Kirk Stud. fl. N. Zeal. (1899) p.34; 
L. frondosum Banks & Soland.!!) mscr. et icon. ined. sec. Kirk. l. c. — Planta robusta; 


folia ampla, late cuneato-oblonga vel oblonga, saepe 7 —12 em longa, 2'/2 em lata, serrata. 
Var. B. acutidentatum Th. Kirk l. c. — Planta gracilior; folia 2!/»—5 cm 

longa, angusta, cuneata vel oblongo-spathulata, apicem versus acute serrata vel dentata. 
Var. y. serrulatum Thell. — Folia obovata, a medio ad apicem regulariter 

subtiliter et acute serrata. 

Neuseeland: New River, Godey — Herb. Paris. 


/ 100. L. arbuscula Hillebrand! 


Fl. Hawai. Isl. (1888) p. 10; Drake Ill. fl. ins. mar. Pacif. fasc. VI. (1890) p. 106; 
Nasturtium arbuscula O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 


Frutex tortuosus. ARami lignosi, toris foliorum delapsorum nodulosi, anguloso- 
striati, glaberrimi, apice folia rosulatim approximata gerentes et racemos singulos vel 
binos vel ternos emittentes. olia coriaceo-crassiuscula, glaberrima, oblongo-spathulata, 
obtusiuseula basi quasi in petiolum attenuata, plerumque a medio vel a parte tertia 
inferiore ad apicem leviter crenato-dentata, summa subintegerrima. Flores: sepala late 
ovata obtusa, dorso pubescentia; petala calyce 1'/e-plo longiora, distincte unguiculata 
lamina late obovata in unguem ea breviorem attenuata; stamina 2 1-4; glandulae 6 
breves sed distinctae, medianae extra bases filamentorum contiguas sitae, lateralibus 
minores. Racemi fructiferi erecti, axi gracili striato glaberrimo tuberculato, inferne longe 
nudo, superne tantum fructifero, pedicellis gracillimis cylindricis, pilis brevibus cylindricis 
obtusis patentibus pubescentibus, erecto-patentibus, quam silicula subduplo longioribus. 
Silieula plana, valde compressa, late ovato-orbiculata, longitudini aeque-lata, basi fere 
truncata vel subcordata, apice obtusiuscula, non vel vix emarginata, stylo brevissimo 
(silieulae longitudinis vix '/i» attingente) apiculata; stigma capitato-diseiforme; valvulae 
carinatae exalatae, maturae rugulosae; septum anguste rhombico-oblanceolatum. Semina 
matura ignota. 


!) Vidi specimina in herb. Thunberg. 


294 [I, 294 


Affne L. serrae Mann et ejus forsan subspecies. 
Nach Hillebrand l. c. 2—4 Fuss hoch. Astblätter mit Stiel 2—5 cm lang, 
/s—1 em breit. Kelch 1'/ mm lang. Frucht 3—3!/» mm lang und breit. 


Area geogr.: Ins. Hawai. 
Oahu: Meyen (pro Z. owaihiensi) — Herb. Berlin; Weianae Mts. 1869, Hillebrand 
(Orig.! — Herb. Berlin. 


^ 101. L. serra H. Mann ! 


Enum. Hawai. pl. n. 6 in Proc. Am. Acad. VII. (1867) p. 149, Fl. Hawai. Isl. in Essex 
Inst. Comm. V. (1868) p. 117; Hillebrand Fl. Hawai. Isl. (1888) p. 11; Nasturtiwm serra 
O. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. 


Frutex diffusus ramosissimus. Aami hgnosi, toris foliorum delapsorum nodulosi, 
leviter striato-suleati glaberrimi, apice folia conferta et racemos numerosos paniculatim dis- 
positos gerentes. olia papyraceo-coriacea glaberrima, reticulatim nervosa, subtus pallide 
viridia, media longe petiolata lanceolata utrinque acuta vel leviter acuminata, toto mar- 
eine regulariter et satis profunde serrata dentibus saepe leviter extrorsum curvatis subacu- 
minatis acumine parvo cartilagineo apieulatis; summa (in inflorescentiae ramificationibus) 
anguste linearia integerrima. Flores: sepala ovato-elliptica obtusa, late albo-marginata, 
dorso pubescentia; petala calyce 1!/z-plo longiora unguiculata lamina late obovata in unguem 
ipsa breviorem attenuata; stamina 2 34-4; glandulae 6 distinctae, quarum medianae 
minores. Racemi fructiferi modice densi, saepe elongati, axi anguloso-suleato pilis brevibus 
cylindricis patentibus pubescente, pedicellis gracillimis teretibus pubescentibus patentibus 
(60—909) quam silicula subduplo longioribus. Silieula plana, valde compressa, transverse 
elliptica (longitudine latior) basi late rotundata vel subtruncata, apice non vel vix 
emarginata, stylo distincto (siliculae longitudinis + '/s attingente) exserto apiculata; 
stigma disciformi-capitatum ; valvulae carinatae exalatae, maturae tuberculato-rugulosae ; 
septum late oblanceolato-rhombicum, stylo apiculatum. Semina suborbiculata, valde com- 
pressa, margine superiore, exteriore et inferiore conspicue alata, leviter alveolato-rugu- 
losa, flavo-fusca; embryo oblique pleurorrhizus, cotyledonibus suborbiculatis (confer fig. 
nostr. 8 e, p. 48). 


Nach Hillebrand 2—3 Fuss hoch. Grössere Stengelblütter mit Stiel oft 10 cm 
lang und 1'/» cm breit; Zähne oft 2 mm lang. Kelch ca. 1!/ mm lang. Frucht 2!/—5 
mm lang, 3—3!/» mm breit. Same + 1!/»mm lang und breit, durch die äussere Form 
(fast kreisrund, auf 3 Seiten deutlich geflügelt, sehr stark zusammengedrückt) und die 
Beschaffenheit des Embryos (Kotyledonen fast kreisrund, Radicula mit ihrem Ende fast 
an den medianen Rand des Samens anstossend) in der Gattung einzig dastehend; das 
Verhalten der Radicula erinnert etwas an Coronopus (vergl. S. 49 und Anm. 1). 


I, 295] 295 


Area geogr.: Ins. Hawai. 

Kauai: 1854 (?), leg. Hillebrand — Herb. Berlin; Hanapepe, 1867, Mann & Brigham 
n. 588 (Orig.!) — Herb. DC.; 1868—71, Wawra n. 2103 (Fregatte Donau) — 
Petersbg., Hofmus. Wien; Hanapepe River near the falls, 1895, A. A. Heller 
n. 2427 — Herb. Barb.-Boiss., Breslau, Paris, Petersbg., Univ. Zürich 


102. L. foliosum Desv. ! 


in Journ. Bot. III. (1814) p. 164 et 180 (sens. ampl.); DC. Syst. II. (1821) p. 546, Prodr. 
I. (1824) p. 206 (sens. ampl.); Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 86 (excl. loc. „Lord Howe's 
Island“ ad L. Howe? insulae pertinente); F. v. Muell. Fragm. phytogr. Austral. VII. 
(1869—71) p. 19, Syst. Cens. Austral. pl. I. (1882) p. 6, ed. 2. I. (1889) p. 10, Key syst. 
Victor. pl. I. (1887 —8) p. 127, IL. (1885) p. 7 et in Victor. Naturalist VII. (1891); 
Nasturtium foliosum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 936. 

Perenne. Partes basilares mihi ignotae. Cawlis suberectus, anguloso-sulcatus, gla- 
berrimus, toris foliorum delapsorum nodulosus, foliosus, ramosus ramis erecto-patentibus 
in racemos abeuntibus. Folia crassiuscula subcarnosa glaberrima; caulinorum majora 
obovato-oblonga, aut basi lata (interdum subauriculata) sessilia, aut basi cuneato-angu- 
stata, semper apice dilatata et serrata aut dentata, basin versus integerrima; summa saepe 
integerrima. Flores: sepala ovata, albo-marginata; petala calyce longiora, distincte 
unguiculata lamina late obovata; stamina 2-1-4; glandulae 6 oblongae, calycis vix '/s 
longitudine aequantes. Racemi fructiferi modice elongati, satis densi, axi leviter anguloso- 
suleato glaberrimo, pedicellis erassiuseulis subangulatis erecto-patentibus (+ 45°), leviter 
extrorsum areuatis, quam silieula plerumque longioribus. Silicula ovato-rhombica, com- 
pressa, utrinque attenuato- acuta, apice breviter et satis acute emarginata, dentibus 
alaribus obtuse triangularibus porrectis, stylo emarginaturae + aequilongo; valvulae 
carinatae, apice anguste alatae, maturae leviter reticulatae; septum anguste rhombico- 
lanceolatum, stylo apiculatum; replum (a latere mediano visum) basi dilatatum et in- 
crassatum. Semina ovoidea, compressa, fere laevia, immarginata, rufo-fusca; embryo 
notorrhizus. 

Zweigstücke + 20 cm lang. Stengelblätter + 2—3 cm lang, + 3—6 mm breit. 
Kelch fast 1'/s mm lang. Frucht 4!/;—6 mm lang, 3—3'/ mm breit (in einzelnen Var. 
auch kleiner). Same 1°/ı mm lang, 1 mm breit. 

Area geogr.: Austral. extratrop., Tasman. 

Variat: 

Var. «. typicum Thell.; L. foliosum Desv.! l. c. sens. strict.; L. impressum Bunge! 
in Lehm. Pl. Preiss. I. (1844—5) p. 260; Walp. Rep. V. (1845—6) p. 42; L. cuneifolium 
Hook Journ. Bot. II. (1840) p. 406 (quoad pl. a Gunn lectam) et Fl. Tasman. I. (1860) 
p.25 ex p. — non DC.! — Racemi multiflori, elongati; silieula 4'/» —5'/s (—6) mm 


296 [I, 296 


longa; folia caulina basin versus angustata, sed insertione ipsa lata saepe subauriculata 
sessilia, plerumque 2 em longa, a medio ad apicem satis irregulariter et saepe satis 
profunde serrata. 

Var. B. eumeifolium (DC.) Thell.; L. cuneifolium DC.!!) Syst. II. (1821) p. 545, 
Prodr. I. (1824) p. 206; Hook. Fl. Tasman. I. (1860) p. 25 ex p. (cum var. «.) — Differt 
a typo foliis basi cuneatis, quasi in petiolum attenuatis. 

Var. y. fruticulosum (Desv.) Thell.; L. fruticulosum. Desv.!?) in Journ. Bot. III. 
(1814) p. 165 et 180; DC. Syst. IL. (1821) p. 553; L. fruticosum |erronee pro L. fruti- 
culoso] DC. Prodr. I. (1824) p. 208; L. Novae Hollandiae Desv.") in Journ. Bot. l. c. 
p. 177; DC. Syst. IL (1821) p. 546, Prodr. I. (1824) p. 206; L. foliosum var. abbreviatum 
Thell. in sched. determ. — Racemi pauciflori (5— 10), abbreviati; silicula minor (3!/s-4 
mm longa); folia forma fere varietatis «., sed saepe minora. 

Var. à. erispum (Desv.) Thell.; L. crispum Desv.! in Journ. Bot. III. (1814) 
p. 165 et 176; DC. Syst. II. (1821) p. 547, Prodr. I. (1824) p. 207; L. ruderale var. 
crispum Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 87 (excl. syn. L. Novae Hollandiae Desv.) — 
Differt a var. y. foliis parvis (5—7 mm longis, 2—3 mm latis) obovatis fere toto margine 
dense et regulariter dentatis dentibus brevibus triangularibus subito acuminatis. 


Standorte der Spezies: 

Victoria: Detroit de Bass, 1801, Baudin (var. «., „L. australe*) — Herb. DC. Prodr., 
Paris, et var. y.: Herb. DC. Prodr., Cambess. (Montpell.), Paris; Western Port, 
1801 (var. B.), R. Brown; ,Détroit d'Entrecasteaux (Artrecastaux)*, Ferd. Bauer 
(var. c.) — Berlin, Paris, Hofmus. Wien; Caley, „Herb. Maille(?), Dupl. Banks“ 
(var. ß., Orig.!) — Herb. Deless., Hofmus. Wien; Monceur, NE. Bass Str., 1874, 
Moseley (Challenger Exp.; var. «.) — Herb. Berl, Paris, Petersbg.; Phillip's 
Island, 1862 (var. «.), F. v. Mueller — Herb. Paris, Hofmus. Wien; King's Island: 
sec. F. v. Mueller. 

N.S. Wales: Port Jackson (var. «.), leg.? — Herb. Paris. 

S.-Australien: sec. F. v. Mueller. 

W.-Australien: Swan River pr. Freemantle, 1843, Preiss n. 1942 (var. «.) — Herb. DC., 
Petersbg. 

Tasmanien: sine loc, R. C. Gunn (pro L. cuneifolio, sed var. «.!) — Herb. Paris; 
South Port Island, leg.? (var. «.) — Herb. Boiss. 
Ferner: ,Nouv. Holl.“ (sine loc.), 1808 (var. «.), Labillardiere — Herb. DC. 

Prodr. (, L. oleraceum? Forst.*), Deless.; ,Nouv. Holl, partie mér.-occ.*, Labillardiere 

(var. y.) — Herb. Deless., Paris, Petersbg.; at Port Fairy: F. v. Mueller. 


!) Wird von Sprengel Syst. II. (1825) p. 868 irrig zu L. oleraceum Forst. gezogen, von Bentham 
Fl. Austral. I. (1863) p. 86 dagegen direkt mit LL. foliosum identifiziert. 

?) L. fruticulosum und L. Novae Hollandiae Desv. werden von Sprengel Syst. II. (1825) p. 866 
richtig unter einander identifiziert; Bentham Fl. Austral. I. (1863) p. 86 -7 zieht L. fruticulosum sehr 
irrig als Synonym zu L. ruderale ,L.*, L. Novae Hollandiae dagegen zu dessen „Var,“ erispum (Desv.). 


I, 297] 297 


^ 103. L. owaihiense Cham. & Schlechtend. ! 


in Linnaea I. (1826) p. 32; Endlich. Bemerk. Fl. Südseeins. n. 1365 in Ann. Wiener Mus. 
Naturgesch. I. (1836) [p. 129—190]; Hook. & Arn. Bot. Beechey (1841) p. 78; Walp. 
Rep. I. (1842) p. 177, Reliqu. Meyenianae in Nov. Act. Acad. Leop. Carol. XIX. Suppl. 
I. (1843) p. 249; A. Gray Bot. Exp. Wilkes (1854) p. 63; H. Mann Enum. Hawai. pl. 
in Proc. Am. Acad. VII. (1868) n. 5 et Fl. Hawai. Isl. in Essex Inst. Comm. V. (1868) 
jos dtr ‚| L. oahxense Hillebr. Fl. Hawai. Isl. (1888) p. 10; Nasturtium owahiense O. Kuntze 
Revis. L (1891) p. 937; L. piscidum Spreng. Syst. cur. post. (1827) p. 240 ex p.; Drake 
Ill. fl. ins. mar. Pacif. fasc. VI. (1890) p. 106, Fl. Polynés. franc. (1893) p. 4 ex p. 
— non Forst! 

Suffruticosum, diffuse ramosum. Rami basi lignosi, leviter anguloso-sulcati, glaber- 
rimi, toris foliorum delapsorum nodulosi, superne herbacei et saepe leviter pubescentes, 
folia approximata gerentes, in racemos laxe paniculatim dispositos, foliis conspicuis 
intermixtos, abeuntes. Folia coriaceo-membranacea, sicca distincte nervosa, glaberrima, 
media obovato-spathulata, obtusiuscula, basi in petiolum angustum sed insertione dila- 
tatum et saepe vaginanti-semiamplexicaulem attenuata, a medio vel apice tantum satis 
profunde dentata vel serrata; summa angustiora saepe integerrima. Flores: sepala ovata, 
albo-marginata; petala calyce ca. 1'/s-plo longiora, distincte unguiculata lamina obovato- 
spathulata in unguem ipsa breviorem attenuata; stamina 2-1-4; glandulae 6 oblongae 
distinctae. Racemi fructiferi satis densi, modice elongati, axi anguloso-suleato pilis brevibus 
conico-cylindrieis acutiusculis patentibus pubescente, pedicellis angulosis (leviter bialatis), 
pilis eis axis similibus sed leviter sursum curvatis pubescentibus, patentibus (+ 60°), 
silieulae subaequilongis. Silieula plerumque late obovata (rarius fere late elliptica), basi 
acutiuscula, apice circumferentia rotundato-obtusiuscula, satis profunde (ad '/s fere longi- 
tudinis septi) et anguste (acute) emarginata lobulis alaribus brevibus convergentibus, 
stylo eum stigmate in emarginatura incluso; valvulae inferne carinatae, a medio vel a 
parte tertia anteriore conspicue alatae, maturae fere laeves subnitidae; septum oblan- 
ceolatum, stylo brevi apiculatum. Semina ovoidea, compressa, sectione transversali saepe 
subtriangularia, fere laevia, margine exteriore anguste sed distincte alato- marginata, 
rufo-fusca; embryo oblique pleurorrhizus (semper ?), cotyledonibus (ultra plicaturam basi- 
larem) plerumque medio transverse plicatis (confer fig. nostr. 8/;, p. 48, et not. 1). 

Nach Hillebrand 1—1'/» Fuss. Mittlere Stengelblütter (mit Stiel) 2—4'/» cm 
lang, !/—1!/» em breit. Kelch 1—1'/, mm lang. Frucht 4—5 mm lang, 3'/h—4 mm 
breit. Same 1?/ mm lang, 1 mm breit. 

Area geogr.: Ins. Hawai. 

Hawaii-Inseln: O-Wahu (= Oahu), 1816, Chamisso (Orig.!) — Herb. Berlin, Hofmus. 

Wien; Woahoo (= Oahu?), 1825, Macrae — Berlin, DC., Deless.; Wahoo 

(= Oahu?), 1834, Bennett n. 23 — Berlin; ,Iles Sandwich‘, 1836, Gaudichaud 

(Voy. de la Bonité) — Herb. Berl, DC., Deless., Paris; Oahu, Meyen — Berl.; 


A. Thellung, Lepidium. 38 


298 [I, 298 


Oneeheoio (?), Beechey — Deless.; „Sandw. Islands“, 1838 —42, Wilkes — 
Paris; Oahu, n. 523 & 524 et Hawaii, n. 525, Remy — Paris; Kauai, Motokai, 
Hillebrand — Berlin; Maui, Bishop — Berlin; Oahu, Wawra n. 1649 & 1730 
(Fregatte Donau, 1868— 71) — Hofm. Wien; sine loc., 1867, Mann & Brigham 
n. 343 — Herb. Boiss, DC.; Oahu: at the Pali, 1895, A. A. Heller n. 2365 — 
Herb. Barb.-Boiss., Breslau, Univ. Zürich; Ins. Laysan, 1896/7, Schauinsland 
— Herb. Berl. 
Im Herb. Thunberg liegt unter der Bezeichnung „L. piscidum Forst., ins. mar. 
Pacif, Forst.“ ein Exemplar von ZL. owaihiense neben dem echten L. piscidum Forst. 
(— bidentatum Montin). 


104. L. bidentatwm Montin ) 


in Nov. Aet. phys. med. Acad. Caes. Leop.-Carol. nat. eurios. VI. (1778) p. 324 t. 5a 
ex Dryand. Bibl. Banks. III. (1797) p. 297, fide A. Pyr. DC. in Syst. II. (1821) p. 546; 
L. piscidum Forst.! Pl. esculent. ins. Oc. austr. (1786) p. 70 n. 39 et Fl. ins. Austral. prodr. 
(1786) p. 46 n. 249; Willd. Spec. pl. III. (1800) p. 437; R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2. 
IV. (1812) p. 88; DC. Syst. II. (1821) p. 546 [excl. loc. Ins. Sandwich.], item et Prodr. I. 
(1824) p. 206; Chamisso & Schlechtd. in Linnaea I. (1826) p. 32; Endlich. Bemerk. Fl. Süd- 
seeins. n. 1364 in Ann. Wiener Mus. Naturgesch. I. (1836) [p. 129—190]; Hook. & Arn. 
bot. Beech. (1841) p. 59; Drake Ill. fl. ins. mar. Pacif. fasc. VI. (1890) p. 106 et Fl. 
Polynés. franc. (1893) p. 4 ex p. (excl. loc. Ins. Hawai. ad LL. owaihiense Cham. & Schl. 
pertinente); T'Alaspi piscidum Poir. Dict. encycl. VIL. (1806) p. 546 n. 28; L. oleraceum 
Ait. Hort. Kew. ed. 1. II. (1789) p. 374 — non Forst.! (teste R. Brown in Hort. Kew. 
ed. 2. IV. (1812) p. 88). 

Perenne. Caulis suberectus, + herbaceus, fere cylindricus (leviter striatus), superne 
pilis brevibus cylindricis rectis obtusiusculis patentibus tenuissime pubescens, foliatus, 
ramosus ramis suberectis in racemos abeuntibus. Folia membranaceo-coriacea, glaberrima ; 
caulinorum majora oblongo-oblanceolata, apice utrinque dente unico notata, minora oblan- 
ceolata integerrima aeutiuseula. Flores: sepala ovata, albo-marginata; petala calyei 
aequilonga vel longiora, anguste spathulata, indistincte unguiculata, alba; stamina 2 -l- 4 
vel 2 -- 2 (lateralia semper praesentia vidi); glandulae oblongae, satis conspicuae, calycis 
ca. /s longitudine aequantes; ovarium anguste ellipticum. — Zacemà fructiferi elongati, 
satis laxi, axi subcylindrico tenuiter pubescente, pedicellis saepe crassiusculis subangu- 
losis pubescentibus, e basi suberecta vel erecto-patente plerumque extrorsum arcuatis, 


!) Wird von Desvaux in Journ. Bot. III. (1814) p. 165 not. 44 zu Z. oleraceum Forst. gezogen, 
dagegen von R. Brown in Ait. Hort. Kew. ed. 2. IV. (1812) p. SS und ebenso von De Candolle Syst. |. 
c. (mit!) zu L. piscidum Forst. (nomen recentius!); der Irrtum Desvaux' rührt davon her, dass „ZL. ole- 
raceum“des Hort. Kew. ed. 1. (1789) [non Forst.] = L. piscidum Forst. ist, und dass vermutlich schon 
dort L. bidentatum mit dem unrichtigen „L. oleracewm* identifiziert wurde. 


1, 299] 299 


silieulae subaequilongis. Silicula anguste elliptica (1: 1!/»—2) vel minute obovata, com- 
pressa, apice levissime emarginata, stylo cum stigmate distincte exserto; valvulae cari- 
natae, apice angustissime alatae, maturae levissime reticulatae; septum oblanceolatum 
(1:4—5), leviter sursum curvatum, stylo distincto apiculatum. Semina ovoidea, com- 
pressa, fere laevia, immarginata, fusco-rufa; embryo notorrhizus. 

Ganze Pflanze wohl 30—50 em hoch. Stengel (an wildgewachsenen Exemplaren) 
oft ziemlich diek und mit wulstigen Blattnarben besetzt. Grössere Stengelblätter oft 
3—5 em lang, bis 1 cm breit, kleinere oft 2 em lang, 9 mm breit. Kelch ca. 1'/» mm 
lang. Frucht 5—7 mm lang, 3—4 mm breit. Same 2 mm lang, 1'/ı mm breit. 

Area geogr.: Ins. mar. Pacif. austr. 


Inseln des pacifischen Ozeans südlich vom Aequator: Teautee et Huaheia (Gesell- 
schaftsinseln), Forster (Orig.!) — Herb. Jacq. (Hofmus. Wien), Paris, Thunbg.; 
Ins. Romanzoffi (mar. pacif. austr.) 1816, Chamisso, Eschscholtz — Herb. 
Berl, Petersbg.; Corole Isl, Beechey — Herb. Deless.; Ins. Malden (Manahiki- 
Archip.), 1825, Macrae — Paris. — Ferner nach Drake l. c.: Paumotu-Inseln, 
Savatier; Moorea, ilots de Tiaurea, Lépine; Tahiti, Vesco, Nadeaud; Iles 
Gambier, Le Gouillou. — Neu-Caledonien nach Jeannel in La Belgique Hor- 
ticole XXXIV. (1884) [p. 351—4]. 


- 105. L. Remyi Drake! 
Ill. fl. ins. mar. Pacif. fasc. VI. (1890) p. 106'). 


Arbuscula ramosissima. Rami inferne lignosi, leviter anguloso-sulcati, glabri, 
toris foliorum delapsorum nodulosi, superne herbacei, pilis brevibus conico -cylindricis 
acutiuseulis patentibus pubescentes, folia conferta gerentes et in racemos dense pani- 
culatim approximatos foliis inconspieuis intermixtos (inde paniculam aphyllam simulantes) 
abeuntes. olia coriaceo-crassiuscula, glaberrima, media anguste lineari-oblanceolata in 
petiolum angustum, sed ipsa insertione leviter vaginanti-dilatatum attenuata, integerrima 
vel apicem versus dente uno alterove serrata; summa linearia, integerrima. Flores: 
sepala ovata, albo-marginata; petala calyce subbreviora (semper?), lineari- oblonga; 
stamina 24-4; glandulae 6 oblongae distinctae. Racemi fructiferi breves, satis densi, 
axi anguloso-suleato pilis eis caulis similibus satis dense pubescente, pedicellis leviter 
angulosis (subbialatis) pilis eis axis similibus sed leviter sursum curvatis pubescentibus, 
erecto-patentibus (45 — 50*), silieulae subaequilongis. Silieula ovato-elliptica, basi 
rotundato-obtusiuscula, apicem versus attenuata, extremo apice truncatula, distincte (ad 
!/; ca. longitudinis septi) emarginata et alata, stylo cum stigmate in emarginatura angusta 
incluso; valvulae carinatae, a medio ad apicem alatae, maturae leviter reticulatae, sub- 
nitidae; septum rhombico-lanceolatum (1:4), leviter sursum curvatum, basi transverse 


!) Der Index Kewensis zitiert fälschlich: Fl. Polynés. Franc. p. 106. 


300 [1, 800 


rugosum, in stylum brevem attenuatum. Semina anguste ovoidea, compressa, margine 
exteriore anguste alato-marginata, sublaevia, rufo-fusca; embryo oblique pleurorrhizus. 

Wohl 30—50 cm hoch. Grössere Stengelblütter mit Stiel 4—5'/» cm lang, grösste 
Breite 3—4 mm. Kelch ca. 1'/; mm lang. Frucht 4—4!s mm lang, + 3 mm breit. Same 
2!/ mm lang, 1 mm breit. 

Affine L. owaihiensi Cham. & Schl.; an satis diversum ? 

Area geogr: Ins. Hawai. 


Hawaii-Inseln: ohne nähere Angabe, 1851—5, Rémy n. 522 (Orig.!) — Herb. Paris. 


106. L. inceisuwm Banks & Soland. 


ex Hook. f. Fl. Nov. Zeland. I. (1853) p. 15, Handb. New Zeal. Fl. I. (1864) p. 14 — 
[non Roth N. Beitr. (1802) p. 224 (quod — L. virginicum L.), uec alior.]; L. flexicaule 
Th. Kirk in Trans. N. Zeal. Inst. XIV. (1882) p. 380, Stud. fl. N. Zeal. (1899) p. 35; 
Nasturtium neozelandicum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937. — Non vidi. 

.Perenne, glabrum. Caules numerosi, flexuosi, decumbentes. Folia inferiora 
5—7!/ em longa, petiolo longe nudo suffulta, circumferentia lineari-oblonga, pinnatifida 
vel raro pinnata pinnulis utrinque 4— 6 lobatis et dentatis, apice obtusis; caulina minora, 
in petiolum alatum sensim angustata vel sessilia, integra, anguste lineari-spathulata vel 
cuneata grosse dentata. Racemi 2'/.—5 em longi, laterales et terminales, foliis oppositi, 
omnes florem unum solitarium infra basin gerentes. Flores perfecti; sepala ovata; petala!) 
anguste linearia obtusa; stamina 2. Silicula pedicello gracili erecto suffulta, ovato-cor- 
data?) basi attenuata?), apice anguste alata et breviter emarginata, stylo in sinu incluso. 

Nova Zelandia: North Island: Manukau et Waitemata Harbours, T. Kirk; 
Rangitoto Island, Cheeseman; Mercury Bay, Banks & Solander. 

Differt ab omnibus ceteris Novae Zelandiae speciebus racemis lateralibus et floribus 
diandris. Racemi primum terminales, sed ramis axillaribus elongatis cito superati et in 
positionem lateralem reducti. Planta quoad inflorescentiam Senebieram didymam | — Coro- 
nopodem didymum (L.) Sm. — Th.] referens.* Th. Kirk l. c. (1899) (anglice). 


107. L. Banksii Th. Kirk! 


Stud. fl. N. Zeal. (1899) p. 35; L. Forsteri Th. Kirk l. c. p. 34 (erronee!); L. oleraceum 
A. Rich.! Fl. Nouv. Zél. (1832) p. 310 et t. 35! — non Forst.! (et ex Kirk l. c.). 
Icones: A. Rich. Fl. Nouv. Zél. (1832) t. 35! 


! Hooker schreibt l. c. (1864) dem L. incisum apetale Blüten, dagegen 6—8 verlängerte Honig- 
drüsen zu; offenbar hielt er die Kronblätter für Honigdrüsen. 

?) Was gilt? Eine Frucht, die zugleich ,ovate-cordate* und ,narrowed below“ sein soll, ist 
schwer vorstellbar! 


1, 301] 301 


Perenne. Partes basilares mihi ignotae. Caulis suberectus, anguloso-striatus, 
glaberrimus, ramosus. olia subcoriacea, glaberrima; caulina oblongo-obovato-cuneata 
acuta, basi integra, apicem versus dentata vel incisa. hacemi in ramis terminales. Flores: 
sepala late ovata, obtusa, late albo-marginata; petala spathulata, calyce vix longiora; 
stamina 4 (—6?); glandulae 4 (—6?) oblongae.  Zacemi fructiferi satis densi, axi 
striato-suleato glaberrimo, pedicellis subeylindrieis (leviter striatis), pilis gracilibus 
patulis pubescentibus, suberectis, inferioribus quam silicula 1'/s-plo longioribus, supe- 
rioribus ei subaequilongis. Silicula + late ovata, basi truncata vel subcordata, apice 
cireumferentia anguloso-acutiuscula, distincte et satis late emarginata, stylo emargina- 
turam superante vel rarius tantum aequante, stigmate disciformi (quam stylo subduplo 
latiore); valvulae carinatae, apice anguste alatae, leviter reticulatim nervosae; septum 
oblanceolatum vel oblanceolato-rhombicum, stylo distincto apiculatum. Semina ovoidea, 
compressa, fere laevia, immarginata, fulvo-fusca; embryo notorrhizus. 

+ 30 em hoch. Stengelblütter 2—3 cm lang, + 4 mm breit. Kelch 1!/» mm lang. 
Frucht 3!/»—4!/; mm lang, 2!/»—4 mm breit. Same 2 mm lang, 1!/; mm breit. 

Valde affine L. obtusato Kirk et verisimiliter ejus varietas, sed differt (sec. Th. 
Kirk) folis angustis et silicula cordata vel late ovata, basi non angustata. 

Area geogr.: N. Zelandia. 

Neuseeland: Baie de Tasman, Détroit de Cook, 1829, D'Urville (Exped. de l’Astro- 
labe; L. oleraceum A. Rich.!) — Herb. DC., Paris; South. Island: Open Bay Islands, 

South Westland, 1903, Cockayne n. 5078 B. (vers. var. ß.; pro L. oleraceo) — Berl. 


Variat: 


Var. B. ovatum Th. Kirk l.c. — „Silicula late ovata, basi plerumque truncata 
sed non cordata; stylus sinum latiorem longitudine adaequans. 


South Island: Pelorus Sound, J. Rutland; Kenepuru, J. Mc. Mahon.* Kirk l. c. 
(anglice); non vidi. 


108. L. obtusatum Th. Kirk 


in Trans. N. Zeal. Inst. XXIV. 1891 (1892) p. 423; Stud. fl. New Zeal. (1899) p. 35. 
— Non vidi. 

,Perenne, glabrum, ramosissimum, foliosum. Caules prostrati, 15—30 cm longi. 
Folia inferiora elliptica vel elliptico-oblonga, in petiolum nudum vel alatum sensim 
angustata, crenata vel grosse serrata; caulina oblonga vel obovata, breviter petiolata 
vel sessilia. Racemi numerosi, in ramis brevibus foliatis terminales; pedicelli graciles, 
ascendentes. Flores parvi; stamina 4. Silicula ovato-cordata [? — Th.!)|, apice leviter 


!) Offenbar ist die Frucht am Grunde verschmälert, da nach Kirks eigener Angabe dessen L. Banksii 
sich von L. obtusatum „by the cordate or broadly ovate pod, which is never narrowed below“ unterscheidet. 


309 [1, 302 


alata et anguste emarginata; stylus sinum non excedens, stigmate capitato. Semina 
oblique ovata. 
N. Zelandia: North Island: Sea-cliffs, Titirangi, Cheeseman; maritime rocks at the 
entrance to Port Nicholson, Miss Kirk. 
Differt a L. oleraceo habitu prostrato et siliculis emarginatis leviter alatis, stylo 
incluso. Glandulae brevissimae et obtusae.* Th. Kirk l. c. (anglice). 


109. L. Merralli F. v. Mueller 


Deser. of new Austr. pl. in Victor. Naturalist VII. (1890) p. 114; Bot. Centr. bl. XLV. 
(1891) p. 124. — Non vidi. 

„Annuum, pumilum, debile, fere vel omnino glabrum; folia linearia, integra vel 
in lobos paucos angustos producta; racemi breves; flores minimi, apetali; stamina 4; 
antherae latitudini ipsarum subaequilongae; stigma sessile; silicula minima, pedicello ea 
+ duplo longiore suffulta, rhomboideo-orbicularis, apice levissime emarginata, reticulato- 
nervosa; semina luteo-fusca, laevia. 
Australia: Parkers Range |SW.-Austr.,, Edwin Merrall. 


Videtur 7—12 cm altum. Folia 0,75—2,5 cm longa. Silicula bene evoluta ca. 
2,5 mm longa. Differt a L. ruderali | Benth., non L. — Th.| caulibus valde pumilis, foliis 
angustissimis, pedicellis latioribus, siliculis minus conspicuis longitudini aeque-latis, magis 
turgidis, conspicue venulatis, apice obtusioribus, etiam levius emarginatis." F. v. Mueller 
l. e. (anglice). 


110. L. puberulum Bunge! 


in Lehm. Pl. Preiss. I. (1844—5) p. 261; Walp. Rep. V. (1845— 6) p. 42; L. ruderale 
Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 86 ex p. — non L. 

Annuum? Radix satis tenuis, fusiformis, perpendicularis. Oaulis plerumque unicus 
(sed a basi ramosus), leviter anguloso-striatus, pilis densis brevibus gracillimis rectis 
eylindrieis obtusiuseulis horizontaliter patentibus sub lente dense puberulus, foliatus, 
ramosus ramis suberectis in racemos abeuntibus. Folia tenuia, praesertim margine pilis 
brevibus fere a basi attenuatis acutissimis erecto-patentibus minute ciliato-puberula ; 
basilaria longe petiolata petiolo basi dilatato, circumferentia oblonga, pinnatifida lobis 
divaricatis ovatis antice dentatis, terminali majore; caulinorum majora oblanceolata, 
acuta, praesertim apicem versus inciso-serrata, basi angustata; minora et summa sub- 
linearia integerrima acuta, basi angustata. Flores minimi; sepala ovata, albo-margi- 
nata, caduca; petala nulla; stamina 2 mediana; glandulae 4 setaceae calycis ca. !/4 lon- 
gitudine aequantes. ZAracemi fructiferi modice elongati, satis densi, axi et pedicellis pilis 
gracillimis rectis diametrum pedicellorum fere aequantibus pubescentibus, axi leviter 


L.303] 303 


anguloso-suleato, pedicellis gracilibus fere rectis suberecto-patentibus (45°) siliculae sub- 
aequilongis. Siliew/a parva, obovata, basi cuneato-attenuata, apice circumferentia rotun- 
dato-obtusa, levissime et late emarginata (marginibus angulum obtusissimum formantibus), 
stigmate exserto; valvulae carinatae subapterae; septum late oblanceolatum (1 : 3!/s — 4), 
stylo brevissimo sed distincto apieulatum. Semina ovoidea, compressa, fere laevia, 
immarginata, rufo-fusca; embryo notorrhizus. 

15—20 cm hoch. Grundblätter (mit Stiel) bis 7 em lang, im Umriss bis 1 cm 
breit. Stengelblätter 1!/—2 cm lang, oberwürts ca. 2 mm breit. Kelch ?/; mm lang. 
Frucht 2'/» mm lang, 1'/—1?/, mm breit. Same 1 mm lang, '/» mm breit. 

Area geogr.: Austral. occ. 

W.-Australien: Col. Swan-River, 1842, Preiss n. 1940 (Orig.) — Herb. Berlin, DC., 

Paris, Petersbg., Hofmus. Wien. 


lii. L. pseudo-ruderale Thell. n. spec. 


L. ruderale Benth. Fl. Austral. I. (1862) p. 86 ex p. — non LZ. 


Annuum. Aadixr tenuis, fusiformis, perpendicularis. Caulös plerumque unicus (sed 
a basi ramosus), suberectus, flexuosus, fere cylindricus (leviter anguloso-striatus), pilis 
brevibus acutis retrorsum arcuato-subadpressis minute pubescens, foliatus, ramosus ramis 
erecto-patentibus in racemos abeuntibus. olia basilaria fere glabra, pinnatilobata vel 
fere pinnatifida, lobis et sinubus + obtusis, lobis ovatis sinuato-dentatis; caulinorum 
majora circumferentia obovata vel obovato-lanceolata, basi angustata, apicem versus 
dilatata et pinnatim incisa aut saltem dentata, cireumferentia obtusiuscula, fere glabra, 
nonnisi margine petioli et ad nervos pilis brevibus acutis adpressis remote obsita; summa 
lineari-oblanceolata, apice utrinque unidentata vel integerrima. Flores: sepala ovato- 
lanceolata in flore, post anthesin fere linearia, albo-marginata, caduca; petala plerumque 
nulla, rarius unum alterumve exstans et setaceum, calyce 3—4-plo brevius; stamina 
2(—4) mediana; glandulae 4 (—6) filiformi-setaceae, calycis ca. '/ı longitudine aequantes, 
saepe e basi divergente arcuato-conniventes. Aacemi fructiferi terminales elongati laxius- 
culi, axillares breviores, axi leviter anguloso-suleato tenuissime pubescente, pedicellis 
gracillimis (fere capillaribus) subrectis erecto-patentibus (45—50?), inferioribus quam 
silieula 1'/s-plo longioribus, superioribus ei subaequilongis, pilis gracilibus + patentibus 
diametrum pedicelli longitudine subaequantibus tenuissime pubescentibus. Silicula elliptica 
vel anguste elliptica (1: 1!/z—1?/4), utrinque obtusiuscula, valde compressa, apice leviter 
et satis late emarginata, stigmate marginem anteriorem emarginaturae fere attingente; 
valvulae carinatae, apice angustissime alatae, maturae laeves, subnitidae, indistincte 
reticulatae; septum oblanceolatum (1:4—5), stylo brevissimo apieulatum. Semana 
minima, anguste ovoidea (1:2), compressa, laevia, immarginata, luteo-fusca; embryo 
notorrhizus. 


304 [I, 304 


15—30 em hoch. Grundblätter bis 5 cm lang, im Umriss bis 1'!/g cm breit. Stengel- 
blätter 1!/»—2 em lang, oberwürts 3—4 mm breit. Kelch + */ mm lang. Frucht 2—2"/4 
mm lang, 1!/s—1'/» mm breit. Same 1 mm lang, '/ mm breit. 


Haec species inter affines Australianas proxime habitu ad verum Z. ruderale L. 
(Eur., Oriens) accedit, sed silieula elliptica (non ovata), multo levius emarginata, foliis 
caulinis nunquam linearibus et simul integerrimis obtusiusculis, glandulis elongatis, pilis 
pedicellorum longioribus ete. specifice diversum. — Pilis pedicellorum et siliculae forma 
ad L. pinnatifidum Ledeb. (As. austr.-occ.) quoque accedens, sed differt silicula multo 
minore glaberrima, sepalis angustioribus, petalis plerumque nullis, glandulis elongatis 
ete. — Simile etiam L. divaricato Soland. (Afr.) et praesertim ejus ssp. li»oideo var. 
iberioideo silicula parva elliptica, sed diversum pedicellis multo gracilioribus rectis (non 
arcuatis), inferioribus quam silieula longioribus (non ei aequilongis), racemis inde laxiori- 
bus. — L. myrianthum Phil. (Chile) differt silicula ovata manifeste et acute emarginata, 
apice cireumferentia angulosa, pilis pedicellorum tortuoso-flexuosis etc. 

Area geogr.: Austral. merid. et occ. 
S.-Australien: Mt. Lyndhurst, 1898, Max Koch n. 324 — Herb. Berl., Hofmus. Wien; 

ibidem, 1899, Max Koch n. 272 — Berlin. 
W.-Australien: Gascogne: Carnavon, 1901, L. Diels n. 3683 — Herb. Berlin. 


112. L. hyssopifolium Desv. ! 


in Journ. Bot. III. (1814) p. 164 et 179 ex p.); DC. Syst. II. (1821) p. 545, Prodr. I. 
(1824) p. 206; L. ruderale Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 86 ex p. — non L. 


Verisim. perenne (partes basilares non vidi) Cawlis suberectus, fere cylindricus 
(leviter anguloso-striatus), glaberrimus et subnitidus, ramosus ramis saepissime erecto- 
patentibus, rigidis, in racemos abeuntibus. Folia caulina lineari-lanceolata vel linearia, 
utrinque acuta, basi m petiolum attenuata, praesertim apicem versus remote serrata, 
subglaberrima (nonnisi basi petioli pilis paucis brevibus cylindricis obtusiusculis minu- 
tissime ciliata et interdum ad margines pilis remotissimis ejusdem formae obsita). Flores: 
sepala ovata, albo-marginata, caduca; petala calyce breviora et multo angustiora, lineari- 
oblonga vel fere setacea; stamina 2 (—4) mediana; glandulae 4 (—6) breviter cylindricae, 

!) Desvaux beschreibt die Pflanze als behaart („tige pubescente pulvérulente*), De Candolle 
dagegen als kahl. Diese Differenz rührt davon her, dass in Desvaux' Herbar neben einem Exemplar der 
kahlen Pflanze von Hawkesbury, die ich mit De Candolle L. hyssopifolium nenne, 2 Exemplare einer 
behaarten Art liegen, die ich als L. Desvauadi n. spec. bezeichne. Wiewohl nun Desvaux' Beschreibung 
augenscheinlich nach der behaarten Art angefertigt ist, so habe ich mich doch der Auffassung De Can- 
dolles, der in der Pflanze von Hawkesbury den Typus des 2. hyssopifolium Desv. erblickt, angeschlossen, 
da ja das De Candollesche Werk ungleich weiter bekannt ist als das sehr selten gewordene Desvaux- 
sche; De Candolles Auffassung ist meines Erachtens dadurch, dass ja die kahle Pflanze tatsächlich im 
Herbarium Desvaux' unter dem Namen L. hyssopifolium liegt, zulässig. 


[, 305] 305 


calycis ca. !/s—!/5 longitudine aequantes. Racemi fructiferi valde elongati, laxi, apicem 
versus attenuati, axi satis crasso rigido apice attenuato, leviter sulcato-striato glaberrimo 
subnitido, pedicellis modice gracilibus fere rectis leviter angulosis glaberrimis, erecto- 
patentibus (45— 60 9), inferioribus quam silicula longioribus, superioribus ei subaequilongis. 
Silicula Yhombico-ovata, modice compressa, basi propter margines fere rectos acutiuscula, 
apice cireumferentia anguloso-acuta, distincte et satis acute emarginata marginibus angu- 
lum fere rectum formantibus, dentibus alaribus triangulari-acutiusculis latitudine ipsorum 
vix brevioribus, porrectis vel (in silicula juniore) leviter divergentibus; stylus quam 
emarginatura brevior, stigmate marginem anteriorem siliculae non attingente; valvulae 
carinatae, apicem versus anguste alatae; septum oblanceolatum (1: 4), stylo brevi apicu- 
latum. Semina anguste ovoidea (1: 2), modice compressa, fere laevia, immarginata, fusco- 
rufa; embryo notorrhizus. 

Die mir vorliegenden Zweigstücke sind 20—30 cm lang, die ganze Pflanze wohl 
bedeutend höher, vielleicht halbstrauchig (?). Stengelblätter 2—5 cm lang, 2-3 mm breit. 
Kelch ?/ mm lang. Frucht meist 3 mm lang, 2 mm breit, Flügelbreite an der Spitze 
ca. !/ mm. Same 1!/e mm lang, ?/: mm breit. 


Area geogr.: Austral. (pars austr.-or.). 
N. S. Wales: Hawkesbury, Ferd. Bauer (Orig.!) — Herb. Paris, Hofmus. Wien. 
Victoria: ,Australia felix^, R. Brown (It. Austr. 1802—5) — Herb. Deless., Petersbg. 
S.-Australien: ad fl. Torrens, F. v. Mueller (Zepidium No. 1) — Berlin, Petersbg.; 
Adelaide, 1852, F. v. Mueller — Herb. DC., Paris, Petersbg. 
,Nov. Holland.^, d'Urville dedit 1825 — Berlin. 


113. L. sagittulatum Thell. n. spec. 


L. ruderale Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 86 ex p. — non L. 


Perenne? Radix satis crassa, collo rudimentis membranaceis foliorum delapsorum 
vestita. Caulis erectus, striato-suleatus, glaberrimus, foliatus, ramosus ramis suberectis 
in racemos abeuntibus. Folia glaberrima; caulinorum majora e basi sessili sagittato- 
aurieulata lanceolato-subulata acuta integerrima (semper?); minora majoribus similia 
sed basi non vel vix auriculata. Flores: sepala ovata, albo-marginata; petala nulla; 
stamina 2 mediana; glandulae calycis '/,— '/s longitudine adaequantes, lineari-lanceolatae. 
Racemi fructiferi elongati, laxi, axi satis crasso striato-suleato glaberrimo, pedicellis 
gracillimis subteretibus glabris, e basi suberecta leviter extrorsum arcuatis, siliculae 
subaequilongis. Silieula elliptica, utrinque obtusiuscula, apice levissime et satis obtuse 
emarginata, lobulis alaribus in utroque latere brevibus obtusissimis porrectis, stylo (cum 
stigmate) emarginaturam longitudine aequante; valvulae carinatae, apice angustissime 
alatae, fere laeves, subnitidae; septum oblanceolatum, stylo brevissimo apiculatum, inferne 
transverse rugosum. Semina anguste ellipsoidea, compressa, fere laevia, immarginata, 
flavo-fusca; embryo notorrhizus. 

A. Thellung, Lepidium. 39 


306 [1, 306 


20—30 em hoch. Grössere Stengelblätter 1'/»—2 cm lang, am Grunde 1!/»— 2!/» 
mm breit. Kelch /»—°/s mm lang. Frucht 2!/; mm lang, 1'/» mm breit. Same 1'/ mm 
lang, ?/ 4 mm breit. 

Silieulis elliptieis (non rhombicis) simile L. pseudo-ruderali Thell., sed foliis e basi 
sagittata lanceolato-subulatis (non e basi angustata oblanceolato-obovatis) diversum. — 
Silieulae et racemorum forma etiam JL. divaricatum Soland. (Afr.) refert, sed petala 
nulla, folia caulina basi non attenuata sed subsagittata, pedicelli graciliores leviter tantum 
arcuati, etc. 

Area geogr.: Austral. (orient.). 

Queensland: Warrego-River, 1885, Betche — Herb. Berlin. 


114. L. faseiculatum Thell. n. spec. 


L. ruderale Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 86 ex p. — non 1. 


Valde affine L. sagittulato 'lhell. et ejus forsan forma pathologica. Perenne? 
Caulis suberectus, satis rigidus, ut rami leviter anguloso-striatus glaberrimus nitidus, 
ramosus ramis foliatis pseudo- dichotome ramosissimis ramulis suberectis in racemos 
abeuntibus; racemi primum terminales, sed propter ramos axillares magis auctos fasti- 
giatos denique ex maxima parte folus oppositi. Folia e basi sessili sagittata lanceolato- 
subulata acuta, apicem versus inciso-serrata vel integerrima, glaberrima. Flores: sepala 
ovata, albo-marginata; petala nulla; stamina 2 mediana; glandulae calycis '/s longitudine 
aequantes, e basi triangulari lineari-lanceolatae apice quasi leviter incrassatae. Racemi 
fructiferi plerique folio oppositi, corymboso-capitati, fere hemisphaerici, axi subnullo, 
pedicellis satis rigidis leviter angulosis glaberrimis, inferioribus siliculae subaequilongis 
arcuato-patentibus, superioribus ea brevioribus suberectis. Silicula obovata, basi longe 
attenuata marginibus subconcavis, apice rotundato-obtusa, levissime emarginata margini- 
bus fere parallelis, stylo quam emarginatura subbreviore, lobulis alaribus obtusis con- 
vergentibus; valvulae carinatae, apicem versus angustissime sed distincte alatae, fere 
laeves, subnitidae; septum oblanceolatum, stylo brevissimo apiculatum, basi transverse 
rugosum. Semina anguste ovoidea, compressa, sublaevia, immarginata, fulvo-fusca; 
embryo notorrhizus. 

Wohl 30—50 em hoch, reichverzweigt mit ziemlich aufrechten Ásten. Stengel- 
blütter 1'/»—2 cm lang, am Grunde meist 3 mm breit. Kelch '/—?/, mm lang. Frucht 
3 mm lang, fast 2 mm breit. Same 1!/« mm lang, *; mm breit. 

Das charakteristische Merkmal der trugdoldig-verkürzten Fruchtstände macht fast den Eindruck 
eines pathologischen Zustandes, Das andere Unterscheidungsmerkmal von L. sagittulatum Thell., die am 
Grunde keilig-verschmälerte Form der Frucht, hängt wohl mit den beschränkten Raumverhältnissen infolge 
der dicht büscheligen Gruppierung der Früchte zusammen. 

Area geogr.: Austral. (mer.-or.). 

Victoria: Swan Hill, leg.?, distrib. F. v. Mueller (pro L. ruderali) — Herb. Petersbg. 


I, 307] 307 


115. L. pseudo-tasmanicum Thell. n. spec. 


L. ruderale Hook.! Fl. Tasman. I. (1860) p. 25 ex p. — non L. 

Perenne. Cawles complures, suberecti, leviter anguloso-striati, pili brevibus cylin- 
dricis obtusiusculis saepe subreflexis tenuiter pubescentes, subsimplices, foliati, in racemos 
abeuntes. Folia caulina media circumferentia lineari-oblonga, trifida vel rarius pinnatifida 
lobis remotis linearibus acutissimis extrorsum curvatis, rhachi sublineari basi angustata, 
margine pilis triangularibus acutis latitudine vix longioribus obsita et inde quasi denti- 
culata; summa linearia acuta integerrima basi angustata. Flores: sepala ovata, albo- 
marginata; petala calycis '/—'/» longitudine attingentia; stamina 2 mediana; glandulae 
calycis '/s longitudine aequantes. Racemi fructiferi simplices, satis laxi et breves, axi 
leviter striato-sulcato pilis eis caulis similibus pubescente, pedicellis gracilibus subtere- 
tibus pilis gracilibus pubescentibus, erecto-patentibus, inferioribus quam silieula paulo 
longioribus, superioribus ei subaequilongis. Silicula rhombico-elliptica, utrinque attenuato- 
acuta, apice angustissime sed distincte emarginata, lobulis alaribus in utroque latere 
acutiuseulis convergentibus, marginibus interioribus fere parallelis, stigmate in fundo 
emarginaturae subsessili; valvulae carinatae, apice anguste alatae, fere laeves; septum 
oblanceolatum. Semina anguste ovoidea, compressa, sublaevia, immarginata, rufo-fusca ; 
embryo notorrhizus. 

Stengel 20 cm hoch. Grössere Stengelblütter 2—2!/» cm lang, Spindel ca. 1 mm, 
Fiederlappen ca. ?/, mm breit. Kelch '/»—?/, mm lang. Frucht 3 mm lang, 2 mm breit. 
Same 1'/ mm lang, °/s mm breit. 

Habitus L. tasmanici Thell., sed foliis omnibus basi eximie angustatis, margine 
pilis triangularibus obsitis satis diversum videtur; affine quoque L. Desvauxii Thell. in 
Tasmania item provenienti, sed foliis trifidis lobis linearibus extrorsum curvatis, rhachi 
basi angustata, et caule minus robusto minusque anguloso-sulcato distinctum ; a L. hysso- 
pifolio differt caulibus pubescentibus, folis divisis et forma pilorum foliorum marginis. 
— A. L. divaricato Soland. (Afr.) quod foliorum forma refert, dignoscitur silicula + rhom- 
bica, pedicellis fere rectis et pilorum foliorum forma. 

Area geogr.: Tasman. 


Tasmanien: leg. W. Archer (ex herb. Hook.) — Herb. Deless. 


116. L. Desvauxii Thell. n. spec. 


? L. ambiguum F. v. Muell. in Trans. Phil. Soc. Victor. I. (1855) p. 34 — (non Lange) (confer 
n. 116a); L. hyssopifolium Desv.! in Journ. Bot. III. (1814) p. 164 et 179 ex p.'), non DC. 
Syst. II. (1821) p. 545, Prodr. I. (1824) p. 206; L. ruderale B. robustum Hook. Fl. Tasman. 
I. (1860) p. 25 (ex deser.); L.rwderale Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 86 ex p. — non 
L.; L.fruticulosum Thell. in sched. determ. — non Desv. ! (quod = L. foliosum Desv. var.). 


!) Vergl. die Bemerkung zu L. hyssop?folium Desv. (No. 112, S. 304). 


308 [I, 308 


Perenne, basi saepe sublignosum. Caulis suberectus, anguloso-sulcatus, pilis brevi- 
bus conico-cylindricis (ca. 1:3) acutiuseulis plerumque subreflexis puberulus, rarius fere 
glabratus, a basi ramosissimus ramis divaricatis rigidis subsimplicibus foliatis in racemos 
paucos (saepe singulos) abeuntibus. Folia e basi non attenuata (sed saepe aurieulata) 
aut apicem versus dilatata (obovato-oblonga) et + inciso-serrata, aut aeque-late vel 
sensim attenuata et tune plerumque integerrima, semper margine pilis triangularibus 
(latitudine vix longioribus) acutis + dense obsita et inde quasi denticulata. Flores: sepala 
ovata, albo-marginata; petala calycis plerumque !/»—*/s longitudine aequantia, linearia 
vel lineari-oblonga; stamina 2 mediana; glandulae 4 oblongo-ovatae calycis !/5—!/s longi- 
tudine attingentes. Racemi fructiferi laxi, aut satis breves et pauciflori axi crasso rigido 
distincte sulcato, aut elongati et multiflori axi gracili levius striato, axi plerumque pilis 
eis caulis similibus pubescente, pedicellis satis crassis rigidiusculis aut gracilioribus, leviter 
striato-angulatis, saepe pubescentibus, erecto-patentibus (45—60°), siliculae subaequilongis 
vel inferioribus sublongioribus. Silicula rhombico-ovata vel rhombico-elliptica, utrinque 
attenuato-acutiuscula, apice distincte et satis late emarginata, stylo emarginaturae aequi- 
longo vel subbreviore, lobulis alaribus in utroque latere acutiusculis porrectis; valvulae 
carinatae, apice angustissime alatae, fere laeves, subnitidae; septum oblanceolatum, stylo 
brevi apiculatum. Semina anguste ovoidea, compressa, fere laevia, immarginata, rufo- 
fusca; embryo notorrhizus. 

Bis 40 em hoch. Stengelblütter 1—2 cm lang, 1!/—5 mm breit. Kelch ?/;, mm 
lang. Frucht 2-3!/4 mm lang, 2-2'/» mm breit. Same 1'/4-1'/s mm lang, ?/5-?/, mm breit. 

Habitu intermedium inter L. hyssopifolium Desv., DC. et gregem Oleraceorum 
(praesertim LL. foliosum Desv.); differt a priore foliis basi non attenuatis margine semper 
pilis triangularibus obsitis et caule anguloso-sulcato fere semper pubescente; ab Oleraceis 
foliis manifeste pilosis plerumque tenuioribus et floribus fructibusque subminoribus. 


Area geogr.: Austral, Tasman. 
Variat: 

Var. e. typicum Thell. — Rami et racemorum axes satis crassi et rigidi, mani- 
feste sulcati; racemi satis breves; folia e basi lata auriculata superne dilatata et inde 
obovata vel oblongo-oblanceolata. 

W.-Australien: Swan-River, (1848?), Drummond ser. 4. n. 126 — Herb. Boiss., 

Deless., Paris, Petersbg., Hofmus. Wien. 

Victoria: Herb. Olfield — Univ. Wien. 

Tasmanien: leg. Lhotsky — Herb. Deless; Dufton — Berlin; Gunn (ex herb. Hook., 
mixt. cum ZL. tasmanico) — Herb. Paris, Petersbg., Hofmus. Wien; Archer (ex 
herb. Hook., cum var. f.) — Paris. 


Var. 8. Hookeri Thell. — Differt a typo foliis e basi lata sensim angustatis 
vel aeque-latis. 


I, 309] . 809 


Tasmanien: leg. W. Archer (ex herb. Hook., cum var. «.) — Herb. Deless. 
„Nouv. Holl*, Labillardiere — Herb. Ventenat (Deless.). 
Var. y. gracilescens Thell. — Rami et racemorum axes tenuiores; racemi gra- 
ciles, elongati, laxissimi, axi levius striato; folia angustiora. 
W.-Australien: Swan-River, (18407), Drummond ser. 2. n. 51 — Herb. Boiss., 
Deless., Petersbg. 
„Nov. Holland.*, leg.? — Herb. Desvaux (Paris) sub L. hyssopifolio, mixt. cum 


illa specie. 


116a. L. ambiguum F. v. Mueller 


in Trans. Phil. Soc. Victor. I. (1855) p. 34 — (non Lange); L. ruderale var. (?) spinescens 
Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 87 ex p.') — Non vidi. 

,S Dileptium. — Perenne. Caulis erectus, ramosus, leviter scaber; folia superiora 
linearia, integerrima vel apice unidentata, basi lata sessilia; flores petaligeri; silieula 
pedicello aequilonga, evato-oblonga, apice attenuata, brevissime emarginata, stigmate 
subsessili in emarginatura incluso. 

S.-Austral.: Murray River. — Affine L. hyssopifolio; silicula 4 mm longa.“ F. v. Muell. 

l. c. (anglice). 

Ex descriptione forsan idem ae meum ZL. Desvauxii (n. 116). 


117. L. tasmanicum Thell. n. spec. 


L. ruderale Hook.! Fl. Tasman. I. (1860) p. 25 ex p. — non L. 


Perenne? (partes basilares mihi ignotae) Caules suberecti, fere teretes, pilis 
brevibus cylindricis obtusiusculis patentibus pubescentes, copiose ramosi ramis erectis 
foliatis. Foliorum caulinorum majora e basi sessili saepe rotundata vel leviter auriculata 
cireumferentia lineari-oblonga acuta, apice trifida vel pinnatifida lobis remotis linearibus 
acutissimis saepe leviter extrorsum curvatis, rhachi lineari, margine pilis remotis breviter 
eylindrieis obtusiusculis patentibus obsita; minora majoribus similia vel integerrima, 
semper basi angustata. Flores: sepala ovata, albo-marginata; petala calycis !/»—"/s lon- 
gitudine attingentia; stamina 2; glandulae 4 ovato-oblongae, calycis '/« longitudine 
aequantes. Racemi fructiferi elongati laxi, axi leviter anguloso-striato pilis eis caulis 
similibus pubescente, pedicellis gracilibus subteretibus pubescentibus erecto-patentibus 
(45°) vel arcuato-patentibus (60°), inferioribus quam silicula sublongioribus, superioribus 
ei subaequilongis. Silicula rhombico-elliptica, utrinque attenuata, apice conspicue emar- 
ginata lobulis alaribus in utroque latere acutiusculis porrectis, stylo quam emarginatura 


!) L. ambiguum wird von Bentham l. c. zu „L. ruderale* var. (?) spinescens gezogen: ,....ap- 
pears to be the same or a similar variety in a luxuriant state without the thorns. Both are now included 
by F. Mueller in the L. ruderale.* 


310 [I, 310 


breviore; valvulae carinatae, apice anguste alatae, sublaeves; septum oblanceolatum, 
stylo brevissimo apiculatum. Semina anguste ovoidea, compressa, sublaevia, immarginata ; 
embryo notorrhizus. 

40—50 cm hoch. Stengelblätter 2—2!/s cm lang, Spindel 1, Abschnitte ca. '/» mm 
breit. Kelch !'/»—?/, mm lang. Frucht + 3 mm lang, + 2 mm breit. Same 1!'/;mm 
lang, ?/ mm breit. 

Affine L. Desvauxii Thell., sed foliorum pilis eylindrieis obtusis (non triangulari- 
acutis) et foliorum forma diversum; item a L. pseudo-tasmanico Thell. differt foliorum 
piis et foliorum caulinorum majoribus basi non attenuatis; a LL. hyssopifolio Desv. 
distinguitur caule pubescente et foliorum majoribus basi non angustatis et pinnatifidis ; 
a L. divaricato Soland. (Afr.), cui foliorum forma simile, differt silicula rhombica. 


Area geogr.: Tasman.; (Austral. mer.-or. ?). 


Tasmanien: leg. R. C. Gunn (ex herb. Hook.) — Herb. Berl, Paris, Petersbg., Plan- 
chon (Montpell.), Hofmus. Wien. 
„Tasmania, Fort Jackson, Bathurst^, Gaudichaud — Herb. Deless. 


118. L. Aschersonii') Thell. n. spec. 


L. ruderale var.(?) spinescens Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 87 ex p.; L. ruderale var. 
aciculiferum F. v. Mueller! in herb. 

Perenne? (partes basilares mihi ignotae). Caules + erecti, graciles, subcylindrici, 
pilis brevibus cylindricis patentibus tenuiter pubescentes, foliati, ramosissimi ramis sub- 
intricatis in racemos abeuntibus. Foliorum caulinorum majora mihi ignota; minora e 
basi lata sessili subauriculata lanceolato-subulata, apicem versus saepe dentata, margine 
piis remotis cylindrieis patentibus obsita. Flores: sepala ovata, albo-marginata; petala 
calycis !/»—?/s longitudine aequantia, linearia; stamina 2 mediana; glandulae 4 trian- 
gulari-oblongae, calycis !/, longitudine attingentes. Aacemi fructiferi breves laxiusculi, 
axi gracili cylindrico tenuiter pubescente, apice nudo et in spinam acicularem 
desinente, pedicellis gracilibus teretibus minute pubescentibus, erecto-patentibus (-- 45?), 
quam silicula subbrevioribus. Silicula rhombico-obovata, compressa, basi valde attenuata 
(marginibus subconcavis), apice anguloso-acutiuscula marginibus rectis, non emarginata, 
stylo brevissimo (ca. !/io longitudinis septi adaequante) sed distincte exserto apiculata; 
valvulae carinatae apterae, fere laeves; replum basi valde dilatatum et incrassatum; 
septum oblanceolatum in stylum attenuatum. Semina ovoidea, compressa, sublaevia, im- 
marginata, rufo-fusca; embryo notorrhizus. 

1) Nach Geheimrat Prof. Dr. P. Ascherson in Berlin, der durch seine nomenklaturkritischen Studien 
über L. apetalum Willd., L. Iberis L., L.àncisum Roth. etc. (in Verhandl. Brandenb. Bot. Ver. XXXIII. 
(1891) p. 108 seq.) und durch andere Publikationen wertvolle Beiträge zur Kenntnis der Gattung Lepidium 
geliefert hat. Ascherson hat u.a. sehr mit Recht die spezifische Verschiedenheit des „L. ruderale* 


Benth. Fl. Austral. von dem echten eurasiatischen Z. ruderale L. betont, weshalb ich ihm zu Ehren diese 
Spezies aus der Gruppe der ,Pseudo-Ruderalia* als L. Aschersonii bezeichne. 


1, 311] 311 


Wohl + 30 em hoch. Kleinere Stengelblütter 3—5 mm lang, 1—1'/» mm breit. 
Kelch ca. *// mm lang. Frucht 4 mm lang, 2!/» mm breit. Same 1'/» mm lang, 1 mm breit. 
Silieulae forma et racemorum axi apice manifeste spinescente distincta species. 
Area geogr.: Austral. 
Australia: Skipton, distrib. F. v. Mueller — Herb. Berl., Paris. 


119. L. dubium Thell. n. spec. 


L. ruderale var. (?) spinescens F. v. Muell.! in herb., Benth. Fl. Austral. I. (1863) p. 87 
ex p.; „L. Novae Hollandiae?* Thell. in sched. determ. — non Desv.! (quod — L. folio- 
sum Desv. var. fruticulosum (Desv.)). 


Perenne? (partes basilares mihi ignotae). Caulis suberectus, cylindricus (vix stria- 
tulus), pilis satis gracilibus (1: 4 — 6) cylindrieis acutiusculis plerumque subreflexis 
pubescens, ramosissimus ramis gracilibus subintricatis in racemos abeuntibus. Joliorum 
caulinorum majora mihi ignota; minora e basi lata subauriculata lanceolato-subulata 
acuta, apice dentata vel integerrima, margine pilis remotis cylindricis patentibus obsita. 
Flores: sepala ovata, albo-marginata; petala calycis !/—?/s longitudine adaequantia; 
stamina 2 mediana; glandulae 4 calycis '/s longitudine attingentes.  Aacem? fructiferi 
laxi, satis breves, axi crassiusculo rigido striato apice subspinescente, pilis eis caulis 
similibus sed subbrevioribus et magis patentibus pubescente, pedicellis gracilibus sub- 
teretibus pubescentibus, e basi suberecta arcuato-patentibus, quam silicula (abortiva, ut 
videtur) subduplo longioribus. Silicula (non omnino matura) rhombico-elliptica, apice 
minutissime emarginata, stigmate non exserto; valvulae carinatae subapterae. Semin« 
matura ignota. 


+ 30 em hoch, sehr reich verzweigt. Kleinere Stengelblätter 3—4 mm lang, 1 mm 
breit. Kelch ®/ı mm lang. Frucht (nicht gut entwickelt) 1'/—1?/. mm lang, 1—1'/4 
mm breit. 

Affine forsan L. Merralli F. v. Muell. pedicellis quam silicula minima subduplo 
longioribus, sed diversum videtur planta magis elata magisque ramosa et pilosa, foliis 
non linearibus, floribus petaligeris, silicula rhombico-elliptica (non rhombico-orbiculata 
longitudini aeque-lata, neque reticulato-nervosa). 

Area geogr.: Austral. (mer.-or.). 

Victoria: near Lake Corangamike, leg.?, distrib. F. v. Mueller — Herb. Berlin, Paris, 

Petersbg., Univ. Wien. 


120. L. sisymbrioides Hook. f. 


Handb. N. Zeal. Fl. I. (1864) p. 14; Nasturtium sisymbriodes O. Kuntze Revis. I. (1891) 
p.997 — sens ampl. 


312 [I, 313 


Perenne. Radix crassa valida, apice divisa, collo rudimentis membranaceis foliorum 
delapsorum vestita. Caules plerumque erecti et stricti sed interdum graciles, fere cylin- 
drici (leviter anguloso-striati), pilis conspicuis albis adpressis, alteris cylindricis apice 
attenuato-acutis, alteris claviformibus obtusissimis, papilloso-pubescentes, rarius fere glabri, 
plerumque ramosi, varie foliati. Folia crassiuscula, pilis biformibus eis caulis similibus 
+ papilloso-pubescentia, rarius fere glabrata; basilaria rosulata, pinnata pinnulis utrinque 
6—20 integerrimis obtusis vel obtuse lobulatis vel pinnatifidis, rhachi inter segmenta 
angusta et distincta, apice non dilatata, basi petioli submembranacea et vaginantim 
dilatata; folia caulina inferiora basilaribus plerumque similia sed minus divisa, superiora 
saepe integerrima ovata vel ovato-lanceolata, basi lata subrotundata sessilia. Flores 
subdicci!; flos submasculus: sepala late ovata, obtusa, late albo-marginata; petala 
oblongo-spathulata calyce breviora vel nulla; stamina 4 (mediana) —6, calycem supe- 
rantia; glandulae 6 oblongae !/s calycis longitudine adaequantes; ovarium minimum, 
dense papilloso-villosum, abortivum; flos subfemineus: sepala ut in flore masculo, petala 
semper nulla vidi; stamina 4 (mediana) —6 abortiva, calyce breviora, antheris polline 
destitutis; glandulae 6 lineares calycis '/i— '/s longitudine adaequantes; ovarium fertile. 
Racemi fructiferi elongati, laxiusculi, axi satis rigido + anguloso-sulcato vel striato, 
pilis eis caulis similibus + papilloso-pubescente, pedicellis + anguloso-striatis patenter 
pubescentibus, e basi erecto-patente (+ 45?) saepe leviter extrorsum arcuatis, siliculae 
subaequilongis. Silicula elliptico- vel ovato-rhombica, utrinque vel saltem apice attenuata, 
breviter et satis anguste sed distincte emarginata, stylo + distincte exserto; valvulae 
carinatae, apice anguste alatae, juniores papilloso-pubescentes, maturae saepe glabres- 
centes, sublaeves; septum late oblanceolatum, interdum leviter rhombicum, in stylum 
brevem attenuatum. Semina ovoidea, compressa, fere laevia, immarginata, flavo-fusca; 
embryo notorrhizus. 


5—20 em hoch. Grundblätter 2—5 cm lang, im Umriss 4—15 mm breit, Fiedern, 
wenn ungeteilt, ca. 1 mm breit, wenn geteilt, ihre Abschnitte ca. !/» mm breit. Kelch 
1—1'/ mm lang. Frucht 3—4!/» mm lang, 2!/,—3!/, mm breit. Same 1'/,—1!/» mm 
lang, ®/«—1 mm breit. — Durch die Heterotrichie und Subdicecie sehr ausgezeichnet. 


Area geogr.: N. Zeland. 


Dispositio subspecierum et varietatum. 


1. Folia caulina reducta, caulis inde quasi subaphyllus. Pinnulae foliorum basilarium 
antice pinnatifidae lobulis lineari-spathulatis obtusis. 
Ssp. I. Solandri (Kirk) Thell. 


Var. «. typicum Thell.: Silicula manifeste rhombica, utrinque valde attenuata 
marginibus subconcavis, lobulis alaribus in utroque latere emarginaturae productis, 
acutis, leviter divergentibus, stylo breviter tantum exserto. 


1313] 313 


Var. B. ovatum Thell.: Silicula late ovato-rhombica, basi lata fere obtusa, 
apice acuta leviter emarginata lobulis alaribus brevibus obtusis, stylo distincte exserto. 
1.* Folia caulina conspicua, quorum inferiora plerumque pinnatifida. 

2. Caulis ea. 5—10 cm altus, superne dense ramosus ramis suberectis. Foliorum 
basilarium pinnulae rotundatae, saepius integrae. Stamina 4 mediana. Planta 
plerumque dense griseo-papillosa. Ssp. II. Matau (Petrie) Thell. 

Var. B. Zobulatum Thell.: Foliorum basilarium pinnulae subpinnatilobatae 
lobulis obtusis rotundatis. 

9.* (aulis ad 20 cm altus, foliosus, laxe ramosus ramis magis patentibus. Foliorum 


basilarium pinnulae pinnatifidae lobulis linearibus acutis. Stamina 2 +4. 
Ssp. HL. Kawarau (Petrie) Thell. 
Varietas mihi ignota: 

Var. (?)ß. dubium Th. Kirk: „Erectum, foliosum, scabridum, 30 cm altum 
et ultra, superne parce ramosum, ramis brevibus aut longis et patentibus. Folia 
radiealia eis typi similia vel magis divisa; caulina breviora, basi lata sessilia, 
pinnatifido-dentata. Racemi laxi, pedicellis patentibus. Stamina 4— 6. Petala 2—4 
[? — Thell.] angusta. Silicula oblongo-ovata. Semina late oblonga, fusca.* Kirk 
(anglice). — Sec. descriptionem a typo vix diversum. 


Ssp. I. Solandri (Th. Kirk) Thell. 

L. Solandri Th. Kirk in Trans. New Zeal. Inst. XIV. 1881 (1882) p. 380); L. sisymbri- 
oides Hook. f. l. c. sens. strict.; Th. Kirk Stud. fl. N. Zeal. (1899) p. 37. 

Var. «e. typicum Thell. 
Neuseeland: South Isl.: Canterbury, Limestone debris, Irelissick Basin, Southern Alps, 

2500', 1893, L. Cockayne — Herb. Berlin, Petersbg.; ibidem, Broken River, Jatle 

Land, 2400', 1893, Cockayne — Univ. Zürich. 

Weitere Standorte nach Th. Kirk l. c.: South Isl.: Lake Okan, Haast; Mackenzie 

Country, Armstrong; Otago: Waitaky Valley, Lake Wanaka, Buchanan; Kurow, Petrie. 


Var. f. ovatum Thell. 
Neuseeland: South Island: East Coast of Otago & Kurm Otago, Petrie — Univ. Zürich. 


Ssp. II. Matau (Petrie) Thell. 
L. Matau Petrie! in Trans. N. Zeal. Inst. XIX. 1886 (1887) p. 323; Th. Kirk Stud. fl. 
N. Zeal. (1899) p. 36. 
Neuseeland: South Island: Otago, Alexandra South, Petrie (Orig.!) — Herb. Univ. 
Zürich. 
!) Wird von Th. Kirk selbst (Stud. fl. N. Zeal. l. c.) als Synonym zu L. sisymbrioides gezogen. 
A. Thellung, Lepidium. 40 


314 [I, 314 


Var. B. Zobulatum Thell. 


Neuseeland: South Isl.: Otago, Maniototo Plain, 1500', Petrie (,L. Malau var.*) — 
Univ. Zürich. ‘ 


Ssp. III. Kawarau (Petrie) Thell. 


L. Kawarau Petrie! in Trans. N. Zeal. Inst. XVII. 1884 (1885) p. 270; Th. Kirk 
Stud. fl. N. Zeal. (1899) p. 36. 


Neuseeland: South Isl.: Otago, Kawarau River, Petrie (Orig.!) — Herb. Univ. Zürich. 
Var. (?) B. dubium Th. Kirk Stud. fl. N. Zeal. (1899) p. 36. 
Neuseeland: South Isl.: Otago, Earthquakes near Duntroon, Petrie, sec. Kirk l. c. 


121. L. Kirkii Petrie! 
in Trans. N. Zeal. Inst. XXII. 1889 (1890) p. 439; Th. Kirk Stud. fl. N. Zeal. (1899) p. 37. 


Perenne. Radix satis crassa, multiceps, collo rudimentis foliorum veterum mem- 
branaceis vestita. Caules complures, pumili, decumbentes, gracillimi (fere filiformes), 
valde flexuosi, teretes, glabri, parce foliati ramosique, in racemos abeuntes. Folia 
basilaria subglabra, longe linearia obtusiuscula integerrima, basi quasi in petiolum atte- 
nuata, petiolo insertione membranaceo vaginantim dilatato; caulina fere linearia obtu- 
siuscula integerrima, basi non attenuata sessilia; margine glaberrima vel basin versus 
pilis gracilibus cylindricis minutissime ciliata. Flores: sepala fere orbiculata, late albo- 
marginata; petala nulla; stamina 4 mediana; glandulae 6 lineari-filiformes, calycis !/3-!/» 
longitudine aequantes. Racemi fructiferi elongati laxissimi, axi gracillimo fere filiformi 
valde flexuoso subterete glabro, pedicellis gracilibus cylindricis apice leviter incrassatis, 
saltem in flore pilis raris gracilibus, alteris cylindricis, alteris leviter claviformibus 
obsitis, areuato-patentibus, quam silicula subbrevioribus. Siliew/a orbiculato-ovata, modice 
compressa, apice acutiuscula, levissime emarginata stigmate subexserto; valvulae cari- 
natae, apice angustissime alatae, fere laeves; septum late oblanceolatum, stylo brevissimo 
apiculatum. Semina anguste ovoidea, modice compressa (sectione transversali subtriangu- 
laria), fere laevia, immarginata, flavo-fusca; embryo notorrhizus. 


Stengel meist 4—6 cm lang. Grundblätter 2—3 cm lang, 1 mm breit. Stengel- 
blätter + 3 mm lang, noch nicht 1 mm breit. Kelch °/ mm lang. Frucht 2'/; mm lang, 
2 mm breit. Same 1'/ı mm lang, ?/s mm breit. 

Eine durch die zarten, fast fädlichen, verbogenen, niederliegenden Stengel und die äusserst lockeren 
Fruchtstände sehr ausgezeichnete Art, die jedoch durch die etwas keuligen Haare an den Blütenstielen die 
Verwandtschaft mit den übrigen „Neozelandica“ dokumentiert. 

Area geogr.: N. Zeland. 

Neuseeland: South Isl.: Otago, Maniototo Plain, 11—1500', Petrie — Herb. Berl., 

Petersbg., Univ. Zürich. 


I, 315] 315 
122. L. tenuicaule Th. Kirk 


in Trans. N. Zeal. Inst. XIV. 1881 (1882) p. 381, Stud. fl. N. Zeal. (1899) p. 37. 


Perenne. Aadix crassa, valida, apice divisa et inde pluriceps, collo rudimentis 
membranaceis foliorum delapsorum vestita. Caules ascendentes usque suberecti, graciles, 
plerumque flexuosi, leviter anguloso-striati, fere glabri (pilis raris cylindricis vel sub- 
clavatis obsiti) parce foliati, ramosi ramis basi suberectis. Folia fere glabra (pilis eis 
caulis similibus parcissime obsita); basilaria pinnata pinnulis saepe petiolulatis semiorbi- 
ceulari-semilunatis, antice convexis dense pecinato-serratis, postice subintegerrimis, rhachi 
inter pinnulas angusta et distincta, apice leviter dilatata, basi insertione petioli mem- 
branacea et amplificata; caulina pauca parva oblongo-lanceolata leviter dentata vel inte- 
gerrima, basi non attenuata sessilia. Flores: sepala ovata, albo-marginata; petala nulla ; 
stamina 4 mediana; glandulae 6 filiformes, calycis '/s— !/» longitudine aequantes. Racemi 
fructiferi graciles et laxi, axi anguloso-striato satis crasso sed interdum flexuoso, sub- 
glabro, pedicellis gracilibus teretibus apice leviter incrassatis, striatis, pilis alteris 
cylindricis, alteris claviformibus pubescentibus, erecto- patentibus (+ 45°), interdum 
leviter extrorsum arcuatis, inferioribus quam silieula longioribus, superioribus ei aequi- 
longis. Silicula parva suborbiculata (maxima latitudo vix infra medium), apice levissime 
emarginata stigmate subexserto; valvulae carinatae, apice angustissime alatae, glabrae, 
maturae sublaeves; septum elliptico- vel rhombico-lanceolatum (1:3), stylo brevissimo 
apiculatum. Semina ovoldea, compressa, fere laevia, immarginata, flavo-fusca; embryo 
notorrhizus. 

Meist 8—15 cm. Grundblätter mit Stiel 3—6 cm lang, im Umriss ?/,— 1 cm breit; 
Fiedern 4—5 mm lang, 2!/;—3 mm breit. Kelch ?/;, mm lang. Frucht 1?/,—2 mm lang, 
1!/o—1?/, mm breit. Same 1'/, mm lang, ?/s mm breit. 

Area geogr.: N. Zeland. 

Neuseeland: South Isl.: Otago, Kuron, Petrie (pro „Z. Solandri?*) — Univ. Zürich; 

E. of Dog Island, Foveaux Str. 1905, L. Cockayne n. 5077 b — Berlin. 

Weitere Standorte nach Th. Kirk l. c.: Otago: Cape Whanbrow, Awamoa, Petrie; 
Stewart Island, Ruapuke Island, Kirk. 


Varietas mihi ignota: 

Var. B. australe Th. Kirk Stud. fl. N. Zeal. (1899) p. 37; L. australe Th. Kirk 
in Trans. N. Zeal. Inst. XIV. 1881 (1882) p. 381. — , Erectum, ramosum ramis patentibus ; 
folia radicalia plerumque pinnata pinnulis petiolulatis; caulina numerosa, pinnatifida vel 
dentata vel lobata vel integerrima; silicula orbiculata vel orbiculato-ovata.“ Th. Kirk 
l. e. (anglice). — Sec. descriptionem a typo vix differt. 

Neuseeland: South Isl.: Otago, Cape Whanbrow: Th. Kirk. 


316 [I, 316 


d) Nomina nuda. 


L. album ..... Sempolowsky Beitr. zur Kenntnis des Baues der Samenschale, 
Leipzig 1874, sec. Just Bot. Jahresber. 1874 p. 506 et Ascherson in Ber. d. 
deutsch. bot. Gesellsch. X. (1892) p. 104. 


L. Andersoni Hook. f. & Thoms. ex Engler Versuch einer Entwicklungsgeschichte 
der Pfl. welt seit d. Tertiürzeit I. (1879) p. 122. — Himalaya. 


L. filifolium DC. ex Radde in Engler & Drude Veg. d. Erde III. (1899) p. 198. — 
Caucas. (,Dünen- und Tieflandsflora des Talysch-Landes*). An L. vesicartum. L.? 


e) Species ex genere Lepidio excludendae. 


L. alpinum L. Cent. plant. II. (1756) p. 23, Amoen. Acad. IV. (1759) p. 321 — Hut- 
chinsia alpina (L.) R. Br. 

L. alpimum O. F. Muell. in Fl. Dan. IV. 10. (1771) p. 5 et t. 569! [= L. grenlandicum 
Hornem. |. 

L. alpinum Sievers in Pall. N. Nord. Beitr. VII. (1796) p. 350 — Smelowskya calyeina 
(Steph.) C. A. Mey. 

L. americanum Vell. Fl. Flum. (1825) p. 271, VI. t. 108! (1827) — Coronopus didymus 
(L.) Sm. (et ex Eichler in Mart. Fl. Brasil. fasc. 39. (1865) p. 308). 

L. anglicum Huds. Fl. Angl. ed. 2. I. (1778) p. 280 — Coronopus didymus (L.) Sm. 

L. antiquum. Heer! Fl. tert. Helv. III. (1859) p. 31 et t. CVIIL. f. 7! — quid? (confer 
p. 63). 

L. bonariense Mill. Gard. Dict. ed. 8. (1768) n. 13 [non ZL.] = Coronopus didymus 
(L.) Sm. 

L. brevicaule Hoppe ex Mert. & Koch Deutschl. Fl. IV. (1833) p. 519 — Hutchinsia 
alpina (L.) R. Br. var. 

L. Bursa pastoris Willd. Prodr. fl. Berol. (1787) p. 211 = Capsella Bursa pastoris 
(L.) Medik. 

L. calyeinum Steph. ex Willd. Spec. pl. HI. (1800) p. 433 — Smelowskya calycina 
(Steph.) C. A. Mey. 

L. cepaefolium Reichb. in Moessl. Handb. ed. 2. II. (1827—9) p. 1125 — Thlaspi 
cepifolium (Wulf.) Koch. 


I, 317] 317 


L. ceratocarpum Pall. Reise II. (1773) p. 740 = Thlaspi ceratocarpum (Pall.) Murr. 

L. chalepense Gmelini Fisch. ex DC. Syst. II. (1821) p. 388 [non Z.] = Thlaspi hastu- 
latum. Stev. 

L. chinense Stokes Bot. mat. med. III. (1812) p. 429 = Nasturtium sinense [Stokes | DC. 

L. chloraefolium Willd. ex Spreng. Syst. II. (1825) p. 865 — Aethionema chlori- 
folium. (Sibth. & Sm.) Boiss. 

L. cornutum D'Urv. in Mém. Soc. Linn. Paris I. (1822) p. 334 [non Sibth. & Sm.] 
— Andrzejowskya cardaminefolia (DC.) Thell. comb. nov. (Notoceras cardaminefolium 
DC. 1821, Andrzejowskya Cardamine Reichb. 1837). 

L. desertorum Schrenk Enum. pl. nov. (1841) p. 99 [non Eckl. & Zeyh.| = Stroga- 
novia brachyota Kar. & Kir. 

L. didymum L. Mant. I. (1767) p. 92 — Coronopus didymus (L.) Sm. 

? L. diffusum. DC. Syst. II. (1821) p. 554 | Dileptium diffusum Rafin. Fl. Ludovic. (1817) 
p. 85 n. 23] = Coronopus didymus (L.) Sm.? (ex deser.) Confer p. 226 not. 2. 

L. erinaceum Boiss. Diagn. pl. Or. ser. 1. VI. (1845) p. 17 = Acanthocardamum eri- 
naceum (Boiss.) Thell. in Vierteljahrsschrift d. zürch. naturforsch. Gesellsch. LI. 
(1906) p. 221. 

L. fragrans Willd.! in Roem. & Usteri Mag. IV. (1790) 11tes St. p. 36 — Alyssum 
maritimum (L.) Lam. 

L. groenlandicum  Hornem. Fors. dansk. oekon. Plant. ed. 3. I. (1821?) p. 698; 
Nasturtium grenlandicum ©. Kuntze Revis. I. (1891) p. 937; — planta valde dubia, 
nonnisi figura O. F. Muelleri in Fl. Dan. t. 569! (1771) [sub L. alpino| nota; an 
Cardamáine bellidifolia L. B. sinuata Vahl? ex Lange Consp. fl. Greenl. I. (1880) p. 45. 

L. Halleri Crantz Stirp. Austr. ed. 1. I. (1762) p. 5 = Hutchinsia alpina, (L.) R. Br. 

L. intricatunm Boiss. & Buhse in Mém. Soc. Nat. Mose. XII. (1860) p. 26 = Moriera 
spinosa Boiss. 

? L. Kirilowii Trautv.! in Bull. Soc. Nat. Mosc. XXXIII (1860) I. p. 130 — Stroga- 
novia (2) intermedia. Kar. & Kir. (confer n. 25, p. 156/7). 

L. Tanatım Barn.! in Cl. Gay Fl. Chil. I. (1845) p. 167; Nasturtium lanatum O. Kuntze 
Revis. I. (1891) p. 937; — Crucifera classificatione dubia'). 

L. leiocarpum DC. Syst. II. (1821) p. 536 — Aethionema coridifolium DC. 

L. Linnaei Crantz Stirp. Austr. ed. 1. I. (1762) p. 7 = Hutchinsia petraea (L.) R. Br. 

L. marginatum Lapeyr. Hist. abr. pl. Pyren. I. (1813) p. 365 — Aethionema ovali- 
folium Boiss.?) (Ind. Kew.). 

L. membranaceum Steud. Nom. ed. 2. II. (1841) p. 27 = Aethionema membrana- 
ceum (Desv.) DC. 

L. nilotieum Sieber ex Steud. Nom. ed. 2. I. (1841) p. 26 = Coronopus niloticus 
(Delile) Spreng. Syst., Prantl. 

1) Die authentischen Exemplare im Herb. Paris sind in zu mangelhaftem Zustand, um die gene- 


rische Zugehörigkeit des L. lanatum mit Sicherheit erkennen zu lassen. 
2) Forsan melius: Ae. marginatum (Lapeyr.) comb. nov. 


318 1, 318 


L. 


L. 
L. 
L. 
L. 
L. 


nudicaule L. Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 643 — Teesdalea regularis Sm. (T. Lepi- 
dium DC.; non T. nudicaulis (L. sub Iberide) R. Br.). 

oppositifolium Labill Ic. pl. Syr. Dec. V. (1812) t. 9 — Aethionema oppositifolium 
(Pers.) Boiss. 

petraeum L. Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 644 — Hutchinsia petraea (L.) Br. 

petraeum Lour. Fl. Cochinch. (1790) p. 395 — Nasturtium sinense [Stokes] DC. 

procumbens L. Spec. plant. ed. 1. (1753) p. 643 = Capsella procumbens (L.) Fr. 

prostratum, Savi in Santi Viag. II. (1798) p. 18 t. 1 — Coronopus didymus (L.) Sm. 

pusillum; Lam. Fl. franc. II. (1778) p. 468 — Capsella procumbens (L.) Fr.; var. p. 
Lam. l. e. — Hutchinsia petraea (L.) R. Br. 

pygmaeum Lois.!) Fl. Gall. ed. 2. I. (1828) p. 58 | Hutchinsia pygmaea Viv. Fl. 
Cors. App. (1824) p. 3] = Thlaspi pygmaeum (Viv.) Jord. (1864) (Th. rivale Moris 
non Presl, Th. brevistylum Jord. 1846). 

rotundifolium All. Fl. Pedem. I. (1785) p. 252 — Thlaspi rotundifolium (L.) Gaud. 

ruderale Burm. f. Prodr. fl. Capens. (1768) p. 17 excl. syn. et patr. [non Z.] = 
Iberis pinnata L. sec. DC. Syst. II. (1821) p. 400. 

scapiferum Wallr. Sched. crit. (1822) p. 344 — Teesdalea nudicaulis (L.) R. Br. 

setosum Boiss. Diagn. ser. 2. I. (1853) p. 45 = Sisymbrium Griffithianum Boiss. sec. 
Hook. f. & Thoms. in Journ. Linn. Soc. V. (1861) p. 175. 

sibiricum Pallas Reise Ill. (1776) p. 34 = Draba repens M. Bieb.?) (Ind. Kew.). 

squamatum Forsk. Fl. Aegypt.-Arab. (1775) p. 117 = Coronopus verrucarius (Gar- 
sault) Muschler & Thellung comb. nov.?) 

stylosum Pers.! Syn. II. (1807) p. 187 = Nasturtium pyrenaicum (L.) R. Br. 

subalpinum Komarow! Mat. Fl. Turkestan. Bergland. in Trav. Soc. sc. nat. 
Pétersbg. XXVI. (1896) p. 108; Lipsky Contrib. Fl. As. med. in Act. h. Petrop. 
XVIII. 1. (1900) p. 15/16; Fedtschenko Consp. Fl. Turkest. VI. Crucif. in Beih. 
Bot. Centr. bl. XIX. Abt. IL. 2. (1906) p. 330 n. 416 — Stroganovia spec. 

tetraspermaum Dufour ex DC. Syst. I1.(1821) p. 390 — Hutchinsia petraea (L.) R. Br. 

Thlaspi Roxb. Hort. Beng. (1814) p. 48, Fl. Ind. III. (1832) p. 116 = Thlaspi 
arvense L. 

thlaspidioides Palas Reise III. (1776) p. 161 — Thlaspi alpestre L. 

Tournefortii Spreng. Syst. Il. (1825) p. 866 — Aethionema cordatum (Desf.) Boiss. 

? tuberosum DC. Syst. II. (1821) p. 554 | Nasturtium tuberosum Rafin. Fl. Ludovic. 
(1817) p. 84 n. 271] = Cardamine rhomboidea (Pers. DC.? (Ind. Kew.). 

violiforme DC. in Mém. Soc. Hist. Nat. Paris VII. (1799) p. 145 — Ionopsidium 
acaule (Desf. 1799 sub Cochlearia) Reichenb. 
!) Fehlt im Index Kewensis. 


?) Vel potius: Dr. sibirica (Pall) comb. nov. 
3) — Cochlearia Coronopus L. 1753; Nasturtium verrucarium Garsault 1764—7; Coronopus 


procumbens Gilib. 1781; C. Ruelli All. 1785, etc. 


Literaturverzeichnis. 


Auswahl der benutzten Literatur. 


|l. Systematische Werke allgemeineren Inhaltes (ohne Bezug auf bestimmte Florengebiete) 
und morphologische, biologische und systematisch-anatomische Werke. 


1700. Tournefort, Institutiones rei herbariae I. 
1735. Linné, Systema naturae ed. 1. 

1731. —  , Genera plantarum ed. 1. 

1753. | — , Species plantarum ed. 1. 

1754. —  , Genera plantarum ed. 5. 

1759 —  , Systema naturae ed. 10. II. 

1759. —  , Amenitates academicae IV. 

1763. —  , Species plantarum ed. 2. II. 


1763. Adanson, Familles de plantes II. 

1767. Linné, Mantissa plantarum. 

1768. Miller, The Gardeners Dictionary ed. 8. 

1771. Linné, Mantissa plantarum II. 

1789. Jussieu, Genera plantarum. 

1792. Medikus, Pflanzengattungen; Auszug in: Usteri, Neue Annalen der Botanik 11. (1794). 
1794. Mönch, Methodus plantas horti Marburgensis . . .. . . describens. 
1800[—1804]. Willdenow, Linnaei Species plantarum III. 

1804—6. Poiret in: Encyclopédie méthodique (Botanique) V., VII. 

1807. Persoon, Synopsis seu encheiridion botanicum II. 

1812. Brown (R.) in Aiton, Hortus Kewensis ed. 2. IV. 

1814. Desvaux, Coup d’eil sur la famille des Plantes Crueiferes in Journ. Bot. II. 
1821. De Candolle (A. Pyr.), Regni vegetabilis systema naturale Il. 
1821. Steudel, Nomenclator botanicus ed. 1. 

1824. De Gandolle, Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis I. 
1824. Sprengel, Systema vegetabilium. 

1836—43. Meisner, Plantarum vascularium genera. 

1836—40. Endlicher, Genera plantarum. 

1838. Spach, Histoire naturelle des végétaux. Phanérogames VI. 

1841. Steudel, Nomenclator botanicus ed. 2. II. 

1842— 47. Walpers, Repertorium botanices systematices I.— VI. 
1848—608. — , Annales botanices systematices. 


320 [1, 320 


1869. Bentham & Hooker, Genera plantarum I. 1. 

1865. Eichler (A. W.), Über den Blütenbau der Fumariaceen, Cruciferen und Capparidaceen in „Flora“. 

1866. Pritzel, Iconum botanicarum Index ed. 2. I. 

1872. —  , Thesaurus literaturae botanicae ed. nova. 

1879—89. Engler, Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt seit der Tertiärperiode. 

1883. De Candolle (Alph.), Origine des plantes cultivées. 

1888. Durand, Index generum phanerogamarum. 

1890. Penzig, Pflanzen-Teratologie I. 

1891. Prantl, Cruciferae in Engler & Prantl, Natürliche Pflanzenfamilien III. 2. 

1891. Kuntze (O.), Revisio generum plantarum I. 

1894, Jackson, Index Kewensis plantarum phanerogamarum (a Linnaeo ad a. 1885) fasc. III.; Suppl. 1. 
(a. 1886—1895); Suppl. II. (a. 1896—1900). 

1898. Knuth, Handbuch der Blütenbiologie IT. 1. 

1899. Solereder (H.) Systematische Anatomie der Dicotyledonen. 

1900. Dalla Torre & Harms, Genera Siphonogamarum III. 

1900—6. Solms-Laubach, Gruciferen-Studien L—IV. in Botan. Zeitung: I. Capsella Heegeri (1900); 
II. Die heterokarpischen Aethionema-Arten (1901); III. Rapistrella ramosissima etc. (1903) ; 
IV. Die Varianten der Embryolage (1906). 

1901—6. Hannig (E.), Untersuchungen über die Scheidewände der Cruciferenfrüchte, in Bot. Zeitg. LIX. 
I. (1901); Zur Physiologie pflanzlicher Embryonen: I. Über die Kultur von Cruciferenembryonen 
ausserhalb des Embryosacks (Bot. Zeitg. 1904 p. 45 seqq.), II. Über das Zustandekommen der 
Lagerung der Keimlinge bei den Cruciferen-Embryonen (Bot. Zeitg. 1906 p. 1— 14). 

1902. Guignard, La double fécondation chez les Cruciféres in Journ. de Bot. XVI. 

1902. Günthart (A.), Beiträge zur Blütenbiologie der Gruciferen etc. in Bibliotheca botanica LVIII. 

1904. Post & Kuntze, Lexicon generum Phanerogamarum. 

1905. Bayer (A.), Beiträge zur systematischen Gliederung der Cruciferen in Beih. Bot. Centralbl. XVIII. 
JA or MUS 2S 

1905. Schweidler (J.H.), Die systematische Bedeutung der Eiweiss- oder Myrosinzellen der Cruciferen 
ete., in Ber. d. deutsch. bot. Gesellsch. XXIII. 


Il. Auf bestimmte Florengebiete bezügliche systematisch-pflanzengeographische Werke. 


a) Eurasien. 


1762. Crantz, Stirpes Austriacae fasc. I. 

1777. Pollich, Historia plantarum in Palatinatu..... nascentium ll. 
1778. Lamarck, Flore francaise II. 

1778. Hudson, Flora Anglica ed. 2. I. 

1785. Allioni, Flora Pedemontana I. 

1789. Villars, Histoire des plantes du Dauphiné III. 

1793. Roth, Tentamen florae Germanicae II. 2. 

1800. Gaertner, Meyer & Scherbius, Flora der Wetterau II. 
1800. Smith, Flora Britannica Il. 

1802. Suter, Flora Helvetica Il. 

1805. De Candolle, Flore francaise ed. 3. IV. 

1806. De Candolle & Lamarck, Synopsis plantarum in flora Galliea descriptarum. 
1808. Marschall von Bieberstein, Flora Taurico-Caucasica ll. 


nn 


1, 321] 321 


1828. Loiseleur-Deslongchamps, Flora Gallica ed. 2. I. 

1829. Gaudin, Flora Helvetica IV. 

1831. Ledebour, Flora Altaica II. 

1837. Koch, Synopsis florae Germanicae et Helveticae. 

1837. Sturm, Deutschlands Flora XVI. 

1837—8. Reichenbach, Icones florae Germanicae et Helveticae II. 

1849. Ledebour, Flora Rossica I. 

1842—59. Boissier, Diagnoses plantarum Orientalium novarum ser. 1.—2. 

1848. Grenier & Godron, Flore de France I. 

1861. Hooker (f.) & Thomson, Praecursores ad Floram Indicam (Cruciferae) in Journ, Proc. Linn. Soc. V. 

1867. Boissier, Flora Orientalis I. 

1868. Fourreau, Catalogue des plantes spontanées du Rhöne, in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. 

1873. Gillet & Magne, Nouvelle Flore francaise ed. 3. 

1875. Hooker, Flora of British India I. 

1878. Nyman, Conspectus florae Europaeae I. 

1880. Willkomm & Lange, Prodromus florae Hispanicae III. 

1890. Caruel in Parlatore, Flora Italiana IX. 

1890--2. Beck (G.), Flora von Nieder-Österreich. 

1891. Velenovsky, Flora Bulgarica I. 

1895. Garcke, Illustrierte Flora von Deutschland, 17. Aufl. 

1895. Rouy & Foucaud, Flore de France II. 

[1896.] Post, Flora of Syria, Palestine, and Sinai. 

1898. Fiori & Paoletti, Flora analitica d'Italia I. 2. 

1898. Grecescu, Conspectul Florei Romaniei I. 

1899. Durand, Prodrome de la flore Belge, fasc. X. 

1900. Bentham & Hooker, Handbook of the British Flora. 

1901. Haläcsy, Conspectus florae Graecae. 

1901. Bubani, Flora Pyrenaica III. (ed Penzig). 

1901. Coste, Flore descriptive et illustrée de la France 1. 

1904. Rodriguez, Florula de Menorca. 

1905. Schinz & Keller, Flora der Schweiz, 2. Aufl. 

1906. Fedtschenko (O. et B.), Gonspeetus Florae Turkestanicae VI. Cruciferae, in Beih. Bot. Gentralbl. 
Bd. XIX. Abt. II. 2. p. 293 seq. 


b) Afrika. 


1768. Burman (f), Prodromus florae Capensis. 
1775. Forskäl, Flora Aegyptiaco-Arabica. 
1799. Desfontaines, Flora Atlantica II. 
1800. Thunberg, Prodromus plantarum Capensium II. 
1823. — , Flora Capensis ed. Schultes. 
1813. Delile, Florae Aegyptiacae illustratio. 
1884—37. Ecklon & Zeyher, Enumeratio plantarum Africae australis extratropicae. 
1836—40. Webb & Berthelot, Phytographia Canariensis I. 
1843. Drege & Meyer (EJ, Zwei pflanzengeographische Documente, Beigabe zur Flora 1843 Bd. II. 
1847. Richard (A.), Tentamen florae Abyssinicae I. 
1859—60. Harvey & Sonder, Flora Capensis I. 
1868. Oliver, Flora of tropical Africa I. 
A. Thellung, Lepidium, 41 


1868. 
1874, 
1875. 
1871. 
1878. 


[I, 322 


Lowe, A manual Flora of Madeira I. 

Pomel, Nouveaux matériaux pour la Flore Atlantique. 
Melliss, St. Helena. 

Baker, Flora of the Mauritius and the Seychelles. 

Ball, Spicilegium florae Maroccanae in Journ. Linn. Soc. XVI. 


1882—90. Gosson, Illustrationes florae Atlanticae I. 


1883 — 


1887. 


37. —  , Compendium florae Atlanticae I. 
Ascherson & Schweinfurth, Illustration de la Flore d'Egypte. 


1888—90. Battandier & Trabut, Flore de l'Algérie. 


1898. 
1906. 


Durand & Schinz, Conspectus florae Africae I. 2. 
Thellung, Die afrikanischen Lepidium-Arten, in Vierteljahrsschrift d. zürch. naturforsch. Ge- 
sellsch. LI. p. 144 seqq. 
c) Amerika. 


1. Nord- und Zentralamerika. 


1788. Walter, Flora Caroliniana. 

1803. Michaux, Flora Boreali-Americana II. 

1817. Rafinesque, Florula Ludovieiana. 

1835—40. Torrey & Gray, A Flora of North America I. 

1840. Hooker, Flora Boreali-Americana I. 

1849. A. Gray, Plantae Fendlerianae in Mem. Am. Acad. N. S. IV. 

1852-3. —  , Plantae Wrightianae in Smithson. Contrib. IIL, V. 

1879. Hemsley, Biologia Centrali-Americana I. 

1889. A. Gray, A manual of botany of the Northern U. S. ed. 6. 

1895. Robinson in Gray & Watson, Synoptical Flora of North America I. 1. 
1897. Britton & Brown, An illustrated Flora of the Northern U. S. etc, II. 
[1897 —] 1903. Howell (Th.), A Flora of Northwest America I. 

1898. Pittier (H.), Primitiae florae Costaricensis Il. 1. 

1901. Jepson, A Flora of the Western Middle California. 


1903. 


1821. 
1845. 
1862. 
1865. 
1874. 
1879. 
1895. 
1896. 
1900. 
1905. 


Small, Flora of the Southeastern U. S. 


2. Südamerika. 

Humboldt, Bonpland & Kunth, Nova genera et species orbis novi V. 
Gay (Cl), Flora Chilena I. 
Planchon & Triana, Prodromus florae Neo-Granatensis in Ann. sc. nat. 4° ser. XVII. 
Eichler (A. W.) in Martius, Flora Brasiliensis fasc. 39. 
Grisebach, Plantae Lorentzianae in Abh. Goetting. XIX. 

— Symbolae ad floram Argentinam in Abh. Goetting. XXIV. 
Reiche, Flora de Chile I. 
Spegazzini, Plantae per Fuegiam a. 1882 collectae, in Anal. Mus. nac. Buenos Aires V. 
Bettfreund & Burmeister, Flora Argentina Il. 
Wildeman in Expedition antaretique belgique (voyage du Belgica), rapport scientifique, Botanique. 


d) Australien und Polynesien. 


. Forster (G.), De plantis eseulentis insularum Oceani australis Gommentatio botanica. 


— , Florulae insularum australium Prodromus. 


I, 323] ? 323 


1832. Richard (A.), Essai d’une Flore de la Nouvelle-Zelande. 

1836. Endlicher, Bemerkungen zur Flora der Südseeinseln, in Ann. Wiener Mus. Naturgesch. I. 
1860. Hooker, Flora of Tasmania I. 

1863. Bentham, Flora Australiensis I. 

1864. Hooker, Handbook of the New Zealand Flora I. 

1869—81. Mueller (F. v.), Fragmenta Phytographiae Australiae VII.—XI. 


1882. — , Systematie census of Australian plants I. 
1885. — , Key II. to the System of Victorian plants. 
1887—8. — , Key to the System of Victorian plants. 


1888. Hillebrand, Flora of the Hawaiian Islands. 

1889. Mueller (F. v.), Second systematic census of Australian plants. 
1890. Drake, Illustrationes florae insularum maris Pacifici fasc. VI. 
1893. —  , Flore de la Polynésie francaise. 

1899. Kirk (Th.), The Student's Flora of New Zealand etc. 

1899. Bailey, The Queensland Flora 1. 


Addenda et corrigenda. 


S. 17, Anm. 1. Moris Fl. Sard. I. (1837) p. 125/6 vereinigt auch Capsella (Hutchinsia) procumbens und 
Hutchinsia petraea wieder mit Lepidium. 

.90. Lies: „amplificandum* statt ,ampliandwum"*. 

.34, Anm. 1. Lies ,[1896]" statt ,(ca. 1883)". 

S. 34, Anm. 4. Lies: L. o@ycarpum „Torr. & Gray“ statt , Nutt.". 

.39. Gelbe Kronblätter besitzt auch L. Jaredi Brandegee nach Robinson. 

.47. Zu den Arten mit in der Regel schief pleurorrhizem Embryo ist L. Robinsonii Thell. hin- 
zuzufügen. 

S. 48/9. Auch L. strongylophyllum VF. v. Muell. besitzt, wie L. Cumingianum und L. owaihiense, in 
der Mitte quer gefaltete Kotyledonen (vergl. S. 285). 

S.67. L.nanum Wats., das ich inzwischen aus der Originalabbildung kennen gelernt habe, gehört zu 
$8 Monoploca und zeigt sehr nahe verwandtschaftliche Beziehungen zu dem südamerikanischen 
(andinen) L. Meyeni Walp. 

8.96. L. pratense Serres var. typicum Thell. 

Weitere Vorkommnisse: 

SO.-Frankreich: Gap: Mt. Aurouse, Fort Alibao, 1865, Solms-Laubach — Herb. Aschers. 
Adventiv: 

Deutschland: Hafen von Mannheim, 1903, Zimmermann! 

8.99. L. heterophyllwm (DC.) Benth. 

Weiteres Vorkommnis: 

Deutschland: ,Steinige Brachufer auf Melaphyr bei Cusel in der Pfalz, von mir als neu für 
Deutschland entdeckt^ F. Schultz — Herb. Polyt. Zürich. Die Pflanze ist hier, wie auch in 
Lothringen und im Saar- und Nahegebiet, móglicherweise noch als einheimisch zu 
betrachten. 


Q3 


24 [1, 324 


Adventiv ferner: 
Deutschland: Hafen von Mannheim, 1900—04, Zimmermann! 


S. 105. L. hirtum (L.) DC. ssp. I. eu-hirtum Thell. 


Adventiv: 
Deutschland: Hafen von Mannheim, 1898 & 1903, Zimmermann! 


S. 124. L. sativum. L. ssp. I. eu-sativum Thell. 


n un) 


un y) u U 


un 


Loret (Flore Pharaonique ed. 2. (1892) p. 110) erwähnt, dass Samen dieser Art in altägyptischen 
Grübern von Migliarini gefunden worden seien. Kürzlich habe ich in der Sammlung von Prof. Dr. 
G.Schweinfurth in Berlin Doubletten des betreffenden Fundes (aus dem ägyptischen Museum in 
Florenz, n. 3624) gesehen und kann die Bestimmung der Samen nur bestátigen. Ein darunter be- 
findliches ganzes Schótehen lässt erkennen, dass es sich dabei (wenigstens teilweise) um die Var. 
silvestre Thell. handelt; es liegt daher nahe, anzunehmen, dass die Var. typicum Thell. vielleicht 
erst seither in der Kultur entstanden ist. Leider fehlen irgendwelche Angaben über die Lokalitàt 
und das Alter des Fundes. 


.195. L. sativum L. ssp. I. eu-sativum Thell. var. 6. silvestre Thell. 


Weiterer Fundort: 
Aegypt.: spontaneum ad ripas Nili, Feres(?) near the Gebel Solseleh (?), 1892, E. Sickenberger 
— Herb. Univ. Zürich. 


.196. Ad L. sativum L. ssp. I. eu-sativum Thell. var. e. Schimperi Thell. adde: 
f. ovato-ellipticum Thell.: Silicula non oblongo-obovata, sed anguste ovato-elliptica; ceterum. 


cum var. Sch?mperi convenit silicula quam in ceteris varietatibus angustiore (1:2) et longiore 
(61/9—17!/e mm) et alis conspicue ad stylum exsertum adnatis. 
Aegypt.: Khargeh, Oasis, 1893, E. Sickenberger — Herb. Univ. Zürich. 


.132. Zu den Synonymen des L. apetalum Willd. ist hinzuzufügen: L. ruderale Forbes & Hemsley 


Enum. pl. Chin. etc. in Journ. Linn. Soc. XXIII. p. 48 (1886). 


.133. Ledebours Varietäten angustifolium und latifoliwm (Fl. Alt. 1. c.) sind unter L. incisum 


(„Roth“) beschrieben, nicht unter L. apetalum Willd. 


.140. Lies „„L. pinnatifidum** statt „L. pinnatifidium‘. 
.147. L. trifureum Sond. 


Weiterer Fundort: 
Kapland: Middelburg, Road Railway Station, 1892, Flanagan n. 1396 — Herb. Schlechter. 


. 160, Anm. Lies L. affine „Ledeb.“ statt ,Ledep.*. 
.170. Lies „L. Armoracia** statt „L. Amoracia**. 
.911. L. integrifolium Nutt. — Syn.: L. Zionis A. Nelson! in Bot. Gazette XLII. 1. (Jul. 1906) p. 50 


(Utah: Richfield, 1894, M. E. Jones n. 5411). 


.934. Zum Vorkommen von L. densiflorum Schrad.: East Greenwich R.J. liegt in den U. S. A., nicht 


in England, wie ich seither aus einer vollstindigeren Herbaretiquette ersehen habe. 


.239. L. neglectum Thell. 


Adventiv ferner: 
Schweiz: Gartenanlage beim Schulhaus Schwanden (Kt. Glarus), 1897, Wirz — Herb. Polyt. Zürich. 


.955. L. oblongum Small. — Syn.: L. interior Small l. c. p. 467 (erronee pro L. oblongo). 


VS 


zahlen sind ungenügend bekannt. 


Index nominum. 


Die gültigen Namen sind im allgemeinen vor den Synonymen dadurch kenntlich gemacht, dass 
mindestens eine auf sie verweisende Seitenzahl fett gedruckt ist. Die gültigen Speziesnamen zeichnen 
sich durch drei oder mehrere fette Ziffern aus; sind deren drei vorhanden, so bezieht sich die erste auf 
den pflanzengeographischen Teil, die zweite auf den Bestimmungsschlüssel, die dritte auf die Literatur- 
zitate, die Beschreibung, die Angabe des Vorkommens etc. Spezies mit nur ein bis zwei fetten Seiten- 


schiessende Arten. 


Kr — 


Acanthocardamum Thell. 36 not. 73 not. 


— erinaceum (Boiss.) Thell. 36 not. 317 


Aethionema Benth. & Hook. 26 


Alyssoidea Thell. = Lepidium $ Nasturtioides grex 


R. Br. 16. 32/3. 36. 73 
De. 21 
Buxbaumii Boiss. 27 


chlorifolium (Sibth. & Sm.) Boiss. 19. : 


cordatum (Desf.) Boiss. 318 
coridifolium DC. 22. 263. 317. 
heterocarpum J. Gay 27 


marginatum (Lapeyr.) Thell. 317 not. 


membranaceum (Desv.) DC. 19. 317 
oppositifolium (Pers.) Boiss. 19. 318 
ovalifolium Boiss. 317 


Alyssoidea 


Alyssum heterophyllum R. P. 147 


maritimum (L.) Lam. 39. 188. 317 


Anastatica L. 49 
Andrzejowskya Cardamine Rehb. 317 


cardaminefolia (DC.) Thell. 317 


Arabis Rottl. 30 


chinensis Rottl. 193 


Armoracia Rupp. 9 


Bipinnatifida Thell. = Lepidium $ Nasturtioides grex | 


Bipinnatifida 


Biscutella L., Desv. 18 


Kursiv gedruckte 


[Ji] 
-1 


Ziffern beziehen sich auf aus der Gattung auszu- 


T = Varietas. 


Brachycarpaea DC. 21. 37. 74 
Bunias L. 60 not. 


Camelina Crantz 63 
— sativa f glabrata Nenon 117 
Capsella Benth. & Hook. 26 
— (Qaesalp., Medik. 12. 30. 39/3. 37. 74 
— DE. 91 
— Bursa pastoris (L.) Medik 11/2. 21. 316 
— cornigera Medik. 12 
— procumbens (L.) Fr. 10/1. 37. 318 bis. 323 
— spinosa Medik. 12. 117 
Cardamine bellidifolia L. ß. sinuata Vahl 317 
— rhomboidea (Pers. DC. 318 
Cardamon Fourr., G. Beck 25. 30. 58. 121 
— sativum Fourr., G. Beck 25. 123 
Cardaria Desv. 17/8. 21. 94/5. 30. 39/3. 56. 84 
— Spach 18. 30 
— amplexicaulis Spach 18. 163 
— brachypetala Opiz 18. 87 
— Cochlearia Spach 18. 84 
f didymocarpa Spach 87 
T holocarpa Spach 88 
— crassifolia Spach 18. 154 
— Draba Desv. 17/8. 98. 33. 84, 86 
j dunensis Rouy 87 
— latifolia Spach 18. 160 
Cardiolepis Wallr. 24. 31. 56. 84 


326 


Cardiolepis dentata Wallr. 94, 87 
— suffruticosa Wallr. 176 
Carpoceras Boiss. 32 
Clypeola Walt. 31 

— caroliniana Walt. 926 
Cochlearia All. 12. 31 
R. Br. 16 
Crantz 11 
L. 10. 31. 88. (emend.) 36. 
Armoracia L. 11 
Coronopus L. 318 not. 
Draba Delile Arab. SS 
Draba L. 19. 17. 86 
nilotica Del. 18 
officinalis L. 11 
Cochleariinae Prantl 36. 47/8. 73. 286 not. 
Coronopus R. Br. 16 

— Desv. 17 
Gaertn. 23 not. 26. 28. 32. 35/7. 49. 50. 60/1. 

73. 202. 294. 
didymus (L.) Sm. 10. 12. 18. 20. 26. 32. 49. 60 

cum ie. 143. 226 not. 249. 950. 300. 316ter. 

317 bis. 318. 
niloticus (Delile) Spreng 18. 49. 317 
procumbens Gilib. 9. 17. 93. 318 not. 
Ruelli All. 318 not. 
verrucarius (Garsault) Muschler & Thell. 318 
vulgaris DC. 17 
Cotyliseus Desv. 18 

— nilotieus Desv. 18 
Grueifera Cardaria Krause 87 

— graminifolia Krause 174 

— Nasturtium Krause 124 

— ruderalis Krause 136 
Cynocardamum Webb & Berth. 24. 31. 
— Menziesii Endlich. 294. 230.253 
— virginicum Webb & Berth. 24. 225 


318 


13. 


59. 127 


Dileptium Raf. 19. 22, 24. 31. 59. 197 
— diffusum Raf. 20. 226 not. 317 

— praecox Raf. 20. 226 

— virginicum Raf. 20. 995 
Discovium Raf. 20 

— gracile Raf. 20. 226 not. 

-- ohiotense DC. 20. 226 not. 

Draba Baumg. 31 

— repens M. Bieb. 161. 318 


[I, 326 


| Draba ruderalis Baumg. 87 


— sibirica (Pall) Thell. 318 not. 2 


| Epilobium L. 160 
Eunomia DC. 32/3 


Gelida Thell. — Lepidium $ Nasturtioides grex Gelida 


Hutchinsia Benth. & Hook. 26 

— R. Br. 16. 33. 37. 74 

— DC. 21 

— alpina (L.) R. Br. 10/1. 91. 

316 bis. 317 

— grandiflora Soleir. 112 

— petraea (L.) R. Br. 10/1. 317. 318ter. 323 

— procumbens Desv., DC. 21. 37. 323 

— pygmaea Viv. 318 

Hymenophysa C. A. Mey. 26. 35/6. 50. 6071. 65. 73 
— pubescens C. A. Mey. 35 not. 89 


26. 37. 196. 205. 


Iberis All. 11 

— Benth. & Hook. 26 

— R. Br. 16 

Crantz 11. 31 

DG. 91 

L. 10. 39/3. 36. 59 not. 73. 173 not. 223 not. 286 not. 
Matth., Adans. 11. 14. 31 

Medik. 12 

Rehb. 31 

Rupp. 9 

Wallr. 31 

amara L. 11/2 

Bursa pastoris Grantz 11 
campestris Wallr. 14. 93 
graminifolia Roth 14 

latiore folio C. B. 173 not. 225 not. 
linearifolia DC. 14. 256 

linifolia L. 14. 286 not. 

pinnata L. 318 

ruderalis Crantz 11. 14. 135 
umbellata L. 11/9 

virginica Rehb., Fisch. & Mey. 14. 223 not. 225 
Ionopsidium acaule (Desf.) Rchb. 318 


| Isatis L. 49 


Jundzillia Andrz. 19. 21. 31. 56. 84 
— Draba Andrz. 19. 86 


| Kandis Adans. 11. 15. 31. 58. 126. 147 


| Lasioptera Andrz. 19. 22. 31. 57. 90 


1, 327] 


Lasioptera campestris Andrz. 19. 91 
— hirta Andrz. 19. 104 


Lepia Desv. 18. 22. 25. 31. 57. 58. 90. 117. 121. 948 not. 


— Fourr. 19. 25. 31 

— Presl 19. 31 

— aecedens Fourr. 93 

— Bonanniana Presl 19. 107 
— campestris Desv. 93 

— campicola Fourr. 93 

— errabunda Fourr. 95 

— glastifolia Desv. 114 

— hirta Desv. 104 

— linifolia Desv. 14. 18. 286/7 
— peruviana Desv. 248/9 

— rotunda Desv. 18. 283/4 

— sativa Desv. 123 

— stylata Webb 18. 110 
Lepidiberis Fourr. 25. 31. 59. 127 
— graminifolia Fourr. 25. 173 
— polyclada Fourr. 25. 174 
Lepidieae 32/3 
Lepidiinae Prantl. 34. 36. 60/1. 63. 286 not. 
Lepidineae Benth. & Hook. 26 

— DC. 20 

Lepidinella Spach 24. 31. 59. 127 
Lepidium All. 11. 30 

— Benth. & Hook. 26. 30 

— Boerh. 99 


— R.Br. 16. 93 not. 27 not. 4. 9S. 30. 32/6. 60/1. 
63. 65. 72. 157. 223 not. 948 not. 286 not. 323 


ap] 


— Crantz 11. 30 

— Dalla Torre & Harms 30 

— DC. 90. 30 

— Desv. 18. 19. 30 

— Durand 27. 30 

— Endlich. 23. 30 

— Fourr. 25 

— Jackson Ind. Kew. 30 

— Juss. 13 

— L. Gen. ed. 1. ete. 9. 10. 30 
— L. Syst. ed. 1.:9 

— Medik. 12. 30 

— Meisn. 23. 30 

— Post & Kuntze 30 

— Prantl 28. 30 

— Tourn. 9. 10/1. 25 

— $ Bradypiptum DC. 22. 29 
— $ Cardamon Boiss. 117. 119 


| Lepidium $ Cardamon DC. 


| 


3271 


22/4. (Prantl) 29. 39. 44. 
48. 57. 58. 64/5. 74/5. 77. 121. 186. 273. 986 

$ Cardaria (Desv.) DC. 21/2. (Prantl) 28. 35 not. 

39. 45. 56. 64. 74/5. 84. 100. 186. 273 

Dileptium DC. 22. 24. 29. (Prantl) 29.59. 197. 157 

a) Lepidiastrum Prantl 29 

Ellipsaria DC. 21/2. 29. 88 

Iberis (Hall.) ©. Kuntze 59 127 

Lepia (Desv.) DC. 21. 23. (Prantl) 29. 39. 43/5. 

49. 56. 57. 58. 64. 67/8. 74. 75 not. 76. 90. 

91/2. 100. 112. 117. 131. 186, 273. 286 

Lepidiastrum DC. 21. 29. 59. 88. 197. 129 

Lepiocardamon Thell. 23. 29. 39. 44/5. 57. 58 

not. 64. 74. 75 not. 77. 117. 268 

Monoploca Prantl 23. 28/9. 30. 59. 127. 187. 286 

Nasturtiastrum Gren. & Godr. 58. 1296 

Nasturtioides (Medik.) Thell. 23. 30. 39. 40. 44. 

57. 88. 64/5. 67. 70. 75. 77. 126. 186. 273 

SS Dileptium (Raf) Thell. 45. 59. 64/9. 75. 77. 
127. 177. 189. 905 

88 Monoploca (Bunge) Thell. 45. 59. 66/9. 70. 75. 
127. 323 

SS Lepidiastrum (DC.) Thell. 45. 59. 66/7. 69. 
15. 80. 127. 157. 177. 186 

Grex Alyssoidea Thell. 30. 39.59. 67. 68/9. 188. 216 

Grex Bipinnatifida Thell. 41. 43. 59. 68. 69. 70. 
193. 197. 201. 936. 2506/7 

Grex Gelida Thell. 59. 69. 187. 193. 201. 204 

Grex Monoplocoidea Thell. 39. 42/3. 55. 59. 70. 
273. 286 

Grex Neozelandica Thell. 71. 276. 278. 280. 314 

Grex Oblanceolata Thell. 69. 189. 191 

Grex Oleracea Thell. 55. 59. 71. 975. . 308 

Grex Oxycarpa Thell. 34. 42. 69. 198. 267. 272 

Grex Papillosa Thell. 71. 275 

Grex Pseudo-Ruderalia Thell. 
218. 310 not. 

Grex Ruderalia Thell. 65. 68 

Grex Virginiea Thell. 59. 67. 68. 191. 216. 256 

$ Nasturtium (Haller) O. Kuntze 58. 121 


un 


My VE uy 


uy up 


Uy oup oum 


590015601: 970 


Lepidium abrotanifolium Turez. 43. 70. 187. 190. 194. 


195. 9201/9. 217. 222. 246 
T Steinmanni Thell. 196 not. 947 
abyssinicum Hochst. 172 
acanthocladum Coss. 57. 92. 116 
y parviflorum Durand & Schinz 116 
T rigidum Durand & Schinz 116 
accedens Jord. 19. 25. 93 


328 


Lepidium acutidens (Gray) Howell 69. 199. 271. 272 


T mierocarpum Thell. 270. 271 

aethiopicum Welw. 182 

affehanum Boiss. 83. 170 

affine Ledeb. 51. 160/1. 324 

affine Wedd. 2053/4. 221 

africanum (Burm. f.) DC. 14. 41. 53. 
139. 144. 179. 180 et not. 

t (?) aethiopicum (Welw.) Thell. 67. 138/9. 182 

+ Burchelli Thell. 181. 182 

T capense (Thunbg.) Thell. 181 

+ serratum (Thunbg.) Thell. 178. 180 not. 181 
f. glabratum Thell. 181/2 

T typiceum Thell. 181. 182 

album (Sempolowsky) 916 

alpigenum A. Rich. 172 

alpinum Forsk. 172 

alpinum L. 11. 17. 316 

alpinum O. F. Mueller 316 

alpinum Sievers 316 


59. 67. 83. 


alyssoides A. Gray 30.59. 67. 188. 190. 207. 208/10. | 


912. 216 
T Jonesii (Rydbg.) Thell. 189. 208. 215 
7 minus Thell. 208 
T polycarpum Thell. 208 
T stenocarpum Thell. 208 
ambiguum Lange 62. 65. 129. 130 


ambiguum F. v. Muell. 278. 280. 307. 309 et not. | 


americanum Vell. 346 

amplexicaule Willd. 18. 21/2. 160. 165 

amplexicaule Stev. 163 

Andersoni Hook. f. & Thoms. 316 

anglicum Huds. 316 

angulosum Thell. 140 

angulosum D'Urv. 135 et not. 156 not. 

angustissimum Phil. 197. 199. 265 

antiquum Heer 63 cum ie. 316 

apetalos Gilib. 135 

apetalum Aschers. ex p. et auct. germ. et amer. 
939. 936 

apetalum Millspaugh 23 

apetalum Willd. 15. 34. 38/9. 53/4. 59. 65. 69. 18. 
131. 132 not. 134. 138. 140/1. 179. 226. 228. 
939/3. 262. 310 not. 324 

T angustifolium (Ledeb.) Thell. 133 

7 chinense Thell. 135 

T latifolium (Ledeb.) Thell. 133 

araucanum Phil. 199. 246 


[I, 328 


Lepidium arbuscula Hillebr. 71. 277 et not. 293 


arcuatum DC. 174 et not. 

aristatum Gren. & Godr. 93 

Armoracia Fisch. & Mey. 48. 52. 54. 59. 67. 82. 
170. 171 not. 172. 177. 229. 324 

* abyssinicum (Hochst.) Thell. 171/2. 177 

* intermedium (A. Rich.) Thell. 138. 139. 171/2. 
lis SU SE 
T alpigenum (A. Rich.) Thell. 138/9. 171/2. 177 
T typicum Thell. 171/2 

Armoracia Schweinf. 176 

arvasense Gandoger 98 

arvense Mill. 86 

ascendens (Pallas?) 154 

Aschersonii Thell. 35 not. 44. 71. 139. 280. 310 
et not. 

atlanticum (Ball) Thell. 57. 64. 76. 77 not. 92. 
100. 108/9. 111 

Aucheri Boiss. 93. 99. 34. 48. 57. 04. 77. 119 

f Borszezowi Regel 121 

T integrifolium O. Kuntze 121 

auriculatum Hausskn. 89 

auriculatum Regel & Kcke. 70. 195. 241. 245 et 
not. 246. 248. 250. 959 

auritum Turez. 249/3 

australe (Baudin) 296 

australe Th. Kirk 315 

austrinum Small 53. 68. 192. 239. 260 

y orbieulare Thell. 240 

babylonieum Aucher 120/1 

Banksii Th. Kirk 71. 277. 292. 300. 301 not. 

T ovatum Th. Kirk 301 

Benthami Jord. 98 

Berteroi Planchon 249 

Berteronianum Steud. 219. 249 et not. 

bidentatum Montin 71. 275. 976 not. 277. 298 et not. 

bipinnatifidum Bertero, Gay, Reiche 245. 248. 250 

bipinnatifidum Brandegee, Robinson 253 

bipinnatifidum Desv. 93. 62. 70. 194. 203. 220 
not. 921. 241, 342 not. 943. 245 not. 247. 249. 952 

T araucanum (Phil) Reiche 246 

7 curicoanum Phil. 246 

T depressum Wedd. 202. 222 

T tenuifolium Reiche 245. 264 

bipinnatifidum J. Donn. Smith 251 

bipinnatifidum Wildeman 259 

bipinnatifidum Desv. X Chichicara ? Thell. 62.221 

bipinnatum Gibert 243 


1, 329] 


Lepidium bipinnatum Thunbg. 67. S0. 81. 150 


bogotense Triana 214 
Bonannianum Guss. 19. 57. 91. 
T microcarpum Rouy 92 
bonariense Bertero 219 
bonariense L. 11. 15. 38. 55. 70. 139. 196 et not. 
943/4. 948. 256. 259 et not. 
f. gracilis Chod. & Hassl. 245 
bonariense Mill. 316 
bonariense Pallas 140 
bonariense Willd. 243 
Bourgeauanum Thell. 68. 159. 192. 
brevieaule Barn. 69. 187. 193. 197. 
brevicaule Hoppe 3/6 
Brownii Heller 267 et not. 268 
Bursa pastoris Willd. 5/6 
caespitosum Desv. 22/3. 156. 170 
californieum collect. amerie. 263 
californieum Nutt. 199. 230. 254/5 
calycinum Godr. 41. 70. 139. 194. 195. 196 not. 
243. 944/5. 948. 252. 256 
+ gracile (Chod. & Hassl.) Thell. 245 
+ macrocarpum Thell. 244 
calyeinum Steph. 316 
calycotrichum (es. Pass. Gib. 107 
calycotrichum Debeaux 108 
calycotrichum Kunze 57. 91/2. 102. 108 not. 110. 
111. 113 
T brachystylum Willk. 114 
campestre (L.) R. Br. 10/2. 14/5. 19. 22/3. 
38. 43. 46. 51. 53. 57. 60. 64. 76. 91. 92. 186. 273 
f. glabratum (Lej. & Court.) Thell. 94 
f. pluricaule Thell. 94 
f. prostratum. Vollm. 98 
f. simplex (Pauquy) Thell. 94 
f accedens Rouy & Fouc. 93 
T campicolum Rouy & Foue. 93 
T cinereum Mutel 95. 105 
T confusum Rouy & Fouc. 93 
f errabundum Rouy & Fouc. 93 
T foliosum Rouy & Fouc. 93 
T Reuteri O. Kuntze 95 
T subglabrum DC. 95 not; Hagenbach 
A. Schwarz 95 
T vagum Rouy & Fouc. 93 
* Smithii Robinson 92. 97 
campestre Poir. 114 
campicolum Jord. 19. 25. 93 


107 


237 
204. 205 


055909: 


A. Thellung, Lepidium. 


95; | 


Lepidium Candollei Desv. 194 


capense Burch., DC. 152 

capense Eckl. & Zeyh. 144. 180/1 

capense E. Mey, 178 

capense Thunbg. 145 et not. 146 not. 179. 180. 
181 

capitatum Hook. f. & Thoms. 66. 78. 80. 132 not. 
134. 262 

T chinense (Franchet) Thell. 134. 135 

f typicum Thell. 134 

Cardamine L. 15. 59. 62. 64/5. 78. 130 

Cardamine X subulatum? (Lange, Rouy) 62. 
129. 130 


- Carrerasii Rodriguez 57. 118 


cartilagineum (J. May.) Thell. 14. 18. 22/3. 46. 
66. 67. 81. 152. 912 
* caespitosum (Desv.) Thell. 66. 152. 154. 156 
* erassifolium (W. & K.) Thell. 153,4 
T crenatifolium (Boiss. & Bal.) Thell. 153. 155 
JT dentatum Boiss. & Bal. 153. 155 
f Descemetii (Rayneval) Thell. 153. 156 
T pumilum (Boiss. & Bal.) Thell. 152. 153. 155. 
156 
f typicum Thell. 153. 155 
f. denudatum Boiss. 153. 155 
f. hirsutulum Thell. 153. 155 
f. pachypodum (Hausskn.) Thell. 153. 155 
f. ramosissimum Boiss. & Heldr. 153. 155 
cepaefolium Rehb. 3/6 
ceratocarpum Pall. 817 
ceratophyllum Lipsky 169 
chalepense L. 9. 15. 21/2. 24. 56. 61. 88. 111 
chalepense Ledeb. S6 
chalepense Gmelini Fisch. 377 
Chichicara Desv. 62. 69. 189. 191. 214. 217. 220. 
2291/9. 949 not. 243 et not. 247 not. 
T alpinum Wedd. 204. 247 
T lanceolatum (Walp.) Thell. 189. 204. 221. 947 
T pseudo-bipinnatifidum Thell. 62. 193. 221 
Chichicara Planch. & Triana 214 
chilense Desf. 226 
chilense Kunze 69. 197. 264. 265 
chinense Franchet 135 
chinense Stokes 377 
chloraefolium Willd. 317 
cordatum Willd. 160. 163 
cornutum Sibth. & Sm. 29. 48. 57. 
cornutum D'Urv. 317 


42 


390 


Lepidium coronopifolium (Pallas ex) Fisch. 


157. 165. 169 | 

j astylum Trautv. 167 | 

7 Aucherianum Boiss. 168/9 | 

T genuinum Trautv. 169 | 

jT lacerum Trautv. 167. 169 | 
f. glabra Trautv. 167 

T lacerum elatum Regel 168 | 

T songarieum f. pinnatifida Trautv. 169. 170 | 

coronopifolium A. Regel 168 

coronopifolium Willd. 241. 243 

corsicum Gay 112 

corymbosum Hook. 208. 936 

costaricense Thell. 70.139. 194. 196. 214. 251. 253 | 

7 Friedrichsthalii Thell. 228. 252 

cramboideum C. Koch 169 

erassifolium W. & K. 14 18. 22, 154 et not. 156 | 
et not. 170 

crenatifolium Boiss. & Bal. 155 

crispum Desv. 196 

eristatum Lapeyr. 93 | 

Cumingianum Fisch. & Mey. 23 not. 48. 69. 190. | 
218. 219 et not. 949. 258 et not. 323 

* Berteronianum (Steud.) Thell. 218/9 | 
7 canescens Thell. 219 | 
7 subsagittatum Thell. 219 

* orbieulatum Thell. 219 

cuneifolium DC. 296 

cuneifolium Hook. 295 

cyclocarpum C. Koch 88 

eyelocarpum Thell. 30. 47. 55. 69. 189. 191. 214 

decumbens Desv. 67. 88. 131 not. 178. 179. 180/1 | 

densiflorum Schrad. 39. 40. 45. 53/5. 59. 66. 68. | 
79. 131 et not. 132. 139. 192. 2925/6. 228/9. | 
231. 939/4. 236/8. 940. 278 not. 324 | 

T elongatum (Rydbg.) Thell. 189. 191. 234. 235. | 
236 

T pubecarpum (A. Nels.) Thell. 235 

T pubecaule Thell. 235 

T ramosum (A. Nels.) Thell. 235 

7 retrohispidum Thell. 235 not. 

T typicum Thell. 234 

dentatum M. Bieb., Roth 140 et not. 

depressum Thell. 69. 187. 201. 205. 247 


Descemetii Rayneval 46. 156 | 
desertorum Eckl. & Zeyh. 38. 53. 67. 83. 139. 146 
not. 182 


desertorum Schrenk 377 


[I, 330 


22/3. 59. | Lepidium Desvauxi Thell. 71. 139. 278. 279. 304 not. 


307. 309. 310 
f gracilescens Thell. 309 
1 Hookeri Thell. 308 
7 typieum Thell. 308 
dhayense Munby 57. 91/2. 101. 108. 113 not. 
diandrum Medik. 12. 173. 226 
dietyotum Gray 34. 40. 42. 69. 198. 270/2 
jT acutidens Gray 271 
T macrocarpum Thell. 267. 271 
didymum L. 17. 517 
diffusum DC. 20. 226 not. 317 
diffusum Fisch. 169 
diffusum hort. 269 
Dioscoridis (Anguillar) Bubani 160 
divaricatum Eckl. & Zeyh. 178—181 
divarieatum hort. Willd. 313 not. 178/9 
divaricatum Soland. ap. Ait. 15. 45: 52. 54, 59. 
67. 80. 139. 142. 143. 177/S et not. 181. 941. 
304. 307. 310 
* Eckloni (Schrad.) Thell. 143. 145. 181 
7 hirtellum (Sond.) Thell. 143. 146 
T pumilum (Sond.) Thell. 143. 145 
T silvaticum (Eckl. & Zeyh.) Thell. 143. 146 
* eu-divaricatum Thell. 142. 143. 144. 177 
7 dissectum Thell. 139. 142/83 
* eu-divaricatum — * Eckloni 146 
eu-divaricatum — * linoides 146 
* linoides (Thunbg.) Thell. 67. 139. 142/83. 144. 
172. 184 
7 iberioides (Desv.) Thell. 138. 143. 145. 241. 304 
T subdentatum (Burch.) Sond. 139. 143/4 
7 typieum Thell. 143/4 
* linoides — * Eckloni 146 
divergens Osterhout 68. 192. 199. 236 
diversifolium Freyn & Sint. 34. 56. 87 
diversifolium Pers. 181 
Draba Decaisne 88 
Draba L. 9— 13. 17/9. 91. 94/6. 28. 33/5 not. 36/7. 
41. 43. 45/6. 49. 50/2, 56. 60/1. 64. 73. 75. 
84. 86. SS. 186. 273 
B. L. 88 
7 longistylum Trautv. 87 
* chalepense (L.} Thell. 49. 86. 88 
T auriculatum (Boiss.) Thell. 86. 89. 90 
f. canescens Thell. 86. 90 
T propinquum (Fisch. & Mey.) Thell. 86. 90 
T repens (Schrenk) Theil. 56. 86. 89 


% 


1,331] 


Lepidium Draba L. 


T typicum Thell. 86. 88 
f. canescens DC. 86. 88 
f. glabratum DC. 86. 88 
f. pubescens DC. 86. 88 
* eu-Draba Thell. 64. 85/6. 89 
+ crassifolium Terrace. 85. 87 
T dentatum Baguet 85. 87 
T diversifolium (Freyn & Sint.) Thell. 85. 87 
T matritense (Pau) Thell. 85. 87 
drabifolium St. Lag. 86 
Drummondii Thell. 71. 275. 290 
dubium Thell. 44. 71. 139. 278. 280. 311 
Eastwoodiae Wooton 207 
Eckloni Schrad. 145. 181 
ecuadoriense Thell. 69. 190. 191. 222 
elongatum Rydbg. 235 
eremophilum Schrenk 168/9 
eremophilum Trautv. 169 
erinaceum Boiss. 817 
errabundum Jord. 19. 25. 95 
exiguiflorum Clairv. 128 not. 155. 174 
fasciculatum Thell. 38. 71. 139. 279. 306 
fastigiatum Ledeb. 65. 141 
fenestratum E. Mey. 1852/5 
ferganense Korsh. 165. 168 
filifolium DC. 316 
flaceidum Roth 140 
flavum Torr. 39. 59. 67. 72. 188. 206 
flexieaule Th. Kirk 300 
flexuosum Eckl. & Zeyh. 178/9. 181 
flexuosum Thunbe. 57. 67. 75 not. 81. 151. 150 
not. 182. 212 
foliosum Benth. & F. v. Muell. ex p. 291 
foliosum Desv. 71. 277. 291. 295. 296 not. 307/8 
T abbreviatum Thell. 296 
T crispum (Desv.) Thell. 139. 296 
T euneifolium (DC.) Thell. 296 
T frutieulosum (Desv.) Thell. 139. 296. 311 
T typicum Thell. 295 
Forsteri Th. Kirk 300 
fragrans Willd. 317 
Fraseri Thell. 69. 190. 195. 197. 217 
T decipiens Thell. 217 
Fremontii Wats. 67. 189. 309. 212 
fruticosum DC. 296 
frutieulosum Desv. 278 not. 296 et not. 
frutieulosum Thell. 307 


351 


Lepidium gelidum Wedd. 203 


georginum Rydbg. 267 

Gerloffianum Vatke 58 not. 68. 75 not. 186. 197. 
940. 259. 261 

7 microcarpum Thell. 260. 261 

glastifolium Desf. 15. 19. 21/5 not. 29. 39. 42. 
48. 53. 57. 64. 79. 14. 91/2. 114 

laucescens Dumort. 136 

laucum Greene 199. 272 

ramineum Lam. 173 

raminifolium Cav. 174 et not. 176 

raminifolium L. 9. 11/5. 22. 95. 51. 54. 59. 61. 
66. 67. 82. 198 not. 135. 136 not. 165/6. 173. 
174 et not. 176/7. 223 not. 225 not. 226 et not. 227 

glaucescens Gillot 176 

iberideum (Rouy) Thell. 176 

mixtum Rouy & Fouc. 174 

polyeladum Rouy & Fouc. 174 

substylatum "hell. 176 

suffruticosum (L.) Thell. 198 not. 175. 176 
7 virgatum Rouy & Foue. 174 

* f. L. iberideum Rouy 176 

eraminifolium Pallas 169 

graminifolium Roth Tent. 227/8 

graminifolium Ruch. 136 

eranatense Coss. 57. 91. 108 not. 113 

eranulare Rose 261 

Greenei Thell. 253 not. 

groenlandieum Hornem. 62 not. 199. 316, 517 

Gussoni Schrad. 57. 107 

Halleri Crantz 11. 377 

heliopolitanum Ehrenbg. 160 

heterophyllum (DC.) Benth. 14. 22. 43. 57. 64. 
76. 77 not. 91. 99. 95 not. 97. 98 not. 99 not. 
101. 104. 107. 114. 186. 273. 323/4 

+ alatostylum (Townsend) Thell. 45. 49. 56. 73. 100 

T alpestre F. Schultz 96 not. 99 

T campestre F. Schultz 99 

T canescens Gren. & Godr. 99; Rouy 99 

T emarginatum Thell. 100 

+ integrum Thell. 100 

+ leiocarpum Thell. 99 

T medium Rouy 99 

T papillosum (Dunn) Thell. 100 

T pratense F. Schultz 95 

T pyrenaieum Gren. & Godr. 99. 110 

T Smithii Thell. 99 

T viride Winkler 97 


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© 


Te a a ge 


p 


-I 


Lepidium heterophyllum Boiss. 109. 113 


heterophyllum Jones 210 
heterophyllum Sodiro 217 
hirtellum Sond. 146 
hirtum (L.) DC. 10/2. 14. 19. 29. 
64. 76. 91/2. 101. 102. 104/6. 107. 110 
y nebrodense Fiori & Paol. 107 
T typicum Fiori & Paol. 104 
* calyeotrichum (Kunze) Thell. 64. 92, 99 not. 
100/2. 104. 106. 109. 111. 113 
jy emarginatum Thell. 103. 114 
7 glabrum Willk. 76 not. 101 et not. 114 
T stylatiforme Thell. 62. 114 
* calycotrichum x * stylatum (?) Thell. 62. 114 
dhayense (Munby) Thell. 64. 92. 100/1. 103. 108. 
111. 113 not. 114 


35/6. 45. 57. | 


* eu-hirtum Thell. 64. 92. 95. 101. 103/4. 105. | 


114. 324 

7 psilocarpum Willk. 106 

T psilopterum Willk. 106 

T typicum Thell. 106 

7 Willkommii Thell. 104. 106 


* nebrodense (Raf.) Thell. 64. 92. 101. 103. 105. | 


106 
T Gussonei Terrace. 108 
7 integrum Thell. 104. 108 
7 pubescens (Guss.) Thell. 108 
* oxyotum (DC.) Thell. 13. 64. 92. 101/2. 103. 
107. 111 
T acutum Thell. 113 


7 leiogynum Thell. 76/7 not. 101 not. 113 
7 typieum Thell. 118 

* petrophilum (Coss.) Thell. 64. 92. 101/2. 103. 
109. 113/4 

* Sieberi (W. Mann) Thell. 106 not. 

* stylatum (Lag. & Rodr.) Thell. 56. 62. 64. 74. 


92, 101/2. 103. 110. 114 
T lyratum Kunze 111 
hirtum Mutel 95 
hirtum Smith 97 
hortense Forsk. 123 
Howei insulae Thell. 71. 276. 291. 295 
Humboldtii DC. 22/3. 241 et not. 243. 245 not. 


269 
Humboldtii J. Donn. Smith 251 
Humboldtii Hemsley 253/4 
humifusum Coss. 34. 91. 100. 108. 113 
humifusum Req. 13/4. 57. 91. 111/2 


| 


[1, 332 


Lepidium hyssopifolium Desv. 71. 139. 279. 304 et 


not. 307 et not. 308/10 

Jaredi Brandegee 59. 67. 186. 199. 323 

iberieum Schrad. 136 

iberideum Rouy 176 

iberifolium St. Lag. 174 

iberioides Desv. 145 

Iberis L., Schkuhr, Willd., Roth N. Beitr., Gmel., 
Descourt, Ducau, Koch, Bubani 11. 13. 61. 
173 not. 219. 993 not. 9295/8. 310 not. 

Iberis MilL, Reichard, Poll, AlL, Ueria, Hoffm., 
Roth Tent. Germ., Savi, Sut., Cav., DC., Lois., 
Stokes, Bertol.. Duby, Lej. & Court., Hagenb., 
Mutel, Nym., Caruel 9. 11. 22. 173. 297 

Iberis Sieber Maurit. 145 

Iberis Ten. 136 

Iberis T graminifolium Paoletti 173 

T iberideum Paoletti 176 

iberis seu graminifolium Forsk. 173 

idahoönse Heller 40. 68. 189. 190 et not. 215. 216 

impressum Bunge 295 3 

ineisum Banks & Soland. 71. 276. 277. 300 et not. 

incisum DC., Boiss. 140 

B. apetalum DC. 132 

incisum Ledeb., Edgew., Franchet, Pritzel Chin. 
132 et not. 298. 933 

y angustifolium Ledeb. 324 

7 latifolium Ledeb. 324 

ineisum M. Bieb. 140. 228. 233 

ineisum Nyman 136 

incisum O. Kuntze (pl. Germ.), Potonie 232 

incisum O. Kuntze (pl. Costaric.) 251 

ineisum Roth 124 not. 136 not. 140 not. 
179. 996 et not. 227/8. 233. 310 not. 

incisum Wierzbicki 123 

integrifolium Nutt. 40. 67. 189. 209. 211. 324 

T heterophyllum Wats. 210 

interior. Small 324 

intermedium Brew. & Wats. 230 

intermedium A. Gray 229. 231/2 

T pubescens Greene 230 

intermedium A. Rich. 172 

intermixtum Ten. 174 

intrieatum Boiss. & Buhse 317 

karataviense Reg. & Sehmalh. 165. 169 

Kawarau Petrie 34. 38. 314 


141. 


| Lepidium (?) Kirilowii Trautv. 36.61.66.81.156. 157.327 
Lepidium Kirkii Petrie 71. 280. 314 


Lepidium lacerum: C. A. Mey. 59. 157. 


1, 338] 


laciniatum Willd. 169 
lanatum Barn. 199. 317 
lanceolatum Presl 176 
lanceolatum Walp. 221 
lasiocarpum Nutt. 65. 69. 198. 239. 265. 267 
T tenuipes Wats. 229. 252 
* georginum (Rydbg.) Thell. 266/7 
* georginum — * Wrightii 267 
* (?) Palmeri (Wats.) Thell. 266,7. 271 
* Wrightii (Gray) Thell. 197. 266 
T pubescens Thell. 266/7 
lasiophyllum Brandegee 265 
latifolium Forbes & Hemsley, Pritzel-Diels 161 
latifolium L. 9. 11/3. 18/9. 22. 25. 29. 37/8. 45/6. 
51/2. 54. 59. 61/2. 66. 67. 72. 81. 158. 160. 187 
T acuminatum C. A. Mey. 160 
T acutum C. A. Mey. 160 
T acutum Ledeb. 160 
T affine C. A. Mey. 161. 163 
T angustifolium C. A. Mey. 163 
T crassifolium Georgi 161 
T glabrescens Boiss. 161 
T intermedium Korsh. 161 
T lanceolatum Bunge 161 
T mongolicum Franchet 161 
T obtusifolium Trautv. 162 
T platycarpum Trautv. 162 
T pubescens Debeaux 161 
T pubescens Ledeb. 163 
T sibiricum Franchet 161 
T substylatum Bunge 161 


T tibetieum P. Hennings 161/29 | 
* amplexicaule (Willd.) Thell. 66 159. 162. 163 | 
T typicum Thell. 160. 163 | 
T cordatum (Willd.) Thell. 160. 163 
f. elliptieo-orbieulatum Trautv. 160. 164 | 
f. orbieulatum Trautv. 160. 164 | 
f. ovato-orbieulatum Trautv. 160. 164 
* eu-latifolium Thell. 66. 159. 160 | 
T linearifolium Trautv. 159. 161 
T oxycarpum Thell. 159. 161 
f velutinum Heldr. 159. 161 
* eu-latifolium — * sibiricum 164 
* obtusum (Basiner) Thell 66. 51. 159. 161. 
162. 164 
T angustifolium (C. A. Mey.) Thell. 159. 163 
T glabrescens Thell. 159. 163 


339 


165. 167. 170 | Lepidium latifolium L. 


T pubescens Thell. 159. 163 
* sibiricum (Schweigg.) Thell. 66. 159. 161. 162. 
204 
T stenophyllum Thell. 159. 162 
* sibirieum — * amplexicaule 164 
latipes Hook. 34. 42. 69. 198. 267 
leiocarpum DC. 22. 517 
leiocarpum Hook. & Arn. 263 
leptopetalum F. v. Muell. 29. 42. 59. 71. 274. 
282. 285 
lineare DG. 129. 130 
linifolium (Desv.) Steud., Benth. 14. 18. 94. 28/9. 
45. 59. 71. 275. 286 et not. 
Linnaei Crantz 11. 317 
linoides Szysz. 146 
T subdentatum Szysz. 146. 147 not. 
linoides Thunbg. 143. 147 not. 151 
T foliis latioribus Eckl. & Zeyh. 144 
T pumilum Sond. 145 
lyratum hort. 124 
lyratum L. 23. 42. 54. 59. 61. 66. 82. 150, 157. 
164. 165/7. 170 
coronopifolium (Fisch.) Thell. 36. 61. 66. 167. 
169 
T soongorieum (Schrenk) Trautv. 167. 170 
f. orbieulata Trautv. 170 
f. pinnatifida Trautv. 169. 170 
f. puberula Trautv. 170 
f. typica Trautv. 170 
T typicum Thell. 167. 168. 169. 170 
eu-lyratum Thell. 66. 166,7. 168 
lacerum (C. A Mey.) Thell. 66. 166/7 
T eremophilum (Schrenk) Thell. 166. 1€8 
T karalaviense (Reg. & Sehmalh ) Thell. 166. 
169 
T Meyeri (Claus) Thell. 166. 169 
T persicum (Boiss. Bunge 166. 168 
f. canescens Thell. 166. 169 
T Turezaninowii (Lipsky) Thell. 166. 169 
T typicum Thell. 166,7 
f. canum Bunge 166. 168 
Magnolii Bubani 104 
majus Darraq 226 
marginatum Griseb. 204 
marginatum Lapeyr. 917 
Matau Petrie 38. 513 
matritense Pau 57 


x 


x 


* 


334 


Lepidium medium Greene 229 


T pubescens Robins. 250 

medium Thell. 237 

membranaceum Steud. 3/7 

mendocinum Phil. 256. 258 

Menziesii DC. 94. 230 et not. 249 

Menziesii hort. europ., Torr. & Gray, Hook. Bor. 


Am., Godr. Fl. Juv., Brew. & Wats., Hemsley | 


9253/4 
Menziesii. Loesener 259/60 
Merralli F. v. Muell. 71. 139. 278. 302. 311 
Meyeni Walp. 45. 53. 
9203/5. 222. 943. 323 
* affine (Wedd.) Thell. 203/4. 247 
* gelidum (Wedd) Thell. 203 
f. rhombicum Thell. 203 
f. rotundatum Thell. 203 
* marginatum (Griseb.) Thell. 208/4 
Meyeri Claus 165. 169 
micranthum Caspary, Grütter, Winkler 
f apetalum collect. gern. 232 
micranthum Ledeb. 34. 39. 131. 140. 179. 298. 932/3 
T apetalum Ledeb. 131 
mieropetalum Stev. 131 
microphyllum Willd. 213 
micropterum Miquel 227 
microstylum Boiss. & Heldr. 91. 104/5 
miscellaneorum Schult. 174 
mixtum Jord. 174. 176 
monoplocoides F. v. Muell. 28. 57. 71. 75 
274. 281 
montanum Nutt. 30. 59. 67. 188. 207. 208. 209/10 
T alpinum Wats. 210 
T alyssoides Jones 205 
T papilliferum Henderss. 209 
T (?)stenocarpum Thell. 210 
Muelleri Ferdinandi Thell. 71. 275. 290 
muricatum (Pallas?) 154 
myrianthum Phil. 69. 191. 193. 240. 304 
myriocarpum Sond. 60. 67. 83. 144. 183 
nanum Wats. 59. 67. 187. 199. 204. 205. 323 
nebrodense Guss. 13. 15. 19. 29. 57. 91/2. 104. 
107 
7 atlanticum Ball 100. 108 
y microstylum Boiss. 104 
nezlectum Thell. 40. 45/6. 54/5. 66. 68. 79. 139. 
192. 237. 324 


niloticum Sieber 317 


239 


292 


not. 273. 


59. 69. 187. 200/1. 202. | 


| 


Lepidium nitidum Nutt. 69. 197. 262. 


[I, 334 


364. 979 
T insigne Greene 964 
Novae Hollandiae Desv. 278 not. 
Novae Hollandiae Thell. 311 
nudicaule L. 10. 17. 318 
oahuense Hillebr. 297 
oblongum Small 69. 194. 199. 254. 255. 324 
obovatum Kit. 124 et not. 140 not. 
obtusatum Th. Kirk 71. 278. 301 et not. 
obtusum Basiner 160/2 
occidentale Gay 98 
occidentale Howell 230 
oleraceum Ait. 298 et not. 
oleraceum Forst. 15. 39. 40. 46. 59. 71. 276. 291. 
292. 296 et not. 298 not. 302 
T aculidentatum Th. Kirk 293 
t frondosum (Banks & Sol.) Th. Kirk 293 
T serrulatum Thell. 293 
oleraceum A. Rich. 300/1 
oppositifolium Labill. 378 
Orbignyanum Wedd. 203 
orezanum Greene 271/2 
oresanum Howell 69. 199. 272 


296 et not. 


- orientale auct. veter. 167 


owaihiense Cham. & Schl. 23 not. 46/8. 55. 71. 
277. 994. 297. 298. 393 

oxycarpum Torr. & Gray 34. 42. 69. 198. 269. 323 
+ strietum Wats. 48 

oxyotum DC. 14/5. 21/2. 57. 91/2. 110/1 

pachypodum Hausskn. 155 

Palmeri Wats. 267 

papillosum F. v. Muell. 71. 276. 288. 290 

parviflorum Pomel 57. 116 

pedicellosum F. v. Muell. 71: 274. 282. 283 

perfoliatum L. 9. 11. 13. 16. 22. 34. 38 (cum ic.) 
39. 58 not. 59. 66. 72. 78 not. 80. 147 

. brachystylum Thell. 149 

. elatum O. Kuntze 149 

. ovatum Thell. 149 

. ramosissimum O. Kuntze 149 

. rhombieo-elliptieum Thell. 149 

. simplex L. Richt. 149 

. suborbieulatum Thell. 149 

f. transverse elliptieum Thell. 149 

T gracile O. Kuntze 149 

persieum Boiss. 59. 165. 168. 170 

petraeum L. 11. 17. 518 

pelraeum Lour. 548 


Lm m On om or om ors 


I, 335] 


Lepidium petrophilum Coss. 57. 91/2. 109/11 


- pseudo-tasmanieum Thell. 71. 139. 


Philippianum (0. Kuntze) Thell. 59. 69. 187. 200. 
201. 205 

T boliviense Thell. 201 

T brachystylum Thell. 200 

T typicum Thell. 200 

phlebopetalum F. v. Muell. 29. 39. 71. 274. 275. 
982. 986. 287. 259 

Pichleri Boiss. 149 

pinnatifidum Ledeb. 44. 53/4. 59. 65. 79. 124 not. 
131 et not. 132/3. 136 et not. 138. 140. 150. 
996. 998. 232/3. 941, 304. 324 

T fastigiatum (Ledeb.) Thell. S2. 141 

pinnatum Eckl. & Zeyh. 146 

pinnatum Sond. 143 


pinnatum Thunbg. 59. 67. 82. 145. 177. 175 et | 


not. 180 not. 181 

T pinnato-incisum Thell. 178 

T typicum Thell. 178 

piseidum Forst. 15. 298 et not 

piscidum Spreng. Drake 297 

Pollichii Roth 15. 123. 226 et not. 227/8 

polycephalum Gandoger 174 

polyeladum Jord. 25. 174. 176 

polyphyllum Franchet 135 

praecox DC. 20. 226 

pratense Serres 44 not. 57. 64. 73 not. 76. 77 not. 
91/9. 95. 101. 104. 323 

+ Ramburei (Boiss. Thell. 96/7 

7 Reverchoni (Debeaux) Thell. 96/7 

T typicum Thell. 96/7. 323 

procumbens L. 11. 17. 318 

propinquum Fisch. & Mey. 56. 90 

fT auriculatum Boiss. 89 

prostratum Savi 378 

pseudo-ruderale Thell. 71. 139. 241. 279. 303 

279. 307. 
310 

pubecarpum A. Nels. 235. 266 

puberulum Bunge 35 not. 45. 71. 139. 278. 302 

pubescens Desv. 41. 62. 70. 195. 220. 241. 245/6. 
247. 948 not. 250. 253 et not. 254. 957. 259 
et not. 

T macrocarpum Kunze 248 

pubescens Griseb. 243/4. 256. 261 

pubescens Spegazzini 259 

T salinicolum Spegazz. 259 

pubescens Steph. 140 


339 
| Lepidium pubescens Tineo 107 
— pumilum Boiss. & Bal. 155. 170 
— pusillum Lam. 378 
B. Lam. 518 
— pygmaeum Lois. 3/8 
— quitense Turez. 30. 39. 59. 69. 189. 201. 213 


+ integrifolium Thell. 213 
T microphyllum (Willd.) Thell. 213 
T typieum Thell. 218 
— racemosum Chod. & Wilez. 256. 258 
— racemosum Griseb. 139. 258 et not. 
— racemosum Wildeman 259 
— Rahmeri Phil. 70. 194. 195. 250 
— Ramburei Boiss. 97 
— ramosissimum A. Nels, 38. 53. 68. 189. 192. 236. 
337 
y robustum Thell. 191. 193. 236 
— yamosum A. Nels. 235 
— Reichei Phil. 187. 199. 201 
— Remyi Drake 47. 55. 71. 976. 277. 299 
— repens Boiss. 24. 34. 46. 56. 89 
— reticulatum Heller & Brown 253 et not. 
— reticulatum Howell 54. 69. 196 et not. 230 et not. 
241. 249. 253 et not. 255/6. 261/2 279 not. 
f Karwinskyanum Thell. 255 
— Reverchoni Debeaux 57. 97 
— rigidum Pomel 44. 53. 57. 64. 77. 91/2. 116 
— riparium Schlechtd. 150. 182/3 
— Robinsonii Thell. 69. 194. 196 et not. 230 not. 
255. 393 
— rosulatum Tornab. 107 
— rotundifolium All. 11. 378 
— rotundum (Desv.) DC. 18. 29/4. 29. 39. 59. 71. 
274. 283 
T phlebopetalum Maiden &.Betche 287 
— ruderale auct. non L. 1358/9 
— ruderale Bunge, Hook. f. & Thoms., Hook. Brit. 
Ind., Forbes & Hemsley Chin., Pritzel Chin., 
Fedtschenko Turkest. ex p. 132. 138. 394 
— ruderale Burm. Cap. 518 
— ruderale Deflers 172 
— ruderale Durand & Schinz 139. 182 
— ruderale Fedtschenko Turkest. ex p. 138. 140 
— ruderale Gay Chil, Eichler Brasil, Glaziou 139. 
943. 956 
— ruderale Hook. Tasman., Benth. Austral, F. v. 
Muell, Bailey etc. 71. 139. 278 not. 296 not. 
302,7. 309 et not. 310 not. 


336 un ces 


Lepidium ruderale L. 9. 11/6. 19. 22. 25. 29. 39. 40. | Lepidium sativum L. 


49/5. 47. 59/4. 59. 65. 67. 69. 71. 79. 128 not. T latifolium DC. 123/4. 140 not. 
131 not. 133. 185. 136 not. 139/41. 174 et not. T Schimperi Thell. 123. 126. 324 
180/2. 191/2. 193. 232. 237. 941. 279 not. 304. f. ovato-ellipticum Thell. 324 
310 not. | t silvestre Thell. 123. 124. 125. 324 bis 
— ruderale Melliss, Baker 138. 145 | T typieum Thell. 122. 124. 324 
— ruderale Oliver 138. 144. 172. 182 | f. trivalve (A. Braun) Thell. 124 
— ruderale Richards. Torr. & Gray, Hook. Bor. | * spinescens (DC.) Thell. 44. 123. 126 
Am., A. Gray 139. 231 — scapiferum Wallr. 378 
— ruderale Schinz & Junod 139. 143 — Schaffneri Thell. 58 not. 68. 75 not. 186. 197. 
— ruderale Schweinfurth, Schinz D. SW.-Afr. 138, | 261. 262 
144 — Schinzii Thell. 33. 41. 67. SO. 83. 184 
— ruderale Spegazz. Patag. 139 — Schweinfurthii Thell. 54. 67. 82. 172. 176. 177 
— ruderale Ten. 174 -— scopulorum Jones 67. 188. 209. 210 
— ruderale T aciculiferum F. v. Muell 310 f. canescens Thell. 211 
T aethiopieum Hiern 182 f. nanum Thell. 211 
+ alpigenum Oliver 1338/9. 172 T spathulatum Robins. 211 
T apetalum Fedtschenko 152 — sectifolium Steud. 242 et not. 243 
f auriculatum Maxim. 132 — serra H. Mann 47/9. 55. 59. 71. 276. 277 et not. 
7 completum G. Beck 139 | 294 
T erispum Benth. 139. 278 not. 296 et not. | — serratum Thunbg. 180 not. 181 
+ depressum F. v. Muell. 254 — setipetalum Thell. 243 
7 foliis omnibus integerrimis Spreng. 140 — setosum Boiss. 518 
T glaucescens Lej. & Court. 136 | — sibirieum Pallas 318 
T incanum Grütter 232 | — sibiricum Schweigg. 160/1 
T intercedens Thell. 79. 188. 141 — Sibthorpianum Jord. 174 et not. 176 
7 lasiocarpum Engelm. 265 — Sieberi W. Mann 57. 107 
T Ledebourii Vatke 140 — silvatieum Eckl. & Zeyh. 146. 181 
+ micranthum Glehn 132 — simile Heller 190. 199. 216 
T myrianthum Reiche 240 — sisymbrioides Hook. f. 38. 71. 72. 280. 311. 315 
T robustum Hook. Tasman. 307 et not. 
T (?)spinescens Benth., F. v. Muell. 139. 309 et | * Kawarau (Petrie) Thell. 313/4 
not. 310/1 | 7 dubium Th. Kirk 3153/4 
T tetrandrum Regel 140 | * Matau (Petrie) Thell. 318 
— sagittulatum Thell. 71. 139. 279. 305. 306 | + lobulatum Thell. 313/4 
— salinum Pallas 154 * Solandri (Th. Kirk) Thell. 312/8 
— salsugineum W. & K. 154 | T ovatum Thell. 313° 
— salsum Pallas 154 T typicum Thell. 312/38 
— sativum Cambess. 118 — Smithii Hook. 57. 91/2. 97. 98 not. 99 
— sativum L. 9. 11/4. 19. 29. 24/5. 29. 38/9. 43. T alatostylum Towns. 28 not. 35 not. 100 
48. 50/2. 57;8. 61/2. 65. 72. 77. 118 not. 121. T papillosum Dunn 100 
193/4. 186. 226. 228. 273 — Solandri Th. Kirk 38. 313. 315 
f. trivalve A. Br. 44 not. 73 not. 124 | — soongorieum Schrenk 165. 170 
B. L. 12. 124 i | — sordidum Gray 34. 54. 69. 189. 197. 254. 261 
T crispum DC. 12 | — spathulatum Phil. 69. 190. 199. 219 
T obovatum Ledeb. 124 — spathulatum Vasey 211 
* eu-sativum Thell. 122/3. 328 — spicatum Desv. 55. 70. 139. 190. 196 et not. 219 


T crispum (Medik.) DC. 123/4 not. 258 et not. 259 et not. 


1337] 


Lepidium spieatum Gay, Thell. in sched. 


918 

spieatum Phil, Reiche 219 

T chilense Reiche 264 

spicatum Wildeman 259 

spinescens DC. 22. 58. 124. 126 

T bipinnatisectum Candargy 118 | 

spinosum Ard., L. 12. 15. 22/3. 29. 39. 44. 48/9. | 
50. 57. 64. 72. 77. 117. 121. 268 

T Carrerasii Aschers. & Willk. 118 

squamatum Forsk. 518 

strictum Rattan 248 et not. 

T oreganum Robinson 272 | 

strongylophyllum F. v. Muell. 71. 274. 282. 253. 393 

stylatum Lag. & Rodr. 19. 57. 91. 102. 107. 110 | 

stylosum Pers. 518 

subalpinum Komarow 318 

subdentatum Burch. 144 


- subdentatum Eckl. & Zeyh. 180 


subdentatum H. Gotting. 145 

subdentatum Meissn. 146 

subulatum L. 9. 11. 15. 92. 43. 59. 62. 65. 78. 80. | 
127. 198 not. 130. 136 not. 

T lineare (DC.) Thell. 129. 131 

subulatum Lapeyr., Suter, Gaud. 136 

subvaginatum Steud. 249 et not. 

subvaginatum Thell. 70. 195. 241. 245. 948. 249 | 

suffruticosum L. 61. 174 not. 176 et not. 

suffruticosum Phil. 200 

tasmanieum Thell. 71. 139. 280. 307/8. 309 

tenuicaule Th. Kirk 71. 280. 315 

7 australe Th. Kirk 315 

tenuifolium Ingegn. 135 

tenuifolium Philippi 264 

tenuissimum Steud. 264 

tetraspermum Dufour 518 | 

texanum Buckl. 229 

Thlaspi Roxb. 378 

thlaspidioides Pallas 37/8 

Thurberi Wooton 208 

Tournefortii Spreng. 318 


Trianae Thell. 59. 69. 189. 191. 214. 220 | 
triandrum Stokes 40. 226 
trifureum Sond. 33. 53. 59. 67. 80. 33. 146. 154/5. 


323 
tuberosum DC. 518 
Turezaninowii Lipsky 165. 169 
utahense Jones 211/2 


Nasturtioides Medik. 12. 16. 22. 


utahviense Regel 208 


A. Thellung, Lepidium. 


337 


Lepidium vagum Jord. 93 


— Vaseyanum Thell. 40. 67. 188. 189. 209. 211 
verrucosum DC. 154 et not. 
vesicarium L. 59. 66. 80. 126. 135 not. 149. 150 
Villarsii Companyo 96 not. 
Villarsii Gren. & Godr. 44 not. 57, 91/2. 95 
— violiforme DC. 37/8 
virgatum Jord. 174. 176 
virginicum Brew. & Wats. 230 
virginieum L. 10/5. 19—22. 94. 27—30. 39 —41. 
45. 47. 52/5. 59. 60. 62. 66. 68. 69. 78. 139. 
139/40. 173/4. 190. 191. 215/7. 221. 222. 323 
not. 995. 996 not. 9227/8. 933. 938/9. 959. 956/71. 
260. 264. 279 not. 300 
centrali-americanum Thell. 55. 225. 231 
+ canescens Thell. 225. 231 
* eu-virginicum Thell. 224/5 
T macropetalum Thell. 190 not. 224. 229 
T Pavonianum Thell. 68. 224. 229 
T pinnatisectum O. E. Schulz. 191. 193. 224. 229 
T pubescens Schmitz 224. 229 
T ramosum Thell. 224, 228 
7 typieum Thell. 224 
* Menziesii (DC.) Thell. 225. 230 
* texanum (Buckl.) Thell. 224. 229. 332. 354 
T pubescens (Greene) Thell. 224. 230 
virginicum Macoun 232 
virginieum Polakowsky 251 
— Wrightii Gray 266 
Zionis A. Nelson 324 


Monoploca Benth. & Hook. 27 


— Bunge 23/4. 31. 59. 127. 286 
F. v. Muell. 25. 31 

leptopetala F. v. Muell. 25. 285 
linifolia Bunge 24. 284. 286 
phlebopetala F. v. Muell. 25. 
rotunda Bunge 24. 285 


— 987 


Monoplocoidea Thell. — Lepidium $ Nasturtioides grex 


Monoplocoidea 


Moriera spinosa Boiss. 317 


31. 58/9. 126/17 
— jinconspieuum Medik. 12. 16. 135 


Nasturtiolum Medik. 19 


— castratum Medik. 12 


Nasturtium Adams. 11. 31 


— Bess. 31 


338 


Nasturtium Boehm. 27 


R. Br. 58 not. 

CGrantz 31 

G.M.S. 31 

Gillet & Magne 31 

O. Kuntze 14. 31 

L. Syst. ed. 1.: 9. 31. 226 not. 
Medik. 12. 51 

Mónch 31 

Scop. 31 

Tourn. 9. 10/1 

Vent. 19 

afehanieum O. Kuntze 170 
alyssodes O. K. 207 
amplexicaule O. K. 163 
arbuseula O. K. 295 
Armoracia O. K. 170 
Aucheri O. K. 120 
bipinnatifidum O. K. 241 


- bipinnatum O. K. 150 


bonariense O. K. 256 
brevicaule O. K. 205 
caespitosum O. K. 256 
calycotrichum O. K. 117 
capitatum O. K. 134 
Cardamines Vent. 130 
carrerasii O. K. 118 
chalepense O. K. 185 
Chichicara ©. K. 220 
chilense O. K. 264 
cordatum O. K. 163 
coronopifolium O. K. 169 
crassifolium O. K. 154 
crenalifolium O. K. 155 
crispum Medik. 12. 124 
Cumingianum O. Kuntze 215 
diandrum Mönch 174. 226 
dictyotum O. Kuntze 270 
divaricatum O. K. 42 
Draba Crantz 13. 86 
dubium O. Kuntze 242 
fastigiatum O. K. 141 
flavum O. K. 206 
flexuosum O. K. 151 
foliosum O, K. 295 
Fremontii O. K. 212 
glastifolium O. K. 114 
graminifolium Gillet & Magne 13. 173 


Nasturtium groelandicum O. Kuntze 317 


heterophyllum O. K. 97 

hirtellum O. K. 146 

hirtum O. K. 104 

humifusum Gillet & Magne 13. 111/2 
Iberis G. M. S. 13. 173. 226 


[I, 338 


incisum O. Kuntze ex syn. 226, ex loc. 251 


integrifolium O. K. 211 
lacerum O. K. 167 

lanatum O. K. 317 
lasiocarpum O. K. 265 
latifolium Gillet & Magne 13. 160 
latipes O. Kuntze 267 
leptopetalum O. K. 285 
lineare O. K. 129 
linifolium O. K. 286 
lyratum O. K. 167 

majus O. K, 227 
Menziesii O. K. 230 
mierostylum O. K. 104 
monoplocoides O. K. 281 
montanum O. K. 208 
myriocarpum O. K. 183 
nanum O. K. 204 
nebrodense Raf. 13. 106 
neozelandicum O. Kuntze 300 
nitidum O. K. 265 
obtusum O. K. 162 
oleraceum O. K. 292 
oxyotum O. K. 111 
owahiense O. K. 297 
oxycarpum O. K. 269 
pedicellosum O. K. 282 
perfoliatum Bess. 13. 147 
persicum O. Kuntze 168 
petrophilum O. K. 109 
Philippianum O. K. 200 
phlebopetalum O. K. 287 
pinnatifidum O. K. 240 
propinquum O. K. 90 
pubescens O. K. 248 


T pinnatisectum O. K. 257. 259 et not. 


T punense O. K. 246 

T serratifolium O. K. 220 
pumilum O. K. 155 
pyrenaicum (L.) R. Br. 318 
racemosum O. Kuntze 258 
Ramburei O. K. 97 


I, 389] 


Nasturtium repens O. Kuntze 89 

riparium O. K. 150. 182 

rotundum O. K. 983 

ruderale O. K. 139. 251 

ruderale Scop. 13. 135 

sativum Medik. 12/3. 123 

serra O. Kuntze 294 

sinense [Stokes] DC. 317 bis 

sisymbriodes O. Kuntze 311 

sordidum O. K. 261 

spicatum O. K. 258 

spinescens O. K. 126 

spinosum Desv. 126 

spinosum O. Kuntze 117 

strongylophyllum O. K. 282 

stylatum O. K. 110 

subulatum O. K. 127 

suffruticosum O. K. 176 

trifureum O. K. 146 

tuberosum Raf. 318 

verrucarium Garsault 518 not. 

virginieum Gillet & Magne 13. 235 

Wrightii O. K. 266 

Neozelandica Thell. = Lepidium $ Nasturtioides 
Neozelandica 

Neslea Desv. 49. 60 

Noccaea Benth. & Hook. 26 

— alpina Benth. & Hook. 26 

Notoceras cardaminefolium DC. 117. 317 


grex 


Oblanceolata Thell. = Lepidium $ Nasturtioides 
Oblanceolata 
Ochthodium DC. 67. 73 


grex 


Oleracea Thell. = Lepidium $ Nasturlioides grex 
Oleracea 

Oxycarpa Thell. = Lepidium $ Nasturtioides grex 
Oxycarpa 

Palaeo-Lepidium Thell. 63 

Papillosa Thell. — Lepidium $ Nasturtioides grex 


Papillosa 
Physolepidion Benth. & Hook. 26 
— Schrenk 94. 31. 36. 56. 84 
— repens Schrenk 24. 89 
Physolepidium Endlich. 24. 31/2. 84 
Pseudo-Ruderalia Thell. = Lepidium $ Nasturtioides 
grex Pseudo-Ruderalia 


299 
Rapistrum (L.) All. 49. 60 
Ruderalia Thell — Lepidium $ Nasturtioides grex 


Ruderalia 


Senckenbergia G. M. S. 16. 29. 25 31. 
— ruderalis G. M. S. 16. 95. 135 


59. 197 


| Senebiera Benth. & Hook. 26 


— DC. 20. 23 not. 27 not. 4 

Desv. 18 

Goronopus Poir. 93 

didyma Pers. 18. 26. 143. 300 
dubia H. B. K. 941. 243 

integrifolia DC. 18 

linoides DG. 143 

mexicana Hook. & Arn. 226 
Sisymbrium Griffithianum Boiss. 318 

— nebrodense Poir. 107 

— serratum Thunbg. 180 et not. 
Smelowskya calycina (Steph.) C. A. Mey. 
Stroganovia Kar. & Kir. 26. 35/6. 61. 65. 
— brachyota Kar. & Kir. 157. 317 

— intermedia Kar. & Kir. 61. 66. 156/7. 317 
— spec. 318 


2453. 316 bis 
73. 157. 318 


| Stubendorffia Schrenk 35. 49 not. 60. 73 


Subularia L. 36. 60, 73 


| Succowia Medik. 60 


Teesdalea Benth. & Hook. 26 

— R. Br. 16. 39/3. 36. 60. 73 

DC. 91 

Lepidium DC. 317 

nudicaulis (L.) R. Br. 3517/8 
regularis Sm. 10. 317 
Thelypodieae-Heliophilinae Prantl 74 
Thlaspi All. 11. 31 
Benth. & Hook. 
RaBr1603273% 
Cav. 31 

Grantz 11-731 
DC. 91 
175103521 
Lam. 31 
Medik. 12. 31 
Poir. 15. 31 
Tourn. 10 
africanum Burm. f. 14. 180/1 
alliaceum L. 11. 93 

alpestre L. 318 


26 
36. 73 


340 


Thlaspi amarum Crantz 11 


apetalum Poir. 131 

arvense L. 11. 318 

bispinosum Ind. Kew. 15. 118 
bonariense Poir. 256 

bonariense multiscissum etc. Dillen. 256 not. 
brevistylum Jord. 318 

Bursa pastoris L. 12 

campestre Brot. 98 

campestre L. 11/2. 14. 17. 92 
campestre Poir. 114 

p. Gouan 98 

B. Vill. 105 

Cardamines Poir. 130 

cartilagineum J. Mayer 14. 152. 154 


- cepifolium (Wulf.) Koch 316 


ceratocarpon (Pall. Murr. 12. 316 
chalepense Poir. 88 

corsicum Soleir. 15. 112 
divaricatum Poir. 142 

diffusum Salzm. 112 


fruticosum folio Thymbrae hirsuto C. B. 128 not. 


fruticosum alterum Lob. 128 not. 
glastifolium Poir. 114 
graminifolium Poir. 173 
hastulatum Stev. 317 
heterophyllu Cav. 147 
heterophyllum DC. 14. 97. 98 not. 99. 112 not. 
hirsutum «. Lam. 93 

B. Lam. 104 
Georgi, Lapeyr. 93 
Huds. 97 
hirtum L. 11/2. 14. 17. 101. 104 
hirtum Vill. 95 
humifusum Lois. 14. 111 
93 


hirtum 
hirtum 


incanum Gilib. 15. 


[I, 340 


Thlaspi montanum L. 11 

— montanum Poir. 93 

— multifidum Poir. 15. 256. 258 
B. Poir. 258/9 

Nasturtium Berg. 123 
nemorosum Adami Hoffm. 105 
numidiense Poir. 114 
oleraceum Poir. 292 
perfoliatum L. 11 
pinnatifidum Phil. f. 
piseidum Poir. 298 
Pollichii DC. 123 
Pollichii Poir., Lois. 226 
pubescens Guss. 15. 107/8 
pygmaeum (Viv.) Jord. 318 
recurvatum Sieber 107 

rivale Moris 318 

rotundifolium (L.) Gaud. 11. 318 
ruderale All. 11. 14. 135 
sativum Crantz 11. 14. 123 
saxatile Jacq. 12 
scapiflorum Viv. 15. 111 
secundum Medik. 12. 105 
spinosum Poir. 117/8 
subulatum Cav. 15. 127 
tenuifolium Lam. 15. 135 
umbellatum Crantz 11 
virginianum Poir. 15.225 
virginicum Cav. 15. 225 
vulgatius Roucell 15. 93 
Thlaspidium Spach 24. 31. 58. 
— "Tourn. 24 not. 3 

— sativum Spach 24. 123 


15. 256 


Virginica Thell. = Lepidium $ Nasturtioides 
Virginica 


grex 


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