Skip to main content

Full text of "Die geschictsliteratur der Juden in druckwerken und handschriften"

See other formats


Google 



This is a digital copy of a book that was prcscrvod for gcncrations on library shclvcs bcforc it was carcfully scannod by Google as pari of a projcct 

to make the world's books discoverablc online. 

It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject 

to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books 

are our gateways to the past, representing a wealth of history, cultuie and knowledge that's often difficult to discover. 

Marks, notations and other maiginalia present in the original volume will appear in this flle - a reminder of this book's long journcy from the 

publisher to a library and finally to you. 

Usage guidelines 

Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the 
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to 
prcvcnt abuse by commercial parties, including placing lechnical restrictions on automated querying. 
We also ask that you: 

+ Make non-commercial use ofthefiles We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for 
personal, non-commercial purposes. 

+ Refrain fivm automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machinc 
translation, optical character recognition or other areas where access to a laige amount of text is helpful, please contact us. We encouragc the 
use of public domain materials for these purposes and may be able to help. 

+ Maintain attributionTht GoogXt "watermark" you see on each flle is essential for informingpcoplcabout this projcct and hclping them lind 
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it. 

+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are lesponsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just 
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other 
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can'l offer guidance on whether any speciflc use of 
any speciflc book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search mcans it can bc used in any manner 
anywhere in the world. Copyright infringement liabili^ can be quite severe. 

Äbout Google Book Search 

Google's mission is to organizc the world's Information and to make it univcrsally accessible and uscful. Google Book Search hclps rcadcrs 
discover the world's books while hclping authors and publishers rcach ncw audicnccs. You can search through the füll icxi of ihis book on the web 

at |http: //books. google .com/l 



Google 



IJber dieses Buch 

Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Realen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im 
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfugbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde. 
Das Buch hat das Uiheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, 
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann 
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles 
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist. 

Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin- 
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat. 

Nu tzungsrichtlinien 

Google ist stolz, mit Bibliotheken in Partnerschaft lieber Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse 
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nie htsdesto trotz ist diese 
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch 
kommerzielle Parteien zu veihindem. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen. 
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien: 

+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche Tür Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese 
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden. 

+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen 
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen 
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials fürdieseZwecke und können Ihnen 
unter Umständen helfen. 

+ Beibehaltung von Google-MarkenelementenDas "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über 
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht. 

+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, 
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA 
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist 
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig 
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der 
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben. 

Über Google Buchsuche 

Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google 
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser We lt zu entdecken, und unterstützt Au toren und Verleger dabei, neue Zielgruppcn zu erreichen. 
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter |http: //books . google .coiril durchsuchen. 



T- 63^^ 



L^XJyxt-r ! ;..>■:,;;. <,V::Ji..i;.:U- 




1 



'n. 



Ölß 



GESCHICHTSLITERATUR 



DER JUDEN 



in Druckwerken und Handschriften, 



zusammengestellt 



von 



Moritz Steinschneider. 



L ABTEILUNG: 
Bibliographie der hebräischen Schriften. 



Frankfurt a. M. 

Verlag von J. Kauffmann. 

1905. 



AnoDv c\^ 







r 



/ii^-^f 



FRL. ADELINE GOLDBERG, 



DEB BEWÄHBTEN FBEUNDIN, 



GEWIPMET. 



Vorrede. 



„Schicksale der Bücher*' — fata libellorum, oft sehr 
„fatal** — geflügelte Worte, nicht immer am rechten Orte, 
dürfen wohl auf diese Buchhälfte angewendet werden, welche 
zu ihrem Erscheinen beinahe vier Jahre brauchte. Einige 
Worte darüber sind wegen der Einwirkung auf Inhalt und 
Umfang des Buches hier nicht überflüssig. 

Seit der Abfassung meines Artikels „Jüdische Literatur** 
in Ersch und Gruber's Realencyklopädie (Bd. 27 S. 357—471, 
§ 10 S. 390, § 29 S. 463, englisch: Jetuish Literature 1857, 
hebräisch: htn^'^ wico 1897—1900), vor 60 Jahren, habe ich 
der geschichtlichen Seite jenes weiten Gebietes besondere 
Aufmerksamkeit gewidmet, besondere Kreise und einzelne 
Erscheinungen in Büchern und Abhandlungen bearbeitet und 
behandelt.^) Die Geschichte der Juden, d. h. der Judenheit, 
lässt sich in politische und cuUurellej letztere in literarische, 
wissenschaftliche und religiöse (dogmatische und rituale oder 
halachische) einteilen; aber das Verschwinunen dieser ab- 
strakten Grenzgebiete in einander an den thatsäcblichen Er- 
scheinungen in einem höhern Grade ist für die Geschichte 
der Juden charakteristisch, nur aus ihr selbst erklärlich. In 
ähnlicher Weise verschwimmt auch die Geschichte der In- 



1) Yenelchnet in Eohat's „Bibliography'', in Festschrift zum 80. 
Geburtstag 1896, Nachtrag in ZfHB. 1900 S. 189; s. auch die Kataloge 
29 u. 45 der Buchhandlung yon J. Eauffmann, Frankf. a. M. 1899 u. 1908. 



Vi Vorrede. 

dividuen mit der der Gesamtheit, für die es eben keine andere 
allgemeine Bezeichnung giebt, denn der überhaupt viel miss- 
brauchte Ausdruck Rasse mit seinen verworrenen, entweder 
verherrlichenden oder erniedrigenden Nebenbedeutungen wird 
voraussichtlich bald nur noch bei unberufenen Dilettanten zu 
finden sein. Die Rasse ist eine geschichtliche Fortentwicklung 
— hoffentlich zur Menschheit. Was dem jüdischen Individuum 
widerfährt, gilt häufig nicht dem Einzelnen, sondern dem 
»Juden*'; muss sich doch Gott selbst die Frage gefallen 
lassen, ob sein Zorn über die Sünde eines Mannes der ganzen 
Gemeinde gelte (Num. 16,22). Es soll diese Bemerkung das all- 
mähliche Eindringen von Privatereignissen in den Geschichts- 
stoff motiviren. 

Schwierig ist die Abtrennung der Literatur- und Ge- 
lehrtengeschichte, da hier die hervorragenden Männer so oft 
die Vertreter der Gesamtheit, insbesondere nach aussen, sind, 
in ihrem Schicksale sich das der Judenheit spiegelt, wie z. B. 
in der Gefangenschaft des Meir Rothenburg, dessen Bestattung 
an die fast gleichzeitige Befreiung von Richard Löwenherz 
erinnert. Aehnlich den heutigen „ Sitzredakteuren *" gab und 
giebt es vielleicht noch heute in Gegenden des Orients no- 
minelle Rabbiner, nämlich Ignoranten, gewählt als Blitzableiter 
des Despotismus, teilweise für Geld und gute Worte, teils 
in der Zuversicht auf jenseitige Belohnung der frommen 
Aufopferung. Der Zusanmienhang der Gelehrtengeschichte 
mit der sogen. Tradition ist in den einleitenden Bemerkungen 
(S. 3) auseinandergesetzt. 

Die „geschichtliche Literatur "^ der Juden ist nicht gleich- 
wertig mit Liferatur der Geschichte der Juden selbst. Die 
Zerstreuung der letzteren über fast die ganze Welt gab ihnen 
Gelegenheit und Veranlassung zu Aufzeichnungen von Er- 
eignissen und Erscheinungen in Kreisen, die über ihre eigenen 
Interessen hinauslagen und gerade deshalb erst in neuester 
Zeit ans Licht gezogen wurden. 

Aufzeichnungen von Thatsachen und Geschehnissen sind 
wohl Materialien für Geschichte, aber nicht diese selbst, 



Vorrede. VII 

welche im Nachweis des Zusammenhangs des Aufeinander- 
folgenden (des propter hoc im post hoc) besteht. Auch Doku- 
mente, Statuten 2), Verträge, Verhandlungen, Controversen, 
Wahlernennungen und Bannverhängungen (worüber die po- 
sitiven Religionen aus ihren Glashäusern nicht Steine auf ihre 
Nachbarinnen werfen dürfen), alles Dieses ist Stoflf für, nicht 
selbst Geschichte. Chronologische Verzeichnisse von Quellen 
ähnlicher Art bieten die Regesten, welche für jüdische Ge- 
schichte nach dem so früh dahingeschiedenen Aronius fort- 
geführt sind. 

Entwickelnde Geschichte verträgt sich mit der Evolutions- 
theorie, mit Optimismus, wenn auch als Wettlauf mit Hinder- 
nissen (steeple chase): echter Traditionsglaube ist Pessimismus, 
allerdings bis der Dens ex machina als Messias der Tragödie 
ein Ende macht. Den Widerspruch der Gegenwart und des 
Messiasreiches hat die christliche Mission den Juden gegen- 
über so wenig zu lösen vermocht als den der Trinität und 
des Monotheismus. „Waren die Alten Engelsöhne, sind wir 
Menschenkinder, waren jene Menschenkinder, sind wir — 
Esel und zwar gewöhnliche", so drückt ein Lehrer im Talmud 
den Rückschritt der Menschheit drastisch aus; wer sich im 
Kampf gegen Reformen ehrlich auf die Alten als einzige Auto- 
rität beruft, ist sich jener Grundanschauung nicht immer 
bewusst. — Sinn und Interesse für entwickelnde Ge- 
schichte überhaupt gehen in der Regel von der Vaterlands- 
liebe aus, wie der Imperialismus. Ein kaum Geduldeter^ 



^) Nur wenige Notizen von Statuten sind aus dem ursprünglichen 
Material zum Abdruck gekommen; das Thema bedarf einer besonderen 
Zusammenstellung, wozu ein Beitrag in ZfHB. VIII, 124 ergänzt werden 
soll — Grabschriften sind hier nur ausnahmsweise aufgenommen, weil 
die weitläufige Literatur möglichst vollständig mitgeteilt ist im Anhang zu 
meiner Einleitung in die jüd. Literatur des Mittelalters (Sonderabdr. ans 
Jew. Qu. R. 1905). — Die Literatur der 10 Stämme, welche man an 
aller Welt Enden hat entdecken wollen, ist ebenfalls im allgemeinen aus- 
geschlossen, lieber den etwaigen Zusammenhang mit £ldad s. M. Rh. 
James, Apocrypha anecdota, in J. Arm. Robinson^ Tests and Studies, Bd. H 
n. 8, Cambridge 1898, p. 93, 



VIlI Vorrede. 

stets Duldender^ hat nur eine Leidensgeschichte, sein Heroismus 
ist „passiver Widerstand" und „Selbstbeherrschung" (Prov. 
6, 34, Abot 4; 1). Als der überschwengliche D. Kaufmann die 
Bezeichnung Heros auf jüdische Gelehrte übertrug und Nach- 
beter fand, konnte ich mich des komischen Eindrucks nicht 
erwehren, den die Bilder eines Herkules oder Achilles neben 
dem eines deutschen oder polnischen Elausrabbi machen müssen. 
„Eines schickt sich nicht für Alle". — Ich habe die Lücke 
hervorgehoben, welche in der so wissenschaftsreichen arabischen 
Literatur der Juden (Einl. S. XX) in Bezug auf Geschichte 
recht auffallt. Herr Hirschfeld (Jew. Qu. 1904 p. 410) corrigirt 
meine Ansicht durch einen Hinweis auf die Fragmente der 
sogen. Gtoniza^), welche überhaupt einen angemesseneren Mass- 
stab flir Bedeutung und Umfang der arabischen Literatur 
darbiete als mein Buch. Hier ist zunächst Geschichte mit 
Stoff confündiert; bietet doch auch das vorliegende Buch mit 
Benutzung der Nachrichten über die Geniza fast nur Stoff und 
nur eine einzige arabische Schrift, die wegen der Schriftzeichen 
hier eingereiht ist. Femer vermisst man die Anwendung 
des bekannten Grundsatzes, dass Gründe nicht gezählt, sondern 
gewogen werden; und alle jene bisher imbekannten Frag- 
mente, was beweisen sie gegenüber den zusammengestellten 
Schriften der Klassiker? — diese Bezeichnung ist wohl zu- 
lässig — was Anderes, als dass sie meist unbekannt, weil 
einflusslos blieben. Wie verhält sich das vorliegende Buch zu 
dieser Unterscheidung? Das wird sich aus der Geschichte 
desselben ergeben. 

In den Jahren 1865—1898/9 las ich in der Veitel-Heine 
Ephraim'schen Lehr-Anstalt zwölfmal ein Collegium „Ge- 
schichtsliteratur der Juden", welches, dem Zweck von Vor- 
lesungen entsprechend, einer allgemeinen Charakteristik die 
Vorführung der bedeutendsten Schriften folgen liess, und zwar 
in den früheren Jahren das Mittelalter nicht überschreitend. 



') Sammlung hebräiscber Schrlftreste (sogen, npv) in Kairo, jetjst 
ventrtat* 



Vorrede. IX 

Auch später war es nur wenigemale möglich^ einen Streifblick 
auf die neuere Zeit bis Mendelssohn oder Ende des XVIII. 
Jahrh. zu werfen. Innerhalb derselben Grenzen suchte ich 
meine kurzen bibliographischen Notizen über geschichtliche 
Schriften ohne Unterschied der Sprache möglichst zu vervoll- 
ständigen. Zuletzt begann ich die Grenzen bis zum Jahre 
1840 und schliesslich bis 1900 zu er weitem. 

Nachdem zwei meiner Söhne, Max und Julius^ an der 
Sammlung von Titeln teilgenommen hatten, die Redaktion 
eines selbständigen Buches beschlossen war, stellte sich zu- 
nächst die Zweckmässigkeit einer Trennung der hebräischen, 
d. h. in hebr. Schrift geschriebenen, Bücher heraus, deren 
Quellen und eigene Beschaffenheit eine eigeotümliche Behand- 
lung gestatteten und erforderten. Ich bearbeitete zunächst das 
Mittelalter und den Anhang (S. 86) nicht bloss streng biblio- 
graphisch, sondern mit Einflechtung der Bemerkungen meines 
Collegienheftes, so dass die Darstellung je nach dem Stoffe 
etwas näher auf Inhalt und Kritik der Schriften einging, als 
es selbst Regesten zu thun pflegen, unter Hinweisung auf 
Quellen über die Verfasser, namentlich auf meinen Catalog 
der Druckwerke in der Bodleiana, welcher bis 1732 auch die bis 
1860 bekannten Desideraten umfasst — wozu das Supplementum 
Catalogi Uhr. hehr, m Bihl. Bodl, (Separatabdr. aus dem 
Centralblatt für Bibliothekswesen, Leipz. 1894, S. 484-508) 
eine Ergänzung bietet. Die Auswahl der Schriften beschränkte 
sich mit wenigen Ausnahmen auf erzählende^), wobei z. B. 
das Thema von Controversen, wie zwischen Saadia und Ben 
Melr (Anh. S. 174 zu 19) nicht weiter verfolgt wurde. 



^) Natürlich sind blosse Fiktionen ausgeschlossen; es giebt aber 
Bücher und Artikel, welche nicht absolute Fiktionen enthalten, wie z. B. 
onMifiD D«vyD, gesammelt von mnv, s. 1. (Bagdad) 1890, 60 Bl. kl. 8**. 
zuerst: nntm im^md ntt^D; f. 8b n. 2 Columnentitel nvte^D. Das Buch 
enthält 58 Nummern, meist erfundenen Stoffes; n. 27 hat den Columnen- 
titel p^a DMD nn^nn dVid, Geschichte eines Londoner Bankiers (abgedruckt 
»08 nupn Vn, 7flF.) bis f. 89 b, 



X Vorrede. 

Nach dieser, ursprünglich für das mittelalterliche He- 
bräische bestimmten Methode waren im Herbste 1902 erst 
kaum 6 Bogen gedruckt (Arab. Lit. S. XXI). Bis dahin trage 
ich die volle Verantwortung für Stoff und Form, und wenn 
dort Inkonsequenzen sich eingeschlichen haben, so werden sie 
hoffentlich nicht von wesentlicher Bedeutung sein, insbesondere 
in Bezug auf die Auswahl des Stoffes und die Form der 
Artikel. Die Einheit des menschlichen Bewusstseins sträubt 
sich gegen allzuscharfe Abgrenzung der Denkgebiete. 

Mit dem Abschluss des Mittelalters war meine Vorarbeit 
und meine Schaffenslust der Erschöpfung nahe; ich wendete 
mich anderen Kreisen zu: den arabischen Mathematikern, 
worüber der X. Artikel in Peiser's Oriental. Litztg. (Autoren über 
Erbschaftsteilung) in der Mainummer 1905 beim 198. Verfasser 
anlangen wird, und „die Europäischen Uebersetzungen aus 
dem Arabischen", in den Sitzungsberichten der k. Akademie 
in Wien, wovon die schliessende Hälfte hoffentlich im Mai 
erscheinen wird. Ich glaubte meine Aufgabe erfüllt zu haben, 
indem ich zweien meiner früheren Zuhörer über den Gegen- 
stand die Ausführung des Restes der Geschichtsliteratur übergab. 
Herr Dr. A. Marx unterzog sich gern der bibliographischen 
Partie der Neuzeit in der hebräischen Abteilung, Dr. Felix 
Kauffmann übernahm die Herausgabe der nichthebräischen 
Abteilung von nahe an 2000 Titeln und ist annoch damit be- 
schäftigt. Dr. M. hatte eben begonnen, den 7. Bogen zu 
redigiren, als er einem Rufe als Lehrer und Bibliothekar 
des Jew. Theological Seminary in New York folgte und an 
der Fortsetzung verhindert war. Als mir bis Ostern 1904 
eine Mitteilung über die Wiederaufnahme der Arbeit nicht 
zugekonmien war, übernahm zu meiner Befriedigung Herr 
Dr. A. Freimann in Frankfurt a. M. die Vollendung der 
Abteilung, ohne dass wir die Gelegenheit gehabt hätten, uns 
über die Form der Bearbeitung meiner sehr kurz gefassten 
Nachweisungen im Einzelnen zu verständigen. Er war schon 
in der Lage, im Sommer jenes Jahres mir einen grossen Teil 
des Manuskriptes zuzusenden; ich war aber durch Krankheit 



Vorrede. Xt 

verhindert, es zu prüfen, bis er beinahe seine Aufgabe erflillt 
und mehr als erfüllt hatte. Er ging nämlich über die trockene 
Bibliographie hinaus und zog auch Stoffe aus Kreisen herbei, 
die bisher nur ausnahmsweise berücksichtigt waren, namentlich 
poetische Ergüsse über Beschuldigungen und sonstige Cala- 
mitäten (Kinnot, Selichot u. dgl.), welche allerdings für die 
Geschichte häufig die einzige Quelle sind.^) Ausserdem ver- 
sah er die Mitteilungen mit Citaten aus der neuesten periodischen 
Literatur, die mir ganz unbekannt geblieben war, wie na- 
mentlich Löwenstein's Blätter für jüd. Gesch. u. Litt. (Beilage 
zum „Israelit** in Mainz).^) Ich sah mich also veranlasst, 
materiell seiner Disposition zu folgen und nur leichte stilistische 
Änderungen, namentlich der vorangegangenen Form ent- 
sprechende Kürzungen vorzunehmen.') Dass hierbei nicht 
bloss Inkonsequenzen inbezug auf Inhalt, sondern auch auf 
die Form schwer vermeidlich waren, versteht sich von selbst; 
es ergab sich auch eine Verdoppelung des veranschlagten 
Umfangs, so wie die mühsame Verarbeitung des Anhangs, den 
ich endlich abschliessen musste, spätere Mitteilungen für das 
Erscheinen der IL Abteilung vorbehaltend. 

Um das Buch denen nicht zu verteuern, für die es zu- 
nächst verfasst ist, habe ich überall mich der Knappheit 
befleissigt. Trockene Bücher werden durch Aufguss wässriger 
Phrasen nicht schmackhafter, wie oberflächliche durch Citate 
nicht gründlicher. 

Für diel. Abteilung war ein Titelregister schon jetzt 
angemessen; ein Index der Autoren, Herausgeber und 



^) Fast gänzlich ausgeschlossen sind die Ergüsse patriotischer Ge* 
sinntmg, welche unter der Ueberschrift „Loyale Poesie** von mir und 
Roest im Letterbode 1879—80 zusammengesteUt sind. 

*) „Fr." habe ich im Buche selbst nur am Ende von Artikeln an- 
gegeben, die ganz und gar yon Dr. Freimann eingeschaltet oder wesentUch 
ergänzt sind. 

^) Dahin gehört auch, dass ich oft. nur Seitenzahlen des Anfangs 
Yon Artikeln verzeichnet habe. 



XII Vorrede. 

Orte wird bequemer zu beiden Abteilungen zusammen anzü^ 
legen sein, desgleichen ein Verzeichnis der Abkürzungen. 
Der beschwerlichen Correctur des Buches hat sich 
wiederum meine stets unverdrossene liebe Freundin, Frl. 
Adeline Goldberg, unterzogen. 

BERLIN, April 1905. 



I. Abteilung: Geschichtliche Literatur 

in neuhebräischer Sprache. 

Einleitende Bemerkungen. (Die geschichtliche Haggada, die Halaeha.) 

1. Die gegenwärtige Zusammenstellung und teilweise Gharakte- 
risirung sämtlicher Schriften oder Aufzeichnungen in neuhebräischer 
(nachbiblischer) Sprache, welche eigentliche Geschichte oder 
derselben naheliegende Materien (mit Ausschluss der blossen 
Literaturgeschichte) behandeln, umfasst zwar vorzugsweise solche 
Druckwerke and Handschriften, welche gewisse Ereignisse inner- 
halb der Judenheit selbst darstellen, aber auch solche, welche 
ausserhalb derselben vorgingen und mitunter als unbekannte Hilfs- 
quellen für Geschichte überhaupt bekannt zu werden verdienen. 
Es giebt jedoch einen eigentämlichen jüdischen Literaturkreis, 
in welchem die Erzählung nicht Selbstzweck ist, sondern ein 
Mittel zur Schriftaaslegung, zur Erbauung und zuletzt zur geistigen 
Anregung überhaupt sem soll, nämlich die „geschichtliche 
Haggada^, wie sie Zunz benennt und in einem besonderen 
Kapitel seiner „Gottesdienstlichen Vorträge" entwickelt. Vielleicht 
sprechen wir besser von „erzählender*^ Haggada, wenn es an- 
gemessen scheint, diesen Gedanken- und Schriftenkreis ins Auge 
zu fassen, und wegen seines Einflusses auf spätere literarische 
Erzeugnisse, sowohl nach der Form als nach dem Stoffe, hier 
einleitend zu überblicken. 

Nicht minder als die Haggada hat ihr Gegensatz, die 
Halaeha, d. h. die Gesetzkunde, auf die Mitteilung und Dar- 
stellung von Elreignissen, Erlebnissen und Fakten überhaupt 
fordernd eingewirkt. Orientirende Gesichtspunkte über beide 
Gebiete sind hier wohl am Platze. 

Bibliogr. Jttd. Gesch. % 



2 § 2—3 

ä. Die Haggada trägt in die Bibel jüngere Geschichte 
hinein, welche zu einem Eriteriam för Zeit und Ort der Abfassung 
wird, wie z. B. die Weiber Mahammed's im Targum (Polem. u. 
apolog. Lit. S. 304). Namentlich hat die Auslegung des apo- 
kalyptischen Buches Daniel ihre Zeit hinemgetragen, mitunter 
auch in der Berechnung der „7 Wochen*^; Abraham bar Chijja 
(geplündert von Isak Abravanel) skizzirt nach den untrüglichen 
Kegeln der Astrologie in den Offenbarungen Daniel's die 
Herrschaft der Araber u. dergl., wie schon die „Geheimnisse 
des Simeon b. Jochai^ die Nachfolger des Propheten vorher 
verkündigten (Pol. Lit 201). — Die Grenzen, welche das Gesetz 
zunächst dem Gonnubium der Priester, dann dem Juden gegen- 
über den Götzendienern anberaumt, veranlasste frühzeitig eine 
documentarische Feststellung der Abstammung, deren Bedeutung 
sich schon in der alten Sitte der Namensbezeichnung in auf- 
steigender Linie (X, Sohn des Y u« s. w.) kundgiebt; so ent- 
standen Familienregister, im Talmud ponr nS:i&, von denen sich 
kein Muster erhalten hat, welches man mit den Abstammungs- 
listen edler Rosse, wie sie noch heute in Arabien und England 
geführt werden, hätte vergleichen können. Einen Stammbaum 
der Noachiden bietet ja schon der Pentateuch. Das „Verdienst 
der Väter ist kein leeres Wort**, lautet ein jüdisches Sprich- 
wort (nians p'p r« ni3M niDr), und die Titel hebräischer Drucke 
des XVn. und XVIIL Jahrh. in Deutschland und Polen liefern 
reichliches Material für die Familienbeziehungen der Verfasser.^) 

8. Eine Veranlassung zu Aufzeichnungen von Thatsachen und 
zu Erzählungen, welche die Legende poetisch umrankt und der 
Aberglaube abenteuerlich ausschmückt, bieten die gesetzlichen 
Verhandlungen über Gontracte und Documente, noch mehr die 
Vorschriften für Feste und Fasten, letztere begünstigt durch 
Exil, Vertreibungen, Verfolgungen, Bedrückungen und Galamitäten 



1) Die Berufung auf die Berühmtheit von Verwandten hat dem 2. Sivan, 
an welchem kein ]i3nfi gebetet wird, den Spott-Namen „Polak" erworben : 
wie der polnische Bettler mit Vater und Kindern prahlt, so der 2. Sivan 
mit dem vorangehenden Neumond und den folgenden nh^^n «0^ riwhfff. 



§3-4 S 

aller Art, insbesondere falsche Denonciationen, wonach ver- 
schiedene sogenannte cniD benannt warden, die in der Weise des 
biblischen durch ein Fasten eingeleitet, oft auch nur durch ein 
solches gefeiert wurden. Einen reichlich ausgestatteten Fasten- 
kalender, meistens aus der Zeit der Gaonim, hal Zunz (Ritus 125) 
entworfen; aber schon im VII. Jahrh. werden wir einer 
„FastenroUe^ begegnen (§ 7), welche die Tage bestimmt, an 
denen gefastet werden darf; ihr Name erinnert an die Mitteilung 
yon Fakten im Talmudischen Tractat Taanit.^) 

4. Die bedeutendste Einwirkung der Halacha entsprang aus 
der Bedeutung der Autorität innerhalb derselben in Verbindung 
mit der Theorie einer ununterbrochenen Tradition, eines „mfind- 
lichen Gesetzes" vom Sinai her (no Spar min i ^roo iwvh njSn). 
Abgesehen davon, dass für die Autorität eines Lehrsatzes oder einer 
Entscheidung auf einen Präcedenzfall oder ein massgebendes 
Faktum (rvtyd) schon in der Mischna hingewiesen wird,') dass 
durch die Verehruug der Person des Lehrers dieser selbst der 
Geschichte und Legende anheimfiel, forderte die Theorie einer 
persönlichen UeberUeferung eine Kritik im Allgemeinen von 
Seiten der Sadducaer, später der Earaiten, heraus, aber auch 
eine GontroUe von Seiten der Anhänger durch Prüfling der 
Autoritätsreihen und ihrer Affiliation, wie auch die muhammeda- 
nische Sunna zur methodischen Behandlung des Imad (wört- 
lich: Stütze) führte, worüber man bei Sprenger und Goldziber 
Belehrung findet. Die Aufgabe auf jüdischem Gebiete gestaltete 
sich um so schwieriger, als die Quellen (Talmud, Midrasch) nicht 
individuelle Schriften darbieten. Dieses Motiv trieb mehr zur 
Gelehrtengeschichte, während für Geschichte anderer Kreise, 
für das Schicksal der Juden selbst, die Fülle und Manm'gfaltigkeit 
der Wirkungskreise fehlte. Die Tendenz einer Nachweisung der 



^ Das 4. Kapitel desselben wird später als n^oni Mpne citirt; Catal. 
Bodl. p. 206, 2067, zu Cat. Münch. 222*. lieber Dn»DnnS;io s. Zunz, 
GV.2 S. 318. 

^) Das Werk D^aiMJin ne^^D ist aber nur eine unedirte Recension des 
BpSn «SuB^ von Zidkijja Anaw in Rom, um 1240. 



4 §4-6 

geschlossenen Traditionskette bat ohne Zweifel bei der Zosammen- 
stellang der „Spräche der Vater '^ im talmadischen Tractat Abot 
mitgewirkt (als nUK ^pno auch besonders, namentlich mit neuen 
C!ommentaren, und in unzahligen Gebetbüchern gedruckt), indem 
gewissermassen die Wahlsprüche der leitenden Lehrer chrono- 
logisch aneinandergereiht werden.^) 

5. Die Legende, ursprünglich meist Ausschmückung älterer 
Sagen, später als geschichtlicher Stoff behandelt, verschmäht nicht 
fremde Auswüchse, selbst muhammedanische Phantasien; Adam, 
Abraham, die Söhne Jakob's, Ahron, David, Salomo werden all- 
mählich selbständige Themata, welche in der Form kleiner Mi- 
draschim die Leser erbauen und unterhalten, oder zu verschiedenen 
Zwecken dienen sollen, wohl erst in der Zeit der Gaonim. An 
Salomo«) knüpfen z. B. die noSr hr o^Sro (s. HB. XVIII, 
38, 57), das ^ki&vk nvpD,^ worin Bapoport einen Kern der 



*) S. die Anführungen in Jew. Lit. p. 279 n. 68; n^^wm »a'j^o v. Josua 
H. Levi in D«n nn, Wilna 1868, HB. n, 86 n. 726. — Der älteste Com- 
mentar |na 'Tt nnM ist von Schechter in 2 Recensionen edirt, London 1887. 

^) M. D. Conway, Solomon and Solomon Literature, Lond. 1899 (S. 31), 
kennt die Schriften und die Literatur darüber nicht. H. Grimme (Moham- 
med, Teil II Münster 1896), S. 90, spricht von dem Fabelweik, „womit die 
jüd. Haggada die Figur Salomos umwebt," wie S. 88 von einer moralischen 
„Talmud/a&07, die auf Josua b. Levi übertragen worden; S. 92 ist von 
christlicher Lehre u. S. 97 von Apostel««^« die Rede. Dergleichen zweier- 
lei Kritik hat schon Zunz (z. Gesch. S. 17) an Winer's Realwörterbuch 
drastisch gezeigt. Grimme*s Hauptquelle für Jüdisches ist allerdings Weber, 
nicht eigenes Studium, so dass er für den Ausdruck |oni bei Muh. in der 
2. Periode, angeblich unter christlichem Einfluss, die den Geheimschlüssel 
zur Geschichte des Korans bieten soll, die meisten Gründe für die Herüber- 
nahme von christlichen Südarabem findet. Das geläufige jüdische Maoni 
schlechtweg für Gott dürfte alle Gegengründe aufgewogen haben, wenn 
Gr. es beachtet hätte. 

■) Auch in n'WffVü nun n. 4 und als nühv rwh^ t^mo in ms. Bodl. 
Canon. 70 f. 64 (übergangen bei Neub. 1147), Mich. 636 (Neub. 1098 Marg. 
n. 10), München 222 **, vgl. daselbst • und *•, bei Taussig, DtSr nia Münch. 
1872 (HB. Xn, 75, vgl. IX, 16, 46), Paris 1282» (HB. IX, 46 A. 1), Bodl. 
186, f. 802 (Neub. 146 »«»h, Col. 621); auch in «Sß na^, Liv. 1870, 1, 18; Ver- 
schiedenes über diese Sage HB. XYIII,67; s. auch Fr. Voigt, Die deutsche 



§5 5 

Faustsage heraosgefunden hat, femer die Schflderang seines 
Thrones noSr Sr WD (moi), auch in «hü iWVy t^iv. 1870, 1, 16, 
worin Jos. Perles (1872) das Bild eines Hippodroms entdeckte. 
(HB. Xn, 5). An andere biblische Personen knüpfen die Ge- 
schichte Abraham's, »'» Sr nrpD, die Kriege der Söhne Jakob's, 
yon r^no, die Chronik des Moses, nro Sr o^D\n nai, der 
Midrasch vom Ableben Moses' and Ahron's ...nvD HTCD r*)n&. 
— Auch ein alter Lehrer wurde der Held und gewissermassen 
auch der Verfasser einer Erzählung, wie er Hölle und Himmel 
besuchte, nämlich in der Geschichte des Josua b. Leyi, nvp& 
nS p yrin^ m (auch in «So nry II, 64), worin ich die älteste 
Divina Commedia erkannt zu haben glaubte, wenigstens mag sie 
in der Reihe der Vorbilder Dante's als solche gelten; die ähn- 
liche Erzählung vom persischen Arda (Arta) Wiraf^) mag dem 
Verfasser der jüdischen Legende bekannt gewesen sein, der ihr die 
Tendenz unterlegt, zu erfahren, ob Heiden im Paradies und Juden 
in der Hölle zu finden seien. Eine spätere Bearbeitung als 
Epistel des Josua (ms. Bodl. Nb. 2221 ''^ s. Jew. lit. p. 48) 
hat ein anonymer Eabbalist (nicht vor dem XIV. Jahrb.) mit 
einer Ergänzung versehen, worin die alten Lehrer die ihnen bei- 
gelegten Werke studiren, z. B. Simon b. Jochai einen Teil des 
(ihm im XIII. Jahrh. untergeschobenen) Buches Sohar. ^) Der 

Dichtung von Salomo u. Markolf, Halle 1880 S. XLYI, in Paul u. Branne, 
Beitr. YIII, 2 S. 308; Wesselofski, Les traditions ruBses sur Sal. et Oen- 
taorus et les legendes de TEurope occidentale sur Morolf et Merlin, 
Petersb. 1872 (russ.), s. Archiv f. slav. Philologie VI, 1882 S. 393 ff., 
598 ff.: Neue Beiträge zur Gesch. d. Salomonsage ; P. Cassel, Zur Lit. u. 
Symbolik, Leipzig 1884, S. 48, 72, 82. Eine Nachahmung der Sage von Sal. und 
Ashm. scheint: The humiliation of Robert of Sicily, in Mrs. Corbet Seymour, 
Romantic tales, herausg. v. Dr. Cl. Klöpper, Berl. 1895, n. IV p. 16 — 22. 
Ein Engel regiert als Robert 3 Jahre; Robert ist nur Typus, s. p. 64. 

1) M. A. Barthel6my, Arta Viraf (Erik Stave, Üb. d. Einfluss des 
Parsismus auf d. Judenth., Haarlem 1898 S. 198); J. Perles, Zur rabb. 
Sprach- u. Sagenk. 1878 S. 98; Schorr, he-Chaluz Vn,8,28, Vm, 86. 
Diese Mythe wird von Hal6vy (Anzeige von W. Brandt, die Mandäer, in Rev. 
£t. J. t. 32 u. 83) auf die allgemeine Anschauung vom Herabkommen der 
Seele zurückgeführt. — Zu Jellinek, Beth ha-Midr. V. S. XXI s. HB. V, 17. 
^) Vgl. St, Paul besucht, vom Erzengel Michael begleitet, den Aufe^t^ 



6 § 5—6 

älteren Zeit gehört wohl die Beschreibang der HinrichtuBg von 
10 Märtyrern im II. Jahrh., deren angebliche Gleichzeitigkeit 
Zunz als unrichtig nachwies (s. GataL Hamb. n. 820*^ S. 151). 
Das hebr. nisSo (nm nryo) "»jim nirp*) bietet eine sachliche 
üeberschrift; vom Anfange ist der Titel ni3?« nS« mo ge- 
nommen. Eine jüdisch- deutsche Bearbeitung wurde in Verona 
(nicht Bern, s. Hb. XII, 39) gedruckt, „in der Woch zu leien**, 
was Wolf „in der Sach zu Leon" gelesen und als eine Ga- 
lamität zu Leon aufgefasst hat« Eine deutsche Bearbeitung von 
Möbius erschien 1854. — Andererseits sind alte Sagen und Le- 
genden benutzt, um den Dekalog durch Beispiele anschaulich zu 
machen. Eine seltene Recension dieses Dekalog - Midrasch, 
nnmn nirp mo (vgl. ms. Bodl. 1466 *^ '*) ist Zunz und 
Jellinek unbekannt und, obwohl schon im BodL Gatalog (N. 3752) 
näher beschrieben, noch nicht wieder aufgelegt. Besondere Samm- 
lungen von Erzählungen (mnfi^D) sind in alter Zeit nicht nach- 
weisbar; Nissim's Vorwort weiss Nichts davon, das jüdisch-deutsche 
"pa nrp& gehört dem XVI. Jahrh. an. Gaster (Report Montefiore 
Coli. 1896 p. 25) hat ein „intricate problem^ künstlich ge- 
schaffen, wenn er seine Sammlung von 220 Erzählungen, angeb- 
lich geschrieben im IX. — X. Jahrh. (p. 52), zur Quelle des 
Talmud hinaufschraubt, wie er den Jalkut des Machir zurück- 
datirte (s. Epstein in Rev. £!t. J. XXV u. XXVI u. sonst, Neu- 
bauer in Jew. Qu. Rew. VI, 577). Das Schriftchen, welches 
Jechiel Heilprin im nxmn iiD benutzt, ist die Ed. Verona 1647 
von Nissim's Buch (GB. N. 3872). 

6. War in den weitaus meisten der bisher vorgeführten 
Darstellungen der Phantasie mehr oder weniger Spielraum zur 



halt der Seligen und Verdammten (Apokal. Pauli, Rev. £t. J. XXY, 8). 
R. Josua b. Levi u. Elia auf Reisen in Dinter*s Katechismus (in Preus- 
senschule 1884 N. 9: Anderweitige Berichtigung etc.); La vision du 
proph^te Gorgorios ou Gr^goire, son voyage aux enfers et au ciel, äthiop. 
u. franz. y. Deramay in ^tudes de Critique, Paris 1896, Bibl. d. l'^cole 
des Hautes fitudes, Sc. r61. vol. VII, s. Rev. fit. J. XXXII, 294. 

^) Als '0 'n 'V t^iT in a» n^i, Liv. 1877 aus einem ms. (Hb. XIX 49), 
— 5 mss, in Neubauer's Index p^ 1014. 



§6 7 

Ausmalong vager Berichte undEonden eingeräamt: so ruft sehr 
fräh das Bedürfnis des nuchterDen Verstandes nach zeitlicher 
Begrenzung alles Geschehenden einen merkwürdigen Versach her- 
vor, die Begebenheiten der Welt, von Anfang derselben bis Daniel 
(resp. Zerstörung des Tempels), wie sie, nach alter Deutung, der 
Allwissende dem Adam vorausverkändet hatte, nach den in 
der Bibel vorkommenden Daten chronologisch zu deuten und zu 
fixiren, somit auch den Grund zu der noch heute von den Juden 
angenommenen Berechnung der Weltjahre zu legen. ^) Unter dem 
Namen des Jose b. Ghalafta (um 160) hat sich das Schrift- 
chen oSiy üü^ (18 kleine Blätter fällend) erhalten, später als 
toi unterschieden von dem seit 1514 fast stets mit ihm zu- 
sammengedruckten m\t (§ 9), unter welchem andere Ausgaben 
zu finden sind. Hier ist die Separated. 4. Constant. 1506 u. 
mit Comm. v. Elia Wüna, Sklow 1801 zu erwähnen. Es zer- 
fällt in 3 ton (erinnert an 3 Tractt. des Talmud), wovon II. 
Kap. 11—20, III. K. 21—30. — Ed. Wiba 1845 enthält die Oom- 
mentare tpv* y^ und ppv t^y und Nachweis der Stellen im Tal- 
mud etc. ppr T von Chanoch Simdd b. Josef; der Text in Neu- 
bauer, Mediaeval Jew. Ohron. II giebt die Varianten verschiedener 
Edd.; Bathner veröffentlichte eine hebr. Einleitung, tidS k130 
»y\ üh)V (Wilna 1894), worin die einschlägige hebräische Lite- 
ratur in reichem Masse, aber nicht immer mit der nötigen 
Eritik benutzt wird ; dasselbe gilt von seiner Ausgabe mit Noten 
imd Erklärungen, mit Benutzung von 3 mss , Wilna 1897 (3 Bl. u. 
152 S.), vgl. die Anzeige in ZfflB. HI, 68 von M., d. i. A. Marx in 
Königsberg, der längere Zeit eine kritische Ausgabe vorbereitet 
und dazu die englischen Bibliotheken besucht hat; s. auch des- 
selben Bemerkungen gegen Gränhut, das. IV, 98 und die Anz. 
der Rathner'schen Schriften v. Isr. Levi, ßev. Ät. J. XXVUI, 
301, XXXVI, 119. (Jeher eine chronol. Angabe, betr. die Perser- 
herrschaft bis zu den Herodianern, gab Zuckermann eine Notiz 



') Die Berechnung ist von der Geschichtskritik nicht zu identificiren 
mit dem späten nnd zuerst nur im Westen eingeführten Grebrauch, nach 
Wdtjahren zu datiren. 

») Daher d^hj^^k mao bei al-Bimni, engl. 87, wie o^hj^^h y^^ fi&r pt^n. 



8 § 6—7 

in Mtschr. XX (1871) 460. Ueber e. Stelle in E. 30 s. Salzer 
in Mag. IV, 1877 S. 41—45. üeber die Art, wie Grätz (1. Aufl.) 
die Ansicht Znnz', betr. die Abfassung, in tendenziöser Weise ent- 
stellty um grade dieselbe als die seinige zn beweisen, s. die 
Aaseinandersetzung in GB. p. 1485. Lepsius findet die Be- 
rechnung des Auszugs aus Aegypten nur um ein Jahr abweichend 
von der richtigen.^) 

7. n^^pn nSafi Megülat Ta^anit^ Fastenrolle, aber die Tage, 
an welchen man wegen historischer Erinnerungen nicht fasten 
dürfe, geordnet nach den 12 Monaten (12 Kapp., 19 S. kl. 8^, 
wahrsch. verf. im VII. Jahrb.; von der angebl. Autorschaft des 
Chananja b. Ghiskijja b. pnj (Bj. 295 n. 275) wissen ältere 
Ausgaben Nichts. — Edd.: a) Text mit Eabb. von Abraham 
b. David (§ 30, resp. Seder Olam) 1513, 1545, 1580, 1711 
(mit Noten von Jakob Emden\ 1757, 1795; b) hinter wm» 
»3^3? m Karez 1785 (Zed. 37, nachzutragen p. 517); c) mit 
Doppelcomm. v. Ähraham ha - Levi b. Josef, 4. Amst. 1659, 
Berlin 1734, Grodno 1803; ohne (hi;sangabe (Lemb. 1848), 
nebst Meg. Antiochus, s. 1. e. a. bei Efrati und Becker (Eönigsb. 
1857/8), Warschau 1870; d) mit Doppelcomm., der eigene heisst 
l yrn n momn, v. Jehuda b. Menachem^ Dajjan in Erotoschin, 4. 
Dyhrenf. 1810, Warschau 1839 und 1874 (48 S. hoch 8* inel. 
Wffn th\v T?DmitComm. S. 41flF.);^) e) in Neubauer's Med. Jew. 
Ohron.II 1895(s.pref. p. 1, wo Mtschr. Bd. 24, 1875 p. 43, 139 
citirt ist); f) mit latein. Uebersetzung v. Jo. Meyer, in dessen 
Tract. de temporibus etc., fol. Amst. 1724 (diese Ausg. ist 
auch der Ed. 1755 des Tr. angebunden; auch Ugolino hat die 
im Thesaurus I, 877 versprochene Ed. nicht gegeben). — Li- 
teratur: Jos. Schmügy Ueber Entstehung und histor. Wert des 
Siegeskalenders, Meg. T., Diss. Lpz. 1874 ([V, 56 S.); dagegen 

*) Jew. Lit. 32, wo „Saec. I." Druckf.; bei Malter S. 63 ist rwcm 'Da 
zu streichen. 

2) Im Nachwort S. 48 verweist der Comm. auf sein Vorw. zu «ai r'D 
mit Comm rxr\'n> "idd, sagt aber Nichts von einem Druck, also ist D^fiintB^ 
bei Bj. n. 478 ungenau. 



§ 7—8 9 

M. JB^awn, Mtschr. Jg. 25 (1876; S. 375, s. S. 449;P. Cassel, 
Messian. Stellen des A. Test., angehängt sind Anmerk. zu Meg. 
T., Berl. 1885; M. Schwab^ Notice in M6m. du XI e Congres 
des Oriental. (1897) Par. 1898/9; dazu Bemerk, v. A. Marx in 
Bev. Et. J. XLI, 266—8. 

8. Eine Begebenheit des VII. Jahrh. wird uns in einem 
Schriftchen berichtet, dessen Tendenz eine spätere Zeit verrät, 
in welcher die Rivalität des politischen Oberhauptes (Resch Ge- 
lata) mit dem Rector (Gaon) nach äusseren Argumenten für die 
Autorität griff. Die Geschichte der Einsetzung des Exilarchen 
Bostani Onanois, chaldaisirte Form des arab. Bustani, Gärtner) 
durch den Ehalifen, der ihm seine Tochter zur Frau giebt und 
wegen des angemessenen Betragens in einer Audienz gestattet, 
dass B. in seinem Siegel eine Fliege führe, ist vielleicht ein 
Protest gegen die unter den Gaonim, wie es scheint, herrschende 
Ansicht, dass B. eine Sklavin geheiratet habe (Rpp., Hai A. 1), 
wenn auch letzteres eine Diffamation sein könnte. Die Anekdote 
von der Fliege ist auch auf Mar Sutra fibertragen worden (Grätz 
V, 459.1) lieber die eigentliche Quelle sind Fürst (Lb. XII, 251, 
B. J. 111,258, im Index HI, 640 getrennt), Grätz und Bj. S. 521 
n. 145, confuse, teilweise schon ihre Mittelquelle (Rpp. 1. c, s. 
CB. p. 610, 1085). Das '►HinDia n«^Vö ist unter dem Titel 
D1D nisSö *ö^3 nn n^3 nryö (in der jüd.-deutschen üebersetz. 
DTD ns^a 'T3 hidSd wyö)^) zuerst herausgegeben von Isdk Ährisch 
(Constant. um 1577); auf unser 'a wvö folgt (f. 6) wao Sip 
über die 10 Stämme, dann (f. 8—13^) Einleitung des Herausg., 
Brief des Chisdai b. Isak und Antwort des Chazarenkönigs 
(§ 15), dann Bericht (irao nr o: f . 13—16) Moses Aschkenasi's 
aus Greta von der Erzählung eines Muhammedaners Ali (1483) 
über die Juden "^ am Sambation und ein Brief des Elia aus Fer- 
rara; auch nachgedruckt s. 1. e. a. (22 Bl.), im Expl. Oppenh. 
856 Oct. ist handschr. der Druckort Krakau notirt; Zedner S. 



1) Vgl. auch Lazarus in BrüU's Jahrb. X, 24. 

^ Daraus übersetzt Menachem ba-Levi, ^«w finntsf, Kap. 6, 



10 §8 

362 giebt Krk. 1600 in Parenthese mit ? an; ohne Vorr. in 
nvtt^yD ed. 1647, mit nDsnn ncnSo v. Jehuda ihn Sabbatai, Amst. 
1753 in 16^ hinter ^öSttnT nwyD (angeblich „übersetzt von Abr. 
Maimon'S ^^ ^^ i^qs. BdL Nb. 2589 ® offenbar aus Stück ^ auch 
auf o '23 übertragen wird) und in nSo rmy Liy. 1870 1, 42 ohne 
Angabe der Quelle; aus Ed. Akrisch hinter Abraham Farissol, 
Iggeret etc. 1720. — Die deutsche üebersetzung von David b. 
Josef Toeplitz (wo auf 'wn nryt) folgt Mos. Aschk. als nrytd 
ü'isam mry, Chisdai als msS» "fjö nryo), dann Basel, C. Wald- 
kirch s. a. (1600—9), mit einem Gebete und 2 Erzählungen, 
4. Amst. 1685/6; eine ,,2. Ausg.*^ durch Bella Hurwitz, Prag 
1705; u. d. T. htmtr ^sSö p onio^oi nvwö (gekürzt 8 Bl.) 
Amst. s. a. (XVII— VIII. Jh.) mit Weglass. der Vorr. des üebers., 
enthält nur Gesch. Best., nrsQ Sip, und Brief Elia's; u. d. T. 
'D 'D Q n o nrpt) „Ein wunderlich Geschichtniss von einem der 
hot geheissen Bostanai, her. v. Menachem Stummer^ 4. s. 1. e. a. 
(Prag um 1686—90, 4 Bl.) enthält nur die Gesch. Best, ohne 
Akrisch's Einl. u. Nachschrift. Spaniolisch im^sitko lXü1K\p S'M 
(Rev. Et. XIV). — Die 2 einleitenden §§ von Jechonja b. 
Schealtiel scheinen aus Lev. Rabba K. 19 entnommen (f. 4, vgl. 
Jech. fleilprin, nmn mo f. 47 ' Z. 4 v. u.), und ist von der 
ununterbrochenen Reihe der Exilarchen die Rede; zuletzt wird 
nn n'»3S nunst 'O (yn n^a 'd bei Jechiel H.) citirt, daher dieser 
fingirte Titel bei Schickard (Wolf, B. H. II, 1298 n. 192). Nach 
dem Epigraph der alten Ed. läge derselben ein Pergament-ms. 
zu Grunde, datirt S887 (127 n.Chr.!), welches den Namen des 
Schreibers und der Besitzer durch 10 Jahrhunderte enthielt. Den 
grössten Teil wiederholt Jechiel mit dem Schlüsse iCD3 ^ntitfi yy 
oSiy mm« 'd f\}ü dbi3 Tnw (cp, also Ed. 1720. — Als 
Novelle ist die Erzählung bearbeitet in Lehmann's Israelit und 
daraus Hebr. unvollendet in So^sn VIII, 1870 S. 207ff. Beim 
Abdruck dieses § ediren Schechter u. O. MargcUouth in Jew. Qu. 
Rev. XIV, 243 u. 303, ein chaldäisches und ein arabisches 
Fragment über Bostanai aus mss. der Geniza, in Cambridge u. 
im Brit. Museum. 



§9 11 

9. Die literarische Begründung der Autorität der Exil- 
fürsten wagte sich immer weiter hervor, ihre Tendenz erreichte 
vielleicht erst ihren Höhepunkt in den Streitigkeiten um die Er- 
nennung eines Vertreters des sinkenden Gaonats (Anf. X. Jahrh.), 
mag aber auch schon im Vill. Jahrh. so weit gegangen sein, 
die Davidische Abkunft der politischen Oberhäupter durch ent- 
lehnte und erdichtete Geschlechtsregister zur geschichtlichen 
Thatsachezu erheben. Ein Anonymus zog aus dem alten oSiyiic 
(§ 6) eine chronologische dürre üebersicht von 89 Geschlechtern, 
die er seit Adam annimmt (ungefähr 3 in einem Jahrh.!). Dem 
König David und seinen Nachfolgern stellt er die betrefEendon 
Hohenpriester und Propheten an die Seite, die letzten Propheten 
setzt er ins 52. Jahr des medopersischen Reichs und 3404 der 
Schöpfung, berücksichtigt auch anderweitige Zeitrechnungen 
(103 an2r\ niaSöS « 3558 der Welt). Von König Jojakim läast 
er ununterbrochen die Exilfursten abstammen, denen er die Lehrer 
zur Seite stellt.^) Alles dieses umfassen 7 kleine Druckseiten 
in dem Schriftchen »en obip iiD, so genannt im Verhältnis zu 
seiner Hauptquelle, welche man als M3i unterschied (§ 6), und 
mit welcher es meistens gedruckt ist. Wahrscheinlich heisst es 
auch 'p 'D der Saburäer (Gelehrte nach Abschluss des Talmud) 
im Gegensatz zu alten 'P 'D eines Mischnalehrers. Beide nebst 
Megillat Taanit (§ 7) und Abr. b. D., Kabbala, erschienen: 
a) 4. Mant. 1513 (-jenn), Ven. 1545, Basel 1580 (Expl. mit 
Casaubon's Noten ms., Zedner 689), Amst. 1711 (ohne Abr. b. 
David mit Noten von Jakob Emden) Hamb. 1757 (Expl. mit 
Noten ms. v. B. Goldberg CB. 1434), Prag 1795; b) mit 
Comm. miiT 1D0 von Jehuda L, b. Menachem^ mit Meg. Taanit 
(§ 7) Dyhrenfurth 1810; c) (allein) in den Edd. 1581 u. 1717 
von Abraham Sacut, Juchasin (der grösste Teil in Ed. Lond. 
f. 91—3); d) (mit verschiedenen Beigaben) mit latein. üeber- 
setzung von Gilb. Qenebrard, Par. 1572, beide Basel 1580 und 
im Anhang zu Imbonatus, Bibl. Lat. (CB. p. 1335); e) mit 



^) Hier haben die späteren Karäer ihren Stammbaum Ananas entlehnt 
(Zunz). 



12 § 9—11 

lat. üebers. v. Jo. Meyer ^ Amst. 1699; f) mit Vorw. in Nea- 
bauer's Med. Jew. Chron. II (1895), dazu I, 195. Ueber das 
Buch als Quelle fär die Exilarchen s. Lazarus in BrnU's Jahrb. 
X (1890) S. 8. 

10. Eine arabische Erzählung («iry&) aus d. J. 859/60 ent- 
hält ms. Petersburg Firk. 658 ; y(mi Inhalt giebt der Gatal. ms. 
Nichts an. 

11. Ein anonymer Versuch, die Reihe der Gelehrten in 
Mischna und Gemara und die Saburäer chronologisch festzustellen 
und zu ordnen, worin d. J. 885 vorkommt, verfolgt hauptsächlich 
methodologische Zwecke, giebt allerdings auch Jahrzahlen an. 
Es giebt verschiedene Becensionen, deren eine vielleicht von Josef 
TobElem (in Limoges u. Anjou um 1030);^) hier werden die Edd. 
unterschieden: a) u. d. T. D^ficni&Kl D'^K^n nno edirte zuerst Asulai 
(präSfh njn II s. v.) das Schriftchen, anf. i^wj *i rmü ono Sd, 
von A. in 90 kurze Absätze geteilt, aus einem ms., in Ed. R. 
Kirchheim, Frankf. a. M. 1847 S. 191.mitAnm. v.Fuld, in Ed. 
Benjakob Wilna 1852 II S. 99 -105; mit Noten von Elieser 
Efrati p^x {W (so der ümschlagtitel), Warschau 1866 (59 BL). — 
b) Aus ms. Alm. 232* ^) u. •»man nrno ms. Almanzi 314/5, d. i. Brit. 
Mus. Add. 27.200 (Marg. List. p. 60) mit Vergleichung der 
Ed. a her. v. S. D. LuzßcMo in nön oiD (Prag 1889) S. 
184 — 200 und daraus in einem Sonderabdruck ib. eod.; aus dem- 
selben ms. im Machsor Vitry Ed. Berlin hinter dem 1. Kap. des 
Comm. über Abot S. 481—92, Ende def. (der Herausg. S. 
E.wrvjite erkennt nicht S. 481 die Identität des ms. und über- 
geht dieses Stück in der gelehrten, aber nicht sehr systematischen 
Einleitung, S. 79).^) Die üeberschrift ist hier minn ^3po no 



1) CB. p. 1536, Schon-, pSnn Vm, 188, J. MüUer, Mafteach 23, nach- 
zutragen bei Gross, Gall. Jud. p. 308. 

») Jetzt Br. Mus. Add. 27,126 (geteilt, s. Marg. List p. 28, 38), fehlt 
im Index p. 106. 

') Das Verzeichnis der ciUrten und citirenden Autoren ist nicht genau 
^phabetisch geordnet; das Yer^s. der Yariapten in Tabnudcitaten bietet 



§ 11 13 

nno6i,*) Schlussformel TioSnn no Son, Anf. »nvi Sap nro. c) Aus 
ms. Manchen 95 mit Varianten, deren Quelle nicht im Einzelnen 
angegeben, ed. v. 8. Tatissig^ ühv m, München 1872, und in 
noSr ronSo, Druck v. B. L. Monasch in Krotoschin (1876, HB. 
XVIII, 9), Anf. wie b, Ende Saso löl w Ssi S«w^ futö W; 
dieser Satz fehlt in b. — d) Aus ms. Bodl. Neub. 1100, anf. 
■«>nn ^TVn ^Tr\ '»,ist ein umgestellter Auszug von b (S. 197flF.); 
der Schluss vn n)ro ^to vn fprn SSn iv »wo nwD steht in a 
S. 188, in b Machsor S. 484, wo Hurwitz die Quelle im Talmud 
und die Parallele in den (anderweitig verdächtigen HB. I, 56, 
XII, 25) GA. HDWn ^y^ n. 20 citirt; danach sind Berliner's 
Details das. Einl. 183 überflussig. •— Der plagiatorische Com- 
pilator (XV. Jahrh.) des kabbalistischen als nypn 'D gedruckten 
Buches f. 81 Col. 2, erö&et seine Mitteilung über eine „wich- 
tige Sache** (Sna im) mit jenem Passus über die 600 Ordnungen 
der Mischna; das Plagiat schliesst f. 83bGol. 2 mit dem Anfang 
unseres Schriftchens, wo als erste Propheten Eldad und Medad 
eingeschoben sind. Der übergläubige Asulai setzt die Verstösse 
auf Rechnung von Marginalnoten. Grätz (V, 279) meint, der 
Vf. sei wahrscheinlich der Gaon Zemach b. Paltai, „wenn es 
äberhaupt von einem Gaon^^ [wofür allerdings kein Grund vor- 
handen], weil Z. ein talmudisches Lexikon unter dem Titel Aruch 
[daher auch diese unbegründete Bezeichnung bei Vogelstein und 
Rieger, Gesch. d. J. in Rom I^ 360, 365 und bei Epstein, Eldad 
S. 9] geschichtlichen, onomastischen und antiquarischen Inhalts 
verfasst habe. Nach den spärlichen Qtaten und der Entwickelung 
dieses Literaturkreises involvirte das Onomastische auch Ge- 
schichtliches, aber beides war nebensachlich; vgl. auch unter 
Saadia (§ 14). KirD v. Hai, ms. Opp. 844 Qu., bei Benjacob 
414 n. 187, ist Scherira's Antw. (Neub. 1043). Ein ähn- 
lich umgestellter Auszug ist aus ms. Arundel 51 von Fi- 
Ufpawski in )rac i&ir, Altena 1850—56 N. 106—116 (mir 

naturgemäss keinen Ersatz für ein Inhaltsverzeichnis, welches gerade hier 
Bedürfnis ist. 

^) Ein rfiinn «^apo 'ino wollte auch Hai Gaon verfassen (Jew. Qu. 
Zm, 457). 



14 § 11~1S 

nicht zugänglich), dann von NeuJbausr in Med. Jew. Ohron. 
I, 179—84 (vgl. p. XXI) mit der üeberschrift neSnn ^Dm 
HMnoi edirt, anf. »ran^n 83"t<i K3M Ss; die Absätze D^nio« nSnn und 
SSm ^KCr S. 181 sind im Machsor V. S. 485, 484; hingegen 
scheint S. 182 flf. aus Scherira's Brief (S. 28 Neub.) excerpirt, 
der in demselben ms. enthalten ist. S. 182 Z. 11 ^ai iSnsKI 
«r^M ^in Saaa n ö 3 n erinnert an Scher. S. 29 Z. 1 Smr^ tvn 
onn ^r^C3 (von Mata Machasja). Zu vergleichen wären mss. de 
Rossi 1199 ^ und Vat. 290. Ueber ms. Halberst. 49 f. 29 giebt 
Hirschfeld in Jew. Qu. Rev. XIV, 194 nichts Näheres an. 

12. Ein Anonymus verzeichnete die 10 Exile der Juden 
von Sanherib bis Hadrian oder Titus auf einem Blatte, anf. 
nrSi nirp OS«); dieses Verzeichnis scheint als i^^wai iir citirt 
von Zemach Gaon (b. Chajjim um 900, s. Epstein, Eldad S. 17, 
27) und existirt in 2 Recensionen, ed. von Jdliiuk^ Bet ha- 
Midrasch IV, 150, dann V, 113 als rxh: ivp rniD aus ms. 
München 312 '. Die 1. Recension ist schon eingeschaltet gegen 
Ende des S«w^ oSö nan von Abraham b. David (§ 30, OB. p. 672) 
und daher in Münster's Comp, des Josippon; eine neue Ausg. 
mit weitschichtigen Anmerkungen in Grünhut's o^eip^S III (Jerus. 
1899) S. 29flf. 

13. Schon frühzeitig stützte sich christliche Polemik auf die 
Verheissung vom „Scepter^' (Gen. 49, 10) und erweckte dadurch 
das Interesse der Juden für Berichte von einer Gegend, wo an- 
geblich Israeliten nicht in exilischer Unterwürfigkeit lebten. Hoch- 
gestellte Männer, wie Chisdai (s. § 16) wendeten sich an den 
zum Judentum bekehrten Chazarenkönig; die Aufsuchung und 
Entdeckung von Resten der weggeführten 10 Stämme bis in die 
allerneueste Zeit geschah nicht ohne Einfluss jener Idee; auch 
die nomadischen Juden Arabiens, die Falaschas, wurden unter 
diesen Gesichtspunkt gebracht; und da der Glaube nicht selten 
ein Kind des Wunsches ist, so stiessen die seltsamsten Berichte 
selten auf ungläubige Kritik. Hat man doch in unserer Zeit sich 
von „Benjamin IV^ über Länder berichten lassen, die er glück- 



§ 13 15 

lieh umschifft hat.'^) An den Grenzen des IX. u. X. Jahrh.*) 
lebte ein afrikanischer Jade, der sich fär einen Daniten ausgab 
und den Namen eines der ältesten Propheten (Num. 11, 26) 
führte. „Eldad ha-Dani"^) (oder wer sich dafür ausgab), 
fühlte sich berufen, seinen Brüdern aller Orten zu ihrem Tröste 
zu erzählen, dass es freie Nachkommen von 4 Stämmen Israelis 
und Abkömmlinge von Moses gebe, welche ein eigentümliches 
Hebräisch sprechen, eigentümliche, von Josua^) herstammende 
Regeln des Schächtens und der Terefot besitzen, u. s. w., indem 
er nicht verfehlte, von seiner eigenen wunderbaren Errettung auf 
seinen Fahrten zu erzählen. In Kairuwan, wo zu jener Zeit der 
Einfluss arabischer Wissenschaft anfing, sich geltend zu machen, 
und talmudische Studien, vielleicht darch Sendlioge aus Bagdad 
(welche sich in Bari eingeschifft hatten), den literarischen Ver- 
kehr mit Bagdad förderten — in Kairuwan stiess er auf Zweifler, 
welche sich um Bescheid an den Gaon von Sura, Zemadi, [b. 
Ohajjim, nach Rpp. 898—905, Cat. Bodl. p. 2762, vgl. Epstein, 
Eldad S. 9, 10, XII, bei J. Müller, Mafteach 140] wandten; die 
Antwort ist ebenfalls gedruckt, ob Original oder Uebersetzung 
aus dem Arabischen ist nicht zu ermitteln (vgl. meine Arab. 
Lit. — unter der Presse — S. 38). Reifmann (Sdidh VIII, 
1870, S. 254, 262, 271, 279, 286) bezweifelt nicht bloss die 
Echtheit der Antwort, sondern auch die Erzählung und zieht Philo's 
Schilderung der Essäer herbei. Epstein sammelt Parallelen aus 
den Schriften über die Falaschas; er kann nicht umhin, Eldad 
der absichtlichen Lüge zu zeihen, findet aber mildernde Um- 
stände in der „frommen'^ Absicht, der wir allerdings seit un- 
denklichen 2ieiten mehr Fälschungen verdanken, als man gern 
zugeben möchte. D. H. Müller bemüht sich, die Abhängigkeit 



*) Sein Kartograph Löwenberg selbst überzeugte mich davon. Benj. 
war Freimaurer, das genügte zur Empfehlung. 

^ Im J. 43 (883?) soll (Jemand) die Briefe Eldad's nach Kairuwan 
und Spanien (?) geschickt haben; Müller S. 78/9. 

') Die Vorfahren erinnern an ähnliche Erfindungen (Müller S. 8). 

*) Auf die angeblichen reg. mact. v. Josua b. Nun in ms. de Rossi 
327 •' habe ich schon in Geiger, j. Ztschr. I, 311 hingewiesen. 



16 § 18 

des angebl. polemischen Briefes des sogen. „Presbyter's Johannes*^ 
von Eldad nachzuweisen (s. dagegen die hebr. Uebers. S. 952). 
Es wäre das übrigens nur eine Exemplification des Sprichwortes 
,,ä Goquin coquin et denii", wie anderseits der alte Täuscher sich 
die neuen Erfindungen Carmoly's gefallen lassen musste, welchen 
ein ,,E— s" in einer Anzeige von Eldad u. Petachja (§ 34), 
Nauv. Ännaies des Voyages (Par. 1839. 1. 1 p. 350 — 59) un homme 
studieux, applique et judicieux (p. 357) nennt (s. dagegen 
weiter unten). Namhafte Gelehrte der Neuzeit wollten in Eldad 
einen Emissär der Earäer entdeckt haben, andere einen Anti- 
karäer und Antimuhammedaner; zu welchen Vermutungen kann 
nicht ein Schriftstück führen, das frühzeitig von Autoritäten für 
bare Münze genommen, andererseits gleich anderen romantischen 
Stoflfen der 1001 Nacht, — wie Neub. (1. c. p. 99) richtig be- 
merkt — verschiedene Bearbeitungen gefunden hat. Der Zweck 
dieser Abhandlung ist aber die Nach Weisung von geschichtlichen 
Aufzeichnungen, zu welchen die Fabeln und Legenden von den 
10 Stämmen^) überhaupt nicht gehören, worin der poetisch 
gestimmte D. Kaufmann ein Jüdisches Epos^ entdeckt hat. Eldad 
ist ein curioses Stück jüdischer Kultur- und Literaturgeschichte, 
das hier nicht zu übergehen war; dagegen glaube ich von der 
kritischen Frage über die verschiedenen Recensionen des Berichts 
und des Bescheides absehen zu dürfen, deren „philologische'^ Be- 
handlung für Müller ein Nebenmotiv für seine Abhandlung ab- 
gab, während Epstein das Hauptresultat derselben bestreitet. Es 
folgt hier eine trockene AuMhlung der hebräischen Ausgaben,^) der 
Uebersetzungen und der Abhandlungen, beziehungsweise Quellen, 
a) Unter d. T. nS« (aro oder -»do) erschien der Bericht 
mit dem Bescheid des Zemach zuerst 4. s. 1. e. a. durch Abr. 
Cunat [Mantua um 1480, 14 Bl., äusserst selten], auch in Beth 
Hamidrasch Ed. Jellinek II, 102 (s. S. XV). — Zusammen mit 
nrö br own ^-di Oonst. 1516 {ryi)^ Ven. 1544, 1605, 1648 



^) Hebräische Quellen darüber sammelt Neubauer im Sammelband der 
Mekize Nird. IV, 1888. 

^) lieber die mss. berichtet Müller S. 10, u. s. weiter unten. Die angebl. 
Kegeln des Schlachtens u. s. w. bleiben hier unberücksichtigt. 



§ 13 1^ 

(die beiden fetzten fehlen bei Müller S. 12 D), aas Ed. 1544 
in BethHamidr. V, 17 (s. S. X) und der grösste Teil beiESsen- 
menger, Entdecktes Jud. II, 527. — Mit nro p u. And., Gonstant. 
1519 (höchst selten), Jesnitz 1722, Zolkiew 1772, Beth Hamidr. 
III, 6 (s. S. XXVIII). Alle Recensionen, wenn auch nicht alle 
Drucke, sind benutzt vonA lästern, nS^ncD, Pressburg 1891, 
auch mit deutschem Tit.: Eldad ha-Dani(LI u. 192 S.)» und in 
D. H. Müller, Die Recensionen u. Versionendes Eldad Had-Däni 
u. s. w., Wien 1892, kl. foL, (Denkschr. der Akad. Bd. 41, 80 S.). 
Mit Recht ignorirt ist Carmoly's gefälschte Ed. mit französ. 
Uebersetz. (. . niCD, Relation d'Eldad, Paris 1838, hebr. nopn, 
Fürst I, 144: Brfix. 1834 [Jew. Qu. I, 114: a forgery]; p. 
53— 59 : L'j^tablissement des Juifis ä la Chine, unterzeichnet Mens, 
de la Fortia). — Eioe Bearbeitung, welche für Eldad den Kauf- 
mann Elchanan b. Josef substituirt, giebt Müller S. 41 £f. nach 
Neubauer's Gopie von 2 Bodl. mss. (2585 ist ms. Rabinow. 97). 

b) (Uebersetgimgen, noch nirgends zusammengestellt): jü- 
disch-deutsch von einem Anonymtiss» 1. e. a. (Dessau um 1700? 
4 BL); „in ein verständlich Teutsch«, Jesnitz 1728 (8 Bl., 
Catal. Bodl. p. 925). Latein, von Gilb. Genehrard, mit 
„Chronologia Hebr. major^ (Jose b. Chalafta) und and. Sachen, 
fol. Paris 1584, dann unverändert mit seiner Ghronographia 
1585, Lugd. 1599, Par. 1600 (Catal. Bodl. p. 1007). — Die 
französ. üebersetzung von Carmoly begleitet den Text (s. oben). 
— Englisch übersetzt v. A. Neubai^er (Jew. Qu. I, 99flf.). — Ob. 
es eine selbständige arabische Üebersetzung gegeben habe, 
scheint mir noch nicht sicher; das Fragment, welches Müller S. 
31 ff. aus einem Petersburger ms. mitteilt, scheint (nach den 
Endworten 3KwS» n'^n ^h^ü ^Kpo) ein Oitat un Werke eines 
Unbekannten (ob eines Karäers ?) Die Stellen aus den Schlacht- 
regeln, nach einer Gopie des Ghananel [b. Ghuschiel], bei dem 
Verf. von arab. Schlachtregeln (Samuel b. Jakob), mitgeteilt in 
Geiger's jüd. Zeitschr. I, 310, II, 297, und bei Epstein S. 99, 
beweisen nicht eine vollständige Üebersetzung. 

c) Quellen, bibliographische Nachweisungen u. s. w. : Gatal. 
Bodl. p. 928, 2221, 2262; HB. VH, 14 (zu pVm VI, 62); 

BibUogr. Jttd. Gesoh. 2 



18 § 13—14 

Geiger's Jüd. Zeitschr. 1, 297, II, 310; Neubauer, Jew. Qu. I, 98; 
M. Landau, Ein hebr. Reisebericht, in Zeitschr. für vergleich, 
literaturgesch. IV, 303 ; A. Epstein, La lettre d'Eldad, in ReTue 
des Ät J. XXV (1892) p. 30 ss., auch Sonderabdr. (16 pp.). 

14. Mit der Eroberung Irak's (Babyloniens) durch die Mu- 
hammedaner waren in Asien grosse Veränderungen eingetreten, 
die auch die Juden nicht unberährt liessen. Die Bestimmungen 
des sogen. „Omarbundes^ (Schurut, Bedingungen bei üebergabe 
Jerusalems) betreffen allerdings ursprünglich die Juden gar nicht 
(gegen S. Gassei, Art. Juden in Ersch S. 190 und seinen Plagiator 
Grätz, s. meine Polem. Lit. S. 165flF. und Jew. Qu. R. XU, 489), 
und Rückschlüsse ans der Anwendung jenes Paktes in späterer 
Zeit sind unberechtigt. Ebensowenig dürfen die angeblichen 
Prophezeiungen des Simeon b. Jochai (^3ttm nnnoj) über die 
alten Khalifen mit Grätz (V, 136, welchem Neub. Jew. Qu. I, 97 
folgt) in das J. 750 hinaufdatirt werden (s. meinen Art. Apo- 
kalypsen mit polem. Tendenz in ZDMG. Bd. 28 u. 29, Pol. 
Lit. 857).^) Jedoch wie man auch über Veranlassung und Motive 
denken mag, Faktum ist es, dass frühzeitig von Seiten der Be- 
herrscher der Gläubigen eine Regelung der obersten jüdischen 
Autoritäten getroffen wurde, sowohl der älteren politischen (Exil- 
archat) als des mit neuem Titel (Gaon) versehenen Rectorats der 
Hochschulen, womit eine Rivalität gefördert wurde, welche nach 
geschichtlicher Begründung strebte, aus der oben (§ 8) die „Ge- 
schichte des Bostanai^ abgeleitet worden. Zu Ende des IX. Jahrh. 
gab eine der beiden Hochschulen bei Gelegenheit einer Vacanz 
des Rectorats Veranlassung zu Streitigkeiten, in denen der aus 
Afrika berufene Saadia Gaon b. Josef den Mittelpunkt bildet. 
Dieser, wahrscheinlich von Natur und durch Verhältnisse zur Po- 
lemik gedrängte, in jeder Beziehung hervorragende Mann bildet eine 

^) Moses Buttenwieser, Outline of the Neo-Hebraic Apocalyptie 
Literature, Cincinnati 1901 p. 39: ,,6rätz shows" (weist nach), nämlich die 
Abfassung a. 750; p. 41 citirt er meine Erörterung über die östliche Pforte 
]n«jif verschweigt aber, dass der Apokalyptiker sie als westliche bezeichnet. 
Dasselbe liest man in dem von ihm desavouirten Artikel: Apocal. Lit. in der 
Jewish Encyclopedia, p. 688, 684. 



§ 14—15 19 

fipoche in der jüdischen Literatur überhaupt (s. vorläufig meinen 
Art. in Gedenkb. Eaiifm. und Nachträgliches in Htschr. 1901 
S. 122). Hier kommen in Betracht die Fragmente seiner Po- 
lemik (921) mit „ben Meir^, der das Privilegium der Ealender- 
bestimmung als ein Privilegium für Palästina in Anspruch nahm und 
4 Jahresformen (onyr) erfand. Ueber diesen Streit, insbesondere 
über ein Gircular des ben Meir (py rxh pnin nr« "mn) scheint 
man in den Hochschulen Babylons besondere Akten angelegt zu 
haben (Jew. Qu. XIV, 50). Ferner die Fragmente seines arabisch 
und hebräisch (nach 981) verfassten ^S:in 'D, edirt von A. Ha/rka/mf 
(Studien V, Petersb. 1891) und Schechter (Jew. Qu. XIV,45), worin 
er über jene Streitigkeiten berichtete (Gedenkb. S. 189 «= XVI n. 
24 des Sonderabdr. vgl. § 28^).— Harkavy (Chadaschim 1 , mir nicht 
zugänglich,Bev.]ät. J. XIV, 110)hataucheinD'8ll&K1 D^K^n inD 
von Saadia entdeckt. Zweifelhaft ist'piKnSM wro^ s. unten §29^ 

15. Ghisdai, oder Ghasdai, b. Isak ihn Schaprut (oder 
Schabrut, Baschrut), Arzt und Minister des Abd al-Ra*hman lU. 
in Cordova (um 950 — 60), hochangesehen bei den Juden, über 
welche er Nachrichten bis aus fernen Gegenden erhielt, u. a. von 
dem Gaon Dosa, Sohn des Saadia (leider nur aus einer Erwähnung 
bekannt), richtete durch Isak b. Natan ein Schreiben (niJM, auch 
an3&)^) an den zum Judentum bekehrten König der Ghazaren 
(Josef? s. Magazin v. Berl. I, 55), worin er über den Zustand 
der Jaden auf der iberischen Halbinsel berichtet und desgleichen 
über die bekehrten Ghazaren sich erbittet; eine Antwort des 
Königs ist vielleicht viel später hinzugedichtet; diese Gorrespon- 
denz erschien zuerst in Isak Akrisch's Sammlung (Gonstant. um 
1577 u. s. w., s. § 6), dann Jo. Buodorf fil.'s lat. Uebersetzung 
vor dessen Uebersetzung des Gusari von Jehuda ha-Levi (1660), 
welches Buch ein Gespräch des Ghazarenkönigs mit einem Musel- 
man, Ghristen und Juden fingirt, daher auch der Brief abgedruckt 
m 6. Brecher's Ed. dieses Buches (Prag 1888) — das J. 4500 
(740) in Gus. I, 47 ist historisch wertlos, wenn der bekehrte König 
der (Korrespondent Ghisdai's sein soll, — auch mit deutscher Ueber- 



^) nrDD fehlt in Zedner's Index 856, s. S. 175; niJiM ün Briefe selbst, 



2Ö § 16 

Setzung bei Zedner, Auswahl bist. St. 24 ff., aus ms. Firkowitz 
in So-on 2. Serie Bd. III 1875 S. 204—9 (kaum die Hälfte des 
Briefes) mit dem ergänzten Akrostichon des Mena4ihem &. Sarui^ 
(dessen Anteil an dem Schreiben selbst unsicher bleibt); die 
kritische Bedeutung dieses ms. ist streitig (HB. XV, 33, XVII, 
13, 30, 80, s. unten). — Das Schriftchen wurde ins Jüdisch- 
Deutsche übersetzt von David ben Josef Töplitz in der Sammel- 
schrift des Isak Akrisch als nnsSit ']S& nryo (s. § 8) und der 
grösste Teil aufgenommen von Menachem b. Sahmo in huntT' n^iMr 
E. 10; deutsch („nach jüdischer Mundart^) von Israel Landau, 
in S«Tr^S pn, Prag 1798; die Antwort deutsch von Selig (dann 
Paulus) Cassel^ in Magyar. Alterthfimer, Berl. 1847, und „der 
Chazarische Königsbrief u. s. w. von Neuem übersetzt und erklärt^, 
zugleich als (Zeitschr.) „Antwort« III u. IV, Berl. 1876 (60 S.), 
auch mit neuem Titel 1877 (2 S. Vorw. u. S. 45, 104ff.); 0. er- 
regt Bedenken gegen ms. Firk.; benutzt ist die Abschrift eines 
ms. in Cambridge; die versprochene neue Ed. ist nicht erschienen 
(vgl. HB. XVII, 30). Der Abdruck der Oorrespondenz in S. J. 
Fünn, buntr' noTD, Wilna 1871 S. 1—10 ohne Menachem's Ge- 
dicht hebt nicht das Akrostich. Ghisdai's hervor. Eine deutsche 
Uebers. des Briefwechsels nach ms. Firkowitsch giebt A. Harhavy, 
„Ein Briefwechsel zwischen Cordova ... um 960^ in der Buss. 
Revue VI, 69 (1875 s. HB. XV, 33). — Französisch übersetzt 
V. E. Carmoly in Revue Orient. I, 19 (Brux, 1841, s. Berichti- 
gungen bei Gg. V, 458) und in Itin6raires de la terre s. (ib. 1847) 
p. 29; holländisch von L. de Sartog, im Jarboekje voor 5619 
(Amst. 1858, s. HB. H, 3. A. 1); russisch von Daniel Sarten- 
stein (2 Briefe über das Ghazarenreich, 4. Petersburg 1847, 8 
u. 3 Seiten); seine russische Preisschrift vom J. 1866 (noch un- 
edirt?) citirt Harkavy in seiner Abhandlung, Die Schicksale des 
chazar. Briefwechsels i. d. europ. Gelehrten-Welt etc. in Russ. 
Revue, Bd. XI (so Ues in HB. XVII, 80) S. 143 Anm. 2. — 
Quellen über Chisdai s. CB. p. 841, HÜb. p. 650; S. G. 
Stern, Lib. Resp. II, Wien 1870 p. 5ff.; vgl. HB. X, 82; David 
Tempowski »ncr p8 "»«non nmbw, Warschau 1891, 8 (52 S.), 
giebt ehrlich als seine einzige Quelle Gratz an. 



§ 16 21 

16. Unklar ist der literarische Charakter eines Fragments, 
welches in den Edd. des porn^ von Abraham Zakut hinter Scbe- 
rira's Antwort ohne Vermittlang einen Platz gefunden (Ed. Erakaa 
f. 119^), mit Benutzung eines ms. in Neubauer* 8 Med. Jew. 
Chron. II, 1895, p. 77 (vgl. p. X) unter dem falschen Columnen- 
titel öSiy TiD. Die üeberschrift lautet: cnuo nixpa oSiyn nnn 
nrf>yn»r wSvöm M »Tnyo 13W oy npiSno rwv» ^tor p m n nsn 
KnnsotD Sy tnio nrs^, „Kurze (Reihenfolge der) Weltgenerationen 
von Adam bis David b. Sakkai (gest. 940), dem Gegner des 
Saadia [Gaon], und die Vorzüge der Akademie von Sura vor 
Pambedita^. Das erste Stückchen (in Ed. London S. 85 fehlend) 
besteht in einer trockenen Namenaufzählung von Adam bis Saadia. 
Hierauf folgen 2 Absätze, 1. '131 nn^rur nlSpon nS«; der 2. in 
Ed. London S. 85 CoL 1 Z. 13 v. u. Swor i»nb moSnn unoa 
«iTD na^r^ cna iwpjr mSyoi ^iSn (s. Halberstam in jnen V, 138); 
darauf wird S. 205 zurückgewiesen: D")i:ip3 rinth i3ttno ^wo 
TJXi V"h (!) D^Mann; die Quelle wäre danach ein verloren ge- 
gangener Abschnitt aus der bekanntlich unvollständigen Einleitung 
zum Talmud von Samvsl ha-Nagid horLevi; diese Angabe und 
die Varianten bis nrn mM ip (S. 78 Z. 10 v. u. Neub.) blieben 
unbeachtet.^) Die Tendenz für die Schule in Sura gegen die 
(von Scherira gepriesene) in Fumbedita (vgl. Grätz V, 546) be- 
weist wohl eine alte orientalische Quelle, welche der Nagid be- 
nutzt haben könnte. 

Hierauf folgt in allen Edd. des Juchasin, mit Ausnahme 
der Londoner, ein citirtes Fragment aus einer sonst unbekannten 
Schrift (oder mündlichen Mitteilung nach Halberst. 1. c.) des 
Natan ha-Eohen b. Isak ha-Babli über die Vertreibung des 
Exilarchen Mar Ukba, von Davidischer Abkunft, die Natan als 
Augenzeuge schildert (ntn im), zugleich die bisherige Häupt- 
quelle über die Streitigkeiten zwischen dem Exilarchen David b. 
Sakkai und Saadia Gaon, welche mit der Wahl des Ealeb b. 
Josef ihn Sardjado (?) zum Gaon von Pumbedita abbricht (f. 122^ 



1) Fei. Lazarus, Die Häupter der Yertr. (BrülFB Jahrb. X 43), möchte 
sogar Samuel Schullam (XYII. Jahrh.) für den Verf. haltei^. 



22 § 16—17 

Er., S. 83 Neab.). Die Zeitbestimmung 950—60 bei Zunz (za 
Benjamio v. Tadela 245, Ges. Schriften I, 159) ist also nicht 
mit Grätz (S. 546) als genaue anzusehen. An dieses Citat schliesst 
sich ein anderes: iDi nh} wn ^lan Sy \rün yra n mp itD^r noi, 
eine interessante Beschreibung des Ceremöniells bei der Wahl des 
Exilarchen, dessen Amtsführung und Verhältnis zu den beiden 
Gaonim, endend mit einer Schlussformel '191 thty\ on, deren Be- 
ziehung zu einem der Stücke oder zum Ganzen nicht zu ermitteln 
ist. Die Schilderung der Audienz des Exilarchen beim Ehalifen 
giebt Zedner's Auswahl (1840) S. 92 £f. Tocalisirt mit deutscher 
üebersetzung und Anmerkungen. Die luftigen, man möchte fast 
sagen, lustigen Hypothesen, welche Grätz V, 546 als „bändigen 
Pragmatismus^ aber Natan als Abgesandten u. s. w. ausgab, 
sind von Geiger (HB. III, 3) auf ihre gänzliche Grundlosigkeit 
zurückgeführt. 

Hier mögen noch 2 Bezeichnungen erwähnt werden, welche 
sich auf alte Geschichtsquellen zu beziehen scheinen: ^3nMn 
ütünn und d^ö\i nan niJnsr «d, citirt von Barceloni (^d 
Sniete^ v. Sam. Serillo in antr nein Yen. f. 109).*) Saadia, in 
seiner Polemik gegen „ben Meir^ (war der eigentliche Namen 
verpönt?) beruft sich auf ma^tt^M ^te^KiS o^o\n nai ^dd, „Chro- 
nik der Scholarchen^, hier ohne Zweifel die Gaonim einschliessend, 
wenn nicht allein gemeint (Jew. Qu. XIY, 50 Z. 1, 2, S. 51 
Z. 17 correcter). 

17. Ein anonymes Verzeichnis von Regenten, namentlich 
von römischen und griechischen, bis zum 4. Begierungsj. des Ni- 
kephorus [also 967] ist aus ms. Brit. Mus. Add. 14763 edirt 
von Ad. Neubauer unter der fingirten üeberschrift : ^&n oS& Tio 
(Med. Jew. Chron. I, 1887 p. 185/6, vgl. p. XXI). Dieses Stück 
kennt schon Ghwolsohn in Geiger's jüd. Ztschr. IV, 814 und 
zieht Folgerungen daraus, welche bei der Beschaffenheit des 
Stückes zu wenig begründet sind, da es ja auch eine einfache 
Gopie, resp. Üebersetzung, aus einer nichtjüdischen Quelle sein kann. 



') lieber oowjin nte^O (bei Elasar Worms) s. oben S. 3 Anm. üeber 
p^i^ *ilp m^fi im unsicheren Comm über mw 'O s. Catal. Bodl. p. 1117. 



§ 18 23 

18. Das wichtigste Document aus dem 1. Jahrtausend 
der jetzt üblichen Zeitrechnung ist uns glücklicher Weise aus 
den letzten Jahrzehnten desselben und aus der Feder der höchsten 
Autorität in Handschriften und Drucken erhalten und durch fort- 
dauernde Benutzung als authentisch bezeugt. Scherira, Bector 
zu Pumbedita, und sein Sohn und Beisitzer, dann Nachfolger, 
Hai (st. 1038) sind bekanntlich die letzten Gaonim. Das An- 
sehen der babylonischen Scbulbäupter erstreckte sich in den letzten 
Jahrhunderten über die von Arabern eroberten Länder bis nach 
der iberischen Halbinsel; von fernen Gegenden wurden Subsidien 
für die babylonischen Schulen gesammelt, dafür Anregung zu 
talmudischen Studien gegeben; die Gelehrten wendeten sich mit 
Fragen aller Art an die babylonischen Autoritäten; insbesondere 
trat Kairuwan in lebhaften Verkehr mit den Gaonim, wie schon 
oben (§ 13) angedeutet worden.^) Von dort richtete Jakoh h. 
Nissvm ihn Schahin Fragen verschiedener Art an Scherira und 
Hai, uni and. über Titel und Bezeichnungen der Gelehrten (Natan, 
Wrtb. s. V. «130, auch in pom* Ed. London S. 83, vgl. Wailer- 
stein ]. c. S. I), womit einigermaassen verwandt ist die Frage über 
Swötn MS« etc. in nawn nyr 18—20 ('^aiiun *irn ed. Lyck n. 
97, vgl. Ker. Chem. VI, 250, pSm I, 68). 2) Das charakterisirt 
die Sichtung und Methode der dortigen Studien — man erinnert 
sich dabei, dass Nissim, der Sohn Jakob*s, eine Clavis zum 
Talmud verfasste und talmudische Erzählungen sammelte, wovon 
das arabische Original von Harkavy entdeckt und eine Probe 
(1893 in Festschrift Steinschneider) veröffentlicht worden ist. — 
Der genannte Jakob b. Nissim richtete im J. 987 an Scherira 
and seinen Beisitzer Hai die Frage: n^Vün nanss iic^d, wie 
(kam es dass). die Mischna (als mündliche Tradition) niederge- 
schrieben wurde? Die Antwort (nairn, oder nn:)H, Sendschreiben 
oder Abhandlung), mitunter nur nach jenen Anfangsworten der 



1) Harkavy, Studien IV (Gutachten) Index S. 416 s. v. ]WVp; S. 90 
Ende n. 199 wird auf alte Gorrespondenzen mit Mar Hilai hingewiesen; es 
gab aber 3 Hüai: 1109, 1136 und 1233 Contr. (799, 826, 922). 

^ Ich habe noch HB. 1866 S. 70 notirt, diese Ziffern stimmen 
aber nicht 



24 § 18 

Frage bezeichnet, wie das häufig vor Einfuhrnng der sogen. Titel 
geschah, meist nur dem Scherira, als eigentlicher Aatorität bei- 
gelegt, wurde zuerst yon Sawmel SchuUam in seiner Ausg. des 
pDrrr (Constant. 1566) an die Stelle der betreffenden Partie des 
Abr. Sacut eingeschaltet; in Ed. Erakau (und ihr folgenden Ausgg.) 
fiel ein Gaon aus, welchen Bapoport aus abgeleiteten Quellen 
restituirte. Filippowski's Juchasin enthält aus ms. Oxford nur 
die Angaben Sacut's, aber Scherira in einer Ergänzung hinter 
Philo's jn» 1JJ S. 41—66 (ohne Titelbl., vor 1868, s. HB. XVI, 
76 u, 136). Andere Ausgaben mit Benutzung yon mss.^) und 
mit Noten besorgten: B. Goldberg (in d'^sidM rovr, Berl. 1845; 
seine Noten, namentlich herangezogene ältere Gorruptionen, kritisirt 
Rapop. in GA. der Gaonim, Ed. D. Cassel, -Berl. 1848 f. 10), 
einen Teil mit Gommentar J. Bodek (ühtny* 11, 1845), mit 
Benutzung einer Copie im Besitz Grätz^s begleitet von einer 
latein. Uebersetzung J. Wällerstem^ Erotoschin 1860, ignorirtvon 
B. Goldberg in seiner neuen Ed. Mainz 1873, endlich Ad. Neu- 
bauer in Mediaeval Jew. Ghron. I (Oxford 1887), wo als „B." 
ein unvollständiger Auszug in ms. Brit. Mus. folgt, welchen schon 
FiUppawski in p'^e^^iiDir, Altena 1850—56 edirt hatte (vgl. 
Neub. p. XI). 

Die Frage veranlasst zunächst eine nach der Schultradition 
versuchte Geschichte und methodologische Auseinandersetzung über 
die Mischna und Reihenfolge der Lehrer (bis Ende des II. JahrL). 
Ungefähr in der Mitte der Abhandlung kommt Scherira noch 
emmal auf die Succession der Lehrer zurück und fuhrt sie bis 
zu seiner Zeit herab. Diese, für uns älteste Quelle über die 
Geschichte der Gaonim, zum Teil auch der Exilarchen, ist mit 
specieller Kenntnis und Sicherheit abgefasst, aber, auch mit un- 
verkennbarer Vorliebe, um nicht zu sagen Voreingenommenheit, 
für Babylon, insbesondere für die eigene Hochschule in Pumbedita 
(und Nehardea; in Kruz Schabur war Scherira wohl nur vorüber- 
gehend) und nicht ohne auf seine Davidische Abkunft und seinep 
Gelehrtenadel Gewicht zu legen. 

1) Solche ezjstiren in Br. Mus., Oxford, Paris (Suppl. 79), Wien 
(Gold. 21, nicht gekannt von Wallerstein).^ 



§ 18—19 26 

Die Jahr zahlen waren ursprfinglich die damals, im Orient 
mitunter noch heute, üblichen der Aera „der Contracte" (nnörS), 
d. h. die Seleucidische (311, selten 312 v. Chr., aber die Differenz 
s. Rapoport pbö 'pp S. 87ff.), die Schöpfangsjahre sind späterer 
Zusatz wie in r^ iio (§ 9), jedoch nicht ohne Gonfusion und 
Lücken, namentlich durch den, in der Erak. Ed. ausgefallenen 
Gaon mit H Jahren. Die ältere Chronologie ist von geringerer 
Bedeutung; wichtig ist die des X. Jahrh. insbesondere wegen 
Saadia, und hier bietet sich ein orientirender Anhaltspunkt in der 
Gleichzeitigkeit der Bruder Jehudai b. Nachman und Dodai. — 
Seh. ist die Quelle des Abraham b. David (§ 30), der aber die 
Gaonim der beiden Schulen mehrmals vertauscht ; es ist also eine 
Verkehrtheit, aus ihm, selbst wenn seine Schrift auf andere Les- 
arten zurückzuführen wäre, die anderweitig verbürgten unserer 
Scherira - Texte emendiren zu wollen, oder Ausgleichungen zu 
versuchen; man muss mit Bap. Scherira als einzige älteste Quelle 
ansehen, einige neuere Versuche und Plagiate von dieser Norm 
aus beurteilen, wie im Namen des verstorb. Land^mer bei Fürst 
im Litbl. d. Or. VII, 123, 259 (dann HI, 778, IX, 624, 712, 
X, 186), Grätz in Mtschr. 1857 8. 336, 381, Gesch. V, 528. — 
Eine Tabelle über die späteren Gaonim nach Rapoport's Norm 
habe ich in Gatal. BodL unter Simon Eahira p. 2617 gegeben.^) 

19. In Talmud und Midrasch wird manchmal darauf hin- 
gewiesen, dass bevor ein bedeutender Mann gestorben, ein anderer 
geboren ist; die Formel dafür lautet: „Ehe die Sonne von X 

1) Auch Nissim b. Jakob m Kaimwan (1080 — 40), Verf. des ge- 
druckten nnfio zum Talmud, hatte die Absicht ein D^nniOKi d^m^ rxo zu 
verfassen; ebenso citirt der bekannte Eabbalist des XIII. Jahrh. Josef 
Gikatilia {GnquüiUa) m seinem unedirten, kaum bekannten D^Wcn 'D 
ms. seinen o^miom D^wn yoyn (HB. XVI, 103). — Eine Stelle in Abraham 
b. Chyja, iiaj^n id m, 7 S. 97 Ed. London, auch in o^Dan nan 1849 f. 86, 
referirt aus einer nicht näher bezeichneten Quelle Hai's Ansicht von der 
Rechnung nach Jahren der Schöpfung. Vgl. D^^iKJin rvvff ed. Lyck n. 1 
und f. 41 und ms. Geniza bei Schechter, Jew. Qu. XIV, 606; HB. 1866 
S. 49; Catal. Bodl. 2661; obige GA. f. 42b zu n. 33 A. 2 über Abraham 
«Da«p; nawn «ij^b^ n. 74 hat 1140, vgl. rrtlj^n (1866) S. 1 u. 10;Jeschurun 
hebr. V, 168, nuon 1877 S. 398, 1878 S. 101; HB. VIH, 60, Jew. Qu. XI, 601, 



26 § 19 

untergegangen, ist die yon Y aufgegangen^; man kann diese 
optimistische Geschichtsauffassung verallgemeinern. So hat Zunz 
herausgefunden — was vielfach ohne Quelle wiederholt, sogar 
besungen ist, — dass am 2. August 1492 die Vertreibung der 
Juden aus Spanien dekretirt wurde, während Golumbus sich ein- 
schiffte, um das Land zu entdecken, aus welchem der Freiheits- 

• 

gedanke sich aber die Welt verbreiten sollte. Wenn es sich um 
die geistigen Interessen der Juden handelt, so begegnen wir an 
der Wende des Jahrtausends einer ähnlichen Erscheinung: Mit 
dem Gaonat schwand eine legitime oberste Autorität für Gesetz, 
Sitte und Pflege der nationalen Studien im Osten; aber schon 
früher hatten sich unter arabischer Oberherrschaft in Gordova 
und Eairuwan neue Pflanzstätten dafar entwickelt. Wenn wir 
dem Namen des Aristoteles zuerst bei dem Orientalen David b. 
Merwan (wahrscheinlich vor Saadia) begegnen, so treffen wir an 
dem Spanier Chisdai b. Isak, zur selben Zeit, vielleicht sogar 
noch früher, einen Dolmetsch für die neue Uebersetzung des 
Dioskorides und noch früher in Eairuwan in den Schriften des 
Isak Israeli griechische Physik neben griechischer Hedicin. Mit 
dem Vordrängen islamitischer Fanatiker im XL Jahrhundert 
wurden jüdische Gelehrtenfamilien nach christlichen Ländern ge- 
trieben, wo aber ihre vermittehde Wirksamkeit nur voniber- 
gehend, nicht nachhaltig genug, wirken konnte. Der Islam ge- 
stattete dem Juden ein ungestörtes Privatleben, man erhob aus- 
gezeichnete Persönlichkeiten zu hohen Aemtem und Würden, 
allerdings unter Missfallen mancher Mufti und Molla. In christlichen 
Ländern sah die herrschende unfehlbare Geistlichkeit in der 
Existenz von Juden einen lebendigen Protest gegen den „Christus^ 
(= Messias), die Obrigkeit in den erwerbsfähigen Eammer- 
knechten eine für Erpressungen ergiebige Quelle, das Volk in 
den mitunter überlegenen Fremdlingen unberechtigte Goncurrenten; 
neben den berechtigten Ständen von arischer Herkunft waren die 
Juden nicht einmal Parias. Mit ihnen zu kämpfen wäre eine 
eigene Herabsetzung gewesen, — sie sind für die rohen Verehrer 
des Zweikampfes noch heute nicht satisfactionsfähig — au 
ihnen durfte man alle Einfälle ungezügelter Bosheit und Laune 



§ 19 27 

aasfiben, wie sie unerzogene Kinder an Tieren and Spielzeugen 
befriedigen. Plünderung, Mord, Brand, Vertreibung wurden äber- 
troffen durch gerichtliche und willkürliche ausgesuchte Martern, 
gegen deren Schilderung sich die Feder sträubt. Die Geschichts- 
qaellen für diese unglaublichen und doch leider bewährten That- 
sachen sind eigentümlich; es sind wiederum Fasttage, aber auch 
Hunderte Ton Gebeten, meist in Reimen, sogenannte Selichot 
und Einot (Elegien). Zum Verständnis dieser, glücklicher Weise 
in der Geschichte einzigen, Literatur musste Zunz (Synag. 
Poesie d. Mittelalt. 1855) den Lesern einen Einblick in die zu 
Grunde liegenden Thatsachen ermöglichen ; den betreffenden Ab- 
schnitt „Leiden** (S. 9)*) leiten folgende Worte ein: „Wenn 
es eine Stufenfolge von Leiden giebt, so hat Israel die höchste 
Staffel erstiegen . . . Wenn eine Literatur reich genannt wird, 
die wenige klassische Trauerspiele besitzt, welcher Platz gebührt 
dann einer Tragödie, die anderthalb Jahrtausende währt, ge- 
dichtet und dargestellt von den Helden selber?^ Es versteht 
sich von selbst, dass diese, von Zunz erschöpfend dargestellte 
Gebetsliteratur hier nur ausnahmsweise zur Sprache kommen soll; *) 



1) Die spätere Zeit s. S. 884. 

2) Prof. Lagarde, streitbaren Angedenkens, beschuldigte Zunz der 
„Geschichtsfölschung^S wie er ihn der unberechtigten Führung des Doktor- 
titels verdächtigte, allerdings zur Zeit, wo die Leipziger Universität den 
Doctortitel erneuerte. — Auch nicht ein „Titelchen" darf dem Juden 
rechtmässig gehören. 

') Der verstorb. Dr. J. Egers hatte im Auftrage der Kommission 
für die Geschichte Deutschlands die betr. Dichtungen zusammengestellt, 
sie sind noch unedirt. — 10 Klagelieder 1179 — 1298 sind im Sammelband 
(Berlin 1887) abgedruckt. Ein Verzeichnis historischer Gedichte, welche 
im Buche citirt, verwertet oder abgedruckt sind, giebt Salfeld, Martyrolo- 
gium (s. § 24) S. 520. — Bodl. mss. giebt Neubauer (Rev. fit. J. IV, 2) 
an, nämlich n. 1025, 1031 (Worms, vgl. ms. Par. 647 p. 92 b, dazu Zunz, 
Lit. 276,841, 488, Salfeld, I.e. 103,121, 129,384); 1155 (Ues 1154, Worms, 
8. auch unten § 71), 1171, 1204; s. auch N. 1149 Pforzheim etc., Zunz 
841, N. 1167, Zz. 347, N. 1180 n. 24d u. 29, Zz. 494, 336, N. 1191 V 
arabisch über Exil von Oran. Verschiedenes (Gopien) enthält ms. Car- 
moly 75, ms. Hamburg 133 (Catal. S. 50). Eine n^^p von Samuel b, Israel 
ha-Levi (noch 1428), ms. Paris 424, s. Zunz, Lit. 718 (Anh. 47). 



28 § 19 

aber auch der ganze Charakter der jüdischen Aufzeichnungen 
von Ereignissen ist nicht ohne Einfluss der äusseren Schicksale 
geblieben; „Leiden ist das Erbteil meines Stammes^ ist das 
Motto für jüdische Geschichte und ihre Literatur; die Sklaverei 
ist abgeschafft, die Kammerknechtschaft ist ein Zukunftsideal ge- 
worden. Nichts ist der objectiven Geschichtsschreibung gefahrlicher 
als Polemik und Apologetik, wie nicht nur die neueste Literatur 
zeigt. — Ehe wir jedoch zur Literatur der Galamitaten übergehen, 
welche die Kämpfe des Kreuzes gegen den Halbmond mit euro- 
päischen Judenverfolgungen einleiten, haben wir ein altes Werk 
zu besprechen, dessen Motiv und Tendenz nicht gerade aus zeit- 
lichen und lokalen Verhältnissen abzuleiten sind. 

Unter dem Namen und Titel (jmj p) pow Josippon 
(vielleicht unter dem Einfluss des italienischen Giuseppe, s. unten) 
ien Gorion besitzen wir eine jüdische Geschichte „in zusammen- 
hängendem Vortrage und biblischem Hebräisch,^ ^) untermischt 
mit Nachrichten über Griechen und Römer, worunter die Benutzung 
eines alten Alexanderromans und der Antiquitäten des Flavius 
Josephus (der als Autor gegolten hat), wahrscheinlich nicht aus 
dem griechischen Original, zu auseinandergehenden Untersuchungen 
und Resultaten geführt hat. In Bezug auf das Vaterland des 
Gompilators ist wohl seit Zunz gegen Italien nichts Beachtens- 
wertes vorgebracht; gegen die ungefähre Zeit 940 meint S. Gassei, 
die Schilderung der Krönung Otto's in Rom (962) habe dem Verf. 
vorgeschwebt. Von dem Zwischenraum dieser Zahlen wird man sich 
kaum beträchtlich entfernen dürfen. 

Wir besitzen das Werk in 2 Recensionen, deren eine von 
einem wenig zuverlässigen Schriftsteller des XIV. Jahrh. her- 
rührt (s. unten) und in der Einteilung des Buches von der 
andern abweicht (die Erfindungen, welche Garmoly einem seiner 
8 Grossväter unterschiebt, siehe in Gatal. Bodl. p. 1548 u. Add.). 

a) pmj p in VI Büchern, zuerst ohne jede Einteilung in 
Kapp. gr. 4 s. 1. e. a. [Mantua durch Abraham Conat 1476—9], 



1) Zunz, GV.2 S. 165, ün Index S. 604 ist 376 angegeben. Über 
das Hebr. s. Frankel, 11. citandis. 



I 19 ^d 

entsprechend ms. Turin (Peyron93, p. 109).^) Einen schlechten 
Nachdruck mit seiner latein. Uebersetzung lieferte Seb. Münster, 
Basel 1541, mit einer willkürlichen Eapiteleinteilung; die zu 
Grunde liegende Ausg. wird irrtümlich als Constant. bezeichnet. 
Ein latein. Supplement zu Munster lieferte Dav. Eyberus 
(Historia belli jud., in de la Bigne's Bibliotheea Patnm), zuerst 
Par. 1575 (Append. p. 784) u. sonst (Oatal. Bodl. p. 1590); 
eine französ. Uebersetzung des Eyber'schen Suppl. ist in Gilb. 
GenebrarcPs französ. Uebersetzung des Fl. Josephus aufgenommen, 
fol. Paris 1609 (CB. ib.). -~ Bei der Seltenheit der Ed. Pr. ist 
diese Recension lange fast unbekannt geblieben. 

b) f\tm\ aus einem ms. edirte eine Recension in 97 Kapp, 
mit einer eigenen Vorrede Tom ihn Ja^hja b. David, kl. 4. 
Constant. 1510. Diese Ed. ist sehr selten und mir jetzt nicht 
zugänglich, aber die Vorrede Tam's ist in den zunächst folgenden 
2 Edd. abgedruckt und nimmt nur 3 Seiten ein, worauf der 
Index der Kapitel folgt. Tam scheint in der That die Vorrede 
des Jehuda, gen. Leon Moscono zu excerpiren, welche aus einem 
ms. in Rom abgedruckt ist in aw ixw 1 (Berlin 1878 S. 17 —23).^) 
Der redselige M. (geb. 1328, s. meinen Art. im Magazin f. d. 
W. d. J. 111 S. 95) erzählt, dass Gorion 2 Söhne hatte, der 
ältere Josephus hiess, der jüngere p3i3 ^ pD'pu (S. 18 Z. 25, 
lies p&^p3); "^^^^^ benannte sich mit dem Diminutiv po^ov aus 
Bescheidenheit; er verfasste sein Buch hebräisch, die griech. 
Uebersetzung des iB\on p3inD hiess po^V: die lateinische ans 
dem Hebräischen genannt riD^rr:), übersetzt von Papst Gregor 
(Snan pö^in nun:) zur Zeit des Kaisers Sebastian „vor 780 
Jahren*^, hiess auch Josephus minor zum Unterschiede von einem 
originalen lateinischen Werke, genannt Josephus major (iiMm S. 
22 Z. 25). — Gregor d. Gr. war Papst 590—604, welchen 
Kaiser „Sebastian" vorstellen soll, sei dahingestellt. — Das VI. 
hebr. Buch heisse 'n nitDnSö (S. 19, Z. 10, 23, S. 22, wo auf 

1) Ein def. Exemplar dieses sehr seltenen Druckes enthält ms. 
Par. 1808. 

^ Den Abdruck aus ms. Par. 1280 (durch Goldberg?), in y^hün 
Jahrg. 28, kenne ich nur aus Beigacob*s Zusätzen ms. 



so § 19 

VI K. 153 verwiesen wird, s. Ed. Breithaupt V, 1 S. 351). Die 
Vollständigkeit des Baches soll aus Kirp ruD und o*>&M ^31 ntD 
und aus Buch VI Kapp. 178, 230. 289, 249, 343 hervorgehen 
(S. 18 Z. 30 ff.). Moscono behauptet, aus verschiedenen mss., 
teils gekürzten, eine vollständige Abschrift zum eigenen Gebrauch 
angefertigt und die einzelnen Fakten (oniCD) jedes Buches angegeben 
zu haben (S. 21, 23); den Verf. eines Gompendiums nennt er Abra- 
ham b. David ha-Levi, genannt „ben al-Zaddik von den grossen 
Weisen Granada's*^, wohl confundirt mit Josef ibn Zaddik and 
Samuel ha-Nagid in Cordova, der bald darauf (S. 21 Z. 11) als 
Epitomator angefahrt wirdl^) Mosconi zeigt sich auch hier als 
ungeeignete Quelle für literarische Kritik, und wenn Tarn seine 
Vorrede nach Mosconi gemodelt hat, so ist das kein Plagiat; 
Tam ist in positiven Daten sehr sparsam ; seine Kapiteleinteilung 
ist auch eine fortlaufende, auf das VI. Buch kommen nur Kapp. 
34-97. 

Von den nachfolgenden Edd. kenne ich nur die in GataL 
Bodl. p. 1550 ff. angegebenen aus Autopsie; andere entnehme 
ich Benjacob S. 218 u. 135 ff. (nach den Berichtigungen in den 
unedirten von mir redigirten Zusätzen) und Zedner S. 344 (vgl. 
auch Die hebr. Uebersetz. d. M. S. 898): 4. Ven. 1544, (mit Noten 
von Gasaubon ms., Zed.), Krakau 1589, kl. 8^, Frankfurt a. M. 
1689, 8® Amst. 1723, — willkürlich eingeteilt mit latein. üeber- 
setzung von Jo. Fr. Breithaupt, 4. Gothae 1707 und mit neuem 
Titelbl. Gothae et Lips. 1710, enthält auch Münster's Vorr., 
aber nicht Tam's. Die folg. Ausgg. sind alle in 8^: Prag 1784, 
Livorno 1794, Zolk. 1808, WUna 1819, SidUkow 1886, Gal- 
cutta 1841, Warschau 1845, Szitomir 1851, Lemberg 1855, 
Warschau 1871 (HB. XI, 62). Eine Stilprobe in Zedner's Aus- 
wahl mit deutscher Uebersetzung. — Die jüdisch-deutsche Ueber- 
setzung des getauften Michael Adam erschien 4. Zürich 1546, 
mit Holzschnitten, wie in den folg. Edd., wo die Vorr. des Ueber- 



*) Nach Neubauer (Jew. Qu. IX, 368: „Abr. b. David, Abr. p«*w ]'" 
zu berichtigen) enthält ms. Bodl. Hebr. d 11 Fragmente von ^n;in ]ifitov 
„4em Jerachmiel beigelegt*^ (s. § 37). 



§ lö äi 

sdt2ers weggelassen ist, daher die Uebersetzung eine anonyme 
scheint Eine Ed. Gonstantinopel, oder Clonstanz, giebt es nicht. 
Die seltene 1. Ausg. enthält die hebr. Von*, des Tarn (Zedner) 
and eine „Institatio brevis legendi Jud. -Germ. ^ Dann Frag 1607, 
Amst 1661, Frankf. a. M. 1707, s. 1. (Krak.? Oat. B. n. 15). Eine 
verbesserte Uebersetzung gab Menachem (Man) b. Salomo 
ha-Levi heraus u. d. T. min *in3, 4. Amst. 1743, wozu als 2. 
Teil msSo ms, genanpt S«")«^"» n^»«^ im selben J. erschien; 
beide auch 1771 als 2. Ausg. (s. Benj. n. 140, wo Ed. ji'Dn zu 
streichen, vgl. G.Polakin T:ion 11 n. 8), Fürth 1767 verzeichnet 
Roest (Gatal. Bosenth. 584, wo nach 1771 bei Zed. zu berichtigen 
ist), Dyhrenfurth 1799. — Eine ältere arabische Bearbeitung 
eines Teiles von Sacharja (Zakkarija) b. Said (Saadia) ist in 
den Polyglotten 1645 u. 1657 gedruckt und in mss., teilweise 
abweichend, erhalten; daraus ist wahrscheinlich eine äthiopische 
(Ziena Äikud) geflossen; s. Gatal. Bodl. p. 2250—2 undArab. 
Lit. § 71 (unter der Presse). Ein Auszug: mTSn DTCDV Tn»n 
erschien Beirut 1873 (373 S. u. Index von Einzelheiten in den 
VIII Sw, 10 S.); — K. II p. 52 entspricht Breith. III. K. 2 
p. 172 « Ed. Ven. K. 17 f.81^ auch T. II S. 12 § 127 bei 
Wellhausenf in dem durch Trieber^s Abhandlung veranlassten 
Artikel: „Der arabische Josippus^ (Abhandl. d. Gesellsch. d. 
Wissenscb. zu Göttingen, N. F. Bd. I, Berlin 1896/7 S. 1—50); 
W. benutzt ms. Paris 1906, geschr. 1057 der Märt., 24. Rabi I 
743 H. (27. Aug. 1342), was nicht stimmt. Tit. „Buch der 
Makkabäer, zugeschrieben dem Josippus, auch Josef b. Gorion 
genannt", in VIII Teilen; einige Blätter in N. 287 (Slane). 
Verglichen ist das Makk.-Buch in der Londoner Polyglotte, aber 
nicht Ed. Beirut; den Namen Sacharja u. s. w. kennt W. nicht, 
vom hebr. Jos. nur Münster's Gompend. [W. weiss nicht, dass 
der Vf. Abraham b. David ist] und Breithaupt's Ausgabe (S. 43). 
W. teilt einige Stellen arabisch mit (S. 4/5) und 127 §§ in 
deutscher uebersetzung (S. 6 — 42).^) Nach S. 42 war der 
Schreiber ein Kopte, wahrscheinlich lebte auch der arab. Ueber- 



7 S. 82 § 88 ist weniger ausführlich als Ende Y S. 207 ff. Ed. Beirat. 



M § 19 

Setzer in Aegypten (§ 58 S. 21 könnte auch in Jemen geschrieben 
sein); er war ein Jade and übersetzte Hebräisches (S. 43). Die 
beiden mss. bieten Abweichangen darch verschiedene Zathaten. 
In der Polyglotte scheinen die Eigennamen vom Heraasgeber be- 
richtigt (S. 43 A. 1). Der arab. a. hebr. Jos. scheinen einen 
gemeinsamen Ursprang za haben (S. 45); der arab. steht dem 
Makkabäerb. näher als dem hebr., aber alle drei sind als selbst- 
ständige Recensionen zu betrachten. Der Wortlaut der ge- 
meinschaftlichen hebr. Quellen wird nicht (?) ermittelt werden können 
(S. 46). Die historische Wertlosigkeit auch des Kernes des 
Jos. offenbart sich auf jeder Seite (S. 47). Italien war die 
Heimat des hebr. Schreibers (S. 48, das lehrte Zunz i. J. 1832). 
Der Bericht aber die Vorgänge beim Tode Alexanders ist ähnlich 
dem in Socin's arab. Grammatik S. 54*— 56* (S. 49, die 2. 
Ausg., Berlin 1895 in Porta, linguarum; vgl. Die hebr. Debers. 
§ 540). Der latein. Egesippus war die christliche Bearbeitung, 
worin das bellum des Josephus den Juden zukam (das.). — W. 
schliesst (S. 50): „Auf Weiteres kann ich mich nicht einlassen, 
da zu einer sicheren Datirung des Goriooides eine eingehendere 
Kenntnis der christlichen und jüdischen Literatur des Mittelalters 
gehört, als sie mir zu Gebote steht^. — In der That kann das 
Verhältnis des arab. Josephus zum hebr. noch immer als Problem 
gelten. Eine russische Abhandi. Harkavy's über die Ghazaren, 
worin auch über den arab. Josippon, wird in Jew. Qa. XI, 699 
erwähnt. 

Ein jüdisch - deutsches Gompendium der Frau Edel bat 
Moses Mendel erschien 4. Erakau 1670. Der älteste deutsche 
Auszug eines Anonymus: Josippi judische Historien, 4. s. 1. durch 
Hans Schreyetzern 1530 (48 Bl), ist mir nur aus Wolf lU p. 
389 bekannt; Fürst II, 113 giebt ihn zweimal, zum ganzen Jo- 
sippon (die Worte: „zum ersten Male ..." sind WolPs Be- 
merkung) und zu Abr. b. D.'s Gompendium, zu welchem Inhalt 
und Umfang besser passen. Spaniolisch: lem ^ pnn |3 *itD 
rKTTim^l rtnuDB^n n, Oonstantin(ople) . . en mese de Yjar 
5500; Estampado . . . 5403 (1748) (def. bei Zed.); Salonichi 
5623(1868, Kays., Bibl. Esp. 54), 196 Bl; t 194ff. Eegierungs- 



jfthre der osmanischen Herrscher bis Abd al-Aziz. pnu p pD*'Dl% 
neae Ausg., 4. Jerasalem, A. ben Jehada 1901 (Paläst.-Almanach 
VII, 88). — Latein, üebersetzung (incl. Vorr. v. Tarn) mit An- 
merk. von Jo. Gagnier, 4. Oxon. 1706; E. 29 bei Jo. Drtmus 
latein. in Diss. de Hassidaeis, 8. Franeck. 1608 a. sonst. — 
Englisch : A compendioas history of tbe later times of the Jewes 
. . Translated by P. Morwyng, Lond. 1561, und 1567, 1575, 
1579; The wonderfal . • history of the later times of the Jews 
[Made more methodical by J. Howell], London 1684 (Zed.). 
Münster's Josippon de belle Jud. 1559 (bei Zed. 344) enthält 
das Gompendinm des Abraham b. David (s. d. § 30). — Da« 
angebl. «»jr n^a o^osn nan, angeführt im hebn-persischen Wörter- 
buch des Salomo b. Samuel (Bacher in Stade's Zeitschr. f. alttest. 
W. XVI, 242, ßev. XXXVII, 143) ist Josippon (s. Pränkel, 
Mtschr. 1899 S. 528). — Im Allgemeinen s. die Citate in Gatal. 
Bodl. 1. c, Die hebr. Uebersetz. d. Mitt. 898; Vogelstein u. 
Bieger, Gesch. d. Juden in Bom I, 185 (wo das Buch über- 
schätzt, S. 192 das von Zunz nachgewiesene Arabisch in bequemer 
Weise als Interpolation abgewiesen wird) ; S. Fraenkel in 
ZDM6. 1896 S. 418, Mtschr. 1898 S. 120 A. 1; Isr. L6yi, Le 
Yosippon et le roman d' Alexandre (Rev. des itt. J. t. 28 p. 127/8); 
in einem ms. des XIV. Jahrh. fehlt E. 2 (Neub. Med. Jew. 
Chron. I p. XIX), was aber eine spätere Einschaltung nicht 
beweist. — Die wenig begründeten Hypothesen des Dr. G. oder 
Konrad Trieber in Frankf. a. M. („Bitte** aus Mtschr. 1896/7, 
2 S.; Zur Kritik des Gorionides, Aus d. Nachrichten der E. 
Gesellschaften in Göttingen, PhiloL-histor. Kl. 1895 Heft 4, 
S. 881—409; Neubauer, Jew. Qu. XI, 357 bezeichnet sie: 
„ingenious**) sind durch Wellhausen's erwähnte Abhandlung er- 
ledigt. Neub., „Pseudo-Josephus" etc. in Jew. Qu. XI, 1899, 
citirt Stellen aus einigen mss. der arab. Übers, und giebt p. 
861 — 4 ein Begister der Ortsnamen in Jemen. — Unter den 
Argumenten fiir die Zeit des hebr. Textes (p. 357) setzt er 
obenan das Gitat bei Dunasch b. Tamim, dessen Autorschaft 
nicht unzweifelhaft ist; in den anderen Bearbeitungen desselben 
Jeziracomm. fehlt dieses Gitat (Die hebr. Uebers. S. 396). 

Bibliogr. Jttd. Oesoh. g 



34 § 20—22^ 

20. üntor der üeberschrift (?) «h^3iö'»S myS anso, 
lySchreiben der Gemeinde von limoges^, enthält ms. de Bossi 
541 ^^ woYon ich eine Abschrift besitze, älter als der Abdruck 
unter dem fingirten Titel mu »nryö in a» ixm I, 49, wo rmo^S, 
und worüber im Magazin III, 220 Nichts bemerkt wird — eine 
Denkschrift über die scheusslichen Denunciationen eines abtrünnigen 
Juden aus Blois (r^3, nachzutragen bei Ghross, GaUia jud. p. 
117), genannt nnoM p pvit — ob für Isak b. Esther, oder = 
iWütf pviv? — im J. 924 der Zerstörung, das ist 992, wie 
schon Zunz (Syn. Poesie S. 14 ohne Quelle) angiebt, nicht 994, 
wie Gross 1. c. 308 berechnet Letzterer leitet it^'^wh von Le- 
monicum ab ; die Endung tr* lässt aber vermuten, dass ein altes 
:i für 3 gelesen worden und tf^wh zu lesen sei. * 

21. Eine Begebenheit unter dem ägyptischen Sultan al- 
^Hakim (996 — 1021) erzahlt ein Anonymus, vielleicht nur 
eingeschaltet in eine biblische Homilie, mitgeteilt von Ad. Neu- 
bauer, Jew.Qu. IX, 24—6; der Namen ^Hakim bi-Amr Allah 
ist übersetzt h» Towa pn. 

22. Eine Galamität, welche im J. 1007 zur Zeit der 
Regierung Robertos von Frankreich sich ereignete, wird in ms. 
De Rossi 563^'^ (bei Benjacob S. 423 n. 455: nnxn iioo) er- 
zählt. Das Stück ist mit der neuen Überschrift miu nrpD in 
31» T3n« (1878) S. 46—8 abgedruckt und von Gross (Gall. jud. 
p. 71 u. 623, vgl. 184 u. 626) besprochen, auffälliger Weise 
ohne Rücksicht auf die gleich zu Anfang angegebene Jahrzahl, 
welche uns aller Vermutungen überhebt. Der Ldbredner Robert's 
um 1042, der Mönöh Helgaud (Vie du roi Robert, in Guizot's 
Gollection des M6moires rel. ä l'hist. de France t. 6, 1804, 
p. 365) weiss von jener Begebenheit Nichts. Die Hauptperson 
ist allerdings der tätrpn men (lies einp^i Riccaret?) • . . ohne 
Zweifel Richard v. d. Normandie, wie ich längst in den Vor- 
lesungen über Geschichtslit. erklärte; Olli ist hier wohl Ronen, 
s. Gross 1. c, vgl. HB. XIII, 83, Bist. Litt, de la France t. 27 
p. 739 zu p. 491; Bacher, Jew. Qu. VI, 370. 

22^ Meir b, Isak, der Gantor (tox irbr oder jm), Verf. 
der chaldäischen Pfingsthymne niDiptt (Mitte XL Jahrb.), soll 



§522^—28 85 

dazu auf einer Reise zu den „roten Jaden^ jenseits des Sam- 
bation gekommen sein. Die betr. Legende, deren historischer 
Hintergrand noch zu erforschen wäre, wird angebl. von Meir 
selbst erzählt in „Ein schön wunderlich nryo (Erzählong) . . . 
von ein Glückrad, von ein Mönch^ n. s. w., Färth 1694, Amst. 
1704, s. 1. e. a.; letztere Ausg. (Gatal. Bodl. p. 1701) ist mir 
abhanden gekommen. Die Drucke geben das J. 161 in Worten; 
ms. Opp. 1706 Qu. (Oatal. p. 1699 1. Z., Neub. 2213, s. Serap. 
1864 S. 66, wo der Inhalt angegeben ist) giebt tfsp; dass hier 
1361 oder 1401 gemeint sei, ist schwer zu glauben. 

23. Ein italienischer Jude, Achimaaz^) b. Faltiel, der sich 
ffir die Genealogie seiner Vorfahren, insbesondere far die Wunder- 
legenden interessirte, verzeichnete die ihm überlieferten That- 
sachen und Sagen, insbesondere von einem Wunderthäter Sehe- 
fatja (vgl. Zunz, Syn. P. 170, lit. 235, der „Heros**, Mtschr. 
1896 S. 497), in einer gekünstelten Reimprosa, welche an die 
seltsamen Bildungen Ealir's und der alten Fajtanim (Hymnen- 
dichter) erinnert; Neubauer fand diese „Chronik'^ in der Ea- 
thedralbibliothek zu Toledo (vgl. HB. XI, 136) und edirte sie 
anter dem (zweifelhaften) Titel ponv in Med. Jew. Ghron. II 
(1895) p. 111—32 (vgl. p. XI). Im Jahre 4814 (1054) ergänzte, 
wie es scheint, Meruiehem b. Benjamin die Aufzeichnungen des 
Ach., welcher, 1017 geboren, 1038^ u. 1044 Söhne erzeugte. 
Von der Bedeutung, welche D, Kaufmann in seinem Art. |,die 
Chronik des Achimaaz"" (Mtschr. XL 1896 S. 462—554) der- 
selben beilegt, wird die nüchterne Kritik nur auf die vagen 
Nachrichten über Niederlassungen der Juden in Süditalien zurück- 
kommen, welche Neubauer (Jew. Qu. IV, 621) hervorgehoben 
hat.^ Sonst viel Aberglauben, der mit dem Namen „Mysticis- 
mus^ nicht verkleidet werden darf. Kaufm. hat sich redlich 
bemüht, die „Sagen der Chronik'^ durch Geschichte zu beleuchten 

^) Dieser biblische Namen ist selten anzutreffen. Ein Ach. b. Meir 
lebte 1826 in Forcalquier, Rev. des £t. J. XLI, 275. 

*) Kaufin., Mtschr. S. 648 vermatet nfi (1028); da war Ach. llJahr alt. 

') Den angeblichen Eabbalisten i^k Ahron eme^dirt E. S. 470 
A. 2 in pm. 



Ö6 § 23—24 

und die Fehler des gedrackten Textes zu beseitigen (S. 545—52, 
S. 52—54 giebt die Elegie in Versform). 

23^. um jene Zeit entbrannte ein Kampf um die Autorität 
zwischen angeblichen Abkömmlingen David's in Palästina und 
Abkömmlingen Ahron's (Eohanim) in Aegypten, welcher an die 
Rivalität der Exilarchen mit den Scholarchen (später Gaonim, 
s. § 14 S. 18) erinnert. Im J. 1094 (nn» = 1405 Contr.) 
yerCasste Ebjatar Kohen b. Elia, der sich als Sohn und Enkel 
eines Gaon zeichnet, ein Schriftstück (nS:iD, auch ni:iK), dessen 
Fragm. Schechter in Jew. Qu. (XIY, 449 ff.) aus der Geniza, 
jetzt ms. Cambridge T.-S. 10 E. 7^, edirt hat, mit einem Irrtum 
yon 10 Jahren (p. 452 Z. 4 v. u.: 1084). i) Das Schriftstück 
und einige sich daran schliessende Fragmente bieten allerlei 
culturhistorische Momente, namentlich sieht man, wie die Be- 
zeichnung Gaon (spy^ pfei:i) mit den letzten babylonischen Führern 
dieses Titels anderweitig reclamirt wurde, daher in späterer Zeit 
die specifische Bedeutung verlor. Wir sehen Zusammenberufungen, 
Gebrauch des Bannes, zugleich obsoleter Ausdrücke und ge- 
häufter Titulaturen und Phrasen. 

24. Mit den Ereuzzügen, deren Rohheiten jeden fühlenden 
Menschen mit Schauder erfüllen sollten, während sie noch heute 
selbst der Jugend als Ausdruck yon Eraft, Mut und religiöser 
Begeisterung übertüncht werden, mit dem ersten Zug zur Er- 
oberung der heiligen Stadt, dessen Vorspiel in Deutschland eine 
wilde Jagd auf die Nachkommen der einstigen Besitzer Jerusa- 
lems bildete, entsteht eine „Leidensgeschichte^, deren Aufzeichnung 
weniger zur Belehrung geschah als zur andächtigen Erinnerung 
an die „Märtyrer^ (lantmp bedeutet gewöhnlich ein Opfer der 
Beligionsyerfolgung). Von den Verfolgern hatten die Juden 
selbst gelernt, ihre hohen Feste mit einer jetzt so genannten 
„Seelenfeier^ (m&rs nnsrn)^ zu beschliessen, welche wohl zu- 



1) Elia b. Ebjatar, Vater unseres Ebj., starb 1084 (p. 451 Z. 11); 
Elia b. Ebjatar Kohen, der 1428 (1112) da^i arab. tent^o^K schrieb (Jew. 
Qu. X, 140), dürfte der Sohn unseres Ebjatar sein. S. auch unten S. 43. 

*) Ms. des Breslauer Seminars; Catal. Zackermann S. 4 n. 29 XL 



§ 24 87 

nächst eine Fürbitte, mit begleitender Spende an die Anuen- 
kasse der Gemeinde, ffir Eltern und nächste Verwandte ausmachte, 
alhnählich auch Personen anschloss, welche durch ihreLehrthätigkeit, 
gemeinnutziges Wirken, oder durch ein Stipendium fiir diesen 
besonderen Zweck sich der allgemeinen Erinnerung und Fürbitte 
verdient gemacht hatten. Für solche Gelegenheit legten die 
Synagogen Deutschlands ein eigenes Memorbuch (*]l3iiopo) 
an, welches also überhaupt als Hilfsquelle für Geschichte ange- 
sehen werden kann. Allmählich fanden auch einzelne Märtyrer 
Aufnahme in solchen Büchern. Man betete zum „Gott voll Er- 
barmen^ (üisnr\ kSd Sm), dass er auch Gerechtigkeit walten lasse. 
So sind denn die Memorbücher in neuester Zeit neben den 
eigentlichen Berichten über die Ereuzzüge ans licht gezogen, 
teils herausgegeben, teils benutzt worden, üeber verschiedene 
Memorbücher berichten Lowenstem in L. Geiger's Ztschr. f. Gesch. 
d. Juden in Deutschi. I, 194, II, 80. Die Literatur darüber ist 
ziemlich erschöpft und zugleich geschichtlich verarbeitet im III. 
Bd. der „Quellen für die Geschichte der Juden in Deutschland^, 
Berlin 1898, enthaltend: „Das Martyrologium des Nürnberger Me- 
morbuches^ her.v.S. Salfeld (XXXIX U.520S). In der Ein- 
leitung, S. XXVI— XXXIX, werden die Memorbücher und sonstigen 
Listen und Abhandlungen in 5ö Nummern verzeichnet, n. 11 ff. 
nach den Orten alphabetisch geordnet. Hier folgt ein zum Teil 
ergänztes Verzeichnis der Orte oder Länder, deren Memorbücher 
Gegenstand anderweitiger Besprechungen vor oder nach Salfeld 
gewesen, mit kurzer Angabe der letzteren, geordnet nach Nummer 
(nicht Seitenzahlen) bei Salfeld („Sl. **). Aus Salfeld's N. 1—11 
ist hervorzuheben ms. „E. de(!) Carmoly^ [nicht im gedr. Gatalog] 
tnxh n"D ny rann roro nnran nioo, über Calamitäten von 
1096 — 1328, jetzt ms. des Dr. M. Brann, worin „historische 
Wahrheit und Oarmoly'sche Dichtung^ gemischt erscheinen. 

Buttenwiesen: Das Memorbuch, von Louis Lamm, 
Htschr. 1901 S. 540. 



und weiter unten. — Das karaitische nunat im Gebetbuch I, 803 — 6 
ed. Wien umfasst ihre Gelehrten von Anan angefangen und fortgesetzt, so 
daas die Zeit der Einführung nicht ersichtlich ist. 



38 § 24 

18. Deutz: pip&n om93ip Eantres Hamkonen Martyrer- 
a. Memorbach, Verzeichnis der Martyrergemeinden aas d. Jahren 
1096 a. 1849, das alte Memorbach der Deatzer Gemeinde von 
1581—1784 nach Handschriften zu Deatz, Coblenz, Düsseldorf 
u. VersaiUes, v. A. Jellmek, Wien 1881 (Hebr. Bibl. XI, 91, 
Jahresber. f. Gesch. 1881, 1, 34; Rey. tt J. HI, 280flF. ; Sl. S. 28.) 

Elsass: M. Ginsbarger, Les m6moriaax alsaciens, in 
Rev. Et. J. XL, 281-41, 

82. Koblenz: Lewin, Das Goblenzer Memorbach, in 
BAhmer's Jäd. Litbl. 1881 n. 22 (40, 41 citirt Neab., Bev. 
IV, 5 A. 1). 

35, Eriegshaber: J. Perles (s. anter n. 48), Mtschr. 
XX, 515. 

(36) Mainz wird citirt im Mem. von Pfersee, Mtschr. 
1878 S. 509, 512. Ms. Garmoly ist das Nürnberger, onten n. 44. 

Metz: Memorbach, ms. Garmoly 27, vgl. Roy. Et. J. IV, 28; 
Sl S. 266 nach dem „alten^ Mem. 

44. Närnberg: W. H. Lowe, The Memorbook of Nürn- 
berg, London 1887 (Totenliste y. J. 1849) aas ms. Cambr. 
Add. 1506. — Hierher gehört das angebliche Mainzer Memor- 
bach, welches Garmoly (ms. 23 des Gatal.) in 3 Teile geteilt 
and mit üeberschriften yersehen hat, z. £. ononrim o^Jinsn t\h}ü 
ireimi; der eigentliche Titel war piDr 'O oder nunsr, oder 
niDr3 ni3rn (Salt S. XII, XVI); das ms. gehört jetzt der 
(orthodoxen) israelit. Religionsgenossenschaft in Mainz. BL 190 
etc. schrieb Isak b. Samuel aas Meiningen 1296, Anderes fügten 
Andere 1298 hinza, daher die abweichenden Angaben, namentlich 
bei Garmoly selbst; so a^xm rhsü 1297 in £en-Ghananja IV, 205 
GoL 2, wo angebl. nach p. 99 des ms. über einen Abraham, 
„Haupt der Barfusser'^, den ich in Salfeld's Register nicht finde. 
Das Verzeichnis der Märtyrer in Nürnberg, Freitag 22. Ab 1298, 
aus ms. Garm. ed. Neubauer, im Art. „Le m6morbach de 
Mayence^ (Rey.!^. J. IV, 1— 80) p. 13ff. hebr. und französisch; 
pianu "»onri ''^ly^n bei Salfeld S. 32, deutsch S. 170, fand 
sich wohl auch in dem, auch yon Salf. nicht erwähnten ms. 
Garmoly 284, nach Eirchheim's Gatalog ooin^ni o^cittf^n, 



§24-26 39 

„Namensyerzeichnis . . . 1289 (lies 1298), 2 Bl. Pergament. 
Nach der Aa£schrift des Besitzers aas dem Nürnberger Memor- 
bach abgeschrieben^; wer besitzt diese Blätter? Eine Copie 
von ms. Garm. benutzte Graetz VI, 425. Einen Nachtrag zu 
seinem Art. gab Neubauer im Letterbode VIII, 89. — Us. Garm. 
ist von Salfeld edirt, übersetzt und bearbeitet. 

48. Pfersee: J. Perles, das H. y. Pf., in Mtschr. 1873 
S. 508 ff.; es stimmt mit ms. Garm. „1296« (Grätz V, 549). 

Schwaben, ms. des Gonsuls Wittmannsdörfer (Mtschr. 
1878 S. 511). 

52. Trier: Lewin in BAhmer's Jüd. Litbl. X, 1880 S. 159. 

58 (so). Wien, Elaussynagoge Zach. Leyi, jetzt in Misslitz, 
s. D. Kaufmann, Magazin, XVII, 289. 

55. Worms: Ad. Jellinek m^WW D^öS^, Wien 1880 
(flebr. Bibliogr. XX, 55), Nachtrag yon Neubauer in Letterb. 
VI, 67, 141, X, 171 (ms. Bodl. 2205). 

25. üeber die Galamitäten bei der Eröffiiung des 1. Kreuz- 
zoges (1096) liegen yerschiedene Berichte yor, deren Verfasser 
zum Teil streitig oder unsicher sind. Aus der Copie eines ms. 
in Priyatbesitz in München edirte Ad. JeUmek nnn^ Dil93lp 
rinn yon Elieser b. Natan, genanntem (in Mainz 1130— 50), 
nebst Brief des Isak Zarfati, auch mit deutschem Tit.: Zur 
Geschichte der Kreuzzüge. Nach handschr. hebr. Quellen herausg., 
Leipz. 1854 (35 S. u. VII deutsch), Jüdisch-Deutsch in Königs- 
berg (Mitte XIX. Jahrh.? Quelle habe ich nicht notirt). Benjacob 
S. 95 n. 97 nennt den Verf. „ha-Leyi*^ wahrscheinlich nach Josef 
Kohen in tosn pof (yielleicht Gonfusion mit Elieser b. Joel?), 
der auch Grätz (VI, 464), Wiener (S. 136) uud Mannheimer irre 
geleitet hat, s. dagegen Zunz., Lit. 261 n. 15 (HB. XVII, 83) 
und unten n. 27. 

26. marsn nnr^, Die Judenyerfolgungen in Speyer, 
Worms und Mainz im J. 1096. Nach einer HS. in Darmstadt ^) 
her. yon M. Mannheimer, in 31» I2ni(, Berlin 1878 und (mit 

^) Em ms. Bodl. ist Neubauer entgangen, weil es an ein Druckwerk, 
Opp. 235 Qu., gebunden ist. 



40 § 26—27 

einigen hinzugefügten Bemerkungen) Sonderabdruck (12 S., s. 
HB. XVni, 2, zu 1^31110 vgl. Kayserl., Frauen 844, Magazm 
VII, 188, 196, HB. XV, 27) und zum 8. Male, ohne Erwähnung 
der früheren Ausg. mMtschr. 1878 S. 581—40. Vor dem Texte 
gab M. eine auszügliche Bearbeitung: Die Judenverfolgungen 
in Speyer, Worms und Mainz i. J. 1096. . . Aus einem in . . 
Darmstadt befindl. Manuscr. übertragen, mit hist.-krit. Anmerk., 
Darmst. 1877 (VI u. 82 S., s. HB. XVH, 88); s. auch § 27. 

27. „Quellen zur Geschichte der Juden in Deutschland^. 
Herausg. v. d. histor. Commission für Geschichte der Juden 
in Deutschland, II. Bd. Hebräische Berichte über die Judenver- 
folgungen während der Ereuzzuge. Im Auftrage d. histor. Com- 
mission (wie oben) her. v. A. Neuhaicer und Jf. Stern. [Hebr. 
und] Ins Deutsche übersetzt von & Baer, Berlin 1892, gr. 8. 
(XXIX S. Einl. V. H. Breslau, S. ]— 78 Hebr. Texte, S. 79—219 
Deutsche Texte [d. h. üebersetzung], S. 220—222 Alphab. Ver- 
zeichnis der Namen, S. 228/4 Druckf. u. Berichtig.). 

Das Buch enthält 5 Berichte, welche als solche keine eigentliche 
Ueberschrift haben, sondern nur durch eine, hier mitgeteilte Phrase ein- 
geleitet werden: 1. Salomo b. Simon nn»T-jn ^u^J ibdk nnjri, aus Jews 
Coli. 28. — 2. E lieser b. Natan, u^th» nyan« nava »nn, aus ms. Babin. 
(1878), jetzt Bodl. H. d 11, dessen indirecte Copie ms. Bodl. Neub. 1127, 
Strassburg 45, Bresl. Seminar 171 (aus einer Copie ed. v. Jellinek, s. § 25, 
andere Copien s. S. VIII, worunter ms. Rosenthal 18); das Wormser Minhag- 
buch, welches den Bericht enthielt, scheint verloren; vgl. A. Epstein, Die 
Wormser Minhagbücher S. VI (Gedenkb. Kaufm. 293). — 3. Mainzer Anony- 
mus, m3»»n nnnjin nv^o ^»nn», aus ms. Darmst. Or. 25. — 4. Efraim 
b. Jakob (1171 — 98; zu Catal. Bodl. p. 903 vgl. zu ms. München 69) ^^n« 
^h J?o», in den mss. von n. 8 darauf folgend; nach einer Copie R. Kirch- 
heim's in Wiener's deutscher üebersetzung von Josef ha-Kohen, naan pü^ 
(Lpz. 1858) mitgeteilt. Der Verf. beginnt mit einem Akrost. — 5. Elasar 
b. Jehuda (1187/8), i) aus ms. Günzburg (Petersb.) 614. Gegenüber den 
Annahmen der 2. Abteil, der Einleitung (Zur Kritik der Kreuzzugsbe- 
richte, S. Xm ff.) bemerkt Porges in seiner weitläufigen Besprechung (Rev. 
des fit. J. XXV, 181, XXVI, 183) : Der Verf. des Briefes im 1. Bericht 



^) Eigentlicher Anf. S. 76 Z. 4 «sajioa w^ yn^wtr no aiM»; vorangeht 
^ine Notiz, datirt Marcheschwan 5002 (Herbst 1241), welche mindestens 
abzutrennen und einzuklammern war. 



§ 27—28^ 41 

ist Barach b. David Eohen, erwähnt im 4.; Efraim spricht (S. 68 Z. 16) 
Yon einem Bericht an Tam in Orieans; 5. ist ein Fragment. 

28. Ein Anonymus, welchen Sultan al-Afdhal (S*ici6k 
S. 35 Z. 12 y. u. lies Siot^N) reg. in Aegypten 1096—1121) 
zum „Verwalter seiner Schätze, Felder und Städte, der Speisen, 
Getränke und Kleider^ eingesetzt hatte, war durch Verläumdung 
zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, die ihn mittellos machte, 
ihm aber nicht die Gunst des Fürsten entzog. Er richtete ein 
Sendschreiben wahrscheinlich zunächst an die Gemeinden Griechen- 
lands, oder Gonstantinopels, welche Stadt auch niics genannt 
scheint (S. 32 Z. 6). Der Zweck desselben dürfte eine persön- 
liche Unterstützung gewesen sein; es liegt aber nur ein Frag- 
ment aus der ägyptischen „Geniza*^ vor, welches Neuibauer 
nach einer Copie Scheckter^s in Jew. Qu. IX, 29 — 38 mitteilt. 
Es wird erzählt (p. 36), dass auch der verstorbene Nagid ife- 
bordch von Afdhd zum tnrn ir ernannt worden. Meb. lebte 
noch 1098 (p. 38); s. auch Kaufmann in Jew. Qu. X, 430.^)—- 
Das Schriftstück ist teils in geschnörkelter Reimprosa, teils in 
Reimen abgefasst; gegen Anfang kommt ein nach dem Alphabet 
beginnender Gärtelreim (Endwort = Anfang der nächsten Zeile). 

28 ^. Ich stelle hierher eine Chronik mit der nötigen Ver- 
wahrung gegen das Meiste, was über Werk, Verf. und nament- 
lich Zeit und Vaterland der Abfassung (XI. Jahrb.) vermutet 
oder behauptet worden: The Chronicles of Jerahmeel; or the 
Hebrew Bible Historiale etc. Translated . . . from an unique 
Ms. by M. Gaster, London 1899 (Oriental Translation Fund, 
New Ser. IV; OXII, 341 pp. und 5 Bl. hebr. Facsimile). Gaster 
erklärt diese biblische Geschichte (bis Ende der Makkabäer) für 
ein altes hebr. Apokryph, in Spanien verf. wie das anonyme 
•nrn '0, ähnlich dem po^m\ Der Namen hwsny soll eine so per- 
fecte Uebersetzung von Phüo (I) sein, „wie man sie nur wünschen 



^) Also nicht identisch mit dem von Jefet citirten gebomen Earaiten 
Meb. b. Na tan b. Nisan ha-Levi (X. Jahrb.?) ; b. Landshuth, Onomast. 
169 (so lies Jew. Qu. XD, 196 n. 311, vgl. Xm, 496); Pinsker, Lick. 62 
(182), 189; HB. V, 30; Fürst, Kar. I, 98 um 880; Geiger, ZDMG. XV, 
816; Arab. Lit. S. 78 A. 4. 



42 § 28^ 

kann^' (p. LI II); das Bach enthalte wesentliche üebereinstim- 
mangen mit Pseudo-Philo, Liber antiquitatam, gedruckt Basel 1527 
(p. XXXI); jedoch sei eine hebr. Uebersetzung aus dem latein. 
Buche ganz ausgeschlossen (p. LIV.) ^) * 

Das hebr. ms. Rabinowitz, jetzt Bodl. Hebr. d 1 1 (worüber 
Neub., Mtschr. 1887 S. 504 u. Perles, Jubelschr. Grätz 1887 
S. 22, vgl. Brüll, Jahrb. IX, HO) ist 1325 von Elasar b. Ascher 
ha - Levi (s. über diesen § 51) derart compilirt, dass die 
Autorschaft der einzelnen Bestandteile, auch bei den Angaben 
des Schreibers, genauer Nachprüfung bedarf. Daher hat wohl 
Neubauer einige Partien des Buches unter der Ueberschrift 
oSiy nno (welche im Fragm. ms. Paris 326 und im Index des 
Bodl. Tielleicht nur eine Gattungsbezeichnung) und mit der 
Bezeichnung {rKitctn onon rtcf\ tum th\v iio in Klammer, in Med. 
Jew. Chron. I, n. VI Tp. 163—175) und VH (p. 176—78, s. 
auch p. 197 über ms. Paris 326 und Einl. p. XX) auch im 
Inhaltsverz. p. I als anonym bezeichnet; p. XX giebt N. an, 
dass Jer. in den Erklärungen seiner Gedichte Baschi und Samuel 
(b. Meir) anführe, also 1100—1150 gelebt habe. S. 177 Z. 4 
V. u. (s. II, 253) heisst es: Zu ihrer Zeit war Mahomed (noino) 
828, und seit der Schöpfung sind heute (oiM e^) 644 und nach 
griech. Zeitrechnung 1198 Jahre — also a. 887, wonach 644 in 
647 zu berichtigen wäre. Ende VII S. 178 ist nny wn«f trrw 
und nnp Kinr rrpin auffällig. Des Letzteren Sohn ist David ic*^ 
(also lebend); Salomo b. Jehuda ist Schulhaupt in Jerusalem 
Jetzt« im J. 4807 (1147), 975 der Zerstörung (1043), 1856 
d. griech. Zeitrechnung (1055); hier besteht die Differenz nur 
in den Einheiten und beruht auf Druck- oder Schreibfehlern. 
Jer. sagt ausdrücklich, dass er Etwas in po^crp gefunden habe 
(S. 174, Z. 6 y. u.). 

In Neubauer* 8 Artikel: „Jera'hmeel ben Schelomo" (Jew. 
Qu. XI, 364 — 86), worin viel Material gesammelt ist, wird Jer. 
mit Wahrscheinlichkeit ins XI. oder auch ins XII. Jahrh. versetzt 



^) Ueber dieses angeblich aus dem Hebräischen übersetzte Buch 
vgl. Leopold Cohn in Jew. Qu. Rev. X, 313, 314. 



§ 28^—29 43 

(p. 367/8).^) Za beachten ist es, dass Jer. (bei Zunz, lit. 485: 
„Jerachmiel^^)^ seine Reime nicht nur za Hymnen (in ms. 
Bodl.^) a. Par. 464), sondern auch zu didaktischen Zwecken 
verwendet, und nicht bloss zam Ealenderwesen, wo sie schon im 
X. Jahrh.y wahrscheinlich schon im IX., angewendet worden, 
sondern auch zu arithmetischen and algebraischen Rätseln, 
welche vielleicht mit griechischen Quellen (Planudes?) za ver- 
gleichen wären.*) Jer. gebraucht aber auch das im X. Jahrh. 
eingeführte arabische Metrum, S. 371 o'^Spra ^mü2 HID ID^H; 
die Poeten sind cnr ^3ilH (das. auch Z. 7 an«n ^aw).') 

29. Ein noch nicht beleuchteter Brief (XL Jahrh.) ist 
aus einem Bodl. ms. von Neubauer mitgeteilt in Jew. Qu. IX 
S. 26 — 29. Der Einsender Menachem b. Ahron dürfte 
der Schreiber selbst sein, keinesfalls B. Nissm^ wie Neub. an- 
nimmt; fv*} . . ain SxMD (so) 2r\2r\ ru bedeutet eher, dass er 
von Seiten des Nissim eingesendet wurde, der wohl selbst S. 28 
Z. 6 u. 14 als Zeuge erwähnt ist, vielleicht der ungenannte 
nTtr wn (28 vorl. Z.)? Wenn der im Briefe erwähnte Tobia, 
nach Neub., T. b. Elieser ist (Ende XI. Jahrh.), dann ist kaum 
an Nissim b. Jakob (1037 in Eairuwan) zu denken. Ebjatar 
ha-Eohen, Sohulhaupt in Tripolis könnte der Grossvater des 
Saadia b. Jehuda sein (1203, HB. XX, 47, übersehen bei Neub. 
zu ms. Bodl. 896, und bei Schechter, Jew. Qu. XIV, 449 A. 3 
zu p. 450). ^ Es handelt sich um das Gerächt, dass der Prophet 
Elia erschienen sei, von dem Blinden Michael b. Ahron gesehen 



*) Zu ninfian iwino (Strabo) vgl. Galenus on in der Einleitung zu 
Pseudo-Asaf, woraus Jellinek, unter na 'O ,nDn n^n in, 156 Z. 15. 

2) *?Hiom» 1298 8. Rev. des tt. J. n, 17 Z. 7. 

') Neub., in Add. zu n. 2079, möchte ihm auch Anderes in jenem 
ms. beilegen; scheint aber davon zurückgekommen zu sein. 

*) Für meine „Mathematik bei den Juden" kam Neub.'s Artikel 
zu spät. 

») Goldziher, Abhandl. I, 183, vgl. xn^H m nn^OT d»j?3». 

*>) Das Akrostichon ino« hat die Hymne d^idä dm in ms. Bodl. 
Neub. 2377 n. 75 und Berlin 182 f. 216 b n. 26; Verf. und Hymne sind 
in Zunz, Lit, nicht zu finden. S. auch oben S. 26 § 28 b. 



44 § 29—29^ 

worden, and man Vorbereitungen für den Messias mache. Das 
Wort nSlAlJ (28 Z. 15) bedeutet wohl Kopfsteuer (}^^ arab.), 
vielleicht ist das Wort DO oder ein anderes ausgefallen; vgl. 
rh\3hy\ nwh anr bei Petachja ed. Benisch S. 8. 

29^ in«Ab» 3«n3, Buch der Chronologie, ist die üeber- 
schrift einer kurzen arabischen Schrift, aus 2 mss. der Bodl. 
(ursprünglich Geniza) edirt Ton Neubtmer^ Med. Jew. Chron. 
II, 89—110 (s. p. X), welche die 70 von Moses erwählten 
Äeltesten und ihre Nachfolger auf Grund des Pentateuchs und 
der Propheten verfasst haben sollen, obwohl sie mit dem Jahre 
1125 resp. 1159 schliesst. Der ganze Zeitraum- zerfallt in VII 
Abschnitte (oKOpH), I vom J. 1-1000; 11 S. 90 umfasst 892 J. 
von Noach bis Terach; III S. 91 von der Geburt Äbraham's 
bis zu der des Moses 480 J. ; IV S. 94 bis zur Geburt David's, 
486 J.; V S. 99 bis £sra 594 J.; VI S. 108 bis zu Ende der 
üeberlieferungen (nirmiSH als Var. richtiger als plinS« im Texte, 
s. ft^Kn*?» 13» S. 110 Z. 2) 811 J. Der Verf. berücksichtigt 
die fremden Herrscher, unter denen die Juden lebten. Zuletzt 
bricht er bei Aufzählung der Exilarchen ab, damit die Schrift 
nicht zu lang werde. VII S. 110 bis zur Gegenwart 425 J. — 
Die unter VI genannten Exilarchen sind 10: Huna, Natan, Ne- 
chemja . . . \rm (rai lies Miisin, zuletzt fiC3 L \KXO (Lazarus, d. 
Häupter d. Vertr. S. 108, giebt 7 Au&ahlungen, wozu diese als 
8. käme). Die Angaben unter VU bedürfen der Aufklärung. Die 
425 J. bestehen aus 101 für die „übrigen persischen Herrscher 
über Syrien*' und 324 Sonnenjahre ^) für die Herrschaft der 
„Söhne IsmaePs b. Abraham^, das wäre 944. Auf die Namen von 
Exilarchen aus dieser Zeit, Huna,^) bis David b. Sakkai (Zeit- 
genosse Saadia's) folgt als Summe der 7 Abschn. d. J. 4885 
der Schöpfung (-= 1125) « 1470 Contr. und dazu 34 = 4419 der 
Schöpfung. Zu 324 (Sonnenjahren) für die arabische Aera seien 



^) Die Randnote 358 Mondjahre ist falsch, lies h» 883. 

') ^y*t\ü\i (so) Sutra, nOMd (is MS^n? Nb.), Ea&a, Bostanai, Salomo, 
npDK [lies nipDM » Isak], Jehuda, David, Saldiai; Lazarus 1. c. S. 178 
z&hlt Yon Bost. bis D. b. S. 14. 



§ 29^—80 46 

229 zuzurechnen, das gebe 453 (rsn!) = 1470 Contr.; der 
unterschied zwischen den Sonnen- und Mondjahren [in 229 J.] 
betrage 5. Da 824 + ^29 nicht 453, sondern 553 ergiebt, so 
ist r3pn za lesen, entsprechend 1158. Die Teilsammen : 1000 
+ 892 + 480 + 486 + 594 + 811 + 425 ergeben aber nur 
eine Totalsamme von 4688 (also 926) ! Zählt man hierzu 229, 
so erhält man 4917 (1157). Smd diese 229 J. zwischen der 
Abfassung und der letzten Abschrift verflossen, dann dürfte in 
der That das myn 'D des Saadia zu Grande liegen, dessen 
Citat bei ihn Balsam Neab. (S. XI) hier wiederfindet. Der Text 
scheint nicht ganz klar Mroh» n^n ».To ana ^nS« n'^n wn3D "h») 
^c onai kann bedeuten, dass diese Schrift im J. 1125 verfasst 
und 1159 copirt sei; es kann aber auch bedeuten, dass sie 
schon 1128 copirt und nur der Schluss mit dem Datum 1159 
hinzugefügt sei; dafür spricht der Umstand, dass für die letzten 
229 Jahre des VII. Abschnittes nur die 12 £xilarchen angegeben 
sind, bei deren älterer Reihe der Verf. abgebrochen hat. Eine 
eingehende Vergleichung mit syrischen und arabischen Chrono- 
logien fahrt vielleicht zur Lösung dieser Frage. ^) * 

30. In Toledo lebte um 1160 Abraham b. David ha- 
Levi, der ein religionsphiiosophisches Werk in arabischer Sprache 
verfasste,') worin er „b. Daud^ heisst; daraus wurde durch einen 
Druckfehler (in »n n« von Chisdai Orescas) iinn, und hieraus 
ibn Dior, eine Entstellung, die noch nicht ganz aus Lehrbüchern 
geschwunden ist.^) Er soll als Märtyrer gestorben sein (o^anatD Yy\p 
S. 25);^) doch fehlt es gänzlich an Nachrichten über die Ver- 

^) Dass arab. Namen mit Saadia's Bibelübersetzung stimmen, 
bemerkt Neub. p. XI. Interessant ist das Land npSMli^K, welches in:i 
(Gen. 10, 28 — S. 92 Z. 12) erhält. Ist dieser Namen älter als der Erfinder 
ibn Wa^hschijja (903)? s. Chwolsohn, Ssabier n, 697, Altbab. Lit. 44, 
178; bei Leclerc, Ibn Beithar I, 370 (Gentiana) nicht Namen der Pflanze; 
Garmaki bei Goldziher, Der Mythos, 401 A. 1. 

*) Er tadelt GabiroFs Philosophie wegen ihrer Allgemeinheit. 

') So citirt noch J. Günzig in seiner überhaupt unkritischen Ein- 
leitung zur Bemer Dissert. (Comm. Jephet zu Prov., Erak. 1898 S. 8 Anm.) 
aus Trigland „Cap. 9 p. 188«; lies Cap. XI, ed. Wolf p. 315. 

«) Isak Israeli (lY, 18 f. 85 » Ed. Goldb.) giebt kein Todeieyahr an; 



46 § dO 

anlassnng, wie selbst Grätz (VI, 228) anerkennt.^) Schleiden 
hat Abraham zu einem „Historiker^ hinaufgeschraubt. Er yer- 
fasste ein Schriftchen: nSapn mo (C4. Bodl. 2170), gewöhnlich 
genannt r]h2pi] igd (Buch der Tradition, Abraham Sacut nennt 
es üh^y nnn, Geschlechter der Welt), mit Anhängen nai (113? 
"»an, römische Chronik von Romulus bis Muhammed, und nai 
"W n^33 Shi»^ ^sSö (die Könige Israels im 2. Tempel) „nach 
dem Buche des Josef h. Qorion und anderen glaubwürdigen 
Büchern*', zur tröstlichen Deberzeugung „dass die Prophezeiungen 
von der Herrschaft des David'schen Hauses noch nicht in Er- 
füllung gegangen seien. ^ Eben so tendentiös ist das eigentliche 
Schriftchen (ed. Amst. f. 32-44, also 26 S. 8^); es weist den 
in Spanien einzudringen versuchenden Karäem gegenüber die 
Continuitat der rabbinischen Tradition nach und ist in der 
Anlage für seine Nachfolger massgebend geworden, lehnt sich 
aber selbst an Scherira, aus dessen chaldaischer Abhandlung hier 
in einfachem Hebräisch die Gaonim beider Schulen in 7 Ge- 
schlechtem mit chronologischen Daten aufgezählt sind, jedoch 
nicht ohne Irrtümer und nicht als unabhängige Quelle anzusehen 
(s. § 18). Scherira war von einer methodologischen Frage auf 
die Autorität (MniJtt^i) gekommen; Abr. beginnt mit Adam, unter- 
scheidet Perioden (iio) und Geschlechter (in), wozu ihm die 
Seder Olam (§ 6, 9) den Stoff liefern. Bei Gelegenheit des Josua 
b. Perachja berührt er die (fragliche) Zeit Christi, die er 299 
nach Erbauung des 2. Tempels, 51 der Makkabäer ansetzt^) (die 
Stelle ist in Ed. Amst. f. 34 weggelassen, wiederholt bei Josef 
b. Zaddik, f. 89, s. § 78). Die eigenen und wertvollen Nach- 



Josef b. Zaddik (S. 94) copirt, wie es scheint, die Stelle wörtlich und fiigt 
da« Todesjahr 1180 hinzu, während Sakut (f. 182 Z. 1, Erak., Z. 220 a 
unten, Lond.) dieses J. für die Abfassung des nur aus Israeli bekannten 
astronomischen Werkes oder für die Lebenszeit angiebt; sollten beide das 
J. 1180 in einem ms. Israeli*s gefunden haben? 

^) Dass er Arzt war (Grätz VI, 190), ist wenig begründet. 

^) S. die Gitate im Catalog der hebr. Handschr. in Hamburg S. 71, 
Yerz. d. h. H. Berlin (I, 78); dazu (Jerachmeel) in Med. Jew. Ghron. 
I, 170 Z. 7 als Tradition, dass Jesus 104 J. vor der Zerstör, geboren sei. 



§ 30 47 

richten beginnen erst mit den letzten Gaonim Scherira and Hai,, 
an welche Abr. einen Tadel über die Exilarchen seit der Herr- 
schaft des Islams knüpft, worauf er mit den Söhnen des Ezil- 
archen Chiskijja nach Spanien geht (f. 41). Die Geschichte der 
4 gefangenen Gelehrten, welche aus Bari kamen, ist in neuerer 
Zeit Gegenstand vielfacher chronologischer Untersuchungen ge- 
worden; die Zusammenstellung der 4 Gelehrten, Namens Isak, 
(f. 44) wird von Späteren wiederholt; schliesslich wendet er sich 
gegen die Earäer und erzählt von ihrer Vertreibung aus Spanien 
(Probe bei Zedner, Auswahl S. 50 — 57); er hat selbst eine 
Widerlegung des abuI-Faradj verfasst. Bei dem Bericht aber die 
Dichter dürfte er die Schrift des Moses ihn Esra benutzt haben. 
Rpp. (Hai n. 2) vermutet, dass er aus dem verlorenen Teil von 
Samuel ha-Nagid's Einleitung in den Talmud geschöpft habe. 

Das Schriftchen nebst den beiden Anhängen erschien nur 
mit Seder Olam rabba und suta nebst Megillat Taanit, 4. Mantua 
1513, 8^ Venedig 1545 (auch separat), Basel 1580, Amst. 1711, 
Karez 1785, Prag 1795, zuletzt in Neubauer's Med. Jew. Chron. 
I, Oxford, 1887, ein Teil mit Seb. Münster 's latein. üeber- 
setzung in desselben mbr&n ro^n, Basel 1527; bis a. 1121 mit 
Gilb. Genebrard's latein. üebersetzung, hinter »m oSiy hü 
Par. 1572 — die latein. üebersetzung ohne Text in den Edd. 
von Genebrard's Chronolog. hebr. major, Par. 1578 etc. (Catal. 
Bodl. p. 1008 n. 20). Einen aiphabet. Index über den vorderen 
Teil nach Ed. Amst. giebt Wolf II p. 801. — ^on nai piDr 
erschien u. d. T. Abraham b. Dior mit latein. üebersetzung von 
Chr. And. Zeller, Stuttg. 1724. — "»wn n^an ^nan Epitome hist. 
Josephi Gorionidis cum Seb. Münsteri versione latina etc., Worm. 
1529. Dasselbe u. d. T. mmarn lain nxp Oompendium histor. 
Josephi cum versione etc. (mit verschiedenen Accessionen), Basil. 
1559 (Catal. Bodl. p. 677 n. 7—9, wo die englische üebersetzung 
aus Münster's von Morvyng 1561, 1575, 1608, revidirt von 
Howell 1653, 1663), eine deutsche üebersetzung 1530, s. oben 
unter Josippon S. 33, eine andere von Ge. Wolf, Pastor in 
Grimma, 4. Ursel (Ober-Ürsel im Nassauischen) 1557, Magdeb. 
1561, 8. Frankf. 1613 (Wolf 1 p. 520, UI p. 389, Ed. 1557 



48 § SO— Sl 

fehlt bei Fürst II, 113, vgl. ZfHB. V, 84; Zedner p. 844 untel* 
Josippon; auch Vogelstein n. Rieger, Gesch. d. Juden in Rom, 
nennen nicht Abr. b. D. als Verfasser). Der Autorenindex 
bei Wolf ist grossenteils brauchbarer als der allgemeine in Med. 
Jew. Chr.i) 

81. Das Auftreten und jämmerliche Ende eines vermeint- 
lichen Messias im persischen Reiche (um 1153?) veranlasste nach 
der ältesten hebr. Quelle einen Schriftwechsel' unter den jüdischen 
Autoritäten, wovon sich schwerlich einzelne Documente erhalten 
haben. Was bis vor Kurzem bekannt war, lässt sich auf eine 
einzige gleichzeitige Quelle zurückfahren. Benjamin von Tudela 
(S. 77 Ed. Asher, engl. 122, wo fifteen für iry! s. auch Zunz 
das. II, 166 Anm. 299) erzaUt, dass „vor zehn Jahren^ ein Jude 
David ^miStt sich zum Messias aufgeworfen habe und zuletzt vom 
eigenen Schwiegervater auf Veranlassung des Seif al-Din^ um- 
gebracht sei. Benjamin ist die Quelle für Jehuda ihn Verga, 
Josef Eohen, Gedalja ibn Jachja und Josef Sambari S. 123 (S. 
15 Ed. Berl.; Hark, mnn Hl in o-'TDWD npan» Petersb. 1898 S. 11 
bemerkte beim Abdruck, dass er ein Fragment aus Sambari 
zum 8. Male abdrucke). Josef Kohen und Sambari geben 
das Jahr 1163 an, letzterer zwischen Nachrichten v. J. 1188 
und 1176; im J. 1163 war, nach Zunz' Berechnung, Ben- 
jamin in Persien; folglich fiele der Auftritt David's ins J. 1153. 
Im November 1168 trat Samuel ihn Alibas zum Islam über 
(Schreiner, Mtschr. 1898 S. 130), welchem wir einen abweichenden 
kurzen arabischen Bericht, als Beispiel von der Leichtgläubigkeit 
der Juden, verdanken, nämlich in seiner Schrift gegen die Juden 



1) In mancher Rücksicht gehörte auch hierher J die arab. und hebr. 
übersetzte Einleitung des Maimonides zu seinem Commentar über die 
Mischna (über Pinner's deutsche Bearbeitung s. die Verurteilung bei 
Luzzatto, Eerem Ghemed n, 174). 

2) Text |n^» \% lies e)»D, nicht «)n (wie auch bei S. Cassel, Juden 
S. 123 u. Wiener zu Josef ha-Cohen, Emek S: 167 A. 120); s. HB. Vin, 31 
(Borhan al-Fuluk), Arab. Lit. Anh. I n. 9; bei Sambari ed. Neub. 123 
(Berl. S. 16) und im Index II S. XX |«T^» unter M/ was nur ohne |n^» 
zulässig w&re. 



§ 31— ä2 49 

(HiTSh wnDH), beendet im ^Safar 565 H. (dieser Monat begann 
25. Okt. 1169). Die betr. Stelle ist aus einem Fragment in 
Paris arabisch mitgeteilt (in hebr. Lettern) in M. Wiener's üeber- 
setzung des „Emek ha-Bacha von Josef ha^Cohen^ (Leipzig 1858), 
hebr. Anhang S. 22 (entsprechend meiner Gopie von ms. Ehedive, 
S. 74),*) deutsche üebersetzung von Prof. Wetzstein (S. XXV) 
nebst De Sacy's Notiz aus ms. Vat. 272 (S. XXVII), deutsche 
üebersetzung Munk's (Wiener S. 169). Den Namen David kennt 
Samuel nicht; der Pseudomessias ist ein Aufwiegler Menachem 
(d'^Skjd) b. Suleiman, genannt "»nnStt (aM) wahrscheinlich ibn al- 
Rau^hi und das Richtige;^ „Menachem^' habe ich als Bezeich- 
nung des Messias nachgewiesen (Pol. u. apol. Lit. S. 325).^) 
Ob Samuel über die Tendenz Menachem's und den Ausgang 
der Katastrophe besser unterrichtet war, ist ohne neue Quellen 
nicht zu ermitteln. 

32. Nicht als eigentliche Geschichte, aber wegen seiner 
Mitteilungen ist hier kurz zu erwähnen der schlichte Bericht 
des berühmt gewordenen Reisenden Benjamin von Tudela (in 
Spanien, 1160 u. ff.) von dem, was er in den 3 alten Weltteilen 
^gesehen oder gehört hat** (gegen „1165", bei Grätz VI, 457 
s. HB. VI, 30, VllI, 81). Die Bibliographie der seit 1543 (in 
Constantinopel) öfter gedruckten nipDD (Reisen) ist erschöpft in 
der hebräischen (von Zedner corrigirten) und englischen Ausg. 
A. Asher's, mit Noten von Zunz, Rapoport u. And., Berlin 

1) Schreiner'e Artikel über diese interessante Schrift in der Mtschr. 
1898 S. 123 ff., 1899 S. 521, 522, wo nicht bemerkt ist, dass Hark, als QueUe 
Sambari erkannte. 

2) »nn^H von Ann (Rau*ha) in Eairuwan hat Sujuti, Nom. relat. 
p. 119, Suppl. p. 105. — Damit erledigt sich die irrige Ableitung von 
Raj, die Wiener S. 167 mit (griech.) Rhae verteidigt u. Harkavy (Chad. 
1. c.) wieder vorbringt, aber auch meine Identification (Pol. 825) mit 
^mh» bei Binini; Sachau (in der engl. Üebersetzung p. 372) denkt an 
„Serene" lotr pnB', was „whose name is v**!" bedeuten soll. — S. auch 
HB. I, 111, IV, 68 A. 5, S. 95 n. 273 (woher Grätz VI, 459). 

*) De Sacy's Hinweis auf Menachem b. Moses ha-Babli bei Wolf 
erledigt sich von selbst, obwohl die Zeit desselben nicht genau bekannt 
ist; Gatal. Bodl. p. 1724. 

Bibliogr. JUd. Oosoli. 4 



1840/1 (s. meine ausführliche Anzeige im Litbl. d. Or. 11,398, 
Gatal. Bodl. p. 794, Zedner p. 85, Benjacob S. 846 n. 1622 ff., 
vielfach berichtigt in den unedirten Zusätzen; man findet dort 
auch Uebersetzungen ins Jüdisch-Deutsche, Lateinische, Fran- 
zösische und Hollandische). Benjamin's Angaben sind vielfach, 
namentlich von dem Wunderkinde Baratier (1734), angegriffen 
worden, sie halten jedoch den Vergleich mit den gleiehberühmten 
Handeville*s (XIV. Jh.) aus; allerdings berichtet B. zunächst 
über Jüdisches ; er nennt von Barcelona bis Bagdad nicht weniger 
als 248 Juden (Zunz, Geogr. Lit. n. 89). 

33. Im Sommer 1171 entstand eine Galamitat in Blois, 
erwähnt von Efraim b. Jakob (Quellen, 1892, S. 66, deutsch 
S. 199, auch bei Wiener, Emek S. 29). Obadja b. Machir 
(Grätz VI, 219, nicht genannt von Gross, Gallia jud. p. 117) 
verfasste (?) darüber im Namen der dortigen Gemeinde ein 
Rundschreiben, ms. De Rossi 563 ^ (1 Bl., im Gatal. „Belleys^), 
dessen Anfang mir Perreau im April 1869 mitteilte: on^l) VDV^ 

(so) )irh^ 1^3 mmpn myo anao ijni vm nSn ^urv* wiem d^dp 
[ftinnw] wwr üy^ ono naipp (so) p« ^ nnp noist nüSoa 
(?) nT3"i3 "»n^ jr\m2 ddt oipr nitDpj oriNDaa Don «S hv orn rrrp Sy 
nne^ina nTrS nnm one^Sttn nwo jwni d^oSk npai« wr ]vüh onvpa 
DUDno ]ynrh rSien nm} rjSie ni«n. Benjacob s. v. awD S. 328 

n. 1209 (u. Zusätze ms.). 

34. Bald nach Benjamin von Tadela zog Petachja aus 
Begensburg (1170—80) über Polen und die Krim bis nach 
Bagdad (worüber er sich verbreitet) und Susa; er kehrte über 
Palästina und Griechenland nach Prag zurück, wo er seinen 
Bruder Isak h|i-Laban besuchte und sein Verzeichnis der in 
Babylon begrabenen Talmudlehrer vergessen haben soll; in 
Begensburg soll der berühmte Jehuda ha-Ghasid die Notizen des 
Reisenden geordnet haben, welcher dem Benjamin nachsteht, wie 
ein damaliger Deutscher einem Spanier. Die in der 3. Person 
abgefassten Berichte erschienen u. d. T. aisD oder oSiyn aiao 
(tour du monde) erst in Prag 1595 (10 Bl. 4^ und mit latein. 
Uebersetz. von Wagen seil (1687, die Uebersetz. in Dgolini's 
Thes. VI, 174) interpolirt, mit Gomm. u. deutscher Uebersetzung von 



§ 34— S5^ 61 

£). Ottensosser, Fürth 1844, mit falschen Angaben, französischer 
Uebersetzung and Register von E. Carmoly im Journal Asiat. 
(1831, angezeigt von E— -s in Noav. Annales des voyages 1839, 
t. I p. 150 — 9, s. oben § 13), mit englischer von A. Benisch 
(1856) , s. Catal. ßodl. p. 2096 ; jüngere Edd. bei Zedner p. 634, 
Benjacob S. 407 n. 2 ff. (die jöd.-deatscbe Uebersetzung ist 
verschollen?), auch Warschau 1873. 

35. Abraham b. Hillel (vor 1197?) verfasste eine Er- 
zählung (als rhsb bezeichnet p. 551) von den Uebelthaten des 
aegyptiscben Nagid Suta, der sich Sa/r Sehahm nannte und 
durch Samuel ha-Nagid beseitigt wurde, welcher als „Mordechai 
seiner Zeit^ (p?n ^2"n&)^) bezeichnet wird, aus Bodl. mss. von 
Ad. Neubauer mitgeteilt in Jew. Qu. VIII, 544—51, und schon 
früher von A. Harhwy in o^sr^ o:n ü*vin N. 2 in noaRDn (mir 
nicht zugänglich). Das Anüangsgedicht beginnt mit dem äblichen 
Lobe,^ den Endvers reconstruirt D. Kaufmann, Jew. Qu. IX, 169, 
in seiner Besprechung. Der Verf. rahmt Maimonides als n^ 

iTiian n«n »y\Vü^ rnto li .ain niW3 .o^jotn noio •)i[nnnn =] onnn 
mr^ mn TW) iimao ip vor mroo inAw '^)'^n T»n'» .Tmon 2mn\ 

(S. 546 unten). Ein ms. ist datirt im Ab 1508, also 1197 
(nicht 1196). — Aus dem an die Bodleiana verkauften ms. 
hatte der Besitzer Sal. A. Wertheimer die Erzählung u. d. T. 
onxo nSjo anonym (anf. ^bn h:h |Wö = Jew. Qu, VIII, 545), 
in irSriT '^m 1896 S. 37—43 edirt (Halberstam in Jew. Qu. 
IX, 162); den fehlenden Anfang holte Neub. in Jew. Qu. IX, 721 
nach, und A. Gowley bewies (das. XI, 532) durch die Existenz 
mehrerer Fragmente von verschiedener Hand die Verbreitung 
der, nach Suta benannten Httir (r/7JD) rhsb. 

Sb\ Efraim b. Jakob aus Bonn (1191—98), dessen Be- 
richte über Verfolgungen (s. § 27 und 33) als ni^3? v oder nianar 
o^DNl nan bezeichnet werden, gilt als Verf. der Erzählung vom 

^) üeber diese Bezeichnung und die ähnliche ptn rwQ s. Mtschr. 
1901 S. 136. 

*) Wi w ^aa ^^non hvh ^^n« no» nn8^«n, s. Die hebr. üebersetz. 
S. 162 A. (XXVI), 404, 438; Arab. Lit, Einl. § Vin. 

") Hier ist kein Beim, vielleicht Arabismos? 



l 



52 § 8B»>_S7 

Märtyrer R. Amnon ((laOK n nryo), welcher das Gebet nsm 
rpm verfasst haben soll. Die Erzählung ist poetisch bearbeitet 
von L. Stern, dessen Gedicht hebr. äbersetzt von Moses b. 
Menachem Schwarg, Erotoschin 1854 (Zedner 784, fehlt bei 
Fürst, ß. J. 111, 301 u. 880). 

36. Zweifelhaft ist das Jahr, in welchem Dolce, die aas- 
gezeichnete Fraa AesElasar b. Jehuda (gest. 1238, s. oben § 27) 
und ihre 2 Töchter ermordet wurden. In der Erzählung Elasar^ 
welche in Gatal. Oppenh. 572 Qu. als npnn nvH n^nn nvyD 
figurirt (bei Neub. 2289 ^ als „Extracts from an autograph^) 
und, nach Benjacob S. 354 n. 1829, in (VX iDir (ohne nähere 
Angabe) abgedruckt ist, wird das J. 1196 (Herbst) angegeben; 
Landshuth, Onomast. S. 25, emendirt 1194. Dazu passt die 
Annahme Neubauer's (Rabbins p. 465), dass der erschütternde 
Verlust von Gattin und Tochter die phantastische Mystik Elasar's 
hervorgerufen habe (Le pauvre El. perdit une partie de sa raison 
et se plongea dans une contemplation mystique qui deg6n6ra bien- 
töt en cabbale pratique, p. 466; „praktisch^ ist Elasar's Eabbala 
allerdings eigentlich nicht). Weniger stimmt dazu das Datum 
1214, welches Zunz schliesslich im Text der Literaturgesch. 
314 angiebt; in der Note: „nach andern mss. 1196, 1193", 
was Eayserling (Die Frauen S. 351) übergeht, vgl. S. 68. 

37. Unter der Ueberschrift ^Instütdions l^nupn) de 
Babhms Frangais^ bespricht und edirt Neuhauer in Jow. Quart. 
VI, 66—73 drei Statuten oder Einrichtungen französischer Ge- 
meinden und Gelehrten des XII. Jahrb., zum Teil nach mss., 
wie Brit. Mus. Add. 11639 m^iionp nijpn (Margoliouth, List p. 79), 
Baron Günzburg 206 (schon abgedruckt durch B. Goldberg in 
p»Sn 11) 91, s. Halberstam's Brief das. S. 266)^ Eine Erörterung 
der Unterschriften und Vergleichung von Gross, Gallia jud., 
z. B. p. 162, 173, 658 und wohl noch an anderen Stellen, liegt 
hier ferne. Die hebr. Texte bestehen aus folg. Stücken: A) p. 69 
anf. nidDn pc und nach diesem Anf. hinter B. so benannt (p. 72) 
mit einer Nachbestätigung, betrifft die Gompetenz christlicher 
Gerichtshöfe; B) S. 71 anf. -jbDH DPttD eheliche Verbindlichkeiten; 



§ 37—40 53 

G) S. 71 neix ^31W ropn, auch in ir^n von Jakob Tarn, § 579 
(die angefangene neae Aasg. liegt mir nicht vor), betrifft ebenfalls 
Eheliches. 

88.. Unter dem Titel o'^D) nvyo finden sich Legenden, 
betreffend Samuel horChasid [b. Ealonymos], Vater des Jehada, ^) 
in der Sammlung nvtt^yD niCD in Jargon, Sklow 1834 n. sonst 
(Benjacob S. 428 n. 461), etwa aas irD3 rwyö von Elieser b. 
Jiftach § 8, oder aus dem jüdisch-deutschen "ps-nrpfi? s. Serapeum 
1865 S. 76 n. X, 1866 S. 9, 1869 S. 138, vgl. auch die hebn 
Sammlung ms. mit deutscher Uebersetzung v. N. Brüll, Jahrb. 
IX, 28 ff.; A.Epstein, das talmud. Lexicon «nn ^üm\ Abdr. aus 
der Mtschr. 1895 S. 10. Zu einer Vergleichung fehlen mir jene 
Bücher. 

39. Zur Zeit des David b. Ealonymos aus Münzberg 
(um 1220—23) wurden in Mainz nupn (Einrichtungen) unter 
Androhung von Bann erneuert, ms. Hamburg 380^ (wo neuere 
Autoren citirt sind), Mantua 8 c (Mortara im Index unter nupn) ; 
David's Einriebt, bei Zz., lit. 825, der ihm auch das Wörter- 
buch der Talmudlebrer beilegt, wovon Teile in ms. Bodl. 
2199, 2200 (Tit. |rw?), u. woraus ich als Probe den Art. »inn in 
Ozar nechmad II 29 gab; Anf. (Buchst, s) edirte B. N. Rabi- 
nowitz aus ms. Opp. als d^kiiomi Q^M)n ^oin% Heft 1 unter den 
Schriften der o^dtu vpo, Lyck 1874 (HB. XIV, 89, s. auch 
virn II, 82, 35; gegen Harkavy, Studien V, 7 s. Magazin 1892 
S. 260, Michael cnin um S. 346); A. Epstein sucht zu be- 
weisen, dass der in den mss. nicht genannte Vf. Jehuda b. 
Kalonymos, Bruder David's, sei (das talmud. lexicon Min ^ovr, 
Abdr. aus Mtschr. 1895 S. 5), und knüpft an das Schriftchen 
Materialien über Gelehrte jener Zeit. 

40. Isak b. Natan verfasste eine nn^So über eine Ca- 
lamität in der Gegend von Lauda und BischoSsheim im J. 1285, 
welche IL Wiener mit einer kurzen Vorbemerkung in nwn, her. 



^) Dieser starb 13. Adar 1213 (Dukes in Ben Chanaiya 1861 S. 
248, nach Elasai- Worms, Vorr. zu noann 'D), 1216 nach Zunz, Lit. 298 
(Catal. Münch, ed.II, 177 A.), daher wohl Güdemann, Gesch. d. Erz. 1,163, 



64 § 40—44 

y. Josef Eohen, Jahrg. III, 91 (Lemb. 1864)edirt bat; sie findet 
sich aach in ms. Hamb. 133, s. den Katalog S. 50, wo Zonz, 
lit. 334 citirt ist. 

41/2.^) Meir b. Isak schrieb eine kurze Notiz aber die 
Rettung der Juden in Narbonne aus einer Gehhr im J. 1236, 
edirt von Sal. A. Werthemer in D^nv ^na 1896 S. 44 als 
113121)2 0'>nin\n nmp, aus demselben von der fiodleiana ge- 
kauften ms. (h. F 46) edirt von Neubauer in Mediaeval Jew. 
Chron. U, 251; s. Halberstam in Jew. Qu. Rev. IX, 162. 

43. Schemtob ihn Palquera, bekannt als Gommentator 
des More und Verf. einer unedirten philosophischen Encyklo- 
pädie (Hebr. Uebersetz. § 12), hat nach der Vorrede zu seinem 
rpao (yerf. nach 1265) früher ein pi3r nS^D, vielleicht in 
Versen, verfasst, worüber nichts Näheres bekannt ist; jedenfalls 
ist „die Geschichte der christlichen Könige^, welche ihm 
Bartolocci beilegt, unbegründet, vielleicht auf Gonfusion beruhend 
(Catal. BodL p. 2540). 

44. Jehuda b. Jakob aus Lothringen verfasste eine 
nn^hü aber 13 mit Namen erwähnte Märtyrer von Troyes (1288), 
anf. xm pr nra Sy pxr, nach der Melodie von xh mtsi yro»; 
eine altfranzösische Paraphrase in demselben ms. Vat. ist vielleicht 
von Jehuda selbst verfasst Beide edirt, übersetzt und com- 
mentirt Arsene Darmesteter (Deux El6gies du Vatican, Ex- 
trait de la Romanie III, 1874, 46 pp., Berichtigungen in HB. 
V, 3, wo Z. 10 V. u. lies Ängelo 6. G. de Capud). Eine wört- 
liche französ. Uebersetzung des Textes und eine Umschreibung 
der Paraphrase nebst Uebersetzung giebt A. Darmesteter in 
dem Art. „L'Autodaf6 de Troyes« (24. April 1258), Rev. des 
Ät. J. II (1881) p. 201—18; folgt p. 220 eine nn^So des 
Meir b. Eli ab über dieselbe Angelegenheit, anf. üün pytM (Zunz, 
Lit. 362 ; Deux ftl^gies 48) mit franz. Uebers., endlich p. 226 
— 33 eine nrnSo von Salomo Simcha ha-Sofer, anf. trau nnr 
min, nach einer Abschrift von Zunz (Lit. 1. c.) aus einem ms., 



^) Die P^agraphenzahlJ war bereits weit dorchgefohrt, als hier 
p. 42 ausfallen rnusste. 



§ 44—48 56 

mit französ. Uebersetzang. In Darmesteter, Reliqaos scient. 
t. I (1890) p. 270ff.) steht zuerst L'Autodafö etc. 

45. Eine handschr. Notiz im Bodl. Exemplar von mirp iDsr 
(Gatal. Bodl. p. 2395) aber die Judengasse in Worms (1289) 
teilt Neubauer im Letterbode XI (1885/6) mit. 

46. Der Exilarch (nrS:i mry) David b. Daniel erlässt 
im Tischri 1600 Contr. (Herbst 1288) ein Circular (anDö) gegen 
die Angriffe des Saiomo ben Samuel auf den „Führer^ des Mai- 
monides; das Schulhaupt Samuel Kohen b. Daniel richtet 
einen entsprechenden Brief (ans) an die Gelehrten in St. Jean 
d'Acre, und David b. Abraham b. Mose b. Maimon und er- 
lässt ein gleiches Circular (sns), edirt v. Hälberstam (lprw\ ed. 
Kobak Vn, 65—80), der wohl mit Recht annimmt, dass der 
Bann (Din) des Jischai b. Ghiskijja gegen die Gegner des 
Fahrers, edirt in i23n cra III, 169, datirt vtan, in das J. 5049, 
nicht 1246, falle. 

Die Nachrichten v. J. 1290, bei Zunz, Zur Gesch. 166, be- 
ziehen sich wohl auf das bekannte Gutachten des Saiomo Loria? 

47. Ueber ein anonymes Verzeichnis der am Freitag, 
22. Ab 1298 in Nürnberg Erschlagenen und Verbrannten s. oben 
§ 24 S. 87. 

48. Menachem Meiri (tk& n^nS) b. Saiomo, in der 
provengalischen Landessprache maestro Vidal, genannt Saiämon 
(Gatal. Berlin, mss. I S. 46), in Perpignan, umfassende Bildung 
mit talmudischer Gelehrsamkeit der Franzosen verbindend (Geiger 
m fhnn II, 14, Catal. Bodl. p. 1729 u. Add.; Neub. in Eist. 
Litt, de la France t. 27 p. 528), wendete seine literarische 
Thätigkeit vorzugsweise der religiösen Praxis zu, aber mit einer 
Systematik, welche selbst an der Anordnung des grossen Gesetz- 
werkes von Maimooides zu mangeln fand. Von seinem Gommen- 
tar über den ganzen Talmud, betitelt ni^nsn n^a, hatte er im 
51. Lebensjahre (1300) kaum die Hälfte vollendet, i. J. 1306 
wurde sein Tod betrauert.^) Uns interessirt die Einleitung 



^) Dass er über jeden talmud. Traktat einen casoistischen und erneu 



66 § 48 

znm Gomm. über Tractat Abot, welchen Ghajjim Pdlagi darch 
seine Zusätze zu einem starken Folioband (Salon. 1821, erst seit 
kurzem in der k. Bibliothek) angeschwellt, Sal» G. Stern durch 
Ausscheidung derselben auf ein Octaybändchen zurückgeführt hat 
(Wien 1854), worin die Einleitung 18 Bl. einnimmt. Sie ist 
offenbar unter dem Einfluss von Abraham b. David und Mai- 
monides abgefasst. Jene Mischna veranlasse eine Erörterung des 
Begriffes der „Tradition" seit der Schöpfung, worüber es an 
Specialitäten fehle. Die Quellen sind Talmud, Midrasch und 
Tradition derGaonim, —später citirt M. nbapn no (7b Z. 9), 
lies »pn ICD wie f. 8 Z. 9 v. u., s. Sintt^ mAo nan f. 68 b Amst. 
über Christus, auch hier defect; f. 9 Z. 10 v. u. s. nSapn f. 86; 
roron »^t nn^nw onanon ^tu 7 b Z. 10 v. u. wegen der Bemerk. 
D^mon ünT\rr\ — die Schriften der craiOTp, der o^Jirm und der 
ir^lirm, eine zeitliche Unterscheidung der Autoritäten, 
die mit ihrer technischen Bedeutung vielleicht hier zum ersten 
Mal vorkommt.^) 

Auch Men. beginnt mit Adam, um nachzuweisen, dass 
jede Zeit ihre bevorzugten Persönlichkeiten habe (crrrr, erinnert 
an Jehuda ha-Levi's nSi:iD *^TfV)i woraus jedoch keine neue Be- 
ligionsstiftung (nm tt^nn f. 3) oder ein Weltende (welches um 
1300 erwartet wurde) abzuleiten sei. Er giebt eine Art Philo- 
sophie des Heidentums und der Offenbarung, Bileam's Esel war 
ein Produkt der Phantasie. — Die Perioden (. . . tw) bieten 
folgende Ueberschriften: die Männer der grossen Synode (f. 5), 
die Mischna-Lehrer und Schüler (6); nach der Zerstörung des 
Tempels zählt er 5 Geschlechter (8 b, 9), mit der Bemerkung 
(9 vorl. Z.), dass es „Tausende von Myriaden^ von Tannaim ge- 
gegeben habe. Er unterscheidet die in der Mischna und die in 
den Baraitot (f. 12) vorkommenden Tannaim; die Amoräer um- 
fassen nur 2 Geschlechter (16 b); folgen Saboräer, Gaonim (f. 16); 
die Wiener Ed. (16 b Z. 8) lässt Saadia nach Spanien kommen, 



wörtlichen Comm. verfasste, hat Neub. 1. c. p. 583 nicht begründet, and 
^n;in mann (m), f. 2 u. Ende der Einl. zu Abot, ist kein „Titel". 

^) Nis8im*s nruDD kannte er wohl nicht; f. 3b Z. 3 «^vm, steht dort f. 19. 



§ 48—50 57 

Palagi hat richtig: Babylon (Dukes, Nachal 25). Die Anhänger 
der Tradition dürfen nicht Alles annehmen, was S. in seinem 
Werke über die Religionen vorbringt. Die letzte Partie „die 
Rabbinen^ (16b— 18b) ist unmethodisch; nur einige Nachrichten 
über Gelehrte der Provence sind von selbständigem Werte. 

49. Im Jahre 1310 verfasste Isak Israeli b. Josef in 
Toledo für den dortigen, aus Deutschland geflohenen, in der 
Astronomie unbewanderten, berühmten Rabbiner Ascher b. Je- 
chiel (it'nri) ein umfassendes, den Kalender insbesondere berück- 
sichtigendes Werk dSip ilo% welches von Baruch b. Jakob aus 
Sklow, 4. Berlin 1777, vollständiger von B. Qoldberg, mit einer 
deutschen Inhaltsübersicht von David Cassel, 4. Berlin 1846, 
1848, herausgegeben wurde. Tr. IV K. 18 giebt einen Abriss 
der jüdischen Chronologie (oSiy rno^ tid), zuerst bis Jehuda ha- 
Nasi, Red. der Mischna; dann heisst es (f. 33 Col. 2): nunmehr 
folgen die Namen der berühmten Männer (ovn '»ifi^dK), welche die 
Thora empfangen haben, Geschlecht nach Geschlecht, seit Moses 
bis jetzt. Isak erwähnt selbst, dass er das Meiste in diesem 
Kapitel dem »iSapn 'o des Abraham &. David entnommen habe 
(f. 35 C!ol. 2 unten). — Dieses Kap. (unvollst.) ist mit Noten 
von der Hand des Moses Isserls eingeschaltet in die Edd. des 
ponv vou' Abr. Sacut seit 1581, mit Ausnahme der Londoner 
(Catal. ßodl. 1124 und Ädd., Bibl. Mathem. 1897 n. 39). 
Prof. Dr. Weikert am CoUegio St. Anselmo (Monte Aven- 
tino) in Rom hat aus einem ms. seiner reichen Bibliothek ein 
Stück dieses Kapitels neben dem entsprechenden aus Ed. Krakau 
in Rom 1901 lithographiren lassen (12 S. 4^), weil er die Ber- 
liner Ed. des Buches nicht kennt; wer in der Lage ist, letztere 
zu vergleichen (f. 35 Col. 2 Z. 11 v. u. bis Col. 4 Mitte), wird 
bedauern, dass jener Gelehrte sich die fruchtlose Mühe ge- 
geben habe. 

50. Aus den Jahren 1321—2 berichtet man von ver- 
schiedenen Calamitäten: in Rom durch Sanchia (Sanga?: „San- 
gisa« bei M. Wiener, Josef ha-Cohen 184/5 und Grätz VI, 303, 
s. YIII, 407), angeblich Schwester des Papstes; die Conjectur, 



58 § 50-51 

dass Ealonymos b. Ealonymos der Fürsprecher gewesen sei, bei 
Grätz im Namen von Zanz, Geiger's w. Zeitschr. IV, 197, citirt, 
wo Nichts davon, ist meine, Litbl. d. Or. IV, 25 (s. die CState 
HB. XIX, 118). — 1322 wurde der Talmud verbrannt; ein Klag- 
lied (nyp) daräber von Joab edirte NeuJxmer in der Mtschr. 
1872, S. 876 (s. Vogelstein u. Rieger, Gesch. d. J. i. R. I, 308 
A. 1 u. 307 A. 2). 

Ein Verzeichnis der Galamitäten bis zur sogen. Hirten- 
yerfolgung (1320) besass Schemtob Sangoh; es ist verkürzt 
mitgeteilt im Anhang zu nilrT B3r von Jehuda und Salomo ihn 
Verga und mit Erläuterungen von Orätg (VI, 395). Benjacob S. 
354 n. 1824: Q^yiin nnnj nrpo, schemt auf nT?;i zu verweisen, 
aber S. 95 ist kein solcher Artikel zu finden. — Auf diese 
Calamität folgte die der sich empörenden Aussätzigen (nTU 
o^'yiiseDn) ; einer geheimen Verbindung mit ihnen wurden die Juden 
beschuldigt (vgl. Vögelst, u. R. I, 306 ; über ein Missverständnis 
von Prof. Lesser s. ZfHB. V, 158; Quellen im II. Teil dieser Bib- 
liographie). 

51. Elieser b. Ascher ha-Levi compilirte um 1825 
allerlei Nachrichten, die er als ni^nsr oder pnsr bezeichnete 
und ein Anonymus i. J. 1501 copirte. Aus jenem ms. oder dieser 
Abschrift (ms. Rabinowitz 1884 n. 94 » Bodl. Nb. 2585) ist 
Einzelnes edirt, wie Eldad-Elchanan (§ 12), Jerachme'el (28 b). 
Ein ni3iiDrn 'O, geschrieben von Elieser *:nyDrn, bei Lampronti s. v. 
D^Di38 'rnp f. 78 hat wohl mit dem unsrigen Nichts gemein, 
üeber die Familie des Ascher b. Isak b. Elasar ha-Levi s. Perles 
in Jubelschrift Grätz 1887 S. 20; vgl. Hebr. Bibl. IX, 23,^) 
wo wahrscheinlich dieselbe von Ascher ha-Levi abgeleitet wird, 
dem angeblichen Verf. des Gebetes trsn itm (ms. Bodl. 1102 bei 
Zunz, Lit. 4, 15, bei Gestettner Index S. 51 getrennt). Vielleicht 
gehört derselben Familie Ascher b. Jakob ha-Levi aus H:ira3nfec 



^) Das Testament des Elasar b. Samuel ha-Levi, gest. 1357 (ms. 
Bodl. Neub. 907, im Index Mich. S. 321 E. b. Joel, ms. Par. 837 ", Fischl- 
Hirsch 48 D), ist deutsch übersetzt v. A. Berliner, Jüd. Presse 1870 S. 90; 
Tgl. J. Abrahams, Jew. Qu. lY 342/8. 



§ 61-54 59 

(ms. Bodl. 1102, Nenb. p. 312, vielleicht Osnabräck, Zanz, 
Ritus 195)? 

52. Ans einem ms. der Familie Viterbo in Ancona teilt 
Güdemann (Gesch. d. Erzieh. II, 306) Statuten (mapn) der 
4 Gemeinden Gandia's mit, welche 1228 datirt, aber unt. And. 
von Elia ^D3Tcn (1. ha-Pamas) b. Reuben und Schemarja b. rrnSr 
unterschrieben sind; letzteres veranlasst Halberstam, 1328 zu ver- 
muten u. ^b. Elia** zu lesen; zu EliaP. vgl. meinen Art. Gandia, 
deutsch von M. Grunwald, Jüd. Gentralbl. 1884 S. 12 u. 13; 
sollte er der Vater[des Schemarja sein? üeber das ms. „aus dem 
XVI. Jahrh.« s. die Notiz von Tedeschi im Vesillo 1880 p. 121. 

53. Eine Begebenheit der Juden in Böhmen i. J. 1344 er- 
zahlt . . Schapira in S'^xoi nnon . .; ich habe als Quelle leider 
nur H. 1045 notirt, ob einen Gataiog? 

54. Die schreckensvollen Jahre der Pest, welche man den 
^schwarzen Tod'' nannte (1348/9) und zur Anklage der Juden 
wegen Blutvergiftung benutzte, obwohl ein^berähmter Arzt jener 
Zeit sie für nichtig erklärte (Lett. Ital. d. Giud.^ 43), hat eme 
vielfache Literatur erzeugt (vgl. Teil II unter 1 349), auch Einiges 
in hebräischer Sprache, so z. B. Nachrichten von Moses Nar- 
ben i, genannt Vidal Belshom (cirSa), in seinem medicinischen 
Werke o'»^n mn, wovon 3 mss. in München (s. zu n. 276, eine 
hierhergehörende Stelle in SoiDn VII, 1868 S. HO); der Pariser 
Catalog n. 1200 versetzt den Verf. ins J. 1504. 

Eine Elegie (m^p) über diese Galamität in Barcelona ent- 
hält ms. Mantua 6 f (Mortara, Gatal. p. 6). 

Ghajjim Galipapa (vgl. kdo^:i, ms. Miinch. 362, uud 
Con forte) b. Abraham in Monteson (pvttsio, dann in Jerusalem, 
s. T3tDn XV, 53, zu ergänzen Jacobs, Sources p. 207), durch 
rituale Reformen, z. B. in Bezug auf m3 bs, und freiere Glaubens- 
ansichten in Gonflict und Misskredit geraten, hat auch über die 
Galamität jener Zeit Nachrichten hinterlassen, welche leider ver- 
loren scheinen. Josef ha-Kohen citirt in seinen beiden Schriften 
aus Galipapa's d^mgi poy eine betr. Stelle. Wolf erwähnt ein 
ms. Oppenheim, welches schwerlich existirt bat; schon De Bossi 



60 § 54—56 

(Bibl. antichrist. p. 34 n. 50) yennisst es im Gataloge (s. auch 
Zunz, Z. G. 236), wiederholt aber doch die Angabe Wolfs in 
seinem Wörterb. (deutsch S. 110).^) Man hielt jene Schrift für 
eine selbständige, z. ß. Rapoport in Ker. Ghem. II, 243; es ist 
aber ein Commentar zum talmud. Tractat ninor, wovon ein ms. 
in Oxford 1886/7 angekauft worden; dem Abschreiber lag nur 
am Hauptinhalt, die uns interessirende Partie liess er weg (Jew. 
Lit. p. 876 zu p. 127, so lies HB. 1861 S. 113). Mich. Sachs, 
Litbl. I, 332, geht nicht auf AbravanePs Quelle zurück (vgl. auch 
Gedalja ibn Jachja, f. 104), citirt aber schon Isak b. Scheschet, 
GA. 394, wo wahrscheinlich Mna zu lesen ist. Eayserling, 
Gesch. I, 87 hat einige Mitteilungen verwertet; Grätz VUI, 35 
fehlte es hier an „Bibliographen^. Unverstandlich ist die Band- 
note von Danz bei Wolf IV p. 821 n. 606: «oo^to „appellatur 
ab auctore libri moiSyn tooo (so) f. 12 col. 3 1. 24"; ein Buch 
dieses Titels ist nicht bekannt; zu nD3n rwhfn v (worüber 
Fürst 11,339 Verkehrtes vorbringt, s. Catal. Bodl. 1511) passt 
das Citat nicht ; die. Verweisung Wolfs auf eine frühere Stelle 
ist unausgefoUt geblieben. 

Das Memorbuch s. oben §24. 

55. Im J. 1354 beabsichtigten jüdische Gemeinden Spaniens 
einen Verband zu politischen Zwecken; den Entwurf des betr. 
Documents edirte Os. H. Sehorr aus ms. Reggio 32*^ (jetzt 
Bodl. Neub. 2237«) in pSnn I. (1852) S. 20-35 mit der üeber- 
schrift nnan nai. 

Eine Notiz über ein Erdbeben in Sevilla und Umgebung, 
Mittwoch 17. Elul 1356, enthalt ms. Ambrosiana 149 in Mailand; 
s. Berliner, Ein Gang u. s. w. 1877 S. 24, 33 A. 60. 

56. Elasar b. Samuel ha-Levi, genannt „der gut R. Sal- 
man^, gest. Neujabrstag 118 (Herbst 1257) in Mainz, verfasste ein 
Testament (nMlix), ms. Benzian 18 f. 503, wo Notizen über die 
Familie von Mitgliedern derselben, unt. And. v. Elasar b. Jakob, 



') Daselbst wird aus mwy tiü ^Wt ein Comm. zum Tract. Aboda 
Sara, wie unter Jose, wo es Zunz, in Geiger's w. Zeitschrift II, 308, be- 
richtigt; ygl. De Rossi zu ms. 318, 



§ 66—58 61 

genannt Salman ans St. Goar (tn3ni:il9irD, HB. XII, 38, s. § 72) 
angefügt sind, abgedruckt in HB. IX, 23; vgl. Jüdische Presse 1870 
N. 11 S. 90; ms. Paris 837", ms. Fischl-Hirsch 48 D. Einen 
Stammbaum einer Familie Levi giebt Perles in Jubelschr. Grätz 
S. 20. 

57. Samuel ibn Zarza aus Palenzia (nicht Valencia, 
nach Kaufmann, Bev. des l^t. J. XXXVIII, 143), erzählt im Epilog 
zu seinem o^^n mpo über den Pentateuch, datirt 1368, als 
Veranlassung zur Abfassung dieses Buches die Greuelthaten des 
Königs Don Andrea mit seinem Heere, ^welche keinem Menschen 
gestatteten, ein Buch zu öffnen, um es zu lesen^. Dieser Bericht 
ist in der einzigen Ed. Mantua 1559, vielleicht schon in der Vorlage, 
derart weggelassen, dass von iiH3ni l\^m Z. 4 bis zu denselben 
Worten am Ende gesprungen wird. Der ergänzte Epilog ist in 
LiiienthaVs Beschreibung von ms. München 7 (s. Allg. Zeit. d. 
Jud. 1838 S. 51), dann correcter in Wiener^ s Ed. von Jehuda 
Verga, rtW^ »nr (1855) S. 131 mitgeteilt, 'jedoch mit dem un- 
correcten Datum 1360, berichtigt in der deutschen Uebersetzung 
des Epilogs von S. Weil, Lb. VIII, 418 und in Wiener's 
Uebersetzung des ibn Verga; Catal. Bodl. p. 2498 (wo ras. 
M. 5 zu berichtigen, im Münchener Catal. war der Epilog hervor- 
zuheben). — Gegen die angebliche Verbrennung Z.'s s. Catal. 
Bodl. p. 2496; neuerdings Th. Reinach in Revue d'Antropologie 
1889 p. 144 (Rev. ti. J. XVIII, 313), vgl. auch Kaufmann, 
Jew. Qu. X, 608. 

58. Isak b. Jacob de Latas aus Lattes in Frankreich, 
wonach seine an Gelehrten reiche Familie benannt wird (Zunz 
mit Ergänzung von Steinschn. in Kobak's Jeschurun VI, 102, 
vgl. ms. Mfinch. 257, Gross, Gallia jud. 264 ff.), verfasste (1372) 
ein umfangreiches Werk, wovon nur das anf. defecte ms. Mich. 823 
(Neub. 1298) und ein ms. David's v. Gänzburg bekannt sind. 
Nach Zunz (Z. Gesch. 479) heisst das Werk prw nnSin und 
der Index der Kapitel |VX "^ptf; dennoch giebt Neub. im 
Catalog und in Hist. Utt. t. 31 p. 683 (ihm folgt Gross, Gall. jud. 
p. 266) als allgemeinen Titel noD nnp (bei Z. als 2. Werk), 
obwohl dieser Titel nur im Vorgedicht des 2. Teils angedeutet 



62 § 6S— 6d 

ist, als Tit. d. 1. Teils \yt ^ijr. Unter diesem Titel wurde 
daraus citirt und die historische Einleitung wiederholt edirt, 
zuerst, nach einer Copie des Dr, OrosSy von A. Berlmer in 
310 im S. 54—77 (1877); s. Magazin IV, 219 (vgl. V, 40), 
wo Varianten aus einer Abschrift des letzten Teils, die ich 
1863 fär Benjacob anfertigen liess (das. S. 228), und ein 
deutsches, nicht ganz correctes alphabetisches Verzeichnis der 
erwähnten Namen S. 229—33. SäL Buber, dessen literarisches 
Verdienst vorzugsweise dem Gebiete des Midrasch angehört, sah 
sich durch eine Jahresfeier zu einer Sonderausgabe, auch mit 
deutschem Titel (Schaare Zion Beitrag zur Gesch. d. Judenthums 
bis z. J. 1372, mit Anmerkungen und Einleitung, Jaroslau 1885, 
48 S., ohne Index) veranlasst. Die Anmerkungen vergleichen 
insbesondere die offenbar zu Grunde liegende Einleitung des 
Heiri (§ 48), auf welche Buber schon im Magazin IV, 219 hin- 
gewiesen hatte, so dass die Frage, welche von beiden Quellen 
Asulai als „altes ms.^ citire (vgl. HB. XXI, 79), fast inhaltlos 
geworden ist. 

59. Samuel Schlettstadt b. Ahron, ein Deutscher, be- 
kannt als Verf. eines Gompendiums des sogen. „Mordechai^ 
(von Mordechai b. Hillel) im J. 1376, scheint nach 1381 wegen 
Verfolgungen bis nach Babylonien gewandert zu sein, wo der 
Nasi David b. Hodaja einen Bann (oin) gegen die Feinde 
desselben erliess, der von anderweitigen Autoritäten bestätigt 
wurde, — edirt von Nathan Caronel in D^onesip nrbn (auch mit 
latein. Tit.: Commentarios quinque etc. Vindob. 1864 f. 107 b — 
111).^) Die Notiz darüber in Joselmann Rossheim's handschr. 
Aufzeichnungen {7)}pt^7)^ ms. Opp. 1704 Qu. f. 65, Nb. n. 2240) 
erwähnt Samuel's Sohn Abraham (Gatal. Bodl. p. 2477). Gar- 
moly (Lb. XI, 784, so lies in Oatal. München n. 358 ^ für 9, 784) 
behauptet, Ahron b. Abraham, Enkel Samuel's, habe ein or 
o^Snan verfasst (vgl. Kohn, Mordechai S. 10, HB. XVII, 81). 



1) HB. yn, 57. Das Gedicht, f. 110 b, ist mit einer Lücke Gharisi's 
niDsnn entnommen, wie mir Halberstam im Juli 1867 bemerkte. — Ueber 
Samuel s. Gatal. Bodl. p. 2477. 



§ 59—61 63 

Ms. Manchen 358^ enthält ein Verzeichnis von Gelehrten, zu- 
meist solcher, deren Namen gewöhnlich in Abbreviaturen an- 
gegeben wird; die Bedeutung der letzteren scheint der eigent- 
liche Zweck des Verzeichnisses, welches eine junge Hand mit 
dem Titel ahnsn ni&r versehen hat; darausist nach Werbluner's 
Abschrift in J. BengacoVs Ausgabe mit Noten (o^p'^nj o^iai II, 
1846 S. 7—10) 0'»Sna»T or geworden. Der anonyme Verf. 
nennt Samuel als seinen Grossvater (S. 8 Z. 12); der jüngste 
dort genannte Gelehrte ist Israel Krems (nicht Eremsier, S. 10 Z. 1 
Wionpö), der um 1850—1400 lebte. — üeber S. und sein Werk 
s. Catal. Bodl. p. 2477, HB. XVII, 81 zu Kohn, Mord. 10, s. 
auch 77; Zunz, Handschr. in Ital. 12 (Ges. Sehr. III, 8); ms. 
Vat. 824», Par. 408, Hamb. 194 (Catal. S. 77), Benzian 29. 

60. Menachem (b. Ahron) ihn Serach, gewöhnlich 
nach diesem Ahn oder Grossyater benannt, starb in Toledo 1385. 
Sein Vater gehörte zu den aus Frankreich Vertriebenen und Hess 
sich in Navarra nieder. Menachem, ein Schüler des bekannten 
Gelehrten Josua ibn Schoeib, ist viel gewandert und hat viel er- 
duldet; seine Schicksale bis zum J. 1368 erzählt er in der Vor- 
rede zu seinem geschätzten Werke ^nS mx (Vorrat für die 
Reise), gedruckt Ferrara 1554, Sabionetta (1567/8?) und' sonst. 
Dieses verfasste er für Samuel Abravanel und Abgesandte und 
andere Männer des Hofes ("fjtjn ^» ^nnSi irmroSi ü^yn oSinS »noai, 
f. 5 ed. Ferr.), welche die religiösen Gebote (oder Pflichten) 
vernachlässigen, als ein Gompendium der letzteren und der 
wichtigsten Glaubenssätze. In der Einleitung dieses Buches giebt 
er eine kurze Geschichte des Gesetzes und der Tradition bis zu 
seiner Zeit. Das Wichtigste daraus notirte Moses Isserls in 

I seinen Randbemerkungen zu Abraham Sacut^s ponv, welche in 

der Krakauer Ausg. des letzteren zuerst abgedruckt sind. 

61. Samuel b. Abraham, Rabbiner in Jerusalem, rich- 
tete (1400) ein Schreiben [niliH?] an auswärtige Gemeinden, 
worin er die Verfolgungen der Juden durch Timur [1390?] 
schildert; eine Stelle teilt Carmoly mit (Isr. Annalen I, 197); 
ist die ungenannte Quelle etwa die schöpferische Phantasie des 
Referenten oder ein Excerpt? 



64 § 62— 6ä 

62. Das Jahr 1391 veranlasste eine grosse Verfolgung in 
Spanien, welche Stoff zu Martyriologieen gab, daher man es mit 
den Worten Kjp (Sh) oder onn (Sv) bezifferte (über Valencia und 
Madrid s. Loeb in Rev. des Ät. J. XIII, 239). An der Spitze der 
Rabbiner stand in Saragossa Ghisdai Grescas, Lehrer des 
Josef Albo,^) Verf. einer spanischen Kritik des Christentums, 
welche in neuester Zeit in der hebr. Uebersetzung des Josef b. 
Schemtob (o^-iarun '»•py Sitta, fehlt bei Kayserling, ß. Bsp. p. 40) 
edirt wurde; er richtete ein die Zustände schilderndes Schreiben, 
ans, an die Gemeinde zu Avignon, edirt von M. Wiener mit 
mvr »3» (§ 90) 1855, wo auch eine Elegie {tw^) eines Ano- 
njrmus über die Vertreibung, nach ms. Parma etc. mit einer 
unedirten Einleitung her. von M. Kayserlmg, Mtschr. XVI, 1867 
S. 312—5. 

68. Im J. 1392 schickte derselbe Ghisdai „Schreiben^ 
(o^ans), [welche] von Tunis nach Corfu [gelangten, so ist wohl 
D^3ieD rtwit aufzufassen?], durch Schreiben aus Burgos bestätigt 
(D^ana . . . hnpn^ hhd «in '»'•ijD "a S. 142 Z. 1 ist kaum ver- 
ständlich herzustellen), über das Auftreten eines Pseudopropheten 
Moses in Jirow. Eine Notiz darüber, worin ein Stück „des 
Schreibens" (aron S. 142 Z. 13 v. u.) aus Tunis copirt ist, 
edirte JeDinek (Beth ha-Midr. VI, 141-3, ungenau S. XXXIV). 
Jener Moses wurde identificirt (s. unten) mit Moses Boniak 
(= Bon Jacob) Botarel, Verf. eines prahlerischen Briefes, dessen 
Anfang in 2 Bodl. mss., Nb. 1250 (of no historical impor- 
tance) ; identisch ist die vermeintliche kabbalistische Note in No. 
1832, die auch im Index p. 959 unter Moses Botarel unter- 
schieden wird; s. Catal. Bodl, p. 1781, wo bemerkt wird, dass 
jener Anfang von Dukes im Litbl. des Or. mitgeteilt sei. In 
diesem Briefe findet sich die Phrase nm)^ «Da hv att^vn Hin '»3« 
mh) HDiöS. Offenbar ist dieser Brief ein Bettelbrief (n^nn« n"U» 
s. Miscelle 14 in ZfHB. VI, 120), zu welchem Salomo Bonfed 
(um 1400) eine ünterschriftsformel (no^nn) verfasste; er war 



1) Bei Jacobs, im Art. Sources in Jew. Qu. Rev. 1894, als Haupt- 
lehrer Spinoza's bezeichnet, was auch figürlich zu weit geht. 



§ 63- Ö4 66 

geschrieben in arabischer Sprache, gemischt mit chaldäischer md 
hebräischer, und enthielt am An&ng die oben hervorgehobene 
Phrase (Ms. Bodl. Nb. 1584 A 40, Gatal. p. 673); es unter- 
schrieben ihn Mattatja [b. Moses ha - Jizhari?] ^) and Jachseel 
KaslarL HB. XIY, 98 bezeichne ich als Correspondenten des 
Salomo ßonfed Jehnda Bongoa Jachseel Kaslari ohne ein Datum; 
ich begreife nicht, wie Neubauer (Eist. litt, de la France, t. 81 
p. 646) dazu kommt, anzugeben, dass ich ihn 1326 ansetze. 
Neub. hält den Namen Jachsiel für den des Vaters und zugleich 
eines Sohnes yon Jehuda; vgl. Neub.'s Gatal. p. 276 n. 31 u. 39. 
Mit Recht identificirt wohl Neub., Rqv. Et. t. IX, 59, mit jenem 
Mose Botarel den Verfasser eines Gutachtens in Ms. Bodl. 788 ^ 
(s. Gorr.). Die Identität des Moses Boniak mit dem berüch- 
tigten Gommentator des Buches Jezira (1409) ist zwar nicht 
erwiesen, aber nicht unwahrscheinlich; hingegen ist die Identifi- 
oirung mit dem Pseudopropheten oder Pseudomessias, welche 
Brüll zuerst vorgeschlagen hat, noch sehr zweifelhaft; s. Brüll, 
„der Messias von Gisneros^ in Hamagid 1878 S. 198, Jahr- 
bücher IV, 133; Halberstam in Hamagid 1879, n. 12 S. 96 (ües 
95); Grätz, Monatsschr. 1879, S. 79; Steinschneider, Jahres- 
berichte IV, 133, wo der Name Boniak irrtümlich für Bonisak 
genommen wird. 2) 

.64. ProphiatDuran, der bekannte Grammatiker und Po- 
lemiker gegen das Ghristentum, verfasste einen Bericht über die 
Judenverfolgungen, welcher verloren scheint, aber als nnbm f liar 
erwähnt wird (Grätz, VIII, 404, Vorr. zur Gramm., Wien 1865 
S. 9). Das geschah nicht lange nach jener grossen Verfolgung 
(1391). Seh/wdb (Rev. Ät. J. XXVI, 81) glaubt ein Fragm. in 



1) Auch bei Sacut f. 225a Lond. nur Mattatja; s. Catal. Bodl. 
p. 1684 u. Add., Hebr. Bibl. VI, 114, XV, 82, A. 2, XVI, 91, XVH, 11 
n. 8; Loeb u. Neubauer, Rev. "tt J. VII, 168, IX, 116; Gross, GaUia 
Jud. p. 142, 266; ZfHB. I, 186. 

') In Bezug auf die verschiedenen Mose Botarel s. HÜb. 1061, wo 
anstatt Übersetzung Pariser Tafeln 688 lies: Conunentar 648; Neub., Catal. 
n. 2022, bei Gross, Gall. Jud., setzt für Paris. Tafeln Alfonsin., in Hist. 
Litt, t 81 p. 781 Immanuel b. Jacob. 

BibUogr. JUd. Ooscli. 5 



66 § 64—68 

ms. Paris 585 entdeckt zu haben, welches er mitteilt, ygl. ReT. 
1884, IX, 817. 

65. Ein anonymes Verzeichnis von Personen, welche im 
Zeitraum 1848 — 99 von der Inquisition verbrannt wurden, ent- 
hält ms. Paris 380, dessen eigentlicher Inhalt 1 386 geschrieben ist. 

66. Ein Anonymus sammelte im XIV. Jahrh. 70 hebr. 
Grabschriften aus Toledo, welche 8. D. Luzzatto u. d. T. ^ssy 
pi3r, mit Gommentar, Prag 1841 edirte. Eine Verarbeitung 
des Inhalts zu Familiengeschichten findet sich bei Zunz, Zur 
Gesch. u. Lit. S. 390 ff. 

67. Ein anonymes „Album impensarum in Germania" 
V. J. 1405 verzeichnet Assemani zu ms. Vat. 145 hinter pnr *tiH ; 
ob das Album eine historische Beziehung hat, ist fraglich. 

68. Vierundzwanzig Jahre nach den Verfolgungen des J. 
1891 (also 1425) richtete Salomo Al^ammi (oder al-*Ami, 
der Blinde? Jew. Qu. XI, 486 n. 544) einen Brief (nn;iK) an 
einen Ungenannten (einen Schüler), worin er die Resultate seines 
Nachdenkens während jener Zeit über die Ursachen der Cala- 
mitaten in moralischen Anweisungen zusammenfasst, in einer 
klaren, zum Teil gehobenen Ausdrucksweise, wodurch diese pa- 
ränetische Epistel sich zu einem Document für Gulturgeschichte 
gestaltet. Es genüge hier die Schlussstelle hervorzuheben, wo 
die Besucher der synagogalen Vorträge auf das angemessenere 
Betragen der christlichen Zuhörer von Predigten hingewiesen 
werden; — es ermnert an die gewissermassen polizeilichen An- 
ordnungen der jüdischen sogenannten „Tempel*^ vor ungefähr 
80 Jahren. 

Das Schriftchen erschien in 2 Becensionen mit verschiedenen 
Titeln und Autorennamen: 

a) iDiDn nn;iH mit Beigaben (welche in den folgenden 
Edd. abwechseln) s. I. e. a. (Constant. um 1678—8, 17 Bl., 
selten), Erakau 1612, Berlin 1718, auch auf blauem Papier, 
Prag 1788 ohne Beigaben, auch mit deutschem Tit. u. Vorw. 
V. Ad. JeUimk^ Leipz. 1854 (32 S.), zum 2. Haie, mit hebr. 



§ 68—71 67 

Anhange, Wien 1879 (82 S., vgl. Hebr, Bibliogr. XII, 50), 
Wilna 1878. 

b) nsiDt^ni nnsmn ni:iK von Salomo ibn Lachmis, 4. & 
1. e. a. (1510? nach Zedner S. 728, früher Expl. Almanzi, Unicumj 
6 n. 1 BL), auch angenommen im Hachsor der deutschen Jaden 
in Italien, fol. Ven. 1711 — 15 und in n'n o^33W pp"»!! Ven. 1712 
in 40 und in 16« (s. auch Hebr. Bibliogr. XXI, 58). —Dieser 
Brief scheint benutzt in Zunz: „Ein gefundener Briefe 1845 u. 
Ges. Sehr. II, 188. 

69. nriionp nnpn, Alte Statuten, welche in Bologna und 
Forli festgestellt, dann in ganz Italien in den Jahren 1416 und 
1418 angenommen wurden, aus seinem ms. edirt von 8. J. 
Halherstamy nebst einem Brief von M. Oüdemann ; in Jubelschrift 
Grätz (Breslau 1887), auch Sonderabdr. ohne besond. Titelbl. 
(12 S.). Einige der Unterschriebenen bezeichnen sich mit nttnio 
(= Deputirter?). 

70. nS^O Erzählung einer Galamität im. J. 1420 in Sara- 
gossa, ms. in Salonichi, woraus der Inhalt italienisch von H. 6. 
Ottolenghi im Vessülo 1886 p. 298—6, wo 1480 Druckf., 1852 
der Zerstör, ist 5180; Text in WD *u v. Mose Slatki, Jerusalem 
1882 f. 88/4*. 

71. Der Hussitenkrieg liess die Juden Oesterreichs und 
Süddeutschlands nicht unberührt. Die Katastrophe endete damit, 
dass B. Jona die Gemeinde in Mödlingen (p^Sno, nicht „Erd- 
ungen^ wie Grätz VIII, 145 Z. 2) schlachtet. Die Begebenheit 
wird berichtet in Isserlein's }rin nonn n. 241, wie schon Jost 
(Gesch. VII, 279 zum J. 1415) angiebt. Diese Quelle nennt 
auch ein judisch-deutscher aus dem Hebräischen übersetzter Be- 
richt, mit der üeberschrift i'^ncriK nrioo mVi, gedruckt in 
einem Anhang zum Buche 'n ntt^yo von Simon Akiba Baer b. 
Josef V. J. 1725, vielleicht auch 1782, jedenfalls 1779 (Oatal. 
Bodl. p. 2614 u. Addenda). Aber schon früher, wahrscheinlich 
in Erakau um 1609 erschien wesentlich dieselbe Erzählung als 
7Wn 13^1, und noch früher, um 1582 übersetzte einen Bericht da- 
von Jechiel b. Jedidja Morawtschik (d. h. aus Mähren) aus 
dem Jüdisch-Deutschen ins Hebr. u. d. T. "p^Tö»!» rwn (s. Sera- 



68 § 71— 7ä 

peum 1864 S. 49, wo „ben Jehada' Drackfehler). Diese beiden 
Berichte habe ich nur flüchtig angesehen und kann über ihr Ver- 
hältnis za einander nichts Genaueres angeben; sie existiren 
vielleicht nur noch in der Bodleiana, u. zw. der hebr. erst aus 
Bubens' Bibliothek. Vor etwa 50 Jahren habe ich die jüdisch- 
deutsche Sammlung von Erzählungen in ms. Oppenh. Qu. 1706 
(Neub. 2213) untersucht, wo f. 54b i^nttm» V^n mnj «•»■! 
etwas genauer scheint als die jüngsten Ausgaben, vielleicht der 
Uebersetzung Jechiel's zu Grunde liegt; ich habe daher den 
wesentlichen Inhalt im Serapeum 1864 S. 49—51 mitgeteilt 
(kurz bei Zunz, Syn.-Poesie S. 18). Hiemach erledigen sich die 
Bemerkungen Brüll's, Jb. Ill, 135; vgl. Add. zu CataL Bodl. 
n. 3476 n. zu p. 1276. Grätz VUI, 144 fehlten hier die „BibUo- 
graphen". S. auch Zunz, Lit. 379/80, ms. Bodl. 1154 (so lies 
Jew. Qu. IV, 2). 

72. Die eben (§ 71) erwähnte Galamität dauerte bis zum 
12. März 1421. Zunz, Syn. F. S. 48, verknüpft damit andere 
Vorgänge im südwestlichen Deutschland, von Böhmen bis West- 
phalen, welche Jakob Levi b. Moses (auch Möln) veranlassten, 
die letzten Tage des Tischri (6.-8. Oct. 1420) als Busstage 
auszuschreiben. Das Bundschreiben ist aus ms. S. D. LuzzoMo 
(37 des Catal; D^:in3o) vom Besitzer edirt in G. Polak's rwSn 
mp, Amst. 1847 S. 79-84 als S'mö ^ö^3 #Tnr ntt'po; es findet 
sich auch in demselben Werke, ms. Benzian 13, jetzt Merz- 
bacher 56; vgl. Jüd. Presse 1890 N. 11 S. 90. Graetz VIII, 146 
behauptet, Zunz sei durch Josef ha-Kohen u. s. w. verleitet, und 
emendirt 1421, weil die Vorgänge bei Saatz im September 
dieses Jahres stattfanden; allein diese Vorgänge sind hinter dem 
Bundschreiben Jakob's erwähnt und beweisen für die Zeit des- 
selben Nichts. Der Verf. des Berichts scheint Salman von 
St. Goar («i3nU''ewo für lyto »5«^ö; s. Wiener zu Josef Kohen, 
S. 196; Zunz, Bitus S. 36; Berliner, Hebr. Bibliogr. XII, 88; 
Grätz VIII, 12: „Steinward"), Schüler Jakob's, der überhaupt 
die D^jnao (sogen. S-niö) redigirte; doch hat man bis jetzt das 
Bundschreiben nur in jenen 2 mss. nachgewiesen, in keinem der 
vielen anderen (vgl. Catal. Bodl. p. 1228, Catal. Leyd. p. '300, 



§ 72—77 69 

Hebr. Bibl. lU, 29, ms. Rschl 48, Hebr. BibL XII, 38, CataL 
Hamb. S. 80 d. 202, Catal. ßodl. Neub. n. 819», 906 ff., 
1368). Ueber die Familie des Salman s. Hebr. Bibl. IX, 24, 
7gL oben § 57. 

73. Ein Erdbeben in Girona, welches bis zum 18. Joni 
1427 anhielt, wird in einem Schreiben (sns), ms. Manchen 307, 
geschildert; auf die Juden daselbst wird wenig Rücksicht ge- 
nommen (Hebr. Bibl. XHI, 78). 

74. Ein Statat der Gemeinden Gastiliens 7. J. 1432 ent- 
hält ms. Paris 585, woraus deutsch yon M. Eayserling im 
Jahrb. f. jüd. Gesch. IV (1869) S. 290ff. 

75. Elia^) aus Ferrara richtete 1438 aus Jerusalem 
einen Brief (nn:iM), der auch über die Juden in Abessynien be- 
richtet, an seine Verwandten Israel Chajjim und Josef Baruch, aus 
ms. Paris 450 (der Catal. unter 1049^ kennt die Ausgabe nicht) 
herausg. v. Elieser AscKkenasi in D^ösn nai, Frankf. a. M. 
1849, S. 61 — 63, früher aus einem angebl. eigenen ms. fran- 
zösisch mit lächerlichen Irrtümern von E. Carmoly unt. d. T. 
(VX nanM, TAmour de Sion, in ltin6raires etc. p. 323 (1847). 
Vgl. Hunk, Palestine 643; Catal. Bodl. p. 929, Jüd. Schriften 
zur Geogr. Paläst. in Luncz, Jerusalem etc. Sonderabdr. S. 15 
n. 14. Zu Elia vgl. Mose Rieti, Mikdasch Meat, fol. 106i>. 

76. nuoni nn:iK heisst eine Sammlung von Briefen und 
Schriftstücken aus dem XIV.— XV. Jahrb., ms. Luzz., dann Halber- 
stam 196, jetzt Hontefiore n. 465, Jew. Qu. XV, 143; ein Citat 
in Eobak's Jeschurun IX, hebr. Anhang S. 1. 

77. Die Zeit der Vertreibung der Juden aus Tyrnau in 
Ungarn ist unsicher; die Veranlassung dazu soll die Liebe des 
Fürsten zu Hanna, Tochter des Rabbiners Eisak Tyrnau gewesen 
sein. Eisak war ein Schüler des Schalem aus Oesterreich und 
des Abraham Klausner; yon seinen cr;in3D, einer Unzahl 7on Ge- 
betbüchern beigegeben,' ist erst die 3. Ausg. (1570) erhalten. 
Wenn man Carmoly (Ben Chananja 1865 S. 912, so lies für 



^) Eliab, bei Zonz Ges. Sehr, ü, 176, 215, Ues Eliah. 



70 § 77—80 

713 im Supplem. Gatal. im Centr&lbl. S. 497 n. 616) glauben 
darf, wäre der Roman von der Rabbinerstochter 7on Salman 
London in Frankf. a. H. (am 1715) als nry& pr pH edirt, and 
daraas übersetzt die hebr. Erzählang, welche 6. Polak an Böhmer 
schickte and dieser als 31 nrp& in crn^ yaxM, Eönigsb. 1857 
edirte. Garmoly versetzt die ü*yaö ins J. 1401; Graetz Vm, 13 
meint, Eisak mässe vor 1420 sein Bach geschrieben haben, 
weil er die Galamität von 1420 nicht kenne; als ob dieses Jahr 
gesichert wäre« — Die Erzahlong ist nach mündlicher Hitteilang 
des Arje Loeb Aschkenasi v. J. 1781 arabisch übersetzt 
and aas einem ms. v. Abraham Ehalfan (Uebersetzer?) anter 
der Ueberschr. nrre pmr n {dd nryo (Oolamnentitel: nry& 
»■^1 pa) gedruckt in «nnryr nrpo livomo 1868 p. 24—29. — 
Eine r\yp über rtnte fnn; von Josia ben Ghajjim vom Jahre 1451 
ist abgedruckt in Hamagid 1868 (die Seitenzahl kann ich jetzt 
nicht verificiren); es fragt sich nur, ob dieses Jahr etwa einer 
Gopie angehöre, oder für das Jahr der Begebenheit Nichts be- 
weise; Zunz kennt sie nicht. 

78. Schemarja b. Abraham Jechiel verfasste eine nsnn 
über eine Katastrophe (rrmd) in Ferrara 1472, ms. Herzbacher 90; 
Zunz kennt sie nicht. 

* 

79. Ms. Paris 1088 enthält eine „chronologische^ Notiz 
(über Kalender?), geschrieben auf den Knieen im Gefangnisse in 
Folge einer Denunciation, oder falschen Beschuldigung (itDC rh'hv)y 
Mittwoch 15. Elul 1476. Das ms. enthält von derselben Hand 
Kalenderreime mit dem Akrost. Abraham b. Jakob (fehlt im 
Index), der wohl auch der Verf. der Notiz ist. Zanz, lAt 682 
(Nachtr. 16) lässt das Datum für die Keime weg; Syn. P. S. 51 
verzeichnet er eine Anklage des Apostaten Wolfram in Regens- 
borg im J. 1476, welche Einkerkerungen verursachte; darf man 
den Schreiber der Notiz dahin versetzen? 

80. MosesAschkenasi, wahrscheinlich Moses Kohen aus 
Greta, welcher mit Michael Kohen unter Anderem über die Seelen- 
wanderung disputirte (ms* Vat. 105 und 254, Gatal. Bodl. 
p. 1778, II Mosd IV, 1881 p. 806 und 307), verfasste einen 



§ 80—82 71 

Bericht aber die angebliche firzähloog eines Muhammedaners Ali 
(1483) von den Jaden jenseits des Flusses Sambatjon ; hebräisch 
in der Sammlnng des Isak Akrisch: m n^3 rwyü (um 1577 n. 
sonst), in der deutschen üebersetzung (um 1600 — 9) über- 
schrieben D^earn nnry nryo, s. oben § 8. 

81. Saadia ibn Danan b. Maimon etc. in Granada 
(1468—85), Verf. arabischer Schriften (Catal. Bodl. p. 2155, 
Arab. Lit. S. 172 n. 139), redigirte eine kurze Chronologie bis 
nach dem Tode des Haimonides, welche aus ms. Bodl. Neub. 
2233« H. Edehnmn (nnw mtSHy Königsberg 1856 f. 25-81) 
u. d. T. nnnn iiü Sp noHO edirte. Saadia sagt in der arab. 
üeberschrift "^HnSn Hin mmr, was Dr. Löwe übersetzt: ^nnan 
mn nnnn tcD; die Worte Hi«arn3« nniarnsin sind nicht über- 
setzt. Saadia hat also aus verschiedenen Chroniken und son- 
stigen Schriften die seinige ausgezogen, geordnet. Manches ge- 
kürzt, Falsches berichtigt. Er ist in der 4. Zeile bei Moses am 
Sinai. Im Wesentlichen folgt er Abraham b. David; seine Zu- 
thaten sind mit Vorsicht zu behandeln, so z. B. lässt er (29^) 
Nissim nach Granada zur Hochzeit seiner Tochter mit Josef ha- 
Levi kommen. — Seine Uebersicht der Könige Israels von Saul 
bis wtO "U D1G11 mit chronologischen Daten verfasste er auf eine 
Anfrage über die Differenzen zwischen Bibel, Josippon und Seder 
Olam während der Pest in Granada 1485 (gedr. in "mn iwd niv 
n. 225). Am Schluss bemerkt er, dass er viele Stellen und 
Bücher zu seiner Compilation benutzt habe, es walte in ihnen 
weder Dissens noch Zweifel; die Kenntnis derselben möge man 
beachten, da sie manchmal für das Studium der Haiacha er- 
forderlich sei. — Sein Gutachten über die aus Zwang üeber- 
getretenen, G^am (1480/1), gedruckt rm^^i mm f. 18, enthält 
einige Angaben über angebliche Apostaten, welche schon Asulai 
(U f. 145 § 15 Benj.) kannte. 

82. Josef b. Zaddik aus Arevalo begann 1467 ein 
Ritualwerk pnx na? iivp, worin das 50. Kap. eine kurzgefasste 
Chronik von Erschaffung der Welt bis 1487 enthält, was für 
die Beurteilung desselben zu beachten war. Neubauer gab es 
aus ms. Bodl, Neub, 2367 heraus (Med. Jew. Chron, I, 1886 



72. § 82 

p, 85—100)*) und vermatet (p. XIV), dass Josef and Abraham 
Sakut (pomO dieselbe Quelle benutzten und bis zu ihrer Zeit 
fortsetzten, da Sakut wohl kein Plagiat beging. Diese allgemeine 
Bemerkung entbehrt einer näheren Prüfung. 

Josef nennt! für die ersten 2 Jahrtausende (S. 85, 86) nur bi- 
blische Persönlichkeiten mit Weltjahrzahlen ohne jede Quelle. Im 4. 
Jährt. (S. 87) schaltet er unter Chiskijja die Gründung Roms ein, 
wahrscheinlich nach Abr. b. David, n n p-or Anh. Die nach- 
folgenden 9 nnn der grossen Synode (S. 88—90) stammen aus 
Abraham b. David's rh^pn '0, mit Einschaltung von Aristoteles u. 
Hippokrates, unter 6 (S. 89) steht die Stelle über Jesus (s. oben 
§ 80 S. 46). Die 5 Geschlechter der Tannaim bei Abr. nimmt Josef 
(S. 90) zum 10. Geschlecht, daher auch Ptolemäus und Galen; 
Amoraim und Sabnraim sind kurz abgefertigt (S. 90, 91): die 
Bekehrung des Chazarenkönigs soll a. 740 stattgefunden haben 
(S. 91); unter den Gaonim erscheint B. Ada b, Ähäba mit dem 
Todesjahr 521 (761, ms. 9211). Nach dem Tode Scherira's 
(S. 92 Z. 15) ist von Chanoch ^h^m in Cordova und von den 
Gebeinen des heil. Isidor (nra ^ßSnr, lies mr» öSht, für sant, 
auch sonst) die Rede, wobei der Verf. sich wegen dieser Er- 
wähnung nutzloser Dinge ^icn ^I3l) entschuldigt, da man zu seiner 
Zeit dem Isidor Prophezeiungen beilege. Gemeint ist wohl der 
angebl. „Liber Prophetiarum^ (s. Fabricius, Bibl. Lat. III, 469 
ed. Flor. 1858). Vgl. dazu Sakut S. 247 1^ Lond. Z. 10 v. u. 
On'^V'K auch citirt S. 233 a unten, 244). Abraham b. Salomo 
(§ 104 S. 107 TiTi) copirt auch diese Entschuldigung und von 
da ab ordnet Josef soviel als möglich die spärlichen Angaben aber 



1) Beiyacob S. 532 n. 462 (gl. dazu Hebr. Bibl. H, 8) giebt nur 
49 E£^p. an; ms. Brit. Mus. Add. 19785 ist nach Neub. defekt; bei Mar- 
goliouth, List, p. 33, 34, fehlt dieses ms. ; dasselbe oder ms. Bodl. ist ms. 
Saphir 1871 n. 9. Das ms. im angebl. Gatalog aus Constantinopel existirt, 
wie der ganze Catalog, nur in Carmoly's Phantasie (Hebr. Bibliogr. XIV, 
123 u. sonst). Hingegen dürfte das von El. Aschkenajsi gesehene Perg.- 
ms. pm nsT (Landshuth, Onomast. S. 46, Benjacob S. 156 n. 114, — ist 
Dwma» etwa der Täufling, Hebr. üebers. S. 948?) unser Werk sein, ob- 
zwar die Stelle nicht im 50. Eap. yorkonunt. 



§ 82 73 

die Gelehrten ohne Unterschied der Länder chronologisch, wohl 
haaptsachlich direkt oder indirekt nach Abr. b. D., wie die 
Notiz über ibn al-Taras (S. 93 Q^r:h . . noi, wie S. 79; die 
£d. pr. hat *^;DJt, was jedenfalls als Yar. anzugeben war). 

Zur Beurteilung des historischen Wertes des ganzen Kap. 
gehört eine Vergleichung von Einzelheiten, welche nicht die Auf- 
gabe dieser Abhandlung sein kann. Ich beschränke mich auf 
einige Beispiele, die auch anderweitig instructiv sind. Vom älteren 
homonymen Autor berichtet A. b. D. (S. 75 Neub.): pnx ^313 cpr 
pn3f f3 st. 909 (1149); diese Zahl ist durch 11 Amtsjahre 
controUirt. S. 81 Z. 4 v. u. pnst {3 pnx 13 l^m P|Dr; die angebl. 
Berichtigung Loeb's (II, 272) scheint umgekehrt gedruckt, denn 
pn3f ist das Richtige! unser Josef S 93 Z. 9 v. u. hat pn:« nn 
pnac (3 mit dem richtigen Todesjahr ; hier war also ofiFenbar (3 rpr 
zu ergänzen ! S. 94 Z. 8 v. u. pnar p ^v n mit dem Todeqahr 
Oprn, wie die verdächtige Stelle in Juchasin nur in £d. London 
f. 220 b Z. 10 V. u., angeführt in Add. zu Catal Bodl. p. 1541 
(wo 1206 Druckfehler für 1200). Offenbar ist o nur ein Lese- 
fehler für 19; aber unser Josef hat seinen Homonymus nicht 
wieder erkannt. Der Index zu Neubauer's Werk ist auch hier 
unbrauchbar, p. XLVII pnx (3 pnx 81, 93, p. XXXIV [3K p)DV 
pnx 94! — üeber Abr. b. David s. oben § 30. 

S. 94 Z. 3 V. u. Ahron ;SlDtD 1205, vielleicht eine 
vermeintliche Emendation, im Index II p. XLV :)VlD als Orts- 
namen; p. XIX: oSirtD [3 pn» 103 (wo im Text S'^jiSd, im ms. 
SdSido, also aus :)SlD&), 191 (finde ich Nichts); :)S'go bei Sakut 
132 b Krak., jSlctD 221 Lond., die ganze Stelle verdächtig, 
s. Catal. Bodl. 1690 u. Add. (wo tehtü und sogar ta^t bei Jos. 
Z. 5 V. u. »Sd [3 P|Or), vgl. p. 2355. Ahron b. Meschullam hat 
keinen Platz gefunden unter den „Babbins^, aber bei Gross, 
Gallia p. 280. Zunz, lit. 381 zählt ihn zu den Eohanim, das 
ist aber eine Yermengung mit Ahron aus Majorca. 

Mit dem XIII. Jahrb., wo man die gemeinschaftliche Quelle 
nicht mehr bei Abraham b. David suchen darf, werden die 
Parallelen Josef 's und Abr. Sak.'s aufi&Uend, so dass auch einige 
Abweichungen nur als Lesarten betrachtet werden durften. 



74 § 82 

Allerdings scheint Josef in seiner Einflechtnng yon Daten nicht- 
judischer Ereignisse, insbesondere Spaniens, worauf er seine 
späteren MittheQongen concentrirt, christliche Quellen za be- 
natzen, wie er auch S. 96 Z. 9 y. a. die Chronisten citirt: 
D^sSön nuror ^snts. Von S. 95 ab hatte eigentlich eine on- 
ausgesetzte Nachweisong der ParaUelen in beiden Recensionen 
Abraham's den Text begleiten, mit anter denselben oder den 
Abr.'s berichtigen sollen. Fär unseren Zweck genügen einige 
Nach Weisungen (J. bedeutet Josef^ A. Abraham, die erste Ziffer 
£d. Erakau, die 2. Ed. London). J. S. 95 Z. 4 richtig Ton, 
A. 132 Z. 6 V. u., 221a Z. 7 mDD?i. — Das. Z. 9 Jakob 
Corbeil «pnn, A. Z. 4 v. u. apnn, 221b Z. 1 ritpnn; Gross, 
Gallia 562 conjicirt a'spnn, ohne Josef zu beachten. — Das. Z. 6 
y. u. iraio p Stt «nu (Anm. 11 lies: p. 108 lin. penult.) ist wohl 
eine aus der spanischen Uebersetzung ffiessende Corruption von 
nrtD p rmrr, der arabische Autor jprhut 13K oder portSii und ^mcSk, 
worüber Genaueres in Bebr. Uebersetz. S. 980. Josef hat das 
prächtige ms. gesehen, woraus die spanische Ausgabe in den 
0&ra8 Alfons' X. geflossen ist. — S. 96 Z. 11 Jehuda b. Ascher, 
das auf Jecbiel sich beziehende m bei A. ist II, 153 irrtümlich 
gestrichen; vgl. die rtttix Ed. Schechter S. 14. — Das. Z. 13 
Isak . . . nSvTD 5028, wie A. 132 b 1. Z., 222 b Z. 9 nSlW, 
offenbar für 5058. — Das. Z. 20 Ghajjim b. Sam. tr), wie 
A. 183 Mitte, aber 222 Z. 3 WD. — Das. 1. Z *pia p TMD 1310 
ist der pnaÄiiD 3i Z. 3 t. u.! 

S. 97 Z. 1, 2, Isak Israeli, gest. 1312, wie A. 133 
Z. 10 y. u., 223 b Z. 10 1310, also nicht Todesjahr, sondern 
Abfassungsjahr des öSip nir. — Das. Z. 4 u. Z. 5 y. a. za 
yergleichen yrh rm Vorr. — Z. 7 tnm rttht p oma«, A. 183 b 
Z. 6, 224a Z. 10 ntht (ob b. Abraham?). — S. 98 Z. 2 Levi 
b. G. h'p wie A. 133b, 224^! sollte ursprünglich n'p gestanden 
haben? — Z. 3 'r':)3tir (Sanchez) hat A. 133 b, 224* ((K':i für 
\«\i) nicht. Garmoly, Ozar N. II, 47, 62 confondirt Sam. 
Abrayalia, ,Tn.T öw S. 79 Hann., ygl. Grätz VIII, 334. — Z. 16 
Meir Alguades 51821 A. 134: 5165, 225b: 5160. — Z. 18 
Vicente 1412, A. 184, 225b, s. Hebr. Bibl. VI, 69 (wonach 



§ 82—86 75 

Neab., ms. 2218, p. 764 zu ergänzen ist); Grätz IX, 235, s. die 
Berichtigung unten § 83. — Letzte Z. nvtrh mey mm^ nicht 
bei A. 184, aber 226a. — S. 99 Z. 9 der Vater Josefs starb 
1480. — Z. 6 Isak Campanton starb ^on, lies j-n, wie S. HO 
Z. 6 y. u., A. 184, 226b; Kaufmann, Jew. Qu. XI, 659. 

83. Isak Abrayanel, der bekannte Vielschreiber, hatte 
auch ein Buch oSip nitD^ begonnen, worin er alle Galamitaten von 
der Geburt Adam^s(!) bis auf seine Zeit erzählen wollte (Ss r\» 
Wd^M irK ntiSnn); sein Biograph, Baruch Ghasketto (Vorr. zu 
^yV3, wo U, 3 citirt wird, s. f . 9 ^ Stettin) bedauert den Ver- 
last. Garmoly, Ozar N. II, 53, 64 lässt, wie Baruch, das Object 
aus und schiebt mxp^ ein; Benjacob S. 223 n. 252 ergänzt will- 
kürlich. Verfolgungen aus dem Anf. des Comm. zum B. der 
Könige excerpirt Salomo ihn Verga (n. 51); stammt daher die 
seltsame Angabe unter David Kimchi bei Wolf I. p, 130? vgl. 
p. 688. — Das Gitat rms)r\ '*d bei Verga S. 181 deutsch (wo 
das Fragezeichen von mir herrührt) ist nicht mit Grätz IX, 335 
(vgl. oben § 82) auf Leon zu beziehen, der auch nicht „Medigo^ 
heisst (s. Hebr. Bibl. IX, 80), sondern auf Isak's Gomm. zu 'd 
«an ^3 f. 895 b, 897. 

84. Leiden der Juden im römischen Reich, Expedition 
Karl's VUL nach Neapel (1495), in einer Notiz hinter ntrSo 
ms, Vatican 187. 

85. 7\yp aber die Calamität in Neapel 1495 (vgl. § 84), 
ms Halberstam 200. 

86. David ihn Jach ja (Ja'hja) b. Josef (gest. in Imola 
1543) verf. eine n3*p (Elegie) auf die Vertreibung der Juden 
aus Portugal (1497), anf. crj^a tSdw D*3ir rfm, ms. Garmoly 
(irm ^33S ,Tn S. 29, bei Zunz Lit. 533), jetzt ms. Halb. 318 f. 68 
(Gatal. S. 55); vorangeht ein Klagelied (n^Alo) über Verfolgungen 
von Salomo [ihn Jachja?], anf. hvh '^rrw ^air, und desgl. von 
Jehuda ibn Jachja, anf. n^DlS IDI ^aSa IDIK, wohl Jehuda b. 
David, dessen Klagen bei Zunz, Lit. 514, 652; Eayserling, Gesch. 
11,44; Garmoly, irw ^33*? nn S. 13 A. 45, wo lies rhwh^ f. 43 
(49 Amst.). Sein Klagelied über die span. Gemeinden: Ss ly&r 



76 § 88—90 

^ruin avv ist abgedrackt bei Landshatb, Onomast. Beil. XXXII 
n. 18. — Garmoly identificirt den homonymen Encomiasten in 
Gonstantinopel 1509; s. jedoch Gatal. Bodl. p. 964, wo unser 
David irrtümlich als Lehrer Widmanstad's bezeichnet wird, Litbl. 
VI, 328. 

87. Ein Anonymus berichtet in einem Schreiben [ni:iK] 
an seinen Freund Salomo aber die Schlacht im j^^y (Bngadin) 
zwischen dem Kaiser und den Schweizern im Siyan 1499, ms. 
München 401» f. 218. 

88. Isak Zarfati richtete einen Brief (nn^K) an die 
Gemeinden Deutschlands, worin er die Yortrefflichkeit der Türkei 
anpreist. Jellinek hat ihn 1854 hinter seinem V3nn n\yu DHUip 
(§ 25) edirt und den Verf. ins XIII. Jahrh. versetzt! Er ge- 
hört vielmehr in die letzten Jahrzehnte des XV. Jahrb., s. meinen 
Gatal. mss. Lugd. Bat. p. 262; M. A. Levy, Josef Nasi, S. 182, 
bemerkt, dass Zunz mir beistimme. Danach ist Grätz's Ver- 
drehung des Sachverhalts zu berichtigen. Gr. meint übrigens, 
Gomtino habe mit Isak „correspondirt", nach dem unvollstän- 
digen Gitat bei Wolf, ohne zu erkennen, dass Gomtino die ein- 
leitenden Worte des Maimonides- zum More anwendet (Hebr. 
Bibliogr. XIII, 108). Berliner hält Isak für eben Schüler des 
Isserlein (Mtschr. XVIII, 1869 S. 178). 

89. Erzählung der Begebenheiten eines Anonymus, viel- 
leicht eines spanischen Exulanten, 58 Bl. in 4., ms. Luzzatto 72 
(gekauft von Rabb. Dr. J. Eobak), defect: ara» lO-— 137, im 

Gatalog: D^yii«on m;». 

90. An den Grenzen des Mittelalters entstand die 
grösste und bekannteste Sammlung von Berichten über Galami- 
täten der Juden, deren Quellen M. Wiener im III. Heft zu 
seiner hebräisch-deutschen Ausgabe zu behandeln versprochen, 
aber nicht geleistet hat. Einzelne Stücke hat Grätz gelegentlich 
beleuchtet (gegen VIII^ 427 über Gespräche s. Eayserling, Jahrb. 
f. Gesch. d. Juden IV, 287); seine kurze Notiz (IX, 348) giebt 
nicht Hinweisungen auf betr. Erörterungen, er begnügt sich mit 
der Bezeichnung „zusammengewürfeltes Allerlei^ u. s. w. 



§ ÖÖ 11 

tu Bezug auf die Sammler, also auch auf die Zeit, kommen 
S Personen in Betracht: 1) Jehnda ihn Verga, Mathematiker 
und Astronom aus Sevilla (1457 ff., Bibl Mathem. 1901 S. 62)^) 
in Lissabon (gest. als Märtyrer, 1485? Grätz VIII, 332, 381). 
Seine Notizen in einer seiner Schriften copirte und vermehrte 
2) ein jüngerer Verwandter Salomo, welcher früher als 
Sohn galt (Grätz; Zedner 725 und 1005 setzt „ben Juda^ 
in Klammer), bis Wiener erwies, dass Sal. ein Enkel oder son- 
stiger Verwandter sei. Zu Sal.'s Zusätzen gehört die Uebersetzung 
emer latein. Abhandlung aber den Glanz des Salomonischen 
Tempels nach dem Documente des Gonsuls Marcus, welche der 
^grosse mwTl" auf das Ersuchen König Alfons' (X.!) verfasst 
haben soll (§ 64, S. 95 ff.); „Joh. Versoris" war 1458 Rector 
in Paris, seine philosophischen Schriften wurden aber schwerlich 
vor 1472 in Spanien ins Hebräische übersetzt (Die hebr. Uebersetz. 
S. 487—9). Dieser § endet mit einem Citat des ni3C&n ^tDyta 
von mna Swao pn (ßenjacob S. 210 n. 111 conjicirt nna! es 
bedeutet „zu seiner Zeit^; ich beziehe es, Gatal. Bodl. p. 1735, 
auf Menachem Becanati) und einer Verweisung auf Salomo's 
innap cav, welches verloren ist, vielleicht nicht ausgeführt 
wurde. Darauf folgt eine Disputation (niDl) zwischen Alfons 
von Portugal und Josef Um Jachja (S. 108 — 110), aus einem 
Schreiben (anas) aus Fez über die spanischen Exulanten (S. HO), 
mit einem Zusatz von 3) Josef, der Einiges aus onxtD nS:)tD 
mitteilt, darin das Datum Adar 1524 (S. 111 vorl. Zeile). 
Einige Zeit (o^^), nachdem das Buch gedruckt worden war, fand 
Josef bei Sehemtob Scmzolo (?ibi3(3Kr) ein Stück (?Dnfi93ip) aus 
einem Buche über die ^Begebenheiten der Könige von Edom^ 
(oriM ^t^ nipiKO, Rom, oder christliche überhaupt?), ferner eine 
Erzählung (niCD) in einem christlichen (^I3n3, lateinischen?) Buche; 
er excerpirte aus jenem und übersetzte aus diesem, was folgt. 
In den Daten von Todesjahren jüdischer Gelehrten ist nn (800) 
zu ergänzen, daher die falschen Angaben in Gentius' Uebersetzung 



1) Die Excerpte in ms. Bodl. 486 (Catal. Bodl. p. 1877 u. 2892) 
kennt Neub. 2044 nicht 



78 § 90 

(Add. zu Catal. p. 1690, was ich in ZfHB. III, 15 n. 196 anzu- 
geben hatte), darunter 1186 für Serachja ha-Levi die einzige 
Quelle (Catal. Bodl. p. 2589). Die Zusätze Salomo's und Josefs 
sind teilweise aus dem Index unter ihrem Namen zu finden; 
Einiges bleibt zweifelhaft. — § 6 S. 4— 6 über die Hirtenver- 
folgung ist aus einer Chronik der spanischen Könige übersetzt 
(liDD -dSoS nn); über Fra Vicente (§ 50) wird auf Jekuda 
Abravanel nTOin nt^ioa verwiesen; es muss aber Isdk gelesen 
werden (s. § 83). Anf. § 20 S. 43 wird eine (?) deutsche 
Chronik (p^mitft^ n'i) angeführt; s. Grätz VII, 486, so lies 
Vni, 404; § 48 S. 88 citirt eine Notiz des Schemtob ibn Schem- 
tob mit dem J. 1390 (so lies Catal. Bodl. p. 2558 Z. 4 v. u.). 
§ 49 bemerkt der betr. Verf., dass es Dinge gebe, die nicht zu 
schreiben seien. — Unser Buch galt sehr lange als eine be- 
achtenswerte Quelle für Lessing's Parabel von den 3 Ringen, 
wofür die Neuzeit zahlreiche Mittelglieder seit dem XIII. Jahrb. 
nachgewiesen hat, s. ZfHB. V, 155, VI, 123. 

Ausgaben des beliebten Buches (Catal. Bodl. p. 2893^ 
Zedner S. 725, Roest 1005, Wiener hebr. Vorrede, neuere nach 
Benjacob 564 n. 228): Ed. Pr. 4. s. 1. e. a. [Adrianopel 1550?], 
dieses Jahr vermutet Zedner p. 725 zu dem, früher als Unicum 
geltenden Exemplar des Brit. Mus. ohne Titbl. (s. Catal. Bodl. 
p. 2303), ebenso das Expl. Babinowitz (1881), jetzt in der hiesigen 
k. Bibliothek (Uebr. Bibl. XXI, 58); wenig verschieden, mit 
einigen kleinen Anhängen, 4. ^SDK3Tn:H (so) s. a. (Sabionetta 1554? 
nach Zed. X, 54 BL); daraus 4. Prag 1608 (50 BL); kl. 8. 
Amst. 1638 (Roest, s. Centralbl. f. Bibl. XI, 1894 S. 607 und 
nach meiner Miiteil. bei Benj.); aus Ed. Pr. und dazu Sabbatai 
Kohen, nop nS;tD, 8. Amst. 1655 (ed. 1700 bei Benj. ist die 
deutsche); 8. Amst. 1709 (Expl. m. handschr. Noten v. Jai^ob 
Emden bei Rosenthal, jetzt Amst. Stadtbibl.); 8. Fürth 1724; 
Grodnow 1809; Zolk. 1809; Sklow 1818; Warschau 1841; 
Lemberg 1846; „Denuo ed., textum sec. omnes [nicht genau zu 
nehmen] edd. constituit varias lect. adjecit, introd. notis in- 
dicibus, multisque additt. auxit Dr. M. Wiener^ Fascic. I textum 
h. continens, kl. 8. Hannover 1855 (XU, 148 S.), fasc. 11 deutsche 



§ 90 79 

Uebers. 1856 (XXVin, 286 S.). Die Zusätze enthalten: Sab- 
batai Eohen, wie oben, Ghisdai Grescas, Brief (s. § 63), Samuel 
Zarzahy Nachschr. (§ 57), ;]yp Elegie eines Anonymus über 
span. Verfolgung 1391, schon bei Jellinek in der Vorrede zu 
msK \so Leipz. 1855 (die nann von Josef ihn Verga ist aus der 
1. Ausg. in den folgg. weggelassen), Nachdruck s. I. e. a. (Eönigsb. 
1858); Probe mit üebers. in Zedner, Ausw. S. 97. — Deutsche 
(unyolli^t.) Uebersetzung eines Anonymus, 4. Erakau 1591, 4. 
Amst. 1648, 4. Sulzb. 1700; revidh^t und vermehrt (auch Sab- 
batai) von Eljakim b. Jakob, Amst. 1700. — (Spanisch) Vara 
de Juda y traduzido por M. del (Meir de Leon) Amst. 1640 
(1706 bei Metz u. Benj. entstand wohl aus lon für m «= 400), 
Amst. 1744 (Zed.); traslado en ladino etc. (Salonichi) 1850, 
Belogrado 1859 (Eays. B. E. p. 108). — Latin e [mit Weg- 
lassung der Von*.] per G. Gentium, Amstel. 1651, Titelausg. 
1680 (s. oben S. 77 1. Z. u. Wiener, deutsch S. XIX). 



^0 § 91 



Anhang. Yersehiedenes. 

91. Die hier folgenden kurzen Notizen betreffen allerlei 
Schriften des Mittelalters, welche man wegen der in ihnen 
enthaltenen Nachrichten in dieser Bibliographie Sachen möchte. 

a) Manche Sagen and Legenden, welche erst später 
niedergeschrieben oder gedrackt worden, reichen wohl ihrem 
Inhalte nach bis nahe an die Zeit der betr. Personen oder Er- 
eignisse hinauf, namentlich jädisch-deatsche, wie von Meir b. 
Isak, dem Vorbeter and Verf. des Gesanges mtDijpK fdr Pfingsten, 
dessen Veranlassung anf eine Reise zu den angeblichen „roten 
Jaden ^ (redskio) zaräckgefahrt wird, während der Italiener Abraham 
Jagel von einer n^KO n nSjö spricht, welche man in Deutsch- 
land am Pfingsten recitire. Das J. 121 in Catal. Oppenh. 1706 
Qu. (Neub. n. 2213 ohne Bemerkung) hat Zunz beirrt (Catal. 
Bodl. p. 1701). 

b) Die Sage von einem Jadenpapste (Gratian?), der sich 
seinem Vater zu erkennen giebt, erhielt sich in verschiedenen 
Recensionen, deren eine ihn Elchanan nennt (ms. Bodl. 1210); 
der Vater soll Simon hor-Oadol gewesen sein. Die Erzählung 
im "i^s nryo gab einem Gymnasialprofessor Veranlassung za einer 
Schimpferei von 86 Seiten and ist wiedergegeben in Tendlaa's 
Sagen 3. Ausg. S. 18, hebräisch abgedruckt in Jellinek*s tnim n^3 
Bd. V. Eine andere Recension in einem ms. Ghirondi substituirt 
als Vater Sälomo b. Aderet (s. Van der Linde, Gesch. d. Schach- 
spiels S. 188, daraus Steinschneider, Schach bei den Juden, 
Sonderabdr. S. 36) ; in dem arabischen crjnvyr nryo II, 33 ist 
der Vater Simon H'wp (was Gädemann, Gesch. d. Erz. II, 80 
entgangen ist). Ueber den angeblich vom Papste verfassten »i^ 
(Hymnus), Neub. Catal. p. 427 n. 1210, s. Zunz, Lit. 113; 
über eine französische Bearbeitung der Sage von Hipp. Rodrigaes 
(1880) s. Hebr. Bibl. XX, 60; s. auch Letterbode VII, 171. 

Neben solchen Produkten der Phantasie bieten allerlei 
andere Schriften Stoff für Galturgeschichte. 



§ 91 61 

c) Dayid b. Merwan ahMuTcamrMxfBiJX etwa im IX. Jahrb., 
im Orient, giebt NachrichteD aber religiöse und philosophische 
Sekten, welche zunächst yon Earaiten mitgeteilt werden (Arab. 
Lit. § 25); Harkayy zum hebr. Grätz HI, 498. 

d) Mazliach b. Elia ihn (ü-Ba'sak (J)^ Dajjan in Sicilien, 
brachte bei seiner Räckkehr aas dem Orient nach Spanien seine 
arabische Darstellong der Gewohnheiten des Hai Gaon (gest. 
1088); s. Arab. Lit. S. 132.») 

e) Abraham bar Ghijja aus Barcelona (1116—1186), 
genannt Sa'hib al-Schorta (Präfect, lat. „Sayasorda", s. Bibl. 
Mathem. 1896 S. 84), der arabische Wissenschaft, namentlich 
Mathematik, in Sädfrankreich lehrte, rerfasste eine Schrift 
nSlKJin niD nS:iön dSjö über Erlösung, worin eine üebersicht 
der Weltreiche nach astrologischen Perioden (Revolutiones), aus 
arabischen Quellen, vielleicht nach abu Matscher, zur Berechnung 
der Messiaszeit. Isak Abrayanel nennt und bestiehlt ihn in 
seiner Weise (ZDMG. XXVIII, 638). 

f) Moses ibn Esra (lebte noch 1138) yer&sste eine sehr 
interessante, von Schreiner (Abdr. aus Reyue des Etudes J. 1892) 
geschilderte arabische Schrift fh^KlsSiO fhi^nQ^K über hebräische 
Poesie und ihre Schicksale, worin viele Personen genannt, zum 
Teil charakterisirt werden ; ein Index über dieselben ist in meinem 
Verzeichnis der hebr, mss. der k. Bibliothek in Berlin (II, 128) 
zu finden. Moses beruft sich auf sein, wahrscheinlich ähnliches 
Werk über Männer der Bildung (aiK)^ welches schwerlich ver- 
öffentlicht worden ist; s. Arab. lit. S. 149. 

g) Jehuda ha Levi (um 1105 — 55) giebt in seinem ara- 
bischen — auch hebr. fibersetzten — Werke „Der Chazare" 
III, 65 £ (hebr. *>in3n) eine Darstellung der ältesten nachbi- 
blischen Fortpflanzung der Tradition gegenüber den Earaiten 
(Arab. lit S. 152). 

h) Abraham ibn Esra (gest. 1167), der geniale Wanderer 



^) Der lateüiische (Pseado-)Asaf ist nicht jüdischen Ursprang£(, 8. 
ms. München 281. 

Bibliogr. Jttd. Gesch. Q 



82 § 91 

durch fast alle Gebiete des Wissens and viele Lander ' Europas 
und AfrilLas, leitete eine Grammatik mit einer Aafzahlung der 
„Scheiche^ der hebräischen Sprache ein, worin die CSharakteristik 
zuweilen vom Wortspiel verdunkelt, der Text von Earaiten in- 
terpolirt worden ist; s. mem Handbuch S. XI, Bacher, Abr. ihn 
Esra's Eänleit., Wien 1876. — Seinen Bericht über die Sendung 
eines Juden [nicht „Jakob ibn Scheara^] nach Indien habe ich 
in ZDMG. XIX mitgeteilt und übersetzt 

i) Jehuda al-Gharisi scheint seine Reisen von Spanien 
bis Babylon um 1218 ausgeführt zu haben; auf dem Wege wid- 
mete er 4 verschiedenen Personen sein Buch ''^iDsnn, eine Nach- 
ahmung der Landstreichermakamen des durch Ruckert bekannten 
'Hariri, nachdem er diese selbst ins Hebräische übersetzt hatte. 
Die Nachahmung bleibt hinter dem Muster an Humor nicht 
zurück, übertrifft es sogar in witziger Anwendung und Parodie 
biblischer Redensarten, wie z. B. in jeder Antwort in E. 67 
(deutsch in meinem Manna, 1847 S. 67). Kap. 3 charakterisirt 
die berühmten Dichter; E. 18 (in Zedner's Auswahl) bietet eine 
kurze Geschichte der hebr. Poesie bis zu Gabirol; E. 46 schildert 
die Personen, mit denen seine Reisen ihn bekannt machten, von 
deren Freigebigkeit seine Preiserteilung beeinflusst scheint. Die 
Ausgaben des Buches bieten hier u. E. 50 Lü(^en, welche Neubauer 
(Tt^n n^i6ü 1 865) aus mss. ausfüllt, allerdings nicht immer glück- 
lich (s. Nöldeke, ZDMG. XX, 196, Schorr pSnn VUI, 137, Hebr. 
Bibl. XUI, 83, XIV, 3 ; ZfHB. IV, 61). . 

k) Immanuel b. Salomo in Rom (um 1320) fügte 
seiner Makamensammlung (nnnn») als 28. Eap. eine hebr. 
Dwma Commedia hinzu, worin Daniel der Führer durch Hölle 
und Himmel ist, und wo er, nach dem Muster seines persönlichen 
Freundes Dante, neben bekannten Persönlichkeiten der Vorzeit 
auch seine eigenen Bekannten vorführt. Dieses Eapitel ist auch 
einzeln im Original und jüdisch-deutsch herausgegeben (Gatal. 
Bodl. p. 1057). 

1) Mose Rieti (geb. 1388) verfasste eine Nachahmung 
Dante's in terea rima u. d. T. »y» ^ifipi^^ herausg. von J, 



§ 91-92 8S 

_____ ' 

Ooldenthät^ Wien 1851, später teilweise ins Italienische übersetzt. 
Der Abschnitt, welcher die Persönlichkeiten vorfahrt, ist von Noten 
begleitet, wovon jedenfalls nur ein Teil dem Verf. angehört (Ca- 
tal. BodL p. 1984, Lett. Ital. p. 47). 

m) Ein Anonymus verzeichnete 22 Selicha-Dichter; dieses 
Verzeichnis fand der ungenannte Vater des verstorbenen Mordechai 
Treves m einem Buche des Sohnes, und Zunz (Lit. 625) teilt 
es mit. 

n) Was ein Anonymus über die Verf. der Tosafot in ms. 
Vat. 441^ mitteilt, ist bis jetzt nicht verraten worden. 

o) Familienereignisse in ms. Paris 252 müssten naher be- 
kannt sein, um ihre historische Bedeutung zu beurteilen. 

92. An die historischen Schriften im engeren Sinne reiht 
sich eine Anzahl solcher, welche nur nebenher mehr oder minder 
wichtige Beiti'äge zur Universalgeschichte und Völkerkunde ohne 
Rücksicht auf Juden und Jüdisches darbieten, vorzugsweise Be- 
richte und Briefe von Reisenden u. dergL Sie charakterisiren 
sich grösstenteils durch naive Auffassung und Darstellung eigener 
Erfahrungen oder auf deren Boden vorgefundene Sagen, Ideen 
und Anschauungen, selten durch eigne Erfindung, manchmal durch 
ausgeschmückte ältere Berichte. Ich muss hier der Versuchung 
widerstehen, mich in allgemeine Betrachtungen über die Juden 
als Reisende, grossenteils unfreiwiUige,^) zu verlieren, indem ich 
auf meinen Art. Jüd. Literatur in Ersch u. Gruber Bd. XXVII, 
§ 10 (Jew. Lit. p. 80) verweise. 

Den grössten Teil der hierhergehörenden Literatur s. m Zunz' 
Art. Geographische Literatur der Juden, zuerst englisch im II. Bd. 
des Benjamin von Tudela (oben § 32), dann deutsch in Gesamm« 
Schriften I (1875). Jost soll sich über diesen Artikel geäussert 
haben, er enthalte Alles, nur nicht Geographie; Zunz hat das 



^) Juden finden sich auch als Gesandte und ünterh&ndler Christ^ 
lieber und muhammedanischer Herrscher, z. B. Isak^ unter Earl d. 6r. 
(802), Abraham b. Isak (978), Samuel harNagid. 



84 § 92 

Wort in seinem weitesten Sinne gebraucht. Ein Teil jen^ Ar- 
tikels ist verarbeitet in meinem: Jadische Schriften zur Geographie 
Palästinas, im Jahrbnch Jemsalem, Bd. 3 a. 4, 1889, 1892 u. 
Sonderabdruck. Einige Schriften dieser Art sind wegen ihrer 
besonderen Beschaffenheit bereits oben erledigt worden (s. § 13, 
32, 34, 71). Andere folgen hier: 

a) Jakob ]vnym (Hadassi § 61, Jew. Lit. p. 81) brachte 
aus der Reise des Sultans von Sindjahr allerlei Nachrichten, 
unt. and. aber einen Wanderbaum t^cK. Er lebte yielleicht um 
1100—1148. 

b) Gegen Anfang des XIIL Jh. begab sich, nicht ohne 
EiDfluss der Ereuzzäge, eine grössere Anzahl französischer und 
eoglischer Gelehrten nach Palastina, unter den ersteren der be- 
rühmte Jonathan b. David Kohen aus Lunel, Commentator des 
Alfasi u. Annotator des Maimonides, sowie Simson b. Abraham 
aus Sens, Verf. von Tosafot (gest. yor 1235), femer Josef b. 
Baruch, der nach Zunz die angefangene Gusari-Uebersetzang des 
Jehuda b. Cardinal nach England gebracht hat Von da ab 
finden sich verschiedene Berichte, namentlich über Graber in 
Palästina, darunter einer von Samuel b. Simson (1210), übersetzt 
von E. Carmoly (Itin6raires de la terre sainte, Brüssel 1847) 
französisch, mit Noten und Plagiaten, unter dem finguien Titel 
'risD^&n j;d»; das Original ist aus Ms. Parma, de Rossi 563^' 
in Ozar tob 1, 35 abgedruckt; vgl. mein: Jüdische Schriften zur 
Geogr. Pal. S. 11 n. 6 (so lies im Index); das von Dgolini VIT, 250 
edirte Itinerarium ist von Sam. b. David. 

c) Ein sonderbares Erzeugnis der Zeit ist der Reisebericht 
des Menachem b. Perez, der 8 Jahre Vorbeter in Hebron 
gewesen. Das von mir entdeckte ms. Bodl. (Jew. lit. p« 81) 
ist von Neubauer in pnSn V, 626—9 edirt. Menachem HtAi unt. 
And. Hütte und Baum, wo Abraham die Engel tractirte, den 
Brunnen der Hagar (die Muslimen identificiren bekanntlich ihren 
Zemzem), ein Tior ohne After, welches an das Meer geht, damit 
die Vögel in seinen Schlund fliegen. Jüngere Zusätze erzählen 
vom Traum einer Witwe in Hebron. 



§ 92 85 

d) In entfernterer Beadehnng zu thatsachlicher Geschichte 
stehen die hebräischen Bearbeitungen und eine jädisch-deatsche 
Yom französischen Image du monde (verf. 1245), einer Be* 
schreibang der 3 Weltteile mit Hervorhebang des Wunderlichen, 
wozu die im Schulchan Aruch erwähnten Baumvögel (Bamacles) 
gehören. Die hebr. Uebersetzung des Mattatja b. Salomo, 
betitelt üh)yr\ Ssr, zuerst Amst. 1733 gedruckt, ist erst um 1550 
in Italien angefertigt. 

e) Die Fabel von einem „Presbyter Johannes^ im Orient 
veranlasste eine doppelte Expedition von Mönchen nach Asien, 
worüber der berühmte Bericht von Plan Garpin eine Epoche in 
unserer Kenntnis des Ostens macht. Das Ernennungsdecret der 
Expedition datirt 5. März 1245 (St. Martin, Bist, de la g^ogr. 
1873 p. 270). Die weitschichtige Literatur aber jene Fabel ist 
in meinem ^Hebr. Uebersetz.'' S. 952 ff. verzeichnet. Ein angeb- 
licher Brief (Jt^r -öti^nc sn2) jenes „Priester Johann ** im J. 1442 
oder 1460 an Papst Eugen VI. oder Friedrich IIL ist schon in 
Gonstantinopel 1519 gedruckt; diese Recension (mit Benutzung 
eines ms. und 2 anderen Recensionen) edirte Neubauer im yyip 
r hv IV (1888); die anderen sind betitelt: JK13 ••• j^c . . ni:K 
und ""^KV '■fisn&D nns; vgl. auch Gatal. München ed. II. 
S. 191 A. 2. 

f) Um 1486 (nach Grätz VIII, 449) verliess der bekannte 
Gommentator der Mischna Obadja Bertinoro Italien, reiste 
aber Alexandrien und Kairo, den Sinai berährend, kam 1488 nach 
Jerusalem, von wo aus er zwei Briefe erliess, welche aus schlechten 
mss. von S. Sachs edirt und von Neubauer uncorrect übersetzt 
sind, im Jahrbuch far die Geschichte der Juden III, 1863 (s. Hebr. 
Bibl, VI; 131), nach demselben Texte englisch von Neubauer 
in Miscellany of Hebrew Lit. I, 1872 (Hebr. Bibl. XHI, 123). 
Einen dieser Briefe (nebst einem anonymen) edirte Zebi Jecheshiel 
MichaelsoJm angeblich aus einem ms., in der That aus dem 
Jahrbuch, u. d. T. jrsf "sin, Colomea 1886 (Schechter, Jew. Qu. 
II, 108). — Ein 8. unedirter Brief, oopirt von S. D. Luzzatto, 
wurde an Jellinek geschickt und findet sich wohl jetzt in der 



86 § 92 

Wiener Gemeindebibliotbek; sein Inh&lt bietet manches Inter- 
essante. — In den edirten Briefen berichtet B. ant. And. aber 
Earaiten in Aegypten; auch Sambatjon und Preste Jean sind 
Gegenstände seiner Nachforschung. Seine Kritik charakterisirt 
der Bericht aber die aas Aden (p];) kommenden Juden : y^n vrn 
py p jniM DmDDn |n ns nt^K (S. 222), also das Paradies-Land I 
S. Jfid. Sehr, zur Geogr. Pal. S. 17 n. 21. 



§ 93-97 87 



Die Neuzeit. 

Nach der Erfindung des Buchdrucks haben wir es seltener mit 
mss. zu thun, welche genauerer Angaben bedürfen; auch aus anderen 
Gründen wird von hier ab sich die Darstellung in der Regel auf die 
engeren Grenzen der Bibliographie beschränken. 

93. Etwa am 1502 richtete Moses Ghefez Anfragen an 
den Pseudo-Messias Ascher Lämmlein, woraaf der als Eabbalist 
bekannte Josef ibn Schraga Antworten (nuit^n) gab, ms. 
Bodl. Neub. 1668*; s. Rer. ^t J. IX, 152, wo N. bemerkt, 
dass Perles, Beitr. 1884 S. 42 aber ms. Tarin 161 (Peyron p. 67) 
das Richtige erraten habe; das ist bereits m Bey. IV, 83, V, 63 
der FaU, wo Hebr. Bibl. IX, 79, Pol. lit. 380 citirt ist. 

Ueber Verfolgang der Jaden in Kiew and in Städten lit- 
thaaens 1495 -- 1503 sammelt Ä. Hariavy verschiedene Quellen, 
meist aas der karaitischen Literatur: m'h njn nrs n)h:, in 
Chad. 1,6—11, 11,13—17. 

94. Jonatan b. Jakob, genannt Falk aas Fulda, stiftet 
far sich einen Purim {"h^t^ D'^lien) zum Andenken an die am 
17. Tammuz 1507 begonnene Galamität seiner Gemeinde (nicht 
erwähnt bei Zunz, Syn. P. 58), nach seiner handschr. Notiz in 
einem gedruckten Tur T. I. der Bodl. (Gatal. p. 1186). 

95. Abraham Schamsuli in Nepanto, in der Vorrede 
za seinem )^n*> DiKm, ms. Leyd. 56 (Catal. p. 256, die Yorr. 
y. Steinschneider edirt p. 400), berichtet über Leiden der Juden 
in der Tärkei im J. 1508. 

96. Ein anonymer Bericht aber die Gonfiscation der 
Bucher m Frankfurt a. M. auf Veranlassung von Pfefferkorn (1509), 
ms. Rosenthal 7, ist fehlerhaft abgedruckt von Orätg in Monats- 
schr. XXIV (1875), correcter und übersetzt von Krakauer in 
Mtsschr. 1900 (Bd. 44), dessen Artikel darüber in Ztschr. f. d. 
Gesch. d. J. in Deutschl. 1, 160. 

97. David b. Jehuda (Messer Leon, also nicht David 
Leon) verf. um 1510 ein Gutachten über (pDc) Streitigkeiten 



88 § 97—99 

zwischen den Portagiesen und Castiliern in A?lona (nxyhM Ayel- 
lino), ans ms. Oxford Bodl. 834 unter dem (fin^ten) Titel "tu? 
D'*D3n „Polemische Abhandl. des Messer (sie) Dayid ans Hantoa, 
heransg. nnd geschichtlich eingeleitet von Dr. S. Bemfdd^ Berlin 
1899 (XXIII, 140 S.). Die Einleitung hebt die Schattenseiten 
des Charakters der vertriebenen sogen« Portagiesen hervor: ihre 
Spaltung in Gememden, ihr Festhalten an ihrem speciellen Ritas, 
ihre Herrschsacht, ihre Beschäftigang mit externen Wissenschaften, 
welche den Abfall begünstigt habe; die Belege dafür sind aller- 
dings den Schriften der Gegner entnommen, za denen aach Dayid 
gehört, über welchen schliesslich (S. XXI) allerlei herangebracht 
wird ohne Kenntnis des Artikels im Letterbode Bd. XII, 1888 
S. 82 it 

98. Das Fragment eines anonymen Berichts über die 
Fahrnisse des Kaufmanns Elia und anderer aas Belgrad anter 
Saltan Bajazet II (reg. 1481 — 1512) edirte Harkavy anter der 
üeberschrift: vc^Tü\ n^'^ann^ »TW nti^r« S. 13 der N. III seiner 
zerstreuten Aufsätze ü'^::^ üTi D't^nn, in der Sammelschr. her. 
für die Abonnenten von f^'Son (d"'1ökö nyniK, Petersb. 1893). 

99. Abraham Sakut, oder Zaeui (TilST), Professor der 
Astronomie und Chronologie in Salamanca, im Orient noch 1515 
als lebend bezeichnet (Hebr. Bibl. XIX, 105), ist in neuerer 
Zeit durch seinen sogenannten „Almanach^ (handschriftlich 
hebräisch erhalten, in spanischer und lateinischer Uebersetzung 
gedruckt) und die Beziehung zu Golumbus weiteren Kreisen 
bekannt und interessant geworden (Bibliotheca Mathemat. 1901 
S. 68j). Früher galt er mit Recht seinen Nachfolgern und 
christlichen sowohl wie jüdischen Geschichtsforschern und Literar- 
historikern als Verf. der yoQständigsten Gompilation aus älteren, 
zum Teil unbekannten QueUen. Sein berühmtes Werk ponv icD 
(Buch der Genealogien), wahrscheinlich in Tunis (S. 215 Ed. 
London, 1504 S. 231 Z. 3 y. u.) ergänzt, umfasst eine auf 
eigener Forschung beruhende gesonderte Behandlung der meisten 
Autoritäten der Mischna und Gemaxa (Tannaim und Amoraim) 
und eine fortgesetzte Chronologie bis auf seine Zeit. Wir besitzen 



§ 90 89 

aber jetzt 2 Becensionen, deren Herausgeber sie gewissermaassen 
bearbeitet haben; eine kritische vergleichende Inhaltsangabe fehlt 
noch, wie auch em alphabetisches Register. Die hier folgende 
Analyse konnte nur das Bedeutendste berücksichtigen. 

A) Das Buch Jnchasin erschien zuerst in Constantinopel 
1566, herausgegeben, richtiger bearbeitet, von Samuel SchuUam, 
einem Arzte aus Kairo (Gatal. Bodl. p. 2478), welcher dem 
Buche als Anhang (f. 153 bis n. 9 Bl.) eine hebräische üeber- 
setzung von Flav. JosepJms contra Apionem (|VSK nj^) folgen 
liess. — Dieser Anhang ist von J. Boehmer u. d. T. nionp 
DMin'^n in Lyck 1858 und von Pilipowski m j-^onr D mWn 
(vor 1868) edirt, wo S. 86 D^wn p^ aus Josephus XV, 11, 
dann S. 39 Scherira's Brief, S. 58 nuK (I) des Abr. Farissol 
(s. unten) u. S. 60 als |U p ytt^Tn*» nnj» (!) das Excerpt aus 
einer Samaritan. Chronik (D^^nibn ''^nsi), welches in allen 
Ausgaben (f. 154 Er.) gedruckt und an Josua gerichtet ist 
(vgl. HB. XVI, 136 zu S. 76). Samuel sagt in der Vorbe- 
merkung zu jenem Anhang (hebr. auch in Catal. Bodl. p. 2480), 
er habe zuerst das Buch pm*" gedruckt, dann aus arabischen 
und christlichen (lateia.?) Schriften eine kurze Chronik compilirt 
(mJTpl TOll» "pn niiTOT 'D)^) und die kurze Schrift (Josephus) 
wegen ihrer Tendenz angehängt. 

Die l. Ausgabe ist so selten (vielleicht in Folge der Stelle 
über den Sohar von Eabbalisten teilweise beseitigt), dass man 
schon lange die Ed. Krakau (1580, beendet 1581) zu citiren 
gewohnt ist. Ihr langer Titel ist ungenau und irreführend; über 
die Noten des Moses Isserls (gest. spätestens 1573, wahr- 
scheinlich schon 1572, Catal. Bodl. p. 1851) findet man keine 
genaue Auskunft (s. unten), die des Samuel haben die ur- 
sprungliche Bezeichnung t^"t^, aber die Vorrede desselben ist weg- 



^) üeber diese, aus der Bezeichnunfi: des Mondlaufs stammende, die 
Methode bezeichnende Phrase s. ms. München 343 ', Anh. III der 1. Ausg. 
— In der Note f. 40 Kr. citirt Sam. DoSon »»n p*DT; für iiDonp »id3» ist 
eine Lücke gelassen; f. 135 Z. 10 v. u. D^oij?^ 'iB^» DoSon ]n3T 'Da. — 
M. Friedländer, Der Antichrist u. s. w., Gott. 1900, zieht Quellen heran, 
die nicht ohne Weiteres für jüdisch gelten können. 



90 § 99 

gelassen, auch in späteren Ausgaben. Aaf die Vorrede des Verf. 
folgt f. 5 — 7 eine kurze Chronik bis zur Sändflut, entsprechend 
'ü'^nn Wö IV rrrTr\ pt }o rh:spn rhtth^ auf dem Titel, was 
Bartolocci irrtümlich aaf Isak Israeli (auf dem Titel Kcm, 
confandirt mit dem Arzt im XI. Jahrh.) bezieht, aus dessen 
Werk (§ 48) IV, 18 nach Abschrift des Moses Isserls, mit den 
Noten desselben, f. 156^ eingeschaltet ist. — In der Chronik 
werden die Blattzahlen des Jalkat citirt (Znnz, G. V. 301 nrgirt 
die Paragraphen); in Ed. London sind die Zahlen nicht za finden. 
Einige Noten sind jänger als Isserls: f. 183 wird )ffy:\ r(T09 
Ed. Krakau [1578] erwähnt, f. 154 rhw min TO ninai; so citirt 
kein Autor sein Werk. Weggelassen ist die Stelle über den 
Sohar. F. 105^ bemerkt Samuel, dass Abraham hier den 
ganzen Text des nSnpn 'D copirt und mit Noten begleitet habe; 
da dasselbe in Venedig gedruckt sei, so genäge es, den Anfang 
der glossirten Stellen zu geben. F. 107 findet Samuel Abraham's 
Behandlung der Saboräer ungenügend und substituirt den Brief 
des Scherira (§ 18); doch ist ein Gaon ausgefallen, wie Bapoport 
conjicirte. 

F. 119* iiarps D^n nnn (nicht in ed. London), dann 
f. 120 niSvDH rh» (s. oben \ 16 Natan ha-Babli) ; f. 125 schaltet 
Samuel den Rest des rh^r\ 'D (f. 40 ed. Amst.) ein; f. \Z0^ 
Sakut's Fortsetzung (Ed. L 217). F. 134«» erklärt Samuel, Abr. 
habe hier die Vertreibung aus Spanien im J. 1495 geschildert, 
er selbst beabsichtige aber, alle Vertreibungen und religiösen 
Verfolgungen (nnot^n) der Juden zu verzeichnen, habe daher jene 
weggelassen. Femer habe Abr. hier eine Aera {yi^T\ arabisch) 
angewendet, welche von der „unsrigen'^ um 432 (lies 439) Jahre 
abweiche, er selbst habe die richtige Zeitrechnung hergestellt 
und mit den Angaben Sakut's auch solche aber die Nachfolger 
Muhammed's und die Othmanischen Herrscher (o'^TOnn D'^sSon 
D'^'^nn nnsf^ Dti^ci nw . . . o'nti^an, Zunz, Z. G. 889) bis zu Selim 
rniönSD^i W^; San •^tnxon it^nm 'wn iSen verbunden. Diese 
Umarbeitung endet f. 154 mit den (in Ed. Er. weggelassenen) 
Worten ininSo Kti^ni rm ür\\ worauf in Ed. Oonst. die Schrift 
des Josephus u. s. w. folgt (s. oben). Der Herausgeber der Ed. 



§ 99 91 

Er. fugt an das Excerpt ans der Samarit. Chronik f. 155 mit 
einer Vorbemerk., datirt 1512 der Zerstöning (1580), ein Ex- 
cerpt aus üh)y niniK (niJ») yon Abraham Farissol, welches 
im Suppl. der Ed. L. S. 58 den Titel nwj^ py^ d '» n niJK 
D'fiDt^n erhalten hat! Auf das Kapitel aus Israeli (f. 156^) folgt 
f. 165* — 168* mi üh\y r\ü (§ 9). 

Aus der Krakauer flössen die folgenden Ausgaben direkt 
oder indirekt, samtlich 8% Amst. 1717, Zolk. 1799 (Zed. 
S. 27) und 1805 (Benj. S. 216 n. 111), mit einigen Anm. zu 
Is. Israeli von Jdkob Bachrach s. 1. e. a.(Eönigsb. 1858), Lemberg, 
Schrenzel 1858 (ich besitze nur Tit. u. Bl. 2), Zytomir 1861, 
Warschau 1876. 

B) Aus ms. Bodl 2202 bearbeitet ist ühlifn ]'ünv 'ü 
mit engl. Titel: Liber Juchasin sive Lexicon(!) biographicum 
et histöricum etc. accedunt notae copiosissimae (?) B. JaeoU 
Emden ... in marg. ed. Gonstant. . . atque editoris Herscheü 
FUipowshi ex auctoritate societatis^) antiquitatum Londini et 
Edimburgi, 1857 (VII u. 254 u. 1 S.); aber das Supplement s. 
oben. Dem Herausgeber beliebt es, das Buch in VII Abschnitte zu 
teilen (Seitenzahlen zu I, II, nach Ed. Const., S. VII): I. kurze Chro- 
nik Ton der Schöpfung bis Esra, die Tannaim und Amoraim, hier 
streng alphabetisch geordnet bis S. 80, wo ein Nachtrag (nicht 
in Kr. 49*) über Nasi und Ab Bet Din; S. 84 Tünn nSnp 'D 
aus Narbonne (verdächtig, s. Zunz, Lit. 106)« S. 85 als Quelle 
K13» des Samuel ha-Nagid (s. § 16). Das. Z. 14 bis S. 95 
allerlei, darunter S. 86* von (Jakob) Tam über Jesus; Sakut 
unterscheidet 2 Jesus; darauf folgt S. 87 aus Simon Duran aber 
Seele und Prophetie, über Nissim tmd Abraham aus Köln, und 
was er selber Aehnliches in Salamanca gesehen S. 88; aber den 
Sohar unvollständig (S. 89), aus Josephus S. 90, die Familie 
des Exilarchen (S. 91 nach m\] üh\y rto s. S. 93), aus Jehuda 
Alcharisi aber die Dichter (S. 94), S. 95* Z. 3 fehlt Etwas 



1) Die Gesellschaft bestand im Heraasgeber und den Ehrenmit- 
gliedern, nämlich den Käufern. 



92 § 99 

(Hebr. Bibl. XI, 107), S. 95 ergänzt der Her. die Stelle über 
den Schar aus Ed. Gonstantinopel. 

II. Amoraim (S. 79, Er. 69^), alphabetisch, die chrono- 
logische EinteUang (S. 179) meist nach Abr. b. David (Kr. 105^), 
Fil. ergänzt die von Schollam gekürzten Citate; S. 203 icnn h^S'^» 
s. unten zu S. 229^. 

III. (S. 204) Saboräer und Qaonim (Er. 107 sabstitoirt 
den Brief des Scherira), meist aus Abr. b. D. (204^ 1. Z); 
S. 207 über Eldad, wozu [B. Goldberg's] Uebersetzong aus den 
Schlachtregeln [des Samael b. Jakob, Geiger's j. Ztschr. II, 297]. 
Schon 207^ entspricht Abr. b. D. f. 40 Ed. Amst., womit Schollam 
(Kr. f. 125) fortfahrt. 

IV. (S 209) CÄTT 11D, hauptsächlich nach Abr. b. D.; 
Sakut hofft, das Obige noch zu berichtigen. Von da ab benutzt 
er andere Quellen; wenn sich Neues bietet, soll es hinzugefügt 
werden. 

V. Die späteren Greschlechter (Er. 130); diese ist die 
vrichtigste nachtalmudische Partie des Buches, jedoch mit Yor- 
sieht zu benutzen. Das Ende ist eigentlich in Er. 134 b die 
Notiz über Samuel Zarza, hier 226 um mehr als 100 J. später 
angebracht; aber die angebliche Verbrennung Z.*s s. oben § 57. 
In Kr. folgt nur noch eine Notiz über die Einnahme Constantino- 
pels und die Bemerkung Schullam'sf. 134 b. Ed. L. 226 ff. yer- 
zeichnet allerlei aus den Jahren 1471 — 92, auch aus niohtjfidischen 
Kreisen; S. 227 über nSlDo nnct^O; S. 228 wahrscheinlich Nach- 
träge: über Drrn 'D des Jacob Sikilli (aus Sicilien), der die 
Gräber in Palästina aufzählt (Hebr. Bibl. XVI, 107); was Isak 
ibn tnsSx (?), der 1441 au Sunon Duran und dessen Sohn Salomo 
nach Autopsie über Palästina berichtet, mrd in Kürze mitgeteilt. 
S. 228 b aus htr\\ir> p« yvi idD; 229 über Gräber in Palästina 
nach Mitteilung (rhltw hd) Josefs ha-Leyi b. Nachman; 229b 
aus nsisn Slste^K [d. i. aus dem arab. Werke des Moses ibn Esra, 
ungenau übersetzt, s. Hebr. Bibl. XUl, 107, und Arab. lit. 
S. 150]; aus einer Schrift des Zeitgenossen Ghajjim ibn Musa 
(1456) über Geltung eines Traumes (über Ghajjim s. Grätz VI, 393, 
VU, 280, 513, Vm, 168, 430 und die Gitate in Hebr. Uebers. 



§ 9d-10Ö 03 

I 

S. 706), endlich (S. 280) Oitate über yerscbiedene Gelehrte. — 
Der ganze Abschnitt macht den Eindruck 7on Adyersarien, 
welche za verarbeiten waren. 

VI. (S. 231, aUgemeine Chronik, FU. S. VII: „nach 
griechischen Qaellen", ohne allen Gnind). Sakut beginnt hier in 
der That einen neuen Abschnitt, gewissermaassen einen Anhang 
zu seinem '(tm (S. 232 Z. 16) mit einer Vorbemerkung über 
die Wichtigkeit der historischen und chronologischen Kenntnis 
für die Juden in christlischen Staaten auch wegen der Dispu- 
tationen; deshalb erwähne er manche NichtJuden, z. B. christliche 
Heüiggesprochene [z. B. Isidorus, Hieronymns, Augustin tt^"»**; 
S. 232, 238 unten, 284, 244, 247], doch möge man sich hüten, 
Alles für wahr zu halten, was er aus ihren Chroniken dtire. 
Seine Quelle über Araber scheint Abul-Faradj bar Hebraeus (Zur 
pseud. Lit. S. 47; Gratz IX, 419 substituirt Schullam); es fehlt 
nicht an Irrtümern, wie Ayicenna aus Seyilla (250), Isak b. l^nio 
249 für |in&];, al-Battani, der Arzt (ib.), wovon Manches zu den 
sonstigen üncorrectheiten des Drucks gehören dürfte. Varianten 
aus einem ms. giebt Is. Loeb, Josef Haccohen, Sonderabdruck 
p. 45--^57. Eine neue kritische Ausgabe wäre verdienstlich. 

100. Elia Eapsali ben Elkana (um 1490—1555), 
Rabbiner in Candia, in Gemeinschaft mit Jehuda del Medigo, 
mit dem er 1581 in Streit geriet (Lattes S. 28), zwischen 1585 
und 1587 als Nachfolger Sabbatai Kusin's, Sohnes des (bei Lattes 
S. 20 erwähnten) Arztes Leon, zum Gemeindevorsteher gewählt 
(Berliner S. 2), schrieb einige historische Arbeiten in elegantem 
Stil, nicht chronikartig, a) nK''3f''iM nJiaSo^ d^ont nnx ^) 
Veber den Inhalt vgl. Zedner bei Lattes p. 27. b) ih'^Sk 'ni 
oder )t]''hH ino, Geschichte des türkischen Reiches in 4 Büchern 
(166 Kapp.): 1) bis zum Tode Muhamed*s II. 2) Regierung 
Bajazet*s, Geschichte Spaniens bis zur Judenvertreibung. 8) Re- 
gierung Selim*s. 4) Geschichte Soliman's bis zur Eroberung von 
Rhodos 1523. ESn 5. Buch ist nicht historischen Inhalts bis auf 
den Anhang 'n "^lün über Empörung Ahmed's und Rettung der 



1) Mb. Brit Mob. Add. 19971 (MargoHonth, List p. 80). 



94 § 100 

Jaden (1524!). Das yom 14. Nisan bis 25. Mal 1523 yerfasste 
Bach (Lattes p. 29) sollte zar Erheiterang der von der Pest 
Bedrohten dienen, sacht za belehren and weist aaf das göttliche 
Walten in der Geschichte hin. Als Qaellen dienen haaptsachlich 
mündliche Berichte von Aagenzeogen (vgl. Lattes p. 37f.)i aasser- 
dem das Vertreibangsedikt, das er in hebr. Uebersetzung aaf- 
genommen hat (Lattes p. 68 f.), und eme Abhandlang aber das 
spanische Königspaar (Lattes p. 57 ff.). Aaf die jadische Ge- 
schichte bezügliche Aaszüge publicirte M. Lattes (D**}lt^ D**&ip**S 
IiTSk '21 'üü De vita et scriptis EÜae Eapsalii, Padaa 1869) and gab 
in seiner Einleitang Nachrichten über die Familie des Ver£, 
dessen Einleitang (p. 33—89), Geschichte der Jaden in der 
Türkei anter Mahammed II. cap. 17—19 (p. 39—44), in der 
Wallachei cap. 25, Rhodos cap. 80 a. 161 (p. 45—48), in 
Spanien c. 54—61, 65 (p. 48—66), Vertreibang aas Spanien 
c. 67, 69 (p. 66 - 73), weitwe Schicksale der Vertriebenen 
c. 75—78 (p. 73-88) [nochmals gedrackt als h^wyvEi \imi CDt^ 
in WiT ''TTiTn p. 13—20], Vertreibang aas Portagal c. 80—82 
(p. 83—91), Geschichte der Jaden in Aegypten anter Selim 
1517 c. 122, 123, 124 (p. 91—95), das ägyptische Parim 
(p. 96 — 110),^) alles mit vielfachen Kürzangen. ^ 

Einen vom 11. Tammas 1541 datirten (p. 8 Z. 4) Be- 
richt Elia's über Bettang der Jaden in Candia bei einer 
drohenden Verfolgong am 18. Tammas 1537 (p. 6 Z. 26) and 
über die am 1. Tammas 1541 erfolgte Einsetzung dieses Tages 
als eines Feiertages für die Jaden za Gandia edirte Berliner aus 
einem ms. za Ancona in der Ztschr. l^ion (mir nar in dem 
nicht ausgegebenen S.-A. u. d. T. nyny ö"'i3i p. 1— U zugänglich). 

Handschriftlich ist auch eine m'^p auf den Tod des 1523 
von der Pest hingerafften Saul Cohen erhalten (in dem erwähnten 
Ms. Br. Mus.) 

1) Fehlt unter den Quellen bei Grätz IX * 22 A. 1 und Margoliouth 
Jew. Qu. Vm 274. 

') üeber eine frühere Publikation Phil. Luzatto*s und Uebersetzungen 
einiger Stellen von M. Soave und Dav. Viterbi vgl. Kayserling, Allg. Ztg. 
d. J. 1869 S. 350. 



§ 101 95 

101. Im J. 1524 erschien in Born ein orientalischer Jude 
David (ynlgo Reübeni) als angeblicher Sohn eines Königs 
Salomo, dessen älterer Sohn Josef annoch 2 7s Stamme Israels, 
300000 Unterthanen, mit 70 Ratgebern regiere and ihn an den 
Papst gesandt habe, um es zu bewirken, dass man gemein- 
schaftlich den Ungläubigen das heilige Land entreisse. Dieser 
verlogene, kaum emer Sprache mächtige Abenteurer, der in 
Dreistigkeit den alten Eldad weit hinter sich liess, vermochte in 
jener, mit Abenteuerlichkeiten geschwängerten Zeit nicht bloss 
bei den nach dem Messias schmachtenden Juden, sondern auch 
bei hohen Personen Gehör zu finden, bis er, als Lügner erkannt, 
in verdienter Vergessenheit starb. Die gewöhnliche Annahme, 
dass er schon 1532 gefangen worden sei, widerlegt ein Brief 
des Asriel ben Salomo Dayena, Babb. in Sabbionetta, an 
Abraham Eohen in Bologna (Schwiegervater des Josef Eohen) 
vom 14. Eislew 5296 (10. Nov. 1535), in Josef Salomo Gra- 
ciano*s Gutachtensammlung, ms. Z>. Kaufmcmn^ von diesem edirt 
Rev. Et. XXX, 304 — 9. Asriel fordert auf, sich an einem 
öffentlichen Auftreten gegen den nichtswürdigen Schwindler zu 
beteiligen. — David's Erlebnisse in Europa charakterisireo seine 
Zeit. Während jedoch jüdische Zeitgenossen den Betrüger ahnten 
und als solchen erkannten, hat er in unserer kritischen Zeit 
mehr als verdienten Glauben gefunden und ist sogar zum Märtyrer 
hinaufgeschraubt worden (Biberfeld). 

David unternahm eine Aufzeichnung seiner Fahrnisse seit 
der Zeit, wo er sein angebliches Vaterland verliess; die Angaben 
bis zur Ankunft in Rom (Neub. S. 151; Biberf. deutsch S. 31, 
hebr. S. 25) schweben in der Luft, da ihr Ausgangspunkt eine 
dreiste Erfindung ist. 

Die Erlebnisse in Europa sind nur teilweise anderweitig 
confxoUirbar. Ein einziges ms. Mich. 560 verschwand in Oxford, 
nachdem ein Facsimile, jetzt Ms. Hebr. f. 14 zu Oxford, und eine 
Copie V. J. 1867 angefertigt worden war, jetzt ms. 128 des 
Seminars in Breslau. Bei der Unfähigkeit des Verf. nnd der 
geringen Akribie des Gopisten ist die Textbeschaffenheit sehr 



Ü6 § löl 

unsicher.^) — Nachdem Zunz auf Grand von Mitteilungen 
Michael's das Wesentliche aas dem ms. zasammengestellt hatte 
(Die geogr. Ldt., zaerst englisch 1841, dann deutsch in Ges. 
Sehr. I. S. 179 fif.), gab ich im Anhang zum Katalog Michael 
(1848 S. 378) eine Probe ^. Eine Leipziger Doctordissert. „Der 
Reisebericht des David Beubeni a. s. w. von Eduard Biberfeld,*' 
Berlin 1892, enthält Vorw. (S. I— VIII), Einleit. (IX— XVIII), 
üebersetzung (S. 1—70), Noten (S. 1—9), Excurs I Die freien 
jüdischen Stänmie (S. 10 — 14), Exe. II Der Priesterkönig 
Johannes im Hebr. Schrifttume (S. 14 — 16), beide wertlos. Der 
hebr. Text (S. 1 — 47) geht bis zur Abfahrt von Livomo (ed. 
Neubauer S. 169). Vgl. auch Grätz IX Note 4, Vogelstein und 
Rieger, Gesch. d. Juden in Rom II, 41 fif. Den ganzen er- 
haltenen Text gab Ad. Neubauer (Med. Jew. Chron. II, 1895 
S. 133—223) nach demFacsimile heraus, vielfach ungenau, wie 
ein Vergleich mit Ed. Biberfeld lehrt (vgl. Brody, ZfHB. UI 30 f.), 
für den Rest ein Vergleich mit der Breslauer Copie durch 
Herrn S. Gans, der diesen Teil bearbeitet. Das ms. bricht bei 
dem Aufenthalt in Murcia auf dem ViTege nach Avignon p. 216 
ab. Der p. 216 — 223 folgende Bericht über die Ausgaben 
während der Reise, bis zam 24. Ijar 5287, wLl den Eindruck 
erwecken, als sei er von Darid seinem Dienw Salomo Cohen 
aus rtOiTB diktirt worden, und beweist durch wiederholtes Ver- 
fallen in die erste Person Dayid's Autorschaft; ygl. Brody 1. c. 
Die Datenangaben sind hier, ¥rie im Tagebuche selbst, vielfach 
fehlerhaft. Neubauer halt David nach semem Stile für einen 
deutschen Juden und lässt ihn wegen seiner arabischen Kennt- 
nisse in Aegypten geboren sein. 



^) Die „Spracheigenthümlichkeiten^ bei Biberfeld S. Y sind teilweise 
keine solche (n. 2 lies: weibl. Nom., das Beispiel hat das Yerb vor dem 
Nomen), teils einfache Ignoranz ; di6 Setzung von Yocalbuchst. ist meistens 
willkürlich. 

^) Die „Catalogisirung^ der Mich. Sammlung ist nicht durch mich 
bewirkt (Biber£ S. in); eine unbefangene Yergleichung der Probe mit 
Biberf. S. 24 erweist die Angabe S. Y als Au&chneiderei. 



§ 102— lös 07 

102. Einige ganz anganane Notizen über Jerusalem (?) 
und Aegypten von [dem Earäer] Samuel ben Nachman aas 
Ka& in der Krim enthält Ms. Firk. 745 (miliDt 4B1. 8*), anf. 

D^Sra '•nw jDm td Swok^ •'^ mm mn^ -n» tnnS n wt^ S-'Ss 
(der 6. Adar 5283 fiel anf Sonnabend d. 21. Febr. 1523). Femer 
war im selben Jahre o b'h am 14. Adar^) (= Sonntag d. 1. März) 
Abends eine dreiständige Mondfinsternis, Aehnliches Freitag 
(8. April), Sonntag (5. April); Sonntag 26. April war ein Erd- 
beben in Aegypten. Am 1. Nisan 5284 (Sonnabend d. 5. März 
1524) brach in Aegypten eine farchtbare Pest aas, die bis zam 
Wochenfeste währte; nni^ S'Sn am 15. Tebet 5286 (= Sonntag 
d. 31. Dec. 1525) trat eine 3Vs standige, vollständige Mond- 
finsternis^ ein. Von dem ägyptischen Porim, der Jadenrerfolgang 
darch Ahmed Pascha and dessen Vemichtang darch Mahammed 
Bey (ygl. den folgenden §) am 15. Adar') berichtet Samael als 
Aogenzeage*). Soweit sind diese Notizen von Garland (onie 
pn^o^K in raon 1866 Beilage za Nr. 16) mitgeteilt, die letzte 
Notiz ongenaaer bei Neabaaer, Aas der Petersbarger Bibliothek 
p. 118 No. XXla, deatsch in Neabaaer's Notiz „Die Ermordang 
Ahmed Pascha*s 1524"^, Allg. Ztg. d. Jadent. XXX, 1866 Nr. 6 
p. 82 f. 

103. on^D n^:)» Schilderang der § 102 erwähnten Jaden- 
verfolgang Ahmed's (vnM pt^n) and der Befreiang der Jaden, in 
Kairo alljährlich am 28. (27.?Zz.,Bit. 130) Adar verlesen, wo sie 

^) Neubauer, Allg. Ztg. d. J. : Montag d. 17. Adar, was ebensowenig 
stimmt. 

^ Neubauer 1. c. „wieder Sonnenfinsternis*'. 

^ Das Datum der Hinrichtung Ahmed's, das von allen anderen 
Quellen abweicht, hat Neubauer 1. c. acceptirt, Kaufmann, J. Q. R. VIII, 
511 für einen Irrtum erklärt; bei der Ungenauigkeit der übrigen Daten 
w&re ein solcher nicht auffallend, lieber das wirkliche Datum der Errettung 
der Juden und das ägypt. Purim vgl. Jaf§*s Note in Rabbinowitz* Ueber- 
setzung ?on Graetz* Geschichte YII, 447. 

*) Neubauer schreibt: „der, wie es scheint, damals in Gairo 
lebte**, weil er die Hs. falsch gelesen hat. In Gurland*s correcterem Abdrucke 
heisst es *nua ^ v« nvN h^ 2*^^ inp^i, bei Neubauer n«aa ih vn 

Bibliogr. JUd. Oesoh. 7 



l 



9S § 103 104 

Dr. L. Löm noch hörte u. hierauf in •'nm '•ni.Tn, III, 1866 p. 1—6 
XX. in T:on 1866 Nr. 7 --9 zuerst yeröffentlichte. Ohne Kenntnis dieser 
Publikation gab G. Margoliouth die Hegilla nach Ms. Or. 67 des 
Brit. Mus. mit englischer Uebersetzung J. Q. R. VIII, 277—88 von 
Neuem heraus. In der Einleitung p. 274 — 76 stellt er die Literatur 
über das ägypt. Parim zusammen, wobei Eapsali äbergangen ist. 
Vgl. D. Kaufmann, ib. 511 f., sowie J. Q. B. XI, 656 f. aber ihn 
Verga's „Extract from the Kairo Megilla^ (ed. Wiener p. 111 f.) 
und das damit übereinstimmende ms. Pinsker 43, welche genauere 
Kenntnis der Vorgänge verraten als die ed. Megilla. £ine arabische 
Uebersetzung der Hegilla, die Dr. Löwe besass, enthielt einige 
nähere Angaben, z. B , dass Ahmed Donnerstag, d. 4. Schebat 
5284 (= 9. Januar 1524) nach Aegypten kam. 

104. Abraham ben Salomo aus Torrutiel (T — al?) in 
Spanien, als elfjähriger Knabe in Fez Juni- Juli 1493^) bei 
einer Feuersbrunst gerettet, schrieb, nach Loeb 1510 (?),^) eine 
Ergänzung zu Abraham ben Dayid's rh^n icD') (oben § 30) in 
3 Pforten: 1. Nachträge zu A. b. D. 2. Fortsetzimg bis zur 
Zeit der Vertreibung aus Spanien. 3. Schilderung der Ver- 
treibung im Anschluss an einen kurzen Ueberblick über die 
spanische Geschichte von 1015 an. Es folgt dann ein Bericht 
über Au&ahme der Juden in Fez und die Vertreibung aus Portugal. 
Hingegen fehlen weitere Nachrichten über die Geschichte von 
Fez, Abraham Sakufs Bericht über die Ereignisse von 1510 — 25(?) 

1) Abrahain*s Yater, Schüler Isaac Campanton^s, starb am 1. Tag 
Pesach des ersten Jahres nach der Vertreibung, im Tammus, 8 Monate 
nach der Ankunft in Fez; im selben Jahre fand die Feuersbrunst statt 
(p. 113 Z. 6—6 u. 10—14 ed. Neub.; p. 22 Z. 4—5 u. 10—15 ed. Hark.); 
das erledigt Harkavy's Zweifel p. 4. 

2) Vgl. p. 101 Z. 6 ed. Hark. p. 5 Z. 6 u. p. 107, 1 . . . nwr\ nw 
yn u^nh» 'n nair H»nir (ed. Hark. p. 13 Z. 16— -17). Aber nach der Ein- 
leitung hat Abr. Sakut's Bericht bis 1525 (? vgl. oben § 99) geben wollen, 
nur seine selbständigen Ergänzungen sollten 1510 schliessen. Unrichtig 
sagt Neubauer, A. habe das nh^pn 'ü bis 1525 fortgesetzt. 

') Auf dieses, nicht auf die Ergänzung, beziehen sich die Schluss- 
worte der Hs. nSapn ißo o^B^ai on. Das ms. enthält auch uhxf mo 
Ktoni nnn. 



§ 104-108 Ö9 

sowie die Schilderang der messianischen Zeit, die in der Vorrede 
versprochen sind, in dem einzigen ms. Abraham benutzt haupt- 
sächlich Josef ihn Zaddik (oben § 82), den er als nnK Q^n 
(p. 109 Z. 1 ed. Neubauer, p. 16 Z. 5 ed. Harkavy) anfuhrt. Von 
Wert ist nur der letzte Teil seines Werkes, in dem er als Augen- 
zeuge und Zeitgenosse berichtet. Das erwähnte ms., jetzt ms. Bodl. 
bebr. e 8, hat Harkavy 1886 im Orient entdeckt und Ad. Neu- 
bauer 1887 (Med.Jew.Chron. 1,101— U) abgedruckt. 1898 edirte 
A. HarJcavy nach seiner eigenen Abschrift nochmals die Abhandl. 
als Beilage zu Babbinowitz's hebr. Uebersetzung von Graetz's 
Geschichte VI (a^'i«^'' dj o-ii^nn II, 2), mit Angabe der Ab- 
weichungen, der Quellen, Parallelen nebst nützlichen Noten. 
Daneben sind die wertvollen Bemerkungen von Loeb (Josef 
Haccohen et les chroniqueurs juifs, Paris 1888 p. 68—70, S.-A. 
aus Rev. Et. XVII 85—87) zu beachten; vgl. auch Neubauer, 
The Expulsion from Spain, Jew. Chr. 1886 No. 925. 

105. £ine Sammlung von 115 Ehekontrakten und sonstigen 
Akten im Original (1529 — 1811) und das Gemeindebuch 
von Fadua (1632) enthält ms. Schönbl. 1888 n. 221. 

106. Ein jüdisch - deutsches Lied aber die Belagerung 
Magdeburg's durch Kaiser Karl V. (1583), anf. "n oSn rr}"-)""» 
"mrs^^ ms. Opp. Add. Qu. 186 (früher Carmoly), ed. Neubauer 
in Rev. j^t. V, 147 f. nebst Transscription und französischer 
Uebersetzung. 

107. David de Bossi, ein Kaufmann aus Cesena^ seit 
1534 in Safet, richtete 1535 einen Brief an seine Verwandten in 
Italien, worin über die 10 Stämme, die Falaschas, welche dem 
Ritual-Codex des Maimonides folgen, über die günstigere Lage der 
Juden unter muhammedanischer Herrschaft, über Handelsyerhält- 
nisse und politische Ereignisse der Zeit. Aus den Collectaneen 
Graziano's von D. Kaufmann ed. Jew. Quart. LX, 491— 99. Die 
fgJsche Ueberschrift Moses de Rossi ist ib. 758 berichtigt, 

108. Ueber eine, Montag d. 4. Ab 1545 in Saloniki aus« 
gebrochene Feuersbrunst, die 20 Synagogen und 2 Drittel 



lOÖ § lös— 110 

der Stadt einSscherta, und in der 150 Menschen umkamen, be^ 
richtet die kurze Notiz ms. eines Aogenzeagen, ans derselben 
ed. von Kaufmann, Bev. ^t. XXI, 294. Nach einem Brief emes 
anderen Augenzeugen, Obadja ben Bonafos ibn al-Con- 
stantini, an seinen Oheim Josef ha-Eohen (ed- ib. 295—7 
aus e. ms. der Alüance) war die Zahl der Opfer noch grösser. 

109. Ein jüdisch- deutsches Lied, tS, ron Elia Le7ita 
(gest. 1549) über den Brand von Venedig enthält Ms. Bodl. 
1217", vh2» 'h^ü -nsf "\n2, anf. ö^ö pn T)iy^) pK y» '^••Ti p 
Sip (so) p^l3 u''D* Ueber Elia Leyita s. ältere Quellen in Catal. Bodl. 
p. 983 u. 2879^}, Handb. n. 1159 £ (Zusätze im Centrbl. f. BibL 
1894 S. 247, Porges das. S. 505); — Serapeum 1869 S. 132, 
Letterbode VII, 174; Bacher in Winter u. Wünsche II, 225, 235; 
die Citate im Index III, 910, 915 sind wertlos; Mtschr. 1892/8 
S. 397. 

110. Joselmann Bosheim, der verdienstvolle üTiß 
y^nxi) der Juden im Unterelsass, geb. um 1478, gest. 1554, hat 
in seinem ethischen Werke n^pün 'ü (Wolf D, 1387 n. 520 
onm iico, Bj. 423 n. 458 nrii^o ni''» •nico), — von dessen 9 Ab- 
schnitten nur die zweite Hälfte des 7., der 8. und der 9. in 
ms. Opp. 1704 Qu. (Nb. n. 2240) erhalten ist, — unt. And. wichtige 
Beispiele des den Juden durch Denuncianten erwachsenen Unheils 
angefahrt; zu Neubauer's Beschreibung des ms. ygli.L. Feilchenfeld, 
Rabbi Josel von Bosheim, Strassburg 1898, S. 139 ff.; Auszuge in 
Mtschr. 1875 S. 408 ff.; Neubauer in Letterbode VI, 137 ff.; 
vgl. auch § 59. Feilchenfeld vermutet (S. 140), dass auch der 
2. Teil des ms. (fol. 139— 267 b) teilweise eigenhändige Notizen 
Joselmann's enthalte. Wichtiger sind seine Aufzeichnungen aus 
den Jahren 1471, 1476, 1503-1547, ms. Bodl. 2206 (Neubauer 
in den Add.), ed. von Eracauer, Bev. ]^t. J. XVI, S. 85—95 
als „Journal" (nach einer von Neub. coUationirten Abschrift 
Lehmann's) mit französ. Analyse des Inhalts; vgl. Feilchenfeld 
S. 140. Die frühere Literatur aber J., bei Feilchenfeld S. 1 — 4, 
ist durch dessen gründliche Arbeit antiquirt- * 

1) Hinzuzufügen: 1587 Sal. Isaki p. 2845; 1546 auch N. 2078. 



§ 111-114 101 

111. Von einer den Jaden in der Provence drohenden 
Vertreibung berichtet ein Brief ans Saloniki von dort lebenden 
Vertriebenen ans der Provence (Ang. 1550), ms. AUiance, mit 
französ. Uebersetznng ed. v. Js. Loeb, Bev. ät XV, 270 ff., 
wiederabgedruckt in S. P. Rabbinowitz n^u '»iriD (1894) p. 
208—10. Vgl. Grätz IX» p. 319 A. 3. 

112. Gegen einen Mann, der sich zum „Nagid^ aufge- 
worfen, das Volk und besonders die Gelehrten bedräckt und 
diese zur Steuer (»tjis) herangezogen hatte, richtet sich ein Cir- 
cular der Rabbiner von Safet, die ihn in Bann gethan hatten, 
unterzeichnet von Josef Karo, Jsrael bar Mei'r und Moses bar 
Josef de Trani, aus einem ms. in Jerusalem ed. von Limas in 
ü-hytm V,2 (1899) S. 161—68. 

118. Den Bericht eines Anonymus über die Belagerung 
Frankfurts a. M. (1552) und Schwemfurts (1553/4), der uns 
ein anschauliches Bild der Stimmung in der jud. Gemeinde giebt, 
ed. von M. KfayserlingJ in Homil. Beil. zur BibUoth. jüd. Eanzel- 
redner, Berlin 1872 S. 59—61, nach ms. Rosenthal (Roest II 
p. 1170 n. 7, Berichtigung in Rev. Ät. XIV, 282, XVI, 818); 
dann ed. v. Eracauer, Quellen zur Frankfurter Gesch.ll, 426/7 mit 
deutscher Uebersetzung S. 428—81. Vgl. R. Jung ib. 511 f. 

114. Zu den bekanntesten jüdischen Historikern gehört der 
Arzt Josef ha-Eohen ben Josua u. s. w., geb. 20. Dec. 1496 
zu Avignon. 5 Jahre alt, wanderte er mit seinem Vater nach 
Genua, lebte in verschiedenen Städten Italiens und starb nach 
1575. Die in seinen Schriften^erwähnten, ziemlich zahlreichen 
Daten aber sein Leben s. GB. 1498 ff. und bei Loeb, Josef 
Haccohen, Paris 1888 (S.-A. aus Rev. fct. XVI— XVII), S. 16 
bis 19 u. 88 (vgl. S. 19—26). Josef arbeitete unablässig an 
der Berichtigung und Fortsetzung seiner Schriften, die daher in 
mehreren Recensionen, teilweise von seiner eigenen Hand, erhalten 
sind. Seine späteren Nachträge hat er nicht immer mit dem 
urspränglichen Text in Uebereinstimmung gebracht (vgl. Loeb, 
Graetz-Jubelschrift 56 A. 2). Für die ältere Zeit folgt er genau 
«einen Quellen, ohne sich immer von Irrtumern frei zu hinten (Loeb^ 



102 § 114 

S. 45 — 47). Seine strenge Wahrheitsliebe macht ihn aber za 
einer wertvollen Qaelle fnr die Partieen, in denen er als Zeit- 
genosse berichtet. Die Anordnung seiner Werke ist eine chrono- 
logische, ohne jeden Versuch eines inneren Zusammenhanges 
unter den Ereignissen. Sein Stil ist elegant. 

1. Tnnn jkoiöw rr^ST nonsr "dSöS cönt "im, Nov. 1553 
beendet, in Sabbionetta 1554 gedruckt, zerfallt in 2 Bücher. 
Nachtrage und Berichtigungen nebst Fortsetzung ms. (150 Bl.) 
bis 1573 enthalt das Exemplar der Alliance. Was von dieser 
Fortsetzung die jüdische Geschichte betrifft, ist in dem folgenden 
Werke behandelt; vgl Loeb, Rev. £t. J. X, 248 f. Spätere Aus- 
gaben: Amsterdam 1788, Lemberg 1859 mit Einleitung über 
den Nutzen der Geschichte vom Jos. Kohen Zedeh, nebst Bio- 
graphie des Verf. von S. Bonhard (Zeitlin, Bibl. Hebr. S. 181). 
. • . D''D^^ "lan 'Dö nm*o 13 BJ. enthält ms. Bodl. Nb. 2210 
(Benj. 423 n. 451). Auf die zahllosen Fehler der unbrauch- 
baren engl. Uebersetzung von Biallobiotzky, London 1835 — 86, 
2 Bde., weisen Zedner (Auswahl) und Wiener in den Noten zur 
Debersetz. von n. 2 vielfach hm. Die Nachrichten über Juden 
sind hier weniger zahlreich. 

2. K32rr pov, om Martyrologium, schildert die Verfolgungen 
und Vertreibungen der Juden seit Zerstörung des 2. Tempels. 
Nach der Ueberschrifl; zum Einleitungsgedicht ist das Buch 1558 
verf&sst. Ein ms. der Alliance (Rabinowitz Gat. 10 n. 128), teils 
Autograph, teils vom Autor verbessert, ist am 23. August 1560 
beendet (Loeb, Josef Haccohen S. 3 f.). In mss. Luzatto und 
Ghirondi ist das Buch am 22. Nov. 1563 beendet (S. 126 Ed. 
Letteris 1852), von einem Unbekannten {mm S. 136) mit meist 
wertlosen und darum in der Ausg. weggelassenen Noten versehen 
und bis 1605 fortgesetzt (S. 136—177). Ms. Almanzi 229 (jetzt 
Br. Mus. Add. 27122, wo noch Anderes von Jos.; Margol. List 
p. 82) ist vom Verf. ergänzt und fortgesetzt bis 9. Juni 1575 
(S. 185). Den, nach den 8 letzten mss. von S. D. Luggatto 
hergestellten und mit Noten versehenen Text ed. M. Letteris^ 
vermehrt mit eigenen Anmerkungen, Wien 1852; unveränderter 
Abdr. Erakau 1896. Varianten nach ms. Alliance giebt Loeb 



§ 114—115 108 

1. c. S. 27—31, aus der Fortsetzung des ü^f^'n "n^n das. X, 248 ff. 
Auf M. Wien er 's sorgfältiger deutscher Uebersetzung mit wert^ 
ToUen Noten, Registern und Beilagen (ygl. oben § 27 ^ 31, 100),^) 
Leipzig 1858 (HB. I, 110—12), beruht die prachtroll ausge- 
stattete französische 7on Julien S6e, la Vall6e des pleurs. ... 
publi6 pour la premiere fois en fran^ais avec notes et teztes 
historiques, Paris 1881, in deren Noten selbständig nichtjüdische 
Quellen herangezogen sind. Eine Vergleichung mit Josefs Haupt- 
quelle, Usque's Consolagam, hatLoeb (Josef Haccohea. S. 34—45) 
durchgeführt. Josef citirt auch andere Quellen, z. B. Sebastian 
Münster. 

Hierher gehören auch einige Uebersetzungen: 3. Joh. Be- 
hamCa (Joan. Boemus) aus Ulm, Omnium gentium leges et ritus 
u. d. T. D-öj; mSinj ^^)Lü d (Deut. 32,8), ms. Alliance (Rabi- 
Dowitz Cat. 10 n. 129 Autogr.), beendet 23. Juni 1555 (Loeb, 
1. c. S. 4 f.); ein anderes ms. beendete Josef 9. April 1567 
(Magazin X, 169), 4. HK^-nr^n ncD und 5. t^'^önip n3«3"i''B 'D 
oder ip^'t^ro (Mexico), die beiden Teile der Uebersetzung von 
Francisco Lopez de Gomora, La Historia general de las Indias, 
beendet 4. Juli 1557, ms. Alliance, enthält die 9. Copie (Autogr.), 
beendet 1568 (Loeb, 1. c. S. 5 f.); ms. Fischl (HÜb. 
S. 948 f.) 2), jetzt Berlin 823 Qu. (Verz. II S. 17 n. 169) 
und ms. des Prof. Gottheil in New- York, Ueber andere Schriften 
Josefs 7gl. Magazin X, 166--69, Loeb 1. c. S. 6f, über seine 
Gedichte Loeb S. 3 f., 7, ZfHB. VII, 26. Eine Sammlung yon 
78 Briefen, hauptsächlich yon und an Josef, ms. der Alliance 
(Cat. Rabinowitz 10, n. 125), beschreibt Loeb S. 7—15 (S. 8 
Facsimile yon Salomo Molcho's Unterschrift). 

115. Die am 21. Juni 1554 in einer Babbineryersammlung 
zu Ferrara gefassten Beschlüsse, deren erster bei Strafe den Druck 
eines Buches ohne Approbation und den Kauf eines ohne solche 



1) Anhang n'o — Vü Auszüge aus Eapsali Kap. 70, 71, 78, 74, oben 
S. 94 nachzutragen. Z. 17 „nochmals" 1. vorher ed. in »Man »Tin^n III 
von M, Wiener. 

') Der Titel . . . nnro fehlt im Register S. 1029, 



104 § 115-117 

gedruckten Buches verbietet, hat Lampronti in seinem pmt'* nno 
aufgenommen, 'n fol. 158 f. (Berlin 1888). Schon vor dessen 
Erscheinen hatte sie Isaae Baruch Levi in **di^m ""^v X7 N. 
29-81 und dann u. d. T. nraionp nupn, Brody 1879 (16 S. 
kl. 8^), mit Nachträgen von Halberstam edirt, welcher Noten über 
die Unterzeichner und Bemerkungen Mose Basula's zu den 
Bestimmungen nach seinem ms. 217 hinzufügte; vgl. Vogelstem 
n. Bieger, Gesch. der Juden in Born II, 149 f. 

116. Auf die Hetzereien eines getauften Juden (nach pDp 
^3n S. 115: Chananel di Foligno) hin wurde 1555 eine Blutbe- 
schuldigung gegen die Juden in Rom vorgebracht, über deren 
Abwendung ein Anonymus d^^d^ ni:M nSjD verfasste; den Inhalt 
notirte Graziano u. ed. D. Kaufincmn, Rev. Et. J. IV, 94—96; vgl. 
p. 88 £f. Ueber die Abweichungen dieses Berichtes von Josef 
ha-Kohen (jiDy^ p^v p. 114— 16) vgl. Graetz IX« S. 888 Anm. 2 
u. besonders Babinowitz' hebr. Debers. S. 247 Anm. 1. 

117. Im Siwan 1556 erlitten in Ancona von den Harannen 
23 Männer (nach Msn pf^y S. 118: 24) und eine Frau auf Befehl 
des Papstes den Feuertod. Ihre Namen finden sich bei Gedalja 
ihn Jachja und in darauf bezügl. m^pj worüber s. D. Kaufmann, 
Rev. Et. J. XI, 152 f. Die n^p des Jakob b. Joab b. Elia aus 
Fano, beg. D^ttnT "[nDtt^« ü» •")«, erschien in dessen ü^)2X^ "»St^, 
Ferrara Ab-Elnl 1556 (GB. 1210), confiscirt, daher äusserst 
selten (Kaufinann, 1. c. 149 ff.), nochmals gedruckt Rev. Et. J. 
XI, 154 — 56, wo zu den 81 Strophen noch 17 nach Mitteilung 
Mortara's hinzugefugt sind. Salomo Chasan's n^p^ beg. D**»i^ V2)ff 
n^o nsnn (nachzutragen bei Zunz, Litg. 592), edirte Neubauer in 
p^hn V, 348; sie enthält 10 Strophen. Eine italienische Ueber- 
setzung eines Anonymus enthält ms. Bodl. 758 p. 159b. Eine 
nyp von Mordechai b. Jehuda di Blanis (vgl. ms. München 328) 
wurde in Pesaro am Morgen des 9. Ab in der sephardisohen 
Synagoge recitirt, nach einer Notiz Graziano's, bei Kaufmann, Rev. 
Et. J. IV, 96 f., vgl. 98, ist aber verloren. Dagegen ist seine 
nyp über die Verbrennung des Talmuds 1 553 von Schorr, y^hrtn 
Xin, 109 1 edirt. 



§ 117—121 105 

Infolge dieses Ereignisses warde der, allerdings missgläckte, 
Yersach gemacht, den Handel nach der Levante von Ancona 
weg nach Fesaro zu lenken. Darüber berichten n. 140—42 
einer Briefsammlang aus Pesaro, ms. 2>. Kaufmann (wohl Babi- 
nowitz Cat. 10 N. 176), von ihm ed. in Key. tt. J. XVI 66-71 
vgl. p. 61 ff. 

118. Ueber einen Eid Kaiser Ferdinand's I., 1526 die Jaden 
ans Prag za yertreiben, und dessen Lösung durch Papst Pias IV. 
infolge der Bemühangen Hordechai Zemach b. Gerschoro's, der 
nach Rom reiste, berichtet ein Anonymus, ed. von 8. Levi 
p^3f II 1848 p. 72-74. 

119. Von einem Wunder in Laon 1565 erfahren wir aus den 
hebräischen und lateinischen Stücken in Cod. Paris lat. 16075. 

120. Ein in Rom October 1546 gedruckter pos (GB. 
n. 4004) enthalt das Urteil des Rabbiners von Ancona, Isak 
Leon Ihn Zur b. Elieser Sefardi (11. April 1546), und des 
Rabbiners von Recanati, Jakob Israel Finzi b. Rafael, in einem 
Processe, den Ascher b. Salomo aus Monte de Lulo mit dem 
Rabbiner Jakob Gatalano in Macerata führte; ferner ein Gut- 
achten des Rabbinats in Rom: Isak ben Immanuel de Lattes, 
Jehuda b. Sabbatai, Abraham b. Isak Zarfarti, Michael b. Sab- 
batai, Salomo b Schemaja ^p'^nts, Baruch Chasak b. Jehuda Rofe, 
Abraham b. Ahron und Benjamin b. Josef de Arignano. (Vgl. 
Rieger, Gesch. d. J. in Rom II, 98 f.) 

121. Die Sendschreiben aus Pesaro und Sinigaglia n. 
40, 41 der in § 117 erwähnten Sammlung (ib. 71—72) und 
n. 87, 91 u. 170 einer anderen Briefsammlung, ms. Kaufmann^ 
ed. in Rey. Et. J. XX, 70 — 72, handeln von der Aufbringung yon 
Geld für die von Pius V. 1569 aus dem Kirchenstaate Ver- 
bannten. Salomon Mazliach ben Rafael Elia Finzi wurde zu diesem 
Zwecke ausgesandt und erhielt eine Empfehlung der Gemeinde 
Mantna, die sich mit 150 Scudi an der Sammlung beteiligte. 
Dass sich diese Texte nicht, wie Kaufmann, Rey. ]6t. J. XX, 48 ff. 
memtOy auf die Marannen yon Ancona (ygl. oben § 117) be- 



106 § 121—125 

zieheo, hat Grätz IX * p. 372 Anm. 2 nachgelesen und Kauf- 
mann, Jew. Quart. IV, 510 zugegeben. 

Als von diesen Vertriebenen 102 in die Hände maltesischer 
Seeräuber gefallen waren, wandte sich die Gemeinde Pesaro an 
Don Josef Nasi in einem Briefe, den Mordechai b. Gamliel aus 
Foligno, ein Schüler des Schreibers, in seinen Briefsteller cn rct^ 
ms. Kavfmann aufgenommen hat; von diesem ed. in Jew. Quart. 
IV 512 cf. p. 509-11. 

122. Josef Nasi schickt eine Gesandtschaft, deren Zweck 
nicht genauer bekannt ist, an König Sigismund August von Polen 
etwa uro 1570; Notiz in einem Briefe eines italienischen Rab- 
biners enthalten, ms. Halberstam n. 319 f. 71 (S. 111), mitgeteilt 
in Grätz' Gesch. d. J. IX» S. 556. Die Lit. über Josef Nasi 
s. OB. p. 1515 u. Add., Grätz IX» S. 376 Anm. 1 über sein 
Verhältnis zu Sigismund August von Polen; Mathias Berson in 
Mtschr. 1869 S. 422 f. und A. Kraushaar, Gesch. d. Juden io 
Polen II, 318; ein anon. Art. im Berliner Wochenbl. 1857 S. 207. 

123. Dokumente aus Sdonichi (1571 S.) teilt Äbr. 
Danon mit, Rev. Et. J. 41 p. 250—65. 

124. Moses Baschiatschi Qtw2^ früher Beschitzi aus- 
gesprochen) b. Elia, Karäer, viel auf Reisen, des Arabischen und 
Griechischen kundig, starb in Konstantinopel 1572, 26. Ijjar, 
27 Jahre alt, was wohl richtiger sein wird (ms. Geig. 14 u. 
Par. 191) als 18 (bei Mord. b. Nisan K. 9, p. 92 ed. Wolf, f. 
9 b Wien), da er angeblich 245 (so lies für 295 in Gatal Lugd. 
p. 10) Schriften verfasst hat. Sein n\i^K nao, ms. Petersb. 
Firk. 746 (== Geiger, w. III, 444), Par. 191, Geig. 14 
(HB. XIV, 12, jetzt in der Lehranstalt) enthält einen Abschnitt 
minn rpnyn über die Tradition und den Karaismus ; ms. Leyden 
5^ (Gatal. 1. c.) enthält nur ein Fragm. eines anderen Teils. 
Falsches findet sich bei Fürst, Kar. II, 321 A. 121; vgl. Gott- 
lober, Toi. S. 192 (falsch 202 paginirt), Bj. 321 n. 1032. 

125. Isak Onkeneira, der lange Zeit in Belvedere bei 
Josef Nasi lebte (vgl. Levy, Don Joseph Nasi, S. 28), hat (nach 



§ 125-129 107 

seinem niS:n32 höVK, Const. 1577 p. 28a, ed. Berlin 1701 p. 
37b) u. d. Tit. d\iSk niKio über ncD ''» Din'' geschrieben (vgl. 
ßj. S. 371 n. 2242). üeber Is. s. Cß. p. 1146. 

126. Asarja de Bossi b. Moses aas Mantua, geb. um 
1514, gest. Kislew 1577 (Zanz, Kerem Ghemed V, 161), der 
erste jüdische Kritiker, beschreibt im 1. Abschnitt seines für die 
Geschichtsquellen wichtigen D'ry ilKO (Mantua 1574, über 2 Re- 
censionen des Baches s. Zedner in HB. IV, 79) das am 18. No- 
vember 1570 u. den folgenden Tagen in Ferrara stattgefundene 
Erdbeben. Eine Stelle daraus hat Zedner, Auswahl n. IS aber- 
setzt. Andere Ausgaben: ed. v. David Cassel, Wilna 1866 und 
Abdruck Warschau 1899. Italienische Uebers. von Kap. 35 in 
Neubauer, Cat. Bodl. n. 1439,4. Ueber As. s. Cß. p. 747, 
die Bibliographie zum grössten Teil bei Grünwald in Letterbode 
XT, 153 Anm. 1. Den Streit um die Zulässigkeit des tkd 
ü'y^y behandeln Halberstam in Festschrift Steinschneider, hebr. 
Teü 1—8 und D. Kaufmann, Revue Et. J. t. 33 p. 77 f. 

127. Jonadab, ein Marokkanischer Jude, soll nach Andre 
Thevet's Kosmographie (Paris 1575) eine handschriftliche Be- 
schreibung aller Reiche von Afrika hinterlassen haben (Zunz, 
Ges. Schriften I, 184 n. 82), wovon jedoch keine Spur ander- 
weitig zu finden ist. 

128. Samuel^) Algasi ben Isak aus Greta verfasste 
1583 Dn^ nnS^n, ein chronologisch geordnetes Gompendium, 
von Adam bis zum Jahre (1553) der Verbrennung des Talmud 
in Italien reichend, mit Anhängen von seinem Enkel Samuel 
Zarfati, Venedig 1600. Das seltene Büchlein ist fast ganz ein 
Auszug aus Abrah. Sacut's pm'' (s. OB. p. 2403). Frauen- 
namen der ersten Geschlechter hat Algasi vielleicht aus dem 
Buche der Jubilaeen. (Fr.) 

129. Simson Back, drei Briefe (o'^nnDö) über die Zu- 
stände in Safet und Jerusalem veröffentlichte D. Kaufmann in 



^) Jüd. Lit. § 29, engl. p. 261: Salomo, richtig in Malter's hebr. 
Uübersetzung S. 467, 



108 § 129—131 

Lances Jahrbuch ,,J6rasalem<' II, 141—47 nach ms. Babinowitz 
1883 n. 14 (vgl. Steinschneider, Jäd. Schriften zar Greogr. Paläst., 
in Loncz's Jerosalem III, S. 56 n. 33 b). 

130. Am 27. Schebat 1583 (Datam in ms. Merzbacher) 
verbrannte man in Rom den Marannen Josef Saralbo (Saralvo) 
aas Portugal, der in Ferrara zam Judentam übergetreten war 
(Rieger, Gesch. d. Joden in Rom S. 175). Ihn beklagen 
Elegien: nyp^ ms. Herzbacher 86 f. 166b— 167a, anf. ^m\T 
^nim^n, verfasst von Rafael Sofer (Akrost. am Schloss), q. n^^'p 
beginnend: cnK nnn, Hammagid 1858 S. 183, ed. von Senior Sachs. 

130b. Josef della Reyna (aach Gabbai?) in Hebron 
und Zafat im XVL Jahrh. (erwähnt von Moses Gordovero DTtcn 
f. 117c Er., also nicht identisch mit dem gleichnamigen am 
1630—50 bei Conforte f. 49 b) soll sich die Angabe gestellt 
haben, den Messias za beschleanigen; nach Ch. Vital, v:h\h:^ 
(Gatal. München S. 251, wo Edd.), hätte J. praktische Eabbala and 
heidnische Räocherungen angewendet, dafür sei die Seele in 
einen schwarzen Hund gefahren; int^DS bedeutet dort wohl nicht 
schriftliche Erzählung. Die älteste Autorität für ein ms. scheint 
Salomo Meir b. Moses (getauft 1664, HB. VI, 135); jünger als 
die Edd. sind: ms. Steinschn., auf 1765 und 1786 zurückgehend, 
Bodl. 2285 ^2 („kabbalistical^^ Neub.), Carmoly 268, wo nt^yo 
31 gekürzt aus nn nSn pjdv 31 ntrj;» (Bj. 355 n. 1858: td doij!), 
gedruckt zuerst in dSiv n^ynixo 1756 (§ 254); hinter Isak Loria, 
D"tt^ "öipS, Livomo 1790, als . . . W5?o iu nifc^j;», Pressb. 1863; 
spaniolisch als nrt^3^», Wien 1852 (25 Bl. 16^ Eatal. Rosenthal 
S. 83, Eayserling, Bibl. Esp. p. 33); s. auch Gatal. Mss. Lagd. 
Bat. p. 92 n. 11, wo Josef der Name Gabbai und ein Gebet 
beigelegt wird. 

131. Gedalja ihn Jachja ben Josef, um 1523 — 1588 
in verschiedenen Städten Italiens (vgl. Carmoly, Familie Jachja 
S. 33—38), verfasste «^^n"» D (Vorrede f. 5 b u. im Register der 
Schriften f. 66b), edirt als ryh2p'r{ nSt^W, Venedig 1587, 
Erakau 1596, Amsterdam 1697, Zolkiew 1802, Podbresitz 1797, 
Polnoi 1814, Lembeig 1862, Warschau 1877. Trotz vieler be- 



§ 131—182 109 

üatztar Qaellen (vgl. Garmoly ibid. S. 37) hat Jachja's Kritik- 
losigkeit u. Uazaverlässigkeit (Gassel, Geschichte S. 439) schon 
del Medigo (bei Geiger Melo Ghofh. 32) VeranlassQDg gegeben, das 
Bach onpi^n n^t^Si^ zu nennen (Steinschn., Jüd. Literatur S. 407). 
De Gubernatis (Materiaux pour servir ä Phist. des etades 
orientales en Italie, Paris 1876 p. 57) nennt es: ,,oeavre im- 
portante et int^ressante^^ ohne eine Vorsicht beim Gebrauch zu 
empfehlen. Einen Index der Autoren bei Wolf (B. H. II) 
kennen und benutzen auch neuere Herausgeber nicht. Eine 
mit kritischen Noten versehene Ausgabe wäre verdienstlich. 
Jachja's ^'2t^Dn D, ms. Almanzi 112 s. HB. IV, 148. Die 
anderen Schriften nennt auch Bj. S. 590 n. 791. — CB. 
p. 1002, Michael, Or ha-Ghajjim S. 304. 

132. David Gans ben Salomo, geb. 1541 in Lippstadt 
(Westphalen), gest. 25. August 1613 in Prag, war nach Zunz 
(Ges. Sehr. I, 185) der erste deutsche Jude jener Epoche, der 
für Geschichte Sinn hatte und tätig war. Sein nn nD2r enthält 
im 1. Teil Annalen der judischen, im 2. solche der allgemeinen 
Geschichte von ihren Anfängen bis in die Zeit des Verfassers. 
Er benutzt für jenen hebräische Quellen und mündliche Berichte, 
für diesen sind ihm die historischen Schriften von Spangenberg, 
Laurentius Faustus, Hubertus Goltzius, Georg Gassius u. Martin 
Bork Quellen. Das Buch erschien in 4^ Prag 1592, mit einem 
3. Teil angeblich von David Teble Schiff in Frankfurt a. M. 
1692, Offenbach 1768, Fürth 1785, Sudzilkow 1884; mit Zu- 
sätzen von Abrah. Mendel Mohr, Lemberg 1847, herausg. 
von Mendel Mendelssohn, Warschau 1859 (64 Bl , 5 Index, 7 Zu- 
sätze), Lemberg 1863, Warschau 1871, Lemberg 1871.W. H. Vorstius 
übersetzte T. I. ohne die Vorrede in's Lateinische a. gab Aus- 
züge aus T. II, Leyden 1644 (GB. 2709). Eine jüdisch-deutsche 
Uebersetzung [von Salman Hanau?\y mit Weglassung der Vor- 
rede, der Indices und der Jahres^len am Bande, erschien 
Frankfurt a. M. 1698. Die zum Jahre 801 mitgeteilte Schil- 
derung des Vehmgerichts bietet Zedner, Auswahl S. 126 — 138, 
hebräisch u. deutsch. Eine deutsche Uebersetzung: , David Gans' 



llö § 182—185 

Ghronikartige Weltgeschichte in's Deutsche übertragen a. mit Aü- 
merkongen versehen von Otdmann Klemperer, heraasg. von M. 
Orünwald^^, Prag 1890, bietet nur die Uebersetzang der Vorrede 
xx. aas Teil II den Abschnitt vom Jahre 1241 — 1592. Ueber 
D. G. s. Cassol in Ersch u. Graber, I, Bd. 43 S. 367, Brüll 
in Allg. D. Biogr. s. v. Gans. Von geringerer Bedeutung sind 
Grünwaid's Biographien in den Mitteilungen des Vereins f. d. 
Gesch. d. Deutschen in Böhmen XX. VII, 27^—82 und in Pascheies' 
Volkskalender für 5650 S. 99—121; s. auch OB. p. 860, HB. 
XIX, 40, XXI, 57, über Copernicus Zeitschr. f. Mathematik 
1871 S. 252. 

133. Aus Ms. Bosenthal 7 der Amsterdamer Univer- 
sitätsbibliothek (Roest, Gatal. d. Rosenth. Bibl. S. 1170) teilt 
Krdkatier in Rev. des Et. juiv. 1887, XIV, 282—89 unter 
dem Titel: Accusation de meurtre rituel port6e contre les juifs 
de Francfort au XVII. siecle, eine kurze hebräische Notiz über 
eine Blutbeschuldigung in Frankfurt a.M. 1593 mit, deren An- 
gaben er aus dem Frankfurter „ürgychtenbuch" und „Bürger- 
meisterbuch^ ergänzt. 

134. Saadia Lungo (oder Longo) ben Abraham aus 
Constantinopel berichtet in der Vorrede seines ü^i^\ ino, Salo- 
nichi 1594, er habe 48 berühmte Zeitgenossen in diesem seinem 
Buche in Trauerliedern besingen wollen. Da aber das Büchlein 
nur in der Bodleiana und auch dort nur ein Fragment erhalten 
ist (vielleicht ist es nicht zu Ende gedruckt worden), sind nur 
wenige Lieder bekannt (OB. p. 2227). Saadia's Dichtungen 
enthält Ms. Bodl. 1986; einige edirte H. Edelmann (f^en '•i^n 
London 1853 p. 13, 14; vgl. auch p. V u, Cß. p. 1771). 

135. onDT neo nennt Bj. (S. 423 n. 447) ein s. 1. e. a. 
in 16^ gedrucktes Büchlein, das die Einwanderung der Portu- 
giesen nach Amderdam schildert. Wahrscheinlich ist es identisch 
mit dem jüd.-deutschen ntryo (CB. n. 3913), das als Beilage 
zum m^ auf das Jahr 5479, Amsterdam 1718, 32 ^ (OB. n. 3614) 
erschienen und von Menachem ben Salomo ^Kit^** n'iKt^ cap. 33, 
wenn nicht wörtlich abgedruckt, jedenfalls benutzt ist Die nicht- 



§ 135-138 111 

hebräischen Quellen fär die Entstehung der portugiesischen Ge- 
meinde in Amsterdam verzeichnen Gassel's Art. Juden in Ersch u. 
Gruber S. 120 u. Grätz IX «Note 11, vgl auch HB. III, 6 Anm. 
u. Back in A. BrüU's Monatshefte 1883. Ueber Portugiesen in 
Emden vgl. Grunwald, Portugiesengräber S. 145 f. Eine spa- 
nische Schrift von Levi (Kayserling, Bibl. Esp. p. 59) s. in 
der II. Abt. 

David Franko Mendez, Sekretär der portug. Gemeinde 
in Amsterdam (gest. 11. Okt. 1792): 'iSn ^-.l» hk^ö n nn^^n, 
Biographie des Moses üri Levi, Gründers der sefardischen Ge- 
meinde in Amsterdam, ms. des portug. Gemeindearchivs in 
Amst., Copie ms. Carmoly 226, ed. von Mulder T:on IV, 1860, 
n. 18-20. 

186. In Warschau wurden 1596 die Brüder Moses und 
Jehuda b. Jekutiel grausam hingerichtet. Sie beklagt die nn**SD, 
anf.nipo '':moS D^•^SK (Zunz Lit. S.421 u. Landshuth, Onom. S. 232) 
von Moses Mordechai Margaliot b. Samuel (GB. p. 1943); 
vgl. Löwenstein in „Isr. Monatsschr.*^ 1898 n. 6 und Wetstein 
in Festschrift Sokolow S. 281. 

137. In Frankfurt a. M. fand 1603 eine Babbinerver- 
sammhmg statt (Horovitz, Frankf. Babbinen I, 37-r39), deren 
Beschlüsse Horovitz, Die Frankfurter Rabbinerversammlung vom 
Jahre 1603, Frankfurt a. M. 1897 S. 20-30, mitteilt, üeber 
die Anklage, die jener Versammlung folgte, handelt M. Stern 
in Eönigsberger's Monatsblättern 1890 u. Januarheft 1891. (Fr.) 

138. Die Jesuiten in Lemberg wählen 1603 ein städtisches 
Haus, worin das Bad und die „alte Stadtsynagoge^, zu 
einer Kirche und einem Gollegium. Der König schenkt, als 
der Bat dagegen protestirt, die Synagoge und mehrere an- 
grenzende jüdische Häuser dem Orden. Die Jesuiten richten 
aber dort keine Kirche ein ; nach langen Verhandlungen erhalten 
die Juden ihre Synagoge gegen eine Ablösungssumme von 4000 
Gulden im März 1609 zurück (Caro, Gesch. d. J. in Lemberg 
S. 41 — 43). Zum Andenken daran verfasst Isak ha-Levi ben 
Samuel (über ihn vgl. Buber, Dt^ 'trjM S. 114 n. 273) eine 



112 § 138—140 

Jabelhymne n^lK: v\if (gedrackt in Sachastow's i^nlp nssrö 
T. I, Anhang, durch Abraham Mendel M6hr)j die sich in einem 
Prager Macbsor, ms. der alten Synagoge In Lemberg findet and am 
Sabbat nach Purim alljährlich recitirt wird. (Fr.) 

139. Meschullam Sallam ben Isak, Korrektor in 
Mantua, yerfasste eine n^p über den Brand am 28. Siwan 
(19. Juni) 1610f der die Porto-Synagoge in Mantua samt 37 
Gesetzrollen vernichtete (Zunz, Lit. S. 424, Landshuth, 
Onomast. S. 265). Die nrp, anf. Di üy it'M tn:^ in 8 Strophen, 
ist gedruckt in der Kinnotausgabe, Mantua 1720 (CB. n. 2990, 
8. auch p. 1751 u. 1992). 

ni^pn, Verordnungen über Sabbatverbote, getro£fen in 
Luhlin, wo unter den Autoritäten auch R. Pheibesch (Phöbus) 
aus Krakau erscheint. Babinowitz, welcher eine Abschrift in 
der Bibliothek des Talmud-ToraJnstituts in Rom sah, corrigirt 
bei Bj. S. 671 n. 936 wt^ n^D» für 'DO (Supplem. zum Druck 
vorbereitet). 

140. Am 22. August 1614 plünderte Vincenz Fettmüch 
mit seinem Anhang die Judengasse in Frcmkfwrt a. Main und ver- 
jagte die Juden aus der Stadt; am 28. Februar 1616 führte ein 
kaiserlicher Kommissar dieselben unter Paukenschall in die Stadt 
zurück. Diese Ereignisse besingt Elchanan Helen ben Abra- 
ham (CB. p. 921) in einem hebräischen Gedicht mit einzelnen 
deutschen Strophen: }^ri nS JO Vintz-Hans-Iied, nach der „Schlacht 
von Pavia^ zu singen, gedruckt: [1616] 8®, auch unter dem 
Titel n^n nvi&n "^i^i, Amsterdam 1648 und in David Gans, 
nn noif, Prankfurt a. M. 1692. II, 80b; jüdisch-deutsch }>rT t^i 
•^«^ }>3n, Frankfurt a. M. 1696 und in David Gans, -m no3f, Frank- 
furt a. M. 1698, T. n, 141; unt. d. Tit.: „Ein schön Lied^ 
in Wagenseil's Belehrung von der jüd.-deutschen Rede u. Schreib- 
Art mit Einleitung u. Erklärungen S. 111 ff.; daraus in Seh udt, 
Jüd. Merckwürdigkeiten III, S. 9—62; unt. d. T.: ncy nS^D her- 
ausg. von Ahron RosenUcht, Krakau 1879 (12), 51 S. 8^ 
Die Juden im Fettmilch'schen Aufstand schildert Krcikauer 
in Zeitschr. f. Gesch. d. J. i. D. IV, 127—169, 319—865 



§ 140^144 113 

und V, 1 — 26. Die Melodie des Vinzhansliedes behandelt 
UUmann in ,, Mitteilungen des Vereins für Gesch. q. Alter- 
tumskunde in Frankfurt a. M.^, V, 1879, S. 540; sie ist 
mitgeteilt in Erk u. Böhme, Deutscher Liederhort, II, S. 110 
n. 302 ; vgl. auch : Das Yinzhanslied, in Frankfurter Hausblatter 
UI n. 16 ff., vgl. Mtschr. Bd. 47, S. 284 n. 9. 

141. Die falsche Beschuldigung einiger Juden in Prag 
wegen Münzfrevel und ihre wunderbare Errettung mit Hilfe von 
Jakob \ff"2 (« Bassewi) erzählt die Notiz Miu ntt^^;», hand- 
schriftlich in einem der alten Synagoge in Lemberg gehörigen 
Frager Machsor, daraus abgedruckt in Suchastow's \ffi)p n^sco, 
Lemberg 1863, I. Anhang. 

142. Das Memorbuch der Gemeinde Mmden (Westfalen, 
nicht Münden in Hannover), ms. Merzbacher 62, 19 Bl. Papier 
in 4®, wovon 1—23 von Jakob Gans aus Frankenberg geschrieben 
sind, beschreibt LSwenstein in Zeitschr. f. G. d. J. i. D. I, 
195—198. Die Nekrologe reichen von 1608—1831^ eine Gopie 
davon ist ms. Levy (Hamburg) 145. Vgl. Salfeld, Das Martyro- 
logium des Nürnberger Memorbuches S* XXXIV n. 42. 

143. Die Besorgnisse der Juden in Prag, als dort am 
22. Mai 1618 der Aufstand ausbrach, worin die kaiserlichen 
Räte aus dem Fenster geworfen wurden, und als man einen 
neuen König wählte, schildert die nn'^SD, anf. y'iv TTliv^ riD^i», 
von Jomtob Lipmann Heller; Die Angst der Bewohner 
während der Schlacht am weissen Berge (1620, 8. Nov.), als das 
Gerücht sich verbreitete, die siegenden kaiserlichen Truppen 
würden plündern (wovor sie aber durch Militär geschützt wurden), 
veranlasste, dass der 14. Gheschwan als alljährlicher Selichatag 
eingesetzt wurde. Diese Ereignisse beschreibt die nn'^So Heller^ 
anf. nwi mhm d^öM 12n« (Zunz, Lit. 426, 427). Beide sind 
zuerst gedruckt in nwhü (Prag um 1621; OB. n. 2945). (Fr.) 

144. Zur Erinnerung an Vorgänge in Prag (1620—22) 
infolge angeblich in Damaskus gestohlener Vorhänge verfasste 
Ghanoch Altschüler eine FamiUenmegilla für den 22« Tebet, 

Bibliogr. Jlld. Gesch. 8 



114 § 144—146 

die, ü^v^pn '•niD nS:» betitelt, von Alex. (Abr. Zebi) Kisch in 
Jubelschrift Grätz (hebr. Teil S. 48—52) edirt wurde (Stein- 
schneider in Monatsschrift 1903 S. 284 n. 10); vgl. hierzu 
Math. Kiseh, Vorhangpurim, histor. Erzählung aus dem Prager 
Ghetto (Sond.-Abdr. aus der „Oesterr. Wochenschrift**), Wien 
1888. 

145. Die Erzählung der Leiden des falschlich der Er- 
mordung eines christlichen Kindes im October 1622 angeklagten 
und gemarterten Iscik Jesurun in Bagtisa und ein Lied auf Je- 
surun's Befreiung, anf. D'^otr 3Dn pni^'' SK3 |''K, enthält jn^ti^'' ni^yo 
von Ahron Kohen ben David aus Ragusa (CB. p. 723), zu- 
erst als Anhang zu ymn pi^, Venedig 1657 unt. d. T. d^dj nt^v^ 
mit Vorrede (D3 h)ff icpn), Venedig 1798 wieder aufgelegt. Die 
Geschichte ist als jnw nt^yö in W. Warnheim's D'^o^n nrap, 
Wien 1860 [1862] S. 93—99 (HB. V, 115) wiedergedruckt. 
Eine jüd.-deutsche Uebersetzung |n^t^' nt^^o erschien Berlin 
[1708—13] und Wilmersdorf [1670—1738], eine spanische 
(Jebersetzung: Memorabile relazione, enthält ms. Garmoly n. 198 
(1644) und Almanzi n. 253 (vgl. HB. VI, 20 und Kayser- 
ling, Bibl. Esp. p. 13 Anm. 1). Ueber eine angebliche 
ital. Uebersetzung vgl. Monatsschrift 43 S. 321. Diese Blut- 
beschuldigung, auf die schon Manasse ben Israel in seiner Bitt- 
schrift an Cromwell hinwies (s. Grätz X' S. 103), behandeln 
Grünwald, Der Process Isak Jeschurun im Jahre 1622, in seinem 
Jüd. Centralblatt II, 1883, S. 4—7; G. A. Kaznacic, Processo 
Isak Jesurun, Ragusa 1882 (s. das. S. 35 und 47 — 49}, 
und Krones, Der Process des ragusinischen Israeliten Isaak Je- 
surun, in Jüd. Litt-Blatt XIII, 1884, S. 104-106, 103 bis 
110 und 115. 

146. lifp 11ED, die Geschichte des Aufetandes in Cim- 
stantinopel, dem der Sultan Othman am 18. Sivan 1622 zum 
Opfer fiel, enthält ms, Bodl. (Uri 391 » Neubauer 2208), 
grösstenteils von mir abgeschrieben. Dasselbe Ereignis behandelt 
ein Gedicht (nn^'t^) von Elia Aphida Bagi (so muss es statt 
Israel Bagi heissen, HB. XX, 94, vgl. auch HB. XI, 11 und Stein- 
schneider in Luncz's Jerusalem III, 58), ms. Petersb. Firk. 748. 



§ 147--151 115 

147. Jiftach Josef Jospo ben Naftali Hirz Levi aas 
der Familie Maasbach (Ansbach?, -|cv)*:, GB. n. 58 19), geb. 1604 in 
Fulda, gest. als Schammasch und Beglaabigter der Gemeinde 
Wtyrms 13. Schebat 1678 (Epstein, Die Wormser Minhagbucher, 
in Gedenkbach Kaufmann S. 303 — 307, Abschnitt III: Jospa 
Schammas), verzeichnete hebräisch die Wormsor Wander and 
Legenden, die er bei seinem Aufenthalt in Worms 1623—1678 
7on Elia Loanz gehört hatte; sein äohn Blies er Liebermann 
übersetzte sie jüd.-deutsch: d'd: nt^y o, Amsterdam 1696, Frank- 
furt a. 0. 1702, Amsterdam 1723 zusammen mit 'n ''i^};», Hom- 
burg y. d. H. 1725, Fürth 1767, Ofifenbach 1777 (OB. 960, 
Epstein 1. c. S. 306—307). üeber Vater und Sohn s. Löwen- 
stein, Blätter für jüd. Gesch. u. Litt 1, 45. 

148. Den Brief (2r: Dc^c) eines Anonymus aus Jeru- 
salem an seinen Sohn in Carpi, datirt 14. Adar 1625, edirte 
D. Kaufmann in Zeitschr. D^'St^n', Ed. Luncz, Jerusalem 1898, 
V, 70-88. 

149. Wie das Steuerwesen in Mantua geregelt war, be- 
schreibt Luliane Schalem Cases im nnt^*" pi, Mantua 1625 
(CB. p. 1632). Ueber Steueryerordnungen s. pDD, Mantua 1604 
(Zedner S. 510). Die Besteuerung durch Taxatoren geschah für 
eine gewisse Periode, und ging derselben ein Reglement voraus: 
unt. d. Tit. nyyi^m no sind mehrere Drucke bekannt: 1670 
(für 1670—8), 1711 u. 1714, Ven. 1711,1726, 1786,* 1795 (CB. 
8967, Add. u. Suppl., Zed.); andere dürften in Archiven zu 
finden sein. — Die Steuerregelung der italienischen Gemeinden 
(vgl. z. B. CB. n. 3460) verdiente eine Monographie. 

150. Die Leiden der Juden in Jerusalem durch die 
Statthalter 1625 schildert ein Anonymus in D'^Si^n*' nuin, 
Venedig 1636 4. 12 Bl. (GB. n. 3547), woraus das Wesentliche 
von Steinschneider^ in Pascheies, Sippurim Bd. IV (Prag 1856) 
S. 49— 60: „Statthalterwirthschaft in Jerusalem im Jahre 1625^ 
(s. Jerusalem 111, 58); vgl. HB. Xll, 20 u. Steinschneider, Polem. 
u. apol. Lit. in arab. Sprache. Leipzig 1877. S. 384. 

151. Chanoch (Henoch) ben Abraham aus Gnesen 
verfasste eine r^'^'p auf seine Einkerkerung im Jahre 1627, ge- 



116 § 151—156 

druckt in Jakob b. Naftali 2pr riSm (Amst. 1652, eine Abschrift 
s. in J. Eaaflfmannf Katalog 14 n. 1824). üeber Ghanoch s. 
GB. p. 888 u. Add.; Michael, D''nn i^m S. 414; Sokolow in 
Meisach, dwc p II (1890) S. 180 flf. u. III (1893) S. 49 u. 
Löwenstein, Blätter f. jäd. 6. a. L. 1, 26. 

Iö2. Der Juweienhändler Dayid Gariel in Amsterdam 
kommt bei einem Bauban&ll (Febr. 1628) mit dem Leben davon 
Q. schreibt zor Erinnerung die S^mp nh:t2; ed. von Gabriel 
Polak in dmSm v^^vk, Königsberg 1857. Nachdruck: Warschau 
1898, S. 17—24; eine spanische Uebersetzung: Gopia da miligrosa 
historia acortecena a Senhor David Curiel, handschriftlich in Gat. 
da Gosta 2467; vgl. Kayserling, Bibl. Esp. p. 40. 

153. Auf das Martyrertum des Moses ben Israel in 
Przemislaw (am 24. Nissan 1630) verfasste Sabbatai Sofer 
ben Isak aus Przemislaw eine rtn^^hü (akrost.), zuerst gedruckt 
in iwn II, 151, dann in ;]m-T IV, 192—197 (HB. XIH, 116 
u. Mtschr. 1903 S. 285). Sie wird als tAt^^oien nm^-Son nS-:ö 
citirt und am letzten Adar recitirt. Ueber Sabbatai s. GB. p. 
2248, HB. XVI, 33; Neubauer in Letterbode XT, 1—5; D. Kauf- 
mann in ^i^-DKn V, 125 — 129; Kohn-Zedek in micDn nsfw V, 8. 

154. Josef Goncio (GB. p. 1453) erwähnt in dem Gedicht 
nifit^3n 1217, ms. Babinow. 1884 n. 135, die Opfer der Pest 
in Turin und Ghieri 1630, 1631 (Steinschneider in P\vm (1885/6) 
II, 225, wo rn und Kn Druckfehler; s. Monatsschrift 43 S. 320). 
Ueber Josef vgl. Zedner S. 343; HB. XVU, 14, XX, 129, 130, 
XXI, 74. 

155. Der Arzt Abraham Catalano (GB. p. 1785) 
schrieb *|lDn üh)V über die Pest vom Jahre 1630, 1631 (mss. 
Bodl. Neubauer n. 837, Almanzi 153, Halberstam 399); Isak 
Cantarini (pnT nno f. 42a) nennt es piST 'D. Auszüge bei Osimo, 
Narrazione p. 50, 107-108 (HB. XVI, 36). Ghirondi citirt es 
in htrw"^ 'hn: mb)T\ S. 80, 106, 198, 334, 356 (s. Art. Ghirondi 
in Ersch u. Gruber I, Bd. 66 p. 835 n. 36; HB. V,47 n. 3, 
XVI, 37 Amn. 1). In Monatsschrift 43 S. 320 Anm. 2 ist 
Moses Gatalano Druckfehler für Abraham. 



§ 156—160 117 

156. Die Pest in Mantaa, die Verfolgung durch die 
kaiserlichen Trappen^ die Mantaa erobert hatten, die Geschichte 
ihrer Vertreibung aus der Stadt, der hohen Eriegssteuerf die sie 
zahlen mussten, u. die Restitution der Gememde (1628—1681) 
schildert Abraham b. Isak, der wohl spielend sich Alluf 
Masseran nennt in nn&n^ n^S^n, Venedig 1634, auch abgedruckt 
in 3p^n, herausg. y. L. Babinowitsch u. L. Bapaport, Petersburg 
1894; s. auch Jeschurun, her. 7. Eobak, hebn V, 181. 

157. Beschlüsse und Einrichtungen (n^^pni niO30n) [in 
Mmteferrato (1632) enthält ms. Gh. Horomtz (Eatal. 1883 
n. 62). — Dergleichen vom selben Jahre in Padiuz enthalt ms. 
Schönbl. (Catal. 1885 n. 221). 

158. Meir ben Jechiel, genannt Meir Kadoseh, erzählt 
in Ti^o n nS:io, Krakau 1631 (Zedner p. 520 hat 1635), die Er- 
lebnisse seiner Jugend. Er wandert, 15 Jahre alt (1608), mit 
8 anderen jungen Leuten aus seiner Heimat Ungarisch-Brod nach 
der Jeschiba zu Krakau. Auf dem Wege nimmt ihn in Auspitz 
ein Woywode ({^'le)» Namens '•iilc^'S« (Helefornus) gefangen und 
bringt ihn ins Dorf Czechowitz (piiD'^t^D). Dort bleibt er 15 Wochen 
bis zum 1. Nissan 1609, wird vergeblich zur Taufe gezwungen, 
schliesslich befreit und nach Krakau gebracht (Gß. p. 1701). 
Das seltene Schriftchen ist in r hv ^3p (1904) abgedruckt. 

159. Ueber die Misshandlungen der Juden in Worms duroh 
die kaiserlichen Truppen (1636) u. die hohe Kriegskontribution, 
die sie zahlen mussten, berichtet ein jüdisch-deutsches Diarium 
eines Anonymus, her. v. L. Löwenstem unter d. T. nns: 
Ki^^^or^l, in T hv pp Vlll (1898) S. 75 (S. 1—12); vgl. 
Jahrbuch zur Gesch. d. Juden 1860 S. 284, 1861 S. 377 
(Schreiben des Kaisers vom 16. Mai); Becker, Beiträge zur 
Gesch. der Frei- und Reichsstadt Worms, Worms 1880 S. 182 ff. 

160. Zur Erinnerung an die zehn wöchentliche Belagerung 
der Stadt Leipnik (Mähren) und ihre Erstürmung durch die 
Schweden (1642) dichtete Simson Bacharach (GB. p. 2632) 
zwei n^n'^So^ die am 17, Tammus recitirt werden: 1. anf. msTK 



118 § 160-163 

yvhd Dipö (Zanz, Litgesch. 488). 2. ^nSon ^"'^ .WKn, ed. v. 
D. Kaufmann in Brainin's Diyooi ni:oö Heft III, Wien 1896, 
S. 89—91 (s. D. Kaufmann, Bacharach 27); Eisenstadt, D-twp nv^ 
Petersburg 1897—98, Anhang n5?l pm'' S. 16flf.; die Literatur 
über die Begebenheit das. 79, 80. 

161. Die Verfolgungen der Juden in Mähren durch die 
Schweden (1643) schildern mrp und mn''SD, ed. v. D. Kaufmann^ 
rn nit^D o'^iwn ni^ mit Einleitungen versehen, in Brainin's mtöö 
Di5?0öl III, Wien 1896 S. 77—93. 1. von Moses Bergels; 
Zunz Lit. S. 482. 2. von Simson Bacharach (s. §. 160), 
8. ed. von Baumgarten in pnif'« "»dd^ XIV, 82 f. — üeber Erem- 
sier insbesondere s. § 162. 

162. Josef ben Elieser Lipmann Aschkenasi K^tD aus 
Prossnitz, durch die Schweden vertrieben, verfasst i'^Tcrip ^y^ p"^^n, 
ein Klaglied über die Metzelei in Kremsier, Freitag 9. Tammus 
1643, in jüdisch-deutschen Beimen (Zunz, Lit. S. 435), gedr. 
in . . . mSnpn nm: Sj? r\y^^ s. 1. (Prag?) 1648 (CB. p. 572 n. 
8698, auch ed. von D. Kaufmann in Brainin's aiyooi niiöD III, 
Wien 1896 S. 98, von Frankl-Grün, Gesch. d. J. i. Kremsier I 
S. 99; n. 1 in {deutschen Buchstaben fehlerhaft umschrieben; 
vgl. § 160, 161. 

168. Jomtob Lipmann Heller (OB. p. 1409) wird 
als Rabbiner in Prag von Angebern und Jesuiten beschuldigt, 
ih einem Werke den christlichen Glauben gelästert zu haben. 
1629 erging ein Haftbefehl gegen ihn, er wurde in Ketten nach 
Wien gebracht, wo er 40 Tage in Haft blieb und dann gegen 
ein Lösegeld von 10000 Gulden die Freiheit erhielt (Zunz, Lit. 
S. 426; D. Kaufmann, Letzte Vertreibung aus der Wiener Neustadt 
S. 19 f.). Zum Andenken verf, er nD*«» n*?:», mit Anmerkungen 
und deutscher Uebersetzung von J. A. Miro^ herausg. von 
Mos. Körner (Zlototver), Breslau 1836; (unt. d. Tit. niyitt^'' Dir 
'« '0 ir^^^ CB.) Wien 1851 u. 1862 (46 S.); mit anderer jüd.- 
deutscher Uebersetzung und Zusätzen Wilna 1864, Warschau 
1870; mit Fortsetzung eines Fälschers, angebl. Samuel, Sohn 
Heileres, Wilna 1880; Munkacz 1895 und 1897, Handschriftl. 



§ 163—165 119 

Zusätze zur Autobiographie Heller's aus ms. Jacobsohn (Breslau) 
teilt M. Brann in Rev. d. ifct. J. XXI, 270 -77 mit. — Eine 
Ausg. Breslau 1818 durch Mos. Zlot. (Bj. n. 432) existirt nicht. 
Nach dem uned. Suppl. z. Bj. soll eine Ausg. Sklow s. a. (um 
1790) existiren. Ms. Oppenh. 1703 Oct. (Serap. 1864 S. 58) 
enthält nach Neubauer eine teilweise gereimte jüd.-deutsche 
Bearbeitung (für ^wSp^K und iKT^Klles: „ich klag" und „ich klag"). 
Den wesentlichen Inhalt giebt schon Sulamith, her. 7. Fränkel 
VII, 9, und daraus französisch fehlerhaft E* Carmoly, Rey. 
Or. II, 289. Aus einem angebl. Autograph teilweise deutsch 
von L. Si/nger in Sabbatbl. 1845 S. 185—93. 

164. Ms. Merzbacher (Cat. n. 91 omsD geschr. y. Ghajjim 
Hamel aus Baiersdorf 1743) ed. D. Kaufmann u. d. T.^nunat, 
„Die Memoiren der Glückel yon Hameln 1645—1719*; Frank- 
furt a. M. 1896; S. 334—94 enthalten die ^Gans-Megillah^ 
von Phöbus Gans aus Mindon aus Ms. Bodl. 908 ^ und S. 394— 400, 
historische Notizen yon Samuel b. Meir Hekscher. Einzelne 
geographische Bezeichnungen der Ausg. berichtigt Lewinsky in 
ZfHB. II, 107 f. Die Sprache der Memoiren behandelt Landau 
in Mitt. d. Ges. f. jäd. Volkskunde in Hamburg, Heft VII (1901) 
S. 20-68. 

165. IsakAboabb. Dayid, gen. da Fonseca, 1642—1654 
Chacham einer Gemeinde in Brasilien (gest. 27. Adar H 1693, 
88 J. alt; in CB. p. 1072 yermengt mit Is. Ab. b. Matatja, s. 
Eayserling, Bibl. Esp. S. 4), schrieb, als die brasil. Juden im 
Kampfe zwischen Portugal und Holland (1646) yiele Drangsale 
erlitten, ein Gedicht, anf. ""^ik dmSk h)i< (Nachahmung yon Jehuda 
ha-Levi's, oft auch von Anderen nachgeahmten "fiOD "O, s. Mtschr. 
1902 S. 582), und ein Gebet (jhtr\) '•iTi), aus einem ms. der 
Portug. Gemeinde in Amsterdam ed. yon Jf. Kayserimg in 
Horodezky's p;n 111 (1902) S. 155 ff.; ?idko 1785 S. 32 erwähnt 
das ms. u. d. T. Di 12 1, danach Bj. S. 156 n. 117 (Kayserling 
ibid. S. 157). üeber Isak Aboab vgl, Eohut in PubL of Amer. 
Jew. Hist. Society III (1895) p. 105 ff., 137ff. Kayserling ibid. 
V (1897) S. 125'- 136, 



120 § 166—168 

166. Die coltarfeindlichen Folgen des langen Waffen- 
gebrauchs zeigten sich dentlich an den Juden. Das Jahr 1648, 
welches nach 30 jährigem Kriege den Frieden brachte, und die 
nächstfolgenden Jahre pressen den Verfolgten „klägliche Klage- 
lieder" aus (Micha 2,4 rrr\i Mi nnJi). Einen Bericht über die 
Belagerung von Prag durch die Schweden (1648) und die 
Schilderung der Juden in dieser Zeit verdankt man Jehuda 
Loeb b. Josua (OB. p. 1884), „Krieg im Frieden** DiSt^D non*?o, 
Prag s. a. (1648—50), u. d. T. :»idd iistöh "^o"» in nM 
D-^nj^n IV (1828) S. 103 ff.; mit lateinischer üebersetzung in 
WagemeiVs Sex Exercitationes, n.III p. 99 ff., mit Weglassung der 
Vorrede, hebr. und deutsch in Zedner^s Auswahl n. 21 (S. 
188—44); vgl. Zunz, Ges. Sehr. 1,190 n. 103. Eine andere 
Schilderung der Belagerung giebt das vh t^'*i''iit^ Schwedisch 
lied s. L e. a. (Prag 1649; OB. n. 3680). 

167. Isak Leyi b. Jakob (GB. p. 1183), Enkel des 
Jehuda diModena, beschreibt in ni::i&nn inn» (ms. Halberst. 262. 
Hirschfeld, Catal. 517, früher Ghirondi, Toi. 176) Streitigkeiten 
in verschiedenen Gemeinden Italiens und überliefert ein Manifest 
über Verfolgungen des Simcha (Simon) Luzzatto (GB. p. 2597 
u. Mortara, Indice s. v. Luzzatto); ob im Zusammenhang mit der 
Erlaubnis, am Sabbat in Venedig mit Gondeln zu fahren? (vgl. 
Busch, Jahrbuch VI, 108, s. auch Lampronti, pnT mo Art. na^'GD, 
und D. Terni, ann "^yv I fol. 52. (Fr.) 

168. |,Das Jahr 1648 (nach Zunz, Syn. P. 344), ein Friedens- 
jahr für Mittel-Europa, ein IVeiheitsjahr für England, ein Christus- 
jahr nach den Verheissungen Pierre de la Föns, ein Messiasjahr nach 
dem Sohar, wurde ein Unglücksjahr für die Juden in Polen und 
Ukraine. Die Kosaken und ihre Verbündeten, die unter Bogdan 
Ghmielnicki (vgl. HB. XIII, 16) gegen Polen Krieg führten, ver- 
wüsteten die Städte und erschlugen alle Juden, die sich nicht 
retten konnten, oft mit erfinderischer Grausamkeit. Das Haar 
sträubt sich bei den BeschreibuDgen; die Qualen übertre£fen die 
des Mittelalters, die Anzahl der Opfer hält der vom Jahre 1848 
die Wage ; die Zerstörung der Gemeinden erinnert an den Hadri- 
anischen Krieg. ^ 



§ 168-170 121 

Quellen sammelt Qrätz X» S. 60 Anm. 2, p. 129 
Anm. 1; besser in Babbinowicz's Hebr. Uebersetzang von 
Grätz Vni,129 Anm. 1, S. 146 Anm. 2, der die Berichte 
über die Verfolgungen der Kosakenkriege von den Judenyer- 
folgangen im tweiien schwedisch-polnischen Kriege 1655—1659 
durch Cgarnechi zu scheiden versucht ; Textsammlung J. Ovrland's 
in Graeber, nneon w« 1,8 ff u. 41 ff, IJ, 119—176, III, 
105-165, IV, 409-494, zum Teü veröffentlicht; vollständigere 
Sonderausgabe in 6 Heften Skii^'' hv nnnn nmp*?, Jaroslau- 
Krakau 1887—1892, Odessa 1892 (hier citirt mit „ö. L.«). 
Es kommen als Quellen in Betracht: I. Schilderungen der 
Verfolgungen. 11. Einnot und Selichot. III. Gelegentliche Er- 
wähnungen von Zeitgenossen.^) 

169. n'^UD |r von Natan Nata b. Moses Hannover 
(CB. p. 2044 u. Add.; Kaufmann in Mtsohr. 37 (1893) S.272f. 
u. Steinschneider das. 47 (1903) S. 176), Venedig 1653, Dyhem- 
furth 1727 (mit den Selichot von Jomtob Lipmann Heller), 
Zolkiew . . • Lemberg 1851 (die auf dem Titelblatt versprochenen 
Selichoth Heller's smd nicht beigedruckt), Warschau 1872 (mit 
einer Fortsetzung der Geschichte der Juden in Polen u. Sussland 
von TO« [Eisik Meir Dick]), Lemberg 1877, Krakau 1896. — 
Mit jädisch-deutscher Uebersetzung v. Moses b. Abraham (?) 
Amsterdam 1686, ed. v. Jak. b. Ohajjim, [ibid.] 1725 (?), 
Wandsbeck (1788?, HB. X, 63). In französischer ueber- 
setzung: Quatre ann6es de guerre des Polonais . . . traduit de 
rh6breu par D. Levy, Tlemcen 1855. Aus dieser Ausgabe 
übersetzte es 8, Kayserling ins Deutsche mit Zusätzen von 
LeleweU Hannov. 1863, daraus hebr. v. Ghajjim Pollak in 
Win ••ni.Tn IH, 1866. Mit russischer uebersetzung u. Noten 
von Ä Mand€lher% Odessa . . . (Faust, Kat, 7 n. 5650). 

170. HD-y nS:o pnyn von Sabbatai Kohen ben Meir 
(GB. p. 2241) als Einleitung zu seinen für den 20. Sivan be- 
stimmten mn''SD, oft gedruckt: Amsterdam 1651 (CB. n. 2969). 

^) Gesammelt bei Brüll in seinen Bemerkungen zu 6. L. Y., hier 
nicht berücksichtigt, 1. citando § 170. 



122 § 170—173 

Femer in folgenden Ausgaben der nT».T ifl3ti^ von Salomo ibn 
Verga (CB. p. 2891): Amsterdam 1655 and 1709, Fürth 1724, 
Ed. Wiener, Hannover 1855 (S. 134—139), Lemberg 1872 (als 
Anhang zu n^liro p**). — In jadisch-deutscher Uebersetzang 
von Eljakim b. Jakob (in mir^ ^2^ Amsterdam 1700). Mit 
deutscher Uebersetzung zum Teil in Zedner's Auswahl S. 132 f.; 
von Fürst in Slavische Jahrbücher f. Litt., Kunst u. Wiss., herausg. 
von J. P. Jordan 1842, Heft 2 (vgl. Ltb. d. 0. IV, 270\ daraus 
abgedruckt in Sabbatbl. 1844 S. 111 — 131, Wiener in der 
uebersetzung des ibn Verga, Hannover 1856 (S. 268—278). 

171. D'^Dl na ijrv von Abraham b. Samuel Asch- 
kenasi, Venedig s. a. 16* (8 BL), früher unbekannt, in A. Freimann's 
Besitz, wohl ünicum, copirt in ms. Alm. 194 (CB. p. 1714), aus 
diesem in G. L. II. 

D'^nvn pu von Meir b. Samuel aus Szebreschin (Krakau 
1650), auch ms. Benzian 22. 

Josua b, David aus Lemberg verübte an dem Buche ein 
Plagiat, Ven. 1656. Aus Ed. Krakau in G. L. IV, 7-25. Ed. 
Salonichi 1652 besass der Buchhändler Fischl (HB. XIX, 95). 
Ueber die Städtenamen vgl. Lewysohn in r:^n II, 194. 

172. HDlt^n nnc von Gabriel b. Josua (CB. p. 995), 
Amsterdam 1651, Abdruck in G. L. VI, 29—54 (s. auch 
1,22—25); mit Noten u. Einleitung von Kaim (Gh.) Polah, 
Pressburg 1897 (Verlag von Faust in Krakau). Französische 
Uebersetzung: La porte de la p6nitence . . . traduit . . . par 
L. Wogue, Paris 1879 (HB. XX, 82). 

173. ]Vr\ t3-t3 von Samuel (Phöbus) b. Natan, Venedig 
s. a. (um 1660, die Jahre 1655-59 sind noch erwähnt, wonach 
CB. p. 2473: 1649, lies 1659) auch in G. L. V, 3— 19 und 
VI (Odessa 1892) S. 17-28; der zweite Abdr. ist aber auch 
wenig verbessert; vgl. Monatsschrift XXX VIII, 478. Die Orts- 
namen s. HB. VII, 36. 

m^n:: 'D von Ahron Luzki; s. Neubauer, Aus d, Pet. 
Bibliothek, Leipzig 1866, S. 130 n. 40. 



§ 174 123 

174. mrp u. nin^^So, hier alphabetisch geordnet ; „Z." be- 
deutet Zunz, Literaturgosch. 

^ Abraham: ü'^rzm kS.'3 h^^ in Blogg, omi 'D, Hannover 
1875 S. 329; G. L. V,65. 

' Abraham Rohen b. Elieser; Z. 437, in Landshut's Onom. 
S. XI f. 

* Anonymus; Z. 436, in Landshut 1. c. S. Xf. 

* Anonymus, ed. von Brann in T Sy pp VIII (1898). 

* Anonymus, D'-öm «'jo hi^, in T:ön XVlil, 177, G. 
L. V, 65. 

^ Ghanoch b. Abraham; Z. 434, in Jakob b. Naftali 
(s. d.) f. 3 b, G. L. 1,13—16. 

^ Efraim b. Josef aus Chelm; Z. 434, in Dpr rhm v. 
Jakob b. Naftali (s. d.) f. 9b, G. L. I, 12, 13. 

® Gabriel b. Josua; Z. 435, in seinem nnitt^n nnc (oben 
§ 172). 

' Isak b. Abraham aus Lissa; Z. 435, in Landshut, 
Onom., Zugabe 7 S. XIII. 

*® Jakob Margaliot, K'^JiSio "ODn •»mi hy nrp, in seinem 
rni,T Sip, Venedig 1658, Amsterdam 1708 (OB. p. 1240), 
G. L. V, 83. 

^^ Jakob b. Moses Leri (1656?), in Machsor seph. 
Ritus, Venedig 1671; T hy pp IV (1888) S. 34; G. L. V,22— 27. 

" Jakob b. Naftali; Z. 485, in seinem nrSö npr nSni 
Amst. 1652 (CB. p. 1243). 

" Jomtob Lipmann Heller; Z. 427, in mn^hü Krakau 
1650—54 (CR. n. 2957), Prag s. a. (OB. n. 2960); in p 
nte, Dyhernfurth 1727 (CB. 6687, 3), G. L. 1,9, 10; und 26—28 
und V, 30, 31. 

" Josef b. Elieser; Z. 435, als p"pn m^npn niTiJ Sy n^'^p 
«mpw . . . (jöd .-deutsch), s. 1. e. a. (Prag 1648), Amsterdam 
s. a. (CB. n. 3693 und 3694). 

^^ Josef aus Gnesen; Z. 435, in Jakob b. Naft. (s. d.) 
10 b, G. L. 1,16. 

" Josef b. Jesaja; vgl. Neubauer aus der Pet, Bibl. 
S, 125 n, XXXV, 



124 § 174-176 

" Mordechai b. Hirsch Kremsier; Z. 436: ni'^p, Lublin 
(um 1650, OB. p. 1672), G. L. III, 25—27. 

" Moses Kohen Nerol; Z.485 (CB.p.l978, HB.XVI,68; 
BrüU, Jahrb. V u. VI, 1883, S. 105), in HK^pD s, 1. 1656, 
Amsterdam 1699, Hetz 1764 and 1788, Loneyilie 1806, 6. L. 
UI, 14-24. 

!• Sabbatai (Seheftel) Harwitz; Z. 435, in mwbü Ritas 
Posen, Frankf. a. 0. 1680 (OB. n 2857), Zolkiew 1703 (OB. 
n. 2868), Breslau 1831, Krotoschin 1839; 6. L. III, 24. 

20 Sabbatai Kohen; Z. 485, in mrpi mn^-So, Amsterdam 
1651 (OB. n. 2969 u. 2853), SeHchoth, Ritus Litthauen: 
Amsterdam 1671 (OB. n. 2856), Dyhernfurth 1702 (OB. 2867), 
Frankfurt a. Oder (1693—1732, OB. n. 2898), Amsterdam 
1804 und 1806, Königsberg 1846; in pnT ^2313 Heft 23 S. 4fiF.; 
G. L. V.64f; in Friedberg, nms nn:, Drohobycz 1898 S. 22. 

21 Samuel Levi, in G. L. V,20— 22. 

175. Gutachten über Streitigkeiten der Gemeinden in 
Verona nach 1653 enthält ms. Ghirondi-Scbönblum 39. 

D'^il^n D'^iipTi, angemessene Einrichtungen, den „Pardon"^) 
in Prag betreffend, gemischt hebr. und j.-d. Prag 1654, 4^. — 
mhnpn o'-ösn dw» D""it^r'ö c'^iip^'^n j.-d., Prag (1702, Datum im 
Titel; 69 §, 12 BI., OB. p. 651 n. 4109, 4110, wonach Bj. 
S. 670 n. 901 zu berichtigen ist). 

176. Als Beleg für die Stimmung und Richtung jener 
Zeit dient nt^o ''^n m:«, ms. Almaazi 115 (HB. IV, 149 u. 
V,20 Note), als jVöDD Dn3 beiBj.n. 344, S«ik^- "»Ji«: ni:K pnyn 
in ms. Benzian (HB. IX, 62)*), von 10 Rabbinern aus Jerusalem 
ihrem Sendboten Natan Spira nach Reggio 1647 nachgesendet, 
aber die 10 Stämme und den Sambatjonfiuss (Grätz X, 213; 
Neubauer in Jew. Qa. R. 1, 416), aus Salomo Dubno's Mss. 
zuerst in ü^ü^ n^V^ von Moses Edrehi (OB. p. 1799), Amsterdam 
1818») Bl. 9—11 (in jüd.-deutscher üebersetzung 8b— IIa 

^) Diese Steuer, wohl in Yerbindang mit dem Beitrag für Gemeinde- 
zwecke, wurde hauptsächlich vom Fleisch erhoben. 

*) Neubauer in T h}f pp IV (1888) S. 44 nennt noch ein tüb, London. 
') Engl. Uebersetzungen b. Zedner 214. 



§ 176-179 125 

and bei Aronowitz, Eldad Hadani, Prag 1868 S. 31 ff.)) ^^^ 
Carmoly in |r3r mt^no, Brüssel 1841 S. 31 ff. (vgl. Brüll, 
Jahrbücher VII, 37 n. 3), in ?]Dr nn^o yon Josef Ergas, Livorno 
1827, in Saphir's ysü p» I, 96 b, in wo -ü von Moses Slatii, 
Jerusalem 1882^ als Jt^" nnsiD mit einer kurzen Einleitung S. 95f. ; 
Auszöge und Citate hat Ghirondi Sint^" ''hm nnSin S. 60. — 
S. Vorw. zu dieser Abteilung. 

,177. Die Holländer belagerten 1662 Gochin, die Juden 
hielten ihre Partei; als die Holländer abzogen, fielen die Portu- 
giesen über die Judenstadt her, plünderten und verbrannten die 
Spagoge und mit ihr eine alte Chronik (it^\n 'D) seit deren 
Ankunft in Cochin (CB. p. 2722—23); vgl. Oppert, üeber die 
jüd. Colonien in Indien, in Eohuf s Semitic studies S. 414, vgl. 
das. p. 421 und die umfangreiche Literatur über die Juden in 
Malabar unter § 268. 

178. Ueber den Brand in Nachod (Böhmen) am 10. Ijjar 
1663 dichtete Zebi b. Josef u^Spo (CB.p.2755) ein vh (Prag 
um 1663) 8« (CB. n. 3697). 

Studenten aus Köln überfallen die Juden in Deutz, werden 
aber, bevor es zur Plünderung kommt, von der Geistlichkeit 
auseinandergetrieben (Memorbuch in Deutz). Zur Erinnerung 
wird der 22. Tammus als Fasttag eingerichtet (Jellinek, Di^s^ip 
JJipon p. 18 und p. 27). — Ueber Studentenunruhen vgl. Löwen- 
stein, Gesch. d. Juden in der Eurpfalz S. 164 Anm. 1 und A. 
Freimann, Ueber emige Judenverfolgungen durch Jesuitenschüler 
in Polen in „Isr. Monatschrift^ (Beilage z. „Jüd. Presse") 1896 
n. 7. (Fr.) 

179. Trotz der wiederholten Enttäuschungen in Bezug auf 
die Berechnung der Messiaszeit (Zunz, Ges. Sehr. III, 224 f.) und 
des unglücklichen Ausgangs früherer vermeintlicher Messiasse, 
gelingt es doch im J. 1666 dem Sahbaiai Zeb% eine über die 
Landesgrenzen hinausgehende und lange nachhaltige Bedeutung 
zu gewinnen. Die hebräischen Quellen (s. Grätz X^ Note 3) 
zerfallen in I. Sabbatianische Schriften, II. Gegnerische Schriften, 
die hier alphabetisch geordnet sind. 



126 § 179 

Abraham Conqae aas Hebron (GB. p. 675), dessen 
Erinnerungen an Sabb., den er in seinei Jagend in Hebron ge- 
sehen, aas einem darch Feaer verstümmelten Bericht (s. Asalai 
s. V. D'^Dn p3K) Jakob Emden mitteilt in mKipn niin 16—21 
als ''t^''^K^ Doia oder ''^^h^^ noii 

Abraham Michael Cardoso, nnrn oder no p^yn ddsö 
mnS», Sendschreiben anSamael de Pagas (?), ed. N. Brüll aus 
ms. Wien in Weiss, mi^n n^n (1865) S. 64—71, 100—103. 

Barach b. üerson aas Arezzo, S«itt^'' ''5D*? pi2T, 'kurzer 
Bericht über Sabb., mss. Almanzi 204, Michael 836 (Neubauer 
2226), Benzian 6, Br. Museum Add. 22,096 (Margoliouth, List 
p. 80), defect ms. Günzbarg. Dokumente über Sabb. und Natan 
aus Gaza erschienen unter obigem Titel: Venedig 1668(CB. p. 2798), 
abgedruckt in S^Töti^nniriMt^ von Samuel Aboab, Venedig 
1702 p. 95b ff., in n-n^ifl n^v^ von Tobia Kohen, Ed. Jessnitz 
1720 f. 16a ff. und in niKipn nun von Jakob Emden f. 22 b ff.; 
ein Stück bei Zedner, Auswahl S. 178—80. 

Briefe über Sabb. und seinen Anhang, ms. Halberstam 40. 

Ein Auszug aus Jakob Sasportas (CB. p. 1254), n^**^ 
^2:: Sdu (ms. A. Epstein in Wien), erschien durch David Meldola, 
"32: hm rT): DTp^ Amsterdam 1737 (als Anhang zu Sasportas, 
Dpr ^n« nw, paginirt 84-120), durch Jakob Emden, Altona 
um 1757, abgedr. Odessa 1867. 

Immanuel Frances (vgl. über ihn Brody, Einleitung zu 
CTcu^ prü, Krakau 1892), poetische Satire mio "Sir (Proben 
bei Nepi S. 291), mss. Bodl. Neubauer 2221 "; Mantua 8c 
(HB. IV, 75), Almanzi 201 (HB. V, 105), de Rossi 1331», 
Gönzburg (Grätz X Note 3), ed. von M. Mortara im 1" hv pp 
I, 1885, 101—128. Der poetischen Darstellung folgt noch 
eine in Prosa.« -nrp3 "nij^n ]r\y\ "33: "^ra^ nt^o -noD. 

Jakob Emden, niKjpn ni^^, Amsterdem 1752, Lemberg 
1870, Sammlung von Berichten. 

Jakob Palagi (bei Grätz X» 222: Faliachi)^ Brief über 
die Vorgänge in Smyma, ed. in Abraham Palagi, idt« cninK, 
Smyrna 1889 f. 35 f., daraus mit einer Vorrede von Ä Bemfeld 
in T Sj? pp, XV, 1899, u. d. T. "sisf '^nstr myniKö nnSinS, 



§ 179—181 127 

Salomo Korfu, f*-io nnSin nSsi, ms. Frankf. a. M. 
(Stadtbibliothek), früher N. Bröli's, von ihm ed. u.d.T. nn'jin 
^22: ^nnt^* in Fünn's Ha-Karmel IV, 153 flf. (auch WUna 1879). 

Tobia Kohen (OB. p. 2675), .TDIö nii^yo I, 6, kurzer 
Bericht; vgl. aach oben unter Baruch b. Gerson. 

Anonyma. 

D''Su^lT3 nny nSnp ddiü, in Jakob Emden, niwipn nnn 
f. 25 a —26, Zeugenaussage ehemaliger Anhänger Sabb.'i?. 

niöi^n Yp iicD oder '^ns: n^3;")^^^ö, Lemberg 1804, Kopys 
1814, Warschau 1838, Lemberg 1871, unzuverlässig; desgleichen 
n^'i^ö po i-S «•'•'D pu^ y'iiy von Jakob Tausk s. 1. [Amster- 
dam] 1666 (GB. n. 3652); Proben aus einem deutschen Nachdruck 
(Breslau 1670) giebt Brann (Monatsschrift XXX, 1881, S. 545); 
vgl. auch Lieder auf Sabb. bei Oüdemann, das. XVII, 117 und 
bei Eahana, D'^yinn pt^, Wien 1873. Die Stimmung in Deutsch- 
land spiegelt am besten Gliickel von Hameln wieder (§ 164). 

\J eher Abraham Cardoso schrieb Elia Kohen, u^ip ns''")», 
mss. Günzburg, Merzbacher 76, Br. Mus. Add. 22,095 (Margo- 
liouth, List p. 80). S. auch A. S. Friedberg, in n'^^h mjnsT, 
Warschau 1899, TeU 4. (Fr.) 

180. üeber die Vertreibung der Juden aus Wien giebt 
es hebr. Quellen, bei Grätz X, 265 Anm. 3 unvollständig ver- 
zeichnet; s. auch Jakob Koppel, Cantor: Ein schön Lied (n ''S) 
von Wien (Prag um 1670, CB. n. 3668, Serapeum 1864 S. 49), 
woraus eine Probe bei D. Kaufmann, Magazin XVII (1890), 289 
Anm. 1. Ein Sendschreiben der Gemeinde Wien nach Venedig 
ed. Berliner in Wochenschrift idiöh n. 7; Verbesserungen bei 
D. Kaufmann, Letzte Vertreibung S. 189 n. 2; in italienischer 
(Jebersetzung von M. Soave im Vessillo 1876 p. 147 n. 189. 

181. p^^)ir\ "»iSn Skd-i m^pn p nt^yöi ''i^riin w^ nmp 
pny: ö"ißS V'n n'w y^^ p'pD Dt:^^ t^nnp h^ pj-iti-^jt^ n^-oS to: ^^ünr^ 
••"nyD |*'D p"p no ny^Th K'^pnn r:i^ lautet der von Carmoly fabricirte 
Titel von ms. Merzbacher 124 (im Katalog ungenau wiedergegeben). 
Der 2. Teil, jüd.-deutsch, erzählt die Geschichte des in Metz 



128 § 181—184 

1670 verbrannten Bafael Levi^y — Ob ms. Alliance israel. 216 
(Rey. Et. J. 49 S. 88) mit ms. Merzbacher identisch ist? Ueber 
den Frocess s. Joseph Reinach, Raphael Leyy, Paris 1898. 

182. Josef Sambari b.Isak beendete Montag, 6.Schebat 
5438 (1672) eme Chronik der Jahre 542—1672 (P]Dr nm), 
woraas Auszüge in onni "ilsD, Gonstantinopel 1728 (Zedner 
p. 709, s. St., Suppl. OB. zu p. 1523 n. 5989 b), ms. Alliance 
isr. 180 (Revue Ät. J. 49 S. 80 f.); aus ms. Bodl. 2410, von 
Neubauer in D'^ornn iiD |,Mediaeval Jew. Chronicles" I. Oxford 
1887, S. 115—162 u. d. T. pjor naio caipS, abgedr. v. 
Berliner, cnnoDi D"»nin\T nmp nmpD*? d'-icd I., Frankfurt 
a. M. 1896. Auf Sambari's Unzuverlässigkeit in chronologischen 
Dingen hat Neubauer in Jew. Chron. VIII, 561 hingewiesen, s. 
auch Simonsen in ZfHB. II, 152 Anm. 2, Bemerkungen v. 
Schreiner, ZDM6. XLV, 295 f. Die Kritiklosigkeit S.'s zeigt sich 
unt. And. bei einer, für die sp&tere Zeit unerlässlichen Ver- 
gleichung Conforte's, § 187. 

183. Die Türken fielen 1672 in Fodolien ein, zerstörten 
am 23. September Satanow^ töteten viele Juden (u. Christen), 
fahrten 12 als Gefangene weg. Nach wunderbarer Rettung verf. 
Moses b. Ahron Manasse (CB. p. 1764) die Predigt 'D^ *"", 
s. 1. [Lublin] 1673. Diese Verfolgungen zwangen auch Moses b. 
Sabbatai Rohen b. Meir aus l^^Mnt^c (Fodhajce in Fodolien) zur 
Auswanderung (Vorrede zu P|D2n nnip^ von Sabb. Eohen, Frankfurt 
a. 0. 1677); s. auch § 186. 

184. Abraham Auerbach ben Isak, Rabbmer inOoes- 
feld (GB. p. 666), und sein Sohn Isak wurden auf Angebereien 
eines Juden Loeb verhaftet, aber nach kurzer Zeit in Freiheit 

1) In Gast. Freytag^s Bibliothek (jetzt der Frkf. Stadtbibl. gehörend) 
findet sich folgende Flugschrift: Gerichtlicher Process und Urtheil Dess 
Parlaments zu Metz Eines Juden Raphael Levi genandt Wegen eines von 
ihme den 29. Septembr. 1669 geraubten vnd hingerichteten dreijährigen 
Kindes. Auss dem zu Metz gedrucktem Frantzösischen Exemplar ins 
Teutsche übersetzet. Im Jahre 1670. (Der französische Text hat die 
Ueberschrift: Extrait des registres de parlement) 12 S. 4^. — (Fr.) 



§ 184—189 129 

gesetzt (1674). Zum Andenken setzte er den 23. Scbebat für 
seine Kinder zum jährlichen Fasttage an and verfasste daza 
5 Selichot mitComm.: D-iiöToi mn^^SD, Amsterdam 1677 (OB. 
n. 2941, Zanz, lit. 441). 

185. Am 15. Elol 1675 wurde durch Volksexcesse in 
Trier die Synagoge verwüstet, und Juden wurden misshandelt. 
Eine anonyme nn'^So darüber im Memorbuoh zu Trier, ms. 
beginnt: 'ry iSr D'^mn 3^, & Leum in Bahmer's Jüd. latbl. X 
(1881) p. 156, (Fr.) 

186. Die Türken, 1672—1699 Podolien besetzend, ver- 
folgten 1676 Juden in pmiB (Podhajce); darüber dichtete Seeb 
(WolO b. Jehuda Loebeine nn-So, anf. D-öm «te Sk, gedr. in 
seinem n'n'n' |£):, Berlin 1699, S. 39, und daraus von BrüU 
in Graeber's nr-eon isnK IV (1892) S. 484 f. und in nnt:n nnipf? 
V, 77; s. CB. p. 2577; Zunz, Lit. 441; in meinem Jew. lit. 255: 
Seeb b. Josef; richtig bei Halter, f^^itt^'« nnoD S. 415. 

187. David Conforte (geb. um 1618 in Saionichi) ver- 
fasste eine, besonders far den Orient im 16. und 17. Jahrhundert 
wertvolle Chronik und Gelehrtengeschichte: nnnn Klip, Venedig 
1746, Lemberg 1845; mit Einleitung, Noten und Indices von 
David Cassel, Berlin 1846 (GB. p. XL). Asulai scheint die 
Erwähnung G.'s gern zu vermeiden. 

188. Mose Sacut (CB. p. 1989) verfasste bei seinem 
Aufenthalt in Mantua Statuten, hauptsächlich Prozesse betreffend: 
'«^•"•'n »niti^, Mantua 1678, 4^ (Zedner p. 588, Bj. tt^ 819X 
mit Einleitung ed. von Air. Kahana in Horodezky's pn III, 
1902, S. 175—190. Ob nach dem Vorbilde von Jomtob Lipm. 
Heller's ri^m ''D-n? (Asulai, Schem Ed. Bj. S. 66 s. v. HKivin "¥7^, 
ms« in Prag). 

189. Die am 3. Elul 5438 (21. Aug. 1678) in Bamberg von 
der Deputirtenversammlung beschlossenen ni^pn (Verordnungen), 
ms. Merzbaoher 115 £ 1 — 7, ed. D. Kaufmann in T hy |*3p, 
VII, 1896—97 S. 1— 11; deutsche üebersetzung von A. Eck- 
stein in Bahmer's Jüd. Litbl. XXII (1898) n. 19-22; vgl. 

Bibliogr. Jttd. Oeioh. 



180 § 189—194 

auch A. Eckstein, Gesch. d. Jud. in Bamb. S. 64 ff. ,,Berichti- 
gQDgen'' Kaofin/s & VIII. 

190. Jakob b. Salomo Singer aus der Familie Horwitst, 
vh ^Si'^v über die Pest in NUcolsburg, seit 18. Tebet 1680, s. 1. 
[Prag] 1680 (CB. n. 3688). 

191. Die Kuruzzen, gefahrt von Emerich Tököly, überfielen, 
(14. Juli 1688) Ungariseh-Brod (Mahren), töteten 118 Juden, 
darunter den Babbiner Ncdan Nata (Mtschr. 1903 S. 176). Da- 
rüber das Lied Sn:n pin jüd.-deutsch, s. 1. e. a. (Prag 1688; 
CB. p. 546 n. 3526), auch bei D. Kaufmann^ Mtschr. 37, 1898, 
S. 820f. als Quelle II zu „Die Verheerung von üngarisch-ßrod 
durch den Kuruzzenüber&U«, S. 270—282 u. 319—389, vgl. 
auch Ltbl. IV, 1843 S. 270f. 

192. Meir Schmelkes b. Perez aus Prag, D^ts^n^n 
d^kSd^ über die Belagerung Wien's durch die Türken (1688) 
jüd.-deutsch, Prag 1684 (CB. p. 1715; bei Bj. S. 424 n. 469 

198. David de Lida (aus Litthauen 1681), Babbiner 
der deutschen Gemeinde in Ämaterdamj wurde durch heftige 
Streitigkeiten in derselben bewogen, Amsterdam zu verlassen. 
Seine Verteidigungsschrift pt^j? 1K3, s. 1. 1684 (CB. p. 876), 
auch mit Einleitung über Leben und Werke von Ä. Ireimann 
in Jubelsehrift Sokolow, Warschau 1904. 

194. Am 9. Ab 1684 entstand in Padua ein Aufruhr 
gegen die Juden, die man beschuldigte, auf Seiten der Türken 
zu stehen und in Ofen christliche Kriegsgefangene ermordet zu 
haben; sie sollten auch das Kind einer Dirne ermordet haben. 
Am 10. Ab (2. August) drohte der Pöbel, das Ghetto zu stürmen; 
nur mit Not gelang es dem Stadthauptmann, die Juden zu retten. 
Diese Vorgänge erzahlt Isak Vita Cantarini in pn^"" nnc, 
Amsterdam 1685. Die Darstellung sei nicht ganz richtig, schreibt 
sein Neffe Ängeh Cantarini (§ 195) 1718 an ünger (Wolf B. 
H. III p. 565, HB. XVI, 37). Die in Ozar Nechmad III er- 
wähnten Briefe, ms. Hamburg 335', beabsichtigt Löwenstein in 



§ 194-196 ISI 

einem Aa&atz aber die Familie Aboab za ediren. Das Schreiben 
des Eapnzinerpaters Marco d'Äviano nach Pädaa, das die Be- 
scholdigong in Ofen widerlegt (Cantarini fol. 41^), hat Lattes 
im Mose 1879 S. 87--88 mitgeteilt. Den 10. EM (20. Aogost) 
beging man als „Parim di Buda^ (7gl. darüber Lattes S. 89 £ 
n. die Literatur in Mtschr. 38, 1894, S. 526 n. 8, 47, 1908, 
S. 285 n. 12). 

195. Chajjim Moses [AngeloJ Gantarini (GB. p. 1099, 
HB. XV, 87, XVII, 89), Neffe Isak Cantarini's (§ 194), erzahlt 
in n^Dn niKi», ms. 6hirondi-Schönblnml88c(nKiDbei6hirondi, 
Toled. p. 102 und 288, daher Bj. 370 n. 2283), wie er (Anfang 
1685) die Jaden m Padua vor den Verfoigangen und Ansprachen 
der Studenten auf Secirung jüdischer Leichen schützte; der Jüngling 
Chananel b. Israel ha-Leyi wurde erschossen und sollte secirt 
werden (HB. XVI, 87). 

196. Am 2. September 1686 wurde Ofen den Türken 
entrissen. Gegen die Juden, welche die Türken unterstützt hatten, 
wandte sich die Wut der Eroberer. Am 3. September steckten 
sie das Ghetto in Brand. Die Namen der Getöteten (''JIT! niiDtt^ 
piK) überliefert uns ms. Bodl., Neub. 2205, von Neubauer ed. 
in Israel. Letterbode VI, 144. — Isak Schulhofs Bericht 
pDlK nS:D, ms. Kaufmann und Fopper (Prag), s. bei D. Kaufmann 
„Die Erstürmung Ofens^. Trier 1895. Isak Schulho^ n^j'^p 
auf den Verlust seiner Frau (in Kobak*s pw* VI, 184, nnnoj -tt: 
in, 14) und eine grössere auf den Untergang der Grenieinde 
Ofen (Jesch. VI, 138 Ginse III, 18—21). — Ahron b. Josef 
„Ein schön neu Lied (vh) von Ofen", Prag 1688 (OB. n. 3654) 
preist den jugendlichen Retter Alexander Sender Süskind Tausk 
aus Prag, der einen jüdisch- deutschen u. hebr. Aufruf zur 
Befreiung der Gefangenen yer&sste und versandte, mitgeteilt von 
M. Brann in Mtschr. 80, 1881, S. 547£f: („Zum Ofener Juden- 
mord^* 1686, S. 540—553, hebräische Uebersetzung mn ni'n 
pDl»n in Graeber's nncon "^sn« I, 50—58, s. auch D. Kauf* 
mann, Les victimes de la prise d'Ofen, en 1686, in Bev. j^t J. 
XXI, 136 f.> 



182 § 197—200 

197. Schalom Schibzi b. Josef in Jemen verf. ein 
arabisches Gedicht über die Rettung des Ortes yr\o (1687?) 
in hebr. Lettern, ed. von Dav. v. Oünzburg in Festschr. Stein- 
schneider, Leipz. 1896, hebr. Abt. S. 95. Ueber den Verf. s. 
St, Arab. lit. S. 259. 

198. pmp pB D-TiiT ij?T (so) D^iyp, geschickt durch Moses 
Pereyra de Paiva (Peyya?), oder K"»nr« rw :rö-"'3r, jüd.-deutsch, 
mit Approbation von Isak Aboab, erschien zuerst Amst. 19. EM 
1687; doch ist kein Exemplar bekannt; als ^:'{9&»(ninM1l 
»cKt^tDilp, oder D-t^n"'n, Prag 1688, 8* (8 ßl., bei Wolf auch: 
^'Wp p«o 11 cd); aus 1. Ausg. „wiederhergedr." durch Samuel 
b. Jehuda Schammasch, Amst 3. Sivan 1713 (8 Bl.). Eine 
Uebersetzung des portug. „Notisias dos Judeos de Cochin*^ 
Amst. 1687, spanisch: Relacion de los Notisias etc. ms. (CB.p. 
1980 u. Add. 2723; Eayserling, Bibl. Esp. 88). S. auch § 268. 

199. Am 81. Hai 1689 legten die Franzosen Worms in 
Asche, die Judengasse mit der Spagoge wurde ein Raub der 
Flammen. Eine lebhafte Schilderung dieses Unglücks, ms. in 
einem Exemplar y. rmrr tsDt^ der Bodleiana (GB. p. 2395 n. 4), ed. 
Neubaiier in Isr. Letterbode XI, 170. — Der Augenzeuge Isak 
(Säkle) b. Liebermann Levi beklagt die Zerstörung in „Ein 
neu Klaglied T»S:»Sp von »«^'"'öin py JDiin** (OB. n. 8677); 
als Anhang zu d'^d^ nt^yo, jüd.-deutsch 7. Elieser b. Jiftach, 
Amsterdam 1696, Frankfurt a. 0. 1702, Amsterdam 1723, 
Homburg 1725 (CB.p. 960); jüngere Ausgg. bei Bj. S. 356, zum 
Teil durch L. Leyysohn beirrt, bedürfen noch des Nachweises. 
Löwenstem, Blätter für jüd. Gesch. u. Litteratur I, 12 — 14; vgl. 
über den Brand und den Neubau der Synagoge in Worms 
(1698) D. Kaufmann in ?imT VI, 1894, S. 179flf. 

200. Am 21. Juni 1689 brach in Prag ein Feuer aus, das 
die Altstadt, darunter einen grossen Teil der Judenstadt, 11 Syn- 
agogen mit hundert Thorarollen, die Lehrhäuser mit ihren Büchern 
und Handschriften und viele Privatbibliotheken (z. B. die des Uri 
Schraga Ghalfan; s. seine Vorrede zu ni t^K nit^ Berlin 1743) 
in Asche legte (Schudt II, 78, IV, 2, 21; s. D. Kaufmann, Er- 



§ 200-203 133 

stürmang Ofens S. 5 7 f.). Mehrere hundert Personen kamen ums 
Leben, daher wird am 3. Tammns in Prag ein Gebet (D**om kS» hii) 
rezitirt (Zunz, lit. S. 442), ed. in Kobak's pit^" VI, 143 = niino) "»li: 
111,28 — 25. Jechiel Michel b. Abraham Salman Schammasch 
verf. darüber: :jno pK vh nent^ (1689, OB. p. 578 n. 3698). 

201. £rdstösse in Äncona versetzten Donnerstag 21. Tebet 
(29. December) 1690 die Einwohner in Schrecken. Zar Erinnerung 
daran wurde Fasten und ein „kleines Purim*^ am 20. u. 21. Tebet 
eingerichtet. Der Bericht darüber und das Gebet in ipn llK, 
Venedig 1719 f. 47 (CB. p. 2791, vgl. Mtschr. 47, 1908, 
S. 285 n. 18). 

202. Samuel Auerbach b. David (GB. p. 2408) be- 
klagt in dem jüdisch-deutschen Lied no*7t^ n m^pn Jö, s. L 
e. a. (Amsterdam 1692— 93, GB. n. 3691) die Märtyrer Salomo 
b. Samuel aus Erzeszow, Jehuda b. Ahron aus Premislaw, Abraham 
b. Jehuda aus Lublin, Benjamin b. Naftali, Selig b. Jakob, Pinchas 
b. Moses aus Tomaszow, Nachman b. Natan und Samuel b. Zebi 
(Zunz, Lit. 439). Mehrere dieser Märtyrer und ihre Todesart er- 
wähnt der Verf. in *7«iött^ lün^ Amsterdam 1699 f. 48^ (vgl. 
Brüll in Graeber's nncDn WK IV, 483). — Ein Anonymus im 
jfid.-deutschen nnrisn n^n m'^p s. 1. e. a. (1692, GB. n. 4030) 
nennt die Märtyrer Mattes aus Erakau, Abraham Machzisker und 
Pinchas aus Tomaszow (Zunz ibid.). — Ein Anonymus berichtet 
in jüd.-deutschen Reimen von den j^i^Ml p"p2 ü^'^)'ipj Amster- 
dam (um 1692, GB. n. 4028), von der Beschuldigung der Juden 
in Wilna, ein Ghristenkind ermordet zu haben (1691), und nennt 
Jecheskiel, Moses und Abraham (Zunz 1. c, Synag. Poesie S. 348). 

■ 

203. Simon Akiba Baor ben Josef (GB. p. 2612), 
M n\i^yiPy jüd.-deutsche Legenden, s. 1. (Frankfurt a. M.) 1691, 
Frankfurt a. 0. 1707, Amsterdam 1708. Frankf. a. M. 1722, 
Amst. 1723 (mit Elieser b. Jiftach, n'^üi nt^o), Frankf. a. 0. 1724 
Frankf. a. M. s. a. (1695—1707), s. ]. (Homb. oder Fr. a. M.), 
Hanau bei Simson b. Salomo 1725, Fürth 1779, Grodno 1791. 
Der 2. Teil mit hebräischer Paraphrase, Fürth (1694), Frankf. 
a, 0. 1788 u, 1796. Pas Buch enthält fast Nichts, das historisch 



134 § 203—206 

braachbar wäre; wertvoller sind die ABhänge seit 1725 (s. 
§71, 204). Die dem rh^n rh)iht^ entnommene Erzahlong von 
Simon, b. Jochai erschien u. d. T. Knpn (!)D"'iin"' cnpt:^ neo 
D":»«^« '*7n )in^r\ pi^*70 viw -npnyn 'n ntwö cno, das ist: Jüdische 
Lägen, welche ans dem Bache so die Juden die Geschichte Gottes 
genannt, Herausgezogen and ins Deutsche übersetzt sind durch 
Joh. Christoph Gottfried bekehrter Rabbi von Langen Schwalbach, 
so gelegen in der Nieder-Grafschaft Gatzen-EUenbogen, s. 1. e. a. 8^ 
(Wolf III p. 862). 

Moses Sakut verfasste ein Gebet bei Gelegenheit von Erd- 
beben: tt^ym nSon, Mant. 1698, 8 ^ (4 Bh, Brüll, Jahrb. V, 221). 

204. Am 31. Januar 1696 entstand in Amsterdam ein 
Aufruhr gegen den Rat der Stadt, der Pöbel zog plündernd nach 
dem Ghetto, verwüstete das Haus des portugiesischen Juden 
Pinto; s. Menachem b. Salomo, hmir nnttt^ Kap. 34 f. 93. Ein 
Augenzeuge, Josef b. Jakob ausMaarsen (GB. p. 1505), schrieb 
cT)ot^OK lif '•n'''?yan K-n po :)U'"'nt^j?3 i'^'K, Amsterdam 1707, 
jüd.-deutsch nach einer holländischen Vorlage; vgl. auch „Hi- 
storie van den Oproer te Amsterdam 31. Januar 1696'^, Am- 
sterdam 1725 und Theatrum Europaeum XV p. 92 ff. 

205. In einem Walde bei Posen fand man 1696 einen 
Jesuitenschüler, Sohn des Starosten von Obornik, als verstümmelte 
Leiche. Der Pöbel hetzte gegen die Juden, die einen Monat lang 
(Siwan — Tammus) in Todesangst schwebten und erst, als der 
Täter sich selbst verriet, aufatmen konnten (Perles in Monats- 
schrift XIII, 1864, S. 458, wo ein Excerpt aus dem Euntres I 
der „alten Synagoge'' in Posen). Diesen Vorfall behandelt Isak 
Menachem (OB. p. 1188—89), S^ntt^" nSl»:, s. 1. e. a. (Prag 
um 1696) in Versen, ein Anonymus u. d. T. ^uSa nt^3?o 
»itio p'po, jüd.-deutsch in 'r\ mryo seit 1722 (§ 203). 

206. Die Bettung der Gemeinde in lAmdenhu/rg (Mähren) 
beim Einsturz der Decke der Synagoge (erbaut 1676) 11. Tebet 
5458 (1697) veranlasst den dortigen Rabbiner Elasar ha-Levi 
zur Abfassung einer nn^'^D, anf. n-n: 'nnx, ed. von D. Ka/ufmann 
in Graeber's micon I5n» II, 112—113, und separat: no nin^^D 
. . . n303 «'"»n iiiDiynii*? ^y }w pöw«^, LundmJmrg^ 5655, 16 S. 



§ 207—209 135 

207. Auf falsche Anklage hin werden die Jaden in Kai- 
dan nnd Zausmer im Sommer 1698 hart verfolgt (Zanz, Synag. 
Poesie S. 349); Josef b. üri aus Kobrjrn schrieb eine nrf^hü 
mit Kommentar, anf. '^» lem (Zanz, Lit. 442), in den Selichot 
für jene Orte: rwi^m nsnyo Frankfurt a. Oder 1699 (Cß. n. 
2960 n. Add., wo a. M. Druckf., vgl. p. 1538). 

207b. Salomo Elieser Ghirondi ben Benzion Zarfati 
in Padoa und Citadella, XVIl. Jahrh. (in Ersch u. Graber I, 66 
S. 338 ist ben vor Benzion ausgefallen und S. irrtümlich von 
mir als Grossoheim von S. M. Ghirondi conjicirt, s. Mortara, 
Ind. p. 28), verf. d'd: n^VKi über die zu seiner Zeit den Juden 
geschehenen ,, Wunder^ oder merkwürdigen Ereignisse, ms. im 
Besitz von M. S. Ghirondi (Toled. S. 254 n. 75, daraus Bj. 
S. 856 n. 1884, fehlt aber in meinem Gatalog Schönblum-Ghirondi). 

208. Der Karäer Mordechai b. Nisan beantwortete 
Trigland's Fragen aber Ursprung, Geschichte und Schriften seiner 
Secte durch "^sinD nn, zuerst als „Notitia Earaeorum . . . cum 
Versione latina, notis etc. ed. J. Chr. Wolfius; accedit J. 
Triglandii Diss. de Karaeis cum indicibus, Hamb. 1714, 4^ dann 
nur hehr, mit Simcha Isak b. Moses, D''p'*n:r ninnK, haupt- 
sächlich karaeische Bibliographie (verf. 1757), Wien 1830, 4^ 
(CB. p. 1672 u. 2897, s. auch oben § 124. — msSo t^iaS, 
eine Antwort auf ähnliche Fragen des Fürsten Karl (^''^äry'ot^ -|Sd) 
an die Karäer in Luck (MT. selbst lebte unter dem Fürsten Gon- 
stantin, Sohn Johannas III, von Polen), ms. Petersb. Firk. 752. 

209. Am 6. Elul (9. September) 1701 wurde in Frankfurt 
a. M. die Hochzeit der Tochter David Oppenheim's mit dem 
Rabbiner von Offenbach Michel Baer Oppenheim glänzend be- 
gangen (vgl. Löwenstein, in Gedenkbuch Kaufmann, S. 538 ff.)« 
Ahron Baer Oppenheim, Vater des Bräutigams, liess eine Hoch- 
zeitsordnung drucken: :n^3 ^sh^^i2 rwnn ]^»w: *7tt^ n:i:\:n) nc 
pon oiiepm p"p h^j Frankfurt a. M. 1701 (CB. n. 3968), auch 
bei Lowenstem^ Blätter für jüd. Geschichte u. Lit. II (1901) 
S. 44-45. 

Eine jfid.-deutsche Megilla der Familie Tausk in Prag, 
ms. Cmpoly (unter Drucken n. 1054, jetzt in der Frankfurter 



136 § 209-211 

Stadtbibliotbek), der sie Si^iot^ nS:)& betitelt, vor 1720 von 
Samuel, Sohn des Primators Lsak Tausk, yerfasst, erzahlt eine 
wunderbare Errettung. Mit hebr. Einleitung von A. Freimann 

als jKion D'«iin\T nmp^, in t "yy y^ VI, Berlin 1899, 29 S. 

210. Zwei Juden in Vüerbo werden (1705) beschuldigt, 
einen Christenknaben ermordet zu haben. Tranquillo Vita 
Corcos (Berliner, Gesch. d. Jud. in Rom II, 2 S. 73) überreicht 
zur Abwehr dem Monsignore Ghezzi, Berichterstatter für jüd. 
Angelegenheiten am päpstlichen Stuhl, ein Memoridle (Rom 1705, 
6 Bl.). Dazu erschienen ein Summarium (1706, 4 BL), ein 
Memoridle addirionale yom 26. Sept. 1705 (8 BL); Berliner 

I. c. S. 78 u. 74; Vogelstein n. Rieger, Gesch. d. Juden in Rom 

II, 238; Steinschneider in Monatsschrift 43, 1899, S. 518, 519). 
Der Ruf dieses Prozesses drang auch nach Deutschland. In 
Fürth erschien o. J. bei Hirsch u. seinem Sohne Chajjim nj^it^n 
^Kit^^ (in 3 Teilen), herausgegeben [um 1740?] angeblich von 
Chajjim vwAlscheich aus Lublin, ins Jüd.-deutsche übersetzt 
aus einem lateinischen und italienischen, in Rom gedr. Buche 
mit hebr. und jüd.-deutsch. Vorr. (Roest, Cat. Rosenth. S. 55; 
Zedner p. 46 ; Cat. der Breslauer Gemeindebibl. S. 99). Dr. Frei- 
mann lag ein Exemplar der Frankf. Stadtbiblioth. (Jud. Germ. 756), 
früher A. BerL, vor; es bestätigt die genaue Beschreibung Loeb's 
(Roy. d. Et. juiv. XVIU, 1889, S. 197 n. 2). Danach ist Bj. 
'n 1654 zu erganzen. Fürst, B. J. III, 59 hat wohl daraus eine 
hebr. Bearbeitung Ottensosser's einer Schrift yon Manasse b. 
Israel fabricirt? Ueber den Prozess ygl. Soave im Vessillo 1878 
p. 282 u. Stemschneider das. 1879 p. 70, 203 und 806 (De- 
müthiges u. geheimes Schreiben der Juden in Welsch u. Deutsch- 
land an . . . Innocentium XI . . . Aus dem Italienischen ins 
Deutsche übersetzt von W. £. Tentzeln, s. 1. 1738. 36 S. 4*) 
und St. in Zeitschr. f. d. G. d. J. i. D. V, 157 Anm. 1. 

211. Ueber die Judenverfolgungen in Polen während des 
nordischen Krieges (1700—6) teilt Sokohw (nn*7Vi3 niufnni nn-pn 
fyxii D-'n^Tn) in J, Heisach's D-mo p III, Warschau 1898, S. 41 ff. 
aus den Gemeindebuchem von kcck (Opatow) Einzelheiten mit; 



§ 211—216 137 

Tgl. Braun, Gesch. d. Rabblsats in Schneidemühl, in Brann's 
Jahrbuch 43, 1895, S. 116; Perles, Gesch. d. Juden in Posen, 
Breslau 1865 S. 88 ff. u. ipirm I, 110. 

212. Ueber die Ueberschwemmung in Ferrara (1707) 
schrieb Aordechai Zahalon b. Jakob (CB. p. 1675, vgl. 
Landshuth, Onomast. S. 199, Rieger, Gesch. d. J. in Rom S. 270): 
nnni nSjo, Venedig 1707, 8* (Cat. Ghirondi-Schönblum n. 
538, wonach Bj. S. 298 n. 457 zu berichtigen ist). 

213. Statuten (ni^pn) und Einrichtungen yon Landern und 
Gemeinden verdienten eine Monographie. Einiges ist verzeichnet 
HB. VI, 42, XVI, 32, Löwenstein, Blätter f. jud. Gesch. u. Lit. 
U, 18 f., ZfHB. VllI, 124 £ — m^pn Amsterd. 1709 bei Zedner 
S. 48 ff., u. sonst, Kat. Rosenthal S. 95; Bj. s. v. n)pn und ni^pn. 

214. (Moses) Meir Perls' (CB. p. 1981), Genealogie 
des Prager Rabbiners Lewa b. Bezalel (CB. p. 1620), erschien 
u. d. T. ponr nS:ö [Warschau] 1864, Warschau 1889 (Autor 
nicht genannt in HB. IX, 5), vgl. Zeitschrift nt^^n IV, 1864, 
n. 25, 29; Ferles in Mtschr. XIII, 1864, S. 373; Podiebrad- 
Foges, Alterthümer d. Prag. Josefstadt, Prag 1870 S. 145 f.; 
Hock-Eaufmann, ^tnc ^'^ nVTfitt^» S. 281 Anm. 1. 

215. Einen Brief der Notabein aus Carpentras an Hanoach 
Ghajjim (Tranquillo Vita) Corcos ed. D. Kaufmann in Rev. fit. 
Juiv. XXVI, 1893, p. 2 70 f.; s. auch Steinschneider in Mtschr. 
44, 1900, S. 238. 

216. Am 20. Gheschwan (2. November) 1711 brannte die 
Judengasse in AÜona nebst der Synagoge nieder (vgl. Frank- 
furter-Oster-Mess-Relation, 1712 Tit. 15 p. 114, mitgeteilt bei 
Schudt, Jüd. Merckw. p. 870 u. Vorrede zu 6A. Moses Süsskind 
Rothenburg); darüber verf. ein Anonymus „Ein neu lied^^ (1**^), 
Halle 1712 4 BL 8» (GB. n. 3699) und Samuel Hekscher b. 
Meir (OB.p. 2426) eine riG'^^wn *7y n^p^ s. 1. e. a. [1711—12] 
4 \ hebr. u. jüd.-deutsch (Zunz, Lit. S. 446; Hekscher*s geschichtl. 
Notizen sind edirt von D. Kaufmann in Memoiren der Glfickel 
von Hameln S. 394ff.). 



138 § 217-^219 

217. Den Brand im Irahkfurter Ghetto bejammert das 
j.-d. n^^Sa^Sp (Klaglied) von David b. Schemaja Saugers 
(d. i. Predigers), Halle (1712—14, CB. n. 3647 u. p. 887), 
anastatischer Nachdruck des Buchhändlers A. Goldschmidt in 
Hamburg 1896 (ZfHB. II, 5), Abdruck der 1. Ausg. Frank, a. M. 
1711 als nyp^ rein deutsch mit Erklärung in Schudt, Jud. 
Merckw. lU, 63— 78 (vgl. Zunz, lit. S. 445). Desgl. eine r\n^hü 
(Fürst B. J. UI, 286: n^cn!) vom Rabb. Samuel Schotten b. 
Isr. (CB. p. 2477), anf. tn): S» S» :iWi^ (Zunz ib. 445), hebr. 
und j.-d., in Schudt ib. S. 74—76. üeber den Brand s. Schudt 
ib. II Kap. VI S. 70ff.; Lersner, Chronik II, 778; Kriegk, 
Gesch. von Frankfurt a. M. S. 465ff.; Horovitz, Frankfurter 
Rabbiner II, 63 ff.; D. Kaufinann, Urkundliches aus dem Leben 
Samson Wertheimer's S. 68 ff.; Kracauer, Gesch. d. Judengasse in 
Frankfurt a. M., Frankfurt 1904, S. 334 Anm.2. (Fr.); s. auch 
C. Meyer^ der Aberglaube d. Mittelalters, Basel 1884, S. 204. 

218. Menachem Pesaro aus Florenz hatte 28 Jähre in 
Born gelebt, ohne die Gemeindesteuern bezahlt zu haben; die 
Fattori der Gemeinde belegten ihn mit dem Bann. Zwei Gut- 
achten darüber mit hebr. und i t a 1 i e n. Belegen enthält das 
anonyme npiSnon v^D, (ms. Bodl. 2191, def. 837; ungenau bei 
Bj. D 420; vgl. Rieger, Gesch. d. J. in Rom S. 334). 

219. Die Pest in iVogr (28. Tammus-7.Tebet, 22.Juli- 
19. Dec. 1713) veranlasste j.-d. Lieder. Die meisten Thatsacheo 
liefert a) „Ein neu Klaglied*' {vh :«Sp) v. Moses Eisenstadt 
b. Chajjim, nach der Mdodie von Prostitzer D**inip (CB. n. 3692), 
anf. „Allmächtiger Gott in deinem Himmelreich, zuerst als nyp 
s. 1. e. a. (Prag?), vielleicht daraus ein Stück in deutschen 
Lettern v. J. Fürst^ litbl. V, 347; ein Exemplar ist nicht be- 
kannt; 2. Ed. Amst. s. a. (um 1714? CB. p. 1800, wo die 
Verwechslung unter n. 3684, 3685 berichtigt ist). Ungenau Fürst, 
B.J. II, 402; vgl auch Jakob fieischer, GA. ^py^ nist^II n. 97. 

b) Isachar b. Isachar Eaz, aus der Familie Gerson 
(auch Berl ppino f" 3), verf. :«no pc vh u^ib'^j?, nach der Melodie 
von ^n'D1 dvki ti», anf. „Einige[r] Gott in deinem Himmelreich" 



§ 219 --222 139 

(vielleicht mit Benutzung des Klag -Lieds v. Mos. Eis.), Prag 
1614, 8« (OB. p. 1060). 

c) Anonymus, ^)t'^y jyn pi^Sic (Verlauf der Pest), anf. 
„Wie zu tun den lieben Gott haben mir [wir] gerufen ^^^ Prag 
s. a. (um 1714, 6 BL). 

Ueber die Steuerordnung ron Mantua (nDiynn mo), Venedig 
1714 (CB.n. 3967), 1759 (Zednerp. 510) s. §213. 

220. Eine Katastrophe in der Synagoge zu Met^ am 
Schebuotfest 1715, der 6 Frauen zum Opfer fielen, schildert 
Benjamin ben David aus Krailsheimin p'^J^np^n, Berlin 1722 
(6 BL, Steinschneider in Z. f. d. G. d. J. i. D. III, 1889, S. 84, 
S. 299 Löwenstein's Hinweis auf no)r\Ki nt^v» bei Bj. S. 856 
n. 1869). Den Inhalt giebt Brüll in Jahrbücher II, 1876, 
S. 161 und berichtigt die falschen Angaben in Isr. Annalen I, 
1839, S. 381 u. II, 1840, S. 96; sein Exempl, ist jetzt in der 
Frankf. Stadtbibl. — Denselben Gegenstand behandelt „ein Neu 
Klaglied** vh :Hhp, s. 1. e. a. (Frankfurt a. M.?), in der Bodl. 
(Neubauer in Rev. Et. J. V, 148). Eine kurze Notiz enthalt 
ilD^i^ nniyn von Salomo Lipschätz, Offenbach 1718 n. 22 f. 14^; 
vgl. auch Memoiren der Glückel von Hameln, Ed. Kaufmann S. 327. 

221. Jehuda Gedalja aus Semiecz in litthauen (GB. 
p. 1003) beschreibt die Schicksale und Trämmer Jerusalems mit 
Angaben über die Gräber: D'^^u^n'' ü)h\ff l^Kti^, Berlin 1716 
(16 Bl. 8S vgl. Zunz, Ges. Sehr. I S. 193, Steinschneider in 
Luncz, Jerusalem IV, 1892, S. 3 ; Carmoly's Angaben Ltbl. XII 
S. 297, nach Schudt, Jüd. Merckw. II, 58, 59, 62, sind ungenau); 
vgl. auch Zeitschr. d. Deutsch. Paläst. - Vereins 1880 S. 226. 
Eine ausfahrliche Inhaltsangabe des seltenen Schriftchens beab- 
sichtige ich mitzuteilen. 

222. Kaiser Leopold's Geburt veranlasste folgende Schriften: 
a) Gründlich u. wahrhaftige Beschreibung (J!:u'*'*ntt^n) der aller- 
unterthänigsten Beehrung der längst höchstgewänschten Geburt 
des allerdurchlauchtigsten Erzherzogs von Oesterreich . . . Leopoldi, 
Hontag den 26. Ijar . « . von 4 Uhr Nachmittag prächtig und 
freudenvoll gehaltenen Aufzug D'^'Ti.Tn nirrDetc.,j.-d., Prag 1716 



140 § 222—225 

(12 Bl. 4« u. 3 Figuren; OB. n. 3433). — b) öti^yo pJKn, 
Frankfurt a. M. 1716, 4^ yon Jehada Loeb Waliich b. Ab- 
raham (CB. p. 1877), auch bei Schudt, Jüd. Merckw.IV. Theü 
III Cent. p. 121 ff.; auch u. d. T. „Jüdisches Frankfurter und 
Prager Freudenfest", Frankfurt a. M. 1716,8®;— c) 3310"'':: "^«'"•3 
bei Schudt ed., übersetzt u. erklärt. 

223. Freitag 5. Ab (25. Juli) 1716 erstürmte Skorzewski, 
Marschall der Tamogroder Conföderirten, Posen; seme Scharen 
plünderten das Jadenviertel, töteten viele und verwundeten 
Hunderte (Perlos in Mtschr. XIV, 1865, S. 131 ff.). Ein j.-d. Lied 
K^ic ^"^ nm: pB :3i3'«"'nt^"'3 '•i ed. Neubau^ in Isr. Letterbode 
XI, S. 166 ff.; vgl. auch ib. XII S. 14. Die Notlage, yerschlimmert 
durch einen Brand in der Nacht y. 4.-5. Nissan, 16. März 1717, 
schildern die Augenzeugen: Naftali Uirz Posen b. Jakob, Vorr. 
zu naiK^nn ni:iK von Jona Gerundi, Prankfurt a. M. 1717 (OB. 
p. 1424, 2034, abgedr. inZfHB. VI, 1902, S. 28f.); Meir b. 
Eljakim Götz (Vorr. zu cmrn pt< n-lt^ seines Vaters Eljakim 
(GB. p. 969), das Posner Kuntres (bei Perles ib. S. 182 Anm. 88) 
und ein Aufruf der Posner Gemeinde, aus einem Druckbl. v. Berlin 
ed. vonD. Kaufmann, in Mtschr. 38, 1894, S. 187 ff.; Jakob 
b. Isak, Rabb. in Posen, verf. eine nn^'SD, anf. pno^S vh m DV 
(Zunz Lit. S. 447; Landshuth, Gnom. S. 105). 

224. Das Tagebuch (ni^nsi) des Studenten Jehuda 
Gonzago, der am 23. Sept. 1717 in Born promovirte, ms. der 
Talmud-Thora^Bibliothek in Rom (Berlmer, Gesch. d« J. in Rom 
II, 2 S. 68, Vögelst, u. Rieger II, 300) bietet Material für die 
Gulturgeschichte der Juden in Born. Deutsche Auszuge von 
Berliner im „Jahrbuch für jüd. Gesch. u. lat.'^, Berlin 1904 
S. llOff. 

225. Alexander b. Moses Ethausen aus Fulda (CB. 730 
u. Add.), S^nt^** n**3 (Judenstammhaus), Geschichte der Israeliten 
bis zur Zerstörung des zweiten Tempels, Teil II nn'^nsn n'*^ 
(Gottshaus), Altertümer u. Topographie Jerusalems, j-d., Offen- 
bach 1719, Amsterdam 1724, Fürth 1771 (Steinschneider in 
Luncz's Jerusalem IV, 1892, S. 4 n. 55). 



§ 226—228 141 

226. Jechiskijja b. Jona Felbel Teomim, Rabbiner in 
Ftemysl (R. N. Rabinowitz, pHiLn Yy isxh D'^Jipni nnyn p. 19; S. 
Harwitz, Ty nimm p. 16), ed., als Streitigkeiten in der Gemeinde 
(welche Samuel Lemberger aus Slonim gegen Vertrag und Her- 
kommen sein Rabbinat übertrug) ihn aus Pr. yertrieben, Documento': 
neilt' ypn, Breslau 1719, 8* (CB. p. 845, Zedner p. 755; Brann, 
in Jubelschrift Graetz S. 235). 

227. Am Vorabend des Versöbnungstages 1721 stört ein 
trunkener Pfarrer den Gottesdienst in der Synagoge zu Ätcssee 
und wird von yier angesehenen Männern entfernt; aber die 
Spagoge wurde demolirt und eine andere erst 1753 errichtet. 
Die Begebenheit erzählt omon^JiD von Abraham b. Mordechai 
Leipnik, zur Vorlesung am min nm^ bestimmt; aus einem 
ms. der dortigen Gemeinde ed. y. E. Baumgarten^ Berlin 1895 
(Mekize Nird.) mit Bemerkungen von D., Kaufmann; E. Baum- 
garten „Zur Mährischen Ausseer Affaire^ in Gedenkbuch Kauf- 
mann S. 506 ff.; Duschak im Litbl. X, 181; Bj. 293 n. 458. 

228. Auf falsche Beschuldigung hin wurden am Passahfeste 
1728 2 gelehrte Brüder Chajjim und Jona Reizes (ü'T^i) in 
Lemberg im Gefängnis gemartert u. am Rasttage des Wochen- 
festes hingerichtet Zum Andenken wird ein D^^ionn ^S» ^K re- 
citirt, ed. in der Zeitschrift htr^^"^ noiD, red. v. Rabbinowitz III, 1888 
S. 556; ein anderes aus dem Gemeindebuch der kleinen Synagoge 
bei 8. Buber ü^ '•t^iJ*, Krakau 1895 S. 65 f.; vgl t^np m^fo 
IV, 15ff. 

Das anonyme cim -neD, Constant. 1728, 8^ (Zedner 
p. 702), enthält ausser dem Stück aus Sambari (§ 182) iiqd 
D'«o-uinn ^Dhtz ni» nn*"^!, vgl. üh)v mjnwo (§ 254) f. 2. 

Jechiel Heilprin ben Salomo (GB. p. 1276), Rabb. in 
Minsk, geb. um 1660, gest. um 1746, verf. niinn mo, Karls- 
ruhe 1768/9, Lemberg 1858, Warschau 1870; besser geordnet 
mit biographischer Einleitung von Naftali h. Abraham Maskileison, 
Warschau 1882; d. 1. Teil, eine Chronik von Adam bis 1096, 
schöpft meist aus Abr. Sacut, Gedalja ihn Jahja u. David Gans; 
d. 2. Teil fuhrt die Uebersicht der talmud. Autoritäten des Sacut 



142 § 228—229 

weiter aas und ist noch immer die^ oft verschwiegene, Quelle 
aaf diesem Gebiete. Im 3. bibliogr. Teil wird Weniges zu Sabb. 
Bass, C'^tt^'* "^nst^ hinzugefägt (vgl. Steinschneider im „Jahresbericht 
der Geschichtswissenschaft*^ V, 1882, T, 37). Ueber Heilprin s. 
aach Benzion Eisenstadt, pDJ*"» 'J3i, Wilna 1898 S. 14—16. 

229. Hechemja Chijja Ohajjun (OB. p. 2054), geb. 
um 1650, gest. vor 1733, war ein leichtsinniger Abenteurer, der 
sich als Sendbote aus Palästina ausgab und in Europa grosse 
Aufregung hervorrief (Grätz X Note 6). Die Schriften, von Fr. 
gesammelt, habe ich alphabetisch geordnet: Gegen N. erschien: 

David Niete, ni t^K, Polemik, hebr. und spanisch in 
Dialogform, London 1715 (OB. p. 881). 

Josef Ergas (OB. p. 1457), rrro nsrm rhw nnDVi Polemik 
gegen Chajjun's Schriften, London 1714. 

Moses Chagis, . . . n^i proS, Streitschriften^ Hanau 1726 
(CB. p. 1789). 

Moses Chagis, ü'^v'^^ci nst^, auch gegen Gardoso und 
Ayllon, Amsterdam 1714, London 1714 (CB. p. 1791, Zedner 
p. 173). 

Zebi Aschkenasi b. Jakob (CB. p. 2749), pDs nebst 
Briefen von Naftali Hohen und Jehuda Brie!, Amsterdam 1713. 

'nh 3nn 'nh nonSe, Briefe von Rabbinern Italiens und 
Deutschlands, Amsterdam 1714 (CB. n. 3808). 

Sj^it^^'S nny, s. 1. e. a. (CB. n. 3990), Sendschreiben: 
a) Von Jerusalem nach Smyrna 1708; b) aus Smyma, dat. 
Cheschwan 1714, in niK^n rrm 30a irrtümlich ryn nach n^rh 
vp^ 8 b; c) von Smyma nach Amsterdam aus dem Spanischen 
hebr., dat. 1714 {^"^iipn '(iM rvh pt^*70 pnjnn); d) nymo, Edict 
vom Rabbinat in Frankfurt a. M. (18. Tebet 1714); e) Brief 
von Naftali Kohen an Zebi Aschkenasi, dat. Breslau 27. Tebet 
1714; f) Nachschrift von Zebi Aschkenasi, Amsterdam 1715. 

Ein Sendschreiben des Rabbinats m Jerusalem an das in 
Smyrna 1708, in SjnK^''S mtr nnd Jakob Emden, nwipn min p. 30a. 

Bcmn des Rabbinats in Constantinopel, Januar 1714 in 
der Druck, v. Jona b. Jakob, auch in P]itt^ nt^'rrS 11^ ff., in min 
m^n 30* ff. (CB. p. 2055). 



§ 229— 23Ö 143 

Handschrift]. Briefe in Halberstam's Besitz, von Graetz X 
Note 6 benatzt. 

Einblattdnicke im Besitz des portugiesischen ü'^n yy in 
Amsterdam, z. B. Briefe von Gabriel Eskeies ans Nikolsbarg, dat. 
5. Elol 1713, und Jakob Aboab (gedruckt nach einem ms. in Wien 
von D. Kaufmann in Zeitschrift ipmll, 11 — 15, Verbesserung 
ibid. 66, 67). 

Ch. verteidigt sich und greift seine Gegner an in: nvn 
^32: gegen Z. Aschk. und Naftali Aschkenasi (Eohen), Amst. 
1713, 8«; — p^in" mSipn, Amst. 1725, auch abgedr. in Mos. 
Chagis, nj?T p?ö^ (s. oben 1726); — (anonym) K3i nyi)i2j s.a. 
e. 1. (Amst. 1715? CB. n. 3802; Zedner p. 184); — a) n" nnn*?«^, 
Verteidigung seines Buches ü^rhi^h nv gegen Josef Ergas; b)Kpnfi 
t^'oi^ |o gegen Zebi Aschkenasi, Moses Chagis u. Jehuda Briel; 
c) J^pirt^ ni:«, Brief ausLivorno 17. Cheschwan 1709 als Zeugnis 
gegen Moses Chagis; d) ypyp nnvir gegen Josef Ergas, Amst* 
1714 (CB. p 2056). — Ms. Halberstam 32 (jetzt Jew. Coli., 
Catal. H. Hirschfeld p. 141 n. 469) »y\ nyTO, «T nnrh^ und 
Briefe von Gabriel Eskeies aus Nikolsburg 1. Elul 1708, 
Briefe von Josua Moses Morpurgo u. Naftali Eohen. 

Die meisten Aktenstucke über Chajjun giebt Jakob Em- 
den in m»ipn nun f. 30ff. (Jeher den Streit mit Naftali Kohn 
ed. D. Kaufmann in Rev. Et. J. XXXVI, 272—286 und 
XXXVII, 1 74—280 neue Quellen ; vgl. auch denselben in „Jahr- 
buch für jud. Gesch. u. lit.«, Berlin 1899 S. 123—147. 

Hierher gehören auch: p^ni ^Mn j.-d., Anschläge in der 
Synagoge der aschkenasischen Gemeinden in Amsterdam, Frank- 
furt a. M. und Altena gegen die Sabbatianer u. besonders gegen 
Moses Meir aus Zolkiew 1725 [Amsterdam? 1729?]; Folioblatt 
(Roest p. 73); eine 2. Ed. verzeichnet Versteigerungs-Catalog .. . 
H. A. Wagenaar, Amsterdam 1904, S. 25 n. 443. lieber Ed. 
Pontoppidan Sorae Danorum 1764 8<> vgl ZfHB. V, 1901, S. 159. 

230. Im Elul (24.— 27. August) 1730 entstand in iTam'- 
hurg ein Krawall gegen die Juden, als ein Jude einen Jungen 
prügelte. Die Vorgänge schildert Salomo(Salman) b..Jehuda 



144 § 230—233 

(CB. 2358) in nn^2Ki ))Vy Amsterdam 1734, 16 Bl 8^ Ungenaa 
sind die Angaben bei Haarbleicher, Zwei Epochen S. 55; vgl* 
auch Zonz, Spag. Poesie S. 353; H. Schiff, Heinrich Heine, 1866 
S. 19 £; Simonsen in Mtechr. 82, 1894, S. 526; namentUch 
Orunwald in Mitteilungen d. Ges. f. jäd. Volkskunde Heft XII, 
1903, S. 26—38; abgedruckt y. Löwenstein, Blatter f. jäd. Gesch. 
u. Lit. IV, 1903, S. 86, 122, 180. 

231. Zur Erinnerung an die falsche Beschuldigung, einen 
Buchbinder durch Gift in verkauftem Poyidl (Pflaumenmuss) ge- 
tötet zu haben, schrieb David Brandeis in Jtmgbumlau (1731), 
eine nS:ö, ed. inniö-wt^, Berlin 1888 S. 3—5, deutsch fiber- 
setzt mit „Nachbemerkungen'' von M. Gifinwald im „Magazin 
f. d. Wiss. d. Jud.« XV, 1888, S. 191—96; vgl. Mtschr. 1903. 
S. 285 n. 15. 

Ein Gebet d'^dhi t^ho Sk zur Erinnerung an Verfolgungen 
in Sandotnierza (Polen, 1731), ist ed. in hm^'^ nD:^, her. v. 
Rabbin. III, 553. 

ni^pr, Statuten über Schächten und Anderes, unterzeichnet 

Berlin am 21. EIul 1784, gedruckt auf 2 BI. in fol. Die Namen 

der Unterzeichner s. in Pinner's Katalog seiner Bibliothek S. 74 

n. 8; das Exemplar ist jetzt in der k. Bibliothek. 

Ich habe notirt nit&nn nispn, Berlin 1729, kann aber die Quelle 
nicht mehr finden. 

232. Der j.-d. Extrad . . . «nn: tsAT^s: t^T n« opKioDpy 
DTnatt^ö» oKBt^ n »'•nöppyD hy '»■üetni"'3 . . . "p ^«'^t«oj;d, Am- 
sterdam 1735, 8^ (4 Bl.) enthält Entscheidungen des städtischen 
Magistrats in Zwistigkeiten zwischen dem Vorstande und einigen 
Mitgliedern der deutschen Gemeinde; Roest, Catal. Rosenthal S. 86. 

233. In Posen wurden am Rasttage dos Neujahrsfestes 1736 
der Darschan Arje Loeb b. Josef, der Stadlan^) Jakob b. Pin- 
chas u. zwei Mitglieder der Gemeinde auf eine Blutbeschuldigung 
hin gefänglich eingezogen und gemartert, so dass die beiden ersteren 
bald ihren Leiden erlagen (Perles in Mtschr. XIV, 1865, S. 167ff.; 



^) Vermittler, insbesondere bei Obrigkeiten. 



§ 2S3— 286 146 

Vorrede za Samuel b. Asriel, oSiy niöy, Berlin 1741, CB. p. 2407; 
Mendelssohn, Vorr. zu Manasseh b. Israel, Rettung der Jaden, 
Ges. Schriften, Leipzig 1843 III, 185; D'om t6ü Sk bei Lands- 
huth, Onom. Beil. S. X — XI). Ein n"»» über diese Märtyrer 
enthält htn\^' nD;}2 Ed. Babbinowicz III, 1888, S. 558; eine 
Scbilderang bei Sal. Lahdsberg, nisSt^ ^:q iKin, Erotoschin 1870 

5. 40-46. (Fr.) 

Jakob b. Reuben aus Altena, Geschichte des D"lo (d^iq 
^Ml^Dl „de Judeo homine^) Salman b. Benjamin Wolf, der am 

6. Schebat 1736 nach Eiel zu Markte zog und verhaftet wurde, 
ms. Kopenhagen 44 (Catal. pars alt. 1851 p. 31). Akrost. des 
Vf. in der Vorr.; Titel scheint piDT d, nicht bei Bj. S. 157. 

234. Jesaja Segre in Reggio erzählt in D**Ttf^n 1*^0, ms. 
Michael 56 (Neub. 1999),. italienische Kriegsgeschichte mit ein- 
gelegten Ottave rime. 

235. Gumpert und Isak, Söhne des Kammeragenten 
Liepmann Kohen (Lefimann Behrens) zu Hannover, wurden 
1721 im Verdacht, einen betrügerischen Bankerott begehen 
zu wollen, auf Reisen steckbrieflich verfolgt, gefangen, nach 
Hannover transportirt, äusserst grausam gefoltert, fünf Jahre 
in Haft behalten, endlich am 26. Februar 1726 befreit. Die 
Leidensgeschichte erzählt Isak (1738) in einer j.-d. Familien- 
megilla, ms. Rosenthal (Catal. Roest S. 1171; vgl. A. Goldschnudt^ 
Catal. Hamburg 43, 1904 n. 147), hochdeutsch v. M« Jost in 
Jahrb. f. Gesch. d. Juden, Leipzig 1861, II. S. 41—82. Die 
Namen berichtigt aus Processacten M. Wiener in Mtschr. XIII^ 
1864, S. 173 Anm. J. Daten corrigirt L. Cohen in Jüd. Littbl 
1887, S. 61. Vgl. auch ms. Hamburg 334 u. D. Kaufmann, 
Samson Wertheimer S. 86 Anm. 2. (Fr.) 

236. Infolge von Unruhen in der Posener Gemeinde nach 
einer grossen Ueberschwemmung (1736), wodurch die Synagogen 
und 34 Häuser des Judenviertels stark beschädigt wurden (Perles 
in Mtschr. XIV, 1865, S. 167 Anm.), wuchs die Schuldenla^st 
der Gemeinde so, dass sie sich hilfesuchend nach Berlin mit 
einem Flugblatt, nn:^ (abgedr. v. Ä, Berliner in Mtschr. XVIl^ 
1868, S. 174—78) wandte. 

BibUogr. JUd. Geiob. 10 



146 § 287—041 

237. Josef Montefiore b. Jakob aas Pesaro in Ancona, 
Schwiegersohn des Isak Aicostantini [fehlt in Jew. Qu. Bev. XII, 
206] yerf. d'^om "im, Geschichte seiner Familie, ms. Montef. 
(jetzt JewB*) CoU. 59 f. 71—100 (Jew. Qu. XIV, 171, Sonder- 
abdr. des Catal. p. 12, wo Hirschfeld auf L. Löwe, Diaries of 
Sir Moses M. 1, 629 verweist). — Josefs c^nic p, in dems. 
ms«, erzahlt seine Rettung von einem Komplott, 21. Kislew 
a. 5499 (1738). 

238. Die Leiden bei der Belagerung Ologau^s durch die 
Preussen (1741) beschreibt Joel b. Jehuda Selke in nst 
nn^KH s. 1. e. a. (Amst. 1742), woTon ein Exemplar in Montezino's 
Bibliothek (Amsterdam), auch in D'^nnc^ cnsD '^tt^, Erakau 1895. 
Das Buchlein enthält ein Gebet in yierzeiligen Strophen yom 
Bruder des Verf. Ascher Lemle b. Selke Levi (Zunz, Syn. 
Poesie S. 364; Litg. S. 452); ygL A. Freimann in Israel. Mtschr. 
(Beilage zur Jüd. Fresse) 1899 S. 56. 

239. Convention relatiTe au fonctionnement des commu- 
naut^s isra61ites de Tunis (hebr. no2Dn) for die Gemeinden in 
Timis^ ed. y. D. Ccueds, Essai sur Thistoire des Isra61ites de Tonisie, 
Paris 1889 p. 200—205. 

240. Wegen einer Erderschütterung in Livomo im Januar 
1742, worüber ßafael Meldola b. Elasar (CB. p. 2127), nn«^ 
D'naron, Li?omo 1742 (Zedner p. 526), wurde der 22. Schebat 
als Fasttag eingesetzt (vgl. Zunz, Ritus S. 130, Lit. S. 451; 
Simonsen in Mtschr. 38, 1894, S. 527). 

241. nSno n'n:», Geschichte der Juden in Prag (1742—57), 
ms. Wien 134 (flarkavy in HB. XV, 45), in 4 Teilen, wovon 
1—3 die Zeit des österreichischen Erbfolgekrieges behandeln, 
1, 2 von einem Anonymus; zu trennen ist das Stuck von 
S. 41 Z. 5 der Ausgabe bis zum Schlüsse, von Bezalel 
Brandeis b. Moses (vgl. Mtschn 44, 1900, S. 180 Anm. 1), 
ed. nach einer far N. Brüll gemachten Copie (jetzt in der 
Frankfurter Stadtbibliothek) von A. Freimann in T» hy f^ap VIII, 
1898; von der deutschen üebersetzung N. BriilVs ed. Adolf 
Brüll in Monatsblättern 1894, S. 30f. (vgl. Steinschneider in 



§ 241-245 U1 

ZfHB. IV, 1900, S. 96) nur den Anfang. Eine j.-d. j:u'"'ntt^3 
Jinc p"p j-N* mn ]ttih ^^y: )tfm ö^^ir^t^^j im, Frankfurt a. M. 1747 
(Zedner p. 648) scheint dem Verf. schon vorgelegen zu haben 
und wird v. Freimann nun edirt werden. 

242. Menachem (Man Amelander) b. Salomo (GB. p. 1787, 
gest. vor 1767) verf. als Fortsetzung bis 1740 zu „Josef b. 
Gorion" (§ 19) eine j.«d. Chronik: S»nrr"' nn^ti^, Amsterdam 
1743; Fürth 1767; von Kosmann b. Josef fortgesetzt bis 1770, 
Amsterdam 1771, Zolkiew 1797, Dyhernfurth 1799; hebr. über- 
setzt Lemberg 1804, Wilna 1818; mit: Die Blutbeschuldigung in 
Damascus 1840, Lemberg(?) 1846(?), 1852, 1874; holländisch 
von L. Goudsmit mit Anmerkungen von G. J. Polak, Amster- 
dam 1855. Das Buch ist für die Gesch. der Juden in Holland^ be- 
sonders der deutsch-polnischen Gemeinde in Amsterdam, wertvoll. 

Ein Anonymus verf. ibd3 j;t«k^ (so)nDiDao m »iu nti^yo 
ypn n:\i^ iSioov'i^ Tiöd i^^b*' h nrion niya, s. I.e. a.(Suppl. zu Bj, s. v.). 

243* Jakob Berab (jun., OB. p. 1195) verf. fiKn möt, 
Mantua 1745; Livomo 1820, 4^; Erzählung des Streites zwischen 
dem Scheikh und dem Vezir in Tiberias (von seinem Schwieger- 
vater Gh. Abulafia restaurirt), nebst hebr. u. spaniol. Gesängen 
(OB. p. 1195, HB. XI, 22; Steinschn., Jüd. Sehr. üb.Geogr. Pal. 
n. 57, Sonderabdr. aus Jahrb. Jerus. III, IV, S. 85). 

Am 4. Tebet 1745 plünderten die Kroaten die Judengasse 
in BohmischrlApa und erschlugen viele^ darunter den gelehrten 
Rabbiner Jona. Die Märtyrer beklagt eine nn^'SD, anf. hSk Sy 
iwy naiin, in na» n orn r\m tw San tokS rmhü s. 1. e. a. 
(Prag 1867, 16 S. 8<>). Heber diese Verfolgung vgl. Mtschr. 34, 
1885, S. 272ff. (Pr.) 

244. Ueber die Vertreibung aus Prag (1747), s. oben § 241. 

245. Die Lage der Juden in Mähren zur Zeit Maria The- 
resia'« schildert Israel Fränkel, H^^'^^ nij;ii^\ ms. Michael 824 
(falsch bei Bj. 232 n. 463), Neub. 2816 u. Add., ed. von E. 
Baumgartm in t bv y^p ^Uj 18^6 — 9'^ ™t Noten von D. 
Kaufmann; Abraham Trebitsch (s. § 277) hat diese Schrift be- 
nutzt (Baumg. S. 3 und 4). 



148 § 246—261 

246. Jakob Moses Ajjasch (nicht za verwechseln mit 
deip Herausgeber von C'^n "i^, Livomo 1790 und 1801, s. HB. 
n, 55 Anm. 6) rerf. 1749 ein Gebet bei Gelegenheit einer Beschul- 
digung »"pn n» n""^ r\t^v\ mytn SiaSa i^y nScn, 2 Bl, ms. 
Horowitz, Rat, 1884 n. 302. 

247. Ein Gebet (nScn?) für die in der Sabbatnacht zum 
5. Tammus (21. Juni) 1749 durch die Explosion des Pulverturms 
in Breslau Getöteten steht im Gedenkbuch der „Landschul'' in 
Breslau (Brann in Jubelschrift Graetz S. 250), ed. von Brann 
im Jahrbuch 1899 S. 99. 

248. Jakob Emden, niK^pn nun (nx:), Amst. 1752 
(GB. p. 1209), Lemb. 1870, enth&lt Biographien u. Dokumente, 
betr. Sabbatai Zebi, Natan aus Gaza, Abraham Cardoso, Nechemja 
CMjja Chajjun, und 1 7 Briefe italienischer Rabbiner, z. B. von Moses 
Chagis gegen Moses Ghajjim Luzzatto (CB. p. 1857). Einzelnes 
bei Bj. 648 n. 580 und oben § 229. 

249. Stücke aus Simon van Geldern^s Beisejournal, ms. 
Rosenth. (Roest, Katalog I, 411), ed. D. Kcnufmann („Aus 
Heinrich Heines Ahnensaal<< Breslau 1896, Anhang XHI S. 288 
bis 296). Desselben Beschreibung einer Reise nach Palaestina: 
tt^np 'sns, Amst. 1759 (Steinschn.; Jüd. Schriften zur Geogr. 
Palästinas n. 59; ein typogr. verschiedenes Exemplar in Wage- 
naar's Versteig.-Catalog 1904, S. 33 n. 616). (Fr.) 

250. Zur Versöhnung der Parteien im Eulp - Eann'schen 
Streit zu Frankfurt a. M. (Horovitz, Fr. Rabbiner 11, 13 ff.) 
verf. Mordechai Brandeis (on^-D) b. Elieser: n^vo ]n3?, 
Frankf. a. M. 1753, 16» (6 Bl., Zedner p. 157), wenig historisches 
Material bietend ; eme Gopie ans Exemplar Rosenthal, Roest, Gatal. 
S. 238, durch L. N. Prins für A. Freimann, ist Prof. Krakauer 
zur Behandlung jenes Streites voi^elegt. (Fr.) 

251. ^An die römischen (sie) kaiserliche auch in Germanie 
und zu Jeruschalajim königliche Majestät: ...j?3''Sw''p pu^^öyi yn ]» 
£33^1^'*'*», Vorstellung auf die allgemeine Conclusion vom 7. Nov. 
lauf. Jahres 1752 etc. Moses b. Sender Braunschvreig und 
Consorten zu den Sachen David Meir Juda und Consorten ent* 



§ 251—254 149 

gegen Paer Lob Tsak und Samael Stern a. Gonsorten yerschiedene 
Beschwerung; Gedr. zu Adrianopel und zu verkaufen in der 
p'sh y'^mfi^n rhifü rWü n^rs k^dvo öj? "^^^6 (24 Bl. 8*). 
Auf der Bückseite sind als Consorten genannt: Wolf Speier, 
Getz Schwab, Salm. Emrich, Eisak onSin, Todros (onm) Stern, 
Rafael Hahn (|Mn), Juda Schöffer, Phöbus b. Meir Adler. Dabei: 
Concbmon v. 29. Mai 1753 u. s. w.; Ztschr. f. d. Gesch. d. 
Jud. in D. IV, 1891 S. 94, V, 1892 S. 188. 

ünv: m^St^D nc" nt^j;», eine Erzählung von drei im Jahre 
1753 yon Mitau nach Petersburg entführten Knaben, ms. d. 
Bresl. Seminars 89 (Cat. Zuckermann S. 5). 

252. Den Brand in Prag, Freitag Abend, 18. Mai 1754, 
der 4 Synagogen und Hunderte yon Häusern zerstörte, beklagen 
vh nonr, j.-d. in 28 Strophen, Prag (1754) 8® (6 Bl.) ron 
Abraham Moses Laz b. David (Bj. S. 610 n. 1266) und eine 
nn-'^D, anf.: c-non m^ (Zunz, Lit. S. 452). 

253. Einen j.-d. Bericht über den Märtyrer Hirgel Levi 
aus Colmar benutzt Is. Loeb in seiner französ. Bearbeitung im 
Annuaire de la Soc. Juive 1881 p. 123. (Fr.) 

„Ein schön neu Haushaltungsbuch, nebst einer Erzählung 
und einem ,Lied<^, Fulda 1754, 8 Bl. (1886), s. J. Eanffmann, 
Eatal. 12, Frankf. a. M. 1886, S. 42 n. 814. 

254. Abraham Moses sammelt, setzt u. oorrigiert (schlecht) 
in üh'i^ rwv^^^t^f Smyma (nicht Constant.) 1756, kl. 8^ allerlei, 
darunter f. 2D'3f?»i^£0 (1545ff., vgl. oben S. 102. Freimann ver- 
mutet, dass Grätz jenes, nicht unser Buch, benutzt habe), f. 6 
Erzählung von Rabbinern in Constantinopel; f. 2 (von Neuem) 
von Sal. Molko, f. 6 von Jos. de la Repa (§ 180 b), s. ZtHB. 
1902 S. 186, wo zwei Drucke angenommen werden. Eine spa- 
niolische Uebersetz., Constant. 1767 (Jew. Qu. VIII, 274 n. 5, 
fehlt in Eayserl. Bibl. Esp.), ein Fragm. daraus vermutet Frei- 
mann sei 'J0lC9i(< "«dSd -Wß (in A. Goldschmidt, Eatal. 17, Hamb. 
1893 S. 53 n. 1816). Ueber das Verhältnis von D'ini TOD zu 
xhf njnwo s. Marx in ZfHB. VIII, 190. 



IBO § 255—260 

255. Isak Nieto b. David (des fjondoner Rabb.) bittet 
in einem Schreiben (Br. Mas. Add. 29868) vom Adar T. 5520 
die Jaden in Indien um Nachrichten aber ihre Vergangenheit, 
Lage 0. s. w. ; ein Mitglied der Ostindienkompagnie sollte es an 
die Jaden in China befördern (M. N. Adler in Jew. Qa. B. XIII, 
1901 p. 31, übersetzt von Segall, Ki^2D D''nin\n, Wilna 1901 
S. 18); englisch bei M. Edrehi, An historical accoant of the ten 
tribes, translated from the originali London 1836 (Zedner p. 214), 
woraas Henri Cordier in Revae de Textr. Orient (? die hiesige 
k. Bibl. besitzt von dieser Ztschr. nar Jahrg. 1883— 87); s. auch 
H. Cordier, Les jai£3 en Chine, Paris 1891 p. 11. 

256. Elieser Chefez, i'n' it^, Erzahlang von einem 
angebl. Dämon in Göre (1761), ms. Almanzi 194^; Verf.(?) fehlt 
bei Margolioath, List of MSS. in the Brit. Mas. p. 81. 

257. Josef Sofer, über dessen Reisebericht s. Zonz, 
Ges. Schriften I, S. 194 a. Steinschneider, Jüd. Sehr, zur Geogr. 
Pal,n. 58: Skii^"» }^i« n«^5^o(in nrryo mcD, Sidilkow 1834, 
Wilna 1845, 1848 etc., s. Bj. S. 428 n. 461), berichtet von den 
„Wandern'', die den Jaden in Safet (1762) geschehen sind. 
\t^'^)pn m:« Frankf. a. 0. 1809 (s. N. BrülJ, Jahrb. U, 35) 8«, 
das wahrscheinlich benatzt ist, erwähnt ein zweimaliges Erdbeben 
in Safet, das mehrere Opfer forderte. 

258. Jecheskiel Rachabi O^m) aas Kochin (CB.p. 1271) 
schreibt am 25. Tischri 1767 an Tobia Boas im Haag einen Brief, 
m:« über die Lage der Jaden in Kochin, ed. in ?)D«on VI (1790) 
S. 258, französische Uebersetzang von Sarehi in Carmoly 
Revae Orientale III, 1843 p. 106. 

259. Die Streitschriften zwischen Jakob Emden and 
Jonatan Eybenschütz (1751—68) s. in Graetz X* Note 7 
S. 507 f.; vgl. Wagenaar, f^'sr nnSin, Amsterdam 1868 a. Jakob 
Emden, noD nS^D, her. v. D.Kahana, Warschau 1896 (nnn). (Pr.) 

260. Der anter Zeleznik and Gonta 1768 aasgebrochene 
KosakenaaCstand brachte den Jaden in der Ukraine and Podolien 
Tod und Verderben. Das Wüten der Haidamaken unter Gonta in 



§ 260-^262 161 

üman schildert: Vö3»:i 3in •:0N0 j.-d, in joiK |o nSn: nifc^yo 
nr-npiK fo^, s. 1. e. a. (HB. XIX, 45), als Anhang zu c^nny npic, 
Fürth im J. Stni^^r, nebst dem Gedicht üh)V2 »"St^ D^'^^K S» (nicht 
in Zunz, Lit.; Gurland, rnnn nripS III, 35), auch in nrtt^o "»iicD 
Sildikow 1884, Wilna 1845 u. 1848 etc. (Bj. S. 423 n. 461*, 
der die Erzählung irrtämlich auf 1648—49; bezieht); aus Ed. 1845 
bei Gurland I. c. Odessa 1892 S. 67—79; ferner: 2) die Vorreden 
zu 3im nii:M von Jakob Israel Levi, Zolkiew 1782 (Zedner p. 137), 
auch in Ztschr. pSon XXXII n, 94, im Auszug bei Gurland 
S. 80f.; zu i^on nyt^ von Mordechai ben Samuel, Zolkiew 1770, 
Dyhemfart 1797 (Zedner p. 562), im Auszug ibid. S. 81. 3) Ein 
Brief aus Konstantin in Wolhynien 1. c. 28 — 32 u. Bemerkungen 
dazu S. 40. 4) omsK ''■an, Predigt von Abraham Meir b. Arje 
Loeb Epstein, 1. c. S. 82—91. 5) j.-d. nyp ed. von Dubnaw 
in der russ. Ztschr. „Woschod^, August 1893, und von LüinsU, 
K'S^^nMG ninip, Odessa 1895 S. 53. —Die russischen Quellen be- 
nutzt Rabbinowicz in der hebr. Uebersetzung von Grätz's Ge^ 
schichte VIU, 452 n. 1; vgl. Geiger in ZfGdJ. i. Deutschi. IV, 875, 
und B. Segel, Der letzte Kosakenkrieg u, die Judenverfolgungen 
in Polen, in „Israel. Monatschrift^ (Beilage zur „Jäd. Presse^') 
1896 n. 9, 10, 12. 

261. Gegen die Scheidung der Ehe des Isak b. Leser 
Neuburg aus Mannheim mit Lea bat Jakob Gunzenhäuser aus 
Bonn am 21. Elul (6. August) 1766 in Kleve protestirt das 
Mannheimer Babbinat in einem am 4. Tischri (7. September) 
1766 an das frankfurter Rabbinat gerichteten Schreiben; und es 
entsteht der „Klever Getstreit*'. Ein gedr. ma von Frankfurt u. 
Mannheim, 1768 in den Synagogen anzuschlagen, ist abgedr. in 
ZfHB. VI (1902) S. 61 f. — Briefe von Frankfurter Rabbinern ed. 
M. Horovüg, '•iS ntsö S. 58 ff.; vgl. auch Horovitz, Frankfurter 
Rabbiner III, 67 ff. u. S. 99. Für Kleve treten ein Simon Kopen- 
hagen, i^'^n i%s, Amsterdam 1769, und Israel Lipschütz, htri^ iw, 
Kleve 1770; vgl. Löwenstein, Gesch. d. J. in der Kurpfalz 
S. 227ff. (Fr.) 

262. Ein Anonymus aus Elia Wilna's Schule ed. v^t 
omv nnim D^'itny, Beschlüsse der Wilnaer u. anderer Rabbiner 



152 § 262—264 

gegen die Ghasidim, Olexnitz 1772 (25 S. 8, Zedner p. 779, 
Roest p. 108), Inhaltsangabe in Grätz XP Note 2 S. 548, neu 
ed. Ton Demard, Kearay (N. J.) 1904, (ZfHB. VIII). Es ist 
nicht zu verwechseln mit dem anonymen D^^srnj; n^io?, s. 1. 1798 
(Bj. S. 159 n. 198), Königsberg 1860 (Wiener, wo rhrrp S. 439 
n. 3646), ed. v. Deinard, Newark 1899 (ZfHB. VI, 97), 
gegen die chasidischen Zeitgenossen des Verfassers (Grätz ibid.). 
Wiener yennatet als Verfasser: David, Rabbmer von Makow, 
von dem im Asiatischen Museum in Petersburg ein ms. ni&7 
|>n«n üv (geschr. 1788), wohl identisch mit dem bei Punn, rry 
n;iow S. 189, u. Bj. S. 161 n. 226 (wo noch Anderes bis 1780) 
und ms. Bodl. 2024' m«3pn nnin nKt, woraus Proben bei 
Deinard in seiner hebr. Uebersetz. von Israel LoebeTs j.-d. 
mn 31 n gegen die Chasidim, Eeamy 1904, S. 19. (Fr.) 

Ein Oi/reular der Gemeinde Krotoschin (Preussen), die 
Wohltätigkeit anrufend, in Folge des dortigen Brandes am 14. Ab, 
datirt 27. Tischri 535 (1 Bl. fol., in der k. BibL zu Berlin, in 
einem Sammelbande fol., sign. Eu 60, n. 18), ist von 13 Personen 
unterzeichnet, darunter Benjamin Loeb Eatzenellenbogen, Verf. 
von cosn "ti«, to« der Gemeinde. Auf die Unterschriften folgen 
einige Zeilen, datirt 20. Harcheschwan, gezeichnet Isak Josef b. 
Ghajjim Josef Teomim, Elieser Lipman »"33, Schwiegersohn des 
Baruch Prinz(?), Samuel t^na h^m, Moses aus Breslau. 

263. Am 13. Siwan (81. Mai) 1776 stürzte in einem 
Hause zu Mantua, wo eine Hochzeit gefeiert wurde, ein Stock- 
werk ein und begrub 64 (oder 66) Personen, darunter die Braut 
Graziosa Foa (Zunz, Monatstage, 31. Mai) und die Tochter des 
Jakob Raphael Saraval (Mortara, Indice p. 59, Steinschn. in 
Mtschr. 43, 1899, S. 566, 569, 570), dessen Bericht und Elegie 
onoiD nrp, Mantua 1776, 12<* (Cat. Saraval n. 1044, Bj. 529 
n. 373), daraus bei A. B. Plpemo, nj^j? h)p, Livorno 1846 p. 29; 
vgl. n3iö3ö3 p^D y^h 1)2^ rT'jyn iid, Bj. S. 414 n. 190 und 
Mtschr. 38, 1894, S. 525. 

264. p r^ ij^m cro yt nrnörr W S«p«fi3^^1oö üpsiaopv 
p'ch T-*?pn T*«« «"3 [Niederehrheim], s. 1. e. a. (4 Bl. 4°), enthält 



§ 264—268 153 

Statnten der Gemeinden im Elsass vom 28. Mai 1777, aus einem 
Exempl. der k. Bibliothek in Berlin a. a. mss. ed. von Löwen- 
stein, Blätter f. jüd. Gesch. u. Litt. 11, 1901, S. 19 u. 28f.; 
vgl. Annuaire de la Society Juive 11, 180 ff. Zwei gedruckte 
Circulare an die Vorsteher im Elsass, dat. 28. Januar 1777 u. 
27. Mai 1812, ed. Löwenstein ib. II, 37 f., das erste auch im 
Annuaire II, 193. (Fr.) 

265. Drei Briefe (cariDD) aus dem Jahre 1777/8, aus 
Palästina an europäische Gemeinden gerichtet, über die Reisen 
der Vf. und dortige Zustände, ed. A. M, Lu/ncz in ü'hiirir Bd. V, 
1899, nämlich S. 164 von Israel b. Perez aus Safat, der S. 167 
seinen, am 1. Cheschwan bSS gedrucJcten Bnef (ni:K) erwähnt; 
S. 168 von Menachem (Mendel) b. Moses ans Witepsk; 
S. 171 — 3 von Abraham b. Alexander. 

266. Elia b. Rafael Salomo Levi (Mortara, Indice p. 38) 
dichtete Hymnen zur Erinnerung an die Errettung der Gemeinde 
Alessandria della Paglia am 25. Ab 1779: 1^''S^^*l *i*iD, Mantua 
1780 (Zedner p. 231, Bj. S. 409 n. 51); vgl. Mtschr. Bd. 38, 
1894, S. 526. 

267. Jachja b. Abraham Scharaf (??|it^) ha-Levi aus 
Babylon übersetzt die an die Juden in Malabar u. Gochin von 
Adrian Moens (orsiD) gerichteten Fragen über ihre heil. Schriften, 
Sprache, Gebräuche, Alter u. s. w. aus dem Portugiesischen ins 
Hebräische: cn^WT d^äS c^WM nw^SfD^ nivmi r\)y)ü\ff ""iiCD ncD 
]y)p) nn^o pKDti^ (Schechter in JQR. VI, 1894, S. 141), ms. 
Cambr. Co I, 23. Eine holländische Uebersetzung benutzt 
s' Oravezande, Geschiedk. narichten betr. de blanke en zwarte 
Jooden te Cochin . . . (Middelb. 1778, aus: Verhandelingen van 
het Zeeuwsche Genootsch. v. Künsten en Wetensch. T. VI, S. 517 
bis 586); Boest, Gat. Almanzi, Emden etc., Amsterdam 1868 
S. 354 n. 5719; bei Kohut in Semitic Studios p. 422. 

268. Naftali Hir^ Wessely (CB. p. 2717), Di'jt^ n^n 
riDKl, Sendschreiben an die österreichischen Gemeinden über die 
Reformen Josef s IL, dessen Toleranzedict (19. Juli 1782) und über 
Reorganisation der jüdischen Schulen, Berlin 1782; Probe bei 



164 § 268—272 

Zedner, Aosw. 1 92 ; David FriedländeTf Worte der Wahrheit n. 
des Friedens an die jädische Nation. Aas dem Hebr. übersetzt, 
Berlin 1798, 8*; (Anonyme Uebers.) Instructions salotaires 
addressees anx commnnaat6i joives de Tempire de Joseph IL 
Paris 1782, 8*; italien. yon Elia Morpurgo, Discorsi di toUe- 
ranza, Gorizia 1783>) (Mtschr. 1900, S. 81, 86). Gegen W. 
schrieb Saul Berlin b. Zebi (CB. p. 2506), iifc^r Dn2 (Berlin) 
1794 (CB. n. 7096, 2). (Fr.) 

269. Die grosse Bheinäberschwemmnng (11. Janoar bis 
27. Februar) 1784, welche in Bonn, Eöbi, Deutz und Mälheim 
grossen Schaden anrichtete, beschreibt nnn: ''::3 von Simon b. 
Jakob Abraham Kopenhagen, Amsterdam 1784 (Zedner S. 7); 
ygl. Brisch, Gesch. der Juden in Cöln II S. 187 u. 141 ff., und 
Salfeld, Martyrologium S. XXX Anm. 1. 

270. ciiai^« p'p ynzh mot^i jnsT, Gedenkbuch der Ver- 
storbenen in der deutschen Gemeinde zu Verona, aus den dortigen 
Gemeindebächem gezogen, Padua 1787, 8 Bl.; ms. Levy 
(Hamburg) 159, bei Goldschmidt, coyo ^y^^ Hamburg 1900, 
S. 15 n. 138. (Fr.) 

271. Abraham b. G ott seh alk Speier, Drucker in Metz, 
D''"iKC3 iN^^anSwirvio Ji^U'-nt^n, j.-d., Metz (1789), Schilderung 
der Revolution in Paris (Rabinowitz, in einem Katalog, nach 
Ciarmoly, Revue Orientale III, 284 n. 46), eine Nummer der 
„Zeitung" vom 5. Nov. 1789 bis I.April 1790; vgl. HB. I, 7. 

272. Daniel Terni verfasste ein Gedicht (arc) und ein 
Gebet (nSom r\tiTir() für den am 26. Siwan alljährlich in Florem 
gehaltenen Fasttag zur Erinnerung an die Errettung der Gemeinde 
im Jahre 1790 in Gefahr von Plünderung, beide ed. mit 
andern Gebeten für den 26. Siwan u. d. T. enn anr, Livomo, 
s. a., Florenz 1791? nach Simonsen, Mtschr. 38, 1894, S. 525; 
vgl. das. 1903, S. 286 n. 16. (Fr.) 



') Elia, welcher 1782 einen Discorso gegen einen Erzbischof gerichtet 
hatte, scheint später als Christ sich Sarker genannt zu haben. 



§ 272-274 155 

Zebi (Hirsch) ben Mordechai aas Ilfeld, oder H. Marcus 
(so eigenhändig am Schloss jedes Exemplars seines ü'T:: ""in^, 
Amsterdam 1799), Dl^t^ t^in, darüber, dass das Jadentam 
nicht der Emancipation widerspreche (vgl. ü'^t:: nsT f. 7^), 
nach Färst II, 90, Amsterdam 17 . . gedruckt, daher Bj. S. 109 
n. 193, ZeitiünBH. S, 152; S. Wiener, won^npS. 270 n. 2219, 
bezweifelt mit Recht einen Druck. 

278. Krankheiten und ein Erdbeben in Livomo veran- 
lassten einen Fasttag am 22. Schebat 1793; Malachi Eohen 
verf. für die Synagoge nScn h)p und min ^n2)^^ beide Livomo 
1793, 8*; Bj. 523 n. 214, 564 n. 219; Zedner p. 507; Gatal. 
Rabin. 1881 n. 924. Schorr notirt zu Bj. 751 n, eine nbsin 
gegen Krankheiten von Mal. K. S'^pn, ms. Foa, offenbar falsch 
für :"jpn. 

Hymnen zur Erinnerung an die Erderschätterungen in Ve- 
nedig (?) am 1. Gheschwan 1774 und 27. Tammus 1792 enthält 
n^iini Sbii, s. 1. e. a. (Venedig 1793, 2 u. 4 BL; Wiener, Koh. 
S. 887 n. 8176). 

Für den Sabbat vor dem 19. Tebet dichtete Abraham 
Khalfun b. Bafael in Tripolis ein S":i3 onio Si^ "|102 '•e, anf. 
•nyi hnp2 """• "»t^o T3»«, zur Erinnerung an die Gefahr durch den 
Seeräuber Borghell 1793 (Mtschr. 1894 S. 526, 1902 S. 375), 
gedr. in jpT ^^ C'ili^p ed. v. Jakob np'^^ Livorno 1858. 

274. Chajjim Josef David Asulai (^(''T^, geb. um 1724 
in Jerusalem, gest. 21. März 1807 in Livomo) suchte auf seinen 
drei Reisen (1756, 1770, 1781) durch Italien, Deutschland, 
Frankreich, Holland und der Tärkei, hebr. Drucke und mss., 
auch in öffentlichen Bibliotheken, kennen zu lernen. Sein Tage- 
buch, nicht fSr den Drack bestimmt (Michael, D^'nn niK S. 894 
Anm.) erschien u. d. T. 2)^ S:yo, Livomo 1879 (8 Bl., HB. 
XIX, 122). Seine bio-bibliographischen Notizen, zunächst jüdische 
Gelehrte in engeren Gebieten betreffend, gelegentlich auch His- 
torisches aufnehmend: cSn^n ü^ und D\^DnS i5?l, Livorno 
1774 — 96, in Teilen nochmals edirt, sind erst durch BenjacoVs al- 
phabetische Redaction in 2 Teilen, Autoren (wo viele Verweisungen 



156 § 274—276 

fehlen) und Schriften, Wilna 1852, branchbar; die Einleitong 
enthält eine Biographie A/s; s. aach CB. p. 758 (Zedner p. 69), 
Introd. p. XLI, 1; Michael 1. c. 

nirjM n2T von David Priedrichsfeld (OB. 990), Eman- 
cipationsforderongen der Jaden an die Greneralstaaten von Holland, 
Amsterdam 1797, kennt nur Bj. S. 103 n. 62. Fürst II, 304 
hat: Belenchtong u. s. w. Rotterdam 1795. 

275. t^K ]wh von Isak Rafael Finzi, cop. und ed. 
von Jakob b. Moses Schuster Eohen ans Frankf. a. M., Offenbach 
1798 (Alman2d 508, Zedner 808, Berlin k. Bibl.), schildert die 
Feaersbmnst am 11. Siwan (28. März) 1795 in Padua, die dorch 
kraftige Hilfe des Vice-Podestä bald gelöscht wurde, woför auch 
italienische Danksagungen (Vessillo 1880 p. 373) existiren. 
Man feiert noch jetzt in Padua den ,|Purim di Fuoco'' (vgl. 
Mtschr. 1903 S. 286 n.- 18). 

276. Jakob Elischa de Bossi (c'D^^(n p) b. Nechemja 
ed. "^r y h:, Lectionen und Gebete für die Nacht zum 38. Omertag 
zur Erinnerung an die Belagerung Ferrards 1799, Livomo 1804 
(64 Bl. 12S Wiener, Eoh. M. S. 238 n. 1941; Oat. Babin. 
1881 n. 189; vgl. Nepi S. 155. Die Angabe fehlt in A. Pe- 
saro, Memorie stör., Ferrara 1878, p. 70). 

Matatja Nissim Terni, tt^ip i3io, s. 1. e. a. 4* (Florenz 
um 1808, Rabinowitz, Oat. 1881 n. 883, 1883 n. 1862) f. 15f. 
Gebete und Hymnen über die wunderbare Errettung der Ge- 
meinden in Urbi/no und Simgaglia (1799). 

Zebi (Hirsch) b. Mordechai aus Ufeld (vgl. § 273), 
ü'^v:: '"".m, Amsterdam 1799 (72 Bl. 8*), enthalt: DWi 'nsi, 
Geschichte der Emancipation der Juden in der batavischen Re- 
publik, O't:: nsi, Verhandlungen und Reden der Generalstaaten 
aber die Gleichstellung der Juden, m^^nsn '«ns, Hauptgesetze der 
Republik. 

Elieser(L.) Landshuth, Dn'j^rBl Dt^n "ti^i« nnSin, Leben 
und Wirken der Rabbiner in Berlin I. Teil (1671 -~ 1800), 
Berlin 1884. 

D'^o^sS TDn, Verfluchung des durch die Regierung zum 
Rabbiner in Algier eingesetzten Amram Ammar, wodurch Viele 



§ 276— Ö79 167 

erschlagen worden, s. 1. e. a. (16 Bl. 12^, Zedner p. 43: li- 
vomo? 1807? Rabinowitz, Cat. Merzb. n. 1071: Venedig 1805). 
Abraham Ehalfnn in Tripolis compilirte 1806, 64 Jahre 
alt, gegen 400 Erzählungen: cpni: (!)nt^3;o C'Sn;, ms. des 
Josef Kohen {yz") Tanudji in Tonis, der eine in TJon XXII, 
1878, S. 405 mitteilt. 

277. Abraham Trebitsch in Nikolsborg, cnvn nnip, 
Geschichte der Kriege von 1781—1801, Bränn 1801, in Rossland 
(Kopost 1808, Fürst, B. J. III, 442; Bj. 527 n. 827, sah eine 
Aosg, ohne Titelbl.); fortgesetzt bis 1830 (von Jakob Bodek), 
Lemberg 1851 (onpaginirt). „Abraham Trebitsch" onterzeichnet 
so die Vorrede; bei Zedner 176 unter Ghayat, Abr. b. Reoben, 
Verweisung S. 760. Verf. bezeichnet das Büchlein als 1. Teil. 

278. Dyi: ''^in, Statuten der Armenschale in Altona, ge- 
sammelt von Samuel b. Elia, Altona 1808 (16 Bl., Roest 
p. 71; Wiener, Koh. M. S. 307 n. 2508; Bj. S. 120 n. 511; 
1805 bei Brüll, Jahrb. V, 219, der es besass, ist Druckf.). 

Moses Sofer (gest. 1839), pi37 isD, Erzählung aus dem 
französischen Krieg (1809) in Presshurg und Betrachtungen darüber, 
Pressburg 1879 (IV, 52 S.; Wiener, Koh. M. S. 427 n. 3532). 

hb)^r\ ni:K Aufruf von Rabbinern Palästina's zu Gaben 
für Palästina, insbesondere für Safet mit Empfehlungen von 
Rabbinern litthauens und Russlands, s. 1. (Sklow) 1810, 4^ 
(Bj. S. 11 n. 224). 

279. Gebete im Russischen Kriege (1812), aus der eng- 
lischen Uebersetzung (aus dem Französ. v. Läbas?) von R. . .(?) 
r^ ^ür\ nonSos ist ii^k "rioiif d«3kS "»imö öpS nonSö niSsn 
^31 vSy ?iD^i rT'TMT DJimo nnyi cnn nKo k^Sj^n noirS pnyi /n"5?pn, 
auch Ps. 16 mit deutscher Uebersetzung u. deutschem Kommentar. 
Ich sah dieses Schriftchen, hinter S, Philippi, Der bibl. Occident, 
Frankf. a. M. 1826, Hermannsche Buchhandl. (unbekannt? 1822, 
Kettembeil, s. mein Handb. n. 1560). 

Marcos Ahron Günzburg (geb. in Salant 21. Dec. 1796, 
gest. in Wilna 4. Nov. 1846), ^^^n ''OS Gesch. Europas 1770 
bis 1812, Elegie auf den Tod des Verf. von m Nathansohn, 



I 



168 § 2?0 

Wilna 1863 (132 S.). — ii''ü''n2 D'TiciJfn, Die Franzosen in 
Rassland (1812/3), Wilna 1842. — nnnn -c, Invasion der 
Deatschen und Rassen in Frankreich (1813—5), Wilna 1845 
(167 S), 1884 (164 S.). — pts^OT nion, Bescholdigang des 
Ritaalmordes in Damashus, Reise Gr6mieax*s a. s. w. (1840), 
s. 1. e. a. (Königsb. 1860) — nrinn |*"iKn r\)h:^ Die Ent- 
deckung Amerikas (nach Campe)^ Wilna 1823 (144 S.). — 
Di»n "is nnSin, allgem. Weltgeschichte, 1. Teil, bis Untergang 
Roms, Wilna 1885 (6, XIV, 304 S.). — «'•Dn 'nny, Abriss 
russischer Geschichte, WUna 1839, Warschaa 1883 (70 8. kl. 8»). 
— (Zeitlin, BH. 128). 

n'nno "»0% Erzählung von der Befreundung (nnnpnn) des 
(chasidischen) R. Natan b. Jsachar aus Niemirow (r.Top) mit 
R. Nachman, dem er erzahlt, was in Niem. von seiner Geburt 
daselbst, 15. Schebat 1780, bis 1834 vorgegangen sei, Lemb. 
1876, 16 ^ 

nyw) nn h)p (üeber das Aufhören der Pest?), livorno 
1815, 12« (Cat. Rabinowitz 1881 n. 782, fehlt bei Bj. S. 522). 

Salomo Jehuda (Loeb) Rapaport, c-t^en D'^i^iT' nnn Sj?, 
aber die freien Juden in Arabien und Abyssinien, in D'n3;n '*i^::3 
1823 S. 51—77; die eigentliche Quelle farFärst, im Orient 1840 
n. 24-37, 1841 n. 13-27, s. Litbl. II, 397 (CB. p. 2131). 

Josef Salomo b. Moses Luzki, Stni^"» njnu^n m:i«, R^ise 
(1827) von Earäern der Krim nach Petersburg, um beim Zaren 
Nikolaus I. für die Karäer Befreiung vom Militärdienst zu erbitten, 
mit tatarischer Uebersetzung, Eupatoria 1840 (44 u. 60 S. 4^), 
Epigr. datirt Tischri 601 (Zedner, p. 357; Wiener S. 27 n. 221; 
1828 bei van Straalen, CSat. Brit. Mus. p. 111, nach dem An£Emg). 

b»!^'' Y^i^ nt^yo Erz&hlung von der Ermordung des 
Choßjim (Hajj.) Fa/r^hi^ spanioUsch. woraus (p. 68) französisch 
• von M. Franeo, in Rev. Et. J. XXVI, 114. Die span. c-ti^c, 
Wien 1852, sind mir zur Vergleichnng nicht zugänglich. 

El). Carmoly, S^iu^'« "»Sn: nn^ir, Biographies des Is* 
ra61it6S anciens et modernes, Metz 1828 (reicht nur bis p^iK 
c^'n p«). — K'^^n'' '•isS D''ö\T nm, Genealogie u. Biographie 
der Familie Jachja, Frankfurt a. M. 1850. (Vgl. Artikel Jachja 



§ 279-282 150 

in Ersch u. Gruber von D. Gassei). — niV "»iDi D'^aiiyn, Ge- 
nealogie der Familie Rapaport (Rapoport); Rödelheim I86L 

280. ni^K, Senckehreihen ier deutschen Rabbiner in Pa- 
lästina an die Bene Mosche und die 10 Stämme, geordnet von 
Israel h. Samuel, 1, 2, s. 1. e. a. (Amsterdam 1831—34? 
Zedner p. 391; bei Bj. n. 206 lies »^"Vpn » n. 285). 

Mordechai Strelisker ben David, nSynnn 013, Klagelied 
aber die Brände in Zolkiew (3 mal im Monat Ijjar; Freitag den 
27. brannte die Synagoge nieder), Zolkiew 1835 (8 S.; Bj. 239 
n. 98). — Desselben ncit^n, Gedicht in 2 Teilen über dasselbe 
Thema, Zolkiew 1885 (8 Bl, Bj. 610 n. 1267; Zeitlin, Bibl. 
Hebr. S. 889). 

. . CTVrn nn» hy p)ny das russische Staatsgrundgesetz 
betreffs der Juden, aus demRuss. von Ahron b. Jeh. L. Eisen- 
stadt, Wika-Grodno 1835 (Fürst B. J. I, 226). 

281. Isak Baer Levinsohn, d*"»! dck, Geschichte und 
Entstehung des Märchens der Blutbeschuldigung der Israeliten, 
in Form eines Dialogs zwischen einem Juden und Christen, Wilna 
1837 (nicht 1884, wie Fürst, B. J. II, 237), Odessa 1865, 
Warschau 1879, Warschau 1884 (Wiener, Eoh. M. S. 106 
n. 860ff., Bj. 47 n. 919); Efes Damim. A series of conversa- 
tions . . . translated . . . by L. Loewe, London 1841 (Zedner 
p. 435). — Desselben min'' rr'D, Beiträge zur Culturgesch. d. 
Juden, Wilna 1839, verm. und verb., das. 1858; ed. von D. B. 
Nathansohn, Warschau 1878 (Bj. 73 n. 824). 

282. Menaohem (Hendel) b. Ahron aus üaminiecz (Lit- 
thauen), ^*i»(nn'''7y, Zeitereignisse in Palästina und Beschreibung 
seiner Reise (1833), Wilna 1839 (s. Gurland, Ginse St. P. 1865 
S. XXU). — D'Tiyn nmp j.-d., Wilna 1840, Warschau 1841 
(Bj. S. 527 n. 328; Steinschn., Jüd. Sehr. z. Geogr. Pal, n. 82). 

Natan Friedland nonil nvw^ did, über die Erlösung 
Israels, Teil I nS}7nnn Dl^, die Blutanklage in Damashus (1840), 
Breslau u. Hamburg 1852 (HB. III, 83 u. S. III). 

Pheibel F. Goldstoff, pt^öTnSjo, Blutbeschuldigung in 
Russland 1826 und in Damashus 1840 (und 1865), Wien 1865 
(87 S., S. 48flf. D'^mo miJ», Verschiedenes). 



160 § 282—284 

Menachem b. Jehada (Max) Lilientbal, nvW" i'^c, 
Programm zo einer Mission in Betreff der Verbeaserong der 
coltnrellen and bnrgerlicben Verbaltnisse der Jaden in Bassland, 
WOna 1842 (11 S. 8^. — Dagegen Jona b. Amittai (Mord&- 
cbai Abron Gonzbarg), rcK i^jc. Die Mission des Dr. Max 
Lilientiial in Rassland beleaditet and in ibren onseKgen Folgen 
dargestellt (beraosg. von JüUus Fürd), Leipzig 1848; vgl. 
rt;r |rp7 in Gonzbarg's n^iicr, S. 38— 48 (Zeitlin, BH. 1891, 
S. 212 u. 128-29). 

Abr. Mendel Mobr, SKitr' r^,Hcr^ Gescb. der Familie 
Bothsehild, Lemberff 1843 (Bj. 658 n. 685; Zedner p. 558; 
Färst, B. J« 11,386: „Biogr. and Panegyricas des Freih. y. R.^). 

283. Mordecbai Abron Gönzbarg, i^si, Briefe, Erzab- 
langen and Anfsatze, meist aas dem Deatscbai, danmter 
I. a) Briefe aas Palastina (1838) von Dr. L. Loewe. b) lieber 
die Jaden in den Berberstaaten, c) lieber Hieroglypben. d) Deber 
das Erdbeben in Palastina (1838). e) Deber die arabische Waste, 
f) lieber die Jaden in Obina. g) Ueber die Recbabiten. b) Scbreiben 
aber die Jaden in Wilna von Abr. Sackheim an Jal. Forst, 
i) Max Nathanson, Scbreiben über Karaer a. ihre Schriften etc., 
Wiba 1844, 1855 and 1864. II. lit. (Korrespondenz, 82 Briefe, 
Wilna 1861. Beide TeUe Warschau 1884, 12<» (Wiener, Roh. M. 
S. 249 n. 2025— 2028, Zeitlin, BH. S. 129). 

Josef Schwarz, yinn ni«iDn, (T. II v. sp" ^n) Jeru- 
salem 1845; ed. y. Jas. Kcihn, Lemberg 1865, darin T. 2 ntc^yo 
Y^i^i Chronik der Herrscher and Bewohner (Jaden) Palastinas; 
compilirt aas bekannten hebräischen Werken, mit Titelblatt, ist 
aber Ed. Jerusalem f. 23—52, Ed. Lemberg f. 23—50 (vgl 
Steinschn. Jüd. Sehr, aber Geogr. Pal. n. 77). 

284. Um das Alter der Karaer und ihre Ansiedlang in der 
Krim zu erweisen, fand [oder erfand?] Abraham lirkowitsdi 
im Dorfe (D'S':u'» bei i^m) ein niVDO nDi3 des Jehuda b. Moses, 
eine anonyme Chronik von der babylonischen Gefangenschaft bis 
zum Jahre 604, welcher sie yon Abraham b. Simcha ha-Sefardi, 
aas dem Schluss einer alten ThoraroUe in pcn im Jahre 1513 
copirt, erhielt; ed. mit tatarischer Uebersetzung y. Isaik ben Mor* 



i 284— ä88 1»! 

dechai j^pti^'^na a. d. T. D^^'^iiaa n^^Vöi^ no'^t^nn nDi3, Konstan- 
tinopel 1845 (8 ßl. 4«, Van Straaleo, Catal. Br. Mus., auch in 
der Frankf. Stadtbibliothek). (Fr.) 

Mordechai Sultanski, Karäer (1849), D''p''nv iDt, über 
neueste Geschichte der Karäer, ros. in der Krim, waraas 
Deinard, ü'y «ti^o I, 13, 17, 18 excerpirt, ms. Petersb. (nicht 
in Firkowitsch, Catal. ms), woraus Harkavy, D'-mi p,d«o S. 13 
bis 16, 29, 30, 50. 

285. Samuel J. Fünn, Ski:^'' "mi, Geschichte und Lite- 
ratur der Juden Ton Zerstörung des Tempels bis 1170, 1. (ein- 
ziger) Teil, Wilna 1850 (die Gedichte, bei Zedner S. 250, sind 
vorgeheftet). — njo^j n^'ip, Geschichte der Juden in Wilna^ 
namentlich der Gelehrten und Rabbiner, nebst Grabschriften, 
Wilna 1860 (HB. IV, 136). - ht^i^' '•32^ d^om nsi, Geschichte 
der Juden und ihrer Literatur. 1. 2., Wilna 1871, 1877. — 
Skiu^'» nojr, Biographisches Lexicon jiid. Gelehrten u. berühmter 
Männer. 1. 0— K, mehr nicht erschienen), Warschau 1886—90. 

286. Ghirondi, M. S., hi^iw"" "»Sn; nn'jin, Onomasticon 
der judischen Gelehrten alter und neuer Zeit, nebst D^'p'^isr 137, 
desgleichen von G. Nepi (Neppi?), Triest 1858 (Ersch u. 
Gruber s. v., CB. p. 1017, und Introd. XLIi). 

Benjamin II, hi^i^** ""V^^y Reisen zu den Israel. Gemeinden 
Asiens u. Afrikas, hebr. von David Gordon,Lyckl859(HB. 111,8). 

287. Anonymus, (K'-ia«) niins: 'D, Memoriale (1794 bis 
1860), ms. Rabin. 1887, Suppl. S. 23 n. 190. 

288. D. Gordon, '^1^^^') lu^nn ncnSo, Prozess Brunner- 
Kuranda, Lyck (1860, Katal. Faust 5690 ohne Jahr, Zeitlin, 
B. H. S. 121). 

S. A. Rosenblatt, neiV3 S^iii^'» "»iaS D'^o\n "»laT iisrp, 
Abriss der Geschichte der Juden in Frankreich und des grossen 
Synhedriuras zu Paris im Jahre 1807. Nach E. A. Ralphen 
hebr. bearbeitet, Warschau 1864. — |ni^'' n''3, Geschichte des 
Judentums in Biographien u. Charakteristiken. 1. D'^K^nn *"&% 
Die Tannaiten von 68 bis 220, herausg. von seinem Bruder 
Jehuda, Warschau 1883 (60 S.). 

Biblio£r. Jttd. Gesch. X { 



1Ö2 § 288—293 

Salomo Sobol, D'-oSlj; minj Weltgeschichte, nach 
Bredow, Warschau 1865 (8 + 90 S. kl. 8). 

289. Jacob Saphir, i'CD pK, Beschreibung der Reisen 
durch Aegypten, Arabien, Jemen, Aden, Ostindien and Australien, 
mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte u. des Zustandos 
der in den genannten Landern wohnenden Israeliten nebst Copien 
alter Grabsteine, Lieder, Erzählungen, I. Lyck 1866, U. Mainz 
1874 (vgl. HB. XIV, 115). — n^^K^n |o^n m:«, Bericht über 
das Auftreten eines neuen Pseudomessias Jehuda bar Schalom 
Mari in Jemerij nebst Sendschreiben an die jüd. Gemeinden 
Jemens, (Wilna) Mainz 1873. 

290. Kaiman Schulmann, uh^v ''»'' ^^'^^ Allgemeine 
Weltgeschichte mit besonderer Berücksichtigung der jüdischen, 
1—9, Wilna 1867—1884. — Snik^'' ''osn nnSir, Geschichte 
der jüd. Gelehrten und Abriss der jüd. Literatur, 1 — 4, Wilna 
1872-78. 

Anonymus, pnsf nm Diöilp, Zustände in Jerusalem, 
Jerusalem 1870 (23 S. kl. %% 

291. J. Psanter, «"jyön niitiKS d'^jdnt nan, Zur Ge- 
schichte der Juden in Rumänien (Jargon), Jassy 1871. — 'O 
ni^nsT, „oder biographische Beschreibung von die alte Leut, was 
sinnen aufgenommen geworden in Bucharester Asyl vom Jahre 
1880 bis £nde des Jahres 1890^, Bukarest 1890 (XVIII + 218 
S.; Rev. tt. J. XX, 155). 

292. A. L. Frumkin, Sk^v^' f^-iK yoo, Reisebericht aus 
Palästina, Schilderung yon Jerusalem und Hebron, Jerusalem 
1871. — f?Klött^ p», Biographien von Gelehrten in Jerusalem, 
Genealogie, Bibliographie und Grabschriften vom Oelberg, nach 
gedruckten u. ungedr. Quellen, Wilna 1874 (HB XV, 25). 

J. H. Weiss, ru^im in in, Geschichte der jüd. Tradition, 
1—5, Wien 1871—91; 2. Aul, WUna 1893; 4. Aufl. Wilna 1904. 

S. Hirsch, inilöKi Swiifc^'' nmp, Geschichte Israels und 
seines Glaubens, Einleitung in die schriftliche und traditionelle 
Lehre des Judentums, I. Wien 1878, II. Tarnopol 1879. 

293. Jech. M. Zunz, pi^r\ VVj Geschichte der Krakauer 
Rabbiner (1500—1856) nebst 67 Grabschriften; Lemberg 1874 



§ 293—298 168 

(HB. XlV, 116), XVIII, 80, XXI, 45* ßrfill in Sow VII 
(1875—77)8. 513—20, 687—64, nicht weiter erschienen; dazu: 
JB. N. RdbUnowitz D'^iipm miyn, Lyck 1875 [Sep, Abdr. ans 
Tmi]; J. Dembitzer pi)tn ry n^DO, s. I.e. a. [1878], u. Ch.N. 
Dembitzer^ ruj^c, Brody 1878; Brann in Gedenkb. Kaofmann, 
S. 395. 

Dayid Efrati, ü)ff ^tt^iK nnSin, Biographien (unt. And. 
Gesch. des Saal Wahl), Warschaa 1875. 

294. £ine Calamität in Ba^sra, als dort Jakob Sani 
Eljaschar (?'wht() als Abgesandter aas Hebron war, erzahlt 
der homonyme Enkel in D^jiOM tt^^'K, Jeras. 1885 fol. (Laach 
Er. Jisr. VI, 1900, S. 70). 

Anonymas, SMit^** piST, Geschichte der Jaden ia Rumä- 
nien (1866—75) (Jargon), Lemberg 1877. 

295. Adolf (Ahron) Jellioek, i'^STon Dlfi^ip, Handbach 
zar AufEindang der Städte-, Flässe- u. Personennamen, besonders 
in Bezug auf Ehescheidangsnormen, Wien 1877. — DlB^^p 
»m hnp) »V''iiV)\ Worms und Wien. Liturgische Formulare 
ihrer Totenfeier aus alter u. neuer Zeit o. Namensyerzeichnis der 
Wormser Märtyrer aus den Jahren 1096 und 1349, Wien 1880 
(HB. XX, 55). — ]^)pi2n Dlöiip, Märtyrer and Memorbuch. 
Verzeichnis der Märtyrergemeinden aus den Jahren 1096 u. 1849, 
das alte Memorbuch der Deutzer Gemeinde von 1581 — 1784, 
nebst Auszögen aus den neuen von 1786 — 1816, Wien 1881 
(HB. XXI, 91). 

296. Efr. Deinard, D^'ip '»Mno t^t^D, Strei^ge in der 
Krim, Warschau 1878 (HB. XVIII, 121). — onp ^».T^srna yoD, 
Heisebericht aus der Krim 1. 2., Warschaa 1881. — St^lt^'3 nins, 
Secten in Israel, New York 1899 (ZfHB. IV, 37). Deinard 
datirt p. 12 den 1. Nisan 1896. Darin auch }^iMn ny ni07 (fgl. 
oben S. 152) ober „Sabbatniks*^ von Benjamin aus Sklow, 
datirt Montag 11. Tischri 547 (1786). 

B. H. Auerbach, oniSM nns, oder die Beschneidungs- 
feier und die dabei stattfindenden Gebete und Gesänge. Ins 
Deutsche übersetzt und mit einer ausführlichen literarhist. Ein- 



164 § ä96— 860 

leituDg versehen. Frankfart a. M. 1860. 2. rev. Aufl. ibid. 188Ö. 
(Enthält in der Einleitung u. a. Mitteilungen über die ersten 
Nachrichten der Juden in Fravikfurt a. M.y femer über Bonn 
u. Koln^ 

297. Simon b. Elieser Friedenstein, cna: i"}?, Ge- 
schichte der Stadt Orodno^ der Juden daselbst nebst den 
Grabschriften hervorragender Juden, Wilna 1880 (HB. XXI, 3). 

Mordechai b. abi Sarur, geb. in-Akka (Marokko), verf. 
eine hebr. Abhandl. (deren Titel ich nicht kenne).— Les Daggatun 
tribu . . . Traduit de l'h6breu et annot6 par Isidore Loeb 
(Paris 1880, 12 pp., im Suppl. du Bulletin mensuel de l'Alliance 
Univ. Isr., Janvier). 

298. A. Waiden, }i^^T\T\ ü^h^^:^^ er, Neues bio-biblio- 
graphisches Wörterbuch, Gbasidim betreffend, 1. 2. Warschau 
1870, 1880 (HB. VIII, 108). 

Abr. Freimann, Dn*i3NS non, Betrachtungen über den 
Judenkrawall in Kiefio, Berlin 1881 (16 S., Jargon in Reimen, 
HB. XXI, 53). 

H. Ellenberger, -ii»i Sv, Verfolgung der Juden seit der 
Knechtschaft Egyptens bis auf unsere Tage, aus dem Deutschen 
ins Hebr. übers, v. Zebi Horwitz, Pressburg 1882 (XVI, 
148 S., Rev. Ät J. V, 120). 

299. N. Sokolow, oSlj? oyS oSiy r.N^r, Entstehung u. 
Entwickelung des Judenhasses von Standpunkte d. Gesch. u. 
Psychologie, nebst Culturgeschichte der Juden in Polen und 
Rupslmid, Warschau 1882 (XI u. 212 S.). — pir: 'D, bio- 
bibliographisches Lexicon jüd. Schriftsteller der Gegenwart, War- 
schau 1890. — iny-Di p5»ic, Frank und die Frankisten, War- 
schau 1891 (übers, aus Grätz?). 

Jechiel Brill, :\hv^ri i\ü\ Bericht über die Versuche zur 
Begründung jüd. Ackerbau » Colonien in Palästina, Mainz 1883 
(Rev. tt. J. VII, 288). 

300. M. J. A. Eismann, SNii^-a mj^iD 3?no3, Historische 
und kritische Studien über die Stellung der Juden in Russland, 
Warschau 1883 (136 S.). — c''nin\'i "rjj? fnN''if\-T nSKU^J, Sollen 
die russischen Juden nach Palästina auswandern? Jerusalem 1887. 



§ 300—303 165 

(?) «nii ''hynn BT^yo Tom DitSj; 'h non "o: ": Sj; rnKioon. Inno 
Ebraico di laude a Dio per la cessazione del colera morbo dalla 
cittä di Roma composto da Angelo Fornari (Versione libera 
del presente inno di Laura Amati), s. 1. e. a. Dieser Titel 
wurde mir vor längerer Zeit, ich glaube von einem christlichen 
Gelehrten in Italien, mitgeteilt. Berliner, Gesch. der Juden in 
Rom II, 227 (unvollständig unter 1884), aber Aug. Fornari II, 181, 
vgl. Vogelstein u. Bieger II, 403, 409. 

David Oassel, jnw üv nmp, Lehrbuch der jüd. Ge- 
schichte u. Literatur ins Hebräische übersetzt, mit Anm. von 
David Badner, WUna 1886. 

A. L. Feinstein, nhnn vv^ Geschichte der Juden in Brest 
(Litthauen) von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, 
Warschau 1886. 

301. Abr. Danen, cnia« "is nn^ir, Abriss der jüd. 
Geschichte von Zerstörung des 2. Tempels bis zur Gegenwart, 
Pressburg 1887 (160 S.). 

Nachman Hirsch Getzow, h22 nnni Sy, Abriss der 
babylonischen Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der 
politischen Stellung, der moralischen und Gultur Verhältnisse der Ju- 
den in Babylon, Warschau 1887 (IV, 152 S., Rev. tt J. XV, 131). 

308. COM nmpi D'^örn no, „Mediaeval Jewish Chronicles 
and chronological notes,^ by Ad. Neubauer, 1. 2. Oxford 1887, 
1895. (2. angezeigt in ZfHB. I. Die Sammlung beginnt mit rh:r: 
n**jyn; die einzelnen Bücher sind oben an entsprechender Stelle zu 
finden). 

Sal. Rinraon, noW ni3?D0, Reisebericht über Indien, 
Birma u. China. Schilderung der Kultur, Sitten u. Gebräuche, 
unter besonderer Berücksichtigung der dort lebenden weissen u. 
schwarzen Juden in Cochin u. der sogenannten Bene Israel in 
Bombay u. Umgebung. Bearbeitet u. herausg. von P. Smolensky 
u. W. Schur, Wien 1887 (204 S., teilweise in inirn). 

E. Efrati, r;^im nn, bio - bibliographisches Lexicon, 
WUna 1889. 



lOri § 304—307 

804. H. Graetz, Skii^^ "o^ nan, Geschichte der Juden, 
ins Hebräische übersetzt von 8. P. EabinountSy mit Noten 
von A. Harkayy, 1—8, Warschau 1890—1900. 

S. Hurwitz, w r\)2)n\ Geschichte des Babbinats der 
Gemeinde Grodno (1549-1720), Wiina 1890. 

W. Jawitz (Jaabez), S«ii^^ "neyS Q'»ö\n na % Geschichte 
der Juden, Jerusalem 1890. — S^^ii^" nnSin, Geschichte der 
Juden bis auf die Gegenwart, 1—4, Warschau- Wilna 1894 — 1900. 

M. Schwarzfeld, piain 'D, Gesch. der Juden in Rumänien 
ins Hebr. fibers. y. M. Braun stein, Erakau 1890. 

805. Heim. Jos. Michael, ü^'^nn 11M, y, Umfassendes 
bibliographisches und literarhistorisches Wörterbuch des rabbini- 
schen Schrifttums'' (mit Vorw. und Noten von A. Berliner)^ Frank 
fürt a. M. 1891. (Nur ausgearbeitet bis Ende Buchst. Jod, S. 
516 n. 1098, dann bis S. 609 n. 1280 nur einzelne Artikel.) 

Abraham Kuppernik, avpa b\xw ••» nmpS, zur Gesch. 
der Juden in Kiew, Berdiczew 1891 (45 S. kl. %^). 

J. Gurland, ^«itt''' hv nnijn nmpS, Beiträge zur Ge- 
schichte der Judenverfolgungen in Polm im XVII. u. XVIII. Jahrh. 
1—6, Jaroslau-Erakau 1887—1892, Odessa 1892 (ygl.§ 168ff.). 

Gh. firayermann,Dtt^ ''t^^K, Biographien berühmter Männer, 
1. (einz.) Heft, Warschau 1892. 

Elasar Kohn, d'^id^d nt^^p, Biographien jäd. Gelehrten 
yonSaadia bis auf die Gegenwart, Lembergl892 (unbrauchbar, Fr.). 

F. H. Wetstein, D^^^tt^^ niKOp^c» nv^isnp, Quellenschriften 
zur Geschichte der Juden in Bolen, insbesondere in Krdkau^ 
Erakau 1892. — D'^p'^ny onsn, Materialien zur Gesch. der 
Juden insbesondere in Krahau, Erakau 1900 (84 S., ZfHB. VI, 6). 

Abr. Schalom Friedberg, TiDDa omriM nmp, Geschichte 
der Juden in Spanien, Nach Graetz, Eayserling u. anderen 
Quellen, 1. 2., Warschau 1893/4(814 S. mit Index — ohne Vorrede). 

807. S. Anisimow, jnDpi "•nn" nnSin, Geschichte der 
Juden in Dagestan^ Jerusalem 1894. — o'^inn ''Tin^ nri^oip, 
Antiqnities of the mountain jews (Prologue about the exile of 
the ten tribes of Israel to Dagestan, their Connexion with the 
Crimian and Chasarian Jews) Jerusalem 1894. 



§ 807—309 1G7 

S. Hazan, noStt^S n^Sy»n, bio-bibliographisches Lexicon» 
Alexandria 1894. 

S. P. Babinowitsch, nh): ''Msr^D, Geschichte der Marannen, 
Warscbaa 1894. 

A. Schalom Jecheskiel (Yahuda), D^3l];n nv^ionp (Anti- 
quitäten der Araber?) Jeros. 1894 (Katal. Kaaflfmann N. 37, 
1901 S. 72 n. 2400). 

Sal. Bub er, ü\t^ ''t^^M, Biographien und Leichensteinin- 
schriften von Gelehrten mLemberg 1500 — 1890. Krakau 1895 
(ZfflB. 1, 84). 

Menachem (Nachnm) Litinski, k*>Sm*imc nn^p, Geschichte 
der Juden in Podolien in 3 Teilen, 1. Odessa 1895 (68 S.). 

308. 8. Bernfeld, msionn in, über die Qyilisation 
der Juden in Deutschland während des 19. Jahrb., 1. 2., 
Warschau 1897. — S»itt^''a n'^mn }r xoncnn nnSin, Geschichte 
der Beform im Judentume, Erakau 1900 (ZfHB. IV, 85). 

M. Braunstein, ^«11^" "»iaS d^o\t nai, Geschichte des 
judischen Volkes von den ältesten Zeiten bis zum Tode des 
Maimonides, 1. 2., Warschau 1897-99 (ZfHB. III, 34). 

J. T. Eisenstadt, D^'tt^np nyn, Materialien zur Geschichte 
der Familien, welche ihre Abstammung von den im Jahre 1659 
in Bushani infolge einer Blutbeschuldigung als Märtyrer Gefallenen 
herleiten. Aus Druckwerken u. Handschr. gesammelt; Dnnn pDc 
die Bannurkunden gegen Abraham Minz in Padua; "»Dsn ni370 
n'*^{9'*»<, bio- bibliographisches Lexicon ital. Babbiner aus den 
Jahren 1520—1818, nach Handschr. edirt von S. Wiener, St. 
Petersburg 1897-98 (ZfHB. Ul, 183). 

D. Schapiro (Spira?), d^o\t "«lail neisrn Dmn\i, Zur 
Geschichte der Juden in Frankreich, Erakau 1897 (ZfHB. III, 70). 

Gh. Schalom Sliwkin, m'^Kon KnSpcDM, Die Lehrer im 
Talmud bis zur Bedaktion desselben, nach der Zeitfolge, 
Warschau 1897 (140 S.). 

309. J. Halevy, D'»iitt^«in nnn, Geschichte der jüd. 
Literatur von den Tanudim bis zu den letzten Gaonim, 2. 3., 
Pressburg 1898, Frankfurt a. M. 1901. (Bd. 1 ist noch nicht 



168 § 309—311 

erschienen. Rec. in ZfHB. und R. Et J. ; vgl. auch den Artikel 
von Elbogen in Mtschr. 1902). 

Benzion M. Eisenstadt, n'osni porD 'ni, Biographien 
von Rabbinern und Gelehrten der Gemeinde Minsk, Wiba 1899 
(72 S, ZfHB. IV, 98). — VioiDl rm in, Biographien von 
Rabbinern n. jäd. Gelehrten der Neuzeit, I. Wahrschau 1895, 
II. Wiba 1900, 111. 1901, IV. 1902, V. u. d. T. S»itt^- "orn 
«pnoxa New York 1903 (ZfHB. IV, 135). 

Benzion Ratz, »"ona oninM nmpS, Zur Geschichte der 
Juden in Bussland, Polen und Litthauen im XVI. und XVII. Jahrb. 
(Warschau, Verl. AchiasaO Berlin 1899 (ZfHB. IV, 75). 

310. J. Lewinstein, rit^mi in in, Daten zur jud. Ge- 
schichte Ton Adam bis zur Neuzeit und Sterbetage, Warschau 
1899 (ZfHB. IV, 166). 

M. L. Lilienblum, W'hu "nayS "jn, Beiträge zur Geschichte 
der Colonisation Pamtinas, Warschau 1899 (ZfHB. IV, 75). 

D. Maggid, innarr: mnet^o nnSin, Zur Geschichte und 
Genealogie der Familie Gunzburg, Petersburg 1899(ZfHB.lV, 101). 

S. B. Nissenbaum, pSai^a cmnM nmpS, Zur Geschichte 
der Juden in iMhlin, Lublin 1899 (ZfHB. IV, 102). 

311. Dob Ariel, nn:i n^tt^lör, Die Kolonie KaJtra (so 
im deutschen Inhaltsverz. I) seit ihrer Gründung 1782, in pK rxh 
hvrw^ VI, Jerus. 1900 S. 73—126. 

Maggid, Hillel Noach Steinschneider, K^S'li 'VVj Zur 
Geschichte der jud. Gemeinde in Wilna, 1. Wilna 1900. 
(ZfHB. V, 108). 

Efr. S. Margaliot, \'ünvr\ mSj^o, Geschichte der Familie 
Margaliot, Lemberg 1900 (ZfHB. V, 165). 

S. Weisz, ijrrn n^a "iSK, Beiträge zur Geschichte der 
Juden in Pressburg, Pressburg 1900 (ZfHB. V, 75). 

W'üi 7J^yt2, Erzählungen von wunderbaren Begebenheiten 
aus Palastina [und anderen Orten], aus dem Werke cStt^ii'' "^^V^ 
und verschiedenen anderen gezogen und gesammelt von Salomo 
Bechor ywi CHasein?), s. 1. e. a. (Bagdad 1899; 60 Bl. kL 8). 
Enthalt 88 Nummern Qrh f. 4^ lies n"^), überschrieben nttO?o. 



§ 311 169 

Abgesehen von jüngerem Midraschartigero : li'^a« cm3K htt^ nt^*o 
n. 34 f. 46, nSö3 wyo n. 35 f. 54, Salomo und die 3 Brüder 
n. 31 f. 48, finden sich Legenden neben Tatsachen, auch Pole- 
misches (Earaiten n. 4 f. 4^). Aus der neuesten Zeit stammen: 
a 600 (1840) Blutbeschuldigung in Bhodus n. 29 f. 41 ^ desgl. 
in Damaskus (vgl. oben § 282) n, 27 f. 32; 19. Tammus 620 
Drusen (o-nt^^^c!) n. 16 f. 16^; a 626 Bagdad n. 25 f. 29; 
Adar 1, 627 Tiberias n. 23 f. 26^ 



170 § 312-315 

Schriften aus unbestiiiimter Zeit. 

A) mit hebräiBchem Titel. — Die oben citirten suche man im Index. 

312. m:», Brief eines Papstes, im Buch T^nn, ms. 
(Litbl. X, 519). 

nn» nnt\t^t2 nunsi, ms. Rabinowitz, Gatal. 1883 n. 141, 
ob identisch mit ö''piK''3 ^ra n nunsi, I. c. 1884 n. 272? 

D"D3 nt^yo n\"T' üh)V I3lf?, 5 Bl. ms. Horowitz 1884 n. 268. 

313. Q'*3n2D, Briefe, hebräisch und italienisch, ms. 
Horowitz 1883 n. 105 (Druckf. 115), italienische ib. n. 107. 

1310 '•Snvo mSintt^na • . . «i)i myi2 •»r^Stwi p*»« myo» 

D^ncD, Odessa 1896 (S. 1—71 in der Zeitschrift Diicn, herausg. 
von J. Gh. **pr33Ki Bd. III, am Ende). Reisen Benjamin*s III. 
nVU^Vö, Erzählungen (fabelhafte?) von ibn Esra, Maimo- 
nides und Anderen, ms. Paris 588, aus neuerer Zeit (ob aus 
rh^pn nSt^Sti^ von Gedalja ibn Jachja, oben § 131? vgl. f. 31 
Ed. Amst.). 

314. ib'^n nK13^, angebliche Prophezeiung des Knaben 
Nachman b. Pinchas Eetofa (500 nach Ghr.!), eine chal- 
däische Apokalypse, bestehend aus 5 alphabetisch geordneten 
Prophezeiungen zu je 22 Strophen, welche sich auf Geschichte 
der Muslimen beziehen; die Jahre 125 und 1100 (3 c) und 
Gastilien (3 i) werden erwähnt, woraus Gnätz (VII, 502) das 
J. 1365 berechnet und das Vaterland Spanien conjicirt; s. da- 
gegen mein Polem. u. apologet. Lit. S. 369 (vgl. S. 408, 418). 
Der Messias soll im J. ^n (1530) kommen, nach ms. Bodl. 
Neub. 2569. Das Schriftchen erschien zuerst mit Jakob Zemach, 
mtyi TJ^, Gonstantinopel 1726, dann Lemberg 1788, Königsberg 
1858, Lemberg 1859 hinter »'•lA pn^i"* n htt^ ynv inSl^, auch 
zwischen 1870—80; mit Gommentar von Isah Satanow, Berlin 
1789 (vgl. HB. II, 65). 

315. D''lin\i n^T HDD, hebr. in lön di3 VIII, 12, über- 
setzt von David Gassei, aus Informatione sommar del princ. . . . 
Giudei . . . Portog . . . ; vgl. S. Gassei, Artikel Juden in Ersch 
u. Gruber S. 203 A. 5, S. 233 A. 58; Wiener, Josof ha-Kohen 
S. 210 A. 298. 



§ 315—817 171 

(D'*3*>1Kri) chronologische Angaben 7on der Weltschöpfung 
bis a. 4065 (305 n. Chr.), ms, Petersb. Firk. 292. 

316. «n«ll3*n ''3''l«n, Chronologien der Lehrer, s. Nach- 
trag zu S. 22, wo D'^o^m 'n zu streichen ist. 

nnSin, Biographien des Teble (David) und Hirz Scheyer 
und Jona Bondi, geschrieben (und verfasst?) von Samuel 
Bondi aus Mainz, ms. Merzbacher 149. 

B) ohne hebr. Titel (der Mangel an Kategorien für die Reihenfolge 
ist bei einer so geringen Zahl nicht fühlbar). 

317. a) Geschichte von Böhmen, s. SoiDn VIII n. i. 

b) Erzählung von der Entstehung des Islam mit dem 
Datum „Juli 622^ (also aus christlicher Quelle), aus ms. Peters- 
burg in paSn VI, 1869, S. 79 (paginirt 75). 

c) Eine Geschichte der Juden in Jemen erhielt der Missionär 
Wolff (1836) von „Said« (Saijid?) David Man'sur (S. Cassel, 
Art. Juden in Ersch u. Gruber S. 194). 

d) Aus einer angebl. Chronik der orientalischen Könige 
teilt E. Carmoly ein Gedicht mit, Litbl. d. Gr. I, 810. 

e) Markus Fischer, Censor in Prag, macht Auszüge aus 
„Rabbi Moses Rauschak (Rausak?)'sche Chronik der Prager 
Judengemeinde« (XVII. Jahrb.?) ; s. Podiebrad, Alterthümer 
u. 8. w., Vorwort. 

f) Ein Bussgebet, worin die Leiden der Juden aufgezählt 
sind, enthält ms. Hamburg 70, mitgeteilt oder citirt von Neubauer 
(„Jew. Chron. II, bil^ in meinen Notizen, kann ich nicht mehr 
controUiren). Es wird die polnische Calamität v. J. 1656 er- 
wähnt; dann heisst es: „im J. 301 (1541) quälten sie (l)**);) die 
Juden im Lande Böhmen" (dTc, diese Calamität wird schon in 
Ealenderschriften v. J. 1586 und 1598 angegeben, s. Mtschr. 
1905 S. 92 A. 1; vgl. auch Zunz, Syn. Poesie S. 57). 

g) Eine Nachahmung der Psalmen von einem pseudo- 
prophetischen Anonymus (etwa Abulafia?) s. Harkavy in 

T^:ff\ III, 1902, S. 82, 83 (2. Ijjar), wo mm ^m mnin p hy 

D'^yn; bezieht sich etwa auf die Hirtenverfolgung v. J. 1820? 
(s. oben S. 58.) 



Nachtrag (Zusätze und Berlchtigungeii). 

(M. bedeutet Dr. Marx, Fr. Dr. Freimann.) 

S. 3 Z. 2 u. 5; Die Aufzählungen bei Zunz (S. 127), 
Simousen und mir (Mtschr. 38 S. 524, Bd. 47 S. 281) sind 
oben berücksichtigt. 

5 Z. 10 Gesch. des Josua b. L. ; vgl. B. Basset, Nedro- 
mah etc., Paris 1901 (Rev.^) 43, 284). 

6 Z. 11 y. u., gegen Gaster s. auch Isr. Levi, Rev. 
34, 153. G. selbst (Jerachmiel p. LYIII) nimmt 5. od. 6. 
Jahrh. an. 

7 Z. 14 lies 1516. Catal. Völker 240, Frankf.a.M.S. 202 
n. 5402: „Seder Olam . . . histor. narratio doctrinae (ed. F. 
M. de Helmont?)^, sonst unbekannt? — Die Einteilung in 
M33 ist jung, in keinem guten ms., beruht auf Missverstand, 
ursprünglich begann E. 21 die 2. M33 der in K. 20, 21 ein- 
geschalteten Traditionskette (so M.). — Z. 14 v. u. „Edd." 
lies mss. — Rathner (auch Z. 3 y. u.) nach Fr. Ratner ; ich 
kenne den Namen nur in hebr. Buchst. — Zu Anm. vgl. 
ZDMG XI, 326, Journ. As. Soc. Bengal XXV, 1856 p. 376. 

8 Z. 1: K. 30, 8. auch Herzfeld in Mtschr. V, 1856 
S. 101, Lebrecht, Beter S. 49; Schürer, Gesch. d. j. 
V. I', 668; Ruehl, Entstehung der jüd. Weltaera (Ztschr. 
f. Gesch. N. F. U, 1897/8 S. 188, 342). — Z. 8 § 7 nS» 
n^^yr, der aram. Text ist älter, die hebr. Glossen sind nach 
Weiss, Dor etc. U^, 226, aus tannait. Zeit, nach Brann im 
VIT. Jahrh. entstehend; vgl. ZfHB. V, 10 n. 17. Chananja 
nennt Baraita Sabb. 13^, Elasar b. Chan. Schluss der Glossen. 
(M.) — Z. 12: n. 275. 1. 475. — Z. 15, 16. lies 1711, 
(mit . .) 1757. — Z. 9 y. u., in Ed. 1874 hat der russische 
Censor manches Harmlose gestrichen, aber nicht tt^^MH iniM 
im Comm. S. 39 (Fr.). — Z. 7 v. u. yor Mtschr. fehlt: 
Joel Müller. — Z. 4 v. u. der aram. Text ist gedruckt bei 

') Ich citire hier so die Key. des Stades Juives. 



Nachtrag zu S. 8— 14. 173 

Grätz, Gesch. in ', 609; Derenbourg, Essai p. 442; Schwab, 
1. c. p. 9, mit Varr. bei Dalman, Dialektproben S. 1 — 3 (M.). 

9 Z. 5, 8. auch bei Ratner oniTH nvjlölpü, in aD«ön 
1902 S. 94 (M.). — Z. 7 1. Tochter des Chosru (M.). — 
Z. 10 V. u, 8. ZfHB. Vn, 26. 

10 L Z. 8. Schechter, Saadyana XXXVI. 

HZ. 20, das Citat aus 'V 'o der Saburäer steht am 
Ende des Wir ms. Parma bei Schechter, Mtschr. 39, 1894 
S. 24; pann 'V 'D in Neub. Med. Jew. Chron. I, 197 (M.).— 
Z. 5 y. u. c) auch Königsb. 1858, Auszug nach 2 mss. bei 
Neub. 1. c. n, 23—77 (M.). 

12 Z. 12, Citate dieser Recension als n^Cp fnD s. bei 
Brüll, Jahrb. 11,74; das Geburtsj. Jesus wird bei Raschi 
r"V 9, Tam, -ittf\n 491 u. Pragm. eines ff IID (Med. Jew. Chr. 
I, 196, Z. 11) aus oSiy inD citirt, von Esthori Pharchi, 111 
Berl., dem Scherira beigelegt (M.). 

13 Z. 6 d), auch im Med. Jew. Chr. I, 251. — Das 
Ganze ed. Grätz (Jubelschr. Frankel, Breslau 1871) nach 
ms. Günzburg; vgl. Weiss, TlöSn n^3 I, 53 u. S. 27—30 
über r'no überhaupt. MS. Gaster (Med. Jew. Chr. II, 245) 
ist der genealog. Teil (M.). 

14 Z. 9, auch Ms. de R. 799* u. 1282 (Zunz, Ges. 
Sehr. III, 8 n. 10); Par. 837 stimmt mit b, nach Med. Jew. 
Chr. I, 176 note (Ml.). 

§ 12, ZfHB. IV, 98—100, (ursprünglich?) am Schlüsse 
eines ganz kurzen obl)) n^D, daher unter diesem Namen citirt. 
Vom Text der Recension gibt es 2 Klassen: a) ed. Jell. und 
ms. Epstein; b) bei Abr. b. D., nicht enthalten in ms. Jew. 
Coli. 28; ms. Paris ist am Schlüsse defekt, in Ed. Mün- 
ster fehlen Sätze); beilsaac de Lattes |V2f nytt^ (ed. Buber p. 
11—14), wo aber die 2 letzten Exile fehlen. — Zu a) ge- 
hört die spätere Erweiterung in ms. Paris 837, bei Carmolj 
Aktan, Brüssel 1842 p. 16—32 (auch Jerusalem 1885 p. 
14 — 25) sehr ungenau und ohne Schluss, wörtlich = ms. 
Bodl Hebr. d. 11, englisch bei Oaster^ Chronicle of Je- 
rahmeel 182—86, wo die 2 letzten Exile fehlen (wonach die 
Angabe ib. p. 100 zu berichtigen ist). G. deducirt also un- 
genügend aus diesem Mangel das angebliche Alter. — b) ist 
in nnnn o aufgenommen. — c) eine ganz kurze Recension 
in Sn^n tt^no zu Deut. 29, 27. — Zu untersuchen sind noch 
Ms. Vat. 99 ^ Br. Mus. 27089 (Almanzi 195«) und Adler, 
Revue X, 100. (M.) -- § 13 Z, 2, Ad. Poznanski (Schiloh 
u. 8. w. Leipzig 1904) hat der Geschichte und Literatur 



1?4 Nachtrag zu S. 14—34. 

der Deutung dieses Verses einen Fleiss gewidmet, dessen ein 
wichtigerer Gegenstand würdig gewesen wäre. — Zu Eldad 
vgl. Berichte über die 10 Stämme . . . mit Bemerkungen 
von Is. Zinger^ Podgorze 1900 (Katal. Kaufm. 37 n. 244). 

17 Z. 15 Elchanan, englisch bei Gast er, Jerachmiel 
S. 182—200 (M.). — Z. 20 j.-d. auch Wilna 1845 (Wiener, 
Koh. M. S. 80), Warschau 1863 (Stadtbibl. Fr. a. M., Fr.). 

19 Z. 4, ben Meir, s. Epstein, Rev. 42, 1901 p. 173; 
t. 44 p. 230. — Z. 3 V. u. auch bei Sluzki, Einleit. zu Ku- 
sari, Warschau 1867. 

21 § 16. Überschr. in ms. Epstein (vgl. Zf HB. V, 58 
n. 5) niTtt'NT "nO; oSiy min rührt wohl von Sam. SchuUam 
her. Quelle des Nagid ist vielleicht Sam. b. Chofni, auf 
welchen Sacut (83 u. 198 Lond.) zurückführt, was Esthori 
(10^) im Namen des Nagid berichtet (M.). Dieser Umstand 
kann auch auf die nicht seltene Verwechslung beider, z. B. 
in Bezug auf Einleitungen zum Talmud zurückgeführt wer- 
den — Anm. Gegen Lazarus s. N. Brüll, Centralanz. S. 71. 

22 Z. 4, bei Verga, eait^ § 42 aus D'^aiwn maitt^n (M.). — 
Z. 18 lies SkIö«^ ^SSs f. 29, wo «riKIDlT ^3^n«n den Brief 
Scherira's bezeichnet, in welchem S. 34 Ed. Neub. Z. 8 

Varr. bei Brüll, Jahrb. U, 22 (M.). 

23 A. 2 lies S. 50 Z. 8, Scherira hebr. übersetzt (M.). 
— Z. 11, Ed. Goldb. ist ein nicht ganz zuverlässiger Abdruck 
von ms. Berlin; Wall, legt ms. Paris zu Grunde, Neub. 
benutzt ausserdem mss. Berlin, Parma u. Epstein. — Man 
unterscheide Recens. : a) die spanische lässt Rabbi die Mischna 
niederschreiben, Ed. SuUam, das correkte ms. Epstein (ZfHB. 
V, 57 n. 7), Bodl. 2521^; b) die französische lässt alle betr. 
Stellen weg u. so alle anderen untersuchten mss.; beide benutzt 
Neub. (U, 247 scheinen hebr. Auszüge). Vgl. J. M. Chassan 
Qm) Noten zu GA. d. Gaonim, Liv. 1869 S. 76 ff.; Weiss, 
TioSn n^D I, 55, namentlich Halberstam, nnipa n*i:i«, in TO3 
paSn X, 2 u. 7—16 (M.). 

26 Anm. dto '1 Stt^ nSapn ino citirt Me'lri zu Abot, 
Ed. Wien 15^, ob das versprochene «*ino^ (M.); schwerlich. 

30 Z. 6 V. u. Amst. 1739 besitzt die Frankfurter 
Stadtbibliothek (Fr.) 

88 Z. 21 : 127/8, 1. 127—48. 

84 § 21, das Historische deutsch von D, Kaufmann^ 
ZDMG. LI, 442- 44.— [§ 22*] Ein Brief [jtuk] der Gemeinde 
in Tyms vom 1. Marcheschwan 4789, 1. Jahr einer Schemitta* 



4 



Nachtrag zu S. 34—42. \15 

Periode (23. Okt. 1028), unterzeichnet von 10 Personen, 
gerichtet an die Gem. in Damaskus und deren Vorsteher 
pn n^3 [?3K] pdV "^yn lann DpV% schildert die eigene traurige 
Lage und rühmt die Wohlthätigkeit der Damascener. Man 
beriet einen diese Gem. betreffenden Rechtsfall auf Veran- 
lassung von *to«D''öiöSK 5;T^^^ onna« p Pjor, und teilt die Aussage 
von -^TOö und :nDö, Sohn des «S\n3 p P]DV p «S\13 mit (M. 
ohne Quelle). 

35,* 36 § 23, s. auch D. Kaufinann, die Chronik des 
Achim, über Basilius I. und Leon VI., in Byzant. Zeitschr. 
VI, 100—105; ZDMG. LI, 436-42; Bacher in Rev. 32, 
144-51; Brody, ZfHB. II, 160—4; Bacher in Jew. Qu. 
XV, 79; Epstein, Mtschr. 1903 S. 340; Poznanski, Ephraim 
b. Schemarja in Rev. 48, 145 u. Sonderabdruck, 1904. 

36 Z. 12, 1084, offenbar Druckf., s. p. 452 Z. 7. Über 
die Meg. s. auch Bacher, Rev. 15, 79—96 (M.).— Z. 18, 19. 
Auf dem Olberg in Jerusalem wurde jährlich am Hüttenfest 
der Bann gegen die Karäer ihnen ins Gesicht geschleudert, 
bis Bie Regierung es verbot; s. Poznanski, Ephraim b. Sche- 
marja, Rev. 48, 1904 p. 456 u. Sonderabdr., auch über 
Titulaturen. — 1. Z. mo«^3 niarn, Literatur bei Salfeld, 
Martyrol. S. IX und Keller, Bikkurim U p. XIV. (Fr.) 

37 Z. 6 V. u., einen Stempel „E. de Carmoly" tragen 
viele Bücher aus N. BrüU's Nachlass in der Frankfurter 
Stadtbibliothek. (Fr.) 

38 Z. 8, Memorbuch von Emden, s. Lewin in Weiss- 
mann, Monatsschr. 11,27, in Hanau, im Jüd. Litbl. her. v. 
Rahmer, 1885 S. 129. (Fr.) 

39 § 25, Nachdruck 'i3 irrb« '1 . . . V'jnn nnv: onö^ip 
p'cS 'r\^2n . . . fw, Wien, della Torre 1857, 6 Bl. 121 (M.) 

40 § 27, s. Brann, Mtschr. 37, 1893 S. 197, 255, 342. 
— Z. 10 V. u. 4), Noten von Reifmann in TJiü.T 1873 S. 34. (M.) 

41 § 28, das Historische deutsch von D. Kaufmann^ 
ZDMG. LI, 444—7. 

42 Z. 2, Siegm. Fränckel beweist in der Theolog. Litztg. 
1900 Col. 452, dass Jer. wohl eine latein. Übersetz, benutzt 
habe. (Fr. u. M.) — Z. 12, nicht „Fragm.", Übschr. mDO. 
Neub.'s Text S. 176 - 8 Z. 3 ist "»«niö«1 D^«3n -no, dessen 
Datum 644 = 1195, nicht 1198; Z. 22 lies 884, und das 
Folgende ist zu streichen. Zu Neub. 178 Z. 3 — 12, von einem 
Zeitgenossen Scherira's, vgl. ms. Epstein, zuletzt S"3tr ^«n, 
ZfHB. V, 57 n. 6; Neub. Z. 16 möchte Brüll (Jahrb. IX, 112) 



176 Nachtrag zu S. 42—51 

4803 =- 1044 emendiren, Bacher (Rev. 15, 86) 4806, 978 
und 1357. (M.) - Z. 7 u. a. 1055, 1. 1045. Z. 5 v. u., das 
Citat findet sich auch in ms. Paris und „stammt nicht aus 
Jerachm.". (M.) 

43 § 29, D. Kaufmann im Jahrb. des Vereins f. jüd. 
Gesch. u. Lit. I, 148—61, setzt den Brief ins J. 1096 und 
stellt S. 155 die Arabismen zusammen. Über Ebjatar s. 
auch Bacher, Jew. Qu. IX, 358, wo „grandson^ für den 
Gleichnamigen in on^Dn 'D Ed. Berlin S. 169 § 630 Druckf. 
(oder falsch übersetzt, St.). Unserer ist offenbar der in § 23% 
8. auch D. Kaufmann, Jew. Qu. Rev. X, 139; Byz. Zeitschr. 
VII, 83. (M.) 

44 § 29% s. Arab. Lit. d. J. S. 344 zu § 146. 

46 A. 2, Geb. Chr., s. Loeb, Jos. ha-Cohen, Rev. 17, 
254-66 (M.). 

48 § 31, David Alroy et les chroniqueurs juifs, Rev. 
17, 1888 p. 159. — S. auch Pseudo-Maimonides' Autobiogr., 
Rev. 4, 173 (über Samuel ihn Abbas, nnry genannt, Anony- 
mus, ib. V, 52, M.). — Der Roman von Dlsraeli eiftchien 
in deutscher Übersetz., Leipzig 1862 (Katalog Kauffm. 37 
S. 35 u. 519), hebr. ^«^^ yrjo ittin von A.A. Rakowshy, neue 
Ausg., Warschau 1899. 

60 § 33, mn^So ed. y. Berliner in mn^Soi mrp (Sy f^Dp 
T III, 1887) S. 11. (Fr.)— 1. Z. „interpolirt« gehört zu S. 51 
Z. 1, 2 Carmoly. 313D erschien auch mit ^nn mS«, mv vr\ü 
u. nöDn pvü, Krakau 1896 (M.). 

51 Z. 14, Hark, citirt nur ein Fragm. des Anfangs 
(onscö •'iSo nö^l); s. auch Halberstam in Jew. Qu. Rev. X, 162. 
Ein Teil deutsch von D. Kaufmann, ZDMG. LI, 449. 

62 (§ 35®), ein anonymes Blatt aus der „Geniza'^ be- 
richtet über eine Hungersnot in Ägypten (1202) in Folge 
des Nichtaustrittes des Nils und des Kriegs mit Damaskus, 
ed. V. D. Kaufmann, ZDMG. LI, 447. 

65 § 46, Anfang ed. von Neubauer, Letterb. II, 172. (M.) 
-- (zu § 47) ein Gebet (p3Cl\T) des Menachem Recanati 
(um 1300) in einer Versammlung (lyi) zu Foligno wegen 
M3ttt« fiTM enthält ms. Casanate 72 f. 82", Catal. p. 537. 

66 Z. 14, auch nSapn ino von Nissim f. 16 Z. 25; vgl. 
oben zu S. 25 (M.). Der grösste Teil der Einleit. auch in 
Med. Jew. Chr. II, 224—9. 

67 (§ 48^) nnnn ITD am Rande eines Pentateuchs, ms. 
Brit. Mus. Add. 11639, angeblich XIII. Jahrh. (Margol., 
List p. 79 u. Jew. Qu. Rev. XVIII, 193).— §49: T.IV, 18 



Nachtrag zu S. 57—100 17? 

aus einem ms. autogr. von Th. Weikert, Rom 1901; s. An- 
zeige von Marx, ZfHB. VI, 101. 

68 § 50, eine nn^So für die Erinnerungsfasten des 21. 
Siwan in Rom an die Calamität v. J. 1821, anf. nSl3«K ^13, 
ms. Merzbacher 90 (der Irrtum in Geiger's w. Zeitschr. IV, 
107 ist berichtigt in der Anm. zu Jos. Kohen, M33n püy 
S. 63), fehlt bei Zunz, Ritus S. 127. — Eine Elegie (n V p) 
auf die Märtyrer von Samuel b. Ascher ha-Levi, copirt 1428 
von Menachem b. Israel, ed. aus ms. Paris 424 J. Uoldblum 
in Rev. 47, 307. ~ § 51 (Elieser) Elasar in ms. Bodl. 
hebr. d 11. 

61 1. Z., aus »1DD nnp" in Med. Jew. Chron. II, 233. 

67 § 70, vgl. Brüll, Jahrb. VH, 37; Steinschn., Mtschr. 
1908 S. 283 (Fr.). — vorl. Z., Fürst II, 389: 1601. 

68 vorl. Z., das Rundschr. auch bei Luzzatto^ nin^M 
Vitt^ S. 866, D. Fraenkel^ onona d^dt j^aip Husiatyn 1902, 
S. 15 — 19 nach ms. Schönblum, in e]D3 nifis nt^Stt^, Siget s. a.; 
ms. Luzz. ist jetzt in der Bibl. der AUiance (Schwab's Catal. 
in Rev. 1904); ohne Bericht ms. Halberstam 442, jetzt im 
Jew. Theol. Seminary, New York, daselbst auch der ganz 
verschiedene Text, ms. Fraenkel, Catal. V n. 930 (M.). 

80, b), Judenpapst; darüber notirt mir Prof. Chauvin 
in Lüttich: ttfnnen n^a V S. XLV, VI S. XXXIII; HB. IV, 
155; Serapeum XXV, 73; Zeitschrift des Vereins für Volks- 
kunde VIII, 238 [vgl. Güdemann, Erziehungswesen 11,80]. (Fr.) 

81, c). Das antichristliche Fragment in der Geniza 
(Poznanski, Zur jüd-arab* Lit. 1904 S 39, nach Hirschfeld, 
Jew. Qu. Rev. 1905 p.390, die älteste antichristl. Schrift) dürfte 
einer der „20 Tractate^ sein, wie auch andere citirte Titel. 
— Z. 17 „seiner" lies feiner, wonach Guttmann's Widerspruch 
über Abravanel (Mtschr. 1903 S. 453) zu beurteilen ist 
(nS:ion nSjO ist nicht B. der „Enthüllung'^, zu S. 446 vgl. 
Zunz in Geiger's Ztschr. IX, 107); lat. ms. Wolfenb. 479. 

85, f), Luzz. copirte aus ms. Almanzi, jetzt Brit. Mus. 
(MargoL, List p. 59), den 3. Brief (über 10 Stämme) um 1880. 

86 Z. 1 : Gemeindebibliothek, lies Rabbinerseminar. 

95 (§ 100^). Gebete zur Erinnerung an einen vereitelten 
Angriff auf die Juden in Carpentras am 15. Kislew 1513 
enthält Tonn nno, Ritus Avignon (1767) f. 130^ (M.). 

100 § 108. Die Feuersbr. 1545 und die Pest 1548 be- 
weint die n^^p von Benjamin ha-Levi (anf. ^1M ^M ^Ott^), 
Her. des Machsor; Zunz, Nachtr. S. 49; Berliner, Aus m. 

Jttd. Gesch. Bibliogr. 12 



178 Nachtrag zu S. 100—109 

Bibl. S. 65 (M.). — § 110 Ende D^non «f^K P]DV "\ Studien ülier 
Jos. R. von S. P. Rabinowitz, Warschau 1902 (168 S. 12*; 
R^jv. 45, 313). 

102, 2, eine frühere Rezension erwarb kürzlich £. N. 
Adler in London. Einige Gedichte JosePs besitzt das Jew. 
Theol. Seminary in New York (M. u. Fr.). 

104 § 117. Die Druckschrift 310 nö W3 131, Ferrara 
1 556, 4® (8 ßl., früher im Besitz von Zunz, jetzt in der Stadt- 
bibliothek in Frankf., Mtschr. 42, 1898 S. 517) enthält p. 4 
T^^'^P'f Elegie über die Talmudverbrennung in Ancona 1554 
beg. D^ött^ löW (Fr.). 

105 (§ 117^). Die Schicksale eines Unbekannten, der 
seinen Lehrer J?"» (Men. As. de Fano), ^X3e fW^n (Finzi) und 
Abraham Elchanan Fano citirt, behandeln Briefe (1 — 9 fehlen) 
V. J. 1558, ms. Luzz. 22, später Kobak, Halberstam, jetzt 
Jew. Theolog. Semin. New York (M.). — § 118: 1526 
1. 1562. — § 120: 1546, war vor § 119 zu stellen. — Über 
eine Vertreibung der Juden aus Vkerbo (1553 — 9) habe ich 
die Quelle nicht notirt. — (§ 120*) Asriel Trabotto b. 
Jechiel, na"*«^^ THn in Ascoli (gest. in Pesaro 22. Tammus, 
7. Juli 1569; Mortara, Indice p. 65 giebt als Zeit 1567, Namen 
in Gedichten, ms. Halb. 227 f. 22* [nicht bei Hirschfeld n. 
479] und Cambr. 40^*), D^ODnn nxp mc, Verzeichnis von 
Gelehrten nach Schluss des Talmuds (der letzte ist Nissim, 
Schüler des Sal. ibn Aderet), ed. mit französischer Über- 
setzung und 100 Noten von D. Kaufmann in Rev. 4, 
210 — 25. Als 1«^^ Dna3ip citirt von Gedalja ibn Jachja (vgl. 
Zunz, Z. Gesch. 109), welchen K. p. 224 in Schutz nimmtl 

107 § 126, vgl. auch D. Kaufmann, Rev. 35, 280. — 
§ 128 (Frauennamen) s. Schechter, Jew. Qu. Rev. H, 190 (M.). 

108 § 130. Drei Elegien (nirp) auf Ser. enthält ein ms. 
des Jew. Theolog. Semin. New York (früher Halberst. 496) 
n. 9, 10, 40; Anfänge HB Sd pvr «cno W-|S^«;— WTOHI wy-r; — 
D^K Sip D'^er 1370«^ (M.). — § 130^ 8. auch Chajjim Vital 
nii^r]^ ^^V^ Teil 8 (M.). M. Foner^ n:n Sn ^or, Trauerspiel 
in 5 Akten (hebr.) St. Petersb., Druck v. Rabbinowitz u. 
Sokolow 1903 (136 S,); L. RabUnowüz in pbon, Petersb. 
1904, nach Abrahams, Selected Hebraica etc. (Abdr. aus 
dem American Jew. Year Book) p. 23. 

109 § 131, vgl. auch das scharfe Urteil Asulai's unter 
1'3«1 I; dagegen Kaufmann (s. oben § 120^). Wiener, pDC 
pSiD y^^'' '1 Sr Dinn, Petersb. 1897 S. 46, berichtet über ein 
abweichendes Autograph des rhvHv^ ms. Günzburg 652. 



Nachtrag zu S. 110—117 179 

110 (§ 132^). Über den Brand in Posen, 9.Siwan, 11. Juli 
1590^ verfasste Akiba b. Jakob Neuss aus Frankf. a. M, 
eine Elegie (r^yf), anf. nSsi» r« p-X nn Sy, und eine Zionide, 
anf. SmD nmn \t:l (Zunz, Lit. S. 420), und Menachem 
(Manusch) Chajjuth eine ny^ (zugleich auf den Tod seines 
Bruders Samuel), gedruckt s. 1. e. a. (4ßl. 4', CB. p. 1725, 
Zunz ib, S. 425, auch im Jew. Th. Sem. New York, M.). 
Über letzteren s. auch Sonan in 8® III, 518; pi:Lr\ TV Anh. 
S. 13; Catal. Pinner S. 150, wo 1486 für 1636? 

111 § 135: J. M. Hillesum, Uri ha-Leri, der erste 
Mohel etc. 1593, Abdr. aus Centralblad ▼. Israel, in Neder- 
land, Amst. 1904 (31 S.). — S. auch r^ün II, 23. — 
§ 136, D-tt^npn Sy nn'^SD (von Samuel Edels), anf. ^nhn Sk 
*rv ncSn, ist mit rm'hü Ritus Posen 1608 u. 1680 gedruckt, 
CB. p. 152 n. 2971; Zunz, Syn. P. S. 361, Lit. S. 427 (M.). 

112 (§139^). in« '3 DvS mn^So, 3 Bussgebete für den2. Adar 
zur Erinnerung an die „Passauer Calamität^ in Prag (1611) 
von Efraim Lentschütz (Lenczycz, CB. p. 904) und 2 für den 
14. Cheschwan von Jomtob L. Heller (§ 143), s. 1. e. a. 
(Prag um 1621? 6 Bl., erstere allein schon 1618 mit nin^So 
des ganzen Jahres, nach dem Titelbl.; Zunz (Lit. 421) giebt 
das Abfassungsj. 1613, und Marx kennt eine Ausg. Prag 1613 
in fol., Angabe der Veranlassung auf dem Titelbl.) — § 140, 
eine Abbildung der Plünderung und Misshandlung der Juden 
in Frankfurt (1614) in Rev. 47, 124. — Z. 3. v. u. lies 
Rosenblüth. 

113 § 143. nin^So, auch separat, 3 Bl. fol. und Erzählung 
auf dem TitelbL (CB. n. 7523, Rosenth. 730f., Grätz X«, 3 
S. 38, auch im J. Th. Sem. New York, M.). 

115 § 147, über Jiftach s. auch A. Epstein, Mtschr. 
1901 S. 55, u. S. 49 Juda Kirchheim über Vertreibung der 
Juden aus Worms 1615 (M.). — § 149 nyuvrin inü auch 
Mantua 1786 (Jahresber. Landesrabb. Budapest 1904 S. 34); 
s* auch § 213, 219. 

117 (§158^). D'»tt^npS nfT^So, als Anschel b. Mord. Mannes 
am 11. Ab (9. August) 1631 in Krakau gefoltert wurde, s. 
1. e. a. (Krakau oder Prag, um 1631); Näheres in CB, p. 451 
n. 2967, vgl. p. 2967, Zunz, Lit. S. 431 (M.).— D^tt^npS nn^So 
über die unschuldigen Märtyrer Mordechai und Nachman, 
welcher 1636 in Lublin in barbarischer Weise hingerichtet 
wurde, anf. tt^nnn «St ']h "»OT S« D%lb« (akrostich.) von Zebi 
(Hirsch) b. Mordechai aus Pudheiz von der Familie Teplitz (?), 
8. 1. e. a. (Krakau oder Lublin, um 1636, 4 Bl. 4^, zuerst 



18Ö Nachtrag zu S. 117—130 

nachgewiesen CB. p. 452 n. 2977, vgl. p. 2757; Zunz, Lit. 
431, M.). 

118 § 162, ein D'^&nn kSd Sk eines Anonymus bei Zunz 
1. c. S. 437. — § 163 Z. 7 v. u. ns^K nS:iö, 2. mss. (Deinard 
▼. J. 1856 u. Halberst. 492) und eine j.-d. Ueb ersetz, v. 
J. 1759 besitzt Jew. Theol. Semin. New York (M.). 

121 § 169 Z. 4 y. u.: Mandelkern (Titel: Bogdan Chmel- 
nicki), mit einigen Noten 1878, ohne Text (M.). 

122 § 171: ü^r\vn pl2(, eine russische Uebersetzung von 
M. Berlin, Moskau 1859, in einem Sammelwerk und Separat- 
abdr., erwähnt Mandelkern in d. Einleit. zur Uebersetz. von 
nSlVö \V (s. Nachtr. zu S. 121, M.). 

123 § 174 (6^) David b. Samuel ha-Levi (CB. p. 886 u. 
Add.), 2 nin^So zum 20. u. 26. Siwan (1656) in Alik verf., 
in dSbiT 11,519 (M.); ro'l \nS« 'n deutsch bei Zunz, Syn. P. 
S. 197, vgl. Lit. 257. 

124 (§ 174^). Die Rettung der Juden von einem Ueberfall 
in Aix^ 11. Nisan 1651 wird erzählt in Moses CarmCs Com- 
mentar nK3 ntt^O Skih zu nUDfin mo IV (Aix 1832) f. 53^ 
(woraus das Wesentliche bei Wiener, Koh. M. S. 361) zum 
Gedicht WK nnc ^d mS Saa 'n ym (M.). 

126 Z. 2, '^ -itt^nfi, daraus abgedr. in nn:K nii:iM her. v. 
Limas^ Jerus. 1885. 

126 Z. 6: A. Epstein^ Lettre d'Abraham ha-Jakhini 
(Jacbini) ä Natan Gazati, in Rev. 26, 209—19 (M.). Über 
den Verf. war zu verweisen auf CB. p. 694 n. 4240, Cat. 
Lugd. Bat. p. 290, woraus, ohne Quelle, Grätz X, 210, 234, 
240, Fürst, Kar. III, 57 (Anm. S. 13); s. auch Rev. 37, 109. 

— Z. 8 Baruch, 2. mss. besitzt A. Epstein (in Wien) nebst 
anderen Briefen, betr. Sabb. Zebi (M.). — Z, 14 nan, lies iy\. 

127 Z. 9: ^3V mv^IHfi, Marx besitzt Ausg. Warschau 
1903. — Z. 18, über Cardoso schreibt auch David Nieto; 
Gaster, Hist. of the ancient Synag., London 1901 p. 109 (M.). 

— § 180 n^S abgedr. in T Sy pp 1904 (M.). 

128 § 182, vgl. auch Brann, Mtschr. 1900, S. 14 ff. 

129 (§ 187^) das hebr. ms. Paris 1356 in persischen 
Reimen erzählt die Verfolgungen der pers. Juden unter 
Abbas I, 8. Bacher, Un Episode de Fhistoire des juifs en 
Perse, Rev. 47,262. 

130 Z. 5: r\n'*hü von Elia Carmi wegen Errettung 
bei einem Aufstande gegen die Juden am 15. Nisan 1682, 
im Anhang zu n^n mo Bd. I., Aix 1767 f. 3 (M.). 



Nachtrag zu S. 131-152 181 

131 § 196, 8. auch D. Kaufmann in AUgem. Zeit. d. 
Jud. 57, 1893 S. 236.^) 

188 (§ 218^) nn'»So wegen Beseitigung einer am 9. Sivan 
1713 der Gemeinde CavaiUon drohenden Gefahr in Folge 
einer Blutbeschuldigung, in TOnn mo Bd. I. Aix 1767, An- 
hang f. 1 (M.). 

139 § 219, lies: S. 115 § 219, vgl. 137 § 213 Nachtrag. 

140 § 223, einen Brief aus Fosen nach Berlin v. J. 
1716 ed. nach einem Druckblatt D. Kaufmann in Mtschr. 
38, 1894 S. 187—90. 

145 § 234 lies Mich. 561, im J. 1737. — § 236, Drei 
Briefe aus Posen, betreffend dortige Ereignisse 1736 — 8 und 
1742, worin auch eine Blutbeschuldigung erwähnt ist, ed. Ä. 
Berliner u. d. T. nntt^ npyr in t Sy pp, Jahrg. XI, 1895 (17 S.). 

147 § 241, ein Sendschreiben [nn:i«j über die Ver- 
treibung der Juden aus Prag (1745), wahrscheinlich in 
Venedig (2 Bl. fol.), gedr.; aus Expl. Halberst. ed. y. D. 
Kaufmann in Mtschr. 34, 1885 S. 54, jenes Expl. und das 
in Katal. Fränkel, Husiatyn, VI n. 2158 besitzt das Jew. 
Th. Sem. in New York. — nSon (Gebet) eines Anonymus 
über die Vertreibung *aus Prag und Böhmen nebst Gebeten 
wider die Empörer gegen den judenfreundlichen König 
Georg U und für deren Besieger „sua Real Altezza o Duca 
de Cumberland** (in hebr. Lett.), wohl 1746 verf., ms. im 
Besitz von G. A. Kohut, New York. 

149 § 254 Z. 3: „120**, lies 141 Z. 10 v. u. — Die 
spaniol. Übersetz, (voller Titel in ZfHB. VIII, 192) ist 
überhaupt nicht vollständig. — (§ 254^) A. Eahana ^an 
31» or Sv3 SKntt^% Leben und Wirken des Israel aus Mesiboz, 
genannt Beseht (p"v 'V3, gest. 1759), Zitomir 1900 (IV, 117 S., 
ZfHB. V, 164). — (§ 2540 nn-So wegen Beseitigung einer Ge- 
fahr von Verfolgung, weil Jemand am 28. Schebat 1757 neben 
der Synagoge [wo?] in eine Grube fiel, in Tonn IID Bd. I, 
Aix 1767, f. 129^ 

150 § 259, s. ZfHB. H, 135. 

151 (§ 261), nSon, Gebet wegen Bettung der Juden in 
Manttm 1766, ms. Foa (Schorr, Add. zu Benjacob, Thes. 
Sollte nicht 1776 zu lesen sein? s. § 263). 

152 (§ 263^) '131 "Dl nn: dipöö \mn Dmn\T Stt^oytDD^o 

(langer Titel), autorisirte jüdisch-d. Übersetzung der Juden- 
ordnung für Galizien und Lodomerien, von Maria Theresia 

') Sämtliche Bemerk, zu S. 131 — 159 smd von M, 



182 Nachtrag zu S. 152—166 

erlassen am 16. Juli 1776, gedr. 4. Ab (17. Aug.) 1777 (2 
u. 24 Bl. fol.). Vgl. darüber Stoeger, Gesetzl. Verfass. der 
galic. Judenschafl, Lemb. 1833, I, 2, wonach der deutsche 
Text in „Piller'sche Samml. der Patente u. s. w.^ für Galizien 
u. 8. w., Jahrg. 1776 S. 76 ff. gedruckt ist (Jew. Encykl. s. 
T. Galicia). Durch Aufhebung dieser Verordnung (1783, 1789) 
geriet sie wahrscheinlich in Vergessenheit. Ein Exemplar 
Halberstam's ist jetzt im Jew. Th. Sem. New York ; ein ms. 
Bodl. Neub. 2215. 

154 (§ 271^) Alex. Kraushaar, imvi piKlt, Frank und 
die Frankisten, hebr. vonN. Sokolow, Warschau 1895 (Fr.). 
Frank st. 1791, vgl. Grätz X, 418 und seine Monographien 
in Abt. II. — (§ 272^) eine Elegie [wp? St.j über eine Juden- 
verfolgung in Marokko (1790) von David b. Ahron ihn 
Husein ed. D. Kaufmann in Rev. 37, 1898, p. 120. Wenig 
Einzelheiten bietet die Elegie von Jakob AI mal ik, ed. v. 
D. K(wfmmn, ZDMG. L. 238. Vgl. auch S. Romanelli, 
'yyyi ««^O ed. SchiUer-Sz. S. 61. 

166 (§ 275^) D'»D3 ntt^yö über die Wunder, welche Gott 
den Juden Ai%e(ma$ während der Besetzung der Franzosen 
(1793—97) erwies, von Jakob b. Mazliach Chajjim Kohen, 
Autograph, wohl unvollendet, besitzt Jew. Th. Sem. New York. 

157 § 279 nicht „Gebete'', Tit. fm nonSonvSon 1821, 
Catal. Rosenthal S. 929. 

158 (§ 279), H. Carnot n^nonxn nscnon, Gesch. der 
französ. Revolution, hebr. von Ludwipol, 1. (einz.) Teil, 
Warschau 1897. — Moses Kurnik, mim nSon, Dankgebet 
bei der Aufhebung der Belagerung von Glogau am 4. Ijjar; 
auch mit deutscher Übersetzung von Meir Neumark, 
Breslau 1814. 

159 § 280, die Sendschr. sind abgedruckt in Neubauer's 

D'iDwn nwy ^ray, in t Sy pp IV, 1888. — § 281 (Lewin- 

sohn) ^t^ür\ '^yn, über die Karaiten, mit einleitenden Be- 
merkungen über die Sekten des 2. Tempels, Odessa 1863 
(32 S.), zugleich russisch von Bereshin. 

166 Z. 6, eine Kritik von Josua Mesach, nDKn tVtdS, 
Warschau 1893 (16 S.). 



TitelYerzeichnis. 

Einfache Ziffer bedeutet §, hinter y Seitenzahl, mit * Nachtrag zur betr. 
Seite. Der Artikel n wird bei der Reihenfolge berücksichtigt, wenn er 

wesentlich zum Titel gehört, wi« mwn. 



289 *i»fiD PK 

292 hmüw pM 

^ 127 y D»yvin p« 

811 *)t\m no »33» 

66 (h'nw) piD? »aa« 

179 iDTH Dnia« 

89 D»v*iwon min 

* 126 nn:i» n^Jin 

92g n^3»»*i»aD nnaiy [nii:iH] 

68 *?n» — - 

(89 V) 99 ('?wnB na«) [n*i3n] 

(89 'v) 99 dSv n^nn« — 

76 »-itn^BD n>f?» — 

802 (1W»B») — 

176 rwü »aa — 

176 S»nttw »awj — 

99 pa p yann» — 

268 (♦an'i Snptn» "i) — 

88 (*n»nv pnT) — 

266 (p» p h»im^) — 

278 f?fn3n — 

(naionni nnainn '» w) noion — 

68 (r»on^ I') »ovSh tmAw 

241 nSno — 

87 (pnuar nonSo Sj?) — 

286 ftan») — 

92 e ]HU nio»B — 

267 an^pn — 

280 (v'Ha Tasrn »aa^i) — 



76 nuDni ([ni:j«]) 

143 'jr 229 ]^pMW — 

61(DnnaHp^motr)-— 

18 «'^«1» n •— 

289 n»a»>n p»n — 

279 S»i«f* nywn — 

(Sendschr. * 147—121 D'^jj j^^r) — 

75 [pnr nann] 

806 D«nn iw 

108 'y 114 «na»H(n) 

294 D«av3M v«M 

', • 174 o*oni nte Sh 

18 (iim) nn^H 

91 f nnaHlo^w ft*i*»noSn 

261 »5?»»'*»o ya^^iyowp iv^'öyi yn im 

807 ("lyaia) or »raK 

306 (|3K0*iy»ina) 

808 ni'Hon «nSpftOK 

281 D^DI MM 

(64 nwn niM) 

208 D^p*"« mn*iM 

229 nn tTM 

92 »y 99 nftian Swr» 

198 p»^ IHS 
48 (n^HO onao) m^nan n»a 

226 { W I 
281 nmn» — 



184 



Titel 



288 ]nr* n»a 

269 nnna »aa 

800 Sunr^a mmjfM jnißa 

[258 loanya] 

296 oniSH nna 

223 MsruD p*^ nnw i» ;i3n»nr»a (Kn) 

204 
222 (jlttftnH) — 

27 i»nn^HiTjnnD — 

241 :i«'MD . . . D»a3v;i naw — 

244 oAnnp no»p ... 

205 h^rvtn nSwj 

277 D'p»"« (so) nn^o o»Vn:i 

26 nuw»n nn'Mn (nwyo) 

25 i^'ann nn'M (onioaip) 

71 ^w1Br*« nnn:j 

50 n^y'iwoni ü^v\n •— 

196 |»aiio )*wi — 

276 »an^ hi 

93 a^»3 ni^;i 

156 nn^m — (n) 

287 o^niB p 

186 n»Tn» |b;i 

221b Bvyfip^M^ 

100 ltSk «m 

283 n«3T 

* 126 ,179 (n*w) hv^w -lan 

284 jYi;iHn nan 

56 nnan — 

274 nvan — 

76 ]>^ iD'oan — 

182 »|0v — 

304 ^lenr» «»♦ — 

290 dSiv 

287 n»o»n — - 

276 Oav) 

291 mn^oin myi«S 

285 h«^\in ^i^h 

808 (jwBwn'ia) 

100 «^»31 rfohiA 

114, 1 nft-it ^shoh 



* uxi 304 **a üfih onam nai 
80 TomS »atr n^aa Smtr» «a^o -— 

276 on'aa — 

140 nmn nnwn — 

268 riDHi 01^ — 

806 D»p»nj? onan 

208 «a-TiD nn 

292 (D«m) iviiTi *in irr 

310 (iwBwnvS) 

803 vvnm — 

309 vnuwi V3a*i — 

808 nownn — 

30 (TOK'iS nSapn tj mn) oStp nnn 

288 o»oSiv — 

309 D»3Winn — 

272 mhm vrvrt 

308 D»Bmp nvT 

149 nir» «pn 

810 o»Vu luyS — 

278 Djna ^a'in 

92 f \\n — 

* 124 •iHa ntro S»mn 

272 nSfim rmnin 

24 niDva nnam 

189 noaDn 

157 nupni nioaon 

170 T\ii^ mhxo pnyn 

58 S«vt3i nTwn 

229 »a» "wn 

229 p^TH» mSipn 

47 ,24 piaai^a »»nan »A>'in 

179 pB nnSv» nhn) 

95 VT^ oiHm 

140 tS fan f an 

71 n*ma la^t^ 

274 D'oanS ipi 

262 [♦-'a] nwapn nw fiKt 

nwapn nnin ]wy 

154 movan *iaiT 

35 b (apv» ]a onftie) nnoT 

286 o^pn» "la? 

165 ai — 



Titel 



185 



156 (\3»^Dp DiTia») jnat 

238 {\y\r\ p 3p5?0 -- 

278 («iBw ne^o n) — 

299 OwSnpHD) -— 

804 (nSyMimw) — 

30 'i^^H^^h »Ö11 nan — 

294 *?H1B^» — 

179 S»w* uaS — 

260 n^TD — 

270 niow — 

64 (|H*in öwnft) nniwn — 

287—102 (anon.) nwi*i3T 

173 Op5nS pn») — 

51 (•iWK p itv^Sh) — 

812 (^na min') — 

224 (uiwau min*) — 

291 (•lyoaHM) — 

(nnyna) 24 (om^ipn hv) — 

35 b (apy» p oncH) D*D»n nan — 

127 in n»a*? — 
312 nn»wö — 
99 D»nwn »anat 
262 onrnj? -i^ot 
243 pKn n*iöT 
262 on»n oy — 
* 146 "^aw npvT 

* 48 »r» j;t:jö •iBin 

229 pam »nn 

' 280 onin^n nnw Sj? pin 

198 D'rn»n 

192 d*kS»3 — 

309 >epno«a S«iw» »öan 

220 |«D»3a npSn 

298 oniaiA non 

277 o«DwS — 

100 'n non 

D»"nnm nnSina nwmi nn'pn 

210 p*?«a 
160 D'^Bni» mann 
191 ^njin p-in 
162 *i»toy'ip p^pT pnin 



69 (nnin p m) D*in 
46 (n'ptn p »»») — 

148 ana Mi^ 

127 'j; nny nSap — 

173 pm tD»B 

266 na^aa Dnin*(n) 
308 »^mi nB'i^a — 

23 (|»Dni*) 

99 (nw '•laje) — 

169 nSi»o |v 

19 |»>DV 

108 nan k^ n :)di» 

39 D»«niom D»»an ^in» 

131 >e*»n» 

92 'j? 99 Dn»(n) 

183 *Da »"♦ 

83 /qSij? wo* 

166 jjKnca «ittsn 'o* 

288 D'Kann — 

299 n^on "no» 

49 D^ij; — 

246 ^Hir» myw* 

177 lBf»n ('D) 

97 D'oan Tia3 

91g nna(n) 

282 nDnai nrw* Dia 

282 (naH^nynft) nSyinn — 

280 (nypD'Sx^no») 

286 SH*iir* noaa 

261 ma 

29 b ^nRfiS« awna 

46 (D^'ao*! ]a on'ia« p tn) ana 

62 (rpwip »mon) — 

29 (?pnH p onao) — 

(126 v) 179 {ri\T\hH T1D t»aya anao) — 

92 e (»ani» »onc w |m» ♦»wnB) — 

73 («Ti ^y) — 

268 •in» — 

176 p»iaaD — 

249 BTip »ana 

63 (9 »jnon n rfyvm) D»ana 



186 



Titel 



229 vpy? navia 
296 hvnnn^ nviD 

208 nD*?o w)sh 

312 n»n» D^y •latS 

229 «in» rwmh 

109 (nina n»^H) t^ 

180 (spr) - 

178 («|DV p »av) -— 

*126 (pon» apv») nvD pft — 

229 nyn lyoS 

*166nD«n — 

100 m»^« »ai 'OD B»io\pS 

182 «)«♦ natö — 

805 avpa '*a nn^pS 

306 (168) Smr« Sy nnun — 

810 pSaAa Dninm — 

209 ;«nBa 

810 KWia 

276 VM p»S 

126 B^a^y nwö 

264 bStj^ mpnma 

* üXi 127 »j^ »av — 

260 rtt^i» ann noHO 

81 ninnn nno ^ — 

176 \\vt mw^Q 

282 noM Tuo 

282 njnr% — 

. . . n^uD r6Mi nh^iü 

23 b (ina in»aie) ■— 

231 (D^na«na nn) — 

236 (prw') — 

70 (HöDipunnw) — 

140 n»r — 

116 D«Dd nn:ut nS;io 

196 ]»a>n — 

168 na»» - 

282 pvon — - 

140 yi^ — 

48 H^wp^B io*r piat — 

214 |»Dm* — 

168 .91» nwö n — 

91« nhion — 



108 .90 Bntö (n^jiö) 

86 SSn na onnsH 'n («öw) 

47 /24 B»nnan — 

212 nnna — 

227 Bnno — 

163 nin^Son — 

269 nw — 

269 onno — 

170 HÄ^y — 

144 üv^hpn »n^B — 

162 S»»nip — 

*8 i7 n*n?n — 

276 v^p nano 

167 niawnn — 

♦168 n^nftnsn n3Bno(n) 

(^Hnr» nw 'Da) 229 nynio 

229 Hin — 

(111) 307 rh^^ »i«io 

311 nmji na«nD(n) 

800 n»Sö*H »oan nnaio 

*167 nnifiS niöTö 

91 f Hnty ]aH nro . . . nninmD(Sn) 

91 k ninanta 

124 D«nSii niDO 

108 y 114 ipviTB 

278 1103 ♦» 

24 -[va mo'B 

46 (SH«an p nn) anao 

16 (»nnon 'n) — 

1^6 |r» — 

38 r»iSa n«ya nmpn nnyo — 

20 (Jw^x)ü^) r»3io»^ nnj^S 

266 (^»en»» PHD) B»an3tt 

313 ^HD'K 'Sai p«Tn^a — 

129 (pa p»>or) — 

91 i nvn nan^D 

166 BiWa non^D 

229 'nS ann 'nh — 

288 nwm T^nn nonSo 

202 noSr 'n «nnpn ]ü 

292 ^»nr« pH yoD 

296 B»np mn ^na — 

286 Sitnr» — 



Titel 



187 



92 b »3»iDDSr. yoo) 

313 »BP^Bfn 

303 ntD^ — 

274 aw hxifJi 

311 i'onvn nAj^o 

298 p-wn n^j^'n^BD 

207 (nwtn n3ij?D) 

185 (T33VM 'Sa) ner» 

10 (a*ij? 6a) — 

86 pao« '•! — 

288 i^iHH — 

279— 2B7 Shw pK — 

180 b ,96 b -pa — 

8 »Hanoto — 

206 nan» p'90 ^aSa — 

260 . . ]mH ]ü nhy^^ — 

203 'n — 

36 npi*in rwH mnn — 

127 'j; 179 maiB — 

261 D»*iya nwStefö hb« — 

146 |nw» — 

220 nowo — 

72 (V'«ino) — 

141—22 Hnia — 

242 naj^a nfiaa 

207 b (nanu) o»oa — 

* 166 (n^h^ü ]a apj?») 

(199) /147 {nr)t^ '^) r'*?a 

. 146 (piw) 

176 (»j^-nn nro) 

311 ft»«vi noSw) 

88 (i^Dnn Smow nh vvvnfff) 

80 (taar» n»D) o'iaawn n*iafj? — 

22 b iK*ip<Sa )*»» I» — 

77 -]ia — 

130 b na»n nSn sjov a*i — 

98 nonvia n»nr — 

91b on^iwyr — 

318 »131 D'Oöii 5?*'aH'io nvwyo 

141 anp na«o 

108 »y 114 D»Dy nAuji a*5io 

91 1 toy» anp» 



67 D«n "lipo 

HO napon 

126 om^H WHio 

196 naon nwio 

127 'j? rnp nano 

86 (»»n» )aH n^n») mn*iD 

86 (»»n» p« noStr) 

296 onp »»no HWü 

314 nS»n n«u^ 

286 SH*itr» »ma 

99 ]VBM laa 

284 nD»trnn noia (wj^dd no^a) 

47 /24 BU^inam D*ßi»a(n) 

84 nmnt '^ avaD 

100 in'^H 110 

266 in^^HT — 

* 67-/228 nnnn — 

*219 (*116) 149 naij^nn — 

208 pHwa Sr nanam — 

134 D»aDT — 

308 D»Dm nnip^ o»oan — 

♦21 nia»r»n — 

. . . »öin »af?D — 

6 (Hai) oS>p — 

(28 b) 9 Holt 

28 b ('?Honi«) 

*66 /*26 an h\ff n^apn — 
* 106 D'Dann n»p no — 

• 11 pan 

*96 Tonn — 
11 D»Hiwm D'Han — 

14 (n'iyo '1) 

(28 b SHöni» ) 

268 i^a« n»aj?n — 

284 on'B^n n»D 

162 D^Tinsn Str dvöd^d 

*190 (»013 n«S») nn^So 

206 (nSn itpS«) — 

186 (S-^a s)Smi aw) — 

44 (apy» ]a nun») — 

143 (ivSj^n H — 

236 (»iw p tpv) — 



188 



Titel 



223 {prvü^ p apy») (nn^So) 

40 (]n3 p pn«») •— 

186 (ni*S;iio n-iD nwd) — 

153 (-iBiD >nar) •— 

217 (lyow Smo») — 

*68 (»"B naw) — 

186 (n*^n nar) — 

262 (T-^pn naw) — 

*149 (r»pn nar) — 

* 180 (t'^pn natr) — 
174-161—160 mm^D 

* 118 — * 48 
412 ITH y'* D1*S — 

* 128 ]Vü rai '3^ — 
266 ;i*inaj?n3A p"p |H3 pnöww no — 

218 nip^non ^hü 

18 nnS« •1W0 

816 ommn «liT — 

228—182—186—110 onan - 

228 D»oi:ivin oSö •iw mnnt — 

198 pwip p»D — 

264 'aoiöwn »ste — 

264 D»3f?0 — 

179 »3« »naw nn^ö — 

127 y nioAn fp — 

146 -i^p — 

110 nv^TD nv» n\BD 

267 nvn^D — 

267 nnjfviw — 

192—164 onwD 

208 D»Tin onpr -iBD 

182 on^'n nmp nnipo^ onw 

229 *?H*itriS nnj^ 

230 nnöSD ttp 

155 -pM ofnj? 

279 D«»Bnn D»Tin»n lan ^v 

282 p«n n»Sr 

190 n»^ r»»5? 

219 b :iKTt I» 

297 onwji n*y 

311 »a*?i^ - 

298 p-wn — 

800 n^nn — 



801 ^33 nnna ^ 
114/2 H33n por 

64 D*Hfi*l — 

282 .. . DpMnQopy 
264 S^p^tDnftD — 

12 T\)vh^ *)V^ 

194 pny nnß 

27 (»ano SH»n) o\»b 

103 'j; 114 B^tDi^p na«'!»^ 

97 pDB 

149 (a^rp u^hv k»^%) — 

229 (nasw» »3») — 

808 Dinn — 

299 vij?wo^ paH'ifi 

* 164 vnyi — 

219 c ne^ ]j;t «inS-ifi 

172 n3iwn nnß 

229 K«»tS^ ]0 Mpnfi 

179 mio >3if 

60 Tin'^ n*« 

92 »y 99 v/H »pn» 

66 (»)f?n Smotr ]3 itvSh) 7\»m 

* 122 ,171 D^nj^n pw 

222 c (»H»»a) aaw'nf 

179 »3» ^313 n»»v 

298 -lun ^ 

92 d (pwo) D^j^n — 

132 nn HD» 

171 D»3*i n3 *ij;v 

169 »r«on*^i m-iv 

(104) 30 TO«n*? n^3p(n) 

91 y 99 n^onn n^3p 

202 nni'on orn riTp 

202 «3f?m p'^3 D»mp 

807 D»3nj^n mwonp 

306 B»aB7 nwDpafiö — 

99 on^n^n niOTp 

*68 onona Dn3T f3>p 

279 nyw»^ nan ^ip 

278 nhtr\ — 

*89 rann n-ina oniaaip 

290 p>TV n3T — 



I^itel 



m 



{»VYi Snpi HT»»D*im (oniaaip) 
noTon — 
pipDn — 

* 105 ]B« — 

198 (v:i»ößHnnnw) öCHB'iDaip 

187 nnnn »nip 

(lirw p n»»o '1) H^anaa Dmn\n nmp 

41/2 

306 Yißoa 

"1 »npn ;o rr^D^ n^n w» — 

181 n^n ^Hcn 

292 inaiDW ^HW — 

300 \\')W'» DJ? — 

277 ('•«D nan) D»nvn — 

282 (pnn ]3 onatD) 

307 «»^HTKB — 

805 onwD nnap 

260 (np^m |oih *?y) »r^a na^p 

64 (naA^fias) — 

100 (»An |»D»3a) — 

162 m^npn nn»w ^^ — 

123 »y K3*npw 

86 (H»n» pH nn) — 

217 (n«yDB^ p in) — 

174 1'' H»ai*?» >ü2n unn Vy — 

161 (onnaH p -pan) — 

60 (3W») — 

*216 (m»n onao) — 

174 IT (B'nM p oTio) — 

219 (öKiaBf3T«H nwo) — 

139 (d*?)d d^wd) — 

* 110 (apyt p HS'py) — 

180 (iwD ^Hun) — 

100 (ina ^j^B» ^) — 

*68 (WH p ^HIDBf) — 

216 pifinB^n ^ — 

62 (H'op navo) ^ 

86 (n^ap naB» ^j?) -— 

161 nwp 

* 60 n)n^ü\ — 

268 B»nfiiD na»p 

282 pai» p»p»p 

217 (n^Qjff p Tin) n»^jHSp 



219 (BHBB^aT»>H n»D) (t^SjihSp) 

199 HB^i^Dn^i p^p pnin |» — 

220 (n^yn na»^) — 

198 panp |\B onw» lyn D»ayp 

288 v'aS D»o\n nai n«p 

82 p»T« •lat — 

179 »as Saia ns»x — 

285 naona nnp 

68 •iBD nnp 

* 100 o^non v^H spv '•) 

309 n»D3ni poa»» «aan 

304 ^^ frtainn 

221 o»Sm« D^^ \hH\^ 

300 nK»2f»n nW 

242 Snnr« nnHB^ 

278 mm »nar 

]aH Äjoin noSien min» /m)j!» ü^^ 

90 HJJ^in 

90 »:nn ]^h nnhv .vnay — 

240 onsoa naw 

229 D»yww — 

266 n*n» 18^ 

188 Ha»m »TW 

166 vh B^nnw 

138 nh)Hi n<w 

146 n*i»B^ 

229 n» nan^B^ 

181 n^apn nSv^r 

[69 D^^TJin D»] 

274 (nn^n) 

298 B^nnn 

299 D^iy üjfh dS^j? nnaB^ 

238 Q^nnea onfio «av 

68 i\»3r nyB' 

280 nu'iB^Cn) 

262 T*? — 

200 JKIft ]»K 

816 »nHto*n onKf) 

818 D»3nKn 

283 pnn nwun 

884 noW «aB nmn 

229 nSuD nnain 



190 



Titel 



128 DiH nn^ 

298 or *W3H — 

301 on^iaH <» — 

286 *?Hnr» t*?n:j — 

290 ^H'ir^ <03n — 

316 'wn n5?«»r p<n 'M »^aj^ö n — 

307 ]i9Dpi n^^♦ — 

304 Sh-iw^ — 

310 ii-iutau nwfttTD — 

179 ^ya »naa^ nv^wD — 

136 nw n»ü n — 

808 Sfci^ir^a n»mn jwo'iwnn —- 

212 rmen niifi 

(248) 179 nwjpn — 

91 i »a^ann 

78 (on^isK p nnar) nann 

220 Tiühm irnyn 

282 ^Kiri niH»n 



247 (Bresslau) nSßfi 

• 161 (Mantua) — 

273 (?in3 »an*?») — 

246 ^aSa 1"^ — 

147 (i*pn für) — 

279 nonSo (M^Bn S'^) ni^wn 

(*157 ]^^) 
176 (ontn^o) D'iun (D»3\pn) D<3)p»n 
231 — (ft»«) 213—189—62—37 nwpfi 
39 pn3*3»DO D10*3tSp p in — 

11 §—69 nv3iDnp ^ 

226 nftw :?pn 

93 niawn 

* 28 D*3i»3n — 

210 ^»nr» nywn 

99 ]'Dnv 'D mSwn 

317—297 (DBf »Sa 16D) 



■>t. 



Druck von U. Itxkowski, Beiliu, Qips-Str. 9.