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Die
Grieehisehen Dialekte
in ihrem historischen Zusammenhange
mit den wichtigsten ihrer Quellen
dargestellt von
Dr. Otto Hoffinann,
Privatdocent an der Universität Königsbei^f.
1. Band.
Der süd-aehäisehe Dialekt.
Göttingen,
Vandenhoeck und Ruprecht's Verlag.
1891.
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Vorwort.
Dass den drei helleniseheii Stammen der Dorer, Aeoler und
lonier auch drei grosse Dialektgruppen entsprachen und dass die
Mundarten der einzelnen Landschaften und Städte Griechenlands
nicht selbständige Glieder der griechischen Sprache, sondern Ab-
kömmlinge einer der drei ursprünglichen Einheiten — des äolischen,
dorischen oder ionischen Dialektes — darstellten, diese Anschauung
hat H. L. Ahrens seinem -W^d^e über die griechischen Dialekte
zu Grunde gelegt und sie, sbw^ <^*ihm sein Material erlaubte, in
vollendeter Weise zur Darstellung gebracht. Durch die Fülle des
inschriftlichen Materiales, welches in den vorigen Jahrzehnten auf-
gefunden ist, hat sich seitdem das Interesse wesentlich dem Dialekte
einzelner Landschaften und Städte zugewandt Es sind sehr viele,
zum Teil vortreffliche Einzelarbeiten erschienen, aber das Problem,
aus der Vielgestaltigkeit der in historischer Zeit gesprochenen Mund-
arten die Grundzüge des äolischen, dorischen und ionischen Dia-
lektes wiederherzustellen, ist zwar bisweilen gestreift (vgl. z. B.
Brand, de dialectis Aeolicis, Berlin 1885), aber nie in seinem ganzen
Umfange wieder gestellt worden, obwohl seine Lösung nicht nur
für die Geschichte der griechischen Sprache, sondern auch für die
älteste Geschichte der griechischen Stämme von höchster Bedeutung
ist. Welche Gründe Meister dazu bestimmt haben, den von Ahrens
klar gefassten Grundgedanken des Werkes bei seiner Erneuerung
aufzugeben und die Dialekte einzeln nach den Landschaften, aber
nicht nach ihrer inneren historischen Zusammengehörigkeit zu
behandeln, ist schwer einzusehen : es entspricht gewiss dem heutigen
Stande der Forschung nicht, wenn der elische Dialekt (dessen dori-
scher Charakter jetzt ausser allem Zweifel steht) mit dem arkadi-
schen und kyprischen zusammengestellt, wenn der arkadische Dia-
lekt völlig getrennt von seinem Zwillingsbruder, dem kyprischen,
behandelt und wenn alles, was die Verwandtschaft der beiden betrifft,
in sechs Zeilen einer Fussnote (Dialekte II 128) berührt wird.
l*
IV
Ahrens teilte, im Anschluss an die Überlieferung der Griechen,
die Dialekte in drei Gruppen — die äolischen; dorischen und
ionischen. Zu den äolischen rechnete er den Dialekt der Aeolis
in Klein- Asien und den Dialekt der beiden Landschaften Thessalien
und Böotien, zu den dorischen einmal die Dialekte des Peloponneses
und seiner Kolonieen und zweitens — hierin bestand eine wichtige
Erweitenmg — die Dialekte der mittel-griechischen Landschaften
Aetolien, Akamanien, Phokis imd Lokris. Auch die elische Mundart
stellte er — entgegen der antiken Überlieferung — mit vollem
Rechte zu den dorischen Dialekten („propius accedit ad Doricam
et Laconicam maxime dialectum" de dial. Aeol. p. 231) — ein
scharfsinniges Urteil, welches auf einer einzigen damals bekannten
elischen Bronze beruhte. Dass nach Ahrens der arkadische Dialekt
eher zu den dorischen als zu den äolischen gehören sollte, darf kein
Wunder nehmen, da ihm eine umfangreichere arkadische Inschrift
noch nicht zu Gebote stand.
Die von Ahrens aufgestellte Abgrenzung der dorischen Dia-
lekte kann auch noch heute im allgemeinen als zutreffend gelten:
sie ist durch das inzwischen gefundene inschriftliche Material nur
im einzelnen schärfer gezeichnet worden. Als im Jahre 1876 von
Garapanos die Trümmer des alten Zeus-Tempels zu Dodona entdeckt
und in ihnen eine Beihe von Inschriften auf Stein, Bronze und
Blei gefunden wurden, stellte es sich heraus, dass man auch in
Epirus einen dorischen, dem mittel-griechischen eng verwandten
Dialekt sprach. Femer ist die Stellung des elischen Dialektes,
dessen umfangreichere Quellen die in Olympia ausgegrabenen Bronzen
bilden, durch zwei alte, in dem lokrischen Oeanthea gefundene
Bronzetafeln genauer bestimmt worden. Der Sage nach haben sich
Ätoler in Elis niedergelassen. Alte ätolische Inschriften, welche
diese Tradition bestätigen könnten, sind bisher nicht zu Tage ge-
kommen: dagegen zeigt der Dialekt jener alten lokrischen Bronzen
eine ganz auffallende Ähnlichkeit mit dem elischen. Daraus ist der
sichere und klare Schluss zu ziehen, dass der Dialekt der Eleer,
Ätoler und südlichen Lokrer der gleiche war: er bildete einen ein-
zelnen selbständigen Zweig des dorischen Stammes.
Die Erweiterung, welche bereits Ahrens dem Begriffe des „dori-
schen'* Dialektes gegeben hat, kann es zweifelhaft erscheinen lassen,
ob dieser Name für die Spracheinheit derjenigen Stämme, welche
die ganze westliche Hälfte von Nord- und Mittel-Griechenland, einen
Teil der östlichen und den Peloponnes bewohnten, der passende ist.
JioQielg hiess ja nur ein einzelner Stamm, welcher ursprünglich
zwischen den nord-östlichen Abhängen des Pindus und dem Olymp
sass und welchem nur zufällig die Führer-Rolle in der grossen
Wanderung zufiel. Indessen ist es schwierig, einen anderen besseren
Namen zu prägen: man kann ja vielleicht — da auch die pelo-
ponnesischen Dorer aus Nord- und Mittel-Griechenland kamen —
alle „dorischen" Dialekte nach ihrer ursprünglichen Heimat die
„nordwest^echischen" nennen. Aber es empfiehlt sich nicht, die
einen Dialekte nach dem Stamme, von welchem sie gesprochen
wurden, die anderen nach ihrer geographischen Begrenzung zu be-
zeichnen. Am besten behalten wir den — wenn auch ungenauen —
Namen „dorisch" bei und unterscheiden einen „nord-dorischen",
einen „mittel-dorischen (ätolisch-lokrisch-elischen)" und einen
„süd-dorischen (peloponnesischen)" Dialekt.
Wesentlich verändert ist diejenige Vorstellung, welche Ahrens
von dem Umfange und den Quellen des äolischen Dialektes hatte.
Er betrachtete als den ursprünglichen Sitz desselben nur den Nord-
Westen Griechenlands, die Landschaft Thessalien: von hier sollten
ihn auswandernde Aeoler nach Klein-Asien und Böotien übertragen
haben. Dass in Nord- und Süd-Thessalien wirklich die Heimat-
stätte der Aeoler lag, und dass hier — trotz des Einbruches der
nord-dorischen Thessaler, welche sich zu Herren des Landes machten
— noch biß in späte Zeiten ein dem Aeolischen Kleinasiens eng ver-
wandter, nur wenige Dorismen enthaltender Dialekt gesprochen
wurde, haben die in Larissa und Phalanna gefundenen Inschriften
glänzend bewiesen. Ebenso sicher ist es, dass Aeoler aus Thessalien
sich in Böotien niedergelassen haben. Allein der böotische Dialekt,
wie er in historischer Zeit gesprochen wurde, kann nicht auf den
Namen „äolisch" Anspruch machen: freilich stimmt er in gewissen
Eigenheiten, namentlich in der Bildung der Formen, mit dem Thes-
salisch-Aeolische nüberein, aber seine Laute sind, zum weitaus über-
wiegenden Teile, die dorischen. Die oft aufgeworfene Frage, ob
das Bootische zu den dorischen oder äolischen Dialekten gehöre,
ist also müssig: es stellt ein Gemisch aus dorischen und äolischen
Elementen dar. Wie dasselbe entstanden ist, werden wir später zu
untersuchen haben. ;
Wenn so das von Ahrens begrenzte Gebiet des „Aeolischen" i
auf der einen Seite beschränkt werden muss, so verdanken wir
andrerseits der Erweiterung des epigraphischen Materiales die wich-
VI
tige Erkenntnis, dass der äolische Dialekt Thessaliens und der
Aeolis als „nord-äolischer" Dialekt einem „süd-äolischen**
Dialekte des Peloponneses gegenüberzustellen ist. Schon Strabo
VIII p. 333 berichtet ausdrücklich, dass vor der dorischen Ein-
wanderung auf dem Peloponnese äolisch geredet sei und dass sich
der äolische Dialekt auch nach der Dorisierung des Peloponneses
in Arkadien und Elis rein erhalten habe. Diese Überlieferung
war noch vor 30 Jahren durch inschriftliche Funde nicht bestätigt,
ja, die eine damals bekannte elische Bronze schien den Bericht
Strabo's zu widerlegen, und so hat ihn Ahrens als unrichtig abge-
wiesen. Inzwischen sind aber in Tegea zwei umfangreiche In-
schriften gefunden, deren Dialekt in Lauten und Formen die grösste
Verwandtschaft mit dem „Nord-Aeolischen" zeigt, — femer hat sich
herausgestellt, dass in der Pisatis und Triphylien ein von • dem
gemein-elischen verschiedener, dem arkadischen verwandter Dialekt
gesprochen wurde (Strabo scheint also den Dialekt dieser beiden
Landschaften gemeint zu haben, wenn er das Elische als „äolisch"
bezeichnet), — endlich deckt sich die Sprache der kyprischen In-
schriften, welche wir erst seit 1876 zu lesen imstande sind, auffallig
mit dem arkadischen Dialekte. Da nun Kypros der Tradition nach
nicht allein von Arkadien, sondern von fast allen Landschaften des
Peloponneses aus besiedelt ist, so folgt daraus, dass der arkadisch-
kyprische, dem „nord-äolischen" sehr nahe stehende Dialekt, ur-
sprünglich — vor der Einwanderung der Dorer — auf dem ganzen
Peloponnese gesprochen wurde. Wir haben also dem „nord-äolischen"
einen „süd-äolischen" Dialekt an die Seite zu setzen.
Mit der Erkenntnis, dass auch auf dem Peloponnese „äolisch"
geredet wurde, ist ein für die Darstellung der ältesten griechischen
Geschichte sehr wichtiges Resultat gewonnen. Der antiken Über-
lieferung nach zerfiel das Volk der Griechen in vier grosse Stämme:
die Dorer, lonier, Aeoler und Achäer. Man hat die Existenz des
letzteren Stammes bezweifelt, hat sogar die sehr seltsame Vermutung
aufgestellt, dass ein Stamm der LdC^ato/ nur in der Vorstellung der
Griechen gelebt habe und erschlossen sei aus dem Namen ^ycxioi,
welcher im Homer alle Stämme bezeichne. Im Homer ist ^yaioi
nichts weniger als ein Name für „alle" Griechen — die ^^i^ioi
sind vielmehr in ganz bestimmter Weise lokalisiert. Die Ilias kennt
zwei grosse achäische Wohnstätten, die eine in Thessalien, die andere
auf dem Peloponnese in den drei grossen Ebenen von Messenien,
Lakonien und Argolis. Gerade in diesen nördlichen und südlichen
VII
Landschaften ist nun aber, der alten Überlieferung und den Inschriften
nach, „äolisch*' geredet: also sind die ^^xaioi des Epos und die
historischen ^loleig identisch, es sind beides Namen fui einen und
denselben Stamm, wie das auch schon Strabo a. a. O. andeutet,
wenn er sagt: It^xaicüvj ^loXiTiov sdyovg. Den Schlüssel zu dem
Rätsel, wie der Stamm der l^x^^^^ — 80 hiess er ursprünglich —
in spaterer Zeit ^loXeig genannt werden konnte, hat Fick (Ilias
S. 561 ff.) geftmden: uiXßo-Xog ist nichts als eine regelrechte Kurz-
form des Namens Idx-aißog (vgl. germ. Dür-ing „der Thüringer**,
Kurzform zu Hermon-düre), Der Name ^loXeig für Lif/ato/
scheint sich zuerst in Thessalien entwickelt zu haben.
Da wir unter dem „Aeolischen" speciell den Dialekt der klein-
asiatischen Aeolis zu verstehen pflegen und da sich für ihn auch
schwer ein anderer gleichwertiger Name wird finden lassen, so habe
ich im Gegensatze dazu für alle zur äolischen Gruppe gehörenden
Dialekte den in historischer Beziehung richtigeren Namen „achäisch**
gewählt und dem „N o r d - Ac h ä i s ch e n" Thessaliens und der Aeolis
das „Süd-Achäische" des Peloponneses gegenüber gestellt.
Am durchsichtigsten und einfachsten ist die Gliederung des
ionischen Dialektes. Drei Zweige desselben sind zu unterscheiden.
Als die lonier nach den Inseln und der Küste Klein-Asiens hinüber-
setzten, war noch nicht jedes urgriechische ö in ij verwandelt: Das
Attische mit seinem sogenannten ä purum bildet deshalb die älteste
historisch erreichbare Form des Ionischen. Auf den ionischen
Inseln wurde zwar jedes urgriechische ö in ij umgesetzt, aber der
Spiritus asper blieb erhalten: der Verlust desselben trat erst auf
dem Boden der asiatischen Küste ein. Diesen durchgreifenden
Unterscheidungs-Merkmalen steht eine Reihe weniger bedeutender
zur Seite.
Eine Darstellung der griechischen Dialekte, welche die histo-
rische Entwicklung derselben im Auge hat, wird die Mundarten
der einzelnen Landschaften vor allem als Glieder einer der drei
grossen Dialekt-Einheiten auffassen und den Versuch machen, die
Grundzüge des achäischen, dorischen und ionischen Dialektes in
ihren getrennten Ausläufern wiederzuerkennen. Zweitens wird es
aber ihre Aufgabe sein, die Entstehung der mannigfachen, in histo-
rischer Zeit auf griechischem Boden gesprochenen Dialekte zu er-
klären und sie, soweit das möglich ist, in ihrer Sonder-Entwicklung
zu verfolgen. Beide Ziele gehen Hand in Hand.
vm
Die Anordnung und Auswahl des Stoffes, welche ich gewählt
habe, bedarf noch einer kurzen Begründung. Der achäische Dia-
lekt ist deshalb an die Spitze des Werkes gestellt, weil bisher weder
der Begriff desselben klar gefasst noch eine Darstellung seiner
Grundzüge versucht ist. Wenn ich den „süd-achäischen" und den
„nord-achäischen" Dialekt gesondert behandle und erst am Schlüsse
des zweiten Bandes diejenigen Eigentümlichkeiten zusammenstelle,
welche sich aus einer Vergleichung des „Süd-Achäischen" und des
„Nord-Achäischen" als „gemein-achäisch" ergeben, so sind dafür lediglich
Gründe der äusseren Zweckmässigkeit massgebend gewesen. Eine
vergleichende Darstellung von vier Dialekten (des Thessalischen,
Aeolischen, Arkadischen und Kyprischen, denen sich noch als sekun-
däre Quellen das Bootische, Kretische u. a. angeschlossen hätten)
würde schwerfällig und imübersichtlich geworden sein. Zudem haben
der nord- und süd-achäische Dialekt nach ihrer Trennung eine Eeihe
von eigenartigen Formen entwickelt, welche uns dazu berechtigen,
beide als zwei — wenn auch in ihren Grundzügen gleiche — Ein-
heiten niederen Ranges zu betrachten.
Dass ich imter den jedem Dialekte vorangestellten Quellen
auch die wichtigsten der Inschriften — selbstverständlich auf
Grund der Original-Publikationen — zum Abdruck bringe, könnte
deshalb befremdlich erscheinen, weil die griechischen Dialekt-In-
schriften in der von Collitz und Bechtel herausgegebenen Sammlung
vollständig erscheinen. Dieses Werk wird jedoch — gerade wegen
seiner Vollständigkeit — meistens nur im Besitze derjenigen sein,
welche eingehendere Studien auf dem Gebiete der griechischen Dia-
lekte zu machen beabsichtigen: dazu kommt, dass seit dem Er-
scheinen des 1. Bandes (im Jahre 1884), welcher gerade die In-
schriften der achäischen Dialekte enthält,) die fortschreitende Kritik
eine Anzahl Inschriften besser gelesen, andere ausgeschieden hat,
und vor allem neue inschriftliche Funde gemacht sind.
Somit war mir die Wahl gestellt, ob ich entweder — wie
Meister in seinem zweiten Bande auf etwa 100 Seiten — die Texte
der neu gefundenen Inschriften mit einem Commentare nachtragen
imd mich im übrigen auf Collitz' Sammlung (etwa mit Hinzu-
fügung eigner Erklärungen oder Lesungen) beziehen oder alle wich-
tigen Texte in der von mir für richtig gehaltenen Fassung mit
einem kurzen Commentare geben wollte. Die letztere Art schien
mir die richtigere zu sein. Der Benutzer des Buches ist so der
Mühe überhoben, das wichtigste der Darstellung zu Grunde liegende
IX
Material an verschiedenen Stellen aufzusuchen, er kann dasselbe in
jedem Augenblicke nachprüfen und sich ein eignes Urteil bilden,
was für manche Abschnitte (z. B. für die Syntax) sehr wünschens-
wert ist.
Natürlich wird daneben auf die Sammlung verwiesen, namentlich
dann, wenn es sich um zahlreiche Belege für dieselbe Erscheinung
handelt. Nur die kyprischen Inschriften sind vollständig gegeben:
dass dieses notwendig war, wird jeder begreifen, welcher die im
Folgenden aufgestellten Lesungen und Erklärungen mit den z. B.
von Deecke in der Sammlung oder von Meister im zweiten Bande
der Dialekte veröffentlichten vergleicht. Es versteht sich von selbst,
dass ich nicht aUe der von mir verfochtenen Lesimgen für sicher
halte : ein grosser Teil derselben ist für die Darstellung des Dialektes
nicht berücksichtigt.
Dringend notwendig erschien es mir, die wichtigste gramma-
tische Überlieferung und die Texte der Dialekt-Dichter voran-
zuschicken — jene, weil sie zerstreut und oft nur schwer aufzufinden
ist — diese, weil sie in der uns überlieferten Form als Quellen der
Dialekt-Darstellung nicht zu Grunde gelegt werden dürfen. Die
Forderung, dass der Dialekt der Lyriker nach dem der Inschriften
zu verbessern sei, ist bereits von Ahrens gestellt und, soweit es ihm
sein Material gestattete, durchgeführt. Das Werk Meister's be-
zeichnet in dieser Hinsicht einen Kückschritt: Meister hat sich
wieder auf die Überlieferung verlassen imd dadurch Formen als
äolisch angesetzt, welche nie äolisch gewesen sind (z. B. divevvTeg
statt öivevregy wie bereits Ahrens, de dial. Aeol. 256 richtig las).
Den homerischen Dialekt habe ich als Quelle der Darstel-
lung ausgeschlossen. Seine Entstehung wird verschieden erklärt:
Die ältere, von der klassischen Philologie vertretene Ansicht be-
hauptet, dass die Dichter von Hias und Odyssee lonier waren imd
in einem, entweder „künstlichen" oder natürlichen äolisch-ionischen
Mischdialekte sangen; dagegen hat Fick den Nachweis zu führen
gesucht, dass der Text der uns vorliegenden Ilias und Odyssee
ursprünglich äolisch gewesen und erst in junger Zeit in's Ionische
übertragen sei. Beiden Ansichten ist das eine gemeinsam, dass sie
die uns vorliegende homerische Sprache als einen Mischdialekt an-
erkennen. Da wir nun die Elemente eines Mischdialektes erst dann
ihrem Ursprünge nach zu bestimmen imstande sind, wenn wir die
einfachen Dialekte kennen, aus denen die Mischung sich zusammen-
setzt, so besitzen jene für die Darstellung des einfachen Dialektes
nicht den mindesten Wert. Es kann aus dem Homer keine äolische
oder „ur-ionische" Form erschlossen werden, welche aus anderen
Quellen nicht bekannt ist.
Leider bin ich durch die Art imd Weise, in welcher Herr Dr.
Bichard Meister und seine Freunde gegen mich aufgetreten sind,
gezwungen, diesen sachlichen Ausführungen noch ein Wort zu meiner
persönlichen Verteidigung hinzuzufügen. Zwar verzichte ich gern
darauf, was die Form des Angriffes betrifft, Gleiches mit Gleichem
zu vergelten, und hoffe, dass der Inhalt des folgenden Bandes
mich besser rechtfertigen wird, als eine Polemik, bei welcher es
ohne Schärfe schwerlich abgehen würde.
Eine Arbeit über den süd-achäischen Dialekt hatte ich bereits
am Anfange des Jahres 1889 abgeschlossen. Den Quellen-Studien
zu derselben entsprangen die Aufsätze über die kyprischen Inschriften
und die kyprischen Glossen, welche in Bezzenberger's Beiträgen
Bd. XIV und XV veröffentHcht sind. Als ich mich Ostern 1889
wegen der Herausgabe dieses Werkes an die Verlagsbuchhandlung
Vandenhoeck und Euprecht wandte, erfuhr ich von derselben, dass
der zweite Band der Meister'schen Dialekte, welcher längere Zeit
keine Fortschritte machte, seiner Vollendung entgegengehe. Da
derselbe gerade den arkadischen und kyprischen Dialekt, die Quellen
des süd-achäischen Dialektes, behandelte, so beschloss ich, auf die
Veröffentlichung meiner Arbeit vor der Hand zu verzichten und
abzuwarten, ob Meister nicht nur jene beiden Dialekte erschöpfend
darstellen, sondern auch aus ihnen die Grundzüge des alten süd-
achäischen Dialektes entwickeln würde.
Ehe noch Meister's zweiter Band mir zu Gesicht gekommen
war, erhielt ich von der Redaktion der Göttingischen Gelehrten An-
zeigen die Aufforderung, denselben in dieser Zeitschrift anzuzeigen.
Eine genaue Lektüre des Buches, welche ich sofort vornahm, über-
XI
zeugte mich davon, dass es mir unmöglich sein würde, eine günstige
Kecension zu schreiben: denn Meister war keiner der beiden oben
angedeuteten Forderungen gerecht geworden. Da nun Meister imd
ich Mitarbeiter an der „Sa^^i^Iung griechischer Dialektinschriften"
waren (im Juli 1889 beschäftigte mich die Durcharbeitung der um
Ostern 1890 erschienenen Inschriften des Orakels in Dodona und
der Landschaft Achaia) und da ich femer den Schein vermeiden
wollte, als sei mein Urteil durch subjektive Voreingenommenheit
bestimmt, so lehnte ich die Übernahme der Recension zunächst ab.
Indessen wurden meine Bedenken durch eine zweite Aufforderung,
welche die Eedaktion der GGA. an mich ergehen liess, zum Teil
wenigstens, zerstreut und ich entschloss mich — gegen meine Nei-
gung — das Buch anzuzeigen : nicht zum mindesten bestimmte mich
zu diesem Schritte das Bewusstsein, dass eine längere und eingehende
Beschäftigung gerade mit dem schwierigen kyprischen Dialekte mich
vor anderen zu einem gerechten und sachverständigen Urteile be-
fähige. Die Kritik ist dann im November 1889 erschienen.
Inzwischen trat ich dem Gedanken wieder näher, meine eigne
Arbeit über den süd-achäischen Dialekt herauszugeben, zumal da
das Bild desselben durch Auffindung mehrerer wichtigen Inschriften,
welche Meister für seine Darstellung des arkadischen imd kyprischen
Dialektes nicht mehr benutzen konnte, noch deutlicher und schärfer
hervorgetreten war. Gegen Ende 1889 übernahmen Vandenhoeck
und Ruprecht den Verlag des Buches.
Da erschien im März dieses Jahres eine 3 Bogen starke Er-
widerung Meister's auf meine Anzeige unter dem Titel „Zum elei-
schen, arkadischen, kyprischen Dialekte", Leipzig, Hirzel 1890.
Der Ton und der Wortschatz, dessen sich diese Schrift bedient,
machen eine ruhige, sachliche Diskussion unmöglich: eine solche ist
auch kaum von Nöten, da sich dasjenige Urteil, welches ich im
vorigen Jahre über Meister's Buch gefallt habe und welches ich
jetzt auch in neueren Recensionen desselben ausgesprochen finde,
durch die kleine Schrift nur bestätigt hat. Auf einen sehr wichtigen
Vorwurf muss ich aber antworten, weil es sich bei ihm nicht um
Meinungen, sondern um Tatsachen handelt.
Bei der Abhandlung über die kyprischen Inschriften in Bezzeub.
Beitr. XIV und bei der Recension des zweiten Meister'schen Bandes
hatte ich für einen Teil der Inschriften — es sind die der Samm-
lung Cesnola's angehörenden — die vortrefflichen im X. Bande des
Journal of the American Oriental Society (1880) veröffentlichten
xn
Photographieen Hairs zu Grunde gelegt. Ich glaubte das mit um
so grösserem Bechte thun zu können, als eine neuerdings von Hall
vorgenommene Collation der durch geeignete Behandlung lesbarer
gewordenen Inschriften in ihren Besultaten — soweit es sich nicht
um Zeichen handelt, welche im Jahre 1880 überhaupt noch nicht
lesbar waren — genau mit jenen photographischen Bildern überein-
stimmt (Journal of the Amer. Or. Soc. XI 209 ff.). Nun hat Meister
in seiner Entgegnungsschrift gegen Hall die Berliner Abgüsse der
Inschriften in's Feld geführt und mir in sehr derben Worten vor-
gehalten, dass ich, ohne dieselben zu kennen, zu einem Urteile nicht
berechtigt sei. Zu Anfang dieses Jahres habe ich die Berliner —
im Antiquarium aufbewahrten — Gipsabgüsse der Inschriften sorg-
faltig geprüft: Das Resultat dieser Collation ist — wie ich leider
gestehen muss — ein für Meister sehr ungünstiges gewesen. Die
Berliner Abgüsse könnten die Originale der von Hall im X. Bande
des Journal veröffentlichten Photographieen sein: so genau stim-
men sie mit denselben überein. Die Angaben, welche Meister
über dieselben macht, habe ich in keiner Weise bestätigt gefunden.
Ein Beispiel: in der Inschrift no. 144 (Collitz' Samml. 68) bietet
die Photographie am Schluss der ersten Zeile die Zeichen ve i se se.
Das i und das zweite se sind zwar ein ganz wenig beschädigt, doch
kann über ihren Wert kein Zweifel bestehen. Nach Hall's neuer
Collation sind alle vier Zeichen deutlich zu erkennen. Dagegen
erklärte Meister bereits im zweiten Bande der Dialekte S. 157, dass
die Photographie keines der beiden se se deutlich zeige. Diese Be-
merkung ist unrichtig, weil das erste se auf der Photographie völlig
unverletzt und völlig klar erscheint. Neuerdings hat Meister nun
noch einen Schritt weiter gethan, indem er behauptet (Zum el.
ark. kjrpr. Dial. S. 30), dass auch auf dem Berliner Abgüsse
hinter dem i nichts mehr zu erkennen sei: er vermutet daher
ßei[7cco]. Demgegenüber hat sich bei der von mir angestellten
Prüfung des Abgusses herausgestellt, dass derselbe am Ende der
Zeile hinter ve i deutlich die beiden Zeichen se se enthält, von
denen das erstere völlig unversehrt (.L^), das zweite nur an dem
Mittelstriche beschädigt ist (pJ). Wie Meister dieselben übersehen
konnte, ist mir gänzlich unbegreiflich, da sie mit tiefen grossen
Linien eingegraben sind. Ein ähnliches Beispiel dafdr, dass Meister
auf dem Berliner Abgüsse — gegen Hall — etwas gelesen hat,
was nicht auf demselben steht, bietet die Inschrift 1372. Es trifft
Meister also der Vorwurf, dass er auf Grund einer ungenauen und
XIII
fehlerhaften Collation der Berlmer Abgüsse nicht nur die Richtigkeit
der Photographieen und Abschriften Hall's, welche auf den Origi-
nalen beruhen, mit Unrecht in Zweifel gezogen, sondern auch gegen
solche, die sich auf Hall verliessen, in heftiger, fast beleidigender
Weise Anklage erhoben hat.
Meister verlangt von mir, ich solle ehrlich mein Unrecht ein-
gestehen. Den Wunsch kann ich ihm leider nicht erfällen. Doch
habe ich mich im Folgenden redlich bemüht, das Gute seines Werkes
hervorzuheben, imd, wenn seine Ansicht mir verfehlt erschien, in
sachlicher und ruhiger Weise meine Gründe dafar zu entwickeln.
Hoffentlich wird das ihn — und seine Preimde — zu einer vor-
»
sichtigeren und weniger erregten Sprache bewegen.
Zum Schlüsse möchte ich denjenigen, welche sich für die Ent-
stehung dieses Buches in liebenswürdiger Weise interessiert und
mich mit ihrem Rate imterstützt haben, meinen herzlichen Dank
sagen. Ich empfinde sehr wohl, dass dasselbe noch Mängel genug
besitzt: namentlich wird manche einzelne Form von anderen rich-
tiger beurteilt werden. Indessen kann das wichtigste Resultat der
Untersuchung, die Erkenntnis der Grundlinien eines einheitlichen
süd-achäischen Dialektes, dadurch keine Einbusse erleiden.
Der zweite Band des ganzen Werkes, welcher den nord-achäi-
schen Dialekt darstellen wird, soll in der zweiten Hälfte des nächsten
Jahres folgen.
Königsberg i/Pr., im November 1890.
Otto Hoflbnann.
Inhalt
Seite
Einleitung.
Die *Axai/oi des Pelopooneses
sprachen vor der dorischen Ein-
wanderung „äolisch'* ... 3
Der Dialekt Triphyliens ... 5
Der Dialekt des Pisatis ... 5
Den Dialekt der Arkader und
Kyprier sprach vor der dori-
schen Einwanderung der ganze
Peloponnes 7
Die achäischen Eolonieen
in Unter-Italien 9
auf Zakynthos 11
auf den südlichen Inseln . . 12
Quellen
des siid-achäischen Dialektes.
I. Die arkadischen Inschriften . . 14
des arkadischen Bundes . . 16
aus Asea 17
Kletor 17
Mantinea 18
Megalopolis 19
Phigaleia 20
Stymphalos 21
Tegea 22
Münzen 33
Anhang: zwei Inschriften Ar-
kadiens oder der Pisatis . 34
II. Die kyprischen Inschriften . . 35
Vorbemerkungen :
A. das kyprische epichorische
Alphabet 35
Seite
B. Alter der Inschriften aus
1. Paphos 39
2. Soloi 40
3. Edalion und Tamassos 40
C. Litteratur .42
Die Inschriften seibat:
A. Nord-Küste.
1. Karpasia ..... 43
2. Keryneia 44
3. Chytroi 44
B. Nordwest-Küste.
1. Soloi 47
2. Arsinoe 48
3. Drimu 52
C. Südwest-Küste.
1. Neu-Paphos .... 54
2. Alt-Paphos 57
3. Kourion 60
D. Südost-Küste.
1. Amathus 63
2. Marion 64
3. Ketion 64
4. Pyla 65
E. Ost-Küste.
Salamis 66
F. Binnenland.
1. Edalion 67
2. Tamassos 74
3. Golgoi 75
G. Unbekannter Herkunft . 88
H. Ausland.
1. Abydos 89
2. Theben 95
I. Münzen 96
IIL Dia Olotwn.
VorbemerkDDgcu .... 100
Die arkadisobeu GltuBen . . 101
Die kjpriBchen OlosEen . . 104
Der
sOd-achäische Dialekt.
Welche Formen Bind als tüd-
acbäiscbe anzneetten ? . '.
g§ 1. Die Lftntc.
1 OfTcDe und geschlossene Sil-
ben ;
Einfache Vokale:
2 a 1
7 5
12 E
21 1
2* «
29 <o
88 i
40 i
43 V
49 V . : :
51 NaBalis sonans :
§3 Jt Bonans ;
Kurze Diphthonge:
55 dl
59 t, 1
«6 o.
70 V, :
72 äv
76 ev
78 ov 1
LaDge DipbtboDge:
83 1. Im Inlaute . . . . :
84 2. Im Anlaute . . . :
!!
Seit«
»1 lad iW
94 Vau 192
100 Spiritae atper 197
104 Sigma 200
110 Doppel-Sigtna 207
Nasale:
112 1. Im Inlante vor Kon-
sonanten .... 209
HO 2. Im Inlaute zwischen
Vokalen 212
121 3. ImAuslaatevonKon-
Bonanten 212
122 i. Ny epbelkyatikon . 214
124 5. Nasale in Verbindang
mit Spiranten . . . 21ft
Liquidae :
128
. 217
fachen Vokale
Gutturale :
3 1. Die f-Lnute und die
reinen Gutturale . . 221
S 2- Die 9-Laute . . .322
U2 Dentale 225
145 Labiale 225
Doppel-Konsonanten :
i S 226
>. S 227
i V 229
' 156 Bebandlnng der Worte im
Satze 229
l Accent 231
II. Die Formen.
a. Das Komen :
164 Die o-Stämme 2
. 176 Die ä-Stamme 2
9 Die .-Stämme 2.
197 Die ü-Stämrae 2.
Die Stämme:
a. Allgemeines (zu den
Endungen) .... 2'
ß. Die Flexion der einzel-
nen Stamme . . , .2-
b. Das Pronomen;
213 Der Artikel
2IS Die ...
214 Daa ....
215 Daa and In-
definitam
216 Daa CorrelatiTum ....
217 Da» Personale
c. Das Verbnm:
218 Zn den Eadungen ....
Znr Bildung der Tempua-
atämme:
220 Fräaena
221 Aorist
222 Perfekt
223 ÄQgment
224 Die belegten
UI. Die Wortbildnng.
228 Eigennamen 273
232 Äppellativa 273
235 Adjektiva 276
236 Komparativ u. Superlativ . 275
239 Verbal-Adjektiv .... 275
IV. Der Wortschatz.
240
"...iSä ond Verba:
1. des Arkadisoben - . . 264
2. dea Eypriacfaen :
a. Griechiache . . .284
ß. Semitiaohe ... 287
242 Zahlwörter 287
243 Präpositionen 289
244 Adverbia and Partikeln . 289
V. Syntax.
Attribut and Apposition :
246 AUgemeineaüber denArtikel 292
246 Die Gotteanamen and ibre
Attribute 293
247 Der Name dea Vaters oder
dea Gatten ..... 295
248 296
249 296
260 Pronomen . 297
261 Bestim-
mungen des Nomens . . 297
262 Apposition 299
263 Das Prädikatsnomen . . .299
Die Easaa:
255 Der Genetiv 300
256 Der Lokativ 303
257 Der Dativ 303
268 Der Akkusativ 305
259 Die Präpositionen . . . .306
260 Subjekt und Prädikat . . 313
262 Die Tempora 314
Die Modi:
266 Der Konjunktiv .... 315
266 Der Optativ 317
267 Der Imperativ 317
268 Der Infinitiv 318
269 Das Particip 319
270 Die Kebensätze .... 320
273 Terkürznng dea Satzes . . 322
274 Änakoluth 323
276 Wortatellnng 323
276 Gliederung dea Satzes durch
Partikeln 324
277 Negation 325
Anhang;
Die wichtigsten lautlichen und
formellen Eigentümlichkeiten
des Süd- Ach Bischen .... 326
I.
Der süd-aehäisehe Dialekt.
Hoff mann, dio griodiischou Dialekte. 1.
\
Einleitung.
Der Süd- achäi sehe Dialekt wurde von demjenigen grie-
chischen Stamme gesprochen, welcher vor der dorisch-ätolischen
Einwanderung den ganzen Peloponnes bewohnte und welcher im
Epos, gleichwie sein thessalischer Bruderstamm, den Namen
\/dxaiFoi führt
Man ist lange Zeit der Ansicht gewesen — und ist es zum
Teil heute noch —, dass dieser südliche Zweig der ^AictiFoi
einen dem dorischen verwandten Dialekt gesprochen habe. Den
Grund zu dieser Vermutung bildet vornehmlich die Tatsache,
dass wir sowohl in derjenigen Landschaft des Peloponneses, an
welcher allein der Name Id^aiFoi haften blieb, als auch in den
sogenannten achäischen Kolonieen Unter-Italiens, welche vom
Peioponnese ausgegangen sind, einen dorischen Dialekt antreffen.
Dieses Argument ist aber völlig wertlos. Schon vor der dori-
schen Wanderung sind Schaaren von Aetolem, welche einen
nord-dorischen Dialekt sprachen, nach der gegenüberliegenden
Küste Achaia's hinübergezogen. Zahlreicher aber wurden die
ätolischen und dorischen Niederlassungen in Achaia, als mit oder
nach den Herakliden Oxylos mit seiner Schaar nach dem Peio-
ponnese hinübersetzte und durch Achaia nach Elis zog : Einwohner
des ätolischen ^'ilXevog (B 639) gründeten eine Stadt gleichen
Namens in Achaia und die altachäische Stadt Kegvveia wurde
nach ätolischen Lautgesetzen in Kaqvveia umgetauft. Es w^aren
also diejenigen Kolonistenschaaren, welche die Landschaft Achaia
nach Unter-Italien entsandte, bereits aus Achäem und Aetolem
gemischt Dazu kommt, dass mehrere unteritalische Städte, wie
ihre Qründungssagen beweisen, zu wiederholten Malen besiedelt
l*
wurden: die Nachzügler waren meistens Dörfer vom Pcloponnese.
Wie nun der dorische und ätoUsche Stamm durch langwierige
Kämpfe in allen Landschaften des Peloponncses — mit Ausnahme
Arkadiens — die alte Bevölkerung unterwarf und ihren Dialekt
bis auf geringe Reste ausrottete, so haben die Dörfer und Aetoler
auch in Unter-Italien schon früh die Achäer zurückgedrängt und
den dorischen Dialekt zur Herrschaft gebracht
Wenn zwei grfechische Stämme den Namen ^AyaiFol führen
— der eine in ThessaUen, der andere auf dem Peloponnese — ,
so hegt schon a prforf die Vermutung nahe, dass der Dialekt des
einen Stammes dem des anderen sehr verwandt gewesen ist. Da
nun der Dialekt der thessalischen ^AyioLiFoi^ wie die fast völlige
sprachUche Übereinstimmung der thessalischen und äoUschen In-
schriften gezeigt hat, der Hauptsache nach — um den alten
Namen zu gebrauchen — der äolische oder, richtiger gesagt, der
nord-achäische war (wie er sich aus einer Combination des Thessa-
lischen und Aeolischen ergibt), so ist zu erwarten, dass der Dia-
lekt der südlichen oder peloponnesischen Achäer diesem nord-
achäischen Dialekte sehr nahe stand.
Dass dieses wirklich der Fall war, musste man, längst ehe
die tegeatische Bauurkunde geftmden und die kyprischen In-
schriften entziffert waren, aus Strabo VIII p. 333 schliessen:
— xat o\ evTog {sc, ^lo&fiov) AloXeig 7tq6TBqov ^aav, eiT^ «A^tX"
d^aav^ 'Iwvcov fiiv ex r^g L^rrtx^g top Alycalov Y,ataöx6vTU}v^
Tiov de ^HQcr/^leiöüiv zovg Jwqiiag vxxxayayovxoiv. — 0\ f4€v ovv
^'icjveg l^eTveaov Ttaliv raxecog vtco L^f/atctJy, AIoXitlov eOyovg*
iXel(p&ri d ev TJj üeloTtowriafi) ra ovo edyr], x6 te u^IoXitlov xal
t6 JioqLY,qv* ^'OaoL fxev ovv riaaov zolg Jmqievaiv iycercXe/LOvto,
%a^d7ceq ovvißri xolg xe AqY,daL imxl xolg ^Hlelotg — xolg /.liv
OQeivolg xeXicog oiac xat ovy, efi7te7txa)''/,6aiv eig xov y.liJQov, xolg
^ uqoXg vof.uad'elaL xov ^OXv/^tvIov ^lög ymI xa^* avxovg elgrivriv
ayovai tcoXvv XQOvoVy aXXiog xe mxI xov udtioXr/,ov ydvovg ovot
"Mxl ÖEÖeyfiivoLg xiiv ^O^Xq) avyKaxeXd'ovaav öxqaxiov Tceql xijv
xüv Hqu^Xeiöüv yLccd^odov — ovxoi AloXtaxt dieXex^i](Jav ' ol d*
aXXoL /.uKxjj xivL ixQrioavxo e^ dfi(polVy ol f^iv f^aXXoVf ol de
iioöov AioXiQovxeg • ox^dov ^ exi xai vvv Y.axd TtoXeig aXXoi
aXXcjg diaXayovcaiy do^ovai di Jtaqit^eiv ccTcavxeg did xrpf av^-
ßäaav eTrii^Qdxeiav. Es werden hier die ältesten Einwohner des
Peloponncses, die ^dxctioiy ihrem Dialekte nach direkt AloXelg
genannt. Sie kämpften siegreich gegen die ionischen Kolonisten,
welche sich in der Aegialos niedergelassen hatten, unterlagen
dann aber selbst den einbrechenden Doriem und Aetoleru. Nur
in Elis und Arkadien behauptete sich der alte achäisch-äolische
Dialekt, während er in den übrigen Landschaften immer mehr
durch den Dialekt der Eroberer verdrängt wurde.
Dieser Bericht Strabo's ist vielfach angefochten. Je reicher
aber in den letzten 30 Jahren die inschriftUchen Funde wurden,
um so glänzender bestätigte sich die obige Darstellung.
Strabo berichtet uns zunächst, dass in Elis der äolische
Dialekt rein bewahrt worden sei. Auf den ersten BUck könnte
diese Behauptung unrichtig erscheinen. Denn die Inschriften der
meisten ehschen Bronzen, welche in Olympia gefunden wurden,
sind in einem westgriechischen, dem lokrisch-ätoUschen sehr nahe
stehenden Dialekte abgefasst. Sie bestätigen somit die Tradition,
dass Elis zur Zeit der dorischen Wanderung von Aetolern unter
Führung des Oxylos in Besitz genommen wurde. Nun hat aber
zuerst Blass, Samml. griech. Dial.-Inschr. Bd. I p. 313 darauf
hingewiesen, dass auf einer kleinen Anzahl von Bronzen ein
anderer Dialekt geschrieben ist, und hat bereits die Vermutung
ausgesprochen, dass die Pisatis, in deren Gebiete Olympia lag,
bis zum 6. Jahrh. „ihren eigentümUchen , möglicherweise dem
arkadischen verwandten Dialekt" gehabt habe. Dieser Gedanke
ist von Meister Griech. Dial. 11 11 erweitert worden. Er hat an
der Inschrift Samml. no. 1151, die aus Skillus in TriphyHen
stammt, gezeigt, dass der Dialekt Triphylien's wesentlich
von dem gemein-elischen verschieden war. Besonders charakte-
ristische Unterscheidungspunkte sind:
triphyl. MavTLviiOL 1151 1?, el. * Mavumoig {vgl. ßaailaeg 1152 z,
XQflfiOTOig 1154i.g).
triphyl. [;i]iiiioXlCoL 11518, el. ^TymolidöoL (vgl. ör/,ad(d)oi 1156»
d'a)ad{ö)oii x^mJ((J)o6 1160 3).
triphyl. dvdqo- 1151 21, el. avage 1159 10.
triphyl. yeyQafi{fA)evoL 1151 14. 20? el. eyQaf.i{fi)ivoc 1149 10.
triphyl. a/jeqag 1151 3.12, el. *af.iaQag (vgl. locr. äf.iaqa 147842
14795, el. ßaqyov 11498/4, (pa^riv 1168 5).
Nicht so sicher lässt sich bis jetzt behaupten, dass auch die
Pisatis ihren eignen Dialekt gehabt habe. Die Inschriften Samml.
no. 1153, 1166 und 1167, welche Meister II 13 aus pisatischem
Gebiete herleitet, weichen im Dialekte zu wenig von den echt-
6
elischen Inschriften ab. Dagegen lassen sich zwei andere in
Olympia gefundene Inschriften, die eine auf einem Helme, die
andere auf einer Bronzetafel, mit Wahrscheinlichkeit als Denk-
mäler des pisätischen Dialektes auffassen. Da dieselben mehrere
den Lautgesetzen des elischen Dialektes widei^prechende Eigen-
tümUchkeiten mit den arkadischen Inschriften teilen (Gen. sg. auf
-av, el. -ä — Uqov, el. iaqov oft — eveQyivagy el. *€vaQyhag
nach fccQyov 11493/4 — [^]^«^> el. '^lev llöSa u. ö.), so haben
Kirchhoff und nach ihm Bechtel (Samml. no. 1256. 1257) und
Meister sie direkt zu den Denkmälern des arkadischen Dialektes
gerechnet. Nach Kirchhoff soll die längere derselben in diejeni-
gen Jahre (365—363 v. Chr.) fallen, in denen die Arkader zu-
sammen mit den Pisaten die Führung der Olympischen Spiele
hatten. Wenn diese Vermutung richtig sein sollte, so würde
noch immer die Erklärung dafür fehlen, weshalb man in einer
officiellen Urkunde Olympia's gerade den arkadischen Dialekt
anwandte: denn zunächst war doch zu erwarten, dass die Pisaten,
welche ja bis zur Zeratörung Pisa's fortwährend den Eleern die
Führung der olympischen Spiele sti'eitig gemacht hatten,
später bei einem vorübergehenden Siege ihren Dialekt zur
ofificiellen Sprache erhoben. Diese Schwierigkeit löst sich am
einfachsten durch die Annahme, dass der Dialekt der Pisaten
und Arkader — welche ja beide zum altachäischen Stamme ge-
hörten — der gleiche war, und dass jene beiden Inschriften somit
im pisatischen Dialekte abgefasst sind.
Strabo's Bericht von dem äoUschen Charakter des elischen
Dialektes ist daher zutreffend, sobald wir ihn nicht auf das
nördliche Elis, sondern auf TriphyUen und die Pisatis beziehen.
Noch glänzender aber ist seine Behauptung, die Arkader
hätten äolisch geredet, durch die inschriftUchen Funde der letzten
Jahrzehnte gerechtfertigt worden. Als im Jahre 1860 die erste
grössere arkadische Inschrift, die sogenannte tegeatische Bau-
m^kunde, veröffentlicht wurde, fand man in ihr eine solche Fülle
von Eigentümhchkeiten des nord-achäischen , d. i. thessalisch-
äolischen Dialektes, dass an seiner engen Verwandtschaft mit
dem arkadischen Dialekte kein Zweifel bleiben konnte. Eine
neuerdings in Mantinea gefundene sehr umfangreiche Inschrift,
welche noch im vorionischen Alphabete abgefasst ist, hat die
Zahl der äohschen Formen des Arkadischen noch bedeutend
vermehrt.
Damit ist aber Strabo's Bericht noch nicht erschöpft: er
behauptet ja, dass der äolische Dialekt zwar in späterer Zeit nur
noch in Arkadien und Ehs gesprochen sei, dass er aber vor der
dorischen Einwanderung den ganzen Peloponnes beherrscht habe
und erst durch die Dorier unterdrückt sei. Auch diese ÜberUefe-
rung, dass nämlich der arkadische, dem nord-achäischen verwandte
Dialekt ursprünglich auf dem ganzen Peloponnese
gesprochen wurde, vermögen wir durch folgende zwei Tatsachen
als vollkommen sicher zu beweisen:
1. Als im Anfange der siebenziger Jahre d. J. die Ent-
zifferung der kyprischen, im epichorischen Alphabete abgefassten
Inschriften gelang, ergab sich das überraschende Resultat, dass
der kyprische Dialekt in allen wesentUchen Punkten mit dem
arkadischen übereinstimmte. NatürUch schloss man hieraus zunächst,
Kypros sei von Arkadien aus besiedelt, und berief sich zur Stütze
dieser Ansicht auf die Tradition des Pausanias VIII, 5, 2 :
^AyaTtrpfVjq de 6 ^yvMiov tov ylvMVQyov fiera ^Exmov ßaoc-
Xevoag ig Tqoiav Yiyrfjaxo Aq-maiv, ^iXiov de alovarig 6 rolg
^'EkXriOi yuxta tov tzXovv tov oYy^cde eTtiyeroftevog xemcov ^Ayct-
Ttjffoqa 'Aai to I^q/möcov vavrr/^v iMXTr^veyyiev ig Kvtcqov^ %ai
üarpov TB ^AyaTtrivioq eyevevo orMatrig Y.al Tijg l^ffQOÖiTrjg xar«-
üTievaaro ev IlaXaiTtdrfxii to Uqov. Indessen ist der Tradition
nach Arkadien nicht die einzige Landschaft des Peloponneses,
welche Kolonisten nach Kypros schickt: Herodot V 113 berichtet,
KovQiov sei von Argivem gegründet (ol öe KovQieeg ovroi Xeyovrat
eivai ^udqyeUov artoiKOi), Nach Stephanus B. ist Golgoi eine
Niederlassung der Sikyonier (rolyoi* Ttoltg Kv7cqoVy ano Folyov
TOV Tjyrjaafiivov r^g 2rKviovuüv aTtoruag). Was Strabo XIV p. 682
berichtet: uiaTta&og .... yiarAioviov y^TiOfia y,al ÜQa^avdQov,
erfahren wir noch genauer bei Lykophron 586 ff.: Krjfpevg de %ai
Ilqa^avÖQog .... IlifiTtTOc TexaqToi yaiav i^ovtai d^iag Folycov
avaaorig' lov 6 (iiv uiduov oyiXov Ayiov GeQd7tvrjg' d^dieQog d'
öTc' ^ilXevov Avfitig tb Bovqaioiaiv '^ysficov axQarov, Eine
kyprische Stadt ^a/^daifuov erwähnt Stephanus ß. s. v. Ausser
Arkadien sind also Achaia, Lakedaemon, Argos, Sikyon an der
Besiedlung von Kypros beteiUgt Nun finden wir aber in allen
kyprischen Städten nur einen und denselben Dialekt, der dem
arkadischen gleich ist Daraus folgt, dass zur Zeit, als Kolonisten
aus Argos und Sikyon, aus Lakedaemon und Achaia nach Kypros
zogen, in allen diesen Landschaften noch der arkadisch-kyprische.
also der süd-achäische Dialekt gesprochen wurde. Eine willkom-
mene Bestätigung dieses Schlusses bildet die Überlieferung, dass
die Kyprier selbst sich ^Axatoi nannten (vgl. den Namen des
Vorgebirges ^Axauov ayf.T'ii und die Glosse Hesych 's l^XaiOjwavT^ctg*
ol Ttiv ziov d'ecov ex^^^^S leQtoavvrjv ev KvTcqoj). Auch der uärtoX-
hav 'L4f4vvLlogy welchen sie verehrten, war aus Amyklä, der
letzten und festesten Burg der Achäer (vgl. Otfried Müller,
Minyer^ 313), mit nach Kypros gezogen.
2. Strabo berichtet, dass in späterer Zeit in allen Land-
schaften des Peloponneses — mit Ausnahme von Elis und Arka-
dien — ein Mischdialekt geredet wurde, welcher in Folge der
e.TtLTLQdzeia der Dörfer seinem Kerne nach zwar der donsche war,
aber noch manche Beste der alten äolisch-achäischen Sprache
enthielt. Dass diese Beobachtung, deren Urheber wir leider nicht
kennen, ebenso richtig wie fein ist, habe ich De mixtis Graecae
linguae dialectis p. 51 — 54 an dem argivischen und lakonischen
Dialekte nachgewiesen. Namenthch im argivischen Dialekte finden
sich viele EigentümUchkeiten , die zu dem dorischen Charakter
desselben nicht stiimnen, dagegen in Arkadien zu Hause sind,
z. ß. ein vereinzeltes ^igoog neben d'Qaoog, der Akkusativ Plur.
€g rog alXog (dor. Twg avlcog), der Infinitiv auf -ev z. B. x««?**'
(dor. x^^QW) ^- ^ ™' -^^ ^^ Lakonische will ich nur auf eine,
aber dafür sehr beweisende arkadische Form aui&nerksam machen,
nämlich auf den bereits in den ältesten Inschriften erscheinenden
Gottesnamen Ilooiddv aus Tlocoiöäv, der in dieser Form sonst
nur aus Arkadien überliefert ist. Die dorische Form desselben
war bekanntlich ÜOTeiöav oder TlovidaVy ein Tlocoidäv ist als
dorische Bildung überhaupt nicht zu erklären. Es geht daraus
hervor, dass in der Landschaft Lakedämon, ehe die Dorier sie in
Besitz nahmen, von einem arkadisch t*edenden Stamme der Gott
Iloaoidav verehrt wurde, dessen Kult und Namen die Einwan-
derer übeiTiahmen.
Für den Peloponnes sind demnach Strabo 's Sätze, dass
1) der achäische Dialekt „äolisch" d. h. dem äolischen eng ver-
wandt gewesen sei, dass er 2) sich in Arkadien rein erbalten
habe, und dass 3) in den übrigen Landschaften zwar der dorische
Dialekt, aber mit mehr oder weniger staiker Beimischung achäi-
scher Elemente gesprochen sei, in jedem Punkte durch die in-
schriftliche Überlieferung bestätigt worden. Wir haben nun kurz
zu untei-suchen, welches die Schicksale des achäisphen Dialektes
9
in den Kolonieen waren, die nach Osten (Kypros), Westen (Unter-
Italien) und Süden (Thera, Melos, Kreta) geführt wurden.
Nur auf Kypros haben die ^Axatoi ihren Dialekt bis in
späte Zeiten rein gesprochen. Denn der kyprische Dialekt ist
in seinen Grundzügen mit dem arkadischen identisch.
Die meisten derjenigen Achäer, welche nach Unter-Ita-
lien zogen, scheinen aus Achaia gekommen zu sein, eine Tat-
sache, die sich aus der geographischen Lage dieser Landschaft
sehr einfach erklärt Kauion ia war eine Tochterstadt von Aegion
(Pausanias VI, 3, 5 KavXcovia de arKiruad^ f.iev ig ^Irallav
VTto ^uäxctuovy orMOtfig ö^ syevsTO avr^g Tvcfcov ^lyteig, vgl.
Strabo VI p. 261) und wurde nachher nochmals von Kroton aus
besiedelt (Scymnus Ch. 318 KavXiovla Ix rov Kqotwvog 7(1 ig eox
ccTcor/Jav, vgl. Solinus IT 1). Kroton ging von Rhypes aus
(Herodot VIII 47 Kqonoviritai de yevog elal ^AxaioL Nach
Antiochos bei Strabo VI p. 262 u. a. war der Gründer der Stadt
Mv(rAeXXog aus ^Pvrceg in Achaia). Sybaris wurde zugleich von
Helike (Strabo VI p. 263 ^^xaiüv ^xioi^ia ij Sißagig dveiv Ttova-
fiüiv (Aeva^, Kqdd^idog xai 2vßaQidog' ol%LOtr^g S'avxrig ^OXg
^EXiTieig. Die Flussnamen finden sich in Achaia wieder: ein
Fluss Krathis war bei Aegae nach Herodot I 145, Strabo VIII
p. 386, eine Quelle 2vßaQig bei Bura nach Strabo a. a. 0.) und
von Trözen aus besiedelt (Aristoteles Pohtica Vlli (V), 2, 10
TQOittjvioig ^xaioi avrf/rÄ.riaav ^vßagiVy eiTa TcXelovg ol It^xaiol
yevofxevoL e^eßaXov rovg TqoiCrivlovg). Metapont wurde —
ähnlich wie Kaulonia — zunächst von Pyhern aus TriphyUen
gegründet und nahm späterhin eine zweite Kolonie von Sybaris
auf (Antiochos bei Strabo VI p. 264 MeraTtovriov . . IlvXiiov leyevaL
XTiCfia Tüiv €^ ^Iliov TtXevaavTcov fisva NiavoQog . . . IdvTioxog
de q)r]Oiv e'/XeicpS-ivta vov totcov eTtor/xioai tcov uixaiüv xivag
fi€Ta7t€f4q)d'evvag vtco riav ev 2vßaQ€v L^'xafftJv. Der Führer
dieser zweiten Kolonie hiess ^ev-uTCTcog), Von einigen dieser
Städte gingen wiederum neue Gründungen aus: so Terina von
E[roton (Scymnus Ch. 306 Teqivav^ rpf dTci/r/iioav Kgorioviavai,
vgl. Solinus n, 1), Laos von Sybaris (Herodot VI 21 ^SvßaQlrai,
oi ^aov T€ "/jttl JS'/Jöqov or/£ov r^g Ttohog dTteaveQtjfÄevoi).
Aber auch aus dem Binnenlande des Peloponneses scheinen
Achäer nach Italien gezogen zu sein. Ein in Po^eidonia ge-»
10
fundenes silbernes Plättchen enthält die Inschrift: Tag d^ew T{a)g
Jlaidog 'qf.u Samml. no. 1648. Den Beinamen Ilaig führte nach
dem Zeugnisse des Pausanias VIII, 22, 2 die Hera in dem arka-
dischen Stymphalos ,yi€Qa Tjj d^EiT) (sei. '^'HQ(f) TQia lÖQvaaad-ac
yuxi BTtr/kriaug TQeig iit aiz^ O^ea&aiy TtaQÜ-ivfo laev m ovarj
TIcLidL xrA."
Obwohl somit für die wichtigsten Städte die Gründung durch
die alten ^A%aiQi wohl bezeugt ist, finden wir auf den wenigen,
zum Teil aber sehr alt^n Inschriften, die wir aus Unter-Italien
besitzen, nicht den arkadisch-kyprischen, sondern einen der Haupt-
sache nach dorischen Dialekt. Die Erklärung hierfür habe ich
schon auf p. 3 gegeben: einmal war bereits das aus Achaia aus-
wandernde Volk aus Achäern und dorisch i'edenden Aetolern
zusammengesetzt, zweitens nahmen die unteritalischen Städte nach
der dorischen Wanderung Schaaren dorischer Nachzügler auf.
Pausanias III, 3, 1 bezeugt eine solche zweite Besiedlung für
Kroton: UoXvdioQog tt^v ßaaileiav 7taQehxßev 6 L^Axo^ueVorg, xai
aTTOiMav te eg ^IraXlav Aayiedaif.i6vioi rrjv ig KQorcova eazeiXav,
Wenn die Tradition Strabo's VI p. 265: olviiarrig de rov Mexa-
TtovTiov JavXiog 6 Kglarig rvQavvog yeyivriTaL Trjg tcbqI J^hpoig,
oig (prioiv^'EfpoQog, Glauben verdient, so wird sich dieselbe auf
eine jüngere Kolonisierung der Stadt beziehen. Femer berichtet
Strabo VI p. 264, dass Tarentiner, also dorische Lakonen, und
Thurier, also Achäer, sich um den Besitz der Siritis gestritten
hätten: (prial ö^ ^Avtioxog rovg Taqaviivovg Oovqioig vjxi Kleav-
dQid(jc Tili aTQattiyiii <pvyadt eye yta/^daijiovog 7rolei.iovvTag Tteql
TTig 2iQitidog aviLißrivat yxxi Gvvoi/,rjaaL 7,oivf^, EndUch
scheint auch Poseidonia ursprüngUch von Sybariten gegründet
(Strabo VI p. 252 ij Iloaeiöcovia' JSvßaQlrac ^tiv ovv STti d-a-
XatTTj TBixog £&evro, oi (f or/uad-evreg avioteqto jUcrearijeTav),
nachher aber von Dorieni in Besitz genommen zu sein (Solinus
II 1 Paestum a Dorensibus sei. constitutum).
Die Inschriften Unter-Italiens bilden also keine Quelle für
den süd-achäischen Dialekt: freiUch ist es wahrscheinUch, dass
Aetoler und Derer ihn nicht ganz zu ereticken vermochten und
dass sich einzelne achäische EigentümUchkeiten behaupteten — eine
solche wird z. B. die Form des Artikels o sein. Aber vorläufig
sind unsere Inschriften zu geringfügig, um ein Urteil darüber zu
erlauben.
Zwischen Italien und dem Peloponnese lag noch eine Kolonie
11
der Achäer, die Insel Zakynthos, vgl. Thuc. II 66 Ol ^cms-
daifiovioc xai oi ^vf,if.iaxoL tov avrov S-eQOvg iatQaTevaav vavalv
huxvov kg ZaKvvd-ov ri^v vijaov .... eiai öi ^^xaitiv taiv ex üeho-
Ttovnqaov ccTcoiTioi. An dieser Stelle sind mit den L^/aio/ nicht
die dorischen Bewohner von Achaia, sondern die alten den
ganzen Peloponnes bewohnenden ^^xaioL gemeint Das geht aus
der Gründungssage hervor, wie sie uns bei Pausanias YIU, 24, 2
und Stephanus Byz. s. v. Zaxvvd-og und 'Plwqp/g überliefert wird.
Damach führten zwei Söhne des Dardanos, Psophidios und Za-
kynttios eine arkadische (also altachäische) Kolonie nach der Insel
hinüber. Zwei Namen erinnerten noch in später Zeit an diese
Besiedlung durch die Arkader: Vioq)ig hiess nach Pausanias a. a. 0.
die Akropolis von Zakynthos und ein y,%iOQiov oxvqov naqa
^Xavrav*^ mit Namen ^Aq^xdia ei'wähnt Diodor Sic. XV 45.
Über den Dialekt von Zakynthos haben wir noch kein Urteil.
Sicher wird auch hier die Bevölkerung in späterer Zeit von
Doriem durchsetzt sein und dorisch geredet haben. Doch ist es
immerhin bemerkenswert, dass in der einzigen längeren Inschrift,
die wir besitzen (Samml. no. 1679), der Gottesname ^'Aqte^ig
(dorisch ^L^QTafiig) erscheint.
Verwickelter ist die Geschichte der Ansiedlung und der
Dialektentwicklung für diejenigen achäischen Kolonieen, welche
auf den südlichen Inseln: Thera, Melos, Kreta angelegt
wurden. Zwei Gründungssagen sind es, in denen Achäer als
Kolonisten auftreten.
Die eine steht beiHerodotIV 147 — 149: QriQag, von Geburt
ein Kadmeer — sein Urgrossvater heisst QiqacLvöqog — , der
Oheim des Eurysthenes und Prokies, führte die Herrschaft für
diese seine Mündel. Als dieselben aber herangewachsen waren,
beschloss er, da ihm der Verzicht auf das Regiment schwer wurde,
auszuwandern. Seine Gefolgschaft bestand aus zwei verschiedenen
Elementen: es waren landeseingesessene Achäer — flerodot
sagt „Acciv txiav oltzo q)vX€iov^^ — und Minyer. Die letzteren
waren, von Pelasgern aus Ijemnos vertrieben, nach Sparta ge-
kommen und hatten anfänglich bei den Spartiaten eine freund-
liche Auj&iahme gefunden, bis sie Umtriebe halber ins Gefängnis
geworfen wurden. Sie retteten sich durch die List ihrer spartiati-
schen Frauen auf den Taygetos und schlössen sich von hier aus
zum geringeren Teile — Herodot sagt von &riQag „cnin TtAviag
12
ayiov Tovg Mivvag, d)X oltyovg rivag — dem Theras an. Er
führte seine Schaar nach der Insel Thera, welche bis dahin
KalXiarri geheissen hatte, und sein Geschlecht behen^schte für-
derhin die Insel.
Der Kern dieser Erzählung ist deutlich. Bereits Otfr. Müller
Minyer * p. 330 hat darauf hingewiesen, dass die nahe Verwandt-
schaft, in welche Theras zu dem Königsgeschlechte der Herakli-
den gesetzt wird, reine Dichtung des dorischen Stammes war,
der überall da, wo er als gewaltsamer Eindringling auftrat, sich
als legitimer Herrscher darzustellen vei'suchte. Theras war ein
Achäer von Geburt — das beweist schon der Name seines
Vorfahren Qeqaavöqog (achä. &eQaog „Mut"). Wahrscheinlich ent-
stammte er der Familie der thebanischen Aegiden, welche bereits
vor der dorischen Einwandenmg auf dem Peloponnese sassen
(vgl. Otfr. Müller a. a. 0. p. 325) und welche an der Besiedlung
Thera's teilnahmen (vgl. Hcrodot IV 149). Die Auswanderer,
welche Qriqag führte, waren teils unzufriedene Achäer, teils
Minyer, die vorübergehend im Peloponnese wohnten: der Aus-
gangspunkt seiner Fahrt war vermutlich das achäische Amyklä,
Wenn wir in Thera einen im wesentlichen dorischen Dialekt
finden, so beweist das nur, dass Spartiaten die Achäer beglei-
teten oder ihnen nachfolgten, und dass Thera frühzeitig lakedä-
monische Auktorität anerkannte (Otfr. Müller a. a. 0.).
Die zweite Sage überliefert Konon narrat. 36. Als die Dörfer
in Lakonien einfielen, spielte Philonomos, ein Achäer, durch
Verrat das Land in ihre Hände und erhielt dafür zur Belohnung
Amyklä. Er bevölkerte dasselbe mit Minyeiii, die aus Lemnos
und Imbros kamen. Im dritten Geschlechte empörten sich diese
gegen die Dörfer, wurden aus ihren Sitzen verjagt und verliessen,
von einigen Spartiaten begleitet, unter der Führung von Polis
und Delphos den Peloponnes. Sie wandten sich zunächst nach
Melos; hier blieb ein Teil derselben zurück, während die übrfgen
nach Kreta zogen und hier Gortys gründeten.
Auch in dieser Tradition sind die Auswanderer — abge-
sehen von den sie begleitenden Dörfern — aus Achäern und
Minyern gemischt. Die ersteren werden zwar nicht ausdrücklich
genannt Aber der Name der kretischen Gründung Gortys be-
weist zur Genüge, dass Achäer aus dem arkadischen Gortys am
Zuge teilnahmen. Auch mag daran erfnnert werden, dass nach
einer anderen Sage (Odyss. y 290) Leute des Menelaos — also
13
Achäer — auf der Rückfahrt von Troja an der Stelle, wo Gortys
lag, Schiffbruch erhtten und sich dort, wie wir annehmen müssen,
niederliessen.
Die Minyer, welche in beiden Sagen erscheinen, waren die
Nachkommen derjenigen Achäer, die von Thessahen undBöotien
aus nach der Nordküste Kleinasiens hinübersetzten, die Inseln
Imbros und Lemnos besiedelten und von hier zum Teil nach
dem Süden Griechenlands zurückfluteten. Die ältesten Kolonisten
von Thera, Melos und Kreta sind also gemischt aus Süd- und
Nord-Achäem.
Ihnen folgten die Dörfer. Andren 's Bericht (bei Stephanus
B. s. V. JojQiov) über die Besiedlung Kreta's durch Dörfer aus
der thessaKschen Hestiäotis mag dahin gestellt bleiben. Von
Bedeutung ist dagegen die von Ephoros (bei Strabo X p. 479)
und Konon narrat. 47 überheferte Tradition, dass Althämenes,
ein Nachkomme des Temenos im drftten Ghede, Dorfer aus Argos
nach Kreta und Bhodos geführt habe. Und besser als alle Tra-
dition beweist eben der dorfsche Dialekt der zahlreichen kretischen
Inschriften, dass entweder die grösste Zahl oder die herrschende
Erlasse der griechischen Kolonisten auf Kreta den Doriem angehörte.
Während jedoch in Unter -ItaUen der achäische Dialekt
wahrscheinlich ganz durch den dorischen Dialekt verdrängt
wurde, ist auf den Inseln — ebenso wie auf dem Peloponnese —
in dem seinem Kerne nach dorischen Dialekte noch eine Fülle
achäischer, dem dorischen fremder Elemente zu erkennen (vgl.
Verfasser De mixtis Graec. hng. dialectis 59—66). Nur entsteht
hier die schwierige Frage, ob wir alle für den süd-achäischen
Dialekt in Anspruch nehmen dürfen. Diejenigen, welche sich
auf arkadischen und kyprischen Inschriften wieder finden, sind
ja zweifellos süd^-achäisch. Nun gibt es aber eine Reihe von
nicht-dorischen Elementen im kretischen Dialekte, welche nur im
äolischen — also nord-achäischen — Dialekte, dagegen bis heute
nicht aus Arkadien und Kypros zu belegen sind. Bei der engen
Verwandtschaft zwischen Nord- und Süd-Achäem mrd es sich
natürUch an sich rechtfertigen lassen, diese auch dem süd-
achäischen Dialekte zuzuweisen — indessen bleibt immer die
Möglichkeit offen, dass sie auf den Dialekt der Minyer, welche
direkt aus der Aeohs kamen, zurückgehen.
Aus diesem kurzen UberbUcke über die Schicksale des süd-
14
achäischen Dialektes ergibt sich, dass wir für einen Wiederaufbau
desselben bis jetzt drei Quellen besitzen :
1) den arkadischen Dialekt,
2) den kyprischen Dialekt,
3) die achäischen Elemente der dorischen Dialekte
des Peloponneses und der südlichen Inseln.
Selbständigen Wert haben natürlich nur die beiden ersteren.
Denn mit ihrer Hülfe vermögen wir ja erst die achäischen Ele-
mente der süd-dorischen Dialekte auszuscheiden.
Unsere Kenntnis des arkadischen und des kyprischen Dia-
lektes beruht auf je einer doppelten Überlieferung, der in schrift-
lichen und der grammatischen. Die letztere besteht aus-
schliesslich aus Glossen.
Qnellen des süd-achäischen Dialektes«
I. Die arkadischen Inschriften.
Die bis zum Jahre 1884 gefundenen Dialektinschriften Arka-
diens sind von Bechtel in der Sammlung Griechischer Dialekt-
Inschriften Bd. I no. 1181—1258 zusammengestellt*). Da zwei
dieser Inschriften, nämlich no. 1183 und no. 1200, nicht zu den
Denkmälern des arkadischen Dialektes gehören (vgl. Verf. De
mixtis Graec. ling. dialectis p. 43—45 und Meister Dialekte II
79 — 80) und da die meisten übrigen Inschriften teils Listen von
Bürgern teils Grabschriften sind und also ausser den Namen nur
wenige dialektische Worte enthalten, so bildete lange Zeit die
tegeatische Bauurkunde das einzige umfangreichere Denkmal
des Dialektes.
*) Ich habe im Folgenden die Nummern dieser Sammlang in eckigen
Klammem hinzagefügt.
15
Sehr erfreulich war es deshalb, dass im Jahre 1889 dieses
geringe Material durch eine 36 Zeilen lange, im vorionischen
Alphabete abgefasste, trefflich erhaltene Inschrift aus Tegea ver-
mehrt wurde. Eine schon vorher in Stymphalos gefundene In-
schrift ist leider sehr verstümmelt.
Die arkadischen Dialektinschriften zerfallen, wie bereits
Meister Dialekte 11 80 ff. richtig ausgeführt hat, in solche, welche
im reinen Landesdialekte gehalten sind, und solche, welche bereits
mehr oder minder erhebliche Einflüsse des achäisch-dorischen
Bundesdialektes zeigen. Eine dritte Gruppe, nämlich diejenigen,
welche ganz im achäischen Bundesdialekte abgefasst sind, kommt
natürUch hier überhaupt nicht in Betracht.
Für eine genaue zeitliche Fixierung der Inschriften fehlen
uns — abgesehen vom Alphabete — die Kriterien. Meister
Dialekte 11 84 hat freihch nachzuweisen versucht, dass die
achäisch-dorische TLOivri (d. i. der achäische Bundesdialekt) um
250 in Arkadien herrschend geworden sei, und dass deshalb die-
jenigen Inschriften, welche im ionischen Alphabete und im reinen
Dialekte abgefasst seien (so z. B. auch die tegeatische Bau-
urkunde), aus dem Zeiträume von 350 — 250 stammten. Aber
selbst wenn um 250 alle öffentiichen Urkunden uiid auch ein
Teil der privaten in der achäisch-dorischen xof^ij abgefasst wurden,
so ist das noch kein Beweis dafür, dass der Landesdialekt damals
schon gänzUch erloschen war.
Übrigens ist es für eine Darstellung des süd-achäischen Dia-
lektes nicht so notwendig, das genaue Alter der arkadischen
Inschriften zu kennen. Wir haben ja meistens in den kyprischen
Inschriften die besten Prüfeteine dafür, ob eine arkadische Inschrift
im alten reinen Dialekte abgefasst ist oder nicht Wenn ihre
Formen sich im Kyprischen wiederfinden, so ist damit bewiesen,
dass zu der Zeit und an dem Orte, wo sie abgefasst wurde, noch
der alte achäische Dialekt lebendig war. Und wenn es natürlich
auch von Interesse wäre, genau zu wissen, wie lange der achäische
Dialekt in Arkadien noch fortlebte, so ist das doch ein Problem,
für dessen Iiösung unser Material noch nicht ausreicht
Einige Inschriften der Bechterschen Sammlung habe ich im
Folgenden nicht aufgenommen — wenn sie z. B. ledighch einen
16
Beleg für echtes ä enthalten — , aus anderen sind nur die dia-
lektisch wertvollen Formen abgedruckt
Abkürzungen der häufiger benutzten Litteratur:
Le Bas, Voyage archeologique en Gröce et en Asie mineure,
partie ü, vol. 2: Inscriptions de la Grece et des Hes.
Foucart hat diesem Bande in einem Supplement eine Reihe
Inschriften hinzugefügt, welche von ihm gefunden und zuerst
abgeschrieben sind.
Foucart Explications: in den Explications hat Foucart ausser
den beiden vorhergehenden Klassen eine Reihe von Inschriften
abgedruckt und besprochen, welche bereits vor ihm veröffent-
Ucht waren.
Leake, Travels in the Morea.
Conze- Michaelis, Annali dell' instituto di corrispondenza archeo-
logica, 1861.
Mittheilungen des deutschen archäologischen Institutes zu Athen.
Arkadischer Bund.
1. [1181]. Säule mit Relief. Die Namen in zwei neben einander
stehenden Columnen. Foucart 340o.
Qeog : x^^x^. ['^'Eöo^ev xr^i ßovkiji tcov \ AQ-mdwv y.at Toig
5 ixvqioig (DvXaqiov || ^var/^dvovg ^dnfivalov \ nqo^evov tloI
sveQyiTtiv \ eivai ^QYxidwv 7caw(ov \ avvbv yaxI yivog.
dafiiOQyot oi'de ipa^ •
A TeyeaTat 30 llXeiavUqog 50 Ilavoavlag
11 OaiÖQeag JSiKig KaXXlag
^u4QiaToy,QaTrig Adaqxog Ä^[r;]r6^tot
NlyiaQXog IIolvxdiQrig Tifjllfiaxog
SevOTtel^g Ma vTivrig !/f Axjuav
15 ^aiüoy^aviöag 35 OaiÖQog 55 ^iaxvrrig
[1-3]
17
MaivdXiOL
EvyeiTOvldag
20 udeTtQeaTav
iTiJciag
FaäfOQog
Fa%og
Eväa^idag
JdtazQavog
39 Xageldag
B. KVVOVQLOL
41 Tif^OY^atriq
KaXXr/K'qg
60
TVlByaXoTtoXlTaL ^aq)dvrjg
25 BUag
i^QX^ipiog
\ATqeaxLÖag
Foqyeag
29 2fxiv»ig
. aig
45 2aig
^OqxoiiivLOi
EvyeiTwv
^fivvvag
Jaiiayritog
JlQd^evog
^ÜQafjg
^Xe^i'KQaTijg
2i^iag
OeoTtouTtog
^uiyiag
iTtTtoad-ivTig
QeXtpovaioi
65 HoXlag
AXe^iag
^Exiag
Ilavaccviag
69 ^vmog.
ndi-KpiXog
Zeit der Abfassung: Entweder 369— ca. 265 v. Chr. oder ca.
251—238 V. Chr. (nach Klatt Forsch, z. Geschichte d. achäischen Bandes
S. 93 ff.). Wenn Dätenherger Sylloge no. 167 für den letzteren Ansatz
geltend macht, dass die ßovXtf tcov lÄQxdScDv sich im 4. Jahrh. oder im
Anfang des 3. Jahrh. nicht des attischen Dialektes bedient haben würde,
so ist dieses Argument aus dem Grunde nicht stichhaltig, weil Ehren-
dekrete für Angehörige eines fremden Staates schon seit ältester Zeit
nicht im einheimischen Dialekte, sondern im Dialekte des Geehrten ge-
halten zu werden pflegten.
Asea.
2. [1185]. Sitzende weibliche Figur aus Marmor, zwischen Tegea und
Megalopolis gefunden und von Foucart deshalb nach Asea gesetzt. Cfir-
tiuB ArchäoL Zeit. XXXI (1873), p. 110. Kumanudes "E<pri/i, oqx. 1874,
no. 440, pl. 71, no. Aß. Foucart Explic. 334(?. — IGA. 92.
0M3DA ^uiyEfKD.
Kurzform zu dem für die Artemis und Aphrodite bezeugten Epitheton
'Hyefiovfi.
Kletor.
3. [1191], Stein. Milchhöfer Mittheil VI 304 no. 1. (A=).
Qeo^eve \ ^^iaroq)dvri | xalqevB.
Hoffmann, dio griechischen Dialekte. I. 2
18
[4-9]
4. [Ild2]. Conze-Michaelis p. 61.
Mantinea.
a) im vorionischen Alphabete:
6. [1197]. Foucart 352«. — IGA. 101.
A I S: Jiog
KEl^AVA/0 Ktqavvw
6. [1198]. Conze-Michaelis p. 30. Genauer bei Foucart 3526. —
IGA. 100.
APOAAOA/I UTcolliDvi.
KAIiV/VMAyOA/>EI<OTAA/ xai Gvv^axa)v deyiOTov.
Vor ^AnoXXtovi stand ein Genetiv {Tsysaxäv Foucarf) mit cbtv.
7. [1199]. Kalkstein. MüchhUfer MittlieiL IV p. 146 no. a. — IGA. 104.
AH^-AOIO Uxelmo)
b) im ionischen Alphabete:
8. [1203]. Am rechten Ufer des Ophis, nahe beim Tempel des
Poseidon Hippios gefunden. Foucart 352^.
10 ^O^cXodfilag
Qeo/Aavvig QeofAavriog
r6qyo)v Jiovvoi(o
Tif.i6q>avTog ^XyiiTtTcco
Il\o]aoid{a)lag
15 Evrekrjg OqiTcUovog
[JS'Jorx^^ E7i:iGTQdtiO
[0Jw^of//(Jorg ^^yriaivoM
. Xvyag FiGviav
FavaKiGiag
20 EvxccQiSag TIiaTo^ivo),
Z. 1. \!^PEAE^ Foucart: 7fi3tedsa[v] Bechtel. — 3. "ES{d)xsog. Bechtel. --
14. P.COIAAIA^ Foucart. — 17. . '^PA Foucart. — 18. [M]Ai5yaff?.
Spätestens Mitte des 4. Jahrh. {Foucart).
'Etv.
txXeag
^vdo^og
^IfÄ7t€dia[v]
Jaiiayoqag
^E^Ueog
^'^q%vXXog
rXav%idav
^EvvaXiag
2aü)v
2diovog
IdX'Mag
^AqiaTO^tvü}
TqixLog
FLY.aduo
JaiioyiXrig
Kaßaiao}
9. [1189]. Der auf allen vier Seiten beschriebene Stein enthält ein
Verzeichnis von uiQo^evoi der Kletorier. Herausgegeben von Müchhöfer
[9—16] 19
MiUlieü, VI 303. Die unter Tsysäxat aafgefübrteu Namen bieten nichts für
den Dialekt Bemerkenswertes; die auf Schmalseite A, Z. 73—76 und
Breitseite A col. II, Z. 34 — 38 aufgezählten ^ÄXsXoi sind — trotz BechteVs
Einwänden — wahrscheinlich nicht Einwohner von Alea, sondern Eleer.
Dialektisch wertvoll sind deshalb nur die auf Schmalseite A^ Z. 54 — 61
enthaltenen Namen:
1 MavrLvev[q'] 5 AQiaT6da(.iog
^QiaTodai-iog [^a]KXa7tiddag • • . •
Mavrivijg' [0v]layLTog
4 lAS JlQoayoQiölav] 8 Mevhifxog N€oyLQireo[g].
10. [1204]. Foucart 352 e. -- (AGMEPI).
^ETtr/^axrig ^E^ccKidav : Qifiiatog ^ETtiyiQateog,
11. [1202]. Marmorstatue. Foucart 352 J.
AOANAIA l4&avala
12. Foucart 352 Ä. Aus dieser im übrigen in der dorischen xoivi^
abgefassten Inschrift (A) sind hervorzuheben:
Z. 33 alaav „Anteil", Z. 46 -/^aTeardd^ev (= y,aTeaTdd^rjaav).
13. [1206]. Foucart 352 v (nur in den Explic, erschienen).
14. [1205]. Rosa Inscr. Graec. ined. pl. I no. 8. — Foucart Fxplic.
352». — (AE).
IdxtXri xai^.
15. [1201]. In einer Zeile bei Leake I p. 112 f. (= Foucart Explic,
352c). Neu gelesen von Newton^ Ancient Greek Inscr. in the British
Mus. II p. 11 no. CLV. — (AE^).
XeiMvlg I Jdfia\iQv
1. XPIQ Leake, XEiö Newton („the E is clear"). —
Megalopolis.
a) im vorionischen Alphabete:
16» [1208]. Schleuderblei. Foucart 332 a. — IGA. 108.
0qANA3A>l KhdvdQO)
20 [17—22]
b) im ionischen Alphabete:
17. [1211]. Stein. Bei Dodwell Tour through Greece 11 376 fehlt in
Zeile 1. 2. 4 und bei Leake U 41, taf. no. 48 in allen Zeilen der erste
Buchstabe. Nach einer vollständigen Abschrift Köhler^s bei Boechh CIG.
1538. (A5).
{X)aiQeve \ Geagiäag \ l4atv/,QaTrjg, \ Geagidag, I Vfoiri;x^a-
5 trig, I Ja^io^eya, \ Idqiaaov, \ ^Qiavofihrig,
Z. 1. KAIPETE Köhler.
•
18. Aus einer in der dorischen xoin^ abgefassten Schenkungsurkunde
(Nach Heuzey Journal general de l'instruction publ. 1858 no. 45 bei Fou-
cart Explic. 831 eQ sind bemerkenswert die Namen:
Ilaaeag OiXoi^Xeogy 0iXoxXrjv (accus.)
<^^^—i' ■■■ ■■' '■ ■ ■■■. I ■■■■■■■II ^i., , ..■i.»iii ^^^^M— ^— — ■ ■
19. Blouet- Virlei Expedition de Moree U 47 pl. 40. Damach bei
Foucart Explic. 334 c.
20. [1210]. Le Bas 334. — (AGM).
Phigaleia.
a) im vorionischen Alphabete:
21. [1214]. Kalkstein. Martha Bulletin de corr. hell. III 468. Nach
einer Abschrift Lolling's bei Röhl IGA. 93.
Ma.: cDA^I KAE^ Lo.: DA^IKAE^ OaaiyLlijg
(DI A ODAMO< (DIAODEMO Oilodafiog
K OA I ct)OIS^ KOAOlOOr/ KoXoiq^wv
AI0OIV Al®0^ ^Y&cDv
5 OAAEKO^ MAAEKO^
A A V P I ^ OAVPI^ "'^IvTtig
Z. 5. MdXrixos Bechtel nach IGA. 451. — ^AXvmg = lAXvjirixos,
b) im ionischen Alphabete:
22. Aus einem im dorischen Dialekte abgefassten Vertrage zwischen
Messeniem und Phigaleem (Nach Blastos ^ ^dojtaxQi^, 1 Juli 1859, Gerhard
[22—24] 21
Archäol. Anz. 1859, p. 111 f. und Conze^ Michaelis p. 56 f. bei Foucart
JExplic, no. 328 a) sind die in Z. 7 — 9 enthaltenen Namen der Gesandten
aus Pbigaleia zu nennen:
.... OaQVMdag, 'Ovofiavdgog, lt4(.iq)li.ia\[xog ]
Xag, ^OQ&ohxiSag, KgaraifAevrig, Tc\[ ^f\af.iaQ€vog.
23. [1215]. Le Bas 330. Berichtigt von Conze-Michaelis p. 57. (AI).
^(OQi^Xij, KlriviTtTta Sivwv
XcctQ€T€. Sev . d . . • .
Z. 1. KAEIN Ze Bas, Die von Conze- Michaelis gegebene Lesung be-
stätigt Foucart nach einem Abklatsche. — 3. EENOAQ Le Bas, 5ENEAA
Conze- Michaelis, Foucart' s Abklatsch reicht für eine Entscheidung
nicht aus.
Stymphalos.
24. Herausgeg. v. Martha Bulletin de corr. hell. VII 488 £f. Schrift
atoixfjSov, in jeder Zeile 33 Buchstaben.
lEN . .
... AI iv toi S yeyevtilr-]
[-Ol] %al Iv To[l] I TtaQyeye-
[-v\rifievog EfPA Ttollrav &-
5 [-ilad-ac avtov [a]T€q)vwaaL
[x\iXlaLg dagxf-ictlg OlS, ro7-
[-g] iXvaaxo APOA MOI FaXovx-
[-6\Lg fieydla EPOAE AI TQ^aKoa-
-laig, To d€ (xp)d(q))i[o]fAa {d-)[ea]{d'a)i [l]v rol l^Qzefiia-
10 -ioi. IlQOfxvafÄWv Idv TtQoavaraL ßwl-
-äg Qetov SfPA Tino^ev-
-og, dafxcoQlyot] AA
Z. 5. Die dem arkadischen Dialekte entsprechenden Ergänzungen
Hai sgyovog xai (vgl. no. 31) oder xai x6 yevog xai füllen die Lücke von
14 Buchstaben nicht ganz aus. Sollte vielleicht — da die Inschrift
in lautlicher und formeller Hinsicht den Einfluss eines dorischen Dialektes
verrät, vgl. iXvoaro, ßcoXd, d7t6X[vrQa] und /aX6vtoig — die vulgär-
dorische Form 9cai ixyovovg xai zu ergänzen sein? — 6 — 8. Ergänzen
liesse sich etwa: \xoig de ;|jßj;/MaT]o<ff , xotg iXvoato ajt6X[vTQa roig noXi\fioi
/"aXovtoig fuydXa inoXilaag , djiodovv]ai zQiaxoolaig- „ . . Die Gelder aber,
22 [24—28]
mit welchen er das Lösegeld für die im Kriege Gefangenen zahlte, indem
er noch grosse Verluste dazu erlitt, ihm mit dreihundert Drachmen za
vergüten." Der Dativ roTg xQVh^^o^s (statt xa XQW^^^) würde mit der
bekannten attractio inversa an das folgende toXg angeschlossen sein. Zu
anbXvxQa = XvxQa vgl. ojtoXvxQOio neben Xvtqoo). — 9. ergänzt von Martha.
— 11. yQa[q?svg t(ö ddfico] Meister. Oder YQa[jfi/iaTiooTdg]'^
Tegea.
a) im vorionischen Alphabete:
25. [1217]. Weisser Marmor. Eoss Inscript. Graec. ined. pl. I no. 7. —
IGA. 94.
llO^OIDAA/0 BERM/...^ BERAKAE^
M
. noaoidavog, 'EQi,ia[vo]gf ^HQaycli(o)g.
Z. 1. 'EQfiä[vo]g ergänzt von Foueart Expl. 335«. Ein Nominativ
'HQaxXfig ist hinter den Genetiven nicht zu erklären. — 2. Der dritte
Buchstabe sicher ein 8. Kirchhofes Lesung Alphabet "149: Za^[«]r[off]
ist also abzulehnen. Gegen Moss: y;a(qpiafiaTi) S{dinov) 7\eysajäv) spricht
der Umstand, dass ^ in no. 6 und no. 26 als x gebraucht ist. Fick ver-
mutet X{aQiot7iQiov) a(jtv) d{afi(D) T\syeatav).
26. [1218]. Stele. Die einzige vollständige und genaue Wiedergabe
bei Ze Bas 339. — IGA. 96.
®^K^ . A .... [oVj^i^xe ....
FAt^TVOH^O FaaovvoxdD
Z. 1. nur bei Le Bas. In seiner Abbildung sind ®i^ und A chraffiert,
Foueart erkannte auf einem Abklatsche von allen Zeichen nur undeutliche
Linien. — faootvoxog = TtoXiovxog scheint ein Beiname der Athene gewesen
zu sein.
27. [1219]. Foueart 335 c. — IGA. 97.
.... NE0EKE .... o]r€d^ri7ie.
28. [1220]. Stein. Nach Gell bei Hose Inscript. Graec. vetust.,
Add. p. (VII) und bei Boeckh CIG. 1512. Leake pl. no. 2. - IGA. no. 102.
Schrift: A, E = ij, /N = A, f^, ^, = cd.
KkiiDv I i^Q/LOiag \ JafAOxXrig \ ^ETCLxiXifig || ^(valag \ Klri-
Tiag I ^av7tevl[dag].
[28- 29] 23
Z. 2. *AXxoiag Leake. — 3. AAMO Leake, — 6. KXiitlag Leake,
7. ergänzt von Boeckh,
29. Weisse Marmortafel, am unteren Ende verstümmelt. Gefunden
beim Dorfe Piali in der unmittelbaren Nähe des Tempels der Athene Alea.
Herausgegeben von Birard Bull, de corr. hell. XIII 281 flf, und ausfuhrlich
besprochen von Meister in den Bericht, d. Egl. Sachs. Gesellsch. d. Wis-
sensch. 1889 p. 71 — 98. — Die Buchstaben sind aioixtjdov gesetzt, 39 in
jeder Zeile. Den Buchstabenformen nach gehört die Inschrift in die Zeit
des Überganges vom alten zum ionischen Alphabete: alte Zeichen sind
E und für ri und a>, R für q, Q für den spiritus asper. Dem ionischen
Alphabete sind dagegen die Zeichen BE = f (älter +) und X^^'X (älter >|^)
entnommen. Das Zeichen : : trennt die einzelnen Paragraphen. — Zeit
der Abfassung: erste Hälfte des 4. Jahrh. v. Chr.
«
§ 1. Tov hiEQTiy 7t6vve Kai uA^oai olg vifxev Kai ^evyo-
-g Y.al aJya' ei d av Y^araXXdaariy IvcpoQßiaiiov Tjvac" r-
-ov hteQOfivdfxova ivcpoQßlev ei ö^ av levvov f47i ivq)-
-oqßlriy he^ovdv daQXf^taS ocpXiv iv dafiov Y.ai Yjaraq-
5 -Fov rivau — § 2. Tov hieqod^vzav vefiev iv l4i.eai, ort av d-
'-OTiTid'ig 71, ra d dvaay.ii&ta ivcpoqßUv ^xti^ IgTteQaaa-
-iy naq av XiyTi lueqo&vxig' ei d^ av igTteQaari, dvwöeyi-
-0 daqxf^dg oq^Xev iv da^iov. — § 3. Tag Tqucavayoqaiog r-
-ag vaviqag TQig d^iqag vefiev, orc hdv ßoliizoi, aJg
10 [Ä7i iv Tol neqi%(DQOi' ei ^ av iv röi Tceqixdqoi, ivq)0'
-qßiev. — § 4. ^Iv ^Xiac /tii^ vifiev jui^rc ^ivov firire faatöv,
ei fiii enl d^oivav hr^ovra* tov de ^evoL Y.aTayoixev-
^OL e^vat d^dqav ytal vv^ra vifxev eTcitvyiov ei d'
av Ttaq zdvv y^fi^» ^^ f^ev f.Ut,ov Ttqoßarov öaqx^dv o-
15 '(pkevj To de (lelov ivipoqßiev. — § 5. Td hieqd jcqoßara iiii
veiiev iv ^Aliav 7t log dfieqag ymI WÄtog, ei x* av die-
'Xavvofieva Tt^^' ^i ^ dv vifiri, äaqxfidv dcpXiv ro Tcqo^
-ßazov ßh,aaTOv to fi^Cov^ t(Dv de fiewviov jcqoßdio)-
-v odeXov FiYAXGTOVj xdv aiwv daqxi^dv ße/,dazav, €[t]
20 jti^ Ttaqheva^afievog Tog nevvqxovra ^ Tog TqiarAa-'
-aiag. — § 6. Ei x' eTti dw^a Jtvq htoiariy dvddeM äaqxiidg
6q>X€v TO fiiv ijjAiav rat ^eol, to d' rifiiav Tolg hieqo-
-(ivdfxovOL, — § 7. £t 7i av vtaqa^a^evri &vad7]y Tag yLele[vd^']
-0) Tag yiay.eifAevav Ttaz IdXiaVy xqXg bSeXbg 6(pXe\y dv-']
25 -Tt ßeKdavav, to (,iev hi^iiav Tal ^eol, to d* 7ii.ua[v to7-]
-g hteqo^vdfiovat. — § 8. Tal Tlavayoqac TOg hieq[piivdii'']
"Ovag dqTvev tu iv Talg ivjtoXalg Jidvva [ t-"\
24 [29]
-og da/aiOQyolg. — § 9.] Tbv KOTtqov rov arcv AOC^
. Tai heßdoiiai %& ytea^cLvaaio) ftrivog* [el 6* av ^ij, oöe-']
30 \Xo]v ocplev. — § 10. Tdv llarayogaiov ftiiva TO
.... l^ev TÖlg ^evoig, el nardyoc räl
ei ä* aTtiowa El
N ddiioi ecpajc
AITOSI
35 NON
Z. 2. sX 5* av xaxaXXdaaii xxL: ,,toenn er sie aber vertauschen sollte^
dann soU Anhalfterung eintreten; der Hieromnamon soll sie ans Futter-
halfter legen: wenn er aber ein böses Thier nicht ans Halfter legt, so soll
er 100 Drachmen bezahlen und verflucht sein,''^ — Die Heerde des Tempels
hat also das Recht zu weiden: nur in zwei Fällen soll das Vieh ans
Futterhalfter gelegt werden: einmal wenn die Gefahr einer Vertauschung
(mit anderen Heerden) vorhanden ist, und zweitens, wenn ein Stück der
Heerde sich durch besondere ünbändigkeit auszeichnet. — Die Formen
IvfpoQßiöfAov und lv(poQßisv sind bereits richtig von Berard mit q>oQßeid
„das Halfter, mit welchem das Vieh an die Krippe gebunden wird" zu-
sammengestellt worden. Xsvxog identificiere ich mit dem altbulgar. Ijutü
(= urspr. leutO') „deivog, ßlaiog, äyQiog, xaktnfx;** — Wenn Meister xataX-
Xdao} mit „loslassen", tvqyoQßico mit „auffüttern" und Xsvzov mit „los-
gelassen" (von einem *Xevo} == Xvcol) übersetzt, so sind das Deutungen,
welche eine Widerlegung unnöthig machen. — 5. zä 5* dvaoxji^ia ivqfOQ-
ßier: „Die kranken Thiere soll er ans Futterhalfter legen,** damit sie mit
der übrigen Heerde nicht zusammenkommen. — fitiS* ignsQäaai xtX,: „und
er (nämlich der Hierothytas) soll nicht über das hinausgehen, was er zum
Opfer bestimmt hat/* TtaQ dv ist aus naQ^ d dv zusammengezogen. Da
Meister das richtig überlieferte iego^vres nicht verstand, änderte er es in
ieQo^T[a]g , eine Vermutung, die schon deshalb unrichtig ist, weil es 6
isQodvTag lauten müsste, und ergänzte als Subjekt zu egnegaoai irrtümlich
Ugo/Ava/iova. Der Satz enthält vielmehr für den Opferpriester die Vor-
schrift, die Zahl der zum Opfer bestimmten Thiere nicht zu überschreiten
und nicht etwa auch anderes Vieh weiden zu lassen. ieQo&vzsg «= *IsqO'
•&vzevg ist das Participium Praes. zu * leQo^zijfii = Isqq^zsoo „opfern".
Dass die Arkader die sog. verba contracta nach äolischer Weise in die
f4i-Flexion hinüberzogen, war durch ddixsvza 294, ^osvzcog, ^afiiovzsg^,
CafÄidvzco 1, bereits bekannt. tsQo^xsg bedeutet also eigentlich „als Opfern-
der^ in seiner Eigenschaft als Opfernder,** — 8. Iv däfiov „an den Fiskus.** —
9. hdv: der spiritus asper ist irrtümlich gesetzt. — <Sg firi „ausser**, Inder
unmittelbaren Umgebung des Tempels darf das Vieh nicht frei weiden,
sondern muss angepflöckt werden. — 12. hlxovza ist nicht acc. plur, „das
zum Opfer kommende (Vieh)", wie Meister vermutet, sondern ein acc. sing.,
dor sich dem Sinne nach ausschliesslich auf ^evov bezieht. — xazdyea^ai
[29—30] 25
„einkehren", — 14. id^iov (aus *fiiyio}v) auch ionisch. — 15. to Se fistov
ivq>oQßisv : bei längerem Aufenthalte darf also nur das grosse Vieh auf die
Weide getrieben werden; das Kleinvieh wird festgelegt, und der Preis
für sein Futter wird dementsprechend in jedem einzelnen Falle besonders
abgeschätzt. — 16. nXog ist der nom. acc. sg. neutrius generis zu dem
nom. plur. nXies (== *7iUaeg) A 395, acc. TiXsas B 129 und aeol. Samml.
HO. 213, lo/u, cret. nXUg Gortyn. Taf. VII 18. 24, nXla X 17, nXlad (« nXiag)
YII 29, nXlavg V 54 und loc. nXlvi XI 5. — 22. Neben dreimaligem ^«rv
erscheint in Z. 25 einmal hyiiav. Im Anlaute stand ursprünglich s, vgl.
lat. 9^mi „halb". — 23. ^o^%v „um zu opfern** infin. Aor. pass. von Wa>
Meister. Auch bei den Aeolem endigte der Infinitiv des passiven Aoristes
auf -riv, vgl. fis^a^v Ale. 20, ejtifieXi^^ijv Samml. 215 4^ u. a. — x8Xs[v^]tD
ergänzt von Meister» — 24. [dv]ti ergänzt von Meister, — 29. von mir
ergänzt. — 33. eine Form von iq)dji[teaOai\,
b) im ionischen Alphabete:
30. [1222], Die sogenannte Tegeatische Bauinschrift. Zuerst ver-
öffentlicht von Kyprianos, ^Agxadia 19. März 1860 und darnach ausführlich
besprochen von Bergk Ind. schol. Halens. 1860/61. Nach eignen Ab-
schriften herausgegeben von Michaelis Fleckeisen's Jahrb. Bd. 83 (1861)
p. 585 und Foucart 340«. Bechtel benutzte ausserdem noch einen Ab-
klatsch Förster^s aus dem Jahre 1869.
üegl q)t . .Xo
«r K äv TL yivriTOL rölg egycovaig rdlg Iv xoi avtöi
sQyoi^ oaa tceqI t6 €Qyov a7cvea(d')a) de 6 ädr/^'qfievog
röv ddiTtewa iv dfAigaig tqloI, cltiv rat av to ddi^
5 "Titfif^ta ytrijTOi, vaiCQOv de firj' y£ct ort ay yLQivoyvoi
Ol kgdozriQeg, tcvqlov eavo). El öi TtolefAog öia-
"Tuokuaei TL Tiüv eqywv zwv sgdod-iwcov ij zcov
rioyaofievcov ti q)d'€Qai, ol rqia'/xiaiOL diayvovtcOy
ri del yivead^ac ol de arqavayoi 7v6goäo[,i Ttoevvco,
10 ei % av decaoi ag)eig TtoXefwg rivai 6 xcokvljiojv tj e-
'g>d'OQXcog rd eqya, Xaq>vqo7ccoXiov eovtog %avv rag
TtoXiog* el de Ti{g) eqyomfjag fi'q lyKsxrjq'qy.oi rdlg
iqyoig, de TioXefÄog dia'/.coXvoiy aTvvdoag [r]o aqyvqiovy
to av XeXaßrjTidfg rvyxdvrj, dqfeiSad'co tw eqyco
15 et X* av TieXevcJvai ol egdovijqeg. El d^ a[y] tig Itzl-
'ävviararoL ralg egdoaeac twv eqywv ij Xv^alvri-
-%oi xflfT el de riva xqOTtov (pd^riqiov, ^afuovvo)
ol egdov^qeg, oaav av diarol acpeig ^afuaiy %al
ayy(jaqv(j[a6v']f:ijt} Iv eTtinqiaiv %al Ivayovuo)
26 [30]
20 Iv öi%aaxriqiov to yivofievov toi nXrid^i, rag
^afiiav. Mri l^lacco da firjÖE %oivavag yevia&av
jrXiov rj dio etcI firjdevl tiov tqycov' ei de (.iiq, (Kflirto
e/,aaTog nevxv^/Mvva öaQxi^ag' htehxa{d)üd^cov
de ol aXiaavai' lf.i(paiv€v di to^i ßoX6/4€vov hti rot
25 iifxioaov tag t/at-iiav. Kara avva de VLai ei xi* hv [jlig
nXeov ij ovo i'qya e%ri tüjv uqcov tj rwv dafi[o]alwv
xar ei de riva rqoTtoVy orivi ai.i f.iri ol aXiaGTa[i]
naqerd^wvai biuod-vfiadov Tzavxeg^ ra/Mico[cT](^)c<i
xa^* ey,aarov tiZv nXeovcov eqycov Y,a%v ^irp^a
30 nevi^^iovia daQX(.iaTg, \iiox av
tä eqya ta TtXiova, BX k av Ti[g^ . . . r/>riTOL twv
7teqi %d eqya av xar et de ri, ju^
V el de (.irj, f^iri ol eovw iVJtxoy
fitideTcod'L alÜ i] Iv Teyeav el (J' av ivdc'A.dttjTOL,
35 ajcvTeiaatio xo XQ^^S diTchiatov^ x6 av dr/,dl,rixov'
eax(o de xai xwvl xai eniCa^dta 6 avxbg iyyvog^ 07ceq >
%al xw eqyo) '^g iv egxeiaiv. Ei d^ av xig egycovrfiag
eqyov xi TCogKaxvßXdipri xi akXv xcov vrcaqxovxiov
eqywv eixe \eqbv eixe daf^ioaiov eixe Xdiov
40 Ttaq xdv ovyyqa(pov xag egdoxav, drcvyLa&iaxdvio
xo y.axvßXacpd^ev xölg idioig dvaliof^iaaiv fifj riaaov
ij VTtdqxe iv xol XQOvoi xag eqycovlav ei d^ a^i fiii
Y^xvaxdori, xd erci^dfÄia d/tvxeiexiOj Y,axd7teq
ertl xolg dXXoig eqyoig xoig i7veqai,ieqoig xixoKXOi.
45 El 6* av xig xwv eqymvav ij xwv eqya^Ofiiviov
eTcrjqeidl^ev diavoi iv xd eqya ri d7tei0ijvai xolg
ertineXo^ievoig i) Yxxxvipqovijvai xaiv e7ti^a(,iUov
xwv xevayfuvcov, '^vqioi eovxco oi egdoxijqeg
xofx (.iev eqydxav egdeXXovxeg eg xol eqyoiy
50 xdv de eqycovav ^afiiovieg iv hvUqiaiyj Y,axd7ceq
xbg e7tiavvtaxaf.ievog xalg egdoKaig yeyqa7c[x]{oi).
Oxc o av egooihi eqyov, eixe leqov eive oa^oai\ov]y
V7cdqxev xdy 'Kocvdv auyyqaq^ov xavlVjt Y,vqt[av]
Ttbg xal e7teg xol eqyov yeyqaf.ifie(v)[at av]yyqdq)[oi].
Z. 1. PEPI Michaelis, PE BechteL — 2. st h ävi Bechtel Beitr. VIH
305. — 3. APYEIOß der Stein. — 7. Von ^ nur h erhalten. — 10. KQAY . N
Foucart, Michaelis, — 12. Tl der Stein, zi(g) Bergk. — 16. ^ bei Foucart
deutlich, bei Michaelis ganz geschwunden. — 19. Y-«-^^TßlN Foucart,
r^^«ÖIN Michaelis. — 21. TEN Foucart, ^EN Michaelis. — 22. MH
[30—33] 27
Foucart, M^i Michaelis, — 23 .AA^XCOßN J'oMrar^, Michaelia, — 25.
KAI^IC Michaelia, KANfT^ J'owcar^ — 28. lAMK . ^ß = CaiMio[a]i?a> -Fou-
cart (i^swT mon estampage, je crois reconnaitre piatot que Q") ; dagegen
Ca/*«cü[a]^o) ^ecÄ«<»; Beitr. VIII 308 („auf Förster's Abklatsch glaube ich
deutlich die linke Hälfte eines Q zu erkennen'^). Beide Formen sind
lautlich möglich. Mir scheint ddixi^/^evos Z. 3 neben ddixivta Z, 4 für
BechteVs Cafiicoa^co zu sprechen. — 30. Am Schlüsse der Zeile liest Foucart
A0I und ergänzt dieses zu d(pfj[zoi]. Förster dagegen will tP i ' (oder
EPl") erkennen. Die Züge des Abklatsches, welchen JSechtel verglich,
sprechen gegen Foucart, Ist vielleicht, da das erste Zeichen nicht sicher
steht, im Anschluss an Förster cbrry[vc5] oder djtvylymrj] zu lesen : „bis er
Verzicht geleistet hat"? — 31. E IKAN Foucart, El . AN Michaelis, et [d"] äv
Bechtel, — 46. TOU Foucart, TOI Michaelis, TOI Bechtel, — 51. TPAP . .
Foucart, rPAPgi)r Michaelis, — 54. Die ersten 6 Buchstaben der Zeile
Bind zur Hälfte weggebrochen, jedoch deutlich zu lesen.
31. [1233]. Siein. Foucart 340 c.
. xaT]a Tov vofxov \ rivat öe alroi Xv7ia\aiv yav olaiavt int-
vofil\av, davXlaVy äa(palei\\av '/,al iv Ttolefiot, xai s\v iQavai
-Kai avToi Y.al ey\y6voic; 7,at xQ''^iHccav,
Z. 1. \TON: BechtePs [?carv] ist also unrichtig. — 2. IINAI: auch elvai
ist möglich.
B2. [1230]. Stein, in zwei Stücke zerbrochen. Foucart 338a. —
Sauppe Ind. schol. Gotting. 1876/77, p. 6 f. (nach einer Abschrift Deffner^s),
2tqa{v\ayoi aved^ev*
Evagxog KX€iovo[g] Jafieag Olvrwvog
'^IfiTteöig 'udvcayloglu) WiXiog (DiXiovog
^ETtia^evrig ytvai[ö\d(4(ji} It^Qiatlwv ^laxofiaxco,
5 OlXt7C7cog ]Aya&[o%]X€og
%7t7taqxog roQy\c6\v roQyirtTto).
yq(xq)fig Evaqe\t\og JSaY^Xiog.
Z. 7. EvdQe[t]og Sauppe, EvdQe\ax\og Foucart.
33. [1231]. Marmorplatte, jetzt im Britischen Museum. — Von den
drei Columnen wurde anfänglich nur die dritte veröffentlicht und zwar
von Boeckh GIG. 1513 (nach Abschriften Corsini*s und Gelles, die beide,
besonders die Corsini*s, unvollständig und sehr fehlerhaft sind) und von
Leake l 89 pl. no. 1. Vollständig wurde die Inschrift herausgegeben von
Bröndstedt, Inscriptions du musee de Copenhague p. 26 (danach bei Fou-
cart Explic. 3386) und von Newton 'Ancient Greek Inscriptions in the
British Museum II 11 no. OL VI. Bechtel benutzte ausserdem einen von
Hicks besorgten Abklatsch.
I
28 [33]
Columne A,
Zur grösseren Hälfte untergegangen. Von den rechts stehenden Ge-
netiven sind nur wenige ganz erhalten oder sicher zu ergänzen:
[6Q]aavl,^r^3eog, \!/4y]riaiav, Jaf.ioq^avrw, [^sivlav, [Geo]fAVc-
-arav, [0€o]>ioAat', \!^7toX]h.ovidav^ [K]aXXivßq6v[o)]f ['/JTiTroa^e-
-veog, IdXMaw
Columne B, Columne C.
Clegfig ] 51 ^legrig 2u)%Qet}]g
^Etz ^uid-avalav 7CoXltav ^iTtTtod-oXtav noXltai
g nsqiXaog 2i(.uoi{og]
idav Je^iag MvaataTQCtTO)
5 0lXa)vog 55 Jaf,i6atQaTog ^^Qt(JTodd{ßO)]
og ^Etv IdS-avaiav TtoXlxav
(S)(OT€X€og ^AqiOTondiicov ^vvKpoBog
NHOv/xfiog *u4Yad^o'/Xrig ErciteXeog
[7f ßOf^tcSjrat TvoXltac* KgagicuTav TtoXlrai
10 XXagnvd-ayyBX(l)a\y'\ 60 ^laav MiTiicovog
\_S]Bv6q>avTog ^ ^qiailwvog ^^yaoiag ^/4qiaTO(pavtog
NiTülag NiTLoödfia) roqyiTtTtog Foqyiog
(^I)a6dafiog &e(q)aiav ^leqcov ^'I/tTtcovog
KaXXiag ^Aqiotiovog TeXearag Ildxco
15 Mexoi^oi 65 {Q)dXiog ^EqyovUio
^afiazqiog i^ftoXXiovldav Mstoi'/^ov
niaTOKXrig OiXXlav Qeodcoqog ITqa^idd[Aa)
2waiY,X'^g Mooxti) yidixi%og ^Yrceqdvd^Bog
Ovaaifiog KaXXiav ^A7toXXcovLäTain\oXl%aC\
20 XaqfAuov Sfvcovog 70 Oqaaiag OlXwvog
^yil.iaxog i/^ylav TlaxqoYleidag S€vo(pdveog
^TroXXwviaTai noXltai Sevotif-iog Evfii]Xidav
2ifxidag @eo(T)covog Tii.ioyiXrjg Tifioyiqe(te)og
%i7t€do/.Xrjg @eoTif,uo Mimcüv Foqyia
25 ^'iTtTtixog ^^Xe^iddav 75 Ilavviddag (DiXo^Xiog
Jafialverog Evqvrifia) Jai,i07,Xrjg ^ATtoXXiovidav
MeTOixov MiroLT^OL
uiqiatoßiog EvTcqdKtav JaiA.OY.Xrfi
^iTtTcod-olvai TtoXltai ^leqYjg OtXoda^og
30 &B0YXeidag QeoyCXiog] 80 ^E7tl^d'avaiav 7voXl%ai*
MeyaXiag MeyaXiav Jafxmg OvtUo
[33] 29
EvQvyiQiTfjg IloXiav OlXiov ^^qia%ote'kBo[q\
KaXXlatqarog ^l7i{7t)a\(j(a\
^ISQrig Ja(.i6arqa%og Me%OL%oi
Kqaqiwtai TtoXtrai 8b^Olvv7j:i6dü)qogOXvv[7tiodioqu)]
35 lAXy^iad^ivrig ^vaiGTqdtco Je^i'Kqavrjg ^e^i[ycqcci€og]
Enaivstog roqyiTtJildav ^^qiateidag ^iwvog
^afAaivevog Itäyad-iav Kqaqiiuxav TtoXivac
KXeag Qqaaiav
MitOL-^ov 90 J{i)oyiXr^ ^E7taXy(,B[og\
^AqiOTcov lAqiaxiovog Nr/,aaiag yla7iql(T)[o)]
40 JSevd^ag 2 . , . o) JanaLvexog Jei\yiav]
NeoyXiig Qeoxdq\eog\
^^TtoXXcjviaraL noXlzai Nruag ^ ^XyLiod-iveog
Je^iag ^coTeXeog 95 KaXliTcdrag ^leqo
Kaqdnog u4iaxqio[vog\
IrcTcod-olTai noXlTcti Miroiycoc
uiqiOToiog Ti[.ioavqdvo) OiXianidag Eicpqd .....
45 Evdo^og KXeaiviT{to) ^cjaiycqdTr^g KaXXlav
[M6ir]ot[xoi] 100 "^leqrig Tifxoy^qerrjg
NtxdoiTVTtog ^ ^aq)a(X)lla)] KqaqiaJTat TtoXlxav
^7t L4&avaiav TtoXlrai iS&ev . , iav
]^l7t\7iaqxog diocpdvxo) .••••.•••• av
50 T . TATA Y
Columne A: [A\eivlav Meister Dialekte II 95 Anm. — AAAINBPOT
Neioton,
Columne B: 7. "ÖTEAEOI Neioton. — 8. \HONIKEOI der Stein:
[K\X{e)wiKeog BechUl — 10. XAAIPYGArrEAA Newton und Becktel,
PYOArrEAlA Bröndstedt: nv^ayyeXialv] Foucart. - 13. »lOAAMOZGEIIlAY
Newton, 0£ ."XKX Bechtel: Ge(Q)aiav vermutete Newton. — 23. OEIIQNOI
Newton, OIZQNOI Bröndatedt, OEZ . QNOI JBechtel: Giazcovog vermutete
Newton. — 40. I "^ Newton, I Q Bröndstedt, — 45. KAEAINETO
Newton. — 47. AZ<t>A/ Newton.
Columne C: 57. mi\(i> MOZ Bröndstedt, /<m\0A£Or Newton, AMI-
<t>AEO' Bechtel, ~ 60. AIIAN Gell^ AIIAN Zeake und Bechtel („der Ab-
klatsch hat vor N deutlich ein A"). AiEßN Bröndstedt und Newton.
Boeckh vermutete [A]toav. — 65. 0AAIOI Newton, OAAIOI Bröndstedt.
Auf BechteVs Abklatsch steht deuthch OAAIOI. — 73. TIMOKPEOI der
Stein. - 66. PANTIAAAI Newton, 0ANEIAAAI Bröndstedt, . . NTIAAAZ
Leake. Bechtel erkennt auf dem Abklatsche am Anfang ein P. — 83.
IPA . . . der Stein. Meister Dial. II 107 will 'Ina- auf lautlichem Wege
durch Vereinfachung der Gemination aus 'InTta- entstanden sein lassen, ^
90. AYOKAHI der Stein.
30 [34]
d4. [1246]. Marmorplatte, unten und an den beiden Seiten ge-
brochen. Die Namen in vier neben einander stehenden Ck)lamnen. Fou-
cart 338 c.
A, fJ^TT* l^'0]avaiav B. Evrvxldag GeotiXeog
[Tifioa]0^tvrjg Ti^oatqavto 22 Nttov Neo^/^lsog
]^/4Qiate]ag it^gtarodafiio Tifjiwv KaXXr/.Qet€og
Idqxtav JafAiov Xaq\L\%kiog
5 Jiovvaiog Scoyclelöav
rrjg uJiodioQio 25 ^cpodgo'KXijg JScpodQuovog
• ... 1 1 • f^ av roqyiTCTtog ^Aqxiav
dwQ(o IdTtoXXwviäxai
Tif-io^evct) (iJiXoy^Xrjg ^^qiüTicDvog
10 ^EQfxaicj AoLOL^og Oaiöi^ldav
rjQlöa[v] 30 l^ipicrrox[A^]g ^y^QiavoXav
l^areav Q€o/,X^[g] 0iX[oy]QclTBog
[J]a^ood^ev£og Ti^6a[vQ(nog] Sevo/,Xeog
• OQav
15 [Ka(p\iaiag (DavXXta KaXXrAqerrig ^UqcDvog
^Qi^öTopiaxogMiXTKiöav Oedvi fwg Oeorlf-ico
[KaX]Xiag ^tiXtivqo} 35 Uaytiad-lvrig ^EmaiyevBog
ctg AaiiOTtei&eog SevoKQirog ^Ivaiaifico
Ivag IdqiavoiiaxM u4XyLi^o\tda\g NiKoatQOTO)
20 i^TtoXlcüvict) 38 [B\a9vyLXijg Idav»
C, OiXiag JaiioYliog D. . gav . . .
40 JSatüTag 2a(ovidav 56 nQOKX[Yji\g
Jafiiag Mev[B\^Xtog Eevoia ....
ii^QiOTOfxaxog l^i^fpiOTgaTa) /Jai^ai[verog]
KaXXiag /faf^oeplXio l^QX^.ag
Jeiviag /JeivccQXf^ 60 MeiXlxwlv]
45 /4B^iq)avrig Ae^iav KaXXiag
Oegeag OiXo%Xlog Odgog Wa
Tif.toKQtrrig ^Agiavaict) MevenQltTtjg']
OiXo^evog (DiXiavidav ' 0\yi(ytiX\y[g\
^Eriagxog Ntyiaalav
50 Jafjib^evog ^iicpeXiwvog 05 ^ida^iog
Kvi^tßaXog ^Agiatiovog NBOTiqatril^
Oavidag Evvoatto AvvoxQh[rig']
Jaf.ug Ovfx . . .
'Btt' ^AO^avaiav ^aiTtog yiv[a ]
54 Jafiiag ^u4Qiüvoda(ÄO) 70 Aq^iTcrtog.
[34-35] 31
Den Formen der Buchstaben nach stammt die Inschrift ans guter
Zeit (Foucart), — Z. 5. Die Namen Atovvaiog SoaxXsldav wurden nachträg-
lich, jeder in einer besonderen Zeile, rechts von *ÄQxioLv nachgetragen. —
10. ... fiQida Foueart, . . . rjQi6a[v] Bechtel,
35. [1247], Marmor, auf beiden Seiten beschrieben. Müchköfer
Mittheü. IV 141 no. l Besprochen von Bechtel BB. VIII 331 flf. Die
Vorderseite enthält 2 Columnen, von denen die erste bis auf ganz
geringe Reste — [^ßJ/arcDyoff, EvdQ(x)<Of \^ÄQiox\oxiXsog, \KQ\aQi(bxai, [2*0)-]
'oddav, [MeyYiLO'&svEos — untergegangen ist.
Vorderseite, Columne B:
McL.IO..OI vÖQog 2t... •
. . . OY,Xeog
[EL'd]v(d')rig Jai,ioy,Xe[o]g AA£[C..IC
^y^/coXXcovidag
5 NiyuxQaTog KXeo[f.i\iilÖ€og Rückseite:
(Di'koY.Xrig KXtodtoQio 21 Itiyad-iag Ai
Je^ihtog To^6[T]av
EPI0IAOKAI "l7t7to[d']ol{T)ai &ri{q)lvag "ExeoviUog
^llJi7tB[d6\AQiTog n[€]daQiTio Qeiov KXeoöwqio
10 (DtAoxAijg (Daldgio 25 l^yifiaxog Kleiovofiu)
QeoyiXijg • [2]cox^og EevoTifiog (DaloQU)
Kq aQtwrai' [Ja]f,i6Xag Nr/,iav Telai^og Teiatiidxlftf]
^Avdqiag ^AgiatoyeiTOvog EXeoargaTog KaXXi7t7t(ai)
Malayxofiag KiXhavog [K]kiag OLhavog^ ^EQiidio[g\.
15 i^QiatoTilrig IleQr/Mog [Oi]ä* e{X)axov alaav icp legeiloigY
Jialvevog Jiaivh(o 31 . • . ^Aya{d')[i]ag
^Erc lt4^avalav -
KaXXicpdvfjg Sev NEATAIKAN
KaXXlag Eva
20 Iwvilfiog']
Z. 3 NOH^ Müchhöfer: [Evd\v{^)ric Bechtel. — 8. IPPO.GirAI
Müchhö/er.'- 14. M(s)Xayx6fjias BechUL — 23. OHPINAC Müchhüfer: emen-
diert von Bechtel. — 25. KAEÖNOMß Milchhöfer, JCU(o)vd^o> Bechtel.
Schwebte dem Schreiber vielleicht KXemwfiog vor? — 28. KAAAIPPO
Milchhöfer. — 30. AEAAXONAI^AN Milchhöfer: von mir ergänzt und emen-
diert nach den tegeatischen Inschriften Foueart 352 h, i und j, in welchen
drei Frauen zur Belohnung dafür, dass sie sich um die Tempel besonders
verdient gemacht haben, ausser anderen Rechten auch eine afaa des zum
Opferschmause bestimmten Fleisches zuerkannt wird (h: jcsfijtstv de avraV
xal aioav waavtcog, j: sv xe xoXg löixoXg xal nvQOcpvQixotg dshcvoig änoaxsXksiv
avxrji alaav). — Z. 31. AfAO.A^: ergänzt von B. — 33. \^A7ioXXa}]v(i)axat B.
32 [36-41]
36. [1248]. Stein. Müchhöfer Mittheil. IV 138 no. o. Von den 12
Zeilen haben nur folgende für den Dialekt Bedentang:
3 u4Qiavo7taf40)v SB(voy/Xiog 7 Eqwv Slxcovog
4 EmQdzrig] ^Aficpia .... 10 Jlccvrivog HaworAXeog
5 uivolvtnog SBvoyLQateog 11 ^^^Qiaro^i^drjg 2aaTQdTo[y]
6 0iX6^evog 0iXo^ivo[v] 12 Nr/ioatqaTog ^Ovaali^o}.
Schrift: A, P. — Z. 3. EEKAEOl Müchhöfer x Se(yo)xXiog Bechtel. —
6. EENOi Milchhöfer. — 11. ^TPATC^ Milchhöfer.
37. [1249]. Stein. Milchhöfer MiUheil IV 139 no. 6. Von den 11
Zeilen, welche je zwei Namen enthalten, haben nur folgende für den
Dialekt Bedeutung:
5 [JI]Ar}(Tra^og: Sccv^iag, 8 Eifiaxldag: Jafxoyiqavrig,
6 uäloxQUov: Titagrog, 10 QqaoutTiog: ^Avtiyivrig.
7 Jaiidqevog: Tleid^lag. 11 nXiflTUQog: l^yQcag,
Schrift: A, P, X = f in Eav^iag, sonst = ;f.
38. [1232]. „Ex Fourmonti schedis, Tegeae repertum". JBoeckh
GIG. 1515. Aufzählung der Siege des AaixatQiog *AQiatijmov, Dialektisch
bemerkenswert sind nur die Namen der drei Feste:
Itiay.XaTtu'ia Z. 5, Idliaia 7a, 6. 12. 19. 22, "^Eviovovßoia Z. 9,
^E%ot6fÄßoia Z. 23.
39. [1236]. Marmorfragment. Foucart 341 e. Aus guter Zeit. Ab-
Bchluss einer Bechnung.
Z. 5 ... y]Qaqyqg | a^eyqg.
40. [1242]. Stein. Pouqueville Voyage dans la Grece IV» p. 275.
Darnach bei Boeckh CIG. 1526. (A).
KXeavÖQe, l^f4i]veag q)lle ivd'ade xaiQBTt.
Meister II 86 vermutet, dass die Inschrift falschlich in einer Zeile
herausgegeben sei, und verbindet die Worte folgendermassen: KUavdge
ipiXs, I 'Afiijviag iv&dde ;i<a/|oer£. Dass iplXs ein Dual sei — wie ijtdxoe IGA.
no. 86 — , ist mir allerdings unwahrscheinlich.
41. [1237]. Stein. Pouqueville Voyage dans la Grece IV* p. 276.
Darnach bei Boeckh CIG. 1524. Neu gelesen von Höhl Mittheil I 229.
IloXv^QbtBia l^QiGT ... I Nbo-kX ....
Z. 1. POAYNPETEIA Pouqueville, . YKPETEI >:T . . Röhl. - 2. Von
Höhl nur noch . . . OY erkannt.
Kyprisches Syllabar.
......
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Zar ErkläruDg der Tafel vgl. S. 35 ff. Bei denjenigen Silben , für
welche ans Paphos eine besondere Form überliefert ist, steht das gemein-
kyprische Zeichen an erster, das speciell paphische an zweiter Stelle.
Da die Tafel nur den Grundtypas jedes Zeichens veranschaulichen will,
so ist aaf einzelne Ausnahmen (wie z. B. den Gebrauch des m als ne, die
Verwendung des gemeinkyprischen se in Paphos u. a.) keine Kücksicht
genommen.
■^
[42-52] 33
42. [1224]. Bruchstück eines ArcLitravs. Faucart 337«.
OEPIIAI Segoiag
43. [1258]. Ohne irgend welche nähere Angabe bei Z« Bas 336.
(AEN).
Teyeazav äved^ev.
44. [1225]. Leake pl. no. 50. « Foucari Expl. 337 ft. — (A).
45 und 46. [1227]. Foucart 337c und d, — (A).
47. [1229]. Vischer Arcbäol. Beitr. no. 41. — Bursian Arch. Anz.
1854 p. 479. — Foucart Expl 337 c. — (AC).
Nkov NBoy.Xrß \ aved^ev.
48. [1243]. Stein. Müchhöfer Mittheil IV 143 no. />. — (A).
49. Le Bas 337. - (AE).
Jil MBkLxi\(ji)L Mi7uvXo\g ävid^jKS,
50. [1245]. Foucart 345/.
AAAIKAXAIPE ^a{d)Ua xaiqe.
51. [1240]. Grabstein. Foucart 341^. Vollständiger gelesen von
Müchhöfer MiUhetl. IV 143, no. q. (A, in Z. 7 im ersten Namen € und C).
^^Qiavfovd^y I KaXkiyLQiTog '/ , \ i^O'/,Xa7tiadag,\2cüaTQCttogif,
5 (DtAoyixoff "/, I i^QiGTodafiog ya, \ KXe6öai.iog Kgazeav vf.
Mfinzen«
52. Die meisten derselben stammen aus der Zeit des achäischen
Bundes. Sie sind Kusammengestellt von Head Historia numor. p. 352.
Die übrige Litteratur s. in CoUitz Sammlung, deren Nummern ich den
einzelnen Legenden in Klammern beifüge:
lAktatäv, Zweifelhaft bleibt die Legende lAkeiwv mit dem
Namen ^I€q(ov. [1184]
Hoff mann, die griechischen Dialekte. I. 3
\
34 [52—54]
^uiqviadiyLov, zum Teil noch linksläufig und mit ?. Daneben
einmal l^Qy,dda)v. [1182]
^^aeatSv mit dem Namen Seviag. [1186]
zfi7tauo)v Head a. a. O.
5 ^EXiaq^aauov Head a. a. O.
^Eq = ^EQlxoiuevicov], Einwohner von Orchomenos. Den gleichen
Namen fuhren sie in der Inschrift IGA. no. 70. [1212]
^HQaieiüv Head a. a. 0.
QelTtovaliov, daneben mit dem Namen 'i?^/wv [1253], Auf
Inschriften erscheint die Form QeXq>ovaioi, vgl. die Bemer-
kung BechteVs zu no. 1181 und 1252 der Sammlung.
Qiaoaiecov mit dem Namen IIoXvi^nqQr^g; daneben
Giaoaiiüv. [1255]
10 KaXXiavavav mit dem Namen ^'AvTcivdqog» [1187]
Kacpvkov mit dem Namen. TTEAAANH AS. [1188]
KXt] = Kkr^OQuov], erst in römischer Zeit ÄActroßtW. [1193]
K[o]QTvvio)v. [1 1 95]
\^A]ovaLaTäv mit dem Namen L4vvlfiaxog. [1196]
15 MavTivewv, [1207]
Teyeavav mit den Namen KUaQxog, Ggaaeag. [1250]
TevTidav mit dem Namen rvioaeag. [1251]
OevrKOVy (Devicov mit den Namen l^QVidgy MvaalXaog. [1213]
0Lyali(ov auf achäischen Bundesmünzen; erst in der Kaiser-
zeit OiaUtov. [1216]
Anhang.
Arkadien oder Pisatis.
53. [1256], Bruchstück eines Helmes, gefunden in Olympia. Kirch'
hoff Archäol. Zeit. XXXVI 140, taf. XVIII no. 3 = IGA. 106.
EORAV AAM0S;T0I Jaiiog rol ^oqav
54. [1257]. Bronzeplatte, gefunden in Olympia. Kirchhoff Archäol.
Zeit. XXXVII 156 = IGA. 107 (dazu Purgold! s Nachtrag in den Add. p. 176).
^
[54J 35
. . AOKAA/0 1 TOXR VC lO/V e]da)yiav b{yi)Ta)XQva€OVy
.. ASAA/TOH I EROA/TOAIOS loleayiev^aaav ro UqbvtäJiog,
..A/AIAVTOiKAirEA/EAA/ [ßdo^B ^>at avxog -ml yeveov
..3EE/V0SKAIEVERrETAS [ccvtwv 7VQo]^evog y^al evegyhag
5 ..nOS:®EOAOTOMArA/HS i7t']7tog QeodoTO) Mdyvr^g,
..EA/0EBAIOS 7iv Qiißaiog
. . SSVR AKOSIOS g IvQayLoaiog
..SEKVO..OC -TcxtaiMoff
..SARrb'OS g LdT^yelog
10 ..<ALO^KAIOAVMPIOAO ]yMog yuxt ' Olvfirciodci-
..DAIKOA/TOIA/ [qw kkhxv^odiKovToiv.
Nach Kirchhof 2i\xB den Jahren 365—363 v. Chr.
Z. 1. Der Raum zwischen und T ist, wie Purgold richtig bemerkt,
nicht für ein P, wohl aber für ein K ausreichend. RöhTs Lesung: o(?)
To ;f^i5<y«oy [xaT(oxev]aaav z6 Isqov ist mir dem Sinne nach dunkel, oxxfo-
XQvoiov ist eine Summe Geldes im Werte von 8 ;ifßuaeo«. — Von dem
zwischen t. und stehenden E sind nach Purgold noch deutliche Reste
zu erkennen. — 11. \eXXav\odixfDvxoivl
IL Die kyprischen Inschriften,
A. Das kyprisch-epichorische Alphabet.
Die Inschriften des kyprischen Dialektes sind in einem epi-
chorischen Alphabete abgefasst, dessen Entzifferung mit grossem
Scharfeinn von G. SniHh (Transactions of the society of biblical
archaeology I, 1872, p. 129—144: Read 7th November 1871)
und von Brandts (Monatsb. d. Berl. Akad. 1873 p. 643—671)
eingeleitet und von Moritz Schmidt („Die Inschrift von Idalion
und das kyprische Syllabar**, Jena 1874), Deecke u. Siegismund
(„Die wichtigsten kyprischen Inschriften" in Curtius' Studien VII
219—264) und Ahrens („Zu den kyprischen Inschriften" im Phi-
36
lologus XXXV 1—102 und XXXVI 1—31) fortgeführt und
im ganzen vollendet wurde.
Für die Beurteilung des kyprischen Dialektes ist es von
grosser Bedeutung, die wichtigsten EigentümUchkeiten dieses
epichorischen Alphabetes zu kennen. Es sind folgende:
I. Die 5 Vokale a e i o u haben jeder ein besonderes
Zeichen. Aber dieses wird sowohl für die Kürze als für die
Länge gebraucht
II. Zeichen für die einzelnen Konsonanten sind nicht vor-
handen, sondern nur für die Verbindung je eines Konsonanten
mit je einem auf ihn folgenden Vokale ; so z. B. ist ein Zeichen
für p nicht vorhanden, sondern nur für pa pe pi po pu. Dabei
ist zu merken:
1. Die Vokale dieser sogenannten Silbenzeichen können
— ganz analog den einfachen Vokalzeichen — kurz und
lang sein:
io = Tc3 (att. tov) oder to.
2. Der Konsonant dieser Silbenzeichen kann eine tenuis,
media oder aspirata sein. Die Schrift hat für alle drei
Fälle nur ein Zeichen (in der Umschrift pflegt man nach
Übereinkunft allgemein die tenuis zu setzen):
t?e te i = fexeij ite = idif eteke = l'^xc.
ta i SS zai, ta mo ni ko = ^afiovUwj a ta na = Idd-ava.
Jce = xf, ke no i tu « yivoizvj e tu ke = evvxB,
e pi = hcij pa pi a = ITacpia.
3. Doppelkonsonanten werden nicht bezeichnet:
4. Auslautende Konsonanten werden mit dem Vokale e
geschrieben:
va na sa se « ßavda(o)ag, ka rit xe = ytagu^,
ka re «. yag, ma mo pa to re = i.iaix{[,i)ortatiOQ^
pa si leu se ^ ßaaiXeig, e ke ti mo ne = ^Exeuficjv.
5. Die Nasale v, y und ^ werden im Inlaute vor folgen-
den Konsonanten nicht geschrieben. Auch im Auslaute
eines Wortes fehlen sie, wenn dasselbe eng mit dem fol-
genden zusammengehört:
37
pä ta = 7td(v)vay a ti = a{v)Tty o ka = "0(y)xa,
pe pa me ro ne == 7re{(.i)na(.uQiov.
fo ko ro ne = to(v) xo>qov, i in ka i = l{v) Tvxai.
in. Stehen im Anlaute oder im Inlaute eines Wortes zwei
Konsonanten unmittelbar neben einander, so sind 2 Fälle zu
unterscheiden :
1. Der erste Konsonant nimmt den Vokal des zweiten an:
a. Stets im Anlaute.
pu nu io se = IIvvTog, sa ta si ta mo se =* ^caaldaftog.
po ro to ti mo =» ITQioTOTif.tio, po to li se = nzokigy
ka ra u o me no ne = y^Qavofievov.
b. Im Inlaute, wenn der zweite Konsonant eine
liquida ist.
a po ro ti ta i = l^qiQodirai, te o ke le o se =^ 0€oxAeog,
na si ku pa ra = ^OvaaiTivvrQa.
2. Der erste Konsonant nimmt den Vokal des vorher-
gehenden Konsonanten oder, wenn ein Vokal vorhergeht,
diesen Vokal an. Das geschieht im Inlaute, wenn der
zweite Konsonant keine liquida ist:
a ke se to te mi se «=■ L^xcaro^fifitg, mi si to ne ~ i^ia&ovy
ta la to ne « dahubvy e sa ta se = eavaae.
Anmerkung. Die Schreibung des Doppelkonsonanten f ist — ab-
gesehen von den Fällen, wo ihm ein Zeichen entspricht — schwankend:
neben e ke so si =s eSo(v)ai steht a pi te ki si o i = aijJi)(ptds^i(oi und
e u ka sa me no se = ev^dfievog. — Ob der Doppelkonsonant xp in seiner
Schreibung der ersten oder zweiten Regel folgte, ist aus dem einzigen bisher
überlieferten Beispiele nicht zu ersehen: a pa sa so mo se = lÄtpaocofios,
IV. Im kyprischen Dialekte entwickelte sich hinter t; (=» u)
und i ein parasitischer vau^ und Jo^Laut, der im kyprischen
Alphabete die Geltung eines selbständigen Konsonanten hat:
tu va no i = dvfavoc fiu* dvdvoi,
e u ve le to ne = Evßild^cov für Evil&wv,
sa ta si ja se = JSraaijag für 2taalag,
i je re u se = ijeqevg für Ugevg.
Anmerkung. Dieser Jb^-Laut ist bisher sicher nur nach vorauf-
gehendem i nachzuweisen. Alle Lesungen, bei denen man ihn nach
I
38
anderen Vokalen oder gar unmittelbar hinter Konsonanten angenommen
hat, sind abzuweisen.
V. Die Enkliticä werden nicht als selbständige Worte
gerechnet. Endigt das vorhergehende Wort also auf einen Kon-
sonanten, so wird derselbe nicht als Schlusskonsonant, sondern
— nach Regel III, 2 — als inlautender Konsonant behandelt:
a u ta ra me = avcaQ (,ie.
VI. Eine besondere Umgestaltung — die wir am besten
als Vereinfachung bezeichnen — erfuhren einzelne Zeichen des
Alphabetes in der Stadt Paphos. Auf der beigefügten Zeichen-
tafel steht die paphische Form jedes Mal an zweiter Stelle.
VII. Sämmthche Inschriften, in denen das gewöhnliche
epichorische Alphabet angewendet ist, laufen von rechts nach
links. Nur die in Paphos gefundenen und im paphischen Alpha-
bete abgefassten Inschriften sind ausnahmslos rechtsläufig.
Vm. Die einzelnen Worte der Inschriften sind meistens
durch Divisoren (Punkte oder kleine senkrechte Linien) getrennt;
natürUch fehlen dieselben stets zwischen Woiien, welche enger
zu einander gehören (z. B. zwischen Artikel und Nomen).
B. Das Alter der Inschriften.
Das einzige sichere Kriterium, welches für die Datierung
der arkadischen Inschriften in Betracht kommt, nämlich das
Alphabet, lässt uns bei der Altersbestimmung der kyprischen
Inschrift;en gänzlich im Stich. Wir vermögen bis jetzt eine Ent-
wicklung des kyprischen Alphabetes nicht nachzuweisen, wenig-
stens nicht für ein und denselben Ort. Die besondere Umge-
staltung, welche das Alphabet in Paphos erfuhr, ist für die
Chronologie vor der Hand ohne Wert. Denn beide Alphabete
— das paphische und das gewöhnliche — treten uns schon auf
den ältesten Inschriften so abgeschlossen und in sich fertig auf,
dass die Abzweigung des paphischen lange vor der Entstehung
unserer ältesten Inschriften liegen muss.
Auch die Richtung der Schrift ist für das Alter der In-
schriften nicht massgebend. Wie ich bereits erwähnte, sind alle
im paphischen Alphabete abgefassten Inschriften rechtsJäufig —
39
alle übrigen linkdäufig. Der Unterschied war also kein zeiÜiclier,
sondern ein lokaler.
Dieser Mangel an äusseren Kriterien wird dadurch ersetzt,
dass wir einen Teil der Inschriften ihrem Inhalte nach wenigstens
annähernd historisch fixieren können. Abgesehen von den Münzen
sind es Inschriften aus folgenden Städten:
1. Paphos und Umgegend.
In der Königinnengrotte zu Altpaphos lag nach no. 104 der
paphische König TijtioxaQig begraben. Dieser war, wie die Münze
no. 231 angibt, der Vater des 2raaißor/,og , welcher nach Six
etwa von 420—400 v. Chr. über Paphos und Marion herrschte.
Ab Sohn des 2taaißor/,og nennt uns die Inschrift no. 94 (von
der nicht sicher zu ergänzenden Münzlegende no. 228 sehe ich ab)
den ^OvaaiforMg. Ein Sohn desselben war l^QiavayoQag, dessen
Grabmonument uns in no. 106 erhalten ist. Die Reihe schliesst
der Sohn des ^^Qiaxayoqag , mit Namen ^^qiaTocpavtog : er ist
der Stifter der Inschrift no. 95.
Wir können diese Königsdynastie also durch fünf Geschlechter
verfolgen, welche Deecke BB. XI 318 folgendermassen abgrenzt:
1. Timocharis, um 435, in Paphos begraben.
2. Stasivoikos, etwa 420—400, König von Marion.
3. Onasivoikos, etwa 400 — 380, König von Marion.
4. Aristagoras, um 365, in Paphos begraben.
5. Aristophantos, um 350.
Dass der ebenfalls in Alt-Paphos begrabene König ^Exhifdog
(in no. 103) der Vater des Timocharis gewesen sei, ist nicht
wahrscheinHch.
Von einer zweiten Dynastie sind uns nur zwei Glieder
inschrifllich bezeugt. Der König Ninoyileßrig, der als Stifter der
Inschrift;en no. 101, 102 und 105 genannt wird, regierte in den
beiden letzten Jahrzehnten des 4. Jahrb.: sein Vater Tifiagxog
in no. 100, 101, 102 und 105 ist also nach 350 anzusetzen.
Endlich hat M, Schmidt (Samml. kypr. Inschr. 8) den König
^ErifavÖQog von Paphos, welcher zwei Armbänder dem Tempel
zu Kourion stiftete (no. 112), mit dem Könige Itu' andar sar Pappa
identificiert, welcher in den assyrischen Inschriften unter den
I
40
zehn kyprischen Königen aufgeführt wird, die dem Asarhaddon
(681 — 668 V. Chr.) das Material zu seinen Bauten zu Uefem hatten
(vgl. Schrader, Keilinschr. Bibl. II 148). Diese Gleichung ist
aber selbstverständlich nicht als sicher anzusehen, da sich der
gleiche Name innerhalb einer Herrscherfarailie oft wiederholte.
2. Soloi.
Die eine der beiden uns aus Soloi erhaltenen Inschriften hat
gestiftet 6 26la)v ßaailevg ^caarÄQavrig 6 ßaniXi^og Sraaljav^
die andere o fava^ Sraaljag [o] 2uaai7^dveog, Damit sind drei
Glieder der Herrscherfamilie gegeben: der Grossvater Staaiagj
der Vater 2vaar/,Q(ivYig und der Enkel ^laalag, der noch könig-
licher Prinz war, als er das Weihgeschenk aufstellte.
Nun hat Pierides Transactions of the society of biblical
archaeology IV p. 41 die Vermutung geäusseii:, dass der Sraai"
ngdtrig dieser Inschriften identisch sei mit dem von Plutarch Alex. 29
erwähnten Könige Pasikrates von Soloi, welcher nach der Bück-
kehr Alexander's aus Egypten an dessen Hofe erscheint. Diese
Vermutung gewinnt dadurch an WahrscheinUchkeit, dass der
Stasikrates von Soloi leicht mit dem von An. Arrianll 2, 22, erwähn-
ten Könige Pasikrates von Kourion verwechselt werden konnte.
Endlich stimmt zu der Vermutung, dass die Inschriften no. 68
und 69 aus dem Ende des 4. Jahrh. stammen, das gemein-
griechische Alphabet, in welchem der attische Teil der ersteren
geschrieben ist.
"Weniger wahrscheinlich ist Pierides* Vermutung, dass der
jüngere JSraalag (in no. 69) mit dem Prinzen ^laadvioq aus Soloi,
der Alexander nach Centralasien folgte, identisch sei: das Namens-
element 2vaai- scheint in der Herrscherfamilie zu Soloi sehr
beliebt gewesen zu sein.
3. Edalion und Tamassos.
Die bilingue aus Edalion stammende Inschrift no. 134 ist
aus dem 4. Jahre der Herrschaft Melekjathon's, des Königs von
Ketion und Edalion, datiert. Von den beiden in Tamassos ge-
fundenen Bilinguen stammt die erstere (no. 140) aus dem 30.,
die letztere (no. 141) aus dem 19. Regierungsjahre des Melek-
jathon. Dieser war Vater und Vorgänger des Pumjatan (vgl.
41
eis. I, 1 no. 11), welcher im Jahre 312 nach einer mindestens
46jährigen Regierung auf Befehl Ptolemäus' I. getötet wurde.
Melekjathon hat daher ungefähr bis zum Jahre 360 regiert Der
An&ng seiner Herrschaft ist also mit Six ungefähr in's Jahr 391,
wenn nicht noch höher hinaufzurücken: darnach stammt die In-
schrift no. 134 ungefähr aus dem Jahre 387, die Inschrift no 140.
aus dem Jahre 361, die Inschrift no. 141 aus dem Jahre 372.
Endlich sind wir auch im stände, die Entstehungszeit der
iimfangreichsten kyprischen Inschrift, der edalischen Bronze,
no. 135, wenigstens annähernd zu bestimmen. Die Veranlassung
zu dem Vertrage zwischen dem Könige Stasikypros und der
Bürgerschaft Edalion's einerseits und dem Arzte Onasilos und
seinen Brüdern andrerseits bot eine Belagerung Edalion's durch
die Meder und Ketier. Diese wird von Meister Dialekte II 199
in das Decennium der Freiheitskämpfe des Euagoras (391 — 386)
gesetzt, „etwa in die Zeit (389 v. Chr.), als die Städte Ketion,
Soloi und Amathus die Perser gegen Euagoras I. in's Land
riefen.*' Meister scheint hier ganz vergessen zu haben, dass er
a. a. 0. auf S. 194 mit Six spätestens vom Jahre 391 an bereits
den Phönicier Melekjathon König in Edalion sein lässt: Da wir nun
Inschriften aus dem zweiten (CIS. I, 1 no. 90), aus dem dritten
(CIS. I, 1 no. 87) und aus dem vierten Jahre seiner Regierung
(CIS. 1, 1 no. 89) besitzen, so ist die Annahme, dass im Jahre ca.
389 vorübergehend der Phönicier gestürzt und ein Grieche König
in Edalion gewesen sei, ausgeschlossen. Die edaUsche Bronze
muss also zu einer Zeit abgefasst sein, als die Phönicier noch
nicht die Herren der Stadt waren — sie fällt also in die Zeit
der Kämpfe, welche Kimon um die Mitte des 5. Jahrh. gegen
die Perser führte: in ihnen erscheint ja gerade Ketion, das im
Jahre 449 vergeblich von den Athenern belagert wurde, als
Hauptstützpunkt der persischen Macht. Wahrscheinlich wird das
den Athenern verbündete Edahon belagert sein, als die Athener
nach der glückUchen Seeschlacht bei Salamis im Jahre 449 ab-
segelten und die Insel aufs neue den Persem Überhessen.
Meister Dialekte II 197 hat die Behauptung aufgestellt, dass
mit dem Untergange der politischen Selbständigkeit und mit dem
Beginne der Ptolemäer-Herrschaft der Gebrauch des kyprischen
42
Syllabars und des kyprischen Dialektes in der Schriftsprache auif-
hörte. Er beruft sich dabei auf die Tatsache, dass die kyprischen
Inschriften zu Ehren der Ptolemäer sämmthch im attischen Dia-
lekte abgefasst seien. Aber dieses Argument ist nicht tiber-
zeugend. Denn, wenn auch die officielle Umgangs- und Kanzlei-
sprache am Hofe der Ptolemäer die attische war und wenn man
deshalb Inschriften auf dieselben attisch abfasste, so können
daneben doch sehr wohl in den einzelnen Städten private Grab-
und Weihinschriften im epichorischen Alphabete und Dialekte
abgefasst sein. Wann der Landesdialekt aus dem Schriftgebrauche
verschwunden ist, wissen wir nicht: das Jahr 300 v. Chr. ist
jedenfalls eine viel zu hohe G-renze.
C. Abkürzungen der hänfiger zn erwähnenden Litteratnr.
Ahrens Zu den kyprischen Inschriften, im Philologus XXXV
p. 1 — 102; dazu ein Nachtrag im Philologus XXXVI p. 1 — 31.
Beaudouin-Pottier Inscriptions Cypriotes, im Bulletin de corre-
spondance hellenique III 347—352.
Cesnola Cyprus =• L. Palma di Cesnola, Cyprus its ancient cities,
tombs and temples. London 1877.
Cesnola Salaminia = AI. Palma di Cesnola, Salaminia, London
1882.
DeeckeSiegismund Die wichtigsten kyprischen Inschriften, in
Curtius' Studien VU 219-264.
Hall The Cypriote inscriptions of the di Cesnola coUection, im
Journal of the American Oriental Society X 201—218. Die
beigefügten 8 Tafeln enthalten vortreffUche heUographische
Abbildungen der Inschriften.
Hall^ The Cypriote inscriptions of the Cesnola collection in New-
York, im Journal of the American Oriental Society XI 209 —
238. Dieser Aufsatz enthält die Resultate, welche Hall bei
einer neuen Lesung der inzwischen durch die Einwirkung von
Licht und Luft deutUcher gewordenen Inschriften gewann.
Durch diese Collation sind die Lichtdrucke teils berichtigt,
teils vervollständigt.
Luynes Numismatique et inscriptions Cypriotes, Paris 1852.
[55] 43
Neubauer Der Aphroditetempel zu Golgoi und die daselbst ge-
fundenen Inschriften in kyprischer Schrift, Berlin 1877.
Schmidt Epichor. = M. Schmidt, Sammlung kyprischer Inschriften
in epichorischer Schrift, Jena 1876.
Transactions =» Transactions of the society of Biblical Archaeo-
logy.
Vogüi, Inscriptions Cypriotes inedites, in den Melanges d'archeo-
logie Orientale, Paris 1868, p. 93 — 104 und — genau in der-
selben Fassung — im Journal Asiatique, Serie VI, Vol. 11,
p. 491—502 (mit 2 Tafeln).
Bemerkungen.
1. In der folgenden Sammlung sind nur diejenigen Inschriften aus-
gewählt, in denen erstens die Lesung aller oder — bei längeren — wenig-
stens der meisten Zeichen sicher steht und die zweitens nicht so. frag-
mentarisch oder kurz sind, dass sie eine sichere Deutung nicht nur für
den Augenblick, sondern für immer unmöglich machen.
2. Wo die von Schmidt JEpiehor. (nach Birch, Brandis, Schröder u. a.)
und von Cesnola Cyprus gegebenen Abschriften unvollständiger sind als
HMs heliographische Abbildungen (ein Kriterium dafür bildet u. a. HaU^)^
habe ich nur HaU als Quelle angegeben. Wenn die von Schmidt JEpiehor.
gegebenen Abbildungen mit Hall genau übereinstimmen, habe ich sie nur
dann angeführt, wenn es sich um Inschriften handelt, die mehr oder
weniger beschädigt sind. Endlich habe ich Schmidt Epichor, nicht citiert
wenn er nur HM 8 Lichtdrucke oder die von anderen veröffentlichten
Facsimilia wiedergibt.
3. Im Anschluss an Deecke u. a. habe ich die sicher überlieferten
Zeichen in schräger, die unsicheren in steiler Schrift wiedergegeben.
A. Nord-Küste.
1 • Karpasia.
55. [142]. Lampe aus Thon. Hall taf. IV no. 17.
pi lo ti mo OiloTifiü).
44 [56—59]
56. [143 — 145]. Über dem Eingänge zu 3 Gräbern einer bei Aphen-
drika entdeckten Nekropole. BeaudouiwPottier no. III, 1 — 3.
ti mo vo % Tifioßcü^Qw].
Jca p ta se
pi lo ta '% Oih>da[}iio].
Die Ergänzungen nach Deecke.
2. Keryneia.
Eine Tochterstadt des in Achaia gelegenen KeQvveia, welches
von den einwandernden Aetolem in Kagvveia umgetauft wurde.
57. [15]. Kalkstein. Cesnola Salaminia 84 no. 78.
te ta se pa pi ja se e [Tag] d^eco zag Ilacpijaq «{jti/']
a \JL ta rd me ka te te ke avtaq fie xar«^ijx6
ke se to te mi se [L^xetxroi^Cfiig.
Z. 1. Das int ist wahrscheinlich am Anfang der zweiten Zeile aus-
gefallen. — 2. Das u erscheint iu Folge einer zufälligen Ritze des Steines
als mi.
58. [16]. Kalkstein. Cesnola Scdaminia 85 no. 79.
ta se te e mi ta se pa pi a
Tag d^ew Cjut zag JTa(j(>/a[g].
3. Chytroi.
Wahrscheinlich eine Tochterstadt von Keryneia.
59. [1]. Kalkstein. Pierides Transactions V taf. A no. 2, und bei
Cesnola Cyprus taf. VII no. 46.
po ro to ti mo e mi ta se pa pi a se to i e
re vo se ka se mi ka te te ke ta i
pa pi a i a po ro ti ta i
TTgiotOTino) sf^il rag Ilaq^lag tco le-
-qrjJ^og xag ^/t '^avid^ri'AE tSl
Ila(pl(XL ^^q)Q0ÖiTac.
[59-64] 45
Z. 2. Aaf Grund der von Pieridea gegebenen Abbildung deuten Voigt
Bezzenb. Beitr. IK 164 und Meister II 137 das 6. Zeichen als me. Doch
kann dasselbe gerade nach Pierides* Abbildung nur ein mi sein, dessen zwei
innere Schenkel dem Steinmetzen zuföllig etwas lang geraten sind, eine
Nachlässigkeit, durch welche mehrere Zeichen dieser Inschrift auf Pieridea'
Abbildung ungenau erscheinen. Cesnola giebt das Zeichen als ein ver-
stümmeltes mi wieder und Hall* liest ohne weitere Bemerkung mi. —
3. Letztes Zeichen: a Pieridee, i Cesnola und Hall.
60. [2]. Kalkstein. Pierides Transactions Y taf. A no. 2.
ta se - ia se pa Tag [ß-eio] zag ITIacplag ifxl']
a u ta ra mi ka te avvaQ i.a xar«[^»?x€]
na $i te mi se ^Ovaald^e/xig.
Nach Hall* sind in Z. 1 deutliche Reste des o erhalten, während te
völlig geschwunden ist. Von dem te in Z. 2 nur ganz geringe Spuren
erkennbar.
61. [3]. Kalkstein. Pierides Transactions Y 95 r= taf. A no. 4.
Mangelhaft bei Cesnola Cyprus taf. YII no. 51.
ta se te 0' ta se Tag d^eti Tag [Ilatpiag efii*]
a i ta ra me a{v)xdq [ue [xar^^jjx« 'Ovaal"'}
te mi -^€^i[e iBQSvg vag JTa-]
pi -W[«d
Z. 2 Das i ist auf Pierides'' Abbildung deutlich und wird von Hall"^
bestätigt. Es liegt also ein Fehler des Steinmetzen vor. — Das letzte
Zeichen, von welchem auf den Abbildungen nur der rechte Arm / er-
halten ist, fasst HaU* als e oder me. Keinesfalls ist es ein mi. — 3/4.
Nach no. 59 von mir ergänzt. Die von Voigt a. a. 0. vorgeschlagene
Ergänzung "Refills 6 legevg rät na]q>l[ai empfiehlt sich des Sinnes halber nicht.
62. [4]. Kalkstein. Cesnola' s Abbildung (Cyprus taf. YIII no. 53)
von HaU* berichtigt. In Umschrift bei Pierides Transactions \ ^Q, no. \\d)
se pa pi a se ' e mi Ta]g naq)iag ifiL
Die Zeichen se und mi sind zur Hälfte weggebrochen.
63. [5—10] Eine Reihe von Steinfragmenten enthält die von Ces-
nola Cyprus taf. YII no. 44—50 abgebildeten und von Pierides Tranx'
actions Y 96 in Umschrift herausgegebenen, mehr oder minder verstüm-
melten Zeichen:
ta se pa pi a se tag naq)iag
64. [13]. Kalkstein. Cesnola's Abbildung (Cyprus taf. YIII no. 57)
berichtigt von Hall*.
se, ka. te. ke, a -g xa[T6]i^ijx€ l^ . .
46 [65—6?]
65. Statuettenbasis. Mit Abbildung bei Voi(/t Studia Nicolaitana
66, no. I.
ta se te o - e ini ^ ^ "pB, pi
ka te te ke ka ri ti mo se ' o ...... .
i tu ka i \ te re i te a
Tag d-ew e^i [^«s] Tlacpilag' ahraq /ifi]
'/,aiiihfi/,e Xagltifiog o [ J
l(v) Tvxai, l{v) TiQei
Das dritte i der letzten Zeile ist zwar verletzt, aber noch deutlieh
zu erkennen. Dass ein Nomen rsgog ,, heiliger Raum** existiert hat, ist
aus dem euripideischen tsqs/ivov „Gemach, Wohnung*' zu erschliessen,
welches sich zu teqos verhält wie ßiXe/iyov zu ßeXos* Ferner erscheint im
Oskischen auf dem Cippus Abellanus (bei Zvetaieff Sylloge inscriptionum
Oscarum no. 56) ein Neutrum teerom (loc. ferei, gen. tereis, Stamm ters-),
welches das einen Tempel umgebende heilige Gebiet bezeichnet. l(v)
reget bedeutet also in dieser Inschrift genau dasselbe wie i^v) re/zevog in
no. 147. Dass der Ort, welcher einen geweihten Gegenstand aufnimmt,
bald mit eig (tV) im Akkusative, bald mit er (tV) im Dative steht, ist
bekannt.
66. Ealksteinplatte. Mit Abbildung bei Voigt Studia Nicolaitana
67, no. II.
. . . e mi* ta se' pa pi [Tag d'ecH] sfii tag naq)i'
. . .ta ra me' e ve xe [-«?' aijrcf^ /u« tße^e
. . . te mi se' i tu ka i \^Ovaat]0^€fiigf l{v) zvxcei,
Z. 2. Zu IFe^e vgl. pamphyl. ßexexfo Samml. 1267 ^4, ved. vähati „er
bringt dar (z. B. Opfer)".
67. Täf eichen, an der Hand einer Statue befestigt. Ohnefahch- Richter
Mittheil. d. d. arch. Inst. IX 138 f. In Umschrift bei Voigt Studia Nico-
laitana p. 68 f. n. III.
kl li ka a me rik(l)Uä /i€
ka te e se ta se yLavearaae
sa ta si ke 6 2raar/.--
re te se ^gsTeog.
Der im Silbenzeichen ka enthaltene Vokal a ist noch einmal beson-
ders ausgedrückt, ebenso wie das e in Z. 3. Hier freilich lässt sich ka te
mit MeietiT als selbständige Präposition auffassen, vgl. e xe \ o ru xe ^
«f oQvirj in no 135 ig. 24. jr,. — -äfew^er's Lesung d^€ ist möglich, aber nicht
wahrscheinlich.
[68-69] 47
B. Nordwest-Küste.
1. Soloi.
68. [17]. Steinplatte mit bilinguer Inschrift. In Umscbrift heraus-
gegeben von Pieridea^ Transactions IV 43. Nach einem Papierabklatsche
von Schmidt Epichor, taf. VIII no. 1 und von Pieridea^ Transactions V
taf. B (vgl. die Note zu pag. 96).
Attischer Text:
1. \^0 26l(üv ßaaiX]e[vg] 2caarA^av[rig b ßaaiXycog
[2zaaiov T]f^L ^u4d^YvaL ai'[6]^jjx[fi]
2. TvxriL äyadr^i.
Schrift: A, H, Okieiner, t, Sämmtliche durchbrochene Buchstaben
sind zwar verletzt, aber deutlich zu erkennen. Die Buchstaben EÖI in
Z. 1 sind nur in der Umschrift des Pierides erhalten: auf beiden Abbil-
dungen fehlen sie.
Kyprischer Text:
o so lo '^ pa si le u se ' sa ta si ka ra te se o pa si le o se*
sa ta si ja n
ta a '^ na i a ne te ke i tu ka i
'O ^Xwly] ßaaiXevg ^vaar/^dzt^g 6 ßaailrjog 2caaijav
ta \^d^a]vat dviihiKe, l(v) xv^oli.
In seiner Umschrift setzt Pierides^ hinter jedes Wort einen Divisor:
auf beiden Abbildungen ist ein Divisor hinter ßaaiXsvs, bei Pierides* auch
hinter ßaoiXfjog zu erkennen. — Z. 1. Das erste le bei Pierides* geschwun-
den. Das ra nur von Schmidt deutlich gelesen. Die Zeichen ta si ja sind
bei Pierides beschädigt, aber nicht zu verkennen. — 2. Von den Zeichen
ta na ist auf beiden Abbildungen keine Spur erhalten, bei PtertJe«^ fehlt
nur ta. Die Reste des tu sind bei Pierides* kaum als solche zu erkennen.
69. [18]. Schwarzer Marmorblock. Die Buchstaben sind sorgfaltig
und elegant geschrieben. VogüS taf. IV no. 8.
va na xe - sa ta si ja se 6 ßava^ 2vaaljag [o]
sa ta si ka ra te o se ' ^Taar/^axeog,
Z. 1. [o\ ergänzt von Deecke, Die Verletzungen der Zeichen se, sa
und ra sind unbedeutend.
\
48 [70—74]
2. Arsinoe (jetzt Polis-tis-Chrysochou).
70. [20]. Kalkstein. Ceanola Salaminia 86 no. 80. — Beaudouin-
Pottier no. I, 4 nach Copie des Aristidea Michatlidia,
a ri si ti ja u : e mi l^giarljav Ifxi'
ka te ti sa ne ' e pi ke ne yxxzi&taav Ini tlbvevFov.
u vo ne
Z. 1. Das zweite Zeichen bei Cesnola entstellt. — 2. Das Zeichen
sa =^ \j steht sicher. Eine Ergänzung desselben zu ja ist ausgeschlossen,
da letzteres Zeichen in Zeile 1 — nach Cesnola' s Abbildung — fast rund
erscheint. — 3. Meister II 138 liest em xbvsvF&v, was auch möglich ist.
71. [21]. Kalkstein. Cesnola Salaminia 88 no. 82. — Bei Beaudouin-
Pottier no. I, 1 (nach Copie des Aristides Micha'iltdis) ist die Inschrift
falschlich einzeilig und statt na in Z. 2 wird pa geboten.
na i 'Ovaiwv
ne na si Naaiwvav
ta u ifii.
e mi
'Ovalcov ist Genetiv zu ^Ovatog no. 77.
72. [22]. Kalkstein. Pierides Transactions V 90 no. 4 mit Tafel C
no. 2.
pi lo kti pa ra se a ti mo ro mo
ku na e mi
(DiXoyiVTCQag ' a TijÄOQtifUo \ yvvd 8fti,
Das letzte Zeichen in Z. 1 ist zwar „almost entirely erased", doch
lassen sich die erhaltenen Keste desselben nach Pierides nur zu mo er-
gänzen. Statt TifA,oQ(ofio} kann auch Ti/aögfio) gelesen werden.
73. [23]. Kalkstein. Cesnola Salaminia 89 no. 83. Bei Beaudouin-
Pottier no. I, 3 (nach Copie des Aristides MichcCilidis) ist die Inschrift
fölschlich einzeilig und es fehlt das zweite ti»
ti mo ku pa ra se Tifxoy.v7tQag
e mi i/^l
ti mo ta mo TtiAoddfuo.
74. [24]. Kalkstein. Cesnola Salaminia 87 no. 81. — Beaudouin-
Pottier no. I, 2 nach Copie des Aristides Michailidis,
[74—76] 49
na si ku pa ra a na st ta mo
^Ovaar/VTtQa ä ^OvaaidäiÄW
Das letzte Zeichen ist bei Cesnokt ganz geschwunden, bei MichaXlidis
nur zur Hälfte erhalten.
Die sämmtlichen folgenden Inschriften stammen aus drei grossen
Nekropolen, welche Max Ohnefahch-Richter am Anfange des Jahres 1886
in der Nähe von Polis-tis-Chrysochou entdeckte. Nach Abklatschen und
Abschriften, welche OhnefaUch^ Richter an Deecke und Sayce sandte, sind
dieselben von Deecke in der Berliner Philologischen Wochenschrift 1886
Spalte 1289—1292 (no. I— XII), 1611—1612 (no. XIV— XIX), 1643—1644
(no. XX— XXX), und fast gleichzeitig von Sayce in den Proceedings of
the Society of biblical archaeology Bd. IX, November 1886, p. 6 — 10 ver-
öffentlicht.
75. Steinblock. Deecke no. I.
a ri si io se^ e ^l^Qiarog ilneaTaae]
a ri si to ku po ro ^u4QiöToyLV7tqw{L %vk']
pa i ti naidi,
Z. 1. Das letzte Zeichen ist nach Meister II 173 einem H ähnlich,
womit Deecke^s Angabe, es könne allenfalls ein durch zufällige Neben-
striche entstelltes ta sein, aufs beste übereinstimmt. Ich vermute, dass
wir die aus Golgoi bekannte Form des e ^^ \h vor uns haben. Statt
isriöxaos (vgl. die folgende Inschrift) lässt sich auch iaraos ergänzen, vgl.
no. 80. — 2. Von mir nach der folgenden Inschrift ergänzt. — 3. Das
zweite Zeichen ist, auch wenn die Scheitelpunkte der beiden Winkel nicht
anmittelbar an einander stossen (^'{), ein i und nicht ein v», wie Meister
vermutet (na/'ldi). Das t erscheint in dieser Form auch sonst z. B. no. 134^,
14O4. Ähnlich ist die Form des a (>|<) in no. 133. Vgl. die Note zu
no. 93, Z. 3.
76. Auf der Basis eines steinernen Löwen. Deecke no. II.
ti mo ku po ro se ' ti mo ke re te se * e pe se ta se •
ki li ka vi *
to i* ka si ke ne to i
TifjLWVTtqog o TifiOY^Qereog eTciaraae rtA(A)t-
Für ki li ka vi liest Sayce ki si ro ma, — In demselben Grabe fand
sich die im gemeingriechischen Alphabete abgefasste Inschrift Tifiayögat
\^O]va0aY6Qav T6x<>ov iniattjae.
Ho ff mann, die giieehischen Dialekte. I. 4
48 [70—74]
2. Arsinoe (jetzt Polis-tis-Chrysochou).
70. [20]. Kalkstein. Cesnola Scdaminia 86 no. 80. — Beaudouin-
Pottier no. I, 4 nach Copie des Arigtides MichaXlidis.
a ri $i ti ja u : e mi l^giarijav ejni'
ha te fi sa ne * e pi ke ne y^tid-taav eTti ^evevßov.
u vo ne
Z. 1. Das zweite Zeichen bei Cesnola entstellt. — 2. Das Zeichen
«a s» V steht sicher. Eine Ergänzung desselben zu ja ist ausgeschlossen,
da letzteres Zeichen in Zeile 1 — nach Cesnolä's Abbildung — fast rund
erscheint. — 3. Meister U 138 liest im xevev/'d>v, was auch möglich ist.
71. [21]. Kalkstein. Cesnola Salaminia 88 no. 82. — Bei Beaudouin-
Pottier no. I, 1 (nach Copie des Aristides Micha'ilidis) ist die Inschrift
falschlich einzeilig und statt na in Z. 2 wird pa geboten.
na i *Ovaiwv
ne na si Naaiwvav
ta u iixl.
e mi
*Ovalcov ist Genetiv zu ^Ovatog no, 77.
72. [22], Kalkstein. Pierides Transactlons V 90 no. 4 mit Tafel C
no. 2.
pi lo hl pa ra se a ti mo ro mo
ku na e mi
OiXo'^VTtqag' a Tiixoq(jji.uo \ yvva lf.ii.
Das letzte Zeichen in Z. 1 ist zwar „almost entirely erased**, doch
lassen sich die erhaltenen Reste desselben nach Pierides nur zu mo er-
gänzen. Statt TipioQcofico kann auch TipioQfico gelesen werden.
73. [23]. Kalkstein. Cesnola Salaminia 89 no. 83. Bei Beaudouin-
Poitier no. I, 3 (nach Copie des Aristides Michailidis) ist die Inschrift
fälschlich einzeilig und es fehlt das zweite ti,
ti mo ku pa ra se TifxoAVTtgag
e mi ifil
ti mo ta mo Tifxodafuo,
74. [24]. Kalkstein. Cesnola Salaminia 87 no. 81. — Beaudouin-
Pottier no. I, 2 nach Copie des Aristides MichcCilidis,
[74—76] 49
na si ku pa ra a na si ta mo
Das letzte Zeichen ist bei Cesnokt ganz geschwunden, bei Michatlidis
nur zur Hälfte erhalten.
Die sämmtlichen folgenden Inschriften stammen aus drei grossen
Nekropolen, welche Max OhnefaUch-Richter am Anfange des Jahres 1886
in der Nähe von Polis-tis-Chrysochou entdeckte. Nach Abklatschen und
Abschriften, welche Ohnefahch- Richter an Deecke und Sayce sandte, sind
dieselben von Deecke in der Berliner Philologischen Wochenschrift 1886
Spalte 1289--1292 (no. I— XU), 1611—1612 (no. XIV— XIX), 1643—1644
(no. XX— XXX), und fast gleichzeitig von Sayce in den Proceedings of
the Society of biblical archaeology Bd. IX, November 1886, p. 5 — 10 ver-
öffentlicht.
75. Steinblock. Deecke no. I.
a ri si io se^ e ^'Aqiotog B[niavaaB]
a ri si to ku po ro ^^QiaToy,V7tQO}[^i tcoi]
pa i ti TcaidL
Z. 1. Das letzte Zeichen ist nach Meister II 173 einem H ähnlich,
womit DeeckeU Angabe, es könne allenfalls ein durch zufallige Neben-
striche entstelltes ta sein, aufs beste übereinstimmt. Ich vermute, dass
wir die aus Golgoi bekannte Form des « «» i H vor uns haben. Statt
ijtiataae (vgl. die folgende Inschrift) lässt sich auch ioraat ergänzen, vgl.
no. 80. — 2. Von mir nach der folgenden Inschrift ergänzt. — 3. Das
zweite Zeichen ist, auch wenn die Scheitelpunkte der beiden Winkel nicht
unmittelbar an einander stossen (^i{), ein % und nicht ein vi, wie Meister
vermutet {na/ldi). Das t erscheint in dieser Form auch sonst z. B. no. 134^,
14O4. Ähnlich ist die Form des a (>|<) in no. 133. Vgl. die Note zu
no. 93, Z. 3.
76. Auf der Basis eines steinernen Löwen. Deecke no. II.
ti mo ku po ro se * ti mo ke re te se ' e pe se ta se •
ki li ka vi *
to i* ka si ke ne to i
TifioKVTVQog Ti^onQereog eTciaraae Ft^(A)t-
Für ki li ka vi liest Sayce ki si ro ma. — In demselben Grabe fand
sich die im gemeingriechischen Alphabete abgefasste Inschrift Tif^ayögai
\^0]vaaaY6Qov T{)X€ov iTtiaxtjoe,
Hoff mann, die gn^echischon Dialekte. I. 4
50 [77—84]
77. Stein. Deecke no. III.
na i se e mi "Ovaiog ifdi.
An 'Oraiä^e (Genetiv zu *Oyai(o) denkt Fick.
78. Stele aus Stein. Deecke no. IV.
sa ta sa ko ra u StaoayoQav
e mi ' to sa i^i tu
ta sa to ro 2caad(v)3Q(Ji}.
79. Steinblock. Deecke no. V.
ti ma to ro e mi Tifid(v)dQ(a ifil
to na sa ko ra u xw ^OvaaayoQccv.
Das u setzt Deecke in Klammern, während Sayce nichts dazu bemerkt.
80. Steinblock. Deecke no. VI.
a ri si to ku pa ra se *^QiatoyiV7tQag\
e mi e se ta se a ri si ifil* laraae
to se ''u4QiG\tog.
81. Steinblock. Deecke no. VII.
jn lo ke re te o se e mi (DiloyiQeteog ifii.
82. Steinblock. Deecke no. VIII.
ti ma ko ra u Tc/xayoQav
to ti mo ke re te rw TL/AoycQhe-
se e mi ^og if^i.
r..*) Stele aus Kalkstein. Die Inschrift ist mit Metallstückchen atu-
gelegt. Deecke no. IX.
a ra agä Jd
ti i „ein Gelübde für den Zeus".
Über das mehrfach überlieferte oqol = svxcoXri s die Bemerkung zu
no. 147 Z. 2.
84. Grabschlussstein , in eine Art Tbürvorrichtung einschnappend.
Deecke no. X.
na sa ko ra u to te? to ... se ^OvaaayoQav zw ... .
li . . . ra i vo se
Alle Zeichen der zweiten Zeile nach Meister undeutlich. Deecke ver^
[84—90] 51
mutet ki[^os ^]QalFoc. — - Den Anfang des Vaternamena in Z. 1 liest
Sayce völlig abweichend ku po ro
86. Steinblock. Von der dreizeiligen Inschrift ist die oberste Zeile
ganz unleserlich geworden. Deecke no. XI.
2. te ? ü a 86
3. na ? te mi ^Ovaaid-ific Dativ?
Völlig abweichend ist Sayce^s Lesung (p, 7 no. IV) : 2 a ri si ti ja se
3. e mi
86. Siegelring mit Topas. Deecke no. XII.
a ri 8% to va ^^Qiatofdva^.
na xe
„Das xe sieht einem to ähnlich^' Deecke,
87. Stele aus Stein. Die Buchstaben sind abwechselnd grün und
roth ausgemalt. Deecke no. XIV» mit einem Nachtrage in der Berliner
Philolog. Wochenschrift 1887, Spalte 379.
ni ka po ro ti vo se Niyax IlQdüTißög
e mi ifdi.
Sicher ist in Zeile 1 nur der Genetiv auf -</bc: denn statt Uqcjti/oc
lässt sich z. B. ^Q6(v)tiJ^os und statt zweier Namen ein einfacher Genetiv
lesen, da Nina- als erstes Namenselement neben dem gewöhnlichen Nixo-
nicht im mindesten befremdend ist.
88. Steinblock. Deeeke no. XV.
pu nu ti la se ' e mi nvvTiX(X)ag ifil
ta se pu nu ta ko ra u pa i Tag IJwTayoQav Ttai-
to se 'dog,
89. Steinblock. Deecke no. XVI mit einer Berichtigung in der Ber-
liner Philolog. Wochenschrift 1887, Spalte 380. Von den 6 Zeichen der
zweiten Zeile ist nur ke am Ende erhalten.
te mi si to ku pa ra se Qsfiioto^vTtQag
90. Steinblook. Deecke no. XVII.
ti mo se ti Tifiog Ti-
ma ko ra u -[ÄayoQav
pa i se e naXg i/Äi,
mi
4*
52 [91-93]
91. Auf einer Reihe von Thongefassen, welche in denselben Nekro-
polen gefanden sind, stehen Namen meist in abgekürzter Form. Deeeke
no. XVIII — XXX. Von sprachlicher Bedeutung sind:
XVlil.
na sa ko
^OvaaayoQov
XTX.
na si lo
^OvaaiXü)
XX.
a ri si ti ja
^Aqiatija
XXL
ti mo ke re
Ti/ÄOiiQ^teog]
XXII.
a ke ti
l^yer/Qucci]
XXUI.
a ri si ta ko
i^Qiatay6{fiav]
XXV.
ke ru vo se
riqvßog nach Meister.
riQvg Kurzform zu regdvGyQ u. ä., vgl. riQvlXog BGH. VI 42. Auch
ein DJQv/bs ist möglich, vgl. I\jQ6aTQatog, Ei^Qog, I\jQia>v,
XXX. pi la ko Oi.Xay6[Qav]
Sayce p. 9—10 teilt ausserdem noch folgende mit: zopurose = Zco-
nvQoe; mu ti lo; i to = */i3o[^«vei;ff?]; ti te; o ro; vo ko. Doch bleiben
dieselben bei der Unzuverlässigkeit Sayce* s vorläufig besser unberück-
sichtigt.
92. [35 und 36]. Zwei Vasen. Beaudouin-PoUier no. II, 1 und 2.
Sie stammen nach der Angabe von Arist, MiehäilidiB aus Polis-tis-
Chrysochou.
ti mo ke le o se Tifioydiog oder TifioyJi^og
ti mo ke le ve o se TifioMßeog
Am Boden der letzteren Vase befinden sich die nicht zu deutenden
Zeichen M ko se.
3. Drimu.
Zwischen Soloi und Paphos gelegen.
93. [26]. Die von Schmidt Epichor. taf. III no. la nach einem Ab-
klatsche Birch^s gegebene Abbildung berichtigt von Hall Transactiona VI
203 ff. Zwei von Birch gemachte Abklatsche benutzte Meister II 139.
ku po ro ko ra ti vo se \ e mi \ o la o
te \ mo i po si se \ o na si ti mo se
ti i so ni da se \ ti pa se \ e mi
[93^95] 53
Kv7tQoy.qdti^6g efii. 6 lao \ ode'
fiov rtoaig ^Ovaaltifiog | Tiatovidag.
dlftag ifil.
„Ich, dieser Stein hier, bin ein Denkmal der Kyprohratis,
Mein Gatte ist Onasitimos, der Sohn des Tison. Ich bin Mutter
zweier KinderJ'
Z. 1. Xäog „der Stein^' war auch kretisch, vgl. Genetiv Xam Gortyn.
Taf. col. X Z. 36. Die Lesung dieser Zeile habe ich gerechtfertigt in
BB. XIY 270 und GGA. 1889 p. 887. - Z. 8. Da sich die Schenkel des
zweiten Zeichens in der Mitte nicht vereinigen (>'<), so fasst Meister das-
selbe als f^t und liest Aifiocavidag, Dagegen ist zu bemerken, dass die
Seitenlinien des vi geschweift (D*C) und nicht geknickt sind, und dass
das Zeichen t in mehreren Inschriften, in denen über seine Bedeutung
kein Zweifel besteht (z. B. in no. 134 Z. 4: xvxai, in no. 140 Z. 4: 'EXeixai
n. a.) nicht so geschrieben ist, dass zwei hastae schräg über einander
gelegt (X)f sondern zwei Winkel mit ihren Schnittpunkten neben ein-
ander gesetzt sind (^<). — Die Schreibung ^t • » 7^- hat ihre Parallele
in ^t li ka a ^ rd(X)ixa no. 67 1. Möglich ist es indessen auch, dass ti i
vom Steinmetzen für te % (Teia(»vidas) verschrieben ist. — dinas hat Deecke
richtig als dlnats gedeutet, nag verhält sich zu dem auf attischen Vasen
überlieferten navg (vgl. KreUchmar^ Dialekt der attischen Vaseninschriften
in KZ. XXIX 476 ff.) genau so wie das arkadisch-kyprische Uq^q zu dem
gemeingriechischen hQt^g,
94. [27]. Stein. Nach einem von Bireh gemachten Abklatsche und
nach Abschriften von Brandts und CapelUr bei Schmidt Epichor, taf. Y
no. la— le.
toiteoi'toulatai*ona si vo i ko se ' o
sa ta si vo i
ko ne ka te se ta se ' e u ko la ' i tu ka i *
TwL 9sm t& ^Xatai ^Ovaalßoi.'Kog 6 Staoifoi\TMt}v y^niataae
eifX(oXa i(v) Tvxai.
95. [28]. Stein. Nach Lang bei Schmidt Bpichor, taf. VI no. la. Eine
minderwertige Abschrift ist in der Pandora, Athen, 1869, Bd. XX no.743
veröffentlicht (bei Schmidt Epichor, taf. VI no. Ic). Die Inschrift bildet
eine Zeile.
to u la ta i ka te se ta se i tu ka i a ri si to pa to o a ri
si ta ko ra u
Tw ^YXdvai. yuxtiataae i(v) %v%ai ^^Qiat6g)a{v)to 6 l^^t-
axayoQov.
54 [95—98]
Das se hat paphisohe Form, im übrigen gewöhnliches Alphabet. —
Zeichen 11: X ^*^9 und Pandora, zu X ^=^ * ergänzt von Voifft. —
Vorletztes Zeichen: ra PandorUt ro Lang.
96. [29]. Stein, jetzt in Konstantinopel. Nach einer Copie Mordt-
manns und der Pandara 1869 Bd. XX no. 473, 8 bei Sehmi€U Epiehor.
taf. VII no. ba und 55.
ki li ka vo se to ma ra ka u e mi
rLl{X)liMtFog %& Magduav ifii.
Lesung nach Deecke, Beide Namen sind phönicisch.
C. Südwest-Küste.
1. Neu-Paphos (Ktima).
SämmÜiche Inschriften sind rechtsläufig und im paphischen
Alphabete abgefasst
97. [30]. Weisse Marmorplatte. Beaudonin-Pottier no. IV, Unter
einem vierzeiligen in der xoivi; abgefassten Epigramme (herausgeg. von
Beaudouin-Pottier, Bull, de corresp. hellen. III 168) stehen die paphischen
Zeichen :
na SO se ' * r ga to se "Ovaaog ^0']vdaa(y)'vog
Leider ist der zweite Name auch in Z. 8 des Epigrammes verletzt:
. NAIOY M . . AI . . . TOI. Die obige — von Deecke vorgeschlagene —
Lesung bleibt deshalb unsicher. Der Genetiv 'Ordaa{v)toc ist in no. 180
belegt.
98 und 99. [31. 32]. Grotteninschriften bei Ktima. Vogü^ taf. IV
no. 6 und 7.
98
ta ^ pa se * a ra ko se ^ J^<^ M M M se ^ '
V//A '//^ßL ^fßßA. * -# i V/M. *//ßJL 9S0K V/ßtL ^J^JL
Zm ^i^ V^ Ol <M/> • Ti\ Q0 ^t^ä> i\ Q0 • Trk Y^ w^ w^ ^^ w^
m m m s^ ^^' ^^ ^^ P^ ^ *^ ^^ m m m m m
ka se ' ka te se ke u va se • a M M ^^ '
u la ta i • t tu ka i •
[98-99] 55
TdQßag h [6]
\k7tißa\aiv TW anfjog TiS[de iTcegae]
nag yuxreayievßaae ^^7t6l{X)(o]vi
^YldtaCf l(v) xvxcti,
99
ta ra pa SB \ a ra ko se \ ? ka ke u e ^ se \ e pi pa si ne\
to se pe se \ io te \% ke re se \ sl ]^o lo ni \ u la ta i I
ToQßag 6 iTtißaaiv
tw Cfvrjog Twde [e^ycegae ^u47t6X(X)(avc ^YXatac.
Der von Deecke BB. XI 819 gelesene Name ToQßas scheint phönicisch
zu sein. — Die folgenden Zeichen sind von Deecke a. a. 0. als 6 dQX(k,
von Häherlin Wochenschr. f. klass. Philol. 1890 Sp. 116 als d^ÄQOHog ge-
deutet worden. Die letztere Auffassung scheint mir die richtigere zu sein,
da der eigentliche Titel erst in den Zeichen 10—17 von no. 99 enthalten
ist. Ob freilich "ÄQaxos die richtige Namensform darstellt, bleibt unent-
schieden : die beiden Belege, welche Hiiherlin a. a 0. für den phönicischen
Namen n'it^ anfuhrt (Corpus Inscr. Semit, tom. I, 1 no. 67 aus Ketion
und no. 156 aus Tharroi auf Sardinien), sind beide unsicher, vgl. die
Noten im CIS.
Dass die Zeichen 10—17 von no. 99 den Titel enthalten, wird durch
die Inschrift no. 110 bewiesen. Leider ist eine Deutung desselben vor-
läufig unmöglich. Einmal ist es ungewiss, ob das erste Zeichen ^t wirk-
lich, wie alle Herausgeber vermutet haben, eine besondere paphische
Form des me darstellt, und zweitens scheint der Titel in unseren beiden
Inschriften eine andere Endung als in no. 110 zu besitzen. Das 14.
Zeichen in no. 99 ist ein zwar auf einer beschädigten Stelle stehendes,
aber deutliches e, während in no. 110 auf ^a A^ u ein deutliches vo folgt:
die Vermutung, dass eines der beiden Zeichen verlesen sei, ist ausge-
schlossen, da beide nicht die geringste Ähnlichkeit mit einander besitzen.
Lesungen wie fAeyaysv/og (Meister) und fjLsyaxrisvg (Ahrens) sind deshalb
ohne Gewähr. —
98: Vogü6 bemerkt „La lacune^ qiU traverse U tableau, est produite
par une fente naturelle, qui a prec4dd le traeS de Nnscriptianf eile rCa
donc Jamals H^ rmfermi d'Scriture,** Wir haben deshalb in Zeile 3
nichts weiter als a - - - [po lo] ni zu ergänzen, vgl. Verf. BB. XIV 271. —
99: mlßaöivi Verf. BB. XIV 271. — sxsQtss übersetzt Deecke BB. VI
144 „er reinigte, legte bloss*' nach Herodot VII 131 x6 ovgog sxstgs.
Näher scheint mir die Deutung „er schlug hinein, er öffnete einen Zugang
zur Höhle" zu liegen. Dass der Stamm xsg-f abgelautet xoq-, gerade in
Paphos die Bedeutung „schlagen, hauen'* hatte (vgl. ssk. krt „abhauen*'),
wird durch die Glossen xaxxeiQai' xataxotpai. Udipioi — knlxoQov* M^
Honov, üafpioi — xanogag. xataxotpag. stagä EtfxXtp bewiesen.
56 [100-102]
100. [33]. Grotteninschrift. VogUS taf. IV no. 6.
i je re se ta se a na sa se *0 Ijegrig rag ävda(a)ag
ti ma ra ko se to ta ve na i o ka i Tlfiagxog .... vai "0{y)xae.
Z. 2. Das 7. Zeichen, dessen erhaltene Reste h sich nur zu ta oder e
ergänzen lassen, ist vielleicht vom Steinmetzen selbst wieder getilgt. —
''0{Y)9ca war ein Beiname der Athene in Theben, vgl. Aeschylos Septem
149, 470, 484. Ein Apollo '0(y)xaTog wurde in dem arkadischen Städtchen
Thelpusa verehrt.
101. Steinplatte, bei Etima gefunden. Herausgegeben von Deecke,
Bezzenb. Beitr. XI 316. Die Copien Vondiziano's und Dümmler*»^ welcher
die Inschrift irrtümlich von links nach rechts abgeschrieben hat, stellte
mir Deeck0 gütigst zur Verfügung.
pa po pa si Ze u se ni ko ke le
ve se i je re u se ta se
va na sa se o pa si le o se
ü ma ra ko i ni se ta se
'O Jldcpo) ßaaiXevg ZVtxoxA^I/ijg 6 i(js)Qevg Tag \ ßavda{a)ag
ßaüiXtfig I TL^dQ%(jD Ing xäg | . . . .
Z. 2. Das fünfte Zeichen umschreibt Deeeke mit je ; diese Lesung ist
zwar wahrscheinlich, aber nicht sicher.
102. Steinplatte, bei Ktima gefunden. Herausgegeben von Deeeke,
Bezzenb. Beitr. XI 315 f. nach einer Copie Vondiziano^s , welche Deeeke
mir gütigst zur Verfügung stellte.
pa po pa ko ke le ve se
i e re u ^ ta se va na sa se
pa si ra ko i ni se
ta se mi a se
ka te se — i te o i ta — ra
^O ilagpw ßalailevg Ncj-KO^lefijg \ 6 IsQeiflg'] tag ßavaa{a)ag \
5 6 ßaai,[Xriog Ti^a]QX(o hvg \ rag ag \\ Kar€a[raae ra]i
d'eiSt ra .
. •
Z. 5: Das schliessende ra hat auf der Copie nicht die paphische,
sondern die gemeinkyprische Form — ein Grund mehr, um die Vermutung
Tä[i "HJQa oder rd ("HjQa unwahrscheinlich zu machen.
[103—106] 57
2. Alt-Paphos (Euklia).
Sämmtliche Inschriften sind rechtsläufig und im paphischen
Alphabete abgefasst
103. [38]. Grabinsclirift in einer Grotte. VogUS taf. III no. 26 und c.
Die Zusammengehörigkeit von Zeile 4 mit den Zeilen 1—3 erkannten
Deecke und Siegismund,
pa si le $e BaaiXrlog
e ke ti mo ne 'JSxar/juwy
to i e re se no ieQrlog
ta va. na sa se ta(F) ßav(ia(a)ag.
Zu der von mir vorgeschlagenen Lesung xä{J^) /avda{a)as vgl. xo(jr)
jgw^i srs )(ag nC^i no. 144^, /'^o(^) /ue/a = fsTtog fiiya no. 144^ und die
altkretischen Formen täd dk, xä^ '&vyaxiQag Gortyn. taf. Vü 32, IV 47 u. a.
104. [39]. Desgleichen. Vogüe taf. III no. 2a.
ti mo ka ri vo se pa si le TiiioxaqiFoq ßaaiXrj-
vo se ta se va na sa se ^ßog tag ßavaa(a)ag
to i je re o se tcS IJBqrpg.
105. [40]. Marmor, jetzt im Altertumsmuseum des Old Seraglio zu
Konstantinopel. Schröder Transactians VI 134 ff. mit einer Tafel.
pa po pa si le u se \ ni ko ke le ve se \ o i e re u se | ta
se 1 va na sa se
opa si leo se \ ti marako \ i ni se \ ka te se ta se i ta i te oi\
'O ndqxo ßaoilevg iVtxoxÄ^/ijg o isQSvg tag Favaa[a)ag^ \ 6
ßaaiXrpg TifioQxci Ivig, licctiataae tat d'em.
Die Oberfläche des Steines ist stark mitgenommen, doch sind alle
Zeichen, einige freilich nur schwach, zu erkennen. Das ko der ersten
Zeile hat die obere Hälfte eingebüsst.
106. [41]. Grabstein mit Relief. Die . Inschrift befindet sich in der
giebelformig zulaufenden Spitze. Nach einem von Birch besorgten Ab-
klatsche bei Schmidt Epichor, taf. IV (ungenügend). Einen sehr genauen
Abklatsch des Monumentes stellte mir Herr Direktor Deecke gütigst zur
Verfügung.
a ri si ta ko ra i
to na si vo i ko e pe se ta se o pa se
ka se i ka si ke ne to i o a u to to "X. na i ? to te
58 [106—107]
tu) ^OvaaiFol%ia iniaxaCB 6 tcSq
y,ag ol yuxalyvrjtoi o(l) ctitüi rb rode.
Die im wesentlichen richtige Lesung der Inschrift — abgesehen von
dem Schlüsse der zweiten and dem Anfange der dritten Zeile — hat
zuerst Deecke BB. XI 317 f. veröffentlicht. — Zeile 2. Die Zeichen 9
und 10 sind am Kopfe durch Verletzung des Steines derartig entstellt,
dass sie von Deecke und Meister irrtümlich für eines, nämlich für pi,
gehalten wurden. Ich habe das 10. Zeichen, welches am Ende der Zeile
wiederkehrt und auch hier leider am Kopfende verstümmelt ist, mit se
umschrieben. Indessen unterscheidet es sich von dem sicheren se in Z. 2
und 8, welches die auf mehreren paphischen Inschriften überlieferte, von
dem ri kaum zu unterscheidende Form T besitzt, durch die gebrochene
oder, besser gesagt, geschwänzte Form seiner Mittellinie. Da wir nun
sowohl bei dem 10., wie bei dem letzten Zeichen der Zeile wegen der
Verletzung nicht im Stande sind anzugeben, ob der Kopf dreiästig oder
zweiästig war, so liegt vielleicht an beiden Stellen das Zeichen «a = X
vor, dessen Hauptlinie am unteren Ende gerade in Paphos geschweift
war. — Dadurch wird aber weder an der Lesung htitnaoB — ich verweise
auf meine Ausführungen in den GGA. 1889 p. 889 — noch an näs etwas
geändert, denn, wenn pa sa ka se geschrieben wurde, so deutete der
Schreiber damit an, dass in der Aussprache nag keinen selbständigen
Accent trug, sondern als Enclitica galt. — Über nag = naXg vgl. die
Bemerkung zu no. 983. — Z. 8. Die Schreibung o a u to scheint genau
die Aussprache wiederzugeben. Eine sichere Lesung der vor dem schliessen-
den to te stehenden Zeichen ist vor der Hand unmöglich. Das sechstletzte
deutet Meister als ma: doch führt das paphische ma — ebenso wie das
gemeinkyprische — in dem oberen Winkel noch zwei freistehende Linien.
Das drittletzte Zeichen scheint mir eher ne als ri zu sein.
107. [14]. Steinfragment. Pierides Transactions V. 96 = taf. A no. 5.
Die Zeichen sind paphische, daher ist von links nach rechts zu lesen:
ri i ? re se -qv 6 l(J€)Q'qg [tag Favaa{a)ag]
Alle Zeichen sind deutlich mit Ausnahme des vierten, welches verletzt
zu sein scheint. Die Deutung als je wird durch die übrigen paphischen
Inschriften begünstigt.
Die folgenden 8 Inschriften sind bei den englischen Ausgrabungen in
den Jahren 1887—1888 im Aphroditetempel zu Kuklia gefunden. Mit
genauen Zeichnungen, welche von Six nach Papierabdrücken entworfen
wurden, und einem kurzen Commentare Deecke^s herausgegeben im Journal
pf Hellenic studies vol. IX p. 255 ff.
[108-109] 59
108. Kalksteinplatte, jetzt im Fitzwilliam-Maseum zu Cambridge.
ta 8a te
na ne • to pe re >n
te' po le pi se
i ka na ^*
Z. 1. jdade Deecki*. — Z. 3. Das zweite Zeichen liest Deecke un-
richtig pe. Es ist vielmehr deutlich ein po^ wie die in Z. 2 stehende
Form des pe beweist. — Z. 4. Inaval Deecke,
109* Weisse Marmorplatte, links schräg gebrochen. Jetzt im Briti-
schen Museum.
pa 8i le vo se
me te \to po U pi o ne %
ki X ^ ka sa i me ta ne \ me te \ pa si le
5 \ e mo i \ pa te ne \ e ka si ke ne to se \ e pa i
me mo mo ko ne \ to no ro ko ne \ to te \ ma nai \ e ko
ro ko ne \ to te \
Sicher zu lesen ist:
2 ßaoiXxiFoq
4 jMijT« (oder jui/de) ßaaihf^lßa]
5 CjMOt Tcad-iv (?) iq Yjaoip^og iq 7tai[da']
6 ofitifioyiov TOP OQ%ov t6(v)Sb' fia vai iydf . . .
7 {o]QyLOv t6{v)de,
Z. 3. Das vierte Zeichen ist ein deutliches po. Bestätigt wird das
durch die vorhergehende Inschrift, in deren dritter Zeile das gleiche Wort
wiederkehrt. DeeckeU und Meisterte Lesung BXiniog ist also abzulehnen. —
5. Die Reste des ersten Zeichens lassen sich am besten zu e ergänzen:
ifAoi Tta&ijv Meister, Natürlich bleibt es unentschieden, ob nicht xaaiyvtjxoc
ij 7tai[s] zu ergänzen ist. — 6. Zu 6/jtto/*oxov ist ausser den von Deecke
angeführten epischen Formen ifjUfirjxov , eni<pvxoy auch das av<oyov der
idalischen Bronze no. 135 ^ zu vergleichen. — Das auf T6(v)de folgende
Zeichen haben Deecke und Meister irrtümlich ku gelesen: die Abbildung
zeigt ein vollkommen deutliches paphisches ma (wie z. B. auf der Inschrift
no. 102 9). Die Beteuerungsformel erscheint gewöhnlich in umgekehrter
Stellung: vai fm (z. B. A 235]. — 7. Das erste Zeichen ist von Meiste»*
zweifellos richtig zu einem ro ergänzt. Auch seine Vermutung, dasa
das vorletzte von Deecke als tu gedeutete Zeichen aus dem Divisor und
to entstanden sei, ist der Abbildung nach durchaus wahrscheinlich.
60 [110—112]
110. Drei Fragmente einer Basis. Jetzt im Ashmolean-Moseum zu
Oxford.
I.
n.
HL
to i po va ta u o
ka ke u vo
ta 86 va na
. . TCÜL Boßddav 6
Tag ßavä[a{a)ag
. Deecke und Meister vermuten, dass im Anfange der Name des Stifters
verloren und in I der Name des Vaters enthalten sei. Meister liest Aol-
ßo/adav => Aooißo/adav, Doch ist — abgesehen von der seltsamen Form
eines solchen Namens — bislang der Ausfall eines inlautenden o für Paphos
inschriftlich nicht belegt. Ich vermute deshalb, dass dem Fragmente I der
Name desjenigen, für welchen die Statue aufgestellt wurde, im Dative
voranging, wie z. B. in no. 169. — Zu Bo/ddag vgl. Botdrje u. a. —
Zwischen I und II fehlt, wie die Inschriften 98 und 99 beweisen, nur das
Zeichen ^t* ^^^ ^^ ^^ enthaltene Titel ist bislang nicht zu deuten, vgl.
die Note zu no. 98 und 99. — Auf III folgte ausser sa se wahrscheinlich
noch der Name des Stifters. Ein Beispiel dafür, dass derselbe dem Titel
nachgesetzt wurde, bietet die paphische Inschrift no. 100.
111. Steinplatte, bei denselben Ausgrabungen in einem Grabe zu
Euklia gefunden. Mit Abbildung im Journal of Hellenic studies IX 258.
i re pi lo
Zeichen 2: i die Abbildung, a die Umschrift. — Zeichen 6 ist ein
deutliches pi-, in derselben Form erscheint es in no. 99. Etwa:
6 ^uiqrjq>iX<a.
3. Eourion
und der in der Nähe befindliche Tempel des Apollo
Hylatas.
Die folgenden Inschriften sind teils im paphischen Alphabete abge-
fasst und rechtsläufig, teils im gewöhnlichen Alphabete abgefasst und
linksläufig.
a) rechtsläufig, im paphischen Alphabete.
118. [46 und 47]. Zwei goldene Armbänder mit der gleichen In-
schrift, in Kourion gefunden. Pierides Transactions V taf. C no. 1. —
Schröder Transactions VI 184 ff. mit einer Tafel.
[112—117] 61
e te va fo ro \ to pa po pa si le vo se
^ET8ßa{v)3Q(o zw nicpo) ßaaiXijFog
113. [49]. Ealksteinbasis, im Tempel zu Eourion gefunden. Die von
Cesnola Cyprus taf. YIII no. 58 gegebene Abbildung ist berichtigt von
Hau*. Da die Inschrift von links nach rechts läuft, ist der Stifter des
Weihgeschenkes von Geburt ein Paphier. Dass der Tempel in Kourion
gerade von Paphiern beschenkt wurde, beweisen auch die in ihm gefun-
denen Armbänder des paphischen Königs *EtlFavdQos no. 112.
. , , pa ti sa do ro .... Ttad(v)dQ(o
Zu dem Namen vgl. Tiacovidas no. 93.
114. [50]. Statuettenbasis, aus dem Tempel des Apollo Hylatas bei
Kourion. Siegtsmund's Copie, welche Deeeke benutzte, ist von Hall* be-
richtigt.
. , . ke fo te a po lo ni . , . ovid^]y,€ Tode u4.7c6X{X)(üvi . . .
Die Inschrift läuft von links nach rechts und das to hat paphische
Form.
115. Rings um der Basis einer Kalksteinstatue, aus dem Tempel des
ApoUo Hylatas bei Kourion. Die einzeilige rechtsläufige Inschrift heraus-
gegeben von Hall* p. 233.
a te si pa te lo ve ja li pi se o pa te %
. . . TOÖB ^^7tok{X)<avL ^6c5[i
19. o oder mo oder pi. — 21. a oder ku oder ma. — 27. ve oder pa.
— 28. ja oder ra. — 30. pi oder o. — Sicher steht wohl -goXios o
116. Fragment eines silbernen Kessels, aus dem Tempelschatz zu
Eourion. In Umschrift herausgegeben von Hall* p. 236. Die Inschrift ist
rechtsläufig — nicht linksläufig, wie Hall* vermutete.
i pe ro po ta ko ^lijiJTteQOTto) TaydS
tfutBQOs SB XfjuisQQos ist dlc dialektisch geforderte Form für Iffutsigoe,
vgl. aeol. nsQQa, jiSgara, xay6s war ein Titel, vgl. no. 170, 179.
b) linksläufig, im gewöhnlichen Alphabete.
117. [42]. Stein. Nach einem Papierabdrucke herausgegeben von
62 [117—120]
Pierides Transtictions Y 92 no. 6. Nach einer Abschrift Langes bei Schmidt
Epichor. taf. VII no. 3.
te to ro ne* to te o ti mo ne e tni
Qeodw^wv TÜ QeoTlfi(av ifiL
Bei Lang sind die Zeichen mo ne des zweiten Eigennamens ge-
schwunden. Von Deecke wird der Stein irrtümlich nach Apellon gesetzt.
118. [43]. Statnettenbasis. HaU taf. VIII no. 83. Ceenola Cyprus
taf. VII no. 43. Neu gelesen von Hall*,
. . se te Zß na i pa ArivaKfi)) • . • •
Das erste und letzte Zeichen sind undeutlich (die Reste des letzten
Zeichens weisen bei Cesnola eher auf o hin) , das zweite ist zwar völlig
deutlich, kann aber auch als ni oder pu gefasst werden.
119. [44]. Basis einer weiblichen Statuette. Hall taf. VIII no. 84.
Cesnola Cyprus taf. VII no. 42.
. . . ve li pa re va to i , , . .
Obwohl die Zeichen sämmtlich deutlich sind, fehlt bis jetzt eine
sichere Deutung des Frauennamens. Zum ersten Elemente desselben
FsXi- lassen sich 'EXixQavov, *EXlxQvaog, 'EXixQvarj, ferner EXlxavÖQos, 'EXi-
xdmv, 'EXlxrj vergleichen.
120. [45]. Basis einer Kalksteinstatue. HaU taf. VIII no. 82. Nach
einer Zeichnung Cesnola's bei Schmidt Epichor, taf. XX no. 66. Die erste
und die letzte Zeile völlig neu gelesen von Hall*,
a ri si to ko ne to o na si ri
u e u ka sa me no se pe ri pa
i ti to i pe re se u ta i u ne te
he i tu ka i °
l4Qiat(jüX(ov TW ^Ovaai(ja.)
^Yev^afievog tcbqI 7ta\tdi zuic üeQüevTai vvi&tjlyce.
i(v) zvxcet,
Z. 1. Der Namen des Weihenden ist im Genetive der Dedikation
vorangesetzt. lÄQlatoxos heisst ein Ghier {Boss Insc. ined. 148); nachdem
Sprachgebrauche ist aber ^ÄQiaxovxoi , cypr. 'ÄQiaxmxog zu erwarten, vgl.
Avxovxoi, Avffiovxos , AsovxovxoSf TifAovxoe. — Die in BB. XIV 274 von
mir vorgegeschlagene Vermutung 'Oyaolfja) liegt wegen der Ähnlichkeit
der Zeichen ri und ja sehr nahe. - Die folgenden Worte bilden einen
Hexameter. Zu der von Ährens vorgeschlagenen Lesung vevSdfAevog ^=
hisv^aiuvoQ (vgl. GIG. no. 8 ooi yäg in\8vxdf*e\rog \ %ov^ hi\Xeoo8 yQ6\<paiv)
[120—123] . 63
lassen sich in Bezug auf den Auftakt vergleichen die Hexameter 144,,
Ov yoQ T< elnünalg | xtX, und 146 1 *Ey(o^ifii *A\Qiazo9CQi\Ttjc htX. Das Nähere
über V =s im in der Formenlehre. Die Länge des xwi ist durch die vorhergehende
Cäsur entschuldigt. Drei gleiche Beispiele bei Allen, On versific. in in-
Script, p. 78: o[^]fia \ fA^trjQ aus Erythrae (6. Jahrb.), aäfia \ xov Kvngiov
aus Aegina (5. Jahrb.), rjiJtvvav | xal fioi aus Athen (4. — 2. Jahrb.) — Dass
Perseutas nicht der Sohn des Aristochol, sondern der Heros war, dem
das Denkmal geweiht wurde, gebt aus dem hinzugefügten Artikel liervor.
Übrigens kennen wir den Perseutas aus zwei im gewöhnlichen Alphabete
abgefassten Inschriften {Cesnola Cyprits p. 425 no. 30 und 31): Atjfioxdgijg \
UeQösvjtji I Mvxiiv und Atjfio[xdQrjg 'A]'y6\QaTt€ [ ]as \ IleQaevjrji bvx^v
vvidtixB für Svt&fixs,
121. Silberner Kessel, aus dem Tempelschatze zu Eourion. Die links-
läufige Inschrift ist nur in Transcription veröffentlicht von Hall, Journal
of the American Oriental Society XIII (1889), Proceedings at New York,
October 1885, p. XLI.
ti ve i te mi to se \ e mi \ to pa si le vo se \ to , , ,
Jißud'iiiiTog if^t tu ßaaiXr^oq rw
122. Silberner Kessel, ebendorther. Hall a. a. O. gibt die links-
läufige Inschrift nur in Transcription.
e pi o ro si e
a pi a la e m\
In Z. 1 scheint der Name 'EnicoQog gesichert. — Z. 2. d (pidXa Hall.
Das mi ist nach J/all „nearly obliterated" .
D. Südost-Küste.
1. Amathus.
123. [54]. Steinfragment. Bei Vogüe taf. III no. 3. Nach Vondi-
ziano bei Schmidt Epiehor. taf. IX no. 2.
pu nu to '^ IIvvTO'
64
.[123—127]
Das vierte Zeichen ist nicht aus so verstümmelt, wie die Beschaffen-
heit des Steines und die Grösse der übrigen Zeichen beweist, sondern
vollständig. Eine Münzlegende, in der es nochmals auftritt (Six, Revue
Num. Ser. III, vol. 2, p. 309), lässt sich vor der Hand nicht entziffern.
Ist es vielleicht als la zu deuten?
2. Marion.
124. [56.] Die Inschrift läuft rings um eine schlanke Alabastervase,
welche in vier gleiche Felder geteilt ist. Birch Transactiona VI p. 23 f.
mit einer Tafel. Hall taf. VII no. 30. Ich lese von rechts nach links:
po
U
pa
e
ke
te %
ve xa
Da die Inschrift nicht im paphischen Alphabete abgefasst ist, so fehlt
jeder Grund dafür, sie mit Deecke und Meister für rechtsläufig zu halten.
Eine sichere Lesung ist deshalb schwer zu finden, weil es ungewiss bleibt,
welches der vier Felder sowohl in der ersten wie in der zweiten Zeile
den Anfangsbuchstaben enthält. — 2. Das Wort e U % auch im Anfang
von no. 151. — Das letzte Zeichen ist bei Birch (DC) ein deutliches xa
(nicht «o, wie Meister behauptet), bei HaU erscheint oben zwischen den
Bogen noch ein Häkchen. Zu /iff a- liesse sich SFe^s in no. 66 vergleichen.
3. Ketion.
125. [57]. Auf dem Henkel eines in Ketion gefundenen Kruges.
Nach Lang bei Schmidt Epichor. taf. VII no. 4.
ke ti Āi:/[wv] nach Schmidt,
Das ke hat rechtsläufige Form.
126. [58]. Urne. Cesnola Salaminia 247, no. 232.
r A ti sa ' e mi -aaco ifiL
Zu dem Genetive auf -adoD vgl. no. 185 und 201.
127. Vase aus Terakotta. In Umschrift herausg. von HaU^ p. 236.
ta le se QaXrlg oder &dlrig
[128—129] 65
4. Pyla.
128. [120]. Sandstein. Ein Abklatsch war wegen der roten Färbung
der Buchstaben unmöglich. Nach Abschriften von Schröder und Lang
bei Schmidt Epichor, taf. VI no. 2. Nach einer Abschrift von PterideSj
welcher Siegismund's Originalkopie sehr nahe kommt, bei Schmidt Epichor.
taf. IX no. 7.
ki li ka na Bi FtA(A)/xa 'Ovaac"
ma to a po lo ni fido) tcH ^^7t6X(X)(ovL
to ma ki ri o tcü MayLQiia
ne te ke su tu ka oy^^xe, av(v) tvxa.
Da die Kopie des Pierides ^ welche Hau als die beste bezeichnet,
jünger ist als die Langes, so erklärt es sich, dass Lang viele Zeichen voll-
ständiger erhalten hat. — Z. 1. Das letzte Zeichen bei Pierides ganz
geschwunden, bei Schröder unleserlich, bei Lang ka, — Zeile 2. Das
erste Zeichen bei Schröder a, bei Lang ma^ bei Pierides a oder ma. Das
zweite Zeichen bei Lang o: dass Pierides"* la aus o verstümmelt ist, scheint
mir die bei Schröder erhaltene Mittelstufe zu beweisen. Es ist also a o
oder ma o zu lesen. Da eine Form *Ovaaiao oder ^Ovaatfiäo (von ^Ovaatfiäe,
Koseform zu 'Ovaai/iivrje) des auslautenden o halber auf dieser sehr jungen
Inschrift befremdlich sein würde, so habe ich 'Ovaai-fidcD gelesen, vgl.
Oiv6-f4aos, Ev-fMiios, Maimv u. a.
129. [121]. Fragment einer Ealksteinvase. Cesnola's Abbildung
{Cyprus taf. VI no. 35) vervollständigt von Hall^, Nur die erste Zeile
ist zu lesen.
ti mo ke re te se to ma ki ri o se o ne . , . .
TiiwxQhfjg Tüi MayiQi(o(v) ovild^yie • . . .
Zeichen 3: se Cesnola , to HalL Offenbar ein verstümmeltes oder
misratenes ke, — Das drittletzte Zeichen ist entweder von Cesnola und
Hall verlesen oder vom Steinmetzen verschrieben.
\
Hoff mann, die griochlschcu Dialekte. I.
66 [130—133]
E. Ost-Küste.
Salamis.
180. [12fi]. Bleirolle aus einem Grabe. Cesnola Salaminia p. 66
no. 08 Die Buchstaben zeigen einige von den gewöhnlichen abweichende
Fornn'ii und sind zum Teil noch nicht gedeutet.
te a no re te o Ice le o se ka sa ta mo ri se tu si o
to te a ko ? ? le se to to me a te mi sa i to
te pu ? pi to lo se ? vi pa to a to ro po
1. Qectvfaq Qeoyiliog (oder ©coxA^og) xag Jaixoqig QuaUo,
1. Ist ke statt ri zu lesen (die Zeichen sind einander sehr ähnlich,
s. die Tafel) und dahinter der Ausfall eines le anzunehmen - Aa-
2. Tods äyog Sayce. Darauf folgte das Vorbum finitum, etwa ein
Imperativ auf -Xko^w „soll verhindern". Die folgenden Zeichen
habe ich in BB. XIV 291 zu tco /ntj aSsfjLioai gedeutet: „Dieser
geweihte Gegenstand soll verhindern, dass man [das Grab]
schändet."
3. Am Ende scheint tat ä(v)'&Qd)7t<o (Genetiv oder Dativ) gesichert
zu sein.
131. [128]. Scarabaeus. Cemoia Salaminia p. 144 no. 136.
e mi te e to ni ko ^Eul 0€ . . . vinu)
»
Dreigliedriger Name: das erste Element ^so-, das zweite (noch nicht
gedeutete) e to, das dritte -vifcog. über dreigliedrige Namen vgl die
Bemerkung zu no. 192.
132. [135]. Krug aus Thon. Cesnola Salaminia 252 no. 237.
ta e te da ma * pi ti ? ^Ereodafia* nid-c
Der von Dittenhercjer (deutsche Litteraturzeitung 1884, Sp. 270 f.)
vorgeschlagenen Lesung: rd, ^ExeoSafia, m^i (vgl. i 347 KvxXayf , xfj nU
FoTvov) steht der Divisor hinter ma entgegen.
133. [134]. Terrakottastatuettc. Cesnola Salaminia p. 201 no. 205.
zo U na pi a
Das 5. Zeichen ist ein deutliches r/, nicht im (Deeckf).
[134] 67
F. Binnenland.
1. Edalion.
134. [59]. Marmorblock mit bilinguer (phönicisch-kyprischer) In-
schrift. Herausgegeben von Lang Transactions I 116 ff. mit einer Tafel. —
Euting^ sechs phönicische Inschriften aus Edalion, Strassburg 1875, taf. I. —
Hall^ Proceedings of the university convocation hold at Albany N. Y.
July 1875, taf. HL Photographisch abgebildet im Corpus Inscript. Semit.
I, 1. tab. Xni no. 89. Durch einen schräg laufenden Bruch des Steines
sind die ersten Zeichen der Zeilen 1 —3 verloren gegangen. Die Ergänzung
derselben wird durch den phönicischen Text möglich.
1 ve te i I j?a «i Z^ PO se I mi li ki ja to no se
ke fi ne \ ka te ta li o ne \ pa si le u
2 pa ko m6 na n^ I to pe pa me ro ne \ ne vo so
ta ta se \ to na ti ri ja ta ne \ to te \ ka te se ta se \ o va na xe \
3 a pi ti mi li ko ne \ to a po lo ni \ to a mu ko
lo i \ a po i vo i \tase\eu ko la se
4. e pe tu ke \ i tu ka i \ a za ta i \
\^l{y) Tm TeraQTwt] ßizec ßaailtjßog MiXynjdS'wvog KevicDv
YMT ^HdaXliov ßaail€v\[ßo(v)tog, tav e^TtayofjLevav tw 7te{(i)7ta'
f4€Qwv veßoaTctTag, tov a(v)dQijd(y)Tav T6{v)de KaTSOTaae 6 ßdva§ \
[BaaXQafi] o ^AßidfxlXyuov rw l47tcX{X)a)vv zw ^^fximXcji^ an wt
Fol %ag evxfoXag \ enhvxe' i(v) Tvxat ä^a&ai.
Einige Divisoren sind ganz erloschen: dass sie vorhanden waren,
wird durch die Intervalle zwischen den Worten bewiesen. Die drei ersten
Zeichen der Zeile 1 und die beiden ersten Zeichen der Zeile 2 fehlen auf
den Abbildungen und sind erst von Hall Transactions VI 204 f. nach einer
neuen Prüfung des Steines erkannt. -- Z. 1. Da sich ein j im kyprischen
Dialekte nur nach voraufgehendem i entwickelt, so halte ich an der
Lesung MiXxijd^cov (oder Mdtxijd^cov) — gegen Meister^s MtXixjd^oDv —
fest. — xax deute ich als xari: es verhält sich zu xds = *xdt'e, wie das
äolisch-dorische Ttori zu dem kyprischen nog = *jiox'g. Gegen die von
Meister H 147 verfochtene Ansicht, dass xd t = homer. xal te (im Sinne
des gewöhnlichen xaC) zu lesen sei, habe ich das eine Bedenken, dass auf
einer so alten Inschrift xdg xe geschrieben sein müsste. — 2. „Am letzten
Tage des fünftägigen Zeitraumes der Schalttage." veßdaxaxog wird von
Ahrens Philologus XXXV 76 als Superlativ zu vißog gedeutet, Meister II
147 sieht darin ein Compositum aus veFo- und ararcJ? „zuletzt stehend". —
3. 'AfivxXcDi ist der Dativ eines Beiwortes *AfivxXog. Das folgende Rela-
5»
68 [134—135]
tivum fasse ich nicht als neutrum („seitdem" oder „weil"), sondern beziehe
es auf den Gottesnamen: „ . . . dem Apollo, von welchem er für sich die
Erfüllung seines Gebetes erlangte." Der Dativ /bt drückt aus, dass
durch die Erfüllung des Gebetes dem Bittenden selbst Vorteile erwuchsen.
135. [60]. Bronzeplatte, auf beiden Seiten beschrieben. Luynes
taf. VIII und IX.
Seite A.
1. o te\ ta po to U ne e ta li o ne \ ka te vo ro ho ne ma do t | ka
se ke ti e ve ae \ % to i \ pi lo ku po ro ne ve te t to o na sa ko 2. rn u
pa si le u se \ sa ta si ku po ro se \ ka se a po to li se \ e fa li e ve se
a no ko ne o na si lo ne \ to no na si ku po B. ro ne to ni ja te ra ne
ka se '. to sc \ ka si ke ne to se \ i Ja sa ta i \ to se \ a to ro po se ) to se
i ta i I ma ka i \ i ki 4. ma me no se \ a ne u \ mi si to ne \ ka sa pa i
e u ve re ta sa tu \ pa si le u se \ ka se \ a po to li se | o tia si 5. lo i
ka se I to i se \ ka si ke ne to i se \ a ti to mi si to no \ ka a ti \ ta u ke ro
ne I to ve na i \ e xe to i | G. vo i ko i \ to i pa si le vo se \ ka se \ e xe
ta i po to li vi \ a ra ku ro \ ta \ ta \ e tu va no i nu \ a ti to 7. a ra
ku ro ne \ to te \ to ta la to tie \ pa si le u se \ ka se \ a po to li se \ o tia
si lo i \ ka se \ to i se \ ka si' 8. ke ne to i se \ a pu ta i \ za i \ ta i pa
si le vo se | ta i to i ro ni \ to i \ a la pi ri ja ta i \ to ko ro ne \ 9. tn
ni to i \ e le i \ to ka ra n o ine no ne \ o ka to se \ a la vo \ ka se \ ta te
re ki ni ja \ ta e pi o ta \Q, pa ta \ e ke ne \ pa no ni o ne u va i se
za ne \ a te le ne \ e ke \ si se \ o na si lo ne \ e to se \ 11. ka si ke ne to
se \ e to se \ pa i ta se \ to pa i to ne \ to no 9ia si ku po ro ne \ e xe to i \
ko ro i I fo i te 12. e xe \ o ru xe \ i te pa i \ o e xe \ o ru xe \ pe i se V
o na si h i \ ka se \ to i se \ ka si ke ne to i 13. se \ e to i se \ pa i si \ to
n(h ra ku ro ne \ fo te \ a ra ku ro \ ta \ ta
14. ku se \ o na si lo i \ o i vo i \ a ne u \ to ka si ke ne to ne \ to
na i lo ne \ e ve re ta sa tu \ pa si le u 15 se \ ka se \ a po to li se \ to
ve na i \ a ti _ tu u ke ro ne | to mi si to ne \ a ra ku ro \ pe \\\\ pe
16. \\ ti e \ e to ko i nu \ pa si le u se \ ka se \ a po to li se \ o na si
Seite B.
17. lo i \ a ti \ to a ra ku ro \ to te \ a pu ta i \ za i \ ta i pa si le vo
se I ta i ma la ni ja 18. i \ ta i \ pe ti ja i \ to ko ro ne \ to ka ra n zo
me no ne \ a me ni ja \ a la vo \ ka se \ ta te re 19. ki ni ja I ta e pi o
ta \ pa ta \ to po e ko me no ne \po se \ to ro vo \ to tu ru mi o ne \ ka
se I po 20. se \ ta ni e re vi ja ne \ta se \ a ta na se \ ka se \ to ka po
ne I to ni si mi to se \ a ro u ra 21. i to ti ve i te mi se \ o a ra ma
ne u se e ke \ a la vo \ to po e ko me no ne \ po se \ pa sa ko ra 22. ne \
to no na sa ko ra u \ ka se \ ta te re ki ni ja \ ta e pi o ta \ pa ta \ e ke
ne I pa no ni o se \ u 23. va i se \ za ne \ a te li ja \ i o ta \ e ke \ si
se \ o na si lo ne \ e to se \ pa i ta se \to se \ o 24. na si lo ne \ e xe
[135] 69
ta i \ za % \ ta % te \ i e xe \ to i \ ka po i \ to i te \ e xe \ o ru xe [ i
25. te \ o e xe \ o ru xe \ pe i se i o na si lo % \ e to % se \ pa % si \ to
na ra ku ro ne \ to te \ a ra ku ro 26. ^^ i?« 1 1 1 | i><^ 1 1 ti e \ i te \ ta
ta la to ne \ ta te \ ta ve pi ja \ta te \ % na la li si me na I 27. pa st h u
se \ ka se \ a po to li se \ ka te ti Ja ne \ i ta ti o ne \ ta na ta na ne \ ta
ne pe re 28. ta li o ne \ su no ro ko i se \ me lu sa i | ^a «e | ve re ta
se \ ta sa te \ u va i se \ za ne \ 29. o pi si si ke \ ta se \ ve re ta se ta sa
te \ lu se \ a no si Ja vo i ke no i tu ta sa ke \ 30. za se ta sa te | ka
se \ to se \ ka po se \ to so te \ o i \ o na si ku po ro ne \ pa i te se \ ka se |
to pa i to ne \ o i pa 31. i te se \ e ke so si | a t t^e t | o t to i ro ni \ to
i \ e ta li e vi \ i o si \
A.
1 ^'Ore tcc(v) tztoXiv ^Hddhov YxniFoqyov MSdoi xag Kert'^ßegj
l{v) rwL OiXoY^ifCQwv Fhev tc5 0va(jay6\qavy ßaacXeig 2vaai-
TiVTCQog xag a fcvoXig ^HdaXirjßeg avcjyov ^OvaavXov tov ^Ovaac-
7U}7t\Q(jt)v TOV Ijarrjoav y,ag zog yxxaiyvriTog ijaad'ai, rog a(y)-
d'Qiirtog xog \(v) rat ixa%ai iY\ixa^evog avev ixiod^üv xag nai,
5 etßQrjrdoccTv ßaaiXetg xag ä TtroXig ^OvaaL^hai xag xdig
Tiaaiyvrirovg c[(v)tI tcü (juad-tiv xa a{v)Ti ta v;f^5cov doßevm
i^ xwi I ßoU(oi Twc ßaaiXrjßog "mg e^ Tat TtxbXiFi dQyvQO){v)
Ta[Xayvov] I Tä[lavTOv]' Ij dvFdvoi w a(y)ri tuj \ aQyvQiov
vdide TftJ Tald{v)T(av ßaaiXBvg xag d TtToXig ^OvaaiXioi xag
xdig Y.aai\yvrixoig djtv xac ^ai xav ßaovXrlßog xa l(v) xü Iqwvv
xwc ^^4Xa(ji,)7tQLJdxaL xd(v) xwqov \ xov i(y) xtui eXei xd(v)
XjQavofjievov 0(y)xa(y)TOg dXßio wxg xa xkqxvija xa i7tib{y)fta\
10 7td(y)xa s^ev Ttavdvtov^ ißalg ^5v, dxiXrpf • ij x« öig ^OvdoiXov
ri xog I yLaaiyv^xog ij xog rtaldag xw{y) rtaiöwv xwv ^Ovaac-
yLVTt^ürv €§ xok xwquii xwide \ e^ oqv^, lös TtaCj o e^ OQV^y
TteioBi ^OvaaiXcoL xdg xdig Y.aatyvrixoi\g ij xoig Ttaiai xov dqyv-
Qov x6{v)da' aQyvQii)(v) ira[Aavrov] I xd[Xavxov']' \ xag ^OvaoiXcji,
oifcjCf avev xSi{y) y,aacyvr[va)v xwv diXcoVy kFqrixdaaxv ßaai-
15 Xev\\g xag d TtxoXvg doßivac d{v)xt xa vxrjQWVj xw i.uad-wv
dqyvq(jt}{y) Tt^XhjßFag] 1 1 1 1 7tB[Xe%eFag\ \ 1 1 dv[dqaxiia'] *H[da-
Xta]' ij ödyiOL w ßaaiXevg xag d nxoXig ^Ovaal — |
B.
-Xa)v d{v)xl x& dQyvQü)(v) xaide ajtv xcl K^Sl xdi ßaaiXijfog
xa i(y) MaXavlja\i xat Tiedijau xb(v) x^QOv x6(v) XQCc^^bfievov
^Aiirivija dXßw, "mg xa xeq\xvLJa xa €7ti6(v)xa 7td(y)xa^ xd{v)
20 Ttoexdfievov nbg xd{y) gofoiv) x6{v) Jqviiiov xag 7r% xdv
70 [135]
IsQrjßijav rag ^Ad-avag^ TLag rd{v) 'mrtov %dv i[y) 2i^(/Li)idog
oQOVQa\i, rd(v) Jtßeid-efÄig 6 l^Qfidvevg rjxs aXß(o, to(v) Tto&io-
IJLBvov Ttbg ÜaaayoQalv nov ^Ovaaayoqav, xag rä TeQ^vtja ra
S7tL6{v)xa 7td(v)ta e^ev rtavwviog v\ßaig ^av, areltja l6(v)Ta'
iq %i atg Ovdailov f tog ndidag xog ^Ovaoikwv i^ Tai H^äi
25 taide T i^ rwc yLoiTcwv Twide i^ oqv^, i\\ie, o i^ ogv^fj, Ttelasi
^Ovaaihav ij TÖig Tcaial rov ccQyvQOv T6(v)d6 • dQyvQ€i}\v rcelXe-
xc/icrg] 1 1 1 1 nellhießag^ 1 1 di[dQax^a] ^H[ddXiay idi Td(v) ddX-
Tov ra{v)de^ to Fkitija mde ivalaXcafxiva, \ ßaoiXevg xog d
Tttohg Y.occed'ijav i{v) td(v) d^ibv xdv l^d-dvav xdv Tteg" ^H\dd-
liov, avv OQyLOig f^rj Xvaav rog Fqrixag rdade vßaig ^äv. \ ^'Otcl aig
x€ rag FQT{cag tdade Ivari, dvoaija ßoi yivotvv rag x6 || l^Sg
rdade nag rdg "mTtog Toade oi ^OvaatnvftQCDV rtalöeg yudg ra5(v)
Ttaldcjv ol 7ta\ld6g e^o(v)aL alßet, at \v) tw iguivi rwc ^Hda-
Z. 1. xaT^ßoQyov Bergk, Jen. Lit. Zeit. 1876 no. 26. Dieser von einem
Präsens xataßiQyw, att. xarslgyco „einschliessen, in die Enge treiben" ge-
bildete Aoristus n (= att. *xaTißaQYOv) ist der von Deecke und Ähren«
vorgeschlagenen Lesung HaisßÖQxoDv (von einem nicht belegten *xata-
ßoQx6(o = TtoXioQxico) entschieden vorzuziehen. Noch besser lesen wir
xaxi^ßoQyov f vgl. homer. eßegycD = att. stgyo). — 3. Ob r6{v)s xaaiyvti^
xo[v)g oder schon zog xaoiyn^tog zu lesen ist, bleibt dahingestellt. Die
Lesung tmg xaoiyvi^Tcog, für welche sich alle bisherigen Heransgeber (mit
Ausnahme von M. Schmidt) entschieden haben, steht, wie wir sehen wer-
den, zu einem Grundgesetze aller achäischen Dialekte in Widerspruch. —
IxfMiiivog' Das Verbum Ixfiam „werfen, stossen, treffen" ist abgeleitet
von ix'fjtd „der Wurf* oder „das Geworfene, zum Werfen Benutzte" (vgl.
aix-/id). Die Wurzel ist tk in latein. ico, gr. Ixtia* dx6vtiov Hesych. —
4. svßQrjtdaarv für ißgr^tdaatv. — 5. vxfjQog entspricht genau dem attischen
sjti-xeiQog. Das Nähere über die Präposition v = att. ini s. in der For-
menlehre. — xd d(v)xi steht für xdg d(v)ri, zä vxtiQcov für tag vxiJQCov, -
6. Das Präsens dvßdvo} „geben" (für dv-dvco) ist von der — durch den
Accent geforderten - Kurzform des Stammes doß (in doßsvai Z. 5), näm-
lich dv = dß abgeleitet. Das ß in dvßdvoi ist also ein hysterogener Laut,
während es in doßsvai zum Stamme gehört. — 8. C« „Land" entspricht
gemeingriechischem ya. ~ Ahrens las rä t(v) rmi qcovi; doch fehlt für q<ov
ebenso wie für das von Deecke vorgeschlagene Igmv bislang eine Deutung.
Meister' 8 Vermutung (Dial. 11 151 — 153), dass sämmtliche in dem Vertrage
aufgezählten Grundstücke gewaltsam den Phöniciern entrissen und dem
Krongute des griechischen Königs einverleibt seien, vermag die Ableitung
von igcov aus dem assyrischen ir „Stadt" (welches im Phönicischen nicht
nachweisbar ist) um nichts wahrscheinlicher zu machen. — 9. iXog „Weide-
land, Niederung" erscheint auch im Homer stets ohne Digamma. —
''0{y)xa(v)Tog Deecke, ''Qxa{v)Tog Ahrens, — a la vo: Da das in diesen
[135] 71
Zeichen enthaltene Wort in Z. 21 einen dem xänog verwandten BegriflF
bezeichnet, so erschlossen Deecke und Meister (Dial. II 243) aus der
hesychischen Glosse äXova • x^jtoi ein kyprisches Neutrum äXfov „Garten".
In Bezzenb. Beitr. XV 56 habe ich gezeigt, dass jenes äXova, dem sich
sQova' dvanavov und ovai' (pvXai zugesellen, auf äXo)/a (e^co/a, <h/a)
zurückgeht und somit dem Stamme nach genau dem homerischen dAcot;
d. i. dX(o/i^ „Baumgarten, Weingarten" entspricht. Es lässt sich also
Hesych's aXova nicht zur Stütze heranziehen. Ausserdem sprechen sprach-
liche Gründe entschieden gegen die Existenz eines Neutrums äXFov.
Deecke und Meister lesen in Z. 9 und 18 übereinstimmend den Genetiv
äX/m. Nun endigt aber der Genetiv der o-Stämme (mit Ausnahme des
Artikels) in unserer Inschrift durchgehends auf -a>v: ^iXoxvjiqcov ^f 'Ovaoi-
xvnQ(OV j/a- ^^, ,o» fAia^v^. 5, v;ui;ecöv g. 15, dQyvQCOv ,. jg. 35, TaXdvrcov^, 'Ovaoi-
AcDVas/s«* D^^cke und Meister lesen zwar — abgesehen von dXf<o — vier
Male einen Genetiv auf -o) : dQyvQco td\Xavxov\ q. i«, aQyvQm ns\XkxeFag] 15
xm dQyvQ€o tmds j,. Da jedoch in allen vier Fällen der Genetiv eng mit
dem folgenden Worte zusammengehört und der Nasal deshalb nicht be-
sonders geschrieben zu werden brauchte (vgl. t6[v) Q6/b{v) to(v) Agv/iiov
Z. 19), 80 haben wir ohne Zweifel stets dQyvQci}{v) zu lesen. Bei äX/'co
(als Genetiv zu äXfov) hätte aber an beiden Stellen der Nasal geschrieben
werden müssen, da mit xdg ein vollständig neues Glied zugefügt wird. —
Aus demselben Grunde ist der Akkusativ dX/h{v), welchen Deecke in Z. 21
liest, unmöglich : denn das folgende t6(v) gehört nicht zu äX^o(v)^ sondern
schliesst sich an das in der vorigen Zeile stehende xdbtav an. — Die
richtige Ableitung für äX^w — so haben wir an allen 3 Stellen zu lesen —
ist bereits von DeeckeSiegismund p. 250 gegeben: Das Wort ist ein
weiblicher ö-Stamm und identisch mit dem attischen oXcds „die Tenne".
Nur möchte ich äX/oD in Z. 9 und 18 nicht mit DeeckeSiegismund für
den Genetiv, sondern, ebenso wie in Z. 21, für den Akkusativ halten
(=s SüLFoa), da ;i^^av«ir an der einen Stelle, an welcher es vorkommt
{E 138), mit dem Akkusativ verbunden wird. Durch diese Deutung von
äXoK gewinnt der Relativsatz in Z. 21, in welchem das äXfo(v) bislang
überflüssig erschien („der Garten , welchen Diveithemis als Garten hatte")
erst eigentlichen Sinn: „der Garten, welchen Deveithemis als Tonne be-.
nutzte." — Ob rkQxytja oder xQsxv^a zu lesen ist, bleibt unentschieden.
Hesych überliefert beide Formen: xQsxvog' oxkXexog, xXddos, tpvxdv, ßXd-
(fxtffMi und xsQxysa' q?vxd ved. — 10. exsv habe ich — gegen Deecke und
Meister — geschrieben, weil der Infinitiv diese Endung in der tegeatischen
Bannrkunde führt und weil -er weder dorisch noch ionisch war, vgl. Verf.
de mixt. Graec. ling. dial. 60—62. — jtavcovtov „mit dem ganzen Nutzen,
mit vollem Ertrage" Ahrens 50. — vfaTg Cäv. Von der überhaupt nicht
in Betracht kommenden Deutung Meister's (nach welcher Cdv dem epischen
di^v entsprechen soll) abgesehen, liegt eine doppelte Möglichkeit der
Interpretation vor: entweder bilden die Zeichen v/atg eine geschlossene,
von dem einfachen v = sjfi weitergebildete Präposition, welche den fol-
genden Akkusativ regiert. So Ahrens Nachtrag p. 54 und nach ihm
Baunack Stadien I 16 ff. Gegen diese Erklärung ist einzuwenden, dass
\
72 [135]
t//aiff ein {;/ai und dieses wiederum ein v/a voraussetzt (vgl. dia-i von
did, Ttaga-i von nagd), welches nicht zu belegen ist. Ich habe deshalb
den zweiten Weg gewählt und die Zeichen in vF-atg = ml asC getrennt.
(Bezzenb. Beitr. XIV 276). a& (acc), entstanden aus *alFg, entspricht
genau dem indischen äyus (neutr.) „Leben^ Lebenszeit^*^ und hat, ebenso
wie alFsi, alFcov^ die Bedeutung der j,ewigen Dauer^'' angenommen. — C«
„(iie Zeit'''' hat nichts mit C«?^- „leben" zu thun. sondern gehört zu ssk.
djdus^ latein. dies, diu „lange". Mit der Phrase vFdts ^äv „für alle Zeit'^'-
habe ich verglichen ael dia ßiov, dei xax eviavxöv, Sid nartog ael jov
Xgdvov u. a. — ais ist nicht aus tis, sondern aus xis hervorgegangen. -
12. If SqvSv (Praes. *6qv(g}) steht für *lf Sgyl^tj = *ef oQj^iSfJ von *cf-
OQ^lisiv „expropriare^^ zu ög/bg y,Gremstein^^. ^ statt des im Aoriste zu
erwartenden aa haben auch die Arkader (noQetd^covoi zu stoQsrdCco) und
die meisten der dorischen Dialekte. — lös Jtai „dann in jedem Falle":
nai ist verallgemeinernde Partikel ebenso wie in no. 146. — nslosi ent-
spricht attischem tsiasi. — 14. aIXog == äXXog (aus dX^dg) wird auch durch
eine Glosse als kyprisch bezeugt. — 15. Das Zeichen pe ist als 7fe[ksxe/ag]
von Ährena 67 gedeutet. Die Hauptstütze dieser Erklärung bildet Hesych's
Notiz s. V. tKJLmiXsHov . . . t6 ^o^ SsHdfivovv JteXexv xaXsTrai nagd IIa'
(ploig. — 16. Das Präsens 6(oh(o ist von dem Aoriste ed(oxa aus neu ge-
bildet, vgl. in Z. 2 dv(oy(o von ävcoya. —
B. Z. 18. Die Kyprier besassen eine besondere Vorliebe für die
Verben auf -t«. Wir haben deshalb keinen Grund, ein ;if^at;^£Gr^at neben
XQOLVBO'&ai in Z. 9 anzuzweifeln. — 19. noexdfisvov ist aus jfogexdf^svov wxf
lautlichem Wege entstanden. Die richtige Lesung t6{v) Q6fo{v) t6{v)
AQVfiiov hat Deecke gefunden. Vielleicht ist Sqv/^iov noch als appella-
tivum {fjWaldbach^^ von dgvfiog ^yWald^^) zu fassen. — 20. 2l/i{fji)ig oder
Zi/iig ist ein regelrechter griechischer Eurzname, vgl. SiixoDv , 2i/nlag
u. a. m. — 21. 'ÄQfidvsvg ist bereits von Ahrens p. 70 richtig als der
Genetiv eines Namens ^ÄQfidvtjg gedeutet. Jedes o einer Flexionssilbe
ist, wenn der Ton auf der vorvorigen Silbe ruhte, in Edalion in
v (= m) übergangen, vgl. ^OvaaayoQov, ysvoixv ^= ^OvaaayoQao, yhoixo. Dieser
Process ist älter als der Wandel des s vor Vokalen in i. — Gegen die
von Deecke vorgeschlagene und von Meister beibehaltene Lesung 6 IAq/ml-
vsvg „der Aramneer** hat bereits Ahrens eingewandt, dass eine derartige
Bestimmung durch das Ethnikon nicht nur der edalischen Bronze, sondern
allen kyprischen Inschriften fremd sei. Dieser Satz hat bislang nur
durch die kyprischen Wandinschriften aus Abydos eine Einschränkung
erfahren: diese enthalten Ethnika. Aber einmal ist die Hinzufügung der-
selben in einem fremden Lande sehr leicht erklärlich, und zweitens wird
nur zweimal ein Name lediglich durch das Ethnikon (in einem Falle
mit dem Artikel) bestimmt: sonst ist dasselbe nur hier und da dem Ge-
netive des Vaternamens ohne Artikel hinzugefügt. — Über gU/co s. die
Bemerk, zu Z. 9. — 24. Den Wandel von ^ in T hat der folgende Vokal
bewirkt. — 26. ivaXaXio/^kva , eigentl. „darauf gestrichen" = „darauf ge-
schrieben", ist von Ahrens als Participium perf. pass. von dXlveiv erkannt.
Zu vergleichen sind die hesyohischen Glossen: dXiveiv dXsltpsiv dXXvai'
[135—137] 73
istaXsTtpai dXeTvai' to enaXsXxpai tolxqf, ferner dXsutTiJQiov yQa(pstov. Kvnqioi
und St<p^eQdkoiq>og ' yQafifiazodiddaxaXog Ttaga KvtiqIois, — 28. Möglich ist
auch *HdaXl(ov. — FQr^xa „Vertrag" (davon /"Qrjtdofiai) ist wahrscheinlich
nicht eine selbständige Bildung neben ^Qi^tga, sondern auf lautlichem
Wege aus der letzteren Form entstanden. Einen Beweis dafür, dass die
Eyprier zwei auf einander folgende Liquida nicht liebten, bildet auch die
Glosse xdxda' av^' (= xdXx-i^)' — 29. o pi si si ke: om ais xe „wenn
irgend einer**. Da in dem arkadischen nXrj&i 80jo = homer. utktj^T (zwei-
silbig) auslautendes -vi = Fl zu t geworden ist, so deute ich auch das
kyprische oni als onvi = okoi. Dieses Adverbium 8nvi ist aus Kreta über-
liefert: Gort. Taf. IV 15. Ihm zur Seite stehen: dfjutdvrvi XI 22, siUvi
XI 5. Des Näheren werde ich in der Formenlehre auf die mit den Suf-
fixen -ti; -w» gebildeten Adverbia eingehen. — rds xe Cäe rdads s^o(v)oi:
Der Indikativ Futuri wird bei Homer sehr häufig mit xe verbunden, z. B.
r 138 Tip de xs vixi^oavTi q?ilrj xsxXijofj äxoitig. — 31. eSo(v)oi und i(o(v)ai
habe ich auf Grund der arkadischen Formen IsQOfivdjuovai no. 29ss/2s sei
xqCvcovoi 30 5, xsXsvcovai 30 15 TtagerdScovai 30 gg geschrieben.
136. [61], Auf dem Stiele einer silbernen Kelle. Vogüe taf. IV no. 10.
Lang Transactions I 116.
a ke se ka te te ke ta i ti i ta i ko lo ki a i
•^y^ig YXxrid^Y^ rac d-ewt rat roXyiat.
Das zweite Zeichen [-X] haben die bisherigen Herausgeber irrtümlich
als mu ['X'] gedeutet und einen Namen 'A/ji{fi)vg hergestellt. Die von mir
vorgeschlagene Lesung als ke stütze ich auf die eigentümliche Form, in
welcher dieses Zeichen an 7. Stelle erscheint [X]: auch hier haben es
die Herausgeber anfanglich verkannt und erst Siegismund ersetzte die
sprachlich bedenkliche Lesung xars^rj i(v) räi durch das richtige xars-
^xe, — Ob "AyTjg oder *jixi]g zu lesen ist, lasse ich dahingestellt. Jeden-
falls erscheint der gleiche Name a ke se auf einer Inschrift aus Abydos no. 201.
137. [37]. Statuettenbasis. Hall taf. VI no. 24. Nach einem Ab-
klatsche Schröder^Sf welcher genau mit HaWa photographischer Abbildung
übereinstimmt, und einer Gopie von Brandts bei Schmidt Epichor, taf. XVU
no. \a und Ic. Gegen CesnoWs Angabe (Cyprus taf. I no. 3 = pag. 437)
„fonnd at Palaeo-Paphos" spricht auf das entschiedenste das Alphabet und
der Dialekt, welcher, wie ich BB. XIV 272 ausgeführt habe, mit Sicher-
heit Edalion als die Heimat der Inschrift erweist. Gypsabguss in Berlin.
e ko to se ka te se ta se to i
ti i ta pi te ki si i •
i tu ka i a za ta i
Tud(jii)q)ide^iu)L • | i{v) xv^ai ä^ad^ac.
I
74 [137—141]
Zwischen den einzelnen Worten befinden sich nach HaU^ leere Inter-
valle, keine Divisoren- Aaf dem Berliner Abgass habe ich nar am Ende
der 2. Zeile einen Divisor erkannt. — Z. 1. Das zweite Zeichen ist auf
allen Abbildungen und auf dem Berliner Abguss ein vollkommen deut-
liches ko. "ExoTog deute ich als "Enaxog. — 2. Das 7. Zeichen ist, wie ich
ausdrücklich gegen Meister Dialekte II 143 und Zum el. arkad. kypr. Dia-
lekte p 17 bemerken muss, sowohl auf den Abbildungen wie auf dem
Berliner Abgüsse ein vollkommen deutliches ki ohne irgend welche Neben-
linien : es fehlt jeder Anhalt für die Vermutung, dass der Steinmetz dieses
ki später in ein ke geändert habe. — T*A{ßi)(pid8Si(oi, wie Ahrens richtig
gelesen hat, steht für t& lAfitpide^lcui. Die Erklärung dieses Beiwortes gibt
Hesych s. v. afKpids^ioig x^Q^^' ^«*ff ^<^*' rofoTcSv dia x6 ixategav X^''Q^ iveg-
yeiv SV TQ> xo^eveiv. Ein zweites Beispiel der Erasis von -oi a- zu ä in
no. 145.
138. [G2.] Bronzegriff. Luynes taf. X.
ta a ta na \ta i ne ta Ta ^Ad-ava ra iv ^Höa-
li i \ pa ka ra — -Uwe naHy)yiqa.
nd(y)xQa ist regelrechte Kurzform zu na(y)KQaxeia. Dass na{y)xQa-
eine Abkürzung für na(y)xQa[xrig\ sei, ist deshalb unwahrscheinlich, weil
hinter ra noch bequem Platz für 2 Zeichen bleibt. Deecke's neueste Le-
sung ßdxQa = ßaxXa' xvfjinava Hesych scheint mir verfehlt.
139. [64]. Terrakottafigur. Cesnola Salaminia 200 f., no. 204.
ti mo ke le ve se TifionUßeog
Es ist mir sehr zweifelhaft, ob dieses Stück wirklich aus Edalion
stammt.
2. Tamassos.
140 und 141. Die beiden folgenden im Frühling 1886 von Warren
in Frangissa gefundenen bilingucn (phönicisch-kyprischen) Inschriften sind
je zweimal photographisch abgebildet in den Proceedings of the society
of Biblical archaeology, vol. IX (1886-1887) auf den ersten 4 Tafeln.
Leider ist die rechte Hälfte der zweiten Inschrift in Folge ungünstiger
Beleuchtung des Monumentes auf beiden Abbildungen nicht deutlich zu er-
kennen. Zwei sehr genaue Copieen veröffentlichte Euting in den Sitzungs-
ber. d. Akad. d. Wissensch z. Berlin, 17. Febr. 1887. p. 115 ff. Den
griechischen Teil beider Inschriften behandelte Deecke, Berliner Philolog.
Wochenschrift 1886 Spalte 1322—1324 und 1887 Spalte 380. Meister II
169-173. Ich begnüge mich damit den griechischen Text zu geben.
[140—142] 75
140.
to na ti ri a ta ne to nu e to ke ne
ka se ne te ke ne ma na se se
no me ni o ne to i ti o i
to i a pe i lo ni to i e le i
ta i i tu ka i
Einen Divisor habe ich auf beiden Photographieen an keiner Stelle
erkennen können. Die Vertiefungen hinter dem ersten ne in Z, 1, dem
ersten se in Z. 2 und dem letzten t in Z. 5 scheinen nicht von der Hand
des Steinmetzen herzurühren. Von Euting's Divisoren in Z. 1 hinter »w,
in Z. 3 hinter ne und in Z. 5 hinter dem zweiten t (hier verbietet schon
der Sinn einen Divisor!) enthalten die Photographieen keine Spur. Gegen
Euting und gegen die Photographieen setzt Meister einen Divisor hinter
ni in Z. 4 und hinter das erste «in Z. 5. — Die Divisoren sind ersetzt
durch grössere Abstände zwischen den einzelnen Worten.
Tov a{y)dqLa{if)Tav t6v{v)v edwKev \ xag 6ved^Y,ev Mavaö(o)riq
o Ncofiriviwv raiv d'iiOL \ rm ^^Tteihavc twc EXel\\vaLy i{v) rvxai.
Im phönicischen Texte heissen die Eigennamen Mendhein Ben-hodes
und RaHaf Elijat (Euting's Umschrift von tT^'^bs | C)U5"i). Die letztere
Form spricht dafür, dass das letzte Zeichen in Z. 4 von den bisherigen
Herausgebern richtig als i gedeutet ist. Seiner Form nach — sowohl in
den Proceedings wie bei Euting — ist es kein i, sondern ein deutliches
ü», wie wir es aus der edalischen Bronze kennen.
141.
a ti ri a se ' o nu to ne to ^A(v)dQLag 6w, zov kdo)-
ke ne * a pa sa so mo se ' o sa -x€v ^Axpaaofiog o 2a-
ma vo se * to i a "po \o ni to i -fxäFoq tml A7i6X{})(avL rwi
a la si ta i * i tu ka i l^laaiofTaL' i{v) rvxcct.
Z. 1. ^yv , tov richtig gelesen von Deecke bei Meister H 172. — 2.
Der Eigenname heisst im phönicischen Texte tZJODTas? = „Abdsasam^''
nach Berger, Proceedings of the soc. of bibl. archaeol. IX p. 102 (Febr.
1887). — Z. 3. Das Zeichen po ist fast ganz verloren, vom lo die linke
Hälfte erhalten. — Z. 4. Das Beiwort des Gottes lautet im phönicischen
Texte On^nbN = ,yAlahijotas^^. Deecke bringt den Namen wohl mit
Recht mit dem Berge 'AXi^oiov bei Mantinea in Verbindung.
3. Golgoi.
142. [65]. Stein. Dieselbe Inschrift im gemeingriechischen und im
76 [142—144]
kyprisühcn Alphabete. Vogüe tafel III no. 1. Genauer wiedergegeben
von HaU Transactious VI 204.
KADViL>4l ka ru xe e mi
143. [GG.] Steinplatte. HaU taf. I no. 4. Nach einem Abklatsche
Schrödcr^s bei Schmidt Epichor. taf. XV no. 16 und \c (ungenau). Neu
gelesen von Hall*. Gypsabguss in Berlin.
Rechts neben den kyprischen Zeichen im gewöhnlichen Alphabete:
0EMIAV = Qefiiav
ne a te ro wo
ka to ü — TO) ^t£c/[t]
to i jxi se m — tcSl naai(o{vi) ....
Z. 1. Die Namen sind nicht sicher zu deuten, zumal da der Abbil-
dung nach statt vo auch ti gelesen werden kann. Als Vermutungen nenne
ich N8d(v)^rj (= Nedv^g) Podiw (M. Schmidt), Nea ßijQou€o[vog] oder ßriQO-
wo[ff] (BriQoxig Kurzform zu BriQoxtfiog) oder ßrjQofco 6[v6^xs] (ßtJQo/os
Kurzform zu SriQo-FoDQOs). — Z. 3. Ist mit dem 6 ^i6g d Ilaakmv viel-
leicht der Zsvg Kxrjaiog gemeint?
144. [68]. Mit HalPs photographischer Abbildung auf taf. IV no. 13
stimmt Schröder 8 Papierabdruck bei Schmidt Epichor. taf. XI no. 2
genau überein. Nach Hall* sind jetzt alle Zeichen der Inschrift deutlich
lesbar. Gypsabguss in Berlin.
1. ka i re te • ka ra si ti • va na xe * ka po ti • ve po me
ka • me po te ve i se se •
2. te i se ' po ro a ta na to i se ' e re ra me na • pa
ta ko ra i to se •
3. vo ka re ti • e pi si ta i se * a to ro po * te o i ' a
le tu ka ke re •
4. te i ' ku me re na i pa ta • ta a to ro po i • po ro
ne i * ka i re te
Xaiqete,
Fgaad^L, ßava^y xa(7r) tzio&l, ߀7to{fi) fieya* fX'qTtore ßeiarig
@€o7g Ttoqo) aS-ccvatoig eqeqaixiva 7cd(v)T^ aKogacTiog.
Öv yaq rc tTtiaTalg a{v)d'Q(jü7t(jD S^em, ak(l) ei;v% a x^lQ
Oecoi' yiviLieQrjvaL 7ia(v)xay ra a(v)d'Q(07toL q)qovioH.
Xaiqete,
[144] 77
Is8 und trink, o Herr, Ein grosses Wort ist: Verlange niemals,
Ohne Rücksicht auf die unsterblichen Götter ^ alles das, was du wünschst,
unverkürzt,
„Denn nicht der Mensch hat die Herrschaft über die Gottheit, sondern
dem Gotte ward
„die Hand, alles das zu lenken, was die Menschen denken.**
Z, 1. Die von Deecke und Meister vorgeschlagenen Lesungen Kagati-
J^dvaS und KagairlvaS sind sprachlich durchaus unmöglich, ganz abgesehen
davon, dass sie mit dem Divisor hinter ti nicht rechnen. Die Imperative
Fquo^i xa{n) n&'&i hat Neubauer an die Stelle der von Ahrens vorge-
schlagenen Vokative rQaaxi, xä Hcou (Speise und Trank) gesetzt, ygaa^i
ist der zu einem Präsens *yQa[ii = *yQdaiJii, regelmässig gebildete Impe-
rativ. Auf ein thematisches y^ao, ssk. grdsdmi geht der von Hesych als
kyprisch bezeugte Imperativ y^a* (pdys zurück, ut&^i hat seine Stütze
im £tym. M. 689, 51 lari ds xal Qfjfjui nagd AloXsvoiv olov ^x^^Q^ ^^^ ncj«,
OJS8Q IsysTat sv higep »ovfjuKo^nn. — Die Sentenz „Iss und trink, o Mensch;
mehr als der Augenblick gehört nicht dir, denn über die Zukunft be-
stimmt der Gott** kehrt in ähnlicher Fassung mehrfach in Inschriften,
namentlich in .Grabepigrammen, wieder. Ausser der bekannten Grabschrift
des Sardanapal (bei Strabo XIV, p. 672); *lSo-&is, mvs, jiaX^s- d>g xaXXa rov-
xov ovH ä^ia erinnere ich an die Schlussformeln des arkadischen Grab-
epigrammes Foucart-Lebas Sb2q (Kaibel £pigr. praef. 480a) : Tavxa fiad^[(o\Vf
^ev8, nsXvs, ylkXa, x(o/j]aCe, fxvQi^ov' \ Koivd yoQ iaxi [ßgoxo^Tg xavxa xd ovv-
^efiaxa, und einer in ürbinum gefundenen Grabschrift (herausgegeben von
Kaibel Epigr. add. 646a) : c&c ovv xaiQov exeig, Xovaai, fivQioai, OTiaxdXtjaov i
xat xdQioat, dojtdvfjaov, dnsQ dvvaoai' xlvi xrjQsts; endlich an das auf einer
Gemme befindliche Epigramm (CIG. 7298 = Kaibel Epigr. 1129): ,JlTvs**,
Xsyet x6 yXvfifjia, „xat so'&ts xal nsglxeioo \ dv&sa' xoiovxoi ysivdfisi&a s^cuii-
vtjs.*' — Zu den Worten Feno(fi) fikya ist iaxi zu. ergänzen. Dass /ejio(fi)
[isya für fenos fxkya steht, haben Fick und Meister gleichzeitig gefunden. —
ve i se sex Meister Dial. 11 158 liest dafür ohne weitere Bemerkung ß'el[n(6\.
Diese Vermutung, welche ich in den GGA. 1889 p. 895 verurteilt habe,
wird neuerdings von Meister (Zum el. ark. kypr. Dialekte p. 30) mit
der Behauptung gerechtfertigt, dass auf dem Berliner Abgüsse hinter t
nichts mehr zu erkennen sei. Das ist vollkommen unrichtig. Hinter dem i,
welches ein klein wenig beschädigt ist, bietet der Abguss ein durchaus
unverletztes und deutliches se. Auf dieses se folgt wiederum ein se,
welches bis auf die mittelste der drei Spitzen völlig klar zu erkennen
ist. — fsioriq ist Conj. Aor. zu der Wurzel fsi- = ssk. vi „begehren,
verlangen, streben nach**. Dieselbe ist im Homer in dem Präsens fxs'
o^ai „verlangen**, im Futurum /"siao/iai, im/'eiaofiai und dem Aoristus
eFeUfaxo, xaxaFsioaxo „streben nach etwas** erhalten. — Zeile 2. 7i6q<o
steht mit vereinfachter Gemination für jioqqoh = noQom „weit entfernt
von**. Dass Lokaladverbien, welche die Entfernung ausdrückten, im kypri-
sehen Dialekte mit dem Dative verbunden wurden, beweist djtv und s^, —
dxoQaix&g „unverstümmelt , unverkürzt**. Das drittletzte Zeichen ist
78 [144-145]
nach Hau und Schröder ein deutliches t. Bestätigt wird das durch
HaU^ und den Berliner Abguss. xoQai%6g leite ich von einem Präsens
xoQaio) = xogatm (zu xoQct) ab. Gleiche Bildungen sind "O^-w-toc zu
oQW/ni, Jii'W-rog zu nl-w-fiai und das äolische /Aaxaixag zu einem *fiaxo.io).
Der Stamm xeq-, auf welchen xoga zurückgeht, hatte nach dem Zeugnisse
Hesych's bei den Kypriern die specielle Bedeutung des j,verstümmelns^^,
vgl. smxoQOV enlxonov. Ildtpioi — xaxxeiQaf (cod. xaxxeTvai) xataxotpai.
ndfpioi — xaxxogdis ' xaxaxotpas. nagd EvxXcp. — Zeile 3. Auf der Photo-
graphie HaU's und dem Abklatsche Schröder^s steht an 10. Stelle ein te.
Dagegen erkannte Deecke auf dem Strassburger Gypsabgnss vielmehr
ein t. Diese Lesung wird durch den Berliner Abguss und durch HaU^
bestätigt. Die von Deecke vorgeschlagene Deutung ov ydg ri imaraZs,
ä(v)^Q(07ie, ^scoi ,,denn nicht du, o Mensch, kannst dich über die Gottheit
stellen" ist -- ganz abgesehen davon, dass wir dem Sinne nach statt des
Aoristes das Perfektum erwarten sollten — deshalb abzulehnen, weil
erstens für einen nach Analogie des Plurals gebildeten Optativ Singularis
bis jetzt alle Belege fehlen und weil zweitens deutlich auf dem Steine
a to ro po, nicht a to ro pe steht , wie das auch Hall^ bezeugt. Deecke
müsste also schon annehmen, dass ä(y)^QODJio für a(v)'&QO)ji8 verschrieben
oder ein neu gebildeter Vokativ sei. — Der Überlieferung, dem Sinne und
dem Metrum wird die jetzt von mir gegebene Lesung völlig gerecht.
smaraig „Herrschaft" ist für imataaig geschriebim wie in Z. 4 fpQovsmi für
(pQovscooi, Der Dativ ^s&t ist von dem Verbalnomen imozalg abhängig und
zu dem Genetive d(v)^Qcojt€o haben wir ioti zu ergänzen. Zu skandieren ist:
„ov yoQ (ri) s\7iloTaig \ d(v)f&Q(o\7iG) ■&S&1, \ dXX* stvx" \ d XVQ- — 4« (pQOviayi =
q)Qovscooi ist Conjunktiv (vgl. tct}(v)ai no. 135 Z. 31), nicht Indikativ, wie
Deecke und Meister annehmen.
145. [69]. Ein Steinblock in kubischer Form. Die auf der Erde
ruhende Seite ist bis zur Mitte ausgehöhlt, auf den vier Seitenflächen be-
finden sich je zwei über einander liegende vertiefte Rechtecke. Die
Inschrift läuft entlang an der oberen Kante einer Seitenfläche. HaU
taf. I no. 2. Weniger genau ist Schröder^s Abbildung bei Schmidt Epichor,
taf. XVI no. \a und \c. Gypsabguss in Berlin.
ti mo ta ti pa to • ti ma o pa pi ja ke ti mo o i se
Tifxa) Tl^(v)TLq)dTW' Tifxau) naq)lja{v)
über die verfehlten Lesungsversuche Deecke' s und Meisterte vgl. Verf.
BB. XIV 280 f. und GGA. 1889 p. 895. - Der Divisor trennt den Namen
des Weihenden im Genetive von der Dedikation selbst. Der Name Tifwg
ist aus Arsinoe (no. 90) und Abydos (no. 217) belegt. Die gleiche Krasis
von -Q) a- zu a findet sich in der Inschrift 137: T*A{f*)q>i8e^ia}t = tc5 lA{ji)<pi-
SsSicoi. Statt *A(v)Tiq>dTco kann natürlich auch lA(v)zi(pd{v)to} gelesen werden. —
Das auf der Abbildung und dem Abgüsse undeutliche ke steht nach Hall*
völlig sicher. Ist am Schlüsse etwa tif^cooig zu lesen ? Ein rifitpov = ttfilov
„Ehrengeschenk" würde von dem aus Elis (Samml. 1159ß. ja) und Me-
thymna (BCH. IV 439) überlieferten Tifi6<o = Tifidco abgeleitet sein.
[145—147] 79
146. [71]. Die einzeilige Inschrift befindet sich unter dem Relief
eines Grabsteines. Birch Transactions IV 20 mit einer Tafel. HaU taf. IV
no. 16 und taf. VIII no 24 Nach einer von Cesnola angefertigten Copie
bei Schmidt JSpichor. taf. XXI no. 1 . Zeichen 4 als mi von Hall^ bestätigt.
e ko \ e mi \ a ri si to ke re te se \ ka me ne se ta sa ne \
^ si ke ne to i \ me ma na me no i \ e u ve re ke si a se \
ta sa pa i \ e u po te \ e ve re xa.
^Eyco^ifÄt l^QLOzoxQerrig Mt fxev eöTaaav [Mjcjaiyvrjroi
Msfiva/xevoL evßeQyealag rag Ttat^ev tvot eßeq^a.
Die Inschrift besteht aus zwei Hexametern, vgl. Allen^ on greek versi-
fication in inscriptions p. 46 und Verf. Bezzenb. Beitr. XIV 281 f. —
'JBycü ifii: zu dem „Auftakte" vgl. 144 vs. 3 Ov yaQ zi s\maraig xzX., und
120a. — ö)w« mitKrasis zu lesen, vgl. no. 137 und 145. — Die Bewahrung
des i von ifii vor folgendem 'A weist auf die Aussprache emi ja- hin, vgl.
147, Zeile 2. — Statt xaotyvtixoi ist vermul blich schon xaiyvrixoi ge-
sprochen. — /lefAva/nivoi : Der Stamm /Ltsfiva- verhält sich zu /jtvä, wie sota-
in iara-jat, saxa-fAivog zu axä-. — Zur Erasis nai.^ lassen sich die Fälle
vergleichen, in denen aal in. gleicher Weise mit einem folgenden Diph-
thongen verbunden wird, z. B. xev — xai ev Theoer. IV 31, xovx = xal
ovx Sappho I 24, vgl. Ahrens Dial. II 221.
147. [72]. Unter einem Relief. Zu benutzen ist nur der Lichtdruck
HalPs taf. I no. 1 mit der Revision Hall^^s. Gypsabguss in Berlin.
to o na si ri to te - to na \\Hl o ne te ke o na si ti mo se to i
te o i ' to i a po lo ni ja ra • i te me no se ' i tu ka i \\\
6ved^Y£ OvaaLTijuog raii
-d^eÜL rvÜL ^7c6'k(X)üJvi j'aga i(v) rifÄSvog, l(v) rvxcci.
Die erste Hälfte von Zeile 1 muss vorläufig unberücksichtigt bleiben.
Von dem Zeichen 3 = na, welches Hall'^ hinzugefügt hat, ist weder auf
dem Lichtdrucke HaU's noch auf dem Berliner Abgüsse eine deutliche
Spur zu erkennen; eine genaue Prüfung beider Quellen macht es mir
nicht wahrscheinlich , dass der Raum zwischen o und si für das Zeichen
na ausreicht. Das auf si folgende Zeichen weicht von dem gewöhnlichen
ri ab : Meister hat es deshalb als jo gedeutet. Die Lesung To oaiov xode
wäre der Sprache und dem Sinne nach möglich. — In der Lücke zwischen
na und o kann, wie bereits Meister Dialekte II 159 betont hat, höchstens
ein einziges Zeichen ergänzt werden. Mir ist es jedoch wahrscheinlicher,
dass überhaupt kein Zeichen fehlt : denn, wie der Berliner Abguss zeigt,
ist der Stein nicht beschädigt, sondern die Vertiefung, welche sich zwischen
na und o befindet, gehört zu dem über der Inschrift stehenden Relief.
Die Lesung ovi^xs wird dadurch sehr zweifelhaft. Denn das -ov- lässt
sich ebensowohl als Endung eines vorhergehenden Akkusativs (oder Gene-
80 [147- 151]
tivs: '(ov) deuten, z. B. x6(v) vaor s&tjxs, — Ja ra: Da das parasitische
jod im Kyprischen nur nach voraufgehendem i gesprochen wurde, so
haben wir die beiden — nicht durch einen Divisor getrennten — Worte
*Ajt6l{l)covi jagä eng mit einander zu verbinden: „Dem (rotte Apoüon in
Folge eines Gelübdes**. aQa ist auch auf anderen kyprischen Steinen im
Sinne von sv^rj, evxcoX^ belegt, z. B. in no. 83: dga AU „ein Gelübde für
den Zeus". Den Beweis für die Richtung meiner Lesung sehe ich dann,
dass in no. 94 der Dativ 8vxo)Xä genau in demselben Sinne wie hier oQä
hinzugefügt ist.
148. [73]. Fragment aus Kalkstein. Hall taf. VII no. 29. — Nach
einem Abklatsche Schröder* s und Copieen von Birch und Brandis bei
Schmidt Epichor, taf. X no. 4. Gypsabguss in Berlin.
to ti se to vo i Tui Jiog TCtJ Foi^
no a i sa -v(o alaa
e ti • MIO
Z. 3. Deeckes sti „noch" ist ebensowenig richtig, wie Meister* s
(II 160) s^i ,.gie8se". Zu erwarten wäre ein „ist" oder „sind" (in An-
lehnung an den folgenden Plural). Den Schriftregeln nach lässt sich aber
nur etl oder e(v)xl lesen und diese beiden Formen sind sprachlich nicht
zu rechtfertigen. — Das am Schlüsse stehende Masszeichen deutet Deecke
dem Sinne nach als „TQeXg ;u<^£ff".
149. [74]. Kalkstein mit Relief. Hall taf. II no. 9. Gypsabguss in
Berlin.
ti ja i te mi • to i te o' ^ijaid-efic twi d'iii
to a po lo ni * o ne te he' rw l^7t6X(X)(ovi oved^yce
u tu ka : v Ti%a.
Z. 3. Hinter ka liest HaU^ irrtümlich noch ein «'.
150. [75]. Kalkstein mit Relief. Die von Hall taf. VI no. 23 ge-
gebene photographische Abbildung stimmt genau mit Schröders Copie
(bei Schmidt Epichor. taf. XII no. la) überein. Gypsabguss in Berlin.
na si ro ' a te ^Ovaaiwqo Ldf . . . .
ne te ke to i • ti oved^Y^ twl ^t[c5t]
to a po lo m ' i tw ltd7c6l(X)(x}vc • i(v) [zvxcci],
Z. 1. Die Reste des letzten Zeichens deutet Hall* zu te oder mi, —
3. I)ie nur bei Schröder erhaltenen Reste des i sind auf dem Berliner
Abguss deutlich zu erkennen und jetzt auch von Hall* anerkannt. Die
untere Linie des ni ist weggebrochen.
151. [76]. Basis aus Kalkstein. Nach einem Abklatsche Schröder^s
[161—165] 81
bei Schmidt Epiehor. taf. XVIII no. 2. — Cesnola Cyprw taf. 11 no. 10. —
Neu gelesen von Hall*, Gypsabguss in Berlin«
e te i \i\ a ne te ke . . ayidtpie
taveikonatateneapo., Td(v) ßeiyuova ta{v)ds Nia . .
Z. 1. Die Lesang hsi „im Jahre*' ist der Sprache wie dem Sinne
nach unmöglich. Sollte vielleicht idsi „für den Tempel" äu lesen sein ? —
Dass hinter dvi^xs etwas fehlt, ist mir unwahrscheinlich. — 2. Dem te
fehlt die Ba6is {yy). Das po^ welches auf den Abbildungen fehlt, scheint
nach dem Berliner Abgüsse und nach HaU* gesichert zu sein. Mißister'^s
Lesung xd{v)dsv *An6[XXa}vi] ist nichts weniger als wahrscheinlich. Ich
vermute mit Ahrens^ dass die Zeichen ne a po den Anfang eines Eigen-
namens bilden.
152. [77]. Die Inschrift läuft rund um die Mitte einer (verloren ge-
gangenen) Alabastervase. Die Abbildungen BircKs (bei Sohmidt Epichor.
taf. XIX no. 1) und Cesnolas (Cyprus täf. lY no. 17) sind nach zwei
handschriftlichen Aufzeichnungen Cesnola's von HdU* vervollständigt.
ka ma \Sk ko 86 zo te a ne te ke a po h ni
(T/)juoAxog . . . dve^ne l47t6l{X)(avi.
Ttfjudxog ist eine Vermutung Deecke*8, Sind die Zeichen zo te eine
Abkürzung des Ethnikons? Oder hat der Steinmetz aus Versehen Zeichen
ausgelassen?
ISa [78]. Kalkstein. HaU taf. II no. 5.
-po lo ni * te . • ld]7t6Ml)wvi> '9'eü)[i • •
Die Zeichen po und o sind zwar arg verstümmelt, aber sowohl auf
der Abbildung wie nach Haltes Versicherung deutlich zu erkennen.
154. [79]. Goldring. Bei Pierides Transaetiam V. 92 no. 7 = taf. G
no. 4, und nach einer Gopie Cemola^s bei Schmidt Epichor. taf. XXI no. 9.
ku pa ra ko ra KvTtQoyoQao
'^ ' I "
155. [80]. FVagment einer Basis aus Kalkstein. Schmidt Epichor.
taf. XX no. 5 (nach Brandis), Cesnola Cyprus taf. V no. 25. Gypsabguss
in Berlin.
me no to ro se MtjvodwQog
Der erste Buchstabe nach HaU* „somewhat damaged". Auf dem Ber-
liner Abguss erscheint er mehr als a.
Hoff mann, die griediischen Dialekt«. I. Q
82 [156—160]
156. [81]. Terrakoiiasoheibe. Hall taf. VI no. 25.
pa ta si (Da(v)Taal(o
: I I I I :
Der Genetiv ist sicher, der Name lässt sich auch anders lesen.
157. [88]. Kalkstein mit Relief. Hall taf. VI no. 27. — Nach Bireh
bei Schmidt Epichor, taf. XIX no. 5. Gypsabguss in Berlin.
a ti pa mo ta pa l^{v)Tlg>afjio 6 Jaog>a[{v)Tw]
Dass der 5. Buchstabe ein deutliches o, nicht ein 8o ist (wie Deeehe
vermutet), wird durch den Berliner Abguss und durch Hau* bestätigt.
158. [84]. Kalkstein, wahrscheinlich Fragment einer Basis. Nach
Birch bei Schmidt Epichor, taf. XX no. 2h und 8. — Cetnola Cypru»
taf. V no. 80. Neu gelesen von Hall*. Gypsabguss in Berlin.
. . . to na si n ?.... ^Ovaat . .
• ••Cv.**.«.
Beide Abbildungen haben in der Zeile 1 nur die drei völlig deutlichen
Zeichen na ai m*. Auch auf dem Berliner Abguss ist ni deutlich.
159. [85]. Die Inschrift befindet sich an den 8 Rändern einer
StAtuottenbasis aus Kalkstein. Hall taf. III no. 12. Gypsabguss in Berlin.
pi ja mu? ko i a o ma mo pa io re
Das erste Zeichen ist ein |it, dessen Schenkel zufällig über ihren
Schnittpunkt hinaus verlängert sind ( ^ statt >/ ). Das dritte Zeichen
lesen Deecks und Hal^ als mu (X)> obwohl auf der Photographie und
dem Abgüsse von beiden Punkten nichts zu erkennen ist. Deecke^s
Ergänzung a[vi^9C8] scheint mir bedenklich.
160. [86]. Kalkstein. Nach Abschriften von Brandt» und Birch
bei Schmidt Epichor. taf. XIX no. Ta und h. Cesnola Cyprus taf. V no 24.
Neu gelesen von HaU*. Gypsabguss in Berlin
ke va zo YO ne ^ ^ tsi mo ^ tsi mo
ta po ro ve re mo se ta mo sc ta mo ....
tu ra vo ne to A sa ta mo se ta mo ....
va la ka ni e ko — o na mo
a po ro ti si 86 e ko \\ l l\\ o na mo . ...
SL ta no e ko \ II III o na mo J^ po ta sa ...
Die Inschrift scheint eine Abrechnung zu enthalten. In den Zeilen
1—8 werden die Dienstleistungen aufgeführt, in den Zeilen 4 — 6 die
[160—161] 83
Namen der Arbeiter und die Summe des Lohnes. — Zeile 1 nur von
HaU* gelesen. — In Zeile 2 und 3 sind die Nomina tdipgog und '&vQaJü&v
sicher. — 8. Das 7. Zeichen (A) wird von Deecke und Hall als ja (y)
gedeutet. Dagegen spricht das vorhergehende Zeichen. — 4. FaXxdrio
(nomin.): zu FiXx(ol — 5. )Aq>Qodlaiog, — 6. Der erste Buchstabe nach
HdU a oder t. Zu "A&ävo vgl. "A^vig, *A^vlas, ^A'&i^viov, *A^v€o u. a. —
Die Bedeutung der Worte ta mo se, e ko (wohl nicht als fy(o zu deuten)
und o na mo ist vorläufig dunkel.
161. [88]. Alabastervase, in England verloren gegangen. Nach einer
Copie BireVs bei Schmidt Epichor. taf. XVII no. 5. Hall^ benutzte ausser-
dem ein Manuskript CemoWs^ in welchem die Vase abgebildet ist ,,with
pari of the inscrtption on it". Da sich Cesnola fast überall , wo wir ihn
kontrollieren können, als ein höchst unzuverlässiger Gewährsmann aus-
weist, — da femer Hall* in seiner Wiedergabe des ÄrcÄ'schen Textes
nicht weniger als vier falsche Zeichen abdruckt, so habe ich die Abschrift
von Bireh^ der durchaus gewissenhaft zu kopieren pflegt, meinem bereits
in BB. XIV 286 ff. veröffentlichten Lesungsversuche zu Grunde gelegt.
15 10 15 20 23
to li me U) ve to ko a le vo te se ko o ta te pe va saWto po ra
xe lo ro se tsi li to pepaza ka te ti po si ro ko to o va te e ke
Abweichungen Cesnola' s: X^ te. — lg «?• — Ij« <o. — 2^0 w«. —
Nach 2 so schiebt C. pe (nef) ein. — 2^1 m oder e. — 2^^ a.
1 Fid-oxo alißo(v)teg x6o{v) Ta(v)d* 87veßaaa{v) . . .
2. . . . a^^'EXwQog Ta{v) Xi&oiv) 7ti7ta^a{v) -Aax sii Jtbg
Iqokto (oraz €i]X6.
„ und Vethochos haben bei ihrer Abreise diese Vase
geweiht. . . . ax und Moros haben den Alabaster gearbeitet und
ausserdem hat noch Iroktos Henkel darangefilgt.*'
Z. 1. Den ersten Namen lasse ich ungedeutet. Wenn die Zeile, wie
es mir wahrscheinlich ist, einen Hexameter bildet: [— uu— ] Fi^o\xo äXe-
/b(v)\tsg x^M I td(v)^ sjtslSaaav, so ist das für die Aussprache des Nasals
von Bedeutung. — Fi'&oxog: Das erste Element ist J^i&og „Sitte, Ge-
wohnheit'^ oder Fij'&og, vgl. 'H'&o-xXrjs, Ev-i^^, Ev-rj^ldag. — Die Namen
der Dedikatoren wurden ebenso wenig wie die der Künstler durch xal ver-
bunden, vgl. z. B. Samml. no. 1132 (boeot.) n-tantov Mdatog xoX *lofiijvloi
dvi^eav. — dXi/'o(v)T£g. Die Lesung steht sicher. In dXiFco sehe ich
das Aktivum zu oXs-öofiai „weichen, entfliehen". Die Bedeutung „abreisen^*
scheint mir die nächstliegende zu sein. — ini^a aav oder ini^/'aaav. Für
die Etymologie des Verbums s/'dcD, das sich in ini/aaav kaum verkennen
lässt, ist unsere Inschrift von grosser Bedeutung. Bereits Bugge hatte
saoi, dessen Grundform *atFdm gewesen sein muss (vgl. BXaoa und lakon.
l/?da>) zum Stamme *Gri (in tir^iiC) gestellt. Diese Ableitung gewinnt hier
6*
84 [161- 162]
eine neue Stütze. Aus der Grundbedeutung von isf-g/am ,,etwa8 wohin
senden" konnte sich, wie z. ß. dvstfiivog „geweiht" zeigt, leicht die Be-
deutimg des „Weihens" entwickeln. In ganz ähnlicher Weise steht auf
der Inschrift aus Chytroi no. 66 c/ef« ,,er weihte", das zu lat. veho, ssk.
vahumi „fahren" gehört. Näheres über die Entstehung von i/ao> in BB.
XIV 287. — Den am Ende von Z. l und Anfang von Z. 2 enthaltenen
Namen habe ich nicht zu deuten vermocht. — Z. 2. ^XiOQos\ Über-
liefert sind die Namen 'EXcoqsvs, "EXcogig (sehr häufig) und "EXcogog. — In
dem Zeichen 2^, welches Birch und Cesnola mit lo (+) umschreiben,
glaube ich richtig ein ta (V) erkannt zu haben, dessen Mittellinie durch
ein Versehen des Steinmetzen oder eine spätere Beschädigung des Steines
zu lang geraten ist. — nsnäia(v) steht für natäyav und entspricht atti-
schem TiemJYaai. Vor a hat sich in einem gewissen Teile von Eypros eine
palatale Aussprache des y entwickelt, wie die völlig sicher stehenden
Worte Ca = ya no. 135 (oft) und dCa^ = dyai^ (no. 184 und 137)
beweinen. Die Belege für die Übertragung der sekundären Endung -v
auf den Indikativ Perfekti sind u. a. von Gustav Meyer ^ Griech. Gramm.'
§. 461 zusammengestellt worden; man vgl. delph. xixQinav, kret. aneataX-
xav, lakon. diajsziXsxaVf evrhsvxcLV, nsnoirixav u. a. m — mjyvvvai in der
Bedeutung „zimmern, verfertigen" gebrauchen u. a. Homer (mit den Ob-
jekten v^as, txQia) und Pindar Olymp. VI 4: X^vaiae xi6vag jgd^ofuv. —
xar* = xdc erscheint auch in no. 184 Ksxlmv xa% *H6aXl<a¥. — sroc . >
ty]X£ ist durch Tmesis getrennt. Ebenso ist auf der edalischen Bronze
t^ I oqtv^Yi geschrieben. — *'Iqoxxo: das erste Element lässt sich nicht
sicher deuten, oxjog erscheint als zweites Namenselement in dem thessa-
lischen üoXvoxtos Samml. no. 84Öf5. — &/'ata ist die dialektisch ge-
forderte Form für att. ovara. Dieselbe war auch lakonisch : Alkm. fragm. 41
oj/ad'* etaiQtoVf vgl Ahrcns II 246. Dass die Vase zwei Henkel besass, wird
durch die von Cesnola verfasste und von Hall* abgedruckte Beschreibung
derselben bestätigt: „The vase hos two smaü solid earsJ' — Das Zeichen
^si ( ' ) l^BB^ ^ich leichter zu te, als zu ni vervollständigen.
162. [89]. Oberhalb eines Reliefs. HaU taf. V no. 21. Nach Copieen
von Brandts und Birch bei Schmidt Epichor. taf. XIII Ib und Ic. Cesnola
Cyprus taf. I no. 4. Neu gelesen von HaU*. Gypsabguss in Berlin.
, , \/Q na pa sa re se i ka 9i
. , to i \a V9i, po te ve i
Z. 1. Ein barbarischer Name auf -vatpagrig. Das a am Ende der
Zeile ist sicher. — 2. o nur bei HaU*. Zeichen 3 nach HaU* i oder ro^
der Abbildung nach eher t (Birch a). — Zeichen 4 nach HaU* ta oder
to. Das 5. Zeichen fehlt bei HaU*. Auf der Abbildung HalTs ist es ein
deutliches ra, dessen Grundlinie freilich nur schwach ist und dcRhalb bei
fiirch und Brandis, sowie auf dem Berliner Abgüsse fehlt. — Das t am
Schluss der Zeile ist nach Hall nicht zu verkennen.
[163—166] 85
163. [90 and 112]. Auf den drei Seiten einer Basis aas Marmor.
HaU taf. II no. 8. — Cesnola Cyprus taf. V no. 22. Die neae Lesang
Halle's weicht von dem Lichtdracke in den Zeilen 1 and 3 ganz er-
heblich ab.
1. a na $a se a to
2. te pa to a 1^ ro se ma te ka ne to .... ii «[i^ej^xay tw
3. a po lo ni III III L^tto A(A)ctm.
In den Zeilen 1 and 2 standen die Namen der Weihenden. Zeichen 2^
ist anf dem Lichtdracke einem po am ähnlichsten; Hall^ liest dafür jai
welches sprachlich anmöglich ist.
164. [98]. Fragment einer Kalksteinbasis. Nach Brandts and Birch
bei Schmidt Epiehor, taf. XVIII no. \a and 16. Cesnola Cyprus taf. II
na 5. Nea gelesen von Hall*. Gypsabgass in Berlin.
sa ta st ta mo se e mi se i se STaaldafxog e(ii . . •
ka.
Die beiden letzten Zeichen der ersten Zeile sind erst von HaU*
hinzageffigt. Alle übrigen Zeichen, welche aaf den Abbildungen ange-
nagend and zam Teil anrichtig wiedergegeben sind, lassen sich aaf dem
Berliner Abguss völlig deatlich and klar lesen.
165. [96.] Henkel aas Kalkstein. HaU taf. IV no. 18. — Birch's
Copie (bei Schmidt Epichor. taf. XII no. 86) ist identisch mit Cesnola
Cyprus taf. IV no. 20. — Nea gelesen von HaU*,
e ro se ' te ke to a po lö ni ^'Hqwq e^xc ^A7c6X(})ian.
tf'
^Charakters much worn and almost iUegible" HaU*. Das 5. Zeichen
ist bei Birch-Cesnola ka. Die obige Lesang ist wegen des Divisors be-
denklich.
166. [97]. An dem Helme einer Kalksteinstatne. HaU taf. V no. 20. —
Cesnola Cyprus taf. U no. 9. — Revidiert von Hau*. Qypsabgass in Berlin.
a ra a \ na aQa a Nao)
Dass dga hier gleichbedeatend mit svxv» svxcdXi^ „Gelübde*' sei, er-
kannte Keuhauer, — Den Divisor setzen Cesnola and HaU* zwischen a
and na — und hierzu stimmt der Berliner Abguss — , während Deecke
den in der Sammlung gegebenen Platz desselben zwischen ra und a von
neuem in der BerL Philol. Wochenschr. 1886, Spalte 1292 verteidigt. —
Deecke las *Ärda}\ doch ist dieser Name weder zu belegen noch zu er-
klären. Der Name Naog (vgl. auch KXvro'Vrjog, Ev-rtfos, *Exi'Vtfoe u. a.) is^
überliefert.
86 [167-170]
167. [98]. Kalkstein mit Relief. Hall taf. U no. 10. Nach Brandü
bei Schmidt Epichor, taf. XVH no. 2h. Neu gelesen von HaUK Gyps-
abguss in Berlin.
lo ti pa ro po i i na te to
Das 4. Zeichen, von den bisherigen Herausgebern und HdU^ als ja
(0) gelesen, ist bei Hall ein deutliches ro {Si)y während dem Berliner
Abgüsse nach die Deutung als ra näher liegt. Das erste % steht nicht
sicher : dem Berliner Abgüsse nach scheint es ein ro zu sein. In BB. XIY
habe ich die Vermutung ausgesprochen, dass die Inschrift — obwohl sie
nicht im paphischen Alphabete abgefasst ist — von links nach rechts
laufe : T66e vaX .... nQoq>a(v)z(Xo}. Der Name nQ6q?avtos ist belegt.
168. [100.] Fragment einer Ealksteinbasis. Nach einem Papieräbdruck
Schröder* s und Abschriften von Weil und Birch bei Sekmidi Epichor. taf.
XVni no. 8. Cesnola Oyprua taf. III no. 12. Revidiert von HaÜ^, Gyps-
abguss in Berlin.
ti a te mi ne va ta, ü . . . . Jidd'eiÄC Neßa
Nach Hall^ sind die Zeichen 5, 7 und 8 „somewhat ohseured". Statt
ne liest er an 5. Stelle se. Indessen kann, wie der Berliner Abguss be-
weist, zwischen mi und va überhaupt kein Zeichen gestanden haben: ich
habe deshalb an ne, welches — nach SchrUder's Abklatsch und dem Ber-
liner Abgüsse zu schliessen — nachträglich vom Steinmetzen oben zwischen
mi und va hinzugefügt ist, vorläufig festgehalten. Für die Flexionflehre
darf natürlich vor der Hand weder Ai&'&sfMs noch Aid^efu verwendet
werden.
169. [101]. Kalkstein. Cesnola'a Abbildung (Cypru9 taf. VI no. 86)
berichtigt und vervollständigt von HaUK
. , , te i e u ta mo to te se — — te ke i tu ka i
. . . ma — e mi te sa i
Z. 1. Da das siebente Zeichen bei Cesnola ein völlig deutliches mi
ist , so beruht Hall's mo vielleicht nur auf einem Druckfehler. Ausser
ESdafw oder E^da/ii ist nur i(v) rvxcu sicher zu lesen.
170. [108]. Ohr aus Kalkstein. Hall taf. II no. 7. Neu gelesen von
HalP. GypsabgusB in Berlin.
po i to ta ko OohcD oder Tloltio rayw.
Ob an 1. und 5. Stelle ko oder |90 zu lesen ist, lässt HaU^ unent-
schieden. MeisterU Lesung no'i x&xax^ ))Von dem Ohrenkranken" ist der
Sprache wie dem Sinne nach unmöglich. Ein Name Mottos ist mit Ol/iog,
"Odios, AgöfAos, Mölog^ ein Name HoTtog mit nolv'jiolxtjg B 740 zu
vergleichen. Dass der Genetiv taym, welchen ich in den Inschriften 116
[170^175] 87
und 179 erkannt hatte, auch hier zu lesen sei, vermatet Säberltnt Wochen-
schrift f. klass. Philol. 1890, Spalte 118.
171. [104]. Ohr aus Kalkstein. Hau taf. 11 no. 6. Nach Brandts
bei Schmidt JBpichor, taf. XU no. 2h. Cesnola Cypru» taf. III no. 18.
Gypsabguss in Berlin.
e to po to "Onrtfa
Da das e paphische Form hat, so habe ich die Zeichen von links
nach rechts gelesen. Das erste Namenselement e to, welches in der In-
schrift no. 181 wiedwk^irt, ist noeh nidit gedeutet. Zn -^mog vgl. AtiX-
ianixot, 'Ejf'djntjg, 'IsQ'dnxtig,
172. [113]. Vase aus Kalkstein. Nach Gopieen von Sehröder und
Birch bei Schmidt Epichor. taf. XIX no. 2a und 26. Ceenola Cyprue
taf. m no. 11.
ti te vo ro se i/(y)]T/^^os 6
Be le pa
Z. 1. Das dritte Zeichen ist ein deutliches ro, welches quer von einem
horizontalen Striche durchschnitten wird. Ich vermute deshalb, dass der
Steinmetz das Zeichen ro aus Versehen zweimal gesetzt hatte und durch
den Querstrich die Ungültigkeit des ersteren ro andeuten wollte. Zu dem
Namen vgl. "ArC'^mjtos, ^Ant'-XkDVt 'Enl-lvHog u. a.
-■■ ■ ... —1^1 I ■■ t^m^^^^ I , , ,,^.1., ., __■ ■ _ ^w» ■
173. [114]. Siegismund^e Gopie vervollständigt und verbessert von
HaU\ Lesung nach Beecke.
Ifi si ka 86. riX(X)l'Kccg
ti mo de ro 6 TifiodduQta
a po se ja lt^6l{X)(avi.
Z. 3. äst* So{a)kja =s äj^ ^eias „in Folge eines Tranmgesichtes'*
Meister 11 164.
174. [119]. Lampe. Hall taf. YHI no. 36. Von den 8 Zeichen sind
nur 4 sicher zu deuten. Da das ri paphische Form hat, so lese ich von
links nach rechts.
te ri ta mo QfjQidafjuo ....
Zeichen 4: Das sprachliche unmögliche = ja ändere ich in O = mo,
175. An dem Arm einer Statue aus Kalkstein. In Umschrift heraus-
gegeben von Hall* p. 232.
e ko ta mi ko ra u e mi ^Eyw {TLfia)y6Qav i/^l.
ta mi ein Versehen des Steinmetzen.
88 [176—181]
176w An der reohten Schalter einer Statue aus Kalkstein. In Um-
schrift herausg. von HaU* p. 282.
ta 86 pa pi a 86 Tag naq>lag
G. Unbekannter Herkunft
177. [84]. Steinplatte. Pieride» TransaetioM V taf. A no. 1. Von
der zweizeiligen Inschrift ist nur die erste Zeile lesbar. Wie das Alphabet
beweist, nicht aus Paphos.
na fi ku pa ra 86 Jgi mi ^Cho^aC\y(X7tQaq [i\fjd.
In der zweiten Zeile, die mit pa beginnt, stand der Name des Vaters.
178. Thonvase, jetzt im Berliner Mosenm. Heraosgeg. von Fieride»
in der kyprisohen Zeitung The Owl, Science Litterature and Art, no. 11
(März 1889), p. 86. Das Alphabet ist das gewöhnliche. Bei Pierides
fehlen die beiden Divisoren.
ni ko la vo ' 6 nU ' NiyuoXaFm ifu.
t i
119, Am Boden einer Terrakotta- Vase. In Umschrift heri^usg. von
HaU^ p. 288.
t6 l6 pa no to ta kö TqXeq>&y(o xw tayw
Zu rayc5 vgl. no. 116, 170,
180. Gemme. Nach Deeeke's Mitteilung bei Meister II 181. Links-
läufig.
na 8a to 86 ^Ovdaa{v)Tog
181. Kleines bronzenes Messer, jetzt im Berliner Museum. Die am
Stiele befindliche vollkommen deutliche Inschrift enthält den Niamen des
Besitzers oder Stifters im Genetive. Da die Zeichen 8 und 4 paphische
sind, so lese ich von links nach rechts.
VÄ J A — ^^ ^
[182—186] 89
H. Ausland.
Abydos.
Die folgenden Inschriften worden im Winter 1883—84 an den Wän-
den des Seti-Tempels zn Abydos in Egypten von Sayee entdeckt und in
den Proceedings of the society of biblioal archaeology vol. VI (1884)
p. 209—221 herausgegeben.
182. Sayce no. I.
^ n si to ke le ve se o se la mi ni o se ma ?
183. Sayce no. n.
fite no ke re te 86 ' m la mi ni o se
MeyoKQivi^g oder Mr[voy(^hrjg JSaXafilvLog
184. Sayce no. m.
Ig no ke le e se hu pa ra ko ^^% sa la mi ni %
[MeJyoxA^g oder [Mr([voy(X&rig Kv7tQay6[Q(a o] 2(dafiivc[og]
Die Ergänzung Kv3tQayf5[QO} 6] ist nach den Inschriften no. 187, 197
und 212 wahrscheinlich. Möglich ist natürlich auch KvnQay6[Qav].
185. Sayce no. lY.
mo ko sa o se . . aaog
te to ro QeodfOQw^
se la mi ni q ^ 2eXafiivLo[g]
Z. 1. Ob das zweite Zeichen po oder ko ist, bleibt unentschieden
{Mcoxo-, Mo{fA){po'), Das vierte Zeichen unterscheidet sich von dem
zweiten Zeichen der Zeile 2 nur durch seine rechtsläufige Form. Ich
halte beide für identisch und kann Deeckes Lesung Mdtpavis nicht zu-
stimmmen. •'Oaos Als zweites Namenselement auch in no. 201.
186. Sayce no. V.
ti mo ke le ve se o ke ra mi u se.
Tifjtofyikeßrig 6 . . , cvg
Der letztere Name scheint nicht der Nominativ eines Ethnikons
{.ive = '^oc)i sondern der Genetiv eines Eigennamens auf -ig zu sein
(.(VC ««= t/bc). Er lässt sich verschieden deuten: Ksga/uvc, XtiQdfAiv^ u. a.
\
90 [187—192]
187. Sayce no. VI.
ii mo ke le ve SB' \j^ um si ta ho ro \ to ma la ke le vi to i
Tv/nonUßrig 6 Qefiujtctyo^ %ü MaXccKleßltw
Meister II 183 liest tw fidXa xlȧ'ix&, Namen auf -mJUitoc neben
solchen auf 'xXrixog sind bekannt.
188. Sayce no. VII.
me ? re mo I 86 I pa u ke re ve 86
Me{li)Qri/jiog o OavTi^(Te)og oder OaviKJ{li)ßeog
Das zweite Zeichen scheint mir weder ka (Sayee) ikoch le {Meister
zu sein. Es ist einem U am ähnlichsten. -Qfjfiog gehört zu ß^fMi wi
-arj/wg zu a^fia. Namen auf -qij/jkov sind mehrfach belegt. Zur Bedeu-
tung des Namens vgl. fMU-qf^oyyog, — Deuten die beiden Striche vor und
nach dem ersten se an, dass dasselbe nicht gesprochen wurde? — Im
zweiten Namen hat der Steinmetze einen Fehler begangen. Er wollte
entweder ke le ve o se oder ke re te o se schreiben.
189. Sayce no. Ym.
pa u da mo 88 Ocevdofios
Darüber im gewöhnlichen Alphabete: 'Oix6g /m ygd^t 6 SsXafUnog,
190. Sayce no. IX.
zo ve 86 ti mo va na ko to \ 8a ka i vo se
zo ve 86 no ta ma u 8a f^
ZdfviQ 6 Ti^fioßctvaM^og ^Axaifog
jSdßrig 6 Nfodäfutv Sa[lafilviog]
Die erste Zeile nach Sayce. Der Name Nm'ddfiag steht entweder
für NeO'dofAog oder für Nao^d/ias.
19L Sayce no. X.
ZO ve 86 te ti mo va na ko to ^ ? e ta ? ta u
Zwßrig TB\yrßaiog\ 6 TifxoßapctKtog av.
Das vierte Zeichen deutet Sayce als ts, Meister als de. Anstatt der
obigen von mir in BB. XIV 294 aufgestellten Lesung würde sich auch
ein dreigliedriger Name ßso-tifto-ZdraS verteidigen lassen, s. die Bemerk,
zu no. 193. — Das sechstletzte Zeichen ist einem te am ähnlichsten, das
drittletzte ist nicht zu deuten.
192. Sayce no. XI.
L92-197] 91
ß X te ne 56
zo ve sa Lu o 6 X te
ki se I
e 86 \ ma ko
ro 86 I
Zeile 1: Das dritte Zeichen, welches in Zeile 2 an letzter Stelle
iederkehrt, lässt sich auch als ni deuten, so dass wir in Zeile 2/3 viel-
ioht -rixios (gen. zu -vwis) zu lesen haben. — Zeile 2. Die ersten vier
eichen bilden eine Gruppe für sich : ich habe sie als Zdt^rjg *A(y)xv[Qav6g]
edeutet. — Zeile 3: Sayce las ^s fjuvcgög. Die Form ^s „er war" ist
idenfalls sicher.
193. Sayce no. XII.
n6 va ko ra 86 ^ ne va pi
te 86 \
Nefayogag 6 Neßa{/i)q)cd'i(o 2e[laiuvLog]
Zu Ns^-afupi-'&eog: Dreiteilige Namen begegnen uns häufiger, nament-
ich bei den Thessalem, z. B. Ev-da^-xlritog , Ev'Siy-utaog , 'IjtX'CLQfio-
194. Sayee no. Xm.
to a na ia Qoavdti
Vgl. Eüo^, OMi^ u. a.
195. Sayc0^ no. SLYI.
na si 86 \ ^'Ovaaig
196. Sayce no. XYIII.
ra k6 le V6 86 t6 i to ti ^
{^ir]gonLlißtig Geiöoti . .
Das letzte Zeichen ist vielleicht ein Jo, da bei ja die Spitze nach
nten gekehrt ist (v)- StidätuK heisst ein Orchomenier in der Inschrift
amml. 494 m*
197. Sayce no. XIX und XX.
mi no k6 r6 t6 86 \ pu jm tSL ko ro
to pu nu \o ti mo 86
Mtvoyf^hrig 6 IIwtayoQW
tfv nwtorifiio S^XafÄiviog']
92 [197-204]
Da nach Sayce no. XX „unmittelbar unter no. XIX" steht, so habe
ich beide zu einer Inschrift zusammengezogen. Wir gewinnen so eine
richtige Beziehung für x&, — Mirongerffg steht wahrscheinlich für Mtjvih
xghrjs.
198. Sayce no. XXI.
\ mi ta u . . . • o MUkxv
199. Sayce no. XXIII.
a ke 86 to me pe se I ^^Ti8atofii{/j)gyqs
? rU tO O -QVTtO
Z. 2: Das zweite Zeichen kann vo, ti, ne sein.
200. Sayce no. XXIV.
sa ta si ke % Staaiyt^fihrjg]
201. Sayce no. XXV.
mo ]ßo to ke re te se ^ ^ sa 86 \ pa ? 86 \ a ke se
Vier Namen im Nominative: 1) -xQkxtig. 2) dem erhaltenmi Reste
nach zu schliessen war das zweite der beschädigten Zeichen ein o, das
erste wahrscheinlich ein ta\ Zu Aao-oaos vgl. Aao-vaog no. 208 und mo
ko sa o se no. 185. 3) IMvtjg Sayce, 4) "Ayi^s oder "Axtig, vgl. no. 136.
202. Sayce no. XXVI.
zo pa 86 o re ke le se ZtDoqxxog
zo pa se
zo pa 86
203. Sayce no. XXVII.
ne ? t-o ti mo se Neo(Q)d6tifiog
ne ? to pa le ne Ne6(Q)S'C() nal{l)rjve[yg]
Das zweite Zeichen beider Zeilen ist ein o, nicht nt, wie Sayce es
irrtümlich deutet. Das dritte Zeichen ist keinem der bekannten ähnlich:
die Deutung als s% (Sayce) ist daher ebenso willkürlich wie die meinige.
Zu dem dreigliedrigen Namen Neog^ozifios vgl. die Bemerkung zu no. 193.
Der Name ^Og'&ortfiog ist belegt. — Dass die letzten drei Buchstaben der
zweiten Zeile ein besonderes Wort bilden, geht schon daraus hervor, dass
sie von den voraufgehenden durch ein grösseres Intervall getrennt sind.
204. Sayce no. XXVIIL
)4— 210J 93
m vo ke le ve 86 na u pa mo se
Safonkeßrig 6 Nav(pafi(o 2^Xafiiviog]
S9[XafU$no€] nach Deecke, Berliner Philolog. Wochenschrift 1886,
lalte 1291.
205. Sayce no. XXIX.
na si lo se ^Chdavloi;
206. Sayee no. XXX.
mi si i ro MiatQw?
Das letzte Zeichen kann auch ein le sein. Die übrigen sind deatlioh.
207. Sayee no. XXXI. Nur die erste Zeile ist zu lesen.
ka ro ta i o se XaQ(o(v)daiog
Eine Weiterbildung des auf böotischen Inschriften mehrfach über-
eferten Namens XoQi&vdag.
208. Sayee no. XXXII.
? m \ ta na se .... Jaovato 2^hxiiivi0Q\
29{XaiJilvioQ\ nach Deeeke, Berliner Philolog. Wochenschrift 1886,
Ipalte 1291.
209. Sayee no. XXXIII. Nach einer mangelhaften Copie von Zoten'
wg in der Samml. no. 147.
^ana^amoto\asakani
Das ka und ni in Ligatur geschrieben. Sicher scheint mir nur das
Sthnikon 'AGxavi\pg oder -a]. Ob der erste Name männlichen oder weib-
ichen Geschlechtes war, bleibt unentschieden. Die Lesung "AiAorrm halte
= AfAvvxav) ich — trotz des böotischen ^Aix&vtag Samml. no. 603 — fär
ehr gewagt.
210. Sayee no. XXXIV.
po ke le foe se ^0{fi)g>oy(Xeßrig
pa se ta ve sa b"^ rtag @aßriad(v)dQw
e pa i pe ^ETtaiv^Tog]
mmm se
Z. 1. *0{iA)<poKXiFrjs Deeeke. — Z. 2. Die beiden letzten Zeichen hX
ergänze ich zu FX. Gestützt wird diese Vermutung durch no. 214, wo
n der zweiten Zeile der gleiche Name ta ve sa to ^ auftritt. — Die Form
IOC. SB nalg ist gesichert dnr«h no. 93 und no. 106. Das erste Namens-
ilement ßa^tfO' gehört zu ^aßlofMu und lasst sich mit einem 'Ayi^ü- (z. B.
94 [210— 215J
'Ayija-avdQog) von dyko/iai vergleichen. Überliefert ist dasselbe noch ein
Mal in dem thessalischen Namen ßaeia-vXa Samml. no. 1816. Die in BB.
XIV 297 vorgeschlagene Lesung: '0{ji)q>09cXkfrig ^a<ni[Xlxag\f AoFrig *Axal{og\
ziehe ich hiermit zurück. — Z. 8. Das pe scheint mir der Mittelstrich
eines ne zu 6ein.
211. Sayce no. XXXV.
ti mo te mi se o ti ma to ro so
TLfio&efÄLQ o Tifid{v)dQ(a 2o[Xevg],
2o[Xevg] ntich Deecke, Berliner Philolog. Wochenschrift 1886, Spalte 1291.
212. Sayce no. XXXYI.
na pe i ke le ta ko ro ... KlijTayoQw
Das pe „not quite certain*',
213. Sayce no. XXXVII mit einem Nachtrage in den Proceedings
vom Jahre 1886.
sa ta isi M ra ko\8e a mi d^ to ro re
e pa ta se
Z. 1. Der erste Name scheint StdaoQxog oder StaaloQxos zu sein.
Da das vorletzte Zeichen der Zeile auf der Abbildung deutlich ein ke ist,
so trifft die bereits von Sayce geäusserte Vermutung A(Qio)ToxQi\x8og\
sicher das Richtige. ~ Z. 2. Ist vielleicht rjßatdg zu lesen?
214. Sayce no. XXXVIII mit einem Nachtrage in den Proceedings
vom Jahre 1886.
pi la no vo ro to ro ? o
sa ? ? te\ ka se \ e ta ve sa to ? ?
QiXävo FiaqoSiaqo) . . . oder Fwqbi J(oqo...
xag QaFi^aa^y)^[Q0Q\
Z. 1. Der Stamm /"coqo- „Schutz" ist als zweites Element belegt in
den kyprischen Namen 'OvaaicoQo no. 150, ^EnicoQog no. 122, Ti/Aof(o[Q€o]
no. 56. — Z. 2. Der Name GoLF^a-avSoos ist in der Bemerkung zu no. 210
erklärt.
215. Sayce no. XL.
)l©MifeXI>jFC po to ? \ a pu ? mo no
>ft5ZF tu ra vo ?
1. Das erste Zeichen ist ein deutliches po^ nicht jpe, wie Deecke ond
Meister lesen. Das dritte Zeichen, welches in Z. 2 wiederkehrt, fass
[215—218] 95
Dteeke wohl mit Recht als ein Zeichen für die geschlossene Silbe ros.
Das 6. Zeichen ist schwerlich tu. Das letzte Zeichen wird eher no
(Me%aier\ als noB (Deeeke) sein. Meuter* 8 Lesung anv Tviavcü „aus Tymnos'*
ist sprachlich unmöglich. — Z. 2. Das Wort 'dvQOLFcnQdg steht sicher.
216. Sayce no. XU.
a 8a ta ko ra Idatayoqa
Ein Nominativ Sing, wahrscheinlich weiblichen Geschlechtes.
217. Sayee no. XUI.
ti mo 86 tu ru si ja I Tifxog 6 &vQalja
Da hinter mehrere Namen zum Abschluss ein Strich gesetzt ist, so
bleibt Meister' 8 Vermutung, dass die schräge hasta von einem u herrühre,
sehr zweifelhaft.
Theben.
218. Sayce no. XLin. Dass die Zeichen 0, ri und ko paphische
Form haben und dass die Inschrift deshalb von links nach rechts zu
lesen ist, habe ich in BB. XIV 297 ausgeführt.
e ke ta mo ^E%eda^o 6
mi na ri ko Mtva^ixta
Z. 1. Die unterste Linie des o ist durch eine Beschädigung des
Steines, welche auch den Kopf des genau unter dem o stehenden ko ge-
troffen hat, völlig verloren gegangen, so dass das Zeichen einem pi
gleicht. — 2. Das erste Zeichen, von welchem noch undeutlich die rechte
Hälfte A zu erkennen ist, soll nach Sayee „evidently mi" sein. Zu Miv-
lässt sich MtvoxQhijg in no. 197 vergleichen. Miv-dQixoe ist Weiterbildung
von MtV'dQtjg (vgl. den Namen MevdQrjg)^ ebenso wie lA/xtp'dgixog von
96 [219^-223]
J. Münzen.
Zur gleichen Zeit mit Deecke hat Six in der Revue Numis-
matique, Ser. HI, tom. 1 (1883) p. 249—374 („Du classement
des s^ries Cypriotes'O, taf. VI und Vll, die kyprischen Münzen.
YoUständig gesammelt und historisch zu fixieren veiBucht
Damonikos (Anfang d. 4. Jahrb.)
219. [151]. Vs Stater. Nach KekuU („die Reliefs an der Balustrade
der Athena-Nike") wiedergegeben von Six Num. Ghron. Ser. ni, vol. 2
p. 91 f., Note 5 = Ätar a. a. 0. p. 834.
Vs. ia mo ni Es. pa si Ja^ovi[y(xa\ ßaaL\krifog\
Enagoras (um 400).
220. [153]. Stater. Luynes taf. IV no. 1.
Vs. e u va ko ro Ks. pa si le vo se EY
EvßayoQw ßaaiX'qßog
Die gleiche Legende (neben ßaaiX^/be auch ßaod^og)'. Samml. n(^
154—156.
Enanthes.
221. [162]. Stater. Luynes taf. I no. 2 und 3.
Vs. e u va te o se Rs. pa si Evßd(v)d'eog ßaai[lrios]
Die gleiche Legende: Samml. no. 168.
Enelthon (Ende des 6. Jahrh.)
222. [165]. Stater. Luynes taf. I no. 5 und 7.
Vs. e u ve le to to se Evf€l9'o(v)tog
Die gleiche Legende: Samml. no. 167—169.
223. [171]. Stater. Luynes taf. I no. 8.
Vs. e u ve le to ne Evßeld'wv
1224—227] 97
Monetimos.
224. [175]. Halbstater. Luynes taf. II no. 2—8. Die drei Zeichen
der Vs. sind nicht sicher zu lesen.
fis. me ne ti mo Meyerlfia}
Nikodamos.
226. [176]. Vj Stater. Katalog Behr taf. II no. 5. — Six a. a. 0.
p. 274 taf. VI no. 3.
Vs. - 5t le vo se ßaaiXijßog Rs. mi la Ni[yLodafiw]
ni ko ta mo Ni'Koddfiw ni
ni se 2€Xaf4,Lvi[otv]
226. [178]. Va Stater. Lut/nes taf. I no. 11.
Yb. pa si le , . . Bs. ri la Vs. ßaailr/og
ni Bs. Niliiodafiw]
ta ka KXaQiTa[v?]
Zu dem sonst unbekannten Ethnikon vergleicht Deecke den Namen
«^ös Flusses KX&giiog bei Soloi.
Nikokles (Anfang d. 4. Jahrh.)
227. [179]. Stater. Photographisch abgebildet von ÄtarNum. Chron.
^Cir. in, vol. 2, taf. V, umschrieben auf p. 91. Nachtrag bei Six a. a. 0.
P. 287 ff.
Vs. linksläufig: pa si le vo se : ni ko ke le vo se
Bs. rechtsläufig: pa si le VO se : ta mo ni ka si ^e
Von dem Namen der Vs. ist auf der Photographie kein einziges
Zeichen zu erkennen. loh trage deshalb vorläufig Bedenken, den sprachlich
seltsamen Genetiv NixoxliFog für den Dialekt zu verwenden. — Rs. Von
ta und mo ist nur die untere Hälfte sichtbar, m ist sehr beschädigt.
Denjenigen Zeichen, welche Six mit ka und si umschreibt, fehlt auf der
Photographie die Basis. Das letzte Zeichen ist kein ^«, sondern ein deut-
liches se — wie jetzt auch Six a. a. 0. p. 288 zugibt. Die Lesung
Aanov([x€o\ ist deshalb unsicher, die Lesung xa0iY[viqx(ov'\ unrichtig. Für
den Dialekt lässt sich nur der Genetiv ßaaiX^/'oc verwerten.
Hoff mann, die grieehiaohen Dialekte. I.
98 [228—232]
Onasioikos (Ende des 5. Jahrb.)
228. [183]. V« Stater. Luynes taf. V no. 2.
Vs. pa si le u 86 si vo i ko — Bß. pa st le
sa ta si vo i ....
BaaiXevg ^Ova]alfoiyio[g], ßaaimfog] 2taaißoilyi(o]
Ergänzt von Deecke nach no. 94. Ob wirklich der Name 'Ovaolfoixog
auf der Vs. stand, ist mir sehr zweifelhaft.
Pasippos.
229. [194]. Stater. Luynes taf. III no. 8-12.
Vs. pa si po se na si ? naai7v(7r)og Naailcavav?]
pa si le ßaatle[vg]
Stasandros.
230. [187]. Stater. Luynes taf. III, no. 1—3.
Ks. sa ta sa to ro pa si 2Taad(v)ÖQU) ßaai[lijFog]
Stasioikos.
231. [193]. Stater. Luynes taf. V no. 1.
Vs VO , . ko se "tna ri e u se Rs. pa si le o se
ti mo ha ri vo se
\_BaaiXevg 2Taal]ßo[c]'/,og Maqievg, ßaailrjog Tiixo%aQiFog
232. Stater. Six a. a. 0. p. 345 = taf. VII n. 12.
Vs. sa ta si vo i ko ^TaacßoUa) Rs. MAPIEYC
Das 4. Zeichen erscheint auf der Tafel als X» *"^ ^®™ Holzschnitte
(p. 345) als "v. Die Annahme, dass es ein paphisches u sei, ist aus-
geschlossen. — Dass Stasioikos König von Marion war, berichtet Diodor
XIX 62: ütaaiotxov de tov ßaadia x&v MaQiioiv Jtgoaayayöfievot.
[233—236] 99
Agedamos
233. Stater. Six a. a. 0. p. 357.
ke a mo l^yeddfia)
ta
Six las irrtümlich Moayha.
Lysandros.
234. Stater. Six p. 311 = taf. VII no. 3.
Vs. und Es. lu sa to ro ^vad(v)dQw
Flnssgott Bokaros.
235. Stater. Das Bild zeigt einen Stier mit einem männlichen
bärtigen Gesichte. Six a. a. 0. p. 352.
Vs. po ka ro se BcjKaQog Es. pa si
Bokaros hiess ein Fluss bei Salamis nach Hesych: Bmxagoe, Tioxafwg
ev JSaXafuvt, ix tof} 'Axd/Aavtos Sqovs tpeQÖfievoe.
Stadt Edalion.
236. [206]. V4 Stater. Luynes taf. VI no. 3.
e ta li ^HdaXi[r^(ß}v]
Dieselbe Legende: Samml. no. 205.
7*
100
m. Die Glossen.
Die Glossen stammen entweder aus Dialektschrifistellem, die
uns verloren sind (ein Teil der kyprischen aus dem Chresmologen
Euklos), oder sind direkt nach dem Volksmunde aufgezeichnet.
Sie zerfallen in zwei grosse Gruppen: die erstere besteht aus
solchen Worten, welche im attischen Dialekte entweder ausge-
storben oder überhaupt nicht vorhanden gewesen waren (edyc^al
ovofj,aalai). Besondere Unterabteilungen dieser Klasse bilden die
homerischen Vokabeln, welche man schon seit alter Zeit in den
Dialekten anfeuchte, und die «Tr^xXijaatg d-eaiv. Häufig haben
diese Glossen, welche nur für den Wortschatz Bedeutung besitzen,
weder in der Flexion noch in den Lauten die dialektische Form
bewahrt. Die zweite Gruppe umfasst diejenigen Glossen, bei
welchen das Interesse der Sammler wesentiich auf Formen und
Laute gerichtet war. Die Frage, wann die letzteren ungefähr
aufgezeichnet sind und auf welche Grammatiker sie zurückgehen,
wird sich vielleicht beantworten lassen, wenn eine Quellenunter-
suchung für die gesammte Glossographie abgeschlossen ist: die
kyprischen scheinen zum Teil mit den jüngsten unserer Inschriften
gleichalterig zu sein.
Durch den Zweck, welchen ich bei der folgenden Sammlung
im Auge hatte, war die alphabetische Anordnung der Glossen
von selbst geboten. Diejenigen, welche von Hesych überliefert
werden — und das sind die meisten — , habe ich ohne besondere
Angabe der Quelle angeführt. Eine grosse Zahl homerischer
Worte werden in einem Grammatikerfi'agmente des Codex Urb.
157, fol. 312 (bei ßekker Anecd. Graec. IH p. 1094—1096) den
Arkadem, Kleitoriem und Kypriern zugeschrieben: sie führen
bei mir den Zusatz BA, Bei allen übrigen ist die Quelle aus-
führUch angegeben.
.. ..
Leichtere und notwendige Änderungen der Uberheferung
habe ich, zumal wenn sie nicht die Glosse selbst, sondern nur
ihre Erklärung betrefien, ohne weitere Bemerkung aufgenommen.
Andrerseits sind Vermutungen, die mit Uberheferung und Sprache
gar zu gewaltsam umspringen, überhaupt nicht erwähnt.
101
Auf Grund gewisser Dialekteigentümlichkeiten, welche sich
aus den von der ÜberHeferung als kyprisch bezeugten Glossen
ergaben, hat man mit grosser Freigebigkeit eine Fülle herrenloser
Glossen des Hesych den Kypriem zugewiesen. VöUig ausschhessen
konnte ich dieselben nicht: doch habe ich nur diejenigen auf-
genommen, welche mit einer an Gewissheit grenzenden Wahr-
scheinlichkeit den Kypriem gebühren.
1. Die arkadischen Glossen.
a'qtai, avefioc, KXeiroqiiüv, BA,
äfiipids'KaTri. i} fxera clxcrda '^[ASQa, Ttaqa AqYjaacv,
Die echtarkadische Form war djLKpiösxoxa f,von beiden Seiten der
zehnte". Da im letzten Drittel des Monats die Tage rückwärts gezählt
wurden, so konnte fiipfdg dsxdzff sowohl „dsxäijj fzi^vog iorafjUvov^* als auch
„dexdtff fitfvoe (p^ivovtog** bedeuten. Beide Tage verdienten deshalb die
Bezeichnung df^fpidexärij : der Unterscheidung halber scheint man dieselbe
auf den „zehntletzten'' Tag des Monats beschränkt zu haben.
ccoQ. f/qpog. ^Agiaidiov. BA,
ixQfxwXa. aQTVf^ata, ^^qmdeg.
Dazu gehört dgiMid „die Speise", zuerst bei Hesiod, Erga 560. 767.
Im Suffixe verhält sich dgin-coXov zu dQfi'oXid wie sTö-cdIov zu sld-aXifiog,
xeQJtmXri svX'CoXiq (psid-mXog zu Xavy-aXiog dafi-^ig TQOX-aXds u. a.
avöi^. qxüvri. KXBitoqiwv. BA.
BsQßdviOL s. V. ßegßevia' ^Xa yuxd^Xiofiiva, i^ (ov tag
Xriyv'9'ovg hLqiixiav • oi ds yevog tl uiqYXxdimv tovg Beqßeviovg,
daqtv. OTti^afirp^. ^Q'mdeg.
Das arkadische Sa gig „die Spanne" und das lakonische ödgetg (= öd-
Qsaig), von Hesych durch „to djto zov f^eydXov daxtvXov sni tov fiixQov öid-
attj/ia" erklärt, verhalten sich zu dem homerischen ö&qov „die Spanne"
(in ixxaiSsxdSdOQog A 109, vgl. Hesych s. v. ömgov und dööga)^ wie ^rraf
(Aeschylos, Agamn. 129) und jttaxig zu Tttco^ und Tttcoxdg, wie Q^yi^ und
Qoiydg „Riss, Spalt" zu Qcoyi^ „Riss, Kluft" und gmydg „eine kleine Mauer-
thür" (Hesych), wie Xay-vog „geil" zu Xaoydg „die Hure" u. a. m. Die
Grundbedeutung des Stammes war „spalten, trennen": ömqov deckt sich
mit ssk. dära „Riss, Spalte". Wenn wir das homerische örjgig „Streit,
102
Kampf'' (mit eohtem i;) als „Trennung, Entzweiung'' fassen, so liegt im
Gnechischen die vollständige Ablautsreihe ^qic: S&qov: da^Qig vor.
didoQY^ev. 6q^. KXeiTogiwv, BA,
Enatofißaiog .... xai Zeig hf roQTvvt] yuxl Tvaq ^^qyuiaL
yuxt Kgriaiv.
Die dialektische Form war ^Exoxövßoiog: denn der Name des Festes,
welches die peloponnesischen Achäer diesem Zeus zu Ehren feierten,
lautet in der arkadischen Inschrift no. 38 'Exotdvßoia^ ('Exot6/jißoia ^) und
bei Strabo VIII p. 362 weniger genau ' ExarS/ißoia, Das Wort ist also
nicht von ixatöfißä abzuleiten, sondern mit dem homerischen ixatö/jißoios
identisch.
EX OVO La, Jrifirj[criq rtaqa @Bhpavaioig.
Das überlieferte ag/ni^TijQ n atpovaioig ist von M. Schmidt emendiert.
Steht 'EXovola im Ablautsverhältnisse zu EXsvolg, dem Namen der alten
Kultstätte der Demeter?
ETtaQoriTai. rayfxa ^^qYxxöiyuov (naxif^tiratov . aal ol Ttaqa
^QyAai ötjfÄoaioc q>vXaKeg.
eTtetaqriaav: Eustath. zu M 346 %6 de in:ißQiaaVy äg qnxaiv
oi TtaXaioi, STteCdQriaav ol l/^QTUxdeg (paaiv . od-ev Ttaq
EvQiTtidrj t6 „wg 8^ STteCaqBi 2q)ly^^^ (Phoen. 45)
Das gleiche Wort gebraucht Euripides im Rhesos 441. Wenn wir
das arkadische imCagio} dem gemeingr. inißagico gleichsetzen, so sind
wir, um den arkadischen Palatal vor folgendem dunklen Vokale zu er-
klären, zu der Vermutung gezwungen, dass neben ßag^s (= ^fw) ein Nomen
mit vollem Stammesvokale geros = *S8Qog, ark. *CsQos vorhanden war,
und dass dieses Nomen späterhin im Stammesvokale an das regelrecht
vom schwachen Stamme gebildete Adjektiv ßagvg angeglichen wurde (wie
ßd^og = ßsv^og an ßa-&vg)^ während es den Palatal des vollen Stammes
beibehielt. Seltsam bliebe es aber immer, dass Euripides ein den Laut-
gesetzen seiner eignen Sprache widersprechendes arkadisches Wort (im
attischen könnte es höchstens imdagico lauten) im Trimeter anwandte. —
Wahrscheinlich ist iveCagico von inißageco völlig zu trennen. Da sTußgi^on,
das Eustath. a. a. Orte zur Erklärung von emCaQi<o anführt, von dem gewalt-
samen Anstürmen des Regens und Windes gesagt wird und im^agstv im
Rhesos genau das Gleiche bedeutet, so liegt es am nächsten, C^sco mit
CcoQog „heftig, leidenschaftlich" , vom Weine „erregend, feurig" = altb. jaro
„ferociter, vehementer" zu verbinden. Co)qo : Cclgi ist ein regelrechter Ablaut.
SQLvvecv, Y4xtä ^^QKadag to oqylCsad'aL, Etym. Mag. 374, 1.
Vgl. Pausanias Viii, 25, 6 r^ d^v^<^ XQ^^^^^ nalovacv
igcvietv ol ^^gwöeg»
Da die Arkader eine durch Assimilation entstandene Doppelkonsonanz
ohne Ersatzdehnung zu vereinfachen pflegten, so ist das Jota in sqivv(o
wahrscheinlich kurz. Der Stamm ist riv: rtv, welcher ursprünglich „eifern,
103
nacheifern'^ und dann in tadelndem Sinne „eifersüchtig sein, beneiden,
grollen'* bedeutete, vgl. latein. riv-alis, riv-inus „Nebenbuhler", altbulg.
riv-tnt, „Cv^og'*, riv-^nü „dvTif»/Aoff" u. a. sQivvca steht also, da die Verba
auf -w- von der schwachen Stammesform abgeleitet wurden, für *S'QiV'
iad'Xov, dyad-ov. KXecTOQiwv. BA,
iaTvoL. verA^QoL KXeiToqliov, BA.
Wahrscheinlich „die im Grabe befindlichen*'. Das Wort icrrla „Heerd"
wird in der Bedeutung „Grabhügel'* von Sophokles Oed. Col. 1725 ff.
gebraucht: Antig, t/ugog exsi /is — tav i^ovUxv iaiiav IdsTv — natQog. Das
Wort saxiog bezeichnet sonst „die am Heerde Weilenden, die Laren**.
teqsd'Qa „unterirdische Klüfte, Katabothren." Strabo VIII
p. 389 .... ßeqed-QiaVy a yialovatv ol IdtQyuxdeg CsQe&Qa.
Zu vergleichen sind Hesych's Glossen:
Cige^ga. ßaga^ga, xoiXoi xonoi.
ÖSQS'&Qov. XiiAvri djfox(x>Qrj0iv sxovaa.
Die Form ßigs^ga erscheint ß 14, fi 94. Da C als Vertreter eines
Palatales aus keinem anderen Dialekte zu belegen ist, so sind auch die
folgenden Glossen den Arkadem zuzuweisen:
CsXXsir. ßdXXeiv.
xdCsXs. xarsßaXe (cod. xa^iXrj).
sCsXsv. sßaXsv.
CiXXoD j6 ßdXXo), iS o^ CiXXsiv x6 ßdXXstv £tym. M. 408, 42.
Inschriftlich ist SiXXa) bezeugt: igdiXXovrsg (= ixßdXXovtsg) 30 49.
d'VQ da. I^£ü. l/^Q^deg .
d-riyet. aM)vq. ^Aq'mdtov. BA.
Xg, lüxvg, ^AQYjaöwv. BA.
T^ad'idou vÖQiav. ^gyaöeg.
Ist xd^Sgoi „die mit Wasser gefüllten** zu lesen? Vgl. Oed. Col. 158
xQatiiQ xa&vdQog fistXixiiov Jtotmv. Auch ein xd^doi wäre denkbar, vgl.
vö'Og, vd-dXeog.
'j^vßtjßrj .... TMxl VTtodrjfiata Ttaqa Idq'mOiV.
Das Wort scheint sich auf die Form der vnodrifmxa bezogen zu haben.
xvßfjßog erklärt das Etym. M. 543, 10 durch 6 xaxaxvxpag. Das Verbum
xvßtiß& bedeutete nach dem Etym. M. 543, 11 xvQlcog x6 im xijv xeq?aXrfy
ßijtxstr.
XiyitQov, yIIvti. i^Qyuidcov. BA.
Xeva{a)Bc. 6q^. KXeiToqiiav. BA.
XtfivaL ßaYJXjai. l/iQyuidcjv. BA.
Xvnaßag. eviavTog. ^uiqyuadmv. BA.
Überliefert f 161, x 306.
104
(awqLclv, %7t7t0i TMxl ßovQ VTto ^^luidwv.
Yermutlich abgeleitet von fia}Q6g „einfaltig, dumm".
^vvov, yuoivov, ^qyu&diov, BA,
olog. fiovog. l/iQTLadwv. BA,
ovvet. devQOf dqafiB. ^^q'möeg.
Das Nomen o^og „der Lauf' wird von Hesych auch als kypriscb
bezeugt, ovvst, ist entweder der Imperativ eines von o^vos abgeleiteten
Verbs ovvim oder der adverbial gebrauchte Lokativ von o^ivog „eilends!"
vgl. anovdg, dQopup und Lokative wie navdrjfMl, äüvXtl u. a. Die letztere
Deutung ist mir wahrscheinlicher.
naqoid'Bv. epLTtqoad'ev. KXectOQiwv. BA.
TtiooBTai. OTtT&fai. ^QTuxdeg ortttfiei.
Die Form nioonai war also im Arkadischen Futurum b *ni$exm,
Stamm peq,
aTvq)elriv. TQccxslav yuxi cncXi^^cry cmtog Kkevtogioi XeyovacVy
äg qyrjac Zrjvodorog h Fhicaaig, SchoL z. ApolL Bh. 11
1005.
q)e'kl6dqvg „Korkeiche^*: Theophrast bist plant I, 9, 3
TcJJy 6" dyqlwv eXavri, Tcevmiy aqiMvd^ogy fillog, dvtay yuxi rp
^^q'mdeg yuaXovai q)ell6dqvv yucX.
Xr^Xog. yLißcDtog. KkeLtoqiiav, BA.
XQacOfislv „hdfen'*\ Schol. z. Apoll. BL 11 218 xqaiaiimsB
fioL' ßoTjd'eiTe fioi, to yaq xjqaiaiJLBiv KXai/ioqiOi leyovai tö
€7caQyLeiv,
(oyia, taxewg. KleitOQiwv. BA,
(ilivai, ßQoxioveg, KXevtoQioßv. BA.
2. Die kyprischen Glossen.
üf. Schmidt Der kyprische Dialekt und Euklos der Ghresmologe, in Kuhn's
Zeitschrift f. vgl. Sprachf. IX 290-307 und 361—369.
Itothe De Cypriorum dialecto, Leipzig, 1875. Nur pars I erschienen.
Verfasser Die kyprischen Glossen als Quellen des kyprischen Dialektes,
in Bezzenberger's Beiträgen z. Kunde d. idg. Sprachen XV 44—100.
Qy
105
aßdd'. didaayuxXoQ, Kvnqioi.
Semitisch. Öe^cntW vermutete aßd. 6 SMaxaXog, vgl. syr. )o| , hebr. 3fiJ.
aßaQiOTav, ywatyLC^Ofiivriv. Kad-aigofievriv yuxtafirivioig.
KVTtQlOl.
Wie die von dem gleichen Stamme abgeleitete Glosse dßQivd . xsxa-
-^CLQ/Mva beweist, müssen wir von den beiden Erklärungen die letztere
,,9€a'&alQ8ö'&ai xarafiijviois** als die ursprünglichere betrachten. Unrichtig
Hat deshalb Meister II 327 das Adjektiv dßgög zur Erklärung herangezogen.
aßaqtaL Ttrrp^aL Kvtvqcoc.
Semitisch. Hebr. "^SR {abar) „fliegen".
aßXa^. XafiTtQclig, KvTtqtot,
Für d/ldS' dFX' ist die Kurzform des Stammes dfsk- in dFsX-iog
>, Sonne". Über dem cd in Xa/mgcog ist von späterer Hand o nachgetragen.
I>cr Form nach kann dßXdS sowohl Adjektiv {fdv-aS, (pvX-a^ u. a.) wie
Adverb (vgl. öö'di u. a.) sein.
dßQSfirig, ccßXeTcrig. KvTtQioi.
Dazu dßQo/jiia. onoxsla. Etymologisch nicht gedeutet.
ayava, aayrpnp^. KvTtQcot.
Dass äyotva ein in die konsonantische Deklination übergeführter Akku-
sativ sei, vermögen die von M, Schmidt und Rothe angeführten homeri-
schen Beispiele eines solchen Metaplasmus (äXxi, va/uvi, tcixa) nicht zu
beweisen, äydva scheint mir vielmehr — ebenso wie die Glosse xadla —
ein Beleg für den auch aus den kyprischen Inschriften bekannten Verlust
des auslautenden Nasales zu sein.
aya[a]diw)g. aiWTta. KvTtQioi.
Da dem überlieferten dya^dg * aioonq, die Glossen äyoggoi, äyaa^ai
vorausgehen und af/aa«?, dydafAaxa folgen, so halte ich die von mir vor-
geschlagene Emendation für sicher. Das Verbum dya/Mii hat nicht selten
die Bedeutung von xaxanenXriyhai „vor Staunen die Sprache verlieren".
ayd0&€og steht für dydo^on, wie das den Salaminiem zugeschriebene Ik'&ixcog,
dfxi xov kk&i für iX^hcD,
ayiqTMQ, b tüv ^^q>Qoditrig SvtjXdiv rffovfxevog kv KvTtqti),
dyKvqa .... KvTtqiOL di to TQiiißoXov.
ayXaov. ylatpvqov. Kgifceg yual KvTtqvoi.
dyoQ. aerog. Kvnqioi,
Wahrscheinlich semitisch, vgl. Hebr. ^3^ „schreien", "^td:? (agor)
„Kranich".
dyxovqog {oqSvg ij) OQx^Qog. KvTtqtot, rj (pa)aq)6Qog aal oi
avv ccvTip . . .
Das überlieferte xal oi avv avx(p will M, Schmidt auf Grund der
Glossen iyaiüQ<o' tngcait. Kgrjxeg und Kivavgav tpvx^S' ''^^ ^^ Vf*^6^'
108
KvTiQioi in xai ot avv t0 av ändern. Mir scheint vielmehr (pmatpögog den
Morgenstern zu bezeichnen und hinter avzqi etwa daxigss ausgefallen zu
sein. Dagegen ist die Vermutung SchmidVs^ dass äyxovQog nichts als ein
Fehler des Schreibers für ayx^'-^Q^ sei, sehr wahrscheinlich richtig.
aÖBiog, a'md'aQtog, KvTtqioi,
Ein Compositum aus a copulativum und dsToa, das nach Suidas »vyQaaia
Hai x6jiQog* bedeutete. Aus Hesych ist zu vergleichen deioiiXeog' xo-
aÖQva. TtXdia fiovo^la. Kvtcqiol.
„Einbaum, aus einem Stamme verfertigt*^ , vgl. d-ydaTCDQ, d'dsXfpög „aus
einem Mutterleibe", ß-jiaxQog „von demselben Vater".
ael (d) e g. aiwveig, Kvtvqvov,
Das überlieferte dsixeg' djtQsnkg. dxovsig. Kvtiqioi. (die Glosse ist aus
zweien zusammengeflossen) habe ich, soweit es sich um die Erklärung
dxovsig handelt, auf Grund der Glossen des Gyrill dsiCofAsyfj' dfcoi&ovoa,
deidosv äxovaev, äsids' dxovs, deiacofAsv dxovccoiisv iudsldsg geändert.
Eine sichere Etymologie des Verbs dsldco ist schwer zu geben. Der
Bedeutung nach liegen dtco und aia^dvofjLcu am nächsten, dem Stamme
nach würden wir dSsid- eher mit ^oid-: /"std- „wissen" in Verbindung
bringen : Dass vom Perfektum fötSa : Fsidhai ein Präsens d-Fsidw „ich höre"
ausgehen konnte, beweisen Wendungen wie ol6a dxovaag „ich habe gehört".
ad'qiteiv, ^cyovv. Kvtcqloi, siehe aoQiCßiv,
a\Xa, dvrt tov (aX)la. KvTtQioi. Etym. M. 34, 10.
Die Emendation des überlieferten dvxi tov xaXd ist gesichert durch
den auf der edalischen Bronze stehenden Genetiv atkonv =» dXXtov.
aiTtoXog xai xa/rijAog TtaQa KvTtqioig,
'jtoXog gehört zu jtsXo/iai, sfxnoXri, TtcaXso) u. s. w. at = *dFi,, zd. avi
„gegen, zu*' ist eine alte Präposition, welche auf griechischem Boden
in zwei homerischen Worten erhalten ist: d/'i-dtiXog „verderblich" und a/i-
Cijog jjugendlich". Das Nähere s. unter dem Abschnitte »Wortschatz«.
Das Verbum ist auch kretisch, vgl. Gortyn. taf. II 17 dxsvovxog xaÖsatä,
a'KfjiOva. dXetQißavov. KvTtQiOL.
a^oGTiq. 'x^c^ii Tvaqa KvTtqiocg,
Davon abgeleitet Z 506 innog dxoar^oag im q)dtvjj,
aXa, d-dXaaaav. ij olvog, KvTtQvoi.
Der anlautende Spiritus asper weist darauf hin, dass äXa einem ur-
griechischen *odXa entspricht. Ags. ealu, engl. cUe „Bier" {AhrenSy Philo-
logus XXXV 46) gehören also wahrscheinlich nicht dazu.
aXdßri V7td di KvtcqIcov /xagilrj.
Semitisch. Nicht aufs Kyprische beschränkt.
dXaog . TVipXog. BA,
107
ß^yog. odvv^. BA.
Vgl. die QloBBe dup&ißAloupof.
akev(iov. xätpog. KvTcgioi.
Nach M. Schmidt ein CompoBttnin aas a- und Xtvgdt.
alova. ti^Tcoi, {Kvngiot).
Zu dieser Gloeee hat Suhn/ien wahracheinlioh mit Recht daa K^xgcoi
der folgenden GloBBe äiovffyä gezogen, älovov ist dem Stamme nach iden-
tiach mit dem homerischen äla^ „Weingarten, Baumgarten", dessen Grund-
farm als dXta/a anzaaetzen ist. Das kyprisobe Slovov steht nicht für
SX<o<rv (ov für a>), Bondern ist, wie ich in BB. XV 67 nachgewiesen habe,
aas SXatvtv = &.X<avFar = äJtm/bv hervorgegangen, vgl. die Glosse iQoia.
(ai.ov^yä . ra «t t^s ^aXaaaijs JtoQqmqd. KvTtgioi).
Das Kvxgtoi gehört wahrscheinlich zur vorhergebenden Glosse, s. dort.
aXoxog. ywr^. BA.
dfitx9aX6eoaay — yuxTa KvjcqIovs evSaifioya. Schol. zu
Si 753.
siialfton' ist hier im Sinne von rJruchlbar" gebraucht. d/in&alägK
gehört dem Stamme nach zu Smxsta >^ latein. mingo „harnen", ssk. tn«-
haii „bewässern", mih „Nebel", megka „Wolke".
änqiiä-VQOv. KvTtQioi TtaaTada afiipi&vQoy. Schol. zu i2 323.
avaxTBg 1) „Prinzen", 2) „Vorsteher der Geheimpolizei".
Harpokratiou s. v. avav.xB£ lutl avaaaai • oi ftiv vlol
rov ßaaikeiDg yuti ol ddei.^oi xaXovvrac ävarnteq, ai de äSeXipai
xat yvvalyieg avaaaai. 'A^tarorekijs iv Tfj Kvitqimv TtoXirüif.
In dieser Bedentuag ist ava^ mehrfach auf kyprischen In-
schriften überliefert, z. B, o Föva^ Sraaiag [o] ^Tatfixpä-
TBog 69. Staaikratea war der Inschrüt 68 nach o SöXiov
ßaaikevg, Stasias also königlicher Prinz.
Gustath. zu W582 lUtt tt di, ipaal, TÜyfia svSo^ov ev KvtcQqt
ava-x-Tsq ^vxth^vzo, m^ög ong avetpiqeio «taffnjg niftegag
jtQog nw imcnuniaTovvTtov, out ctv awtvaojatv.
avSa. ot'zij. KvTtgiot.
Noch nicht gedeutet. Meister' t Vermutung (Dial. II 282), dasaäy^a ^
axrtij von der Präposition &v mit der Lokativendung -6a abgeleitet sei,
verstehe ich nicht.
tt{o)qitetv. ^lyovv. Kvitqioi.
So lese ich statt des überlieferten Meüay {AOP für AeP). öoeff*«-
steht naoh dem paphischen Lautwandel von v (u) m o für aigiieir, vgl.
ivaieot. itQtat. K^xes und Kiravqov yiSxos' lö S/ta ^fi'gq- KvitQtoi.
Möglich ist auch die Ergänzung a{l)&Q{itiv von at&got „Kälte" f 318.
aoQOv, fxox^ov, Ttvldiva. Svqwqov, Kvtcqloc.
Einem langvokaligen Stamme ver (^rJQa, fi^gavog) mit dem Ablaute vor
{nvld'^cDQog, Fibga, sm-foüQog, Z'e/^toQaxa) stand bereits in vorgriechischer
Zeit ein kurzvokaliger vh- mit dem Ablaute vor (Hom. ^ogovtai, Find.
tifia-ß'oQog, gemeingr. Sgao!}, Goth. vars „behutsam", vards „Wächter" in
daura-vards u. a.) gegenüber.
aovfiata siehe kovfxara,
a7t€X(r])'Ka, aTteQQoyya. KvTtqioi,
Das überlieferte dneXvxa steht nicht nur ausser der Reihenfolge, die
djteXtjxa fordert, sondern ist auch sprachlich unmöglich, da das Perfektum
von der Wurzel fö, welche allerdings von Hesych ihrer speciell kyprischen
Bedeutung halber mehrfach angeführt wird, djtoXkXvxa heissen müsste.
djieXffxa = än-k-J^Xrix-a ist das vom starken, nicht abgeläuteten Stamme
mit dem syllabischen Augmente gebildete Perfektum zu /^i;x: /Xax
„reissen".
aTtXavrl. ^olld. Kvnqioi,
nkavYjg gehört zu dem Stamme TiXav-, welcher im homerischen mfi-
7tXttv-€Tai I 679 vorliegt. Dieses jtXav- verhält sich zu JtXä- und dessen
Kurzform jtXa- (z. B. in nipt-nXa-fMv) genau so wie qiav- (in tpaiv-co, fpay-
sQog, q?av-i^g) zu (pä-, ssk. bM „scheinen" und dessen Kurzform q>a- (z.B.
in (p^-aig „Erscheinung") oder wie ;ifav- (in ;ua4Va)) zu x^ (in XV'f*v)i ssk.
hä nnd dessen Kurzform x^' (^^ ;fa-(yx(ü). In allen drei Fällen ist der
kurze Stamm durch v erweitert.
aTtoalgei, aTtOMxS'alQei. Kvtcqiov.
Für ojiooalQBi „er kehrt aus, fegt aus".
aftoyefxe. a(pehLe, Kvtcqlol,
Vgl. die Glossen ykfiov und vyysfAog.
aTtoigasie . . . . KvTtqLiav ij Xe^cg^ Schol. zu O 329.
Von demselben Aoriste erscheint noch der Indikativ ojto-^sQös Z 348
und der Conjunktiv omoß'kQOfi <P 283.
aTcoXola-S'eiv. aTtoreXelv. Kvtvqiol.
Das überlieferte ojtoXoiqpsiv ist von Alberti emendiert. XoTai^g und
Xoia^iog „der letzte" sind homerisch-poetische Worte. Xola^fia „das Ende*'
bezeugt Hesych.
ciTtoXvyixatoq, aTtoyvfiviaOig, KvTtqiOL.
Der Stamm Xvy- ist identisch mit germ. aleup, got. sliupan „schlüpfen",
vgl. Fick, BB. VI 214. Aus ursprünglichem sIuq konnte auf griechischem
Boden sowohl Xvy- wie Xvß- werden. Ein Rest von Xvß- scheint sich in
der Glosse XvfAv6g, yvfxvog erhalten zu haben.
aTtqi^. t6 laxvQwg 'A^arüv oXiß dvva/xei aaq>ahSs, Ttqoa-
TtecpvYjotiag , Y.aT6%(ag, KvTtqioi de yevog tc cmdvdKig.
Etym. M. 132, 52.
109
OQTtt^, eldog ayuivd^g, Kvtcqloi. Hesych.
Salmasius wollte den Hesych nach dem Etym. M. ändern. Doch
8pr"öchen für ägm^ die Etymologie (vgl. aQmj „Sichel, Stachel**) und die
ver^wandten Worte ägniCai • aifiaaiai Hesych und agnsCa Nicander Ther.
284. 893. 647, vgl. Hesych agneCas' tovg aifiaaicodsig tonovg. Im Etym. M.
könxien zwei verschiedene Glossen cljiqC^' to iaxvgmg xQaTeTv xtX. und
a^:7irt^. KvjiQioi yevog xi äxav&rig zusammengeflossen sein.
aQit^og, Tdq)og. Kvtvqioi.
Wahrscheinlich semitisch, vgl. Chald. V^^n (Äartz) „Graben".
aqiivXa, VTiodruiaxa, Kvtcqloi.
Wenn M. Schmidt' s Vermutung, dass oQ/ivXov für aQßvXrj stehe, das
Rioli.tige triflft, so ist damit noch kein lautlicher Übergang des ß in f*
bcwriesen. Vielmehr kann das Fremdwort aQßvXij durch Volksetymologie
mit oQfiög, aQfA6^(o in Verbindung gebracht sein.
aqiim (fi)a rog, OTcaafiog, Kvtzqlol.
So lese ich für das überlieferte aQ/^cbatog. Eine gleiche Abstrakt-
bildung ist das oben besprochene ojioXvy-fiaxog. Dem Stamme nach
geliört das Wort zu oiorfga „ich verziehe den Mund", adgcov layvög
Hesych.
oQovga. auQog aiTov avv oexvQoig. Kvtzqiou
aQTtv^, eldog axor^i^g. Kvtiqcoi, siehe aTtqi^.
avyaqog. aourvog. vtio KvTcqiiav.
Ich betrachte das Wort als ein Kompositum aus a privat, and vyagdg =
»ak. ug-rds „stark, kräftig**, gemeingr. vy-irig. Der volle Stamm ß'sy- ist
^ latein. vigeo und ssk. vi^jas „Kraft** erhalten. Als Grundform für
"^CLQog müssen wir also *(i-/y-a^off ansetzen. Dieser entspricht im Ssk.,
'elches den Stamm vaj schon früh durch uj und dessen Steigerungsform
ersetzte, genau das vedische an-ttg-rd „schwächlich**.
ave(X)yLi ^€ t. oqxxyieXi^eL» KvTtQtoc.
So lese ich für das überlieferte avsxl^si. SlFsXxiCsi geht auf die
^luina *d'/'sXxi]g „brandig**, ß'kXxog „der Brand** = lat. uleus „Geschwür**,
^rare etc. zurück. Die Grundbedeutung „Entzündung** ist in ssk. vdrcas
lanz, Feuer** erhalten. Zu trennen ist hiervon gr. SXxog „die Wunde**,
dieses im Homer ohne Digamma auftritt.
^^XaioiiavT Big* oi xipf tüv d'ewv axovreg leQoavvriv
acjTOv. Ttaqa KvJtqioLg ro ^/.Ttojfxa e5g nafiq)ilog. Athe-
naeus XI 783 A.
ßdXkat, ßad-fioi, Kvtcqioi.
aXXa verhält sich zu ion. ßij-X6g wie aeol. axdXXa zu dor. axa-Xa.
X ist nicht etwa Produkt einer Assimilation von Xv.
^atia' üagd'evLog di aßQvva qyriai avmf^iva, a yuxlovaiv
110
tvLOi fÄOQa. Salafxivioc di to ama Tctiva ßoiTia. Athen.
n 51 F.
ßsKOQ' „Kv7tQi(ov ßhiog q)ayovai TLAfxa&ovalwv Ttvfov'^.
Hipponax fragm. 82. (Bergk *)
Nach Herodot II 2 war ßexog ein phrygisches Wort für ägtog.
V a
ßXaaxa. ßXaarri, Kvtcqioi.
Ich ergänze ßkaaxa. ßXaaxri[fjLaxa\. Kvtiquh, vgl. die Glosse ßXaaxa'
ßXaaxijfAata. Jikaraycovia. Sixekol. Das übergeschriebene v und a verdanken
wir einem Schreiber, der die verstümmelte Form ßXaanj nicht verstand
und in ihr das Futurum ßXaorij'a'(o zu dem Präsens ßkaard-v-co sah. Das
Neutrum ßXaazöv = ßXaotög ist auch von Nikander, Alex. 332 gebraucht.
ßofxßoia, ij nolviLißäg elaia. naqa Kv7CQioiQ,
ßoovritd. TifÄTJg ßoüv rffOQaoiiiva, TtOQa KvTtQioig d«
avooLog,
Eine sichere Erklärung des Wortes in der kyprischen Bedeutung ist bis
jetzt nicht gelungen. Auch bleibt es natürlich zweifelhaft, ob die Endung
'tH oder -rä (aus -tag verkürzt) war.
ßoQßoQL^ei. yoyyvtu. fxoXvvei. KvTtQioi,
Mit Unrecht vermutet M. Schmidt hojiqoX für KvnQioi. Die Verba auf
'^eiv waren charakteristisch für den kyprischen Dialekt: ßoQßoQiim ent-
spricht dem gewöhnlichen ßoQßogoco.
ßovTLavrj. dvefÄcivTj ro avd^og. Kvtcqloi.
ßov'xavrjg „stiertötend", xavrig zu xalvw „ich töte". Reichlicher Genuss
von Anemonen ruft eine nicht selten tötliche Darmentzündung hervor.
ßovvog. OTcßag. Kvttqiol,
Meineke stellt das Wort zu ßvco „vollstopfen". Doch kann es eben-
sowohl mit dem gemeingr. ßovv6g „Erhöhung, Hügel" identisch sein.
ßqevd'i^, d'QidaKLVYj. Kvtcqloi.
ßqavd^tg' NUavÖQog 6 KoXog)wvtog h devriQqf yhooOüJV
ßqevd^iv keyead^ai qy^iat Tcaga KvTtQioig d'Qidayta. Athen.
n 69 B.
Die schwache Form desselben Stammes in ßgä^ „der Sadebaum".
ßqiyyia. ro fÄCKQOv, Kvtcqiol.
Steht ßQiyxa für * J^giyxa und gehört es zu ssk. vragc „zerspalten, zer-
stückeln", ved. part. pft. vrknä „zerspalten"? Oder ist /ffgtyxa auf ♦/wß/yxa
zurückzuführen? Dann lassen sich vergleichen ved. mar^ „versehren, be-
schädigen", got. ga-maurg-jan „verkürzen".
ßQLfÄaCei, OQy^ eig avvovaiav, KmcQtoi.
Für gewöhnliches ßgifiaivco. Die Grundbedeutung von ßgif^i^ war die
des „leidenschaftlichen Andringens" vgl. Hom. Hymn. XXVIII vs. 9.
111
ßQOV'^a. 8. V. ßQov'^og' ccKgiÖMv eidog. ^laiveg. Kvrcqioi de
Der Stamm ßgovx- scheint aus ßQsvx- (Kurzform ßgvx) abgelautet zu
5in, vgl. ßgevxog (überl. ßgexog gegen die Reihenfolge), ij fiixgci dxgig.
10 Kqtjtcjv und ßgvxog . . . ol dk axxsXsßog. Die letztere Form bei
esych auch in paphischer Vokalisation : ßgöxoi. dieXeßoi. dxQldsg.
ßqovxBTog . . . ßavqaxov de Kvtcqloi.
Die Frösche scheinen ihres Quakens halber ßgovxetoi ißeßgvxa, ßgvx^-
Mi) genannt zu sein.
yaXag, yr^ Tcaqa EvyLkiTq).
Bereits Salmasius schrieb EvxXep. Vor einer Änderung wird die Glosse
eschützt durch eine zweite: yaXdaiov' svtjqoöiov.
ydvog ... vtvo öe KvtvqIwv Tcagadeiaog Etym. M. 223, 47.
Semitisch. ^3 (gän) „Garten".
yifiov. KvTCQioi yxxt hxße "AjocI "md-iCe.
So lese ich für das überlieferte yevvov auf Grund der Glossen dno-
lue' ä(pskxe. Kvjiqioi und vyyefxog' ovXXaßi^. SaXafjLlvioi. Das kyprische
ifjLov ist Imperativ zu dem homerischen stark gebildeten Aoriste eysvro =
•ysfA'To {ß 43, N 25 u. 241, 2 476), den Hesych durch sXaßev, dvüaßev
rklärt. Das auslautende f* des Stammes musste vor dem folgenden Den-
alen zu v werden, vgl. ßgov-ti^ zu ßgifA-co.
yodäv, "/kaieiv. KvTtQioi,
Meister II 277 vermutet yo/'äv, wahrscheinlich mit Kecht. Denn ein
[omen yodä' hat in dem kyprischen axvdd nur eine schwache Stütze.
yQcl. (pdye, Kvtvqioi.
Vgl. die Glosse xdyga' xataq>ayäg.
öafiaTQiKeiv. to awayeiv tov Jri^riTQiaY^v laxQTtov, Kv-
7CQL01,
Setv y/xi aTqeq)Btv. Kvtzqlol.
Entstanden aus ösfsiv, vgl. die Glossen ijtidevaai. ijiiaxQ^ai und eni-
s(v)aov' imoTQeyjov. Davon abgeleitet dvoog „Gesimse" s. die Glosse
vasa.
denag, tvottiqiov BA.
(ßrifiiriv, TtOQVTjv. Kvtcqloi.)
Die Glosse ist offenbar ionisch und hat ihr KvnQioi einer anderen
rlosse entzogen.
öItctvov* KvTCQLOi .... fxetQOv. Ol de rj/xiiiidifÄVov.
Zwei Stellen des Pollux IV 169, X 113 verleiteten Schmidt zvi der Ver-
nutung, dass xvjiqov für Kvtiqioi zu lesen sei. Wenn wir jedoch die Worte
[es Pollux, die an beiden Stellen ungefähr dieselben sind, näher ins Auge
assen (,, xvjiqov de ro ovto) xaXovfievov fietgov evQoig dv Jiagd *AXxai(p ev
evtegq) jueX&v xai rjfiixvJiQOV nag 'Injidivaxxi ev xco 3tQ€üxq) Idfißcov")
I
112
80 leuchtet es ein, dass, wenn im Hesych ninQw geschrieben wäre, eine
Glosse durch die andere erklärt sein würde. — Für den kyprischen
Ursprung eines Wortes dhtxvov spricht der Umstand, dass ntvcv „Wurf-
schaufeP* ein homerisches Wort ist. Ich nehme deshalb hinter Kvjiqioi
eine Lücke an, in welcher ursprünglich eine nähere Bestimmung zu
fihgov stand.
ÖLq)d^€QaXoiq)og. yQafifiaTodiöaayLaXog Tcaga KvmQiocg.
Vgl. die Glosse dXsuni^Qiov.
dovTtiqaev. aTti&avev. BA.
ÖQoaovg, axQBcovg, KvTtQcoc.
Die Identität mit ÖQÖaog „Tau'' ist sehr fraglich.
dvaea. zov roi%ov xa Ttigi^, KvTtQiot.
Der Stamm ist de/'-, dv „herumwinden** , vgl. die kyprisohe Glosse dsXv
oxQeqysiv. Seiner Bildung nach ist dvoog einerseits mit ;ft;tftff (Stamm jc«/"-),
andrerseits mit den Neutris ak-aog, (paQ-aos, ag-aog, ätpog zu vergleichen.
„Gesimse'' (oder auch „Mauerkranz") heisst dvaoe als „das rings Heruno^
gezogene".
i'aQ. alfÄa, Kvtcqlol.
Ausführlicher der Scholiast zu T 87 oi dk stoQon&xiQ (statt des gewöhn-
lichen rjeQoq)oXxig) iyxsifjisvov rov elag, onsg i<nl xaxa SaXapLivlovg
alfjia. Die Form slag erscheint in den Glossen:
slaq. atfia. tj ytvx^l'
siaQOJiöxijg. aifiojtoxtfg. tpvxonöxrjg.
lag. aJfxa. ^ fAoiQa.
tagonoxrig. aijuojtoxijg.
tapjidXauig. äxQÖxsiQog, vgl. olxqöxs^q' ävÖQOq^övog.
Das Verhältnis von elag zu sag ist vorläufig noch ebenso dunkel wie
das von elöag zu söm, jteiQaQ zu Jisgag. Der Stamm von s-oq ist ia-, erhalten
in ssk. as-dn, äs-rj „Blut", lat. assir und assaratum.
^'ByxBiog. ^^q)Qoäitrj. KvTtqtou
ElXriTL. Zevg ev Kv7tQ(f.
In Tamassos wurde ein Apollo 'EXsixag verehrt, s. Inschrift no. 140 4/5.
^EXad^vg. Jiog Uqov sv KyTtgi^t,
^EXaiOvg. ev KvTcqif) Zevg.
Für 'EXa'Hg = EAA0VC schreibe ich auf Grund der zweiten Glosse mit
leichter Änderung EAAOVC = *EXaovg = 'EXaiovg. Eine argivische Stadt
gleichen Namens führen Apollodor und Steph. Byz. an.
eX axfja. diiq)d-eLQa. Kvtcqiol,
Der Stamm Xotz- ist sonst nur in den Ableitungen XoTt-daasiv „plün-
dern" (äöxv ßlq. Aeschyl. Sept. 47. 514) und d-Xtui-d^Biv „vernichten^ zer-
stören" (axixag dvÖQcov, q>dXayyag vecov Homer) erhalten.
*EXerifÄ(ov. ev Kv7CQ(fi iMxt XaXi^ridovi ^Aq>QoSitri.
113
^keia' xat 'Hgri iv KvftQq) tuxI ^I^qtb/jIIS h> MBüarivr],
„Die in "Ekog verehrte". Dieser Hera-Kult ist also peloponnesischen
Ursprungs.
eld'itiog (überL elS'erdig). dvti tov sld-i. 2alafiivtot.
Erweitert aus U^hco, vgl. die Glosse äyda&o)g,
eX g>og, ßovtvQOv, Kvtvqioi,
Identisch mit iknog* iXaiov, ördag, ev^via. Von Joh. Schmidt, EZ.
XXII 316 zusammengestellt mit ssk. sarpis ,,zerlassene Butter, Schmalzes
ahd. salbj salba, got. sa1h6n^ ags. sealfian „salben*^
i'fxagtfßev, elaßev. BA.
ivavov, ei^d^eg. KvTtqioi,
Entstanden aus iv-avaov, wie die Glossen i^avaai' iSsXeZv. xaz-
avaaf xatavzXfjoai, xaradvaai» xaxavoti^s' xaraSvatijS' xaxavoai' d<pa'
riaai und das bei Alkman frag. 95 erhaltene Futurum Tdv Möoav xarav-
öeig beweisen. Die Grundbedeutung des Stammes ava- (lat. haurio, altn.
ausa „schöpfen") war „schöpfen": sie ist in den Glossen xaravaai „hinab-
senken", xaravoTfjs „der Taucher" noch deutlich zu erkennen.
t
^Evdritdeg, al vvfÄcpat iv Kv7rQ(^,
*Evdi]ts hiess die Gemahlin des Aiakos, die Mutter des Peleus und
Telamon. Telamon's Sohn, der Teukros, soll das kyprische Salamis ge-
gründet haben.
ivevvoi, €7tiTrideiOL xonoi elg Kvtvqioi,
Meineke las xvngiv. Doch kann man auch hinter eig eine Lücke an-
nehmen.
^')7cavov, (ETtCjd'ig, ^akafiivioi.
So lese ich für das überlieferte OTtavov^eg. 2aXafji(vioi auf Grund
der Glosse ivavov sy&eg. KvjtQioi,
€7CL^a, siehe OTtiKa,
eniyiOQOv. i7ti7.07tov. Ildcpioi .
Die Änderung des überlieferten TLdiJKpioi in üdcpioi rechtfertigen die
Glossen xaxxeTgai, xaraxörpai. IId<pioi und xaxdgag, xataxdtpag. nagd
ESxXqf, Der Stamm dieser Worte ist identisch mit dem gemeingriechi-
schen xeg (xeiQco, xsQdtCo), xegavvög) ^^abschneiden, verheeren", ssk. car
,^erbrechen, zerschmettern, verstümmeln".
igova, (Ttogeiov.) avafcavov. {KvTtQioi).
Zu dieser Glosse hat man wohl mit Recht das Kvjiqioi der nächst-
folgenden Glosse sQovvxsg gezogen. Das Nomen sQ<ofd ,,Ruhe, Rast",
auf welches igoD^dm = dvanavofjiai zurückgeht, tritt zweimal in der Ilias
n 802, P 761 auf. Es ist identisch mit ags. r6v, altn. ro, ahd. ruowa,
vgl. Fiek KZ. XXII 875. Das kyprische igovdo) steht also nicht für egtodoo
(ov für ö)), sondeni, wie ich BB. XV 57 gezeigt habe, für eQcovdoo = igco'
Fdüüj vgl. die Glosse dXova* xtjjtot.
Ho ff mann, die griechischen Dialekte. I, 8
114
{eQOvvzBg, leyovTeg. KvftQioi.)
Das KvjiQioi, dieser Glosse gehört wahrscheinlich zur vorhergehenden
Glosse igova. Von anderer Seite ist es freilich zu der Glosse igoziv.
soQxtjv gezogen worden.
iad'Xai siehe iaoXai.
hg 7t 6^ sQTteg. Ttod-ev ^Wg. ndq)toi.
Für ix nö&ev ignsis» Das apostrophierte n6&* fasse ich als n6^B, nicht
als no^a. Die Adverbia auf -i^cr werden bei Homer als Genetive gebraucht
und demgemäss mit Präpositionen verbunden, z. B. ef 6fi6^ev e 477.
ea{o)XaL. ^vhva Ttaiyvta, ^fiad-ovatoi.
Für das überlieferte eo^kai lese ich mit der leichten Änderung des
in eooXat = is-ooXai = ix-SvXat „hölzern, aus Holz bestehend",
Dass die Präposition ef im Eyprischen vor Konsonanten kg lautete, beweist
die vorige Glosse sg jtod^ sQjteg. Den Wandel von f in ö bezeugen die
paphischen Glossen aod(l)a. d^ivi] und adaai, xa^laai. Der Übergang von
V in o war besonders den Paphiem eigentümlich. Dafür endlich, dass
Doppelkonsonanz einfach geschrieben wurde, liefern die Glossen ifiixQaov,
xaxögag u. a. Belege. Das Nomen sx-^vkog (vgl. ex-nvQog „feufig".
e^-otvog „berauscht") ist aus der Wendung ex ^vlcav :toieta^i (Herodotl 194)
hervorgegangen.
saTrj, atokri. KvTtQLOt. rjyiQ&rj. Yarazo.
Das fj für ä ist daraus zu erklären, dass 2 Glossen zusammengeflossen
sind. Die dialektisch zu erwartende Form bietet Hesych in den Glossen
ysava (d. i. ^eotd). svdvaig. ifidna und sota' ivdvfzata.
EveXldrig. avd-adYjg. y/xt 6 Zevg kv KvTCQifi.
evTQoaoead^at. e7tcavQ€q)ead'aL. ndq)iot.
Wenn, wie ich vermute, das erklärende ejiiatQiq>ea-&ai die Bedeutung
„einkehren, sich aufhalten" hat, so ist sv-rgdaaeiv identisch mit dem von
Hesych überlieferten ijurgvoasiv imfisivov. Adxcovsg. Die Präposition
«V (auch in der folgenden Glosse svx^^s) = em ist inschriftlich in der
kürzeren Form u = v überliefert.
evxovg. %(avri, 2aXafilvL0i.
Für sjti'xovg, vgl. die vorhergehende Glosse svtQoaasa^ai,
ecia. dvarolri %at dvaia ev KvTtqifi,
Von mehreren Seiten ist die Vermutung dcaa „Adonisfest" vorge-
schlagen. 14c5 war nach dem Etym. M. 117, 33 ein kyprischer Name des
Adonis.
taBi, ßLvel. 7£cl Ttvsi. KvTtqioc.
Für di-dri. Für das überlieferte Sidei s 478, t 440 ist natürlich didij
zu schreiben.
^aßatog. Ttiva^ i/^ij^og ^agd naq)ioig.
tak/xavog, Ttiva^ ix^TJQog rcaqd IIa<pioig.
115
Hinzuzufügen ist als paphisch ^aXfidxiov. xQvßXlov. Beide Worte
sind semitisch. Für den kyprischen Dialekt ist es nur von Bedeutung,
dass das C derselben aus y entstanden ist, wie die Glossen yaßa^dv
TQvßUov, yoLfißgiov (corrupt). rgvßXiov , ydßeva' o^vßdqjia tjtoi tgvßXla
und Martial's gahata YII 48,3; XI 81, 18 beweisen.
ZrjTriQ, Zeig h KvTtQq),
r^ßaiov. ollyov. BA.
i^(a)rag. dijfcag. zovg dovlovg, KvTtQiov.
überliefert ist ^vtag. Trifft die Vermutung "^ätas , welche durch
die Reihenfolge gefordert wird, das Eichtige, so muss die gewöhnliche
Etymologie von ^g (zu ^- „setzen") aufgegeben werden.
d-eayov, to d'eiov, (fi Yxxd'aiQOvai, 2aXafiivL0i.
'&iayov steht für ^dajov = ^iaijov mit anorganischem Iota, welches auf
Papyri des 2. Jahrh. v. Chr. mit y umschrieben wird, z. B. xXaiyo} =
xXaijKo ■= xXaico, vgl. Krumbacher ^ Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch.
München 1886, p. 366. Das kyprische i^i-aiov (von ^e-a-) und das home-
rische ^seTov (von d«-o-) gehen auf einen Stamm i^c/"- zurück.
{d'ela. iydia. %al d'eöig koiyjoxa. KvTtQLOc.)
Wahrscheinlich ist das Kvjiqioi aus einer anderen Glosse hierher ver-
schlagen.
d'Tig, XaTQig. BA.
Vgl. die Glosse ^ätag.
d'ißwvog. xißiazog. KvTtqiOL,
Nach Gesenitis semitisch. Er vergleicht hebr. nnp „cista''.
d^oqavag, t6 b^cj, Jlacpiot.
Von ^Qa abgeleitet. Eine Emendation der verdorbenen Endung halte
iclx nicht für möglich.
{d'QodayLa. d-Qidcoux. KvTVQtoc.)
M. Schmidt hat Kvstgioi mit Becht zu der folgenden Glosse ^gova.
Scff^&Tj. 9cal rä ix xQa>ii6xoi}v noixiXfiara gezogen, vgl. die nächste Glosse.
d'QOva QeaaaXoi fiev tcc TtSTtorMlfiiva tcÜa, KvTtqcoL di
rä av&cva Ifiarca Schol. zu Theocrit 11 59.
Zu vergleichen sind die Verse X 440 — 441:
lÄXX* rjy loxov vtpaive, fivx<p S6/wv vtprjXoTo,
ÄlnXaxa, fiaQfiaQsrjv, sv ^s ^QÖva noixü^ ejtaaos.
Der Scholiast bemerkt zu dieser Stelle: ^göva' är^, iS ^v ßanrovoi.
^^ nicht nur Blumen, sondern auch bunte Gewänder und bunte Thiere
^Q^€L genannt wurden, so muss die Grundbedeutung des Wortes „bunt,
i^rbig" gewesen sein.
'd'va. aQTVfjiaca, Kvnqtoi.
Die Existenz eines ^vov neben dem gewöhnlichen Mog wird ausser-
^^^ noch bezeugt durch das Etym. M. 287,45 AQia . . . ovx aaio xov d^Ua
8*
I
116
xata avyxonrfv, <JUA' &ü3tsQ &n6 tov Mog yivstcu ^vov xxX. und 457, 6 %a
11 ya, atWTta, Kvtvqvol.
Für alya.
Yy yva. elg. Ildq>ioi.
Dem Stamme nach identisch mit latein. singuli. Fick vennatete des-
halb sehr ansprechend tyyd'. Wir haben in dieser Glosse den einzigen
bis jetzt nachweisbaren Rest des Distributivzahlwortes im Griechischen.
i^e. Yjttd-iaov. BA.
ifiag s. V. Ifiovia' rj XQüivtai Ttgog Tag avifiriOBig xwv vda-
T(ov. KvTVQvot di if^iag, lljyovv ta axoivia rwv ävtXrjfiavfav.
ifivTQaov. vfcoKcoaov, IIaq)LOt .
Für IjH'fUzQaov = kfA-fjLlxQaaov, Von filxQa „Leibgurt".
illTtCLTaOV. €fJ,ßX€lpOV. üaiCpLOL,
Für kfjL'naxoLaov von einem Präsens stardoi}. Da der Stamm sonst nur
in der auf Metathesis beruhenden Form sttä, homer. na^yna-lvco „umher-
schauen" belegt ist, könnte man ndxaov auch als noutxaw deuten.
Eine grosse Anzahl herrenloser Glossen, in welchen iv für h erscheint,
sind zum grossen Teile mit Sicherheit dem kyprischen Dialekte zuzuweisen :
tyxQos' iyHe<paXos. Für *iy-xaQog,
lfin6Xrig. Xrjnxrjg.
IV äxQitav. eig axQiolav.
IvdfAfiavl'v. exxQiaiv. Diese handflchriftliche Lesart ist von Bergk
in Iv äfjLfiaviv eig xgioiv geändert worden. Meister Dial. 11 210 zieht
zur Erklärung die Glosse des Etym. M. 574, 65 fiavlr^v (überl. fmvlriv)'
dvxl xov CfjxsTv heran und deutet äjn/iavlg als dvd'fiavaig „ Unier sucktmg**.
Freilich würden wir dem Dialekte nach Sfx-fjiavig erwarten.
iv dvdxoig' iv ojioQlaig, Da das oft bei Aeschylos überlieferte
ävaxog gerade „unversehrt" bedeutet, so wollte Bergk evnoQUug lesen. Mir
ist es wahrscheinlicher, dass eines der beiden Glieder eine Negation ver-
loren hat.
ivdQBxog. ixavog. ivdgsxog,
ivifilva' ivtj/ilav. Das überlieferte ivifilva = ivijfilva will Meister
II 210 mit Musurus in iv rjfiivt;^. iv rifilaei ändern. Das Adjektiv ^jUivo; »
TJfiiovg ist auf den Gortynischen Tafeln mehrfach belegt.
ivxajidxaov, iyxaxdßXetpov, vgl. oben Ifiuidxaov.
ivxaq>6xevs. ivxaxatpvxsve.
Die beiden letzteren Glossen sind speciell paphisch.
ivjtQoayögag, ivavxlog.
iv xvtv (handschr. tv xviv), iv xo6xq>. Irrig vermutet Meister II 210
iv xvtv.
117
iv <pdog, eis t6 (p&s.
loxBQm, k^ijg. Vgl. hoxsQfo bei Apoll. Rhod. I 912. In derselben
Bedeutung gebraucht Homer imaxsQco,
Ifpivtdv. xQv<pa XaXoüöav, aiviyfAax(o8o>g, Etwa i<pdvxiv =^ ifÄ'tpdvxiv
^^andeutend" ? Vgl. q>dvTtjg, avxotpavxig und die Glosse if^Kpatov, alviyfiatoeiS&g
sigrjfUvoy. M, Schmidt vermutete iq>ä%iv »» intxpfjxiv, doch kann t nicht ■»
vno sein.
l'v. (ctuTTj). avTr[v, avTOv, KvTrqiov,
Von dem alten Pronominalstamme ß'i „er, sie" sind nur wenige Reste
erhalten, vgl. O, Meyer ^ Griech. Gramm. ^ § 418 und 416. Der Akku-
sativ /tv ist auch aus Metapont belegt: ColUtz* Samml. no. 1648.
log. ßilog. BA.
Yad'fj.LOv, Ilafj^fpiXog iv zoTg tvbqI ovofiaviov KvTtqiovg t6
TvorrjQiov ovrwg yxxXuv Athen. XI 472 E.
%aßeLog, vsog. IIaq)LOi, — Dunkel.
TLaßXri, fidvdah)g xüv dvqwv. ndq)iOL.
Vgl. die Glosse xataßXijs ' fidvdaXos» In gleicher Bedeutung ist Q 458
Inißkr^g gebraucht. Stamm ßeXe\ ßXij „werfen".
yLayqa. Yxnatpayäg. ^akafiiviov.
Die Handschrift bietet xdyqaxa' xacpvydg, Meineke's Vermutung
xayQä(s) ist irrig.
Tiddaf^og. Tvtp'kog, 2aXafj.ivtoc. Dunkel.
TLadia, 2aXafiinoL vdqiav.
xaSia verhält sich zu xddog, wie argarid zuaigdtoe. Die Überlieferung
ist nicht zu ändern, da auslautender Nasal im kyprischen Dialekte bereits
früh zu schwinden begann, vgl. die Glosse äyava.
xaxx£!(^)at. zaraxoi/^at. ndtpLOv,
So lese ich für das überlieferte xaxxsTvai auf Grund der Glossen
ijxixoQov. htixonov, Ildtpioi und xaxogas' xaxaxdrpag. Jtaqd Evxkcp,
Auch inschriftlich (no. 99) ist der Aorist ixsgoa ^ exorpa belegt.
%a%6q<xg, xaraz6?//ag. Ttaqd ^v%ki^.
Ob wir die überlieferte Form zu halten oder in xaxogdag (vgl. die
paphischen Glossen Ifutdxaov, tfilxgaov) zu ändern haben, lasse ich dahin*
gestellt. Sicher ist jedenfalls, dass ixogaoa (paph. exoQaa) der Aorist zu
einem Präsens xogao) =* * xogalco ist, welches auf das von dem paphischen
Stamme xeg (vgl. isiixogov imxojtov. Udqjioi und xaxxsZgai' xaxa-
'«OV«*. ndfptot,) abgeleitete Nomen xogd zurückgeht. Dieses Präsens
xogaj^ ist auch inschriftlich in der Participialform d^xogai-xög überliefert,
siehe Inschrift no. 144 3.
TLaXafilg ... KeqwrjTat öe Tovg jutx^org Teztcyag i^aka^
118
Wahrscheinlich ist hier an das kyprische Ksgvvsia zu denken, da die
Einwohner der gleichnamigen achäischen Stadt KsQvvsTg hiessen.
xaAex^S- xaraxctcxo (überL yxxiey^iao). naq)ioi.
Von einem Präsens Xexo} {Xixsrai' xoifzätai Hes.) oder einem Aoriste
i^X<^ (vgl. heiAov, inexov, u. a). Die Form Ux^s (für Hxb) wird gestützt
durch die kyprischen Glossen ik^ircog (für iX^ho}) und &ydo^(og (für
aydo'&co). In ähnlicher Weise ist auch gemeingriechisch die 2 Ps. Sg. Imper.
des Aoristes — freilich nur bei einsilbigen Stämmen — durch -g erweitert :
'KaXri^ü) ... Ttaqa fxev Iwai xxxXeo), Ttaga ds ^ioXevai xa-
Iricjy Ttaga di KvftQioig xa^ij^w. EtymoL Magn. 485, 45.
Dieselbe Notiz bei Herodian I 444, 12 und nach Herodian im Etym..
Gud. 294, 41.
'Kalidia, svzeQa. Kvjcqloi,
Ein Nomen xak-ig (davon xuX-idiov) steht in regelmässigem Ablauts-
verhältnisse zu HoyXoy „der Darm", vgl. die zu der arkadischen Glotfse
doQiv S. 101 gegebenen Belege. ,
T^aTtava. KazaKoipeig. IIaq)ioi,
Wenn die Glosse vollständig ist, so lässt sich dieselbe am einfachsten
als xaTa-Ttardfj = xata-nardsai deuten. Der Stamm des kyprischen Präsens
Jtardoa „ich schlage^* ist erweitert in ndta-yog, stardoaco.
Y^aTtarag. 'Ka&OQCov. ytaga Ev'^lip.
überliefert ist xa&agov , EvrfXcöv. Die Emendation ergibt sich aus
der Glosse Ifjmdxaov spißlexpov. IIdq)ioi, M. Schmidt fasst xa-Tiazag als
Participium Praes. zu einem nach der /uc- Weise flektierten Jidza/Lii ss jrardo.
Für wahrscheinlicher halte ich es — trotz des Präsens na^ogcov — , dass
xa-Ttazag, ebenso wie das oben besprochene xaxogäg, aus iiatdag =: Ttazdaag
hervorgegangen ist.
'/,a7tca. ra G'/jOQOÖa, Kvtvqioi.
Das kyprische xama bezeichnet wahrscheinlich diejenige Lauchsorte,
welche im Lateinischen den Namen caepa capitata, porrum cäpitatum fuhrt,
also den „Kopflauch". Mit dem vorläufig noch dunklen Worte cepe, caepa
„Lauch" Hesse sich xdjtta nur dann verbinden, wenn cepe im Lateinischen
entlehnt wäre.
y.aQ7t(üaLg. &vaia l^cpqoö Irrig ev ^Afiad'OvvTi,
A^aqQa^ov. IIaq)iOi y^a^ov,
Dass xaQQa^ov „mit Vokalentfaltung" für xQä^ov stehe, ist eine sehr
wenig wahrscheinliche Vermutung Meister'' s II 265. Meineke hielt die
Glosse selbst für korrupt und schrieb xdxga^ov, während M. Schmidt
das erklärende xgä^ov in xaxä^ov änderte Sehr ansprechend ist Fick's
Vermutung, dass xagga^ov für xdr-Qa^ov = xardga^ov stehe, vgl.
ausser dgayfiog „das Rasseln, Klirren", dgaCco „knurren" die Glossen xat-
aQaooovrsg. nsQixxvjiovvxsg und xaxaggi^aacov, ijiixQOxmv, smxpofpmv.
119
xag. KvTtQioi avzl tov ymL
Inschriftlich bestätigt. Kyprisch ist auch die Glosse xas x66s (überl.
r«de)' xai rode,
zar 1'^' {ßl^eai, xa^aat. Ildipioi.
Die überlieferte Lesart xazsQeat* xa^loat ist zu verbessern nach xat
€Q iCs(o)' xa^s^ov und xar eg' e^sxo' ixa^iCtro. M. Schmidt verglich
zu unserer Glosse x 378: Tt(pß^ ovxcos, 'OSvasv, xar* ag' iCsai laog dvavdcp;
Jt ax i ^ cc, avd^rj. Kvtvqkh.
Das Wort ist nicht „durch Vokalentfaltung" aus xdx^a = xdx^ai
„Purpurblume" entstanden (iWciÄ^er II 211) — die „Purpurblumen" heissen
nämlich nicht xdx^ai, sondern xdXxoit- Wie ich in BB. XV 73 ausgeführt
habe, ist xdxda sehr wahrscheinlich auf lautlichem Wege aus xdlx'-^^*
dem Deminutivum zu xdXxai, hervorgegangen.
"^evea. "abvol, f^avaia. Kvtcqlol öe dvadevögadag.
Gemeint ist der wilde, unfruchtbare Weinstock. Auf einer Inschrift
aus Arsinoe no. 70 lesen wir xsvsv/ov „das Kenotaph".
7,€QaiLiog' Ol yaQ Kvtcqiol to deafxwzriQiov y^Qafxov /^aXovaiv.
Schol. zu E 387.
Dieselbe Notiz im Etym. M. 98, 31. Der Vers E 387 (XaXxe(p ^ h
xegdf^fp didero zgioxalöexa fJLfjvag) ist die einzige Stelle, an welcher xigaf^og
in der Bedeutung „Gefängnis^* auftritt.
'AißtaLq. Ttriqa, Kvtcqioi .
YgL Etym. M. 512, 54 xißioig* arjf^aivsi xißcorov rj nrjQav. KaXXifiaxog
(frag. 177) »ei yaQ ijii'^asi sidvra ifiij xißujig^ xai'Hoioöog ivldoTilöi (vs. 224)
»lAfAcpl de fiiv xißiaig ^es, ^avfia iSio^ai, Die Aetoler gebrauchten in
gleicher Bedeutung xißßa, vgl. Hes. xlßßa' tzi^qu. AhcoXoi.
y^ißov. iveov. Ildtpioi.
Die Korruptel scheint mir in hsov zu stecken, wofür ich, einer Glosse
des Suidas: xißog* xißcouov folgend, mit leichter Änderung iXsov „Küchen-
tisch, Anrichte" schreibe.
Y.Ldv6v, ev&dde. nd(pioi.
Ein adverbial gebrauchter Akk. Neutr. zu xi-Svog. Der Stamm ist
der gleiche wie in latein. ct-s, ci-ter, ci-tra,
'All log. ^ovog, y.cci tstti^ TtQCoivog. vtvo Kvtcqlo)v,
Vgl. die Glosse xiXXov sldog xi xQ^h^^^^ q>aiov.
Kivavqov tpvxog. to cifxa fif^iQ(f. Kvtcqioi,
Nach den Glossen dyxovgog und ivavQco. uiQcot, Kgfjxeg könnte man
auch xivavQov tpvxog x6 ä/na rif^sQq. vermuten.
Kiqqig ... Of^oicog di leyevai Ttaqd KvTiQioig Kiqqig o
Aöwvig, Tcaqd Aa'Ataai de 6 Xv^vog, Etym. M. 515, 15.
Hieraus ergibt sich die richtige Wortstellung der hesychischen Glosse
KiQig' Xvxvog, ÖQV80V. rj "Aöcovig. Adxooveg. In der Bedeutung „Leuchte**
120
ziehe ich xiQtg zu ssk. kiräna ,,Liohtstrahl" , kirikd ,,8prühend'S kirita
,,Diadem".
^iTxaqiq. dtddrjfia o q)oqovOi KvTtqioi. 6i de ta öuxdri-
fiova q)OQOvvTeg x/tto^o^ Hyovrat.
xtxijrdg. i^ßaTcrerac 6 kcßarcDvog. Kvtcqcoc.
Mtisurus ek S kfiß&XUxai, Noch nicht gedeutet.
"AoqdvXri. Kqiiav de ev T(p TtQcizq) xoiv KvtcqicxucSv xoq-
dvXriv q)rfli TLaXetad-ac to Ttqog 7ceq)alf^ TtQoaelXfjfia j o (Jij
Ttagä l^&rjvaioig ytaXeltav "/^fcißvlov. Schol. zu Aiistophanes
Nub. 10.
•KOQ^a (überL xogUa). yuxgdia. ndupioc.
Aus *x6q60. = *xaQd0, mit zurückgezogenem Accente.
y.vßaß3a. al^a. lAfiad-ovacoc, Nicht gedeutet.
'Kvßog .... yxxl ol SaXafiivtOL leyovac %vßov to tov liiaviov
arjfxeiovy ücKpLOi de to TQvßXiov.
Zu vergleichen sind aus Hesych xvßds' ooqös, xvßßa' jtottJQiov und
die vom Stamme xv/Ltß- (deutsch „Humpe'*) abgeleiteten Worte xvfißa,
xv/ißds, xvfißos, xvfißiov.
xüAtI* rXavyxov d^ ev Talg yhaaaacg KvTtqlovg (priat Ttpf
YjOTvXriv %vXL%a xaAelv. Athen. XI 480 F.
Y,vfißa' l/^TCoXlodcjQog d^ ev t(^ neqi ervfxoXoyidiv IIag)lovg
TO TvoTTiQiov YxxXeiv -^vfxßa, Athen. XI 483 A.
%vvv7tia(ia, TO oltzo aTefxcpvhov tzotov, Kvtcqloi,
Ein jiiajua vom Stamme ma- t, trinken** wird gestützt durch srlarga,
niaxQOVf jtioti^Qiov, nia-xog „trinkbar" (Aeschyl. Prom. 482), jricr/MOff-
maxriQ, noxlorga Hesych.
TLVTceXXov* 2ifxaQiaTog de to ditoTOv noT'qgiov KvTtqiovg^
TO de dicoTOv xai tstqucdtov Kqi^eg. Athen. XI 483 A.
Das Wort ist homerisch.
lelv{ea). igca. Kvtvqioi,
Überliefert ist A e iv. Das kyprische to XeTvog „Wolle" ist identisch mit
ro X^vos, welches von Aeschylos Eum. 44 und Nikander Alex. 452 im
Singular, von Apollonios Rhod. IV 173 und 177 im Plurale gebraucht
wird. Die gleiche Vertretung eines urgriechischen j; durch ei in der Glosse ^
Qvsiva (= /"Qfjva).
Xif^riv, ayoQa. xai evdcaTQcßri, üäipiOL,
Nach dem Zeugnisse der Grammatiker hatte bei den Thessalem ^ijui/i^ ^
die Bedeutung von dyoQci. Bestätigt ist dieses durch die Inschrift von —
Larisa Samml. 845 j«: is^ifisv ev xov hfjidva (= rdv ayogav). Ob in unserer
Glosse das IId<pioi auch zu dyogd zu beziehen ist, bleibt zweifelhaft.
121
(XjovjLiaTa, Ta tiov Tttiaoo^iviav hqi&vHv axvQa, Kvnqioi,.
So las bereits Pearson für das überlieferte &ov/iata. Einen zweiten
Beleg für den ky prischen Stamm lov „lostrennen, verstümmeln" nennt
^Enstath. zu $ 455 (atevro S* &/ dfiq?oxiQCt}v djtoxöfpsfiev oikira x<^fp)' ^<x'
ovtco fjUv Tivee asiolsxpifAsv syQayfav, äXloi de ästokovoifjisv , ijtoi Kokoßd>'
oeiv. Xovoov ycLQ q>aai naga Kungioig to x6Xoßop, Kyprisoh sind also auch
die Glossen Hesych's dnoXovad/4evai' Holoß<oaeiv und Xovaov, xoXovqov.
xoXoß6v, ts^qavoiuvov. Der Diphthong ov dient in allen diesen Fällen
nur znr Bezeichnung des ursprünglichen langen M-Lautes (ebenso wie in
der Glosse ßgovxefoi). Das kyprische kovco » ssk. lü-nä'-mi ^^abschnei-
den, abhauen" unterscheidet sich also nur durch die volle Form des
Stammes von dem gemeingr. Xv''(o,
fiayig' s. v. ixottbiv* a(p oi; . . . . ij TtaQCc Kvtcqioiq tuxIoV'
fiivri fiaylg. Athen. XIV 663 B.
Vgl. auch Hesych fjiayts, :xaXa^lg ägtog.
Semitisch. Syr. (io \ ;a;^ {malkä), hebr. nbr «der König".
fiaoTog, l^TtollodwQog 6 KvQtjvaiog, wg ndfj,q)iX6g cpijaiy
IIa(piovg to TtovriQiov ovTtog yxxXeiv, Athen. XI 487 B.
^eyaiqetv de ro (fd-oveiv JSaXaixivcov keyovav, Schol. zu
N 563.
/xvdacg xoLvvv Ttaqä KvTtgloig ixBTQeiTai xat Ttaq aXXoig
edreatv. eiai de (loöioi aitov i \ TLQi^g. Etymolog. Gud.
396, 12.
Vgl. Hesych fÄvdaiov fuhgov xi difÄeSijLivov,
fioQOv siehe ^wqov.
fiOTToq)ayia' dvoia tig ev 2alafuvL Tilg ^^^Qov TeXov^evrj.
Schmidt vermutete ^0T[rG)]T09?ayta (fiorroiTos » juvtrcotog).
IX 0X0%. evTog. FLcKpiOL.
Für f^vxot Den Superlativ zu diesem Lokative lesen wir 99 146; T^s
f^vxolzaiog atsL
lAOXpog, ^rßXg ij ev Tolg IfxaTiotg. Kvtzqloi.
Das Wort ist weder mit fjLvaxos' f^laa/na Hesych {Meister II 219) noch
xiait *fÄvSos (=s fÄvSa „Schleim, Rotz") gleichzustellen. Es gehört vielmehr
Zu latein. mnculum^ maculare „besudeln'^ Der Stamm ist also moq.
fivd-a. (ptavii, Kvtzqiol.
Für fiv^og.
fxvXdaaad'aL' to ac5jua ij Trjv "/^ecpakriv oiiri^aad-ai, KvTtQOi,
Das Verbum fivXaofiai „sich waschen" ist abgeleitet von einem — sonst
^m Griechischen nicht belegbaren — Substantive *fxvXd = altbulg. my-lo
**die Seife" (noid nXvvovtcov), vgl. altbulg. mf(fq myti „waschen".
(
122
fx{w)QOv yoQ t6 o^v KvTCQioi. Schol. zu £"479.
Die gleichen Worte im Etym. M. 776, 23 8. v. vXax6fM>eoi, Die Emen-
dation des an beiden Stellen überlieferten jhöqov ergibt sich von selbst,
da das Wort zur Erklärung der homerischen Epitheta iöficogog und vXa-
x6f*<oQ<K, denen sich SyxsoifitoQos anschliesst, angeführt wird. Diese Deu-
tung ist alt, sie geht bereits auf Aristarch zurück, vgl. den Schol. zu ^ 29
vXaxdfjLOiQOi ' 6 fuv 'ÄQiatoQxog 6iv<p<ovoi, und wir haben keinen Grund, an
ihrer Richtigkeit zu zweifeln, da die drei angeführten Vokabeln, wenn wir
von ficjQog » S^vs „he^^' ausgehen, einen tadellosen Sinn geben: i6/ia>Qog
(A 242, S 479) „einer, der mit seiner Stimme (Id, /coi}) klirrt" d. i. im
Zusammenhange „ein Grossprahler, ein Stimmenheld*^ iyx^o^l^fOQog
„mit dem Speer klirrend** ^ vXaxofioDQos „heUanscJUayend , laiUheüend'' ,
Dass (A&Qog zu dem germanischen Stamme m^r gehöre, hat Bechtel, Sinnl.
Wahm. p. 101 ausgesprochen. Am nächsten kommt dem /icögog der Be-
deutung nach got. mSrJan xrfQvaaeiv „mit helltönender Stimme verkünden".
oXivoL' y^idrfi deofxoL yxxI Xlvog Tcaqa KvTtQiotg.
Herodot II 79 berichtet: äsiofia Btf iati, Aivog, Sojieg h te ^ivlxji aol-
8ifx6g iou xai h Kvjtgq) xal äXXfj, xaia fiivroi i^sa oihofia ixet. Der speciell
kyprische Name dieses Liedes scheint &Xivog (aus co Aivov entstanden)
gewesen zu sein. Analog gebildet ist ai Xivog.
oItcyi, Tr^v Ö€ hXTcriv Eleha^xog KoQivd'iovg ^iv q)riOi yuxl
Bvtavriovg %ai KvrcQiovg xriv XriY.vd'Ov aTtodcdovaL, Geaca-
Xovg Ö€ xriv tcqoxoov. Athen. XI 495 C.
Vgl. Hesych SXjta, Xijxv^os, oXnig, oivoxoij. Wahrscheinlich hängt das
Wort zusammen mit iXtpog' ßovzvQov, Kvngioi und eXjiog' iXaiov. axioQ.
OQTog, ßo)f^6g. KvTtQLOi,
M, Schmidt vergleicht das arabische irtön „Heerd". Indessen ist die
Ableitung aus dem Semitischen keineswegs sicher. Vielmehr kann Sgiog
in der Bedeutung „Hügeln Erhöhung*^ zu Sq-w-jhi, og-og gehören.
ovagac 'qf^eig. Kvtcqwl Dunkel.
ovaQOv Ö€ eXaiov. Kvtvqioi.
M. Schmidt* 8 Vermutung, dass das Kvtiqioi der Glosse ovdgai zu der
vorhergehenden Glosse ovai zu ziehen sei, scheint mir durch die Glosse
ovagov widerlegt zu werden. Zu ovagov hat Bezzenherger sicher mit
Recht altn. sür-eygr = ahd. sür-ougi „trieföugig" gestellt, ovagov be-
deutet also „das Triefende**,
ovvog. vyiig. KvTtQCOV dqofiov.
Davon abgeleitet ist das arkadische ovvei- ösvqo, dqdfjis. Hesych. Das
zu ovvog gehörige Adjektivum ovviog' .... ÖQOpisvg. xXdjtrrjg. (Hesych) hat
bereits Bergk, Philolog. XI 384 in dem homerischen Beiwort des Hermes
'EQi-ovviog „schnell, eilend** erkannt, vgl. Verf, in BB. XV 88 f.
7t et Xa lieg. TexviTTjg. Tvaga rolg 2aka^Lvlovg.
ndXafiig (überl. naXafilg) für naXafio-ß'sQydg. Eine Anzahl solcher Appel-
lativa, welche nach Art der Eurz-Namen gebildet sind, hat Fick in Curtius'
123
Studienix 167 ff. gesammelt. Von den auf -i; ausgehenden führe ich an:
yaazQig «= jtoXvq?dyog, axofiis » atöfiaQyog, y;8vdig ss q?iXoy/sv^S'
Ttaaaeiv örilöl öi "mxtcl KvTtQiovg to TtoL^lXXeLv, aq) ov
Yxxl fcaoTog. Schol. zu X 441.
In dieser Bedeutung erscheint das Verb um an 2 Stellen der Ilias:
i~ 126 JtoXiag d^ ivinaoasv dsi^Xovg, X 441 iv de ^Qova noixiV snaaae,
TtidiXa, VTtoäriiiava, BA,
HeXotva, ri 2aXafxtg sv rölg EvaIov XQ'^^f^^^S*
TTfAaxv s. V. rifiLTceX^Mv ' to yciq de'm/nvovv z^iXeyiv xa-
XeiTat. Ttaga Üacpioig,
„Die Termimüien** oder „das Fest der Grenz- Begehung*''-,
Tveoov, OQog. ;^cüp/ov. Kvtcqlol, Ttedlov. ^ioXelg,
Die Eeihenfolge verlangt niaaov. Der aus öi entstandene Zischlaut
ist in den Glossen xogCa und Ca^^ mit C umschrieben. Ein lautlicher
Unterschied hat zwischen 7tia{o)ov und xoQ^a nicht bestanden.
TtiXvov, q)ai6v. KtTtgioi,
Dass mXvdv nicht für *7teXv6v (Meister II 211), sondern für Jtlvov
iplnön) steht, habe ich in den GGA. 1889, p. 897 f. ausführlich bewiesen.
Der volle Stamm erscheint in den gleichbedeutenden Worten niXog, TteXiög
und TtsXiSvög, ...
TtqeTtov, tigag. Kvtcqiöi,
Particip zu TtQsnei „hervorleuchten**. Die Änderung der Glosse in
XQejttöv ist unnötig.
TtQvXig* i^giavoTelrig öi Ttgütov AiilXia Irtl Trj tov IIa-
Tg6y,Xov TvvQ^ Trj ^vqqIxj] q)rial Y^qrjad-ai, riv Ttaqa KvTtqLoig
qrriat Ttgiliv leyead^ai. Schol. zu Rndar Pyth. II 127.
Das "Wort wird zweimal von Kallimachos gebraucht, in Jovem 52, in
ianam 240. Homer kennt nur das Maskulinum jigvXijg. Zur Etymologie
QvXig z=z *jiQ6-/'sXig, latein. proelium) vgl. Ftck^ Wörterb. ^ II 145.
TtToXeixog* o de TtToXefxog KvtcqIcjv ymI ^vvc/^aiv Xi^ig
xa^* "^HqaYXeLdriv aoTLVj xa^a xat ij mcXig. Eustath. zu
A 255.
Attisch ist das Wort nie gewesen, wohl aber kretisch (CIG. 2554, jg,).
TTXohiv, TtoXiv. KvTtqiojv twv iv 2aXa/MVL ki^ig. Schol.
zu y 1.
Inschriftlich ist ^rroXig aus Edalion belegt, s. Inschr. no. 185.
^elog' ovvci) di XeyovOLv ol KvTtqioi tov aad-evrl, Tcaqä to
]ela. Etym. M. 539, 30.
Homer kennt nur das Adverb QsTa in der Bedeutung „leichthin,
ohne Sorge".
124
^vetva. afva. Kvtcqioi.
Für /'qeXva «« ^Qfjva, vgl. die Glosse kslvsa. Bei Homer ist I^^¥
nur in dem Kompositum jtoX^QQtjv belegt.
acLTtvd'OQ. dvaia. ndq)ioi.
Noch nicht gedeutet. Vielleicht semitisch?
aaaau wxd'laac. Ilacpioi.
Für ^dSat von ^aacD ,^h setzen" , das sonst nur im Praesens und
Imperfektum bekannt ist. Im Anlaute erscheint a für ^ in der ebenfalls
paphischen Glosse aie und Inlautendes paphisches a (welches, wie die
paphischen Glossen IfiltQaov, tfmdxaoy, aiai beweisen, nicht ursprünglich
sein kann) vertritt ein S in is no-d^ egnss, aod(X)a, vgl. auch das ama-
thusisohe kaoXaL
aeg. IIa. d^ig. naq)tot.
Das überlieferte eXai^es habe ich in sXa,^ic getrennt. Der Imperativ
aeg '^ ^eg (sei. nXfjYog) hatte also bei den Paphiem die Bedeutung „schlag
zu", vgl. unser „versetz' ihm eins, es hat Hiebe gesetzt'^ Mit der gleichen
Ellipse wurden im Attischen efjtßaXXeiv und imtpsQBiv gebraucht.
oiai. TTTvaat, Ild<piou
Für oioai. Das sonst nicht weiter belegte Verbum ai<o verhält sich zu
aiaXog wie Tttvco zu JtrvaXog.
ai ßoXe. tL d-iXeig, KvTtqtoi.
Inschriftlich erscheint oig für xig in Edalion no. ISS^o st* ^^^ ßdXs
vgl. arkadisch röfi ßoX6fievov Inschrift no. 30 s« und die drei homerischen
Formen ßoXsxai A 319, ißöXovxo a 234, ßöXea^e n 387. Die Endung
in ßoXs ist verstümmelt, wie auch Meister II 257. 277 vermutet.
Gvyvvvag ... KvTtQtoi öi rä öoguTa. Herodot V 9.
Das Maskulinum aiyvvvog wird als kyprisch angeführt von Aristo-
teles de arte poet. 21 {afyvvog), Etym. M. 712» 23 und Schol. zu Apoll.
Rh. n 98.
azvdd. O'Ma, Ev^^Xog.
Steht OHvSd für axv/'d, ebenso wie yoSäv für yo/'äv (s. dort)?
Dann würde es sich genau mit ags. scüa, scüva „Schatten, Finsternis''
decken (ssk. sku „bedecken'S lat. ob-scü-ruSi scü-tum). Indessen kam
öxv-dd auch von skü abgeleitet sein, wie ßa-dog von ßä. Lautlich ist dt
Wort von axid =« ssk. chäyä „Schatten" völlig zu trennen.
aod(l) a. ä^ivifi. Ildcpioi.
Überliefert ist aodva. Die Gleichung aodXa = SvfjXrj wird gesichei
durch die Glossen iaoXai und adaai.
aoXovTVTcog. iivdqa'AXVTtog, xai xdX^Mg Tcg ev KvTtqtfi,
Wahrscheinlich „tw Soloi geschmiedet",
OTtavov siehe eTtavov.
125
Überliefert ist ini^a, wofür die Beihenfolge ini^a verlangt. Auf
Grund der Glosse ant^la' ta Sgvsa &navra hat bereits Salmasius das
richtige anl^a {oder anliia'i) hergestellt. Vgl. engl, spink „Fink".
atQOTcli. aOTqaftr^. IIaq)tOi.
Wahrscheinlich entspricht atQonij einem gemeingrieohischen atga^ttj,
welches durch das Etym. M. 514, 81 bezeugt ist. Es könnte sonst auch
inQomj durch Synkope aus dem homerischen üteQOjnj entstanden sein,
wie XyxQos aus tynagog. In diesem Falle geht freilich der Aocent voraus.
rag ß et. q>oßeiTav. BA.
rdq)os. KvTtQiot de rdcpov rov q)6vov. SchoL zu V 29.
Zum Belege beruft sich der Scholiast auf den Vers co 87 . . . noXioxv
rd(pq> ävÖQ&v &vteß6Xtjoa, welcher in X 416 mit <p6yq) statt tdipq) wiederkehrt.
Allein dieses Beispiel passt durchaus nicht, da in cd 87 rd<poe in seiner
Grundbedeutung „Bestattung, Totenfeier*' gebraucht ist. Möglicherweise
beruht die Notiz des Scholiasten auf einem Fehler seiner Quelle. Wenn
in dieser 0ONOC aus <t>GONOC verschrieben war, so würden wir die an
sich sehr glaubliche Thatsache erfahren, dass die Eyprier das homerische
rdq>og f,Bewunderung" im Sinne von ip^dvog „Neid" gebrauchten. Den
gleichen Bedeutungswechsel zeigen u. a. äya/iai und Ztilovv.
TOQyog. yvrp. BA.
vyyefiog, avkhxßri. 2ahxftivL0i,
Für avyysfAog, Das Nähere über den Stamm y«/M- j^fassen" s. unter
yifiov.
vea{t)i.. atoXri, ndq>coc.
Das überlieferte veoi ^^ ij^eai (das -g abgefallen wie in xdyQa, xdßXrj)
würde an sich keinen Grund zur Änderung bieten, da Verbalsubstantive
auf 'Oig nicht selten waren (vgl. ^iaig, C^otg aus *d8a'0ig, *C^<f'Oig) und,
wie z. B. rdSig beweist, auch konkrete Bedeutung gewinnen konnten. Für
die von Salmasius vorgeschlagene Änderung spricht aber, dass die Paphier
ein gemeingriechisches a im Inlaute verklingen Hessen.
ivTergdariav, yuxveayev, 2akafAivioc,
Die Endung ist verdorben. rszQaorög ist das Participium Perf. zu
einem Präsens t8VQdi<o := homer. rstgalvco ,,durchbohren''. Einen Grund,
die Erklärung xaxeayev (für xaxayh) zu ändern, haben wir nicht, da im
-A^oriste sdyt^v das Augment bei späteren Schriftstellern auf den Konjunktiv
^xid das Participium übertragen wurde.
vQcyya, tvtvov. 2alaf4,ivcoi.
Für ovQiyya,
q)dayavov. ^Itpog. BA,
(pixqtüv %ai Idcov. i^fiad^ovaiwv yhiaarjg iariv, wg (paat^v
oX TtahxioL Eustath. zu M 29.
126
X(XQLT€g, MoTAedoveg xat Kvnqioi x^Q^'^^S kiyovoi i
avveoTQafXfiivag yxxI ovhxg ^vQoivag, ag (fafxev areipavitiö
Schol. zu P 51.
Ohne Zweifel haben die Seh oliasten Recht, wenn sie die kyprisc
Bedeutung von ;i^a^<T«c der Interpretation des Verses P 51 aXfiaxl
dsiovTo xöfiai, xoQlxEaaiv dfioiai zu Grunde legen. Die übliche Erklärt
,,Haare, die denen der Charitinnen gleich waren" ist geschmacklos i
grammatisch anstossig. x^^ i^ ^^^ kyprischen Bedeutung stelle ich
ssk. hväras „Geflecht", hvära „Schlange".
X^dv. yij. BA.
xfjaLÖQOv. (paidqov. KvfCQioi, Etjrm. Gud. 572, 53.
Wenn wir annehmen, dass ipai^göv für ^SaiSgov steht (vgl. v'^
neben SvQ^^t ojtdXa^ neben oxaXoxp, ojidXa^Qov neben axdXs^Qov), so ist •
Wort identisch mit lit. skatdrüs „hell, klar", vgl. lit. skdistaa „hell, gl
zend", latein. caesius.
Der süd-achäische Dialekt.
Die folgende Darstellung verfolgt einen doppelten Zweck.
Sie '^nll einmal aus denjenigen Eigentümlichkeiten, welche dem
arkadischen und kyprischen Dialekte gemeinsam sind, ein Bild
des süd-achäischen Dialektes entwerfen, und sie will zweitens die-
jenige Sonderentwicklung verfolgen, welche der arkadische und
kyprische Dialekt nach ihrer Trennung nahmen.
Eine EigentümUchkeit der Lautentwicklung, der- Pormen-
bildung, des Wortschatzes und der Syntax ist als süd-achäisch
^ betrachten:
1. Wenn dieselbe sowohl im arkadischen wie im kyprischen
■Dialekte auftritt
Ausgenommen sind natürlich diejenigen Erscheinungen, welche zwar
"®iden Dialekten gemeinsam sind, aber in jedem derselben sich gesondert
^'^t^ckelt haben.
2. Wenn dieselbe zwar bisher nur aus einem Dialekte
^ entweder dem arkadischen oder dem kyprischen — zu belegen
^^> aber bestimmte Gründe dafür sprechen, dass sie bereits vor
^^^i* Spaltung des süd-achäischen Dialektes vorhanden war. Als
^^^-achaisch sind also z. B. anzusetzen:
a. Jede Lautbildung des arkadischen oder kyprischen
Dialektes, für welche sich eine verwandte oder gleiche in
beiden Dialekten nachweisen lässt.
Beispiel. Die Form TnoXe/nog = nöUfiog ist bislang nur für das
Kyprische und Kretische bezeugt. Da nun aber die ganz gleich ge-
bildete Form nxdXig = 7i6Xig sowohl dem arkadischen wie dem kypri-
schen Dialekte angehörte, so ist auch ntöXgfiog als eine süd-achäische
Bildung zu betrachten.
128
b. Jede bereits urgriechische Laut- und Formenbildung
des Arkadischen oder Kyprischen.
Beispiel. Der Dativ der o-Stämme ist bisher nur aus Kypros
zu belegen. Alle im ionischen Alphabete abgefassten arkadischen
Inschriften verwenden den Lokativ als Dativ. Da nun aber der Dativ
gemeingriechisch war, so kann die arkadische Ersetzung desselben
durch den Lokativ erst nach der Trennung der Arkader und Eyprier
vollzogen sein: Die Süd-Achäer besassen sowohl den Dativ wie den
Lokativ.
c. Jede Form und jeder Wortstanun des Arkadischen
oder Kyprischen, welcher im Homer zu belegen ist.
Der uns überlieferte Homer-Text setzt sich aus ionischen und
sogenannten äolischen — besser gesagt: nord-achäischen — Formen
zusammen. Wenn wir nun ein homerisches Wort, das nicht ionisoh
war, in Kypros oder in Arkadien wiederfinden (z.B. kypr. xaaiymjrog:
ion. dd8X(p6s, kypr. dvcoyo): ion. xeXev<Oy ark. diatai: ion. doxeX, (pai-
vsTai), dann ist damit erwiesen, dass dasselbe Gemeingut des nord-
und süd-achäischen Dialektes war.
I. Die Laute.
Die Darstellung der Lautlehre des süd-achäischen Dialektes
wird dadurch erschwert, dass das kyprische Alphabet lange ua-Ä
kurze Vokale, Tenues Mediae und Aspiratae, einfache und do]
pelte Konsonanten nicht unterscheidet. Im allgemeinen
sich zwar die arkadischen Laute und Formen bei der Umsclut^
der kyprischen Zeichen zu Grunde legen: aber mehr als einm^^-*-
— und leider gerade bei wichtigen Fragen — reicht das arl
dische Material vorläufig nicht aus.
An Litteratur ist ausser Meister , griechische Dialekte II 77 ff.
nennen Spitzer, Lautlehre des arkadischen Dialektes, Kiel 1833, u
Gelbke, de dialecto Arcadica in Curtius' Studien II 1—42.
u
d
129
Offene and geschlossene Silben.
1. Auf S. 37 wurde ausgeführt, dass nach den kyprischen
Schriftregehi beim Zusammentreffen zweier Konsonanten im Innern
eines Wortes der erste derselben dann den Vokal des zweiten zu
sich nimmt, wenn dieser zweite Konsonant eine Liquida ist:
z. B. ku po ro se = -y.vtzqoQj me ma na me no se = fxefxvafxevog.
In allen anderen Fällen wird der erste Konsonant mit dem Vokale
der vorhergehenden Silbe geschrieben: e pe se ta se = eTtiavaae.
Diese Unterscheidung ist, wie man leicht sieht, für das Ver-
ständnis der Silbenschrift ohne jeden praktischen Wert. Wenn
nur eine der beiden Methoden für alle Fälle übHch gewesen wäre,
so würden die MögHchkeiten der Interpretation an Zahl genau
die gleichen sein. Somit kann diese verschiedene Schreibung
— wenn wir sie nicht etwa als müssige Spielerei betrachten
wollen — ihren Grund nur in einer verschiedenen Aussprache
der Doppelkonsonanz gehabt haben : eine im Innern eines Wortes
stehende Muta cum Liquida wurde stets mit dem folgenden Vokale
zu einer Silbe verbunden ; mithin war die einer Muta cum Liquida
vorangehende Silbe nicht geschlossen, sondern offen. Die Kyprier
sprachen Kv-tvqoq, ^'^fiy-nkog, (DtAo-x^erijg, yiaal-yvriTog. Da-
gegen wurde durch zwei Konsonanten, welche nicht Muta cum
Liiquida waren, die vorhergehende Silbe geschlossen, z. B.
icF-raas, fitö-d-oq. Der Doppelkonsonant ^ scheint meist wie Muta
cxxm Liquida behandelt zu sein (s. S. 37).
Dass diese Art der Aussprache bereits süd-achäisch war, ist
A^shalb wahrscheinUch , weil wir dieselbe in allen Städten auf
.3T)ros seit ältester Zeit finden.
Ho ff mann, die griechischen Dialekte. I.
130
Einfache Vokale.
1
2. Ein ursprüngliches kurzes et ist im Süd-Achäisclii^ö
im allgemeinen unverändert geblieben.
1. In offener Stammessilbe:
ßa- (zu ßo): Ark. 7rpo-/?5-z^ov 29 mehrt, Kypr. iTci-ßa-atv 9S^ i*
axa- (zu arä): Ark. €7tiavviavafAevog 30 6i, nQoaTaxai 24i -^b,
Kypr. iTcL-ava-'Cg 1448.
ayä- „bewimdem": Ark, ^^yäamg SSei, -Ky^r, aya-ad-cog Grioss- ^.
alaä- „Anteil": Ark, aiaav 12 Söso, ^j;pr. alaa 148».
jUfya (ssk. mdhi): Ark. fieyd-la 248, MeyaXlag SSsi, McyaAc^^-
TcoXltat las.
iiypr. ^e> 144 1, ^ueya-? 98 99 110.
Aus dem kyprischen Dialekte sind noch bemerkensw^ixt
fjLBfjLvä- (zu (JLva) in (xeiiva^evoi 146« und (jL(Xfji(ii)o-7taz(xL^^
„Grossvater" 159.
2. In geschlossener Stammessilbe:
ay- (zu ay): -4rÄ:. Ivayovru) 30 19.
Kypr, [e\Tcayoiievav 1342.
a-ya^-og: -4rfc. l^ya%)^o- oft in Eigennamen.
Kypr. aCad^ai = dya^ac 1344 1378-
Wahrscheinlich zu got. ^ot?-», altb. ^o(^w „passend" gehörig.
d-al" „blühen": Ark, Qdhog 3365, Kypr. Qdhig 127.
ßäva-/.- „Herr": Ark. Favayiioiag (Phyle der ßdvcr/,eg) 819.
Kypr. ßdva^ 69i 1342 144 1, ßavda(o)ag 0^^^
7r«v- „all": Ark. Uav-ayoQOi 2926, Uav-ayoQaiov 29 30.
Kypr, 7cav-(6vcov 135 10, Ttav-ioviog aa*
TTövr-: -4rfc. ndvxa 2927, Trai^reg 3088, Ilovro-y Ilavvi-,
Kypr. nd{v)Ta 135io. 19. 22 1442. 4. ,
adß-og „heil": Ark. ^dtg I46, ^aLzrog 3469, .^awv 80, 2aiiu=^'^'
Tag 3440.
Zj(pr. 2'a/oxA6/ijg204, -aaog 185 201, -(yawl2(
tpäv- „scheinen": Ark. z/e^tytmje 34«, KaXhgiävrjg 35i8 n. a.
Kypr. (DävTie 201.
favTo-: Ark. Jiofpävtto 33«* [S\Ey6ifimTog 33ii u. a.
Kypr. jiQi(n6q>a(y)To 95.
q>ä^~og „Licht": Ark. '^vtttpaEoq 3357, Kypr. iv ipäog Gl.
XÖß- „sich freuen" ; jlrfc, Xageidag I39, Xap[i]xA^og34ii, Xo^-
/({W 33aD.
Kypr. Xaql%t.fiog 65«.
avzif OTcv, xetT-, nag-: Die Belege bei den» Präpositionea«,
Nur im arkadischen Dialekte sind belegt:
dä^-ig „Spanne" (61.), der starke Stamm in dem gleichbedeo-
Bnden doi^ov.
fäXövToiq 24t/8, zu ßSkianofiai.
ßäazv „Stadt" in ßaaarvöxa) 26, ßaarov 29ii „Städter".
x5p- „Haupt": Ark. K&gaviog 33sa.
Der Knrzname Kagdvio^ ist von xdgäyor „Haupt, Gipfel" abgeleitet.
(eitler II 89 will Kagäviot durch „Vokalentfaltung" aae Kgäviot entstandea
sin laBsen.
Aaegefallen ist a io der kyprischen Gloaae tyiegot ^ fy-xaeoe.
■Kaz-aQ^ov „verflucht" 294,6. Über die Quanti^t des ersten
t in Ni-iuigcnog 35a siehe § 7g (S. 136).
i.ag)V(ioy „Beute" in Xag>vQ07rti>Xiov 30ii.
Nur im kyprischen Dialekte sind belegt:
all' 144a - aUä. — yäe 144s.
ygäa- „essen", in dem Imperative ygäa-^i 144 1 „issl",
5'ä/E- „bewundem" in dem Namen &äß'^aa(v)dQOs 210 214.
9-avaroq in d-^avärois 144a.
xaliSia „Gredärme" (Gl.), der volle Stamm in xtüAo* (waXi-Aßg).
xäv- „töten" {-Kaivo}, e'Aavov) in ßohxctv^s ,^tiertötend" (GL).
■/.OTtta „Kopflauch" (Gl.), vgl. latein. porrum cäpitatum.
xaQreog „Frucht" in dem Namen des Festes iUjQTttuaig (Gl.).
Xäft- „zerstören" in elaipa ,4ch zerstörte" (Gl.). Vgl. XaTtäaaia
^ch plündere", XaTc-d-to) „vernichte".
fiSytg „Brod" (Gl.) zu fiäaao) „ich knete".
fiäXa „sehr" in MceXa-vXeflro) 187.
TtXav- „füllen", in ä-nläv-ri „viele" (Gl.), vgl. homer. Ttift^
iXäveeai. rcXäv verhält sich zu frkä, wie ipav zu (jpä u. a. m.
XäQiteg „Myrfchengewinde" (Gl). In dieser Bedeutung P 51.
132
a. Ob da s kyprische Mayigiog 1288 129 als Beiwort des Apollo & ^
fidysiQog gehört, ist sehr fraglich.
3. Als Vorschlagssilbe.
Erweiterndes und verstärkendes a-.
-^-juijveag: Ark. ^^(xrivlag 40, Kypr, ^^iirivija 135 is-
ä-yäd^-og (zu got. göd-s, altb. godü): Belege oben unter 1.
a-vÖQO-: Ark. i^vögiag 35 is, -avÖQog in Eigennamen.
Kypr, ä(v)ÖQLag 1342 140 1 141 1, -a(v)dQog inEigei:==i-
namen.
b. In dem Nomen ägyvQO- „Silber** (Ark. dgyvQiov SO u, Kypr.
yvQtov 135 oft) ist die Silbe ag- aus tönendem f hervorgegangen, vgl. ss
rty'atd „Silber", zd. erezata = *piata^ lat. argentum, Stamm reg:
„glänzen".
c. Dass der Gottesname 'AjiöXXcov (Ark. 'AnoXXmvi 6i, Kypr. Idxo,
(Xjcovi oft) nicht die Präposition oTtö enthält, ist durch FreUwitz BB. IX 32
erwiesen. Ob aber der Stamm nsXi noX: nX in diesem Namen durch ei:
faches d- oder durch «^ = a „zusammen" (PreUwüz Deutsche Litteratu
zeit. 1890, Sp. 484) erweitert ist, muss unentschieden bleiben. — Ebens
lässt sich das anlautende A- in A-'&ävä {Ark. A'&avaia 11 33 34 3i
Kypr. A'&dva 682 135 20- s? 138i) nicht näher bestimmen.
Nur im arkadischen Dialekte sind belegt;
It^-fivvtag I48 — ^^-QTSfiiacoc 249/io — a-QVvev 29%
— l^-QX- und -ccQxog in Eigennamen — It^-o^XaTciog
^AayCkaTCLadag 96 51 3, ^a^hxTtUia 38.
Eine Anzahl kyprischer Glossen ist mit Sicherheit od^
mit grosser Wahrscheinhchkeit als süd-achäisch anzusetzen;
ä-ylaov „glatt" d'lstTcrriQLov „Schreibzeug^^
a-ßXa^ = a-/Aa^ „glänzend" a -/u ^x^a^oca (Tay „fruchtbar^ '^
a-deiog „schmutzig" {öelaa) a-OQog „Thorwächter*^ (^^Q-)
a-%evec „er beobachtet" a-Ttlav-il „vieles"
a-^fiova „Mörser" gemeingr. a-ve{X)/,lCscv „brandig sein'^-^
4. In Endungs- und Suffix-Silben.
Neutr. Plur. der o-Stämme:
Ark, i^r^^a^taSOi», Ttgoßara 29 15 u. a. Kypr. xd oft, iqsQa
liiva 1442 u. a.
Neutr. Plur. der konsonantischen Stämme:
Ark, 7td(v)Ta 2987 u.a., Kypr. 7ta(v)xa 144a. 4, i6{y)Ta 135 23 u.a, ^
d. Hervorzuheben ist das arkadische ^vgda (Glosse), dessen Suffix
^3a aus -de geschwächt oder aus -dco (svdco, rjfisxQovdco, germ. to „zu") ab-
gelautet ist.
3. Die Präposition }tctt — xcttd hat bereits in achäi-
scher Zeit das a vor folgendem Konsonanten eingebtisst.
Die Belege bei den »Präpositionen«. Ob auch das arkadische nag =
a^czQa achäisch gewesen ist, bleibt vorläufig unentschieden.
4. In welchem Umfange ein urgriechisches e vor A im arka-
dischen und kyprischen Dialekte in a verwandelt ist, lässt sich
rioch nicht genau bestimmen. Die Belege sind spärhch und un-
sicher:
Arkadisch :
iHaAay-xOjMttg (« MfiAay-zojuag) 35 14.
Ky'prhch',
\{v) MaXavijai rat Ttedljai (= Melavljat) 135 17 /ig.
Die Deutung des letzteren Wortes nach Meister II 321.
Salrov „Schreibtafel" 135 ue = dihcov.
Dass ddXxog eine selbständige Bildung vom schwachen Stamme sei
(= dttosX wie Meister II 203 ff. vermutet, ist mir nicht wahrscheinlich.
FaXuavio 160 4 Eigenname, zu ߀X/.w?
Malcy,a GL, Beiname des Herakles = phön. m6lek.
^aXaf^ilvtog 183 184, abgekürzt zu 2a 190.
Daneben SsXafiiviog 182 185 189, abgekürzt zu 2*« 193 197 204 208,
SsXafiiv{\cov\ 225.
a. Im allgemeinen blieb s vor X in beiden Dialekten unverändert:
ArÄi. odsXög 29 19. 94, sgSsXXovtsg 30 49, x8Xs[v^](D 29 ^^j^^, xsXsxxovai, 30 15, sm-
f^^o/uevoig 47, -xiXrjg oft in Eigennamen, MsXix^coi 49 u. a. m. — Kypr.
drsZffv 135,0, dteXija ^3, sXei ^, EvFsX^oov 223, FsXi- 119.
5. Den einzigen Beleg für den Wandel eines ursprüngUchen
^ in bildet die Präposition ov- = ava. Die auf den jüngeren
arkadischen und kyprischen Inschriften erscheinende Form ava
^ erst aus der %oivii wieder eingedrungen, siehe § 26.
6. Ein sicheres Beispiel für ein „durch Vokalentfaltung"
^^tstandenes a findet sich weder im arkadischen noch im kypri-
schen Dialekte.
Anmerkung. Diejenigen Fälle, in denen a aus der Nasalis sonans
"^ ^y np. entstanden ist, sind in § 51 besproclien. Über ag und ga, her-
^^i^gegangen aus sonantischem r, handeln §§ 52 und 53.
134
A iC
A
7. Ein ursprüngliches langes « ist im Süd-Achiäisclieii
unverändert geblieben. |^
!■
1. In Stammsilben:
ay-i Ärk. l^yif^axog 33 n Sogs, L^yijcrtvowSi?, ^afiayritoglb^*
Kypr. dyrjTcoQ „Opfer- Vorsteher*' Glosse, l^y€Ti[jji(a] 91.
^^&ävä-: Ark. l^^avalally^u^d-avalav 33i8*56.80y 34i.6s, 35i^'
Kypr. 'Ad^ava Dat 138 1, li»avav 13027, '^^wö^S
135 so* Unsicher ist der Name'L^^avo 160 e.
afi€Qa-: Ark. ccf^egav 29 is, df^igag Gen. le, Akk.9,aiu«^t530 4,
V7t€Qaf^€Q0tg 3044«
Ä'yjjr. 7t€(fi)7t-afi€Q(ov Gren. Sg. 1348.
yä-: -4rA;. yaü 31$, rdöcoQog I2».
JEjrpr. Ca = ya, Cat 1308. 17. »4, tag Akk. 13530*
^ä/xäzeg: Ark. JaiiaxQi 15, jJafidzQiog 33 le 38.
Kypr. dafMavQL^eLv „emdten", Glosse.
däf^o-: Ark. dafxog 53, öafxov 294.8, ddfxot 29ss, dafioai^^
3O39, 5aiu[o](T/coi'26, daiitoqyoL I9 24i2, da^to^yo[g] 2928, ^äfi^^^
34c 68, ^^afiayoqag 8$ und viele Eigennamen, in denen (Jö/tto- ersti^ss
oder zweites GHed ist.
Kypr. ^OvaaiödfAü) 74, Qavöafxog 189, Tcfioödf^to T' -3,
2Taoiöaf>iog 164, NcKOÖdfico 225, Wodafio 169, ^Eveodafia 1^^%
Jatxovi\%(a] 219 227, 'Exeda^o 218.
xa^vx-: -^rfc. ay>caßi;(T[(yoi']rw 30 19.
Kypr. kSqv^ 142.
Aö/o- „Volk": -4rÄ;. Je^ilaog 35?, negilaog 3368, Mvar=»^^-
Aaog 52 18.
Kypr. Nr/,oldFa} 178.
ivä-o^-: Ark. ^Ovdaifxog 33 19, ^OvaGlfio) 36 12.
-STy/^r. ^Ovaai' oft als erstes Namenselement, z.
"'Ooaayo^av 792 84 1 91 135 1/2. 22, ^Ovdailog 135 oft, 'Oyacr"""^^'
d^eiiig 60 3 853, ^OvaoL^VTcqcjv Gen. 1302/3. 11. 30.
TTä- „hüten": -4rfc. l^QiaTOTvdf^iov 3357 363, IWaatr (« a'
eyxTijatJ') 31 2/3, -BTa^A^Traz^ag 3396, Ilaaeag 18.
^y/)r. IlaaayoQav 135 21/22, IldaL7t{7c)og ^Z^f
üaaiwvL 1433.
135
a. Nach Meister II 223 soll das i7a<T- des kyprischen Namens IJaoa-
>ßav „durch Ersatzdehnung*' entstanden sein. Er fasst also i7a0- = IJaoi-
Is den Dativ PL von jtäs. Das ist möglich: denn es gibt keine Entscheid
ang darüber, wann ein ITaai- der nicht-ionischen Eigennamen einem ioni-
;hen Krtjoi- und wann es einem ionischen IJaoi- entspricht. Nur läset
ch von einem „durch Ersatzdehnung*' entstandenen kyprischen Jiäai nicht
iden, da kein Beispiel einer solchen Ersatzdehnung für den Nasal im
rkadischen oder Kyprischen nachgewiesen ist : wir würden also /7a(v)<n- :
(a{v)a-^Y^Q^^ nach dem arkadischen huQOfivafiovoi 2992/23.35 ^^ lesen haben.
(TTo-a-: Arh 2taalag 44, YxxxvGrdari 30 43.
Kypr, earaae 80 2, saraaav 146, iTteataae 76 1 106«,
crrioTaae 67 2 942 95 1052 1342 137 1, Svaaljag 69 1 und
?rac7t- oft als erstes Namenselement, z. B. Sraaidafiog 164, 2taai-
'oiiMüv 94 1/2, 2raar/,Qheog 67 3/4, ^zaaUvTVQog 1352 u. a. m.
Nur im arkadischen Dialekte sind belegt:
^u4GA.la7tLog in l^ay.la7tiaöag 9e 51 3, ^^CKlaftieia 38.
aXtaazal 3024.27*
aTvvcj, ion. rjTrvco „rufen" in a7tvia{d)o) 3O3.
ßaxog, ion. rjxos „Schall, Klang" in dem Eigennamen Faxog I36.
l^af^ia „Strafe": ^a^/a^ 30 is, ^ccf^lav 21, Uy ^a^utovregöo, ^ccfii-
\vxo} 1 7 , lMfJiL(jo\o\(d)(a 28 , iTCLtafxiCL 43 , eTtiCafxio) se , €^iKccfxio)v 47 .
KqaQLioxai 3384. 59. 88- 101 35i2, vgl. att vav-i^äQog.
fivä „gedenken" in hteQOjLLvdfxova 29 9, htegofirafiovaL 29 ^i/is* 299
z^fxvdfÄWv 24 10, [&eo]fivdaTav 33 Col. A, Mvaailaog 52 is, Mvaat-
ngdra) 33 54. Im Kyprischen die Kurzform fiva- in fjiefjLva-
livoi, 146.
TTßäxTog, ion. TTgijxrog in EvTtqd^tav 3328.
(i/;)a(5p)t[(T]fAa 249. Die Lesung ist sicher.
b. Schwierig zu erklären ist die arkadische Form Igavä 31 e = att.
iQijvrj, Sie gehörte auch dem böotischen Dialekte an. Die Vermutung
Geister' s II 93, dass das erste ä aus echtem 17 entstanden sei (elQrjva)^
aabe ich in den GGA. 1889, S- 882 zurückgewiesen. Wahrscheinlich liegen
swei selbständige Stämme slgä- und elQti' neben einander, wie z. B. nXä
,füllen" (TtlfjL'kXä'fjLi) neben JtXri- {piXfj-'&og, nXti'Qrfg),
Nur im kyprischen Dialekte sind belegt:
^AXäaiWTai 141 4, von dem Bergnamen l^lrfjiov abgeleitet.
Ca „Zeit" in der Formel v-ßälg Cdv 135io.28.28.
icc „heilen": X/aa&ai, IjarrJQav 1353.
y,a7tog „Garten": xa/rov 135 20, xa/rwt 24, xa/rogso.
KlaQLra[v] 226, vielleicht von TLlaQog abgeleitet.
136
laßog „Stein": lao Nom. Sg, 93 1.
MadoL „Meder^* 135 1 ist ein Fremdwort.
väßog „Tempel" in Naco 166.
vccaog „Insel" in Naauorav 71 2/8, NaoL..., 229.
qpä „sprechen" in l^{v)Tlg)afxo 157.
c. Neben stais (Stamm Ttaf-td-) liegt im kyprischen Dialekte €3- ie
kürzere, ältere und wahrscheinlicli süd-achäische Form Ttäg lO^j
2IO2, di-jiag 93 g. Der Stamm des Wortes war jtöLF-: noLF-. Von TtöLF, &M. aso
vom starken Stamme, wurde der kyprische Nominativ jtcLF-s = nag, vc^ to
schwachen Stamme jraf- der auf attischen Vasen überlieferte NominaÄiiiv
noF-g = navg gebildet (vgl. Kretschmer , Dialekt der attischen Va8^:n-
inschriften in Kuhn's Zeitschr. XXIX 476 ff.). Das kyprische jtäg und di^ as
attische navs verhalten sich also zu einander, wie ßcjg (dor.) = ß&ß'-g ^m
dem attischen ßovg , wie isQYjg (ark.-kypr.) = hgri^-g zu dem attisch, ^n
legevg. Das Wort jzaTg = nauF-id-g (vgl. jtavig Kretschmer a. a. 0. S. 4^^^)
ist eine von jzaF ausgegangene Deminutivbilduug.
d. Ein noch nicht gedeutetes a enthält die kyprische Glos^ee
^ätag' ^rag — wenn die Änderung des überlieferten iHzag in i^ac^a?
richtig ist. — Kyprisch ist sehr wahrscheinlich die Glosse igato^e -v
dvsTtavoavTo (= igdtv^sv).
e. In dem kyprischen ßdkXai- ßa^/noi = ßä-Xai, ion. ßriXol ist
langer Vokal vor einfacher Liquida durch kurzen Vokal vor doppelt ^r
Liquida ersetzt.
f. Das kyprische xdygd (Glosse) = xara-ygäg „der Fresser" ist eo-'t-
weder ein vom Stamme ygaa- (s. § 2) mit Dehnung gebildetes Wurzel'
nomen, wie z. B. qjcog „Dieb" oder aus 9ea-YQä(ayä = xaTa-yQa(o)'äg ko^i^'
trahiert, vgl. xata-<pay-äg.
g. Wir haben keinen Grund, mit Meister II 222 das erste a in de?"»^^
kyprischen dga „Wunsch, Gelübde" 83 HTg 166 als lang zu betrachte ^^-
Die Grundform ist dg^d , wie das arkadische xdxagFov „verwünscht, v^ ^'
flucht" 294/5 beweist. Aus dieser konnte mit Ersatzdehnung agd , ohx^^^
Ersatzdehnung agd, werden (vgl. ion. xovgrj, äol. xogga neben xogrf, x6^^^
aus HogFa). Da nun die in historischer Zeit noch lebendige Verbinduri:^ ^
-go' im Süd-Achäischen ohne Ersatzdehnung zu -g- erleichtert wurd ^^»
so darf man vermuten, dass die ebenfalls noch bis ins 4. Jahrh. lebendi^T"^'
Verbindung -gf- das gleiche Schicksal erfuhr. — In dem arkadische?" ^
Namen Nix-dgarog S5^ ist das erste a der Komposition wegen wah. ^''
scheinlich als lang anzusetzen.
2. In der Komposition aus « gedehnt:
-ayoQog (zu ayoQa, neben -ayogag):
Ark. l^vi;ay[6Q\cü 32 3.
Kypr. EvßayoQw 220, Qe^ioxayoqio 187, KlriTayogw 212, Ilvu-^
TayoQw 197.
Aus den beiden Dialekten sind einzeln zu nennen:
Ark. naväyoQGL 2926, IIccvayoQOiovso, TQLTcavayoQOLog %,
argar-äyol 3O9 32 1.
Kypr, Qe-aviaq 130 1.
3. In Bildungs- und Flexionssilben:
Nominalstämme auf -ä, -rö, -vä u. s. w. Beispiele:
Ark. IvTtoXa 2927, Evöafxidäq I37. — Kypr, ^axäl353, ^Ta-
cfijceg 69.
Ark. egya-Ta-g 30 49. — Kypr. "Yla-Tä-g 94 1 95 984 992.
Ark. iga-vä 31 e. — Kypr. Jleka-vä (GL), Name von Salamis.
Tempusstämme abgeleiteter Verba auf -aw und -aw:
Praesens. Kypr. xifxao) 145, Xjäo&ai 1353, yodäv Glosse.
Aorist. Ark. egTteqaaai 296/7, egTVBQaaiii ^ Nrma-tag 33 91.
Kypr. erteßctaav 161 1, ifXLTQäov, IfXTtaToov Glossen.
Perfekt. Kypr. egegäf^ha 1442, i/^itiäfxivog 1358/4.
8. Bereits in indogermanische Zeit fallt die Kontraktion
des Augmentes e mit anlautenden a- zu ä. Dieses 5 ist im Süd-
Achäischen unverändert erhalten:
*A.rk. VTtagxe 30 42 — Kypr. avcjyov 1352.
9. Wenn die arkadischen Konjunktive deä-Toc 30io. is.ae,
^^^cowlarä-TOc 15/16 aus öed-e-Toiy loxa-e-TOi oder (Jea-rj-
"^oty latd-ri'TOL entstanden sind (vgl. u. a. thess. 6wde[Ta]L oder
^'^^ce7jlTa]iy Inschrift aus Tyrnabos, Ephem. arch. 1884, p. 223),
dann hat diese Kontraktion vielleicht bereits in süd-achäischer Zeit
^ttgefunden. Indessen können jene Konjunktive auch mit kret.
^^ch;aL (Gort. Taf. VIII 20.32), kalymn. [xa^/aJTÖrat GIG. 2671 42,
dessen. TcagloTÖraL (Mysterieninschrift aus Andania Z. 72) und
^QöToi Pindar Pyth. IV 92 zusammengestellt werden. Dann sind
^©selben nicht durch Kontraktion entstanden — denn im Dori-
schen wurde «6, drj zu tj kontrahiert — , sondern mit der
■~" von der w-Flexion auf die ^tit-Flexion übertragenen — ein-
fachen Dehnung des Stammvokales gebildet: Die Belege hierfür
»ei Curtius griechisches Verb* 11 81 ff., Spitzer Lautlehre 39 und
Gustav Meyer griech. Gramm. * § 581.
138
10. Ob ä bereits in süd-achäischer Zeit durch Zusammen-
ziehung zweier ursprüngUch durch Sigma oder Jod getrennten
Vokale entstanden ist, lässt sich nicht entscheiden. Die einzige
Form, welche dafür spricht, ist der Genetiv Plur. der a-Stämme
auf 'Sv = acov, *-aa(ov:
Ark. Tov 29 19, egytovav 3046, und die Münzlegenden (no. 52):
Kypr. [i]7cayofi€vav 1342.
a. Auslautendes äo («» ajlp) blieb offen und wurde als -a-ü ausge-
sprochen, siehe § 44, 2 (S. 167).
b. Kyprische Formen wie ygä „iss" (Glosse) = *yQd8, Stamm ygao-,
oder yodäv „weinen" (Glosse) lassen sich nicht als süd-achäisch ansetzen.
11. War a oder ä von einem folgenden Vokale durch /
getrennt, so fand in süd-achäischer Zeit selbstverständlich keine
Kontraktion statt: Kypr. 2aFo%KeFrig 204, Xäo («=» Xäßog) 93 1.
Erst im arkadischen Dialekte wurde, nachdem F aus-
gefallen war, a oder ä mit folgendem o oder cü im Inlaute zu
ö zusammengezogen:
XäFo-: Aä{S)iYM 50, AöxqLT[(a\ 33 91, Aäqxivrjg I48, -^0-
f^l^XOS 3368.
a. Nach Meister U 92 sollen die angeführten Namen mit dem Ele-
mente Aä' gebildet sein, welches ursprünglich vor Vokalen auftrat {Äa-
OLQX^^ 8,us Aaß'-aQxog) und per analogiam vor Konsonanten verwendet
wurde {Aa-xQirog), Dass eine — an sich völlig regelrechte — Eontraktion •
von XäO' zu kä vorhege, gibt er daneben als „Möglichkeit" zu.
aaßo: 2ä/>X€og 32?, 2äaTQaro[v] 36 n, [S]a'KXfjg Sie.
b. Statt der letzteren Form auch [A]axkfls möglich. Weshalb Meister
II 93 bei diesen Namen nicht auch 2^-xXfjg, üa-otgatos als die natä.^-
lieberen Formen ansetzt, sondern hier — umgekehrt wie bei Aä, siela^®
die vorige Note — der Kontraktion aus Hao- den Vorzug gibt und eixi.«
Analogiebildung Sa-xlfjg nach Ha-cov etc. nur für „möglich" hält, i®*
nicht einzusehen.
-äßa)-: l4X%iidv l64, Iloaotdavog, ^EQfxa[vo]g 25.
'äßO'i TiOLvavag 3O21.
c. Ist auch Atadv 33 eo ^^^ Aiodcov entstanden?
d. Ob das erste Element des Namens Osägldag 173.4 ^^s ^mfoc^^^'
oder •^eafoqo" zusammengezogen ist, bleibt unentschieden.
139
E
12. Ein gemeingriechisches « blieb im Süd-Achäischen
owohl in Stamm- , wie in Bildungssilben im allgemeinen
inverändert.
1. In Stammsilben:
yev-: Ärk. yevr/voc 30 s, yeyivrilTOL] 242/3, yeveav 54 s.
Kt/pr. yevoitv 13029.
ezeßo-: Ärk, ^Eciaqxog 3449, ^Exeo/Xeog Sogs.
Kypr, ^ETۧd(v)dQa) 112, ^EuBoddfia 132.
ix-: Ärk. ext) 3026, 'Exiag le?.
Kypr, exev 135io. ss, 7toexoiJievovi%,%\^ ^E%iöa^o 218 u. a.
»e- zu d^rp: Ärk. dv€»sv 32 1 43 472.
Kypr. ae-g = d'ig Glosse.
d-ifjLL': Ärk, QifiLOTog 10.
Kypr. Qe^iav 143, Qe^iaTayoQio 187, JcßeiS-ef^ig
13021 u. a.
S'Bo-: Ärk. d^eol 2922.26, 0€o- oft als Namenselement
Kypr. S^ewL, d^eolg und 0co- : die Belege in § 37d (S. 162).
a. In der Umgegend von Edalion entwickelte sich die Aussprache
^Kk, 8. § 38 (S. 161).
ßegy^: Ärk. eqyov 30 oft, iqyuvag 30 oft, ^EQyovino) 3366,
evBQyhag 544.
Kypr, eßeg^a 146, evßeQyeaiag 146.
x^e/€g- „Ruhm": ^ri. Kleo- und -xA^g (= xAei^g) in Eigen-
namen.
Kypr, Ncyio-iileßrig 101 1 12 102i 105 1, Tcf^o-
TiUFrig 186 187 u. a.
fuiya-', Ärk, fxeydXa 24:^, MeyaXiag 33^1, MeyaloTtoXiTavlis,
fXS^OV 29 14. 18.
Kypr, ixiya 144 1 [i^ya ? 98 1 99 1 110.
fxEv-: Ärk, -fxivrig oft in Eigennamen, MevevLfiog 98 u. a.
Kypr. Mevevifio) 224.
-»eßo-: Ärk. Neo-Klrjg 47i 3398, N€oy^&veo[g] 9s u. a.
Kypr. veFoordxag 1342, NeFayoqag Neßa(j4)q)td'€(o 193.
^evT8: Ärk, Ttevze 29 1, TrevrT^xovra 29 20 30 23. so.
j
Kypr. 7C€(iÄ)7taiu€Qwv 1342. 1
140
'veXrig: Ark. in Eigennamen z. B. l^viXrj 14, ^ETtirikrig 28*,
Kypr, aTiXrjv 135 lo, aviXija 28.
B^ (Ig), BTtij ^erd, Tceda, Tvegi: s. die »Präpositionen«.
Nur im arkadischen Dialekte sind belegt:
(J€j5- „scheinen": (JeorrotSOio. 18. 46. y.eXevd-og: yceXelvd-jo) 29 2s/'a4.
(J«x^ „zehn": de^otav 62 und x^^avvog: Äie^crvvcD 5.
(Jt'oJdfixo 297/8. 21.
de^L-: JeSiXaog 35? u. a.
heßdo^iog: heßdofxat, 29 89.
i?(T- „sein": larco 306. ss. se, ^?-
6arw s 1 , iovTw 48 , «ovrog 1 1 .
kilua „Scherz" : ^^QX-exptog 1 26.
Fi'AaaTog: ßi^otaxov 29 18. 19
u. ö.
d^earog „erbeten": @ia{T)(ji)vog
3323*
ycekevco: -/.eXevwvac 30 15.
ley^: leyri 297.
[LieX-: BTtifxeXoixevoig 30 47.
vifi'i vifiev 29 1, V€f47i29ii»
^€vog: ^evov 29 n ^ivoigzi.
^ivoLii und Sevo-,
rteqau): eg7C€Qda7i29 7 <, -oac
[o]Teq)vwaaL 246.
TeraQTog 37 q.
qp^6^-: q)d'iQaL 308.
X^€- (zu x^Tj-): xe*os 30 35.
17 ■
Nur im kyprischen
!/4yL€aT0-fxe(fx)(prjg 199,
[!^x€(rr6^€jUtg 57 3.
dXeß-i dXeßo{v)Teg 161 1 .
ßQevd-i^ „Lauch", Glosse.
yBfÄ-: yifxov, vyyB^og, Glossen.
yBQ- „altem": FeqvFog 91.
ÖB^iog: ^A((x)q}idB^Uoi 1372.
Bctq „Blut", Glosse.
Byxog:"EyxBiog, Glosse.
Byw 109 6 146 175.
BXsog: ^EXBri(xtoVj Glosse.
BXog „Wiese": bXbl 1359.
^EXslrag „in Helos verehrt"
140 4/6.
bX»-: EifBXd'(ov223, EiJ=eXd-o{vy
Tog 222. iX^eriog Glosse.
BXcpog „Butter", Glosse.
BQ7V-: ig 7t 0^ BQTtBg Glosse.
ßBXiüog „Brand": avB(X)'MKei Gl.
Dialekte sind belegt:
ßB&og: FbS-oxo 161 1.
ßBTtog: 144 1, pBTtija 13526»
-F € ^ - „ziehen" : dftOBQOBtß Gloss^
ßsa- „kleiden": veac und kavT^
Glossen.
fBX' „bringen": Bßs^B 662.
ßBTog: ßsTBL 134 1 135 1.
d'Bctyov „Schwefel", Glosse.
y.bvbFo-: ^A^BVBvFbv l^%iz,
yiBQ „schlagen": [bJkbqob 992.
'/^ega/iiog „Kerker", Glosse.
XbX'' ytcc'Xexs-g Glosse.
TtBÖtjai 135 18, TtBöov Glosse-
TT 6 [^«xfg] 135 15. 26, /rfAexi; Gl-
7CQB7C0V „das Zeichen", Glosse-
T€f.lBVOg 147 2.
TBQBL 653.
rSQXVlja 1359. 18/19. 22.
141
2. In Vorschlagssilben:
Augment :
Ark. av'i-d^yLB 4A — 46, Kypr, e-ße^e 66 2, saraae 80 2 u. a.
Ark. i~(pd^0QyL(6g 30 10/11, Kypr, d7t'e-Xrj7,a Pft., Glosse.
Reduplikation (die Belege beim Perfektum) :
Ark. ye^Q(X7z[j\(oi) 30 51 u.a. — Kypr. lÄe-^vafxivoi 146 u. a.
k'-KOTOv „ein-hundert" : Ark. he^orov 294, ^ExoTovßoia 38.
i'ßei^oai: Ark, ii-^oGi 29 1, kontrahiert aus iFei-^oai oder
3. In Flexions- und Bildungssilben:
Vokativ: Ark.^'AgiOTe 23», Kleavöge 40.
Nominativ Plur.: Ark. Tcdweg 302s, Kypr. n;ald€s 136^0' n -
Personalendungen: xaiQBza Ark. oft, Kypr. 144 1.4.
Präsensstamm: Ark. aTcv^TSU-TOJ 30 43 , Kypr. auo-yeiiB Grl.
a-Aorist: Ark. av€&rf/£, Kypr. ove&rj^e^ '^aTtoxcLoe oft.
Stämme auf -€(;-: Kypr. Ti/ÄO-yleße-og 92 139, dvaea Glosse.
Demonstrativpronomen: o-ds in beiden Dialekten
u. a. m.
13. Einige Nomina werden im Süd-Achäischen vom
'»arken Stamme (mit hochtonigem e), in den dorischen und
»öischen Dialekten dagegen vom schwachen Stamme gebildet.
ursprünglich lagen beide Stämme in der Flexion neben einander,
■B« Nomiu. XQsrog, Genet. xQaxiog (= kfteos), Lokat. xQaTsi'. Während nun
^ Süd-Achäer den starken Stamm des Nominativs auch auf die obliquen
*8U8 übertrugen, bildeten die übrigen Griechen umgekehrt zu den obliquen
isus^ einen Nominativ vom schwachen Stamm : xQarog.
KQ€Tog (schwach y^aTog = kj-tos)
^rk. u4.vT0KQ€T[rig] 34 67, EvQv^QeTVjg 33 32? KakkiKgecrig 3438,
^^^i'KQeueog 3423, NeoiiQeTeo[g] 9 8, IIolvKQeTeia 41, TifxoKQezrjg
*ioo 3447, Tiixoy,Qi{Te)og 33 78, ^io^qhvfi 33 51.
a. Einen hübschen Beleg dafür, dass -x^fVijg die echt-
J^a.dische Namensform war, bietet die Inschrift 33: hier führen
®J^ arkadische Vollbürger die Namen Ev/LQhrig, Tc/io/^hrjg
^^ ^(oy^hrig; dagegen werden unter den Metöken ein Je^t-
'^"^^/S 86 und ein IwacyiQccTrig 99 aufgezählt
142
b. Konsequent erscheint 'XQdjtjg in no. 1: 'AUSueQdtijs ^^, ^AQunoxQd-
trjsii, AafAOpeQaiidae i^, TifAoxQartjg ^. Da diese Abschrift einer Proxenie-
erteilnng seitens der Arkader an den Athener ^Xoqxoc für Athen be-
stimmt war, so zog man es wahrscheinlich vor, die ungewöhnliche epi-
chorische Namensform zu Gunsten der gemeingriechischen fallen zu lassen.
c. Neben viermaligem -xQsvrjs steht zwei Male 'Xßdnjg in no. 37:
^d[ox]Qdjeog ^i, N8oxQdxrf[c] ^, Die meisten der übrigen Inschriften, welche
Namen mit -xQdtrjg enthalten, stammen aus junger Zeit : ['AQi]azoxQdt^ 19,
^iaxvxQdnjg IT,, g, AafioxQdrijs 37g, *EmxQdtije ^EmxQdzeog 10, EvxQdnjg
364, Ssvoxgdxeog 36 g, Kgatiav 51. Vgl. noch AQioxoxQdtsui Sa. 1238,
KaXXixQaxldag Sa. 1239.
Kypr, IdqiaTO^Aqhrfi 146, L^(^4a)TOx^^Teog] 213, Mrj[voyLQesrjg 183,
MivcTA^hrig 197, ^xaai'KQheog 67s/4, Tt^oxß^eog 76 1 828/3, Ti-
juox߀[^€og] 91, TL/xoyLQhr]g 129, Oiloy^heog 81, . . . ycQhrjg 201.
d. Von Bedeutung für die historische Tradition ist der
Name STaacKgarr^g auf den Inschriften 68 und 69, deren erstere
den gleichen Inhalt in attischem und in kyprischem Alphabete
und Dialekte bietet. Wenn nach Pierides* sehr ansprechen-
der Vermutung beide Inschriflien in das Ende des 4. Jahr-
hunderts fallen, so erscheint eine Beeinflussung derselben durch
die 'KoivTj ausgeschlossen: enthalten doch selbst die jüngsten
kyprischen Inschriften nur selten eine nicht streng dialektische
Form. — Nach Strabo XIV p. 683 ist Soloi von den Athenern
gegründet: 261ol .... ia;iafj,a cf ioTL OaXi^QOv xai !^xa/icrrro$
'^d^vaiwv. Wenn nun auch, wie die Inschriften 68 und 69 be-
weisen, in Soloi der achäische Dialekt gesprochen wurde und die
Hauptmasse der Bevölkerung vermutiüch aus Achäem bestand,
so ist doch die Annahme nicht unwahrscheinhch, dass die herr-
schenden Geschlechter der Stadt aus Attika eingewandert waren.
e. Der Name KvrtQOY^vLßog 93 1 — so haben wir richtiger
zu betonen — bildet keine Ausnahme, sondern ist eine alte
achäische Form, welche an Alter den Maskulinis auf -x^^ijg
völlig gleichsteht Denn in dem Femininum ^qa^ig ruhte der
Accent von vornherein ausschliesslich auf dem Iota des
SuflSxes, vgl. z. B. Mevey^azig, ^Byx^ar/g, AvaiY.q(nig u. a.; es gab
also nie einen Wechsel zwischen starkem und schwachem Stamme,
wie bei x^erog, xg^rijg, sondern der schwache Stamm war bereits
von Anfang an in allen Kasus durch den Accent gefordert
143
-S-iQGog (schwach &QdaoQ = dhfsos)
Arh @€Qalag 42, Qe(Q)aiav 33 is.
f. Die Namen QQaaiag 337o52i6, OQaaiav 33 S9, Q^aaiTc-
^Tog 37 10 lassen sich auf doppelte Weise erklären: entweder stehen
sie auf einer Stufe mit den jüngeren arkadischen Namen auf
-x^arijg, oder sie sind von dem Adjektivum d'Qaavg abgeleitet,
welches — ebenso wie ycQctrlg, s. die vorige Note — in Folge seiner
Setonung als Oxytonon von vornherein alle Kasus nur vom
schwachen Stamme bildete, vgl. [©^jaav^ijcJßog 33 Col. A. Auf
dieses NebeneinanderKegen von d'eQOog und d-Qaavg in Eigen-
namen hat PreUwitz, de dial. Thess. p. 9 hingewiesen.
Kypr, Namen mit d-iqaog oder &Qaavg bislang nicht belegt.
^SQe&QOv (gemeingr. ßagad^gov, Stamm ger-: gj--)
Ark. ^€Q€&Qay Glosse. Die Grundform war gere-,
g, Dass der arkadische Name Gebtovaimv 528, OeX<povoioi l^^, SeX-
q>ovol<ov Samml. 1252 j/^ von einem "^MXnog = ^aXjiog abgeleitet ist, lasst
sich nicht beweisen.
14. Vom starken Stamme gebildet ist das süd-achäische
Präsens
deXXta = gemeingr. ßdlXo) (Stamm gel-: g}-)
Ark. igdiXkovreg 30 49. Die ursprüngliche süd-achäische Form
war vermutUch ^dlXw (= g'ellö),
15. Den dorischen tonlosen Suffixen -ccqo, -a/io liegen
im Achäischen — und Ionischen — die vollen, ursprünglich
hochtonigen Formen -^po, -^fio gegenüber in
leg 6g (dor. laQog)
Ark. hiBqa 29 15, hisqov 54 2, legov 30 39. 58, Uqwv 30 aü,
€e^l[ptg'] 3080, iSQiijg 3333.51.79.100, hiegriv 29 1, huQodvfav 5,
hieQodvTsg 7, hiBQOfivdiiova 3, hLeQ[ofxv(xfi\ovag 26/27, hLegofxvdf^-
ovOLüftd. 86, 'isQO . . . 3396, ^l€QO)v62i 33 63, *^Uqwvog 3438, Ilkri-
axieqog 37 n, nXetGTieQog I30.
Ktfpr. ijsQ^g 100 1 107, legeig 102 2 105 1, Ijegevg 101a,
iegfjfog 59 1/2, leQrjog 1033, Ijeg^og 1043, ieqriFljav 135 20.
'^QTBfxig (dor. ^L^QTaf^ig)
Ark, l^QTefivoioL 24 9/10.
144
16. Folgende Partikeln erscheinen im Süd-Achäischen
in starker, hochtouiger Form:
x€ (dor. xa): Kypr. 135 lo. ss- 29.
Aus dem Arkadischen ist bislang nur die Verbindung
x^ av = xe av überliefert: 29i6. si.«» 30s. 10. i6* S5«
a. Dass xs und nicht xev — von Osthoff Perfb. 342 irrtümlich mit
fam gleichgestellt — die ursprüngliche Form der Partikel war, habe ich
in den GGA. 1889, S. 903 f. nachgewiesen.
i'Qa (gemeingr. aQo): Kypr. xar' €q^ {iXi^at Glosse.
b. Statt iga setzen G. Meyer Gr. Gr. * § 55 und Meister II 207 eine
Form Ijo an, die im Ablautsverhältnisse zu dem poetischen &q, gd (» f,
lit. \r) stehen soll: Das gemeingriechische oQa würde dann als jüngere
Bildung aufzufassen sein. Da jedoch die Formen äg und ^a aus äga her-
vorgegangen sein können, so ist eine Ansetzung von ^Qa-. äga zum min-
desten ebenso berechtigt.
-r€ in Kypr, ore 135 1, f^tj-TcoTe 144 1 (/ror 146),
Diese Formen waren auch ionisch; dagegen aeol. Sta, jtöxa,
17. Bemerkenswert ist € in folgenden arkadischen
Eigennamen:
^EgicDv 528, 'Ege/xiva 46, "jB^wy 36?.
Da sich diese drei Namen schwerlich von einander trennen lassen, »o
ist die Vermutung, .dass ^Egimv mit *AqI(ov identisch sei (Meister II 89^i
nicht wahrscheinlich. Nach 'Egs-f^iva zu schliessen {-fiivä zu -fiSvfig, Vf^^
'lAridä zu -fir^drig) war 'Eqb- ein verbales Element, wie Msvs-, 'Exs- u. a»-
^Q%oiiivi.OL IGtA. no. 70 n, Eq. = ^EQ[xofievoL] 526.
Jünger ist die Form 'Ogxofisvioi 1 ^.
MeXixLwLj Beiname des Zeus, 49.
MeXixiog ist nicht eine „Gräcisierung des semitischen Melek, Müi^
(Meister II 97), sondern gehört zu att. /nsiXixog.
a. Die Form 28xv(D[vt]og 64: ^ gibt die in Sikyon selbst übliche Ai^
spräche des Namens wieder, vgl. den Genetiv 28xva)vi[(Dv] auf zwei
Olympia gefundenen Weihgeschenken (Samml. 3162, 3167) und die ält^
Münzlegende tE = üs^xvcovicov) Samml. 3169.
18. Bemerkenswert ist e in folgenden kyprisclien Eigei
namen:
KeTiOv (semitisch, gemeingr. Kinov): Keriwv 134 1, Kstl
Kexi{wv) 125, KenirjFeg 135 1.
2elafxlvcog (semitisch) 182 185 189, 2elafiLvl[(ov^ 225, 2e
2€{XafxlvLog) 193 197 204 208.
Daneben üaXafiiviog, siehe § 4.
a. Die kyprischen Städte Kegvveia und KoQ<&v8ia (Steph. B.) = Cort-
^aeum (Plin. V 35) sind nicht zu identificieren. KsQvvsia ist eine Tochter-
stadt des achäischen Ksgvreia (später KaQvvsia), dagegen führt Kogtovsta
den gleichen Namen wie die bekannte böotische Stadt und je eine Stadt in
der Phthiotis (Strabo 1X434) und auf dem Peloponnese beiEorinth (Steph. B.).
b. Sämmtliche mit den Buchstaben "EX-, EiX- beginnenden, von
Hesych überlieferten kyprischen Beinamen des Zeus, der Hera und der
Aphrodite bringt Meister II 208 mit dem phönicischen Gottesnamen El
in Verbindung (sogar das echtgriechische EXei^ficovl). Eine Widerlegung
dieser Deutungen (die merkwürdigste ist wohl EtX 'Amvdorrjs „der Gott
^EX, der in Apis, d. h. auf dem Peloponnese wohnt" statt des überlieferten
€iXajtiva<m^g ,>der Schmausei-^') scheint mir unnöthig zu sein.
19. Der Wandel eines urgriechischen « in ^ liegt vor
1) In dem süd-achäischen Iv = sv, siehe § 36 (S. 160).
2) In dem kyprischen lyytA-, siehe § 37 (S. 161).
3) In dem kyprischen d^iog und f^c, siehe § 38 (S. 161).
a. Das arkadische TrfXi- in TrjXlfAaxos I53 ist nicht aus TrjXs-, sondern
ans TrjXvt' entstanden, siehe § 70 (S. 181).
b. Das kyprische 7uXv6$f „grau" (Gl.) ist nicht aus *nsXv6v entstanden,
^e Meister II 211 vermutet, sondern aus pl-nön, einer Form, in welcher
^er schwache Stamm plr- durch den Accent gefordert war.
20. Diejenigen Fälle, in denen ein gemeingriechisches «
vor X im Arkadischen und Kyprischen in a verwandelt ist, sind
in § 4 (S. 133) zusammengestellt
Anmerkung. Der süd-achäische Infinitiv auf -ev (z. B. fpeQev) und
^Jo kyprischen Formen aelÖeg (= äeideig), sQjtes (= sQjtsig), ßoXs „du
willet" sind in der Formenlehre, die arkadischen Genetive auf -xXiog in
§ ÖS (S. 189) besprochen.
21. Ein urgriechisches e ist im Süd- Achäischen un-
v^xrandert erhalten.
1. In Stammsilben:
-^' „od€ar«: Arh '^ 29 2o, tJ 30 oft. — Kypr. 109 6, 135 oft.
Über die vor folgendem Vokale entstandene kyprische Form f (=s ^)
^^Öm «ehe § 42a (S. 163).
Hoffmana^ die griechieebea Dialekte. I. |0
146
^ij-: Ark. . . . vid^ne 27, .... ^i^x« 26, avi^tixe 44 46 46 49.
Kypr. ove^TfM 1284 147 1 149 s 150 2, ove&rjKsv 140,,
dv€d7i7(£ 68:, 151 1 152, a[vi]»^Tiav 163», vy^'^ijxc 120s/4.
^ij^: Ark. &ri{Q)ivag 35 js, ©ijßtog SammL 1238.
Kypr. [l£\(v)Tid'r^Qog? 172, OtjQidaf^cj 174
xAij- „rufen": -4rÄ;. iCÄi^rea? 286, Kypr. KXrjcayoQta 212.
jMij „nicht": Ark. piri 29 oft, /uij 30 oft;, fii^d' 29$, i^rfie 30«,
[iii^evi 30 28, firjdeTco&L 30 34, fiiprc 29 n.
Kypr. juij 13528, futridi? 1094, iir^rcovB 144 1.
fitjXo- „Vieh": -iri. Evfirjlidav 3372, i^yp^ jmij^?161i.
jM^y „Mond": -4rÄ;. f^Tivog 2929, ^^vaso, fi^va 30 29.
Kypr. MrpfO%Qhijg 183, MrjvodcjQog 155, jYw^i]-
y/wy Gen. Sg. 140 s.
Die Identität von MivoxQszrfg 197 und Mrjvoxghtjg ist zweifelhaft,
siehe § 42 b (S. 163).
fii^y- „stolz, erhaben": ^rft. ^Aiirpfiag 40.
Kypr. l^fxipflja Gen. Sg. 135 1».
a. Das ionische ^/ueWa? mit unechtem st ist dem süd-achäischen
yifjirjviag nicht gleichzusetzen. Es liegen hier — wie auch bei xgeto;''
HQaxoQf IsQYis: isQevg — zwei verschiedene Stämme neben einander. Der
volle Stamm ist m^n (vgl. ssk mänin ,,stolz, geehrt"), der schwache m*»'.
den letzteren hat man schwerlich mit Recht zu men ,, denken" (ssk.
mdnas = fievog) gestellt. Der Komparativ vom starken Stamme lautete
a-firiV'%cov = afjLrjvayf, der Komparativ vom schwachen Stamme d-fisv-x^'
hieraus entstand entweder durch Ephenthese (also mit echtem st) ode^
durch Ersatzdehnung (also mit unechtem st) die Form äfisivmv.
Trilo- „fem": Ark. TrjU^axog Igs, Kypr. Trile(pava) 179.
X1J- „fassen": Ark. x^'^OQ Grl., Kypr. xt-^ij-rog Gl. „Q^fass*^-
XriQ „Hand": Ark. tyx^xijpijxot 30 12 (lyxVQ^^ '^ iyx^iQiw)^
Kypr. vxriQwv 1306. is, XVQ 1443.
b. Es wird noch immer gelehrt — so z. B. auch von Meister I>i^'
II 224 --, dass die dorische und arkadisch-kyprische Form x^Q und <^''-^
ionische Form ;u«/g durch „Ersatzdehnung" aus x^Q'^ entstanden sei
Diese Erklärung ist unrichtig, weil die Stämme auf -q im Nominativ
urgriechisch bekanntlich keine Endung annehmen: die spärlichen,
von Grammatikern überlieferten Nominative auf -gg, welche z. B. G. Me^'
Gr. Gr. * §818 zusammengestellt hat. sind erst in einer Zeit gebildet, ^•"^
das urgriechische Gesetz von der Nominativbildung der ^-Stämme m^~
mehr lebendig war: sie berechtigen uns also nicht dazu, x'^IQ und j^
auf eine urgriechische Form x^Q^ zurückzuführen.
Der Nominativ x^Q (Stamm x^Q' „halten") steht auf einer Stufe
den Nominativen *ped'8 „Fuss" (Stamm ped- „gehen"), d-viJQ „Mann, He
(Stamm ner- „wollen"), vök-s „Stimme" (vek^ „sprechen"), dor. ß&g „Rii^
4t
147
s *ß&/''S (Stamm ßo)/'') u. a. m. In den einsilbigen Formen dieser soge-
aannten Wurzelnomina wurde bereits urspracblich der Stammesvokal ge-
dehnt (Nom. xVQt Akk. x^Q(^ = XVQV^)'i ^^ ^^^ zweisilbigen Formen, welche
den Accent auf der Endung trugen, trat der kurze Stamm auf (Gen.
XSQfk, Lok. x^9^' I^iese Flexion wurde schon frühzeitig dadurch gestört
[namentlich in den europäischen Sprachen), dass entweder der gedehnte
Stamm des Nominativs auf die obliquen Kasus (x^Q^k, XVOO oder der kurze
Stamm der obliquen Kasus auf den Nominativ übertragen wurde (ßove »==
*ß6f'S). Das erstere geschah in den achäischen Dialekten. Natürlich
wurde damit x^Q' ^^b der eigentliche Stamm des Nomens aufgefasst und
dementsprechend auch in Ableitungen, wie ark. fyxVQ^^f ^t/P*"' ^X*16^ ^^
Grunde gelegt. — Die nord-achäischen Formen x^QQ^» X'QQ^ ^- b* '^- ^^^^
aus xVQ^^f XVQ^ hervorgegangen: die Nord-Achäer sprachen statt des
langen Vokales vor einfacher Liquida den kurzen Vokal vor doppelter
Liquida z. B. in aeol. araXXa, dor. axa-Xa — aeol. na/jtfia „Besitz"» dor. nä-f^a
— thess. AofifAdzriQ, dor. Aä-fAdtriQ — thess. fivä/Afietov, dor. fivä-fia, u. a. m-
Der attische Nominativ x'^Q is^ ebenso zu erklären wie novs = "^nod-g
(dor. neos = *nd>d'g) : er ist vom schwachen Stamme x'9' ^i^ ^^^ Endung
-c gebildet zu einer Zeit, als das urgriechische Gesetz von der Nominativ-
bildung der ß-Stämme erloschen war. Aus x^Q"^ .entstand zunächst x^Qf
wahrscheinlich ohne Ersatz dehnung, ebenso wie ndg aus *n6d'e. Da nun
aber eine einzige weder natura noch positione lange Silbe in der
Bominalflexion unmöglich war, so wurden die Formen *x^q und *n6g zu
Xelg und novc gedehnt.
Nur im arkadischen Dialekte belegt:
a(Txii^€s29 6/6, ävaGyLTid-ias — an rjQevd^ev ^fi^ydn^^ 30 a6.
«/ut- (lat semt): hrifAiav 29*6, r^jinov %%^%h, iifiioaoi 30 25.
''W^ax>l«(o)ft 25 ^Hqar^q lös — riGGov (St ^x-) 30 41.
KXri{%oqiwv) Münze 52i2 — XQ^}-: XßijiMaat 31 7.
juij<J-: lr^ßt(TTOiuij(5jys36ii, Jtofxridifi 20, \ßq\aovixiidBO^ 33 Col. A,
jy^oljujijdcog 306.
fcXri- „füllen": TtXpL „Menge" 30 «o, Cir]XijVTOexos37ö, JIlijaT-
Uqog 37 11.
C. Der Superlativ nXfjGxog (= att. nleXaioq)^ mit welchem die beiden
letzteren Namen zusammengesetzt sind, soll nach Meister II 95 ,,nach
anderen vom Stamme nXri' gebildeten Formen vokalisiert" sein. Diese
Annahme einer Analogiebildung ist vorschnell. Allerdings wurde der
Superlativ auf -lotog meist von der schwachen Stammesform gebildet,
Vgl. SXiytotos, xQazioTos. Da jedoch gerade der süd-achäische Dialekt bei
Öen 5- und ir-Stämmen die starke Form bevorzugte, so' wurde von nXrj-
nicht stXs-Zatos (vom schwachen Stamme nXe-)^ sondern jiXij'tatog gebildet,
Und daraus entstand nX^arog, indem der lange Diphthong r^i im Inlaute
^as i einbüsste.
10*
148
Nur im kyprischen Dialekte belegt:
yvij- „zeugen": naai-yvtifog in verschiedenen Easns 76 1 106 s
1096 135 oft 146.
ßlt]' „werfen": nd-ßXri ,^egel" Ql-- ßooviqta „rachlos" GL
fQrj'Tag ^Verträge" ISöas* 89, i-fftirdaarvn^ iV'FQr[taaa%v i.
^- „bringen": l'-ij-x«?16l2 — ßlri%- ,^is8en": aTt-^-XrpMx QU
d. In den kyprischen Glossen Xelvlsa] „Wolle" (-= ßlfivsa) und Q^Bwa
„Schafe" (= ß'Qtjva) ist echtes ly in <i verwandelt.
2. In Bildungs- und Flexionssilben:
Instrumentalis der o-Stämme.
Kypr. ri „wenn" 135 lo. as, Instrumentalis des Relativoms.
Stämme auf -rij^» die Belege in der Formenlehre.
Nominativ, Akkusativ, Vokativ der -«a-Stämme, die
Belege in der Formenlehre.
Sämmtliche Kasus der Stämme auf -rjf-, die Belege
in der Formenlehre.
Die 2. und 3. Pers. Sg. des Konjunktivs im Aktivum
und die 3. Pers. Sg. des Konjunktivs im Medium. Die
Belege in der Formenlehre.
Stamm des passiven Aoristes: Ark, dva-d^-v 29 23.
Sämmtliche von den Verbis auf -iw ausgegangenen
Bildungen:
Die nach der ^«- Weise gebildeten Präsens-Formen:
Ark, äöiHTJ-fievog 30 g, dnei'^-vai 45, xazvfpQoyrj-vai 4,.
Kypr. xvfigQ^vat 144 4.
Der Stamm des -cra- Aoristes:
Ark. ^gycovriaas 30 j,. 37, Kypr. ßaß^aa{v)dQog 210 214.
Der Stamm des Perfekts:
Ark. iyx8x*JQV^ot 30 19. Daran schliessen sich leXaßrjxcoc 80 ^^ naQy8ye[v]^!^'
lAsvog 24:^1^ y€yivi][zoi] 24: ^f^.
Das abgeleitete Nomen: Ark. ädlxrjfia 30 4/5.
Das abgeleitete Verbum: Kypr. xaXri^co (Gl.) = xaXico.
In der Komposition: Ark. TtevtTjyioyva 29 20, ^fivrifxoy»^^
30 S8* 80*
3. Durch urgriechische Kontraktion entstanden:
^g „er war^' (aus *€-ij$ oder *€-eg): Ark. 30 37, Kypr. 192.
^X«« Kypr. 135 81, aus *l-€xe.
e. Ob die Kontraktion von *do&i-fj oder *do'&ii-rj zu do^ in Ark, ig-do^^^
149
80 5S bereits süd-achäisoh war oder erst nach der Dialektspaltnng eintrat,
lässt sich nicht entscheiden, vgl. § 9 (S. 137).
22. Zwei durch Sigma getrennte kurze € werden
waltrscheinlicli bereits im süd-acliäisclien Dialekte zu ij kon-
traliiert sein.
Tjvat: Ark. 30io, ^va^ 29 2. 5; aus *i(a)€'Vau
Die übliche Herleitung von ^vat und sTvai aus *io'vai ist um nichts
besser begründet als die von Uvai aus l-fhai, welche sich durch das
kyprische doFivai (Stamm doFe-) nicht stützen lässt. li-^ou ist von der-
jenigen Stammesform von st-f^i abgeleitet, welche wir auch in ts-aaa,
Stamm Is-vt-, ssk. yd-nt-, antreffen und von der urgriechisch auch die
8. Pers. PL *ti'VTi = ssk. yd-nti gebildet war. Ihr steht vom Stamme
Jö- „sein" die Form *<;«- parallel in hxl (= ^ai-vxi) = ssk. sd-nti, Part.
Srrss (aus *ai'VT8s) = ssk. sd-ntas. Dem le-^at würde also genau ein i-vai =
^ai-vai entsprechen. Das ki-vat = ^iai-vai erklärt sich daraus, dass in
aUen Formen, in welchen bei slvai regelrecht der kurze Stamm /- erscheint,
bei ia-fii der starke Stamm ia- durchgeführt ist. z. B. ia-fiis statt *a'/jiic <«»
l-/iie, Part, i-cov (aus *io-<xfv) neben mv (aus *ocov) s= t-(oy,
üTtriog: Kypr. 98 s 99«, aus * ö7te{a)B{ayog.
23. Wenn zwei «-Laute durch Vau getrennt waren, trat
natürlich im süd-achäischen Dialekte keine Kontraktion ein, z. B.
hypr. TifjLoyCkeFeog 92 139, ^HdaXirjßeg 135», KerLrjßeg 135 1.
Erst im Arkadischen wurden dieselben, nachdem Vau
ausgefallen war, zu i] kontrahiert:
riqyaöiiivfay 308, aus * ße-ßsQyaafxevwv.
KXrivLTtTta 23 1, ^Xrivog aus "^ 'AkeFea-vog entstanden.
^jEfpa^g lös, MavTivriQ I34 9», aus *'^HQa^ßeg, *Manrtv^/i8g
oder *^HQaißegy * MavTcveßsg.
Zahlreiche Eigennamen auf -xAiJg =» -scAeij^, -ydifrig.
a. Nur im Genetive der Namen auf -xX^g wurde von den drei
zusammenstossenden Vokalen {-xXhos) das eine s ausgeworfen: 'xkiog. Vgl.
§ 89 (S. 189).
Wie es diesem Falle die Kyprier gehalten haben, ob sie -xkisoe in
'xXijoe kontrahierten oder in -xAeoc verkürzten, wissen wir nicht, da sich
die Zeichen te o ke le o se ISO, und ti mo ke le o se 92 sowohl mit
OeoxXrjog, TifioxX^oe, als auch mit Geoxkios, TifioxXiog umschreiben lassen.
Anmerkung. Die arkadische Form q>'&rJQcov 30 ^ = qy^igimv ist
bei den »Liquiden« besprochen. Da sich eine Ersatzdehnung für -ofi-
nicht nachweisen lässt, habe ich in den ky prischen Inschriften nicht 17^/,
wie die bisherigen Herausgeber, sondern kixl geschrieben.
150
Ö
24. Ein urgriechisches o blieb im Anlaute und im In- 1/
laute bei den Süd-Achäem unverändert:
1. Im Ablaute zu e stehend. Beispiele:
a. In Stammsilben:
a-yoga „Versammlung" zu a-ye^-.
Ark. JafAXxyoQog 8 s, nqoaYoqiS{av] 9 4.
a. In IlavayÖQat 29 ae» IlavayoQaiov qq und TgijiavayÖQöios ^ ist ayog- nicht
als abgeläutete, sondern als tonlose Silbe = agf zu fassen, siehe § 54 (S. 178).
Kypr. ivTiQoayoQag „Gegner^' Gl. und zahlreiche Namen mit
-ayoQag und -äyoQog z. B. IdgiOTayogaL 106 1, ^OvaaayoQcev 79 s
84 1 135 1/2. 83, QsfiLaTayoQio 187, EvßayoQco 220.
ßolofiac „ich will", thess. ßeXXofAaL^ dor. öiqXoiiac,
Ark. ßoXofxevov 30 24, ßolriTov 299 — Kypr. ai ßoXe GL
S^oog „schnell" zu d^ißio.
Ark. \^ly,id-o[tda]g 3437, ^ IriTtod'oiTai 332». 48.6» ö. von 'l/r-
TcoS-oog.
Kypr. Ooavd^a? 194.
TtoXo-, TToXä' zu 7t eX' „verkaufen".
Ark. IvTtolalg 2927, Kypr. ai-TtoXog „Kleinhändler" Gl.
u4.7t6XX{ji}v zu ^rckXXoyv,
b. Dass dor. ^AnkXXmv (kypr. ^AnBlkoivi, 140 4), thess. ^Aiikovv = i^jr^o^"»'
und An6XX(ßv im Ablautsverhältnisse standen, ist von Prellwitz, Bezzen^*'^^^*
Beitr. IX 327 ff. nachgewiesen.
A rk. ^u4.7t6XXiDvi 6 1 , ^ATtoXXiaviaxai 3322«4i.69 34279 ['^tto^^^*^-^*
yl8ag 304, ^AftoXXwvidav 33 16.76 und Col. A, ^^TtoXXoDvLui 34 ^ ^^'
Kyp\ a po lo ni oft. Nach dem arkadischen ^AfcoXh^^^^^
hat man diese Zeichen mit !A7t6X(X)o)VL , nicht mit l/iTvXcSvL ^^
umschreiben.
Daneben AneiXcovi (= *jijteXicovi) 140 4.
TtzoXefxog: TtoXsfxog.
Ark. TToXefiog SOe. 10. 13, TtoXifjLOL 31 5 — Kypr, TitoXsfxog
TtzoXig: TtoXig, zu lat. inquilinus^ incola.
Ark. Alt ÜToXigf jung noXtog 30 12, TtoXitai 33 oft.
Kypr. TCToXig 135 oft, und Gl.
(pQOv- (zncpgev^): Ark. 'KaTvq)QovrlvaL SO n , Kypr. q)QoviwC14A4
151
Aus dem Arkadischen sind zu nennen:
yovog in eyyovotg 31 6/7.
yoqyog m FoQyeag 1 js» Fo^ioq 33 e», PogyiTtnog 3368 3426,
OQyiTtftw 326, roQyLTtniöav 3386, Fcgya) 3374, roQywv 812 326.
yoQyoQ za ssk. garjati „tosen, wüthen", dann „prahlen".
iJoxo- „aufnehmend" (zu de/,-): igdonaig 306i.
do|a „Meinung": I^do^og 8% 33*6.
TLOTtQOV 2928 VOfXOV 31 1, BTtLVOfXiaV 313/4-
voatog (zu rea- „heimkehren"): Evvogtü) 3462.
^it^og (got. saiwflf): ofAodvfxadov 3028 — Qeo^TtOfiTtog lex.
2(podQO'yLXrig ^ffodqiwvog 3426 — tqotzov 30i7. »?.
c. Die arkadische, auch aus dorischen Dialekten bezeugte Form
ifiioQyos lo 24)3 2998 ^^^ ^^^ einmal überlieferte dorische dapiisQyoq
llen nach Meister II 41 aus dafiioBQyog = homer. öafuaFsgyös , ion.
'fiiovgyös durch „syllabarische Hyphäresis" entstanden sein, indem man
itweder „den ersten oder den zweiten Vokal schärfer hervortreten"
iss. Meister gebraucht hier den Ausdruck „syllabarische Hyphäresis"
i anderem Sinne als der Präger desselben, Joh. Baunack (in Curtius'
tudien X 123), welcher damit entweder die Abstossung eines kurzen
okales im Anlaute eines zusammengesetzten Eigennamens (z. B. Fmv'
•nog = ^Aydivuinogf vgl. Baunack Rhein. Mus. 37, 477 f.) oder die völlige
iguug der zweiten Silbe des ersten Kompositionselementes vor folgendem
onsonanten (z. B. 'ElXdvMog = 'EXXavo-vixog) bezeichnete. £in Bei-
fei dafür, dass von zwei im Inlaute zuBammentreffenden ungleichen
Isalen der eine durch ,,syllabarische Hyphäresis" entfernt wurde, ist
slit vorhanden: in diesem Falle trat Eontraktion oder Elision ein.
ist deshalb wahrscheinlicher, dass Safiiogyog aus einer urgriechischen
T^m * Safiio-/'oQy6g : * dafiio-oQyog durch Elision des ersten o entstanden ist.
• die Namen Avxöogyog (ein arkadischer König H 142 ff. , Sohn des
yas Z 134 ff.), ''Ogyrif "Ogydog u. a. auf -ogyog (zu /sQyo-) oder auf ogyij
beziehen sind, lässt sich nicht entscheiden.
d. Die Zusammenstellung von onXov (in ark, 'OnXodfiiag Sjo) mit
tTn. v^na „Waffe" oder mit idg. seq „begleiten, gehören zu" {Curtius)
«öt sich nicht halten. Auch die von Fick Wörterb. * I 138 vorge-
^lagene Ableitung des Wortes von enm „betreibe, besorge" ist deshalb
^werlich richtig, weil die beiden ältesten Bedeutungen von ojtXov, näm-
i „Takelwerk, Halttau, Seil" und „Rüstung", von enco weit abliegen,
ii scheint ojikov auf den Stamm seQ „anhängen, anheften, anbinden"
rückzugehen, vgl. ved. sdjati „anheften, fest anfügen", sam-sakta „hän-
nd an", lit. segii „anschnallen, anbinden, umbinden", saktis „Schnalle".
Xov als „das zum Anbinden Benutzte (Seil)" oder als „das Umgehängte,
s Wehrgehänge" steht dann für ^on-xXov = soq-tlon, assimiliert aus
g-tlon. Zu dem Suffixe vgl. ;ifv-T^ov „das Giessbare, die Flüssigkeit",
'^'xXij „die Erzeugung, das Geschlecht" u. a. m.
154
Über das arkadische 6q^6s ('Og^Xatdas 22) and 'ÖQxoiAivioi \^
(neben 'Egzofiiviot) vgl. § 53 (S. 172).
25. Die Form ^ßdofiog, ark. heßdofiac 2929, hat bisher
eine sichere Deutung nicht erfahren. Dass ursprüngUches o vor-
hegt, ist deshalb nicht wahrscheinhch, weil die Lautgruppe -ßd-
statt -7CT- sich nur erklären lässt, wenn wir ein unmittelbares Zu-
sammentreffen mit einem folgenden m (oder Tp) voraussetzen.
Gustav Meyer Gr. Gr. * § 96 und Brngniann Gr. Gr. ^ § 29 be-
trachten septmö: sebdmö als Grundform und das o als einge-
schobenen Vokal. Fick Wörterb. * I 139 hat die Vermutung
geäussert, dass ssk. saptamd und eßöopLog aus sept'Q^'ind — rich-
tiger wohl septm-md mit Assimilation des t^ an m — hervor-
gegangen seien.
26. Die urgriechische Präposition äi^d lautete im Süd-
Achäischen op-,
a. Die Form ov- ist bislang zwar nur aus E y p r o s belegt. Auf den
im vorionischen Alphabete abgefassten arkadischen Inschriften
kommt zufallig weder ov- noch dvd vor, die jüngeren haben sämmtUch
dvd: dvaXcjfiaaiv 30 ^i, dve^sv 32 ^ 43 47 3, dve^xs 44 45 46 49. Da jedoch
ausser den Eypriern auch die Thessaler und Aeoler dv- sprachen, so wird
die Präposition in dieser Form allgemein achäisch gewesen sein. Das
arkadische dvd ist aus der xoivi] eingedrungen; auch die älteren im reinen
Dialekte gehaltenen äolischen Inschriften aus dem Ende des 4. Jahrh.
bieten bereits dvd, z. B. dvaygdyjavTss Samml. 2144g, dvdyQatpai 304 A 44/45
(neben 6yxaQvoasx(o s,), dvsXovxi 281 A 25 u. a. m.
Kypr. ov€d^/£ 1284 147 1 149 a 150a, ovil&rpu] 129, ovi^
A,ev 1408.
b. Jüngere Inschriften haben dvd : dve&rjxs 68 151 152, d[vs]^xav 163.
Zweifelhaft bleiben a = d{v€i^x6) 159 und die Glosse iv äfifiaviv = «'
dvd-fjLavoiVf s. S. 116.
Über vvs^rjxs 120 «/4 = ove^rixe s. § 46 c (S. 168).
27. Im Arkadischen ist der Diphthong ol vor fi zu
geworden in Ttoeviw 30 9, s. § 66d (S. 179).
28. Bemerkenswert sind die kypri sehen Namen FoXylf^
136, 26Xwv Gen. PI. 681, 2o = 2o[Uvg] 211.
Anmerkung. Das aus silbenbildendem r entstandene oq, qo (z. B-
auch in "ÄcpQodlzä) ist in § 53 und 54 (S. 171 ff.), das aus der Nasalis
sonans ^, ^ hervorgegangene o in § 52 (S. 171) besprochen.
155
In einigen kyprischen Glossen ist o für urgriechisches v geschrieben,
um die kyprische Aussprache des t; als ü wiederzugeben, s. § 44, 4 (S. 165 f.).
Über diejenigen Fälle, in denen ein urgriechisches tonloses o im Aus-
laute zu v « « wurde, handeln § 45 und 46 (S. 166 ff.)-
A
29. Ein urgriechisches ö blieb im Süd-Achäischen un-
verändert:
1. In Stammsilben.
dio-: Ark. [€]äa)yiav 54 1 und Namen mit dem Elemente cJw^o-,
z. B. rddwQog 1 22, ^codajQO) 346, ^o)QrÄX^ 23 1.
Kypr. dciyioc 135 le, edcantev 140 1 141 1/2 und Namen
mit dem Elemente öwqo-, z. B. QeodwQw 185, TijiiodwQO) 173,
X(S-QOv „Platz": Ark, TteQixdQOv 29 10.
Kypr, x(aQO}i 135ii, xu)qov s. is-
Nur im Arkadischen sind belegt:
yvcj-: rvwaiag 52n.
dvü}-: dvoh-ösyio 297/8- »1, vgl. ssk. dvä-viihgati „22".
d(Dfia „Haus" 29 21.
?'0}- (abgeläuteter Perfektstamm zu ij-): dq)€wa^(ü 30 14.
d^togan' „Panzer*^- [Q]ü)Qai/ildag 817.
KwXvo): yujt)iA;[(jü]v 30 10, öiaxuXiot 13, öiayicjlvaeL e/i-
-Ttofkog „verkaufend": hxq)VQO^ojllov 30 n.
cjcü-, awoL- „bewahren": 2a)-/,Xslöav 345, [-5]wxAeog 35 n,
«ojtßfiVijg 3361, 2waTQavog 51, ^coreleog 337.42, 2cüTL[fxog] 36 ^o
^oHJiag 285, ^waiyXijg 33 is, ^war/^aTrig 3399.
a« Neben üco- erscheint in den arkadischen Eigennamen das
Clement Ha (die Belege in § Ha (S. 138), kontrahiert aus 2oLFo-: Sao-,
^&l« kypr. üa/oxXiFtjg 204. Nach Spitzer Lautlehre S. 43 ist oco- = ood/'-
^^^tt kontrahiert, sondern der starke Stamm zu acLF- in ad^og.
tiv- ,^ufen": egy-dvaig 30», iqydvav ^o, iqyiovav 45, sQyw-
victv 48, SQyMvrioag 13, 37.
toq)eXia ,^utzen": ^iitpeXiwvog 34 50.
Nur im Kyprischen sind belegt:
d{v)d'Q(ü7co} 130s 1443, aivjd-QCJTtOL 1444, d{v)&Q(ji7tog 1353.
156
ayb}yia ,,befehle'' (von avioya abgeleitet): ap(oyoy 135t.
"dvcoQ (aus dnqQ abgelautet): OedvwQ 130i.
fcjQO' „Schutz'': F(oqo-3(6q(o 2l4y Tifioß(6[fi(o] 56j SvgafcaQog
215, ^OvaaicoQo 150 1, ^Ttlcagog 122 x.
Möglich ist auch die Lesung /oqO',
7t (o- „trinken": 7t(a-&i 144 1.
Qti'fiä „Kraft": Tifio-Qdfxü} 72.
äfata „Ohren, Henkel": cißav^ = oißara 161 2.
b. Der Stamm dtf' ist mehrfach für das Dorische bezeugt, z. B. in
dem Nominative c5? (= ♦cS/'-c) Etym. M. 564, 21; 639, 2 und bei Theokr.
XI 82, in der Glosse Hesych's s^cußddta' hätxm, Adxoovse, in den Glossen
desSuidas maro'&i^ao) und coaxo^^aofiai' Sixo^aofiat, Aa>QtsZc,iTi dfiq>&8e
Theokr. 128 und cS/'ai^' ixaCgcov (überl. c5ra 1^*) Alkman Frag. 41. Er ver-
hält sich zu Sf-, wie ßcof- zu ßo/"-, Ugrjß- zu tsgef. Ursprünglich war
(o/'- auf den Nominativ beschränkt und wurde von hier aus auf die
obliquen Kasus übertragen ^ wie umgekehrt zu Sß'atoQ im Attischen ein
Nominativ vom schwachen Stamme : o^g gebildet wurde, vgl. Joh. Schmidt,
die Pluralb. d. idg. Neutra 407.
Tcav'civiov 135io, Tcav-ioviog %i „mit vollem Nutzen, Er-
trage".
c. -cor (oc ist in der Komposition aus ovtoe gedehnt, vgl. jiav'CoXe^gos,
nav-coXe'&Qla f nav-cbwfAOi. Das Adjektivum Sviog „nützlich** (dazu Mm
„nützen'*, Svsulq „Hülfe'*, ovioxofiai „Vorteil haben", u. a.) ist in der Lit-
teratur erst aus späterer Zeit belegt. Seltsamerweise leitet Jtfet>^er II 225
7iav'(oviog von einem Nomen mvog „Nutzen, Ertrag" ab, welches er, älteren
Erklärern folgend, in den Versen o 445 und Apoll. Rh. II 1006 wieder-
findet. Da sich an beiden Stellen ein guter Sinn ergibt, wenn wir &f(K
in seiner üblichen Bedeutung „Kauf, Einkauf** fassen, so schwebt ein
Nomen a)vog „Nutzen" völlig in der Luft: die Bemerkung Meisteret, dass
d)vo- „kaufen, verkaufen** zu 6-vl'Vrjfii „nützen** gehöre, steht zu der be-
kannten Etymologie von wvog „Kauf** = ssk. vasnd in recht bedenkliebem
Widerspruch.
2. In Bildungs- und Flexionssilben:
Feminina auf -w.
eyw: Kypr. 109 e 146 175.
Maskulina auf -oiy, -covlöag.
d. Die arkadischen Namen KoXoiqpßv 21s und 3evoqp&v 1 19 sollen nftch
Spitzer Lautlehre S. 41 aus * KoXoiq)dcov, *3evo(paa>y kontrahiert sein. Be-
denklich ist diese Vermutung deshalb, weil die Verbindungen -ao', -5o-
und -äo)' in ä zusammengezogen sind, s. § 11 (S. 138).
Particip auf -wv: Ark. y,(olv[(x)]v 30io.
Nomina auf "lorag: Kypr. ^u^kaaLcitaL I4I4 , Naaitirav Tls/i»
157
Nomina auf -wla: Kypr. evxtold 942 1348.
Particip des Perfekts: Ärk. iqfd-OQyLcig 30io/ii, A«Xa/Sij-
'nuag 30 14.
Ableitungen der Verba auf -oct>: Ark. avaltofiaaiv SOii,
[a]r€(pv€!)aaL 246.
Elonjunktiv: Ark. '/[qIIvwvcl 30 6 u. a.
Kypr. Y(o(v)av 135 si u. a.
Dativ Sg. der o-Stämme auf -wi, -co.
Genetiv PL der konsonantischen und der o-Stämme auf -cjv.
Adverbia auf -cdq: Ark. aig 299, Kypr. d-x^oQacTcSg 1448.
Imperativ endungen: -tw, -rwg (kypr.)^ -vtWy -od-io, -ad-iog
(kypr.).
30. In folgenden Fällen ist w in süd-achäischer Zeit
durch Kontraktion entstanden:
Aus 00 :
1. Im Genetiv Sg. der o-Stämme auf -w = -oo «■ oio,
die Belege in der Formenlehre.
2. In Zusammensetzungen mit -oxog: Kypr, ^AgLanco-
%m 120 1.
Aus oa:
nqÜTog (=■ *7rpo-aTog): Kypr. ngcoTovif^o) 59 1.
a. Die Eontraktion von *äkFoa =» *älFopa zu äX^co 135 g. is* si kann
erst anf kyprischem Boden erfolgt sein.
b. Man könnte versucht sein, den kyprischen Namen NcofxrivioQ
^^3, welcher im phönicischen Teile der Inschrift durch Hodei „der Neu-
Diondliche, am Neumondstage Geborene'* wiedergegeben wird, in Nso-
ß^tos aufzulösen. Dagegen spricht, dass 1) zu der Zeit, als die Inschrift
^bgefasst wurde, das Vau noch lebendig war, vgl. vsßoatdrag 134 9, und
^) aus ve/b- nach Ausfall des Vau inTamassos vio- hätte werden müssen.
*^tvreder ist also no me ni o ne für ne vo me ni o ne verschrieben, oder
wer phönicische Übersetzer glaubte Nco-fii^viog am besten mit demjenigen
phönicischen Worte wiederzugeben, welches dem ähnlich lautenden Ne/b-
l*V^iog genau entsprochen haben würde.
31. Ein durch „Ersatzdehnung^^ entstandenes (o ist für das
Söd- Achäische nicht nachzuweisen. Die arkadische Form Scj-
^^S 24 10/11 stammt wohl aus einem dorischen Dialekte.
32. Der kyprische Flussname Bi6y,aQog 235 ist semiti-
^en Ursprungs, vgl. "npa „das Eindvieh, die Binderheerde". Es
158
ist nicht ausgeschlossen, dass die Griechen das Wort in ihre
Sprache umdeuteten und mit ßwß- „Stier" in Verbindung brachten.
Ob in dem ebenfalls semitischen Namen a pa so mo se 141 % das
erste o lang oder kurz ist, steht dahin.
33. Ein urgriechisches i blieb im Süd-Achäischen
unverändert :
1. In Stammsilben:
^AgtOTO-: in beiden Dialekten oft als Namenselement.
dig „doppelt": Ark, dv-nXccatov 30 so-
Kypr, di'Ttag 93», öi-Ttrvov Gl., öl{3Qax(ia)
135 16. 96*
dta „durch": die Belege bei den »Präpositionen«.
JlF'-. Ark Ju 49, Jcog 5 542 und Jto- in Eigennamen.
Kypr. Ja 83, Jiog 148, Jcßel^efitg 121 135 21.
lego-, IsQTiF-: sämmÜiche Belege in § 15 (S. 143).
Stamm eis : ts, vgl. ssk. u-ird.
%7t7tog: Ark. ÜTtTtagxog 32$ und -iTtTco- als Namenselement
Kypr. ndat7c(7t)og 229.
%iXlog „grau": Ark, KlXhovog 35 14. — Kypr. yuXXog GL
yLQz-: Ark. eTtL^Qtaiv 30 19. so, -x^og in Eigennamen.
Kypr. iv a-y^t-tav Gl.
Scfi-: Ark, Scfxiag leo, 2i^idag 3328, 2ifjLmv\og\ 33 5«.
Kypr. 2ifA(fi)Ldog Gen. 135 20.
Tt-g, daneben kypr. a/g (= x/g): die Belege beim »Pronomen«.
cpcXo-: in beiden Dialekten oft als Namenselement
Nur im arkadischen Dialekte sind belegt:
dex-: adiyuwa 30 4, (JtxaCijTOt 35, vvöltlov 93, -dtwvroiv 54 n,
u. a. m.
i „gehen": aTtiovra 2932 — Ydiov 30 39, idloig n.
TtioTO-: IlLGTO-YXrig 33 17, TlLaTo^ivu) 820.
%qi- „drei": xqiai 3O4, T(967raraydß(ytog 298, TQtccKaalog ^oj^t u.a
Von Eigennamen sind noch zu nennen i^QiaTo-ßLog 33 m,
^laxo-fidx^ 324, MiTi-lwv 33 74, Mcmü)vog$o, Mtxvlog 49,
MilT-iadav 34i6, Sfiivd^tg I29, SriXTtvQOß 34it.
159
Nur im ky prischen Dialekte sind belegt:
dtq)^€Qa in dcg)d'eQalotq)og Gl. Xiv- „bestreichen" in ivakaXia-
ßi „er", Akk. IV Gl. [Jiiva 135 se- Lat. Uno,
Ttißiacg „Ranzen" Gl. fitO'd'og, Gen. fiiad-wv 135A.6*ib^
Tiißov ,yÄ.nrichte" Gl. A**X- „bewässern" in afiLxd-a-
yit-dvov jjbier" Gl. Xoeaacev Gl.
Zu lat. et-«, cutra gehörig. aiyvvvog „Schwert" Gl.
KiQQcg, Bein. d. Adonis, Gl. OTtita „Vogel" GL, Ygl. OTtivog,
XiS^og „Stein" 161» (842). ojtiyyog.
Xi-iiriv „Markt" 61. (pi-xqog „Klotz" Gl.
a. In ix fiafievog ISi^/^, (abgeleitet von Ix/ua „Wurf" oder „Geschoss")
ist das i sehr wahrscheinlich kurz, da die Feminina auf -/la vom schwachen
Stamme gebildet zu werden pflegten. Auch in oiai „speien" {otaXtK
^^Speichel") scheint das t kurz zu sein.
2. In Vorschlagssilben:
Reduplikation: Ark. i-oxä- SOie.si.
Kypr, xt-xri-rog GL, von ^ij-.
Nur im Kyprischen belegt ist: i-ds „dann" 135ia. s4/95- ae.
3. In Bildungs- und Flexionssilben:
Die abgeleiteten Stämme auf -t, -cy, -id, -idä, -täy
-ladäy '10, -cov, -ifio, -lto, -l%o u. s. w.
xogCa Gl. ist aus ^xöqSux = *xoQdia entstanden.
Die Kompositionselemente: l^yrioi- (ark,), l^le^i- (ark.),
'L4hu- (ark.), JaC- {ark.), Je^c- (ark.), Jcjql- (ark.), QrjQi-
(kypr.), KakXi- (ark.), Avai- (ark), Mvaai- (ark.), ^Ovaat- (ark.
kypr.), JIcevTc- (ark.), nga^L- (ark.), 2vaat' (ark. kypr.), 2w(Jl-
{ark.), Teiav- (ark.).
Der Lokativ Sg. auf -t, der Lokativ PL auf -at.
b. Ob in ark. TijXi-fmxog lg, (ttjki = *TrfXvT, ♦ti/A/V), [nXfi^i 30 ao
(«=s *nXri^T, *nXri^FC) und kypr. ojh 135 jq (= *a;rvi, *Sji/'i) das i lang oder
karz ist, bleibt unentschieden.
Die Verbalendungen -fit, -^t, -vat (aus -vre).
Die Präpositionen dvrl, df4,q)i, etvI, Tteqi.
Das Zahlwort «l'xotrt.
34. Silbenbildendes / erscheint als i^ in
Kypr. ftiXvov „grau" GL == pl-nön. Stamm Tcel-.
162
Eeryneia: ^b& 57 58 -r Ohytroi: ^b& 61 65 — Drimn: ^b&i 94,.
Neu-Paphos: ^s&i IO25 — Alt-Paphos: ^s&i 105,.
Eo Urion: SsoScjqcov, BBozlptonv 117, ^£c5[f] 115.
Salamis: Bb6.vci}q Bsonliog (oder -xXrjog) 130 1, ßso^togm 185.
Golgoi: ^«c5< 144 8. 4 147,, t»ed^[i] 158, ^«c5 149, ^soTc 144,. Dazu
ipQovicoi 144 4
In Chytroi wurde ein tonloses e im Auslaute zu e ge-
schwächt in fit (= jue) 59s 60s.
Daneben ist /is ans Chytroi 61, 66, 67, Eeryneia 57, nnd Aby-
dos 189 (von einem Selaminier geschrieben), /jitr aus Golgoi 146 überliefert.
39. Im kyprischen Dialekte wurde t in folgenden nicht-
griechischen Worten gesprochen:
a pi ti mi li ko ne — l^ßcdfillyiüßv oder ^uißidiiiXiyuav 134».
mi li ki ja to no se =- McXyLLJad^covog oder Mikiyu/adumg
]34i.
Malv\yia, Beiname des Herakles in Amathus, Gl.
In allen drei Namen liegt T^b^ „Eönig" zu Grunde.
Midav 198 — ra(A) /xa g in versch. Kasus : 67 1 76 1 96 128 173.
In den Appellativis : agcKog (hariz) und x/rra^tg Gl.
t
40. Ein urgriechisches « blieb im Süd-Achäischen un-
verändert :
Tifxo-i oft in Eigennamen z. B. Ttjuox^erijg Ark. 33 100 3447,
Kypr. 76 1 82 8/8 91 129.
v«x-: Ark, oft in Eigennamen z. B. ^EQyovUo) 3366, iVtxa^og lis-
Zj(pr. m'xa 87, NiyiodaiKa 225, NiTLoMFrig 101 i/s 105i,
NcTiolaßa) 178, ... . Wxw 131, Jafiovi(m)) 219 227.
Nur im Arkadischen sind belegt:
l7C7C0'd'0LTat, TtoXlrac 33 oft, TtoXirav 244.
ht'KOVTa, Akk. Sg. des Part, von Ixco, 29 12.
a. Statt htxovta läset sich auch das Particip des Aoristes, ftlso
Atxof^a^ lesen.
Nur im Kyprischen sind belegt:
^Aq)qoöiTai, 598 — ßQifia^ecv Gl.
iaad'ai^ iaziJQav 135s.
l'ya = (Teya Gl. — Ivlq „Sohn" 101 102 105.
Ttl-d^c „trink" 132.
163
41. In yivofiat (= yiyvofiav), tlqivü) (=» *k^v^) und
XtXt'Oc (= *%sXLoi: '^yijiGh.oi) war das t im attischen Dialekte
lang. Da sich jedoch für den süd-achäischen Dialekt die Ersatz-
dehnnng nicht beweisen lässt, so ist es möglich; dass in Arkadien
ytvead'ai 3O9, ye'yijrot 2, yivofievov 90, %Qtv(ovai SOs und
[x]«A/at^ 24$ gesprochen wurde.
42. In folgenden Fällen ist leerst im arkadischen oder
im kyprischen Dialekte entstanden:
1. Aus et:
Ark, iqavai Sie » eiq'ipfaL.
Kypr. Die Belege sind unsicher: Ttawvldag 93« (= TuomvL-
dag), TLaa(v)dQ(a 113 (« Teiadvögio) und MaytQiog 128 129
(zu fmyeiQog?)
2. Aus ij:
a. Ein einziges Mal erscheint auf der edalischen Bronze
die Form t „oder" : daneben siebenmal das gewöhnhche ^. Beide
Formen sind nicht etymologisch verschieden (wie z. B. Meister
n 285 vermutet), sondern l' ist auf lautiichem Wege aus ^ her-
vorgegangen. Die Form iq steht stets vor konsonantischem
Anlaute: rj dvßavocßy rj rog xadtyv^og 10, ij Tog Ttaldag n. is, rj
xdig Ttaiaiiz. 85) ij (JcJxotie. Dagegen folgt auf l' ein Vokal:
? €^ x^cJJt y(j&7t(j)L t4:. Da nun in Edalion jedes kurze e vor a
und zu i geworden ist, z. B. axeXija 135 28> to(v)Ta(= Joi'ra)83,
*iov87 (siehe § 38), so haben wir auch den Wandel von langem
e in ^ auf die Einwirkung des folgenden Vokales zurück-
zaifiihren.
b. Die GleichsetzuDg von MivoxQezi^e 197 mit MrjvoxQszrfs 183 ist
zweifelhaft. Die wohl mit Becht den Eypriern zugewiesenen Glossen
tvifjtiva = IV ^filva (S. 116), xaivlxa' ädsXipri und xaivlxag' ädsX^ovg
xai ddsi(pdg können in dieser Gestalt zu einer Zeit aufgezeichnet sein, als
sich in den meisten Dialekten der Wandel von i in t vollzogen hatte.
43. Ein urgriechisches ü blieb im Süd-Achäischen un-
verändert.
aQyvQO-i Ark, aqyvqiov 30 13.
Kypr. aqyvQOv 135is. S5) aqyvQiav 135 oft.
11*
164
^•vQa: Ärk, d'VQÖa = c^w Gl.
Kypr. dvqaFwv 160s, 'S'VQaßfOQog 215, afiq)idvqov GL
vv: Ark, tclw 29 14.
Kypr. ow 141 1, t6v{v)v 140 1, alleinstehend ISöe. le*
avv: Die vollständigen Belege bei den :» Präpositionen«.
Tvx-' Ärk. Tvx^i 29 17, Tvyxo^vrj 30 14.
Kypr. ervx 144», eTthvxs 1344, t^x« oft.
Die abgeleiteten Noniinalstämme auf -v-.
Nur im Arkadischen sind belegt:
CCQTVeV 2927 — (Jt;0 3028.86, dvWÖeKO 297/8.81.
STvi^vyiov 29i3.
^^~ „opfern": dvad^v 298», huqodvxav 296, hieQodvveg 297.
igLvveiv GL, vgl. rajaw, ai^^cü — Yyyvog 30 se — y^vßrjßri GL
vvAza 29 13, w/^Togie — aSfSv 29 19.
v/ro, vtzeq: Die Belege bei den »Präpositionen«.
(TTvgpcAiji' Gl. — vaxiqag 299, i^crrc^ov 306.
Eigennamen: l/^fxvvvag I48, J5Ai;ag 1 86 (zu /!?Xüw „strotzen")»
Kacpvkov (Einwohner der Stadt Kacpvai) 52 n, Kvvovgioi I40»
KvfjßaXog 34 51, ^miog lee, ^v'Mxia Sa. 1232, 'OAt;ju^to<Jci>[^(i^3
54 10/11, ^Olvv7ci6öwQog 3385, ^€xt;a5[vt]og 548, Ovticj (zu yt;TO^i^
33 81, femer die Kurznamen ^iaxvTrjg 1 66, ''u4QxvXXog 84, i*^^ —
xvAoc; 49, 2tiX7cvqoj 34 17.
a. Ungedeutet bleibt OaQvxidag 22.
Nur im Kyprischen sind belegt:
aÖQva Gl. ((Jgt'g: ^^!;og). xi;7r€AAov Gl.
^uig^v^XwL 1343. KvTtQo- oft in Eigennamen,
ywa 72. ^i;y-: aTtoXvy^avog Gl.
d'i;afia GL, Stamm de/: (Jv. ngvlcg Gl.
•d-iJa = -^«a Gl. 71TV0V in öLtctvov GL
d-vQOog: QvQoija 217. rv^rog in ookoLTVTtog GL
xt'^f^, TiVfißa „Humpen" GL Präposition i; = «tt/.
Suffix -t;^og: aqixvhx und xo§dt;^ij GL
b. In folgenden drei Worten bleibt die Quantität des v unbestiin«^^'^"
bar: FeQvFog 91 (vgl. NXxvg, ÜQäxvg neben Sfoxvg) — Aqv/iiov od ^^
ÖQVfiiov 135 19 „Waldbach" (neben ÖQvfiog im Homer der Plural dgi^f^^
— oiyvvvag Gl. (daneben oiyvvog, oiyvwog). Die Glosse xvvvniofjia *^
in ihrem ersten Teile noch nicht gedeutet.
c. Wenn die Glosse axvdd ein echtes 8 enthält, also nicht direkt ö»*''
germ. sküa „Schatten" gleichzusetzen ist, so haben wir das v als kur2 ^^
betrachten, vgl. ßa-öog „Gang" zu ßä.
165
d. Das kyprische ^vfdvoi 135 e ist nicht etwa, wie Meister II 220
rmutet, auf lautlichem Wege aus dofdvoi hervorgegangen, sondern steht
r Sv-dvot = df-dvoi. df- oder Sv- ist die — in einem Präsens auf -dv€o
gelrecht geforderte — Kurzform des Aoriststammes 5o/*-, von dem ark.
udoag 30 13 und ki/pr. So f hat 135 5. ,5 abgeleitet sind. Die letztere Form
weist deutlich, dass ein lautlicher Übergang von o in r vor ^ nicht
sittfand.
e. Die Glosse iv zvtv, in welcher Meister U 220 irrig einen Lokativ
if 'Ol sieht, ist bereits von Ahrens II 365 als t-fi gedeutet worden,
3he § 70, 1 (S. 181).
44. Das urgriechische v wurde von den Süd-Achäem
Is reines u gesprochen. Beweise:
1. In den arkadischen und kyprischen Inschriften wird ein
rgriechisches u und ein im tonlosen Auslaute aus entstandenes
(siehe § 45) mit demselben Zeichen wiedergegeben, z. B.
Ark. TYXE = tvxti und APY = cItcv aus aTto.
Xypr. tu ka = xv%a und he no i tu = yevoLzv aus yevotro.
Da nun das letztere (aus entstandene) v sicher nicht ü^
adem ü gelautet hat und da dasselbe Zeichen schwerlich zwei
verschiedene Lautwerte wie u und ü haben konnte, so folgt
xaus, dass auch das urgriechische v im Süd-Achäischen als u
sprechen wurde.
2. Hinter v und et; wurde im Kyprischen vor folgendem
>iale ein Vau eingeschoben. Das war nur mögUch, wenn man
sprach.
J'eqvFoq 91, övFavot 135 e, vß-alg 135 10. 22/23. 28, Tcarea^ev-
rcrc 983, EvßiXd-wv 223, Evßeld'o{v)Tog 222, Evßd(v)d'€og 221,
^^ayoQio 220.
3. Mit dem Zeichen u ist zweimal ein kyprisches v wieder-
geben, welches sich erst aus / entwickelt hat und deshalb nur
lauten konnte:
^' u ve re ta sa tu -= evßQrirdaaTv 134 4 = ifQUitdacttv n.
Äe ne u vo ne = "abvbvFov 70 2/3 = Tieveßov.
4. In einer Anzahl kyprischer Glossen ist kurzes v durch
(langes V durch ov, siehe § 50) vertreten. Als konnte aber
a V weder gesprochen noch geschrieben werden, wenn dasselbe
'i^its ü lautete.
166
Vier der Glossen sind paphisch: fioxol — fivxoi, ^o-
qavag =■ dv^avöe, evzQoaasad'ai, = ETtctQVffo&Td'ai.f aoa(l)a
= ^vriXrif ihnen schliesst sich das herrenlose ivxaq)6Teve =
eyxaraqwteve an. Je eine Glosse wird den Amathusiern:
iaoXai = eK-^Xai und den Salaminiern: fioTtoq)ayia »
fivTTünoq>ayia zugeschrieben.
a. Mehrere herrenlose Glossen Hesych's, in denen o für v gesohrieben
ist, haben M. Schmidt und Rothe den Eypriern zugewiesen. Folgende
verdienen erwähnt zu werden:
ßÖQfia^' fJLVQfiri^, vgl. ßvQfiaxag' fiVQfiijxag.
ßgöpeof axiXsßoi, dxQldsg, vgl. ßgvxog .... oi ds drriXeßos.
ßgö^ai' ^ocptjaai, vgl. ßgv^ai' daxsTv, xatanuTy.
Iy;ud5ia- d^QÖa, vgl. ;ut;^ov „in Masse".
intöxaosv ixdXvyjsv. Für htvxaösv.
igdro^sv. dvsjtavaavro. Richtiger igdTOV^tv = igi^v^ev B 99.
xofißog , . . . x6 sxjtcofAa. Vgl. die paphische Glosse xv/ißa (S. 120),
ferner xvfißog, xvfxßdg, xv/ißiov.
xötpa' vÖQia und xoxpla' x^'^Q^t vgl xvyßSXrj, xvrpeXlg.
XQÖozaXXog' sTSog iiXov.
fioXoQÖg' XvTttjQÖg , drjSijg.
Vgl. fjtoXvQdv' voD^QÖv, ßgadv. dviagdv. dijdig. dxdgitov, XvxnjQdv.
ninoofjiai' dxr^xoa. = nhivöfJLai,
OfAoysQÖv oxXrjQÖy. snlßovXov. fiox^QW. Vgl. ejnofivysQ&g y 195, ^672
und oft bei Apoll. Rhod. Zu lit. smdugtu, smäukti „erwüi*gen'*.
ToAvf • aidoXoVf vgl. rvXov' xo atdoTov „der Pflock".
q)6a' i^av&)]fiaxa sv x(p acof^iaxi.
Von q>vov = qwog abgeleitet, vgl. das kyprische Ä5o = ^sa.
q>oxsv8i (über]. qxDXsvsi)' yswq., vgl. iyxa(p6xsvs.
b. In allen Glossen, welche die Bestimmung Kungtoi führen, ist ^^
griechisches v mit v (nicht mit o) wiedergegeben, siehe § 43 (S. 164).
45. Ein gemeingriechisches tonloses o, welches im
Auslaute stand, wurde von den Süd-Achäem dumpf, als «*
gesprochen. Belege :
1. aTtv (= oiTto).
Ark, anv 2988 304, ärcvdoaq 30 13, OLTtvYxzd'LGxa'Cü} iQj aTCV-
TeLero} 48> aTtvtecaaTO) 35.
Kypr, ccTcv 135 8*17 •
a. Das arkadische djtöX[vxQa] 247 ist — wenn richtig ergänzt — als
Eindringling aus der xoin^ zu betrachten.
167
b. Die arkadische Präposition xatv 80 ,i. ^ (ferner in xarvßXatp^ev ^i,
xatvaxdarf^^ xatvtpQovfjvai 4,>j) ist sehr wahrscheinlich nicht aus einem
alten *xat6 hervorgegangen, welches allerdings nach dem Verhältnisse
änm^sv: an6 von den Formen xdtw, xdtay^sy abgeleitet sein könnte,
sondern erst in späterer Zeit — Meister II 91 vermutet, nach Ana-
logie von djnf — neu gebildet. Dass die Präposition auch vor Konsonanten
im Arkadischen wie im Süd-Achäischen ursprünglich xax- lautete, beweist
die aus alter Zeit erhaltene Formel xatä avtd 8O95 s xat tä avtd „in
derselben Weise". Auf der Inschrift no. 29 ist die Präposition leider nur
vor Vokalen überliefert.
2. Genetiv der männl. (S-Stämme auf -av = ao.
Ark, l^yad-lctv 3837, [L4y]ija/at; 33 Col. A, l/iyiav 33 »1, i/iXe^L-
adccv 33 85, ^u4Xxiav 33 Col. A, W/roXAcov/dav 33i6. 76 und Col. A,
^^QtaroXav 34so, ^Aqx^av 344.86, Idoreav 34i8, Flav^ldav 84,
roQyiTtTcidav 3336, [^]eLviav 33 CoL A, Je^iav 3445, ^E^cnd-
dav 10, EvfjtriXidav 3372, EvTtqd^xav 3328, Fcariav 8 ig, [06o]-
fivdatav 33 Gol, A, @e(Q)aiav33ii, Ogaaeav 33 '99, KaXXlav 33 19^
KQcereavöly MeyaXiav 333i, M^ArmcJoft; 34i6, Nnmalav 3449, Nmiav
35 19, [NiJMlon) 33 Col. A, . . . . ^ogav 53, 2a(ovi6(xv 34 40, Sw^Xeldav
346, [S(a]adöav 35 Vo. A, To^6[T]av 357, Oatdcf^idav 3489,
OilXlav 33 17, OiXiovidav 3448- Hierzu kommen mehrere ver-
stümmelte Genetive auf -av, -idavy -Xiccv, -Xavy -oqav.
c. Diese Endung wurde von den Tegeaten per analogiam auf den
Genetiv der weiblichen ä-Stämme übertragen , z. B. Fexdotav 29 ^q. «5,
CafUav SO 31. ^5, siehe die Formenlehre.
d. Die Formen ^IfinsÖsa S, und -rjQlda 34 ^i sind sicher nur verlesen.
Kypr. l^i^aTayoQov 95, BoFadav 110, I^qlozIjccv 70 1, Qe^iav
143, Magmcav 96, Miöav 198, Naaickav 71 a/s, Nwddfiav 190,
^OvaaayoQav 79 2 84 1 135 1/8. 88, IIvvTayoQav 888, StaaayoQov
78 1, 2raaijav 681, TifiayoQav 82 1 90 1/8 175.
e. Nach Meister II 99 und 232 soll -ao sowohl im Arkadischen wie
im Eyprischen zu dem Diphthongen -av ^^kontrahiert" sein. Diese An-
nahme ist unrichtig: av kann kein geschlossener Diphthong gewesen,
sondern muss getrennt (-a-ü) gesprochen sein, weil das v in den drei
kyprischen Genetiven *Afirjv(ja 135 ^g, *AQi<nfy'a 91, SvQolJa 217 abgeworfen
ist. Den Grund zu dieser Erleichterung der Endung sah ich (De mixt.
Graec. ling. dial. 49) darin, dass man die Aufeinanderfolge dreier getrennt
gesprochenen Vokale vermeiden wollte. Doch ist zuzugeben, dass sich
der Genetiv *A/Arjvija vor aX/<» auch aus dem Satzsandhi erklären lässt
{Meister U 236) : nur hat dann das v vor seinem gänzlichen Ausfall nicht
die Mittelstufe u durchgemacht, wie Meister vermutet — denn aus ^Afitj-
vijaff SüLFca hätte Ajuijvijav FdXfm werden müssen — , sondern ist als kurzer
tonloser Laut vor folgendem Vokale elidiert.
168
f. Der Genetiv Kv3tQay6Qao 154, der einzige, in welchem -ao statt
-av geschrieben ist, bestimmte Meister II 232 zu der Behauptung, dass der
Wandel von -ao in -av erst auf kyprischem Boden erfolgt sei, unabhängig
von dem gleichen Lautwechsel in Arkadien. Wäre das richtig, dum
müsste die Inschrift Kungayögao entweder uralt sein, oder aus einer
Gegend stammen, in welcher zu der Zeit, als im ganzen übrigen Eypros
der Wandel von 'ao zu -av bereits abgeschlossen war, noch -ao gesproclien
wurde. Das sind aber zwei Annahmen, von denen die erstere nicht zu
beweisen und die zweite nichts weniger als wahrscheinlich ist. Wenn
die Schreibung KvngaydQao wirklich die Aussprache wiedergibt, dann ist
o zur Bezeichnung des hellen, nach o zu liegenden ti-Lautes im Gegensatz
zu dem dumpfen reinen u gewählt, ebenso wie in den paphischen Glossen
fMX^^* ^oQ&vag u. s. w., welche in § 44, 4 (S. 165 f.) besprochen sind, und in den
ionischen Diphthongen so ^ sv und ao = av. Indessen ist es auch mög-
lich, dass man KvnqayoQao schrieb, um die getrennte Aussprache der
Vokale zu bezeichnen im Gegensatz zu dem alten Diphthongen av z. B.
in a u ta re = avtag,
3. Die Medialendungen auf -rv => -ro.
Kypr. iFqv^aaaxv 135 1 4, evßQrp^aaavv ^, yevoiTVi^.
g. Auf einer im reinen Dialekte gehaltenen arkadischen Inschrift
sind bislang diese Endungen nicht überliefert. Da die Inschrift 24,
welche sXvaato , bietet , nicht im reinen Dialekte abgefasst ist , so be-
hauptet Meister mit Unrecht, dass die Personalendungen auf -xo im Arka-
dischen dem Wandel von o in v nicht unterworfen gewesen seien.
46. Sowohl im Arkadischen ab im Kyprischen hat dieser
Wandel des tonlosen o zu u noch weiter um sich gegriffen.
Im Arkadischen:
a. Das arkadische S^Av 30s8 ist zwar imter denselb^^
Bedingungen wie oltcv u. s. w. entstanden, aber in so fem benx^^
kenswerth, als hier das in u verwandelte o den thematiscb-^^^
Vokal bildet, welcher in den übrigen Kasus unverändert bleit>"^
Im Kyprischen:
b. Die Genetivendung -os ist hinter einem Vokale zu - — "^
geworden in ^u4Q/xdv€vg 13021, i^vg 186.
Dass gewöhnlich -os auch nach einem Vokale bewahrt bU ^
beweisen die zahlreichen Genetive auf -cog.
c. Einmal ist vv- statt ov- geschrieben: vved'riKe 120^^
47. Vor ß hat sich im kyprischen Dialekte bisweiB-^
ein u entwickelt:
evßQrirdaatv 135* neben ißgriTdaatv u.
Tievevßov {= "/^veFov) lOi/s.
169
a. In der Glosse t?«a(T)« kann das v Vertreter des ^ (Ssaris), aber
»nch die Präposition v = ini sein, vgl. stp-satgig „Kleid, Mantel".
48. Aus inlautendem ßi. scheint v hervorgegangen zu sein
in dem kyprischen 1^ oqv^rj 135 12. 12.24. so = *e^ ogfi^Yon
OQßog „Grenzstein".
A
Y
49. Ein urgriechisches ü blieb im Süd-Achäischen
unverändert :
Xva-: Ark. ^vai[d]a/j,a) 32 1, ufivaivvnogSGö, ^vaiatQdrwSSsSy
iXvaaro 247.
Kypr. Xvaai 13028, ^wr^29, Avaa(v)dQ(a 234
xa^vx-: Ark. aYYxxQva[a6v\T(a 80 19 — Kypr, tuxqv^ 142.
a. Ob in dem Nominative xagv^, ion. xijqv^ das v bereits in ur-
griechischer Zeit verkürzt wurde, bleibt ungewiss.
Nur im Arkadischen belegt:
^EvvaXiag Sg — Qvfx . , 3468, 6(iodv(iad6v 3O28.
K\o\qTvvi(ji}v 52i3 — '^vqioq SOe. 48. 53.
%(ji)Xv [ft>] i' 30 1 , dicuwXvoL 1 3 , dca^uXvaec 6/7.
lag)vQ07C(oXlov SO II — ^vvov Gh — o('/)r(DXQva€ov b4i,
a-avXiav 31 4 — q)€Xl6ÖQvg Gl. (kypr. ixdQva).
Nur im Kyprischen belegt:
Tvvvrog „verständigt* {wgl. TteTtrü/xat): IIwrayoQav 882, Ilvvra-
yoQO) 197, nvvrLX(X)ag 881, IIvvxorclfKx) 197, IIvvto- 123.
^YXatat 94 95 98 99 — f^vd-a, vQLyya^ if^vx^S Grl.
b. Über axvSd s. die Bemerkung § 43c (S. 164). In &va((o ISOj ist
das u lang, wenn der Name von 1^- „stürmen" abgeleitet ist, vgl. Fick,
griecb. Personennamen 171.
50. Dass V von den Süd-Achäem als reines langes ü ge-
sprochen wurde, beweisen drei kyprische Glossen, in denen ov
für V geschrieben ist:
1 - " ?.. ^J^Ji zu lü „lostrennen, verstümmeln",
Xovaov „verstummelt")
ßQOvxBTog „der Brüller" = „der Frosch",
■>
170
Nasalis sonans.
Mit diesem Namen bezeichnet man einen Vokal, welcher ein n oder m
im Anlaute vor einem Konsonanten, im Inlaute zwischen zwei Konsonanten,
im Auslaute nach einem Konsonanten vertritt.
51. Die Nasalis sonans = i^, ^ erscheint im Anlaute,
im Inlaute und im Auslaute im allgemeinen als a.
Im Anlaute:
Verneinendes a- und av- (vor Vokalen).
Ssk. a-, Lat. tn-, Osk. Umbr. an-^ Got. un-x Grundform |».
296/6 „unversehrt" und av-a-a%ri&ia 296 „versehrt" (mit doppelt>^
Negation) — a-zret^vat 30 46 — a-avXiaVj a-agxxXevctv 31 4 "
^-^geaziöag l»?.
Kypr. d-d'avaroLg, d-'KOQai%c!ig „unverkürzt" 144», äy-oalja 135^^9)
d'TiXrjv 135 10 „ohne Abgaben", a-xeXija 13528*
Zweifelhaft sind axiyoQog und aßgeft^e (Gl.)-
aQLOrog „der männUchste, mannhafteste".
Zu ner-: j»r- „Mann", Ssk. ndr-if Gr. d-veg-t, ümbr. ner-.
Im Arkadischen und Kyprischen oft als Namenselement bele^^.g^
Im Inlaute:
^dxcc „das Schlachtgetümmel".
Zu niederdeutsch mang, mengen^ Ge-menge.
Ark, avvfxaxfDv 6, Evfiaxidag 378 — Kypr. f^axav 1358-
Nur im Arkadischen belegt:
%qiaY.aoiog 29ao/si> T^eaxaertot 308.
Grundform tria-k^oi, vgl. ssk. pa^(i, la,t. centum. 1jhertQiaKoakug2^,e^
und sixoai 29 ^ (= e-veik^ti) siehe § 52 (S. 171).
ßaS^vg „tief" zu ßevd'og „die Tiefe".
[EladvKXrjg 3488, vgl. auch BadvyCkiog SammL 12388.
Nur im Kyprischen belegt:
ßaav-levg: ßaatlijßogy ßaatXijog. Häufig. _
^»«9
Das Wort ist abgeleitet von gi^i- ,,das Geschlecht, die Familie": z
jaiti = *j^ti „Familie", lit. gentls „Verwandter, Verwandtschaft", griecL ^^
ßaai' = *ßau' == *^?»^», vgl. Bezzenberger in BB. III 174. ßaaiXsvs bedeutete '
also ursprünglich „Führer der Sippe" und entspricht genau dem germa
nischen kuning „Führer der Sippe" von kuni „Geschlecht, Sippe".
171
xaatyyijTog: in versch. Kasus 76» 106s 1096 135 oft 146.
Dass dor. ndatg Kurzform von xaol-yvtixoQ und xaoi-ymiTos wiederum
ans avtO'xaa('yvrfxog verkürzt ist, darf als sicher gelten. Wenn wir xaai-
mit zd. kttta „das Haus^S ^^* ^A^^ Hausherr^* (aus *k^a, *k^ti) verbinden, so
ergibt sich für avto-xaai-yvritog die passende Grundbedeutung „der in dem
gleichen Hause Geborene, der Sohn desselben Hausherm^S ^- i- iA^^
Bnider". Anders Bezzenberger BB. 11 157.
a- „ein" =» srit-: a-ÖQva „Ein-baum" Gl.
Im Auslaute:
Akkusativ Sg. der konsonant Stämme auf a « -«^.
Ark. alya 292, dfttovza ^i, hiyLOvxa i%y, fifva^o, wxTais,
advMVTa 30 4.
Kyp\ FBLYJOva 151», IjatfjQa-v ISös, d{v)dQija(v)ta-v 1348,
a(v)ÖQia{v)ta-'V 140 1.
Die drei letzteren Akkusative sind mit v erweitert.
52. Diejenige tonlose Nasalis sonans, welche hinter x
stand, wurde im Arkadischen dumpf als o gesprochen.
de'KO in övdäe^x) 29 7/8. ai, aus dik^i^L.
diy,o%og in öeKorav 61, aus dek'^-tös,
eiKoac 29 1, aus e-viikxf^i oder e-vikiSLÜ.
heycotov 294, "^Eyuyvovßota ^E-Kotofißaca 38, aus se-kytim.
Dass diese dumpfere Aussprache nicht allein von dem )c,
sondern auch von der Betonung abhing, scheint daraus zu folgen,
äass in Tegea neben bYtcool 29 1 die Form TQtay(,dacov 30 &
[Akk. %QiaY.aoLoq 292o/2i) lag, welche den Accent auf der Na-
salis sonans trug. Aus Stymphalos ist freiUch auch in diesem
Zahlworte überUefert: rQiayLoaiatg 248/9.
Ob die tonlose Nasalis sonans hinter x bereits in süd-
achäischer Zeit als klang, ist vor der Hand nicht zu bestim-
knen, da Belege aus Eypros fehlen.
B sonans.
Ein r wird tönend oder silbenbildend, wenn es — in Folge von
Stammesabstufung — im Anlaute vor einen Konsonanten oder im Inlaute
zwischen zwei Konsonanten zu stehen kommt.
53. Im Anlaute erscheint tönendes r bald als ag, bald
als OQ, ohne dass sich ein bestimmtes Gesetz dafür au&tellen lässt
172
Als aq:
(XQyvQO-: Ark. agyvQiov 30i8, Kypr. aQyvQog 135 oft.
Stamm reg: fg „glänzen": ssk. rajatd „Silber", zd. erezata = rTuda,
lat. argentum « fg^om.
Vgl. femer Ark, aqx- in Eigennamen, d-Q%vBv 2927.
Als oq\
Ark. OQd^og in ^Oq&ohxtdaq 22, zu zA eredhva = *rdhvo oder
zu ssk. ürdhva = *Vfdhva, gr. ßoQ%)'6g.
^OqxoiieviOL lie (Stamm ?yAo-) neben der vom vollen
Stamme abgeleiteten Fonn ^Eq^oii^LOi, s. § 17 (S. 144).
54. Im Inlaute erscheint tönendes r ebenfalls bald als
OQ qa, bald als oq qo.
Als aq^ qa:
i^qar- = kft, schwacher Stamm zu x^cr-.
Ark, "Kqdrrig in Eigennamen, die Belege in § 13a, b, c.
Kypr, KvTcqo'Kqavlßog 93 1.
Aus dem arkadischen Dialekte sind zu nennen:
d-qaavg: [&q]aavfxrid€og 33 Col. A, Qqaaeag 337o 52 le, 0^«-
öeav 3389, QqdatTtTCog 37 lo.
arqarog: arqaTayol 30 9 32 1 und in Eigennamen: l^/LKpL-
arqdrw 33 49, ^atarqaTog 1 38, ^aixoarqcctog 33 33. 65, ^Etci-
atqdrio Sie, KaXliarqarog 3388, -ff Acoar^orog 3028, ^vaiOTgarw
3335, MvaatarqdTco 3364, Nv^oaxqaTog 36 u, NcKoatqaTO) 34 57,
[SJcvoar^ara Samml. 1254 a, -5'a(j2r^aTo[v] 36 n, -S'ccJo'TpaTog 51,
Ttfxoarqduw 3344 342.
yqaq)- (=^ gfbh-): yiyqa7t[T\(oi) 30 si, /€y^afijU€[vat] 3064, y^a-
rjpijg 32? 39, avyyqacpov 3040- 53, [(Jv]//^ag)[ot] 3O54, y^a .... 24 n.
daqxf^d (= dfghmä): öaqxfxdv 29i4. 17. 19, daqx/^dg 294.8.21
30 28, daqxfxaig 246 30 so.
tsraqrog (= kitvftos): Thaqrog Sie,
Als 0^, ^0:
Im arkadischen Dialekte:
ecpd'oqyicig 30io/ii, att. €q)d^aqy,(üg.
Die von Spitzer Lautlehre p. 11 ff. aufgestellte, allgemein gebilligte
Vermutung, dass sq>i^oQX€og nicht einem attischen sip^aQxdtg = i-qpi^Qxmg
entspreche, sondern von dem abgeläuteten Stamme <p^oQ- gebildet sei,
lässt sich — unter Berufung auf SsdSoixa, ecopea — verteidigen, auch ohne
dass wir mit Meister II 90 eine Übertragung des Vokales von stp^ga auf
sq>^aQxa voraussetzen.
173
(fOQßi- „Zaum, Halfter** : ivq)OQßiey „anhalftem" 298. e* lo/ii. 15,
ivq)0Qßi7i 293/4, lv(poqßiGii6v 29 j.
Das Wort ist mit lit. hrlzgi-las „Zaum" und altbulg. brüzda (= *brüzgja)
„Zaum, Halfter" zu verbinden: als Stamm ergibt sich demnach hhfSßi-^
welcher regelrecht zu *<poQoßi-, q>oQßi- wurde.
ayoQöig „Versammlnng** in navayoqat 292«, IlavayoQötov 293o,
TgiTtavayoQaiog 298-
Dass jtaV'dyoQoig vom schwachen Stamme agr-, nicht vom abgeläuteten
Stamme cigor- abgeleitet ist, wird durch ion. jtav-ijyvQig dyvQ/*6g, dyvQ'
rdCco wahrscheinlich gemacht.
Im kyprischen Dialekte:
l/4(pQodlTai oder ^^cpoqdixai 593.
Vgl. den Namen ^Aq)Qodioiog 160 5.
TLateFoqyov (oder YxxTrjßogyov) 135 1, Aorist zu YXxxa-FeQyw
(oder -xxxT-eßeQyto), = ^Vfgon.
xoqta (Gl.) == *zog(Jjja = *y,OQdia, att. -^aqdia.
a. Das gemeingriechische qo in ßgorog (ark. [K^alXivßQotlci}] 33
Col. A) = ssk. mrtä scheint aus fioQxog = ssk. märta übernommen zu sein.
Ob in ;i:eo-voff (ark. xQ^vot 30 42), dem in der Bildung das kyprische
'^Qo-va (Gl.) „Blumen" gleich steht, das qo aus r hervorgegangen ist,
lässt eich zur Zeit noch nicht sagen.
Der Beispiele sind zu wenige, als dass sich aus ihnen ein
bestimmtes Gesetz fiir die Vertretung eines inlautenden f auf-
stellen liesse. Doch verdient vielleicht die Tatsache bemerkt zu
werden, dass der Einschub vokal, wenn er hinter das q tritt, im
allgemeinen als a erscheint — wenn er dagegen vor das q tritt,
als o (Ausnahmen daqxixa, TeraQTog).
Kurze Diphthonge.
ll
55. Ein urgriechisches äi blieb bei den Süd-Achäern
im allgemeinen unverändert.
1. In Stammsilben.
alaa: Ark. alaav 12 35 30, ^Ivaiai/nu) 34 se — Kypr. alaa 1488.
^;jai/og: Ark. ^Ax^tiov 52 oft.
Kypr, lAxaiFog 190, ^^xatoiiavTeig Gl.
174
Nur im Arkadischen belegt:
alya 292 — ^X&(Dv 21 4.
Aio%Qio)v 376, ^YoxQw\yog\ 3396, ^ioxjlytrig Iöb.
alvoq: /Ja^alverog 33 86 • s? • 9 s , ^laiverog 35 16 , ^Ttalve^og 3
£^atyer(ai) 3346*
Vielleicht auch kypr. *E7ial{ve)[xog] 2108.
Kaßalao) 89 — MaivdXioi I16.
Oatd-: Oatdifildav 3489, OaiÖQeag In, Oaidqog Isß,
OaidQW 35 10-
XQcciOfielv „heEen" Gl.
Nur im Kyprischen belegt:
at5- „Zeit, Dauer**: alg (= *aI/'-g) 135io-8s.88, «t/c/ 13
ipaidQOv „glänzend" Gl.
2. In Bildungs- und Flexionssilben.
Nomina auf -acog, -ata.
Ark, l/id-ccvala 11, l^d-avalav 3348.66. so 34i.6s 35 17, -
aia38, ^^QiOTalog 3344, IdqLöTaio) 3447, ^EQ(ialo\g\ 3599, ^Eqiioc^^^
34 10, Qrißalog 546, AvvuaLa Samml. 1232, Movaaiog SamXKxl
1209, JI[o]aot<J(a)/as 814.
Vgl. auch die Namen Autaiioov, StaoaticDv 52.
Kyp7\ Arivai(o)) WS^^'Ovaiog Nom. Sg. 77, *OyatW Q-en.
71 1/9, Xa^t(>(v)datoc 207, r^ßacov Gl.
a. Vgl. auch den Namen EXaiovg Gl. In Mayov (Gl.) = * ^Saujv f^
sich hinter a« einj entwickelt (♦^^ai/or), vor welchem das 1 ganz verdrar»^
wurde.
b. Da die Vermutung 'EXaovg (Gl.) = *'EXaiovg und die Lesung 'Or«
fidco 128 i/s = ^Ovaoi-/iaio} nicht sicher sind, so ist ein Übergang von
-aio) in -ao, -aco fürs Kyprische ohne Belege, s. § 90 (S. 190).
a-Stämme: Lok. Sg. und Nomin. PI. auf -at,
Dat. Plur. auf -atg.
Adverbia auf -at:
Ark. yuxi 62 243 29 30 oft 3l6. 5.6*6*7 358 543. 4.10.
KQazaifj,€vrig 22.
Kypr. dijald-eiiL 149 — vai 109$ — ^«t 1354.19 146.
Die mediale Personalendung -oai.
Die Infinitivendungen -vau, -ad^ac.
Der Infinitiv des cra-Aoristes auf -aa-t.
c. In dem kyprischen dxoQaiz&g ist das t des abgeleiteten Präses*-*
pcoQaio) = xoQaico auf das Participium Perfekti übertragen.
!
56, Durch Epenthese ist ai entstanden in
iqw (= X(XQ'%(a).
^rk xdiqe 4 13 14 19 20 48 50, xatpcrc 3 4 17 23 40.
-Kypr. xctlgete 144 1.4.
Nur im Arkadischen belegt:
ipalvev 3O24 — XvfiaivrixoL 30i6/i7-
Nur im Kyprischen belegt:
ooLiQBi (Gl.) = ^dTtoaatQet — fieyalgetv (GL).
^. Das durch Epenthese entstandene kyprische allog = dXips (Gen.
IT*. atXtov 135 ]4, alXa Gl.) lässt sich wegen des arkadischen aXkog
-Xoa 30 44, äXXv 30(8) nicht als süd-achäische Form ansetzen.
67, Die Lautverbindung -aßt- ist nach Ausfall des / zu
kontrahiert worden in den kyprischen Worten:
3^aZg = Ttaßig, vgl. §7c(S. 136): Ttaig 90 $ y ^cccdog 882 /s, Ttaidi
>s I2O2, Ttaideg 135 so^ ^aidcjv n, so, TtaiöiiZ' %h<, n:aidag\\. %z,
ccV-7coXog (GL) = * afi-7toXog, s. S. 106 und die »Präpositionen«.
68. Die einzige Form, in welcher einem gemeingriechischen
t im arkadischen Dialekte ein ov entspricht, ist die 3. Pers.
g. Med. auf -ro* = -zat, siehe § 69 (S. 180).
EI
59. Ein urgriechisches €i blieb im Süd-Achäischen
^ts unverändert.
1. In Stammsilben.
Ä^'ci- „büssen, bezahlen".
Ark, aTCvretevo) 30 as, aTtweiaaTw z^j egreiaivsT, Teiaifxog
TeLaL(xax[o)] 3027, TelaavÖQog Samml. 1234.
Kypr. Tvelaet = Teiaei 135 12. 25.
a. Wenn die kyprischen Namen TiacavldcLs 93 g und Tiaa(v)9Q(o 113
^^litig gelesen sind, so stammen die beiden Inschriften aus junger Zeit.
Nur im Arkadischen belegt:
yelrwv „Nachbar": ItiQtaToyeiTovog 35 1», Evyeircov I47, Ei-
yeiTOviöag Ijg.
176
detvog (aus dßeivog): Jeiviag ^etvo^oi 3444, [^eivictv 33
Ool. A., ^et .... 339S-
'/.el-ad-ai: Ka/£Cf4evav 2984.
fiei- „vermindern", iiei-wv = f^el-^wv: fielov 29 1 6, (jlbl6v(dv \%,
Tteld'w: aTCBii^vai 3046, Uecd'iag 37?, SevoTteiSi^g I14, ^ff-
[Äoneld^eog 34 is.
X€t- „treiben, stürmen" {xBi-fidiv: 'jfi-djv): Xetwvlg 15.
Überliefert sind Xlatv, Xiioviörig, Xcovig, XwvtTCTvog u. a.
b. Da auf der Inschrift 29 anlautendes J^ erhalten ist, so kann
siKooi 29 1 nur aus e-Fsixooi oder s-ß'lxoat (vgl. o2^ 29] = Äftff), nicht aber
aus fslxoai entstanden sein.
c. Über MBikixoi\y\ 34 go ist bei der »Ersatzdehnung«, über o^ftk
30^0. 18 beim »Pronomen« gehandelt.
I
d. Die Aussprache KXtixoqLmv 52 ^^ statt KkrjtoQicov ist erst in römi-
scher Zeit aufgekommen.
Nur im Kypri sehen belegt:
delaa „Schmutz'' in a-decog „schmutzig" GL
d-sideg „du hörst" Gl.
ßei- „eindringen auf", Feiarig Konj. Aor. 144 1, vgl. homer.
s-ßeiaaTO, yuxTa-ßelaato, eTCc-ßeioof^ai,
ßetyiova „Bildnis, Bildsäule" (ßeßoixa „gleiche") 151 2.
d-leiq)- „bestreichen, beschreiben" in dleiTCTriQLOv Gl.
2. In Bildungs- und Flexionssilben.
Lokativ der o-Stämme auf -et.
Ark. ovvu „im Trab!" GL, ei 29 30 oft, circ 30 39. 52.
Kypr, aißei 135 31 (von aißo-).
Dativ der konsonant. Stämme auf -et.
Kypr, Jtßei in Jtßeid^efxig 135 21, Jc^ecd-sfiiTog 121.
3. Pers. Sg. des Indikativs Akt. auf -et.
Ark. dia'/,ajlvo£t Ind. Put. 306/7, del (= dhc) 30 9.
Kypr. yqdcpeL 189, d/.eveL, ccTroaiQEi, ave(XyM^eLy ßoqßoqi^^
ßQiliaCei GL
3. Pers. Sg. des Optativs Aor.
Kypr. ccTcoegaeie Gl.
Ableitungen auf -ecog =» -s-^og.
Ark. ^a^XaTtieia 38.
e. Alle Ableitungen auf -«-«-, welche den Accent auf dem s trug
muBsten nach gemoingriechischem Lautgesetze das i = j einbüssen, z. -■
Nsfisa Samml. 1232, 6(x)ta}XQvoeov 54 1, stXeov 30 aj so? ^^ova 8^, 7iXs6ya»r ^
177
d die zahlreichen Eigennamen auf -sag s -ijlag z. B. ^Ayaaiag 83ei, ^a-
ag 322 BB^ 8441.54, ^i^iag BA^^
f. Die Form TiXsTorog (= ^Ttke^iarög) in ark. nXeiarisgog Igo neben
^atog (= *jrAj}-iflfT05) in ark. [n]Xi^aTaQxog 37 5, IIXtjaxlsQog 37 ^ war weder
d-achäisch noch echt > arkadisch. Über das Verhältnis von nXeiorog zu
rjatog s. § 21c (S. 147).
60« Ob ein ei, welches in urgriechischer Zeit durch Sigma
itrennt war, von den Süd-Achäem bereits als Diphthong oder
)ch getrennt gesprochen wurde, ist nicht zu entscheiden. Die
Betracht kommenden Fälle sind:
1. Der Lokativ der ccr-Stämme.
Kypr. slec 1309, fetec 134 1 135 1, reQec 608.
2. Die Ableitungen der ca-Stämme.
Ark. l^Qyeiog 549 — daq)dleLav 314 6 (von daq)aX€a') —
triQeidKsv 3046 (eTtriQeia „die E[ränkung*' von iqea- abgeleitet,
;1. sgi-d-ü) „kränken") — XaQsldag I39 (von Xagrig).
Kypr. Von ^'Elog sind wahrscheinHch abgeleitet die Beinamen
^Xeltag 1404/6, ^Eleia GL, von eyxoQ der "SBme^'Eyxeiog GL
a. In Gsi'doti{jo}) 196 scheint ö«i- Abkürzung von Oeio- {&€i6g „gött-
5I1" von ^eog — dhvesos) zu sein.
61. Wenn e und c oder e und ec durch / getrennt waren,
nd in süd-achäischer Zeit selbstverständlich keine Kon-
iktion statt, vgl. kypr. MahxYXeFirw 187.
Nach Ausfall des F wurde -eßt-y -eßei- sehr wahrscheinhch
€1 kontrahiert:
1. -et- aus -eFi-:
Ark. ^^QLateidag 33 sz (zu l^QiCTevg), Qeo^keidag 33 30, Ha-
>ytXeidag 33 71, SwyXeiäav 346 — l€Qel[oig] 35 so, BaaiXeia
mml. 1232 16.
2. -et aus -eßet-:
Ark. dei 30 9.
62. Durch Epenthese ist et entstanden in dem kyprischen
IdTieiXiavL 1404 (= *l^7ceXi(ovi).
63. Ein urgriechisches ij ist durch et vertreten in den
prischen Glossen
Xeiv(ea) = FXrpa Qvetva == ßQrjva.
a. Auch faei steht für urpfriechisches di-dßrj.
Ho ff mann, die griechischon Dialekte I. 12
/
178
64. Aus der üngenauigkeit der Überlieferung ist das weder
süd-achäische noch kyprische ei folgender kyprischen Grlossen zu
erklären:
a(o)Ql^eiv, a7toXol{ad-)evVy dafiavQl^eiVy deivj Ttaaaeiv.
a. Die süd-achäische Endung des Infinitives wai* -sr.
yuxy(M£i(Q)acj Aorist zu x£^-.
b. Die süd-achäische Form war ixegoa, erhalten im Kyprischen : 99].
Im Arkadischen wurde a dem q assimiliert und das so entstandene qq
ohne Ersatzdehnung vereinfacht, vgl. qf^igai 30 g s *fp^iQaou,
c. Die Form elag 61. = iag ist noch nicht gedeutet. Wahrscheinlich
steht dieselbe für ^ag: denn das lateinische assir lässt sich mit ssk. dsrj^
asdn und kypr. iag (61. S. 112) nur so verbinden, dass v^ir einen starken
Stamm Ss mit den Kurzformen as: es voraussetzen.
65. Ein (wahrscheinlich durch Kontraktion entstandenes)
et ist in i verwandelt .in dem arkadischen igdvacSlB « ei^avai
(aus * i-figdvac?),
a. In FixadioD Sß ist das erste « kurz (/txde, att. sixds).
Vi
t
Ol
66. Ein urgriechisches oi blieb im Süd-Achäiscb-^^
unverändert.
1. In Stammsilben:
ßoly>og „Haus" (Stamm /«^x- „einkehren", ssk. wp „eintretei»-^)*
Ark, iieTOL^OL 33 oft, Oralav 31s.
Kypr. ßor/xoc 135 e, ^OvaalßocKog 94 1 228, ^Ovaai.ßoiyua 10^^*»
2TaaLßor/,wv 94 1/2, 2Taaißoi[^/.(o] 228.
olßog „allein": Ark. olog Gl. — Kypr. oYßcot 135 14.
Nur im Arkadischen belegt:
d-oiva „Opferschmaus": d^oivav 29 12.
yLOLvog: '^oivav 30 6s, KOivavag 30 21.
a. Wahrscheinlich für *xoiF-v6g von keivo- „öenosse, Freund", s ^^y
feva „freundlich", ahd. hivo „6atte, Hausgenosse", latein. civis = *cevc^^^'
oia- „bringen": eTtolari 29 21.
Zu ssk. M „senden, darreichen", zd. aSse-mnäo „entsendend" Pa^-^
Praes. Med. Plur. Nom. Fem., Stamm eis-: ois-: w-.
Iloaotdav: Iloaoidavog 2b, II[p]ooid(a)iag 814.
i
179
a. PreUwitz hat in B6. IX 828 fiP. nachgewiesen, dass die drei Formen
Iloasid' (dor. thess. IIoTsid-), Iloooid' und IloaiS' (dor. Uotid-) auf eine
ursprunglich durch den wechselnden Accent bedingte dreifache Stamm-
Abstufung zurückgehen.
b. In Lakonien blieb auch nach der dorischen Einwanderung der
alt-achäische Name des Gottes bewahrt: Ilohoidävi I6A. 83 86 88,
[IIo]hot{d)av . . IGA. p. 34 no. 2, Ilohoidaia IGA. 79 ij.
Nur im Kyprischen belegt:
ßolvog: folvo) 148.
a-XoLq)og: dcq)&€QaXocq)OQ „Schreiblehrer^* GL
Der starke Stamm a'X€iq>' „bestreichen^^ in der kyprischen Glosse
ddsum^Qiov „Schreibzeug".
ä7toXoi(ad)eLv GL, von hnö&og „Ende".
c. Unsicher ist 0ohcD oder noltcD 170.
d. Ein stammhaftes ot ist vor einem Vokale zu o verkürzt in arh.
Ttoivxio 30 9 = *nouvx(o, *jioUvx€o aus *jiouFev%(o, Zur Etymologie von
ftoifög vgl. Verf, in GGA. 1889, Sp. 880.
2. In Bildungs- und Flexionssilben.
Lokativ Sg. der o-Stämme auf -oi.
Hierzu gehören auch die pronominalen Formen kypr. iioi 932, «^o«
1348 135ä9, ark, ol SOgg.
Nominativ PL der o-Stämme auf -ot.
Dativ PL der o-Stämme auf -oeg.
Genetiv-Dativ DuaL auf -oiv.
Optativ der o-Konjugation.
Ark. diaxwXvoi, SOis, iyxc^ijßipcot 12, narayot 29 si.
Kypr, dvFdvoL 135 e, cJwxotie, yevoLVv^Q,
67, Erst im arkadischen Dialekte ist ol durch Kon-
liraktion entstanden
1. Aus -o{(j)c-:
u^QY^oiag 282.
Der Stamm ist ägscoa- statt des zu erwartenden aQxso-, vgl. thess.
•KsQdoXog Samml. 345,8. 44 vom Stamme HSQdoa-,
2. Aus 'Ofc-i
olg Akk. Plur. 29 1 aus ^ofc-vg.
^EyLOTOvßoca, ^E'/.OTOf^ßoia 38.
Abgeleitet von ixoxöf^ßoios = sxaxonßofiog B 449, Z 236, 79. Vgl.
<lie Bemerkung zur Glosse 'Exaxofxßaiog S. 102.
12*
180
a. KoXoi-q>(Sy 21 g ist eine Bildung wie Aa/io-tpav, KXso-tp&v n. a. Das fjs^
erste Element xoXot' scheint za xoXcpd ,,Lärm, Geschrei", noXoioe „die
Krähe" zu gehören.
68, Die kyprische Glosse /^0|u/i?o/a, welche ihrer Ableitung
und Bildung nach unklar ist, liefert nur dafür einen Beweis, dass
die Kyprier inlautendes oi vor einem Vokale nicht zu o verkürzten.
69. Im arkadischen Dialekte entspricht der gewöhn-
lichen Medialendung -zat die dumpfere Form -roi. Ob dieser
Wandel bereits in süd-achäischer Zeit stattgefunden hat, wird
sich erst dann entscheiden lassen, wenn die betreffende Endung
auch in kyprischen Inschriften überüefert ist.
ßoXriTOc 299, yevriTOL SOs, yivr/roL 2, deavoL 10. ib. ie, (Jtxa&j-
TOi 3 5 , STCLawiaTccTOL 15/16, -i^rfcoi s 1 , ivdiyidKrivoL s 4 , Avf/a/yijTOt
16/17, r^roxro^ 44.
a. Der von Spitzer S. 21 f. aufgestellten Vermutung, dass -rot nicht
auf lautlichem Wege aus -lai entstanden, sondern von der sekundären
Endung -ro aus gebildet sei, haben sich Meister II 98 und G. Meyer
Gr. Gr. * § 114 angeschlossen. Die innere Unwahrscheinlichkeit, welche
diese Vermutung an sich besitzt, wird dadurch noch verstärkt, dass die
sekundäre Endung wahrscheinlich bereits in süd-achäischer Zeit (siebe
§ 45, S. 168) gar nicht -xo, sondern -tv lautete: es fehlt also der Atis*
gangspunkt für die Analogiebildung.
Zum Beweise, dass ai in den Verbalendungen unverändert erhalt^^
sei, führen Spitzer und Meister a. a. 0. die arkadischen Formen ansv&fj^^
304fl, ^vai 30 10» >caxvq)Qovfjvai 30 47, ^[e\a^ai 24^/5, \p\xe(pvwaai 24t ^^ qy^i^^^
30 „ an, denen jetzt aus no. 29 ^votj. 5, «f^vatja* hnsQäaai^^ hinzuzufü^ ^^^
sind. Alle diese lassen sich aber nicht mit der 3. Pers. Sg. auf -'^^
vergleichen. Der Infinitiv auf -vai ist der Lokativ des vom Participii::^^
auf -vos abgeleiteten verbalen Abstraktums auf -vä (vgl. afjm-sx^^a, tp^^^'
sva u. s. w.) : das a ist also ein stammhaftes. [i?]i<y^at steht in der ]^^^'
Schrift aus Stymphalos, welche nicht mehr im reinen Dialekte gehalt^ ^^
ist: zudem lässt sich die Endung -a^a« = ssk. dhydi nicht mit -rat *
ssk. 'te auf eine Stufe stellen. Endlich beweisen die Formen axsq>v&o ^ ^ ^'
igjtsQäaai und (p'&sgai deshalb nichts, weil das a in diesen Fällen zum Stamr^^^^^®
des Tempus gehört.
Eine ganz besondere Stellung nehmen die medialen Endungen -(j(
-rat, -vxai deshalb ein, weil aus den Gleichungen ssk. bhdrase =: fpeQe(a)ai
got. bairaza , ssk. hhärate = (psgexai = got. hairada , ssk. hhdrante
(psQovxai = got. hairanda noch nicht folgt, dass die indogerm. Gran
formen hh^resai, bheretai, bhh'ontai waren. Dagegen spricht einmal d
Umstand, dass die Endungen ssk. se, -te, -nte in der mt-Flexion den Hoc
ton tragen, und zweitens die freilich nicht völh'g sichere Gleichung am ^'
bhdrase = altbulg. beresi (2. Pers. Act.) = idg. bhcresei. Es ist nie
ii
nrD
181
iusgeschlossen, dass die indogerm. Endungen -sei, -t4i, -rU^ waren und
dass dieselben erst durch Accentverhältnisse im Germanischen zu -sa {-za),
•da, 'fUtOy im Griechischen (in tonloser Silbe) zu -aat, -tat, -vtai wurden.
In ganz gleicher Weise ist die indogerm. Endung des Genetivs Sg. der
kons. Stämme -es im West-Europäischen zu -os abgelautet, s. § 24h (S. 152).
YI
70. Ein aus -vi oder -üt entstandenes auslautendes
-VI ist
1. Unverändert erhalten in
Kypr. iv zvtv. sv rovri^. Glosse.
Tvt-v ist aus rvt erweitert. Die letztere Form geht nicht auf joT
surück (Meister II 220), sondern auf *x-fi, wie das bereits Ahrens de dial.
Dor. p 365 ausgesprochen hat. Das Nähere über diese Lokative auf -ui,
•vi in der Formenlehre beim Lokativ der o-Stämme.
2. Zu i verkürzt in
Ark, ttAij^/ 30ao = TcXridvl von Tclridvg.
Trill-fiaxog Isa = * Trilvi-f^axog.
Vgl. aeol. 7€ijXvt = Tt'^Xs, ion. t^Xs, Zuzugeben ist allerdings, dass
fich trjli-: rrjXs- auch nach dem Verhältnisse oyfi-: ^v'«- beurteilen lassen.
Kypr. OTtL 13089 = kret. o-Ttvc, s. die Bemerk, auf S. 73.
Wie sich einerseits aus der kyprischen Glosse iv %vt-v und
uidrerseits aus den kretischen Formen o/rvt, otfiTfarvvL, tvUvl
i. a. ergibt, war in süd-achäischer Zeit ein auslautendes
-VC noch unverändert. Die Wandlung desselben in -l haben
ier arkadische und kyprische Dialekt unabhängig von ein-
ander vollzogen.
71. Ein inlautendes u ist wahrscheinlich aus vi hervor-
gegangen in dem kyprischen
i^OQv^ri 135 12. 18. 24. aö = *6^0Qßi^ von OQfog.
a. Die verschiedenartige Behandlung des auslautenden und des
inlautenden vi ist allerdings befremdlich. Vielleicht geht deshalb
b^oqvStj auf ein Präsens öqvCco = *oqv(o (aus *oQv-tG>) zurück. Die Prä-
eensbildung auf -Cco war gerade im kyprischen Dialekte beliebt, vgl. kypr.
scaXi^Cfo (Gl.) = aeol. xakrim , kypr. xQav^6fAsvov 135,8 neben ;ueat;o/Mevov
135 u. a.
182
XJ
AT
72. Ein urgriechisches av blieb im Süd-Achäischen
stets unverändert.
avTog: Ark. ccvrog SOse 548, ctvrov 246, ccvta 30a6, cmdi
30« 31 2. 6, -^i;rox^er[ijg] 3467.
Kypr. cevTüi 1068.
Nur im Arkadischen belegt:
avdi^ Gl. — rXav^idav 84 — dtfiXavvojweva 29i6/i7.
KegawS 5 — IlavaaviaQ Iso-es*
Nur im Kyprischen belegt:
avQO- „fiiihe": Klvovqov xpvxoQ „Morgenkälte" Gl.
ava- „schöpfen": evavov und {e)7tavov Gl.
avTag: 57 2 60 2, vgl. die Bemerkung zu 61 2.
XQav^Ofievov 135i8, xqavoiievov ^.
a. Ob das kyprische afAfiavatg (iv äfi/^aviv Gl.) von einem Stamme
/Mav- abgeleitet ist, bleibt fraglich, s. S. 116.
b. Ob die Glosse ol'&qI^siv „frieren" aus oloqI^siv =» av^/fciv oder
aus al^Qi^siv verdorben ist, lässt sich nicht entscheiden.
73. Aus aß ist av entstanden in
Ark. Oavtdag 3462 = '^OaFidag.
Kypr. av€(l)'^itet Gl. = *d-ßelmt€L s. S. 109.
a. Das kyprische avyagog, welches auf S. 109 als ä-Zy-agos ge-
deutet wurde, kann auch mit Meister II 326 in av/agog geändert und zu
avcuvco, ava-Xsos „welk, abgestorben" gezogen werden.
74. Aus inlautendem -ao- = -aßo- ist av kontrahiert
in den kyprischen Worten:
Oavdafxog 189, OavY.(X€)߀og 188, (Dav- = *Oaßo-.
a. Das erste Element des kyprischen Navq?dfico 204 ist wahrscheinlich
nicht aus *NcLFo' hervorgegangen, sondern mit väv- in vav<pif vavm' iden-
tisch : wenigstens lässt sich das Nav- der ionischen Eigennamen nicht auf
Näo- zurückfuhren.
b. Im Arkadischen wurde inlautendes -ao- = -olFo- in ä zusam*
mengezogen, s. § 11 (S. 138). In süd-achäischer Zeit sprach man
noch 'ofo',
c. In den Genetiven der ä-Stämme auf -av wurden die beiden Vo-
kale nicht als ein geschlossener Diphthong, sondern getrennt gesprochen)
s. § 45, 2 (S. 167 f.).
183
EY
75. Ein ursprüngliches sv blieb im Süd-Achäischen
unverändert:
6t;: Ark, Ev- oft in Eigennamen, z. B. Evyeltwv I47, Eif^a-
%idag 37 s u. a.
Kypr. ev 146, E^dafio 169, EvßayoQta 220, Evßa(v)d'eog 221,
EvFeXd-iüv 223, Evßild'o{y)i:oq 222, evßeQyeaiag 146.
Nomina auf -avg:
-4r&. ilIavTtv€t5[g] 9i.
Äjrpr. ßaacXevg 681 lOli 105i 135 oft 228, tc^evg 1022 105i,
ijeqevg 101a, MaQievg 231.
Präsentia auf -cvw = evjto:
Ark. Y^Xevcovav 30 15, TtaQoixa^evTi 29 js.
iTyp*. /Jaa*^6i;[/o(y)rog] 134 1/2, iv/jacporeve GL S. 116.
Nur im Arkadischen belegt:
evQvg: EvQVKghrig 33s2, EvqvtIiiü) 3326*
^€t;yog 29i/2 — XevTov 295 — ^8V(;(a)6t Gl.
Sevd'ag 33io — Tev&idav 52i7.
Nur im Kyprischen belegt:
ayfiv 135 4. 14 — d^evo) (Stamm xcJ^-): d-Mvei GL
aAcv^o y GL — Ungedeutet: ,.ke uvo ,. 110, . . Ä;e w e .. 99,
«V Präposition (= etcL)^ zd. ava „zu, hinzu", altbulg. w:
Bv%ovg («a iTtixovg) GL, BVfqoaoBad'aL GL
a. Der kyprische Zeus-Name Ev-sXldrjg (61.) ist, wie die Erklärung
avt9(idi7C beweist, von dem Stamme /«A- „wollen" abgeleitet, vgl. got.
vilfau, altbulg. veljq „wollen", Kes. iUo^ai' ^iXsiv, Durch das erklärende
nu-Mdrig wird es wenig wahrscheinlich gemacht, dass sv-sXldrig als erstes
^Element die Partikel d; „gut" enthält. Eher lässt sich die Deutung bci-
ßovXidrje verteidigen.
6^%-: ev^dfMevog 120 2, evxcola 942, evx(olag 134 s.
üeQüevTat I2O3 — '^azsa^avßaae 98s.
Nicht sicher steht Svewoi Gl.
76. Im Kyprischen haben sich die Laute eß- zu evß"
(euu) entwickelt in
av Fq^itdaanv 1354 neben sßQrjrdaarv 135 14*
ycevavßov 70 2/8 aus %eveF6v.
77. In dem kyprischen uiqf^dvsvg 135 21 = ^^Qi^Aveog^
Gen. Sg. zu L^ljftavijg, kann evy ebenso wie in den Genetiven
auf 'Ctv == "OOf getrennt gesprochen sein.
184
78. Ein urgriechisches ov blieb im Süd-Achäischen
unverändert :
ovvog „Lauf": Ark. (ajvei Lok. Sg. „im Lauf!" Gl.
Kypr, ovvog „Lauf" Gl.
Nur im Arkadischen belegt:
KvvovQLOL I40 — ^EXovaia (zu ^EXevalg?) GL
a. Dio Namen ßeX<povaioi l^, Sshcovalayv b2^ haben die Form der
xoivrix die Stadt hiess arsprünglich B8X<p6^sooa,
Nur im Kyprischen belegt: .
aQovQai 13580/21} vgl. auch die Glosse aqovQa „Getreidehaufen".
ßov'i^avii j^tiertötend" GL, Stamm ßoF-,
ßovvög „Stufe".
ßqovKa „Heuschrecke" GL, abgelautet aus ßgevK-y s. S. 111.
dovTtriöBv GL — ovaqov GL
ovy geschrieben ovo = 0/, 144».
79. Li den kyprischen Glossen (Ä)oi;ftara, lovaov und
ßQov%exog dient ov nur ziu* Bezeichnung des langen tZ-Lautes,
s. § 50 (S. 169) und S. 121.
80. Wenn die herrenlosen Glossen aXova „Gärten" und
EQOva „raste!" mit Recht den Kypriem zugewiesen sind, so
steht aXova für *ahDvßa = ahoßa, eqova für *€Q(ovßa =« iqfaßa,
s. S. 107 und 113 f.
81. Das ov des arkadischen XatpvQOTCwllov 30ii
(statt Xaq)VQ07ta)Xio)) zeigt den Einfluss der xo^r^.
82. In den folgenden kyprischen Glossen ist ov weder
als süd-achäisch noch als echt-kyprisch zu betrachten:
yeiiovy 2. Pers. Imper. Med., statt yifzeo.
ÖQoaovg, Akk. Plur., süd-achäisch ÖQoaovg, kypr. dqooog.
^EXaiovgy wohl aus ^E'kaL6e(v)g entstanden.
ev%ovg^ inschrifÜich xoov 161 1 (= *xo/^ov).
a. Das ov der Glosse äyxovQog ist wahrscheinlich aus av verdorben,
8. S. 105.
185
Lange Diphthonge.
Es kommen hier nur diejenigen Fälle in Betracht, in denen der lange
Diphthong im Süd-Achäischen noch vorhanden war. Die ursprünglichen
(nicht durch Eontraktion entstandenen) langen Diphthonge äi, et u. s. w.
wurden im Inlaute zwischen Konsonanten bereits im Urgriechischen
zu at, et u. 8. w. verkürzt.
1. Im Inlaute.
83, Ein aus e-i- entstandenes ric ist zwischen zwei Kon-
sonanten zu i] geworden in
Ark. TtX^OTog = *7tX'^-iaTog.
üXriaTieQog 37ii, [iTJAijara^XOg 375.
a« Das Verhältnis von TtXrjoxog zu TtXsTarog (iu ark, JIXsiazieQog 1 q^,)
ist in § 21c (S. 147) besprochen.
2. Im Alislante.
84. Der Dativ der ä- und o-Stämme endigte bei den
Süd-Achäern auf -äi, -voi.
Da im arkadischen Dialekte der Dativ durch den Lokativ ersetzt ist,
so sind wir allein auf das Eyprische angewiesen. Nach den auf S. 36,
DO. I und II, 1 angegebenen Eigentümlichkeiten der kyprischen Silben-
schrift können Worte wie ta i te o i an sich sowohl als Lokative (rat
^8ot), wie als Dative (zäi ^smi) gefasst werden. Die Richtigkeit der letz-
teren Deutung wird dadurch erwiesen, dass das % unter bestimmten Be-
dingungen — namentlich in jüngerer Zeit — ausfällt. Diese Verkürzung
konnte nur der Dativ, nicht der Lokativ erleiden.
Die Entwicklung des Dativs der a- und o-Stämme durchläuft
im kyprischen Dialekte folgende Stadien:
1. Bis zum Ende des 5. Jahrh. waren die vollen Formen
in Gebrauch. Das beweist die edalische Bronze, welche nur im
Artikel und zwar nur vor anlautendem i die kürzeren Formen
TW und tS verwendet
2. Die jüngeren Inschriften unterdrucken i vor vokalischem
Anlaute, zunächst im Artikel und vor /.
3. Endlich wird i auch vor Konsonanten und am Ende
eines Satzes abgeworfen.
186
Belege :
1. Volle Dative:
a) Auf der edalischen Bronze (no. 135).
Vor vokalischem Anlaute: jua^^^ i^fiafihogs — wts.
9* 81) Ovaaihat, 14. i6/i7* 969 otßioL 14.
Vor konsonantischem Anlaute: Tat 3*6*8*i7*84y Taideui
oQOVQav Mopiif ?at8. 17.84, u^Xa{fi)7tQijavaL Sy MahxvLjai n ß^j m-
dijacis — Tc?ti.5.6.ii.84, Ta;ideii.s49 -^o/)C(ot6iX^9^^ii9 ^^^^s^
OvaaLhai 4/6. 7. 18.
ß) In den übrigen Inschriften:
Vor vokalischem Anlaute: L^^a]vat 688, ^.Akaaimai
141 4, ^Eleitai 140 4/5, naq)iai 59 s, neqaevxat 1208, ^Ylmm.
94 984, Tvxcti 603 95 1344 137s — tül 1404.4 Wls.s 147i,
&Bm 144 8, Bija , . .cjl 159, L^fit^Aa;t 1348, l^iiijcpcde^ltoi 137«.
Vor konsonantischem Anlaute: tol 598 1008 136,
[raji. 102 ö, l^QiaTayoQaL 106 1, 'YZarat 95 — rm 76» 94 1 HO
I2O3 137i I4O3 1438 147i 149i 150«, m 1348, »em 94i 1026
1444 1472, »im 136 137« I4O3, "HdaXiwv 138 1/8.
Am Ende eines Satzes: i(v) %v%ai 663 68« 948 984 I2O4
I4O5 141 4 1472, oQüi^ai 1344 1373, l4q)QodiTaL 593, rolytavldS,
^'0{y)yLac 100 s, ^Ylavac 99 — dcciJt 1008, yuxacYvqvcjL 768.
a. ÜDgewiss bleibt der folgende Anlaut naoh ^(y) t^x^^ ... 169 and
tcöi ... 119.
2. Verkürzte Dative, meist neben vollen Dativen in
derselben Inschrift:
a) Auf der edalischen Bronze (no. 135) nur f^
und rc5 vor t:
ctTtv Tai teil . . . tS l{v) idi igüivL rm . . -8, ^« l{v) MahffH-
/?) Die Verkürzung trifft den Dativ eines Nomens,
aber nur vor l in
jaQa i(v) T€fxevog 147 a.
Daneben in derselben Zeile tq5« 'A7t6X(X)a)Vi und /(v) w^ai.
y) Die Verkürzung tritt vor jedem beliebigen
Vokale ein:
Ta l^d'oijvaL ävsdijyie 682, evxtolä i(v) tvxcci 942 —» TCüirf^oA-
187
X)(ovL Tc5 i/ifiindcoc 1348, tl^{fi)€pide^i(aL 137 a = «^c5 If4(f4)q>i-
ie^l(OL, x& l^7r6l(X)a)vi 150 s 1632/8, l^QiOTayoQai tti^Ovaacßoiyuo
106 2, Tai 'YkaraL 94 1 95.
d) Die Verkürzung tritt sowohl vor vokalischem
als vor konsonantischem Anlaute ein:
Ta uld-ava xa iv ^HdaXiwi 138 — %m d'eai zui lt47t6X(X)wvi
149, TW d-mli] TÜi naöew{vi) 143 a/s, T(i MayvQla}{i) 129, xcJJ
ji^6l{X)a)vi> Tai MayiQia) ovid^yie 128.
e) Die Verkürzung tritt am Ende des Satzes ein:
V Tv%a (= ItcI Tvxai) 1498, ov{y) Tv%a 128 4.
Die von Meister II 295 ausgesprochene Vermutung, dass tvxa in beiden
Inschriften der Instrumentalis sei, ist unwahrscheinlich, da sich auf grie-
chischem Boden eine Verbindung des Instrumentalis mit Präpositionen
Dicht sicher nachweisen lässt. Zudem wird die Annahme, dass tvxa aus
n^;ifai verkürzt sei, dadurch gestützt, dass gerade in den Inschriften 128
ind 149 das % des Dativs auch vor konsonantischem Anlaute bereits unter-
irückt ist, vgl. no. d).
Zusammentreffen zweier einfachen Vokale.
85, Im süd-achäischen Dialekte:
Es kommen hier nur diejenigen Fälle in Betracht, in denen die Vo-
kale unmittelbar zusammenstiessen oder die ursprünglich trennenden
Xiaute o oder j waren.
1. Unverändert bleiben:
-fia- aus -e((7)a: Ark. dvaoY^rid'ia 296, Kypr. övaea Grl.
-60-, -ficci- aus -€(a)o-, -«((y)£ti-:
d'Bog aus dhvesosy siehe § 12, 1 (S. 139).
Gtenetiv Sg. der ea-Stämme auf -eog =» -6((T)og, siehe die
Flexionslehre.
Nur im Arkadischen belegt: sovrat 30«, eovTog 30ii —
aq>ew(jdia 30 14.
-ca- aus ^eia-j -io- aus -«jfo-.
Nur im Arkadischen belegt: öiaToc 30io. 18.46 (Stamm i
iiia-)j zahlreiche Eigennamen auf -eo, -iag « -«^a, -eiag — o(x)Ta)- |
XQvaiov 64:1 (= ^-XQvoiiov), /rAeov SOss. ac, Ttliova ziy Ttleovm^i
(Stamm *7rAe-iby-).
2. Kontrahiert werden:
-öw- aus -ä{a)a)- zu ä im Genetive Plur. der ä-Stämme,
siehe § 10 (S. 138).
Die kyprischen Formen yga Gl. = *yed{o)e, tya Gl. = ^clya-e, yoSär
Gl. = *yodd-'ev lassen sich nicht mit Sicherheit als süd-aohäisch ansetzen.
-ee- aus -e(a)e- zu ij: Belege in § 22 (S. 149).
Die Kontraktion des Augmentes mit anlautendem a- zu ä war ur-
griechisch, siehe § 8 (S. 137).
- oa- ZU (o in TCQCurog: siehe § 30 (S. 157).
-00' zu 0), siehe § 30 (8. 157):
1. Aus oio im Genetiv Sg. der o-Stämme.
2. In den Zusammensetzungen mit -oxog-
3. Verwandelt virird:
-ä-o im tonlosen Auslaute zu av {-a-ü): die Belege in § 4&^ 2
(S. 167 £).
86. Im arkadischen Dialekte:
Es kommen hier nur diejenigen Fälle in Betracht, in welchen z'^^^^
Vokale in süd-achäischer Zeit noch durch /" getrennt waren.
1. Unverändert bleiben:
-ae- aus -aße-: l^vTicpdeog 3357.
a. Ad-aQxog Ij« 3429 = AdF-agxog wurde der Komposition hall— ^
nicht kontrahiert.
b. Die arkadischen Konjunktive di-äroidOiQ^^s'M^^^ ^^^^^^^^^''^^^i
•ir-.
l
•dC
•(C
16
können aus dsd-s^zoi oder ded-n-xoif iazd-s-tot oder Und-ri-toi kontrahi»
aber auch mit einfacher Dehnung des thematischen Vokales gebildet se
siehe § 9 (S. 137).
-€«- aus -eFa-: Nur in der Komposition belegt, z. B. 'JBirea,
%og 3449 = *^E'V€ß'-aQxos 9 KXeavdqm 16 = *KXeß'dvdQ
-60- aus -eßo-: Kkeo- und Neo^ (aus Kleßo-y Neßo-)
Eigennamen: Kleodafiog 51, Kleodcigcj 356.84, KXbo[{x]
deog3öb, Ä^(o)vdjUW 35 as, KleoavQarog 35 is — NeoxX.
41«, NeoytUog 34 a», 2V€0xA% 47 1 3398, NeaKQ(hri[g] 34
NeoKQereog Os.
-6a>- aus -eßio-: KXtmv 28 1, Ä^Wo[s] 322.
189
2. Kontrahiert werden:
ao- aus -aßO" \
äo- aus -äfo- I im Inlaute zu ä, s. § 11 (S. 138).
äw- aus -äßcü- '
ee-, -6ij- aus -«/e-, -eßri- zu ij, s. § 23 (S. 149).
6et- aus -eßei- zu «t, s. § 61 (S. 177).
c. über 00 im Inlaute aus -äco- = -aß'w- s. § 29 d (S. 156).
87. Im kyprischen Dialekte:
1. Unverändert bleiben:
II aus -ißi in z/u 83.
2. Verwandelt werden:
xo- aus -aßo' im Inlaute in -av-, s. § 74 (S. 182):
OavdafioQ 189, Oavydsßeog 188.
;a-, -fio- wurde in Edalion und Umgegend in -ta- (-ya-),
-to- verwandelt. Die Belege in § 38 (S. 161).
^a-, -t€- (in Edalion auch das aus -ea- entstandene -m-)
wurden in den meisten Städten auf Kypros als -i/a-, -«Zu-
gesprochen. Die Belege in § 91 (S. 190).
Pur -10' ist die gleiche Aussprache nicht nachzuweisen, da in den
ir überlieferten Inschriften ein Zeichen für 70 fehlt, s. § 92 (S. 191).
Ja-, -VC- und -vo- wurden als -uva-, -uve- und -^vo- aus-
gesprochen. Die Belege in § 97 (S. 195).
Zasammentreffen dreier einfachen Vokale.
88. Im süd-achäischen Dialekte:
B{a)e{a)og in ^-rjog: Kypr. OTtfiog 98 2 992.
89. In süd-achäischer Zeit bildeten die Nomina auf
i/ijg den Genetiv -xA^/cog.
Nachdem das / ausgefallen war, wurde
«€og im arkadischen Dialekte mit Elision des einen e zu
'iog z. B. Oi'ko'^^Xeog 18 3375 3446. Die vollständigen
Belege in der Flexionslehre.
Ob dio kyprischen Formen te o ke le o se 130i, ti trvo
ke le o se 92 mit 0€O)cA^og, TifioyiX^og oder mit OeoTÜLaog, TifiO-
T^Xiog zu umschreiben sind, bleibt unge¥ri8s.
i\\\'
Znsammentreffen eines Diphthongen mit einem einfachem
Vokale.
90, Im Süd-Acbäischen blieben die urgriechisch
Diphthonge ai, €$, oi vor einem Vokale unverändert
Die Belege sind in den §§ 55, 59, 68 enthalten.
Das arkadische noivtco SOo = Ttoävtta hat sicherst
junger Zeit entwickelt
Für den kyprischen Dialekt ist der Verlust des t nioht
sicher zu erweisen, siehe § 55b (S. 174).
a. Die Lesung 'OvaaifJLdm 128 = 'Ovaatfjiaia} ist deshalb mögli<^^
weil die Inschrift 128 zu den jüngsten gehört.
b. ^iayov „Schwefel" (Gl.) ist aus ^iaijov = ^Saiov entstand ^^^»
B. § 91b (S. 191).
Jod.
91. Im kyprischen Dialekte sind die Lautverbindun^^^^
la und £€ zu eiiff, ij^ (im Alphabete t ja, ije) geworden. J— ^
dieser Entwicklung lassen sich verschiedene Stufen unterscheid^^^^*
1. Auf der edalischen Bronze (no. 135) isty vor jed(
a, aber noch nicht vor e oder i] geschrieben. Dabei ist
gleichgültig, ob das dem a vorhergehende t ursprünglich
aus 6 entstanden (§ 38) ist.
\Ahx(ji)7tQijaxaL ^j ^u^^rpfijai^ (==^u4f^rfP€av?)f avoalja%9, oi
^y«2S («= dzelea), ßemja 26 (= feTtea), Yjacd-ac^y ijarrJQin^ ^*
le^Fljav^Oy iMned-ijav %i (= yxxTcd'eav), Makavljat 17/18, neöijai ^ ^*
TeQXVljCC9.lSll9'i9 (= w'^j/ßa).
Dagegen leQtj/'fy'av^Q, ^HdaXi^/es i, 'Hdcdi^/'t ^i, Ksurjfsei,
191
2. In den übrigen Inschriften wird j vor a und
« willkürlich bald geschrieben, bald fortgelassen.
Mit j: a{v)dQija{v)Tav 134 2, ^^Qiazija 91, l^giaTtjccv 70 1,
€ , . . (üv 159, Jtjaid'BfjLi 149, Qvqaija 217, MilKijdd'Wvog
i, na(pija(v) 145, naq)ljag57iy 2Taaljag 69 ly 2Taaijav 681,
iJEQSvg 101 2, t/fiß^og 104 s, yfi^ijs 100 1 107.
Ohne j: d{v)ÖQLäg 141 1, a(y)dßta(v)rav 140 1, FoXylai 136,
iQyeaiag 146, Tlacpiai 59 3, Tla(piag 59 1 62 63 176, ila-
^g] 58. Fraglich ist 9)taAa 1222.
t£ß€i;^ 1022 105i, leqriFog 59 1/2, t€^^og 1038, Ma^tfivg 231.
B. Im griechischen Alphabete blieb j> unbezeichnet : biglato Samml.
Ssfilav 143.
b. In ^iayov (Gl) =a *^iatjov ist j durch y wiedergegeben.
3. In einem Falle ist ^" zwischen zwei eng zusammen
örige Worte gesetzt, von denen das erste mit i schhesst,
zweite mit a beginnt:
^^7t6X{l)(ovL jaqä 147 2 = «^o.
92, Vor anderen Vokalen als a und e ist j nicht ge-
rieben. Ob es trotzdem gesprochen wurde, muss dahin-
eilt bleiben.
i-'i: Jd 83 (aus älterem JlFL).
a. Die Form TtiökuFi 135 e ist nicht auf lautlichem Wege aus ynoXi-i
wanden.
c-o: Jiog 148 (aus Jißog), d'iov 13527 (= d-eov^ l6(v)Ta
13523 (= iovra), e7tt6{v)Ta 1359. 19. 2a, und Nomina auf
-tog: l^q)Qodlaiog I6O5, Jqviuqv 135 19, FaX^Avio I6O4, ^Hda-
Xiov 135 1.27/28, ^'Ovawg 17 y Ttavciviov 135 10, nccpcoviog
13522, ^ahxfxivLog 183, Sehxfiiviog 182 185 -gdlLog 1152.
b. Die von Meister vorgeschlagenen Lesungen fivaXjov 106 3 und <5yd-
* 147 1 sind ohne alle Gewähr.
C. In den Genetiven KvjtQoxQaiLFog 93 1, ÜQcotifog 87 und Tt/ioxdQiSog
i 231 ist der Ausgang -</off nicht auf lautlichem Wege aus -tog hervor-
ingen.
t-cu: ^u^hxaicirat 141 4, lf4{fj)q>id€^io)L 1372, ^ETciwqog 122 1
(aus ^ETtlfujQog), ^HdaXicot 138 1/2, ^HdaXicov 134 1, ^ccSt 136
137 2 I4O3, ^tw[t] 1432, Qvala) 130i, Keriwv 134i, ^ij-
yat^w) 118, MayiQio) 128 3, MayiQi(x){C) 129, Naaiwvav 7I2/S,
^Ovaliüv 71 1/2, ^OvaalwQO 150 1 (=• ^OvaaifcjQo)^ Oa{v)Ta'
alio 156.
192
d. Die Lesang ßsidotljo) 196 ist deshalb sehr unwahrscheinlich, weil
das Zeichen A in no. 160 3, wie der Zusammenhang lehrt, nicht jo be-
deuten kann.
e. Wenn der griechische Name 'AXaaK&ias in dem phönicischen Teile
der Inschrift 141 durch DP^nbfit ^ Alahijotas wiedergegeben wird, so ist.
das noch kein Beweis dafür, dass die Griechen in dem Worte ein Joö.
vor CD sprachen.
93. Ein sicheres Beispiel dafür, dass kyprisches Jod ein.
urgriechisches i zwischen zwei Vokalen oder gar nach einem.
Konsonanten vertritt, ist nicht vorhanden. In allen echt-griechi-
schen Worten wird j nur nach einem urgriechischen i geschriö—
ben: es ist also stets ein sekundärer Laut.
Dagegen ist es mögUch, dass man in dem semitischen Namexi
mi li ki ja to no se 134i das j zur Bezeichnung des semitischen "•
verwendet hat: dann würden wir statt MiXTujad-covog oder MiIl-km.-
jad-covog auch McXr/jad-covog (Meister H 147) lesen können.
Van.
94. Ein urgriechisches / blieb bei den Süd-Achäern
im allgemeinen unverändert:
1. Im Anlaute eines Stammes:
fävay(,- „Herr**: Ark. Favayicalag 819.
Kypr. ßdva^ 69 1 134 2 144 1, Favaa((F)^^
IOI3 1022 1034 1042 105i 110, '^QiOToßava^ 86, Te^^"
ßavccKTog 190 191.
a. Ohne Vau: dvda(o)ag 100 j.
Nur im Arkadischen belegt:
ßaX6vT[o']Lg 247/8 zu ßallayLOfiaL,
FaaaTv6%(D 26, Faaxov 29ii.
Faxog Ise von ßaxog „Lärm".
ßsyLaarav 29 19. 25, fey^aaTOv 29 ig. 19.
Fi'A.adict) 8» von J^ndg =r att eiytag.
Fioziav 8 18 von ßioria = att. eaxia,
b. Auf den jüngeren arkadischen Inschriften fehlt Vau: av-almfia^^^
30 41, oixiav 31 3, OixoxiX\rig\ 34 04 und die zahlreichen Ableitungen r«"*^^
egy-i egyov 30 oft, 'Egyovixco 33 es» sQydivag 30 oft, Sgyrnvi^aag 30 , 3. 37, «ey<
193
) 3048, ^öy«»^av 30^9, BQya^ofjihcov 30 45, ^Qyaofnivmv SO«, sv-sgystas 54 ^ (noch
alten Alphabete). Ferner fisz'Oixoi 33 oft und vielleicht auch öafiiogyoi
24 ij, dafjiioQy6[g] 29 j» (für *dafj,io-/bQyon).
Nur im Kyprischen belegt:
Xxai'to I6O4. /c;^-: efe^e 66j.
^o;co oder Frjd'oxo 161 1. /ot 1348 13089.
xoVa 151 2. Fol^og: ßoiyxot ISöe, ^Ovctai-
ariQ 144 1 von /«t-. /otxog 94 1, ^Ovaai/'o/xw 106 2,
U 119. fOm]flr/-Por/4g] 228, Svaai-
^ ij'a 135 26 = ߀Tt€a. ßor/xov 94 1/2, 2Taaißoi[yi(o]
coCiu) 144 1 = ߀7vog. • 228, vgl. auch no. 231, 232.
€L 134i 135i. ßoivo) 148 1/2.
y- „thun": eßeg^a 146, /^ijrag 13523.29, ^^^ij^aaam4>
)^€QyeaLag 146. evfQfirdaaTv^.
y- „einschliessen": -AxniiFog- ßiog-i d'VQaß(OQ6g21b, TifxoFtl}^
w oder TxtxiFoqyov 135 1. [^co] 56, Fcjqoöcoqo)? 214.
i-ßXa^ „leuchtend" (Gl.) = *d'ßka^ durch /? wiedergegeben.
c. Ausgefallen ist f — abgesehen von dvda{o)ag 100 1 — in jEJti/co-
\22i,'OvaaicoQO 150 1 und den Glossen ä-ogov, iv,
^Qxog [kypr. oqxov 109 e» 7. oqxoig 135 33) zeigt bereits im Homer stets
alischen Anlaut. Dagegen noch enloQxog F 279 K 332 T260 264
ijzioQxio} T 188, vgl. Leo Meyer, KZ. XXIII 72 ff.
- Im Inlaute eines Stammes zwischen zwei Vokalen.
Nur aus dem kyprischen Dialekte zu belegen:
^/ij$ in Eigennamen: ^^QtoxoAXeFriq 1 82, f ff]^axiU'-F?;g
196, NiTLOAUFrig 101 1/2 102 1 105 1, "0(fÄ)(poyileßYjg 210,
laFo/UJFrig 204, TiiioyiUFTig 186 187, Ti^ioyliFeog 92 139.
sßLTog in Mala/^leNTw 187.
«/ 13531. Zw-Fryg 190 191 192.
J'o(v)veg 161 1. ^a-F«: 0cr-F^(ya(i')(J^og 210 214.
aißog 190. d^vQaßdv 160$.
"-: BoFddav 110. laßog: Nr/,oXdßa) 178.
-c/: Jißei&sf^ig 1352i, vifog: Neßa... 168, Neßayo-
Ußetd^ifiLTog 121. ^ag 193, Neßa(fj)(pi»eo) 193,
-: doßevat 1355.15. veßoOTcczag 1342.
w: i7t€ßaoa(v) 161 1. oXßcDi 135 1 4.
r/-a(v)(J^w 112. ^o/o(v) 135 19.
apareva 119. {!}Fa% = wßata 161 2.
mme auf -ij/-: /i/aatAij/og (Belege in §210, S.252), t€ß^/og59i/2,
r§ij/yVn'1352o,'iWa^t^/£gl352, 'ä(Ja>liii|/tl358i, Ä€irt^Ä5l35i.
off mann, die g^echischon DialelLte. I. 13
194
Ausgefallen ist /:
a) Vielleicht bereits in süd-achäischer Zeit in
TTotg — *7ra//s, siehe § 7c (S. 136).
Kypr. Ttaig 90», Ttaidoq 882/3, Ttatdl 75 s 120 j/s, ^aMeg
13530*80/319 Tcaiöijiiv 135 11.30, Ttavai 135i3.83, /ratdag
135ii.88, n:ai\öa*f\ 109 s.
Dass diese Kontraktion sich bereits in süd-achäischer Zeit
vollzogen hat, ist deshalb wahrscheinlich, weil jedes andere inlautende
Vau zwischen zwei Vokalen auf der edalischen Bronze (no. 135) ge-
schrieben wird: alFel^^, Ji/e/i^e^<^ ,1, do/ifyac 5. 15, oCTcoii«, QdFoVi<^ Aaeh
im Homer liegt bereits staZg neben jtdi's. •
ß) In den arkadischen Inschriften ist inlautendes /
zwischen zwei Vokalen nicht mehr erhalten.
Im vor-ionischen Alphabete geschrieben : Ai6g 5 54g, 'EQfM[fo^
jtoooiöäyog 26 (aus *'EQfji<iFcovog, * noooiödiFiovog), 'HQa9cXs(o)6 25 (aus *'H^'
HXiFeog: *'HQaxkhoe), sixooi 29 1 (aus ^k-Fslxoci oder *e-/3(xa<ji), oS:29i (aus
♦ÄTiff). Im ionischen Alphabete sind geschrieben zahlreiche Eigennamen
auf -xXfjg (= *'xXe/i]g), Gen. -xkiog (= *-xXe^8og: *xXE8og), Vok. -xA^ (=*
*'xUFri)^ Namen mit Aio-, KXso-, Aa- (= Mö/b-), Nso-, 2a- (=s *Safo-)\
*Äyi]Oiv6co 81,, HXxfudv I54 (aus *'4Ax/Md/a)vj, l^i^i^^acoc 33ß,, djtvdpas SOn
(aus *djtvd6/'ag, vgl. A;ypr. Öo/'Svat 135 5.15), 'Agiarößiog BS^g, 'Axaimv 52,
Aatorgarog 1 ,3, ^«r 3O9 (aus *^RfeO, Ali 49, 'EreaQxog 34^, 'ErsoxXeog S^w
'Hgaffg lg» (aus *'HQaif8g oder **HQarjJ^sg), Oeagidag ITj.^ (aus *öfio/be«3os)»
xoiyara^30ai (aus * xoivdFovag), 'Ijijto^oTrai 33 oft 308, -ÄlavT<y§ff 1,^ 9, C***
*Mavxiy8fsg oder *MavTivfj/'6g)f Mavrivscov 52, ÜSQiXaog 33 55 u. a. m.
y) In den jüngeren kyprischen Inschriften ist ß niM
mehr geschrieben:
5ao- aus dcuFo- in /daovoo) 208, vgl. auch no. 201, Aawpd[(yyi<xi\ \^^'
At- statt Aiß- in zltoV 148, Au 83.
^00- aus ^oßo- in Sodr&a 194.
äA«- statt xAe/"- in [AfjyJvoxAiiyff 184, Oeoxkiog oder SsoxXijog 130^ ^*'
/ioxXeog oder TtjUoxA^o^ 92 (aus -xXesog = -xA«/fiOff).
Aao- „Stein" aus Aa/b- in Aao Nom. 93,.
räo- „Schiff*' aus vä/b- in Ndco 166, Jaovaco 208.
V8O' aus w/b- in iVca(v)i^? 143 1, Nsa ... 151a. ^^ Nsog^tifiog N8^^^^
203 ist Nso- gesichert.
oao- aus oafo- in .... oaog 185 201, . . . odoa 126.
;|rooff aus %6fog\ %6o\y) 161 j.
Nomina auf -i;/"-: ßaaiXijog 68» 101 g 103 ^ 105 4 220 231, foß^off L-^ ^«
tjeg^og 104 g.
Von Glossen kommen hinzu:
d«/(d)fiff =« *dß'8id8g, atnoXog = ^oFi-noXogf ßoo-^ra (von ßoß"), f'^^^i =
did^fl, iv <pdog, xsved = x8V8/'d,
195
3. Im Inlaute des Stammes hinter einem Konsonanten.
Ärk, ^aTagßov „verflucht" 29d/6.
Kypr. aXßü) (= ^aXßoa) ISös.is-xi.
d. Neben xdioLQ^ov bieten die arkadischen Inschriften no. 29 und 54
die Form ^ivog (urgriechisch ^svFos)'. ^ivoi 29 m, ^ivw^, iivoig^^, [wßo]f«-
pogh4:^. Jüngereinschriften enthalten zahlreiche Namen mit Eevo-, -fevoc.
Statt *A/si' erscheint Asi-ia AsivdQx<o 34^4, AsivicLg Si^^ Abi . . . 33 gg.
e. Statt *äQFd (vgl. ark. xarctg^ov) tritt die jüngere Form d^a in
den kyprischen Inschriften 83 1472 I^^ ^^^•
95. Wenn ein Vau, das im Auslaute des Stammes
auf einen langen Vokal folgte, in der Mexion oder Wort-
bildung vor Sigma zu stehen kam, so fiel es bereits in süd-
achäischer Zeit spurlos aus:
leQriQj wahrscheinUch aus *i€ß^/-s, s. § 210b (S. 253):
Ark. lEQifig 33s8. 5i*79*ioo*
Kypr. ijeqrig 100 1 107.
a. Daneben kt/pr. tegevg 102 g 105 j, ijsqbvs 101 ^ aus ^tsglF-g, Über
den Akkusativ ark. hiegiv 29^ s. § 210c (S. 253).
ftag „Kind" aus *7iaß-g, siehe § 7c (S. 136):
Kypr. Tcäg 106» 210, diTtag 93».
b. Daneben kypr. naXs = *7iiifig, die Belege in § 94, S. 194 oben, a).
alg „Zeit" aus ^aiF-g = ssk. dyus „Lebenszeit":
Kypr. vF-cug (Akk.) 135io.88/m.88.
96. Die griechischen nominalen Stämme auf -i und die
"barbarischen Namen auf -ö bilden im kyprischen Dialekte den
öenetiv und Dativ mit den Suffixen -Zog und -Fr.
KvTtQoyiQaTißog 93 1, TlqtüTtßog 87 1, TcfxoxaQcßog 104 1 231
— FiXiXjLTiaßog 96, 2a(iäFog 141 »/s.
TtroXiFi 1306 — riX(l)i%aßi 76i/a.
a. Die von Meister U 233 geäusserte Vermutung, dass /" in diesen
Formen auf lautlichem Wege entstanden sei, ist ausgeschlossen. Das
Nähere über diese Suffixe in § 191a (S. 244).
97. Im kyprischen Dialekte hat sich hinter v vor«, c, o
ein sekundärer t?-Laut entwickelt (ebenso wie hinter t vor a, « ein
j, siehe § 91, S. 190).
FiqvFog oder FriQvßog 91.
dvßdvoc 1306, Stamm öv: siehe § 43d (S. 165).
18*
196
EvßayoQW 220, Evßaip)»eog 221, EvFeld'o{vytog 222, ElFkl-
&(av 223.
a. In svFsQytaiai 146 kann /"sowohl ursprünglich (vgl. iFsg^a \A^
als hysterogen sein.
^areayievßaae 98s.
vF-alq 135io. «8/«8.88: erklärt S. 71, Zeile 7 von unten.
b. üngedeutet ist [tne] ka ke u vo , , , \\{),
c. Vielleicht ist in der Glosse avyagog dieses hysterogene /"dur&iiy
wiedergegeben, vgl. § 73a (S. 182).
98, Der Wandel von urgriechischem / in w ist nur sj^
lieh belegt
L Arkadisch: Oavtöag Mbi = *0ccßiöag.
TL. Kyprisch:
1. Auf den Inschriften erscheint vß statt v in:
xevsvßov 708/8 « *y£ve/^6v,
evßgriTaaaTv 1304 neben ißQtizdaazv 135 14.
2. Von Glossen sind zu nennen:
eqova = *€^C(5i;a = *€QCüßa.
a. Ob avyagoff für ä-fy-aQog (Stamm veg: vg) oder für ava-^^^^
(y zur Bezeichnung des anorganischen /", siehe oben § 97c) steht, bl
unentschieden.
b. Die paphische Glosse v6a(T)i „Bekleidung" lässt sich als */«<
aber auch als *v-/'sazi = gemeingr. s(p'BoxQig deuten. Die Präpositio
= M ist in den Inschriften mehrfach überliefert.
c. In der Glosse Q{fsiva ist das anlautende qv aus fg {FQtlva) e*:^^^
standen. Wahrscheinlich hat sich zunächst zwischen ß" und q ein seki^^-""
därer kurzer w-Laut entwickelt (*ßuQriv)^ der dann durch Metathesis de^^ ^
in die nächste Silbe trat: ^ßgvriv. Der Übergang von anlautendem z^^^'
in ru' findet sich auch in anderen Sprachen: zu der von B^th (Ül]^ ^^
Yasna 31) aufgestellten Gleichung: zd. urvdta = ssk. vratä verglich Bezz^
berger (Beitr. I 253) die altfriesischen Worte rualdj rueka^ in-ruSsze
toraldf toreka, in-wrhze.
3. Aus ^^ ist t; entstanden in
k^OQv^ri 135i2.ij. 81. 25 = H^-oqFL^, s. § 71 (S. 181).
99, Zur Bezeichnung eines urgriechischen v ist ß v
wendet in
vo ka re 1443 « ov yccg.
ibt
»
V
197
Spiritns asper.
100. Der (aus ursprünglichem s entstandene) Spiritus
Der blieb im Süd-Achäisclien unverändert
Erhalten ist derselbe nur im arkadischen Dialekte.
101. Der Spiritus asper wird auf den im vorionischen Alpha-
:e abgefassten arkadischen Inschriften durch B oder H be-
chnet. Er ist belegt in folgenden Worten r
*Eßfia[vo]g, ^'HQa'KX€(o)g 25.
hieQO-: hiBQOv 542, hieqa 29 is, Atc^^vi, hieqoSvtavhy hieQO-
dvTegif huqoiivaiiova zy hteQOfivdfxovai 22/29» 26 y hi€Q[ofivafi]o-
vag 26/27.
heßöo^at 2929 — heyiorov 29 4.
hrKiiav 2925.
a. Wenn auf derselben Inschrift no. 29 dreimal f^jAiav ^j. ,3. {5 ge-
irieben ist, so wird damit bewiesen, dass das Heta-Zeichen bereits
»ser Gebrauch kam.
hlY.ovxa 29 12 — TtaQ-hexa^apLEvog 292o.
102. In mehreren Worten, in welchen das Ionische den
»intus asper setzt, fehlt derselbe im Arkadischen:
In allen diesen Fällen ist der Spiritus asper des Ionischen nicht aus
rma entstanden.
Relativpronomen: a (in a v == aav) 29?, ort 295.9, a>g299.
^Ayeixd 2 = ion. ^Hye^ovri.
a. Nach Meister II 103 soll der Spiritus asper hier nicht ge-
hrieben sein. Diese Vermutung ist deshalb unwahrscheinlich, weil
) Inschrift im vorionischen Alphabete abgefasst und sogar noch linka-
ifig ist. Dazu kommt, dass der Stamm äy- {äyeofiai, ion. ^ysofiat) ur-
ränglich keinen Spiritus asper besessen hat, wie seine gemeingriechische
rzform ay- {äyco) beweist.
vaxaqag 299. vaxBQog = ssk. uttaras.
b. Der Nominativ des Artikels ist auf einer Inschrift vor-
ischcn Alphabetes bisher nicht belegt. Es sind deshalb die Lesungen
►Og. IQ. 18- se «öd ol 30 ß. g. 9. 16- 18' 24- 87» 48 Hicht Unbedingt sicher, aber aus
senden Gründen wenigstens wahrscheinlich:
1. In Dialekten, welche im übrigen den Spiritus asper festhielten,
rde der Artikel ohne denselben gesprochen. So ist auf der alten
Tischen Inschrift Samml. 1479 zwar Äaywvi-a, hr^jxlokov ^f^, hskiotoa ^qI^^*
Mazai le, hoQxoofjLoxag jg. j,, hoQxov jg, aber viermal 6 geschrieben : o Xa*
H/ff 7, 6 SSvog d)7idycov (= 6 i7tdya>v)ii, x* 6 faaox6g ^^, Das Gleiche gilt
:ä zwei Inschriften aus den ach äi sehen Kolonien Metapont und Sy-
198
bans: S xoi x^Qa^uhg dvi^^^is neben \H)QaxX^ Samml. 1643, SgrofiuK
(= S ägiafiog) neben ^Hqoc, hiagög Samml. 1663.
2. In dem Relativstamme 6 '^ yo wurde der Spiritus asper strenger
bewahrt als im Artikel. So ist z. B. auf der lokrischen Inschrift Samml*
1478 konsequent hdnms, hdnfo, hdti, hcS , holxtvsg, höaaris , dagegen neV>eii
hajtifoixiai bereits Juhtiog ä nöXig ^ geschrieben. Da nun in der tegeaü-
schen Inschrift no. 29 das Relativum ohne den Spiritus asper geschriel3en
ist (siehe oben), so dürfen wir daraus schliessen, dass auch der Artil^el
denselben eingebüsst hatte.
Ob die nicht-aspirierte Form des Artikels bereits süd-achäisch
gewesen ist, lässt sich nicht entscheiden. Im kyprischen Dialekte lau 'bete
der Artikel zwar sicher S, aber das beweist nichts, weil die Kyprier <3en
Spiritus asper ganz aufgegeben haben, siehe den folgenden §.
C. In nXfforisQOs SJ^ und UXeiarUgog I30 kann die urspriixig-
liehe Form Ugög = ssk. uirds vorliegen (Meister TL 103). Da jedoch ^ie
Übereinstimmung aller Dialekte darauf hinweist, dass der Spiritus asper
in hi8Q6g bereits urgriechisch war, so ist es wahrscheinlicher, dass dersolbe
in nXfjar-isQog und Ilksiat'isQos in der Zusammensetzung unterdrückt
wurde, vgl. lokr. nsvxoQxlav Samml. 1479 ^e neben Höqxop^s» hogxmjMkas i^' tv
d. Durch ein Versehen des Steinmetzen ist ?idv 299 statt des regr^^'
rechten äv 29 7 geschrieben.
103. In Kypros war zu der Zeit, als das epichoriscli6
Alphabet geschaflfen wurde — also lange vor der Abfassung
unserer ältesten Inschriften — der gemeingriechische Spiritus
asper bereits völlig geschwunden. Beweise:
1. Dem kyprischen Syllabare sind die Zeichen ha, he, hi^
ho, hu fremd: es ist im Anlaute stets der einfache Vokal g^
schrieben, z.B. orokone 109«. 7 = 0(fMv, gemeingr. oqyjov
ele i 135 » = elsiy gemeingr. VXbl.
2. Auf der edalischen Bronze no. 135 ss ist su no ro ko i
=- aiv ^6Qyu)L^y auf der paphischen Inschrift no. 109 e to no
ko ne = Tov oqyiov geschrieben. Diese in der Schrift vollzoget*^^
Verbindung des auslautenden n mit dem anlautenden war nxX^
mögUch, wenn tatsächUch -wo-, nicht aber -n ho- gesprochen wurd^^
Ausser diesen beiden EigentiimUchkeiten des kyprischen Syll^ — "
bars sprechen gegen das Vorhandensein des Spiritus asper io^ —
gende zwei Tatsachen:
3. Der Nominativ auf -og hat in den kyprischen Inschriftei^^^'
vor folgendem Artikel nicht selten das -g eingebüsst, z. B. ^.AqiaxO'^^
q)a(v)'vo l^QLCTayoQav 95 (sämmtliche Belege auf S^ 204 oben^''
Das ist nur dann zu erklären, wenn man -os 0, nicht aber -os
199
»räch, da ein gemeingriechisches s im kyprischen Dialekte nur
)r einem Vokale zum Hauchlaute wurde oder ganz ausfiel,
§ 106, n und m (S. 202 ff.).
4 In mehreren kyprischen Grlossen ist statt des Spiritus
per der Spiritus lenis überliefert:
eXq>og (und eXTcog) „Butter'^* ssk. sarpis, ahd. sälha.
Dazu SJbtff „Salbenbüchse^^
Yyyia „einer**: lat singuli.
ovaqov „Salbe": germ. sür- „triefend".
Damacli habe ich in den Glossen ig no'&^ sQjtsg (überl. igjto^sQjtsc)
id xar ig* {i^)8ai (über!. xaxsQsai) den Spiritus lenis gesetzt.
a. Abzusehen ist von den Glossen
ayi^xajQ: der Stamm lautete im Süd-Achäischen ay^ (ion. i}}»-), wie das
arkadische *Ay8fji(ß beweist, s. § 102a (S. 197).
ägsti^i die Zusammenstellung mit ägmj, dQjidCto ist wahrscheinlich, aber
nicht sicher. Zudem führen diese beiden Worte einen unechten
Spiritus asper.
iarrj (= *^iaxa): die Glosse ist aus eartf (von larijini) und iata (oder
ioTo) zusammengezogen.
Die beiden einzigen Glossen, aus denen Meister n 241 den Verlust
3 Spiritus asper erschliesst, sind ebenfalls nicht beweiskräftig. Dass
^siog „schmutzig" (dem sich ä-dgva „Einbaum" anschliessen lässt) aus
^€ios (vgl. ä'jtag u. a.) entstanden sei, ist deshalb nicht zu erweisen,
il dieses d = idg. «^ „ein, zusammen'* keineswegs stets aspiriert war,
. z. B. d-x6Xotr&og, d-rdXavtog, d-ydaz€OQ. Die zweite Glosse, nämlich
tov, ist gar nicht als kyprisch überliefert.
b. Ein semitisches h ist im Anlaute durch den Spiritus lenis wieder-
reben in der Glosse ägi^og.
c. Sogar derjenige Hauchlaut, welcher sich bei den Eypriem aus
em gemeingriechischen Sigma im Anlaute entwickelte, ist weggefallen
den Glossen äyava = aayi^vtfv, dQina>{/ji)axog zu aiatjga, fya = oiya,
106, I, 4 (S. 201).
d. Irrtümlich ist der Spiritus asper gesetzt in der Glosse IfJLag und
birscheinlich auch in vsG(t)i, In den übrigen Glossen entspricht der
i^tus asper im Anlaute einem gemeingrieohischen Sigma: vyys/iog =
y^fiog, vv-rstgaaiiav = aw-, vgiyya := avgiyya, Ungedeutet sind
% und EiXijfi,
Anmerkung. Über den im kyprischen Dialekte aus Sigma zwischen
tccilen entstandenen und in der Schrift bald mit 9, bald gar nicht be-
Klineten Hauchlaut ist in § 106, II und IH (S. 202 ff.) gehandelt.
200
Sigma.
r
,1
104. Ein urgriechisches Sigma blieb bei den Süd- |i
Achäem in allen Stellungen unverändert.
In den arkadischen Inschriften ist a stets geschrieben.
Im kyprischen Dialekte warde zwar bereits im 5. Jahrh. Sigma
zwischen Vokalen als h gesprochen, vgl. § 106, 11 und III. Dieser Laut-
wandel ist jedoch in den Inschriften nur selten zum Ausdruck gekommen:
meistens werden die Zeichen sa, se, si, so auch im Inlaute zwischen Vo-
kalen angewendet. Daraus folgt, dass zu der Zeit, als das kyprische
Syllabar entstand, Sigma auch zwischen Vokalen noch gesprochen wurde.
Besonders hervorgehoben zu werden verdient:
Ofi- im Anlaute:
Ark. JSfxivd-Lg 1»9 — ^ypf* o^oyeqov Gl. S. 166.
-qa- im Inlaute:
Arh Qeqoiaq 42, 0€(Q)alav 33 13.
navayoQOL 29 26, navay6QGiov29zoj TQiTtavayoQaiog^i-
Kypr, \e\A£qaE 99%.
a. Jünger ist ark, q>^sQai CO» = *q?^iQaai s. § 132b (S. 220).
b. Gemeingriechisch ist a in Jlsgaevrai 1208 ^^d BvQalja 217.
105. Die süd-achäische Präposition no^ ist nicht aus
noT(^ sondern aus nör-f; entstanden.
Vgl. Bechtel in Bezzenb. Beitr. X 287. Die Versuche, Ji6s aus Jtt>*^
abzuleiten, sind von Kretschmer Kuhn's Zeitschr. XXX 569 flF. besproch^^
und um einen neuen bereichert worden.
Ttog vor Vokalen:
Ark. Ttogodofx 30 9.
a. Wahrscheinlich ist auch der Gottesname Iloaoiddv (IIoGoidävos ^*^'
Il{6\ooid{a)iag 814) mit nog zusammengesetzt, vgl. Prellwitz BB. IX 320
Kypr. Ttog 161 2 (nicht ganz sicher), Ttoe^ofxevov 135 19- ^^
(aus *7togex6f^€vov).
Ttog vor Konsonanten:
Ark. Ttog 3064, ^ogy^arvßlaipri 3038-
Kypr. Ttog 135 19. 19/20. 21.
b. Die kyprische Partikel xdg ist bei den „Partikeln" besprocl::»^
106. Im kyprischen Dialekte wurde ein urgriect»-
sches Sigma vor einem Vokale in h verwandelt Dieses Asch^
in jüngerer Zeit — ebenso wie der urgriechische Spiritus asper
abgeworfen zu sein.
201
Die folgende Zusammenstellung des Materiales lehrt, daas
ir zur Zeit noch nicht bestimmen können, wann dieser Wandel
es s in A eintrat und wie weit er um sich griffT
I. Im Anlaute.
1. In den Inschriften wird Sigma stets geschrieben:
2aßoycl€ß7jg 204.
2ifi{fx)cdog 135 so •
ovv 13028, ov(v) 1284.
In der Komposition:
(Ja6)-aaog 201, ...aaog 185, ...oaco 126.
a. Aus dem Semitischen stammen üaXafiiviog 183 184 (abgekürzt
a Sa 190), Zekafilviog 182 185 189 225 (abgekürzt zu Sb 193 197 204
08), 26X(o[v] Gen. PI. 681, So = Solevg 211, Safiäfog 141,/,.
b. In alg 135 1^. ,3 dient a zur Bezeichnung des urgriechischen Pa-
itales (qis) s. § 109, 1 (S. 206).
2. Von den Glossen enthalten urgriechisches Sigma:
aiac (zu att. alaXog).
aiyvvvog und aiyvwa „Speer^*.
c. In ooloizvjiog steckt wahrscheinlich der Name S6X01. Ein
•emdwort scheint adni'&og zu sein.
d. In den Glossen adaai und a^g ist a aus •& — in der Glosse
*<x[l)a aus f hervorgegangen (§109, S. 207). Über ai ßöls vgl. Note b.
3. In drei Glossen, welche den Salaminiern zuge-
tuieben werden, ist der Spiritus asper für a eingetreten:
tjy-yEfj.og für avy-ysfxog.
Dv-TBTQaöTLav für avv-,
ijQiyya für avQiyya,
4. In vier Glossen, welche diß Bestimmung Kvtcqlol
tren, ist Sigma spurlos ausgefallen; der anlautende Vokal fuhrt
^n Spiritus lenis:
ayava für aayrjvriv.
aQfj,a)(fx)aTog für aaQfX(ji(fx)aTog.
Hya für aiya.
aTto-aiqei für aTtoaaiQSi.
e. Die letztere Glosse kann freilich auch zu denjenigen Fällen gestellt
^rden, in welchen Sigma im Inlaute zwischen zwei Vokalen ausge-
llen ist.
Das vorstehende Material lässt eine doppelte Deutung zu:
itweder sind die Inschriften älter, als die Glossen, und
Euumen aus einer Zeit, in der anlautendes s noch gesiNX)chßn
202
wurde, oder es ist in den Inschriften, obwohl 8 nicht mehr lebendig
war, die etymologische Schreibung festgehalten (so Meister
TL 247). Eine Entscheidung ist nicht möglich.
f. Da 68 bisher nicht feststeht, ob der kyprische Dialekt der ein"
zige war, welcher anlaatendes « in A verwandelte, so ist es vor der Hand
gewagt, herrenlose Glossen wie Inva* aut6a, tq^Xrjfia' zQavfia(y^i
cuplös f oifpXöm), vaxdg' nlaoxas &fJuiiXcov und {faxdda' ^ daatla
äfmtXoc (= ovozdsf avardda) den Eypriem zuzuweisen.
U. Im Inlaute:
1. In den Inschriften wird (7, mag es aus aa oder
diurch Assibilation aus t vor t entstanden sein, gewöhnlich ge-
schrieben:
alaa 148« — i/^XaCKOTac 141 4 — avoaija 135s9-
ßaai^Xevg (b,\jb gv^tilevs): 68 1 101 1 105i 135 oft 228, ßaai-
Irißog 104i/2 109« 112 121 134 1 ISöe-s-i? 220 225 227,
ßaaLlffig 68 1 101s 103 1 105 s 220 231, ßaacmßa?]mi,
ßaatXelvg'] 229, ßaailri ... 226 228, ßaai .... 102 s 219 221
230 235, ßaailev[Fo(v)Tog] 134 1/».
xaaiyvriTog (aus k^i-): yuxaiyvrizoc 1068 146, 'Kaaiyyqvoig
1355.7/8. 19/is, 'Mxaiyn^og Akk. 1358.ii 1096?, ycaacyvrivwi
76 8, luxatyvj^iDv 135 14.
vaaog in Naaiwzav 71 »/s.
Nomina auf -at (= -ti): iTtißaaiv 99i, [i7tißa]aiv 988,
Ttoacg 938.
Nomina auf -ato (= -<ib): ^uiq)Qodiaiog 1606, Ovaiw 130 1,
Oa(v)Taalw 156.
Nomina auf -atä (= -fiä): evFeqyeaiag 146.
Dativ Plur. auf -ai\ Ttaiai 135is. 86.
Stamm des Futurums: Ttelaei 135i8.85.
Stamm des s-Aoristes:
azaa-: kazaaav 146j kataae 802^ xatearaae 678 948 95 105«
1348 137 1, 2TaaL- in Eigennamen: JSTaaayoQavlSiy ^ta-
aa{v)dQO) 18$ 230, Sraaidafiog 164, SzaaißoUü) 232,
2Taaißol[yujj] 228, ^TaaLßoiy^wv 94 1/8, 2raaijag 69 1, ^ra-
aijav 681, ^TaavKQOLTBog 698, STaacaQaTrig 681, Sraai-
HQSTeog 678/4, 2xaaiyLV7tQog 1358, -2'ra(r^x[^enjg?] 200.
ovaa-: ^OvaaayoQav 798 84i 91 135i/8.8«, ^Ovaaa(v)Tog97 180^
^Ovaacdafio) 74, ^Ovaaißocyiog 94 1, ^OvaaiFoiYM 1068, ^Ovaai-
203
&ef^vg 60 8, ^Ovaai%V7cqa 74, ^0va[aL\%v7CQaq 177, ^Ovaai-
ycvfCQfov ISöa/s. 11.8O9 ^OvdaiXog in yerschiedenen Kasus
135 oft 91« 205, ^Ovaaifidia 128, ^OvaalcoQO 150 1, ^OvaoL.. .
158,"Ovacrtg 195, "Ovaahifioq 93« 147i,"Oyacrog 97.
fraa- (= xtijct-): üaGayogcev 13581/88; JTadecuvt 1438, naaift'
(7t)og 229. Vgl § 7a (S. 135).
Iva-: Xvori 13589, Xvcai^sj ^vad{v)dQ(o 234.
iFqritaaarv 135 14, evßQTfcaaatv ^.
l7teßaaa{v) 161 1 — ßeiarig 144i — ^aTed-coav 10%,
6aßria-a{v)ÖQog 210 214 — xateaycevßaae 988.
g. Fraglich ist tta-: Tiad(v)dQO) 113, TtotoviSag 93 9.
2. Inschriftlich ist s fortgelassen in
iTtiaiaig (= iTtiataaig) 1448.
Ttoexogxsvov (= 7tog-€x6f4,evov) 135i9.8i.
fQOveio'i («= q)QOV€(oai) 1444.
h. Die beiden aus Arsinoe überlieferten Formen 'Ovaio; 77 und
^vaimv 71 1/, werden von Meüter U 250 als ^Ovdiog (Genetiv zu "Orafe =
^aatg) und *Ovara)r (Genetiv zu ^Ovalog »= 'Oraato?) gefasst. Diese (bereits
". Deecke Berl. Philol. Wochenschr. 1886, Sp. 1290 und J. Baunack Stu-
en I 18) vorgeschlagene Deutung der letzteren Form ist deshalb un-
shtig, weil auf demselben Steine (no. 71) in dem Vatemamen s zwischen
und I geschrieben ist : Naaiwrav. Wenn aber 'OvaicDv nicht aus *X)vaai<ov
itstanden ist, dann werden wir auch ''Ovaiog 77 nicht auf *'Ovdaiog zurück-
hpen.
3. Von den Glossen, welche die Bestimmung Kvtvqlol
ihren, haben Sigma erhalten:
^Qoaovg — övaea (von deß: dv)
ycißiai.g — fxvdoLg — fxvXaaaad'ac,
4. Von den Glossen, in welchen Sigma fortgelassen
y werden zugeschrieben:
oc) Eine den Kypriem:
aöevog = adetaog. Zu aTtoaiQet vgl. Note e (S. 201).
^) Eine den Salaminiem:
(€)7tavov =» BTt-avaov,
>^) Drei den Paphiem:
evavov = ¥y-avaov, lixLtqaov =« Igx-^LTQaaov,
IfXTcataov = If^-TcazaGov, vgl. auch ivKaftdtaov.
i. In der paphischen Glosse adaai ist inlautendes a aus ^ ent-
•^>=fe.den (^dSai, s. § 109, 4: S. 207) und die paphische Glosse veoi ist
"^Tscheinlich aus t?-«<T(r)i verdorben.
204
IIL Im Auslaute.
In den Inschriften wird Sigma der Regel nach vor
lischem Anlaute geschrieben.
Fortgelassen ist Sigma nur in folgenden Fällen:
%a a{v)Ti 1305 statt xag a(v)TL
tS vxiflQf^v 1355.15 statt zag vx^igcDv.
l^Qiar6q)a(v)To o 95 — l^{v)rig)af4,o 6 157.
^ExedaiAO 6 218 — Fid'oxo dXißo(v)Teg 161 1.
^'^d^avo e ho IßOe — FaX'/.avLO e ko I6O4.
XcLO ode 93 1 — Ovaaimqo ^A,,., 150 1.
Fraglich bleibt: o «f oqv^yi 135 12.25-
lO
Dass Sigma im Inlaute zwischen zwei Vokalen un^
im Auslaute vor einem Vokale bereits im 5. Jahrh. als ^ 1^
gesprochen ist und dass die Zeichen sa, se, si, so in diese^^
Fällen der Etymologie und nicht der Aussprache gerecht wuJC-
den, erweisen folgende Tatsachen:
1. Neben Ttoexof^evoviB.^i, xa a(y)rU und rS ^ijgcws.u ^
ist auf der edalischen Bronze zag «2.4.7.15.27, xag e^c, "^ ^
^OvaailcoL 14,, rog iv^, Tcalöeg e^ovoL^i geschrieben. Da es ni
nicht wohl möglich ist, dass s unter ganz gleichen Bedingungei
das eine Mal gesprochen, das andere Mal fortgelassen wurde,
folgt daraus, dass mit den Schreibungen Ttoexofievovy yjol a{y)fi
ra vxrjQCDv die Aussprache wiedergegeben und in den übrigeir::^^
Fällen s nur der Etymologie zu Liebe geschrieben, aber nich^- — ^
gesprochen ist.
2. In der bilinguen Inschrift 140 2 ist der Name Mcevaa(&fy^^ ^
im phönicischen Teile durch anD?: = Menahem, und in de^^^^
bilinguen Inschrift 141 4 der griechische Name l^kaoKovag durcln^^
onTibN = Älahijotas wiedergegeben. Daraus folgt, dass dits-^^
Zeichen se und si in diesen Fällen die Lautwerte he und h^ -^*
besassen.
3. In der Inschrift 146 müssen die Zeichen ka sike neio^ *
des Metrums halber als %aiyvriT0L gelesen werden.
Auffällig ist es, dass die Kyprier im Inlaute die etymologisch^^ ^
Schreibung zäher festhielten als im Auslaute: Denn im Inlaut^^^®
war Sigma der Verhauchung zweifellos früher unterworfen alsii
Auslaute. Der Grund für diese Verschiedenheit der Schreibung
scheint ein lautlicher gewesen zu sein: Das aus s entstandene
205
irde im Inlaute noch bis in spätere Zeit gesprochen und
shalb durch die Zeichen sa, se u. s. w. ausgedrückt, im Aus-
ute dagegen bereits in früher Zeit abgeworfen.
k. Im Inlaute scheint h = s zunächst vor i geschwunden zu sein,
. ve i SB 86 144i = Fsiarj^ neben e pi st ta % se = htiaraig, po ro ne o i
tpQovstoX,
I. Wenn wir also eine genaue Transcription der Zeichen
h dem Lautwerte einführen wollten, so müssten wir überall da, wo s
Inlaute zwischen Vokalen geschrieben ist, den Spiritus asper setzen
8% ke ne to se = xatyrr^xog) — in den wenigen Fällen, wo s fehlt
Bxofjtsvov, snloxaig, q?Qov€coV), auch den Spiritus fortlassen — im Auslaute
ilich vor folgendem Vokale stets den einfachen Vokal schreiben.
107. Von dieser Verhauchung eines Sigma zwischen Vo-
len sind diejenigen Fälle zu trennen, in denen auslautendes
gma vor einem Konsonanten auf den kyprischen Steinen
cht geschrieben ist. Hier wurde das Sigma, wie das Metrum
no. 144 beweist, ursprünglich dem folgenden Konsonanten
dmiliert; später trat Vereinfachung der Gemination ein (vgl
.. 146).
ve po me ka 144 1 = ße7to{fji) fjieya =« Herzog fj.eya.
ka po ti 144 1 = Y.a{7t) Ttcod-t ■= xag Ttcüd-i,
ta va na sa se 1034 = Tä(ß) ßavda(a)ag = rag Favaooag.
ka me ne 146 1 = xa fxev = xa(^) fx€v = yAg ixev.
ti ja i te mi to i 149 1 = Jijaid'eiii tül.
a. Wahrscheinlich auch -firiloi/") Ft&oxo 161,= -fiijXog Fi^oxo.
Bedingungslos ist Sigma ausgefallen in den kyprischen
lossen: ßovy^avri, y^ayga, /,aßXri, vea(T)i,
In allen vier Glossen hat man Sigma durch Konjektur ergänzen wollen.
108. In folgenden Fällen ist g bereits in süd-achäi-
ler Zeit aus anderen Konsonanten entstanden.
1. Durch Assibilation wurde -n- zu -Oi-:
Die Verbreitung der Assibilation über die einzelnen griechischen
lekte ist ausführlich von P. Kretschmer Kuhn's Zeitschr. XXX 565 ff.
g^estellt. Den arkadisch-kyprischen Dialekt behandeln S. 587—589.
^ach einem Nasale in der Endung -vai = -vtl.
Ärk. yieXevtJvaL 30 15, y[Q]iv(jt)vaL b, ^agcra^wvcrtas.
Kypr. e^o{v)ac ISösi, ^t(a(v)aizi.
a. In <pQove(oi' 1444 ist zuerst der Nasal vor Sigma und darnach
Sigma zwischen zwei Vokalen ausgefallen, s. § 116 und 118 (S. 211).
206
Nach der Nasalis sonans.
Ark. eiyuooi 29 1 = e-viikxfti.
xQUTAjaaiov SOs, rgicnuxalog 29so/si> tQiaKoaiacg 248/»,
= tria-'kxfiioi.
Kypr. ßaailevg aus g'QJtiUm, s. § 51 (S. 170).
yiaaiyvricog aus k'^tignUos, s. § 51 (S. 171).
b. Wahrscheinlich ist Saiog — kyprisch av-oaCja 135«» „Ruchlosig-
keit" — mit ssk. satya (= *s^ip) „wahr, echt" identisch.
In den Bildungs-Suffixen -et — -tl, -ato = -Tto.
Ark. ETti'KQiaiv 30i9.6o, egtecacvsTy Xvjtaatv 31 s/s-
navayo^t 29 as, Ilavayoqaiov io, TQiTtavayoqatog^.
dafioaiov 30 59. 62, da/i[o]atW »e, difcXdaiov m.
^^TBiitaioL 249/10, ^EXtOfpaalwv 526, Favoc^uaiag 819.
C. TQ^x^og Sg und ^r/co 38 «i sind von Tquo- und -(pvro- (z. B. '^|M^
^To;) aus gebildet, vgl. Meister II 107.
Kypr. iftißaaiv 99 1, [^7r//i?a](rty 98 a, ^ocrtg 932.
evßeQyeaiag 146.
l/i(pQodiacog 1606, &vaiio 130i, (Da(v)vaalw 156.
d. In knlaxaXg 144s i^^ <^ zwischen zwei Vokalen ausgefallen,
s. § 106, II, 2 (S. 203).
e. ßeidoxi{jm) 196 ist von Seldoxog aus gebildet.
f. Die süd-achäische Präposition ndg ist aus n&t-g^ nicht aas «or/:
*^O0/ entstanden, s. § 105 (S. 200).
2. Die Präposition i^ wurde vor konsonantischem Anlaute
zu ig (= eä).
Das Nähere hierüber s. in § 149 (S. 226).
109. Im kyprischen Dialekte ist Sigma hervorgegangen
1. Aus palatalem q.
aig (= thess. xtg): 135io. ss, (jl ßole Glosse.
a. Das Sigma dient hier zur Bezeichnung des tonlosen Palatales (idg>
g'M), wie C in den arkadischen Glossen C^XXca, C^gt&Qa zur Bezeichnung de6
tönenden Palatales. Bei Spitzer Lautlehre S. 48, O. Met/er Gr. Gr. * § 299,
Meister U 267, Kretachmer Kuhn's Zeitschr. XXX 589 u. a. ist die allge-
mein verbreitete Ansicht vertreten, dass in dem kyprischen cri? ein aus
ursprünglichem ^ entstandenes t vor i durch Assibilation zu er geworden
sei. aig kann aber deshalb nicht aus xie entstanden sein, weil 1) ein pa-
latales X == q nie und nirgends einem dentalen gleichgestellt wurde and
weil 2) die Assibilation im Anlaute — auch vor echtem t — nicht eintrat
207
2. Aus dem Spiranten d- ^ ä.
In den Glossen: aaoai = ^a^ac, adg = ^ig.
3. Aus -rfj{- = d.
In der Glosse Tteaov = ^fteö^ov = Ttedlov,
Die Reihenfolge verlangt jtia{a)w. Richtiger ist der aus -di- ent-
bandene Spirant mit C wiedergegeben in den Glossen HÖQCa und ^oe^.
4. Aus ^ = ä.
Abgesehen von den Glossen ig Tiod^ eQTtsg und eaoXac =
h-^Xacy welche die bereits süd-achäische Präposition kg ss i^
enthalten (s. § 149, S. 226), kommen in Betracht die Glossen:
aod{X)a = ^VTjXrj,
aaaav =— d-a^au
a. Das kyprische iraXakiofisva ISO,« gehört zu dXiy<o , s. S. 72
inten. Nach Curtius Verbum II * 243 sind diese Perfekta auf -a-fMu von
Stämmen auf -v nach Analogie der von dentalen Stämmen (Präsens auf
•Cq>) abgeleiteten Perfekta gebildet.
b. Die Lautverbindung -dfd,- blieb im Süd-Achäischen unver-
indert, wie ark. 'OnkodiAiag S^o beweist. Ob das arkadische ivipog-
itofwv 29, auf einen Stamm <poQßid- zurückgeht, ist deshalb zweifelhaft,
?eil das Präsens nicht *q>oQßiCa}, sondern (poQßim lautet, vgl. iyqfogßlsr
'^s-e* io/ii-i5) ^^(poQßifi ^^bU' ^^8 <f ^T^ ^^^' riQy<ioiJL8V(ov 30g (Stamm
o/a^-) ist sehr wahrscheinlich aus den Aoristen ^gyaadfiijv, i^Qyda&riv über-
ommen. Auch kypr. ivaXaXio/isva (s. die vorige Note) lässt sich aus
inem Aoriste dllaai von dXi^ca = aklvcD erklären.
Doppel-Sigma.
110. Die Schicksale, welche ein ursprüngUches oder aus
•1> Xh ^i> ^h ^^) ^<y> ^<^ entstandenes urgriechisches aa im
üd-achäischen Dialekte erfuhr, lassen sich zur Zeit nur un-
vollständig überschauen.
Diejenigen Fälle, in denen ein ursprüngliches ao nach langem Vokale
)ereit8 in urgriechischer Zeit zu^ a wurde (so z. B. im a- Aoriste nach
angem Stammesvokale: i-axd-aa aus * i-arä-aoa). kommen hier nicht in
Betracht. Sie sind beim einfachen Sigma in §106, II (S. 202 ff.) besprochen.
1. Eine Form, welche ein ursprüngUches, im ürgriecluschen
loch lebendiges aa enthielte (z. B. ein Aorist mit kurzem Stammes-
rokale: wfio-aaa, eyeXa-aaa), ist bisher weder im Arkadischen
loch im Kyprischen belegt
a. In ark. snsXaado^mv 30^3 ist Vereinfachung des 00 eingetreten
208
b. Der Aorist kypr. xaxi&iaav 70, geht nicht auf ein urgriechisches
*S'&E-aoav, sondern auf ein kyprisches xats^iav (vgl. xaxi^tjav 135 97) =
xajs&sav zurück. Das g in Hazt&iaav ist aus Formen wie iotäoa zu einer
Zeit übernommen, als die urgriechischen Lautgesetze, welche betrafen,
nicht mehr lebendig waren.
2. Ein aus xj^, t^ entstandenes oa blieb im Süd-
Achäischen unverändert:
xi: oa. Ark. v.araXXaaoTi 29«, aY%aQvo[p6v]TO} SOig.
c. Das Verhältnis des Stammes ^Xkay- in aXlayti, ^AiUz/i/f zu oXkax-
in *akXax'ico = dXXdaaco ist noch zu bestimmen. Die Erklärungen von
Curtiua Verbum I 310 ff. oder von G. Meyer Gr. Gr.* § 197 befriedigen
nicht.
Kypr. evTQoaaea^ai, paphische Griosse. Mi
d. Das paphische sv-xQoooeiv ist mit inirgvoaeiv {Gl.) = intfuimf
identisch. Dazu lit. trunkü, trükti „dauern, währen, weilen", trukdaü „auf-
halten, versäumen" u. a.
e. Darnach haben wir auch das kyprische va na sa selOl^ 102)
1084 104 2 105 1 111 und a na sa se 100 j mit Favdo{a)ag, ävdü{o)as (=**/«-
fdxWa-ff) zu umschreiben.
f. Vereinfacht ist oa in ark. 00a 30 3, Soai 30 jg-
r% (oder d-t)'. aa. Kypr. Ttaaaeiv Glosse.
3. Ein aus t(j, da entstandenes aa ist vereinfacht in den
arkadischen Formen:
avalwfxaatv 3O41, XQr^iiaai Sl?.
{layiev]aaav auf der im vorionischen Alphabete abgefasstex^
Inschrift 54» ist eine ziemlich sichere Ergänzung.
g. Das kyprische pa i si 135 13. 25 ist wegen der dem s \ov\y^^'
gehenden Länge mit natoi zxjl umschreiben. Dagegen bleibt es zweifelb**^'
ob wir in no. 983 xarsoxsvfaas oder xarsoxsv/'ao{o)s zu lesen hat>^'^'
111. In den folgenden Fällen ist acr erst im arkad^'
sehen Dialekte entstanden:
-aar- statt -ax-: FaaaTv6x(i> 26.
Diese Verdoppelung eines o vor tonloser Explosiva ist aus vielen H^^^'
lekten belegt, siehe G. Meyer Gr. Gr. * § 227.
-(7(7- aus -aß-: riiiiaaov SOss = * r^jj^laß-oi.
Der v-Stamm tjfiiav' (ark. hruniov 2955, ij/iiov 2922 22-35) ist in fjfucf^^^
*a *^fMov-^s, *'^jtnaf'-0'S zu einem o-Stamme erweitert. Ähnliche Erwei^^
rungen sind kypr.-kret. )Mog = *XdLF'0-g „Stein" aus *XöLF-g =3 lag, ky0^^''
argiv.'kreU xdog = *xd<F'0'g „Krug" aus *x^ß'^ = X^^^f s- »Wortbildur*^'*'
-aa- aus ^: Tteaaexai = OTtzriaei Gl., aus *7t€^€vai, Ao^^
Futurum zu pek- „kochen".
Das Nähere in § 150 (S. 227).
209
Nasale.
I. Im Inlante vor Konsonanten.
In den kyprischen Inschriften wird ein inlautender Nasal
• Konsonanten nicht geschrieben, s. unten § 116. Die kypri-
len Glossen lehren uns nur wenig, s. § 117. Wir sind also
der Frage, wie der inlautende Nasal im Süd-Achäischen
[landelt wurde, im wesentlichen auf das Arkadische angewiesen.
112. Vor Labialen.
In vielen Fällen wird der Nasal vor Labialen im Arkadischen
rch V wiedergegeben.
^E%ox6vßoia 389 neben ^E^OTOfißoLa 8823.
^iV7taatv 31a/s, IvTtoXaig 2927, ivq)OQßi€v 29s.6* lo/ii* 169
ivq)0Qßi7i 298/4, IvfpoQßtOfiov 292-
Daneben l/Äq)alvev 30 24, ^If^yt€3€a[v] 82, ^'ififtedi^g 32$, '//i-
ftsdo^rjg 3324, ^I/x7te[d6]yiQiTog 309.
[E]alXi.vßQ6v[o)] 33 Col. A. — Aav7tBxi[dag\ 287.
OXvvTtLodoyQog ^OXvv\7tiod(x)Q(ji)\ 3386.
Daneben ^OXv^iTtioddlgoi] 54 10/11.
ovviiaxQ}v 6. Daneben üaiKpiXog I49.
a. In den Zusammensetzungen mit kxoxdv , Iv und avv ist Ny der
ymologie zu Liebe geschrieben, ebenso wie in der kyprischen Glosse
^QoayÖQag, s. § 117 (S. 211).
113. Vor Dentalen.
Ein dentales v ist aus X entstanden in
^ivTwvog Z2% = Oihcmvog.
Diesen Lautwandel schreiben die Grammatiker den Dorern zu. In-
i^ftlich ist derselbe grösstenteils aus den dorischen Dialekten des
Oponneses und seiner Kolonieen belegt, siehe O, Meyer Gr. Gr. * § 170.
114. Vor Gutturalen.
Mit y ist der Nasal bezeichnet in
'^yy(jaqvd[G6vy:o) 30 19, tyxfi%ijßi]%o^ 30 12, ^i^yvog 3086.
a. In den mit Iv zusammengesetzten kyprischen Glossen ist bald
bald ly- geschrieben, im Stamme der Glossen dagegen stets -y-, s. § 117.
b. Aus -xy- ist -yy- entstanden in iyydvoig Bl^f^. Die Form ist
ier süd-achäisch noch echt-arkadisch, da die Präposition iS vor Kon-
»^^nten im Süd-Achäischen ig lautete {egyorog),
^offmann, die griechischen Dialekte. I. 14
210
115. Vor Sigma.
Hier sind drei Fälle zu unterscheiden:
1. Vor ursprünglichem Sigma, welches im Inlaute
stand, bUeb der Nasal unverändert bewahrt:
hieQOfivafiovOL 29ss/ss*86*
2. Vor einem Sigma, welches aus t vor ^ durch Assibilation
entstanden war, blieb der Nasal unverändert:
yLeXeviovac 30i6, yLQlvtovavs, Ttagezd^iovac SOss^
3. Vor einem ursprünglichen Sigma, welches im Aus-
laute stand, fiel der Nasal spurlos aus:
tog ifttavvLarafievog SOsi- Damach ist mit o zu um-
schreiben in TOg 2920.80.26.34, [r]0g 27/28, ^a/titOpyo[g] 28,
oöel6g2ij Ttaghera^afÄivog 20, TQiay/xaiog 20/iif ccvrog 54:Sf
[7tQo]^€vog 544.
daqxixag 3O23 294.8.21, d^eqag 299, sveqYerag 544. (Aus-
gang -äg).
hiBQodvTeg 29? = ^hteqod'VTivg, Part, zu huqodvTrifit.
In süd-achäischer Zeit wurde der Nasal vor dem aus-
lautenden Sigma noch gesprochen. Wie die Gortynischen
Tafeln beweisen, war er noch um 's Jahr 400 auf Blreta lebendig,
und selbst jüngere Denkmäler aus Argos haben ihn erhalten.
Vgl. Verf, De mixt. Graec. ling. dial. p. 62.
116. In den kyprischen Inschriften bleibt der Nasal
im Inlaute vor einem Konsonanten unbezeichnet, z.B. ap^
a{fi)(pi, a ti « a{v)tL
a. Die einzige — aber nicht völlig sichere — Ausnahme ist toanaUi
= 0oor^a 194.
Die von G. Meyer Gr. Gr. ^ § 294 geäusserte Vermutung,
dass das Fehlen des Nasales nichts als eine „orthographische Eigen-
tümlichkeit" sei, kann auf Wahrscheinlichkeit keinen Anspruch
machen — zumal da in den pamphylischen Inschriften, die im ge-
wöhnlichen Alphabete abgefasst sind, der Nasal ebenfalls fehlt.
Aus dem bis jetzt uns vorliegenden Materiale müssen wir
den Schluss ziehen, dass der Nasal
1. im älteren kyprischen Dialekte zwar nicht als selbstän-
diger Konsonant, aber doch als ein schwacher nasalischer Hang
— nach Meister TL 262 als „Nasalvokal" — gesprochen wurde,
2. in jüngerer Zeit völlig unterging.
211
Die Bichti^eit des ersteren Satzes erweisen:
a) Die Form 7td{v)Ta 144s. 4, deren erste Silbe im Hexameter
als Länge gebraucht ist
ß) Mehrere Glossen Hesych's, in denen der Nasal geschrieben ist:
ßofißolay ßqivd'i^ imd ßqhd-iq^ ßqiyyux, Xyyia^ iyj^og, ifiTta-
%aovy IfiTtokrjg, imuxTtdraov, ivnacporevey ivTVQoayoQag, yakafilvöag,
Tcvfißoy vyye^og, vyrerQdariaVy vgiyya,
Dass der Nasal in späterer Zeit völlig unterging, beweisen:
a) Die Form q>Qov€(OL (= *q)Qovea)aL = *q)Qov€(jt)vai) 1444.
Das Sigma dieser Form konnte nur ausfallen, wenn es zwischen zwei
Vokalen stand, d. h. wenn der Nasal spurlos verklungen war. Da in der-
selben Inschrift die erste Silbe der Form 7gd(v)Tai,^ als Länge gemessen ist,
80 folgt daraus, dass der Nasal zuerst vor Sigma schwand.
ß) Die Glossen laxeQtS, lipivTccv (S. 117 oben), welche mit
der Präposition Iv zusammengesetzt sind.
y) Vielleicht auch die Form aXeßo{v)TBg 161 1, deren vorletzte
Silbe — wenn die erste Zeile der Inschrift einen Hexameter
bildet — als Kürze gemessen ist.
117. In den angeführten Hesych-Glossen ist der Nasal
auch vor Labialen und Gutturalen nicht selten durch v wieder-
gegeben:
ivTcqoayoqag neben ifiTvazaov, IfiTtoXrigj ßofißoia, yivfißa.
ivyLaTtdraov, iv^afporeve neben ßglyna, Yyyia, lyx^og, vyye-
fiog, vqiyya.
Die gleiche Erscheinung im Arkadischen, s. § 112 (S. 209).
118. Es fehlt bisher jeder Anhaltspunkt für die allgemein
Verbreitete Annahme, dass im kyprischen Dialekte der Nasal vor
Sigma unter „Ersatzdehnung" des vorhergehenden Vokales ausge-
fallen sei.
Von Meister II 263 wird als Beleg für diese »Ersatzdehnung«
lediglich die von Deecke gelesene Form öifidolg 145 (= att. *<Jt-
iuovaoig ,^t DoppeUiedem") angeführt. Sie kann ganz unberück-
sichtigt bleiben, da sie ein dem Sinne wie der Bildung nach un-
mö^ches Wort darsteUt, vgl. Verf. BB. XIV 281.
Die Form cpQovecoc 144 4 =» *q>Qov€a)GL ist, wie sich aus
dem Zusammenhange ergibt, nicht etwa als Indikativ (= ^(pqove-
ovai), sondern als Konjunktiv (= * q)qoveo)vaL) zu deuten. In
ganz gleicher Weise tritt der Konjunktiv nach dem einfachen
212
Belativum (ohne Partikel) im Schlusssatz der edalischen Bronze
(no. 135) auf: ot • . • • Ya)(v)ai.
Da nun bei der Umschreibung der kyprischen Silbenzeichen
in erster Linie der arkadische Dialekt massgebend sein musS;
so sind die Lesungen €^o(v)ac 135 «i, rog 135 oft, a{v)d^Qah
TtOQ 1358) iTifiaf^evog 9/^ u. s. w. nicht eher au&ugeben, als bis
vielleicht durch neue Funde, z. B. durch neue metrische Inschnften
die Ersatzdehnung für einen ausgefallenen Nasal erwiesen ist
II. Im Inlaute zwischen Vokalen.
119. Süd-achäisch war das Verbum
T^vfiegdio =■ y/vßeQvdw.
Kypr. xvfieQijyaL 1444 von TiVfiiQrif^L =» Yviieqem,
Das Verbum war Gemeingut des nord- und süd-achäischen Dialektes,
wie das äolische Substantiv xv/Asgvi^ttjg (Etym. M. 543, 2) beweist.
Über das Verhältnis von xvfieQeoa zu xvßeQvdoa vgl. Fick Wörterb. I* 28:
der Stamm xvßeg- (ssk. kü'bara, kühdri „Deichsel") ist aus der starken
Form xvfJLSQ' und der schwachen Form xvfi^Q- «= xvß^g durch Ausgleichung
hervorgegangen.
120. Statt vv ist einfaches v geschrieben in ark. tdw 29a.A'
Die Ergänzung ark. rav[v]i 30 53 bleibt zweifelhaft.
ni. Im Auslaute vor Konsonanten.
121. In süd-achäischer Zeit wurde, ohne Rücksicht a"«^
den folgenden Anlaut, stets p geschrieben.
Gesprochen hat man v sehr wahrscheinlich nur vor Dentalen.
1. Arkadisch:
Die im alten Alphabete abgefasste Inschrift no. 29 wei^^
stets V auch vor labialem und gutturalem Anlaute auf, z. ^'
huQTv TtivTBy Tov II avayoQOiov 30) cl d av YxxxaXhxoaTit^ ^^^
'KOfCQOv 98 u. a. m.
Ebenso ist in no. 31 ivTtaaLv yavt, iv TtoXeiiou^ geschrieb^'^
In der tegeatischen Bauurkunde no. 30 ist der Nasal bal^
an den folgenden Labial oder Guttural assimiliert, bald durcb ^
wiedergegeben:
TOjU ßoXoiÄevovu, tbii fiiv 49, «V iw^27.42, Ttogoäoii 7tokvx€0 ^ '
213
Daneben twv ^eqln/siy tüv TcXeovov 29, tqotvov (pQ^QWvit^
diov Ttaq Z9/A0'
ay ^Ivwvai, 69 eTti^Qi^avy xorraTre^so? Tay xotva^ss.
Daneben av Y^kevtavaL Uy irtty^iaiv xa/19, egyatv yuxtv 29^
'erayfiivwv %vQioi4»j da(i\o\aiiav xar s6/97«
Ohne Assimilation auch av Xelaßriytcign.
2. Kyprisch.
Wie der Nasal im Inlaute vor einem Konsonanten inschrift-
ich nicht ausgedrückt wird (s. § 116), so fehlt er auch zwischen
5wei dem Sinne nach eng zusammengehörenden Worten:
a) zwischen Artikel und Nomen, z. B.
ta po to li ne 135 1 = Ta{v) tztoXlv.
to ka po ne 135 to = t6{v) -mTtov.
ta ti ne 135i7 = rci(v) d^iov.
ß) zwischen Präposition und Nomen, z. B.
i tu ka i oft = l{v) tvxccl.
a. Nur selten fehlt der Nasal im Auslaute eines Substantives : t6(y)
OiFo{v) xd{v) Agv/Äiov 135 39 , reo dQYVQa>(v) rmds^f, äQyvQco(v) To[Aavrov] g. ,„
ly^Qcniy) jts\UxsJ^ag\^, Ebenso ist es ungewöhnlich, dass in der Verbin-
ang x6(v) AuFei'&e(jLig 135ji der Nasal zwischen zwei Worten fehlt, die
cht enger zusammengehören.
Am weitesten geht in der Unterdrückung des Nasales die Inschrift
>1 : x^h^) ^<^(>')^' 83ti^aaa{y) to po ra xe, Xi'&o{v) 7ts3ta^a(v) nax. Wenn die
^te Zeile einen Hexameter bildet und mithin x6o{y) xa{y)^ als uo — zu
lessen ist, so folgt daraus, dass der auslautende Nasal ebensowenig ge-
brochen wurde, wie der inlautende Nasal in dem aXkFo{y)xBg derselben
nsctrift, s. § 116 (S. 211).
b. In den Glossen ist auslautender Nasal im allgemeinen geschrieben.
^ fehlt in äyaya und xadia.
c. Vor vokalischem Anlaute wird der Nasal in den kyprischen
Mchriften stets geschrieben.
Im übrigen wird der Nasal — auch vor labialem und guttu-
^öiu wÄnlaute — stets durch v wiedergegeben, z. B.
to no ro ko ne • to te 109 e = i^ov oqy,ov t6(v)öb.
to ni ja te ra we • fca se ISös = xov IjaTr^Qav xag.
e ke ne ' pa no ni ne 135 10 = exev Tcavwviov.
ta na ta na ne • ta ne pe re ta li ne 135 27/28 ==» tov
l/id-dvav räv Tteq ^HddXcov.
214
IV. Ny ephelkystikon.
122. Das Ny ephelkystikon war dem süd-adiäischen
Dialekte fremd. Dasselbe fehlt
1. Am Ende eines Satzes.
Ark. ...vi&TiTie 27, ...d^/£ 26, dved^yie 44 45 46 49,
hieqofiva^ovai 29 22/23 'Se; xqri^oiav 31 7.
Kypr. Iijx€ 161 2, ^iia{v)aL 135 si» (pqovB(aC 1444.
2. Im Satze vor vokaliscliem Anlaute.
Ark. ei'^^oaL 61g 29 1, %qiviavai ol 306, TcelevwvaL oi 30 15,
Tcagerd^cüvaL OfxodvfÄadov 30 28, VTtagxe iv 30 42-
a. Die Ergänzung Foucarfs \avi\^%x8\y\ 26 ist völlig willkürlich:
sie durfte von Meister II 104 nicht als ein Beleg für Ny eph. angeführt
werden.
Kypr. ovid^xe vor ^OvaoL&BfiLg 147 1, vor v %i3%a 149, omi-
^xß vor i{v) Tvxai 682, vor ^A7t6M})mvi 152; vved^yie i{v)Tvxai
I2O3/4; 'MXTeoTaae vor 67 2 1342, vor €v;fcoAa 942, vor|t(v) nJ^«^
95; iaTaae^'^Qiarog 80 2, STceavaae 6 106 2, [£]yi€Qae l/i7t6X{l)(iinn
992, TiaveaKsvßaae L4[7t6X(l)(o]vL 983, r]xfi «A/w 135 21, i^hvx^
l(v) Tv%aL 1344, iTt;^ ^ 1443, xa[T«]^i;x6 Ldf . . . . 64, l5o(y)<y^
alFeL 13031.
b. Ziemlich sicher sind auch die Ergänzungen xari^xs [Ä]xs(n6*
^sfAig 572, ««^«f« \^Ovaai]&sfxis 663, [6v€]'&tj{h8) t{v) rvxai 169 j.
c. Auf die einzige Ausnahme edooxsv ^AxpaocofAog 141^/2 kommeich
in der Anmerkung e zurück.
3. Im Satze vor konsonantischem Anlaute:
Ark» Igöoaeac tcüv 30 le.
d. Nur einmal unter dem Einflüsse der xoivi^ : ävaXco/Maaiv firj 30 «i-
Kypr. ov€&Yiy>e vor av(v) xv^a 128 4, vor xüi 150 2; dv€di[i^
tcLv 151 2 ; wnsaraae vor tac 105 2, vor rm 137 1 ; xore^xc vor
Tai 592 136, vor XagiTifiog 652; erteataae rcX{X)i^aßi. 76i,
Ttacai Tov 135 13. 25. Unsicher sind l'^x€ reS 165, [ove^i]])««
rode 114.
e. Zwei Ausnahmen sind aus Tamassos belegt: edcoxsv xäg ovi-
^Tjxsv Mavao(o)^s 14:0 ifi. Ihnen schliesst sich das obenerwähnte sdoontf
lAyfdacofios 141 i/g an. Weshalb die Inschriften 140 und 141 „jünger" sein
sollen {Meister II 255), ist schwer einzusehen, zumal da sie sicher aus der
215
Zeit der phönicischen Herrschaft stammen. Das Ny eph. derselben
scheint vielmehr eine, vielleicht schon früh entstandene, lokaleNeubil-
dung za sein: es lässt sich vergleichen mit demjenigen Ky, welches — vor-
nehmlich gerade in Edalion und Tamassos — dem Genetive Sg. der no-
minalen o-Stämme und dem Akkusative Sg. der konsonantischen Stämme
hinzugefügt wurde, siehe den folgenden §.
123, In gewissen Städten auf Kypros ist ein anorga-
nisches V angehängt:
1. dem Genetive Sg. der nominalen o-Stämme auf -wv statt -co.
Die Belege sind in der Formenlehre § 165c (S. 234) zusammengestellt.
Stehend war die Hinzufügung des v in Edalion und Tamassos: wenig-
stens ist aus diesen beiden Städten bisher kein Genetiv auf -<o sicher zu
belegen. Vereinzelt erscheint die Endung -mv in den Inschriften von
Pap hos (einmal -cov 103, sonst -o>), Drimu (Sxaai^olxmv 9i), Kourion
'Geod<oQ<ov ßsoxlfjLcov 117, 'Aqiox(üx<ov 120 J, Arsinoe {^Ovalcov 71 und
i^ielleicht xsvsv^&v 70).
2. dem Akkusative Sg. der konsonantischen Stämme auf -av
statt -a.
Die Beispiele stammen sämmilich aus EdaUon und Tamassos:
a{v)dQija[v)'tav 1342, IjatriQav 135 5, a{v)dQia{v)Tav 140 1.
Dagegen /"sixöva 151 j.
3. dem Akkusative fiev 146 = fxe „mich".
Diese Form steht vor sotaaav. Das gewöhnliche fis vor e/sS^ in no. 66 3.
Tor Konsonanten erscheinen /as {67 ^ 67 ^ 189 und wahrscheinlich 61a) und
fii (59 a 60^.
a. Im Lokative Iv tvtv. h xovxtp ist die Endung -/<: -vi' ebenfalls
durch ein v erweitert. Fick vergleicht den Lokativ des indischen Demon-
strativ- und Relativpronomens: dsmirit täsmin, ydsmin u. a.
V. Nasale in Verbindung mit Spiranten.
1. 'VI'.
124. Welche Schicksale diese Lautgruppe im süd-achäi-
schen Dialekte erfahr, ist zur Zeit noch nicht zu bestimmen.
Die Form ark. ^^firiviag, welche Meister 11 108 aus *l^fi€v-
viag « *!/i[xevxias hervorgegangen sein lässt, enthält vielmehr ein
echtes tj, siehe § 21a (S. 146).
Die kyprischen Inschriften geben deshalb keine Auskunft,
weil sie weder kurze imd lange Vokale noch einfache und dop-
pelte Konsonanten unterscheiden.
216
2. -y-F-.
125. Da F hinter den Liquiden X und ^ im arkadischen
und im kyprischen Dialekte noch im 5. — 4. Jahrh. lebendig war
(vgl. § 125, 2; S. 217 und § 132, 2; S. 220), so ist es mögKch,
dass auch die Verbindung -vF- im süd-achäischen Dialekte
keinerlei Veränderung erlitt.
Im Arkadischen war -vF- um's Jahr 400 ohne Dehnung
des vorhergehenden Vokales zu v geworden in
^€vog = *^ivFoq.
Stvo-i Ssvtag 523, Sßv . d . . . 238, SevoTiXiog 34:92, Sevo-
x[A%?] 3467, SevoKQOTeog 36 6, Sevoy^QLTogS^se, Sevo/ihriif
SevoTteid^g 1 14, [S]ev.oaTQava Sa. 1254a, Sevort^og 337«
3586, Sevocpaveog 33 71, [3]€v6q)ayTog 33ii, Sevoq>wv I19,
Sivcjv 23 1, Sevtjvog 33 20.
'^evog: ^^qLato^iyto 87, Jafio^eva 4» 17 e, Jafio^evog 34 50,
06O^€vfi 3, IlLOvo^evo)%%Qy üqo^tvoglhi, Tifi6^€vog24tnßij
Tifxo^ivo} 34», Oilo^evog 3448 366, a>ao^eyo(i; ?) 366.
Damach haben wir auch in den Inschriften des vorionischen
Alphabetes ^ivov 29 n, ^evot 29i2, ^evoig 293i, [fCQo]^ivog 54*
zu lesen.
3, -hv- aus -(TV-.
126. Aus dem einzigen, ziemHch sicheren Beispiele, nämKch
aus ark, xAijvog = "^YleFea-vog in KktiviTtTta 23 1, lässt sich
wegen der Kontraktion nicht ersehen, ob Ersatzdehnung für den
Verlust des Spiranten eingetreten ist.
Der Infinitiv ark. '^vat 30 10, rivai 292.6 i^vaixz ist nicht
aus *6(y-vat, sondern aus B{a)B-vai entstanden, s. § 22 (S. 149).
4. -A^- aus -(Xft-.
127. Die einzige bisher überlieferte Form, welche ursprüi^g"
lieh diese Lautverbindung enthielt, ist das kyprische e ^*
„ich bin" (Grundform: Hh-iiiy entstanden aus Ha^ixi), 13^®
meisten der bisherigen Herausgeber (auch Meister) umschreil>*^
jene beiden Zeichen mit rjiiL Diese Lesung entbehrt aber je^^^
Stütze, da kein einziges Beispiel dafür vorhanden ist, dass ^^
Spirant neben einem Nasale unter Dehnung des vorhergehendi-^^
Vokales ausfiel. Dagegen lässt sich für die Lesung e(jii — .^^
den älteren Inschriften vielleicht noch Bii(ii)i — die Tatsache ^^''
führen, dass ein -o-fx-, welches erst im kyprischen Dialekte ^^'
217
sammenstiess, zunächst zu ^jkju- assimiliert und dann ohne Deh-
Qung des vorhergehenden Vokales zu -^- vereinfacht wurde:
xo f4€v 146 — '/£c(fj) fiev = xag fiev, vgl. § 107 (S. 205).
Liqaidae.
L.
128. Aus dem sehr geringen Materiale, welches uns für
3ie Beurteilung des süd-achäischen l zu Gebote steht, lassen sich
Tolgende — zum Teil nicht einmal völlig sichere — Schlüsse ziehen :
1. Einem tönenden l = } wird ein folgendes v nicht assi-
aiiliert.
Kypr. tclXvov Gl. ■=» plnön.
Vgl. Verf, GGA. 1889, S. 898. Dieses Gesetz galt, wie homer, nOL-
^afuxi = plnamai beweist, in den beiden achäischen Dialektgruppen.
Vielleicht war es bereits argriechisch.
2. Die Verbindung ^Xß- blieb imverändert.
Kypr. a la vo z= aXßa) ISög.is-ai«
3. Ein einfaches l nach langem Vokale ist durch II nach
kurzem Vokale ersetzt in
Kypr. ßalXav Gl. = ion. ßri-loi.
Der gleiche Lautwechsel fand im nord-achäischen Dialekte statt:
Beispiele sind in § 21b (S. 147) angeführt.
4. Ein im Auslaute des Stammes stehendes l ist verdoppelt
Ln dem Kurznamen
Ark. 0iXXiav 33 17.
Diese Verdoppelung ist in Eurznamen auch aus anderen Dialekten
zahlreich zu belegen.
a. Das kypriache xax^^d Gl. ist wahrscheinlich aus Wohllauts-
gründen aus *HdXxi,la hervorgegangen. Freilich lässt es sich mit Worten
wie q?avXos aus * qjXavXog, spcjtayXos aus * exjtXayXog (zu ixjtXi^Ttco), qnjys'&Xov
>,Geschwulst" aus ^tpXvys'^Xov (zu q?Xv^<o „aufwallen, anschwellen") nicht
völlig gleichstellen, da in diesen Fällen zwei auf einander folgende Silben
mit Muta + X anlauteten.
129. Welche Umgestaltungen die Lautgruppe -Ajj- im
Büd-achäischen Dialekte erfuhr, ist noch nicht zu entscheiden,
da wir vorläufig nur auf das folgende geringe Material angewiesen
sind.
lfm«
_ lei
^4,
1. Der Spirant ist der Liquida assimiliert in
Ark. ui7t6XXa)vi 6, l^TtolXtaviccTai 33ts.4i.69 349?, [!^o^
havldag 304, ^ATtoXhovldav^^iz.i^j l^fvolltavlta Mta.
Damach haben wir auch die kyprischen Zeichen apohr^'t
mit l^i7t6k{X)(ovL zu umschreiben.
Das kypriache "AmCXmvi 140 4 = *AniXx(ovi weist auch für *Aji6ü
auf eine Grundform *An6Xx(ov hin.
Ark. egdillovreg 30 49 =- hLßdXlovTeg.
Das Präsens war in der Form CsXXco = ^ellö sehr wahrscheinli
bereits süd-achäisch.
Ark. aXXocg 30 44, aXXv SOss: aus al^o-.
Aus Edalion ist alXog {aTXoiv 135 14) überliefert, s. unten 4.
2. Das durch Assimilation des Spiranten entstandene U i^^ -^^
ohne Ersatzdehnung zu X vereinfacht in:
ßoXofÄac ,4ch will" =» *ß6XXofiaiy ion. ßovXofiat.
Ark. ßoXofievov 30 34. Damach auch ßoXrivoL 299.
Kypr. ai ßoXe • xL d-eXeig. Gl.
Die Gleichung arJc-kypr. ßoXofjiai = ion. ßovXofiai, dor. ß<olo/iai v^^-^^,
von verschiedenen Seiten angefochten worden: so von Brugmann hi
Saussure Memoire p. 265, Fick in BB. VI 212, Spitzer Lautlehre S. 3^
G. Meyer Gr. Gr. * § 75 und 290. An sich ist es natürlich möglich, dass ^ -^
ein Präsens ßöXof^at direkt von dem einfachen abgeläuteten Stamme ßok^-^^
ausging (vgl. kypr, dvcoyco vom Perfektum ävcoya, dor. tgdqxo vom Stamme m^^
des schwachen Aoristes etQaq>ov). Indessen müsste sich dieser Stamm ßok"
dann im Perfektum oder im abgeleiteten Nomen nachweisen lassen. Df
ist aber nicht der Fall. Neben den Präsensformen dor. Si^Xofjiai: iheu
ßiXXof^ai: dor. ßatXofiai: ion. ßovXofiai ist nur das Nomen aeoL ßöXXa:
ßcoXd: ion. ßovXri und das Perfektum ßißovXa (in xgoßißovXa) überliefert.
Es ist auf der anderen Seite zuzugeben, dass ein ßöXofiot »> *ß6k' —
Xofiai zu Formen wie 'ÄJzoXXmv, igSdXXovjsg (s. oben 1) in Widersprach»
steht. Aber ebenso unerklärt ist das Verhältnis von ion. ßovXo/uu zv
ßdXXw, oxsXXco u. a.: denn die zuerst von Brugmann (Curtius' Studien IV M'^i^
121) aufgestellte und noch sehr verbreitete Ansicht, dass ßiXXofjiai: drjXo- I^w^
fiai : ßovXofiai aus gelnomai, Qolnomai hervorgegangen seien, ist unrichtig, | ^
weil ein durch Assimilation aus Xv entstandenes -XX" überhaupt nicht ver-
einfacht wird, geschweige denn unter Dehnung des vorhergehenden Vo-
kales, vgl. Verf. GGA. 1889, S. 897.
Ark. MeXL%i(aL 49 zu aeol. fxeXXcxog, ion. fxelXixog.
Wenn die Inschrift 49 auch nicht mehr im reinen Dialekte abgefasst
ist — der Dativ fehlte den Arkadern — , so kann doch der Name des
Gottes in der ursprünglichen Form erhalten sein.
3. Das durch Assimilation des Spiranten entstandene XX ist
unter Dehnung des vorhergehenden Vokales vereinfacht in
L
^ri. ßwXag 24io/ii.
Da das Yerbnm im Arkadischen — und wahrscheinlich bereits im
Süd-Acbäischen — ßöXofiat lautete, so sind wir berechtigt, ßmXäs zu den
[ox*ischen Formen (aTtö, /aXovxoig, iXvaato) der — nicht im reinen Dia-
3ki;e gehaltenen — Inschrift 24 zu rechnen.
.^rh. M€t^/%w[v] 3460 neben MeXi^iwi 49.
Die Form fisiktxo- gehörte der xoiv^ an: echt-arkadisch war sie
iclier nicht.
4. Die mouillierte Aussprache eines aus -X^- entstandenen
lA— hat zu der Entwicklung von -lX- geführt in
JKypr. alXog (= aXXog): atXcov 135 14, alXa Gl.
l/^TcelXwvc (=s l^TciXXcovi) 140 4.
Die beiden Belege entstammen dem Gebiete von Edalion-Tamassos.
Dass die Grundformen noch in süd-achäischer Zeit dXipg, 'AjtsXioyv
iu. treten, ist nicht wahrscheinlich, da die Form äXXog bereits urgriechisch
rar* . Wir dürfen vielmehr nur den Schluss ziehen, dass ein aus -A«- ent-
b&xxdenes -XX- in den einzelnen Dialekten noch mouilliert, also verschieden
oxx dem ursprünglichen oder z. B. aus -Xv- (oXXvjbii) entstandenen -AA-
'esjg>rochen wurde.
130. Die Quantität des Vokales, welcher einem aus XX
==* cX entstandenen X vorhergeht, ist nicht zu bestimmen in
-^rk. [x]LXiaig 24^6 = *%t(TA/atg = *xsXiaig.
B.
Anmerkung. Tönendes X = l erscheint als iX in kypr. mXv6v (Gl.),
§ 34 (S. 159 f.).
131. Ob das kyprische ßgr^ra „Vertrag": Akk. Plur.
/^^agl35s8*29, davon abgeleitet« FqriTaaavv 135 14, evßQtjTaaatv
1304, auf ßQTi-TQa zurückgeht oder eine selbständige Bildung
mit dem Suffixe -rä darstellt, bleibt unentschieden.
Bemerkenswert ist das arkad. £^a^^c5rat 3334*5o.s8*ioi 35i8.
132. Wenn dem q ein Spirant folgt, so gelten für
das Süd-Achäische folgende Gesetze:
1. Die Verbindung -qo- bleibt unverändert.
Ark. @BQalag 42, @e(Q)aiav 33 13.
navayoQOL 29 »e, IlavayoQOLOv zo, TgiTtarayogaiog s.
Kypr. [l']x6ß(T€ 99^, üegoevTat 120s, Qvqaija 217.
220
a. In der Glosse kypr, xaxxeXQat ist die Form der xotny eingesetzt.
Der jüngere arkadische Dialekt assimilierte das a dem Q*
Das so entstehende qq wurde zu q vereinfacht, ohne dass ein^
Ersatzdehnung des vorhergehenden Vokales eintrat:
q>'9'€QaL SOs, Konj. Aor. aus *q)d'€Qaai.
^OqiTtiiavog 815, nach Bechtel =« *^OQa-L7t7ti(avog.
b. Auf welche Beobachtung G. Meyer Gr. Gr.* § 290 und Spüsa^
Lautlehre S. 35 die Vermutung gründen, dass „(p^sgai ein blosser Schrexl>
fehler für tp^gai" sei, ist nicht einzusehen. Gerade ein <p^Qai würde
unerklärlich sein.
c. Die Form XVQ (^^^* fyxexfjQ^xoi 30n, kypr. XVQ l^s» ^XV6^^^
1355.15) is^ nicht aus *x^QS hervorgegangen, s. § 21b (S. 146 f.).
d. Das kyprische noQco 144 g (u _ ) =b *n6Qaco ist sehr unsicher.
2. Die Verbindung -g-F- blieb unverändert:
Ark. yLaxaqßov 294/5.
e. Ausgefallen ist /" in kypr, olqol 83 166, aqä 147 ,, ark, Nt^^^-
Qatog 355.
f. Vokalisiert ist /"in kypr. Sgy^fj 13513.12.34.25 = *6q/'iSi].
3. Die Verbindung -qi- ist unter Dehnung des vorher-
gehenden Vokales vereinfacht in
Ärk. q)d'YiQiov 30 17 = *q)d'€Qji(ov.
Ob dieser Lautwandel süd-achäisch war, wissen wir zur Z^^^
noch nicht. Das kyprische % pe ro 8e (in dem Eigennamen i pe ro J^
116) lässt sich mit i{fj,)7ri]Qog , tifijjisQOs, t[fi)7ieQ{Q)og «= att. s/mtetgog uX«-
schreiben.
Anmerkung. Das tönende r := oq, ga, oq, qo ist in §§ 53
54 (S. 171 ff.) besprochen.
Gutturale.
Von Bezzenberger in den Beitr. XVI 234 ff. ist der Beweis gefiil^
worden, dass die indogermanische Grundsprache drei verschiedene Ai*^^
von Gutturalen besass: die p-Laute, die reinen Gutturale und die j-LatJ.*^
Die ersteren beiden Klassen sind im Griechischen im allgemeinen äix^^^
reine Gutturale (x, y, x) vertreten; die j-Laute erscheinen dagegen V"^^
hellen Vokalen als Palatale, welche sich meistens zu reinen Dentfi^-^^
(t, d, ^) weiterentwickeln, vor dunkeln Vokalen als Labiale (tt, ß, q>).
221
I. Die 9-Laiite und die reinen Gnttnrale.
133. Die ^-Laute und die reinen Gutturale treten im
-Achäisclien — wie im Urgriechisclien — als reine
turale auf. Beispiele:
Ig. gUvos „Ruhm": gr. y^lißog, ssk. grdvas.
Im Ark. und Kypr. ist -xA^/ijg (kontrahiert -yclrjo) ein häufiges
Namenselement.
3g. zen- „erzeugen": gr. yev-, ssk. jan-, zd. zan-,
Ark. yevTjTOL 30 s, yey€vrj[coi] 242/3, yevsav 548.
Kypr. yivoiTv 135 89*
äg. karU' „Sänger": gr. xägvx- „Herold", ssk. kdr'ü-.
Ark, aYMxqva[a6v\cw 30 19 — Kypr. -mqv^ 142.
dg. y^o-: ark. l^evyoq 29 1/2, ssk. yöga-,
a. Ein Beispiel für die Palatalisierung eines reinen Gutturales
s^enberger a. a. 0. 248) ist aus dem Süd-Achäischen nicht bekannt.
134. Ein gemeingriechisches y ist geschwunden in
trk. yivofiac aus ylyvo/xac:
ylvead-aL 30 9, ylvrjioi 30 2, ycvofievov 30 20.
Über die Quantität des i siehe § 41 (S. 163).
a. Die Frage, ob ^laXela oder ^lyaXsia (52 ^g) der ursprüngliche
:xe der arkadischen Stadt war, ist verschieden beantwortet. PreUwitz
tsche Litteraturzeitung 1890, Sp. 462 hält der Etymologie halber die
m ^laXsia (zu <pidXi] »Muldenstadt«) für älter : doch ist dagegen einzu-
Lden, dass umgekehrt der Name ^lyaksia durch Volksetymologie mit
Ij; in Verbindung gebracht und so in ^taXs{a umgestaltet sein kann.
135. Im kypri sehen Dialekte entwickelte sich — wahr-
einlich nur in gewissen Bezirken — vor a eine palatale Aus-
ache des gemeingriechischen y:
x^ad-og (= dyad^og): aKa&at. 1344 137 3.
la (== yä): tau 1308. 17. 24, tag 13080.
rtETtal^av 161a = "^Tcenäyav = att. TtSTtrjyaai.
Dazu kommen die semitischen Glossen:
"^aßavog imd ^alfxaTog „Kschschüssel" (paphisch).
Das C derselben geht auf y zurück, vgl. die Bemerk, oben auf S. 115.
Ein y vor a ist unverändert erhalten nur in yaQ 144».
Anmerkung. Das Verhältnis von Köqtvq (ark, K[o]Qrwio)v 52 13)
FÖQTvs bedarf noch der Erklärung.
222
II. Die q-Lante.
1. Als Palatale vor hellen Vokalen.
136. Von den Süd-Achäern wurde noch der palataie
Guttural gesprochen. Die Media ist in der ÜberUeferung durci
C, die Tennis durch a wiedergegeben.
Ark. teged-QOv Gl. = ßccQad-Qovy aus geredhron.
Arkadisch war vermutlich auch das von Hesych überlieferte Präseiw
^ekX(o = ßdXXco (aus je/fö), s. S. 103.
Kypr. OLS 135io.s3.t99 oi ßoXe Gl. = rig, aus qis.
Die allgemein verbreitete Ansicht, dass das kyprische oig durch
Assibilation aus ris hervorgegangen sei, wurde bereits in § 109 a (S. 206)
zurückgewiesen, aig ist vielmehr eng mit dem thessalischen xtg zu ?e^
binden : beide Formen gehen auf ein q'is = lat. qms zurück, welches so-
wohl bei den Nord-, wie bei den Süd-Achäern noch lebendig war.
137. In der späteren selbständigen Entwicklung des
arkadischen und des kyprischen Dialektes scheint der Palatal im
allgemeinen — wie in den übrigen Dialekten — zum Dental
geworden zu sein.
TBL- „büssen" aus qei-,
Ark. aTcvreiertD 3048, dTtvreiaavco 30 ss, Teiaifiog Teioi-
jua^M 3027.
Kypr. Nicht vöUig sicher sind die Formen Ttaa)vidag 93 a»
TLad{v)dQ(o 113.
tilXe „fem" aus qele.
Ark. TifiXlfiaxog Iss — Kypr. Tril€q)av(o 179.
zig aus q'is.
Ark. Tig 30i2. 15. 31.37.15, Ttva 3O17.27, 'vi 3O9, ti 302^ ''**'
88.38, OTV 295.9 306.68, (TVIVL SOsi*
Kypr. TL 144 s (neben älterem aig s. oben § 136).
de 11(0 aus geUö.
Ark. egdillovreg 30 49 (neben l^eqed'qov^ IßU^a s. §. 136]
Tcevte aus penqe, lat. quitique.
Ark. 7tevT€ 29 1, 7tevT7jy,ovra 29 ao, TtsvTri'/,ovTa SOss.sO'
a. Unrichtig erschliesst Meister II 282 aus dem kypnschen 5re( ^^ ^^
fASQCov 1342 ein kyprisches nifme, s. unten § 139.
b. Sehr wahrscheinlich ist auch die Glosse diQB^Qov (nehen ^T'^Q^'
^Qov, 8. S. 103) = geredhron arkadisch.
c. Das Wort ^^^ — «***• SvQ^og Samml. 1238, Gri{Q)ivag Sogs, h^S^P^'
[Vl(i')]Tt^eoff? 172 ~ nimmt eine gesonderte Stellung ein, da der ursprCf^^-
liche Anlaut hier zAt?, nicht Qk war.
223
138, In zwei Stämmen ist der Palatal vor hellem Vokale
HTch den Labial wiedergegeben:
Ark. q)OQßi- (ivq)OQßUv 29 z»6*%o/ii*i69 ivq)0Qßl7iz/Aj ivcpoq-
ßiOfiovi), Stamm bhrsgi-, s. § 54 (S. 173 oben).
Kypr. TteioBL 135ia.25 = qemi.
Wesentlich ist es für die Beurteilung dieser kyprischen Form, das«
3er Stamm Jisio- = xsia- auch aus Thessalien — also aus dem nord-
^chäischen Dialektgebiete — belegt ist: Jisiadxov Samml. 1332 ^i
t3i7ts[Taa]t Ephera. arch. 1884, S. 223. Damit fallt die gewöhnliche (auch
^on Meister 11 257 übernommene) Ansicht, dass das si aus Formen, in
welchen ein dunkler Vokal folgte (z. B. Tioivd, *jiejioia) und in welchen
1er Labial somit gefordert war, in nsloei (statt tsioei) eingedrungen sei.
!)eim im nord-achäischen Dialekte ist der Palatal vor hellem Vokale durch
len Labial in einer Reihe von Worten vertreten, in denen auf den Gut-
>aral nie ein dumpfer Vokal folgen und ein Labial also nie auftreten
connte (vgl. Verf. GGA. 1889, S. 883). Der Labial muss also auf laut-
ichem Wege aus dem Palatale entstanden sein, wie das auch neuerdings
iron Bezzenherger BB. XVI 253 ff. ausgesprochen ist.
Die verschiedene Behandlung des palatalen ^-Lautes lässt sich nur
so erklären, dassr derselbe bald mit Verlust des t) zu einem reinen pala-
talen Gutturale (k\ g') bald mit Bewahrung des v (k'v, g'v) zum Labiale
wurde. Unbeantwortet ist aber zur Zeit die schwierige Frage, weshalb
der ^-Laut in denselben Dialekten das eine Mal durch den reinen palatalen
Guttural (thess, xig « ki/pr, oig), das andere Mal durch den Labial (thess,
steiodrov, djats[Taa\i, kt/pr, neiaei) vertreten wird.
2. Als Labiale vor dunklen Vokalen.
139. Im Süd- Achäischen wurde der j-Laut vor dunklen
Vokalen im allgemeinen durch den einfachen Labial vertreten:
ßoXof^av „ich will": ion. ßovXoixai., dor. driXoixai.
Ark. ßoXriTOi 299, ßoXofievov 30 24 — Kypr. al ßole Gl.
Die Grundform des Stammes ist ß'eli qoI. In dem thessalischen /JiAAo-
fjiai hat sich der Labial auch vor hellem Vokale lautgesetzlich entwickelt.
ßaoilevg aus QV'Uleus, s. § 51 (170): kypr. oft.
TTO-, Fem. 7tä-\ Pronominalstamm, ssk. ia-, lat quo-,
Ark. fnqdeTcod'L 30 34.
Kypr. ftoxe 146, iititcotb 144 1, Ig rcod^ eq^teg Gl.
07tL 13029 aus OTcvt (s. § 70, S. 181) — Trat 1304. la 146.
TCOlßiloim ssk. keva-, Verf. GGA. 1889, S. 880) : ark. Ttoevtta 3O9 .
7C€{fi)7t-afi€QCt)v kypr. 1342 suis penq-.
Dagegen ark. ytevze 29 j, nsvrrixovxa 29ao> Jisvx^xovxa 80,3. 30» s« §137.
a. Der Stamm /Jo/"- = gov- (lat. bös) liegt wahrscheinlich vor in
kypr. BoMdav 110 und in der Glosse ßoo-vrjzd.
224
140. In zwei süd-achäischen Worten scheint anlauten-
des q (Jcv) durch tit vertreten zu sein.
7tr6Xig aus qolis.
Ark. Pausanias Vm, 12, 7 berichtet: ...yuxl oQog iaxlvh
T(fi 7t€Öt(p ra sQeiftia sti Mavziveiag e^ov xr<g aqxaiag * 'mküxai
de %6 %o)Qiov rovTO itp" 'qfiwv JlroXig,
Inschriftlich ist bisher nur die Form der xoiyi^, nämlich n6Xis belegt:
nöXiog 30 it, noXTtat 83 oft, noXhav 24 «.
Kypr. TtxoXig 1302. 4. 7. 16. le. a?, tvtoXlFl e, 7t%6}.iv\ und
TtxoXtv als Glosse.
Kret, Auf einem Silberstater aus Aptera (Numism. Ohion.
1884, PL I 4, bei Read Hist. Num. p. 386) steht der Name
IlToXioLYjog.
a Die alte Zusammenstellung von noXig mit ssk. pur, puri „Barg,
Stadt" muss aufgegeben werden, da sie die Form jnSXig unerklärt lässt.
l^ach Fick Wörterbuch 1 4 82 gehören nöXig, nxoUg zu lat. inquüinus, colo^t
incola (aus *quolo, *inquola): ist diese Etymologie richtig, so haben wi^
eine Wurzel q'el-: qoU „wohnen, bewohnen" anzusetzen.
nroXsfiog aus *qolemo8.
Kypr. TvroXe^og Glosse.
Kret, Das Wort ist in der alten Schwurformel >otJ«
Tttoksfiifi ovTB €v eigrivai^ CIG. 2554 197 erhalten.
b. Eine sichere Etymologie von jt6XefAog, jttoXefiog ist schwer z0^ *
geben. Da der Kampf nicht selten als ^^Eampfgeschrei, Kampfeslärm'^-^
bezeichnet wird (vgl. z. B. dvTi^)^ so kann nröXsfAog zu altn. hvellr „lär^^*^
mend", ags. hvelan „tosen", hvelung „das Trompetengeschmetter" gehören
Näher liegt es freilich, das der Bedeutung nach zu siöXe/^og genau stim-
mende ssk. kala-ha „Streit, Zank, Hader" zum Vergleiche heranzuziehen^^
141. Anlautendes gw- ist zu yvv- geworden in
Kypr. yvva 72 = *gnd.
Der volle Stamm genä in altb. iSena, got. qinS, altir. ben. Auf de
schwachen Stamm gnä geht auch das böotische ßavd t= *y?^ zurück.
Vor fi ist g zn g geworden in
Kypr. aTtoXvy^axog Gl., Stamm sIuq^ s. S. 108.
Anmerkung. Das kyprische ddXxog 135,e (= ^^Atof) ist nicht xki«
Meister II 203 ff. auf gÜ- „zerspalten", sondern wahrscheinlich auf den
Stamm d^U gleicher Bedeutung zurückzuführen: ssk. ddlati „spalten, ber-
sten", dalitd (= deXxdg) „geborsten, zersprengt, eröffnet".
225
Dentale.
Die aus palatalen ^-Lauten entstandenen Dentale sind in § 187 (S. 222)
>e8procben.
142. Ein d vor ju blieb im Süd-Achäischen unver-
indert :
Ark, ^OTtlodfiiag 8io-
a. Dagegen tjgyaafxivcov 30 8> Dass IvtpoQßio/AÖv 29 ^ auf ein *<poQßli(o
uirückgeht, ist wegen ^v970^^/ev 29 3. e- lo/ii- is und IvfpoQßiri^Q^i^ muht
«wahrscheinlich.
143. Von den Süd-Achäern wurde ^ wahrscheinlich noch
als Aspirata ausgesprochen. Erst im kyprischen Dialekte ent-
¥rickelte sich ^ zur dentalen Spirans ä, welche in zwei paphischen
Glossen im Anlaute durch a wiedergegeben ist:
aaaac = d'a^at, aeg == S-ig.
a. In den übrigen Glossen ist 1^ im Anlaute und im Inlaute ge-
schrieben.
Der Wandel von ^ in ^ = d ist sonst nur nooh für den lakonischen
Dialekt nachzuweisen, vgl. G, Meyer Gr. Gr.* § 211.
144. Statt TT ist T geschrieben in ark. yxxtcl 30^6 = xor
3r und YXXTCLTtBQ 30 48. 60 = "^MXT TaTtSQ.
Labiale.
Die aus ^-Lauten entstandenen Labiale sind in § 139 (S. 228) be-
►:»-ochen. Über m6Xic, möXe/iog s. § 140 (S. 224).
" 145. Die Tennis wechselt mit der Aspirata in
Ark. QeXcpovatoi l64, BehpovaLtav Samml. 1252i/a neben
QeXfcovaicjv Münze 528.
Kypr. eXq>og „Butter'* GL, neben ÜTtog == ssk. sarpis.
146. Statt 7t 7c ist einfaches n: geschrieben in
Ark. ^iTtc^aw] SSss, ^OQLTcliovog 815.
147. Ein ursprüngliches ß ist durch ß wiedergegeben in
Lfär kyprischen Glosse dßld^ = *dßla^.
a. Vielleicht steht auch kypr, ßgiyxa Gl. für */'Qiyxa.
Anmerkung. Über ark. ißdo/Aog siehe § 26 (S. 164).
Hoff mann, die gnechiM'hcu Dialekte. I. 15
Doppel-Konsonanten.
148. Der Doppel-Konsonant f blieb im Süd-Achäisclien
im allgemeinen unverändert:
Ark. SctvS-iag 37 5, ^evov 29 n, ^evoL 29 12, ^ivoig 298i und
-^evo- oft als Namenselement, TtaQafxa^evTi 29 a», LdfA^^t- mid J4^-
oft als Namenselemente, nqa^idafxu) 33 e?*
Kypr, Durch das Zeichen xe wiedergegeben in ^uiqtaxoFavolt,
86, ßava^ 69 1 134« 144i, xa^r^ 142, oqv^ 135 la. 19. 24*16,
sße^e 662.
Durch das Zeichen xa wiedergegeben in
e ve re xa 146 = eßeg^a.
Als Doppel-Konsonant bezeichnet in:
ta pi te ki si i 1372 ™ 'tA{pL)q>ide^ici)i.
e ke 80 se 13081 = €^o(v)av.
e u ka sa me no se 120 2 = ev^afievog.
Sri
149. Ein besonderes Schicksal erfuhr die Präpo-
sition i§.
Vor Vokalen blieb sie unverändert:
Ark, s^vai 29 13, s^iario 30 21, ^E^audav 10.
Kypr. e xe \ ru xe ^== e^oQv^ 135 12. 12. 24. 25.
Vor Konsonanten büsste sie den Guttural ein und wur
zu 4' = es.
Ark. igTtsQoaaL 29 g 11, egTregdoTi 29 1 , kg rol 30*9, eTtegroi
sgdiXXovreg i9 , egöod-evTiov t , sgöodij^iy Igrfozalgsi, egöo^av
igdoGSGL i6y igdoTrJQege. 15. IS* isy egvecaiVQi.
a. Der xoivrj entstammt iyyovoig Sie/? (aus ixyovoig) statt esydrois.
Kypr. ig no^ €Q7teg = €% TcoS^e eQTtetg Glosse.
b. Auf der edalischen Bronze ist auch vor Konsonanten
geschrieben: e xe to % =s k^ icot 135 g. n. 24, e xe ta % = If xäi 135 e«
Das lässt sich auf doppelte Weise erklären. Entweder hat man, obwo
68 gesprochen wurde, die etymologisch richtige Schreibung beibehalte
oder i| ist als selbständiges Wort — nicht als tonlose Präposition — a
gefasst: dann sprach man l| t&i ebenso gut wie ßava^ [BaalgdfA] 134===^*'
ßdva^ xd(n) n&^i 144 j. Für die letztere Annahme spricht, dass einm— *'
4)
0)
4'
1
)
f.
227
zwischen e xe und to % in Z. 24 ein Divisor steht und dass zweitens auch
das Kompositum s^oqv^yj 135i2.i2-«4' 25 „expropriare** nicht als ein Wort
{e ke so ru xe), sondern getrennt geschrieben ist (e xe \ o ru xe).
150* Dieser Wandel des ^ in einen Zischlaut griff im
kyprischen Dialekte weiter um sich. Das beweisen die Glossen:
ea(ö)Xav „hölzerne Spielsachen" (Amaihus) = *^-^lai.
aod(l)a „Axt" (Paphos) = ^ijAij.
aaaat „setzen" (Paphos) = "^d^^ai.
Ob sich § auch im arkadischen Dialekte vor Vokalen zu
s entwickelte, ist unsicher: die einzige Form, welche in Betracht
kommt, nämUch das Futurum Tteaaetai (Glosse), lässt sich zwar
als *7C€^€TaL (Stamm peq-), aber auch als ^Tteiperat deuten.
151. Statt eines zu erwartenden aa finden wir | im
loriste von Verbalstämmen , die im Ionischen auf Dentale
LTislauten.
a* Entweder liegt hier eine Analogiebildung vor, deren Veranlas-
ung die den dentalen und gutturalen Stämmen gemeinsame Präsensform
nf -^Q> war, oder die Aoriste mit ^ gehen tatsächlich auf gutturale
»tämme zurück, welche gleichberechtigt neben den dentalen lagen.
Ark. Tcaqhera^aiievog 2920? ^agetd^iovac 3028-
Von TtaQ-sza^co, vgl. att. i^ezdCco, Fut. s^ezdaco, Verbal- Adj. If-craö-
Kypr, e^'OQV^ri 135 12.12.24. 25 = *€^-OQßi^ (§71, S. 181).
Vgl. att. Sgi^co, Fut. ogiato „begrenzen".
152. Jedes urgriechische f, mochte dasselbe aus ^^,
yi oder (im Anlaute) aus dem dentalen Spiranten j ent-
standen sein, blieb im Süd-Achäischen unverändert.
1. Aus äi.
Die Präsentia auf -Ccw = -d-^^o).
Ark. ötimLriTOL 30 35, eqyaCoiievwv 30 45, ivdi'mKrj'tOL 30 34.
Ky2^f' Die Präsentia auf -Kw waren besonders beliebt: XQ^^-
Kofievov 135 18 (neben xqavoiievov 1359), femer die Glossen
15*
228
d&QiKBiVf ave(X)Kitei, ßoqßOQiCeiy ßgifActteif dafioTQitBiv, xaAijCof
(= aeol. xaXijw).
n. Dass der Stammesauslaat dieser Präsentia auf -Cf» stets Ö war,
wird allerdings durch die Aoriste mit -f- in Frage gezogen, s. oben §161.
2. Aus yh
Arh fidCov 29 14. 18 aus *^«y-j{ov.
Kypr. (a)7tl^a Glosse, vgl. OTtiyyogy engl, spink.
h. Sehr unsicher ist kypr, gi^s Samml. 70.
3. Im Anlaute aus j.
Ark. tevyog 29i/8 = ssk. yö'ga ^^Gespann^^
Vgl. ivydv, lat. Jugum^ ssk. yugam.
Ark. J^a^ia in ^a^/ae SOis, ^ccfiictvn.t&f KafiiovvegiOf C^jut
TCÜ17, tafiiai{a]d'(ü is*
Vgl. ssk. yä'tar „Rächer", ffiM-yd „die Schuld (nia) rächend,
strafend".
4. Der Ursprung ist unbekannt in
Kypr. ta „Zeit": l-ßaXg täv „für alle Zeit" 135io. 28. as.
Die Verbindung mit ssk. dydns „Tag" s lat. c/te«, diu ist wegen
Vokales bedenklich.
Kypr. ZiqtriQ. b Zeig. Glosse.
Die Gleichsetzung von t^i^tiQ mit ssk. ydtar „Rächer" liegt sehr na
Der Stamm lautete allerdings urspracblich jd (nicht y^, wie aus Ca,
hervorgeht. Doch haben gerade die imxXi^oeis ^s&v im Hesych die di;;- ^^
lektische Form meistens eingebüsst.
Kypr. ZwFrig 190 191 192, Zwoipaog 202.
c. Unsicher ist ZmXivaßla 138.
e-
es
e.
153. Ein aus gemeingriechischem öl hervorgegangenes toi
loses d% ist in t verwandelt in den kyprischen Glossen
tcLBL aus *di-aßri.
7,6 Q^a (überl. y^OQ^ia) aus ^^ogö^a — *Y.OQdia.
II. Statt i ist a(a) geschrieben in der Glosse nia{a)ov =: ;rff^/c===^'
8. § 109, 3 (S 207).
154. Ein gemeingriechisches y wurde in einzelnen Städt^^^'^
Kyperns vor a in palatales t verwandelt. Die Belege siehe rrmn
§ 135 (S. 221). J
Anmerkung. In der kyprischen Glosse ägiCog dient C zur Ui
Schreibung des semitischen 3S.
229
V
155. Aus urgriechischem q+s scheint tp hervorgegangen zu
Q in den kyprischen Glossen
uotpog „Fleck" zu lat mactUum (St moq-).
ipatÖQov = ^aiÖQOv (St sjai-, lit skaidrüs).
a. Die arkadische Glosse jiiaaetai kann aus ^ni%pnai » peq'
'a% entstanden sein, s. § 160 (S. 227).
Behandlung der Worte im Satze.
156. Das sogenannte Ny ephelkystikon war dem süd-
häischen Dialekte — auch vor einem Vokale — fremd.
Die Belege in § 122 (S. 214 f.).
157. Auslautender Nasal virurde in süd-achäischer Zeit
m folgenden Konsonanten nicht assimiliert: er lautete
3ts P.
Die Belege in § 121 (S. 212 ff.). In den kyprischen Inschriften und
der älteren arkadischen Inschrift no. 29 ist im Aaslaute überall r ge-
irieben. Erst in der tegeatischen Bauurkunde wird der Nasal vor
bturaleni Anlaute bisweilen durch y, vor labialem durch fi vertreten,
S. 212.
Ein auslautender Nasal zwischen zwei eng zusammengehörigen
orten bleibt im kyprischen Syllabare unbezeichnet, s. § 121, 2 (S. 218).
158. Die Präposition «*| wurde von den Süd-Achäern
r konsonantischem Anlaute als eä gesprochen.
Die Belege s. in § 149 (S. 226).
1Ö9. Die Präposition xard lautete bei den Süd-
3häem xax.
Vgl. § 3 (S. 133). Der Grund zu dieser Verkürzung ist wahrschein-
h darin zu sehen, dass xata den Acoent völlig verlor.
Vielleicht ist auch das arkadische naq ^ nagd bereits süd-achäisch
wesen.
160. Folgende Umgestaltungen des Auslautes sind
Bt im kyprischen Dialekte vor sich gegangen:
ij-vtr.
1. Die Dative auf -at, -wt büssten, anfänglich nur vor |"^^
vokalischem Anlaute, ihr c ein.
Die Belege in § 84, 2 (S. 186 f.).
2. Der Artikel zai verschmolz mit anlautendem a- durch.
Krasis zu zä-:
ta ti pa to 145 = T*^{v)TL<pdTa) aus tm l^(v)TLq>dT(o,
ta pi te ki si o i 137 a = T*ui{y)(pide^i(ai aus toj lt4(fi)(p£^ —
öe^lcjL (xti = xm nach § 84, 2, y auf S. 187).
a. Gewöhnlich werden beide Vokale gesondert geschrieben: r
oLQyvQcov 135 e/7. n, reo 'A7t6k(X)(ovi 128 1343 ^^^ 150 163, reo M/mvx^coi 134 v
Dazu kommen ra lA'&dva 138, rct M[i?a]vat 68, rä i7ii6(v)Ta 135 9.2a, tw 'Orc
öayo^av 79 135, /.2, t<3 *OvaoLFoixa> IO62, tcö ^Chaai(ja) 120i. Es ist möglicl
dass in allen diesen Fällen die Worte nur in der Schrift getrennt, i
der Aussprache dagegen durch Krasis verbundenwurden.
Der volle Dativ tcS* ist vor vokalischem Anlaute wahrscheinlich uät -Äin-
verändert gesprochen worden: reo« *An6l(X)(ovi 1418 147, xanAnslXoDvi 140 ^3 41
t&i 'Ala(fji)nQijdraL 1308, ^<wt MAa0£c6rac 141 3/4, rd>< «Af« 135 9, reo« *Eksixm ■"^ß*
140 4, reo« ^Höa?u^ft ISögi-
b. Sehr aufiallig ist der Hiatus in ra ä(v)^QQ}3ioi 144^. Da d^ -Ker
urgriechische Spiritus asper dem kyprischen Dialekte fehlte , so ist d -ÄrJie
von verschiedenen Seiten vorgeschlagene Lesung rä a{v)'&Qa)jioi (= 0« ä(% m >^)-
i9^eo;nro«) unmöglich.
3. Wie das Metrum beweist, sind mit Krasis zu lesen
e ko \ e mi 146 1 = kyci^s^L.
pa i \ e u 146 a == Ttai^ev.
c. Ein enklitisches e ini ist vielleicht stets durch Krasis mit de ^— *^ "^
vorhergehenden Worte verbunden, z. B. te e mi 58 65 ^sat^fAi, ku p^^s^^
e mi 72 = yvvd^sfii.
d. Wenn die erste Zeile von no. 161 einen Hexameter bildet, sic:::^;^^^*^
auch die Worte Fs'^o\xo^äXiJ^o[v)\xsg mit Krasis lesen.
4. Die Elision ist in der Schrift zum Ausdruck gekomm
in den metrischen Inschriften
no. 144: pa ta ko ra i to se = 7ta{v)T^ d7LOQaLTwg2-
a le tu ka ke re = dlßf eTv% « X^?s.
no. 161a ta te pe va sa = zd{v)6' €7t€ßaaa{v),
e. Ohne Elision r« ijtiataig 144 a.
Nicht geschrieben, wohl aber gesprochen ist die Elision
dem Versschlusse
e u po te \ e ve re xa == ev itox eßcQ^a 146 8.
f. Auslautendes s ist vor vokalischem Anlaute stets geschriebe
231
ausser ^ iJ^s^s 66, xöds 'Aji6X(X)(ovi 114 115 sind die in § 122, 2 (S. 214)
zusammengestellten Verbalformen zu vergleichen.
5. Auslautendes -tav ist zu -ca verkürzt in
uifirivija aXßw 135 is, l^QcaTcja 91, QvQoija 217.
In dem ersteren Beispiele kann das v vor folgendem Vokale elidiert
sein, 8. §. 45 e (S. 167). Da die Verkürzung bisher nur bei Stämmen auf
-/a belegt ist, so wollte man wahrscheinlich die Aufeinanderfolge dreier
getrennt gesprochenen Vokale vermeiden. Unverkürzt sind 'Agiorijav e/jil
70^, Staaljav 68 j.
6. Die Form oi (Nom. PI. des Artikels und Relativs) btisste
ifir i ein
a) vor i in olV xä 135 si = o(I) Iv tcJ.
Dagegen ol'OvaaixvnQcov 135 30.
ß) vor a in a u to ^ o(i) avTw IO63.
7. Sigma fiel vor vokalischem Anlaute aus.
Die Belege in § 106, III (S. 204). Die beiden Worte, zwischen denen
Sigrina ausfiel, gehörten meistens eng zusammen: das auslautende Sigma
^'V'virde also genau so behandelt wie ein inlautendes Sigma zwischen zwei
lokalen.
8. Sigma wurde einem anlautenden Konsonanten assimiliert.
Die Belege in § 107 {S. 205).
161. In den arkadischen Inschriften findet sich nur ein
einziges Beispiel einer Krasis:
Tcaq av zvi = Ttaq a av.
In no. 29 werden de und X6 vor einem Vokale stets eli-
diert, dazu auch ^ijd^ eqjcBQaaaiQ. In no. 30 werden de und
"^tfi stets vor av elidiert, vgl. auch iieaz avso. Dagegen bleiben un-
verändert: de 6 3, de oi^^y de eQydvav^o, ebenso in no. 31 de avTol^.
Accent.
162. Die einzige Form, welche uns bis jetzt über das Wesen
des süd-achäischen Accentes Aufechluss geben kann, ist
<)()t)iraJXßt;(y€oy 54i. Die Stoffadjektive auf -exoq waren ur-
griechisch auf der vorletzten Silbe betont. Wenn diese Betonung
in den einzelnen Dialekten beibehalten wurde, so musste -^- un-
mittelbar vor dem Hochtone als tonlose Spirans ausfallen. Wenn
dagegen der Accent zurückgezogen' wurde (z. B. XQvoej^og aus
232
X^t;(r6|og), 80 verwandelte sich j als tönender Laut in t (homer%
XQvaeiog). Vgl. Fick BB. IX 317 ff. und Verfasser Das Präsens
S. 78 ff
Aus 6(yL)Ta}XQva€ov dürfen wir also schliessen, dass die Süd -
Achäer den Accent nicht vom Wortende zurtickzogei — ^.
163. Dagegen ist es sicher, dass im ky prischen Dialektzizß
eine Zurückziehung des Accentes stattfand. Das beweisen n
vor allem die beiden Glossen
xo^Ca (überl. yLogUa) - *xo^djKif aus *%0Q6ia,
7tEo(a)ov = ^TtiSiov aus fceöiov.
In beiden Fällen hat das ursprünglich hochtonige i seinen Acce ^sit
an die vorhergehende Silbe abgegeben. Das tonlose dt entwickelte si-^czsh
dann weiter zu Si «= Ci welches in der zweiten Glosse ungenau dnr^c-h
aa wiedergegeben ist.
Ferner sind uns einige Glossen mit zurückgezogenem Accem-^te
überliefert:
ayava für aaytivtjv.
d7toXoi(ad)eLv von dTtokotad-ko,
ßdXlai, ionisch ßr]loL
y^dßlri für KccvaßXrig.
7,dyQa für yuxzayQcig, vgl. xarayayag.
Qvetva für *Qvrjva ~- ßgriva.
Die Glossen ägni^ (neben oQTtiCai Hes.), avyagos (statt avyaqo^i^
xaxögas (aus *xaxoQäs = *xa-xoQdas), xojtatag (aus *xajiaxdvg z\x*xax^^''
Tafii oder aus *xcuiatdas), veai und vvzstgdaxiav müssen unberücksicl*'
tigt bleiben, da ihre Erklärung unsicher ist.
Freilich sind andrerseits zahlreiche Glossen auf der letzten ua^
vorletzten Silbe betont. Das fällt ledoch nicht schwer ins G^'
wicht, weil die Grammatiker, wie uns die UberUeferung der äol:»-'
sehen Dichter zeigt, gegen besseres Wissen auch in äolische^^
Texten nicht selten die gemeingriechische Betonung schrieben.
Wann diese Zurückziehung des Accentes im kyprischen Dia^^
lekte begann, ob sie in allen Städten und ohne Ausnahme^^
durchgeführt wurde, das sind Fragen, auf welche wir zur Ze£-*
noch keine Antwort geben können. Es ist deshalb geraten, b^^
der Umschrift der kyprischen Worte entweder die gemeingriechisch-
Accentuation durchzuführen oder überhaupt keine Accente zi
setzen.
233
IL Die Formen.
a. Das Nomen.
Die o-8tämme.
164. Die süd-achäische Flexion lautete:
Singular Plural
Nom. ycaTcog ßigyov tmctvol ßioya
Gen. xa^cti xoTrcov
Dat. xa/rcdt tmctzocq
Lok. xa/ret, 'mrcoc
Akk. 'mTtov ßeqyov *yia7tovg Fiqya
{ark. y^Ttog)
Anmerkung. Zur Ergänzung habe ich im Folgenden auch die
len der Pronominalstämme 6-, ro- (S-ds, rö-ös) und avxö- angeführt.
Singular.
a. Der Nominativ des Maskulinums hat im kyprischen Dialekte
vokalischem Anlaute (namentlich vor dem Artikel 6) bisweilen die
ing -ff eingebüsst. Die Belege in § 106, III (S. 204 oben).
165. Der Genetiv yuiftio ist aus *'^dfcoo kontrahiert. Die
adform war *xa7roj5b: -^anoo. Sie wurde im nord-achäischen
ekte durch frühzeitige Zurückziehung des Accentes in "^Yjanojfi
uxTvoio umgewandelt
a. In den im reinen Dialekte gehaltenen arkadischen
hriften ionischen Alphabetes endigt der Genetiv stets auf
zahlreiche Beispiele sind in no. 8, 32, 33, 34, 35 enthalten.
Qach haben wir auch das vorionische mit o) zu umschrei-
in Kegawä 5, l^xis^i^dta) 7, KXedvÖQO) 16, Faaarvoxo) 26,
Aeö%avaai(D 2989, ^ä 542, Qeoöoxa) 546. — Die tegeatische
Urkunde bietet neben zu e|5ywi4. «7 und xwvi tu eTvita/dico ^s
lal die Form der xotv^: laq)VQ07r(aXiov n. Die beiden Ge-
^-e 0ilo^€vo[v] 306 und 2aaTQaTo[v\ 36 n (neben ^Ovaaifiw
i) bleibcD vorläufig besser unberücksichtigt, da auch in no.
i von Milchhöfer KAAAIPPO statt KAAAlPPQ gelesen ist.
b. In den meisten der kyprischen Städte wurde der
ietiv auf -w (im Alphabete -o, 4o, -mo, -ro u. s. w.) gebildet
Mrpaaia: (DlIoti/äw 55 — Keryneia: ^«c5 57 58.
234
Chytroi: d^eü 61 1 65 1, nQWTorifxo) 59 1. m ß,
Ärsinoe: ^Ovaaidccfico 74, ^OvaalXo) 91 2, Ti/Äd(v)dQ(o 79, Tifio- mlc
da/Ä(o 73, TifAOQWfAio 72, 2Taad(v)ÖQa) 78. 1 5d
Neu-Paphos: ndipu) 101 1 102 1, Tif,idQX(o 101 4 102 s. |'rö
Ält-Paphos: avtw 106 s, ^ETeßd(v)dQw 112, ^OvaaißoUu) 106a,
ndqxo 105 1 112, Ti^d^x^ 105», . . . q)iXa) 111.
Kourion (auf Weihgeschenken aus Paphos): T^aa(v)cJßw 113,
^I(fA)7teQ67co} xayü 116.
Ketion: .... aaw 126 — Pyia: ^Ovaai^dw? 128.
Salamis: Qvaio) 130i, .... v/xw 131.
Golgoi: d(v)d^Q(67ta) 1443,lA(v)Tiq)dTa) 145, /otVw 148, 0ij^t(Ja(j[£Cf))
174, iVaw 166, ilo/rw oder (PotVw toj/öJ 170, Tifiodde^
173, T£>w 145, Oa(v)xaaio} 156, -o/rrw (aus Paphos?) ITI-
Unbekannter Herkunft: NiTtolaßo) 178, TriXecpdvo}, tayai ITS-
Ahydos: Jaovdo) 208, FwQoddQO)? 214, 0a/?2(ja(v)dßw 2J-0,
QeoötiQO) 185, QefXLOTayoqto 187, KXritayoQU) 212, MaA-^^^f-
x;i£//irw 187, Mivaqixo) 218, Navcpd^icj 204, N€ßa(fi)(pLd'^oß
193, N€6(Q)d^a) 203, Hwrayogw nvvroTl^a) 197, TL[xd{v)d^€0
211, — mo no 215, — rw <o 199.
Münzen: "Ayeddfxo) 233, EvßayoQM 220, ^t'(7a(y)(Jefti 234, Mc^'-e-
TfcVco 224, mytoddfAü) 225, Jra(ya(v)(J^£o 230, iTaatfoiYxo 232-
c. Bisweilen wurde der Genetiv auf -o) durch -y erweitert. r>ßi*
Ausgangspunkt dieser Bildung scheint Edalion (mit Tamassos) gebil^ß*
zu haben, da ein Genetiv ohne -y (abgesehen vom Artikel, s. den nächsfc^^
Absatz) aus diesen beiden Städten bislang nicht belegt ist.
Arsinoe: nevsvFöv (nach Meister) 70 2/3, 'Ovaicov Tl^/j. Beide Beispiele
sind unsicher, da statt xevevFtov auch ;<£v«t;/bV gelesen und ^Ova£^^'^
als Nominativ aufgefasst werden kann.
Drimu: Zxaai/bixcov 94 — Alt-Paphos: ^ExetifKOv 103 j.
Kourion (auf linksläufigen Inschriften) : *AQiaz(bxo)v 120 j, Bsodd>Q<^^
&B0xlfA(OV 117.
Edalion: no. 134 'Aßiöf^iXptoJv ^ , 'HSaXimv i, Kstimvi, ns{fA)na^UQ(ov ^ -^
no. 135 a^yvgw^.js/äe, /m*<t^ö>v 4. 5. jß , 'Ova(yi;<t;;re(öV2/3. n- 30, ^Ova^^'
AcüVaa/a^, ^iXoxvjiqcov ^^ raXd{v)xo)v^, v^jJ^caVß. 15. Über das vor ko»'
sonantischem Anlaute zu lesende döyvea)(v) ISöe-ia-ww vgl- ^i® ■^®'
merkung zu 130 auf S. 71, Zeile 11 ff.
Tamassos: Ncof4rivio)v 140 3.
d. Nur der Genetiv des Artikels lautete überall — auch
in Edalion — tco. Das beweisen diejenigen Stellen, an denen
er vor vokalischem Anlaute steht:
Chytroi: toi IsQrjßog 59 1 — Arsinoe: rai ^Ovaaayogav 79.
235
AU'Faphos: xü iegfiog 103 3, xw ijSQrjog 104 3.
Kourion: tc5 ^Ovaai(ja) 120i.
Edalion: xio OvaaayoQctv 135 1, tw ccQyvQcav 1356/7-17.
jrolgoi: zA{y)T;tq)aT(x) = rc3 ^^(v)zig)(iTio 145.
Damach ist auch vor konsonantischem Anlaute tw (häufig)
i im Demonstrativum twde 99» 1357.17, Ttu[(J6] 98a zu lesen,
vohl nach der auf S. 36 f. unter H, 5 angegebenen Eigen-
oKchkeit des kyprischen Alphabetes in beiden Fällen die Le-
igen TaJ(v), xdi(v)de an sich möghch sein würden.
166. Der Dativ ist nur im kyprischen Dialekte erhalten.
3 Arkader verwendeten an Stelle des Dativs den Lokativ.
Die Schicksale des Dativs im kyprischen Dialekte sind in § 84
186 jff.) ausführlich dargestellt. Die volle Form auf -co« büsste vom
de des 5. Jahrh. an, zunächst vor vokalischem Anlaute, das -< ein.
167. Das Süd-Achäische besass beide Formen des Lokatives,
t ältere auf -et und die jüngere auf -ot.
1, Die ältere auf -et:
Ark, ei „wenn" 29 oft 30 oft, Lokativ des Relativs.
ovvec „eiligst!", wahrscheinHch Lokativ zu dem für's
Kyprische bezeugten Nomen ovvog „Lauf*.
Kypr. aißei „immer", Lokativ zum Stamme aifo-, lat. aevum^
got. aivs (St aiva-) „Zeit, Ewigkeit".
a. Nach Meister Dial. II 228 soll auch das erste Element des kypri-
en Namens AiJ^si-'&sfAis 121 135 31 der Lokativ zu dem Stamme J«/b-
nicht der alte Dativ zum Stamme Aif- (ssk. dive = urspr. divM) sein,
-rdings ist im Süd-Achäischen, wie in den meisten anderen Dialekten,
Dativ der konsonantischen Stämme durch den Lokativ ersetzt, vgl.
B. kypr. Ali 83, sXei 135 9 von eXeo-, u. a. m. Doch war der Dativ
«^ auf griechischem Boden noch vorhanden, wie zwei Inschriften aus
iona (Samml. 1582) und aus Eerkyra (CIG. 1869) beweisen, und es ist
tr wohl denkbar, dass derselbe auch in solchen Dialekten, welche den
kativ an Stelle des Dativs verwendeten, in alten festen Zusammen-
zungen erhalten blieb, vgl. auch att. Ai,ei-xQ6<prig CIA. 402 j 44753.
2, Die jüngere auf -ot:
Ark, In allen im ionischen Alphabete abgefassten Inschriften
der Lokativ auf -ol an die Stelle des Dativs auf -(ai getreten :
oTSfiialoL 249/10, avTol 30 2 31 2.6, sQyoL 30$. 49« 54, riixiaaoi,
25, f^oi 24 und 30 oft, xQOvot 30 42.
236
b. Darnach ist auch das vorionische -Ol mit -oi (nicht mit -oi) s^
umschreiben in da^oi 29 83) ^soT^^.^, Hatayofiivoii^ji^y f^o^it« ^f^Q^X^Q^^i»'^^
tot 29,0. lo* IS 63. Möglich bleibt es freilich, dass die Ersetzung des £^
katives durch den Dativ erst ums Jahr 300 eintrat.
0« Aus der noinj stammt der Dativ Melixlcot 49.
Kypr. fioxol (paphisch) — iiv^ol „drinnen** GL
d. Nach der Präposition tv liest Meister nicht den Dativ, sondern
den Lokativ: l(v) To(r) Iq&vi tot *AXa(fi)jtQ{;dTai 185 g» ^M yo(^ igoin Yof
'HdaXi^Si 135811 iV 'Hdodioi 138 i/a, während er auf die lokalen Präposi*
tionen iS und cUv den Dativ folgen lässt: iS r&i x^Q^^ 135 n, dtp* «^
134,. Ein Grund, weshalb Iv anders als iS und dbrv konstruiert sein soll^fee,
ist nicht einzusehen: entweder wurden alle drei Präpositionen mit dem
Lokative oder mit dem Dative verbunden. Die Vermutung, dass die
Kyprier nach lokalen Präpositionen noch den Lokativ verwendeten, lä^st
sich nur durch die Glosse Iv ivtv stützen (s. den nächsten §). In den
Inschriften sind (nach S- 36, I und II, 1) Lokativ und Dativ nicht xvl
unterscheiden. Der Dativ würde nach tv, iSf cutv dann gesichert sein«
wenn eine von diesen Präpositionen abhängige Form ohne auslautendes •
überliefert wäre (z. B. *ito ko ro % =s *t[v) rd> x<>^Q<^')* denn nur der Da:tiT
konnte so verkürzt werden. Freilich dürfte diese verkürzte Form niclit
vor anlautendem Jota stehen, wie es z. B. gerade in den Worten itoiro ni
1358.81 der Fall ist: denn hier lässt sich die Lesung ^(i^) to(I) tq^yi durch
% io 13581 B o(r} l(v) to verteidigen.
168. Ausser diesen beiden urgriechischen Lokativfonaen
auf -et und -ol bildeten die Süd-Achäer einen dritten Lokativ
auf -v'i. Derselbe ist bisher nur fürs Pronomen belegt:
Kypr. iv rvtv. iv rovrqf. (Gl.), Stamm to-.
Tvtv ist durch -v aus tvt erweitert.
Kypr. OTTL 13029 = kr et. otvvCj Stamm fvo-.
Über den Wandel von auslautendem -vt in -i s. § 70 (S. 181).
Endlich kann auch das erste Element des arkadischen Eigen-
namens TrjXl-fiaxog I53 mit aeol. TtiqlvL «* fon. r^Ac identisch
sein (Stamm tijAo- z. B. in TrjXo&evy triXod-i).
Dieser Lokativ auf -vi ist ferner belegt
1) Aus Kreta, und zwar sowohl bei o-Stämmen, wie bei konson^^'
tischen Stämmen: onvi' Gortyn. Taf. IV 15 und Bergmann!'* Inschr»^
Z. 68 {Stamm jio-), vT Cauer Delectus « 117,e.M HÖm (Stamm (J-), t^t-
c^de, Kq^tss. Hesych t Stamm to-), ferner von konsonantischen Stärnnti^^
dfijtdvrv'i Gort. Taf. XI 22 (Stamm stavx-), siXlvi XI 5 (aus *}dJ^^'
Stamm Ttkaa-X
2) Aus dem nord-achäischen Dialekte: von den Grammatikei^^
werden als äolisch überliefert die Formen ni^XvV, äXXvV, dtigvi, ferx»^^
fisavi' iv /liaq). AloXsTg (Hes.), und endlich tvTde „hierher" bei Sappha ^ •
und Balbilla (Samml. 822« 323,).
237
Die Lokative auf -v'i sind nicht etwa auf lautlichem Wege
i den gemeingriechischen Lokativen auf -oc hervorgegangen,
3 Meister I 194, II 220 vermutet: denn einmal konnte ein
3htoniges - ol (wie es z. B. in rol, roide vorlag) nie in -vi ver-
ndelt werden, und zweitens führen die G-rammatiker Lokative
f -Ol aus denselben Dichtem an, aus welchen sie Lokative auf
r belegen: fiiaaoc Alkaeos 17, vxpoi Sappho 91 1, Ttöi Sappho
9iy femer vfxot Balbilla Samml. 3283, u. a. m.
Vielmehr gehören die achäischen Lokative auf -vi eng zu
Q dorischen auf -vg, welche die Richtung „wohin" be-
chnen: die einzige inschriftUch sicher bezeugte Form ist OTtvg
3 Dodona (Samml. 1568»). Von den Grammatikem werden
erliefert 7t vg (Ammon. tcbqI ötacp. H^. 121 aus Sophron), äf4vg'
ov, ovv cevTff und vg elf^i' €/£l ßadiLw bei Hesych. Die
eichsetzung dieser Adverbia auf -vg mit den delphischen Loka-
cn auf -oig {Ahrens II 367, G. Meyer Gr. Gr. ^ § 116) ist
Eizlich willkürlich.
Bereits Ahrens TL 365 hat die Vermutung ausgesprochen,
58 die achäischen Lokative auf -vi mit dem Suffixe -Ft gebildet
cn und diese Auffassung ist die einzige, welche den überUeferten
Luten gerecht wird. Ebenso haben wir in den dorischen Loka-
€n auf -vg ein echtes v, resp. / voraussetzen: wahrscheinlich
-vg aus "^-vig =» *-Fig hervorgegangen (vgl. das SuJBfix -öig^
»Iches ebenfalls die Sichtung „wohin" bezeichnet).
169. Der Akkusativ der Maskulina und Feminina, der
Dminativ und Akkusativ der Neutra endigte regelrecht auf -ov
Tspr. -om).
Ark. Zahlreiche Beispiele sind in den Inschriften 29 30 31 54
thalten.
a. In der Regel ist das auslautende -v auch vor labialem und gut-
nilem Anlaute geschrieben. Ausnahmen: xofi ßoXofjisvov 30^4, xoia, fiiv 4,9,
sodofi noivtco^. Siehe § 121, 1 (S. 212).
Kypr. Geschrieben wurde der Nasal 1) im Akkusative der
Omina, und zwar stets als ne ohne Bücksicht auf den folgenden
olaut Zahlreiche Beispiele in no. 135. 2) im Artikel rov vor
kal^hem Anlaute 134^ 135 oft 140 1 141 1.
b. Ausnahmen von 1) sind selten: t6(v) q6/'o{v) x6{v) 135 19, x^^^)
^U^ 161 1, Xi^o.v)nmaia(v) 161,. Zur Zeit, als die Inschrift 161 abgefasst
i*de, scheint auslautender und inlautender Nasal überhaupt nicht mehr
'prochen zu sein.
238
Nicht geschrieben wurde der Nasal 1) im Inlaute: T6{v)Se
109« 1342 135 13. 26, t6{v)vv 140i. 2) Im Artikel t6(v), wenn
das zu ihm gehörende folgende Wort mit einem Konsonanten
begann: Td(v) xc5^ov 1358.18, t6(v) xqavopLevov %, Toiy) %qavCp-
[Lievov IS, t6(v) 7toex6iÄevovi9,2if Td(v) q6Fo{v) rd(v) jQVfiiovi^,
t6(v) yLa7tov20.
c. In no. 135 21 ist der Nasal von jö(v) vor AiSei'&sfiis unterdrückt,
ohne dass beide Worte in näherem Zusammenhange stehen.
170. Der Vokativ ist bisher nur aus dem Arkadischen
zu belegen:
Qeo^eve 3, KXeavÖQe 40.
a. Auch . <plXs 40 scheint Vokativ Sg., nicht Nominativ Dual, zu sein.
Plural.
171. Nominativ der Maskulina auf -ot.
Ark, Belege bieten die Inschriften 1 30 32 33, dazu di
Glosse y,dd^idoi.
Kypr. oi 106 3 135 30. 30, a{v)d^QW7coi 1444, Yjaoiyvr^coi lOG
146, Mäöot 135 1, fABfivafievoL 146.
a. In zwei Fällen ist das schliessende Jota vor vokalischem Anl»**^
unterdrückt: o(?) l(v) t& Iq&vi 135 31, ol xaaiymjroi o(t) avrd} 106 3.
172. Nominativ der Neutra auf -a.
A7'k, Zahlreiche Belege bieten die Inschriften 29 imd 30
dazu die Glossen aQ/xaila, CiQe&Qa.
Kypr. iqeqaiieva 1442, IvalahofÄSva 13526, ^« 135 oft 1444.
Dazu die Glossen aÖQva, aq^ivla, ßaTia, ßlaoTci, d^QOva,
dva, YMTcia, y(jaxiX(x, (X)ovfiaTay ^ceQiOQia, (a)7tiia.
173. Genetiv auf -(ov.
Ark, r£v TcgoßarcDv 29 1 8/1 9, avvfj,axo>v 6 und zahlreiche Be-
lege in no. 30 und 52.
Kypr. aihov 135 14, ^Ajctöiyvifiov 135 14, tü^v 135 11.14, 26ha\^\
(von '2,6'koC) 681.
a. Im Artikel tc5v ist das v vor konsonantischem Anlaute nicht
geschrieben: x&iy) naldcov 135 1^.30, T(a(v) xaaiyvriTcov ^^.
239
4. Der Dativ auf -otcr.
akkoig 30 44, syyovoig 316/7, €7tif,ielofj^evoig 30 47, €Qyoig
, idloig SOii, ^evoig 293iy x:oIg29s3.8i 246/7 30 oft, VTteQ-
' 30 44.
'. ä&avcLTOLg, d'EÖig 144 2, y^aiypr^zoig 135 5. 7/8- 12/13,
13028, rif^cioig? 145 (die Endung gesichert), TÖig 13b 5.
25, endlich die Glosse iv avdroig,
'5. Der Akkusativ endigte in süd-achäischer Zeit noch
vg, s. § 115, 3 (S. 210).
Das auslautende -ovg ist zu -og vereinfacht in zog
V Lorafievog 30 51. Damach haben wir das vorionische
lit -og (nicht mit -tog) zu umschreiben in avxog 543, [^^0-]
44, TOg 2920.20.26.34, [l^Jog 27/28, öafxiOQy6[g\%9y o^cAog24,
a^afxivog 20 , TQiayxxaiog 20/2 1 .
r. Da der inlautende Nasal vor einem Konsonanten in
jhrift nicht bezeichnet wurde, obwohl man ihn sprach
6, S. 210), so ist es möglich, dass gegen Ende des 5. Jahrh.
kusativ noch auf -ovg auslautete. Ob der Nasal späterhin
er ohne Ersatzdehnung ausfiel, wissen wir vorläufig nicht,
118 (S. 211). Die kyprischen Zeichen -0 se lassen sich
it -o(v)g, -og und -wg umschreiben: am besten wählen wir
ktlere, im Arkadischen überlieferte Form, weil es zum min-
wahrscheinhch ist, dass sich der kyprische Dialekt seinem
'dialekte analog entwickelte.
)d'Qci7togl35s) iyifxafiavog i/i, KUTtogso, xaatyi^og 1353.ii,
iog22y ^0^3.3.3.10.11.23.28.30, Toodeso.
Die a-8t9.inme.
76.
Die süd-achäische Flexion lautete:
Singular
Plnral
Mask.
Fem.
heider Geschlechter
om.
TtoXicag
OLfxeqä alaä
dfiegac
en.
TToXirav
d^sqag
dfxeqciv
'at.
tcoIltul
dfxeqai
dfxigaig
ok.
dfxtqat
kk.
TToXirav
aixeqav aiaav
*ai^€Qavg
ok.
Ttohia
df^d^a
(ark. dfiSQag)
240
I
Singular.
177. Der Nominativ der Maskaiina scheint im Süd-Achäi-
schen stets die Endung -g geführt zu haben.
Ark. Zahkeiche Belege für den Nominativ auf -ag bieten die
Inschriften 1 8 9 17 18 22 28 32—37 40 42 44 51 52.
a. Der Nominativ Aloxvzijg 1 55 (statt *AioxvTäe) verrät die ionische
Abkunft des Steinmetzen.
Kypr. nX()i)iyuxg 173, Neßayögag 193, 2 caaijag 69 1, Ta^ßag
98 1 99 1, Tiawvidag 933, ivjtQoayoqag Gl. S. 116.
b. Ohne Sigma sind überliefert: ril(k)lxä 67 1 128 und ßooyrixi
avöoiog, Glosse. Diese beiden Formen vermögen aber für einen alten ohne
s gebildeten Nominativ nichts zu beweisen. Der Name rd(k)lxäg ist pehr
wahrscheinlich semitisch: ausserdem steht der Nominativ riX[X)lxä in
no. 67 nicht einmal sicher, während er in no. 128 vor dem vokalischen
Anlaute des folgenden 'Ovam/^aco nach § 106, III (S. 204) regelrecht die Endung
-ff eingebüsst haben kann. Ebenso lässt sich für die Glosse ßoovrjxd der
Verlust eines auslautenden -s annehmen, da dasselbe auch in den Glossen
ßovxavtjf xdyQa, xdßXrj, veo(T)i abgefallen ist, s. § 107 (S. 206).
Von Meister wird lAotayoga 216 als einziges Beispiel eines ohne-f
gebildeten Nominativs angeführt. Da jedoch in no. 193 Ns/ayögas ge-
schrieben ist, so liefet es näher, 'Aarayoga als den Nominativ des Femini-
nums aufzufassen. Auch Godv^a 194 ist ein weiblicher Name. Der An-
nahme, dass auch Frauen das Heiligtum von Abydos besuchten, steht
nichts im Wege.
C. Nicht im Dialekte ist überliefert EveUd^g Gl- (statt *Evekldag].
178. Der Nominativ der Feminina:
Ark. ^^&avaia 11, ^Egefuva 46, [SjevoaiQdva Samml. 1254a,
IIoXvvLQheia 41 — als Vokativ: Jafxo^tva 4 176, KXrivlitita
23 1, Aa(S)iYxt 50, ^Qipila Samml. 1254c.
a. Die dialektische Form ist aufy:egeben in dficpiSexattj Gl.
Kypr. d 72 74 1222 135 oft 144s 166, aiaa 148a, dvoaija
13529, dgd 83 166, "Aavayoqa 216 (s. oben § 177b), yvvd%
Qodvd-a 194, NUa 87 1, ^0va(ji/.V7tQa 74, femer die Glossen av5a,
CLQOvqctj ßofxßolaj ^Elela, ewa, AjoqCa, Y,vf.ißa, novzocpayia, iiv^^i
Tleldvaf ay,vöd, God{X)a.
b. Zweifelhaft sind FsXmaQeFa 119, nd{y)xQa 138,, cpidXa 122.
C. Die dialektische Form ist aufgegeben in den Glossen aüoM»
179. Der Genetiv der Maskulina endigte im Süd-Achäischen
auf -ä-u (aus -ö-o).
241
Sämmtlicbe Belege sind in § 45, 2 (S. 167) aufgeführt. Den arkadi-
schen Formen bitte ich IloXsav SS^^ nachzutragen.
Über die kyprischen Genetive auf -ija handelt § 45e (S. 167), über
KvnQayoqao §. 45f (S. 168).
a. Die im kyprischen Dialekte auftretenden fremdländischen
Eigennamen auf -ag bilden den Genetiv bald nach den griechischen Stäm-
men auf -a: Magdxav 96, Midav 198, bald mit dem Suffixe -fog (analog
den griechischen »-Stämmen): riX{X)ixa/'og 96, ZafjLä^og 141 Js.
180. Der Genetiv der Feminina endigte auf -og.
Ark, afiegag 29 le, QQerag Samml. 12528, ßcoXag 24io/ii,
^waXlagSi, ^EnaXlag^x, Fava^Molag 819, >caAoxaya^/ag Samml.
1253 8, ^07clod(xiag 810, n[o]aoLd(a)iag 814, rag 29 8.23.2 4
3O11. 20. 85. 40.48*
a. In Tegea wurde — etwa ums Jahr 400 — die £ndung der
Maskulina: -av auf die Feminina übertragen. In no. 29 treten neben dem
regelmässigen äfiBQag^^ bereits die Formen /"cxaarav 49. 25 und naxsi'
fievaVf4^ auf. In den jüngeren Inschriften herrscht -av: yav 31 g, sgyco-
vlav 30 44, egdoxav 30^0» Caf^iav SO^i-as, oixiav Slg, Nur der Artikel
behielt stets die alte Form zag bei, s. oben.
Kypr, l^d-avag 135 so, avaa{G)ag 100 1, i^Qiazoy,V7tQag 80 1,
dxioXag 1343, favda(a)ag IOI3 1022 1034 1042 105i, 0€-
fiiGToyLVTtQag 89, veßoavdrag 1342, ^Opa[ai]KvnQag 177, naq)lag
59 1 62 63 176, llacpijag 57 1, nvvi:il(l)ag 881, xäg sehr häufig
(Belege S. 255), TifxoyuvTtQag 73, OiloA^VTtgag 72.
a. Die Formen ivfsQysaiag, tag 146 können Genetive Sg. und
Akkusative Plur. sein.
b. Vor vokalischem Anlaute entstand die Form rä 135ß. 15, s. §. 106,
m (S. 204). In rä{/') /avda{a)ag 103 4 ist das auslautende -g an f assimi-
liert, 8. § 107 (S. 205).
181. Der Dativ endigte im Süd-Achäischen auf -ät. Da
das Arkadische bei den o-Stämmen den Dativ vollständig durch
den Lokativ ersetzt hat, so sind aller Wahrscheinlichkeit nach
die arkadischen Dative auf -AI als Lokative zu fassen.
Die Entwicklung, welche der Dativ auf -ül im kyprischen
Dialekte nahm, ist in § 84 (S. 185 ff.) ausführlich dargestellt.
a. Der volle Dativ (§ 84, 1 ; S. 186) büsste in späterer Zeit das -«
ein (§ 84, 2; S. 186 f.). Auch die Form xvxa 128 4 Ud^ ist wahrscheinlich
ein verkürzter Dativ (§ 84, 2, «; S. 187), nicht der Instrumentalis.
b. Die semitischen Namen auf -äg bilden im kj prischen Dialekte
den Dativ mit dem Suffixe -/* (ebenso wie die »-Stämme) : FiX (X)ixa^i, 76 j.
Hoffmann, die griechischen Dialekte. I. 16
4)
182. Der Lokativ auf -Sc:
Ark, Der Lokativ ist an die Stelle des Datives getreten:
l/iliai 296.11.16, heßdo^ai 29jj9, [J^cjOTiac Samml. 1223, uafiiai
30i8, IgdvacSley ooac SOisy rat 2923.25. 86.39 30 4.54, TeyeaiSOsi,
Kyp\ Die Partikel Tcac 1304.12 146 ist der Lokativ des
Stammes tcü (idg. qä),
a. unbeantwortet muss vorläufig die Frage bleiben, ob wir in den
kyprischen Inschriften nach den lokalen Präpositionen *V, iS, auiv den
Lokativ (Meister) oder den Dativ zu lesen haben. Das Nähere in §. 167d
(S. 236).
183. Der Akkusativ auf -av:
Ark. eqyaxav 3O49, BQycivav lao^ huQodvzav 296, ^coXlvav 24ä
— ^^on^a/av 3348.66.80 34i.63 3517, aiaav 12 3030, ^.^4Xiav29uÄ
dfxiqav 29 13, davXiav aaqxxXeiav 314/6, yevedv 543, diccQxi^ar
29 14. 17.19, dey^orav 62, STtivoi^iav 31 3/4, S-oivav 29i2, zotwr^iWy
3063, 'cav 30 40, T(xv\y']i'f 3063.
a. Der gutturale Nasal ist geschrieben in %ay xoiv&v 30 53.
b. xdv w ist in xdw 29 14 zusammengeflossen.
Kypr. üaaayoqav 13581/22 — tov ^d^dvav 13527, tov teoty^r-y-
Fijctv 13520, Totv Tttq 13527, femer die Glossen aßagiatavy 5^ Iv
dyLQuav. Nicht beweiskräftig sind ßqovviav und Itpirvdv.
c. fav l35ioa3-28 ist wahrscheinlich auf einen Stamm fö/"- (Akl" r^k.
Cav, entsprechend orÄ. htegriy 29 1) zurückzuführen.
Der auslautende Nasal ist in der Schrift unterdrückt:
1) Im Inlaute: Td{v)d€ 13526 1512, Ta(v)d'l61i.
2) Im Artikel td(v) vor konsonantischem Anlaute: Td(v) TtxoX^^ iv
135i, rd[v) ödhcov 13526, Td{v) d^tov 13527, Td(v) Fur.6va 151:_ h
%d{y) Xid-oiy) 161 2.
Ausnahme xav mQ 135 j,.
3) Ausnahmsweise in nacplja(v) ke 145 — vorausgesetzt,
die Zeichen richtig gelesen sind.
4) In den Glossen: ayava und y.adiay denen vielleicht aXa
zuzählen ist.
Das Nähere über diese Unterdrückung des Nasals & iö
§ 116 (S. 210).
184. Der Vokativ der Maskulina endigte auf -of: f
Ark. Jafxia 232.
a. Der Nominativ ist für den Vokativ eingetreten in ark. !A/ifivsas
40, GsagiSas 17 3. 4.
A
243
b. Der Vokativ der Feminina lautete mit dem Nominative
gleich. Die arkadischen Belege s. beim Nominative. Der kyprische Vo-
Icativ 'Ezsoddfia 132 ist zweifelhaft.
Plural.
185, Nominativ auf -ac:
Arh. aXtaarai 30 24, ^TCoXXconavat iTtTtod-olTai Kgagia-
'mal mehrfach in 33 34 35, uiertqeaTai I20, MeyaXoTcoXiTai Ijs,
i^toXlrat 33 oft, TtqoaxaTai 24 10, TeyeaTac 1 10 43, ausserdem die
Glossen arJTai, eTtaqoriTai.
Feminina: Xrjvai, fiWQiat Glossen.
Kypr. dßaQTai, ßaXXai, eo(o)XaL Glossen.
186, Genetiv auf -civ (aus *-a((7)ft>j/) :
Ark. l^Xeavav l^aearav KaXXiGTavav [^A]ovoiaTCLV TeyeatSv
Tevd-idav 52, sQyiovav 30 45.
Feminina: top 29 19.
Kypr. [€]7tayofievav 1342.
a. Darnach vielleicht KXaQitä[v] 226 zu ergänzen.
b. Über die Kontraktion von -«(ajcov zu -äv s. §. 10 (S. 138).
187. Dativ auf -aig:
Ark. egycovaig 30 2 — af^egaig 304, dagxf^cug 246 30 so, ig-
doYUxXg 3061, ivTtoXaig 2927, ^«Ig 2927 30i6.5i, TQiccKoalaig
248/9, [x]t^/a^e 246.
188. Der Akknsativ endigte in siid-achäischer Zeit wahr-
scheinlich noch auf -avg.
Ark. Bereits die im vorionischen Alphabete abgefassten In-
schriften bilden den Akkusativ auf AS: a^sQag 299, Saqxfxag
294.8*81 3O23, eveqyevag 544, Tag 298/9, vaxeqag 299.
Kypr. Der inlautende Nasal wird in den Inschriften vor einem
Konsonanten nicht bezeichnet. Ob er zu der Zeit, als die älteren
Inschriften abgefasst wurden, vor auslautendem -g noch gesprochen
wurde, steht dahin (s. § 116, S. 210 und § 175, S. 239): FQr[vag
130 28.29, tag 135 30, Tag 101 4 1024 135 28.29.29, TaaÖB
13028.29.30 und 108 1?, femer die Glosse aiyvvvag.
a. Die Formen sv/'sQysalag , tag 116 können Genetive Sg. und
Akkusative Plur. sein.
16
244
Die i-Stämme.
189. Die süd-iicliäische Flexion lautete:
Singular Plural
Nom. /rroAic:
Gen. nrL TtioXiOi;, kypr, 7CTohfog
Dat. ark. jcvoXj^ kypr, rcxoXiFi
Akk. TiToliv *7rv6Xivg
^58,
Singular.
190. Nominativ auf -ig:
Ark, "^IvTtig 21 e, Jcifiig 3468, &e6fjc[viigSii/'lf47teöig32z.
Nl7,ig Isi, ^filvd-ig I29, Xeicovlg 15, ^ai'g I46.
Kypr. €7tiaTaig 1443 (= *t7tlaTaaig), Ivig 101 4 102 s 105 r
Ovaaig 195, Ttoaig 932, TrzoXig 1359.4. ?• 15. le* 27*
a. Die kyprischen Glossen xagncoaig, xizzagig, KlQQtg, /Avdais komme
für die Flexion nicht in Betracht.
b. Die paphische Glosse vea{T)t =3 *vea{x]ig hat auslautendes Sigm
eingebüsst, vgl. auch Aijal&efii 149. Das Nähere in § 107 (S. 205).
c. Die Nominative derjenigen Eigennamen, deren zweites Element ^^^
-i^sfiig ist, werden am besten zu den dentalen Stämmen gestellt, dt 9^»
in no. 121 der Genetiv Aifei^efiizog (oder AuFei^sfjudog) überliefert ist.
191. Der Genetiv.
Ark, roqyiog 3362, QeoiudvvLog 811, Q-qgwg Samml. 123
TToXiog 30 12, TQucapayoQGiog 298-
Kypr. Kv7CQO}CQdvißog 9Si, IlQCüTißogST i, TtfioxccQißog 104 1,
231, ivg 186.
a. Da in der arkadischen Inschrift 29 {TguiavayoQaiog ^) inlautendes
Vau zwischen zwei Vokalen nicht mehr vorhanden ist (vgl. eixoot^ aus
*s-feixoaif olg^ aus *d/'ig), so bleibt die Möglichkeit bestehen, dass der
Genetiv bereits im Süd-Achäischen die kyprische Endung -/o^ führte.
Der Endung -/"og, welche im Kyprischen auch den Genetiv der
semitischen Eigennamen auf -ä bildete (s. § 179a, S. 241), entspricht im
Dative die Endung -/"<: ntoXi-Fi 135 e> rd[X)Ua''Fi 76 j. Die Annahme,
dass sich Vau auf laublichem Wege entwickelt habe , ist ausgeschlossen,
vgl. Verf. GGA. 1889, S. 839. E^ bleiben also nur zwei Wege der Er-
klärung: Entweder stellen die Genetive auf -Fog und die Dative auf -/i
alte Kasusformen dar — dann wird man zu ihrer Erklärung das achäischc
Lokativsufüx -Fi heranziehen, welches bei den konsonantischen und den
a
245
o-Stämmen belegt ist (s. § 168, S. 236) — oder es sind Analogiebildungen
nach dem Genetive und Dative der Stämme auf -ly/*- und -w- (xToXig:
zJiToXi/'og: nxoXiFi nach hgrig: IsQtjfog: IsQrjß'i und FeQvg: FsQvFog'. FeQvFi,),
3<*ür die letztere Annahme spricht der Umstand , dass die Genetive und
Dative der semitischen Eigennamen auf -a {-äFog, -äFi) schwerlich mit
entlegenen alten Lokativsuffixen gebildet sein werden.
b. Der kyprische Genetiv auf -tvg 186 ist wahrscheinlich nach
clem Ausfall des F aus der Form auf -log hervorgegangen, s § 46b (S. 168).
lilöglich bleibt es indessen auch, dass sich die Yerdumpfung des -os zu
-US direkt aus der ursprünglichen Endung -Fog erklärt.
192. Der Dativ:
Ark, UavayoQOl 2936 — Kypr, tztoXi-Fi ISSe.
a. Die Bemerkungen zu der Genetivendung -Fog (§ 191a) gelten
auch für die kyprische Dativendung -Fi. Die Form nxoXiFi kann süd-
achäisch gewesen sein.
193. Der Akkusativ.
Ark, €7tr/^iaLv 30 19, €7cr/,Qioiy vor A^avccTteg 30 so, XvTtaaiv ^
31 j/3, egveiaiv 3O37, [Xje'Air Samml. 12522, dazu die Glosse doQiv.
Kypr. inißaatv 99 1, [€fcißa]aiv 98», Ttrohv 135 1, dazu die
Glosse Iv afxixaviv {= ^afxfxavaiv).
Plural.
194. Da die Süd-Achäer im Singulare den schwachen
Stamm Ttroli- ganz durchführten, so dürfen wir für den nicht
überlieferten Nominativ und Genetiv Plur. die Formen
*7tT6h--€Q und *7tToXi-cov ansetzen.
a. Die kyprische Glosse ^Axaiofidvrstg zeigt die Endung der xoiv^.
195. Der D ati v ist wahrscheinlich ebenfalls vom schwachen
Stamme gebildet worden: ^Tvzoh-ai, vgl. ark, rqiai 30 4.
a. Die arkadische Form egdoaeoi ^0^^ kann nicht als ursprüng-
lich gelten: sie ist der xoivri entlehnt.
196. Der Akkusativ endigte in süd-achäischer Zeit wahr-
scheinlich noch auf --ivq:
Ark. olg 29i = "^oFig aus *oFivg.
TQtg 299.24 aus ^r^l-vg.
\
244
Die i-8tämme.
189. Die süd-achäisclie Flexion lautete:
Singular Plural
Nom. 7cv6'kig
Gen. arh TtvoXiog, kypr, TcxoXiFog
Dat. ark, TtioXl, kypr, /czohßi
Akk. tvtoXlv * TTToXivg
Singular.
190. Nominativ auf -ig:
Ark, "^XvTtig 21 e, ^a^ti/g 3468, Oeof^avTigSn, '/fi/rccJig 328,^
Ni'/,ig Isi, 2fiiv&ig I29, Xeuovig 15, ^aig lis.
Kypr, eTtiGTaig 1443 (=' ^tTtiaraaig), Ivig 101 4 102 s 105«,.
Ovaaig 195, Tcoaig 932, Ttxokig 135a. 4. 7. 15. 16.27*
a. Die kyprischen Glossen xagncoaig, xitzaQis, Kiggig, fAvdatg kommen
für die Flexion nicht in Betracht.
b. Die paphische Glosse vsa{t)i = *vea{z)ig hat auslautendes Sigma
eingebüsst, vgl. auch Aijaidefii 149. Das Nähere in § 107 (S. 205).
c. Die Nominative derjenigen Eigennamen, deren zweites Element
'^sfiig ist, werden am besten zu den dentalen Stämmen gestellt, da
in no. 121 der Genetiv Aifet&sfiizog (oder At/'si^einidog) überliefert ist.
191. Der Genetiv.
Ark, roQycog 3362, 0eof^dvzLog 8u, OriQcog Samml. 1238,
TtoXiog 30 12, TQiTtavayoQaiog 298-
Kypr. Kv7tQ07^avifog 93 1, IlQiovißog 81 1 , Tif^oxccQißog 104 1
231, ivg 186.
a. Da in der arkadischen Inschrift 29 {TgutavayoQaiog ^) inlautendes
Vau zwischen zwei Vokalen nicht mehr vorhanden ist (vgl. etxoai^ aus
^E'Feixoai, olg^ aus *o/«ff), so bleibt die Möglichkeit bestehen, dass der
Genetiv bereits im Süd-Achäischen die kyprische Endung -/bff führte.
Der Endung -fog, welche im Kyprischen auch den Genetiv der
semitischen Eigennamen auf -ä bildete (s. § 179a, S. 241), entspricht im
Dative die Endung -/"«: ntoXi-Fi 135 g, rd{X)Ua'Fi 76 j. Die Annahme,
dass sich Vau auf lautlichem Wege entwickelt habe , ist ausgeschlossen,
vgl. Verf. GGA. 1889, S. 839. Es bleiben also nur zwei Wege der Er-
klärung: Entweder stellen die Genetive auf -Fog und die Dative auf -/*
alte Kasusformen dar — dann wird man zu ihrer Erklärung das achäischc
Lokativsufüx -/V heranziehen, welches bei den konsonantischen und den
245
»-Stämmen belegt ist (s. § 168, S. 236) — oder es sind Analogiebildungen
räch dem Genetive und Dative der Stämme auf -tif- und -v- {pixokig\
tx6XiFoq\ moXiFi nach isgi^g: IsQrj/bg: leQrjß'i und FeQvg: Fegv/og: FeQvFi),
«"ür die letztere Annahme spricht der Umstand , dass die Genetive und
Dative der semitischen Eigennamen auf -a {-äFog, -äfi) schwerlich mit
entlegenen alten Lokativsuffixen gebildet sein werden.
b. Der kyprische Genetiv auf -tvg 186 ist wahrscheinlich nach
Lern Ausfall des /" aus der Form auf -log hervorgegangen, s § 46b (S. 168).
ilöglich bleibt es indessen auch, dass sich die Yerdumpfung des -os zu
9is direkt aus der ursprünglichen Endung -/"og erklärt.
192. Der Dativ:
Ark, TlavayoQai 2936 — Kypr, TvzoXi-ßt 13b q,
a. Die Bemerkungen zu der Genetivendung -Zog (§ 191a) gelten
tuch für die kyprische Dativendung -/"<. Die Form nxoXiFi kann süd-
i.chäisch gewesen sein.
193. Der Akkusativ.
Ark. €7tr/^LaLv 30 19, €7ciY,Qiaiy vor 7,aT(i7teQ 30 so, XvTtaaiv ^
31 8/3, egveiaiv 3087, [Xje'A/v Samml. 12522, dazu die Glosse ddgiv.
Kypr. STzißaaLv 99 1, [eTclßa\öiv 982, tvvoXiv 135 1, dazu die
Glosse Iv afAfxaviv (= *aiAf4avaiv).
Plural.
194. Da die Süd-Achäer im Singulare den schwachen
Stamm Tttoh- ganz durchführten, so dürfen wir für den nicht
überlieferten Nominativ und Genetiv Plur. die Formen
"^TCToh-eg und *7tToli'Cov ansetzen.
a. Die kyprische Glosse M;uato/iarTe«? zeigt die Endung der xoivi^.
195. Der D a ti v ist wahrscheinlich ebenfalls vom schwachen
Stamme gebildet worden: ^Ttzoli-ai, vgl. ark, tgtal 30 4.
a. Die arkadische Form sgdoösai SO^q kann nicht als ursprüng-
lich gelten: sie ist der xoivij entlehnt.
196. Der Akkusativ endigte in süd-achäischer Zeit wahr-
scheinlich noch auf -ivg:
Ark. olg 29i = "^oßtg aus "^oßivg.
TQig 299.34 aus *rQl-vg,
246
Die u-Stämme.
197. Belegt sind:
Singular Plural
Nom. )ark. hiyÄiov 2925, iif.iiav 2982.82.
Akk. )kypr. TteXe/cv Gl.
Gen. kypr. rigvßog 91. ark. avmv 29 19.
Dat. ark, TtXriO^l 30 ao aus *7clYidvl.
Bemerkungen :
a. Das kyprische rigvfog steht für ^Fiqvoqy s. §97 "^ ^^
(S. 195).
b. Den arkadischen Dativ /tlrjO^l hat man bisher irrtüm- — -^"
lieh von 7clri&og abgeleitet und damit entweder eine — sonst i^^t
nicht zu belegende — Kontraktion von et zu l oder ein Versehen .m:^^
des Steinmetzen (so Meister II 81 109) angenommen. Beide ^^e
Vermutungen werden überflüssig durch die Gleichsetzung des ^^^
arkadischen Jt'kri&i mit dem homerischen TcXridvl (von TvXridvg: '^ >
Tclrjdvog), dessen Endung im Verse stets einsilbig gemessen ist
und also nicht -u-i, sondern -ui gesprochen wurde:
X 458 rj fiLv exeOA, , eTtel ovTtov evl Ttlridvl (xevev avÖQWv.
X 514 0V7C0V evl TcXrid^di fievev avägdiv ovd^ ev OfxlXfi).
7t 105 ei ö av ixe TcXrid-vl öafxaaaiavo fxovvov iovza.
Der Wandel von auslautendem -ui in 4 ist auch aus dem
Kypiischen belegt, s. § 70, 2 (S. 181).
c. Von anderen t^-Stämmen sind aus dem arkadischen Dialekte
in Kompositionen belegt:
ßa'&V' in [B]ad^xXrjg M^^, Ba^xXeog Samml. 1238a.
evQV- in EvQvxQsttjs 3832, EvQvrifico ^q. ijff^
Faoxv' in Faooxvoxio 26, 'AotvxQdztjg ITs« 5.
i^gaav- in [ßQ]aov/x'^deog 33 Col. A.
jtoXv- in UoXvxXrj 13, IIoXvHQszsia 41, noXv/i,iJQrig 529, noXvxdQTjg Iga- i^
Die konsonantischen Stämme.
Allgemeines.
198. Das Süd-Achäische hat, wie alle anderen Dialekte,
den alten idg. Dativ Sing, auf -öi durch den Lokativ auf -i ersetzt:
247
-4rfc. l^TvoXlwPL 61, j/afiavQt 15, Ja 49, ^ridevL 30^2,
tn 30 87.
J(ypr. IdTceiXcovL 1404, ^7roA(^)wyt von 99 an häufig, Ju83,
si 1309 (Stamm llea-), /eret 134 1 135 1 (Stamm feveo-), ^Höa-
r]Fi 13531, iQiovL 1358.31, naidilb^ 120 3/3, tIqbl 66z (Stamm
5C(7-).
Nur in der Zusammensetzung hypr. JcFeiS^efiLg 121 135 31
.1; sich der alte Dativ
JiFeL = ssk. div6 = idg. divii
halten.
a. Die Annahme , dass AiSei der Lokativ eines Stammes duFo- sei,
-tbehrt völlig der Begründung, s. § 165a (S. 235).
199. Der Akkusativ Sg. endigte im Süd-Achäischen auf
Ark, aiya 29 2, adr/JvTa 30 4, aTtiovva 2982, hceQOgxvafiova
)3, hUovra 29 12, iW^va 29 30, i^^va 30 29.
Kt/pr. ßer/^ova 151 2, v^iyya (salamin. GL).
Nur in dem kyprischen Edalion und Tamassos wurde —
ihrscheinlich nach Analogie des Akkusatives der vokalischen
ämme — dem a ein v hinzugefügt: a{y)8{^ia{y)xav 140 1, a{y)8^i'-
\y)xav 1342, ijaz^gav 1353.
a. Ob wir dementsprechend in no. 135 n- 23 auch den edali sehen
ikusativ Plur. pa % ta se mit v zu lesen haben : jzäiSa(v)g, hängt zunächst
iron ab, ob der Nasal zur Zeit, als man den edalischen Vertrag abfasste,
r auslautendem -s überhaupt noch gesprochen wurde. War dies der
11 , dann wird sich die Form 7täida(v)g allerdings durch die auf den
irtynisohen Tafeln stehenden Akkusative auf -avs (z. B. ^vyaxiQavg IV 42,
izfjjQavg oft) verteidigen lassen, vgl. Baunack, Inschr. v. Gortyn S. 26.
Der süd-achäische Akk. Plur. endigte natürlich auf -ag = ^t«:
k. hieQ[ofivdf4]ovag 292^/27, xoivävag 30 21, ki/pr. d'äxag, xaXafAivdag Gl.
200, Der Dativ Plur. führte im Süd-Achäischen die En-
mg -Ol:
Ark, avaha^aoLv 3O41, XQW^^^ ^^^j Ä^e^o/im^ovat 2922/23.26.
Kypr. Ttaiai 135 13. 25.
Der arkadische Dativ ßa'k6vT[6\ig 247/8 beweist, dass die In-
hrift 24 nicht im reinen Dialekte gehalten ist. Die ältesten
jloponnesischen Sitze dieses sogenannten „ätohschen" Dativs
Ideten Elis und Achaia: von hier aus wurde derselbe zugleich
it der ätolischen Bundessprache den übrigen Landschaften zu-
^tragen.
201 • Dass der Dual noch lebendig war, wird erwiesen
durch
Ark. [heXXav]odL^vtoiv 54 n.
Die Flexion der einzelnen Stämme.
202. Stämme auf -k, -kt» -g.
Sg. Nom. auf -^:
Kypr. l^QiaToßdva^ 86, fdva^ 69 1 134« 144 1, xttgtS> v^- vi
142, dazu die Glossen dßXd^?), ccQTti^, ßqevd'L^.
Gen. Ark, vvviTog 29 le, Kypr. Ti(xoßavaYxog 190 191.
Akk. Ark, alya 29 j, vvy.Ta 29 13.
Kyi)r, vQiyya Gl.
PI. Nom. Kypr, avay^reg Gl.
203. Stämme auf -t, -d.
Sg. Nom. auf -g:
Ark. Mdyvrjg 545 — L^gxag 52 is.
Kypr. \[t4YA,€aT6&€fiig 57 3, JtJ^eld^efitg 13521» ^Ovaoi^^^'^^-
d^Bfiig 6O3, Tifiod^efiig 211 — Ttalg 9O3, fiayig Gt— Sol.
(auch TtdXafxig?).
a. Die Namen auf -^sfiis sind zu den dentalen Stämmen zr — """'*
rechnen, wie ihre Genetivform beweist.
b. Das Sigma ist geschwunden in Atjai^sf^i 149, xdßXij GH *^*'
(Stamm xa-ßXrjr-) und vielleicht auch in J<ai9«;u< 168.
Gen. Ark. ^^giarod^ifiLTog Samml. 1194» (sehr späte Zeit: CO)^^)'
Kypr. JLßei&ipiTog (oder -d-eiiiöog) 121, Ttaidog 882/3 ^^-"S)
2l/i(/Ä)tdog 13520.
c. Auf eine Flexion ^ifiig: ^ifiiaxog, welche von den Gramroati -^-^*
kern äolisch genannt wird und inschriftlich aus Thessalien belegt ist-::^^ ^>
weist der arkadische Kurzname Gifiiazog 10 hin.
Dat. Kypr. Tvaidi 753 120 2/3.
PI. Nom. Kypr. Tcaideg 13030. 30/31, w/orr(a) 161 2, ^Ev8rjtdEgG\
Gen. Ark. l^Q'mdwv 522, Kypr. naidiov 135ii. 30.
Dat. Kypr. 7t ata i 135 13. 25.
Akk. Kypr. Ttaldag 135 11.23, d-atag, -Mxhxfiivdag Gl.
204. Stämme auf -ma, -matos.
Sg. Nom.- Akk. auf -fia s= urspr. -m^:
Ark. ddiTiTjfia 30 4/5, dw/^ia 29 21, (ip)d(q))i[a]fxa 249.
Kypr. Tivvv-Ttiafia Gl.
249
. Nom. Kypr, (XjovfiaTa 61.
Dat Ark, avahafiaaiv 30 4i, XQW^^'' ^l^*
205. Stämme auf -nt.
5". Nom. 2) mit Sigma:
Ark. arcvdoag 30 13, eQyiavtjaag SOia.a?} hieqodvTeg 29 7-
Kypr. a(v)dqiag 141 1, dazu die Glossen ^^rjcoQagy -mTtaxag
2) ohne Sigma:
Arh KoXoicpSv 21 3, '/xaXv[(a\v 30io, Sevo(pijiv I19, qp^i-
pw)' 30 17.
Äypr. Evßü&wv 223.
«?^ Nom,'Akk, des Netdrume:
Ark, yiaTvßkaq)d-€v 30 41 — Kypr. rcgeTCOv? Gl.
Gen. ^ri. iovTog 30 n — ^ypr. Evßild-oij^Tog 222, ['0]va-
(ya(j/)Tog 97 180, "0(y)xa(v)rog 1309.
Akk. Ark, aör^vra 30*, artiowa 29 32, hUovva 29 la.
Kypr. d{v)dQia{v)Tav 140 1, a(v)dßya(i')ray 134«.
1. Nom. -4rÄ;. cgd^AAorreg 30 49, ta^tovveg 30 so, ^ayre^' 30 ag.
Kypr. a'keßo{v)Teg 161 1.
Nom.- Akk. des Neutrums: ^rÄ;. Ttavta 29^7 — ^jrpr. €7Vi6{v)va
1359* 19. S2) to(v)ra 13523) 7td{v)va 135io. 19*22 144a. 4*
Gen. Ark. egdod-ivtcjv 30 7, vrtaqxovTiov 30 33.
Dat. Über ark. ßaUvT[p]ig s. § 200 (S. 247).
>iial. Gen. -4rÄ:. [Ä6AA,av]o(Jtxoi'roei' 54 n.
206. Stämme auf -ön: -on.
•|f. Nom. Ark. ^QLatOTcafiwv 3367 368, Ev-^eiTiav I47, ^rpo-
/xvafitjv 24 10 und zahlreiche Kurznamen auf -wr, z. B.
uiXd'Oiv 21 4, Jafiwv 3484, Oihav 3382 u. a.
a. ^rA;. ^corav 33 eo ist wahrscheinlich aus *Aiod€OP kontrahiert.
b. Kypr, '&vq(lF(ov 160 ist sehr unsicher.
Nom.- Akk. des Neutrums: Ark, riaaov 30 41, fiiCov 29i4. is,
fieXov 29 15, TcMov 30a2*26*
Gen. Ark, Die Kurznamen haben im Genetive stets -tovog^
z. B. Jifjjvog 3387, 'iTtTtwvog 3368, Sevcovog 33 20 u. s. w.
Dagegen IdqiaToyeiTOvog 35 13 (vgl. auch EvyeiTovldag lis,
on yutiov: yeitovog).
C. *^|0;itd[yo]ff, Iloöoidävog 25 sind aus ^^Egfidcovog , ^Iloaotddcovog
ontrahiert, s. § 11 (S. 138).
250
d. Fremdwort ist kypr. Mdxtjd&oyvoe 134 1-
Dai Ark. [/^fcdlXcovc 61 (nach ^^TCoXXwviazai 33 34).
Kypr. IdTteihovi 140 4, ^A7t6X{X)o}VL von 98 an 0:
Iqcovi 135&.S1, naaia)(vi)? 1433.
Akk. Ark, huQOfxvä^ova 293 — Kypr, ßer/LOva 151a.
PL Nom.-Akk. des Neutrums: Ark. TtUova 30 si.
Gen. Ark. i^eiovwv 29 is, 7cX€6v(ov SOgg.
Dat. Ark. huqo^vafiovoL 29a2y23. 26«
Akk. Ark. Ätc^[o^va^]o)'ag 29 26/27, xo^vayag 30 21 (aus*)totyi
207* Stämme auf -en: -en.
Sg. Nom. Kypr. Xiiirpf Gl. — Dat -4rÄ;. ixrfievi 30 22.
PI. Nom. des Neutrums: Kypr. ^veiva Gl. (= *ßQrpfa).
208. Stämme auf -r:
1) Nomina auf -TrjQ: -tcoq.
Sg. Nom. Kypr. dyrizwQy Zrirriq Gl., fiafx(fi)07taT(0Q 159.
Dat. Ark. Jdfxarqv 15.
Akk. Kypr. ijaviJQav 1353.
PI. Nom. Ark. igöorriQeg 306.15. is. 48.
2) Die übrigen Nomina auf -q.
Sg. Nom. Kypr. Qeavwg 130i, x^^ 1448.
a. Der Nominativ x^Q ^^t in § 21b (S. 146 f.) besprochen.
Nom.-Akk. des Neuti'ums: Ark. tcvq 29 21, (aoQ GL).
Kypr. eaQ Gl.
PI. Akk. Ob ark. avdgag Samml. 1232?— 9. 11— 24 süd-achäisc::^
war, bleibt zweifelhaft.
209. Stämme auf -s.
IJ Die^ Adjektive auf -ijg; -eg.
Die Maskulina.
a. Sowohl im arkadischen als im kyprischen Dialekte zei
sich das Bestreben, die Maskulina auf -ijg (Stamm -ca-) gen^""
so zu flektieren wie die Maskulina auf -äg (Stanmi -ä-): m^^
bildete den Akkusativ auf -iji^ (statt auf -£«), den Vokati '^
auf -ij (statt auf -eg). Die Belege s. im Folgenden.
/ 251
Nom. Arh Eigennamen auf -avd^ig 303, -/«'ijgSTio, -xA^g
(aus ^'Klsßrig: *-xA«ijg) häufig, -yi^drrig, -xg^rijg (die Belege
§ 13, S. 141 f.), -[iievrig 17 s 22, -juijdijg 36 n, -firiQrig 529,
A^g li4 Samml. 12499, -ad^evrig 324 33 ss 34 s5, -rürig
28^ 35i6, 'fpccvrigl^z 35i8 3446, -;cö?^sl38 Samml. 12493.9.
Kypr. Eigennamen auf -xA^-Fijg 101 i/a 102 1 105 1 182
^ 187 196 204 210, -yiler^g 184, -xe^Tijg 129 146 183 197 201,
artig 68 1, -iii{fi)cprig 199, ferner "/^yi;g 136 201, ZcJ/ijc;? 190
. 192, 0a% 127, (Paj^ijs 201 und die Glosse aßqe^rig.
b. Das -ff ist abgefallen in der Glosse ßovnavij und vielleicht in
d(v)^tj*^ 143 1, s. § 107 (S. 205).
Gen. stets auf -sog (aus *-e{a)og):
Ark. Eigennamen auf -aAx6[og] 33 90, -ayd-eog 33 es, -xga-
g 10 3431 865, -xpercog 98 34 33 ('y>Qi(te)og 3873), -[Aeveog
Qiinl. 12489, -fxrideog 33 Col. A 35 5, -vl^eog 33 s, "Ttei&eog
18, -ad-eveog 8894 u. Col. A 84 13. 35, 35 Vo. Col. A, -r^'Acog
7.42.58.82 3421 35 Vo. Col. A, -q)aeog 8857, -gxiveog 336i.7i,
Qer ^E^r/£og 83.
Die Eigennamen auf -xA'^g bilden den Genetiv auf -zAfog:
325.7 8830. 75 8432. 24' 32* 39* 41* 46 853. 11. 15*23 863. 10 Samml.
382, nur -/,Xiog erhalten zweimal in 83 Col. A. Damach ist
3h -KAE02 54 10 mit -Mog zu umschreiben.
c. Im Süd-Achäischen war die ursprungliche Flexion -xXißrjs:
ii/'eog noch erhalten, s. die folgenden Belege aus Eypros. Ob das
^adische -xlsog auf lautlichem Wege aus -xXssog hervorgegangen oder
iglich eine Analogiebildung nach dem Genetive der übrigen cor-Stämme
(-xXiog zu 'xXrjg, wie -tiXsog zu -rsXrjg), muss dahin gestellt bleiben.
Kypr. Eigennamen auf -d(v)d'eog 221, -yilißeog 92 139,
^izeog 673/4 76 1 81 822/3, -yt(Xi)ßeog oder -'KQ€(r€)og 188.
Die Genetive te ke le se 130 1, ti mo ke le se 92 lassen
5h mit GeoT^lrjog, Tifioyclrjog oder (analog den arkadischen Ge-
itiven) mit ©eoxAeog, Ti^io^Xiog umschreiben, s. § 89 (S. 190).
d. Verdumpfung der Endung -0« zu -us in kypr. *ÄQfidvevg 135 si«
Akk. Ark, (DtAox^^v 18.
Kypr, aTeXrjv 135 10 (Stamm d-telea-),
Vok. Ark. l^ya&oyilri 48, [i/^tjarox^arij 19, l^QLazoq>dvrj 82,
l^rslri 14, Jioixrfiri 20, JcoQr/Xri 28 1, Sevo(4€VYi 4,
JToAvxA^ 13,
252 '
Die Neutra.
Sg. Nom. Ark. da^Ti&ig 296/6.
PI. Nom.-Akk. Ark. avao'/.Ti^ia 296.
Kypr. dzilija 135 «3 (aus *dTel€a).
e. Die Glosse djilavrj (slub *djrlavea) hat die dialektische Form ein-
gehüsst.
2) Neiärale Substantive auf -og:
Sg. Nom.-Akk. Ark. tevyog 29i/2, ^log 29i6, XQ^^g 3O35.
Ki/pr.ße7co(g) 144 1, refievog 147, ferner die Glossen
ßiyu>gy ekcpog, Iv cpdog. Zweifelhaft ist ixyog 130j.
Gen. Kypr. se pe se =^ aTtrpg 98» 99« (= *afceeog).
Dat. Kypr, klet 1359, fhev 134 1 135 1, rdgei 603.
PI. Nom. Kypr. övaea GL, Fintja 135 ae, T^p/i^yof 9.18/19.28 (a^
"^Fiitea^ *Taq%vea, s. § 38, S. 161).
3) Participium uuf -cog:
Ark. 6q)&OQy,cog 30 10/11, leXaßriy,iig 30 1 4.
4) Zwei alleinstehende a-Stämme:
fxrjva- „Monat": Ark. i^f^og 2989, i"^»'« 29 30, (irpfci 30 29.
alßa- „die Dauer'^: Kypr. in vß-aig 135 10. «2/23.28 = ETtiid»
Identisch mit ssk. dyus „Dauer, Lebenszeit", Lok. dyus-iy s. S. 72
oben.
f. Das Nomen xayQa „Fresser" Gl., entstanden aus xdyQäg (s. §107,
S. 205), kann vom Stamme yQao- mit einfacher Dehnung abgeleitet, aber
auch aus *ica-yQdag = *xa-yßd(o)äff kontrahiert sein, vgl. xara-qpay'äs.
210. Die Stämme auf -v.
1) Die sogenannten diphthongischen Stämme auf -rjß: -eß.
Sg. Nom. 1) auf -evg: 2) auf -ijg:
Ark. MavTivev[g] 9i. Ark, yQaq)rjg327 39, i€^i]^3333.öi*79«ioo«
Kypr. ßaailevg 681 Kypr, Ijegrig 100 1 107.
101 1 105 1 135 oft
228, legeig 1022
105 2, IJBQCvg 101 2,
Magieig 231.
Gen. Kypr. ßaadrjßog 104i/2 109 2 112 121 134i 1356.8.n
220 225 227, ßaadiiog 681 101 3 103 1 105« 220 231,
ieQrißog 59 1/2, legilog 1033, Ij^Q^iog 1048.
253
Dat. Ky]yr. ^Hdahrißi 135 31.
Akk. auf -ijv: Ark, hieQTjv 29 1.
. Nom. Ärk. "^Hga^g 1 58, Mavvivijg I34 93.
Kypr. ^Höah^feg 1352, KeTiiißeg 135 1.
Gen. Ark. JiTtaiicov, Qiaoaucov, Kaq)ve(ov, Mavrivtcjv,
WeviioVy Otyakeiov 52.
Bemerkungen:
a« Da das kyprische Syllabar kurze und lange Vokale nicht
iterscheidet, so würden die Lesungen ßaaileßog, leQfßog, ^öahißi,
^dakuFeg u. s w. an sich möglich sein; jedoch sprechen für eine
id-achäische Flexion Jc^ij-Focr: \eqi]ßL: uqrißa u. s. w. die
itsachen, dass der starke Stamm 1) von den Nord-Achäem
isschliesshch verwendet wurde, und 2) in den dorischen Dia-
Icten der südlichen Kolonieen (z. B. in Kreta, Kos) auftritt, wo
nur als ein Rest der alt-achäischen Sprache gefasst werden
tun. Auch der Nominativ \Eq'i]g setzt obUque Kasus vom Star-
en Stamme voraus.
Die arkadischen Genetive Plur. auf -kov stehen auf achäi-
ben Bundesmünzen und kommen deshalb für den alten Dialekt
cht in Betracht. Die Nominative 'Hga'^g, Mavtivrig können aus
Hjfüf^cg, *Mavzivrieg oder *^HQai€g, *Mofvrty6£:g kontrahiert sein.
b. Der Nominativ legrig ist eine Analogiebildung zu
n vom starken Stamme abgeleiteten obUquen Kasus, wie das
Htzer Lautlehre S. 29 ausgeführt hat. Fraglich bleibt es nur,
► zu der Zeit, als legrig entstand, das Vau noch lebendig war
'-qilfog) oder nicht (legriog). Wenn die Form leQYjg bereits dem
id-achäi sehen Dialekte angehörte, was mögUch ist, so müssen
J von IsQrifog: leQTjßc u. s. w. ausgehen und leQYjg auf *ieQiqß-g
xiickf Uhren. Wenn dagegen das Arkadische und Kyprische die
3nn isQiqg unabhängig von einander entwickelten, so kann die-
Ibe sich bereits an iSQ'^og, ie^Yjt angelehnt haben.
c. Der arkadische Akkusativ hiegiiv ist erst zu dem
ominative huqii^ neu gebildet und gerade so zu beurteilen wie
IS kyprische aziXriv von dvelrig (Stamm drelea-): in beiden
Ulen ist der konsonantische Stamm in einen Stanmi auf -i^
Qgewandelt Sehr wahrscheinUch sind die Flexionen legrig:
yiiv und aTelrig: dttl/qv nach Analogie von Tcolhäg: TtoXiräv
(standen.
254
2) Zwei dlleinstehende v-Stämme:
JiF-\ Gen. Jiog Arh 5 542, Kypr. 148.
Lok.-Dat J iL Ark. 49, Kyp\ 83.
Dat JlFbL (=- ssk. divS) in kypr, Jtfei-d^eixig 121 13^ ^i.
d. In süd-achäischer Zeit war f noch erhalten: AiSog, AiFl. U^ÄDer
^It/«/ 8. § 167a (S. 235).
7t aF- „Kind": Nom. 7t ag (aus ^Ttaß-g) Kypr. 106« 210 uni in
öi7tag 933.
e. Wenn der Akkusativ kypr. ^äv „Dauer" 135^0' ss-ss »^^ ei^aex
Stamm ^ä/"- zurückgehen sollte, so würde er seiner Bildung nach -znit
dem arkadischen Akkusative hisQ%v 29 ^ zu vergleichen sein.
211« Stämme auf -j.
Die sogenannten diphthongischen Stämme auf -(o%: -o|.
Sg. Nom. Ark. L4yefi(D 2.
Akk. Kypr. akFw 1359.i8.2i = *aXFo%q.
a. Der alte Vokativ ist nicht überliefert: er wird auf den
geren arkadischen Inschriften durch den Nominativ vertreten: API
LeJBas 345, AOPOAW i^o«cör< 345g, KAAAIKOO Samml. 1244, NIKÖ Sa
1192a, XPCOTCa FoucaH 345 b.
fi)
h. Das Pronomen.
212.
Der Artikel.
Singular
Plural
Nom.
TO
a
Ol TCL \ai\
Gen.
TW
Tag
TCOV TOV
Dat
tlOL
TCCL
TÖlg Talg
Lok.
TÖi und tvt
Tal
Akk.
TOV z6
Tav
^Tovg TCL *x-ai's
Belege.
Anmerkung. Die in relativischer Funktion überlieferten Formen
des Artikels sind beim Kelativum zusammengestellt.
Sg. Nom. Ark. 6 30». 10.13. 36 — t6 249 29i4.i6.i7.i8.26 3O3.4.18.10.
85. 41 — a nur in den jüngeren Inschriften Samml. 1194 1252i.
%{
255
Kypr. 6 von Inschrift 65 an häufig — to zweifelhaft in
no. IO63 — a 72 74 1222? 135 2. 4. 7. 15. le. 27 144.3 166.
a. Ddss der Artikel o bereits im älteren arkadischen Dialekte
cht aspiriert war, wurde in § 102b (S. 197) wahrscheinlich gemacht.
Gen. Arh rciJ 29x9 54«, ro' 30i4. se. 37 — Tag298. 23.24
30ii.20*25*40*42*
Kypr. Tc3 59 78 79 82 84 96 98 99 103 104 112 117
120 121 1342 135i. 6.6.7.15.17 148i 179 187 197 - Tag
57—61 63 65 66 882 100—105 110 134s 1352o 176.
b. Aus T d> !4 . . . ist mit Krasis tA. , . geworden in xA[v)xi(pdx(o 145.
Während der Genetiv der nominalen o-Stämme in einzelnen kypri-
hen Städten durch -v erweitert wurde (z. B. aQyvQ(ov) , lautete der Ge-
tiv des Artikels überall tw, s. § 163d (S. 234).
c. Die kyprischen Genetive tä 1355. ,5 (vor vokalischem Anlaute)
d Ta(/') 1084 (vor anlautendem /") sind in § 106, III (S. 204) und § 107
205) besprochen.
Dat Arh Der Dativ ist durch den Lokativ ersetzt
Kyp\ Tide 762 94i 110 119 120 135 oft 137 I4O3.4.4
1418.3 1433 147i.2 149i 150a — Tai59i IO02 135oftl36,
[ra\c 1026.
d. Die verkürzten Formen tw und zä sind in § 84, 2 (S. 186 f.) be-
kochen. Sie erscheinen auf der edalischen Bronze nur vor anlautendem
ta (s. § 84, 2, a); erst jüngere Inschriften verwenden t& und rä vor
'liebigen Vokalen und vor Konsonanten (s. § 84, 2, y und d).
Lok. Ark, Der Lokativ ist an die Stelle des Dativs getreten:
TÖi 248.3.9 30 2. 30. 94. 48. 49. 54, damach auch vol in 29 lo. lo.is
53 Tai 3064 2922* S5. 86. 29*
e. Die Lokative rot, xaX sind für den kyprischen Dialekt noch
nicht fest belegt: nach den lokalen Präpositionen fv, Jf, 6jw lässt sich
sowohl der Dativ, als der Lokativ lesen, s. § 165d (S. 236).
Der Lokativ Tvt = *r--F/ ist in demonstrativer Bedeutung
belegt durch die kyprische Glosse Iv Tvtv. iv Tovrq), s. §168.
Akk. Ark, tqv 29i. 2/8. 5. 88. 28. so 3O4.60 31i — Tav 3O40.
f. Die Formen tö/n (vor ßoXofxevov 30 54, vor ixev 30 49), tdy (vor
mvdv 30ß8) sind in § 120 (S. 212) besprochen.
Kypr. Der Nasal ist vor vokalischem Anlaute geschrie-
ben: Tov 1096 134 a 135 8. 3.9- 13. »0.2«. 85 140 1 — rar 1358o.
87, ausnahmsweise auch vor Tceq^ 1352?.
g. Vor konsonantischem Anlaute wird der Nasal nicht bezeichnet:
•6{y) ISSg. g. IS 18' 10* 19- 10* 20« S1 — Ta(v) 135 1.20. {7 151 2 161 2*
266
PI. Nom. oi ^rÄ:. 306.8.9*15. 18. S4. 97. «89 Kypr. 106s 135so. so.
h. Über kypr. 0(1) avx(o 106, 8. § 160, 6 (S. 231).
Ta ^r&. 296. IS. 27 30ii.sl.3S.48-46y -Kyi>^. 1369.9. 18. 19.82. «2 • 16.
i. Aus xar xd ist xaxd SO^s geworden.
k. Der Nora. PI. des Femininums ist noch nicht überliefert.
Gen. Ark. t£v 29 i8, vaiv 30 oft — tov 29i9.
Kypr. Der Nasal ist nur vor vokalischem Anlaute ge-
schrieben: TÜV 136 11. 14.
1. Dagegen x(o(v) vor konsonantischem Anlaute: 135,t. 14. to*
Dat Töig Ark. 2982. si 3O2.12.41. 44.467 Kypr. 1365.7.12.1$* 95*
Talg Ark. 2987 30i6.5i.
Akk. Ark. zog 306i, darnach auch rog zu lesen in 292o* 9c>
26.27/28.84 Tag 298/9.
Kypr. Geschrieben wird to se 136 3. s. 3. lo* 11.2s. 2s • »«>
ta se 101 4 1024 13688.29.29.
m. Am besten umschreiben wir die kyprischen Zeichen mit x-cS?,
xds, s. § 118 (S. 211) und § 175 (S. 239).
213. Die DemonstrativA.
1 . ods.
Sg. Nom. oöe Kypr. 93 a.
Gen. TCüde Kypr.99il3bi.i7,Tco[3€]982. S.§166d(S.23öj.
Dat. Tiüide Kypr. 136 11.84, Taiöe 136 24.
Akk. T6{v)de Kypr. 1096.7 1348 136 13. 26.
Tode Kypr. 114 130 8? 167?.
Ta(v)de Kypr. 13686 1618, Td{v)d^ 161 1.
a. In den kyprischen Inschriften 106 s 115 147 169 kann xode oder
T6{v)de gelesen werden.
PI. Akk. Toade Kypr. 1368o — Tade Kypr, 13526.
Taade Kypr. IO81? 13628. 29. so.
b. oids I9 im attischen Texte.
Sg. Nom. ovv Kypr, 141 1.
Akk. t6v(v)v Kypr. 140i, tow Ark. 29i4.
3. 6p(.
Nur im Arkadischen belegt:
Sg. Gen. TCO vi 3036, Akk. Tav[v]l oder Tavl 30 ss .
4. avTog,
Sg. Nom. avTog Ark. SOsß — Gen. avTto Kypr. 106s.
k
Lok. av%ol ArL 30« Slj.« — Akk. avrov Ärh 246.
J. Akk. avTog Ark. 543 — avra Neutr. Ark. SO«*.
5. Seltenere demonstrative Stämme:
a. Der Artikel to- hat demonstrative Bedeutung in der
Tprischen Glosse iv tv'Cv (Lok.) == ev rovri^), s. § 168 (S. 236).
ß. Das Demonstrativum xt- „dieser" (got. hi-, lit. s^i-,
ibidg. si „dieser") ist erhalten in der paphischen Glosse
-^vov „hier*^, vgl. lat eis, ci4ra.
y. Das kyprische avöa' avrri bedarf noch der Deutung.
214« Das Relativnm.
yxr süd-achäische Dialekt verwendete ausser dem echten
^lativum die demonstrativen Stämme 6 {=*so-) undro-, vt^elche
:o'wöhnlich den Artikel bilden, in relativischer Funktion.
1. Das echte Relafivum (6 = yö-).
•• Dat Kypr. wl 1348.
• Nom. Kypr. ot in 0(1') i(v) 135 si.
A7'fc. a m TcaQ av 2v7 = Tvaq a av,
a. Der Nominativ Sg. des Helativs lautete bereits ursprachlich t/ös :
^. yds, phryg. log, gr og. Da auf der edalischen Bronze 135 in den Wor-
X xä v;jj»;ea)Vß. j5, xä d(v)ri ^ auslautendes -g vor vokalischem Anlaute
"terdrückt ist, so kann in dem Relativsätze S i^ogv^ij 135 ^^.^s das 6
B Sg entstanden sein. Indessen spricht das arkadische ojtsQ 303^ ==>
'^9Q dafür, dass auch ki/pr, 6 das Demonstrativum ist.
Relativpartikeln sind:
Ark, Sg iir^ „ausser" 209, Kypr. oxe „als" 135 1.
2, Das Demonstrativum in relativischer Funktion.
Ig. Nom. Ark. otccq 30s6 (= att. oWep) — t6 30 14.86.
b. Das kyprische o kann auch echtes Helativum sein, s. Note a.
Gen. Kypr. In 146 ist sowohl zag als rag möglich.
Lok. Ark, zal 30 4.
Akk. Kypr. xov 141 1, %6{y) 13021.
1. Nom. Ark. rdcTteg in xara^rc^ 30 43. so = *xar TccTteg.
Kypr. rd 1444.
Dat Ark, rolg 246/7«
Akk. Kypr. Unsicher ist rag 146, s. den Gen. Sg.
Hoffmann, die griechischen Dialekte. I. |7
258
215. Das Interrogativnin und Indeflnitnin.
1. Stamm ([i-.
Im Süd- Achäischen wmde im Anlaute noch der Palatal
gesprochen^ wie das kyprische <r/g « j'/s beweist (s. § 109, S. 206).
Die Vertretung des Palatales durch den Dental scheint sowohl
im Arkadischen als im Kyprischen erst in jüngerer Zeit erfolgt
zu sein.
Sg. Nom. Gi(^ Kypr. 135io.8s 'cig Ärk, 30i5.s7.46) T^t(g)i2,Tt[e]8i.
Akk. — Tiva Ärk. 3O17.27.
ai Kypr. Gl. tI Ärk. 3O9.
TL Ärk. 3O2.7.8.82.88 Kypr. 144$.
In Verbindung mit dem Stamme des Relativs:
Ärk. ort 296.9 3O5.62, ozlvl 3O27.
Ärk. /.irjäe-Tcod-t 30 34.
Kypr. 07t V 13529; entstanden aus *07tvi, s. § 70 (S. 181V
Über den Lokativ auf -vc =« -// s. § 166 (S. 236Y
TvaL 1354.12 146, Lokativ zu ^rä-.
7t6&e = att. TtoS-ev in der Glosse ig tvoS^ eqTteg*
Ttore 146, ixtiTtme 144 1.
216. Das Correlativnm
Ärk. 00a 308, oaai 30 is.
2. Stamm qo- ---- no-, 1
217. Das Personale.
Erste Person:
Kypr. Nom. iyta 1096 146 175.
Dat iioL 93 2.
Akk. |uc 572 61 2 662 67 1 189, iia[vi\d^y(jav 163^-
Erst im kyprischen Dialekte haben sich neben ju« ^^
Akkusativformen ^ev 146 (im Verse vor vokalischem Anlatxt^)
und IX L 592 60 2 entwickelt.
Dritte Person:
Sg. Dat. ßoi Kypr. 1343 13529, oi Ärk. 3O33.
Akk. ßiv: Kypr. IV* avtriv, avrov. Glosse.
259
a. Die Beste des alten Personalstammes /«- „er, sie" sind von
Meyer Gr. Gr. * § 413 und § 416 zusammengestellt. Derselbe verhält
h zum Stamme /b- ebenso wie g»'»- „wer" zu qo-.
. Der arkadische Akkusativ acpetg 30io.i8 ist wahrscheinlich
;ht süd-achäisch gewesen.
b. Die Form (f<p8Tg wird von Michaelis, Spitzer Lautlehre S. 45
d 6r. Meyer Gr. Gr. * § 422 richtig als ein von dsaxoi abhängiger Akku-
iv gedeutet. Allerdings ist ddaro in dem Verse t 242 mit dem Dative
'banden: ngoa^sv (asv yag örf fioi dsixsXiog dia^ sivai. Aber die Ver-
!be, einen Dativ atpsTg (statt des regelmässigen aq>iai, vgl- xQiai 30 J zu
dären, sind mislungen. Den kühnsten hat Meister II 115 f. gemacht:
vermutet , dass sich neben aq?i' in Anlehnung an fis, *xFe u. s. w. ein
Jimm <5tpS' entwickelte, dass von diesem Stamme atpe- ein Lokativ c^ps-i
sging und dass dieser Lokativ nach dem Muster ^Qyoi'. tqyoig durch
xhängung von -ff „pluralisiert" wurde.
Das arkadische aq?eig ist der Form nach wahrscheinlich Nominativ
gl. Spitzer Lautlehre S. 45): als Grundform haben wir freilich nicht
q^eisg anzusetzen, da aus dieser nur ö<pseg: a<pfjg hätte werden können,
Odern a(pBX-g mit echtem si, eine Form, welche auch für das Äoh'sche
d Dorische von den Grammatikern bezeugt wird und welche in ihrer
düng den äolischen Nominativen äfzfie-g, vfifie-g gleichzustellen ist. Zu
ö Nominative atpsT-g gehört der äolisch-dorische Genetiv atpsl-tov*
Anm. Ark, fifjd-evi 30 ^ s. beim »Zahlwort«.
c. Das Verbum.
Zu den Endongeii.
218. Aktiv.
Indikativ-Konjunktiv.
a. Süd-achäisch war die primäre Endung -vai = -pth
^rk. ''/£Xev(ovat 30 is, yiQivwvacb, ^ccQera^iovot ^s»
^ypr. eSo(v)ai 135 si, Yw(v)otsi'i (pQOviioY 1444 aus *q)Qov€(oai,
*q)QOV€io(v)aL.
Das Nähere über die Assibilation in § 108 (S. 205).
Indikativ.
b. Die 2. Ps. Sg. des Präsens endigt auf -eg in den
^rkchen Glossen ä€l{d)eg und sg tco^ sQTteg.
Eine Verkürzung des urgriechischen -sig (mit echtem «) zu 'Sg lässt
1^ schwer erklären. Wahrscheinlich ist ein q?eQsg „du trägst" nach dem
i^liältnisse q?€QOfisv : iqjegofieVf <psQsze : ifpsgexs zu dem Imperfektum sq?sQsg
X geschaffen. Doch kann z. B. auch der Konjunktiv q>sQrjg (s. § 218f,
^60) den Ausgangspunkt für qjsgeg gebildet haben.
n fV 4f
260
c. Süd-achäisch war die 3. Ps. Sg. des Imperfektums:
^y „er war" aus *^(y-r.
Ärk. iig 30 37, Kypr. ^g 192.
d. Im Süd-Achäischen war die 3. Pers. PI. des Aoristes
&9i2v noch erhalten :
Ark. äved^ep 32 1 43 472.
Die kyprische Form naxi&ijav 135,7 aus *9tats&8av ist von einem
Aoriste e&ea gebildet, während kypr, xati^taav 70 2 als Analogiebildung
nach eotäaav u. a. auf natsdiav ^a xari^eav zurückgeht.
e* Die 3. Ps. Plur. des kyprischen Perfekts TtiTtatd^)
161 8 hat — dem a- Aoriste folgend — die sekundäre Endung -v
angenommen. Diese Analogiebildung ist namentlich aus dorischen
Dialekten mehrfach belegt, s. Curtius Verbum II * 187, G. Mef/er
Qt. Gr. 3 § 461.
Konjunktiv.
f. Die 2. und 3. Ps. Sg. aller Tempora endigten im
Süd-Achäischen auf -fis, -i?.
Kypr. Feiariq 144 1.
Ark. €7cola7i 29 21, igdodij 30 52 (aus *egdod6-ij), igTtBQaoii
29?, l/ij 3O26, ivcpoQßlri 293/4, %ai;alhiaa7i 29 2y yxxvvaTaari 30a,
XsyTi 29?, vifiTi 29 14. 17, ^ccgafia^evri 2923, ^ogKaTvßldipt} SOss,
rvyxavri 30 14, 'vvx'Jl 29 17.
Kypr. i^OQv^ 135i2. 12. 24. 25, Xvari 13529.
Die Konjunktive auf -rjs, -rj führen die sekundären Endungen -g, -W
und gehören zu den Imperfektformen auf -es, s. Sie beweisen, dasB der
im Arischen vollständig erhaltene Konjunktiv des Imperfektes (bhdrds,
bhärät u. s. w. zu dem Indikative dhharas, dbharat) auch im Europäischen
noch lebendig war.
Die geraeingriechischen Formen (pigrjig, q?sQi]i gehören als Konjunk-
tive Präsentis zu q^igeig, tpigsi.
Optativ.
g. Nach dem arkadischen cp&cQaL 308 und dem kyprischen
aTtoaqaBLB (Gl.) zu schliessen, waren im Süd-Achäischen beide
Endungen der 3. Ps. Sg. des a- Aoristes vertreten: -ai und-ß^«'
h. Die arkadische Form dta^tolvaec 306/7 pflegt maß
des folgenden q>d'iQai halber als den Optativ des o*- Aoristes auf-
zufassen.
Spitzer Lautlehre S. 60 lässt dieselbe aus diaxcolvasis unter Anleh-
nung an (pBQOi, Xvoai entstanden sein, während nach Bechtel Nachrichten
261
l. EGdW. zu Gott. 1888, S. 408 der Optativcharakter % in diaxcDXvaei
ebenso ursprünglich sein soll wie in qfdgoi, Xvaai,
Indessen kann dioKcoXvaec (nach ei) auch als Indikativ des
rutures gedeutet werden, da ein Wechsel des Modus nichts
üistössiges bietet
Imperativ.
i. Wenn die Erklärung der kyprischen Glosse xa^c/cg*
jccTeiieiao richtig in yLarayLSLOo geändert ist, so stellt sich der
mperativ 'mlexeg (statt -mlexe) den kyprischen Formen «^^ercei-g,
tyaad'o-g (s. die Noten 1 und s) und den gemeingriechischen —
'on einsilbigen Stämmen gebildeten — Imperativen dog, d'ig, ?§,
PQ^S (— *^QO-€g), oxsgy evi-OTteg zur Seite. Dass auch zweisilbi-
jen Imperativen ein erweiterndes Sigma angefügt wurde, beweisen
iyeg' ayc, q)€Q€. Hes. und Cazeg' Cij^e^. Hes. (von *^arijjut, s. Cur-
ius Verbum 11 ^ 55).
k. Die Endung Si ist erhalten in
Kypr, yqaa&v 144i, von ^ygaa-int, „iss!".
TttSd-L 144 1 und Ttld'L 132 „trink!".
1. Die starke Form der, 2. und 3. Pers. Sg. endigte im
Süd-Achäischen auf -rw:
Ap'k, aTtvYxxd-iaTaTU) 30^0, dTtvTsteTOJ 30 43, aTCvtsiadrco 30 35,
B^iOTCü 30 21, iaTO) 306.33.36, OCplÄTU) 3022.
Im Kyprischen wurde diese Endung durch -g erweitert:
eXd-exwg =» hXd^e (salaminische (rlosse).
Ebenso lautete die mediale Endung im Kyprischen -o^mg statt -ori^a).
m. Die 3. Pers. PI. endigte im Arkadischen auf -vthj:
ayY.aQvolpov^Tio 30i9, dmyvovrw 308, «drrw 3048, Ca/itoVrw 30i7,
tvayowu) 30 19, ^oevrca 30 9.
Dass die Endung -vtco süd-achäisch war, wird durch die kretischen
Imperative auf -vrcov in Frage gestellt (vgl. Verf. De mixt. Graec. ling.
dial. p. 46. 63). Die Endung -vjcov gehörte auf Kreta wahrscheinlich zu
den Besten der alt-achäischen Sprache, weil dieselbe den streng-dorischen
Dialekten fremd, dagegen bei den Nord-Achäern zu Hause war (homer.
-mcDV, äoL -vrov),
Infinitiv.
n. Der Infinitiv der thematischen Tempus - Stämme
endigte im Süd-Achäischen auf -hv.
Ark. e^riQSidtev 3046, lixcpaLvev 30 24, VTcdqxev 3063.
Damach sind mit -cv zu lunschreiben:
262
Arh. -EN in agziev 29 a?, ivcpoQßiev 298.6.io/ii. is, vfijM^v 29i.
5*9* 11. 18*16) Oq>XeV 294.8. 14/15*17* 28« 24- 30*
Kypr. e ke ne ISöio.as =- fc%fiv und vielleicht auch pa te ne
1096 = Tta&iv.
Der Infinitiv auf -ev wird von den Grammatikern dorisch genannt
(die Stellen bei Ährens de dial. Dor. p. 176, Anmerk. 8). Tatsache ist,
dass die Dorer des Peloponneses den Infinitiv ursprünglich auf -i^v, in
jüngerer Zeit auf -«*r bildeten (vgl. Verf, De mixt. Graec. ling. dial. p. 60).
Dagegen sind zahlreiche Infinitive auf -sv aus den dorischen Eolonieen
belegt, aus Kreta, Thera, Kos, Herakleia u. a-, vgl. G» Meyer Gr. Gr.'
§. 598a. Da nun die Endung -sv in Arkadien aus alter Zeit stammen
muss — denn von den umwohnenden Dorern kann sie nicht entlehnt
sein — , so ist der Schluss berechtigt, dass sie dem achäischen Stamme
eigentümlich war und sich in den vom Peloponnese ausgegangenen Eolo-
nieen als ein Rest der altachäischen Sprache behauptete, vgl. Fer/. a.a.O.
o. Die kyprischen Glossen d^QlCeiv, ojioXoio'&eiv, dafiazQ^siv, dsTr haben
die attische Endung angenommen.
p. Die Endung -rai ist überliefert:
1. Im Infinitive des nichtthematischen Präsens.
Ark. aTteid'rivaL 3046, fi^i^at 29 is, %vai 292.6, [i^Jva^ 548,
rivat 30 10 31 2, KavvipQOvrjvaL 30 47«
Kypr, Y.vfxeqrivai 1444.
2. Im Infinitive des -/«-Aoristes.
Kypr. öoßi-vaL 1306. 15.
Das Participium dieses Aoristes ist a7'k. djtvdoag 30 13 = *djtvd6/ag.
dofe-vai verhält sich zu *e8o^a, wie iott^xs-vai zu iazrjxa.
Particip.
q. Das Perfektum führt die Endung -ais:
Ark. icpd^oQKoig 30io/ii, lelaßri'/,(üg 30 14.
Anmerkung. Das Ny ephelkystikon war dem süd-achäischen
Dialekte fremd. Überliefert ist es nur in den kyprischen Formen sd(oxtv
140i 141 ,/2, dve^rixsv 140j, s. § 122 (S. 214 f.).
219. Medium und Passiv.
Verbum finitnm.
a. Wie die kyprische Glosse ymt eq (It)««^ beweist, wurde
die 2. Pers. Sg. auf -eai in süd-achäischer Zeit noch nicht
kontrahiert.
Die Glosse kypr. al ßols = xi '&eXsig scheint unvollständig zu sein,
in der Glosse yifiov (aus *yijuso) ist die attische Endung eingesetzt.
263
b. Die Endung -t«^ tritt bei den Arkadern in der
iumpferen Form -rot auf.
Das Nähere s. in § 69 (S. 180). Eine Ausnahme bildet die Glosse
rdaasrai.
c. Die Endung -to lautet auf der edalischen Bronze -tv.
Die Belege in § 45, 3 (S. 168). Die in gemeingriechischem Alpha-
bete geschriebene kyprische Form mglato Samml. 67 und das arkadische
IXvaaxo 24 7 beweisen nicht, dass im Süd-Achäischen noch das alte -xo
gesprochen wurde.
d. Die 3. Pers. PI. des passiven Aoristes endigt auf -cv in
Ark, 'MtceoTad-ev 12.
Diese Bildung war episch, aber auch in den dorischen Dialekten zu
finden: die Belege bei Curtius Verbum II* 349, Q. Meyer Gr. Gr.* § 534.
6. Die 3. Pers. des Imperativs wurde im Süd-Achäischen
mit der Endimg -ad'O} gebildet:
Ark. aTtveöld-^o) 3O3, dg)€(üa^(o 30 14, l^afXLciad^io 3028-
In der kyprüchen Glosse äy d[o\&(co)g ist dieselbe durch -? erweitert,
ebenso wie das aktive -reo in iX^hco-g, s. § 2181 (S. 261).
f. Die 3. Pers. Plur. des Imperativs führt die Endimg
'G'd'cov in
Ark. e7tehxa(a)ad'0}v 30 23.
Infinitiv.
g. Der Infinitiv der passsiven Aoriste endigte — wahr-
scheinKch bereits in süd-achäischer Zeit — auf -v:
Ark. dva^Tiv 2928.
Diese Bildung gehörte auch dem äolischen Dialekte an
Zur Bildung der Tempus-Stämme.
220. Präsens.
a. Die abgeleiteten Präsentia auf -^co, -acü, -do) wurden
im Süd-Achäischen in die .a/-Flexion hinübergezogen.
Verba auf -eco:
Ark. hcsQodvzeg 29? (aus "^hieQO^vTevg , Nom. Sg. des Part.,
s. § 115, S. 210), adc%€VTa 30 4, ccTtei'S^vaL 3046, yMTvq)QOvrivav
30 47, TtoevTij} 30 9, adiY/ri(xevog 30 3.
Ky])r. y>vf4,€Qrp^aL 1444.
264
Wenn die Infinitive auf -rjwat nach dem Master von l^i-vai, do/'-i'
ijvai (aus *i(o)'i'yai) gebildet sind, so ist das -tj' derselben aus -es- k
trabiert (<pQoyijvai aus *<pQove'8'vai, Stamm qfQove-). Wenn sie dage
den Infinitiven y^ß-vat, axfj-vai u. a. gleichstehen, so liegt ihnen der star
Stamm tpQorrj' zu Grunde, vgl. das mediale ddixi^fievog vom Stamme ädix—
Verla auf -aw:
Das kyprische -AaTtaxag: yLtt&OQÜv (GL) kann Particip
einem ^yuxTcaxafXL = "^yLata-naxato sein.
Auf der edalischen Bronze 135s kann Yjaad'ac (Stamm Ice^ -),
aber auch ijaoB-ai (aus Hae-ad-aC) gelesen werden.
Verba auf -ow:
Ärk. tafXLOvtfa 30 17, tafÄiovveg SOso, Zafii((o)a&(o 3028. Dsäj*-
ist auch wahrscheinlich [helXav]odi7,6vzocv 54ii zu les^n.
Die Form ^a^<(e6)a^a> ist vom starken Stamme iafjuco^ abgeleitet (nic^^t
etwa kontrahiert), vgl. oben dSixi^-fisvog,
Dass die gemeingriechische Flexion auf -ao), -ia}, '•om (ebenso
bei den Nord-Achäern) neben der ^«-Flexion lebendig war, scheint
kypr. yodäv Gl. zu folgen. Zwei andere Formen, welche man anfuhr" -^tc^
könnte, entbehren der Beweiskraft: r c^a cd 145 ist eine zweifelhafte Lesu :x3.g
und q>Qov8€oi =*q?QoviQ}ai 144 4 wird besser nicht als Indikativ (aus *q>QO^^-^'^'
ovai), sondern als Konjunktiv gefasst (= *q>Qovimvöi)i diesen bildete c^B-i©
jUi-Flexion nach Analogie der thematischen (z. B. tcrracovr«, ji'&ioDVJi u. a. vc^ — !•
Die Imperative igova und Tya lassen beide Deutungen zu.
Eine speciell kyprische Bildung ist nalri^co = xaXico (Gl.). D :Ä ^*
selbe setzt nicht etwa das Vorhandensein eines xaXico oder xaXija} als m
wendig voraus, sondern kann von xdXij'fit ausgegangen sein.
b. Das süd-achäische Präsens ßoXofxai ist in § 129^
(S. 218) besprochen.
c. Die Kyprier besassen eine besondere Vorliebe für
Präsentia auf -^w. Das beweisen in erster Linie die Porm^^^*^
Xqavtofievov 135i8 (neben xqavofxevov 1309) und xaAijCw (QM^^y^
femer die Glossen c«;e(A)x/^£t, ad-giCetv, ßoQßogiKec, ßQLixat&^^
daiiaTQiCeiv.
d. Zwei kyprische Präsentia sind vom Aoriststamme at»^
gebildet :
1, Ohne ein erweiterndes Suffix:
dii'KOL 135 16 > dcJx-w von liJwxa.
2, Mit dem an die Kurzform des Stammes tretenden Präsenssuffixe -ay '
dvßavoc 1306 = *dvavot, dv- = d/-, Kurzform des Aorist^
Stammes doß- in kyp7\ öoF-ivai 1356.15, ark. ccTtvöoag 30 is aus
*a7tvd6Fag. Vgl. § 43d (S. 165).
265
221. Aorist.
a« Zu einem Aoriste oIgov (oder olaa) gehört
Ark. BTtoLoTi 2921, 3. Pers. Sg. Konj.
olaov war homerisch, die Belege bei Curtius Verbum II* 308. Von
a ist nur der Infinitiv ävoXoai Herod. I 157 überliefert.
b. Vom schwachen Stamme vfg- = Foqy ist abgeleitet
Kypr, '^atißoQyov oder y^avrißoQYOv 135 1.
Über die Vertretung des tönenden f durch oq s. § 54 (S. 173).
c. Das arkadische AEAAXON 353o will Häherlin (Wochenschrift f.
ISS. Philol. 1890, Sp. 98) in XiXaxov ändern (überliefert ist XsXdxcooi HSO,
350, X 343). Die Vermutung [oi]d* sXaxov scheint mir näher zu liegen.
d. Zu einigen Praesentibus auf -fco wurde im Süd-
liäischen ein Aorist auf -§cc gebildet:
(ärk. ftagera^iovac 3028» Ttaghera^a/Äevog 29 20.
Ktfpr. S^OQV^ 135l2. 12. 24.26.
Das Nähere s. in § 151 (S. 227). Den gewöhnlichen «-Aorist bildet
r-üafco: Ark. [80xev]aaay 542, Kypr, xareoxsv/aos 983.
e. Vom Stamme cfai- „geben" leiteten die Süd-Achäer
en t;a-Aorist *hdoßa ab:
iärk. OTcvdoag 30i3 (= ^anodoFag), Kypr. öoFevai 1355.16.
doFsvai zu *sdo/a, wie iatrjxevai zu eartjxa.
Von Fick Wörterbuch I * 70 wird der Aoriststamm dov- bereits als
prachlich angesetzt, vgl. ssk. däväne, ädus, lat. duam, duint u. a., lit.
fcaw (Praet.), altbulg. davati „geben". Vereinzelte andere Reste des
■Xi t?-Aoristes bespricht Bechtel, Nachrichten d. KGdW. Gott. 1888, S. 409 ff.
f. Zum Stamme &yi- bildeten die Süd-Achäer den
Kypr. YXXTad'LJav 13527 = *y,aT6d-iav = *xav€d'€av.
Vgl. § 38 (S. 161) und § 91, 1 (S. 190).
Dieser Aorist s-&sa ist jedenfalls gemein-achäisch, wenn nicht ur-
^chisch gewesen, da er auch dem böotischen Dialekte angehörte:
38av Samml. 855 1132b, ärs^iav (aus ävs&eav) 414 j 570i, dvi^eiav (-««-
Bezeichnung des nach i hin gesprochenen s) 5712 861.
Dass e^ea nicht auf *e^e/'a zurückgeht, wird durch das kyprische
^ijav sicher erwiesen: hätte diese Form ursprünglich ein Vau ent-
ten, so wäre dasselbe auf der edalischen Bronze auch geschrieben, wie
«ra« 135^.15 (zum Aoriste *s8oFa) zeigt. Wahrscheinlich ist e&ea aus
e-aa entstanden und bildet einen Rest des alten mit einfachem o (ssk.
und -so-) gebildeten Aoristes, welcher bei den vokalischen Verbalstäm-
ti gewönlich durch den Aorist auf -aaa (= ssk. -«t-«a-, vgl. JBezzenberger
^tr. IV 159) ersetzt wurde, z. B. ofio-aoa (ion. ofjLOGa\ xifM-oa aus *ti/iä'Ooa,
266
Das kyprische xati^ioav 70^ ist erst von *xati^iav = *xoicd«ar
aus nach Analogie von sazäaav (aus *satä-oaav) u. a. gebildet.
g. Hinter p blieb das aoristische a im Süd-Achäisclieii
unverändert erhalten (s. § 132, S. 219):
Kypr. [t]KeQa€ 99«.
Das arkadische (p^igai SO^ ist aus *<p'&iQQai ^= *qy&8Qaai hervorgegangen.
Die kyprische Glosse xaxxsXgai (statt *xaxxsQoai) hat die Form der xowii
angenommen.
h. Süd-achäisch waren die Imperative
Kypr. Tcld-i 132 mid TtcHd-c 144 1 „trink".
Die Form Ttm^i (= ssk. jp^A^) kann auch der Imperativ eines Präsens
*7tcJ-fAt sein.
i. In dem arkadischen passiven Aoriste d'v-a-d'Tiv (Infin.)
29x8 (= att. Tv-diivaL, Präsens d'vw) ist a aus dvaco, s^oa
entlehnt.
Anmerkung. In der ky prischen Inschrift 983 sind die Lesungen
xatsoxevJ^aas und xaj8ax8v^aa{o)e möglich. Die kyprische Form
aniXrjxa (Gl.) = ojtsQQcoya ist im nächsten § bei dem Perfekte besprochen.
222. Perfekt.
1. Reduplikation:
a. Von Stämmen, welche mit Doppel-Konsonanz an-
lauten, haben die Reduplikation angenommen:
ygacp-: ark. yeyQafifi(e)\yaL\ 3064, yiyqcL7t\T\(pL) 30 si.
juvä-: kypr, fÄefxvajLiivot 146.
Mit stellvertretendem Augmente sind gebildet:
Ark. eq)d^OQyiwg 30 10/11, Kypr. ccTtelri^^c (Gl.) = "^aTte-f^^'
b. Folgende vokalisch anlautende Stämme bilden das Per'
fekt mit Reduplikation:
dliv-: Kypr. IvaXaXiöixava 13526*
eqa-: Kypr. tQSQafÄSva 144a.
0^-: Kypr, 6^wfio%ov 109 e-
Ohne Reduplikation: avwyov 1302 von avwya.
2. Stammvokal.
c. Über ark. eq)d^0QKiog s. § 54 (S. 172).
d. Da die kyprische Glosse ccTteXriyLa durch dniqqiO'/O'
erklärt wird, so Hegt es am nächsten, sie als Perfektum zufassen
267
(= ^djt-i'ßkri'A^c, StaHun ßlri/,-: ßXcr/): vom starken, nicht vom
abgeläuteten Stamme ist auch das Perfekt eQqrjya {eqqriyeia Herakl.
Tat oft, ^AXTSQQTiyoTag Hesych), Stamm ^^ijy-, gebildet.
Möglich bleibt es allerdings auch, dass aniXrjxa einen starken Aorist
darstellt, wie sxria, ijvsixa, ixs/a u. a., vgl. Fiek GGA. 1880, S. 1430 ff.
e. Zum Stamme ij- ist die abgeläutete Form ?-£o- in ark.
aq)-e-aj-ad'w 30i4 (Imprt des med. Perfekts) überliefert.
f. In dem kyprischen (xB[jLvaiihfOi 1462 tritt regelrecht die
kurze Form des Stammes ^vä- auf.
3. Veränderungen des Stammes in der Flexion:
g. An Stelle eines im Auslaute des Stammes stehenden
-d- tritt vor den mit jU- beginnenden Personalendungen -a- ein:
Ark. rigyaofiivcov 30 g, Stanmi eqy-ad-.
Dass ein Übergang von d in a stattgefunden habe, bestreiten mit
Recht z. B. Curtiua Verbumnä242, G. Meyer Gr. Gr.* § 280. Wahr-
scheinlich ist das o aus den Aoristen rjQyaodfiriv, ^gyao^v entlehnt.
h. Ein im Auslaute des Stammes stehendes -v ist vor ^-
durch a ersetzt in kypr. IvaXaXiafÄeva 135 se, Stamm d-Xiv-,
Die Belege für ä-Xtv- s. auf S. 72 unten und 73 oben. Ein laut-
licher Übergang von v in a ist ausgeschlossen, und Perfekta wie 7is(paafiai,
USfAiaofJLai u. a. sind wahrscheinlich nach xexaaftat (Stamm xad')y Tiinva/iai
(Stamm jTvi^-) gebildet, vgl. Curtius Verbum II* 243. — Das kyprische
lvaX(xXiofjisva ist vielleicht gar auf dXiC<o, nicht auf aXivco zurückzuführen,
da die Kyprier die Präsentia auf -Co> besonders liebten (s. oben § 220 c).
i. Das Plusquamperfekt wurde im Süd-Achäischen wie
ein thematisches Imperfektum flektiert:
Kypr, avwyov 135 2, [.loifxoKOv 1096.
Die Perfekta mit Präsensflexion sind von Curtius Verbum II* 24.
200. 256 zusammengestellt: avcbyco, SXwXco, Sedolxco u.a., Plusqft.: i/ni-
fifjxov i 439, STtsJtXfjyov J^504, metpvxov Theog. 152, ävcoyov t 331, ävcoys s 276.
223. Augment.
Das Augment wird sowohl im Arkadischen als im Kypri-
schen (auch in den metrischen Inschriften) stets gesetzt.
Wenn die kyprische Inschrift 161 metrisch abgefasst ist, so
muss in Z. 1 €7t-€ßäaav, sonst B7i-r\Faoav gelesen werden.
Die Erklärung der kypr, Glosse xdXexeg' xaxexsioo scheint aus xatd'
xsiao verdorben zu sein.
268
Die belegten Formen.
224. Präsens.
1. Die ^t-Plexion.
ea-fit „ich hM'.
Ind. Kypr. e mi = €f^i (§ 127, S. 216) 58 59 62 65 66 70 -73
77—82 87 88 90 93 96 117 121 122 126 131 142 146 1 64
175 177 178.
Kypr. e ti 148 s, wahrscheinlich die 3. Pers. Sing, oder PK — ur.
Konj. 3. PI. Kypr. lai(y)(7t 135 si aus ''efa{v)aL (§ 38, S. 161).
Impft. 3. Sg. rig Arh 30 s7, Kypr. 192.
Lnprt. 3. Sg. Ärk. iavu 306«ss. se» i^itTzo) 30 ai.
3. Plur. Ark. eowta 30 48.
Inf. Ark. riyai 29«. 5, [^vai 54$, rfifai 30 10 31«, i^vac 2^ u,
aus *ea€-vaL (§ 22, S. 149).
Part, siüv, sowog:
Ark. iovrog 30 n.
Kypr. l6(v)Ta 135 23, €7tt,6(v)Ta 9. 19. 22 aus *e6vTa (§ 38, S. 1^31j.
Die übrigen Präsentia der fxt-Flexion.
Aktiv.
Ind. 3. Sg. Kypr. Kdei (G-L), entstanden aus *diaßri.
Konj. 3. PL Kypr. cpqoviwC 144* aus *q)QOV€ü)aL (§220a, S.264).
Imprt. 2. Sg. Kypr. yqaa&L 144 1, vielleicht auch Ttcod'L 144i.
3. Sg. Ark. aTzvY.ad'LöTaTO) 30 40.
3. PI. Ark. ^afxiovru) 30 17, Ttoevro) 30 9.
Inf. Ark. aTteidiivai 30*6, '^ai;vq)QOvrivai 30 47-
Kypr. ytvfxeQrjvac 144 4.
Part. Ark. aTtiovra 2932, adr/Jvza 30 4, ^ccf^iovTeg 30 so? hiego-
Svxeg 29? — Kypr. -mTtcctag (Gl.)?
Medium und Passiv.
Konj. Ark. diäroi 30 10. is. 46, iTtiavviaTovoL 30i5/i6 (§9,8.137).
Imprt. Ark. Ca^L((6)ad^a) 3O28, Kypr. dya[Gpiü))g Gl. (§219e, S. 263).
Inf. Fraghch ist Kypr. LJaad-aL 135 3 (§ 220a, S. 264).
Part. Ark. Yxx'/£ifxivav 2984, kTtiawiarafÄevog 30 51, adtyLrjfjievog
30 s, [heXlav]oör/,6vTOLv 54 n.
269
2. Die thematische Flexion.
Aktiv,
Und. 1. Sg. Kypr. xaA^Coi (GL). Unsicher ist tt^ca 145.
2. Sg. Kypr. dei(d)eg und €Q7teg, Glossen (§ 218b, 8. 259).
3. Sg. -4ri. del 30 9 (aus ^dsßei)^ -d^yeiy Xsva(a)€t Gl.
Kypr. YQa(pBi 189 (im gemeingr. Alphabete), dazu
die Glossen cnievsL, ajtoaiQBL^ aveO^^lCstj ßoQßoQiCei,, ßQi-
liat^eiy (Taqßei).
Konj. 3. Sg. Ärk. e^ri 30 26, ivq>0Qßi7i 29 3/4, ^^ttaXlaacTi 292,
A^yi^ 29?, vifÄTi 29 14. 17, TcaQafia^evri 2928, rvj^^avij 30 14.
3. PL Ark. -/^levayyac 30i6, THQivcDvat 306.
Kypr. <pQcve<oX 144 4 ist wahrscheinlicli Konjunktiv der ^t-Flexion.
Impft 3. Sg. Ark. vTiäqx^ 3042, Kypr. ^c 135 21.
3. PL Kypr. avcDyov 1352, Perfekt mit Präsens-Hexion.
Opt 3. Sg. Ark. öiccKwlvoL 30 13, MxtdyoL 29 si.
Kypr. övßdvoL 135$, öowot 135 le (§ 220d, S. 264).
Lnpit 2. Sg. Ark. xcuqb 4 13 14 19 20 48 50.
Kypr. yqcL (= *y^afi), ?^c, Ivxaqporcvß Glossen.
Kypr. Qs^e Samml. 70 ist unsicher, tya und igova (Gl.) kön-
nen aus *Tya8, "^igovas kontrahiert, aber auch nach der fii-
Flexion (vgl. dideo, tl^, ion. taxtf) gebildet sein, djtöysfis (Gl.)
ist wahrscheinlich der Imperativ des Aoristes.
3. Sg. Ark. a7tvTBii%(a 3043*
2. PL xaiq^B Ark. 3 4s 17s 23s 40, Kypr. 144i.4.
3. PL Ark. IvayovTio 30 19, dyyLaQVG[a6v]Tio 30 19.
Inf. Ark. dgriev 2927, iTcrjQeidl^ev 3046, ifJKfctivev 30 24, IvqfOQßlev
29s. 6. 10/11.15, vifÄSV 29 1.5. 9. 11. 18. 16, VTtOCQX^V 3058-
Kypr. ^fiv 135 10. 22, yodav GL
Mit der Endung der xotvi^ sind überliefert a&Qi^stv, anoXolo^eiv,
daftajQiCeiv, dsTv (aus *di/8iv).
Part -4rÄ;. xwAi;[a>]i' 30 10, q)d^Q(ov 30 17 — hr/,ovza 29 12 (oder
Ätxovra?) — ^gdf'HovTcg 30 49 — VTcaQXOvtcov 30 ss.
Kypr. aXeFo{v)%Bg 161 1. Fraglich ist TtqeTtov (GL), sicher
ergänzt /?a(r4A«i;[/^o(y)i:og] 134i/2.
Medium und Passiv.
Ind. 2. Sg. Kypr. yjolt b^ (eVjeai Gl.
Unsicher ist die 2. Sg. kt/pr. xanaxä (Gl.), verstümmelt ßols (Gl.)
Konj. 3. Sg. Ark. ßoXrixoi 299, ylvrjtoi 30 2, örAatriroc 30 35, ty-
dcmtriTOt 3084, Xv^aivriTOi 30i6/i7, -r/zriTOt SOsi.
Lnprt. 3. Sg. .4rÄ:. d7tv£a(d)(a 30 s.
270
Kypr. yifjLov Gl. (statt *yefxso) mit der Endung der xoivri ist wahr-
scheinlich der Aorist.
Inf. Ark, yivEO&ai 30 9, Kypr. evxqoaaBö^ai Gl.
Part AvTc. ßoXo^evov 30 24, ytvofievov 30 jo, Siehxvvofieva 29i6/i7,
i7tLfxeh)fiivoLg 30 47, eqyaCofxevciyv 30 46, "/^xrayof^ivot 29 nßs-
Kypr, [i\7cayofX€vav 13^2, Ttoexofievov 135 19 -iiy XQCtvtofxsvov
135 18, XQovofjievov 1309.
225. Fntnr.
Aktiv. Ark, dicr/j(oXvaet 306/7 kann auch Optativ Aor. sein.
Kypr. Tteiaei 135 19. 95, €^o(v)aL 135 si*
Medium. Ark. Tceaaerm' OTtTtiaei GL, s. § 150 (S. 227).
226. Aorist.
1. Nicht-thematischer Aorist:
Aktiv.
Ind. Ark, dvi-d-e-v 32 1 43 47 a.
Imprt. 2. Sg. iSr^j^r. Ttl-d^c 132, afg (Gl.) = *^e-g.
Kypr. tnm-^i 144, kann auch Imperativ Präs. sein.
3. PL Ark, dia-yv6'VT(ü 30$.
Part. Ark, Falo-vrotg 24:7 is.
Medium.
Inf. Ark. d{€]a»at 244/5, (^)[«'(y](^a)^ 249.
2. Thematischer o-Aorist.
Ind. 3. Sg. Kypr. etvx 144 s, irchvxs 1344.
3. PL Ark. ill)ccxov 35 30 (oder A^Aa/oi^?).
Kypr, YxneFoqyov 135 1.
Ob die 2. Sg. %jpr. xdlsxsg Indikativ oder Imperativ ist, hängt
von der Richtigkeit des überlieferten xarhcetao ab.
Konj. 3. Sg. Ark, eTcoiari 29 21, rvxu 29 17.
Lnprt. 2. Sg. Kypr. aTco-ysfxe (GL) ist wahrscheinhch Aorist.
Kypr. xdXsxsg (Gl.) kann auch Indikativ sein.
3. Sg. Ark. ocpUco) SO»», Kypr, ild-hoyq GL (§2181, S.261).
Inf. Ark. oq)lev 294.8.14/16.17.82.94.30, Kypr. Tta&evf 109ö.
Part. Kypr. ü^dv, ild-ovTog in Evßel&wv 223, EiFiXd'o(v)xoq 222.
.^rÄ. ÄiÄOvro ist wahrscheinlich Präsens, nicht Aorist.
271
Medium.
Konj. Ark. y€vrp;ot 3O5 — Opt Kypr. yevoiTv ISögg.
Inf. Ark ysvead-aL 30 ü.
Der Imperativ kypr, yifiov hat die Endung der xoivi^ angenommen.
3. Einfacher a-Aorist.
Kypr. iTtqiazo (gemeingriech. Alphabet) Samml. 67.
Kypr. obtiXtjxa (Gl.) ist wahrscheinlich nicht Aorist, sondern Perfekt.
4. sa-Aorist
Aktiv.
Ind. 1. Sg. Kypr. eFeq^a 146, ilaxpa Gl.
3. Sg. Kypr. eße^e 66«, \ß\%eQöe 99», eTtearaoe 76 1 106«,
eoraoe 8O2, TLoxeGTaae 67 94 95 105 134« 137, yLareayievßaae
oder KceT€a'/£vßaa{a)e 983, dazu öovTtriaev, sfiaQipev Gl.
3. PI. Ark. [ea'/,ev]aaav 54«, eTteCaqviaav Gl.
Kypr. eazaaav 146, i7teFaaa{v) 166 1. Damach xar-
ed^LOav 70 2 (von Korid'cav ans) gebildet.
Konj. 2. Sg. ÄV^^. Feiorig 144 1.
3. Sg. -4rÄ;. e^TtegaoTi 297, ycccwatdari 30 43, tzo^ajoltv-
ßlttifjrj 30 38.
-4rA;. ijt-oiari 29 ai ist wahrscheinlich von omjov abgeleitet.
Kypr. s^ OQv^ri 135i9. 12.24. 85, ^iV?^ 13529.
3. PI. Ark. TcageraScovai 30 23.
Opt. 3. Sg. Ark. (pd-iqaL 30 s, Kypr. aTtoegaeie Gl.
Ark. diaxcDXvasi 30^/7 kann auch 3. Sg. des Futurs sein (§ 218h, S. 260).
Imprt. 2. Sg. Kypr. evavov^ (e)7tavov, ificTQaov, IfÄTtazaov, iviMz-
Tcacaov^ -mqQa^ov Glossen.
3. Sg. j^rk. aTtweiaara) 3086.
Inf Ark. igTteQaaat 296/7, [(J^Teq)va)aai 24:5.
Kypr. XvaaL 135 289 xaxx6l(^)at, adaai, aiai Glossen. Sehr
unsicher ist dd-efiiaai 130«.
Part. Ark. egycovriaag 30 12. »7, Kypr. yuxKOQag Gl. = ^y.a-'/.OQdag.
Medium.
Ind. 3. Sg. Ark. ilvaaro 247.
Kypr. efgrizdaccTv 135 14, evfQrjzdactTv 1304.
Imprt 3. PL Ark. €7t€hxa(d)ad^(ov 30 n-
Inf Kypr. (iv'kdaaad^ai Gl.
Part. Ark. TtaghezaSccfisvog 29 20, Kypr. v-ev^dfievog 120 2.
272
5. Ein alleinstehender ^a-Aorist ist
Kypr. Kati&ijav 135 27 aus ^/Mted-ecev, '^yLavld^e{a)av.
Über die Bildung s. § 221f (S. 265).
6. t;a-Aori8t: edoFa.
Ärk, aTtvdoag Part 30 is, Kypr, doFevai Inf. 1355.15.
Das Nähere s. in § 221 e (S. 265).
7. ia-Aorist.
Ind. 3. Sg. Ark. aved^yLB 44 45 46 49, . vi»7iiu 27, . . . ^x€ S!6.
Kypr. av€&ri/£ 682 151 1 152, lywxcv 140 1 14L ä> /2j
sdTpae? 165, xaw^^x« 57a 59a 65a 136, xa[ire]^>c€ ^34,
oW^x« 1284 147 149a 150«, oW^ijkcv 140«, wi^ijxc 120 s^ /4.
Die epische Form liyx«: kypr. irjxs 161a wird von Cwr-^^t«
Verbum P 119 II* 312 als Aorist gedeutet.
3. PI. Ark. [ß]öa)yLay 54 1, Kypr. a[y€]d^xccv 163 a.
8. Passiver Aorist mit -d-t]-.
Ind. 3. PL Ark. yuxTeardd'ev 12 — Konj. 3. Sg. Ark. igdodij äO 5«.
Int Ark. dvad^v 2923 (§ 219g, S. 263).
Part Ark. yuxvvßXacp&iv 30 41, igöod-ivTcov 30?.
227. Perfekt.
Aktiv.
Ind. 1. Sg. Über kypr. dn:Üriyux s. § 222d (S. 266).
3. Sg. Kypr. dedoQy^v Gl.
3. PI. Kypr. TtiTtataiy) 161 a (§ 218e, S. 260).
Impft. 3. PI. Kypr. aveoyov 135 2, OfidfioyLov 1096 (§ 222i, S. 2ö 7).
Opt. 3. Sg. Ark. ly/^riQrpLOL 30 la.
Part. Ark. icpd^0Qy,(6g 30 10/11, lelaßriy^cig 30 14.
Medium und Passiv.
Ind. 3. Sg. Ark. ysyevrilTot] 242/s, yeyQa7t[r']{oi) 306i, reroxrot 3044.
Imprt. 3. Sg. -4rÄ:. dipeda^o) 30 14.
Part -4rÄ:. yfiypaftfi*(v)[at] 3064, rjQyaaiievcjv 308, ^agyayeMi?]!^^'
vog 242/3, T€Tayfi€va)v 3048»
Kypr. iqe^afiiva 1442, lyLfj^afxhog 135 s/4, IvaXaXio^^
135 26, i^efivafiivoi. 146. g "*(
Ho
273
m. Die WortbUdung.
1. -Eigennamen.
228. Eigennamen auf -ayoQog scheinen bereits in süd-
Sischer Zeit neben solchen auf -ayoQag gebildet zu sein.
4.rk, ^^vTay[oQ]a) 32 s.
3[t/pr. EvßayoQO) 220, QefdtaTayoQO) 187, KXvitayoqio 212, Ilwt-
ayoQco 197.
229. Den süd-achäischen Maskulinis auf -yLgirrig (§ 13,
1141) standen Feminina auf -x^ereta und -Tcgarig (§ 13e,
3.42) zur Seite:
fdri. lloXv/^heia 41, Kypr, KvTtQoyLQarlfog 93 1.
230. Die Formen i^d-dva und lt4d'avaia scheinen beide
n süd-achäischen Dialekte angehört zu haben.
^rk. lAd-avala 11, lAd'avaiav 33 48* 56* so 34i.53 35i7.
^ypr. i^d^dvag ISöaoy ^^S-ava 138i, l^d'd]vav 682, l/id'dvav ISös?.
231. Hervorgehoben zu werden verdienen
1. Die arkadischen Eigennamen:
^ys^oi 2, Kurzform für i^yefxova.
^QTLolag 282, s. § 67, 1 (S. 179).
KeQavvd 5, Beiname des Zeus, = Keqavvoßoha.
lEjraleag 81, Genetiv des Phylen-Namens ^ETtalea.
Der Name 'EnaXia hat sich aus der Formel in HXeav (sei. 'Ä&avalav)
wickelt, vgl. die Überschrift sti *A&avalav SS^g. s^.go ^^i'&& 35 „.
2. Die dreigliedrigen kyprischen Namen:
lS€ß-a{fi)g)C'd'€CD 193 (vgl. die Note), N€'0{Q)d^6'TLfiog? 203.
2. Appellativa.
232. Der kyprische Dialekt liebte es, MaskuUna und
iutra in Feminina umzuwandeln.
1. Femin, anstaU des Maskul.
ßdXXai Glosse, ion. ßriloL
ßQOVTia Glosse, ion. ßqov%og Gl.
Iivd-a „Stimme" Glosse, gemeingr. ^ivd'og.
aiyvvva „Speer*^ Glosse, neben aiyvwog.
Hoffmftnn, die griechischen Dialetcte. I, 18
274
2. Femin. anstatt des Netttr.
TtEÖLa statt Tteäiov: Ttedljai 135 is«
233. In thematische o-Stämme wurden umgewani^l^**
1. Mehrere Stämme auf -^-:
Ark. riiA.iaaoi 30 ss, Stamm riiiiaoo- *rjfXLaßo- = *'^fiiav-^^ — -
Daneben ist der ursprüngliche v-Stamm erhalten: hy^iav 29^5, rl^^^^v
^dai-9s*36* Die Bildung rj/>iioaog war nicht ausschliesslich arkadisc:^}!:
eine im *A^vaiov VII 207 herausgegebene Inschrift, welche nach J^^^mh
Hermes XYI 173 aus Chalcedon stammen soll, enthält die Forzr^^n
[^^<](T(xovig ^/i(a(a)ovso> ^^^ fjfiioog (mit Vereinfachung des oa) ist s^^us
den phokischen Städten Daulis (rjfjLiaov Samml. 1523 le*») ^^^ StiK-is
{rj/iiaov Samml. 1545iß.ia 1548b,e.i7 1555ai3.]3 big.ja Ci^.jg dsa-2s ^±v^i»
^i»«i8> ^i"«<yQ>« 1555 bja) überliefert.
Kypr. lao „Stdii" 93, Stamm Häß-o- aus läF-,
Xoo(v) 161 1, Stamm *xo-P'0- aus x^-^"-
Die beiden letzteren Worte waren süd-achäisch, da sie auch d^m
kretischen und argivischen Dialekte angehörten: kret. Xam (Gen.) Goxrt.
Taf. X 36 — argiv, x6ov Le-Bas 157a26) ktest, tiqoxoov (= tiqöxoov) Gort.
Taf. X 39.
2. Neutrale Stämme auf -oa^:
Kypr, -d-va (GL) von -dvov = dvog.
234. Der kyprische Dialekt hat mehrere eigentümliche
Nominalbildungen anzuweisen.
1, Nach Art der Kurznamen:
Ttalafitg (salamin. Gl.) = TtaXafxo-ßeQyog oder €v-7taXa(iog*
Ähnliche Appellativa sind gesammelt von Fick in Curtius' Studien
IX 167 ff.
2, Mit dem Suffixe -ficerog:
äjtoXvy-fiaTog (Gl.) und ^dX-fiaTog (paph. Gl.).
Wahrscheinlich ist auch dQfÄa)'(ß)ajos statt des überlieferten
OQficoaros (Gl.) zu lesen.
5. Mit dem Suffixe -da:
yoöav (Gl.) von yoöa „Klage".
ayivda (Gl.) „Schatten".
Vielleicht ist -3- in beiden Worten aus Vau verdorben: yoFa(A ge-
hört der homerischen und oxva (daraus kyprisch oxv^a: § 97, S. 195)
der urgriechischen Sprache an.
4, Mit dem Suffixe -rcr.
ßQ'qta: ßQtizag 13588*a97 ifQU^Ta-oaTv 135i4, elß^riidaaTVi*
i
u
275
Vielleicht ist ^gi^za auf lautlichem Wege aus dem gemeingriechischen
^jga hervorgegangen, s. § 131 (S. 219).
3. A^ektiva.
235. Hervorzuheben sind
Ark. av-a-a-ATid'ia 296 mit doppelter Negation.
Xypr. Kti-ävov ,^er" (GL), Akk. zu yn-ävog ,,liier befindlich",
8. § 213, 5ß (S. 257).
IvTtQoayoQag = svaytiog (Orh): ark. nQoayoQiä[av] 9 a.
4. Komparativ und Superlativ.
236. Bisher nur im Arkadischen sind belegt:
[Komp. riGGov SOü, f^e^ov 29i4. is, f^elov 29i6, (leiovwv 29i8,
TcXeov SOas'Se» ^Üova 30 si, TvXeovtav 30»«.
Superl. TtXrjazog aus *7rAij-t(7To$ (§ 21c, S. 147) in nitiaTie-
Qog 37 11, [Il]lriaTaQxog 376.
a« Nicht im Dialekte gehalten ist der Name IIlsiajlsQog I30.
237. Das arkadische ftlog „mehr^* 29 1« ist Neutrum zu
m gemein-achäischen Komparativstamme TcXea-, Nom. Plur.
Ueg ^ 395, kret. TtUeg (aus "^TtUeg) Gort. Taf. VII 18. 24,
kk. TTÄeag J5 129 imd Samml. 2189.10/11 (aeoL), kret TtXiavg
. T. V 54, TcUad (= TtUag) VII 29, Neutrum kret nlia
= "^TtUa) G. T. X 17, Adverb nUvv XI 5.
238. Dass der kyprische Superlativ veFocxatag 134« „am
tzten Tage" mit dem Suffixe -oazaTog gebildet sei, vermutet
hrens Philologus XXXV 76. Doch kann auch vsßwaTarag
desen und dieses entweder von einem Stamme veßior- (vgl.
(ora, vecSaacj „erneuern" =- *v€(ot-^cd) oder von vefwoT-i ab-
leitet werden: vewav-axog zu vecoar-l, wie viF-arog zu viFo-y
ia-axog zu fxsao-. Superlative zu Adverbien sind xarw-TOTOg,
jXoi-Tcerog, OTtia-Tarog u. a. m.
Meister II 147 deutet veFo-oTarag als Kompositum aus vsFo- und
ajog: „am zuletzt stehenden Tage^^
5. Verbal-Adjektiv.
239. Von dem Präsensstamme ist abgeleitet
Kypr. ä-^OQattwg 144» „unverkürzt" von *%oga/w aus *xoga-^w.
Ausserdem sind überHefert:
Kypr. aßaQCGTav „menstruierend" Gl.
vvrezQaaTcav (Endung verdorben) „zerbrochen" Gl.
18*
276
Anmerkung. In der Formenlehre sind bereits besprochen äL\e
durch die Flexion hervorgemfenen Umgestaltungen der Nominal-Stämxxie
auf -f;/": -sF (in § 210b und o, S. 253) und -«a- (in § 209a, S. 250 "1.^
ferner die Bildung der Tempus-Stämme (in § 220-222, S. 263 ff.)* ■
IV. Der Wortschatz.
240. Homerische Worte nnd Stämme^
und gemein-griechische Worte, welche in Ilias und Odys^^ee
in besonderer Bedeutung auftreten.
Im Arkadischen und Kyprischen sind belegt:
alöa „Anteil": Ärk, alaav 12 Söso, Kypr, alaa 1488.
Vielleicht ist auch die Glosse des Hesych: xat atav xarä ro xQm^of'-
kyprisch. — XijtSos alaav „Anteil an der Beute" 2* 327 s 40.
ßolofiai: Ark. ßoXriTOv 29», ßoXofievov SOja.
Kypr. ai ßole Glosse.
ß6letai Ä 319, ißokovto a 234, ßöXea^s ui 387. Über das lautliche Ver-
hältnis von ß6XofjLai zu ßovXofiai s. § 129, 2 (S. 218).
xfi: Ark. el % eni %%%. 29 21, Kypr. X6 135io.88«s9.89.
Sonst im Ark, nur in der Verbindung x' av 29i«. 31. ,3 SOj. i«. w»»' ^'
Ht war auch nord-achäisch.
vr, ak selbständige Partikel dem Verbum nachgeset^*
Kypr. ij dvFavoL w 135 e, ^ öci^ot w 135 le*
Mit dem Artikel zum Demonstrativum verbunden: Ark. *tce^
29 14, Kypr, ow 141 1, T6v(y)v 140 1.
vv pflegt sich an Pronomina, Partikeln u. s. w. anzuschliessen. Nur ^^
zwei Stellen ist es dem Verbum nachgesetzt: odvQorrai vv ttov ^ 1^*''
(pda^s vv Ttov H 562.
ol/og „allein": Ark. olog Glosse, Kypr. oXßcoi 135 14.
ovvog „Lauf: Ark. ovvBt Lok. Sg. „im Trab!*' GL
Kypr. ovvog „Lauf* Gl.
Von ovvoe ist abgeleitet otiviog „eilend" (von Hesych durch igofU*^^'
xXsTtzrjs erklärt) in ^Eqi-ovvios „schnell eilend", dem Beiworte dosHerm^*'
vgl. Bergk Philologus XI 384, Verf. BB. XV 88 f.
277
7t T 6 leg: Im Ark,, Kyp\ und KreL belegt.
Die Belegstellen und die Etymologie in § 140 (S. 224).
Nur fur's Arkadische bezeugt:
äijTaL (Grl.): « 139, d^rrje 626, d^ras S 567 5 254.
aoQ „Schwert" (Gl.).
dnvead'U) SOs von a7ci(a „rufen".
Mit ionischer Yokalisation tjnvei, 3 899 x^Z q 271, ^jrvev i 399, tinvxa
'884.
aqtvev 29a7, Infin. „anordnen, ordnen".
dQTvsi d 771, fJQxvs 2*379 y 152 A 439, ^^rt/ffv w 448, tiqxvw v 242.
a-crxi^^fg 29 ö/« „unversehrt", dvaanTid-ia 296 „versehrt".
daxti^s K 212 /7 247 « 26 144 168 < 79 X 535, doxti^hs f 255.
ardij „Stimme" (Gl.).
dearoi 30io. i8.46 „scheine": diato „schien" C242.
deöoQuev (GL): X 95, öeöoQxwg r446.
dcu^a 2921 „Haus".
Ei^OTovßoia 389 und ^Eyiozofißoia 38 ss-
Fest des Zeus *Exox6fißoios, ,,dem hundert Rinder geopfert werden''.
Hesych ist der Name irrtümlich 'Exaxofißaiog geschrieben (s. Glossen
102). Das Adjektiv exaxofißoiog hat in der Ilias B 449 Z 236 $ 79 die
deutung „hundert Binder wert".
ea»l6v (GL).
Ixpia „Scherz, Spiel" in Iti^-expiog las.
^lada^cov q 530, itpidao^ai tp 429. Das Nomen iyfia bei Sophokles im
hamas Frag. 4 (Hesych).
^iqyec „wetzt" (GL): iV475, ^rjyoDV A 416, ^^da^co BBS2.
hcTLOwa 29is: das Präsens l'xco ist homerisch-poetisch,
l'g (GL). A.£xtr^oy (GL).
X£A€[i;*]cü 2988/84. leva(a)ei (GL).
IvKdßag (GL): Xvxdßavxog ^ 161 t306.
fiecT „bis" 30so.
(K««V ^otiff e 508, Ärc^. jMsW fe (= *fisax es) Gort. Taf. IX 48.
§vv6v (GL): 77262, fwcfe 2" 809, Svv^ 193.
Ttaqoid-Bv (GL).
Tcktj'd-vg: TcXrid^i 30 80 aus nXridvij s. § 197 b (S. 246).
Bomer jrAjy^y oft, ^Ajyi^r X 458 il 514 w 105.
Ttlog 29i6 „mehr": TrAec? A 395, ^Aea? 5 129, s. § 237 (S. 275),
278
OTVffekriv ,,rauh, steinig^^ (GL).
Homer kennt nur das Verbum anxpsXiCat „hart behandeln, rauh
fassen". In der für das Arkadische bezeugten Grundbedeutung „ra«.'
uneben, steinig" kommt atvipeXos zuerst bei Aeschylos Pers. 942 (Kir(^
hoff) und das Kompositum xaxaozvq>slog bei Hesiod Theog. 806, Hymn. ~3ii
Merk. 124 vor.
%ril6g „Lade, Truhe" (GL).
In der Ilias nur im 77: XV^^ 221, /lyAoro 228, XV^^ 254 — ;fj;X<? v ■ 0,
XfiX6v d' 424 438 v 68, x*l^oi tp 51, xV^oiaiv ß 339.
XQatOfjiBlv „helfen" (GL).
Das süd-achäische Verbum lautete wahrscheinlich X9<tlafia}, vgl. ;ifßar(}^-;;jKe
^53 7^144, exQaioinE £"66, XQ^^^I^TI ^28 r54 -4 b87 32, X9<^^<ff*(0^=nv
A 566. Darnach ist auch /ßa«aje*£iv zu betonen: A 242 589 ^ 117 0& 52
193. — Futurum ;|rßatö/*j}(jff< Y 296, xQo^^f^V^^f*^ ^ 316, Aorist xQo.loiiric=^itv
JI 837, xQ<^^<^M^^f' ^ 120 2 62 443.
w-'^a „schnell" (GL).
Nur fürs Kyprische bezeugt:
ayafiat „staunen, vor Staunen die Sprache verlieren": Imi^^rt.
aya[a]d'(a})g Glosse, s. S. 105.
ay'qTWQ „Oberpriester^^ (GL): homer. ij/ijtüi^ ^yAnfiihrer'^
ayXaov (Gl.) = yhxcpvgov.
yXaq)VQ6g wird in späterer Zeit ausschliesslich in der Bedeuti:^. Bg
„glatt, blank, elegant" gebraucht.
ad-avaxog: ad-avaroig 1442.
ai (aus aFi) „zu, gegen": ai-Tcokog (Gl.) = €[j.-7tolog.
Mit dfi: ai sind zusammengesetzt homer. dt-diiXog und ai-Cv^S , 3. ^^®
»Präpositionen €, S. 306.
dytooTri „Gerste" (Gl.).
Davon abgeleitet innog axoaxrioag im qpdrvfj Z 506. Der Scholiast ^^
merkt zu dieser Stelle „xvgtcog ös ai itäaai rooq)al dxoözal xaXovvtat ntJ^G^^
ßsoaakotg**, woraus hervorgeht, dass dxoari^ Gemeingut des nord- und sö-"*
achäischen Dialektes war. Ein Deminutivum dazu hat Hesych überliefe^^ *
dxöötda' iXdxtara.
dxoO'Tog ist vom Stamme dxso-'. dxoa-, latein. acus, acerts abgeleit>^ '
wie z. B. d-ysQaa-Tog vom Stamme ysgaa-.
dlaog „blind" (GL). aXyog „Schmerz" (GL).
dksßw: Part. a'kiFo(y)Teg 161 1.
Homer kennt nur das Medium dXiFofiai, welches mehrfach (^28 iV
513 F302 V 300) ohne Objekt völlig gleichbedeutend mit (pevysiv
braucht ist.
279
" «i /^.. j // /y^i \ j.»/.
aXova „Gärten" (Gl.) = *al(oFa, wahrscheinlich kyprisch.
Soiner dXco^ „Weingarten, Baumgarten". Über die Entstehung von
wov aus äXoy/'ov s. § 80 (S. 184) und § 98 (S. 196).
aloxoQ „Gattin" (Gl.).
afiixS-aXoevT-: aixixS-aljOBaaav (Gl.) = Evdaifiova.
\s Afjfivov dfjitx^aXoeaaav Q 753. Die Bedeutung an dieser Stelle ist
eifelhaft. Da afiix^aXoEvr- wahrscheinlich zu ofilx^rj „der Nebel", ssk.
h „Nebel", meghd „Wolke" gehört, so lässt es sich am besten mit
jucht, nebelreich" übersetzen. Dafür spricht auch die kyprische Be-
atung: denn ein „feuchtes, wasserreiches" Land konnte Evdalfimv
•uchtbar" genannt werden.
ävwyw „befehle": avtoyov 135«.
Bomer avooya und mit Präsensflexion dv(oyo} (die Belege bei Curtius
Tbum IP 200. 256).
dga (aus ^agfa) „Gelübde, Gebet" =« ctJ/ij, evxcoliq: agd 83
166^ jaga (nach l^TtolXcovi) = dga Dat. 1472.
Die Bedeutung „Gebet, Bitte" führt dga im 378 598 ?F199 d 767 g 496.
agovga „Acker^^: dgovgai 1358o/2i. Nach Hesych bezeich-
nete agovga bei den Kypriern auch das, was auf dem Acker
wächst, „das Getreide, den Getreidehaufen".
Von Homer an in der Sprache der Poesie; in Prosa sehr selten.
avTag: 572 60 2 61, [av^tag 662.
Von Homer an nur im Hexameter.
'ßkrig: yM-ßlrj (=« ^/xxta-ßlrig) „Riegel" (paph. Gl.).
Vgl. homer. im-ßXrjg ü 453 in derselben Bedeutung.
ysfxo) „fasse, ergreife" in den drei Glossen drvoyefxe „zieh
zurück!", yifÄOv (überl. /«Vvot;) „ergreife!" und vyycjuog (salamin.)
^,die Zusammenfassung^*.
Der starke Aorist yevro (aus *yi(X'Xo) „er erfasste, ergriff" (9 43 JV25
. -2'476.
yoFdto „klagen": yo8av „weinen'' (GL).
Das Aktivum yofdon nur homerisch-episch.* Die Tragiker gebrauchen
» Medium yodofiai.
dsTtag „Becher" (GL). dovTtriaev (GL).
^y%og in^'Eyxeiog (GL), einem Beiworte der Aphrodita.
l'log „Wiese, Weideland": ilec ISEg.
fv elafJLBvfj eXeog fisydXoio A 483 631, Xnnoi. sXos xdxa ßovxoXiovto F221,
Sovaxag xal skog xsifis&a ^ 474.
igova „ruhe, raste!" (GL). Wahrscheinlich kyprisch.
Das kyprische sgovaca (= *€Qcovdco, igcofdco: s. S. 113 und §80, S. 184
von igcoM = homer. igcoij 77302 P761 „Ruhe, Rast" abgeleitet.
280
evxcoXa ,,Gelübde, Gtebet^ (= a^a s. oben): evxfoka Dj
svzcD^ in der Bedeutang ,,6ebet, Gelübde'': A 65 98 7499 y 857. Hesk
"Aojiig 68.
Fava^ „Herrscher, königlicher Prinz": 69i 134» 144i.
ava'KTsg „königUche Prinzen" und „Gteheim-Polizisten" (GL 1.).
Favaaaa, Name der Aphrodita Paphia: ßavaa{a)ag 101 $
1022 1034 104, 105i 110, avaa{a)a(; lOOi.
avaaaat „Prinzessinnen" (GL).
Ursprünglich war ßdvaaaa ein Beiwort der Göttin: dasselbe wird d ^«er
Demeter (^826, Hymn. in Ger. 492), der Athene 0^880), der Aphrod^^te
(Hynm. in Ven. 92) , der Hekate (Hymn. in Cer. 440) , der Selene (H yrir m .
XXXII 17) beigelegt. Odysseus redet die Nausikaa mit ävaaca an (i 1 — 49
175), um ihr zu schmeicheln.
Fbi- „andringen, angehen^^: feiatjg Konj. Aor. 144 1.
Homer gebraucht nur das Futurum und den Aorist des Mediums : iX^
rdxa /"sloofiai S8, sniFelaofiai A 867 F454 o 504, im Yersanfang: fei
fiai ^ 335 — kfsiaaxo 415 % 89, diojtQo de /sioaxo A 188 E 588 P
Q>^4, iFeiada^v 544, iTtuFetaafUvrj $ 424, xaxaFslaaxö A 858, im Ye
anfang Fslaaxo ilf 118. In jüngeren Versen ist das /'vernachlässigt:
nii XQoog EXaaxo N 191, jidXiv eTao/iai Q 462, dsv^ siasxcu o 218.
Der Stamm Fei- ist identisch mit ssk. v», Präs. viti (= *v4i'4i)i tra
^^antreiben, erregen", intrans. „losgehen auf, verlangend aufsuchen",
ä'Vi „herbeieilen", upa-vi „streben, zu erreichen suchen, ni-vi „eindrinj
m" u. a. m.
oLTto-Faqaa „riss fort" Aorist: Opt aTtosqaBU (CtL).
Von diesem Aoriste gebraucht Homer ausser dem Optative djtoigi^^*'^
829 den Indikativ oTsösgas Z 348 und den Konjunktiv ojtaiQOjj ^ 2'^33-
Der Stamm Feg- liegt ferner zu Grunde dem Part. Aor. djiovgas = *d7t6FQ^^''^
und dem Verbum djt-avQda) = ♦ajr-o-/i?d-ö).
Fiq^a Aorist: ei eFeq^a 146.
Vgl. SV FsQ^avxa E 650.
Fex- „fahren, bringen, darbringen": eFb^b 662.
Im Homer nur das Nomen oxog „der Wagen".
FcÜQog und FoQog „Wächter" in dvga-FtaQog 215, ^Ein^^-
(OQog 122 1, ^OvaaiwQO 150 1, a-ogov Glosse.
ovQog Axai&v (von Nestor) 80 -4 840 370 659 y 411, o^qov tti xx
xsaoiv o 89, vcov enlovQog v 405 o 39, Mivcoa Kqi^xjj imovQov N 450, Ttv,
coQovs (P530 X69 ^681.
Fqtiv „Schaf': ^iecva (GL) = *-Fß^va, s. § 98c (S. 196).
Im Homer nur das Kompositum noXvQQrjv (= *7toXv-FQijv) 1 154 296 X 2
^dec (GL) aus öt-aFri: vgl. didst «378 r 440.
281
'^ßavov „wenig, gering** (GL).
ovd" ^ßaior „auch nicht ein wenig" B 880 386 iV 106 702 YSQl y 14,
ou6v i 462, (pgiysg ovo" ^ßaial S 141 (p 288, tQlx^i o^(f rjßatal a 355.
d-daacD „setzen": Aorist adaat (paph. Gl.) = ^d-a^ai.
Im Homer nur ^daaae O 124, ^daaasv 1 194, i^aaooifigr y 336. Das Prä-
18 '&dGa€o bei Earipides (häufig) und Sophokles Oed. Tyr. 161.
d-QOva ,,blumige Gewänder** (Gl.).
Em Verse X 441 iv de ^gova noixiX* ijtaaas bedeutet ^gdva „Blumen", bei
n Thessalem „bunte Tiere". Die Grundbedeutung war „farbig, bunt**.
ide a) zur Verknüpfung zweier Sätze (=s de) 135 »e.
b) zur Einleitung des Nachsatzes 135ia. 34/s5*
Zwei einzelne Worte werden im Kyprischen nicht durch ISi, sondern
rch xds verbunden.
iaz'qQ (=r gemeingr. laTQog): ijariJQav 135 s.
itjTi^Q A 190, InxiiQos A 194 A 518 835, IrixrJQa q 384, irixfJQB B 732.
lt,B „lass niedersitzen** (GL).
t^G} in transitiver Bedeutung nur homerisch -poetisch: firi noo fjt ig
}6vov iCe Q 553, ßovXrjv J^e B 53, Zsvg t^ei zhaQxov xdtads jidvxiv iv ^q6'
ig Aesch. Eum. 18, TCov iovg , , , ivi xpafid'&oiaiv ixalQovg Apoll. Arg. II 36.
Zx/ua „Stich, Hieb": lyt/dafiavog 1353/4-
Der Zimmermann *Ifcfid-Xiog x 57 scheint nach seinem Gewerbe benannt
sein: „einer, der das Holz mit der Axt spaltet und behaut".
log „Pfeü" (GL).
Y,aaiyvriTog: Sg. Dat 762, Plur. Nom. 106« 146, Gen.
135i4, Dat. 1305.7/8.18/18, Akk. 1358. n 1096?
Die Glossen xaLvira „Schwester** und yLaivLxag „Brüder
d Schwestern** sind wahrscheinlich kyprisch.
eaaiyvfjxog ist auch aus dem Nord-Achäischen belegt: aeoL xaaiyvrixcov
Äml. 281 C 19.
%€^- in der ursprünglichen Bedeutung „durchschlagen, ab-
schlagen (mit einem scharfen Werkzeuge, einer Waffe)** :^
STtißaoLv Tc5 a7crjog [s]'KeQae 99« „er schlug einen Zugang
zur Grotte (in den Peken) hinein, er eröflEhete einen Zugang**.
IPemer die paphischen Glossen xaxxfil*(ß)at = xarax6i//ai,
^tvIkoqov = eTtl^OTtov, x a x ^ a g (beim Euklos) = xoraxoi/^ag.
"Von dem Präsens *xo^a-«w, auf welches der an letzter Stelle
genannte Aorist zurückgeht, ist das Verbaladjektiv d'ycoQai-
TcSg (adv.) „un verstümmelt, unverkürzt** abgeleitet.
Zu vergleichen sind z. B. dovg* iXdxrjg xsQoavxsg Q 450 , djto d* ä/4(pco
Qos xivoyxe K 456 3 466 (in ganz gleicher Bedeutung djtoxdTnoo : niXexvg
282
\
ojtexoyfB xhovxae a^;|fev/ovff y 449) , jigcotas inixsQOB (paXayyas U 394 „i
durchbrach", xog/iög „Baumstumpf" tp 196 u. a. m.
'K6Qaf^og „Gefängnis" (Gl.).
Das Wort ist in dieser Bedeutung nur im E 887 gebraucht.
Y^vTtelkov ,^echer" (GL).
xvjteXXov A 596 O 305, xvTteUa F 248 A 345 a 142 ß 396 ^ 58 x 357 v 25: ,^3^
xvniXXoig I 670.
AoTT- „zerstören": sXaipa (Gl.).
Homer kennt nur die Weiterbildung d-Acwr-afco „zerstören, vernichten^^Ki''.
lolad-og „der letzte, äusserste": a7voloi(ad')eiv „been(^^3i.
gen (Gl.).
Nur im W: rjfiirdXavrov ;|r^r<To£l Xoio^f s^xev 751 „ak letzten Pr - eis
setzte er ein halbes Talent Gold", Xoio'&i^iov extpsg äs^Xov 785 „er t r -ng
den letzten Preis davon", XoTa^og avt^Q mgiaxos ilavvei pKowxas titTiovg r -> 3g
„als Letzter treibt der beste Mann die einhufigen Rosse'^
s-/>iaQiffev „ergriff' (Gl.). f^eyalgeiv „neiden" (Gl.).
fÄV&a „Stimme" (Gl.) = fivd^og, s. § 232, S. 273.
fiv'&og ist in Prosa selten.
lx{ci)Qov „hell, laut" (Gl.).
Enthalten in den homerischen Worten iyxeoi'ficDQos B 692 840 H 334
7 188, io-fÄCogos A 242 £'479 und vXaxo-ficoQog f 29 :r 4. Das Nähere s.
auf S. 122
6^(pd in ^0{ii)q)0-%'keFrig 210.
6iJL(pri B 41, oficpffg Y 129, Ofiqpfj y 216 st 96.
Ttdaaeiv „bunt weben" (Gl.) = TtorulXeiv.
In dieser Bedeutung: svsjtaaaev 7^126, sjiaaoe -X'441.
Tcidtla „Sandalen" (Gl.).
7CVV- „verständig sein" in Tcvv-rog: UvvrayoQav 882, üv^^
ayoQO) 197, nvvTil(X)ag 881, nvvTorif.ao 197, IIvvto.... 1
Von Hesych wird nwtog durch sfjKpQcov, oaxpQfov erklärt. Homer ke:«^ ^^
nur das Perfektum Tti-jirv-fiai: ninvvaai Q ^11^ ninvvöo xp 210, ntjtyvtf"^^
W 440 ;« 495, neTtvvfievog oft.
TtoGig „Gatte": 932.
Von Homer an bei den Poeten, in Prosa sehr selten.
7t Q tilg „der Waffentanz" (GL).
Die Ilias kennt nur jtgvXhg „die Kämpfer" : A 49 M 77, nQvXimv 03'^ ^
TtQvXeeoai E 7U ^90. — TtgvXtg bei Kallimachos in Jov. 52, in Dian. ^4.^'
TTToXe^og (GL).
Kyprisch und kretisch: die Belege und die Etymologie in §140(8.224-/'
283
TtTvov „Wurfschaufel" in di-Tcrvov (Gri.), dem Namen eines
Getreidemaasses.
hg ^ 0% oJio Tikariog Tttvotpiv fjuydXtjv xat* dXaytfv &Q(ooxovaiv xvafiot
iavoxQoeg tj igißiy&oi N 588.
QSiog „kraftlos" (Gl.).
!m Homer nur das Adverb geia „leicht, ofine Sorge".
GfioyeQov, wahrscheinlich eine paphische Glosse, S. 166.
mt'OfivYSQC^g y 195 S 672.
üTteog „Grotte": Gen. OTtriog 98» 998.
-axegcZ: UaxeQoi „der Reihe nach" (Gl.) = evaxsQCJ.
■m'OxeQGi „der Reihe nach" -4 668 2" 68 !P125, sv-oxegto Apoll. Rhod. I 912.
rayog „Führer, Leiter*^- Gen. raydi 116 170 179.
vagä 5' Ol tayol äfifjn fisvovTcov W 160. Bei Aeschylos, Sophokles u. spät,
ebtern (räyoV). Nach Xenophon Hellen. VI, 1 g. ig 4 j,. „. ,5 führte der
essalische Bundeshaaptmann den Namen tayög. In den thessalischen In-
iriften bezeichnet taydg den Bürgermeister: xayoi 1332 37, tayovv d45](^
1 Bjj, tayoXg 3464.30 (in dein Briefe Philipps), *tay6c Akk. 345«. „.81.44,
'svovrovv 34024 1329 lag.
xaqßel „er fürchtet sich" (Gl.).
vv-TEtqaaTiav „zerbrochen" (Gl.).
^u homer. tergaivco „durchbohren": TszQrjva \p 198, tsxQYjve X 396, t«-
vsv e 247.
q)aayavov „Schwert" (Gl.).
(pLTQUjv yuxt Xawv (amathus. Gl.).
>iTQcov xal Idcov M 29 (P 314, (pirgovs !P123 fA 11.
XccQiTeg „Myrthengewinde" (GL).
n dieser Bedeutung im P51, s. S. 126 oben.
Xd^iov „Erde" (Gl.).
Xgavco ),ritzen, berühren": XQf^of^evovlSbdyXQ^^^^fÄevovlSöts.
dovxa, or jtoifirjv XQ^'^^V ov6s da/ndaafj E 138.
Anmerkung. Auf homerische Verse beziehen sich die kyprischen
►fisen xax' sq {sC)sat (vgl. x 378 xar äg sCsai) und f*oxot (im Homer
statt des überlieferten fivx&t stets fivxoi zu lesen, z. B. fivxoT "Agysog
Ö2 y 263, /zvxoT xXiöirjg I 663 Q 675, ijlvxoX dofiov y 402 ö 304 u. a. m.),
aer die auf S 166 aufgezählten — wahrscheinlich jpajo/itxßAen Glossen —
^TO'&ev (5 99 igiftv'&sv) und ninoaizai (^505 nenvofiai). Die Glosse
^avfj erinnert an nifJLTiXdvsxai 7679.
Die arkadische Präposition snsg 3064 = «-^-«^ ist den homerischen
Positionen diixf nagex, vjtix analog gebildet.
Das arkadische sixoai 29 1 kann aus *eFsixooi (homer.), aber auch
*i'fixoai entstanden sein, vgl. § 242c (S. 288).
284
241. Ausser den vorstehenden homerischen Worten im
Wortstämmen enthalten der arkadische und der kyprische Diale
folgende
Seltene Nomina nnd Terba.
Einen Stern (*) fahren diejenigen, welche bisher nur aus Arkadi(
oder aus Eypros belegt sind.
1. Dem arkadischen Dialekte gehören an:
*afiq>tÖ€y,aTri „der 21te" Gl. hieQod-vTig 297.
*aQfi(oXa „Würze" Gl. *Xv7taaiv (»-» lyxxijaiv) 31«^
*daQLg „Spanne" GL *iv7CoXatg (^ ifiTtoXäig) 29a^7.
*Ö€ll(o „werfen": igdiXlovteg *ty9)0ß/Jt«r „anhalftem" 298— 6.
3049- 10/11.1 69 lvg>0Qßl7l%iAf ivtpO^^'
*e7caQ6riTat „Schutzleute" GL ßLOiiov^. Zur Etymologie s.
ijtrjQBiatev „freveln" SOis. §• 54, S. 173.
^Bftitvyiov „Zugthier^^ 29is. "^"i^dd^idoL GL
^ijti'l^aqeo} „eindringen auf^: *%aTaQßov „verflucht" 294/6—
Aor. sTteKaQrjaav Gl. *Xbvt6v „unbändig" 29 s.
"^eqivvBiv „grollen" GL Altb. Ijutü, s. S. 24.
*€g(5oxa „Übernahme" 30 40. 51. ^vai „Bacchantinnen" GL
eöTiOi „die Toten" Gl. *^(OQlat, Bedeut unsicher,
In dieser Bedeutung speciell arkadisch. oÖB^og (^ oßokog) 29 19 . 24 «»
ßavavLBg „die Dioskuren" in ^JlavayoQOL 29a6, üavayOi
dem Phylennamen Fav<mL- avovso, TQCTvcevayoQatogs.
aiag 819. *7taQafia^BV(o 29 a».
*tBQBd'QOv (= att ßcLQad-QOv) *7taQhBtaK(o: TcaghsTa^afth^^^ ^
GL 2920, ftaQBxa^wvai 3028-
d-olva „Opfermahl" 29i2. *q)BXl6dQvg „Korkeiche" Gl-
hiBQO^irav 295. (olivac „Arme" GL
2. Dem kyprischen Dialekte gehören an:
a. Griechische Worte.
Da die ungemein zahlreichen kyprischen Worte, welche Hesych »^^
Glossen überliefert, auf S. 105—126 in alphabetischer Reihenfolge zW
sammengestellt und ausserdem mit Hülfe des Registers leicht aufzufinden
sind, so habe ich im Folgenden aus der Zahl der sicher gedeuteten nur
diejenigen angeführt, welche wegen ihrer Altertümlichkeit ein besonderes
Interesse verdienen. •
285
'aßXa^ „glänzend" Gl. (für ^d-ßla^, zu a-ßü-wg).
ixyog „geweihte Stätte" ISO«.
d^KevEL „er beobachtet, hütet" ÖL Auch kretisch.
dXeiq)- „schreiben" (eigentl. „bestreichen"): dXevTtTrjQiop GL
„Schreibzeug", öiq)d'€QdXoiq)og GL „Schreiblehrer'*.
^dltV' „schreiben" (eigentl. „bestreichen", vgl. lat. Uno) ivaXa-
XiOfieva 13526 „aufgeschrieben".
^ava- „schöpfen" (lat haurioj altn. aiAsa): havov und {eJTCctvov
(Imprt Aor.) Glossen.
ßiyiog „Brod" GL. *
*ßQ€vd'ig und ßqivd'i^ „Lauch" GL.
YQaa- „essen": ygaa-d-c ,48s!" 144 1, yQo ,48s!" GL, Tid-yga
4p= "^ytd-yQäg) „der Fresser^* GL.
ödlTog „Tafel": Akk. 13536.
deJ^' „winden": delv „winden" GL, dvaea {dv- Kurzform zu
öeß-) ,,Mauerkranz" oder „Gesimse" Gl.
"de 1(7« „Schmutz": a-detog „schmutzig^* GL.
ÖQVfxLog „Waldbach": Akk. 135i9.
sag „Blut" GL.
Die Belege für sag (slag, lag) ,,Blut" sind gesammelt von Zadwieh,
eckeisens Jahrb. Jahrgang 1889, Bd. 139, S. 661 ff.
ißdo) „sende": Aor. €7c-rjFaaccy oder STt-ißaaav 161 1.
^€lq)og „Butter" GL (germ. salbo).
ßsLycwv „Bildsäule": Akk. 1512.
^ßsX- „wollen" (got. viljau, altb. veljq): EveXidrig „trotzig" GL.
ßegy- „einschüessen" : Aor. YjaxeFoQyov oder xorij/b^j/ov (von
Yxxx-BßiQyia) 135 1.
ßXrivog „Wolle": Xeiv(€a) GL
.FAijx- „reissen": Perft «Tr-eXijxa GL
^ßgrira „Vertrag": ßgiqtag 13528*299 ißQrjtdaaTv 135i4, evßQtj-
fdaarv 1354.
►Ca „Erde" = ya (§ 135, S. 221): Kac 1358. 17. 24, ^ag 1353o.
"Jav Akk. „Dauer, Zeit": 135io.2s*28-
^ZrirriQ „Bächer'* Gl. (— ssk. ydtär), Name des Zeus.
Ivig „Sohn" 101 4 102$ 1052.
Belegt: Aesch. Eum. 319, Eurip. Tro. 571, Herk. für. 354, Lykophr. 570.
ei Eurip. Iph. Aul. 119 bedeutet iviv Tochter. Wahrscheinlich steht tvie
T *tFvig und gehört zu ssk. yüvan (aus *yvan = idg. *yven), l&t, juvenis
ier Jüngling''. *//V- ist regelrechte Kurzform zu *lFsV' = ssk. yüvan,
TLav' „töten": ßov-yuxnj „stiertötend" (xL.
-^ißiaig „Ranzen" GL.
286
*'/,vfj,€Qe(o ,^eT)ken^^: 'AVfteQiivat 1444.
käßog „Stein": Nom. Xao 93». Auch kretisch.
Xi^og „Stein": Akk. Tä(v) li&o(v) 161a.
Xvfiriv ,^arkt*< GL (?).
*lov- (— ^) „verstümmehi": (k)oufiava „Spreu" GL, Xovckp'ov
„verstümmelt'' GL
Das Nähere auf S. 121.
^Ivy- „schlüpfen, gleiten": dTto-Xvy-fiavog „Entblössung*' GL
*f>iafi(fi)07taT(üQ „Grossvater" 159.
*fi6ipog „Fleck" GL Zu lat. maculum.
*fivXa „Seife" (— altb. mylo): ftvXdaaa&ai „sich waschen" ^jL
*k§-OQvl^(ü „extermino" (von ogßog „Grenzstein", s. § 71, S. l^^l):
Aor. Konj. e^OQV^ ISöia.ia. s4. 85.
"^ovaQov „Salbe" GL: germ. mr „triefend".
*7cavwviog „mit vollem Ertrage" 135io. ss.
*7cag „Sohn, Kind": 106i 210, Öl-Tcag 93».
*7taTa- „sehen": y^a-Ttavag (Part.) „sehend" GL, ifincn^'^xov
Aor. Imprt., GL, femer Ivyux^avaov.
Ttara- „schlagen": xa-Trara Gl.
*7tLXv6v (- pinön, §134: S. 159 und § 128: S. 217) GL
„grau".
^a>- „trinken": tvw&l Imprt. 144 1.
Qoßog „Bach, Fluss": Q6ßo(v) 135 19.
aaiqcD „fege": aTtoaiQet GL
*aiw „speien": Aor. In£ aiac GL
*o'/,vda „Schatten" GL: germ. sküa.
{a)7zLl^a „Vögel" GL: engL spink.
"^OTQOTtr^ „BHtz" GL
"^TbQog (« rifxevog): Lok. rigec 65».
*%eQXVLja „Früchte" 1359. 18/19.28.
Hesych zsQxvsa' <pvxa ved und Tgdxvog' oteXsxog, xXddog, tpvtov.
Togyog „Geier^* GL.
joQYog in der Bedeutung „Geier" bei Lykophron 357. 1080, Kalü'^*-**
Fragm. 204 (Bentl.), in der Bedeutung „Schwan" bei Lykophron 88. N*^^
Hesych war das Wort auch sicilisch.
T^vx- „verweilen, einkehi'en", Präsens TQvaaw: evvqoaaea'ß'^^^
paph. Gl.
Vgl. lit. irunkü^ trükti „dauern", usz-trunkü „ich halte mich mit eif^^
Sache auf", trukdaü „versäumen". Mit kypr, sv-TQoaoco ist das lakonisch
im-TQvoao) (Hesych) identisch.
287
vß-alg == eTtt dei „für immer^^ 135io- 23/23. ss-
ale ist wahrsoheinlich mit ssk. dt/us ^^Lebenszeit, Dauer'' identisch.
)as Nähere über v s. bei den »Präpositionen« S. 313.
*i;-Xij^og „Handgeld" (= eTii-xecQog): Gen. v^ij^wy 130 6.15.
Xoßog „Krug^*: Akk. xoo(y) 161 1. Auch argivisch und kretisch.
^ipaiÖQOv „glänzend'' Gl.
SiFaxa j^enkel" 161 j.
b. Semitische Worte.
Appellativa .*
ißa (überl. dßdd^) „Lehrer" Gl. dkdßri „Tinte" Gl.
ißaQTai „Vögel" Gl. agc^og „Grab, Graben" Gl.
iyoQ „Adler^* Gl. ydvog „Garten, Park" Gl.
^dßarog und tdlfiaTog „Fisch-Schüssel" paph. Gl.
Zweifelhaft ist die semitische Abkunft von ^ißcovog „Kiste" GL,
oQtog „Altar" Gl. und adjti&og „Opfex*" Gl.
Fersonen-Namen :
^AßLÖixiX'/.(i)v Gen. 1343. Mavaa(<j)rig I4O2.
'Aqayiog'f 98 1 99i. Makula, Herakles, Gl.
uixpdaofiog I4I2. MaQay^av Gen. 96.
BcjyiaQog, Mussgott, 235. Mil'^ijdd^wvog Gen, 134i.
rtA(X)/xag 173, rik(k)iy>a 67 1 2afiaßog 141 2/3.
128, nk{l)iyLaßog 96, riXß)l- Tdqßag 98i 99i.
-AaFi 76 1/2.
Anmerkung. Midav Gen. 198 und 'vayfdgtjg 162^ sind sicher,
dQfAavevg Gen. 135 si und Zco/'rjs 190 191 192 vielleicht barbarische
^^amen.
242. Zahlwörter.
1. Kardinalia.
?y-g „einer**: Ark. in firid-evi 30 22.
ovo „zwei": Ärk mit einem Akk. Plur. Mask. 30 22.
mit einem Akk. Plur. Neutr. 30 26.
dt- (= dvi') „zwei": in Zusammensetzungen:
Ark. ÖL-TtXdaiov 3086.
Kypr: dl-Ttag 933, öi(dQaxf^a) 135i6.26.
T^t- „drei": -4rÄ;. Akk. TQig 299.84 (aus Hgl-vg).
Dat. TQiol 304- i
In Zusammensetzungen: TQi'7tavay6Qaiog29%. ■
288
TtivTB „fünf*: Ark. Ttivze 29 1, TtBVTr^-Yjovra 29 ao SOss.ao.
Kypr. 7CB{fi)7t-a(xiQwv 134«.
a. Wenn Meister H 282 aus der letzteren Form die Existenz eir:m.e&
kyprischen itifuie erschliessen will, so ist dagegen einzuwenden, das^ n
vor a der regelrechte Vertreter des (^-Lautes war (*pänque, lat. quinqt^4i).
Da in süd-achäischer Zeit der ^^-Laut vor hellen Vokalen noch als Pala^C:al
gesprochen wurde (s. § 186, S. 222), so besteht die Möglichkeit, dass «da-
mals jtevTs (genauer Ttsvq's) und jisfutdfj^Qoe neben einander lagen.
o'^^Tci „acht": Ark. in o(7i)Ta}'-XQva€Ov 54 1.
de'K'^ „zehn": in ark. övai-dexo s. dort.
<Ji;ce}-öex^ „zwölf*: Ark, dv(D-Ö€'/,o 297/8.21.
b. Dass die arkadische Form dexo (vgl. auch ark, Sixotog) sfa^d-
achäisch war, ist nicht zu erweisen s. § 52 (S. 171). Vielleicht hat sxch
erst im Arkadischen das aus tonloser Nasalis sonans entstandene a hiia.'Cer
X in o verwandelt {aeol, dexa).
i-ßeiy^ooL „20": Ark, sckogl 29i.
c. Da in der Inschrift 29 Vau im Inlaute hinter q {xatag/ov ^j^) mand
im Anlaute (^aaröv n, /"sxaarov ^g. j^, /"exdoxav ,9. ^) noch geschrieben ist,
so lässt sich das arkadische eTxooi nicht als */'eixoai deuten. Dasselbe ist
vielmehr entweder mit dem homerischen ieixoai = e-Fslxoai (c-t:etÄ?t^»)
identisch oder aus einer Grundform e-Hxoai (e'vikpti, vgl. ssk. vim^^tiy
kret. /"ixaxi = viknti Gort. Taf. IV 13 XI 48) entstanden. Inlauten, ^es
Digamma zwischen Vokalen wird in no. 29 nicht mehr geschrieben, "Vg^-
olsi = *o/'i-vg,
TtBVTTiTLOvna „50" : Ark, 7cevT7JY,ovTa 29 20 , ^€VT7i^x)VTa 30 23 - ^ .
Acx^Toy „100": Ark, heKorov 294, ^EyLOnovßoia 889, "jEa^*^'
TOfißoia 38 j3-
d. Nicht im Dialekte gehalten ist die Glosse *Exat6fißoiog, Für ^»^^
hexox6v lässt sich die süd-achäische Abkunft ebenso wenig erweisen, "^^*®
für dexo, 8. § 52 (S. 171).
xqia-'/i'Q.OiOL „300" : Ark, xqtaTAatoi 30 s , rgcay^aalog 29 20 /^ ^ *
TQiawaiaig 248/9.
Über das Verhältnis von -xaciog zu -xöaios s. § 52 (S. 171).
xlli^OL „1000" (= *x^hoL: § 35, S 160): Ark. \x\Maig 24^^'
2. Ordinalia.
TCQCJTog „erste": Kypr. ngtovo-tlfKo 59 1. Zweifelhaft i^*
IlQcozißog 87.
TQLTog „dritte": Ark, TqiTiog 83.
xetaqTog „vierte": Ark. Thagrog Sie.
heßdoiiog „siebente": Ark. heßdo^xm 2929.
de'A.'Q.xog „zehnte": Ark. dey^ozav 6.
S. § 52 (S. 171). Nicht im Dialekte gehalten ist die arkadüek^
Glosse dfi(p^ dexdtrj.
289
3. Distributiva.
Xyyils- „je einer": lat. singuli.
Kypr. lyytßy (überl. Yyyia). elg. paph. Glosse. (S. § 37,
S. 161).
4. Zahlnomen.
Fty,dg „Summe von 20" (= att ßtzag).
Ark. In dem Namen Fr/.ad-io) Ss.
e. Vgl. thess. tpedg Samml. 345 lo* Ii^ dem Zahlnomen auf -de, -dÖos
r durch den Accent ursprünglich die Kurzform des Stammes gefordert.
dg (statt des ursprünglichen txdg = /^dg) ist nach sücooi gebildet.
243. Präpositionen.
Für den Wortschatz sind von Wichtigkeit die beiden kypri-
lien — und wahiBcheinhch süd-aohäischen — Präpositionen:
aßi „zu, gegen".
SV, Kurzform v: „zu, auf* (= €7ti).
Die Form und die Bedeutung derselben ist ausführlich in der Syntax
den »Präpositionen« (§ 259, S. 306 und 312 f.) besprochen.
244. Adverbia und Partikeln.
Im Arkadischen und Kyprischen belegt:
:ilXd: Ark. firjöeTcod-i dXV rj iv Teyeai 30 s4.
Kypr. ov yccQ , dk(Xf eTvx d %riQ 1448.
5v: Arh eveqyhag 54 4 und zaUreiche Eigennamen mit JSv-,
z. B. l^voQxoq 32 2, ^vöo^og 82 8845 u. a. m.
Kypr. SV 146, evfeQyeaiag 146, ^vöafxo 169, EvFayoQio 220,
Evßd{v)d'Bog 221, Evßü&(ov 223, EvßE'K&o(v)%og 222.
r^ „oder": Ark. ij 292o, ij 30?. 10. 26.45— 47.
Kypr. tj 1096.6 1306. 10. 11. 13.16.24. 26, ? 13024.
Die edalische Form t ist vor vokalischem Anlaute aus rj hervor-
rangen, s. § 42a (S. 163).
He: Ark. Alleinstehend nach ei 292i, sonst nur in der Verbin-
dung eY x' av 29i6. 21.23 3O2.10. 15.25.31.
Kypr. x€ 135 10. 23. 29. 29.
fuij: Ark. firi 293.10.11.12.15.20, fiTf] 3O5.12.21. 22.27. 32.33. 41. 42.
Kypr, fiT^ 135 28, fitj^nore 144 1.
Ho ff mann, die grieehischen Dialekte. I. 19
290
^^öi: Ark t^rf 29«, urfii 30.xj ^ ^^j,' oder H« K».
^tlte: Ark. filmte 29ii. u ^ i^jr r , r-i
vv: das Demonstrativnrn o-w ist im Ark. und Kypr, (s. §213,
S. 256), die selbständige Partikel vv bisher nur im Kypr.
belegt: dvfavoi vv 1356» d(ayu>i w 135 le*
Nur im Arkadischen belegt:
avi Ohne X6 nach ü 29s.8.7*io*i4*i7 30i5.84-s7* 49.45, nach
liia% SOsoy nach ort 295.9 3O5.599 nach orivi. SOsiy nach
a 29?, nach rat 3O49 nach to 30i4.s59 i^^ch ocrat 30 is.
Mit x£ zu x' av verbunden nur nur nach ei 29i6.9i.98 30i.
10* 15* 95.81-
über aifi vor jui; 80 ,7.4s, äy vor xQivoovat 3O5 s. § 121 (S. 212 f.). Sf
29 t is^ AUS ^ ^^ kontrahiert. Statt äv hat der Steinmetze in no. 29»
irrtümlich Mv geschrieben.
Fiek Ilias S- 566 vermutet, dass die Partikel dff^ nicht süd-achäisoh.
gewesen, sondern aas dem Dialekte der ionischen Eynnrier entlehnt sei-
di: 249 29 oft 30oft 31 9. In no. 29 wird öi vor vokalischi
Anlaute stets apokopiert, in no. 30 nur vor av, s. § 161 (S.23ir
ei: 29 und 30 oft, evtb 3089.59.
«I ist der Lokativ zum Relativstamme 6- = *t/0'.
ivd'ade 40. firjdiTco^i. 30s4.
71 ;;a2s^^ nach Komparativen 3O99. ofiod'Vfiadov 3098*
96.49, iiridiTto^i aX)^ ij 3084. ovvet „im Trabl^^j Lokati?
d'vqda „draussen^^ Gl. zu ovvog „Lauf^% Gl.
xa/ 69 248 29 oft 30 oft 316-7 TtaQOiS^ev Gl.
308 548. 4. 10- vareQOv 3O5.
f4,iv 29i4.99.95 3O49. ctfxa y^chneW GL
fiioT av „bis'^ 308o. ^S l^'h „ciusser^' 299.
Nur im Kyprischen belegt:
aßXa^ (= *a-Fhx^ „glänzend'^ GL, vermutl. Adverb auf -a
alßBi „immer'' 135 81, Lokativ zum Stamme alßo-.
avTCLQ 572 6O9, a(v)%aQ 61 2, [av]'caQ 66*;.
yaq 1448«
€^' (= aqaj s. § 16, S. 144): yuxT €q* {ktjeai Glosse.
^ yywenn'' 135 10. 98> Instrumentalis des Belativstammes o-^f
Die Partikel tj, welche bereits in urgriechischer Zeit neben tl ur»«
ai lag, wird auf den Gortynischen Tafeln nur zehnmal (I 23 34 52; rVJ^-»
V 9; VI 1; Vn 6; Vni 18; IX 37 52), das gleichbedeutende al dageg€>x»
291
147mal verwendet. ^ ist aasserdem überliefert aus Dodona and Asty-
palaia, s. Verf, De mixt. Graec. ling. dialectis p. 48.
d-OQüivag „atissen^^ paph. Gl. Von d'VQa abgeleitet. Die
Endung scheint verdorben zu sein.
Idi „dann^^ zur Einleitung des Nachsatzes 135 18.94/259 gleich-
bedeutend mit de zur Verknüpfung zweier Sätze 135 so-
Tcag „und'^, zur Verknüpfung zweier Worte und Sätze: 59»
98» 106« 130i 135 oft 140« 214» und als Glosse, xa d{v)vi
1356 (aus *yiag d(v)ri nach § 106 III, S. 204), xa /uw 146
(aus *xa(^) fiev = *xag fiev nach § 107, S. 205), xd(ft)
Ttüd^i 144 1 (aus *xag TrcS^t nach § 107, S. 205).
xaT* yjUnd^': 134 1 161 2.
Die letztere Form wird von Meister 11 240 als xa ts gedeutet: da
jedoch ein lautlicher Übergang von xdg ts in xd{r) ts für den älteren
Dialekt ohne Belege ist, so würden wir mit Meister zu der Vermutung
gezwungen sein, dass die ,,vor vokalischem Anlaut entstandene Form xd
auch vor konsonantischem Anlaut Platz nahm", und diese Vermutung ist
deshalb äusserst unwahrscheinlich, weü in eine geschlossene Verbin-
dung xds ts zu einer Zeit, als xdg vor Konsonanten noch lebendig war,
sicher nicht die nur vor Vokalen gesprochene Form xd eingesetzt wurde.
Vielleicht ist xar* als *xati zu deuten: dann verhalten sich die drei
Formen gemeingr, xai: kypr, xatl (xat-): kypr, xdg (aus xdt-g) genau so
zu einander wie argiv, noi: dorisch-cichäisch notl (jtot-): kypr, ndg (ausjroT-;).
yLidvov ,/iier'* GL, abgeleitet von dem Pronominalstamme xt-
„dieser'S s. § 213, öß (S. 257).
fia vai yywahrlich^^ Versicherungspartikel, 1096.
fiaXa y^ehr'' in Mala-yilefiTO) 187.
fiiqTtOTe 144i.
(xoxol „drinnen^', paph. Glosse. Für fivxoiy Lok. zu invxog.
vai 109$ in der Formel ^a vai s. unter fia.
ov, vor yag geschrieben ovokarey 1442.
7tL „auf welche Weiset' 135 S9, entstanden aus *07tvL (§ 70,
S. 181 und § 168, S. 236). In Kreta hatte otvvl noch die
ursprüngUche lokale Bedeutung: Gort. Taf. IV 15.
o%B 135i.
Trat, verallgemeinemde Partikel, nach xag 135 4, nach idi
135 18, nach dem Belativum 146.
Ttoyl^ yywoher" (»=3 Ttod^s) in der Glosse ig no^ eQTteg.
noxB s. oben ^r^jtotB,
19*
{
292
Tvtvy in der Glosse iv Tvtv, Lokativ zum Stamme ro-, s.
§ 168 (S. 230 f.).
vß-alg 13Ö 10. SS/SS. 88 = ^^i cieij zusammengesetzt aus der
Präposition i; und dem Akkusati ve alg = ^alß-g „Zeit,
Dauer'S s. S. 72 oben.
a. Auf ansicherer Lesung beruhen kypr. ye 145 (na<pija{v) yeDeeckt)^
ixi 161,, 3t6Q€o 144,, xä 182.
V. Die Syntax.
Attribut und Apposition.
245. Allgemeines über den Artikel.
a. Dass der Artikel bei den Süd-Achäem noch als selb-
ständiges Demonstrativum gebraucht wurde, beweist die
kyprische Glosse iv xvtv , ev TovTtp. tvl-v ist Lokativ zu ro-,
8. § 168, S. 236 f.
b. Der Artikel hebt — seiner ursprünghchen demonstrativen
Bedeutung gemäss — einzelne Individuen einer Gattung im
Gegensatze zu den übrigen oder die Gattung als Einheit im
Gegensatze zu einer anderen hervor. Zahlreiche Belege für diese
Verwendung bieten die arkadischen und kyprischen Inschriften z. B.
Ark. ei df Tcokefiog diay,cüXvaeL 306 „wenn ein Krieg hindern
wird", dagegen mit Beziehung auf diese Stelle o di Tcohnog
diccxxolvot 30 13 „wenn der Krieg (von welchem eben die Bede
war) hindern sollte".
Kypr, avev ^lo^üv 135 i „ohne Lohn", dagegen d(v)Ti t(^
fiiad^wv xa a(v)Tl xa vxriQcov 13b ö „anstatt des bestimmten, ausge-
machten Lohnes und Handgeldes."
So pflegen auch die Verwandtschaftsnamen mit dem
Artikel zu stehen: kypr, xotg Tcaioi 135 »5 „den Kindern des
Onasilos", noi yiaacyvriTcot 76 „seinem Bruder", o fia/x(fi)o7carü)Q
„sein Grossvater" 159.
293
Abstrakta nehmen den Artikel zu sich, wenn sie sich auf
len speciellen Fall beziehen, z. B. kypr, an iai tag ev/wAag
ervxe 134 s/4 „von dem er die Erfüllung seiner bestimmten
tte erlangte".
c. Eigennamen stehen ohne den Artikel, weil sie an sich
lon individuelle Bedeutung besitzen. Ausgenommen sind nur
i Namen der Götter, s. unten § 246, S. 294.
d. Einige Fälle, in denen der Artikel fehlt, verdienen
sondere Hervorhebung:
Arie.
!;t x^oivav hiy^ovTa 29 la, vgl. gemeingr. iTvt öbItwov iivau
)Xev iv däfiov 294-8 „an den Fiskus zahlen".
X av ETti diifxa tvvq inoiari 29 21.
öt'/.aarriQLOv ro yivo^evov 30ao.
l eyyovoig y,ai XQrifjLaai Sle/r.
\vai avTog xat yeveav 54s.
Kyjyr.
B-9^y£ i(v) rifxBvog 147, y,aTedrf/£ i{v) Tegei 65.
ilßaacv [€]y(£Qae 99 „er eröfl&iete einen Zugang".
Ahnlich [i7clßa]aiv [Ike^a«] ycag yxxTeayievßaae 98.
) 2i^(f4)idog agovQai 1353o/8i.
y)TMx(v)Tog alßw 1359, l^f^rjvlja alßio 135i8.
'A,aatyvriTog i] 7tal[da?] 1096.
(xayoqav Ttalg 90, Trag Qaßriad(v)ÖQa}? 210.
5 YxxTsßoQyov Mäöoc vMg KeTcrißeg 135i.
Anm. aiaa in no. 148 ist prädikativ zu fassen: „dem Zeus gebühren
Anteil an dem Weine drei /d«ff".
e. Das Metrum entschuldigt die Auslassung des Artikels bei
pr. ^eoig dd-avaroig 144 s, iqeqafiiva 1442, av&QWTCü) 1448,
cüL 1443.4, a(v)d'Q(x)7toi 1444, ^bqI naidi 120, icaaiyvr/roi, ev-
Qyealag 146, wahrscheinlich auch bei xoo(v)i toßara 161.
f. Bei zwei durch ij verbundenen Worten desselben Grenus,
asus und Numerus ist der Artikel nur vor das erste gesetzt in
ark, 6 'Molv[co]v ij kq>d^OQA,(ag 30 10/11.
246« Die Gottesnamen und ihre Attribute.
a. Der einfache Gottesname, ohne Beiwort, steht
1. Ohne Artikel.
Ark. ^A^yefxd 2, L^/roHcDvt 6, ^^xektmo} 7, ^^&avaia 11,
294
JafiaxQt 15, Iloaoidavog ^EQfia[vo]g ^HQayli(ö)g 25, Faaarvoxf»^ ?
26. Die Namen lilia und ^Ad-avaia wurden auf das TerritoriunÄrrMi,
in welchem sich der Tempel der Gröttin befand, übertragen: t-^Sv
AXiaL 295.11.16, >tflrr' l/lkiav 2924, €7u lt4&avaiav 33 48* 56*8
34i.6s 35i7*
Kypr. Ja 83, l47t6k()i)wvi 152 173 [114?].
2. Mit dem Artikel.
Ark. T(D Jiog 542.
Kypr. Tag naq)lag 59 62 63, za Lj/[^tt]vat 68, tco Jiog 14
Uta ]A7c6lß)wvi 163 165, tcS YlaraL 95, twl TlegaevTav 120 a,
Tc3 Mayt^/c«>(t) 129, vielleicht auch td(v) po lepi o ne 1098.
b. Der Gottesname mit einem Beiworte.
1. Beides mit dem Artikel:
Kypr. TM l^7c6k(X)o)VL tcS u4^vyiX(0L 134 s, Tm l^Tcelhiß
twi. EleiTai 140 4/0, tül ^n6l(k)(0VL zm ^hxatayzai 1418/4,
^Ad-ava zä iv ^HdallwL 138, zw l^7t6k(k)(üvi, zw MayLQCw 128-
2. Das Epitheton zwischen Artikel und Namen:
Kypr. zai üacpiaL l^q)QoöizaL „der paphischen Aphrodita" 59 ^
»i. Beides ohne Artikel:
Ark. Jiog KeQavvdi 5, ^u MektxiiOL 49.
Kypr. l^7t6Xß)(ovi ^YKazai 98 99, .... vat ^'0{yyKac 100.
c. Der Gottesname mit d^eog verbunden:
1. Wenn ^eog dem Gottesnamen vorangesetzt ist, so
fuhren beide Worte den Artikel:
Kypr. zag ^ew zag üaifiag 57 1 58 60 1 61 1 65 1 66, «rc5t
&B(jii zw ^Yhxzau 94, zä(v) d-iov zav lAd-avav 13027, Tav d-s-^^^
ZOLL FokylaL 136, zwv x^iwl zl^(fi)q)iöe^lwL 137, zwt d-iwc '^€Mßc
^ATteL'kwvL zwL ^EXeizaL 140 s, rc5 ^tc5[4] zwv IIaaew(vL) 143, ^"^^^
^ewL ZWL ^7c6)J{X)wvL 147, zwl d'ew zw ^^7c6X(1)wvl 149, ^^^*
^t[c5t] zw ^u47t6l{l)wVL 150.
Wahrscheinlich folgte auch auf [za]L d^ewL 1025 der Na*öJ^^
der Göttin mit zäi (oder zä).
2. Wenn d-Bog dem Gottesnamen folgt, so entbehrt es d^s
Artikels.
Kypr. zode ^A7jc6X(X)wvl S'iw[l'\ 115, ^^\7t6M})wvL ^ec5[t] lö^*
295
d. Appellativa mit dem Artikel als Vertreter eines
Gottesnamens:
-S-eog: Ark. rai d-eol (der Athena) 2988.26.
Kypr, rat d^em (der Aphrodita) 105.
ßavaaaa = Aphrodita: Kypr. Tag favaa{ä)ag 101 102 104
105 110, Ta(F} ßavd(j{o)ag 103, rag dvaa(a)ag 100.
247« Der Name des Vaters oder des Gatten im Genetive.
a. Die arkadischen Inschriften fugen denselben stets ohne
Artikel hinzu.
b. In den kyprischen Inschriften wird derselbe angeschlossen:
1. am häufigsten mit dem Artikel: 65 67 68 74 76 78 79
84 94—96 98 99 106 110 111? 117 119 120 134s 135i.8.
.88.28 140» 1418 145 157 172 173 186—188 190-193 196—
204 211 214 217 218.
Besonders bemerkenswert sind 187 und 197, da hier auch der
le des Gross vaters mit dem Artikel hinzugesetzt ist.
2. seltener ohne den Artikel: [69?] 71 73 87 97 128
150 152 168 184 185 203 208 209 212 213 215.
3. mit den Worten „Sohn, Gatte, Gattin".
TifiaQXM Ivig 101 4 102$ 1058.
ttlg (Ttag) mit und ohne Artikel: l/äQiaToy,v7VQw[i rm?] Ttaidi
75, nvvtiX{X)ag rag üvvTayoQav Ttatdog 88, TlpLog Tifi-
ayoQttv Tcaig epLi 90, ^0(ii)q)O^MFrig nag Qaßr]aa(v)dQ(o? 210.
fioL 7t 6a ig ^OvaacTif^og „mein Gatte" 938.
Ti^OQWfjicD yvvd 72.
Ein Adjektivum Patronymicum ist nur einmal belegt:
aiTifiog TvoMvldag 932.
248. Das Ethnikon
dem Eigennamen nachgesetzt und nur selten mit dem
ikel verbunden.
Ark. Mayvrjg 545, Orißaioge, ^vQOKoatogi, 2e7LV(D[vi]og sy
elogd»
Kypr. 2alafilviog 183, 2a[lainiviog] 190, lelafilviog 185,
^fiiviog] 193 197 204 208, "AxaiFog 190, L^(y)>tt;bav6g] 192,
afyt[og] 209, iTaA(;i)ijv€[i;g] 203, Tz\^/iiaaiog'i\ 191, ^o]}^g\2\\.
Mit dem Artikel: kypr. 6 2slafxivvog 182 und vielleicht auch
'^lafiiviog 184.
296
Anm. 6 *AßfMV8vg 135 91 ist der Genetiv des Vaternamens, nicht ^^
Ethnikon.
249. Titel nnd Amt.
a. Im Arkadischen sind Titel und Amt bisher nur äIs
Prädikate überliefert, vgl. 24io— u 32i.6.7 33 s». 51. 79. 100.
b. Im Kyprischen werden die einzelnen Titel verschieden
behandelt:
1. Der Titel ßaoilevg wird nur dann mit dem Artikel
verbunden, wenn ein Genetiv von ihm abhängt: S>^[v] ßaai-
Awg 681, o IlcKpu) ßaaiXsvg 101 1 102 1 105 1, tc5 naq)w ßaai-
Xrjßog 112.
Eine Ausnahme bildet JißeLd-efiiTog rc5 ßaaiXijßog to — 121.
Dagegen ßaai^levg xag d TvtoXig 1352. 4.7.i4/i6.i6-x7, ßoujM."
Itvg 228, ßaaa^ßog 104i/ä 109» 134i 1306.8.17 220 225 227,
ßaGilijog 681 101 8 103 1 105 2 220 231, ßaaillijog] 1023, ßaaä.-
^.... 1094 226 228 229, ßaai.... 219 221 230.
Vor dem Namen steht /?o<j«;i«;ff : 68 101 102 103 105 134 1 135 ^ 225 227 226,
hinter dem Namen: 104 112 121 229 230.
2. Der Titel ßava^ „Prinz" geht dem Namen stets mit
dem Artikel voran: Fava^ JSzaaiag 69 1, 6 ßava^ [Baakqa^ 134:a.
Im Vokative Fdva^ ohne Artikel 144,.
3. Der Titel ieqevg wurde stets mit dem Artikel ver-
bunden und dem Namen meistens nachgestellt: o i(j^Q^^^
101, ieQsvg 102 105, iU^)qrig'f 107, tu leQtißog 59, tw Uen^^
103, TW Ijeqriog 104. Ohne Namen rav ieqrißijav 135 ao*
Vorangestellt nur 100: y'fißijg.
4 Die übrigen Titel und Amtsnamen werden bald nxit,
bald ohne Artikel dem Namen nachgestellt
Mit Artikel:
Taqßag 6 [Vatemame] [Titel] 98 99.
^OvaaLh)v ... tov ijaTrjqav 1359.
Trileq>dvco rc5 TaycH 179.
Ohne Artikel:
^lifijTceQOTtu) TaycH 116, (Doltw Tayü 170.
po to ? , . . dvQaßioQog 215.
5. Wenn die Titel ßaoclevg und ieqevg zusammentrefl^D,
steht nach den Regehi 1 und 3 der erstere vor, der zweite
nach dem Namen: 101 102 103 105.
Beide stehen nach dem Namen: 104.
297
250. Demonstrativ-Pronomen.
a. Die Demonstrativpronomina oöe, ovv, ovi werden dem
its mit dem Artikel verbundenen Nomen in prädikativer
äUung hinzugefügt (meist nachgestellt).
Ark, Tay yLOtvav GvyyQaq)ov Tav[v]l 30 ss.
Vorangestellt: tiovI tu sTti^afiio) 30s6.
Kypr. Das Demonstrativum folgt stets dem Nomen: o Xao
5 938, TÜ öTtTfig TMÖe 98 99, ro Tode 106 s, 'vov oqyjw
y)de 1096 (darnach auch tov vor [oj^xoy T6{y)ÖB 109 7 zu er-
Qzen), TOV a{y^ÖQija(v)Tav To(y)(J« 134 a, tc5 ägyvQCJv rwdc 1306/79
aQyv^(v) Twdeny Tuiix^Q^t. tcolöbw, tov aqyvQOv T6(v)dBx^.%ü^
i täi TatäsiA, Tm yjutcwl Twidenj t^ccv öccItov Td(v)de26, Ta
rtija Tadele, i^ctg FqriTag raadfias. 29, ^«S Cag gerade s 9 /so, tog
Tvog Toade^oy Ta(v) ßer/.ova Td{v)d€ 151.
TOV d(v)ÖQid(v)T(xv t6v(v)v 140 1.
An merk. Ausnahmsweise fehlt der Artikel in der jungen — noch
5U vielleicht metrischen — Inschrift 161: x^^i"^) Ta(v)5. Ohne Nomen
ht xods 114 „dies (Weihgeschenk)". Vor rode oder j6{v)8s 115 kann ein
men ausgefallen sein.
In den Worten d(v)6Qiäg övv 141i ist das Pronomen Subjekt, das
men Prädikat „dieses ist die Bildsäule, welche gestiftet hat u. s. w."
b. 6 avTog mit folgendem Relativ bedeutet „idem, qui":
"•k. avTog Yyyvog, oubq r^g .... 3O36.
c. Der Genetiv avTco wird mit dem Artikel nachgestellt:
ypr, oi yLaaiyvrjToi o{i) avrw 106 3.
251. Nähere Bestimmungen des Nomens
(abgesehen von den in § 246 bis § 250 aufgezählten)
erden entweder zwischen Artikel und Nomen gestellt:
Ark. Tag vOTiqag Tqlg afieqag 299, t^o ^ev iiitov TtqoßaTov
)i4, TOL huqd Ttqoßara lüy twv de ^eiovwv TtQoßaTODv 18/19, tcc iv
tig ivTtohxig navtati, tw ^eaxccvaaio) jui^vogas, tov Ilava-
\Qaiov fiiiva$oj tüv tcXbovcov sQycjvSO^dy ^fSv VTcaqxovTMV eqyiav
/S9, Tolg löioig dvaixo^aaiv ^i, TÖlg aXXoig €Qyoig44, Tay iwivav
')yyQaq)Ov 53, ^og Tal STcig toI eQyoi yeyQafiiievat avyyQdg)ot 6a^
Kypr. Tai naq)iai ^Aq)qoöiTai 59, ^ohaly] ßaaiXevg 68,
naq)(o ßaailevg 101 102 105, tw ndq>co ßaacl^ßog 112, i{v)
m OiloKVTCQWv ßhei 135 1, Tog l(v) toll fidxat infiafxevog 135 s,
l ^OvaarKVTTQWv Tcaiöeg 13530, a Ti(jLoqw^ia yvvd 72, Tag Ilwr-
yoqav Tcaidog 88, Tifidqxfo Ivig 101 3/4 1023 105«.
298
oder sie werden mit dem Artikel dem Nomen nach-
gesetzt:
Ark. To TtQoßoTOv FhuaoTov t6 fietov 29 is, ^og x€A€[i5^]o)
%äg 'Ajon^ifxivav 3tar' LdfAeai^ %iy xov yuoTtqov tov cltzv . . . . as, toi^
ioycivaig TÖlg iv TÖi ctvtol eQyoL 30», tcSv e^yotv tcüv isda9'€rv(av
H Twv riQyaaiÄevü)V7 isy iv diTuxoTi^QiOv to ycvofievov toi 7cXri&i Tag
ta^iavjio, ta, iqya ta TtMovazi (neben rHv TtXeoviov Bqyiav%9)y ini
%oig aXXoLg eqyoig Tolg VTCEQay^iqoig 44, TfHv iTciCccfiliov Toiv %etay^
fieVWV 47/48.
Diese Stellung war, wie die angeführten Belege zeigen, besonders
dann beliebt, wenn die näheren Bestimmungen grösseren Umfang
besassen.
Kypr. Diejenigen Fälle, in denen dem Namen des Grottes
der Beiname oder dem Appellativum 0, d d-eog der Name des
Gk)ttes mit dem Artikel hinzugefügt ist, sind auf S. 294 zusanmien-
gestellt. Es kommen hinzu: ol yuxaiyvriTOL o(i) cevrw 106s, Tog
a(v)d'Q(ji7tog zog i(v) xai fidxccv i%fxafievog 1358/4, «? tml FoiKuai
%wi ßaatXijßog s/6, ccttv xai tai Tai ßaatXrißog xä i{v) tc3 Iqwvi,
Twi l^Xa{fi)7tQijdTai t6(v) x^^QOv tov l(v) tcül e%eL to(v) xqavoiievov
. . . xag TCL TEQXVija TCL 67ti6{v)Ta 7ta(v)Ta 8/9, T(o(v) 7taid(ov Tiov
OvaorAVTtQWv 11, Tdi{v) yuxavyvr[C(ov twv aihavw, cltzv Tattpic Tat
ßaaclijßog t« i(v) Malavljac tol Ttedijac t6(v) x^QOv ro(y) x^ow-
tofievov .... xag ra TSQXvtja Ta krvi6(v)Ta 7cä(v)Ta, t6{v) Tvoexo-
fievov 7c6g t6(v) qoßoiy) t6{v) jQVfiiov . . . zag t6(v) tlStcov tov i(v)
2i/ii(fi)idog dqovQai . . . t6{v) rroexofievov Ttog . . . xag ra TeQXWja
Ta 87ti6{v)Ta 7cd(v)Tan--i99 Tog TtaXöag Tog OvaaLkwv %zftAj tov
A&avav Tccv tcbq^ ^Hddliov nßs, tü IqcivL tcÜc Hdaltrjßcsi, ta
Idd'dva xä Iv Hdai,iwL 138, dga d Ndio 166.
oder sie werden endlich ohne den Artikel de
Nomen nachgesetzt (vorgesetzt nur kypr. 1353o/si, s. unten)^
Ark. TO TVQoßaTOv ße^aoTOv 29i7/i8, Talg egdooeai, Tviv eqyto
30 16, Iv Tol XQOvoi Tag iQya)vlctv a^, Tcaq tov avyyqa(pov Tag egSo-
yuaviQy Tog eTtLGvvLaTafxevog Talg igdo'/xxig 61, to hteQOv tS diog^
Kypr, Tog Tcalöag rc5(v) Tcaldwv 135 n, tc3(v) Tcaidwv €i^t
Ttaidegsoßi (dagegen oi ^Ovaar/,V7tQiov Ttaldeg^o), Ta vxrjQOv
lAiad^üv 16 „Handgeld auf den Lohn", ra Fkrttja Tade ivahxlt^
^€va^6. Femer wird dem Titel iegeug (Eem. ie^ßija) der Na
der Grottheit im Genetive stets ohne verbindenden Artikel hin^s
gefugt: Tav ieqrißijav Tag Id&dvag 135ao, i(J€)Q€vg Tag
vdo{a)ag 101, ieqBvg Tag Favdo{a)ag 102 105, ijeqrig
299
'aa(G)ag 100, tm ieQrjog Tä(ß) ßavda{a)ag 103, xag Favaa{a)ag
3 iJBQTiog 104, o . . . Tag ßavao{a)ag 110.
252. Apposition.
Bisher nur im Kypr, belegt:
xav dahcov rd(v)de, rd ßsTiija tolöb ivalalvafiiva ISöae
diese Tafel, nämlich diese darauf geschriebenen Worte" d. h.
diese Tafel mit diesen Worten".
d TtTolvg ^HöaliYißeg 135 2.
TW dqyvQfjjv zcode, rü Tald(v)T(ov 130 7 „dieses Silbers,
Imlich des Talentes".
Unsicher ist jä(v) nxoXiv ^HödXiov 135,, da hier auch der Genetiv *Hda-
>v gelesen werden kann.
Diejenigen Fälle, in denen der Genetiv des Vatemamens
t naig^ Ivtg u. s. w. angefügt ist, enthält § 247, S. 295.
253. Das Prädikatsnomen.
1. Ohne Artikel:
Ark.
aTtvTeiodrw to xqtog öcTtldatov 30 so „er soll die Summe
Geldes doppelt bezahlen".
ol dhaoTat ..Ttdvreg 3O28 „die Haliasten in ihrer Gesamtheit".
VTcdQxev tdy TLOtvdv avyygaqmv 'Kvglav SOss „die Urkunde
soll als gültig bestehen".
axqaxayol dveS-ev 32 1 „als Feldherm weihten dieses", vgL
iTcnaqxog und yqcLcprig in Zeile 6 und 7.
Kypr,
^Ovaailwi oXßtüt 135 14 „dem Onasilos allein".
T-« Teqxvija td eTtL6{v)Ta 7td(v)Ta 135 10. 19 'Sa „die Früchte
in ihrer Gesamtheit".
^ev 7tav(ovLov ... drikrjv 135io.
^ev Ttavtovlog, arikija i6(y)Ta 13528/ss*
fuvdqidg ovv 141 1 „dieses ist die Bildsäule",
-rw ßoiv(o alaa 148 „als Anteil am Weine", s. §245, S.293,
2. Mit dem Artikel. -
Ark.
^ TL av .. deavoi Ttoke/nog rivat xaiAvoiv ij iq>d'OQY.üig
30 10 „wenn ein EMeg das Hindernis oder der Zerstörer
zu sein scheine".
300
Kypr.
OiXoi^VTCQag]' d TifiOQcifiw yvva ifii 72.
Zusammengeflossen aus ^doxvjtgag ijnl tag Tiftogcofto) ywatxog (vgl.
no. 88) und ^ikoxvjtga d TifiogdifJLfo ywd e/it (vgl. no. 90).
fioi Ttoatg ^OvaaiTifiog 93« „mein Gatte ist Onasitimos".
S. Zwei Prädikatsnomina, das eine ohne Artikel y das andere mit dm
Particip:
Kypr, %6{v) xojQOv , . . xag t6(v) yuoLTtov xrX. . . . ^€y Tpoycywos,
aTslija I6(v)ra 135 a 2/88. \^
254. Kongruenz des Attributes mit dem Nomen. \^^
Ein Prädikats- Adjektiv in Beziehung auf mehrer«
Nomina:
Kypr, ro(y) xüqov xag ra xi^vija %a i7tid(v)ta ... ex^
Tcavciviov ... drilriv 135io.
Td(v) x^QOv . . . xag ra %i^vija xa \7ti6{y)xa . . . xa^ — ^
xo{v) YjDLTtov » . . zag xd xiqxvija xa e7ti6{y)xa . . . ^«r-
jcavwviog .. dxiltja i6(v)xa 135 a2/88-
Die Kasus.
255. Der Genetiv.
1. Der Genetiv der Angehörigkeit
a. Die kyprischen Münzen enthalten den Titel und dii^-*^
Namen der Könige
meistens im Genetive 220—222 224 225 227 230-234,
seltener im Nominative 223 228 229 231 , vgl auch dei
Gottesnamen BMyuxgog 235.
b. Auf den kyprischen Weihgeschenken stehen die Name:
der Spender (Verfertiger u. s. w.), auf den kyprischen Grabsteine:
(und Grabmonumenten, welche zu Ehren des Verstorbenen ii
xifxevog eines Gottes aufgestellt wurden) die Namen der Vei
storbenen in der Regel im Genetive, seltener im Nominative.
Die Namen der Spender {Besitzer ^ Verfertiger):
im Genetive ohne i^i: 55 91 92 112 116 120 139 145 154 1
170 171 174 179 180 181.
im Genetive mit t^L: 59 121 126 131 175 178.
301
im Nominative (dem Sinne nach lassen sich Verba wie eTcoiriae,
ovedrfjLB ergänzen): 86 127 133 172? 173.
Die Namen der Verstorbenen:
Im Genetive ohne kixi: 84 89 103 104.
Im Genetive mit eiiL: 70 71 73 78 79 80 81 82 88 93 96 117 177.
im Nominative ohne efxi: 74 97.
im Nominative mit i^i: 77 87 90 142 146 164.
Eine Verbindung des Genetives mit dem Nominative ist ein-
getreten in OcXoTiVTtQag a Ti^ogcifÄü) ywa ifit 72.
Anm. Ob der Verstorbene oder der Spender gemeint ist, bleibt
angewiss
beim Genetive ohne ijni: 143
beim Nominative ohne ifii: 69 155 157.
In no. 113 und 122 kann der Nominativ oder der Genetiv gelesen
werden.
c. Auf den arkadischen Grabsteinen sind die Namen der
"exstorbenen in den Nominativ gesetzt, vgl. die Inschriften 17
L 28 51.
Der Name des Spenders (Besitzers u. s. w.) steht im Gene-
v^e: 6 16 (in no. 6 sollten wir eigentKch den Nominativ er-
€i,xi;en), im Nominative 15.
d. Der Name des Gottes, dem ein Weihgeschenk darge-
»•stcht ist, steht im Genetive:
^rk. 5 7 25 26?.
JKypr, ohne efjLL 63 176,
mit 8^1 57 58 [60 61] 62 65 66.
e« Einzelne bemerkenswerte Verwendungen des Q^netivs
Angehörigkeit:
Aus dem Arkadischem
i) In no. 8 sind die Namen der Phylen, welchen die aufge-
^iiJten Bürger angehören, in den Genetiv gesetzt.
^) X^yvog Tc5 kTti^afÄiw „Bürge für" 30 «e.
Aus dem Kyprischen:
7^) i{v) tut OihmvTtQwv ßerev 135 1.
{l(y) TWL tstcc^wl] ßerev ßaockriFog Mily^ijctO'wvog 134 1.
^y a(y)tl zS vxriQtov Tai fiiad-tav 135 15 „als Handgeld auf den
Lohn".
302
e) Als Prädikatsnomen : ov yoQ eTtioTaig d{y)'d'QU7tw (sei. M)
144 s „denn nicht der Mensch führt die Herrschaft".
2. Der Genetiv des Ganzen, von dem ein Teil genommen wird:
Ark, tag TQCTtccvayoQOiog Tag va%€Qag Tqig afi€Qag29s, Tatheßdo-
fiai reu ...ixriyog 29 ss» rcuv (xeidvojv TtQoßarcov Fhuaaxov 29i8/i9)
t5v öv&v ßsKoarav 29 19, Tt tüv egyatv 30?, f^rjdevl tüv BQfw
•30 8») dvo €Qya rdv IsQuiv tj twv daf^oaiotv 30 »e 9 huxavov xm
Ttkeovwv eqywv 30a9) 7^[$] '^^^ ^^qI f^ct Eqya 30 si, tt aXh) %&9
V7caQX0vt(av eQyü)v 3038/89 , Tig rwv eqyuivSv ij tc5v eQya^Ofiivtav 30*5.
Kypr, rav eTtayofievSv xw 7te{fi)7cafieQwv veßoaTovag 134^, ti
ßoivu) alaa 148.
Dafür ark. alaa 8<p* ieQ8i[oig oder -cov] 36 sq.
3. Der Genetiv bei Verben:
der Trennung: Ark. dq)Bwad^w tc5 Igyw 30i4.
•des Herrschens: Kypr. Keriwv tlot ^HdaXlatv ßaaiX€i{ßo{v)foi\
134 1/2.
des Zahlens („für, zum Entgelt für''): Ark. tSv aväv da^av
ße^aazav (sei. oq)Xiv) 29 19, „für jedes der Schweine ist
eine Drachme zu entrichten".
Vgl. Xenoph. Kyrop. III, 1, 37: anayov zrfv yvvaXxa nal xovg jidiias,
firjdev avt&v xaxa&eig „ohne dass du für dieselben etwas zahlst", __ ^ 326
^QupvXijv, rj xQ^<f^ (piXoy dvÖQog sds^ato uini^evxa, u. a. m.
des Erreich ens (Genetiv des Zieles): Kypr. rag ei^x^lag ift-
€Tvx€ 1343/4.
nach Verben, welche mit y-ard zusammengesetzt sind:
Ark. xaTvqpßOv^vat rtüv iTtiKafiiMv 3047-
Die auf k^pr. fisfivafisvoi 146 folgende Form svßsgyeaiag kann Ge-
netiv Sg. und Akkusativ PI. sein, § 270, 4 (S. 321).
4. Der Genetiv nach dem Komparative:
Ark. Ttlog dfii^ag ycat vv^Tog 29 le.
In no. 30 wird statt dessen ^ gesetzt: :tXiov ^ dvo {xoivävag yvn-
a^ai) ^f TtXiov ^ ovo egya (Akk.) je*
5. Der Genetiv des Raumes, über welchen hin eine Bewegung
stattfindet :
Ark. ei yi av Tcagafia^evri tag x6Afi[i;^](D rag YxxyLBiijiivav xrl.
29 «s/84 „auf dem Wege".
303
6. Der G-enetiv der Zeit.
Kypr, tSs vefoatdrag 134 a „am letzten Tage".
In gleicher Bedeutung verwendet das Arkadische den Lokativ.
7. Der Genetiv wird verbunden mit den Präpositionen
avev (S. 306), avTi (S. 307), und xar, ark, xaTv (S. 310).
Nach ki/pr. hti 70 und nsQ (= negi) ISÖ^, kann der Genetiv oder
der Akkusativ gelesen werden.
Anm. Der absolute Genetiv des Participes ist in § 269,
(S. 320) besprochen.
256. Der Lokativ.
Das Arkadische kennt nur den Lokativ, nicht den Dativ. Da jedoch
der Dativ im Eyprischen noch erhalten ist, so sind diejenigen Fälle, in
welchen der arkadische Lokativ einem urgriechischen Dative entspricht,
im nächsten § beim Dative besprochen.
1. Der Lokativ der Zeit.
Ark. Tai JlayayoQCL 2996.
Tai heßdofiai t(S ^eaxavaolm fiTivog 29 ss-
In gleicher Weise verwendet das Kyprische den Genetiv.
2. Der Lokativ ist zu einem Adverb erstarrt:
Ark. ovvei „im Trab, eil' dich, schleunigst!", GL (Lok. Sg. zu
dem süd-achäischen ovvog „Lauf^^).
Kypr. fioxoi, paph. Gl. (= fivxoT), „drinnen, innerhalb".
3. Der Lokativ mit der Präposition Iv verbunden:
Kypr. iv Tvtv Gl. = h Tovt(^, s. § 167d und 168 (S. 236).
257. Der Dativ.
1. Der Dativ der Person oder Sache, für welche
etwas bestimmt ist
Ark.
Tivai mit dem Dative des Besitzers 31 2. 6/7.
i^vai TÖi ^ivoL vifuev 29 12/13.
trcaQtval^eiv tivl 3O27 ,jemandem nach angestellter Prüfung
etwas zugestehen".
I
304
oq)i>€v Tivi Ti 2989.24/S6 »Jemandem etwas bezahlen'^
liTcoXloDvi 6 (scL idfOTMxv), Jd^azQi 15 (sd. oved'TfM),
[tolq] ßalovvoig 247« „für die Kriegsgefangenen'^
diTLaaTnJQiov rö yivofievov toi tcXyj&I tag l^afiictv 30 20 „der
Gerichtshof, welcher für die Höhe der Strafe besteht, ihr
entspricht".
eY X* äv TL yivriToi TÖig kgycivatg 302 „wenn etwas bei den
Arbeitern vorfallt".
Kypr.
dga Jii 83 „ein Gelübde für den Zeus".
^'0{y)Yj(xi 100, ra ^Ad^ava 138: in beiden Fallen ist ovid^M zu
ergänzen.
Nach den Verbis: ed^Tce 165, dvi&rpis 68 151? 152 159, «ve-
dTpiav 163, ovi&rjyce 128 129 147 149 150, ovi^rjTcev 140,
vvi&r(^ 120, xari'^TLe 59 136, edoniev 140 141, dmoi.
135 16, dvßdvot 1356, doFevav 1356.16, eTtiaxaae 76 106,
TLaTeoraae 94 95 102 105 134 137, ey^gae, 7i(XTea7Levßaae9899»
Tvyxdvei zivi tl „es wird jemandem etwas zu Teil": evvx ^
X'^Q S^BvJi 144«.
dvoalja ßoi yivoLTv 13529 „so soll ihm das als Rudüoägköi-*
angerechnet werden".
Besonders bemerkenswert sind noch die beiden Fälle:
o fiOL Ttoaig 932 „mein Gatte".
oTt WL Fol rag evxmXSig inhvxB 1348/4 „von welchem er ivL ^
sich die Erfüllung seines Gebetes erlangte".
2. Der Dativ bei Verben und Verbalnominibu^^
welche mit BTti und iv zusammengesetzt sind:
Ark. ei (f av rig i7tiawia%axot raig igdoaeoL xtuv eqywv 30i6/i6 ^
xbg srtiavvLorafievog xctig egdoyuxig 3O51.
ei äi xtg — ^ui] Zyjtexij^ijxot xoig eQyoig 30 12.
Kypr, ov ydg BTtiaxaCg d(v)d'Q0j7tio (Gen.) ^ewc 144$ (sei. eoTi)
„denn nicht besitzt der Mensch die Herrschaft über die Gottheit".
3. Der Dativ des Mittels:
Ark, taiiiovxia ta(JiiaL 30 is, ta^iwod^vt) daQXfJLoig 30 so-
dTcvTLad-iaxdxw xoig idloig dvaiMfj,aaiv *dO n „mit eignem
Gelde, auf eigne Kosten".
4. Der Dativ des Grundes:
Kypr. e^xw^ 94, dga 147 „in Folge eines Gelübdes".
305
5. Der Dativ, beziehsw. Lokativ wird verbunden mit den
Präpositionen anv (S. 307), il (S. 307), Inl (S. 308), Iv
(S.309), Tt^nl (S.311), Ttb^ (S.311f.), a^v (8.312), ^ (8.312).
Auf alle diese Präpositionen folgte im Arkadischen der Lokativ, im
Kyprischen wahrscheinlich der Dativ. Dass die Kyprier nach <jbrv, e| nnd
hf den Lokativ setzten, ist nicht za erweisen, s. § 167d (S. 236).
Bei den Verben des ,,Setzens, Legens" wird Iv sowohl mit dem
Lokative-Dative als mit dem Akknsative verbanden, s. den nächsten §.
258. Akkusativ.
1. Der Akkusativ des direkten Objektes:
Kypr, (pQoveiv rc „etwas bedenken, an etwas denken": xvjue^^-
vai na(v)Ta, xa a(v)&QW7C0c q>QOviiaC 1444.
2. Der Akkusativ der Beziehung „in Bezug auf":
Ark. TuxvaTceQ rog iTciawiaia^ivog Toig igdoxaig yiyQa/ttOL 3Q50.
3. Der Akkusativ der zeitlichen Ausdehnung:
Ark, rag vaxeqcLg xqig dfiigag 299 „die drei letzten Tage hin-
durch".
afiegav y^it vlr/.Ta 29i8 „einen Tag u. eine Nacht lang".
Tov IlavayoQOiov f^^va 29 so „während des Monats P.".
4. Der Akkusativ statt eines zu erwartenden Dativs:
Ark, diavoL „es scheint" ist mit dem Akkusative oq}äg30io.t9
verbunden, s. § 217b (S. 259).
>. Der Akkusativ wird verbunden mit den Präpositionen:
€7tl (S. 308), iv (S. 309), ycar (S. 310), ttoq (S. 311), Ttegi
(S. 311), 7t 6g (S. 311 f.), V (S. 312 f.).
a. Nach kypr, im 70 nnd neg' (== nsgl) 135 j, kann sowohl der
Akkusativ als der Genetiv gelesen werden.
b. Die Verba des „Legens, Setzens" werden bald mit iv und
dem Akkusative (ki/pr. xari^ijav t(v) xa(v) ^idv 135 j,, Sv^xe i[v) xe/ievos 147),
bald mit Iv und dem Lokative- Dative {ark. {&)[ea]{i^a)i [t]v tot lÄQxefitalot
2igfto, kypr. xarS^xe f(v^ rigsi 65 g), bald mit iszi und dem Akkusative
oder Genetive (kypr. xari^iaav im X9vsv^6v oder x^tvf&v 70) verbunden.
6. Der doppelte Akkusativ bei Verben:
Ark. Ttoklxav ^\i\G^ai avtov 244/5.
Kypr. sxBv mit doppelt. Akk. „besitzen als" : Td(v) x^^^ • • •
Hoffm«nn, die grieehisehen Dialekte. I. 20
306
xag rcr Tiq/jKvtja . . . U^tv Tcavioviov . . . axihrp 135 \oi
%o{y) '^ÜQOV . . . xag ira vi^vija . . . xa$ ro(v) iiarv€ji\f
. . . xag ra tkfffyija ^eif Tccnfotviog ärihja t6(vy«a
135i8_s8, ^o(v) yuaTtov^ rd(v) ^ißeld-Sfiig . . . ^x* aÄ-Z^w
13021 „welchen Diveithemis als Tenne verwendete".
Anm. Der absoIiAe Akkusativ des Participes nach ei fn^ ist:,
§ 269 (S. 320) und § 273 (S. 322) besprochen.
m
SU
259. Präpositionen.
aßc „zu, gegen" (=- eTti, ev).
Kypr. af-noXog Gl. „der Krämer" » gemeingr. sfjL-jtoXos,
Diese alte Präposition o/i, wahrscheinlich mit zd. avi „zu, gege
identisch, ist noch in zwei homerischen Adjektiven erhalten:
1) at'dtjXoe „verderblich", z. B. nvg dtdrjXov B 455 / 436 A 15
^£917^0^ "ÄQria ^ 309, fivrjaxi^Qajv dtSijloy S/aiXov tt 29 v' 803. Zu dem A^^^"^,
jektivum öfjlog gehört, wie bereits Düntzer erkannte, das homerische Ver^^
dtjliofiai = lat. deleo „vernichten, zerstören".
2) aiCfjog „Jüngling*'. Diesem Worte entspricht Laut für Laut i:
Zend avi-yäo „herangewachsen" Yasht VIII 14, vgl. auch avi^ama „z
Kraft gelangt, erstarkt" in demselben Verse. Die Präposition ovt hat i
diesen Worten die gleiche Bedeutung wie snl in ijtiQQt&wa^ai, sstav^avs
c^ai, sqp-rjßog.
Da im Homer, wenn ursprünglich /* zwischen a und c stand, Kon
traktion eintreten konnte , so hat aiCrjog (- - o) neben der stets offeneic^^ ^^
Form dtdrjlog nichts Befremdendes, zumal da *altrj6g dem Metrum Schwie — •'^^'
rigkeiten bereitet hätte.
aiiq>i „auf beiden Seiten": bisher nur in Kompositis belegt.
Ark, df^q^iSexdti] „von beiden Seiten gerechnet der zehnte (Tag)''^^^'
Femer in *Äfi<pia[Qdtco'^] 36 4, 'A/iq)i/ia[xog] 22, lÄfi<piatQdta} S^t^^.
Kypr. dfjL<pl^Qov (Gl.) „eine Halle, die auf beiden Seiten eine Thü-^^^^
besitzt." Das dem Apollo gegebene Beiwort '4iM9?i5if<off 137 a „beide Händ-^^^^
gebrauchend" bezieht sich auf seine Eigenschaft als Bogenschütze, V|
die Bemerkung zu ISTg (S. 74).
dv-: siehe unter 6v-.
avev „ohne", mit dem Genetive.
Kypr. ävBv fiio^iov 135 4, ävev t&(v) xaaiyvi^xcov j^.
•J.
307
}vTi j^JüStsLÜf zum Entgelt fiir'S mit dem Genetive.
Ark, [dv]Tl Fexdctctv 2924/95. Ferner in *Avxay\oQ\co Z2^, 'AirtavÖQog
„ lävTiyivtfg 37 ,0, Avxifiaxog 52 14 Samml. 1189 Seh. Aj,, Avxupasos 33 5,.
Kypr, äiy)xl t<ö fiiodcär 1305, <i(v)Ti zä vx^Qfov 5. 15, d(v)T* t<S dt^yv-
i') T<53« g. „, 'A{v)jl(paiLto 157, *A[v)zlq>aT€o oder *A(y)ttq>d(v)za> 145. Zweifel-
i P4(v)]T/^eoff 172.
fTTt; „von" aus aTvo (§. 45, S. 166), stets mit dem Lokative,
beziehsw. Dative verbunden (§ 167d, S. 236).
Ark. dnv tat {dfxsgat) 30 4, djtv 29 «gj dstvddae 30 ig» dj{vxa&'
^^<^ 40i djtvxeihfo 4^, dnvttiodifo ^, dq^ecoadco i^, (dnvyvtotj 80 go?).
Nicht im Dialekte: dji6l[vTQa\ 2^^.
Kypr, dnv täi Cäi 135 g-^,, dn &i 1348.
An der letzteren Stelle hat dnv sehr wahrscheinlich nicht die Be-
itung „seit" (oji c5« „seitdem"), sondern „von, von-her": es entspricht
3 dem attischen nagd c. Gen.
Die kyprischen Glossen haben sämmtlich die dialektische Form der
iposition aufgegeben: dnoalgti, ojtdye/ie, dnoXolo^Biv, dnoXvyfiatog, Apo-
piert ist sie in dniXrjxa.
diCLj dial, ta „durch": nur in Kompositis belegt
Ark, diayv6vx(o 30 s> diaaccDhvoi ,8, diaxmkvaet ^jj, dt'sXawöfieva 29i^ii^,
•aivsTog Ai-aivhco 35 jg.
Kypr. Aid^sfii 168, Aijai-^tfM 149, Cdsi Gl. » Si-d/ij,
Das poetische dioU verhält sich zu did, wie xaxcU zn natd, jtagal zu
gd, vjiai zu vnd : alle diese mit i weitergebildeten Formen sind Lokative.
Über den Wandel des tonlosen di in^(did^did^ W) s. § 153 (S. 228 •
^1, vor Konsonanten ig — eS (§ 149, S. 226) „aus". Stets
mit dem Lokative, beziehsw. Dative (§ 167d, S. 236).
Wenn auf der edalischen Bronze auch vor konsonantischem Anlaute
geschrieben ist, so hat man entweder der Etymologie gerecht werden
ollen oder J| als selbständiges Adverb gefasst, s. § 149b (S. 226).
1. Mit dem Lokative-Dative:
Ark, ig xoX sgyoi 30 4».
Kypr. i^ tcöi /bixeot 1355, ^f '^^' ntdkiß'i^, Jf x&i X^^Q^^n* »f ^a*
u ^, i^ x&i xdjtcDi 24. ^
2. Mit einem lokalen Adverbium auf die Frage „woher*^:
Kypr, ig n69 igneg == Jtd^tr fjxsig, (paph. GL).
3. In Zusammensetzungen:
Ark. «f ^r(u 29 lg, i^soxco^^^, ^ESaxiSav 10, 'ESixsogSs, igjreQä<fat29^^,
;mQdoii 297, igdiXlovxsg 304g, igdo^ivxcov 30 „ igd(y&fj 30 5,, igdoxaXg ^0^,
^boxav 30^0» igödaeat 30 jg, igdontjoeg 30e. ]g. ig. 4g. igxeiatv 30 g,.
Die Form iyydvoig 31 g/, (statt *ig'y6voig) ist der xotvi^ entlehnt.
20*
308
Kypr, i^oQv^fi (oder i| ^Qviri) 1 35 „.^s- 84*86 9 Bo(o)Xai (-» *lx-ft;>Lai^
,,liö]zerne Spielsachen" (amath. GL).
ev: siehe unter iv,
ivtxsv: Ark. dgeräe ivBxsv Samml. 12524. Die Inschrift ist in der
achäischen xotvti abgefasst.
iTti: mit dem Genetive, Lokative (Dative) und Akkusative^
1. Mit dem Genetive „auf",
Kypr, xat^toav im xtvevfwv 70 nach Meister. Möglich ist hiei^'
anch der Akkusativ xevtvf6v.
2. Mit dem Lokative-Dative:
,,(et, an**', ark, fiij xoivävas yeveadai im fiijdevi t&v egycov 30^2.
„auf Grund, für": ark. im toi ^/liacot ras iajLtiav SOj^/jg „für die
Hälfte, gegen Anszahlang der Hälfte der Strafsumme".
„für, tn Betreff": ark, xatauiSQ im xoTg SXXoig sQyoig xitaxxoi 30 43/44.
3. Mit dem Genetive oder Lokative „an":
Ark. afaa iq>* i8Q8t[oig oder -cov] 35 30*
4. Mit dem Akkusative „xu, gegen, nach — hin":
Ark. ini ^olvav A/xovra 29 1^, sT x im SdSfia nvQ i7tolaii2^^i, in *Ä^a-
vaCav 34 1-53 35 17 mit noXXtat Z^ ^. ^, ^. In der letzteren Formel bedeutet
inl ursprünglich „nach-hin" : „Die nach der ^A^avaCa d. h. nach dem Tempel
der A^avaia hin wohnenden, die zu ihr gehörenden."
Kypr, ini xevev/'dv 70 ist zweifelhaft, siehe oben no. 1.
5. In Zusammensetzungen:
Ark. ijieXaöd<r&(ov 30 93, imjQeid^ev ^, imCdfiia ^, imCafiion 33, imCa-
fAifov 4^1, im^'6yiov 29] 3, inixQiaiv 30 jg, inixQiaiy ^q, imfiEXoiiivoig „, imvo'
fxlav Sl^/^, imavvttnafiivos SO ^i, imawlatazot i^/^^, inoC<ni29f^, inoXi[oas*^] 24^^
i(pa3t[t , , , ,] 2938, ferner in Eigennamen: 'Enaivstog 33 33, 'EnaXiag Gen. 81
(erklärt in §231, S. 273), 'EjtdXx8[og] 33 90, "EmxQdxrig "Emxgdxeog 10, *Em'
O'&eytjg 32^, *Ema^eveog B^q^, 'Emöxgdxeo 813, EmxSXrig 284, 'EmxiXeog 38 53.
Kypr, \e]nayofieväv 1342, iniFaaa[v) 161,, iniataae 76, 106 >, inixvx^
1344, imßaoiv 99 „ im6{v)xa ISö^. ,9. 33, iniaxaVg 1448, femer in den Eigen*
namen 'Enaiv8[xog] 210, 'EmoDQog 122,.
i7t-i^, vor Konsonanten €7t-€g, mit* dem Genetive.
Ark. nog xaT inhg xoX sgyoi ysyga/^fjiivai avyygdfpoi 30 54 „ausser der Ur-
kunde, welche für den einzelnen Bau (und ihm entsprechend) abgefasst ist".
In dieser Zusammensetzung bezeichnet ini den Zweck : „für", If den Aus-
gangspunkt, die Ursache: „gemäss, auf Grund". Zu vergleichen sind die
homerischen Präpositionen vn-ix „von unten heraus, unter-heraus" (2. B.
vnsx SitpQoto E 854), Si-ix „durch — heraus" (z. B. disx ngo^gov O 124)
nagsx „daneben — heraus" (z. B. nags^ ^IXoio Q 349).
309
ig, vor Konsonanten — l|, siehe unter 1^.
^a siehe unter öia.
ev ==^ €7ci, nur in Glossen, siehe unter v.
iv ,4n" (« evj s. § 36, S. 160) mit dem Lokative-Dative und
Akkusative.
1. Mit dem Lokative-Dative:
In lokaler Bedeutung „tn, an, bei, auf-*:
Ark, Iv *AXiaA 285. j^. ie« iv rot sregixfDQOi 29 10» Iv raZs lyjioXais n» ^^
*• %oX avxoT sQyoi 30 g.
Kypr. xati^xs i{v) teQsi 65,^ Iv 'HSaXicDi 188 1, l(v) to> Iq&vi IdÖs.gi/
v) r&i eXet 9, t(v) räi ntdljat xil\^ Kv) oQovgai ^o/ut Glossen : iv ävdxoig und
^ jvtv.
In temporaler Bedeutung „innerhalb, während^^,'
Ark, iv dfxsQaus xQtal 30 4 „innerhalb^S iv xoX xQ<^oi dO^^g „wahrendes
^ jfoXsfioi xai iv tgavai 31 5/9, iv xoT 243.3.
Kypr, i{y) xöoi Fhei 185i, i(v) xät /*dxat 135 3.
In ßnaler Bedeutung „zu^*:
Kypr. i(v) xvxai dCa^i 134 4 1373, i{v) xvxai 663 663 68 a 94 a 95 98 ^
2O4 I4O5 I4I4 147, 169.
2. Mit dem Akkusative:
In lokaler Bedeutung „in, an, zu**:
Ark, iv däfiov „an den Fiskus** 29^.3, ivaydvxo} iv dixaaxi^giov 30^9/30?
:yxaQva[a6v]xo) iv ijtlxQioiv 30^9. Die Wendung Cof*idvxeg iv inlxQiaiv 30 50
3t verkürzt aus „Saf*i6vxes xal ayxagvooovxes iv snixQiatv", vgl. Zeile 17 ff.
'a/jiidvx(o oi igdofxfJQss . . . xai ayxaQva\o6v\x€o iv sjiIxqioiv,
Kypr, dvs^xe ... i(v) xifjuvog 147 a, xaxi^tjav i(v) xä{v) ^i6v 135,7)
Hessen: iv dxQitav, iv dfxfiav'iv, iv fpdog.
In übertragenen Bedeutungen:
^gegen" (feindlich): Ark. inijQsidCev iv xd SQya 30 43.
}>etreff%, für**', Ark, tyyvog iv sgtsufiv 30 3,.
3. In Zusammensetzungen:
Ark. tyyvog 30 33, iyxsxrjQiixoi xoTg SQyoig 30it> Namen mit 'Ifinsdo- 8,
)2t 33,4 359, i/upalvsv 30,4, ivaydvxw 30 19^ 'Ivatal/juo S^st» ivdtxdCrjxoi 30,4,
vdixov 30 38, Tvjxaaiv 31,/3, ivnoXaXg 29,7, ivq>OQßUv 293.3.10/11*16' ivq?OQßiii
293/4, ivqjogßia/jidv 29,.
Kypr. *I{iJi)jUQdnon (s= att. *E/ineiQ6nov) 116, ivaXaXio/iiva 135,3, ferner
n den Glossen ifiixgaov, ifmdxaov, Tyxgog, ifiJtöXtjg, ivdgexog, ivxojtdxaov,
vxatpöxsve, ivjtgoayÖQag, iaxsQ& (= *iv'OxsQ&), ifpivxdv (= '/jU-^javriy ?).
Als Kompositum ist überliefert ivtf*iva (Gl).
a. Die arkadische Form iv (vor igdvai) 31 5/3 ist der xotvi^ ent-
ehnt, s. § 36a (S. 160).
Auch einige kyprische Glossen haben die dialektische Form ein-
j^ebüsst: ivavov, *Evöijtdss, ivewot.
310
xctT-, xa- [xarv, ^KOTa]: mit dem Genetive und Akkusative
yerbunden.
Über das lautliche Verhältnis der angeführten Formen ist zu
bemerken :
a) Süd-achäisch war die Form xar-, als selbständige Präposition
und in Kompositionen.
Vor vokalisohem Anlaute blieb dieselbe unverändert erhalten.
Einem konsonantischen Anlaute wurde das t assimiliert: ^ypr.
xa9€-x8i{Q)at, xaQQoSw (Gl.). Die so entstehende Doppel-Konsonanz scheint
aber bereits in früher Zeit vereinfacht zu sein: ark. xaxetpuvav 29 m» ^«ra
(:b xax xd) 30^, xatdjtsQ {=^ xat Tcattg) 304«. so» ^^^ kypritehen Belege s.
unten bei den »Zusammensetzungen«.
ß) Die Form xaxv SOi,.^.,,.«!. 43. 4, ist eine tegeatische Neubil-
dung: alt kann dieselbe nicht sein, da in den eben erwähnten Worten
xaxei/Uvav, xaxd, xaxdjtsg noch das alte xax-, xa- enthalten ist.
/) Der xotvri entstammt [xax^]d 31 1, vorausgesetzt, dass diese Er-
gänzung das nichtige trifft.
1. Mit dem Genetive:
„gegen, zum Schaden"; ark. xaxv xäs nöhog 30 u.
2. Mit dem Akkusative:
In lokaler Bedeutung : ark, xäg xBXs[vd-\m xäs xaxetfjiivav xax* 'Akiaf
29ss/a4 „auf dem Wege, welcher auf den Tempel der Alea zufuhrt."
In übertragenen Bedeutungen:
„gemäss, nach": ark. xax et di xiva xgöjtov S0„.^, xax si de xi 30 32
„auf irgend eine Weise", xaxd SOgg = *xax xd, xaxdsieg 30 43. 50 = *xax
xdnBQ, [xaT]d xov vöfiov 31 j.
kypr. xax* alav „nach Gebühr'* Gl., zweifelhaft, ob kypriscb.
,^für (distributiv)": ark, xa^* sxaaxov 30 jg, xaxv fi^va 30 29.
3. In Zusammensetzungen:
xar- vor Vokalen:
Ark. xaxdyoi 29 31, xaxayofihoi i^kst xaxaXXdaaii ^^ xdxag/ov ^^, xax-
saxd'&ev 12.
Kypr. xaxiFoQyov (oder xaxri^ogyov) 135 j, xaxe^xe 57 j 59a ^^9 136,
xa[x8]&rjxe 64, xaxe^tjav 135 97, xaxsdiaav 70 2, xaxeaxsvß'aas 98 g, xaxkaxaat
67^ 94a 95 105, 134a 137 1, xaxko[xaos\ 102a, «a^^Lt^xs] 6O2. Ferner di*
Glosse ÄOT* Ij?* {8^)sai.
xax' vor Konsonanten;
Das X ist dem konsonantischen Anlaute assimiliert in den Glossen
kypr. xaX'XeT{Q)ai, xdQ'Qo^ov.
xa* vor Konsonanten:
Ark. xa-xsifAsrav 29 34.
Kypr. In den Glossen xd-ßkrj, xd-yga, xa-xögas, xd'Xexss, xa^naxä,
xd-naxag. Paphischen Ursprungs sind die herrenlosen Glossen Iv-xa'ndxaov,
h''xa-(p6x8ve und wahrscheinlich auch xd-xXaov.
311
ark, xaxv, nur vor Konsonanten:
xazvßlatp'&kv 30 41, xarvozdoij ^, xaxvq>QOVfjvai 4^1, noQHaxvßXdxpti ^^,
fiBTa (ygL auch Tveda):
ATK, fUT'OlXOl OÖ15. 3f . 88* 66* 77* 84- 97*
or- [ccv-, vv']: bisher nur in Kompositionen belegt
Die süd-achäische Form war Sv- (s. §26, S. 154): dv- auf den
jüngeren arkadischen und kyprischen Inschriften entstammt der xoinj,
tJber vvk^xe 1203/4 - ^k^xe s. § 46c (S. 168).
OV-: Kypr, ovsi^xs 128^ 147, 149, 150,, ^e^xsv 140,, dve[^xe] 129.
Die arkadUchen Formen . . . vk^tixs 27 und ^^e 26 lassen sich
^a [ofcji^iixc und [dvs\^iipce ergänzen.
dvi Ark. dvk^xs 44 45 46 49, Samml. 1226 1228, dve^ev 82, 43 47,,
dvaXcafiaaiv 30 4,, dyxaQva\p6v\xoi> 30 ^g.
Kypr, dvk^xs 68, 151 j 152, a = d(vk^xB) 159, d[ve\^xav 163,.
vy-: Äy^r. vve^xe 120g/4.
7t aQ, bisher nur im Arkadischen belegt.
1. Mit dem Akkusative „über - hmaus, zuwider":
nag äv Xkyxi 297 »=: ^^Q ^ ^^ „über das hinaus, was er bestimmt",
^toQ xdw 29,4 „darüber hinaus", stag xdv avyygafpov 30 40 „dem Vertrage
zuwider".
2. In Zusammensetzungen:
Ttaga/iaSevTi 29,3, naQhsxa^afievos 29,0, naqsxd^oivoi 30 ,g, naQysys[v\ri'
fävog 243/4.
Tteöa (dem Ursprünge nach von fieza völlig zu trennen):
Ark. II[s\d-aQ(x(o Sb^.
Tcegl, mit dem (Genetive?), Dative und Akkusative verbunden.
Vor vokalischem Anlaute Tteg*.
1. Mit dem Dative ,tfür":
Kypr. vsvSdjLisvog jtsQi naidi 120, „betend für".
2. Mit dem Akkusative „in Betreff, sich beziehend auf*':
Ark. TtsQi x6 sQyov 30 3, jtsQi xä egya 30 3,.
3. Mit dem Akkusative oder Genetive „rings um, rings in":
Kypr. xdv *A'&dvav xdv tibq *HSdXiov oder ^HdaXlonv (Gen. Sg.) 13527/,s
die Edalion rings umgebende, über Edalion waltende Athana".
4. In Zusammensetzungen:
Ark. jxeQixoSpoi 29^0* IIsqixUos 35,5, UsQiXaos S3^.
Kypr. jtsQioQia „terminalia" Glosse.
7t 6 g, mit dem Dative (Lokative) und Akkusative verbunden, aus
tf
312
*7coT-g entstanden, s. § 105 (8. 200). über 7toB%on&fov
13019. ai aus *7tog'ex6fieyov s. § 106, 11, 2 (S. 203 £).
1. Mit dem Dativ e-Lokatiye „htmu zu etwas, ausser":
Ark, jtdg tal avyyodfpoi, 30 54 „zu der Urkunde hinzu, ausser der Ur-
kunde".
2. Mit dem Akkusative ,^u, an":
Kypr, x6{y) x^Q^ • • • ^^(y) Jiosx^furor tnog tMy) QdFo{v) r6(y) Agviuw
HOC n6g täv isQri/tjav xäs 'A&dvag \^f^t^%Q, to(v) x&nov ... x6(v) nasx6iiism
n6g IlaaayoQav 135 ^i „angrenzend an'K
3. In Zusammensetzungen:
Ark, nögodofi 30 9, JtogxatvßXdtprf 30 ^^ wahrscheinlich auch in dem
Gottesnamen IJoootSäros 25, n[o]0otd(a)ias 8 14.
Kypr, 3t08x6fieyw 135 19. 31 (oxiS *nog8x<ifMror). Die Lesung tto; ...^^0
(mit Tmesis) 161 « ,,er fügte daran*^ ist nicht sicher.
TfQo, nur in Zusammensetzungen belegt.
Ark. JiQÖßaza 29 u, yt^ßaxov ^^.yiji^ ngoßattov i^^^, ngoczdrai 2iw
n^fiydfjKov 24,©, nQoayoQlS[av\ 84, nQoxk[fj\: 34 54, ügöSsvas lg,.
Kypr, lyjiQoayÖQas ,,6egner'' Glosse. Das Nomen ngoaydQag ist süd-
achäisch gewesen, wie der arkadische Eigenname IlQoayoQidag beweist.
Zweifelhaft /7joo^a(v)Taa> 167.
avv ,^it", mit dem Dative verbunden.
Kypr, avv Sgxoie 136 ^st <^(W ^X<^ 128 4. Die letztere Form ist wahr-
scheinlich ein verkürzter Dativ, nicht der Instrumentalis, s. § 84, 2, £ (S. 187).
In Zusammensetzungen:
Ark. aw/ÄoixiDv 6, avyyqafpov 3040.58*
Kypr, vy-ysfAog ^^Zusammenfassung" Gl. und vnsTQdaTiav ,,zerbrochen''
Gl. Über t^ aus avv s. § 106, I, 3 (S. 201 ff.).
ev, Kurzform v „auf, zu, gegen'', mit dem Dative und Akku-
sative nur im Kyprischen belegt, und zwar ev in drei
Glossen, v in den Inschriften.
1. Mit dem Dative:
V Tt;;i^al498, gleichbedeutend mit der gewöhnlichen Formel l{y) xvx(u.
Von Meister wird tvxa hier als Instrumentalis gedeutet, vgl. dagegen
§ 84, 2, 6 (S. 187).
2. Mit dem Akkusative:
^/•-aiff (= V ofc, 8. § 97, S. 196) = hii dsi. Die Form <ug ist der
Akk. Sg. des neutralen «-Stammes *alFa' = ssk. dyus (Lok. äyas-i).
Das Nähere auf S. 71, Zeile 7 von unten.
3. In Zusammensetzungen:
V'X^Q^^ 1365.15 Gen. Sg. "- att. m^x^igav ,,Handgeld, Angeld".
V'SvSdfAsvof 120) = ijt'SvSdfÄSvog.
si^jQ6aasa^ai, imaxQsqfsa&ai, paph. Glosse, =* sjti'tQvaasa^ai.
313
«v-jfovff ,^KaDne" Glosse =: kni-xovg.
Ev'sXidije, Name des Zeus (61.) «» im'ßovXldtjg.
Die Glosse v80(t)i ,,Eleiduiig" kann aus der Präposition v und ^Boxlg
zusammengesetzt sein, vgl. att. iq>'saxQis.
a. Von Baunack Studien I 16 fif. ist das kyprische v mit ssk. ud
«hinauf" (griech. in i^O'XSQog, va-tatog aus *ud-teroSy ^ud-tatos) gleichgestellt.
Diese Etymologie ist aber — ganz abgesehen von der Bedeutung des
kyprischen v — deshalb unmöglich, weil sie die in den Glossen überlieferte
Form 8v unerklärt lässt. Es liegt nahe, die letztere dem avestischen
ava ,,zu, gegen" (mit dem Akkusative verbunden : z. B. ySHhS vdkhs tip
ava raocäo (Mhnaoiti ,,dessen Stimme zu den Sternen dringt" Yt. 10, 85; ava
dim ,,in sie (die Erde)" Yd. 2,83; ava aStem nmänem ,,zu jener Wohnung"
Yd. 5, 129) und dem altbulgarischen ü = ,^i, nagd, ngog** gleichzustellen
und V als die regelrechte schwache Form von sv aufzufassen. Gegen diese
Deutung spricht aber der Umstand, dass sich zd. ava ,,zu, gegen" schwerlich
von dem gleichbedeutenden avi trennen lässt und dass avi sehr wahr-
scheinlich, wie wir oben S. 306 sahen, dem griechischen, nur in Komposi-
tionen erhaltenen d/< entspricht. Es ist deshalb geratener, mit Fick (nach
briefl. MitteiL) die germanische Präposition n«p, up zum Yergleiche heran-
zuziehen: SV deckt sich dann genau mit got. tup (t= idg. euh), v mit
alts. ags. up (= idg. üb) „auf^^
vv- siehe unter oy-.
VTteQ: Ark. vnsQafASQoig 30^4, *YnEQdv^eog 33 ga-
VTtOl Ark, vJtoQXB 30 4j, vnaQxsv ^s, vnaQxdvxfov ^^.
Subjekt and Prädikat.
260. In einem Satze, welcher mehrere Subjekte enthält,
richtet sich das Yerbum, wenn es voransteht, im Numerus
nach dem erster en derselben:
Kypr. BTciaiaae 6 Ttäg X05 oi TLaaiyvriToi 106 a/s.
tj dvßdvoL vv ßaaikevg xag a ftroXcg 135 6/7*
iq dciyLOt vv ßaaiXevg Tcag a TrroXig 135 is*
Auf Grund der beiden letzteren Stellen ist auch
ißqtj'vaaa'vv ßaaiXevg y.ag a TtroXtg 135 14/15,
BvßqriTdaaTv ßaailevg xag d Ttzolig 1304
za lesen, obwohl die überUeferten Zeichen auch als €ßQriTdaa(v)Tv,
^vßQrjrdaa(v)Tv gedeutet werden könnten.
314
261. Dagegen ist das Yerbumy wenn es mehreren im
Singulare stehenden Subjekten folgt , in den Plural gesetzt:
Kypr. ßaaiXevg yuag d TctoXig ^axi^tjav 13527*
ßaaikevg 2TaaiyLV7VQog y^ag d TttoXig ^daliijßeg av(a-
yov 135«.
Im letzteren Falle könnte sich avioyov auch nach der unmit-
telbar vorhergehenden Apposition ^Hdahrißeg gerichtet haben.
Die Tempora.
262. Das Imperfekt.
Ark. vTcäqxB Iv töI xqovol 30 49 ,ywährend der Zeit^^
263. Das Perfekt
bezeichnet stets das aus einer Handlung folgende Resultat, den
auf sie folgenden Zustand. Beispiele:
Ark,
xwv aqyvjv züv sgdod'ivTwv ij zdiv tiQyaofxevuv 30? /s »von
den Bauarbeiten y welche verdungen wurden (d. h. sich im Ent-
stehen befinden) oder bereits fertig sind'^
ei de rt(g) sQyojvriaag firi iyY,e%riqri'^OL Tolg sQyoig 30i2/i8
„wenn aber jemand, welcher einen Bau übernommen hat, die
Arbeiten ruhen lässt".
ec TL av äectxoL TcoXefiog ^vac yuoXv[a}]v ij eqp^o^xwg ta
egya 30 10/11 „der Zerstörer".
dq>e(jiad'(o xü eqyiD 30i4 „er soll ledig, fi:ei sein".
TfjorcctTCBQ r er a -AT OL 30 43/44, "/jaTaTteg yeyQa7t[T]{oL) 30 50/51
„wie die Bestimmimg lautet".
TO dgyvQioVy xo av XeXaßrjTLtjg tvyxdvri 30 14 „das Gteld,
welches er empfangen und augenbUckUch in Besitz hat".
Kypr,
xbg l(v) Tai (Jia%aL infiaiaevog 1303/4 „diejenigen, welche an
einer im Kampfe empfangenen Wunde krank darnieder Hegen".
zä ßeTtija xaÖB ivalaXta^iva 13526«
eqeqafjLeva 144^ „dasjenige, was man liebgewonnen hat und
in Folge dessen begehrt".
liBfivaiievoL „in Erinnerung an" 146.
7CB7tata{v) 161 % „sie haben kunstvoll den Alabaster bearbeitet"
(d. h. die Vase ist ihr kunstvolles Werk).
315
264* Das Fntnrnm.
1. Im Hauptsatze (nur im Kypr. belegt):
im Sinne des Imperatives: Tcelaec „er soll z^Möü*'
135i2.85*
mit 7£ als Versprechen: Tag yte tag rattde e^ö{v)av
„diese Ländereien sollen besitzen^' 135 si.
2. Im Bedingungssatze nach eh ark, dtayaüXiaec SO«/?
kann auch Konjunktiv des Aoristes sein, s. § 218h, S. 260.
Die Modi.
*
265. Konjunktiv.
I. Im Hauptsatze: Konjunktiv des Aoristes mit fii] zur
Bezeichnung des Verbotes:
Kypr. firiTtote ßeiarig 144 1 „verlange nicht!"
n. Im Eelativsatze:
1. Nach dem einfachen B^lativum ohne av oäer xß, nur
im Kyprischen belegt:
a) neben einem Faturum im Hauptsatze.
6 e ^OQv ^Tjy TveiasL 135 12. 25 „quisquis exterminaverit, solvet".
rag x€ tag raaöe .. ol Tcaideg e^o{v)ai, ol .. i(jt){v)ai 135 si«
ß) in Beziehung auf einen Infinitiv.
TLV^eqrivaL 7td{v)Ta, xa a{v)d'Q(07COL q>qovi(ji}'i 1444 (= *qp^o-
vi(oaL aus *q>QOvao}(v)aL).
2. Nach dem Relativum mit av (ark) oder X6 (kypr.)
a) Der Konjunktiv des Präsens.
(Die Handlung des Nebensatzes ist der des Hauptsatzes gleichzeitig).
Im Hauptsatze der Infinitiv des Befehles: ark, vs^ev^ ozt av
dayLTid-ig ^ 295/6; f^f^S* igTteQaaac, rcaq av Xeyrit, viiiev; otl
hav ßoXriTOL^*
Im Hauptsatze der Imperativ: ark. otc ay -Aqivayvoi, xv-
qiov aaTco SOs; Zja^iovxiOy oaat av dea%oL aq)8cg t^a^iiatis; aTtv-
TecaoTit) t6 xqlog diTtXaacoVy ro av dtxaCij^otss*
ß) Der Konjunktiv des Aoristes.
(Die Handlung des Nebensatzes ist der des Hauptsatzes vorzeitig).
Im Hauptsatze der Imperativ: arh d7cvia(d)(o Iv dfxiqaig
316
TQial, ajtv täi av tö dölycrjfAa yivrjfOcdOA', ovivc a(i firi Tta^-
eta^ußvat, ^afiiii[a]('9)uß SO«? ,yweim sie ihm nicht die Erlaubnis
gegeben haben'^
Im Hauptsatze der Infinitiv: ark. ort ^ ay egdod-ri %oy,
V7taQ%&f SOss*
Im Hauptsatze der Optativ: kypr. onv aig ne Xvariy avoaija
ßoi yivoiTv 135 29*
y) Der Konjunktiv des Präsens von tvyx6Lvtt3 mit dem Participe
des Perfekts.
(Der Nebensatz beschreibt einen Zustand, welcher vor dem Beginne der
Handlung des Hauptsatzes eingetreten war).
Ark. djcvdoag [r]o aQyvQtoVy t6 av keXaßrjyuijg xvyxovri^ oufB-
aa^ia tw eQyw 30 14.
m. Im Bedingungssätze.
1. Nach ark. ei d* av und ev x av (ohne Unterschied).
er) der Konjunktiv des Präsens.
Im Hauptsatze der Infinitiv: ei ^ avyLaraXXaaan^ ivq^OQ-
ßiof^ov TivaL 29a,- ei S* av fi'^ ivq>oqßi7iy 6q>lAv 293/a; ei d cm
vifiTiy 6q>Xiv 29is/i4. 17; el % av Tvagafia^evTi, 6q)ksv 29 as.
Im Hauptsatze der Imperativ: ei (f a[v\ tig STtiawlaTa-
toi, ^afii6vT(ü 30 16 iie; ei S^ av ivdmd^ritoiy ajtvTeLodtw 30 a;
ei d* av rig eTtrigeid^ev deatoc, xvqiol iovzw 30 45; Tvogodofi
TtoivviOy ei % av diatot o noXe^iog rpfav xrA. 30 10; acpewad'O}^
et X* av TLeXevwvoL 30i6; bc'k ixv [ir]ig «x^, tia(iLiJü\a\(d)w 30a6.
Sehr wahrscheinlich gehörte auch zu st x' av xt ylvtixoi 30 , und «
X* av xi\g\ . . . ixTfToi 30 31 im Hauptsatze ein Imperativ.
ß) Der Konjunktiv des Aoristes:
Im Hauptsatze der Infinitiv: ei d* av egTteQdari, 6q>Uv
297," /wi^ vifiev, ei vl av diekawofieva tvx7i^\%; ei % av mg
STcoloTi, 6q)Xev 2^%^.
Im Hauptsatze der Imperativ: ei S* av tig (eqyov ti) 7t og-
TLatvßXdipri, dTtvyuxd'Latdtw to TiatvßXag>i^iv 3037/s8> ^i ^ ^l^
firi ycatvatdariy aTcvteieto) 304a/4s.
2. Nach ark. eX /,e und kypr. ij xc.
Der Konjunktiv des Aoristes, im Hauptsatze Infinitiv uud Futarom:
Ark. ev tl eni ddi/xa tcvq STCoiariy oq)Xev 29 ai.
Kfjpr. ri xe aig e^ ogv^rj, Tceiaet 135io— is.93— ss*
Anmerkung. Nach dem temporalen fiiaz* äv „bis** ark. 30s» iß*
wahrocheinlich ein Konjunktiv ausgefallen.
317
266. Optativ.
1. Im Hauptsatze, nur im Kyprischen belegt,
zur Bezeichnung dessen, was geschehen soll.
dvFavoi w 1306, dwY,OL vv\^ „es soll geben d. K. u. d. St"
avoaija Fol yivoirv 135 29 (als Folge zu einem Relativsatze
mit x€ und dem Konjunktive) „dann soll das als Ruchlosigkeit
gelten".
2. Im Bedingungssatze nach ei (ohne av), nur im
Arkadischen belegt:
ei TL a Tay Ol 29 si (Nachsatz fehlt) — im Nachsatze der Im-
perativ: ei öe Ttolef^og ötayicolvaei ... rj q>&iqai SOe— s; ei
di Ti{g) '•' ^ri iYY.e%riQriY,oi rolg eqyoig, 6 de TtSlefiog dva-
TLiolvot 30i8/lS-
Anmerkung, dianonkvöei SOe/? kann auch der Indikativ des
Futurs sein, s. § 218h. S. 260.
267. Imperativ.
Die sogenannten „starken" Formen:
Ärk. In der Gesetzessprache.
Präsens: «crw SOe.ss-s«, s^eaTw n, eovriOAs, CL7tvia(9)(oi,
7toevT€0 9, tafiiovTion, ayKaQva[a6v]v(o ivayovrioisy tapiuo^
[a\(d)io 28, aTttmad-iazaTio 40, aTtweiirto 43 •
Aorist: OTrrTetcraTw SOsö» diayvorcco ^^ 0<pXiT(0i2, eneka-
aaa&iov 23.
Perfekt: d<pewa&a) 30 14.
Kypr. Die starken Formen scheinen gleichbedeutend mit den
schwachen gebraucht zu sein: iX&eTcog Gl. (für eld-e-rw) = ild-i,
Qyd[a](d^)iog Gl. (für dya-a&io) == amjca.
a. Die Negation beim Imperative ist firi: 30 5. gi-ss 4i*
b. Gleichbedeutend mit dem Imperative werden gebraucht:
ark. der Infinitiv in no. 29, s. § 268, 1 (S. 818).
kypr. das Futurum in no. 135, s. § 264,1 (S. 315).
Das Verbot ist kypr, durch den Konjunktiv des Aoristes mit fjt^
ausgedrückt, s. § 265, I (S. 315).
In aufforderndem Sinne ist der Lokativ ark ovret (Gl.) gebraucht
.,im Trab" « „eiP dich!".
318
268. Infinitiy.
13
Ol
1. Als V'erbum finitum (mit dem Akkusative des Sub-
jektes) zur Bezeichnung dessen, was geschehen soll: nur im
Ark. belegt
In no. 99 werden in dieser Bedeutung die Infinitive des
Prfbiais onA d^s Aoristes ohne Unterschied gebraucht: ^va^s.s,
i^vac isi vi^ev i. 6. 9. 11. le» Ivtpogßiev 9. 9. 10/11. 16, agriev 27 —
Qq>iAy A. 8^ 14/1 5 . 17 . s« . 24. 80 1 €S7teQaaai 6/7 •
In no. 31: ^vai de avroi XvTvaaiv yonj xrA.
In no. 30 ist statt des Infinitives der Imperativ gesetzt: nur
an Twed SteUen erscheint der Infinitiv und zwar in einer vom
Iiaperative wesentlich verschiedenen Bedeutung:
ifxqiaLvBv rofi ßoXofievov €7tt röl rjfilaaoc zag Kccfxlav 3084/25
y^zeigen könne ihn, wer wolle, für die Hälfte der Strafeumme
(wer ihn anzeigen wolle, werde die Hälfte der Strafeumme als
Belohnung erhalten)".
Ein Imperativ ifitpaivito) wäre sinnlos, weil niemand zum Angeber
gezwungen werden kann. m
VTcdqxev Toy holvov avyyqaqx^v i;av\y]L yiVQi[av\ 30 w „es
solle Geltung haben diese Urkunde".
Das ist keine Vorschrift, welche bei einer bestimmten Gelegenheit
künftig ausgeführt werden soll (wie die übrigen Artikel der Urkunde),
sondern eine Bestimmung, welche die tatsächliche Grundlage für die Wir-
kung der einzelnen gesetzlichen Verordnungen bildet.
Die Negation ist ^^: (iri vifxev 29ii. is/ie.
2. Ale Subjekt:
Ark. nach öel: ti dei yivead-ai 30 9.
nach öeaTOL „es scheint": ei x' av diaxoL Ttolcfiog rpfoi
o %ü}Xv[üi]v %rX. 30 10, ei d* ccv rig ... ifcr^geidtev deatoi . * >
1] aytetdijyaL . . . ij 'x/xTvq)QOvijvaL 30 45—47.
nach e^eoTt: töl de ^ivoi e^vai veiiev 29i2/is.
1X71 e^iöTU) 'Koivävag yevea&ai 30 21.
a. Vor KJvat avtos xal ysvsäv [avtwv 7tQo]^8vog xal emgystag 6itl^^^^
wahrscheinlich iSo^s ausgefallen.
Kypr. exvx d x^lQ ^vfiegrlvat 144 3/4.
Die Worte «Vv/ d XVQ umschreiben das gewöhnliche ngoai^xsi.
3. Als Objekt: nur im Kypr. belegt
ßaaiXevg 'mg d TtToXig avcoyov ^OvdaiXov rov ijavrjgav xßg
tog yuxaiyvTjfvog Yjaad'ai 135 2/3*
319
BvFqriTaaaTv (eßgr/vctaatv) ßaaiXevg xag a TttoXig doFevai
t35 4/5« 14/16.
avv OQTioig iiii Xvaai 13028 „mit den eidlichen Versicherungen,
licht brechen zu wollen".
4. Der Infinitiv des Zweckes:
Ark. ei tl av Ttaqaixa^evri d'vad'iiv 2928 „wenn einer herbei-
fcihrt, um zu opfern".
Kypr. ij dvFavoi w ... e'xsv 135 lo, ij (JctJxot w ... l/cr
13082 „oder es solle (der König und die Stadt dem Onasilos)
nun Besitze geben".
269. Particip.
1. Als nähere Bestimmung eines Nomons (attributiv).
a) zwischen Artikel und Nomen:
Ark. Twv vTtoQXOvxcjv sgycov 30s8/89, ^og toi . . . yeyQaf4,f4,€(v)[ai
fv]yyQa(p[oL] 30 54.
ß) mit dem Artikel dem Nomen nachgesetzt:
Ark. rag yL8ke[vd']Q) xag yia^/stfievav 2923/24, ^c3v sgycov tÜv
igiöod'ivxwv r\ tüv rigyaofisvcov 30 7/8, dtyuxOT'qQcov t6 ytvofxevov
JO20, TtSy €7tvl^afiia)v twv TeTay/xevwv 3047/48-
Kypr. Tog d(v)d'Q(67tog tog infiafievog 135 s/4, Td{v) x^o^ ^^(v)
[Qovoiievov 1358/9, to(v) x^Q^^ ^^(^) X^ovCojUfivov ... Toiy) rtoexo-
levov 135 18/19, w(v) YjotTtov .. t6(v) Ttoexofievov 135 20/21, Tatiox-"
HJa ro €7ti6(v)Ta 135 9.18/19. 22, t« ßsTvcja rade ivaXaXtOfiiva 13526.
2. In prädikativer Verwendung ohne Artikel
bezeichnet das Particip:
x) eine nähere Ausfuhrung oder Begrenzung der Haupthandlung.
Ark. 7caQy€ye[v}qfxiyog 24a, hcsQodvTig 29 1 „in seiner Eigen-
schaft als Opferpriester", hiyuovxa mit et firi 29 12 „ausser wenn
3r kommt", ^Mxvayofxivoi 29 12 „dem Fremden, sofern er einkehrt",
OTtLovra 29 32 „beim Abschiede", egyaivriaag 30 12. 37 „nachdem
er den Bau übernommen hat", aTwdoag 30 1», qy^Qcov 30 17
„dadurch, dass er zerstört".
Kypr. vev^dixevog 120 2 ; [t(v) twl reragrcut] Fitei ßaaiXrißog
MiXxLJddwvog Keviwv xot' ^HöaXlcov ßaaiXev[Fo(v)vog] 134 1/2 „im
4. Jahre des Königs M. als des Herrschers über K. und E.", d. h.
(
320
„im 4. Jahre, als M. herrschte'^; drehja 10(1^)70 13583 „als steuer-
freie"; ^B^vaiiivoi 146; dlifo{v)t€g 161 1 „bei ihrer Abreise (?)".
ß) den Inhalt der Haupthandlung.
Ark, TLVQLOi iovTü) •.. igdiUovteg ... tafiioweg SOig— 5o »sie
sollen berechtigt sein herauszuwerfen und zu bestrafen", sY % m
dieXawo^eva tvxti 29i6/i7, ^o av XehtßrpfLtjg Tvyxavri 30 14.
3. Als selbständiges Nomen mit dem Artikel
Ark. [rolg'] Fakovtoig 24?, o aöiY/iiiJiByog tov ädiTiSvta 30 j/*,
TuoXvwv iq €q)9'0Qyuag 10 y TOfi ßolofÄepovu, 'vo %atvßla(p9ev nj
Tiüv IgyaKo/ievojv 45, toig ifCLf^elofjievoig Mi4if Tog iTtiawiüta-
fiivogsi'
Kypr. [rav €]7tayofi€vav „Schalttage" 1342. Das Fehlen des
Artikels bei igega/iiva „die Wünsche" 144 2 erklärt sich aus der
metrischen Abfassung der Inschrift.
4. Absolute Participial-Konstruktionen
(bisher nur im Arkadischen belegt).
a. Der absolute Genetiv:
kaq)VQ07tü)Xiov iovvog (sei. TtoXifKo) 30 n.
Der absolute Genetiv an dieser Stelle ist befremdlich, weil wir
vielmehr XatpvgojtcoXiog iatv im Anschlüsse an den voraufgehenden Nomi-
nativ ji6XsfjLog erwarten sollten.
. . . %kBog ycat ^Olvfi7riodai[ig(D helXav]odiiwvTOiv 54 10/11.
b. Der absolute Akkusativ nach el /u^:
ei fx'^ Ttaqheva^afiivog log 7tBVT7i%ovta \ zog xqta^xtaiog 29i9-«'
Die Nebensätze.
270* Die Relativsätze.
1. Der Modus.
a. Der Indikativ: ^ri. 246/7 SOso/m, Kypr.lM^ldbii 141i/«146.
b. Der Konjunktiv ohne av oder tlb: nur im Kyprischen be-
legt, s. oben § 265, II, 1 (S. 315).
c. Der Konjunktiv mit av (ark) oder x€ (kypr.), s. oben
§ 265, II, 2 (S. 315 f.).
321
2. Das Verbum ist zu ergänzen:
Ärk. oaa tvbqI x6 eqyov SO«.
3. Das Nomen des Hauptsatzes ist in den Relativsatz
gezogen:
Arh KoifÄiovTiOj oaai av dianat aq>€ig Ccc^lac 30 17/1 8*
4. Attraktion.
Die kyprischen Worte fiefiva^ivoc evßeQyealagy tag ev
)T eßeQ^a 146 lassen eine doppelte Deutung zu: entweder ist
FeQyealag der Genetiv Sing, und tag (statt *tap) attrahiert,
er rag ist der von eßeg^a abhängige Akkusativ Flur., an welchen
jh — mit der sogenannten Attractio inversa — der Akkusativ
ur. evßeQyeaiag (an Stelle eines von ^efivafxivoi abhängigen
vßeQyeaiav) angeschlossen hat
271* Temporalsätze.
ore mit dem Ind. Aor.: ktfpr, ote Tuxvißoqyov 135 1.
272. Indirekte Fragesätze.
Die Frage wird in direkter Form wiedergegeben:
Ark. diayvovtw, vi del ylvead-ac 30».
Bedingungssätze.
In den Bedingungssätzen treten auf:
Der Konjunktiv
1. des Präsens und des Aoristes nach ark. ei 6^ av, eX x€
d eY n av neben einem Imperative oder (imperativisch ge-
auchten) Infinitive im Hauptsatze, s. §. 265, in, 1 u. 2 (S. 316).
2. des Aoristes nach kypr. ^ xc neben einem (imperativisch
brauchten) Future im Hauptsatze, s. § 265, HI, 2 (S. 316).
Der Optativ
des Präsens, Aoristes und Perfektes nach ark, el (ohne av)
ben einem Imperative im Hauptsatze, s. § 266, 2 (S. 317).
Der Hauptsatz zu el xaxayoi 29 31 ist nicht erhalten.
Das Futurum.
Ark, ÖLayLwliaei ^Oe/i nach el ist wegen des folgenden
Ugai nicht sicher, s § 218 h, S. 260.
Anmerkung. Die Negation der Bedingungssätze ist /mjJ, s. § 277.
Hoffmann, die griechischen Dialekte. I. 21
322
273. Terkflrznng des Satzes.
1. Das Verbum finitum ist zu ergänzen:
a. In Hauptsätzen.
Ark. Xeuovlg JäfiavQi (sei. avid^yis) 15.
vateqov de juij (sei. CLTcvia&u}) 306.
Kypr. ta lt4d^ava . . . na(y)^Qa (sei. oved^yLe) 138.
ril(l)i:iag . . • l^7t6k(X)o}vi (sei. ovB&rf^) 173.
FsTcoiji) ^aya (sei. iari) 144 1.
ov yaq eTclataig d(v)d'Qii7C(jt} (sei. sotI) „denn nicht
der Mensch hat die Herrschaft" 144 s.
b. In Nebensätzen.
Im Relativsatze: ark. oaa Ttegt ro kgyov (sei. iau) 30s.
Im Bedingungssatze: ark. ei ö^ av iv töI TteQixdgoi (sei.
ve/iirj) 29 10, ei di fir^ „wo nicht" 302». ss.
Auch die Formel ark, mg /uij „ausser" ^^e/io stellt einen verkürzten
Bedingungssatz dar.
2. Das Verbum finitum ist nach ark. ei fiii „ausser
wenn" durch ein Participium ersetzt:
a. Das Particip lehnt sich im Kasus an ein vorhergehen-
des Nomen an:
ju^ v€f,iev (.i7\Te ^ivov ii7\Te Faavov^ ei gi^ enl d-oivav
hUovva (statt *fil' z* av fxii hr^Ti) 29 u.
b. das Particip steht absolut im Akkusative:
öaqx^av ocpXlvy ei fxri Tcagheva^afiivog Tog 7tevTi^/,ona
(statt *£? "/ av ju^ Ttagherä^iovroi) 29 ao.
3. Der Infinitiv ist zu ergänzen in dem Relativsätze:
a7'k. LafAiovTCt), oaai av öeatol a<peig tafdlai (sei. Lafiiaivai) 30i8.
4. Die verkürzten Sätze ei de riva TQOTtov, ei de ti „wenn
aber auf irgend eine Weise" sind durch die Vorsetzung der Prä-
position xar zu den erstarrten adverbialen Formeln ark. xar el
de TLva TQOTtov 30n.2i9 xair ei de ti 30si „auf irgend eine
Art und Weise" geworden.
5. Die Wendung ark. Cafiiovveg iv eTtiyiQiaiv 306o ist
aus Kaf4i6vT(i) y^at dyy^aQvaaovTco iv e7tr/,Qiaiv zusammengezogen,
vgl. Zeile 17 ff. : LafAiovrco oi egdoviiQeg . . . yiat dyyuxQva[a6v]toi
iv eftiY^iaiv.
323
274. Anakolnth.
1. Im Arkadischen:
a. Auf den Infinitiv mit dem Akkusative folgt der
nfache Infinitiv:
TO ^ev f^eCov TtQoßavov daq^^av 6q)liv, to äs fieiov ivtpOQ-
ßiev 29 14/1 5.
daqxfiav oq)Xev t6 Ttqoßaxov Fi^aaxov %q fiiCov, twv di
fueiovwv TtQoßciTWv odekov /^xaarov, Tciv avSv öaQx^av FevLa-
GTav (sei. oq)l€v „für eine jede soll man zahlen") 29 17— 19.
b. Der absolute Genetiv statt des prädikativen Participes:
X av diatot Ttokefiog rjvav mDXv[io]v . . ., Xaq)VQOfcct)liov
vTog 30 10/11 (statt hxqtvqoTtvjXiog kov)^
c. Die Form öva-^calvasL 306/7 pflegt man wegen des
[genden (pd-eqai als Optativ des Aoristes zu deuten, doch kann
5 auch Futurum sein, s. § 218h, S. 260.
2. Im Kyprischen:
(DihmvTtqaqy a Tifiogcof^io yvvd l^i 72.
275. Wortstellung.
Einige Gesetze der Wortstellung sind bereits in den § 246c bis § 251
294—299) besprochen.
I. Stellung des Personalpronomens.
Die Personalpronomina pflegen dem Verbum, von welchem
abhängen, vorangestellt zu werden. Nicht selten lehnen
sich als Encliticae an eine Partikel an.
1. [le (j4t, fiev).
Kypr, ctvTCLQ fte xare^x« 57, a{v)TaQ fie [xarfÖTjxc] 61,
rcf^ fit 7£tve[&riy£] 60, zag fii zar^^ijxc 59, [at;]ra^ f^e sFe^e
, riX(X)rAa [le yuxriavaae 67, xa ^ev iaraaav \yux]aiyvriTOi 146,
•xo'g juc yqdqiei 189.
2. ßoi.
Ark. ^1} ol eoTü) YvdrAOv 30 33.
Kypr. an coi Foi rag evxü)lag eTtfTvxc 1343, avoaija ßot
^OlTV 13529*
a. Sehr eigentümlich ist die Stellung und der Gebranch des Datives
in d /Moi Tioais ,,mein Gatte" 93 £.
21*
324
n. Stellung des Indefinitums:
Arh In demselben Satze das eine Mal vor, das andere Mal
hinter den abhängigen Genetiv gesetzt: ii tcHv kgywv tüv igdo-
d'€VT(ov ij Tciv rjQyaafiivuv ti 30 7/8-
Kypr. y] %i aig 135 10. 28, dagegen
07CI alg xe 13599.
m. Tmesis.
Im Verse: Kypr. ei — eßeq^ 146 2.
Unsicher ist die Lesung nog . • • ^xs 161 g.
ly. Trennung zweier dem Sinne nach eng zusammen
gehörenden Worte (meist durch das Verbum des Satzes):
Ark. Tov huQTiy , , . oig vifiev yuat tevyog xat alya 29 1/2, b t'
X av [r]tg TcXiov rj ovo eQya ^ri twv leqcSv ij tcüv dafi[ö\aiü)v SOse^^*
Kypr. Tag d'ecS ein Tag IIaq}iag 58 65 66, nQwvorlfxio e/x —l
Tag naq)iag tw ieQTiFog 59, TifioyiVTtQag sfit TifioddfKo 73, 2Tao — =-
ayoQav i^i tw 2Taad(v)äQ0} 78, Tif4d(v)dQW ifxt Tai ^OvaaayoQO — v
79, IlvvTiX(X)ag l(u Tag üwrayoQav Ttaidog 88, JiJrud-iiiLTo—^Q
ifiL TW ßaaLlrjßog 121, r'tA(A)/xa fie YjaTioTaae 2TaarKQ€Tec^^g
67, i(v) Tm OtXo-MjTiQünf ßhei Tai ^Ovaaayoqav 135 1.
Diese Erscheinung beruht darauf, dass in der älteren Ze-^t
die Stellung der Worte weniger durch ihr gegenseitiges logisch^^
Verhältnis als durch ihre Bedeutung für den Gedanken des Satz^^s
bestimmt wurde. W, Schulze macht darauf aufinerksam (BeBr-l
Philolog. Wochenschr. 1890, Sp. 1471 f.), dass diese Ordnung d^r
Worte auch aus anderen indogermanischen Sprachen zu belegen i^t
a. Die Fälle, in welchen kfxl in den kyprischen Weib- und Grab-
inschriften ans Ende gestellt ist, sind ebenso häufig: rd; ^eQ> %as Hwplas
llii 57 60 61, 'Ovaieov Naaimrav kfii 71, ^doxvjtgag a Ttfiogcbfio} ywd i/M
72, Tif^ayoQttv t& Tifzongheog «/ii 82, Nixa IlQcotiFos ifii 87, Tifiog Tift-
ay^gav Jtdig ifxi 90, . rd{X)ixa/og reo Magdxav sfzl 96, ßeod<oQcov rc5 BeotliAcav
ifii 117.
V. Chiasmus.
Ark. el 6i TcoXe^iog dcaKOjXvaec tl tüv eqywv tüv egdod'inm
Tj TÜv riqyaaiiiytov tl cpd'igai, 30 7/8. In diesem Falle stehen je
drei Glieder der beiden Satzhälften in Responsion, die äusseren:
diaKiolvoei und (p&€Qai, die inneren: twv egdod-evifav und %m
'^QyaauivMVy und dazwischen in der Mitte die beiden ti.
325
Anmerkung. Für die Stellung des Subjektes und der abhängigen
Kasus lassen sich feste Gesetze nicht angeben. Doch mag bemerkt werden,
dass in dem älteren arkadischen und kyprischen Dialekte der abhängige
Akkusativ (wenn er nicht zu lang ist oder aus anderen zwingenden
Gründen ans Ende gehört) vor dem Verbum, der abhängige Dativ da-
gegen (ausser wenn er betont ist) hinter dem Verbum zu stehen pflegt.
276. Gliederung des Satzes durch Partikeln.
x«/ — xa/ — : ark, yuai iv TtoXifiOC yuxi ev iqavav Sls/e.
nai — xa/ — xa/ — : ark, yjoI avtol xat eyyovoig aal
XqyilJuxaL 316/7.
fxiv — 6b — : ark, t6 fxev r^/xiavy %o S^ ii/iuav 29 2«. «s, to
fiiv fiitov ocpXev, ro de fielov ivq)OQßl€v 29 14, toju fiev
SQyarav esdslXovtegy rov di e^ytivcev tccfiioweg 30 49.
eXte — sXts — : ark. sQyov eYte Isqov sYte da^6aL[ov] 30 52,
Tc aXXv Twv sQycjv etre legov iixe, 8a\i6(5iov iixB X6iov 3039-
XI „oder":
1) zwei Glieder durch einfaches — ij — verbunden:
Ark. Tog Ttewqy^ovva ^ tog TqiccMxalog 29 20, '^wy Igdo-
ß'avtwv Tj t(5v iqoyaafiivcjv 30?, yi(oXv[(o]v ri iq>&oqiMag 30 10,
TWV ieqüv ij xiav dafj\o\ai(av 3026, tc5v iqycDvav ij tmv sgya-
^0fl6V(0V 3046-
Kypr. xoig yuxaiyvrjfvoig rj Tolg Ttacal 135i2/i3> OvaaiXov ij
%bg Tcaidag 135 23» ^OvaaiXtac rj roig Ttaiai 13026) ß^ ^«^ ^cic
Tatde r e^ xm -mTttDi ttüiöe 13024 (über l' = ij s. §42a, S. 163).
2) zwei G-Ueder durch ^ — ij — verbunden.
Kt/pr. tj '/xxaiyvrjTog rj 7tai[da?] 1096.
3) drei Glieder durch — ^ — ^ — verbunden:
Ark. STtriQetaKev . . . ^ aTcet^vac . . • ij iMXtvcpQOvrivaL 3O46/47 •
Kypr. ^OvaaiXov . . . ij xog yiaaiyvi^og . . . ij xog Ttdidag
135io/ii.
4) Einfaches ^ zur Einleitung eines neuen Satzes.
Kypr. ij dvßavov w 1306, ij StinLOi w 135 16.
lirite — fi'qTe: ark. jui^ vifiev iirire ^evov fii^TC ßaatov 29ii.
Ob kt/pr, me te lOOs'« als /ui^re oder als /^Tjöi zu lesen ist, steht dahin*
326
277. Negation.
ov: im Behauptungssatze: kypr. ov yccQ ETclataig (sei. eaxi) 1448.
teij: beim Konjunktiv der Ermahnung: kypr, fii^Tcore felatjg 144i.
: beim Imperative: ark. 3O5.ii.s8.41.
: beim Infinitive des Befehls: ark. firi 29ii.i6, jui^rf* 29 e.
: beim abhängigen Infinitive der Absicht: kt/pr. avv oqyjoi^
fi^ Xvaat 13088 „nicht lösen zu wollen".
: im Relativsätze nach oang av: ark. otlvl SfA, fxr^ TcaQezd-
^(jjvat 30«7 „sofern es ihm die HaUasten nicht erlauben".
: im Bedingungssatze nach el ark. 29 3. 19.20 30 is. 2s. 93.42.
: in der Formel (ug fiii „ausser" ark. 29 lo, welche einen
verkürzten Bedingungssatz darstellt.
lÄtidi: schhesst ein Verbot an eine Erlaubnis an: ark. 296.
: dient zur Verstärkung eines vorhergehenden juij „unter
keiner Bedingung" ark. 30 21.
a. Durch Verletzung des Steines ist das Verbum bei ark. fiij 30 3^
und kypr, fujre (oder f*ijSe) 109 4 ausgefallen.
Die einfache Negation wird durch negative Partikeln und
Pronomina, welche nachfolgen, verstärkt:
Ark. (irj e^ioTü) di juijd« "Mivavag yevead-ai ... eTci firjSevi
TWV BQyiOV 30 21.
fxri vipiBv fiTize ^ivov furze ßaatov 29ii.
fxri Ol kavo} Xvdi^ov iirideTtod'i aX}! ^ 30 33.
Anhang.
Zusammenstellung
der lautlichen und formellen Eigrentümlichkeiten,
welche den süd-achäischen Dialekt
von den dorischen und ionischen Dialekten scheiden.
I. Vokale.
e.
1. Der starke Wortstamm mit hochtonigem e liegt zu Grunde:
den Nominibus i^Qczog: dor.-ion, x^arog .
d'€Qaog: dor.-ion. d^QaoogS § 13, S. 141 ff.
l^sQed-QOv: ion. ßdgad-QOv^
dem Präsens 'CilXw (diXXü)): dorMon. ßdXXco, § 14, S. 143.
den Partikeln x«: dor. xa lotna^AA
,, . , . . V § 16, S. 144.
€Q(a): dor. 'ton. aga)
0.
2. Süd-achäisch war das Präsens ßolofiac „ich will".
dor. ßcoXofiai und driXofxai^ ion. ßoiXoixai.
Die Grundform von ßokofjLat ist streitig. § 129. 2; S. 218.
3. Aus a vor y ist o entstanden in der Präposition
ov-: dor. 'ion. dva. § 26, S. 154.
\«
4. Aus € vor 1^ ist ^ entstanden in der Präposition
iv: dor. 'ion. h. § 36, S. 160.
Auch der Stamm des Distributiv-Zahlwortes ty/iX- (aus *Byyd-) ist
dem süd-achäischen Dialekte zuzuweisen. § 37, S. 161.
i;.
5. Ein tonloses o, welches im Auslaute stand, sprachen die y
Süd-Achäer dumpf, als u, Belege:
328
OTtv: dor.-ion. aito. \
-ä-v statt -ä-o im Genetive Sg. der mälmlicheni
ä>Siä.inme: dor. -ö, ton, -ew (aus -*ijo). J§45,S.166ff.
'TV statt dor.-don. -to war die sekundäre Medial-
endung der 3. Fers. Sg.
Ol.
6. Süd-achäisch war der Gk)ttesname
Iloaoidav: dor. IIoTeid' üorid-y ion. noaetd-.
Das Ol steht im Ablaate zu 8i:t. § 66a und b, S. 179.
Anmerkung 1. Die Vertretung eines tönenden l durch -lA-:
jtiXv6v = plndn war vielleicht nicht nur süd-achäisch, sondern gemein-
griechisch, 8. § 84, S. 159 f.
Anmerkung 2. Folgende zwei arkadischen Erscheinungen des
Vokalismus lassen sich nicht bis in südachäische Zeit zurückverfolgen:
o als Vertreter der Nasalis sonans p. § 52, S. 171.
'toi statt 'tai in der 3. Pers. Sg. Med. § 69, S. 180.
Anmerkung 3. Die Vertretung des tönenden f durch oq, qo
(§ 53. 54, S. 172 f.) darf nicht als eine Eigentümlichkeit des süd-achäischen
Dialektes angesehen werden : sie ist vereinzelt auch bei Dorern und Joniern
nachzuweisen.
II. Konsonanten.
a aus |.
7. Die Präposition i^ wurde vor konsonantischem Anlaute zi
ig (= es): dor. -ion. «t. § 149, S. 226.
8. Vor einem aus r durch Assibilation entstandenen a bliel )
der Nasal bis in späte Zeit erhalten. Beispiel:
yiQivwvac: dor. Y^ivo}vtiy ion, ycQivwac. § 115, S. 210.
Auch vor echtem inlautenden und auslautenden Sigma wurde d^^ r
Nasal in süd-achäisch er Zeit noch gesprochen. § 115, S. 210.
9. Süd-achäisch war das Verbum
y,vfieQ€(o: ion. 'KvßeQvau). § 119, S. 212.
C = g, a ==q.
10. Von den Süd-Achäem wurden vor hellen Vokalen noc h
die palatalen Gutturale g und / gesprochen.
329
In der Überlieferung ist die Media g' dnrch t, die Tennis 3'
durch a wiedergegeben.
teged'QOv =» qeredhron. .
Wahrscheinlich auch Cillm = ^eUö. ( § 136, S. 222.
aig «=« qis'. dorMon, rlg, \
^ 0- g', TT « q.
11. In wenigen Fällen ist der Palatal vor hellen Vokalen
in den Labial verwandelt
Ttec- « qe%< aor.^ton.Tei-.) ^ '
Trr == q,
12. In zwei süd-achäischen Worten ist der Stamm qol-
durch Ttrol- vertreten:
TtTolig « qolis: dor.-ion, Ttohg J s 140 ^ 994.
TCToXefiog =■ qdemos: dor.-ion. TtoXefiogS ^ ' *
Anmerkung 4. Das kypnsche ßaXXai s= *ßa'Xal {% 128, 3;
S. 217): ion. ßrj-Xoi kann süd-achäisch gewesen sein.
III. Nomen nnd Pronomen.
13. Die pronominalen o-Stämme bildeten einen Lokativ
auf -vt « --F/. § 168, S. 236.
14. Der Genetiv der männlichen ä-Siä.mme endigte auf
-ö-v = "ä-üy s. oben no. 5.
15. Die Stämme auf -ijg: -eg und -ij/: -eß wurden wie
Stämme auf -ij flektiert § 209a, S. 250. § 210b c, S. 253.
16. Die obliquen Kasus der Stämme auf -ß bildeten die
Süd-Achäer sehr wahrscheinlich vom starken Stamme auf
-1J-F-. §. 210a, S. 253.
IV. Verbnm.
17. Die 2. und 3. Ps. Sg. des Konjunktivs aller Tempora
endigten im Süd-Achäischen auf -ijg, -ij: dar. -ion. -ijtg, -ijt.
§ 218f, S. 260.
330
18. Der Infinitiv der thematischen Flexion führte die En-
dung 'SV (z. B. q)€Qev): dar. -kjv -eiv, ion. ^ecv. §. 218n, S. 261^
19. Der Infinitiv des passiven Aoristes wurde mit der
Endung -v (z. B. ^i;a-^ij-y) gebildet: dor. -fxev, ion. -vai,
§ 219g, 8. 263.
20. Die gemeingriechischen abgeleiteten Präsentia auf -iw^
-a(Of '6(0 wurden in die f4t-Flexion hinübergeführt, z. B.
Ind. *q)ilrifj,i, ImpQV» (filivTMy Part. q)ikivg: q)iX6vzogy Inf.
(piX^vai. § 220a, S. 263.
21. Das Plusquamperfektum wurde wie ein thematisches
Imperfektum flektiert, z. B. of^ceijuoxov. § 222i, S. 267.
Anmerkung 5. Der Aorist edo/'a gehörte sieber, der Aorist l^sa
wahrscheinlich der griechischen Ursprache an. § 221e und f, S 265.
V. Präpositionen.
22. Ausser den wahrscheinUch bereits urgriechischen Prä-
positionen aßi und ei;: t ist als eine speciell süd-achäische Bil-
dung zu nennen:
7c6g (= *7c6t-g): dm\'homer, tvotI, ion. TtQog. §. 105, S. 200.
tt
it
tf
Pf
Nachträge und BeriohtigungeiL
S. XI, Z. 14 V. u. : ,,Gie8ecke und Devrieut" statt „Hirzel".
„ 21, Inschrift 24, Z. 9: to S[e].
23, Inschrift 29, Z. 9: {foiigag, tgk, Ss Z. 16. 21. 23: «r x Z. 20:
neyn^xovTa Z. 22. 25: ^lav Z. 24: xglg.
24, Zu Xsvxos „unbändig, wild" = altb. IjtUü gehört auch Xvaoa
(» *Xvr'Ui) „Wut, Raserei", lit. lutis „Sturm", lutlngas „stürmisch".
„ 25, Inschrift 30, Z. 5: v<neQor Z. 6: o/ Z. 20; nkij&i Z. 27: Arm
Z. 34: dU,' Z. 37. 45: «^.
28, Z. 4 V. o. : besser [JV*]«<^Aav. *
31, Inschrift 35, Z. 29: [Or]S\
„ 37, Z. 3 V. u. : IJeQsvg, isqsvs.
„ 40, Mitte: „Arrian An. II 2, 22" statt „An. Arrian II 2, 22".
44, Z. 3 V. u.: IsQ^/og,
48, Inschrift 72: d.
„ 58, Z. 1: KvjfQoxQaxifog i/nl statt KvnQoxQaxuFog ifu,
„ 69, Inschrift 135, Z. 15: to vxi^qg>v xm /ua^mv.
n 70, Inschrift 135, Z. 29:''a7ri a/c xe.
„ 70, Mitte: Dass IxfjLafjLsvog und nicht etwa Izfiafävog oder iy/iafisvos zu
lesen ist , beweisen auch zwei Glossen Hesychs : ixfidoai • iqpoQfiijaai
und IxfAfbvxo, iae{ovxo,
„ 73, Inschrift 136: diSi statt t»«c5f.
„ 78, Z. 19 V. u. streiche: „und Meister",
„ 83, Inschrift 161, Z. 1: besser wohl Fi^xo (»tatt i^ct^H» ^S^- ^^®
Bemerkung zu Inschrift 120 j auf S. 62.
„ 85, Inschrift 165: t&tjxs xm ji3t6X(X)(ovi statt tf&ijxe 'A7r6X(k)ci}rt,
„ 97, Inschrift 226: ßaad^[/og].
„ 126, Z. 4 V. u.: tpatÖQov statt tpai^gov,
„ 135, zu Note b: eigdva war die allgemein- dorische Form, vgl. z. B.
epir. eigdvas Samml. 1339 121 akarn. eigdvag 1379^0 1380a ,4 bio»
aenian. elgdvag 1435,, phthiot, Elgdva 1450 4, elgdvag oii^ lokr. eigdvag
1476,2 1504 Bae 15055, phok. stgdvag 1544, 1552bi8 1522,, hoeot
Elgdva 456, dgdvag 956 « u. a. m. Wahrscheinlich entstammt igdva
sowohl in der Inschrift 31 als auch in einer von W, Sehuhe (Berl.
I
332
Philol. Wochenechrift 1890, Sp. 1441) herangezogeneD, nicht streng \
im Dialekte gehaltenen arkadischen Inschrift (BGH. VII 491) der
achäischen Bandessprache.
S. 142, Z. 6: „84" statt „37".
„ 144, Z. 4: In der Inschrift 29 ist neben st h &¥ 29 1«. 3, einmal auch
einfaches xe überliefert: st x M^i. Die neue Deutung, welche
W. Schulze (Berl. Philol. Wochensohr. 1890, Sp. 1602) den Buch-
staben EIKAN gegeben hat, ist zwar scharfsinnig, aber schwerlich
richtig. Seh. weist darauf hin, dass nach dem Relativum und nach
sl di stets einfaches äv (nicht KAN) stehe und folgert daraus, dass
die Formel EIKAN nicht in et x* &v (= sX xs äv) zu zerlegen, son-
dern mit slx äv zu umschreiben sei: six verbalte sich zu ei wie ovx
zu ov. Dagegen spricht die Zeile 21 der Inschrift 29: efx* Inl däifia
TtvQ inoioii: denn hier kann x* wegen des folgenden Eonjunktives
nur als xs gedeutet werden. Die von Seh. aufgestellten Vermutun-
gen, dass entweder ein Schreibfehler vorliege oder — entgegen a
dem Sprachgebrauche der Inschriften 29 und 80 — die Eonjunktioi
slx m ei mit dem einfachen Konjunktive ohne äv verbanden sei,
sind doch kaum aus innerer Notwendigkeit hervorgegangen.
ff
ff
»f
habe ich (De mixt. Graec. ling. dial. p. 47) eine Erklärung dafui
zu geben versucht, weshalb es zwar et x äv (»» eXxe äv\ aberz. B
äxwi äv (nicht äiivi m' äv) heisst. Die Partikeln eX xe waren bereits zi
einer geschlossenen, unzertrennlichen Verbindung geworden, als di(
(wahrscheinlich nicht-süd-achäische) Partikel äv bei den Arkadei
heimisch wurde. Deshalb konnte man einerseits eX xe ebenso wo]
mit äv verbinden wie das einfache Relativum, und andrerseitir: j,
wenn ^k den Satz einleitete und also eX xe hätte getrennt werde^z=ii
müssen, für eX xe das einfache el mit äv (el d' äv) eintreten lassei n.
„ 147, Z. 12 V. u.: nXtj^i statt nX^^i.
„ 148, Z. 11 V. o.: V statt ^.
„ 154, §26a: den Beispielen für arkad. av- trage nach dyxa^t;a[<ydv]TCi} 8O1 -^v
„ 156: den kyprischen Beispielen für ein aus rj abgeläutetes q> trage nac^ ^
'jtdrcoQ (zu jrariJQ) in f4ain{fi)o3tdjcDQ 159.
„ 157, Z. 10: <Ds statt Sg.
„ 158: den arkadischen Belegen für stammhaftes t trage nach Fixadi<o^ mt
s. S. 289 beim » Zahlnomen c
„ 159, Z. 8 V. u.: nkri^l statt szXrj/'L
„ 167: den arkadischen Genetiven auf -av trage nach IloXiav 8888*
„ 168: die im gemeingriechischen Alphabete geschriebene Form englatc
Samml. 67 kann nicht zum Beweise dafür herangezogen werdeS;
dass im älteren kyprischen Dialekte die Endung noch -to lautete.
171 : Vielleicht ist auch das o von ävocla „Ruchlosigkeit" {kypr. dvooija
185(9) aus |} entstanden, äatog = ssk. sati/a (aus *8nt'io), s. S. 206, b.
180, zu § 69: in der arkadischen Glosse neooerai kann die Endung der
xoivi^ (-Tai statt 'toi) eingetreten sein.
204, Z. 12 V. u. : tsnstt, Z. 10 v. u. : On\^bN.
), 217, Z. 9 und 10 v. u.: xaz^^a und xaXx^^^^
333
S. 222, zu § 37: füge hinzu ^eatog „erbeten" in ßio(t)cDVog ^B ^j hoeot, Bio-
ipsatov Samml. 488,28M87/i88» Stamm ghedh- (nach Fick).
„ 228, Mitte: lies Zijti^q, Ct}ri^Q, ssk. ydtär,
„ 241, Mitte: s^/egysalag.
„ 262, zu Note p: dass So/'ivai nicht mit der Endung -fsvai gebildet,
sondern von einem Stamme dof- abgeleitet sei, vermutet jetzt auch
Wiedemann, das litauische Präteritum (Strassburg, 1891), S. 43.
„ 275 zu § 237: zu dem Komparative nX-^ ,,mehr" (Stamm nk-ea: jiX-oa
von pel: pl „füllen, mehren") vergleicht Fick das genau gleich-
gebildete lateinische minos „weniger" (Stamm mei: Präs. mt-n^-tt
„vermindern").
Sachregister.
1. Za den Laoten, den Formen, der Wortbildung nnd dem Wort-
schätze (S. 128—292).
Aooent 231. Zurückziehung des-
selben im Kyprischen 232.
Adverbia 289.
Akkusativ Sing, der konsonant.
Stämme auf -a 247, auf -av 247.
Ueiv 253. Cäv 254.
Akkusativ Plur. auf -og, -wg 239,
auf 'og, -avg 243, der konsonant.
Stämme auf -ag, -avg 247.
Aoriste: auf -^a zu Prasentibus auf
-Co> 265. sd(hFa 265. e^sa 265. Der
Stamm des sigmatischen Aoristes
ist übernommen in den passiven
Aorist auf -^tj- 266, in das Per-
fektum 267.
Apokope der Präpositionen 133.
229, der tonlosen Genetivendung
-v: -/a statt -iav 167. 231.
Appellativa nach Art der Kurz-
namen gebildet 274.
Artikel: in demonstrativer Funk-
tion 257. als Kelativum 257. Gene-
tiv Tc5 234. Lokativ rvt 236 f.
Assibilation 205 f.
Augment 267.
Dativ Sing, auf -co, -d 1851!'., auf
-/« 195. 241. 244. Jt/"« 235. 247.
TiXt^m 246.
Dativ Plur. auf -oig 239, auf ^aig
243, der konsonant. Stämme auf
-at 247. /aXovTOig 247. sgdooeai 245.
Demonstrativa: ode 256, ovv 256,
oV 256, avrog 256, m- 257, äv8a
257.
Dialektische Eigenheiten der
Städte Tegea 171. 180. 241, Stym-
phalos 171, Edalion und Tamassos
161. 163. 186. 190. 215. 219. 226.
234. 247, Paphos 166. 203, Salamis
166. 201. 203.
Dentale: S vor f* unverändert 225.
^ in verwandelt 225. t statt tt
geschrieben 225.
Diphthonge 173ff.
ai aus a/i 175. 194, aiX aus aX).
= aXi 175.
ei aus e/'i 177, aus «/>• 176. 177,
aus s{0)i 177, aus tj 177, durch
Ersatzdehnung entstanden 176.
219. sd aus eXX = sXi 177. 219.
«t in * verwandelt 178, unrichtig
überliefert 178.
Ol im Ablaute zu ei 179, aus oFi
179, aus o{a)i 179, im tonlosen
Auslaute aus ai 180 f. oi vor
Vokalen zu o verkürzt 179.
VI erhalten 181, auslautend in <
verwandelt 181, inlautend in v
verwandelt 181.
av aus a/' 182, inlautend aus ao
= o/b 182, auslautendes -äv
= -öo getrennt gesprochen 167.
SV aus so 183. svF aus s^ 183.
ov aus ov/'= cov/^ = cd/" 184, statt '
o) aus 00 184, zur Bezeichnung
des langen v 184, unrichtig
überliefert 184.
ai, oDt auslautend zu -a, -a> ver-
kürzt 185 ff.
t]i inlautend zu tj verkürzt 185.
Doppel-Konsonanten 226 ff.
^ auslautend vor Konsonanten in
335
-e verwandelt 226, anlautend
und inlautend in a verwandelt
227. f im Aoriste der Präsentia
auf -fö> 227.
^ ans urgrieohischem öi 227 f.,
aus yi 228, im Anlaute aus j
228. Im Kyprischen: aus 'dt-
228, aus Y vor o 221. 228.
rp aus 9+' 229.
Dual 248.
Eigennamen auf -ayogog 273, auf
'HQSJsia und 'xgatig 273, drei-
gliedrige 91. 278.
Elision 230.
Endungen der Verbalflexion 259tf.
Aktiv: -es statt -eig 259, Konj. 2. 3.
Sg. auf -lyff -J7 260, Opt. 3. Sg.
auf -o» -ei -ffi« 260, -vö« aus -vtt
259, Perfekt 3. Plur. auf -av
260,, Imperat. 2. Sg. auf -i*« und
-es (statt -c) 261, 3. Sg. auf -tw
-Ta>;261, 3. Plur. auf -vTö) -vtcov
261, Infinitiv auf -er 261, auf
'vat 262, auf 'tjvat 264, Part.
Pft. auf 'cog 262.
Medium und Passiv : 2. Sg. auf -ea<
263, -TO« aus -t«« 180. 263, -rv
aus -TO 168. 263, Aor. Pass.
3. Plur. auf -«r 263, Imperat.
3. Sg. auf -a^co -a^wg 263,
3. Plur. auf -o^cov 263.
Ersatz dehnung 211.216.218—220.
Flexion der Nominalstämme : '&efiig
: '&sfAi%og und ^sfiiatog 248, Stämme
auf -rj/" : -«/" 253, Stämme auf -rja :
-ea 250 f., Eigennamen B,uf -xl^g.
Gen. 'xUog 251.
Gemination des >l 217, vereinfacht
207. 208. 218 f. 220. 225.
Genetiv Sing, auf -«o 233 f., auf
-eov 234; der männlichen a-Stämme
auf -av 167, auf -ao 168, auf -a
167. 231 ; der weiblichen a-Stämme
auf -av 241; auf -/bg 195. 241.
244; auf -vg (aus -o?) 168.
Genetiv Plur. auf -av 138. 243.
Geschlecht: im Kypr. Feminin.
statt des Mask. und Neutr. 278.
Gutturale: drei Klassen 220. Die
p-Laute und die reinen Gutturale
221. y ausgefallen 221. y vor a in
C verwandelt 221. Die ^-Laute vor
hellen Vokalen als Palatale 222,
als Dentale 222, als Labiale 223.
Die 9-Laute vor dunklen Vokalen
als Labiale 223. jtroX- aus qol- 224.
yvv aus gn 224. -y^- aus -^fm- 224.
Homerische Worte 276 fl^
Jod, nach « entwickelt vor a 190,
vor a und « 191, nicht vor ande-
ren Vokalen 191, zwischen zwei
eng zusammengehörenden Worten
191, durch y bezeichnet 191. in
semitischen Worten 192.
Komparativ 275.
Kontraktion: as atj zu ä 137, ao
äo äco zu a 138, aco zu a> fraglich
156, €a zu ä 137, ee tri z\x rj 148 f.,
oa 00 zu G> 157. Die durch Kon-
traktion entstandenen Diphthonge
8. oben.
Krasis 230 f.
Kurznamen 273, Verdoppelung des
zweiten Radikales 217.
Labiale: ti und tp wechselnd 225.
n statt nn 225. ß zur Bezeichnung
von ß" 193. 225. -ßdofi- aus -ptt^nn-
154. Aus Gutturalen 223. 224.
Liquidae 217 ff.: -IF- erhalten 217.
'tXv' aus -In- 159 f. 217. aU statt
äl 217. XI aus Xi 218. XX (= Xt)
zu X vereinfacht ohne Ersatz-
dehnung 218, mit Ersatzdehnung
219. XX (= Xt) in tX verwandelt
219. XX statt X in Kosenamen 217.
X unterdrückt aus Wohllautsgrün-
den 217. q/"- unverändert 220,
zu Q vereinfacht 220. -qo- unver-
ändert 219, 'QQ' (aus 'QO') zu -q-
vereinfacht ohne Ersatzdehnung
220. -egi- zu -rjg- 220. ag ga
oQ Qo aus r 171 ff. q unterdrückt
aus Wohllautsgründen 219.
Lokativ: auf -«i und -o< 235« auf
336
-vf = -/y 236 f. auf -vtv 216. auf
-vff 237. nach den Präpositionen
änv, h, iS 236.
Nasale: im Inlaute vor Labialen
und Gutturalen 209. 211, vor a
210. im Auslaute 212 f., v statt
w 212. y aus X 209. Hv/MQicti 212.
Nasalis sonans 170 f. Nasale in
Verbindung mit Spiranten: -y|- 21 5|
-y/'216, -Äy- -oy-216, -V- -o/i*-216.
Nominativ Sing.: der m&nnliohen
a-Stämme auf -a 240. ohne En-
dung 204. 205. an Stelle des Vo-
katives 242. 254.
Nominativ Plur. als Akkusativ 259.
Ny erweiternd im Genet. Sg. auf
-cov 215| im Akk. Sg. auf -ay (statt
-a) 215, im Akk. fiev (a fju) 215.
Ny ephelkystikon 214.
Partikeln 289.
Perfekt: Keduplikatien 266. gebil-
det vom starken Stamme 266 f., vom
schwachen Stamme (f*va) 267, von
Stämmen auf Dentale 267, auf Nasale
267. Perfekt mit Präsensflexion 267.
Personalpronomen: fis, fuv, f^i
258. Siv 258 f. oipsXs 259.
Präpositionen: 306 fr. ojtv 166.
xatv 167. oLFi 306. «v und v
312 f.
Präsentia auf -(co 264. auf -io)
-acD '6(o nach der /tii-Flexion 263 f.
von Aoriststämmen aus gebildet
264. ßöXo/^ai 218.
Relativ um, echtes 257. ro- in re-
lativischer Funktion 257.
Satz: Wortveränderungen im Satze
229.
Semitische Worte des Eyprischen
287.
Sigma 200 fif.:
Im Anlaute: vor Vokalen im Kypr.
in h verwandelt 200 f., spurlos
ausgefallen 201, aus t^ 207, aus
f 207, zur Bezeichnung des pala-
talen q' 206. 222.
Im Inlaute: aus di 207, aus S 207,
aus T0 da 208, -crt aus -ti durch
Assibilation 205. zwischen Vo-
kalen im Kypr. ausgefallen 203 f.
Im Auslaute: aus -f 226. aus -ig
200. dem folgenden Konsonan-
ten assimiliert 205. ausgefallen
vor Vokalen 204, vor Konsonan-
ten 205.
Doppel-Sigma: aus X| t| 208. aus
a/" 208. aus f (oder y) 208. 227.
aar aus az 208.
Silben, offene und geschlossene 129.
Spiritus asper 197 ff.
Urgriechischer: im Ark. erhalten
197, im Kypr. geschwunden 198.
fehlt im Artikel 198, unterdrückt
in der Zusammensetzung 198.
Hysterogener: des Ionischen in ay,
6 (reL), varsgog 197. des Kypr.,
entstanden aus anlaut. a 201,
aus Inlaut. a204, in beiden Fällen
später geschwunden 201. 204.
Stämme der Nomina: auf -/b
statt auf -/* 274, auf -o statt auf
-oa (Neutra) 274.
Suffixe, stammbildende: -Sä, »xä,
'fiatos 274.
Superlativ 275, vom Adverb ge-
bildet 275.
Vau: im Anlaute 192 f., durch ß
wiedergegeben 193. 225, /q- in qv'
verwandelt 196 — im Inlaute zwi-
schen Vokalen 193 f., hinter Kon-
sonanten 195, in den Endungen
-/bff -/« 195. 244 f., hysterogen
nach V 195, /"in v verwandelt
196, /"t in V verwandelt 181, S vor
'S ausgefallen 195, ov als oF ge-
schrieben 196.
Verbaladjektiv 275.
Vokale, einfache 180 ff.
H vor X aus s 133, aus ^ tjt 170,
ag ga aus f 172, HXX aus äX 136.
ä aus ao äo äco 138, äs aus öLFs 136.
s hochtoniges 141 f., aus ei 176,
in semitischen Worten 144, ^Eq-
> in Eigennamen 144.
337
ri ursprüngliches 145 f., aus i/c 185,
aus E8 erj 148 f.
o aus e abgelautet 152, aus a vor
V 154, aus Ol vor Vokalen 179,
aus ^ 171, als Yorschlagssilbe
153, OQ Qo aus r 172 f., vor o
elidiert 151.
€0 aus aco 156, aus oa oo 157, aus o
gedehnt 156. 157.
i aus Vi im Auslaute 181.
t vor V aus s 160, vor o und s aus
e 161, im Auslaute aus e 162, in
semitischen Worten 162, d aus
l 159, ta aus « 160.
t vor Vokalen aus tj 163, aus ei
163, aus r gedehnt 163.
V Quantität unbestimmt 164. 169.
V als u gesprochen 165, als o ge-
geschrieben 165 f., im Auslaute
aus tonlosem o 166 ff., vor v aus
o 168, aus /■ 196, aus /i 169. 181,
v/" aus /" 168.
v als ü gesprochen, durch ov wie-
dergegeben 169.
Zusammentreffen von Vokalen
187 ff.
Zahlwörter 287 ff.
2. Zur Syntax (S. 292-326).
Anakoluth 323.
Apposition 299.
Artikel: Bedeutung 292, alsDemon-
strativum 292, wird gesetzt vor
Gottesnamen 294, vor Verwandt-
schaftsnamen 292, vor den Namen
des Vaters 295, vor ßaaiXsvg mit
einem Genetive 296, vor ^s6g, wenn
es dem Namen vorangeht 294, vor
^eög und /avaaaa, wenn sie allein-
stehen 295, vor die Titel SdvaS
und IsQsve 296, vor andere Titel
296, vor das Prädikatsnomen 299
— er fehlt vor dem Ethnikon 295,
vor dem alleinstehenden ßaadsvs
296, vor Göttemamen 293. 294,
vor Eigennamen 293, vor Appella-
tivis 293, vor ^e6g, wenn es dem
Namen nachsteht 294.
Attraktion im Belativsatze 321.
Attributive Bestimmungen 297 ff.
Bedingungssätze 321.
Demonstrativa, stets mit dem
Artikel verbunden^ meist nachge-
stellt 297.
Formeln, adverbiale 322.
Fragesätze, indirekte 321.
Imperativ, die starken Formen
317.
Infinitiv als Verbum finitum 318,
Hoff mann, die griechischen Dialekte. I.
als Subjekt 318, als Objekt 318 f.,
des Zwecks 319.
Kasus: Genetiv 300 ff., Lokativ 303,
Dativ 303 ff., Akkusativ 305 f., dop-
pelter Akkusativ 305 f.
Kongruenz des Prädikatsad jektives
mit dem Nomen 300, des Subjektes
und Prädikates 313.
Konjunktiv im Hauptsatze 315, im
Belativsatze mit und ohne xe (äv)
315 f., im Bedingungssatze mit xe
[äv) 316.
Modi 315 ff.
Negation 326.
Optativ im Hauptsatze 317, im Be-
dingungssatze 317.
Particip attributiv 319, prädikativ
319 f., als selbständiges Nomen mit
dem Artikel 320, als Vertreter des
finiten Verbs 322, absolute Parti-
cipialkonstruktionen 320.
Partikeln zur Gliederung des Satzes
325.
Prädikatsnomen ohne Artikel
299, mit dem Artikel 299 f.
Präpositionen 306 ff.
Relativsätze 320 f.
Stellung der Titel ßaaiXevg, SdvaS
Uqsvs 296, der attributiven Bestim-
mungen 297 ff., der Demonstrativa
22
^j
338
297, des PersonalpronoxnenB 823,
des Indefinites 824. Chiasmus 824.
Tempora: Imperfekt 814, Perfekt
814, Fatar 815.
Temporalsätze 821.
Tmesis 824.
Trennung zweier dem Sinne nach
zusammengehörender Worte 824.
Verbot: in der Gesetzessprache Im-
perativ mit fij; 817, als Ermahnung
Eonj. Aor. mit fii^ 815.
Verkürzung des Satzes 822.
Verbum finitum fehlt 822, durch
Particip ersetzt 822.
a- „ein" (= si^) 171.
a-, av' (= p) 170.
dßd, äß&» 105.
dßaeiojdr 105. 275.
dßoQxai 105.
*AßidiiiXx<av 162.
dßX&i 105. 193. 225.
dß^/^ijg 105.
äy 184. 197.
dya^ös 180.
dyava 105. 201. 213. 282.
dyda^cog 105. 263.
'Aysfim 197. 273.
"Aytig 73.
dyi^jcDQ 105. 199.
dyxvga 105.
dyXaor 105.
dyÖQ 105.
-ayoQOQ 136. 273.
ayoQOis 173.
dyxovQos 105.
ddsiog 106. 199. 203.
a^^va 106. 171.
dsldes 106. 259.
&J='i „zu, gegen" 289. 306.
d^aMi, d^a^og 221.
a^raf 101.
*AUva 182. 184. 273.
Mi^ava/a 273.
d^Ql^siv 106. 2G4.
a«/«» 193. 235.
aifa- 252.
afAa 106.
adog 175. 219.
ar:'roJloc 106. 175.
alg 195.
Wortregister.
ataa 276.
*Ax8<no/ju/iiprjg 140.
dxcvM 106.
dxfiova 106.
d;«o^aird>ff 77. 174. 275.
axoori; 106. 152. 278.
äXa 106.
aJla/?i7 106.
*Alaf*nQtjajai 190.
aAa(^ 106.
^4;iaoMUTac 185. 192. 204.
äXyog 107.
dXeSovTsg 83. 193. 211.
aAccjTTi/^iov 107.
äXsvQoy 107
Äl/o) 71. 157. 195. 217.
dXiaaxal 135.
dX^V' 2«5
'^Xxjuai^ 188
a;Ua 291.
aU.og 218.
af;i;it; i68
dXova 107. 184. 196.
^;io;^o; 107.
dfiiga 134.
^^i/viac 146.
"AfATivija 146. 161. 167.
190 231
dfitx^aXosooav 107. *J79.
dfiiMLvXv 116.
dfiiptds^imi 74.
diAifi'&vQov 107.
Äav 198.
av («=ava) 154 311.
av 290.
dvaxxeg 107.
dvaoxii^ia 147. 275.
avaaaai 107. 280.
öfi'^a 107.
dya^Mxvrar 215. 247.
arVyavrai^ 191. 215.247.
avffi^ffv 260.
dv^Qionci} Gen. 78.
dvooija 190.
^iT<97aToi 78.
avQ>xoy 137. 267.
äoQ 101.
doQi^Etv 107.
aoQOv 108.
'Aneaoovi 177. 219.
dniXtjxa 108. 266.
ojriUxy^ 108. 252. 288.
djioaiQtt 108. 201.
dndytfju 108.
dnoBQOsis 108.
'AndXXayy 150. 218.
(broilo/oi^eci' 108.232.282.
dnoXvyfiaxog 108. 224. 274.
dnoXvxga 22. 166.
o^^/f 108.
«brv (gemeingr. d9r<^) 166.
(urvdc^; 265.
a^rvQ) 185.
a^a 136. 195. 279.
&QyvQO' 182. 172.
ägtCog 109.
•^ewTÖ'a 167. 191. 281.
'Agioxifav 191.
ägiaxog 170.
^^<aTCr>;|f(Dy 62. 157.
'Agxoiag 179. 273
'.4^^nf;Gen.72. 168.188.
339
&QfivXa 109.
oQfimXa 101.
äQfiwfmxos 109. 201. 274.
agovga 109.
ägm^ 109. 199.
'ÄQxe/uoioi 143.
oQtvsv 172.
aez- 172.
aaxrij^ss 147.
^Äaxlojnog 135.
uiazayÖQa 240.
ariA(;a 161. 190.
avyagog 109. 182. 196.
av^j; 101.
aveAx/Ce< 109. 182. 196.
ova- „schöpfen" 113. 285.
dfpewo^€o 267.
*A<pQodixa 173.
t4za£/ifc Vn. 193.
*Ax<iiofMivx€ie 8. 109.
amxov 109.
/JaWff 170.
/^oJUaf 109. 217. 232. 273.
ßaadeve 170. 223.
ßaoiXtj^' 193. 253.
^<iria 109.
ßheoc 110.
BtQßirioi 101.
jB^'a . . . 191.
^Jlaara 110.
ßXrj' 148.
^oF- 193. 223.
BoSadav 153. 193. 223.
ß6le 218. 262.
^(Uiiro« 180. 218.
ß6lo/iat 218. 223.
ßofißola 110. 180.
ßoortjtd 110. 240.
ßagßoßlCei 110. 264.
^<^^| 166.
ßovxani 110. 205.
)?ow<^ HO.
/?ß«^«^, ^ßA^« HO.
^^/^^xa HO. 160.
ßgifidCei HO. 264.
^^c^xo« 111. 166.
ßQÖSoi 166.
j^ßdroff 173.
ßoovxa 111. 273.
ßQovxftoe 111. 169.
Btoxagoe 99. 157.
/?o)Adff 157. 219.
ya 134.
ydXae 111.
yavoc 111.
ydß 221.
yav 241.
ye^- „fassen" 279.
y£f40v 111. 262. 279.
ydvTfTOi 180.
yivoixv 168.
Tcßv/off 195.
rdXlxa Nom. 240.
nXXixaSi 195. 241. 244.
nXXixaSos 195. 241. 244.
yivtjtoi 180.
T^/yo^af 163. 221.
yvi;- 148.
yo^ay 111. 188.264. 274.
yoQyog 151.
/^a 111. 188.
y^aa- „essen" 285.
yQdo^i „iss" 77. 261.
yqaq)' 172.
/vvd 224.
daAro? 133. 22^.
AäfiäxeQ- 134.
dafiaxQi^eiv Hl. 134.
dafiiOQyoe 151.
däfiO' 134.
Ati6aaog 92.
dd^iy 101. 131.
daqxfJtd 172.
^«arot 137. 180.
didoQxev 102.
^etv „winden" 111.
Asivo' 195.
dixo 171.
dixoxog 171.
d^aco 143. 222.
di^raff 111.
SiQS^Qov 222.
dia* 307.
deoMCoJlvoei 260.
Ji/«/ 193. 235. 247.
AuFtl^sfug 235.
Aijai^efii 191. 205.
dtxd^rfxot 180.
d/jrac 53, vgl. auch ;;rctc.
disrxvov 111.
dc9>i^fi$(Uo<970c 112.
ao/"- 193.
ad/o Aor. 265.
doSivat 265.
dovjtrfoev 112.
Sqooovs 112. 184.
dßvfiiov 72. 164.
av/oroi 7Ö. 165. 195. 264.
dvo 153. 287.
dvaea 112. 164.
dvco- 155.
dv(odexo 155. 171.
dcoxoc 264.
iaQ 112. 285.
heßdofioe 154.
"Eyxeios 112.
fy/ddia 166.
eyä> 156.
l(S«i 81.
Ido/a 265.
idwxev 214.
l/aa> 83. 193.
iSeixoai 288.
&/=e^« 46. 193.
i/'Qijxdoaxv 168.
e^cai 199.
ifjxe 272.
ei9ea 265.
e/ 235.
suiQ 178.
efxoai 171. 288.
EiX- Üb.
Eikrixi 112.
'Exaxofißaios 102.
Ixf^ae 55. 219. 266.
hexoxdv 171.
340
*Exot6vßota, 'Ex<n6/ißoia
171. 277.
"ExoTog 74.
'EX' 145.
*EXa^g 112.
"EXatovg 112. 184.
iXaxpa 112.
^EXerifjiwv 112.
*E>Ur/a 113. 177.
"EXelxag 177.
«A^CTCüff 113. 261.
hsXXavodtxdvroiv 248. 264.
"EXovaia 102.
l>l9?off 113. 199. 225.
''EXcoQog 84.
sfiagxpBv 113.
Ia*/ „ich bin" 216.
^- „einer" 287.
evavw 113. 203. 285.
'Evdritdsg 118.
h^svvoi 113.
i^ 226.
c^o^^j? 72.169.181.227.
265.
•^VraAiaff 273.
inaQSrjxai 102.
ffjravw 113. 203. 285.
enkFaaav 83. oder «äiJ-
faoav 267.
sjtsCaQrjaav 102.
I^TfiV 308.
smjQsid^sy 147. 261.
imxoQov 113. 281.
iniovxa 161.
imatai'g 78. 208. 205.
imowioraiiEVog 210. 239.
sTUOvvlazaxoi 137. 180.
inolofi 265.
ijtjoxaaev 166.
1(0, IJoa 144.
igdro^sv 166. 283.
kgywvlav 241.
*EQSf^iva 144.
igega/isva 266.
SQIVVSIV 102.
*£(0<ot;y«off 276.
'EgfMivog 138.
i^ova 118. 184. 196.
I'ßjrfff 199. 259.
TEßcov 144.
Egxofjievtot 144.
i^c (aus £f) 226.
igdeXXovtsg 143. 218.
igdoxav 241.
igdoaeai 245.
^ö^Aov 103.
ioxsvaaav 208. 265.
cöoAat 114. 166. 227.
Iff jroi^* Ijojrcg 114.
löTjy 114.
löTiot 103.
kxsfo- 193.
«r, Präp. 183. 312.
«V 289.
EveXidrig 114. 183.
EijFdyoQog 196. 273.
EvSeX^ayv 196.
EvFeQyealag 196. 321.
BvJ^QYixdaatv 168. 183.196.
evxQoaaso^ai 114. 166. 208.
£v;tovff 114. 184. 312.
Eqy&OQX(og 172.
l/ffv 262.
Iv^/a 277.
l-ö)- 155. 267.
ec5a 114.
FaXxdvio 133. 193.
/"aXovxoig 192. 247.
•^arax- 192.
l^dvaxeff, jPava;«f(T/a 284.
/dvaaoa 280.
l^oacyTvo;^© 192. 208.
/aaroV 192.
/a;fOff „Lärm" 135. 192.
Fs^oxog 83. 198.
/■«- „eindringen" 176.
280.
ß'sixova 193.
/«<flrj7ff 77. 193. 280.
/'exdaxav 241.
ß'exaaxog 192.
/•a- „wollen" 183. 285.
/VJli- 193.
/e^wia 161. 190. 198.
/■»ro^ ^a 77. 205.
/cTTOff 193.
/cß- „ziehen" 280.
^egy- „thun" 193.
Fegy^ „einschliessen" 193.
fexog 193.
'Fex- „bringen" 198.
^/ „er" 259.
'Fl Dat.-End. 195. 244.
Fixadlm 178. 192. 289.
Fixdg 289.
Fiöxiav 160. 192.
Fol 198.
FoXxog 193.
/b/vQ) 193.
FoQog 280.
-/b^ Gen.-End. 195. 244.
Fgrixa 148. 219. 274.
Fgijxag 193.
/wß- 156. 193.
F&Qog 280.
W (= ^«a) 228. 807.
Ca „Land" 221.
^dßaxog 114. 221.
Cdei 114. 177. 228. 280.
CdXfiaxog 114. 221. 274.
^afiia 185. 228.
^afilav 241.
^afiKoa^m 27. 264.
Cay Akk. „Zeit" 228. 242.
254.
^iXXco, CbXXsiv 103. 222.
CsQs^Qa 103.
CsQe^ßoy 143. 222.
Ccvyoff 228.
Zi/Tjjß 115. 228.
Zw/j/ff 193. 287.
tj „oder" 145. 289.
tj „wenn" 290.
^ßatdr 115.
*maXtrjF' 193. 253.
ij^i- „halb" 147.
17/u/aaoi 208. 274.
341
hrifAiov 197.
^vai 149. 216.
'HQafjg 149.
'HQaxUog 147. 251.
TjQyaofisvaiv 149. 267.
Yjg „er war" 148. 260.
fixe 148.
dufe- „bewundem" 131.
193.
Baf^fioavdQog 93.
^aX' „blühen" 130.
Mxas 115. 136.
Mayov 115. 190. 191.
ßeavoDQ 137.
^era 115.
ßsidoTijG} 91. 177. 192.
SsXjiovaioi 143. 184.
ßsXfpovaioi 143. 184. 225.
SifiiOTog 248.
^eefe 161. 162.
SsoxXsog, BsoxX^og 147.
190. 251.
e£^<y/ag 143. 219.
^sQöos 143.
^eaxog „erbeten" 140.
^yti 103.
i^^ 146. 222.
^g 115.
^ißiovog 115.
^i(^ 161.
^ogavag 115. 166.
ßgaadag 143.
ßgaaumog 143.
SQaovfjU^deog 143.
li^^aavff 143. 172.
dßcfi'a 115. 173.,
^a 115. 274.
^QoFfov 193.
^^^a 103. 133.
ev^öö« 167. 191. 219.231.
^0^y 268. 266.
^0iä> 169.
r „oder" 163.
i>a 116. 201.
Tyria, ryyd' 116. 161, 199
lyxßxriQrixoi 146.
r^'x^o^ 116. 131.
m 281.
tVßj;/"- 193. 253.
IsQij/'ijav 193.
At£^i^v 253.
ieg^g 195. 253.
feßo- 143.
hisQo^vzig 24. 210. 263.
hiBQoiLivdfioroi 210.
r^e 116.
ijaxrJQav 190. 215. 247.
r;'aa^at 190. 264.
IJBQevg, ijsQTig 191.
iJsQfjog 191.
-ixTfzoi 180.
ixiAafihog 70. 159. 281.
Ä/xovra 24. 162. 197.
f/iaov 199.
/^a? 116.
ifiiTQaov 116. 203.
ijbuidTaov 116. 203.
iljUt6Xrjg 116.
Ifitpaiver 261.
/v 160.
fv 117. 258.
iV axQitav 116.
IvaXaXiafAsva 72. 207. 267.
(v afifiavVv 116.
«V avaro«; 116.
IvüLQsxog 116.
Ivdixd^fjxoi 180.
tvifiiva 116. 163.
&(? 285.
Ivxandtaor 116. 203.
lvxaq>6xsvs 116. 166.
IvTiQoaydQag 116. 275.
Iv Tvcy 116. 181. 236.
^v 99aoc 117.
IvfpoQßisT 173.
ivtpoQßiTi 173.
ivq?0Qßtafi6v 173.
iovra (== iorta) 161.
/dff 117.
'/jrcujco 225.
/jrva 202.
f'eava 135. 163. 178.
"Iqoxto 84.
(^d>r( 70.
r? 103.
Ta^/iiov 117.
^<y;fffßc5 117. 211.
iq?ivtdv 117. 211.
itpXijjLia 202.
föwai 161. 212.
ia^a 80. 191.
;ea- 310.
;tfa avr/ 204.
xdßeiog 117.
xa^^Ajy 117. 205. 232.
xdyea 117. 136. 205. 232.
xddafJLog 117.
xadm 117. 213.
xd'&idoi 103.
xaiyvfjToi 204.
xaivira, xaivlxag 163.
xaxsifievav 241.
xap^xerjoai 117. 178. 281.
xaxdgag 117. 281.
xaXafiivdag 117.
xaA«;^fi<r 118. 261.
;«aA9;CQ> 118. 264.
x^/dia 118. 131.
xd /uey 205.
xav „töten" 131.
xojtaxä 118.
xdjrtxra; 118. 264.
xcbrta 118. 131.
xojiog 135.
xojr nw'&i 205.
xoe- „Haupt" 131.
Kagdriog 131.
xdQJfCOöig 118.
xdQQa^ov 118.
XOQVX' 134.
xäQV^ 169.
xdff 119. 291.
xaaiyvtjxog 171.
xar' „und* 291.
xar- (» xard) 183. 229.
310.
xard (=» icar rd) 225.
342
HaToxtg 225.
HaxaXXdaoTi 208.
xdta^^w 195. 220.
HaxiFoQyw 70. 173. 266.
xaxs^ijav 161. 190. 265.
xati&ioav 208. 266.
xar' ig' iCeat 119.
Hoieaxevfaas 196. 208.
xatsoTO&ev 268.
*aTV 167. 310.
xa;(t:;ia 119. 217.
xe, xfsp 144. 289.
xelevcDvai 210.
xevca 119.
xsvevJ^6v 168. 183. 196.
xe^- „hauen** 281.
xegafiog 119.
KegawiS 278.
KsQvvsia 145.
KexiriF' 193. 253.
JKww 144.
X«- „dieser" 257.
x//?cac; 119.
x//?oy 119.
x«ai'<^ 119. 257. 275.
xOXog „grau*^ 119. 158.
KtvavQov yfvxos 119.
iT/^^iC 119.
xixtaQig 120.
xi;ifi7roff 120. 146.
KXaQttä[v] 135.
'xUfris 193.
'xXiFiTog 193.
KkeiTOgicov 176.
xAiy- 146.
KXtjviJtJta 149.
xV<^^ l^d* 216.
KXrjxdyoQos, KXiixiae 146
KXrjxoglcov 147.
xotvävag 138.
xotvog 178.
KoXoKpmv 156. 180.
xdfißog 166.
xogdvXrj 120 152.
xc^ßCa 120. 173. 228. 232.
^oßTVff 221.
x6tpa, xofpia 166.
KgaQt&x€u 185. 219.
x^ar- 172.
'xgdxtjs 142.
-x^t4 142. 278.
'xghsia 141. 273.
'xgixTfe 141.
xghoe 141.
xglvfo 163.
xglv(ovai 210.
x^c^roAJloff 166.
xvßdßda 120.
xvßrißri 103.
xv/^off 120.
xvA<f 120.
xvfiegico 212.
xwvjiio/na 120.
xvjreAAoi' 120.
Kvngayogao 168.
KvngoxgaxLFog 142.
^5- 138.
./lda^;i^oc 188.
;ia/bff „Volk" 134. 193.
Ao/bff „Stein" 136. 274.
Aao „Stein" 204.
Aojr- „zerstören" 282.
Xa<pvgon(oXlov 184.
;U/wa 120. 148. 177.
JUxTßov 103.
XcAo;tor 265.
Xevaasi 103.
AevToV 24. 284.
Ai;va/ 103.
At/if/y 120.
XovfMixa 121. 169. 184.
Aovooi' 121. 169. 184.
Xvxdßae 103.
Xvfiaivrjxoi 180.
Mayigiog 163.
^a;'/!? 121.
jlfddot 136.
/ioAa 291.
MaXavljai 133. 190.
JtfcUtxa 121. 133. 162.
fiafifAondxmg 286.
/ua vai 59. 291.
Mapaaafjs 204.
Mamtvfjs 149.
Magdxav 241.
fiaaxdg 121.
/ta;i^a 170.
^ei' (b= /u«) 215.
/isycUgstv 121.
/uiCov 228.
^fi- 176.
MsXixifoi 144. 218.
MeiXixcov 219.
fUfivafiivoi 79. 267.
^ar* 290.
jui; 146.
^»7^- „sinnen" 147.
ftrfXo' 146.
/Mjjy „Mond" 146.
^i;v- „stolz" 146.
fii^noxs 144.
^< 162.
Jlftdai; 241.
i(fax(;a^o>voff 162. 191.
192.
Mivoxghfje 163.
|Mr;C- 159. 279.
/uyä- 135.
fjivdaig 121.
fioXogög 166.
(logov 122.
fioxxoq>ayla 121. 166.
^o;to* 121. 166. 236.
^oVof 121. 153. 229.
/ivi^a 121. 273.
^viUx 286.
fivXdaaa^ai 121.
IKoglai 104.
Ii&gov 122.
ro/(^ „Tempel" 186.
va/ 291.
vaao? 136.
Nav<pdfJi<o 182.
iVcio) 85.
Aeav^ 251.
vi/b- 193.
v£/b0TaTac 67. 275.
NeoQ&öxtfiog Nedg^ 92.
343
Nixägatoe 136.
NixoxXiFog 97.
w 290.
Nü}f£i^viog 157.
Sevos 216.
Eevotpwv 156.
fvi'c^y 104.
6 197. 257.
"Oyxo« 56.
6del6e 284.
ÄfW 153.
ofoff 104. 276.
otFcji 193.
o/x/av 241.
ola- „bringen" 178.
ok 179. 245.
6xt<& 153.
6xj(DXQvaiop 35. 231.
^Airoi 122.
^(^»7 122. 152.
SfA' „schwören" 152.
6/i(o/ioxoy 266. 267.
^. 154. 311.
Oroiog, 'OvalcDv 203.
^yöoi- 134.
'Qyaaifjiaa} 190.
&v^xty 214.
^/ 256.
Syofia 153.
^vv 256.
£;re^ 257.
a^TTi 73. 181. 236.
'(Modfiias 225.
ojrAov 151.
6q^6c 172.
'Ogmlcovog 220.
Sgxog 193.
a^Tc^ff 122.
'OQXOf*iyioi 172.
^Tr« 144.
^Trt 197.
ov 184.
ovagat 122.
oi^o^or 122. 199.
oih^gi 104. 235.
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^ä „hüten" 134.
UdyxQa 74.
^ä/"- „Kind" 264.
nat 242. 291.
;ra?(3av; 247.
jtaTs 194.
n6XafAig 122. 274.
JlavaySQoi , Uarayi^ßOiov
137. 173. 219.
navwviov, navcDvlog 156.
jtoQhBxd^afUvog 227. 265.
7taQ8xdS<ovai 210. 227.265.
TtüLQOl^W 104.
;raff „Kind" 53. 58. 93.
136. 195.
Jläai', nSo' 135.
^aacjeiy 123.
üatpljav, üaipfjag 191.
Treda 311.
;r^aJa 123.
;|rff«- (« T«t-) 175. 223.
7re/0«i 223.
üeXava 123.
^eilexv 123.
nBfJutafJiiQ€ov 223.
^evre 222.
^revTi/Movra 148. 222.
nhcaCav 221. 260.
Tiinoofiai 166.
jtsQioQia 123.
IIsQasvtai 219.
Ttsaov, Ttiaaov 123. 207.
232.
TtsaasTcu 104. 208. 227.
JT«^« 261. 266.
;rav<^ 123. 159. 160. 217.
nUiajUQog 177. 198.
jrAcroro? 177.
jtAi;- „füllen" 147.
nXri^l 181. 246.
mriajaQxos 147. 185.
nXriaxisQog 147. 185. 198
TtXrIaxog 147. 185.
wi<fe 275.
jm?T<fe 282.
jro- Pron.-St. 223.
7tohrt(o 179. 190.
naex^/uvor 203.
wo^* „woher" 291.
Ttoi/scD 223.
ZTo/rco 86.
ITohoiddr 179.
jroV 200. 311.
^(f0(? 206.
Iloooiddv 178. 200.
Iloaoidävos 138. 249.
TtQäxxdg 135.
TtQsnov 123.
ngoayoQidav 275.
nQoq>avxlXto 86.
^^vAc? 123.
jtQfbxog 157.
jrroAf^off 123. 224.
jrToA«/; 195. 244.
^r(^Aiv 123.
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;r<5i^« „trink" 77. 261. 266.
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^vwva 124. 177. 196.
2a- 138. 155.
öo/bff 130. 155.
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ZafiüLFog 195. 241. 244.
-erao? 201.
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oaaai 124. 207. 225. 227.
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ö«ff 124. 207. 225.
aiai 124. 201.
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oiyvvva, aiyvwog 124.
aiyvrva 273.
oig, Ol 206. 222.
oxvdd 124. 164. 274.
SfiMis 200.
ofioysQdr 166. 200.
344
(KKÜa 124. 166. 207. 227.
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axQOTiri 125. 152.
azv<peXi^v 104.
097erc 259.
00)-, 00)01- 155.
ra äv^Qcojtoi 230.
rayog 86. 283.
rdF ^avdaaas 57. 205.
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rä vxiJQoyy 204.
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rei- 175. 222.
re^ei, tigog 46.
xeQxvija 71. 161. 190.
xhaxTot 180.
rira^vo? 172.
T^A« r]7;io- 146. 222.
TrjXifiaxog 181. 236.
xifido) 264.
TifioxXioc TifAOxkfjos 149.
190. 251.
xi/iKooig 78.
TIC 222.
TVo- (= 7Vi0-) 163.
rdJlvf 166.
rd^oc 125. 286.
Tcfe 210. 239.
XQlCLxdoUH 170.
XQtaxooiaig 171.
7(9<jrava7O^0iOff 137. 173.
219.
T^vx- „Verweilen" 286.
xvt, xvtv 181. 215. 286.
xvxa Dat. 187.
V 312.
i^^fws 125. 201. 279.
veaxi 125. 169. 196. 205.
vJ^aTs 71. 196. 292.
w- 168. 311.
vve&rixs 168.
vvTCT^d0T<ay 125. 201. 275.
vnoQXB 187.
vTtdgxev 261.
vßtyya 126. 201.
voxdg 202.
vcxBQog 197.
t;;tveoff 146. 312.
^a- 136.
g?a/bff „Licht" 131.
tpdayavov 125.
^avda/iog 182.
4>avtdag 182. 196.
0avxki/'eog 182.
9>eAAdd^vff 104.
^^^a< 220.
ip^Q<ov 220.
^taUia, 0iyaXela 221.
^«JUfov 217.
0/iTawoff 209.
q)iXQ&v xat Xacjv 125.
9>da 166.
#o/rQ> 86.
^JOßjfft- 173. 223.
q?oxev€t 166.
tpQovicoV 203. 211. 264.
;i;(i(^<7ec 126.
;ue<- „stürmen" 176.
X^- 146.
;f^Aoff 104, 146.
ZVQ 146.
;t^c6v 126.
Xäioi 160. 163. 219.
;tdoff 274.
XQaiafieTv 104.
XQa£a/4co 278.
;|fedvoff 173.
yjatdQdr 126. 229.
yjatpiOfia 135.
(S/ara 84. 156. 193.
cSxa 104.
d>Xivai 104.
-covtoc 156.
c&ff 197.
Druck der üniT.-Bachdruckerei von E. A. Huth in Götting^en.