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Full text of "Die Landläufigsten Citate und berühmsten Aussprüche in deutscher, lateinischer, französischer, englischer und italienischer Sprache"

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Presented  to  the 
library  of  the 

UNIVERSITY  OF  TORONTO 

by 

"Peter  Kaye 


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Die 

landläufigsten  Citate 


und 


berühmtesten  Aussprüche 

! 

deutscher,  lateinischer,  französischer,  englischer  und  italienischer  Sprache. 


In  alphabetischer  Reihenfolge. 


Herausgegeben 
von 

Alfred   Hermann  Fried. 

">.    Auflage. 


Leipzig, 

Gre8sner   &    Schramm. 


Inhalt. 


Seite 

Deutsche  Citate 3 

Lateinische  Citate 71 

Französische  Citate 101 

Englische  Citate Ill 

Italienische  Citate 119 


Deutsche  Citate. 


è£ 


Aber  ich  will  nächstens  unter  euch  treten  und  fürchterliche 

Musterung  halten. 

(Schiller,  «Räuber»  II.  3.) 

Ach,  armer  Yorik! 

(Shakespeare,  «Hamlet»  V.  1.) 

Ach,  es  war  nicht  meine  Wahl! 

(Schiller,  «Die  Jungfrau  von  Orleans»  IV.  1.) 

Ach,  was  haben  die  Herren  doch  für  ein  kurzes  Gedärm. 

(Schiller,  «Geschwindschreiher»  Distichon.) 

Ach!  wenn  du  wärst  mein  eigen! 

(Gräfin  Hahn-Hahn,  gleichnamiges  Lied.) 

Ach,  wie  ist's  möglich  dann, 
Das8  ich  dich  lassen  kann. 

(Volkslied.) 

Allein  der  Vortrag  macht  des  Redners  Glück. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Nacht.) 

Allemal  derjenige,  welcher, 

(Angely,  «Fest  der  Handwerker»  n.  11.) 

Alles  in  der  Welt  lässt  sich  ertragen, 
r  nicht  eine  Reihe  von  lehOneil  Tagen; 

(Goetlif,  «DpricbwOrtUoh.») 


__     4     — 

Alles  muss  verungenieret  werden. 

(David  Kaiisch,  «Berlin,  wie  es  weint  und  lacht.») 

Alles  schon  dagewesen. 

(Gutzkow,  «Uriel  Acosta.») 

Alles  was  ist,  ist  vernünftig. 

(Hegel.) 

Allwissend  bin  ich  nicht;  doch  viel  ist  mir  bewusst. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Studierzimmer.) 


Allzu  straff  gespannt,  zerspringt  der  Bogen. 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  HL  3.) 

Am  besten  ist's  auch  hier,  wenn  ihr  nur  einen  hört 

Und  auf  des  Meisters  Worte  schwört. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülerscene.) 

Amerika,  du  hast  es  besser, 

Als  unser  Continent  der  Alte, 

Hast  keine  verfallenen  Schlösser, 

Und  keine  Basalte. 

(Goethe,  zahme  Xenien:  «Die  Vereinigten  Staaten.») 

Am  farbigen  Abglanz  haben  wir  das  Leben. 

(Goethe,  «Faust»  II.  1.) 

Am  Rhein,  am  Rhein,  da  wachsen  unsre  Reben; 

(M.  Claudius,  «Kheinweinlied.»  Str.  8.) 

An  der  Quelle  sass  der  Knabe 

Blumen  wandt'  er  sich  zum  Kranz. 

(Schiller,  «Der  Jüngling  am  Bache.»  Ged.) 

An  der  schönen  blauen  Donau. 

(Walzcrtitel  von  .Toh.  Strauss.) 


—     5     - 

Anders, 

Begreif  ich  wohl,  als  sonst  in  Meuschenköpfen 

Malt  sich  in  diesem  Kopf  die  Welt. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  III.  10.) 

Anfangs  wollt'  ich  fast  verzagen 

Und  ich  glaubt',  ich  trüg  es  nie, 

Und  ich  hab'  es  doch  getragen,  — 

Aber  fragt  mich  nur  nicht  wie. 

(Heine,  «Buch  der  Lieder.>) 

An  ihren  Früchten  sollt  ihr  sie  erkennen. 

(Matth.  Vn.  16.) 

Ans  Vaterland,  ans  teure,  schliess  dich  an, 

Das  halte  fest  mit  deinem  ganzen  Herzen, 

Hier  sind  die  festen  Wurzeln  deiner  Kraft; 

(Schiller,  «Wilhelm  Tell»  H.  1.) 

Arm  in  Arm  mit  dir, 

So  fordr*  ich  mein  Jahrhundert  in  die  Schranken. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  I.  9.) 

Auch  die  Kultur,  die  alle  Welt  beleckt, 

Hat  auf  den  Teufel  sich  erstreckt. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Hexenküche.) 

h  du  mein  Solin  Brutus; 

(Cäsar  hei  seiner  Ermordung.) 

eine  schön»1  Gegend! 

m,  wie  os  isst  and  trinici  ») 

Auch  ich  war  in  Arkadien  geboren. 

(Sobillar,  »Betignation.»  Ged.) 

ich  Patroklus  ist  gestorben, 

Und  wat  mehr  als  du; 

(Schiller,  «Fiesco»  III.  50 


—     6     — 

Auf  den  Bergen  ist  die  Freiheit! 

(Schiller,  «Die  Braut  von  Messina»  IV.  7.) 

Auf  (denn)  —  nach  Valencia! 

(P.  A.  Wolff,  «Preciosa»  IV,  12.) 

Auf  der  grossen  Retirade. 

(P.  A.  Wolff,  «Preciosa»  II.  2.) 

Auf  dieser  Bank  von  Stein  will  ich  mich  setzen. 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  IV.  3.) 

Auf  Flügeln  des  Gesanges. 

(Heine,  «Buch  der  Lieder.») 

Auf,  nach  Kreta! 

(Offenbach,  «Die  schöne  Helena.») 

Auge  um  Auge,  Zahn  um  Zahn. 

(H.  Buch  Mos.  XXI.  24.) 

Ausgelitten  hast  du  —  ausgerungen. 

(Keitzenstein,  «Lotte  bei  Werther's  Grab.»  Ged.) 

B. 

Begeisterung  ist  keine  Heringswaare, 

Die  man  einpökelt  auf  einige  Jahre. 

(Goethe,  «Frisches  Ei,  gutes  Ei.») 

Behalte  was  du  hast. 

(I.  Buch  Mos.  XXXIH.  9.) 

Behandelt  jeden  Menschen  nach  Verdienst,  und  wer  ist  vor 

Schlägen  sicher. 

(Shakespeare,  «Hamlet»  H.  2.) 

Behuf  dich  Gott!  es  war'  zu  schön  gewesen; 

Behuf  dich  Gott!  es  hat  nicht  sollen  sein. 

(Scheffel,  «Trompeter  von  Säkkingen.» 

«Lieder  des  Katers  Hidigeigei.») 


—     7     — 

Bei  Cigarren  darf  man  ja  den  Preis  sagen. 

(Paul  Lindau,  «Maria  Magdalena.»  Lustspiel.) 

Bei  Philippi  sehen  wir  uns  wieder. 

(Plutarch,  «Caesar»  cap.  69.) 

Beim  wunderbaren  Gott  —  das  Weib  ist  schön; 

(Schiller,  «Don  Carlos»  II.  8.) 

Besonders  lernt  die  Weiber  führen; 

Es  ist  ihr  ewig  Weh'  und  Ach 

So  tausendfach 

Aus  einem  Punkte  zu  kuriren. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülerscene.) 

Betrogene  Betrüger. 

(Lessing,  «Nathan»  III.  7.) 

Bis  hierher  sollst  du  kommen   und   nicht  weiter;   hie  sollen 

sich  legen  deine  stolzen  Wellen. 

(Hiob  XXXVIH.  11.) 

Bist  du's,  Hermann,  mein  Rabe? 

(Schiller,  «Käuber.») 

Bleibe  im  Lande  und  nähre  dich  redlich. 

(Psalm  XXXni.  3.) 

Blendwerk  der  Hölle. 

(Schiller,  «Die  Braut  von  Messina»  III.  4.) 

Blinder  Eifer  schadet  nur. 

btwer,  «Die  Katzen  und  der  Hausherr.») 

Blut  ist  ein  ganz  besondrer  Saft. 

(Goethe,  «Faust»  L  Stedierzünmer.) 

Brechen  Sie 

Dies  riithselhafte  Schwek 

killer,  «Don  Carlos»  I.  1.) 


Bacimi  aim. 

Seit  dem  Erscheinen  von  Georg  Büchmann's  «Geflügelte  Worte»  ist 
dieser  Name  selbst  zum  geflügelten  geworden,  und  hat  auch  den 
Titel  des  vorliegenden  Büchleins  veranlasst. 


D. 

Da  macht  wieder  jemand  einmal  einen  dummen  Streich. 

(Goethe,  «Clavigo»  II.  Schluss.) 

Daran  erkenn'  ich  den  gelehrten  Herrn. 

(Goethe,  «Faust»  IL  1.  Kaiserliche  Pfalz.) 

Da  rast  der  See  und  will  sein  Opfer  haben. 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  I.  1  ) 

Da  steh'  ich,  ein  entlaubter  Stamm! 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  IH.  13.) 

Da  steh'  ich  nun,  ich  armer  Thor! 

Und  bin  so  klug  als  wie  zuvor. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Nacht.) 

Da  unten  aber  ist's  fürchterlich, 

Und  der  Mensch  versuche  die  Götter  nicht. 

(Schiller,  «Der  Taucher.»  Ged.) 

Da  werden  Weiber  zu  Hyänen! 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

Dadrum  keene  Feindschaft  nich. 

(Angely,  «Fest  der  Handwerker»  II.  11.) 

Dank  vom  Haus  Oesterreich! 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  II.  6.) 

Daran  erkenn'  ich  meine  Pappenheimer; 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  III.  15.) 

Darin  bin  ich  dir  über. 

(Reuter,  «ut  mine  Stromtid.») 


Darin  bin  ich  komisch. 

(Kaiisch,  «Der  gebildete  Hausknecht.») 

also  war  des  Pudels  Kern! 

(Goethe,  «Faust»  I.  Studierzimmer.) 

Das  Alte  stürzt,  es  ändert  sich  die  Zeit, 

Und  neues  Leben  blüht  aus  den  Ruinen. 

(Schüler,  «Wilhelm  Teil»  IV.  2.) 

Das  arme  Herz,  hienieden 

Von  manchem  Sturm  bewegt, 

Erlangt  den  wahren  Frieden 

Nur,  wo  es  nicht  mehr  schlägt. 

(v.  Salis -Seevvis,  «Das  Grab.»  Ged.) 

Das  arme  Menschenherz,  muss  stückweis  brechen. 

(G.  Herwegh,  «Strophen  aus  der  Fremde.») 

Das  bessere  Teil  der  Tapferkeit  ist  Vorsicht. 

(Shakespeare,  «König  Heinrich  IV.»  l.  Thl.  V.  4.) 

Das  Beste  ist  gut  genug! 

ihe,  «Italien.  Heise.»  I.  Neapel,  den  3.  März  1787.) 

eben  ist  der  Fluch  der  bösen  That, 
Dass  sie  fortzeugend  burner  Böses  muss  gebären. 

(Schiller,  «Die  Piccolomini»  V.  1.) 

Das  ertrage,  wem's  gefällt; 

(Mozart- Duponto,  «Don  Juan»  I.  1.) 

Das  Ewi^- Weibliche 
Ziebt  uns  hinan. 

(Goethe,  «Faost»  II.  5.  Bergschluchten,  Wald,  Fol«,  Einöde.) 

lei  menschlichen  Herzens  ist  böse  von  Jugend  ;mt. 

(i.  Buch  Mos.  vili.  21.) 


—     10     — 

Das  fünfte  Rad  am  Wagen. 

(Frîdanc,  «Bescheidenheit»  ed.  W.  Grimm,  No.  41.) 

Das  Glück  war  niemals  mit  den  Hohenstaufen. 

(Kaupach,  «König  Enzio»  IL  2.) 

Das  grosse  gigantische  Schicksal, 

Welches  den  Menschen  erhebt,  wenn  es  den  Menschen  zermalmt. 

(Schiller,  «Shakespeare's  Schatten.»  Ged.) 

Das  Hemd  ist  mir  näher  als  der  Rock. 

(Plautus,  «Trinummus»  V.  2.) 

Das  ist  das  Loos  des  Schönen  auf  der  Erde! 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  IV.  12.) 

Das  ist  das  Unglück  der  Könige,    dass  sie  die  Wahrheit  nie 

hören  wollen. 

(Johann  Jacoby,  am  2.  Nov.  1848  als  Mitglied  der  von  Friedrich 
Wilhelm  IV.  empfangenen  Deputation  der  Berliner  Nationalversamm- 
lung, vgl.  Büchmann.) 

Das  ist  der  Anfang  vom  Ende. 

(Talleyrand  in  den  Hundert  Tagen.) 

Das  ist  der  Humor  davon. 

(Shakespeare,  «Heinrich  V.»  H.  1.) 

Das  ist  die  Sonne  von  Austerlitz. 

(Napoleon  I.  am  7.  Sept.  1812.) 

Das  ist  ein  weiser  Vater,  der  sein  eigen  Kind  kennt. 

(Shakespeare,  «Der  Kaufmann  von  Venedig»  U.  2.) 

Das  Land  wo  Milch  und  Honig  fliesst. 

(IL  Buch  Mos.  HI.  8.) 

Das  Lehen  ist  der  Güter  höchstes  nicht, 

Der  Übel  grösstes  aber  ist  die  Schuld. 

(Schiller,  «Die  Braut  von  Messina»  IV.  7.) 


—   11   — 

-ieht  schon  besser  aus!  Man  sieht  doch  wo  und  wie. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülerscene.) 

Das  Spiel  des  Lebens  sieht  sich  heiter  an, 

Wenn  man  den  sichern  Schatz  im  Herzen  trägt, 

(Schiller,  «Die  Piccolomini»  IH.  4.) 

Das  verschweigt  des  Sanger's  Höflichkeit. 

(Eefrain  des  Liedes:  «Als  der  liebe  Gott  die  Welt  erschaffen.») 

Das  Volk  der  Dichter  und  Denker  (Kritiker). 

(Die  Deutschen.) 

(Bulwer,  in  der  Vorrede  zu  «Ernest  Maltravers.») 

Das  war  kein  Heldenstück,  Oktavio! 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  IH.  9.) 

Das  Wenige  verschwindet  leicht  dem  Blick, 

Der  vorwärts  sieht,  wie  viel  noch  übrig  bleibt. 

(Goethe,  «Iphigenie»  I.  2.) 

Das  wilde  eiserne  Würfelspiel. 

(Schiller,  «Die  Schlacht.»  Ged.) 


Das  Wunder  ist  des  Glaubens  liebstes  Kind. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Nacht.) 

Dein  Wunsch  war  des  Gedankens  Vater,  Heinrich. 

(Shakespeare,  «König  Heinrich  IV.»  2.  Till.  IV.  4.) 

Dem  Mann  kann  geholfen  werden. 

iiillor,  «Die  Räuber»  V.  Schiusa.) 

Dem  Mimen  flicht  die  Nachwelt  keine  Kränze. 

(Schiller,  Prolog  zu  «Wallenstoin.») 

„Dem  Mutigen  hilft  Gott!" 

(Schüler,  «WühekB  Teil*  I.  2.) 


—     12 

Dem  Verdienste  seine  Kronen! 


(Schiller,  «An  die  Freude.»  Ged.) 


Den  Bösen  sind  sie  los,  die  Bösen  sind  geblieben. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Hexenküche.) 

Den  Dank,  Dame,  begehr   ich  nicht. 

(Schiller,  «Der  Handschuh.»  Ged.) 

Den  Jüngling  ziert  Bescheidenheit. 

.  (Grillparzer,  «Ahnfrau.») 

Den  Reinen  ist  alles  rein. 

(Paulus  an  Titus  I.  15.) 

Den  Teufel  spürt  das  Völkchen  nie, 

Und  wenn  er  sie  beim  Kragen  hätte. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Auerhach's  Keller.) 

Denkst  du  daran,  mein  tapferer  Lagienka? 

(v.  Holtei,  «Der  alte  Feldherr.») 

Denn  Brutus  ist  ein  ehrenwerther  Mann; 

Das  sind  sie  alle,  alle  ehrenwerth. 

(Shakespeare,  «Julius  Cäsar»  III.  2.) 

Denn  das  Naturell  der  Frauen 

Ist  so  nah  mit  Kunst  verwandt. 

(  Goethe,  «Faust»  II.  1.  Weitläufiger  Saal.) 

Denn  du  bist  Erde  und  sollst  zu  Erde  werden. 

(I.  Buch  Mos.  HI.  19.) 

Denn  eben  wo  Begriffe  fehlen, 

Da  stellt  ein  Wort  zur  rechten  Zeit  sich  ein. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülerscene.) 

Denn  aus  Gemeinem  ist  der  Mensch  gemacht 

Und  die  Gewohnheit  nennt  er  seine  Amme; 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  I.  4.) 


—     13     - 

Denn  was  man  schwarz  auf  weiss  besitzt 

Kann  man  getrost  nach  Hause  tragen. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülerscene.) 

Denn  wenn  ich  judiciren  soll, 

Verlang  ich  auch  das  Maul  recht  voll. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Auerbachs  Keller.) 

Denn  wer  den  Besten  seiner  Zeit  genug 

Gethan,  der  hat  gelebt  für  alle  Zeiten. 

(Schiller,  Prolog  zu  «Wallenstein.») 

Denn  wo  das  Strenge  mit  dem  Zarten, 

Wo  Starkes  sich  und  Mildes  paarten, 

Da  giebt  es  einen  guten  Klang. 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

Der  angebornen  Farbe  der  Entschliessung 

Wird  des  Gedankens  Blässe  angekränkelt; 

(Shakespeare,  «Hamlet»  III.  1.) 

brave  Mann  denkt  an  sich  selbst  zuletzt; 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  I.  1.) 

Der  Buchstabe  tötet,  aber  der  Geist  machet  lebendig. 

(2.  Korintherbrief.  III.  6.) 


Der  Dichter  steht  auf  einer  höhern  Warte 

Als  auf  den  Zinnen  der  Partei. 

(Freiligrath,  «Aus  Spanien.»  Ged.) 

Der  fühlt  ein  menschliches  Rühren. 

(Schiller,  «Die  Bürgschaft.»  Ged.) 

Der  Fürst  ist  der  erste  Diener  seines  Staaf 

(Friedridi  der  Grosse.) 


—     14     - 

Der  Geist  der  Medicin  ist  leicht  zu  fassen; 

Ihn  durchstudiert  die  gross  und  kleine  Welt, 

Um  es  am  Ende  gehn  zu  lassen, 

Wies  Gott  gefällt. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülerscene.) 

Der  Hecht,  der  war  doch  blau. 

(Geliert,  «Die  Widersprecherin»  in  den  «Fabeln  und  Erzählungen.») 

Der  Herr  hat's  gegeben,  der  Herr  hat's  genommen, 

Der  Name  des  Herrn  sei  gelobt. 

(Hiob  I.  21.) 

Der  ist  besorgt  und  aufgehoben! 

(Der  Herr  wird  seine  Diener  loben.) 

(Schiller,  «Der  Gang  nach  dem  Eisenhammer.»  Ged.) 

Der  Kaffee  muss  heiss  wie  die  Hölle,  schwarz  wie  der  Teufel, 

rein  wie  ein  Engel,  süss  wie  die  Liebe  sein. 

(Talleyrand,  vgl.  Büchmann.) 

Der  Karnikel  hat  angefangen! 

(H.  Lami,  «Eigennützige  Dienstfertigkeit,»  vgl.  Büchmann.) 

Der  Kasus  macht  mich  lachen. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Studierzimmer.) 

Der  Knabe 

Don  Carl  fängt  an,  mir  fürchterlich  zu  werden. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  I.  6.) 

Der  König  rief  und  alle,  alle  kamen. 

(Clauren,  «Gnadenfrei.»  Ged.) 

Der  letzte  Mohikaner. 

(J.  F.  Cooper:  Romantitel.) 

Der  Lord  lässt  sich 

Entschuldigen;  er  ist  zu  Schiff  nach  Frankreich. 

(Schiller,  «Maria  Stuart»  Schlussverse.) 


—     15     — 

Der  Mann,  der  das  Wenn  und  das  Aber  erdacht, 

llütt'  sicher  aus  Häckerling  Gold  schon  gemacht. 

(Bürger,  «Der  Kaiser  und  der  Abt.») 

Der  Mann  muss  hinaus  in's  feindliche  Leben! 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

Der  Mensch  denkt,  Gott  lenkt. 

(Sprüche  Salomons  XVI.  9.) 

Der  Mensch  erfahrt,  er  sei  auch,  wer  er  mag, 

Ein  letztes  Glück  und  einen  letzten  Tag. 

(Goethe,  «Sprüche  in  Keimen.») 

Der  Mensch  fängt  erst  beim  Baron  an. 

(Baron  Windischgrätz  1848  nach  der  Einnahme  von  Wien.) 

Der  Mensch  ist  frei  geschaffen,  ist  frei, 

Und  würd'  er  in  Ketten  geboren. 

(Schiller,  «Die  Worte  des  Glaubens.»  Ged.) 

Der  Mensch  lebt  nicht  vom  Brot  allein. 

(V.  Buch  Mos.  VIII.  3.) 

Der  Menschen  Sünden  leben  fort  in  Erz; 

Ihr  edles  Wirken  schreiben  wir  in  Wasser. 

(Shakespeare,  «Heinrich  VIII.»  IV.  2.) 

Der  Menschheit  ganzer  Jammer  fasst  mich  an. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Kerker.) 

Der  Mohr  hat  seine  Schuldigkeit  (Arbeit)  gethan;  der  Mohr 

kann  gehen. 

(Schillor,  «Fiesco»  III.  4.) 

Der  Narben  lacht,  wer  Wunden  nie  gefühlt 

ikespeare,  «Romeo  und  Julie»  II.  2.) 

Not  gehorchend,  nicht  dem  eigenen  Trieb. 

(Schiller,  «Die  Braut  von  Messina»  I.  1.) 


—     16     — 

Der  Prophet  gilt  nichts  in  seinem  Vaterlande. 

(Matth.  Xin.  57.) 

Der  Rest  ist  Schweigen. 

(Shakespeare,  «Hamlet»  V.  2.) 

Der  ruhende  Pol  in  der  Erscheinungen  Flucht. 

(Schiller,  «Der  Spaziergang.»  Ged.) 

Der  Schein  soll  nie  die  Wirklichkeit  erreichen 

Und  siegt  Natur,  so  muss  die  Kunst  entweichen. 

(Schiller,  «An  Goethe.»  Ged.) 

—  der  ungezogene  Liehling  der  Grazien. 

(Goethe,  Epilog  zu  Aristophanes'  «Vögel.») 

Der  wackere  Schwabe  forcht  sich  nit. 

(Unland,  «Schwäbische  Kunde.»  Ged.) 

Der  Wahn  ist  kurz,  die  Reu  ist  lang. 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

—  Der  wahre  Bettler  ist 

Doch  einzig  und  allein  der  wahre  König! 

(Lessing,  «Nathan,»  Schluss  des  2.  Aktes.) 

Der  Weg  zur  Hölle  ist  mit  guten  Vorsätzen  gepflastert. 

(Bibel:  Sirach  XXI.    11. 

Der  Wein  erfreut  des  Menschen  Herz. 

(Psalm  CIV.  15.) 
(Gleim,  Trinklied.) 

Der  Winter  unseres  Missvergnügens. 

(Shakespeare,  «Eicbard  III.»  I.  l.) 

Der  Worte  sind  genug  gewechselt, 

Lasst  mich  auch  endlich  Thaten  seh'n. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Vorspiel  auf  dem  Theater.i 


/u}<ï.  der  hängt  ihm  hinten. 

i.V.  Chamisso,  «Tragische  Geschichte.»  Ged.) 

I  ». T  Zug  des  Herzens  ist  des  Schicksals  Stimme. 

(Schiller,  «Die  Piccolomiai*  HI.  8.) 

Des  Dichters  Aug'  in  schönem  Wahnsinn  rollend. 

(Shakespeare,  «Sommernachtstraum»  V.  1.) 

Des  Dienstes  immer  gleichgestellte  Uhr. 

(Schiller,  «Die  Piccolomini»  I.  4.) 


Des  laugen  Haders  müde. 


■o 


(Bürger,  «Leonore»  II.  2  ) 


Des  Lebens  Mai  blüht  einmal  und  nicht  wieder. 

(Schiller,  «Resignation»  Ged.) 

Des  Lebens  ungemischte  Freude 

Ward  keinem  Irdischen  zu  teil. 

(Schiller,  «Der  Ring  des  Polykratcs.») 

Des  Lebens  Unverstand  mit  Wehmuth  zu  gemessen, 
•nd  und  Begriff. 

^H.  A.  v.  Thümmcl?  -   Siehe:  «Büchmann.») 

Des  Menschen  Engel  ist  die  Zeit 

(Schüler,  »WallensteilTe  Tod»  V.  li.) 

Des  Schweisses  der  Edlen  weilh. 

(Kiepstock,  «Der  Zürchcrsce.»  Odo.) 

freut  sich  das  entmenschte  Paar« 

Her,  «Der  Gang  oach  dem  Eisenhammer.»  Ged.) 

Deswegen 
Vergönn*  ich  Ihnen  zehen  Jahre  Zeli 

Fern  von  Madrid  darüber  nachzudenken. 

I  n  Carlos»  I  6.) 
Fried,  Citate.  2 


—     18 

Deutsche  Hiebe! 


(Schiller,  «Fiesco»  V.  4.) 


Die  Axt  im  Haus  erspart  den  Zimmermann; 

.Schüler,  «Wilhelm  Teil»  III.  1.) 

Die  Botschaft  hör   ich  wohl,  allein  mir  fehlt  der  Glaube; 

(Goethe,  «Faust»  I.  Nacht.) 

Die  Bretter,  die  die  Welt  bedeuten. 

(Schiller,  «An  die  Freunde.»  Ged.) 

Die  Brücke  kommt.    Fritz,  Fritz!  wie  wird  dir's  gehen? 

(Geliert,  «Der  Bauer  und  sein  Sohn»  in  den 
«Fabeln  und  Erzählungen.») 

Die  Freuden,  die  man  übertreibt, 

Verwandeln  sich  in  Schmerzen. 

(J.  Bertuch,  «Das  Lämmchen.») 

Die  Geister  platzen  aufeinander. 

(Luther,  Brief  an  den  Fürsten  zu  Sachsen  vom  21.  Aug.  1524.) 

Die  Gelegenheit  ist  günstig. 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  IV.  3.) 

Die  Grazien  sind  leider  ausgeblieben. 

(Goethe,  «Tasso»  II.  1.) 

Die  ich  rief  die  Geister, 

Werd'  ich  nun  nicht  los; 

(Goethe,  «Der  Zauberlehrling»  Ballade.) 

Die  ist  es  oder  keine  sonst  auf  Erden! 

(Schiller,  «Die  Braut  von  Messina»  II.  5.) 

Die  kaiserlose,  die  schreckliche  Zeit. 

(Schiller,  «Der  Graf  von  Habsburg.») 

Die  Kunst  geht  nach  Brot. 

(Lessing,  «Emilia  Galotti»  I.  2.) 


-    19    — 

Die  Lerche  war's  und  nicht  die  Nachtigall, 

eigentlich: 

Es  war  die  Nachtigall  und  nicht  die  Lerche; 

(Shakespeare,  «Komeo  und  Julie»  m.  5.) 

Die  Leutnants  und  die  Fähnderichs, 

Das  sind  die  klügsten  Leute. 

(Heine,  «Reisebilder»  I.  «Die  Heimkehr»  68.) 

Die  Liebe  ist  der  Liebe  Preis. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  H.  8.) 

Die  Limonade  ist  matt,  wie  deine  Seele. 

(Schiller,  «Kabale  und  Liebe»  V.  7.) 

Die  Mädels  sind  doch  sehr  interessirt, 

Ob  einer  fromm  und  schlicht  nach  altem  Brauch. 

Sie  denken,  duckt  er  da,  folgt  er  uns  eben  auch. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Marthens  Garten.) 

Die  Müh'  igt  klein,  der  Spass  ist  gross. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Walpurgisnacht.) 

Die  Not  bringt  einen  zu  seltsamen  Schlafgesellen. 

(Shakespeare,  «Der  Sturm»  n.  2.) 

Die  Pferde  sind  gesattelt 

(Kölner,  «Hedwig»  H.  10.) 

Die  Rotte  Korah. 

(IV.  Buch  Mos.  XVI.  5.) 

(Schiller,  «Don  Carlos»  m.  4.) 

!»     schönen  Tage  von  (in)  Aranjuez 
1  mm  zu  Ende. 

killer,  "Don  Carlos»  I.  l.) 


—     20     — 

Die  Stätte  die  ein  guter  Mensch  betrat  ' 

Ist  eingeweiht; 

(Goethe,  «Tasso»  I.  1.) 

Die  Thore  jedoch,  die  liessen 

Mein  Liebchen  entwischen  gar  still; 

Ein  Thor  ist  immer  willig, 

Wenn  eine  Thörin  will. 

(Heine,  «Keisebilder»  I.  «Die  Heimkehr»  1 9  ) 

Die  Toten  reiten  schnell! 

(Bürger,  «Leonore»  XX.  6.) 

Die  Uhr  schlägt  keinem  Glücklichen. 

(Schiller,  «Die  Piccoloinini»  HI.  3.) 

Die  Welt  ist  vollkommen  überall, 

Wo  der  Mensch  nicht  hinkommt  mit  seiner  Qual. 

(Schiller,  «Die  Braut  von  Messina»  IV.  7.) 

Die  Welt  wird  schöner  mit  jedem  Tag; 

(Unland,  «Frühlingsglaube»  2.) 

Die  Welt  will  betrogen  sein.  » 

(Seh.  Brant,  «Narrenschiff»  ed.  Zarnke.  S.  65.  Sp.  l.) 

Die  Weltgeschichte  ist  das  Weltgericht. 

(Schiller,  «^Resignation.»  Gcd.) 

Die  Zeit  ist  aus  den  Fugen. 

(Shakespeare,  «Hamlet»  I.  5.) 

Die  Zeiten  sind  vorbei! 

(Goethe,  «Goetz»  I.) 

Dies  Bildnis  ist  bezaubernd  schön. 

(Schikaneder,  Text  zur  «Zauberflöte».) 

Dies  ist  die  Art  mit  Hexen  umzugehn. 

^Goethe,  «Faust»  Î.  Hexenküche.) 


-     21     — 

Dies  war  ein  Mann! 

(Shakespeare,  «Caesar»  V.  5.) 

Doch  der  den  Augenblick  ergreift, 

Das  ist  der  rechte  Mann. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülersccno.) 

Doch  mit  des  Geschickes  Mächten 

Ist  kein  ew'ger  Bund  zu  flechten, 

Und  das  Unglück  schreitet  schnell; 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

Doch  werdet  ihr  nie  Herz  zu  Herzen  schaffen, 

Wenn  es  euch  nicht  von  Herzen  geht. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Nacht.) 

Donner  und  Doria! 

(Schiller,  «Fiesco»  I.  5.) 

Donnerwetter  Parapluie! 

P.  A.  Wolff,  «Preciosa»  HI.  3.) 

Dort  der  HoUunderst rauch  verbirgt  mich  ihm. 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil») 

Dreiundzwanzig  Jahre  ! 

Und  nichts  iiïr  die  Unsterblichkeit  gethan; 

(Schiller,  «Don  Carlos»  II.  2.) 

Drum  (es)  soll  der  Sänger  mit  dem  König  gehen, 

beide  wohnen  auf  der  Menschheit  Höhen. 

(Schiller,  «Die  Jungfrau  x<<n  Orleans»  I.  2.) 

Drum  prüfe,  wer  sich  ewig  bindet, 

Ob  sich  das  Ben  zum  Herzen  findet; 

ililler,  «Die  Glocke») 

Du  bist  noch  nicht  der  Mann,  den  Teufel  fest  zu  halten! 

(Goethe,  «Faust*  I.  Stodiorzimnior.) 


—     22     — 

Du  glaubst  zu  schieben  und  du  wirst  geschoben. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Walpurgisnacht.) 

Du  hast  Diamanten  und  Perlen, 

Hast  alles,  was  Menschenbegehr, 

Und  hast  die  schönsten  Augen  — 

Mein  Liebchen,  was  willst  du  mehr. 

(Heine,  «Eeisebilder»  I.  »Die  Heimkehr»  Nr.  63.) 

4M 

Du  hast  nun  die  Antipathie! 

(Goethe,  «Faust»  I.  Marthens  Garten.) 

Du  hast's  erreicht,  Octavio! 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  m.  13.) 

Du  hast  wohl  recht,  ich  finde  nicht  die  Spur 

Von  einem  Geist,  und  alles  ist  Dressur. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Vor  dem  Thore.) 

Du  kommst  in  so  fragwürdiger  Gestalt, 

(Shakespeare,  «Hamlet»  I.  4.) 

Du  siehst  mich  an  und  kennst  mich  nicht. 

(Hoffmann  v.  Fallersleben,  Gedicht  mit  gleichem  Titel.) 

Du  siehst  mich  lächelnd  an,  Eleonore, 

Und  siehst  dich  selber  an,  und  lächelst  wieder; 

(Goethe,  «Tasso»  I.  1.) 

Du  sollst  dem  Ochsen  der  da  drischt,  nicht  das  Maul  ver- 
binden. 

(V.  Buch  Mos.  XXV.  4.) 

Du  sprichst  ein  grosses  Wort  gelassen  aus. 

(Goethe,  «Iphigenie»  I.  3.) 

Du  ^riehst  von  Zeiten,  die  vergangen  sind;  — 

(Schiller,  «Don  Carlos»  I.  2.) 


—     23     — 
Du  trägst  den  Caesar  und  sein  Glück. 


(Plutarch,  «Caesar»  38.) 


^ 


Dunkle  Punkte  am  politischen  Horizont. 

(Napoleon  III.,  neuerdings  Bismarck.) 

Durch  diese  hohle  Gasse  inuss  er  kommen, 

Es  führt  kein  andrer  Weg  nach  Küssnacht. 

^Schiller,  «Wilhelm  Teil»  IV.  3.) 

Durch  seine  Abwesenheit  glänzen. 

(Nach  Tacitus,  Annales  IH.) 

—   durch  zweier  Zeugen  Mund 

Wird  allerwegs  die  Wahrheit  kund. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Der  Nachbarin  Haus.) 

E. 

Edel  sei  der  Mensch, 

Hilfreich  und  gut. 

(Goethe,  Venn.  Gedichte:  «Das  Göttliche.») 

Ehret  die  Frauen!  sie  flechten  und  weben 

Himmlische  Rosen  ins  irdische  Leben. 

(Schiller,  «Würde  der  Frauen»  Ged.) 

Eifersucht  ist  eine  Leidenschaft,   die   mit  Eifer  sucht,   was 

Leiden  schafft. 

(Schleiermachor?) 

Ein  andermal  von  euren  Thaten! 

(Pfeffel,  «Die  Tabakspfeife.»  Ged.) 

Ein  Augenblick  gelebt  im  Paradiese, 

Wird  nicht  zu  teuer  mit  dem  Tod  gebüsst. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  I.  6.) 

Ein  echter  deutscher  Mann  mag  keinen  Franzen  leiden, 

Doch  ihre  Weine  trinkt  er  gern. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Auerbachs  Keller.) 


—     24     — 

Ein  edler  Mann  wird  durch  ein  gutes  Wort 

Der  Frauen  weit  geführt; 

(Goethe,  «Iphigenie»  L  2.) 

Ein  einz'ger  Augenblick  kann  alles  umgestalten. 

(Wieland,  «Oberon»  VII.  75.) 

Ein  garstig  Lied!  Pfui!  Ein  politisch  Lied! 

(Goethe,  «Faust»  I.  Auerbach^  Keller.) 

Ein  guter  Mensch  in  seinem  dunklen  Drange 

Ist  sich  des  rechten  Weges  wohl  hewusst. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Prolog  im  Himmel.) 

Ein  jeder  Wechsel  schreckt  den  Glücklichen; 

(Schiller,  «Die  Braut  von  Messina»  I.  7.) 

Ein  Kaiserwort 

Soll  man  nicht  drehn  noch  deuteln. 

(Bürger,  «Die  Weiber  von  Weinsberg»  Str.  11.) 

Ein  Kanadier,  der  noch  Europens 

übertünchte  Höflichkeit  nicht  kannte. 

(Seume,  «Der  Wilde.»  G  ed.) 

Ein  konfiszierter  (widriger)  Kerl. 

(Schiller,  «Kabale  und  Liebe»  I.  2.) 

Ein  Pferd!  Ein  Pferd!  ein  Königreich  für  ein  Pferd. 

(Shakespeare,  «Richard  III.»  V.  4.) 

Ein  Schauspiel  für  Götter 

Zwei  Liebende  zu  sehn! 

(Goethe,  «Erwin  und  Elmire»  I.  1.) 

Ein  Schlachten  war's,  nicht  eine  Schlacht  zu  nennen; 

(Schiller,  «Die  Jungfrau  von  Orleans»  I.  9.) 

Ein  stiller  Geist  ist  Jahre  lang  geschäftig; 
Die  Zeit  nur  macht  die  feine  Gährung  kräftig. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Hexenküche.) 


-     25     — 

Ein  süsser  Trost  ist  ihm  geblieben, 
Er  zählt  die  Häupter  seiner  Lieben. 

Und  sieh',  ihm  fehlt  kein  teures  Haupt. 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 
Eine  Parodie  lautet: 
Und  sieh,  es  sind  statt  sechse  sieben. 

Ein  Wahn,  der  mich  beglückt, 

Ist  eine  Wahrheit  wert,  die  mich  zu  Boden  drückt, 

(Wieland,  «Idris  und  Zenide»  III.  10.) 

Ein  unnütz  Leben  ist  ein  früher  Tod. 

(Goethe,  «Iphigenie»  L  2.) 

ein  vollkommener  Widerspruch 

Bleibt  gleich  geheimnisvoll  für  Kluge  wie  für  Thoren. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Hexenküche.) 

Eine  schöne  Menschenseele  finden 

Ist  Gewinn; 

(Herder,  «Dor  gerettete  Jüngling.»  Ged.) 

Einen  fröhlichen  Geber  hat  Gott  lieb. 

wird  oft  parodiert:  Der  fröhliche  Geber  heisst  Gottlieb. 

(2.  Korinthcrbrief  IX.  7.) 

Einem  ist  sie  die  hohe,  die  himmlische  Göttin,  dem  andern 

föchtige  Kuh,  die  ihn  mit  Butter  versorgt. 

(Schiller,  «Wissenschaft.»  Distichon.) 

Eines  schickt  sich  nicht  für  alle! 
Sehe  jeder,  wie  er's  treibe, 
Sehe  jeder,  wo  er  bl 

Und  wer  steht,  dass  er  nicht  falle. 

(Goutlio,  «Beherzigung.»  Ged.) 

im  bin  ich  nicht  all»  i 

(P.  A.  Wolff,  «Preciosa»  IL  2.) 


—     26     — 
Eisen  und  Blut. 


(Bismarck.) 


Eng  ist  die  Welt  und  das  Gehirn  ist  weit  — 

Leicht  bei  einander  wohnen  die  Gedanken, 

Doch  hart  im  Räume  stossen  sich  die  Sachen. 

(Schiller,  «Wallensteins  Tod»  II.  2.) 

Er  denkt  zu  viel,  die  Leute  sind  gefährlich. 

(Shakespeare,  Julius  Cäsar»  I.  2.) 

Erlaubt  ist  was  gefällt, 

(Goethe,  «Tasso»  II.  1.) 

Er  lebte  nahm  ein  Weib  und  starb. 

(Geliert,  «Der  Greis»  in  den  «Fabeln  und  Erzählungen».) 

Er  war  von  je  ein  Bösewicht, 

Ihn  traf  des  Himmels  Strafgericht! 

(Kind-Weber,  «Der  Freischütz»  HI.  5.) 

Erkläret  mir,  Graf  Oerindur, 

Diesen  Zwiespalt  der  Natur.  — 

(Müller,  «Die  Schuld.»  Drama.) 

Ernst  ist  das  Leben,  heiter  die  Kunst. 

(Schiller,  Prolog  zu  «Wallenstein».) 

Ernst  ist  der  Anblick  der  Notwendigkeit. 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  I.  4.) 

Errötend  folgt  er  ihren  Spuren; 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

Es  bildet  ein  Talent  sich  in  der  Stille, 

Sich  ein  Charakter  in  dem  Strom  der  Welt; 

(Goethe,  «Tasso»  I.  2.) 

Es  erben  sich  Gesetz'  und  Rechte 

Wie  eine  ew'ge  Krankheit  fort. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülerscene.) 


—     27     — 
Es  gehet  Gewalt  über  Recht. 


(Habakuk  I.  3.) 


Lceschiehet  nichts  neues  unter  der  Sonne. 

(Prediger  Salomo  I.  9.) 

Es  gibt  Dinge  zwischen  Himmel  uud  Erde,  Horatio, 

Von  denen  sich  eure  Schulweisheit  nichts  träumen  lässt; 

(Shakespeare,  «Hamlet»  I.  5.) 

Es  giebt  im  Menschenleben  Augenblicke; 

Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  II.  :3.) 

Efl  irrt  der  Mensch  so  lang  er  strebt. 

(Goethe,  «Faust»  Prolog  im  Himmel.) 

Es  ist  Arznei,  nicht  Gift,  was  ich  dir  reiche, 

(Lessing,  «Nathan»  I.  2.) 

Es  ist  bestimmt  in  Gottes  Rat, 

Dass  man  vom  Liebsten,  was  man  hat, 

Muss  scheiden. 

(E.  v.  Feuchtersieben. 

Es  ist  eine  alte  Geschichte, 
Doch  bleibt  sie  ewig  neu; 
Und  wem  sie  just  passieret, 
Dem  bricht  das  Herz  entzwei 

(Heine,  «Buch  der  Lieder.»  Lyr.  Intermezzo  39.) 


Es  ist  eine  der  grössten  Himmelsgaben, 
So  ein  lieb  Ding  im  Arm  zu  haben. 

(Goethe,  «Faust»  L  Der  Nachbarin 


Eau.) 


Es  ist  nicht  gut,  dass  der  Mensch  allein  sei. 

(I.  Buch  Mos.  II.  18.) 

t  noch  nicht  aller  Tage  Abend. 

(Livius  89.  26.  9.) 


—     28     — 

Es  ist  wunderbar,   dass   ein  Haruspex  nicht  lacht,  wenn   er 

einen  Haruspex  sieht. 

(Nach  Cicero  de  divinatione  II.  24.  Cato  d.  ä.) 

Es  kann  der  Frömmste  nicht  in  Frieden  bleiben, 

Wenn  es  dem  bösen  Nachbar  nicht  gefällt. 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  IV.  3.) 

Es  kann  die  Spur  von  meinen  Erdentagen, 

Nicht  in  Aeonen  untergehn. 

(Goethe,  «Faust»  II.  5.  Grosser  Vorhof  des  Palastes.) 

Es  kann  ja  nicht  immer  so  bleiben 

Hier  unter  dem  wechselnden  Mond, 

(Kotzebue,  «Trost  beim  Scheiden.»  G  ed.) 

Es  lebt  ein  anders  denkendes  Geschlecht. 

(SchiUer,  «Wilhelm  Teil»  II.  1.) 

Es  lebt  ein  Gott,  zu  strafen  und  zu  rächen, 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  IV.  3.) 

Es  liebt  die  Welt  das  Strahlende  zu  schwärzen, 

Und  das  Erhabne  in  den  Staub  zu  zieh'n. 

(Schiller,  «Das  Mädchen  von  Orleans.»  Ged.) 

Es  möchte  kein  Hund  so  länger  leben! 

(Goethe,  «Faust»  I.  Nacht.) 

Es  muss  auch  solche  Käuze  geben. 

(.Goethe,  «Faust»  I.  Marthens  Garten.) 

Es  muss  doch  Frühling  werden. 

(Geibel,  «Hoffnung»  Ged.) 

Es  sind 

nicht  alle  frei,  die  ihrer  Ketten  spotten. 

(Lessing,  «Nathan»  IV.  4.) 


—    29    — 

Bb  thut  mir  lang  schon  weh', 

Dass  ich  dich  in  der  Gesellschaft  seh! 

(Goethe,  «Faust»  I.  Marthcns  Garten.) 

Es  trägt  Verstand  und  rechter  Sinn 

Mit  wenig  Kunst  sich  selber  vor. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Nacht.) 

Es  wandelt  niemand  ungestraft  unter  Palmen.*) 

(Goethe,  «Wahlverwandtschaften»  II.  7.) 

Er  war  ein  Mann,  nehmt  alles  nur  in  allem, 

Ich  werde  nimmer  seines  Gleichen  sehn: 

(Shakespeare,  «Hamlot»  I.  2) 

Etwas  furchten  und  hoffen  und  sorgen 

Muss  der  Mensch  für  den  kommenden  Morgen. 

(Schiller,  «Die  Braut  von  Messina»  I.  Chor.) 

Etwas  ist  faul  im  Staate  Dänemark; 

(Shakespeare,  «Hamlet»  I.  4.) 


nur  dem  alten  Spruch  und  meiner  Muhme,  der  Schlange, 

Dir  wird  gewiss  einmal  bei  Deiner  Gottähnlichkeit  bange! 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülersccne.) 

Ford're  niemand,  mein  Schicksal  zu  hören! 

fv.  Holtei,  «Der  alte  Feldherr.») 


Freiheit  ist  nur  in  dem  Reich  der  Träume, 

I  toe  blüht  mir  im  Gesang. 

(Schiller,  «Der  Antritt  dei  Denan  Janrhnndertf.»  Gcd.) 


Freude  schöner  <><>ti!'rfunken, 

Tochter  aus  Elysium. 

(Scliill'T,    A.i  die  Prende.»  <!<'<l.) 


*)  A.I  -iso  ist  allerorten  die  irrthûmliche  Ansicht  ver- 

.  dass  dieses  Citat  aus  Leasings  «Nathan»  stamme, 


—     30     — 

Freudvoll 

Und  leidvoll 

Gedankenvoll  sein; 

Langen 

Und  Bangen 

In  schwebender  Pein, 

Himmelhoch  jauchzend, 

Zum  Tode  betrübt, 

Glücklich  allein 

Ist  die  Seele,  die  liebt. 

(Goethe,  «Egmont»  III.) 

Freut  euch  des  Lebens, 

Weil  noch  das  Lämpchen  glüht; 

Pflücket  die  Rose, 

Eh'  sie  verblüht! 

(Usteri.) 

(Friede  sei  um  diesen  Grabstein  her! 

Sanfter  Friede  Gottes!)  Ach  sie  haben 

Einen  guten  Mann  begraben, 

Und  mir  —  war  er  mehr. 

(M.  Claudius,  «Bei  dem  Grabe  meines  Vaters.»  Ged.) 


Früh  übt  sich,  was  ein  Meister  werden  will; 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  in.  1.) 


Für  einen  Kammerdiener  giebt  es  keine  Helden. 

(vgl.  Büchmann,  «Antigonus  I.,  König  von  Mazedonien.») 

Für  Görgen  ist  mir  gar  nicht  bange, 

Der  kommt  gewiss  durch  seine  Dummheit  fort. 

(Geliert,  «Der  sterbende  Vater»  in  den 
«Fabeln  und  Erzählungen.») 


—     31     — 

G. 

Gazetten  müssen  nicht  genieret  werden. 

(Friedr.  d.  Grosse.) 

Geben  ist  seliger  denn  nehmen. 

(Apost.  XX.  35.) 

Gedanken  sind  zollfrei. 

(Luther,  von  weltlicher  Oberkeit.) 

Geduld!  Geduld!  wenn's  Herz  auch  bricht! 

(Bürger,  «Leonore.»  Schiusa.) 

Gefahrlich  ist's  den  Leu  zu  wecken, 

Verderblich  ist  des  Tigers  Zahn; 

Jedoch  der  schrecklichste  der  Schrecken; 

Das  ist  der  Mensch  in  seinem  Wahn. 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

Geh'  den  Weibern  zart  entgegen, 

Du  gewinnst  sie  auf  mein  Wort. 

Und  wer  rasch  ist  und  verwegen, 

Kommt  vielleicht  noch  besser  fort. 

Doch,  wem  wenig  d'ran  gelegen 

Scheinet,  ob  er  reizt  und  rührt, 

Der  beleidigt,  der  verfuhrt 
G    •     .  «Antworten  bei  einem  gesellschaftl.  Fragespiel.»  Gcd.) 

du  linkswürts,  lass  mich  recbtewfirtfl  geh'n. 

(Schuler,  «Räuber»  IV.  5.) 

(i'ir  ins  Kloster,  Ophelia! 

(Shakespeare,  «Hamlet»  III.  I.) 

Gekeilt  in  drangvoll  fürchterliche  Eng 

v.illenstein's  Tod»  IV.  10.) 

Geniesst  im  edlei 

Des  Weine*  Ge  Brote*   Kniff. 

(Hogarten,  «Intchrifl  linei  Tivolibrauorei.») 


—    32     - 

Gestern  noch  auf  stolzen  Rossen, 
Heute  durch  die  Brust  geschossen, 

Morgen  in  das  kühle  Grab! 

(Hauff,  «Keitcrs  Morgengesang.») 

(Geniesse,  was  dir  Gott  beschieden, 

Entbehre  gern,  was  du  nicht  hast,) 

Ein  jeder  Stand  hat  seinen  Frieden, 

Ein  jeder  Stand  hat  seine  Last. 

(Geliert,  «Zufriedenheit  mit  seinem  Zustande.»  Lied.) 

Gib  mir  einen  Punkt,   wo  ich  hintreten  kann,  und  ich  will 

die  Erde  aus  ihren  Angeln  heben. 

(Archimedes.) 

Glänzendes  Elend! 

(Goethe,  «Leiden  des  j.  Werther»  II.  24.  Dez.  1771.) 

Glaubst  du,  dieser  Adler  sei  dir  geschenkt? 

(Kind -Weber,  «Der  Freischütz.»  I.) 

Gleich  schenken?  Das  ist  brav!     Da  wird  er  reüssiren! 

(Goethe,  «Faust»  I.  Abend.) 

Gott  giebt's  den  Seinen  im  Schlaf. 

(Psalm  CXXVH.  ?.) 

Gott  grüss  Euch,  Alter!  Schmeckt  das  Pfeifchen? 

(Pfeffel,  «Die  Tabakspfeife.»  Ged.  1.) 

Gott  schuf  ihn,  also  lasst  ihn  für  einen  Menschen  gelten. 

(Shakespeare,  «Der  Kaufmann  von  Venedig.»  I.  2.) 

Graf,  dieser  Mortimer  starb  euch  sehr  gelegen. 

(Schiller,  «Maria  Stuart»  II.  6.) 

Grau,  teurer  Freund,  ist  alle  Theorie, 

Und  grün  des  Lebens  goldner  Baum. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülerscene.) 


—    33    - 
Greuel  der  Verwüstung. 


(Daniel  IX.  27.) 


Greift  nur  hinein  ins  volle  Menschenleben! 

Und  wo  ihrs  packt,  da  ist's  interessant. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Vorspiel  auf  dem  Theater.) 

Grosse  Seelen  dulden  still; 

(Schiller,  «Don  Carlos»  I.  4.) 

Gut  gebrüllt,  Löwe. 

(Shakespeare,  «Sommernachtstraum»  V.  1.) 

H. 

Hu!  welche  Lust  Soldat  zu  sein! 

(Scribe -Boildieu,  «Die  weisse  Dame.») 

Hub'  ich  doch  meine  Freude  dran! 

(Goethe,  «Faust»  I.  Marthens  Garten.) 

Hab*  mich  nie  mit  Kleinigkeiten  abgegeben! 

(Schiller,  «Räuber»  V.  1.) 

Halb  zog  sie  ihn,  halb  sank  er  hin. 

(Goethe,  «Der  Fischer.»  Ballade.) 

Hast  du  zur  Nacht  gebetet,  Desdemona? 

(Shakespeare,  «Othello»  V.  2.) 

Hatt'  sich  ein  Ränzlein  angemäst't 

Als  wie  der  Doktor  Luther. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Auerbach's  Keller.) 

Hebe  dich  weg  von  mir,  Satan. 

(Matthäus  IV.  10.) 

Heinrich!  Mir  graut's  vor  dir. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Kerker.) 

Heisa,  juchheisa!  Dudeldumdei! 

Das  geht  ja  hoch  her.     Bin  auch  dabei! 
(Schiller,  «Walleustein's  Lager.»  Anfang  der  Kapuzinerpredigt.) 
itate.  3 


—    34    — 

Herr  dunkel  war  der  Rede  Sinn. 

(Schiller,  «Der  Gang  nach  dem  Eisenhammer.»  Ged.) 

Herrlich.!  Etwas  dunkel  zwar  — 

Aber  's  klingt  recht  wunderbar. 

(P.  A.  Wolff,  «Preciosa»  1.  5.) 

Herz  mein  Herz,  warum  so  traurig? 

Und  was  soll  das  Ach  und  Weh? 

(J.  E.  Wyss  d.  J.,  «Schweizers  Heimweh.») 

Herz!  mein  Herz!  was  soll  das  geben? 

(Goethe,  «Neue  Liehe,  neues  Lehen.»  Ged.) 

Hier  ist  die  Stelle,  wo  ich  sterblich  bin; 

(Schiller,  «Don  Carlos»  L  6.) 

Hier  sind  wir  versammelt  zu  löblichem  Thun. 

(Goethe,  «Ergo  hihamus.»  Lied.) 

Hier  stehe  ich!  ich  kann  nicht  anders. 

Gott  helfe  mir!  Amen. 
(Luther,  18.  Apr.  1521  vor  dem  Eeichstage  zu  Worms.   Büchmann.) 

Hin  ist  hin! 

Verloren  ist  verloren! 

(Bürger,  «Leonore»  V.  IX.  1  u.  2. 

—  hinten,  weit  in  der  Türkei. 

(Goethe,  «Faust»  L  Vor  dem  Thore.) 

Hochmut  kommt  vor  dem  Fall. 

(Sprüche  Salomons  XVI.  18.) 

Hoher  Sinn  liegt  oft  in  kind'schem  Spiele. 

(Schiller,  «Thekla,  eine  Geisterstimme.») 

Hohngelächter  der  Hölle. 

(Lessing,  «Emilie  Galotti»  V.  2.) 


—    35    — 

Hol'  die  Pest  Kummer  und  Seufzen!  Es  bläst  einen  Menschen 

auf  wie  einen  Schlauch. 

(Shakespeare,  «König  Heinrich  IV.»  1.  Tbl.  II.  4.) 

I. 

Ich  aber  und  mein  Haus  wollen  dem  Herrn  dienen. 

(Josua  XXIV.  15.) 

Ich  bin  besser  als  mein  Ruf. 

(Schiller,  «Maria  Stuart»  III.  4.) 

Ich  bin  dein  Vater  Zephises, 

Und  habe  dir  nichts  zu  sagen  als  dieses. 

(Raimund,  «Der  Diamant  des  Geisterkönigs.») 

Ich  bin  der  Geist,  der  stets  verneint! 

Und  das  mit  Recht;  denn  alles  was  besteht 

Ist  werth,  dass  es  zu  Grunde  geht. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Studierzimmer.) 

Ich  bin  der  letzte  meines  Stammes. 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  IL  1.) 

Ich  bin  des  trocknen  Tons  nun  satt. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülerscene.) 

Ich  bin  die  Nächste  dazu. 

(Reuter,  «ut  raine  Stromtid.») 

Ich  bin  ein  Preusse,  kennt  ihr  meine  Farben? 

(Thiersch,  J.  B.,  «Preussenlied.»  Str.  1.) 

Ich  bin  es  müde  über  Sklaven  zu  herrschen. 

t Friedrich  d.  Grosse,  vgl.  Büchmann.) 

Ich  denk  an  euch,  ihr  himmlisch  schönen  Tage. 

(Aug.  Mahlmann,  «Lied.») 

Ich  denke  einen  langen  Schlaf  zu  thun, 

Denn  dieser  letzten  Tage  Qual  war  gross; 

il«r,    U.illenstein'fl  Tod»  V.  5.) 
3* 


—    36    — 

Ich  erwachte  eines  Morgens  und  fand  mich  berühmt. 

(Byron's  «Tagebuch».) 

Ich  fühle  eine  Armee  in  meiner  Faust, 

(Schiller,  «Käuber»  II.  Ende.) 

Ich  hab'  gethan  was  ich  nicht  lassen  konnte. 

(Schüler,  «Wilhelm  Teil»  I.  1.) 

Ich  hab'  hier  bloss  ein  Amt  und  keine  Meinung. 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  L  5.) 

Ich  hab's  gewagt. 

(Ulrich  v.  Hutten's  Wahlspruch.) 

Ich  habe  genossen  das  irdische  Glück, 

Ich  habe  geliebt  und  gelebet. 

(Schiller,  «Des  Mädchens  Klage.»  Ged.) 


Ich  habe  schon  so  viel  für  dich  gethan, 

Dass  mir  zu  thun  fast  nichts  mehr  übrig  bleibt. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Marthens  Garten.) 

Ich  kann  nicht  Fürstendiener  sein, 

(Schüler,  «Don  Carlos»  IH.  10.) 

Ich  kenne  dich,  Spiegelberg; 

(Schiller,  «Käuber»  II.  3.) 

Ich  könnte  besser  einen  Bessern  missen. 

)eare,  «König  Heinrich  IV.»  1.  Thl.  V.  4.) 


Ich  mag  es  gerne  leiden,  wenn  auch  der  Becher  überschäumt. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  IH.  10.) 


Ich  möchte  lieber  der  Erste  in  einem  Dorfe,  als  der  Zweite 

in  Rom  sein. 

(Cäsar  nach  Plutarch  «Cäsar»  XI.) 


—     37     - 

Ich  sag*  es  dir:  ein  Kerl  der  spekuliert, 

Ist  wie  ein  Tier  auf  dürrer  Heide. 

i  einem  bösen  Geist  im  Kreis  herum  geführt, 

Und  rings  umher  liegt  schöne  grüne  Weide. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Studierzimmer.) 

Ich  sei,  gewährt  mir  die  Bitte 

In  Eurem  Bunde  der  dritte. 

(Schiller,  «Die  Bürgschaft.»  Ged.) 

I<h  stehe  hier  auf  meinen  Schein. 

(Shakespeare,  «Der  Kaufmann  von  Venedig»  1Y.  1.) 

Ich  und  mein  Fläschchen  sind  immer  beisammen. 

(Langbein,  «Der  Zecher.«  Ged.) 

Ich  versprach  dir  einmal,  spanisch  zu  kommen. 

(Goethe,  «Egmont»  III.  2.) 

Ich  war  Jüngling  noch  an  Jahren. 

(Mehul-Duval,  «Joseph  in  Egyptcn.») 

Ich  weiss  nicht,  was  soll  es  bedeuten, 

Dass  ich  so  traurig  bin; 

Ein  Märchen  aus  alten  Zeiten, 

Das  kommt  mir  nicht  aus  dem  Sinn. 

(Heine,  «Die  Lorolcy.») 

Ich  wollte  es  wäre  Schlafenszeit,  Heinz,  und  alles  gut. 

(Shakespeare,  «König  Heinrich  IV.»  1.  Thl.  IL  4.) 

Ich  wittre  Morgenluft. 

(Shakespeare,  «Hamlet»  I.  5.) 

Ihm  ruhen  noch  im  Zeitenschoosse 

Die  schwarzen  und  die  heitern  Loose. 

Schiller,  «Die  Glocko.») 


—     38     — 

Ihr  führt  in 's  Leben  uns  hinein, 

Ihr  lasst  den  Armen  schuldig  werden, 

Dann  überlasst  ihr  ihn  der  Pein; 

Denn  alle  Schuld  rächt  sich  auf  Erden. 
(Goethe.  «Wilhelm  Meister  Lehrjahre.»  Lieder  des  Harfenspielers.) 

Im  Aaslegen  seid  frisch  und  munter! 

Legt  Jhr's  nicht  aus,  so  legt  was  unter; 

(Goethe,  «Zahme  Xenien.») 

Im  Deutschen  lügt  man,  wenn  man  höflich  ist. 

(Goethe,  «Faust»  II.  2.  Hochgewölhtes,  enges  gothisches  Zimmer.) 

Im  engen  Kreis  verengert  sich  der  Sinn, 

Es  wächst  der  Mensch  mit  seinen  grössern  Zwecken. 

(Schiller,  Prolog  zu  «Wallenstein».) 

Im  ganzen  —  haltet  euch  an  Worte. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülerscene.) 

Im  Schatten  kühler  Denkungsart. 

(H.  A.  v.  Thümmel?    Siehe  Büchmann.) 

Im  Schweisse  deines  Angesichts  sollst  du  dein  Brot  verdienen. 

(I.  Buch  Mos.  HI.  19.) 

Im  wunderschönen  Monat  Mai, 

Wo  alle  Knospen  sprangen, 

Da  ist  in  meinem  Herzen 

Die  Liebe  aufgegangen. 

(Heine,  «Buch  der  Lieder:  lyr.  Intermezzo.») 

Immer  strebe  zum  Ganzen!  und,  kannst  du  selber  kein  Ganzes 

Werden,  als  dienendes  Glied  schliess'  an  ein  Ganzes  dich  an! 

(Schiller,  «Pflicht  für  jeden.»  Distichon.) 

In  deiner  Brust  sind  deines  Schicksals  Sterne. 

(Schiller,  «Die  Piccolomini»  H.  6.) 


—    39    — 

Tn  der  Beschränkung  zeigt  sich  erst  der  Meister. 

(Goethe,  «Was  wir  bringen.»  Sonett.) 

In  des  Worts  verwegenster  Bedeutung. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  I.  9.) 

In  diesen  heil'gen  Hallen 

Kennt  man  die  Rache  nicht. 

(Schikaneder,  Text  zur  «Zauberflöte»,) 

In  gährend  Drachengift  hast  du 

Die  Milch  der  frommen  Denkungsart  verwandelt. 

(Schüler,  «Wilhelm  Teil»  IV.  3.) 

In  Geldsachen  hört  die  Gemüthlichkeit  auf. 

(David  Hansemann  im  preuss.  Landtag  am  8.  Juni  1847. 
vgl   Büchmann.) 

In  meinem  Staate  kann  jeder  nach  seiner  Façon  seelig  werden. 

(Friedrich  d   Grosse.) 

In  seines  Nichts  durchbohrendem  Gefühle. 

(Schüler,  «Don  Carlos»  II.  1.) 

In  spanische  Stiefel  eingeschnürt 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülersceno.) 

lens  Lieben  ein  Verbrechen? 

(Volkslied.) 

lies  schon  Tollheit,  hat  es  doch  Methode. 

(Shakespeare,  «Hamlet»  IL  2.) 


Ja,  Bauer,  das  ist  ganz  was  Anderes! 

(Ramier,  «Der  Junker  und  der  Bauer.»  Fabel.) 

Ja,  ich  bin's,  du  Unglückselige, 

Bin  der  Räuber  Jaromir. 

(Grillparzer,  «Ahnfrau.») 


-     40     — 

Je  mehr  er  hat,  je  mehr  er  will, 

Nie  schweigen  seine  Klagen  still. 

(J.  M.  Miller,  «Zufriedenheit.»  Ged.) 

Jeder  ist  seines  Glückes  Schmied. 

(Sallust,  «de  republica  ordinanda»  I.  1.) 

Jeder  ist  sich  selbst  der  Nächste. 

(Terenz,  «Andria»  IV.  1.) 

Jeder  solcher  Lumpenhunde 

Wird  vom  zweiten  abgethan; 

(Goethe,  «Zahme  Xenien.») 

Jeder  Zoll  ein  König! 

(Shakespeare,  «König  Lear»  IV.  6.) 

Johanna  geht,  und  nimmer  kehrt  sie  wieder. 

(Schiller,  «Die  Jungfrau  von  Orleans.»  Prolog  4.) 


Kainszeichen. 

(I.  Buch  Mos.  IV.  15.) 

Kann  ich  Armeen  aus  der  Erde  stampfen? 

Wächst  mir  ein  Kornfeld  in  der  flachen  Hand? 

(Schiller,  «Jungfrau  von  Orleans»  I.  3.) 

Kardinal,  ich  habe 

Das  Meinige  gethan.    Thun  Sie  das  Ihre. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  V.  Schluss.) 

Kaviar  für  das  Volk. 

(Shakespeare,  «Hamlet»  II.  2.) 

Keine  Ruh*  bei  Tag  und  Nacht. 

(Mozart -Duponte,  «Don  Juan»  I.  1.) 
(Offenb.  IV.  8.) 

Kein  Mensch  muss  müssen. 

(Lessing,  «Nathan»  I.  3.) 


—     41     — 

Kennst  du  das  Land,  wo  die  Citronen  blühn? 

(Goethe,  «Wilhelm  Meister  Lehrjahre»  Mignon;  Ballade.) 

Komme,  was  kommen  mag, 

Die  Stunde  rennt  auch  durch  den  rauh'sten  Tag. 

(Shakespeare,  «Macbeth»  I.  3.) 

Krapülinski  und  Waschlapski, 

Polen  aus  der  Polakei. 

(Heine,  »Komancero:  zwei  Kitter.») 

Kretin  und  Plethi. 

(2.  Samuelis  VIEL  18.) 

Kühl  bis  ans  Herz  hinan! 

(Goethe,  «Der  Fischer.»  Ballade.) 

Kundige  Thebaner; 

(Shakespeare,  «König  Lear»  III.  4) 

Künftige  Ereignisse  werfen  ihre  Schatten  voraus. 

(Th.  Campbell,  «Lochiels  Warning.») 

rz  ist  der  Schmerz,  und  ewig  ist  die  Freude. 

(Schiller,  «Jungfrau  von  Orleans.»  Schluss.) 

i  ze  ist  des  Witzes  Seele. 

(Shakespeare,  «Hamlet»  H.  2.) 


L. 

.  hing',  ist's  her. 

(Th.  Bayly,  «Tell  me  the  tales  that  to  me  were  so  dear.»  Lied.) 

Lass  deine  linke  Hand  nicht  wissen,  was  deine  rechte  thut. 

(Matthäus  VI.  3.) 

I.  i.  lass  fahren. 

Her,  «Wallenstein's  Lager.»  Schlussscene.  Reiterlied.) 
Kommt  am  h  in  Luther's  Lied  «Eine  feste  Burg  ist  unser  Gott»  vor. 


—     42     — 

Lass  sie  gehen,  sind  Tiefenbacher, 

Gevatter  Schneider  und  Handschuhmacher. 

(Schiller,  «Wallenstein's  Lager»  10.) 

Lasst  jede  Hoffnung  hinter  Euch,  ihr,  die  ihr  eintretet. 

(Dante,  «Göttliche  Komödie»  HI.  9) 

Lasst,  Vater,  genug  sein  des  grausamen  Spiel's. 

(Schiller,  «Der  Taucher»  Ged.) 

Leb'  wohl,  Madrid!  nie  wende  sich  dein  Glück! 

(P.  A.  Wolff,  «Preciosa»  I.  5.) 

Lebe,  wie  du,  wenn  du  stirbst, 

Wünschen  wirst  gelebt  zu  haben. 

(Geliert,  «Vom  Tode»  Lied.) 

Lebt  wohl  ihr  Berge,  ihr  geliebten  Triften. 

(Schiller,  «Die  Jungfrau  von  Orleans»  Prolog  4) 

Leer  gebrannt 

ist  die  Stätte; 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

Legts  zu  den  Übrigen! 

(Schiller,  «Kabale  und  Liebe»  II.  2.) 

Lieb  Vaterland,  magst  ruhig  sein! 

(Max  Sehn  eckenb  urger,  «Die  Wacht  am  Rhein.») 

Lieber  ein  Ende  mit  Schrecken  als  ein  Schrecken  ohne  Ende. 

(Schill,  den  12.  Mai  1809.   vgl.  Büchmann.) 

Liegt  dir  gestern  klar  und  offen, 

Wirkst  du  heute  kräftig  frei, 

Kannst  auch  auf  ein  Morgen  hoffen, 

Das  nicht  minder  glücklich  sei; 

(Goethe,  «Zahme  Xenien.») 

Luft!  Luft!  Clavigo! 

(Goethe,  «Clavigo»  IV.  Schiusa) 


—    43    — 

Lust  und  Liebe  sind  die  Fittige 
Zu  grossen  Thaten; 


(Goethe,  «Iphigenie»  II.  1.) 


M. 


Mach'  deine  Rechnung  mit  dem  Himmel,  Vogt! 

Fort  musst  du,  deine  Uhr  ist  abgelaufen. 

(Schüler,  «Wilhelm  Teil»  3.) 

Man  lebt  nur  einmal  in  der  Welt; 

(Goethe,  «Clavigo»  I.  1.) 

Man  soll  die  Stimmen  wägen  und  nicht  zählen. 

(Schiller,  «Demetrius.») 

Man  spricht  vergebens  viel,  um  zu  versagen; 

Der  andre  hört  von  allem  nur  das  Nein; 

(Goethe,  «Iphigenie»  I.  3.) 

Man  weiss  nicht  was  noch  werden  mag. 

(Unland,  «Frühlingsglaube»  2.) 

Mann  mit  zugeknöpften  Taschen 

Dir  thut  niemand  was  zu  lieb: 

Hand  wird  nur  mit  Hand  gewaschen; 

Wenn  du  nehmen  willst,  so  gieb! 

(Goethe,  «Wie  du  mit,  so  ich  dir»  Gcd.) 

Männerstolz  vor  Königsthronen! 

(Schiller,  «An  die  Freude.»  Gcd.) 

litt,  bleibe  bei  mir! 

(Schiller,  «Wallcnstein's  Tod»  III.  18.) 

Mehr  Inhalt,  wen'gei  Kunst; 

(Shakespeare,  «Hamlet»  II.  2.) 

Mein  HUon,  mein  Gfai 

(J.  R.  Planchés,  Text  zu  Weber's  «Oberen»,) 


—    44     — 

Mein  ist  der  Helm,  und  mir  gehört  er  zu. 

(Schiller,  «Die  Jungfrau  von  Orleans»  Prolog.  3.) 

—  Mein  Leipzig  lob'  ich  mir! 

Es  ist  ein  klein  Paris  und  bildet  seine  Leute. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Auerbachs  Keller.) 

Mein  schönes  Fräulein,  darf  ich  wagen 

Meinen  Arm  und  Geleit  ihr  anzutragen? 

(Bin  weder  Fräulein,  weder  schön, 

Kann  ungeleitet  nach  Hause  gehn.) 

(Goethe,  «Faust»  I.  Strasse.) 

Mein  Vater  war  ein  dunkler  Ehrenmann. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Vor  dem  Thore.) 

Meine  Minna  geht  vorüber? 

Meine  Minna  kennt  mich  nicht? 

(Schiller,  «An  Minna.»  Ged.) 

Meine  Mittel  erlauben  mir  das! 

(Baeder,  «Der  artesische  Brunnen.»  Zauberposse.) 

Meine  Ruh  ist  hin 

Mein  Herz  ist  schwer, 

Ich  finde  sie  nimmer 

Und  nimmermehr. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Gretchens  Stube.) 

Meine  Wiege  stand  am  Webstuhl  meines  Vaters. 

(v.  Beckerath  im  preuss.  Landtag  vom  5.  Juni  1847.) 

Mene,  Tekel,  Upharsin. 

(Daniel,  V.  25.) 

Mensch,  bezahle  deine  Schulden! 

Kurz  ist  ja  die  Lebensbahn, 

Und  du  musst  noch  oftmals  borgen, 

Wie  du  es  so  oft  gethan. 

(Heine,  Reisebilder  I.  «Die  Heimkehr  38.) 


—    45     — 

Mich  ergreift,  ich  weiss  nicht  wie, 

Himmlisches  Behagen; 

(Goethe,  «Tischlied.») 

Minister   fallen   wie  Butterbrote,   gewöhnlich   auf  die    gute 

Seite. 

(Börne,  «Pariser  Briefe.») 

Mir  wird  von  alle  dem  so  dumm, 

Als  ging'  mir  ein  Mühlrad  im  Kopf  herum. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülerscene.) 

Mit  der  Dummheit  kämpfen  Götter  selbst  vergebens. 

(Schiller,  «Jungfrau  von  Orleans»  JH.  6.) 

Mit  Gott  für  König  und  Vaterland. 

(Devise  des  Landwehrkreuzes  v.  Friedrich  Wilhelm  III. 
am  10.  März  1813  bestimmt.) 

Mit  Grazie  in  infinitum! 

(Goethe,  «Gesellige  Lieder:  Frühlingsorakel.») 

Mit  wenig  Witz  und  viel  Behagen. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Auerbachs  Keller.) 

Morgen,  Kinder,  wird's  was  geben, 

Morgen  werden  wir  uns  freu  n. 

(M.  F.  Ph.  Bartsch,  «Weihnachtslied.») 

Morgen,  morgen  nur  nicht  heute! 

(Ch.  F.  Weisse,  «Der  Aufschub.»  Lied.) 

Morgenrot!  Morgenrot! 

Leuchtest  mir  zum  frühen  Tod? 

(Hauff,  «Reiter's  Morgengesang.») 

Muth  zeiget  auch  der  Mameluk, 

Gehorsam  ist  des  Christen  Schmuck; 

(Schiller,  «Der  Kampf  mit  dem  Drachen  7.) 


—    46     — 


N. 
Nach  Canossa  gehen  wir  nicht. 


(Bismarck  am  14.  Mai  1872.) 


Nach  Golde  drängt, 

Am  Golde  hängt 

Doch  alles! 

(Goethe,  «Faust»  I.  Abend.) 

Nacht  muss  es  sein,  wo  Friedland's  Sterne  strahlen; 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  IH.  10.) 

Name  ist  Schall  und  Rauch, 

Umnehelnd  Himmelglut. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Marthens  Garten.) 

Natur  und  Geist  —  so  spricht  man  nicht  zu  Christen. 

(Goethe,  «Faust»  II.  1.  kaiserliche  Pfalz.) 

Nein,  er  gefallt  mir  nicht,  der  neue  Burgemeister! 

(Goethe,  «Faust»  I.  Vor  dem  Thore.) 

Neue  Besen  kehren  gut. 

(Frîdanc,  «Bescheidenheit»  ed.  W.  Grimm,  No  15.) 

Nicht  an  die  Güter  hänge  dein  Herz, 

Die  das  Lehen  vergänglich  zieren! 

Wer  besitzt,  der  lerne  verlieren, 

Wer  im  Glück  ist,  der  lerne  den  Schmerz. 

(Schiller,  «Die  Braut  von  Messina»  IV.  4.) 

Nicht  Stimmenmehrheit  ist  des  Rechtes  Probe. 

(Schiller,  «Maria  Stuart.»  II.  3.) 

Nichts  halb  zu  thun  ist  edler  Geister  Art. 

(Wieland,  «Oberon»  V.  30.) 

Nichts  ist  dauernd  als  der  Wechsel. 

(Heine,  «Motto  zu  seiner  Harzreise.») 


—     47     — 

Nichts  von  Vertragen,  nichts  von  Übergabe. 

(Schiller,  «Die  Jungfrau  von  Orleans»  Prolog  3.) 


Nichtswürdig  ist  die  Nation,  die  nicht 

Ihr  alles  freudig  setzt  an  ihre  Ehre. 

(Schiller,  «Die  Jungfrau  von  Orleans»  I.  5.) 


Noch  eine  hohe  Säule  zeugt  von  verschwundener  Pracht, 
Auch  diese,  schon  geborsten,  kann  stürzen  über  Nacht. 

__ 


Noch  einmal,  Robert,  eh'  wir  scheiden, 

Komm  an  Elisens  klopfend  Herz. 

(F.  Voigt,  Lieder  für  das  Herz.) 

Noch  ist  es  Tag,  da  rühre  sich  der  Mann! 

Die  Nacht  tritt  ein,  wo  niemand  wirken  kann. 

(Goethe,  «westöstl.  Divan»;  Buch  der  Sprüche.) 


Noch  ist  Polen  nicht  verloren. 

(Dombrowskimarsch,  vgl.  Büchmann.) 

Noch  keinen  sab  ich  fröhlich  enden, 

Auf  den  mit  immervollen  Händen 

Die  Götter  ihre  Gaben  streun; 

(Schiller,  «Der  Ring  des  Polykrates.»  Ged.) 

Noch  lebet  Admet  in  deinem  Herzen. 

(Wieland,  «Admet»  IV.  2.) 

danket  alle  Gott. 

(Sirach  L  29.) 

Nun  muss  sich  alles,  alles  wenden. 

(Uhland,  «Frühlingsglaubo.»  2.) 

Nur  der  verdient  sich  Freiheit  wie  das  Leben, 
Der  täglich  sie  erobern  muss. 

(Goethe,  «Faust»  II.  5.  Grosser  Vorhof  des  Palastes.) 


—    48    — 

Nur  die  Lumpe  sind  bescheiden, 

Brave  (Männer)  rühmen  sich  der  That. 

(Goethe,  «Kechenschaft.»  Ged.) 

Nur  über  meine  Leiche  geht  der  Weg. 

(Th.  Körner,  «Hedwig»  HL  10.) 

0. 

0  dass  sie  ewig  grünen  bliebe, 

Die  schöne  Zeit  der  jungen  Liebe; 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

0  der  Einfall 

War  kindisch,  aber  göttlich  schön. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  I.  2.) 

0  Gott,  das  Leben  ist  doch  schön! 

(Schiller,  «Don  Carlos»  IV.  21.) 

0,  ich  bin  klug  und  weise, 

Und  mich  betrügt  man  nicht. 

(Lortzing,  «Czaar  und  Zimmermann.») 

0  Königin  du  weckst  der  alten  Wunde 

Unnennbar  schmerzliches  Gefühl! 

(Schiller,  «Die  Zerstörung  von  Troja»  I.) 

0  lieb',  so  lang  du  lieben  kannst, 

0  lieb',  so  lang  du  lieben  magst, 

Die  Stunde  kommt,  die  Stunde  kommt, 

Wo  du  an  Gräbern  stehst  und  klagst. 

(Freiligrath,  «Der  Liebe  Dauer.») 

0  rühret,  rühret  nicht  daran! 

(Geibel,  «Wo  still  ein  Herz  vor  Liebe  glüht.») 

0  selig,  o  selig  ein  Kind  noch  zu  sein! 

(Lortzing,  «Czaar  und  Zimmermann.») 


—    49     — 

0  welch  ein  edler  Geist  ist  liier  zerstört! 

(Shakespeare,  «Hamlet»  III.  1.) 


Was  in  der  Zeiten  Hintergrunde  schlummert; 


0  wer  weiss, 

nde  schlummi 

(Schiller,  «Don  Carlos»  I.  1. 


0,  wunderschön  ist  Gottes  Erde 

Und  wert  darauf  vergnügt  zu  sein! 

(Hölty,  «Aufmunterung  zur  Freude.»  No.  G.) 

0  zarte  Sehnsucht,  süsses  Hoffen, 

Der  ersten  Liebe  goldne  Zeit! 

Das  Auge  sieht  den  Himmel  offen, 

Es  schwelgt  das  Herz  voll  Seligkeit. 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

Original,  fahr'  hin  in  deiner  Pracht. 

(Goethe,  «Faust»  II.  2.  Hochgewölbtes,  enges  gothisches  Zimmer.) 


P. 

Perlen  bedeuten  Thränen. 

(Lessing,  «Emilie  Galotti»  n.  7  u.  8.) 

Pfingsten,  das  liebliche  Fest,  war  gekommen. 

(Goethe,  «Eeinccke  Fuchs.») 

Positus,  ich  setz'  den  Fall. 

(Angely,  «Fest  der  Handwerker»  H.  11.) 

Prophète  rechts,  Prophète  links, 

Das  Welt  kind  in  der  Mitten. 

(Goctlf.  'Epigrammatisch»  «Dino  zu  Ooblenz.») 

Prüfet   alles  und   d       Bette  behaltet. 

(I.  Thessalonicher.  f>.  21.) 
1,  Citate.  4 


—     50    — 


Raphael  wäre  ein  grosser  Maler  geworden,  selbst  wenn  er 

ohne  Hände  anf  die  Welt  gekommen  wäre. 

(Lessing,  «Emilie  Galotti»  I.  4.) 

Rasch  tritt  der  Tod  den  Menschen  an; 

(Schüler,  «Wilhelm  Teil»  IV.  3.) 

Raum  für  alle  hat  die  Erde. 

(Schiller,  «Der  Alpenjäger.»  Ged.) 

Raum,  ihr  Herren,  dem  Flügelschlag 

Einer  freien  Seele. 

(Georg  Herwegh,  «Aus  den  Bergen.»  Ged.) 

Raum  ist  in  der  kleinsten  Hütte 

Für  ein  glücklich  liebend  Paar. 

(Schiller,  «Der  Jüngling  am  Bache.»  Gedicht.) 

Red'st  Du  von  einem,  der  da  lebet? 

(Schiller,  «Der  Gang  nach  dem  Eisenhammer.»  Ged.) 

Reich  mir  die  Hand,  mein  Leben! 

(Mozart-Duponte,  «Don  Juan»  I.  9.) 

Ritt  in  das  alte  romantische  Land. 

(Wieland,  «Oberon»  I.  1.) 

Rückwärts,  rückwärts,  Don  Rodrigo! 

Deine  Ehre  ist  verloren. 

Rückwärts,  rückwärts  stolzer  Cid! 

(J.  G.  Herder,  «Cid»  II.  28.) 

Ruhe  ist  die  erste  Bürgerpflicht. 

(Minister  Graf  Schulenburg-Kehnert  nach  der  Schlacht  bei  Jena 
in  den  Anschlagzetteln,  vgl.  Biichmann.) 


-    51    — 

S. 

iift  bringt's  mal  so  mit  sich. 

(Kalisch,  «Berlin  bei  Nacht.») 

's  giebt  nur  a  Kaiserstadt,  s'  giebt  nur  a  Wien! 

(Bäuerle,  «Aline.») 

's  ist  ein  Ziel  aufs  innigste  zu  wünschen.  (Der  Todesschlaf.) 

(Shakespeare,  «Hamlet»  IQ.  1.) 

Saat  von  Gott  gesäet,  dem  Tage  der  Garben  zu  reifen. 

(Rückert,  «Die  Gräber  zu  Ottensen»  und  Grabschrift  von 
Klopstock's  Frau  in  Ottensen  bei  Altena.) 

Samiel  hilf! 

(Kind -Weber,  «Der  Freischütz»  HI,  5.) 

Saul,   der  Sohn  Kis,   ging   aus,   seines  Vaters  Eselinnen  zu 

suchen  und  fand  ein  Königreich. 

(I.  Samuelis  IX  u.  X.) 

Schad'  um  die  Leut'!  sind  sonst  wackre  Brüder 
Aber  das  denkt  wie  ein  Seifensieder. 

Scheint  die  Sonne  noch  so  schön, 

Einmal  muss  sie  untergeh'n. 

(Raimund,  «Der  Bauer  als  Millionär.») 

Schier  dreissig  Jahre  bist  du  alt, 

Hast  manchen  Sturm  erlebt. 

(Holt«,  «Mantellied.») 

11  fertig  ist  die  Jugend  mit  dem  Wort. 

(8chüler,  «Wallenstein's  Tod*  II.  \>.) 

Schön  bist  du,  doch  gefahrlich  auch  (Wien) 

Dem  Schüler  wie  dem  Meistert 

Entnervend  wellt  dein  Sonru-iilianch, 

fîïijma  der  (  Ì 

fGriDporzer,  «Der  Abschied  von  Wien.»  GecL) 

4* 


—     52     - 

Schuster  bleib  bei  deinen  Leisten. 

(Nach  Plinius,  Apellcs.  vgl.  Biichuiann.) 

Schwachheit,  dein  Nani'  ist  Weib. 

(Shakespeare,  «Hamlet»  I.  2.) 

Seht,  wir  Wilden  sind  doch  bess're  Menschen, 

(Selline,  «Der  Wilde.»  Ged.) 

Sei  hochbeseligt  oder  leide: 

Das  Herz  bedarf  ein  zweites  Herz. 

Geteilte  Freud*  ist  doppelt  Freude, 

Geteilter  Schmerz  ist  halber  Schmerz: 

(Tiedge,  «Urania»  4.  Gesang.) 

Sei  im  Besitze,  und  du  wohnst  im  Recht. 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  I.  4.) 

Sei  mir  gegrüsst,   mein  Berg,   mit  dem  röthlich  strahlenden 

Gipfel! 

(Schiller,  «Der  Spaziergang».  Ged.) 

Seid  einig  —  einig  —  einig! 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  IV.  2.) 

Seid  umschlungen  Millionen! 

(Schiller,  «An  die  Freude  »  Ged.) 

Sein  oder  Nichtsein,  das  ist  hier  die  Frage. 

(Shakespeare,  «Hamlet»  IH.  1.) 

Seines  Fleisses  darf  sich  jedermann  rühmen. 

(Lessing,  «Hamburg.  Dramaturgie»  101.— 104.  Stück.) 

Setze  dir  neben  mir, 

Dir  steh'n  zu  seh'n,  das  jammert  mir. 

(Eüthling,  «Museum  komischer  Vorträge»  No.  1.  siehe  Büchmann.) 

Setzen  wir  Deutschland,  so  zu  sagen,  in  den  Sattel!     Reiten 

wird  es  schon  können. 

(Bismarck  vom  11.  März  1867  im  norddeutschen  Reichstag.) 


-     53 
Sie  ist  die  erste  nicht. 


(Goethe,  «Faust»  I.  Feld.) 


Sie  sollen  ihn  nicht  haben, 

Den  freien  deutschen  Rhein. 

(N.  Becker,  «Das  Kheinlied.») 

Sieh'  da,  sieh'  da,  Timotheus, 

Die  Kraniche  des  Ibykus! 

(Schiller,  «Die  Kraniche  des  Ibykus.»  Ged.) 
Ein  Parodie  hierauf  lautet: 

Thirao,  thinio  Sidatius 
Die  Ibyche  des  Kranikus. 

rem  Gesang  gegeben. 

(Unland,  «Freie  Kunst.»  Ged.) 

So  ein  Lied,  das  Stein  erweichen, 

.Menschen  rasend  machen  kann. 

(Lichtwer,  «Die  Katzen  und  der  Hausherr.») 

—  So  fühlt  man  Absicht,  und  man  wird  verstimmt. 

(Goethe,  «Tasso»  II.  1.) 

gebet   dem  Kaiser,   was  des  Kaisers  ist,   und  Gott,   was 

Gottes  ist. 

(Matth.  XXII.  21.) 

ist's  mein  Feldherr! 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  III.  ib.) 

lag  ich,  und  so  führt'  ich  meine  Min 

ikespeare,  «Köni<r  Hrinnch  IV.»  i.  TM.  II.  4.) 

ihm  doch  das  kindliche  Vergnügen. 

n*. .LI  ii.  Kaiisch,  «Namenlos.»  Posso.) 

So  schaff'  ich  am  sausenden  Webstuhl  der  Zeit 

wirk»-  d<r  Gottheit  lebendige!  Kleid. 

(Goethe,  «Fai*et»  I.  Nacht) 


-    54    — 

So  sehen  wir  uns  wieder. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  V.  Schlussscene.) 

So  viel  Arbeit  um  ein  Leichentuch? 

(Platen,  «Komanzen  und  Jugendlieder»  VII.) 

So  willst  Du  treulos  von  mir  scheiden? 

(Schiller,  «Die  Ideale.»  Ged.) 

So'n  bischen  Französisch, 

Das  ist  doch  ganz  wunderschön. 

(Kaiisch,  «Der  gebildete  Hausknecht.») 

Sobald  du  dir  vertraust,  sobald  weisst  du  zu  leben. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Schülerscene.) 

Sohn,  da  hast  du  meinen  Speer. 

(Fr.  Leop.  Graf  zu  Stolberg,  «Lied  eines  schwäb.  Eitters 
an  seinen  Sohn.«) 

Sollen  dich  die  Dohlen  nicht  umschrei'n, 

Musst  nicht  Knopf  auf  dem  Kirchturm  sein. 

(Goethe,  «Zahme  Xenien.») 

Sonderbarer  Schwärmer. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  HI.  10.) 

Spät  kommt  ihr,  doch  ihr  kommt. 

(Schiller,  «Die  Piccolomini»  I.  1.) 

Sprich  mir  von  allen  Schrecken  des  Gewissens, 

Von  meinem  Vater  sprich  mir  nicht. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  I.  2.) 

Stolz  will  ich  den  Spanier; 

(Schiller,  «Don  Carlos»  III.  10.) 

Suchet  so  werdet  ihr  finden. 

(Matth.  VII.  7.) 


—     55     — 

süsser  Pöbel. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Walpurgisnacht.) 

Süsses  Leben,  schöne  freundliche  Gewohnheit  des  Daseins  und 

Wirkens!  von  dir  soll  ich  scheiden? 

(Goethe,  «Egmont»  V.  gegen  Ende.) 


Tages  Arbeit!  abends  Gäste! 

Saure  Wochen!  frohe  Feste! 

(Goethe,  «Der  Schatzgräber.»  G  ed.) 

Teures  Weib,  gebiete  deinen  Thränen! 

(Schiller,  «Hektor's  Abschied.») 

Thu   Geld  in  deinen  Beutel! 

(Shakespeare,  «Othello»  I.  3.) 

Thut  nichts,  der  Jude  wird  verbrannt. 

(Lessing,  «Nathan»  IV.  2.) 

Thut  nichts,  könnt's  noch  öfter  hören. 

(P.  A.  Wolff,  «Preciosa»  III.  2.) 

Tohuwabohu 

(wüste  und  leer). 

(I.  Buch  Mos.  I.  2.) 

Trink  ihn  aus  den  Trank  der  Labe, 

Und  vergiss  den  grossen  Schmerz. 

(Schiller,  «Sieges  fest.») 

Trotz  alledem  und  alledem. 

(Freiligrath's  Uebersetzung  von  Burns'  «Is  there  for  honest 
poverty.»  Ged.) 


—     56 


li. 


Um  auf  besagten  Hammel  zurückzukommen. 

(L'advocat  Patelin;  ein  franz.  Lustspiel  des  14.  Jahrh.) 

Und  bist  du  nicht  willig,  so  brauch  ich  Gewalt. 

(Goethe,  «Erlkönig.») 

Und  darum  Räuber  und  Mörder. 

(Schiller,  «Käuber»  IV.  17.) 

Und  das  hat  mit  ihrem  Singen 

Die  Loreley  gethan. 

(Heine,  «Die  Loreley.») 

Und  der  Lebende  hat  recht. 

(Schiller,  «An  die  Freude.»  Ged.) 

Und  er  schlug  sich  seitwärts  in  die  Büsche. 

(Seume,  «Der  Wilde.»  Ged.) 

Und  Ross  und  Reiter  sah  man  niemals  wieder. 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  IL  3.) 

Und  setzet  ihr  nicht  das  Leben  ein, 

Nie  wird  euch  das  Leben  gewonnen  sein. 

(Schiller,  «Wallenstein's  Lager.»  Schluss  des  Chorgesanges.) 

Und  was  die  inn're  Stimme  spricht, 

Das  täuscht  die  hoffende  Seele  nicht. 

(Schiller,  «Hoffnung.»  Ged.) 

Und  was  kein  Verstand  der  Verständigen  sieht, 

Das  übet  in  Einfalt  ein  kindlich  Gemüt. 

(Schiller,  »Worte  des  Glaubens.»  Ged.) 

Und  wie  wir's  dann  zuletzt  so  herrlich  weit  gebracht. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Nacht.) 

Ungeheare  Heiterkeit  ist  meines  Lebens  Regel. 

(L.  Schneider,  «Der  reisende  Student.») 


—     57     — 

glückseliges  Flötenspiel! 

(Schiller,  «Kabale  und  Liehe»  V.  7.) 

Unrecht  Gut  gedeihet  nicht. 

(Sprichwort.) 

Unrecht  leiden  schmeichelt  grossen  Seelen. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  IL  15.) 

Uns  ist  ganz  kannibalisch  wohl 

Als  wie  fünfhundert  Sauen. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Auerbach's  Keller.) 

ser  Leben  währet  siebenzig  Jahre,  und  wenn's  hoch  kommt, 

so  sind's  achtzig  Jahr,   und  wenn's  köstlich  gewesen,  so 

Mühe  und  Arbeit  gewesen. 

(Psalm  XC.  10.) 

Unser  Schuldbuch  sei  vernichtet! 

(Schiller,  «An  die  Freude.»  Ged.) 

Unsinn,  du  siegst,  und  ich  muss  untergehn! 

(Schiller,  «Die  Jungfrau  von  Orleans»  I.  10.) 

Unter  Larven  die  einzig  fühlende  Brust. 

(Schiller,  «Der  Taucher.»  Ged.) 

Untröstlich  M's  noch  allerwi 

(Unland,  «Yateriind.  Gedieht*»  5.  «Am  18.  Okt.  1 8 1 7 .») 


V. 

Verdi  rbei  .  gehe  deinen  Gang! 

(Schiller,  «Ficsco»  V.  1.) 

die  treuen  Toten  nicht! 


(Körner,  «Aufruf.») 

mken  und  vergessen!  Das  ist  des  Sängers  Fluch. 

(Uhland,  «Des  Sängers  Flach.») 


—     58     — 

Vertrauen  erweckt  Vertrauen. 

(Friedrich  August  IL  von  Sachsen.) 

Verzeihen  Sie  das  harte  Wort,  (ich  wurde  weich.) 

(Julius  Stettenheim,  «Wippchen's  Kriegsberichte.») 

Viele  sind  berufen,  jedoch  wenige  auserwählt. 

(Matth.  XX.  16.) 

Vom  sicheren  Port  lasst  sich's  gemächlich  raten. 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  I.  1.) 

Von  der  Parteien  Gunst  und  Hass  verwirrt, 

Schwankt  sein  Charakterbild  in  der  Geschichte. 

(Schiller,  Prolog  zu  «Wallenstein».) 

Von  des  Lebens  Gütern  allen 

Ist  der  Ruhm  das  höchste  doch. 

Wenn  der  Leib  in  Staub  zerfallen, 

Lebt  der  grosse  Name  noch. 

(Schiller,  «Siegesfest.») 

Von  einer  aber  thut  mir's  weh. 

(Unland,  «Abreise.»  Ged.) 

Von  wannen  kommt  dir  diese  Wissenschaft? 

(Schiller,  «Die  Jungfrau  von  Orleans»  I.  10.) 

Von  Zeit  zu  Zeit  seh'  ich  den  Alten  gern. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Prolog  im  Himmel.) 

Vor  Paris  nichts  Neues. 

(v.  Podbielski  in  seinen  telegr.  Kriegsberichten  1870.  vgl.  Büchmann.) 

w. 

Wann  wird  der  Retter  kommen  diesem  Land? 

(Schüler,  «Wilhelm  Teil»  I.  1.) 

War'  der  Gedank'  nicht  so  verwünscht  gescheit, 

Man  war   versucht,  ihn  herzlich  dumm  zu  nennen. 

(Schiller,  «Die  Piccolomini»  II.  7.) 


—     59     — 

Was  da  fleucht  und  kreucht. 

(Schüler,  «Wilhelm  Teil»  in.  1.) 

Was?  der  Blitz! 

Das  ist  ja  die  Gustel  aus  Blasewitz. 

(Schiller,  «Wallenstein's  Lager»  X.  5.) 

Was  die  Schickung  schickt,  ertrage! 

Wer  ausharret,  wird  gekrönt. 

(Herder,  «Die  wiedergefundenen  Söhne.») 

Was  du  ererbt  von  deinen  Vätern  hast, 

Erwirb  es,  um  es  zu  besitzen. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Nacht.) 

Was  frag   ich  viel  nach  Geld  und  Gut, 

Wenn  ich  zufrieden  bin! 

(J.  M.  Miller,  «Zufriedenheit.»  Ged.) 

Was  glänzt,  ist  für  den  Augenblick  geboren, 

Das  Erste  bleibt  der  Nachwelt  unverloren. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Vorspiel  auf  dem  Theater.) 

Was  gleicht  wohl  auf  Erden 

Dem  Jägervergnügen? 

i  Kind-Weber,  «Der  Freischütz»  III.  4.) 

Was  Gott  zusammengefüget  hat,  das  soll  der  Mensch  nicht 

scheiden. 

(Matth.  XIX.  6.) 

Was  ist  das  Leben  ohne  Liebesglanz? 

(Schiller,  «Wallenstein's  Tod»  IV.  12.) 

Was  ist  der  langen  Rede  kurzer  Sinn? 

(Schiller,  «Die  Piccolomini»  L  2.) 

Was  ist  ein  Name?  Was  uns  Rose  h< 

Wie  es  auch  hiesse,  würde  lieblich  duften; 

ikespeare,  «Romeo  und  Julie»  IT.  2.) 


—     60     — 

Was  ist  ihm  Hekuba,  was  ist  er  ihr, 

Dass  er  um  sie  soll  weinen! 

(Shakespeare,  «Hamlet»  II.  2.) 

Was  ist  mich  das,  mein  Kind  mit  dich? 

Du  ist  mich  nich,  du  trinkst  mich  nich. 

(Küthling,  «Museum  komischer  Vorträge»  No.  1. 
Siehe  Büchmann.) 

Was  man  nicht  weiss,  das  eben  brauchte  man, 

Und  was  man  weiss,  kann  man  nicht  brauchen. 

(Goethe,  «.Faust»  I.  Vor  dem  Thore.) 

Was  man  von  der  Minute  ausgeschlagen, 

Giebt  keine  Ewigkeit  zurück. 

(Schiller,  «^Resignation.»  Ged.) 

Was  nutzt  mich  der  Mantel,  wenn  er  nicht  gerollt  ist! 

(«Fliegende  Blätter»  Bd.  5.  No.  98.) 


Was  rennt  das  Volk,  was  wälzt  sich  dort 

en  brausend  fort? 

(Schiller,  «Der  Kampf  mit  dem  Drachen.») 


Die  langen  Gassen  brausend  fort? 


Was  sind  Hoffnungen,  was  sind  Entwürfe? 

Die  der  Mensch  der  vergängliche  baut. 

(Schiller,  «Die  Braut  von  Messina»  III.  5.) 

Was  thun?  spricht  Zeus. 

(Schiller,  «Theilung  der  Erde.»  Ged.) 

Was  vergangen,  kehrt  nicht  wieder; 

Aber  ging  es  leuchtend  nieder, 

Leuchtet's  lange  noch  zurück! 

(K.  Förster,  «Erinnerung  und  Hoffnung.») 

Was  willst  du  armer  Teufel  geben? 

(Goethe,  «Faust»  I.  Studierzimmer.) 


—     61     — 

Was  willst  du  „Fernando",  so  trüb  und  so  bleich? 

(Louise  Brachmann,  «Columbus.»  Ged.) 

Was  wolltest  du  mit  dem  Dolche,  sprich. 

(Schiller,  «Die  Bürgschaft.»  Ged.) 

Wasser  thuts  freilich  nicht. 

(Luther,  «Katechismus»  4.  Hauptst.) 

Wat  ik  mir  davor  kofe. 

(David  Kaiisch,  «Berlin,  wie  es  weint  und  lacht.») 

Weiter  hast  du  keine  Schmerzen? 

(Mozart- Duponte,  «Don  Juan»  II.  6.) 

Welch'  Schauspiel!  aber  ach!  ein  Schauspiel  nur! 

(Goethe,  «Faust»  I.  Nacht.) 

Welcher  verheirathet  der  thut  wohl,  welcher  aber  nicht  ver- 

lit'i  rath  et  der  thut  besser. 

(I.  Korinth.  VII.  38.) 

Wem  der  grosse  Wurf  gelungen, 

Wer  ein  holdes  Weib  errungen, 

Mische  seinen  Jubel  ein! 

(Schiller,  «An  die  Freude.»  Ged.) 

Wem  Gott  will  rechte  Gunst  erweisen, 

Den  schickt  er  in  die  weite  Welt. 

(v.  Etehendarff,  «Der  frohe  WaadenmAnnji  Ged.) 

Wen  der  IL-rr  liebet  den  strafet  er. 

(Sprüche  Salomons  III.  12.) 

Weniger  wäre  mehr. 

(Lessing,  «Emilie  Galotti»  I.  4.) 

Wenn  dich  die  bösen  Buben  locken,  so  folge  nicht. 

(Sprüche  Balomom  I.  io  ) 


—     62     — 

Wenn  die  Könige  bau'n,  haben  die  Kärrner  zu  tliun. 

(Schiller,  «Kant  und  seine  Ausleger.»  Distichon.) 

Wenn  die  Rose  selbst  sich  schmückt 

Schmückt  sie  auch  den  Garten. 

(Eückert,  «Welt  und  Ich.»  Ged.) 

Wenn  du  eine  Rose  schau'st, 

Sag',  ich  lass  sie  grüssen. 

(Heine,  «Neuer  Frühling»  6.) 

Wenn  Gründe  so  gemein  wie  Brombeeren  wären. 

(Shakespeare,  «Heinrich  IV.»  1.  Thl.  n.  4.) 

Wenn  gute  Reden  sie  begleite n, 

Dann  fliesst  die  Arbeit  munter  fort. 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

Wenn  ich  dich  lieb  habe,  was  geht's  dich  an. 

(Goethe,  «Wilhelm  Meister's  Lehrjahre»  IV.  9.) 

Wenn  ich  nicht  Alexander  wäre,  möchte  ich  wohl  Diogenes 
sein. 

(Alexander  d.  Gr.  f  323  v.  Chr.) 

Wenn  ich  zu  fürchten  angefangen, 

Hab'  ich  zu  fürchten  aufgehört. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  I.  6.) 

Wenn  ihr 's  nicht  fühlt,  ihr  werdet's  nicht  erjagen. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Nacht.) 

Wenn  jemand  eine  Reise  thut, 

So  kann  er  was  verzählen. 

(M.  Claudius,  «Urians  Eeise  um  die  Welt.»  Str.  1.) 

Wenn  Menschen  auseinandergeh'n 
So  sagen  sie:  Auf  Wiederseh' n. 

(E.  v.  Feuchtersieben.) 


—     63     — 

Wenn  sich  der  Most  auch  ganz  absurd  geberdet, 

Es  giebt  zuletzt  doch  noch  'nen  Wein.  — 
(Goethe,  «Faust»  II.  2.  Hochgewölbtes,  enges  gothisches  Zimmer.) 

Wenn  sich  die  Völker  selbt  befrei'n, 

Da  kann  die  Wohlfahrt  nicht  gedeih'n. 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

Wenn  solche  Köpfe   feiern,  welch'  ein   Verlust   für   meinen 

Staat. 

(Schiller,  «Don  Carlos»  III.  10.) 

Wenn  zwei  dasselbe  thun,  so  ist  es  nicht  dasselbe. 

(Terenz,  «Adelphi»  V.  3.) 

Wer  andern  eine  Grube  gräbt,  fällt  selbst  hinein. 

(Sprüche  XXVI.  27.) 

Wer  einmal  lügt,  dem  glaubt  man  nicht, 

Selbst  dann,  wenn  er  die  Wahrheit  spricht. 

(Phaedrus  fab.  I.  10.) 

Wer  fertig  ist,  dem  ist  nichts  recht  zu  machen, 

Ein  Werdender  wird  immer  dankbar  sein. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Vorspiel  auf  dem  Theater.) 

Wer  gar  zu  viel  bedenkt,  wird  wenig  leisten. 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  HI.  1.) 

Wer  ist  das? 

Durch  welchen  Missverstand  hat  dieser  Fremdling 

Zu  Ifenechen  sich  verirrt? 

ill«r,  «Don  Carlos»  II.  2.) 

Wer  kann  was  Dummes,  wer  was  Kluges  denken, 
Das  nielii  i  rei!  schon  gedacht 

(Go*  '  Mes,  enges  gothisches  Zimmer.) 

Wer  lacht  da]  Bei  Glatt,  ich  glaube,  ich  war  es  seil 

(Lessing,  «Emilie  Galottl»  V.  c.) 


—     64     — 

Wer  nicht  liebt  Wein,  Weiber  und  Gesang, 

Der  bleibt  ein  Narr  sein  Lebelang. 

(Luther?) 

Wer  nie  sein  Brot  mit  Tbränen  ass, 

Wer  nie  die  kummervollen  Nächte, 

Auf  seinem  Bette  weinend  sass, 

Der  kennt  euch  nicht,  ihr  himmlischen  Mächte! 
(Goethe,  «Wilhelm  Meister  Lehrjahre.»  Lieder  des  Harfenspielers.) 

Wer  niemals  einen  Rausch  gehabt, 

Der  ist  kein  braver  Mann. 

(J.  Perinet,  «Das  Neu -Sonntagskind.»  Singspiel.) 

Wer  Pech  angreift,  der  besudelt  sich. 

(Sirach  XIII.  1.) 

Wer  Recht  behalten  will  und  hat  nur  eine  Zunge, 

Behälts  gewiss. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Strasse.) 

Wer  sich  der  Einsamkeit  ergiebt, 

Ach!  der  ist  bald  allein! 

(Ein  jeder  lebt,  ein  jeder  liebt, 

Und  lässt  ihm  seiner  Pein.) 
(Goethe,  «Wilhelm  Meister.»  Lieder  des  Harfenspielers.) 

Wer  sich  des  Armen  erbarmet  der  leihet  dem  Herrn. 

(Sprüche  Salomons  XIX.  17.) 

Wer  über  gewisse  Dinge  den  Verstand  nicht  verliert,  der  hat 

keinen  zu  verlieren. 

(Lessing,  «Emilie  Galotti»  IV.  7.) 

Wer  vieles  bringt,  wird  manchem  etwas  bringen. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Vorspiel  auf  dem  Theater.) 

Wer  wagt  es  Rittersmann  oder  Knapp, 

Zu  tauchen  in  diesen  Schlund? 

(Schiller,  «Der  Taucher.»  Ged.) 


-     65     — 

Wer  wollte  sich  mit  Grillen  plagen? 

So  lang*  noch  Lenz  und  Jugend  blühn. 

(Hölty,  «Aufmunterung  zur  Freude.»  Str.  1.) 

Wer  zählt  die  Völker,  nennt  die  Namen? 

(Schiller,  «Die  Kraniche  des  Ibykus.»  Ged.) 

Wer  zuerst  kommt,  mahlt  zuerst. 

(Terenz,  «Phormio»  2.  3.  48.) 

ft  das  Scheusal  in  die  Wolfschlucht. 

(Kind -Weber,  «Der  Freischütz»  IH.) 

Wes  das  Herz  voll  ist  des  geht  der  Mund  über. 

(Mattli.  XL  34.) 

denken  Sie  über  Russland? 

(G.  v.  Moser,  gleichnamiges  Lustspiel.) 


Wie  er  räuspert  und  wie  er  spuckt, 

ücklich  abgeguc 

(Schiller,  «Wallenstein's  Lager»  6.) 


Das  habt  ihr  ihm  glücklich  abgeguckt. 

«Wa 


Wie  fruchtbar  ist  der  kleinste  Kreis, 

Wenn  man  ihn  wolü  zu  pflegen  weiss. 

(Goethe,  «Zahme  Xenien.») 

Wie  kommt  mir  solcher  Glanz  in  meine  Hütte? 

(Schill"'-,  «Die  Jungfrau  von  Orleans.»  Prolog.  2.) 

kommt  Saul  unter  die  Propheten? 

(I.  Samuelis  X.  u.  XL) 

wird  mir?  [eichte  Wolken  beben  mich, 

iller,  «Die  Jungfrau  von  Orleans»  V.  16.) 

Will  sich  Hektor  ewig  von  mir  wenden? 

iller,  «Hektor's  Absein'«-'!.  ) 

Willfit  du  dich  kennen,  so  sieh'  wie  die  andern  es  treiben; 

Willst  da  m'»*  andern  rersteh'n,  blick'  in  dein  eignet  Herz. 

(Schiller,    i  D   tiebon.) 

Fried,  Citate.  6 


—     66    — 

Willst  Du  in  meinem  Himmel  mit  mir  leben 

So  oft  Du  kommst,  er  soll  dir  offen  sein. 

(Schiller,  «Theilung  der  Erde.»  Ged.) 

Willst  du  genau  erfahren,  was  sich  ziemt, 

So  frage  nur  bei  edlen  Frauen  an. 

(Goethe,  «Tasso»  II.  1.) 

Willst  Du  immer  weiter  schweifen? 

Sieh',  das  Gute  liegt  so  nah.*) 

Lerne  nur  das  Glück  ergreifen; 

Denn  das  Glück  ist  immer  da. 

(Goethe,  «Erinnerung.»  Ged.) 

Wir  sind  ein  Volk,  und  einig  woll'n  wir  handeln; 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  II.  2.) 

Wir  sitzen  so  fröhlich  beisammen, 

Und  haben  einander  so  lieb; 

(Kotzebue,  «Trost  beim  Scheiden.»  Ged.) 

Wir  wollen  sein  ein  einig  (einzig)  Volk  von  Brüdern, 

In  keiner  Not  uns  trennen  und  Gefahr: 

(Schiller,  «Wilhelm  Teil»  II.  2.J 

Wird  man  wo  gut  aufgenommen, 

Muss  man  nicht  gleich  wiederkommen. 

(P.  A.  Wolff,  «Preciosa»  H.  1.) 

Wo  alles  liebt,  kann  Carl  allein  nicht  hassen; 

(Schiller,  «Don  Carlos»  I.  1.) 

Wo  du  nicht  bist  Herr  Organist, 

Da  schweigen  alle  Flöten. 

Parodie  auf: 

Herr  Jesu  Christ!  wo  du  nicht  bist, 

Ist  nichts  das  mir  erfreulich  ist. 

(Neumeister's  Lied:  «Herr  Jesu  Christ!»  etc.) 


*)  Vergleiche  Goethe,  «Faust»  I.  Scene  in  Auerbach's  Keller: 
Man  kann  nicht  stets  das  Fremde  meiden, 
Das  Gute  liegt  uns  oft  so  fern. 


-     67    — 

Wohl  ausgesonnen,  Pater  Lamorinain! 

(Schiller,  «Die  Piccolomini»  II.  7.) 

Wohlthätig  ist  des  Feuers  Macht, 

Wenn  sie  der  Mensch  bezähmt,  bewacht. 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

Wo  man  singt,  da  lass  dich  ruhig  nieder; 

Böse  Menschen  haben  keine  Lieder. 

(Seume,  «Die  Gesänge.»  Ged.) 
Parodie  zu  Kaiisch: 

Wo  man  raucht,  da  kannst  du  ruhig  harren, 
Böse  Menschen  haben  nie  Cigarren. 

Wo  viel  Licht,  ist  starker  Schatten. 

(Goethe,  «Götz»  I.) 

Wozu  der  Lärm,  was  steht  dem  Herrn  zu  Diensten! 

(Goethe,  «Faust»  I.  Studierzimmer.) 


Zahlen  beweisen. 
Zalm  d»r  Zeit! 
Zittre,  Byzanz! 


Z. 

(Benzenberg,  vgl.  Büchmann.) 

(Wieland,  «Abderiten»  IV.  12.) 

(Donizetti,  «Belisar.») 


Zu  Dyonis  dem  Tyrannen  schlich 

Mürus  den  Dolch  im  Gewände. 

(Schüler,  «Die  Bürgschaft.»  Ged.) 

Zu  Hamburg  sah  ich  Altona, 

Ist  auch  eine  schöne  Gegend, 

(Heine,  «Tannhäuscr.») 

Zu  voll  von  Milch  der  Menschenliebe. 

(Shakespeare,  «Macbeth»  I.  5.) 

Zwo   Kriegführen  Bind  dreierlei  Dinge  nötig,  Geld,  Geld,  Geld. 

nudo  t   161*1,  VgL   nürliiiKinn.) 
5* 


—    68    — 

Zum  Teufel  ist  der  Spiritus, 

Das  Phlegma  ist  geblieben. 

(Schiller,  «Männerwürde.»  Geil.) 

Zum  Werke,  das  wir  ernst  bereiten, 

Geziemt  sich  wohl  ein  ernstes  Wort; 

(Schiller,  «Die  Glocke.») 

Zur  Liebe  will  ich  dich  nicht  zwingen. 

(Schikaneder,  Text  zur  «Zauberflöte».) 

Zwar  sind  sie  an  das  Beste  nicht  gewöhnt. 

Allein  sie  haben  schrecklich  viel  gelesen. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Vorspiel  auf  dem  Theater.) 

Zwar  weiss  ich  viel,  doch  möcht'  ich  alles  wissen. 

(Goethe,  «Faust»  I.  Nacht.) 

Zwei  Seelen  und  ein  Gedanke, 

Zwei  Herzen  und  ein  Schlag! 

(Halm,  «Der  Sohn  der  Wildniss.») 

Zwei  Seelen  wohnen,  ach!  in  meiner  Brust. 

(Goethe,  «Faust»  L  Vor  dem  Thore.) 

Zweifle  an  der  Sonne  Klarheit, 

Zweifle  an  der  Sterne  Licht, 

Zweifl'  ob  lügen  kann  die  Wahrheit, 

Nur  an  meiner  Liebe  nicht; 

(Shakespeare,  «Hamlet»  H.  2.) 

Zwischen  Lipp  und  Kelchesrand 

Schwebt  der  finstern  Mächte  Hand. 

(Fr.  Kind,  «Ankaeos.»  Ged.) 

Zwischen  uns  sei  Wahrheit! 

(Goethe,  «Iphigenie»  IH.  1.) 


Lateinische  Citate, 


» 


A. 

Ab  ovo  usque  ad  mala. 

(Vom  Ei  bis  zu  den  Aepfeln;  d.  h.  vom  Anfang  bis  zum  Ende  der  Mahlzeit.) 

(Horaz,  «Satiren»  I.  3.  6.) 

Ad  hue  sub  judice  lis  est. 

(Bis  jetzt  hängt  der  Streit  noch  unter  dem  Eichter.) 

(Horaz,  «Ars  poetica»  v.  78.) 

Ad  Calendas  graecas. 

(An  den  griechischen  Calender,  d.  h.  nie.) 

(Nach  Sueton  «Kaiser  Augustus»  f  14  v.  Chr.) 


Ad  majorem  dei  gloriam. 
(Zum  grösseren  Ruhme  Gottes.) 


(Canones  et  deer.  conc.  Trid.) 


Aiunt  multimi  tagenden)  ease,  non  multa. 

(Viel  muss  man  lesen,  nicht  vielerlei.) 

Amantes,  amentes. 

(Verliebt,  verdreht.) 


(Plinius  d.  j.,  Ep.  7.) 
(Teronz,  «Andria»  I.  3.) 


Amantium  irae  amoris  integratio  est. 

(Die  Streit::  D  erneut  die  Liebe.) 

(Tercnz,  «Andria»  111.  3.) 

Amicus  certus  in  re  incerta  cernitur. 

(Den  sichern  Freund  erkennt  man  in  unsicherer  Sache.) 

(Ennius,  siehe  Cicero  «Laelius»  il.  64) 


—     72     — 

An  nescis  longas  regibus  esse  manus. 

(Weisst  du  denn  nicht,  dass  die  Könige  lange  Arme  haben.) 

(Ovid,  «Heroides»  XVI.  166.) 

An  nescis,  mi  filii,  quantilla  prudentia  mundus  regatur. 
(Weisst  Du  nicht,  mein  Sohn,  mit  welch'  geringem  Verstände  die  Welt 
regiert  wird?) 

(Papst  Julius  HI.  vgl.  Büchmann.) 

Apparent  rari  nantes  in  gurgite  vasto. 

(Wenige  bloss  sieht  man  in  dem  riesigen  Wogenschwall  schwimmen.) 

(Vergil,  «Aeneide»  I.  118.) 

Aequam  memento  rebus  in  arduis  Servare  mentem; 
(Bedenke  stets,  wie  du  im  Unglück  standhaft  deine  Seele  rettest.) 

(Horaz,  «Oden»  II.  3.  1.) 

At  pulchrum  est  digito  monstrari  et  dicier:  hic  est. 
(Wie  ist  es  doch  soliön,  wenn  die  Finger  auf  dich  weisen  und  alles  spricht: 
Der  ist  es.i 

(Persius,  «Satirae»  I.  28.) 

Audacter  caluminare,  semper  aìiquid  haeret. 
(Kühn  verleumden,  etwas  bleibt  immer  hängen.) 

(Médius  ca.  330  v.  Chr.  vgl.  Büchmann.) 

Audiatur  et  altera  pars. 

(Auch  die  andere  Partei  werde  gehört.) 

(Seneca,  «Medea»  II.  2.  199—200.) 


Aurea  medioeritas. 
(Goldene  Mitte.) 

Auri  sacra  fames! 

(Verfluchte  Goldgier!) 

Aut  Caesar,  aut  nihil. 
(Entweder  Cäsar,  oder  nichts.) 


(Horaz,  «Oden»  n.  10.  5.) 


(Vergil,  «Aeneis»  HI.  57.) 


(Devise  d.  Caesare  Borgia  f  1507.) 


—     73     — 

Aut  prodesse  volunt  aut  delectare  pretae. 
(Die  Dichter  wollen  sowohl  ergötzen  als  auch  nützen.) 

(Horaz,  «Ars  poetica»  v.  333.) 

Are,  imperator,  morituri  te  salutant. 

(Heil  Kaiser  Dir!    Die  im  Begriffe  zu  sterben  sind,  begrüssen  Dich.) 

(Gru ss  der  Gladiatoren  vor  Beginn  des  Gefechtes.) 


Barbarus  hie  ego  sum,  quia  non  intelligor  ulli. 

tarimi  bis  ich  liier,  weil  mich  niemand  verstehen  kann.) 

(Ovid,  «Tristia»  V.  10.  37.) 

Beatus  ille  qui  proeul  negotiis. 

(Glücklich  ist,  wer  fern  den  Geschäften.) 

(Horaz,  «Epoden»  II.  1.) 

Beati  possìdentes! 

(Die  glücklichen  Besitzenden!) 

(Horaz,  «Oden»  IV.  9.  45.) 

lirlla  gerani  alii!  tu  felix  Austria,  nube! 
Nam  quae  Mars  aliis,  dai  tibi,  regna  Venus! 
(Krieg  führen  die  Anderen!    Du  glückliche«  Oestern-ich  beirathe! 
D  waa  andern  der  Mars,  ist  dir  die  Herrschaft  der  Venus!) 

(Matthias  Corvinus  f  1490.  vgl.  Büchmann.) 

Bene  qui  latuit  bene  vixit. 

•  lebte  derjenige,  welcher  im  Verborgenen  gelebt  hat.) 

(Ovid,  «Tristia»  m.  4.  25.) 

lai  qui  cito  dat. 

bt) 

fl'iihlilius  SyruB,  235.  Sentenz.) 

ifl  esse  laboro  obscuro  fio. 
(Kurz  zu  sein  strebe  ich  an  und  werde  dunkel.) 

(Horaz,  «Ars  poetica»  v.  25.) 


—     74     — 

C. 

Caelum,  non  animun  mutant,  qui  trans  mare  currunt. 
(Den  Himmel  aber  nicht  die  Seele  verändern  diejenigen,  die  übers  Meer 
gehen.) 

(Horaz,  «Episteln»  I.  11.  27.) 

Carpe  diem. 
(Nütze  den  Tag) 

(Horaz,  «Oden»  I.  11.  8.) 

Caesar  non  supra  grammaticos. 
(Cäsar  steht  nicht  über  den  Grammatikern.) 

(Burkard-Waldis,  «Wie  ein  Sauhirt  zum  Abt  wird.») 


Cedo  maiori. 

(Ich  weiche  dem  Grösseren.) 


(Martial,  «de  spectaculis»  31.) 


Cédant  arma  togae,  concédât  laurea  laudi. 
(Es  mögen  die  Waffen  der  Toga  nachstehen,  der  Lorbeer  der  löblichen  That.) 

(Cicero,  «De  officiis»  I.  22.  27.) 

Ceterum  censeo  Carthaginem  esse  delendam. 

(Im  übrigen  glaube  ich,  dass  Carthago  zerstört  werden  müsse.) 

(Cato  d.  ä.  t  149  v.  Chr.) 

Cogito,  ergo  sum. 

(Ich  denke,  also  bin  ich.) 

(Descartes.) 

Compesce  mentem; 

(Beherrsche  deinen  Zorn.) 

(Horaz,  «Oden»  I.  16.  22.) 

Concordia  discors. 

(Zwieträchtige  Eintracht.) 

(Horaz,  «Episteln»  I.  12.  19.) 

—  Concordia  parvae  res  crescunt,  discordia  maximae  dilabuntur. 

(Durch  Eintracht  wachsen  die  kleinen  Dinge,  .durch  Zwietracht  zerfällt  oft 

das  Grösste.) 

(Sallust,  «Jugurtha»  10.) 


—     75     — 

Consuetudo  quasi  altera  natura. 

(Die  Gewohnheit  ist  gleichsam  eine  zweite  Natur.) 

(Cicero,  «De  finibus»  V.  25,) 

Credo,  quia  absurdum. 

(Ich  glaube,  weil  es  widersinnig.) 

(Tertullian,  «Ueber  das  Fleisch  Christi»  5.) 

Credat  judaeus  Apella. 

(Das  möge  der  Jude  Apella  glauben.) 

(Horaz,  «Satiren»  I.  5.  100.) 

Crescentem  sequitur  cura  pecuniam. 

»(Wie  sich  häufet  das  Gold,  folget  die  Sorge  nach.) 
(Horaz,  «Oden»  HI.  16.  17.) 

Cui  bono? 

(Wozu?) 

(L.  Cassius.) 

D. 

Dat  census  honores. 

(Die  Einkunftsschätzung  bringt  dir  Ehren.) 

(Ovid,  «Amores»  III.  8.  55.) 

it  veniam  corvis,  vexât  censura  coluinbis. 

ichsicht  gewährt  der  Tadel  den  Raben  und  peinigt  dio  Tauben.) 

(Juvenal  II.  63.) 


•  is  sum,  non  Oedipus! 

(Davus  bin  fob,  nicht  Oedipus!) 


(Terenz,  «Andria»  I.  2.) 


Decies  repetita  placebit. 

(Zum  zehnten  Mal  wiederholt  wird  es  gefallen.) 

raz,  «Ars  poetica»  v.  365.) 

Deficiente  pecu,  deficit  onine,  nia. 

m  Beutel  die  Baar  —  mangelt's  an  Jeglichem,  —  schaft.) 

irgantUA  u.  Pantagruel»  III.  siehe  Büchraann) 


-     76     — 

De  nihilo  nihil. 

(Aus  nichts  wird  nichts.) 

(Lucretius,  «Ueber  die  Natur»  I.  149.) 

De  omni  re  scibili  et  quibusdam  aliis. 

(Ueber  alles  Wissenswerthe  und  gewissen  andern  Dingen.) 

(Nach  Büchmann:  Pico  Graf  v.  Mirandola.) 

Desinit  in  piscem  mulier  formosa  superne. 
(Ausläuft  es  in  Fischgestalt,  das  oben  wohlgeformte  Weib.) 

(Horaz,  «Ars  poetica»  V.  4.) 

Deus  nobis  haec  otia  fecit. 

(Ein  Gott  hat  uns  diese  Musse  geschaffen.) 

(Virgil,  «Eclogen»  I.  6.) 

Dicique  beatus 
ante  obitum  nemo  supremaque  funera  debet. 
(Nie  soll  man  jemanden  vor  seinem  Tode  und  vor  seinem  Leichenbegängnis 
glücklich  heissen.) 

(Ovid,  «Metamorph.»  III.  136/7.) 

Diem  perdidi. 

(Ich  habe  einen  Tag  verloren.) 

(Titus  f  81  n.  Chr.) 

Difficile  est  satiram  non  scribere. 

(Es  ist  schwer  Satyren  nicht  zu  schreiben.) 

(Juvenal,  «Satirae»  I.  80.) 

Dimidum  facti,  qui  coepit  habet. 

(Frisch  gewagt,  ist  halb  gewonnen.) 

(Horaz,  «Episteln»  I.  2.  40.) 


Dira  nécessitas. 

(Die  grausame  Notwendigkeit.) 


(Horaz,  HE.  24.  6.) 


Discite  justitiam  moniti,  et  non  temnere  divos. 
(Lernet  gewarnt  rechtthun,  und  nicht  missachten  die  Götter.) 

(Virgil,  «Aeneis»  VI.  620.  v.) 


—     77     — 

Divide  et  impera! 

(Theile  und  herrsche.) 

(Ludwig  XL?  vgl.  Büchmann.) 

Donee  eris  felix,  multos  numerabis  amicos, 

Tempora  si  fuerint  nubila,  solus  eris. 
(Sitzest  dem  Glück  Du  im  Schooss,  wirst  Freunde  Du  zählen  in  Menge, 
Ilat  sich  Dein  Himmel  umwölkt,  bist  Du  sicher  allein.) 

(Ovid,  «Tristia»  I.  9.  5.) 

Ducunt  volentem  fata,  nolentem  trahunt. 

(Den  Wollenden  führen  die  Geschicke,  den  Nichtwollenden  ziehen  sie  mit.) 

^Seneca,  «Epistoto  107.) 

Dulce  est  desipere  in  loco. 

(Lieblich  ist's,  zur  rechten  Zeit  ein  Narr  zu  sein.) 

(Horaz,  «Oden»  IV.  12.  28.) 

Duo  quum  faciunt  idem,  non  est  idem. 

(Wenn  zwei  dasselbe  thun,  so  ist  es  doch  nicht  dasselbe.) 

(Terenz,  «Adelphi»  V.  3.) 


Ecce  homo! 

(Sehet  welch  ein  Mensch.) 

Ergo  bibamus! 
(Darum  lasst  uns  trinken.) 


E. 

(Joh.  XIX.  5.) 
(Goethe's  gleichnamiges  Gedicht.) 


Eripuit  coelo  t'ulmen  seeptrumque  tyrannis. 
(Er  hat  dem  Himmel  den  Blitz  und  dem  Tyrannen  das  Scepter  entrissen.) 
'Auf  Franklin's  Büste.   Verfasser  Fricdr.  v.  d.  Trenck?) 

Eripuit  Jovi  falrnen  rireeqoe  tonandi. 

sie  entriss  selbst  Zeus  den  IJlitz  und  «lie  Gewalt  des  Donnerns.) 

(Manilius,  «Astronomico^  L  104.) 

gmis  Apollo. 

(Du  wirst  mir  gross  wie  Apollo  erscheinen.) 

(Vergil,  «Eclogen»  IIL  104.) 


-     78    — 

Eriti  s  sicut  deus  scientes  bonum  et  malum. 

(Und  ihr  werdet  sein  wie  Gott,  und  wissen,  was  gut  und  was  böse  ist.) 

(I.  Buch  Mos.  JH.  5.) 
(Goethe's  «Faust»  I.  Studierzimmer.) 

Est  deus  in  nobis,  agitante  calescimus  ilio. 

(In  uns  wohnt  ein  Gott,  wir  erglühen  von  seiner  Erregung.) 

(Ovid,  «Fasti»  VI.  5.) 

Est  modus  in  rebus,  sunt  certi  denique  fines; 

(Maass  ist  den  Dingen  bestimmt;  und  es  giebt  feststehende  Grenzen.) 

(Horaz,  «Satiren»  I.  1.  106.) 

Est  quaedam  fiere  voluptas. 

(Weinen  ist  ein  gewisses  Vergnügen.) 

(Ovid,  «Tristia»  IV.  3.  37.) 
«Geheime  Wollust  liegt  im  Schmerz 
Und  Weinen  ist  ein  süsser  Balsam.»  (Heine.) 

Et  in  Arcadia  ego. 
(Auch  ich  war  in  Arcadien.) 

(Nach  Büchmann:  Schidone  f  1615.) 

Et  semel  emissum  volat  irrevocabile  verbum. 

(Und  einmal  hinausgesandt,  flieht  unwiderruflich  das  Wort  dahin.) 

(Horaz,  «Episteln»  I.  18.  71.) 

Et  quorum  pars  magna  fui. 

(Und  worin  ich  eine  grosse  Eolie  spielte.) 

(Vergil,  «Aeneis»  H.  6.) 

Exegi  monumentum  aere  perennius. 

(Ein  Denkmal  habe  ich  mir  gesetzt  dauernder  als  Erz.) 

(Horaz,  «Oden»  HI.  30.  1.) 

Ex  malis  eligere  minima. 

(Von  zwei  Übeln  das  kleinere  wählen.) 

(Cicero,  «De  officiis»  III.  1.  3.) 

Exoriare  aliquis  nostris  ex  ossibus  ultor. 
(Ein  Rächer  möge  aus  meinen  Gebeinen  erstehen.) 

(Vergil,  «Aeneis»  IV.  625.) 


—    79    — 

Esperto  crédite. 
(Glaubet  dem  Erfahrenen.) 

(Vergil,  «Aeneide»  XI.  283.) 

F. 

Faber  est  suae  quisque  Fortunae. 
(Jeder  ist  seines  Glückes  Schmied.) 

(Sallust,  «De  republica  ordinända»  I.  1.) 

Facies  non  omnibus  una,  ree  diversa  tarnen. 

(Aehnlich  untereinander  nicht  eine,  und  dennoch  keine  verschieden.) 

(Ovid,  «Metamorph.»  II.  13/14.) 

Fama  crescit  eundo. 

(Das  Gerücht  wächst  im  Gehen.) 

(Vergil,  «Aeneis»  IV.  175.) 

ete  unguis. 
(Hütet  die  Zungen.) 

(Horaz,  «Oden»  III.  1.  2.) 

Felix  qui  potuit  rerum  cognoscere  causas. 
(GlttcUich,  wer  die  Ursachen  der  Dinge  zu  erkennen  vermag.) 

(Vergil,  «Georgica»  H.  490.) 

ia  lente. 

n't  Weile.) 

(Nach  Sueton:  Kaiser  Augustus  f  14  v.  Chr.) 

Fiat  justitia  et  pereat  mundus. 

ahlspruch  Kaiser  Ferdinand  I.  f  1564.  vgl.  Büchmann.) 

is  Poloniae. 

(Das  Ende  Polens.) 

(Ko8ciuszko  den  10.  Oct.  1794?  vgl.  Büchmann.) 

Flectere  si  nequeo  superos,  Acheronta  movebo. 

iter  nicht  beugen  k.iim,  irerdfl  Ufa  den  Acheron  bewegen.) 
(Vergil,  «Aeneide»  VII.  312.) 

Fortiter  in  re,  suaviter  in  modo. 
(Stark  in  der  That,  müde  in  d*-r  Art) 

(Aquaviva,  f  1615.) 


—    80    — 

Fuimus  Troes,  fuit  Ilium,  et  ingens  Gloria  Teucrorum. 
(Einst  gab  es  Teukrer,  Troja  hat  gestanden, 
Und  seines  Ruhmes  Schimmer  strahlte  weit.)  (Schiller.) 

(Vcrgil,  «Aeneis»  II.  325.) 

G> 

Genus  irritabile  vatum. 

(Das  reizbare  Geschlecht  der  Dichter.) 


H. 

Habeat  sibi. 
(Meinetwegen.) 


(Horaz,  «Episteln»  IL  2.  102.) 


(I.  Duch  Mos.  XXXVIII.  23.) 


Habent  sua  fata  libelli. 

(Sie  haben  ihr  Schicksal,  die  Bücher.) 

(Terentianus  Maurus,  de  Uteris  etc.) 

Hanc  veniam  petimusque  damusque  vicissim. 
(Dieses  Recht  fordern  wir  selbst  und  gewähren  es  andern.) 

(Horaz,  «Ars  poetica»  v.  IL) 

Hannibal  ante  portas. 

(Hannibal  ist  vor  den  Thoren.) 

(Cicero,  I.  «Philippica»  V.  11.) 

Hic  baeret  aqua. 

(Hier  stockt  es.) 

(Cicero,  «De  officiis»  HI.  33.  117.) 

Hrc  niger  est,  bunc  tu  Romane,  caveto! 
(Schwarz  ist  er,  vor  dem,  o  Römer,  verwahr'  dich!) 

(Horaz,  «Satiren»  I.  4.  85.) 


Hiuc  illae  lacrimae. 
(Daher  jene  Thränen?) 


i^Terenz,  «Andria»  I.  1.) 


Hoc  volo,  sic  jubeo!  sit  pro  ratione  voluntas. 
(Ich  will  es,  darum  befehle  ich's,  der  Grund  sei  der  Wille.) 

(Juvenal  VI.  223.) 


—     SI     — 

Homo  sum;  humani  nihil  a  me  alienum  puto. 
(Ich  bin  Mensch;  daher  erachte  ich  nichts  menschliches  als  mir  fremd.) 

^Terenz,  «Heautontimoroumenus»  I.  1.) 

Homines  dum  docent  discunt. 

(Die  Menschen  lernen  während  sie  lehren.) 

(Seneca,  «Epistula»  7.) 

Horror  vacui! 
(Grauen  vor  dem  Leeren.) 

(Rabelais,  «Gargantua  et  Pantagruel»  I.  5.  siehe  Büchmann.) 

I. 

Iliacos  intra  muros  peccatur  et  extra. 

(Innen  und  ausserhalb  der  Mauern  liions  wird  gesündigt.) 

(Horaz,  «Satiren»  I.  2.  IC.) 

Incidis  in  Scyllam,  cupiens  vitare  Charybdim. 
(Du  verfällst  der  Scylla,  während  du  wünschest  die  Charybdis  zu  vermeiden.) 

(Gualtier,  «Alexandreis»  V.  301.) 

Inde  irae  et  lacrumae. 
(Daher  Zorn  und  Thränon.) 

(Juvenal  L  168.) 

Infandum,  regina,  jubes  reno  vare  dolore. 

(Vergil,  «Aoneis»  II.  3.) 
(0  Königin,  du  weckst  der  alten  Wunde 
Unnennbar  schmerzliches  Gefühl!)  (Schiller.) 

In  flagranti 

(Auf  frischer  That.) 

(Codex  Justin.) 

In  hoc  signo  vinces. 

(In  diesem  Zeichen  wirst  du  siegen.) 

(Eu8ebius,  «Loben  Constantin's»  L  28.) 

In  magnis  et  voluisse  sat  est. 

(Wenn  man  grosses  beginnt,  ist  schon  der  Wille  genug.) 

(Propertius  II.  8.  10.) 
Fried,  Citate  6 


—    82     — 

In   necessariis  imitas,   in  dubiis  libellas,   in  omnibus  autem 

Caritas, 
(Beim  Nothwendigen  Einigkeit,  im  Zweifelhaften  Freiheit,  in  allem  aber 

Geduld.) 

(Meldenius?  vgl.  Büchmann. ) 

Inter  arma  silent  leges. 

(Unter  den  Waffen  schweigen  die  Gesetze.) 

(Cicero,  «pro  Milone»  IV.  10.) 

Interim  fit  aliquid. 

(Unterdessen  wird  sich  schon  etwas  ereignen.) 

(Terenz,  «Andria»  IE.  1.) 

Ira  furor  brevis  est. 

(Der  Zorn  ist  eine  kurze  Baserei.) 

(Horaz,  «Episteln»  I.  2.  62.) 


Jucundi  acti  labores. 

(Angenehm  sind  die  erledigten  Arbeiten.) 

(Cicero,  «de  finibus»  H.  32.  105.) 

Jurare  in  verba  magistri. 

(Auf  des  Meisters  Worte  schwören.) 

(Horaz,  «Episteln»  I.  1.  14.) 

Justum  et  tenacem  propositi  virum. 

(Der  Biedermann,  der  an  seinen  Beschlüssen  fest  hält.) 

(Horaz,  «Oden»  IH.  3.  1.) 

L. 

Laeso  et  invicto  militi. 

(Dem  verwundeten  und  unbesiegten  Soldaten.) 

(Inschrift  des  Berliner  Invalidenhauses.) 

Latet  anguis  in  herba. 

(Die  Schlange  lauert  verborgen  im  Grase.) 

(Vergil,  «Eclogen»  HI.  93.) 

Laudator  temp  oris  acti. 

(Lobredner  der  Zeiten,  die  vergangen.) 

(Horaz,  «Ars  poetica»  v.  173.) 


—     83 


Litterae  non  enibescunfc. 
(Buchstaben  errötheu  uicht.) 


(Cicero,  «ad  fornii.»  V.  12.) 


Longum  iter  est  per  praecepta,  breve  et  efficax  per  exemplu. 
(Lang  ist  der  Weg  durch  Lehren,  kurz  und  eben  durch  Beispiele.) 

(Seneca,  «Episteln»  6.) 

Lucri  bonus  est  odor  ex  re  qualibet. 

(Gut  ist  des  Gewinner  Geruch, 

Aus  welcher  Sache  er  auch  stamme.) 

(Juvenal  XIV.  204.) 

Lucus  a  non  lucendo. 

(Wald  wird  «Lucus»  genannt,  weil  es  darin  dunkel  ist  [non  lucet].) 

(Quinctilian,  «de  institutione  oratoria»  I.  6.) 

Lupus  in  Fabula. 

(Der  Wolf  in  der  Fabel.) 

(Terenz,  «Adelphi»  IV.  1.) 

M. 

Male  parta  male  dilabuntur. 
(Unrecht  Gut  gedeihet  nicht.) 

(Naovius?) 

Manum  de  tabula. 

(Hand  vom  Bild.) 

(Cicero,  «Ad  famil»  VII.  25.) 

Maxima  debetur  puero  ruverontia. 

(Die  höchste  Ehrfurcht  schulden  wir  dem  Knaben.) 

(Juvenal  XIV.  47.) 

Uea  Virtute  me  inyolro. 

(Ich  hülle  mich  in  den  Schleier  meiner  Tugend.) 

(Horaz,  «Oden»  HL  29.  55.) 

Medio  tutissimui  ii>:~. 

(In  der  Mitte  wirst  du  am  sichersten  gehen.) 

(Ovid,  »tfetamorph.»  IL  137.) 
Ä       64 


—     84    — 

Mens  agitât  molem. 

(Der  Geist  bewegt  die  Materie.) 

(Vergil,  «Aeneide»  VI.  727.) 

Mens  sana  in  corpore  sano. 

(Ein  gesunder  Geist  in  einem  gesunden  Körper.) 

(Juvenal  X.  356.) 

Miìes  gloriosus. 

(Der  ruhmredige  Kriegsmann.) 

(Plautus,  Titel  der  gleichnamigen  Komödie.) 


Misera  contribuens  plebs. 

(Der  gemeine  Steuer  zahlende  Pöbel.) 

Mobilium  turma  Quiritium. 
(Der  Quinten  wankelmüthige  Schaar.) 

Montes  auri  pollicens. 

(Goldene  Berge  versprechend.) 


(Verbetzius,  «Tripartitum.» 

(Horaz,  «Oden»  I.  1.  7.) 

(Terenz,  «Phormio»  I.  2.) 


Multis  ille  bonis  flebilis  occidit; 

(Von  vielen  Guten  betrauert  ist  er  gestorben.) 

(Horaz,  «Oden»  I.  24.  9.) 

Mundus  vult  decipi.  (ergo  decipiatur.) 

(Die  Welt  will  betrogen  sein  [drum  sei  sie  betrogen].) 

(Seb.  Franck,  «Paradoxa»  No.  236) 
Nach  Weber's  «Demokritos»  III.  74.  Auf  Cardinal  Caraffa  zurück- 
zuführen, (ca.  1550.) 

Mutato  nomine  de  te  fabula  narratur. 

(Mit  verändertem  Namen  blos  handelt  die  Erzählung  von  dir.) 

(Horaz,  «Satiren»  I.  1.  69—700 

N. 

Nam  tua  res  agitur,  paries  cum  proximus  ardet 

(Denn  deine  Sache  wird  gefährdet,  wenn  das  Nachbarhaus  brennt.) 

(Horaz,  «Episteln»  I.  19.  19.) 


_     85     — 

Naturam  expellas  furca,  tarnen  usque  recurret. 
(Verjage  die  Natur  mit  der  Peitsche,  sie  kehrt  doch  wieder.) 

(Horaz,  «Episteln»  I.  10.  21.) 

Ne  sutor  ultra  crepidam. 
(Schuster  bleib  bei  deinen  Leisten.) 

(Plinius,  «natur.  hist.»  35.  10.  36.  §  85.) 

Nemo  ante  mortem  beatus. 

(Niemand  ist  vor  seinem  Tode  glücklich  zu  nennen.) 

(Solon  [t  559  v.  Chr.]  zu  «Krösus.») 


Nervus  rerum: 
(Geld!) 


(Demosthenes,  nach  Büchmann.) 


Nescis,  quid  vesper  seras  vehat. 

(Du  weisst  nicht  was  der  späte  Abend  bringt.) 

(Titel  einer  Varronischen  Schrift.) 


Nihil  est  ab  omni  parte  beatum. 
(Nichts  ist  in  jeder  Beziehung  gesegnet.) 

Nil  admirari! 
(Nichts  bewundern!) 

Nil  mortalibus  arduum  est. 
(Nicht«  ist  Sterblichen  allzuschwer.) 


(Horaz,  «Oden»  II.  16.  27.) 


(Jloraz,  «Episteln»  I.  6.  1.) 


(Horaz,  «Oden»  I.  3.  37.) 


Nil  sine  magno  vita  labore  dedit  mortalibus 
(Nichts,  ohne  grosse  Mühe,  gab  dem  Sterblichen  das  Leben.) 

(Horaz,  «Satiren»  I.  9.  59.) 

Nitimur  in  vetitum  semper,  cupimusque  negata. 
Immer  neigen  wir  zu  dem  Verbotenen  und  begehren  Verhasstos.) 

(Ovid,  «Amoreg»  IH.  4.  17.) 

Noli  turbare  circulos  meos. 

(Zerstöre  mir  meine  Kreise  nicht.) 

(Archimedes  bei  der  Zerstörung  von  Syracus.) 


—    86     — 

Nomen  atque  omen. 
(Name  und  Vorbedeutung.) 

(Plautus,  «Persa»  IV.  4.  741.) 

Nomina  sunt  odiosa. 

(Namen  sind  gehässig.) 

Nomina  sunt  ipso  paene  timenda  sono. 

(Ovid,  «Heroides»  XIII.  54.) 

Non  cuivis  nomini  contingit  adire  Corinthum. 

(Nicht  einem  jeglichen  wird  es  zu  Theil  nach  Corinth  zu  gehen.) 

(Horaz,  «Episteln»  I.  17.  36.) 

Non  erat  his  locus. 

(Das  war  hier  nicht  am  Platze.) 

(Horaz,  «Ars  poetica»  V.  19.) 

Non  nostrum  tantas  componere  lites. 

(Nicht  zu  unserem  Amte  gehört  es,  solchen  Streit  zu  schlichten.) 

(Vergil,  «Eclogen»  HI.  108.) 

Non  ölet. 

([Geld]  stinkt  nicht.) 


Non  omnia  possumus  omnes. 
(Wir  können  nicht  alle  alles.) 

Non  omnis  moriar. 

(Ich  werde  nicht  gänzlich  sterben.) 

Non  sum  qualis  eram. 

(Ich  bin  nicht  derselbe,  der  ich  war.) 


(Vespasian  f  79  n.  Chr.) 

(Lucilius.) 

(Horaz,  «Oden»  HI.  30.  6.) 

(Horaz,  «Oden»  IV.  1.  3.) 


Non  vitae,  sed  scholae  discimus. 

(Nicht  für  das  Leben,  sondern  für  die  Schule  lernen  wir.)    Ist  bedauernd 
aufzufassen. 

(Seneca,  «Epistolae»  106.) 


Nondum  omnium  dierum  solem  occidisse. 
(Es  ist  noch  nicht  aller  Tage  Abend.) 


(Iivius.  19.  26.  9.) 


—     87     — 

Nonum  preniatiir  in  annum. 

(Und   bis   in's  neueste  Jahr  muss  Sie  gefeilt  werden.)    (Die  dichterische 
Arbeit) 

(Horaz,  «Ars  poetica»  388.) 

Nulla  dies  sine  linea. 
(Kein  Tag  ohne  einen  Strich.) 

Nach  Plinius,  «Apelles»  vgl.  Büchmann.) 

Nullus  est  liber  tain  malus, 

Ut  non  aliqua  parte  prosit. 

(Kein  Buch  ist  so  schlecht,  dass  es  nicht  in  irgend  einer  Weise  nütze) 

(Plinius  d.  j.  III.  5.) 

Nullum  est  iam  dictum,  quod  non  sit  dictum  prius. 
(Es  giebt  kein  Wort  mehr,  das  nicht  schon  früher  gesagt  ist.) 

(Terenz,  «Eunuch.»  Prolog  41.) 

Nunc  animis  opus,  Aenea,  nunc  pectore  firmo. 
(Jetzt  sei  muthig,  Aeneas,  jetzt  mit  festem  Herzen!) 

(Virgil,  «Aeneis»  VI.  620.) 

0. 

0  cives,  cives,  quaerenda  pecunia  primum  est. 
Virtus  post  nummos; 

(0  Bürger,  Bürger,  erst  müsst  ihr  Reichtum  erlangen, 
Die  Tugend  erst  nach  dem  Gelde.) 

'(Horaz,  «Episteln»  I.  1.  54.) 

0  Imitatores,  servum  pecus. 

(0!  Nachahmer,  sklavisches  Gezücht.) 

(Horaz,  «Episteln»  I.  19.  19.) 

0  mihi  praeteritos  référât  si  Juppiter  annos. 
Wwn  uns  Juppiter  wiederbrächte  verflogene  Jahre.) 

(Virgil,  «Aeneide  VIH.  560.) 

0  quantum  est  in  rebus  inane. 

(0!  Wie  viel  Leeres  giebt  es  in  der  Welt.) 

(Persiua,  «Satire»  L  1.) 


—    88    — 

0  sancta  simplicitas! 
(0  heilige  Einfalt.) 

(Huss  auf  dem  Scheiterhaufen,  vgl.  Büchmann.) 

0  tempora!  0  mores! 
(0  Zeiten!  0  Sitten!) 

(Cicero,  «Catilina»  I.  1.) 

Obstupui,  steteruntque  comae,  et  vox  faucibus  haesit. 
(Mir  graust,  der  Atem  stockt;  zu  Berge  steigt  mein  Haus!) 

(Vergil,  «Aeneis»  II.  774.) 

Occidit  miseros  crambe  repetita  magistros. 
(Aufgewärmter  Kohl  tötet  die  armen  Lehrer.) 

(Juvenal  VII.  154.) 

Oderint,  dum  me  tuant. 

(Mögen  Sie  hassen,  wenn  sie  nur  fürchten.) 

(Accius,  «Atreus.») 

Odi  profanum  vulgus  et  arceo. 
(Ich  hasse  und  meide  das  gemeine  Volk.) 

(Horaz,  «Oden»  III.  1.1.) 

Oleum  et  operani  perdidi. 

(Ich  hahe  das  Oel  und  die  Mühe  vergeblich  verschwendet.) 

Heute  sagt  man:  «Hopfen  und  Malz  verloren.» 

(Plantos,  «Poenulus»  I.  2.  119.) 

Omnes  una  manet  nox. 

(Allen  bleibt  eine  und  dieselbe  Nacht.) 

(Horaz,  Oden  I.  28.  15.) 


Omnia  vincit  Amor. 
(Die  Liebe  besiegt  Alles.) 

Omnis  homo  mendax. 
(Alle  Menschen  sind  Lügner.) 

Otium  cum  dignitate. 
(Musse  mit  Würde.) 


(Virgil,  «Eclogen»  X.  G9.) 


(Psalm  CXVI.  11.) 


(Cicero,  «pro  Sestio  cap.»  45.) 


—    89    — 
P. 


Panem  et  circensem! 
(Brot  und  Circusspiele!) 


(Juvenal,  X.  81.) 

Par  nobile  fratrimi. 

(Ein  edles  Brüderpaar.) 

(Horaz,  «Satiren»  IL  3.  243.) 

Parcere  jubjectis  et  debellare  superbus. 
(Schonen  die  Ergebenen,  die  Übermüthigen  bekriegen.) 

(Vergil,  «Aeneis»  VI.  583.) 


Parta  tueri. 

(Das  Erlangte  zu  behaupten.) 


(Ovid,  «Ars  amandi»  II.  13.) 


Pauper  ubique  jacet. 

(Überall  liegt  der  Anne  am  Boden.) 

(Ovid,  «Fasti»  I.  218.) 

Pectos  est  enim  quod  disertos  fecitet  mentis. 

(Sinn  und  die  Kraft  des  Geistes  ist  es  die  den  Redner  macht.) 

(Quinctilian,  «de  institut,  orat.»  X.  7.) 

Per  aspera  ad  astra. 
(Durch  Kauhem  zu  den  Sternen.) 

(Ursprung  unbekannt.) 


Perfer  et  obdura. 
(Trage  und  Dolde;) 

Periculum  in  mora. 
(Gefahr  in  Verzug.) 


(Ovid,  «Ars  amandi»  II.  178.) 


(Livius.  38.  25.  13.) 


Per  varios  casus,  per  tot  discrimina  rerum. 
(Durch  verschiedene  UMoUeke  und  mancia  Gefitto 

(Virgil,  «Aeneide»  I.  204.) 


Pia  desideria. 
(Fromme  Wünsche.) 


(Herrn.  Hugo  f  1627.) 


—    90    — 

Post  nubila  Phoebus. 

(Nach  den  Wolken  kommt  die  Sonne.) 

(Nach  Büchmann:   Langland,  «Piers  Ploughmans  Vision» 
V.  12.  908.) 

Principiis  obsta. 

(Widerstehen  gleich  vom  Anfang  an.) 

'    (Ovid,  «Remed.  am.»  91.) 

Probitas  laudatur  et  alget. 
(Rechtschaffenheit  wird  gelobt  und  friert  dabei.) 

(Juvenal,  «Satirae»  I.  74.) 

Pro  domo. 
(Für's  eigene  Haus.) 

Proximus  sum  egomet  mihi. 
(Jeder  ist  sich  selbst  der  Nächste.) 

Pulvis  et  umbra  sumus. 
(Staub  und  Schatten  sind  wir.) 


(Ciceros  gleichnamige  Rede.) 

(Terenz,  «Andria»  IV.  1.) 

(Horaz,  «Oden»  IV.  7.  16.) 


Quadrupedante  putrem  sonitu  quatit  ungula  campum. 
(Dröhnend  erschüttert  das  lockere  Feld,  der  Schall  vierfüssiger  Hufe.) 

(Vergil,  «Aeneide»  VHI.  596.) 

Quamvis  sint  sub  aqua,  sub  aqua  maledicere  tentant. 
(Wenn  auch  unter  dem  Wasser,  versuchen  sie  auch  dort  nur  zu  schimpfen.) 
(Die  Frösche.)  (Ovid,  «Metamorph.»  VI.  376.) 

Quando  conveniunt  Ancilla,  Sybilla,  Camilla, 
Garrire  incipiunt  et  ab  hoc,  et  ab  hac  et  ab  illa. 

(Wenn  Grete,  Marie  und  Camilla  beisammen  sind, 

So  fängt  das  Klatschen  an  geschwind.) 

(Taubmann  f  1613.) 

Quandoque  bonus  dormitat  Homerus. 
Zuweilen  schläft  auch  der  gute  Homer.) 

(Horaz,  «Ars  poetica»  v.  359.) 


i 


-     91     - 


antum  inutatus  ab  ilia! 
ie  sehr  verändert  von  jenem! 

(Vergil,  «Aeneide»  II.  274.) 

Qui  tacet  consentire  videtur. 
(Wer  schweigt,  scheint  beizustimmen.) 

(Bonifacius  XTTT.  Grundsatz.) 

Quia  nulla  est  injuria  quae  in  volentem  fiat. 
(Weil  keinem,  der  es  so  haben  will,  Unrecht  widerfährt.) 

(Digesten  XL  VII.  X.  1.) 

Quid  me  alta  silentia  cogis  rumpere! 

(Warum  zwingst  du  mich,  das  tiefe  Schweigen  zu  brechen?) 

(Vergil,  «Aeneide»  X.  63.) 

Quid  sit  futurum  eras,  fuge  quaerere. 

(0  forsche  nicht,  was  das  zukünftige  Morgen  sein  wird.) 

(Horaz,  «Oden»  I.  9.  13.) 

Quidquid  agis,  prudenter  agas  et  respice  finem. 
(Was  du  thust,  thue  klug,  und  bedenke  das  Ende.) 

(«Gesta  romanorum»  C.  103.) 

Quidquid  délirant  reges,  plectuntur  Achivi. 

(Was  auch  nur  rasen  die  Könige,  die  Griechen  sie  büssen  es.) 

(Horaz,  «Episteln»  I.  2.  14.) 

Quintili  Vare,  legione  redde. 

(Quintiliu8  Varus,  gieb  mir  meine  Legionen  wieder!) 

(Augustus  nach  der  Schlacht  im  Teutoburger  Walde.) 

Quis  leget  haec. 

(Wer  wird  das  Zeug  lesen.) 

(Lucilius.) 

Quis  tulerit  Gracchos  de  seditione  querentes. 

mag  die  Gracchen  «tragen,   die  Klagen  erheben  im  Aufruhr?  — ) 
d.  h.:  Wer  mag  einen  ertragen,  der  die  Freiheit  heuchelt  und  Tyrannei 

anstrebt 

(Juvenal  H.  24.) 


—    92    - 

Quos  Ego! 
(Euch  werd'  ich!) 

(Virgil,  «Aeneide»  I.  135.) 

Quod  capita,  tot  sensus!  . 

(Soviel  Köpfe,  soviel  Meinungsunterschiede.) 

(Horaz,  «Satiren»  II.  1.  27.) 

Quot  homines,  tot  sententiae. 
(Soviel  Leute,  ebensoviel  Ansichten.) 

(Terenz,  «Phormio»  II.  4.) 

Quousque  tandem,  Catilina,  abutere  patientia  nostra! 
(Wie  lange  noch,  Catilina,  wirst  du  unsere  Geduld  misbrauchen  !) 

(Cicero  «in  Cat.»  I.  1.) 

ß. 

Rara  avis. 
(Seltner  Vogel.) 

(Horaz,  «Satiren»  II.  2.  26.) 

Res  severa  est  verum  gaudium. 
(Eine  ernste  Sache  ist  eine  wahre  Freude.) 

(Seneca,  «Epistolae»  23.) 

Rex  regnat,  sed  non  gubernat. 

(Der  König  herrscht,  aber  er  regiert  nicht.) 

(J.  ZamoisM  im  polnischen  Eeichstage.  vgl.  Büchmann.) 

Ridendo  dicere  verum. 

(Lächelnd  die  Wahrheit  sagen.) 

(Horaz,  «Satiren»  I.  1.  24.) 

Risum  teneatis,  amici? 

(Könntet  ihr  euch  des  Lachens  enthalten,  Freunde?) 

(Horaz,  «Ars  poetica»  v.  5.) 

Roma  aeterna. 
(Das  ewigre  Kom,) 

(Tibull  H.  5.  23.) 

Roma  locuta  causa  finita. 

(Rom  hat  gesprochen,  die  Sache  ist  erledigt.) 

(Augustinus,  *Sermo»  131.  10.) 


-     93     - 

Rudis  indigestaque  moles. 

(Ein  roher,  verworrener  Klumpen.) 

(Ovid,  «Metamorph.»  I.  7.) 

Ruere  iu  cervitium. 

(Sie  beeiferten  sich  ihre  Knechtschaft  zu  zeigen.) 

s. 

Saepe  stilum  vertas. 

(Wende  oft  den  Griffel  =  feile  den  Ausdruck.) 

(Horaz,  «Satiren»  I.  10.  72.) 

Saepere  aude. 

(Wage  weise  zu  sein.) 

(Horaz,  «Episteln»  H.  2.  40.) 

Sapienti  sat. 

(Für  den  Weisen  genug!) 

(Terenz,  «Phormio»  III.  3.  8.) 

Sed  fugit  interea,  fugit  irreparabile  tempus. 
(unterdessen  jedoch  fliehet  die  Zeit,  die  unwiederbringliche.) 

(Vergil,  «Georgica»  HI.  284.) 

Semper  homo  bonus  tiro  est. 

(Ein  guter  Mensch  bleibt  immer  ein  Anfänger.) 

(Martial  XII.  51.) 

Si  fractus  illabatur  or  bis 

Imparidum  ferient  ruinae. 
(Ob  berstend  auch  einstürzt  der  Himmel 
Trifft  unverzagt  ihn  die  Last  der  Trümmer.) 

(Horaz,  «Oden»  HI.  3.  7.) 

Si  ]>;irva  Beet  componere  magnis. 

(Wenn  es  erlaubt  ist,  kleines  mit  grossem  zu  vergleichen.) 

(Vergil,  «Georgica»  IV.  17G.) 

Si  quid  novisti  rectius  iti 
Candidus  imperti;  si  udii,  his  utere  mecum! 
(T'nd  kennst  du  besseres,  theile  mir  freundlich  es  mit, 
Wenn  nicht,  benutze  <Y\<-s  mit  mir.) 

(Horaz,  «Episteln»  I.  6.  67.) 


—     94     — 

Si  tacuisses,  philosophus  mansisses. 

(Wenn  du  geschwiegen  hättest,  wärest  du  Philosoph  gehlieben.) 

(Boëtius,  «Trost  der  Philosophie»  II.  17.) 

Sic  itur  ad  astra! 

(So  steigt  man  zu  den  Sternen  auf!) 

(Vergil,  «Aeneide»  IX.  641.) 

Sic  me  servavit  Apollo. 
(So  rettete  mich  Apollo.) 

(Horaz,  «Satiren»  I.  9.  78.) 


Sine  Cerere  et  Libero  friget  Venus. 
(Ohne  Ceres  und  Bachus  erkaltet  Venus.) 


(Terenz,  «Eunuch»  IV.  5.) 


Sine  ira  et  studio. 

(Ohne  Hass  noch  Eifer.) 

(Tacitus,  «Annales»  I.  1.) 

Spectatum  veniunt,  veniunt  spictentur  ut  ipsae. 
(Um  zu  sehen,  und  um  gesehen  zu  werden  kommen  sie  hin.) 

(Ovid,  «Ars  amandb*  I.  99.) 

Stat  magni  nominis  umbra. 

(Als  Schatten  eines  grossen  Namens  steht  er  da.) 

(Lucanus,  «Pharsalia»  I.  128.) 

Stat  sua  cuique  dies. 

(Jedem  steht  sein  bestimmter  Tag  bevor.) 

(Vergil,  «Aeneide»  X.  467.) 

Suave,  mari  magno,  turbantibus  aequora  ventis, 
E  terra  magnum  alterius  spectare  laborem. 
(Süss  ist's  bei  stürmischer  See  und  wellaufwirbelnden  Winden 
Vom  sicheren  Lande  zu  sehen  der  anderen  grosse  Gefahr.) 

(Lucretius,  «Ueber  die  Natur»  II.  1—2.) 

Summa  summaruin. 
(Alles  in  Allem.) 

(Plautus,  «Truculentus»  Li.) 


—     95     — 

Summum  jus,  summa  injuria. 

(Das  höchste  Recht  ist  das  grösste  Unrecht.) 

(Cicerc    «de  officiis»  I.  10.  33.) 

Suum  cuique 

(Jedem  das  Seine.) 

(Cicero,  «de  officiis»  I.  5.) 

T. 

Tautae  molis  erat  Romanam  condere  gentem. 

(So  viel  Schwierigkeit  war  es,  das  römische  Geschlecht  zu  begründen.) 

(Vergil,  «Aeneide»  I.  33.) 

Tantaene  animis  caelestibus  irae! 

(So  viel  Zorn  liegt  in  der  Seele  der  Himmlischen.) 

(Vergil,  «Aeneide»  I.  11.) 

Tautum  religio  potuit  su  ädere  maloram. 

(So  viel  Unheil  hat  die  Religion  anznrathen  vermocht.) 

(Lucretius,  «Ueber  die  Natur»  I.  102.) 

Tempus  edax  rerum. 

(Die  Zeit  die  Zwingerin  der  Dinge.) 

(Ovid,  «Metam.»  XV.  234.) 

Timeo  Danaos  et  dona  ferentes. 

(Ich  fürchte  die  Danaer,  und  auch  wenn  sie  schenken.) 

(Vergil,  «Aeneide»  H.  49.) 

Trahit  sua  quemquem  voluptiis. 
(Jeden  reisst  seine  Leidenschaft  hin.) 

(Vcrgil,  «Eclogen»  H.  65.) 


fïiciuiit  collegium. 

(Drei  machen  ein  Kollegium  aus.) 


(Digoston  87.) 


Tu  ne  cede  malis,  sed  contra  audentior  ito. 
(Weiche  dem  Unglücke  nicht,  sondern  noch   kühner  gehe  ihm  entgegen.) 

(Vergil,  «AenoÌ8»  VI.  95.) 


—    96     — 

Tu  si  hic  sis,  aliter  sentias. 

(Wärst  du  an  meiner  Stelle,  du  würdest  anders  denta.) 

(Terenz,  «Andria»  II.  7.) 

Tunica  propior  pallis. 

(Das  Hemd  ist  näher  als  der  Kock.) 

(Plautus,  «Trinummus»  V.  2.) 

Tute  hoc  intristi;  tibi  omne  est  exedendum. 
(Du  hast  es  eingerührt;  du  musst  es  auch  ganz  ausessen.) 

(Terenz,  «Phormio»  II.  4.) 

u. 

Ultima  ratio  regis. 

(Das  letzte  Wort  des  Königs.) 

(Kanoneninschrift  der  preussischen  Geschütze  seit  1742.) 

Ultima  Thule. 

(Die  entfernteste  Thule.) 

(Vergil,  «Georgica»  I.  30.) 

Ultra  posse  nemo  obligatur. 

(Ueber  das  Können  wird  niemand  verpflichtet.) 

(Digesten  I.  185.) 

Una  salus  victis  nullam  sperare  saluterà! 

(Nur  eine  Kettun'g  hat  der  Besiegte,  an  die  Kettung  zu  verzweifeln.) 

(Vergil,  «Aeneide»  II.  354.) 

Unus  multorum. 

(Einer  der  Vielen.) 

(Horaz,  «Satiren»  I.  9.  71.) 

Usus  tyrannus. 

(Der  Gebrauch  ist  Tyrann,) 

(Horaz,  «Ars  poetica»  v.  71/72.) 

Ut  desint  vires,  tarnen  est  laudanda  voluntas. 

(Wenn  auch  die  Kräfte  fehlen,  ist  dennoch  der  Wille  zu  loben.) 

(Ovid,  «Briefe  aus  dem  Pontus»  III.  4.  79.) 


—     97     — 

Utile  dulci. 

(Das  Nützliche  mit  dem  Angenehmen  [vereinigen].) 

(Horaz,  «Ars  poetica»  v.  343.) 

Ut  sementerà  feceris,  ita  metes. 
(Wie  du  gesäet,  so  wirst  du  ernten.) 

(Cicero,  «de  oratore»  TL.  65.  261.) 

Y. 

Vae  victis! 

(Wehe  den  Besiegten!) 

(Brennus  bei  der  Einnahme  Korns.) 

Vanitas  vanitatum  et  omnia  vanitas. 
(Alles  ist  eitel.) 

(Prediger  Salomo  I.  2.) 

Varium  et  mutabile  semper  femina. 
(Das  Weib  ist  stets  wankend  und  veränderlich.) 

(Vergil,  «Aeneis»  IV.  569.) 

Veni,  vidi,  vici 

(Ich  kam,  sah,  siegte.) 

(Cäsar  nach  dem  Sieg  bei  Zela.) 

Versate  diu  quid  ferre  récusent,  quid  valeant  humeri. 
(Wäget  erst  lange,  wieviel  auch  könne  die  Schulter 
Tragen  und  was  sie  verßagt.) 

(Horaz,  «Ars  poetica»  v.  39.) 

Virtrix  causa  diis  placuit,  sed  vieta  Catoni. 

(Die  siegreiche  Sache  gefeilt  den  Göttern,  die  besiegte  dem  Cato.) 

(Lucanus,  «Pharsalia»  I.  128.) 

Video  meliora  proboque  deteriora  sequor. 

(Ich  sehe  das  Bessere  und  billige  es, 
Dem  Schlimmeren  gehe  ich  nach.) 

(Ovid,  «Metamorph.»  VII.  20.) 

Viribus  unitis. 

(Mit  vereinten  Kräften.) 

(Wahlspruch  Franz  Joseph  I.) 
Fried,  Citate.  7 


—     98     — 

Vis  consilii  expers  mole  mit  sua. 

(Gewalt  ohne  Ueberlegung  stürzt  durch  die  eigene  Wucht.) 

(Horaz,  «Oden»  HI.  4.  65.) 

Vitae  summa  brevis  spem  nos  vetat  inchoare  longam. 
(Die  kurze  Lebenszeit  verbietet  eine  lange  Hoffnung  zu  beginnen.) 

(Horaz,  «Oden»  IV.  15.) 


Vitam  impendere  vero. 

(Das  Leben  dem  Wahren  widmen.) 


(Juvenal  IV.  91.) 


Vivere  militare  est. 
(Leben  ist  kämpfen.) 


(Seneca,  «Epistolae»  96.) 


Französische  Citate, 


a£ 


A. 

Ah,  il  n'y  a  plus  d'enfants! 
(Ach,  es  giebt  keine  Kinder  mehr!) 

(Molière,  «le  malade  imaginaire»  II.  11.) 


Allons!  enfants  de  la  patrie! 
(Vorwärts!  Kinder  des  Vaterlandes.) 


Après  nous  le  déluge. 
(Nach  uns  die  Sündfluth.) 


B. 


Brillaient  par  leur  absence. 
(Glänzten  durch  ihre  Abwesenheit.) 

c. 

Cest  le  commencement  de  la  fin. 
(Das  ist  der  Anfang  vom  Ende.) 


(Kouget  de  Lisle,  «Marseillaise.») 
(Marquise  Pompadour.) 

(Chenier,  «Tibèro»  I.  1.) 

(Talleyrand  in  den  «cent  jours».) 


C'est  plus  qu'un  crime,  c'est  une  faute. 

(Das  ist  mehr  als  ein  Verbrechen,  das  ist  ein  Fehler.) 

(Fouché  Ueber  die  Hinrichtung  des  Due  d'Enghicn. 
vgl.  Büchmann.) 


Ça  ira! 

('s  wird  schon  gehen!) 


(Benjamin  Franklin.) 


—     102     - 

Chassez  le  naturel,  il  revient  au  galop. 
(Verjagt  das  Naturell,  es  kommt  sofort  zurück.) 

(Destouches,  «le  Glorieux»  HI.  5.) 

Corriger  la  fortune. 

(Das  Glück  verbessern  [betrügen].) 

(Lessing,  «Minna  von  Barnhelm»  IV.  2.) 

D. 

Du  sublime  au  ridicule  il  n'y  a  qu'un  pas. 

(Vom  Erhabenen  zum  Lächerlichen  ist  nur  ein  Schritt.) 

(Napoleon  auf  der  Flucht  aus  Kussland.) 


E. 

Elle  est  grande  dans  son  genre,  mais  son  genre  est  petit. 

(Sie  ist  gross  in  ihrem  Genre,  aber  ihr  Genre  ist  klein.) 

(Die  Catalani  über  die  Sontag.  vgl.  Büchmann.) 

Et  Ton  revient  toujours 
A  ses  premiers  amours. 
(Man  kehrt  doch  immer  zur  ersten  Liebe  zurück.) 

(Isouard- Etienne,  «Joconde».) 

Et  le  combat  cessa,  faute  de  combattants. 

(Und  endlich  schwieg  der  Kampf,  da  Kämpfer  nicht  mehr  waren.) 

(Corneille,  «Cid»  IV.  3.) 

Et  voilà  justement  comme  on  écrit  l'histoire. 
(Und  das  ist  die  Art,  wie  man  Geschichte  schreibt.) 

(Voltaire,  «Chariot»  L  7.) 


Il  est  peu  de  distance  de  la  roche  Tarpéienne  au  Capitole. 
(Es  ist  nur  ein  kurzer  Weg  vom  Tarpeiischen  Felsen  zum  Capitol.) 

(Mirabeau  den  22.  Mai  1790.  vgl.  Büchmann.) 


—     103     — 

Il  n'y  a  que  le  premier  pas  qui  coûte. 
(Nui  der  erste  Schritt  macht  Schwierigkeiten.) 

(Nach  Gibbon,  «history  of  the  decline»  Frau  v.  Necker,  Mutter  der  Staël, 
vgl.  Büchmann.) 

Il  n'y  a  que  les  morts  qui  ne  reviennent  pas. 
(Nur  die  Toten  kehren  nicht  zurück.) 

(Barère  1794  im  Convent,  vgl.  Büchmann.) 

11  n'y  a  rien  de  changé  en  France,   il  n'y  a  qu'un  Français 
de  plus. 

(Es  hat  sich  nichts  geändert  in  Frankreich,    es  giebt  nur  einen  Fran- 
zosen mehr.) 

(Karl  X.  bei  seiner  Thronbesteigung.) 

Ils  sont  passés,  ces  jours  de  fête. 
(Sie  sind  vorbei,  des  Festes  Tage.) 

(Anseaume,  «le  tableau  parlant.») 

Ils  veulent  être  libres  et  ne  savent  pas  être  justes. 
(Sie  wollen  frei  sein,  und  sie  verstehen  nicht  gerecht  zu  sein.) 

(Abbé  Sióycs.) 

Il  y  a  fagots  et  fagots. 

(Zwischen  Holz  und  Holz  ist  ein  Unterschied.) 

(Molière,  «le  médecin  malgré  lui»  L  6.) 

Il  y  a  de  juges  à  Berlin. 
(Es  giebt  noch  Richter  in  Berlin.) 

(Andrieux,  «Der  Müller  von  Sanssouci.»  Siehe  Büchmann.) 

Impossible  n'est  pas  un  mot  français. 
(Unmöglich  ist  kein  französisches  Wort.) 

(Napoleon  I.?  Siehe  Büchmann.) 


J'appelle  un  chat  un  chat  et  Rolet  un  ErìpoiL 
icnne  eine  Katze  Katze  und  Rolet  einen  Sehehn.) 

(Boilcau,  «Satircs»  I.  57.) 


—     104     - 

Je  prends  mou  bien  où  je  le  trouve. 
(Ich  nehme  mein  Eigenthum,  wo  ich  es  finde.) 

(Molière,  «Fourberies  de  Scapin.»  Siehe  Büchmann.) 

Je  veux  que  le  dimanche  chaque  paysan  ait  sa  poule  au  pot. 
(Ich  wünsche,  dass  Sonntags  jeder  Bauer  sein  Huhn  im  Topfe  habe.) 

(Heinrich  IV.  von  Frankreich  |  1610.) 

J'y  suis  et  j'y  reste. 
(Hier  bin  und  bleibe  ich.) 

(Mac  Mahon  den  9.  Sept.  1855  auf  dem  Malakoff.) 

L. 

L'ami  du  genre  humain  n'est  point  du  tout  mon  fait. 
(Wer  aller  Menschen  Freund,  der  ist  der  meine  nicht.) 

(Molière,  «Misanthrope»  I.  1.) 

L'appétit  vient  en  mangeant. 
(Je  mehr  man  hat,  je  mehr  man  will.) 

(Eabelais,  «Gargantua»  Kap.  5.) 

L'empire,  c'est  la  paix. 
(Das  Kaiserreich  ist  der  Friede.) 

(Prinz  Louis  Napoleon  am  9.  Okt.  1852.) 


L'état  c'est  moi 
(Der  Staat  bin  ich.) 


(Ludwig  XIV.  t  1715.) 


L'exactitude  est  la  politesse  des  rois. 

(Pünktlichkeit  ist  die  Höflichkeit  der  Könige.) 

(Ludwig  XVHI.  vgl.  Büchmann.) 

L'ordre  règne  à  Varsovie. 

(Die  Ordnung  herrscht  in  Warschau.) 

(Minister  Sebastiani  am  16.  Sept.  1831,  der  franz.  Kammer  diö 
Einnahme  Warschau's  anzeigend.) 

La  critique  est  aisée,  et  l'art  est  difficile. 
(Die  Kritik  ist  leicht,  und  die  Kunst  ist  schwer.) 

(Destouches,  «le  Glorieux»  H.  5.) 


—     105     — 

La  garde  meurt  et  ne  se  rend  pas. 
(Die  Garde  stirbt  und  ergiebt  sich  nicht.) 

(General  Cambronne  in  der  Schlacht  bei  Waterloo.) 

La  grammaire,  qui  sait  régenter  jusqu'aux  rois. 
(Die  Grammatik,  welche  die  Könige  zu  beherrschen  weiss.) 

(Molière,  «les  femmes  savantes»  II.  6.) 

La  parole  a  été  donnée  à  l'homme  pour  déguiser  sa  pensée. 
(Die  Sprache  ist  dem  Menschen  gegeben,  um  seine  Gedanken  zu  verbergen.) 

(Talleyrand?  vgl.  Büchmann.) 

La  propriété,  c'est  le  vol. 
(Eigenthum  ist  Diebstahl.) 

(Proudhon,  «qu'est-ce  que  c'est  quo  la  propriété?») 

La  recherche  de  la  paternité  est  interdite. 
(Die  Erforschung  der  Vaterschaft  ist  untersagt.) 

(Code  Napoleon:  Artikel  340.) 

La  style  c'est  l'homme. 

1er  Styl,  so  der  Mensch.) 

(Buffon,  «Recueil  de  l'Académie.») 

La  vraie  science  et  le  vrai  étude  de  l'homme,  c'est  l'homme. 
wahre  Wissenschaft  und  das  wahre  Studium  des  Menschen  ist  der 
Mensch.) 

(Charron,  «Traité  do  la  Sagesse.») 

Le  silence  du  peuple  est  la  leçon  des  rois. 

(Das  Schweigen  des  Volkes  ist  eine  L'Ine  ivi r  die  Könige.) 

(De  Beau  vais,  Leichenrede  für  Ludwig  XV.) 

Le  superflu,  chose  très-nécessa  i 

(Das  Ueberflü88ige,  etwas  höchst  Notwendiges.) 

(Voltaire,  «le  mondain.») 

Les  envieux  mourront,  mais  non  jamais  l'envie. 
t  sterben  wohl,  doch  nimmermehr  der  Neid.) 

(Molière,  «Tartuffo»  V.  3.) 


—     106    — 

Les  extrêmes  se  touchent. 
(Die  Extreme  berühren  sich.) 

(L.  S.  Mercier,  «Tableau  de  Paris.»  Siehe  Büchmann.) 

M.  , 

Ma  vie  est  un  combat. 

(Mein  Leben  ist  ein  Kampf.) 

(Voltaire,  «Mahomet»  IL  4.) 

N. 

Nous  avons  changé  tout  cela. 
(Wir  haben  das  alles  geändert.) 

(Molière,  «le  médecin  malgré  lui.»  LE.  6.) 

Nous  dansons  sur  un  volcan. 

(Salvandy  am  Vorabende  der  Julirevolution.) 

Nul  n'aura  de  l'esprit,  hors  nous  et  nos  amis! 
(Keiner  soll  Geist  haben,  als  wir  und  unsere  Freunde!) 

(Molière,  «les  femmes  savantes»  III.  2.) 

0. 

Où  peut  on  être  mieux  qu'au  sein  de  sa  famille? 

(Wo  ist  man  besser  [aufgehoben],  als  im  Schosse  seiner  Familie.) 

(Marmontel,  «Lucile.») 

Où  sont  les  neiges  d'antan? 

(Wo  ist  der  Schnee  des  verflossenen  Jahres?) 

(François  Villons,  «Ballade  der  Damen  der  Vorzeit.») 

Que  diable  allait-il  faire  dans  cette  galère? 
(Was,  zum  Teufel,  hatte  er  auf  jener  Galeere  zu  suchen?) 

(Molière,  «George  Dandin»  I.  9.) 

Qui  mange  du  pape,  en  meurt. 

(Wer  isst,  was  vom  Papste  kommt,  stirbt  daran.) 

(Papst  Alexander  VI.  Borgia  vergiftete  unbequeme  Personen  bei 
seinen  Gastmählern,    vgl.  Büchmann) 


—     107     — 

ß. 

Revenons  à  ces  moutons! 

(Um  auf  besagten  Hammel  zurückzukommen.) 

(«L'avocat  Patelin»;  nach  e.  franz.  Lustspiel  des  14.  Jahrhunderts.) 

Rien  n'est  beau  que  le  vrai;  le  vrai  seul  est  aimable. 

(Nichts  ist  schön  als  das  Wahre;  das  Wahre  allein  ist  lieblich.) 

(Boileau,  9.  Epistel.) 

S. 

Si  Dieu  n'existait  pas,  il  faudrait  l'inventer. 
(Gäbe  es  keinen  Gott,  so  müs3te  man  einen  erfinden.) 

(Voltaire,  «Epître  à  l'Auteur  du  livre  des  trois  Imposteurs.») 


Soyons  amis,  Cinna! 

(Wir  wollen  Freunde  sein,  Cinna!) 


(Corneille,  «Cinna»  V.  3.) 


Tant  de  bruit  pour  une  omelette. 
(So  viel  Lärm  um  ein  Omelette.) 

(Desbarreaux  f  1675?  vgl.  Büchmann.) 

Tel  brille  au  second  rang,  qui  s'éclipse  au  premier. 
(Mancher  glänzt  an  zweiter  Stelle,  dessen  Licht  an  der  ersten  erlischt.) 

(Voltaire,  «Henriade.»  Vers  31.) 

Tel  est  notre  bon  plaisir. 
I  ist  unser  Vergnügen.) 

(Karl  VJil.  von  Frankreich  in  seiner  Ordonnanz  vom  12.  März  1497. 
vgl.  Büchmann.) 

Tirer  les  marrons  du  feu. 

(Die  Kastanien  aus  dem  Feuer  holen.) 

(La  Fontaine,  «Der  Affe  und  die  Katze.») 

Tu  l'as  voulu,  George  Dandin,  tu  l'as  voulu. 
(Du  hast  es  so  haben  wollen,  George  Dandin,  du  hast  es  §o  haben  wollen.) 

(Molière,  «George  Dandin»  I.  9.) 


—     108    — 

Toujours  en  vedette. 
(Immer  auf  dem  Posten.) 

(Friedrich  der  Grosse.) 

Tous  les  genres  sont  bons,  hors  le  genre  ennuyeux. 
(Alle  Kunstgattungen  sind  gut,  mit  Ausnahme  der  langweiligen  Kunst- 
gattung.) 

(Voltaire,  aus  der  Vorrede  zu  «Enfant  prodigue.») 

Tout  comme  chez  nous. 
(Ganz  wie  bei  uns.) 

(Nolant  de  Fatouville,  «Arlequin  Empereur  dans  la  lune.») 
(Siehe  Büchmann.) 

Tout  est  perdu  fors  l'honneur. 
(Alles  ist  verloren,  nur  die  Ehre  nicht.) 

(Franz  I.  nach  der  Schlacht  von  Pavia.) 

Tout  est  pour  le  mieux  dans  le  meilleur  des  mondes  possibles. 
(Alles  ist  aufs  beste  bestellt  in  der  besten  der  möglichen  Welten.) 

(Voltaire,  «Candide.») 

Tout  soldat  français  porte  dans  sa  giberne  le  bâton  de  maré- 
chal de  France. 

Jeder  französische  Soldat   trägt  in  seiner  Patronentasche  den  Marschall- 
stab von  Frankreich.) 

(Napoleon  I.) 


Vous  êtes  orfèvre,  Monsieur  Josse. 
(Sie  sind  ein  Goldschmied,  Herr  Josse.) 

(Molière,  «l'amour  médecin.») 


Englische  Citate. 


?& 


0 


A 


A. 

A  horse!  a  horse!  my  kingdom  for  a  horse! 
(Ein  Pferd!  Ein  Pferd!  mein  Königreich  für  ein  Pferd!) 

(Shakespeare,  «Kichard  III.»  V.  4.) 

A  plague  of  sighing  und   grief;   it  blows   a  man  up  like  a 

bladder. 
(EoF  die  Pest  Kummer  und  Seufzen!    Es  bläst  einen  Menschen  auf  wie 
einen  Schlauch.) 

(Shakespeare,  «König  Heinrich  IV.»  1.  Thl.  II.  4.) 


Alas,  poor  Yorik! 
(Ach,  armer  Yorik!) 


(Shakespeare,  «Hamlet»  V.  1.) 


And  thus  the  native  hue  of  resolution 
Is  sicklied  o'er  with  the  pale  cast  of  thought. 
(I)»t  angebor'nen  Earl».-  der  EnttofaliatfOttg 
Wird  des  Gedanken  ingokränkelt,) 

(Shakespeare,  «Hamlet»  IH.  1.) 


B. 


Brevity  is  the  soul  of  wit 
(Kürze  ist  des  Witzes  Seele.) 


(Shakespeare,  «Hamlet»  H.  2.) 


c. 


Caviar  to  the  general; 
(Kaviar  für  das  Volk) 


(Shakespeare,  «Hamlet»  TL  3.) 


—     112     — 

Come  what  come  may, 

Time  and  the  hour  runs  through  the  roughest  day. 

(Komme,  was  kommen  mag, 

Die  Stunde  rennt  auch  durch  den  rauh'sten  Tag.) 

(Shakespeare,  «Macbeth»  I.  3.) 

Coming  events  cast  their  shadow  before. 
(Künftige  Ereignisse  werfen  ihre  Schatten  voraus.) 

(Th.  Campbell,  «Lochiels  Warning.») 

B. 

Doubt  thou,  the  stars  are  fire, 
Doubt  that  the  sun  does  move; 
Doubt  truth  to  be  a  liar; 
But  never  doubt,  I  love. 

(Zweifle  an  der  Sonne  Klarheit, 

Zweifle  an  der  Sterne  Licht, 

ZweiiT  ob  lügen  kann  die  Wahrheit, 

Nur  an  meiner  Liebe  nicht;) 

(Shakespeare,  «Hamlet»  II.  2.) 

E. 

Early  to  bed  und  early  to  rise  makes  a  man  healthy,  wealthy 

and  wise. 
Früh  in's  Bett  und  frühes  Aufstehen  macht  gesund,  reich  und  weise. 

(Benjamin  Franklin,  «Weg  zum  Keichtum».) 


Every  inch  a  king. 
(Jeder  Zoll  ein  König!) 


(Shakespeare,  «König  Lear»  IH.  4.) 


F. 

For  Brutus  is  an  honourable  man, 
So  are  they  all,  all  honorable  men. 
(Denn  Brutus  ist  ein  ehrenwerther  Mann; 
Das  sind  sie  alle,  alle  ehrenwerth.) 

(Shakespeare,  «Julius  Caesar»  m.  2.) 


—    113    — 


Fraity,  thy  name  is  woman! 
(Schwachheit,  dein  Nam'  ist  Weib!) 


G. 

Get  thee  to  a  nunnery,  Ophelia! 
(Geh'  in  ein  Kloster,  Ophelia!) 


(Shakespeare,  «Hamlet»  I.  2.) 


(Shakespeare,  «Hamlet»  III.  1.) 


God  made  him,  and  therefore  let  him  pass  for  a  man. 
(Gott  schuf  ihn,  also  lasst  ihn  für  einen  Menschen  gelten.) 

(Shakespeare,  «Kaufmann  v.  Venedig»  I.  2.) 

H. 

Have  you  prayed  to-night,  Desdemona? 
(Hast  du  zur  Nacht  gebetet,  Desdemona?) 

(Shakespeare,  «Othello»  V.  2.) 

He  jests  at  scars,  that  never  felt  a  wound. 
(Der  Narben  lacht,  wer  Wunden  nie  gefühlt;) 

(Shakespeare,  «Eomeo  und  Julie»  IL  2.) 

He  thinks  too  much;  such  men  are  dangerous. 
(Er  denkt  zu  viel,  die  Leute  sind  gefährlich.) 

(Shakespeare,  «Julius  Caesar»  I.  2.) 

He  was  a  man,  take  him  tor  all  in  all, 
I  shall  not  look  upon  his  like  again. 
(Er  war  ein  Mann,  nehmt  alles  nur  in  allem, 
Ich  werde  nimmer  seines  Gleichen  seh'n.) 

(Slwtk'-.speare,  «Hamlet»  I.  2.) 

He  was  not  of  one  age,  but  for  all  times. 
(Er  war  nicht  eines  Zeitalters,  sondern  für  allo  Zeiten.) 

(Jonson,  «Das  Gedächtnis  W.  Shakespeares.»  God.) 

Hell  is  paved  with  good  intentions. 
(Die  Hölle  ist  mit  guten  Vorsätzen  gepflastert.) 

(S.  Johnson:  vgl.  Büchraann.) 
Fried,  Citate  8 


—     114    — 

Here  I  lay,  and  thus  I  bore  my  point; 
(So  lag  ich,  und  so  führt'  ich  meine  Klinge.) 

(Shakespeare,  «König  Heinrich  IV.»  1.  Thl.  II,  4.) 

I. 

I  awoke  one  morning  and  found  myself  famous. 
(Ich  erwachte  eines  Morgens  und  fand  mich  berühmt.) 

(Byrons  «Tagebuch.») 

I  could  have  better  spared  a  better  man. 
(Ich  könnte  besser  einen  Bessern  missen.) 

(Shakespeare,  «König  Heinrich  IV.»  1 .  Thl.) 

I  scent  the  morning  air. 

(Ich  wittere  Morgenluft.) 

(Shakespeare,  «Hamlet»  I.  5.) 

I  stay  here  on  my  bond. 
(Ich  stehe  hier  auf  meinem  Schein.) 

(Shakespeare,  «Der  Kaufmann  von  Venedig»  IV.  1.) 

I  would  it  were  bedtime,  Hal,  and  all  well. 

'Ich  wollte,  es  wäre  Schlafenszeit,  Heinz,  und  alles  gut.) 

(Shakespeare,  «König  Heinrich  IV.»  1.  Thl.  V.  1.) 

If  reasons  were  as  plenty  as  blackberries. 
(Wenn  Gründe  so  gemein  wie  Brombeeren  wären.) 

(Shakespeare,  «König  Heinrich  IV.»  1.  Thl.  n.  4.) 

It  is  a  wise  father,  that  knows  his  own  child. 
(Das  ist  ein  weiser  Vater,  der  sein  eigen  Kind  kennt.) 

(Shakespeare,  «Der  Kaufmann  von  Venedig»  n.  2. 

It  was  the  nightingale  and  not  the  lark. 
(Es  war  die  Nachtigall  und  nicht  die  Lerche.) 

(Shakespeare,  «Romeo  und  Julie»  IH.  5.) 

K. 

Knowledge  itself  is  power. 

(Wissenschaft  selbst  ist  Macht.) 

(Bacon,  «Religious  meditation.» 


—     115     — 
L. 


Learned  Theban. 
(Kundiger  Th'ebaner.) 


,  «König  Lear»  EH.  4.) 


Long,  long  ago. 
(Lang1,  lang'  ist's  her.) 

(T.  H.  Bayly,  «Tell  me  the  tales  that  to  me  were  so  dear.») 

M. 

Man  wants  but  little  here  below, 
Nor  wants  that  little  long. 
(Hienieden  braucht  der  Mensch  nient  viel, 
Noch  braucht  er's  lange  Zeit.) 

(Goldsmith,  «Hermit»  stanza  8.) 

Men's  evil  manners  live  in  brass;  their  virtues 
We  write  in  water. 

(Der  Menschen  Sünden  leben  fort  in  Erz; 

Ihr  edles  Wirken  schreiben  wir  ins  Wasser.) 

(Shakespeare,  «Heinrich  VUE.»  IV.  2.) 

ry  acquaints  a  man  with  strange  bedfellows. 
(Die  Not  bringt  einen  zu  seltsamen  Schlafgesellen.) 

(Shakespeare,  «der  Sturm.»  H.  2.) 


More  matter,  with  less  art; 
(Mehr  Inhalt,  wen'ger  Kunst.) 

My  better  half. 
(Meine  bessere  Hälfte.) 

My  house  is  my  castle. 
(Mein  Hans  ist  meine  Burg.) 


(Shakespeare,  «Hamlet»  H.  2.) 

y.  «Arcadia»  siehe  Büchmann.) 

(E.  Coke,  «Rechtsspruch.») 


0. 

0  what  a  noble  mind  is  here  o'erthrown! 

(0  welch'  ein  edler  Geist  ist  b  it!) 

(Shakespeare,  «Hamlet»  III.   1.) 
b* 


—     116     — 

P. 

Put  money  in  thy  purse! 

(Thu'  Geld  in  deinen  Beutel.) 

(Shakespeare,  «Othello»  I.  3.) 

s. 

Something  is  rotten  in  the  state  of  Denmark; 
(Etwas  ist  faul  im  Staate  Dänemark;) 

(Shakespeare,  «Hamlet»  I.  4.) 

Sweet  swan  of  Avon. 
(Süsser  Schwan  von  Avon.) 

(Jonson,  «Das  Gedächtnis  W.  Shakespeares.»  Ged.) 

T. 

The  cups 
That  cheer  but  not  inebriate. 

(Die  Schalen, 
Die  erheitern,  nicht  berauschen.)  (Der  Thee.) 

(W.  Cowper,  «The  task  »  Ged.) 

The  better  part  of  valour  is  discretion. 
(Der  bessere  Teil  der  Tapferkeit  ist  Vorsicht.) 

(Shakespeare,  «König  Heinrich  IV.»  1.  Thl.  V.  4.) 

The  child  is  the  father  of  the  man. 

(Das  Kind  ist  des  Mannes  Vater.) 

(Wordsworth,  «My  Heart  leaps  up.») 

The  last  of  the  Mohicans. 
(Der  letzte  Mohikaner.) 

(J.  F.  Cooper:  Romantitel.) 

The  poet's  eye,  in  a  fine  frenzy  rolling. 
(Des  Dichters  Aug'  in  schönem  Wahnsinn  rollend.) 

(Shakespeare,  «Sommernachtstraum»  V.  1.) 

The  proper  study  of  mankind  is  man. 

(Das  eigentliche  Studium  der  Menschen  ist  der  Mensch.) 

(Pope,  «Essay  on  Man».) 


—     117     — 


The  rest  is  silence. 
(Der  Rest  ist  Schweigen.) 


(Shakespeare,  «Hamlet»  V.  2.) 


The  right  man  in  the  right  place. 
(Der  rechte  Mann  an  der  rechten  Stelle.) 

(A.  H.  Lagard  im  House  of  Commons  15.  Jan.  1855.  vgl.  Büchmann.) 

The  time  is  out  of  point. 

(Die  Zeit  ist  aus  den  Fugen.) 

(Shakespeare,  «Hamlet»  I.  5.) 

The  winter  of  our  discontent. 
(Der  Winter  unseres  Missvergntigens.) 

(Shakespeare,  «Richard  IH.»  I.  1.) 


There  is  the  humour  of  it. 
(Das  ist  der  Humor  davon.) 


(Shakespeare,  «Heinrich  V.»  H.  1.) 


There  are  more  things  in  heaven  and  earth,  Horatio, 

Tli an  are  dreamt  of  in  your  philosophy; 

(Es  giebt  Dinge  zwischen  Himmel  und  Erde,  Horatio, 
Von  denen  sich  eure  Schulweisheit  nichts  träumen  lässt.) 

(Shakespeare,  «Hamlet»  I.  5.) 


This  was  a  man! 
(Dies  war  ein  }1 


(Shakespeare,  «Caesar»  V.  6.) 


Thou  com' st  in  such  a  questionable  shape. 
(Du  kommst  in  so  fragwürdiger  Gestalt.) 

(Shakespeare,  «Hamlet»  I.  4.) 

Though  this  be  madness,  yet  there  is  method  in  it; 
(Ist  dies  schon  Tollheit,  hat  es  doch  Methode;) 

ikespcaro,  «Ha  in  let»  II   2.) 

Three  removes  are  as  bad  as  a  fir«'. 

imal  umziehen  ist  so  schlimm  wie  einmal  abbrennen.) 

(Benjamin  Franklin,  «Weg  zum  Reichtlimn») 


—     118     — 

Thy  wish  was  father.  Harry,  to  that  thought. 
(Dein  Wunsch  war  des  Gedankens  Vater,  Heinrich.) 

(Shakespeare,  «König  Heinrich  IV.»  2.  Thl.  IV.  4.) 

'Tis  a  consummation 
Devoutly  to  be  wish'd; 
(s'ist  ein  Ziel, 
Aufs  Innigste  zu  wünschen.)  (Der  Todesschlaf.) 

(Shakespeare,  «Hamlet»  HI.  1.) 

To  be  or  not  to  be,  that  is  the  question. 
(Sein  oder  Nichtsein,  das  ist  hier  die  Frage.) 

(Shakespeare,  «Hamlet»  IH.  1.) 

Too  full  of  the  milk  of  human  kindness. 

(Zu  voll  von  Milch  der  Menschenliebe.) 

(Shakespeare,  «Macbeth»  I.  5.) 

u. 

Use  every  man  after  his  desert,  and  who  should  'scape  whip- 
ping? 
(Behandelt  jeden  Menschen  nach  seinem  Verdienst,  und  wer  ist  vor  Schlägen 
sicher?) 

(Shakespeare,  «Hamlet»  H.  2.) 

w. 

Well  roared,  lion! 

(Gut  gebrüllt,  Löwe.) 

(Shakespeare,  «Sommernachtstraum»  V.  1.) 

What's  Hecuba  to  him,  or  he  to  Hecuba, 
That  he  should  weep  for  her? 

(Was  ist  ihm  Hekuba,  was  ist  er  ihr, 

Dass  er  um  sie  soll  weinen?) 

(Shakespeare,  «Hamlet»  H.  2.) 

What  's  in  a  name?  that  which  we  call  a  rose, 
By  any  other  name  would  smell  as  sweet. 
(Was  ist  ein  Name?  Was  uns  Rose  heisst, 
Wie  es  auch  hiesse,  würde  lieblich  duften.) 

(Shakespeare,  «Komeo  und  Julie»  ü.  2.) 


Italienische  Citate. 


^ 


Anch'  io  sono  pittore. 
(Auch  ich  bin  ein  Maler!) 


Così  fan  tutte. 
(So  machen's  alle.) 


Di  tanti  palpiti. 

n  Leiden.) 


e. 


D. 


(Correggio?  vgl.  Buch  mann. 


(Titel  einer  Mozart'schen  Oper.) 


(Süsses  Nichtsthun.   lt.  illud  jueundum  nil  agore.) 

a  è  mobile. 
(Das  Weib  ist  veränderli'}).) 


E. 


(Rossini,  «Tancred»  I.) 

(Plin.  jun.  8.  9.) 

(Verdi -Piave,  «Rigolctto.») 


Eppur  si  muove 

(Und  sie  bewegt  sich  doch.) 

(Galilei,  nachdem  er  zur  Abschwörung  seiner  Lehrs 
gezwungen  wurde.) 


.^-120    — 


Lasciate  ogni  speranza,  voi  ch'entrate. 

(Lasst  jede  Hoffnung  hinter  euch,  ihr,  die  ihr  eintretet.) 

(Dante,  «Göttliche  Komödie»  Hölle  IH.  9.) 

L'Italia  farà  da  se! 

(Italien  wird  allein  fertig  werden.) 

(Pareto,  vgl.  Büchmann.) 

N. 

Nessun  maggior  dolore 
Che  ricordarsi  del  tempo  felice 
Nella  miseria. 

(Kein  grösserer  Schmerz, 
Als  sich  erinnern  glücklich  heit'rer  Zeit 
Im  Unglück.) 

(Dante,  «Hölle»  V.  121.) 


Se  non  è  vero,  è  ben  trovato. 

(Wenn  es  nicht  wahr  ist,  ist  es  sehr  gut  erfunden.) 

(G.  Bruno,  «gli  eroici  furori.») 


Tempi  passati. 

(Vergangene  Zeiten.) 

Trema,  Bisanzio! 
(Zittre,  Byzanz!) 


T. 

(Kaiser  Joseph  II.  vgl.  Büchmann.) 
(Donizetti,  «Belisar.»} 


Druck  von  Gressner  &  Schramm  in  Leipzig. 


V 


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