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Full text of "Die Lieder des Mirza-schaffy[pseud.]"

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^ie ßieber 



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mit einem ^rolofl 



3rteUi0 ^obtnftebt. 



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ir CanlBliitirTi eihrlnirn Bbci - flolbui^trruilitii 



3n^alte^i)dr}ral)m0. 



?)rorog 9tite x\' 



S u l e t k I) a. 

i. 9^i<^t mit Sngeln im blauen gimmetöjelt 

2. ®ing* i(^ ein Cieb/ ^üpft fteubenrei(^ 

3. «mein ^et) fc^mücTt ft(^ mit ^ir 

4. SBad ift bet SBuc^d ber ^inie . . 

5. iDiinnetoeiben 

6. (Btfji* idf ^eine jarten gfifc^en an . 

7. i^oc^auf piegt mein get), feit e« fein ®IM 

8. SBenn becmaleinfl bed ^arabiefed Pforten 

9. ^in6/ wad t^u|t X)u fo erf(^to(fen . 

10. (Sd l^ai bie tRo\t ftc^ beflagt . . . 

11. 3Bo^( wei^ i(^ einen ^anj ^u winben 

12. «Die §e(Ie ©onne leuchtet .... 

13. 3<l^ ftt^Ce ©einen Obern .... 

14. $3enn ber gcü^ftng auf bie Serge fteigt 

15. 3(^ eiMUdi^n ber ©lütfUc^en . . . 



drttr 

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22 

24 



fCtthtv Ibtr jilagr. 

1. 3m harten flagt bie Slac^tigaa 27 

2. Sieber ift ber l^ü^Ung ind Sanb gefommen . . 29 

3. (S« ifl ein SQa^n, }u glauben 30 



VI 



4. Sie auf bem gelb nur bie gruc^t (^ebet^t 

5. Sd^C mag ed im Ceben 

6. 9li(^t immer am befleu erfahren ifl . . . 

7. ÜRitja» Schafft)! ©u mügtefl bliub fein 

8. ein fc^Iimm're« Unglücf at8 ber %ob . . 

9. @d ^at einma( ein '^^or gefagt . . . . 

10. ^ie fc^Iimmflen ©c^merjen ftnb auf ^ben 

11. Det QueQ, bet ffodf oom tBeige fpringt . 

12. ^9 »e^t bet ®ottedobem 

IH. SÄiTja'®(^aff^! nun »erbe »ernönftig . . 



Srilr 

30 
31 
32 
32 
33 
35 
35 
36 
37 
39 



Cteber )ttmCobelie«tPeine0 unb trl»if4)rr €^lödifelighf ct. 

1. ^ud bem geuerqued bed Sßeined 43 

2. Wltxn Ce^ret ift ^afid, mein ^et^aud ift bie Sc^enfe 44 

3. ©ie 5öeife guter 3e(^ ifl 45 

4. ÜRuDfa^, rein ijl ber ©ein 47 

5. ^tntm %a%t jum ©ebdc^tnig 48 

6. Sie bie ^lac^tigaOen an ben SRofen nippen . . 49 

7. So mau fr5^(i(^ uerfammett in trauUc^r 9lunbe ifl 50 

8. Soran erfennejl ©u bie f(^ön|len ©fumen . . 51 

9. 3™ Sinter trinf ic^ unb finge Cieber . . ! . 51 

10. «öerbittre ©ir ba« junge ßeben nic^t .... 52 

11. feiig/ »em »on Urbeginn 58 

12. @u(^ migffiOt mein ^id^ten, weil ic^ . . . . 55 

13. <^rinft Sein! bad ifl mein alter Spruc^ ... 57 

14. Sir fa§en noc^ fpAt beifammen 59 



VII 



9rttr 

15. SBd^ne S^iemanb ftc^ bcn SBetfen 62 

16. "irinf nie gebanfenlo« 63 

17. SBenn Untrja'ec^aff)) ben^^cc^er ct^ebt ... 64 

Cirber ütib dpritd)r htt tDri^lirtt. 

1. Romm, 3ilnget; ^et! t(^ ipiO <Dtc^ fßetd^eit (e^ren 67 

2. Sd fu(^t bei ((^tf ^eife 69 

3. K>^xt u>ad bet ^oUdmunb fptic^t 70 

4. maq Bei betn SReben ber Sßa^t^eit 71 

5. @oO[ i(^ (ac^ett/ foQ ic^ Hagen ...... 72 

6. Sin ®(^tiftge(e^ttet tarn )u mir unb fprac^ . . 73 

7. ©ie DifleC fpta<^ jux JRofe 74 

8. 3(1^ Hebe bie mic^ lieben 76 

9. 3Rirja* Schafft), wo mug ic^ ©i(^ flnben ... 77 

10. gin geglit^eö ^ot feine Seit 78 

11. 5)et gromme liebt baö ©(^aurifle 79 

12. Sin gtaued tluge 79 

13. eoUfi ^i(^ in Slubac^t beugen 80 

H. 3(^ ^ajfe bad fu^lic^e SHeimgebimmcl .... 81 

15. SBenn bie lieber gar )u mofc^eenbuftig ... 81 

16. So ft(^ ber X)i(^ter üerjleigt in'd Unenblic^e . . 82 

17. X)er finge Wlann fc^weift ni(^t na(^ benv ^nten 82 

18. 6dnger giebt t9, bie ewig flennen 83 

19. Sneibe bad fu^lic^e SHeimgeflingel 84 

20. Ser in Silbern unb SBorten in Ciebedtönen . . 84 

21. ©iüjl t^n ben ®ei|t im ®efang erfpüren ... 85 



VIII 



22. 2Bet nic^t »ermag feine Cieber ju f<^6pfen . . 

23. ©Ute SEBi^e »oaen etbad^t fein ....... 

24. ^udf (eine SßeiS^eit unb ^fa^tung . . . 

25. ©ergeben« »itb bie to^e §onb 

26. Söorin befleißt, SÄit^a * ©d^aff^ 

27. (^d ifl leidet; eine !(uge ©rimaffe ju fc^neiben . 

28. Set feine 9lugen fletd am rechten Orte f^ai . . 

29. «Der JRofe füjer ©uft genügt 

30. ^Id i(^ ber Seid^eit naci^gefhebt 

31. 3u bed !8etftanbe8 unb SSBi^ed Umgebung . . 

32. SGBer »tte« auf 8 (Bpitl gefefet 

33. ©e« 3orne8 gnbe 

Vißtd. )3erf4)te^rne)8(. 

1. SQoburc^ ift Sc^irad \i>t>ffl, bie ©tabt 

2. I)ie fc^önen S)ldb(^en oon ^iflid . . 

3. ÜÄirja'iöc^ap, (eic^tjinnig giatter^erj 

4. ©ie ^ie(t mic^ auf ber ©trage an . . 

5. ©(^(ag bie<^f(l^abra jurücf ! Sad oer^üOft ^u ^i(^ 

6. ®elb roQt mit )u gfifen ber braufenbe ^ur 

7. ^ag ^u am Slbenb gu mit (ommft 

8. (Ed §at ber ©d^ac^ mit eignet @anb . 

9. I)ied foH eud^ je^t atö neuefted ®ebot 

10. «n Satima 

11. ^^u* nic^t fo fptdbe/ f(^6ne8 ^inb 

12. (Ein (iebeleered Snenfc^enCeben . . . 



Seite 
85 

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108 j 
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111 



IX 



Seite 

13. 8pric^ nic^t oon 2tit, fprid^ nic^t bon 9laum. 111 

14. g« bre^'tt bie Gelten fic^ im Äteife .... 112 

15. 3f^ (in ^i^ ^i^ S^i^ redeten ©tunbc gefommen 113 

16. ^adf einem ^oi^cn 2^tlt jheben »ir .... 114 

17. (So fmgt SDlitja-Sc^aff^: xoxx »oSen forglo« . 115 

18. @nbli(^ toitb tB mir }Utt)ibex 117 

19. ©Ott ^ief bie ©onne glühen 118 

20. Unb »a« bie ©onne gCu^t 119 

21. ^ie ®efc^id^te ooti bet fd^önen (S^anin gatme . 120 

22. 3ttm ©iöan bet Sejiete mu^t' idf fommen . . 123 

23. gnirja^ec^atf^! liebliche 53iene 124 

^iqa^^uffuf. 

1 . Sine alte ©efc^ic^te in neue JHeime gebracht . . 127 

2. ©emüt^Iid^ nennt i^t biefen ©i(^ter .... 129 

3. @e^t 2niraa-3uffuf an 130 

4. 2Ba8 5mirsa'3uffuf bo(^ 131 

5. ßaf , ÜRirja-Suffuf, ©ein ©d^motten jeljt . . 133 

6. SQBaS ijt bo(^ Sniraa»3uffuf 134 

7. Cieber Sterne o^ne Strahlen 136 

jQafifou 

1. O, wie mir fc^meren ©rangeö 139 

2. Oag ßieb üon ber ©c^ön^eit 141 

3. SCBenn $um ^an$ bie jungen ©c^önen .... 143 

4. gieig', f(^önc ^no8^)e! ©ic^ ju mir .... 145 



Settt 

5. ei Du n5rrif(^e« ©erj 146 

6. Sin mid ba ^ug*» f^ai mid^ erfreut .... 147 

7. Sd raqt ber alte eiBorud 148 

8. ^uf bem lDa(^e fianb fie atö ic^ fc^ieb ... 149 

9. ®ie fprac^: o totidf geil^ei(ted ®Ifi(f .... 151 

10. Die alten @a«i'« üon ^ifli« 152 

11. es fommen bie SDliffionare 153 

12. 8ie meinten ob meiner ^runfen^eit .... 155 

13. Soff mi(§ befe^ren 156 

14. 3uffuf unb ßafifa 157 



<6$laubr un2r Ceben. 

1. 3«^ 9^ÄttB' »Ä« ber ^top^tt »erlieg . . . 

2. (5o f|n;a(^ ic^/ a(d bie $eu(^(er ^u mir famen 

3. @ie glauben mit frommem ßabern . . . 

4. Ser glücfüc^ ifl, ber ifl auc^ gut ... . 

5. Ser QivLdlidi i^, ber bringt bad (B(u(f . . 

6. SBad ®ott und gab §ienieben 

7. 9la(^td fam im ^raum ju mir ein &tgel 

8. SBenn alle ®(dubigen bie rechten ^fabe ge^n 

9. SBorin befte^t ber ganje Unterfd^ieb . . . 

10. 3c§ f^^ ^^ neulich fpdt nac^ Saufe fommen 

11. ßag ben SJJlurfern i^re ^ugenb 



161 
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172 



XI 



Seite 

))(rmif4)tc €$el»i4)te und jQpritdjt. 

1. äjroge unb Slntwort 175 

% 2^ ßanb einjl ^od^ in ®nabe bei bem ©c^ac^ . 178 

3. 8ln bell ©togvefter 179 

4. 8reunbf(^aft 180 

5. ©a8 Ceben ijl ein. <DarIe§n , feine ®a6e ... 181 

6. ffio fid^ Äraft wia offenbaren 182 

7. SGBcttüetbeffetung : . 183 

8. 3^ ^^ i" "^»^ 9^">6^ ©tabt 184 

9. SRofen unb ©otnen 185 

10. 9licmanb §6rt <Dir gCäubig ju 186 

11. Sl^ie famppo« wirb ©ir gonj 186 

12. gweierlei lag ©ir gefagt fein 187 

13. SDBer nie üerüef bcr Sorjtc^t enge Greife . . . 187 

14. nm teic^t'ften fc^artig »erben fc^arfe 3neffcr .188 

15. ®el^t mir mit ^rem {alten Sieben .... 188 

16. &n SJlonn ber Hebt, barf nic^t ju blöbe fein . 188 

17. SQBer in'8 gerj ©ir jielt, ©i(^ ju uevlefeen . . 189 

18. fnun lag ©eine klagen, ©u pnjl'rer ©efett. . 190 

19. gürc^t* nic^t, bag ic§ in ha^ ©emeine . . . 191 
•20. m» id^ fang; feib frö^Iic^ mit ben großen . . 192 

21. Slld i(^ ec^ön^eit; Sieb* unb SBein befungen . 193 

22. 3oIIen gut meine Cieber ber ßiebe gefangen »erben 194 

23. X>ie KcBIic^ t^un mit Sitten »iff 195 

J4. UBiü^ SGBelt unb SJienfc^en rcd^t öerjte^n ... 195 



XII 



SetU 

25. ®e^' fo jtiHe IDu magjl ©eine ffiege .... 196 

26. 3n jebe8 SDlenfc^en ®ef«^te 196 

27. ffiir Snenfc^en «lOe fmb fc^uIbBelaben ... 197 

28. ©et ©lorfe ©c^att . . , 198 

29. ©er Seife fann bed a)lt&(^tigen ®unjl etitbe^cen 199 

30. 2Bo§I beffet ijl'8, o^n' 5lnetfennuiig leben . . 199 
3L ein sum Sichte br&ngt ba9 Sic^t 200 

32. eammit ©i(§ ^u jeglichem ®ef(^äfte .... 200 

33. ©er fluge Sölann ^ält ftc^ jutürf 201 

34. «rabifc^e« Sprichwort 202 

35. SReuja^r« • 93etroc§tung 203 

36. ©ag SBeid^eit nac^ ber 9lnmut^ {hebt ... 203 

37. gwei Slrten ^ö^rer ©eijler fc^uf Statur ... 204 

38. ©ie reine grau ijt »ie ein frifc^er Quett . . 204 

39. SRic^t atte grauen fmb ^ngel 205 

40. grauenfinn i|l \Dof)l }u beugen 205 

41. ms id^ not^ jung n>ar, glaubt' ic^ Wt» baute 206 

42. Sie bad ©emanb um ©eine ©lieber .... 206 

;Hbfd)te^ oon Zifii». 

©c^ßn bijt ©u, fruc^treic^e Ä^rogjtabt ... 209 

€ p i 1 g. 

ein ©firtner fc^reit' ic^ burc^'S fianb .... 213* 




\f i\t am 



gemibmet oon 



5. 8. 



r I 0. 



2)crtt)ctl in SGBel^n bic Stbe ftcijl, 
®ema(tiged f\^ t>orbetettet^ 
Hnb ein Dctbctbettfc^iüatig'tcr ®ctjl 
^e^atttifd^t hnxd^ bic ßanbc fc^teitct, 
^cm Jtbtt feine ©ulbigung 
iDorbtingt, in Sofen ober Sangen, 
iDet ©ne mit üer^altnem ©toll, 
^et ^nbxe bang iim ®ut unb $abe, 
$)ie iD^enge l^attenb mit öetlangen 
^e8 ®rofen ba8 ba fommen fott: 
^a btaud^t e9 mo^( Sntfd^nlbigung 
gut biefc f leine Cicbetgabe, 
©ie ^atmloS, mit bcfd^eibnem 6c^titt 
3n ba8 ©etaufd^ beS Xageö ttitt. 



XVIII 



@g ftnb nic^t miht Sc^Cad^tgefange 
rie @u(^ }u blttfget %f^at entjünben; 
'^}\d)t bcmutl^DoIIe Sd^meic^elfCätigc 
^k eitCen ®[ani unb SRu^m Detfünben; 
^(ud^ feine frommen ftanjelfd^auet 
iDte Sud^ ju fhimmet iDuIbung neigen^ 
Unb für btr 6rbe 2Be^ unb Iraner 
'Bertröflenb auf ben 6imme[ geigen: 

9^ur ölumen jinb'8, befcj^eib'ncr 5lrt, 
Die id^ auf femer SGBanberfa^rt 
®epflü(ftf unb forgfam aufbewahrt/ 
Unb jeftt ju buft'gem Äranj gewunben. 
Unb ©prut^e pnb'8 in SReimgewanb, 
Srbac^t im fernen ÜH^orgenlanb, 
5Ö0 eines »eifen greunbeS §anb 
6ic mir jur ^erlmfc^nur gcbunben. 

I^ajwifc^en jubeCn ^elle ßiebcr 
^on ßiebe, CujI unb €rbenfc^ßne. 
2Ba8 i(^ erCaufc^te, fang ic^ »ieber 



XIX 



®c^uat in ^cimatlid^c Xönc — 

3n frohem Sttti^, beim 93cc^ct ©ein 

^a^ tt)o!^( i^t StiartQ am f(^5nflen fein: 

llnb fragt 2^t mic^: »ie magjl ©u nur, 
T^ermeiC uns 9lot§ unb Sturme brauen, 
fiujlwanbeln auf bex Cenjcöjlur 
Hnb 3)td^ an ©ang unb 53lumen freuen? 

0, biefe 93Cumen, biefet ®ang 
8inb nic^t in (eerem SUü^iggang 
©efud^t unb mit gu *il^eil geiöorben — 
^oc^ unter Hngemad^ unb 9^ot^, 
SBenn fd^Cimme ©türme mic^ bebroi^t, 
@inb jic mix jtetS jum Seil geworben! 

8ie n)aren mit ein ^aüdman 
5Dct Don mit na^m »aS mid^ bettübte, 
Hnb auc^ »o^l 5lnbetn üben !ann 
iDie SGBunberftaft, bie mit geübte. 



XX 



^0 t)idQt%ip^tlt, iDKbjetfCüftet 
^et !?aufafuS jum 9imme( jtetgt^ 
©a8 $au<)t ctftatrt unb fd^necgcbWt^t 
1£Bcntt et bcn SBoHcntutban lüftet — 
3ti cifgcm ?Panjet eingcjiDängt, 
^atan bie btumentetd^e ^ttppt 
iDeg Lottes ^ gleic^tDte eine 6c^te^)>e 
tln einem Ä6nig8mantel^ l^&ngt — 
SGBo @imutg*8 rieftgeö ©efiebet 
18om SGBolfent^tone nieberraufd^t, 
^a ift bie öeimat biefet ßiebet, 
^a l^ab' id^ il^tcn Ätang ettaufd^t. 
DSBo^l 3lnbte8 gab e8 boxt ju fingen, 
^0 nie bet ©d^lac^tenbonnex fd^meigt, 
^0 ößttcr in SSetjweipung ringen 
Xlnb eine§ nid^t bem anbem ttjcic^t. 
mo maeä fftrtt in btanfex SRüflung, 



XXI 



9Bo jebe SBo^nung eine ^efte^ 

9GBo jebet ©teinblocC eine 93rüjhmg — 

3Bo fic^'8 in jebcm Serfenncjlc 

53on ©äffen unb öon ÄanH)fetn regt — 

©0 felbft bad SBeib bie SS^affen tragt, 

3Bo jebet Ihiobe fd^on ein Uiieger — 

Hnb n)o in bex Serjmeiflung Ttnif) 

iDie iD^uttex mit ber eignen ©tut 

ißom geU^ang fpringt in'S Xobedbette; 

iDa| öor bet Änec^tfc^aft jie jic^ rette 

Unb bex ©ewalt bex xo^en 6iegex . . . 

6inn)eg mit biefen gxaufen IBilbetn 
$)e8 XobeS, bex gexjtöxung ©d^xcrfen! 
©ex nic^t t)exma9 baS 9Be^ ja milbexn; 
©od bie ^nnexnng nic^t u^ecEen, 
^\6)t mit ben ©ilben fe(bft Dexmilbexn! 

goxt öon ben ®xa&exn, üon ben ^tümmexnt 
goxt au8 bex SRac^t jum gellen *iag! 
€8 [ott beS ßebenS ftifc^ex Dxang 



XXII 



!)^i(^t in gefachtem ®ram ijcrfümmcm — 
Hnb nux tt>ad gteube bieten maij 
8o[C aufetfle^en im (S^efang! 

^et^lt net Sc^metj unb {lete Spannung 
Qü^tt 5ut ^fc^laffung^ ^ut Entmannung. 
^Dag 6c^Umme fteEt t>on felbft ftc^ ein^ 
Unb n>er fic^ fteun mH mu^ eS bannen ^ 
Ein frol^ed l^ieb^ ein iBec^et ISSein: 
Unb aSe @otge )ie^t t)on bannen! 
9^ut mer ftc^ tec^t bed CebenS freut ^ 
fltägt [eichtet n)ag eS 6(^(immed beut. 

©tum falbt jum gefte Sute ®[iebet, 
Unb [a^t an meinet $anb Euc^ nieber 
©eim Xtinfgetag üetüebtet SBeifcn, 
Die Etbenluft unb ©c^ön^eit greifen. 
6ie {heuen Blumen t)ot Eud^ ^in^ 
Erfreut Eu(^ il^rer ©ol^lgerüc^e/ 
SJlerft i^rer SBortc fCugen 8inn^ 
Sört i^re ßicber^ i^re ©priic^e, 



XXIII - 



^ie (dngei a(d fte [e(bet (ebettf 
^em tDeinbene^ten SRunb entfc^toeben. 

Hnb iDaS mit bie Erinnerung 

D^oc^ in (cbcnb'gcn gatbcn malt: 

^ie licbetfüge Sulbtgung 

Der @c^6n^eit bie üettocCenb fttal^ltf 

^ed Oflend manne Stemennac^t, 

Der Blumengärten Farbenpracht ^ 

^eö grül^Rngg ßujt unb 93(üt^cnbrong , 

*Die bergumragte ÄtjroSjlabt, 

Die 3Raiejtät beS ^rarat, 

^olt auferfte^en im ©efang/ 

Gebirge bie jum $tmmel fleigen^ 

Bergjhömc bie ju Xl^ate fpringcn, ^ 

Der jungen 3)){&bc^en XanjeSreigen 

^enn toitb ber Xfc^engjir Saiten ftingcn . . 

D, biefe »iCben ÄlangeSgrüge, 

<5ie jinb mir tief in'8 ©erj gebrungcn, 

Hnb biefe jungfräulichen gü^e 



XXIV 



3Rit im ®ebä(^tni| nad^gcfprungcu. 
Hnb Wittes n>a8 i^ tcd^t ücrjtanb, 
Unb »ag i(^ fc^ön utib nüjac^ fanbr 
^a8 fül^x* ic^ jefet an tncinct ©anb 
Seim in mein bcutfc^cö ©atcrtanb. 

Unb töcU cö öott öon ßiebe ijl, 
Äcuf(^ angctl^an im gticbcnftflcib : 
SbUtam, fei c8 ©it geweil^t! 
©ie ©u bcn gticbcn mit bcfc^iebcn, 
Die Du bic ßiebe fclbet bijll 

1851. g. 8. 



^»-»orqf Jt*.>e-«- - 



^ tt U i fe 1^ a. 



©ie ilifbe tjl bet ©tdjtune <5tttn, 
<Dte ßiebc tjl be« öcben« ft«ii ; 
Unb ID« bie Ctcb* W audgefungen 
Oct i;>at bic ewigfeit ettungcn. 
glnchtrt. 



1. 

vlid)t mit (Bnc^tUi im 6Cauen $tmmeU^e[t^ 
1Ri(^t mit SRofeu auf buftigcm ©[umeitfelb, 
@c(bfl mit bcr ewigen <3onne ßic^t 
lOergCeid^ id) 2^ii\tf)af mein iOlAbd^en; nid^t! 

^enn bet @ngcl ©ufcn ifl üe6e[cer, 
Kntct Sdofen bto^en bic ©ornen 'fytXf 
Unh bic @onne Det^üat beS 5Rac^t8 t^r ßic^t 
^ie^affc glcid^cn 3ulcif^a nid^t! 

IWic^tS finfcen, fo weit ba9 Sßcttaff reicht, 
Die 93ü(fe, »a8 meiner gulcifl^a gleicht — 
6(^5n( botnCod^ ))i)0[ etoigem Cie6egfc^ein ^ 
:Äann jte mit fic^ fetbft nur t)ergR(^en fein! 



2. 

©ittg' ic^ ein Cicb, ^üpft fteubeteic^ 
^ad 6erj ber jungen 9)>^&bc^en^ 
Denn feilen ftnb bie SBotte g(ei(^f 
©ereilet auf feibnen gabt^en! 

Unb l&üfte jleigen auf batauS^ 
S3on 5 out 18' ©aud^ gett&nfte — 
®leid^n>ie aud jenem SSlumenfhau^^ 
Den mit guläf^a fc^enftc. 

(§rf!aunt nid^t^ bag bed Sängerd iD^unb 
6o gettlic^eg ))o([6ttnge/ 
Unb ba| bie ^eiS^eit ^iet ben SBunb 
3)Wt 3u0enbtoa^eit fc^Unge! 

SBigt 3^r, »et mit bie SGBeiSl^eit gab? 
©ie fam »om ted^ten Otte, 
3(^ (ad fte il^ten ^ugen ab 
Unb puffte fie in SBotte ! 



n 



^ad ^unbet; tDettn fo aumut^ood 
^u(^ meine Cicbet tönen, 
'3ft boc^, toaS meinem Wlixnb entquoK, 
«©in ^Ibgfanj nur bet ©c^onen! 

©ie ifl bem ©ec^et ^f^emfc^ib*) gleich, 
<Ein OueH bet Offenbarung, 
^et mit etfc^Kegt ein Saubetteic^ 
•iDet ©eisijett unb (gtfa^tung. 

ünb fagt: etfCingt nic^t mein Qefang 
^on n)unberbaten ^5nen? 
Unb ifl ni(^t meined Qiebed (Bang 
^eid^t iDie bet ®ang bet @(^5nen? 



*) Der Setzet !Df^cm obet Qf^einfc^tb, auf beffen Otunbe ft(& 
«Sc 9e^mntffc bec Sibe ojfenbaiten/ f^t ftiiteit 9lamen t>on beut alten 
(MtffC^en A6nige (Df^em. 



6 



3. 

^ein 9ev3 fd^müdt fic^ mit ^it; n>ie fic^ 
^et ©immct mit bct ®onne fc^müdft — 
!Du gieSfl i^m ®(an), unb ol^ne X)i(^ 
^(ei6t eg in bunfle ^ad)t entnidt. 

®(eid^tt)ic bie mdi aW i^re ^tac^t 
^etJ^üHt; n>enn (Dunfet fte umfliegt/ 
Hnb nut/ menn i^r bie @onne lad^t, 
geigt, »a8 jte @(^öne8 in fic^ fc^CiegtJ 



I 



4. 

^a8 ifi bet ^ud^d bet Pnie^ bad ^uge bet ®aic\ltf 
^ol^( gegen ^Deinen fc^tanfen SGßuc^d unb Deinem 

^uged $el[e? 
5ßßa8 ijl bet Duft, bep @(^ita8' giut un8 ^et^audjt 

mit ben SBinben, 
^SergKc^en mit bet Düfte ^auc^ , bie Deinem SD^unb 

entfc^minben? 
^aS flnb bie fü|en Siebet aWf bie und $afig gefunden/ 
^D^[ gegen ^neS $Qotted Xon, aud Deinem 2){unb 

entfCungen? 
tSBad ift bet SRofen ^üt^enfeld^, btan ^kd^tigaaeu 

nippen^ 
^0^1 gegen Deinen SRofenmunb unb Deine SRofen- 

ixpptn, 
^ad ift bie Sonne, wad bet iS^onb/ \oa% a([e ^immeld- 

©tetne? 
6ie gCü^en, ^ittetn nut füt Di(^/ üebaugern aud 

bet getne! 
^ad bin ic^ felbfi, voa^ ifi mein Setj/ waS meinet 

eiebeS Xöne? 
51(8 @f[at)en De in et Settßd^feit, Cobftnget Dein et 

Schöne ! 



8 — 



5. . 



®ct iDorn ift geid^en bcr 33ctucinung, 
iDeS ÜHti^gefaHend unb beS SorneS^ 
$)rum: tüibctfttcbt fic bcr ^Scteinungf 
SRcid^t jic ba§ 2^x^ mit beS iDorneS. 

^od^ toixft bic ^itoSpe einet SRofe 
©ic 3ungftau mit afe geic^en J^in^ 
@o l^ci§t baS: günftig jle^'n bie ßoofc, 
9^ut [)anc noc^ mit tteucm ©inn! 

^Doc^ beut ben Std^ bet SRofe offen 
©ic 3tttt9f5C<^w mit ate 3ci<^«w ^^^z 
<öo ift etfüttt mein fuJ^nfleS ©offen, 
80 ifi bie Ciebe offenbat. 



3ti ^offcttbcm, in heuern ©itrn 
^yiaf)' id) bet ^iebe eaUgt^ume, 
Uttb »erfe biefeS öieb ^ir l^in, 
^ieS buft'ge Öieb, als gtageblume. 

Mmm e8 in gteube obet Sotn ^in, 
®ieb Xob bem Sctjen obet SRa^tungf 
Söitf Jhio9^)e, SRofe ober Dom ^in: 
3d^ ^arte ^Deiner Offenbarung! 



10 



(]. 



6e^* ic^ ^eine aatten m¥n an, 

80 Begtetf ic^ n^t, iDu füged ID^abc^en^ 

W\t fie fo t>ie( ^d^&nl^ett tragen fonnen! 

6el^* id^ ^etne fteinen Sdnbc^en an, 

€0 bcgtcif ic^ nid^t, T>vl fü|c8 SÄabc^cn^ 

5öic pe folc^c SEBunbcn fc^Cagen fönncn! 

©cl^' ic^ ©dnc tofigcn ßtp)?cn an, 

eo begreif id^ ni(^t, iDu fügeS SWäbc^cn, 

3öie jte einen Stn^ üetfagen fönncn! 

^d) ic^ ^eine fingen ^ugen an, 

©0 begreif ic^ nic^t, ^u fü|e8 SWäbd^en, 

2ßie fie nac^ mef)r ßicbe fragen fönncn 



11" 



^(d t(^ füj^le. — <8ie^ mtc^ pabig an! 
barmet aU mein ^et), ^u fü|cd !0}dbc^eit^ 
^Xßirb fein iS^enfc^eni^et) ^it fc^lagen !5nnenl 

$öt' bied n)onne)}o((e Ctebc^en an! 

Schöner a(d mein SUunb; ^u fttged SKftbc^en^ 

^löiib fein ÜÄunb ^h ßie6e flagen fßnnen ! 



12 



7. 

$o(^auf {liegt mein ßet}^ feit e8 fein ®(ü<f au8 iDeined 

®(ü(fd Dfenbatung ^iei^t — - 
Hnb immet fel^rt'd n)iebet/ mo^in eS bet Ciebe 

©uge (hfa^tung jicijt — 
^em 6ptingqneS &^n(ic^/ bet !^intme[auf in 

Sollet ©eba^tung gie^t^ 
Unb bod^ tmntet gutütffe^tt t>on n>o et gefommen ift 

Unb feine !Ra^tnng jie^t. 



13 



8. 

SBcnn bctmalcinft bc8 ^atabicfcS ^foxtcn 
^en gtommcn jut ©elo^nung offen jlc^'n^ 
Unh btttttgcfd^aatt bic Wttn^^m äffet Orten 
^aöor in gmeifel, ^ngft unb öoffen ftcl^*n: 

^etb' t(^ affein t)on äffen 6ünbem boxten 
53on ^Ingfl nnb Stocifel nid^t betroffen jlel^'n^ 
T)a lange fd^on auf (Srben mir bie fpfotten 
^ed- ?Parabiefe8 burc^ ©id^ offen jtel^'n! 



14 



9. • 

Äinb( tt>a8 t^ufk ©u fo crfc^rocfcu, 
3öa8 l^cbt fc^üc^tcrn fic^ ©ein JJu^? 
gajf id^ t&nbclnb iDemc ßodcn, 
^kl^t mein SWunb fid^ O^it jum Äu§ — 
^aS id^ 6iete; koaS id^ fiid^e^ 
Cag $)id^*8, 3Rdbc^ctt, nid^t bettüben: 
©cnn fo pe^t'8 im ©d^icffatebuc^e 
SKit ur5cttltc^ »otgefc^tieben ! 

3a ^ t>o(l ^ol^em ®(auben bin ic^^ 

d^taub' an ^\Laf) unb ^oran! 

®[aube, ba| i(^ 5)i(^ ^etjinnig 

hieben mu§ unb lieben fann! 

5lnbctn warb il^t ßoo8 jum glucke, 
SD^it 5um 8egen unb jum Cieben: 
5)enn fo ftcl^t'8 im ©c^idffaföbud^c 
SUit urjeitüc^ tjotgefc^rieben ! 



— 15 — 

^cut bic Öicbc iDit ©cbtÄngnig? 

@(^eud^e (&d^e[nb ^ngft unb !pem; 

Denn erfüllt mu§ baS ©etl^dngnig 

SReineg floljen ©etjcnö [ein! 
Ob id^ ftnne; ob id^ fud^e^ 
^etne ^nbte fdnn id^ Heben: 
Denn fo fkel^f g im Sc^idCfafebuc^c 
3Äit utjeitüc^ toorgefc^tieben ! 

>3offfl ©u cinft bort auf SSeto^nung 

^lad) öottbrac^tet €tbenbal^n, 

9^imm Di(^ feCbft auc^ l^ier Doli ©d^onung 

ÜÄeineS atmen ©etjenS an! 

Äeineä 5lnbeni SfÄinne fuc^e, 
güge, 5tt>ing* Did^, mic^ ju lieben! 
5)enn fo ftel^t'g im @d^irffd[8bu(^e 
Dir urjeitfic^ Dorgefc^rieben ! 

9Umm bieg buffge Cieb unb lieg e^^ 

fiaufd^e feinem Saubexton — 

(Es üetl^ei^t bed ^atabiefed 

©eligfeit auf Srben fd^on! 

^Inbted ®[ücE bort oben fuc^e^ 
JDod^ ^ienieben ia^ und lieben: 
Denn fo jtel^t'8 im ©d^irffalöbud^c 
Uns urjeitCid^ t)orgcfd^ricbcn ! 



16 



@i(^ bet lte((^ bet SRofe tegt^ 
€ei baS $et) bed (ieben ftinbed 
$on beS Ciebed 9au(^ bemegi! 
Sie getp&^te^ toaS ic^ fud^e^ 
®aS mi(^ tod }U il^t getrieben: 
IDenn fo jlel^t'd im Sc^idfalBbuc^e 
3^t UTjeitK(^ üotgefd^rieben ! 



10. 

6g f^ai bie SRofe ftc^ bdia^t, 

^ag gax }u fd^neK bet Duft Detge^c 

Den i^T bet Ceng gegeben IJabe — 



Da ^ab' ic^ i^t )um Xrofi gefagt^ 
Da| et butc^ meine Siebet roe^e^ 
Hnb bort ein emigeS 6eben f)abt. 



18 



11. 



2Bo^[ n)ei§ i(^ einen Ätanj ju »inbeii 
5lu8 ©lumcn, bic id^ \t\bft ge>)flü(!t — 
55Bo^I aud^ baS teerte ©ort ju pnben, 
Ö6 id^ betrübt bin, ob beglurft. 

@o lang' ic^ meiner Sinne SÄeijler, 
80 lang* ic^ tod^f toa^ mir gef&fft, 
®el^ord^en bienjlbar mir bie ©eijlet 
©er ©[umen- unb ber gecnwelt. 

©o(^ in ber l^eiCgen @(ut beS Äu|fe8, 
3m SöunbcrCenc^ten beS ©efc^icfS, 
3m ^ugenbKcf beS öoagenuj]fc8 , 
3ni 53ottgenu§ beS ^lugenbürfg: 



19 



^a fehlen mit jum Sieb bie %bntt 
^[eic^toie bei ^^ac^tigad ber Schlag; 
^eiC YDol^E bet Wttn\d) bad ^5c^{ie @(^5ne 
Genießen ^ boc^ nic^t fingen mag. 

Iffiet fann bie ^ede @onne maten 
Jß ^5d^|let (&iaif im SSHttagdüi^t ? 
iSßet nut fte fe^*n mit il^ten @ttal^(en 
"^on ^ngeftc^t ju ^ngeftci^t! 



20 



12. 

^ie ^eüe ©onne (eu(^tet 
^ttfd tpcite fBtttx f)tmxthtXr 

Unb aHt SeDen jittetn 
^on t^rem ^Can^e mteber. 

T)u f)>ie9e(fl ^tc^^ tpie bie SonnCf 
3tn Wtttit meinet fiiebet! 

8ie ade glü^n unb ^ittetn 
^on deinem ®(an}e miebet! 



o 



21 



13. 

3^^ ftt^le ©cltteti Obern 
Wtxdf übetatt umtocJ^n — 

Wif^n' tc^ ©ein ©Üb ju fcl^ri ! 

3m 9ÄCCTC meiner ®ebanten 
ftannft ^u nur untetge^n 

Umf tote bie @onne/ 9)lotgen6 
@c^5n miebet aufjuftel^n! 



22 



14. 



Sßcnn bcr grül^attö auf bic Öctöe jlcigt 

Hnb im Sonnenjltai^l bex ©c^nee sctflicjt 
3öcmt bog ctjic ®rün am Saum fic^ jcigt 
Knb im 0ra8 baS crftc ©[fimlein fpticgt 
SBcnn tootbei im X^al 
9^un.mit €inemma( 
9iac «Regenzeit unb ffiintetquat, 
@c^a[[t eS ))on ben 95^ n 
53i8 gum Xl^alc weit: 
O^ rote tounbetfc^dn 
3jl bic gtüJ^UngSjeit! 



» I 



3Bcnn am ®lctf(^er ^ci§ bic @onne (erft, 

SSBcnn bic üucffc »on bcn ©ergcn fptingt^ 
^ffcg tingg mit jungem ®rün jtd^ bcrft 
Hnb bag Cuflgctön bct 2ß&(bct ffingt — 

6üftc (inb unb lau 

ffiürjt bic Qtünc ^u, 
Mnb bct Simmcl lac^t fo tcin unb biaur 

©c^allt c8 Don bcn ©öJ^'n 

3318 gum X^alc mcit: 

O, »ic »unbcrfd^ön 

3ft bic Srül^nnggjcit! 



23 



^^ax^ nic^t au^ lux jungen grü^üng^jett; 

^(d Oein $er3 fic^ meinem ^et^ erfc^Cog? 
^(d Don iDitf iDu tDunbecfüge SO^aibf 
3c^ ben tcftot langen Ihig geno^! 

Durc^ ben $ain erflang 

gellet Suffcgefang^ 
Unb bte Duede Don ben 93etgen fptang — 

@€^i)a es Den ben $61^ n 

^iS jum "^^te weit: 

Of tt)ie m«nbftf€^6n 

3jl bit 8t«^lin«^eH! 



24 



15. 

3c^ ®(ü(fKc^{lec bet (»(M^eti! <Demet[ 
^te ^Bkii fu^ um ftd^ felbjt in IDumm^eit btc^t, 
Hnb ^t^ixd^tt auf feine ^tt bem 9eUf 
iDad offenbat Hegt, au9 bem SBege ge^t; 
^etn)ei( bet ^bn^ ben eignen 6ei6 fafteit, 
Knb n>&^nt, bag il^n bet 9imme( einjl entfc^&bigt 
gut bte auf (Stben munbgetieb'nen 5hiie — 
©ctweiC bet ^faff toom 3enfeitt ^)toi)^ejell^t, 
3tt ftommet SSßut^ ben Öeuten ^inge ^tebigt, 
S3on benen et fo »enig »ei^ »ie fie: 
^nie' ic^ ju meined iDlfibc^enS gügen niebet^ 
Unb fc^teibe meine n)onnet)D[[en hiebet 
5lu8 listen ^ugen ab. (Sg ptdt bet SBein 
3uneben mit im funfelnben ^lofale/ 
3c^ fd^lütfe i^n in üotten gfigfcn ein, 
Unb benf*: e8 ifk in biefem ^bentl^aU 
53ei Cicb' unb ©ein ein patabiefifc^ ©eini 



%it'btx htx Itlagie. 



Vit froren ^t^unte labni V\df, 
fcrnm an unftc Stuft! 
Unb mai ^a au(^ betloten fyi^f 
Seittaute ben Setluft. 

6attbr. 



2 



PT 



1. 



3in (Barten flagt bie Skc^tigaU 
Hnb ^Sngt bad feine j^dpfd^en nteber/ 
®ad I^Uft*d, bag tc^ fo fd^5ne Cieber 

Unb »unberfü^e Xöne l^abe — 
80 (ange t(^ mein grau ®eftebet^ 

Hnb nic^t bet SRofe @c^one f)abt\ 

3ni ©lumenbeet bie SRofe flagt: 
^ie foU bad 6eben mit gefaSen? 
^aS l^ilft'S^ bag t)ot ben IBbimen allen 

3<i^ ^nmut^, ^uft nnb @(^5ne ^abe 
€0 (ang ic^ ntd^t bet 9{a(^ti9a([en 

©efang unb fü|e ^5ne ^abe! 



28 



Mv^a ' ®(^aff4 entfc^ieb ben ©tteit. 
^t ff>ta(^: Sa|t (bxtx Ma^tn bübtf 
. ©u SRofe mit bcm buft'gcn Äldbe, 

^u ^{ac^tigaK mit ^Deinen fiiebexn: 
töeteitit, gut ßujt unb O^renmeibe 

©er SKcnfc^en^ Guc^ in meinen Ciebetnl 



I 

1 



1 



29 



2. 

/ 
^Ißtebet ift bei ^tü^Kng ind 2anb gefommcn, 

3|t in blumigem^ buntem ^emanb gefommen. 

®on(l <M einem greunbe bin i(^ i^m entgegen 
'Skii einem isoliert ^ed^ei: in bet Sanb gefommen. 

3e6t meib' x^ i^ttf benn unter feinen ^(umen 
^in id^ an bet ^etjmeiflung SRanb gefornmen. 

^in um 3u(eifl^a; unb mit bet beliebten 
Um gteube^ .®(ü(f unb ^etftanb gefommen. 



30 



3. 

(£d ifl ein ^af^rx, in glauben^ bag 
Unglücf ben Sl^enfc^n beffct ma(^t. 

<Sd ^at bied gati) ben 6mn; ald ob 
^et SRojl ein fd^atfe« SÄeffet mat^t, 

Der ®(^muj} bie SReinKc^feit befotbett^ 
^er 6(^(amm ein f(ate9 ü^emftfftt mac^t! 



2Bic auf bcm gelb nur bie {Jruc^t gebeizt, 
SOenn fte @onne unb !Regen f)atf 

5K(fo bie *^^aten beg iDlenfc^en nut^ 
^enn et ®[ü(f unb Segen f^aV. 



31 



5. 



^ßol^l mag ed im Qtbtn 

Der S&IU geben, 

T>a5 Unglürf bie @cele läutert, 

Sic Stfal^rung ben ©lief ertpeitett. 

Sg giebt and) gäHe, mo bet ^x^t 
3ut Teilung ®ift üerfc^rieben ^ai 
llnb ®ift ba8 Utbd Mttticben f^ai — 

iDoc^ tD&t* es nid^t Hebeteilung, 
^ud folc^em gall bie ^al^tung ju nehmen: 

3u jeglichen HebeU Teilung 
8ei e§ n&tl^ig ®ift gut 9^al^tung ya nehmen? 



32 



%d^i immer am befien erfahren ift^ 
©et am Ältejien an ^a^ten ift — 
Unb XDtt am mei{ien gelitten f^aif 
9^i(^t immer bie befien Sitten ^at! 



/. 



^tqa ' Schafft) ! iDu mügtefl blinb fein , 
^on ßerjen ein ®reiS^ ton ®(au6en ein Itinb fein^ 
3QBoatejt ^n iDic^ in ©einem X^un nnb Dichten 
9^ac^ ®[au6en unb Sa^nng bet "it^oren tid^ten! 



33 



6in f(^Ciinm*teS UnglücE aU bet ^ob 
rct Iicb|hn aRenfd^en — ifk bic ffloif^l 
8ie [&^t ntd^t ftetben unb nid^t (eben^ 
Sie {helft btd bebend Slüt^e ab^ 
6txeift^ tpaS und SiebKc^fied gegeben, 
^ont ßetjen unb ®emüt^e ah\ 
Den @to(j beS SBBelfejten felbfl beugt fie, 
C)a§ et ber Dumml^eit bienftbat metbc — 
©et ©otgen bittetjte etjeugt pe, 
Denn man mug leben auf bet &cbe. 

9tot^ ift bad ®tab bet ^oefie, 
Unb mac^t und iS^enfc^en btenftbat, bte 
^an (tebet jtolg getbtucfen möchte , 
^Ud fic^ DDt i^nen bücfen möd^te. 

S>od) batfji Du batum ntc^t »etjagen, 
^td Dit bad $et} gufammenbtic^t: 
Da8 UujgWef fann bte SSBeig^eit nic^t — 
T'od) SBeidl^eit fann bad Ungfücf ttagen. 

3 



34 



lOetfc^euc^* ben ®T(tm butc^ Ctebdgetofff 
^nxd) ^Deiner fugen ßicbct @<^aff! 
9Umm iDit ein ^eif^iel an bet SRofe, 
^m IBeif^iel an ber 9^ad^ttga[[: 

^ie SHofe auc^^ bie farbenprächtigem 
l?ann nic^t ber &rbe Sc^mu^ entbehren; - 
Oie ^kd^tigadr ^^e (iebeSmac^ttge ^ 
9Äu| |ic^ t>on fc^Ced^ten SBfirmern narren! 



35 



9. 

@9 f)ai einmal ein X^or gefagt^ 
iDa^ ber ÜJJenfc^ jum Cciben geboten »orbcn/ 

ecitbem iffc bieg — ®ott fei'8 geKagt! — 
iDet @^)rud^ aller gläubigen %f)Dxtn »otben. 

Hub »eil bie SKenge auS "i^oten befielt , 
3ft bie Cufl im Öanbe Detfc^woren »orben, 

€g ifl ber ©lief be8 3}olfe8 furj, 
llnb lang jinb feine Olsten tt)otben. 



10. 



©ie fc^limmjlen ©c^metjen jinb auf Stben, 
fliSDic au8gen>eint unb auSgefc^miegcn n?erben. 



:v 



-36 -- 



11. 

^et DueOl^ bcr ^oc^ Dom QBergc fpttngt^ 
^a^nt (eid^t ft(^ feinen Cauf; 
^en Oued^ bet au9 ber Xtefe bringt^ 
S>IMt manches ^enimnig auf. 

^er eine ftta^[t in üd^itx ^rac^t^ 
©ein Sauf ift ein Xtium)>^; 
^e8 anbetn f^at fein i2luge ^c^t^ 
(St enbigt oft im @um^>f. 

Unb ob and) gang bie gleiche Rtaft 
3n beiben webt unb »itft: 
^ie anberS, loaS bie freie f(^afft^ 
t!U9 bie iu eng bewirft! 



f 



- 37 



12. 

• 

^d tot^t bet ®otte9obem 
iDutc^ Fimmel ^ €tb* unb gliit; 
$au(^t aus bet Xiefe Stöbern 
Hnb aud bet fiö^e ®(ut. 

I^agt ^b(eT ^oc^ ftc^ fc^wingen^ 
(Scfpreijte «Pfou'n jtc^ bld^n; 
l^ä$t Ü^ac^ttgaOlen fingen 
Unb ®(au6endl^&^ne ftd^n. 

^(^afft Ätafte bet Snt3tt)eiung, 
tJ&gt *t^ot^clt ^ettft^en lang, — 
^oc^ giebt auc^ )ut tBefteiung 
•?Dct ®ci8^ett Ätaft unb iDtanij, 



38 



Der Stü^ütig ^et(t bte ec^äbcu 
Die und bet SBintet fc^lug; 
SBeig^eit frinnt golb'nc gaben 
^lud ^^otentt>a^n unb *^tug. 

©u fotf(^e nic^t toetgebcnd 
9^a(^ biefet ©d^öpfung 6tnn: 
3ie^* aus bem 6(^metg beS Ceben^ 
^(ud) Deinen ®lü(f8gen?inn ! 



39 



13. 



ü!Kitia'6cl^aff))! nun wevbe t>ernünftig^ 
Cag ©rineS SöefenS Hnjlotlgfcit — 
3u exnflcTcm (Scfc^äftc fünftig 
53et»cnbc T)rinc X^&tlg!eit! 

@ic^ aRixaa'öabfl^i'Slg^affi*) an, 
®a8 baS ein $etr geworben ift! 
^Bat früher ein ^ani gemetnet .Susann ^ 
3öie et ie|t bedangen mit Orben ifl! 

Dtum mibme ^eine Stt&^t htm 6taate, 
güx ben pe fonjl öetCoten finb, 
2ßeil meijt bie gt6|ten ©ettn im SRat^e 
Sugleic^ bie gtögten X^oren finb. 



40 



3c^ fptac^: t)ie( ^nbre totxbtn fc^en 

^efd^icft au fotc^em Pa| fein^ 

^o(^ fc^iDetet bütfte für meine ^Pctfon 

€in t>a{fenbet ^fa^ fein. i 

Saturn: )eig{t Du mit einen iD^ann^ 
Der jeftt im SRat^e ©timm* unb eift ^at, 
Unb fotc^e Sieber fingen fann 
^ie xd^, unb meinen ®eift unb ^i^ ^at: 

€o [äffe i(^ meine Unflatigfeit, 
ßaffe "ilrinfen, ©ingen unb Dichtung, 
Unb gebe meinet ^^Atigfeit 
©ofott eine anbete SRit^tung. 



%itli tx 

»um ^oit Jrea SSttine» imtr ntfbä^tt ^lücftjseli^fefrt. 



IBed^enanb unb kippen 
6iiib ftotaUenflippen / 
Ifflo and) bte gefc^ritmi 
St^tffet gerne festem. 
Iludicrt. 



43 



U 

$lu^ betn (}euetque(l beS ^cine^^ 
^lug bem SaubetgTunb beS ^ec^evS 
6ptubclt ®ift unb — fü§c Cabung, 
©prubclt ©d^öncö unb — ®cmcinc8: 
^adf bem eignen SBertf) bc8 g^^^^^f 
9kc^ beS Xtinfenben 53egabun(j! 

3n ®emcin^eit tief toerfunten 
Ciegt bet Xl^ot, üom SRaufd^ bemcijlert/ 

2ßenn et ttinft — wirb et bctrunfen, 
Fünfen mir — jinb tt3ix begcijlett! 
6^tü^en ^ol^e ^i^eSfunfen^ 
9Reben toie mit ^ngeljungen^ 
Knb t)on ®(ut ftnb tt>it butc^brungen^ 
Unb \)on ©(^öni^eit finb tt)ir trunfen! 

©enn eS gCeid^t bet Sßein bem SRcgen, 
iDet im 6c^mu|e felbjt ju ©c^mu^ »itb, 

^od^ auf gutem Slrfet @egen 
SStingt unb 3<J^^^J"^ttu ju 9]u^ ttjitbl 



44 



2. 



SJlcin Center ijl ©afiä, mein 93et^au8 ijl bic @(^cnfc, 
3(^ üc6c gute SÄenft^en unb jlatfenbe ®ctrÄnfc; 
^xum bin ic^ mol^I geKtten in ben Streifen 
^et %td^tXf unb fie nennen mit^ ben ffieifen. 
Äomm' \d) — ba fommt bet ffieife! fagen fie; 
®e^' xd) — fc^on ge^t ber ffieife! flagen fie; 
ge^r i(^ — »0 jlerft bcx 5BBcife? fragen fie; 
öCeib* i(^ — in lujl'get 5BBcife fc^Iagen fie 
ßaut ®[a8 an ®Ia8» Drum bitf \d^ ®ott ben Sertn, 
5)a| et jletö gerj unb ^u^ bie teerten pfabe [enfe, 
Seitab toon ber ÜÄoft^ee unb allen ©onjen fern 
SWein öetj jur Ciebe fül^re unb meinen gug jur ©c^enfe; 
^a§ i(^ bem Söa^n ber SÜtenfc^en unb i^rer ^umm^eit 

ferne 
Dag SR&t^fel meines DafeinS im SBec^er SBeind ergrünbe^ 
^m $Bu(^fe ber beliebten bad ^d umfaffen lerne/ 
^n il)rer Qlugen ®lut jur iSlnbac^t mic^ entjünbe. 
0/ n)onnige8 €m^finben! o^ Qlnbacfit D^ne 9{amenl 
3Bcnn Äolc^iS* geuerwein mir SRarf unb ©lut burc^« 

brungen^ 
3c^ bie ©eliebte l^alte unb fie ^ält mi(^ umfc^lungen, 
©cfeligt unb befeligenb — fo mö(^t' ic^ fterben! 5lmen. 



45 



3. 



^te ^ife guter ^t^x i{l 

3n ftü^' unb f^dtct ©tunbe, 

Dag attet aOBeiti im ©ec^ct ijl, 

Knb neuer ®ij im IDhinbe — 
^enn loo man (^ind bat)on entbel^rt/ 
:Da ift ba8 ^(nbte auc^ nichts »ett^ — 
rad ^ine jle^t jum Qlnbetn. 

3e me^t n)it uuS t)ertieft im SBein^ 
3c ^ft^ct jleigt bet 0eijl un8 — 
©et ©att bet 5Bei8^eit ttieft Don ©ein, 
iT'ie ganje Seit umfteif t und 
©etfunfen gang in Xtunfen^eit, 
Knb ttunfen in ©etfunfen^eit/ 
3n SSBein, ®efang unb Ciebe! 



46 



Die SSBctfcn beim «ßofale jlcf)n 

$o(^ übet bet ®emem^eit^ 

^ie Serge überm X^ale {le^n 

3n ^immeC^o^cr SRein^eit — 
Die ©erge färbt be8 Simmeid Cic^t, 
Und tDieberftra^lt bad tüngeftc^t 
3m ®[an5 ber sollen ©ec^er! 

6agt^ ivaS bie ^e(t im Xaufc^ unS gicb 

gür unfer (ujlig Ceben! 

Die SBonne; bie ein SRaufc^ un8 giebt, 

SBer mag un8 ©effreö geben? 
SRur ©n8 fenn' ic^, baS ft^öner ifi: 
5Benn Du, ßapfa! bei mir bifl, 
SWit Muffen unb mit ©d^erjen! 

Unb »eil fo furj ba8 Cebcn ijt, 
ÜRug jletS ber SBeifen giel fein: 
Des ©lüdS, baS un8 gegeben ift, 
^ann nimmermehr juüiel fein! 
Drum ^inb, la^ alle Sfrupel fein, 
Unb fteig ^erab in unfre SRei^'n 
SBie in'S ©ebirg bie 6onnc! 



47 -- 



4. 

^uSa^/ tetn ifl bet ^etn^ 
Unb @unb* ifk'8, t^n ju fc^mä^'n 
!Wögjl IDu tabcin mein ffiort, 
l!RÖ0fl 55u 5öa^r^cit btin fc^n! 

Dn(^t ba8 ©ctcn ^at mlc^ 
3ur Wto\ä)tt l^ingcfü^tt: 
IBctrunfcn f)ab' tc^ 
IWld^ t)om SBegc Detittt! 



48 



8ei ein (angex Xtunf gemad^tr 
'I6o t>om SBet^auS in bie 8(^enfe 
3c^ ben etflen Sprung Qcmac^t! 

^at t>etbummt in blinbet ^emut^f 
'Bat gealtert n>ie ein ®reid — 
9lbet Sßein; ®efang unb Siebe 
•Qat m\d) n>iebei jung gemacht! 

Xrinf, SRixja'©<i^aff))! berauf(^e 
T^id) in Ciebe^ 8ang unb SBein! 
'9lnx im SRaufc^ jlnb ©eine ßiebcr 
80 v>o[[ ®rut unb 6(^n)un9 gemacht! 



49 



6. 

^te bie D^ad^tigaaen an bm SRofen nipt>en^ 

— @ic jinb flufl unb tDiffen, ba^ c8 gut ifl! — 
9^e^en mit am ^eine uitfte (ofen Gi))pen^ 

— mx finb flug rnib »iffen, ba^ c8 gut tfk! — 

We bie Wttttt^to^ta an ben 3eCfen((i))^en^ 

— SBcnn baS fhitmbetocgtc 2Rcet in Söut^ ijl . — 
^tec^e fc^äumenb ^d) ber ^ein an unfern fit^^en^ 

— 2Bit finb Mug unb »iffen, bag e8 gut ijl! — 

^ie ein ®eiftetf6nig^ o^ne gleifc^ unb fftipptn, 

— ffieil fein ©efen eitel Ouft unb ®Cut ijl, — 
Sie^' et fiegteic^ ein butc^*S SRofentl^ot bet Sippen, 

— ®it finb !(ug unb »iffen, ba§ e6 gut ijl! — 



50 



7. 

SBo man ftö^ Mtfammelt in ttauUi^t »unbe ifl, 
O^ne )u adfitttXf ob'9 fc6^ ober fp&t an bet 6tunbe 

mo bet fBed^er ))on ^Skin äbeipite^t, unb bte Sip^e 

t>on ^\ii, 
Unb ein xofiged Shtib mit ben Sed^ im 93mtbe ifl: 
@etne bort meUft ^u, o §Dttt^'@(^ffi)! too bie 

^Sktd^tt 
hinter ben D^ten nic^t feiu^t^ unb nic^t trocfen im 

Sltunbe ifl. 



J 



51 



a 

ISBotan ctfcnnefk Du bic f(^6n|len Blumen? 

ttn i^rei I3(ut^! 
tSßotan cttennefl Du bic bcften SBcinc? 

yin i^tet «fite! 
^otati etfeimefl Du bte beflen 9)i{eitf(^tt? 

^n bem ®emnt^e! 
ISßoran erfentt^ft Du ben €<i^(^ unb üftuftt? 

91n bet Kapuze! 
Die Antwort, gtcunb, ijt richtig — gc^* unb mac^e 

©ie Dir ju 9tu|c! 



9. 



3» 3öintct ttinf ic^ »nb finge hiebet 
5lu8 greube, ba| bet grö^ling nal^ ijl - 

Knb fommt bet gtu^Kng, tritt!' i^ tviebei 
5lu8 greubc, ba^ er cnblt<^ ba \% 



52 



10. 

SSerbittte iDit ba« iungc ßeben nic^t, ^ 

tOetfc^m&^e^ tt>a9 T)it (^ott gegeben ^ nid^t! 

!Bctf(!^(ie| ©ein ©etj bct 2\tbt Offenbamng - ^ 
Unb Deinen ÜRunb bem Xtant bet fRcben niij^tr 

6ie^^ fd^ßnem £)o^t>€aD^n^ a(d SEBein nnb Si^be^" 
©cut ©it bie Srbe fut IDein Streben nic^t! 

©tum e^te fie afö Deine (Stbengöttetf 
Unb anbetn ^ulbige baneben ni(^tl 

Die X^oren, bie bis ju bem 3^ttf^»t8 fd^mac^ten/- 
©ie (ajfen leben, boc^ jic (eben nic^t. 

Der 9Äufti mag mit ©ött' unb Xeufel bro^en^ 
Die SDBeifen ^öten hai unb beben ni<^t. 



Der 3Rufti glaubt, er »iffc ^Itteß beffer, 
iS^irja'Sd^afft) glaubt baS nun eben nic^t! 



n 



53 



11. 

O fcltg, lücrn öott Htbcginn 
3m 6c^i<ffatebud^ gcfc^tiebcti ifl, 

iDag er befHmmt ju [entern @tnn, 
3um Xrlnfen unb jum ßiebcn ift! 

iDct Som be« öotijcn jlört i^n iit(^, 
a»of(^ccnbuft bet^5tt i^n tiic^t, 

Cb et affein — beim ^Sed^et ©ein, 
Ob et beim ßicb geblieben ijl! 

€ol(^ 0008 ifl 5)ein, SKirja • ©c^afft) ! 

®enieg e8 ganj uttb flage nie! 
IDenf beim ?3ofoI — ba§ jlefö bic ga^t 

^et 5Bo(i^entage ficbcn ijl! 



54 



^m etßen ^ag beginnt bec Cauf 
Unb erjt am Ujjten l^ött er auf — 

3öte'8 fommt, fo ge^fs — bcbenfe jlet* 
^ag ®(ü(f ntc^t auf}uf(^ieben \ft\ 

(Ein (eichtet 8inn^ ein fco^eS Gieb 
3p ^Ked »08 ^it O^ott bef(^ieb/ 

Ttunt lag ben ®a^n — t>etfo(g bie ©al^nr 
5luf bie 5Dein gu^ getrieben ijll 



aa 



12. 

@u(^ mi^f&St mein 4>i(^ten^ xotii id) 
3tnmet nut bad ^ne ftnge? 

^m t)on SRofen; 6en) unb 6tebc; 
9^a(j^tigal[ unb SBeine finge? 

^ad ifl f(^5net: bag bei Sänger 
3rtK(l^t, fftadft unb Cam))e j)reip - 

Ober ba| et Don bet (Einen 
6onne en^'getn Scheine finge? 

Hub toxt eine 6onne gie^* id) 

iD^eine fiiebet{hal^(en au^, 
'Bei( i(^ immex nut baS @(^5ne^ 

9^iema[9 b<ii^ Gemeine finge. 



56 



eotten ttnmet mtme jlnfttn . 

f f ARn toic ©eint ßiebet 
Äann ein ^nbtet ferne fiuften 



r>7 



13. 



^tinft ^eitil baS ifl mein alter 6pni(^ 
Unb tt>itb au(^ {letö mein neuet fein f 
Stauft ^(^ bet gCafc^e ^eidl^ettöbuc^ , 
Unb fottt eS nod) fo tl^euet fein! 

%18 ©Ott ber ©ert bie SSBelt erft^uf, 
Spiad^ et: bet Sftenfd^ fei Stonig ^iet! 
SS foS be8 !0{enfc^en $au^t )>oa ®i|}^ 
€8 fott fein 'itanf »oll geuet fein! 

^ie§ tft bet ®tunb^ bag ^bam balb 
^om ^atabied toetttieben n)atb: 
(St f[ol^ ben SGBein^ bntm fonnt* ed il)m 
3n 6ben nid^t geheuer fein! 



58 



X)ie gan^e 9)^enfc^^ett xoaxh t)etti(gt^ 
9)ut !Roa^ blieb mit feinem $au8^ 
^ex ßett f<)xa(^: »dt ©u ©ein gebaut, 
<Sottft ^u mein Änec^t, mein treuer fein! 

©ie ©affertrinfer feien jefet 
^rfauft im SO^affer aK^umal, 
9kt ^Mf mein Änec^t, fottfk aufbemaf^rt 
3n ^öljcrnem ®emäuet fein! 

anit^a - 6d^afft) ! X)it warb bie ©a^C 
3n biefem ^aUe nic^t jur DuaC; 
!Du mi ben $Btin td&xtf toiii^ nie 
^n ©afernnge^euet fein! 



- 59 — 



14. 

wir fa|en no<l^ f^ät beifammenf 
iTet alte SBirt^ unb ic^/ 
!r)ed deines l^eiUge gCatnmcn 
(Stgoffen fid^ übet mt(^; 
Die teine ®(ut bet 3^*9^"^ 
Wtix iDtebet^ugeben fd^ien et — 
mt fü^lt i(^ fo bie Xu^enb 
Des rotten ftad^etinet. 
3d^ fonnf im fü|en Drang 
9}ur immer fd^lütfen unb nt)>^n^ 
@8 ivurben ju ®efang 
Die ^orte meinet Ci^^en/ 
^ie ^bam Der bem ^aüt, 
8o fd^mamm id^ in fot^üdfen^ 
Unb xoün^it, ic^ fdnnte ^de 
^uf erben mitbeglfirfen. 



60 



3d^ fönntc in ©ein jctjUc^cn! 
3Rcin pfjlß«^ Äör»)et fotttc 
3tt'8 ©eltmcet fic^ ergießen! 
Unb foatc bo8 SWecr ctftlfd^cn, 
Unb foat* c§ mit ©clft^eit »fitjen, 
O^ann fofftc in g SKcct ju ben ^ifc^cn 
^ic ganje ffielt fid^ ftütjcn: 
Die Schulen unb SJlofc^ecn^ 
Die ©eiftgen, bie SSBunbct 
Die affc batin ju fc^n, 
Der ganjc aiit ^ßlunber 
Der fofftc untergc^nl 

3d^ mottte Sitte« auf ©tbcn 
befreien au8 feiner ©aft, 
es fottte 5u SBaffer »eipben 
Die gan^e ffilffenfc^oft — 
Sie fottte untergeben, 
Unb tt)ieber auf erftel^en . 
3n neuer ®lut unb ^roftl 

O [a§, SÖhr ja ' @(^afft) ! 

-— ©0 f^rac^ ber aiit SBßcintoirtl^ — 

^«6 Deine ^^antafie, 



61 



Unb 6id Dein 2t\b ju ®ein mxhf 
S3i8 Deine ^lieber jerfliegen^ 
3u mutzen bed $BeCtmeerd glut^: 
^ag fic^ in Dic^ ergießen 
Des 'Beines ^ei%.®(uti 
2a^ dSe ftontmen "t^oreu 
3n 9^ü(^tem^eit öetfinfen/ 
Äein Xro<)fcn ge^t üerJoteu 
©on bem, tt>a8 Söeife ttinfen! 



62 



15. 

^&^ne d^iemanb ft(^ btn iSßeifeu 
3m ®enug bed Sßetnd Decg(ei(l^6at^- 
iDenn n>a9 n)ic im "^tunle ptti^tn, 
bleibt ben Xl^oten unertet<^b(ir! 

Dutc^ ben ^etn jum Blumenbeet 
^xxh bie ^^antafte betmanbelt^ 
^xxn ber Obem ®otte8 »el^t, 
©rin bet ®eijl bet ©c^dn^eit »anbeJt. 

Blumen 6(ül^en und ju e$ü|en^ 
Und ju ö&upten glül^en ©tetne — 
3ene au§ bet SRS^e grüben, 
^iefe gtüfen ou8 ber gerne! 

Seld^ ein üeEflid^eS ®en>imme[! 
greube blül^t auf jebem Schritt mir — 
Hnb ben ganzen ©ternen^immel , 
©ammt ben ©Cumen, trag' ic^ mit mirl 



63 



16, 

Xtinf nie gebanfenCod; 

Hnb nie gefn^od trinfe — 

Wtad^' lDi(^ nic^t aO^ttgTo^, 

Unb nie }u tief )>etfin!e 

®enn t>ot Ott^ gelbnen 6d^eS 
&n Doflet 6ttii^)en Hinft: 
^et ift nic^t mettl^ ht% Sßeined^ 
©et i^n mie ®affet ttinft! 

(§d üegt im SBein bie fttaft 
^e8 @<^affett8, bet 3ctjtorung/ 
3ut OueOle mitb fein @aft 
©et ©eid^eit »ie 93et^6rung — 
^odi, ob er X)iefem SReineS^ 
Itnb 3enem XtübeS bringt: 
©et iffc nic^t »ert^ bc8 ©eine«, 
T)tx i^n tt)ie ©affer trinftl 



64 



17. 

SBenn Mt^a * @(^aff)) bcn ^d^x et^ebt f 

(Eilten $Bt^ im Shtnbe: 
^Bie fic^ freubig bad Set; bet Sed^t etl^ebt 

3n bet jaud^jenben SRunbe! 
@te fu^(en e8^ bag für bie "^oS^eit bet $ße(t 

8i(^ }u fegUc^et 8tunbe 
9(ug bem ®ei{le bed deines ein SR&t^et ergebt 

Sftit ber ^eiS^eit im Sunbe! 



%u)itx nv^ ^^md^je ^er Wimlgtri. 



o 



9uf ba< empfittbfame Qo(t t^ab' id^ nie wal gehalten; 

fi »ttbeii/ 
itommt bte Of (rgcn^ett / nuc fc^lec^te 9efefl<n batauf . 



67 



1. 



©u follfk bcS ©afcinS SGBcrt^ crfcnncu lernen — 
Ou foffjl jum cd^ten ®(au6en ©id^ 6ef elften, 
35a8 SEBal^te üon bem gaCfd^en trennen lernen: 

^ie ßel^re, tt>tc beS ©aljnS, ber X^or^eit ^ü<)l)en 
Älug ju umge^'n^ [oll $)ir im fitebe »erben — 

^ol^lrebenl^eit unb 5lnmut^ ©einen ßip^>en, 
Hnb ^Deinem öerjen ®lud unb griebe »erben! 

gort au8 ber alten ©afeung bum^fen SRäumen 
Söill id^ ben gug ju beffcmi ©treben führen — 

53ei SBein unb Ciebe, unter SRofenbäumen 
@olljl 3^u ein neues, fd^ön'reS Ceben führen! 

5* 



70 



3. 

i^ötc n)a8 bcr ^ottömunb f^ric^t: 
^et bie ^al^tl^eit liebt/ bet mu| 

6(^on fein fpfetb am Sügel l^abett 
^et bie Sßa^tl^eit benft^ bet mug 

©d^on ben f^u^ im @üge( ^aben - 
^er bie ^a^tl^eit [priest ^ bet mug 

Statt bet ^tme g(üge( ^aben! 
Hnb bod^ fingt iDlit^O'Sc^aff^: 

^et ba (ügt; mug !ptttge( ^abenl 



71 



4. 

9)lag bei betn SRcbcn ber Söal^tl^cit auc^ gtof c ©cfal^t 

fein, 
3mmet boc^, iDht^a Strafft), mu|t ^u e^rlic^ unb 

toaf^x fein — 
r^axffk nid^t jutn 3rr(icl^te »etben im @uin^)fe ber 

ßügc, 
^enn alle8 ©c^ßiic iji tt>a^t, unb beS ©d^önen fannjl 

©u nie baax fein! 
Dod| ju jegüc^ex 6ttafe unb UnbiS !(ugex ^^etmeibung 
Sütt' ©eine ©eiS^eit in blumiget ©orte ©erfleibung: 
®(eic^tt)ie bic ^^taube mit föjllic^em ^tonfe gefuttt ifl^ 
Hnb boc^ t)on Oaube unb grünem ®eran!e uml^üHt ift. 



72 



5. 

@dQ[ id^ lad)tttf foS ^ (lagen ^ 
^a| bie 9)i{enf(i^en meifl fo bumm ftnb^ 
@tetö nur f^tembeS toiebetfagen 
Hnb in 8e(6{lgeba(i^tem fhimm ftnb! 

^m, ben 6(^&f>fet mtH id^ ))rctfen^ 
^a| bie SBelt fo üoS t>on ^^oten, 
T)enn fonfl ginge ja bet Reifen 
^(ug^eit unbemetft Detbten! 



73 - 



6. 

(Siti 6cl^tiftge(e^ttet tarn )u mit unb fptac^: 
»9)ihtsa'6(^aff))^ toa) benffl ^u t)on bent 6(^ad^? 
3fl il^m bie Sßeid^eit n>itKic^ angeboren ^ 
X(nb ijl fein ©lld fo gtol tt>le feine O^ren?« 

— ^ ift fo »cife, tt)ie fie mt fitib, 

^ie Xt&get beS ^aloiS unb bet j^o^u^e; 

€t n)et|,r tt)ie e^tfutil^töbunmi bad ^oß unb bünb^ 

l[nb biefe ^umml^eit mod^t et pd^ ju Dlu^c! — 



7. 



Die $)ifle( [ptoc^ aut SRofc: 
^ad bifk <Dtt nt(^t ein ^ißelfttauc^? 

^ann to&rfi ^u bod^ maS nül^e/ 
^ann ft&^en Dic^ bie (Sfe( auc^l 

3ut 9^a(^tiga([ bie ®and fptac^: 
^ad bifl I)u nic^t ein nüftlic^ ^l^iet? 

3)a8, ©tut unb Ccben o<>fcxnb, 
3um SBÖo^C bex SKenfc^en fttxbt, toie toix? 

* 3um ^ic^tex bex «P^iüjlex 

©pxad^: 9GBa8 nü^t ©ein ®efang bcm Staat? 

3ux 5lxbcit xü^x' bie ©anbe, 
golö' bex «P^itijlex Xl^un unb SRat^! 



/O 



^c^altet (guten f[ugcn SRat^! 
©n ^thn toon Sud^ treibe 
Unb t^ue mad et immet t^at! 

^ct (Sine fc^afft unb mü^t fic^, 
Det 3lnbte fingt au8 toottet ©tujt - 

60 iDat ed fketd unb üBetad 
3u gutct SKenfd^en ÖCurf unb ßufi. 

anitja « Sd^aff^ ! tpie Ctebtid^ 
3jt T)einet SBelSl^eitSfptuc^e Älang! 

^u mac^ft baS Cieb jut SRebe^ 
^u mac^ft bie 9Rebe ^u ©efang! 



76 



8. 

3ci^ Kebc bie tnic^ Uc6cn, 
Itnb l^affc bic mid^ j^affen — 
@D f)ab' l(^'8 fletS 0ctric6cn 
Hnb ipia baöon nld^t (äffen. 

^em SD^ann t)on fitaft unb S)>^ut^e 
®{Ct btefed aU bad fRec^te: 
©a8 ®utc für ba8 ®utc, 
^a8 @c^[cc^te füt ba8 ed)itd)U\ 

Wtan Hebt n>a8 gut unb iDadet^ 
SiÄan !oft bcr 6c^ött^eit SEöangc, 
ÜÄan ^)flcgt bic @aat im liefet - 
^od) man jcrtritt bic ©anlange. 

Itnbiff an S^t' unb Ocibc 
SSctjci^ct nut bcr ©d^wac^e: 
^ic ümibc 5icmt bcm Söcibc, 
€)cm SB^annc jicmt bic SRac^e! 



77 — 



9. 

5ylitja»6ci^aff^, »o muj ic^ (Dic^ finbcn! 
3Bo^ltt l^at fic^ ©ein gu^ öcrloten? 
^ie fotntnt bet 6el^enbe untet bU SBUnbett; 
3Bic fommt bet Söeife ju ben ^^oten? 

3(^ frrad^: »a8 fott ba8 SBott mit ftommcn? 
3!)ct Söctfc mug ju ben Xl^otcn gc^n, 
@onjl »utbc bic ^eid^eit öettotcn gci^n, 
^a X^oten nie ^um SBeifen fommen. 

^ie 31^^ fo 9wf uttb !Iug 6uc^ bäud^tct; 
2ÄÖ0t 31^^ ba8 Sine bod^ bebcnfcn: 
©ie @onne felbjl, toenn fie un8 Ccud^tct, 
SDtw^ il^ten ©ttal^l jut Stbe fenfen! 



78 



10. 

Sin 3cglicl^e8 ^at feine Seit, 
Gin 3cgli(l^e8 fein Sict — 
SBet jtd^ bet Öiebe ernft gemeint 
1>ti treibt fie nic^t al8 ©picL 



f 



5ßer immer fingt unb immer jTennt 
töon Öiebe8g[ücl unb ©c^mcrj, 
T)em fe^lt tt>a8 er am meiften nennt 
Dem fe^lt ®emüt^ unb 5erj. 



r 



I 



79 



11. 



©et gtommc ücbt ba8 ©c^aurige, 
Der ßcibcnbc ba8 *iraurtgc, 
Der ©offcnbc baö Äutiftigc, 
^ct SBeifc ba% SJcrnünftigc. 



12. 

(Ein gtaued ^uge 

^in fd^faued ^uge; 

5laf fd^crmtfc^c Cauncn 

acuten bic braunen/ 

^cö 5lugc8 93C5ue 

Gebeutet Xrcue; 

^od^ eines fd^toarjen 5(ug'8 ®efunfe( 

3jl flets, mie ©otteS Söcgc, bunfct! 



80 



13. 

©offjl X)^ in 5lnbad^t beugen 
Ißot jeitem ^o^en ®eift/ 
^on bem bie SBetfe zeugen f 
T)ie ex t)i(^ [(Raffen l^ei|t. 

^Tet/ »aS iDu je Doff6ta(^t, 
Unb »08 Dit je öetungen, 
Uibilbüc^ t)ot9ebad^tr 
Utbilbnd^ t^otgefungen ! 

^ex iDic^ beto^nt füt ba8, 
3öa8 finntoott iDu beteltejl — 
Unb jhaft, wenn ©u ba8 Wtaa^ 
iDeS @(^ßncn fibctft^xettejl. 

SBcx bicfc 6txafe nie/ 

9^ie bicfen Co^n enH)fttnben/ 

^tm f^at bie ^oefie 

rcn ßoxbeex ntc^t gett)unben! 



81 



14. 

^aS emige g(cnnen )>on 95([e unb Sitnmelf 

^on bergen unb S€)xatqtnt 

53on ßic&c unb XrieBe, 

$on Sonne unb SBonne^ 

a3on Cufl unb Stufig 

Hnb ))on adebcm 
SBad adju t)ex6tau(^t unb gemein ifl^ 

Knb meil ed beqnem^ 

Men Xl^oten genehm ^ 
^o(^ Detnünftigen SD^enfc^en jui ^ein tfl. 



15. 

SBenn bie Ciebet gat }u mofd^eenbufttg 

Unb fc^autig »el^n — 
i0{u| es im ^o)>fe bed X)i(i^terd fe^t ibeenluftig 

Unb ttautig fielen. 



82 



1«. 

2Bo fic^ bct iDid^tct »etjlcigt in'8 Unenblit^c, 
Sege fein 2\tbtxbnd) fd^ncQ aud bei 9anb 

Zieles gemeinem ^ecßanb Hnt)etfi&nb(ic^e 
$at feinen Utqueff im Untjetfkanb. 



t- 



17. 

^er f(uge i0{ann fc^meift nic^t nac^ bem fernen 

Um Sftaf)t& ju ftnben^ 
Hnb feine öanb greift nid^t nac^ ben 6tcmen 

Um Gic^t anjujünben. 



83 



18. 

fanget gic6t t%f bie emig flennen / 
3n ertunfleltem ®ram fi(^ fhcedfcn, 

Zimmern aU ojb fte ftütben Dot ©c^meijen^ 
€TOig in falfc^cn ©efu^lcn entbrennen/ 
^ei( fie ba8 redete ©cfü^t nic^t fcnncn, 

Unb barum aud^ in Anbeter ^er^en 
^etne redeten @efü^(e mecfen. 
$üt' ^id^ üoT fotd^ct fd^tt)inbe(nben Sdic^tung, 
tOot bed ®efd^macf8 unb ^erflanbeB ^enitc^tungl 

gtifd^ unb ureigen 

SÄu^t ©u ©ic^ jeigen, 
®ic im ®efül^[e, fo in ber Dichtung. 



6 



— 84 



19. 

^eibe ba% fügUc^e SReimgefUngeC, 

^enn ^it bet @inn nic^t )uin ^et^en bringt 
iD^etfe ^xXf bag oft bet gt56e{le @(^ßnge( 

^ic aacTj&tta#en ©etfe fingt. 



20. 

SCBct in ©ttbctn unb ©orten In ßiebeStönen 

9u überfii^nj&ngad^ ifl; 
geigt, bag er bem Reifte be8 toa^rl^aft 6<i^5nen 

eelbfl unjugängüc^ ifl« 



85 



21. 

tißiafi Du bm ®eifl im ®efattg etfpüten 
Unb Di(^ etfreueti on feinem Duft: 

€a| Did^ nid^i t>on eitlem Alang ))eTfü^ten^ 
@u(^e bet &:be ®o(b nid^t in bet Suft. 



22. 

tSßet nid^t t)ennag feine fiiebet ju fc^6pfen 

^ud bet eigenen Stuft unb bet toitfüc^en ®elt^ 

Det gel^ött felbft ju ben l^itnlofen JI6<)fen, 
Denen fein ^itntofe« Sieb gef&fft. 



86 



23. 

®ute SSöt^c »ollen ctbat^t fein, 
^utc 93erfe »ollen gemacht fein. 



(Sin gnter SDßifc batf nie 
gu fe^t in'8 S3teite gel^n, 
@olI nic^t bie ^oejie 
@el6{l in bie ^eite ge^n. 



I 



87 



24, 

@u(^* feine ^eiS^ett unb Sifal^tung 
3n aftct ^üc^et 6tau6 öettteft — 
^ie adetbefte Offenbarung 
3fl: bic au8 erjlet Oueße trieft! 



25. 

SSergebenö »irb bie ro^e $anb 
^m ©d^önen fic^ vergreifen; 

Wtan fann ben einen Diamant 
5Rur mit bem anbem fc^leifen. 



88 



26. 

Sßorin befleißt ^ fD^it^a-Sii^affi^/ 
©et Qaubet ©einet ^oefie? 

©a| ©u in ^dem n^al^t bijl 
Knb bie 9latut ju matten meigt/ 

©a| ©u in ^Sem Hat bifl 
Ilnb ^ott unb @inn ju )>aaten n)ei|t» 

©a^ ©u nut nac^ bem Steckten gteiffl^ 
Unb 5lffc8 ted^t bettad^tcjl — 

©a| ©n nut ©iamanten fc^Ceiffi^ 
Hnb liefet nid^t beac^teft! 



89 



27. 

@8 xft Ifü^tf eine fEuge (Stimaffe gu fc^neiben 

Unb eht ftugeS ®eft(^t, 
Unb getDtd^tig )u fagen: ^ie§ mag id^ leiben ^ 

Unb 3ene9 nid^t! 

\ Unb »eil ic^ ^ied leiben mag^ fo mag e8 gut fein^ 
Unb 3ene« ni(^t — 
ißot folc^en Ceuten mugt ^u auf bet 9ut fein 
SÜHt {Deinem ®ebi(^t! 



90 



28. 

5Bct feine Slugen (Ictö am teerten Orte ^at, 
3um teerten @mne ftetS bie teilten Sötte f^atf 
t^et ijl bet »a^tc ©id^tet, bet ben ©d^tüfTel/ 
I^cn teerten ©(^(üffel ju bet teerten JJfotte ^at! 



29. 

©et Slofc fü^et ^uft genügt, 
Ttan bxand^i pe nic^t gu btec^en — 
Unb met {td^ mit bem ^uft begnügt, 
X)en »itb i^t 3!)otn nic^t jtet^en! 



91 



30. 



Site ic^ bet ^etd^ett md^t^tbi, 
Ä^am id^ bcn "^^oren i^ötit^t t)ot, - 
Unb f(ug, ba id^ toie fic gelebt — 
Süt meife l^&tt fid^ nur bet X^ot! 



31. 



^n be9 ^etflanbe§ unb $ßt^ed Hmge^ng 
3jt nic^td gefc^i(fter a(8 ^luöcnüetbte^ung. 



92 



32. 

äßet ^aed auf d epid gefegt ^ 
$at fielet 5Ui)>te[ gefej^i 



33. 



^ed 3otne9 &ibe ift bet SReue Anfang. 



3) i f I i «. 



Serfc^itbeneg. 



^ 



3in SBaffex oogt bie Uilit; bte blanfc; ^in unb ^et, 
Doc^ irtfl X)U/ O^ceunb/ fobalb ^u fagft^ fie fc^ioanfe ^in unb ^er! 
(£< tDUT)elt ja fo fefl i^i ((uB im tiefen !Reete<gcunb, 
3^T ^aupt nut miegt ein lifblic^et Öebanfe ^n unb ^et. 

IKatnt. 



95 



1. 

t£Boburc^ ift @(^itag mf^lj bte etabt 
93erül^tnt mit SRof unb 95Bcm gciootbcn? 

fBobutd^ berühmt bet SRofna6ab^ 
©ctü^mt SÄofcOa'g ©am geworben? 

Uiid^t i^tc ©d^ön^cit »at bct ®runb, 
S3iel Schöneres auf ®tbcn gicbt c8 — 

^ie ftnb berühmt butc^ ^ein ®ebid^t/ 
©utd^ ^id^, ÖafiS! allem gctüotbcn! 

iDaö ©onjeut^um ^afk ©u gcjHitgt, 
Hnb 6c^ita9* 9lul^tn l^aft ^u gegtünbet 

<Ed ift butd^ iDic^ baS .kleine gtog^ 
iDutd^ $)i(l^ baS ®toge flein getoorben! 

^etl^ettlic^t l^ajl iDu Stabt unb ©ain, 
35ctfcl^önt bcn 6trotn unb feine Ufer — 

^utd^ ©id^ ift jcbet Stein bcr @tabt 
gu einem (Sbclftciu geworben! 



— 96 



^u(^ ^ifltf ifl an ec^önl^cit xt\d), 

Qai SRofen, ®ein unb fd^mucfe i0l&b(^en — 
Unb butd^ OMc^ felbfl, SWirja-ed^fft^, 

3ft au(^ ein ©Anget fein gemotben! 

^tum \oHf tt)a8 6(^ita8 hvLxd) CafiBf 
Xljli8 butd^ Deine fiiebet wetben — 

IDenn offet 3ube^6t ijt Dir 
3m ^ettdc^jten herein getoorben. 

Ole {homburc^taufc^te ®attenftabt^ 
Umtagt t)on ^Immel^o^en S3etgen^ 

Unb n>a8 battnnen blü^t unb (ebt^ 
iDtitja • @(^aff^ ! i{l O^ein geworben! 

3^t f(^5nen 9]^&b(^en (metft ^(^ baS!) 
®el^5tt je^t mix unb meinem Ciebe! 

Wttm finb nun ^ugen, 9Bang* unb Ttmh, 
@ammt il^tem &iani unb Sd^ein gemotben! 

gum ^Patabiefe »txb mein ßieb 

gut @(^5nl^eit^ ^(umen, Bein unb fiiebe — 
9Ba8 eingeigt in bieS ^axabieS, 

3P affex 6unben xein gewoxben! 



97 



J)o(^ eine ©öttc loitb c8 fein 

gut 93ottjcn, Äu5* unb SBehtiDetäc^tet — 
gilt bic8 ®cf(^Ic(^t Ift jcbct 93er8 

gut 6t&tte etotget ^etn gemotben! 

@o foS but(^ aUe Sanbe nun^ 
SÄttja-Sd^aff^! ©ein Cicb ettönen — 

S^t aSed fd^öne @ein unb X^un 
3P e8 ein Söieberfd^ein getootben! 



Ou fanbtefl ©eine 3^"9« «uö, 
Unb ed gefc^a^^ tt)ie ©u t)exl^et|en: 

93eru^mt ijl ^ifliß butd^ ©ein ßieb 
^om l(t)tog b\% jum SRI^ein getrotben! 



- 96 



^u(^ %\^\$ i{t an ed^5nl^eit teic^; 

9at SRofen, SBein unb fc^mucfe SD^&^en — 
Unb butc^ T)i(^ felbft, SDltTja • 6(^aff)) ^ 

3jl auc^ ein 8&ngct fein geworben! 

^tum \oHi tt)ad @(l^ita9 but(^ $afid/ 
XifliS butd^ iDdne ßiebet »erben — 

iDenn attet gubel^dt ifk JDit 
3m ^ettüc^lten ©eretn gen>otben. 

iDie {hombntc^anfd^te ®atten{tabt/ 
Umtagt t>on ^immeO^o^en S3ergen^ 

Unb loaS batinnen biüf^i unb (ebt^ 
aUHtsa • @(^afft) ! ifl ^etn gemoxben! 

3^t fd^önen a)i&b(^en (metft ^(^ baS!) 
®el^6tt je^t mix unb meinem Ciebe! 

Wttin ftnb nun fangen^ SBang' unb 9)>{unb; 
@ammt i^tem ^[ang unb Schein gemotben! 

3um ^ßatabiefe »ixb mein 6ieb 

güx 6(^5nl^eit, $8(umen, Bein unb Siebe — 
Sad eingeigt in bied {^axabieS, 

3P attex ©finben xein gewoxben! 



97 



T>od) eine ©ölle »ttb c8 fein 

gut ©onjen, Äug» »nb SBetnt)et&(^tet — 
gut bieg ®ef(^(e(^t ijl jcbct 93et8 

3ux 6t&tte eiDtget ^ein getvotben! 

@o [od butc^ aUe Canbe nun^ 
9)Wtja'@<^afftj! ©ein ßicb cttoncn — 

S^t aSeS fc^one @ein unb %fym 
3fk e8 ein SBiebeifd^ein geworben! 



iDu fanbteji Deine 3Ätt9W ^^^i 

Unb eS gefd^<i^r mie Du )>etl^ei|en: 

«etü^mt ijl ^ijlis butc^ ©ein ßieb 

^ont l(i)tog bis jum SR^ein geworben! 



98 



2. 



?Dic fc^önen ÜKabc^cn »on %\^\^ 
^Dic lieben ©c^mu(! unb Siet: 
€in ©iabem bie ©titne 
ec^ttiücft iebct iungcn iDixtte; 
33on ©amtnt unb @eibe fegtet 
3)lu§ ©cinftctb unb ®ett)anb fein, 
©untfaxbig iebeS 93anb fein, 
©ie Sügc^cn fein befc^ul^t, 
Unb blenbenbweig bie Xfd^abten*) 
SJlan baxf batob nid^t l^ab'ten: 
es fke^t ben ÜRabd^en gut! 



♦) ^fc^abta (geotgtft^), ein ben ganjen Äötpet öetl)üUenbet Uebetwurf. 



— 99 



... w ^ 



^ie fc^5nen iDtäbc^en ))on <^ifltd 

6tnb gati) nac^ meinem @mn! 

3^^ tüttt bie ©(^öneti in 

Ureigener ®e{la[t fel^n^ 

^ie fremben ©c^mucfS entbel^rt, 

Ober t)on Sc^mucf ummaSt fe^n^ 

Der i^rer ©c^önl^eit mert^! 

€in ^eib bad ftc^ nic^t !(eiben fann^ 

!0^ag f(^5n auc^ bie ®e{ia[t fein^ 

3fl^ »aS fein Did^ter leiben fann, 

llnb foat' er nod^ fo alt fein! 



7* 



100 — 



3. 

^tqa'8(^aff^; (eid^tfinnig gtattet^exs! 
©u »c(^fcljl X5eine Ctebe »ic bic Cicbct. 

— (Sd (ieben mid^ bte grauen aSetm&ttS; 
Hnb ba^ ido ic^ geliebt bin^ üeb* ic^ miebet! 



101 



4, 

©ie f^itlt mid^ auf bct Strafe an 

Unb fragte: »fatinft ^u fc^rcibcn?« — ^a\ — 

»©0 fc^tdb mit einen XaßSman!« 

— 5SBixb bet iDein 9GBc^ üettteiben? — »3a!« 

^^ gtiff fofott jum Äatemban. 

»Äomm — fj)ta(^ pc — treten tok in8 ßauS^ 

iDott fd^tclbjl ©u mit ben Talisman l« 

— Hnb batf bann bei ©it bleiben? — »3a!« 

ÜÄit il^t ins $au8 trat id^ aföbann .... 
Wtitia'^a^f ed tt)&l^tte lang! 
Dod^: f(^tiebfl ©u il^t ben XaliSman? 
Unb l^alf ©ein (angeö ©leiben? — 3a! — 



102 



o. 



(Schlag bic ^fc^obta jututf ! OBag toet^üap O^u ©id^? 

'3er^üat-au(^ bie ':8(utne beS kartend ftd^? 

Unb ^at ^id^ nid^t ®ott, tote bet $8[ume ^tac^t^ 

©er ®tbc jut 3^^^^/ 8"^ ©c^ön^cit gemad^t? 

6d^uf et all biefen ®(ang; biefe 6ettU(^feit^ 

gu üctblü^en in bumpfet SSctbotgen^eit ! 



r 



Sd^lag bie ^fc^abta auxud! Ca^ aEe ^elt fe^'n, 
©ag auf (Stbcn, xoxt t)u l^nb, fein SKäbc^cn fo fd^ön! 
Ca§ bie 5lugen ^ct^jünbcnbc gunfeti fprü^n, 
2a^ bie 2\p\>tn in toflgem Cäc^eln glü^n^ 
Dag ©id^, öolbe^ fein anbetet @(^tcict umfd^webt, 
5118 mit bcm iDid^ ba8 ©unfel bet SR&(^te umtoebt! 



1^ 



@(^lag bie ^fc^abta jurücf! @o((^ ein ^ntli^ fa^ 

9Hc ju ©tambul baö ©atcm bc8 ^abifc^a^ — 

9he f&umtc jtüei klugen fo gro§ unb flat 

iDcr langen a0BinH)etn feibneö Saat — 

©tum ergebe bm 53ü(f, fd^lag bie ^[(^abta juxutf! 

^it fe[bp jum ^Ttunt<>l^e/ ben SRcnfc^cn jum ®Cütf ! 



104 



6. 



®e[B tollt mit ju 3u|en bct btoufenbe Äut*) 
3nt tatiienben ^eOengettteBe; 
$cO[ töd^clt bic Qoxmtf mein ©ctj unb btc 5^«^ — 
O^ tpenn e8 bod^ immet fo Miebe! 

fRotf^ funfett im ®[a8 bet fad^tti^d^ ^ein, 
€« füttt mit baö ®la8 meine Cicbe — 
Unb xd) [aug* mit bem ®ein i^te 93(iife ein — 
O^ n^enn eS boc^ immet fo blxtbtl 

^ie 8onne gel^t untet/ fc^on bunfelt bie 9^a(^t/ 
^oc^ mein ©etj, glric^ bem ©tetne bet ßiebe, 
Stammt im tieften iDnnfel in ^ettjlet fßtad^t — 
O^ tt>enn e9 boc^ immet fo bliebe! 

•) Äut = strtot. 



105 



3n ba8 fc^toarje ÜÄcct ©einet ^ugen taufd^t 
5)cx tei^enbe Sttom meinet ßieSe/ 
Itornnt; üü^&bd^en! e8 bunfelt unb fRiemanb [aufd^t 
O^ menn ed boc^ imntet fo bliebe! 



106 



4 



7, 

^a^ ^u am iU6enb ju mit fommfl/ 
ffittb fc^t ju ©einem gtommen [ein. 

^enn ©u am iD^otgen üebet fommftf 
S8 fott JDit unbenommen fein — 

Äomm' ©u ju ixgenb einet 3eit, 
3öitft aUejeit »ittfommen fein! 



j 



107 



8 

@d ^at bei ©c^ad^ mit eignet $anb 
®n SJ^anifejl gefc^xiebeti/ 
Hub aUeS SSoH im gaxfenlanb*) 
3jl ftaunenb ftel^n gebCiebcn. 

»©ie «ug bet @tnn, »ie fd^öh bo8 ©ort!« 
@o fc^od e8 taufenbtßnig — 
SJlan jubett J^iet, man jubelt boxt: 
»6ci(, Seil bcm Öaxfenfßnig !« 

ÜÄixja • ©c^afft^ üextounbcxt jlanb^ 
£)a8 ©c^xcten »at il^m »ibxtg/ 
(Sx fpxad^: ^enft man im gaxfenlanb 
53on 5!önigen fo nicbrig? 

©teilt man fo tief im gaxfenlanb 
Dcx güxften ^l^un unb ^xeiben^ 
T)a^ man exftaunt^ »enn mit SSexjlanb 
@ic l^anbcln obex fc^xcibcn? 

•) Ootfenlanb — ^etfien. (Die Werfet nennen pc^ felbjl Oatfi 



108 



9. 

^teS foH (Suc^ j[e|t aU neuefted ®ebot 

SSctfüttbigt »erben: 
(SS foE auf Stben ntd^t tnel^t ol^ne fSlotf) 

©cfünbigt tüetben! 

^0 ntd^t ein fü^et Sühinb/ ein fd^dned ^uge 

SSerlattöen »edt, — 
^a foD[ ben 6ünbetn alle ®nabe nun 

®efunbigt n>etben! 

3ebtt)cbet ÜJhinb, ber fid^ in [(i^led^ten Äuffen 

SSerfünbigt l^at, 
Jtann nut butd^ eine glut t>on eckten j^ffen 

Sntffinbigt »etbcn! 



109 



10. 



O i0i&b(§en, iDein befeligenb ^ngeftd^t 
Hebt gtö|ete ^unbet atö ba9 6onnenCtd^i! 
X>it @otme fann un8 nid^t mit ®[ut etfMen 
^enn 9^a(^t unb SS^oKen i^ten ®(an) t^et^üUen, 
<5te mug in ganjet 9)llaie{t&t fic^ Iti^ta 
3n und bie ®[ui ju n>e(fen bie i^t eigen. 

^ic^ aber, Sjllftbc^en; btaiic^* ic^ nic^t ^u fe^n; 
Um ganj in (biat unb ^onne ^u üetge^n: 
@o jha^Cenb lebt iDein ^i(b in meinem 3nnem^ 
3(i^ btaud^e bCo8 mic^ Meinet }u ettnnem. 

3c^ glü^e ffit ©ic^ — aber falt bleibfl ©u, 
Unb felbet tu^ig — taubfk iDu meine SRu^. 

O; fü^le felbfi bie ®(ut bie ^u entfac^ß, 
@ei fe(bft fo gCüdUc^ n)ie ^u glücfUc^, mac^ß! 



110 



11. 

^^u* nid^t fo fpxöbe, f(i^6nc8 Äinb, 
SBenn tc^ noc^ f^ät t)otübetge^' 
Unb faffe ^ein tüetd^ed $&nbc^en (inb 
Uttb ^chnüc^ einen Äug erffcl^' — 

^er IDtt fo fd^öne Sulbigung 
®e6tac^t in teinem (!iebedf(i^mu(f ^ 
^et braucht n>ol^( md^t (Sntfii^ulbigung 
gut einen Äu| unb $&nbebtu(f. 

(Sd n>ttb ein jeber Jhtg t)on ^tt 
Sin ftingenb ßieb in meinem SRunb — 
Unb jeber ©änbebrud giebt mir 
3u einem neuen Ruffe ®runb! 



111 



12. 

@in üebeCeeteS 9)llenfc§en(e6en 
3{t tDie ein DueS^ t)et{te9t im Sanb^ 
SCBciC et ben Söeg jum SUect ni(i^t fanb 
^ol^in bie DueSen aSe fheben. 



13. 

Qpü^ nid^t t)on 3^^r f)>^<^ ^^^ ^^n SRaum^ 
Denn SRaum unb ^txi ftnb nur ein Xtaum^ 
€in fc^tüetex ^tauni/ ben nur öetgt^t 
®et butc^ bie 6tebe g(ü(f(tc^ i{t. 



112 



Sd btel^'n bie SBelten {!(§ im Ihdfe^ 
6te tt)anbe(n ftetö bie alten ®(etfe. 

^8 gei^t bie 9){enf(§^at i^xe Qa^n 
3um ®ta6e^ wie fte ftetS get^an. 

S9 blü^t ^ie SBlutne »unbetbat 
Hub »elft tüie cinfl unb immetbat. 

getjlCrenb ijl be8 ßebenö ßouf, 
6tetö fri|t ein X^iet baS anbte auf. 

^d n&^ti t>om Xobe ftc^ baS Ceben, 
Unb bieS mu^ jenem 9^a§tung geben. 

®in ett)ig ©erben unb ©etge^n 
$ßie ftd^ im ^eid bie SBetten bte^'n. 

(Sin 5h:eid(auf^ bet jum Sa^nftnn triebe^ 
®&b' i^m nic^t 6id^t unb @inn bie Giebel 



113 



15. 

3fr «tt ®tfe ^tt jut ted^ten @tunbe gefommen; 

6o anttDottet 3^^^^ ^^ ^^ ^^ d^^^gt ^afl: 
iDu l^afk mit baS SBott au8 bem !Dhinbe genommen^ 

Oft ^ab' xd^ gebadet; »ag ^u mit gefagt l^aji! 

^itsa'Sc^ap; baS ifi ^etn @efc^äft fo^ 
SBod bie tanbetn benfettf bad fc^xeibt S)etnc $anb — 

Wtan^ f einigen Si^ nrnfc^ßegt jebeS $eft [o; 
Hnb aa* ^elne Mi^t {tnb einzig im Canb! 



8 



114 



16. 

^ad^ einem ^o^cn Siele fheben Xüxt, 

@o i(^ n>ie ©u! 
UttS in (öefaÄgenfd^aft b egeben n?it^ 

60 ic^ wie ©u! 
3nniein ßetj fj)ett' id^^t^ — iDumid^in J)einc8, 
Getrennt unb boc^ toeteinTfo leben xoxXf 

®o ic^ n)te T)u! 
^ic^ fing mein ffiij — unb mi(^ ©ein ft^one^ ^uge, 
Unb tt)ie jwei gifc^' am ^ngel fd^weben mit, 

@o ic^ »ie ©u! 
Unb boc^ ben 5*f^c^ ungfeid^ — but(^ bie Cüfte 
Uns tt)ie ein ^blet^aat ergeben mit 

©0 id^ wie ©u! 



115 



17. 



©0 jingt SÄirja • @(^aff^ : ton lüodcn fotgtoS 

^n bct ®cfa^r fein — 
3m ©unb mit SBein, mit SRofcn uub mit grauen 

^ed i^ummetd baat fein! 

iRag Seud^elei mit $oc^mut^ ftc^ Derbünben^ 
©oöl^eit mit ^umm^eit — 

^it aber »offen eine geifterlef ne 
©emeil^te 6d^aar fein! 

^orldufer ber ßrlöfung, ^em<)e(flürmer 

$)e8 5lberglauben8 — 
^erfunbiger ber SSBa^rl^eit, bie einft Tillen 

95Birb offenbar fein! 

8* 



116 



(§in ©d^ioert ifl unfet/ fc^&tfet aU baS fc^&tf|te | 

©(^»ett t>on IDamaSfuö — 
Hnb n>o ed trifft, ba n>itb geseilt ben SBÜnben 

^et fc^tDat^e @taat fein! 

iSßit teilen Sonne, Sl^onb unb 6tetne niebetf 

(Sd foa i^t Seuet 
3m 2itht glü^n, unb Of>fetfIamme auf bet 

@(^5n^it ^(tat fein! 

i 

80 loanbeln mit eintet mit froher SBotfc^aft^ 

Unb ni(^t8 ^infott 
6o(( uns ®etf&ngU(^e8, afö f(^6ne Qlugen 

X(nb f(^5ne8 Saat fein! 



117 



18. 

»6nb(tcl^ xoixh ed mit jutDtber 

©icfcS ctt)*gc iDlittttcfrier! 
3inmet l^attcn ©eine ßiebet 
^ur »Ott SSBcitt uttb ßiebc »icber, 

^a8 in'oxd i^, ifi iutoiet!« 

— Äattttft iDu ©effeteS mit gcbctt? 

Seigc mit bew ©eg, ha% Siel/ 
^ut; tt)ei§ id^, ijl all mein ©ttcbeUf 
Unb itt biefem 3ammetlebett 

3jl beS ®uten nie jui^iel! — 



118 



19. 

®ott l^teg bie 6onne glül^en 
Unb leuchten burd^ ade ^e(t/ 
(gt ^ic| bic SRofc blühen 
Sluf buftigcm ©lutncnfclb. 

®x l^ie^ bic 93crgc jic^ tl^ütmcn 
Unb über bie ßanbc etl^cben — 
ßieg Söinbe »e^en unb jlütmeti^ 
©c^uf totelgejtattigeö Ceben: 

@t gab ben iöögeln ©cpebet, 
©em ü)lecte fein ctolgeS fRaufd^en/ 
3Äit gab er jinntge Cieber^ 
(&üd) Ol^rett, il^nen ju (aufd^enl 



• 

119 



20, 

Unb mag bie 6onne gCü^t^ 
'Bad SBtnb unb ^t\lt fm^t^ 
Unb »aS bic SHofc blü^t, — 
Bad anf jum $tmme( flingt 
Unb maS ))om Fimmel niebet: 
^aS wel^t butc^ mein ©emüt^^ 
X^ad flingt burd^ meine öicbet! 



I 



i 



120 



21. 
Sit (it$ilfpilfiit bau htt ^ßfouttt t/Jpnx ^jvAnt* 



@S f(^aute aud ü^^tgem giauengemac^ 
^te fc^ßne CL^anin ben 6of entlang^ 
^0 untet [(^attigem 93(&tteibad^ 
iUuS Sütatmot l^od^ bie goi^t&ne [prang — 
@8 mar untei aSen $atem8ftauen 
6o fc^5n h)ie gatme feine ^u fc^auen: 
^ad ^uge fo gtog^ fo flein bet SDlunb/ 
Cet ®u(^8 fo fd^Canf, bet Slrm fo tunb — 
®er fie fa^/ bCieb im Sauber ^tdoxtn, 
<B\t toax iura ^ejaubem geboren. 



Hr))(öj}U(^ ein @(^rei i^ren 2\pptn entful^r 
Hnb baS ^uge n)ar n)ie umnac^tet: 
6ie fal^; mie unten im $aufe8f!ur 
€in @!(aö ein fidmmlein fc^lac^tet — 
©ie (El^anin flanb in X^rdncn jerfloffen, 
^(9 tt)ürbe i^r eigenes ^er^blut i^ergojfen. 



r 



121 



Hnb tote {te no(^ fo tDel^mut^düoQl 

%ixx baS atme l^ämmrein ixttf — 

!Dtit ge!teu)ten ^tmen unb bemut^dDoK 

3u il^t eine 6f(a)>in tritt ^ 

»i^at boB ®ift gemtxft?« fragt gatme [(^neH 

^ie ©flaüin nitft unb gittert — 

^oc^ bet (!^anin iSLuge Blicft n>tebei ^eS: 

»^et l^ab* i(^ bie gteube Deibittett! 

tRun mag et {tc^ tt>inben unb gt&men^ 

3d^ tt)ia mic^ bet Xl^at nid^t fd^&men! 

eelbjl liebet »ottf id^ tobt fein, 

ms ))on folc^et SBu^Un bebtol^t fein! 

tSßatum l^at et fte i^etgebtad^t^ 

Dag fte mein ®K(f »etfc^euc^te — 

3c^ tt>ill^ bag in bet $atemdnac^t 

IRut ein ®e{litn i^m leuchte!« 

Hnb fte tt)if(^t au8 bem ^uge bie ^l^tane^ 

t8[i(ft tad^egefSttigt unb muntet 

3n ben fd^attigen ^oftaum hinunter. 

3m öofe f<)ringt bie gont&ne^ 

Hnb tt>itft i^ten büfeenben 6i[betftaub 

^i9 l^o(^ an bet S&ume gtuneS l^aub. 



122 



(^g (ag fo fc^n>ü( unb fd^n>ec in bet Suft; 

^on fcxnc jog ein ®ctt)itter ^ct — 

^ud ben SBäumen we^f ed mie ®rabedbuft^ 

Unb auc^ bei C^^anin n>aib fc§n>ü( unb fc^mer. 

@ie manfte bem meid^en Saget ^u^ 

@ie fachte 9Ru^ unb fanb nid^t SRu^. 

@ie barg in ben ^polfietn i^t i^ei^ ®tfid)tf 
@ie moQte fc^Cafen unb fonnte nic^i 



123 



22. 



§um IDiüan bct SScjierc mugt* ic^ fommcn, 

@o toax bc8 ©d^ad^'S ©cfcl^l — 
SÄitja! iejt fag' ob bctn, »aö ©u öernommcn, 

3(^ fprac^: id| »iff $)tt fagcn^ waö ic^ füllte ^ 

3c^ mac^* e8 iDit !ctn ©c^U 
3c^ l^ßxc ba8 (dtliapptt etnct SJlü^lc, 

^od^ fel^c id^ fein 3Rc^l! 



124 — 



23. 

S)lit}a- (Schafft)! nebüc^e ^xtntf 
Cange 6t{l ^u um^etgefCogen, 
$afl t)on SRofen unb ^A^mme 
?Rc!tat unb füfc iDüftc gefogcn; 
95te iej^t auf ju manbetn 
93on einer SBCume gut anbetn — 
Sttf^i mit bem ®eftebet 
©einet buftigen Siebet, 
Äel^t* mit all' ©einem Sonigfeim 
$cim, jut Oelicbten l^eim! 



D;iria-J«jj««f. 



3n bet Jtritit mat^t man bie ^robe/ 
Sftfe is 9nK oufittlöfeti/ unb nimmt 
ben ®tunbfat an, ha^f mo* ia ^lofa 
Unfnn ift, t€ au^ in fSeifen fein mufft. 



127 - - 



1. 
<Eme alte Kearj^d^ in neue ^etme gtixKägt 



(Ed f^at imir}a'3ufruf ein &kb geftc^eben 

t8on jmetet äftotfd^en ©e^nen unb Sieben: 

^c fie erjl in SBünfd^en unb Soffen gefc^wommen ^ 

Dann tt)ilb fut einanbet entbxonnt jinb — 

Iffiie ©eibe etjl um iJ^t ©etj gefommen» 

"Dann gefommen um t^ten Serflanb jtnb — 

mit baS 8(^i(ffa( ^eibe getrennt l^at^ 

öanj rein unb unüetfc^ulbet — 

^ie et für fie gepennt f^at, 

Unb fte für i^n gebulbet. 

4!)a)n>ifc^en fommt Die( 9)i{onbenf(^ein ; 

^iel traurig ©temgefunfel, 

Unb finge Oueffen murmeln brein 

3m graujigen 5öalbe8bunfe[. 

Dann mirb ein fü^ner 6prung gemacht ^ 

SÄan glaubt fie tt)crben jufammengebrad^t — 



128 



^a na^t baS <B^\d\a[ trüb unb fc^mer 
Unb wirft {te mieber ^in unb ^er. 
@r tr&gt fein Coo8 in $)cmttt^; 
©ic ^orrt unb l^offt — er fcufjt unb flennt^ 
^ie man baS fc^on ))on ttUierS fennt 
@o fc^mintmen fte SBeibe in ^e^mut^; 
^i9 ^aa^^d $er) gerührt n>irb 
^on bem t>ielen glennen unb fietben^ 
Unb baS ^aar gufammengefü^rt mirb 
Um nimmermehr )u [(Reiben. 



129 



2. 

@emfit^(^ntnnti^rbiefen<D^tet? 

3a, ja! in [einen SBerfen fprit^t et 

93iel t>Dn ®emütl^, iji fromm unb ^att, 

Sin feufd^et 3ofe<)l^ o^nc Satt. 

^tum ^&lt bie ^eCt i^n au6) gen>ol^nIi(l^ 

gut fo gemütl^Cid^/ — bod^ ^)etfönlic^ 

3ji et ein ©d^ünger eig'net 2ltt, 

©n ®to6tan )>on unten MS nad^ oben. 

Unb bad ift noc^ jumetft an il^m )u loben! 

®ät' et fo jatt tt)ie feine Cicbet, 

@o o^ne Sinn: 

2öät' mit bet ^etl noc^ me^t juiöibet 

51U ol^ne^in. 



9 



130 



3. 

(2c^t 2RiT:jO'3ufruf an, »tc et gcfptcijt ein^ctgcl^t: 
80 faltet et bieStitn, loenn et gebanfenfc^toet gel^t. 
(St finbet ^aeS fd^Ced^t; ftc^ felbft nut gut unb imid), 
Knbfd^tm^ft auf allezeit, rneil fteuid^t ge^t tote et ge^t! 

(S8 ijt bie ^tt beS Oc^fen f ba| et einen fc^n>eten ®ang l^at, 
Unb bog fein ©tüffen fletö unangcnei^mettÄIang ^at — 
^oc^: giebtt^mbadeinSRed^t, bieS^ad^gadjufc^mä^en, 
$Bei( fie fo (eic^t ®eftebet unb n)unbetfü^en @ang ^at? 



( 



- 131 

i 
i 



4. 



€tn fritifc^ct ©cfcff ijl! 
^ct Xag gcf&fft t^m nit^t, 
^ci( il^m bcT ^ag ju ^eff ift. 

€1: ücbt bic SRofc nic^t, 
DÖBcit ©tacket fic unb ©orn ^at, 
Unb Üc6t bcn ÜRcnfc^cti nid^t, 
^ct[ er bic 9^afc t)om f)at\ 

€x tabett 5lttc§ tingg, 
lEöaö nic^t nac^ feinem Äopf ifl - 
SÄetft mä in bct SBelt, 
^^ut nic^t, ba§ et ein Xtopf ift! 

9* 



132 



6o liegt er immer mit 
^atvLt unb Jlunft im j^am{>f^ 
6d treibt ed Xag unb ÜRac^t il^n 
T)urcl^ blauen ©unjl unb ©am^)fl 

^irja ' Schaft) belacht i^n 
W\t fc^clmifd^em ©efic^t, 
Unb mat^t au8 feiner ©itterfeit 
iToS fügejte ®ebic^t! 



133 



o. 



Sa|, ÜÄitja • 3uffuf , O^cin ©(^motten jcfet! 
2^ l^in IVL mvadttf um ^it ju gtoSen ie|t! 
€tatt $ag auSjufäcn, »tc iDu c8 t^ufk, 
©d^lürf ic^ ein meinen Sedier ^ ben ))o((en^ je^t. 

6c^on genug bift iDu bejhaft in bet ®elt ^iet^ 
©a^ nickte ^it bel^agt, nichts gef&at ^ier — 
Unb ifk bo(^ für 3eben, bet ju genießen toti^, 
tlOleS fo ^ettCid^ gemacht unb befieHt ^iet! 



134 



6. 



2Ba§ ijl boc^ SKitja • 3uffuf ein üiclbclcfncx SKanu! 
Sa(b liefl et ben $afis^ 6a(b lieft er ben Roxaxii 
Salb ^f^ami unb (!l^a!ani/ unb 6a(b ben ®uli{ian. 
$iet {liefet et {tc^ ein Silb^ unb eine SBlutne bott^ 
©iet einen [c^önen ®ebanfen; unb bott ein fc^6ne§ SGBort. 
^a8 fd^on gefc^affen ift, baS fc^afft et »hiebet um^ 
©ie gan^e SEBelt fejt et in [eine Siebet um, 
Hnb ^ängt ju eig'nent 8c^mu(f frembed ®efiebet um, 
^amit mad^t et ftd^ bteit unb nennt bad ^Poejte. 

®ie anbetd bid^tet boc^ unb lebt iDhtja'Sd^af^! 
Sin ßeuc^tjletn ijl fein $etj f ein ©atten feine 93tufk, 
ffio Siaeö glül^t unb buftet Don ftifc^et ©lüt^enlup. 



135 



Hnb bei beS eig nen Schaffend uttvüc^figex ®ett>5^nung 
^ecgtft et aud^ ben ^(ang^ bie gotm))oIIenbung nic^t; 
T>o^ überfielt ex ob bet SRetme füget ^Bnung, 
iDeS IDid^tetd etgentUd^e; etl^ab*ne 8enbung nic^t. 
Den i0lange( an ®el^a(t etfe^t i§m bie Setfc^5nung 
Des Siebs butc^ SSlnmenfd^mucf unb feine ^enbnng nic^t. 
gut @(^(ec^teS unb ®emeineS bef e^trt i^n pt IBetf öi^nung 
Des 3BotteS gtittetpoat, bie Sotm nnb (gnbung nic^t. 



136 



7. 



Vtebet 6teme o^ne @tta^[enf 
^fö @tral^(en ol^nc Stctnc — 
2itbtx Sttmt o^ne Senden ; 
tlfö ©dualen o^nc Ärnic — 
®e(b liebet o^ne Xafc^en^ 
mfö Xafc^en o^ne ®eCb — 
^ein liebet o^ne glafc^en^ 
^IS umgefel^tt befiedt! 



1 a f i « a. 



tiieb* o^ne öujl — toeld)' rine ^finf 
Üuft o^ne Siebe — rote gemein ! 
IDie Seiben abet im SSetein 
®e»&^ten un8 \>a9 ^S<^fte Sein. 
Paamer. ^ 



139 



1. 

Of wie mir fc^meren iDranged 
^a8 ftetj im ßcibc bebt, 
^enn fie fo leidsten langes 
5ln mir vorüber fd^ioebt! 

$erab t)om SRücfen iDe^t 
©tt blenbenb »ei^er Schleier; 
Durd^ i^re ^ugen ge^t 
§in »uttberbareS geucr/ 
!Die fd^Wttr^cn Soden wühlen 
Um i§re8 SRqrfenS güae; 
I)er ßeib; ber ©ufen füllen 
©ic^ eng in il^rcr $ülle. 
t^m überall ^Bewegung, 
m übnaH ^ntjurfen, 
iDa| fic^ in toller SRegung 
$)ie ©inne mir berudfen, 



140 



^a§ iDunbetbaren oranges 
$)a8 §crj im ßcibc 6ebt^ 
$ßenn fte fo leichten ®atige9 
^n mir toorübct fc^tocbt! 
giataiffctt blu^'tt ttttb SRofcn 

• 

iSLm ^immelbCauen Stidbt, 
iDatuntet flammen 8ofcn 
©Ott fcuettot^ct @eibc — 
^ic fleittcn^ jaxtcn gü^c, 
$)ie lücid^cn^ feinen §&nbe, 
©et SJhinbtubin, bet füge, 
©ex 3<*tt^c^ ö^ttc (Snbe! 

Df wie mir ferneren ©ranged 
©aS $erj im fieibe bebt^ 
SBenn fte fo leidsten ®anged 
^n mit t)orttber fd^toebt! 



141 



2. 
ga« ^üb bon bn »ifgonlsttL 



3c^ fang auf bcm ©afax 
Sin ßicb »Ott ©cittcr ©c^önef, 

Httb met c8 ^öttc, war 
gntjüdft. toon iDctncr ©^öne. 

Bataten / ?Pcrfcr, Äurbcn 
Unb öaifg*) fc^lauc @6^nc, 

SWoötcm unb S^riftm »utbcn 
®ctü^rt »Ott ©einet @(^6nc. 

€8 »arett @ättgct borten, 
©ie merftctt Sinn unb ^öne, 

Unb fingen icjt allerotten 
©a8 Sieb üon O^einer ©c^öne. 



*) ttctnenifc. 



- 142 



«1 
©et ©c^tcict ift jcrtiffcii/ ' 

^ag fic^ ©ein Surf gewönne, 

©enn alle ßeute »iffcn i 

©a8 9feb t)on ©einet @c6ßnc. I 

I 

Unb piel^t ©ein SReij — o, ba^ bieS ffiott 

*3m eiltet ©ic^ toetfö^ne! 
SJlan fingt bod^ fott unb immetfott 

©a8 ßicb t)on ©einet ©d^önel ^ 



J 



143 



3. 



SBcnn jum ^anj bic jungcti Sd^ßncti 
@tc^ im SÄottbenfd^cine btc^n, 

^ann bod^ feine fic^ fo licbßc^ 
Unb fo (cic^t »ic meine bre^'n! 

T)af bie futgen SHorfe flattem, 
Itnb batuttter, totl^ bettcibet, 

ßeuc^tcttb tt)ie jmci geuerfaulcn 
@icl^ bie fc^tanfen ©eine bte^'n! 

©clbft bie SQBeifen au8 bct @c^enfc 
©leiben fielen toor ßnjl unb Staunen, 

5Göentt fic frSt nad^ gaufc fc^toanfenb 
@icl^ beraufd^t üom ©eine bre^'n! 



144 



^u(^ bet 3)^uf(^ta^ib*)^ bet fromme^ 
iDät ben furjen 6&be(bemen; 

Bpxxd)i: fo üeblic^ toit ^afifa 
5{ann im Xanj {tc§ feine bre^*nl 

3a, öot bicfer Qlntnut^ gauber, 
^ot Safifa'd XanjeSteigen , 

®itb {t(^ noc^ betaufd^t bie gan^e 
®t&ubige Gemeine bte^'n! 

Unb maS in bet Seit getrennt lebt 
^utd^ Deri&^tten ©eften^abet^ 

SBitb {t(^ ^iet t)etf5^nt mit und in 
Ciebenbem Vereine btel^*n! 

0, 3nitaa'@(^a{f)^! totld^' ©c^aufpiel, 
Senn bie alten Hitd^enfMen 

Selber manfen; unb fic§ taumetnb 
Um $afifa'8 IBetne bre^*n! 

*) Obeiprteftet bei @(^iitrn. 



145 



4. 

9lcl9'/ ft^önc ÄnoSpc, ^i<^ ju mit! 
Unb n>ad id^ bitte, ba§ t^u* mix! 

2^ iDiU IDic^ )>flegen unb galten; 
^u fodjt bei mit ettoatmen, 
Unb fodfl in meinen ^tmen 

3ut SBlume ^\d) entfalten! 



10 



146 



5. 

(Et Du nattifc^cS Scti, 
Das Dic^ flagenb gebeugt l^afll 
Du bejammecft ben ©c^metjf 
Den Du felbet etjeugt l^afl! 
Du toetjtDeifeljl in ®efa^t l^ewt, 
Hnb fuc^ft fetbfl bo(^ bie Oefa^t! 
Hub ic^ fenne Deine SRarr^eit, 
Unb bin feCbjl ein fold^ex D^art! 



147 



6. 

€in 93[itf bc8 «itg'8 f^ai mid^ erfreut — 
^er Sauber biefcS ^lugcnbüdfö 
ffiirft immerfort in mir erneut 
€tn im^Unh SSSunber bed ®efc^i(fd. 

iDrum eine grage fkett' ic^ ©ir^ 
Sotd^ f^vLibt>o\L auf/ mein fuged (leben: 
®a(t jener ®Ci(f beS ^ugeS mir^ 
^0 magft ^u mir ein Seichen geben! 

Hnb barf id^ deinem iDienfk mi(^ »ei^'n, 
Unb biffc IDu meinem ^rm erreichbar: 
So »irb mein Serj Doli 3^^^^^ f"^/ 
ICnb meiner greube nid^tS üergteic^bar ! 

Oann [eb' ic^ fort bnxd^ ü\Lt 3^it 
3m ^unber(eu(^ten bed ^efc^icfS^ 
Oen ^lugenbüd ber ©eftgfeit, 
^ie ©eügfeit be8 Qlugenbtid 8 ! 



10' 



- 148 



7. 

(£s tagt ber alte ®(6otu0 
@o ^oc^ ber ^imineC teid^t/ 
T)tx Stü^Ung blü^t ju feinem guf ^ 
6em S^avDßt ift fc^neegebleic^t. 

3c^ felbjl bin »ie bct €(boTu8 
3n feinet ^el^ten fRuf)f 
Unb btü^enb ju bed ^etged gu^ 
©et fc^öne ßenj bift ©u! 



149 



8. 

^uf bem Oac^e ftanb fte a[d id^ fc^ieb^ 

9nit ®en)anb unb Soifen fpie(t bet ®mb — ' 
^ang i^ fc^eibenb il^r mein (ej^ted Cieb: 
«Run (cb* »0^1, ©u »unbcrfügcS Äinb! 
Wtü^ ^on bannen gel^n^ 
©od^ auf ©iebcxfcl^n 
Sßenn bad ^oc^jeitöbett bereitet fte^t! 

€in 5^amee( belaben bring' id) ^iXf 

SReic^en Stoff ju l![eibem unb @c^altt>Ar*), 
Ittec^te S^enna**) ju ber ^in^tt 2^^f 
6c^muc( unb !Rarben für X)ein ^mbra^aar; 
geineS ©eibenjeug/ 
@ammet bic! unb meic^^ 
Hnb bie SRutter wirb jufrieben fein! 

•) ffleite Seinfldb«. 

**) ^vm Slaufdrben bet 9{dgel unb $tngnft»^ti^ nai bei ben ^tatrn/ 
^erfetn^ tttmemetn unb anbrtn Sdlfern jut C^Ieganj gefydtt. 



150 



^uf bem ^ad^e ftanb {ie a(d id) fd^ieb^ 

Söinft f)txah mit il^rct ftctncn ©anb — 
^e^t bet ^tnb i^r ^u mein 8(^eibeüeb^ 
©piclt bet ffiinb mit Coden unb ®e»anb; 
gai^te mo^C mein ®(ä(f! 
5{e^te balb juxücf^ 
3!Benn ba8 Soc^seitSbett bereitet jte^t ! 



( 



- 151 



9. 

(5ie fprac^: o xodd) getl^eiCted ®iM, 
2)iltt)a«6(^af^! xoaxb meinem Ceben: 
^u l^ajl ^ctn öetj nun ©tüd füt ©tü(f 
2Bie ^eine ßicbet Eingegeben — 
^a8 bleibt baDon füt mic^ luxndf 
gut aU mein Sieben^ ad mein 6tteben? 

3(1^ frtac^: jletö unget^eilt etglü^t 
Unb günbenb feine 6tta§(en fptu^t 
ÜRein Setj, an emiget ßiebe teic^, — 
@d ift mein $et3 bet 6onne gleich ^ 
^et l^o^en ©tta^Cenfpenbetin^ 
^itf ob fie gleici^ SJetfd^menbetin 
mt i^tem Sid^t unb ^(an^ i{lr 
^oc^ immet fc^ön unb ganj ijl! 



152 



10. 

• 

©ic alten @afli'8*) t)ott Zifii^, 
3d^ fann jic faum »iebctcrfenncn, 
^ie fie im 99tonbenfh;al^Ce 
60 )}tacl^t)}o([ gü^ettt uttb brennen 

iDie jungen i0^dbc^en t>on %\fix^f 
2^ fann fte faum »iebeterf ennen , 
^te fte fo fa(t unb ftnflet 
^n mit t)otübenennen. 

SJlitja • 6(^aff^ ! ©ic^ felbet 
^ann man faum miebererfennen ^ 
Seit ©u unb ^eine Safifa 
6id^ SJUann unb ^Beibd^en nennen 1 



*) @o ^etfien bte geioö^nltd^ \faib untentMfc^en Raufet bet ®eorgtft 
unb Staren. 



i 



153 



11. 

@g fommen bie 9)^iffion&te 
3u und t)om ^benblanbe^ 
Unb ))tebigen fiomme Wt&tt 
3n fd^tDarsem ^u^getoanbe : 

Sie ade SBelt Detbotben^ 
SSerfuttfen gong^im SBdfett/ 
Hnb toxt bet S^ttft geftotbeit; 
^ie 2Rcnf(^cn ju ctlöfcn. 

»SBtt mutben auderfoten 
^ic 3R&rc ju toctbrcitcn/ 
©et jlDetfelt, iffc tjcttoten 
gut alle ^igfeiten!« 



154 



»^f^x »anbclt bunflc SEBcge^ 
^it füllten ^d) jut 5Uarl^ett.« 
— ©o(^: »et giebt mit ©e[cge 
gut €utet SBotte ©al^tl^cit? 

3c^ fomme nid^t gu (htbe 
3m ®uten mie im SBöfen^ 
ISßenn nic^t $afifa d $anbe 
<Dic bunflctt gmcifcl töfcn. 

^u fc^öne anttffton&tin ! 
Cel^t' ©u mid^ SReliflion: 
53ci ©it liegt bie ®ett)&^t in 
Dem ©lid bc8 5luge8 f(^on. 



155 



12. 

@ie meinten ob meinet Xtunfenl^eit 
Unb g&n^üd^en ^exfunfen^eit : 
3d^ f&nbe fein Stbatmen . . . 

O^ en)ig mdc^t* ic^ ttunfen fein^ 
Hnb cmig ganj tjetfunfen fein , 
3n X^einen »eigen Firmen! 



156 



13. 

(SoS mi(^ befel^reti^ toeiC ic^ nid^t 
3m richtigen ®e(etfe hixif 
^txxotii ic^ g&n)(id^ feflgelbannt 
3n ©cmettt gaufectfrctfc bin. 

8te geigen mit ben Simmefötceg 
Unh matnett mic^ bot faCfc^et 93a^n^ 
^cttDciren ic^ jum ^atabicö 
Catiöjl fettig mit bct SRcifc bin. 

6ie ))teifen i^ten $imme( ^oc^ 
Unb mad^en tyid ^efd^tei bat)on^ 
^etn)ei(en ic^ im ^öd^ften ®Cu(f 
^etfc^miegen ganj unb (eife bin. 

^ic SRac^tigaa ift ©ünbctin, 
©eil fie nic^t »ie bet fRabt ftäc^jt — 
3c^ bin toetbammt — »eil id^ beglüdft 
3n meinet eignen SSßeife bin. 



157 






SSon 3uffuf im (ggl)j)tctlanb, 
iDem Ue6U(^|len bet i0{enfc^enf5^ne/ 
$etgt eS: il^m gab 3^^^^^^'^ ?^^^^ 
^ic ©ätftc attct Stbenfc^önc! 

5lte 3uffuf nun gcflorbcn »at, 
9tib feine 6cl^5n^eit an ju koanbem 
Hnb »anbette tool^l rnand^c^ 3al^t 
^on einem fianbe }tt bem anbetn. 

©enn biefeö »ax i^t 6c^i(ffa(8n)ott: 
SRut bort fottjl Ou in gutunft tl^ronen^ 
500 ^it jut ^Pflege; $5it jum 5ott 
^efd^eibenl^eit unb ^nmutl^ mol^nen. 



158 



^n manche Xl^üte flo^ft fte an/ 
©ci Firmen, toic im ?Prunf<)a[apc — 
Unb gerne n)atb il^r aufget^an^ 
iDod^ nttgenb bCieb fie gern ^u ®a{le: 

©18 fie bei IDit, ^u füge SWaib, 
(Sin J^eimaü^nc^ed $)a(^ gefanben^ 
9^0 9(nniut^ unb ©efd^eibenl^eit 
6ie nun für aHt Seit gebunben. 



I 
•. 



^lattbt mh S^htt. 



ftrine fRoU o^ne Cocneiv 



161 



1. 

jc^ glaub' n>a« bct ^toj)^et üet^ic§ 
©a^ ßol^tt für gutes Streben »itb, 
Hub und betein{t im ^atabieS 
(Sin »uttbetbateS ßeben »itb — 
iDo(^ Med @d^öne ^tet unb boxt 
Sütug man etfennen lernen / 
^iU man ed ft(^et immetfott 
^om 6(^(e(^ten trennen lernen. 
Orum üb* ic^ mid^ fc^on in ber ^tii 
5luf ben ®enu| ber Stoigfeit. 
Hnb fodte be8 ?Proj)^eten ©ort 
(ffier fann barüber flar fein?) 
5)on em'gen ©immetefreuben bort 
SRid^t »ie tt)ir ^offen loa^r fein, 
80 l^ab' ic^ boc^ fc^on in. ber Seit 
Sin gutes X^eil erforen, 
Unb bie gemünfd^te SeKgfeit 
®ing mir nic^t ganj i)erloren! 



11 



1G2 



2. 

(So fptad^ id^f atö bie im^iti in mir famen 
SSÖct mit fi(^ fetbct einö, ifk ein« mit ®ott — 
SBet abet ^aft unb flucht in ®otteS ildamen ; 
treibt mit bcm ©ciKgen Dcmeg'ncn @pott! 



— 163 — 



3. 

^ic glauben mit frommem ©abern 
Den ©immel ju öerbienen; 
Der gotn fc^wiHt il^te 5lbcrn, 

©et §a§ fStbt i^re SÄienen. 

• 

lDa8 ÜÄotbfc^toett in ben Sänbcn 
Verfangen fte ©tauben unb S3uge, 
Unb glauben; fte felbet ftänben 
Wi ®ott auf bem beflen ^^t. 

3<i^ ober fage Suc^ ha^ 
®ott ferne fold^em ©etriebe! 
Hng5tt(t(^ ifl ber $a|, 
Knb göttlich nur bie ßiebel 



11 



164 



4. 

2Bct ölüdüt^ ijl, bet ijl au(^ gut;. 
iDad jeigt auf jebcm Schritt ftd^; 
iDcnn ttjct auf Stbcn ©öfc8 tf^nt, 
Xt&gt feine ©träfe mit fxd^l 

iDu, bet in £)ciner frommen SSöut^ 
^eS Somd unb $affe8 Sflabe^ 
iDu bift nic^t glücflic^^ bijt nic^t gut: 
£)etn ©a^ ijt ©eine ©träfe! 



165 



5. 

3Bct ölüdüc^ x^f bcr bringt baS ®iMf 
Uttb nimmt c8 nid^t im ßcbcn! 
€8 fommt toon il^m, unb fc^rt jutüt! 
3u i^m, bcr c8 gegeben! 






1G6 



6. 

SBaS ®ott uns ga6 ^ienieben^ 
iDaS nennt man ^tet bte Seit; 
^aS jenfeitö unS befc^ieben^ 
benennt man Stt)igfdt. 

3um Unglücf ober ®lu(fe 
Söctcitct unö bic geit — 
!Dct Xob [d^l&öt bann bic ©rürft 
3ut bCaucn ßwigfcit. 

©atrt nnftcr ©ßfc8, ®utc8, 
SQBcnn »it cinp fc^cibcn l^tct? 
3c^ bin ganj ftol^en fSftntf^t&r 
Unb f^)tc(^c felbjl ju mit: 

2ßct in bcr gcit öemönftig^ 
3|l glütfUd^ in bcr Seit, 
Unb »itb fo bleiben fünfti^ 
3n alle Swigfeit! 



167 



t* 



9la(^tö tarn im Xtaum ju mit ein ^%df 
^et ^atte Dom ßimmel ben ^bfc^ieb befommen: 
^ei( et; t)o([ kiitet itbifc^et Wt&nqdf 
Dad $imme(teic^ füt bie @tbe genommen. 

®ott fptac^ )u tl^m am Xag bed ^etid^ted: 
^BaS man einmal ifi; baS mu^ man ganj fein; 
3m Fimmel ^immßfd^en ^ngeftc^teS 
Wtvi^ man DoQ (outet J^immUfd^em ®(an) fein. 

©ie Stbe f^at SBein, ®efang unb Ciebe^ — 
Det $imme( f^ai feinen j^immßfd^en @egen. 
60 lange IDein ßetg ))oE itbifd^et Sttiebe^ 
@oQ^ ^u bet itbifc^en gteuben pflegen! 

'Bet nic^t im 8eben etfhtebt baS $Be{!e 

Bad meine ®nabe beteitet auf ^ben^ 

Dem bleiben )u t>ie(e itbifd^e SRefte^ 

Det !ann aud^ im $imme( nid^t glücflic^ metben! 



168 



8.- 

Sßenn aSe ®(äubigen bte teerten ^Pfabe ge^^ 
60 bleibt mit nichts aU i^nen nac^jufe^n — 
Me aber fönnte i(^ babei bejlel^n ! 

^enn jebet DurfHge feCbft \üd^i ben ^eg jum DueDl^ ^ 

iDet il^m entgegentiefett Hat unb ^eS/ I 

©in id) ein ubetpufftget ®efeff. , 

^o(^ üebec ttübe ic^ bie Duellen adefammt^ 
^(8 ba^ ic^ n>an!' unb »eid^* au8 meinem %mt — 
^et mit nic^t folgen xoilL: bet fei i^etbammt! 

*) 3!fhif(^ta^tb : Cbetptieflet bei Stritten. 



169 



9. 



SBoTtn befleißt bct ganjc Unterfc^ieb 
^o^( jtDtfc^en mit unb unfetm 3)^uf(^tal^tb? 

^ix ^eibe fuc^en ))ot betn $)o[! butc^ ^tebtgen 
Hng übeiflüfftget ^etd^ett ^u entlebtgeti; 
3cl^ jingcttb — et mit n&fcinbcm ©cftcifc^c. 
^a% Öetj fi^t i^m fo tief im birfen glcif(^e, 
^a^ nie öom Setzen etwas ttat ju ^age — 
X)ettt)cil ic^ mein $etj auf bet S^WB« t^^^S^* 

^uf feinen futjen 93einen »adelt et 

Stnfk tt)ie ein altet ©dnfetid^ einiget, 

Unb feucht, ate mü|t* et nebfk bem tootten SWacjen 

^ie 6ünben[aft bet ganzen 3)i{enfc^^eit ttagen. 



170 



3(^ toanble gati) (etd^tfügig butc^ bie 8tta|e/ 
€t fcuftt unb flud^t — \d) l&c^lc unb ic^ fpajc. 

(St liebt'8^ mid^ int (Se^eimen butc^gu^ec^eltt; 
3(^ aber ne^m* i^n 5f entließ aufd l^ont^ 
Unb et f^at rneit me^t J^tc^t Dot meinem fi&d^eln 
^(8 i(^ je ^tc^t gehabt t}ot feinem gotn. 



f 



171 



10. 

3(^ fa^ i^n neulich \pak na(^ daufe fomtnen, 
&c ^tte ftc^ im Xtinfm übetnomtnen/ 
T)a fiel et in btn @(^tnu|} nnb feu^te ttunfen: 
»^te 9Be(t ijl in ^etbecben ganj ))etfunfen!« 

©ein ®(aube ijl fo gto^, bag toenn et f&Ut^ 
®(au6t et: gefaSen fei bie gan^e ®e(t. 



172 



11. 

^a^ ben fSftndtm i^te ^ugenb; 
$ßad baran tflf $ett, ^u toetgt ed/ 
9hit etl^aCtc mit bte Sugenb 
Sl^eined $et)en9^ ntetneS ®ei{le9! 

$ßo fo ebU ^eine fliegen ^ 

iDhi^ bie Duelle bod^ lool^l ec^t fein; 

2Bo fo buft'gc ©lumcn fpticgcn, 

Äarrn bcr ©oben nid^t gang fd^lec^t fein. 

iSlac^e frud^tbat meinen ^dtx, 
Segne meine Cieberquede^ 
Unb bad $erg etl^aUe tt)a(fet 
Unb ben ©(icf erhalte ^eUe! 



J 



^txtmägtt 6iebid|te vcab S^^mäit. 



9hii Sine SBeiS^eit fA^it )utii ^tU, 
t>oäi i^crt &ptü^t giebt t9 Diele. 



1/0 



1. 



^^u i^afl fo oft und f(^on gefangen 
®tc ^Deiner ßicbjlcn Söangen pnb/ 
®ic ^(unien^ frifc^ im ßenj cntfprungcn , 
«off ßufk unb fQi&^tüpxanqta ftnb — 
3Barum tjl nie $)cm ßicb etttungcn 
53on Seiten bie »ergangen pnb? 

üu(^ gelben deines Stammet maten 
^n SRui^nt unb l^ol^en (E^ren teic^/ 
68 l^cxrfd^ten gutjlen ber 'ftataten 
6inft übet aSeS 9hiffenteicl^/ 
Oet ^atatd^an gebot -bcn 3aren 
Hub mad^te {te ben @fCat)en gUtc^. 

(Sx flog auf l^ol^em SRu^meSflügel 
53i8 ju beS großen Wittum ©ttanb — 
@ticg et ju SRog, l^iclt il^m ben öugcl 



176 



$Dct SRuffcnfürfl mit eignet §anb, 
Hnb xeic^t* il^m bemtttl^t)o([ ben Sügel 
Hnb fu^e htieenb fein ^ewanb. 

^o^( ^iemt'd bet golbnen ^oxbe ©ol^n^ 
^et ^&tet %f^ai im Sieb ju e^ren^ 
Hnb mit bed alten SRul^med Xon' 
9u totdtn neued SRul^mbege^ten!« 

3ci^ fptac^: bie alten @agen melben 
$on großen unb t>on ![einen gelben ^ 
^ie weithin mit bet golbnen ©otbc 
®ejlreift ju großem Sl^enfd^enmotbe. 

(£8 btü(ft ein ^o(f baS anbte niebet/ 
Hnb fd^n)e(gt in Siegedxnl^m unb Müd 
^a8 anbte 93ol! etl^ebt ftc^ »iebct, 
®iebt bie etlitt ne ©c^mad^ jutüd — 
©0 ift'8 in altet geit gefd^e^n^ 
©0 fann man'8 jefet unb immet fe^n/ 
©a8 ijt fein ©toff fut meine ßiebet. 

^tjl mad^te {td^ bet Xatatc^an 
©a8 3}o(f bet SRuffen untettl^an, 



177 — 



^ann rächten ftd^ bte SRuffenfc^aaten 

Unb utiterjoc^tcn bic Zataxm} 

@ie ^aben tl^ten 6ol^n bal^in! 

^a8 feiert ed mtc^; ob ^oVt unb gütjien 

9^ac^ 5hiegeSru^m unb SBeute bütftettf 

@o((j^ X^un ifl nid^t nac^ meinem @inn. 

Sin 3ebet bleib' in feinem ^eifef 

Sin 3c^cr t^u' nod^ feinet SBeife. 

3c^ finge nur wad mit gef&St^ 

Unb ba))on giebt eS in bet SBelt 

60 t)iel^ bag id^ mid^ aSejeü 

^on biefet güUe nähten fann^ 

Unb füglic^ bie ^etgangenl^eit 

Wtxi il^tem ®[an) entbel^ten fann. 



12 



- 178 



2. 

^(^ {lanb einfl ^o<^ in ®nabe bei bem Sc^ac^ f 
Det oftmald bittet {t(^ bei mit befragte f 
5)a5 i^m fein i0lenfd^ fo ted^t bie SBa^tl^ctt fagtc. 

3ci^ backte ob bem 6inn bet ^otte nac^^ 
Unb fanb/ ba^ et mit gutem ®tunbe fragte; 
^D(^ a(8 ic^ i^m fo xt^t bie ^a^tl^eit fagte^ 

^etbannte mic^ oon feinem $of bet Sc^ac^. 



9Bol^( giebt ed gütften 

iDie m^ ^a^t^eit bötften, 

^o(^ n)enigen n)atb ein fo gefunber SO^agen 

6ie 5u oetttagen. 



— 179 — 

3. 
^n iitn ^tßfabmtx* 



IBücf nic^t fo ^oi^f ©rogöcfict! 

tJÄan fc^cut ntc^t ©ic^, nut ©eine SRac^t — 

€r»cift man offen €l^re ©it, 

Iffittft ©u bod^ ^eimtic^ au8ge(a(^t! 

D ©to^Deftcr , blirf nic^t fo flotj ! 
£)b oud^ bic ©rujl t)on Oxbcn fttal^ft: 
T)u bift 9ef(^ni|t au§ fd^Ced^tem $oC$, 
ISRit golbncm gitnt^ übermalt. 

©u tü^mfl iDic^ ©eines ftoljen @d^ein8, 
<5e^fl hinter m ©ultan ein unb au8 — 
©ic 9^uC(cnf folgen fie bet 6tn8: 
Ifflirb eine gro^e 3al^l batauS! 

O ®to6i>efiex, blicE nid^t fo flolj! 

Ob ©u aud^ golben übermalt: 

©u bift gcfc^nifet au8 fc^lec^tem $olj, 

Saft ®lanj, ber ©ir jur ©c^anbe fhca^lt'. 



12 



180 — 



4. 



vSlnia ' ©(^off^ tarn cinfl auf einet SReife 

3u einem teid^en fStann. ^a f))tac^ bet ^eife: 

3c^ tDid ^ein ®a{l ftit l^eut unb iDlotgen Metben ^ 

$ilf mit bie geit nun angenei^m Dettteiben/ 

©eteit' ein gejl/ lab' gute gteunbe ein, 

^it »oQen fto^ unb gutet XDinge fein! 

— 3cl^ l^abe leine gteunbe! — fptac^ bet Wlann. 

9)lit^a « Schafft) fa^ il^n t^etiounbett an : 

60 batf ic^ ntc^t ^ein ^ac^ ^um Obbac^ lo&^Cen ^ 

^em felbft beim SReic^tl^um gute gteunbe fehlen! 

St fc^üttelte ben 6taub )oon feinen 3ü|en, 

^et(ie| ben SReic^en, o^ne i^n ju gtü|en, 

Qpxad): SSBem bet Fimmel feinen gteunb befc^ett^ 

^e^ i^m! bet SD^ann ift feines ®tu|eg wettl^. 



181 



5. 

^a8 ßebctt ift ein Darlc^n, feine ®a6e — 

iDu meigt nid^t tüiet>iel @c^tttt ^u ge^fl jum ®xabt r 

^tum nü|c fing bie Seit: auf jebem ©d^titt 

IWimm baS ©ewuftfein 5)einet «ppid^ten mit 

<Sett)5^ne $)icl^ — ba jletö bct Xob iDit braut — 

!Dan(6at ^u nel^men toaS baS Geben beut; 

^ie fßünfc^e nic^t nac^ ^eu^etm ju gefia[ten^ 

-©onbern ben Äetn im 3nnctn ju entfalten,- 

9iic^t fcember ÜReinung untert^an ju fein, 

^ie ^inge nic^t ju fcl^&|en nad^ bem 6d^etn/ 

tJ^ic^t ju »erlangen , baj jie foffen gel^n 

Wit tt)it e8 »ünfc^en — fonbern jie öerjie^tt, 

^a^ wir un8 bei ©tfüttung unfter ?P|lid^ten 

{^(L jte'ö nad^ un8 nid^t tl^un) nac^ i^nen richten. 



182 



6. 

2Bo ji(^ Ihaft »ill offenbaren, 
9Bttb fte SBiberflanb erfal^ten, 

©c^Iec^teS fuc^t mit ®utem ©treit — 
3fl fic ttein, »itb jie erliegen, 
3jl fic Qxo^f fo »itb fie fiegcn 

Heber Xüde, Sag unb !Jleib. 
^ttd berfelben ^cferfrume 
^ac^fl bad Hnfraut to\t bie SCume — 

Xlnb bad Hnfraut mac^t [\d) breit. 
iDoc^ eS raubt nichts Don bem SRu^me;- 
Duft unb ®Ianj ber fc^ftnen SBCutne. 



183 



7. 



»Ju unglcid^ ijl'8 in btcfct SSBclt, 
J)a8 kleine tnu^ üom ©togcn (cibcn — 
^ie to&tt ^aed tüo^lbefieat 
^enn ©letc^^eit ^ettfc^te ^tüifc^en SBeiben! 

60 fUngt bad ^ageUeb ber %ahkxt 
6te ftnben ^QeS fc^led^t um^et/ 
^ie toin^ige SRücfe fc^mäl^t ben ^b(et 
3Bctl fic ni(^t fliegen fann »ic ct. 
^ei SHicfe fott wie 3^«^9« ^^«"f 
T)ix 3»etg fo gto§ »ic SRiefen fein. 

53ctbcffctn »ir bct ©c^opfung gelter: 
©infort fott ©leid^l^ctt fein auf Sxbcn^ 
^ic SBctgc [offen tief »ic X^Ict/ 
Die ^^älct ^od^ tt)ie 93crge »ctben. 



184 



ffiaö grog ijl, foH fid^ nun üerfleinctn , I 

^efonb'red fic^ üetaSgemetnetn^ 

^ie Alug^eit [od bet ^umm^ett iDetd^en/ 

^et iDtamant bem ^tefcl gleichen ^ 

Xlnb loenn bad Wit^ ifl gefc^el^n/ 

SRuft mtc^ — baS ©unbct möc^t' ic^ fc^n! 



8. 

3<^ t<wn in eine gtoge ©tabt 

^ie manche b5fe Sunge f^at, 

Unb über Me8, übet 3eben 

©Ott' id^ Diel* atge ©inge tcben. 
©ie Ceute fc^im)>ften auf einanbet ganj unf&güc^^ 
X[nb (ebten mit einanbet ganj ettt&g[i(^. 



185 



9. 



3c^ l^ttbc eine Skc^batin 
3Ält gutct Sung* utib böfcm ©ran. 
@ie feift ben ganjcn Xag im ©au8, 
3an!t pc^ J^ctum mit Wtaxm unb 3Äau8. 
Strebt i^r gutct SfÄann bie Stimme/ 
©rcid^ fd^rt fic auf in »ilbem ©timmc/ 
Hnb fc^tDcigt et ftrcitcSmübe jtill, 
3an!t fte, »eil er nic^t janfen »ill. 



©er befte SD^enfc^ wirb manc^mol jotnig, 
Äein ßiebc8|)aar fann immer fofcn — 
lOie fd^önjten SRofen felbjt finb bomig, 
Do(^ fc^ümm finb ©otnen o^nc SRofenl 



186 — 



10. 

9liematib ^ött ^it gl&ubig ju 

^enn ^u begitttifl: ic^ 6in flüget a(d T)vl\ 

Drum: »cnn iDu ^nbxe »ittjl beichten, 
SRugt iDu t^td^ etjl gu i^nen behüten ! 



11. 

SRie !amppo8 »ttb ©it ganj 

IDad 6(^5ne im fieben gegtücft fein - 

@e(bfk ^iamantenglanj 

^iU feinet mUt entiü(ft fein^ 

Unb tDinbefi ^u einen Ihang: 

3tbc ©lumc baju »iß gej)P<ft fein. 



187 



32. 

3tt)ctctlci ta| ©it ßcfagt fein, 
5Bia|l $)u ftctS in 5Bd8^ctt »anbeln 
Uttb öott X^ot^cit nie 9c^)tagt fein: 
ßo6 ba8 ®lfi(f nie ©dnc öcttin, 
We baS Hnglüd ©eine SRagb fein. 



13. 

2Bcx nie »erlief bct lÖPtjtc^t enge Greife; 
Unb [elbft au8 (einer 3^0^^^^ ^ogen 
9^id^tg in bereuen f^at, in bef lagen: 

©et »at nie tl^ötic^t — abet and^ nie »eife. 



188 



U. 

^m (eid^t'flen fd^atttg werben fc^atfe Wtt^tXf 
Dod^: fc^neibet man bed^alb mit fhimpfen 6epr? 



15. 

®e^t mit mit (gutem falten Sieben, 
Chic^ n>atb nie Ouft noc^ 6eib genug 

^en Siebe nie ^u meit gettiebeu/ 
^en ttieb fte auc^ nie weit genug! 



16. 

Sin iDlann bet iitbi, batf nic^t ju b(5be fein: 
^fc^tecfenb {letd ifl 3ut>iel SSlöbigfeit! 

(Sin ^eib bad Uebt, batf nic^t ju fptöbe fein: 
^bfc^recfenb fietd ift autoiel 6pt5bigfeit! 



- 189 



17. 

(!Ra(^ bem ^Rfif<l^ni.) 

2Bct itt'8 ©crj ©It jtclt, ^\d^ ju getieften, 
ginb' t^i mit ein SBetgioet!, xeic^ an Sd^&^en. 

SBetfen Steine nac^ iDit geinbeS^&nbe: 
iSBie ein Dbfibaum teic^e gtfic^te fpenbe. 

6texbenb, ^o^en @inn8 bet fSlvi\^tl gUid^e^ 
©ie no(^ ^Perlen beut ffit ^obeöftrcic^e. 



190 



S 



18. 

9lun lag $)cmc Ätagcn, ©u pnfl'tct ©cfctt! 
©cttit »cnn e8 uod^ lange fo bliebe, 
@o lüütbc iDettt Setj jut Ätoflctjett' 
Unb )utn Wlbnd^t battn ^eine fiiebe! 

^u nimmft eS }u fc^met, unb fie nimmt eg ju leicht, 
^a nü^t iDit fein gCennen unb $&rmen; 1 

®laub'8: wenn fi(^ bei ^it mel^t ÄStte jetgt, 
<3o tt)itb [ie fic^ balb mel^t em&tmen! 



< 



191 



19. 

3öt(^t* ntc^t, ba§ id^ in baS ©cmcinc 
Unb SRo^c tnid^ toerticfcr 
60 lange td^ t)on gutem ^IBeine 
Unb guten SCöt^cn triefe. 

^on mand^em Siebedebelfteine 
^et ®lan3 toerbotgen fd^üefe^ 
!2Benn il^n bet ^uft üon gutem ^eine 
9^i(^t in baS Oafein tiefe. 

2Ö0 bliebe bet ^5(^jte 93etg/ »enn feine 
35^e blöd aufiDdttS liefe? 
3u gü^en »ad^fen il^m bie SSBeine, 
€t ^&lt fic^ butc^ bie ^iefe! 

Unb fo etfenne ^u auc^ meine 
$6l^e in meinet "iiefe: 
@o lang* ic^ fie bei gutem ©eine 
Dutc^ guten 2Bi| toetbtiefe! 



192 



20. 

^[d ic^ fang: feib ftö^Ud^ mit ben Stoßen, 
S3euget &i(^ nid^t fned^tifc^ t)ot ben So^en^ 
@eib ntd^i {tolj unb ^ecrifc^ mit ben 9^iebetn 
SHül^mte man bte ^eidl^eit in ben üiebem. 

^U i(^ nac^ bet iSBeid^eit tooHte l^anbeln: 
6agten fie^ ha^ fei ein t^5ri(^t ^anbeln! 



— 193 



21. 

2lte ic^ ©(^ön^eit, fiieb' unb Söetti befungcn, 
3jl mit taufcnbfKtnmig ßob ctflungcn. 

5lte id^ @(^6n^eit, Cicb' unb ©ein genojfen, 
Wlix mein ©tbenbafcin gu Dctfc^öncn: 
Öat c8 plöftüc^ ade ©elt öctbtoffcn, 
Sötte id^ mic^ fd^mäl^cn unb toct^ö^nen. 



D SRitga - 6(^aff)^ ! iDu 6ol^n ^bbuHa^^d f 
Hebetla^ bie Seuc^elei ben SDluSal^'S! 
golg' im Sieben unb im Xtinfen immct 
Schönet ^ugcu; üoffct ®[5fct ©d^immct! 



IH 



194 



22. 



©offen gut meine ßicber bet ßiebe gefungcn ipctben : 
SDlüffen pettenbc 93ec^et in 2ic6c gefd^toungen »erben , 

^i8 bie (^eube in und xoit eine @onne aufgebt ^ 
^at>on bie borgen ^ bie 9hbe( beS ®et{led ^ bejmungen 

»erben. 

Slofen nefcet ber X^au, rojige 2\pptn ber SCöcin — 
<So mu^ ber @d^5nl^eit ®e^eimni^ errungen »erben! 

9lur »0 Siebe unb 9Bi^ mit bem ^ed^er fte fc^leift/ 
S)^ag ber ©c^liff ed^ter SSerSbiamanten gelungen »erben, 

^a§ üon ber fu^en ®e»a(t il^rer blenbenben ®[ut 
^ffe fü^lenben ^er^en in Ciebe um[(i^(ungen »erben! 

5ltfo fc^uffl iDu ©ein ßieb, o SRirja • ©d^afft) ! 
®ic e8 ge[(^affen, fo mu§ eß gefungen »erben: 

iDag Dor lauter (Sntjudfen unb Söonnegeful^l 
5RSrtifc^ bie ^Itcn unb — »eifc bie Jungen »erben ! 



195 



23. 

^ie Ucbltd^ t^un mit Mcn »iff, 
^ie mad^t c8 deinem rcc^t; 
©tc Staufetibcn gcf äffen toWLf 
<Scf&fft nic^t einem ted^t! 



24. 

"SBiff jl SöeCt unb 3Rcnfc^en rec^t toetflc^n , 
töhigt ©u in*8 eigne ßetj ©it fel^n. 
tSöiffjl ©u ©ic^ felbfk tec^t fcnnen lernen, 
IDlugt ©n <Dic^ au8 ©it felbjl entfernen. 

SBer ftc^ beurti^eilt nur nad^ ftd^, 
©eCangt ju fatfc^en Schlöffen — 
©u felbjl erfennfl fo »entg ©ic^, 
^[8 ©u ©ic^ [clbjt fannft füffen. 



13 



196 



25. 



®e^' fo jltffc ©u tnagp $)emc Söegc, 
(58 bxüdt Dir bic gdt t^t ®c^)t&0c, 
€8 btücft t^t ®c^)t&0c bic SBBelt 
5lttf Dein Sltttlijj, wie gürjlen auf 8 ®clb» 



26. 

3« icbcS SRcnfc^en ©efit^tc' 
6te^t feine ©efc^id^te, 
©ein Saffen unb Sieben 
iDeutüd^ gefc^tieben; 
©ein innetpeS SGöefen 
es tritt l^iet on'8 ßi(^t — 
IDoc^ nic^t 3cbet fann*8 lefen, 
töetfle^n 3ebet nid^i 



197 



27. 



SBtt SWcnfc^cn Sitte jinb fc^ulbbclabcn/ 
<DÖc^ 3cbct bct pd^ fclbjl ttut fc^&bigt, 
311 feinet @(^ulb fd^on ^aC6 entlebigt: 
Oefd^tlld^ nux auf attcn ^Pfabcn 
<Siiib @üttber, bie auc^ Slnbetn fc^abcn! 



198 -- 



28. 



^et ®[o(fe ed^aH 
3|l »Ic i^t SfRetaH, — 
Unb fo tfi'8 auc^ 
— ©retd^ unbewußt — 
Wtxt beut tönenben Sauc^ 
©et SKenf(^en6tu|l. 



199 — 



29. 

^et ^eife fann bed iDiac^tigen ®unjl entbehren; 
^oc^ nic^t bet SRäc^tige bed Reifen Cel^ten. 



30. 

SBo^l beffct ijt'8, o^n' ^Änctfcnnung leben 
Hnb butc^ ^trbienfk beS $ö(^{len toett^ ju [eiti^ 
%i^ unoetbient jum ^öc^jlen fxd) ergeben; 
®tog t)ot bet $Be(t unb Dor ftc^ felbex !(dit. 



200 



31. 



i^tn aum Gierte bt&ngt baS Ctc^t, 
^0^ bet 93(inbe fte^t ed ntd^t. 



32. 

(5ammit ^tc^ ju iegUd^em ®ef(^&fte^ 
fJUc 5ctf>)attre 5)eme Ätäfte! 
Xl^ei(nal^m)>oIl erfc^(te|e S>tq unb 6mn/ 
$)a6 ©tt fteunbnc^ Slnbcrn ©id^ üctbinbcjt 
^oc^ tust ha gieb gang Dic^ ^in^ 
Söo $)u gatij ^xd) tt)icbctfinbc|l! 



201 



33. 

^et Kttge Wtavrn ffitt ftc^ sutucf 
^Unb {heift im gluge nur baS ®(ü(f/ 
^8 immer ^u etfc^öpfen 
3iemt nut ben ^ol^Cen ^5)>fen; 
iDie gCaubeit; bag bem ^od^genu^ 
€in tiefet gall jlctS folgen mug. 



^et iSiene gleiche, bie ftd^ labt 
^n ^olben Blumen buftbegabi: 
6ie fagt auf i^tem ^anbem 
9^id^t einet üon bet anbetn. 



— 202 



34. 



^a8 ^arabte? bei ^tbe 
!Qtegt auf bem SRücfen bet ^fetbe^ 
3n bct ©efutib^ctt bc8 ficibcö 
Hnb am gerben bed SGQeibeS. 



— 203 — 
35. 



©0 fang SWirja* Schafft) bcn gtcuttben ju, 
^a fi(^ bcf(^lo| brö alten 3a^Tc8 Cauf: 
^it legten jeben ^benb und jut fRnf^'f 
Hnb jlanben jeben ilÄotgen »iebet auf — 
^ed S){otgen8 ^ogen mit und fotgfam an, 
^eS ^benbS jogen mit und fotgfam aud — 
^aS mit ba^mifc^en fonft gefbcebt; getrau ^ 
3(^ glaube: t)tel !am nic^t babet l^etauS. 
^aö ^ei|t, fo fü^r ic^ in ©ejug auf mic^ - 
SBet floljet üon fic^ fü^lt^ bet melbe pc^! 



36. 

^a^ SOeid^eit nac^ bet ^nmut^ fttebt^ 
§at man auf Stben oft etlebt, 
3?oc^ bag bie 5lnmut^ getn i^t C^t 
^et SGöeid^eit leil^t, fommt fclt'ner uov. 



204 — 



37. 

3»ei ^ttcti l^ö^'tct ®eijlct f(^uf «Ratur: 
iDie eilten; fd^ön gu benfen unb }u ^anbeCn; 
^ie onbeni; ddS Sm^fangüd^feit bei ®put 
^eö ^al^ren unb bed @d^5nen nac^iun>anbe[n. 



38. 

^te reine grau ift toit ein frifc^et Quett, 

iDet uns entgegcnfprubett Hat unb ^ctt; 

fötc eine (autte ©otteäoffenbarung / 

€t iaht unb freut un8 nur/ tragt feine ßoften, 

IDoc^ bie {t(^ beugen unter {tollen iD^afteu/ 

Oie @tröm' unb SWeere fc^öpfen au8 i^m 9ial^rung. 



205 



39. 

%d^t alle grauen finb 6ngel/ 

(gaben SR&nner bo(^ oud^ i^te SRangcl!) 

Unb fold^e 5tauen butc^ SSemunft gu jwingen 

SBitb nt(i^t bcm SBeifejlen gelingen: 

@te (äffen üebet [(^meic^elnb jtc^ bet^öten^ 

51(8 auf bte ©timme bet 33etnunft ju ^ßten. 



40. 

^tauenftnn ift n>o^( gu beugen^ 

— 3P ^c^ SÄann ein Sl^tann unb f(^(au 

5lbex nic^t gu übetgeugen: 

ßogif giebt'8 füt feine Stau; 

©ie fennt feine anbren @d^(üffe, 

51(8 l^r&nH)fe, X^t&nen unb Äüffc 



206 



41. 

tilu id^ noc^ jung toaxf glaubt* ic^^ ^Qed baute ^ 
©ann fal^ ic^: Slffcä »cc^felt, jHtbt unb flicl^t. 
^od^ 06 mein Setj SSetlotneö »ict bettaute, 
€tn tved^felDoaed Cood mit ®ott befd^ieb/ 
staubt boc^ mein ®etfi noc^ tmmet, ^ded baute; 
fEöeil et baö ©leibenbe im SBed^fet fie^i 



42. 

2Bie ba8 ©ewanb um ^cinc ©liebet 
©c^lingt [id) bct SRcim um meine Ciebet/ 
©c^ön mögen beS ®ett)anbe8 gölten fein: 
X)oc^ fd^önet mu^/ n>aö fie enthalten, fein! 



!^h%äsith bau %iüh. 



209 



(5d^6n bifl ^n, ftud^ttcid^c l^t)to8j!abt! 
©d^ött pnb ©eine Xöc^tct unb ©öl^ne jumal! 
3!)u SRect meinet 2Bonne; ©u SKeet meiner Dual, 
©tin mein ©etj feine ?Pexle gefunben ^at: 
©i(^ fing' i(^, ©id^ gtüg' ic^ beim »offen «pofal! 

©iel^e, getfen ünb 93etgc umfd^lie^en ©ic^, 
©cfrud^tcnbc SBaffer burd^jüefen ©ic^/ 
68 »äc^ft auf fnotrigen ©äumen, 
3n gtünen; fonnigen SRäumen 

©ein fü|et geuerwein. 
68 n>ä()en warme Dueden 
3i^re »unbertl^&tigen SBcIIcn 
5lu8 raul^em geUgejlein, 

68 ftettem bie ©aöi'8, bie grauen, 
SRingS au8 bem grünen ^lan 
©ic gelben 93erge l^inan. 
33om fleilen getöi^ang fc^auen 
SRuinen, ©d^tßffer unb SSeftcn 
3n baS toeite Ä^roStl^aC, 
2Äit feinen ftoCjen ^JaWften 
Unb Käufern o^ne 'S^^f 

14 



— 210 — 

Hnb betn bunten SJlenfd^engemtmmel 
^uf ÜRStftcn unb .©afar — 
Darüber »ölbt fid^ ftar 
Der marme; bCaue $tmme[. 

Unb )u ber 6(i^5n^ett ^l^rone 
S3iet luftige ©affone 
Unb (S^aQerieen n)tnben jtd^ 
Um Deiner ©&u[er SReil^n/ 
^uf ben SBalfonen ftnben ftd^ 
^dabenblid^ bei iSl^onbenfd^ein 
93iel fd^mucfe, fc^lanfc SR&bd^en ein. 
6ie lehnen über bie SR&nber, 
3m 5lnt(ife Su[b unb ©ügc — 
68 flattern bie bunten ®ett)&nber, 
(S8 Juden bie Weinen gü^e — 
Der bunflen klugen Qeuer 
S3ü|t burd^ bie ^elTen ^(^(eier . . . 

@cl^on bijl Du, fruc^treid^e Ä^roSjtabt! 
©d^ön jlnb Deine Xöd^ter unb @ö^ne jumaU 
Du Sö^eer meiner SGöonne, Du SÄeer meiner Dual! 
Drin mein 5erj feine ^erlc gefunben l^at: 
Did^ ftng' ic^, Did^ griiß' ic^ beim »offen ^ofal! 



® j i I 0. 



213 — 



Sin ©axtncx fd^rcif ic^ butd^'ö ßanb, 

iDic 93tumcn j)Pcacnb, 

iDa8 Hnftaut jatcnb, 

iDcn liefet betcitenb 

gut guten GnH)fattgm§ 

^e8 ©aatfomS hex SGBeiSl^eit. 

©eftud^tenbc SBofffcr 
^utd^xicfcltt bic gelber 
©cmcffenen CaufeS, 
SRufebringcttb/ befd^ciben — 
^cttDeilctt bct ©J)ringqucl[ 
3lu8 tnatmoTnem 93ccEcn 
$od^auffj)T:ingt unb ))ldt[cl^ert 
3n f))xubctnbem Hebetmutl^. 

iDaS feud^cnbc S^^Ö^^ic^ 
©cpcitfd^t »Ott bcm gül^xcr 



213 - 



Sin ©attnct fc^rcif ic^ butcl^'8 2anb, 

iDic ©turnen J)flc9cnb, 

iDaS Hnftaut jdtcnb, 

SDen liefet bctcitenb 

gut guten Gmpfättgnig 

iDeS ©aatfornS bet ©eiöl^cit 

SBcfcud^tenbe SBBöfffet 
^utc^tiefeln bie gelber 
©emeffenen Caufeö^ 
SRu^bringenb, befc^eiben — 
^extDeiren bet ©)}tingquell 
^uS ntatntotnem ©ecfen 
5ocl^auffj)ttngt unb j)t&tfc^ett 
3n f>)tubetnbem Hebetmutl^. 

©a8 feu(!^enbe gugt^iet 
®ej)citfc§t öon bcm gürtet 



— 214 — 

tDutd^locfert ben Soben^ 
Statin nimmer genug il^un — 
^emeilen bte ^kc^ttgaDL 
eü§ fl5tenb im Saum ft^t 
Hnb necKfc^ l^etablugt 
gut fd^mad^tcnbcn SRpfe^ 

©a8 ©tag tpitb jettreten 

^a8 fofttg bic öecrbc na^rt/ 

Hnb 9{iemanb bead^tet 

Die ^cifenbcn Ätoutet, 

Die tDunbettl^dtigen^ 

SSetborgen im ©tafc — 

Dettt)ci[en bet 6p^eu 

6id^ jlol} um ben SBaum tanft^ 

Hnb bie Blumen ^tongen 

3n lieblichem Dufte 

Hnb blcnbenbcm gatbenfpiel. 

6d ijl e8 im Seben^ 

@o ifl e8 im ßiebe. 

Denn bet 6&nget »etmag ni(^t 

Die Otbnung ju ftoten, 

Die ewige Otbnung^ 

Der 5l(Ie8 fid^ fügen mug. 



\ 

\ 



• — 215 — 

Sag bic SRac^tigaff jingcn, 
@ic fann ntc^t bcn ^flug jie^n 
Unb c8 f^at fein Sugt^ier 
^tc ©timmc bct S^ac^tigaH. 

Cag prangen bie ©lümen 
3tt üpj)iöer @(^öne; 
3l^t ©uft, i^te ©o^rgeflalt 
@inb uns jutgteube ba. 

©ic ©Cumen ju <)flcg'en, 
$)a8 Hnfraut ju tiCgen, 
3jl @acl^c beS ©axtnerö. 

©te Sorgen ju bannen, 
(©a8 Hnfrant be8 ®eifleS) 
^en Äummer ju fc^euc^en, 
X)ic ©d^merjen ju ünbem, 
3fl ©ac^e beS ©angerS. 

■ 

^n (Sorten liegt t)or ßwd^ 
3Rit fafHgen Sieben 
Hnb ranfenbem Sp^eu; 
SRit fCingenben groeigen 
Unb J)(atfc^embem ©^)ringqueff, 



— 216 — ' 

Mi l^etlenben j^t&utem 
3ni fd^roettcnben ®rayc; 

3tt btü^cnbcn fiaubeti; 
Wlit SCumen unb gtüfi^ten. 

• 

(^quicEt Guc^ batan 

fSlad) bcn SÄül^en bc8 Xagcö; 

©enteret baö ©ne 

Hnb freut (5ud^ bc8 ^nbetw' 



-^»^st^fUz^e^-