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Full text of "Die orthographie der ersten quartoausgabe"

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"] 






Die Ortliograptiie der- ersten Qoartoaüsgalie 
voD MilWs Paradise Lost; 



Inaugural- Dissertation ' - 

Erlangung der Doctorwtirde 

a 

der 

hohen philosophischen Fakultät 

der 

Universität Leipzig 

vorgelegt von 

"W^oldemar Ro^t 

aus 
Magdeburg. 



♦ — »^ — ^ 



Leipzig, 

MDCCCXCn. 



4 






s 



Im Herbste des Jahres 1667 erschien Milton^s „Verlorenes 
Paradies" unter dem Titel: Paradise lost. A Poem Written 
in Ten Books by John Milton. Liceused and Entred accordiog 
to Order. London Printed, and are to be sold by Peter Parker 
under Creed Churuh neer Aldgate; And by Robert Boulter 
at theTurksHeadin Bischopgate-street; And Matthias Walker 
under St. Dunstons Church in Fleetstreet, 1667. Seit etwa 
zwei Jahren war es bereits für den Druck fertig, doch ver- 
zögerte die Pest im Jahre 1665 und das grosse Feuer des 
folgenden Jahres die Veröffentlichung. Auch wurde die Er- 
laubnis zum Druck zunächst von dem Pfarrer von St. Mary 
Aldermary, Thomas Tomkyns, verweigert, der im Auftrage 
des Erzbischofs von Canterbury, Dr. Gilbert Sheldon, das 
Gedicht zu prüfen hatte und an einer Stelle des ersten Buches 
und überhaupt an der Person des Verfassers Anstoss nahm, 
der aus seinen republikanischen Gesinnungen nie ein Hehl 
gemacht hatte. Nach vielen Schwierigkeiten gelang es schliess- 
lich Milton, das Imprimatur zu erlangen (darauf bezieht sich 
das Licensed des Titelblattes) und am 27. April 1667 schloss 
er mit seinem Verleger Samuel Symons oder Simmons, dessen 
Name sich nicht auf dem ursprünglichen Titelblatt findet, 
einen Kontrakt ab, (Entred etc.j, nach welchem er sofort 
5 Pfd. St. erhielt ; weitere 5 Pfd. wurden ihm in Aussicht 
gestellt, nachdem die erste Auflage, die auf 1300 bis 1500 
Exemplare berechnet war, vergriffen wäre; ebenso weitere 
5 Pfd. nach der zweiten und dritten Auflage. Die einzelnen 
Exemplare wurden für 3 sh. verkauft (etwa 10 nach heutigem 
Gelde), während ein Abdruck derselben Originalausgabe jetzt 
mit ca. 30 sh. bezahlt wird. Die erste Ausgabe ist in kleinem 
Quartoformat, ohne Seiten-, aber mit Verszählung; jede Seite 

402988 



_ 4 - 

ist von einer einfachen Linie am inneren Rande und unten, 
von einer Doppellinie am äusseren Rande für die Verszählung 
umgeben. Nach kurzer Zeit, noch in demselben Jahre 1667 
wurde eine Reihe Exemplare derselben Auflage gebunden, 
auf deren Titelblatt der Name des Verfassers durch besonderen 
Druck hervorgehoben wurde, während auf dem ursprünglichen 
Titelblatt der Name desselben sich nicht von den übrigen 
Wörtern unterschied. Im Anfang des Jahres 1668 erschienen 
neue Exemplare derselben Auflage, in denen der Name des 
Verfassers nur durch die Anfangsbuchstaben J. M. angedeutet 
war. Ein viertes Titelblatt aus demselben Jahre zeigt die- 
selben Initialen und unterscheidet sich von dem vorhergehenden 
nur durch die Grösse der Lettern. Auf einem fünften des- 
selben Jahres erscheint zum ersten Male der Name des 
Verlegers; der des Verfassers wird wieder vollständig aus- 
geschrieben; anstatt des Buchhändlers P. Parker werden als 
Verkäufer S. Thomson und H. Mortlack angegeben. Ein 
sechstes Titelblatt aus demselben Jahre unterscheidet sich von 
dem fünften nur durch typographische Verzierungen. Auf 
einem siebenten aus dem folgenden Jahre 1669 erscheint der 
Name des Verfassers, des Verlegers und nur eines Buch- 
händlers, F. Helder at the Angel in Little-Brittain. Ein 
achtes und neuntes Titelblatt aus demselben Jahre unterscheidet 
sich nur durch die Grösse der Lettern von dem letztgenannten. 
Die Exemplare mit den verschiedenen Jahreszahlen 1667, 
1668 und 1669 gehören also alle der ersten Auflage an. Die- 
jenigen mit den fünf letzten Titelblättern enthalten die auf 
Wunsch des Verlegers von Milton verfasste kurze Inhalts- 
angabe in Prosa, eine Rechtfertigung der Anwendung des 
blank verse, ein Druckfehlerverzeichnis und eine Bemerkung 
des Verlegers in Bezug auf diese Hinzufügungen. 

Von dieser ersten Auflage hat Masson im Jahre 1877 
eine Facsimilausgabe veranstaltet unter dem Titel: Paradise 
Lost as originally published by John Milton, being a facsimile 
reproduction of the fiest edition. Diese lege ich meiner Ab- 
handlung zu Grunde und werde ich nach derselben zitieren. Leider 
kommen in der Verszählung selbst in der Originalausgabe 



— 5 — 

einige unangenehme Irrungen vor, so z, B. im 3t«n Bucb, wo die 
Zählung 600 ganz übergangen ist. Ein weiterer Ubelstand 
bei dem Zitieren macht sich dadurch geltend, dass die erste 
Auflage in 10 Bücher eingeteilt ist, während das Gedicht jetzt 
in 12 Büchern herausgegeben wird. Diese Änderung ivurde 
von Milton selbst im Jahre 1674 in der kurz vor seinem Tode 
erschienenen zweiten Auflage vorgenommen, in welcher das 
7te Buch der ersten Auflage mit seinen 1290 Versen in 2 
Bücher, das heutige 7te und 8te geteilt wurde, sodass das 
ursprünglich 8te heute das 9te, das ursprünglich 9te heute das 
lOte ist; ebenso wurde das lOteBuch der Quarto- Ausgabe in 
das heutige Ute und 12te geteilt. Am Anfang des 8ten wurden 
dabei 3 Verse eingeschoben, ebenso 5 am Anfang des 12ten. 
Dadurch ergiebt sich unwillkürlich eine nicht zu vermeidende 
Abweichung in den Zitaten der letzten Bücher, wenn ich die 
allgemein verbreitete Tauchnitz-Ausgabe und die durch ihre 
Einleitung so wertvolle Ausgabe von Massen aus dem Jahre 
1874 mit moderner Orthographie zum Vergleich heranziehe. 

1678 erschien eine dritte Auflage, 10 Jahre später die 
vierte, 1692 die fünfte, 1696 die sechste und zugleich erste 
Gesamtausgabe von Miltons Werken. Aus dem 18. saec. sei 
nur die von Bentley aus dem Jahre 1732 und die von Bishop 
Newton aus dem Jahre 1749, aus unserm Jahrhundert die 
berühmte »Variorum« edition by the Rev. Henry John Todd 
1801 etc. erwähnt. 

Die vorliegende Abhandlung hat sich eine Untersuchung 
der Orthographie der ersten Quarto-Ausgabe des Paradise 
Lost zur Aufgabe gestellt. Von einer Orthographie Milton's 
im eigentlichen Sinne des Wortes kann dabei natürlich nicht 
die Rede sein. Dazu würde es erstens eines Vergleiches 
sämmtlicher anderen Schriften desselben Verfassers bedürfen, 
zweitens liegt nicht Miltons eigenes Manuscript der ersten 
Ausgabe zu Grunde. Im Jahre 1652 war Milton gänzlich 
erblindet, hatte aber immer noch seine Stellung als lateinischer 
Sekretär des Staatsrats in Whitehall inne. Um das Jahr 
1658 nahm er nach dem Zeugnis seines Neflfen Edward 
Philipps einen seit langen Jahren gehegten Plan wieder auf 



— 6 — 

und begann den Gegenstand, den er ursprünglich in Form 
eines Dramas hatte behandeln wollen, in Form eines Epos zu 
bearbeiten. Seit seiner Erblindung war er gezwungen seine 
Arbeiten anderen zu diktieren. Seine Töchter aus erster Ehe 
Mary und Deborah — die älteste Anne war äusserst schwäch- 
lich und konnte nicht schreiben — mögen wohl gelegentlich 
diese Schreiberdienste übernommen haben, aber sicherlich hat 
ihnen ihr blinder Vater nicht, wie früher allgemein angenommen 
wurde, das ganze Gedicht diktiert; das Verhältnis zwischen 
dem Vater und den Töchtern war wenig herzlich. Seine 
beiden Neffen Philipps und seine dritte Frau, mit der er seit 
1662 verheiratet war, waren jedenfalls ebenso bereit, ihm 
diesen Liebesdienst zu erweisen. Von den ersteren erzählt der 
eine, dass das Gedicht niedergeschrieben wurde »in parcels of 
10, 20, 30 verses at a time by any band that happened to 
be near.« Das erste Buch der Abschrift, welche dem Drucke 
dieser ersten Quarto-Ausgabe zu Grunde gelegt wurde, ist 
noch vorhanden; es ist aber weder von der Hand der er- 
wähnten Verwandten noch von derjenigen seiner bekannten 
Freunde, sondern wahrscheinlich von derjenigen eines pro- 
fessional penman or copyist, wie Masson in seiner Einleitung 
sagt, geschrieben ; Masson bezeichnet sie als eine leichte, nicht 
unelegante, aber charakterlose Handschrift jener Zeit. Nach 
CromwelFs Tode wurde die Arbeit durch die mannigfachen 
Veränderungen, die Nachfolge Richard Cromwells, die Re- 
stauration der Stuarts etc. aufgehalten, doch war sie um das 
Jahr 1663, spätestens 1664 bereits vollendet. Man kann sich 
nun den Gang der Entstehung des Gedichtes, an dem der 
geniale Dichter Jahre lang arbeitete, sehr wohl so denken, dass 
die ersten Gedanken nahestehenden Personen diktiert wurden, 
dass dann das Ganze von seinem Neffen Edward Phillipps in 
Bezug auf Orthographie nach vorhergegangener Beratung mit 
dem Verfasser verbessert wurde, — E. Phillips erwähnt selbst 
seine Beteiligung bei der Verbesserung — dass dann aber 
eine Hand das ganze Werk abschrieb, ehe es dem Drucke 
übergeben wurde. 



— 7 — 

Der allgemeiüe Charakter der Orthographie der Mitte des 
17. Jahrhunderts war Veränderlichkeit und Mangel an Gleich- 
förmigkeit. Durch die Reformhestrebungen von Alex. Gill, dem 
Leiter der St. PauFs Schule, und von Butler, M. A. of Magdalen 
College, Oxford, von denen der erstere 1619 seine ,,Logonomia 
Anglica," der letztere 1663 seine „EnglishGrammar orthe Institu- 
tion of Letters, Syllables and Words" herausgab, war keine 
Einigung erzielt worden. Dieselben Schriftsteller schrieben 
Wörter, die sie, wie Massen sehr bezeichnend sagt, yesterday 
or two minutes ago, irgend einem Einfall folgend geschrieben 
hatten, bald darauf, ja womöglich in derselben Zeile, anders, 
indem sie einer andern Laune nachgaben. Wenn so schon sich 
in den eigenhändigen Schriften der Verfasser fortwährende 
Schwankungen zeigten, war doch noch keine Sicherheit geboten, 
dass die Orthographie derselben durch den Druck wieder- 
gegeben wurde. Denn auch die Setzer gingen höchst will- 
kürlich mit den Kopien um; sie änderten Interpunktion und 
Orthographie nach Belieben, benutzten bei der Schreibung der 
Wörter grosse Anfangsbuchstaben je nach Einrichtung und 
dem Vorrat ihrer Druckerei u. s. w. Bei einem so gewissen- 
haften, gelehrten Verfasser wie Milton dürfen wir allerdings 
annehmen, dass er seine gebildeten Freunde aufforderte, die 
ihm vorgelegten Druckbogen vorzulesen, durchzusehen und 
nach seiner Anweisung zu verbessern. Doch findet das über 
die damalige Orthographie Gesagte auf die Quarto-Ausgabe 
des Verlorenen Paradieses voll und ganz seine Anwendung. 
Die nachfolgende Abhandlung wird zeigen, dass Schwankungen 
und Unbeständigkeit bei einer Reihe von Erscheinungen vor- 
herrschen. Daneben finden sich regelmässig durchgeführte 
Schreibungen, die teils etymologisch gerechtfertigt sind und 
sich noch von der Willkür der heutigen Orthographie fern- 
halten, teils auf der Aussprache der Vokale im 17. Jahrhundert 
beruhen, die von der heutigen in einigen Punkten abweicht. 
Schliesslich finden sich selbstverständlich einige Fälle, die als 
einfache Versehen oder Druckfehler bezeichnet werden können. 



>- 8 - 



Abkürzungen. 

agg. = angeliächsisch 

ae = altenglisch. 

altfr. = altfranzösisch, 

neufr. == neufranzösisch. 

mlat. = mittellateinisch, 

ine. = mittelenglisch, 

altfs. =r altfriesisch, 

altn. ^ altnordisch. 



Ä. Die Vokale. 

I. i. a) als i-h altiger Laut. 

et) in betonter Silbe. 

1. Neben heutigem hither, z.B. III. 463. 708, VII. 984. 
VIII. 647, auf ags. hider, hider, ae. hider zurückgehend, findet 
sich hether X. 570 adjectivisch gebraucht — the hether side — , 
einer neben hider im Neuangelsächsischen vorkommenden 
Form heder entsprechend. hether findet sich auch bei 
Shakespeare, cf. Lummert „Die Orthographie der ersten 
Folioausgabe der Shakespeare'schen Dramen" p. 18, ebenso 
bei Spenser, z. B. Fairie Queene X. 47* 52., bei Parfre, 
Candlemasday im Einleitungsgedicht v. 19 etc. 

2. Für heutiges i, ags. i entsprechend findet sich zweimal 
ie in grieslie resp. griesly I. 670. IV. 822. Die ags. Form ist 
grislic, ae. grisli, grisli5. ie wurde im 17. Jahrhundert wie 
langes i gesprochen. 

3. Neben der heutigen Form birth, z. B. IX. 207, ags. 
gebyrd, byrd, ae. bird, bird, findet sich einmal bearth, VIII. 
624, ae. berd entsprechend. Nach Masson soll die Schreibung 
mit ea beabsichtigt sein, um die Bedeutung „coUective produce" 
in dem Verse Help to disburden Nature of der Bearth an- 
zudeuten, d. h. um die Ableitung von to bear tragen zu be- 
zßichnen. Er übernimmt es daher auch in seine Ausgabe 
p^t mo|[lerner Orthographie vnd erklärt die Sclireibung für 



veraltet, während die Tauchnitz-Ausgabe, der jetzigen Ortho- 
graphie folgend, birth schreibt. 

4. Altfr. und ae. vertue entsprechend findet sich stets 
vertue, z. B. X. 1474; ebenso entspricht die Schreibung des 
Adjektivs vertuous VII. 1187 dem ae. und altfr. vertuous resp. 
-uos. Das i im heutigen virtue ist unter Einfluss des lat. virtus 
an Stelle des älteren e eingeführt. Bei Shakespeare und 
Sponsor finden sich dieselben Schreibungen mit e. Die 
Schreibung mit i findet sich übrigens zweimal im P. L. in dem 
Adjectiv Virtual. 

ß) in tonloser Silbe. 

1. Heute unterscheidet man streng zwischen Council — 
Ratsversammlung — lat. concilium — altfr. coneile, concille 
— und counsel — Ratschlag — , lat. consilium, altfr. consel, 
conseil etc. In früherer Zeit mischten sich beide Worte: 
So findet sich in Layamon's Brut conseil-assembly. Im P. L. 
kommt Council häufig genug vor, daneben findet sich counsel 
in gleicher Bedeutung z. B. IV. 494 resp. councel z: B IV. 
416. I. 735. 

2. Lateinischem imperialis entsprechend findet sich wie 
heute imperial z. B. V. 584. 798. Dafür findet sich einmal, 
VII 585, impereal. Da die Schreibung mit ial sich sonst 
überall findet, kann diejenige mit eal als Versehen angesehen 
werden; bei der Flüchtigkeit der Vokale ist übrigens der 
Unterschied für die Aussprache nicht bemerkbar. — Lat. 
Hesperms entsprechend wird heute Hespermn geschrieben, so 
von Webster and Worcester. Dafür findet sich VII. 1269 
Hesper^an, vielleicht in Anlehnung an Wörter wie Herculean 
etc. Massen behält merkwürdiger Weise diese Schreibung bei, 
während die Tauchnitz-Ausgabe der gebräuchlichen Ortho- 
graphie folgend ian schreibt. 

3. Im heutigen allegiance dient das i vor a dazu, dem 
g die Aussprache dz wie in age etc. zu bewahren, während 
man e, ae. alegeaunce entsprechend erwarten sollte. Im P.L. 
findet sich bereits die heutige Schreibung z. B. III. 104, 
daneben aber noch allegiance IV. 957. Das neufr. allegeance 
ist in der Bedeutung Lehnseid erst aus dem Englischen herübef" 



— 10 — 

genommen (lat. alligare, mlat. allegare) während es in der 
Bedeutung Erleichterung, altfr. allegeance, auf lat. levis, alle- 
viare, fr. alleger beruhend ein zweites ae. alegeaunce ver- 
anlasste. Müller I. 14. 

4. i in fashion geht auf altfr. facion — lat. factionem — 
zurück. VII. 1106 findet sich fashoned, von ae. fachon ab- 
geleitet; in der Aussprache ist kein Unterschied bemerkbar. 
— In VII 109 ist i in illustrons ausgefallen. Da sich sonst 
überall, z. B. III. 637. V. 839. VI. 773. IX. 366. etc. illustrions 
findet, dessen i nicht zur Endung, sondern zum Stamm gehört, 
nehme ich hier ein Versehen des Druckers an. 

Umgekehrt ist i eingeschoben IX. 351 in stupendous. 
Die heutige Form geht auf mlat. stupendus zurück; die 
Schreibung mit ious findet, sich jedoch nach Massen auch bei 
Howell, Henry More und Barrow; sie gilt jetzt als veraltet 
oder vulgär. Walker sagt darüber : by an excusable negligouce 
this Word and tremendous are frequently pronounced as if 
written stupendious and tremendious, even by those Speakers 
who, in other respects, are not incorrect. Massen behält in 
seiner Ausgabe dje Schreibung mit ious bei. 

5. Eine allgemeine Erscheinung im 17ken und in den 
früheren Jahrhunderten ist das Vertauschen von i und y. Ein 
Vertauschen von unbetontem i mit y ist bei Milton sehr selten; 
nur Demy-Gods I. 796 findet sich mit y, daneben aber auch 
die auf die französische Ableitung weisende Form Demi-gods 
VIII. 937; ausserdem nur noch hystorian VII. 644. 

b) Diphtongirendes i. 

1. Während bei Schriftstellern des 16. saec, z. B. bei 
Spenser, noch sehr häufig y für i, auf ags. und ae. i zurück- 
gehend, geschrieben wird, z. B. tyme, ags. tima, ae. time, und 
auch noch von Schriftstellern des 17. saec, z. B. James I, 
findet sich bei Milton diese Vertauschung nur noch in wenigen 
Fällen. Von germanischen Wörtern sind es nur lyar IV. 950, 
wobei die unter ie zu rechnende Form des Substantivs lye, 
z. B. V. 706, nicht ohne Eipfluss gewesen sein mag — ae 
lautet die Form lier — und tyde X. 850 — ags. tid, ae. tide. 



— 11 — 

Von romanischen Wörtern finden sich nur tyger VII. 467. 
IV. 344 und tryal I 366, direkt vom Verbum try abgeleitet; 
daneben findet sich aber auch tiger IV. 404 und viel häufiger 
trial, z. B. IV. 856. VIII. 366. 379. 961. 975. 1177 etc. 

2. Herarchie I. 737 ist als Druckfehler anzusehen, da 
sich sonst überall und zwar sehr häufig vorkommend Hierarchie, 
auf griechisch ieQagxia lai hierarchia zurückgehend findet — 
z. B. V. 591. 686. VII. 192 etc. 

II. ie. 

a) In betonter Silbe. 

a. ags. e (y) in ge-lefan, ge-lyfan, wurde ae. e in bileven, 
im späteren Englisch ee, so im P. L. beleeve X. 355. 1332 etc.; 
von Ellis p. 104 wird für den Anfang des 17. saec. ebenfalls 
beleeve angegeben, ee wurde wie langes i gesprochen und 
war im 17. saec. die eigentliche Bezeichnung dieses Lautes. 
Daneben findet sich häufiger bereits heutiges believe, z. B. I. 
144. VIII. 684. IX. 42. X. 1007 ; neben ee bezeichnete auch 
ie, aber seltener, den langen i-Laut. Auch das Substantiv 
findet sich in zweifacher Schreibung: VII 773: beleefe; X 
147. VIII. 719: belief — ae. bileve; ebenso einmal beleevers. 
X. 1411. 

Eine ähnliche Entwicklung hat to yield: ags. geldan, 
gieldan, gildan, gyldan. ae. yilden, 3ilden, gelden, yelden, 
seiden , im späteren Englisch yeeld ; so wird es von Ellis p^ 
104 für den Anfang des 17. saec. angegeben und so findet es 
sich im P. L. VIII. 902. VII. 8^. 441 neben häufigerem yield, 
z. B. I. 108. 179. V. 39 etc. 

Auf ae e weist ebenso ee im romanischen unrepreeved 
IL 185; heutiges reprieve entspricht ae. repreven. Im altfr, 
lautet das Verb, repruver, reprovier, neufr. reprouver ; reprieve 
ist also wesentlich eins mit reprove und reprobate — Müller 
IL 294. 

ee findet sich schliesslich ae. i entsprechend in freeze, 
heute frieze, der Fries I 712. Das ae. frise geht auf altfr, 
frise neben fraese, frese zurück. 



— 12 -^ 

ß) Für heutiges ie findet sich ausser ee auch ei in dem 
unter a genannten Verb to yield und zwar ist die Schreibung 
mit ei die bei weitem gebräuchlichere, z B. VIII. 1021. IX. 
628 etc. Ebenso findet sich neben heutigem wield X. 639 
noch weild VII. 717, ebenfalls auf ae. e in weiden zurück- 
gehend. So auch das Adj. unweildie VII 411 neben heutigem 
unwieldie (abgesehen von der Endung) IV. 345. Das dritte 
hierher gehörige Verb ist das romanische pierce, altfr. percer 
— ae. persen, percen. Die heutige Schreibung findet sich II. 
275. III. 24 VI. 356. X 417, ebenso unpierct IV. 346, die 
ältere Schreibung dagegen nur zweimal als peircd IV. 189 
und VI. 435. Da ee, wie oben gesagt, im 17. saec. wie T und 
auch ie wie i lautete, ei aber im 17. saec. wie langes e ge- 
sprochen wurde, und erst im 18; saec. in l überging, muss 
man annehmen, dass diese 3 Verba yield, wield und pierce 
eine zwiefache Aussprache hatten und zwar die mit t- und die 
mit ^-Laut. Bei Spenser findet sich noch weld, direkt auf ae. 
weiden weisend, im Reim mit held, dweFd. Peirce, weild 
und yeild finden sich auch bei Shakespeare, aber nie beleive. 
Deshalb bin ich geneigt, die einmalige Schreibung beleivst VI. 
471 mit ei neben der häufigen mit ie und ee für einen Druck- 
fehler zu halten, ebenso feild VII. 782 gegenüber unzähligen 
Formen desselben Wortes mit ie. — 

y) In Bezug auf die Schreibung der Wörter ^ deren 
Stammvokal meist auf ae. i zurückgeht, herrscht in der neueren 
Orthographie eine gewisse Willkür, da die altenglischen Verben 
dien (dyen, deien) sterben, lien (ligen, lisen, liggen), tien 
(tighen teien) und vien jetzt mit ie geschrieben werden, während 
die altenglischen flien, trien, prien etc. jetzt auf y endigen. 
Von den hierhergehörigen Verben findet sich im P. L. to die 
immer mit ie, z. B. VIII. 663 ausser VII. 967, wo es dye 
geschrieben wird; dye ist heute die Schreibung des Verbums 
„färben", welches ebenfalls auf ae. dien (deyen) zurückgeht, 
ferner mit ie lie, z. B. IL 243, neben lye II. 360. to die und 
to vie finden sich nur mit ie. umgekehrt aeer finden sich 
die heute mit y geschriebenen Verba im P. L. auch mit ie, 
nämlich to fly, try, pry, rely, descry, also flie, trie, prie, relie, 



— 13 — 

descrie geschrieben. Apply dagegen, ae. applien, cry, ae. crien, 
supply und deny, ae. denayen, denyen, werden im P. L, nur 
mit y geschrieben. Dabei seien auch gleich die Verba erwähnt, 
deren Endsilbe nicht den Hauptton, im Verse aber doch einen 
Nebenton hat, nämlich deifie I. 112, glorifie III. 705. gratifie 
IX. 625. justifie I. 26, magnifie VII. 97, multiplie IX. 193, 
satisfie IX 803 terrifie X. 1109. Diese Verba finden sich 
abwechselnd mit ie und mit y, doch ist die Schreibung mit ie 
bei der Mehrzahl die gebräuchlichere. Sämmtliche genannten 
Verba haben heute in der III. Pers. sing. Praes. ies; auch 
im P. L. werden sie so geschrieben ausser II. 360, wo sich 
analog der obenerwähnten Form des Inf. lye lyes findet, II. 
950, wo flyes im Anschluss an eine X. 646 vorkommende 
Schreibung des Praesens flye geschrieben wird, und II. 954, 
wo sich plyes findet. In der Schreibung des Imperfekts und 
des Particips des Perfekts dieser Verba herrscht im P. L, 
eine grössere Schwankung; es finden sich Formen mit y, wie 
cryd'st, dy'd, replyd neben ebenso häufigen Formen mit i und 
apostrophirfcem e. In der heutigen Orthographie ist nur ie 
gestattet und Massen hat überall ie in seiner Ausgabe mit 
moderner Orthographie eingesetzt; während die T. A. einem 
früheren Brauch zufolge noch y beibehalten hat und z. B. 
noch reply'd schreibt. 

Von den hierhergehörigen Substantiven findet sich spy, 
ae. spie, mit y und ie, ebenso sky, ae. skie; heutiges fry da- 
gegen, „Fischbrut" VII. 400, nur mit ie, während es ae. fraye 
lautet. Von den Adjektiven findet sich sly, ae. sli (sie, slee 
slei) nur mit y, dry dagegen, ae. drie (dri5e) mit y und und ie. 

b) in unbetonter Silbe. 

In unbetonter Silbe findet sich für heutiges ie i in 
frontispice III. 506. i ist der ursprünglichere Laut, da es 
vom mittellateinischen frontispicium (frons-spicio, specio) neufr. 
frontispice abzuleiten ist; heutiges ie ist wohl durch Anlehnung 
an piece zu erklären. 



— 14 — 

ni. y. 

a) In betonter Silbe. 

» 
a) Heutiges rbyme, auf ae. ryme, rym beruhend wird I. 

16 rhime geschrieben i ist der u^pringUchere Laut, im ae. 

findet sich neben ryme und rym auch rime und rim , fr. rime, 

sp. it. rima, mhd. rim; nach Müller beruht das Wort am 

wahrscheinlichsten auf dem germanischen Ausdruck ags. altfrs. 

altn. rim ahd. hrim, rim. Zahl, Zahlreihe, Reihenfolge, wobei 

allerdings hier und da lat. rhythmus, gr. Qv&/i6g eingewirkt 

haben mag, so auch in der erst späteren englischen Schreibung 

mit rh. Müller II. 299. Bei Spenser findet sich das Wort 

ebenfalls mit i als rime. — 

sithe IX. 606 weist auf ags. side, ae. sithe zurück. Heute 
wird dafür gewöhnlich scythe geschrieben, so von Masson und 
der T. A. Daneben existirt noch heute die Milton'sche 
Schreibung sithe und sythe ; letztere Form wird von Webster 
sogar korrekter bezeichnet als scythe, da sc unbegründet ist. 

Ein Schwanken zeigt sich ferner in der Schreibung des 
Wortes style ; neben häufigem style, z. B. VI 289. VIII. 80, 
findet sich II. 312. VIII. 1132 stile, lat. stilus für selteneres 
Stylus entsprechend. Auch heute wird übrigens noch gelegent- 
lich Stile geschrieben, immer sogar in der Bedeutung Sonnen- 
zeiger, welches ebenfalls auf lat. stilus, Stylus, gr. orvXog 
zurückgeht. 

ß) Neben heutigem y mit i-Laut findet sich i in Christal 
X. 1088; während die heutige Schreibung auf lat. crystallum 
resp. crystallus, gr. xQvataZ},og weist, geht die Milton'sche Form 
mit i auf ae. cristal, ags. cristalla zurück ; auch die romanischen 
Sprachen haben i in diesem Worte angenommen, unberech- 
tigt ist die Schreibung des Adjektivs Elisian III, 359, während 
doch das Substantiv Elysium III. 472 mit i geschrieben wird. 
— Silvan IV. 140. V. 377 für heutiges, willkürliches sylvan, 
findet sich auch bei Dryden und anderen zeitgenössischen 
Dichtern in Anlehnung an lat. silvanus mit i. Heutiges y 
geht auf die weniger gute lat. Form sylva zurück. 



— 15 — 

Neben heutigem y mit ö-Laut vor r in myrtles IV. 262 
Yin. 219. 627, auf lat. griech. y zurückgehend, findet sich 
einmal unberechtigt i, VIU. 431. 

b) In tonloser Silbe. 

1, Die weitgehendste Schwankung findet, dem allge- 
meinen Gebrauch im 17. und der vorhergehenden Jahr- 
hunderte zufolge, zwischen tonlosem y und ie der Endung 
statt. Beide Laute wechseln in Endsilben willkürlich ohne 
Rücksicht auf Ableitung; bezeichnend ist z. B. IV. 370, wo 
als Schluss der Seite happy geschrieben wird, um das An- 
fangswort der neuen Seite anzudeuten; auf dieser neuen Seite 
aber findet sich happie. Was zunächst die Endung ly der 
Adverbien angeht, so unterschied das Altenglische noch 
lange die Adverbendung durch nachfolgendes e, welches auf 
ags. lice reist: fuUiche etc. Doch stellte sich auch früh die 
Endung ly neben lye dafür ein, wie die Endung lieh ohne e. 
Im P, L. ist mit einer gewissen Konsequenz bereits ly ge- 
schrieben, neben ca. 210 Adverbien mit ly findet sich mit lie 
nur: amiablie IV. 479, earlie VIII. 457. inlie X. 444 inse- 
parablie IV. 473, invisiblie IV. 476, lowlie VII. 810, immu- 
tablie III. 271, unhappilie IX 917 und nur zweimal alreadie 
VII. 722, IX. 905. 

Auch die Mehrzahl der Adjektiva auf ly schliesst sich 
der Schreibung der Adverbien mit y an. Mit lie finden sich 
nur grieslie II. 704, heavenlie II. 860, VII. 39, likelie VIII. 
365, lowtie IX. 937, peariie VII. 407, wordlie X 799 ; holy 
und unholy werden häufiger mit y als mit ie geschrieben. 
Bei den übrigen Adjektiven auf y finden sich beide Schreib- 
weisen ohne merklichen Unterschied. 

Die Für- und Zahlwörter werden mit y geschrieben ; nur 
everie findet sich noch einmal, VII, 357, mit ie, sonst stets 
mit y, ferner seventie X 1326 und twentie VI. 769. Bei Sub- 
stantiven wird entschieden ie bevorzugt; ich habe 28 mit y, 
145 dagegen mit ie notirt, von denen einige ganz besonders 
häufig auftreten, glorie z. B. 30 mal. Mary wird mit y ge- 
schrieben, z. B. IX. 183; V. 387 findet sich dafür Marie. 



— 16 - 

Die Adverben der Adjektiva auf y werden bereits unter 
Verwandlung des y in i — z. B. readily VII. 909 gebildet 
Die Pluralbildung und die Bildung des sächsischen Genitivs 
wird unter Verwandlung des y in ies vollzogen oder vielmehr 
unter Zugrundelegung der Schreibung ie. Von den Pluralien 
bildet nur dittyes I. 449 eine Ausnahme; daneben findet sich 
X. 585 ditties. 

Von Verben mit unbetontem ie für heutiges y finden 
sich nur carrie V. 867, glorie IX. 386, levie II. 501, Studie 

VIII. 233 und wearie X. 901 (ae. carien, Studien, werien). 

2. Im Inlaut kommt neben Babylon X. 1234. 1239, 
wobei y der lat. griech. Herkunft entspricht, I. 717 Babilon 
vor; im ags. existieren bereits Babylon und Bab/lonia; in 
Layamon's Brut findet sich Bab^lone. Ebenso entspricht die 
heute gebifäuchlichere Schreibung pygmean der lat. griech. 
Ableitung von pygmaeus, jtvyfiatog (frz. pygmee). Doch 
findet sich auch heute noch gelegentlich pigmy mit i, so auch 
I. 780 pigmean. Zephir IX. 705 und Beril VI. 756 sind 
willkürliche, auf der gewöhnlichen Vertauschung von y und i 
beruhende Schreibungen für zephyr und beryl, deren y lat. 
griech. y in zephyros, C,6^VQog und beryllus, ßtjQvZXog 
entspricht. 

3. quarry, Jagdbeute, wird heute mit y geschrieben; 

IX. 281 findet sich quarrey. Es ist also, altfr. corre, neufr. 
curee entsprechend gebildet, wie heutiges valley, altfr. valee, 
neufr. vallee entsprechend. — firey X. 1099 ist natürlich nur 
ein Druckfehler, auf der Umstellung von r und e beruhend. 

IV. e. 

a) In betonter Silbe. 

a) Neben heutigem e, welches auf ae. e zurückgeht, 
findet sich ea in folgenden Wörtern germ. Herkunft: neben 
erst. 11.470. VI. 187. 308. earst I. 360. VIII. 108: im alt- 
englischen kommen beide Schreibungen neben aerst, ags. serost, 
serest entsprechend vor; neben häufigem nether I. 346. II. 
196. 784. VII. 624. VIII. 162 etc. einmal neather IV. 231; 



J 



— 17 — 

ae. nether, neben neother, nither, ags. nidor, neodor ent- 
sprechend; seven III. 481. VIII 63 neben seaven X. 1046 
resp. seav'n IX. 673, ae. seven, sevene, seove, seofen; ags. 
seofon, und ebenso die Ableitungen seventh VII. 765 X. 696 
neben seaventh VII. 581, seavenfold II. 171 neben seavenfold 
IV. 915, seaventimes V. 223. feavorous X. 482 kommt nur 
einmal und zwar mit ea vor; ae. fefer., ags. fefor, fefer. 

lest, „damit nicht" und least ».kleinste, geringste," werden 
heute orthographisch und durch die Aussprache streng ge- 
schieden; früher wurden beide Wörter promiscue gebraucht, 
so bei Shakespeare und auch im P. L., häufiger ist bei Milton 
die Schreibung least für heutiges lest lest, z. B. V. 395, lest 
für heutiges least VIII. 460. Heutiges lest lautete im Alt- 
englischen leste, lest, nach Müller p. 26 etwa mit Anlehnung an 
den Superlativ ags. last, ae. leste, lest, entstanden aus der 
angelsächsischen Formel te las {)e, indem das letzte Je in te ver- 
wandelt wurde, das erste" aber wegblieb. Heutiges least war 
ae. laest, lest, leest. In Bezug auf die Aussprache der ge- 
nannten Wörter ist festzuhalten, dass zu Milton's Zeit mit 
geringen unter 8y anzuführenden Ausnahmen ea einen e-Laut 
bezeichnete, wir müssen daher alle diese Wörter, auch feavo- 
rous, mit einem e-Laut sprechen. Dasselbe gilt auch 

ß. von den Wörtern rom. Herkunft, in denen e heute 
einen i-Laut bezeichnet. Zwischen e und ea schwankt die 
Schreibung von blaspheme, complete, extreme und supreme: 
blasphem'd X. 1302 blaspheam'd III. 166 complete IX. 10. 
compleat VII. 1185, compleating VIII 1103, extremes IX. 
976 — extreames VII. 272 resp. extreams I. 276, supreme 
I. 735 — supream VII 1051 resp. supreäme IX. 480. sphear 
resp. spheare findet sich nur mit ea, VII. 719. IV 564 etc., 
hemisphere dagegen stets mit e, VIII. 52 etc. Die Formen 
mit ea müssen, wie oben gesagt, noch mit e-Laut gesprochen 
werden, ebenso aber auch diejenigen mit e, denn e wurde in 
den Wörtern blaspheme, complete, supreme nach EUis p. 85 
„wie ee", d. h. wie a in Mare, Mary, gesprochen. EUis' 
Autorität, Jones, führt zwar nicht besonders extreme an, es 
ist aber anzunehmen, dass es gleich supreme ausgesprochen 

2r 



— 18 — 

wurde; unter den von ihm mit e-Laut aufgeführten Wörtern 
findet sich auch sphere, das jedoch nicht mit e im P. L. vor- 
kommt, wie oben erwähnt. Ferner findet sich ea für heutiges 
e in beavie X. 578, dessen Etymologie nicht feststeht; nach 
Wedgwood aus franz. bevee, welches Getränk, dann Trink- 
gesellschaft und Schaar überhaupt bezeichnet. Schliesslich 
kommt neben mehrmaligem term IX. 173. VI. 612. 621. IX, 
751 einmal tearms vor, II. 331; dieselbe Schreibung findet 
sich auch bei Shakespeare, indem r + cons. ea hervorrief. Im 
Altenglischen lautet die Form im Anschluss an altfr. termine, 
terme — terme. — 

/. Die Wörter here, mere, eve, even, evening, Crete 
und die Fürwörter he, me, she, we, ye, werden von Ellis p. 85 
unter denjenigen aufgezählt, in denen e im 17. saec. einen 
langen i-Laut bezeichnete. Gewöhnlicher wurde dieser lange 
i-Laut durch ee wiedergegeben. Daher ist die Schwankung 
in der Schreibung dieser Wörter ganz erklärlich. Es findet 
sich eeve IV. 185, eeven IV. 555. VI. 245 neben even V. 
425, eevn VIII. 582, eev'n VII. 802 neben ev'n X. 149 (ae. 
^ve, ^ven); auch Adj. eeven IX. 348 neben even III. 179; 
eevning IV. 543 etc. neben evening IV. 151. VlII. 1088, 
resp. ev'ning X. 1520 etc. beer X. 1007 neben here II. 26 
(ac. here) meer, heutiges mere, wesentlich auf lat. merus be- 
ruhend, findet sich nur mit ee, VIII. 412, meerly VII. 659, 
ebenso Creet I. 514. Dazu tritt noch austeer VIII. 272 neben 
austerely IV. 744; austere wird zwar ebenfalls von Ellis p.85 
unter den Wörtern angeführt, deren e einen e-Laut hatte, 
doch deutet die Schreibung mit ee auf die Aussprache mit 
i-Laut hin; es ist aber nicht ausgeschlossen, dass auch die 
Aussprache noch zwischen e- und i-Laut schwankte. 

Was die Formen der Pronomina anbetrifft, so ist die 
Schreibung derselben, wie auch bei Shakespeare, ganz will- 
kürlich. Die jetzt gebräuchlichen Formen he me etc. finden 
sich so häufig neben denen mit ee, dass es unnöthig erscheint, 
Belegstellen anzuführen. Butler, der ee für die Schreibung 
empfiehlt, um einer Verwechslung mit dem e-Laut vorzubeugen, 



— 19 — 

bemerkt, dass auch oft nur ein e geschrieben wird. Ein Unter- 
schied zwischen beiden Formen ist nicht bemerkbar; allerdings 
giebt Massen p. XLV an, dass Milton selbst in dem Druck- 
fehlerverzeichnis in Vers 414, 2. Buch, we in wee verändert 
wissen will. Der Vers lautet : Here he had need Alle circum- 
spection, and we no less Choice in our suflfrage; der Gegen- 
satz zu he soll dadurch angedeutet werden. Warum sollte 
dann aber nicht auch he mit ee geschrieben werden? und an 
anderen Stellen steht die Form des persönlichen Fürworts in 
starker Betonung auch nur mit einem e. Im heutigen Englisch 
hat sich die Schreibung mit ee nur in thee erhalten zum 
Unterschied von dem bestimmten Artikel. 

6) Wie clericus zu clerk und clark wurde, welch letztere 
Form nur noch in der Aussprache erhalten ist, so wurde aus 
altfrz. heralt neben herald eine Form harald gebildet, die sich 
1.752. 11.518 und X. 659 findet; im Mittellat. kommt übrigens 
neben heraldus auch haraldus vor. Masson's Begründung, 
harald sei Milton heroischer erschienen als herald und daher 
für P. L. geeigneter, erscheint mir gesucht und unwahr- 
scheinlich. 

f) für heutiges e findet sich ae in den Fremdwörtern 
Aegypt L 721. III. 537. IV, 171, Aegt^an, I. 746 und Hy- 
men(Fan IV. 711; die beiden letzteren schreibt Massen übrigens 
noch mit ce, während Webster nur hymenean schreibt ; Aegean 
führt er überhaupt nicht an ; Worcester schreibt es mit ean. 
Die Milton'schen Formen lehnen sich an die lat. Schreibweise 
Aegyptus, Aegaeus, Hymenaeus an, während die heutige 
Orthographie durch das Franz. beeinflusst ist. Für Chimera 
II. 628 schreibt die T. A. und Massen Ohimcsra, lat. Chimaera 
gr. xlfiaiga ; Webster jedoch, Worcester und Müller schreiben 
wie Milton nur e. 

C) Die Aussprache des e in heutigem chemic schwankt 
noch zwischen e und i; in den romanischen Sprachen findet 
sich überall in diesem Worte i, das griechische Stammwort 
schwankt zwischen ;f/y//£/a und ;^v//f /«. So schreibt auch Milton 

2* 



— 20 — 

in. 619 Chimic. — Das i in whither IV. 592 scheint gegen- 
über den unzähligen Formen mit e, auf ae. hwether, wether, 
agr. hväder zurückgehend, nur ein Versehen zu sein. 

b. In unbetonter Silbe. 

a) Neben enough, ae. enow. inow ags. genoh, war früher 
vor Pluralien enow gebräuchlich, auch anow geschrieben. 
Durch letztere Form scheint anough VII. 125. X. 762, 801 
hervorgerufen zu sein ; altfriesisch anoegh und gothisch ganoh 
weisen ebenfalls a auf Nach dem Ton hat der Einfluss eines 
folgenden r ein Schwanken zwischen e und a herbeigeführt 
in dem romanischen Worte desert; neben häufigem desert, 
z. B. VII. 314. 791. IX. 437. X. 1030. 1107 steht desart IL 
270. 973 und als Adj. III. 544. es ist dieselbe Erscheinung 
wie in betonter Silbe harald, clarke etc. Auch Shakespeare 
schreibt desart. 

In pendant IV. 239 zeigt sich eine Anlehnung an die 
franz. Participendung ant; die heutige Schreibung findet sich 
daneben IX. 313. Bei der Bildung der Wörter mit ant und 
ent war bald die ursprüngliche lat., bald die franz. Form mass- 
gebend, so adherent, agent, president neben inhabitant, des- 
cendant etc. 

ß) Das Präfix im resp. in p teils in der lat. Schreibung, 
teils in der franz. Umgestaltung em, en in das Englische ge- 
kommen. Noch jetzt gehen lat. und franz. Formen (cf. Mätzner 
p. 444) nebeneinander her : enthrone und inthrone, entitle und 
intitle, enjoin und injoin, engender und ingender, embark und im- 
bark, empeach und impeach werden von Mätzner nebenein- 
andergestellt. Wie sehr die heutige Sprache noch schwankt, 
beweist ein Vergleich der Masson'schen und der T.-A. 

M: engendering — T: ingendVing. 
M: imbosomed — T: embosom'd. 
M: engrossed — T; ingross'd. 

Ja sogar dasselbe Verb findet sich noch heute bei dem- 
selben Schriftsteller in doppelter Form; Massen schreibt IV. 
225 ingulfed, V. 614 dagegen engulfed. enshrine und inshrine 



— 21 — 

finden sich abwechselnd in beiden Ausgaben. Im P. L. wird 
die Schreibung mit im resp. in zunächst bei folgenden Verben 
bevorzugt: imbalm'd II. 842, imbark't X. 749, imbattelld X. 
1104, reimbatteird VI. 794, imbellish III, 507, imblazed 

I. 538, V. 592, imbodied I. 574. VI. 779, imbosom'd in. 75, 
imboss X, 1071. imbrace X. 1317. IV. 332. IX. 912. IV. 772. 
imbroiles II. 908. imbroild IL 966 (frz. embrouiller), imploy 
V. 727. imploies IV. 764. imploid V. 219. IV. 884. 726. III. 
638. unimploid IV. 616. — disincumberd V. 696. disinthrone 

II. 229. inchanting IX. 353. indu'd V. 474. infeebl'd VIII. 
488. ingag'd.IV.955. ingaging VIII. 963. ingenderd IX. 530. 
ingendring II. 794, injoinst V. 563. inshrine I. 719. intranst 
1. 301. ingulft. IV. 225. V. 614. inwreath'd III. 361. unindeard 
IV. 767, Von diesen kommen auch mit em resp. en vor: 
embrace VII. 1203, encumberd VIII. 1051, enthron'd IL 961. 
enshrine X. 1225. Bei der Mehrzahl der genannten neigt die 
heutige Sprache zum Präfix em resp. en, so auch bei den 
Substantiven emblazonry und environs, die sich IL 513. und 

VIII. 636 mit im finden. Das Adjektiv entire wird mit einer 
Ausnahme, I. 146, wie heute, frz. entier entsprechend, mit 
en geschrieben. Während umgekehrt die heutige Sprache die 
Verba incline, inquire, inflame increase, innre bevorzugt, 
schreibt Milton die drei ersten abwechselnd mit en und mit 
in: enclin'd IIL 405. X. 592., inclines IV. 615. IX. 1061. 
enquire X. 1253 — inquire VIL 862, enflaming VIIL 1031, 
enflam'd VI. 261, inflames IV. 819. inflam'd IV* 9, während 
die beiden letzten nur mit en vorkommen: encrease IX. 351, 
enure VII. 876. enured. X. 302. entwine schliesslich und em- 
bowel kommen nur mit en resp, em vor, ersteres IV. 174. 

IX. 512, letzteres VI. 587; neben entwine kommt heute nach 
Webster auch intwine vor, embowel schreibt Masson mit em, 
die T. A, mit im, 

/) Vor dem Adjectivsuffix ous steht heute nach g ein e 
in advantageous und outrageous, um dem g die Aus- 
sprache, die es in den Substantiven hat, zu bewahren; dafür 
findet sich ein i in advantagious II, 363 und in outragious 



— 22 — 

VI. 587 : daneben kommt IX. 232 outrageous vor ; bei Spenser 
findet sich ebenfalls ious. 

gorgeous erscheint VIII. 36 als gorgious; bei Levins 
„manipulus vocabulorum" findet sich nach Müller I. 533 eben- 
falls gorg/buse „abgeleitet von dem jetzt veralteten franz. 
gorg^äs, gorgmis, gorgiase, noch bei Duez und Cotgrave mit 
den Bedeutungen: Brusttuch, hübsch angethan, geputzt." 
Heutiges eous ist also erst nach Analogie von beauteous, 
duteous, advantageous gebildet. 

6) Neben impenetrable VIII. 1086 findet sich impen^lrable 

II. 647, impenitrably VI. 400; e ist der Ableitung gemäss, 
die Vertauschung mit i willkürlich, doch bei der flüchtigen 
Aussprache der Vokale in unbetonter Silbe für das Ohr nicht 
bemerkbar, i in Briarius I. 199, lat. Briar^us, gr. BQiagevg 
mag auf einem Druckfehler beruhen. 

s) in feavorous X. 482 kann auf einer Anlehnung an 
ags. Mor neben fefer beruhen ; dieselbe Schreibung ist über- 
haupt im 17. saec. gebräuchlich und findet sich auch bei 
Shakespeare. 

g) In prseamble III. 367, pneeminent VII. 816 und 
praeeminence V. 658. X. 447 wird das Präfix prse mit ae im 
Anschluss an die ursprüngliche lat. Schreibung geschrieben, 
während heute pre unter franz. Einfluss geschrieben wird; 
preeminent findet sich übrigens bereits IV. 447. Ebenfalls in 
Anlehnung an lat. Schreibweise findet sich <t, wo heute e steht 
in Aegyptian V. 271 (cf. Aegypt in betonter Silbe), oequator 

III. 627. sequinoctial 11.637, cselestial 1.658; daneben kamen 
die unter franz. Einfluss entstandenen Schreibungen mit e vor : 
Egyptian VIII. 443. X. 1074. equinoctial VIII. 64. IX. 673, 
celestial VII. 1256. IX. 24 etc. 

?i) Alchemy und Alchymy sind heute die Schreibungen 
des aus gr. xfjiida und ;c?y^/« abgeleiteten m. lat. alchymia. 
II. 517 schreibt Milton Alchymie; Masson behält diese 
Schreibung bei, die T. A. schreibt dafür e, Webster führt 
nur Alchemy an. Worcester bemerkt zu diesem Worte, *das8, 
als diese Wissenschaft blühte, es mit y geschrieben wurde. 



— 23 — 



Das zu demselben Stamme gehörige Alchemist wird heute 
Dach Worcester und Masson mit e in Anlehnung an Chemist 
geschrieben, nach Webster mit i; mit i findet er sich V. 440, 
nach Analogie von dem unter 4a g erwähnten Ohimic. 



V. ee. 

a) Heutiges cheer, ae. ch^ren, wurde im 17. saec. ge- 
wöhnlich mit ea geschrieben; in dieser Form wird es von 
EUis p. 86 unter denjenigen Wörtern aufgeführt, deren ea wie 
langes i gesprochen wurde, während ea sonst einen e-Laut be- 
zeichnet. So findet er sich auch bei Milton. cheard V. 129. 
chearing III. 581. chearful II. 490, III. 46 etc.; daneben 
kömmt bereits cheerful X. 540, cheer'd X. 1495 vor, wobei 
ee wie immer bereits den i-Laut bezeichnete. Das seebit. 
kommt einmal VI. 496 als chere vor und entspricht der alt- 
englischen Schreibung mit e (chere). 

Neben heutigem ee findet sich ea im germ. Verb, steer, 
ae, steeren. steren, ags. steöran. stears VII. 430, steard II. 
1020. stearing IX. 328, stearsman VIII. 513. steers VIII. 
515. stear gehört nicht zu denjenigen Wörtern, deren ea wie i ge- 
sprochen wurde; wenigstens findet es sich nicht in der von 
Ellis p. 86 aufgestellten Liste. Die Schreibung steers beweist 
jedoch, dass die Aussprache mit i bereits vorkam. Alteng- 
lischem e, ags. e entspricht ea in reaking VII. 893, wofür 
heute ee geschrieben wird; es muss noch mit e-Laut aus- 
gesprochen sein, da es nicht zu den Wörtern gehört, deren ea 
im 17. saec. bereits wie I gesprochen wurde. 

ß) Wie chere für heutiges cheer, findet sich VIIL 515 
veres (frz. virer), 

/) Personennamen haben er gewöhnlich, wo das Fran- 
zösische ier, altfr. auch er hat. (Mätzner p. 455), neuere 
Wörter haben eer, so pioneer. charioteer. Erster es findet sich 
I. 676, letzteres VI. 390 mit er; charioter wird auch von 
M^tsson beibehalten. 

6) Heutiges been findet sich nur 2 mal, VI. 803 10. 342. 




_. 24 -^ 

Dafür wird sonst immer der Ausssprache entsprechend bin ge- 
schrieben, altenglisch: yben ben, abyn. 

Die Form bin existirt noch, aus dem pluralischen ae. ben 
hervorgegangen, dialectisch für are, were, is: auch findet es 
sich bei älteren Dramatikern. Mätzner 367.: Bei Shakespeare 
findet es sich als Particip und auch für is; Byron schreibt 
ebenfalls: There bin another pious reason. 

VI. ei. 

a) In betonter Silbe. 

«) Neben heutigem ei in unfeign'd IX. 1092. IX. 1104. 
VII. 1240. findet sich ai einmal VI. 794: unfain'd; da sich 
das einfache feigned stets mit ei findet, mag es eine willkür- 
liche Vertauschung von ei und ai sein, wie sie auch bei Shake- 
speare vorkommt; eine Anlehnung an altfranz. faindre, Neben- 
form von feindre, ist kaum anzunehmen, da sich das Verb im 
ae. als feinen, feinin, feynen, nur mit ei findet, ai kommt auch 
in neuenglischem faint vor, welches auch im ae. und altfr. so 
geschrieben wurde und von Diez als ein Particip von se feindre 
de qlch. erklärt wird. Willkürlich ist ai in waight X. 1430; 
überall sonst, z. B. III. 482. II. 1046. IV. 1000. 1013. etc. 
wird weight, wie heute, ae. wei3te entsprechend, geschrieben. 
Schwankend ist die Schreibung des heutigen veil, altfr. veile, 
neufr. le voile. Es findet sich vail IV. 304 resp. vaile V. 383 
neben veile V. 644; im Altenglischen kommt aber bereits veile 
vele und yail vor, und noch heute existiert nach Müller II. 598 
noch vail, verschleiern, als Nebenform von veil. 

ß) Die Schreibung der rom. Verben conceive, deceive, 
perceive, receive, schwankt im P. L. zwischen ei und ea: con- 
ceave VII. 281. conceive I. 234. II. 299 etc. deceave IX. 6. 
deceive: II. 189. 461. III. 130. perceave I. 335. perceive ll. 
299. VI, 523 etc. receave X. 37. VI. 875. receive X. 1264 etc. 
unperceavd X. 224. unperceiv'd III. 691. leasure II. 1046 hat 
ebenfalls ea für heutiges ei; die heutige Orthographie entspricht 
alt englischem leiser, altfr z. leisir; ea ist nach Analogie von 



— 25 - 

pleasure geschrieben. Alle genannten Wörter werden von 
EUis unter denjenigen aufgezählt, in denen ei wie ee d. h. wie 
a in mare ausgesprochen wurde. Da ca, wie wir oben gesehen, 
ebenfalls diesen Laut bezeichnete, ist die Schwankung in der 
Schreibung ganz erklärlich. 

7) ee in ceeling X. 739. für heutiges ei weist auf ae. 
cele, s^^le, Thronhimmel; auch das Zeitwort ceil entspricht 
altenglischem seelen. Die Aussprache ist gleich der heutigen, 
da ee die eigenthche Bezeichnung des 1- Lautes war. 

d) ie in sieze I. 317 ist neben äusserst häufigem seize, 
welches auf ae. seisen zurückgeht, als Druckfehler aufzufassen 
(seize wurde ebenfalls noch mit e - Laut gesprochen , wie 
receive etc.) 

e) Für heutiges height mit ei-Laut findet sich stets highth, 
z. B. I. 24 neben einmaligem hight VIII. 167; über das th 
vgl. th. Auch heute findet sich noch, allerdings selten, hight 
geschrieben, hight geht auf ae. hight zurück ; daneben kommt 
im ae. hei5th, he5the vor; ags. lautet die Form heahdo. Die 
Schreibung des Verbs schwankt heute; Massen schreibt VI. 
629 highthened, die T. A. dagegen im Anschluss an die ge- 
wöhnlichere Schreibung des Subst. heighten'd, so auch VIII. 
793. Im P. L. findet sich das Verb ebenfalls nur mit i: 
VI. 629 highthn'd. VIII. 793 hight'nd; Massen schwankt so- 
gar in Bezug auf th , indem er das erste Mal th, das zweite 
Mal t schreibt, i für heutiges ei mit ä-Laut findet sich stets 
in thir ausser I. 388, wo sich die heutige Schreibung fiodet; 
Massons Worte: the form their is also common passen daher 
wenigstens für P. L. nicht. In thir mag ein Einfluss des 
Altenglischen hir, hire bemerkbar sein. 

b. unbetontes el. 

a) Altfrz. ai, ae. ay entsprechend wird ai geschrieben in 
foraign X. 936. ai ist also der Ableitung gemäss; im mlat. 
lautet die Form for^ineus. Heutiges ei entspricht einer neben 
forayne im ae. vorkommenden Form foreyn (g ist nachträglich 
unorganisch eingeschoben). 



— 26 — 

ß) altfrz. sovera/n, sovra^b, suvera^'n wird abgeleitet von 
nilat. superanus von supra; daraus entstand ae. soverain. 
Daran schliesst sich die im P. L. stets vorkommende Schreibung 
sovran und sovrantie. Heutiges eign ist nach Müller vielleicht 
durch den Gedanken an reign geschrieben worden; im Alt- 
englischen kommt übrigens neben soverain bereits so verein vor. 
Spenser schreibt auch soveraine. 

7) Für heutiges ei steht e in counterfet VIII* 1069. IV. 
107, counterfeted V. 768 und in surfet I. 129. X. 791. 
Beide Wörter wurden von Ellis p. 128 unter den Wörtern 
aufgeführt, in denen ei am Ende des 17. saec. einen e-Laut hatte ; 
im altengUschen lauten sie ebenfalls — fet. 

vn. ey. 

a) In betonter Silbe. 

a) Neben häufigem survey, z. B. III. 69. 555. VII. 353. 
661,405, findet sich einmal, I. 456 survay. Diese Schreibung 
ist willkürlich oder beruht auf einem Druckfehler; ey ist alt- 
französischem surveeir, surveoir. surveer entsprechend. 

ß) Der allgemein gebräuchlichen willkürlichen Vertauschung 
von y und i entsprechend werden die mit y gebildeten voka- 
lischen Verbindungen ey, ay, oy, die ich der Kürze wegen 
alle unter ey behandle, auch ei, ai, und oi geschrieben, wäh- 
rend heute mit geringen Ausnahmen y erhalten bleibt. Ein 
Wechsel zwischen ey und ei ist verhältnismässig selten, während 
sich zahlreiche Beispiele für die Vertauschuugen von ay und 
oy mit ai und oi bieten. Lautlich bezeichnen beide Diphthonge 
natürlich dasselbe; der Wechsel ist ein rein äusserlicher. 

ey und ei: neben häufigen obey'd, VII. 453. 909. I, 
337 obeid VIII. 701. V. 803. disobei'd* VI. 403. Im alteng- 
lischen findet sich obeyen neben obeien, 

ay und ai: Die Verben auf ay haben im altenglischen 
meist ai. Mit ai finden sich im P. L. betraid IV. 106 — ae. 
betraien. decai'd X. 839 — ae. decaien. delaid V. 247. X. 489. — 
ae. delaien und delayne. altfrz. delayer und delaier. disarraid. 



— 27 — 

III. 396, ae. — araien, arraien. displaid VIII. 102. ae. dis- 
plaien. portraid VI. 84 altfrz. pourtraire. unassaid VIII. 355, 
ae. — assaien. staies VIII. 268, upstaies VIII. 430 upstaid 
VI. 196. ae. — staien. undismai'd IL 432 — ae. demayen 
und esmayen — altfrz. esmaier. Ebenso bei den germanischen 
plaid V. 295. VIII. 1048, ae. playen und pleien und saist VII. 
1249. ae. saien. seien, mai'st resp. maist VII. 544 94. — ae. 
mai. mei. ags. mag — findet sich neben mayst IX. 71. Die 
Pluralformen der Wörter day und way schwanken zwischen 
days, ways und daies — waies ; so auch alwaies III. 517 neben 
alwayes III. 714. Diesen schliesst sich das rom. assay aü, 
dessen Plural IV. 933 assaies geschrieben wird. 

oy und oi: Heute wird oy nicht mehr im Inlaut ge- 
schrieben, im P. L. wechselt es im Inlaut mit oi in romanischen 
Verben, Substantiven und Adjektiven. 

Verba: boyling I. 706 neben boiling I. 706 und boiles 

IV. 16 — ae. boilen. joyne IX. 660 resp. join V. 164. X. 682. 
joyn'd IX. 925. joynd IX. 310. joyning V. 106. IX. 924. joynt 

IX. 405 — ae. joinen — neben join VI. 294, joine III. 370. 
joind VI. 494. join'd VII. 488. Joint X. 485. disjoyne VIII. 
884. disjoyning V. 106 neben disjoine IV. 41.5. enjoynd resp. 
enjoyn'd IX. 575. VIII. 207. enjoynes VIII. 357 neben enjoind 

X. 117. misjoyning VIII. 111. recoyld VI. 391. ae. recoilen, 
recoylen. rejoyce X. 1366, rejoyc't X. 120 rejoycing IV. 13. 
altfr. res-joir, me. rejoysse. toyld 1. 273. ae. toilen neben toylen 
schliesst sich der Schreibung dieser con. Verben an ; es scheint 
nach Müller p. 558 8ine durch ndl. teulen, tuylen hervor- 
gerufene Nebenform von tili zu sein. 

Substantiva: choyce I. 211 neben häufigerem choice II. 
423. V. 333 etc. ae. choys und chois. joynt VIII. 891 — . ae. 
joynt. — loyns resp. loynes VIII. 1096. X. 1271 neben loines 

V. 282. X. 1338 (vom altfranz. wall, logne, neufr. longo, 
Lendenstück von lat. lumbea) noyse I. 657 neben noise IL 
957. ae. noyse und noise, me. noise, altfranz. noise, nose, ent- 
weder von lat. noxa, noxia oder nausea, Ekel, Lärm; oyle X. 
910, ae. oile, oyle, me. oyle, oille, altfranz. oil, oille, ole; das 



— 28 — 

Wort erscheint nach Müller in allen germanischen Sprachen, 
ohne dass vielleicht überall Entlehnung angenommen werden 
kann; soyle IX. 293 neben soil II. 904., ae. soile, altfr. soel. 
suel; toyle I. 698, toyls I. 319, ae. toil siehe unter Verben, 
voyce II. 474 neben häufigem voice, ae. vois und voys. Adjek- 
tiva: noysom X. 478. voyd 1. 181 neben void 11.219. ae. voide. 
altfranz. void. Dieselben Erscheinungen finden sich auch bei 
Spenser : boyld, toyld etc. In den flectierten E'ormen der Verben 
auf oy wird heute oy nicht verändert. Im P. L. wechselt 
imployd IV. 726. VIII. 229 mit imploid V. 279. IV. 884; 
so auch imploies IV. 764, unimploid. IV. 616. 

b) ey In unbetonter Silbe. 

Neben heutigem ey in journey VII. 673. X. 1095, alt- 
franz. journee, ae. journee, iurney, jornay, journaye entsprechend 
findet sich ie in dem dazugehörigen Verb journie VII. 346. 
X. 1149, journied; ebenso neben valley, altfranz. valee, ae. 
valeie, valle -- valU'^ VIII. 116, und voh'e VI. 854. volied 
IV. 929 (neufr. volee). Wenn auch journey von EUis p. 125 
und 128 unter den Wörtern aufgezählt wird, die zu Milton's 
Zeit noch mit e-Laut gesprochen wurde, so scheint die Neben- 
form des Verbs journie doch zu beweisen, dass es bereits mit 
i-Laut gesprochen wurde; denn ie unaccentuiert hatte am 
Ende den i-Laut, Ellis p. 978. ey in valley hatte bereits den 
i-Laut nach Ellis p. 125; eine 1.404 vorkommende Nebenform 
vally beweist dies zur Genüge. Die Bildung der Pluralien 
der genannten und ähnlicher Wörter geht von der Form mit 
ie aus: allies IV. 626. journies III. 643. volies VI. 213. Der- 
selbe Wechsel von ey und ie kommt auch bei Shakespeare vor. 
Pluralformen wie attornies, monies, monkies, vallies finden sich 
nach Mätzner noch heute, werden aber jetzt von den Gram- 
matikern als inkorrekt verworfen. 

VIII. ea. 

a) AltengUschem e entsprechend findet sich noch e in 
Wörtern germanischer Herkunft, wo heute ea geschrieben wird. 



— 29 — 

Die Formen mit ea kommen bereits bei der Mehrzahl da- 
neben vor. 

bredth III. 561. — ae. brede, später bredethe, bredthe — 
breadth. II. 893. IX. 673. X. 726. brest, ea. brest, z. B. 
VIII. 1131. breast X. 374. IV. 494. IX. 274. meddow VII. 
461. — ae. medewe, medue. spred IX. 446 etc. — ae. spreden, 
spread. IL 407. ontspred. VI. 235. outspread. I. 20, overspred 
VI. 670. overspread II. 489. steddie, ae. stedi, V. 268, 
steddiest X. 1268. stedfast, ae. stedefas't, II. 921 etc. stelth 
II. 945 stealth VIII. 68. — auf ae. stalthe zurückgehend. 
Alle bisher genannten ausser meadow wurden in der Form 
mit ea von EUis p. 86 unter denjenigen Worten aufgezählt, 
deren ea im 17. saec. wie kurzes e gesprochen wurde; e und 
ea bezeichnen also" hier den gleichen Laut, welchen diese 
Wörter noch heute in der Schreibung mit ea haben. Bei 
Spenser und Shakespeare finden sich dieselben Wörter mit e. 

Für heutiges wreak findet sich IIL 241 wreck. Das 
heutige ea mit i-Laut geht auf ae. wreken, ags. vrecan zurück. 
Auf die Milton'sche Schreibung scheint das aus ae. wrec, wrek 
entstandene wreck, Zerstörung, einen Einfluss ausgeübt zu 
haben. Unter wreck bemerkt Müller IL 663, dass es zu dem 
goth. vrikan, engl, wreak (ae. wreken) gehört und dass sich 
im Englischen vielfach Formen wie wreak, wreke, wrack nach 
Form und Bedeutung mischten. 

Über die Vertauschung von heutigem least, äe. lest, leest, 
laest, mit lest vgl. e. 4 a, 

ß) Auch in romanischen Wörtern findet sich wie im Alt- 
enghschen e für heutiges ea, aber nur in 3 Fällen: IX. 59 
findet sich coUegue ; da sich coUegue nicht unter den Wörtern 
findet, die von Ellis mit der Aussprache des e wie i angeführt 
werden, nehme ich hier noch ein langes e für die Aussprache an. 
Neben heutigem endeavour X. 1246 findet sich III. 192 ende- 
vord ; in endeavour wurde ea zu Milton's Zeit noch mit langem 
e gesprochen; es beruht auf ae. devere, dever, Pflicht, altfr. 
dever. In appere X. 605 ist anstatt des häufig vorkommenden 



- 30 — 

ee in appeer e mit folgendem stummen e geschrieben ; es geht 
auf ae. apperen zurück. 

7) Neben heutigem ea findet sich ee in appear und seinen 
Kompositen, in clear, dear und near. Alle vier Wörter hatten 
bereits im 17. saec. nach Ellis p. 86 den i-Laut, während ea 
im allgemeinen einen e-Laut bezeichnete. Da nun auch ee 
ganz besonders der Vertreter des i-Lautes im 17. saec. war, 
ist dieser Tausch sehr erklärlich ; auch bei Shakespeare finden 
sich dieselben Schreibungen, rom appeer. X. 1431. VII. 284 
appeers II. 223. IV. 232. VIII. 110. — appears II. 1035. 
appeering VIII. 354. appeered II. 418. appeerd III. 141. 
appear'd IX. 106. appeerances VII. 719. appearances X. 329. 
— ae. apperen — . cleer VII. 973. cleere VIII. 681. cleerest 
X. 379. clear X. 1167. clearer X. 413. cleerd VIII. 708. — 
ae. — der — . disappeerd VI. 414. disappeer'd X. 1531. 
germ. neer IX. 347. near VIII. 220. neerer II. 294. nearer 

VIII. 378. neerest I. 192. nearest V. 622. neerly V. 718. 
ae. ner neben nerre, neor, near. — deerest VII. 1064. dear 
VIL 1217. deare VIII. 228. ae. dere, deere (dure, deore). 
Bei allen genannten überwiegt im P. L. noch die Schreibung 
mit ee. appear findet sich demnach in drei Schreibungen: 
appeer, appear, appere. 

IX. a. 

a) in betonter Silbe. 

a) Für heutiges mane, die Mähne, findet sich main VII. 466. 
Die heutige Schreibung geht auf ae. mane zurück ; die Milton'sche 
ist daher sehr ungewöhnhch; es ist willkürlich mit main, ae. 
main, ags. mägen, in der Schreibung zusammengeworfen. 

ß) Neben heutigem vale, I. 224. 321, III. 569. VI. 70. 

IX. 539. X. 563, altenglischem und franz. val entsprechend, 
findet sich II. 618. 742 vaile. Anzunehmen ist danach, dass 
a und ai dieselbe Aussprache hatten ; da ai im 17. saec. meist 
schon die diphthongische Aussprache mit leisem Nachklang 
eines i hatte, kann man aus der zwiefachen Schreibung mit 



— 31 — 

ai und a wohl annehmen, dass auch langes a bereits die 
heutige Aussprache in diesem Worte hatte. 

7) Alteuglischem a entsprechend wird heute hale, ziehen, 
holen, geschrieben; ursprünglich: rufen, anrufen, weshalb es 
sich dann mit hail, Heil zurufen, ae. hailen mischen konnte. 
So findet er sich auch IL 596 mit ai: hailed, 

6) Altenglischem ai — maister, maistre — und mittel- 
englischem ai — maister entsprechend findet sich noch ai in 
maister III. 706 und in den Ableitungen maistrie II. 889. 
VIII. 29 und maistring VIII. 125. Im angelsächsischen lautet 
die Form mägester; g vokalisirte sich zu i, gerade wie aus 
mägden maiden, aus nägel — nail wurde. Daneben findet 
sich heutiges master einmal VII. 505; anzunehmen ist, dass a 
noch nicht den langen a-Laut in master hatte, den es heute 
hat, sondern dass a wie heutiges ai gesprochen wurde, 

e) Die Schreibung des germanischen Wortes wrauth mit 
au, I. 110, 220. II. 83. 688. IV. 734. IX. 797 etc. deutet auf 
die noch jetzt vorhandene Aussprache und Schreibung wroth. 
Daneben findet sich 3 mal heutiges wrath II. 733. 734. IX. 797. 
Im altenglischen lautet die Form des subst. wrathe, während 
die des Adjektivs wroth ebenfalls wroth neben wrath war. 

g) Altfranzösisches a, namentlich vor n giebt au mit dem 
Laute a, so launch aus lancer, vaunt aus vanter. Daneben 
findet sich im heutigen Englisch a; so schwankt noch heute 
die Schreibung von staunch und stanch, chaunt und chant. 
Doch giebt die neuere Sprache allmälig dieses au auf und führt 
a zurück. Das altenglische hat in betonter und unbetonter 
Silbe noch häufig au statt des neuenghschen a ; Mätzner führt 
dauncen, chaungen, graunten, straunge, braunched etc. an. 
au erhielt sich noch lange. Bei Spenser findet sich braunch, 
braunched, advaunst, Fraunce, raunges, daunger, straunge, 
bei Shakespeare chaunce, auncient, graant etc. Im P. L. 
findet sich au vor n nur in 2 Beispielen : braunching VIII. 1104 
und raunge IV. 754. VI. 248; daneben kommen die heutigen 
Schreibungen vor, branching VII. 470. IV. 139 und ränge 
IV. 621. VIII. 134. VII. 426. IX. 492. X. 640. Dabei ist 



— 32 — 

anzunehmen, dass ränge noch nicht die heutige Aussprache 
hatte, sondern dass das a wie a und au in branching, d. h. 
etwa wie heutiges au in haunt gesprochen wurde. 

au in faultring VIII. 846. IX. 115 deutet auf die Ab- 
leitung von dem altenglischen Verb fault = to fail, to commit 
a fault. 

Vor m findet sich au nur in chaumping IV. 860 und 
deutet damit auf eine o- artige Aussprache hin, die das Verb 
champ, wahrscheinlich vom altfranz. champoier, champayer, 
auf dem Felde weiden, fressen, kauen, abgeleitet, heute nicht 
mehr hat. 

rj) Aus altfranzösischem bausme, basme wurde ae. bäum, 
bame, basme. Dementsprechend findet sich I. 774 bäume. 
Daneben kommt, einer altenglischen Nebenform balsme ent- 
sprechend, öfter balme vor, z, B. V. 283 (lat balsamum, 
gr. ßdkaafiov) ; daneben kommt nach Massen p. 38 im Comus 
auch balm ohne stummes e vor. Für die Schreibung mit 1 balm 
giebt das Pronouncing Dictionary ofXVII. cent. bereits bAAm 
an, d. h. a wie a in awn. 1 war also bereits verstummt, 
bäume hatte natürlich dieselbe Aussprache. 

&) Für heutiges than steht stets then. Im Altenglischen 
steht bereits than thanne thonne, angelsächsischem I)onne, 
I)on I)an entsprechend neben then thene thenne. I)onne l)on 
war zunächst temporales Adverb, dann wird es zur relativen 
und temporalen Konjunktion für I)enne |)e, wann, ferner zur 
kausalen und konditionalen Konjunktion; schliesslich wird es 
nach dem Komparativ verwandt. Das sonst zu Milton's Zeit 
schon sehr gebräuchliche than findet sich in P. L. über- 
haupt nicht. 

b) in unbetonter Silbe. 

Nach der Tonsilbe findet sich statt des ursprünglichen a 
e in exhilerating X. 1047. a ist der Ableitung vom lat. hilaris 
entsprechend; die Milton'sche Schreibung mag wohl auf einem 
Versehen beruhen; in der Aussprache wurde der unterschied 
nicht bemerkbar. In friers III. 474 findet sich er, wie sich 



— 33 -* 

beute noch neben brier umgekehrt briar findet ; friar war be^ 
reits die altenglische Form neben frere (altfranz. frere, freire), 
standerd 11. 986 neben häufigem Standard, V. 589. 698 etc. 
erinnert an die umgekehrte Vertauschung von desert und 
desart, mag aber auch wohl auf einem Versehen beruhen und 
nicht beabsichtigt sein. Charlemain I. 586 wird auch von 
Massen beibehalten ; es geht auf mittelengliscbes Charlemayn 
zurück. Heute wird dafür mit Vorhebe die franz. Schreibung 
Charlemagne gesetzt, während Charlemain allgemein die Schrei- 
bung für Karlomann ist. 

Angelsächsischem land-scipe entsprechend findet sich 
noch lantskip IL 491. IV. 153. V. 162; auch heute noch wird 
landskip neben der jetzt allgemein gebräuchlichen Form land- 
scape angeführt. In landscape, sagt Müller II. 6, hat sich, 
etwa unter Einfluss anderer germ. Sprachen, altnord. landskapr: 
consuetudo, ahd. lantscap, landscaf, Gegend, ndl. landschap, 
nbd. Landschaft, das zur Ableitungssilbe gewordene zweite 
Wort mehr in seiner ursprünglichen Form erhalten, während 
das ältere landskip genau dem ags. landscipe entspricht. 

X. ai. 

a) in betonter Silbe. 

a) Neben heutigem claim IV. 486 V. 270, II. 817 findet sich 
claming X.219, ebenso proclaming X. 12 98 neben proclaiming X. 
1252 und proclaim 1. 754 resp. proclaime III. 325 ; so auch reclame 
VI. 791. a ist der ursprüngliche, normannisch - französische 
Laut; im altenglischen finden sich bereits beide Schreibungen: 
claimen (cleimen) und clamen. Eine willkürliche, wohl nur 
auf der gleichen Aussprache von ai und a beruhende Ver- 
tauschung, ist a für ai in despare I. 126. 191; daneben findet 
sich häufig die auf ae. dispairen neben despeiren beruhende 
Schreibung despair, z. B. L 525. II. 45 etc. resp. despaire 
IX. 113; so auch neben impair'd — altfranz. empeirer — 
V. 73. 662 etc. impar'd IV. 851. VIII. 144. 

ß) a als ursprünghcher Laut für späteres ai findet sich 
in waste 11.650. V.281. VI. 361, Taille, Hüfte, goth. vahstus, 

3r 



~ u ^ 

alscl. wallst. Auch im AlteDglischen lautet die Form nocli wast^ 
heute dafür waist. 

Y) ei in dreind X. 566 beruht auf der Entwickhing aus 
drencan, altengliseh drenchen, drengen, dreinen; neuenglisches 
drain beruht auf einer altenglischen Form drainen (Müller 
I. 353), welches sich mit obigem Verb mischte. Es findet sich 
übrigens auch drained VI. 851. 

6) ei in rom. refrein'd VI. 360 beruht auf dem alteag- 
lischen refreinen, refreynen aus altfranz. refrener, lat. refrenare. 
Die Ableitung ist jedoch nicht ganz sicher ; refrain mag auch 
aus altfranz. refraindre, refreindre abzuleiten sein, ei in streia'd 
VII. 1091 beruht ebenfalls auf altenglischem ei in streinen; 
im altfranz. kommt straindre, estraindre neben estreindre aus 
lat. stringere vor. Heutiges ai mag durch distrain, restrain, 
die ebenfalls ei im ae, hatten, hevorgerufen sein. 

ei in susteind V. 910 beruht ebenfalls auf altem ey 
resp, e in sustene, susteyne. Daneben findet sich häufig sustain 
wie detain etc. mit ai, z. B. IX. 950. 1056. 1083. X. 302 etc. 

Neben heutigem straight findet sich einmal streight mit ei, 
IV. 376. In streight und strait (straight) sind ein germanisches 
und ein romanisches Wort zusammengekommen, streight, me. 
streyte und auch streight, heute straight ist zunächst das 
Particip strebt, straht, 8trei5t, streight zu dem ags. streccan, 
ae. strecchen ; es mischte sich aber leicht mit dem rom. strait^ 
ae. streit, strictus. Vgl. unter gh. 

e) hainous IX. 1. VIII. 928 wird von Massen in heinous 
verwandelt, womit er die Schreibung mit ei als die gebräuch- 
lichere andeutet. Nach Müller I 587 schreibt heinous. Webster 
dagegen erklärt heinous für eine inkorrekte Schreibung, da es 
auf frz. höineux zurückweist; Worcester umgekehrt giebt die 
Erläuterungen unter heinous. Danach ist das willkürliche 
heinous heute das gebräuchlichere ; die T. A. schreibt jedoch 
in üebereinstimmung mit Webster nach Milton's Vorgang, 
sich an die Ableitung haltend, hainous. 

Q Einmal findet sich noch agen, X. 853, sonst überall 
^ain; ersteres findet sich auch bei Shakespeare; schon im 



-- 36 — 

ae. wechselte ainnde: agains, agens, so auch im me: agayned, 
agaiiiy agen. Die Form mit e ist heute noch in der Aus* 
spräche des ai wie kurzes e erhalten. 

b) ai in unbetonter Silbe. 

ä) Für ai findet sich einmal e in dem seltenen murren^ 
X. 1070, Viehseuche. Bereits im ae. wechselte hierin ay mit e, 
murrayne neben morren. Das Wort beruht auf altfranz. 
morine ; neuengl. murrain ist wie curtain ans courtine gebildet« 
In der Aussprache ist ai gleich tonlosem e. 

ß) Aus lat. intralia wurde ae. entrayls, frz. entrailles, 
ne. entrails. So findet es sich auch II. 783, VI. 346. 516. 
588. X. 968. Daneben I. 234 entrals, mit dem Suffix al, 
welches ein häufigeres Suffix von Hauptwörtern ist als ail; 
mit al wird z. B. noch geschrieben: victuals, frz. vitaille, lat; 
yictualia, spousals — epousailles — sponsalia, funeral — 
funerailles — funeralia. 

XL av. 

Die Vertauschungen von ay mit ai siehe unter ey. 

Die noch heute bestehende Schwankung in der Schreibung 
des Adjektivs gray, die bereits im ae. bestand, findet sich 
ebenfalls im P. L. gray X. 1118 — grey V. 180. ae. grai 
neben grey, gra, gräj, ags. graeg. 

XII. au. 

a) Als ursprünglicher Laut, altfranz. a entsprechend findet 
sich a in vanted III. 251 frz. vanter und in avant IV. 963 frz. 
avant. Beide werden heute mit au geschrieben, während sonst 
das neuere Englisch vielfach wieder a in rem. Wörtern eingeführt 
hat. au wurde übrigens auch im ae. geschrieben, vaunten 
und avaunt; neben avaunt kam aber auch avant vor. Die 
Schreibung mit au findet sich auch im P. L. VI. 364, IV. 84. 

ß) Die auf ae. äugt, auht, awiht, ags. Il-viht beruhende 
Schreibung aught findet sich häufig z. B. I. 748. Daneben 
kommt aber auch ought vor. z. B. IX. 962. X. 143. Diese 

3* 



— ä6 — 

Schreibung war auch im ae. schon vorhanden in oght, ou5t; 
sie gilt jetzt mit Recht für inkorrekt. Die T. A. schreibt 
immer aught ausser I. 748, wo sie inkonsequenter Weise 
ought für das Milton'sche aught einsetzt. Masson schreibt 
immer aught , ebenso auch naught, welches sich stets in 
dieser Form findet, z. B. IL 679. III. 208. 453. VIH. 876. 
naught geht auf ae. uaught, ags. nät näuht, näviht fiir ne-ävibt 
zurück. Webster giebt naught als die bessere Form an, 
ebenso Worcester mit dem Zusatz: often written nought to 
distinguish it from naught. adj. Im ae. wurde nämlich auch 
bereits neben naught n^U5t, nout, noht geschrieben, einer im 
ags. neben den genannten Formen existierenden Schreibung 
nöht entsprechend. Demzufolge verbessert die T. A. stets 
nought und folgt damit einem in Deutschland allgemein ver- 
breiteten Gebrauch. Um eine deutsche Autorität anzuführen, 
so sagt J. Schmidt in seiner Grammatik der englischen Sprache. 
Man schreibt aught = anything zum Unterschied von Jought, 
nought (selten naught) in der Bedeutung nichts, dagegen 
naught 1. Adj. nichts wert (naughty unartig) 2. Subst. Null. 

XIIL 0. 

a) in betonter Silbe. 

a) Im ae, wurde heutiges oa häufig durch o dargestellt. 
Umgekehrt findet sich im 17. saec. heutiges o, auf ae. o zu- 
rückgehend, durch oa dargestellt. Daneben kommen meist 
die mit ursprünglichem o geschriebenen Formen vor. So wird 
heutiges clothe, ae. cloden, cloath geschrieben IX. 219, cloath'd 
IX. 1059, daneben cloth'd I. 86, ferner moale VII. 467, ae. 
mol, mold, verkürzt aus moldwerp, roave VII. 825, roaving 

VIII. 575. neben rove X. 582, roving II. 614. Die Etymo- 
logie von rove steht nicht fest, es scheint nach Müller III. 318 
eine, etwa unter besonderem Einfluss der ndl. ndd. Form roven 
entwickelte Nebenbildung von reave zu sein. Ferner shoar, 

IX. 696 resp. shoare IX. 666 neben häufigerem shore I. 284. 
510. 585. IL 661 etc. — ae. shore — sloath IL 227 — ae, 
slothe — smoak resp. smoake II. 889, VI. ö7, ae. smoke — 



— 37 ^ 

stroak resp. stroake IX. 809. 52. 311 neben stroke, IX. 210 etc. 
— ae. — strok — , yoakelV. 976 neben yoke V.783. IX. 1046. — 
ae. yok. 30k. Noch heute schwankt die Sprache zwischen loth 
und loath, so auch im P. L. loth IX. 109. loath TV. 386, 
ae. lothe, loth, lath, ags. lä|) entsprechend. Die T. A. und 
Massen schreiben loth, Müller und Worccster führen nur loath 
an, Webster beide Formen. 

ß) Die Aussprache von 00 als ü war im 17. saec. bereits 
allgemein anerkannt (Mätzner p 112). Daher ist die Schrei- 
bung von loose VIT. 969. X. 459. 744. 1249, looses VII. 1190 
neben häufigem lose leicht erklärlich ; auch Spenser und Shake- 
speare schreiben loose. Im ags. kommt losian als schwaches 
Verb, ae. losen, lousen neben leösan als starkes Verb, ae. leoseii 
vor; allmählich vermischen sich beide und fliessen weiter mit 
loose zusammen. Müller II. 49. — Ebenso wird womb, Vif. 
276. IX. 1052 etc. neben woomb II. 657 etc. geschrieben, 
ferner outdoo III. 298. ae. wombe — do. don. So findet sich 
auch 00 neben in dem rom. moovd X. 556. 826 neben move 
X. 91. 453 etc., remoovd X. 884 neben removd X. 3. Im ae. 
findet sich e in meven, so auch im me. für altfr. in movoir. 

y) Wo heute steht, findet sich ou resp. ow und zwar 
nur vor 1. Dass ou neben auftrat, beweist, dass die diph- 
thongische Aussprache des mit leisem Nachklang eines u 
bereits existierte ; von EUis werden einige der zu nennenden 
Wörter ebenfalls mit dieser Aussprache angegeben. Beispiele 
für ou resp. ow: bould X. 638 neben häufigerem bold I. 82. 

IV. 13, Komp. boulder VIII. 523 neben bolder IX. 93. — 
ae. bold. — fould, VII. 484 neben fold II. 645 etc. als Subst. 
und Verb — ae. folde, folden — thousandfould X. 674 neben 
tenfold VI 78, unfould IV. 381 etc. unfoulding IX. 631, 
einmal auch tould X. 298 neben häufigem told. Ferner in 
4 Wörtern, in denen heute meist oll resp. ol, nach altenglischem 
Vorgang geschrieben wird: roule X. 616. II. 583 resp. rowl 

V. 578. VI. 57, rouls resp. rowls X. 1075. III. 358. rowling 
X. 460 etc. rould X. 795. neben häufigem rowld, VII. 499 
etc. roll lautete ae. rollen, altfr. roeler, roler, roUer, neufr. 
rouler. Bei Spenser findet sich ebenfalls rowle, so auch in 



— 38 - 

Bicbavdson's Dictionary. Ebenso die Komposita: inrcuM X. 
1414 uprowld VII. 291. So findet sich auch das Subst. 
eontrol in der Form controule V. 800; oontroul mit u wird 
ypn- Ellis p. 1005 als die Schreibung des 17. saec. mit der 
Aussprache kontr^ul angeführt; control ist nur eine Znsammen- 
zieh^ing aus eontre-röle, daher die Uebereinstimmung in der 
Schreibung mit roul. Auch in scrowle X. 1227 — heute 
sofollj Liste, Rolle — dürfte ein Einfluss von rowl in Bezug 
auf die Schreibung anzuu^hmen sein. Die Ableitung aus alt- 
firanz. escrol ist nach Muller zweifelhaft; auch er nimmt 
Qinen Einfluss von roll an ; die Schreibung mit owl findet sich 
ebenfalls in Rieh. Dict. Heutiges troll schliesslich, auf ae. 
trollen beruhend, welches wohl aus neufr. troler, altfr. trauler 
abzuleiten ist, wird ebenfalls troule geschrieben X. 616. Im 
heutigen Englisch findet sich ou z. B. noch im rom. poultry. 

« 

» ■ 

b) in unbetonter Silbe. 

«) Marocco X. 404 wird von der T. A. einem allgemein 
in Deutschland verbreiteten Gebrauch zufolge in Morocco ver- 
wandelt; Masson dagegen behält Marocco bei und folgt dabei 
der Schreibung des Namens in modernen geographischen 
Büchern; Worcester führt noch Morocco an. 

i?) Die gewöhnliche Ableitungssilbe in rom. Personen- 
bezeichnung ist or, dessen o wie e gesprochen wird. Dafür 
schreibt Milton er in instructer V. 546. X. 867, inventers X. 
607, persecuters X. 1388. er war im ae. bei germ. und rom. 
Wörtern sehr gebräuchlich, so sailer, counseller etc. Aehnlich 
gebildet ist heutiges painter. In warriers I. 316 geht ier 
vielleicht auf ier in guerrier zurück, während neuengl. warrior 
auf ae. werreour weist. 

/) timerous VI. 857 wird auch im me. so geschrieben, 
während die heutige Form in der Schreibung timorous die 
Ableitung von lat. tim^r bewahrt ; in der Aussprache ist kaum 
ein Unterschied zu bemerken. 

S) Das Suffix or. Das Suffix or bezeichnet zunächst 
Personen, welche die im Stammwort enthaltene Thätigkeit 



J 



— 39 — 

ausüben. Ae, lautet dieses Suffix oft our, so in traytour, 
conquerour ; im ne werden Personenbezeichnungen nur mit or 
gebildet. Im P. L. findet sich our und or neben einander 
und zwar werden mit ou und o geschrieben: authour, -^ ae. 
authour. autour, — creatour, transgressour; so auch die direkt 
aus dem lat. herübergenommenen Komparative inferiour und 
superiour; nur mit our: conquerour — ae. conquerour, con- 
querur, altfr. conquereur — emperour, saviour, welches auch 
heute noch so geschrieben wird, ae. sayeour, saueor, altfr. 
saviour, salvaor, und warriour (einmal warrier siehe ß)] nur 
mit or wie heute ancestor, mediator, orator, victor und der 
lat Komparativ exterior. Die Behandlung des Suffixes ist 
also willkürlich. 

Das Suffix or bezeichnet zweitens auch eine Thätigkeit» 
welche im Yerbalstamme enthalten ist, abstrakt Auch heute 
noch schwankt die Orthographie zwischen ou und o bei diesen 
Wörtern, Im P. L, finden sich mit ou und o: clamour, 
dishonour, errour, favour, honour, humour, labour, odour, 
rigour, savqur, vapour, vigour, terrour, borrour, nur mit ou: 
colour, valour, nur mit o : ardor, rumor, rancor, splendor, tenor. 

endeavor, auf altengL devere, dever, devsir beruhend, 
findet sich mit our und or. 

XIV. 00. 

a) in betonter Slibe. 

a) Neben heutigem blood und flood, ae. blood, blöd, flood, 
flod, X. 540 etc. und X. 744 findet sich die auch bei Spenser 
und im 17. saec. gebräuchliche Form bloud X. 447. 1083. 
1084 und floud X. 752 753. 827. 836. ou hatte in diesen 
Wörtern nach EUis p. 157 und 158 dieselbe Aussprache wie 
ou in heutigem country, couple, also auch wie oo in blood 
und flood. 

ß) Neben heutigem choose I. 428. IT. 265. IIL 123. 
X. 1110. 1116. 1537 findet sich zweimal chuse V. 334. 748 
als phonetische Schreibung ; ae. existiert chusen neben chesen, 



- 40 «^ 

cheosen (ags. ceosan). chuse wird von Ellis p. 1005 in dieser 
Form für das 17. saec. angeführt. 

/) Wie 00 oft im ae. durch o vertreten wurde, so wird 
heutiges 00 in door durch o mit folgendem stummen e wieder- 
gegeben; dore ist stets die Schreibung im P. L., während 
nach Masson in andern Gedichten auch door vorkommt; im 
ae. wird neben dur und dure (ags. duru, dor, dyr) auch dore 
und dor geschrieben. 

<J) Heutiges too, ae. to, too, ags. to, ist nur eine Scheide- 
form von to, ae. to, ags. to, vgl. das deutsche „zu". Im 
P. L. findet sich nur to. 

s) Für heutiges moory vom ae. moore, mor, ags. mor 
findet sich eiamal willkürlich moarie, IL. 944, wie shoar etc. 
gebildet. 

XV. oi. 

Vertauschungen von oi mit oy siehe unter ey. 

Neben choir, frz. choeur, existiert auch im ne. quire, 
ae. quier. queer, quer, queor. Letztere Form findet sich allein 
im P. L., z. B. III. 217. Masson behält diese Form bei, 
während die T. A. choir schreibt, choir wird meist wie quire 
gesprochen. 

XVI. oa. 

a) Neben floating I. 196. 310. IX. 296. X. 741, floats 
VII. 432 findet sich flotes X. 846, floted VIII. 504, neben 
inroad III. 421 inrode II. 103 rode wird stets nur mit o 
geschrieben z. B. IX. 394. Dieser Wechsel von o und oa 
ist im 17. saec. sehr häufig; im ae. wird heutiges oa häufig 
durch einfaches o vertreten, die altenglischen Formen obiger 
Wörter sind flotien und rode neben roode, rade (ags. räd). 

ß) In Larbord II. 1019, welches nach Müller aus lower 
board entstanden sein soll, wird board, ae. bord entsprechend 
mit geschrieben ; sonst findet sich überall bereits board. 

Y) 00 findet sich in unhoord IV. 188, wo heute oa ge- 
schrieben wird. Das subst. hoard lautet im ae. hoord, hord, 
hurd, ags. hord, das Zeitwort hordien. In der Form hord, 
die heute noch gelegentlich neben hoard vorkommt, findet es 



1 



- 41 - 

sich im Pron. Voc. of 17. cent. von Ellis p. 1009 mit der 
Aussprache eines langen u; daher ist die Schreibung mit oo 
nicht auffallend. Heute hat es einen o-Laut. 

XVII. OU. 

a) Die Schreibungen besaught IX. 912, saught X. 149, 
unbesaught IX. 1058, unsaughtIX. 106 und wraught IX. 1080, 
sind willkürlich und unberechtigt. Die auf ae. soughte, sought, 
besoughte und vrohte statt vorhte, vorht beruhenden Schrei- 
bungen sought, besought, wrought finden sich so äusserst 
häufig, dass man bei der Schreibung mit au ein Versehen 
annehmen möchte, sought findet sich z. B. I. 215, 578. II. 
332. IX. 752 etc. besought VII. 1135. unsought VIII. 366, 
wrought I. 642. III. 59 etc. 

ß) für heutiges ou findet sich in yonger X. 1051, ae. 
yong, yung entsprechend; dieselbe Schreibung kommt auch 
bei Spenser und Shakespeare vor. Noch heute schwankt die 
Schreibung in dem erst von dem Kontinent nach England 
gekommenen ndl. jonker, nhd. Junker zwischen younker und 
yonker. Neben heutigem toumament X. 648 — fr. tourner — 
kommt VIII. 37 torneament vor; doch scheint dies auf einem 
Druckfehler zu beruhen, da auch das e nach n unberechtigt 
und willkürlich ist, falls man nicht eine Anlehnung an it. tor- 
neamento annehmen will. 

/) ou und ow stehen einander im Lautverhältnisse, 
deutsches au darstellend, gleich; im 17. saec. wurde dieser 
Laut abwechselnd durch ou und ow dargestellt. Bereits im 
ae. wechseln beide Laute, so thow, owre, thowsande, statt 
thou etc. und umgekehrt toun, doun, broun, toure, shoure, 
foul statt town, tower, fowl etc. (Mätzner • p. 115). Butler 
erkennt in seiner Grammatik v. J. 1633 ausdrücklich ow als 
die passende Schreibung für den langen o-Laut in gewissen 
Fällen an, während er ou für den au -Laut als korrekte 
Schreibung erklärt; so empfiehlt er croun, wo heute crown 
geschrieben, wird und known, wo wir die gleiche Schreibung 
haben. Doch beachtete man seine Weisungen nicht und schrieb 



— 42 — 

bald den einen, bald den andern Laut. Wie bei Spenser fowle, 
lowd etc. geschrieben wird, so im P. L. fowl I. 83 in der 
Bedeutung hässlich, schmutzig neben häufigem foul, z. B* L 
135. VIII. 328. ae. foule, fule — ags. fül, lowd VII. 881. 
ae. loud. lud. ags. hlüd, lowr'd VIII. 1002 neben lours IV. 
874. ae. louren, luren. Lower in der Bedeutung düster blicken 
(cf. Matzner I. p. 117 „ob lauern?" ndd. lüren) kommt auch 
heute noch mit ow vor, wenn auch gern zum Unterschied von 
to lower = to bring down lour geschrieben wird;, so bei Masson. 

Auch neben pourd IV. 365. X. 912 mit (?-Laut, pouring 
V. 296 findet sich powre X 821, powrd 111.665, ae. poweren, 
powren neben pouren, poren entsprechend. — Umgekehrt 
findet sich ou, wo sich die heutige Sprache für ow entschieden 
hat in croud I. 380. V. 357. Das Verb wird ae. crouden, 
cruden geschrieben — dround VII. 36. — ae. drounen und 
drownen — drouse — ndd. drüsen, ags. drüsan — VII. 926 
resp. drouse X. 131 (Masson und Webster schreiben drowse, 
T. A. VII. 926 droused, X. 131 aber ebenfalls drowse) — 
imbround IV. 246. — ae. Adj. broun, brun — ; so auch in 
den rom. Wörtern flour IIL 353. — ae. flour, floure, altfr. 
flour, flor — neben flower IV. 501, auch flouer V. 744, 
flourets V. 379. flouring V. 293, flourie III. 563. deflourd VIII. 
901, pouderd VII. 781. altfrz. poudre, poldre, puldre, ae.pouder 
poudre, renound VIII. 670 neben renownd VIII. Hol. ae. 
renoun; die Willkür der Orthographie zeigt sich besonders 
darin, dass noun heute mit ou geschrieben, ae. noune ent- 
sprechend, aber renown, von demselben Stammwort abgeleitet 
mit ow. Ferner tour'd VIII. 498, touring II. 635, während 
das Subst. sich nur mit ow findet: towr I. 749. towre X. 935. 
tower X. 942. — ae. tour. tur. Müller II. 564 führt noch 
tour als eine heutige Nebenform von tower an. So schwankt 
noch heute die Schreibung zwischen trowsers und trousers. 

XVIII. OW. 

Die beiden Verben to show und to strow werden heute 
auch noch shew und strew geschrieben, ae. schien, schaven, 



- 43 — 

scheaven, scheauen, ags. sceävian uud ae. str^wen, strawe», 
strowen, aga. streovian, streavian entsprechenci. Reime voa 
shew mit know und go, welche sich bei Milton nach Massen 
finden; lassen annehmen, dass ew wie ow gesprochen wurde. 
Massen führt aber auch Stellen in Milton's anderen Gedichten 
an, in denen shew auf dew, true etc., shew'th auf youth, truth 
indu'th reimt. Es ist daher anzunehmen, dass, wie die Schrei- 
bung, so auch die Aussprache schwankte, show findet sich 
im P. L. übrigeus nur einmal, VII. 406, sonst immer shew, 
z. B. X. 705, auch als Subst. z. B, IX. 187, shew'd VII. 55, 
shewn VII. 1190. Ebenso strew'd X. 439 neben strown VI. 
389, strews V. 348. Masson schreibt die Formen von to show 
mit ow, die von strow mit ew ausser strown. 

XIX. U. 

a) in betonter Silbe. 

a) Neben cumbrous I. 428. X. 1022 findet sich, wie auch 
bei Spenser, combrous X. 546, altfr, combrer entsprechend. 
Noch heute schwankt die Orthographie zwischen encomber 
und encumber, wenn auch encumber vorherrschend ist. 

ß) strook II. 165. VI. 863 war neben strecke und strake 
die gewöhnliche Schreibung im 16. und 17. saec. cf. Mätzner 
p. 360 ; strook hat sich am längsten erhalten. Masson schreibt 
sogar noch strook in seiner Ausgabe mit moderner Ortho- 
graphie, ae. lautete die Form ebenfalls strook neben strake 
ags. sträc entsprechend. 

/) In moust V. 344 steht ou mit ö-Laut für ae. und ags. u 
in must, lat. mustum, altfr. übrigens auch moust geschrieben. 
Neben curb 11.322.531 findet sich X. 639 courb mit gleichem 
Laut, auf ae. courben deutend (frz. courber). 

In purUeu wurde nach der Zusammensetzung aus frz. 
pur und lieu „the ground near a royal forest which being 
severed from it was made purlieu, that is pure from the forest 
laws" — Webster — pur die richtige Schreibung sein; so findet 
es sich IV. 404. Daneben kommt auch heute pourlieu vor. 



— 44 — 

nach Wedgwood „land wbich having once been a pari of the 
royel forest was severed from it by perambulation (pourallee, 
altfr. puralee). Diese Schreibung findet sich II. 833. 

6) Für altenglisches u findet sich e in terfe X. 324 resp. 
terf V. 391 ; e ist die phonetische Schreibung, heutiges turf 
die historische, ae, ags. turf. 

e) Zwischen u und ew schwankt noch heute die Schreibung 
von fuel; jetzt ist fuel gebräuchlicher als fewel. Im alteng- 
lischen findet sich bereits fewel, fewil neben fuelle (norm, fuayl, 
fouoUe von mlat. focale). I. 234 findet sich die Schreibung 
fewel'd. 

b. In unbetonter Silbe. 

a) Einem mittelengUschen joconde entsprechend findet 
sich I. 787 VII. 372. VIII. 793 jocond, welches heute durch 
jocund y auf lat jucundus direkt zurückgehend, verdrängt ist. 

ß) Für spiritous schreibt die T.-A V. 476 und VI. 479 
spirituous, doch mit Unrecht; erstens passt spirituous mit 
seiner betonten zweiten Silbe nicht in das Versmass — more 
spiritous and pure und of spiritous and fierie spume — , 
zweitens existiert neben spirituous spiritous = resembling 
spirit, partaking of the qualities of a spirit. 

XX. «L 

Heutiges bruise wird stets mit ui geschrieben, z. B. I. 
325, X. 156 1274. 1276. 1124 ausser VI. 656, wo brus'd ge- 
schrieben ist. Nach Mätzner p. 121 wäre bruise das einzige 
ags. Wort, welches ui als langes u hat — ags. brysan = con- 
terere. Nach Müller 1.147 scheint es jedoch auf altfr. bruiser, 
bruser, zerschmettern zu beruhen. Im ae. lautete die Form 
noch brusen. Auch alle übrigen Wörter, in denen sich u 
findet, wo heute ui geschrieben wird, sind rom. Ursprungs, 
frutage IX. 561 von fruit, welches ae. frut neben fruyt ge- 
schrieben wurde; sluce V. 133, sluces X. 845, sluced I. 702, 
bei Levins auch sluce geschrieben, geht auf altfr. escluse aus 
mlat. sclusa, exclusa zurück, sutable III. 649 von suit, ae. 
neben suite auch sute geschrieben. (Vom selben Stamme 



findet sich mit frz. ui suiters X. 9.); juciest V. 327 von juice, 
bei Levins auch juce geschrieben ; ae. auch juyce. — frana, 
jus, lat. jus; hier liegt ako für heutiges ui kein franz. Vor- 
bild vor. 

Das stumme e. 

a) Im Au8laut. 

1) Nach vokalischem Auslaut erscheint stummes e 
sehr selten; es findet sich nur noch o in doe, z. B. IV. 558; 
— doe wird von Mätzner p. 368 ebenfalls als eine Schreibung 
des 17. saec. angeführt — in goe resp. forgoe, VI. 44. VIII. 
908 und in loe 486, ae. loe neben lo und la. ags. lä. 

2) Die Substantiva auf ay, oy, aw, ew, ow haben im 
Sing, kein stummes e ausser mawe II. 847 (neben maw IX. 
601); während sie im ae. noch e haben; bei der Pluralbildung 
kommt dieses e wieder zum Vorschein. Das ae. gebrauchte 
ohne Rücksicht auf den Auslaut des Sing, die volle Form es, 
welche es auch durch is und ys ersetzt; so führt Mätzner 
lawes, wayes etc. an. Im P. L. kommen daneben meist die 
Formen mit blossem s vor: browes I. 602 — ae. sing, browe. 
bruwe. meddowes VIL 460. ae. medewe, medue. dayes z. B. 
VL 424, daies X. 1356, days III. 581. IX. 178 ae. daye 
neben day; so auch layes VII. 436 (altfr. lai, lais), ferner 
rayes VII. 372. raies III. 635. V. 301. ae. raie neben rai 
und ray. wayes I. 26 etc. neben ways IX. 643. ae. weie 
neben wai, wei. joyes IV. 411, ae. ioye neben joy, jawes IX. 
637, jaws IX. 569 — ae. iowe, jowe, lawes X. 1121, laws 
X. 1413, ae. lawe, laue, newes X. 236, ae. newe. niwe, neowe. 

Ebenso wird der sächsische Genitiv dieser Wörter mit 
es gebildet: dayes acts VII. 601, dayes journey IV. 284, 
dayes work VI. 809. 

3) Die III. sing. Praes. der so endigenden Verben wird, 
älterem eth entsprechend, ebenfalls häufig durch es gebildet: 
delayes I. 208. IX. 771, staies VIII. 268, stayes X. 964. swayes 
VIII. 351. obeyes VIII. 351 neben obeys X. 1017 surveyes VI. 476, 
destroyes III. 330. flowesVlII.81 neben flowsX. 1049, growes 
V. 72. VII. 958, grows VIII. 208. mowes IX. 606, rowes 



- 46 - 

Vit. 439, während die lufinitive, auf ae. en endigend : delaien 
staien, sweien, obeyen, obeien^destruien, flowen (flowin), growen 
(growin), mowen, bereits ohne e geschrieben werden. 

4) Konsonantisch auslautende Verben. Die Infinitiv- 
endung der altenglischen Verben auf en ist in der neueren 
Orthographie entweder ganz abgefallen, oder als stummes e 
erhalten. Im ae. geht dabei e schon oft neben en her. Das 
e ist im Neuenglischen ziemlich willkürlich erhalten oder ab- 
gestossen, namentlich jedoch wurde es nach langen Vokalen 
erhalten, aber keineswegs durchgehend. Bei Milton findet sich 
das e bei Verben gefm. und rom. Ursprungs unterschiedlos 
nach langen Vokalen oder nach liquida cum muta, liquida 
cum liquida, s -f Konsonant oder nach kurzem Vokal mit 
verdoppeltem Endkonsonanten. Folgende Verben finden sich, 
entgegen der heutigen Orthographie, aber meist altenglischem 
en entsprechend mit e : abhorre, adde, adjourne, adorne, aime 
(ae. aimen), allarme, appertaine, arme, aske (ae. easkien, axien), 
attaine, availe, avoide, beare, binde, breake, broile, burne, claime 
(ae. claimen), so auch acclaime, proclaime, reclame, climbe, 
couceale, condemne, containe, contemne, dawne, deale, deigne, 
demurre, despaire, detaine, deterre, discerne, doome, earne, 
eate, erre, esteeme faile, fawne, feare, finde, foile, forme, gaine 
gleame, grinde, groane, haile, heare, howle, hymne, impaire 
informe, joyne resp. disjoyne, leade, learne, meane, ordaine, 
possesse, prevaile, poure resp. powre, raine, ranke, reare, recoile, 
redeeme, regaine, reigne, remaine, repaire, repeate, retaine, 
retreate, returne, rowle, saile, scorne, scoure, seale, seeke, 
soure, spoile, staine, steame, sustaine, swarme, traine, transferre, 
turne, vaile resp. veile, waite, warne resp. forewarne, weene, 
weepe, winde. Ausserdem kommen einige Verba nur in der 
III. Pers. Sing. Praes. mit es vor, sodass nicht mit Sicherheit 
entschieden werden kann, ob der Inf mit e anzunehmen ist: 
äccostes, keepes, stalkes, workes. Von den genannten 
Verben kommen auch ohne e bereits vor; abhorr, aim, arm, 
ask, attain, bear, bind, claim, climb, conceal, deal, despair, 
detain, discern, doom, eat, entertain, err, esteem, fail, fear, 
find, foil, gain, hail, hear, joyn, keep, lead, learn, obtarn, 



- 4? - 

ordain, posseös, prevail, rain, redeem, reign, remain, repair, 
retreat, return, reveal, rowl, seal, sustain, veil, wait, warn 
und wind. 

Von Partieipien schwanken in der Schreibung slaine, 
torne, boYne, bestrowne, die auch ohne e geschrieben werden, 
slaine war ae. slawen , slawe , ags. slagen ; es mag aber wohl 
ohne Ueberlegung anderen Endungen auf aine angepasst sein, 
torne findet sich neben torn im ae; borne und born waren 
neben boren die Formen des Particips des ae. beren; die ältere 
Sprache kennt den Unterschied zwischen born geboren und 
borne getragen noch nicht; bestrowne entspricht ae. strewen, 
strawen. 

5) Tn den Substantiven rom. Ursprungs zeigt sich 
ebenfalls noch ein stummes e, auf franz. e zurückgehend , das 
sich z. T. auch noch im ae. findet: affaire, aide, allarme, 
arke — ae. arke neben arche und arc, ags. arc, earc, frz. 
arche aus arca — calme — ae. calme — capricorne — chaine, 
obere, ae. chere, frz. chere. entrailes — frz. entrailles — farme 
-— ae. ferme — forme, fountaine — ae. fountaine, fountayue, 
frontiere, graine (frz. grain und graine), gulfe, harpe, herbe, 
houre ~ ae. houre und our, altfr. houre, höre ore, eure ■»— hymne, 
loine resp. loyne. altfr. logmj, maile — ae. maile, fr. maille, 
lat. macula — oyle, ae. oile, ovle, altfr. oille, ole, neufr. huile, 
orbe, paine — ae. paine, payne, peine, altfr. pene, poine, 
neufr. peine — palme, paire, ae payre, peire, altfr. paire, plaine, 
reine, ae. reine, altfr, resne, reine, neufr. rene, realme — ae. 
realme. altfr. roialme, realme — reare, ae. rere, reigne, ruine, 
»uite — ae. suite, sute, altfr. suite. neuengl. suit — signe, veine, 
ae. und fr. veine, zeale — fr. zMe. traine, altfr. und neufr. 
zwar train, wurde auch im ae. trayne und dem Verb um traine 
gemäss, ae. trainen entsprechend, mit e geschrieben. So seile, 
altfr. 2war soel, neufr. seuil, ae. jedoch bereits seile, floure ; — 
altfr. flour, neufr. fleur, ae. jedoch floure neben flour, heire, 
altfr. eir, ae. heire; aire, fr. air, ae. jedoch aire. Willkürlich 
ist renowne, ae. renoun. Von diesen Substantiven werden 
bereits ohne e geschrieben; aid, air, chain, entrails, flour, 
(heute flower) form, fountain, grain, gulf, harp, herb, hour, 



- 48 - 

pain, pair^ palm^ plaiu, realui; ruin; sign^ soll, train, vein, zeal. 
Von Substantiven germanischen Ursprungs werden nach. 
altenglischem Vorgänge mit e geschrieben: arme der Arm^ 
ae. arme neben dem auf ags. arm weisenden arm, beleefe^ 
ae. bileye, bileaie, ags. geleäfa; childe^ ae. childe neben child/ 
ags. cild; CO wie; ae. cöule, cule^ ags. cufle. dawne, ae. dawe, 
daweU; dore. ae. dore neben dor^ dur, dure, ags. dura, dure, 
dor^ earC; ae. eare^ aere^ ere. ags. eäre. feare* ae. fere 
neben feer, fowle, ae. foule und fowel, foghel, ags. fugol, 
i^g^h gilles — ae. gille und gil, gile. heate^ ag. hete, 
heele, ae. hele und heel; ags. heia, binde , ae. binde, ags« 
bind, kinde, ae. kinde, ags. gecjnde, gecynd, so auch man- 
kinde; meanes, ae. meane, meene, ags. maen^, meathes, 
ae. methe, minde, ae. minde und mind, ags. mynd, moone, 
ae. moone, ags. möna, oare, ae. ore, are, ar. ags. är, pearle, 
ae. pearle, ags. pearl. poole, ae. poole und pool, ags. pöL 
rinde, ae. rinde, ags. rind, rode ae. roode, rode. ags. räd, 
sculles, ae. sculle, skulle, seale, Seehund, ae. sele, und seel, 
ags. seolh, seate, ae. seete, sete, ags. saete. soule, ae. soule, 
savle. ags. sävel, sä vi, toole, ae. tole und tool, ags. töI 
wreathe^ ae. wrethe, wraethe, ags. vraed. Von dieseu 
Wörtern kommen auch ohne e vor: arm, doom, ear, fear, fowl, 
heat, kind, main, means, moon, pearl, seat, soul, tool. 

Umgekehrt finden sich eine Keihe von Substantiven mit e, 
welche in ae. kein e haben, ags. Formen ohne e entsprechend. 
Die neuere Orthographie ist bei diesen dem altenglischen Vor- 
gange gefolgt, während die Milton'sche Schreibung als will- 
kürlich zu bezeichnen ist. Es sind folgende: barne ae. bem« 
ags. bern, doome. ae. dorn, ags. döm. filme, ae. film, floore 
— ae. flor. ags. flor, — haire ae. haer, beer, ags. haer, barme 
ae. barm, ags. hearm, leafe ae. leaf, lef, ags. leäf. maine, 
ae. main, moode, ae. mood, ags. möd, qualme, ae. qualm, 
cvalm, ags. cvealm, roofe, ae. roof, rof, ags. hrof. strep^me, 
ae. strem, straem, stream^ ags. streäm. teare, ae. tear, ags. teär, 
terfe, ae. und ags. turf. thorne, ae. thorn, ags Jörn, wheele, 
ae. hveol, hwel, vhel, ags. hveol, winde ae. wind. ags. vind. 
wolfe, ae. wolf. wulf. ags. vulf, worke, ae. work, ags. veorc. 



~ 49 — 

yeare, ae. 5ear, 5er. ags. gear. Von diesen finden sich auch 
ohne e wie hente: hair, härm, main, roof, stream, tear, wind, 
work, year. 

Die Substantiva, mit dom. ags. dom gebildet, freedom, 
kingdom, princedom, wisdom, finden sich bald mit, bald ohne e^ 
Von Adjektiven findet sich mit e: alterne, auf franz. Ab- 
stammung deutend, ebenso calme, fraile, altfr. fraile, neufr. 
freie, infirme, laxe, altfr. lasche, neufr. lache; cleare ist andern 
Wörtern auf eare angepasst; im ae. der, cleer, altfr. cleir 
findet sich kein e. So auch vaine mit e, während es im ae. 
vain, frz. vain lautet; es kommt aber auch vain vor. Von 
Adjektiven germ. Ursprungs findet sich deare, ae. deere. 
ags. deore neben dear. Neben fair, ae. fair, feir, ags. fägr, 
wird willkürlich faire geschrieben, foule geht auf ae. foule, 
fule zurück, daneben foul, ags. fül entsprechend; keene — 
ae. kene. ags. cene, daneben keen. milde — ae. milde, ags. 
milde und mild, sheere — ae. sheere und sher; warme 
wird ae. und ags. ohne e geschrieben: warm — vearm, e ist 
also willkürlich wie in owne — ae. own. oun und in weake, 
ae. weik, wac. ags. väc. wilde schliesslich entspricht ae. wilde, 
ags. vilde. 

Von Adverbien wird mit e geschrieben beneathe, 
ae. binethe. amaine wurde dem Subst. main angepasst. 
downe ist so willkürlich wie renowne, ae. dun, doun, don; 
eine Einwirkung des ags. ädün^ ist wohl nicht anzunehmen; 
daneben findet sich down. In binde und behinde mag noch 
ein Rest des ae. binden, ags. hindan bemerkbar sein; daneben 
behind, ae. bind entsprechend. 

Umgekehrt fehlt stummes e im Wortlaut öfters, wo es 
heute steht; doch ist bei einer Reihe von Wörtern die 
Milton'sche Schreibung die ursprünglichere. 

Von Verben germ. Ursprungs finden sich willkürlich 
ohne e, com. becom. overcom, welcom, ow, bei denen heutiges e 
Kest der alten Infinitivendung en ist. Die Schreibung ohne e 
ist zu häufig, als dass ein Druckfehler angenommen werden 
könnte; einmaliges leav neben häufigem leave ist wohl ein 
Versehen. Die Participien don und gon gehen auf ae. ygon, 

4r 



- 50 — 

gon, ydoD, dou zurück; daneben findet sich auch done. Das 
Präteritum von to sbine ags. scän lautete ae. shon und slione ; 
bei Milton findet sich shon und outshon. 

Von Verben rom. Ursprungs finden sich die auf ate 
und ine noch ohne e: articulat, fluctuat, propagat, regenerat^ 
determin. Dieselbe Erscheinung wiederholt sich bei den Subst, 
und Adjektiven dieser Endung. Neben heutigem judge, ae. 
juggen, jugen entsprechend, findet sich zuweilen judg. 

Von Substantiven wird ohne e geschrieben aw, ob- 
wohl ae. awe. ege. ags. ege; daneben das heutige awe. e in 
knowledge entspricht ae. knowleche, knowlage; neben dieser 
Form kommt öfters willkürliches knowledg vor. VII. 435 
findet sich nightingal; e ist jedoch ae. nihtegale — gale 
Sängerin von galen singen — entsprechend notwendig, wo 
findet sich neben woe, auf ae. woo, wo, ags. vä zurückgehend; 
daher auch woful. 

Von Substantiven rom. Ursprungs findet sich ohne e : 
apostat, frz. apostat entsprechend, während die daneben, 
vorkommende Form mit e mittelengUschem apostate entspricht ; 
climat degegen entspricht ae. und franz. climat zu gleicher 
Zeit. Corps, Körper, Leichnam, desselben Stammes wie 
heutiges corps, ist direkt aus dem franz. corps, ae. corps neben 
corse, altfr. corps und cors abgeleitet: cours lautet auch ina 
ae. cours und cors neben course, altfr. cors, cours und course, 
neufr. cours und course. Dieser Schreibung scheint sours 
nachgebildet, obwohl auf altfr. sors^, surc^, sorc^ zurückgehend, 
engin entspricht ae. engin, altfr. engin; daneben findet sich 
engine, wie heute, einer ae. Nebenform engyne entsprechend- 
ere mit erinnert an heutiges hermit ; i war noch kurz, während 
im heutigen eremite i den ei -Laut hat; in seiner Schreibung 
folgt letzteres fr. ermite, hermit e ravin, Raub, ist eine 
Nebenform von raven, ae. ravenie, ravenye; heutiges ravine 
entspricht altfr. ravine, lat. rapina, und einer ae. Nebenform 
ravine. respit geht auf ae. respit, altfr. respit, neufr. repit 
zurück; daneben ae respyte, heute respite. saphir — ae. 
und frz. saphir. tast und hast gehn auf ae. gleichlautende 
Formen zurück; tast ist auch die altfrz. Form, während die- 



~ 51 -- 

selbe für hast mit e geschrieben wird. Daö Verb to taste 
sollte man, ae. tasten entsprechend, mit e erwarten. Doch 
auch dieses wird, der Schreibung des Subst. gemäss, tast ge- 
schrieben; nach Masson kommt von 62 Malen nur 4 mal in 
Milton's sämtlichen Gedichten taste ohne e Vor und nur 2 m^I 
I. 2. VII. 49 im P. L. Auch haste findet sich öfter mit e.. 
In vertu findet sich ae. altfr. vertu wieder; daneben bereits 
vertue. Ferner finden sich noch ohne e : doctrin, famin (doch 
auch gelegentlich mit e), eclips, suspens, apocalyps, Neptun, 
Proserpin, die heute der frz. Schreibung folgend mit e ge- 
schrieben werden; magazin, gessamin, univers umgekehrt gleichen 
in dieser Form den franz. Schreibungen. Wieviel gerade bei 
diesen Formen jedoch auf ein Versehen des Setzers jJiJrück- 
zufiihren ist, ist schwer zu entscheiden. 

Von Adjektiven germanischen Ursprungs findet 
sich nur wors, abweichend von der heutigen Orthographie, 
aber ae. wors, ags. vyrs entsprechend ohne e; ae. worse, ags. 
vjrse sind die entsprechenden Vorstufen für heutiges worse; 
und whol, ae. hol, hal, ags. häl entsprechend; so auch whol- 
som, ae. holsum, halsum. Daneben whol^, der ae. Nebenform 
hole entsprechend. 

Die mit dem Suffix some zusammengesetzten Adjektiva 
werden meist, auf ags. sum zurückgehend, ohne e geschrieben : 
darksom, irksom, noysom, toilsom, troublesom, unlightsom, 
wearisom, wholsom. Aehnlich werden die mit dem Pronomen 
some, ags. sum, ae. som und sum zusammengesetzten somthing, 
somtimes, somwhat, somwhere meist ohne e geschrieben, 
themselvs und themselves — ae. themselven — finden sich 
neben einander. Von Adjektiven rom. Ursprungs werden 
die auf il endigenden meist ohne e geschrieben : facil , fertil, 
hostil, reptil, servil, volatil, volubil; dementsprechend servilly 
IV. 960; von diesen finden sich mit e hostile, servile, fertile, 
den franz. Formen entsprechend. Die mit dem Suffix in ge- 
bildeten amarantin, crystalhn, hyacinthin, intestin, sanguin ent- 
sprechen den heutigen franz. Formen auf in ; daneben bereits 
adamantine, intestine. Die Willkür der heutigen Schreibung 
wird deutUch genug z. B. durch das an fertil — lat. fertilis 

4* 



— 52 ^ 

angefügte e bewiesen, während fusil = capable of being melted, 
lat. fusilis, ohne e geschrieben wird. Heutiges female scheint 
in seiner Endung dem gegensätzlichen male, ae. maylle, frz. 
male angeglichen; die ae. Form ist ebenfalls femaille. Milton 
schreibt meist; einer bei Hai. 352 angeführten Schreibung 
femel entsprechend, femal. 

Den Verben auf at — regenerat etc. entsprechend finden 
sich auch die Adjektiva roseat und desperat ohne e. chast 
geht auf ae. chast zurück; daneben ae. chaste, altfr. caste, 
worauf die heutige Schreibung deutet. 

b) Im Inlaut. 

Das stumme e der Infinitivendung bleibt zuweilen erhalten, 
wo es heute nicht mehr geschrieben wird: imbraceing IV. 772 
neben imbracing IV. 493. V. 27. VII. 90. IX. 912. immoveable 
IX. 303. undesireable VIII. 824. irreconcileable I. 122. In 
onelj neben häufigerem only ist noch die Zusammensetzung 
mit one zu erkennen, in judgement das Verbum judge; die 
heutige Schreibung judgment findet sich selten z. B. X. 69. 
In einigen Zusammensetzungen wird e umgekehrt ausgestossen, 
wo es erhalten bleiben sollte: ceasless II. 796. defensless IX. 
815. falshood IV. 812. lovly VII. 502. lovliest IV. 321 (da- 
neben häufig lovely) wastful VI. 862 (neben wasteful) farwel 
IV. 98. 99 (neben farewel I. 249). Infinitly findet sich stets 
ohne e, während das Adj. stets mit e geschrieben wird, 
formest I. 28 ist ags. formesta, fyrmesta, ae. formest, vom 
Positiv forme ; bei Skelton z. B. formyst. Heutiges e ist also 
unberechtigt. In houshold X. 816 mag ae. hous, ags. hüs, 
in loosly VII. 423, ae. loos, lous massgebend gewesen sein. 



Durch Metathese entstandene Veränderungen. 

a) In tonlosen Silben treten besonders 1, weniger r im Neu- 
englischen neben einen andern Konsonanten nnd nehmen e 
nach sich. In der Schreibung von battel I. 43 etc. zeigt sich 
noch das ursprüngliche ae. batel, batelle; dementsprechend 



— 53 — 

schreibt Milton auch embatteld VI. 16 resp. embatteird "VII. 
322. Neben cattle X. 649 findet sich häufig cattel VII. 452 etc., 
ae. catel, chatel, altfr. catel, chatel, chaptel aus lat. capitale; 
nur eine Scheideform davon ist heutiges chattd, Habe und Gut. 
Center I. 74 etc. wird auch heute noch, so z. B. von Müller, 
mit er geschrieben; die dem franz. entsprechende Schreibung 
centre ist allerdings gebräuchlicher. Der Plural des ags. cild 
lautet cild und mit eingeschobenem r, wie öfter im ags., cildru. 
Das en ist hinzugesetzt; es fehlt öfter im ae. cf. Mätzner 
p. 220 Yt was no childer game (Percy Rel. p. 94 II). So bei 
Milton childern T. 395. 1. 760 findet sich heutiges hundreds : in dem 
Druckfehlerverzeichnis ordnet Milton selbst die Aenderung in 
hunderds an; hunderd findet sich schon im ae. neben hundred 
(ags. hundref?). 

ß) Umgekehrt ist ae. bour, shour, tour, heute bower, 
shower, tower geworden. Im P. L. findet sich neben bowr, 
showr, towr, die dem ae. direkt entsprechen, auch bowre, 
showre, towre. ae. flour, altfr. flour entsprechend, erscheint 
in folgenden Formen: flower, flowr, flowre, flour, floure, flouer. 



£. Die Konsonanten. 

a) die Lippenlaute. 

1) Heutiges sa/phir, lat. sapphirus, gr. ödjttpeiQog ent- 
sprechend, wird IV. 605 saphir resp. 11.1059. IV. 237 saphire 
geschrieben, entsprechend ae. und fr. saphir. 

2) In suttle I 727. suttletie VIII. 93. II. 358. sutÜy 
VII. 844. suttlest VIII. 56. 560. suttFst VII. 495 findet sich 
die auch heute in der Schreibung völlig angeeignete Neben- 
form von su^le, suMe, die bei Hai. 774 als sottle angeführt 
wird, ae, lauten die Formen bereits sotel. sotile, sotil, soutil 
neben subtil, altfr. soutil, sutil. Im neufranzösischen subtil 
und im engl, subtle, subtile erscheint das ursprüngliche b des 
Lat. subtilis wieder. I. 727 kommt übrigens auch subtle vor 
(b in subtle ist stumm). 



- 54 — 

3) In benummed IX. 1069 findet sich das unorganische b 
der neueren Schreibweise , welches übrigens stumm ist, nicht. 
Das Englische setzte mit Vorliebe ein b auslautenden m an, 
auch wo es im ags. fehlte, so limb, crumb. benumb ist wahr- 
scheinlich aus dem ae. Particip binumen, benomen (ags binumen, 
benumen) des Verbums binimen, biniman herVorgegangen. 
benummed erinnert an nhd. benommen « der Empfindung, 
des Sinnes beraubt. Müller p. 153. 

4) Wechsel zwischen f und ph. Mätzner sagt p. 126 
seiner Grammatik: 

Durch f wird auch ursprünglich griechisches ph, zum Teil 
nach französischem Vorgange, zuweilen ersetzt, obgleich bis- 
weilen beide neben einander gehen; so schreibt man fantasm 
und phantasm, fantom (altfr. fantosme) und phantom, frenzy 
und phrensy, frantic und phrenetic. 

So findet sich II. 743 fantasm mit f , IV. 804 dagegen 
Jjhantasm; gr. q^ivraö^ia, lat. phantasma; die Schreibung 
mit ph ist heute entschieden die gebräuchlichere, während 
das von demselben Stamme abgeleitete fancy heute nur mit f 
geschrieben wird. 

Neben heutigem sulphur I. 69. 374 resp. sulphurous 
I. 171 — auf die im Lat. seltene Schreibung sulphur zurück- 
geheüd — wird sulfurous 1, 654, der gewöhnlichen lat. Schreibung 
von sulfur folgend, geschrieben (frz. soufre). 

Die Schreibung von franz. golfe, gr. xoXjioq schwankt 
noch heute zwischen gulph und gulf, wenn sich auch die 
Sprache jetzt mehr für die Schreibung mit f entschieden hat. 
V. 614 findet sich noch ingulft mit dem ursprünglichen f, 
welches auch Massen beibehalten hat, während die T. A. 
unnötiger Weise ingulph'd schreibt; IV. 225 findet sich eben- 
falls ingulft, hier auch von der T. A. mit f geschrieben. 

Althochdeutschem grife, me, grefyne, griffen entspricht 
f in gryfon II. 943, heute meist griffin oder griffen. Daneben 
existiert heute gryphon, lat gryphus, gr. '/Qvq>6Q, welches von 
Massen und der T. A. in den modernen Text gesetzt ist. 



J 



— 55 — 

b) die Zahnlaute. 

a) Lat. metallum wurde frz. metal, ae. metel, me. metall, 
ne. metal. Letztere Schreibung findet sich V. 442 (metals of 
drossiest ore). Daneben kommt mettal III. 595, mettle X. 
569 und medal III. 592 (medal or stone) vor. Heute hat 
mettle, das sieb aus metal entwickelte, die übertragene Be- 
deutung: Stoff, Muth, Eifer. Wedgwood nennt es a metaphor 
taken from the metal of a blade, upon the temper of which 
the power of the weapon depends. X. 569 ist es jedoch = 
metal — graven in mettle. Noch bei Shakespeare steht metal 
und mettle ungeschieden für die ursprüngliche wie für die 
bildUche Bedeutung. Die dritte Schreibung medal berührt 
sich mit dem heutigen medal, welches mittels eines spätlat. 
metalleus, metallea ebenfalls ,.auf lat. metallum^ beruht; frz. 
medaille* 

ß) ags. f) in heähl)0 entsprechend wird überall noch highth 
mit th geschrieben ; nur VIII. 167 findet sich bereits hight, 
eine Nebenform des heutigen height, dessen Schreibung will- 
kürüch und auffallend ist. ae. wechselt bereits heght, higbt 
mit hei5th, hejthe. Die Schreibung des Verbs schwankt 
zwischen highth'nd, VI. 629 und hight'nd VIII. 793 cf A 6. a. 

/) Aus ags. d entstand bisweilen t, besonders im Auslaut, 
80 aus vand want der Maulwurf. So findet sich auch t in 
lantskip V. 142. IV. 153. vgl. unter A. 9. b. Besonders gehört 
hierher die Verwandlung des Verbalsuffixes d im Präteritum 
und Particip bei der Synkope des vorhergehenden Vokals e 
in t. „dieselbe war im ae. auf Stämme beschränkt, die auf c 
(als ht) p, t und x (als hs) ausgingen, wie in thought (I)ohte 
— j^oht) dipt neben dipped (dypte — dypt) etc. Das ae. 
dehnte diese Verwandlung weit aus, im ne. ward sie allmähg 
wieder mehr beschränkt. Im 17. saec. war die nun auch 
vielfach durch einen Apostroph bezeichnete Synkope des 
Vokales nach den Buchstaben p, f, hartem th, k, c und harten 
Sause- und Zischlauten s, c, sh, ch wie x, bisweilen auch nach 
na, n, 1, r mit der Erhärtung des d zu t verbunden, wenn der 
Vokal des Verbs kurz war und zuweilen auch nach ursprünglich 



— 56 — 

langem Vokal. Das ne. beschränkt in unseren Tagen diese 
Verwandlung und lässt sie nach gh, p und f, nach s (ss), 
aber auch nach m, n und 1 in der Prosa meist nur in be- 
schränktem Masse eintreten, wie in thought, brought etc. nach 
ags. Vorgange, in dipt, left, past, blest etc., wie in einer Reihe 
von Verben, welche auf nd ausgehen, die ags. Flexion — nde, 
— nded noch oft in t yerwandelt wird: sent, went etc. und 
selbst auf Id und rd die ags. Flexion — Idede, — Ided, — rde, 
— rded: gilt (gyldede) girt (gyrde). Die Poesie und bisweilen 
die Prosa bedient sich noch wie früher der synkopierten Formen 
mit t, welche die neuere Grammatik nicht mehr billigt, be- 
sonders in Verben auf p, s und x, wie whipt, stept, stopt, 
dropt, prest, possest, crost, curst, nurst, fixt, vext etc." Mätzner 
p. 130. Das über das 17. saec. Gesagte findet in der Quarto- 
Ausgabe des Par. Lost seine volle Bestätigung. Es kommen 
Schreibungen mit t vor nach p, f (ph), k, c, ck, s, c, sh, ch, 
X, 1 und n; also nur für th, m und r finden sich keine Bei- 
spiele. Die Synkope wird z. T. durch den Apostroph bezeichnet, 
aber durchaus nicht als Kegel. Die Formen mit t sind ganz 
besonders häufig, daneben finden sich gelegentlich die Formen 
mit ed resp. 'd. Es sind folgende Präterita resp. Participien: 

Auf pt: cropt, escap't resp. scapt, dipt, dropt, encampt, 
gap't, grip't, heapt, lopt, oVeleapt, rapt, stept, stoopt, stopt, 
tipt, unhöp'l, uncropt, unworshipt, wrapt, worshipt. 

Auf ft, pht: ingulft, triumpht, voutsaft. 

Auf kt: ask't (auch ask'd), awak't, damask^t, imbark't, 
invok't (auch —k^d), linkt, look't, markt, provok't, rankt, talkt, 
wak't (auch wak'd) walkt. 

Auf et resp. ckt: deckt (auch dect), kickt, mockt, pluckt, 
rackt, spact, suckt, undeckt. 

Auf st, sst: accurst, addrest, ceast (auch ceas'd), com- 
past resp. compasst, condenst, confest, curst (auch curs'd), 
debas't, deprest, dismist, dispens't (dispenct), dispossest, eclipst 
(auch eclips'd), exprest (auch expressed), harnest, imparadis't, 
imprest, incens't, increast, ingross 't, intrans't, lapst, misst, 
opprest, passet, resp. past, auch passed resp. pass'd, possest, 



J 



— 57 — 

prest, recompens't resp. recompenc't, releast, repulst, supprest, 
tost, transgrest, unblest. 

Auf et (Zischlaut): advanct, amerc't, ballanc't, danc't, 
denounc^t, discountenanc't, enforc't, experienc't, fenc't, fleec% 
forc't (auch forc'd), grac't, menac't, pac't, plac't, produc% 
reduc't, rejoic't, seduc't (auch seduc'd), unexperienct, unlicenc't, 
unpierc't. 

Auf jÄt : abasht, abolisht, accomplisht (auch accomplish'd), 
admonisht , astonisht , banisht , brandisht , brusht , burnisht, 
crusht, diminisht, establisht resp. stablisht, finisht, flourisht, 
imbellisht, languisht, punisht, pusht (auch pushd) refresht, 
replenisht, rusht (auch rush'd), unaccomplisht; unadmonisht, 
undiminisht, unvanquisht, vanisht, vanquisht (auch yanquish'd) 
varnisht, washt, wisht. 

Auf ch\j\ approacht, archt, belebt, catcht, couch't, drencht, 
encroacht, intrencht, matcht, oVematcht, orewatcht, outstretcht, 
overarch't, overreacht, parcht, pitcht, preacht, quencht, reacht, 
scorcht, searcht, snatcht, stretcht, touch't (auch touch'd), voucht. 

Auf xi\ annext, fixt (auch fixed) infixt, intermixt, mixt, 
perplext, transfixt, vext. 

Auf /t : dwelt. 

Auf ni\ learnt. 

S) ags. t wird im ne. th, so aus ags. fifta und sixtji 
fifth und sixth, indem sich diese Ordinalien den andern, die 
auf ags. of^a zurückgehen, anschliessen. In VII. 488 findet 
sich noch t in fift und in VII. 449. 504. 550 in sixt. Das ae. 
hatte schon fyfthe, sixthe, aber auch noch syxte, cf. Mätzner 
p. 132. 

e) In Wörtern, welche aus den antiken Sprachen stammen, 
steht heute öfter th für t, so author für autor. IV. 296 findet 
sich noch autoritie, auf ursprüngliches t zurückgehend ; daneben 
X. 957 authoritie. Im ae. existiert neben authour auch autour 
und auctour. Umgekehrt wird II. 580 Phlegeton geschrieben, 
wo man gr. ^ entsprechend th erwarten sollte ; Masson nimmt 
die Schreibung mit t in den Text mit moderner Orthographie 
auf, während die T. A. th schreibt. 



- 58 — 

g) Eine Verwechslung von th mit d, wie sie im ae. und 
dialektisch häufig ist (Mätzner p. 131) findet sich in ftirder 
I. 247 ; further — ags. furdor, findet sich X. 835. IX. 1062 
etc. neben furder X. 335. In fadom II. 934 geht d auf ae. 
fadme, fedme, fadom zurück; ags. fädm. Noch heute existiert 
bürden neben ursprünglicherem burthen; so auch IV. 53. 
burthensome, aber bürden IV. 57. 



S: 

1) s in heutigem island, I. 209, ist wahrscheinlich einer 
Vermischung mit isle, altfr. isle, lat. insula zuzuschreiben. 
Das s findet sich nicht im ae. iland, yl^nd, ags. igland, egland, 
eäland entsprechend. Ohne dieses unorganische s findet es 
sich X. 830 — iland. Umgekehrt kommt aber auch neben 
isle L 521. VIII. 1268. IX. 527 üe z. B. I. 746.' IV. 275, 
ae. yle entsprechend vor. 

2) Im ae. findet ein häufiger Wechsel zwischen s und 
dentalem c statt. So auch bei Milton. dispense IV. 158, 
dispenst X. 762 neben dispenc't V. 571; im ae. findet sich 
bereits dispense und spence, Kosten, me. despen^e, Erlaubnis. 
Heute unterscheidet man das Verb to practise durch die 
Schreibung mit s von dem Subst. practice mit c; IX. 798 
findet sich das Verb mit c, daneben practis'd IV. 946. Heute 
unterscheidet man nicht to recompense vom Subst. recom- 
pense; im P. L, wird Verb u. Subst. mit c geschrieben, II. 
981. IX, 683. 1052, das Verb jedoch auch mit s; s ist dem 
Franz. entsprechend. So sence I. 98 neben heutigem, der 
Ableitung entsprechendem sense III. 151, suspence II. 418 
neben korrekterem suspense VI. 580. VII. 99. Nur mit c 
unlicenc't, heute mit s geschrieben, während die Schreibung 
des Subst. noch zuweilen licence ist. 

Von germ. Wörtern findet nur ein Wechsel zwischen 
ursprünglichem s und c statt in hoarse, ae. hoors, hos, has, 
ags. häs. hoarse X. 949 — hoarce II, 661. V. 870. VII. 25. 

3) Auf der weichen Aussprache des s wie z beruht die 
Vertauschung von s mit z, wobei s das ursprüngliche ist, in 






— 59 — 

drouse VI. 926 und drouze X, 131 — ags. drüsan, siirprise 
X. 1304 und surprize II. 134, surpriz'd IV. 815. Umgekehrt 
ist z heute statt eines angelsächsischen wie statt eines alt- 
französischen s eingetreten, während sich bei Milton neben z 
noch das alte s findet. So findet sich regelmässig seise, IV. 
797, seis'd 1.511, seisure X. 254 neben seltnem seize X. 665; 
8 geht auf ae. seisen, sesen, frz. saisir zurück. Noch heute 
wechselt seizin und seisin (the act of taking possession of sthg). 
So grasing IV. 923 neben graze IX. 711, X. 554. I. 486, 
auf ags. grasian, ae. grasen zurückgehend; so findet sich noch 
heute grasier neben häufigerem grazier. Vom lat. Supinum 
rasum des Verbums rädere kratzen wurde ae. rasen, rasin, 
frz. raser gebildet. Daraus entwickelten sich nach Webster 
2 Verba 1) to raze mit den Bedeutungen a) to overthrow from 
the foundation, ß) to erase, to effiace, y) to extirpate. Zu ß 
bemerkt W., dass in diesem Sinne jetzt to ra^e und erase 
gebraucht werden. 2) to rai'e mit den Bedeutungen a) to pass 
aldng the surface ß) to Scratch out = to erase, y) to level 
with the ground, to overthrow, as to rase a city. Zu 2 7 be- 
merkt er, dass jetzt to raze in diesem Sinne gebraucht wird 
und dass die Schreibung to rai'e in diesem Sinne als veraltet 
betrachtet werden kann. Milton gebraucht nur to rase, üeber- 
einstimmend mit Webster's Bemerkung zu 2 7 schreiben Massen 
und die T. A. in III. 49 expunged and rased — rased mit s 
ebenso X. 944 to rase Quite out thir Native Language und 
I. 362 blotted out and ras'd. In II. 923. 924 to rase som 
capital city schreibt die T. A. in Uebereinstimmung mit 
Webster Ja raze, Masson dagegen behält auch hier to rase bei. 

4) In VI. 679 verändert die T. A. assessor, das Masson 
beibehält, in accessor. accessor existiert aber nicht im Eng- 
lischen; assessor bedeutet one who sits by another as an 
assistant in Council or as next in dignity, und passt daher 
für Christus als Assessor ofGod's Throne; ähnlich findet sich 
bei Dryden assessor to the throne of thundering Jove. 

5) j^ aus ags. sc findet sich in scaly, von ags. scealu, ae. 
Scale abgeleitet; neben dieser Schreibung findet sich I. 206 
skaly, wie ja überhanpt auch noch heute sc und sk mehrfach 



— 60 — 

vertauscht werden, so scate und skate. Neben heutigem 
askance VI. 149 findet sich ascanse IX. 668 ; im ae. kommen 
schon die Formen askauns^ ascaunce, ascaunces neben ein- 
ander vor; die Etymologie ist ungewiss cf. Müller I. 30. 

6) In sene^Äal VIII. 38 erscheint ein sh, um den Zischlaut 
zu bezeichnen, während jetzt seh geschrieben wird. Das Wort 
beruht auf altfr. seneschal aus mlat. seniscalcus, welches 
wiederum auf einem vorauszusetzenden ahd. siniscalh, siniscalc 
„der älteste Diener" beruht — goth. sinista skalks, ags. scealc 
Knecht, nhd. Schalk. Masson schreibt übrigens seneshal, 
während Webster, Worcester, Müller seneschal der Ableitung 
gemäss schreiben. 

j. 

Für ursprüngliches j in jessamine vom lat. jasminum 
findet sich IV. 698 g, gessamin, wie ja überhaupt die dentalen 
g und j bisweilen für einander in Doppelformen stehen wie 
jennet, genet und ginnet, jenneting, geniting etc. Mätzner 
p. 137. 

Halleluiah VI. 744 wird von Milton mit i geschrieben, 
welches von der T. A. dem deutschen Gebrauche gemäss in j 
verwandelt wird, während Masson i beibehält. Webster führt 
die Schreibung mit j auf eine Nachahmung der deutschen 
und andrer kontinentalen Sprachen zurück, in denen das j 
den Laut eines englischen konsonantischen y hat. Die Aus- 
sprache mit dem englischen j zerstöre die Schönheit des 
Wortes, es müsse daher mit i geschrieben werden, welches 
der Ableitung aus hebr. zT'nbVn entspricht. 

c) die Kehllaute. 

Ein Wechsel von k und ck findet sich in trunk VIII. 589 
neben trunck VII. 416; auf frz. tronc zurückgehend, ck ist 
nach kurzen Vokalen ein sehr gewöhnlicher Vertreter gut- 
turalen romanischen c oder qu: relick, trick, mock, nach Kon- 
sonanten wird jedoch heute nur k geschrieben. So ferner 
germ. danck VIII. 179 peben heutigem und ae. dank VII. 441. 



J 



— 61 — 

Neben blank VIII. 890, auf ae. blank, aus frz. blanc zurück- 
gehend, findet sich III. 48 u. IX. 656 blanc, vielleicht auf ae. 
blan^ deutend, jedenfalls auf direktem franz. Eiufluss beruhend. 
Webster giebt nur blank an, während Massen die Schreibung 
mit e beibehält, indem er sie für veraltet erklärt. 

Die Schreibung des Wortes havoc, dessen Etymologie 
nicht ganz feststeht (Müller p. 579) schwankt noch heute 
zwischen c und ck, Webster giebt nur havock, Worcester und 
Müller nur havoc an, Masson schreibt stets havoc. Im P. L. 
finden sich beide Schreibweisen: oc. VI. 449. VIII. 30. ock: 
n. 1009. IX. 617. 

Die Verkleinerungsform von hill, hillock, wird heute nur 
mit ck geschrieben; im P. L. findet sich neben hillock VII. 
469 und IX. 860 auch hilloc IV. 254. pric 11. 536 ist wohl 
als Druckfehler für prick, ae. pricken, ags. priccjan aufzufassen. 

qu. Mozambic IV. 161 schreibt auch Masson mit c, 
während man heute in Anlehnung an das Franz. gewöhnlich 
qu schreibt. 

C. 

1) Gutturales c, auf lat.-rom. gutturalem c beruhend, 
findet sich in car^ass IIL 259. IX. 277, X. 650, fr. carcasse, 
mlat. carcasium (aus caro Fleisch und mlat. capsus, cassus, 
eig. Fleischkasten nach Diez I. 113). Daneben findet sich 
I. 310 carkases, auf ae. car^ais, carkeis zurückgehend. 

Allgemein üblich war die Schreibung der auf lat. icus, 
ica, icum zurückgehenden Endung ic mit ck. Bei Milton 
finden sich sehr viel Formen auf ic, Doric, Seraphic, barbaric, 
harmonic, heroic, angelic etc. Daneben kommen die Formen 
mit ck vor, asphaltick I. 411 neben asphaltic IX. 298, artick 
IL 710. atlantick III. 559, authentick I. 674 neben authentic 
IV. 719. domestick VIII. 318 neben domestic IV. 761. X. 
613. fabrick I. 710 neben fabric VII. 713. majestick II. 305, 
majestic VIL 679. musick X. 588. publick II. 303 neben 
public II. 418. Johnson wollte ein Jahrhundert später dieses 
ck wieder einfuhren; gegen das Ende des 18. saec. liess man 
es aber wieder fallen. 



— 62 — 

2) Neben perfert, I. 550, IL 764. VII. 505, direkt auf 
lat perfectus zurückgehend^ findet sich IV. 639 und anderswo 
perfet, ebenso imperfet VIII. 338. 345. X. 1191, einer in An- 
lehnung an das Franz. im ae. lautenden Form parfit, parfite 
entsprechend. 

3) Dentales c. An Steile des altfranzösischen s wird 
neuenglisches c, besonders im Auslaut, verwendet, während 
das Altenglische noch s bat. So findet sich auch bei Milton. 
noch zusammengezogen aus älterem fantafie fansie V. 486. 

VIII. 1109, fansied VIII. 789. Neben fantasie kam im älteren 
Englisch bereits fantacy vor, worauf sich heutiges fancy stützt. 
So transe VII. 1109 und intranst X. 420 für heutiges trance 
und entrance. s geht auf lat. traaritus, Uebergang vom Leben 
zum Tode zurück; damit bildete sich dann das zusammen- 
gesetzte intranse, heute entrance, in Verzückung bringen. 
Halliwell 885 führt noch tränke als a tedious journey an. 
So auch defensless IX. 850 (frz. defense) und öfter scari'e 
z. B. VI. 393, ae. ebenfalls mit s: scarse, scars aus altfr. 
escars, eschars, beruhend auf mlat. scarpi'us, excarpi'us für 
lat. excerptus neben häufigem scarce, z. B. VII. 67; sours 
X. 904 resp. sourse IV. 750, altfr. sorje neben surce, sorce 
aus dem Particip der Vergangenheit sor^ des Zeitworts sordre, 
lat. surgere; pretenje X. 1411 (lat. Stamm ten^us). Die Wörter 
Council und counsel, councel wurden noch promiscue gebraucht 
vgl. laß unter i. Die umgekehrte Vertauschung von s mit c 
siehe unter s. 

4) Dentales j^ findet sich unberechtigt in jcent, welches 
nur eine verderbte, nach Müller p. 343 etwa durch die der 
Bedeutung nach ganz fernliegenden ascent, descent (?) veran- 
lasste Schreibung für sent, von dem franz. sentir, fahlen, 
riechen, lat. sentire i8t Neben scent findet sich IX. 269. 279 
die korrektere Schreibung ^cent und II. 281 sented. Ebenso 
unberechtigt ist sc in scythe, da es auf ae. ^ithe, ags. stde 
zurückgeht. Dafür findet sich die korrektere Schreibung sithe 

IX. 606 vgl. A. 3 a. 

5) Gutturales ch findet sich unberechtigt in ehrystal 
V. 133. VI. 757, chrystall VI. 860, wahrscheinlich durch die 



— 63 — 

Schreibung andrer lat-griech. Wörter mit berechtigtem ch 
hervorgerufen. Heutiges c, auf ae. c in cristal, ags. cristalla, 
lat. crystallum — us beruhend findet sich in crystal VII. 293 
resp. crystallin VL 772. 

massacher X. 675 fiir heutiges und frz. massacre ist 
willkürlich, vielleicht ein Druckfehler. 

In den orientalischen Namen ^ in denen ch gutturalen 
Laut hat, wird zuweilen gleichwertiges c geschrieben, so An- 
dramelec VI. 365. Arioc VI. 371, Moloc II. 43. Ophiocus 
II. 709. Neben patriarch V. 506. VIII. 376, dessen ch lat. 
ch, griech. x entspricht, findet sich der Aussprache ent- 
sprechend X. 1108 patriark. 

6) Dentales ch. Neben häufigem achieve II. 21. 363. 
722. X. 694. 788. 1125, altfr. ch, ae. a^Äeve entsprechend, 
findet sich IX. 368. 469 atchiev'd. Es ist anzunehmen, dass 
in at noch lat. ad nachklingt, da achieve aus mlat. ad caput 
venire erklärt wird. Koch. 174. 

Heutiges vouchsafe erscheint stets als voutsafe, nach 
Masson des Wohlklangs wegen, da Milton ein besonderer 
Freund der „pronunciability" war, also die Aufeinanderfolge der 
beiden Zischlaute ch und s vermeiden wollte. Das altfr. ch 
in vocher, ae. vouche, vouchen entsprechende ch wurde also 
dabei preisgegeben. 

7) Statt cious, auf franz. cieux zurückgehend, findet sich 
tious in gratious VII. 974. 1073. pretious I. 692. vitious X. 
995 in Anlehnung an lat. gra/iosus, pre/iosus, vi/iosus. vitious 
ist noch jetzt, jedoch selten, im Gebrauch, gracious kommt 
daneben vor X. 1162. IX. 118. III. 144; dasselbe t findet 
sich im heutigen ingratiate. Statt si im folgenden Vokal findet 
sich willkürlich ti in ascention IX. 187, condescention VII. 
646 und dimontionless X. 17. Daneben kommt condescension 
VII, 1286 vor. 

In gastly II. 846 erscheint noch ursprüngliches g, von 
ags. gast, gaßst. Nach Mätzner ist gh in solchen Wörtern 
aus dem Altfranzösischen, das neben g auch gh schreibt, in 



— 64 - 

das heutige Englisch eingedrungen. Das Verbum ghast lautete 
ae. gasten, ags. gaestan; Hai. 393 führt noch ^ast in der 
Bedeutung „to frighten" an. 

In vangard VI. 558 wird gard ohne das unorganische u 
geschrieben. Das neuere Englisch hat u nach altfranzösischem 
Verenge angenommen, altfr. guarder und warder; gu diente 
im altfr. zur Darstellung des germ. w im Anlaut und wechselte 
mit w und g. In gard begegnen sich angelsächsische und alt- 
franz. Formen. 

In champain IV. 134, Adj. = open, flat, findet sich 
noch nicht das unorganische g der heutigen Orthographie; 
mlat. adj. campaneus, campanius liegt dem Worte zu Grunde. 
In dem heutigen Subst. champaign geht aign auf frz. agne, 
in Champagne, campagne zurück. VI. 2 wird es von Milton 
wie das Adjektiv geschrieben — ain ; Webster giebt champaign 
und —ain an; Massen schreibt — aign für das Subst., ain für 
das Adj. 

Ebenso fehlt unorganisches heutiges g in forrein IX. 441, 
ae. forayne, foryne, sovran II. 244. V. 256 etc. — ae. soverain 
altfr. soverain; heutiges g ist vielleicht durch den Gedanken 
an reign hervorgerufen; ferner in unfained VI. 744, von ae. 
feynen, fainen, altfr. feindre, faindre. Umgekehrt ist g be- 
rechtigt durch altfr. desdeigner — degner, lat. dedignari in 
sdeign, während disdain, wovon sdeign doch nur eine Ab- 
kürzung ist, g nach ae. Vorgange dedeyne nicht mehr bewahrt. 
So findet sich auch sdeind IV. 50 ohne g, von Massen mit 
korrekteren ai sdained geschrieben. 

gh. 

Inlautendes gh findet sich heute unberechtigt in haughty, 
dafür schreibt Milton IV. 859. VIII. 484 hautie, ae. hawty, 
hawte, haute, altfr. hault. neufr. haut, hautain. Heutiges gh 
erklärt sich vielleicht durch Berührung mit ags. heäh, engl, 
high. Müller p. 578. Daneben findet sich haughty V. 849 
VI. 109. 



— 65 ^ 

In straight ist gh berechtigt, da es zunächst das Particip 
streht, streikt, streight zu ags. streccan, ae. strecchen ist. Es 
mischte sich aber leicht mit rom. strait, ae. strait. altfr. estrait, 
estroit, neufr. etroit von lat. strictus. Für straight giebt 
Webster die Bedeutungen direct, right, narrow, upright an, 
für strait: narrow, close, strict, straight. Im P. L. findet sich 
zunächst strait 1.531, strait commands, 1.723 strait thedores 
etc. IIL 657 strait was known, IV. 404. strait couches close, 
IV. 476 but foUow strait. IV. 741 strait side by side were 
laid. IV. 948 strait unsay V. 287 strait knew him. VII. 453 
strait op^ning. VII. 894 strait toward Heav'n. IX. 90 strait 
descended. VIII. 632 make intricate seem strait. In allen 
diesen Beispielen schreiben Masson und die T. A. in Ueber- 
einstimmung mit Webster straight. In 11. 958 when strait 
behold the Throne schreibt Masson, obigen Beispielen folgend 
straight, während die T. A. inkonsequent strait beibehält. 
In II. 948, through strait, rough etc., behalten beide Ausgaben 
strait bei in der Bedeutung narrow. In allen angeführten 
Beispielen hat strait bei Milton die Bedeutungen direkt, stracks, 
gerade. Daneben findet sich straight in der Bedeutung stracks 
IX; 361 straight I feit, X. 1017 he straight obeys, in der Be- 
deutung enge IX. 898 straight conjunction» Drittens kommt 
die Schreibung streiht in der Bedeutung enge vor, amity so 
streight, so close IV. 376, von beiden Ausgaben in strait ver- 
wandelt. Es ist also kein bestimmter Grundsatz bei der 
Schreibung beider Wörter befolgt worden. Als Subst. findet 
sich strait IX. 125 wie heute. Als Verb findet sich nur 
straiten I. 776. VIII. 323 = to make narrow, während heute 
beide Verba straighten und straiten diese Bedeutung haben. 

Unberechtigtes gh findet sich ferner in spight II. 392 
neben heutigem spite II. 384. 385. VIII. 177. 178. spite ist 
verkürzt aus despite, ae. despit, despyte, altfr. despit, neufr. 
depit zu lat. despicere. gh war im ae. daneben gebräuchUch; 
vielleicht in Erinnerung an lat. c in despicere. Mätzner I. 
177. despite findet sich IX. 1049. X. 925, während sich bei 
Spenser z. B. despight findet. 

//. Heutiges halt findet sich II. 532. X. 210 ohne h. 

5r 



— Be- 
halt scheint wie das frz. halte, wenn nicht erst mittels dieses 
aus dem hochdeutschen Halt, halten in das Englische gekommen 
zu sein, dem goth. haldan, engl, hold entsprechen. Es ist 
denkbar, dass wie bei echt rom. Wörtern, wie hostler, so auch 
bei halt das h abgeworfen wurde ; neben hostler wurde ostler, 
neben honest ae. oneste etc, geschrieben. 



Von Veränderungen des Wortes durch eingeschobene 
Konsonanten sei besonders noch alablaster IV. 544 erwähnt. 
Massen hält es nur für eine vorübergehende Laune des Ver- 
fassers. Das Wort findet sich aber auch bei Shakespeare 
mit eingeschobenem 1. Es ist wohl anzunehmen, dass eine 
Einwirkung von /laster „a composition of lime, sand etc." 
auf alabaster „a sulphate of lime or gypsum" stattgefunden 
hat. 1 ist unorganisch, da alabaster gr. dJiaßaarQOv entspricht. 



Konsonanten -Verdoppelungen. 

Schon das Altenglische, obwohl die Verdoppelung meist 
auf die Tonsilbe beschränkend, schwankt nach Mätzner p. 180 
vielfach in der Konsonantenverdoppelung, teils im Auslaut 
der Wörter, teils in der tonlosen Silbe und schreibt lytylle, 
devylle, pockeltt neben Formen mit einfachen Konsonanten. 
Auch finden sich Verdoppelungen nach langen Vokalen und 
Diphthongen, wie peasse, greatt, fowUe etc. Das 16. saec. 
schreibt oft mortall, generali, während das 14. schon häufig 
crewel, peril etc. bietet. Ein durchgreifendes Prinzip herrscht 
auch heute noch nicht. „In der einfachen Stammsilbe ist der 
ursprüngliche Doppellaut im Neuenglischen nur da erhalten, 
wo 1, s, c und g als ursprünglich verdoppelt auftraten, so hill, 
mass, thick, ausnahmsweise auch mumm, inn, err, serr, purr, 
ebb, butt, smitt, add. Dagegen geht gewöhnlich einer der 
Konsonanten verloren: grim, sin, lip. Milton jedoch schreibt 
noch vielfach den ursprünglichen Doppelkonsonanten ; daneben 
findet sich bereits vereinfachte Konsonanz. 



i 



— 67 - 

1) im Auslaut, 
a. Nasale und flüssige Konsonanien, 
mm: dimm VIII, 876 neben dim IX. 23. ae. dimme 
und dim. ags. dim. 

gemms IV. 649 resp. gemmes III. 507 neben gems X. 
579. ae. gimme und gern, lat. gemma. gumms IV. 248 — ae. 
und frz. gomme. stemm VII. 337, ae. zwar stem, stam, ags. 
jedoch stemm neben stefn. hemm IV. 980. ae. hemmin, hemmen, 
swimmes VII. 414 neben swims II. 950. ae. swimmen. swumm 

II. 753 neben swum VII. 502, ae". plur. swommen. ags. swummon. 

nn\ banne VIII. 925, ags. bann, clanns II. 901, aus 
Schottland herübergenommenes Wort, gael. dann, ebenso ir. 
dinn VI. 408 neben din X 952. ae. dinne und din. fann V. 
269 und fan IX. 94 resp. fans VII. 401. ae. fanne. fann. 
ags. fann, fan. finns VII. 401. ae. finne. ags. fin und finn. 
kenns V. 263 neben ken X. 396. ae. kennen, so auch das 
Subst. kenn III. 632. penns VII. 421 neben dem Verbum 
pen IV. 185; das Subst. ags. pinn, altfrz. penne, pene, lat. 
penna, das Verb. ae. pinnen, pynnen. sinne VI. 396, shins 

III. 204 neben häufigem sin — in Zusammensetzungen nur 
sin: sinful, sinless — ae. sinne, senne, ags. synn, sinn, vannes 
IL 927 und van- V. 589, lat. vannus, ags. fann. wonn IV. 854. 
Partie, ae. wonnen neben won II. 978. So wird auch un- 
berechtigt wonns VII. 457 ae. wonen, ags. vunian mit nn ge- 
schrieben. 

// in unbetonter Silbe: chrystall IV. 263 neben chrystal 
I. 742 resp. crystal VII. 293. ae. cristall und cristal, ags. 
cristalla. evill I, 339 neben häufigerem evil IX. 975 etc.; 
ae. zwar evel, ivel, es mag aber ill; die Zusammenziehung aus 
evil, ae. ille eingewirkt haben. Neben häufigem fatal IV. 349 
etc. und häufigem mortal II. 729 etc. findet sich willkürlich 
fatall II. 712. mortall III. 253. In rebell III. 687 ist ein Ein- 
fluss von bellum denkbar; daneben bereits rebel I. 38. 484. 
VI. 647. füll in Zusammensetzungen nimmt im neueren Englisch 
nur ein 1 an, Milton schreibt älterem Gebrauch zufolge 11 in 
despightfull IX. 1. faithfull 1.610 gratefull VIII. 197; daneben 
findet sich faithfui:VI.803, gratefulIV.331. skilful, wilful etc. 

5* 



- 68 — 

In betonter Silbe findet sich 11 noch bei den Verben 
excell VII. 1179, excells VL 177 neben excel III. 133. excels 
Vn. 1093. extoll II. 479. repeU VIII. 284 neben repel VII. 
1280, an lat. excellere, extollere, repellere erinnernd, fulfi// 
X. 1293. 1295 bewahrt noch das 11 des einfachen Verbums 
fill, daneben fulfi/ VI. 729. VIII. 230. In wherewithall IIL 
468 und withall V. 238. X. 973 ist die Zusammensetzung 
mit all noch deutlich erkennbar. 

rr. In abhorr V. 120, deferr VIII. 586, incurr VIII. 992, 
inferr VII. 116, inferrs VIII. 285, transferre IX. 165 findet 
sich rr der lat. Verba abhorrere, deferre, incurrere, transferre. 
Daneben kommt abhor X. 182, incur VIL 97 vor. demurre 
I. 558 findet sich auch bei Hai. als demurre; es geht auf 
altfr. demurer, neufr. demeurer zurück, barr IV. 485. 796. 
898, barrs IX. 417 etc. lautete ae. und altfr. harre, als Verb 
harren ; so auch debarr VIII. 236. carr VIII. 65 , IV. 353. 
ae. carre, charre vom bret. karr, lat. carrus. farr VIII. 576 — 
ae. ferr und fer. feor. ags. feorr und feor. jarr V. 790. ae. 
jarren. scarr II. 401. ae. scarre. starr V. 705. ae. sterre, 
steorre, ae. steorra, stearra. firr IX. 1076, ae. firre und fir. 
stirr IV. 19 lautet ae. stiren, ags. styrian; rr ist also nur 
anderen Formen mit Doppelkonsonanz nachgebildet, warr IX. 
374 war auch im ae. warre, frz. guerre. Daneben findet sich 
bereits einfache Konsonanz in bar II. 877, häufig in far, z. B. 
IX 104, in Star z. B. IV. 977, stir V.224, war z.B. VI. 259. 

b. Ltppenbuchstaben, 
ff: ff in alooff III. 577 deutet auf die Zusammensetzung 
von all und off. Willkürlich ist ff in prooff VIII. 298, ae. 
prove (daneben häufig proof IL 686. IV. 1011 etc.), scurff I. 
672, ae. und ags. scurf, wooff X. 244. woof beruht nach 
Müller p. 658 auf weave, unter Einfluss der starken Formen 
der Vergangenheit wove, woven, ae. waf, wof, woven. 

c. Kehllaute. 
gg: boggs VIII. 641 neben bogs II. 621. Die ältere 
Form ist bogge des gael. bog Müller p. 197, leggs IX. 57Ä, 
ae. legge und leg, raggs JII. 490. ae. ragge. 



— 69 — 

2) im Inlaut. 

a. Nasale und flüssige Konsonanien. 

mm : Abgesehen von ammiral 1. 244, welches als veraltet 
von Masson und der T. A. beibehalten ist, findet sich mm ab- 
weichend nur in commer VIII. 1097. An commer = commere, 
frz. commere , Base, Gevatterin ist w^ohl nicht zu denken, da 
von der Scham als new commer gesprochen wird, während 
noch keine anderen Klatschbasen erwähnt sind; vielmehr wird 
sie nur als der „neue Gast" bezeichnet; bei Masson etc. steht 
das heutige comer. 

//; In devillish IV. 17. VI. 589 erscheint 1 verdoppelt, 
wie so oft vor Ableitungssilben ; ausserdem kommt me. neben 
devil auch deville vor, daneben devilish IV. 802. Alle übrigen 
Wörter sind romanisch, der Vokal vor 11 ist stets kurz. Vor 
der Tonsilbe findet sich 11, der Ableitung nicht entsprechend, 
in allarme I. 103, allarm'd IV. 986. In soUicit VII. 804, 
soUicited VIII. 743, soUicitous IX. 428 kommt das ursprüng- 
liche 11 des frz. soUiciter zum Vorschein. In der Tonsilbe 
findet sich 11 willkürlich in ballance I. 349 (ae. balaunce, frz. 
balance), ballanc't IV. 1001, poUicy 11.297 (ae. policye) sollid 
II. 878 (daneben solid I. 229. II. 322. IX. 286) toUerable IL 
460 (daneben tolerable IX. 977) vallu'd II. 679 (daneben -value 
IV. 202. VII. 1208). In villified X. 513 mag eine Anlehnung 
an villain stattgefunden haben (mlat. villanus); der lat. Ab- 
leitung von vilis gemäss wird heute nur 1 geschrieben. EUops 
X. 525 wird heute nur mit 1 geschrieben und mit langem 
i-Laut gesprochen, so von Webster und Worcester. Die Ver- 
doppelung des 1 deutet auf die Aussprache mit kurzem e 
und entspricht der lat. Form ellops; die neben elops existiert, 
gr. %XXo\f). eine Art Stör, fellon IV. 179 entspricht ae. fellon, 
felloun neben felon, mlat. fello, felo. melanchoUy X. 541 
mit einem Nebenton auf der dritten Silbe hat willkürlich 11, 
nur um die Kürze des Vokals anzudeuten (ae. melancolye). 

rr: willkürliche Verdoppelung von r findet sich in forrein 
IX. 441. ae. foreyn, forayne und in forrest X. 189, ae. forest; 
daneben forein III. 548. 



~ 70 -^ 

b. Lippenbuchstaben, 

ff: affraid 11.759. X. 117 entspricht ae. afifraied, afifrayd, 
den Nebenformen von afraied; noch heute wird das Subst. 
affray, ae. afrai und affrai, mit ff geschrieben. 

c. Zahnbuchstaben, 

tt : attonement III. 234 ; atane ist aus at one entstanden, 
im älteren Englisch auch atone, a//one, einig, vereint, cf. Müller 33. 
Willkürlich ist die Schreibung von cittadel I. 772, pittie X. 625 
(ae. pytee, pite), pittying X. 211, unpittied IV. 375, daneben 
findet sich pitie IX. 1061. pitying X. 1059, vgl.- mutton aus 
mouton, matter aus matiere etc. mettle X. 569 ist nur eine 
Scheideform von metal, welches sich mit t V. 442, mit tt III. 
595 findet 

dd: Für ursprüngliches d' steht dd in meddow X. 644, 
ae. medewe, ags. meadu, shaddowd V. 284. 575, shaddowie 
IV. 798 — ae. schade, schadewe, schadowe. steddiest X. 1278, 
ae. stedi, um die Kürze des Vokals anzudeuten. Daneben 
shadowd VII. 948. shadow VIII. 1 2, shadowie V. 683. Dass 
auch sonst dd aus einfachem d entstanden ist, zeigt addice, 
ae. adese, ags. adesa, saddle. ae. sadel. ags. sadol. 

Vereinfachung von Doppelkonsonanz findet statt 

a) häufig vor Flexionssilben, 

a) vor dem d resp. t des Imperfekts und Particips mit 
ausgefallenem e ; entweder wurde der im Infinitiv bereits 
stehende Doppelkonsonant vereinfacht oder der einfache Kon- 
sonant nicht verdoppelt; dass aber diese Verdoppelungen der 
Endkonsonanten gebräuchlich war, beweisen daneben vor- 
kommende Schreibungen. In betonter Silbe: beg'd IX. 1101. 
chil'd V. 65. comperd X. 609 neben expell'd VII. 969, con- 
curd IX. 747. dig'd I. 690 neben digg'd VI. 516, dispel'd I. 
530. drag'd VI. 260. drop'd VI. 839. VIII. 892. X. 1536. 
drugdUX. 568. exceFd II. 884 und excelld IV. 489. extold 
111. 398. fild IV.;351 und fiUd III. 447. repeld VII. 611 und 
repelFd IX. 866. scum'd I. 704. shun'd II. 679 und shunnd 
VIII. 699, sin'dJX. 516. 930 und sinnd X. 427 stird I. 35 
und stirrd VII. 945, transferd V. 581 und conferrd IV. 430. 



J 



- 71 — 

Nach der Tonsilbe ist im heutigen Englisch Verdoppelung 
nur ausnahmsweise gestattet, nämlich d i e des 1 in rom. Wörtern. 
Im P. L. findet sich bei diesen Verben nur einfache Konsonanz, 
die von der T. A. durch die Schreibung Td beibehalten wird, 
während Masson überall Ued schreibt: canceld VI. 379. counsel'd 
IL 227. VIII. 1099. dissheveld IV. 306. enameld IV. 149. 
equal'd 1. 40. equald I. 248. gambold IV. 345. marshaUd VIII. 
37. unequald VIII. 983. unrivald III. 68. Die Willkür der 
modernen Orthographie findet sich also im P. L. in dieser 
Beziehung nicht. 

Hierzu kommen die bereits unter d angeführten Formen 
auf /: compast, confest, deprest, dispossest, exprest, harnest, 
imprcst, opprcst, possest, prest, tost, transgrest ; daneben findet 
sich die Doppelkonsonanz in misst, ingross't u. a. 

'ß) vor 'n nur in trod'n I. 682 und fal'n I. 92; sonst 
immer fall'n, hidd'n, forbidd'n. 

y) vor dem st der II. Sing. Praes. : bidst VII. 639. sit'st 
III 376. sitst IV, 578. telst IV. 588 und teilst V. 553. In 
den beiden ersten Formen ist überhaupt keine Doppelkonsonanz 
eingetreten; telst mag wohl auf einem Versehen beruhen, wie 
ich auch dwels III. 216. 225 für einen Druckfehler neben 
häufigem dwells I. 250. X. 975 etc. halten möchte. 

6) 1 ist nicht verdoppelt, entsprechend der unter a auf- 
geführten Formen vor ing in grovehng IX. 177 und marveling 
VIII. 551. 

b) Einfaches z findet sich in dazle III. 381, dazles V. 
357. dazling I. 564. IV. 799. dazPd VII. 1094. undazld IV. 
624; es mag noch durch ae. dasin, dasewen beeinflusst sein; 
in drizling VI. 545 (ags. dreösan) und in frizFd VII. 323 (frz. friser, 
ags. frise). strugling VI, 659 erinnert an ae. strogelin, strogle 
strugl. Einfaches b findet sich in scribl'd VII. 720. 

c) Neben häufigem offspring IL 781. 310 etc. wird wie 
bei Spenser und Shakespeare ofspring IV. 385 etc. geschrieben ; 
off ist ja nur eine Scheideform von of; ae. of und off. 

Neben befell VII. 43. 866 etc. findet sich auch befel 
VI. 897; auch heute noch schwankt die Orthographie; Masson 
schreibt befell, die T. A. befel, ae. wurde ags. feoU bereits 



— 72 — 

fei geschrieben. Einmaliges wel VIII. 229 neben häufigem 
well mag auf einem Druckfehler beruhen, wenn auch ae. wel 
geschrieben wurde, welnigh VIII. 141 wird mit einfacher 
Konsonanz in einem Worte geschrieben; so bei Spenser 
wel— nigh. Webster giebt wellnigh an, während die T. A. 
und Massen es getrennt schreiben, stil VIII. 266. expresly 
VIII. 356. impreses VIII. 35, paralel mit einfacher Konsonanz 
beruhen wohl auf Versehen; in volie, volies, volied wird franz« 
Einfluss von volee, voler anzunehmen sein, vielleicht auch in 
mariageable, von frz. mariage, auch ae. mariage; daneben 
jedoch marriage X. 587. 680. marrying X. 712. fenel wurde 
auch ae. fenel, ags. fenol, lat. feniculura entsprechend nur 
mit n geschrieben. 

worshipers I. 461 wird von Webster als die korrekte 
Form angegeben; ihm schliesst sich Masson an. Worcester 
giebt worshipper an ; diese Schreibung findet sich VII. 613. 
630 und in der T. A. Decan VIII. 1103 wird auch von 
Masson beibehalten ; heute wird es gewöhnhch mit cc geschrieben. 



G. Interpunktion. — Apostroph. 
Bindestrich. — Gr. Anfangsbuchstaben. 

Trema. 

I. Interpunktion, 

Die Interpunktion ist mit ziemlicher Gewissenhaftigkeit 
gesetzt worden, während Milton in seinen Manuskripten äusserst 
gleichgiltig gegen Zeichen war (Masson CIV). Die wesent- 
lichsten Abweichungen von der heutigen Zeichensetzung sind 
kurz folgende: Statt des heute üblichen Gedankenstriches bei 
unterbrochener Periode findet sich meist ein Semikolon, ebenso 
statt eines heutigen Kolons. Die direkte Rede wird nie. mit 
Anführungsstrichen eingeleitet oder geschlossen ; vor derselben 
findet sich stets ein Punkt. Ausrufungszeichen werden nicht 
angewendet; dafür wird entweder ein Kolon, ein Komma, ein 



— 73 — 

Semikolon oder gar kein Zeichen gesetzt. Statt eines Punktes 
schliesslich oder Kolons findet sich zuweilen ein Komma; 
so würde man z. B. I. 311 nach der langen Periode von 
292 — 311 vor den Worten so thick bestrown etc. wenigstens 
ein Kolon erwarten. 

II. Der Apostroph. 

1. Der Apostroph wurde früherem Gebrauch gemäss 
meist vor dem s des sächsischen Genitivs nicht geschrieben, 
so Heav'ns first born I. 50. Heils concave I. 642 etc. Nur 
21 mal findet sich der Apostroph bereits vor dem s, z. B. Adam's 
doubt Vn. 701, Aurora's fan V. 7., Neptune's ire or Juno's 
YlII 18 etc. 

2. Vor dem s des Plurals findet sich einige Male ein 
Apostroph: arm's I. 667. Chimera's II. 628. Embryo's III. 
474. Hydra's IL 628. Hero's X. 243. Halleluiah's II. 243. 
Hosanna's III. 348. sea's VII. 418. seafs I. 797. starr's VII. 
629. Asthma's X. 485. An Stelle des ausgefallenen e findet 
sich der Apostroph in Theb's I. 578 V. 274. 

3. Für ausgefallenes e der Participendung oder der 2. 
Sing. Praes. oder sonstiger für das Metrum entbehrlichen 
Vokale wird ganz willkürlich der Apostroph gesetzt oder weg- 
gelassen. Formen wie obey'd, wing'd, inspir'd, hear'st finden 
sich überall neben crownd, shund, sitst; count'nance, dark'n'd 
advent'rous neben adventrous, hardning, slandrous etc. Oft 
ist auch der Vokal, der des Metrums wegen zu apostrophieren 
ist, mitgeschrieben und dem Leser die Apostrophierung über- 
lassen ; so müssen answering, evening, glittering etc. zweisilbig 
gelesen werden. Eigenthümlich ist der durch einen Apostroph 
bezeichnete Ausfall eines e , welches des Versmasses wegen 
durchaus zu sprechen ist, in beat'n II. 1026. bright'ns VIII. 
334. brok'n II. 78. 1039, eat'n VIII. 869. disburd'n IX. 719, 
doubrd VI. 602, forbidd'n VIII. 904, X. 1170, giv'n IV. 561, 
golden VII. 365. hast'n IX. 857, hidd'n VI. 516, list'n VI. 
904, op'nd X. 205, peopPd IX. 889, reck'n VII. 708. riv'n 
VI 449. struck'n VIII. 1064, tak'n X. 262. trod'n I. 682. 



— 74 - 

4. Schliesslich würde man für den Ausfall eines Präfixes 
den Apostroph erwarten in Formen wie gan VI. 60. IX. 710 
= began, plaind IV. 504 = explained, scape L 482. II. 442. 
IX. 5. 1039 = escape, stablisht IX. 1238 — established, 
twixt VIII. 51 betwixt. Die T. A. setzt überall den Apostroph 
an Stelle des ausgefallenen Präfixa, Masson nur vor twixt, 
welches sich übrigens auch VI. 104 mit Apostroph findet. 

5. eVe =-- ere wird unberechtigterweise oft mit Apostroph 
geschrieben (ae. er, ags. aer und är) z. B. VII. 304. 335; 
an andern Stellen jedoch, z. B. IV. 103. 972. V. 690 auch 
ohne Apostroph. 

III. Der Bindestrich. 

Selbst für die moderne Orthographie ist es äusserst 
schwierig, eine feste Regel in Bezug auf die Schreibung zweier 
eng zusammengehöriger Wörter aufzustellen. Ein Vergleich 
der beiden Ausgaben mit moderner Orthographie zeigt, wie 
weit die Ansichten in diesem Punkte auseinandergehen. Die 
heutige Schreibung ist in manchen Fällen so willkürlich, wie 
die Milton'sche. Abweichend von der heute meist üblichea 
Schreibung ist folgendes: 

1) Von den aus 2 Hauptwörtern zusammengesetzten 
Substantiven werden mit Bindestrich geschrieben: mankind 
IV. 10 (sonst überall in einem Wort), sun — shine III. 626. 
sea — men, I. 205, god — head III. 206, wo heute ein Wort 
geschrieben wird; in 2 Wörtern werden geschrieben chariot 
wheels III. 394. dwelling place II. 58. VII. 625, eye witnesses 
VT. 883, fellow servant VIT. 862, forrest side I. 782, harvest 
queen VIII. 842, Heaven gate V. 198. IX. 88, hell flames 
II. 61, master work VII. 505, morning hour VII 748, serpent 
tongue VIII. 529, supperfruits IV. 331, sea weed VII. 404, 
wo heute ein Bindestrich gesetzt wird ; figtree IX. 1 101 wird 
in einem Wort geschrieben, während heute ein Bindestrich ge- 
setzt wird. 

2) Von den aus Eigenschaftswort und Hauptwort gebil- 
deten Substantiven wird good will X. 1368, mid air IL 718, 
VI. 536, mid sea VII. 403, mid skie VI. 314 getrennt ge- 



— 75 — 

schrieben, während im Allgemeinen heute ein Bindestrich 
gesetzt wird. 

3) Von den aus 2 Eigenschaftswörtern zusammengesetzten 
Adjektiven wurden seif same VI. 87 und first born I. 510, 
getrennt geschrieben, während heute der Bindestrich gesetzt 
wird; so auch all conquering IX. 591. Die mit fold zusammen- 
gesetzten Adjektiva finden sich bald in einem, bald in zwei 
Wörtern. Das aus dem Subst nymph und like gebildete 
nymphlike VIII. 452 wird heute mit Bindestrich geschrieben. 

Die reflexiven Fürwörter my seif etc. werden mit Aus- 
nahme von himself und themselves getrennt geschrieben. Die 
mit ever zusammengesetzten whatever, whenever etc. werden 
z. T. getrennt, z. T. in einem Worte geschrieben, so auch die 
mit while, where, times gebildeten Adv. meanwhile, erewhile, 
nowhere, elsewhere, sometimes. Auch instead wird öfters ge- 
trennt geschrieben, besure IV. 842 wird heute in 2 Wörtern 
geschrieben. 

4) Von Verben, die mit Partikeln zusammengesetzt 
sind, werden mit Bindestrichen geschrieben over — heard VIII. 
276, over — rul'd III. 114. up — borne X. 148. up— turns 
IX. 701 (neben upturn IX. 700) up— lift 1. 193 (neben uplifted), 
während heute e i n Wort geschrieben wird. Reascend III. 20 
und reimbatteird VI. 794 werden heute mit Bindestrich ge- 
schrieben. Von Substantiven, die mit Partikeln zusammen- 
gesetzt sind, findet sich prae — eminence V. 658 in einem Worte, 
off— spring dagegen II. 310, out — side VII 1233 und thorough— 
fare mit Bindestrichen, offspring wird häufig auch wie heute 
in einem Worte geschrieben. 

In allen andern Fällen ist der Gebrauch des Bindestriches 
wie heute, es findet sich creation— day, eagle — wing'd, deep — 
throated etc. 

IV. Die grossen Anfangsbuchstaben. 

Die grossen Anfangsbuchstaben werden ganz willkürlich 
gebraucht. Die Eigennamen werden natürlich stets gross ge- 
schrieben und zwar in Kursivschrift; bei der Schreibung andrer 
Substantiva werden ohne merklichen Unterschied grosse und 



— 76 ^ 

kleine Anfangsbuchstaben verwendet. Auch Adjektiva werden 
öfters gross geschrieben; so findet sich Angelical, Glorious 
Human etc.; von Verben nur Perish I. 139, Till VII. 957, 
Oreate VIII. 146. Die Zeilen werden stets mit grossen Buch- 
staben begonnen, während Milton selbst in seinen eigenen 
Manuskripten die Zeilanfänge mit kleinen Buchstaben schreibt. 

V. Das Trema. 

Das Trema scheint nur gesetzt zu sein, wenn die beiden 
Laute einen bilden können. Da dies bei ee und ea der Fall 
ist, wird preeminent IV. 447, feältie III. 204, Beelzebub, z.B. 
1.81. 271, mit Trema geschrieben; daneben findet sich fealtie 
VII. 981, VIII. 262 schon wie heute ohne Trema. Beersaba 
III. 336 mit dem Trema auf dem ersten c beruht wohl auf 
einem Druckfehler. 



Litteratur. 



Paradise Lost, as originally published by John Milton, being a 
facsimile reproduction of the first edition with an introduction 
by David Masson. London; Elliot Stock. P, R. 1877. 

The Poetical Works of John Milton, ed. by D. Masson. 3 vols 
London 1874. 

The Poetical Works of John Milton. Leipzig. B. Tauchnitz 1850. 

On Early English Pronunciation etc. by Alex. J.EUis. London 1869. 

Mätzner: Englische Grammatik. Berlin 1873. 

Koch: Historische Grammatik der engl. Sprache. Cassel 1868. 

Müller: Etymologisches Wörterbuch der engl. Sprache. Cöthen 1879. 

Victor: Elemente der Phonetik und Orthoepie. Heilbronn 1887. 

Lummert: Die Orthographie der ersten Folioausgabe der Shake- 
speare'schen Dramen. Halle 1883. 

Webster: Dictionary of the Engl. Language. London 1832. 

Worcester: Dictionary of the Engl. Language. Boston 1870.