ar
DIE
;ÜSSWASSER-FLORA
DEUTSCHLANDS, ÖSTERREICHS
UND DER SCHWEIZ
BEARBEITET VON
Prof. Dr. G. .l-ECK R. V. Männagetta und Lerchenau (Prag),
Dr. 0. Borge (Stockholm), j J. Brunxthaler (Wien), Dr. W.
Heering (Hf\mbiirg), Prof. Dr. R. Kolkwitz (Berlin), fDr. E. Lem-
rERMAxiN (Bremen), f Dr. J. Lütkemüller (Baden b. Wien), W.
^'önkemeyer (Leipzig), Prof. Dr. W. Migula (Eisenach), Dr. M. v.
v->F^- '^imburg), Prof. Dr. A. Pascher (Prag), Prof. Dr. V.
, vv'cn), Prof. Dr. A. J. Schilling (Darmstadt), H. v.
. ^ . t '^senach), C. Warnstorf (Friedenau b. Berlin), Prof.
3r. F. N. vVille (Christiania), Kustos Dr. A. Zahlbrückner (Wien).
HERAUSGEGEBEN VON
Prof. Dr. A. PASCHER (Prag)
HEFT 5:
CHLOROPHYCEAE IL
TETRASPORALES, PROTOCOCCALES,
EINZELLIGE GATTUNGEN UNSICHERER STELLUNG
bearbeitet von
t E. LE.fVlMERMANN (Bremen),
t JOS. BRÜNNTHALER (Wien) und A. PASCHER (Prag)
mit 402 ABBILDUNGEN IN RUND 800 EINZELFIGüREN IM TEXT
JENA
VERLAG VON GUSTAV FISC
1915
Alle Rechte vorbehalten.
Copyright 1914 by Gustav Fischer, Publisher, Jena.
'li- ^ X
Vorwort.
Die vorliegende Süßwasserflora geht auf kleine Übersichten und
Tabellen zurück, wie ich sie in meinem Sporenpflanzenpraktikum
verwendete. Als die Süßwasserflora von Brauer erschien, nahmen
die Ideen bestimmtere Formen an und so erscheint die Süßwasser-
flora gewissermaßen als Gegenstück zur Süßwasserfauna und auch
in ihrem Kleide. Die Süßwasserflora geht aber w^eit über den
Rahmen der Süßwasserfauna hinaus: sie umfaßt Deutschland, Öster-
reich und die Schweiz und behandelt auch viele Formen der an-
stoßenden Randgebiete. Damit ist der Benutzer in den Stand ge-
setzt, nicht nur Wiederholungs-, sondern auch Neubeobachtungen
zu machen und damit auch seine floristische Kenntnis zu erweitern.
Großes Gewicht wurde ferner auch gelegt auf die Betonung un-
geklärter Formen, strittiger Fragen in bezug auf Entwicklungs-
geschichte und Verwandtschaft, sowie auf Hinweise auf Lücken in
unserem Wissen über die einzelnen H3"drophyten. Dadurch wieder
kann der Benutzer glückliche Zufälle in der Erlangung geeigneten
Materiales, und wie sehr ist jeder besonders bei den Niederen auf
derartige glückliche Zufälle angewiesen, auch zur Vervollständigung
unseres Wissens verwenden.
Im allgemeinen wurde das vorausgesetzt, was die gebräuchlicheren
Lehrbücher der Botanik (Bonner Lehrbuch, Giesenhagen, Prantl-
Pax, Chodat u. a.) bringen. Gleichwohl hielt ich es im Inter-
esse von Anfängern für angezeigt, der speziellen Behandlung jeder
einzelnen größeren Gruppe noch einen allgemeinen Teil voraus-
zuschicken, der das Wichtigste aus der Morphologie, Entwicklungs-
geschichte, der Biologie, den Untersuchungs-, Kultur- und Prä-
pariermethoden enthält.
Betonen möchte ich ferner, daß die vorliegende Bearbeitung
großenteils keine bloße Kompilation wie so viele der in letzter Zeit
speziell über die niederen Pflanzen erschienenen l-lorenwerke dar-
stellt. Viele Gruppen erfuhren, manche das erstemal überhaupt,
eine kritische Durcharbeitung, ich verweise hier nur auf die Chryso-
und Cryptomonaden, die Peridineen und andere Flagellaten, die
Volvocales, Protococcales, die Ulotrichales, Desmidiaceae, Cyano-
phyceae und viele anderen Familien, kritische Bearbeitungen, die
sich wohl mehr dem Fachmann als solche darbieten.
Das Heft Phytoplankton ist hauptsächlich für jene Hydro-
biologen gedacht, die ohne Botaniker von Fach zu sein, sich in
diesem Heft leicht, ohne sich erst durch die ungeheuere Zahl der Süß-
wasserformen durcharbeiten zu müssen, über die planktontischen
Formen orientieren können. Deshalb werden diesem Hefte auch über-
sichtliche Tabellen für sämtliche Gruppen, die für unsere heimische
Süßwasserflora in Betracht kommen, beigegeben werden, Tabellen,
die auch den Benutzern der anderen Hefte in zweifelhaften Fällen
Hilfe bringen sollen.
IV
Für Text und bildliche Darstellung übernimmt jeder der
Herren Mitcarbeiter seine Verantwortung, mit Ausnahme einiger
zu zwecken der Einheitlichkeit gemachten Einschübe und sub linea
Noten, die auch, als zu meinen Lasten fallend, eigens (A. P.)
signiert sind.
Sollte Einzelnes nicht in der erwarteten Weise geglückt sein,
nnd das wird sich ja erst bei der Benutzung herausstellen, so bitte
ich in erster Linie die großen Schwierigkeiten, die sich bei einer
derartigen Arbeit, speziell aber bei der in einzelnen Gruppen so
wenig bekannten Süßwasserflora vorfinden, in Betracht zu ziehen.
— Darum werde ich aber auch gerne für unvoreingenommene Rat-
schläge empfänglich und dankbar sein, soweit sie sich nur im
Rahmen des derzeit Erreichbaren und Möglichen bewegen.
Noch muß ich meinen Herren Mitarbeitern, von denen mancher
im Verlaufe der Arbeit mein persönlicher Freund geworden ist,
danken, die sich so warm der Sache angenommen haben und so
oft ihre meist berechtigten Sonderwünsche in der Darstellung
ihres Gebietes dem gemeinsamen Zwecke unterordneten und es
damit relativ leicht machten, trotz der Ungleichmäßigkeit des
Stoffes, einigermaßen Einheitlichkeit zu erzielen. — Dann aber
gebührt auch dem Verleger Dank, der ohne jede Kleinlichkeit in
seiner großzügigen Weise das Unternehmen förderte und weder an
Raum noch an Figuren sparte und für alle Wünsche weitgehendstes
Verständnis und Entgegenkommen hatte, so daß es möglich war,
der Süßwasserflora textlich wie illustrativ eine bislang kaum er-
reichte Vollständigkeit zu geben.
Von den Bearbeitern dieses Heftes V sind Herr J. Brunn -
thaler (August 1914) und Herr E. Lemmermann (Mai 1915)
verstorben. Die vorliegenden Beiträge sind zugleich auch ihre
letzten, teilweise bereits im Krankenbette durchgeführten Arbeiten.
Die wissenschaftliche Bedeutung beider, und sie stellen beide eigen-
artige Forschertypen dar, die autedidaktisch sich heranbildend, die
Hydrobiologie hervorragend förderten, wurde bereits andererseits
gewürdigt. Doch dafür, daß sie ihre letzte Arbeitskraft der „Süß-
wasserflora" zuwendeten, und dafür, daß sie es verstanden, ihren
schwierigen Stoff, in musterhafter Weise bearbeitet, dem Ganzen
ohne Härte einzufügen, für all ihr Entgegenkommen und ihren
guten Rat sind ihnen Verlag und Herausgeber zu Dank und herz-
lichem Gedenken verpflichtet.
J^eysin, \ ^^^ Oktober 1915.
Prag, /
A. P.
Einleitung zu Heft V.
Chlorophyceae II.
Wie bereits im allgemeinen Teil zu den Chloropliyceen (s. Heft IV,
Volvocales) auseinandergesetzt, wurde die Aufteilung der Grünalgen
in die einzelnen Hefte weniger nach systematischen Gesichtspunkten,
sondern vom rein praktischen Standpunkte aus vorgenommen. Die
einzelnen Hefte behandeln nicht immer verwandtschaftlich Zu-
sammengehöriges, sondern meist systematisch verschiedene Gruppen,
die sich aber nach äußerlichen Momenten, für den praktischen
Zweck des Erkennens leicht zusammenfassen lassen. So sind auch
in diesem Hefte drei Gruppen vereinigt, von denen die ersten
beiden allem Anscheine nach recht natürlich sind, die dritte aber
einen inhomogenen Rest von Formen darstellt, der zwar mit den
beiden ersten Gruppen große morphologische Übereinstimmung hat,
sich aber mangels von Schwärmstadien sonst nicht natürlich ein-
ordnen läßt.
Diese drei Gruppen werden aber dadurch charakterisiert, daß
sie unbewegliche, nicht fadenbildende Grünalgen umfassen,
die entweder einzeln leben oder in Kolonien vereinigt sind.
Überall also, wo es sich um ein oder mehrzellige Grünalgen handelt,
die kein ausgesprochenes Flagellatenstadium darstellen, also keine
Eigenbewegung haben, dabei aber noch keine Zellfäden bilden, ist
zunächst dieses vorliegende Heft V zu Rate zu ziehen. Diese An-
ordnung zu einem Bande hat den großen Vorteil, daß es dabei
leichter möglich ist, sich in dem GewiiTe dieser zahlreichen Formen,
von denen gewiß bislang nur eine geringe Zahl bekannt ist, zu-
recht zu finden, als wenn die drei Gruppen unter einer Anord-
nung, die mehr die verwandtschaftlichen Verhältnisse behandelt
hatte, auf mehrere Hefte verteilt worden wären. Es schien eben der
praktische Vorteil des leichten Auffindens, hier der größere zu sein.
Die drei Grünalgengruppen ^), die in diesem Hefte vereinigt
sind, sind die
Tetra sp orales,
Protococcales-) und
einzellige Gattungen unsicherer Stellung.
1) Die Dioposidon der Gattungen \\Tirde bereits 1912 vorgenommen. Neuere
Arl)f'iten spez. Chodats machen für manche Gattungen eine andere Stellung nötig.
2) Der Name Pmfococcns, die lange Zeit auf zoosporine Formen angewendet
wurde, bezieht sich wie Wille nachwies, auf jene Alge, die bis jetzt ■äh Pleurococcus
bezeiihnet wurde. Wir glaubten aber den Namen Protococcales, wenn auch in
schärfer präzisiertem Sinne beibehalten zu können, Chodat bezeichnet, um hier den
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft V. 1
2 A. Pascher,
Erstere beide sind relativ natürlich. Die Charakteristika der
ersten zwei Gruppen sind auch im allgemeinen Teil zu den Grün-
algen (Heft IV) gegeben, — eine ausführlichere Besprechung ihrer
allgemeinen Eigenschaften findet sich am Beginn jedes der drei
Teile dieses Heftes.
Die Tetrasporales ^) stellen eine direkte Weiterentwicklung der
Volvocalen dar, bei der das unbewegliche Polmella- oder Gloeocystis-
Stadium gegenüber dem beweglichen Flagellatenstadium immer mehr
betont wurde, bis schließlich das Flagellatenstadium nur mehr
propagativen Zwecken diente. Sie sind, wie ich speziell in meinen
Studien über die Schwärmer einiger Grünalgen betonte, nichts anderes
als Chlamydomonaden, die den größten Teil ihres vegetativen Lebens
in palmelloiden Zuständen verbringen und nur zu Zwecken der
Vermehrung zum Flagellatenstadium zurückgreifen. — Übergänge
von den Chlamydomonadinen zu den Tetrasporalen finden sich
zahlreiche: ich verweise hier bloß auf jene Chlamydomonas- kvi^w^
die unter Beibehaltung ihrer Flagellatenprotoplasten dennoch bereits
fast den größten Teil ihrer Zeit in einem unbeweglichen Gallert-
stadium verbringen und eigentlich bereits halbe Tetrasporalen sind.
Der Übergang von einer Reihe zur anderen läßt sich vielleicht
nirgends so stufenweise verfolgen wie bei den Volvocalen und Tetra-
sporalen. — Nun hat allerdings auch diese Reihe der Tetrasporalen
eine Weiterentwicklung erfahren: das Leben in diesen Gallert-
stadien macht gewisse spezielle Einrichtungen notwendig, die für uns
in ihrem Zwecke noch nicht eindeutig genug erkannt sind, sich
aber eigentlich nur bei den Tetrasporalen vorfinden, oder auch bei
den analogen Entwicklungsstufen der anderen Flagellatenreihen an-
gedeutet auftreten (Pseudocilien usw.). — Daß die Entwicklung der
Tetrasporalen nicht bei der Bildung formloser Gallertmassen stehen
geblieben ist, ist leicht abzusehen, auch hier finden dann innerhalb der
Reihe Fixierung im Räume und Besiedelung des Substrates und
verschiedene Spezialisationen statt, sei es durch Ausbildung von
Gallertstrukturen oder räumliche Verteilung der Einzelzellen.
Aus dem Umstände, daß auch die ,, höheren" Grünalgenreihen
ebenfalls Gallertstadien (Palmellen oder Gloeocysten) bilden können,
geht hervor, daß es leicht denkbar wäre, daß nicht alle Tetra-
sporalen eine Weiterentwicklung von Chlamydomonaden darstellen
müssen, — es wäre auch denkbar, daß früher höher organisierte
Grünalgen {Ulotrichales), die sonst nur vorübergehend palmelloid
werden, in einzelnen Formen es auch dauernd geworden sind. —
Bei einzelnen Gattungen der Tetrasporalen mag ja auch wirklich
eher dies zutreffen.
Daß Entwicklungsstufen, die den Tetrasporalen entsprechen,
auch bei den anderen Flagellatenreihen auftreten, ist bereits wieder-
holt erwähnt worden:
einen Teil der nomenklaloristischen Inkonkruenz auszuweichen, die einschlägigen Algen
als Chlorococcacees. Stellt man sich auf den Chodatschen Standpunkt, so müßte
allerdings der Name Chlorococcacees, da die hier zusammengefaßten Algen weit über
den Begriff einer Familie hinausgehen, erweitert werden. Ich schlage m diesem Falle
für diese Ordnung Clilorococcales Pascher nora. nov. vor, die unter den Chodat-
schen Familien: die Chlorococcacees, Celastracees MnA Hydrodictyacees umschließen.
1) Neue Arbeiten machen wahrscheinlich, daß hier noch zu den Tetrasporalen
gerechnete Gattungen wie Planophüa zu den Protococcalen gehören.
Chlorophyceae IL, Allgemeines. 3
Dieselbe Stellung wie
die Tetrasporales zu den Volvocales nehmen auch
„ Phaeocapsales ,, „ Chryptomonadmen
„ Chrysocapsales „ „ Chrysomonaden
„ Heterocapsales „ „ Heterochloridales ein.
Als Protococcales^) '-) wird in der vorliegenden Bearbeitung
durch Brunnthal er eine Reihe einzelliger, isolierter oder kolonie-
bildender Grünalgen verstanden, deren Vermehrung nicht durch
Zweiteilung der Zellen, sondern zunächst fast ausschließlich durch Bil-
dung zahlreicher Schwärmer innerhalb der Zelle stattfindet, die aus-
schwärmen und unter Aufgabe ihrer Bewegungsfähigkeit zellulär
werden um dann zu neuen Individuen heranzuwachsen. Bei vielen
Formen, nehmen die Teilprodukte des Zellinhaltes, aber gar nicht
erst Zoosporenform an, sondern werden gleich innerhalb der Mutter-
zelle zu neuen zellulären Individuen (Autosporen). Darnach erfolgt
auch durch Brunn thaler die Einteilung in Zoosporinae und
Atitosporinae.
Es scheint sicher zu sein, daß die meisten Protococcalen als
eine direkte Weiterentwicklung chlamydomonadinenartiger Vor-
fahren aufzufassen sind, und ihre einfachsten Formen erinnern
sowohl in der Form der Chromatophoren wie in der übrigen Mor-
phologie der Zelle lebhaft an die Chlamydomonaden. — Anderer-
seits ist allerdings die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen,
daß sich unter den Protococcalen auch Formen finden, die, ursprüng-
lich Fadenalgen, durch Aufgabe des fadenförmigen Verbandes wieder
einzellig geworden sind. Für die Möglichkeit einer solchen Reduk-
tion ulotrichaler Formen zu protococcalen Formen sprechen manche
Tatsachen. Im allgemeinen aber haben wir uns die Protococcales als
eine ziemlich natürliche, einheitliche Reihe vorzustellen.
Die Protococcalen haben unter den Chlorophyceen die Stellung
wie die Heterococcales unter den Heterokontae'^^.
Am unklarsten sind die Gattungen unsicherer Stellung. Eigent-
lich stellen sie einen Rest von einzelligen isolferten oder kolonie-
bildenden Grünalgen dar, die weder bei den Tetrasporalen mit
Sicherheit einzureihen, noch aber mit den Protococcalen im ge-
gebenen Umfang in gesicherten Zusammenhang zu bringen sind.
Trotzdem verbindet sie ein negatives Merkmal: es fehlen allen hierher
gerechneten Gattungen die Schwärmer — sie vermehren sich aber
teilweise durch Zweiteilung der Zellen. — Damit nähern sich diese
den Tetrasporalen oder auch den Ulotrichalen und entfernen sich
von den Protococcalen. Ob wir sie als Weiterentwicklung der Tetra-
1) Der Name Protococcales wurde und wird derzeit noch sehr vieldeutig gebraucht,
von einzelnen Autoren werden (z. B. noch von Wille in den Nat. Pflanzenfaniilien)
aUe nicht fädigen Grünalgen, also Volvocales, Protococcales, Pleurococcales und dazu
noch die Parallelformen unter den Heterokontae, zusammengefaßt, — andere begreifen
nur die unbewegüchen Reihen darunter.
2) Neue Arbeiten machen wahrscheinlich, daß außer dem hier aufgenommenen
Gattungen auch einige hier zu den Tetrasporalen (Planophila) und Pleurococcalen
gerechnete Gattungen wie Cocconiyxa hierher gehören.
3) In letzter Zeit (Pascher, Berichte d. Deutsch, bot. Gesellschaft 1914) wurde
gezeigt, daß auch die anderen gefärbten FlageUatenreihen zelluläre, den Protococcalen
entsprechende Organisationen ausbilden {Üinococcales unter den Dnioßagel/atae,
Ci-yptococcales unter den Cryptomunaden und Chrysophaerales unter den Chryso-
monaden.
1*
4 A. Pascher,
sporalen zu zellulären Formen auffassen dürfen, ist nicht völlig aus-
gemacht — sicher erscheint aber eines : einige von diesen früher
als „Pleurococcalen" zusammengefaßten Gattungen stehen in Be-
ziehung zu den fadenförmigen Grünalgen, sei es, daß es reduzierte
Fadenalgen sind — was wohl für viele Gattungen zutreffen mag —
sei es, daß sie Anfangsglieder für die Ulotrichales darstellen. —
Andererseits gibt es doch einzelne Gattungen, deren unsichere
Stellung nur auf einer ungenauen Kenntnis ihrer Morphologie und
Entwicklungsgeschichte beruht und die bei vorschreitender Kenntnis
deutlich erkennbare Beziehungen erkennen lassen würden. Ein-
zelne dieser Gattungen machen völlig den Eindruck, als ob an
ihnen die Art der Vermehrung nicht richtig erkannt worden wäre,
und es sich vielleicht doch nicht um echte Zweiteilung handle; es
ist wahrscheinlich, daß es sich bei diesen wohl auch um Proto-
coccalen handle^). Jedenfalls sei gleich hier in der Einleitung betont,
daß diese unsicheren Gattungen in der vorliegenden Umgrenzung
künstlich zusammengetragen sind, ja einzelne Gattungen finden eben
wegen der Unklarheit ihrer Stellung sowohl hier wie auch bei den
Ulotrichalen Erwähnung. Alle diese Gattungen bedürfen noch ge-
nauesten Studiums.
Es möge schließlich auch hier wie schon im allgemeinen Teile
zu den Grünalgen (Heft IV, Volvocales) darauf hingewiesen werden,
daß es noch eine zweite Reihe grüner Algen gibt, — die Hetero-
kontae, die, mit der Chlorophyceenreihe gar nicht näher verwandt,
durch ihre gelbgrünen Chromatophoren nur eine äußere Ähnlichkeit
mit diesen aufweist. Auch bei diesen Heterokontae gibt es tetra-
sporale Formen, die Heterocapsales, protococcale Formen (Hetero-
coccales) und auch nicht völlig sichere Gattungen, die der vagen
Gruppe der Pleurococcales - kxiQVi der Grünalgen entsprechen. —
Auf diese, den analogen Chlorophyceen auch in der Koloniebildung
sehr ähnlichen Formen, mit denen leicht bei oberflächlicher Beob-
achtung Verwechslungen vorkommen können, ist überall, sowohl in
dem Bestimmungsschlüssel als auch in den Detailbesprechungen
verwiesen worden. * A. P.
Schlüssel zur Bestimmung der zellulären, nicht
fadenförmigen Grünalgen-) ^).
Von
A. Pascher (Prag).
Dieser Bestimmungsschlüssel behandelt nur einzellige, entweder
isoliert lebende oder Kolonien bildende, nicht alier
1) Neue Untersuchungen, die nach der vorliegenden erschienen sind (spcz.
Arbeiten Chodats) haben in der Tat gezeigt, daß manche der sonst unter den
Pleiirococcales angegebenen Gattungen Beziehungen zu den autosporinen Proto-
coccales haben.
2) Der Schliissel ist nur für solche gedacht, die sich noch nicht mit den
Qriinalgen beschäftigten. Geiibteren ist zu empfehlen, sofort bei den engeren Fa-
milien, die meist leicht erkannt werden können und deren Schliissel meist aus-
führlicher gehalten sind, nachzuschlagen.
3) Man lese auch immer die Bemerkungen unter dem Striche.
Chlorophyceae IL, Allgemeines. 5
fadenförmige Grünalgen. Da die gelbgrünen Heterokonten, die mit
den Chlorophyceae nicht näher verwandt sind, sondern engere Be-
ziehungen zu den Chrysomonaden haben, ganz ähnliche Formen
ausbilden, wurden diese im Bestimmungsschlüssel mitberücksichtigt,
wie es ja auch im Bestimmungsschlüssel der fadenförmigen Grün-
algen in Heft VI geschieht. Ausführlich behandelt sind die ein-
zelligen Heterokoiitae in Heft XI bei den Heterococcales. Zu be-
merken ist, daß der gelbgrüne Farben ton der Heterokonten durch
einen höheren Gehalt an Karotenen hervorgerufen wird, die bei
Zusatz von Salzsäure die charakteristische Blaufärbung geben. Daher
ist bei grünen Algen diese Reaktion mit Salzsäure ein wenig um-
ständliches Hilfsmittel zur Erkennung von Heterokonten.
Bei der Vielgestaltigkeit der hierhergehörigen Grünalgen und
und bei dem 'Umstände, daß die meisten unter ihnen bei der Ver-
änderung der Vegetationsbedingungen auch imstande sind, eine
andere Form anzunehmen, ist es klar, daß dieser Bestimmungs-
schlüssel nicht allen in der Natur möglichen Vorkommnissen gerecht
werden kann. Der Bestimmungsschlüssel soll nur als Nebenhilfs-
mittel verwendet werden zur leichteren Orientierung, er kann aber
unmöglich in allen Fällen zu einer völligen Identifizierung führen.
Das hängt auch damit zusammen, daß die meisten Formenkreise
der hier behandelten Algen auch nicht annähernd vollständig be-
kannt sind und deshalb manche Gruppierungen nur nach ganz se-
kundären, oft sehr variablen Momenten vorgenommen werden müssen.
Dann aber auch damit, daß sich viele, genetisch verschiedene Formen
in einzelnen Ausbildungen oft sehr nahe kommen, sei es vorüber-
gehend und nur unter bestimmten veränderten Bedingungen, sei es,
daß sie bei einzelnen dauernd fixiert werden.
Im allgemeinen gelte als Regel, daß bei vielen Algen, die nicht
bereits völlig charakterisierende Merkmale an der Zelle haben, eine
sichere Bestimmung dann immer unmöglich ist, wenn nur einzelne
Individuen vorliegen. Bei vielen anderen hierhergehörigen Algen
ist eine Bestimmung auch bei reicherem Materiale unmöglich, wenn
es nicht gelingt, charakterisierende Entwicklungsstadien zu erhalten ;
so ist z, B. die Kenntnis der Schwärmer manchmal unbedingt nötig,
manchmal die Kenntnis der Dauerstadien wichtig. Dabei kommen sich
viele Algen in gewissen Entwicklungszuständen oft außerordentlich
nahe. Das gilt speziell für Gloeocysten und Palmellastadien, die
bei den verschiedensten Grünalgen ausgebildet w^erden können. —
Hier muß die länger dauernde Beobachtung und Kultur entscheiden.
Bei all dem ergibt sich, daß die sichere Identifizierung einzelliger
Grünalgen unter Umständen eine sehr diffizile Sache ist und ich
meine bestimmt, daß ein Großteil der Bestimmungen in floristischen
und planktologischen Algenlisten (speziell von Anfängern) falsch
ist. Speziell gilt das dann, wenn nach fixiertem Material bestimmt
wird. Es kann nicht genug betont werden, daß womöglich
nur nach lebendem Materiale untersucht werde.
All die auseinandergesetzten Umstände erschweren die Anlage
eines Bestimmungsschlüssels sehr. Es wurden hier mehrere durch auf-
fallende Momente erkennbare künstliche Gruppen gebildet, in denen
die einzelnen Gattungen nach möglichst leicht erkennbaren Merk-
malen angeführt sind. Nun geschieht es aber, daß manche Algen
einmal mit Eigenschaften der einen, das andere Mal mit Eigen-
schaften der anderen Gruppe auftreten, manche haben Charakteristika
Q A. Pascher,
mehrerer Gruppen. All diese Algen sind bei allen einschlägigen
Gruppen berücksichtigt und wiederholt behandelt. Wo es notwendig
oder vorteilhaft schien, wird auch durch Anmerkungen unter dem
Striche auf ähnliche Gattungen hingewiesen, die eine Verwechselung
vermeiden sollen. Eine sichere Bestimmung wird aber — voraus-
gesetzt, daß das untersuchte Material eine solche gestattet — erst
immer bei genauer Vergleichung der im Hauptteile gegebenen Be-
schreibung, sowie der Figuren ermöglicht werden. Man verlange
vom Bestimmungsschlüssel nicht mehr als er geben kann.
Übersicht der Gruppen^).
1. Zellen kugelig, ohne Skulptur, vorherrschend einzeln, nur aus-
nahmsweise durch Verschleimung der Membran wenigzellige
Aggregate bildend"^) (S. 6).
2. Zellen von anderer Gestalt, doch ohne Skulptur, sonst wie 1
(S. 7).
3. Zellen mit Außenskulptur, Warzen oder Stacheln ; meist einzeln
(S. 9).
4. Zellen in mehr- bis vielzelligen Verbänden, die durch scharf
abgegrenzte Gallerte verbunden oder überdeckt sind (S. 10).
5. Zellen in formlosen Gallertlagern; kleine mikroskopische Nester
oder große, makroskopische Lager (S. 13).
6. Zellen in morphologisch scharf bestimmten, oft regulären Ko-
lonien, ohne vortretende Gallerthülle (S. 15).
7. Festsitzende, aufgewachsene, dabei isoliert lebende oder bäumchen-
förmige Kolonien bildende Formen^) (keine Erdalgen) (S. 17).
8. Endophytisch in lebenden oder toten Pflanzenteilen lebende
Formen (S. 19).
9. Makroskopisch sichtbare Erdalgen (S. 19).
Gruppe I.
Zellen mehr oder weniger kugelig, ohne Stacheln
oder Wärzchen; einzeln lebend oder wenigzellige Ag-
gregate bildend*).
1. Chromatophor muldenförmig, einer ^).
A. Membran zart; hie und da verschleimend, wodurch zu-
sammenhängende Aggregate entstehen.
1) über Algen, die unter Umständen einzelligen Grünalgen ähnlich sind, aber
nicht eigentlich einzellig oder gar keine Grünalgen sind, vgl. Anhang I, S. 229.
2) Wenn festsitzend 8. Gruppe 7.
3) Festsitzende Gallertlager (in kleinen Flöckchen, Klümpchen oder große
Lager) 8. Gruppe 5.
4) Die Bestimmung einzelner Individuen ist meist, soweit sie nicht Gattungen
mit ganz charakteristischen Merkmalen angehören (besonders gestalteter Chromatophor,
Membranbau usw.) fast immer unmöglich. Viele Gattungen sind nur bei Kenntnis der
Entwicklungsgeschichte bestimmbar, speziell dort, wo es sich um Schwärmer oder Auto-
sporen handelt. Dazu kommt der Umstand, daß viele koloniale Protococcales ebenfalls
durch Auflösen der Kolonien derart einzellige Stadien bilden; das kann sogar bei faden-
förmigen Algen zutreffen.
5) Ist die Zelle auch mit radiär gestreifter Gallerte umhüllt, dann vergleiche
Radiococcus (S. 115).
Chlorophyceae IT.. Allgemeines. 7
a. Bei der Vermehrung bilden sich innert der Mutterzelle
mehrere Schwärmer, die die Mutterzelle verlassen.
Chiorococcum (S. 61).
b. Innerhalb der Mutterzelle bilden sich mehrere und un-
bewegliche Tochterzellen. Chlorella') (S. 111).
c. Die Mutterzelle teilt sich, die Teilprodukte wandeln sich
direkt in Schwärmer um.
a. Schwärmer 4 wimperig. Planophila (S. 47).
ß. Schwärmer 2 wimperig. Clorosarcina (S. 47).
d. Die Zellen in 2 Tochterzellen sich direkt teilend, Schwär-
mer fehlen ; häufig mehrzellige Pakete oder lockere fädige
Verbände bildend. Protococciis (S. 223).
B. Membran dick, stark inkrustiert und braun verfärbt ; Teilung
durch Bildung von unbeweglichen Zellen im Innern der
Zelle, die durch Zerbrechen der alten Zellhaut in mehrere
Stücke frei werden. Placospliaera (S. 114).
Chromatophor wandständig netzförmig mit feinen Maschen;
oft durch Verschleimung der Zellmembran zusammenhängende
Aggregate entstehend. Clilorosphaera (S. 49),
Chromatophoren mehrere.
A. Chromatophoren oft scheibchenförmig, relativ zart, wand-
ständig.
a. Chromatophoren sehr zahlreich.
a. Ränder der Chromatophoren n^ich innen umgeschlagen.
Dictyococcus (S. 65).
ß. Ränder der Chromatophoren nicht umgeschlagen.
* Reingrün, Stärkeassimilation.
Eremosphaera (S. 108).
** Gelbgrün, Öl. ßotrydiopsis (Heft XI).
b. Chromatophoren nur 2—4, gelbgrün mit Ölassimilation;
in den Zellen ein oder mehrere rote Tropfen.
Chlorobotrys (Heft XI).
B. Chromatophoren, nicht zart scheibchenförmig, stark verdickt,
oft Stäbchen- oder stiftfartig; Zellen kugelig bis keulig-),
a. Chromatophoren stiftförmig, radiär von der Innenw^and
nach innen vortretend''). Keiilrosphaera (S. 67).
b. Chromatophoren stark und radiär verdickt, nicht schmal
stiftartig; Zellwand oft an einer Stelle stark verdickt.
Excentrosphaera (S. 108).
1) Zu Chlorella g-ehören auch noch Formen mit einer wandständigen pyrenoid-
losen Chromatophorenplatte (Sect. Palmellococciivi) und orangefarbenen Inhalt
(Pahuellococcum), mit flacher Chromatophorenplatte und ohne Stärke, sondern mit
Ö\{Cklorotdeum), sowie netzförmig gefalteten Chromatophoren (^<?r(75//^a^ra), erstere
an feuchten Wänden, letztere auf Bäumen, Chloroideum im Saftfluß von Bäumen.
Alle haben Vermehrung durch im Innern der Zelle gebildete "Autosporen und haben
keine Schwärmer.
2) Hier können leicht Zellen gesucht werden, deren wandständige Chromato-
phoren nagelartig gegen das Zentrum der ZeUe vorspringen; meist sind sie von deutlich
geschichteter Gallerte umhüllt (vgl. Astej-ococcns, S. 33).
3) Eigentlich ist nur ein Chromatophor mit stiftförmigen Vorsprüngen vorhandeni
diese erwecken aber den Eindruck vieler Chromatophoren.
A. Pascher,
Gruppe II.
Zellen nicht kugelig, ohne Stacheln oder auffallende
Skulptur; einzeln lebend, seltener (ni eist vorüber-
gehende) lockere Verbände') bildend^), ^).
1. Zellen ellipsoidisch, manchmal eingeschnürt, oft am Ende spitz
oder mit kleinen Wärzchen versehen; mehrere plättchenförniige
Chromatophoren; Vermehrung dadurch, daß sich innerhalb der
Mutterzelle kleine gleichgestaltete Tochterzellen bilden, die dann
frei werden^).
A. Membran glatt. Oocystis (S. 121).
B. Membran skulpturiert.
a. Mit vorspringenden Längsleisten. Scotiella (S. 131).
ß. An den Zellenden mit je einem kleinen Spitzchen.
Ecdysiclilamys.
2. Zellen kurz zylindrisch, walzlich bis lang-ellipsoidisch, mit
wandständigen Chromatophoren.
A. Zellen kurz-walzlich, manchmal zu mehreren zusammen-
hängend, ohne Skulptur. Stichocoecus (Heft VI, S. 51).
B. Zellen kurz- walzlich; am Rande jeder Endfläche, wie auch
äquatorial eine ringförmige Verdickung; Zellen meist mit
den Endflächen, die konisch erhöht sind, zusammenstoßend.
Catena (Heft VI, S. 54).
3. Zellen spindelig bis nadeiförmig, gerade^).
A. Äquatorialer Querschnitt rund, ohne äquatoriale Einschnürung
(meist in büscheligen Kolonien). Zellen lang spindelförmig
bis nadelartig. Aiikistrodesmiis (S. 186).
B. Zellen kurz spindelförmig, äquatorial eingeschnürt, im
Querschnitt achteckig. Desmatractiim (S. 142).
4. Zellen mehr minder halbmondförmig gekrümmt, spindelig bis
nierenförmig ^), ^).
1) Viele von den hier behandelten Gattungen vermehren sich dadurch, daß sie
innerhalb der Mutterzelle vier (seltener zwei oder acht) unbewegliche Tochterzellen aus-
bilden, die oft frühzeitig bereits die ausgebildete Form erkennen lassen und die durch
Verquellen der Muttermembran frei werden und sich isolieren. Solche vierzellige, noch
von der Mutterhaut umschlossene Stadien sind nicht als Kolonien aufzufassen.
2) Hier wurden auch Gattungen wieder aufgenommen, die zwar In der typisch
ausgebildeten Form koloniale Vereinigungen bilden, dennoch aber auch manchmal isoliert
angetroffen werden oder die auch einzellig wohl erkannt werden können.
3) Sind die Zellen kugelig bim- bis keulenförmig, oft mit einseiliger warzen-
artiger Membranverdickung, dann vergleiche Kentrosphaei-a S. 67 (mit stiftförmig
nach innen ragenden) Excentrosphaera S. 108 (mit wandständigen, zentripetal ver-
dickten Chromatophoren).
4) Sind die Chromatophoren blaugrün bis stahlblau, d.ann vergleiche Glauco-
cystis, die meist zu den Rotalgen gestellt wird, doch auch als Grünalge angesehen wird.
5) Sind Zellen unregelmäßig hornförmig gekrümmt, oder ellipscidiseli an einem
oder beiden Enden ausgezogen, dann vergleiche unter den unsicheren Gattungen
S. 216, 219 die Gattungen Monodus und Keratococcus mit seitenständigen Chromato-
phoren, der den größten Teil der Zelle wie auch die Enden frei läßt.
6) Hier können auch leicht halbmondförmige Zellen mit parietalem Chromatophor
ohne Pyrenoid und Stärke gesucht werden, die, in entwickeltem Zustand angeblich
seltener 4—8 Zellkerne haben, welche in der Mittellinie stehen. Ferner ist auch schiefe
Zellteilung vorhanden. Die Gattung ist ungenau bekannt und unsicher in ilirer Stellung
— Closteriococcus^ S. 170.
Cblorophyceae IL, Allgemeines. 9
A. Zellen meist lang und schmal, oft schraubig gedreht, meist
in büscheligen oder straußförmigen Kolonien.
Ankistrodesniiis <S 186).
B. Zellen ausgesprochen halbmondförmig.
a, Zellen schmal und spitz, oft mit ausgebissenen Enden
(meist zu mehreren mit den Konvexseiten genähert und
so lockere nicht flache, oft unregelmäßig gehäufte Kolonien
bildend). Selenastriini (S. ISl').
b) Zellen nieren- bis halbkreisförmig, meist breit abgerundet
(meist in flachen Kolonien). Kirchneriella (S. 180).
5. Zellen lang, zylindrisch-walzlich, wurstförmig (oft in mehreren
Spiralen gekrümmt (gelbgrün mit Öl).
Ophiocji;iimi (Heft XI).
6. Zellen polyedrisch oder unregelmäßig, oft mit Fortsätzen und
Lappen.
A. Zellen ohne oder mit einfachen Auswüchsen.
Tetraedroii (S. 142).
B. Zellen mit vielteiligen Auswüchsen. Thamiiiastriim (S. 150).
Gruppe III.
Zellen mit deutlichen (allseitigen oder lokalisierten)
Warzen oder Stacheln, isoliert lebend oder undeutliche
Kolonien bildend ') ^) =^).
1. Zellen kugelig.
A. Stacheln sehr kurz, oft auch Warzen, Leisten (häufig mit-
sammen) vorkommend. Trochiscia (S. 202).
B. Stacheln sehr lang.
a. Stacheln gleichmäßig dick, allseitig entwickelt.
a. Chromatophor mit Pyrenoid. Goleiikinia (S. 116).
ß. Chromatophor ohne Pyrenoid. PUytelios (S. 117).
b. Stacheln allmählich gegen die Basis verdickt (meist isolierte
Zellen von Kolonien, deren Außenzellen nach außen
hin die Stacheln entwickeln), nicht allseitig entwickelt^).
a. Stärke. Richteriella (S. 117).
/?. Öl. Errerella (S. 119j.
1) Auch hier g-ilt dasselbe wie bei Gruppe 1. — Auch viele andere Grünalgen
bilden warzig-e oder stachelige kugelige Stadien, sei es als Zygoten, sei es als andere
Dauerstadien aus. — Auch hier wurden einzelne Gattungen aufgenommen, die eigent-
lich kolonienbildend sind, von denen sich aber häufig isoliert lebende Zellen finden.
2) Hier können leicht^die reduzierten Chaetophoroiden : Oligochaetopho7-a und
Polychaetophora (vgl. Heft VI, S. 141) gesucht werden. Erstere wurde bis jetzt nur epi-
phytisch gefunden, hat Zellen von 15 — 20 [jl Durchmesser mit 2 — 4 sehr langen, ge-
bogenen einfachen Borsten, die nur am Rücken der Zellen stehen; Chromatophor,
einer mit Pyrenoid. Letztere lebt frei (19 — 35 \x. dick), hat mehr .oder minder kugelige
Zellen mit einseitig stark entwickelter, dick geschichteter Membranverdickung ; jede
Zelle mit 8 — 12 langen, gebogenen, einfachen, zarten Borsten, die vom Rücken oder
von den Seiten der Zellen entspringen. Zellen einzeln, manche aber in 2 — 6 zelligen,
fast fadenförmigen Verbänden.
3) Vi^^l. wenn keine (iruppe stimmt Tetra ödron (S. 142).
4j Hier können auch leicht isolierte Zeilen koloniebildender Protococcalen,
deren Randzellen nach außen liin Stacheln oder Warzen bilden, gesucht werden (vgl.
Tetrasfrnni, So?-astrum, Coelastru??i)\ meist finden sich aber damit auch ausgebildete
Kolonien.
2Q . A. Pascher,
c. Stacheln im letzten Drittel plötzlich verdickt.
Acanthosphaera (S. 119)')-
d. Stacheln am Grunde von einer sehr kurzen breit-kegel-
förmigen Verdickung umgeben.
Echinosphaeridium (S. 120)').
2. Zellen ellipsoidisch bis birnförmig oder keulenförmig.
A. Zellen mit einer einseitig ansitzenden, geschichteten, warzen-
artigen Verdickung.
a. Chromatophoren schmal, stiftförmig, radiär ins Innere
ragend; Schwärmer. Kentrosphaera (S. 67).
b. Chromatophoren, wandständige, gegen das Zentrum stark
verdickte Scheiben. Autosporen.
Excentrosphaera (S. 108).
B. Zellen mit längeren oder kürzeren Stacheln.
a. Membran gleichmäßig ausgebildet. Stacheln ringsum oder
an beiden Enden.
a. Stacheln ringsum.
* Teilung nur nach einer Richtung des Raumes; oft
lockere Aggregate aus mehreren Zellen.
Franceia (S. 139).
** Teilung nach mehreren Richtungen. Bohiinia (S. 134).
ß. Stacheln nur an den beiden Enden.
* Nur ein Stachel an jedem Ende^).
t Winziger Nannoplanktont (2—4 [l lang) mit rein-
grünem Chromatophor. Nannokloster (S. 221).
tt Größer (Zellen ohne Stacheln 10 — 15 [x lang) mit
sehr langen Stacheln ; gelbgrün mit Ölassimilation.
Centritractiis (Heft XI).
** Mehrere Stacheln an jedem Ende -^ •*), ^).
t Stacheln am Grunde nicht verdickt.
Chodatella (S. 136).
tt Stacheln am Grunde verdickt.
Lagerlieimia (S. 135).
b. Membran auf einer Seite kappenartig verdickt und durch
Eiseneinlagerung braungefärbt, 1 oder mehrere kürzere
Stacheln nur auf der anderen Schmalseite entwickelt.
Pilidiocystis (S. 134).
3. Zellen walzlich, wurstförmig bis spiralig gekrümmt, gelbgrün
mit Öl, an beiden Enden meist kurz, oft gekrümmt; kleine
Stacheln. Ophiocytiiim *') (Heft XI).
4. Zellen kurz zylindrisch, im Längsschnitt fast quadratisch, im
Querschnitt zusammengedrückt elliptisch, mehrere gelbgrüne.
1) Zugehörigkeit zu den Chlorophyceae noch zu prüfen; möglicherweise
heterokont. » , r. ir
2) 3) Hier können sehr leicht isolierte Zellen von Scenedesmus Anlab zur Ver-
wechselung geben ; man achte immer, ob nicht unsicher bestimmbare Zellen vielleicht zu
Scenedesmus gehören. • • i u-
4) Es handelt sich, um Verwechselungen vorzubeugen, um elhpsoidische bis ei-
förmige Zellen. . , , • c •.
5) Vgl. auch Ecdvsichlamys: mit ellipsoidischen Zellen und zwei kleinen bpitz-
chen an den Enden; isoliert lebend; nur bei der Vermehrung vier kleine Tochterzellen
bildend, die noch eine Zeitlang von der Muttermembran umhüllt werden und so den
Eindruck einer einzelligen Kolonie machen.
6) Kommt auch ohne solche Stacheln vor.
Chlorophyceae IT., Allgemeines. 11
wandständige Chromatophoren; an jeder Seite zwei Stacheln, je
einer an einer Schmalseite (im Längsschnitt an den vier Ecken).
Pseiulotetraedi'on (Heft XI).
5. Zellen spindelförmig, oft gekrümmt, mit je einem oft hmgen
Stachel an den beiden Enden, oft sehr (30—120 (x) lang').
A. Chromatophoren reingrün.
Vgl. Ankistrodesraiis sect. Closteriopsis -) (S. 187) und
Tetraedi'on sect. Closteridiiim (S. 153).
B. Chromatophoren gelbgrün, kein Pyrenoid, Öl; Zellmembran
aus 2 äquatorial sich treffenden Hälften bestehend.
Centritractus (Heft XI).
Gruppe IV.
Kolonien mikroskopisch, seltener makroskopisch"^),
frei, nicht festsitzend, durch scharf begrenzte Gallerte
zusammengehalten.
I. Kolonien sträng- bis fadenförmig, auch spindelig-walzlich; oft
verzweigt oder netzartig zusammenschließend"^).
1. Zellen in der Gallerte gleichmäßig verteilt.
A. Zellen kugelig. Kolonien in Form schwach verzweigter
oder radiär gruppierter Stränge; mehrere Chromatophoren.
Palmodictyon (S. 35).
B. Zellen spindelig bis stabförmig, meist in spindelförmigen
oder walzlichen Kolonien; planktontisch ^).
Elakatothrix (S. 219).
2. Zwischen den aufeinanderfolgenden Zellen sind helle Gallert-
brücken eingeschoben.
A. Reingrün, ohne dichotomische Verzweigung.
Hormotila (S. 27).
B. Gelbgrün, dichotomisch verzweigt.
Mischococcus (Heft XI).
IL Kolonien flach, Zellen in einer Ebene ^).
1. Kolonien meist nur 2— 4 zellig, zwischen den Zellen dunkel-
gefärbte, band- oder kreuzförmige Inkrustationen.
Gloeotaeiiium (S. 214).
2. Kolonien mehrzellig; Vermehrung meist durch endogene
4-Zellbildung.
A. Chromatophor zentral, massiv sternförmig, warzig, die
Zellen eiförmig aufrecht in der Gallerte. Characiella (S.84).
1) Ist der Organismus sehr klein (2 — 4 ^lang), mit je einem kurzen Stachel an den
beiden Enden, reingrün, s. Nantiokloster^ S. 221.
2) Man vergleiche die Beschreibungen imd Abbildungen.
3) Es werden auch kirschen- bis apfelgroße Klumpen angegeben; solche bilden
sich nur in sehr ruliig stehenden Wässern. Vgl. Gloeococctis. Auch eine Gloeocystis-
artige Alge fand ich einmal in bis 8 cm großen Klumpen.
4) Haben die Zellen große blaugrüne sternförmige Chromatophoren, dann vgl.
Rhodophyceae Heft XI.
5) Auch Ankistrodesnitis (mehr oder minder spindelförmige bis lineare Zellen, mit
endogener VierzeUbildung, im Gegensatz zu Elakatothrix, welches Querteilung hat)
bildet manchmal gallertumhüllte lockere Verbände.
6) Vergleiche auch Schizochlnmys (S. 141) (um die Einzelzellen die abgegrenzten
Membranstücke deutlich sichtbar), die ebenfalls gelegentlich kleine flache Aggregate
bildet.
12 A. Pascher,
B. Chromatophor wandständig.
a. Zellen breit nierenförmig, mit schmalem seitlichen
Ausschnitt. Kirclineriella (S. 180).
b. Zellen anders gestaltet, meist zu regulären Vierer-
gruppen in der Kolonie zusammenschließend.
a. Zellen ohne Anhängsel oder Stacheln.
Cnicigenia (S. 171).
ß. Zellen mit Anhängseln und Stacheln.
* Zellen mit Wärzchen oder Stacheln.
Tetrastrum (S. 176).
** Zellen mit je einem membranösen Anhängsel,
einem Teil der zerrissenen Haut der Mutterzelle.
Hofmannia (S. 175).
III. Kolonien kugelig bis traubig, oft mehrfach zusammengesetzt').
1. Kolonien hohlkugelig-) ^); Oberfläche polygonal gefeldert*),
in jedem Polygon ein bis mehrere längliche, von einem
hellen Hof umgebene Zellen. Botrydina (S. 211).
2. Kolonien nicht hohlkugelig.
A. Gallerte ungeschichtet oder nur wenig deutlich geschichtet.
a. Einzelzellen durch radiäre Gallertstränge zusammen-
gehalten.
a. Zellen reingrün.
* Zellen einzeln an den Enden der Fäden.
Dictyosphaerium (S. 183).
** Zellen zu mehreren hintereinander.
Dictyocystis (S. 185).
ß. Zellen gelbgrün, radiäre Stränge wenig deutlich.
Oodesmus (Heft XI).
b. Einzelzellen ohne solche Gallertstränge^).
a. Zellen reingrün mit Stärkeassimilation.
* Vermehrung durch endogene Vierzellbildung.
t Zellen zentral, von dicker, radiär gestreifter
Gallerte überschichtet. Radiococciis (S. 115).
tt Zellen mehr peripher, in Kreisen oder Raum-
spiralen angeordnet. Neplirocytium (S. 140).
** Vermehrung durch Zweiteilung.
t Teilung nach einer Richtung; Zellen länglich-
zylindrisch.
X Zellen 2 — 4 hintereinander mit meist ge-
schichteter Gallerte. Dactylothece (S. 227).
XX Gallerte ohne solche Schichtung.
Inodernia (S. 51).
tt Teilung nach 2 oder 3 Richtungen; Zellen
länglich, oft schwach gekrümmt ; Chromatophor
seitlich ; Teilung schief zur Längsrichtung der
Zelle. Cocconiyxa (S. 207).
ß. Zellen gelbgrün, Ölassimilation.
1) Festsitzende liohlkugelige bis blasenförmige Kolonien mit Vierergruppeu von
grünen Zellen gehören zu Apiocystis.
2) Traubige, meist rot oder gelb gefärbte planktontische Kolonien, mit peri-
pheren in Gruben stehenden gelbgrünen Zellen vgl. Botryococctis, Heft XI.
3) Ellipsoidische Kolonien mit ganz dünner Gallerthülle, innerhalb welcher sich
die gelbgrünen, zahlreich vorhandenen Zellen gegenseitig polyedrisch abplatten, hat
Arthroocvslis (Heft XI).
4) Radiär gestreif te Gallerte haben 2Mii^\\ Rndiococcits \s\ft z,ug\). Dic/yosphaeriufn.
5) Haben die Zellen Gallertgeißeln, dann vgl. Tetraspora, 8. 39.
Chlorophyceae IL, Allgeraeines. 1 3
* Zellen unregelmäßig in der Gallerte oft zu 2 oder
4 genähert, Gallerte ohne besondere Struktur.
Racovitziella (Heft XI).
** Zellen radiär oder ganz peripher gelagert.
t Zellen in der strukturlosen Gallerte + stern-
förmig eingelagert. Ashenasyella (Heft XI).
t Zellen peripher in der derben hohlen Gallert-
kugel gelagert. Kolonien meist traubig, oft braun
oder gelb verfärbt. Botryococciis (Heft XI).
B. Gallerte meist geschichtet^).
a. Schichtung undeutlich. Chromatophor glockenförmig
mit vorderem dreieckigem Ausschnitt (im optischen
Längsschnitt). Gloeococciis (S. 31).
b. Schichtung sehr deutlich, die einzelnen Zellen durch
sukzessiv gebildete, verschleimende Hüllmembranen,
die entsprechend der Teilungsfolge gebildet werden, ein-
geschlossen. Kolonie oft traubig. Gloeocystis -) (S. 34).
Gruppe V.
Zellen meist zu mehreren, oft zu vielen, ohne regel-
mäßige Anordnung (manchmal in Vierergruppen) in oft
formloser Gallerte, oder doch durch die verschleimende
Membran unregelmäßige Aggregate bildend, kleine
Nester bis große makroskopisch sichtbare Lager.
I. Rein grün ^^) ^) ') «) ') «).
1. Festsitzende, einem Substrat aufgewachsene Formen'^).
1) Deutlich geschichtete Gallerten haben unter anderen auch Asterocystts,
Daciylothece und Cocconiyxa mehr oder weniger deutlich. Vorübergehend können
Gloeocys.tis-2.ii\.g% Zustände von den verschiedensten Algen (Volvocalen wie Ulotri-
chalen) gebildet werden.
2) Sind die Zellen ellipsoidisch, der Chromatophor ohne Pyrenoid, Vermehrung
durch je vier mit den Mutterzellen gebildete Tochterzellen, die selbst keine Spezial-
hüllen haben, lange aber durch die verschleimende Mutterzelle membran zusammen-
eehalten. dann ist es die neue, in diesem Hefte noch nicht berücksichtigte Aige
Willen (Willea oocystoides) , die zu den Protococcalen gehört und mit Oocysfis
näher verwandt ist.
3) Die unter A, B, C angeführten grünen Algen lassen deutlich bestimmte Orga-
nisationtn erkennen. Entweder stehen die einzelnen Zellen auf dichotomisch ver-
zweigten Stielen (EcbalHocystist oder aber die Einzelzellen haben lange Gallertgeißeln.
Ähnliehe Lager wie diese drei Gattungen bilden, abgesehen von den in der Note 3
angeführten Algen auch noch Gloeococciis, Gloeocystis und Palviella. Letztere
strukturlose, formlose Lager bildend. Gloeocystis mit vielfach ineinander geschach-
telter Hüllmembranen. Gloeococciis mit einem dicken Chromatophor, der (im optischen
Längsschnitte) vorn deutlich dreieckig ausgeschnitten erscheint. Sind in den Gallert-
lagern die Zellen zu fadenförmigen, verzweigten Verbänden angeordnet, dann vergleiche
Heft VL spez. Chaetophoraceae.
4) Hier ist auch zu achten auf Cocconiyxa, Dactylothece und Inoderma. Erstere
bildet gallertige Lager (deren Gallerte manchmal geschichtet ist) hat längliche, etwas
gekrümmte ZeUen mit schiefer Teilung nach zwei bis drei Richtungen. Die beiden letzteren
haben nur Teilung nach einer Richtung und bilden ebenfalls schleimige, manchmal
große Lager.
5) Hier können eventuell auch /'/^jKÄöcji'/zww-Individuen gesucht werden, deren
erweiterte, verschleimte Membran zentral bereits mehrere Zellen enthält; diese Ko-
lonien sitzen mit langen feinen Stielen Fadenalgen auf.
6) Sind d ie Chromatophoren der Zellen (die durch Verschleimung der Zell-
membranen zu regellosen oft gewebeartigen Aggregaten zusammengehalten werden)
netzförmig durchbrochen, dann vergleiche man Chlorosphaera (S. 49) .
7) Auch Gloeocystis (Teilung nach drei Richtungen, mit eingesehachtelten, meist
kugeligen bis ellipsoidischen Zellenkolonien, oft traubig zusammengesetzt) bildet oft
kleine Nester ohne bcharfe Begrenzung.
S) Sind die einzelnen Zellen von abgesprengten Stücken der alten Mutter-
membran umgeben, vergleiche Schizochlamys (S. 41).
fO Ist der Zellinhalt blutrot, dann vergleiche Pahnella miniata (auf feuchten
Mauern und Steinen); auch Rotalgen [^Porphyridium) (Heft XI) bilden ähnliche Lager
14 A. Pascher,
A. Kleine, höclisteiis 1^ mm große, verkehrteiförmige, seltener
walzliche, hohle Blasen hildend, in denen die kugeligen
Zellen meist zu vieren einander genähert sind. Gallert-
geißeln vorhanden. Apiocystis (S. 43).
B. Größere, oft große makroskopisch sichtbare Lager bildend,
die zuerst zylindrisch-röhrig und angewachsen sind, später
aber frei werden und als schlauch- oder blattartige Plocken
treiben. Zellen oft einander zu vieren genähert. Gallert-
geißeln vorhanden. Tetraspora (S. 39).
C. Lager polsterförmig mit breiter Fläche dem Substrat auf-
sitzend; Einzelzellen in der festen Gallerte peripher ge-
lagert, radiär orientierten, dichotomisch verzweigten Gallert-
stielen aufsitzend. Ecballiocystis (S. 27).
2. Meist in mikroskopisch wahrnehmbaren Nestern, nicht fest-
gewachsen.
A. Mit echter Zellzweiteilung.
a. Teilung nach einer Richtung.
a. Zellen zu 2 — 4 hintereinander mit geschichteten
Hüllen. Dactylothece (S. 227).
ß. Zellen in Längsreihen, Gallerte ungeschichtet.
Iiioderma (S. 51).
1). Teilung nach 2 oder 3 Richtungen'). Teilung schief zur
Längsrichtung der Zellen; Zellen meist länglich, oft
schwach gekrümmt. Coccomyxa (S. 207).
B. Keine Zellzweiteilung, Schwärmer oder Autosporen,
a Ein mulden- oder netzförmiger Chromatophor.
a. Um die Einzelzellen herum sind die abgesprengten
Reste der Mutterzellmembran vorhanden; Pseudo-
cilien. Schizochlamys (S. 41).
ß. Ohne solche Reste-). Keine Vierergruppen, ohne
dicke, gestreifte Gallerthüllen.
* Chromatophor einer, muldenförmig, wandständig,
t Bei der Vermehrung teilen sich die Zellen, die
Teilstücke wandeln sich direkt in Schwärmer um.
X Schwärmer 4 wimperig. Plaiiophila (S. 47).
XX Schwärmer 2 wimperig.
Chlorosareina (S. 47).
tt Innerhalb der Zelle bilden sich Schwärmer aus,
die die Mutterzelle verlassen.
Chlorococcnm (S. 61).
ttt Innerhalb der Zellen bilden sich unbewegliche
Tochterzellen, die durch Verquellen oder Auf-
reißen der Muttermembran frei werden.
Chlorella (S. 111).
** Chromatopor netzförmig. Chlorosphaera (S. 49).
y. Kolonien meist aus deutlichen Vierergruppen be-
stehend, die untereinander durch konsistentere Stränge
in Verbindung stehen. Totracoccus (S. 115).
1) Nach Clinda t mit AiUosporenbilduns' und zu dfu Profococcales gahöng.
2) Sind die Zellen breit nierenförmig bis halbmondförmig (oder an der flachen
Seite mehr oder minder ausgebissen), dann vergleiche man Khchneriella.
Chlorophyceae IL, Allgemeines. 15
d. Kolonien meist dicht mit radiär gestreifter Gallerte
überschichtet. Radiococciis (S. 115).
1). Chromatophoren in der Mehrzahl, meist viele.
a. Chromatophoren nageiförmig i) nach innen vor-
springend. Asterocoecus (S. 33).
ß. Chromatophoren mit ihren Rändern nach innen ge-
schlagen, polygonal. Dictyococcus (S. 65).
2. Gelbgrün.
A. Kugelige bis ellipsoidische, zuerst angewachsene, später
schwimmende (mikroskopische) Gallertklümpchen bildend.
Zellen ellipsoidisch bis birnförmig-) ^').
a. Zellen birnförmig, sternförmig in die strukturlose
Galterte eingelagert. Askenasyella (Fleft XI).
b. Zellen mehr ellipsoidisch, regellos peripher in der
strukturlosen Gallerte eingelagert.
Racovitziella (Heft XI).
B. Lager in Form eines gallertigen mit breiter Fläche auf-
sitzenden Überzuges, der in kleinen stumpf kegelförmigen
Erhöhungen je 4 ellipsoidische gelbgrüne Zellen zusammen-
hält Chlorosaccus (Heft XI).
C. Lager klein, wenigzellig durch formlose Gallerte zusam-
mengehaltene Nester bildend; Zellen kugelig mit 3 oder
mehreren wandständigen Chromatophoren.
• Chlorobotrys (Heft XI).
Gruppe VI.
Kolonien morphologisch meist sehr bestimmt, meist
sehr regelmäßig gebaut, ohne (deutliche) Gallerthülle.
I. Kolonien zweizeilig.
1. Zellen flach an den freien Enden bischofsmützenartig aus-
gebissen, mit den gegenüberliegenden Seiten symmetrisch
aneinanderschließend^). Euastropsis (S. 8S).
2. Zellen walzlich, mit breit abgerundetem Ende, schwach
nierenförmig gekrümmt, mit den Konvexseiten einander
kreuzförmig genähert. Didymogenes (S. 170).
IL Kolonien meist vierzellig'O.
1. Zellen mehr oder weniger bandförmig aneinanderschließend.
Scenedesnms *') (S. 161).
2. Zellen mehr oder minder kreuzweise angeordnet.
1) Eigentlich ein Chromatophor mit einem großen zentralen Pyrjnoid und
radiären Teilen.
2) Die Gattung- Leuvenia (Heft XI) bildet verschiedenen Substraten aufsitzende,
faserige Flocken.
3) Auch Chrysomonaden bilden derartige festsitzende Schleimklümpchen oder
Flöckchen, sie sind im Leben aber mehr gelbbraun.
4) Etiastropsis sieht einzelnen Desmidiaceen sehr ähnlich {Euaürum).
5) Sind die vier Zellen kreuzartig fensterförmig angeordnet, dann handelt es sich
um kleine Kolonien von Cr neigt- m.i (glatte Membran), Tetrastruni (stachelige oder
warzige Membran) oder Hofnianma (mit hautartigen, nach außen gerichteten An-
hängseln an jeder Zelle), bei denen die Gallerthülle wenig hervortritt.
6) Kommt auch 6- und S zellig vor.
16 A. Pascher,
A. Zellen gleich, halbmondaitig mit langen, hyalinen und
schwach ziirückgebogenen Hörnern,
Lauterborniella (S. 170).
B. Zellen ungleich, zwei ungleichmäßig nierenförmig bis
stumpf herzförmig, zwei mehr ellipsoidisch, durch zen-
trale Gallertbänder miteinander verbunden.
Dimorpliococciis (S. 185).
III. Kolonien vielzellig oder aus mehreren Vierergruppen bestehend.
1. Kolonien aus mehreren regelmäßigen Vierergruppen be-
stehend *) ^) ^).
A. Kolonien flach, mehr oder minder rechteckig.
a. Zellhaut glatt. Cnicigenia (S. 171).
b. Zellhaut skulpturiert oder mit Anhängseln.
* mit Stacheln oder Wärzchen. Tetrastrum {S. 176).
** mit je einem häutigen nach außen gerichteten An-
hängsel (dem Reste der Muttermembran).
Hofmannia (S. 175).
B. Kolonien unregelmäßig, aus kleinen bandförmigen Vierer-
gruppen bestehend, die durch zentrale Gallertstränge
miteinander in Verbindung stehen. Zellen ellipsoidisch.
Steiniella^) (S. 186).
2. Solche Vierergruppen sind nicht erkennbar, obwohl die
Kolonie oft aus mehreren Teilgruppen sich zusammensetzt.
A. Kolonien flach radartig, die äußeren Zellen oft mit Ein-
schnitten oder Zähnen. Pediastriim (S. 89).
B. Kolonien aus radiär angeordneten, spindelförmigen bis
stabförmigen Zellen bestehend, die sich im Zentrum der
Kolonie berühren.
a. Kolonien meist einfach; Vermehrung durch endogene
Vierzellbildung; keine Schwärmer.
Actinastrum (S. 168).
b. Kolonien häufig doppelt, dadurch, daß die Tochter-
kolonien sich gleich wieder an den Enden der Zellen
der ersten Kolonien bilden. Vermehrung durch
Schwärmer. Actidesniinni (S. 85).
C. Kolonien kleine, schließlich bis ^j.-, — 1 m große Netze
bildend, deren Zellen ausgewachsen bis Vj^ cm Länge
erreichen. Hydrodictyon (S. 105).
D. Kolonien meist hohlkugelig, die Zellen peripher.
a. Zellen fest zu manchmal durchbrochenen Ilohlkugeln
zusammenschließend, ohne zentripetale Gallertpartien.
1) Kolonien 8- oder mehrfach achtzellig, je 8 Zellen wie die 8 Steilkanten
eines Oktaeders anoinanderschließend =^ Schmtdlei'aVf oloszinska. (Seh. elegans)
bislang nur aus dem Viktoriasce.
2) Kolonie aus einem 8 zelligen Kranz bestehend, wobei die ellipsoidisch
walzlichen Zellen abwechselnd nach oben resp. nach unten schauen =^ Schroederiella
Wolosz. aus dem Viktoriasee. Die angeblich Jieue Gattung Victoriella Wolosz.
ist identisch mit Tetradesnius (S. 160), der aber wohl mit Scenedesvius zu vor-
einigen ist.
3) Auch Richteriella kommt hie und da mit Vierergruppen vor.
4) Vgl. auch Diiuorphococrus, der manchmal ähnliche zusammengesetzte Kolo-
nien bildet.
Chlorophyceae II, Allgemeines. 17
a. Zellen mit je einem dicken, schief kegelförmigen,
nach außen gerichteten, massiven, geschichteten
Hörnchen. Biirkillia (S. 199).
ß. Zellen ohne solche Hörnchen, oft mit Zähnen und
Wärzchen. Coelastriim (S. 193).
b. Zellen nicht fest zu Hohlkugeln zusammenschließend,
peripher, meist mehr tangential entwickelt, oft mit
Zähnen und Fortsätzen; untereinander durch Gallert-
partien verfestigt, die, radiär verlaufend, sich im Zentrum
der Kolonie treffen. Sorastriina (S. 200).
E. Kolonien mehr unregelmäßige Haufen bildend, bei ge-
streckten Zeilen büschelig, strangartig ineinander gedreht,
manchmal auch aus kleinen (vierzelligen oder einem Viel-
fachen von vier entsprechenden) Gruppen bestehend.
a. Zellen nicht kugelig.
a. Zellen spindelig, spitz, oft fein ausgezogen, gerade,
gekrümmt, oft büschelige Aggregate bildend, die
manchmal strickartig ineinandergedreht sind.
Ankistrodesmiis (S. 186).
ß. Zellen schmal halbmondförmig, spitz oder an den
Enden ausgebissen, locker zusammenhängende
Haufen bildend. Selenastrum (S. 182).
b, Zellen kugelig, die äußeren Zellen mit langen, auf
der Außenseite einseitig entwickelten Stacheln.
a. Stärke; Teilkolonien meist mehr regellos.
Richteriella (S. 117).
ß. Öl; Kolonie meist aus drei doppelpyramidenförmigen
Teilkolonien bestehend. Errerella (S. 119).
Gruppe VII.
Angewachsene, festsitzende Formen. Keine Erd-
algen.
I. Einzellig oder fadenförmige, manchmal ])äumchenartig verästelte
Formen, nie aber festsitzende Gallertlager (haut-, krusten- oder
polsterartig) bildend; meist epibiontisch ').
1. Einzellig, nur während der Vermehrung mehrzellig', keine
kolonialen Vereinigungen.
A. Mit einem Stielchen befestigt.
a. Reingrün mit Stärke, meist ein großer muldenförmiger
Chromatophor.
a. Vermehrung durch Längsteilung-), Zellen mit 2—3
basalen kontraktilen Vakuolen ohne Pyrenoid.
ChlorangUim (S. 26).
1) Organismen, die auf anderen leben, sie aber nur als Substrat benützen;
ernährungsphysiologische Bezieliungen niclit nachge-niesen; angesichts der Tatsache
daß es sich hierbei oft um völlig fixierte Vereinigungen handelt, nicht ausgeschlossen.
2) ChlorangUim ist eigentlich eine Chlamydomonadine, die mehr in diesem un-
beweglichen Zustande lebt, sich aber jederzeit als Ganzes ablösen kann, im Gegensatz
zu CJiaraciuni und Characioßsis, die vöUig zellulär geworden sind. ,
Pascher, Süß Wasserflora Deutschhuuls. Heft V. 2
18 A. Pascher,
ß. Vermehrung durch viele im Innern der Zelle ge-
bildete Schwärmer; ohne kontraktile Vakuolen mit
Pyrenoid. Characium (S. 76).
b. Gelbgrün mit Öl, meist mehrere Chromatophoren ^).
a. Stiel meist nie lang und fädig, oft sehr undeutlich.
* Stiel meist deutlich. Die Zelle bildet im Innern
direkt die Schwärmer aus; Zelle sich nicht durch
einen deutlichen Deckel öffnend.
Characiopsis (Heft XI).
** Zelle ohne Stielbildung in das Haftscheibchen
verschmälert; die Zelle bildet zunächst zweischalige
Zysten, in denen die Schwärmer gebildet werden;
Zelle sich mit deutlichem Deckel öffnend.
Chlorothecium (Heft XI).
ß. Stiel sehr lang und fein, Zellen gelbgrün, kugelig
bis birnförmig (auf Hyalotheca).
Peroniella (Heft XI).
B. Mit zwei feinen haarförmigen Stäbchen aufsitzend.
Physocytium^) (S. 25).
C. Mit breiter Basis aufsitzend, Zelle brotleibartig mit einer
seitenständigen, wiederholt gabeligen Borste. Meist auf
Blättern von Sphagmcm. Dicranocliaete (S. 68).
2. Meist bäumchenartige Kolonien^) bildend.
A. Ein bäumchenartig verzweigter, doch ungegliederter Gallert-
stiel, an dessen Ästen kerzenartig die grünen Zellen stehen;
basal 2—3 kontraktile Vakuolen. Chlorangiiim (S. 26).
B. Zellen nicht nur an den Enden stehend, sondern auch in
den Ästen der Kolonie, oft durch eingeschaltete Gallert-
zylinder voneinander entfernt. Kolonien gegliedert^).
a. Zellen gelbgrün; Kolonie meist dichotomisch verzweigt.
Pyrenoid fehlend. Mischococcus"^) (Heft XI).
b. Zellen reingrün; Dichotomie nicht vorhanden. Zelle
meist mehrfach in Gallerthüllen. Pyrenoid vorhanden.
Hormotila (S. 27).
3. Kolonien aus trichterartig in der Aufsicht fächerartig ange-
ordneten gelbgrünen Zellen, die am oberen Rande leerer
Zellen stehen (oft in mehreren Stockwerken bestehend); Chro-
matophoren gestreckt sternförmig lappig.
Sciadiimi (Heft XI).
IL Vielzellige festsitzende nicht treibende gallertige Lager bildend,
in Form kleiner Klümpchen und kaum sichtbaren Flöckchen,
1) Lang-walzliche Zellen mit gestreckt sternförmigen wandständigen Chromato-
phoren gehören zu Scindium.
2) Nur bei ganz jungen Kolonien sind diese beiden Stielchen deutlich; bei älteren
Individuen ist manchmal nur ein einziger Stiel deutlich ; meist haben diese in der erwähnten
Hülle mehrere Zellen.
3) Hier kann auch Prasinocladus (vgl. S. 28, Fig. 1) gesucht werden, dessen
bäumchenförmig verzweigte Kolonien ebenfalls gegliedert sind. Die Zellen sind länglich,
oft schwach gekrümmt; die Chromatophoren sind am Rande lappig; meist ist ein Augen-
fleck zu sehen. Die Teilung erfolgt scliief; die einzelnen Gallertstücke sind meist
geschichtet. Pyrenoid fehlend.
4) Hauptsächlich in kalkreichen Gewässern.
Chlorophyceae II , Allgemeines. 19
bis zu großen makroskopisch wohl wahrnehmbaren, oft mehrere
Zentimeter großen Gallertmassen ^ ) -). — Siehe unter Gruppe V. I.
Gruppe VIII.
Einzellige, isoliert lebende (seltener wenigzellige
Aggregate), die in lebenden oder toten Pflanzenteilen
leben.
I. Chromatophor wandständig, netzförmig, ohne radiäre stabartige
Vorsprünge, meist in dichtgedrängten, durch Verschleimung der
Membranen zusammengehaltenen Aggregaten.
Chlorosphaera (S. 49).
IL Chromatophor aus einemdünnem Wandbelag bestehend; mit zahl-
reichen stabartigen, radiär nach innen gerichteten Vorsprüngen.
I. Dauerzellen unter Membranverdickung aus den ganzen vege-
tativen Zellen gebildet.
1. Die Schwärmer werden durch die Teilung des Plasma-
inhaltes der Dauerzellen selbst gebildet.
A. Bei der Bildung der Schwärmer bildet sich zunächst
eine zentrale Plasmakugel, die dann aufgeteilt wird.
Scotinosphaera (S. 72).
B. Es kommt nicht zur Bildung einer solchen Plasma-
kugel. Chlorochytrium (S. 69).
2. Die Dauerzellen bilden vor der Schwärmerbildung durch
Teilung erst mehrere Zellen. Endosphaera (S. 72).
IL Die Dauerzellen entstehen nicht aus den ganzen vegetativen
Zellen. In den vegetativen Zellen wird erst ein Plasmateil
abgegrenzt. Die vegetativen Zellen mit schlauchförmigem
Fortsatz. Phyllobium (S. 73).
Gruppe IX.
Makroskopisch sichtbare Erdalgen; entweder aus
einer einzigen großen, blasigen Zelle, oder aus
großen oft zusammengesetzten Gallertlagern mit
sehr vielen Zellen bestehend.
I. Stecknadelkopfgroße grüne einzellige Algen, die auf feuchten
Stellen meist herdenweise leben und ein deutliches Rhizoiden-
system haben.
A. Chromatophor in L'orm einer wandständigen, netzig durch-
brochenen Platte reingrün. Protosiphoii (S. 86).
B. Chromatophoren zahlreich, linsen- bis spindelförmig.
Botrydiiim (Heft XI).
II. Makroskopisch, oft hautartige Gallertlager mit zahlreichen
Zellen«).
1) Besitzen die Zellen, die meist durch die versehleimenden Muttermembranen
zusammengehaltene oft gewebeartige Aggregate liefern, netzförmige Chromatophoren;
vgl. Chlorobphaera (S. 49).
2) Die hierhergehörigen Gattungen sind: Gloeococcus, GloeocysHs, Pa Intel la,
Cccomyxa, Inodermn, Tetrnspora, Ecballiocy!.tis, Apiocystts, Schizochlnjnys.
3) Hier sei ausdrücklich darauf verwiesen, daß andere Grünalgen ebenfalls im-
stande sind, derartige Gallertlager zu bilden; bemerkenswert ist, daU alle unter 11. auf-
geführten Algen (mit Ausnahme von Porphyridium) unsichere Gattungen sind.
2*
20 A. Pascher, Chlorophyceae.
1. Zellen rot. vgl. Palmella miniata (S. 33).
vgl. Porpliyridium (Heft XI). Rliodopliyceae.
2. Zellen grün.
A. Teilung nach einer Richtung.
a. Meist zu 2 — 4 hintereinander in geschichteter Gallerte.
Dactylothece (S. 227).
b. Gallerte meist ungeschichtet. Inoderma (S. 51).
3. Teilung nach 2 oder 3 Richtungen.
a. Teilung schief zur Längsachse verlaufend, Gallerte meist
strukturlos; Zellen länglich. Coccomyxa (S. 207).
b. Teilung nicht schief^), Gallerte meist geschichtet, Kolonien
oft zusammengesetzt. Gloeocystis (S. 34).
1) Auch Palmella (S. 32) (eine unsichere Gattung) kommt manchmal in grünen
Formen terrestrisch vor. Sie bildet dann hautartige bis dünn-polsterige Lager mit
strukturloser Gallerte, ohne Gallertg-eißeln.
Tetrasporales.
Von
E. Lemmermann (Bremen)
Mit 33 Abbildungen im Text.
Zellen einzeln oder zu mehreren in Familien vereinigt, auf
einfachen oder verzweigten Gallertstielen sitzend oder formlose bis
bestimmt geformte mikroskopische oder makroskopische Gallertlager
bildend, zuweilen mit Gallertgeißeln. Chlorophor meist glocken-
bis muldenförmig, seltener sternförmig oder netzartig durchbrochen;
manchmal sind mehrere scheibenförmige Chlorophoren vorhanden.
Pyrenoide vorhanden oder fehlend. Augenfleck selten entwickelt.
Ungeschlechtliche Vermehrung durch Teilung nach 1—3 Richtungen
des Raumes (zuweilen nur durch schiefe Längsteilung oder durch
Querteilung) und durch 2 — 4 geißelige Zoosporen, geschlechtliche
durch Kopulation von Gameten. Palmellastadium und Akineten
von einzelnen Gattungen bekannt.
Die Tetrasporales schließen sich eng an die Volvocales an ; man
kann sie direkt als untaweglich gewordene Chlamydomonaden auf-
fassen. Den Übergang zu den Protococcales vermitteln Formen wie
Pla7iophila, Chlorosarcina und Chlorosphaera. Es lassen sich 4 Gruppen
der Tetrasporales unterscheiden. Bei der ersten sitzen die Zellen auf
einfachen oder verzweigten Gallertstielen; ich nenne sie daher
Podococdnae. Bei der zweiten bilden die Kolonien formlose, an
die /^a/w^//«- Zustände anderer Algen erinnernde Massen; ich be-
zeichne sie deshalb als Palmellinae. Die dritte Gruppe nenne ich
wegen des Vorhandenseins von Gallertgeißeln Gloeoviastigophorinae^
und die vierte will ich wegen ihrer Ähnlichkeit mit den früheren
Pleurococcaceae als Pleiirococcopsinae bezeichnen.
Die Zellmembran zeigt Zellulosereaktion, besteht aber in
der Regel wenigstens zum Teil aus Pektinverbindungen ; sie ist
bei einigen Formen sehr dünn, bei den meisten aber ziemlich
dick, manchmal sogar konzentrisch geschichtet, und neigt sehr zur
Verschleimung. Häufig bleibt die Membran der Mutterzelle nach
Teilung des Protoplasten erhalten und umschließt dann als dünne,
hyaline, meist erst nach Färbung mit Safranin usw. erkennbare
Hülle die Tochterzellen. Bei Schizochlamys ist die Membran ziem-
lich starr und wird bei der Teilung resp. bei zunehmender Größe
des Protoplasten in mehrere Stücke zersprengt, die sehr resistent
sind und lange in der Umgebung der Zelle erhalten bleiben.
Das Chromatophor ist meistens mulden- oder glockenförmig
mit einem kleinen oder größeren Ausschnitt; zuweilen kleidet es
als hohlkugeliges Gebilde die ganze Innenwand der Zelle aus;
selten ist es sternförmig {Asterococcti^) oder netzartig durchbrochen
(Chlorosphaera). Bei Schizochlamys besteht es aus mehreren mosaik-
22 E, Lemmermann,
artig nebeneinanderliegenden Plättchen ; bei Palmodictyon und viel-
leicht auch bei Hormotila sind mehrere scheibenförmige Chromato-
phoren vorhanden. Zuweilen ist das Chromatophor bei jungen Zellen
anders beschaffen als bei älteren. So erscheint es bei Prasino-
cladzis zunächst bandförmig zerteilt, später aber mantelförmig.
Ein Pyrenoid fehlt nur bei wenigen Formen {Chlorangmvi,
Palmodictyon, Chlorosarczna elegans)\ bei Chlorosphaera angulosa
(Corda) Klebs sind zuweilen 2, bei den übrigen Chlorosphaera-
Arten stets zahlreiche Pyrenoide vorhanden. Prasinocladus besitzt
ein eigentümlich napf förmiges Pyrenoid, das den Kern vollständig
umschließt.
Kontraktile Vakuolen sind bislang bei Chlorangium und
Asterococcus beobachtet worden ; bei ersterem liegen sie an der
Basis, bei letzterem peripher an einem Zellende (Vorderende ?).
Nicht kontraktile Vakuolen finden sich bei Planophüa laetevirens
Ger neck.
Einen Augen fleck besitzen nur Asterococcus und Prasino-
cladtis.
Assimilations Produkte sind Stärke und etwas fettes Öl.
Einige Formen enthalten zeitweilig eine ziemliche Menge von
Karotin (Hämatochrom).
Bei Tetraspora, Apiocystis und Schizochlamys besitzen die ein-
zelnen Zellen 2 oder mehr geißelähnliche Organe, die ich als
Galle rtgeißeln^) bezeichnen will. Bei Apiocystis ragen sie weit
aus der Gallertkolonie hervor, bei Tetraspora und Schizochlamys
liegen sie dagegen meist ganz innerhalb der Gallerte. Correns
hat ihren Bau bei Apiocystis eingehend studiert; hier bestehen sie
aus einem stärker färbbaren axilen Strang, der mit dem Protoplasten
in Verbindung steht und gewöhnlich in einzelne Stäbchen und
Körnchen aufgelöst erscheint und einer schwächer färbbaren Gallert-
scheide (Fig. 23 Ä); letztere fehlt im unteren Abschnitt der Gallert
geißel.
Die ungeschlechtliche Vermehrung geschieht durch
vegetative Teilung und durch Zoosporen ; erstere erfolgt meistens
nur nach 1 — 2 Richtungen des Raumes, so daß einschichtige Fa-
milien zustande kommen, zuweilen aber auch nach 3 Richtungen.
Bei Prasinocladus ist schiefe Längsteilung, bei Chlorangium Quer-
teilung vorhanden. Die Gallertgeißeln werden bei der Teilung
entweder gleichmäßig auf beide Tochterzellen verteilt und die
fehlenden neu gebildet, oder sie verbleiben sämtlich bei einer
Tochterzelle, so daß bei der anderen Tochterzelle eine Neubildung
aller Gallertgeißeln erfolgen muß. Die Zoosporen entstehen
entweder direkt aus einer vegetativen Zelle oder erst nach Teilung
derselben. Sie sind meistens eiförmig, seltener zylindrisch, kugelig
oder herzförmig, besitzen 2 oder 4 Geißeln und meistens auch
einen roten Augenfleck. Sie werden frei durch Ablösung der
vegetativen Zelle von dem sie tragenden Gallertstiel, durch Auf-
lösung der ganzen Membran der Mutterzelle oder entweichen durch
1) Correns gebraucht dafür die Bezeichnung „Pseudocilien"; doch handelt es
sich keineswegs um cilienartige, sondern vielmehr um flagellenartige Gebilde. Die Be-
griffe Cilien und Flagellen sind von vielen Botanikern verwechselt worden. So redet
auch Wille in Engler u. Prantl, Nat. Pflanzenf. bei den Volvocales usw. stets von Cilien,
trotzdem es sich um typische Flagellen handelt.
Tetrasporales. 23
eine seitliche Öffnung. Bei manchen Arten sind größere und
kleinere Zoosporen beobachtet worden, so bei Physocytium, Gloeo-
C0LC21S, Pahnella^ Chlorosarcina minor. Bei Physocytium bilden die
größeren, direkt aus vegetativen Zellen hervorgehenden Zoosporen
Pä'//«(?//rt'- Zu stände, deren Zellen nach Teilung des Protoplasten
kleinere Zoosporen (nicht Gameten!) liefern. Gametenkopu-
1 a t i 0 n ist bislang sicher bei Physocythim, Palmella, Tetraspora und
ApiocysUs beobachtet worden, dürfte aber noch bei den meisten
anderen Gattungen vorkommen. Akineten mit dicker Membran
sind vielfach aufgefunden worden. /'(7/;;z<?//ö;-Zustände kommen
bei Physocythim, Gloeococctis, Apiocystis und Hormotila vor.
Die Form der Kolonien ist verschieden, aber bei den ein-
zelnen Arten ziemlich konstant, so daß sie zur Unterscheidung der
verschiedenen Formen benutzt werden kann. Die Koloniebildung
erfolgt meistens durch amorphe Gallertmassen oder durch Gallert-
stiele, seltener durch einfaches Aneinanderlagern der einzelnen
Teilungsprodukte. Die Kolonien sitzen entweder zeitlebens fest
{Chlorangium, Prasinocladus, Apiocystis USW.) oder sind nur in der
Jugend festgewachsen und lösen sich später von ihrer Unterlage
ab {Tetraspora lubrica USW.) oder schwimmen Stets frei umher
{Gloeococcns Schroeteri, Tetraspora lactistris USW.). Bei den fest-
gehefteten Formen kommt es nicht selten zur Bildung besonderer
Heftscheiben {Apiocystis, Tetraspora cylindrica) oder Rhizoiden
{Ecballiocystis). Stielbildung kommt bei Physocytium, Chlorangium,
Prasinocladtis, Ecballiocystis und Hormotila vor. Bei Physocytinni
besitzt jede Zelle 2 sehr feine Stielchen. Bei Prasinocladus sind
gegliederte, verzweigte Gallertstiele vorhanden, die folgendermaßen
entstehen. Die zur Ruhe gekommene Zoospore bildet eine Zell-
wand und beginnt dann unter gleichzeitiger Zusammenziehung der
Protoplasten in die Länge zu wachsen, bis der leer gewordene Raum
die Länge der Zelle erreicht hat (Fig. \a, b, c). Dann wird eine kon-
vexe Querwand abgeschieden und dicht daneben oft noch eine zweite,
dritte oder vierte. Hierauf beginnt wieder das Längenwachstum
und die Abscheidung einer Querwand, Nach der Teilung wächst
die eine Zelle an der anderen vorbei, so daß Verzweigung der
Kolonie erfolgt. Li ähnlicher Weise kommt die Verzweigung bei
Chlorangium und Hormotila zustande.
Vorkommen: Die Tetrasporales leben fast ausschließlich in
stehenden, reinen Gewässern und bilden hier häufig an Wasser-
pflanzen, Steinen, Holzwerk grüne Überzüge oder scliwimmen frei
an der Oberfläche. Im Plankton sind bislang gefunden worden:
Gloeococctis Schroeteri (Chodat) Lemm., Gloeocystis planktonica
(W. et G. S.West) Lemm., Chlorosarcina pahistris (Snow) Lemm.,
Chi. parvida (Snow) Lemm., Tetraspora lacustris Lemm., T. lini-
netica W. et G. S. West, Schizochlamys delicatula West, AsterococcJis
stiperttis (Cienk.) Scher f fei. Endophy tisch leben Chloro-
sphaera Alismatis Klebs, Chi. endophy ta Klebs. In kalten Gebirgs-
wässern der Schweiz und Skandinaviens kommt Tetraspora cylin-
drica (Wahlenb.) Ag. vor. Auf feuchter Erde leben Palmella
miniata Leibl. und Gloeocystis rupestris (Lyngb.) Rabenh. Im
Brackwasser wächst Prasinocladus stibsalva (Davis) Wille.
Kulturen: Um manche Tetrasporales sicher bestimmen zu
können, müssen sie kürzere oder längere Zeit kultiviert werden.
24 E. Lemmermann,
Man kann dazu mit Vorteil Knoopsche Nährlösung oder Mineral-
salzagar benutzen. Die meisten Formen lassen sich auf feuchten
Torf-, Lehm- oder Gipsplatten kultivieren. Die Bildung der Zoo-
sporen und Gameten wird durch Übertragung der kultivierten Algen
in reines Leitungs- oder Brunnenwasser begünstigt.
Untersuchung; Zunächst müssen die betreffenden Formen
möglichst frisch untersucht werden. Dabei ist zu beachten : P'orm
der Kolonie, Farbe und Beschaffenheit der Gallerte, das Vorhanden-
sein von Stielen oder Haftorganen, Form und Lagerung der Zellen,
Beschaffenheit ihrer Membran (ob einfach oder geschichtet), Form
und Farbe des Chlorophors, das Vorkommen von Pyrenoiden,
Vakuolen und Augenflecken, das Vorhandensein von Gallertgeißeln.
Es empfiehlt sich von der lebenden Zelle möglichst genaue Zeich-
nungen anzufertigen. Die Fixierung behufs spätererer Färbung
kann in 2 ^/o'igem Formol, Alkohol, Pfeifferscher Lösung usw, er-
folgen. Als Färbungsmittel leisten Safranin, Gentiana, Karbol-
fuchsin, Eisenhämatoxylin gute Dienste.
Wichtigste Literatur.
Artari, A,, Untersuchungen über Entwicklung und Systematik einiger
Protococcoideen. Bull, de la See. imper. d. naturalist. de Moscou
1893, N. S., Tome VI,
Chodat, R., Algues vertes de la Suisse I, Berne 19Ö2.
Co 11 ins, F. S,, The Green Algae of North America. Tufts College
Studies 1909, Vol. II, No. 3.
Correns, C, Über Apiocystis Brauniana Naeg. Zimmermann, Beitr. z.
Pflanzenzelle, Heft 3,
Davis, Bradley, Moore, Euglenopsis, a new Alga-like Organism,
Ann, of Bot, 1894, Vol. VIII.
De Toni, J. B., Sylloge Algarum, Vol. I, Sect. 1.
Gerneck, R., Zur Kenntnis der niederen Chlorophyceen. Beih, z.
Bot. Centralbl. 1907, Bd. XXI.
Hansgirg, A., Prodromus der Algenflora von Böhmen. Arch. d. natur-
wiss. Landesdurchf, in Böhmen 1888, Bd. V.
Kirchner, O., Algen von Schlesien. Breslau 1878.
Migula, Walter, Kryptogamenflora 1907, Bd. II, 1. Teil.
Naegeli, Gattungen einzelliger Algen, Zürich 1849,
Oltmanns, Fr., Morphologie und Biologie der Algen. Jena 1904 — 1905.
Reinke, J., Über Monostroma bullosum Thur, und Tetraspora lubrica
Kütz, Jahrb. f. wiss. Bot. 1878, Bd. XL
Scherffel, A., Einiges zur Kenntnis von Schizochlamys gelatinosa.
Ben D. Bot. Ges. 1908, Bd, XXVIa,
Ders., Asterococcus n. g, superbus (Cienk.) Scherffel und dessen an-
gebliche Beziehungen zu Eremosphaera, 1. c, 1908, Bd. XXVIa.
West, G, S., A Treatise on the British Freshwater-Algae. Cambridge
1904.
Wille, N., Tetrasporaceae. Engler u. Prantl, Nat. Pflanzenfam., I.Teil,
Abt. 2.
Tetrasporales. 25
Übersicht der Ordnungen.
I. Zellen mit Gallertstielen. Podococcinae (S. 25).
II. Zellen ohne Gallertstiele.
1. Gallertgeißeln vorhanden. Gloeomastigophorinae (S. 37).
2. Gallertgeißeln fehlen.
A. Zellen in einem scharf begrenzten oder unregelmäßig
geformten Gallertlager. Palmellinae (S. 29).
B. Zellen einzeln oder zu lockeren oder festeren Familien
vereinigt, zuweilen mit schwacher Gallerthülle.
Pleurococcopsinae (S. 45).
Podococcinae.
Zellen mit einfachen oder verzweigten Gallertstielen, zuweilen
zu einem makroskopischen, unregelmäßig geformten Gallei-ilager
vereinigt, ohne Gallertgeißeln. Chlorophor 1 oder mehrere, miilden-,
glocken- oder bandförmig. Pyrenoid meist vorhanden, zuweilen
napfförmig den Zellkern umschließend, selten fehlend. Kontraktile
Vakuolen nur von Chlorangium bekannt. Ungeschlechtliche Ver-
mehrung durch Teilung nach 1—3 Richtungen des Raumes und
durch 2- oder 4 geißelige Zoosporen, geschlechtliche durch Kopu-
lation von Gameten. Akineten- und Palmella-Stadien von einigen
Arten bekannt.
Einzige Familie:
Chlorangiaceae.
Übersicht der Gattungen.
I. 1 oder mehrere mulden-, glocken- oder bandförmige Chromato-
phoren.
1. Zellen nicht zu einem makroskopischen Gallertlager vereinigt.
A. Chromatophor glockenförmig. Zellen mit zwei dünnen
Stielen. Physocytiiim (S. 25).
B. Chromatophor mulden- oder bandförmig. Zellen mit mehr
oder weniger dicken, einfachen oder verzweigten Gallert-
stielen.
a. Zellen an der Basis mit 1 — 2 kontraktilen Vakuolen.
Pyrenoid fehlend. Chlorangium (S. 26).
b. Zellen ohne kontraktile Vakuolen Pyrenoid vor-
handen. Prasinocladiis (S. 27).
2. Zellen zu einem makroskopischen Galleitlager vereinigt.
Ecballiocystis (S. 27).
IL Zahlreiche scheibenförmige Chromatophoren vorhanden.
Hormotila (S 27).
Physocytium Borzi.
Zellen einzeln oder zu mehreren innerhalb einer kugeligen,
mittels zweier dünner Stiele festsitzenden Gallerthülle. Chromatophor
wandständig, glockenförmig (ob mehrere Chromatophoren vorhanden?)
mit 1 Pyrenoid. Ungeschlechtliche Vermehrung durch 2 geißelige
26 E. Lemmermann,
Zoosporon, geschlechtliche durch Kopulation 2 geißeliger Gameten.
Zygote kugelig, mit dicker Membran, bei der Keimung 1 — 2 größere
Schwärmer entlassend. Akineten und Pahnel/aStadium bekannt.
Die Zoosporen entstehen aus den vegetativen Zellen und
werden durch Auflösung der Gallerthülle frei. Sie bilden ein
Fa/me/ In -Stadium, aus dem kleinere Zoosporen hervorgehen, die
wieder ein Fa/mrl/a -Studium bilden. Aus überwinternden Zellen
desselben können Akineten entstehen. Die Gameten gehen durch
Teilung aus abgerundeten, dem Palme/laSta.dmm angehörigen
Zellen hervor.
Einzige Art:
Pliysocytiuni conf ervicola B o r z i (Fig. ba—ä). — Kolonien kugelig,
an der Ansatzstelle der Stiele etwas eingebuchtet, ca. 13—28 [x
groß. Stiele mit je einem kleinen Haftscheibchen. Zellen
länglich bis eiförmig, ca. 6 — 8 [i lang, 3 — 4 [i breit. Zoo-
sporen eiförmig, mit etwas über körperlangen Geißeln. Katharob.
— Bislang nur aus Italien, an Fadenalgen.
Chlorangium Stein.
Zollen auf verzweigten, seltener auf einfachen Gallertstielen
sitzend, mit 1—2 bandförmigen Chromatophoren, einem zentralen
Kern und 1—2 basalen Vakuolen. Pyrenoid fehlend. Vermehrung
durch Querteilung und durch 2 geißelige Zoosporen. Akineten be-
kannt. Gameten angeblich zu vielen in der Mutterzelle entstehend.
Kopulation nicht beobachtet.
Bei der Teilung entwickeln die jungen Zellen je einen Gallert-
stiel und wachsen aneinander vorbei, während die Mutterzellhaut
aufgelöst wird.
Chlora7ighmi kann vom Anfänger mit Colacmm^) [vgl. Heft IT,
S. 155], Prasmocladtcs, vielleicht auch mit gewissen Arten von
Characmm und Characiopsis verwechselt werden, unterscheidet sich
jedoch von allen diesen Formen durch den Besitz der basalen
Vakuolen. CoJachim enthält außerdem Paramylonkörner, Prasino-
cladus und Characmm besitzen Pyrenoide und Characiopsis"^) hat
gelblichgrüne Chromatophoren.
Übersicht der Arten.
I. Gallertstiele verzweigt, Zellen spindelförmig.
Chi. stentoi'imim 1.
II. Gallertstiele unverzweigt Zellen elliptisch oder verkehrt eiförmig.
Chi. javanicuni 2.
1. Chlorangium stentorinnm (Ehren b.) Stein (Fig. 'ia—c'). —
Zellen spindelförmig, 23 — 34 [j. lang, 12— 14 ix breit, an der Basis
mit 2 Vakuolen, auf verzweigten Gallertstielen. Zoosporen
spindelförmig mit ca. -/s körperlangen Geißeln, zur Ruhe ge-
kommen verkehrt keulenförmig. An planktonischen Crustaceen.
Katharob.
1) So wurde Chlo7-aitziuni steiitorijiinn seinerzeit von Ehrenberg- als Cola-
ciiniL stenio? itijtrn beschrieben.
2) Vgl. E. Lemmermann, Algologische Beiträge, XII. Die Gattung Chara-
ciopsis Borzi (Abh. Nat. Ver. Bremen 1914, Bd. XXIII, S. 249—261).
Tetrasporales. 27
2. Chloraiigiiim javanicum Lemm. (Fig. 2a— c). — Zellen ellip-
tisch bis verkehrt eiförmig, 6—9,5 \x lang, 4 — 6 ]x breit, an der
Basis mit einer Vakuole, auf unverzweigten Gallertstielen. Form
der Zoosporen nicht bekannt. Eben zur Ruhe gekommene Zellen
verkehrt eiförmig. Katharob. Bislang nur aus Java an plank-
tonischen Rotatorien.
Prasinociadus Kuckuck.
Zellen auf vielfach verzweigten Gallertstielen sitzend, mit oder
ohne Augenfleck. Chromatophor wandständig, anfangs bandförmig
verteilt, später mantelförmig. Pyrenoid napfförmig den Kern um-
schließend. Ungeschlechtliche Vermehrung meist durch schiefe
Längsteilung, seltener durch Querteilung und durch 4 geißelige
Zoosporen mit Augenfleck, geschlechtliche nicht beobachtet. Akineten
nicht bekannt.
Einzige Brackwasserart :
Prasinociadus subsalsus (Davis) Wille (Fig. la—c). — Zellen
oval, 12 — 20 [i, lang, 6—9 [i breit, mit großem Augenfleck. Mem-
bran dünn. Gallertstiele vielfach verzweigt, mit zahlreichen
Querwänden. Zoosporen oval, 12—18 (x lang, 6— 8 [x breit,
Geißeln körperlang. Im Brackwasser; bislang nur Amerika
bekannt. Katharob?
Die Gattung ist mit Chloraiighim nahe verwandt, unter-
scheidet sich aber davon durch die 4geißeligen Zoosporen,
das Vorhandensein eines Augenflecks, den Bau des Chromate -
phors, die eigentümliche Form des Pyrenoides und die schiefe
Längsteilung. Über den Aufbau der Gallertstiele vgl. S. 23.
Ecballiocystis Bohlin.
Zellen auf dichotomisch verzweigten Gallertstielen, zu einem
makroskopischen, unregelmäßigen, oft hohlkugeligen Gallertlager
vereinigt, das zuweilen durch Rhizoiden mit dem Substrat ver-
bunden ist. 1 glockenförmiges Chromatophor mit 1 Pyrenoid. Un-
geschlechtliche Vermehrung durch kreuzweise Teilung, wobei eine
Tochterzelle jedesmal durch einen Gallertstiel nach außen geschoben
wird und durch Zoosporen; letztere entstehen zu 4 — 16 in den
oberen und äußeren Zellen. Geschlechtliche Vermehrung nicht
beobachtet. Akineten und Pa/w.?//«- Stadium nicht bekannt.
Einzige Süßwasserart:
Ecballiocystis pulvinata Bohlin (Fig. 4a, b). Gallertlager makro-
skopisch, grün. Zellen oblong, 25—36 [i, lang, 10 — 13 [j, breit.
Katharob ? Bislang nur aus Brasilien.
Hormotila Borzi.
Zellen mit zylindrischen, einfachen oder verzweigten, schlauch-
artigen, oft konzentrisch geschichteten Gallertstielen, die nach der
Teilung zwischen den Tochterzellen gebildet werden. Membran ein-
fach oder geschichtet, farblos. Chromatophoren zahlreich (?), wand-
ständig. Pyrenoid vorhanden. Kern zentral oder wandständig. Un-
geschlechtliche Vermehrung durch Teilung nach 1 — 3 Richtungen
28
E. Lemmermann,
Tetrasporales. 29
des Raumes und durch 2 geißelige Zoosporen mit Augenfleck,
geschlechtliche nicht beobachtet. Akineten nicht bekannt. Palmella-
Stadium vorhanden.
Einzige Art :
Hormotila mucigena Borzi (Fig. la—d). — Zellen kugelig oder
oval, 4 — 12 fx groß. Zoosporangien eiförmig, bis 30 \i groß,
8—64 Zoosporen durch eine seitliche Öffnung entlassend.
Zoosporen eiförmig, H— 5 [x lang, 1—2, .5 \j. breit; Geißeln fast
körperlang. Zur Ruhe gekommene Zoosporen entweder direkt
zu vegetativen Zellen auswachsend oder ein /'a/;«(?//a- Stadium
mit mehr oder weniger fester, oft konzentrisch geschichteter
Gallerte bildend. Aus letzterem gehen nach Auflösung der
Gallerte wieder vegetative Zellen hervor. An feuchten Felsen
oder in stehenden Gewässern auf untergetauchten Gegenständen
grüne Überzüge bildend
Chodat fand auch bei Protococcus viridis Ag. (= Pletcro-
coccus Naegeli Chodat) A^örwö/z/a- ähnliche Zustände und glaubt
daher, daß Horjtwtila imicigena Borzi zum Formenkreis von
Protococcus gehört; doch bedarf das einer erneuten sorgfältigen
Prüfung.
Mit Hormotila könnten bei oberflächlicher Prüfung Chloran-
gium^ Prasinocladiis, Hormospora dtihia Schmidle und Chaeto-
sphaeridium Pringsheimii Kleb ahn verwechselt werden; die
beiden ersteren sind durch den abweichenden Bau der Gallert-
stiele und die Zellform leicht zu unterscheiden. Hormospora
dubia Schmidle hat ein muldenförmiges Chromatophor ohne
Pyrenoid, Chaetosphaeriditim besitzt lange Borsten (vgl. Heft VI,
S. 146).
Palmellineae.
Zellen zu freischwimmenden oder festsitzenden mikroskopischen
bis apfelgroßen, meist unregelmäßig geformten Gallertlagern vereinigt,
ohne Gallertgeißeln. Chromatophor meist glockenförmig, selten stern-
förmig (Asterococcus); zuweilen sind auch mehrere scheibenförmige
Chromatophoren vorhanden [Palmodictyon). Pyrenoid meist vorhanden,
selten fehlend. Ungeschlechtliche Vermehrung durch Teilung nach
Fig. 1 — 6. 1 Prasinocladus subsalsjis (Davis) Wille. a Zoospore
x750, b Teilungsstadium X 750 , c Kolonie x250 (nach Davis).
2 Chlorangiiini Javaniciim Lemm. a Zoospore kurz nach dem An-
heften X 750, b gestielte Zelle x750, c Teilungsstadium X 750 (nach
Lern m ermann). 3 Chi. st€7itorimim {Eh.r enh.) Stein, a Zoospore
X 650, h junge gestielte Zelle X 650, c Teilungsstadium X 650 (nach
Stein), d Kolonie X 320, e Akinet (nach Wille). 4a, b Ecballiocystis
piilvinata Bohlin X 600 (nach Bohlin). 5 Physocytium confervi-
cola Borzi. a Spirogyra-Faden mit jungen Zellen X 660, b Zoospore
X660, c Gamet X 660, ^ Akinet X 660 (nach Wille). 6 Palmella
miniata Leibl. a Anordnung der Zellen in der Gallerte, b Teilungs-
stadium, c Zoosporangium, d^ e Zoosporen, /" Gametaiigium, g Gamet.
30
E. Lemmermann,
Tetrasporales. 31
1_3 Richtungen des Raumes und durch 2 geißelige Zoosporen.
Kopulation von Gameten bislang nur bei Palviella beobachtet.
Akineten bekannt.
Einzige Familie:
Palmellaceae.
Übersicht der Gattungen.
I. Zellen mit 1 Chrömatophor.
1. Zellen nicht mit weiten, abstehenden Hülimembranen.
A. Gallertlager von mehr oder weniger bestimmter Form, nie
flächenartig ausgebreitet. Gloeococcns (S. 31).
B. Gallertlager formlos, flächenartig ausgebreitet.
Palmella (S. 32).
2. Zellen mit dicken blasigen Hüllmembranen , einzeln oder
zu mehreren von einer gemeinsamen, zumeist geschichteten
Hülle umgeben.
A. Chrömatophor sternförmig. Asterococciis (S. 33).
B. Chrömatophor glockenförmig. Gloeocystis (S. 34).
II. Zellen mit mehreren scheibenförmigen Chromatophoren, zu
schlauchförmigen Gallertlagern vereinigt. Palmodictyon (S. 35).
Gloeococcus A. Braun.
Zellen zu freischwimmenden oder festsitzenden, mikroskopischen
bis apfelgroßen Gallertkolonien vereinigt, kugelig oder länglich, mit
deutlicher Membran. Chrömatophor glockenförmig, mit vorderem Aus-
schnitt. Pyrenoid vorhanden. Augenfleck fehlt. Ungeschlechtliche
Vermehrung durch vegetative Teilung, durch Bildung von Tochter-
kolonien und durch 2 geißelige Zoosporen von wechselnder Größe
geschlechtliche nicht beobachtet. Akineten und /*«/«/<?//«- Stadium
bekannt.
Übersicht der Arten.
I. Kolonien kugelig, stets freischwimmend, mikroskopisch. Zellen
meist kugelig, seltener länglich. G. Schroeteri 1.
II. Kolonien unregelmäßig, anfangs festsitzend, später freischwim-
mend, bis apfelgroß Zellen länglich.
1. Kolonien bis apfelgroß, grün gefleckt. Zellen 16 — 20 [;, lang.
G. mucosus 2.
2. Kolonien bis haselnußgroß, hellgelbgrün. Zellen 10—13 [x
lang. G. minor 3.
]. Gloeococcus Schroeteri (Chodat) Lemm. [= Sphaerocystis
Schroeteri Chodat] (Fig. 8«—/). — Kolonien kugelig, mit farb-
I'^ig 7 — 9. 7 Horniotila miicigena Borzi. a Kolonie X 650, b Zoo-
sporangien X 650, r Zoospore X 1320, d amöboide Zoospore xl320. 8
Gloeococctis Schroeteri {Q\vo&^\) Lemm. a Jüngere Kolonie >; 300(Orig.),
b ältere Kolonie X 300, c Tochterkolonie X 300, d Beginn des Palmella-
Stadiums x300, ^ /'«/w^/Za-Stadium x300 (nach G. S. West), /Zoo-
spore (nach Chodat). 9 Gloeococcus mucosus A. Br. a, b Teilungs-
stadien X 400, c Zoospore x400 (nach A. Braun).
32 E. Lemniermann,
loser Gallerthülle, 50—1500 [x groß. Zellen peripherisch ange-
ordnet, einzeln oder zu mehreren beieinander, meist kugelig, sel-
tener länglich, 6—12 (x, kurz vor der Teilung bis 22 (x groß. Die
durch Teilung entstandenen tetraedrischen Zellgruppen sind
von einer besonderen, erst durch Färbung erkennbaren Gallert-
hülle umgeben, die bei einzelnen eine festere Außenschicht
besitzt (Fig. Hö). Diese Tochterkolonien werden durch Ver-
scbleimung der Kolonialgallerthülle frei; hierauf verschleimt
die Außenschicht an einer Stelle, die innere Schicht breitet
sich aus und erzeugt auf diese Weise nach und nach ein Fal-
w.^Z/rt'-Stadium (Fig. 8e). Nach Chodat soll die Außenschicht
auch in mehrere Stücke zersprengt Averden können, Zoosporen
verschieden groß, kugelig, eiförmig oder oval, mit 2 etwas über
körperlangen Geißeln, kugelige, mit geschichteter Gallerthülle
versehene Ruhestadien bildend. Akineten kugelig, mit fester
Membran. Im Plankton weit verbreitet. Katharob.
Die Kolonien und Falmel/aStsidien sind leicht mit Tetra-
spora laciistris Lemm. und T. limnetica W. et G. S. West zu
verwechseln (vgl. Fig. 21). Nach Färbung mit Safranin oder
Gentianviolett treten aber die für Tetraspora charakteristischen
Gallertgeißeln deutlich hervor.
2. Gloeococciis mucosus A. Braun (Fig. ^a—c). — Kolonien an-
fangs festsitzend, später freischwimmend, niedergedrückt kugelig,
oft gelappt, bis apfelgroß, grün gefleckt. Zellen oval. 16—20 pi,
lang, ca. 9 — 11,5 (x breit. Zoosporen eiförmig; Geißeln l'^rnal
körperlang. Unvollständig bekannt. Bislang nur aus kleinen
Weihern an der Dreisam bei Freiburg i. B.
3. Gloeococciis minor A. Braun. — Kolonien anfangs festsitzend,
später freischwimmend, bis haselnußgroß, kugelig bis birnförmig,
hellgelbgrün. Zellen 10—13 [x lang. Unvollständig bekannt.
Bislang nur aus Brunnentrögen bei Freiburg i. B.
Palmella Lyngb.
Zellen einzeln oder zu 2— 8 in einem unregelmäßig geformten
Gallertlager, mit gallertartiger Membran. Chromatophor glockenförmig,
mit einem Pyrenoid. Augenfleck fehlt. Ungeschlechtliche Ver-
mehrung durch Teilung nach 2 — 3 Richtungen und durch 2 geißelige
Makro- oder Mikrozoosporen, geschlechtliche durch Kopulation von
2geißeligen Gameten. Akineten bekannt.
Zahl der Arten sehr zweifelhaft; viele der als Palmella be-
schriebenen Formen sind Entwicklungsstadien anderer Algen, wie
Chlamydomonas^ Tetraspora, Stigeoclonhim. Eine gute Art ist nur
P. inhimta Leibl.; die übrigen von mir aufgeführten Arten be-
dürfen dringend einer genaueren Untersuchung.
Übersicht der Arten.
I. Gallertlager ziegelrot, seltener gelblich, Zellen 3— 5 [x groß,
mit geschichteter Gallertliülle. P. miiiiata 1.
II. Gallertlager grün. Zellen 0,75 -'i [i groß, mit leicht zerfließen-
der Gallerthülle, P. hyalina 2.
III. Gallertlager olivgrün. Zellen 6—14 (x groß, mit dünner leicht
verschleimender Membran. P. miicosa 3
Tetrasporales. 33
Pahnella-SiViige Zustände finden sich bei vielen Algen; eine
sichere Bestimmung der Palme II a-Axien ist daher nur auf Grund
von Kulturen durchzuführen. Die Palmellen der Ulotrichiales sind
an dem platten- bis muldenförmigen Chlorophor zu erkennen, die
der Chlamydomonaden sind dagegen in vielen Fällen ohne weiteres
nicht zu unterscheiden. Die Palmellen der Euglenen besitzen
Paramylon, die der Chrysomonaden Leukosin. Andere, leicht mit
Palmella zu verwechselnde Formen sind Gloeococcus, Tetraspora^
Psendotetraspora\ die Arten der ersteren Gattung bilden mehr oder
weniger bestimmt geformte Gallertlager, Tetraspora besitzt Gallert-
geißeln und Psetidotetraspora hat ein gelapptes oder sternförmiges
Chlorophor.
1. Palmella miiiiata Leibl. (Fig. 6a — g). — Gallertlager ziegelrot,
orange, seltener gelblich, weit^usgebreitet, weich, unregelmäßig
geformt. Zellen kugelig, 3 — 5 \k groß, mit dicker, meist konzen-
trisch geschichteter Gallerthölle, einzeln oder zu 2 — 8 einander
genähert, anfangs grün, später durch Anhäufung von Hämatochrom
orange. Makro- und Mikrozoosporen dick eiförmig, mit 2, zirka
doppelt körperlangen Geißeln. Gameten fast kugelig, vorn ver-
jüngt, mit 2 zirka dreimal körperlangen Geißeln. Akineten
kugelig, mit dicker, granulierter Membran. Auf feuchter Erde,
berieselten Felsen, in Bächen an untergetauchten Steinen usw.
Katharob.
Die Makrozoosporen gehen direkt aus einer vegetativen
Zelle hervor; bei der Bildung der Mikrozoosporen zerfällt der
Protoplast einer vegetativen Zelle (Zoosporangium) durch suk-
zessive Teilung in 4 — 16, bei der Bildung der Gameten in
zahlreiche Tochterzellen.
2. Palmella hyaliua Rabenh. — Gallertlager dünn, weich, grün.
Zellen kugelig, 0,7—1 ^, seltener bis 3 \l groß, dicht gedrängt,
mit leicht zerfließender Gallerthülle, grün. Zoosporen, Gameten
und Akineten nicht bekannt. In stehenden Gewässern an
Steinen usw. festsitzend. Katharob ?
3. Palmella mueosa Kütz. — Gallertlager weich, olivgrün.
Zellen kugelig, 6 — 14 jx groß, mit dünner nicht verschleimen-
der Membran, bleichgrün. Zoosporen, Gameten und Akineten
nicht bekannt. In stehenden und fließenden Gewässern, an
Steinen usw. festsitzend.
Asterococcus Scherffel.
Zellen einzeln oder zu mehreren, mit konzentrisch geschich-
teter Gallerthülle. Chlorophor sternförmig, aus einem zentralen,
ein großes Pyrenoid einschließenden Mittelstück und zahlreichen
radialen Streifen bestehend, die sich an der Peripherie scheiben-
förmig verbreitern. 2 peripherisch gelegene, kontraktile Vakuolen.
Augenfleck vorhanden. Ungeschlechtliche Vermehrung durch vege-
tative Teilung nach 3 Richtungen und durch 2 geißelige Zoosporen,
geschlechtliche nicht bekannt. Akineten bislang nicht beobachtet.
Einzige Art:
Asterococcus superbus (Cienk.) Scherffel (Fig. 30a—/). — Zellen
kugelig oder breit oval, 25—37 {jl lang, 20—37 [i. breit, anfangs
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft V. 3
34 E. Lemmermann,
einzeln oder zu mehreren in einer gemeinsamen farblosen
Gallerthülle, später oft eingeschachtelt (Fig. 30<^ — <?). Kern
neben dem Pyrenoid. Zoosporen fast kugelig mit 2 Geißeln.
In stehenden Gewässern, besonders in Moortümpeln.; auch
im Plankton. Katharob.
Asterococcus ist vielfach mit Gloeocystis atnpla Kütz. und
Eremosphaera viridis de Bary verwechselt worden, unter-
scheidet sich aber davon durch das sternförmige Chlorophor.
Ob die von Borzi beschriebenen Stadien \on Prasiola hierher
gehören, ist noch weiter zu untersuchen.
Gloeocystis Naegeli.
Zellen anfangs einzeln oder zu mehreren in gemeinsamer
Gallerthülle, später vielfach ineinander geschachtelt. Chlorophor
glockenförmig, mit einem Pyrenoid. Augenfleck fehlt. Ungeschlecht-
liche Vermehrung durch vegetative Teilung nach 3 Richtungen und
durch 2 geißelige Zoosporen, geschlechtliche nicht bekannt. Aki-
neten vorhanden.
Zahl der Arten schwer zu bestimmen, da viele der hierher
gerechneten Formen nur Entwicklungszustände anderer Algen sein
dürften.
Gloeocystis - ähnliche Einschachtelungen kommen außer bei
Gloeococcus Schroeteri (Chodat) Lemm. (vgl. S. 31) auch bei Astero-
coccus, Chlamydomonas, Oocystis, Coccomyxo, Gloeothece und Gloeo-
capsa vor. Asterococcus ist durch das sternförmige Chlorophor,
Oocystis durch die platten- oder scheibenförmigen Chlorophoren,
Coccomyxa durch die schiefe Teilung und das Fehlen des Pyre-
noides leicht und sicher von Gloeocystis zu unterscheiden ; Gloeo-
thece und Gloeocapsa sind blaugrün gefärbt. Chlamydomonas läßt
sich dagegen in vielen Fällen kaum sicher von Gloeocystis unter-
scheiden; dann muß man schon Kulturen der betreffenden Alge
anlegen.
Übersicht der Arten.
I. Zellen meist kugelig, seltener länglich.
1. Gallertlager 3 eckig, freischwimmend Gl. plaiictonica 1.
2. Gallertlager formlos, meist festsitzend.
A. Gallertlager weich, grün.
a. Zellen 4,5— 12 (x groß, mit deutlich geschichteter Gallert-
hülle Gl, vesiculosa 2.
b. Zellen 2,5 — 4 (x groß, mit undeutlich geschichteter
Gallerthülle. Gl. botryoides 3.
B. Gallertlager ziemlich fest, schmutziggrün bis olivenbraun.
Zellen stets kugelig. Gl. rupestris 4.
II. Zellen stets länglich.
1. Zellen 9—15 {x lang. Gl. ampla 5.
2. Zellen bis 23 {x lang. Gl. major 6.
1. Gloeocystis planctonica (W. et G. S. West) Lemm. nob.
(Fig. 13). — Zellen kugelig, 7,5—12 \j. groß, mit weiter, zu-
weilen geschichteter Hülle, in einem freischwimmenden, drei-
eckigen, 120 — 135 {X großen Gallertlager tetraedrisch angeordnet.
Tetrasporales. 55
Zoosporen und Akineten nicht beobachtet. Bislang nur aus
dem Plankton irischer Gewässer bekannt. Katharob.
.2. Gloeocystis vesiculosa Naeg. (Fig. 10). —Zellen kugelig,
seltener länglich, 4,5 — 12 [l groß, zu einem weichen, grünen
Gallertlager vereinigt. Membran deutlich geschichtet. Zoo-
sporen sich direkt aus vegetativen Zellen entwickelnd. Aki-
neten kugelig, mit fester Membran, bis 56 [L groß, bei der
Keimung zahlreiche kleinere Zoosporen (ob Gameten ?) oder
eine geringere Zahl größerer Zoosporen entlassend ; letztere
kommen innerhalb der Akinetenmembran zur Ruhe und werden
durch Zerreißen derselben frei. In stehenden Gewässern, an
untergetauchten Gegenständen. Katharob?.
3. Gloeocystis botryoides (Kütz.) Naeg. — Zellen kugelig,
seltener länglich, 2,5 — 4 yL groß, zu einem weichen, hell- oder
schmutziggrünen Gallertlager vereinigt. Membran undeutlich
geschichtet. Zoosporen und Akineten nicht bekannt. Sehr
zweifelhafte Art. In stehenden Gewässern, an feuchten Hölzern
und Steinen, auf feuchter Erde. Katharob?
4. Gloeocystis rupestris (Lyngb.) Rabenh. — Zellen kugelig,
3 — 5 [X groß, zu einem ziemlich festen, schmutziggrünen bis
olivenbraunen Gallertlager vereinigt. Membran dick, deutlich
geschichtet. Zoosporen nicht bekannt. Akineten (= var. sub-
attrantiaca Hansg. ?) kugelig, im Innern mit Karotin (Hämato-
chrom), 8—10 \i. dick. An feuchten Felsen, auf feuchter Erde.
Katharob ?
5. Gloeocystis ampla Kütz. (Fig. 14a, b). — Zellen länglich,
9 — 15 (i, lang, bis 12 [x breit, zu einem halbkugeligen oder fast
kugeligen, zuweilen hautartigen, bis 15 mm großen, grünen
Gallertlager vereinigt. Membran deutlich geschichtet. Zoo-
sporen kugelig, ohne Augenfleck; Geißeln zirka doppelt körper-
lang. In stellenden Gewässern, an untergetauchten Gegen-
ständen. Katharob ?
6. Gloeocystis major Gerneck. — Zellen länglich, bis 23 (x
lang, bis 19 \x breit, zu einem weichen, grünen Gallertlager
vereinigt. Membran undeutlich geschichtet. Zoosporen ohne
Augenfleck. Akineten nicht bekannt. Bislang nur aus Kulturen
von Algen aus der Umgegend von Göttingen bekannt. Katharob ?
Palmodictyon (Kütz.) Lemm. einend.
Zellen einzeln oder zu 2 — 4, von weiten, häufig zerfließenden
Gallerthüllen umgeben, zu mehr oder weniger zylindrischen, ein-
fachen oder verzweigten, netzförmigen oder radial ausstrahlenden
Gallertmassen verbunden. Mehrere scheibenförmige, gebogene Chloro-
phoren. Pyrenoide fehlen. Ungeschlechtliche Vermehrung durch
Teilung nach 1 — 3 Richtungen und durch 2 geißelige Schwärmer,
geschlechtliche Vermehrung nicht bekannt. Akineten vorhanden.
Verwechslungen sind möglich mit Tetraspora, Asterocystis und
Goniotrichum; die beiden letzteren besitzen jedoch ein sternförmiges,
blaugrünes oder rötliches Chlorophor; Tetraspora ist am Vorhanden-
sein der Gallertgeißeln, sowie am Bau des pyrenoidhaltigen Chloro-
phors leicht zu erkennen.
36
E. Lemmermann,
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Tetrasporales. 37
Übersicht der Arten.
I. Gallertlager netzförmig durchbrochen. P. viride 1.
II. Gallertlager einfach oder verzweigt, seltener aus radial aus-
strahlenden Schläuchen bestehend. P. yarium 2.
1. Palmodictyon viride Kütz. (Fig. 11«, b). — Gallertlager
anfangs farblos, später bräunlich, bis 2 mm lang, 28—52 [l breit,
netzförmig durchbrochen. Zellen kugelig, ohne Hüllen 5—9,5,
mit denselben 26—40 [l groß. Akineten kugelig, mit brauner
Membran, 10—18 [l groß, bei der Keimung unmittelbar wieder
ein Gallertlager erzeugend. In stehenden Gewässern, zwischen
anderen Algen. Katharob.
2, Palmodictyon varium (Naeg.) Lemm. nob. [= Palmodactylon
varnnn Naeg., P. ramosiivi Naeg., P. simplex Naeg.] (Fig. 12
rt, h). — Gallertlager bis ca. 1500 [x lang, 11,5—75 [x breit, farblos,
anfangs einfach, später unregelmäßig verzweigt, manchmal aus
radial ausstrahlenden Schläuchen bestehend (Fig. 12 ^'). Zellen
kugelig, 4,5 — 12 \x groß, mit anfangs deutlichen, aber sehr
bald zerfließenden, weiten Gallerthüllen. Akineten nicht be-
kannt. In stehenden Gewässern zwischen anderen Algen.
Katharob.
Gloeomastigopliorinae.
Zellen meist in einschichtiger Lage in freischwimmenden oder
festsitzenden, mikro- oder makroskopischen, bestimmt geformten
oder formlosen Gallertlagern, mit mehr oder weniger langen, manch-
mal aus der Gallerte hervorragenden Gallertgeißeln, einzeln oder
zu mehreren von einer gemeinsamen Hülle umgeben. Chlorophor
mulden- oder glockenförmig, mit 1 Pyrenoid. Ungeschlechtliche
Vermehrung durch Teilung nach 1—3 Richtungen des Raumes und
durch 2- oder 4 geißelige Zoosporen, geschlechtliche durch Kopu-
lation von Gameten, Akineten bekannt.
Einzige Familie:
Tetrasporaceae.
Übersicht der Gattungen.
I. Gallertlager ohne festere Außenschicht, freischwimmend oder
festsitzend. Gallertgeißeln nur selten etwas aus der Gallerte
hervorragend.
1. Membran der Mutterzelle nach der Teilung allmählich ver-
schleimend. Tetraspora (S. 39).
Fig. 10. 10 Gloeocystis -vesiculosa Naeg. X 200 (nach Hansgirg).
11 Palmodictyon viride Kütz. a Teil einer älteren Kolonie X 420.
h junge Kolonie x420 (nach G. S. West). 12 P. varium (Naeg.)
Lemm. a Verzweigte Kolonie X 100 (nach G. S. West), b strahlen-
förmige Kolonie (nach Naegeli). 13 Gloeocystis planctonica (W. et
G. S. West) Lemm. (nach W. et G. S. West). 14 Gl. ampla Kütz.
a Kolonie x 320, b Zoospore x320 (nach Cienkowsky).
E. Lemmermann,
Tetrasporales. 39
2. Membran der Mutterzelle bei der Teilung in mehrere Stücke
zerspringend, die noch lange in der Nähe der Zellen erhalten
bleiben. Schizochlamys (S. 41).
IL Gallertlager mit festerer Außenschicht, mit besonderer Haft-
scheibe festsitzend, meist verkehrt eiförmig. Gallertgeißeln lang
aus der Gallerte hervorragend. Apiocystis (S. 43).
Zu beachten bleibt außer vorstehenden Gattungen auch Tetra-
sporidium javanicrun Moeb. mit einem schwammförmigen, unregel-
mäßig durchlöcherten Gallertlager. Zellen kugelig, 6 — 7 (i, groß,
Chlorophor glockenförmig, mit 1 Pyrenoid. Gallertgeißeln fehlen
angeblich. Ungeschlechtliche Vermehrung durch Teilung in einer
Ebene und durch Zoosporen. Letztere entstehen zu 16 in 20 — 25 [x
gi-oßen Zoosporangien, wobei ein reichliches Periplasma an der
Wand der Zoosporangien zurückbleibt. Eine genaue Untersuchung
lebenden Materiales ist zur Klarstellung dieser eigentümlichen Ver-
hältnisse dringend erforderlich.
Tetraspora Link.
Gallertlager verschieden geformt, kugelig, länglich, schlauch-
oder blasenförmig oder flach ausgebreitet, manchmal netzartig durch-
brochen, freischwimmend oder festsitzend. Zellen kugelig, zuweilen
etwas eckig, in einschichtiger Lage angeordnet, einzeln oder 2 — 4
von einer besonderen Gallerthülle umgeben, mit je 2 Gallertgeißeln
versehen. Chlorophor muldenförmig, mit Pyrenoid. Ungeschlecht-
liche Vermehrung durch Teilung nach 1 — 2 Richtungen innerhalb
der Spezial-Gallerthülle^) oder durch 2 geißelige Zoosporen,
geschlechtliche durch Kopulation von Gameten. Zygoten kugelig,
bald keimend. Akineten kugelig, bräunlich bis rötlich, mit fester
Membran, im Innern mit Öltropfen.
Ähnliche Gallertlager kommen bei Euglena, Palmella, Pseudo-
tetraspora, Tetrasporidium und Monostroma vor; von allen unter-
scheidet sich Tetraspora durch den Besitz der eigentümlichen
Gallertgeißeln, von der ähnlichen Schizochla7nys durch das Fehlen
der beim Wachstum abgesprengten Membranstücke.
Fig. 15 — 17. 15 Tetraspora gelatinosa Kütz. a Gallertlager in natür-
licher Größe (nach Kützing), h Teil des Gallertlagers X 625 (nach
Br. Schröder). 16 T. luhrica (Roth) Ag. a — c Junge Gallertlager
in natürlicher Größe {a nach Kützing, h, c nach G. S. West), d Zoo-
spore x960, e Stück des Gallertlagers X 960, / Gamet x960, g Ko-
pulation zweier Gameten x 960, h bewegliche Zygote x 960, i ruhende
Zygote x960 (nach J. Reinke). 17 T. tdvacea Kütz. Mehrere
jugendliche Gallertlager in natürlicher Größe (nach Kützing).
1) Die Tochterzellen bleiben zunächst nahe beieinander liegen, entfernen sich
dann allmählich nach Zerfließen der Spezialgallerthülle voneinander. Daher sind zur
Zeit lebhafter Teilung die Zellen zu 2 — 4 genähert, zu anderer Zeit aber einzeln. Es
kommt sogar vor, daß nur an einzelnen Stellen des Gallertlagers Teilungen erfolgen,
so daß man nur hier die ZeUen zu 2 — 4 genähert ündet. Die Lage der Zellen kann daher
nicht, wie es bislang vielfach geschehen ist, als Unterscheidungsmerkmal der einzelnen
Arten benutzt warden.
40 E. Lemmermann,
Übersicht der Arten.
I. Gallertlager mikroskopisch, stets freischwimmend.
1. Zellen 7—8 [jl groß. Gallertgeißeln 6— 8 mal so lang als die
Zelle. T, laciistris 1.
2. Zellen 4 [l groß. Gallertgeißeln 2 — 3 mal so lang als die
Zelle. T. limnetica 2.
II. Gallertlager makroskopisch, anfangs festsitzend, später frei-
schwimmend oder stets mit einem besonderen Stiele festsitzend.
1. Gallertlager ohne besonderen Stiel, anfangs festsitzend,
später freischwimmend.
A. Gallertlager schlauchförmig, einfach oder gelappt, zuweilen
netzartig durchbrochen. T. lubrica 2.
B. Gallertlager anfangs blasenförmig, später ausgebreitet.
a. Gallertlager im ausgebreiteten Zustande höckerig.
T, gelatinosa 4.
b. Gallertlager flach, blattartig. T. iilvacea 5.
2. Gallertlager stets mit besonderem Stiele festsitzend, zylindrisch.
T. cylindrica 6.
1. Tetraspora lacustris Lemm. (Fig. 21). — Gallertlager stets
freischwimmend, kugelig, länglich oder unregelmäßig, 150 — 300 (x
groß, farblos, erst nach P'ärbung mit Safranin usw. deutlich zu
erkennen, 8 bis zahlreiche Zellen enthaltend. Zellen kugelig,
7 — 8 (JL groß. Gallertgeißeln ca. 6 — 8 mal so lang als die Zelle,
nicht aus dem Gallertlager hervorragend. Zoosporen, Gameten
und Akineten nicht bekannt. Im Plankton der Seen und
Teiche, weit verbreitet und wohl häufig mit Gloeococcus Schroeteri
(Chodat) Lemm. verwechselt. Katharob.
2. Tetraspora limnetica W. et G. S. West (Fig. 20). — Gallert-
lager stets freischwimmend, kugelig, länglich oder unregelmäßig,
124—220 (JL groß, farblos, erst nach Färbung mit Safranin usw.
zu erkennen, zahlreiche Zellen enthaltend. Zellen kugelig,
4 (JL groß. Gallertgeißeln kurz, nur 2— 3 mal so lang als die
Zelle, aus dem Gallertlager hervorragend. Zoosporen, Gameten
und Akineten nicht bekannt. Im Plankton der Seen, bislang
nur aus Ennerdale Water (England).
3. Tetraspora lubrica (Roth) Ag. (Fig. 16«— z). — Gallertlager
anfangs festsitzend, später freischwimmend, schlauchförmig,
einfach oder vielfach gelappt, manchmal netzartig durchbrochen^
bis 2 dm lang, gelbgrün. Zellen kugelig, 7—11 (jl groß.
Gallertgeißeln nicht aus dem Lager hervorragend. Zoosporen
oval, mit 2 körperlangen Geißeln. Kopulation von Gameten
beobachtet. Zygoten kugelig, niR fester Membran. Akineten
nicht bekannt. In stehenden Gewässern. Katharob.
4. Tetraspora gelatinosa (Vau eh.) Desv. [inkl. T. explanata Ag.]
(Fig. 15 a, 5). — Gallertlager anfangs festsitzend, blasenförmig,
später freischwimmend, unregelmäßig ausgebreitet, vielfach
blasenförmig aufgetrieben und höckerig, bis 20 cm groß, hell-
Tetrasporales. 41
oder dunkelgrün^), zuweilen bräunlich. Zellen kugelig, 2—14 [i,
meist 7—12 [x groß. Gallertgeißeln nicht aus dem Gallertlager
hervorragend. Kopulation von Gameten nicht beobachtet. Aki-
neten kugelig, gelbbraun, mit der dicken Meml)ran 15—24 [/,
ohne diese 9—15 [l groß. In stehenden Gewässern. Katharob.
5. Tetraspora lüvacea Kütz. (Fig. 17). — Gallertlager anfangs
festsitzend, blasenförmig, später freischwimmend, flach aus-
gebreitet, blattartig, grün. Zellen kugelig, Gallertgeißeln nicht
aus dem Lager hervorragend. Kopulation von Gameten nicht
beobachtet Akineten nicht bekannt. In stehenden Gewässern.
Katharob.
6. Tetraspora cyliiidrica (Wahlenb.) Ag. {Stapf ia cylindrica)
(Fig. 18a, h). — Gallertlager mit einem besonderen Stiele fest-
sitzend, zylindrisch, an der Spitze schwach keulenförmig ver-
dickt, bis 1 m lang, 2 — 15 mm (selten bis 2 cm) dick, grün.
Zellen kugelig oder etwas länglich, 2 — 17 |x groß. Gallertgeißeln
nicht aus dem Lager hervorragend. Kopulation von Gameten
nicht beobachtet. Akineten kugelig, braun, 14—22 jx groß. In
kalten Bächen und Seen. Katharob.
var. extensa Co Hins: Gallertlager bis 35 {x lang, meist
nicht über 1 cm dick, zuweilen bis auf 5 cm unregel-
mäßig verbreitert. Zellen kugelig 10 — 15 [x groß. Bis-
lang nur aus langsam fließenden Gewässern in Nord-
amerika.
Schizochlamys A. Br.
Zellen mit fester Membran zu vielen in einem gemeinsamen
Gallertlager, nierenförmig bis kugelig, mit einem Büschel von Gallert-
geißeln. Chlorophor glockenförmig, aus zahlreichen kleinen Plätt-
chen zusammengesetzt. 1 nacktes Pyrenoid, zuweilen auch fettes
Öl vorhanden. 2 kontraktile Vakuolen. Kern meist zentral, mit
Nukleolus. Ungeschlechtliche Vermehrung durch Teilung nach
2 Richtungen und durch meist 4-, seltener 2 geißelige Zoosporen,
geschlechtliche nicht beobachtet. Akineten nicht bekannt. Die
Membran der Mutterzelle wird bei der Vermehrung in 2 — 4 Stücke
zersprengt, die in der Gallertmasse lange erhalten bleiben. Zu-
weilen findet auch mehrmals hintereinander eine solche Sprengung
statt, ohne daß es zu einer Teilung kommt.
Die Zoosporen sind länglich-zylindrisch bis eiförmig, mit 2
kontraktilen Vakuolen im Vorderende, einem strichförmigen rot-
braunen Augenfleck und einem zentralen Pyrenoid. Der Kern
liegt im Vorderende. Bei der Bewegung innerhalb der Gallerte wird
1 Geißel vorgestreckt, während die 3 anderen nach rückwärts ge-
richtet sind^).
1) In Perioden lebhafter Teilung erscheint das Gallertlager infolge der dichter
gelagerten Zellen lebhaft grün.
2) Schizochlamys ist durch die neben den Zellen liegenden Reste der Mutterzell-
membran von allen ähnlichen Formen leicht und sicher zu unterscheiden. Am leichtesten
ist sie noch mit PhaeoschizocJilamys vmcosa 'L^m.xa.. zu verwechseln, da auch bei
dieser die Mutterzellhaut bei der Teilung gesprengt wird, freilich immer in zwei Teile.
Phaeoscliizochlamys hat aber braune Chromatophoren.
42
E. Lemmermann,
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Tetrasporales. 5:3
Übersicht der Arten.
I. Die Zellmembran zerreißt bei der Teilung in 2 — 4 Stücke.
Seh. gelatiuosa 1.
II. Die Zellmembran wird bei der Teilung in einem Stücke ab-
gestreift. . Seh. delieatula 2.
1. Schizochlamys gelatinosa A. Br. (Fig. 22«—/). — Gallertlager
mehrere Zentimeter groß, anfangs festsitzend, später frei-
schwimmend, in der Jugend grün, später gelbgrün bis gelb-
braun, unregelmäßig ausgebreitet, häufig höckerig. Zellen
nierenförmig bis fast kugelig, 9 — 15 [l groß, bei der Teilung
die Membran in 4 Stücke zersprengend. Zoosporen 8—12 [l
lang, 4 [L breit, Geißeln etwas über körperlang. Katharob.
In stehenden, besonders moorigen Gewässern.
Ob die var. rtigosa (Debray) Alger (Zellen mit runze-
liger Membran) nur den Akineten - bildenden Zustand dar-
stellt, wie ich vermute, bleibt weiter zu untersuchen.
2. Sehizoehlamys delieatula West (Fig. 19). — Gallertlager
kugelig bis länglich, 42,5 — 300 \l groß, freischwimmend. Zellen
kugelig, 5 — 7 \i groß, bei der Teilung die Membran in einem
Stücke abstreifend. Katharob. In stehenden Gewässern, be-
sonders in Sphagnum-Mooren ; auch im Plankton.
Apiocystis Naegeli.
Gallertlager mit besonderer Haftscheibe festsitzend, blasen-
förmig, außen mit einer stärker lichtbrechenden, ziemlich dicken
Lamelle, an der Peripherie mit zahlreichen, unregelmäßig angeord-
neten Zellen. Gallertgeißeln weit aus dem Gallertlager hervorragend.
Chlorophor glockenförmig, mit einem kleinen vorderen Ausschnitt.
Pyrenoid vorhanden. 1 kontraktile (?) Vakuole. Ungeschlechtliche
Vermehrung durch Teilung nach allen Richtungen des Raumes und
durch 2 geißelige Zoosporen, geschlechtliche durch Kopulation von
Gameten. Akineten und Pa/^/z^Z/a-Stadium bekannt.
Einzige Art:
Apiocystis Braimiaua Naeg. (Fig. 23a—?). — Gallertlager verkehrt
eiförmig bis keulenförmig, gestielt, bis 1500 (x lang, mit anfangs
hyaliner, später braun gefärbter, gallertartiger Haftscheibe.
Zellen kugelig oder etwas länglich, 6—8 fi groß, einzeln oder
zu 2 — 4 von einer besonderen Gallerthülle umgeben. Gallert-
geißeln 4— 6 mal so lang als die Zelle. Akineten kugelig, mit
dicker warziger Membran.
Fig. 18—21. 18 Tetraspora cylindrica (Wahlenb.) Ag. a Natür-
liche Größe, b Stück des Gallertlagers mit 3 vegetativen Zellen und einer
Dauerzelle X? (nach Chodat). 19 Schizochlamys delieatula West
X450 (nach G. S. West). 20 Stück der Kolonie von Tetraspora
limnetica W. et G. S. West x500 (nach W. et G. S. West).
21 r. lacustris Lemm. x 300 (Orig.).
Tetrasporales. 45
var. linearis (Naeg.) Rabenh. (Fig. 25). — Gallertlager
schmal-zylindrisch, gestielt.
var. Caput medusae Bohl in (Fig. 24). Gallertlager kugelig
oder fast kugelig, ungestielt, flach aufsitzend, zuweilen
mit Haftscheibe.
In stehenden Gewässern, an Wasserpflanzen. Katharob.
Apiocystis-'^\{\\(^Q Stadien finden sich auch bei Chlamy-
domonas apiocystiformis Artari, doch fehlen hier die Gallert-
geißeln.
Pleurococcopsinae.
Zellen meist zu kleineren lockeren oder dichteren Verbänden
vereinigt, zuweilen mit dünner Gallerthülle, ohne Gallertgeißeln.
Chlorophor glockenförmig, hohlkugelig oder netzförmig durch-
brochen, mit 1 bis zahlreichen Pyrenoiden. Ungeschlechtliche Ver-
mehrung durch Teilung nach 2 — 3 Richtungen des Raumes und
durch 2— 4 geißelige Zoosporen, geschlechtliche nicht beobachtet.
Akineten bekannt.
Einzige Familie :
Chlorosphaeraceae.
Übersicht der Gattungen.
I. Chlorophor glockenförmig bis hohlkugelig.
1. Zoosporen 4 geißelig. Planophila (S. 47).
2. Zoosporen 2 geißelig. Chlorosarciiia (S. 47).
II. Chlorophor netzförmig durchbrochen. Chlorosphaera (S. 49).
Die hierher gehörenden Gattungen erinnern lebhaft an gewisse
Protococcaceen, mit denen sie das Vorkommen von Zoosporen ge-
meinsam haben. Sichere Bestimmungen sind daher nur mit Hilfe
von Reinkulturen auszuführen. Planophila und Chlorosarcina unter-
scheiden sich hauptsächlich durch die Zoosporen; sie sind im vege-
tativen Zustande jedoch leicht miteinander zu verwechseln. Chloro-
sphaera ist dagegen durch das netzförmig durchbrochene Chloro-
phor gut gekennzeichnet.
Zu beachten bleibt auch die in brackischem Wasser endo-
phitisch in Scharen lebende Efitophysa Charae IsloQh.: Zellen ein-
zeln oder zu mehreren, fast kugelig oder birnförmig mit dicker,
an einer Stelle stielartig verlängerter Membran, 14 — 70 (x groß.
Chlorophor scheibenförmig, wandständig (?). Pyrenoid vorhanden.
Zoosporen zu 8—64 in einer Zelle entstehend, durch eine Öffnung
der Membran ausschlüpfend. Ist leicht mit Kentro-iphaera zu ver-
wechseln !
Fig. 22. Schizochlamys gelatinosa A Br. a Teil des Gallertlagers
x214 (Orig.), b vegetative Zelle mit zahlreichen Resten der alten Mem-
branen X 500, c vegetative Zelle mit Gallert^eißeln x 750, d, e Bildung
der Zoosporen x 750, / Zoospore X 1000 (nach Scherffel).
46
E. Lemmermann,
Fig. 23 — 29. Apiocystis Braiiniana Naeg. a., b Zoosporen x400
c Zoospore kurz nach dem Festsetzen x400, d^f junge Kolonien
X 400 (nach Moore), g erwachsene Kolonie x214 (Orig.), h Kolonie
nach Behandlung mit Karbolfuchsin X 400 (nach Correns), i Pahnella-
Tetrasporales. 47
Planophila (Gern eck) Wille emeiid.
Zellen einzeln oder kurze Zeit nach der Teilung zu 2 — 8 zu-
sammenhängend, ohne Gallerthülle. Chlorophor 1, wandständig,
glockenförmig, mit Pyrenoid. Im Zellinnern zuweilen 1 — 2 Vaku-
olen. Kern im farblosen Teile der Zelle. Assimilationsprodukt
Stärke oder fettes Öl. Vermehrung durch Teilung nach 2 Richtungen
(immer?) oder durch 4 geißelige Schwärmer. Akineten bekannt.
Kopulation von Gameten nicht bekannt.
Übersicht der Arten.
I. Zellen kugelig, bis 10,5 [x groß. Vakuolen vorhanden.
PI. laetevirens 1.
IL Zellen breitoval, bis 14, .5 (x groß. Vakuolen fehlen.
PI. asymnietrica 2.
1. Planophila laetevirens Gerneck (Fig. 27) — Zellen kugelig
meist einzehi, bis 10,5 [i groß, dunkelgrün mit 1 — 2 Vakuolen
Assimilationsprodukt Stärke. Schwärmer zu 4, seltener zu 6—8
in vegetativen Zellen entstehend, fast kugelig, bis 6 jx groß,
mit Augenfleck. Geißeln etwas über körperlang. Akineten
kugelig, mit fester Membran, ganz von Stärke erfüllt. Auf
feuchter Erde. Katharob V
2. Planophila asymnietrica (Gerneck) Wille (Fig. 29a— rf). —
Zellen breit oval, bis 14,5 [x groß, nach der Teilung längere
Zeit zu 2 — 8 zusammenhängend, dunkelgrün, ohne Vakuolen.
Assimilationsprodukt Stärke und fettes Öl. Schwärmer zu 4,
seltener zu 6 in vegetativen Zellen entstehend, eiförmig bis
fast kugelig, 7,5 [x lang, 6 [x breit, ohne Augenfleck. Geißeln
etwas über körperlang. Akineten mit fester Membran, im
Innern mit Stärke und schwach rötlich gefärbtem fettem Öl.
Auf feuchter Erde. Katharob V
Chlorosarcina Ger neck.
Zellen einzeln oder zu paketförmigen Kolonien vereinigt, mit
oder ohne Gallerthülle. Chlorophor wandständig, hohlkugelig, mit
oder ohne Pyrenoid. Assimilationsprodukt Stärke und fettes Öl.
Ungeschlechtliche Vermehrung durch Teilung nach 2—3 Richtungen
des Raumes und durch 2 geißelige Zoosporen, geschlechtliche nicht
beobachtet. Akineten nicht bekannt.
Stadium X 400 (nach Moore). 24 A. Brminiana va'r. Caput- Mediisae
Bohl in X 600 (nach Bohlin). 25 A. Bratiniana var. linearis (Naeg.)
Rabenh. X 100 (nach N a eg e 1 1). 2Q Chlorosphaera Alisinatis Klebs.
a Vegetative Zelle, b — d Bildung der Zoosporen durch sukzessive
Teilung, e junge Zelle mit deutlich hervortretendem Chlorophor, / zur
Ruhe gekommene Zoospore, g Austreten der Zoosporen, h Zoosporen.
27 Planophila laetevirens (Gerneck) Wille X 787 (nach Gerne c k).
28 Chlorosarcina minor Ger neck X 787 (nach Gerneck). 29
Planophila asymnietrica Gerneck. a X 787 , h — d X 520 (nach
Gern eck).
48 E. Lemmermann.
Übersicht der Arten.
I. Pyrenoid vorhanden.
1. Zellen mit Gallerthülle.
A. Zellen zu dicht gedrängten Familien vereinigt, neben
Stärke auch Öl enthaltend. Chi. minor 1.
B. Zellen nach der Teilung durch die sich verschleimenden
Membranen mehr oder weniger entf'^rnt, kein Öl ent-
haltend. Chi. imrviila 2.
2. Zellen ohne Gallerthülle, zu anfangs flachen, später kugeligen
Familien vereinigt. Chi. laciistris 3.
IL Pyrenoid fehlt. Chi. elegans 4.
1. Chlorosarciiia minor Gerneck (Fig. 28). — Zellen kugelig
oder durch gegenseitigen Druck eckig, zu flachen, später paket-
förmigen Familien vereinigt, 7,5 — 9 \i groß. Pyrenoid vor-
handen. Kern zentral. Membran anfangs dünn, später mit
stetig zunehmender Gallerthülle. Assimilationsprodukt Stärke
und fettes, gelblichrot gefärbtes Öl.
Zoosporen zu 4, seltener zu 2 in vegetativen Zellen ent-
stehend, in 2 Formen auftretend. Gewöhnliche Form länglich
eiförmig, vorn zugespitzt, hinten abgerundet, bis 10,5 [l lang,
3 — 4,5 (x breit, mit 1 — 2 Augenflecken ; Geißeln 12 \l lang.
Zweite Zoosporenform (ob Gameten ?) stabförmig, 13,5 [x lang,
2,3 [X breit; Geißeln 10,5 (x lang. Kopulation wurde nicht
beobachtet. In stehenden Gewässern. Katharob?
2. Chlorosarcina parvnla (Snow) Lemm. nob. — Zellen
kugelig oder oval, 7,8 — D [x groß, mit dünner Membran, zu
4—8 zu flachen, freischwimmenden Familien vereinigt. Pyrenoid
vorhanden. Assimilationsprodukt Stärke. Tochterzellen sich
infolge teilweiser Verschleimung der Membran nach der Teilung
voneinander entfernend. Zoosporen zu 4 — 8 in vegetativen
Zellen entstehend, dick eiförmig oder kugelig, 5—6 [x groß, mit
1 Augenfleck; Geißeln doppelt körperlang. Bislang nur aus
dem Plankton des Erie-Sees (Nordamerika) bekannt. Katharob.
3. Chlorosarcina lacustris (Snow) Lemm. nob. — Zellen
kugelig, oval oder etwas eckig, mit dünner Membran, 9 — 10,5 (x
groß, zu dichtgedrängten, anfangs flachen, später kugeligen,
freischwimmenden Familien vereinigt, ohne Gallerthülle.
Pyrenoid vorhanden. Assimilationsprodukt Stärke. Zoosporen
zu 4 in vegetativen Zellen entstehend, schmal eiförmig, vorn
ganz allmählich verjüngt, 6,5—9 {x lang, 2,6—4 (x breit, mit
1 Augenfleck ; Geißeln zirka körperlang. Bislang nur aus dem
Plankton des Erie-Sees (Nordamerika) bekannt. Katharob.
Hat große Ähnlichkeit mit C7il. minor Gerneck, unter-
scheidet sich aber davon durch das P'ehlen der Gallerthülle
und des gelblichroten Öles im Zellinnern.
4. Chlorosarcina eleg'ans Gern eck. — Zellen kugelig, oval
oder etwas eckig, 6 — 27 [x groß, zu flachen, dichtgedrängten
Familien vereinigt, ohne Gallerthülle. Pyrenoid fehlend. Assi-
milationsprodukt Stärke. Kern peripherisch imEinschnitt des
Tetrasporales. 49
Chlorophors. Zoosporen zu vielen in vegetativen Zellen ent-
stehend. In stehenden Gewässern. Katharob?
Chlorosphaera Klebs.
Zellen einzeln oder zu mehreren zu lockeren oder dicht-
gedrängten, flachen, zuweilen gewebeartigen Familien vereinigt, frei
oder endophytisch lebend. Chlorophor wandständig, netzförmig
durchbrochen, mit 1 bis zahlreichen Pyrenoiden. Ungeschlecht-
liche Vermehrung durch Teilung nach 2 — 3 Richtungen des Raumes
und durch 2 geißelige Zoosporen, geschlechtliche nicht beobachtet.
Akineten bekannt.
Übersicht der Arten.
I. Zellen mit 1, seltener 2 Pyrenoiden. Chi. augulosa 1.
IL Zellen mit zahlreichen Pyrenoiden.
1. Zellen freilebend, zu gewebeartigen Familien vereinigt.
Chi. consociata 2.
2. Zellen endophytisch lebend.
A. Zellen in abgestorbenen Blättern von AUsma Plantago L.
Chi. Alismatis 3.
-B. Zellen zwischen den Epidermiszellen von Z<?;/^;^ü'- Arten,
nach außen hervorragend. Chi. endophyta 4.
1. Chlorosphaera augulosa (Cor da) Klebs (Fig. 31a— c). —
Zellen kugelig oder etwas eckig, mit dicker Membran, 7—30 [x
groß, einzeln oder zu lockeren, meist einschichtigen Familien
vereinigt. 1, selten 2 Pyrenoide. Zoosporen fast zylindrisch,
vorn kurz zugespitzt, ohne Augenfleck; Geißeln körperlang
oder etwas länger. In stehenden Gewässern, an untergetauchten
Gegenständen grüne Überzüge bildend. Katharob bis oligo-
saprob .
2. Chlorosphaera consociata Klebs (Fig. 32 a, h). Zellen kugelig,
oval oder etwas eckig, zu flachen gewebeartigen Familien fest
verbunden, mit dicker Membran, ca. 18 — 25 [i. groß. Zoosporen
eiförmig, vorn allmählich verjüngt und zugespitzt, ca. 6—7,5 {X
lang, ca. 2,5 — 3,5 {i, breit, ohne Augenfleck. Geißeln körper-
lang oder etwas länger. In stehenden Gewässern an den
Stengeln von Potamogeton usw. Katharob ?
3. Chlorosphaera Alismatis Klebs (Fig. 26«— ä). — Zellen
kugelig, oval oder etwas eckig, zu mehr oder weniger dicht-
gedrängten Familien vereinigt, mit dicker Membran, 18—42 \^
groß, Zoosporen eiförmig, vorn allmählich verjüngt und zuge-
spitzt, 6—9 (Jt lang, 2,5—4 jx breit, ohne Augenfleck; Geißeln
körperlang oder etwas länger. In stehenden Gewässern, in ab-
gestorbenen Blättern von Alisma Plantago L. Katharob bis
oligosaprob.
4. Chlorosphaera endophyta Klebs (Fig. 33a— c). — Zellen
kugelig oval oder unregelmäßig, zu dichtgedängten Familien
verbunden, mit dünner Membran, 24—40 (x groß. Zoosporen
schmal eiförmig, vorn allmählich verjüngt und zugespitzt,
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft V. 4
50
E. Lemmermann,
30 a
SOd
30 b
30c
30 e
31a
Fig. 30 — 33. Asterococcus superbus (Cienk.) Seh er f fei. a — c
Einzelzellen, a x 420 (nach G. S. West), b X 750 (nach Scherffel),
Tetrasporales. 51
ca. 8—8,0 (A lang, 2,5 — 3 \l breit, ohne Aiigenfleck. Geißeln
körperlang. Beim Beginn der Zoosporenbild iing nehmen die
betreffenden Zellen eine gelblichbraune Färbung an. In
stehenden Gewässern, zwischen den Epidermiszellen von Lemna-
Arten, nach außen hervorragend. Katharob bis mesosaprob.
Unsichere Gattung.
Inoderma Kütz.
Zellen länglich bis fast zylindrisch, reihenförmig zu gallert-
artigen festsitzenden Familien vereinigt. Chlorophor plattenfürmig,
wandständig, mit 1 Pyrenoid. Vermehrung durch Teilung nach
einer Richtung und durch Zoosporen. Akineten bekannt.
Übersicht der Arten.
I. Gallertlager olivgrün bis rötlichbraun. Zellen 2,5 — 3,5 (x breit.
I. lamellosum 1.
II. Gallertlager hellgrün. Zellen 6—8 (jl breit. I. majus 2.
1. luoderma lamellosum Kütz. — Lager olivgrün, hautartig,
oft geschichtet. Zellen 2,5 — 3,5 [x breit, 1 — 2 mal so lang.
Akineten elliptisch. An feuchten Steinen, Holzwerk usw., an
Brunnen, Wehren, Wasserleitungen. Katharob.
var. fontanum (Kütz.) Rabenh.: Gallertlager blaß- oder
schmutziggrün,
var. rufescens Rabenh.: Gallertlager rötlichbraun.
2. Inoderma majus Hansg. — Lager hellgrün, ausgebreitet.
Zellen kurz zylindrisch, mit abgerundeten Enden, meist 6 [x,
seltener bis 8 [x breit, 1 — 2 mal so lang. An überrieselten
Balken, Schleusen usw., oft zusammen mit Ulothrix und Meso-
taenium. Katharob.
Eine sehr zweifelhafte Gattung! Was ich bislang davon
gesehen habe, gehört teils zu Mesotaenmm, teils zu Coccomyxa.
Nach Hansgirg handelt es sich um Entwicklungsstadien von
Hormidium (Ulothrix) flaccidum A. Br. [vgl. Heft VI, S. 45];
es ist das durchaus nicht unwahrscheinlich, bedarf aber erst
einer genaueren Prüfung.
d, e Kolonien, d x420 (nach G. S. West), e X 5Ö0 (nach Scherffel)
f Zoospore x320 (nach Cienkowsky). 31 Chlorosphaera angulosa
Klebs. a Einzelzelle x400 (nach Artari), b Zoospore X 800 (nach
Artari), c vierzellige Kolonie x400 (nach Artari). 32 Chi. cojtso-
data Klebs. a Zoospore X 800 (nach Artari), b Kolonie x400
(nach Artari). 33 Chi. endophyia Klebs. a Kolonie unregelmäßig
geformter Zellen x440 (nach Artari), b Teilungszustand x440 (nach
Artari), c Zoospore x 700 (nach Artari).
Protococcales').
Bearbeitet
Jos. Brunnthaler (Wien).
Mit 330 Abbildungen im Texte.
Chlorophyllgrüne Algen (Ausnahme : Glaucocystis) mit un-
beweglichen Zellen, meist glockenförmigem, wand-
ständigem Chromatophor, ohne vegetative Vermehrung
(seltene Ausnahme). Zwei Reihen: Zoosporinae und AxUosporinae.
Die erste Reihe besitzt Vermehrung durch Zoosporen mit
zwei gleichlangen Geißeln, daneben kommen Isogameten und
Heterogameten bei verschiedenen Gattungen vor. In der zweiten
Reihe erfolgen wohl die Teilungen, wie bei den Formen der ersten
Reihe, die Teilungsprodukte ergeben aber bewegungslose Auto-
sporen. In beiden Reihen werden die Teilungsprodukte durch
Zerreißen oder Vorquellen der Mutterzellmembran frei oder bleiben
seltener in derselben, bisweilen sogar mehrere Generationen lang,
eingeschlossen. Die Teilungsprodukte können sich schon in der
Mutterzelle zu neuen Kolonien oder Cönobien (bei den Autosporinae :
Autokolonien genannt) anordnen. Dauersporen finden sich bei
vielen Gattungen, meist mit dicker Membran und rotem Öl.
Eines der wichtigsten gemeinsamen Merkmale der Protococcales
ist der Bau des Chromatophores. Bei den meisten Formen
findet sich ein glocken- oder hohlkugelförmiges, wandständiges
Chromatophor, häufig die ganze innere Zellwand bedeckend und
nur einen kleinen seitlichen Ausschnitt zeigend, in welchem der
Zellkern liegt. Eine Modifikation ist das becherförmige, nur einen
Teil der Zelle ausfüllende Chromatophor, ebenso das plattenförmige.
Eine weitere Abänderung führt zur Zerteilung des Platten-
chromatophors in kleine oder größere Plättchen, welche rund oder
gelappt sein können, manchmal auch Vorsprünge in das Zellinnere
zeigen yDictyococcus, Halosphaera, Eremosphaera, Excentrosphaera,
zahlreiche Ootystis-Kvien^ Bohlinia, Franceid). Bei Kentrosphaera^
Endosphaera, Phyllohinin ist das Chromatophor in Form von Vor-
sprüngen, Stäben und Strahlen, welche sich gegen das Zentrum der
Zellen richten, ausgebildet. Das Plattenchromatophor kommt auch
in netzförmig durchbrochenem Zustande vor (so bei Protosiphon,
Hydrodtctyon, Aerosphaera, Oocystis Sektion Oocystopsis). Bei Cysto-
C0CC71S, Characiella, Oocystis Sektion Oocystella, Dictyocyslis findet sich
ein zentral gelegenes Chromatophor mit teilweise lappiger, teilweise
sternförmiger Oberfläche. Die Gattung Glaucocystis hat in der
1) Die Bearbeitung wurde Anfang Mai 1913 abgeschlossen, spätere Erscheinungen
konnten daher keine Berücksichtigung finden.
Protococcales. 53
Jugend parietale Plättchen, in ausgewachsenem Zustande faden-
förmige Chromatophoren, welche sternförmig, radial angeordnet sind.
Übergänge von einem Typus zum anderen finden sich bei vielen
Gattungen; für manche Arten sind noch keine Beobachtungen ge~.
macht. Deutlich ausgeprägt ist die Tendenz vom einfachen glocken-
förmigen oder plattenförmigen Chromatophor zum komplizierter
gebauten, sowie andererseits die Zerteilungstendenz.
Mit Ausnahme von Protosipho7i und Hydrodictyon, welche poly-
energid sind, besitzen die Protococcales stets nur einen Zellkern
in jeder Zelle. Pyrenoide sind von vielen Arten bekannt, auf
das Vorhandensein oder P'ehlen kann aber kein großes Gewicht
gelegt werden, weil die Ernährungsbedingungen eine große Rolle
spielen, ob Pyrenoide gebildet werden.
Die Reihe der Zoosporinae hat Zoosporen als Vermehrungsweise.
Es findet sich aber außerdem noch Isogamie und Heterogamie.
Erstere weisen auf: Cystococcns, Chlor ochy tr hau ^ Dictyocystis (nur
D. Gernecki), Protosiphon, Pediastrtim und Hydrodictyon', Hetero-
gamie ist für Phyllobhun bekannt. Das Vorkommen von Hetero-
gameten bei Characmm ist zweifelhaft; im speziellen Teile sind
jene Fälle angeführt, welche noch unbewiesen sind.
Phylogenetisch ursprünglicher sind jene Formen, welche nur
Zoosporenbildung zeigen. Ein höherer Entwicklungsgrad ist die
Isogamie, wobei verschiedene Entwicklungshöhe zu unterscheiden
ist, ob nur Kopulation von Gameten derselben Zelle oder von
solchen verschiedener Zellen stattfindet. Eine Untersuchung dieser
Verhältnisse bei den Protococcales wäre wünschenswert, weil unsere
Kenntnisse diesbezüglich noch recht mangelhaft sind. Eine noch
höhere Ausbildungsweise des Vermehrungsmodus stellt die Hetero-
gamie dar, bei den Protococcales nur selten vorkommend. Oogamie
ist nicht beobachtet worden.
Die zweite Reihe, diejenige der Atctosporinae, hat nur be-
wegungslose Fortpflanzungszellen. Sie sind als bewegungslos
gewordene Zoosporen aufzufassen, deren Entwicklung unterblieben
ist. Es sind Aplanosporen, die meist in der Mutterzelle ihre
definitive Gestalt erhalten (bei einigen Formen werden die Borsten
und Stacheln erst außerhalb der Mutterzelle gebildet) oder sich zu
neuen Cönobien bereits in der Mutterzelle aneinanderlegen. Wir
nennen die Teilungsprodukte dieser Reihe Autosporen resp.
Autokolonien, wenn sie bereits in der Mutterzelle fertig ge-
bildet werden. Was den Verlust der Schwärmerbildung und an
dessen Stelle die Ausbildung von Autosporen betrifft, so sind zwei
Erklärungsversuche möglich. Einerseits können innere Ursachen
diesen Schritt, welchen wir als höhere Entwicklungsstufe ansehen,
veranlassen, andererseits kann jedoch die immer stärker hervor-
tretende Tendenz vieler Formen zur Koloniebildung die Ursache
darstellen. Es finden sich sowohl bei den Zoosporinae als auch
bei den Autosportnae neben einzelligen Formen alle Übergänge von
formlosen Verbänden bis zu bestimmt gebauten Cönobien. Die
Bildung letzterer ist nicht denkbar aus einzeln freiwerdenden
Schwärmern. Die Koloniebildung bei den Zoosporinae mußte not-
gedrungen dazu führen, daß die Zoosporen nicht mehr frei wurden,
sondern in der Mutterzelle oder einer Blase eingeschlossen blieben.
So sehen wir bei dem polyenergiden Hydrodictyon^ daß die Zoo-
sporen sogar innerhalb der Zelle nur schwache Zitterbewegungen
54 Jos- Bninnthaler,
ausführen können, weil sie durch Plasmafäden verbunden sind. Sie
ordnen sich in der Mutterzelle zu einem neuen Netze, welches erst
im fertigen Zustande frei wird. Ähnlich erfolgt die Bildung der
Cönobien bei Ejiastropsis und Pediastrtim, hier jedoch in einer
Gallertblase, welche die Zoosporen bei ihrem Verlassen der Mutter-
zelle umhüllen. Es ist kein großer Schritt von Hydrodictyon mit
seinen nur mehr schwachen Zitterbewegungen ausführenden Zoo-
sporen zu den bewegungslosen Autosporen. Bei den Zoosporinae
sind die Hydrodictyaceae, bei den Aiitosporinae die Coelastraceae am
höchsten entwickelt ; beide Reihen beginnen mit niedriger organi-
sierten Formen und zeigen unverkennbare Entwicklungstendenz.
Die Zoosporen und Gameten sind stets 2 geißelig mit gleich-
langen Geißeln.
Bei vielen Formen sind Dauerzellen aufgefunden worden,
welche in erster Linie bei Eintritt ungünstiger äußerer Bedingungen
gebildet werden, dicke Membranen und viel Reservestoffe, öfter
auch Öl enthalten. Die Keimung kann sofort oder nach einer Ruhe-
pause erfolgen.
Die Protococcales sind den Einflüssen der Außenwelt, den
sogenannten formativen Reizen sehr zugänglich und zeigen infolge-
dessen bei Kulturversuchen häufig sehr abweichende Formen. Dies
hat zur Ansicht geführt, daß manche Formen in andere direkt
überführbar sind und den Begriff des „Polymorphismus" ge-
schaffen. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, daß dies nicht
der Fall ist und lediglich große Anpassungsfähigkeit vorliegt. Das
Studium der Protococcales wurde in erster Linie gefördert durch
Anwendung der Reinkultur, von welcher auch weiterhin, besonders
wenn es gelingt, die Planktonformen ebenfalls zu kultivieren, die
Klarstellung der Gruppe zu erwarten ist.
Die Protococcales sind zum Teil Bewohner feuchter Standorte,
wie Rinde von Bäumen, Holz, feuchte Felsen u. dgl., zum größeren
Teil aber Wasserbewohner und zwar meist freischwimmeud. Fest-
sitzende Formen sind die Characien. Eine große Anzahl sind
Planktonbewohner, welche die Schwebefähigkeit auf verschiedene
Weise erzielen. Gallertausscheidung mit Einlagerung spezifisch
leichterer Stoffe als das Wasser, Öltropfen in den Zellen sind
häufig. Zahlreiche Formen haben ihre Schwebefähigkeit durch
Ausbildung von Stacheln oder Borsten erhöht, resp. ihre Sink-
geschwindigkeit herabgesetzt. Über die Zugehörigkeit der einzelnen
Formen zu den biologisch festgelegten Lebensbezirken reinen, halb-
reinen oder verschmutzten Wassers, also die Frage, ob diese Formen
zu den Saprobien oder Katharobien zu zählen sind, lassen sich
bisher leider nur wenige Angaben machen, weil ausgedehnte Unter-
suchungen fehlen.
Kolkwitz und Marsson^) führen als stark mesosaprob bloß
Chlorella infiisionum (= Chlorococcum infusionuvi) an ; schwach
mesosaprob sind : Chlorococcum botryoides, Chi. viridis {Chlorosphaera
liniicola)j Dictyosphaerium Ehrenbergianum und pttlchelhim, Pedia-
strtim Boryamim, besonders junge Exemplare, Ankistrodesmjcs fal-
catus var. acicularis, Scenedesmtis acuminatus, bijugatus,obliqtius und
1) Kolkwitz und Marsson, Ökologie der pflanzlichen Sabrobien. (Ber.D.Bot
Ges. 1908, 26a).
Protococcales. 55
quadricatida, alle besonders in jugendlichen Exemplaren. In ziem-
lich reinem Wasser, in welchem die Mineralisation bereits be-
endigt ist, aber doch noch organische Nahrung sich findet, ist eine
größere Menge von Arten vorhanden. Diese oligosaproben Formen
sind : Dimorphococcus lunatus, Ankistrodesmiis falcatus, Richteriella
botryoides, Pediastrum duplex, Kawraiskyi, Tetras und biradiattim,
Actinastrtim Hantzschii, Coelastruvi microporum und reticulaUim und
Hydrodictyon u tricti latuni .
Eine kleine Anzahl von Formen bevorzugt Moorgewässer,
ebenso findet sich eine Gruppe von Endophyten, welche natur-
gemäß speziell angepaßt sind. Auf die Symbiose mit Flechten-
pilzen ist im speziellen Teil hingewiesen. Die Protococcales sind
über die ganze Erde verbreitet, viele sind Ubiquisten. Es sind in
der folgenden Bearbeitung auch die nicht im Gebiete vorkommen-
den Formen aufgenommen, einerseits weil ihre Auffindung im
Bereich der Möglichkeit ist, andererseits um der Bearbeitung eine
weitere Verwendungsmöglichkeit zu schaffen.
Die Protococcales schließen sich einerseits an die Tetrasporales
an, unterscheiden sich von denselben in erster Linie aber durch
das Fehlen der vegetativen Vermehrung (welche leicht in Zoo-
sporenbildung übergeht). Andererseits haben sie Beziehungen zu
den Ulotrichales, bei welchen der fadenförmige Aufbau besonders
hervorzuheben ist, eine Ausbildungsweise, welche sich bei unserer
Gruppe nicht findet. Eine Parallelreihe zu den Protococcales findet
sich bei den Heteroconten in den Heterococcales,
Die Fixierung und Konservierung der Protococcales erfolgt am
zweckmäßigsten entweder mit Pfeifferschem Gemisch: gleiche
Teile von Formol, rect. Holzessig und Methylalkohol, welches
Gemisch entweder konzentriert verwendet oder verdünnt werden
kann. Die Algen können in demselben auch längere Zeit liegen
bleiben ohne zu leiden. Oder man verwendet Chromsäurelösungen
(7o — 1%) niit oder ohne Eisessigzusatz, in diesem Falle müssen
die Objekte sorgfältig gewaschen werden und in schwacher (10%iger)
Glyzerinlösung oder Alkohol aufbewahrt werden. Die näheren
Details finden sich in den angeführten Arbeiten von Pfeiffer,
wo auch über Weiterbehandlung und Färbung eingehende Angaben
zu finden sind. Für Kulturmethoden empfiehlt sich Küsters An-
leitung und die in den Arbeiten Chodats und seiner Schule an-
geführten Details nachzusehen.
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Protococcales. 59
1. Reihe Zoosporiliae Brunnthaler.
Vermehrung durch Zoosporen.
Individuen 1- oder mehrzellig, im letzteren Falle durch Zu-
sammenlagerung ursprünglich freier Zoosporen entstanden.
I. Zellen einzeln lebend oder Kolonien von unbestimmter
Form bildend.
1. Zellen einkernig.
A. Zellen einzeln oder zu regellosen Aggregaten
vereinigt, frei oder e n d o p h y t i s c h.
Protococcaceae (S. 59).
B. Zellen epiphy tisch, seltener Kolonien bildend {Chara-
ciella, Actidesmnim). Cliaraciaceae (S. 75).
2. Zellen mehrkernig. Protosiiihonaceae (S. 86).
IL Zellen zu bestimmt geformten Coenobien vereinigt.
Hydrodictyaceae (S. 87).
Protococcaceae.
Zellen unbeweglich, kugelig, elliptisch oder seltener unregel-
mäßig, die Protococceae freilebend (Ausnahme Flechtengonidien), die
Endosphaereae als Raumparasiten (auch Parasiten V) in lebenden
oder toten Pflanzenteilen. Zellen meist einzeln^), selten lose ver-
bunden, nie fest umschriebene Kolonien bildend. Die Zellmembran
ist sehr verschieden dick ausgebildet und kann unregelmäßige Ver-
dickungen {Kentrosphaera, Phyllohium) zeigen. Chromatophor bei
Chlorococcian in Einzahl, parietal, glocken- bis halbkugelförmig mit
seitlichem Ausschnitt, bei Cystococctis in Einzahl, massiv, zentral
gelegen, die Zelle fast ausfüllend mit lappiger Oberfläche; mehrere
linsenförmige oder polygonale Chromatophoren, welche nach innen
zu vorspringen, besitzt Dictyococais. Eine starke Oberflächenver-
größerung und dadurch Assimilationssteigerung des Chromatophors
wird durch Ausbildung von band- oder stabförmigen Fortsätzen,
welche gegen das Zentrum der Zelle gerichtet sind, erreicht. In
verschiedener Ausbildung zeigen dies Kentrosphaera und die Endo-
sphaereae. Zellkern stets in Einzahl vorhanden. Pyrenoide können
fehlen oder vorhanden sein, selten sind mehrere [Chlorochytrmm).
Als Assimilationsprodukt ist stets Stärke vorhanden, daneben öfters
rotes Öl, besonders in den Dauerzellen.
Vegetative Vermehrung nur ausnahmsweise. Die gewöhnliche
Form der Vermehrung bilden Zoosporen, stets mit 2 gleichlangen
Geißeln, welche unter Abrundung und Membranbildung zur Ruhe
kommen und zu einer neuen Pflanze heranwachsen Außerdem
findet sich Kopulation von Isogameten, welche aus derselben Zelle
stammen und zu einer 4 geißeligen Zygozoospore verschmelzen.
Die höchste Ausbildung von geschlechtlicher Vermehrung bei den
Protococcaceen ist Kopulation von Heterogameten, größere weib-
1) Phyllobium grenzt durch Querwände leere, also nicht lebende Zellteile ab.
ßO Jos. Briinnthaler,
liehe mit kleineren männlichen, beide 2geißelig. Die entstehende
Zygozoospore hat nur 2 Geißeln, weil die Mikrogamete ganz von
der Makrogamete aufgenommen wird. Aplanosporen werden bei
vielen Arten gebildet, ebenso sind Dauersporen, meist mit dicker
Membran und Öl als Reservestoff sehr verbreitet; sie werden oft
im Herbst gebildet.
Die Schwärmer entstehen durch fortgesetzte Zweiteilung des
Zellinhaltes (bei Chloruchytrmm durch succedane Vielteilung) ent-
weder direkt aus der Dauerzelle, oder es werden vorher aus dem
Inhalt der Dauerzelle eine größere Anzahl von Zellen gebildet,
welche erst die Schwärmer produzieren {Endosphaera), oder es wird
der ganze Zellinhalt zu einer Plasmakugel verschmolzen, welche
sich dann teilt {Scotmosphaera).
Die Schwärmer verlassen meist durch einen Riß oder durch
Vorquellen der Mutterzellmembran die Mutterzelle. Die Gameten
von Chlorochytrhim bleiben jedoch in einer Gallertblase einge-
schlossen, in welcher sie auch kopulieren. Die endophytischen Arten
dringen mittels eines Keimschlauches in die Wirtspflanzen ein ;
über die verschiedene Ausbildungsweise dieser P'ormen ist im
speziellen Teil das Nähere angegeben.
Die Protococceae umfassen eine Reihe kosmopolitischer Formen
[Chlorococctim, Cystococc7is), während die Gattungen Dictyococcus
und Kentrosphaera bis jetzt nur an wenigen Orten Europas, eine
Art in Paraguay, gefunden wurden.
Die Endosphaereae sind nur aus Europa bekannt.
Eine Anzahl Protococcaceae (speziell Chlorococctmi und Cysto-
coccus) können organische Stickstoffnahrung verarbeiten und sind
auch als Flechtengonidien bekannt. Betreffs des speziellen Vor-
kommens sei auf die Angaben bei den einzelnen Gattungen ver-
wiesen.
1. Zellen freilebend (Ausnahme: Flechtengonidien), einzeln oder
zu formlosen Verbänden vereinigt. Protococceae (S. 60).
II. Zellen als Raumparasiten in lebenden oder toten Pflanzenteilen
(Moosen und höheren Pflanzen). Endosphaereae (S. 69).
A. Protococceae.
Übersicht über die Gattungen.
I. Zellen mit einem Chromatophor, meist kugelig, selten durch
gegenseitigen Druck eckig.
1. Chromatophor parietal, glockenförmig oder hohlkugelig mit
seitlichem Ausschnitt. Chlorococcum (S. 61).
2. Chromatophor zentral, massiv, mit runzliger Oberfläche, die
Zelle fast ausfüllend. Cystococcus (S. 65)
II. Zellen mit mehreren Chromatophoren.
1. Chromatophoren parietal, linsenförmig oder polygonal mit
einwärts gebogenen Rändern; Zellen ohne einseitige Membran-
verdickung. Dictyococcus (S. 65).
Protococcales. 61
2. Chromatophor parietal, aus band- oder strahlenförmigen
Stäben bestehend, welche ins Innere der Zelle vorspringen ;
Zelle mit einseitiger Membranverdickung.
Kentrosphaera (S. 67).
3. Chromatophoren kugelig, zu mehreren in der Zelle. Zellen
mit langen Borsten. Dicranochaete (S. 68).
Chlorococcum^) Fries.
Zellen kugelig, einzeln oder zu unregelmäßigen Haufen ver-
einigt, nicht festgewachsen, selten mit Gallerte umgeben. Zell-
membran dünn. Chromatophor parietal, glocken- bis hohlkugel-
förmig mit einseitigem Ausschnitt. Ein Pyrenoid, meist dem Aus-
schnitt gegenüberliegend. Zellkern zentral. Assimilationsprodukt
Stärke ; manchmal findet sich außerdem noch ein roter oder orange-
farbiger Farbstoff (Öl). Vermehrung durch eiförmige Zoosporen
mit 2 gleichlangen Cilien. Außerdem kommen ausnahmsweise
vegetativ entstandene Zellen vor, Aplanosporen (aus reduzierten
Schwärmern gebildet) und Dauerzellen (letztere mit orangefarbigem
Öl). Die vegetativ entstandenen Zellen bilden öfters flächenförmig
ausgebreitete einschichtige Zellkomplexe.
Die Gattung ist ganz unnatürlich; nur wenige Arten sind
einigermaßen genau bekannt. Die meisten Arten dürften gar nicht
hierher gehören, sondern Stadien anderer Algen sein. Erst durch
Kulturversuche ist es möglich die Zugehörigkeit zur Gattung fest-
zustellen. Ganz unberücksichtigt blieben die unter dem alten
Gattungsnamen Protococcns beschriebenen Arten : P. dnnamomeiis
Kg., P, affinis Dickie, P.f stercorarms Berk., P. viridi-atirantius
M 0 n t., P. hnnianis M 0 n t., P. elliptic^is D i C k i e , P.f frtist7ilosus
Harm, und P.? ftUiginosus L enorm., deren Gattungszugehörigkeit
höchst zweifelhaft ist. Chlo?-ococctcm glomeratus Rab. = Protococcus
glomeraitis Ag. ist nach Wille ganz zu streichen. P. Salicis Ag.
ist eine Trentepohlia tunbrina.
Die Arten der Gattung Chlorococciim leben zum Teil im Wasser,
freischwimmend oder untergetauchten Objekten aufgelagert, zum
Teil in freier Luft, einige in Warmhäusern, meist aber an Bäumen,
Mauern, Holzwerk und auf Erde, lebhaft bis dunkelgrün, seltener
anders gefärbte Überzuge bildend. Einige Arten gehen mit Pilzen
eine Symbiose ein und bilden Flechten. Es ist neuerdings wieder
zweifelhaft geworden, welche Arten als Flechtengonidien anzusprechen
sind. Bisher galt jene Form, welche bereits Nägeli bekannt war
und von ihm als Cystococcus htimicola bezeichnet wurde, als haupt-
sächlichste Flechtengonidie unter den Protococcaceae. Unter diesem
Namen scheinen jedoch verschiedene Formen verstanden worden
zu sein. Wahrscheinlich ist Chlorococciim humicohim^ die eine Form,
1) Der Gattungsname Protococcus Ag., der früher für die meisten der jetzt als
Chlorococcum bezeichneten Algen verwendet vmrde, ist nach den Untersuchungen Wille s
nur für eine Art verwendbar, und zwar für jene Form, welche als Pleurococcus Naegelii
Chodat bezeichnet wird. Diese Form hat Protococcus viridis Ag. zu heißen, gehört
jedoch zu den Pleurococcaceen, besitzt keine Schwärmsporen, teilt sich kreuzweise nach
drei Richtungen des Raumes und hat in jeder Zelle kleine scheibenförmige Chromatophore
ohne Pyrenoide. Der Gattungsname Chlorococcum (1820) muß deshalb angenommen
werden, weil die erstbeschriebene Protococcus-Art {nivalis Ag.) = Chlamydomonas
nivalis (Bau.) WiUe ist, Protococcus daher nicht die Priorität vor Chlorococcum hat.
62 Jos. Brunnthaler,
eine andere, welche jedoch einen anderen Bau des Chromatophors
hat, ist Cystococcus Juunicola. Die beiden Formen wurden zeitweise
zusammengezogen.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Im Wasser lebende Arten.
1. Zellinhalt lebhaft orangefarbig.
A. Zellen bis 60 (x groß. Chi. Wimraeri 1.
B. Zellen über 100 (x groß. *Chl. africamim 2.
2. Zellinhalt grün oder bräunlich.
A. Zellen mit dicker, deutlich mehrschichtiger Membran.
Chi. infiisioniim 3.
B. Zellen mit meist dünner, ungeschichteter Membran.
a. Zellen einzeln oder traubig gehäuft.
Chi. botryoides 4.
b. Zellen in schleimigem, häutigem Lager.
Chi. olivaceus 5.
II. Aerophil lebende Arten.
1. Meist in Warmhäusern lebend.
A. An Blättern und Stämmen von Pflanzen.
Chi. caldariorum 6.
B. An Wänden und Mauern.
a. Mit bestimmt umgrenztem kompaktem Lager.
Chi. griimosiim 7.
b. Mit ausgebreitetem, nicht bestimmt umgrenztem Lager.
Chi. variabilis 8.
2. Im Freien, auf der Erde, an Holzwerk, Bäumen, Mauern
und dergleichen lebend. Lager feucht oder pulverig, nicht
schleimig. Chi. humicolum 9.
1. Chlorococciim Wimmeri Rabenhorst. — Zellen kugelig,
mit dicker, geschichteter fast farbloser Membran, 50—55 [x im
Durchmesser, Zellinhalt körnig, lebhaft orangerot. — Einzeln
zwischen anderen Algen, freischwimmend in stehenden Ge-
wässern. — Die var. fnajor Hansgirg mit bis 90 [x großen
Zellen, dünner und nicht deutlich geschichteter Membran und
rötlich-bräunlichem Inhalte, ist vielleicht mit der nächstfolgen-
den Art {Chi. africanum) identisch. — Bisher nur aus Böhmen.
2. * Chlorococciim africamim Rein seh. — Zellen einzeln,
kugelig, 118 — 143 (x im Durchmesser, mit deutlich geschichteter
äußerer Membran (3—4 [x dick), und intensiv orange- bis
bräunlichem Inhalt. — Nur von Kapstadt (Südafrika) angegeben.
3. Chlorococciim infiisionum (Schrank) Meneghini [= Chlo-
rella infusionuvi Beyerinck inkl. Chlorococcum natans Snow.J
(P'ig. 2). — Zellen kugelig, seltener oval oder länglich, von
sehr verschiedener Größe, bald einzeln, bald zu flachen oder
unregelmäßigen Gebilden vereinigt. Meist 10 — 15 [x im Durch-
messer, selten bis 109 (x (in 2jährigen Kulturen 135 [x be-
obachtet). Zellhaut bei jungen Zellen dünn, bei alten dick
und mehrschichtig. Chromatophor fast hohlkugelig mit ein-
seitigem Ausschnitt, selten nach innen etwas gelappt. 1 Pyrenoid
Protococcales.
63
und Zellkern. Schwärmsporen werden zu 2, 4, 8, bis viele
durch sukzessive Teilungen in allen Richtungen des Raumes
gebildet. Zoosporen oval oder länglich, 6,5 — 12 [i lang, 2,3 [l
breit, mit 2 Cilien, 6 — 12 jx lang. Keine Kopulation beobachtet.
Fig. 1. Chlorococcum humicolum: i vegetative Zellen, eine davon mit
Aplanosporen. 2 — 3 Zoosporen, noch von einei Blase umhüllt. 4 Zoo-
sporen frei. 5 dieselben nach Umhüllung mit Membran. (Nach Beye-
rinck aus Oltmanns, Algen.)
Assimilationsprodukt ist Stärke, nebenher auch fettes
orangefarbiges Öl, wodurch die oft rötliche, olivenfärbige oder
bräunliche Färbung des Zellinhaltes hervorgerufen wird.
In alten Kulturen treten Akineten auf. Es finden sich
auch Dauerzellen mit dicken mehrschichtigen Membranen und
fettem, orangefarbigem Öl als Reservestoff.
Fig. 2. Chlorococcum infu-
sionnm: a einzelne freischwim-
mende Zelle, h Zoosporen-
bildung, c Zoospore, d un-
regehnäßige Zellen (nach
Beyerinck).
In stehenden Gewässern verbreitet, stark mesosaprob, meist
freischwimmend, aber auch an Wasserpflanzen haftend. Wurde
auch aus feuchter Erde isoliert und scheint in verschiedenen
Formen vorzukommen, welche sich sowohl durch Größe der
64 '^os. Brunnthaler,
Zellen und Zoosporen, als auch durch physiologisches Ver-
halten unterscheiden.
Die var. Roemerianum (Kützing) bildet stets unregel-
mäßige flächenförmige Gebilde, welche aus den durch gegen-
seitigen Druck eckig gewordene Zellen verschiedener Größe
bestehen, sonst aber der typischen Art gleichen. Diese Zellen
stellen Akineten dar. — In stehenden Gewässern.
4. Chlorococciim botryoides Rabenhorst. — Zellen kugelig,
meist 4 — 12 [x, selten bis 40 [jl im Durchmesser, einzeln oder
traubig gehäuft. Membran dünn und hyalin. Zellinhalt grün,
in älteren Zellen bräunlich. — In stehenden und langsam
fließenden Gewässern, schwach mesosaprob. —
Die var. nidulans Hansgirg besitzt 6—10 \i. große Zellen,
welche zu 2 — 16 in Familien vereinigt sind. Familien kugelig
bis unregelmäßig elliptisch, 39—40 [x dick. Zellmembran
farblos oder gelblich, öfters abstehend. — Bisher nur aus
Böhmen bekannt, im Gallertlager der Rivularien.
5. Chlorococciim olivaceiim Raben hörst. — Zellen 6 — 12 jx,
selten dicker; Zellmembran entweder eng anliegend oder bis
22 jjL weit abstehend. Zell Inhalt grünlich oder bräunlich. —
Bildet in stehenden Gewässern, auch Aquarien freischwimmende
oder auf unter Wasser liegenden Pflanzenteilen haftende
schleimig-häutige, grünliche oder olivenfarbige Lager, —
Zerstreut.
6. Chlorococciim caldariorum (Magnus). — Zellen kugelig oder
rundlich, 3 — 9 [ji dick; Membran farblos und dünn. Chroma-
tophor grün, orangerote Ölkugeln im Zellinhalte. Vermehrung
durch sukzedane Zweiteilung des Zellinhaltes; die unbeweg-
lichen Tochterzellen (Aplanosporen) werden durch Auflösung
der Mutterzellmembran frei. Zoosporen nicht beobachtet. —
Bildet in Warmhäusern auf Blättern und Stämmen dünne
pulverige gelblichgrüne, leicht abstreifbare Überzüge.
7. Chlorococciim griimosum (Richter). — Zellen kugelig,
8 — 14 [X, meist 5—7 [X im Durchmesser; Membran ziemlich
dick, Zellinhalt grün oder gelblichgrün, öfters mit rötlichen
Ölkugeln. — Bildet unregelmäßig geformte, rundliche oder
zackige, fest begrenzte Häufchen oder Gallertklümpchen von
schmutzig-grüner Farbe und krümeliger-pulveriger Konsistenz.
Selten vereinzelt unter anderen Algen. Zerstreut in Warm-
häusern, an den Wänden.
8. Chlorococcura variabile (Hansgirg). — Zellen meist ellip-
tisch, seltener rundlich, kugelig oder kurz zylindrisch, manchmal
in der Mitte etwas gekrümmt, 6 — 15 [x breit, 10 — 26 [x lang.
Membran sehr dünn, farblos und glatt. Zellinhalt gleichmäßig
zitronen- oder goldgelb mit rotem exzentrisch gelegenem 3 (x
dickem Öltropfen. — Bildet ausgebreitete Lager von feuchter
etwas schlüpfriger Beschaffenheit, welche pulveriges Aussehen
und goldgelbe oder zitronengelbe Farbe besitzen. — Bisher
nur aus Tirol und Böhmen angegeben, an feuchten Wänden
in Warmhäusern. Zugehörigkeit zu C/^/<?rocö<:c/<w sehr zweifelhaft.
9. Chlorococciim hiimicohim (Naegeli) Rah en hörst [= Cysto-
coccns Juimicola Nägeli pro parte, Chlorococciim viridis (Ag.)
Protococcales. 65
inkl. Chlorosphaera limicola Beyerinck] (Fig. 1). — Zellen
kugelig, meist 2—3 {ji, selten bis 25 [a im Durchmesser (die früher
als Chlorosphaera limicola bezeichnete auf Erde lebende Form
meist 6 — 12 jz), einzeln oder zu 2 — 4 genähert. Membran dünn,
bei Dauerzellen dick, Chromatophor fast hohlkugelig mit Aus-
schnitt, 1 Pyrenoid, Zellkern zentral. Vermehrung ausnahmsweise
durch vegetative Teilungen; Zoosporenbildung durch sukzessive
Zweiteilung; Zoosporen mit 2 Cilien, 2—4 jx breit, 3—5 }jl lang,
mit farblosem Ende. Kopulation nicht beobachtet. Dauerzellen
mit dicker Membran und bräunlichgrünem Inhalt. — Überall
verbreitet und gemein, pulverige grüne oft zusammenhängende
Überzüge bildend, sowohl auf Erde, als auf Brettern, Baum-
stämmen, Mauern u. dgl. — Häufig auch als Flechtengonidie.
Die var. insignis (Hansgirg) besitzt bis 100 \f. (meist bis
66 \i) große Zellen, mit ziemlich dicker, seltener ge-
schichteter Zellwand und meist schmutziggrünem, selten
bräunlichem Inhalte. Aplanosporen beobachtet. — Aus
Böhmen, auf feuchter Erde am Rande von Wassergräben
bekannt. — Die var. pulcher (Kützing) kommt an
feuchten Mauern vor und hat kugelige oder etwas eckige
Zellen, 11—27 (X dick mit meist orangerotem oder bräun-
lichem Inhalte ^).
Cystococcus Naegeli emend. Treboux.
Zellen kugelig, einzeln oder zu unregelmäßigen Haufen ver-
einigt, nicht festgewachsen. Zellmembran dünn. Chromatophor
zentral, massiv, fast die ganze Zelle ausfüllend und an der Ober-
fläche gelappt, runzelig oder höckerig. Pyrenoid zentral; Zellkern
in einem Ausschnitt. Vermehrung durch Zoosporen, welche ei-
förmig bis länglich sind und 2 gleichlange Cilien besitzen. Kopu-
lation von gleichgroßen Gameten beobachtet. Außerdem kommen
Aplanosporen und Dauerzellen vor, letztere mit dicker Zellmembran
und Öl als Reservestoff.
Einzige Art:
Cystococcus huniicola Naegeli emend. Treboux (Fig. 3). —
Zellen 2— 25 jz groß. (Dauorzellen manchmal noch größer). —
Bildet grüne Überzüge auf Stämmen, Brettern, Mauerwerk u. dgl.
wie Chlorococcum humicohrm und in dessen Gesellschaft; ist die
Gonidienalge von Xanthoria parietina nach den Untersuchungen
Treboux'. Wurde von Chodat als Cystococctis-^i'A.üimm von
Plenrococcii'& vulgaris aufgefaßt. Überall verbreitet.
Dictyococcus Gemeck.
Zellen kugelig. Chromatophor aus mehreren parietalen linsen-
förmigen oder polygonalen Platten bestehend, deren Ränder nach
1) Zu Chlo7-ococcu7n wurde von West eine Form gestellt, welche Zellen
mit mehreren gelbgrünen Chromatophoren, kein Pyrenoid, aber oft einen roten
Pigmentfleck besitzt. Die Zellen sind kugelig, einzeln oder zu 2 — S in einer kuge-
ligen Gallerte eingeschlossen. Assimilationsprodukt ist Öl ; die Membran ist schwach
verkieselt. Teilungen in 3 Richtungen, die Aplanosporen sind kurz zylindrisch
und besitzen in 2 Hälften geteilte Membran jetzt: Chlorobotrys regiila>-is (West)
Bohliu, in Süßwasser aus Europa imd von den Azoren bekannt. Diese Form
gehurt zu den Heteroco)ifae .
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft V. 0
66 Jos. Brunnthaler,
innen gebogen sind oder unregelmäßige Vorsprünge nach innen
besitzen. Zellwand dünn. Zellkern zentral, Pyrenoide fehlen.
Assimilationsprodukt Stärke, daneben Öl. Vermehrung durch Zoo-
sporen, welche in großer Zahl gebildet werden. Eiförmig bis lang
spindelförmig, mit 2 Cilien, Stigma und becher- bis hohlkugeligem
Chromatophor. Freiwerden durch Verquollen der Membran. Bei
einer Art [D. Gerneck/) Kopulation beobachtet. Ferner runde
Aplanosporen bekannt, welche durch Platzen der Mutterzellmembran
frei werden oder einige Zeit maulbeerartig vereinigt bleiben
Fig. 3,4. 3 Cystococcus
humicola. 4 Dictyococcus
varians: a Zelle in Ober-
fläcbenansicht , h optischer
Querschnitt des Cb romatophors
(3 nach Chodat, 4 nach
Gerneck).
Bestimmungsschlüssel der Arten.
Zellen bis 16,5 {x groß, Membran zart, manchmal gallertig ver-
quollen. D. varians 1.
Zellen bis 59 ^ groß, Membran dünn, aber derb. D. Gernecki 2.
1. Dictyococcus varians Gerneck (Fig. 4). — Zellen kugelig,
bis 10,5 (X groß. Membran zart, manchmal gallertig gequollen.
Chromatophoren mehrere wandständige polygonale Platten bil-
dend, welche nach innen unregelmäßig etwas vorspringen.
Kern zentral, keine Pyrenoide. Assimilationsprodukt Stärke.
Vermehrung durch eiförmige Zoosporen, 9 [x lang, 6 ^ breit
mit 2 Cilien von 7,5 \x. Länge. Sie werden zahlreich in einer
Zelle gebildet und durch Vorquellen der Membran frei. Die
Zoosporen besitzen becher -hohlkugeliges Chromatophor und
den Zellkern am vorderen Ende. Sie schwärmen nur kurze
Zeit und kommen unter Abrundung zur Ruhe. — Aus Graben-
wasser von der Umgebung Göttingens rein kultiviert.
2. Dictyococcus Gernecki Wille [= Cystococcus humicola sensu
Gerneck]. — Zellen rund, bis 59 {x groß, mit dünner, aber
derber Membran. Zahlreiche peripher gelegene kleine Chloro-
phyllplatten. Zellkern zentral, keine Pyrenoide. Assimilations-
produkt in alten oder kranken Zellen Stärke, sonst meist
orangerotes Öl. Vermehrung durch Zoosporen, welche durch
succedane Zweiteilungen nach allen Richtungen des Raumes
entstehen. Zoosporen klein und lang-spindelförmig, 3—4 yt,
breit, 9 — 11 (x lang, mit 2 Cilien, 6 — 7,5 ^i lang. Chromato-
phor der Schwärmer plattenförmig oder hohlkugelig. Kern
vorne gelegen, mit seitlichem Stigma. Kopulation wurde be-
obachtet. Die Zygozoospore schwärmt mit den 4 Cilien noch
eine Zeitlang und kommt unter Abrundung zur Ruhe; Größe
2,5—4,5 (X. In älteren Kulturen kommen Aplanosporen vor,
welche durch Platzen der Mutterzellmembran frei werden.
Protococcales.
67
Kommt in 2 Formen vor: forma a) major mit Zellen bis
59 (X, Schwärmern 9:3 (i, Cilien 6 (/, und Aplanosporen,
häufig in Maulbeerform ; ferner forma b) minor mit
Zellen bis 42 (Ji, Schwärmern 11 : 4 [x, Cilien 7,5 (X,
Aplanosporen seltener in Maulbeerform. — In Göttingen
kultiviert.
Kentrosphaera Borzi.
Zellen kugelig, elliptisch oder etwas unregelmäßig, einzeln
oder seltener zu mehreren nebeneinander. Zellhaut dick, öfter teil-
weise geschichtet, auf der Innenseite nicht selten mit mehreren
kugeligen Verdickungen, an der Außen-
seite mit einem hornartigen , ge-
krümmten Auswüchse, der meist
geschichtet ist. Chromatophor grün
oder gelblichgrün, wandständig, aus
zahlreichen Körnern oder bandför-
migen Strahlen bestehend, welche
gegen das Zentrum der Zelle gerich-
tet sind und die Mitte freilassen.
1 Pyrenoid und Zellkern. Assimila-
tionsprodukt ist Stärke. Vermehrung
durch simultane Teilung in viele (bis
300) eiförmige oder elliptische Zoosporen
mit 2 Cilien, welche direkt zu vege- Fig. 5^ ß. 5 Kentrosphaera
tativen Zellen auswachsen, Aplano- Facdolae: a vegetative Zelle,
Sporenbildung beobachtet, auch sehr b Austreten der Zoosporen,
große Dauerzellen mit dicker Membran 6. Kentrosphaera gloeopliila
und orangerötlichem Öl. Befruchtung (5 nach Borzi, 6 nach
unbekannt. Meist unter Lyngbyaceen Bohlin).
und anderen Algen vorkommend.
B e stimm im gs Schlüssel der Arten.
Vegetative Zellen kugelig bis oval, Dauerzellen bis 80 \h dick, mit
dicker Zellwand und Emergenzen. K. Facciolae 1.
Vegetative Zellen elliptisch, Dauerzellen 10—12 \l breit, 35 \k lang
mit dünner Zellwand ohne Emergenzen. K. minor 2.
Vegetative Zellen länglich- eiförmig, 8—18 [jl breit, 20—30 (j. lang,
Zellwand an einem oder beiden Polen verdickt.
*K. gloeopliila 3.
1. Kentrosphaera Facciolae Borzi (Fig. 5). — Vegetative
Zellen kugelig bis oval-elliptisch und verschiedener Größe.
Dauerzellen bis 80 jx im Durchmesser, mit 2 — 3,5 [x dicker
geschichteter Zellwand, welche öfters Emergenzen trägt. Zoo-
sporen zahlreich, eiförmig, 2 — 3 (x breit. — In Teichen, an
Wasserbassins, unter Dachtraufen, selten und zerstreut.
Die var. irregularis Hansgirg besitzt Zellen von kugeliger,
elliptischer oder unregelmäßiger Form, 15 — 90 (x groß mit
ziemlich dicker Membran. Dauerzellen mit bis 9 [x dicker
farbloser Membran und intensiv grünem Zellinhalt. — An
gleichen Orten wie die Art, nur aus Böhmen bekannt.
68
Jos. Brunn thaler,
2. Kentrospliaera minor Borzi. — Vegetative Zellen elliptisch.
Dauerzellen 10 — 12 [x breit, bis 35 [i lang, mit 1 — 2 fx dicker,
geschichteter Zellwand, ohne Emergenzen. Chromatophoren in
Körnerform. Zoosporen zu 8 — 32 in einer Zelle entstehend,
größer als bei voriger. — An ähnlichen Orten wie vorige, im
Gebiet nur aus einem Teiche in Böhmen bekannt.
3. *Kentrösphaera gloeophila (Bohl in) Brunnthaler
[= ChlorochytHum gloeophihtm B 0 h 1 i n] (Fig. 6). — Zellen
länglich-eiförmig, 20 — 35 {x breit, 20 — 30 ^ lang, Membran
hyalin, an einem oder beiden Polen verdickt und geschichtet.
— Bisher nur aus Paraguay bekannt (in Kolonien von Rivtdaria
m'dulans).
Dicranochaete Hieionymus.
Zellen nierenförmig, festsitzend, Zellwand aus Gallerte (?) mit
einer feinen, dichotomisch verzweigten Borste. Mehrere kugelige
Fig. ^ A. Dicranochaete reniformis: a Individuum von oben gesehen,
h erste, mediane Teilung, c Schwärmsporenbildung (nach Hieronymus).
Chromatophoren mit 1 oder mehreren Pyrenoiden. Bei der Ver-
mehrung kontrahiert sich der Protoplasmakörper, umgibt sich mit
einer neuen Membran (Fig. 6 ^, r) , worauf durch wiederholte
Zweiteilung des Zellkernes 8—24 Schwärmer gebildet werden. Die
Schwärmer besitzen einen roten Augenfleck, ein Chromatophor,
eine kontraktile Vakuole und 2 Cilien. Nach dem Festsetzen wird
die Borste ausgebildet.
Einzige Art:
Dicranochaete reniformis Hieron. (Fig. 6.4). — Zellen von der
Seite gesehen halbkugelig (a), von oben nierenförmig {h), bis
Protococcales. - 69
32 (i, breit, Borste 80 — 160 [l lang. — An verschiedenen Wasser-
pflanzen und Gegenständen, welche im Wasser liegen, in
Gebirgswässern. — Die Stellung der Gattung ist sehr zweifel-
haft und dürfte Will es Auffassung einer sehr reduzierten
Chaetopeltidaceae richtiger sein. Die Aufnahme unter die Proto-
coccales erfolgte auf Wunsch des Herausgebers der Flora.
B. Endosphaereae.
Übersicht über die Gattungen.
I. Die Dauerzellen entstehen unter Membranverdickung aus den
ganzen vegetativen Zellen. Soweit bekannt, nur Isogameten.
1. Die Schwärmer entstehen direkt aus dem Inhalt der Dauer-
zellen.
A. Die Teilung des Zellinhaltes erfolgt direkt.
Chlorochytrium (S. 69).
B. Es w^ird zuerst eine Plasmakugel im Innern ausgeschieden,
welche dann geteilt ward. Scotiuosphaera (S. 72).
2. Die Schw^ärmer entstehen in Zellen, welche erst durch Teilung
aus den Dauerzellen hervorgegangen sind.
Endosphaera (S. 72).
II. Die Dauerzellen entstehen durch Abgrenzung des Plasmas in
einem Teile der vegetativen Zellen; letztere mit schlauchförmigem
Fortsatz. Heterogameten (Geschlechtsdifferenz).
Phyllobium (S. 73).
Chlorochytrium Colin.
Zellen rund, oval oder etwas unregelmäßig. Chromatophor aus
einem allseitigen Wandbelag bestehend, mit nach innen einspringen-
den Leisten und Stäben. Pyrenoide zahlreich. Isogameten,
eiförmig, zweigeißelig, verlassen die Mutterzelle in einer Gallert-
masse, in welcher sie auch kopulieren. Die entstandenen 4geißeligen
Zygozoosporen schwärmen noch längere Zeit, setzen sich dann an
lebenden Pflanzen fest und umgeben sich mit einer Membran. Mit
Hilfe eines Keimsackes dringen sie an der Grenze zweier Epidermis-
zellen in das Gewebe höherer Pflanzen und zwar in die Inter-
zellularräume. Es können mehrere Gametengenerationen sich folgen.
Gegen den Herbst werden Dauerzellen gebildet. Bei einzelnen
Arten werden Zoosporen gebildet, welche den Gameten ähnlich sind,
jedoch einzeln aus der Gallerte ausschwärmen. — Die Arten der
Gattung Chlorochytrium leben ausschließlich im Gewebe lebender
Pflanzen.
B e s t i m in u n g s s c h 1 ü s s e 1 der Arten.
I. Hauptsächlich in Lemna-kx{.Q\\ lebend.
1. Nur in Lcmna-kxiQW lebend.
A. Zellen mit halsartiger Verlängerung. Chi. Lemnae 1.
B. Zellen ohne halsartige Verlängerung, blaßgrün.
Chi. pallidum 2.
2. In Lemna-Artew, Elodea canadensis und Ceratophyllnm
demersum lebend. Zellen lebhaft grün. Chi. Kiiyamim 3.
70
Jos. Brnnnthaler
II. Zellen in Sp/iagnum-BYättern lebend. Chi. Archerianum 4.
III. Zellen im Gewebe höherer Pflanzen lebend.
1 . In Pcplis portula und Mentha aqtiatica. Chi. rubrum 5.
2. In Lychnis ßos ctictiU. Chi. laetuui 6.
3. In Rumex ohtusifolius. Chi. vlride 7.
1. Chlorochytrium Lemnae Cohn (Fig. 7). — Zellen kugelig,
elliptisch, unregelmäßig, lappig oder gekrümmt, stets in den
Interzellularräumen der subepidermalen Parenchymschicht, bis
100 \x dick. Der Ort des Eindringens durch einen kugeligen
knopfartigen Zellulosefortsatz, der über die Epidermis heraus-
ragt, kenntlich. Zellmembran mäßig dick, Chromatophor strang-
förmig. Pyrenoide vorhanden. Durch wiederholte Zweiteilung
Fig. 7. Chlorochytrium Lemnae: a Zellen mit dicker Membran, h und
c Zellteilung, d Eindringen der Zygote in die Lemna, e ausgewachsene
Zelle, f Gameten [a — </, y nach Klebs, e nach Cohn).
werden zahlreiche Isogameten gebildet. Kopulation wie an-
gegeben. Gameten regelmäßig birnförmig mit farbloser Spitze
und 2 Cilien. Schwärmen nur ^4 Stunde und begeben sich
dann auf die Epidermis von Lemna trisulca, auf die Grenze
zweier Zellen. Mit dem cilientragenden Ende der Epidermis
angedrückt, bewegen sie sich noch einige Stunden, runden sich
hierauf ab und dringen nach 1 — 3 Tagen mittelst eines farb-
losen Fortsatzes in die Wirtspflanze ein. Dauerzellen werden
im Herbst gebildet und finden sich im Winter in abgestorbener
Lemna. — Häufig im Gewebe von Lemna trisnlca.
2. Chlorochytrium pallidum Klebs (Fig. 8). — Zellen sehr
klein, zart, blaßgrün, von meist rundlicher lappiger Gestalt,
Protococcales,
71
sonst wie Chlorochytrium Knyajiiim. — Zwischen den Zellen
in allen Gewebeschichten von Lemna trisulca, bei Tübingen.
3. Chlorochytrium Kuyaiium Cohn und Szymanski (Fig. 9).
— Zellen sehr mannigfaltig in der Gestalt, mit einer mehr
oder weniger deutlichen halsartiger Verlängerung. Nur Zoo-
sporen bekannt. Die Zoosporen sind zusammengedrückt-ellip-
tisch und dringen in die Wirtspflanze durch Spaltöffnungen
oder zufällige Öffnungen ein. Dauerzellen beobachtet. Kopu-
lation unbekannt. — Zerstreut, in Lemna gihba und minor,
Ceratophyllum demersutn und Elodea canadensis. Vielleicht auch
in Najas minor.
Fig. 8 — 11. 8 Chlorochytrium palliduju. 9 Chlor ochytritim Knyannm:
a vegetatives Stadium, b Dauerzelle, c Zoosporen. 10 Scotinosphaera
Paradoxa: a überwinterte Dauerzelle, Schwärmer bildend, b Winter-
zustand, c Zoosporen. 11 Endosphaera biennis : a überwinterte Dauer-
zelle, zahlreiche Zellen bildend, b Eindringen der Zygote in das Blatt
von Potamogeton, c Bildung von Zoosporen, d Zoospore, e Zygozoospore
(nach Klebs).
4. Chlorochytrium Archeriauum H i e r o n y m u s. — Zeichnet
sich im reifen Zustande durch außerordentlich stark ent-
wickelten Zellulosepfropf aus. Zoosporen angegeben. — In
Sphagniun-^X'kXX^YVi im Riesengebirge gefunden. Unvollständig
bekannte Art.
5. Chlorochytriimi rubrum Schröter. — Bildet etwas unregel-
mäßige kugelige oder ovale Knötchen an Blättern und Stengeln,
welche durch ihre lebhaft granatrote Farbe (Lupe!) auffallen.
Die Zellen stehen einzeln oder 2—4 in einer Lufthöhle und
79 Jos. Brunnthalcr,»
werden bis 60 \i breit und 90 [i lang. Sie sind von einem
7 — 10 pL dicken, unregelmäßig starken, oft eingeschnürtem,
deutlich geschichtetem, gallertigem, farblosem Episporium um-
geben, das am Scheitel sich als breiter und dicker, nach oben
zu abgerundeter, hj^aliner, flaschenförmiger Hals zwischen die
Zellen eindrängt. Inhalt lebhaft scharlachrot, wohl Öl, außer-
dem Stärke enthaltend. Dauersporen beobachtet. Zerstreut,
in Metitha aquattca und Peplis portula.
6. Chlorochytriuiu laetiim Schröter. — Zellen kugelig, ohne
halsförmige Verlängerung, Membran gleichmäßig dick. Zell-
inhalt lebhaft gelb. Durch succedane Zweiteilung eine große
Anzahl kugeliger Sporen bildend. — Lebt in Lufträumen in
alten Blättern von Lychnis flos cuculi in Baden. Unsichere Art.
7. Chlorochytrium viride Schröter. — Zellen unregelmäßig
kugelig, gewöhnlich in einen kurzen Hals ausgezogen. Mem-
bran gallertartig, ziemlich gleichmäßig dick. Zellinhalt chloro-
phyllgrün mit einem roten kugeligen Punkt (Öl ?). — Bildet
auf Rumex ohUisifolhis winzige rote Pusteln. Schlesien.
Scotinosphaera Klebs.
Zellen rund oder unregelmäßig oval, mit mehr weniger stark
verdickter Membran. Chromatophor aus einem dünnen Wandbelag
und radial angeordneten Stäben bestehend. Hämatochrom (rotes
Öl ?) vorhanden. Zoosporenvermehrung. Bei Bildung derselben
verschmilzt der Chromatophor zu einer undeutlichen Kugel, während
die roten Körner sich vermehren; schließlich wird eine dunkelblau-
grüne Kugel daraus. Durch wiederholte Zweiteilungen (12 bis
14 Teilungen) entstehen zahlreiche Zoosporen, welche durch Mem-
branverquellung frei werden. Die körnige Masse wird hierbei auf-
gebraucht. Kopulation nicht beobachtet. Die Zoosporen kommen
unter Abrundung und Membranbildung zur Ruhe und dringen in
abgestorbene Gewebe ein.
Einzige Art:
Scotinosphaera paradoxa Klebs (Fig. 10). — Zoosporen schmal
spindelförmig mit langer farbloser Spitze und 2 Cilien ; 9,3 (X
lang, 3,1 (X breit. — In abgestorbenen //ypnJifn-BVAtiern und
totem Gewebe von Lemna trisnlca. Meist im Gewebe, selten
frei herausragend. — Zerstreut (Preußen, Elsaß, Bodensee).
Endosphaera Klebs.
Zellen rund oder etwas unregelmäßig, Chromatophor aus einem
allseitig anliegendem Wandbelag mit nach innen einspringenden
Leisten und Stäben bestehend. Zoosporen fehlend. Aus den über-
winterten Dauerzellen gehen zunächst durch sukzessive Teilungen
eine große Anzahl kugeliger, m.embranbekleideter Zellen hervor.
Jede dieser Zellen bildet durch sukzessive Teilungen 8—16 ei-
förmige gleichgroße 2 geißelige Gameten, welche kopulieren. Dre
entstehenden 4 geißeligen Zygozoosporen schwärmen einige Zeit
und dringen hierauf in die Interzellularräume der Wirtspflanzen
ein. Im Spätsommer und Herst entwickeln sich aus ihnen, ohne
Formänderung, Dauerzellen. Die Entwicklung dauert 1 Jahr.
Protococcales. 73
Bestimm iingsschlüssel der Arten.
I. Zellen in lebenden Blättern von Potamogeton^ Sparganimn,
Grommeen; Gameten 6,2 \l lang, 4,9 ]x breit. E. biennis 1.
II. Zellen in abgestorbenen Blättern von Sparganium ; Gameten
14 {Ji lang, 9 [x breit. E. ? aurea 2.
1. Eiidosphaera biennis Klebs (Fig. 11). — Zellen meist kugelig
oder elliptisch, 3 eckig bis unregelmäßig, 60 [x dick, selten bis
100 (x. Membran sehr dick und deutlich geschichtet. Zell-
inhalt chlorophyllgrün, manchmal rötlich oder bräunlich, zahl-
reiche Öltröpfchen und Stärke enthaltend. Gameten l)reit-
birnförmig mit 2 Cilien und farbloser Spitze, 6,2 (x lang, 4,9 [x
breit. Die Zygozoosporen legen sich an die Unterseite der
Blätter der Wirtspflanze und dringen in die Interzellular-
räume ein, keinen Membranpfropfen bildend. Die Dauer-
sporen entstehen durch Vergrößerung der vegetativen Zellen
und wölben die Epidermis etwas nach außen. — In Blättern
von Wasserpflanzen und Gramineen, besonders in Potamogeton
luctns, Sparganhmi. — Verbreitet.
2. Endosphaera '? anrea Migula. Zellen bis 200 (x lang und
100 (X breit (meist 100 : 90 (x), sonst wie E. biennis, nur
mit grünlich goldgelbem Inhalt. Gameten 14 (x lang, 9 (x
breit, mit goldgelben Chromatophoren. — In abgestorbenen
Sparganiiim-W\MiQ,\\\ nur bei Karlsruhe beobachtet.
Phyllobium Klebs.
Vegetative Zellen unregelmäßig, meist stark, aber kurz ver-
zweigt, im Innern abgestorbener, seltener lebender Blätter. Chro-
matophor ein dünner Wandbelag und radial gestellte Stäbchen.
Die ins Gewebe eingewanderte Zelle wächst mittels eines kürzeren
oder längeren Schlauches in das Innere, schwillt hier an und
nimmt das gesamte Plasma in den angeschwollenen Teil auf, worauf
sie sich gegen den leeren Schlauch mit einer Scheidewand ab-
gliedert. Die so entstandene rundliche oder elliptische Dauerzelle
enthält viel Stärke und durch Hämatochrom gefärbtes Öl. Die
Dauerzellen entwickeln nach der Ruheperiode zum Teil Makro-
gameten in kleinerer, zum Teil Mikrogameten in größerer Anzahl.
Die beiden Gametenformen sind 2 geißelig und kopulieren mit-
einander und bilden Zygosporen, welche nur 2 Geißeln besitzen
(die Mikrogameten verlieren ihre Geißeln) längere Zeit schwärmen
und sich dann an Blättern festsetzen, um in das Innere einzu-
dringen. Außerdem kommen kleinere Dauerzellen vor, ohne Schläuche,
welche Zoosporen bilden, in der Form und Größe der Makro-
gameten.
Bestimmuiigsschlüssel der Arten.
I. In lebenden Blättern von Lysimachia nummulloria, Ajuga rep-
tans, Chlora serotina, Erythraea Centauriiim, Cordamifir pra-
tensis. Ph, dimorphiim 1.
II. In abgestorbenen Blättern von Gramineen und Cyperaceen.
Ph, incertum 2.
III. In alten Sphagniim-V>\'äXiQ,x\\. *Ph. sphagnicola 3.
74
Brunnthaler,
1. Phyllobiiini diniorplmm Klebs (Fig. 12). — Zellen meist
elliptisch, bis 370 [l groß, an einem oder beiden Enden mit
vorspringenden Membran verdickungen, welche mit farblosen
Schläuchen in Verbindung stehen, die sich innerhalb der Ge-
fäßbündel hinziehen. Die kleinen Dauerzellen einzeln oder
paarweise unter den Spaltöffnungen gelegen. Die großen
Dauerzellen besitzen 2 schichtige Membran. Gameten länglich-
birnförmig, 2 geißelig, in 2 Größen. Makrogameten 8,2 [l lang,
7 [x breit, Mikrogameten 6,8 y. lang, 5,7 [l breit. Kopulation
der Mikrogameten mit den Makrogameten, die entstehende
Zygozoospore ist 11,8 [x lang, 8,8 \l breit, eiförmig, mit farb-
loser Spitze und besitzt 2 Geißeln, nachdem die Geißeln der
Fig. 12. Phyllohium dimorphum: a Gametangium im Gefäßbündel
von Lysimachia immniularia, b Gametangium an einem langen Keim-
faden, c Gametangium die Sporen entleerend, d Gameten, ^j" und 5,
e Keimung (nach Klebs).
Mikrogameten verschmelzen. Sie bewegen sich lange Zeit,
runden sich dann ab und umgeben sich mit Membran. An
der, der geißeltragenden Spitze entsprechenden Stelle bildet
sich ein farbloser Keimschlauch, in welchen später das ge-
samte Chlorophyll wandert. Die Zygozoosporen dringen in
die Spaltöffnungen meist unterseits ein, die Keimschläuche
wachsen gegen die Gefäßbündel. Dauerzellen können an den
verschiedensten Stellen gebildet werden. Die kleinen Dauer-
zellen, welche meist kugelig, manchmal einseitig halsartig ver-
längert sind, entwickeln Zoosporen, von der Größe der Makro-
gameten. — Bildet kleine knotige Erhebungen, welche den
Blattrippen entlang angeordnet sind in Lysimachia nummul-
laria, Ajuga reptans, Chlora serotina, Erythrina Centanriiini^
Cardamine pratensis. — Verbreitet.
2. Phyllobiiim iiicertiim Klebs (Fig. 13). — Dauerzellen rot.
Der Bildung der Zoosporen geht eine Sonderung in Stäbchen-
Protococcales.
75
förmige Chromatophoren voraus. Geschlechtliche Vermehrung
nicht bekannt. Sonst ähnlich wie Ph. dimorphum. Vielleicht
nur ungeschlechtliche Form desselben. Wächst sehr langsam
und dürfte 2 jährig sein. ~ In abgestorbenen Blättern von
Gramineen und Cyperaceen. — Zerstreut.
Fig. 13, 14. 13 Phyllobiuni mcertjim. 14 Phyllohium sphagnicola:
a einzelne Dauerzelle mit vegetativem Fadenstück, freipräpariert, b Gruppe
von Dauerzellen in einem Sphagnumblatt (18 nach Klebs, 14 nach
G. S. West).
3. *Phyllobium sphagnicola G. S. West (Fig. 14). — Vege-
tative Fäden lang und dünn, sich verzweigend und anastomo-
sierend zwischen abgestorbenen Sphagman-TA^WQVi. Zellen 2,7
bis 4 [jt breit, mit dünner Membran und deutlichen Quer-
wänden. Dauersporen kugelig oder etwas zusammengedrückt,
18 — 42 (jL dick, mit dicker, häufig unregelmäßig verdickter
Membran. — Bildet auf alten Sphagmim-^XdXiQxw. lebhaft grüne
Flecken, welche kleiner und rundlicher sind als jene von Ph.
dimorphtim. — Bisher nur aus England bekannt.
Characiaceae i).
Zellen entweder mit einem Stiele an anderen Gegenständen
festsitzend oder freischwimmend; in letzterem Falle entweder eine
tafelförmige und regelmäßige Kolonie oder verzweigte Familien
bildend, deren jüngere Generation an der Mündung der älteren
sitzt. Chromatophor glockenförmig oder plattenförmig, wandständig
{Characmm. Actidesmium) oder zentral und Sternförmig {Characiella).
1) Mit den Characiaceae in vorliegendem Umfang können verwechselt werden:
Charactcpsts. Näheres s. bei Besprechung der Gattung Characiuni.
Clilorothecium Pirottae Borzi. Zellen umgekehrt birnförmig bis keulig, mit
kurzem Stiele. Chromatophoren 2 — 4 hellgrüne, scheibenförmige. Teilung in 16 — 64 Zoo-
sporangien, welche später 1 — 4 Zoosporen bilden, mit nur einer Cilie und Stigma. —
Aus Italien bekannt.
Peroniella Hyalothecae Gobi. Die rundliche oder bimförmige Zelle steht auf
einem kürzeren oder längeren fadenförmigen soliden Stielchen, welches ein basales Scheib-
76 Jos Brunnthaler,
Pyrenoide vorhanden bei Characium und Charadella, fehlend bei
Actidesmhoii. Assiniilationsprodukt ist Stärke. Vermehrung durch
Zoosporen, welche durch Längs- und Querteilung gebildet werden.
Schwärmer mit 2 gleichlangen Geißeln werden durch einen Riß
oder ein Loch in der Zell wand frei. Makro- und Mikrogameten
sind für Characium angegeben, aber zweifelhaft. Aplanosporen
beobachtet.
Die Familie ist einer Neubearbeitung sehr bedürftig. Die Zu-
gehörigkeit von Charadella ist zweifelhaft; Actidesmiuvi zeigt Ver-
wandtschaft mit Hydrodktyaceae.
Charachtm ist Über die ganze Erde verteilt, Characiella nur
aus Afrika, Actidesmium von wenigen Orten Europas bekannt.
Übersicht über die Gattungen.
L Zellen einzeln, festsitzend, meist mit stielförmiger Verlängerung.
Characium (S. 76).
IL Zellen freischwimmende Kolonien bildend.
L Kolonie tafelförmig, einschichtig, Zellen eiförmig.
*Characiella (S. 84).
2. Kolonie meist 16 zellig, sternförmig, Zellen spindelförmig.
Actidesmium (S. 85).
Characium A. Braun.
Zellen rundlich, eiförmig, länglich oder elliptisch, manchmal
schief, abgerundet oder zugespitzt, haften mit einem kürzeren oder
längeren Stiel, der meist eine Haftscheibe besitzt, an verschiedenen
Gegenständen, jedoch nie an eigenen, entleerten Mutterzellen.
Chromatophor glockenförmig mit meist 1 Pyrenoid. Durch suc-
cedane oder simultane Teilungen entstehen größere und kleinere
(Makro- und Mikrozoosporen ?), welche durch einen Riß, ein Loch
oder Ablösen eines Membranstückes frei werden. Kopulation
nicht beobachtet. Es werden auch /'a/w-f/Zß-Zustände angegeben
und Dauersporen. Characium kommt als epiphytische Alge meist
auf anderen Algen und Wasserpflanzen, aber auch auf Tieren vor
und ist über die ganze Erde verbreitet.
Neuere Untersuchungen haben gezeigt, daß eine Reihe von
Formen, welche bisher zu Characium gerechnet wurden, nicht
hierher gehören, sondern zur Gattung Characiopsis Borzi {Hetero-
contae] ^). Eür die meisten Arten ist es noch unentschieden, wohin
sie gehören und müssen erst neuerliche Untersuchungen Aufklärung
bringen. Die ganze Gruppe bedarf dringend einer neuen Bearbei-
chen trägt. Mehrere wandständige, scheibenförmige Chromatophoren, ohne Pyrenoide,
nüt zentralem Zellkern. 7 — 8 Schwärmsporen mit einer Cilie. — Epiphytisch an ver-
schiedenen Süßwasserpflanzen.
Stipitococcus u7-ceolatus W. u. G. S. West und .S". Lauterbornei Schneider
wind elliptisch oder eiförmig, mehr oder weniger unregelmäßig, an langem dünnen Stiel
befestigt. Chromatophor plattenförmig, parietal, ohne Pyrenoid; Öl als Assimilations-
produkt, Vermehrung durch Querteilung in zwei einzielige Zoosporen. — Die erstere Form
an MoHgeotia, die zweite an Hyalotheca, in Europa. Alle angeführten Formen ge-
hören zu den Heterocontae, wo dieselben ausführlich behandelt sind.
1) Es sind dies Characiopsis acuta {K. Br.) Borzi, Ch. ellipsoidea W. et
G. S.West, Ch.gibba (A. Br.) Borzi, Ch. horizontalis (A. Br.) Borzi, Ch.
longipes (A. Br.) Borzi, Ch. minuta (A. Br.) Borzi. Ch. pyriformis (A. Br.)
Borzi, Ch. subulata (A. Br.) Borzi und Ch. turgida W. et G. S. West.
Protococcales. 77
tung. Im nachfolgenden sind auch alle Arten aufgeführt, welche
noch nicht sicher zu einer der beiden genannten Gattungen ein-
geteilt werden können.
Sichere Angehörige von Characnun sind bisher : Ch. acuminatum
A. Br., Ch. angiistiim A..^Y.y Ch. Eremosphaera Hier Tl., Ch. Naegeln
A. ßr., Ch. limneticum Lemmerm., Ch. ohtusum A. ßr., Ch. oriiiiho-
cephalum A. Br., Ch. Pritigsheimü A. ßr., Ch. Sieboldii A. ßr., Ch.
stipitatum (Bachm.) Wille und Ch. stricttim A. Br.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Zellen auf Algen oder Wasserpflanzen, nie auf Tieren.
1. Zellen mit deutlicher Spitze.
A. Zellen ohne basale Verdickung.
a. Zellen fast sitzend. Ch. nasutiim 1.
b. Zellen mit langem Stiel, von halber Zellänge oder mehr.
a Zellen lanzettlich, sichelförmig gekrümmt.
Ch. falcatum 2.
ß. Zellen länglich elliptisch, mit kurzer Spitze.
Ch. coronatum 3.
c. Zellen mit kurzem Stiel.
a. Zellen schräg und schmal, lanzettlich.
Ch. ambiguum 4.
ß. Zellen rundlich elliptisch, kurz zugespitzt.
Ch. subsessile 5.
B. Zellen am Grunde knotig verdickt.
a. Stiel kurz, Zelle oblong-eiförmig, kurz zugespitzt.
Ch. acuminatiiin G.
b. Stiel sehr kurz, Zelle elliptisch oder verkehrt eiförmig.
Ch. apiciilafiim 7.
c. Stiel kurz, Zelle breit eiförmig bis kugelig mit
vorgezogener Spitze. Ch. iirni^orum 8.
d. Stiel kurz, Zelle lineal-lanzettlich, fast säbelförmig.
Ch. ensiforme 9.
C. Zellen am Grunde scheibenförmig, verdickt.
a. Scheibe farblos.
a. Zelle kurz, lanzettlich mit kurzer hyaliner Spitze.
Ch. angustiim 10.
ß, Zelle lang, schief halbmondförmig bis Iialboiföi-iiiig,
mit hyalinem Schnabel. Ch. ornithoeephalum 11.
b. Scheibe braun gefärbt.
a. Zelle etwas schief, eiförmig, lanzettlich, kurz zu-
gespitzt. Ch. Prin^sheiiiiii 12.
ß. Zelle gerade, eiförmig bis lanzettlich, allmählich zu-
gespitzt. Ch. Braunii 13
2. Zellen abgerundet.
A. Zellen ohne basale Verdickung,
a. Stiel lang.
a. Zelle kugelig, in der Jugend birnförmig.
Ch. Eremosphaeiae 14.
ß. Zellen kugelig oder birnförmig. Ch. stipitatum 15.
y. Zelle birnförmig oder länglich verkehrt eiförmig.
Ch. epipyxis 16.
78 ''os. Brunnthaler.
d. Zelle kugelig bis elliptisch, nach der Entleerung
zylindrisch. Ch. heteromorphiim 17.
b. Stiel kurz.
a. Zelle elliptisch oder verkehrt eiförmig.
Ch. Naegelii 18.
ß. Zelle sehr kurz birnförmig oder verkehrt eiförmig.
Ch. SieboWii 19.
B. Zellen knotig verdickt.
a. Stiel sehr kurz, Zelle schmal elliptisch oder lineal-
lanzettlich. Ch. strictum 26.
b. Stiel kurz.
a. Zelle oblong oder eiförmig. Ch. obtusellum 21.
ß. Zelle breit elliptisch oder verkehrt eiförmig bis
birnförmig mit Stöpselöffnung. Ch. obtusum 22.
y. Zelle zylindrisch verkehrt eiförmig. Ch. Tuba 23.
8. Zelle verkehrt birnförmig oder geigenförmig.
Ch. clava 24.
3. Zellen mit basaler Scheibe.
a. Scheibe braun gefärbt.
a. Zelle oval oder oblong-elliptisch.
Ch. Rabenhorstii 25.
ß. Zelle lanzettlich, abgerundet. Ch. giganteuin 26.
b. Scheibe ungefärbt.
a. Zelle kugelig bis breit keulig. Ch. cerassif orme 27.
II. Zellen auf Krebsen lebend.
1. Zellen ohne deutlichen Stiel.
A. Zelle sehr lang (bis 430 (z) mit abgerundetem Scheitel.
Ch. cylindricum 28.
B. Zelle etwas kegelig, bis löO [x lang. Ch. gToenlaiidicum 29.
2. Zellen mit deutlichem Stiel.
A. Scheitel abgerundet.
a. Zelle länglich-zylindrisch. Ch. Hookeri 30.
b. Zelle breit elliptisch bis eiförmig. Ch. Debaryamim 31.
ß. Scheitel in einen langen haarfeinen Schnabel ausgezogen.
a. Zelle ohne basale Verdickung. Ch. limneticum 32.
b. Zelle mit rhizoidartigem Basalteil. Ch. gTacilipes 33.
1. Characiuin iiasiitiim Rabenhorst (Fig. 15). — Zellen auf-
recht, schief lanzettlich, 90—115 {x lang, 23—24 [x breit,
Scheitel in einen kurzen, hyalinen, etwas schiefen stumpflichen
Schnabel auslaufend. Basis breit, fast sitzend. Membran dick.
— Zerstreut.
2. Characium falcatum Schroeder (Fig. 16). — Zellen
lanzettlich, sichelförmig gebogen, in einen langen hyalinen
Schnabel auslaufend, der öfter nach oben gebogen ist. Stiel
halb bis ebenso lang als die übrige Zelle. Mit Stiel und
Schnabel 40—50 [l lang, 3,8— (5,5 [x breit. Schnabel 10—11 [i
lang. Stiel 13,3—19 (x lang, 1 [x dick. An überrieselten Felsen
im Riesengebirge.
3 * Characium coronatiim Reinsch. — Zellen länglich-elliptisch,
gegen die Basis allmählich verschmälert, Scheitel mit kurz ab-
gesetzter Spitze, welche nach außen geneigt ist. Zellen
20—22,5 (X lang, 4 [x breit. — Auf Oedogo7iiu7n, Kapstadt.
Protococcales. 79
4. Characium ambiguum Hermann [inkl. Characium tenue
Hermann] (Fig. 17). — Zellen aufrecht, ungleichseitig, schräg,
schmal lanzettlich, einem Haferkorn ähnlich, 24—32 [jl lang,
4_8 {jL breit. Scheitel etwas schnabelförmig, hyalin, meist
etwas gebogen. Stiel kurz, ohne basale Verdickung. —
Neudamm.
5. *Characium subsessile Wolle. — Zelle aufrecht, rundlich
bis elliptisch, mit kurzem Stiel. Scheitel breit abgerundet mit
kurzer Spitze. Zellen 7—8 [x im Durchmesser. Auf Clado-
fhora^ Nordamerika.
6. Characium acuminatum A. Braun. (Fig. 18). — Zellen
oblong oder eiförmig, 35—36 ]^ lang, 15— 16 [x breit. Scheitel
mit kurzer Spitze. Stiel mit basalem Knoten. — Zerstreut.
Fig. 15 — 19. 15 Characium nastitum. 16 Ch. falcatu?n. 17 Ch.
amhigiium. 18 Ch. aacminaticm. 19 Ch. apiculatutn (15 und 19
nach Rabenhorst, 16 nach Schroeder, 17 nach Hermann, 18
nach A. Braun).
7. rharacnmi apiciilatum Ftaben hörst (Fig. 19). — Zellen
gerade, elliptisch oder verkehrt eiförmig, Scheitel breit ab-
gerundet, mit hyaliner, stumpf lieber Spitze. Stiel sehr kurz
und dick, farblos, Basis etwas verbreitert. Zellen 60 — 100 \i
lang, 20—27 (x dick. — Dresden.
8. rharacium urnigenim Hermann (Fig. 20). — Zellen auf-
recht, breit eiförmig, oft etwas schräg, manchmal fast kugelig,
mit kurzer mamillöser Spitze. Stiel kurz, am Grunde mehr
weniger knotig angeschwollen. — An Algen, bei Neudamm.
9. Characium ensiforme Hermann (Fig. 22). — Zellen auf-
recht, ungleichseitig, lineal-lanzettlicb, fast säbelförmig, manch-
mal wellig, zugespitzt. Stiel kurz, zart, am Grunde etwas
knotig angeschwollen. — Neudamm.
10. Characium augustum A. Braun (Fig. 21). — Zellen gerade,
lanzettlich, Scheitel in eine kurze hyaline Spitze ausgezogen.
80
Jos. Brunuthaler,
1.1.
20
Stiel kurz und dick, Basis scheibenförmig erweitert, farblos.
Zellen 14—24 [x dick, 4 — 6 mal so lang (bis 110 (ji). — Berlin.
♦forma minor Stockmayer, besitzt kleinere, mehr ovale
Zellen, deren Ende etwas stumpf lieber ist, 10 — 17 (x
breit, 3 — 4 mal so lang. — Ungarn.
Characium oriiithocephalum A. Braun (Fig. 28). — Zelle
schief geneigt,
obere Seite stark
konvex , in der
Jugend fast
halbmondförmig,
später halbeiför-
mig bis halbkuge-
lig; Scheitel mit
aufgesetztem hya-
linen Schnabel.
Stiel dünn, halb
so lang als die
Zelle mit kleinem
basalen Scheibchen.
Zelle ohne Stiel
25—33 ]}. lang, un-
gefähr halb so dick.
— Zerstreut.
Fig. 20 — 22. 20 Characium 7ir?iigerum. 21 Ch.
angusttim. 22 Ch. ensiforme (20 nach Borge,
22 nach Hermann, 21 nach A. Braun).
12. Characium Pringsheimii A. Braun. — Zellen aufrecht etwas
schräg, eiförmig-lanzettlich, allmählich kurz zugespitzt, Spitze
ziemlich dick, schräg. Stiel kurz, am Grunde in eine bräun-
liche Scheibe verbrei-
tert. Zellen 20—25 {x
lang, 6 — 10 (x breit. —
Zerstreut.
13. Characium Braunii
Bruegger(Fig. 24). —
Zellen deutlich gestielt,
aufrecht, gleichseitig,
eiförmig oder lanzett-
lich, an beiden Enden
gleichmäßig verschmä-
lert, zugespitzt. Stiel
kurz (V4— '/s Zell-
länge), mit bräunlicher
basaler Scheibe. Zellen 25—32 (jl lang, 6,5 — 13 fx breit. — Auf
Oedogoniiim in Torf wässern bei Samaden.
Characium Eremosphaerae Hieronymus [inkl. Characium
pedicellat2im Hermann] (Fig. 25). — Zellen rund, in der
Jugend birnförmig, 3 — 5 [x im Durchmesser, mit einem dünnen,
fast ebenso langen Stiel als die Zelle lang ist. Großes Glocken-
chromatophor mit großem Pyrenoid am Scheitel, Zellkern
unten. Erste Teilung quer. Es werden 4— (S 2 geißelige Zoo-
sporen gebildet; Freiwerden durch Riß in der Membran. -
Zerstreut, an Erettiosphaera.
Fig.
(nach
14.
23.
A.
Characium ornithocephahim
Braun aus Oltmanns, Algen).
Protococcales.
81
15. ^Charaeiiim stipitatiim (Bachmann) Wille \== Chlamydo-
monas stipitata Bach mann] (Fig. 26). — Zellen kugelig oder
eiförmig, 5—8 (x im Durchmesser, mit Gallertstiel 10—16 (ji
lang Chromatophor glockenförmig, scheitelständig, mit Pyre-
noid. Zellkern zentral. Vermehrung durch Längsteilung,
Drehung, dann 2. Längsteilung. Die 4 2 geißeligen Zoosporen
28a
Fig. 24 — 34. 24 Characium Braun ü. 25 Ch. Eremosphaerae. 26 Ch.
stipitaUim. 27 Ch. epipyxis. 28 Ch. heteromorphum. 29 Ch. A^aegeln.
30 Ch. Sieholdii. 31 Ch. Sieboldn var. discidifera. 32 Ch. strictum.
33 Ch. ohtusum. 34 Ch. Tuba (24 Original, 25 nach Seh midie, 26
nach Bachmann, 27 u. 34 nach Hermann, 28 nach Reinsch,
29, 30, 32, 33 nach A. Braun, 31 nach Bohlin).
werden durch einen Riß in der Membran frei. — An den
Gallerthüllen von Gomphosphaeria N'aegeliana, Loch Earn
(Schottland).
16. Characium epipyxis Hermann [= Hydriantmi <?/?>;>/ jtr/,y Raben-
horst] (Fig. 27). — Zellen sehr klein, aufrecht, gleichseitig,
birnförmig oder länglich verkehrt eiförmig, mit abgerundetem
Scheitel und plötzlich verdünnter, am Grunde sehr spitzem
Stiel. Inhalt manchmal lauchgrün, später goldgelb. — An
Mougeotia, Xeudamm.
Paseber, Süßwasserflora Deutsclilands. Heft V. 6
32 Jos. Brunnthaler,
17. Characium heteromorphum Reinsch. (Fig. 28). — Zellen
anfangs kugelig-ellipsoidisch, am Grunde in einen hyalinen
Stiel verschmälert, nach der Entleerung der Schwärmer lang-
zylindrisch. Zellen 20 [l lang, 8— 9,.o \i breit. — Franken.
18. Characium Naegelii A. Braun (Fig. 29). — Zellen gerade,
in der Jugend linear-lanzettlich, schmal elliptisch oder ver-
kehrt eiförmig, später meist elliptisch, mit abgerundetem
Scheitel. Stiel kurz, an der Basis nicht verbreitert. Zellen
20—42 (X lang, 7 — 18 (x dick, Stiel 4 [l lang. — Zerstreut.
var. majus H an s gl rg. — Zellen spindel- oder kegelförmig,
allmählich in einen hyalinen Stiel verschmälert. Zellen
40 — 130 (i. lang, 15—24 [l breit. — Böhmen.
19. Characium Sieboldii A Braun (Fig. 30). — Zellen gerade,
in der Jugend länglich-elliptisch oder lanzettlich, später birn-
oder verkehrt eiförmig, mit stumpfem Scheitel und sehr kurzem
hyalinen, dicken, am Grunde verschmälerten Stiel. Zellen
40 — 70 \L lang, 20—33 [l breit. — An Algen, Moosen und
Wasserpflanzen, zerstreut.
var. *disctdifera Bohl in (Fig. 31) besitzt eine verbreiterte
Stielbasis. Zelle 15 — 37 (x lang. — Paraguay.
20. Characium strictum A. Braun (Fig. 32). — Zellen gerade,
schmal - elliptisch oder lineal- lanzettlich, mit abgerundetem
Scheitel und sehr kurzem Stiel mit knotig verdickter Basis.
Zellen 23—30 (x lang, 6-7 [x dick. — An Wasserpflanzen.
Zerstreut.
21. Characium obtusellum De Toni [= Hydriannm ohtusutn
A. BraunJ. — Zellen oblong oder eiförmig, mit stumpfem
Scheitel und kurzem Stiel, mit basaler Verdickung. Zellen
32 [X lang, 16 jx breit. — An Wasserpflanzen bei Berlin.
22. Characium obtusum A. Braun (Fig. 33). — Zellen gerade,
breit elliptisch, verkehrt eiförmig oder birnförmig, mit ab-
gerundetem Scheitel, welcher ein stöpselartiges, nach innen
ragendes Zäpfchen besitzt. Stiel kurz, etwas verdickt; mit
1 bis mehreren Pyrenoiden. Zellen 22 — 23 \l lang, 10—12 {x
breit. — Zerstreut, an Wasserpflanzen, bevorzugt Torfgewässer.
23. Characium Tuba Hermann [^ Hydrmman Tuba Raben -
hörst] (Fig. 34). — Zellen deutlich gestielt, gleichseitig, auf-
recht oder etwas gebogen, lang-zylindrisch, verkehrt eiförmig,
Scheitel abgerundet, allmählich in einen, am Grunde ange-
schwollenen Stiel übergehend. Zellen 21—24 [x lang, 6,5 bis
7,5 /t breit. Stiel 9 [i lang. — An Hypnum cordifolmtn, Neu-
damm.
24. Characium clava Hermann [= Hydriannm clava Raben-
horst) (Fig. 35). — Zellen aufrecht, jugendlich elliptisch oder
eiförmig, später umgekehrt eiförmig, birnförmig oder keulig-
birnförmig (geigenförmig), mit stumpfem Scheitel. Unten plötz-
lich in einen kurzen dünnen Stiel verlängert, mit schwacher
basaler Verdickung. Zellen 14—21 [x lang, 5—7 /f breit. —
An untergetauchten Grasblättern, Neudamm.
25. Characium Rabenhorstii De Toni [= Hydriannm ovale
RabenhorstJ. — Zellen oval oder länglich-elliptisch, aufrecht.
Protococcales.
83
stiimpflich. Stiel dünn, hyalin, halb so lang als die Zelle mit
kleiner bräunlicher Basalscheibe. Teilung in vier Zoosporen.
Zellen 16—18 [l lang, 8—9 \l breit. — In Aquarien.
26. *Characium giganteum (Wolle) De Toni [= Hydrianum
giganteum Wolle]. — Zellen aufrecht, lanzettlich, mit ab-
gerundetem Scheitel und dünnem Stiel mit basaler Scheibe.
— An untergetauchten Zweigen, Nordamerika. Ganz un-
genügend bekannt.
Fig. 35 — 41. 35 Characinm clava. 36 Ch.
cerasiforme. 37 Ch. cylindricum. 38 Ch.
groenlandicxim. 39 Ch. Hookeri. 40 Ch.
Debaryamtm. 41 Ch. limneticuvi (35 nach
Hermann, 36 nach Eichler und Raci-
borski, 37 nach Lambert, 38 nach P. Rich-
ter, 39, 40 nach Reinsch, 41 nach Lemmer-
mann).
42
Fig. 42. Chara-
chim gracilvpes
(nach Lambert).
27. Characinm cerasiforme E i c h 1 e r und R a c i b o r s k i
(Fig. 36). — Zelle deutlich gestielt, aufrecht, gleichseitig,
ebensolang als breit, kugelig bis breitkeulig, Membran dünn,
gelblich, Stiel zart, hyalin, kürzer als der Zelldurchmesser, mit
scheibenförmig verdickter (farblos?) Basis. Zellen 30—31 (x
lang, 29—32 breit. Stiel 16—18 [x lang, 0,8 [x dick. — Galizien,
Afrika.
28. *Characiiim cylindricum F. D. Lambert (Fig. 37). — Zellen
lang zylindrisch mit abgerundetem Scheitel, die Basis kurz
zugespitzt, ohne Verdickung. Zwei parietale Chromatophoren,
ohne Pyrenoid. Wiederholte Querteilung ergibt 8—32 Zellen;
6*
84 Jos. Brunnthaler,
die erste Längsteilung erfolgt erst, nachdem bereits 8 — 16 Zellen
gebildet sind. Durch Segmentation werden zahlreiche (1000
bis 2000) kleine Sporen gebildet. Zellen 24 — 430 [x lang,
10—20 [X breit. — Auf Branchypus vernaln in Nordamerika.
29. *Characiiim gToeiilaiidicum P. Richter (BMg. 38). — Zellen
schlauchförmig, meist etwas keulig, aufrecht, gerade oder etwas
gekrümmt, allmählich in einen hyalinen kurzen Stiel verjüngt,
ohne Basalteil. Sporen zahlreich, kugelig. Zellen 50 — 150 -jl
lang (Stiel ungefähr 12 (x), 7 — 25 [x breit; Durchmesser der
Sporen 8 — 12 [x. — An Phyllopoden in Grönland.
30. Characium Hookeri (Rein seh) Hansgi rg [= Dactylo-
coccus Hookeri Reinsch] (Fig. 39). — Zellen länglich-elliptisch
mit abgerundetem Scheitel. Stiel dünn, fast so lang als die
Zelle, hyalin. Zellmembran dünn. Zellen 15 — 24 \l lang,
4 — 8 [X dick. — An Cyclops-kriQn, zerstreut.
31. Characium Debaryanum (Reinsch) De Toni [= Dactylo-
coccus Debaryamis ReinschJ (Fig. 40). — Zellen breit elliptisch
bis eiförmig, mit breit abgerundetem Scheitel, Stiel hyalin, am
Grunde verbreitert, von halber Zollange. Membran dick, Zell-
inhalt sattgrün. Zellen 33 [x lang, 16—17 [x breit. — An
Crustaceen in Franken.
32. ♦Characium limneticiim L e m m e r m a n n (Fig. 41). — Zellen
lanzettlich, meist halbmondförmig, selten gerade, in einen
hyalinen, 6—10 \x langen Stiel ausgezogen, ohne basale Ver-
dickung. Scheitel mit langem hyalinem borstenförmigem
Schnabel. Chromatophor einzeln, parietal, mit 2 Pyrenoiden.
Schwärmsporen durch fortgesetzte Querteilung. Zellen 25—82 [x
lang, 3 — 7 [x dick. — An Diaphanosoma in Schweden.
33. *Characium gracilipes F. D. Lambert (Fig. 42). — Zellen
lang zylindrisch oder lanzettlich, etwas gekrümmt, am Scheitel
mit langem gleichmäßig dickem Schnabel. Unten allmählich in
einen fadenförmigen Stiel verdünnt, welcher mit rhizoidenartigen
Haftorganen am Substrat befestigt ist. Chromatophor parietal,
mit Pyrenoid. Zuerst erfolgen Querteilungen bis 32 Zellen
gebildet sind, dann eine Längsteilung auf 64 Schwärmer. Zellen
80 — 480 [X lang, 5—13 [X breit. — Auf Branchipus vemalis in
Nordamerika.
Folgende Arten wurden nicht aufgenommen, weil die Dia-
gnosen zu unbestimmt lauten: Ch. apiocystiforme Hermann,
Ch. chlamydopus Hermann, Ch. eiirypiis Itzigsohn, Ch.
pachypiis Grunow, Ch. phascoides Hermann, Ch. rostrainun
Reinsch, 6'ä. s^.y.sz7<? Hermann; Ch. ovale Sande Lacoste
et S u r i n g a r ist eine Chamaesiphonaceae.
*Characlella Seh m i d 1 e.
Zellen zu freischwimmenden, tafelförmigen, einschichtigen, un-
regelmäßig begrenzten Familien verbunden, auf einer festeren,
dünnen, hautartigen Gallerte aufsitzend und in einer zarten, nach
aufwärts undeutlich begrenzten Gallerthülle steckend. Zellen von
oben gesehen rund, von der Seite elliptisch. Chromatophor zentral.
Protococcales.
85
sternförmig, mit zentralem Pyrenoid und Stärke, an der Basis mit
einem kleinen Raum, in welchem der Zellkern ist. Vermehrung
vermutungsweise wie bei Characium.
Einzige Art:
♦Characiella Rukwae Seh midie (P'ig. 43). — Zellen 9 ^ lang,
7 [X breit; aus kleineren Zellen
bestehend, finden sich Tafeln
häufig gekrümmt, oft zerfließend.
— Im Plankton des Rukwa-
Sees (Afrika) gefunden.
Actidesmium Rein seh.
Zellen spindelföi'mig mit kurzem p. ^3 characiella Rukwae:
Stiel, meist zu I6zelligen, radial ^ .-ierzellige Kolonie, h zwei
angeordneten Kolonien vereinigt. Die bellen vergrößert, c Zelle in
16 Stielchen vereinigen sich in einem Scheitelansicht(nachSchmidle).
Gallertklümpchen. Membran der Zel-
len sehr dünn, aus Zellulose be-
stehend. Chromatophor plattenförmig, wandständig, nur einen
schmalen Spalt freilassend. In der unteren Hälfte eine große
Vakuole, in der oberen ein Zellkern. Pyrenoide fehlen. Ver-
mehrung durch Zoosporen, welche in allen Zellen gleichzeitig
durch succedane Teilung gebildet werden. Durch Verquellen des
Zellscheitels werden sie frei, sammeln sich zuerst in einer Kugel
•-"Ssi^
Fig. 44. Actidesmium Hookeri: a Teil einer Kolonie 2. Ordnung,
b Teil einer jungen Kolonie 3. Ordnung, c einfache Zelle mit Chroma-
tophor und Vakuole, d Sporenbildung, e Sporenentleerung, / Zoosporen
(nach Miller).
und wenden sich nach 2 Minuten Bewegung mit ihren schnabel-
förmigen Enden zur Spitze der Mutterzelle und befestigen sich
dort. Zoosporen birnförmig, mit farblosem Schnäbelchen, 2 etwa
körperlangen Geißeln, ohne Stigma. Kopulation unbekannt. Aplano-
sporen beobachtet, entstehen aus Zoosporen, welche vor Öffnung
der Mutterzelle in eine Kugel gesammelt, nicht zur Bewegung
kamen („Makrogonidien" von Rein seh). Außerdem Dauerzellen
mit warziger Membran.
86 Jos. Brunnthaler,
Die Kolonie I. Ordnung besteht aus 16 Zellen, diejenige
IL Ordnung aus 256; bei weiterer Teilung tritt jedoch Zerfall in
Kolonien mit 16 Zellen auf. — Actidesmmm zeigt sowohl Verwandt-
schaft zu Charocium durch Zellbau und Zoosporenbildung, als zu
Pediastrtim durch die Art der Entwicklung der neuen Kolonien.
Einzige Art :
Aclidesmium Hookeri Rein seh (Fig. M). — Zellen ca. 15 ^
breit, ca. 50 [x lang. Zoosporen 5,9 — 7,3 [jt, lang, 3 — 4 \l breit.
— Zerstreut und nicht häufig (in Moorgräben, Erlangen, Rhein-
ebene, verbreitet in Rußland).
Protosiphonaceae.
Zelle anfangs kugelig, später schlauchförmig, aus einem grünen
kugeligen oberirdischen Teil und einem langen, meist unverzweigten
farblosen Wurzelteil bestehend, bis 1,4 mm groß. Ausgebildete
Zelle mit wandständigem, netzförmig durchbrochenem Chromato-
phor, welche zahlreiche Pyrenoide und Stromastärke enthält; zahl-
reiche Kerne im ganzen Plasma verteilt. Eine große Zellsaft-
vakuole nimmt die Mitte der Zelle ein. Jede Zelle ist teilungs-
fähig, jüngere Zellen werden durch Querwände in 4 — 16 Tochterzellen
zerlegt, deren jede zu einem Schlauche heranwächst. Ältere Zellen,
ob schlauchförmig oder kugelig, bilden an der oberen Region seit-
liche Sprosse, welche neue Rhizoidfortsätze aussenden und schließ-
lich von der Mutterpflanze abgetrennt werden. Unter wachstum-
hemmenden Bedingungen tritt Zerfall der Protoplasten in eine bis
viele ruhende Cysten oder Sporen (Aplanosporen ?) ein, die sich
im Lichte rot färben und antrocknen können. Sie sind mit Mem-
bran umgebene Partien des Plasmas mit einem Teil des Chromato-
phors und einer Anzahl Kernen. Bei längerer Einwirkung der
schädlichen Faktoren (Austrocknung, intensive Beleuchtung) wird
die Membran derb, der Inhalt füllt sich mit Reservesubstanz und
sind nun als Hypnocysten zu bezeichnen.
Zellen jeden Alters, jeder Form und alle Sporenformen können
Isogameten bilden. Die Schwärmer entwickeln sich aus dem Wand-
belag, bewegen sich schon in der Zelle lebhaft und werden durch
Vorquellen der Membran an beliebiger Stelle frei. Die Schwärmer
sind klein, lichtempfindlich, mit 2 Geißeln, Augenfleck und kon-
traktilen Vakuolen. Sie kopulieren bei Beleuchtung im Wasser
von 1 — 24 " C. und liefern Zygoten von sternförmiger, abgeflachter
Gestalt, welche längere Ruhezeit überstehen können. Bei größerer
Wärme kommen die Schwärmer ohne Kopulation zur Ruhe und
bilden glatte kugelrunde Zellen (Parthenosporen), welche sofort
wachstumsfähig sind, während die Zygoten eine Ruheperiode
brauchen.
Einzige Gattung:
Protosiphon Klebs.
Einzige Art:
Protosiphon botryoides (Kützing) Klebs {Fig. 45). — Zellen
bis 1,4 mm lang, 0,5 mm breit. — Auf feuchtem Boden, an
Protococcales.
87
Teiclirändern, meist in Gesellschaft mit Botrydhun granulattcm,
in dessen Entwicklungsgeschichte es früher irrtündich vermengt
wurde. — Verbreitet.
Fig. 45. Protosiphon botryoides, i Zellen bei dichtem Wuchs. 2 Zellen,
welche isoliert wachsen, in Verzweigung begriffen. 3 — 4 Schwärnierbildung
in verschiedenen alten Zellen. 5 Cyste, zum Teil entleert. 6 Partheno-
spore. 7 Keimung aus derselben. 8 — 9 Zygoten. 10 Cystenbildung.
(Nach Klebs aus Oltmanns, Algen.)
Hydrodictyaceae.
Zellen von verschiedener Gestalt, lang-zylindrisch bei Hydro-
dictyou, mehr weniger eckig, ausgerandet oder mit Fortsätzen ver-
sehen bei Enastropsis und Pediastrum, stets unbeweglich, zu bestimmt
geformten Kolonien vereinigt. Die Zellen sind bei Hydrodictyon
,S^ Jos. Bruniithaler,
und Eiiostropsis alle gleichartig, bei Pediastrum sind die Rand-
zellen versohieden von den Mittelzellen und haben häufig tiefe
Einschnitte oder 2 vorspringende Hörner. Kolonien entweder
2 zellig {Eiiastropsis) oder vielzellig (bei Hydrodictyon aus vielen
Tausend Zellen bestehend) ; sie sind scheibenförmig bei Eiiastropsis
und Pediashuni, bilden dagegen bei Plydrodktyon einen netzförmigen
Sack. Der Chromatophor ist netzförmig bei Hydrodictyon, scheiben-
förmig bei Eiiastropsis und Pediastrum, beinahe hohlkiigelig, mit
1 bis vielen Pyrenoiden; bei Hydrodictyon tritt manchmal ein
zweiter innerer Chromatophor auf, der mit dem äußeren durch
Netzfäden verbunden ist. Eiiastropsis und Pediastrum besitzen
1 Zellkern, Hydrodictyon zahlreiche. Assimilationsprodukt ist Stärke.
Vermehrung durch 2 geißelige Zoosporen, welche jedoch niemals
frei werden. Sie werden bei Hydrodictyon durch simultane Teilung
zu 7000 — 20 000 in einer Zelle gebildet und legen sich in der
Zelle bereits zu einem neuen Netz zusammen, welches durch Vor-
quellen der Mutterzellmembran frei wird. Bei Pediastrum und
Eiiastropsis dagegen weiden die Zoosporen in eine Gallertblase
aus der sich durch einen Riß in der Membran öffnenden Mutter-
zelle entlassen, ordnen sich in der Blase zu einer neuen Kolonie,
welche durch Zerfließen der Blase frei wird. Geschlechtliche Fort-
pflanzung ist bei Pediastrum und Hydrodictyon bekannt. Sehr
kleine Isogameten mit 2 Cilien, welche durch eine bestimmt um-
schriebene seitliche Öffnung der Zelle frei werden, kopulieren und
Hypnozygoten bilden. Nach mehrmonatlicher Ruhezeit beginnen
sie zu wachsen und bilden durch succedane Teilungen 2 — 5 relativ
große Zoosporen, welche zur Ruhe gekommen, zackige Zellen
{Polyeder) ausbilden, welche weiter wachsen und endlich gewöhn-
liche Zoosporen bilden. Die Gameten können auch nicht kopu-
lieren und zu Aplanosporen werden. — Von den Hydrodictyaceen
ist Pediasti'iim kosmopolitisch, Hydrodictyon aus Europa und Amerika,
Eiiastropsis nur von wenigen Orten aus Europa bekannt.
Übersicht über die Gattungen.
A. Kolonien stets nur 2 zellig. Euastropsis (S. 88).
B. Kolonien mehrzellig.
a. Kolonien scheibenförmig. Pediastrum (S. 89).
b. Kolonien netzförmig, Hydrodyctyon (S. 105).
Euastropsis Lag er heim.
Zweizeilige, freischwimmende Kolonien bildend. Zellen trape-
zoidisch, ausgerandet; Membran farblos, glatt und sehr dünn.
Chromatophor eine wandständige Platte mit einem Pyrenoid. Ver-
mehrung durch sukzessive Teilungen, wodurch 2 — 32 Zoosporen
gebildet werden. Die Zoosporen sind oval mit 2 gleichlangen Geißeln
und werden in eine Gallertblase durch einen Riß in der Mutter-
zellmembran entleert. Sie besitzen kurze Zeit eine wimmelnde
Bewegung, runden sich dann ab und legen sich meist zu 2 anein-
ander (selten bleiben sie einzeln) und bilden 1—16 neue Kolonien,
welche durch Zerfließen der Blase frei werden. Befruchtung und
Dauerstadien unbekannt.
Protococcalep.
89
Einzige Art :
Euastropsis Richter! (S c h m i d 1 e) L a g e r h e i m [^ Euastrum
Richten' Schmidle] (Fig. 46). — Zellen trapezoid, an der
Außenseite stark ausgerandet. Kolonien 10 — 40 ]i lang, 6 — 25 (jt,
breit; Einzelzelle 5 — 20 (x lang, 4,5—25 \l breit; Zoosporen 5 [x
groß. — Im Gebiete in den Torfstichen von Virnheim in Hessen
und Genf (Schweiz) beobachtet; außerhalb aus Norwegen und
England bekannt.
Fig. 46. Euastropsis Richten': a 2 Cönobien, b 16 Schwärmzellen in
der Blase, nach dem Heraustreten; die kollabierte Zellhaut noch an-
haftend, c 8 junge Cönobien, d Teilungsschema (nach Lagerheim).
PedJästrum Meyen.
Cönobien freischwimmend, scheibenförmig, rund, oval oder
sternförmig, meist einschichtig, seltener zweischichtig; Zellen ent-
weder dicht aneinanderschließend oder Lücken zwischen sich lassend.
Zellen zweierlei Art: Randzellen, häufig ausgebuchtet, oft mit ein
oder zwei Fortsätzen (,, Hörnern") versehen. Nach Lemmermann
sind diese Fortsätze hohl und offen (Fig. 50) und lassen einen
dünnen Plasmafaden austreten. Für mehrere Pediastrum- Arien
(z. B. Formen von P. duplex und clathratuvi) sind borstentragende
Formen als forma setigera beschrieben. Mittelzellen polygon, ge-
kerbt oder ausgeschnitten.
Junge Zellen mit einem, ältere mit mehreren Zellkernen.
Chromatophor wandständig, öfter gitterförmig durchbrochen, mit
Pyrenoid und freien Stärkekörnchen. Vermehrung durch 2 geißelige
Zoosporen, welche in einer Blase austreten und sich innerhalb der-
selben zum neuen Cönobium anordnen. Außerdem werden Iso-
gameten in großer Zahl in gleicher Weise gebildet : sie sind kleiner,
2 geißelig, sehr beweglich und gelangen durch eine Öffnung ins
Freie. Sie kopulieren und bilden Zygoten, welche eine Ruhepause
durchmachen (Hypnozygoten). Die Bildung von großen Zoosporen,
wie bei Hydrodictyon ist bisher nicht beobachtet worden, aber wahr-
scheinlich, weil die aus denselben entstehenden sog. Polyeder {„Poly-
edrium polymorphum Askenasy") bekannt sind. Die Weiter-
entwicklung dieser Polyeder ist dieselbe wie bei Hydrodictyon. Es
können in den Zellen auch mehrere kleine oder eine große Aplano-
spore gebildet werden.
Pediastrum ist kosmopolitisch, die meisten Arten sind überall
verbreitet, einige nur gebirgsbewohnend. Sie kommen sowohl in
stehenden Gewässern zwischen anderen Wasserpflanzen, als auch
als Planktonten vor. Einige sind sphagnophil. Die Artabgrenzung
90 Jos. Brunnthaler,
ist sehr schwierig. Die Variabilität ist eine ganz außerordentliche.
Bei vielen Arten finden sich dieselben Abänderungen wieder, ge-
schlossene Anordnung der Zellen neben solcher mit liücken, glatte
und granulierte oder bestachelte Zellhaut. In der folgenden Be-
arbeitung sind nur die wichtigsten Synonyme aufgeführt. Eine
gründliche, teilweise auf Kulturversuchen basierende Neubearbeitung
der Gattung wäre sehr erwünscht.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Randzellen ganzrandig (nicht ausgebuchtet), mit aufgesetzten
Fortsätzen.
1. Randzellen mit zwei Fortsätzen.
A. Fortsätze abgestutzt. P. integrum 1.
B. Fortsätze leicht knopfig verdickt. P. Pearsoiii 2.
2. Randzellen mit einem Fortsatz.
A. Randzellen birnförmig, mit konvexen Seiten.
a. Cönobien ohne oder nur mit zentraler Lücke.
P. Sturmii 3.
b, Cönobien mit mehreren Lücken. P. ovatiini 4.
B. Randzellen lang, gleichschenkelig dreieckig, mit konkaven
Seiten.
a. Cönobien ohne oder nur mit zentraler Lücke.
P. Simplex 5.
b. Cönobien mit zahlreichen Lücken. P. clatliratiim 6.
II. Randzellen deutlich ausgerandet oder gelappt, nicht halbmond-
förmig.
1. Randzellen mit zwei Fortsätzen.
A. Cönobien stets durchbrochen. P. duplex 7.
B. Cönobien nicht durchbrochen^),
a. Randzellen flach ausgerandet.
a. Membran ohne netzförmige Leisten.
* Randzellen ohne oder mit aufgesetzten stumpfen
Fortsätzen. P. muticiim 8.
** Randzellen mit langen Fortsätzen und knopf-
förmigen Enden (winzige Lücken manchmal vor-
handen). P. glandiiliferum 9.
ß. Membran mit netzförmigen Leisten. Randzellen
ohne oder mit kurzen Fortsätzen.
P. aiigiilosiim 10.
andzellen tief eingebuchtet.
a^SEinbuchtung mehr weniger breit.
<,y^''ortsätze in einer Ebene liegend.
\ v5?\ Randzellen unregelmäßig, Lappen ungleich,
^t <^%0 '. "' Mittelzellen eingebuchtet. P. constrictum 11.
H H j. H y ■f'-t ; Randzellen regelmäßig
H y f-T ;nanazeiien regelmäßig.
j -^ jX Fortsätze spitz oder stumpflich, manchmal
" /Cry etwas knopfig. P. Boryannm 12.
. A,^^yXX Fortsätze abgestutzt, zweizähnig.
P. bideiitiilum 13.
imen bei den Varietäten I
Protococcales.
91
** Fortsätze übereinanderliegend.
P. Kawraiskyi 14.
ß. Einbuchtung schmal, bis zur Mitte reichend. Rand-
zellen seitlich verwachsen. P. Tetras 15.
2. Randzellen mit 3 oder 4 Fortsätzen.
A. Randzellen trapezoidisch, mit 3 Fortsätzen, der mittlere
weit vor dem Rand. P. tricornutiim 16.
B. Randzellen breit keilförmig, mit 3—4 Fortsätzen.
P. Braimii 17.
C. RandzeUen tief zweilappig, Lappen nochmals geteilt.
P. biradiatum 18.
III. Randzellen schmal halbmondförmig.
1. Cönobien klein, 8— 16 zellig, Mittelzellen fünfeckig.
P. Selenaea 19.
2. Cönobien groß (über 100 zellig), Mittelzellen unregelmäßig.
P. compactiim 20.
Fig. 47—50. 47 Pediastrtim gramtlatnm: a—d Neubildung eines
Cönobiums. 48 ..Polyeder'' (Polyedrhujt folymorphum) : a Polyeder,
h — e Entwicklung eines Cönobiums. 49 Pediastrum Boryamim: a, b
Aplanosporenbildung. 50 Pediastrum clathratiini: Fortsatz der Rand-
zellen mit austretendem Plasmafaden (47 nach AI. Braun, 48 nach
Askenasy, 49 nach Chodat, 50 nach Lemmermajin)^.
1. Pediastrum integrum Nägel i {== Pediastricm^imrme^^'^^Qs)^\
(Fig. 51 a). — Cönobien geschlossen, meist ^4 — ^32feiellig, '^JJ^rrT.
64 zellig; große Exemplare 125:100 \i. groß. ZeHen.^.seltti^/ •
konzentrisch, meist unregelmäßig angeordnet, selten 2 schichtig.i ^
Mittel- und Randzellen ziemlich gleichgestaltet, ganzrandig , %^-
rundlich, 5 — 6 eckig, 20 — 28 |x im Durchmesser. Randzellen •-
mit je 2 kurzen hyalinen stumpfen Stacheln, von welchen/
einer oder beide fehlen können oder warzenförmig sind. . Men\-
bran glatt (forma ^/a^-ra Racib.) oder granuliert (^oxxQa. granu"
lata Racib.). ""■ -' '
92
Jos. Brunnthaler,
var. Braunianum (Grunow) Nordstedt (inkl. var. denti-
culatiini Lagerheim) (Fig. :Ab~). — Cönobien meist
8 zellig (2 + 6), Mittelzellen meist abgerundet, 5 bis
6eckig, Randzellen 12 [x breit, mit abgerundetem Außen-
rand und 2 kurzen Stacheln. Membran granuliert'). —
Zerstreut.
var. tiroletisc Hansgirg. — Zellen 18 — 21 jx breit, 5 bis
6 eckig, Randzellen mit je 2 3 — 5 \i langen Stacheln.
Cönobien 4— 32 zellig (1 + 7), (5 + 11), (1+7H 8 + 16).
— Tirol ; Gebirgsform.
Fig. 51, 52. 51 Pediastrum integrum: a forma glabra und forma
granulata^ b var. Braunianum, c var. scutum, d var. perforatum.
52 Pediastrum Pearsoni (51 nach Lemmermann und Raciborski,
52 nach West).
var. scutum Raciborski (Fig. 51<:). — Cönobien aus 8 bis
64 Zellen bestehend (1+7), (6 + 10), (1 + 5+10),
(5 + 11 + 16), (1 + 5 + 10 + 16), (1 + 6 + 10 + 15),
(11+14 + 7 in 2. Schicht), (1 + 15 + 19 + 23), 50 bis
240 |x im Durchmesser, regelmäßig, meist einschichtig,
rund bis elliptisch, geschlossen, selten mit kleinen
Lücken. Zellen gleichartig, rundlich-eckig, ohne Fort-
sätze, 10—28 (X im Durchmesser. Membran 1 — 5 {X
dick, hyalin oder gelblich, deutlich granuliert oder fein-
stachelig (0,8 [X hoch). — Katzensee (Schweiz).
var. perforattim Raciborski \ Fig. 51 d'). — Cönobien bis
110 fx im Durchmesser. Mittelzellen rundlich-eckig,
zwischen den abgerundeten Ecken kleine Lücken lassend.
Randzellen am Grunde kurz vereinigt, nach außen ab-
gestutzt, mit 2 Fortsätzen. Membran glatt oder punk-
1) Raciborski unterscheidet eine forma longicomis mit dem Zelldurchmesser
ungefähr gleichlangen Fortsätzen und eine forma brevtcorms, welche nur den 6. — 8. Teil
desselben lang sind.
Protococcales.
93
tiert. Zellen bis 20 \i im Durchmesser, Fortsätze bis
8 ^ lang. Cönobien 8— 32 zellig (2 + 6), (1 + 5 + 10),
(4 + 12), (6 + 11 + 15). — Dresden.
2. *Pe(liastrum Pearsoiii G. S. West (Fig. 52). — Cönobien
geschlossen, elliptisch, ohne Lücken, 8 zellig (2 -|- 6) bis 15-
zellig (5 + 10) ; Mittelzellen mehr weniger unregelmäßig
5 eckig, Randzellen ungefähr 6eckig, äußerer Rand abge-
rundet eckig; die Randzellen mit je 2 2,4 — 6 \i langen,
zarten, etwas knop-
fig verdickten Fort-
sätzen versehen,
welche nicht die
Zellenden ein-
nehmen. Membran
dick, feingrubig.
Chromatophor ein-
zeln mit 1 — 2 Py-
renoiden. Mittel-
zellen 13 — 27 [L,
Randzellen 1 7—30 [jL
im Durchmesser. Cö-
nobium 32 — 68 [l
im Durchmesser. —
Klein - Namaland
(Südafrika).
3. Pediastrum Stur-
mii Rein seh. (Fig.
53a). — Cönobien
lückenlos oder nur
mit Mittellücke.
Mittelzellen vieleckig. Randzellen rundlich bis länglich, stets
mit konvexen Seiten, in der Mitte des äußeren Randes mit
aufgesetztem, derben hyalinem Fortsatz. — Zerstreut.
var. radians Lemmermann ( Fig. 53 b) hat stets in der
Mitte eine Lücke,
var. echinulatiim{y^'\\\\QQ,\i u. Nordstedt) Lemmermann
besitzt stachelig granulierte Zellhaut (kann auch zu
Pediastrum ovattim (E h r b g.) A. Braun gerechnet
werden).
4. Pediastrum OVatum (Ehrbg.) k.^v ^\},\v\^^ Pediastrum Schrö-
teri Lemmermann] (P'ig. 54a). — Cönobium durchbrochen,
mit einer Mittellücke und 4 Lücken unter den Randzellen.
Membran fein punktiert. Mittelzellen vieleckig, kreuzweise
gestellt, Randzellen oblong, mit konvexen Seiten, in der Mitte
des äußeren Randes mit derbem hyalinen Fortsatz. — Zerstreut.
var. micropor^im. Lemmermann (Fig. 54 ^') — Cönobium
mit kleinen Lücken, meist nur 8 zellig (l -]-'')• Zell-
haut fein punktiert.
5. Pediastrum simplex (Meyen p. p.; Lemmermann (inkl.
var. a. compactum Chodat) (Fig. 55a). — Cönobien nicht
durchbrochen oder nur in der Mitte mit einer Lücke. Mittel-
zellen vieleckig. Randzellen am Grunde mehr oder weniger
Fig. 53, 54. 53 Pediastrum Sturmii : a
typische Form, b var. radians. 54 Pediastrum
ovatum: a typische Form, b var. micro-
porum (nach Lemmermann).
94
Jos. Brunnthaler,
breit miteinander verwachsen. Der verwachsene Teil bildet ein
Dreieck oder ein gleichschenkoliges Trapez, der nicht ver-
wachsene ein ziemlich langes gleichschenkeliges Dreieck mit
schwach konkaven Seiten. Zellhaut glatt. — Verbreitet.
var. radialis L e m m e r m a n n (inkl. var. ß. annulatum C h o d a t)
(Fig. 5.5*^) besitzt in der Mitte eine Lücke. — Zerstreut.
var. granulaHim Lemm ermann hat geschlossene Cönobien,
jedoch punktierte Zellhaut. — Zerstreut.
6. Pediastrum clathratum (Schroeter) Lemm ermann (inkl.
Pediastrum enoplon W. U. G. S. West und Pediastrum clathratum
var. annulatum Woloszynska) (Fig. 56«). — Cönobien mit
größeren oder kleineren Lücken. Mittelzellen vieleckig. Rand-
zellen am Grunde verwachsen, einen Teil eines schmalen
Ringes bildend, der nicht verwachsene Teil ein langes gleich-
Fig. 55, 56. 55 Pediastrum simplex: a typische Form, h var. radmns.
56 Pediastrum clathratum: a typische Form , b var. microporum^
c var. duodenarium (55 nach Chodat, 56 nach Lemm ermann).
schenkeliges Dreieck mit leicht konkaven Seiten. Manchmal
ist das Dreieck dem mittleren Teile aufgesetzt. Zellhaut
glatt. — Verbreitet.
var. ^w/^rö/o^-ww Lemmermann(Fig. 565) hat kleine Lücken
und besteht meist nur aus 8 Zellen,
var. pnnctatum Lemm er mann. — Cönobium mit großen
. Lücken, Zellhaut dicht und fein punktiert,
var. asperum Lemm ermann. — Cönobium mit großen
Lücken, Zellhaut mit zahlreichen feinen Stacheln,
var. duodenarium (Bailey) Lemm ermann [= var. Bailey-
anum Lemmermann] (Fig. 56r)^).
Cönobium mit
1) Nach den Nomenklaturregeln ist die Umtaufung einer Form nicht zulässig,
wenn auch der Name, wie in diesem Falle nicht passend ist.
Protococcales. 95
einer Mittellücke und 4—5 Randlücken. Mittelzellen
4—5, sternförmig angeordnet,
var. Cordanum Hansgirg. — Cönobium mit großen Lücken,
3 Zellreihen, Mitte aus 4 lückenlos aneinanderscliließen-
den Zellen. — Zerstreut.
Pediastrum duplex Meyen [= Pediastrum perttisnrn'KüiziYVg,
Pediastrtim Selenaea K ü t Z i n g p. p., Pediastrutn Napoleonis
Ralfs]. — Cönobien meist 8—32 zellig. Mittelzellen entweder
nur nach außen zu oder allseits ausgerandet, große Zwischen-
räume frei lassend. Randzellen nur an der Basis verwachsen,
tief ausgerandet, 2 lappig, Lappen in abgerundete oder zu-
gespitzte- Fortsätze verlängert, keine knöpf förmigen Enden
bildend. — Sehr variable, überall verbreitete Art, oligosaprob. —
var. genuimim AI. Braun (Fig. 57a). — Cönobien mit
ziemlich großen Lücken, 8— 16 zellig. Randzellen mit
stumpflichen geraden oder etwas gebogenen Fortsätzen.
Zellen 8 — ISpt im Durchmesser. — Die forma convergens
Raciborski (Fig. bl b) hat zusammenneigende Fort-
sätze. — forma gracilis [= Pedz'astrum gracüe AI.
Braun, Pediastrum Simplex Ralfs p. p.] (Fig. bl c)
besitzt meist nur 4 — 6 Zellen, welche eine große mittlere
Lücke einschließen. —
var. microportim AI. Braun. — Cönobien 16 — 32 zellig.
Mittelzellen kaum ausgerandet, daher sehr kleine Lücken
frei lassend. Randzellen 12 — 15 \l im Durchmesser.
var. clathratum AI. Braun (Fig. bl d). — Cönobien 8 bis
64 zellig, Zellen 20 [x breit, 25 (jl lang. Mittelzellen sehr
stark ausgerandet, Lücken sehr groß.
var. recurvatum AI. Braun [= Pediastrum irreguläre Cor da]
(Fig. 57^). — Cönobien 8— 16 zellig. Lücken mittelgroß.
Randzellen mit zurückgekrümmten, stark divergierenden
Fortsätzen. Zelle 12 \l im Durchmesser.
var. retinilatum Lagerheim (Fig. blh). — Cönobien
8 — 16 zellig. Alle Zellen sehr stark ausgerandet, fast
H- förmig, Lücken sehr groß, rundlich. Randzellen
12— 18 [X im Durchmesser. An vorige Varietät schließen
sich an forma cohaerens (Fig. 57 e) und forma rectan-
gulare Bohl in (lig. 57/), deren Endlappen häufig
direkt miteinander verwachsen sind. Die beiden Formen
gehen ineinander über. — Aus Brasilien und Paraguay
bekannt. —
*var. gracillimtun W. u. G. S. West. — Cönobien bis 87 \x
groß. Zellen sehr zart, Randzellen bogenförmig mit
zwei Lappen, welche in dünne lange Fortsätze auslaufen
Mittelzellen 4 armig, Lücken groß. — Steht der vorigen
Varietät am nächsten, ist aber noch zarter.
var. suhgranulatum Raciborski (Fig. 57/). — Cönobien
32— 64 zellig, bis 180 [x im Durchmesser, Zellen bis 25 [x.
Randzellen weniger stark eingebuchtet als bei clathratum^
Lappen mit 2 zähniger Spitze. Membran zart, mit
Granula. —
96 Jos. Brunnthaler,
var. rugtdosum Raciborski (Fig. bl k). — Cönobien öfter
länglich-elliptisch, 8 — 64 zellig, bis240 [x im Durchmesser.
Zellen bis 25 [x im Durchmesser. Mittelzellen vieleckig,
vorne, manchmal auch innen etwas ausgebuchtet. Lücken
klein. Randzellen bis zur Mitte verwachsen, spitz-
winkelig gebuchtet, nach innen leicht ausgeschnitten
oder abgestutzt, Rand und Seiten leicht gezähnt. Lappen
kurz, gestutzt 2 zähnig, ohne deutliche Fortsätze.
var. coronatum Raciborski (Fig. 57 /). — Cönobien 16 bis
32 zellig, bis 120 [i, im Durchmesser, Randzellen bis 25 [x,
Mittelzellen 21 \l im Durchmesser. Mittelzellen eckig,
vorn und rückwärts manchmal allseits ausgerandet.
Lücken rundlich-dreieckig. Randzellen länger als breit,
an der Basis bis ein Drittel verwachsen, außen mit spitz-
winkeliger Ausbuchtung, innen rundlich ausgebuchtet.
Lappen dreickig, verlängert, gerade, mit gestutzten zwei-
zähnigem Scheitel, Seiten gerade, rauh gezähnt. Mem-
bran zart, hyalin mit netzförmig angeordneten Körnchen-
reihen. —
var. pulchrum Lemmermann. — Cönobien freischwimmend,
vielzellig, Lücken rundlich oder dreieckig. Randzellen
an der Basis nur kurz verwachsen, an der Innenseite
leicht ausgerandet, an der Außenseite mit einem bis zur
Mitte gehenden 3 eckigen Ausschnitt versehen. Mittel-
zellen fast quadratisch, allseitig etwas ausgerandet.
Membran blaß gelblich oder bräunlich, dicht netzartig
mit zarten Leisten und Punkten besetzt. — Dümmer-
see, Zwischenahner Meer, Steinhuder Meer, Sachsen. —
var. asperum AI. Braun (Fig. hl m). — Zellen bis 35 \i
dick, Cönobien bis 200 [x, 8— 64 zellig. Mittellücken
mäßig groß. Randzellen mit dickeren Lappen, welche
in kurze, abgestutzte, gezähnte oder rauhe Fortsätze
auslaufen.
var. subintegrurn Raciborski (Fig. 57«). — Cönobien
8— 64 zellig, Zellen bis 35 (x im Durchmesser, Fortsätze
bis 4 EX lang. Mittelzellen 4— 6 eckig, außenseits sehr
schwach ausgerandet, innenseits sehr wenig oder gar
nicht ausgerandet, an den Seiten ganzrandig. Lücken
klein, meist spindelförmig. Ecken der Mittelzellen
manchmal abgerundet und nur wenig verbunden. Rand-
zellen so lang als breit, bis zur Mitte verwachsen, spitz-
winkelig ausgebuchtet, innen breit, flach und rund aus-
gerandet. Lappen etwas verlängert mit gestutztem oder
zweizähnigem Scheitel und schwach gezähnten Seiten.
Membran dick, mit netzförmigen starken Leisten. —
var. hrachylobum AI. Braun (Fig. 57 ö). — Cönobien
16— 128 zellig, bis 300 [x, Zellen bis 40 [x dick, Fortsätze
bis 3 [X lang. Randzellen ausgerandet oder 3 eckig aus-
gebuchtet, 2 lappig. Fortsätze kurz. Membran granu-
liert, unregelmäßig gezeichnet. —
var. lividiim Raciborski (Fig. 57/). — Cönobien 14 bis
16 zellig, bis 200 [x im Durchmesser, Zellen bis 40 ^
Protococcales.
97
lang und breit, Fortsätze bis 2,5 fx lang. Mittelzellen
4— 6 eckig, mit abgerundeten Ecken, Seiten etwas wellig,
seltener gestutzt, Lücken klein. Randzellen 4 eckig,
Fig. 57. Pediastrum duplex: a var. genuinum^ h forma convergens,
gramilata, c forma gracüis^ d var. clathratum, e forma cohaerens ^f ioxma,
rectajigtilare, gynx. recJirvahim, h var. reticulatum^ z'var. suhgramdaUim,
k var. rugitlostim, l var. coronattun^ m var. aspertiin, n var. suhintegrtnn^
0 var. brachylohiim, p var. lividtmi ^ q var. cornntum (57 a nach
Chodat, b^ i, k, l, m, n^ />, q nach Raciborski, c nach Ralfs,
f/ nach West, ^,y nach Bohlin, ^ nach Corda, h nach Lagerheim,
o nach Woloszynska).
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft V. <
98
Jos. Brunnthaler.
am Grunde nur kurz verwachsen, spitzwinkelig ge-
buchtet. Seiten rundlich konvex, Ecken abgerundet,
Innenseite breit und seicht ausgerandet. Lappen kurz,
breit, mit 2 zähnigen Fortsätzen. Membran dick und
glatt,
var. cornutum Raciborski (Fig. 57^). — Cönobien 8 bis
32 zellig, Zellen bis 20 [x im Durchmesser, Fortsätze
5 — 8 (jL lang, bis 2 \h dick. Mittelzellen außen leicht
ausgerandet, innen gestutzt, Ecken abgerundet, wenig
verbunden. Randzellen kurz verwachsen, spitzwinkelig
ausgebuchtet, Lappen stumpf abgerundet, wenig verlängert.
Fortsätze lang, zylindrisch, mit stumpfem oder ab-
gestutztem Scheitel. Innenseite der Zellen gerade. Mem-
bran fein punktiert.
8. Pediastrum muticuin Kützing (Fig. 58o). — Cönobien rund,
geschlossen, 8—64 zellig
58 ^r-y^ ;^..%=^-^fN.. (1 + 7), (2 + 6), (5 + 11),
(1 + 6 + 10+15), (9 +
14 + 9 in 2. Schicht),
Zellen glatt (selten granu-
liert), Mittelzellen 5—6-
eckig, Randzellen mit
59 «\\ ^ gestutzter Basis, verkehrt
herzförmig, ausgerandet
mit sehr kurzen Fort-
sätzen, welche auch fehlen
können.
Fig. 58, 59. 58 Pediastrum muticum: a
typische glatte Form, b var. hrevicorne^
c var. longicorne. 59 Pediastrum
glanduliferum (58a nach Wille, h^ c
nach Raciborski, 59 nach Bennett).
var. inerme Racibors-
ki. — Randzellen
ohne Fortsätze.
var. hrevicorne Raci-
borski (Fig. 58 ^').
— Randzellen sehr
schwach ausgeran-
det, mit 2 1— 3|x
langen, stumpfen Fortsätzen. Membran granuliert,
var. lo77gicorne Raciborski (Fig. 58^). — Mittelzellen eckig,
isodiametrisch, Randzellen meist breiter als lang, am
Rücken eben, Mitte konkav oder etwas konvex und
leicht eingezogen, mit niedrigen, stumpf abgerundeten
Lappen. Fortsätze lang, glatt, hyalin, stumpf, ebenso
lang oder länger als der Zelldurchmesser. Membran
öfter verdickt, feinwarzig. — In stehenden Gewässern,
zerstreut (Polen, Preußen).
Pediastrum glanduliferum Bennett (Fig. 59). — Cönobien
elliptisch, geschlossen oder mit sehr kleinen Lücken. Rand-
zellen meist 5 eckig oder 6 eckig mit kleiner halbkreisförmiger
Ausrandung an der Außenseite, mit 2 Fortsätzen. Fortsätze
ungefähr von der Mitte zwischen der Seitenwand und der Ein-
buchtung entspringend, hyalin, mit kopfiger \'erdickung am
Ende. Randzellen 10^ breit, 12,5 /* lang; Fortsätze ungefähr
15 IX lang. — Selten, Oberrhein, England.
Protococcales.
99
10. Pediastrum angulosum (Ehrenberg) Meneghini \=^ Fe d la-
st mm vagum A. Braun, Pediastrum serratiun Reinsch, Pedia-
str7im Haynaldii Istvanffy]. — Cönobien geschlossen, ein-
schichtig, rund, elliptisch oder nierenförmig, manchmal sehr
groß, dann stellenweise 2 schichtig und mit wenigen unregel-
mäßigen Lücken. Mittelzellen breiter als lang, 4— 6 eckig, am
Vorderrande etwas eingebuchtet. Randzellen breit, sehr leicht
ausgebuchtet, Lappen ohne oder mit kurzen Fortsätzen. Mem-
bran hyalin, gelblich oder rötlich, manchmal verdickt, meist
mit netzförmigen Leisten, selten glatt oder rauh granuliert.
Cönobien aus 8 — 128 Zellen, in sehr wechselnder Anordnung,
Zellen bis 50 ii im Durchmesser. Cönobien bis 400 /*. Sehr
formenreich.
Fig. 60. Pediastrum angulosum,: a var. laevigatum.^ h var. araneosum,
c var. ivipedittim^ d var. gyrostim, e var. rugosujfi, f Pediastrtifn con-
strictum (nach Raciborski).
var. laevigattun Raciborski (Fig. 60 a). — Cönobien ge-
schlossen, einschichtig. Mittelzellen quer verlängert,
5 — 6 eckig, Randzellen breit tief ausgerandet, Lappen
abgerundet, meist fast rechtwinkelig, ohne Fortsätze.
Membran hyalin, dünn, glatt. Zellen bis 35 ^ im Durch-
messer.
var. araneostim Raciborski (Fig. 60 ö). — Cönobien ge-
schlossen. Mittelzellen 4 — 6 eckig, quer verbreitert, nach
außen zu etwas ausgerandet. Randzellen eng aneinander
geschlossen, breit ausgebuchtet, 2 lappig, am Rücken
leicht buchtig. Lappen 3 eckig, aufrecht, niedrig, spitz
oder abgerundet, manchmal 2 zähnig. Membran mit ge-
raden oder gebogenen, netzförmigen Leisten, ohne
Granulierung. — Häufige 1 orm in stehenden und
schwach fließenden Gewässern.
Bei der forma obsoleta sind die Leisten sehr schwach
ausgebildet; die forma hrevicomis hat sehr kurze Fort-
sätze.
]00 *^^^- Brunnthaler,
var. hnpeditum Raciborski (Fig. 60<:). — Cönobien ge-
schlossen, einschichtig, selten stellenweise 2 schichtig
und mit wenigen unregelmäßigen Lücken. Mittel zellen
4 — 6 eckig, nach außen zu etwas ausgeschnitten. Rand-
zellen mit gestutztem Rücken 2 lappig, mit 2 kurzen
öfter 2 zähnigen Fortsätzen. Membran mit netzförmigen
Leisten. Zellen bis 30 fi lang und 40 ^ breit, Cönobien
bis 300 [x im Durchmesser. — Katzensee (Schweiz).
var. gyrosum Raciborski (Fig. 60^). — Cönobien 32 bis
64 zellig. Mittelzellen dicht geschlossen, vieleckig (4 bis
7 eckig), nach außen leicht ausgerandet, breiter als lang.
Randzellen ebenfalls dicht geschlossen, nach außen mit
sehr kleiner spitzwinkeliger Ausbuchtung und nicht vor-
gezogenen Ecken, nach innen stumpfwinkelig ausgerandet;
allseitig kraus -rauh. Membran dicht netzig, Leisten
rötlich, zart, bogig, ungleich hoch, am Scheitel leicht
gezähnt. Die Felderung klein und unregelmäßig. Zellen
bis 30 [x lang, 35 ii breit. — Katzensee (Schweiz).
*var. Haynaldn (Istvanffy) Raciborski. — Ähnelt var.
araneosum\ Membran granuliert, Mittelzellen polygonal,
Randzellen parallel angeordnet. Längs der Zellgrenzen
mit Reihen von Granulationen. Zellen 26—40 fx im
Durchmesser. — Nur aus Ungarn bekannt.
var. rtigosum Raciborski (Fig. 60<?). — Cönobien 32 bis
128 zellig. Mittelzellen vieleckig, nach außen leicht aus-
gerandet, dicht geschlossen. Randzellen dicht verbunden,
2 lappig, Ausbuchtung fast rechtwinkelig. Lappen kurz
2 zähnig. Seiten wellig, granuliert, Innenseite der Rand-
zellen leicht breit ausgerandet. Zellen bis 25 ^u im
Durchmesser. Membran gelblich oder rötlich, wellig
klein -granuliert. — Katzensee (Schweiz).
11 . Pediastrum constrictum H a s s a 1 1 [^ Pediastrum elUpticum
Ralfs] (Fig. 60/). — Cönobien mehr weniger kreisrund, ge-
schlossen, 16— 32 zellig (1 + 5 + 10 oder 1 + 5 + 11 + 15).
Mittelzellen vieleckig, am Vorderrande eingebuchtet. Rand-
zellen unregelmäßig 2 lappig, mit schmalem Einschnitt und
ungleichen, am Grunde gewöhnlich eingeschnürten Lappen,
die in ziemlich dicke, stumpfe Fortsätze auslaufen. — Selten.
12. Pediastrum Boryanum (Turpin) Me.neghini |= Hierella
Boryana Turpin, Micrasterias Boryana Ehrenberg, Eu-
astriim pentangtUare Corda] (Fig. 61«;). — Cönobien geschlossen,
rund oder länglich, 4 — 128 zellig, Zellen bis 40 [x im Durch-
messer. Mittelzellen vieleckig, dicht geschlossen. Randzellen
tief zwei lappig ausgebuchtet, Lappen spitz oder stumpf lieh,
manchmal knöpfchenförmig. Membran punktiert oder mit
Warzen besetzt. Sehr vielgestaltig, verbreitet, schwach meso-
saprob, besonders junge Individuen.
var. gemänum Kirchner. — Cönobien 16 zellig, Randzellen
zweilappig, 21 {x im Durchmesser. Lappen in horn-
artige Fortsätze auslaufend. Membran punktiert. —
var. perforatum Raciborski (Fig. 61-5). — Cönobien
8— 64 zellig, mit Lücken versehen. Mittelzellen eckig,
Protococcales.
101
abgerundet, mit geraden Seiten, kleine 3— 4 eckige
Lücken bildend. Zellen bis 25 [x breit. Randzellen
seicht ausgerandet, 2 lappig, Lappen abgerundet, Fort-
satz kurz, glatt, 2 — 4 [x lang, bis 1,5 \i dick,
var. brevicorne AI. Braun (Fig. 61 r). — Cönobien 8 — 32 zellig,
Zellen bis 35 \x breit. Randzellen ausgerandet. Fortsatz
kurz, 4 ji, lang, 2 — 3 [x breit. In einer glatten (forma
glabrd) und einer punktierten (forma ptinctatd) Form
vorkommend.
Fig. 61. Pediastriim Boryamim: a typische Form, b var. perforatiim^
c var. brevicorne^ d var. lotigzcorne, e var. granulatum , f var. forci-
patum, g var. divergens, h var. rugulosum^ i var. ttndulatum (61 a
nach Chodat, b, c, d, e, f nach Raciborski, g nach Lemmer-
mann, h nach West, i nach Wille).
var. longicorne Reinsch (Fig. 61^). — Cönobien S — 128zeliig.
Mittelzellen 5—6 eckig. Randzellen mit zwei ab-
gerundeten Lappen, welche in je einen langen Fortsatz
auslaufen. Zellen bis 40 (x im Durchmesser, Fortsätze
15 — 30 (X. Membran glatt (forma glabra) oder granuliert
(forma gramdata).
var. granulatian (Kützing) AI. Braun [= Pediastriun granit-
latiim Kützing] (Fig. 61.?). — Cönobien 4— 64 zellig.
Zellen bis 20 [x im Durchmesser, Membran mehr weniger
stark granuliert. Fortsätze kurz, bis 4 (x lang,
var. forcipahtm Raciborski (= Pediastrum. forcipatM)7i
(Cor da) AI. Braun) (Fig. 61/). — Cönobien 8 bis
32 zellig, Zellen 10—20 \l im Durchmesser. Mittelzellen
102 Jos- Briinnthaler,
4 — 6 eckig, dicht schließend. Randzellen tief aiisgerandet,
Fortsätze zugespitzt, manchmal konvergierend. Meml)ran
punktiert oder granuliert.
var. siihtdiferttm (Kütz.) Rabenhorst. — Cönobien 8 bis
16 zellig. Fortsätze verlängert, in dünne sehr spitze
Enden auslaufend.
var. criiciatum Kützing. — Cönobien meist 4 zellig, Zellen
dicht schließend, Fortsätze dünn, divergierend.
var. mtegriforme Hansgirg. — Cönobien 16- oder mehr-
zellig. Mittelzellen 5 — 6 eckig, dicht geschlossen, 12 — 15 [i
breit, 1 — P/anial so lang. Randzellen leicht ausgerandet
oder bogenförmig geschweift, mit je 2 sehr kurzen,
stumpflichen Fortsätzen.
var. diver gens Lemm ermann (Fig. 61^). — Cönobien
lückenlos. Mittelzellen vieleckig, in der Mitte konvex
gewölbt. Randzellen bis zur Mitte miteinander ver-
wachsen, tief recht- oder stumpfwinkelig ausgeschnitten,
in der Mitte konvex, an den Ecken mit flachen, stark
divergierenden, kurz 2 zähnigen Fortsätzen, welche
manchmal von 2 benachbarten Zellen gekreuzt über-
einander liegen. Membran mit häufig konzentrisch an-
geordneten kleinen Warzen dicht besetzt. — Erinnert
an P. duplex forma cohaerens B 0 h 1 i n. — Brackwasser
(Greifswald).
var. sexangtdare (C 0 r d a) Hansgirg. — Cönobien fast
kreisrund. Um eine 6 eckige Mittelzelle sind 6 Zellen
in einem Kreis, 14 peripher angeordnet. Randzellen
sehr tief ausgeschnitten. Lappen zugespitzt, konver-
gierend, manchmal sich überkreuzend.
var. rtigulos7im G. S. West (Fig. 61 /z). — Cönobien 150 — 192 [x.
Durchmesser der Zellen 22 — 29 \i. Zellen unregelmäßig
wellig, mit ebensolchen Leisten. — Plankton, Bukoba
(Afrika) und Lage di Mussano (Schweiz).
*var. productum W. W e s t. — Fortsätze der Randzellen
verlängert, vielmals länger als der Zelldurchmesser, nicht
knopfig verdickt. — Irland.
*var. undidatum Wille (Fig. 61/'). — Cönobien rund oder
länglich, bis 256 zellig, bis 259 [x groß, einschichtig.
Mittelzellen dicht aneinandergeschlossen, unregelmäßig
wellig. Randzellen tief zweilappig, Fortsätze bis 12 [j,
lang. Zellen 17—22 \l im Durchmesser. Membran
punktiert. Hochnordische Form (Novaja Semlja). —
13. Pediastrum bidentulum AI. Braun (Fig. 62a). — Cönobien
kreisrund oder elliptisch, geschlossen, 16 — 32 zellig (1 + 5 + 10
oder 1 + 6 + 10 + 15 oder 6 + 10 + 16). Mittelzellen 4- oder
5 eckig, Vorderrand leicht gebogen. Randzellen bis zur Mitte
2 lappig. Fortsätze gerade, abgestutzt. — Selten, Baden. —
*var. ornatiim Nordstedt (Fig. 62 <5'). — Zellhaut dicht
granuliert. Randlappen in kurze Fortsätze verdünnt. —
Sandwich-Inseln. —
Protococcales.
103
14. Pediastrum Kawraiskyi Scli midie (Fig. 63). — Cönobien
geschlossen, rund. Mittelzellen oft unregelmäßig gestellt,
5— (5 eckig. Randzellen mit 2 ziemlich starken, glatten, gerade
abgestutzten Fortsätzen, welche übereinander stehen, manch-
mal auch fehlen. Zellen 14 [l im Durchmesser, mit Fortsätzen
IG [L. Zellhaut dick, granuliert. — Zerstreut und selten,
oligosaprob.
62
J^^.
Fig. 62, 63. 62 Pediastrum bidentuhun : a typische Form, b var.
ornattim. 63 Pedtastrzcm Kawraiskyi (62 a nach Ralfs, b nach
Nordstedt, 63 nach Lern m ermann).
var. bi-evicorne L e m m e r m a n n hat sehr kurze Fortsätze.
— Mit der typischen Form zusammen vorkommend.
15. Pediastrum Tetras (Ehrenberg) Ralfs [= Pediastrum
Ehrenbergii AI. Braun, Pediastrtim biradiatum Ralfs non
M e y e n , Pediastrum
Rotula N a e g e 11
non AI. Braun ,
Pediastrtan mtiticum
Kütz. p. p.] (Fig.
64 a). — Cönobien
4 — 16 zellig, meist
geschlossen. Mittel-
zellen vieleckig, mit
engem Einschnitt.
Randzellen seitlich
verwachsen, zwei-
lappig. Einschnitt
schmal, bis zur Mitte
reichend. Lappen
abgestutzt, ausge-
randet oder ein-
geschnitten, zwei-
spitzig. Randzellen
8—27 [j, im Durch-
messer. Zerstreut
in kleinen Wasser-
becken, oligosaprob
var
Fig. 64, 65. 64 Pediastrum Tetras: a typische
Form , c zwei Formen. 65 Pediastrum
tricorniitum: a typische Form, b forma
Simplex^ c forma evohita (64 a nach Che da t,
ö, c nach West, 65 a nach Borge, b, c
nach Seh midie).
tetraodon
(Corda) Ra-
tj e n h 0 r s t.
— Randzellen mit sehr tiefem Einschnitt, 4 spitzig, die
äußeren fast doppelt so lang als die inneren. —
04
Jos. Brunnthaler,
var. excisum Rabenhorst. — Lappen mehr oder weniger
tief ausgerandet. W. u. G. S. West haben noch eine
forma a (Fig. 64 <^) und forma h (Fig. 64c) beschrieben.
Variiert und ist manchmal schwer von Pediastrmn hira-
diatum zu unterscheiden. —
16. Pediastrum tricoriiutum Borge (Fig. 65a). — Cönobien
kreisrund, geschlossen, 32—40 [ji im Durchmesser, 8— 16 zellig
(manchmal eine Zelle fehlend), Mittelzellen vieleckig. Rand-
zellen trapezoidisch, am Rande mit 3 Vorsprüngen, der mittlere
sich weit vor dem Rande erhebend. Zellen 9—10 (x breit,
10 — 18 II lang. — Selten; Alpen, Skandinavien. — Pediastrtmi
tricornutum und Bratmii dürften zusammengehören; Unter-
suchung erwünscht, vielleicht auch noch Kawraiskyi.
Fig. 66, 67. 66 Pediastrum hiradiatum: a typische Form, h var.
emarginatum, c var. longecornutum. 67« Pediastrum Selenaea. 67^
Pediastrum compactum (66a, b nach AI. Braun, c nach Gutwinski,
67 a nach Hassall, 67^ nach Ben nett).
17.
var. alpinum Schmidle. — Randzellen mit je 4 Fort-
sätzen, öfter unregelmäßig angeordnet (1+6 — 11). In
2 Formen: forma sijuplex Schmidle (Fig. 65 ^'), nur
4 zellig, Zellen keilförmig, kreuzweise angeordnet. —
forma evohita Schmidle (Fig. 65^:), mit 5 Mittelzellen,
unregelmäßig angeordnet, vieleckig, meist dicht ge-
schlossen, selten mit Zwischenräumen (5 4-11). — forma
punctata Schröder, meist 4 zellig, mit feinen punkt-
förmigen Warzen. — Die beschriebenen Formen sind
Montanformen, Tirol, Riesengebirge, sphagnophil.
Podiastrum Braunii Wartmann. — Cönobien kreisrund,
geschlossen, 18 — 38 ^a im Durchmesser; selten mit zentraler
Lücke. Aus 4," 7 oder 16 Zellen (1 + 6, 1 + 5 + 2, 5 + 11).
Mittelzellen vieleckig. Randzellen breit keilförmig, etwas aus-
gerandet, mit 4 mehr oder weniger ausgebildeten Fortsätzen,
, Protococcales. 105
welche aber auch teilweise fehlen können. — Schweiz. —
Dürfte zu P. tricormitum Borge gehören.
18. Pediastrum biradiatum Meyen non Ralfs [^ Pedtastrum
Rotida AI. Braun non NaegeliJ (Fig. 66«). — Cönobieii
8— 32 zellig, verschieden angeordnet. Mittelzellen tief ein-
geschnitten, ziemlich starke Lücken freilassend. Randzellen
nur an der Basis verwachsen, 2 lappig. Lappen bis oder über
die Mitte reichend, schmal. Lappen geteilt durch einen mehr
weniger seichten Einschnitt, Läppchen stumpf lieh oder spitz -
lieh. Randzellen 9—21 [x im Durchmesser. — In kleineren
Gewässern zerstreut, saprob.
var. emarginatum AI. Braun (Fig. 66 ö). — Cönobien 16
bis 32 zellig. Mittelzellen buchtig ausgerandet. Rand-
zellen 2 lappig, Einschnitt seicht, Lappen gezähnt. Rand-
zellen 12 — 21 (X im Durchmesser. — Mit der typischen
Form.
*var. longecornutum Gutwinski (Fig. 66<:). — Cönobien
4 zellig. Zellen an der Basis und seitlich leicht aus-
gerandet, an der Außenseite bis zur Mitte scharf ein-
gebuchtet, die beiden Lappen in 2 Fortsätze ausgezogen.
— Galizien. — (Raciborski unterscheidet iQxxwd. glahra
mit glatter, und forma granulata mit granulierter, punk-
tierter Membran.)
19. Pediastrum Selenaea Kütz. (Fig. 67 «) [= Pediastrum lunare
Hassall und P. elegans Hassall]. — Cönobien kreisförmig,
geschlossen, 8— 16 zellig. Einzelne Mittelzelle 5 eckig, herum-
liegende etwas ausgerandet; Randzellen schmal halbmondförmig,
spitz gelappt. Cönobien 28—85 ^i im Durchmesser. — Zerstreut.
20. *Pediastrum compactum Bennett (Fig. 675). — Cönobium
elliptisch, geschlossen, 90 — 160 [x lang, ungefähr halb so breit.
Randzellen 32, halbmondförmig mit divergierenden Enden, zart,
konisch, den Mittelzellen aufsitzend. Mittelzellen unregel-
mäßig vieleckig, dicht geschlossen, in mehreren Reihen. Chro-
matophor gelbgrün, in den äußeren Zellen dunkelgrün. Zellen
ungefähr 6 [x lang. — England.
Nicht berücksichtigt wurden als ganz zweifelhafte Formen :
Pedi'astrtim Triangiihim (Ehrbg.) A. Braun und Pediastnim hica-
vatum Turner, letzteres vielleicht zu P. Petras gehörig; ebenfalls
zweifelhaft ist eine forma bidentata Turner von P. gracile.
Hydrodictyon Roth.
Kolonien freischwimmend, aus einer großen Zahl zylindrischer
Zellen bestehend, welche meist zu 3 (seltener zu 2 oder 4) mit den
Enden verbunden sind, auf diese Weise ein großmaschiges, rund-
um geschlossenes, schlauchartiges Netz bilden. Zellen alle gleich-
artig, lang zylindrisch, bis 1 cm lang. Membran zweischichtig,
innere aus Zellulose bestehend, äußere kutikulaartig. Der Chroma-
tophor ist eine mantelförmige Platte, welche je nach dem Ernährungs-
zustand mehr oder weniger durchlöchert und ausgeschnitten ist,
106
Jos. Brunnthaler,
wodurch ein netzförmiges Aussehen zustande kommt. Es kann
auch ein zweiter Chromatophor inncrlialb des ersten ausgebildet
werden, welcher durch Netzfasern mit dem äußeren verbunden ist.
Zahlreiche Zellkerne in jeder Zelle, ebenso zahlreiche Pyrenoide
und Stromastärke. Ungeschlechtliche Vermehrung durch Zoosporen.
Hei der Entwicklung der Zoosporen werden vorerst alle Vorsprünge,
Lappen u. dgl des Chromatophors eingezogen, Pyrenoide und Stärke
gleichmäßig verteilt; die ersteren entziehen sich bald der Beobachtung,
nur die Kerne sind als helle Punkte zu erkennen. Hierauf erfolgt
die Sonderung in so viel Teile als Kerne (bis 20000) vorhanden
sind und die Zoosporen werden ausgebildet. Jede Zoospore besitzt
Fig. 68. Hydrodictyon utriculatum: a Teil eines ausgewachsenen
Netzes, h junges Netz noch in der Matterzelle eingeschlossen, c Stück
desselben, d optischer Durchschnitt durch eine Zelle, e Schwärmer aus
der Zygote, / Geißelinsertion, g Dauerzelle, sog. Polyeder, // Gruppe
von Zoosporen, / Netzbildung in der Dauerspore (68a nach Chodat,
b, c und h nach Klebs, d und y nach Timberlake , e, g und /' nach
Frings he im).
Protococcales. 107
1 Kern, 1 Plattencbromatophor und 2 Geißeln. Die Zoosporen
zeigen nur eine schwache Zitterbewegung, weil sie durch feine
Plasmafäden miteinander verbunden sind. Sie kommen nach einer
Stunde zur Ruhe, verlieren die Geißeln, runden sich ab, umgeben
sich mit Membran und ordnen sich unter Streckung zu einem
Miniaturnetze an. Das noch in der Mutterzelle eingeschlossene
junge Netz wird durch Vorquellen der inneren Membran und Ab-
lösen der äußeren in Lappen frei, sich rasch vergrößernd. Geschlecht-
liche Vermehrung durch Isogameten, welche in sehr großer Zahl
(bis 30000) in einer Zelle gebildet werden. Kleiner als die Zoo-
sporen, sonst ähnlich gebaut, mit Stigma. Sie verlassen die Mutter-
zelle durch' ein bestimmt umschriebenes seitliches Loch in der
Membran, sind sehr beweglich und kopulieren, sogar aus derselben
Zelle stammende. Die entstehenden Hypnozygoten haben eine
mehrmonatliche Ruhezeit. Sie vergrößern sich dann und bilden
durch succedane Teilung 2—5 relativ große, 2 geißelige Zoosporen
aus. Sie kommen bald zur Ruhe, bilden Membran aus, sind jedoch
unregelmäßig vieleckig. Die ursprünglich hohlen Zacken füllen
sich später mit Zellulose. Diese Polyeder wachsen weiter, Chroma-
tophor und Pyrenoid werden den Mutterpflanzen immer ähnlicher,
schließlich werden Zoosporen gebildet, welche, wie oben beschrieben,
ein neues Netz liefern, welches aus dem Polyeder durch Aufreißen
der Membran frei wird
Gameten, welche nicht kopulierten, liefern Aplanosporen.
Einzige Art:
Hydrodictyon reticulatum (L.) Lagerheim (Fig. 68). — Zellen
lang zylindrisch bis 1,5 cm lang. Netz freischwimmend, bis
20 cm lang. — In stehenden und langsam fließenden Gewässern,
nicht selten, oligosaprob. —
2. Keihe. Autosporiliae Brunnthaler.
Vermehrung durch Autos poren. Individuen ein- oder mehr-
zellig, keine vegetativen Teilungen.
I. Zellen einzeln, freischwimmend, sehr groß, kugelig bis
birnförmig, mit zentralem Zellkern und zahlreichen wand-
ständigen Chromatophoren. Eremosphaeraceae (S. 108).
IL Zellen kugelig, einzeln oder durch Gallerte vereinigt,
eckig, lappig bis tief eingeschnitten, mit glockenförmigem
Chromatophor. Chlorellaceae (S. 110).
III. Zellen oval, elliptisch, nierenförmig oder gebogen, ohne oder
mit armförmigen Fortsätzen, einzeln oder Familien bildend,
nicht bestimmt geformte Kolonien bildend.
Oocystaceae (S. 120;.
IV. Zellen zu mehr weniger bestimmt geformten Kolonien
oder Cönobien vereinigt.
1. Zellen zu flachen oder bündeiförmigen Kolonien ver-
einigt. Scenedesmaceae (S. 160).
2. Zellen zu kugeligen oder hohlkugeligen Cönobien ver-
bunden. Coelastraceae (S. 193).
108 Jos. Brunnthaler,
Eremosphaeraceae.
Zellen einzeln, groß, rund, oval oder birnförniig. Zellhaut
meist dünn, zweischichtig. Die Zelle kann sich häuten („Ver-
jüngung^'). Zellkern zentral gelegen. Viele wandständige, bei
Excentrosphaera radial angeordnete Chromatophoren, je 1 bis viele
Pyrenoide führend.
Vermehrung durch Bildung von 2 bis vielen Aplanosporen
(Autosporen), welche durch einen Riß oder ein Loch in der
Membran frei werden. Dauers})oren, aus den Aplanosporen ent-
stehend, mit dicker Membran und rotem Öl häufig. Planktonalgen,
welche Moorgewässer bevorzugen und häufig zusammen vorkommen.
Die Ähnlichkeit im Aufbau der im Meere vorkommenden Halo-
sphaera mit den vorliegenden Formen scheint auf keiner direkten
Verwandtschaft zu beruhen, sondern eine Konvergenzerscheinung
zu sein ; Halosphaera besitzt außerdem Zoosporenvermehrung. Eine
Zusammenstellung von Halosphaera^ Eremosphaera und Excentro-
sphaera erscheint daher untunlich.
Übersicht über die Gattungen.
I. Zellen stets rund. Chromatophoren wandständig, meist oval,
flach. Mit 2—4 Aplanosporen (Autosporen).
Eremosphaera (S. 108).
II. Zellen rund, elliptisch bis birnförmig, manchmal mit einseitiger
Membranverdickung. Chromatophoren eckig, radial gestellt.
Mit vielen Aplanosporen (Autosporen).
Exc6ntrosphaera (S. 1Ü8).
Eremosphaera De Bary.
Zellen kugelig, groß, freischwimmend, stets einzeln. Zellhaut
meist dünn, zweischichtig. Die Zelle kann sich häuten, indem die
äußere Schicht platzt und die Zelle austritt. Chromatophoren zahl-
reich, rundlich, rhombisch, elliptisch oder unregelmäßig, welche von
der Mitte aus gegen das Zellinnere zu einen kurzen konischen
Fortsatz eventuell 2 — 3 kleine Fortsätze ausbilden. Jeder Chroma-
tophor enthält 1 — 4 Pyrenoide. Zellkern zentral gelegen, durch
Plasmafäden mit den parietal gelegenen Chromatophoren verbunden.
Vermehrung durch Autosporen, welche durch sukzessive Teilung
des Zellinhaltes in 2—4 Teile entstehen. Dauersporen (ziegelrot)
durch Verdickung der Membran der Mutterzelle oder der neu-
gebildeten Autosporen; enthalten rotes Öl.
Einzige Art:
Eremosphaera viridis De Bary (Fig. 69). — Zellen 30—150 (x
im Durchmesser; es sind 2 Formen unterscheidbar: forma vünor
G. T. Moore, 30-50 ]x groß, und forma major G. T. Moore,
70—150 [JL groß. — Häufig und verbreitet, aus Europa und
Nordamerika bekannt.
Excentrosphaera G. T. Moore.
Zelle einzeln, freischwimmend, ziemlich groß, rundlich, elliptisch
bis birnförmig, manchmal mit einer einseitigen Membranverdickung.
Protococcales.
109
Chromatophoren zahlreich, wandständig, eckig, radial angeordnet,
der Zellwand dicht anliegend. Pyrenoide zahlreich in jedem Chroma-
tophor. Vermehrung durch zahlreiche Autosporen, welche durch
ein Loch in der Zellmembran frei werden und zur normalen Größe
dann heranwachsen.
Fig 69. Eremosphaera viridis: a vegetative Zelle im optischen Durch-
schnitt, h Häutung derselben, c Bildung und Freiwerden der Tochter-
zellen (nach Moore).
Fig 70. Excentrosphaera viridis: a optischer Durchschnitt durch die
Zelle, b Zelle mit Zellulosewandverdickung, c Entleerung der Aplano-
sporen (nach Moore).
Einzige Art:
Excentrosphaera viridis G. T, Moore (Fig. 70). — Zellen leb-
haft grün, 22 — 55 [ji; Autosporen 2—3 (x. An denselben Orten
IIQ Jos. Brunnthaler,
wie Eremosphaera viridis^ meist in Gesellschaft von Desmidiaceen,
in Europa und Nordamerika. Wurde frülier als ^.Centrosphaera^'--
Zustand von Eremosphaera aufgefaßt, auch als kleine Formen
dieser Alge angegeben.
Anmerkung. Eine gewisse Ähnlichkeit Eremosphaera hat
die Heterokontengattung Botrydiopsjs Borzi. Die Alge ist ein-
zellig mit zentralem, ziemlich großem Zellkern und zahlreichen
gelbgrünen Chromatophoren. Assimilationsprodukt Öl, auch fehlen
Pyrenoide. Besitzt Zoosporen mit 2 ungleich langen Cilien.
3 Arten bekannt. B. arrhiza Borzi, B. eriensis Snow und
B. oleacea Snow, die erste aus Europa, letztere 2 aus Nord-
amerika bekannt.
Ob Polychloris amoehicola Borzi, symbiontisch im Körper
einer Amöbe vorkommende Form, welche ebenfalls durch ihre
gelbgrünen Chromatophoren, Öl als Assimilationsprodukt und ein-
zielige Schwärmer als Heterocontae anzusprechen ist, mit voriger
zusammenhängt, ist noch ungewiß. Nur in Polynesien gefunden.
Chlorellaceae.
Zellen kugelig oder rundlich, selten elliptisch. Membran glatt
oder mit Borsten und Stacheln bedeckt. Zellen einzeln oder zu
losen Kolonien vereinigt ; mit oder ohne Gallerte. Chromatophor
glockenförmig oder parietal plattenförmig (selten netzförmig durch-
brochen). Pyrenoid vorhanden oder fehlend. Assimilationsprodukt
Stärke. Vermehrung durch Teilung in 2—3 Richtungen; die ge-
bildeten Autosporen werden durch ein Loch oder Zersprengen der
Älutterzellmembran frei. Dauersporen mit dicker Membran be-
kannt. — Chlorella kommt nicht nur freischwimmend, sondern
auch an feuchten Felsen, Baumstämmen u. dgl., im Saftfhisse der
Bäume, sowie in Symbiose mit Tieren vor. Die anderen Chlorel-
laceen sind Planktonformen meist kleinerer Gewässer. — Die Zu-
sammengehörigkeit der angeführten Formen ist nicht sicher. Radio-
coccus und Tetracoccus zeigen große Ähnlichkeit mit manchen
Scenedesmaceen {Hofwania, Tetrastriari), die Micractinieae solche mit
Oocystaceae.
I. Zellen mit glatter Membran. Chlorelleae (S. 110).
IL Zellen mit Borsten oder Stacheln besetzt.
Micractinieae (S. 116).
A. Chlorelleae.
Übersicht über die Gattungen.
L Zellen meist einzeln.
1. Zellen nicht inkrustiert. Chlorella (S. 111).
2. Zellen inkrustiert. Placospliaera (S 114).
IL Zellen meist zu 4 in einer Gallertmasse liegend.
1. Zellen tetraedrisch liegend. Rartiococciis (S. 115).
2. Zellen in einer Ebene liegend. Tetracoccus (S. 115).
Protococcales. 1 1 1
Chlorella Beyeiinck.
Zellen kugelig, elliptisch oder etwas abgeplattet, mit dünner
Membran. Chromatophor parietal, glocken-, selten netzförmig oder
plattenförmig, mit oder ohne Pyrenoid. Assimilationsprodukt Stärke,
manchmal tritt daneben Öl auf. Vermehrung durch sukzessive
Teilungen des Zellinhaltes in 3 Richtungen. Die Autosporen
werden durch Sprengung oder Auflösung der Mutterzellmembran
frei. Dauersporen beobachtet. Zellen einzeln lebend oder zu
mehreren mit Gallerte umgeben. — Chlorella kommt auf feuchter
Erde, Felsen, Baumstämmen usw., in Gewässern, symbiotisch auch
mit Tieren zusammen vor {Hydra, Ophryduim, Paramaecmm, auch
marinen). Ein häufiges Substrat bilden auch die Saftflüsse der
Bäume. Die Gattung ist in der jetzigen Umgrenzung ganz un-
natürlich ; erst durch neuerliche vergleichende Untersuchungen ist
eine Neuordnung möglich ; besonderes Augenmerk ist auf das
Assimilationsprodukt zu lenken. Chlorella kann sich auch organisch
ernähren und verliert hierbei sein Chlorophyll.
I. Zellen kugelig oder elliptisch, mit dünner Membran, glocken-
förmigem Chromatophor und 1 Pyrenoid.
Euchlorella (S. 111).
II. Zellen kugelig, mit sehr dicker Membran, Chromatophor parietal,
plattenförmig, ohne Pyrenoid, meist von orangefarbigem Öl
gedeckt. Pallmellococciis (S. 113).
III. Zellen kugelig, elliptisch oder eiförmig, grün. Chromatophor
plattenförmig, ohne Pyrenoid. Chloroideum (S. 113).
IV. Zellen kugelig, grün, mit netzförmigem, gefaltetem Chromato-
phor, ohne Pyrenoid. Aerosphaera (S. 114).
A. Euchlorella Wille.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Zellen rund.
1, Membran dünn.
A. Pyrenoid nicht immer deutlich, Zellen 5—10 \l groß.
Chi. vulgaris 1.
B. Pyrenoid sehr deutlich, Zellen 3 — 5 \l groß.
Chi. *pyrenoidosa 2.
2. Membran dick.
A. Pyrenoid wenig deutlich, Kolonien 4 — 16 zellig, sphärisch.
Chi. cong'lomerata 3.
B. Pyrenoid deutlich, Zellen einzeln oder zu 2—8 in flachen
Kolonien. Chi. simplex 4.
II. Zellen elliptisch. Membran derb, Chromatophor etwas gelappt,
dick. Chi. ellipsoidea 5.
1. Chlorella vulgaris Beyerinck \j^ Plenrococcns Beyerinckü
Artari] (Fig. 71). — Zellen rund, 5—10 {jl dick, Membran
sehr dünn. Chromatophor glockenförmig, Pyrenoid nicht
immer deutlich.. Vermehrung durch 2 — 8 Teilungen des Zell-
inhaltes; Ausbildung der Membran innerhalb der Mutterzelle.
112
Jos. Brunnthaler,
Freiwerden der Aiitosporen durch Zerreißen der Membran.
Stets einzeln, nie in Familien. — Allgemein verbreitet, auch
in Symbiose mit Tieren i^Paraniaecium^ Ophrydhiin^ Hydra),
auch Meerestieren : Zoo-
chlorella B fa n d t.
2. *Chlorella pyrenoido-
sa Ch ick (Fig. 72). —
Zellen kugelig, 3 — 5 (A
dick, selten bis 11 [Ji ;
Chromatophor parietal,
hohlkugelig , fast die
ganze Wandfläche be-
deckend. Pyrenoid
deutlich. Vermehrung
durch sukzessive Tei-
lungen. — England.
3. Chlorella conglome-
rata (Artari) 01t-
m a n n s \== Pleurococcus
conglonieratus Artari]
(Fig. 73). — Zellen rund,
Membran dick, Chromatophor hohlkugelig, mit Pyrenoid. Zellen
selten einzeln, meist zu 4 — 16 in Kolonien von sphärischer Gestalt
vereinigt. Vermehrung durch sukzessive Teilungen. Die Mutter-
zellmembran bleibt einige Zeit nach Bildung der Auto-
Fig. 71. Chlorella vulgaris: i vegetative
Zelle, 2 — 5 Teilungsvorgang (nach Grint-
zesco aus dem Bonner Lehrbuch).
Fig. 72 — 79. 72 Chlorella pyrenoidosa: a vegetative Zelle, h und c
Teilungsvorgang. 73 Chi. conglomerata. 74 Chi. ellipsoidea. 75 Chi.
miniata: vegetative Zelle und Zellteilung. 76 Chi. protothecoides. 77
Chi. saccharophila: vegetative Zelle und Teilungsvorgang. 78 Chi.
acnminata. 79 Ch. faginea (72 nach Chick, 73 nach Artari, 74,
78, 79 nach Gern eck, 75—77 nach Migula).
Sporen erhalten. Die 4 — 16 Zellen sind regelmäßig kreuz-
bis kugelförmig angeordnet. Dauersporen mit dicker Membran
und Ol sind beobachtet — Basel. — Vielleicht zu Nephro-
cyfiitm gehörig.
Protococcales. |]3
4. ChlorelLa Simplex (Artari) Migula [= Pletirococcus sivipiex
Artari]. — Zellen rund oder durch gegenseitigen Druck etwas
polygonal. Membran dick. Pyrenoid deutlich, in Form eines
gebogenen Plattchens. Zellen einzeln oder zu 2 — 8 in flächen-
förmigen Familien Teilung abwechselnd nach allen Rich-
tungen. — Basel.
5. Chlorella ellipsoidea Gerneck \= Protococcus Monas Ag. p. p.]
(Fig. 74). — Zellen ellipsoidisch, jung schmaler als alt, nie
assymetrisch, 9 \l lang, 7,5 \l breit (vor der Teilung 15 [.i
lang, 13,5 \l breit). Membran derb. Chromatophor wand-
ständig, mit zarten Umrissen, jedoch dick, plump, öfter etwas
gelappt, mit Pyrenoid und peripherem Zellkern. Stärke nicht
, beobachtet, dagegen Öltröpfchen. Vermehrung durch sukzessive
Zweiteilung in 4—32 Autosporen mit dünner Membran ; Frei-
werden durch Riß in der Mutterzellmembran. — Göttingen.
ß. Palmellococcus (Chodat) Wille.
Einzige Art:
G.Chlorella miiiiata (Naegeli) Oltmanns [= Fleurococcus
7tiiniaUis Naegeli, Palme llococczcs miniaUis Chodat] (Fig. 75).
— Zellen rund, 3—15 [x dick; Membran ziemlich dick. Chro-
matophor hohlkugelig mit seitlichem Ausschnitt, ohne Pyrenoid.
Zellen einzeln oder zu 2 — 4 verbunden. Vermehrung durch
succedane Teilung in 2 — 64 Autosporen, welche sich in der
Mutterzelle mit dünner Membran umgeben und durch Zer-
reißen der Membran frei werden. Bei Trockenheit werden
die Zellen orangegelb bis rot und können in Dauersporen
übergehen. — Häufig auf Mauern, Blumentöpfen u. dgl. —
Sollte sich die Beobachtung eines Pyrenoides als sicher heraus-
stellen, könnte die Sektion nicht aufrecht erhalten bleiben.
C. Chloroideuiu Nadson.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
Zellen kugelig, im Saftfluß der Bäume. Chi. protothecoides 7.
Zellen elliptisch bis eiförmig, bohnen- oder birnförmig, im Saftfluß
der Bäume. Ch. saccharophila 7.
Zellen spindelförmig oder eiförmig mit einem zugespitzten Ende,
an Buchenstämmen. Ch. acumiiiata 9.
7. Chlorella protothecoides Krüger (Fig. 76). — Zellen kugelig,
15 [jt. dick. Chromatophor nur bei kohlehydratfreier Ernährung
scharf begrenzt. Vermehrung durch Teilung in 2 oder mehrere
Autosporen, welche durch Riß in der Membran frei werden.
Zellmembran leicht verschleimend. — Im Saftfluß der Bäume,
zerstreut.
8. Chlorella saccharophila (K r ü g e r) Nadson (= Chloro-
thecüim saccharophihim Krüger) (Fig. 77). — Zellen ellip-
tisch oder eiförmig, seltener kugelig, bohnen- oder birnförmig.
Membran dünn, farblos, wenig schleimig. Chromatophor ge-
streckt, flach und nur bei kohlehydratfreier Ernährung scharf
begrenzt. Vermehrung wie bei voriger Art, ebenso Freiwerden.
— Im Saftfluß von Bäumen, zerstreut.
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft V. o
114
Jos. Brunnthaler,
9. Chlorella acuminata Gern eck (Fig. 78). — Zellen nie rund,
mehr weniger spindelförmig und stets an dem einen Ende zu-
gespitzt, ältere mehr eiförmig, oft assymmetrisch. 1,5 — 4,5 y.
breit, 7,5—10,5 [jl lang; vor der Sporenbildung 6 y. breit,
12 [X lang. Chromatophor zart, wandständig, der einen Wand
anliegend. Zellkern meist zentral. Pyrenoid fehlend. Keine
Stärke beobachtet, degegen Fettropfchen. Vermehrung durch
sukzessive Zweiteilung, bis zu 16 Autosporen, welche durch
Platzen der Mutterzellmembran frei werden. Im Göttinger Wald,
an nach Norden gerichteten Buchenstämmen, im unteren Teil.
D. Aerosphaera (Gerneck) Wille.
Einzige Art:
10. Chlorella f aginea (Gerneck) Wille (= Aerosphaera faginea
Gerneck) (Fig. 79). — Zellen kugelig, groß, bis 50 [x dick,
mit vielen Vakuolen. Membran alter Zellen etwas verdickt.
Chromatophor wandständig netzförmig durchbrochen, gefaltet
und gewunden. Zellkern zentral. Pyrenoid und Stärke fehlend.
Vermehrung durch sukzessive Zweiteilung. Die gebildeten
16 — 32 Autosporen werden durch Platzen der Mutterzellmembran
frei. — Im Göttinger Wald, am unteren Teile nach Norden
gerichteter Buchenstämme.
Chlorella variegata Beyerinck ist ein Bewohner der Saftflüsse
der Bäume, der bei verschiedener Ernährung im Laboratorium
ganz farblose, aber auch grüne und gelbe Formen ergibt. Die
Art ist jedoch nicht genau beschrieben, so daß hier auf sie
aufmerksam gemacht werden, aber keine Diagnose gegeben
werden kann.
Placosphaera Dangeard.
Zellen
inkrustiert.
kugelig oder fast
Pyrenoid zentral.
(S::::^
elliptisch, Membran dick, kalk-
Zellkern etwas seitlich, zahlreiche
Stärkekörner. Durch reichliche
Gallertproduktion wird die erste
Hülle manchmal gesprengt und
die neugebildete umschließt dann
direkt die Zelle. Vermehrung
durch sehr langsame sukzessive
Teilungen in 2 — 8 Autosporen,
welche durch Zerbrechen der
Mutterhülle frei werden.
Einzige Art:
♦Placosphaera opaca Dangeard
(Fig. 79 Ä). — Zellen 20-30 [x
im Durchmesser (meist 24 (x),
einzeln zwischen Chara, bisher
nur in Sümpfen der Umgebung von Caen. Die systematische
Stellung dieser Art ist noch ungeklärt, vielleicht gehört sie in
die Nähe von Coelastrum.
Fig. 79^. Placosphaera opaca:
einzelne Zelle und Kolonie (nach
Dangeard).
Protococcales.
115
Radiococcus Seh midie.
Zellen rund oder durch gegenseitigen Druck etwas eckig.
Chromatophor glockenförmig, parietal, mit einem Pyrenoid. Assi-
milationsprodukt Stärke. Kolonien aus 4 oder mehreren Zellen,
welche tetraedrisch angeordnet und von einem weiten Gallertmantel
mit strahliger Struktur umgeben sind. Vermehrung durch tetra-
edrische Teilungen in 4 Autosporen innerhalb der Mutterzelle,
welche zerreißt und in Stücken die neue Kolonie umgibt. — In
stehenden Gewässern.
Bestimmungsschlüssel der
Zellen 8—15 [i groß, Chromatophor dünn.
Zellen 3—5 [l groß, Chromatophor dick.
Radiococcus
\ :
Arten.
R. nimbatiis 1.
R, Wildemani 2.
nimbatus (D e
W i 1 d e m a n)
Schmidle [=
Pleurococcus m'm-
&a/2<.y D e Wilde-
rn a n = Tetra-
coccus nimbatus
Schmidle =
Westella nhnbata
De Wildeman]
(Fig. 80). — Zel-
len 8— 15 (z groß.
Chromatophor
deutlich parietal,
dünn, die Zell-
oberfläche teil-
weise bedeckend.
— Zerstreut, sel-
ten.
Radiococcus Wil-
demani Schmid-
le (= Tetracocciis
Wildemani Schmidle). — Zellen 3— 5 [i, groß, Chromatophor
sehr dick, Pyrenoid fast im Zentrum der Zelle, Zellkern in
einem seitlichen x\.usschnitt des Chromatophors. — Torfbrüche
bei Virnheim.
Fig. 80 — 82. 80 Radiococcus nimbatus. 81
Tetracoccus botryoides: Gruppe von 4 Zellen
und Kolonie. 82 T. natans (80 nach Wilde-
man, 81 nach W. West, 82 nach Kiichner).
Tetracoccus W. West.
Zellen kugelig, rundlich, selten etwas eckig, mit glockenförmigem
Chromatophor, Pyrenoid?, zu je 4 in einer Ebene liegenden
Familien verbunden. Feine Gallertfäden, durch Auflösen der
Mutterzellmembran gebildet, verbinden miteinander eine größere
Anzahl von Familien zu größeren Aggregaten (20— 80 zellig). Ver-
mehrung durch kreuzweise Teilung in 2 Ptichtungen ; die entstehenden
4 Autosporen werden durch Auflösung der Mutterzellmembran frei,
wobei die Zellen durch fadenförmige Gallerte verbunden bleibt. —
116 Jos. Brunnthaler,
Planktonalgen, — Es bestellt eine gewisse Ähnlichkeit mit Dictyo-
sphaerhun, welches jedoch radial gestreifte Gallerte, regelmäßig an-
geordnete, kreuzweise gestellte Zellen besitzt.
Bestimmuiigssclilüssel der Arten.
I. Zellen 3,5—8 [x, zu vieren in einer Familie, Gallertverbindungen
deutlich; Aggregate bis 80 Zellen, 30--84 [ji. T. botryoides 1.
II. Zellen 4—11,5 ji,, meist zu 8 (seltener 4) in einer Familie,
Gallerte undeutlich, Aggregate 30 — 35 \k. T. nataiis 2.
1. Tetracoccus botryoides W. West (= Westella botryoides
(W. West) Schmidle) (Fig. 81). — Zellen kugelig bis etwas
eckig, zu 4 genähert, 3,5 — 8 [j, dick ; Familien zu größeren
Aggregaten vereinigt. Die Vierergruppen hängen mit den
Resten der Mutterzellhäute zusammen, so daß mehr weniger
kugelige Aggregate entstehen, 30 — 84 [x groß. — Aus der
Schweiz (Torfmoore) bekannt.
2. Tetracoccus natans (Kirchner) liemmermann (= Coela-
strum natans Kirchner) (Fig. 82). — Zellen kugelig, 4 bis
11,5 \x groß, meist zu 8. seltener zu 4 in Familien vereinigt.
Zwischenräume sehr gering, die Zellen durch die etwas ver-
quollenen Stücke der Mutterzellmembran zusammen gehalten.
Kolonien 30 — 35 [x groß. — Bisher nur aus dem Plankton des
Gardasees.
B. Micractinieae.
I. Zellen allseitig mit gleichdicken, soliden, zylindrischen Borsten
bedeckt; an der Basis keine Verdickung.
1. Zellen mit Gallerthülle, mit Pyrenoid. Golenkinia (S. 116).
2. Zellen ohne Gallerthülle, ohne Pyrenoid.
Phytelios (S. 117).
IL Zellen mit 2 bis mehreren allmählich verdickten, hohlen Stacheln.
Richteriella (S. 117).
III. Stacheln im unteren Drittel dick, im oberen Teil plötzlich ver-
dünnt, sehr schwer sichtbar. Acaiithosphaera (S. 119).
IV. Stacheln an der Basis mit kegelförmiger, hyaliner Hülle.
Echinosphaeridium (S. 120).
Golenkinia C ho dat.
Zellen meist einzeln, freischwimmend, mit Gallerthülle, allseitig
mit zahlreichen hyalinen, soliden gleichdicken Borsten besetzt,
welche am Grunde nicht verdickt sind. Membran dick, aus Zellu-
lose bestehend. Chromatophor parietal, glockenförmig, mit Pyrenoid.
Assimilatiosprodukt Stärke, manchmal daneben Öltröpfchen. Ver-
mehrung durch Teilungen in 2—3 Richtungen. Die Autosporen
werden durch ein Loch in der Membran frei. Es werden auch
4 geißelige Zoosporen angegeben (?). Dauersporen mit dicker
Membran beobachtet. — Planktonformen.
Protücoccales. 117
Bestimmungsschltissel der Arten.
I. Zellen dicht mit 24 — 45 [jl langen Borsten besetzt.
G. radiata 1.
II. Zellen spärlich mit 16 [l langen Borsten besetzt.
6. *paucispina 2.
1. (xolenkinia radiata Chodat (Fig. 83). — Zellen kugelig,
10 — 15 \L dick, Borsten 25 — 45 \i lang. Bildet 4 zellige Kolo-
nien, aber auch einzeln auftretend. Dauersporen dickwandig,
endogen, zu 8. — Verbreitet im Plankton stehender Gewässer,
speziell Teiche.
2. *Goleiikiiiia paucispina W. u. G. S. West (Fig. 84). —
Zellen kugelig. 15 — 16 y. dick, Borsten 16 y. lang; Borsten in
geringer Zahl. Zellen stets einzeln. — Nur aus Irland be-
kannt.
Phytelios Frenzel.
Zellen kugelig oder rundlich, freischwimmend, mit vielen am
Grunde nicht verdickten, soliden, gleichdicken Borsten. Ohne
Gallerthülle. Membran dick, 2 schichtig, die äußere nicht aus
Zellulose bestehend Chromatophor parietal, glockenförmig ohne
Pyrenoid. Assimilationsprodukt Stärke. Vermehrung ? — Plankton-
formen.
Bestinimungsschlüssel der Arten.
Zellen 10 \i dick, Borsten 25 jx. Ph. *viridis 1.
Zellen 20—40 (x dick, Borsten 60—70 (x. Ph. loricata 2.
1. *Phytelios viridis Frenzel (Fig. 85). — Einzellig, kugelig,
10 (X dick, Chromatophor glockenförmig mit seitlichem Aus-
schnitt. Zellkern meist seitlich. Borsten 25 [x lang, sehr zahl-
reich, dünn und schwer sichtbar. — Argentinien.
2. Phytelios loricata Penard (Fig. 86). — Zelle kugelig, 20
bis 40 [X dick, mit zahlreichen 60 — 70 (x langen, sehr dünnen
und schwer sichtbaren, meist geraden, selten etwas gebogenen,
aus der inneren Zellulosemembran entspringenden Borsten.
Äußere Membran dick, aus radiären Stäbchen zusammengesetzt,
etwas grau oder gelblich gefärbt. Stäbchen 7 — 8 mal so lang
als dick, nicht aus Zellulose bestehend. Darunter eine dünnere
Zellulosemembran. Chromatophor wandständig. Stärkekörner,
selten Öltropfen. — Schweiz, selten.
Richteriella Lern m ermann.
Zellen stets zu Cönobien vereinigt, welche dicht geschlossen
oder mit einer Lücke versehen sein können. Zellen kugelig bis
elliptisch mit 2 bis mehreren an der Basis angeschwollenen hohlen
Stacheln. Chromatophor parietal mit Pyrenoid. Teilung der Zellen
in allen Richtungen des Raumes. Cönobien 4 zellig, in einer Ebene
liegend, stets ohne Gallerte. Syncönobien bis 64 zellig. — Plankton-
form, besonders in Teichen.
Jos. Brunnthaler,
m
"V:
89
88
Fig. 83—89. 83 Golenkinia radiata : a vegetative Zelle, b Alitosporeil.
84 G. paucispma. 85 Phytelios viridis. 86 Ph. loricata: a vegetative
Zelle, b Stäbchenschicht. 87 Richteriella botryoides: a typisches Cö-
nobium, b forma tetraedrica^ 12 zelliges Syncönobium. 88 Acaniho-
sphaera Zachariasi. 89 Echinosphaeriditttn Ahrdstedtii (83 a, 87 — 89
nach Lemxnermann, 83^ nach Teiling, 84 nach West, 85 nach
Frenzel, 86 nach Penard).
Protococcales.
119
Einzige Art^):
Richteriella botryoides (Schmidle) Lemmermsinn {= Go/enkin/a
botryoides Sch midie = Golenkmia fenestrata Schroeder =
Richteriella glohosa L e m m e r m a 11 n) (Fig. 87 a)-). — Zellen
kugelig, 3—7 {x dick, mit 1—3 ungefähr 60 (x langen Borsten,
welche am Grunde 1,5 \i. dick sind. Dauersporen mit dicker
Membran beobachtet. — Verbreitet, oligosaprob.
Die forma tetraedrica Lemm ermann (Fig. 87 h) zeichnet
sich durch tetraedrische Anordnung der Zellen aus, wo-
durch 3seitige Syncönobien zustande kommen,
var. q2iadriseta (L e m m e r m a n n) West (= Richteriella
-qjtadriseta L e m m e r m a n n). — Zellen elliptisch oder
eiförmig, 6,5—7 \l breit, 7—10 \x lang, mit 4 23—10 [x
langen Stacheln. — Zerstreut.
Fig. Sic. Errerella bornhemiensis : a Syncönobium von vorn, b von
der Seite (nach Conrad).
Acanthosphaera Lemm ermann.
Zellen kugelig, stets einzeln. Membran sehr dünn, ohne
Gallerthülle, mit vielen Stacheln bedeckt. Stacheln im unteren
Drittel ziemlich dick und stark lichtbrechend, im oberen Teile
dünn und sehr schwer sichtbar. Chromatophor unsicher, ob einzeln,
parietal oder in mehrere Teile zerlegt. Vermehrung ? — Plankton-
form.
Einzige Art:
Acanthosphaera Zachariasi Lemmermann (Fig. 88). — Zelle
10—14 (z dick. Stacheln 30—35 ^ lang. — Sächsische Teiche.
— Bedarf näherer Untersuchung.
1) Es ist noch boscbrieben : Richteriella lougiseta v. Alten mit auf
Sphagnutn festsitzenden Zellen, 11 ^ im Durchmesser, 200 ^ lang, mit deut-
licher Anschwellung (Hannover); dürfte kaum hierher gehören, sondern eher eine
Chaetophoraceae oder junge Bulbochaeie sein.
2) Während der Drucklegung erschien eine Arbeit von Conrad, in welcher
eine neue Protococcaceae beschrieben wurde, welche habituell Richteriella sehr
ähnlich ist, sich iedoch durch das konstante Fehlen der Pyrenoide auszeichnet,
an deren Stelle Öl als Assimilationsprodukt gebildet wird, ferner stets nm- einen
120 Jos. Brunnthaler,
Echinosphaeridium Lemm ermann.
Zelle kugelig, einzeln, ohne Gallerthülle. Memhran aus Zellu-
lose, gleichmäßig mit langen Borsten besetzt, welche am Grunde
von einer hyalinen kegelförmigen Hülle umgeben sind. Sie sind
solid, deutlich gegen die Spitze zu verdünnt, entspringen auf der
Membran und durchbohren den basalen Hüllkegel an der Spitze.
Chromatophor parietal mit Pyrenoid. Zellkern seitenständig. Ver-
mehrung unbekannt. — Planktonform.
Einzige Art :
*Echinosphaeridium Nordstedtii Lemm er mann (Fig. 89). —
Zelle 21 {X dick, Borsten 45 [l lang. — Nur aus Schweden.
Oocystaceae.
Zellen oval, elliptisch, nierenförmig oder gebogen, oder {Tetra-
edreae) von sehr verschiedener Gestalt mit oder ohne armartige
Fortsätze. Membran glatt (häufig mehrschichtig) oder mit Stacheln
oder Zähnchen, oder mit Membranfalten {Scotielld). Zellen einzeln
oder durch Gallerte oder die alte Mutterzellmembran vereinigt,
jedoch keine bestimmt geformten Kolonien bildend ; manchmal
mehrere Generationen ineinander geschachtelt. Gallerte meist
strukturlos. Chromatophor meist parietal glocken- oder platten-
förmig, oder eine zentrale gelappte Platte {Scotielld), oder netz-
förmig durchbrochen (Sektion Oocystopsü), oder zahlreiche kleine
Plättchen (z. B, Oocystis - KviQW, Scotiella). Pyrenoid vorhanden
oder fehlend. Assimilationsprodukt Stärke. Vermehrung durch
Teilung in 2 — 3 Richtungen des Raumes. Die gebildeten 2 bis
8 Autosporen werden meist durch Riß oder Vorquellen der Mutter-
zellmembran frei, manchmal bleiben mehrere Generationen in der
Mutterzellmembran oder Gallerte ineinander eingeschlossen. Die
Borsten und Stacheln werden bei Bohlmia und Lagerheimia schon
in der Mutterzelle gebildet, bei Chodatella erst nach dem Frei-
werden der Autosporen. Dauersporen beobachtet (bei Scotiella rund
mit sehr dicker Membran, bei Oocystis stibmarina in Tetraedron-
Form). Meist freischwimmende Formen, selten festsitzend. Plank-
tonten sind besonders Oocystis- KyI^yv und die mit Schwebeborsten
ausgerüsteten Lager heimieae. — Weit verbreitete Algengruppe,
welche reines Wasser bevorzugt.
A. Zellen rund, oval oder etwas gekrümmt, ohne Stacheln.
Oocysteae (S. 121).
B. Zellen rund oder oval, mit Stacheln. Lagerheimiaeae (S. 134).
Stachel an jeder Zelle trägt, der an der Basis keine Verdickune besitzt. Die neue
Gattung und Art wird wie folgt beschrieben:
Errerella bornhemiensis Conrad (Fig. 87c).
Pseudokolouien ein gleichseitiges Dreieck bildend, an jeder seiner Seiten drei
dreiseitige Pyramiden tragend, welche aus je 16 Zellen bestehen.
Zellen kugelig, 6 — 7 ^i im Durchmesser. Membran sehr dünn, stets mit
einem spitzigen Stachel von 50—90 ^i Länge, niemals mehrere tragend. Stacheln
an der Basis nicht verdickt. Chromatophor parietal, mehr weniger hohlkugelig.
Keine Pyrenoide, dagegen stets Öl in kleinen Tropfen. Vermehrung unbekannt.
Bisher nur aus dem Plankton von Bornhem (Belgien).
Protococcales. - 121
C. Zellen gekrümmt oder nierenförmig. Nephrocytieae (S. 140).
D. Zellen eckig, lappig bis tief eingeschnitten.
Tetraedreae (S. 142).
Übersicht über die Gattungen.
Oocysteae M.
I. Chromatophoren chlorophyllgrün.
1. Zellen mit glatter Membran. Oocystis (S. 121).
2. Zellen 2 eckig mit winzigem Zähnchen.
Ecdysichlamys (S. 131).
3. Zellen mit längsverlaiif enden Membranfalten.
Scotiella (S. 131).
IL Chromatophoren blaugrün.
1. Zellen mit glatter Membran. Olaucocystis (S. 133).
Oocystis 2) Naegeli.
Zellen oval oder elliptisch, mit abgerundeten oder etwas zu-
gespitzten Polen; Membran polar meist etwas verdickt, stets ohne
Stacheln oder sonstige Auswüchse. Chromatophor eine parietale
Platte oder viele kleine Plättchen, oder sternförmig gelappt, oder
netzförmig durchbrochen. Pyrenoide vorhanden oder fehlend. Zellen
entweder einzeln oder zu 2 bis mehreren in einer strukturlosen
Gallerte oder von der Mutterzellmembran eingeschlossen; zuweilen
sind mehrere Generationen ineinandergeschachtelt oder mit gemein-
samer Gallerte umgeben. Vermehrung durch Teilung in 2^3
Richtungen des Raumes; die entstehenden 2 — 8 Autosporen werden
durch einen Riß in der Mutterzellmembran oder durch Vergallerten
derselben frei. Es sind bei einer Art {Oocystü suhmarind) Dauer-
sporen in TetraeJron-Yovm. beobachtet worden, welche nach einer
Ruheperiode und Teilung des Zellinhaltes zu neuen Oocystis-T^QW^w
auskeimen. —
Weit verbreitete Algen, oft als Plankton, von welchen auch
einige in schwach brackischem Wasser vorkommen.
Übersicht über die Sektionen.
I. Chromatophoren einzeln bis viele, scheibenförmig, meist ohne
Pyrenoid. Sektion I. Eu-Oocystis (S. 122).
IL Chromatophoren sternförmig gelappt, mit Pyrenoiden.
Sektion IL Oocystella (S. 123).
III. Chromatophor netzförmig durchbrochen, mit Pyrenoiden.
Sektion III. Oocystopsis (S. 123).
1) Siehe die Anmerkung auf S. 133 betreffs Glmicocysiis.
2) Während der Drucklegung wurde von H. Printz eine Zusammenfassung über
Oocystis publiziert, welche hier leider nicht mehr benutzt werden konnte. Es sei
hiermit auf dieselbe als neueste Bearbeitung hingewiesen. (H. Printz, Eine syste-
matische tjbersicht der Gattung Oocysits Naeg.). Nyt. Mag. f. Naturvid. ßt. 51, 1913.
Siehe Anhang II, S. 230.
122 Jos. Brunnthaler,
Bestimm im gstabelle der Arten.
Sektion I. Eu-Oocystis (S. 123).
I. Zellen meist einzeln, nur als Autosporen zu mehreren in der
Mutterzelle ganz kurze Zeit eingeschlossen.
1. Zellen ohne Gallerthülle ^).
A. Zellen mit polarer Verdickung.
a. Zellen rund, 10 — 11 jz im Durchmesser. 0. rotuiida 1.
b. Zellen breit- elliptisch, mit konkaven Polen, welche in
der Mitte ein kleines Knötchen tragen.
*0. mammillata 2.
c. Zellen länglich-elliptisch, unsymmetrisch, Pole zu-
gespitzt und verdickt. *0. assymmetrica 3.
2. Zellen an beiden Polen mit mehreren knotigen Verdickungen
oder Auswüchsen. 0. coronata 4.
3. Zellen ohne polare Verdickung, kurze Zeit in der Mutter-
zelle eingeschlossen.
A. Zellen länglich -elliptisch, 9—12 [l lang, 3—6 [l breit.
0. pusilla 5.
B. Zellen länglich, 13—27 [i lang, 6—12 (x breit.
0. rupestris 6.
II. Zellen zu Familien vereinigt.
1. Gemeinsame Hülle mit polaren Verdickungen.
A. Zellen an beiden Polen verdickt.
a. Chromatophoren zahlreich. 0. solitaria 7.
b. Chromatophoren 1—2. 0. lacustris 8.
B. Zellen nur an einem Pole verdickt. 0. apiculata 9.
C. Zellen nicht verdickt, manchmal jede mit eigener Gallert-
hülle. *0. parva 10.
2. Gemeinsame Hülle ohne polare Verdickung.
A. Keine zusammengesetzten Kolonien bildend.
a. Zellen an den Polen verdickt.
a. Zellen elliptisch.
* mit 8 Chromatophoren, Zellen 14—23 [x lang,
10—18 [L breit. 0. crassa 11.
** mit 1—2 Chromatophoren, Zellen 8— 13 [x lang,
5_8 [ji breit. 0. Marssonii 12.
ß. Zellen elliptisch, mit geraden, etwas konkaven
Seiten und zugespitzten Enden, 50— 61, .5 [i lang,
23—25 [X breit *0. panduriiormis 13.
y. Zellen länglich-elliptisch, mit knopfförmiger Ver-
dickung, 25—26 [X lang, 16—17 [x breit.
*0. nodulosa 14.
b. Zellen an den Polen nicht verdickt.
a. Gemeinsame Hülle rundlich, eng.
1) Nach Angabe der Autoren !
Protococcales. • 123
* Zellen länglich-elliptisch, ungefähr 2 7^ "^^1 so lang
als breit, 24—25 [l lang, 11—11,5 [l breit.
0. elliptiea 15.
** Zellen breit-elliptisch, ungefähr 1 74 mal so lang als
breit, 41—50 [ji lang, 32,5—40 [i breit. *0. gigas 16.
*** Zellen rundlich-eiförmig, 33— 40 [jl lang, 15-21 [jl
breit. 0. Naegelii 17.
**** Zellen fast 3 mal so lang als breit, elliptisch, 32 [jl
lang, 13 [X breit. *0. sphaerica 18.
ß. Gemeinsame Hülle zitronenförmig, eng. Zellen läng-
lich-elliptisch, 39—60 \L lang, 19—45 [l breit.
*0. macrospora 19.
y. Gemeinsame Hülle weit.
♦Familien meist 2 zellig. 0. geminata 20.
**Familien 4— 8 zellig. 0. pelagica 21.
B. Zusammengesetzte Kolonien bildend.
a. Gallerthülle weit.
a. Zellen elliptisch, etwas zugespitzt, 18—20 \l lang,
12 [L breit. *0. socialis 22.
ß. Zellen elliptisch, mit verdickten Polen, 9 [l lang,
4—5,5 [L breit. *0. gloeocystiformis 23.
b. Gallerthülle eng. Zellen abgerundet, elliptisch, 8 [l
lang, 5 [L breit. 0. Novae Semliae 24.
Sektion II. Oocystella (S. 129).
I. Gemeinsame Hülle ziemlich eng, mit polaren Verdickungen,
Zellen 7—20 [i lang, 3,5—9 y. breit. *0. submarina 25.
n. Gemeinsame Hülle weit, ohne polare Verdickungen, Zellen
23—36 y. lang, 12—15 [l breit. 0. natans 26.
Sektion III. Oocystopsis (S. 130).
I. Hülle radial gestreift, netzförmige Chromatophoren.
♦0. mucosa 27.
Sektion I. Eu-Oocystis (LemnLermann^
1. Oocystis rotunda Schmidle (Fig. 90r"^^^eft©ft-iäat^ugelig,
mit knopfförmiger Verdickung an beiden Polen, 10— iT'ptr^im.
Durchmesser. — Ötztal (Tirol). — Unvollkommen bekannt.
2. * Oocystis mammilata Turner (Fig. 91). — Zellen fast
kugelig, etwas länger als breit, mit etwas konkaven Polen,
welche in der Mitte eine kleine mammillöse Verdickung tragen.
Scheitelansicht kreisrund. Zellen 18 [l lang, 15,2 [x breit.
Längsteilung. — Ostindien. — Zweifelhafte Art, welche viel-
leicht gar nicht hierher gehört.
3. »Oocystis assymmetrica W.West (Fig. 92). — Zellen immer
einzeln, assymmetrisch länglich-elliptisch, 2 V4 mal länger als
breit, Rückseite stärker konvex, als die Bauchseite. Pole ver-
124
Jos. Brunnthaler,
dickt und zugespitzt. Zellen 15—18 [x lang, 7 — 8,6 jx breit. —
In England und Irland sehr häufig.
4. Oocystis coroiiata Lemm ermann. — Zellen meist einzeln,
oval mit abgestutzten oder breit abgerundeten Polen, 9 — 10 [l
lang, 5 — 6 [l breit. Membran dünn, an jedem Pole mit einer
Reihe von Graneln geschmückt Chromatophor meist einzeln,
selten 2, ohne Pyrenoide. — Im Mainplankton. — Ist durch
die polaren Verdickungen von allen Oocysi/s- Arten verschieden.
5. Oocystis pusilla Hansgirg. — Zellen länglich-elliptisch,
3 — 6 [i breit, 9—12 [i lang, meist einzeln, selten zu 2 — 4 in
der Mutterzelle eingeschlossen, deren dünne Membran leicht
reißt. Chromatophoren gelbgrün. — Im südlichen Teil des
Gebietes verbreitet, an feuchten Felsen und dergleichen Orten.
6. Oocystis rupestris Kirchner (Fig. 93). — Zellen oblong-
elliptisch, meist einzeln, weil die dünne Mutterzellmembran
sehr früh reißt. Zellen 13—27 /j, lang, 6—12 ^u breit. — Zer-
streut, an von Wasser überrieselten Felsen.
Fig. 90—100. 90 Oocystis rotunda. 91 O. mammilata. 92 O. assy-
metrica. 93 O. rupestris. 94 O. solitaria. 95 O. solitaria var.
notahile. 96 O. lacustris: a einzelne Zelle, h zweizeilige Familie. 97
O. apicidata. 98 O. parva. 99 O. crassa. 100 O. Marssonu (90
nach Schmidle, 91 nach Turner, 92, 93, 95, 97, 98, 99 nach West,
94, 96 nach Chodat, 100 nach Lemmermann).
7. Oocystis solitaria Wittrock (Fig. 94). — Zellen oft einzeln,
elliptisch oder oval, mit ziemlich dicker, an beiden Polen ver-
dickter Membran. Zellen 6—18 /t breit, 14—25 [Ji lang.
Chromatophoren wandständig, scheibenförmig, mehr oder weniger
zahlreich. — Verbreitet in Teichen und Torfgewässern.
Protococcales. 125
»
Die forma *major Wille besitzt etwas zugespitzte Pole und
25 ^ breite, 48 \i. lange Zellen. — England,
var. *notabile W. West (Fig. 95). — Zellen mit geraden
Seitenwänden; Membran dick, unregelmäßig punktiert.
Zellen 16,5 (x breit, 29 \l lang. — Irland.
8. Oocystis laciistris Chodat (Fig. 96). — Zellen elliptisch mit
zugespitzten Enden, welche leicht verdickt sind. Chromato-
phor einfach oder 2 parietale Platten; Öltropfen nicht sehr
zahlreich. Zellen einzeln oder zu Familien vereinigt mit er-
weiterter Membran, welche an den Polen spitzlich verdickt
ist. Manchmal sind 2 Generationen in derselben Hülle ein-
geschlossen. — Planktonform, speziell Alpenseen bewohnend,
aber auch sonst weit verbreitet.
Die forma *nivaUs F. E. Fritsch hat abgerundete oder zu-
gespitzte Pole, gelben Zellinhalt; Zellen 13 — 15 [x groß,
9 — 10 [x breit. — „Gelber Schnee" auf den Süd-Orkneys
(Antarktik).
9. Oocystis apiculata W. West (Fig. 97). — Zellen länglich-
elliptisch, doppelt so lang als breit, etwas zugespitzt, nur an
einem Pol verdickt, 11 — 15 \i lang, 5—6 [x breit. Familien
2— 4 zellig, 22—24 fx im Durchmesser. — Tirol.
10. * Oocystis parva W. u. G. S. West (Fig. 98). — Zellen meist
einzeln, manchmal in Familien zu 2—4 Zellen. Zellen ellip-
tisch, 114 — P^ni'^il so lang als breit, Pole etwas zugespitzt,
nicht verdickt, 6—12 (x lang, 4—7 (X breit. Membran fest.
Chromatophoren 2 — 3. Familien 13,5—29 (x lang, 10,5 — 18 jx
breit. — Häufig in Tümpeln (England).
11. Oocystis crassa Wittrock (Plg. 99).— Zellen elliptisch, bei-
nahe doppelt so lang als breit, an den Polen mehr weniger
warzenartig verdickt, 14—26 [x lang, 10 — 20 (x breit. Einzeln
oder zu 2 — 4 in Familien vereinigt. Chromatophoren 4 — 8 in
jeder Zelle mit ebensovielen Pyrenoiden. — Verbreitet in
Teichen und Seen.
12. Oocystis Marssoiiii Lern m ermann (Fig. 100). — Zellen
elliptisch, an den Polen zugespitzt, seltener etwas abgerundet.
Membran an den Polen verdickt. Zellen 5—8 jx breit, 8 bis
13 II lang, einzeln oder zu 2 — 8 in P'amilien vereinigt. Mit
1 — 2 Chromatophoren. — Teichplankton, auch in Müssen auf-
gefunden, zerstreut. — Steht der vorhergehenden Art sehr
nahe, vielleicht identisch.
13. * Oocystis panduriformis W. West (Fig. 101). — Zellen
eiförmig, Seiten etwas konkav, Pole zugespitzt und etwas ver-
dickt. Zellen 2 — 2^/^ mal länger als breit, 50—61,5 \l lang,
23—25 (X breit, einzeln oder zu 4—8 in Familien vereinigt;
8 zellige Familie 170 [x lang, 146 {x breit. — England.
Die forma *niajor W. West besitzt größere Zellen: 47 ^i
lang, 29—32,5 (x breit. — Irland.
Die var. *pachy derma W. West eine 2,5 — 2,8 [x dicke Mem-
bran. — England.
14. »Oocystis iiodulosa W. West (Fig. 102). — Zellen oblong-
elliptisch, 1 14 mal so lang als breit, Pole breit abgerundet mit
126
Jos. Brunnthaler,
knopfförmiger Verdickung. Zellen 25 — 26 \l lang, 16—17 [l
breit, einzeln oder zu zweien in breit zitronenförmige Hüllen
eingeschlossen, 44 (x lang, 41 \l breit. — Irland,
15. Oocystis elliptica W. West (Fig. 103). — Zellen länglich-
elliptisch, 274 mal so lang als breit, mit abgerundeten, nicht
verdickten Polen. Zellen 24 — 25 [l lang, 11—11,5 [x breit, zu
4—8 in Familien vereinigt. — Zerstreut.
Die forma *m7nor W. West hat 15—22 [x lange, 7—8,5 [i
breite Zellen. — Mit der typischen Foim zusammen.
Fig. 101 — 109. 101 Oocystts pandtirifonnis : einzelne Zelle und
Familie. 102 O. nodtdosa: einzelne Zelle und zweizeilige Familie.
103 O. elliptica. 104 O. elliptica var. africana. 105 0. Gigas.
106 O. Gigas var. Borgei. 107 O. Gigas var. incrassata. 108 O.
Naegelii. 109 O. macrospora (101—105, 107 nach West, 106 nach
Borge, 108 nach Chodat, 109 nach Turner).
var. * africana G. S. West (Fig. 104). — Zellen zu 4 bis
8 dicht in Familien vereinigt, Zellen breit elliptisch,
8—13 [ji lang, 4,5—7 [x breit; mit einem oder 2 viel-
fach gelappten Chromatophoren. — Angola.
Protococcales. 127
16. *Oocystis Gigas Archer (Fig. 105). — Zellen breit-elliptisch,
1 14 iTial länger als breit, Pole breit abgerundet, nicht verdickt.
Zellen einzeln oder zu 2 — 4 in Familen vereinigt. Zellen 41
bis 50 \i lang, 32,5—40 }j. breit. -2 zellige Familien 67 fi lang,
52 {i, breit. — England.
forma *mmor West. — Zellen 1% mal so lang als breit,
36,2—40 /ii lang, 26—28,5 (x breit, Familien meist
4 zellig, 76 [L lang, 63 (x breit. — England.
var. * Borget L e m m e r m a n n (= Oocystis Borget S n 0 w)
(Fig. 106). — Zellen breit - elliptisch, 13—17 jx lang,
9-~13 {X breit, Familien 4 zellig 35 — 36 (x im Durch-
messer. — Schweden.
var. *incrassata W. West (Fig. 107) besitzt Zellen mit
dicker Membran, an den Polen etwas zugespitzt und
vorgezogen. Zellen 56 ^ lang, 39 (x breit. — England.
17. Oocystis Naegelii A. Braun (Fig. 108). — Zellen rundlich-
eiförmig oder länglich, vor der Teilung 33 — 40 (x lang, 15 bis
21 (X breit. Membran ziemlich dick. Chromatophor parietal,
plattenförmig, ganz oder etwas lappig. Familien 2 — 8 zellig.
— Verbreitet.
var. incrassata L e m m e r m a n n. — Familien 4zellig, rund-
lich, 46 — 50 [X im Durchmesser. Zellen elliptisch, 32 fx
lang, 16 (X breit. Gemeinsame Hülle 2,7 — 5,5 [x dick.
— Seen um Plön.
var. *minutissima Bernard. — Zellen elliptisch, nicht ver-
dickt an den Polen, 5 — 7 jx lang, 4 (x breit. Familien
4 zellig, 17—19 ^ lang, 12 [x breit. Chromatophoren
parietal, 2—3. — Java.
18. * Oocystis sphaerica Turner. — Zellen elliptisch, in der
Jugend rundlich, 32 [x lang, 13 [x breit. Familien 2 — 8 zellig,
rundlich, 65 (x im Durchmesser. — Ostindien.
19. * Oocystis macrospora (Turner) Brunnthaler {= Hydro-
cythim 7nacrospor2un Turner) (Fig. 109). — Zellen länglich-
elliptisch, zu 2 — 4 in einer zitronenförmigen Hülle einge-
schlossen. 39—65 i-i lang, 19 — 45 (x breit. (Es scheint, daß
sich die Maße auf die Hülle beziehen !) — Ostindien. —
Mangelhaft bekannte Art.
20. Oocystis geminata Naegeli. — Zellen eiförmig, manchmal
einzeln, meist in zweizeiligen Familien, deren Membran blasig
erweitert ist. — Vereinzelt. — Unvollkommen beschrieben.
21. Oocystis pelagica Lemmermann (Fig. 110). — Zellen
elliptisch, mit abgerundeten Enden, 7 \l breit, 12 [x lang, zu
4 — 8 in einer weiten vergallerten Hülle eingeschlossen, 23 [x
breit, 30 \k lang. Chromatophoren zahlreich, wandständig,
scheibenförmig, ohne Pyrenoide. — Zerstreut im Plankton von
Seen.
22. *Oocystis socialis Ostenfeld (Fig. 111). — Zellen elliptisch,
mit schwach zugespitzten Enden, 18—22 [x lang, 12 — 14 \l
breit. Mit 2 Chromatophoren mit 1 bis mehreren Pyrenoiden.
28
Jos. Brunnthaler,
Familien 4— 8 zellig, Zellen in einer homogenen Gallerte liegend.
Die Autosporen werden durch Quellung der zwischen ihnen
liegenden Gallerte auseinandergeschohen und bleiben noch
lange Zeit als zueinander gehörig innerhalb der gemeinsamen
Gallerte kenntlich. — Kaspisee, Aralsee.
Fig. 110, 111. 110 Oocystis pelag-z'ca: achtzdWgeFamiWe. 111 0. socialis:
einzelne Familie und zusammengesetzte Familie (HO nach Lemmer-
mann, 111 nach Ostenfeld).
23. *Oocystis gloeocystiformis Borge (Fig. 112). — Zellen
elliptisch, an beiden Polen knopfförmig verdickt, 9 \i lang,
4 — 5,5 [JL breit, zu zweit bis viele in Familien vereinigt, welche
wieder meist in einer gemeinsamen Gallerthülle liegen. Zellen
mit je 2 Öltropfen (?), vielleicht Pyrenoiden. — Tierra de Fuego
(Feuerland).
24. Oocystis Novae-Semliae Wille (Fig. 113). — Zellen elliptisch,
ohne polare Verdickung, abgerundet, mit dicker Membran,
8 ]x lang, 5 ^ breit. Zellen einzeln oder zu 4—8 in P'a-
milien vereinigt, welche ebenfalls wieder zu 2—4 in einer ge-
meinsamen Gallerthülle liegen. 4 zellige Familien 15 [a im
Protococcales.
129
Durchmesser, 8 zellige 32 \l im Durchmesser. — Zerstreut
(z. B. Tirol).
forma *major Wille. — Zellen 11 — 12,5 [i lang, 7 — 8 [l
breit, in 16 zelligen Familien vereinigt, 36 — 40 [l lang,
20—35 \L breit. — England.
Fig. 112.
Oocystis gloeocystiformis: zusammengesetzte Familie und
zweizeilige Familie (nach Borge).
var. *maxvna W. West. — Zellen 2 bis 8 mal so groß als
die typische Form, Familien 2— 4 zellig. Zellen 19—23 \i
lang, 12 — 15 \l breit.
var. tnherczilata Schmidle. — Zellen an den Polen knopf-
förmig verdickt; 8 [x lang, 6 \k breit. — Selten, Tirol.
Sektion IT. Oocystella (Le mm er mann) Wille.
25. *Oocystis submarina Lagerheim (Fig. 114). — Zellen oval
bis elliptisch, manchmal etwas zugespitzt, an den Polen, die
sonst dünne Membran, schwach verdickt. Zellen 7 — 20 ^ lang,
3 — 9 \^ breit. Chromatophor in jungen Zellen einzeln, scheiben-
förmig, nicht die ganze Zelle ausfüllend, in ganz erwachsenen
zwei sternförmige Chromatophoren mit je einem Pyrenoid,
Zellkern zentral gelegen. Zellen selten allein, meist zu 24 in
einer gemeinsamen dünnen Hüllmembran, welche polare Ver-
dickung zeigt. Vermehrung durch freie Zellteilung in 2 — 4 — 8
sehr selten 16 Autosporen. Die Mutterzellmembranen können
lange erhalten bleiben, ohne aufgelöst zu werden, so daß
3 Generationen vereinigt sein können. Die ausgewachsenen
Zellen scheiden eine radial gestreifte Gallerte aus, welche die
Mutterhülle mechanisch dehnt. Ruhezellen beobachtet in der
Form von Tetraedro7i mtitictim'^^, abgerundet dreieckig mit
dicker, fein punktierter Membran. Nach längerer Ruhe tritt
eine Teilung auf und die jungen Ooo'^^'zi-Z eilen werden durch
1) Kommt nur im Binnenlande vor,
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft V
130
Jos. Brunnthaler
einen Riß in der Membran der Dauerzelle frei. — Bewohnt
kleine Tümpel nächst des Meeresufer sowohl brackische, als
auch ganz ausgesüßte. — Schweden, Norwegen.
forma
' majOi
S. West. — Zellen 23—25 jx lang,
— Im Süßwasser, Australien.
Fig. 113 — 117. 113 Oocystis Novae-Semliae : a typische Form, h forma
major. 114 O. subvmrina: a Familie von 4 Zellen, von welchen 2
wieder je 4 zellige Tochterkolonien gebildet haben, h Zelle mit der Gallert-
hülle (nach Färbung), c ausgebildete Zelle. 115 O. ?7atans: a 8 zellige
Familie, b einzelne Zelle. 116 O. mucosa: 2 Zellen. 117 O. (?) briinnea
(113, 114 nach Wille, 115, 116 nach Lemmermann, 117 nach
Turner).
26. Oocystis iiataus (Lemmermann) Wille (= Oocy Stella
natans Lemmermann (Fig. 115). — Zellen elliptisch, zu-
gespitzt 12 — 15 \L breit, 23—26 [x lang, mit 4 — 8 parietalen,
sternförmig gelappten Chromatophoren mit je einem zentralen
Pyrenoid. Zellkern zentral gelegen. Zellen meist zu 8 in
einer weiten gemeinsamen Gallerthülle ohne polare Verdickung.
— Brandenburgische Seen.
Sektion III. Oocystopsis Lemmermann.
27. *Oocystis mucosa Lemmermann (Fig. 116). — Zellen ein-
zeln oder zu 4 — 8 in Familien vereinigt, elliptisch, 15 — 19 [x
lang, 7,5 — 12 [jl breit, mit 2,7 — 5,5 \k dicker, radial geschich-
teter hyaliner Gallerthülle. Ghromatophor netzförmig durch-
brochen, mit 2 — 3 Pyrenoiden. Kern zentral gelegen. P'amilien
mit Gallerthülle bis 28,7 jx breit, 43,8 fx lang, ohne die Gallert-
hülle 23,2 [X breit, 39,7 [x lang. — Nur aus Sizilien (Riviera
von Lentini) bekannt.
Anhangsweise sei angeführt:
*Oocystis l brunnea Turner (Fig. 117). — Zellen kugelig, zu
2 aneinandergepreßt in einer gemeinsamen Hülle von breit
elliptischer Form. Zellinhalt farblos mit rotbraunem Kern (?).
Protococcales. 131
Äußere Zellhaiit punktiert. 39 [l lang, 27 [i breit. — Ostindien.
— Höchst zweifelhafte Art.
Die unter Nummer 1 — 3 und 5 beschriebenen Formen dürften
ebenfalls keine selbständige Berechtigung haben, sondern zu anderen
Arten gehören. Die ganze Gattung bedarf dringend einer mono-
graphischen Bearbeitung, gut bekannt ist nur Oocystis stibmarma i).
Ecdysichlamys G. S. West.
Zellen länglich-elliptisch, 2 eckig, eine Seite schwach konvex,
die andere fast halbkreisförmig, an den Enden mit einem winzigen
Zähnchen besetzt. Chromatophor parietal, einzeln, groß, mit einem
(selten 2) Pyrenoid und zahlreichen kleinen Körnern. Zellkern
meist seitlich angeordnet. Membran dick, undeutlich geschichtet,
die äußeren Schichten mehr weniger unregelmäßig sich ablösend.
Zellen in ausgebreitetem Gallertlager eingebettet, dem Substrat auf-
gelagert. Vermehrung durch Längs- und Querteilung in 2—4
Autosporen.
Einzige Art:
»Ecdysichlamys obliqua G. S. West (Fig. 118). — Zellen klein,
5—8,8 [i, breit, 8,7 — 13,7 \i lang. — Bodenbewohner an feuchten
Stellen. Nur von Mossamedes (Angola) bekannt.
Scotiella F. E. Fritsch.
Zellen elliptisch bis spindelförmig. Membran mehrschichtig;
die äußere in 2 bis mehrere flügelartige Rippen gefaltet, welche
längs verlaufen und gerade oder wellenförmig gebogen sind. Bau
des Chromatophores unsicher, entweder zentrale gelappte Platte
oder mehrere parietale Plättchen, mit oder ohne Pyrenoid. Ver-
mehrung durch Autosporen wahrscheinlich. Die vegetativen Zellen
können sich zu Dauersporen mit sehr dicker Membran umbilden
Entwicklung noch lückenhaft bekannt. — Bewohner des Firns der
Gletscher.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
Zellen spindelförmig mit abgerundeten Enden, 5 — 8 Ptippen, welche
spiralig gedreht sind. S. nivalis 1.
Zellen elliptisch, mit 6 Ptippen, von denen 2 gegenüberliegende
miteinander verbunden sind und über die ganze Zelle laufen,
die dazwischen liegenden je 2 frei sind. S. *antarctica 2.
Zellen sehr breit elliptisch, mit zahlreichen Ptippen.
S. *polyi)tera 3.
1) Es wiirde in letzter Zeit noch beschrieben:
*Oocystis ChodatI Wolosz., Zellen elliptisch, einzeln oder zu 2— 4, 10— 15 /t lang,
4 — 7 /t breit. Membran meist dick mit Polverdickung', manolimal mit kurzen
Stacheln. — Java. —
Die Beschreibung erlaubt nicht die Einreihung in eine der vorstehenden Gruppen,
weil Angaben über die Chromatophoren fehlen.
132
Jos. Brimiithaler
1. Scotiella nivalis (Shuttleworth) F. E. Fritsch {= Astasm
ftivalis Shuttleworth =:= Pteroinonas nivalis C h o d a t) (Fig. 119).
— Zellen einzeln, spindelförmig mit abgerundeten Enden.
Membran bis zu 8 Rippen bildend, welche spiralig angeordnet
sind und am Zellende in kleine Vorsprünge auslaufen. Zellen
12—15 \L breit, 20 — 31 [.i lang (mit der Hülle). Im Quer-
schnitt abgerundet 8 eckig, sternförmig. Innere Membran dünn.
Chromatophor eine median liegende, mehr weniger lappige
oder sternförmige Platte (nach anderer Angabe mehrere wand-
ständige kleine Plättchen) mit großem Pyrenoid, welches jedoch
auch fehlen kann. Häufig gelbrotes Öl. Vermehrung durch
Autosporen (?). Dauerzellen durch Umbildung vegetativer
Zellen. Membran dick, hyalin. P'reiwerden durch Längs-
spaltung der Membran. — Bewohner des Schnees und Firns
in großer Höhe oder im Norden. Schweiz, Skandinavien.
Fig. 118 — 121. 118 Ecdysichlamys ohliqua: a einzelne Zelle, h — d
Zelle mit Hülle, deren Ablösung zeigend, e — g Autosporenbildung. 119
Scotiella nivalis: a — c Zelle von verschiedenen Seiten, d, e Querschnitt
der Zelle. 120 Scotiella antarctica: a Zelle von vorn, h Durchschnitt
der Zelle, c, d Schema des Verlaufs der Rippen. 121 Scotiella poly-
ptera: a Zelle von vorn, b Scheitelansicht, c Autosporenbildung (118
nach West, 119 nach Chodat, 120—121 nach Fritsch).
*Scotiella antarctica F. E. Fritsch (Fig. 120). — Zellen
elliptisch mit 6 flügelartigen Rippen besetzt, welche in gleichen
Abständen die beiden Pole verbinden. 2 dieser Rippen, welche
sich gegenüberstehen, umziehen die Zelle ohne Unterbrechung
kreisförmig (Hauptrippen); zwischen diesen je 2 Nebenrippen,
welche unterhalb der Zellenden endigen, manchmal eine
Schleife bildend. Chromatophor unsicher. Dauersporen werden
aus den vegetativen Zellen gebildet, besitzen dicke undulierte
Membran. Vermehrung durch Teilung (Autosporen), noch ge-
nauer zu untersuchen. Zellen 16—21 \i, mit Rippen 28 — 30
(selten 42 (x) breit, 43 — 49 (selten 55 \l) lang. — Nur von den
Protococcales. 133
Süd-Orkneys (Antarktik) auf gelbem und rotem Schnee be-
kannt.
♦Scotiella polyptera F. E. Fritsch (Fig. 121). — Zellen
breit-elliptisch, mit zahlreichen längsverlaufenden Rippen. Die
Rippen verlaufen spiralig und wellig und geben der Zelle ein
gekerbtes Aussehen, lassen jedoch die Zellpole frei. Zellinhalt (V).
Vermehrung durch Teilung beobachtet. Dauersporen (V). Zellen
16 — 17 [X breit, 20 — 24 y. lang. — Xur von den Süd-Orkneys
(Antarktik) auf gelbem Schnee bekannt.
Glaucocystis ^) Itzigsohn.
Zellen elliptisch oder oval, selten länglich, einzeln oder zu 2 — 8 in runden
oder elliptischen Familien vereinigt. Membran dünn, farblos. Chromalophoren
blaugiiin, in jungen Zellen klein, zahlreich, länglich oder scheibenffumig. parietal
angeordnet; in älteren Zellen vom Zentrum aus (mit Zentraivakuole) sternförmig,
allseitig oder einseitswendig, ausstrahlende fadenförmige Chromatophoren oder
mehrere sternförmige (iruppen. Zellkern seitlich gelegen. Vermehrung durch
Teilung in 4 Autosporeu, welche durch Platzen der Mutterzellmembran frei werden
oder noch weiter in der erweiterten Zellhaut eingeschlossen bleiben. — Bewohner
von Sümpfen, Mooren, seltener als Plankton in stehenden Gewässern — Wird meist
anhangsweise bei den Schizophjceen angeführt, wegen der blaugrünen Chromato-
phoren, besitzt jedoch einen echten Zellkern und Autosporenbildung.
Bestimmungsschlüssel der Arten,
Zellen elliptisch ohne äquatoriale Verdickung. Gl. Nostochinearum 1.
Zellen meist kugelig, später etwas elliptisch, stets mit einer leichten Membran-
verdickung in der Äquatorialebene. Gl. *cingulata 2.
1. Glaucocystis Nostochinearum Itzigsohn (Fig. 122). — Zellen meist läng-
lich-elliptisch, 10 — 18 /.i breit, 18—28 f.i lang, einzeln oder zu 2 — 8 in rund-
lichen oder elliptischen Familien vereinigt. Membran dünn. Chromatophor
in erwachsenen Zellen deutlich radiär angeordnet. — In Sümpfen, Torfmooren
u. dgl. Orten, verbreitet.
forma *tmmafn's Schmidle. — Zellen rund oder oval, sehr groß, 40 — 68 ^u
breit, 50—84 fj, lang, Familien bis 4 zellig, 160 f^ groß. Hüllen ziemlich
dick. Chromatophoren fadenförmig, stets parietal, sternförmig ange-
ordnet. — Nyassa (Afi-ika).
var. minor B.ansgirg besitzt kleine, 6—10 fi breite, 10 — 18 /^ lange, meist
elliptische Zellen, welche zu 2 — 4 in 24 — 36 fA, großen Kolonien vereinigt
sind; Membran manchmal gelblich. — Böhmen.
var. incrassata Lemmermann ist durch die an den Zellenden verdickte
Membran ausgezeichnet ; Zellen 15 ^i breit, 24,5 (.i lang. Kolonien bis
8 zellig, 27,5 ^ breit, 37 ^i lang. — Deutschland, zerstreut.
var. *Moebti Gutwinski hat an den Enden abgestutzte, sonst elliptische
Zellen, 13 ^i breit, 26—28,6 /.i lang^. — Java.
2. *Glancocystis cingnlata Bohlin (Fig. 123). — Zellen kugelig oder schwach
elliptisch, stark in der Größe ovanierend, zwischen 12 — 16 und 68 (A, im
Durchmesser. Membran dünn, gegen das Zellinnere in der Äquatorialebene
leicht ringförmig verdickt. Chromatophoren zahlreich, parietal, in älteren
Zellen fadenförmig. Zellen einzeln oder zu 2 — 8 in Kolonien, 45—160 [.i
dick. Farbe der Chromatophoren unsicher. — Bisher nur aus Paraguay.
1) Die Gattung Glaucocystis wird in der vorliegenden Flora unter den Rot-
algen in der Gruppe der Glaitcophyceae behandelt. Ich halte ihre Stellung unter
den Oocystaceae für richtiger, führe sie aber nur sublinea an, um anzudeuten, daß
über die Öicliung Zweifel bestehen.
134
Jos. Brnnntbaler,
Fig. 122, 123. 122 Glaucocystis Nostochinearum: a Zelle mit fädigen
Chromatophoren und Zellkern, b junge Zelle, c 4 zellige Familie 123
Gl. cingulata: 4 zellige Familie (122 nach Hieronymus, 123 nach
Bohlin).
B. Lagerheimieae Brunn thaler.
Bestimmungsschlüssel der Gattungen.
I. Teilungen in 3 Richtungen.
1. Zellen eiförmig, mit 1 — 2 Stacheln am breiten Pol.
Pilidiocystis (S. 134).
2. Zellen mit Stacheln ringsum die Zelle. Bohlinia (S. 134).
3. Zellen mit 4 bis zahlreichen, meist an den Zellenden sitzen-
den Stacheln.
A. Stacheln mit basaler Verdickung. Lagerheimia (S. 135).
B. Stacheln ohne basale Verdickung. Chodatella (S. 136).
II. Teilung nur in 1 Richtung. Zellen mit zahlreichen Borsten.
Franceia (S. 139).
Pilidiocystis Bohlin.
Zellen eiförmig, Membran dünn, farblos, nicht aus Zellulose
bestehend, am spitzen Ende verdickt und braungefärbt; am breiten
Ende 1 — 2 Stacheln mit basaler knopfförmiger Verdickung. Chroma-
tophor unsicher. Pyrenoid im schmäleren Teil der Zelle. Stärke-
assimilation. Vermehrung durch Teilung in 2—4 Autosporen,
welche durch Verquollen des hyalinen Teiles der Mutterzellmembran
frei werden. Dauerzellen wahrscheinlich.
EHnzige Art :
♦Pilidiocystis endophytica Bohlin (Fig. 124). — Zellen 13—30 \l
dick, Stacheln 5 — 13 [x lang. — In der Gallerte von Rivularia
nidulans und anderen Schizophyceen in Brasilien und Paraguay.
Bohlinia Lern m ermann.
Zellen eiförmig, mit zahlreichen deutlich gegen die Basis ver-
dickten, jedoch keine basale Verdickung bildenden Stacheln besetzt.
Chromatophoren 1—4, parietal, plattenförmig, ohne Pyrenoid. Öl-
Protococcales. 135
tropfen häufig vorhanden. Vermehrung durch Teilung in 4 Auto-
sporen, welche durch Riß in der Mutterzellmembran frei werden.
Die Stacheln werden bereits in der Mutterzelle gebildet.
Einzige Art:
Bohlinia Echidna (B o h 1 i n) L e m m e r m a n n (= Oocystis Echidjia
Bohli-n = Chodatella Echidna Chodat) (Fig. 125). —
Charakter der Gattung. Im Plankton, selten. — Maßangaben
fehlen,
Lagerheimia Chodat.
Zellen 'rund, elliptisch oder zylindrisch, mit abgerundeten
Enden. Zellhaut der mit 2 bis mehreren langen, meist gebogenen
Borsten, welche einem basalen knopfförmigen Höcker aufsitzen.
Borsten entweder nur polar oder auch äquatorial. Chromatophor
plattenförmig, fast ^/^ der Zelle ausfüllend, mit kleinem Pyrenoid.
Zellen einzeln oder zu 2— 8 von einer gemeinsamen Mutterzellhaut
umschlossen. Vermehrung durch Teilung in 4 — 8 Autosporen,
welche ihre Borsten schon innerhalb der Mutterzelle ausbilden.
Die jungen Zellen können auch in der erweiterten Mutterzell-
membran eingeschlossen bleiben. Die für Lagerheimia angegebene
Vermehrung durch 2 geißelige Zoosporen ist höchst zweifelhaft und
dringend eine Nachprüfung erwünscht. — Ausgesprochene Plankton-
formen.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Zellen mit 4 Borsten.
1, An den Zellenden je 2 Borsten.
A. Zellen zylindrisch mit abgerundeten Enden oder oval.
L, genevensis 1.
2. Borsten kreuzweise gestellt.
A. Zellen rund. *L. Chodati 2.
B. Zellen elliptisch. L. wratislaviensis 3.
IL Zellen mit 6 Borsten, 2 Borsten polar, 4 Borsten kreuzweise
in der Äquatorebene angeordnet. L. 3Iarssonii 4.
III. Zellen mit 8 Borsten je 4 an jedem Ende.
1. Zellen oval, 4,5 \l breit, 7 [x lang. L. octacantlia 5.
2. Zellen zylindrisch mit abgerundeten Enden, 7.5—9 \}. breit,
28—38 \x lang. L. *splendens 6.
1. Lagerheimia genevensis Chodat (Fig. 126). —.Zellen
zylindrisch mit abgerundeten Enden oder elliptisch, 3— '4,5 (Ji
breit, 8—10 [i. lang, Borsten 7—8 {x lang, mit 4 stark diver-
gierenden Borsten, je 2 an jedem Zellende. — Zerstreut in
Teich- und Flußplankton. —
Die var. stcbglobosa (L e m m e r m a n n) Chodat (= Lager-
heimia stihglohosa L e m m e r m a n n) unterscheidet sich von
der typischen Form nur durch die elliptische Form der
Zellen, 4—5,5 (x breit, 5—9,4 \h lang, Borsten 10—13,5 (x.
— Teichplankton, zerstreut.
136 Jos. Brunnthaler,
2. *Lagerheimia Chodati Bernard (Fig. 127). — Zellen rund,
5 — 10 [i dick, mit 4 kreuzweise gestellten 13 — 20 [i langen
Borsten. Membran ziemlich dick. Chromatophor fast die
ganze Zellwand bedeckend, parietal, mit ziemlich großem Pyre-
noid. — Java.
3. Lagerheimia wratislaviensis Schroeder (Fig. 128). —
Zellen elliptisch, 8 — 9 \l breit, 11 — 12 [x lang, mit 4 kreuzweise
angeordneten, 24 — 31 [l lang etwas verdickten Borsten. Chroma-
tophor parietal, manchmal Pyrenoid fehlend. — Teichplankton,
zerstreut.
4. Lagerheimia Marssonii Lern m ermann. — Zellen oval,
5 \x breit, 8 (ji lang, mit 6 ungefähr 25 \x langen Borsten, von
welchen 2 an den Zellenden, die 4 anderen kreuzweise äqua-
torial angeordnet sind. — Nur vom Summtsee angegeben.
5. Lagerheimia octacantha Le mm ermann. — Zellen oval,
4,5 [L breit, 7 \i lang, kurz vor den Enden mit je 4 ungefähr
15 [L langen Borsten besetzt, welche auf ungefähr 2,5 [l großen
Höckern sitzen. — Wilmersdorfer See.
6. *Lagerheiinia spleiidens G. S. West (P'ig. 129). — Zellen
zylindrisch mit abgerundeten Enden, 7,5—9 \i breit, 28 — 38 [l
lang, Borsten 13 — 26 [l lang. Borsten meist zu je 4 den Zell-
enden aufsitzend, gerade oder etwas gebogen, mit deutlicher
basaler, knopfförmiger Anschwellung. Membran zart, spiralig
gestreift. Chromatophor eine parietale Platte. Pyrenoid nicht
gesehen. — Nur aus Australien (Yan Yean Reservoir) bekannt.
Chodatella Lemmermann.
Zellen oval bis elliptisch, mit 4 bis zahlreichen gegen die
Basis deutlich verdickten Borsten, jedoch ohne basale knopfförmige
Anschwellung. Borsten entweder nur polar oder über den ganzen
Umfang verteilt. Chromatophor parietal, manchmal mehrere, mit
oder ohne Pyrenoid. Vermehrung durch Autosporen, welche durch
Aufreißen der Membran frei werden oder in der Mutterzelle weiter
eingeschlossen bleiben. Borsten sollen sich erst außerhalb der
Mutterzelle entwickeln, — Planktonformen, besonders Teiche bevor-
zugend. — Von Lagerheimia durch die Abwesenheit der basalen
knöpf förmigen Verdickung und durch die Entwicklung der Borsten
außerhalb der Membran verschieden. —
Bestimm Uli gsschlüssel der Arten.
I. Zellen am ganzen Umfang mit Borsten.
1. Zellen mit 6—18 Borsten.
A. Zellen mit 6 hakig gekrümmten Borsten.
Ch. *brcviseta 1.
B. Zellen mit 10 geraden Borsten. Ch. *amphitricha 2.
C. Zellen mit mehr als 10 Borsten.
a. Zellen 4—5 [x breit, 6,5—8 [x lang.
Ch. *javaiiica 3.
b. Zellen 13,5 \l breit, 18 ^ lang. Ch. *radians 4.
Protococcales.
137
Fig. 124 — 141. 124 Pilidiocystis endophytica. 125 Bohlmia Echidna:
Zelle in Autosporenbildung und Austritt der Autosporen. 126 Lager-
heimia genevensis. 127 L. Chodati. 128 L. wratislaviensis. 129 L.
splendens. 130 Chodatella breviseta. 131 Ch. amphitricha. 132 Ch.
javanica. 133 Ch. radians. 134 Ch. Droescheri. 135 Ch. arinata.
136 Ch. hrevispina. 137 Ch. citriformis. 138 Ch. longiseta. 139
Ch. cüiata. 140 (7^. snbsalsa. 141 Ca. quadriseta (124, 125 nach
Bohlin, 126 nach Chodat, 127, 132 nach Bernard, 128 nach
Schröder, 129, 130, 133, 141 nach West, 131, 139 nach Lager-
heim, 134, 135, 138, 140 nach Lemmermann, 136 nach Fritsch,
137 nach Collins).
j^38 Jos. Briinnthaler,
2. Zellen mit zahlreichen Borsten.
A. Borsten 10—17 [i lang. Ch. Droeschcri 5.
B. Borsten 5—6 [l lang. Ch. armata 6.
C. Borsten sehr kurz, ca. 0,5 — 1,5 [i lang.
Ch. *brevisi)iiia 7.
IL Zellen nur an den Zellenden mit Borsten.
1. Zellen zitronenförmig mit je 8 Borsten an jedem Ende.
Ch. *citriformis 8.
2. Zellen oval bis elliptisch.
A. Borsten 44—55 [x lang, zu je 4—10 an den Zellenden.
Ch. longiseta 9.
B. Borsten unter 30 [l lang.
a. Borsten zu 3—7 an jedem Ende, Zellen 9 — 18 [x
breit, 12—21 a lang. ' Ch. ciliata 10.
b. Borsten zu 2—3 an jedem Ende, Zellen 2,5 — 8,5 [l
breit, ö—\3\l lang. Ch. subsalsa 11.
c. Borsten zu je 2 an jedem Ende, Zellen 3,4—5 [i
breit, 5,5—8 [i lang. Ch. quadriseta 13.
III. Zellen an den Enden mit je 3 Borsten, an den beiden Seiten
in der Mitte je 1 Borste. Ch. octoseta 13.
1. *Cho(latella breviseta W. et G. S. West (Fig. 130). -
Zellen breit elliptisch, von oben gesehen kreisrund, mit 6,
11,5-17,5 [JL langen hakig gekrümmten, seltener geraden
Borsten. Zellen 8—9,5 [l breit, 12—12,5 (x lang, einzeln.
Vermehrung durch Autosporen, welche zu vier gebildet werden.
— Irland.
2. *Cho(latella amphitricha (Lagerheim) Lemmermann ( =
Oocystis ciliala ß aviphitrkha (Lager heim) (Fig. 131). —
Zellen oval bis länglich oval, von oben gesehen kreisrund,
4-6 (x breit, 8—12 {x lang. Mit 10 ziemlich starren, 12— 20 (x
langen Borsten umgeben. Zellen einzeln oder zu 2—4 in
Familien vereinigt. — Schweden.
3. *Chodatella javanica Bernard (Fig. 132). — Zellen ellip-
tisch, 4 — 5 (X breit, 6,5—8 [x lang. Membran ziemlich dick
mit 10 — 15 feinen, 8—12 [x langen Borten besetzt. Borsten
etwas verdickt gegen die Basis und von ungleicher Länge,
schwer sichtbar. Chromatophor aus 1—2 parietalen Platten
bestehend. Pyrenoid wenig distinkt. — Java.
4. Chodatella radialis (W. et G. S. West) Lemmermann
(=r: Oocvstis ciliata Lager heim var. radians W. et G. S. West)
(Fig. 133). — Zellen elliptisch, 13,5 (x breit, 18 [x lang. Mit
10—18 Borsten von 13,5—17 \l Länge. Zwei derselben liegen
äquatorial, die anderen mehr oder weniger gehäuft gegen die
Enden. Zellen einzeln oder zu zweien. — England.
5. Chodatella Droescheri Lemmermann (Fig. 134). — Zellen
elliptisch oder oval, 10 — 16 [x lang, 5 — 12 [x breit, mit zahl-
reichen, ungefähr 10—17 [x langen, am Grunde deutlich ver-
dickten Borsten besetzt. — Saaler Bodden.
Protococcales. 139
tj. Chod.ateUa armata Lern m ermann (= Golenkinia armata
Lern m ermann (Fig. 135). — Zellen oval, 7 (x breit, 10 (i.
breit, am Rande mit zahlreichen, 5 — 6 \i langen Borsten.
Zellen stets einzeln. — Zerstreut.
7. *Chodatella brevispina F. E. Fritsch (Fig. 136). — Zellen
elliptisch bis etwas eiförmig, 10 — 15 (x breit, 17 — 20 \l lang,
dicht bedeckt mit 0,5—1,5 [x langen, dünnen Borsten. Zell-
inhalt? Autosporen zu zwei beobachtet. — Südorkneys (Ant-
arktik), auf „gelbem^' Schnee.
8. *Chodatella citriformis Snow (Fig. 137). — Zellen zitronen-
förmig, -8 — 20 [x breit, 13—23 [x lang, an den beiden Enden
mit je 8 ungefähr körperlangen, gegen die Basis ziemlich stark
verdickten Borsten besetzt. Chromatophor in Einzahl, mit
Pyrenoid. — Erie-See (Nordamerika).
9. Chodatella longiseta Lemm ermann (Fig. 138). — Zellen
elliptisch, in der Scheitelansicht kreisrund, 8 [x breit, 12 [x
lang, an beiden Polen mit je 4—10 44—55 [x langen Borsten.
Zerstreut in Teichen, Mooren.
10. Chodatella ciliata (Lagerheim) Lemm ermann (= Oo-
cysti's ciliata Chodat = Lagerheimia ciliata Chodat (Fig. 139).
— Zellen eiförmig oder elliptisch, in der Scheitelansicht kreis-
rund, 9 — 18 [X breit, 12 — 21 [x lang. An beiden Enden mit
je 3—7 (meist 6) 18—20 [x langen Borsten besetzt. Zellen
einzeln oder zu 2—8 in Familien vereinigt, 4 zellige Familie
18 [X breit, 30 [x lang. — Verbreitet, aber nicht häufig.
11. Chodatella subsalsa Lemm ermann (= Lagerheimia sub-
salsa Lemm ermann) (Fig. 140). — Zellen oval, in Scheitel-
ansicht kreisrund, 2,5-8,5 [x breit, 5—13 [x lang, etwas unter-
halb der beiden Enden mit je 2 oder 3 7,5—26 jx langen
Borsten besetzt, Zellen einzeln oder zu 2 — 8 in Familien
vereinigt. Borsten v/erden erst außerhalb der Mutterzelle ge-
bildet. — Selten, auch in Brackwasser.
12. Chodatella quadriseta Lemmermann (Fig. 141). — Zellen
oval bis fast kugelig, 3,4—5 (x breit, 5,5—8 jx lang, etwas
unterhalb der beiden Enden mit 2, 15—17,5 [x langen Borsten
besetzt. Chromatophor öfter in 2 parietalen Platten, ohne
Pyrenoid. Einzeln. — Zerstreut, Bewohner kleiner Tümpel
und Teiche.
13. Chodatella octoseta H. v. Alten. — Zellen elliptisch, 5 — 6 (x
breit, 10 — 11 (x lang. Borsten an jedem Pol 3, an den beiden
Seiten in der Mitte je 1. — Steinhuder Meer (Hannover).
Franceia Lemmermann.
Zellen oval, mit zahlreichen langen, an der Basis nicht ver-
dickten Borsten umgeben. 2 — 3 parietale plattenförmige Chroma-
tophoren, mit oder ohne Pyrenoid. Zellen einzeln oder lose zu
Kolonien vereinigt, mit einer Gallerthülle umgeben. Vermehrung
durch Längsteilung.
140 Jos. Brunnthaler,
Einzige Art:
Franceia ovalis (France) Lern mer mann (=^ Phytelios ovalL
France ^ Golenkinia Francc'i Chodat) (Fig. 142). — Zellen
oval, selten elliptisch, 10 \i breit, 17 (ji lang, mit zahlreichen
ungefähr 23 \x langen Borsten. Gallerthülle ziemlich dick,
hyalin. — Zerstreut, aber nicht häufig.
C. Nephrocytieae.
Einzige Gattung:
Nephrocytium Naegeli.
Zellen rundlich, oval, spindelförmig oder nierenförmig, zu
2 — 16 in Gallertkolonien peripherisch angeordnet. Chromatophor
eine gebogene wandständige Platte mit seitlichem Ausschnitt und
Pyrenoid. Vermehrung durch Teilungen in allen 3 Richtungen des
Raumes. Die Autosporen werden frei durch Verquellen der Mutter-
zellmembran oder Zersprengen derselben. Es bleiben öfter mehrere
Generationen in einer erweiterten Hülle vereinigt. — Verbreitete
Formen, meist in kleineren Wasserbecken.
Bestimmungsschltissel der Arten.
I. Zellen spindelförmig, manchmal etwas gekrümmt.
N. closterioides 1.
IL Zellen mehr oder weniger mondförmig.
1. Zellen gegen die Enden verdünnt, zugespitzt.
*N. lunatiim 2.
2. Zellen fast gleich breit, Enden abgerundet.
*N. allantoideiim 3.
III. Zellen nierenförmig.
1. Zellen groß, 20—25 \x. breit, 28—57 ]x lang.
*N. liydrophihim 4.
2. Zellen kleiner, jung, 2 — 7 jjl breit, 3 — 6 mal so lang, alte
Zellen 8 — 22 pi breit, doppelt so lang.
N. Agardhiamim 5.
IV. Zellen fast halbkreisförmig, dick und plump.
1. Kolonien zweizeilig, Membran der Kolonie sehr dick, glatt.
*N. obesiim 6.
2. Kolonien 2—8 zellig, Membran der Kolonie innen dünn und
fest, äußere unregelmäßig in größeren oder kleineren Stücken
sich ablösend. *N. ecdysiscepaiium 7.
1. Nephrocytium closterioides B o h 1 i n (inkl. Atractinhan
Schmidlei Zacharias) (Fig. 143). — Zellen spindelförmig,
manchmal etwas gekrümmt, Enden zugespitzt, 4—8 [i, breit,
30 — 46 (JL lang. Chromatophor parietal etwas gelappt. Zellen
zu 2 oder 4 in einer zarten Gallerthülle. — Moorbewohner
(Plön, Roxheim) und Teiche.
2. Nephrocytium lunatum W. West (Fig. 144). — Zellen halb-
mondförmig, zugespitzt, 3 — 472 "^^ ^^ ^^^^§ ^"^ breit, am Rücken
Protococcales.
141
ziemlich konvex, Bauchseite leicht konkav, 4 — 6 (x breit,
14—18 [L lang, Zellen zu 4—8 in 20—32 [x breiten, 36—60 [x
langen Kolonien vereinigt, ungefähr spiralig angeordnet.
Äußere Membranhülle hyalin. — England, Sizilien.
Fig. 142 — 150. 142 Franceia ovali's. 143 Nephrocytium closierioides.
144 N. lunattun. 145 A^. allantoideum. 146 N. hydrophilum. 147
N. Agardhiomim. 148 iV. ohesiim. 149 N. ecdysiscepanum. 150
Desmatractum pUcattim (142 nadi France, 143, 145 nach Bohlin,
144, 148, 149, 150 nach West, 146 nach Turner, 147 nach
Dangeard).
3. *Nephrocytiiim allantoideum Bohlin (Fig. 145). — Zellen
leicht gekrümmt, fast gleich breit, mit etwas abgerundeten
142 Jos. Brimnthaler,
Enden, 3—5 [i breit, 18—22 \i lang. Zellen zu 4 in Kolonien,
20—25 (Jt dick, 23—40 [i lang. Hülle hyalin. — Brasilien.
Paraguay.
4. Nephrocytinm hydropliilum (Turner) Wille (= Hydrocystis
hydrophila Turner (Fig 146). — Zellen nierenförmig oder
etwas länglich, 20—25 (x breit, 28— .ö7 [z lang. Zellen zu 4 oder
mehr in Kolonien, mit farbloser Gallerte, ca. 72 [i, dick. Zell-
enden sollen braun oder purpurn sein (?). — Ostindien.
5. Neplirocythim Agardhianum Naegeli (inkl. Nephrocytinm
AW^(f //z' G r u n 0 w und Selenococms farcinaUs Schmidle und
Zacharias) (Fig 147). — Zellen nierenförmig, im jungen
Zustande 2—7 [x breit, 3— 6 mal so lang, zu 40— 7Ü \i großen
Familien spiralig angeordnet. Ältere Zellen sind 8 — 22 pt breit,
doppelt so lang und wurden als N. Naegelii bezeichnet. Ver-
mehrung durch Teilung in 4—8 Teile, welche weiter quer-
geteilt werden können. Die Autosporen sind peripher gelagert
und bleiben in der erweiterten Mutterzelle eingeschlossen. Frei
werden durch Verquollen. Chromatophor eine parietale Platte
mit einem Pyrenoid. — Verbreitet.
6. *Nephrocytiiim obesiim West (Fig. 148). — Zellen fast
halbkreisförmig mit abgerundeten Enden, Bauchseite gerade
oder sehr gering konkav, 15 — 28 [x (selten 38 [x) breit, 25 — 49 {x
lang. Familie 2 zweizeilig mit dicker, hyaliner gemeinsamer
Hüllmembran; 48—71 [x breit, 60—90 (x lang (ausnahmsweise
104 (X breit, 126 [x lang, mit 10 jx dicken Hüllmembran). —
England, Südamerika.
7. * Nephrocytinm ecdysiscepanum W. u. G. S. West (Fig. 149).
— Zellen halbkreis- bis dick nierenförmig, mit breit abgerundeten
Enden und fast gerader Bauchseite, 13 — 17 [x breit, 24 — 26,5 [x
lang. Familien 2 — 8 zellig, Zellen unregelmäßig angeordnet,
46 — 71 [X breit, 72 — 86,5 [x lang; gemeinsame Membranhülle
hyalin, die äußeren Teile unregelmäßig sich ablösend. 2 zellige
Familien haben oft 3 alte Hüllen um sich. — England.
Anhang.
♦Desmatractiim plicatum W. u. G. S. West (Fig. 150). — Zellen
elliptisch mit zugespitzten Enden und eingeschnürter Mitte,
mit 8 Längsrippen, 6,5—7 (x breit, 16 — 17,3 [x lang, am Isthmus
5,3 — 5,8 [X breit, einzeln freischwimmend. Mit zentralem
Pyrenoid. Alles andere unbekannt. — Ceylon. — Zugehörig-
keit ganz unsicher.
D. Tetraedreae.
I. Zellen eckig, lappig oder unregelmäßig lappig.
Tetraedroii (S. 142).
II. Zellen di- oder trichodom verzweigt. Thainiiiastriim (S. 159).
Tetraedron ^) K u e t z i n g.
Zellen einzeln, freilebend (selten einige Exemplare zusammen-
hängend, verschieden gestaltet, 3- bis vieleckig, gelappt oder un-
1) Mit derGatlung Tetraedron können verwechselt werden die beiden Hetero-
conten-Gattungen : Pseudotetraedron und Centritractiis.
Protococcales. 143
gelappt, spindelförmig, mit oder ohne lange Arme oder Fortsätze,
welche einfach oder mehrfach verzweigt sein können. Membran
glatt, granuliert oder mit Warzen oder Stacheln besetzt. Chroma-
tophor meist einzeln, wandständig, phattenförmig mit oder ohne
Pyrenoid. Vermehrung, soweit beobachtet durch Teihmg in 2 — 3
Richtungen. Die entstehenden Autosporen w^erden durch Riß in
der Membran frei. Der Austritt erfolgt in einer sehr zarten Blase.
Mit Sicherheit ist Autosporenbildung nachgewiesen bei folgenden
Arten : T. caudatum var. punctattim, mmiimim, vmtictim, punctu-
lattcm, reguläre, reticulahtm, trigomtm var. tetragonum. — Die
Gattung ist eine provisorische. Eine größere Zahl der Formen
sind nur Entwicklungsstadien anderer Algen. Nachgewiesen wurde
diese Tatsadie für Hydrodictyon, Pediastrum und Oocystis. Die
systematische Anordnung ist nur von praktischen Gesichtspunkten
aus vorgenommen; sehr unsicher ist die Sektion Cerasterias. —
Tetraedron ist weit verbreitet und bevorzugt meist kleinere Wasser-
becken, einige Formen sind Planktonten.
Übersicht der Sektionen.
I. Rumpf der Zelle deutlich hervortretend, mit 3 bis mehreren
Ecken, ohne oder mit einfachen kurzen Stacheln.
Sektion I. Polyedrium (S. 143).
II. Rumpf der Zelle deutlich, mehr weniger halbkreis- oder halb-
mondförmig, oder zylindrisch und eingerollt, mit einfachem
Stachel an den Enden. Sektion IL Closteridium (S. 144).
III. Rumpf der Zelle deutlich, Zelle mehreckig, jede Ecke mit
mehreren langen Stacheln. Sektion III. Polyedriopsis (S. 145).
IV. Rumpf der Zelle entweder deutlich, Ecken mit je 2 oder
mehreren kurzen Stacheln, oder Rumpf mehr weniger undeutlich,
mit langen armartigen Fortsätzen, einfach oder wiederholt ge-
teilt, Enden mit 2 oder mehreren Stacheln.
Sektion IV. Pseudostaiirastnim (S. 145).
V. Rumpf nicht deutlich oder fehlend, Zelle aus mehreren un-
verzweigten Armen bestehend. Sektion V. Cerasterias (S. 146).
Bestimmungssclilüssel der Arten.
Sektion I. Polyedrium (Naegeli) Hansgi rg.
I. Zellen ohne Stacheln und Warzen.
1. Zellen 3 eckig, mit abgerundeten Ecken.
A. Zellen mit etwas konvexen Seiten und netzförmig gezeich-
neter Membran. T. recticulatum 1.
Ps,eiidotetraedron besitzt zylindrische, der Länge nach etwas zusammen-
gedrückte Zellen, deren Membran aus 2 mit ihren Rändern iibereinandergreifenden
Teilen besteht und welche an den beiden Kanten feine lange Schwebeborsten tragen.
Chromatophoren mehrere, gelbgrüne Scheibchen. Öl als Assimilationsprodiikt.
Nur eine Art: P ups^^lectuvi Pascher mit 7 — 12 [J- großen Zeilen, mit den
Borsten 20—40 [X. Biihmeii, Schweiz.
Centrifractits hat etwa ovale Zellen, welche an jedem Ende einen langen
Stachel tragen. Membran wie b<'i vorigen 2 teilig. Zellkern zentral, Chromatophoren
2—3, parietal, zeirissen. Einzige Art: C. belonophorus (Schmidle) Lemm.
(= Schroederia belonophora Seil midie)
144 Jos. Brunnthaler,
B. Seiten mehr weniger konkav.
a. Seiten tief ausgerandet. T. trilobatum 2.
1). Seiten seicht ausgerandet.
a. Membran grubig gezeichnet. T. *tropicuin 3.
ß. Membran glatt oder punktiert. T. miiticum 4.
2. Zellen 4 eckig oder tetraedrisch.
A. Zellen regelmäßig.
a. Membran granuliert, Seiten leicht konkav oder etwas
konvex. T. punctulatum 5.
b. Membran glatt, ziemlich stark ausgerandet.
T. miuimum 6.
B. Zellen unregelmäßig mit lamellöser Membran.
T. protumidum 7.
C. Zellen tetraedrisch, leicht ausgerandet. T. tumidulum 8.
3. Zellen 5 eckig.
A. Zellen regelmäßig, mit abgerundeten Ecken.
T. Simmeri 9.
ß. Zellen unregelmäßig 5- (selten 6) eckig. T. Oigas 10.
4. Zellen 6— 12 eckig.
A. Zellen 6— 8 eckig, mit mehrschichtiger Membran.
T. pachydermuin 11.
B. Zellen 10 — 12 eckig. T. dodecaedricum 12.
C. Zellen hanteiförmig. T. platyisthmum 13.
II. Zellen mit Stacheln oder Warzen.
1. Zellen mit kurzen ^) Stacheln oder Warzen.
A. Zellen 3 — 4 eckig. T. trigonum 14.
B. Zellen quadratisch. T. quadratum 15.
C. Zellen tetraedrisch. T. reguläre 16.
D. Zellen 5 eckig.
a. Zellen regelmäßig. T. caudatum 17.
b. Zellen unregelmäßig. T. pentaedricuin 18.
E. Zellen 8 eckig. T. octaedricum 19.
F. Zellen unregelmäßig 3 — 4 eckig mit vorgezogenen Ecken.
T. quadricuspidatiim 20.
2. Zellen mit langen Fortsätzen oder Stacheln.
A. Zellen 2 spitzig oder 3 eckig, mit gewellten Seiten.
T. proteiforme 21.
B. Zellen 3 — 5 eckig mit einfachen, allmählich verjüngten
Fortsätzen. T. Schmidlei 22.
C. Zellen unregelmäßig 3 eckig, gedreht, mit 30 [i langen
Stacheln. T. tortiim 23.
Sektion II. Closteridiuiii Rein seh.
I. Zellen deutlich halbmondförmig bis sichelförmig.
1. Zellen mit geraden Stacheln.
A. Zellen 9—12 {x breit, 25-31 (x lang. T. Liimila 24.
B. Zellen 50 \x breit, 160—165 [l lang. T. cuspidatum 25.
l) Siehe die langstacheligen Varietäten bei einigen Arten dieser Gruppe.
Protococcales. 145
2. Zellen mit gebogenen Stacheln.
A. Zellen gehiuift, 6 (jl breit, 16 [l lang. T, *beiig-aliciim 26.
B. Zellen einzeln, 2U [i breit, 38 [l lang T. *curvatiim 27.
II. Zellen halbkreisförmig, mit konvexer Außen- und fast gerader
Innenwand.
1. Stacheln von der Zelle abgewendet.
A. Stacheln gedrungen, kräftig und gerade.
T. crassispiiiuin 28.
B. Stacheln schlank und geschweift. T. *siamensis 29.
2. Stacheln gegen die Zelle gerichtet, kurz, scharf zugespitzt,
etwas gekrümmt. T. obesum 30.
[II. Zellen zylindrisch, gerade oder eingerollt. Stacheln lang, den
stumpfen Enden aufgesetzt. T. *Moobiiisi 31.
Sektion III. Polyedriopsis (Schmidle) Wille.
Zellen mehreckig, jede Ecke mit mehreren langen Stacheln.
T. spinulosum 32.
Sektion IV. Pseudostaurastrum Hansgirg.
I. Zellkörper ohne armartige Fortsätze, an den Ecken mit je
2 oder mehreren kurzen Stacheln.
1. Zellen ganz unregelmäßig. T. irreguläre 33.
2. Zellen 3 eckig-elliptisch oder eiförmigig, seltener rundlich,
mit je 2 derben Stacheln an den Ecken. T. armatum 24.
3. Zellen unregelmäßig 4 — 6 eckig, Ecken mit 2 — 3 kurzen,
geraden oder etwas gekrümmten Stacheln; an den Seiten
ebenfalls vereinzelte Stacheln. T. horridum 35.
4. Zellen unregelmäßig tetraedrisch. Ecken wiederholt lappig
geteilt, mit kurzen, einfachen oder mehrfachen Stacheln.
T. enorme 36.
5. Zellen 8 eckig, Ecken 2 spitzig, mit je einem kurzen
Stachel. T. *florideiise 37.
6. Zellen 3 — 4 eckig oder tetraedrisch.
A. Zellenden 2 lappig mit je 2 kurzen Stacheln.
T. lobulatum 38.
B. Zellenden breit abgestutzt, etwas konkav, mit je einem
kurzen Stachel an den Ecken. T. bifurcatiiin 39.
II. Zellkörper mit langen armartigen Fortsätzen.
1. Zellen tetraedrisch, zentraler Teil der Zelle wenig ent-
wickelt.
A. Zellenden gabelig geteilt mit 2—3 kurzen Spitzen.
T. limneticum 46.
B. Zeilenden abgerundet und mit je 2 divergierenden horn-
artigen, am Ende 3 spitzigen Fortsätzen. T. Marssoiiii 41
C. Zellen unregelm^äßig tetraedrisch, mit stark konkaven
Seiten. Fortsätze lang hyalin, am Ende mit 3 kurzen
Spitzen. T. hastatiim 42.
D. Zellen mit 6 Fortsätzen, oktaedrisch, Ecken mit 3 bis
zahlreichen kurzen Stacheln besetzt. T. deeussatum 43.
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft V. 10
146 Jos. Brunnthal er.
2. Zellen nicht tetraedrisch, von der Seite gesehen lang-ellip-
tisch mit zugespitzten Enden.
A. Zelle 3 eckig mit stark konkaven Seiten, vorgezogenen
Ecken, Enden 2 spitzig. T. *bifi(lum 44.
B. Zellen kreuzförmig.
a. Kreuzarme nicht weiter geteilt, Enden 2 — 3 spitzig.
T. *pusillum 45.
b. Kreuzarme nochmals geteilt.
a. Kreuzarme in dünne P'ortsätze auslaufend, wieder-
holt geteilt. T. *gracile 46.
ß. Endlappen breit, mit je 2 — 3 Spitzen an den
Enden. T. *cruciatum 47.
Sektion V. Cerasterias (Rein seh) Wille.
I. Zellen gleich dick, erst vor der Spitze verschmälert. Zellen
48—60 [X groß. T. rhaphidioides 48.
II. Zellen allmählich gegen die Spitze verschmälert.
1. Zellen ohne einen verdickten Mittelkörper.
T. longispiuum 49.
2. Zellen mit Mittelkörper.
A. Arme scharf zugespitzt, Membran glatt.
T. triappeudiculatum 50.
B. Arme nicht scharf zugespitzt, Membran granuliert.
T. staurastroides 50.
Sektion I. Polyedrium (Naegeli) Hansgirg.
1. Tetraedroii reticiilatum (Rein seh) Hansgirg) {= Polyedrium
reticulatum Reinsch (P'ig. 151). — Zellen dreieckig, mit
etwas konvexen, gleichlangen Seiten und abgerundeten Ecken,
28 {Ji im Durchmesser. Membran zart, mit sehr zarter netz-
förmig verbundener Struktur. — Erlangen.
2. Tetraedron trilobatum (Reinsch) Hansgirg {■= Polyedrium
trilobatiim Reinsch (P'ig. 152). — Zellen dreieckig, die fast
gleichlangen Seiten tief ausgerandet, Ecken breit abgerundet,
25 (JL im Durchmesser. Membran ziemlich dick, glatt, homogen.
Erlangen.
3. *Tetraedron tropiciini W. et G. S. West. — Zellen dreieckig,
Seiten leicht konkav. Ecken abgerundet, 16 (x dick, 27 — 30 [x
im Durchmesser. Struktur 6 seitig netzförmig, der Zellrand
rauh. Von der Seite gesehen fast rhombisch bis elliptisch. —
Angola.
4. Tetraedron muticiim (A. Braun) Hansgirg {= Polyedrium
muticum A. Braun) (Fig. 153). — Zellen etwas zusammen-
gedrückt, dreieckig, mit leicht konkaven Seiten und abgerun-
deten Ecken, 12—30 [x im Durchmesser. Membran glatt. —
Zerstreut.
forma minor Reinsch, — Seiten etwas buchtig geschweift,
13—14 {X dick. — Zwischen der typischen Form.
Protococcales.
147
forma * major Rein seh. — Seiten in der Mitte etwas kon-
vex, Enden breit abgerundet, 23 — 28 \i. — Schweden,
Nordamerika.
forma *minitmivi Reinsch. — Seiten gerade, Ecken abge-
stutzt, Membran ziemlich dick, 11 \l. — Nordamerika.
forma '"^ptinctulattuit Reinsch. — Membran fein punktiert.
Zellen 18—21 \i. — Nordamerika.
TetraMroii punctiilatiim (Reinsch) Hansgirg (= Poly-
edrnim ptmcHiIatnm Reinsch) (Fig. 154). — Zellen viereckig,
Seiten fast gerade oder etwas geschweift. Ecken abgerundet.
Fig. 151 — 163. 151 Tetraedron reti'culatum. 152 T. irilohattim.
153 T. nuiticum. 154 T. piincHdaHim. 155 T, niinimum . 156 7".
protumidtcm. 157 T. tiitmdulufji. 158 T. Simmer?. 159 T. Gigas.
160 T. pachydermiifu. 161 T. dodecaedrictim. 162 T. platvisthmniu.
163 T. trigomim (151, 152, 154, 156, 157, 160, 161, 163 nach Reinsch,
153, 155 nach Lagerheim, 158 nach Schmidle, 159 nach Wittrock,
162 nach West).
Seitenansicht rhombisch. Membran ziemlich zart, homogen,
dicht granuliert. — Erlangen.
forma qiiadratuiim Reinsch. — Zellen quadratisch, Seiten
fast gerade, 18—21 \l im Durchmesser. — Erlangen.
forma *rectangularü Reinsch. — Zellen rechteckig, Rand
etwas wellig. — Nordamerika.
6. Tetraedron ininiiniim (AI. Braun) Hansgirg {= Polyedn'ufn
minimum A. Braun) (Fig. 155). — Zellen viereckig, mit ab-
gerundeten Ecken, Seiten mehr oder weniger tief ausgerandet,
ö— 10 (selten bis 15) [x lang, 3—6 \x dick. Seitenansicht ellip-
tisch. Membran glatt und dünn (^manchmal mit kleinem Stachel).
10*
148 Jos. Brunnthaler,
Vermehrung durch senkrecht aufeinander folgende Teilungen
in 4 — 16 Tochterzellen, welche durch Aufreißen der Mutterzell-
membran frei werden. Austritt erfolgt nicht direkt, sondern
in einer sehr zarten Blase. — Verbreitet, Heleoplankton.
forma apiculahtm Reinsch. — Zellen mit sehr kurzen
Stacheln, Zelle bis 13,5 [j. im Durchmesser, auch fünfeckig
beobachtet,
forma tetralobulattmi Reinsch. — Seiten sehr tief ausge-
randet. Zelle 11 (jt im Durchmesser,
var. scrohictilattmi Lagerheim. — Zellmembran grubig
punktiert. — Heleoplankton, zerstreut.
7. Tetraedron protuniiduin (Reinsch) Hansgirg (= Poly-
edriuni proUimidttm Reinsch) (Fig. 156). — Zellen groß, un-
regelmäßig viereckig bis rhombisch, mit ungleichen welligen
Seiten, 65 \l breit, 90 — 95 \l lang. Ecken stumpf, teilweise
etwas vorgezogen. Membran 3 pi dick, aus 4 gleichdicken
Lamellen bestehend. — Franken.
8. Tetraedron tninidulnm (Reinsch) Hansgirg (= Polyedrmm
Uunidtihun Reinsch) (Fig. 157). — Zellen tetraedrisch, Seiten
etwas eingedrückt, Ecken stumpf abgerundet. 20 — 60 \k im
Durchmesser. Membran ziemlich dick, homogen. — Erlangen.
9. Tetraedron Sinimeri Seh midie (Fig 158). — Zellen fünf-
eckig mit abgerundeten Ecken, 24 — 28 [x im Durchmesser, von
der Seite gesehen länglich rund. Seiten gerade oder leicht
konkav. Membran dünn, hyalin. — Li Schneewassertümpeln
(2000—2100), Kreuzeckgruppe (Kärnten).
10. Tetraedron Gigas (W ittrock) Hansgirg (= Polyedrmm
gigas Wittrock) (Fig. 159). — Zellen unregelmäßig fünf-,
(selten sechs-) eckig, mit abgerundeten Ecken, Seiten etwas
konkav. Zellen 35—45 [x breit, 65 — 75 [i, lang. — Erlangen.
forma *obtiis7tm W. West. — Ecken plötzlich abgestutzt,
27 — 42 [X im Durchmesser. — England.
var. granulattun Boldt. — Zellen unregelmäßig fünfeckig.
Ecken vorgezogen, abgerundet, Seiten leicht konkav,
Membran fein punktiert. Zellen 48—52,8 [x im Durch-
messer. — Sächsische Teiche.
var. '^ matnillatum W. West. — Ecken knopfförmig vorge-
zogen, Zelle 92 \x im Durchmesser. — England.
11. Tetraedron pachydermnni (Reinsch) Hansgirg {== Poly-
edrmm pachydermiim Reinsch) (Fig. löO). — Zellen sechs-
bis achteckig, Seiten meist gleich, ausgerandet, Ecken stumpf
abgerundet, 21 — 26 jx im Durchmesser. Scheitelansicht ellip-
tisch. Membran 4—5 (x dick, deutlich mehrschichtig, die innere
Partie 2 — 3 schichtig. — Erlangen.
forma '""nimor Reinsch. — Zellen bis achteckig, Membran
ziemlich dick, 2 schichtig. Zellen 17 — 19 [x im Durch-
messer. — Nordamerika.
forma ^leptodermuni Reinsch. — Zellen fünfeckig, Mem-
bran dünn, sehr fein 2 schichtig. Zellen 18 [x im Durch-
messer. — Nordamerika.
Protococcales. 149
12. Totraödron dodeeaedricum (Rein seh) Hansgirg (= Poly-
cJrmm dodeeaedricum Rei lisch (Fig. 161). — Zellen 10 — 12-
eckig, mit 4- und 5 eckigen Seiten, welche fast eben oder leicht
eingedrückt sind, 21 \j. im Durchmesser. Ecken abgerundet.
Membran ziemlich dick, homogen. — Erlangen.
13. *Tetraöclroii platyistlimiim (Archer) G. S. West (= Cos-
marizivi platyisthvmm Archer (Fig. 162). — Zellen von vorn
gesehen hanteiförmig bis quadratisch mit stark ausgebuchteten
Längsseiten. Schmalseiten schwach konkav. Seitenansicht
elliptisch, Scheitelansicht elliptisch mit zugespitzten Enden und
Isthmus. Membran fein punktiert, die gegenüberliegenden
Ecken -durch deutliche sichtbare Punkte verbunden. Chroma-
tophor parietal, einfach, mit großem zentral gelegenen Pyrenoid.
Leere Zellen mit Riß in der Membran beobachtet. — England,
Irland.
14. Tetraedron trigonum (Naegeli) Hansgirg (= Polyedrüim
trigonnm Naegeli, inkl. Polyedrüim tetragommt Naegeli
(Fig. 163). — Zellen 3— 4 eckig, 6—40 \l im Durchmesser, mit
in derselben Ebene liegenden abgerundeten Ecken und etwas
konkaven Seiten. Stacheln kurz, gerade oder etwas gekrümmt.
— Verbreitet, sehr formenreich, mit der typischen Form zu-
sammen vorkommend.
var. gemnnjim (Naegeli) Kirchner. — Zellen 3 eckig mit
geraden Seiten, abgerundeten Ecken, 15—30 \l im Durch-
messer. Stacheln kurz, stark, leicht gekrümmt. Mem-
bran glatt.
var. minor Reinsch. — Zellen 3 eckig, mit geraden Seiten,
Ecken allmählich auslaufend, 10 — 14 [x im Durchmesser.
var. tetragomim (Naegeli) Rabenhorst. — Zellen 4 eckig,
an den Ecken mit 1 oder mehreren Stacheln, 18—30 [x
dick, --
forma majus^vw^gg^v. — Kräftiger mit derberen Stacheln. —
forma crassum Reinsch. — Zellen 14—16 (i, im Durchmesser,
forma gracile Reinsch. — Zellen 6—7 {x im Durchmesser,
forma "inertnis Wille. — Zellen ohne Stacheln, 20—24 \x
lang, 12 \x breit. — Brasilien.
var. pmctaHim Kirchner. — Zellen 4 eckig, Ecken mit
kurzem Stachel, 26 \l im Durchmesser, Zellhaut punktiert,
var. inermis Hansgirg, Zellen 4 eckig, Seiten schwach
konkav. Ecken breit-kegelförmig, ohne Stacheln 6 — 14 \l
breit, 3—4 \l dick,
var. papillifertim (Schroeder) Lemm ermann, — Zelle
mit schwach konkaven Seiten. 12—15 [x im Durchmesser,
Ecken abgerundet mit je einer warzenähnlichen Papille.
\?lv. setiger um (Archer) Lemm ermann. — Zellen mit
stark konkaven Seiten, an den abgerundeten Ecken mit
je einem langen geraden Stachel.
var. ""siibietraedriciim G ugl i e 1 1 m e 1 1 i. — Zellen etwas
tetraedrisch, 12 (x im Durchmesser. — Italien.
150 Jos. Bruniithaler,
var. "isoscehwi G. S. West. — Zellen 3 eckig, 2 Seiten länger,
fast gerade oder schwach konkav, 3. Seite knrz und etwas
eingezogen. Ecken mit kleinen Stacheln. Zellen (3—18 [ji
im Durchmesser. Klein-Namaland.
var, *arthrodesmiforvie G. S. West (Fig. 164). — Zellen mit
geraden Polen und tief eingebuchteten Seitenteilen.
Stacheln wagrecht von den Ecken abstehend. Zellen
16 — 22 \x ohne Stacheln im Durchmesser, mit Stacheln
56 \L. — Albert Nyanza.
15. Tetraödioii quadratum (Reinsch) Hansgi rg (Fig. 165).
— Zellen regelmäßig quadratisch, Seiten fast gerade oder leicht
konvex, Ecken stumpf mit kurzem Stachel. 34 [x im Durch-
messer. Membran ziemlich dick, 2 schichtig. — Erlangen.
forma *minor actitum Reinsch. — Zellen quadratisch, die
Hälfte kleiner, Stacheln klein. Membran ziemlich dünn,
undeutlich zweischichtig. — Nordamerika.
forma minor ohtusiim Reinsch (inkl. Tetracdron javanictim
Wolosz). — Zellen 18—19 {x (selten nur 8 \x) im Durch-
messer, Ecken mit einer Warze.
var. crassispinum Reinsch. — Zellen regelmäßig quadra-
trisch, Ecken abgerundet, 81 [x im Durchmesser. Stachel
3 eckig.
var. gibherosum Reinsch (Fig. 166). — Zellen regelmäßig
quadratisch, Seiten wellig, Ecken mit 3 übereinander-
gestellten, breiten Warzen, 1 endständig, die beiden
anderen je vorn und hinten. Zellen 21—25 [x im Durch-
messer. Membran ziemlich dick, undeutlich 2 schichtig.
16. Tetracdron reguläre Kützing (= Polyedrüun tetraedrkum
Naegeli (Fig. 167). — Zellen 4 eckig, meist tetraedrisch,
mit geraden, konvexen oder schwach konkaven Seiten, 14 — 34 [x
im Durchmesser. Ecken mit je 1 geraden oder schwach ge-
bogenen Stachel. Membran dick, 2 schichtig, — Verbreitet.
forma major Reinsch. — Zellen 46—54 [x.
forma minor Reinsch. — Zellen 25 — 28 (x.
var. pachydermtim Reinsch. — Zellmembran sehr dick,
Vs— Vio der Zelldicke,
forma minor Reinsch. — Zellen 25 [x.
forma major Reinsch. — Zellen 34 {x.
var. longispinum Reinsch. — Zellen mit etwas eingedrückten
Seiten, 30 [x im Durchmesser, Ecken mit langem, derbem
Stachel, 12—14 [x lang.
var. tetracanthnm Rabenhorst — Ecken mit 4 kleinen
Stacheln. —
var. *Incus Teiling (Fig. 168). — Zellen tetraedrisch bis
fast flach mit konkaven Seiten, 14 — 16 (x breit, 16 — 18 [x
lang, Isthmus der kurzen Seiten 13—14 jx, der langen
7 — 9 \L. Ecken mit 7— 8 [x langem etwas gebogenen
Stachel. — Schweden,
var. *torsum Turner (Fig. 169). — Die Enden sind um
90" gegeneinander gedacht. — Ostindien.
Protococcales.
151
var. bijurcatum Wille (Fig. 170). — Zellen 30—36 [x.im
Durchmesser, an den Ecken mit 1—2 kurzen, etwas ge-
krümmten Stacheln. — Südamerika. — Die Formen und
Varietäten ohne Standort kommen mit der typischen
Form zusammen vor.
17. Tetraödron eaiulatum (Corda) Hansgirg(= Polyedrnim
catidatinn Corda = Polyed^-iuni pentagornim R e i n s C h
Fig. 164 — 179. 164 Tetraedroii trfgoniim \a.r. arthrodesnii forme. 165 7\
quadraHcni. 166 T. qtiadratuni var. gibherosuni. 167 T. reguläre. 168
T. reguläre var. Inctcs. 169 T. regtilare var. tors2im. 170 T. reguläre
var. bifurcatuvi. 171 T. catidaUirn. 172 T. caudatuni var. longispinum.
173 T. caudatuni var. incisuin. 174 T. pentaedricuni. 175 T. octa-
edricum. 176 T. quadricuspidatuvi. 177 T. proteiforme. 178 T.
Schmidlei. 179 T. Schmidlei var. euryaconthum (161, 174 nach
West, 165, 166, 167, 175, 176 nach Reinsch, 168 nach Teiling,
169, 177 nach 1 urner, 170 nach Wille, 171, 173 nach Lagerheim,
172 nach Lemmermann, 178, 179 nach Schmidle.
(Fig. 171). — Zellen 5 eckig, mit tiefem Einschnitt, 13—23 \l
im Durchmesser, Ecken abgerundet mit bis zu 3 [i, langen
Stacheln. Verbreitet. —
y2C[. punciatum Lagerheim. — Zellhaut punktiert,
var. inci'sum Lager heim (Fig. 173). — Regelmäßig, Seiten
gleichlang, in der Mitte stärker eingeschnitten, 12 — 15 (x
im Durchmesser; Stacheln 3 (jl lang.
152 Jos. Brunnthaler,
forma minut-issiminn Lern m ermann. — Zellen mit den
Stacheln nur ungefähr 10 ij. im Durchmesser. — Water-
neversdorfer See.
var. longispimim L e m m e r m a n n (Fig. 1 72), — Zelle 5 eckig,
flach, 10—12 (i, groß, mit 5 hyalinen, 8-10 [x langen
Stacheln. Stacheln mit der Zellfläche einen rechten
Winkel bildend, meistens 2 nach der einen und 3 nach
der anderen Seite gerichtet. — Kamenz. Die be-
schriebenen Formen mit der typischen Form zusammen.
18. *Tetraedron pentaedricum W u. G. S. West (Fig. 174). —
Zellen 5 eckig, Seiten konkav. Ecken abgerundet mit je einem-
gekrümmten Stachel. Zellen 10 — 15 [jl im Durchmesser, ohne
Stacheln. Stacheln 4,5 — 5,5 ^ lang. — Madagaskar.
forma ^mmimum W. u. G. S. West. — Zellen ohne Stacheln
6 [X, mit Stacheln 10 [x. — Madagaskar.
19. Tetraedron octaedricum (Reinsch) Hansgirg {~= Polyedrium
octaedriciivi Reinsch) (Fig. 175) — Zellen oktaedrisch, Ecken
abgerundet oder zugespitzt, Stacheln derb, hyalin; Zellen 10
bis 47 (X im Durchmesser. — Erlangen.
20. Tetraedron qiiadriciispidatiim (Reinsch) Hansgirg (=/'o/>'-
edrium qiiadrictispidatumV\.Q\\\%Q,\v) (B'ig. 176). — Zellen 3 bis
4 eckig mit vorgezogenen Ecken, Seiten ungleich, 50 (x lang,
36 \L breit; Stachel derb und spitz. Seitenansicht der Zellen
zusammengedrückt elliptisch. Membran zart, an den Ecken
verdickt. — Erlangen.
forma vtajo?- Reinsch. — Zellen 4 eckig, 95 jx lang, 62 |x
breit, mit 13 — 14 (x langen Stacheln besetzt,
forma *inaeqzialis Reinsch. — Zellen unregelmäßig 4eckig,
2 Seiten ungleich vorgezogen, mit ungleich langen
Stacheln. — Nordamerika.
21. *Tetraedroii proteiforme (Turner) Brunnthaler {= Poly-
edrium proteiforme Turner) (Fig. 177). — Zellen undeutlich
2 — 3 eckig. Ecken verdünnt und in einen langen Stachel aus-
gezogen, 2 eckige Form 65 (x lang, 12 (x breit, 3 eckige 36 (x
ohne Stacheln. Von der Seite gesehen spitz-lanzettlich. —
Ostindien.
22. Tetraedron Schniidlei (Schroeder) Lemmermann (= /'c/j/-
edrnifu hastatum S C h m i d 1 e = Polyedrium Schmidlei Schroeder
= Polyedrnim qtiadricormcin Chodat) (Fig. 178). — Zellen 3 bis
5 eckig, tafelförmig oder polyedrisch. Ecken in einen all-
mählich verdünnten einfachen Fortsatz auslaufend. Zellen un-
gefähr 8 [X im Durchmesser. Fortsatz 20 — 30 [x lang. Chro-
matophor parietal, mit einem Pyrenoid. — Verbreitet, in
Seen und Teichen.
var. euryacanthum (Schmidle) Lemm ermann (Fig. 179).
— Zellen kugelig oder etwas eckig, mit 4 — 5 polyedrisch
angeordneten, sehr zarten hyalinen Stacheln besetzt,
welche breit aufsitzen und in eine feine Spitze aus-
laufen. Zellen 3—8 (x. Stacheln doppelt so lang. Mem-
bran sehr fein granuliert. — Roxheim.
Protococcales.
153
23. *Tetraedro!i tortnm W. ii. G. S. West — Zellen unregel-
mäßig 3 eckig, gedreht, Seiten konvex oder fast gerade, manch-
mal in der Mitte leicht konvex, sonst konkav. Ecken leicht
vorgezogen, mit je einem, ca. 30 [l langen, spitzen Stachel.
Membran dick. Zellen ohne Stacheln 73 — 81 (x im Durch-
messer, 42 — 44 [i dick. — Nordamerika.
Sektion II. Closteridium Rein seh.
24. Tetraedron Limnla (Rein seh) Wille {= Closteridhim Lunnla
Rein seh) (Fig. 180). — Zellen halbmondförmig, Außenrand
halbkreisförmig, Innenrand schwach konkav, 9 — 12 [jt, breit,
2.Ö — 31 (X lang. Enden plötzlich zugespitzt mit sehr scharfem
Stachel. — Erlangen.
Fig. 180—187. 180 Tetraedroti Lnnula. 181 T. cuspidatum. 182
T. Bengaliciim. 183 T. curvaUivi. 184 T. crassispimim. 185 T.
sianiensis. 186 T. obesum. 187 T. Moebiusi (180, 184 nach Rein seh,
181 nach Ralfs, 182 nach Turner, 183, 185, 186, nach West, 187
nach Mob ins).
25. *Tetraedron cuspidatnm (B a i 1 e y) Wille (= Closterium cu-
spidatum Bailey = Reinschiella? cuspidata De Toni) (Fig. 181).
— Zellen halbmondförmig, Außen- und Innenrand halbkreis-
förmig, Enden abgerundet mit aufgesetzten kurzen (15 (x)
Stacheln; Zellen sehr groß, 160—165 (X lang. — Nordamerika.
26. *Tetraedron bengalicum (Turner) Wille (= Closteridium
beyigalicum Turner) (Fig. 182). — Zellen klein, 6 jx breit,
16 {X lang, halbmondförmig mit abgerundeten Enden und auf-
154 Jos- ßrunnthaler,
gesetzten kurzen (5 — 6 (jl) gebogenen Stacheln. Zellen zu
mehreren gehäuft. — Ostindien.
27. *Tetraö(li'on ciirvatiim (W. West) Wille {=^ Reinschiella cur-
vata W. West) (Fig. 183). — Zellen einzeln, breit halbmond-
förmig, Außenrand halbkreisförmig, Innenrand flach konkav.
Enden mit 5 — 6 \l langen, nach außen etwas gebogenen Stacheln.
Zellen 20 (x breit, 38 (x lang. — Irland.
28. Tetraödron crassispiniim (Rein seh) Wille (= Closteridimn
crassispitmm Reinsch) (Fig. 184). — Zellen mit halbkreis-
förmigem Außenrand und fast geradem Innenrand (manchmal
leicht konvex), 28 \l breit, 48 (i. lang. Enden mit sehr kräftigen
kurzen (bis 18 [x) Stacheln bewehrt. Stacheln von der Zelle
abgewendet. Membran dick, homogen, manchmal rötlich. —
Erlangen.
29. *Tetraödroii siamensis (W. u. G. S. West) Wille {= Rein-
schiella siamensis W. u. G. S. West) (Fig. 185). — Zellen
mit geradem Innen- und ziemlich stark konvexem Außenrande,
28 jjt. breit, 77 [x lang; Enden mit 17—52 (x langen, zierlichen,
etwas gekrümmten Stacheln besetzt, welche von der Zelle ab-
gewendet sind. — Slam.
30. *Tetraödron obesum (W. u. G. S. W^est) Wille {^^ Rein-
schiella obesa W. u. G. S. West) (Fig. 186). — Zellen einzeln
oder zu zweien (selten 3), eiförmig, mit konvexem Außen-
rand und geraden oder schwach konkaven Innenrand, 14 [x
breit, 29—30,5 [x lang. Enden mit kräftigen, kurz zugespitzten
6,5—7,5 (X langen Stacheln besetzt. Stacheln gegen die Mitte
der Zelle zu gerichtet. — Siam.
31 . *Tetraedron Moebiusi B r u n n t h a 1 e r ( = Reinschiella longispina
Moebius) (Fig. 187). — Zellen zylindrisch 6—7 (x breit,
3 oder mehrmals länger, meist gerade, manchmal eingerollt
mit stumpf zugespitzten Enden, welche je einen 20—30 [x
langen Stachel tragen. — Australien (Brisbane).
Sektion III. Polyedriopsis (Seh midie) Wille.
32. Tetraedroii spimilosum Seh midie (P'ig. 188). — Zellen
meist tetraedrisch, selten polyedrisch, 4 — 5 eckig, mit oft ab-
gerundeten oder papillenartig vorgezogenen Ecken. Ecken
mit" je 4—10 unregelmäßig gestellten, 30—40 [x langen, feinen,
nach unten etwas verdickten Stacheln. Ghromatophor parietal
mit großem zentralen Pyrenoid. Zellen bis zu 20 {x im Durch-,
messer. — Zerstreut.
Sektion IV. Pseudostaurastrum Hansgirg.
33. Tetraedroii irreguläre (Reinsch) De Toni (= Polyedriiun
irreguläre Reinsch) (Fig. 189). — Zellen unregelmäßig, 4- und
5 eckig, zusammengedrückt, Ecken etwas vorgezogen, Seiten
geschweift. Stacheln den stumpf abgesetzten Ecken einzeln
oder paarig aufgesetzt. Membran zart und homogen. — Er-
langen.
Protococcales.
155
84. Tctraedron armatimi (R e i n s c h) De Toni (= Polyedrnun
armaUnn Keiiisch) {V\g. 190). — Zellen dreieckig-elliptisch,
eiförmig, seltener rundlich , Ecken mit einzelnen oder ge-
paarten, 5—6 [X langen Stacheln. Zellen 23—31 \l lang.
Membran ziemlich dick, homogen. — Erlangen.
var. *w?«ör Rei n seh. — Zelle zusammengedrückt, unregel-
mäßig dreieckig mit fast geraden 2 stacheligen Ecken.
— Nordamerika.
Fig. 188 — 190. 188 Tetracdron spinulosum. 189 T. irreguläre.
190 T. artnahim (188 nach Schmidle, 189, 190 nach Reinsch).
35. *Tetrae(lroii horridiim W. et G. S. West (Fig. 191). —
Zellen unregelmäßig 4 — 6 eckig, manchmal etwas verlängert,
zusammengedrückt. Ecken zugespitzt oder abgerundet, selten
vorgezogen. Membran dick. Stacheln einzeln oder zu mehreren,
gerade oder etwas gebogen, an den Ecken und vereinzelt auch
an den Seiten. Zelle von der Seite gesehen elliptisch bis
länglich. Zellen ohne Stacheln 27 — 42 \l, mit Stacheln 33 bis
61 \L im Durchmesser, 19 — 21 \i dick. — England.
36. Tetraedron enorme (Ralfs) Hansgirg (= Staurastrum
enorme Ralfs ^^ Polyedrnmi enorme De B a r y) (Fig. 192). —
Zellen unregelmäßig tetraedrisch, 25 — 45 [i, im Durchmesser,
Ecken in kurze, einfach oder mehrfach gelappte Fortsätze vor-
gezogen mit kurzen einfachen oder mehrfachen Stacheln. —
Erlangen.
var. aeqm'sectzim Reinsch. — Zellen symmetrisch, durch
einen Isthmus in 2 gleiche Hälften geteilt. Seiten tief
ausgebuchtet. Ecken in zahlreiche Fortsätze geteilt,
welche 2 stachelige Enden tragen.
forma multiloha Reinsch. — Fortsätze zahlreich, 80 — 100,
Zelle 38 [jl im Durchmesser, mit den Fortsätzen 48 {x.
forma minor Reinsch. — 20 — 30 Fortsätze, Zelle lü (x im
Durchmesser, mit Fortsätzen 31 [x.
var. sphaericum Reinsch. — Zellen fast kugelig oder un-
regelmäßig polyedrisch, sehr variabel.
37. *Tetraedron florideiise W. et G. S. West. — Zellen un-
regelmäßig oktaedrisch, Seiten leicht konvex. Ecken 2 spitzig
mit je einem etwas gebogenen Stachel an den vorgezogenen
156
Jos. Brunnthaler,
Ecken. Membran dünn, glatt. Zollen 34 — 44 [i ohne Stacheln,
44 — 59 [i mit Stacheln im Durchmesser. — Florida.
38. Tetraedroii lobatiim (Naegeli) Hansgirg {=^ Polyedrüim
hbatjtm Naegeli) (Fig. 193). — Zellen 4 eckig, Seiten etwas
konkav, Ecken kurz 2 lappig, Lappen gleichartig, gestutzt und
kurz 2 spitzig. Zellen 31 — 34 \x im Durchmesser. — Zerstreut.
var. stibincisum Reinsch. — Zellen an den Seiten tief aus-
gerandet, manchmal spitzwinkelig eingeschnitten; Ecken
kurz 2 lappig, manchmal ganzrandig oder ausgerandet.
var. S7ihtetraedricti7n Reinsch. — Zellen fast totraedrisch,
Ecken 2— 3 lappig mit je 2—3 Stacheln. Zellen 18 bis
25 [i. im Durchmesser.
Fig. 191—200. 191 Tetraedron horridutu. 192 T. enorme. 193
T. lohatiim. 194 T. hifurcatum. 195 T. h'miietr'cum. 196 T. hasta-
him. 197 T. hastatum var. paLaUn7im. 198 T. decussattim. 199
T. bifidtim 200 T. pusilhtm (191, 192«, 194 nach West, 192 ö,
193, 196, 198 nach Rein.sch, 195 nach Borge, 197 nach Schmidle,
199, 200 nach Turner).
var. brachiattim Reinsch. — Zellen unregelmäßig 4 eckig,
Ränder vorgezogen, Ecken ungeteilt oder gegabelt, mit je
3—4 Stacheln. Zellen 39—42 [jt im Durchmesser.
var. irreguläre Reinsch. — Zellen unregelmäßig 4 eckig,
Seiten ungleichmäßig ausgerandet. Zellen 33 — 45 [x im
Durchmesser.
Die Varietäten mit der typischen P'orm zusammen
vorkommend.
39. Tetraedron bifurcatiim (Wille) L a g e r h e i m (= Polyedrhun
tetraedricum var. bifurcatuni Wille) (Fig. 194) — Zellen
Protococcales. 157
tetraedrisch, Zellenden breit abgestutzt etwas konkav. Seiten
flach konkav. Ecken mit je einem kurzen Stachel. Zellen
38—46 [X ohne Stacheln, 50—59 y. mit Stacheln. — Zerstreut.
40. Tetraedron limneticum Borge (Fig. 195). — Zelle tetia-
edrisch, Ecken in lange Fortsätze ausgezogen, Enden 2 armig
mit je 2 kurzen Spitzen besetzt. Zellen bis 65 — 70 [i im
Durchmesser. Fortsätze an der Basis 8—10 [jt dick. — Plankton,
zerstreut. — Ähnlichkeit mit Tetraedron lobulatum var. brachia-
tnni und gracile.
var. trifnrcatinn Lemm ermann. — Zellen tetraedrisch,
34 [x im Durchmesser, Ecken in 3 lange hyaline Fort-
sätze ausgezogen, Enden 3 lappig (7 (jl lang). Enden
mit je 2 kurzen Spitzen besetzt. — Zerstreut.
41. Tetraedron Marssoiiii Lemm ermann. — Zelle regelmäßig
tetraedrisch, Ecken abgerundet, mit je 2 divergierenden, korn-
artigen Fortsätzen, deren Enden 3 spitzig sind. — Branden-
burg.
42. Tetraedron hastatum (Rabenhorst) Hansgirg \= Poly-
edrhim enorme var. hasiattun Haben hörst) (Fig. 196). —
Zellen tetraedrisch, Seiten tief eingezogen, Ecken allmählich
in lange, hyaline Fortsätze ausgezogen. Enden 3 stachelig.
Zellen ohne Fortsätze 19 [j, im Durchmesser, mit Fortsätzen
28—33 (x. — Erlangen.
\av. palati77tim (Schmidle) Lemmermann (Fig. 197). —
Zellen rundlich, meist tetraedrisch. Ecken in langen,
am Ende 2 spitzigen Fortsatz ausgezogen. Zellen 4 bis
12 \L im Durchmesser.
43. Tetraedron decussatum (Rabenhorst) Hansgirg {= Poly-
edrmm enorme var. decussatum Rabenhorst) (Fig. 198). —
Zellen oktaedrisch. Ecken vorgezogen, Seiten stark konkav,
6 armig. Zellen 23 — 28 (x im Durchmesser. Ecken 3- bis
vielstachelig. — Erlangen.
44. *Tetraedron bifidum (Turner) Wille (Fig. 199). — Zellen
3 eckig, Seiten eingebuchtet. Ecken allmählich verdünnt, am
Ende mit 2 Stacheln. Zelle von der Seite gesehen lang-
olliptisch mit zugespitzten Enden. Zellen 13 — 17 (i lang,
4,5—5,5 [A breit. — Ostindien.
45. *Tetraedron pusillum (Wallich) W. u. G. S. West {= Mi-
crasterias piisilla Wal lieh = Staurophamim piisillum Turner)
(Fig. 200). — Zellen kreuzförmig, mit 4 Armen, Enden mit
je 2 gekrümmten Stacheln, seltener 3 stachelig oder zugespitzt.
Von der Seite gesehen lang-elliptisch mit verdünnten Enden.
Zellen 25 (i lang, 10 (x breit. — Ostindien.
var. *a7igolense W. u. G. S. West. — Zellen etwas gedreht
oder unregelmäßig tetraedrisch. Ecken tief geteilt in
2 — 3 Fortsätze, mit Stacheln oder stumpfen Euden.
Zellen 19—23 [x ohne Stacheln, 27—36 \i. mit Stacheln
im Durchmesser. — Angola.
46. *Tetraedron g'racile (Reinsch) Hansgirg {= Polyedrmm
gracile Reinsch (Fig. 201). — Zellen gedrungen 4 armig,
158
Jos. Bnmnthaler,
Arme breit abgestutzt, Ecken je mit einem dichotom sich
teilenden, dünnen Fortsatz, deren Enden je in 2 — 3 kleine
Stacheln ausgeht. Zelle von der Seite gesehen regelmäßig
lang-elliptisch mit verlängerten nnd verjüngten Enden. Mem-
bran dünn und homogen. Zellen 18 [l im Durchmesser, mit
den Fortsätzen 35—40 \l. — Nordameri-ka.
var. *teiiue Reinsch. — Seiten tief geteilt, Endlappen und
Stacheln sehr dünn. Zelle 46 [x samt Fortsätzen. —
Nordamerika.
47. *Tetrae(lroii cruciatum (Wallich) W. u. G. S. West i = Mi-
crasterias cruciata W a 1 11 C h = Staurophamim crztciatum
Turner) (Fig. 202). — Zellen kreuzförmig mit nochmals
Fig. 201—207. 201 Tetracdron gracile. 202 T. criiciaUim. 203 T.
rhaphidioides 204 T. longispinum. 205 T. tn'appendiculatum. 206
T. stinirastroides. 2Ö7 Thamniastrum cruciatum (201 , 203 nach
Reinsch, 202, 206 nach West, 204 nach Perty, 205 nach Bernard).
geteilten Armen, etwas unregelmäßig. Enden mit 2—3 kurzen
Stacheln. Kommt in mehreren Formen vor:
forma major Turner, mit 42—54 [x großen Zellen,
forma minor Turner, ziemlich regelmäßig 24—28 (x.
forma viinima Schroeder, regelmäßig, 17 [X im Durch-
messer, Isthmus 7—12 {x — Die letztgenannte Form
aus Deutschland bekannt, die anderen Schottland, Ost-
indien, Slam.
Sektion V. Cerasterias (Reinsch) Wille.
48. Tetraedroii rhaphidioides (Reinsch) Hansgirg {^Cerasterias
raphidioides Reinsch = Polyedriuni Reinschii Raben hörst)
Protococcales. 159
(Fig. 203). — Zellen vieleckig. 3— 8 armig, Arme gleich dick
plötzlich zugespitzt, 48—60 (ji im Durchmesser. Verbreitet.
Es sind Formen mit 3—8 Strahlen oder Armen beschrieben
als forma tridens Rein seh, forma tetradens Reinsch, forma
octodens Reinsch; forma obhisata Reinsch hat abgerundete
Arme. — Alle Formen dürften nicht zu Tetraedron gehören,
sondern Actinastrum sein; vergleiche das bei dieser Gattung
bereits aufgeführte Actmostrttm rhaphidioides .
Die var. incrassata Reinsch und var. hiaequalis Reinsch
sind Pilze.
49. Tetraedron louglspiimin (Perty) Hansgirg {= Phycastrtim
longispinum Perty = Cerasterias longispina Reinsch = Poly-
edrnim longispimun Rabenhorst) (Fig. 204). — Zellen 4strahlig.
Strahlen oder Arme zart, allmählich verjüngt, ohne verdickten
Mittelkörper. 35 — 58 \i im Durchmesser. — Schweiz.
var. hexactinium W. West. — Zellen mit 6 Armen. —
Irland.
50. *Tetraedroii triappeudiculatum (Bernard) Wille {=Treu-
baria triappendiculata B e r n a r d) (Fig. 205). — Zellen mit
deutlichem Mittelkörper und 3 15—20 pi (selten bis 30 (a)
langen hyalinen scharf zugespitzten glatten Armen. Mittel-
körper 6,5—10 [X im Durchmesser. Chromatophor gelappt,
plattenförmig (?) mit Pyrenoid. Membran mit Punkten. Ver-
mehrung in 3 Tochterzellen beobachtet. — Java.
51. *Tetraedroii staurastroides (W.West) Wille {^Cerasterias
staurastroides W. West). (Fig. 206). — Zellen tetraedrisch, mit
4 Armen, welche allmählich verjüngt sind, Enden abgerundet.
Membran granuliert. Durchmesser des Mittelkörpers 9 — 9,5 (jl,
Durchmesser mit Armen 30—35 [x. — Dominica (West-Indien).
Nicht aufgenommen ist Tetraedron poLymorphum (A s k e n a s y)
Hansgirg (= Polyedrhan polymorpJmm Askenasy) als in den
Entwicklungskreis von Pediastrum gehörig; feiner als ganz un-
genügend beschrieben: Polyedrhim aculeatum Wolle; Tetra-
edron Chodati (T a n n e r - Fu 1 1 e m a n n ) G u g 1 i e Im e 1 1 i ( = Polyedrium
Chodati Tanner- Füll emann) ist eine Cyste und zu ^^w Peridineen
gehörig.
Thamniastrum Reinsch.
Zellen einzeln, freischwimmend, aus einem gemeinsamen Mittel-
punkte bis zu 6 in rechten Winkeln gegeneinander stehende Arme.
Arme wiederholt dichotom und trichotom verzweigt. Endzweige
2 teilig. Endzweige 100—180. — Alles andere unbekannt. Stellung
sehr zweifelhaft.
Einzige Art:
*Thamniastrum crueiatum Reinsch (Fig. 207). — Durchmesser
der Zweige und Enden, 0,8—1,5 \^. — Bisher nur aus Nord-
amerika bekannt.
160 Jos. Brunnthaler,
Scenedesmaceae.
Zellen unbeweglich, freischwimmend, glatt oder granuliert,
manchmal mit Stacheln oder Warzen besetzt, von sehr verschiedener
Form. Membran aus Zellulose, manchmal mit einer dünnen
Gallertschicht umkleidet. Der Chromatophor ist glocken- oder
plattenförmig, wandständig, selten, {Didymogenes) zentral. 1 Zell-
kern (Ausnahme Closteriococciis). Pyrenoide vorhanden oder fehlend.
Zellen einzeln oder zu mehrzelligen Kolonien vereinigt. Kolonien
flach ausgebreitet oder mehr weniger rundliche Aggregate bildend.
Die Zellen der Kolonien können in 1 oder 2 Reihen angeordnet
sein, oder alternierend, kreuzweise oder radial gestellt sein ; es
finden sich bei langgestreckten Formen öfter Bündel, zuweilen
sogar Spiral gewunden. Vermehrung durch Teilungen in 2 — 3 Rich-
tungen des Raumes, wodurch Tochterkolonien (Antokolonien) inner-
halb der Mutterzelle entstehen. Manchmal nur Querteilung. Öfter
erfolgt ein Vorbeiwachsen der Autosporen aneinander, wodurch
Verschiebungen eintreten. Die Antokolonien werden frei durch
Sprengung oder Vorquellen der Mutterzellmembran, seltener erfolgt
Weiterwachsen in der Mutterzellmembran, Häufig ist Ausbildung
von Gallerte in welcher die einzelnen Individuen eingebettet sind,
zusammen ein größeres Aggregat bildend, oder alle Individuen in
einer gemeinsamen Gallerte.
Weit verbreitete Gruppe, welche sowohl Formen umfaßt, welche
in kleinen als großen Wasserbecken leben, als auch reine Plankton-
formen. Sehr formenreich und schwierig gegeneinander abzugrenzen.
Das angeführte System ist rein praktisch aufzufassen, die phylo-
genetischen Beziehungen noch recht unklar.
Zellen flache Kolonien bildend. Scenedesmeae (S. 160).
Zellen keine flachen Kolonien bildend. Seleiiastreae (S. 179).
Übersicht über die Gattungen ^j.
A. Scenedesmeae.
I. Zellen in Längsreihen angeordnet, Kolonien 1 — 3 reihig.
Scenedesmus (S. 161).
II. Zellen radial verbunden, manchmal lose.
Actiiiastrum (S. 168).
III. Zellen halbmondförmig bis sichelförmig.
]. 1 zellig, halbmondförmig, meist mit mehreren (2 — 8) Zell-
kernen Closteriococciis (S. 170).
1) G. M. Smith hat kürzlich in einer Arbeit: Tetradesmus, a new four-celled
coenobic alga (Bull. Torr. Bot. Cl., 40. 1913) eine neue Gattung beschrieben, welche
Scenedfsmi4s nahe steht, sich aber durch die Anordnung der Zellen in erster Linie unter-
scheidet: Tetradesinus mit der einzigen Art: wiscoiisiiieiisls hat freischwimmende,
4 zellige Kolonien (selten 1 — 2 Zellen), deren einzelne Zellen jedoch nicht nebeneinander
sondern zu je 2 hintereinander, also kreuzweise gestellt sind. Pyrenoid einzeln. Die Ver-
mehrung erfolgt innerhalb der Mutterzelle, die jungen Autokolonien werden durch Ruptur
der Zellen frei. Die eiförmigen, an den Zellenden zugespitzten Zellen sind 4 — 5,8 jji breit
12 — 14,5 [i. lang. Bisher nur aus Wisconsin bekannt, in ruhigem oder schwach fließendem
Wasser.
Die neue Gattung wäre in die Reihe B. Selenastreae einzureichen, weil ihre Kolo-
nien nicht flach sind.
Protococcales. 161
2. Kolonien 2 zellig, Zellen halbmondförmig mit abgerundeten
Enden. Didymogenes (S. 170).
3. Kolonien 4 zellig, Zellen sichelförmig, quadratisch angeordnet.
Lauterborniella (S. 170).
IV. Zellen nicht mondsichelförmig, quadratisch angeordnet.
1. Kolonien 4— 16 zellig, Zellen mit glatter Membran.
Crucigenia (S. 171).
2. Kolonien 4 zellig, Zellen die Reste der abgesprengten Mutter-
zellmembran außen tragend. Hofmania (S. 175).
3. Kolonien 4 zellig, Zellen an der Außenseite mit Stacheln
oder knöpf förmigen Auswüchsen. Tetrastrum (S. 176).
Scenedesmus Meyen.
Zellen länglich, oval, elliptisch oder rundlich, manchmal zylin-
drisch mit abgerundeten oder zugespitzten Enden, glatt, bestachelt,
oder mit Warzen besetzt. Zellumhüllung aus einer Zellulose-
membran bestehend, außen noch ein dünner Gallertmantel. Die
großen Stacheln oder Hörner bestehen aus Gallerte. Chromatophor
glockenförmig, mit seitlichem Ausschnitt und Pyrenoid. Zellen
selten einzeln, meist in Cönobien zu 4 — 16 Zellen, entweder linear
nebeneinander, oder alternierend oder in 2 Reihen angeordnet.
Cönobien stets freischwimmend. Vermehrung durch Tochterkolonien
oder Autosporen, sehr selten durch ovale Akineten (Sporen) mit
dicker Membran und rotem Öl. Erste Teilungsebene senkrecht
zur Längsrichtung der Zelle, durch spätere Verschiebungen werden
die Tochterzellen parallel angeordnet. Die Tochterkolonien werden
durch Membranriß oder Vorquellen der Membran frei. Die aus
einem Cönobium hervorgegangenen Tochterkolonien können dadurch
im Zusammenhang bleiben, selbst durch mehrere Generationen
hindurch, daß die Zellwand der Mutterzelle zur Zellwand wird und
weiter wächst. Auf diese Weise köVinen größere Verbände entstehen
(Fig. 208^); siehe forma cohaerens (S e 1 k).
Die Keimung der Dauersporen liefert zuerst stachellose Zellen
{Dactylococcus-Zw^i^nA), welche Zickzackketten bilden und erst nach
weiteren Teilungen die normalen Zellen liefern. Es wurde daher
Dactylococcus infusiomcm Naeg., als in den Entwicklungskreis von
Scenedesmus gehörig, gerechnet. Scenedesmus kann in der Kultur
ganz abnorme Formen annehmen ; die Überfütterung mit organischen
Substanzen liefert fortwährend kugelige Autosporen, die zuletzt
ganz farblos werden. Sce^iedesmus ist sehr vielgestaltig und formen-
reich. Die Gattung ist kosmopolitisch und findet sich sowohl in
ganz kleinen Wasserbecken zwischen anderen Algen, als auch als
Planktonform in Teichen und Seen, einige besonders als Jugend-
formen schwach mesosaprob.
Bestimmungssclilüssel der Arten.
I. Zellen entweder lang zugespitzt, glatt oder, wenn rundlich mit
Warzen, Stacheln oder Zähnchen besetzt.
1, Zellen mehr weniger lang zugespitzt, glatt.
A. Alle Zellen gerade, spindelförmig. S, obliqmis 1.
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft V. ' 11
162 Jos. Brunnthaler,
B. Äußere Zellen mehr weniger stark sichelförmig.
S. acnminatiis 2.
2. Zellen rundlich, oval, elliptisch, spindelförmig oder etwas
halbmondförmig.
A. Zellen ohne längsverlaufende Membranrippen, gleichartig,
mit Warzen oder Stacheln.
a. Zellen leicht halbmondförmig.
a. Zellen an den stumpflichen Enden ein kleines
Zähnchen tragend. S. *incrassatiiliis 3.
ß. Zellen an den Enden zugespitzt, mit einer kugeligen
Verdickung an der Spitze. S. antennatiis 4.
b. Zellen oval-elliptisch.
a Zellen an den Enden mit Zähnchen versehen,
sonst glatt.
* Zellen mit 2 — 3 Zähnchen. 8. denticulatus 5.
** Zellen mit zahlreichen Zähnchen.
S. aculeolatiis 6.
ß. Zellen am Außenrande mit kurzen Stacheln besetzt.
♦ Cönobium zweizeilig mit je 6 — 7 Stacheln.
S. *spicatiis 7.
** Cönobium 4 zellig mit zahlreichen kurzen Stacheln
und an den Zellenden mit je 3 Zähnchen.
S, serratus 8.
y. Zellen mit, in Längsreihen angeordneten Warzen.
S, *graimlatus 9.
B. Zellen mit längsverlaufenden Membranrippen, Endzellen
ohne langen Stachel.
a. Zellen mit 4 — 6 Rippen, Enden mit einem kleinen
Knötchen. S, costatiis 10.
b. Mittelzellen mit 1—2 (selten 4) Rippen.
a. Zellen glatt, spindelförmig. S. acutiforniis 11.
ß. Zellen dicht mit kleinen Stacheln bedeckt.
S. Hystrix 12.
y. Zellen an den Enden mit je 2—3 Zähnchen.
S. brasiliensis 13.
C. Zellen ohne Membranrippen, glatt, Endzellen mit langem
Stachel.
a. Zellen lückenlos verwachsen. S. quadricaiida 14.
b. Enden der Mittelzellen mit oder ohne Zähnchen (selten
mit Rippe). S. opoliensis 15.
c. Zellen mit kleinen Lücken zwischeneinander.
S. perforatiis 16.
IL Zellen rundlich, glatt, ohne Warzen und Stacheln.
1, Cönobium halbkreisförmig gebogen, meist 2 reihig zu je 4
Zellen.
A. Zellen alternierend mit großen Zwischenräumen.
S, ciirvatus 17.
B. 2^ellen mit kleinen Zwischenräumen. S. arciiatus 18.
2. Cönobium nicht halbkreisförmig gebogen.
A. Zellen rundlich bis oval. S. bijngatiis 19.
B. Zellen in der Mitte bauchig, an den Enden knopfförmig
verdickt. S. prodiicto-capitatus 20.
Protococcales. X63
1. Scenedesmus obliquus (Turpin) Kützing {= Scenedesimis
ac7it2is Meyen inkl. i.parvusxm^ magmis Bernard) (Fig. 208).
— Zellen spindelförmig, an beiden
Enden zugespitzt, manchmal abwech-
selnd an einem Ende abgerundet, am
anderen spitz, 4— 35 [x lang, 2,5 — 10 (ji
breit. Membran meist sehr zart.
Cönobien meist 4 — 8 zellig. Auto-
sporen werden durch Zerreißen der
Mutterzellmembran frei, manchmal
durch Zerfließen derselben. — Ver-
breitet und häufig, schwach meso- Fig. 208^. Tetradesvms
saproD. unsconsütensis: a Kolonie
2. Scenedesmus acumiuatus (Lager- ^o" der Seite, b von oben
heim) Chodat (= Selenastrum acu- gesehen (nach G.M.Smith).
minatinn Lagerheim = Scenedesmus
falcatus Chodat = Scenedesmus diniorphtis Kützing, inkl. Scene-
desmus ohliquus forma intermedia Bernard) (Fig. 209). — Zellen
lang zugespitzt, die mittleren schwach, die äußeren stark sichel-
förmig, 30—40 Ji, lang, 6 — 7 (jt, breit. Cönobien 4 zellig, leicht
zerfallend. — Zerstreut; schwach mesosaprob.
3. *Seeiiedesimis incrassatuhis Bohlin {V\g. 210). — Zellen
etwas gebogen, Bauchseite gerade, Rückenseite konvex, Spitzen
stumpflich, mit kleinem Zähnchen (Membranverdickung?), 17
bis 28 [X lang, 5 — 8 (x breit. Membran dünn. Zellen einzeln
oder zu 2 — 4 Cönobien bildend, Zellen manchmal gegeneinander
etwas verschoben. — Brasilien, Birma.
4. Scenedesmus antennatus Brebisson (Fig. 211). — Zellen
mit gerader Bauchseite, konkaver Rückenseite, Ende spitz mit
aufgesetzter kugeliger hyaliner Verdickung (Gallerte?); 12 bis
13 [X lang, 2,5 — 4 (x breit. Cönobien 2 — 8 zellig, in einer oder
2 Reihen. — Selten.
5. Scenedesmus denticulatus \j^gQ'[\\Q\m {^ Scenedesmus hiden-
tatus Hansgirg) (Fig. 212). — Zellen eiförmig oder länglich-
elliptisch , an beider! Enden mit je 2 Zähnchen versehen
(können bei den Mittelzellen auch an einem Ende fehlen),
4— 11 {X breit, 6^15 [x lang. Membran ziemlich dick. Cöno-
bien 4 zellig, Zellen kreuzweise angeordnet oder manchmal
gegeneinander etwas verschoben (als var. ß Zigzag Lager-
heim beschrieben). — Zerstreut.
Die var. linearis Hansgirg (= var. lineatus W. West= var.
diengianus Bernard) (Fig. 213) zeichnet sich dadurch
aus, daß die Zellen in einer geraden Linie angeordnet
sind; Zellen 2,5 — 5 (x breit, 10 — 15 [x lang, mit 2 — 3
Zähnchen. — Zerstreut.
Die var. *hmatus W. u. G. S. West (Fig. 214) hat die
äußeren Zellen etwas halbmondförmig gestaltet, die
Enden mit 3 Zähnchen, 3,5 — 4 [x breit, 9,5 — 11 (x lang.
[ar.
14 Scenedesmus aculeolatus Rein seh (Fig. 215). — Zellen
länglich-zylindrisch mit stumpf abgerundeten Enden, 8 (x breit,
11*
164
Jos. Brunnthaler,
3 ab (^'"r
Fig. 208 — 236. 208 Scenedesnms ohliquMS. 209 Sc. actiminaUis.
210 Sc. incrassat7ihcs. 211 Sc. antennatus. 212 Ä. denticiilatus.
213 6"^. denticiilatus var. linearis. 214 6*^. denticulatus var, lunattis.
215 iS"^. aculeolatus. 216 6V. spicatus. 217 Ä. serratus. 218 ^r.
gramdatus. 219 6"^. costatus. 220 ^5^. aciäiformis. 221 6*^. Hystrix.
222 »S"«;. brasiliensis. 223 Ä. qtiadricauda a typicus. 224 Ä. quadri-
cauda ß setostis. 225 ^^. quadricauda b abnndans. 226 .Sf. quadri-
canda s Naegelii. 227 »S'c quadricatida var. dispar. 228 »S"*:. opoliensis.
229 -5"^. opoliensis var. carinatus. 230 6"^. perforatiis. 231 6"^. <:?<r-
vatus. 232 6"/:. arcuatus. 233 ^<:. hijugatiis a seriatus. 234 Ä". (5z/w-
gatus ß alternans. 235 ^<:. hijugatus € flexuostis. 236 ä:. /rö^ / 'ö-
capitatus (208, 226 nach Chodat, 209, 212, 221 nach L.-^
210, 217, 222, 231 nach Bohlin, 211 nach Ralfs, 213, ^ /? •
220, 224, 227, 232 nach West, 215, 234 nach Reir ö. jrmig
Schmidle, 223, 233 Original, 225 nach Schr^ /^^
P. Richter, 229, 230, 235 nach Lemmermann, 23«^
20.
Protococcales. {ß5
13— IG (x lang, mit zahlreichen regellos verteilten kurzen
Zähnchen besetzt. Cönobien 4 zellig, 19,0 [i lang. — Plön. —
Die forma *brevior W. West besitzt kleinere Zellen, 5 [x breit,
8 (JL lang, Stacheln 2 [ji. — Schottland.
7. *Scenedesmus spicatus W. ii. G. S. West (Fig. 216). —
Zellen elliptisch, am Außenrande mit je 6 — 7 kurzen Stacheln
besetzt; 4 (x breit, 7,5—9 [x lang. Stacheln 2 — 2,5 (x. Cönobien
meist 2 zellig. — England.
8. Scenedesmus serratus (Corda) Bohlin {= Arthrodestmis ser-
ratus Corda inkl. Scenedesmus Hystrix, var. regulär is H. v.
Alten) (Fig. 217). — Zellen länglich-elliptisch, mit abgestutzten
oder etwas verschmälerten Enden, welche 2—3 Zähnchen
tragen, Peripherie mit zahlreichen kurzen Stacheln. Zellen
4,5 — 7 *[x breit, 15 — 20 |x lang. Cönobien 4 zellig. — Zerstreut.
9. * Scenedesmus graimlatus W. u. G. S. West (Fig. 218). —
Zellen länglich-elliptisch, Enden etwas konisch, 6 — 6,5 [x breit,
20 — 21 (X lang. Membran besetzt mit 3 Längsreihen von
kleinen Warzen. Cönobien meist 4 zellig, Zellen in gerader
Linie angeordnet. — England.
10. Scenedesmus costatus Seh midie (Fig. 219). — Zellen ellip-
tisch bis eiförmig, innen leicht konvex, außen fast halbkreis-
förmig, an den freien Enden mit je einem kleinen Knötchen.
Membran dick, mit 4—6 Längsrippen. Zellen 8—12 (x breit,
20—22 jx lang. Cönobien meist 4 zellig, seltener 8 zellig in
2 Reihen, 4 zellig 24—35 [x breit, 33—35 [x lang. Scheitel-
ansicht 4— 6 wellig. — Zerstreut.
Die var. stideticus L e m m e r m a n n besitzt kleinere Zellen,
-7—8 [X breit, 13 — 15 [x lang. Cönobien 4 zellig, 21 (x
breit, 26 {x lang. — Riesengebirge.
11. Scenedesmus acutiformis Schröder (Fig. 220). — Zellen
spindelförmig, glatt, Mittelzellen mit einer Längsrippe, End-
zellen mit 2 Rippen. 15—21 jx lang, 5 — 7,5 jx breit mit einem
kleinen Zähnchen an jedem Ende. Cönobien meist 4 zellig,
22—28 [X. — Trachenberg, selten.
12. Scenedesmus Hystrix Lagerheim (= Scenedesmus Hystrix
a echimilatus Chodat) (Fig. 221). — Zellen oblong-zylindrisch,
gerade, mit zugespitzten Enden, 3—6 [x breit, 12—18 tx lang.
Membran meist mit einer Längsrippe und zahlreichen kleinen
Stacheln. Querschnitt meist 6 eckig. Cönobien 2 — 8 zellig, in
gerader Linie, nicht alternierend. — Zerstreut
13. Scenedesmus brasiliensis . Bohlin (inkl. Scenedesmus acuti-
formis var. spimiliferum W. et G. S. West) (Fig. 222). —
Zellen mit je einer Rippe an den Mittelzellen, je 2 Rippen
an den Endzellen. Zellen länglich gegen das stumpfliche
Ende etwas verschmälert, mit 2—3 (manchmal bis 6 [x langen,
etwas gebogenen) Zähnchen an den Enden; 2—8 [x breit,
11 — 27 [X lang. Cönobien 4— 8 zellig, in einfacher Reihe. —
Zerstreut.
14. Scenedesmus quadricauda (Turpin) Brebisson {= Ach-
na?ithes quadricauda Turpin = Scenedesmus variahilis De
\QQ Jos. ßrunnthaler,
Wildeman var. comuttis France). — Zellen länglich, rund-
lich, Enden abgestumpft oder etwas zugespitzt, Endzellen mit
einem langen Stachel an jedem Ende, seltener auch noch in
der Mitte oder einer fehlend. Mittel zellen ohne oder mit
Stachel. Zellen 8 — 42 [x lang, 3 — 15 [i, breit. Cönobien 2 bis
8 zellig. Allgemein verbreitet und sehr variabel. Es sind
zahlreiche Varietäten und Formen beschrieben mit allen mög-
lichen Übergängen. Nach Senn bestehen die Stacheln aus
Gallerte. Im nachfolgenden sind die beschriebenen Formen in
eine kleine Anzahl vereinigt. Allgemein verbreitet, schwach
mesosaprob.
a typicus (inkl. var. maximiim W. et G. S. West) (Fig, 223).
Nur die Endzellen sind bestachelt.
ß setosus Kirchner (inkl. var. elliptictim W. et G. S.
West mit rein elliptischen Zellen, var. variabilis Hansgirg,
var. hicmidatus Hansgirg (Fig. 224). Zellen 3 — 8 [x breit,
12 — 18 \k lang. Äußere Zellen mit je 2 Stacheln, innere mit
oder ohne Stachel in verschiedener Anodnung. Cönobien mit
nur je einem Stachel an den äußeren Zellen und stachellosen
Mittelzellen sind als var. bicaudahis beschrieben.
y horridus Kirchner. Jede Zelle mit je einem Stachel
an beiden Enden.
b ahundans Kirchner (inkl. var. assymmetrica Schroeder,
f. multicaiidata Schroeder, var. hyperabtmdans Gutwinski)
(Fig. 225). — Es treten außer den Endstacheln noch in der
Mitte der Zellen je 1 bis mehrere Stacheln auf.
£ Naegeli (Brebisson) Raben hör st (= Scenedesmus
Naegeln Brebisson) (Fig. 226). — Zellen fast birnförmig, ab-
wechselnd gestellt.
var. dispar (Brebisson) (= Scenedesmus dispar Brebisson,
inkl. Scejiedesmtis quadricaiida var. insignis W. et G. S.
West) (Fig. 227). — 2 Zellen am oberen, 2 am unteren
Ende mit je einem kurzen Stachel. Endzellen entweder
am anderen Ende ebenfalls einen kurzen oder einen
langen, etwas geschweiften Stachel, welcher senkrecht auf
die Längsachse der Zellen gerichtet ist. Zellhaut glatt
oder granuliert; Zellen 4—7,2 [x breit, 10,5 — 17,3 [x
lang.
15. Scenedesmus opoliensis P. Richter (Fig. 228). — Zellen
spindelförmig, Mitte etwas angeschwollen, die äußeren etwas
gebogen, die inneren gerade, manchmal gegen die äußeren
schief gestellt. Endzellen (selten auch Mittelzellen bestachelt)
mit langen gebogenen Stacheln. Zellen 5—8 jx breit, 17—18 [x,
ohne Stachel, lang; Stacheln 15 — 28 [x. Cönobien meist 4 zellig,
selten 2 zellig. — Zerstreut.
Die var. carinatus Lemmermann (= Scejiedesmus Hystrix
var. quadricaudatus H. v. Alten) (P'ig. 229) besitzt Zellen mit
deutlicher Längsrippe und ani Ende meist mit je 2 Zähnchen.
Sie vermittelt damit den Übergang zur Z^'.y/r/.r- Gruppe. —
Sachsen, Hannover.
16. Scenedesmus perforatus Lemmermann (Fig. 230). — Rand-
zellen mit kopfförmigen Enden, Außenrand schwach konvex,
I
Protococcales. 167
Innenrand schwach konkav, an den Enden mit je einem ge-
krümmten Stachel. Mittelzellen an den Enden kopfförmig,
Mitte konkav, wodurch 2 eckige bis geigenförmige Zwischen-
räume entstehen. Cönobien meist 8 zellig. — Plankton des
Müggelsees (ferner Italien, Siam) — Die var. *ornat2ishemmeT-
mann unterscheidet sich von der typischen Form durch die
kleineren (1,5—2 y. breiten) Zwischenräume und die punktierte
Membran. — Nur aus dem Paraguay- Fluß bekannt.
17. Sceiiedesnnis eiirvatiis Bohl in (Fig 231). — Zellen fast
zylindrisch, stumpflich, leicht einwärts gekrümmt, 12—30 [i
lang, 4 — 10 [X breit. Cönobien meist 8- (zuweilen 4-) zellig in
2 alterjiierenden Reihen angeordnet Die Zellen hängen nur
am Grunde zusammen, die Cönobien sind fast 74.. kreisförmig
gekrümmt. — Selten; Norddeutsche Seen. — Ähnelt etwas
Dimorphococnis in der Zellform und Anordnung.
18. Scenedesmiis arcuatiis Lemm ermann (Fig. 232). — Zellen
oblong-elliptisch, manchmal etwas eckig, 7 — 9,5 [i. breit, 13— 18[jl
lang. Cönobien aus 8—16 Zellen, in 2 Reihen angeordnet,
halbkreisförmig gebogen. Zwischenräume zwischen den Zellen
klein. — Selten; Sachsen. — Zerfällt manchmal.
19. Scenedesmiis bijugatiis (Turpin) Kützing (= Achnanthes
bijiiga 'YviX'^\\\ = Scenedesmus obhis7is Meyen inkl. var. minor
Hansgirg und Scenedesm-its variahilis De Wilde mann var.
ecornjs France). — Zellen länglich-elliptisch, oval oder rund-
lich, glatt. Membran dick. Cönobien 4 — 8 zellig, 1- oder
2 reihig, Zellen verschieden angeordnet. Zellen 4—7 ]i breit,
7 — 18 {/ lang. — Weit verbreitet, formenreich, schwach meso-
saprob.
a seriattcs Chodat (Fig. 233). — Zellen in einer regel-
mäßigen Reihe, ist die typische Form.
ß alternans (Reinsch) Hansgirg (= Scenedesmus alternans
Rein sc h) (Fig. 234). — Cönobien 8 zellig, zu je 4 alternierend.
— Hierzu forma ""apiczdata (W. West) mit kleinem, knopf-
förmigem Auswuchs an jeder Zelle, Zellen 5 — 5,5 \l breit,
7,5 — 9,5 [Jt lang. — Nur England.
y radiatus (Reinsch) Hansgirg (= Scenedesimis radiatus
Reinsch). — Cönobien 4 zellig, Zellen strahlig angeordnet.
b disciforfjiü Chodat. — Zellen durch gegenseitigen Druck
etwas eckig, Cönobien 4 — 8 zellig.
eßexiwstis Lemmermann (Fig. 235). — Cönobien 8 — 16-
zellig, unregelmäßig spiral gewunden, Zellen 8 \x breit, 11 \x
lang. — Zerstreut.
Außerdem kommen noch Cönobien vor, deren Zellen
granulierte Membran, besonders an den Enden zeigen: forma
*gramilata (Schmidle) (= var. gramdatus Schmidle = f.
verrucosa Teodoresco). — Aus Afrika und Rumänien an-
gegeben.
20. Scenedesmiis prodiicto-capitatiis Schmula (Fig. 236). —
Zellen länglich, in der Mitte angeschwollen, die Enden knopf-
förmig verdickt, von der Seite gesehen etwas gebogen, 11 — 14fx
lang, 3 — 3,5 \x breit. Membran sehr dünn. Zellkern zentral,
\Q^ Jos. Brunnthaler,
2 Pyrenoide. Zellen einzeln oder zu 2 — 4 zelligen Cönobien
vereinigt. — In einem Graben bei Oppeln (Scblesien).
Zweifelhaft ist die Zugehörigkeit von Scejiedesmus antennattis
var. recttis Wolle, Cönobien aus 4 Zellen bestehend, welche lang
oval sind und an ihren Enden in lange Borsten ausgehen. Nord-
amerika, Ebenso sind auszuschalten: Sc. (?) rotundattis Wolle,
Sc. (?) poly/norphns Wolle, Sc. Lzma Cor da und Sc. senilis Cor da.
Actinastrum Lager heim.
Zellen spindelförmig, keulig, paukenschlägelförmig oder ver-
längert oval, Cönobien freischwimmend, meist 4— 8— IG zellig,
strahlig angeordnet. Zwei Ger.erationen können auch in ver-
schiedener Weise mehr weniger strahlig oder flächenförmig zu Syn-
cönobien vereinigt sein. Zellhaut deutlich. Chromatophor wand-
ständig mit 1 Pyrenoid. Vermehrung durch Längs- und Querteilung.
Freiwerden der Autosporen durch Riß in der Zellwand; die neuen
Zellen bleiben durch Gallerte mit ihrem einen Ende zu einem
Cönobium verbunden. — Aus stehenden Gewässern Europas und
Asien, die var. fluviatile potamoplanktonisch aus Europa und Süd-
amerika bekannt.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
Zellen länglich-kegelförmig, unten abgerundet. A. Haiitzschii 1.
Zellen beiderseits scharf zugespitzt, spindelförmig.
A, Haiitzschii var. fluviatile.
Zellen keulig, mit deutlichem Stielteil.
A, Haiitzschii var. *javanicum.
Zellen verkehrt-keulig, aus breiter Basis plötzlich in eine dünne
Spitze ausgezogen. A. Haiitzschii var. *intermcditim.
Zellen paukenschlägelförmig. A. *tetaniforme 2.
Zellen zylindrisch mit kurz zugespitzten Enden, Zellen des Cöno-
bium meist in einer Ebene liegend. A. rhaphidioides 3.
1. Actinastrum Haiitzschii Lagerheim (Fig. 237). — Zellen
länglich-kegelförmig, am oberen Ende allmählich verdünnt,
abgerundet oder schwach zugespitzt, 3—6 [ji breit, 10—24 ]j.
lang. Zellhaut dünn. Chromatophor parietal mit 1 Pyrenoid.
Zellen meist zu 4 in ein Cönobium vereinigt. Syncönobien
aus 8 oder mehr Einzelcönobien zusammengesetzt. Vermehrung
durch Teilung, wovon die erste quer, die zweite senkrecht
darauf, die dritte wieder senkrecht auf der zweiten verläuft.
Junge Cönobien durch Riß in der Membran der Mutterzelle
frei werdend. — Verbreitet in stehenden Gewässern, oligosaprob. —
var. fluviatile Schröder (Fig. 238). — Unterscheidet sich
von der typischen Form durch die beiderseits scharf
zugespitzten, öfter farblosen Enden. — Zerstreut in Seen
usw., auch potamoplanktonisch.
Protococcales.
169
var. *javanicu77i Bernard (Fig. 239). — Zellen verschieden,
sowohl wie bei der typischen Form, jedoch kleiner,
12 — 17 (i, lang, 1—1,5 [x breit, oder lang-keulenförmig,
17 — 25 [X lang, 3 — 5 \x an der dicksten Stelle. — Bisher
nur aus Java bekannt.
var. '^inter7nedii(7n Teiling (Fig. 240). — Zellen dick s])indel-
förmig, mit der dicksten Partie in der Mitte, Spitze
hyalin und scharf abgesetzt, sonst wie typische Form. —
Bisher nur aus Schweden angegeben (Plankton).
2. *Actiiiastriira tetanifornie Teiling (Fig. 241). — Zellen
paukenschlägelförmig, 18—20 ij. lang, an der Basis 3—4 [x,
sonst 1,5 — 2 \L breit. Chromatophor parietal, die aufgeschwollene
Basis nicht ganz füllend, Pyrenoid an der Basis, Spitze hyalin.
— Bisher nur aus Schweden (Plankton) bekannt.
3. Actinastrutn rhaphidioides (Pteinsch) Brunnthaler
(= Cerasterias rhapJiidioides Reinsch p. p. = Astroclodnim
cerastioides Tschourina) (Fig. 242). — Zellen zylindrisch.
Fig. 237 — 242. 237 Actaiastrum Hantzschü: a Syncönobium, b ein-
zelne Zelle. 238 A. Hantzschü var. fliiviatile. 239 A. Hantzschü var.
favanicnni. 240 A. Hantzschü var. intennedmm. 241 A. tetanifornie.
242 A. rhaphidioides : a einzelne Zelle, b Cönobium (237, 238 nach
Schröder, 239 — 241 nach Teiling, 242 nach Tchourina).
plötzlich zugespitzt, 20—26 \l lang, 6—8 \i (seltener 3—4 \l)
breit, mit wandständigem Chromatophor und Pyrenoid. Teilung
transversal. Zellen zu 2 — 8 in 1 strahlenförmiges freischwimmen-
des Cönobium vereinigt. — Aus der Schweiz (bei Genf) an-
gegeben ; zweifellos gehört ein Teil der als Cerasterias rhaphi-
dioides beschriebenen Form hierher. Die Zugehörigkeit zu
Actinastrtivi unterliegt keinem Zweifel.
170
Jos. Brunnthaler,
Closteriococcus Schmidle.
Einzellig, freischwimmend. Zellen halbmondförmig mit sehr
zartem parietalem Chromatophor ohne Pyrenoide und Stärke. Meist
2 Zellkerne, manchmal 4 — 8, welche dann median stehen, Teilung
schief.
Einzige Art:
Closteriococcus Viernheim ensis Schmidle. — Zellen 10—27 [i
lang, 2 — 4 (x breit, an den verschmälerten Enden breit ab-
gerundet und dort mit stark verdickter Zellhaut versehen. —
Im Plankton eines Weihers bei Viernheim (Hessen) aufgefunden.
— Ungenügend bekannte Art.
Didymogenes Schmidle.
Cönobien aus zwei meist gekreuzten, halbmondförmigen, mit
dem Rücken gegeneinanderliegenden Zellen bestehend. Chromatophor
groß mit zentralem Pyrenoid, Zellkern wandständig. Vermehrung
durch Quer- und Längsteilung in 2 Paare.
Einzige Art:
Didymogenes palatina Schmidle (Fig 243). — Zellen gegen
das Ende etwas verschmälert, mehr weniger gekrümmt, 2 (x
breit, 6—8 [i lang. — Im Plankton bei Roxheim (bayr. Pfalz),
häufig. — Wenn die Angabe, daß sich die Zellhaut mitteilt,
als richtig erweist, gehört die Alge zu den Pleurococcaceen
trotz ihrer Ähnlichkeit mit Laiiterbomiella.
243
Fig. 243, 244. 243 Didymogenes palatina. 244 Laiiterbomiella
elegantissinia: a von oben, h von der Seite gesehen (nach Schmidle).
Lauterborniella Schmidle.
Zellen von oben gesehen rund mit langem, kegelförmigem Mem-
branhörnchen, von der Seite gesehen mondsichelförmig mit 2 Mem-
branhörnchen. Cönobien freischwimmend aus 4 kreuzweise durch
Protococcales. 171
Gallerte verbundenen Zellen bestehend. Chromatophor parietal mit
1 Pyrenoid, Zellkern wandständig. Vermehrung durch kreuzweise
Teilung, wodurch in jeder Zelle ein neues Cönobium entsteht.
Einzige Art:
Laiiterborniella elegantissima Schmidle (Fig. 244). — Zellen
2 — 3 [i breit, 3 — 4 [i lang, 5 (x dick; Cönobien 6 — 10 [j, breit.
— Plankton bei Roxheim (bayr. Pfalz).
Crucigenia Morren (= Staurogenia Kützing).
Zellen von verschiedener Form, meist rundlich oder 4 eckig,
oder rhombisch, glatt, mit becherförmigem Chromatophor mit oder
ohne Pyrenoid. Die Zellen bilden 4 zellige, ebene oder schwach
gebogene freischwimmende Cönobien, welche durch eine mehr oder
weniger stark entwickelte Gallertmasse verbunden sind ; öfter sind
4 — 8 — 16 Cönobien zu Syncönobien vereinigt. Vermehrung durch
Längs- und Querteilung. Die Autokolonien werden durch einen Riß
oder Ver(|uellen der Mutterzellmembran frei. Dauersporen einmal
beobachtet. Planktonalgen.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Cönobien undeutlich entwickelt. Zellen elliptisch-oval, schief
zusammengeneigt, in der Mitte eine Öffnung freilassend.
C. rectangularis 1.
IL Cönobien deutlich entwickelt.
L Zellen rund oder rundlich, Cönobien genau quadratisch.
C. quadrata 2.
2. Zellen mehr wenig 3 eckig.
a. Zellen breit-eiförmig, 3 eckig, Ecken stark abgerundet.
C. triangularis 3.
b. Zellen spitzwinkelig-keilförmig. C. *cuiieiformis 4.
c. Zellen rechtwinkelig, innerer Winkel abgerundet, äußere
Kante geschweift. C. *pulchra 5.
d. Zellen rechtwinkelig fast gleichseitig, innerer Winkel
nicht abgerundet, äußere Kante konkav.
Zellen 4,8—9,5 ^ groß. C. Tetrapedia 6.
Zellen 3— 3,.5 [x groß. C. minima 7.
Zellen trapezisch. C. fenestrata 8.
4.
Zellen rhombisch.
C. *cruciata 9.
5.
Zellen abgerundet 6 eckig.
C. *emarginata 10.
6.
Zellen halbmondförmig.
C. limaris IL
Crucig'enia rectangularis (A. Braun) Gay (= Statirogenia
rectangularis A. Braun) (Fig. 245). — Zellen oval oder läng-
lich oval, am Scheitel zusammenneigend und dadurch eine
4 eckige Öffnung freilassend ; 4—6 [x lang, 4—5 [x breit.
4 zellige Cönobien zu großen vielzelligen Syncönobien vereinigt,
meist undeutlich die Anordnung zeigend. Mit und ohne
Pyrenoid bekannt. — In stehenden Gewässern, verbreitet.
Die var. *irregularis (Wille) Brunnthaler emend.
(= Crucigenia irregularis Wille = Willea irregjilaris
Schmidle = Cohniella {suhgenus Willea) irregularis
172
Jos. Brimnthaler,
Lemmermann) bildet sehr große vielzellige Flächen,
wellenförmig gebogen, mit unregelmäßiger Umgrenzung,
oft aus mehreren kleineren Zellflächen (Syncönobien
bestehend, die von einer Gallerte zusammengehalten)
werden. Teilungen kreuzweise, oft aber unregelmäßig.
Chromatophor scheibenförmig, parietal, ohne Pyrenoide.
Zellen 6 — 14 [i lang, 4 — 9 [i. breit, Cönobien 48 — 97 [i
groß. — Sowohl im Plankton, als auch grundbewohnend
aufgefunden (Norwegen, Schottland).
2. Crucigeiiia quadrata Morren (Fig. 248). — Cönobien genau
quadratisch. Zellen rundlich oder quadratisch mit abgerundeten
Fig. 245, 246. 245 Crticigenia rectangularis : a Kolonie, b Sporen-
bildung. 246 C. triangularis: a Kolonie, b Autosporenbildung (245
nach Schmidle, 246 nach Chodat).
Ecken, 3—4 [x lang und breit. Teilungsebenen senkrecht zu
den Seiten des Cönobiums. — Selten. Aus Böhmen angegeben.
Die var. octogona Schmidle (Fig. 247) besitzt ebenfalls
4 zellige quadratische Cönobien, die Zellen sind jedoch
durch die schief abgestutzten Ecken 8 eckig. Membran
dick, zwischen den 4 Zellen ein helles Kreuz freilassend.
Cönobium 12 — 18 [x groß. — Aus Ludwigshafen, Trachen-
berg und Daves bekannt.
3. Criicigenia triangularis Chodat (Fig. 246). — Zellen breit
eiförmig-dreieckig mit stark abgerundeten Ecken, 5—5,5 \l
groß. Membran mehr weniger deutlich. Chromatophor parietal,
mit 1 Pyrenoid. Cönobien 4 zellig, zu 16 bis vielzelligen
Syncönobien, welche alle in einer Ebene vereinigt liegen.
Cönobium in der Mitte mit einer kleinen Öffnung, durch die
4 zusammenneigenden Zellen hervorgerufen. Vermehrung
Protococcales.
173
durch kreuzweise Teilung nach vorheriger Abrundung der
Zelle. — Schweiz, Dänemark, Heleoplankton. — Dürfte mit
C. quadrata vielleicht zu vereinigen sein.
4. *Cracig:enia cuneiforniis (Schmidle) Brunn thaler
(= Staurogenia cuneiformis Schmidle) (Fig. 249). — Cöno-
bien 4 zellig, mit weiter Gallerthülle. Zellen keilförmig-drei-
252
Fig. 247—250. 247 Cruci-
genia quadrata var. octo-
gona. 248 C. quadrata.
249 C. cimeiformis. 250
C. ptilchra (247, 249 nach
Schmidle, 248, 250 nach
West).
.^^
Fig. 251, 252. 251 Crucigenia
Tetrapedia. 252 C. fetiestrata
(251 nach West, 252 nach
Schmidle).
Fig. 253, 254. 253 Cmcigeiiia criiciata.
254 C. emarginata (253 nach Wolle,
254a nach West, b nach Chodat).
eckig, an der nach außen gerichteten Spitze etwas abgerundet,
6—8 {JL lang, 4 [a breit. — Nur aus Afrika (Plankton des
Nyassa- und Rukwa-Sees) bekannt.
*Crucigenia pulchra W. u. G. S. West (Fig. 250). — Zellen
rechtwinkelig, innerer Winkel abgerundet, die beiden äußeren
zugespitzt; äußere Kante geschweift. 7 — 9,3 [i. lang, 2,8 bis
4,8 {X breit. Cönobien 4 zellig, 9,G \l breit, 12,4 ^ lang, Syn-
cönobien 16 zellig. — Nur aus Irland bekannt.
174 Jos. Brunnthal er,
6. Crucigenia Tetrapedia (Kirchner) W. u. G. S. West
(= Stmtrogenia ^ Tetrapedia Kirchner = Tetrapedia emarginata
Schröder = Lemmermannia emarginata Chodat) (Fig. 251).
— Cönobien 4 zellig, tafelförmig, 4 eckig, die 4 Zellen dicht
aneinanderschließend. Zellen 3 eckig-rechtwinkelig, die äußere
Kante etwas konkav, 4,8—9,5 (i, lang. Chromatophor parietal,
ohne Pyrenoid. Cönobien meist zu 16 zelligen Syncönobien
vereinigt. 4 zelliges Cönobium 10,5—15 [x groß. Vermehrung
durch kreuzweise Teilung der vorher 4 eckig gewordenen Zelle.
— Plankton der Oder, zerstreut in Deutschland und der
Schweiz. — Die Stellung der Alge ist noch etwas unsicher,
neuerliche Untersuchungen, besonders des Zellinhaltes er-
wünscht. Vielleicht mehrere Formen.
7. Criicigciiia minima (Fit sehen) Brunnthaler { = Stanrogenia
minivia Fit sehen). — Zellen von der Gestalt eines recht-
winkeligen Dreieckes mit etwas gewölbter Basis, 3 — 3,5 [x dick.
Cönobien stets 4 zellig; die Zellen liegen mit ihren geraden
Seiten aneinander, die konvexe Seite ist nach außen gerichtet.
Syncönobien aus 16 Familien beobachtet. — Balksee und
Bederkesaer See (Hannover).
8. Cnicigenia fenestrata Schmidle (Fig. 252). — Zellen trapez-
förmig, 2—3 \L breit, 6—8 \i lang. Cönobien 4 zellig, genau
quadratisch in einer schwer sichtbaren Gallerte liegend. Ver-
mehrung durch Längs- und Querteilung in der Diagonale des
Cönobiumquadrates. — Breslau, ferner aus Italien (Castel
Gandolfo) bekannt.
9. *Criicigeiiia criiciata (Wolle) Schmidle (= Staiirogenia cruci-
fera Wolle) (Fig. 253). — Zellen rhombisch, mit schwach
konkaven Außenseiten, 10 [x breit. Cönobien 4 zellig, 22 bis
24 [x groß. — Nordamerika. — Wäre zu untersuchen, ob die
rhombischen Zellen nicht bereits 4 zellige Cönobien darstellen,
worauf die Angabe hinweist: Zellen in der Mitte mit kreuz-
w^eise verlaufenden Linien versehen. Sie gehört dann in die
Nähe von C. pulchra.
10. *Criicigeiiia emarginata (W. u. G. S. West) Schmidle
{— Staurogejiia emargijjata W. U. G. S. West) (Fig. 254). —
Zellen hexagonal, mit abgerundeten Ecken und ausgerandeten
Schmalseiten. 12 — 14,5 [x lang, 11 — 12 [x breit Cönobien
4 zellig. Vermehrung durch Längs- und Querteilung. — Nur
aus Madagaskar angegeben.
11. Cnicigenia lunaris (Lemm ermann) Wille (= Cnicigeniella
hinaris Lemmermann). — ^ Zellen halbmondförmig gekrümmt,
3 — 4 \i breit, 13—15 [x lang, zu 4 zelligen Cönobien vereinigt,
die konvexen Seiten nach außen gerichtet. Cönobien in der
Mitte durchbrochen, 23 — 26 (x groß. Chromatophor wand-
sländig ohne Pyrenoid. Vermehrung durch Längsteilung (V).
— Sölkensee. — Bedarf noch der näheren Untersuchung.
Staiirogenia ciibica R ei n 8 c h ist nicht zu Crucigenia gehörig,
und dürfte eine Desmidiacee {^Staurastruni) sein.
Protococcales.
175
Hofmania Chodat.
Zellen oval, mit deutlicher Zellhaut. Chromatophor becher-
förmig, mit 1 Pyrenoid. Jede Zelle trägt an der Außenseite die
Reste der abgesprengten Mutterzellmembran in Form eines mehr
weniger gebogenen Hörnchens. Die 4 Zellen des Cönobiums sind
kreuzweise angeordnet mit nach außen gerichteten Anhängen. Syn-
cönobien aus 4 Cönobien zusammengesetzt, mit weiter Gallerthülle.
Vermehrung wie bei Cmcigenia. — Planktonformen.
B es timmungs Schlüssel der Arten.
I. Zellen oval, mit hörnchenartigem, 6—8 ^. großen Membranrest.
H. *appeiidicnlata 1.
IL Zellen mehr weniger halbkreisförmig, mit abgeschrägten Enden
aneinander geschlossen. Membranreste in unregelmäßigen
Stücken. H. Lauterborni 2.
1. *Hofmania appendiciilata Chodat (Fig. 255). — Zellen oval,
6— 9 [JL lang, 4 — 6 ]l breit
4 zelligen Cönobien vereinigt,
ohne die ovale Form durch
gegenseitigen Druck zu ver-
ändern. Chromatophor parie-
tal mit 1 Pyrenoid. Mem-
branrest in Form eines 6 bis
8 (i, langen Hörnchens. — Nur
aus Dänemark angegeben.
Hofmania Lauterborni
(Schmidle) Wille ( =
Staiirogenia Lmiterhomi
Schmidle) (Fig. 256). —
Zellen halbkreisförmig, mit
abgeschrägten Enden zu
Zellhaut deutlich.
255
^'^
Fig. 255, 256. 255 Hofmaixia
appendiciilata. 256 H. Lauterbornei
(255 nach Chodat, 256 nach
Schröder).
4 zelligen Cönobien aneinander-
Fig. 256 A. Hof-
mania Lauter-
borni: Syncöno-
bium in Gallerte. ,
Gefärbt. (^--=Gal- j
lerte, m = Mutter- !
Zellmembran) (nach ,
Senn aus 01t-
manns Algen.)
■J"
176 Jos. Brnnnthaler,
schließend, einen fast quadratischen Raum freilassend. Basis
leicht konvex; Zellen 6—12 (x lang, 4 — 8 \l breit. Conobien
15—25 {X groß, Syncönobien 40 — 50 \l. An der nach außen
gerichteten Seite besitzt jede Zelle die Reste der Mutterzell-
membran in Form von unregelmäßigen Stücken. Parietaler
Chromatophor mit 1 Pyrenoid. Syncönobien aus 4 Conobien
gebildet, häufig, in weiter radial gestreifter Gallerthülle ein-
geschlossen. Die Einzelcönobien werden nur durch die Gallerte
zusammengehalten, die Membranfetzen haben nichts damit zu
tun. — Planktonform, zerstreut aber nicht häufig.
Tetrastrum C ho dat.
Zellen rundlich, oval, 4 eckig oder unregelmäßig. Membran
deutlich. Chromatophor mit oder ohne Pyrenoid. Die Zellen
tragen an der Außenseite knöpf förmige Auswüchse oder mehr
weniger deutliche bis robuste Stacheln. Die Zellen sind zu 4 in
ein Cönobium vereinigt, welches meist in Gallerte eingebettet ist.
Syncönobien aus 4 Conobien nicht selten. Vermehrung durch
Teilung des Zellinhaltes in 4, in einer Ebene liegende Tochterzellen
(Autosporen). Diese Zellen werden durch Membranriß frei und
verlassen die Mutterzelle mit oder ohne den charakteristischen An-
hängen. — Planktonformen.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Fortsätze kurz.
1. Fortsätze sehr kurze Dornen, Stacheln oder nur knopf-
förmige Auswüchse, deutlich sichtbar.
A. Zellen halbkugelig, Conobien 8 eckig. T. alpiiium 1.
B. Zellen fast 3 eckig, mit einem kleinen polaien Spitzchen.
T. apiculatum 2.
C. Zellen rundlich-oval, mit kleinen knopfförmigen Aus-
wüchsen. T. niultisetiim var. pimctatum.
2. Fortsätze sehr zart, schwer sichtbar, Zellen dicht aneinander-
geschlossen, ohne Pyrenoid. T. staurogeniaeforme 3.
II. Fortsätze lang, deutliche Stacheln.
1. Zellen rundlich-oval mit meist G geraden Stacheln.
T. miiltisetnm 4.
2. Zellen an der Außenkante leicht konkav (herzförmig), mit
je einem großen und einem kleineren gekrümmten Stachel.
T. *lieleracantlmm 5.
3. Zellen 4 eckig, eine Ecke in einen langen Stachel aus-
gezogen. T. *tetracaiithuiii 6.
1. Tetrastrum alpimim Seh midie (= Staurogenia alpinn
Schmidle) (Fig. 257). — Zellen halbkugelig, nach außen mit
der geraden Seite gelegen, an den Ecken mit sehr kurzen
Dornen, 4—6 \x groß. Cönobium 8 eckig. — Davoser See (Schweiz)
und Altrhein bei Roxheim. Im Plankton.
Protococcales.
177
2. Tetrastmra apiculatum (Lemmermann) Schmidle
(= Staurogenia apicnlata Lemmermann) (Fig. 258). — Zellen
länglich, fast 3 eckig, an der
Innenseite des äußeren Poles in
ein kleines Spitzchen verlängert,
2,5—5 [X breit, 4 — 7 \l lang.
Cönobien 4 zellig, öfter in Syn-
cönobien von 16 Zellen ver-
einigt, mit sehr hyaliner Gallert-
hülle, 20,5 \L breit, 25 \l lang. —
Zerstreut im Plankton von Seen
und Teichen.
257
Tetrastnim staiirogeniaeforme
(Schröder) Lemmermann
258
259
Fig. 257. Tetrastrum al- Fig. 258, 259. 258 Tetrastrum
pinum: a von der Seite, apiculatum. 259 T. staurogeniae-
b von vorn gesehen (nach forme (258 uach Lemmermann,
Schmidle). 259 nach Schröder).
(= Cohniella staiirogejiiaeformis Schröder = Staurogenia
Schröderi Schmidle) (Fig. 259). — Zellen Kreissegmente
bildend, welche dicht aneinanderschließen und auf der nach
außen liegenden konkaven Seite mit meist 5 kurzen, sehr
zarten und hyalinen in einer Ebene liegenden Stacheln besetzt
sind. Ohne Pyrenoid. Zellen 5— 6 jx lang. Cönobien 4 zellig,
quadratisch bis rhombisch. Vermehrung durch kreuzweise
Teilung. — Zerstreut, im Plankton.
4. Tetrastrum multisetura (Schmidle)Chodat (= Staurogenia
multiseta Schmidle) (Fig. 260). — Zellen rund oder länglich
rund, selten Kreissegmente bildend, 3—4 \x groß. Chromatophor
wandständig mit Pyrenoid und seitlich gelegenem Zellkern.
Zellen auf dem Rücken mit 5 oder mehr, allseits abstehenden,
langen Stacheln, Cönobien 4 zellig, quadratisch oft locker. —
Roxheim. —
Die var. princtatum Schmidle (Fig. 261) hat statt der
Stacheln eine größere Anzahl von knopfförmigen Aus-
wüchsen, dunkle Punkte bildend. — Davoser See
(Schweiz). —
5. *Tetrastriim heteracanthiim (Nordstedt) Chodat( = Stauro-
genia heteraca7itha Nordstedt) (Fig. 262). — Zellen herz-
förmig, dicht zu vier aneinanderschließend ein Cönobium bildend,
4—8 ]x lang und breit. Jede Zelle einen längeren (14 [j.) und
kürzeren (8 \j.) schwach gekrümmten Stachel tragend. Auto-
kolonien ohne die Stacheln die Mutterzelle verlassend. — Nur
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft V.
12
178
Jos. Brunnthaler,
aus Schweden angegeben. — Die Stacheln dürften ähnliche
Bildungen gallertiger Natur wie diejenigen von Scenedesmus
quadricaiida sein.
6. *Tetrastrum tetracanthum (G. S. West) Brunnthaler
(= Crucigenia tetracantha G.S.West) (Fig. 263). — Zellen
fast quadratisch, die äußere freie Ecke in einen langen, etwas
gekrümmten, allmählich zugespitzten Stachel ausgezogen, Spitze
Fig. 260, 261. 260 Tetrastrtim multisettim. 261 T. multisetum
var. pjinctatvm (nach Seh midie).
sehr scharf. Pyrenoid vorhanden. Bildet 4 zellige quadratische
Cönobien. Zellen 9 \x im Durchmesser, Stachel 17 — 18 (i;
Cönobien ohne Stacheln 17— 19 \).. Ohne Gallerthülle. — Sieht
Pediastrnm simplex sehr ähnlich. — Nur aus dem Plankton des
Tanganyika (Afrika) bekannt.
Protococcales.
179
B. Seleiiastreae.
I. Zellen einer Kolonie gleichartig.
nicht durch Gallert-
in der
Zellen halbmond- oder sichelförmig,
stränge verbunden.
A. Zellen in einem formlosen Gallertlager (selten
erweiterten Mutterzellmembran) eingeschlossen.
Kirchneriella (S. 180).
B. Zellen zu regellosen einfachen Kolonien verbunden, ohne
Gallerthülle.
2. Zellen durch Gallert-
stränge verbunden, in
scharf begrenzten Gal-
lertmassen, nie sichel-
oder halbmondförmig.
A. Zellen rundlich, meist
nierenförmig, peri-
pher angeordnet, mit-
telst dichotom ver-
zweigter Gallert-
stränge miteinander
verbunden. Chro-
matophor parietal.
Dictyospbaerium
(S. 183).
B. Zellen rundlich bis
elliptisch, in Reihen
radial angeordnet.
Chromatophor zen-
tral. Dictyocystis
(S. 185).
3. Zellen meist lang, spin-
delförmig, seltener kurz
und gedrungen oder ab-
gerundet, manchmal mit
langen Endborsten; ein-
zeln oder zu Kolonien
vereinigt (selten in einem
Gallertlager).
Aiikistrodesmus
(S. 186).
Zellen einer Kolonie un-
gleichartig.
Kolonienmeist 4 zellig. Die
beiden äußeren Zellen nie-
ren bis herzförmig, die in-
neren mehr weniger ab-
gestutzt bis elliptisch.
Kolonien durch Gallert-
stränge zu Syncönobien
verbunden. Dimorpho-
coccus (S. 185).
Selenastrum (S. 182).
Fig. 262, 263. 262 Tetrastrum
heteracanthufti : a junges Cönobiuin,
h erwachsenes Cönobium. 263 T.
tetracanthum (262 nach Nordstedt
und Chodat, 263 nach West).
12*
18Q Jos. Brunnthaler,
Kirchneriella Seh midie.
Zellen mondsichel- oder halbmondförmig, mit spitzen oder ab-
gerundeten Enden, Zellhaut dünn. Chromatophor wandständig mit
oder ohne Pyrenoid. Kolonien meist ein formloses Gallertlager
bildend, ausnahmsweise Zellen in der erweiterten Mutterzellmembran
eingeschlossen; meist regellos, zuweilen alle mit der konkaven Seite
nach derselben Richtung liegend. Kolonien 4- bis vielzellig.
Gallertlager bis 0,5 mm beobachtet. Vermehrung durch doppelte
Querteilung oder kreuzweise Teilung (ähnlich wie bei Ankistrodes-
mus). Die Autosporen bleiben entweder in der Mutterzellmembran
eingeschlossen oder sie werden durch Bersten des konkaven Teiles
derselben frei und umgeben sich dann mit einer Gallerthülle. —
Unterscheidet sich von Selenastrum durch das Vorhandensein einer
Gallerthülle und durch die nicht bestimmte Anordnung der Zellen
in der Kolonie. — Teils Planktonalgen, teils Bewohner kleiner
Tümpel u. dgl., weit verbreitet.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Zellen in ein Gallertlager eingeschlossen.
1. Zellen halbmond- bis sichelförmig, mit mehr weniger zu-
gespitzten Enden.
A. Zellen 3— .5 [x breit, 6—10 \i lang. K. lunaris 1.
B. Zellen 5—7 \l breit, 8—10 \l lang, K. Malmeana 2.
2. Zellen mit mehr weniger abgerundeten Enden, wurstförmig
bis fadenförmig.
A. Zellen fast 7* kreisförmig, Enden einander stark genähert.
K. obesa 3.
B. Zellen sehr klein, das eine Ende senkrecht auf die Haupt-
ebene umgebogen oder gegen die Mitte eingeschlagen.
K. contorta 4.
C. Zellen fadenförmig, öfter spiral. K. gracillima 5.
IL Zellen in der erweiterten Mutterzellmembran eingeschlossen,
ohne Gallerte, ohne Pyrenoid.
Zellenden abgerundet, das eine Ende öfter breiter als das andere.
K. *subsolitaria 6.
1. Kirchneriella lunaris (Kirchner) Moebius (= Raphidium
convoluUim (Cor da) Rabenhorst var. hmare Kirchner
= Kirchneriella Innata (Kirchner) Schmidle) (Fig. 264). —
Zellen halbmondförmig, an den Enden mäßig zugespitzt, 3—5 [x
breit, 6 — 10 [i, lang. — Im Plankton und in Tümpeln,
kleinen Wasserbecken u. dgl. —
Die var. Dianae Bohl in (Fig. 265) hat starke, fast huf-
eisenförmig gegeneinander gebogene, scharf zugespitzte
Zellen, welche manchmal etwas gedreht sind. Kolonien
vielzellig. — Aus Brandenburg angegeben (sonst aus
Paraguay und Brasilien bekannt). — Die forma jnaj'or
(Bernard) Brunnthaler (= Kirchneriella major
I3ernard) unterscheidet sich von der typischen Form
nur durch die Größe: Zellen 3 — 5 jx breit, 17 — 21 {x lang.
Protococcales.
181
2. Kirchneriella Malmeana (Bohl in) Wille {= Selenoderma
Malmeana Bohlin) (Fig. 266). — Zellen breit halbmondförmig
mit zugespitzten Enden, 5— 7 (i breit, 8 — 10 [j, lang. Kolonien
freischwimmend, ausgebreitet. Zellen unregelmäßig gelagert.
Vermehrung durch 2— 4 Teilung des Zellinhaltes. — Aus Baden
bekannt (sonst Brasilien).
3. Kirchneriella obesa (W. West) Schmidle (= Selenastrum
obesum W. West) (Fig. 267), — Zellen fast dreiviertel kreis-
förmig, Enden bis auf 1,5—2 [jt, genähert, abgerundet, wenig
verschmälert. Zellen 2 — 4,2 \l breit, 6 — 9 \l lang, zu 4 — 8
270
Fig. 264 — 272. 264 Kirchneriella lunaris: a Kolonie, b in Teilung
begriffene Zellen. 265 K. lunaris var. Dianae. 266 K. Maltneana.
267 K. obesa. 268 K. obesa var. aperta. 269 K. contorta. 270 K.
gracillima. 271 K. subsolitaria. 272 Selenastrum, -mimitum (264,
269 nach Chodat, 265, 266, 270 nach Bohlin, 267, 271 nach West,
268 nach Teiling, 272 nach Naegeli).
eine Kolonie bildend, öfter mehrere Kolonien miteinander ver-
bunden. Gallerthülle ziemlich weit und meist kreisförmig.
Autokolonien mit 4—8 Autosporen beobachtet. — Verbreitet.
Die var. pygmaea W. u. G. S. West zeichnet sich durch
schlankere und weniger gekrümmte Zellen aus ; Durch-
messer 2 ]x.
132 Jos. Brunnthal er,
Die var. aperta (T e i 1 i n g) B r u n n t h a 1 e r ( = Kirchneriella
aperta T e i 1 i n g) (Fig. 268) hat stumpfe Enden wie die
typische Form, dieselben Dimensionen, aber der konkave
Teil der Zellen ist nicht ein Kreisbogen, sondern spitz-
winkelig.
4. Kirchneriella contorta (Seh midie) Bohlin (= Kirchneriella .
obesa var. contorta Sch midie) (Fig. 269). — Zellen gleich
breit, mit abgerundeten Enden, von welchen das eine meist
zurückgeschlagen oder senkrecht zur Hauptachse umgebogen
ist. Zellen 0,7 — 2 pi breit, 8 — 10 (i lang. Kolonien meist
klein, 8 zellig. — Virnheim (Hessen), in Torf sümpfen.
5. Kirchneriella gracillima Bohlin (Fig. 270). — Zellen faden-
förmig, mit stumpfen Enden, öfter spiralig gedreht, 0,7 bis
1,3 ^ breit, 8—10 \l lang. Kolonien meist 8 zellig. — Zer-
streut, aber nicht häufig.
6. * Kirchneriella subsolitaria G. S. West (Fig. 271). — Zellen
mondsichelförmig mit breiten oder etwas zugespitzten Enden,
manchmal das eine Ende breiter als das andere. Ohne Pyre-
noid. Zellen einzeln oder zu 2 — 4 in der gedehnten Mutter-
zellmembran eingeschlossen, welche nicht vergallertet. — Nur
aus England bekannt.
Selenastrum Rein sch.
Zellen spitz mondsichelförmig ; Membran dünn. Chromatophor
parietal, glockenförmig, ohne Pyrenoid. Zellen zu 4 — 8 in Kolo-
nien vereinigt, mit der konvexen Seite gegeneinanderliegend und
die Konkavseite nach außen gerichtet. Stets ohne Gallerte. Ver-
mehrung durch Autosporen. Erste Teilung quer, die folgenden
schief. Die Autosporen verlassen durch einen Membranriß die
Mutterzelle. — Bewohner stehender Gewässer, häufig im Plankton.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Zell enden in eine einfache Spitze ausgehend.
1. Zellen klein, 7—9 ^i lang, 2—3 (x breit. S. minutum 1.
2. Zellen größer.
A. Zellen 5—8 ^x breit, 16—23 jji lang. S. Bibraianum 2.
B. Zellen 4—5 {x breit, 19—28 \l lang. S. gracile 3.
II. Zellenden in je 2 Spitzen gegabelt. Zellen 15 ja breit, 35 \h
lang. S. *bifidum 4.
1. Seleuastrum minutum (Naegeli) Collins {= Raphidinm
minutum Naegeli) (Fig. 272). — Zellen halbmondförmig mit
zugespitzten Enden, 2 — 3 jx breit, 7 — 9 \i lang, öfter ein-
zeln, seltener vereinigt. — Zerstreut.
2. Selenastnim Bibraianum Rein sch (Fig. 273). — Zellen
halbmondförmig, die scharf zugespitzten Enden gerade, nicht
gegeneinander geneigt. Zellen 16 — 23 fx lang, 5 — 8 [x breit,
zu 4, seltener 8 — 16 mit dem konvexen Teil aneinanderHegend.
Kolonien 33—61 (x im Durchmesser. — Verbreitet; schwach
mesosaprob.
Protococcales 183
3. Selenastrum gracile Rein seh (Fig. 274). — Zellen halbmond-
bis sichelförmig, mit vorgezogenen Enden, 19 — 28 [l lang,
274
Fig. 273—2-75. 273 Selenastrum Bibraianum. 274 S. gracile. 275
S. bifidum (273 nach Chodat, 274, 275 nach Rein seh).
4 — 5 (X breit. Kolonien 4 — 8 zellig, 23—154 [x im Durch-
messer. — Zerstreut.
4. =^Selenastrum bifidum Bennett (Fig. 275). — Zellen halb-
mondförmig, die geraden Enden in 2 hyaline Spitzen geteilt.
Zellen 15 [x breit, 35 (i lang, zu 4—8—16 in fast kreisrunden
freischwimmenden Kolonien vereinigt, 60 [x im Durchmesser.
— Nur aus England angegeben.
Dictyosphaerium Naegeli.
Zellen rund oder mehr weniger oval bis nierenförmig. Mem-
bran dünn. Chromatophor parietal, glockenförmig mit Pyrenoid.
Vermehrung durch Teilung in 2 Richtungen des Raumes. Nach
der Teilung zerreißt die Membran der Mutterzelle kreuzweise in
4 Lappen, welche jedoch vereinigt bleiben und an deren Spitze
sich die neuen Autosporen befinden ; durch wiederholte Teilungen
entstehen mehr weniger kugelige Kolonien, in welchen die ein-
zelnen Zellen von einer dicken, fein radial gestreiften Gallerthülle
umgeben und durch Gallertstränge, den Resten der alten Mem-
branen untereinander von der ersten Mutterzelle an dichotom ver-
bunden sind. Bildet scharfbegrenzte Gallertmassen, in welchen die
Zellen peripher angeordnet sind. Zoosporen mit 2 Geißeln, welche
angegeben wurden, haben sich nicht wieder konstatieren lassen. —
Weit verbreitete Planktonalgen, aus stehenden Gewässern, auch
Moorsümpfen bekannt.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
Zellen oval-elliptisch. D. Ehrenbergianum 1.
Zellen kugelig. D. pulchellum 2.
Zellen nierenförmig. D. reniforme 3.
1 Dictyosphaerium Ehrenbergianum Naegeli (inkl. Dictyo-
sphaerium glohosum P. Richter) (Fig. 276). — Zellen oval,
eiförmig oder elliptisch, 6—10 [x lang, 4 — 7 {x breit. Membran
dünn. Chromatophor 2 lappig, parietal. Die erste Teilung
meist in 4 Zellen, die folgenden nur 2 Zellen, jede Teilung
im rechten Winkel zur vorhergehenden. Kolonien 16 — 64
184
Jos. Brunnthaler,
Zellen, bis 80 (a im Durchmesser. — Häufig in stellenden
Gewässern, auch Wasserblüte bildend ; schwach mesosaproh.
278
Q)
^^Mt
o-o-ö
m
Fig. 276, 278. 276 Dictyosphaermm Ehren-
bergianum. 278 D. reniforme (276 nach Zopf,
278 nach Wolle).
Dictyosphaeri-
um pulchellum
Wo od (Fig. 277).
— Zellen kuge-
lig, 5—9 \L im
Durchmesser.
Chromatophor
glockenförmig,
der Membran
dicht anliegend.
Pyrenoid zen-
tral. Unterhalb
des Chromato-
phorausschnittes
liegt der Kern.
Zellhaut sehr
Protococcales. X85
dünn, keine Zellulosereaktion, Kolonien bis 64 [i Durchmesser.
Gallerte sehr weit, deutlich stäbchenartige Struktur zeigend.
— An denselben Orten wie vorige, verbreitet; schwach meso-
saprob.
3. Dictyosphaerium reniforme Bulnheim (Fig. 278). — Zellen
nierenförmig, manchmal fast herzförmig oder etwas unregel-
mäßig, 10—20 [x lang, 6—10 (jl breit. Kolonien 40—70 (x
groß, Zellen öfter bündeiförmig gruppiert. — Verbreitet.
*Dictyocysti8 Lagerheim.
Zellen 'eiförmig oder oval in Reihen vom Zentrum der Kolonie
aus angeordnet. Chromatophor zentral, strahl ig, mit Pyrenoid. —
Dictypsphaermm am nächsten ver-
wandt, aber durch das zentrale
sternförmige Chromatophor und 279 Q\ ^
die reihenweise Zellanordnung ver- Hn *?) H ^
schieden. vJM l^/f:^ ^^
Einzige Art: \J^ ^r^
*DictyocystisHitchcockii(Wol- ^"^/ß/©^
le) Lagerheim (= Dictyo- ^Q^^^ v^o/g) ö?^
sphaerhitn Hitchcockn W 0 1 1 e) ,,--7^ r^. /rr--, C^v cTT^ , <T>r^^
(Fig 279). - Zellen 9-13 l ® ^^^,^^^r^
breit, 15— 20 (x lang, vor der ^''^/ i /l"<.T^_ ^^^-^
Teilung in der Mitte einge-
schnürt, stets die Längsachse
radial gestellt. Kolonie un-
regelmäßig kugelig. Gallerte
nicht sehr dicht, farblos. —
Nur aus Nordamerika ange- Fig. 279. Dictyocystis Hitch-
geben. cockn (nach Wolle).
Dimorphococcus A. Braun.
Zellen zu meist 4 zelligen Cönobien vereinigt, von welchen die
äußeren Zellen nieren- bis herzförmig sind, während die inneren
mehr weniger oval-elliptisch sind. Chromatophor parietal, die
beiden Zellenden freilassend, mit 1 Pyrenoid. Die einzelnen Cöno-
bien sind zu Kolonien verschiedenen Alters vereinigt und durch
die verschleimten Reste der alten Membranen als Gallertstränge
verbunden. Teilung in Autokolonien, welche durch eine Öffnung
in der Scheitelregion der Mutterzelle frei werden. — Frei-
schwimmend, ähnlich wie Dictyosphaerium.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
Äußere Zellen mehr weniger halbmondförmig. D. lunatus 1.
Zellen herz- bis nierenförmig. D. cordatus 2.
1. Dimorphococcus lunatus A. Braun (Fig. 280). — Zellen
meist im Zickzack angeordnet, die inneren länglich-oval bis
elliptisch, nur eine sehr kurze Strecke miteinander verbunden;
186
Jos. Brunnthaler,
10—20 [X lang, Cönobien bis über 100 [l groß. — Zerstreut,
oligosaprob.
Dimorphococcus cordatus Wolle (Fig. 281). — Zellen herz-
bis nierenförmig, der konkave Teil auswärts gerichtet, 4 — 8 \x
breit, 6—16 (x lang, auf kurzen Gallertstielen sitzend. Kolonien
traubig. — Schweiz, Nordamerika. Stehende Gewässer.
Ebenfalls zu Dimorphococcus gehören dürfte :
280
Fig. 280—282. 280 Dimorphococcus lunatus. 281 D. cordaUis. 282
Steiniella Graevemtzii (280 nach Bohl in, 281 nach Chodat, 282
nach Bernard).
* Steiniella Oraeveiiitzii Bernard (Fig. 282), welche Kolonien
aus 3 Gruppen zu je 8 Zellen bildet, welche durch hyaline
Gallertbrücken verbunden sind. Die einzelnen Kolonien sind
rechtwinkelig zueinander orientiert (wie bei Dictyosphaerium).
Chromatophor platt enförmig, mit Pjn-enoid. Zellen 6— 7 (x
breit, 11—13 [x lang. — Nur aus Java bekannt.
Ankistrodesmus Cor da (= Raphidnim Kützing).
Zellen lang zugespitzt, nadel- oder spindelförmig, gerade oder
gekrümmt, selten kurz, meist vielmals länger als breit, freischwimmend,
ainzeln oder zu Bündeln vereinigt. Chromatophor platten- oder
bandförmig, meist mit seitlichem Ausschnitt, mit oder ohne Pyrenoid.
Zellhaut dünn, selten nach der Teilung erhalten. Vermehrung durch
Teilung, quer- und kreuzweise. Die Tochterzellen (Autosporen)
wachsen aneinander vorbei und erreichen meist schon in der
Mutterzelle ihre definitive Größe. Freiwerden erfolgt entweder
durch Verschleimen der Mutterzellmembran oder durch Zerreißen
derselben; in letzterem Falle können die Autosporen in derselben
stecken bleiben. Ruhende Dauersporen (Hypnosporen) und Akineten
von kugeliger P'orm bekannt, deren Keimung abweichende Formen
ergibt, ähnlich wie dies bei Scenedesjuus angegeben ist. Ganz all-
gemein verbreitete Gattung, sowohl in kleinen Wasserbecken, als
Protococcales. j87
auch als Planktonformen in Teichen und Seen ; zwei Arten gletscher-
bewohnend. Ankisfrodesmus ist sehr formenreich und zeigt Über-
gänge unter den beschriebenen Arten, deren Abgrenzung dadurch
sehr erschwert . ist.
Sektion I. Raphidium Kützing.
Zellen ohne Pyrenoid.
I. Kolonien oder Einzelzellen ohne Gallerte.
1. Nie auf Gletschern oder Firn.
A. Zellen gerade oder leicht gekrümmt, nicht spiralig zu
Bündeln vereinigt.
a. Chromatophor plattenförmig.
a. Zellen spindel-nadelförmig, allmählich verschmälert,
einzeln odei in Bündeln. A. falcatus 1.
ß. Zellen gerade, an den Enden plötzlich verschmälert.
A. Braunii 2.
y. Zellen leicht gebogen, immer einzeln. A. *f ractus 3.
b. Chromatophor ein Spiralband, Zellen gerade, mit zu-
gespitzten Enden,
A. *Spirotaeiiia 4.
B. Zellen mehr weniger stark bis sichelförmig gekrümmt.
a. Zellen kurz, plump, stark gekrümmt. A. convolutus 5.
b. Zellen sichelförmig. A. Falcula 6.
C. Zellen in Bündeln, spiralig umeinandergewunden.
A. Spirale 7.
2. Nur auf Gletschern, Y\n\ u. dgl.
A. Zellen stets einzeln, nicht in Kolonien. A. nivale 8.
B. Zellen meist in sternförmigen Kolonien. A. Vireti 9.
II. Kolonien mit Gallerthülle.
1. Zellen mehr weniger zugespitzt.
A. Zellen schlank, jede einzeln, in der Gallerte unregelmäßig
verteilt, 4 \l breit, 18—27 \x lang. A. lacustris 10.
B. Zellen plumper, zu zweien einander genähert, 9 — 12 [i
breit, 23—30 \i lang. A. biplex 11.
2. Zellen abgerundet.
A. Zellen in 4 — 16 zelligen Kolonien, gerade, 1,7 — 3 \l breit.
10—30 (z lang. A. Pfitzeri 12.
B. Zellen mehr weniger gebogen, kreuzweise gestellt, 7 — 7,5[j,
breit, 23—24,5 \i lang. A. quaternatus 13.
Sektion II. Closteriopsis Lemmermann.
Zellen mit Pyrenoid.
I. Zellen sehr groß, allmählich verschmälert.
1. Zellen gerade, leicht gekrümmt oder etwas gedreht, 3,8 — 7,5 [x
breit, 225—530 \l lang. A. lougissimus 14.
188 Jos. Brunnthaler,
IL Zellen spindelförmig, plötzlich in 2 lange Endborsten verdünnt.
1. Zellen gerade oder halbmondförmig gekrümmt, Borsten
gerade, 2,7—6 [x breit, 56—85 y. lang. A. setigerus 15.
2. Zellen gerade, Borstenenden nach entgegengesetzten Seiten
gebogen, 3,6—4 {x breit, 116—126 [i lang.
A. nitzschioides 16.
III. Zellen halbmondförmig.
Zellen 5—7 [i breit, 30-80 [i lang. A. Chodati 17.
1. Ankistrodesmus falcatus (Corda) Ralfs (= Raphidium fal-
catus Corda = Raphidmm fasciculatum Kützil^g = Raphidium
polymorphum Fresenius = Raphidium aciculare A. Braun,
inkl. Raphidium duplex Kützing, y^x. fusiformis Cor da, var.
incurvum Zacharias) (Fig. 283). — Zellen spindel- bis nadei-
förmig, allmählich gegen die oft fast fadenförmigen Enden ver-
schmälert, manchmal in der Mitte etwas bauchig angeschwollen,
gerade oder gebogen, manchmal gedreht. Membran sehr dünn.
Chromatophor plattenförmig, parietal, oft mit Ausschnitt in
der Mitte. Zellen einzeln oder zu 2 — 32 in Bündeln ver-
einigt, welche sich nach der Vermehrung sofort trennen können
oder vereinigt bleiben. Zellen 1,5 — 7 \i breit, bis 165 \l lang.
— Allgemein verbreitet und sehr formenreich, oligosaprob,
manchmal mesosaprob. Es können die nachfolgenden Varietäten
oder Formen unterschieden werden:
var. acicularis (A. Braun) G. S. West (Fig. 284). — Zellen
meist einzeln, gerade oder leicht gekrümmt, mit zugespitzten
Enden; schwach mesosaprob.
var. stipitatus (Chodat) Lemmermann (Fig. 285). — Zellen
gekrümmt oder (meist) gerade, mit einem Ende an
Wasserpflanzen befestigt.
var. radiatus (Chodat) Lemmermann. — Zellen gerade
oder gekrümmt, zu strahlenförmigen Bündeln vereinigt.
var. tuniidus (W. u. G. S. West) G. S. West (Fig. 286). —
Zellen einzeln oder zu zweien beisammen, schwach ge-
krümrat, mit angeschwollener Mitte und zugespitztem
Ende. Zellen 4,5—6,5 [Ji breit, 61—73 jji lang. Soll
2 Pyrenoide besitzen.
var. duplex (Kützing) G. S. West (inkl. var. serians
Zacharias) (Fig. 287). — Zellen gerade oder etwas
gekrümmt, zu zweien oder mehreren in Längsreihen
hintereinander angeordnet.
var. spirilliformis G. S. West (= var. spirale W. u. G. S. West
= var. spiroides Zacharias inkl. Raphidium angustuni
Bernard und Ankistrodesmus contortus Thuret)
(Fig. 288). — Zellen einzeln, spiralig gekrümmt, mit
scharf zugespitzten Enden. Zellen 1 — 2 \l breit, 20 bis
30 [i, lang.
var. viirabile W. u. G. S. West (inkl. var. incurvum Zacha-
rias, \SiY. gracile Wolosz. und var. ;ö'?7a«/r7i!W Wolosz.)
(Fig. 289). — Zellen immer einzeln, verschieden ge-
krümmt, manchmal sichelförmig mit spitzen Enden,
Protococcales.
189
2—3,5 [L (selten 5—6 (ji) breit, bis 130 [i lang, mit
öfter geteiltem Chromatophor.
Ankistrodesmus Brauiiii (Naegeli)Brunnthaler(= Raphi-
dmm Z>ra7m/y Naegeli) (Vig. 290). — Zellen plump, meist ge-
rade, manchmal gebogen, gegen die Enden zu plötzlich ver-
schmälert, Enden stumpf lieh oder spitz, variabel. Zellen 5 bis
8 [X breit, 20 — 56 ja lang, meist einzeln. — Zerstreut. Bedarf
einer Nachprüfung, ob eigene Art.
Fig. 283—294. 283 Ankütrodesmtcs falcatns. 284 A. falcatiis var.
acictdaris. 285 A. falcotiis \2iX. stipitattis. 2S^ A. falcatjis vdt.r. t7i?nHhis.
287 A. falcatns var. duplex. 288 A. falcattis var. spirilliformis. 289
A. falcatns var. mirahile. 290 A. Braunü. 291 A. Spzrotaem'a. 292
A. convolutus. 293 A. spirale. 294 A nivale (283, 285, 294 nach
Chodat, 284,286,288,289, 291, 292 nach West, 287 nach Zacharias,
290 nach Migula, 293 nach Turner).
3. *Aiikistrodesmus fractus (W. u. G. S. West) Brunn thaler
{= Raphidnim froctum W.u. G. S. West). — Zellen immer
einzeln, schwach gebogen, gegen die Enden stärker einge-
krümmt, mit spitzen Enden. Zellinhalt in 4 Teile geteilt
(Vermehrung?). Zellen 2,6—3,4 [i breit, 19—36,5 \l lang. —
Nur aus Westindien angegeben.
4. *Aiikistrodesmus Spirotaeiiia G. S. West (Fig. 291). —
Zellen einzeln, freischwimmend, sehr lang, gerade, die Mitte
190 Jo.s. Briinnthaler,
etwas verbreitert, die Enden sehr lang und dünn ausgezogen.
Chroniatophor nur den Mittelteil einnehmend, eine spiralig
gewundene (3i^-4 Umgänge) Platte darstellend; keine Pyre-
noide. Zellen 2— 2,1 [i breit, 171—185 (ji lang. — Limnetisch,
zwischen anderen Algen, England. — Die Zugehörigkeit zu
Ankistrodesmus ist etwas unsicher.
5. Ankistrodesmus convolutus Corda {= Raphidünn coiivohUum
Kabenhorst) (Fig. 292). — Zellen stark gekrümmt, an den
Enden zugespitzt, seltener stumpf, einzeln oder in Gruppen.
— Zerstreut.
Die var. mim^Uim (Naegeli) Rabenhorst hat mondförmig
gekrümmte Zellen mit stumpfen Enden, 4 (x breit, 12
bis 28 \L lang, stets einzeln.
6. Ankistrodesmus Falcula (A. Braun) Brunnthaler (=7?«-/^/-
d/n?n Falcula A, Braun). — Zellen in der Mitte fast ei-
förmig-lanzettlich, Enden sehr schmal zugespitzt, sichelförmig,
5—6 \L breit, 35 —54 (x lang. Einzeln oder zu 4. — Zerstreut.
7. Ankistrodesmus spiralis (Turner) Le mm ermann {= Raphi-
dhim Spirale Turner = Raphidhi7n polymorphian var. Tiirneri
W. u. G. S. West, inkl. var. aw^z/-/«,-?^;;/ Hansgirg) (Fig. 293).
— Zellen lang, allmählich verschmälert, mit spitzen Enden,
zu 2—8 in ein Bündel vereinigt, Zellen spiralig umeinander
gedreht; Zellen 1,8—2,2 (x breit, 32—45 \x lang. — Zerstreut.
8. Ankistrodesmus nivalis (Chodat) Brunnthaler (= Raphi-
dmm nivale Chodat) (Fig. 294). — Zellen einzeln, gerade
oder etwas gekrümmt, stäbchenförmig oder lang zugespitzt,
oft mit schief gestutzten Enden. Chromatophor plattenförmig'
parietal, öfter geteilt in mehrere Platten. Vermehrung durch
Querteilung; die beiden Tochterzellen gleiten aneinander
vorbei. — Auf „rotem" und „grünem" Schnee in der Schweiz
und in Kärnten gefunden.
9. Ankistrodesmus Vireti (Chodat) Brunnthaler {= Raphi-
dmm Vireti Chodat) (Fig. 295). — Zellen lang, Enden zu-
gespitzt, Mitte angeschwollen; junge Zellen bilden ein lang-
ausgezogenes gleichschenkeliges Dreieck mit kurzem abgesetzten
zweitem Ende. Teilung erfolgt quer, die Zelle bildet an der
Teilungsstelle ein neues Ende aus, wodurch die Zellen öfter
gegeneinander abgeknickt werden. Häufig wachsen sie an-
einander vorbei und bleiben in sternförmigen Kolonien ver-
einigt. Zellen 3—5 (i breit, 30—50 \i lang. — Bildet „grünen
Schnee"; nur vom Glacier d'Argentiere, Schweiz bekannt.
10. Ankistrodesmus lacustris (Chodat) Ostenfeld {= Raphi-
dium Brazmii var. lacustris Chodat) (Fig. 296). — Zellen
stets in einer Gallerte eingeschlossen; innerhalb dieser un-
regelmäßig, verteilt einzeln liegend, bis 16. Zellen 4 pi breit,
18—27 (i, lang, etwas gebogen, mit zugespitzten oder stumpf-
lichen Enden. — Planktonform, meist in Alpenseen.
11. Ankistrodesmus biplex (Reinsch) (= Raphidium biplex
Rein seh, inkl. Raphidium fasciculatum Kütz. var. turfosttm
Chodat) {¥\g. 297). — Zellen gerade, spindelförmig, an den
Protococcales. 191
Enden scharf zugespitzt, zu zweien genähert, 9—12 [l breit,
23—30 \i lang, manchmal wie quergestreift. Kolonien zu 2 bis
8 Zellen mit gemeinsamer Gallerthülle. — Vereinzelt. —
Kommt auch an Wasserpflanzen angeheftet vor : forma stipitata
Chodat.
12. Aiikistrodesmiis Pfitzeri (Schroeder) G. S. West (= v^«///?-
</mw ///•/•2,?/v Sehr oe der) (Fig. 298). — Zellen meist spindel-
förmig, an den Enden wenig verschmälert und abgerundet,
1,7—3 {X breit, 10—30 [x lang. Kolonien 4— 16 zellig, mit
gemeinsamer Gallerthülle. — Zerstreut.
13. Ankistrodesmus quaternatus W. u. G. S. West (Fig. 299). —
Zellen halbmondförmig, gedrungen, mit abgerundeten Enden,
7—7,7 (X breit, 23 — 24,5 [x lang. Chromatophor die Zelle aus-
füllend, ohne Pyrenoid. Zellen entfernt kreuzweise in einem
Gallertlager angeordnet, die konkaven Seiten nach innen ge-
richtet, Kolonien 4 zellig. — Nur aus Birma bekannt.
14. Ankistrodesmus longissimus (Lemm ermann) Wille
(= Closteriopsis longnsima Lemm ermann = Closterhim pron^im
var. lo?igissimtmi Lemm er mann = Raphidnim pyrenogertim
Chodat inkl. Raphidnun longissimian Schröder) (Fig. 300). —
Zellen variabel, meist lang spindelförmig, etwas gebogen, Enden
sehr lang und allmählich in eine feine Spitze verdünnt,
3,8—7,5 [X breit, 225—530 jx lang. Zellhaut sehr dünn.
Chromatophor plattenförmig mit zahlreichen in einer Längs-
reihe angeordneten Pyrenoiden. Zellen meist einzeln. —
Planktonform, zerstreut. — Es werden folgende Formen unter-
schieden :
a fusiforme Chodat. — Zellen langgestreckt.
ß acicidare Chodat. — Zellenden in haarartige Spitzen
ausgezogen.
y falciforme Chodat. — Zellen wie vorige, aber gekrümmt.
b septatum Chodat (Fig. 301). — Zellen durch Wände (?)
in 8 Segmente geteilt.
E gelifact2(ni Chodat (Fig. 302). — Zellen in Gallerte ein-
geschlossen, wie bei A. lactisiris.
var. *tropicum W. u. G. S. West (Fig. 303). — Zellen lang-
gestreckt, zugespitzt, aber nicht nadeiförmig verdünnt,
6—7,5 [X breit, 225 — 370 [x lang. — England, Ceylon.
Die Zusammengehörigkeit von Chsteriopsis lo?igissima
Lemm er mann, Raphidnim pyrenogeru?n Chodat und
Raphidnim longissimtim Schröder ist erneut zu prüfen.
15. Ankistrodesmus setigerus (Schröder) G. S. West
(= Reinschiella? setigera Schröder = Schroederia setiger a
Lemmermann) (Fig. 304). — Zellen einzeln, freischwimmend,
lang spindelförmig oder etwas gekrümmt, mit zwei langen End-
borsten, 2,7—6 [x breit, 56—85 (x lang, Endborsten 13—27 [x
lang. Chromatophor wandständig, plattenförmig mit einem
zentralem Pyrenoid. Vermehrung durch Zweiteilung. —
Planktonform, besonders in Flüssen, zerstreut. —
forma ""minor G. S West mit 3 (x breiten, 42 jx langen
Zellen. — Ägypten.
192
Jos. Brunnthaler,
Fig. 295—306. 295 Ankistrodesmus Vireti. 296 A. lactistris. 297
A. biplex. 298 A. Pfitzeri. 299 A. quaternatus. 300 A. loiigissivms.
301 A. longissimus var. septaUim. 302 A. longissitmis var. gelifac-
Protococcales. 193
16. *Aiikistrodesmus nitzschioides G.S.West (Fig. 3Ü5). —
Zellen einzeln, spindelförmig mit 2 langen Borsten, deren
Enden nach entgegengesetzten Seiten kurz gekrümmt sind.
Chromatophor blaßgrün. Pyrenoid ? Zellen 3,6—4 y. breit,
116—126 [i, (mit Borsten) lang. — Bisher nur aus Plankton
vom Tanganyika bekannt^).
17. Ankistrodesmus Chodati (Tanner-Fullemann) Brunnth.
(= Raphidium Chodati Tanner-Fullemann) (Fig. 306). —
Zellen halbmondförmig mit scharf zugespitzten Enden, 5 — 7 \l
breit, 30—80 \k lang. Chromatophor plattenförmig mit Aus-
schnitt in der Mitte und 2 Pyrenoiden. Vermehrung durch
wiederholte Teilung. Autosporen dicht gedrängt in der Mutter-
zelle. — Schweiz, Plankton des Schönbodensees. — Ähnelt
einem Selenastrtim oder Scenedesvnis falcaUis.
Ganz auszuschalten ist Raphidium hicaudatum A. Braun
und Raphidiziml ijibodense 'Bevx\.3irdi, letzteres vielleicht Sporen.
— Raphidonema nivaU Lagerheim und Raphidonema hrevirostre
Scherffel, welche beide auf Schnee, wie die beschriebenen
Ankistrodesmus- KxiQTv vorkommen, besitzen unverzweigte, aus
mehreren Zellen bestehende Fäden und gehören zu den Ulo-
trichaceen.
Coelastraceae Wille.
Zellen kugelig, oval, keil-, halbmond- oder nierenförmig,
manchmal polygonal, entweder direkt fest aneinanderschließend, mit
oder ohne Zellfortsätze, oder durch Gallerte verkittet, oder mittelst
armförmiger Gallertstränge netzförmig verbunden. Bei Sorastruvi
besitzt jede Zelle einen Gallertstiel, die Gesamtheit der polygonalen
Gallertstiele bildet im Zentrum des Cönobiums mit ihren Basen
eine größere oder kleinere solide oder hohle Kugel. Membran meist
glatt, oder mit Warzen oder Fortsätzen, bei Sorastrtcm mit 1 — 4
Stacheln versehen, bei Burkillia ein solides gebogenes Membran-
hörnchen tragend. Chromatophor parietal/ glockenförmig, mit
Pyrenoid und 1 meist zentral gelegenen Zellkern. Cönobien kugelig
oder hohlkugelig, 64 zellig, bis mit oder" ohne Gallerthülle; es
kommen auch zusammengesetzte Cönobien vor. Vermehrung durch
wiederholte Zweiteilung in 2 — 64 Autosporen, die sich innerhalb
der Mutterzelle zu neuen Cönobien anordnen und durch Riß oder
Vorquellen der Mutterzellmembran frei werden. Dauersporen mit
derber Membran und rotgelbem Öl als Reservestoff beobachtet. —
Weit verbreitete Algen, meist Plankton formen kleinerer Gewässer,
manche nur vereinzelt zwischen anderen Algen.
1) Vielleicht gehört hierher: Raphidium polymorphjun var. /«/?//« Wolosz,.
welches jedoch keine Pyrenoid^ besitzen soll und 80 (ji lang, 9 [j, breit ist. — Java. —
tum. 303 A. longissimtis var. tropinim. 304 A. setigerus. 305 A.
nitzschioides. 306 A. Chodati (295—297, 301, 302 nach Chodat,
298—300, 303, 305 nach West, 304 nach Schröder, 306 Tann er-
F Uli e mann).
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft V. 13
194 Jos. Brunnthaler,
Übersicht über die Gattungen.
Zellen glatt oder mit Fortsätzen oder Warzen bedeckt.
Coelastrum (S. 194).
Zellen mit einem soliden, etwas gebogenen Membranhörnchen.
Burkillia (S. 199).
Zellen mit 1—4 Stacheln oder kurzen Spitzen.
Sorastrum (S. 200).
Coelastrum Naegeli.
Zellen kugelig bis polygonal, zu 2 — 32 eine freischwimmende
Hohlkugel bildend, welche von einer Gallerthülle umgeben ist.
Chromatophor glockenförmig mit Pyrenoid und AmylumhüUe. Zell-
kern zentral gelegen. Vermehrung durch wiederholte Zweiteilung
in 2—32 Autosporen. Die Zellen schließen fest zusammen ohne
oder mittels armartige Fortsätze, oder durch Gallertf ortsätze, welche
über die ganze Zelle sich erstrecken und mit den Nachbarzellen
in Verbindung stehen. Die Mutterzellmembran wird bei der Teilung
in 2 Hälften zerrissen, welche das Zustandekommen von zusammen-
gesetzten Cönobien veranlassen können, wenn sie an den jungen
Cönobien haften bleiben. Die alten Membranen sind jedoch niemals
an der Bildung der Gallerthüllen der jungen Cönobien oder an
allgemeiner Gallertbildung beteiligt. Bei Sauerstoffmangel werden
nicht hohlkugelige, sondern kugelige Cönobien gebildet. Bei
Nahrungsmangel erfolgt die Bildung von Dauersporen mit dicker
Membran und rotgelbem Öl. — Weit verbreitete Algen, als Plankton
in Teichen und Seen, aber auch in kleinen Wasserbecken.
Be&timmungsschlüssel der Arten.
I. Cönobien aus einzelnen Zellen zusammengesetzt.
1. Zellen ohne Fortsätze.
A. Zellen kugelig oder leicht eiförmig, Zwischenräume viel
kleiner als der Zelldurchmesser. C. microporum 1.
B. Zellen eiförmig, stark abgeplattet, Zwischenräume so groß
oder größer als der halbe Zelldurchmesser.
C. sphaericum 2.
2. Zellen mit polaren Fortsätzen,
A. Zellen mit einer polaren Verdickung, zuweilen auch quer
abgestutzten zylindrischen Zellfortsätzen.
a. Zellen in der Polansicht 6 eckig. C. proboscideum 3.
b. Zellen in der Polansicht 10— 12 eckig.
C. cambricum 4.
c. Zellen kugelig, durch Gallertstiele im Zentrum gemein-
sam verbunden. C. speciosiim 5.
B. Zellen mit 3 polaren quer abgestutzten Zellfortsätzen,
Polansicht Geckig. €, cubicum 6.
3. Zellen mit allseitigen Fortsätzen oder Warzen.
A. Zellen mit 3—6 Fortsätzen. C. scabrum 7.
B. Zellen mit 9—10 Fortsätzen. C. Morus 8.
Protococcales.
195
C. Zellen mit vielen unregelmäßig angeordneten Warzen.
C. verrucosiim 9.
4. Zellen mit je einem sehr langen Haar versehen.
C. piliferum 10.
5. Zellen durch äquatorial oder in der Nähe des äußeren Poles
entspringende armförmige Ausstülpungen verbunden.
C. reticulatum 11.
6. Zellen mit Längsrippen. C. Bohlini 12.
II. Cönobien aus Gruppen von 4 Zellen bestehend.
C. compositum 13.
1. Coelastrum microporum Naegeli (= Coelastnon robustum
Hantzsch = Coelastnan sphaericuni var. compactum Moebius
Fig. 307 — 313. 307 Coelastrum microporum. 308 C. sphaericum.
309 C. astroideum. 310 C. prohoscideum : a Cönobium, b Verbin-
dungsstelle zweier Zellen. 311 C. cambricutn: a, b zwei verschieden
gestaltete Cönobien. 312 C. cambricum var. intermedium: a Cönobium,
b einzelne Zelle. 313 C. cambricum var. elegans, zwei Zellen (307,
309 nach Senn, 308 nach Naegeli, 310, 3116, 312 nach Bohl in,
?)\la nach West, 313 nach Amberg).
= Coelastrum indicum Turner) (Fig. 307). — Zellen kugelig,
oder nach außen leicht eiförmig zugespitzt, gegenseitig kaum
13*
196 J<^^- Brunnthaler,
abgeplattet, durch kleine Gallertflächen verbunden. Zwischen-
räume zwischen den Cönobiumzellen viel kleiner als der Zell-
durchmesser. Zellen 6—27 [l im Durchmesser. Cönobien
kugelig. — Verbreitet in Teichen und Moorsümpfen, oligosaprob.
— Variiert in der Größe der Zellen und in der Anordnung
derselben im Cönobium, was zur Aufstellung unhaltbarer
Varietäten geführt hat.
2. Coelastrum sphaericum Naegeli (= Coelastruyn Naegdn
Rabenhorst p. p.) (Fig. 308). — Zellen eiförmig, gegenseitig
stark abgeplattet, stärkste Krümmung am äußeren Pol. Zwischen-
räume zwischen den Zellen des Cönobiums so groß oder meist
größer als der halbe Zelldurchmesser. Zellen bis 25 \i im
Durchmesser. — Verbreitet in Teichen und Torfsümpfen.
Die var. punctatum Lager heim besitzt eine punktierte
Membran. —
Coelastrum astroideum De Notaris (Fig. 309) gehört viel-
leicht hierher oder zu C. microporum.
3. Coelastrum proboSCideum Bohl in {= Coelastrum vticroportim
forma typjca Wolle = Coelastrum irreguläre Schroeder
= Coelastrum pseudocuhicum S c h ro e d e r) (Fig. 310). — Zellen
vom Pol aus gesehen, meist 6 eckig mit einer polaren Ver-
dickung, zuweilen auch mit quer abgestutztem zylindrischen
Zellfortsatz. Zellen 12—20 [jl im Durchmesser. — Vereinzelt
in Teichen. Sehr variable Art, besonders in der Form der
Cönobien.
4. Coelastrum cambricum Archer (= Coelastrum p^dchrum
Schmidle = Coelastrum pjilchrtim var. mavüllatu?n B 0 h 1 i n
= Coelastrum cam.hricum var. quinqueradiatum Lemaire)
(Fig. 311). — Zellen vom Pol aus gesehen, 10 — 12 eckig, mit
einer polaren, mehr weniger deutlichen Gallertverdickung, zu-
weilen auch mit quer abgestutztem zylindrischen P'ortsatz.
Zellen 9 — 12 \x im Durchmesser. — Verbreitet in Teichen und
Torfsümpfen. Variiert stark in der Form der Zellen.
var. mtermednim (Bohlin) G. S. West (= Coelastrum pul-
chrum var. intermedhim Bohlin = Coelastriun crttciatutn
Schmidle = Coelastrum cambricum var. jnappendiculatum
Guglielmetti) (Fig. 312). — Unterscheidet sich von der
typischen P^orm durch die halbkugelig gleichmäßig vor-
gewölbten Außenzellen, während die erstere mehr weniger
plötzlich vorgewölbte Pole besitzt. — Vereinzelt.
var. elegans Schröter (= Coelastrujn pulchrum var. elegans
(Schröter) Amberg) (Fig. 313). — Polverdickung scharf
aufgesetzt mit kegelförmiger Spitze. Zellen 16 — 26 \l im
Durchmesser. — Schweiz.
var. *nasutum (Schmidle) G. S. West (= Coelastrum
ptdchrum var. nastitum Schmidle). — Außenzellen
hyalin, größer, konisch, Spitze abgestutzt, seltener ab-
gerundet. — Afrika.
var. Stuhlmannii (Schmidle) Osten feld (= Coelastrum
Stuhlmannii Schmidle). — Polverdickung 5 oder 6 eckig
Protococcales.
197
mit zu den Zellecken
bindungen. — Selten.
verlaufenden rippenartigen Ver-
5. Coelastrum speciosum (Wolle) Brunnthaler (= Coelastrnm
viicroportun var. speciosum^ qWq) (Fig. 314). — Zellen kugelig,
mit polarem Gallertfortsatz
und Gallertsträngen, welche g,c
sich im Zentrum des Cöno-
biums verbinden. — Nord-
amerika. — Zweifelhafte
Art.
314
316
317
Fig. 314. Coelastrum spe-
ciosum (nach Wolle).
Fig. 315—317. 315 Coelastrum
cuhicum. 316 C. scabrum. 317
C. scabrum var. torbolense (315
nach Senn, 316 nach Bohlin,
317 nach Kirchner).
9.
Coelastrum cubi cum N a e g e 1 i (= Coelastrtim NaegelH Raben-
horst p. p. = Coelastrum cubicum var. salinartim Hansgi rg
=:= Coelastrtim cornutufu Lemaire) (Fig. 315). — Zellen vom
Pole aus gesehen 6 eckig, mit 3 polaren quer abgestutzten
Zellfortsätzen (manchmal nur mit polaren Gallertverdickungen).
Zellen 10 — 20 [x im Durchmesser. — Zerstreut.
*Coelastrum scabrum Reinsch (Fig. 316). — Zellen kugelig,
mit 3—6 festen, rege-mäßig angeordneten, am Scheitel punk-
tierten Fortsätzen. Zellen 8 — 10 \l im Durchmesser. — Süd-
afrika, Südamerika.
var. torbolense Kirchner (Fig. 317). — Zellen lückenlos
dicht aneinander geschlossen, 7,5 (x im Durchmesser. —
Plankton des Gardasees.
^Coelastrum Morus W. u. G. S. West (Fig. 318). — Zellen
kugelig mit 9—10 allseitig angeordneten warzenartigen Mem-
branverdickungen. Zellen 9,5 — 19 \l im Durchmesser. Cöno-
bien meist 16 zellig, kugelig. — Schottland, Zentralafrika.
Coelastrum verrucosum (Reinsch) De Toni (= Sphaerastrum
Tcrrucosuvi Reinsch) (Fig. 319) — Zellen kugelig, nach
außen mit vielen unregelmäßig angeordneten Warzen bedeckt.
— Zerstreut. — Die Selbständigkeit dieser Art ist zweifelhaft.
Coelastrum piliferum Götz (Fig. 323). — Cönobien aus
16 oder 32 Zellen bestehend, Zellen kugelig, 8,5—12,5 [x im
Durchmesser, an der Berührungsstelle nicht abgeplattet. Jede
Zelle trägt ein den Durchmesser der Zelle bis 35 mal an Länge
198
Jos. Brunnthaler,
übertreffendes Haar. Chromatophor glockenförmig, mit Pyre-
noid und Stärkehülle, Kern meist zentral mit Nukleolus. —
Bisher nur in 2 Exemplaren gefunden : Lüneburger Ilaide,
Kauffungen-Wald und Rosebrock; sehr merkwürdige Art, deren
Wiederauffindung sehr erwünscht wäre, Zugehörigkeit zu
Coelastrum zweifelhaft.
Fig. 318 — 323. 313 Coelastrum Morus. 319 C. verrucosum. 320
C. Bohlini. 321 C. compositum. 322 C. reticulatum: a Cönobium,
b einzelne Zelle, c leere Gallerthüllen. 323 C. püiferum (318, 321
nach West, 319 nach Reinsch, 320 nach Bohlin, 322 nach
Chodat und Senn, 323 nach Lemmermann).
11. Coelastrum reticulatum (Dangeard) Senn (= Hariotina
reticulata Dangeard = Coelastrum subpulchrum Lagerheim
Protococcales.
199
= Coelastrum distans Turner) (Fig. 322). — Zellen kugelig,
gegenseitig nicht abgeplattet, durch äquatorial oder in der
Nähe des äußeren Poles entspringende armförmige Ausstül-
pungen der Gallertschicht verbunden. Diese Arme sind mehr-
mals länger als breit und überspannen die Zellzwischenräume
netzartig. Zellen 6 — 24 ^ im Durchmesser. Die Autokolonien
verlassen die Mutterzelle vollkommen ausgebildet, manchmal
noch Pteste der Membran mit sich tragend. — Zerstreut, auch
als Plankton, oligosaprob. Es scheint, daß diese Art ursprüng-
lich in den Tropen einheimisch, erst in den letzten Dezennien
mit Wasserpflanzen eingeschleppt wurde und sich verbreitete.
12. Coelastrum Bohliiii Schmidle et Senn (= Scenedesmus coela-
stroides' (^qW'xw) Schmidle) (Fig. 320). — Zellen wenn zu
4, in einem Tetraeder, bei 8 in einer unregelmäßigen, iso-
diametrischen Kolonie, manchmal hohlkugelig angeordnet.
Zellen mit welligem Umriß und Längsrippen. Inhalt oft gelb-
braunes Öl. — In Sphagmun-'^wai\iiQVi und kleinen Wasser-
becken, selten (Alpen, Skandinavien).
Die var. *poriferus Gutwinski besitzt zugespitzte Zellen
mit 10 Rippen mit Poren (V) in der Membran und ist
größer: 17,6 [x breit, 33 \i lang. — Aus der galizischen
Tatra bekannt.
13. *('<>olastrum compositum G. S. West (Fig. 321). — Cöno-
bien aus Gruppen von je 4 tetraedrisch gestellten Zellen ge-
bildet, deren Ecken nach außen kurz abgestutzt, innen pyra-
midenförmig sind. Zwischenraum zwischen den 4 Zellen sehr
klein, zwischen den 4 zelligen Gruppen unregelmäßig rundlich
bis 3 eckig. Cönobien rundlich. Membran glatt, nicht ver-
dickt. Zellen 6 — 10 [i, im Durchmesser. — Victoria Nyanza.
— Höchst merkwürdige Form, vielleicht nicht hierher gehörig.
Burkillia W. u. G. S. West.
Cönobien aus 8—16 (selten 32) Zellen gebildet, welche lose
verbunden sind. Zellen kugelig oder etwas oval, die Membran
gegen die Außenseite zu verdickt;
ein konisches spitzes, leicht geboge-
nes, solides Hörnchen bildend. Chro-
matophor unbekannt. Vermehrung
durch Teilung in 8 — 32 Autosporen,
die sich innerhalb der Mutterzell-
membran zu neuen Cönobien an-
ordnen. Freiwerden durch Verquollen
der Mutterzellmembran.
Einzige Art:
*Burkillia coruuta W. u. G. S. W e s t
(Fig. 324). — Zellen 13-18 (z
lang, Hörn 7 — 17 (jl lang. Cöno-
bien 75 — 88 [X im Durchmesser.
Autosporen 2,7—4 [x im Durch-
messer. — Birma. — Die sytematische Stellung der Art ist
noch unsicher, sie hat Ähnlichkeit mit Lauterhormella und mit
Hofmania.
Fig. 324. Burkillia cornuta
(nach West).
200
Jos. Brunnthaler,
Sorastrum Kützing.
Cönobien mehr weniger kugelig, aus 4—64 ei-, keil-, halb-
mond- oder nierenförmigen gestielten Zellen bestehend. Die Gallert-
stiele der Zellen strahlen von einem gemeinsamen Zentrum aus,
hier einen größeren oder kleineren, soliden oder hohlen, von den
Facetten der Stiele gebildeten Körper bildend, der bei kleinen
Kolonien schwer sichtbar ist. Zellen an den Ecken mit 1—2
Stacheln besetzt. Chromatophor parietal mit Pyrenoid. Die Ver-
mehrung durch Autosporen ist noch ganz ungenügend bekannt.
Dauersporen (?). — Planktonformen, weit verbreitet.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Zellen mit einem Stachel. Zellen klein, eiförmig, mit je einem
Stachel, Cönobien wenigzellig. S. *simplex 1.
IL Zellen mit 2 Spitzen oder Stacheln. Zellen nierenförmig mit
zugespitzten Enden, Außenrand konkav. S. bidentatum 2.
III. Zellen mit 4 Stacheln.
1. Zellen 3 eckig, Außenrand fast wagrecht, Ecken mit je einem
kleinen Stachel. S. *minimum 3.
2. Zellen am Grund keilförmig, Spitze geteilt, 2 lappig. Stacheln
am Grunde angeschwollen. S. echinatum 4.
3. Zellen breit halbmondförmig bis breit 3 eckig, breiter als
lang, zentrale Kugel klein, Stacheln verschieden lang.
S. spinulosum 5.
4. Zellen herz- bis pyramidenförmig, mit gut entwickelter
zentraler Kugel, Zellen gleich lang, wie breit.
S. *americanum 6.
1. »Sorastrum simplex Wille (Fig. 325). — Cönobien kugelig,
aus 7 (?) Zellen ^gebildet; Zellen länglich eiförmig in einen
kurzen Stachel ausgezogen ;
327 in Scheitelansicht rund.
Zellen mit Stachel 12 [i
lang, 13 (X breit, Stachel
3 [x. — Nova Semlia.
2. Sorastrum bidentatum
Reinsch (Fig. 326). —
Cönobien kugelig, 8 bis
16 zellig, 28—32 (x im
Durchmesser. Zellen nie-
renförmig mit nach außen
gekehrter konkaver Seite,
Enden in kurze Stachel-
spitzen vorgezogen. — Ver-
breitet, jedoch einzeln.
3. * Sorastrum minimum
Schmidle (Fig. 327). —
Zellen sehr klein, 4- -6 (x
breit, 3 eckig, die gegen außen liegende Seite kaum konkav,
fast wagrecht, jede Ecke mit 2 nebeneinander stehenden sehr
kleinen Stacheln. Cönobien sehr klein, rundlich, wenigzellig.
— Zentralafrika.
325
325 Sorastrtim sim-
bidentatum. 327 S.
minimtun (325 nach Wille, 326
nach Reinsch, 327 nach Schmidle).
Fig. 325—327
pkx. 326 S
Protococcales.
201
Sorastrum cchinatum (Meneghini) Kützing (= Sphaem-
strtim echüiatttm Meneghini). — Zellen am Grunde keil-
förmig, an der Spitze geteilt 2 lappig, mit am Grunde ange-
schwollenen, am Scheitel weichstacheligen Lappen. Cönobien
30—35 \x im Durchmesser, igelstachelig. — Selten.
Sorastrum spiimlosum Naegeli (inkl. Sorastmm cormUum
Rein seh, Sorastmm spintilosiitn var. crassispinosum Hansgi rg
{= Sorastr7ii7i crassispinos7i7n (Hansgirg) Bohl in), Sorastriivi
indicum Bernard) (Fig. 328). — Zellen breit halbmondförmig
bis breit 3 eckig mit je 2 Stacheln an den Ecken. Zellen
12 — 18 (i, breit, 6—15 jj. hoch, 5—8 (jl dick, Masse sehr vari-
ierend. , Stacheln kurz oder lang, sehr verschieden ausgebildet.
Cönobien 8—32 zellig, zentrale Kugel stets gering ausgebildet.
Gallertstiele verschieden lang. — Verbreitet, meist einzeln.
Eine in Form und Größe sehr variable Art.
var. *hathoris ( C o h n ) L e m m e r m a n n ( = Selenosphaerhun
hathoris Cohn = Sorastrum haihoris (Cohn) Schmidle
Fig. 328 — 330. 328 Sorastrum spinulosum, : a Cönobium, b eine Zelle.
329 S. spimtlos2itn var. hathoris. 330 ^5*. americanum (328 a nach
Chodat, 328^, 329 und 330 nach Bohlin).
= Selenastrtim hathoris (Cohn) Schmidle) (Fig. 329).
— Zellen halbmondförmig, 16 — 22 \l breit, 10 [x hoch
und dick. Zentrale Kugel 16 (ji, etwas deutlicher und
größer als bei der typischen Form, hohl, eine derbe
Wand bildend. Stacheln je 2 an den Enden der Zelle
lang und dünn, spitzig. — Afrika, Nord- und Süd-
amerika.
6. *Sorastriim americanum (Bohlin) Schmidle \= Seletw-
sphaermm americanum Bohlin] (Fig. 330). — Zellen so lang
als breit, zwei Drittel dick, herzförmig bis pyramidal, Gallert-
stiel breit, an der Basis verdickt, im Querschnitt polygonal.
Die Basen der Stiele bilden die gutentwickelte Hohlkugel mit
Facetten. Zellen außen 4 lange Stacheln. Chromatophor wand-
202 Jos- Brunn thaler,
ständig, nur den Scheitel freilassend. Die Stacheln sind hyaline
an der Spitze ausgerandete Fortsätze, wie sie manche Pediastmm-
Arten besitzen. Zellen 8 — 15 \i breit, 6^8 \}. dick. Zentrale
Ilohlkugel 10—15 \i im Durchmesser. Cönobien 8— 32 zellig,
ohne Stacheln 22 — Gl [jl im Durchmesser. — Brasilien, Para-
guay, Schottland.
Anhang.
Trochiscia Kützing.
[Acaiithococciis Lager heim, Glochicoccus De Toni).
Zellen einzeln oder zu mehreren, kugelig oder fast kugelig
mit chlorophyllgrünem Zellinhalt. Membran ziemlich dick, mit
Stacheln oder Leisten besetzt, warzig, areoliert. Vermehrung an-
geblich durch succedane Teilung des Zellinhaltes. Die Tochter-
zellen werden durch Zerfließen der Mutterzellmembran frei.
Die hierher gerechneten Formen dürften alle keine Selbst-
ständigkeit besitzen, sondern in den Entwicklungskreis anderer
Algen, wohl meist Chlamydomonaden gehören. Die Aufnahme der
Gruppe erfolgt auf ausdrücklichen Wunsch des Herausgebers. Der
Bearbeiter hält die Stellung bei den Chlamydomonadineen für
richtiger, weil der Zusammenhang mit denselben wahrscheinlicher
ist als mit den Protococcales.
Trochiscia kommt meist in stehenden Gewässern vereinzelnd
vor. Die nachfolgende Übersicht gibt die im Gebiete aufgefundenen
Formen. Es sind außerdem noch beschrieben : T. paucispinosa
(Cleve) Lemmerm., T. brachiolata (Mob.) Lemmerm., T. vndti-
spinosa (Mob.) Lemmerm. aus dem Meere, also jedenfalls etwas
ganz anderes, T. halophila Hansg. und T. reticularis (Reinsch)
Hansg. aus Salzwassersümpfen; T. protococcoides Kg. an Baum-
stämmen; außerhalb des Gebietes der Flora wurden noch auf-
gefunden: T. cchinospora (Crouan) De Toni, T.angUca (Ben nett)
Hansgirg, T. «?z'a//,y Lagerh., T. tmcinnata West und T. sangiiinea
Lagerh.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Zellen ohne maschig netzige Struktur.
1. Zellen mit Stacheln.
A. Zellen über 30 \l dick.
a. Zellen kugelig-viereckig. T. miiltiangularis 1.
b. Zellen kugelig-elliptisch, Stacheln kürzer als die Dicke
der Zelle.
a. Zellen regelmäßig kugelig. T. hystrix 2.
ß. Zellen etwas elliptisch. T. palustris 3.
B. Zellen unter 30 \i dick.
a. Stacheln an der Spitze öfters geteilt.
a. Stacheln derb. T. spiuosa 4.
ß. Stacheln zart. T. minor 5.
b. Stacheln ungeteilt.
a. Zellinhalt chlorophyllgrün. T. aciculifera 6.
ß. Zellinhalt meist bronzegelb. T. hirta 7.
Protococcales. 203
2, Zellen mit Warzen.
A. Warzen spitz.
a. Zellen bis 17 [l dick. T. aspfM-a 8.
b. Zellen über 17 [jl dick. T. stag'ualis U.
B. Warzen stumpf abgerundet.
a. Zellen bis 18 y. dick.
a. Zellinbalt grün. T. g'raiiiilata 10.
ß. Zellinhalt gelblich oder rötlicb. T. psammophila 11.
b. Zellen ungefähr 23 [x dick. T. papulosa 12.
IL Zellen mit maschig-netziger Struktur.
A. Zellen mit spitzigen Stacheln. T. (xutwinski 13.
B. Zellen ohne oder nur mit warzenartigen Erhebungen.
a. Zellen über 40 [x dick. T. crassa 14.
b. Zellen unter 15 [i dick. T. Zachariasi 15.
c. Zellen 15—40 [l dick.
a. Mit 60—70 Areolen. T. sporoides IG.
ß. Mit 24 Areolen. T. crlaiig-eiisis 17.
y. Mit 36 Areolen. T. Reiiischii 18.
IL Zellen mit wellig-wulstigen Erhebungen.
A. Zellen unter 45 [x dick.
a. Zellen bis 20 [x dick. T. pachydemia 19.
b. Zellen über 30 [i dick.
a. Rand unregelmäßig, tief ausgeschnitten. T. retiisa 20.
ß. Rand nicht oder seicht ausgeschnitten.
* Vorsprünge stumpL T. obtusa 21.
** Vorsprünge spitz. T. arg'uta 22.
B. Zellen über 60 [x dick.
a. Vorsprünge peripher und quer gefaltet. T. plicata 23.
b. Vorsprünge nur peripher gefaltet. T. iiisigiiis 24.
1. Trochiscia multaiig'ularis Kützing. — Zellen kugelig bis
vieleckig, ca. 40 (x dick. — Sümpfe.
2. Trochiscia Hystrix (Reinsch) Hansgirg [-= Acanthococcus
Hystrix ReinschJ. — Zellen regelmäßig kugelig, 43—46 [x
dick; Membran zart, mit sehr zahlreichen, haarförmigen, 4 — 7 [x
langen Dornen bedeckt. — Karlsruhe.
3. Trochiscia palustris Kützing. — Zellen kugelig-elliptisch,
braun, mit verlängerten, dornartigen Papillen bedeckt; 45 [x
Durchmesser. — Zwischen Algen in Sümpfen.
4. Trochiscia spinosa (Reinsch) Hansgirg (= Acanthücoccns
spinosiis Reinsch). — Zellen einzeln, kugelig, 15 — 17 [x dick;
Membran 2^\^_ — 3 (x dick, mit derben, locker stehenden, an der
Spitze geteilten Dornen. Länge der Dornen V4— Vs des Durch-
messers der Zelle. — Erlangen.
5. Trochiscia minor Hansgirg (= Acanthococcus minor Hans-
girg). — Zellen kugelig, 9—15 [x dick, Membran ziemlich dick,
farblos, mit ca. 3 [x langen, stacheligen, am oberen Ende öfters
kurz 2 spitzigen Auswüchsen. — Böhmen.
6. Trochiscia aciculifera (Lagerh.) Hansgirg {=^ Acanthococcus
aciculiferus Lagerheim). — Zellen kugelig bis eiförmig, ver-
schieden groß, bis 30 \k dick, Membran ziemlich dick, mi
204 Jos. Brunnthaler,
zahlreichen bis 5 (x langen dünnen Stacheln. — Die var. pjilchra
Hansgirg ist kugelig, 9 — 33 (x dick, und besitzt zahlreiche
regelmäßig angeordnete 6 \l lange, an der Basis 3 (x breite
Stacheln. — Böhmen.
7. Trocliiscia hirta (Kein seh) Hansgirg {■== Acanthococcns
hirtus Reinsch). — Zellen kugelig, 3 — 10 \l dick, Membran
dick und rauh, mit fadenförmigen Auswüchsen. Zellinhalt
grün oder orangegelb, öfter mit 2 purpurroten Öltröpfchen. —
Auf feuchter Erde, an feuchten Felsen. —
8. Trochiscia aspera (Reinsch) Hansgirg (= Acanthococcns
asper Reinsch). ^ Zellen kugelig, 14 — 17 \l dick, Membran
ca. 2 (jL dick, dicht mit spitzlichen Wärzchen besetzt. — Erlangen.
9. Trochiscia Stag'nalis Hansgirg (= Acanthococcns palustris
Hansgirg). — Zellen kugelig, l.ö — 24 \i dick, Membran un-
deutlich geschichtet, mit zahlreichen kurzen, wenig zugespitzten
Warzen besetzt. Bei der Keimung entwickeln sich aus dem
Zellinhalt meist je 2 kugelige 8 — 15 \i dicke Tochterzellen,
welche dünne glatte Membran besitzen. — Böhmen, Baden.
10. Trochiscia granulata (Reinsch) Hansgirg {= Acanthococcns
graniilattcsV,e\\\%Q,h). — Zellen kugelig, 8—23 (meist 13 — 18) ]x
dick, Membran ziemlich dick, mit stumpfen warzenartigen
Emergenzen. — An feuchten Blumentöpfen in Warmhäusern,
Böhmen.
11. Trochiscia psammophila Hansgirg. — Zellen rundlich oder
undeutlich 6— 8 eckig, 15 — 18 [x dick, Membran ziemlich dick,
mit kurzen stumpfen Auswüchsen Zellinhalt gelblichgrün,
später öfter rötlich. — Böhmen, an feuchten Sandsteinfelsen.
12. Trochiscia papulosa Kützing. — Zellen kugelig, ca. 23 [x
dick, Membran mit kleinen Wärzchen besetzt, Zellinhalt oliv-
grün — Unter Oscillatorien.
13. Trochiscia Gtutwinskii Schmidle. — Zellen kugelig, ca. 24 (x
dick. Membran dünn, mit parenchymatisch verbundenen
Wülsten ; an den Ecken der Wülste ein langer zierlicher Dorn.
— Tirol, Riesengebirge.
14. Trochiscia crassa Hansgirg. — Zellen kugelig, 45—65 [x
dick. Membran dick, farblos und oft deutlich geschichtet, oder
rostgelb bis schwärzlichbraun. Stacheln an der Basis 12 [x
breit, fast ebenso lang, oben abgerundet, konzentrisch angeordnet,
maschig zusammenhängend. Vermehrung durch Teilung in
8—16 Tochterzellen, welche durch Zerfließen der Mutter-
zellmembran frei werden. — Böhmen.
15. Trochiscia Zachariasi Lemm ermann. — Zelle kugelig
13—16 [X dick, ohne Hülle 8—12 [x. Membran dicht anliegend
netzförmig strukturiert, von einer weiten Hülle umgeben,
welche netzförmig angeordnete Leisten besitzt, die mit der
Zellmembran durch radial verlaufende Stäbe verbunden sind.
— Holstein, kleiner Ucklei See. —
16. Trochiscia sporoides (Reinsch) Hansgirg (= Acantho-
coccns sporoides Reinsch) — Zellen kugelig, 25 [x dick. Mem-
bran ziemlich dick, mit wulstförmigen, unter sich netzförmig
Protococcales. 205
verbundenen Yorsprüngen; Areolen GO— 70, eckig, Ecken vor-
gezogen und gestutzt. — Baden.
Trochiscia erlangensis H a n s g i r g. — Zellen kugelig, 22—26 [jl
dick. Membran ziemlich dick, die netzförmig verbundenen
Vorsprünge 24 eckige Areolen bildend. — Erlangen. —
Trochiscia Reinschii Hansgirg. — Zellen kugelig, 37 [i
dick. Membran 4—5 y. dick. Die netzförmig verbundenen
Vorsprünge 36 eckige Areolen bildend. — Karlsruhe.
Trochiscia pachyderma (Reinsch) Hansgirg (= Acantho-
cocctis pachydermtis Reinsch). — Zellen kugelig, 12 — 19 [jl
dick. Membran ^/g des Zelldurchmessers betragend, undeut-
lich geschichtet, mit 7 — 20, stumpflichen, breiten Erhebungen.
— Erlangen, Schlesien.
Trochiscia retusa (Reinsch) Hansgirg {= Acanthococctis
reUisus Reinsch). — Zellen kugelig, 31 — 37 \l dick, am
Rande unregelmäßig tief ausgeschnitten-gezähnt; Membran ^3
des Zelldurchmessers dick, mit 12—18 breiten, stumpfen Er-
hebungen. — Erlangen.
Trochiscia obtusa (Reinsch) Hansgirg (= Acanthococais
ohhisus Reinsch). — Zellen kugelig, 34—37 \i dick. Membran
Ve des Zelldurchmessers, mit wulstförmigen, warzig vorgewölbten,
stumpfen, welligen, peripher gefalteten Vorsprüngen. — Erlangen.
Trochiscia arguta (Reinsch) Hansgirg {-= Acanthococais
argtihis Reinsch). — Zellen kugelig, 31 — 43 ]x dick, Mem-
bran 12 — 15 [X dick, mit wulstförmigen, spitzen, unter sich
verbundenen, parallelen Vorsprüngen. — Erlangen, Baden. —
Trochiscia plicata (Reinsch) Hansgirg (= Acanthococms
plicatus Reinsch). — Zellen kugelig, 65 [jl dick. Membran
15—18 [i. dick, mit wulstförmigen, peripher und quer gefalteten
Vorsprüngen. — Erlangen.
Trochiscia iiisignis (Reinsch) M^^w.'&g'wgi^^ Acanthococcus
insignis Reinsch). — Zellen kugelig, 68—84 [x dick. Mem-
bran bis '/- des Zelldurchmessers dick, mehrschichtig, mit
peripher gefalteten, wulstförmigen Vorsprüngen. — Erlangen.
Einzellige Chlorophyceengattungen
unsicherer Stellung.
Von
A. Pascher (Prag).
Mit 34 Abbildungen im Text.
A. Aus der Verwandtschaft der Protococcales.
Einige Gattungen, von denen die meisten unter den Pleuro-
coccaceae Willes^) zusammengefaßt sind, sind in ihrer Stellung
nicht völlig sicher. Eine Reihe von ihnen zeigt unverkennbar Be-
ziehungen zu den Protococcales. Das wurde speziell durch die
letzte Untersuchung Chodats {Monographies d' Algues en culture
füre Bern 1913) nachgewiesen, der wieder für einige Gattungen
die Vermehrungsweise der Protococcalen sichergestellt, für andere
wahrscheinlich gemacht hat. Erstere wären auch im vorliegenden
Hefte bei den Protococcalen eingestellt worden, wenn nicht die
Aufteilung der Gruppen auf die einzelnen Hefte bereits lange vor
dem Erscheinen der Chodat sehen Arbeit stattgefunden hätte.
Als Gattungen aus der wahrscheinlichen Verwandtschaft der
Protococcalen werden hier zusammengefaßt ^j:
Coccomyxa.
GloeotaeniufJi.
Keratococcus (= Ourococcus^= Dactylococcus pro parte).
Elakatothrix (= Fttsola).
Najinokloster.
Diese Gattungen stimmen im Bau ihrer Zellen mit den Proto-
coccalen sehr überein. Ein relativ großer wandständiger, mulden-
förmiger bis breitringförmiger Chromatophor, der meist ein großes
deutliches Pyrenoid hat. Als Assimilat tritt fast immer Stärke auf.
Die Zellform^ ist bei einzelnen Gattungen der spezialisierten Lebens-
weise (Plankton) angepaßt.
Als Vermehrung wurde bei einzelnen Gattungen die Auto-
sporenbildung, Bildung von zwei oder vier Tochterzellen innert
der Muttermembran sichergestellt. Die schiefe Zellteilung einzelner
dieser Gattungen ist wahrscheinlich identisch mit der Bildung zweier
Autosporen. Diese Autosporenbildung macht die Verwandtschaft
dieser Gattungen mit den Protococcalen deutlich. Das gilt speziell
für Coccomyxa (nach den Untersuchungen Chodats). Für Gloeo-
taennim macht derselbe Autor die Autosporenbildung wahrschein-
1) Nachtrag zu seiner Bearbeitung in den natürlir-hen Pflanzenfamilien.
2) Diese Gattungen wurden ausführlich im allgemeinen Bostimmungsschlüssel
berücksichtigt.
Einzellige Chlorophyceengattungen unsicherer Stellung. 207
lieh. — Chodat und Grobety machen auch analoge Angaben über
Dactylococctis = Keratococnts der vorliegenden Bearbeitung.
Sicher ist aber, daß bei einzelnen der genannten Algen auch
echte Zweiteilung der Zelle auftritt. Nun findet sich sehr ver-
einzelt und ausnahmsweise auch bei echten Protococcalen echte
Zweiteilung der Zellen, z. B. bei Rhaphidhim. Es läßt sich leicht
denken, daß unter allmählicher Betonung der echten Zweiteilung
und unter Rücktreten der Autosporenbildung von den Protococcales
Formen abzweigen können, die gerade ein Charakteristikum der
Protococcalen, die ausschließliche Schwärmer- oder endogene Auto-
sporenbildung nicht mehr haben. Man könnte aber den Umstand,
daß bei einzelnen Protococcalen die echte Zweiteilung nur aus-
nahmsweise {Rhaphidium), bei anderen bereits vorherrschend gegen-
über der spärlichen Autosporenbildung {Ceratococcus) auftritt, in
diesem Sinne deuten.
Dann aber wurde der Anschluß von Formen, die bei völliger
Übereinstimmung der Zellmorphologie mit den Protococcalen, sich
von diesen eben durch den ausschließlichen Besitz der echten
Zweiteilung und den völligen Mangel der Autosporenbildung unter-
scheiden, keine prinzipiellen Schwierigkeiten machen, es wären diese
Formen eben die extremsten Glieder der vorhin charakterisierten
Abzweigung aus den Protococcalen.
Und aus dieser Überlegung heraus möchte ich, wenn auch in
ihrer Stellung keineswegs so gesichert wie z. B. Cocco7Jtyxa , auch
die Gattungen
Elakatothrix,
Nannokloster
hier anreihen.
Erstere Alge in gallertumhüllten kolonialen Verbänden (wobei
ich bereits hier betonen möchte, daß es nicht ausgemacht ist, ob
alle unter Elakatothrix zusammengestellten Arten auch wirklich
zusammengehören), — letztere isoliert planktontisch lebend, beide
aber in ihrer Zellmorphologie in hohem Grade mit den Protococ-
calen übereinstimmend, ja völlig konvergent zu bestimmten Proto-
coccalengattungen, daß man die Annahme näherer Verwandtschaft
mit diesen kaum von der Hand weisen kann
Jedenfalls sei auch hier ausdrücklich betont, daß wir im großen
Ganzen über alle diese Algen wenig unterrichtet sind (mit Ausnahme
von Coccomyxa) und jede dieser Gattungen noch eingehenderen
Studiums bedarf.
Coccomyxa Schmidle.
Zellen meist zu mehreren, oft zu sehr vielen in meist an-
scheinend strukturlosen Gallertlagern lebend, die aber manchmal um
die Zellen herum deutlichere Schichtungen zeigen. Zellen meist
länglich, oft etwas schief mit zarter Membran und einem gelb-
grünen oder reingrünen, seitenständigen Chromatophor ohne Pyrenoid,
welcher manchmal deutlich gelappt ist. Teilung dem bloßen An-
scheine nach in Form schiefer Zweiteilung. Chodat hat aber ge-
zeigt, daß diese Teilung meist die erste Teilung zur Bildung von
Autosporen ist, die aber nicht immer zur zweiten Teilung führt.
Doch ist Bildung von 4 Autosporen für viele Arten nachgewiesen.
208
A. Pascher,
Gallertlager manchmal sehr klein, oft aber auch große, makroskopisch
deutlich wahrnehmbare, oft relativ bedeutende Massen bildend'),
doch auch kleine planktontisch lebende Formen bekannt, die kleine
oft nur 4 — Szellige Verbände treiben.
Coccomyxa gehört nach den Untersuchungen Chodats einwand-
frei zu den Protococcalen und Chodat hat für sie eine eigene
Gruppe der Coccomyxen aufgestellt. Da aber die Aufteilung
des Stoffes dieses Heftes bereits 1911/12 erfolgte, so mußte es bei
der Einreihung von Coccoviyxa im Anhange bleiben.
Der Umfang von Coccomyxa ist nicht einwandfrei. Es werden
pyrenoidführende und pyrenoidfreie Formen angegeben. Das be-
darf alles konkretester Sichtung, ich möchte meinen, daß ganz ver-
,^
i% i^
ij
<0
\ '
Fig. 1. Coccomyxa dispar Seh midie. Teil eines größeren Lagers.
600 X. — (Orig.)
schiedene Gattungen in Coccomyxa vereinigt sind. Von manchen
scheint mir sogar die Zugehörigkeit zu den Grünalgen zweifelhaft,
möglicherweise sind auch Heterokontae dabei. — Als echte Cocco-
myxen möchte ich nur die pyrenoidfreien Formen ansprechen.
Von einer Art wird Zoosporenbildung angegeben; es macht nun
aber den Eindruck, als hätte bei dieser Art nicht reines Material
vorgelegen.
Viele Coccomyxen sind Flechtengonidien. Diese sind hier
nicht behandelt. Chodat hat eine Reihe von diesen isoliert und
reingezüchtet.
Ich fand einmal Lager von 18 cm Größe (Scliwarzwald).
Einzellige Chlorophyceengattungen unsicherer Stellung. 209
Bestimmungsschlüssel der Arten^).
I. Keine Planktonten; Lager meist festsitzend.
1. Lager schleimig, bis handtellergroß; Zellen ellipsoidisch-
länglich. C. dispar 1.
2. Lager klein, derb; Zellen fast kugelig. C. subglobosa 2.
II. Lager klein, derb, planktontisch; Zellen plump ellipsoidisch.
C. lacnstris 3.
1. Coccomyxa dispar Schmidle (Fig. 1, 2). — Lager festsitzend,
nie freischwimmend oder planktontisch, meist ziemlich klein, doch
r;i
Fig. 2. Coccomyxa dispar Wille. Morphologie und Teilung der
Zellen (nach Schmidle).
Fig. 3 — 5. 3 Coccomyxa lacustris Chodat. Größeres freischwimmen-
des Lager. 600 X . (Orig.) — 4 Autosporenbildung bei Coccomyxa
lacustris (nach Christ). — 5 Coccomyxa subglobosa. Kleines fest-
sitzendes Lager. 600 >' • (Orig.)
1) Man beachte auch die auf S. 210 besprochenen heideu Art.cn.
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft V. 14
210 A. Pascher,
auch his handgroß, schleimig. Zellen ellipsoidisch, oft schwach
unsymmetrisch, gerade oder etwas gekrümmt, kurz nach der
Teilung einseitig verschmälert. Gallerthüllen nur kurz nach
der Teilung mehr hervortretend. Gallerte später strukturlos.
Zellen 4 — 8 fx, meist 5—6 f.i breit, bis 2^l.-^m^\ so lang Ziemlich
verbreitet, meist in höheren Lagen. — Im Gebiete mehrfach
gefunden in Thüringen, Schwarzwald, Odenwald, Böhmerwald,
Schweiz. Auf feuchten Stellen, Moos; am Grunde der Bäume.
Es handelt sich bei dieser Art wohl um mehrere Formen,
die aber noch nicht genau unterschieden werden können.
2. Coccomyxa subglobosa Pascher nov. spec (Fig. 3, 4). —
Lager sehr klein, kaum stecknadelkopfgroß, derb, ohne Gallert-
schichtung. Zellen fast kugelig, oft auf einer Seite leicht ein-
gedrückt; Chromatophor auffallend schmal, oft nur bandförmig.
Zellen 6 — 8 (x lang. — In Torfmooren des südlichen Böhmer-
waldes; auf Sphagman.
3. Coccomyxa lacustris Chodat (Fig. 5). — Lager bis steck-
nadelkopfgroß, ziemlich derb, freischwimmend. Zellen ziemlich
plump-ellipsoidisch mit breit abgerundeten Enden. Chromatophor
mehr olivgrün. Membran relativ derb. — Vermehrung durch
4 Autosporen sichergestellt. Zellen 5 — 7 [x lang, 2 — 3 ^ breit.
— Ziemlich verbreitet in größeren stehenden Gewässern. —
Planktont.
Soweit ich beobachten konnte, treten auch hier mehrere,
vielleicht weniger morphologisch, als vielmehr biologisch ver-
schiedene Formen auf. Eine dieser Formen ist entschieden
oligotherm, während bei höherer Temperatur andere, morpho-
logisch nur wenig aber konstant verschiedene, Formen sich ein-
finden.
Die ganzen Coccomyxen bedürfen noch eingehendsten
Studiums.
Von Wille wird zur Gattung Coccomyxa auch die Gloeo-
cystis Naegeliana Artari als Coccomyxa N^aegeliana gestellt. Diese
Alge hat kleine, 7 — 15 ix messende längliche Zellen mit seiten-
ständigem, plättchenartigem Chromatophor, der aber im Gegensatz zu
den bis jetzt besprochenen Coccomyxen ein deutlicheres Pyrenoid
besitzt. Die Alge bildet entsprechend den aufeinanderfolgenden
Teilungen derbe Gallerthüllen, die vielfach ineinandergeschachtelt
sind, so wie es bei Gloeocystü vorkommt. Ebenso scheint die Alge
Autosporenbildung zu haben. — Jedenfalls steht diese Alge Cocco-
myxa morphologisch nahe, unterscheidet sich aber von den echten
Coccomyxen vor allem durch den Besitz des Pyrenoids und der
deutlichen, vielfach ineinandergeschachtelten Gallerthüllen. Jeden-
falls wäre diese Alge unter neueren systematischen Gesichtspunkten
zu prüfen.
Als Coccomyxa siibellipsoidea bezeichnet Acten eine Grünalge,
die morphologisch mit Coccomyxa weitgehend übereinstimmt; elli])-
soidische, manchmal leicht gekrümmte, beiderseits abgerundete Zellen
mit seitenständigem, relativ großem Chromatophor; Pyrenoid nicht
einwandfrei sichergestellt. Leichte Gallerthüllen sind nachweisbar.
Die Vermehrung erfolgt entweder durch Bildung von 4 Autosporen,
Einzellige Chlorophyceengattiingen unsicherer Stellung. 211
die eine Zeitlang, von der Muttermembran eingeschlossen, vereinigt
bleiben, sich aber dann isolieren. Oder aber auch durch Bildung
von 4 — 8 zwei wimperigen Schwärmern mit zwei kaum körper-
langen Geißeln und muldenförmigem Chromatophor mit Pyrenoid.
Die Schwärmer schwanken zwischen 5—7 fx Länge, so daß Acton
Mikro- und Makrozoosporen anzunehmen geneigt ist. — Die aus-
gewachsenen vegetativen Zellen messen 6 — 10 ^ : 4 — 6 (x. — Die
Alge tritt allein wie auch mit einem Pilz vergesellschaftet als
Botrydina (vgl. diese Gattung) auf.
Die unbeweglichen Formen der von Acton als Coccomyxa stib-
ellipsoidea beschriebenen Algen, gehören, soweit sie Autosporen-
bildung haben und pyrenoidlos sind, zweifellos zu der Gattung
Coccomyxa im' oben angegebenen Umfange. Ich möchte aber nicht
denken, daß auch jene Formen, die Schwärmerbildung haben, eben-
falls dazu gehören. Nicht, daß ich es für unmöglich halte, daß es
Protococcales geben könnte, die neben Autosporen- auch Zoosporen-
bildung haben. Vielmehr ist es der Umstand, daß die Zoosporen
nach Acton pyrenoidtragend, die vegetativen Zellen aber pyrenoid-
los sind, der mich annehmen läßt, daß Acton eine Vermischung
zweier verschiedener Algen untergekommen ist, von denen die eine
eben die pyrenoidlose, autosporine Coccomyxa ellipsoidea Acton,
die andere aber irgendeine unklare, pyrenoidführende, zoosporine
Protococcale darstellt, die im Zellumriß wie im Chromatophoren
eine gewisse Ähnlichkeit mit Coccomyxa ellipsoidea haben.
Diese Annahme wird auch wahrscheinlich gemacht durch den
Umstand, daß es, entsprechend den an verschiedenen Algen ge-
machten Kulturversuchen, immer wahrscheinlicher wird, daß es sich
auch bei sehr nahestehenden pyrenoidfreien und pyrenoidführenden
Algen nicht um identische Formen, sondern vielmehr um zwar
einander sehr nahestehende Formen handelt, die aber nicht in-
einander geführt werden können. — Ein Fall aber, bei dem vege-
tative pyrenoidfreie Grünalgen pyrenoidführende Schwärmer aus-
bilden, ist noch nicht bekannt geworden, wohl auch von vornherein
sehr unwahrscheinlich.
Auch Chodat neigt zur Ansicht, daß Acton gemischtes
Material vorgelegen habe, eine unzweifelhafte Coccomyxa und
möglicherweise eine kleine Chlamydomonas resp. deren Ruhestadium.
Anhang zu Coccomyxa.
Über die Gattung Botrydina.
(Vgl. Fig. 6-14.)
Als Grünalgengattung Botrydifm wurde ein Organismus be-
schrieben, der an feuchten Stellen, an Wasserpflanzen kleine bis
über stecknadelkopfgroße Klümpchen bildet. Diese Klümpchen er-
scheinen bei schwacher Vergrößerung wabig gefeldert, wobei die
peripheren Waben meist chlorophyllfrei sind, während die inneren
Walten je 2—4 oder 8 grüne Zellen führen. Die Deutung dieses
merkwürdigen Organismus war lange zweifelhaft. Eine Zeitlang
Itetrachtete man Botrydina als Knospenstadium irgendwelcher Moose.
Später hielt man T.\i?iX Botrydina für einen selbständigen Organismus:
eine kolonienbildende Alge, deren periphere Zellen farblos wären,
deren innere aber Chromatophoren führten; nach anderer Meinung
14*
212
A. Pascher,
handelte es sich hierbei nur um bestimmt orientierte Gallerte. In
letzter Zeit konnte aber Acton wenigstens an einer Form zeigen,
daß keine dieser Ansichten zutrifft. Nach Acton handelt es sich
bei Botrydina um keinen selbständigen Organismus, sondern um eine
Symbiose zwischen einem Fadenpilz und einer Grünalge, die in dem
von Miss Acton untersuchten Falle mit Coccomyxa suhelUpsoidea
Fig. 6—9. 6 ßotrydina-l.a.ger an den Blättern eines Mooses (20 X ). —
7 Traubige Zusammensetzung eines jungen Lagers mit den einspinnenden
Pilzhyphen. — 8 Größeres Lager mit der charakteristischen wabigen
Oberfläche. — 9 Einzelzelle der in Botrydina lebenden Coccomyxen.
(Alles nach Acton.)
Einzellige Chlorophyceengattungen unsicherer Stellung. 213
identisch ist. Die Pilzhyphen schließen in Schleifen die einzelnen
Grünalgen ein, diese vermehren sich reichlich durch Autosporen-
bildung, so daß kleine Pakete grüner (auch mit verschleimter
Membran versehener) Grünalgen entstehen, die von den farblosen
Pilzhyphen umgeben werden, bis schließlich kugelige bis ellipsoidische
Gebilde entstehen, die zentral die von den Pilzhyphen umgebener
Grünalgen besitzen, außen aber von einer chlorophyllfreien Rand-
partie, bestehend aus algenfreiem Hyphengef locht, umgeben sind.
Der wabenartige Aufbau ergibt sich einerseits aus den einzelnen
10 ^ ^ "' - 11
%v^'
1Z
tl f I # t I
Fig. 10 — 14. Botrydina. 10 Zusammengesetzte Kolonien von Botry-
dina. — 11 Kleine Kolonien mit den Coccomyxa-Z€)\QXi. — 12 Ober-
fläche eines Lagers. — 13 Einzelne Teilpakete aus dem Innern eines
Lagers. — 14 Einzelzellen und Teilung von Coccomyxa. — 10 (etwas
vergrößert); 11, 12, 13, 14 (480x); alles Originale von Prof. Wille.
von den Pilzen umgebenen Algenpaketen im Innern des Ganzen,
teils aus der Art des Zusammenschlusses der peripheren Pilzhyphen
Nach Prof. Wille'), dem ich für viele freundliche Angaben
über Botrydiva sehr zu Dank verpflichtet bin und der eine größere
1) Ich möchte auch hier Herrn Prof. ^Yille für die Überlassung der Ab-
bildungen, sowie für Literaturverweise herzlich danken.
214
A. Pascher,
Arbeit über Botrydina in Aussicht stellt, ist es wahrscheinlich, daß
es verschiedene Formen von Botrydina gibt, die sich hauptsächlich
dadurch unterscheiden, daß auch andere Arten von Coccomyxa der-
artige Symbiosen bilden können.
Die bislang näher untersuchte einzige Art ist Botrydina vul-
garis Bre bissen, die nach Acten als grüne Komponente Cocco-
myxa subellipsoidea führt, wobei es mir allerdings nicht ganz aus-
gemacht erscheint, ob die von Acten untersuchte Form mit jener
Botrydina identisch ist, die Brebisson und auch Braun vorlag
und die Wille in den obigen Figuren 10 — 14 abbildet.
Gloeotaenium Hansgirg.
Zellen kuglig bis ellipsoidisch; meist zu zweien oder vieren
in flachen Kolonien voneinander durch tiefschwarze bandförmige
Inkrustationszonen ge-
trennt, die bei zwei-
zeiligen Kolonien in
Form eines Quer-
bandes, beivierzelligen
entsprechend der La-
gerung der Zellen in
Form eines schiefen
Kreuzes vorhanden
sind. Kolonien in der
Aufsicht ellipsoidisch,
von der Seite mehr
zylindrisch. An den
beiden schmäleren En-
den, wie in der Mitte
der Breitseite befinden
sich scharf differen-
zierte, meist dunkel-
gefärbte Kappen.
,.. -ir ir^ ^1 . ■ r -.1 -L ■ Zellen in einer derben,
tig. 15-1.. Gloeotaemurn Loi lesbergerm- „manchmal schwach ge-
rn..;. Hansgirg - 15 Zweizeilige Kolonie ^ehichteten Gallert-
^^V.b^"- - i^^^.''^^^.^^' f'\ i'r r hülle Hegend. Chroma-
17 Vierzelhge Kolonie. 650 X (nach Stock- ^ j^^^ ^^ ^^^^^ ^elle
mayer aus Wille). • da u
^ ' einer, groß und mulden-
förmig, oft undeutlich; Pyrenoid vorhanden. Zoosporen nicht be-
kannt. Vermehrung durch Zweiteilung, wobei die Einzelzellen sich
mit der Zeit aus dem Verband lösen und dann den Ausgangspunkt
neuer Kolonien abgeben. Wenig bekannte, morphologisch noch
nicht genügend untersuchte Gattung, die in ihrem Auftreten sehr
inkonstant ist.
Die Stellung von Gloeotaenium ist sehr unklar. Das hängt
teilweise auch mit der geringen Kenntnis zusammen, die wir sowohl
von ihrer Morphologie wie auch Entwicklung haben. Chodat denkt
in seinem Buche Monographes d'Alges en culture pure an
eine engere Verwandtschaft mit Protococcales speziell mit Oocystis.
Es ist nicht unwahrscheinlich, jedenfalls ist aber, um ein sicheres
Urteil abzugeben, noch ein genaueres Studium von Gloeotaenium
notwendig.
Einzellige Chlorophyceengattungen unsicherer Stellung. 215
Zwei Arten:
Zellen mehr ellipsoidisch, einander ziemlich dicht anliegend.
Gl. Loitlesbergerianum 1.
Zellen kugelig, voneinander abstehend in der Aufsicht und nicht
nur durch die dunklen Inkrustationszonen, sondern auch durch
hyaline Gallerte getrennt. Gl. minus 2.
1. Gloeotaenium Loitlesbergerianum Hansgirg (Fig. 15—17). —
Kolonien in der Aufsicht breit ellipsoidisch, in der Seiten-
ansicht fast zylindrisch mit je einer kleinen Vorwölbung an
den Enden. Schwarzer Inkrustationsgürtel meist sehr breit, bis
an die Zellen reichend, diese oft teilweise überdeckend. Zellen
ellipsoidisch. Chromatophor mit großem deutlichem Pyrenoid.
Zellen 18—25 fx : 15—24 f^i messend. Zweizeilige Familien
40—70 /* lang, 20—30 ^ breit, vierzellige 39—70 ^ breit, 80 (x
lang. Inkrustationszone oft bis 20 [x breit. — Meist mit an-
deren Algen vermengt in stehenden Tümpeln, sehr gern in
sumpfig-moorigen Gewässern. Bisher mehrfach im Gebiete
gefunden: Österreich (in der Juhler Au, Krain, Kärnten), in
Deutschland in den Sümpfen um Yiernheim; auch aus Baden
(Oberreute) bekannt geworden.
2. Gloeotaenium minus Pascher (Fig. 18 — 20). — In allen
Teilen viel kleiner. Zellen 5 — 8 [x groß, im Gegensatz zu
Gloeotaenhim Loitleshergeriamim immer schön kugelig, Pyrenoid
meist undeutlich. Ko- ^^^^
lonien kleiner, die
Inkrustationszonen
schmäler; in der Sei-
tenansicht fehlen den
Kolonien die Vor-
wölbungen an den
beiden Enden. Zellen
ziemlich weit von-
einander entfernt, wie
bis an die Inkrusta-
tionszonen reichend.
Vierzellige Kolonien
bis 25—30 IX lang,
18—20 IX breit. — Bis jetzt nur aus Österreich bekannt. Mit
Asterocystis, Eremosphaera aus Lunz in Niederösterreich und
aus dem Böhmerwalde.
18
19
Fig. 18—20. Gloeotaenium minus Pascher.
18 Einzelzelle. — 19, 20 Zwei- und vier-
zellige Kolonie. 700 X . (Orig.)
Es mag nicht unterlassen werden, zu erwähnen, daß kleine
6'/ö-?ö/rt'.^;/?>/;«- Kolonien, speziell wenn die Inkrustationen nur wenig
scharf hervortreten oder fast fehlen, leicht mit ähnlichen Blaualgen
verwechselt werden können, um so leichter, da auch diese Blau-
algen, speziell Gloeocapsa und Glocothece, nicht immer einen blau-
grünen, sondern einen mehr gelbgrünen Farbenton deutlich erkennen
lassen. In diesem Falle achte man auf den bei Gloeotaenium
scharf differenzierten Chromatophoren.
216 A. Pascher,
Keratococcus Pascher^).
(Onrococcus G r o b e t y , nicht Urocoeciis ; Dactylococcus N a e g e 1 i
im Sinne Hansgirg exkl. Dactylococciis infusioniini.)
Zellen sehr zartwandig, mit leicht verschleimender Membran.
Gestalt sehr verschieden, ellipsoidisch bis ellipsoidisch-spindelförmig,
gerade bis stark gebogen, an einem oder den beiden Enden oft
unsymmetrisch verschmälert und in längere oder kürzere farblose
Fortsätze ausgezogen. Chromatophor einer, zart, wandständig, einen
großen Teil der Zelle freilassend; Pyrenoid oft undeutlich. Assi-
milat Stärke. Vermehrung durch schiefe Zweiteilung, doch auch
Bildung von 2—4 innert der Zelle entstehenden Autosporen. —
Zellen meist einzeln lebend, manchmal durch die leicht ver-
schleimenden Membranen zu mehreren gehäuft.
Diese Alge kommt sehr gern an feuchten Stellen, am Grunde
von Bäumen, doch auch im liquiden Wasser vor. Die Artenzahl ist
sehr unbestimmt, um so mehr, als es sich gezeigt hat, daß eine
große Variabilität vorhanden ist. Die Alge zeigt nahe Beziehungen
zu den autosporinen Protococcahs und erinnert an Ankistrodesmus
Kirchneriella usw. Wie Coccomyxa wäre auch sie vielleicht da am
besten einzustellen.
Hansgirg beschreibt 3 Arten: candattis, raphidioides und
sabuloszis. Studiert ist nur erstere. Algen, welche in hohem Maße
mit den letzten beiden Arten übereinstimmten, sah ich wiederholt,
ich führe sie unter diesem Namen an, ohne damit ein Urteil über
ihre Selbständigkeit abzugeben. Neu und durch ihre Form auf-
fallend erscheint mir eine, die wie die vorgenannten beiden aus
Böhmen stammt, die aber möglicherweise wieder nicht näher mit
den anderen dreien verwandt ist.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Zellen nicht scharf knieförmig gekrümmt.
1. Zellen 4—10 ^ dick.
A. Zellen ellipsoidisch bis eiförmig, beiderseits rasch ver-
schmälert und fein zugespitzt oder an einem Ende ab-
gerundet und nur am anderen zugespitzt^ dazwischen alle
Übergänge. K. caiidatus 1.
B. Zellen breit-spindelig, manchmal kahnförmig gekrümmt,
an beiden Enden kurz zugespitzt. K. sabiilosiis 2.
1) Die Nomenklatur ist sehr verwiclcelt. Die hier aufgeführten Algen wurden
seinerzeit von Nägeli und Hansgirg als Dactylococciis beschrieben. Die Gattung
Dactylococcus wurde von Nägeli für eine Gattung aufgestellt, die nicht sicher
mehr identifiziert werden kann, die aber nach Chodat und Grobety wohl als
Entwicklungszustand von Scenedesmns obliquns aufgefaßt werden kann. Damit
sind aber andere teils von Nägeli, teils von Hansgirg beschriebene Arten nicht
generisch identisch. Grobety, die diese Algen untersuchte, trennte daher diese
Formen von dem unsicheren Dactylococcus ab und vereinigte sie in der Gattung
Ourococctis. Der Name Onrococcus = Urococctis (es handelt sich nur um ver-
schiedene Schreibweisen) ist aber bereits für eine andere Alge (die merkwürdiger-
weise ebenfalls nicht klar ist und aus der erst vor kurzem Klebs eine zelluläre
Pei-iditiee als Gloeodinium heraushob) vergeben. Demnach fällt auch der Name
Ourococcus. Die Alge selbst wurde von Chodat und Grobety studiert und
ihre nähere Verwandtschaft <^it den Protococcalen festgestellt.
Einzellige Chlür()i)liyceeiigattungen unsicherer Stellung. 217
2. Zellen 1^/^ — 27o H- dick, sehr lang, fast nadeiförmig, gerade
oder unregelmäßig gekrümmt, an beiden Enden allmählich
und lang verschmälert, spitz. K. rbaphidioides 3.
II. Zellen scharf, fast rechtwinkelig gekrümmt, beiderseits lang und
gleichmäßig verschmälert, am Ende stumpflich. K. angiilus 4.
1. Keratococciis caiidatiis Pascher {Dactylococcns caudatns
Hansgirg, Onrococcns bisaudatus Grobety) (Fig. 21). —
Zellen sehr verschieden geformt, eiförmig bis spindelförmig;
von Formen, die an einem Ende
abgerundet und am anderen Ende
schief verschmälert und in eine
lange Spitze ausgezogen sind, alle
Übergänge zu Formen bildend,
die an beiden Enden derart ver-
schmälert und ausgezogen sind.
Gekrümmt oder gerade, oft recht
unsymmetrisch. Chromatophor
zart, wandständig mit einem
meist sehr undeutlichen Pyrenoid.
Stärke in Form kleiner Körnchen.
Fig. 21. Keratococcus caudatiis Fig. 22. Keratococctts sabulosus
Pascher. 800— lOOÜ X (zum Teil Pascher. 800x. (Orig.)
nach Chodat, zum Teil Orig.).
Vermehrung durch Teilung wie durch Autosporenbildung;
4—9 f.1 breit, 2— 4mal so lang. — An feuchten Stellen, an
überrieselten Steinen zwischen anderen Algen. Manchmal zu
mehreren. Böhmen, Schweiz.
Diese Art wurde von Chodat und Grobety reinkultiviert
und näher studiert. In der Kultur entstehen die mannigfachsten
P'ormen, die ich aber im Freilande nicht alle finden konnte.
Beide Autoren wiesen auch die Autosporenbildung für die
Alge nach.
2. Keratococcus sabulosus Pascher [Dactylococcns sabrtlosns
Han-sgirg) (Fig. 22). — Zellen breit \^fivA kurz spindelförmig,
meist unsymmetrisch (nach Hansgirg nachenartig gekrümmt,
beiderseits kurz zugespitzt). Chromatophor mit einem deut-
lichen Pyrenoid. 8—11 // dick, 15—18 fx lang. — An feuchten
218
A. Pascher,
Fig. 24.
Stellen. Von Ilansgirg auch im Gallertlager von Palmella
botryoides gefunden. Mehrfach in Böhmen beobachtet.
Hier wurde Auto-
sporenbildung noch
nicht beobachtet. Nach
den im Freiland leben-
den Formen scheint
es nicht sehr wahr-
scheinlich, daß diese
Art zur vorigen ge-
hört. Sie lassen sich,
selbst wenn sie am
gleichen Standort vor-
kommen, und unter
gleichen Bedingungen
leben, unterscheiden.
. Keratococcus rha-
phidioides Pascher
{^Daciylococcus rhaphi-
dioides H a n s g i r g)
(Fig. 23). — Zellen
sehr dünn, fast nadei-
förmig, oftgerade oder
mannigfach (schlänge-
lig, S-förmig oder
fast kreisförmig) ge-
krümmt, beiderseits
sachte und allmählich
verschmälert, mit hya-
linen feinen Enden.
Chromatophor zart.
Pyrenoid undeutlich.
1,5 — 2,5/* breit, 6 bis
15mal so lang — 48 a.
— An feuchten Stel-
len, am Fuße der
Bäume, an feuchten
Felsen zwischenMoos;
oft mit Mesotaenhmi.
An feuchtem Standort
reingrün, an trocke-
nem mehr gelblich.
Sehr verbreitet.
Auch von dieser
Alge möchte ich nicht
glauben, daß sie mit
der vorhergehenden
Art identisch ist. Ich
glaube auch nicht, daß
Keratococcus caudatus
in Kulturen solche
weder Grobety noch
Fig. 23. Keratococcus rhaphidioides
Pascher. 1200 X. (Orig.)
Kera tococciis angii his Pasch er.
1200X. (Orig.)
Formen ausbildet. .Wenigstens bilden
Chodat solche Formen ab.
Einzellige Chlorophyceengattungen unsicherer Stellung. 219
4. Keratococcus angiihis Pascher nova species (Fig. 24). —
Zellen immer scharf winkelig, fast rechtwinkelig gebogen, wo-
bei die beiden Schenkel gegeneinander verdreht sind. Die
beiden Schenkel gerade oder nur wenig gekrümmt, verschmälert
und stumpflich. Chromatophor immer wandständig, fast die
ganze Zelle bis auf die hyalinen Enden auskleidend, ohne
Pyrenoid. Schiefe Teilung beobachtet. 2—3 u dick, die Schenkel
je 6 — 12 fi lang. — Immer isoliert vorkommend; planktontisch.
Mehrfach beobachtet, doch sehr vereinzelt.
Mit Keratococcus speziell mit gewissen einspitzigen Formen von
K. candattcs leicht zu verwechseln ist der gelbgrüne Mottodns
Chodat, dessen eiförmige, auf einer Seite kurz unsymmetrisch
zugespitzte Zellen ohne Stärke und Pyrenoid sind. Monodns wird
von Chodat zu den Heterokonten gestellt, scheint mir aber nicht
völlig sicher.
Elakatothrix Wille.
{Ftisola S n 0 w.)
Meist kleine 2 — 64 zellige Kolonien bildend. In der anfänglich
immer scharf begrenzten Gallerte liegen meist in derselben Längs-
richtung die Stäbchen- bis spindelförmigen Zellen oft zu zweien
hintereinander. Später verschieben sich in der allmählich sich ver-
flüssigenden Gallerte die einzelnen Zellen und werden frei. —
Kolonien meist walzlich, gerade oder gekrümmt, oft mit seitlichen
Auszackungen. Zellmembran zart. Chromatophor einer, groß,
wandständig, den größten Teil der Wand auskleidend. Pyrenoid
vorhanden. — Vermehrung durch Zweiteilung, worauf die Tochter-
zellen ihre Form ergänzen. Die entwickelten Zellen bleiben oft
lange innert der Gallerte einandert genähert. — Typisch plankton-
tisch lebend in größeren stehenden Gewässern, meist wohl mit dem
ähnlichen Ankistrodesvnis {Rhaphidium) verwechselt Elakatothrix
hat aber Zweiteilung, Ankistrodesnms dagegen normalerweise endo-
gene Autosporenbildung. Die Gattung bedarf noch genauer Unter-
suchung. Sie ist aus Europa wie aus Amerika bekannt, doch erst
an wenigen Stellen gefunden.
Die engere Verwandtschaft von Elakatothrix ist nicht ganz klar.
Chodat neigt der Ansicht zu, daß es sich bei Elakatothrix mehr
um Stadien Atikist7'odes7mis-?iYi\gQY Protococcalen handle. Dafür
spräche der Umstand, daß tatsächlich bei Ankistrodesmus neben der
typischen Autosporenbildung auch (wenn auch nur selten) Zwei-
teilung auftritt. ^lan könnte sich demnach vorstellen, daß Elakato-
thrix sich unter Betonung der Zweiteilung und Aufgabe der Auto-
sporenbildung entwickelt habe, während Ankistrodesimis vorherrschend
Autosporenbildung hat. Chodat hat wahrscheinlich recht, wenn
er auf die nahe Beziehung der beiden genannten Gattungen hin-
weist; nachdem, was ich aber sah, möchte ich Elakatothrix aber nicht
mit Ankistrodes?nus vereinigen. Elakatothrix acuta wie Elakatothrix
linearis haben nämlich sicher Zellzweiteilung; allerdings taucht die
Frage auf, ob diese beiden Arten mit den anderen beiden verwandt
sind und ob es sich nicht um eine bloße Konvergenz mit Elakato-
thrix gelatinosa handelt. Von den vier bis jetzt bekannten Arten
haben speziell Elakatothrix gelatinosa und Elakatothrix americana
220
A. Pasclier.
auch weitgehend morphologische Ähnlichkeit mit Ankistrodesmns.
Das trifft aber weniger oder nicht zu für die beiden von mir ge-
fundenen neuen Arten Elakatothrix acuta und Elakatoihrix linearis.
— Es ist nicht unmöglich, daß auch letztere beiden Arten gar
nicht näher mit den ersteren verwandt sind, sondern in bezug
auf Kolonienbildung wie Biologie Konvergenzen darstellen. Alle
Elakatothrix- kxiQW sind nur sehr wenig bekannt.
V
\ \
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Zellen an den Enden spitz, mehr oder weniger spindelförmig.
1. Zellen ausgesprochen spindelförmig. Chromatophor fast die
ganze Wand auskleidend. E. gelatinosa 1.
2. Zellen kurz und rasch zugespitzt; Spindelform weniger deut-
lich. Chromatophor einen großen Teil der Wand freilassend.
E. acuta 2.
II. Zellen lang stäbchenförmig, an den Enden stumpf. E. linearis 3.
1. Elakatothrix gelati-
/\\ iiosa Wille (Fig. 25,
26). — Zellen ausge-
sprochen spindelförmig,
beiderseits ganz gleich-
mäßig verschmälert.
Chromatophor fast die
ganze Wand ausklei-
dend; Pyrenoid sehr
deutlich und groß.
Bräunliche Akineten
beobachtet. — Kolo-
nien bis 32 zellig, 30 bis
80 iU lang. Zellen 18 bis
22^ lang, 4— G^a breit.
— Im Gebiete mehr-
fachbeobachtet. Wenig
häufiger Planktont
(Hirschberger Groß-
teich in Nordböhmen ^)).
ü 2. Elakatothrix acuta
g Pascher (Fig. 27). —
^ Zellen mehr zylin-
m drisch-spindelförmig,an
26 W den Enden kurz und
'^ plötzlich zugespitzt,
nur 3 — 8mal so lang als
breit. Pyrenoid sehr
undeutlich. Chroma-
tophor mehr einseitig
gelagert, eine ziemlich
Vermehrung durch Zwei-
— Kolonien 30—120 ii
26
25
Fig. 25 — 26. Elakatothrix gelatinosa
Wille. 25 Kolonie. 26 Einzelzelle und
Teilungsstadien. 25 224 X ; 26 242 und
570 X (nach Wille).
bedeutende helle Partie freilassend,
teilung. Akineten nicht beobachtet
1) Elakatothrix americana Wille {Fiisola ameiicaiia Snow) ist der Ela-
katothrix gelatinosa sehr ähnlich; doch derber und breiter. Bislang nur :ius dem
E rie-See. Möglicherweise sind beide identisch.
Einzellige Chlorophyceengattiingen unsicherer Stellung. 2''2l
lang; Zellen 8—12 ^i lang, 3—4 /li breit. — Bislang einmal
beobachtet, als Planktont im Langenbrucker Teich in Süd-
böhmen.
Elakatothrix linearis Pascher (Fig. 28, 29). — Zellen sehr
schmal und stabförmig, 10— 18mal so lang als breit, mit stumpfen
Enden. Chromatophor fast die ganze Zelle auskleidend.
Pyrenoid nicht beobachtet, doch wahrscheinlich vorhanden,
Teilung. Akineten nicht gesehen. Kolonien bis 80 — 100 //
lang; Zellen 2—3 ^i breit, 15—22 fj, lang. — Sehr leicht zu
^
fi
0
27
Fig. 27—29. 27 Elakatothrix acuta Pascher. 800 X. (Orig.) —
28 Elakatothrix linearis Pascher. Kolonie. — 29 Einzelzelle. —
28 800 x; 29 1200 x. (Orig.)
übersehender, wohl verbreiteter, wenn auch nicht häufiger
Planktont. — Bislang nur aus Böhmen bekannt (Großteich bei
Hirschberg in Nordböhmen).
Nannokloster Pascher.
[Stichococcus p, p. Pascher.)
Zellen einzeln lebend, soweit beobachtet nie in Verbänden auf-
tretend, walzlich bis ganz schwach spindelig, mit zarter Haut, an
beiden Enden rasch zusammengezogen und mit je einem feinen
222 A- Pascher,
Stachel versehen. Chromatophor einer, wandständig, einen großen
Teil der Innenwand freilassend, ohne Pyrenoid. Vermehrung durch
Querteilung: vorschreitende Einschnürung, his
sich schließlich die heiden Zellen von-
einander lösen und ihre Stacheln ergänzen.
Eine wenig bekannte Alge, die planktontisch
lebt. Wegen ihrer Kleinheit wird sie meist
übersehen; in Netzfängen ist sie nicht zu
finden, sie ist ein typischer Zentrifugen-
planktont. Stellung völlig unsicher. Mög-
licherweise sich unter Betonung der Zwei-
teilung und Aufgabe der Autosporenbildung
von Protococcalen ableitend. Einzige Art:
Fig. 30. Nannokloster ;f^annokloster belonophorus Paschen Sticho-
belonophortisA2Q0x. ^^^^^^^ belonophorus Pascher) (Fig. 30)
(Urig.) _ 2_^ ^^ j^^^g^ IVo— 2 [A. breit. Stacheln
7-3 —^Ia^^^ so lang wie die Zelle. — Bis jetzt mehrfach aus
stehenden Gewässern (Böhmen).
B. Vorherrschend einzellige Gattungen aus der mut-
maßlichen Verwandtschaft der Ulotrichales.
Mit den nicht fadenbildenden ein- oder mehrzelligen Grünalgen
(die nicht selten als Protococcales im weitesten Sinne, nicht in der
präzisen Begrenzung der vorliegenden Bearbeitung durch Brunn-
thaler, bezeichnet werden) werden meist auch einige Algen be-
handelt, die weder mit den Tetrasporalen noch mit den Protococcalen
im engeren Sinne in engerem verwandtschaftlichen Zusammenhang
stehen, sondern wahrscheinlich reduzierte Ulotrichalen darstellen.
Es wurde bereits in der allgemeinen Besprechung zu Beginn
dieses Heftes auseinandergesetzt, daß manche Ulotrichales die Ten-
denz haben, ihre fädigen Verbände wieder aufzulösen, sei es, daß
diese Verbände nur mehr vorübergehend und locker gebildet werden
und dann erst die Zellen isolieren, sei es, daß sie meist einzeln
leben und nur mehr unter bestimmten Bedingungen fadenförmig
bleiben. Es trifft dies speziell für einige Ulotrichaceen (z. B.
Stichococciis) zu, oder auch für manche Chaetophoraceae^ von denen
manche völlig einzellig geworden sind. Bei all diesen isoliert leben-
den Algen läßt sich die Zugehörigkeit zu den Ulotrichalen aber
noch an einzelnen Details wahrscheinlich machen. Für einige
Gattungen gelingt dies aber nicht mit besonderer Wahrscheinlichkeit
und sie sind gewöhnlich als Plejirococcaceae bezeichnet worden,
wobei allerdings meist auch noch andere nicht damit in Zusammen-
hang stehende Algen (die gerade vorher behandelten wahrscheinlich
zu den Protococcalen = Chlorococcalen) dazugestellt wurden.
Derart wahrscheinlich zu den Ulotrichalen gehörige Algen, die
aber meist isoliert oder in wenigzelligen, oft unregelmäßigen Ver-
bänden leben und damit Ähnlichkeit mit Protococcalen = Chloro-
coccalen aufweisen, oft auch mit diesen behandelt werden, sind die
beiden Gattungen
Protococciis (= Pletirococciis)
Dactylothece.
Einzellige Chlorophyceengattungen unsicherer Stellung. 223
Diese beiden Gattungen konnten ebensogut im Anhange zu
den Ulotrichalen (wie es z. B. Oltmanns getan hat) behandelt
werden. Da sie aber meist in solchen Stadien auftreten, die man
kaum bei den Ulotrichalen erwartet, sind sie aus rein praktischen
Gründen hier untergebracht, es sei aber nochmals betont, daß sie
weder mit Tetrasporales noch Protococcales (= Chlorococcales) Be-
ziehungen haben, sondern eher reduzierte ürotrichalen zu sein
scheinen.
Protococcus Agardh.
[Pleiirococctis aut., haud Protococcus aut.)
Kugelige bis ellipsoidische Zellen, soweit sie nicht durch gegen-
seitigen Druck diese P'orm verlieren und walzlich oder polyedrisch
werden, mit zarterer oder derberer Membran, die manchmal feine
Schichtung zeigt und auch leicht verschleimt. Chromatophor. einer,
meist muldenförmig, einen großen Teil der Wand auskleidend, oft
gefaltet und gelappt; manchmal deutlich ringförmig mit welligen
oder zackigen Rändern. Assimilat Stärke.
Vermehrung durch Zweiteilung, Bildung von Autosporen und
Schwärmern fehlt völlig. Durch die Teilung entstehen entweder
unregelmäßige Aggregate, die meist aus Zweier- und Vierergruppen
bestehen. Nicht selten ist auch die Bildung fadenförmiger, manch-
mal verzweigter Stadien, die in allen Übergängen zu den Vierer-
gruppen auftreten. F'adenförmige Kulturen meist in Kulturen, doch
auch im Freiland.
Dauerstadien meist von den vegetativen Stadien nicht sehr ver-
schieden; meit aber mit größerem Karotengehalt und Öleinlagerung.
Oft mit gerunzelter in optischen Schnitten gekerbter Membran.
Ob Trochiscia-?iYi\gQ Stadien vorkommen, scheint nicht ganz sicher
zu sein. C h o d a t beobachtete auch Dactylothece-Vivüge und Hormotila-
ähnliche Stadien.
Ungemein verbreitete, trotz aller Untersuchungen noch nicht
völlig geklärte Gattung. Nur sehr wenige Arten gut bekannt, zu
deren Klärung hauptsächlich Chodat und Treboux beigetragen
haben. Die meisten Arten sind nur ganz oberflächlich beschrieben.
Durch Kultur geklärt sind nur 2 Arten: Protococciis viridis Chodat
und der mit ihm nahe verwandte Protococctis lohatus (Chodat)
Pascher, — morphologisch gut charakterisiert ist Protococcus ann-
latus Pascher. Völlig unsicher sind die von Kützing und
Raben hörst beschriebenen Arten; teilweise stellen sie sicher nur
Dauerstadien anderer Algen dar.
Die verschiedenen Untersuchungen lassen die Annahme wahr-
scheinlich erscheinen, daß wir unter Protococctis wohl reduzierte
Ulotrichalen vor uns haben. Wir kennen viele Ulotrichalengattungen,
die die Fäden wieder auflösen, ja sogar einzellig werden und nur
zeitweise die P'äden bilden. Protococcus zeigt große Übereinstimmung
darin. Möglicherweise steht die häufig aerophile Lebensweise mit
der Reduktion des Fadenstadiums, das bei Protococcus nur selten
auftritt, in Zusammenhang, Die Annahme eines genetischen Zu-
sammenhanges von Protococcus mit den Ulotrichalen erscheint mir
noch dadurch wahrscheinlicher gemacht, daß bei Protococcus atiulatus
der ringförmige Chromatophor, der für viele Ulotrichalen charakte-
224 A. Pascher,
ristisch ist, vorkommt. — Die ganze Gattung verdient weiteres
Studium,
Die Nomenklatur von Protococais ist sehr verwickelt. In der
neueren Algologie hatte man sich angewöhnt, den Namen Proto-
C0CC71S für einzellige, kugelige Algen zu verwenden, deren Ver-
mehrung durch Zoosporen erfolgt und die keine Zellteilung haben.
Dagegen wurde der Name P/eurococais für analoge Algen gebraucht,
die keine Zoosporen und Autosporen, sondern nur Zweiteilung
haben. Nun hat Wille das Originalmaterial, nach dem Agardh
Protococcus beschrieb, untersucht und gefunden, daß Agardh Algen
mit Zellzweiteilung vorgelegen haben. Darnach haben nur diese
Algen, für die bislang der Name Pleurococcus geläufig war, den
Namen Protococais zu führen und der Name Pleiirococcns ist als
Gattungsname aufzugeben. Für die Algen, die früher als Proto-
coccus bezeichnet wurden, hatte man bereits früher den Namen
Chlorococcum, soweit sie muldenförmige Chromatophoren hatten, ein-
geführt.
Protococcus ist eine vorherrschend aerophile Alge, sie bildet
grüne Anflüge an Stämmen und Holzwerk, auf Erde usw. Sie
kommt fast überall vor. Nur Protococcus amdatus scheint auf
höhere Ijagen beschränkt zu sein, ich fand ihn nie in Proben aus
der Tiefe. Sicher kennen wir nur einen Bruchteil dieser Formen;
dabei ist ein besonders eingehendes Studium der ganzen Entwicklung
notwendig; unvollständige Beschreibungen nützen hingegen nichts.
Hier sind nur drei Arten als einigermaßen sicher behandelt, von
denen zwei insbesondere durch die Studien Chodats auch ent-
wicklungsgeschichtlich gut bekannt sind, die dritte morphologisch
durch ihre Chromatophoren gut charakterisiert ist.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Chromatophor muldenförmig, randständig.
1. Rand des Chromatophoren nur wenig gekerbt, Fadenbildung,
speziell in Kultur, häufig. P, viridis 1.
2. Rand des Chromatophoren meist sehr lappig, Fadenbildung
selten. P. lobatus 2.
II. Chromatophor mehr ringförmig. Alge mehr in höheren Lagen
vorkommend. P. anulatus 3.
1. Protococcus viridis Agardh (nach Wille); Pleurococcus vul-
garis Naegeli, Plejirococcus Naegeln Chodat (Fig. 31, 32).
Zellen isoliert kugelig bis ellipsoidisch,
mit relativ zarter Membran, wand-
ständigem, muldenförmigem Chroma-
tophor mit kaum gelapptem Rande,
zentralem Kern. Bei der Teilung oft
zwei- bis vierzellige Aggregate lie-
Fig. 31. Protococcus viridis ^^rnd, wobei die Chromatophoren der
Agardh. Einzelzelle und kleine Zellen zu allermeist mehr in den nach
Agt/regation. 700 X (Orig.) den außen hin angeordneten Wänden
liegen. Fadenförmige Stadien, die
manchmal aus solchen Aggregaten ihren Ausgang nehmen,
häufig. Manchmal zeigen diese deutliche unregelmäßige Ver-
zweigung. Auch Dactylothece und TTörwö^/Va- Stadien werden
Einzellige Chlorophyceengattungen unsicherer Stellung. 225
von Chodat beschrieben. — Ob hierzu die von Chodat an-
gegebenen Troch/scia-artigen Zellen gehören, erscheint mir
nicht sicher. Die von mir beobachteten Dauerstadien (im Zu-
sammenhang mit vegetativen Stadien beobachtet) waren nicht
gleich. Meist waren sie mehr gelbgrün, die Membran war oft
stark verdickt, ihre Außenschicht runzelig und im optischen
Fig. 32. Protococcus viridis Agardb. Verschiedene Stadien (nach
Chodat).
Querschnitt unregelmäßig fein gekerbt. Auch Öl ließ sich in
weiteren Zellen nachweisen — Von Chodat wird auch
var. Qiiarternariiivi angegeben, bei der meh
gate vorherrschen.
eine
r vierzellige Aggre-
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft V.
15
226
A. Pascher,
Die Größe dieser Zellen ist 8—14 //, oft auch weniger
oder mehr. Chodat beschreibt auch einen Plenrococcus lobatus,
der, falls er wirklich eine besondere Art darstellt, in
2. Protococcus lobatus umgenannt werden mußte. Er unter-
scheidet sich eigentlich nur dadurch, daß die Chromatophoren
mehr gelappt sind. Außerdem scheinen mehr vierzellige Pakete
vorzukommen. Ich vermag nicht zu sagen, wie weit er mit
Protococcus viridis var. lobaUis identisch ist. In seinen letzten
Arbeiten erwähnt ihn Chodat nicht mehr.
Allenthalben verbreitet, tritt Protococcus viridis an Baum-
stämmen (Wetterseite), Felsen, feuchten Orten allenthalben, bis
in die alpine Region auf.
3. Protococcus amilatus Pascher nov. spec. (Fig. 33). Unter-
scheidet sich von Protococcus viridis Agardh sofort durch
den ringförmigen, am Rande
schwach gezähnten, oft ex-
zentrisch gelagerten Chroma-
tophoren. Membran nicht be-
sonders zart, bei starker Aus-
trocknung schülferig-runzelig.
Es wurden auch vierzellige
bis unregelmäßige Aggregate
beobachtet. Auch Ansätze zur
Fadenbildung kommen vor.
Zellen 7 — 15 ^ groß. Nur
in höheren Lagen beobachtet:
Böhmerwald, Riesengebirge,
Schwarzwald; ökologisch wie
Protococctis viridis.
Diese Art ist deshalb
interessant, weil sie den cha-
rakteristischen Ringchromato-
phoren vieler Ulotrichalen zeigt, ein Umstand, der die Annahme,
die Protococcics- XriQw seien reduzierte Ulotrichalen noch wahr-
scheinlicher macht.
Fig. 33. Protococctis antdatzisY^.s, eh. er.
600 X. (Orig.)
Unsichere Arten, meist unter Plenrococcus im Sinne von Proto-
coccus beschrieben.
Pleurococctis cremilattis Hansgi rg (Zellen kugelig, einzeln oder in
Aggregaten, mit kleinen wandständigen Chromatophoren, dicker
farbloser, am Rande gekerbter Membran, 6—9 ^ dick, gelb-
grün, pulverige bis schleimige Lager bildend). Scheint eine
pleurokokkoide Alge im Dauerstadium zu sein. Dasselbe scheint
zuzutreffen für Plenrococcus anreo-viridis (Kizg.) Raben hörst.
Völlig unsicher sind: Pleurococctis tectorum Trev. = Proto-
coccus tectorti7n Ktzg.; Pletcrococctis nudus Rabenhorst =
Protococctis nudus Ktzg.; Pleurococcus angulostis Menegh
(dessen Typ wohl zu Chlorococctim gehört, dessen von verschie-
denen Autoren beschriebene Varietäten aber pleurokokkoid
sind); Pleurococctis mucosiis Rabenhorst = Protococcus mucosus
Ktzg., vielleicht das Palmellacladium irgendeiner Grünalge;
Pleurococcus dissectus '^B.QgeM = Protococcus dissecitis Ktzg.
Einzellige Chlorophyceengattungen unsicherer Stellung. 227
Dactylothece Lagerheim.
Kleine gallertumhüllte Lager, die sich manchmal aus kleineren
Aggregationen zusammensetzen, die aus je 2 — 4 Zellen bestehen.
Zellen einzeln, meist aber zu 2—4 in Reihen hintereinander, in
mehrfach geschichteter oft schwach verfärbter Gallerte eingelagert,
deren Schichten entsprechend der Teilungsfolge der Zellen über-
einander liegen. Die einzelnen Schichten meist deutlich sichtbar,
seltener durch Verquellung undeutlich. Zellen länglich bis ellipsoi-
disch, knapp nach der Teilung eiförmig, manchmal schwach ge-
krümmt, beiderseits abgerundet. Chromatophor einer, wandständig
muldenförmig. Pyrenoid oft vorhanden. Assimilat Stärke. Ver-
mehrung durch Querteilung, wobei die Teilprodukte in Form zwei-
bis vierzelliger Aggregate beisammen bleiben, sich aber dann mit
der Zeit durch Verschleimung der Gallerten auseinanderlösen und
neue Aggregate bilden. Manchmal bestehen die Lager aus einer
Menge solcher Aggregate.
Dactylothece ist, wie bereits mehrfach geäußert wurde, möglicher-
weise keine selbständige Alge, sondern vielleicht ein Entwicklungs-
stadium einer anderen Alge. Es ist fast sicher anzunehmen, daß
es sich hier um eine Alge handelt, die mit den Ulotrichalen zu-
sammenhängt und vielleicht eine reduzierte Ulotrichale darstellt.
Man hat sie auch in Beziehung mit Stichococcus gebracht. Wille
vereinigt sie direkt mit Stichococcus, welche Gattung bei ihm
einen auffallend weiten Umfang hat.
Man hat bei keiner Form bis jetzt Schwärmer oder Dauer-
stadien gefunden. Im allgemeinen findet man Dactylothece-^xWgQ
Stadien sehr häufig; genau studiert und durch entsprechende Kul-
turen in ihrer Stellung sichergestellt wurden eigentlich noch keine.
Ich gebe die drei bis jetzt beschriebenen Arten in der Beschrei-
bung einfach wieder, ohne mich irgendwie über die Artselbständig-
keit auszusprechen. An Figuren gebe ich Zeichnungen bei, die
nach Material aus Böhmen gemacht, mir am besten mit den Be-
schreibungen zu stimmen scheinen.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Zellen 4—10 ^ dick.
1. Zellen höchstens doppelt so lang als breit. D. Braiinii 1.
2. Zellen doppelt bis dreimal so lang als breit.
D. raacrococca 2.
IL Zellen kleiner, nur 2—3 ^t dick, meist nur zwei hintereinander.
Gallerthülle deutlich geschichtet, farblos. D. confluens 3.
1. Dactylothece Braunii Lagerheim (Fig. 84). Zellen selten
einzeln, meist zu zwei oder in kleinen Verbänden mit deutlich
geschichteten Gallerthüllen beisammen. Solche Verbände oft
zu mehreren u. a. mehr oder weniger ausgebreitete Lagen bil-
dend, die gewöhnlich freudiggrün sind, bei größerer Trocken-
heit aber einen Stich ins Gelbliche bekommen. Zellen 3—5 ^i
dick, 6—10 n lang'. Gallertschichten manchmal bis 15 ^i dick.
An feuchten Stellen, am Grunde der Bäume, an feuchten
Mauern, auch in Warmhäusern.
15*
228
A. Pascher,
2. Dactylothece macrococca Hansgirg. Zellen meist zu zwei
oder vier in kleinen Kolonien, die weiche kleine, formlose,
0 r^
Fig. 34. Dactylothece Braunn. 700 X . (Orig.)
freudig- bis schmutziggrüne Lager bilden. Zellen mehr walz-
lich, mit breit abgerundeten Enden, manchmal leicht gekrümmt,
4 — 6 jM breit, 10 — 18 jU lang, Gallertschichten meist farblos.
Auf feuchten Felsen, bis jetzt nur aus Tirol und Böhmen.
3. Dactylothece confliiens Hansgirg. Zellen breit zylindrisch
und breit abgerundet, manchmal leicht gekrümmt; meist große
formlose Lager bildend; Zellen klein, 2 — 3 ii groß, zwei- bis
dreimal so lang, meist nur zu zweien hintereinander stehend.
Lager meist etwas gelblich bis rotbraun verfärbt. — Diese Art
ist sehr unsicher.
Ähnlich wie bei Inoderma (s. Tetrasporales S. 51) ist auch
bei Dactylothece zu vermuten, daß viele Angaben für sie sich auf
ganz andere Algen beziehen.
Wichtigste Literatur
zu den besprochenen Gattungen unsicherer Stellung.
Acten, Elizabeth, Botrydma vulgaris^ a primitiv Liehen. Annales
of botany 1909.
Agardh, Systeme alg. 1824.
Artari, Untersuchungen über die Entwicklung und das System einiger
Protococcoiden. Bull. soc. imp. Nat. Mose. 1892.
Chodat, Algues vertes de la Suisse Bern 1902.
Ders., Monographies d'algues en eukure pure. Bern 1913. (Hier auch
viel einschlägige Literatur angegeben.)
Einzellige Chlorophyceengattiingen unsicherer Stellung. 220
Hansgirg, Prodromus der Algenflora von Böhmen. — Über neue Süß-
wasser- und Meeresalgen usw. Sitzber. d. Gesell, d. Wissenschaft.
Prag, M.-N. Kl., 1890, I.
Lagerheim, Bidr. t. kän. om Stockholmstraktens Pediastreer. Öfvers,
af Vet. Ak. Förh. Stockholm 1882.
Ders., Bidrag t. Sveriges Algflore. Am selben Orte 1883.
Nägeli, Gattungen einzelliger Algen. Zürich 1849.
Oltmanns, Morphologie und Biologie der Algen. Jena 1903.
Schmidle, Über drei Algengenera. Ber. d. deutsch, bot. Ges., XIX.
Wille, Algologische Notizen. (Mit vielen wichtigen Tatsachen.)
Anhang.
I.
Es gibt eine Reihe von Organismen, die entweder bloß vor-
übergehend oder in größeren Teilen ihres vegetativen Lebens
Formen ausbilden, die zellulären, nicht Faden bildenden Grünalgen
gleichen.
Vor allem können sowohl Volcocalen wie auch Ulotrichalen,
Palmellen und Gloeocysten Stadien vorübergehend ausbilden, die
kaum direkt von wirklichen Palmella und Gloeocystis unterschieden
werden können. Speziell Chlamydomonadaceae und Carte -
riaceae neigen dazu, wie auch einzelne Ulotrichaceae und
Chaetophoraceae.
Dagegen sind ihre einzelligen Dauerstadien wie Aplanosporen,
Zygosporen, wohl in ihren jüngsten Stadien, sofern sie isoliert
sind, schwer, im ausgebildeten Zustand aber an der mehrschichtigen
Haut relativ leicht erkennbar, ganz abgesehen von dem auffallend
großen Öl- und Karotengehalt. Nur in ganz seltenen Fällen aber
gestattet ihre Morphologie, sie bestimmten Gruppen zuzuweisen.
Dagegen können junge einzellige Keimlinge sämtlicher Ulo-
trichalen und auch von Cladophora leicht mit Characien verwechselt
werden, hier gibt nur die weitere Entwicklung geeignete Anhalts-
punkte.
Von den ebenfalls grünen, allerdings gelbgrünen Hetero-
contae wurden die Parallelformen bereits im Bestimmungsschlüssel
berücksichtigt.
Bemerkenswert ist auch, daß sämtliche braune Algen beim
Tode und also auch im fixierten Zustand grün werden. Dadurch
kann es zwar bei Diatomeen und Peridineen infolge ihrer Morphologie
nicht zu Verwechslungen kommen, wohl aber bei anderen braunen
Familien und Gattungen.
Palmelloide Stadien bilden auch die Chrysomonaden: Phaeo-
sphaera (Heft I), Chrysocapsa (Heft I), sehen dann täuschend Tetra-
sporalen ähnlich. — Ferner auch die palmelloiden Zustände der
Chrysomonaden und Cryptomonaden, wobei speziell letztere bei
ihren großen Chromatophoren und dem Gehalt an Stärke oder
Stärke ähnlichen Assimilaten leicht Täuschungen hervorrufen.
In letzter Zeit sind für die beiden genannten Flagellatenreihen
auch nach Ausgabe des H. Heftes zelluläre Gattungen bekannt
geworden, hier ist dann unbedingt Studium im Leben notwendig,
um so mehr, als auch die morphologisch abweichenden Formen
(wie Tetragonidümi^ das mit den Cryptomonaden verwandt ist) unter
den einzelligen Grünalgen ihre Parallelen haben.
Die palmelloiden und zellulären Dinoflagellaten (speziell die
Dinocapsales und Dinococcales) sind ebenfalls im toten Zustande be-
sonders Protococcalen sehr ähnlich, sind aber auch fixiert meist leicht
Anhang. 231
an ihren zahlreichen Chromatophoren und dem hochstrukturierten
Kerne zu erkennen.
Palmelloide Eugleninen haben größtenteils ihr charakteristisches
Assimilat: das Paramylon. Andererseits sind auch gallertumhüllte
Chloromonadineen durch ihre zahlreichen Chromatophoren charak-
terisiert.
Die Cysten der genannten Flagellatenreihe erweisen sich meist
sofort als charakteristische Dauerstadien. Die Chrysomonaden-Cysten
sind verkieselt; die der Cryptomonaden aber, getötet und dann
grün geworden, einzelligen Protococcalen sehr ähnlich, besonders
wenn sie ungeschichtete Membranen besitzen. Bezüglich halbmond-
förmiger oder S-förmiger, doppelspitziger oder einspitziger Zellen
von ziemlich bedeutender Größe vergleiche man bei den Dino-
flagellaten speziell CystoJinium.
Von Conjugaten, deren Zygoten wohl zum Teil auch mit der
fraglichen Gattung Acanthococcus= Trochiscia vermengt sind, erinnert
nur Mesotaennun an isolierte Zellen von autosporinen Protococcalen.
Bei Mesotaenüim hat aber der Chromatophor die Form eines zentral
gelegenen breiten, manchmal gedrehten Bandes.
Auch Blaualgen treten manchmal in derart gelbgrünen Indi-
viduen auf. daß sie Grünalgen speziell in den kleineren Formen
ähnlich werden. Sie besitzen aber nie differenzierte Chromato-
phoren.
Unsere einzelligen Rotalgen unterscheiden sich allermeist bereits
durch die rote oder blaiigrüne Färbung.
Bei den einzelligen grünen Algen eingestellt findet sich auch
manchmal das dreischenkelige, braune Phaeodactylon, dessen Stellung
völlig unklar ist, und das in der Süßwasserflora im Anhang an die
Bacillariales (Heft X) behandelt wurde.
IL
Nachtrag zur Bearbeitung der Gattung Cooystis.
Nach Abschluß des Manuskriptes Aer Frotococcales erschien die'
Monographie der Gattung Oocystis von Printz. ,,Eine syste-
matische Übersicht der Gattung Oocysth'-'- im ,,Nyt Magazin
for Naturvidenskabene'' 1913, S. 165—203, mit 3 Tafeln. — Da der
Verfasser des Beitrags Protococcales infolge schwerer Krankheit nicht
mehr in der Lage war, diese vorzügliche und kritische Arbeit nach-
träglich zu benützen, so sei in diesem Anhang II auf die Printz-
sche Arbeit ausführlicher eingegangen.
Als „zweifelhafte noch nicht aufklärbare Arten, die
zum meisten wohl zu streichen sind", scheiden nach Printz
überhaupt aus:
Oocystis roUmda Schmidle.
(Nr. 1 der Bearbeitung Brunnthalers, S. 123.)
Oocystis mavimillata Turner.
(No, 2, S. 123; auch von ßrunnthaler angezweifelt.)
Oocystis hrtinnea Turner.
(Von Brunn thaler im Anhang S. 130 als höchst zweifel-
haft angeführt.)
232 A. Pascher,
Oocystis sphaerica Turner.
(Nr. 18, S. 127.)
Oocystis, getninata Naegeli.
(Nr. 20, S. 127.)
Oocystis lacttstris var. nivalis E. T. P^'ritsch.
'(Nr. 8, S. 125.)
Nach Printz wahrscheinlich das Entwicklungsstadium irgend-
einer Volcocinee.
Oocystis Novae Semliae var. tuherculata Schmidle.
(Nr. 24, S. 129.)
Oocystis assymmetrica var. symmetrica Schmidle.
Von Brunn thal er wohl wegen der absoluten Unsicher-
heit nicht angeführt.
Danach ergibt sich folgende Zusammenstellung:
1, 2. Völlig unsicher.
3. Oocystis assymmetrica West
(S. 123) von Printz als Varietät zu Oocystis solitaria Witt-
rock gestellt.
4. Oocystis coroiiata Lemmermann
(S. 124) beibehalten.
5. Oocystis pusilla Hansgirg
(S. 124) beibehalten.
6. Oocystis rupestris Kirchner
(S. 124) beibehalten.
7. Oocystis solitaria Wittrock
(S. 124).
Diese formenreiche Art erfährt bei Printz folgende Glie-
derung.
Vom Typus gliedern sich ab:
forma Wittrockiajja Printz
mit wenig entwickelten, kaum sichtbaren Höckerchen
an den beiden Enden.
forma major Wille.
Zellen 40—48 [x lang, 20—25 \l breit (siehe S. 125).
var. assymmetrica (West) Printz.
Von Brunn thaler unter Nr. 3 als eigene Art be-
handelt (s. S. 123). Zellen länglich-elliptisch, 2V2mal
länger als breit, assymmetrisch mit sehr gewölbtem
Rücken und leicht eingezogener Bauchseite. Enden
spitz und verdickt. Mehrere scheibenförmige Chro-
matophoren ohne Pyrenoid. 15 — 21 (x lang, 7—10 \j.
breit.
var. apiculata (W. West) Printz
S. 125, Nr. 9 als eigene Art behandelt.
Nach Brunnthaler S. 125 mit nur einem spitzen
Ende, nach Printz an beiden Enden spitz und ver-
dickt. Chromatophoren zahlreich. Zellen 11 — 22 (x,
lang, 5 — 11 lA breit.
Anhang.
233
var. elongafa Printz nov. var.
Zellen länglich-ellipsoidisch, fast zylindrisch, 2'/2 ^»is
3mal so lang als breit, Enden spitzlich oder abgerundet
Fig. 35, 36. Oocystis solitaria var. elongata Printz (nach Printz)
mit deutlichen Warzen.
Zellhaut dünn, ein wenig
unsymmetrisch.
Länge 29 — 42 (i, Breite
13—16 (X.
Bislang nur aus Nor-
wegen (in dem kleinen
Bergsee Troldvand und in
der Nähe von Kristiania),
var. pachy derma Printz
nov. var.
durch die kräftige Aus-
bildung der Membran ver-
schieden. Zellen breit-
spindelförmig, breit-ellip-
tisch oder asymmetrisch,
Enden spitzlich mit deut-
lichen Verdickungen. Zell-
haut 2V.,— 3 (X dick.
Länge 32 — 40 (x, Breite
20-26 {X.
Bislang nur aus Nor-
wegen (Teich Tjernsrudt-
jen).
Dazu werden noch die unvoll-
ständig beschriebenen Varietäten
gestellt :
var. maxima G o m o n t.
Zellen elliptisch, 50—65 \l lang, 26—40 (x dick mit
dünner, an beiden Enden verdickter Membran,
var. notdbüe W. West
(Nr. 7, var. notahüe S. 125).
Zellen mit mehr geraden, verdickten Seiten und
unregelmäßig punktierter Membran.
Irland.
Fig. 37. Oocystis solitaria
var. pachy derma Printz
(nach Printz).
234
A. Pascher,
10.
11.
12.
13.
14.
15.
//^
Oocystis lacustris Chodat
(S. 125)
im gleichen Sinne wie bei Brunnthaler
nivale F'ritsch als kaum hierher gehörig
scheinlich
gelassen.
Oocystis apiculata W. West
(S. 125)
wird von Printz als vai
diese in diesem Anhang.
Oocystis parva W. u. G. S.
im gleichen Sinne wie auf S
Oocystis crassa Wittrock.
Zu der auf S. 125 beschriebenen
gestellt zum Typus
forma major Printz
mit 32—40 (x langen, 18—24
nur wird die forma
(es sind dies wahr-
Dauerstadien von Chlamydomonadineen) weg-
zu Oocystis solitaria gestellt, siehe
West
125.
Art werden noch dazu
Bislang
und
[x breiten Zellen.
um Kristiania gefunden.
var. Marssonn Printz (= Oocystis Marssonii Lern m er-
mann siehe S. 125) mit nur 1 oder 2 Chromatophoren,
Zellen kleiner als der Typus, 8—13 [x lang, 5—8
breit.
[^
Fig
Oocystis Marssonii Lemmermann
(S. 125)
wird als Varietät zur vorhergehenden Art Oocystis crassa ge-
stellt. Siehe diese.
Oocystis panduriformis W. West
(S. 125) in völliger Übereinstimmung mit Printz.
Oocystis nodulosa W. West
(S. 125) in völliger Übereinstimmung.
Oocystis elliptica W. West
wie auf. S. 125.
Die var. africana West wird jedoch nach der Beschaffen-
heit der Chromatophoren mit Oocystis Naegelii in Verbindung
gebracht. Nach Printz gehört möglicherweise auch Hydro-
cytiimi viacrosporiun Turner dazu, die von Brunnthaler als
eigene Art = Oocystis macrospora Nr. 19, S. 127 geführt
wird.
16. Aus Oocystis glg'as Archer wird
die var. Borgei (S n o w) Brunn-
thaler von Printz als eigene Art
Oocystis Borgei Snow heraus-
gehoben und folgendermaßen cha-
rakterisiert:
Zellen breit-eiförmig, fast um die
Hälfte länger als breit, beiderseits
breit abgerundet und nicht verdickt.
Haut zart. In ausgewachsenen
Zellen ist manchmal gegen die Pole
zu eine mächtig zunehmende Ver-
38. Oocystis Borgei
inow (nach Snow).
Anhang. 235
dickung wahrnehmbar. Chroraatophor einer, glockenförmig,
seltener 2 — 4 wandständige, mit deutlichem Pyrenoid. Zellen
einzeln oder durch die Mutterzellhaut zu 2 — 8 zusammen-
gehalten. Länge der Zelle 9—17 \l, Breite 9—13 {x.
Bislang nur in Schweden, den Faroer Inseln und Nord-
amerika.
Oocystis gigas Archer enthält also nach Printz nur die
Varietäten
var. minor West,
var. incrassata West.
17. Oocysjis Naegelii A. Braun
(S. 127).
Von Printz werden zur Art bloß
forma Nordstedtiana De Toni
Zellen elliptisch oder fast kreisförmig-elliptisch, Mem-
bran beiderseits mit einem Höcker, 16 — 39 /t lang.
10—26 IX breit
gestellt und die
var. africajta (G. S. West) Printz, die von Brunn -
thaler (S. 126) als Varietät von Oocystis elliptica
beibehalten wird.
Dagegen führt Printz hier nicht als sicher an
var. incrassata Lemm ermann (S. 127), die, obwohl wahr-
scheinlich hierher gehörig, nicht vollständig beschrieben
ist und die
var. minutissima Bernard, die von Printz als identisch
mit Oocystis pusilla Hansgirg bezeichnet wird.
18. Oocystis sphaerica Turner
(S. 127)
von Printz für vollständig zweifelhaft und wohl zu streichen
erklärt.
19. Oocystis macrospora Brunn thaler (S. 121) =^ Hydrocytium
inacrosponim Turner) wohl sicher eine eigene Art.
Vgl. auch 15 dieses Anhanges.
20. Oocystis geminata Naegeli
(S. 127)
von beiden Autoren als unvollkommen beschrieben und daher
wohl zu streichen bezeichnet.
21. Oocystis pelagica Lemm ermann
(S. 127)
von beiden Autoren beibehalten.
22. Oocystis socialis Ostenfeld
(S. 127)
von beiden Autoren, obwohl nicht vollständig beschrieben,
beibehalten.
23. Oocystis gloeocvstiformis Borge
(S. 128)
l3eibehalten, obwohl nicht vollständig beschrieben.
236
A. Pascher,
24. Oocystis Novae Semliac Wille
(S. 128)
mit Ausnahme der var. tuherculata Seh midie, die von Printz
als kaum zu Oocystis gehörig bezeichnet wird.
25. Oocystis siibmarina Lagerheini.
Die var. major West von Printz als nicht vollständig be-
kannt angeführt.
26. Oocystis natans Wille
bleibt unverändert.
27. Oocystis mucosa Lemmermann
beibehalten.
Dazu kommen noch die von Printz als eigene Arten auf-
gestellten Od Cysten.
Oocystis Borg'ei Sno w (= Oocystis gigas var. Borgei'^WQy^)
— siehe die Bemerkung bei 16 dieses Anhanges, wo
die Beschreibung steht.
Oocystis irreg-ularis Printz (= Oocys-
tis Naegelii A. Braun var. typica
Kirchner, F. irregtdaris P e t -
koff). —
Zellen unregelmäßig ellipsoidisch
bis rund, meist auf der einen
Seite zusammengedrückt. Ein ein-
ziger , wandständiger , glocken-
förmiger Chromatophor, der die
ganze Zelle auskleidet und keinen
Pyrenoid hat. Haut zart und nicht
verdickt.
Zellänge 24—30 ^, Breite 16—20 ^.
Bislang nur aus Mazedonien und Norwegen (auf
der Insel Blekoen bei Kristiania) bekannt.
Wird von Printz in die nächste Nähe von Oocystis
Naegelii in die Sektion Oocystopsis gestellt.
Fig. 39. Oocystis irregularis
Printz (nach Printz).
Namenverzeichnis.
(Die Ziffern bedeuten die Seitenzahl.)
Seite
Allgemeiner Teil 1
Tetrasporales 21
Protococcales (Chlorococcales) 52
Gattungen unsicherer Stellung aus der Verwandtschaft der Proto-
coccales (= Chlorococcales) 206
Gattungen unsicherer Stellung aus der Verwandtschaft der Ulotri-
chales 222
Anhang I 230
Anhang II. Nachtrag zu Oocystis 231
(Die Synonyme sind
kursiv gedruckt.)
Acanthococcus Lager-
]
tetaniforme Teiling
169
heim
202
A erosphaera
114
aciculiferus Lagerheini
203
faginea Ger n eck
114
argutus Rein seh
205
Ankistrodesinus Corda
186
asper Rein seh
204
biplex (Reinsch)
190
granulatus Rein seh
204
Braunii (Naeg.) Brunnth.
189
hirtus Reinsch
204
Chodati (Tann.-Fullem.)
Hystrix Reinsch
203
Brunnth.
193
insignis Reinsch
205
contortus T huret
188
minor Hansgirg
203
convolutus Corda
390
obtusus Reinsch
205
var. minutus (Naeg.)
pachydermus Reinsch
205
Rab.
190
palustris Hansgirg
204
falcatus (Corda) Ralfs
188
plicatus Reinsch
205
var. acicularis (A. Br.)
retusus Reinsch
205
G. S. West
188
spinosus Reinsch
203
var. duplex (Kg.) G.
sporoides Reinsch
204
S. West
188
Acanthosphaera Lemm.
119
var. gracile Wolosz,
188
Zachariasi Lemm.
119
var. incurvum Zach.
188
Achnanthes hijuga Turp.
167
var. mirabile W. u. G.
quadricauda Turp.
165
S. West
188
Actidesmium Reinsch
85
var. radiatus (Chod.)
Hookeri Reinsch
86
Lemmerm.
188
Actinastrum Lagerheim
168
var. serians Zach.
188
Hantzschii Lagerh.
168
var. Spirale W. u. G. S
.
var. fluviatile Sehr öd.
168
West
188
var. intermedium Tei-
var. spirilliformis W. S.
ling
168
West
188
var. javanicum Bern.
169
var. spiroides Zach.
188
rhaphidioides (Reinsch)
var. stipitatus (Chod.)
188
Brunnth:
169
Lemmerm.
238
Alphabetisches Namenverzeichnis.
var. tumidus (W. u. G.
Characiaceae
75
S. West) G. S. West 188
Characiella Schmidle
84
Falcula (A. Br.) Brunn th.
190
Rukwae Schmidle
85
fractus (W. u. G. S. West)
Characiopsis Borzi
75
Brunn th.
189
Characium A. Braun
76
lacustris (Chod.) Ostenf.
190
acuminatum A. Br.
79
longissimus (Lemmerm.)
ambiguum Herm.
79
Wille
191
angustum A, Br.
79
a fusiformis Chod.
191
forma minor Stockm.
80
ß acicularis Chod.
191
apiculatum Rab.
79
y falciformis Chod.
191
apiocystiforme Herm.
84
8 septatus Chod.
191
Braunii Bru egger
80
E gelif actus Chod,
191
cerassiformeEichl.u. Racib. 83
var. tropicus W. u. G.
chlamydopus Herm.
84
S. West
191
clava Herm.
82
nitzschioides G. S. West
193
coronatum Rein seh
78
nivalis (Chod.) Brunnth.
190
cylindricum F. D. Lamb.
83
Pfitzeri (Sehr öd.) G. S.
Debaryanum (Reinsch)
West
191
De Toni
84
quaternatus W. u. G. S.
ensiforme Herm.
79
West
191
epipyxis Herm.
81
setigerus (Sehr öd.) G. S.
Eremosphaerae H i e r n .
80
West
191
eurypus Itzigs.
84
spiralis (Turn.) Lemmerm.
190
falcatum Schroeder
78
Spirotaenia G. S. West
189
giganteum (Wolle) De
Vireti (Chod.) Brunnth.
190
Toni
83
Apiocystis Naegeli
43
gracilipes F. D. Lamb.
84
Brauniana Naeg,
43
groenlandicum P. Rieht.
84
var. linearis Rabenh.
45
heteromorphum Reinsch
82
var. Caput medusae Bohl
45
Hookeri (Reinsch) Hansg
84
Arthrodesmus serratus Cor da
i
limneticum Lemmerm.
84
165
nasutum Rab.
78
Astasia nivalis Shuttle-
Naegelii A. Br.
82
wort h
132
var. major Hansg.
82
Asterococcus Scherffel
33
obtusellum De Toni
82
super bus Scherffel
33
obtusum A. Br.
82
A strocladium cerastioides
ornithocephalum A. Br,
80
Tschourina
169
ovale Sande Lacoste u.
Atractinium Schmidlei Zach
,
Sur.
84
140
pachypus Grün.
84
Autosporinae
107
pedicellatum Herm.
80
phascoides Herm.
84
Bohlinia Lemmerm an n
134
Pringsheimii A. Br.
80
Echfdna (Bohl in) Lem-
Rabenhorstii De Toni
82
merm.
134
rostratum Reinsch
84
Botrydina Brebiss.
211
sessile Herm.
84
Botrydiopsis Borzi
110
Sieboldü A. Br.
82
Burkillia W.u. G. S. West
199
var. disculifera Bohl in
82
cornuta W. u. G. S. West
199
stipitatum (Bachm.) Wille
81
strictum A. Br.
82
Cerasterias Rein seh
subsessile Wolle
79
longispinum R e i n s c h
159
tenue Herm,
79
rhaphidio ides R e i n s c h
158
Tuba Herm,
82
staurastroides West
159
urnigerum Herm.
79
Alphabetisches Namenverzeichnis.
239
Chlamydomonas stipitata
Bachm.
Chlorangiaceae
Chlorangium Stein
stentorinum Stein
javanicum Lenrimermann
Chlorellaceae
Chlorelleae
Chlorella Beyerinck
acuminata Gerneck
conglomerata (Artari)
Oltm.
ellipsoidea Gerneck
füginea (Gern.) Wille
infusionum Beyerinck
miniata (Naeg.) Oltm.
protothecoides Krüger
pyrenoidosa Chick
saccharophila (Krug.) Nad.
Simplex (Artari) Migula
variegata Beyerinck
114
vulgaris Beyerinck
111
Chlorobotrys regularis
65
Chlorochytrium Cohn
69
Archerianum Hiern.
71
gloeophilum Bohlin
68
Knyanum Cohn u. Szy-
m a n s k i
71
laetum Schröter
72
Lemnae Cohn
70
pallidum Klebs
70
rubrum Schröter
71
viride Schröter
72
Chlorococcum Fries
61
africanum Rein seh
62
botryoides Rab.
64
var. nidulans Hansg.
64
caldariorum (Magn.)
64
grumosum (Richter)
64
humicolum (Naeg.) Rab.
64
var. insigne (Hansgirg)
65
var. pulchum (Kg.)
65
infusionum (Schrank) Me
neghini
62
var. Roemerianum (Kg.)
64
olivaceum Rab.
64
variabile (Hansg.)
64
viride Ag.
64
Wimmeri Rab.
62
Chloroideum Nads.
113
Chlorosarcina Gerneck
47
elegans G^rneck
48
lacustris Lemm.
48
81
minor Gern eck
48
25
parvula Lemm.
48
26
Chlorosphaera Klebs
49
26
Alismatis Klebs
49
27
angulosa Klebs
49
110
consociata Klebs
49
HO
endophyta Klebs
49
111
limicola Beyer.
65
114
Chlorosphaeraceae
Chlorothecium saccharo-
45
112
philum Krüger
113
113
Chodatella Lemmeimann
136
114
amphitricha (Lagerh.)
62
Lemmerm.
138
113
armata Lemmerm.
139
113
breviseta W. u. G. S. West 138
112
brevispina F. E. Fritsch
ciliata (Lagerh.) Lem-
139
113
m e r m.
139
citriformis Snow
139
113
Droescheri Lemmerm
138
114
Echidna Chodat
135
111
javanica Bern.
138
65
longiseta Lemmerm.
139
69
octoseta v. Alten
139
71
quadriseta Lemmerm.
139
68
radians (W. u. G. S. West)
Lemmerm. 138
subsalsa Lemmerm. 139
Closteridium Rein seh 153
bengalicum Turner 153
crassispinum Reinsch 154
Lunula Reinsch 153
Closteriococcus Schmidle 170
Viernheimensis Schmidle 170
Closteriopsis longissima
Lemmerm. 191
Closterium cnspidatum Bail. 153
pronum. var. longissimuni
Lemmerm. 191
Coccomyxa Schmidle 207
dispar Schmidle 209
subellipsoidea Acton 210
subglobosa Pascher 210
lacustris Chodat 210
Naegeliana Wille 210
Coelas traceae 193
Coelastrum Naegeli 194
astroideum De Not. 196
Bohlini Schmidle u. Senn 199
var. poriferum Guiw. 199
cambricum Archer 196
var, elegans Schröter 196
240
Alphabetisches Namenverzeichnis
var. inappendiculatum
Gugl. 196
var. intermedium (Bohl.)
G. S. West 196
var. nasutum (S c h m i d 1 e)
G. S. West 196
var. quinqueradiatum
Lemm. 196
var. Stuhlmannii
Schmidle (Ostenf.) 196
compositum G. S. West 199
cornutum Lemm, 197
cruciatum Schmidle 196
cubicum Naeg. 197
var. salinarum Hansg. 197
distans Turner 199
indicum Turner 195
irreguläre Schroed. 196
microsporum Naeg. 195
var. speciosum Wolle 197
forma typica Wolle 196
Morus W. u. G. S. West 197
Naegeln Rab. 196
natans Kirchn. 116
piliferum Götz 197
proboscideum Bohl. 196
pseudocubicum Schroed. 196
pulchrum Schmidle 196
var. elegans (Schrot.)
Ambg. 196
var. intermedium Bohl. 196
var. mamillatum Bohl. 196
var. nasutum Schmidle 196
robustum Hantzsch 195
reliculatum (Dang.) Senn 198
scabrum Reinsch 197
var. torbolense Kirchn. 197
speciosum (Wolle) Brunn-
thaler 197
sphaericum Naeg. 196
var. compactum Moeb. 195
var. punctatum Lag. 196
subpulchrum Lagerh. 198
Stuhlmanni Schmidle 196
verrucosum (Reinsch) De
Toni 197
Cohniella irregularis Lemm. 171
staurogeniaeformis
Schroeder 177
Cosmarium platyisthmum.
Arch. 149
Crucigenia Morren 171
cruciata (W olle)
Schmidle 174
cuneiformis (Schmidle)
Brunn th.
emarginata (W. u. G. S
West) Schmidle
fenestrata Schmidle
irregularis Wille
lunaris (Lemmerm.)
Wille
minima (Fitschen)
Brunn th.
pulchra W. u. G. S. West 173
quadrata Morren 172
var. octogona Schmidle 172
rectangularis (A. Br.) Gay 171
var. irregularis (Wille)
Brunnth. em.
tetracantha G. S. West
Tetrapedia (Kirchn.) W.
u. G. S. West
triangularis Chodat
Crucigeniella lunaris Lem-
merm.
Cystococcus Naegeli
humicola Naeg.
humicola Naeg. em. Treb
173
174
174
171
174
174
171
178
174
172
174
65
64
65
humicola sensu Gerneck 66
Dactylococcus A. Braun
caudatus Hansgirg
Debaryanus Reinsch
Hookeri Reinsch
raphidioides Hansgirg
sabulosus Hansgirg
Dactylothece Lagerheim
Braunii Lagerheim
confluens Hansgirg
macrococca Hansgirg
Desmatractum W. u. G. S.
West
plicatum W. u. G. S.
West
Dicranochaete Hiern.
reniformis Hiern.
Dictyococcus Gerneck
Gernecki Wille
forma a major Gern eck
forma b minor Ger neck
varians Gern eck
Dictyocystis Lagerh.
Hitchcockii (Wolle)
Lagerh.
Dictyosphaerium Naegeli
Ehrenbergianum Naeg.
globosum P. Rieht.
216
217
84
84
218
217
227
227
228
228
142
142
68
68
65
66
67
67
66
185
185
183
183
183
Alphabetisches Namenverzeichnis.
241
Hitchcockii Wolle
185
pulchellum Wood
184
reni forme Bulnh.
185
Didymogenes Schmidle
170
palatina Schmidle
170
Dimorphococcus A. Braun 185
cordatus Wolle
186
lunatus A. Er.
185
Ecballiocystis Bohlin
27
pulvinata Bohlin
27
Echinosphaeridium
Lern m er m.
120
Nordstedtii Lemmerm.
120
icdysichlamys G. S. West
131
obliqua G. S. West
131
2 1 a Iv a t o t h r i X Wille
219
acuta Pascher
220
americana Wille
220
gelatinosa Wille
220
linearis Pascher
221
Endosphaera Klebs
72
Paurea Aligula
73
biennis Klebs
73
indosphaereae
69
^remosphaera De Bary
108
viridis De Bary
108
forma minor G. T.
Moore
108
forma major G. T.
Moore
lOÖ
Eremosphaeraceae
108
Errerella Conrad
119
bornemensis Conrad
120
luastropsis Lager heim
88
Richten (Schmidle)
Lagerh.
89
Euastrum pentangiilare
Corda
100
Richteri Schmidle
89
Excentrosphaera G. T,
Moore
108
viridis G. T. Moore
109
P r a n c e i a L e m m e r m a n n 139
ovalis (France) Lemm er-
mann 140
Fusola Snovv 219
americana Snow 220
Grlaucocystis Itzigsohn 133
cingulata Bohlin ] 33
Nostochinearum Itzigs. 133
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Ilt'ft V
forma immanis
Schmidle 133
var. incrassata L e m m e r -
mann 133
var. minor Hansg. 133
var. Moehii Gutw. 133
Glochicoccus De Toni 202
Gloeococcus A. Braun 31
minor A. Braun 32
mucosus A. Braun 32
Schroeteri Lemmermann 31
Gloeocystis Naegeli 34
ampla Kützing 35
botryoides Naeg. 35
major Ger neck 35
Naegeliana Artari 210
planctonica Lemmermann 34
rupestris Rabenh. 35
vesiculosa Naegeli 35
Gloeomastigophorinae 37
Gloeotaenium Hansg. 214
Loitlesbergerianum Hans-
girg 215
minus Pascher 215
Golenkinia Chodat 116
armata Lemmermann 139
botryoides Schmidle 119
fenestrata Schröder 119
Francei Chodat 140
paucispina W. u. G. S.
West 117
radiata Chodat 117
Hariotina reticulata Dang. 198
Hierella Boryana Turpin 100
Hofmania Chodat 175
appendiculata Chodat 175
Lauterbornei (Schmidle)
Wille 175
Hormotila Borzi 27
miicigena Borzi 29
Hydrianum clava Rab. 82
epipyxis Rab. 81
giganteum Wolle 83
obtusum A. Br. 82
ovale Rab. 82
Tuba Rab. 82
Hydrocystis hydrophila
Turner 142
Hydrocytium macrosporum
Turner 127
Hydrodictyaceae 87
Hydrodictyon Roth 105
reticulatum (L.) Lagerh. 107
16
242
Alphabetisches Namenverzeichnis.
Inodernia Kützing 51
lamellosum Kützing 51
var. fontanum Rabenh. 51
var. rufescens Rabenh. 51
majus Hansgirg 51
Kentrosphaera Borzi 67
Facciolae Borzi 67
var. irregulär is Hansg. 67
gloeophila (B o h 1 i n) Brunn-
thaler 68
minor Borzi 68
Keratococcus Pascher 216
angulus Pascher 219
caudatus Pasc'her 217
rhapliidioides Pascher 218
sabulosus Pascher 217
Kirchneriella Schmidle 180
aperta Teiling 182
contorta (Schmidle) Boh-
lin 182
gracilhma Bohlin 182
hmaris (Kirchn.) Moeb. 180
var. Dianae Bohlin 180
f. major (Bern.) Brunn-
thaler 180
lunata (Kirchn.) Moeb. 180
major Bern. 180
Malmeana (Bohlin) Wille 181
obesa (W. West)
Schmidle 181
var. aperta (Teil.)
Brunn th. 182
var. contorta Schmidle 182
var. pygmaea W. u. G.
S. West 181
subsolitaria G. S. West 182
Lagerheimia Chodat «r 135
Chodati Bern. 136
ciliata Chodat 139
genevensis Chodat 135
var. suhglobosa (Lem-
mermann) Chodat 135
Marssonii Lemmerm. 136
octacantha Lemmerm. 136
splendejis G. S.' W^est 136
suhglobosa Lemmerm. 135
subsalsa Lemmerm. 1 39
wratislaviensis Schroeder 136
Lagerheimieae 134
Lauterborniella Schmidle 170
elegantissima Schmidle 171
Lemmermannia emarginata
Chodat 174
Micraciinieae
Micrasterias Boryana
Charg.
cruciata Wallich
pusilla W a 1 1 i c h
Monodus
Nannokloster Pascher
belonophorus Pascher
Nephrocy tieae
Nephrocytium Naegeli
Agardhianum Naeg.
allantoideum Bohlin
closterioides Bohlin
ecdysiscepanum W. u. G.
S. West
hydrophilum (Turner)
Wille
lunatum W. West
Naegelii Grün,
obesum West
116
100
158
157
219
221
222
140
140
142
141
140
142
142
140
142
142
Oocystaceae 120
Oocysteae 121
Oocystella natans Lemmerm.
130
Oocystis Naegeli
t apiculata W. West
assymmetrica W. West
Borgei Snow
brunnea Turner
Chodati Wolosz.
ciliata Chodat
ß amphitricha Lagerh.
var. radians W. u. G.
S. West
coronata Lemmerm.
crassa W i 1 1 r.
forma major Print
121
125
123
234
130
131
139
138
138
124
125
234
var. Marssonii P r i n t z 234
125
126
Echidna Bohlin
elliptica W. West
var. a/ncawa G. S. West 126
iormo. minor W . West 126
geminata Naeg. 127
Gigas Archer 127
var. Borgei Lemmerm. 127
var. incrassata W. West 127
forma minor West 127
gloeocystiformis Borge 128
irregularis Printz 236
Alphabetisches Namenverzeichnis.
243
lacustris Chodat
125
Palmellococcus
113
forma nivalis F. E.
Palmellococcus miniatus
Fritsch
125
Chodat
113
mactospora (Turner)
Palmodactylon Naeg.
35
B ru n n t h.
127
ramosum, Nägeli
37
mamillata Turner
123
Simplex Nägeli
37
Marssonii Lemmerni.
125
varium Nägeli
37
mucosa Lamm er m.
130
Palmodictyon (Kütz.)
Naegelii A. Br.
127
Lemm. em.
35
var. africana P r i n t z
235
varium Lemm.
37
var. incrassata Lem-
viride Kütz.
37
merm.
127
Pediastrum Meyen
89
var. mimttissima Bern.
127
angulosLim (Ehrbg.) Me-
forma N ordstedtiana
negh.
99
De Toni
235
var. araneosum Racib.
99
natans (Lemmerm.) Wille
130
forma obsoleia
99
nodulosa W. West
125
forma brevicornis
99
Novae Semliae Wille
128
var. gyrosum Racib.
100
forma major Wille
129
var. Haynaldii (Istv.)
var. maxima W. West 129
Racib.
100
var. tuherculata S c h m i d
var. impeditum Racib.
100
le
129
var. laevigatum Racib.
99
panduriformis W. West
125
var. rugosum Racib.
100
forma major W . W e s t
125
bidentulum AI. Braun
102
var. pachyderma W,
var. ornatum Nord-
West
125
stedt
102
parva W. u. G. S. West
125
biradiatum Meyen
105
pelagica Lemmerm.
127
var. emarginatum A 1.
pusilla Hansg.
124
Braun
105
rotunda Seh midie
123
var. longecornutum
rupestris Kirchner
124
Gutw.
105
socialis Osten f.
127
forma glabra Racib.
105
solitaria Wittr
124
forma granulata Raci
var. apiculata P r i n t z
232
b o r s k i
105
var. assymetrica Printz
232
biradiatum Ralfs
103
var. elongata Printz
233
Boryanum (Turpin) Me-
forma major Wille
125
negh.
100
var, maxima Gomont
233
var. brevicorne AI.
var. notabile W. West
125
Brau n
101
var. pachyderma Printz
233
■»forma glabra Racib.
101
forma Wittrockiana
forma punctata Raci
-
Printz'
2.32
borski
101
sphaerica Turner
127
var. cruciatum Kg
102
submarina Lagerh.
129
var. diver gens L e m m .
102
forma major G. W. West 130
var. forcipatum Racib.
101
Jurococcus Grobety
216
var. genuinum Kirchn.
100
hicaudatus Grobety
217
var. granulatum (Kg.)
AI. Braun
101
Palmella Lyngb.
32
var. integr (forme Hans
hyalina Rabenh.
33
giig
102
miniata Leiblein
33
var. longicovne Rein seh 101
mucosa Kützing
33
forma glabra Racib.
101
Palmellaceae
31
forma granulata Raci
-
Palmellinae
29
borski
101
244
Alphabetisches Namenverzeichnis.
var. perfovaium Racib. 100
var. productum W.
West 102
var. rugulosum G. S.
West 102
var. ssxangulare (Cor da)
Hansg. 102
var. suhuliferum (Kg.)
Rah. 102
var. undulatum Wille 102
Braunii Wartmann 104
clatbratum (Schröter)
Lemm. 94
var. annulatumW o\osz. 94
var. asperum Lern m er-
mann 94
var, Baileyanum Lem-
merm. 94
var. Cordanum Hansg. 95
var. duodenarium Bai-
ley 94
var. microsporum Lem-
merm. 94
var. punctatum Lemm. 94
compactum Bennett 105
constrictum Hassall 100
duplex Meyen 95
var. asperum AI. Braun 96
var. coronaium Racib. 96
var. cornutum Racib. 98
var. brachylohum AI.
Braun 96
var. genuinum AI.
Braun 95
forma convergens 95
forma gracilis 95
var. gracillimum W. u.
G. S. West 95
var. lividum Racib. 96
var. microsporum AI.
Braun 95
var. pulchrum Lem-
merm. 96
var. recurvatum AI.
Braun 95
var. reticulatum Lager-
heim 95
forma cohaerens Bohlin 95
forma reciangularis Boh-
lin 95
var. rugulosum Racib. 96
var. subgranulaium Ra-
cib. 95
var. subintegrum Racib. 96
Ehrenbergii AI. Braun 103
elegans Hassall 105
ellipticum Ralfs 100
enoplon W. u. G. S. West 94
forcipatum (Corda) AI.
Braun 101
glanduliferum Bennett 98
gracile AI. Braun 95
forma bidentata Turner 105
granulatum Kg. 101
Haynaldii Istv. 99
incavatum Turner 105
inerme Bleisch 91
integrum Naeg. 91
var. Braunianum
(Grün.) Nordst. 92
var. denticulatum La-
gerh. 92
var. perforatum Racib. 92
var. scutum Racib. 92
var. tirolense Hansg. 92
irreguläre Corda 95
Kawraiskyi Schmidle 103
var. brevicorne L e m -
merm. 103
lunare Hassall 105
muticum Kg. 98
var. brevicorne Racib. 98
var. inerme Racib. 98
var. longicorne Racib. 98
muticum Kg. p. p. 98
Napoleonis Ralfs 95
ovatum (Ehr bg.) A. Braun 93
var. microsporum Lemm. 93
Pearsoni G S. West 93
pertusum Kg. 95
Rotula AI. Braun 105
Rotula Naegeli 103
Schröter i Lemmerm. 93
Selenaea Kg. 105
Selenaea Kg. p. p. 95
serratum Rein seh 99
Simplex (Meyen) Lemm. 93
var. annulatum Chodat 94
var. compactum Chodat 94
var. granulatum Lemm. 94
var. radians Lemm, 94
Simplex Ralfs p. p. 95
Sturmii Reinsch 93
var. echinulatum (Wittr.
u. Nordst.) L'emm. 93
var. radians Lemm. 93
Tetras (Ehrbg.) Ralfs 103
var. excisum Rab. 104
Alphabetisches Namenverzeichnis.
245
var. tetraodon (Cor da)
Rab.
103
Triangulinn (Ehrbg.) AI.
Braun
105
tricornutum Borge
104
var. alpinum Schinidle
104
forma evoluta
Schmidle
104
forma punctata
Schroeder
104
forma simplex
Schmidle
104
vagum AI.' Braun
99
Peroniella Hyalothecae Gobi
75
Phycastrum longispinum
Perty
159
Phyllobium Klebs
73
dimorphum Klebs
74
incerlum Klebs
74
sphagnicolum G. W. West
75
Physocytium Borzi
25
confervicola Borzi
26
Phytelios Frenzel
117
loricata Penard
117
ovalis France
140
viridis Frenzel
117
Pilidiocystis Bohlin
134
endophytica Bohlin
134
Placosphaera Dangeard
114
opaca Dangeard
114
Planophila Gerneck
47
asyrametrica Wille
47
laetevirens Gern eck
47
Pleurococcopsinae
45
Pleurococcus Men.
angulosus Men.
226
aureo-viridis Ktzg.
226
Beyerinckü Artari
111
conglomeratus Artari
112
cremdatus Hansg.
226
dissectus Naegeli
226
lohatus Chodat
226
miniatus Naegeli
113
mucosus Raben hörst
226
nudus Rabenhorst
226
Naegelii Chodat
224
nimbatus De Wildem.
115
Simplex Artari
113
tectorum Tiev.
226
vulgaris Naegeli
224
vulgaris Chodat
224
Podococcinae
25
Polychloris Borzi
110
159
155
151
159
149
155
157
157
157
157
152
154
156
159
147
146
152
148
141
159
152
148
147
152
Polyedrium aculeatum Wolle
armatum Rein seh
caudatum Corda
Chodati Tan ner-Ful lern
dodecaedricum Rein seh
enorme De Bary
var. decussatum Rab.
var, hastatum Rab.
gigas Wittr.
gracile Rein seh
hastatum Schmidle
irreguläre Rein seh
lobatum Naeg.
longispinum Rab.
minimum A. Br.
muticum A. Br.
octaedricum R e i n s c h
pachydermum Rein seh
pentagonum Rein seh
polymorphum Ask.
proteiforme Turn.
protumidum Rein seh
punctulatum R e i n s e h
quadricornum Chodat
quadricuspidatum
Reinsch 152
Reinschii Rab. 158
reticulatum Reinseh 146
Schmidlei Schroeder 152
tetraedricum Naeg. 150
var. hifurcatum Wille 150
tetragonum Naeg. 146
trigonum Naeg. 149
trilohatum Reinseh 146
tumidulum Reinsch 148
Prasinocladus Kuckuck 27
subsalsus Wille 27
Protocoecales 52
Protoeoecaceae 59
Protococeeae 60
Protoeoecus Agardh 223
anulatus Pascher 226
dissectus Kütz. 226
lobatus Pascher 226
Monas Ag. 113
mucosus Kütz. 226
nudus Kütz. 226
tectorum Kütz. 226
viridis Ag. 224
Protosiphonaceae 86
Protosiphon Klebs 86
botryoides (Kütz.) Klebs 86
Pteromonas nivalis Chodat 132
246
Alphabetisches Namenverzeichnis.
Radiococcus Schmidle
115
ninibatus (De Wildem.)
Schmidle
115
Wildemanni Schmidle
115
Rhaphidium Kützing
187
aciculare A. Bi.
188
angustum Bern,
188
bicaudatum A. Br.
193
biplex Rein seh
190
Bvaunii Naeg.
189
var. lacustris Chod.
190
Chodati Tan n,-Fullem.
193
convolutum Rab.
190
var. lunare Kirch.
180
duplex Kg.
188
falcatum Cor da
188
Falcula A. Br.
190
fasciculatum Kg
188
var. turtosum Chod.
190
forma stipitata Chod.
191
fractum W. u. G. S. West
189
longissimum Schroed.
191
minutum Naeg.
182
nivale Chod
190
P fitzer i Schroed.
191
polymorphum Fres.
188
var. anguinum Hansg.
190
var. latum Wolosz.
193
var. Turner i W. ii. G.
S. West
190
pyrenogerum Chod.
191
Spirale Turn. •
190
Ptjibodense Bern.
193
Vireti Chod.
109
Rhaphidonema nivale Lagerh. 193
brevirostre Seh er ff. 193
Reinschiella
curvata W. West 154
longispina Moebius 154
obesa W. u. G. S. West 154
? Setigera Schroeder 191
siamensisW. u. G. S. West 154
Richteriella Lemmerni. 177
botryoides (Schmidle)
Lemm. 119
forma tetraedrica L e m -
m er mann 119
var. quadriseta (Lemm.)
West 119
globosa Lemmerm. 117
longiseta v. Alten 119
quadriseta Lemmerm. 119
Scenedesmaceae 160
Scenedesmeae 160
Scenedesmus Meyen 161
aculeolatus Reinsch 163
forma brevior W. West 165
acuminatus (Lagerh.) Chod. 163
aciitiformis Schroed. 165
vai, spinuliferus W. u.
G. S. West 165
acutus Meyen 163
alternans Reinsch 167
antennatus Breb. 163
var. rectus Wolle 168
arcuatus Lemmerm. 1 67
bidentatus Hansg. 163
var. Zig-Zag Lagerh. 163
bijugatus (Turp.) Kg. 167
a seriatus Chod. 167
ß alternans (Reinsch)
Hansg. 167
forma apiculata W. u.
G. S. West 167
y radiaius (Reinsch)
Hansg. 167
8 disciformis Chod. 167
s flexuosus Lemmerm. 167
forma granulata
Schmidle 167
var. minor Hansg, 167
forma verrucosa Teod. 167
brasiliensis Bohl in 165
coelastroides (Bohl in)
Schmidle 199
costatus Schmidle 165
var. sudeticus Lemm. 165
curvatus Bohlin 167
denticulatus Lagerh. 163
dimorphus Kg. 163
var. linearis Hansg. 163
var. lunatus West 163
dispar Breb. 166
falcatus Chod. 163
granulatus W. u. G. S. West 165
Hystrix Lagerh. 165
a echinulatus Chod. 165
var. quadricaudatus
V. Alten 166
var. regularis v. Alten 165
incrassatulus Bohlin 163
Luna Corda 168
Naegelii Breb. 166
obliquus (Turp.) Kg. 163
forma intermedia Bern. 163
forma magnus Bern. 163
Alphabetisches Namenverzeichnis.
247
forma parvus Bern. 163
obtusus Meyen 167
opoliensis P. Richl. 166
var. carinatus Lemm. 166
perforatus Lemm er m. 166
var. ornatus Lemm. 167
Ppolymorphus Wolle 168
producto-capitatus Schumla 167
quadricauda (Turp.) Breb. 165
a typicus 166
ß setosus Kirchn. 166
}' horridus Kirchn. 166
(5 abundans Kirchn. 166
e Naegelii (Breb.) R ab. 166
var. assymetrica S c h r o e -
der 166
var. bicaudatus Hansg. 166
var. dispar Breb. l66
var, ellipticum W. u. G.
S. West 166
var. hyperabundans Gut-
winski 166
var. insignis W. u. G. S.
West 166
var. maxima W. u. G. S.
West 166
forma muUicaudata
Schroeder 166
var. variabilis Hansg. l66
radiatus Rein seh 167
Protundatus Wolle 168
senilis Corda 168
serratus (Corda) Bohlin 165
spicatus W. u. G. S. West 165
variabilis De Wildem.
var. cornutus France 165
var. ecornis France 167
Schizoch lamys A. Braun 41
delicatula West 43
gelaiinosa A. Braun 43
Schmidleia Wolosz. 16
Schroederia setigera
L e m m e r m a n n 191
Schroederiella Wolosz. 16
Scotiella F. E. Fritsch 131
antarctica F. E. Fritsch 132
nivalis (Shuttlew.) l'". E.
Fritsch 132
polyptera F. E. Fritsch 133
Scotinosphaera Klebs 72
paradoxa Klebs 72
Selenastreae 179
Selenastrum Reinsch 182
acuminatum Lagerh. 163
Bibraianum Reinsch 182
bifidum Bennett 183
gracile Reinsch 183
Ärt/Äons (Cohn) Seh midie 201
niinutum (Naeg.) Coli, 182
obesum W. West 181
Selenococcus farcinalis
Schmidle u. Zach. 142
Selenoderma Malmeana Boh-
lin 181
Selenosphaerium
americanum Bohlin 201
hathoris Cohn 201
Sorastrum Kützing 200
americanum (Bohlin)
Schmidle 201
bidenlatum Reinsch 200
cornutum Reinsch 201
crassispinosuni (Hansg.)
Bohlin 201
echinatum (Menegh.) Kg. 201
ÄaiAons (Cohn) Schm i die 201
indicum Bern. 201
minimum Schmidle 200
Simplex Wille 200
spinulosum Naeg. 201
var. crassispinosuni
Hansgirg 201
var. hathoris (Cohn)
Lemm er m. 201
Sphaerastrum echinatum
Menegh. 201
verrucosum F^ ein seh 197
Sphaerocystis Chodat 31
Schroeteri Chodat 31
Staurastrum enorme Ralfs 155
Staurogenia Kützing 171
alpina Schmidle 176
apiculata Lcmmerm. 177
crucifera Wolle 174
cubica Reinsch 174
cuneiformis Schmidle 173
emarginata W. u. G. S.
West 174
heteracantha Nords t. 177
Lauterbornei Schmidle 175
minima Fitschen 174
multiseta Schmidle 177
rectangularis A. Br. 171
Schroederi Schmidle 177
Tetrapedia Kirchn. 174
Staurophanum cruciatum.
Turner 1 58
pusillum Turner 157
248
Alhpabetisches Namenverzeichnis.
Stapf ia Chodat 41
cylindrica Chodat 41
S t e i n i e 1 1 a G r a e \- e n i 1 7. ii
Bern. 186
Stichococcus belonophorus
Pascher 222
Stipitococcus urceolatus West 76
Tetracoccus W. West 115
botryoides W. West 116
nimbaius Schmidle 115
natans (Kirchn.) Lemm. 116
Wildemann Schmidle 115
Tetradesmus Smith 160
wisconsinensis Smith 160
Tetraedreae 142
Tetraedron Kützing 142
armatum (Rein seh) De
Toni 155
var. minor Reinsch 155
bengalicum (Turn.) Wille 153
bifidum (Turner) Wille 157
bifurcatum (Wille) Lager-
heim 156
caudatum (Cor da) Hansg. 151
var. incisum Lagerh. 151
forma minutissimum
Lemm er m. 152
vav. longispinum Lemm. 152
var. punctatum Lagerh. 151
Chodati (Tann er- Füll e-
mann) Gugl. 159
crassispinum (Reinsch)
Wille 154
cruciatum (Wal lieh) W.
u. G. S. West 158
forma major Turner 158
forma minor Turner 158
forma min ima S c h r o e -
der 158
curvatum (W. West) Wille 154
cuspidatum (Bailey) Wille 153
decussatum (Rab.) Hansg. 157
dodecaedricum (Reinsch)
Hansg. 149
enorme (Ralfs) Hansg. 155
var. aequisectum
Reinsch 155
forma minor Reinsch 155
forma muUiloba
Reinsch 155
var. sphaericum Reinsch 155
floridense W. u. G. S. West 155
gigas (Wittr.) Hansg. 148
forma obtusum W.
West 148
var. granulatum Boldt 148
var, mamillatum W.
West 148
gracile (Reinsch) Hansg. 157
var. tenue Reinsch 157
hastatum (Rab.) Hansg. 157
var. palatinum Lemm. 157
horridum W. u. G. S. West 155
irreguläre (Reinsch) De
Toni 1.54
limneticum Bouge 157
var. trifurcatum Lemm. 157
lobatum (Naeg.) Hansg. 156
var. brachiatum Reinsch 156
var. irreguläre Reinsch 156
var. subincisum Reinsch 156
var. suhtetraedricum
Reinsch 156
longispinum (Perty) Hans-
girg 159
var, hexactinium W.
West 159
Lunula (Reinsch) Wille 153
Marssonii L e m m e r m . 157
JMoebiusi Brunn thal er 154
minimum (A. Br.) Hansg. 147
forma apiculatum
Reinsch 148
forma tetralobatum
Reinsch 148
var. scrobiculatum
Träger heim 148
muticum (A. Br.) Hansg. 146
forma way'or R ein seh 147
forma minimum
Reinsch 147
forma minor Reinsch 146
forma punctulatum
Reinsch 147
octaedricum (Reinsch)
Hansgirg 152
obesum (W, u. G. S.
West) Wille 154
pachydermum (Reinsch)
Hansgirg 148
forma leptodermum
Reinsch 148
forma w mor R e i n s c h 148
penlaedricum W. u. G. S.
West 152
forma minimum W. u.
G. S. West 152
Alphabetisches Namenverzeichnis.
249
S. West
149
polymorphum (Ask.) Hans
girg
159
proteiforme (Turner)
Brunn thaler
152
protumiduin (Reinsch)
Hansgirg
148
punctulatum (Reinsch)
Hansgirg
147
forma quadraticum
Reinsch
147
forma rectangulare
Reinsch
147
pusillum (Wall.) W. u. G
S. West
157
var. angolense W. u. G
S. West
157
quadratum (fi ein seh)
Hansgirg
150
forma minor acutum
Reinsch
150
forma minor obtusum
Reinsch
150
var. crassispinum
Reinsch
150
var. gibberosum
Reinsch
150
quadricuspidatum (Reinsch
Hansgirg
152
forma inaequalis
Reinsch
152
forma major Reinsch
152
reguläre Kg.
150
forma major Reinsch
150
foima minor Reinsch
150
var. bifurcatum Wille
151
var. Incus Teiling
151
var. longispinum
Reinsch
151
var. pachydermum
Reinsch
151
forma major Reinsch
151
forma minor Reinsch
151
var. tetracanthum Rab.
.151
var. torsum Turner
151
reticulatum (Reinsch)
Hansgirg
146
rhaphidioides (Reinsch)
Hansgirg
158
forma octodens
Reinsch
159
forma tetradens
Reinsch
159
forma tridens
Reinsch 159
var. inaequais Reinsch 159
var. incrassata Reinsch 159
Schmidlei (Schroeder)
L e m m e r m a n n
var. euryacanthum
(Seh midie) Lemm,
siamensis (W. u. G. S.
West) Wille
Simroeri Schmidle
spinulosum Schmidle
staurastroides (W. West)
Wille
tortum W. u. G. S. West 153
triappendiculatum (Bern.)
Wille
trilobatum (Reinsch)
Hansgirg
trigonum (Naeg.) Hansg,
var. arthrodesmiforme
G. S. West
var. genuinum (Naeg.)
Kirchner
var. inermis Hansg.
var. isoscelum G, S.
West
var. minor Reinsch
var. papilliferum
(Schroed.) Lemm.
var. punctatum Kirchn. 149
var. setigerum (Ar eh.)
Lemm ermann 149
var. subtefraedricum
GugL 149
var. tetragonum (Xaeg.)
Rab. 149
forma crassum
Reinsch 149
forma gracile Reinsch 149
forma inermis Wille 149
forma majus Brueggerl49
tropicum W. u. G. S. West 146
tuniidulum (Reinsch)
Hansgirg
Tetrapedia emarginafa
Schroeder
Tetraspora Link
cylindrica Ag.
var. extensa Coli ins
gelatinosa Desv.
lacustris Lemmerm.
limnetica W. u. G. S. West
lubrica Ag.
152
152
154
148
154
159
159
146
149
150
149
149
150
149
149
148
174
39
41
41
40
40
40
^0
250
Alphabetisches Namenverzeichnis.
ulvacea Kütz.
41
Tetrasporaceae
37
Tetrasporales
19
Tetrastrum Chodat
176 '
alpinum Seh midie
176
apiculatum (Lemmerm.)
Seh midie
177
heteracanthum (Nordst.)
Chodat
177
multisetum (Seh midie)
Chodat
177 ;
var. punctatum S c h m i d 1 €
^77
staurogeniaeforme
(Schroed.) Lemm.
177
tetracanthum (G. S. West
Brunn thal er
178
Thamniastrum Rein seh
159
cruciatum Rein seh
159
Treuharia triappendiculata
Bern.
159
Trochiscia Kützing
202
aciculifera (Lagern.) Hans-
girg
203
arguta (Rein seh) Hansg.
205
aspera (Rein seh) Hansg.
204
crassa Hansg.
204
erlangensis Hansg.
205
granulata ( R e i n s c h ) Hans
gl Ig
Gutwinskü Schmidle
204
204
hirta (Reinsch) Hansg. 204
Hystrix (Rein seh) Hansg. 203
insignis (Reinsch) Hansg. 205
minor Hansg. 203
miiltiangularis Kütz. 203
obtusa (Reinsch) Hansg. 205
pachyderma (Reinsch)
H a n s g i r g 205
palustris Kütz. 203
papulosa Kütz. 204
plicata (Reinsch) Hansg. 205
psammophila Hansg. 204
Reinschii Hansg. 205
retusa (Reinsch) Hansg. 205
spinosa (Reinsch) Hansg. 203
sporoides (Reinsch)
Hansgirg 204
stagnalis Hansg. 204
Zachariasii L e m m e r m . 204
Urococcus 2 1 6
Victoriella Wolosz. 16
Westella botryoides De
Wildem. 116
nimbata De Wildem. 115
Willea irregularis S c h ni i d 1 e 171
Zoosporinae 59
Ant. Kämpfe, Buchdruckerei. Jena.
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
Die Süßwasserfauna Deutschlands.
Eine Exkursionsfauna.
Herausgegeben von
Prof. Dr. A. Brauer, Berlin.
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P. Matschie, Berlin, A. Reichenow, Berlin,_ G. Tor-
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Abbild, im Text. 1909. Preis: 5 Mark, geb. 5 Mark 50 Pf.
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Heft 12: Araneae, Acarina iind Tardigrada. Von Friedrich
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bildungen im Text. 1909.
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Heft 15: Nematodes, (xordiidae und Mermithidae. Von L. P>
Jägerskiüld, Göteburg, von Linstow, Göttingen un
R. Hartmeyer, Berlin. Mit 155 Abbildungen im Tex
1909. Preis: 1 Mark 80 Pf., geb. 2 Mark 20 P
Heft 16: Acanthocephall. — Register der Acanthocephalei
und parasitischen Plattwürmer, geordnet nach ihrer
Wirten. Bearbeitet von Max Lülie, Königsberg i. Pi
Mit 87 Abbildungen im Text. 1911.
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Heft 17: Parasitische Plattwürmer, I: Trematodes. Von Ma:
Luhe, Königsberg. Mit 188 Abbildungen im Text. 190G.
Preis: 5 Mark, geb. 5 Mark 50 Pf
Heft 18: Parasitische Plattwürmer. II: Cestodes. Von Max
Luhe, Königsberg. Mit 174 Abbild, im Text. 1910.
Preis: 4 Mark, geb. 4 Mark 50 Pf.
Heft 19: Mollusca, Nemertini, Bryozoa, Turbellaria, Tricladida,
Spongillidae, Hydrozoa, Von Joh. T iele, Berlin,
R. Hartmeyer, Berlin, L. v. Graff. Graz, L. Böhmig,
Graz, W. VVeltner, Berlin und A. Brauer, Berlin.
Mit 436 Abbildungen im Text. 1909.
Preis: 4 Mark, geb. 4 Mark 50 Pf.
Aus der Natur 1909, Nr. 15:
Der Wert dieser bedeutungsvollen Publikation ist ein doppelter. Zu-
nächst ist dem Süßwasserforscher endlich ein Mittel in die Hand gegeben,
das ihm die Diagnostizierung seiner Studienobjekte ermöglicht. Überall,
wo Süßwasser untersucht wird, muß daher dieses Werk
seine Stätte finden; nicht zuletzt also auch in den Biblio-
theken unserer höheren Lehranstalten. In zweiter Linie wird
aber die Forschung selbst nunmehr in der Lage sein, rasch bedeutende
Fortschritte zu machen. Einmal wird man jetzt leichter einen tiberblick
über die geographische Verteilung der einzelnen Formen gewinnen, an-
dererseits aber auch die zahlreichen Lücken, welche die Süßwasserbio-
logie zurzeit noch aufweist, leichter ausfüllen können.
Besonders hervorzuheben ist endlich noch das handliche Format de?
Hefte, jedes einzelne kann bequem in der Tasche untergebracht werder
Druck und sonstige Ausstattung sind vorzüglich.
Zoologisches Centralblatt 1910, Nr. 13/14:
Für den Gebrauch auf Exkursionen und im Laboratorium fehlte bi'
her ein alle Insektenordnungen umfassendes handliches Werk für die Be
Stimmung der Imagines und Entwicklungszustände. Die Namen der
Bearbeiter der vorliegenden Heftchen bürgen von vornherein für
den wissenschaftlichen Wert des Werkes und auch in praktischer
Beziehung ist allen Anforderungen Genüge geleistet worden
indem die Bestimmungstabellen übersichtlich, die Diagnosei.
sehr ausführlich verfaßt sind. Eine große Menge im Text zer-
streuter Abbildungen geben ein gutes Bild von dem ganzen Habitus, wit
auch von den sekundären Geschlechtsmerkmalen Der Preis der
einzelnen Hefte ift allgemein zugänglich, die Ausstattung gut und be-
quem (Taschenformat).