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SUSSWASSERFLORA
EUTSCHLANDS, ÖSTERREICHS
UND DER SCHWEIZ
HERAUSGEGEBEN VON
A. PASCHER
HEFT 9:
ZYGNEMALES
lEABBEITET TON
I.BORGE UND A. PASCHER
QK
105
.P28
1913
V.9
GUSTAV FISCHES -JENA
Bot
DIE
SÜSSWASSER- FLORA
DEUTSCHLANDS, ÖSTERREICHS
UND DER SCHWEIZ
BEARBEITET VON
Prof. Dr. G. Beck R. v. Mannagetta und Lerchenau (Prag),
Dr. 0. Borge (Stockholm), J. Brunnthaler (Wien), Dr. W.
Heering (Hamburg), Prof. Dr. R. Kolk wrrz (Berlin), Dr. E. Lemmer-
MANN (Bremen), Dr. J. Lütkemüller (Baden b. Wien), W. Mönke-
meyer (Leipzig), Prof. Dr. W. Migula (Eisenach), Dr. M. v. Minden
(Hamburg), Prof. Dr. A. Pascher (Prag), Prof. Dr. V. Schiffner
(Wien), Prof. Dr. A. J. Schilling (Darmstadt), H. v. Schönfeldt
(Eisenach), C. H. Warnstorf (Friedenau b. Berlin), Prof. Dr. F. N.
Wille (Christiania) , Kustos Dr. A. Zahlbruckner (Wien).
HERAUSGEGEBEN VON
Prof. Dr. A. PASCHER (Prag)
HEFT 9:
ZYGNEMALES
BEARBEITET VON
O. BORGE UND A. PASCHER
STOCKHOLM PRAG
MIT 89 ABBILDUNGEN IM TEXT
JENA
VERLAG VON GUSTAV FISCHER
1913
Alle Rechte vorbehalten.
Copyright 1913 by Gustav Fischer, Publisher, Jena.
Germany
Vorwort.
Die vorliegende Süßwasserflora geht auf kleine Übersichten und
Tabellen zurück, wie ich sie in meinem Sporenpflanzenpraktikum
verwendete. Als die Süßwasserfauna von Brauer erschien, nahmen
die Ideen bestimmtere Form an und so erscheint die Süßwasser-
flora gewissermaßen als Gegenstück zur Süßwasserfauna und auch
in ihrem Kleide. Die Süßwasserflora geht aber weit über den
Rahmen der Süßwasserfauna hinaus: sie umfaßt Deutschland, Öster-
reich und die Schweiz und behandelt auch viele Formen der an-
stoßenden Randgebiete. Damit ist der Benutzer in den Stand ge-
setzt, nicht nur Wiederhol ungs-, sondern auch Neubeobachtungen
zu machen und damit auch seine floristische Kenntnis zu erweitern.
Großes Gewicht wurde ferner auch gelegt auf die Betonung un-
geklärter Formen, strittiger Fragen in bezug auf Entwicklungs-
geschichte und Verwandtschaft, sowie auf Hinweise auf Lücken in
unserem Wissen über die einzelnen Hydrophyten. Dadurch wieder
kann der Benutzer glückliche Zufälle in der Erlangung geeigneten
Materiales, und wie sehr ist jeder besonders bei den Niederen auf
derartige glückliche Zufälle angewiesen, auch zur Vervollständigung
unseres Wissens verwenden.
Im allgemeinen wurde das vorausgesetzt, was die gebräuchlicheren
Lehrbücher der Botanik (Bonner Lehrbuch, Giesenhagen, Prantl-
Pax, Chodat u. a.) bringen. Gleichwohl hielt ich es im Inter-
esse von Anfängern für angezeigt, der speziellen Behandlung jeder
einzelnen größeren Gruppe noch einen allgemeinen Teil voraus-
zuschicken, der das Wichtigste aus der Morphologie, Entwicklungs-
geschichte, der Biologie, den Untersuchungs-, Kultur- und Prä-
pariermethoden enthält.
Betonen möchte ich ferner, daß die vorliegende Bearbeitung
großenteils keine bloße Kompilation wie so viele der in letzter Zeit
speziell über die niederen Pflanzen erschienenen Florenwerke dar-
stellt. Viele Gruppen erfuhren, manche das erstemal überhaupt,
eine kritische Durcharbeitung, ich verweise hier nur auf die Chryso-
und Cryptomonaden, die Peridineen und andere Flagellaten, die
Volvocales, Protococcales, die Ulotrichales, Desmidiaceae, Cyano-
phyceae und viele anderen Familien, kritische Bearbeitungen, die
sich wohl mehr dem Fachmann als solche darbieten.
Unsere geringe und so mangelhafte Kenntnis mancher Gruppen
niederer Pflanzen hat der übersichtlichen Darstellung des Ganzen
große Schwierigkeiten bereitet. Durch geeignete Einschübe und
sub linea Noten wurde überall auf immerhin mögliche Verwechs-
lungen mit konvergenten Formen hingewiesen, ohne daß größere
Wiederholungen überhaupt notwendig wurden.
Das Heft Phytoplankton ist hauptsächlich für jene Hydro-
biologen gedacht, die, ohne Botaniker von Fach zu sein, sich in
IV
diesem Heft leicht, ohne sich erst durch die ungeheuere Zahl der Süß-
wasserformen durcharbeiten zu müssen, über die planktontischen
Formen orientieren können. Deshalb werden diesem Hefte auch über-
sichtliche Tabellen für sämtliche Gruppen, die für unsere heimische
Süßwasserflora in Betracht kommen, beigegeben werden, Tabellen,
die auch den Benutzern der anderen Hefte in zweifelhaften Fällen
Hilfe bringen sollen.
Für Text und bildliche Darstellung übernimmt jeder der
Herren Mitarbeiter seine Verantwortung, mit Ausnahme einiger
zu Zwecken der Einheitlichkeit gemachten Einschübe und sub linea
Noten, die auch, als zu meinen Lasten fallend, eigens (A. P.)
signiert sind.
Sollte Einzelnes nicht in der erwarteten Weise geglückt sein^
und das wird sich ja erst bei der Benutzung herausstellen, so bitte
ich in erster Linie die großen Schwierigkeiten, die sich bei einer
derartigen Arbeit, speziell aber bei der in einzelnen Gruppen so
wenig bekannten Süßwasserflora vorfinden, in Betracht zu ziehen.
— Darum werde ich aber auch gerne für unvoreingenommene Rat-
schläge empfänglich und dankbar sein, soweit sie sich nur im
Rahmen des derzeit Erreichbaren und Möglichen bewegen.
Noch muß ich meinen Herren Mitarbeitern, von denen mancher
im Verlaufe der Arbeit mein persönlicher Freund geworden ist,
danken, die sich so warm der Sache angenommen haben und so
oft ihre meist berechtigten Sonderwünsche in der Darstellung
ihres Gebietes dem gemeinsamen Zwecke unterordneten und es
damit relativ leicht machten, trotz der Ungleichmäßigkeit des
Stoffes, einigermaßen Einheitlichkeit zu erzielen. — Dann aber
gebührt auch dem Verleger Dank, der ohne jede Kleinlichkeit in
seiner großzügigen Weise das Unternehmen förderte und weder an
Raum noch an Figuren sparte und für alle Wünsche weitgehendstes
Verständnis und Entgegenkommen hatte, so daß es möglich war,
der Süßwasserflora textlich wie illustrativ eine bislang kaum er-
reichte Vollständigkeit zu geben.
Prag, im Dezember 1912. A. P.
Zygnemales.
Von
0. Borge (Stockholm).
(Allgemeiner Teil von A. Pascher.)
(Mit 89 Abbildungen im Text.)
Chlorophyllgrüne Algen mit zylindrischen Zellen, die zu un-
verzweigten, meist freischwimmenden Fäden, ohne bedeutendere
Scheidung in Grund und Spitze, vereinigt sind und die nur aus-
nahmsweise rhizoidartige Bildungen zeigen. Zellmembran aus einem
Stück bestehend, an den Außenseiten oft mit Schleimhüllen ver-
sehen. Chromatophoren, Pyrenoide wohldifferenziert. Kern meist
zentral. Vermehrung durch Zweiteilung der Zellen. Schwärm-
stadien fehlen. Geschlechtliche Fortpflanzung durch Kopulation
zweier Zellen, wobei der Plasmainhalt der beiden Zellen entweder
völlig oder nur teilweise aufgebraucht wird, jede der beiden Zellen
aber nur einen Gameten liefert. Zygospore mit meist dreischich-
tiger Membran, die einen einzelligen Keimling entläßt.
Allgemeiner Teil.
Von
A. Pascher (Prag).
Die fadenförmig vereinigten Zellen sind durchwegs zylindrisch,
seltener schwach wellig, von einer Membran, die aus einem Stück
besteht, umgeben. Die Membran selbst ist von einer dünnen Cuti-
culaschicht (mit Chlorzinkjod — gelbfarbig) umgeben; sie selbst
besteht vorwiegend aus Zellulose, in die aber meist auch noch andere
Stoffe eingelagert sind. Die Zellen liegen meist in einer Gallert-
hülle, an der deutlich Stäbchenstruktur nachzuweisen ist, die aber
nicht aus verschleimter Membransubstanz besteht, sondern die viel-
mehr ein eigenes Produkt der Zelle darstellt, an deren Bildung die
in der Gallerte wahrnehmbaren, radiär orientierten Stäbchen be-
teiligt sind; Poren, wie bei den Desmidiaceen, wurden nicht nach-
gewiesen. Die Fäden zerfallen leicht in einzelne Stücke. Bei
Manchen finden sich direkt spezielle Einrichtungen für diese Zer-
brechung.
Pascher, Süßwasierflora Deutschlands. Heft IX. 1
2 A. Pascher,
Das Protoplasma bildet fast in allen Fällen einen dünnen
Belag der Zellwand, mit nach innen vorspringenden Balken, Platten
und Leisten; von diesem Wandbelag gehen meist feine Fäden zur
zentralen Plasmaanhäufung, der Kerntasche, hin.
Die Chromatophoren sind wohldifferenziert; entweder liegen
sie im zentralen Plasma oder wandständig im Plasma der Wand-
auskleidung. Ihre Form ist entweder bandförmig; dabei liegen sie
in Form einer axialen Platte (Fig. A); oder sie sind schraubige
Bänder, die im plasmatischen Wandbelag der Zellwand parallel
liegen (Fig. B); bei Zygnema dagegen sind zwei morgensternartige
Chromatophoren vorhanden, die zu
beiden Seiten des Kernes liegen und
deutliche, strahlige Fortsätze bilden.
Diese sowie die zahnförmigen Vor-
sprünge der Spirogyra - Chromato-
phoren sind nicht formbeständig, son-
dern verändern sich. Bei den band-
förmigen Chromatophoren, speziell bei
den axialen breiten Bändern von Mou-
geotia und anderen Gattungen, lassen
sich leicht Lageveränderungen als Folge
li':i<^,
Fig. A. Mougeotia scalaris, ein axialer, plattenförmiger Chromatophor;
py Pyrenoide, mit a Stärkehüllen; k Kern; ky Karyoide. (Nach Palla
aus Oltmanns, Morphologie und Biologie der Algen I.)
Fig. B. Eine Zelle von Spirogyra maj'uscula, kombiniert aus verschie-
denen Einstellungen. (Aus Stiasburger, Praktikum.)
verschiedener Beleuchtung erkennen. Als Assimilationsprodukt trittj
in den allermeisten Fällen typische Stärke auf, die oft in großen.
Mengen (besonders schön zu sehen bei Zygnema) die Pyrenoide:
schalig umgeben. Die Pyrenoide selber, auffallend groß und deut-j
lieh wie bei den nahe verwandten Desmidiaceen (Fig. A, B), tretei
bei den bandförmigen Chromatophoren in größerer Zahl auf, b(
Zygnema dagegen hat jeder der beiden Chromatophoren nur eil
großes zentrales Pyrenoid. — Bei Spirogyra läßt sich speziell b«
den größeren Formen leicht beobachten, daß die feinen Ausstn
lungen der Kerntasche mit den Pyrenoiden in Verbindung stehei
In günstigen Fällen läßt sich bei genügend starken Systemen direl
eine langsame Strömung längs dieser Fäden beobachten. — Nebt
Zygnemales. Allgemeiner Teil.
diesen Formen mit Pyrenoiden treten speziell bei den Gattungen
mit einer einzigen axialen Chromatophoren platte auch pyrenoidlose
Nebenreihen auf. Auch Karyoide (vgl. Demidiaceen, Heft VIII),
kleine distinkte, mit Eosin- Jodgrün stark färbbare plasmatische
Gebilde, mit völlig unbekannter Funktion, wurden bei den Zygne-
males wiedergefunden. In der zentralen Ansammlung des Plas-
mas, der Kerntasche, bei axialen Chromatophoren gewöhnlich
einer Seite desselben angelagert, findet sich der Kern, meist rund,
ellipsoidisch linsenförmig (dann mit der Breitseite parallel zu den
Scheidewänden), oder mehr minder kubisch oder polygonal zylin-
drisch wie bei Zygnema. Er ist relativ groß und besitzt immer ein
stark vortretendes, leicht färb bares Kernkörperchen. Dieser Nucleolus
scheint aber mit dem Kernkörperchen der höheren Pflanzen nicht
völlig identisch zu sein (Tröndle); dafür spricht sein chemisch
anderes Verhalten, das darauf hinweist, daß speziell bei Spirogyra
der Nucleolus der Sitz des Chromatins sei — womit der Umstand
übereinstimmt, daß hier die Chromosomen aus dem Kernkörperchen
entstehen.
Eine Vermehrung durch bewegliche, flagellatenähnliche Schwärm-
stadien fehlt bei den Zygnemalen völlig. Die asexuelle Ver-
mehrung erfolgt durch Zweiteilung der Zelle unter sukzedaner
Wandbildung. Unter Bildung von Chromosomen teilt sich der
Kern (meist nachts). Ist die Kernteilung vollzogen, und die beiden
Tochterkerne voneinander abgerückt, dann sammelt sich im Wand-
plasma in der Mitte der Zelle ein ringförmiger Wall von Plasma
an, in dem zuerst ein sehr feiner Zellulosering entsteht, der nun
gegen die Achse der Zelle zu allseitig vorwächst (Fig. C), —
ähnlich einer sukzessiv zusam-
mengezogenen Irisblende; und
schließlich die beiden Zellhälften
voneinander trennt. Vorher,
während oder nach dieser Teilung
finden dann die Ergänzungen
der einzelnen Organe statt.
Durch diese Zweiteilung dei
Zellen kommt es dann zur Bil-
dung langer Fäden
Die Fäden sind meist gleich-
mäßig entwickelt. Eine Diffe-
renzierung in Grund und Spitze
sind nur an den ersten Keimlings-
stadien zu bemerken. Normal
entwickelt sind sie völlig unver-
zweigt. — Nun kommt es aber
nicht selten zur Bildung von
kropfartigen Aussackungen der
Fig. C. Einzelzelle von Spirogyra
in Teilung; bei w die sukzessiv vor-
wachsende Scheidewand.
(Nach Bonner, Lehrbuch XI.)
Zellen, die rhizoidartigen Charakter annehmen, teils tatsächlich spe-
ziell in stark bewegtem Wasser der Verfestigung dienen, andererseits
aber auch durch äußere ungünstige Faktoren hervorgerufen werden
können und dann pathologische Zustände darstellen. Nicht selten
geschieht es nun, daß in diese rhizoidartigen Bildungen die Chro-
matophoren durch Auslappung oder Umbiegung hineinwachsen:
dann kommt es oft zur Kernteilung und so wird die Vorwölbung, die
1
4
A. Pascher,
dabei auch in die Länge wächst, meist als selbständige Zelle ab-
gegliedert (Fig D). Da diese Zelle dann durch Teilung die Bildung
eines neuen Fadens einleitet, so kommt es mit der Zeit zu einer h
Verzweigung des Fadens, die sich eventuell wiederholen kann. Bei ?
der Bildung der Rhizoide erfolgt an der betreffenden rhizoidbildenden |
Zelle häufig auch eine starke Durchbiegung; wächst nun das
Rhizoid weiter und zu einem Faden aus, so macht das ganze Ge-
bilde dann den Eindruck einer dichotomischen Verzweigung. —
Im allgemeinen sind alle diese Bildungen als Anomalien anzusprechen. |
Fig. D. Verschiedene Typen der Rhizoidbildung mit nachfolgender
Vjsrzweigung und Dichotomie bei Moiigeotia spec. (Nach Pascher.)
Die Fäden zerbrechen leicht; bei einzelnen Spirogyren sind
spezielle Einrichtungen getroffen, die diese Fragmentation der Fäden
erleichtern sollen, ringförmige Einstülpungen der Querwände, die
durch Ausstülpung die Fragmentation erleichtern. Das geht am
besten aus der beifolgenden Figur hervor (Fig. E).
Die geschlechtliche Fortpflanzung besteht in der Ver-
schmelzung der Protoplasten (oder Teile davon) zweier ganzer
Zellen (Konjugation). Möglicherweise sind diese kopulierenden
Zellen den Gametangien (jenen Zellen, in denen die Geschlechts-
schwärmer gebildet werden) der Chlorophyceen homolog. — Im
wesentlichen ist der Vorgang hierbei immer derselbe. Zwei be-
Zygnemales. — Allgemeiner Teil.
0
nachbarte Zellen (desselben Fadens, oder zweier nel^eheinandiBr
liegender Zellfäden) treiben einander kleine Fortsätze entgegen,
diese berühren sich schließlich, die Membranen der Berührüngs-
stellen werden aufgelöst, der Inhalt der einen Zelle (beide Pröto^
plasten haben sich vorher kontrahiert) wandert in den Raum der
anderen Zelle über, beide Protoplasten verschmelzen samt ihren
Kernen und bilden dann die Zygospore.
Im speziellen sieht man aber verschiedene Typen dieser Konju-
gation ausgebildet, die teils für einzelne Gattungen charakteristisch
sein können, teils aber oft an einem und demselben Zellfaden
realisiert auftreten.
Zunächst tritt die Konjugation oft an benachbarten Zellen des-
selben Fadens auf (Fig. 25, 53, 67) (s e i tl i ch e K o p u 1 ati o n), wobei die
Zygote entweder in der einen Zelle, oder aber im Verbindungs-
kanal beider Zellen gebildet werden kann.
Daneben aber kommt, als der häufigere Fall, der Modus vor,
daß die Zellen benachbarter Fäden Kopulationskanäle zueinander
treiben, die schließlich
anastomosieren (1 e i t e r - ^
förmige Konjuga-
tion). Hierbei tritt der
Inhalt der einen Zelle
in die andere Zelle über
und die Bildung der
Zygote erfolgt in letz-
terer (Fig. 23, 54). Oder
aber die beiden Gameten
vereinigen sich im Ko-
pulationskanale und die
Zygotenbildung erfolgt
in der Brücke zwischen
den beiden Gameten
(Fig. 60, 66, 69, 77).
Häufig aber unterbleibt
die Bildung gegenein-
anderwachsender Kopu-
lationspapillen ; es bie- Fig. E. Ringfalte bei Spirogyra und ihre
gen sich dann dafür Wirkungsweise. (Nach Beinjecke aus Olt-
die beiden Zellen in mann, I.)
der Mitte gegeneinander
soweit durch, bis sie sich schließlich berühren, worauf an der Be-
rührungsstelle die Verbindung hergestellt wird (knieförmige
Kopulation) (Fig. 47, 67).
Diese Fälle komplizieren sich noch dadurch, daß bei vielen
Formen die Zygoten erst noch durch bestimmte Zellwände von den
Zellen, durch deren Kopulation sie entstanden sind, abgegliedert
werden (Fig. 74, 75 a, 76). In diesen Fällen wird daher die Zygote
nicht als solche frei, sondern an der reifen Zygote hängen dann
vielfach noch die durch die gebildeten Wände abgegliederten Teile
der Gametangien; und es kommt nur auf die Lage der so ge-
bildeten Wände an, ob der Zygote dann zwei (Fig. 62), drei
(Fig. 63) oder vier (Fig. 63) scheinbar leere Zellen anhängen. In
vielen Fällen wird dadurch die sonst kugelige, bis flach ellipsoidische,
6
A. Pascher,
seltener kubische Zygote anders geformt, ja bei einzelnen Mou-
geotien wächst die Zgyote mit je einem Arm förmlich noch ein
Stück in jede der anhängenden Teilzellen der Gametangien hinein,
und wird dadurch vierarmig (Fig. 72 — 76).
Diese verschiedenen Details der Konjugation sind teilweise
für einzelne Gattungen und Arten recht charakteristisch, teilweise
finden sie sich zu mehreren innerhalb des gleichen Magmas einer
Art. — Im allgemeinen dominiert mehr minder bei einer be-
stimmten Art eine Konjugationsform, was jedoch gar nicht aus-
schließt, daß ein anderes Detail, wenn auch selten, doch auch hin
und wieder auftritt. Insbesonders treten seitliche und leiterförmige,
wie seitliche und knieförmige Konjugation oft in der buntesten
Weise nebeneinander auf.
Bei der Kopulation kopuliert meist nicht der ganze Inhalt der
einzelnen Gametangien. Besonders in den Fällen, wo die Gameten
Fig. G.
Fig. F. Gametenbildung bei Sirogonium sticticutn. wg weiblicher
Gamet mit einer vorher abgegliederten, kleinen sterilen Zelle {st')\ mg
männlicher Gamet mit sukzessiven abgegliederten, sterilen Zellen (zuerst
si" , dann st"'). (Nach de Bary aus Oltmanns, I.)
Fig. G. Abgliederung der Gameten aus den Gametangien bei Zygo-
gonium didymum. (Nach de Bary aus Oltmanns, I.)
resp. die Zygoten durch eigene Wände von den Gametangien ab-
gegliedert werden, bleiben Plasmareste zurück.
Im allgemeinen sind die beiden kopulierenden Zellen gleich — ,
und von weiblichen oder männlichen Zellen zu sprechen, wird speziell
in den Fällen, wo die Zygote im Kopulationskanal gebildet wird,
Zygnemales. — Allgemeiner Teil.
schwer sein; andererseits kann man wohl in den Fällen, wo das eine
Gametangium den Inhalt des anderen in sich aufnimmt, von weib-
lichen und männlichen Zellen sprechen, — Doch lassen sich bei
einzelnen Arten männliche und weibliche Fäden an ihren kürzeren
und kleineren, oder längeren und größeren Zellen erkennen {Spiro-
gyra inßata, Spirogyra crassa). — In den meisten Fällen erfolgt -vor
der Bildung der Gameten in den Gametangien keine besondere Zell-
teilung; nur in einzelnen Fällen (bei Sirogonium [Fig. F, 47])
erfolgt typische Teilung. Von den beiden knieförmig kopulierenden
Zellen trennt die eine durch eine Scheidewand eine kleinere Zelle
ab, während die größere sich mit Reservestoffen füllt und zum
weiblichen Gameten wird. Die anderen kopulierende Zellen trennt
zunächst eine große sterile Zelle ab; hierauf erfolgt nochmals die
Abtrennung einer kleinen sterilen Zelle und erst dann ist die
kleine Zwischenzelle zum männlichen Gameten geworden. — Mög-
licherweise führen diese P'älle hinüber zu den Zygoten mit den
zwei bis vier anhängenden Zellen. Analog dazu ist die Bildung
der Gameten von Zygogonium, die vor ihrer Kopulation erst durch
eine Membran von der Mutterzelle abgegliedert werden und leiter-
förmig kopulieren (Fig. G, 61).
Die reifen Zygoten sind derbhäutig, meist rotbraun und ver-
schieden skulpturiert (Fig. 58, 76, 96 usw.). — Im allgemeinen
besteht die derbe Zygoten-
membran aus drei Schichten,
die sukzessive von außen nach
innen gebildet werden. Die
äußerste, meist aus Zellulose
bestehend, spaltet sich nicht
selten in zwei Lamellen, von
denen die äußere bald ver-
schleimt. Die Mittelhaut,
derb oft mit Leisten, Warzen,
Tüpfeln skulpturiert, ist recht
derb und fest und gibt die
Zellulosereaktion nicht; oft
ist sie stark braun verfärbt;
manchmal besteht auch sie
aus zwei Schichten. Die
innerste Membran ist zart,
liegt direkt dem Plasmainhalt
der Zygote an und gibt Zel-
lulosereaktion. — Die Zygote
ist von verschiedener Form,
kugelig bis ellipsoidisch, oft
mehr scheibenförmig; bei den
Zygnemales, bei denen die
Gameten, vorerst durch Zell-
teilung abgeschnürt werden,
ist dagegen die Form oft kompliziert, kubisch, polyedrisch bis
zylindrisch.
Nicht selten umgeben sich bereits die Gameten, ohne vorher
miteinander kopuliert zu haben, mit einer dicken Membran
(Parthenosporenbildung [Fig. H]). — Bei einzelnen Zygne-
malen {Spirogyra mirahilis) rundet sich, ohne irgendeine Beziehung
Fig. H. Zwei Parthenosporen (eine
keimend) von Spirogyra varians.
(Nach Klebs, Bedingungen der Fort-
pflanzung, I, 249.)
8
A. Pascher,
zur Kopulation, der Inhalt einer Zelle ab, und bildet ebenfalls eine
dickhäutige Spore (Fig. I).
Neben den normal vegetativen und den erwähnten sexuellen
oder asexuellen Sporenstadien werden bei einzelnen Zygnemalen
Akineten gebildet: die Membran verdickt sich bedeutend, es wird
selfr viel Reservesubstanz gespeichert, die Gallertscheide geschichtet
Fig. L
Fig. K.
Fig. I. Sporen von Spirogyra mirabüis {s^ keimend). (Nach Klebs,
S. 255).
Fig. K. Keimende Zygoten. 1 2 Sirogoniunt sticticum. 3 Mou-
geotia laetevirens. (Nach de Bary aus Oltmanns. I.)
und vergrößert. Die Fäden neigen dann zum Zerfall. Von heimischen
Formen ist es speziell Zygogonium ericetorum, das zur Bildung
Zygnemales. — Allgemeiner Teil. 9
solcher Stadien neigt, die Membran tiefbraun färbt und in den
Zellen massenhaft Öl bildet. Bei der Keimung wird die dicke
Membran zersprengt und die Protoplasten bilden neue Zellen.
Die Zygoten machen gewöhnlich eine längere Ruhezeit durch,
während welcher sie meist recht widerstandsfähig sind. Dann ver-
schwindet das Öl, es wird Stärke zurückgebildet. Der Inhalt quillt;
dabei reißt die Zygote entweder durch einen unnegelmäßigen Riß auf
oder aber die Zygote öffnet sich in bestimmter Form (bei Cratero-
spermum mit einem Deckel (Fig. K), und es tritt ein zunächst ein-
zelliger Keimling heraus, der sich bald in zwei Zellen teilt. Die
eine der beiden Zellen teilt sich in rascher Folge weiter und bildet
den Faden, die andere bleibt reduziert und bildet ein einfaches
Rhizoid aus, das erst spät die leere Zygotenhaut abstreift. Ähnlich
verhalten sich auch Sporen und Parthenosporep wie Akineten bei
der Keimung.
Die Fäden der Zygnemalen zeigen deutliche Bewegung. Ver^
worrene Klumpen von Zygnema, Mougeotia, Spirogyra und anderen
Formen entwirren sich rasch und werden strahlig. Diese Bewegung
sowie das Krümmen und Pendeln der Fäden geht auf Unterschiede
im Wachstum zurück (Hofmeister).
Die verwandtschaftlichen Beziehungen der Zygnemalen
sind relativ klar. Mit den Chlorophyceen im engeren Sinne haben
sie unmittelbar kaum was zu tun. Als nächste Verwandte kommen
nur die Desmidiaceae saccodermae (Mesotaeniaceae) in Betracht. Man
geht vielleicht nicht fehl in der Annahme, beide auf gleiche od^r
ähnliche Vorfahren zurückzuleiten, als deren einen Seitenzweig:,
der vor allem das Leben in fadenförmigen Kolonien ausgebildet
hat, sie aufgefaßt werden können. Aus dieser Form der kolonialen
Vereinigung erklären sich auch leicht die geringen Differenzen in
den Details des Konjugationsaktes zwischen Zygnemales und Des-
midiaceae saccodermae. Ob wir nun als Wurzel der Zygnemalen
die jetzigen Desm.idiaceae saccodermae deuten wollen, läßt sich nicht
sicher beweisen. Die große Übereinstimmung im Zellbau, vor allem
der Umstand, daß wir bei den genannten Desmidiaceen teilweise
übereinstimmende Chromatophorentypen vorfinden, schiene dafür zu
sprechen. — Doch möge der Hinweis genügen, daß tatsächlich
zwischen Desmidiaceae saccodermae und den Zygnem.ales engere Be-
ziehungen bestehen als zwischen letzteren und irgendeiner anderen
Algengruppe.
Die Zygnemalen sind fast ausschließlich Bewohner des Süß-
wassers. Nur einzelne Arten gehen ins Brackwasser, — marin ist
keine. Im allgemeinen sind sie auf ruhig stehendes oder nur sehr
langsam ziehendes Wasser beschränkt, in fließendem Wasser finden
sich größere Mengen nur passiv verankert. An feuchten Stellen
außerhalb des Wassers finden sich nur einzelne Zygnemen. Durch
ihre ungemein rege Vermehrung erfüllen einzelne Arten kleinere
Lachen, Tümpel und andere stehende Gewässer in kürzester Zeit
und treten in Form dichter, meist infolge starker Besonnung gelb-
grüner Watten auf; andere dagegen sind mehr vereinzielt und bilden
derartige Ansammlungen relativ selten. Makroskopisch sind sie be-
10 A. Pascher,
reits meist an ihrer reichen Verschleimung erkennbar. Sehr kalk-
reiche Wasser meiden die meisten Arten, — ebenso stark huminsaure
Gewässer. — Im allgemeinen sind wir trotz ihrer großen Verbreitung
im Detail noch recht wenig über ihre Biologie unterrichtet und
nur von sehr wenigen haben wir Kenntnis über die Bedingung
ihres reicheren Auftretens. Einzelne sind wohl typisch wärme-
liebend, andere verschwinden wieder gegen den Sommer zu, — um
im Herbste wiederzukommen — und es verhalten sich dann oft
nahe verwandte Arten sehr verschieden. Im allgemeinen sind aber
doch die allgemeinen Bedingungen des Vorkommens speziell bei
dieser Gruppe gleichmäßiger als bei mancher anderen. Deshalb
konnten speziell bei den Zygnemalen keine näheren Details darüber
gegeben werden.
Dasselbe gilt für die' Kultur. Einzelnehalten sich ohne weiteres
Zutun monatelang und jahrelang in sich selbst überlassenen Kultur-
gefäßen in den Nährlösungen, andere und insbesondere die
größeren Spirogyren — die wärmescheuen Formen — sterben,
trotz aller Hilfsmittel, in kurzer Zeit ab.
Ebenso sind die Zygnemales in bezug auf ihre Konjugation
von äußeren Faktoren abhängig. — Insbesondere hat Klebs die
Bedingungen der Fortpflanzung einzelner Spirogyra-kviQxv studiert.
Die Bedingungen sind für die einzelnen Arten verschieden, jede Art
verhält sich etwas anders. — Spirogyra inflata wurde unter anderem
dadurch zur Konjugation veranlaßt, daß sie in wenig Wasser bei
hellem Lichte größer wurden; ähnliches gilt für Spirogyra varians,
Spirogyra arcta. Das scheint auch für andere Spirogyren zu gelten.
Aus diesen Befunden Klebs erklärt sich auch die Tatsache leicht,
daß Spirogyren besonders in kleinen gut durchwärmten und durch-
leuchteten Wasserlachen kopulieren. Bei Zygnema stelUmim genügt
(eigene Beobachtung) eine schwache Temperaturerhöhung zur Bildung
von Zygoten. Im allgemeinen wäre gerade darin noch ziemlich viel
zu erarbeiten. — In der Natur spielen aber sicher nicht nur diese
länger andauernden Reize eine Rolle; von großer Wirkung sind
nicht selten kurze, stark wechselnde Reize. Plötzliche tiefe Ab-
kühlung, besonders in den Frühjahrs- und Herbstnächten, spielen
mit. Darin stimmen insbesondere Mougeotien mit einzelnen faden-
förmigen Chlorophyceen überein.
Für die Präparation und die färberische Darstellung
der Bestandteile der Zelle stellen die Zygnemalen ein hervorragend
geeignetes Qbjekt dar. Am besten eignet sich fixiertes Material.
Als Fixierungsmittel kommt vor allem in Betracht die v.Pfeif forsche
Fixierflüssigkeit (1 Teil Holzessig -\- l Teil Methylalkohol -f- 1 Teil
Formaldehyd); ferner Flemmingsche Lösung'), Chromsäure- (l°/o
oder 0,5 "/o) und Pikrinsäurelösung, welche beide gründliches Aus-
wässern erfordern; ferner v. Rathsche Mischung). Für manche Fälle
leistet ausgezeichnete Dienste einfache Behandlung mit Jodwasser
bei genügend langem Einwirken. Nach dem Fixieren in allen
Fällen gutes Auswaschen und, falls nicht gleich die Aufarbeitung
■ 1) 70ocm l%igfi Chromsäure, 5 ccm Eisessig, 90 com Wasser. — Fixierflüssig-
keit soll mindestens das Hundertfache des zu fixierenden Algenmagmas darstellen.
12—24 Stunden fixieren.
Zygnemales. — Allgemeiner Teil. 11
erfolgt, Aufbewahren in Glyzerin, oder noch besser nach besonders
sorgfältiger Überführung in Alkohol. Auch Forraolwasser (4 "/o
Formaldehydlösung) hat sich bestens bewährt.
AlsFärbungsmethodenkommt vor allem die v. Pfeiffersche')
Methode in Betracht, die mit Magdalarot, Anilinblau, — allein oder
in Kombination mit Eisenchloridbeizung und Echtgriin herrliche
Resultate gibt und bei der die gefärbten Objekte nach Überführung
in Alkohol in venetianischen Terpentin eingeschlossen werden (vgl.
Aligemeiner Teil über Chlorophyceen, Heft IV). Selbstverständlich
geben auch alle gebräuchlichen Färbungsmittel gute Resultate,
Methylgrün, Karmin, Boraxkarmin, Hämalaun, Hämatein. Für spe-
zielle Kernstudien hat sich auch hier das Eisenhämatoxylin und das
Safranin bestens bewährt. Die Gallertscheiden werden bereits durch
bloße Einlegung in Karmin oder Tuschemulsion deutlich; ferner
bewährt sich hier sehr die Klebssche Methode: Beizen mit Gerb-
säurelösung und Färben mit Vesuvin; auch Mucikarmin. Zur
Tinktion der Membran empfiehlt sich u. a. : Kongorot, Gentiana-
violett, Methylblau, Methylviolett in verdünnten Lösungen.
1) Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik, Bd. XXVI, S. 674.
Wichtigste Literatur.
A. de Bary, Untersuchungen über die Familie der Conjugaten. Leip-
zig 1858.
P. T. Cleve, Försök tili en monografi öfver de svenska arterna af alg-
familjen Zygnemaceae (Nova acta reg. Sog. sc. Upsala, ser. 3, vol. 6,
1868).
L. Rabenhorst, Flora europaea algarum 3. Lipsiae 1868.
V. Wittrock, Om Gotlands och Ölands sötvattensalger (Bih. k. svenska
Vet.-ak. handl. i. Stockholm 1872).
V. Wittrock, On the sporeformation of the Mesocarpeae and especially
of the new genus Gonatonema (1. c. 5. 1878).
P. Petit, Spirogyra des environs de Paris. Paris 1880.
J. B. De Toni, Syllc^e algarum. i. Chlorophyceae. Patavii 1889.
N. Wille, Zygnemaceae und Mesocarpaceae (Engler u. Prantl, Die
natürlichen Pflanzenfamilien. Lief. 40. Leipzig 1890; Nachträge,
Lief. 236 — 237. Leipzig 1909).
W. and G. S. West, Observations on the Conjugatae (Ann. of Bot. 12.
London 1898).
G. S. West, A treatise on the British fresh water Algae. Cambridge
1904.
F. Oltmanns, Morphologie und Biologie der Algen, Jena 1904/05.
F. S. Collins, The green algae of North America (Tufts College stud.
3. 2, 1912).
Spezieller Teil.
Von
0. Borge (Stockholm).
Bestimmungsschlüssel der Familieni)^). ^
I. Der ganze Inhalt der kopulierenden Zellen geht in die Zygote "
ein. Zygnemaceae (S. 12).
II. Nur ein Teil des Inhaltes der kopulierenden Zellen geht in
die Zygote ein. Mesocarpaceae (S. 37).
Zygnetnaceae.
Bei der Kopulation kontrahiert sich der protoplasmatische In-
halt der Zellen, so daß zwei Gameten entstehen, welche dann
verschmelzen und die Zygote bilden. Die Gattung Zygogonium
weicht insofern ab, daß der Inhalt der kopulierenden Zellen sich
im Kopulationskanal zu beiden Seiten der Querwand zu zwei Ga-
meten sammelt, welche durch Wände von den übrigen Teilen der
Mutterzellen abgegrenzt werden, wonach die beiden Gameten, nach-
dem die Querwand aufgelöst ist, verschmelzen und die Zygote
bilden.
Bestimmungsschlüssel der Gattungen.
I. Die kopulierenden Zellen bilden direkt die Zygote.
1. 1 bis mehrere wandständige, spiralbandförmige ChromatO'|
phoren. Spirogyra (S. 13)
1) Bestimmt können , soweit nicht die einzelnen Gattungen durch and
morphologische Merkmale charakterisiert sind, nur fruchtende Formen werdi
,Das gilt speziell und mehr für die Arten.
2) Verwechslungen von Zygnemalen mit anderen fadenförmigen Grünalgen sin
nicht leicht möglich. Spirogyra ist durch ihre grünen Schraubenbänder, Zygnema ^\x(sth.
seine sternförmigen Chromate phoren charakterisiert. Die meisten^anderen Zygnemalen
besitzen ebenfalls leicht erkennbare große Chromatophoren und Pyrenoide — Ver-
wechslungen können, soweit meine Erfahrung reicht (ich beziehe mich hier auf Fälle
aus meinem Praktikum) mit Mikrospora und jenen Oedogoynn tu- Äxten stattfinden, bei
denen der Chromatophor in schmale und stellenweise anastomosierende Längsbänder
aufgelöst ist. Erstere, mit kurzzelligen Mougeotion verwechselt, hat Zellmembranen,
die sich aus H-Stücken zusammensetzen; die abgebrochenen Zellfäden werden daher
bei Mikrospoi-a zweispitzig Die erwähnten Oedogontum-kxten sehen bei ganz oberfläch-
licher Betrachtung Spirogyren oder Sirogonien mit fast längsstehenden Chlorophyll-
bändern nicht unähnlich, zeigen aber immer an einzelnen Fäden die charakteristische
Kappenbildung (vgl. Ocdot^om'um in Heft VI). — Eine unsichere Stellung nimmt
der im Anhang zu den Zygnemalen ausführlich behandelte M^so^erron ein, eine
meist unverzweigte fadenförmige grüne Alge, die einer Zygnemale mit axialem Chro-
matophor nicht unähnlich sieht. Der Chromatophor ist aber etwas seitenständig und
ist nicht p'att, sondern trogartig einseitig ausgebaucht (vgl. Anhang zu den Zygn^
malen und Figur.} A. P.
I
Zygnemales. — Spezieller Teil.
13
2. 2 axile, sternförmige Chromatophoren. Zygnema (S. 32).
3. 1 axiles, plattenförmiges Chromatophor. Debarya (S. 36).
II. Die kopulierenden Zellen bilden im Kopulationskanal zuerst
zwei Gametangien. Zygogomum (S. 37).
Spirogyra Link.
Vegetative Zellen eben so lang als breit oder 2 bis mehr-
lals länger; Querwände gleichmäßig dick oder mit einer nach innen
vorspringenden Ringleiste (gefaltete Querwände). 1 bis mehrere
randständige, mehr oder weniger schraubig gewundene, bandförmige
Jhromatophoren mit je mehreren Pyrenoiden. Kopulation leiter-
förmig oder lateral, selten {Sp. stictica) direkt zwischen den knie-
förmig gegen einander gebogenen Zellen. Die Zygote wird stets
[n einer der kopulierenden Zellen gebildet, niemals im Kopulations-
inal.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Kopulation leiterförmig oder lateral.
1. Querwände der Zellen meist gefaltet.
A. Zellen meist mit 1 Chromatophor.
a. Zygotenmembran glatt.
a. Fruchtende Zellen mehr oder weniger angeschwollen.
* Vegetative Zellen unter 15 ^ dick.
S. tenuisäima 1.
** Vegetative Zellen 15 ii dick oder mehr.
t Fruchtende Zellen in der Mitte zylindrisch.
S. quadrata 2.
tt Fruchtende Zellen in der Mitte bauchig an-
geschwollen.
X Vegetative Zellen 3 — lOmal so lang als
dick.
^ Vegetative Zellen 15 — 20 ii dick.
S. inflata 3.
## Vegetative Zellen 21—33 fx dick.
S. Greyilleana 4.
XX Vegetative Zellen 10 — 25 mal so lang als
dick. S. Spreeiana 5.
ß. Fruchtende Zellen nicht oder undeutlich ange-
schwollen.
* Vegetative Zellen 19—30 ix dick. S. Weberi 6.
** Vegetative Zellen 30—33 ^ dick. S. laxa 7.
b. Die zweite Schicht der Zygotenmembran mit netz-
artigen oder warzenförmigen Verdickungen.
a. Fruchtende Zellen angeschwollen. S. areolata 8.
ß. Fruchtende Zellen nicht oder kaum merklich an-
geschwollen. S. protecta 9.
B. Meist 2 bis mehrere Chromatophoren.
a. Zygotenmembran glatt.
a. Fruchtende Zellen kräftig angeschwollen.
* Fruchtende Zellen zylindrisch angeschwollen
(S. quadrata f. bifasciata 2).
** Fruchtende, Zellen bauchig angeschwollen.
S. insignis 10.
14 0. Borge,
ß. Fruchtende Zellen leicht angeschwollen.
* Vegetative Zellen 26—33 (x dick. S. Hassallii 11.
** Vegetative Zellen etwa 45 fx dick. S. Hartigii 12.
b. Die zweite Schicht der Zygotenmembran mit netz-
förmigen Verdickungen.
a. Chromatophoren fast gerade. S. faUax 13.
ß. Chromatophoren schraubig.
* Zygoten oval-elliptisch. S. reticulata 14.
** Zygoten oval bis fast rund (S. areolata 8).
2. Querwände der Zellen meist nicht gefaltet.
A. Zellen meist mit einem Chromatophor.
a. Zygotenmembran glatt oder fein punktiert.
a. Fruchtende Zellen mehr oder weniger kräftig an-
geschwollen.
* Fruchtende Zellen an beiden Seiten ange-
schwollen.
t Vegetative Zellen unter 15 ^a dick.
S. flavescens 15.
tt Vegetative Zellen über 15 fx dick.
X Vegetative Zellen unter 40 fx dick.
i^ Zygoten gleichförmig.
> Fruchtende Zellen immer durch
sterile getrennt. S. punctata 16.
>> Fruchtende Zellen gewöhnlich
nicht durch sterile getrennt.
! Zygoten breit oval.
S. subsalsa 17.
!! Zygoten elliptisch.
— Zellen lange vor der Ferti-
lität angeschwollen.
S. mirabilis 18.
= Zellen vor der Fertilität
nicht angeschwollen.
§ Zygoten 2 — 3 mal solang
als breit.
S. catenaefonnis 19.
§§ Zygote 1— r/s mal so
lang als breit.
O Vegetative Zellen
25— 30^ dick, P/^-
bis 3 mal so lang.
S. affinis 20.
OO Vegetative Zellen
30—35 fx dick, 4-
bis 10 mal so lang.
S. olivascens 21.
#:^ Zygoten ungleichförmig.
S. polymorpha 22.
XX Vegetative Zellen 40 n dick oder mehr.
S. fuscoatra 23.
♦♦ Fruchtende Zellen nur an der Kopulationsseite
angeschwollen.
I
s
Zygnemales. — Spezieller Teil. 15
t Vegetative Zellen 18—21 [i, dick.
S. gracUis 24.
tt Vegetative Zellen 30—40 fi dick.
S. varians 25.
ß. Fruchtende Zellen nicht oder wenig angeschwollen.
♦ Zygoten gleichförmig.
t Zygoten elliptisch.
X Vegetative Zellen unter 40 (a, dick.
/ Mittelschicht der Zygotenmembran
glatt.
) Zygoten 18—26 fi dick.
S. communis 26.
>> Zygoten 30 (x dick.
^S. Jürgensii 27.
:^^ Mittelschicht der Zygotenmembran fein
punktiert. S. Lagerheimii 28.
XX Vegetative Zellen mehr als 40 (x dick.
S. condensata 29.
tt Zygoten oval,
X Zygotenmembran glatt.
^ Vegetative Zellen 22—38 ^ dick.
S. longata 30.
## Vegetative Zellen 39—50 ^ dick.
S. porticalis 31.
^^ Vegetative Zellen 72—75 (x dick.
S. gaUica 32.
XX Die zweite Schicht der Zygotenmembran
skrobikuliert. S. velata 33.
** Zygoten ungleichförmig. S. lutetiana 34.
b. Mittelschicht der Zygotenmembran netzförmig verdünnt.
a. Immer 1 Chromatophor. S. daedalea 35.
ß. Meist 2 (1—3) Chromatophoren (S. reticiilata 14).
B. Meist 2 bis mehrere Chromatophoren.
a. Zygoten elliptisch bis fast rund, nicht abgeplattet.
a. Vegetative Zellen nicht über 51 ^ dick.
* Fruchtende Zellen nicht oder kaum angeschwollen.
t Chromatophoren mit ^ — 2 Umgängen.
X Chromatophoren mit ^ — 1 Umgang.
S. irregularis 36.
XX Chromatophoren mit 1—2 Umgängen.
S. decimhia 37.
tt Chromatophoren mit 2^4 — '^Vi Umgängen.
S. riYuIaris 38.
*♦ Fruchtende Zellen mehr oder weniger kräftig
angeschwollen,
t Zygotenmembran glatt.
X Vegetative Zellen unter 35 (i dick.
(S. polymorpha 22)
XX Vegetative Zellen 35 fi dick oder mehr.
^ 2—3 Chromatophoren.
> 2 Chromatophoren mit 3—4 Um-
gängen. S. adnata- 39.
W <>• Borge,
>> 2 — 3 <ühromatophoren mit 2 — 8^4
Umgängen. S. dubia 40.
^^ 4 Chromatophoren. S. fluviatilis 41.
tt Mittelschicht der Zygotenmembran netz-
förmig verdickt oder mit unregelmäßigen
Vertiefungen.
X Mittelschicht der Zygotenmembran mit
unregelmäßigen Vertiefungen.
S. Grossi 42.
XX Mittelschicht der Zygotenmembran netz-
förmig verdickt.
:jt 1—3 Chromatophoren mit 2 — 4 Um-
gängen. (S. reticulata 14.)
#^ 3 — 4 Chromatophoren, fast gerade oder
mit 14— IH Umgänge. (S. fallax 13.)
ß Vegetative Zellen über 51 /x dick.
* Zygotenmembran glatt.
t Zygoten nicht über 85 fz dick.
X Zygoten fast kugelrund. S.mai^aritata 43.
XX Zygoten oval mit breit abgerundeten
Enden. S. neglecta 44.
XXX Zygoten elliptisch mit zugespitzten Enden.
:iA Chromatophoren gerade oder mit 14
bis IV^ Umgängen. S. nitida 45.
^/ Chromatophoren mit 1^2 — 4 Um-
gängen. S. turfosa 46.
tt Zygoten über 85 fx dick.
X Vegetative Zellen an den Scheidewänden
eingeschnürt. S. ju^s 47.
XX Vegetative Zellen an den Scheidewänden
nicht eingeschnürt.
^ Vegetative Zellen höchstens 113 fi, dick.
S. setifoimis 48.
4:^ VegetativeZellen wenigstens 150// dick.
S. polytaeniata 49.
** Mittelschicht der Zygotenmembran netzförmig
• verdickt. S. Reinhardii 50.
b. Zygoten linsenförmig oder oval, aber zugeplattet.
a. Zygoten breitoval und zugeplattet. S. crassa 51.
ß. Zygoten linsenförmig.
* Kleinster Durchmesser der Zygote unter 70 /^.
t Zygotenmembran glatt. S. majuscula 52.
tt Mittelschicht der Zygotenmembran skrobi-
kuliert. S. bellis 53.
** Kleinster Durchmesser der Zygote über 70 /n.
t Vegetative Zellen unter 50 fx dick.
S. pellucida 54.
tt Vegetative Zellen über 70 fx dick.
S. maxima 55.
II. Kopulation knieförmig. S. stictica 56.
1. Spirogyra tenuissima (Hass.) Kütz. (Fig. 1) (= Rhynchonema
minimum Kütz.; inkl. Sp. Naegeln Kütz.). — Vegetative Zellen
•8^13. fi dick, 4— 20 mal so lang, mit gefalteten Scheide-
ZygnemaleS. — Spezieller Teil. rl?7
wänden; ein Chromatophor mit 3 — 5^4 Umgängen. Fruchtende
Zellen stark angeschwollen, nicht verkürzt, 31 — 42 ^ dick.
Zygoten elliptisch, 25 — 32 (a. dick, etwa 2 mal so lang, mit
glatter, gelblicher Membran.
2. Spirogyra quadrata (Hass.) Petit (Fig. 2) (= Rhynchonema
quadratum Kütz.). — Vegetative Zellen 24 — 34 ^ dick, 3 bis
9 mal 80 lang, mit gefalteten Scheidewänden; ein Chromatophor
(f. hifasciata Kirchner hat zwei) mit 1^ — 6 Umgängen.
Fruchtende Zellen stark angeschwollen, 48 — 54 ii dick, in der
Mitte zylindrisch. Zygoten elliptisch bis zylindrisch-elliptisch,
38 — 48 fx dick, l^^ — 2 mal so lang, mit glatter, brauner Membran.
Kopulation meist lateral.
3. Spirogyra inflata (Vau eh.) Rab. (Fig. 3) (= Sp. gastroides
Kütz., Rhynchonema Jenneri und dubium Kütz.). — Vegetative
Zellen 1 5 — 20 fi dick, 3 — 9 mal so lang, mit gefalteten Scheide-
wänden ; ein Chromatophor mit 3 — 8 Umgängen. Fruchtende
Zellen kräftig angeschwollen, 35 — 48 /^ dick, eben so lang
oder etwas kürzer als die vegetativen. Zygoten elliptisch,
29 — 36 II dick, etwa 2 mal so lang, mit glatter olivgrüner
Membran.
4. Spirogyra Orevüleana (Hass.) Kütz. (Fig. 4) (^Sp. inaequalis
Kütz., Rhynchonema vesicatum, und diductuni Kütz.). — Vege-
tative Zellen 21 — 33 ii dick, 3 — 10 mal so lang, mit gefalteten
Scheidewänden; ein Chromatophor, in einzelnen Zellen zwei,
mit 4— 9 Umgängen. Fruchtende Zellen kräftig angeschwollen,
36—43 lA dick. Zygoten oval mit abgerundeten Enden, 30 bis
37 ^ dick, 2— 214 mal so lang, mit glatter gelblicher Membran.
5. Spirogyra Spreeiana Rab. (Fig. 5). — Vegetative Zellen J8 bis
24 ^ dick, JO — 25 mal so lang, mit gefalteten Scheidewänden;
1 Chromatophor mit 1'/, — 4 Umgängen. Fruchtende Zellen
angeschwollen, nicht verkürzt, 30 — 42 {x dick. Zygoten ellip-
tisch, 30 — 36 IX dick, 2 — 3 mal so lang, mit glatter, gelblicher
Membran. — Gefunden bei Lüneburg und in Baden.
6. Spirogyra Weben Kütz. (Fig. 6) (= Sp. Homschuchü Kars t.,
Rhynchonema intermedium Kütz.). — Vegetative Zellen 19 — 30/^
dick, 4 — 16 mal so lang, mit gefalteten Scheidewänden; 1 Chro-
matophor mit 3 — 6Y2 Umgängen. Fruchtende Zellen nicht
oder wenig angeschwollen, nicht verkürzt. Zygoten oval,
21—32 II dick, P/.^ — 2mal so lang, mit glatter Membran.
7. Spirogyra laxa Kütz. (Fig. 7). — Vegetative Zellen 30—33 ^
dick, 4 — 7 mal so lang, mit gefalteten Scheidewänden ; ein Chro-
matophor mit 37,-5 Umgängen. Fruchtende Zellen nicht
angeschwollen und nicht verkürzt. Zygoten elliptisch, an den
Enden verschmälert, 30—33 11 dick, 2— 2i/:>mal so lang, mit
glatter, gelblicher Membran.
8. Spirogyra areolata Lagerh. (Fig. 8). — Vegetative Zellen
30 jM dick, 5— 9 mal so lang, mit gefalteter Membran; 1 — 2 Chro-
matophoren mit 4 — 9 Umgängen. Fruchtende Zellen an-
geschwollen. Zygoten oval — fast rund, 60—126 // lang,
40 — 57 jM dick; Membran braungelb mit 4 Schichten, die
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft IX. 2
18
0. Borge,
Zygnemales. — Spezieller Teil. 19
nächstäußerste gefeldert. — Im Gebiete bis jetzt nur bei
Pinneberg in Schleswig-Holstein gefunden. |
9. Spirogyra protecta Wood (Fig. 9) (= Sp. calospora f. gradlior
■ Cleve, Sp. calospora Petit). — Vegetative Zellen 27 — 42 ^
dick, 4 — 12 mal so lang, mit gefalteten Scheidewänden; ein
Chromatophor mit 214 — 7 Umgängen. Fruchtende Zellen
wenig oder nicht angeschwollen. Zygoten elliptisch oder zylin-
drisch-elliptisch mit abgerundeten Enden, 36 — 50 */x dick;
11/2 — 3 mal so lang; Membran gelb mit warziger Mittelschicht.
10. Spirogyra insignis (Hass.) Kütz. (Fig. 10). — Vegetative
Zellen 39 — 42 fj. dick, 4 — 14 mal so lang, mit gefalteten
Scheidewänden; 3 (2—4) Chromatophoren mit 72 — IV2 Um-
gängen (var. Hantzschii Rab. (= Sp. Hantzschn Rab.) 2 (3)
Chromatophoren mit 2 — 4 Umgängen; var. Foersteri '^oM.mx^XQ
Vegetative Zellen 32 — 40 ^x dick, meist 4 Chromatophoren mit
l — 2 Umgängen). Fruchtende Zellen verkürzt, kräftig ange-
schwollen. Zygoten elliptisch, bis 28 fx dick, 72 — 3 mal so
lang, mit glatter Membran.
11. Spirogyra Hassallii (Jenner) Petit (Fig. 11) (= Rhyncho-
nema Hassalhi Kütz.). — Vegetative Zellen 26 — 33 ^ dick,
4— 8 mal so lang, mit gefalteten Scheidewänden; 2 Chromato-
phoren mit IV2— 2 Umgängen. Fruchtende Zellen leicht an-
geschwollen, bis 48—50 ^ dick. Zygoten elliptisch, 39—48 (a
dick, lYa — 3mal so lang, mit glatter gelber Membran.
12. Spirogyra Hartigii (Kütz.) (Fig. 12) (= Rhynchonema Hartigii
Kütz.). — Vegetative Zellen etwa 45 ^ dick, 12 — 15 mal so
lang, mit gefalteten Scheidewänden; 2 Chromatophoren mit
2 Umgängen. Fruchtende Zellen leicht angeschwollen. Zygoten
elliptisch, 272 mal so lang als breit. — Braunschweig.
13. Spirogyra fallax (Hansg.) Wille (Fig. 13) (= Sp. insignis
var. fallax Hansg.). — Vegetative Zellen 33—45 ^i dick, 2 bis
8 mal so lang, mit einfachen oder gefalteten Querwänden;
3 — 4 Chromatophoren, fast gerade oder mit y^. — 1/4 Umgängen.
Fruchtende Zellen verkürzt, angeschwollen, 40—75 11 dick, mit
ganz kurzem oder fast keinem Kopulationskanal. Zygoten
elliptisch, 45—81 ii dick; Mittelschicht der Membran braun
mit netzförmigen Verdickungen.
14. Spirogyra reticulata Nord st. (Fig. 14). — Vegetative Zellen
28—42 II dick, 4— 11 mal so lang, oft mit gefalteten Scheide-
wänden; 1—3 (meist 2) Chromatophoren mit etwa 2—4 Um-
gängen. Fruchtende Zellen etwas angeschwollen, 48—58 ^
dick, 214— 5 mal so lang. Zygoten oval-elliptisch, 46—56 ix
dick, 2 mal so lang; Mittelschicht der Membran gelb mit netz-
förmigen Verdickungen. — Im Gebiete bis jetzt nur bei Bremen
und Itzehoe gefunden.
Fig. 1—9. 1 Spirogyra tenuissima. 2 Sp. quadrata. 3 Sp. inflata.
4 Sp. Grevilleana. 5 Sp. Spreeiana. 6 Sp. Weberi. 7 Sp. laxa.
8 Sp. areolata. 9 Sp. protecta. (1—7 nach Petit; 8 nach Lager-
heim; 9 nach Petit).
2»
20
0. Borge,
13 b,
Zygnemales, — Spezieller Teil. 21
15. Spirogyra flavescens (Hass.) Kütz. (Fig. 15). — Vegetative
Zellen 10—14 fj, dick, 3 — 4 mal so lang, mit einfachen Scheide-
wänden; ein Chromatophor mit 1 — 3 Umgängen. Fruchtende
Zellen angeschwollen. Zygoten oval mit abgerundeten Enden,
20—23 dick, 1 — l^^nfial so lang, mit gelber Membran.
var. parva (Hass.) Cleve {= Sp. parva Kütz.) — Vegetative
Zellen 8^—10 [j. dick. Zygoten 10 ß dick, 2— 3 mal
so lang.
16. Spirogyra punctata Cleve (Fig. 16). —Vegetative Zellen 20 bis
30 fx dick, 4— 12 mal so lang, mit einfachen Querwänden; ein
Chromatophor mit 3^4—7 Umgängen. Fruchtende Zellen mehr
oder weniger angeschwollen, stark verkürzt, immer durch
sterile getrennt; Kopulationsschlauch nur von der männlichen
ausgehend. Zygoten oval-elliptisch, 28 — 37 [j, dick, 1^4 — 2 mal
so lang; Mittelschicht der Membran gelblich und fein punk-
tiert. — Schwarzwald.
17. Spirogyra subsalsa Kütz. — Vegetative Zellen 24— 26 |U dick,
1 — 2 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden; 1 Chromatophor
mit 2—3 Umgängen. Fruchtende Zellen angeschwollen. Zygoten
breit oval.
18. Spirogyra mirabilis (Hass.) Kütz. (Fig. 17). — Vegetative
Zellen 18 — 27 (a. dick, 4 — lOmal so lang, mit einfachen Quer-
wänden; 1 Chromatophor mit 4^4 — 7 Umgängen. Kopulation
nicht bekannt, wohl aber Parthenosporenbildung. Partheno-
sporenbildende Zellen bereits lange vor der Bildung der Par-
thenosporen angeschwollen. Parthenosporen elliptisch, 24 bis
29 /M dick, 1^—2 mal so lang; mit glatter, brauner Membran.
19. Spirogyra catenaeformis (Hass.) Kütz. {Sp. turpis Kütz. =
Rhynchonema inalleolum Kütz., R. an^ulare Kütz.) (Fig. 18).
— Vegetative Zellen 20—27 ^i dick, 2 — 5^ mal so lang, mit ein-
fachen Scheidewänden; 1 Chromatophor mit 1^4—6 Umgängen.
Fruchtende Zellen angeschwollen, bis 38 pi. dick. Zygoten el-
liptisch, 24—32 [i dick, 2 — 3 mal so lang, mit gelber Membran.
20. Spirogyra affinis (Hass.) Kütz. (= Rhynchonema affine Kütz.)
(Fig. 19). — Vegetative Zellen 25—30 ix dick, 1^—3 mal so
lang, mit einfachen Scheidewänden; 1 Chromatophor mit 1 bis
3^ Umgängen. Fruchtende Zellen stark angeschwollen. Zy-
goten elliptisch, 28—33 ^ dick, 1—1^4 mal so lang.
21. Spirogyra olivascens Rab. — Vegetative Zellen 30—35 ii
dick, 4— lOmal so lang, mit einfachen Scheidewänden; 1 Chro-
mophor mit 3—4 Umgängen. Fruchtende Zellen mehr oder
weniger angeschwollen, bis auf Vs verkürzt. Zygoten breit
elliptisch, olivbraun.
Fig. 10 — 16. 10 Spirogyra insignis. 11 Sp. Hassallii. 12 Sp. Har-
tigii, 13 Sp. fallax. 14 Sp. reticulata. 15 Sp. flavescens. 16 Sp
punctata. (10, 11 nach Petit; 12 nach Kützing; 13a nach Wille
13b, 14 Orig.; 15, 16 nach Petit).
22
0. Borge,
Zygnemales. — Spezieller Teil. 23
22. Spirogyra polymoi^ha Kirchn. — Vegetative Zellen 22 — 23 jx
dick, 2 — 11 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden; 1 Chro-
matophor mit 3—10, oder 2 mit 1 — 3*4 Umgängen. Fruchtende
Zellen angeschwollen, 26—43 ^ dick, 2*4 — 6 mal so lang. Zy-
goten polymorph (breit elliptisch oder abgerundet rhombisch
oder mehr zylindrisch).
23. Spirogyra fuscoatra Rab. — Schmutzig grüne, fruchtend
schwärzliche Rasen. Vegetative Zellen 40—55 (a dick, 2 — 4 mal
so lang, mit einfachen Scheidewänden. 1 Chromatophor mit
2— 2V2 Umgängen. Zygoten kugelig, oblong, elliptisch oder
zylindrisch, 47—39 (x dick, bis 4 mal so lang, mit gelbbrauner
Membran.
24. Spirogyra gracilis (Hass.) Kütz. (Fig. 20). — Vegetative Zellen
18 — 21 fi dick, 3— 5 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden;
1 Chromatophor mit ^—3% Umgängen. Fruchtende Zellen
nur an der Kopulationsseite angeschwollen. Zygoten oval,
27—30 fi dick, 2 mal so lang, mit gelber Membran.
25. Spirogyra yarians (Hass.) Kütz. (Fig. 21) (= Rhynchonema
fVoodsn Kütz., inkl. Sp. arcta (Ag.) Kütz., Sp. nodosa Kütz.,
Sp. torulosaKntz., Sp.ventrjcosa Kütz. und Sp.intermedia'Kvih^.
— Vegetative Zellen 30 — 40 ix dick, 1 — 3 mal so lang, mit
einfachen Scheidewänden; 1 Chromatophor mit IVs"— 4^4 Um-
gängen. Fruchtende Zellen nur an der Kopulationsseite an-
geschwollen; auch die übrigen Zellen der Fäden, die nicht kopu-
lieren, meist kräftig angeschwollen. Zygoten gerundet, oval
bis elliptisch, 24—39 n dick, 1^4—2^ mal so lang, mit glatter
Membran (var. scrobiculata Stockm. hat die Zygotenmembran
fein skrobikuliert).
26. Spirogyra communis (Hass.) Kütz. (Fig. 22) (= Sp. subUlis
Kütz., Rhynchonema reversum Kütz.). — Vegetative Zellen
18 — 26 II dick, 2— 5 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden;
1 Chromatophor mit 1^^ — ^ Umgängen. Fruchtende Zellen
gar nicht angeschwollen. Zygoten elliptisch, 19 — 26. ^ dick,
2 — 3 mal so lang, mit gelber Membran.
27. Spirogyra Jüi^ensii Kütz. (Fig. 23). —Vegetative Zellen 24 bis
30 jM dick, 2^— 5 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden;
1 Chromatophor mit 2 — 4 Umgängen. Fruchtende Zellen leicht
angeschwollen. Zygoten elliptisch, 30 ^ dick, 2 mal so lang,
mit goldgelber Membran.
28. Spirogyra Lagerheimii Wittr. (Fig. 24). — Vegetative Zellen
25—33 [Ji dick, 3— 5 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden;
1 Chromatophor mit 2'/^ — 3^2 Umgängen. Fruchtende Zellen
nicht angeschwollen. Zygoten elliptisch mit zugespitzten Endqn,
25—31 (ji dick, 2 — 3mal so lang; mit hellbrauner, fein punk-
Fig. 17 — 26. 17 Spirogyra tnirabilis. 18 Sp. catenaeformis. 19 Sp.
affinis. 20 Sp. gracilis. 21 Sp. varians. 22 Sp. communis. 23 Sp.
Juergensii. 24 Sp. Lagerheimii. 25 Sp. condensata. 26 Sp. longata.
(17—23 nach Petit; 24 nach Wittrock; 25, 26 nach Petit.)
24
0. Borge,
Zygnemales. — Spezieller Teil. 25
tierter Mittelschicht. — Im Gebiete nur bei Pinneberg in
Schleswig-Holstein gefunden.
29. Spirogyra condensata (Vauch.) Kütz. (Fig. 25) (^ Sp. Flechsign
Rab., Zygnema condensatum kg). — Vegetative Zellen 48 bis
62 \L dick, ein wenig kürzer bis 2 mal so lang, mit einfachen
Scheidewänden; 1 Chromatophor mit 1/2— ^ Umgängen. Fruch-
tende Zellen nicht oder leicht angeschwollen. Zygoten ellip-
tisch, 34—38 fx dick, 1^2—2 mal so lang; mit gelber Membran.
.W. Spirogyra longata (Vauch.) Kütz. (Fig. 2(5). — Vegetative
Zellen 28 — 38 [x dick, 2— lOmal so lang, mit einfachen Scheide-
wänden; 1 Chromatophor mit 2—5 Umgängen. Fruchtende
Zellen nicht angeschwollen. Zygoten oval mit breit abgerundeten
Enden, 28—37 (x dick, 2 mal so lang, mit hellgelber Membran.
— Var. elongata Rab. Vegetative Zellen 22 — 24 (i dick,
4— 12 mal so lang. Fruchtende Zellen kaum 2 mal so lang als breit.
31. Spirogyra porticalis (Müll.) Cleve /^=: 5^. ^«^mma Kütz.) (Fig.
27). — Vegetative Zellen 39— 50 ^a dick, 2— 6mal so lang, mit
einfachen Scheidewänden; 1 Chromatophor mit 3—4 Umgängen.
Fruchtende Zellen leicht oder gar nicht angeschwollen. Zygoten
oval bis gerundet o\al, 42—50 (x dick, 1^4 mal so lang, mit
gelber Membran.
32. Spirogyra gallica Petit (Fig. 28). — Vegetative Zellen 72 bis
v75 pL dick, 2 — 7 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden;
1 Chromatophor mit 4—8 Umgängen. Fruchtende Zellen nicht
angeschwollen, bei den Scheidewänden aber ein wenig einge-
schnürt. Zygoten oval, 66 11 dick, l^mal so lang, mit hell-
gelber Membran. — In Belgien und bei Paris gefunden, noch
nicht aber im Gebiete.
33. Spirogyra velata Nord st. (Fig. 29). — Vegetative Zellen 29
bis 41 fi, dick, 2 — 5 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden;
1 Chromatophor mit 2^4—6 Umgängen. P'ruchtende Zellen
nicht oder sehr leicht angeschwollen. Zygoten oval, 37—59 ^
dick, 114 — 3 mal so lang, mit 4 schichtiger Membran; die zweite
Schicht (von außen) hyalin und dicht skrobikuliert, die dritte
glatt und kastanienbraun. — Im Gebiete nur bei Pinneberg
in Schleswig- Holstein und bei Erlangen gefunden.
34. Spirogyra lutetiana Petit (Fig. 30). — Vegetative Zellen 27
bis 36 II dick, 3 — 7 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden;
1 Chromatophor mit 3 — 7 Umgängen. Fruchtende Zellen un-
regelmäßig, bald angeschwollen, bald zylindrisch. Zygoten
polymorph: kugelig, elliptisch, oblong, zylindrisch -elliptisch,
birnenförmig oder nierenförmig, 30 — 44 11 dick, bis 4 mal so
lang, mit gelber Membran.
Fig. 27— 32. 21 Spirogyra porticalis. 2% Sp. gallica. 2^ Sp. velata.
30 Sp. lutetiana. 31 Sp. irregularis. 32 Sp. decimina. (27, 28 nach
Petit; 29 nach Nordstedt; 30 nach Petit; 31 nach Kützing; 32 nach
Petit.)
26
0. Borge,
Zygnemales. — Spezieller Teil. 27
35. Spirogyra daedalea Lagerh. — Vegetative Zellen 33—36 ji
dick, 180 — 330 {x lang, mit einfachen Scheidewänden; 1 Chro-
matophor mit 2 — 3^4 Umgängen. Fruchtende Zellen nicht
oder sehr wenig angeschwollen, verkürzt, 36—45 (x dick, 75
bis 210 {X lang. Zygoten ellipsoidisch, 51—96 |x lang, 30 bis
39 [L dick ; Mittelschicht der Membran braun mit netzförmigen
Verdünnungen. — Nur bei Alt-Breisach gefunden.
var. major Hirn. Vegetative Zellen 50—63 [i dick, 3 — 7 mal
so lang; Zygoten 80—118 (X lang, 43—58 (x dick. Ge-
funden bei Würzburg.
36. Spirogyra irregularis Näg. (Fig. 31). — Vegetative Zellen 32
bis 37 jx dick, 3V2 — 7 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden;
2—4 Chromatophoren mit V2 — 1 Umgang. Fruchtende Zellen
nicht angeschwollen. Zygoten länglich-elliptisch, 1^4— 2 mal so
lang als breit.
37. Spirogyra decimina (Müll.) Kütz. (Fig. 32) (= Sp. flavicans
Kütz.). — Vegetative Zellen 33 — 42 {x dick (f. crassior Gutw.
50 (x), 2 — 4 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden; 2 (bis-
weilen 3) Chromatophoren mit 1 — 2 Umgängen. Fruchtende
Zellen nicht angeschwollen. Zygoten breit oval bis fast kugelig
31-40 {X dick.
38. Spirogyra riyuJaris (Hass.) Rab. — Vegetative Zellen 36—41 fx
dick (var. minor Hansg. 24 — 30 (x), 3 — 11 mal so lang, mit
einfachen Scheidewänden; 2 — 3 Chromatophoren mit 2*4 — 3%
Umgängen, Fruchtende Zellen kaum angeschwollen. Zygoten
oval -elliptisch.
39. Spirogyra adnata( Vau eh.) Kütz. — Vegetative Zellen 40— 45 {x
dick, 1 — 3 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden; 2 Chro-
matophoren mit 3—4 Umgängen. Fruchtende Zellen mäßig
angeschwollen. Zygoten oval-elliptisch.
40. Spirogyra dubia Kütz. — Vegetative Zellen 40—51 jx dick,
1^ — 5 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden; 2 — 3 Chro-
matophoren mit 2—8*4 Umgängen. Fruchtende Zellen mäßig
angeschwollen. Zygoten breit elliptisch, braungelb, 1^2 — l%mal
so lang als breit.
41. Spirogyra fluyiatilis Hilse (Fig. 33). — Vegetative Zellen
35—45 [x dick, 2— 6 mal so lang mit einfachen Scheidewänden;
4 Chromatophoren mit 1^—3*4 Umgängen. Fruchtende Zellen
verkürzt, kräftig angeschwollen, bis 73 ^ dick. Zygoten mehr
oder weniger oval, 57—65 pc dick, 1,2— 1,7 mal so lang.
42. Spirogyra Grossi Seh midie (Fig. 34), — Vegetative Zellen
etwa 40 11 dick, 1—3 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden;
3 Chromatophoren mit etwa 3 Umgängen. Fruchtende Zellen
kräftig angeschwollen, mit sehr kurzem oder keinem Kopu-
lationsschlauch, bis 64 {X dick, ungefähr ebenso lang. . Zygoten
Fig. 33 — 37. 33 Spirogyra fluviatilis. 34 Sp. Grossi. 35 Sp. mar-
garitata. 36 Sp. neglecta. 37 Sp. nitida. (33a nach Petit; 33b Orig.
34 nach Schmidle; 35 nach Wollny; 36 nach Petit; 37 nach West.)
^^4 nach S
m
28
0. Borge,
ZygnemaleB. — Spezieller Teil. 29
oval, 64—118 [L lang, 43 — 51 (x dick, mit breit abgerundeten
Enden; Mittelschicht der Membran mit unregelmäßigen Ver-
tiefungen. — Bis jetzt nur bei Ragusa gefunden.
43. Spirogyra margaritata Wollny (Fig. 35). — Vegetative Zellen
100 [Jt dick, 1^4— 2 1/2 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden;
13—15 Chromatophoren mit 34-"^ Umgang. Zygoten klein,
beinahe kugelrund. — Dresden.
44. Spirogyra neglecta (Hass.) Kütz. (Fig. 36). — Vegetative
Zellen 57—67 \l dick, 2— 5 mal so lang, mit einfachen Scheide-
wänden; 3 Chromatophoren mit 1—2^4 Umgängen. Fruchtende
Zellen ein wenig angeschwollen, 1 1^—3 mal so lang als breit.
Zygoten oval mit breit abgerundeten Enden, 54—64 [l dick,
114 mal so lang, mit gelber Membran. —
var. ternata (Rip.) West {Sp. ternata Rip.). Vegetative
Zellen gegen die Mitte angeschwollen, bis 71 (x dick.
Fruchtende Zellen mehr verkürzt und oft mehr ange-
schwollen.
45. Spirogyra nitida (Dillw.) Link (=-S/./rmc^/^(Vauch.) Cleve)
(Fig. 37). — Vegetative Zellen 60—110 (x dick, 1 14— 3 mal
so lang, mit einfachen Scheidewänden; 3—5 Chromatophoren,
gerade und parallel oder mit %— ll^ Umgängen. Fruchtende
Zellen sehr wenig oder gar nicht angeschwollen. Zygoten
elliptisch mit zugespitzten Enden, 60—85 {x dick, I14 — ^2 mal
so lang, mit kastanienbrauner, glatter Membran.
46. Spirogyra turfosa Gay (Fig. 38). — Vegetative Zellen 68 bis
78 {X dick, 1—5 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden;
3—4 Chromatophoren mit 1^ — 4 Umgängen. Fruchtende
Zellen nicht angeschwollen. Zygoten elliptisch mit zugespitzten
Enden, 63—68 (x dick, 2 mal so lang. — Im Gebiete bis jetzt
nur bei Commicy in Galizien gefunden.
47. Spirogyra jugalis (Dillw.) Kütz. (Fig. 39). — Vegetative
Zellen an den Scheidewänden etwas eingeschnürt und 75 bis
103 {X dick (in der Mitte bis 120 jx), 1 — 3 mal so lang, mit
einfachen Scheidewänden; 3 — 4 Chromatophoren mit 1 — 2 Um-
gängen. Fruchtende Zellen nicht oder sehr wenig angeschwollen.
Zygoten oval, 87—108 (x dick, l^mal so lang, mit brauner
Membran.
48. Spirogyra setiformis (Roth) Kütz. (Fig. 40) — Vegetative
Zellen 86 — 113 (x dick, 1 — 2 mal so lang, mit einfachen Scheide-
wänden; 4 Chromatophoren mit ^—1 Umgang. Fruchtende
Zellen nicht angeschwollen. Zygoten kastanienbraun, elliptisch,
91-100 |x dick.
49. Spirogyra polytaeniata Strasb. — Vegetative Zellen 150 bis
189 {X dick, 1 Ya mal so lang, mit einfachen Scheidewänden ;
12 — 14 Chromatophoren mit etwa ^ Umgang. Zygoten 158 (x
Fig. 38—41. 38 Spirogyra turfosa. 39 Sp. jugalis. 40 Sp. setiformis,
41 Sp. Reinhardii. (38 nach Gay; 39, 40 nach Petit; 41 Orig.)
ao
0. Berge,
44b.
Zygnemales. — Spezieller Teil. 3^^!
lang, 120 jM dick, meist elliptisch, aber auch fast rund oder
noch mehr gestreckt, mit brauner Membran. — Zürich.
50. Spirogyra Reinhardii Chmiel.. (Fig. 41). — Vegetative
Zellen 85—117 [x dick, 1 — 3 mal so lang, mit einfachen Scheide-
wänden; 4—6 Chromatophoren mit ^—2 Umgängen. Fruchtende
Zellen an der Kopulationsseite angeschwollen. Zygoten kastanien-
braun, elliptisch, 78—100 ^l dick, 134— l^A^al so lang, mit
netzförmig verdickter Mittelschicht. — Im Gebiete nicht ge-
funden, aber in der Nähe von Charkow in Rußland sowie in
Südamerika. •
51. Spirogyra crassa Kütz. (inkl. Sp. Heeriana Näg.) (Fig. 42).
— Vegetative Zellen 126—165 ix dick, 1—2 mal so lang mit
einfachen Scheidewänden; 4 — 12 Chromatophoren mit ^ bis
1 Umgang. Fruchtende Zellen nicht angeschwollen. Zygoten
braun, breit oval und abgeplattet, 144 — 150 ^u dick, 1^4 mal
so lang.
52. Spirogyra majnscula Kütz. (inkl. var. hrachymeres Stiz.
{Sf. hrachymeres R 0 y e r s] ; Sp. orthospira N ä g.) (Fig. 43) . —
Vegetative Zellen 60 — 75 ^ dick, 2 — 10 mal so lang, mit ein-
fachen Scheidewänden; 3 — 8 (Chromatophoren, gerade und
parallel oder mit 14 Umgang. Fruchtende Zellen verkürzt,
sehr schwach oder gar nicht angeschwollen. Zygoten braun,
linsenförmig, größter Durchmesser 72 ^u, kleinster 48 11.
53. Spirogyra bellis (Hass.) Cleve (=±= Sp. subaegua Kütz.,
Rhynchonema rostratumKütz.) (Fig.44). — Vegetative Zellen 65 bis
80 fi dick, 134 — 5 Dfial so lang, mit einfachen Scheidewänden; 5 bis
6 Chromatophoren, fast gerade oder mit ^—1 Umgang. Fruch-
tende Zellen verkürzt und angeschwollen. Zygoten linsen-
förmig, größter Durchmesser 60 — 90 fi, kleinster 48—60 /x;
Mittelschicht der Membran kastanienbraun und mit unregel-
mäßigen Vertiefungen versehen.
54. Spirogyra pellncida (Hass.) Kütz. (Fig. 45). — Vegetative
Zellen 32 — 49/* dick, 3^ — 9 mal so lang, mit einfachen Scheide-
wänden; 3 — 4 Chromatophoren, fast gerade oder mit ^ — 4 Um-
gängen. Fruchtende Zellen ein wenig verkürzt und kräftig
angeschwollen. Zygoten leicht linsenförmig, größter Durch-
messer 77 — 86 fi. — Im Gebiete bis jetzt nur am Ritten in
Tirol gefunden.
55. Spirogyra maxima (Hass.) Wittr. (= Sp. orbicularis Kütz.)
(Fig. 46). ~ Vegetative Zellen 77 — 170 (x dick, ein wenig
kürzer bis ein wenig länger, mit einfachen Scheidewänden;
6—7 Chromatophoren mit ^ — % Umgang. Fruchtende Zellen
nicht angeschwollen. Zygoten linsenförmig, größter Durch-
messer 102—160 /*, kleinster 77—93 ii\ Mittelschicht der
Membran braun mit netzförmigen Verdickungen.
Fig. 42 — 45. 42 Spirogyra crassa. 43 Sp. majuscula. 44 Sp. bellis.
45 Sp. pellucida. (42, 43, 44 ab nach Petit; 44c Orig. ; 45 nach
G. S. West.)
1S2
0. Borge,
56. Spirogyra stictica (Engl bot.) Wille (= Sirogonium stic-
t7cum, Sirogonium Braunii et breviarticulatutn l^xitz., Choaspis
stictica 0. K.) (Fig. 47). — Vegetative Zellen 38—62 ^ dick,
2— 6 mal so lang, mit einfachen Scheidewänden; 2 — 6 Chro-
matophoren, gerade und parallel oder schwach gedreht. Kopu-
lation knieförmig; kopulierende Zellen viel kürzer als die
sterilen. Fruchtende Zellen angeschwollen. Zygoten elliptisch,
42 — 61 |U dick, l^mal so lang, mit bräunlicher Membran.
Fig. 46 u. 47. 46 Spirogyra maxima. 47 Sp. stictica. (46 a nach
Petit; 46b Orig.; 47 nach Petit.)
Zygnema (Ag.) De Bary,
Vegetative Zellen so lang als breit oder 2 — 6 mal länger; Quer-
wände gleichmäßig dick und ohne Ringleiste; zwei sternförmige,
axile Chromatophoren, jeder mit einem Pyrenoid. Kopulation leiter-
förmig oder lateral. Zygote im Kopulationskanal oder in einer
der kopulierenden Zellen.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Zygote im Kopulationskanal.
1. Kopulation leiterförmig.
A. Zygotenmembran skrobikuliert.
a. Zygotenmembran 4 schichtig; zweite Schicht skrobi-
kuliert, dritte warzig. Z. laetevirens 1.
b. Zygotenmembran 3 schichtig, Mittelschicht skrobiku-
liert. Z. pectinatum 2.
J
Zygnemales. — Spezieller Teil. 33
B. Zygotenmembran glatt. Z. Ralfsii 3.
2. Kopulation lateral. Z. rhynchonema 4.
II. Zygote in einer der kopulierenden Zellen.
1, Mittelschicht der Zygotenmembran glatt.
A. Mittelschicht der Zygotenmembran bläulich.
a. Mittelschicht der Zygotenmembran stahlblau.
Z. chalybeosporum 5.
b. Mittelschicht der Zygotenmembran schwarzblau.
Z. melanospornm 6.
B. Mittelschicht der Zygotenmembran bräunlich.
a. Vegetative Zellen 20—24 (x dick. Z. leiospermum 7.
b. Vegetative Zeilen 26 — 32 fi dick. Z. insigne 8.
2. Mittelschicht der Zygotenmembran skrobikuliert.
A. Fruchtende Zellen nicht oder nicht besonders ange-
. schwollen.
a. Vegetative Zellen 35 — 54 ^i dick. Z. cruciatum 9.
b. Vegetative Zellen 25—27 fx dick. Z. vaginatnm 10.
c. Vegetative Zellen 20 — 21 (a, dick.
(Z. cruciatum v. Hausmanni 9.)
B. Fruchtende Zellen deutlich angeschwollen.
a. Mittelschicht der Zygotenmembran schwarzblau.
Z. peliosporum 11.
b. Mittelschicht der Zygotenmembran nicht schwarzblau,
a. Fruchtende Zellen bauchig angeschwollen.
Z. affine 12.
ß. Fruchtende Zellen schwach angeschwollen.
Z. stellinum 13.
1. Zygnema laetivirens Klebs (Fig. 48). — Vegetative Zellen
27—31 fi dick, I14 — 3 mal so lang. Kopulierende Zellen ver-
kürzt. Zygoten im Kopulationskanal, rund oder länglich; Mem-
bran 4 schichtig; zweite Schicht (von innen) braun und grob
getüpfelt, dritte mit kleinen körnigen Erhabenheiten.
2. Zygnema pectinatum (Vau eh.) Ac^. {= Zygogonium pectmatum
Kütz.) (Fig. 49). — Vegetative Zellen 30—40 |x dick, 1—3 mal
80 lang (auf austrocknenden Plätzen werden die Zellen kurz
und bekommen sehr dicke Membranen, f. terrestre). Zygoten
im Kopulationskanal, rund oder breit elliptisch, 35 — 40 (X dick;
Mittelschicht der Membran braun und skrobikuliert.
var. anomalum (Ha 8 8.) Kirchn. (= Zygogomum anotnalum
Kütz.). Vegetative Zellen 40 — 51 \l dick, 1 — 2mal so
lang, mit dicker Membran; Zygoten rund, 20 — 30 (Ji dick.
var. conspi'cuum (Ha 8 8.) Kirchn. {= Zygogonium conspicuum
Kütz., Zygonium immersum Kütz.). Vegetative Zellen
18—27 (/, dick, 1 — 3 mal so lang, mit dicker, oft ge-
schichteter Membran; Zygoten 24—33 (X dick.
var. decussatum (Vau eh.) Kirchn. {= Zygogonium decussatum
Kütz.). Vegetative Zellen 18 — 20 (x dick, 3 — 5 mal so
lang; Zygoten 27 — 30 \l dick.
3. Zygnema Ralfsii (Hass.) de Bary (= Zygogonium tenue
Kütz.) (Fig. 50). — Vegetative Zellen 14—21 jx dick, 2i^ bis
4 mal so lang. Zygoten im kräftig angeschwollenen Kopula-
Pascher, Süßwasserflora Deutschlands. Heft IX. 3
34
0. Borge,
52a.
Zygnemales. — Spezieller Teil. 35
tionskanal, ellipsoidisch , 25—32 [l lang, 15—24 (t dick, mit
glatter Membran.
4. Zygnema rhynchonema Hansg. (Fig. 51). — Vegetative
Zellen 16—20 {Jt dick, 2— 6 mal so lang. Kopulation lateral.
Zygoten fast kugelrund, 27—33 jx dick, meist gerade in der
Mitte der beiden seitlich kopulierenden Zellen liegend. —
Böhmen.
f). Zygnema chalybeospermum Hansg. — Vegetative Zellen
24—27 fi dick, 1 — 3 mal so lang. Zygote in einer der kopu-
lierenden Zellen. Der Kopulationsschlauch der etwas ange-
schwollenen weiblichen Zelle kürzer als derjenige der männ-
lichen. Zygoten kugelig oder fast kugelig, 27—38 f^ dick;
Mittelschicht der Membran glatt und stahlblau.
var. graciU Hansg. Vegetative Zellen 20—24 ^ dick, 2-
bis 4 mal so lang. Zygoten rund bis elliptisch, 24 bis
30 fi dick. Dalmatien.
6. Zygnema melanosporum Lagerh. — Vegetative Zellen 24 /^
dick, 114— 4 mal so lang. Zygoten in einer der nicht ange-
schwollenen kopulierenden Zellen, oval zylindrisch, 24 — 25 ^
dick; Mittelschicht der Membran schwarzblau und glatt. —
Im Gebiete bis jetzt nicht gefunden, aber in Schweden und
in Nord-Afrika.
7. Zygnema leiospermum De Bary (Fig. 52). — Vegetative
Zellen 20—24 11 dick, 1—2 mal so lang. Zygoten in einer
der kopulierenden Zellen, kugelig oder breit oval, 28 — 32 ^
dick; Mittelschicht der Membran glatt und braun, innerste
Schicht fein granuliert. Fruchtende Zellen etwas angeschwollen,
oft verkürzt.
8. Zygnema insigne (Hass.) Kütz. (= Zygnema tenue Rab.)
(Fig. 53). — Vegetative Zellen 26—32 ^ dick, 1—2 mal so
lang, mit oft unregelmäßig vorgestülpter Seitenwand. Zygoten
in einer der kopulierenden Zellen rund oder ein wenig oval,
27 — 33 fx dick, mit glatter, brauner Membran.
9. Zygnema cruciatnm (Vauch.) Ag. {Zygnema Dülwynii Kütz.
(Fig. 54). — Vegetative Zellen 35—54 11 dick, 1—2 mal so
lang. Zygoten in einer der nicht angeschwollenen kopulieren-
den Zellen, meist rund, dunkelbraun; Mittelschicht der Mem-
bran fein skrobikuliert.
var. Hausmanni De Not. Vegetative Zellen 20 — 21 ^ dick,
fast eben so lang. Kopulationsschläuche trichterförmig
aufgeblasen. Bozen in Tirol.
Fig. 48 — 57. 48 Zygnema laetevirens. 49 Z. pectmatum. 50 Z.
Ralfsii. 51 Z. rhynchonema. 52 Z. leiosperm.um. 53 Z. insigne,
54 Z. cruciatum. 55 Z. vaginatum. 56 Z. peliosporum,. 57 Z. stel-
linum. (48 nach Klebs; 49 nach De Bary; 50 nach G. S. West;
51 nach Hansgirg; 52, 53 nach De Bary; 54 nach Kützing; 55
nach Klebs; 56 Orig.; 57 nach G. S. West.)
3"^
36 ' 0» Borge,
10. Zygnema vaginatam Klebs (Fig. 55). — Vegetative Zellen
25 — 27 fi dick, 1^ — 3 mal so lang. Zygoten in einer der
kopulierenden Zellen, zusammengedrückt rundlich - elliptisch ;
Mittelschicht der Membran netzig-grubig, braun. Fruchtende
Zellen nicht besonders angeschwollen.
11. Zygnema peliosporum Wittr. (Fig. 56). — Vegetative Zellen
24 ^ dick, 1 — 3 mal so lang. Zygoten in einer der kopulierenden
Zellen, fast kugelig, 33 — 38 fx dick; Mittelschicht der Membran
schwarzblau, skrobikuliert. Fruchtende Zellen in der Mitte
an der Kopulationsseite angeschwollen, fast doppelt so lang
als breit. — Im Gebiete bis jetzt nicht gefunden, wohl aber
in Finnland, Schweden, Dänemark und England.
12. Zygnema affine Kütz. — Vegetative Zellen 29—31 fi dick,
2 — 4 mal so lang. Zygoten in einer der kopulierenden Zellen,
meist kugelig, 36 — 38 fi dick, mit deutlich skrobikulierter
Membran. Fruchtende Zellen etwas verkürzt, angeschwollen,
an den Querwänden etwas eingeschnürt.
13. Zygnema stellinum (Vau eh.) Ag. (Fig. 57). — Vegetative
Zellen 25 — 38 fx dick, 1 — 3 mal so lang. Zygoten in einer der
kopulierenden Zellen, rund oder breit oval, 35 — 57 fi lang,
30—42 ^ dick; Mittelschicht der Membran braun, skrobikuliert.
Fruchtende Zellen etwas angeschwollen. —
var. Vauchern {Kg.) Kirchn. {= Zygnema Vauchern Ag.).
Vegetative Zellen 22 — 27 fz dick, 214—6 mal so lang.
Zygoten kugelig bis breit elliptisch; Mittelschicht der
Membran feiner skrobikuliert.
var. tenue (Kütz.) Kirchn. (= Zygnema tenue Kütz.). Vege-
tative Zellen 19 — 24^ dick, 1 — 3 mal so lang. Zygoten
28,5—40 II lang, 20,5—29 ^ dick.
var. subtile (Kütz.) Kirchn. {^Zygnema subtile Kütz.). Vege-
tative Zellen 15— 20 ^u dick, 2 — 4 mal so lang. Zygoten
27—30 ii lang, 14—24 ^i dick.
var. stagnale (Ha SS.) Kirchn. Vegetative Zellen 10 ^u dick,
2 — 4 mal so lang. Zygoten kugelig.
Debarya Wittr.
Vegetative Zellen ebenso lang als breit oder 2- bis mehrer^mal
länger. Querwände ohne Ringleiste. Ein axiles, plattenförmiges
Chromatophor mit mehreren Pyrenoiden. Kopulation leiterförmig.
Zygoten im Kopulationskanal.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Vegetative Zellen 20—26 ^ dick. D. laevis 1.
II. Vegetative Zellen 9—18 (j. dick.
1. Zygoten 30—48 [a dick. D. glyptosperma 2.
2. Zygoten 18—26 [x dick. D. calospora 3.
1. Debarya laevis (Kütz.) West (= Mougeotia laevis Arch.,
Zygogonium laeve Kütz.) (Fig. 58). — Vegetative Zellen 20
bis 26 \i. dick, I — 4 mal so lang; kopulierende Zellen oft viel
länger. Zygoten breit elliptisch bis oval, 42 — 50 jt lang, 20
Zygnemales. — Spezieller Teil. 37
bis 36 (i. dick; Membran dick mit brauner, skrobikulierter
Mittelschicht.
2. Debarya glyptosperma (De Bary) Wittr. (= Mougotia glyp-
tosperma De Bary) (Fig. 59). — Vegetative Zellen 9 — 16 /u
dick, 6 — 12 mal so lang; kopulierende Zellen oft viel länger.
Zygoten oval, 42 — 72 »x lang, 30—48 ^u dick; Außenschicht
der Membran sackförmig und glatt, Mittelschicht braungelb
mit 3 parallel rings um die Zygoten laufenden, durch zarte
radiale Querriefen verbundenen Längsieisten. — Schlesien und
Böhmen.
3. Debarya calospora (Palla) West (= Mougeotiopsis calospora
Palla) (Fig. 60). — Vegetative Zellen 11 — 18 (Ji dick, etwas
kürzer bis 2 mal so lang. Zygoten oval bis fast kugelig, 18
bis 26 jM dick; Mittelschicht der Membran dick, braun und
skrobikuliert. — Im Gebiet bis jetzt nur bei Graz gefunden.
Zygogonium (Kütz.) de Bary.
Zellen ungefähr ebenso lang als breit oder bis 4 mal so lang;
Querwände ohne Ringleiste; 1 axiles Chromatophor mit 1 Pyrenoid.
Kopulation leiterförmig. Zygoten im Kopulationskanal.
Zygogonium ericetomm Kütz. (= Zygogonium Agardhü Rab.,
Zygogonium didym-um. Rab., Zygnema ericetorum Hansg.)
(Fig. 61). — Vegetative Zellen 14—24 ^jl dick, 1 — 4mal so
lang, oft mehr oder weniger angeschwollen, Membran fest, oft
dick und geschichtet. Zygoten rund oder oblong; Membran
mit dicker, glatter Mittelschicht.
var. terrestre Kirchn. (= Zygogonium, torulosum Kütz.,
Zygogonium anomalum Rab.). Braune, violette oder
schwärzliche Rasen auf feuchter Erde. Zellen 12 bis
32 jU dick, ungefähr ebenso lang oder bis 2 mal länger;
Membran mitunter so dick als das Zellumen. Fäden
häufig mit kleinen Zweigchen.
Mesocarpaceae.
Vegetative Zellen 2- bis mehrere Male so lang als breit; der
Chromatophor besteht aus einer axilen Ghromatophorenplatte , die
2 bis mehrere Pyrenoide enthält. Bei der Kopulation geht nur
ein Teil des Inhalts der kopulierenden Zellen, vor allem die Zell-
kerne und der größere Teil der Chromatophoren, in die Gameten
über.
Nur eine Gattung.
Mougeotia (Ag.) Wittr.
Kopulation meist leiterförmig. Zygoten im Kopulationskanal,
mitunter nehmen sie aber noch einen Teil des einen oder beider
Zellräume der Mutterzellen ein, und werden durch 2 (vgl. Fig. 62,
38
0. Borge,
Zygnemales. — Spezieller Teil. 39
64), 3 (vgl. Fig. 63 untere Figur) oder 4 (vgl. Fig. 72) Quer-
wände von den letzteren abgegrenzt. Die Membran der Zygote
besteht aus zwei Schichten, welche Mesosporium (die äußere) und
Endosporium (die innere) genannt werden; die durch die neuen
Querwände und die Wand des Kopulationsschlauches gebildete
Membran, welche der Zygote eigentlich nicht gehört, wird Epi-
sporium genannt.
Bestimmungsschlüssel der Arten.
I. Fruktifikation durch Zygoten; Aplanosporen unbekannt.
1. Zygote durch Dreiteilung der bei der Kopulation entstandenen
Zelle gebildet, von 2 Zellen umgeben.
A. Zygotenmembran glatt.
a. Zygote mit konkaven Seiten. M. laetevirens 1.
b. Die Seiten der Zygote nicht konkav.
a. Vegetative Zellen 5—12 fj, dick. M. parvula 2.
ß. Vegetative Zellen 12—38 [x dick.
* Episporium mit dicker, hyaliner Außenschicht.
M. ^elatinosa 3.
♦♦ Episporium ohne dicke, hyaline Außenschicht.
t Zygote 23 (a dick. M. recurva 4.
tt Zygote über 23 fi dick.
X Zellen gerade oder fast gerade; Kopu-
lation leiterförmig. M. scalaris 5.
XX Zellen of t knief örmig gebogen; Kopulation
meist lateral. M. genuflexa 6.
B. Zygotenmembran nicht glatt.
a. Vegetative Zellen höchstens 16 ju dick,
a. Zygoten zusammengedrückt elliptisch.
M. depressa 7
ß. Zygoten oval bis rund.
* Zygotenmembran fein punktiert. M. ovalis 8.
*♦ Zygotenmembran grob getüpfelt.
M. nummuloides 9.
b. Vegetative Zellen wenigstens 22 [a. dick.
a. Mesosporium runzelig. M. gotlandica 10.
ß. Mesosporium nicht runzelig.
* Mesosporium gelbbraun. M. pulchella 11.
** Mesosporium rotbraun. M. robusta 12.
2. Zygote durch Vierteilung der bei der Kopulation entstandenen
Zelle gebildet, von 3 Zellen umgeben.
(M. laetevirens var. varians 1).
3. Zygote durch Fünfteilung der bei der Kopulation ent-
standenen Zelle gebildet, von 4 Zellen umgeben.
Fig. 58 — 64. 58 Deharya laevis. 59 D. glyptosperma. 60 D. calo-
spora. 61 Zygogoniutn ericetorum. 62 Mougeotia laetevirens. 63
M. laetivirens var. varians. 64 M. parvula. (58 nach G. S. West;
59 nach De Bary; 60 nach Palla; 61, 62 nach De Bary; 63 nach
Wittrock; 64 nach De Bary.)
40 0. Borge,
A. Zygotenmembran glatt.
a. Vegetative Zellen höchstens 12 ft dick.
a. Mesoeporium farblos.
* Mesosporium an den Ecken grubig eingedrückt.
M. viridis 13.
** Mesosporium an den Ecken nicht grubig ein-
gedrückt.
t Vegetative Zellen 3 — 5 f^ dick.
M. elegantula 14.
tt Vegetative Zellen 8 — 9 /n dick.
M. virescens 15.
ß. Mesosporium braun. M. corniculata 16
b. Vegetative Zellen wenigstens 14 fj, dick.
a. Zygoten kurz zylindrisch mit konkaven Seiten.
(M. laetevirens var. varians 1).
ß. Zygoten quadratisch mit allen vier Seiten konkav.
M. capucina 17.
B. Mesosporium skrobikuliert oder warzig.
a. Zygoten mit geraden Seiten. M, qnadrangulata 18.
b. Zygoten mit konkaven Seiten. M, gracillima 19.
II. Zygoten selten, meist Aplanosporen.
1. Aplanosporen kugelig. M. calcarea 20.
2. Aplanosporen schief elliptisch. M. ventricosa 21.
1. Mougeotia laetevirens (A. Br.) Wittr. (= Craterospermum
laetevirens A. Br.) (Fig. 62). — Vegetative Zellen 22—41 (x
dick, 3 — 9 mal so lang. Kopulierende Zellen knieförmig ge-
bogen. Zygoten von 2 Zellen umgeben, kurz zylindrisch,
36 — 47 II lang, 45 — 60 (x dick, mit konkaven Seiten; Meso-
sporium glatt, gelbbraun.
var. varians Wittr. (Fig. 63). Zygote durch Drei-, Vier-
oder Fünfteilung der bei der Kopulation entstandenen
Zelle gebildet, von 2, 3 oder 4 Zellen umgeben, 48 bis
56 ix lang, 64 — 78 ^ dick. Böhmen.
2. Mougeotia parvnla Hass. (= Mesocarpus parvulus Hass.)
(Fig. 64). — Vegetative Zellen 7—12 ix dick, 5— 12 mal so
lang. Zygoten von 2 Zellen umgeben, kugelig, 13 — 24 ^ dick,
mit glattem, braunem Mesosporium.
var. angusta (H a s S.) K i r c h n. (= Mesocarpus angustus
Hass.). Vegetative Zellen 5 — 6 ^ dick, 6— 16mal so
lang; Zygoten 7 — 8 [x dick.
3. Mougeotia gelatinosa Wittr. (Fig. 65). — Vegetative Zellen
13—18 IX dick, 6 — 12 mal so lang. Zygoten von 2 Zellen um-
geben, breit elliptisch, ohne Außenschicht des Episporiums
38 — 47 jM lang, 28 — 39 ix dick; Episporium von einer äußeren
hyalinen, 7 — 10 [x dicken und einer inneren dünnen Schicht
bestehend; Mesosporium glatt und braun. — Im Gebiete bis
jetzt nicht gefunden, aber in Finnland, Schweden und Groß-
britannien.
4. Mougeotia recurva (Hass.) De Toni {= Mesocarpus recurvus^
Hass.). — Vegetative Zellen; 12— 18 7* dick, 5 — lOmal 8
I
Zygnemales. — Spezieller Teil. 41
lang. Zygoten von 2 Zellen umgeben, kugelig, 23 (a, dick,
mit brauner, glatter Membran. — Bremen, Nordhausen.
5. Mougeotia scalaris Hass. (= Mougeotia tenuis Kütz., M.
intricata (Ha SS.) Wittr. , Mesocarpus scalaris IIa SS., M. intri-
catus Hass., Zygogonium scalare Kütz.) (Fig. 66). — Vege-
tative Zellen 20—34 y, dick, 2 — 6 mal so lang. Zygoten von
2 Zellen umgeben, oval bis kugelig, 30—38 ia dick, mit glattem,
gelbbraunem Mesosporium.
6. Mougeotia genuflexa (Dillw.) Ag. i^= M. compressa Kg.,
Pleurocarpus mirabilis A. Br. , P. compressus Rab., Zygogonium
pleurospennum Kütz., Mesocarpus pleurocarpus D e B a r y ) (Fig. 67 j.
— Vegetative Zellen 25 — 38^ dick, 2 — 6 mal so lang; häufig
knieförmig gebogen und mit ähnlichen anderen Fäden an den
Biegungsstellen verwachsen, mitunter mit kurzen Zweigchen
(var. radicans Hansg.) (= M. radicans Kütz.). Kopulation
lateral (oder leiterförmig). Zygoten von 2 Zellen umgeben,
oval bis kugelig, 30—40 ii dick, mit braunem, glattem Epi-
sporium.
var. gracilis Reinsch (= M. gracilis Kütz., Mesocarpus
gracilis Hass.). Vegetative Zellen 15—24 [x dick;
Zygoten 24 — 30 ii dick. — var. elongata Reinsch.
Vegetative Zellen 6— 10 mal so lang als breit, sonst wie
vorige.
7. Mougeotia depressa (Hass.) Wittr. (= Mesocarpus depressus
Hass.) (Fig. 68). — Vegetative Zellen 7—12 ^ dick, 5— 12mal
80 lang. Zygoten von 2 Zellen umgeben, zusammengedrückt
elliptisch, mit braunem, punktiertem Mesosporium.
8. Mougeotia ovalis (Hass.) Nordst. (= Mesocarpus ovalis
Hass.). — Vegetative Zellen 11—14 ^ dick, 10— 12 mal so
lang. Zygoten von zwei Zellen umgeben, oval bis fast kugelig,
29—38 ^ lang, 26—36 yi, dick, mit punktiertem Mesosporium.
— Nordhausen.
9. Mougeotia nummuloides (Hass.) {= Sphaerocarptis nummu-
loides Hass., Mesocarpus nummuloides Hass.) (Fig. 69). —
Vegetative Zellen 8—16 ^ dick, 4— 10 mal so lang. Zygoten
von zwei Zellen umgeben, kugelig, 17 — 37 \i dick, mit braunem,
skrobikuliertem Mesosporium.
10. Mougeotia gotlandica (Cleve) Wittr. (Fig. 70). — Vegetative
Zellen 22 // dick, 3|4— 7mal so lang. Zygoten von zwei
Zellen umgeben, kugelig, 30 ^ dick; Endosporium braungelb
und glatt, Mesosporium braungelb und runzelig. — Im Gebiete
bis jetzt nur bei Klagenfurt gefunden.
11. Mougeotia pnichella Wittr. — Vegetative Zellen 24 — 25 /t*
dick, 2— 6 mal so lang. Zygoten von zwei Zellen umgeben,
elliptisch, an den Enden etwas abgestumpft, 42 — 43 pi, lang,
29—32 fi dick, mit gelbbraunem, grubigem Mesosporium. —
Im Gebiete bis jetzt nur bei Freiburg i. Br. und im Berner
Oberland gefunden.
12. Mougeotia robusta (De Bary) Wittr. {Mesocarpus robustus
De Bary) (Fig. 71). — Vegetative Zellen 25—33 ^ dick, 3 bis
0, Borge,
Zygnemales. — Spezieller Teil. 43
8 mal so lang. Zygoten von zwei Zellen umgeben, kugelig-
oval, 47—54 IX lang, 35—41 ^ dick, mit skrobikuliertem rot-
braunem Mesosporium. —
var. biornata Wittr. Vegetative Zellen 22—30 fx dick,
2— 8 mal so lang. Zygoten 42—50 (x lang, 30—38 (x
dick. Episporium an der Innenseite warzig, mit den
Wärzchen die Grübchen des Mesosporiums ausfüllend.
— Die Varietät bis jetzt im Gebiete nicht gefunden,
aber in Schweden und auf Ceylon.
13. Mougeotia viridis (Kütz.) Wittr. (= Staurospermum viride
Kütz.) (P'ig. 72). — Vegetative Zellen 6— 8 ^u dick, 4— lOmal
so lang. Zygoten von vier Zellen umgeben, 22 — 32 ^ breit,
ausgeschweift viereckig, mit farblosem, glattem, an den vier
Ecken eingedrücktem Mesosporium.
14. Mongeotia elegantnla Wittr. (Fig. 73). — Vegetative Zellen
3 5_4^5 ^ dick, 15— 30 mal so lang. Kopulierende Zellen
knieförmig gebogen. Zygoten von vier Zellen umgeben, kreuz-
förmig quadratisch, 20 — 24 fx breit, mit hyalinem, glattem, an
den Ecken nicht eingedrücktem Mesosporium. — Im Gebiete
bis jetzt nur bei Langenbruck im Böhmerwald gefunden.
15. Mougeotia virescens (Hass.) (= Staurospermum virescens
Kütz.) S, franconicum Reinsch. — Vegetative Zellen 8 — 9 /*
dick, 4— 12 mal so lang. Zygoten von 4 Zellen umgeben, aus-
geschweift-viereckig, 29 — 34,5 fx breit, mit farblosem, glattem,
an den Ecken nicht eingedrücktem Mesosporium.
16. Mougeotia corniculata Hansg. (Fig. 74). — Vegetative Zellen
5 — 6 II dick, 6— 20 mal so lang. Zygoten von 4 Zellen um-
geben, 22 — 26 II breit, mit glattem, braungelbem, an den Ecken
. hornartig verdicktem Mesosporium. — Böhmen.
17. Mougeotia capucina (Bory) Ag. {== Staurospermum capucinum
Kütz., S. coerulescens Kütz.). — Dunkelviolette Rasen. Vege-
tative Zellen 14 — 21 >u dick, 5— 14 mal so lang. Zygoten von
4 Zellen umgeben, ausgeschweift viereckig, 60 — 100 /m breit,
mit abgestumpften Ecken; Membran glatt.
18. Mougeotia quadrangulata Hass. (= M. quadrata (Hass.)
Wittr.; Staurospermum quadratum Kütz.) (Fig. 75). — Vege-
tative Zellen 9 — 13 /m dick, 6 — 18 mal so lang. Zygoten von
4 Zellen umgeben, viereckig mit geraden Seiten, 28 — 40 fx
breit, mit farblosem, skrobikuliertem Mesosporium.
19. Mougeotia gracillima (Hass.) Wittr. (= Staurospermum gra-
cülimum Kütz.) (Fig. 76). — Vegetative Zellen 5 — 7 ix dick,
8 — 20 mal so lang. Zygoten von 4 Zellen umgeben, (drei- bis)
viereckig, an den Seiten tief konkav, 20 — 25 fx breit, mit an
beiden Seiten feinwarzigem Mesosporium.
Fig. 65 — 71. 65 Mougeotia gelattnosa. 66 M. scalarts. 67 M.
genuflexa. 68 M. depressa. 69 M. nummuloides. 70 M. Gotlandica.
71. M. rohusta. (65 nach Wittrock; 66 nach P. T. Cleve; 67 nach
De Bary; 68 nach Kützing; 69 nach De Bary; 70 nach P. T.
Cleve; 71 nach De Bary.)
44
0. Borge,
Zygnemales. — Spezieller Teil,
45
Fig. 77 u. 78. 77 Mougeotia calcarm. 78 M. ventricosa. (77, 78
nach Wittrock.)
^pig. 72 — 76. 72 Mougeotia viridis. 73 M. elegantula. 74 M. <:ör-
^niculata. 75 -/il/. quadrangulata. 76 M. gracillima. (72 nach De
Bary; 73 nach Wittrock; 74 nach Hansgirg; 75, 76 nach De Bary.)
46
0. Borge,
20. Mougeotia calcarea (Cleve) Wittr.) (Fig. 77). — Vegetative
Zellen 10 — 12 fi dick, 4 — 20 mal so lang. Zygoten von 2, 3
oder 4, meist aber von 3 Zellen umgeben, breit oval-eckig
gerundet kugelig, 21 — 50 ^ dick, mit braunem, glattem Epi-
sporium. Aplanosporen kugelig, 17 — 21 fi dick. — Im Gebiete
bis jetzt nicht gefunden, aber in Schweden, Frankreich, Nord-
afrika usw.
2 1 . Mougeotia ventricosa (W ittr.) Collins (= Gonatonema ven-
tricosum Wittr. inkl. var. tirolicum Hansg.) (Fig. 78). —
Vegetative Zellen 5—9 /* dick, 6— 16 mal so lang. Zygoten
unbekannt. Aplanosporen schief elliptisch, in Seitenansicht
elliptisch, an den Enden abgestutzt, 1(5—29 ii lang, 12 — 21 ^
dick, mit glattem, gelbem-gelbbraunem Mesosporium. — Im
Gebiete bis jetzt nur bei Bozen in Tirol, und Zaule und Capo
d'Istria im Küstenlande gefunden.
Zygnemales. — Spezieller Teil.
47
Anhang.
Mit Zygnemalen große Ähnlichkeit, vielleicht sogar engere Ver-
wandtschaft hat die Gattung
Mesogerron Brand.
Zellen zu unverzweigten oder selten nur mit ganz kurzen
rhizoidartigen, einzelnen oder gepaarten Zweigen versehenen Fäden
vereinigt. Chromatophor einer, etwas aus der Mitte abgerückt,
groß, nicht platt, sondern muldenförmig nach einer Seite hin aus-
gewölbt und besonders an beiden oder einem Ende nicht selten
mit stark um- und ein-
gebogenen Rändern. Py-
renoide fehlend. Kern
zentral. Assimilat Stärke.
Vermehrung durch Tei-
lung. Geschlechtliche
Fortpflanzung unbe-
kannt.
Einzige Art:
Mesogerron fluitans
Brand (Fig. 79).—
Zellen 14—18 ^
dick, 1 — li^Mial
(sehr selten bis
4 mal) so lang als
breit. Ursprünglich
wohl mit Rhizoiden
verfestigt, dann aber
an Wasserpflanzen
flutend oder in lang-
sam ziehenden Ge-
wässern treibend. —
Bis jetzt nur aus
Bayern, Moor-
graben südlich des
Stamberger Sees
(Brand) und aus
Böhmen, Groß-
teich bei Hirsch-
berg, an der Ein-
flußstelle desBaches
(Pascher).
Eine völlig un-
sicher stehende
Pflanze, die von den einzelnen Autoren zu den Ulotrichales^
von den andern (Wille) zu den Zygnemales gestellt wird.
Letzteres vielleicht das Wahrscheinlichere. Vor allem wäre
noch der Teilungsmodus zu prüfen, ebenso die geschlechtliche
Fortpflanzung zu finden. — Wohl weiter verbreitet, doch meist
bei oberflächlicher Beobachtung mit anderen ähnlichen Typen
aus der Gruppe der Ulotrichales verwechselt und vernachlässigt.
(A. P.) ^
Fig. 79.
Mesogerron fluitans Brand (nach
Brand).
48
0. Borge, Zygnemales. — Spezieller Teil.
Zweifelhafte Arten und Nomina nuda.
Mesocarpus flavus Kirch n.
— irregularis R o y e r s .
— subtilissimus Kirchn.
Mougeotia affinis Kütz.
— atroviolacea De Toni.
— brevis Kütz.
— decussata Kütz.
— fasciola Menegh.
— flava Hilse.
— minutissinia Lemm.
— subtilissima Hilse.
Spirogyra alpina Kütz.
— alternata Kütz.
— annularis Rein seh.
— Braunii Kütz.
— brevis Kütz.
— cryptotycha Näg.
— densa Kütz.
— elegans Wollny.
— elongata Kütz.
— lubrica Kütz.
— major Kütz.
— oblongata Kütz.
— stagnalis Hilse.
— Theobaldi Kütz.
— ulothrichoides Kütz.
— verrucosa Pringsh.
Spirogyra Wollnyi De Toni.
Staurospermum alroviolaceum Kütz.
— nigritum Kütz.
Thwailesia Duriaei var. germanica
Kütz.
Zygnema adnata O verton.
— aequale De Toni.
— Brebissonii Kütz.
— crassmn De Toni.
— gracile Berk.
— lutescens De Toni.
— nivale De Toni.
— parvulum Cooke.
— tenuissimum Grün.
Zygogonium aequale Kütz.
— affine Kütz.
— crassum Kütz.
— cruciatum Kütz.
— delicatulum Kütz.
— gracile Kütz.
— hercynicum Kütz.
— Kemmleri Rab.
— lutescens Kütz.
— nivale Kütz.
— parvulum Kütz,
— salinum Kütz.
li
Alphabetisches Namenverzeichnis.
(Die Ziffern bedeuten die Seiten.)
Allgemeiner Teil S. 1.
Spezieller Teil S. 11.
Choaspis stictica O. K, 32
Craterospermum laetevirens
A. Br. 40
Debarya Wittr. 36
calospora West 37
glyptosperma Wittr. 37
laevis West 36
Gonatonema ventricosa W i 1 1 r. 46
var. tirolicum Hansg. 46
Mesocarpaceae. 37
Mesocarpus angustus Hass. 40
depressus Hass. 41
flavus Kirchn. 48
gracüis Hass. 41
intricaius Hass. 41
irregularis Royers 48
nummuloides Hass. 41
ovalis Hass. 41
parvulus Hass. 40
pleurocarpus De Bar. 41
recurvus Hass. 40
robustus De Bar. 41
scalaris Hass. 41
subtilissimus Kirchn. 48
Mesogerron fluitans Brand 47
Mougeotia Wittr. 37
affinis Kütz. 48
atroviolacea De Toni 48
brevis Kütz. 48
calcarea Wittr. 46
capucina Ag. 43
compressa Ag. 41
corniculata Hansg. 43
decussata Kütz. 48
depressa Wittr. 41
elegantula Wittr. 43
fasciola Menegh. 48
flava Hilse 48
gelatinosa Wittr. 40
Rhynchonema affine Kütz.
angulare Kütz.
diductu m Kütz.
duhiuni Kütz.
Hartigii Kütz.
Hassallii Kütz.
Pascher , Süßwasserflora Deutschlands. Heft IX. 4
Mougeotia
genuflexa Ag.
var. elongata Rein seh
var. gracüis Rein seh
var. radicans Hansg.
glyptosperfna De Bar.
gotlandica Wittr.
gracillima Wittr.
gracilis Kütz.
intricata Wittr.
laetevirens Wittr.
var. varians Wittr.
laevis Ar eh.
minutissima Lemm.
nummuloides (Hass.)
ovalis Nord St.
parvula Hass.
var. angusta Kirchn.
pulchella Wittr.
quadrangulata Hass.
quadrata Wittr.
radicans Kütz.
recurva De Toni
robusta Wittr.
var. hiornata Wittr.
scalaris Hass.
subtilissima Hilse
tenuis Kütz.
ventricosa Colli ns
virescens (Hass.)
viridis Wittr,
Mougeotiopsis calospora Palla
Pleurocarpics compressus Rab.
mirahilis A. Br.
41
41
41
41
37
41
43
41
41
40
40
36
48
41
41
40
40
41
43
43
39
40
41
43
41
48
41
46
43
43
37
41
41
21
21
17
17
19
19
50
Alphabetisches Namenverzeichnis.
Rhynchonema.
intermedium Kütz.
Jenneri Kütz.
malleolum Kütz.
tninimum Kütz.
quadratutn Kütz.
reversutn Kütz.
rostratum Kütz.
vesicatum Kütz.
Woodsii Kütz.
Sirogonium Braunii Kütz.
hreviarticulatum Kütz.
sticticum Kütz.
Sphaerocarpus nummuloides
Hass.
Spirogyra Link
adnata Kütz.
affin is Kütz.
alpina Kütz.
alternata Kütz.
annularis Reinsch
arcta Kütz.
areolata Lagerh,
bellis Cleve
hrachytneres Roy er s
Braunii Kütz.
brevis Kütz.
calospora Petit
f. gracilior Cleve
catenaeformis Kütz.
communis Kütz.
condensata Kütz.
crassa Kütz.
cryptotycha Näg.
daedalea Lagerh.
var. major Hirn
decimina Kütz.
f. crassior Gutw.
densa Kütz.
dubia Kütz.
elegans Wollny
elongata Kütz.
fallax Wille
flavescens Kütz.
var. parva Cleve
ßavicans Kütz.
Flechsigü Rab.
fluviatiiis Hilse
fuscoatra Rab.
gallica Petit
gastroides Kütz.
gracilis Kütz.
Grevilleana Kütz.
Spirogyra.
17
Grossi Schmidle
27
17
Hantzschii Rab.
19
21
Hartigii (Kütz.)
19
16
Hassallii Petit
19
17
Heeriana Näg.
31
23
Hornschuchii Karst.
17
31
inaequalis Kütz.
17
17
inflata Rab.
17
23
insignis Kütz.
19
var. fallax H a n s g.
19
32
var. Foersteri Schmidle
19
32
var. Hantzschii Rab.
19
32
intermedia Rab.
23
irregularis Näg.
27
41
Jürgensii Kütz.
23
13
jugalis Kütz.
29
27
Lagerheimii Wittr.
23
21
laxa Kütz.
17
48
longa ta Kütz.
25
48
var. elongata Rab.
25
48
lubrica Kütz.
48
23
lutetiana Petit
25
17
major Kütz.
48
31
majuscula Kütz.
31
29
var. brachymeres Stiz.
29
48
margaritata Wollny
29
48
maxima W i 1 1 1 .
31
19
mirabilis Kütz.
21
19
Naegelii Kütz.
16
21
neglecta Kütz.
29
23
var. ternata West
29
25
nitida Link
29
31
nodosa Kütz.
23
48
oblongata Kütz.
48
27
olivascens Rab.
21
27
orhicularis Kütz.
31
27
orthospira Näg.
31
27
parva Kütz.
21
48
pellucida Kütz.
29
27
polymorpha Kirch n.
23
48
polytaeniata Strasb.
29
48
porticalis Cleve
25
19
princeps Cleve
29
21
protecta Wood
19
21
punctata Cleve
21
27
quadrata Petit
17
25
f. hifasciata Kirchn.
18
27
quinina Kütz.
25
23
Reinhardii Chmiel.
31
25
reticulata Nords t.
19
17
rivularis Rab.
27
23
var. m,inor Hansg.
27
17
setiformis Kütz.
29
Alphabetisclies Namenverzeichnis.
51
Spirogyra.
Spr^eiana Rab. 17
stagnalis Hilse 46
stictica Wille 32
subaequa Kütz. 31
subsalsa Kütz. 21
suhtilis Kütz. 23
tenuissima Kütz. 16
ternata Rip. 29
Theobaldi Kütz. 46
torulosa Kütz. 23
turfosa Gay 29
turpis Kütz. 21
ulothrichoides Kütz. 48
varians Kütz. 23
var. scrobiculata Stockm. 23
velata Nords t. 25
ventricosa Kütz. 23
verrucosa Frings h. 46
Weberi Kütz. 17
Wollnyi De Toni 48
Staurospermum atroviolaceum
Kütz. 48
capucinum Kütz. 43
coerulescens Kütz. 43
franconicum Reinsch 43
gracillitnum Kütz. 43
nigritum Kütz. 48
quadratum Kütz. 43
virescens Kütz. 43
viride Kütz. 43
Thwaitesia Duriaei var. germa-
nica Kütz. 46
Zygnema De Bary
adnata O verton
aequale De Toni
affine Kütz.
Brebissonii Kütz.
chalybeospermum Han
var. gracile Hansg.
condensatum Ag.
crassum De Toni
cruciatum Ag.
var. Hausmanni De
Dillwynü Kütz.
ericetorum Hansg.
gracile Berk.
insigne Kütz.
laetevirens Klebs
leiospermum De Bary
sg
32
48
48
36
48
35
35
25
48
35
Not. 35
35
37
48
35
33
35
Zygnema.
lutescens De Toni 48
melanosporum Lagerh. 35
nivale De Toni 48
parvulum Cooke 48
pectinatum Ag. 33
var. anomalutn Kirch n. 33
var. conspicuum Kirchn. 33
var. decussatum Kirchn. 33
f. terrestre 33
peliosporum Wittr. 36
Ralfsii De Bary 33
rhynchonema Hansg. 35
stellinum Ag. 36
var. stagnale Kirchn. 36
var. subtile Kirchn. 36
var. tenue Kirchn. 36
var. Vattcherii Kirchn. 36
subtile Kütz. 36
tenue Kütz. 36
tenue Rab. 35
tenuissimum Grün. 48
vaginatum Klebs 36
Vaucherii Ag. 36
Zygnemaceae 12
Zygogonium De Bary 37
aequale Kütz. 48
affine Kütz. 48
AgardhiiV^dih. 37
anomalum Kütz. 33
anomaluni Rab. 37
conspicuum Kütz. 33
crassum Kütz. 48
cruciatum Kütz. 48
decussatum, Kütz. 33
delicatulum Kütz. 46
dydymum Rab. 37
ericetorum Kütz. 37
var. terrestre Kirchn. 37
gracile Kütz. 48
hercynicum Kütz. 48
immer sum, Kütz. 32
Kemmieri Rab. 48
laeve Kütz. 36
lutescens Kütz. 48
nivale Kütz. 48
parvulum Kütz. 48
pectinatum Kütz. 33
pleurospermum Kütz. 41
salinum Kütz. 48
scalare Kütz. 41
tenue Kütz. 33
torulosum Kütz. 37
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Druck von Ant. Kämpfe, Jena
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