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Full text of "Die Stadtgeschichte von Athen, mit einer Übersicht der Schriftquellen zur Topographie von Athen"

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DIE 


STADTGESCHICHTE  VON  ATHEN. 


Dil: 


STADTGESCHICHTE  VOi\  ATHFJ 


j 


VON 


ERNST  Cl  RTIl  S. 


MIT  KIXKK  ÜBERSICHT  DER  STHRIETQUELEEX 
ZUR  TOFOGRAPHIi:   \'()\  ATHEN 


VOK 


A.  MILCHHOEFEK. 


MIT  7  KAKTEXBLATTEEX  (iEZEK'HXET  VON  J.  A.  KAUPEKT 
UND  :!2  IX  DEN  TEXT  GEDKrCKTEX  ABBILDUNGEN. 


BEULIX. 

WEIDMANNSCHE  BUCHHANDLUNG. 
1S9L 


Druck   von   Fisclit-r  .v   \V  i  1 1  i  K  in   lit!ipzi){. 


VORWORT. 


Das  Blich,  das  ich  den  Freunden  des  Alterthnms  übergebe,  ist  eine 
Topographie  Athens  vom  gescliichtlichen  Standpunkte.  Ihr  sollte  sich 
eine  topogTaphische  Darstellung  m  örtlichem  Zusammenhange  anschüessen; 
daher  die  Titelangabe  „Topographie"  am  Rande  der  Druckbogen  und 
Kartenblätter.  Von  dieser  Ortsbeschreibung  ist  einstweilen  abgesehen, 
weil  in  nächster  Zeit  für  den  alten  Stadtboden  zwischen  „Theseion"  und 
Attalüshalle  durch  Eisenbahnanlagen  neue  Aufklärung  in  Aussicht  steht ; 
ebenso  schien  es  für  den  Fuss  der  Akropohs  gerathen,  die  Erfolge  metho- 
(üscher  Ausgrabungen  abzuwarten. 

Auch  so  ist,  was  ich  biete,  ein  Ganzes,  ein  lange  vorbereitetes,  in 
sich  abgeschlossenes,  geschichthches  Bild.  Deim  seitdem  es  mir  vergönnt 
war.  in  früher  Jugend  noch  vor  Vollendung  meiner  akademischen  Studien 
durch  Jahre  langen  Aufenthalt  auf  dem  Boden  von  Athen  heimisch  zu 
werden  und  in  voller  Unbefangenheit  die  frischen  Eindrücke  von  Natur 
und  Menschenwerk  in  mich  aufzunehmen,  habe  ich  nicht  wieder  aufgehört, 
unablässig  an  dem  geistigen  Aufbau  der  alten  Stadt  zu  arbeiten,  ihrer 
geschichtlichen  Entwickelung  nachzudenken,  die  sicheren  Grundlagen 
wissenschafthcher  Ortskunde  herbeizuschaffen  so  wie  durch  längeren  oder 
kürzeren  Besuch  Athens  mit  allen  Fortschritten  topographischer  Anschauung 
vertraut  zu  bleiben. 

Je  erfolgreicher  aber  in  den  letzten  Jahrzehnten  die  Erforschung  des 
attischen  Bodens  gewesen  ist  und  je  mehr  sich  der  Kreis  derer  erweitert 
hat,  welche  an  allen  Fragen  athenischer  TopogTaphie  lebencügen  Antheil 
nehmen,  um  so  mehr  musste  ich  es  jetzt  für  eine  wichtige  Aufgabe 
halten,  die  Alterthttmer  der  Stadt  in  einem  mögüchst  klaren  Gesammt- 
bilde  zusammenaufassen ,  um  die  Hauptpunkte  aus  dem  Staube,  den  die 
antiquarischen  Einzelforschungen  aufgerührt  haben,  in  eine  freiere  Luft- 
schicht und  einen  grösseren  Zusammenhang  zu  bringen.     Auf  diesem  Wege 


\1  Vorwort. 

schien  mir  eine  fortschreitende  Verständigung  unter  d'-n  zu  geschichtlicher 
Forschung  berufenen  Mitarbeitern  auf  diesem  wichtigen  Gebiete  hellenischer 
Alterthumskunde  am  ehesten  erreichbar. 

Zu  lernen  fühle  ich  mich  nocli  lirutc  eben  so  bereit,  wie  am  Anfange 
meiner  attischen  Studien,  und  wciui  icli  auch  fünfzig  .bdiiT  lang  die 
Probleme  athenischer  »Stadtgeschichte  immer  von  Neuem  durchdacht  und 
meine  Ergebnisse  auf  Grund  der  neueren  Entdeckungen  immer  wieder  zu 
ergänzen  oder  zu  berichtigen  redlich  bestrebt  gewesen  bin,  so  hegt  mir 
doch  der  Gedanke  fern,  einen  Abschluss  machen  zu  krumen.  und  Xiemand 
soll  mir  den  A'orwurf  niaclirn  können,  dass  ich  etwas  Fertiges  zu  geben 
glaube  und  wobll)egrttndeten  Hinwendungen  gegenüber  an  meinen  An- 
schauungen eigensinnig  festhalte.  Was  ich  in  Anspruch  nehme,  ist 
nichts  als  eine  unbefangene  Prüfung  des  Gesammtl)ildes  in  Beziehung 
auf  die  natürlichen  Bodenverhältnisse,  die  geschicbtliclie  Kntwickelung 
der  Stadt  und  den  Charakter  ihrer  Denkmäler. 

Die  Uebersicht  der  Schrift(|uellen,  welche  mein  treuer  Studiengenosse 
Professor  Milchhöfer  zusammengestellt  hat,  ist  bestimmt,  das  Citiren  im 
Texte  zu  erleichtern  und  über  das  literarische  Material  zu  «»rientiren.  ohne 
auf  Vollständigkeit  Anspruch  zu  machen. 

"Was  mir  an  technischer  Unterstützung  in  so  reichem  Maße  zu  Gute 
gekommen  ist.  verdanke  ich  meinem  Freunde,  dem  G(dieimen  Kriegsrathe 
im  Großen  Generalstal)e  Dr.  Kaupert,  dessen  hohe  Verdienste  um  unsere 
Kenntniss  von  Attika  alle  Altei'tbunisforscher  zu  würdigen  wissen.  Seine 
Karten  zeugen  davon,  wie  verständnissvoll  er  sich  in  die  charakteristischen 
Formen  des  Bodens  von  Athen  eingelebt  hat.  Nächst  ihm  bin  ich  meinem 
von  Olympia  her  nahe  verbundenen  Freunde  Dr.  Döi-pfeld  den  wärmsten 
Dank  schuldig:  er  bat  niicb  mit  dem  neu  gefundenen  Material  versehen 
und  auf  jede  Anfrage  bereitwilligst  Auskunft  gegeben.  Endlich  hat  mich 
bei  der  Correctur  auch  durch  sachlichen  Beirath  Professor  Dr.  M.  Fränkid 
auf  das  Liebenswürdigste  unterstützt.  yUt  diesen  Freunden  verbunden, 
kann  idi  lidtten,  dass  die  Stadtgeschiclite  von  Athen  bei  allen  auf  einem 
so  sdiwierigen  (iebicte  innci'uit'idliclicn  Män-jeln  iin(ianzen  ilire>  (iegen- 
standes  nielit   unwiiidi'j   'jvhmdcn   wei-dm   wird. 

E.  C. 


Uebersiclit  des  Inhalts. 


Seite 

Schriftciuellcu  zur  T(ipno-iaphii>  vom  AtluMi I  —  CXXIV 

Geschichte  der  Stadt      l 

1.  Die  Stadthige t  —    18 

2.  Athen  bis  Ö..I011 19—   66 

3.  Die  Tyraiiüis 67—97 

4.  Themistokles  ^  Kiinon 98  —  137 

5.  Perikles  —  Lvkiirg-os 138  —  218 

6.  Die  hellenistische  Zeit 219  —  245 

7.  Die  römische  Zeit 246  —  303 

8.  Die  Zeit  nach  Pausanias 304  —  319 

Erläuterungen  zu  den  kartograiihischen  Beilagen  vnn  J.  A.  Kau]iert   .     .     .  320  —  327 

Verzeichniss  der  eingedruckten  liildlichen  Darstellungen 328  —  329 

Register 330-339 

Berichtigungen 340 


Sehriftquellen  zur  Topographie  von  Athen. 


A.   Der  Boden. 

(Höhen,  Schluchten,  Gewässer,  Vegetation.) 


Agraihügel  (s.  E.  Agrai). 
Akropolis. 

Thucyd.    II,    15.     1,    h-a^o  :io't.is     *]    i'vv 
ovaa    .   .   .     xa'/.tiTtci    dt    diu    rr^y    na'/.aiuv 
5       Tf<vT>i    y.feToixr;aiy   xccl    ^    axQÖno'M^   ,"*'/if?* 
Tov&(    'in    V7i'    ^Ad-tjyaiwy    no'/.ii.      (Vgl. 
Faiisanias    1 ,    26 ,    6.     Auf    Inschriften     des 
fünften    Jahrh.    lautet    die    Bezeichnung    ge- 
wöhnlich   nö'Ais ,   später  ((XQono'kig.     Seltene 
0       Schwankungen  bis  Ol.  loo  s.  Jahn-Michaelis, 
Pausaniae  descr.  arcis  Athenanim.  S.   25,  36. 
Herodot.  VIT,  140,  Orakelvers,  Z.  2.  no/.ioi 
xqo'j^of.iSiog  ccxqcc  xccQrjua. 

Aristoph.  Lys.  480  fg.  0  xi  ßovAouti'Ht  non 

5       Tr,i' K()((i'<(ui'  xaiihißoi',  i(p  6  xi  rt  utyceXo- 

ntxqov,    ((ßfcxou    uxqÖtio'Mi',   iiqoi'   riuivog. 

Euripid.  Hippolyt.   30.  ntXQciv   Ilu'AhtSog. 

Vgl.  Glaukopion  (unten).    Jan.  12.    Ua'/.Xtcdo; 

6)[(^ov,   1434.    ^Ad^avui  axöntkov. 

D  Hinter.  or.^W,  \Z.  xov  xo'kiovov  x^g  IlaXkn- 

dog.      Valer.  Max.  V,   3  ext.  3  excelsam  prae- 

sidis  Minervae  arcem. 

Kekropia,     von    Kekrops    genannt,     s. 
Plin.  \T:I,   56  u.   öfter. 
5  Ardettos  (vgl.  G.  Gerichtshöfe). 

Harpocrat.      AqSi\xxö g  ...   jonog  A&i,- 
vr^aiv    vTitQ    tÖ    oTddiov    x6   IJfci'((&-t,i'(ux6t^ 
ngog  xio  Si,uio  nö  vTiivtQ&tv  'Ay^vliotv. 
Hesych.    A^Sr^xxö g  .  .  .  xonog  ntqlxov 
0      r/.iaaor   lyyvg  xov  Jlai/a&Tjrtaxov  axciMov. 
FolluxYlll,    122.    ö  AQ&rjXxog  T/.iaaov   uiv 
toxi  nZ-r^aioif  Plut.   Thes.  27   ano  IIu'/.'Auäiov 
X(ä     'Joörjxov    X(d    Avxtiov    TiQoaßtc'/.ot'Xtg 
(die  Athener  gegen  die  Amazonen). 
Curtius,  Topographie. 


Zum  Richtereid  auf  dem  Ard.  vgl.  Harpocr.     35 
a.  a.  O.     Stiid.     'AQ&^xr^g.    Bekker,   Anecd. 
gr.  I,  S.  443,  24  (ebenda:  Heros  Ard.) 
Areopag    (vgl.    G.     Gerichtshöfe.      B.    Ares. 
Athena    .'Xreia.     Anaideia.    Hybris.     Erinyen. 
Pan.     C    Amazonen.     Oidipus).  40 

Herod.  VIII,  52.  xov  xaxtvuvxiov  xr,g 
(}x()07i6Xiog  0/9-ou,  xov  AO-i;vccloi  xuXiovac 
Aorjiov  Txäyov. 

Aeschyl.  Etinienid.  688  f.  Tiuyov  S'  Aotiov 
xövS'  AufcCovMV  'idgav  |  oxr^vag  ^'  6x^  rjXd-ov  45 
...  [  ...  xccl  noXiv  vtoTXXohv  xrjvd  vipi- 
nvoyov  (cvxtnvQyiaauv  xoxt.  Aoti  d  t9-voi', 
'iv&tv  tax'  tnMVVjxog  j  nixqa  ntiyog  x  A^tiog. 
vgl.  Paus.  I,  28,  5.  toxi  St^Aotiog  nccyog 
xctkovfiivog,  6x1  TXQÜixog  Aor^g  tvxuv&a  50 
tx^iO^r,. 

■  Ejtstath.  ad  Dionys.  Perieg.  653.  u(p  (ov 
{AuccCovtov)  wg  tS  AQtio;  xux<cyouivwv  xal 
0  Aoiiog  nayog  (ovo/ucanci. 

Ltician.    Pisc.    42.    xa\    ntcQu    xor  Aotiov     55 
Tif'cyov  ixi  7i?.tiovg  ccvionovaiv  (auf  die  Burg). 

Gegenüber  der  Pnyx:  Lucian.  bis  accus.  9. 
s.  unten  Pnyx.  Gegenüber  der  Pansgrotte: 
s.  B.  Pan;  der  Agora:   Suid.  xo^oxai. 

Bekker,  Anecd.  gr.  I,  S.  253,  26.  tnavia  fxiv     60 
diXfcoxr^Qiov   x6    iv  Aiituo    Tiicyio'  toxi  yaq 
iv  vil)r//.iö   '/.ocfM.    Steph.  Byz.    Aqtiog  na- 
yog' cixQMXi^Qiov  Axf-tjvtjoiv,  cög  AtioXXÖ&io- 
Qog  iv  x(o  7it(ii   {^tcjv  tvaxio. 
Säume  s.  Baumpflanzungen.  65 

Barathron. 

Bekker,  Anecd.  gr.  I,  2 1 9,  10.   ßicQKd-Qo  V 


11 


A.     Der  Boden.     (Barathron  —  Baumpflanzungen.) 


'Ä&nf>i'Jt    ^     h'   0Qvyfi(<    Ti    Iv   Kiioiaäüiv 

6r^fji(a   rr^g  Olm^iSos   (fv).r,g ,   tig  o  zovs  tn\ 

d^avdrto   xaKcyyioa&fyTteg   Ivi^a'Ü.ov.     Vgl. 

Thucyd.  II,  67,  4,  ani%xtivuv  nävzag  r.ui  tig 

5       (füquyyag    latßaXov.      [Lexx.    ßüoa&Qov 

und  o  Qvy  fx«'  Der  Scharfrichter :  6  inl  xiö 

OQvy^cat  vgl.  z.  B.  PolluxWll,  71.   Dinarch. 

c.  Dentosth.  62.    Lycurg  c.  Leoer.   121.I 

Plato  de  republ.    439  E.     «i'iw»'    iy.    TIn- 

10       qaiiijig    ino    ro    ß6(i(ioj'   rti^og   tXTog,    (ct- 

ad-öfjitvog  vtXQoig  naofc  tiÖ  f^'.uioi  xtiuii'ovg 

u.  s.  w. 

Fita  Seaindi  [Savppe,  Philol.  XVII,  S.  152) 
xaxißaivov   lig   JhiQaiä.    >;>'   yu^   0   xonog 
15       txtiyri  rw»'  xo'/.(cCouiy(oi'. 

riut.  Themist.  22.  7i?.r,aioy  Se  xr^g  olxiug 
xcextaxsvfcaty  (Themistokles)  ty  Mt'/.ixr,  xo 
ItQÖv  (der  Artemis  Aristobule),  ov  vvv  xä 
aojfudxa  xijjy  (^la'tcxovfxiviai'  01  dtjuiot  noo- 
20  ßccX'/.ovai  xtä  X(i  iuhtkc  xci  xoig  ß^o^oig 
Twv  uTTuyxouivmi'  xai  xc.&aiQifhii'xcjy  tx- 
cpsQovaiy. 

Barathron  beim  M e  t r o  o  n  F/ioi.  (Suid.) 
fi^T(i(cyiQxrig. 
25  [Der     phrygische     Bettelpriester    wird    in 

Athen  ilg  ßdgu&Qoy  geworfen,   zur  Sühnung 
an  dieser  Stelle  seine  Bildsäule  und  das  Me- 
troon  errichtet,    das  Barathron   zugeschüttet. 
Vgl.    Sc/wL    An'stoph.    Flut.    431    (=    Suid. 
30       ß('c  o(c&oo  y)     yäaiin     xi     cfotaxiödtg     x<d 
axoxdvöy.] 
Baumpflanzungen  (vgl.  B.  Eleosaltar,  auch 
G.  Akademie,  Lykeion.     H.  Private  Grund- 
stücke). 
;iS''Äyyog,    Alciphr.  I,    39    vgl.   E.  yovnovg  nxt- 
y  10716g. 
Feigenbaum  (7tp«  avxt;). 

Paus.  I,  37,  2.  iy  roi'rß)  xiö  jfw^t'w  (La- 
kiadai  an  der  heil.  Strafse  s.  E)  <I>L'Xid6y 
40  cfuoiy  oixio  Jt'ifiijQH  d'iiu(j'h(t  xru  xi}y 
x^töy  uyi'i  Tovxioy  ()oiy((l  01  xö  (fvxoy  xr,g 
avxiig.  Vgl.  ebenda  das  Epigramm  auf  dem 
Grabe  des  Phytalos. 

Philostrat.    Vit.    soph.    II,     20,    3.     hü(ft; 

45       (Apollonios)   iy  reo    7i{touaxt'no  xi,g   Ji'/.nat- 

yttdi    'Ano(fö()ov.     oyouu    /j'iy    d'i,     tut    n(io- 

aaxtlip  iiQtt  avxij,   xic  tTf  E'/.ivatyof^iy  uga, 

i7iitiff<y  lg  leirxv  ("tyioaiy,  txt'i  t'cya.ntrotaiy. 


Athen.    III,    S.   74    D    xa'u'iy    xovg   'A&r]- 
y(ciovg  itQuv   fxty   avxr,v  zoy  xotiov ,    ty  (p     50 
TindJToy  ivQÜf^r,   (j;  avxtj).    Vgl.  Etym.  magn. 

'1  y  '<  ^ '( t' '  ''• 

Hesych.  Itoä'  aix>,  tj-  rij  tIg  'P'/.nalya 
dyovaij  ööio. 

Phot.   itod  avxt,'  ovTo)   '/.iytx(u   tj  tkcqu     55 
xiiv  'Ekivaiy(c  odog.     ['Eltvatyuö'i  ööoy}] 
Atvx  1]  s.  Weifspappel. 

Lorbeer,   Oliven  beim  .Mtar  des  Eleos  s.  B. 
MoqIui  s.  Ölbäume. 
Ölbäume  (vgl.  B.  Eleos).  60 

Im  Pandroseion  auf  der  Burg. 

Apollod.  III,  14,1,6.  'Ad-tjyä noiriOautyt, 

xijg  xuxu'Kr^xptwg  KixgoTia  fj(cQxvQ(c  icpvxsv- 
aty  Ihciuy,  /j  vvy  iy  Ufcydgoatlo)  Stixyvxai. 
Vgl.  Athm.  XV,  S.  694  D.  Hygin.  Fab.  164.     65 
Cicero  de  leg.  I,   i,  2.    Pli7i.  XVI,  240. 

Dionys.  Halicam.  de  Din.  13.    {^Philochoros 
fr.  146)    XVMV    tig    xoy  Xf,g   rJo'/.ucäog  vtiov 
tlgti.H-ovau    x(u   Svau    tig  x6   rfuySqöaHoy, 
i:u   xoy  ßtauoy  (cyccßäau  xov  ' Eqxtiov  Jiog     70 
xoy  vTil  ztj  i'/.rei(f  xuxixtixo. 

Polbix  IX,  17.  i\  (ff  xio/j(i)6l((  xui  liaxt.g 
ihäag  iiQt;xs  xrjg  iy  no'/.ti. 

Hesych.  uaxri  i'f.uld'  1;  iy  ilxQ07i6?.tt,  >, 
xaXovfjiiyi;     näyxvcfog     due    }(&(cufe'/.oxi,x«.     75 
Vgl.   Politur  VI,    163.     Hesych.  Txüyxv(fog. 

Pausan.  I,  27,  2.  ntgi  äi  xi,g  ihdtig  oväiy 
fjjfoj'ff/r  «AAo  ti7itly  ij  xij  vi^fw  unoxigtoy 
yfyiox^ui  xovxo  ig  xoy  (tyiöya  xoy  f.ii  rij 
XfÜQff.  '/.iyovai  rft  xai  xädt,XfexaX(cv&r,y(ei  uiy  80 
xt]y  i'A(ci«y,  t,yix((  6  Mr^&og  xi,y  nö'My  iyi- 
7TQt,aiy  A9-i;y(C(otg,  xaxuxuvii-tiaay  äi  av-9- 
t^uiQoy  oaoy  xt  Itii  6vo  ßh(axt,a(u  7ir,xtig. 
Vgl.  Hcrodot.  VIII,   55. 

Heil.    Ölbäume    in    der    ,\kademie     85 
{yiogiai). 

Afistoph.  A'ul>.  II05.  (V/X  tig  AxfciJrjuiicr 
xaxiix)y  i'Tto  xtclg  fjogiaig  (c.ioihiicit.  Schol. 
(d  oytiog  itgu'i  ihäui  x>,g  &toi'  (d  xa'Aovy- 
rui   uoQtni.  90 

Sihol.  Soph.  Oed.  Col.  701.  o  J'  'largog 
X(d  xoy  figi&fioy  ctfxtöy  ificft/Moxty'  —  — 
tyiot  Jf  xAfttTor  röi'  xi;g  iy  '.■lx(ei)'i,ui(f  i).idag 
(CTio  xi',g  iy  dxQo.iökti  qvxiv!t^i,y(d  q^aaty. 
Vgl.  Schol.  a.  </.  O.  704  unter  B.  Zeus  Mo-  95 
rios  =:  Kataibates. 


\ 


A.    Der  Hoden.     (Baumpflanzungen  —  Eridanos.) 


III 


Phot.  {Sind.)    u  oQi  re  i    i  '/.  «  1  c.i'    i, auf  Si 

noiji)T((t    (iuiötxa    ror    ufiiO^uov,    cd   uiTctcpv- 

rfvO-tlaat  ix  rt;;  ccxiiono/^tuig  ili  Ax((^r;uic(y. 

Patts.  I,   30,  2.    xcct   (fvroi'  iaxii'  (in  der 

:       Akademie)  t'Aain^,  divTiQo%'  tovto  ?.fy6jutyoy 

(fari,i'(ci. 

Pappeln. 

(Schwarzpappel,   (ciynooi.) 

Hesych.,    (Suid.)  u  1  yti qo  v   &i rc    (c't'yn- 

10       Qog   t;y  'Ax^i,y)iai   nhiaioi'   zov  leQov,    iv9-cc, 

nglf  yti'iad-cci  ^iuxQov,  r«  'ixqia  intjyvvoy. 

Vgl.  71  (cq'  niysiQov  d-i«.     'EQazoa&ii'iis 

(ptja\,  oTi  TiXr^aiov  aiyt'iQov  xivog  &ia 

iyyvi  rtü»'  ixqIiou.  'iui^  ovv  zovzov  tov  cpvrov 
15       l^tTtivtro    xal    xurtaxtvcc^tzo  zn  ixoia ,  — 
i/ot'za  ac(i'i(fecf  —  t(p   als  ixad-f^oi'zo  tiqo 
zov   XHZuaxtvaa&r^vni  zo  -^icczooi'. 

BekkerAtucd.gr.  I.  S.  354,  25.    ^Aü^r,vi,aiv 


(Im  Lykeion.) 

Max.  Tyr.  24,  4.     Sokrates  soll  auch  ge-     50 
sprechen  haben  vno  n'Uuuvca  iv  Avxti(a. 

Theophrast.  Hist.  plant.  I,  II.  »;  yi  ovv 
iv  Zip  AvxtUi}  'i  nh(z<(i'os  ij  xaza  zov  o/tzov 
izi  via  ovaa  ntQi  zotls  xa'i  zoiaxovzu 
TiTi^ns  acpr-xfi'.  55 

(Die  Platane  am   Ilisos.) 

Plaio  Phaedr.  229  A.  SiiK.  dtv^'  ixzqa- 
nöfjitvoi    xaza    zov    Ihaaov   iwusv    —    — 
0AI.     Öq^C     ovv    ixtivrjv    zr;v     Vipr,XozäzriV 
nXdzavov ;   vgl.  230  £  und    B.  Boreasaltar.     60 
Schwarzpappel  s.  Pappel. 
Weiden  (?)  vgl.  ^Ayvog. 

Lycurg.  c.  Leoer.  112.    (Pqvvi^ov  yaQ  c'ctio- 
acfayivzos    vvxzojq    naqu    zrjv    xorjur^v    zrjv 
iv  oiavioig  (oder  olavivoig?   Thucyd.  VIII,  92     65 
giebt  an  „ov  no'kv   ano   zov  ßovXsvzr^Qiov.") 


25 


a'iyiiQog  rjv,  r^g  nXr^aiov  za  ixQia  inijyvvyzo  1  Weifspappel  s.   Pappel. 
tlg   zrjv    &iav    tiqo    zov    x9iazoov  ytviad^ai' 
ovzoi  Kqazlvog. 

Vgl.  S.  419.  an'  c.iytiqov  xf^ia  xal 
71  ap'  aiyiiQor'  ^  aTio  Z(äv  ia^äzojv  .  .  . 
aiyfiqog  yctq  incct'w  r;i'  zov  '^taznov,  dtf^ 
i;g  Ol  ur;   'i^ovztg  zonov  id-twQovi'. 


Brunnen  (s.  Kallirrhoe ,    Klepsydra ,  Quellen, 

auch  G.   Aquaeducte). 

Ph'n.  XXXI,   3,   28.     Athenis  Enneacrunos 

nimbosa  aestate  frigidior  est,   quam  puteus  in 

lovis  horte. 
Empedo  s.  Klepsydra. 


Sui'd.  d7i'  aiyfiQov  d^ia.     Eustath.  ad    Enneakrunos  s.  Kallirrhoe. 


40 


45 


Od.  s.  S.   1523.  55.     Vgl.  G.  Theater. 

Hesych.  aTi^  aiysiQior.  „'Ai'dQoxXia  zov 
an'  alytiQWv"  ccvzl  zov  avxocfävzr^v'  intiSri 
ix  xiig  iv  zi}  dyoQ^  aiytiqov  za.  Ttivaxia 
iSr,7Tzov,  ***  Ol  taxazoi. 

(Weifspappel,   '/.fixt;). 

Andocid.  de  myst.   133.  fAezia)(ov  d"  avziö 
ovzoi  7idvzsg,    01  TictqaavXltyii'ztg  vno  zr^v 
'J.ivxriv,  ovg  vfjitlg  'iazs  oioi  iiaiv. 
Platanen   (vgl.  B.   Altar  der  Eleos). 

(Auf  der  Agora.) 

Plttt.  Cimon.  13.  zr,i'  fxiv  dyoqdv  n).azd- 
voig    xazacfvzivaag.      Vgl.    Poh'L  praec.  24. 

Hephaestio  S.  73.  (Frgm.  Aristoph.  Georg. 
13.)  iv  ayoqa  d'  av  n'/.azavov  ii  diacfv- 
ztvaoutv. 

Plut.  Demosth.  31  beim  Erzbilde  des  De- 
mosthenes  (vgl.  D)  naqanicfvxti'  ov  utydXvi 
nXdzai'og. 

Polbix  VIII,  112.  zag  Cl,uiag  (der  Weiber) 
yqäifovztg  i^izi&taav  ini  zrjg  7iXazävov  zf;g 
iv  KtQauftXM.     Vgl.   Hesych.   n'käzavog. 


70 


75 


Erdrisse  (Klüfte,  unterirdischer  Gang.) 
Vgl.  Barathron  und  B:  Ge  Olympia. 

Paus.  I,  27,  3.  'iazi  dt  7i(Qißo).og  iv  z^ 
7i6'/.ti  zijg  xa'kovfjiivrjg  iv  xrinoig  'Acpqoäizrig 
ov  noQQia,  xai  &i'  avzov  xdd-o&og  vnoyaiog 
avzoudzr/  zavztj  xaziaaiv  ai  nagS-ivoi'  80 
(die  Arrhephoren  von  der  Burg.)  Vgl.  C. 
Aglauros. 
Eridanos. 

Paus.    I,    19,   5-     nozajuoi     d"  'Ad-r^vaioig 
qiovaiv  Eihaaog  zt  xai  HqiSavM  zw  Kt).-     85 
ziX(ö    xaza    zä   avzd  ovoixa  i/iüv,    ixSiSovg 
tig  zov  IXiaaov. 

Plato  Critias  112  A.  zo  &{  Tiqiv  iv  (ziqip 
XQÖvip  uiytd-og  /nhv  tjv  (d.  Urburg  von 
Athen)  7iQ6g  zovHqiSavov  xal  zov'D.iaaov  90 
dnoßtßt;xvla  xal  7ifQt(iXr,cpvia  ivzog  z^v 
Hvxi'a  xal  zov  Avxaßtizzov  u.  s.  w.  (Vgl. 
imten:   Pnyx  und  Lykabettos.) 

Strab.  IX,  397.  iv  zrj  avvaywyt]  zwv  no- 
zafiiäv  6   Ka'AUfitt)[og   yaXav  q>rjaiv,    t'i  zig    95 
d^aQQtl   yqdq'dv    zeig    ztäv  'A&rjvaicjv    naq- 


IV 


A.    Der  Boden.    (Felsen 


Ilisos.) 


9-ivovs  „a(fvaata9-((i  xa&nqov  yävo;  HqiS(c- 
volo",  ov  X«i  I«  ßoaxrjficeTtc  c(7ioaj(otT  uv. 
tiai  fxiv  vvv  at  Titjyal  xaO-aQov  xal  ttoti/uov 
r(f«rof,  w?  cpctaiv,  ixiog  tmi'  ^io}(aQov^ 
5  xa'/.ov uivwv  nv'f.wi'  n'kr^aioy  rov  Avxtiov . 
TiQÖrtQof  dk  x(d  XQf[i'r,  xaTiaxtvaaxo  xig 
7i?.tjaioy  7io?J.ov  xcd  xaXov  v&ctTof  ti  dt  fir} 
vvy,  [i  UV  tit]  d-uvfiußTov,  tl  nä'lai  noXi) 
xc<i  xad-ccQou  ijr,  (oare  xcci  Tioiifiov  tit'cci, 
lo       /uiTtßtt'/.i   Si   iazujoi' ; 

Phot.  lex.  (vgl.  Hesych.  Suid.)  'II q  iSccyös' 
noxctfjios  tl'  Tl]  Arrixrj,  ov  ai  nijyai  txros 
TWV    jJlO}(((QOVS   nvküjf. 

Felsen  (s.  Fnyx,  Lykabettos  u.  s.  w.). 
15  'AyiXaaTos  niz Qa  (?) 

Schol.  Aristoph.  Equit.  785.  TttTQce  naq' 
A&>;yc(ioig,  onov  xu&laai  rpaal  Or^aiu  fiik- 
).0VTa  xctTußaivtiv  tig  "Aidov. 

Vgl.  Bekker,  Anecd.  gr.  I.  S.  337,  7.  Hesych. 
20       s.  V.   CIA.  II.,  834b  Col.  II.  Z.  47. 
Axncci  s.  B.  Apollon  Hypakraios. 
KfXQonictt  ntTQfci  s.  ebenda. 
MuxQdi  s.  B.  Apollon  Hypakraios  und  Pan.  j 
Gärten  s.  B.  Aphrodite  Iv  xr,;Toig  G.  Akade- 
25       mie,  Lykeion;  auch  H. 

Gang   (unterirdischer)  s.   oben:   Erdrisse. 
Gefilde  (am  Nordabhang  der  Burg). 

Arjsttd.   Panathen.  I.    S.    161    (Dindf.)    nt- 
äiuiv  Tt  xa'Kf.r,   xai  y^üquas    —  —  uno  rr,g 
30       axQonöXtwg  xt^vfiivwi'  xai  iyx(U(cuiyt>v/ui- 
viay  TtJ  nöXti. 

Vgl.  Euripid.  /i?«  495 fg.,  s.  B :  Pan;  auch 
oben:    Platanen. 
Glaukopion  (vgl.   Akropolis,  Lykabettos). 
35  Schol.  Euripid.  Hippolyt.  29.  ort  17  7'potf»?»' 

.  .  .  fiyrixit/iiiyrj    rtj  'Arzixrj   x«t    tm   D.av- 
Xu)7tl(p  OQli  xrjg  'Axxixrig. 

30.  nixQ((t'  IJu'/.küdog  (f.al  t6  D.uvxm- 
7nov  oQog. 

33.  nixquv  dt  17  {('/.'Are  60  g  (f'iO(  x6  ir 
AxTixtj  I"/.((vxüi7iiov.  ov  Ka'lf.i  iKc^og  tr 
'ExaXrj  juijui'rjai'  ntQi  d"t  xo  h()öi'  l'Xuf- 
xwniov  xa'/tia'f-ni  dno   xov  tunn'i'uov. 

Eustath.  ad  Hom.  Odyss.  ß  398.  ort  (cno 
Tov  y?.(cvxw7iig  rX((vxo)7iioi'  i;  diiixi;  tXij('^', 
HX{)6noXig  r,  xrd  (cn/.täg,  d\Xovaiy  01  :i<c- 
Xfcioi. 

Etyni.    magn.     I'Xu  vx  o't  n  lo  r    Ti,y    iixon- 


40 


45 


noX.iy    Ol    uo^cdoi'    r]    xö    tv  uxoono'/.ti  xijg 
'AO-rj^äg  hqoi'. 

rXavxtän ig  .  .  .  .  ^  fcno  rov  rXavxujniov 
oQovg,  0   Avxeeßtxxog  xa'/.tixru. 

Steph.  Byz.  \\ XuXxo ^iv lov  .  .  .  ix 
xov  AXaXxoutyiiog  dt  xcd  'AO-r^vaidog  xtjs 
InTioßoTov  n.ccvxuinog ,  «9?'  ov  xo  FXav- 
xcjTiioy. 

Strab.  VII,  299.  aX'Kovg  d'  alxiäxca  (Apol- 
lodor)  iptvaaa&ai  ntoi  Ftqrivwv  x(d  xov 
'Axaxtjaiov  xcd  ^i^uov  iv  I&cextj,  UtXt&qo- 
viov  d  iv  Tlr^k'uo ,  PXctvxwTiiov  d"  iv 
'Ad-rivaig. 
Grotten    s.    B.   Apollo  Hypakraios,    Pan;    D. 

Dreifüfse :    Patis.  I,   21,   3. 
Haine,  vgl.  Gärten. 
Helikon. 

Bekker,  Anecd.  gr.  I.  S.  326,  31.  KXtidrjuog 
iv  TTQvjxtp  AxS^idog'  .  .  tm  d'  o^dxo  nceX.cu 
ovouc<  xovxip,  og  vvv  AyQn  xceXtixnt,  'EXixiov 
xcd  rj  ia/ceQce  xov  TToatidiovog  xov  'E'/.ixo)- 
viov  in    ccxQov. 

S.  334, 12.  ovo/ucta&ijvcd  dt  ctvxö  [xo  jfwpiof 
Ayqca)   ccno  xrjg  'Aoxi/uidog,    ngoxtoov  EXi- 
•  XiävCi  xccXov/uivov. 

Ilisos,  vgl.  A.  Ardettos,  Eridanos,  Kallirrhoe, 
Quellen.  B.  Musen,  Nymphen.  C.  Boreas. 
E.  Agrai.     G.   Stadion. 

C/A.  L,  210,  Z.  2.  'I]Xia[ov]  273 /r^./. 
Z.  16.     IX.iaov. 

Paus.  I,  19,  5.  noxccuol  dt  A&t;vaiotg 
oiovaiv  EiXiaaög  xt  xcd  'Hoidccviö  xiö  KtX- 
xixiö  xctxcc  xci  ccvxcc  ovoure  ix^iv,  ixdidovg 
tig  rov  EtXiaaov. 

Straö.  IX,  400.  Der  Kephisos  (s.  unten). 
&tqovg  fitiovxca  xtXtiog.  taxi  di  Toiovxog 
fxclXXov  6  'IXiaaog  ix  S-ccxigov  utQovg  lov 
ccaifog  oftjv  tig  xt]v  cevxi;v  :ic(qhXIuv  ix 
xwv  vnift  xr,g  AyQctg  xcd  xov  Avxtiov  utQuiv 
xcd  Ti^g  ^r,yi,g >  '/*'  viii'>,xn-  iv  'I'ctidoip 
ri'/.HXMV. 

Plato  Phaedr.  229  .\.  Ii>  K  P.  dtvQ' 
ixxqcciöiiivoi  xctx«  xov  IXiaaov  uoutv. 
'/' A  I J.  t!g  xceiQov,  log  loixiv,  .  .  .  civvno- 
dijrog  löv  txv^oV  av  uiv  yccQ  di]  ceti.  ^^- 
axov  ovv  i,uiv  xctxcc  xi  vdc'txiov  ßQi^ovai 
xoi'g  nödctg  Uvea,  xcd  ovx  cii;dig,  ctXXvjg  it  xcti 
Ti,rdf  ri,i'  i'i>(ic<r  rov  i'rovg  it  xcd  Ti;g  i,ufnctg. 


55 


60 


70 


So 


85 


90 


95 


A.   Der  Boden.    (Kallirrhoe  —  Klepsydra.) 


40 


229  B.  }(((Q(ii'rc(  yovu  xul  Xfcd^ccQic  x«i 
Siacpai'ij  Tc(  väictut  (pah'irai  xcci  iniTr^&iiK 
xoQuis  nai^iiv  na^'  nvzn. 

Hinter,  or.  III,  3.  vvv  (im  Frühjahr)  n'/.ov- 
airc   fiif  'Ihaaov  xal  &iKcpccyrj  ra  vk/xut«. 

Seneca,  Phaedr.  1 3  fg.  ubi  per  graciles  levis 
Ilissos  j  labitur  agros  piger  et  steriles  |  ubi 
maeandros  per  inaequales  |  amne  maligno  radit 
arenas.  Vgl.  Herodiav.  1 ,  213,  6.  (Lentz.) 
Plin.  IV,  7,  24.  PtoUm.  III,  15,  7. 
Kallirrhoe,  Enneakrunos. 

Gerhard,  A.  V.  IV,  Tf.  307  (Schwfg.  Vb.) 
und  Jtlx.  (CQX.  1888,  S.  83  =  Athen. 
Mitth.  XIII,  S.  228  (Schwfg.  Scherbe  von 
der  Akropolis) :  Brunnenhaus  mit  der  Inschrift 
KA\IPOE. 

Thttcyd.  II,  15-  (Vorher  das  Dionysion  iv 
'/.ifji'«i;)  idQVTcci  dt  xcei  ciXXcc  liQcc  ravTr} 
ao)[cci«.  xcei  Ttj  xq^rrj  r»y  viiy  fiiv  rwi'  xv- 
Qfii't'wy  o'iTio  axtvaauyxMt'  ^Ei'vtc.xoovi'ia 
xa'/MVfxtrij,  xo  Ji  rtüha  cpceyiQüii'  xioi'  7n,y(äi' 
ovauji'  Kci/MQQofj  uti'ojuuauti')) ,  ixih'oi  x£ 
lyyi'g  ovßr,  x((  nltioTov  aii«  lyoMi'Xo  (die 
ältesten  Ansiedler  auf  der  Burg  und  südlich 
davon)  xm  rvv  'ixi  uno  xov  aQ^aiov  tiqo 
xt  yauixwi'  xcd  i^  (('/.hc  xwv  liQoJi'  yo/ui- 
Ctxcd  TW  vöaxi  /()/;(T.9^fa.  (Vgl.  Harpocrat. 
'  Ep  V  tc'cxQ.  u.  Aovx  oo<f  6  Qoi ,  Hesych.  \ 
' Evvtäxq.,  Polbtx  XIII,  43 . 

Plato  Axioch.  364  A.  i^iövxi  /xoi  fV  Kv- 
vöauqyt';  xal  yevojuiycp  /uoi  xctxcc  IXiaaoy 
—  —  KXtirUty  OQÖJ  xoy  'A^iop^ov  d-ioyxa 
fTTi  KccX?.i^Q6t;y. 

Stat.  Theb.  XII,  624.  Callirroe  novies  er- 
rantibus  undis. 

Solin.  VII,  18.  Callirrhoen  stupent  fontem 
nee  ideo  Cruneson  [Crunescon  H.  A.]  fontem 
alterum  nuUae  rei  numerant. 

Plin.  IV,   7,   24.      (In  Attica  fontes) 

Calliroe  Enneacrunos. 

Herod.  VI,  137.  ulxoi  Ad^r,ycdoi  '/.eyoiai 
.  .  .  (poixfcv  yccQ  utl  X(cg  acpexiQui  &vyf(xi- 
^«i"  tn'  t'dojp  tnl  rt]y  'Eyytccxoovt'oy,  .  .  . 
öxtag  di  t).&oitv  avxai ,  xov;  Ili'/.aayovs 
{xuxoixrjuiyov;  vno  xo}^TfAi]aai7})  .  .  ßina&cd 
acptfci. 

Cratin.  frg.  186.  im  Schol.  Aristoph.  Equ. 
526.  Ayui^'AnoX'koy,  xwy  ItkJjv  xwy  Qfvuäxioy, 


xava^ovai  ntiyai,  dtü&txdxQovyoy  x6  axöua, 
'D.iaao;  iy  xrj  cpc'cQvyi  .  .  50 

Patts.  I,  14,  I.  7i'/.r,aioy  (dem  Odeion)  ät 
Icxi  XQt',yii,  xa'/Mvai  öi  Hvxr^y  EyytaxQovyoy, 
ohiu)  xoofAi^'^iiatcy  vno  TlnaiaxQuxov'  ffQt- 
Kxa  fiiy  ydo  xcd  diu  ndaris  xiji  no^.to'}; 
iaxi,  ntiytj  de  tcvxrj  (xovti'  yccol  dt  tvrfjj  55 
x^y  XQijytjy  (der  Demeter  u.  s.  w.). 

Hierodes  Hippiatr.  praef.  Tuqayxlyoi  dt 
laxoQtl,  xoy  xov  .dios  yitoy  xuxuaxtvuCoyxtcg 
Ad^r^yaiovg  EyytKXqovyov    nXrjaiov    u.   s.   w, 

Ety?n.  m.  ^Evvtäxqovvog'  XQi^yvj  A&rj-     60 
yr,ai  nctQci  xoylhaaoy  ^  nQoxtoot'  KctX'/.iQorj 
taxty '    UoXvC^Xos  ^rifjioxvvduQto)  dt  (Com. 
Att.  Frgm.  ed.  Kock  I,  S.  790,  2)  „i'|ii  nqoi; 
EyytaxQovyoy,  tvvdQoy  xonov." 

Isocrat.  XV,  §  287.  01  fJty  cdxüiy  im  xf,;    65 
'EyytccXQovyov  ipi/ovaiv  oiyor.    Vgl.  Alciphr. 
III,  49  u.   51. 

Plin.  XXXI,  3,  28.  Athenis  Enneacrunos 
nimbosa  aestate  frigidior  est,  quam  puteus  in 
levis  horto.  7° 

Kephisos. 

Strab.  IX,  400.  ttoxkuoI  d'  ttßh'  6  f/'ty 
Kri(piaa6s  ix  TQiyt^iojy  xag  (cQ^^us'tx^^y 
qio)y  dt  diu  xov  nidiov,  icp  ov  xcd  r,  yicfVQcc 
(vgl.  Patts.  I,  37,  3,  4)  xcd  Ol  ytcpvQiauot,  75 
dicc  dt  xwy  axt'/.öiy  xwy  ccno  xov  ccaxtog  tig 
xoy  UtiQcdä  xcc&r,x6yxwy  (vgl.  CIA.  II,  167, 
Z.  122  fg.  Xenophon.  hist.  II,  4,  19)  ixdidwffiy 
th  x6  0ct).r]oix6y,  ^tificiQQwdr^g  xo  n'/.ioy, 
f^tQovg  dt  jxtiovxni  xtAtwi.     Vgl.  Ilisos.  80 

Klepsydra. 

Paus.  I,  28,  4.  xccxccßccai  dt,  ovx  ig  xrjy 
xdxut  7i6).iy  c<X'/^  oaoy  vno  xcc  IJQonv'/.ccict, 
nriyri  xt  vdaxog  iaxi  xcd  nXr^aioy  Ano'/J.wyog 
ItQoy  iy  anrjXcdip.  85 

Aristoph.  Lysistr.  9 1 1  fg.  KI.  xo  xov  TTa- 
vog  xakoy.  Ml',  xal  nwg  tS-'  ccyyr]  drj' 
ccy  'i'/.d^oifx^  ig  nöhy;  KI.  Kü'Ü.iaxcc  dt]nov, 
'/.ovaccfifyrj  xfj  K'/.tipvdQcc.  Schol.  319.  ir 
xji  dxQonoXti  riv  XQi^yrj  r,  K).iiijvdQC( ,  tiqo-  90 
xtQoy'EfintdtS  Xtyofxiyr^,  wyouciad-r^  dt  KXtip- 
vdQcc  did  xo  noxt  fj.fy  n'Ai;/uf^votly  noxi 
dt  ivdtly.  txti  dt  xccg  ^votig  vno  yijg 
cffQovacig  tlg  xoy  0cc'/.r^Qiwy  dijfAoy.  Vgl. 
Hesych.  KktipvdQcc  und  Utdw'  r,  yvy  95 
xcdovuiyi]  K'/.tipvdocc,  XQt';yi;  iy  ccaxti. 


VI 


A.   Der  Boden.    (Kolonos  —  Pnyx.) 


Schol.     Aristoph.    Av.     1694.       Kqrivri     iv 
axQonoXsi   ^»'  Kkfipv&Qa ,    »jf  ^laxQog  tv  rjj 
iß'  fAifiyrjTcti,   rd  nttqa  toIs  avyyQacpevaiv 
nvaXtyouii'Os.  ovTwg  St  wyouctad^ca,  insc^r] 
5       uQ/ouii'wf  Tüji'  ixt}<j'nor  nh,qovx((i,  navofji- 
rwv  cTf  h]yti  .  .  .  tis  xavTr^i'  6i  cpr^aiv  tjf^K- 
xiv/jifriV   cpiK^.riv   ntaovaui'  otf:0->,vca  tv  xti 
<Pa'/.r,Qt.xiö   (Ini^ot'xi    axaöiovg   tixoat.    cpaai 
cTf    avxi}V    (CTjtQai'xov    ßci&os   f/^t»'»    xo    6(. 
10       vSoiQ    älfjivQov.     Vgl.   „Cnineson"    bei  Solin 
oben :    Kallirrhoe ;    nach   E.   Cmims  Hermes 
XXI,  S.    199  fg.   =  Kfiovviaxov. 
Kolonos,  s.  E. 
Kykloboros. 
15  Aristoph.    Et]u.     137.    (cqttuS ,    xiXQ('cxxr^s> 

KvxXoßoQov  cfutriiV  f%ioi'. 

Sckol.     Kvx'/.oß6()og,    noxufxos    xwi'    'AO^ri- 
i'uiwi',  oi'X  rifi,  ovöi  diu  7j<ci>i6g  ^iwi',  aXXa 
)(tiu('(()Qovs.     «ÄAais-.     7ioxnfj.6s    xrjg  'Axxixrjg 
20       ^iifju^govs    o  Kvx'^oßöqos ,    vno  Ad^rivaiiav 
/(na&tlg.   Vgl.  Ilesych.  (Phot.)  s.  v. ;  Eustath. 
ad  II.  B.  246. 
Leuke,  s.  oben  Baumpflanzungen. 
Limnai,  s.  Quartiere,  E. 
25  Lykabettos  (vgl.  oben  Glaukopion). 

riato ,    Critias    1 1 2  A    (s.    oben  Eridanos). 

Die   Urburg  Athens:    xov  Avxaßr^xxov   oqov 

tx    xov    XHxetyxiXQv    xr^g    Ffvxvog    t^ovatc. 

Vgl.  Schal,  u.  Hesych.  Avxu ßr^xxög. 

30  Amelesagoras  hei  Antig.  Karyst.  \2.  (Athene) 

äcpixofiii'riv    di    (ig  niifXrivi]v   cpiqtif   oQoi 

(den  LyRabettos),  'ii'u  iQv/^rt  tiqo  xijg  dxQo- 

noXtwg   noit]arj  ...  xf]    dt  AS-tji'ä  cpiQovar} 

xo  oQog,  o   i'vi'  xic'Atlxai  Avxaßrjxiög,  xoqw- 

35       i'tjy  (fr,ff'ii'  unui'zr^ofci  —  ■ —  xijv  dl  uxovaic- 

aav  (die  Botschaft  von  dem  Ungehorsam  der 

Kekropstöchter)  qixpai  xo  oQog,  onov  i'vi>  laxi. 

Aristoph.  Ntib.  in  Phot.  lex.    IIÜQir^g:   ig 

xriv  ndgutjO-'  oQyiait^tlaiti  rf^ovdai  xitxd  xov 

40       Avxicßrixiöv  (die  Wolken). 

Marin.  Vit.  J'rocl.  30.  txicift,  (I'roklos)  ii' 
xolg  dfi(xohx(ox((ioig  xr^g  nö'/.nog  7i()6g  xiö 
Avxicßrjxiö ,  ti'fHe  xicl  xo  xov  xidhiyf/uö- 
vog  Ev()U(i'ov  xtttKi  ao}/jfc  (Vgl.  vit.  X. 
4  5  or.  838  B ,  Isokrates  beim  Kynosarges  be- 
graben [s.  G,  Gymnasien j  ini  xov  '/.ixfov  iv 
uQiaxn>((). 

Theophrast.  de  signis  I,   4.     'J'icuvog  Af)^/,- 


vr,aiv    dno    xov    Avxußrjxov    xic    ntql    xdg 
XQoniig   avviidsv'  ttkq'  ov  Mixiov  dxovaccg    5«' 
xov   xov  ivog  diovnc  t'ixoaiv  iviuvxov  avv- 
ixaStv. 

Xenoph.  Occon.   19,  6.  |»jp«   uiv  yovv  uoi 
doxil  uvui  Tj  TiiQi  XOV  Avxfcßrjxov  (yri). 

Plato  Etyx.  400  B.    iv   di  Exv&nig    xolg     55 
vo/Aaaiv    i'i    xig    xrjv    ITov'Avxiiovog    otxiav 
xtxxrifxivog  titj,  ovdiv  uv  ^'Kovoiöixt^og  doxoi 
ilvca,    ri    il    7ic(Q    rj/jiv    xov    AvxaßrjTxov. 
(Vgl.    Timaeus  lex.  Piaton.    A.  oQog   xgcc/v). 

Stat.   Theb.  XII,  621.  pingui  melior  Lyca-     60 
bessos  oliva. 
Makrai,  s.  B.  Apollo  Ilypakraios  u.  Fan. 
Moriai,  s.  Baumpflanzungen. 
Museionhügel. 

Phit.   Thes.  27  (s.  Pnyx).  ntoi  TIvixh  xai     65 
xo  Movatlov  kämpften  die  Athener  «,70   xov 
Movaiiov    avuntaoviig    mit  den  Amazonen. 
Paus.  I,   15,  8.  z/tjurjXQiog  .  .  .  iatjyrcytv 
ig  avxo  ifQovQccv  xo  liaxv,  xo  Movaiiov  xtc- 
Xovfiivov  xiixiareg.  f'axi  di  ivxog  xov  niQi-     7° 
ßoXov  xov  (co/cciov  xo  Movatiov,  uTiavxixov 
xr,g     uX()07i6'Aiu)g    ?.6(fog ,     iv&a     Movardov 
ccdtiv    xc(i    ((7io&(tv6vxtc   yr,Q(f    xccrpijvai  '/.i- 
yovaiv'  vaxiQov  dt  xai  fxvrifxu  rcvxo&i  dvdQi 
ipxodofjij&rj  IvoM.  (S.  I. :  Philopappos.)  xoxt     75 
dt  ^r,fxrixqiog  xii)^iaug  tijrt. 

Vgl.  I,    16,   I.  Pbitarch.  Demetr.  34  u.  46. 
Vgl.    CIA.  316 — 318   unten  F.  [Mauern]: 
Makedon.  Kastell.  * 

Ölbäume,  s.  Baumpflanzungen.  80 

Orygma,  >.  Barathron. 
Panopsbrunnen. 

Plato   Lysis    203  A.    i7ioQ(vöur;v   /uiv   i| 
Axccdr^fjiccg   ivS^v  Avxtiov    xtjv   tS(o  xti^ovg 
VTi'    (cvxo    xo    Ttl/og'    iniidt]    d'    iytvoui,v    85 
xaxd  x>,v  71  vAidic,  jj   >;  TTavonog  XQr^n,   (vgl. 
G.  Palaestra.) 

Hesych.  IJdvioxp'  ttQiog  Axxixog'  iaii  dt 
«vxov  xcci  viwg  x«i  (iyu'/./xu  xia  xqtlvr,. 
Vgl.   Phot.    //drioi!:  9° 

;   s.  Baumpflanzungen. 
Platanen  | 

Pnyx.     (Vgl.  zur  Lage  auch  E:  Kolonos  und 

Melite,  Schol.  Anstoph.  Av.  997.) 

CIA.  I,   501.    Grenzstein,  gef.  (nach  Pitta-     05 

kis)  in  einer  Felsgrube  bei  der  Nordwestecke 


A.    Der  Boden.    (Pnyx  —  Quellen.) 


VII 


15 


25 


40 


45 


des  „Bema  der  Pnyx",  H6{)o\g  nvK\v6s. 
[Vgl.  aus  derselben  Gegend  (nach  Pitt.)  die 
Trittyengrenzsteine  der  Kerameer  u.  Lakiaden 
unter  E :  Trittyen,  —  Reste  von  Felsinschriften 
ebenda  Pitt.  'Ecptjf^.  ixQX-  1852,  N.  1137 
=  Göttimg,  „Das  Pelasgikon  ti.  d.  Pnyx", 
S.  18,  und  'Ecptifx.  a.  a.  O.  N.  11 36.  = 
Göttling,  Ges.  Abh.,  I,  S.  91  ;  Felasg.  u.  Pnyx, 
S.  20  fg.] 

Plato  Critias  1 1 2  A.  Die  alte  Burg  Athen 
(s.  Eridanos)  7iiQiii'/.r]q)via  Ivzog  rrjf  JTvxua 
Y.al  TOI'  AvxaßtjTToy  üoof  ix  rov  xmrct'TiXQv 
Tr,g   Ilvxi'og  i'/ovaa. 

Phit.  Thes.  27  ,  von  den  Amazonen :  ov 
yuq  Hl'  ti'  icani  xuTtaTQccroTii&tvffui'  ovdk 
Ttjf  fAH^tjv  avyrjxpai'  iy  ^qm  ntQi  tt^v  JJvvxu 

X(d  t6  Movatioy. taroQÜ  &t  KXti&r^- 

fjos  .  .  .  t6  uiv  tviövvfiov  Tiöy  'AuaCöi'tiDv 
xi(>((g  t7ii(5Ti)i(ptiv  TiQoi  z6   vvv  xnlovfxtvov 

Ä/.l((i^OVtlOl',     TW    Öi    (itSlcö    TIQO^    Xr^V    lll'VXU 

xarri  criv  Xqvaav  i\xtiv '  /ju^tad^ai  cTf  tiqo^ 
tovTo  rovs  'Ai}-r,v«iovs  uno  zov  Movatiov 
r(cl^  AuaCoai  at\u7itavx'rfc^. 

Lttcian.  bis  acais.  9.  aizi]  ^xtv  iviuviUi. 
Tiov  Inl  zov  Tiuyov  (d.  Areopag)  xc'c&riOo  iV 
ztii'  Uvxt'u  öotoau  xai  Tjtoi^ivovaa. 

Harpocrat.  77 jj  0  n  v  ).c(i(c  z  av  t  c'  jJr^- 
l.toa&ii'ri;  <Pdinnixois.  (XIII,  2S  =  XXIII, 
207)  Svucizta  fjtv  deiXTixMS  Xiyta&ui  ccze 
(jQu)/uit'oii'  ziöy  IJQonvXuion'  ano  ziig  Ufvxos, 
ßi?.zioy  cFf  (ci'ucpoQixiög  cixovtiy.  Vgl.  Aeschin. 
de  fals.  leg.   74. 

Polhix  VIII,  132.  ITi-vi  (Ff  i]i'  yi^Minov 
jiqog  ZI]  aXQono^ti ,  xuztaxtvaßfxivoi'  xaza 
zi,f  TiaXnicif  cc7i?MTr,zce ,  ovx  th  0-tuzqov 
no?.vnQccyfioavyr]i>. 

Lucian.  Jup.  tragoed.  II.  inäg  tlv  xai 
TiQoidQevoii^  (der  Koloss  von  Rhodos),  ti  fit] 
^i>,att.  ayaazrjyai  anccyzns  wg  fxövos  xad-i- 
Coio  zt'f  Uvxva  oXr^v  d-aztQff  zwi'  Tivyiäv 
tniXuß(x)v\  luGzt  «ufii'oy  noiriatis  oqO-oazd- 
Sr^v  ixxXr^aueCuiy,  InixixvcfAog  zm  avi'iJQitp. 

Demosth.  de  cor.  §  169.  nCig  6  tftj/nog  «Vw 
xa&tizo.  Vgl.  Plut.  A7f.  7.  zov  lÜiifxov 
xcc&t';uiyoy  «Va».  Aristoph.  Ecd.  96.  vTTtQ- 
ßfdvtip.  Eqti.  313.  xano  ziöy  ntzqiöy  tcutad-sv 
zovg  cpögovg  d-vyi'oaxonwi'. 


780.  Inl  zalai  nizqtag  ov  cpQoyziCei  axkr^- 
Q(5g  ae  {zov  z/^fioy)  xa&rjfxtyou  ovz(og. 

Aristoph.  Pax  680.  oazig  XQaztl  vvv  zov     5° 
Xixf-ov  zov  iv  zrj  ITvxvi.    Schol.  XiO-co  &h  ztö 
ßtj/xnzi  z(ö  iv  zr,   JTvvxi. 

Plut.    Themist.   19.  z6  ßiifjici  z6  iv   ITvvxi 
ntnonjfjtvov  waz'  flnoßXintiv  7i()6g  zr;v  d-a- 
Xaaaav  vazegov  01  zqihxovzcc  n^og  ztjv  ;jfüi-     55 
^ß»'  ccniazQtipccv. 

Poläix  Ylll,  132  f.  ivtx?.t,ai«Cov  cFä  ttc/Mu 
fiiv  iv  zrj  ITvxvi  .  .  .  uv&ig  cT*  zu  uiv  ccAka 
iv  Ziö  -liovvGUcXM  &tnZQ(o,  juövag  dk  zag 
(tQ/tciQtaiag  iv  zfj  ITvxvi.  Vgl.  Thucyd.  60 
VIII,  97,  Pamphilos  bei  Hesych.  TTvvt 
(Strategen  wähl) . 

Athen.  V,   213  D,   (vgl.  Schol.  Plat.  Critias. 
112  A).  x6  &iazQov  dvtxxXr^aiaazov  .  .  .  xal 
zrjv   d^iMv  /Qt]a/iolg   xud^ioaioiuivi.v   ITvxv      65 
a(prjQr,fiiviiV  zov   &r}juov. 

Cic.  de  fin.  V,  2,  5.  eum  locum  libenter 
invisit  (L.  Cicero),  ubi  Denaosthenes  et  Aeschi- 
nes  inter  se  decertare  soliti  sunt. 

Das  Thesmophor  eio  n  auf  d.  Pnyx,  s.     70 
B.   Demeter  Thesmophoros. 

Ein  Gerichtslokal.  Aristoph.  Vesp. 1 1 09, 
s.  G.   Gerichtslokale. 

Wohnungen,   Mauern. 

Aeschin.  I,  81  f.  u.  Schol.  s.  H.  a.  Anf.  75 

Aristoph.  Eccl.  243.  iv  zcüg  cpvyccig  /ntzcc 
zavdQog  (oxr,a'  iv  TTvxvi.  Vgl.  die  Zii^i(c 
Aristoph.    Vesp.    1 109,  Eccles.  496.) 

Schol.  Aristoph.  Av.  997   {==  Suid.  Miz<av 
—   —  <Pi?.öy(oQog  Xiyu)    inl  'AxptvSovg   zov     80 
71^6   TTv&o(^u)()ov  (=  433    a.  Chr.)    rj'/uozQo- 
7H0V    id^klvui    MiziovK)    iv    zfj    vvv    ovatj 
ixxh]<si(c      Tioog     zm     zti/n      Ttö      iv      ztj 
ITvvxi. 
Quellen ,    Quellbrunnen   (vgl.    Baumpflan -     85 
Zungen  [Weiden] ,   Brunnen ,  Kallirrhoe,   Kle- 
psydra,   Panopsbrunnen). 
Im  Allgemeinen. 

Plutarch.  Salon  23,  Themist.  31,  s.  D.  Hy- 
drophore.      Thucyd.  II,  48.  90 

Schol.  Aristoph.  Av.  997  (=  Suid.  Miziov) 
[<pQvvi^og  MovozgÖTKo:]  Miziov  6  Atvxo- 
voitvg  6  zag  xot]vag  aywv. 

Vitruv.  8,  3.  Aquae  autem  species  est, 
quae  cum  habeat  non  satis  perlucidas  venas,     95 


VIII 


A.    Der  Boden.     (Quellen  —  Stein  des  Silen.) 


35 


40 


45 


spuma  uti  flos  natat  in  summo,  colore  similis 
vitri  purpurei.  Haec  maxime  considerantur 
Athenis:  ibi  enim  ex  hujusmodi  locis  et  fon- 
tibus  et  in  Asty  et  ad  portum  Peiraeeum 
ducti  sunt  salientes,  e  quibus  bibit  nemo 
propter  eam  causam,  sed  lavationibus  et  re- 
liquis  rebus  utuntur :  bibunt  autem  ex  puteis 
et  ita  vitant  eorum  vitia. 

Quelle  beim  Asklepieion. 

CIA.  IV,  1 ,  499  a  (Porosstein  in  der  Poly- 
gonahnauer  am  Südabhang  der  Burg  22^/2  m. 
südlich  vom  Brunnen)  UoQOi  y.otiti.  Vgl. 
IV,  2,  S.   128,  N    499  b. 

Paus.  I,  21,  4.  tan  tf'  Iv  {<vto)  (im  As- 
klepieion) XQr,ytj,  Tinq  t]  '/.iyoiai  IJoati&MfOf 
7i(cl6(c  'Ahooö&ioi'  &vyaTiQcc  Aonof  'A'/.xin- 
7it]v  ma^vvccvia  «noO-ccrth'  vno   ÄQtoJi. 

Plin.  II,  224.  quae  in  Aesculapii  fönte 
Athenis  immersa  sunt,  in  Phalerico  redduntur. 
(Vgl.  jedoch  Klepsydra.) 

Quellen  am  Ilisos  (vgl.  Kallirrhoe). 

Plato  Phaedr.  230  B  (s.  oben  Platanen). 
1]  Tt  €(v  7ir,yr,  y«Qitaz('(Tr,  vno  T>;s  n'Utxnvov 
Qtl  f^(i?.((  xpv/oov  i&((To;.  Vgl.  Strab.  IX,  400. 

Quellen  beim  L  y  k  e  i  o  n  (s.  oben 
Eridanos). 

Strab.  IX,  397.  tlai  utv  vvv  ui  Tit^yal 
xu&fcooi  xcci  noTiuov  'idarOi  ,  ojs"  (fccaif, 
tXTOi  Twy  ^io^Üqovs  X(c'/.ovfxit'o)v  nv'f.u>v 
Tihiaiov  rov  Avxiiov.  TiQÖztQoy  ö'i  xni  XQ^rt, 
xaxtaxtvuaTÖ  m  n).r,aioi'  7io).).oi  xa't  x«).ov 
vSktos. 

Leitung  im  Lykeion. 

lluoph.  Hist.  pl.  I ,  II.  1^  n'Killuvog  i, 
xaxu  zov  oytxov  (s.  oben  Platane). 

Quelle  beim  Grab  des  Sokrates  (auf 
dem  Weg  zum  Peiraieus),  Marin.  Vit.  Procl. 
10  (s.  J.  Gräber.    Gr.  d.  Sokrates.) 

„Puteus  in  Jovis  horto''  s.  oben  Brunnen 
und  Kallirrhoe. 

Unbenannte  Quelle. 

Pollux  VIII,  113.  xu'i  kiwy  d>,  xi^  ixukilxo 
XQtivocpv'la^,  xukxov  7itTioir,juit'o>;  ini  x^iji'»;^- 
revoi,  dl'  ov  x6  v&cjq  iffiQtxo.  (Vgl.  auch 
das  Epigramm,   CIA.  III,  196,  B.  Hermes.) 

Salzquell  (im  Erechtheion). 

Paus.  I,   26,  5.   Xfü   {ö'iTi'/.otv  y«(t  l(Sit  x6 


oixr,fAu)  X(ti  i'd'uiQ  iaxly  ii'äov  xt^ah'caatov 
tv  (fqiuxi  .  .  xui  XQtccu't;;  taxh'  ii'  r>]  nixQtt 
axr,utt.  xctvxcc  dk  kiyexca  Iloafiduii'i  uuo- 
xvQiK  Jf  xtiu  dfiq:iaßt,xr,<jiy  xi[s  )[oiQ«i  (f(c- 
vTivca.     (Vgl.  Vm,    10,  4.) 

Apollodor.  III,    14,    I,  2.     (IJoatidwi')  .  .  . 
n).>;S((s    xfi    XQiaiyp    xuxu  /niar^i'  xtjy  dxQo- 
noXiy   ayi(ptjy(    d-äXaaaccy ,    ijy    yiiy   'Eoty- 
S-rJ&n  xuXovai.     (Vgl.  St7-al>.  IX,   396.) 
Sikelia. 

Paus.  VIII,  II,  12.  A&t]V(cioii  Si  uiey- 
xevufc  ix  .Jo>So)yr,s  ^ixi).ucy  r;'/.&iy  or/.i^ny 
r;  dt  ov  nöooio  xt,g  no'Ätui;  i,  ^ixt'f.icc  '/.6(fOi 
iaxiy  ov  uiyui.     (Vgl.  Suid.  Ayy'i-iag.) 

Suid.  —ixt'/.iCiiy  (f((o\ V  'Aytjait.cior 
'AQXiäüuio  ytyiffO-ca  7iv&6xQr,oxoy,  lixi'/.luy 
(fvh'czxtoO^ai  xu\  xöy  /Jiy  vr,aov  t/ny  öi' 
tvhi^tiai'  xtu  lg  xov  xoiaxt'/.r,  '/.ötfoy  X(ex(( 
xt;y  Axzixr^v,  <o  xtizai  zovzo  xo  oyou«  Zi- 
xO.iH,  x(ai}.vat   xov  ßioy  fxuyoutyoi. 

Dio  Chrysost. ,  or.  17  (S.  277  Dindf.). 
'AQ^^yaioig  tQcjxMOi  m^l  xrjg  vr,aov  Eixü.i((i 
lygr^at  TiQoa'/.feßtiy  xij  nöXei  xt,y  —ixt).i((y, 
).6cpoy  xiyu  lyyvg  oyxct  zrjg  nö).i(og.  01  di 
.  .  .  ovziog  excpQoysg  vTzrjgyoy  «ft«  xtjy  tni- 
d-vfiiny  xov  n).tloyog,  waxe  xoy  &(oy  avxoig 
iyof^iCoy  '/Jytw  tv  iv't  ztiyti  ntoi'/.ccßtiv 
zag  Ad-rjVag  xce'i  xr^v  (cno  uvolwv  rrov  axu- 
diwv  ovaav  vi;aov. 

CIA.  III,  61,  A.  Col.  III,  Z.  9—10  /wo. 
I\ix.t^iag  (?)  TiQog  nv  .  .  .  . 

Flinders  Petrie,  Hawara,  Biahntu  and  Ar- 

sinoe,  Lond.    1889,    S.  28;    Papyrus -Fra^in. 

80  u.  81 ;  Periegese  des  Peiraieus  u.  des  Weges 

nach   Athen,   Z.   26,    ^iyt).!«v   noo  »,ff  .  .  .  . 

Skirosbach. 

Paus.  I,  36,  4.  TJtaovxce  (xov  l'xtQov  s.  C.) 
tv  zfj  fireytj  (gegen  Erechtheus)  (t^unxovaiv 
'£).tvaiyioi  7ih,aiov  noxufiov  ytiutiq^ov,  xa't 
XU)  xt  yoioiii)  zo  ovoua  uno  xov  i,Qu)og  tan 
Xfd  xiö  nozauM. 
Stein  des  Silen. 

Paus.  I,  23,  5.  lazi  (bei  den  Propyläen) 
(ff  kiO^og  ov  fiiy«g ,  «ü'  oaov  xt(&i^ta9((i 
utXQoy  (tvdQcc  int  zovxto  '/.iyovaiv,  r,yixu 
-fiovvao^  t,).&iy  ig  it]y  yt,y,  nvunavadal^ui 
xov   l^n'f.i^vov. 


55 


60 


Oi 


So 


S; 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.    (Alle  Götter  —  Anaideia.) 


IX 


B.    Gottheiten  und  Personificationen. 


Alle  Götter. 

CIA.  II,  I171   (Basis,  Akropolis)  o   Srjuos 
6    Xiwi'  —  —    'Ä&i,i'ä   no'/.n'cdi    xtcl    ^tofs- 
nüai.     Vgl.    II,    1327     (das    Xymphenrelief 
5       Nani,   unter  Nymphen). 

Paus.  I,   5,   5.  taxiv  ol  (Adouo'o))  nicviu 
yiy()(cu/uit'cc    'A'h,i'r,aii'    ir    riö    xoii'O)    riöi' 

S^liöl'    UQO). 

Paus.  I,    18,   9.     'A^Qiui'og    öi    xctnaxiv- 
10       fcaaio   'ÄO^i]i'(doi;    .  .    xui  x^toli   toi^  tthoiv 

IIQOI'     Y.OIVOI'. 

Die  zwölf  Götter. 
Altar: 

Thucyd.  VI,  54,  7.  og  (Peisistratos  d.  J.) 
15  XMV  ^iaStY.a  d-ttöi'  ßwiuoy  ror  i»'  r»;  (cyoqil 
(iQj^iou  (cyix}-i,y.i  .  .  .  -/.tu  nö  uiv  iv  irj  üyoQ^ 
jiQoaoiY.oiSoui^an;  vartooy  6  (fi;uo;  Ad-'ji'cdan' 
fjul^ov  u),y.og  Tov  ^iiouov  >,cf((i'iai  xovni- 
yquuucc.  Vgl.  55,  l. 
20  Vit.  X.    or.    847  A.    (von    der    Statue    des 

Demosthenes  s.   D.)  xinai   .  .  .  7i?.r;aioi'  rov 
ntqia'/oiviatAaTOs  xc.'i  tov  ßtoiioc  tmi'  (fox^ixc 

CIA.  III ,   284  (Theatersitz).    liQitog  \  cTw- 
25       ätxu  d-twv. 

Processionen  und  Opfer. 

Xeyioph.  Hipparch.  III,   2.    iv  zols   ^lovv- 

aiois  ol  /oQol  7iQo<5tniXf(oi!^ovTia  (ci.).oig  t€ 

S-tois     xcct    Tolg    Siöötxu    ^oQivoprtg.     Vgl. 

30       CIA.  II,    14,  Z.   2;    II,   57,    Z.   7;    II,    1536 

{rolg  d.  S-.  xai  rij  'Ayad-f/  Tv/tj). 

(Asyl.) 

Herod.  VI,  108.  Ad-t;i'(ciiüi'  [()(}  Tjoitvt'TWi' 

Toiai  &i6(ftxa  x^iolat  ixirai  i^öuiyoi  ini  tov 

35        -icjaoi',    Idid'oacii'    acfiag  avxovg.     Vgl.   Ly- 

airg.    c.  Leoer.  93.     Diodor  XII ,  39.     Plut. 

Nie.    13.      Pericl.   31. 

(Centralm  eilenstein.) 

Herod.  II,   7.     CIA.  I,  522.     CIA.  II,  1078 
40       (einst  am  äusseren  Burgthor),   Z.   3,  4.     Vgl. 
Plato  Hipparch.   228  D. 
Aeheloos,  s.  Nymphen. 

Adrasteia,  s.   CIA.  I,  210,  273,  s.  K.  Peirai- 
eus:  Bendis. 


Agathe  Tyche,  (s.  Ag.  Daimon  u.  12  Götter)    45 
Aelian.    Var.  hist.  IX,  39.  (Statue  der  Ag.  T. 
im  Prytaneion.) 
(Opferinschriften.) 

CIA.  II,  162  (Lykurgische  Bestimmungen). 
Frg.  C.  Z.  9  noriaaad-(a  de  xcd  xj}  'Aya&^ij  50 
Tv/rj.  Z.  20.  [uitfc  xüiy  IntlaTaxwy  xov 
UQov  xiig  'Ay(cd-r,g  Tv^r,;.  Vgl.  die  Haut- 
gelderinschrift CIA.  II,  741  Frgm.  a  Z.  12; 
,$  Z.  6;  ß'  Z.   II. 

CIA.  II,    586   (Decret  d.  Kollyteer)  Z.  14     55 
i\r  \iy,i»i,    Tv\xi]\.    (^'g^-    '^^'^-  ^^'    ^566.) 
Agathos  Daimon. 

CIA.  III,  215  (beim  Parthenon  gef.). 
yAya^O-oi'  .J<äfxov\ci\. 

CIA.  III,   691    (Ehrenbasis)    an  d.  Neben-     60 
Seiten:     AyaS-ov     .Jaiuorog     und     Ayad-r^g 

TixrS- 

Sc/iöfie,    Griech.    Kel.   n.   109    (Basis    in  d. 
Propyl.).     'Aycc&os  ^ci[i/Liw]i'.     (Bart.    Mann 
mit    Füllhorn)    ['.^/Jr^^ij]     TvX'l    (Frau    mit    65 
Schleier,   daneben  zweite  Frau). 
Aglaia,  s.  Chariten. 
Aldos. 

CIA.    III,    367     (Theatersitz).      'I[fQ]f[i](f 

Aldoig.  70 

Paus.  I,  17,  I.  xccl  y(co  Aidovg  arpiai 
{'A9-tii'ccioig)  ßujiiog  iaxi  xcX  0i,ur^g  xu'i 
'Oq/x  r;g. 

Eusiath.  ad  IL  X^  45'-  AQ-rivi]aiv  AlSovg 
xnl  'AtpiXting  r^y  ßcDf^og  ntgl  tov  xiis  75 
UohüSog  'AS-tifäg  uswt/ ,  xccd-a  xcd  Uctv- 
accviccg  laxoQil'  ag  01  [xiv  nuiSuywyovg  ol 
Si  XQOcpovg  rijg  S^eäg  yiyiafhai  (pnaiv.  (Vgl. 
Hesych.  Aldoig  ßujuog.  Bekker,  Anecd.\ 
S.  355,    16.)  '  80 

AkratOS,  s.  D.  Eubulidesmonument. 

Ammou,  s.  K.   Peiraieus. 

Anaideia. 

Paus.  I,   28,   5.     xovg    df  ccQyoig  '/.id^ovg, 
Iw   (av  iaxccaiv  öaoi  dixag  vnixovai  xcd  ol    85 
di(x}xoyxfg     (auf    dem    Areopag) ,    top    fiiv 
"Tßptiag    xov    6i    Avaidtlccg    ccixoJv    ovouä- 
^ovaiv. 


X 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.     (Anteros  —  Aphrodite.) 


Vgl.  Phot.  lex.   &tos  r/Avalötiu  (Tempel 

oder  Altar  der  An.  auf  Rath  des  Epimenides 

nach  dem  Kylonischen  Frevel  gestiftet.)   Vgl. 

Xenoph.    Symp.  VIII,    38;    Cic.    leg.    II,    li, 

.       28;  Zenob.  IV,   36. 

Anteros. 

Paus.  I,  30,  I.  xov  öf  tu  Tio'j.tl  ßMUOV 
y.a'/.ovfjti'ot'  AyTioioTO^  «j'«.9-/;m«  tii'ui  ).i- 
yovai   fiiroixwr,    ori  Mih,^   'A^t^vcdos  [aIt- 

jo  oixov  Hifäqa  TifxtcyoQttv  i^ccaif-ima  urifj.ä- 
C<av  afpilvai  xtcTU  Trjs^  nirqccg  avzou  lxi7.tv- 
ati',  tg  xo   vipriXoTUToy  avir,;  uvt'Ad-övra. 

Vgl.  die  ausführliche  Erzählung  bei  Aelian 
(fr.  96  bei  5wa'.  Mi'/.ijzo^)  nebst  Beschrei- 

j-  bung  einer  Statue.  Für  letztere  auch  Kalli- 
stratos  Imag.    1 1 . 

Apheleia,  vgl.  Aidos. 
Aphrodite. 
(Schatzurkunden): 
20  CIA.  \,   198  frgni.  (/.  Z.  9;   200  frgm.  e 

Z.    II:  Aq:oo(flr>j. 

CIA.  n,  679  z.  20;  681  z.  18;  699  z.  25 

CIA.  11,   702   Z.  4;  t\r  T(ö  \{<pQodiü'uo. 
25  (Theatersitz): 

CIA.  III,  380:  A(p[Qodixrs]} 
(Votivin  Schriften): 

CIA.  II,  1208  (Basis,  gef.  nordw.  d.  Akro- 

polis):    Ol    (ci\Qt&ivx[ts   V7i\6   [!4]A«[/wi'   x6 

30       ay\(ii.fxu    noi,r,a<cai^(ci    xtl  'Acp[()oöixn    ax  i- 

cp\uvü}f)^ii'xig  vnö  xüii'  (F*j[jUorwr  |  ((t>i\x^taav 

xtl  'ArfQo[d'ixti  (folgen  die  Namen,   zuletzt:) 

Av]aif(g  AvaiuH^ov  Ayxv).tj&tt'  tnoii^atu. 

CIA.  III,   130  a  Votivrelief  mit  weiblicher 

^5       Brust  (Südabh.  d    Burg)  ....  r   A(foo](fixij, 

»'    710X01$. 

CIA.  III,  188  (gef.  nördlich  vom  Thurm 
des  Andronikos)  AfpQoJtrtj  xtcx'  oi'uq. 

Vgl.    CIA.  II,  150  (Akrop.) 
40  (Statue  des  Kaiamis) 

Paus.  I,  23,  2.  nuQrc  öi  uvn,i'  (der  Leaina 
in  den  Propylaeen)  <tytc).in(  \UfQoi)'iTi,s.  o 
Ku'/.'/.iov  xi  (f(cair  üviciti,u{<  tivta  xi('t  tqyov 
Kuhiiiid'oi.  (Vgl.  die  Basis  bei  den  Propy- 
45  läen:  CIA.  I,  392  (IV,  p.  44.)  K<t).li(ci 
frjnovixov  dvii}^\rix\t]y. 

Ludan.  Imag.  4.   t\  noA).uxts  fi's"  11,1'  kxho- 


7io).iy  uvtld^uiv  xui  xr,v  Ku\afxi6og  —oiaüv- 
6'quv  xtxf-iuaui.      (Vgl.  ibid.  6,   Dial.  nieretr. 

III,    2.)  50 

(Aphrodite  und  andere  Götter.) 

Paus.  I,  8,  4  (im  Arestempel,  w.  s.)  tvd^u 
ayäXfxaxa  &vo  fAtv  AcfQodixrj^  xtliici,  t6  äi 
xov  AQfws  tnoirjatv  A).X(cuivr,$  xx'l.  Vgl. 
CIA.  I,  318,  319  (bei  d.  Kapnikarea  und  55 
Dimitrios  Katiphori  gef.)  von  U.  Köhler  .Innal. 
d.  Inst.  1865,  S.  316  f.  auf  Verfertigung  von 
Statuen  der  Aphrodite  und  des  Ares  bezogen ; 
319  Z.  17.  ...  axr^aavxi  Iv  x(ö  rtiö  (wohl 
eher  Hephaistos  u.  Athene  Hephaistia).  60 

Jtlx.  ('((i/.    1888,    S.    190,   3   (nahe  der 
,,Pyle    d.  Agora"  gef.):    I.  O.]  M.  et  Venen 
et  Mercurio   Heliupolitanis   u.   s.   w. 
(Aphrodite  und  Isis?) 

CIA.  III.  162  (einst  b.  d.  Panagia  Spi-  65 
liotissa;  Nordathen)  xd]  xiöviu  xui  xo  u'ixinutc 
I  [x]«i  ras  xiyx'/.id'ug  xui  r/;[j']  AcfQodtixrjy 
Ttj  ^to)  ix  rwj'  IdiiMV  ayi&r^xtv  i  niaxtv- 
icanaa  xai  tcvxt]y  rr;v  d^toy  X(d  r«  niQi 
((vxrjy  ovau  X(u  'iv^vürnQUc  «üjr^f  x<d  70 
oPiiQoxQixis.  I  —xoXiCoi'xog  Atuü.iov  \  ...ixov 
MtXixiws,  ifQux[tv]  ovios  i((XXf(yioyov  ^10- 
vv\aiov  Mc(Q((x)-ix}i'iov,  ^{cxo[q\  tvovxos  ayi- 
acpoQov  Evxuqnov. 

CI.4.  II,  1671,  dreitheiliger  Stein  (Altar).     75 
.Equov  I    Nvfxcpäiy     1     Iaidos. 

AfpQoditxriS 

flcei'os  I 

Aphrodite  Enagonios. 

CI.l.  III,    189    (Basis  im  Dionysostheater)     80 
'AfpQoäiTris  ^Ei'uywviov. 
Aphrodite,  tu  Kr,7iois  (vgl.  Urania). 

Paus.  I,  19,  2  (nach  Erwähnung  des  Py- 
thion  und  Delphinion)  is  ä't  ro  ^loqioi'  o 
K>;novs  ot'oud^ovffi  Xd't  xr,s  'AtfnoJixtiS  rö»'  85 
>'f<ö»'  oviftts  Xtyö/uiyös  Offiaiv  iari  i.oyos' 
ov  ufi'  ovd'i  is  Tt;i'  ArfQodin,i'  >,  xov  ynov 
7ih,aioi'  iaTi,xf  t(cvxi}s  yuQ  a/iiaa  juir 
xii(><(yu}i'oi'  Xfcxfe  rfa'r«  x«J  rois  'Ji(>iiicis, 
xo  d't  irilyQuuLKc  ar^uttivti  t>,i'  Ov^ttviav  <m 
'Aifitod'ixr^v  rtüj'  xie).ovuit'ioi'  MoiQuir  tii'tei 
7i{}ta^vx(cxi,v'  xo  di  ay(ci.utc  ti,s  AfpQoii'!ii;s 
rrjs  i>'  K'tnots  iQyov  iaxir  A'Kxicitii'ovs  x«i 
zun'  Aih,yi,aiv  iv  o'/.lyois  (Kuhn.,   iy  ).o)'ois 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.     (Aphrodite.) 


XI 


40 


45 


codd.)    &ic<i    uiiov.      Fans.  I,   27,   3   (unter- 
irdischer Gang),  s.  A:  Erdrisse  u.  s.  w. 

Zum  Bild  des  Alkamenes  vgl.  Lucian. 
/mag.  8. 

Plhi.  XXXVI,  5,  16,  cujus  (Alcamenis)  sunt 
opera  Athenis  complura  in  aedibus  sacris 
praeclarumque  Veneris  extra  muros  quae  ap- 
pellatur  'Acfooö'iTt;  ir  Kr^nois. 

CIA.  I,   273  e.   f  (Schatzurkunde)    \\tfoo- 
öirr,;  tv  KtjTToi^. 
Aphrodite  tnii  oay  uc. 

CIA.  III ,  335  (Theatersitz)  'A(fqoöiT]r^g 
IniTQccyifc;. 

Aphrodite  tcf'  '  titio'Avko  (vgl.  C.  Hippo- 
lytos). 

CIA.  I,  212  (Schatzurkuiide)  ['Acfoo](firr,^ 
i[7T]l  'j7i]no'/.vTio\i. 

Ein-ip.  Hippolyt.  30  fg.  j  nixoav  naQ  cev- 
T»,y  IIuA'luSoi  -/.(CTÖxpiov  j  yt^s  Tr;a&s  vtiov 
KvTiQi&o^  tyx('.&tia((To  (Phaedra)  |  iQuia' 
tQüjr  txdrijuoy'  'Inno).vT(o  J"'  t^i  ro  '/.oitiov 
(üf6fX(cCiy  IdQva&cci  d-tui'. 

Schol.  Odyss.  '/.,  321.  'lUcid'oic  ioioTixä)^ 
ffuiTtd-tlaci  vno  Tov  'Inno'Avrov  .  .  .  t6  /xiv 
nqüJTov  liQoy  'Acf^oäiTtis  tv  Ad-iiruig  iSnv- 
auTo  To   vlv  InnoAvTtiov  xuXoifiii'oi'. 

Diodor.  IV,  62.  <P(d&()fc  cTt«  rö  X((?.?.oc 
tQtiad-tlate  ccvtov  {ItitioXvtov)  t6ti  /uh'  ccntX- 
O^övtos  ilg  Tqoi^r^i'a  l&QvarcTo  liQoy  'AcpQO- 
öirrjS  7if(Qf(  jtjy  dxQOTTo'/ii',  ö&tv  t]v  X((d-oqüy 
T>;y   TQoiCrjfcc. 

Schal.  Eui~ip.  Hippol.  29  ^Acf.ooS'm,?  hoov 
Idovacead-cei  ztji'  <t>cd^Qui'  cpuaiv  ixu'/.tat 
dt  ArfoodiTrjV  t(p'  'Inno'AvTcp,  r;y  InnoAvTiav 
x«'/.ovaiy.     Vgl.    Tzetz.  ad  Lycophr.   1329. 

Aphrodite  Hetaira. 

Athen.  XIII,  571  C.  Tr^g  tiu^  Ax^r^vuioig 
X((.'Kovu.ivi]g'Exuiq(iiA(fqoä'nr^g-  iT((ioc(i'  cTi 
A(fqodixr^i> ,  Ti,y  Toig  tTaioovg  xcci  rag  ixai- 
Qctg  ßvvccyovaai'. 

Hesych.  'E x  a  lo  a  g  "  itoo v  xi\g  A(fQo6iTt;g 
AS->,i'r,aii'. 

Aphrodite  Pandemos. 

Harpocr.  n  ä  v  ö  1-  u  o  g  Äff  ooSix  r^  ... 
AnoX'koSiaqog  fr  x(p  tiiqi  xhiiör  7T((ydt;u6i' 
(fr,aii'  Ax^rji't^ai  x'/.r^d-^i'fci  rtju  dcpidQvd-tlatty 
moi    xt]i'   aoyaiui'  uyoouv  Sin   x6  ti'XfcvQ-a 


TiHura  xov  dti/noy  avi'dytad-ci  xo  naXaiov 
tv  x«lg  ixx'Ar^aicag  <cg  ixuXovt'  (cyoQccg. 
Nixc(y&Qog  tv  ax  KoXocfOiviuXMV  Eölwva  50 
qpjjffi  autiufcxcc  uyoqüanvxa  tvnqtTir,  in'i 
axiyr^g  axrjaui  cft«  xovg  viovg  x(d  ix  rdHv 
TitQiytvofjivwv  )^Qi,uüxiüv  idqiaaad-td  Ag;Qo- 
dirrig  nuvSfifxov  Itqöv. 

Athen.  XIII,   569  D.     <Pdr,uojv  iv  Adt).-     55 
(folg  TTQoiaxooiov,  oxi  noüixog  —6'/.o>v  duc  xr^v 
rwv    vttov    äxur,v    taxt;atv    int    otxi;ue(xo}V 
yvvma  nQiaf^fvog ,   xad-u  xcu  Ntxccv&Qog  6 
Ko7.ocpwviog   laxoQtl   tv   xotxo)  Ko'/.ocpwvic<- 
Xiäv    (fciaxwv    ceinov   xcet   rrnv(fr;uov  Arfoo-     60 
dixr^g     iioov     tiomtov    idqva(cad-(ci    (c(p    wv 
r^qyvqiauvxo  «l  nooaxäaai  xtov  oix>;uc<xu}v. 
Paus.  I,  22,  3  (vorher  Hippolytos).  A(foo- 
6ixr^v  äi  xt]v  fJüv&t^uov,  inti  xt  A&r^vaiovg 
Oriatvg    ig    uiav    r^yreyiv    (cno    xu)V    dr^utov     65 
nöhv,  (cvxi]v  xt  aißiad^(a  X(((  FTtiS^u)  xuxi- 
axriOt.    x(c    fAiv    dt]    7i(c'/.(ci<c    ayaXuaxct  ovx 
ijv  in'   iuov'    xcc  61  in'  iuov  xt/i'ixüiv  t;v 
ov  xvjv  acffcviaxdxMi'. 

Jtt.x.  (ioy.   1888,  S.    187  fg.  (Psephisma  zw.     70 
Nikepyrgos    und  Westeingang  zur  Burg  gef.) 
Z.    I.    'Eni  itqt'iagllyr^GinvXrig:   in   Evd^iov 
cig/ovxog    u.    s.    w.     Z.    8  fg.    oniog    av    01 
uaxvvouoi    Ol    all    Xay^ävovxtg  iniui'Aiucv 
nouövvai  xov  iiQov  xT^g  'A(fQO(fixrjg  r/;f  ITicv-     75 
di'ifiov    xaxcc    xc<  nc'exQia  u.  s.   w.     Z.   20  fg. 
{öiö'oj^d-ai    xfj    ßov?.rj)    oxau  >]    i;    nouni,    xij 
'A(fQodixi]  xt}  fTavdi,f.tip  naqaaxtvä^iiv  (jovg 
aaxvvöuovg)    tig    xa&ceoaia    xov    iioov    ns- 
QiaxiQav   xai  niQia).tl\p(ii  xoig   .iwuoig  xai     80 
niXTÜJaai     xdg     \  0Q0(pdg]     xai     '/.ovaai     xa 
tdt;  u.  s.  w. 

dt'kx.  fCQX-  i^^9)  S-  127  fg.  (vgl.  Btdl.  de 
corr.  hell.  XIII,  S.  160).  Ebenda  gef.  vier 
Marmorbalken,  (oben  mit  Tauben  verziert,  die  85 
geknotete  Wollbinden  halten) ;  zwei  mit  Resten 
der  Weihinschrift:  TövSt  aoi  w  fityäXij  aiuvrj 
nävötifit    'Aq:Q[o&ixr;     dir^]uov     iaiv    Siaooig, 

ttxoaiv  t)iiixiQaig darunter  in  kleineren 

Buchstaben:    Aoyivog  'A?.vnt,xov    —xaußiovl-     90 
dr^g,  MivixoäxiKc  -Jiiixouxovg  Ixaoiiwg  &i- 
yaxr^o ,    iiQtia  xijg  'A(pQodiXt;g  —   —   —   — • 
^]fSiXQdxovg   'IxaQiiiog    S^vyäxt,o ,    'Aoyivov 
St   fjijxrjQ. 

Aphrodite  '/'/  d^vo  0  g.  Vgl.  Herrn.  Psithyristes.     95 


XII 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.    (Aphrodite  —  Apollo  Delphinios.) 


'5 


35 


40 


45 


Harpocr.  xp  id^vQiart^  i.  Vgl.  Hesych. 
xpi&v  Q((  und  'Ä(pQ.  xpi  &v  QO i. 

Bekkei-,  amcd.  I,  317,    11. 
Aphrodite  Urania  (vgl.  Aphr.  ir  Y.r,Tioig). 

Paus.  I,  14,  7.  nh,aiov  (dem  Hephaistos- 
tempel)  6i  iiQOf  tativ  'AcfQoäirr,g  OvQuviui 
.  .  .  'A&rii'ciiois  Si  xaTiarrjafCTo  Alytv;  .  .  . 
To  &i  tfp  r,fAwi'  in  (cyaXfja  XiO^ov  Uagiov 
■/.cd   tQyov  (Pnäiov. 

Lucian.  Dial.    meretr.   7,    i.    O^vac.i   .  .  (ft- 
t,ati   .  .  .  Ttj  Ovoccyi((  r»y  ii'  y.);nois;  6hu(c).iv. 
Apollon. 

CIA.  I,  196,  198,  225,  273,  Schatzurkunden. 

CIA.  I,  79.  (Kirche :  r/;,,-  lu}Ti,Qai  Kti- 
Ttixfig.     Gegend  Plaka,  östl.  d.  Burg.) 

^-    9  %•     ['•    ^^    jioi'A^]    Svo    a\vSQt    rov 

((Qyvoiov  rov   A7i6'/.).wp\og ]  toog  XQrj- 

fjiiiTwi'  aior^T((i. 

Z.  14  fg.  Tii)  dt  Tu^in  fjitTu  —  —  — 
TO    (oder    tov)    Tiusvo{v)s   rov    AnöXXoivo^s 

—  —  —  bniog  UV  ws  T<c/ia]t(c  S-(Q«7Tfv- 
1,1(11  — 

CIA.  IV,  p.  124,  n.  534  a  u.  CIA.  II, 
844  (zweiseitig  beschriebenes  Frgm.  vom  Süd- 
abhang der  Burg) : 

a)  (voreuklid.)  Z.  2:  'A7i]6'/2a»'i ,  Z.  I,  6: 
y.Qi&ü)i'  juiöiuyovs    — 

b)  Col.  I ,  x]«r«  Tiii'  [/uayriitcy  ttji'  dt' 
''A]Q/u(CTog;    Col.  II   (vgl.  C.  Erechtheus),    Z. 

I3fg. :  'Ad-r,t'cdtf  |  ['An6]X).ü}i'i  \  xäöi  i\nt\- 
a&fci  (?)  TM  xuyiö  TQinodu  iniToit&fc;  u.  s.  w. 

CIA.  II,  1 527  (Ost-Athen)  Relief:  Apollo  a. 
Dreifuss,  Artemis,  Leto  (Lebas  mon.ßg.  49,  i) 
D((7.yio{v)  fcyi&rixf.    (Vgl.  1527b) 

CIA.    II,    1046    (i.  d.  Stadionstrasse  gef.) 

—  —    I7]tiQC(itvg  yiiui'u[ai((QX    —  —  inl 

—  —  ](cQ^ot'TOs   (et'iyQ(c[iUiy ]r«S"  Tt 

Ttüf   (iiQy[tTo)i'   X(d    —  —  —    ArTÖi.).](oi'i. 

CIA.  II,   1316.    ijjrrtos-   t'ixi.aug  A[7i6]).- 

).o)\vi. 'E).t\vaiyi<c  (-Jr^aihc 

CIA.  III,    109,   110,  im  kgl.  Garten  gef. 

109.    6    &th'(C    Ti,t'  ).(tU7XU<i<(\    —    —    l'lXr\ac(S 

'A]7i6'Jjliwi't.  iio.  6  Jth'u  nQo;ife]'/.iaiog  Ti]t' 
'knfxnaöu  tmv  td'(f(io)y  '/iniTÜcftu  i'[txf,a]«[i-] 
Anö'/.lotri.  III.  (im  westlichen  Theile  der 
Stadt)  '//(fuiaiuc  [io]vi  i(fi,ßoVi  >.«/iy^[«(^«] 
vtxija[«]f  [^i]oi'vaio<;  Mtivo(pi).ov  Krj(piaiivi 
'Anö'ÜMni.     (Vgl.  III,   179.) 


CIA.    III ,    68    (beim    Lysikratesdenkmal) 
^Earitf    xat   'AnoX'/.on'i    xui   {^to'n  ^^ißfcaroti     50 
xccl  TJj  ßovki)  xt).. 

CIA.  II,   159    (nach  Pittakis    nordöstl.  der 
Burg    bei    loan.    Mangutis.    gef.).     Krr^aiui 
Evxrrjfjoyoi    di'i&r^xty   tm   'AnoXXwyi    [&]t- 
[x]((Tt}y    (s.  indess  Ra7igabc ,    ant.  hell.    1085,     55 
I186:  Kxrfi'mg  als  Stifter  in  Kos.). 
Am  Arestempel. 

Paus.  I,  8,  4.  mqi  öi  tov  vaov  (des 
Ares)  tGTÜaiv  Hguv.'Kr,g  xui  Or,atvg  xn'i 
'AnoX'/.üJv  uvadoiutvog  xaivicf  Tr,v  xofir^v.        60 

Paus.  I,  3,  4.     Ap.  des  Leochares    s. 

Ap.   Patroos.   I,   3,    5   im  Buleuterion. 
I 
1  Apollon  Agyieus. 

I  CIA.  III,    175.     Altar   mit  Relief:    Apoll 

I       mit  Leier   (nach  Pittakis  [3  Altäre]  zwischen    65 

Attalos-  und  Hadrianstoa ;  nach  Velsen :  Ha- 

drianstrafse).       'Aya^p     ^i'XU     I     AnöX'/.oivoi 

'Ayviimg    IIqoar(cii,qio[v]    Uaroo'yov    flv&ior 

KXaoiov   rfaviwviov. 

CIA.  in,   177.     Basis   beim  acharn.  Thiir     70 
(Pitt.)  'Anö'ÜMvog  'Ayvijiiog  Aki^ixüxov. 

CIG.  I,  464.  Ayn&jj  Tv^rj.  AtjoD.wvi 
riQoaruTr.Q'ui}  AnoTQonuiM  Ayviti. 

CIA.  III,  159,  beim  Postament  des  Agrippa 
(Pitt.)    ATiö).\}o>t'i    Ayvitt]    TOV    [^muov]    01     75 
nv\}.taQoT\  civ\i9-tiX(iv'\. 
Ap.  Alexikakos  (von  Kaiamis),  s.  Ap.  Patroos. 
Paus.   I,   3,  4. 

CIA.  III,    177,  s.  Ap.  Agyieus. 

Ap.  Apotropaios.  80 

CIG.  I,  464,  s.  Ap.  Agyieus. 

Ap.  Daphnephoros. 

CIA.  III,  29S  (Theatersitz).  IiQtujg  A716).- 
'/.(ovos  ^fccpvticpoQoi: 

CIA.  III,   720  a,  Z.  4,  s.  Ap.  Patroos.  85 

Ap.  Delios. 

CIA.  I,  210  (Schatzurkunde),  III,  270  (Tho- 
atersitz).     ItQtiOs   ATio'/.'/.wvog  Jr,).iov. 

Vgl.  CIA.  III,  652,  10S5,  1298  u.  a. 
ßekke?;  Anectl.  I,   299,   8.  90 

Ap.  Delphinios    (vgl.    G.    Gerichtshöfe,    Im 
Jt't.q>.) 

Paus.  I,  19,  I.  laii  (ii  xiä  tüj.o  itquv 
(aufser  dem  Pythion)  AnoXhuvog  inixh,aiv 
Jthfiviov.      '/.iyovaiv    Jt   o»»    icnqyuaitivov     95 


B.   Gottheiten   und   Personificationen.    (Apollo   Hypakraios  —  Apollo  Panionios.)  XIII 


40 


45 


Tov    V((ov    7ih;v  zi,s  ooocft,^'  fcp'j'ws"  |rt   Toi^ 

nüaii'  cccpixoiTo  Or^atv;  ii  xi,v  no'Aiu  u.  s.  w. 

Pö//;/.r  VIII,  119.    ro   l.i'i  -lt).(piui(o  iSqv- 

aS^cci    fxiv    vno    Aiytio:;    kiytxui   H.ToAAwri 

Plut.  Thes.  12.  0/701'  rvv  tv  Jt'Kffiv'ua 
10  TtfQicpficcxröy  taziv,  tvxuvd-a  yäo  0  Aiytvs 
(oxti  xcd  lov  EQuiiv  TOV  n^og  'iio  tov  lioov 
Xft'/.ovaiv  in    Aiytuig  nvhiis.     Vgl.   18. 

CIA.  III,  13S  (Burg),  z^loi'l  Iuü()(cyäos 
3/«[p«^w>'tos-]  Tv/Mf  vyiiiug  Jt').(f[Lvi(a 
^A7i6X?Mri. 

CIA.  III,  939  (Athenis).  [!4]7r<;[A]Aa)[»']t 
.JiX(piv\i\i^  [.  .  I  .  .  .i/]eA(/:tJ'/[ft»']  zriv  iiQ[siay 

0   di'rjQ  [(h']i{)^t;xip  Ev&[ias  u.  s.  w. 

Ap.  Hypakraios  {vn   axQuis). 

Patts.  I,  28,  4.  XftTnßfcai  äi,  ovx  tig  r^r 
xi'cTio  noliv  h'K'K  oaor  vno  tu  //QonvXaue, 
Tttjyr;  Tt  v^ccTOs  ioTi  (s.  A  Klepsydra)  X(U 
nhiaiov  AnoXXwi'oi  uqov  iv  07it,'/.(ct(o.  Kot- 
ovaij  dt  d-vy(CTQi  Ji!Qt/d-tiog  Arrok'/.toi'ic  iv- 
Tdvi^fc  avyyti'iad-«i  voiuiCovai. 

Eurip.  Ion.  16.  xixova'  iv  oixoi^  naW 
c(,it;fiyxti'  ßoicfOs  E;  zavTov  (ci'toov  ovmo 
t,vt'(caif-r;  d-t(o  |  Koiovacc  X(cXT'i(h,aiv  Wi*  ft-a- 
fovf^ii'ov.  V.  283.  Ii2N  Mfcxoal  (ff  XwQo; 
ioT  txtl  xixh,f.iivo; ;  KP.  Ti  d'  iaTOQdi^ 
t6&';  WiT  ju'  dysjUPTjaag  Tivoi.  IQN  ti/h^ 
a(fi  Uvd-iog  dßTqanni  rt  nv&uci;  KP. 
Tiu(t  y  arifi  wf  fn^noT  (xi(ft).öi'  (Hp  IStlu 
u.  s.  w.  V.  1482.  Ilao  (\i;Sörioi'  niToau 
0oiß(p  .  .  .  XQvnTo/uevoi'  '^-i/os  r^vvaaO-r^v. 
Vgl.  II.  tp&n  nQoaßoQQoii:  niTQaig  \  IlaXku- 
dos  vn  0/3(0  r/Js"  'A&t,i'c(!wt'  ■/ftovog  \  Ma- 
XQ{(<;  xcdovai  yr;g  (craXTig  'Ard-ldot;.  936. 
oiad-a  Ktxunniag  nizocti  [nQoaßooooy  av- 
TQoy,  «jT  MfcxQug  xt,xh\<sxoutv\ ;  0\d\  tud-a 
IJccfo;  uävTa  xul  ßtjfjo}  nihig  (vgl.  Pans- 
grotte).     1400.   Kixoonoi  is    (cvtqu  xul  Mu- 

xoug   niTQr^QiCpH:;. 

CIA.  III,  91,  bei  den  Propyl.  (Göttling: 
am  Eingang  zur  Klepsydra),  Schild  mit  Giebel, 
darunter  im  Kranz  :  Ilo'/.iuuo/og.  Im  Felde  : 
[ny/.vßioi  'PuvOTOv  I  \<P'/.vt'vg  no'AtiAuq-/r,- 
aus  TOV  tni  ....  luov  uo/ovto;  iviuv  , 
TOV  AnoX'/.MVi  l'nuxouiw  uvid-r,xtv.  r.  Urne. 
Aufserhalb  des  Schriftfeldes  Palme. 

CIA.  III,   92    (vgl.    Mittheil.    d.  Inst.    IIT, 


S.   144),    beim  Erechth.  gef. :    im  Oelkranz : 

o  dtlvu \tvaag  [^An]6'/.'f.oivi  [rJ-V  cixQuig.     50 

Mitth.  d.  Inst.  III,  S.  144,  Votivtafel. 
'AnöXkoiVi  vn  äxquig  o  yQuuuuzivaus  \ 
"Eqcctwv  (cvid-r^xiv. 

Darunter  in  3   Kränzen : 

Aq)^ovtos  TQt\ßt'/.?.iov  \'Povcpov\Aufjn-     55 

TQ[i]iog 
O  y(iu^ixuTivaag  \  tov  Gvvidoi  ov  'Equ- 

Tüiv  \   ÄvTiyövov   I  JBrjauitvg. 
(:Jtafxo\d-iTris  I  Ei^r^vaiog  \  Zwtov  \  BtQS- 

vixi6r,g.  60 

Vgl.  CIA.  III,  95  (beim  Dipylon  gef.)  = 
Mitth.  d.  Inst  a.  a.  O.  6  ßuacXsvg  u.  s.  w. 
JfXz.  ((Qx-  1888,  S.  183  (gef.  in  der 
Odysseusbastion).  In  Oelkränzen  die  Namen 
der  Thesmotheten  Antigonos   u.  Herennius.       65 

Göttling,   Ges.  Abh.  I,  S.  103,  Felsinschrift 
in  der  Grotte  W^nö'tJXutvi'? 
Ap.  Kerkyoneus. 

CIA.  III,  1203.  itqtvg  ^AnoÜ.tavog  Kto- 
xvovicjg.  70 

Ap.  KZlarios,  s.  Agyieus. 
Ap.    Lykeios     (Lykoktonos).       Vgl.     G. 
Lykeion. 

SchoL  Demosth.  XXIV,  14.   r^v  Si  xui  itqu 
in'i   uiv  TOV  Avxiiov  Avxoxtovov  'An6X).iovog     75 
u.  s.  w.     (Vgl.  die  Beschreibung   der  Statue 
des  Ap.  im  Lykeion  Lucian.  Anachars.   7.) 

CIA.  III,  292  (Theatersitz).  PsQiios  'AjioX- 
).(ovog    Avxriov. 

CIA.  III,  89.     Altar  (gef.  bei  der  Kirche     80 
Nikodemos    im    Osten    Athens),     zliovvaios 
jdiovvaoiftaQov  I  KqioniSr^g   enifxsXtjTrjg  |  .4«- 
xfiov  'An öX'/.cjvt ,   yv/LivuaiaQ/ovvTog  KaXki- 
xoutISov  I  TOD   Evvdoo uov  —Ttioitiog. 
Ap.  Maleates.    'Ecpr^/u.  uqx-  "884)  S.  83  fg.    85 
(Stein,  angebl.  beim  botan.  Garten  gefunden, 
doch  s.  Peiraieus   unter  Apollo ,    Asklepios) : 
'AnöXXujvog  MaXsuTov. 
Ap.    Musagetes,    s.    D.    Eubulidesmonument 
(Paus.   I,   2,   5).  90 

Vgl.    CIA.  II,    629,    frgm.  b,    iio,    Z.   8 
(Technitendecret).      ['An6XX](ovog     xul     Ttüv 
M[ovaü)y]. 
Ap.  Paion,    CIA.  I,    210,  frg.  k. ,    Z.  23  fg. 

'A]noXX<avog  [II]ai(jjvog.  95 

Ap.  Panionios,  s.  Agyieus. 


XIV  B.    Gottheiten  und   Personificationen.     (Apollo   Parnopios  —   Apollo   Pythios.) 


Ap.  Parnopios. 

Paus.   I,   24,   8.     jov   i'itov   (Parthenon)   äi 

tan  niqnv  ÄtiÖXAmv  )[(ch/.ovg,  -/.(ci  zo  (cyc/A/uce 

kiyovai    ffiiiifiui'    noUiGui'     nuqvönioi'    St 

5       ■/.uXovair,  ort  Gtf'iGi  n(cQi'6nu)i'  ^hinzövxuyi' 

Ti,i'  y),i'  ((TioTt>iiUtii'  6   &t6s  ilntv  ^woa^. 

Ap.  Patroos  (=  Pythios,  Dernosth.  XVIII.  141). 

Paus.  I,  3,  4.    x«/  nXriaiov  (der  Stoa  des 

Zeus    Eleutherios)    i7ioir,atv    (Euphranor)    tv 

10       rw  vuM   Tov  ^Ano'/.hiii'(i  UaTftoior  Liiv.'/.r^aiv. 

TIQO     dt      TOV     l'tU)     TOI'     /Litt'     AtW}((CQr^^ ,      UJ/ 

di  y.«Xovaiu   'A'AiSixdXou    Kfdrcui^   tnoirjat. 
Dann    (I,  3,  5.)  m/.oSo ur^ztci  ä't  x<c'i  —  (das 
Metroon). 
15  Vit.  X.  or.,  S.  843  B.    tyQuil't  dt  y.ai  (Av- 

XOVQyoi')   NtOTlTo'/.tlAOf  Al'Tl/.'AiOt'S    aTt(f(CI'W- 

aai    y.(ä    ti/.6va  fci'aihth'ai  oTi  i:i>iyyti).UTO 
)[qvaoiativ    TOV    ßiauov    tov  An6)J).(avos    (d. 
Ap.   Patroos?)    tv  TJi  nyoQÜ  z«r«   t1,v  u(cv- 
20       Ttiftv   TOV   d^iov.     Dcmosth.  LVII,   54. 
Priester. 

CIA.  III,  279  (Theatersitz).    " It{)iMi    'Anol- 
"kiüvog  I  /7«rp[((i]o[v]. 

Vgl.   CIA.  III,  456,  687,   707,  720a,  Z.  6 
25       —    —    itoiiag    rft«    ^iov    \^Ä\noXk(üvo5   ITa- 

TQti)o\v\  — y.ul  -/a(pv>i[rp6(>ov 

Votivinschriften. 

Vgl.    CIA.  III,    175.     Vgl.  Ap.  Agyieus. 
CIA.  III,    116.     l'oi   r«J"  '(h'f}T\wQ  fxr,Xa, 
30       ITaTQw'it,  at^fAfcTci   vixr,;  u.   s.   w. 

CIA.  III,  176  (nach  Pittakis  bei  Hag.  Tho- 
mas, östlich  vom  Theseion  gef.) 'AnöX- 

Xiovi  UuTQOHo  X(d  AoTtuiifi  I  (cviü^r^xtv. 

CIA.  II,   1518    (Südabh.    d.   Burg) 

35       fAu)v6ov  [Anok'lüjvi  /7«]r^((*[((j]. 

CIA.  II,    1657   (beim  Varvakion  gefunden). 
'Atio'A'Aüjvos  IJaTQOjov. 

CIA.  1652.  [t]i^()[i/  'An6k]'Mov[og  7i(cT(}]ioov 

Cp[QUTQlfc]i    [(-Jt]Q()lX    .   .   .    lüV. 

40  Ap.  Prostaterios. 

Vgl.    CI^l.   III,    175,   oben  Ap.  Agyieus. 
CIA.  III,  178  (nach  Pittakis  bei  Hag.  Atha- 
nasios  gef.)  Atio'/.'/.iovi    ll{>nat<(Tt,{)'no, 

Belobigungsfornicln  der  Prytanen  :  v^i'iq  tiHv 

45       O-vaioJv,  iDV  lO^vov  TU  tiqo  twv  ixxhianT.v  tm 

Tt  'A7i6i.kwvi  Tiö  IJQoaTteTr;()!o)  xai  rfj  AoTiuidi 

Tii   Bovhdt}    u.    s.    w.,    7..   B.    CIA.   U,   390, 

417,  432.     Hesych.   Phol.    7i  Qoa  T  (( 1 1;  Qiot. 


Ap.  Pythios.     (Vgl.  Patroos.) 

CIA.  I,  2  (Skambonidendecret,  beim  ,,The-     50 
seion"  gef.),   C.   Z.   20,  tu    ITv&ior. 

Philostr.  Vit.  sopit.  II,    I,  5,  vom  Panathe- 
näenschiff:    ntQißaXovauv  uvto    (das  Eleusi- 
nion)    7i((QC(jLtilipc(i  to   Ut'Accayixov ,    xojui^o- 
/uivrjv    Tt    7i(«Hi    TO    nif^iov    t'A&tiv    Ol  vvv     55 
o)<^fxiaT((i. 

Paus.  I,  19,  I.  uti«  d'i  TOV  vaov  tov 
-lios  TOV  OXvuTiiov  Ti'/.r^aiov  aya'/.jufi  ioTiv 
A7iok?MVos   UvU-iov. 

Thucyd.  Il,    15.    y.ui   Tic  iim  {tT,?  ux^onö-     60 
Aiwf)    nqos    TovTo     TO     /JtQOi     Tr,g    nö'/.tWi' 
(7i'(>o>    voTov)    fjä'/JiOV    'idi)VT(a    (die  ältesten 
Heiligthümer),  rö   Tt  tov  Jiog  tov  \y/.vu7tiov 
Xfd  TO    /Ivxf^iov  xiei  TO   Tt;;  rf,g. 

Strab.    IX,    S.    404,    ta/tiQ«    tov    Aotqu-     65 
naiov    ^los   —    iv    rol    ^*'/f*'    utTuiv    tov 
UvS-iov  xtd  TOV  'O'Avuniov. 

Phot.  Suid.  ITvb-iov.  it^ov  Ano'O.Mi'oi 
'Ad-tjvr^aiv  vTJo    fltiaiaTQfcTov  ytyovo;. 

Hesych.    tv  Tlvb^inj  /iaici.    ITtiaiuTQK-     70 
rof    löxoifo/uti  TOV  tv    //ri7/(tj   j'iiov  u.  s.  w. 

Thucyd.  VI ,   54 ,  6.     ntiaiaxqiaog  0   In- 

niov  .  .   v'ios  .  .   og  .  .  icvifhjXt  .  .   tov  tov 

'AnöXX(t)vog    TOV    ITv&tov    (ßui/biov)    .  .  .    tov 

d"  tv  flv'^iov  tu  xid  vvv  cf^Ao'i'  ioTiv  {tov-     75 

TiiyQau/uft)  iliJvtfQolg  yQtifj/uccai  Xtyov  Tiidt. 

yjixvtifxu    rocf'    r^$    «p/';S"    IJtiaiaTQUTog 

Inniov  vlog  \  d-r^xtv  AnoX'/.iovog  /Tv&iov 

iv  Ttuivti".    Der  Altar  mit  der  Inschrift 

gefunden  unterhalb  der  Kallirrhoe   (CIA.     80 

IV,  373  c)- 

Isai'os  V,  41.   Ol   y,uiTt()oi  noöyovoi 

f(vi&tac(v  TOVTO  iiiv  iv  Jiovvaov  r^inodac 
ovg  ^oQi;yovvTig  xid  viXMVitg  t?.(tßov  .  .  . 
TOVTO  d    iv  Uvx^iov.  85 

Plat.  'lOrg.  4^2  .1.  Aoi0T0X()i'tn,g  6  IxtX- 
Xiov,  ov  «V  iaiiv  iv  //vx^tov  (//v&ol  codd.) 
TOVTO   TO   xiiXov   uvicH-tiUfi. 

Vgl.    CIA.   I,   422    (nach   Pittakis  westl.   v. 
d.  „Pyle  d.  Agora"  gef.)  A^iaroxQ('eTi;g  l'xtX-     9 
'Atov  tcviOr,xiv  vixt,af(g  [/o(j/;;'a<r]  KiXQont- 
tf«[ig]  iv  ioQi[fi   A]7t[ökXu}vog]  (?) 

Weihgeschenke  aus  dem  Pythion ,  beim 
Ilisos  gefunden.  CI.l.  I,  3730  (s.  oben). 
CIA.  II,    I154,    1176,    1236,    1237,    1251.  95 

CIA.   I,    212/.     Schatz  des  Gottes. 


B.    Gottheiten  und   Personificationen.      (Apollo  Smintheus  —  Artemis  Aristobule. 


XV 


CIA.  111,  247.  'hqio)s I  ^Ano'Jlioi'o^-    UvO^iov. 
CLL  III,    175,  s.  Agyieus. 
Ap.  Smintheus  (u.  Artemis)? 

Vgl.    CIA.  II,  1597   (nach  Pittakis  b.  loan. 
5       Mangutis  am  Nordostabh.   d.   Rurg  gef.) 
Ap.  Tarsios. 

CIA.  III,   236,  V.   d.  Schiffern  geweiht. 
Ap.  Zosterios   (in   Athen?) 

C/A.  III,  301    (Sesselinschr.,  nahe  d.  Metro- 
I  o       polis  gefunden)  h(itMg'A7i6)ltxii'os ZioaTi^^iov. 
Ära. 

Hesych,  ll ^üg  Itqöv :  \tqo v 'A^üg  A{f^i,yii- 
Oiv.     AqiGXO^üvrig  "i2(iaig. 
Ares.      (Vgl.    Aphrodite    und    D.    Elephanten, 
1 5       Pindar.) 

Patts.  I,  8,  4.  tr^g  (Ff  xov  zJiifAoad^iyovg 
tlxovog  nXr^aiov  A^Hog  iorw  ttqov,  tu&cc 
dyüX/LiccTfc  dvo  fiiu  AcpQodirr^g  xtiiM,  zo  öi 
Tov  AQtwg  inoiTjaty  A).y.u^ivi]g ,  Tt^y  dt 
20  AO-t]i'C(f  ccyr,Q  ITcc^iog,  orofiu  Si  avtio  Ao- 
XQog  .  .  Ivtavyi^u  xcd  Evvovg  (cyccXjun  iarir, 
inoir,auv  6i  01  ncdStg  01   /TQccSiTi'/.ovg. 

CIA.  III,   2  (Basis;   Akropolis),  Z.  5.    /.«l 
liQsi'g'AQSCjg  Evvu).iov  x«i  'Evvovg  xui  -/16g 
25       rtliovTog  IfQoxrJQvS. 

CIA.  II,  409b  (Südabhang  d.  Burg),  Z. 
10,  II.  xcu  Tvji'  ihvaiitiv  Ml'  id-vtf  Tolg  — 
—  xai  Tiö  'Aqu  xrd  u.   s.  w. 

CIA.  III,   130  (Athen?)    ['£:il   u()iü)g  t]oi' 
3°      ^AQfwg   Ano'/.Xocpdi'ov ,    Z.    4  fg.     ro     xowov 

rwj'    Ayjcot'iiai'    (cvti       y((oiari,oioi' 

Aon  xm   lißaaro). 
Artemis. 

CIA.    I,    4,     Z.    15     (alte     Opferinschrift): 
35       AqtifAiäi  dtj/u   —  — 

CIA.  II,  162,  frgm.  c,  Z.  24.  röii'  [i]tQ(Jjy 
T/;f  AQTi/uido[g. 

Eqjiifi.  ccqy.  2761.   (Akrop.)  at'(iyqH\lj]c(i 

\ßi  Toäi  t6  \l)r,(fiafAn  ti'  ari,kt]  h]9^ti'tj  x«l  axi,- 

40      [fff«  iv  TW  ifQw  Ttjg  AQ]Teui&og  inl  itgiiog  .  .  . 

CIA.  III   990,  Herme  (Hypapanti).     Atuj- 

[fXftXoi'  d(c]d'ovxri[(!ayTf<  TJj]  AQrtju[i<fi  (?). 

At9rj  r  ((CO  y  yill,  S.  235,  u.  Dittenbergcr, 
Syllog.  426  (Thiasotendecr.  beim  Dipylon  ge- 
45  funden).  Z.  12.  avad-tlvui  avTovg  (d.  Thia- 
soten)  xcd  axrikriv  Iv  reo  ifQ(ö  t>;?  AQTi[ui- 
&o]g.  Bull,  de  corr.  hell.  1888,  S.  152  (Ge- 
nossenschaft der  Artemisiasten). 


CIA.  II,  16 10.  Kleiner  Altar  (Dipylon) 
MiTQoßÜT^g  \  A()rtuidi  ((vi&tixt.  50 

Priesterin  d.  Art.      CIA.  III,   893. 

CIA.  III,  376    (Theatersitz).     '/tQ/^ag  Atr 
rovg  xai   A^[Tijui(fog. 
Art.  und  Apollo  Smintheus?  s.  Ap.  Sm. 
Art.   und   M t[  t  t,  q  d-iwv  s.   Göttermutter.  5 5 

Art.  Agrotera.     (Vgl.  A.  Agrai.) 

Paus.  I,  19,  6  (Vorher:  Kodrosplatz).  Jice- 
ßäai  &i  TOV  El'Aiaaoi'  yionioi'  Aygca  xulorut- 
vov  xrd  vuog  AyQOTtQng  aarly  Aqzifxidog ' 
ivTavii^cc  Aqrtfjiiv  n^MTOf  rf^tjotvani  kiyovaw  60 
tXü^ovaav  ix  z/ifAow  *  xed  t6  uyalfxa  Siic 
TOVTO  ixti  to^of  (dann:   Stadion). 

Eustath.  ad  IL  B,  S.  361,   36.    Ayqoxiqa 
A^TtjUig  .  .  .   >}   xcd  Aygauc   Traget   IT'/.dTMri 
xuTK  IJavaaviuv  ano  ^oigccg  npog  TOi'IXiaoM,     65 
(O  xXtjaig  Aygui  xai  ^Ayga. 

Bekker,  Anecd.  gr.  I,  334,  12.  ovofxua^i]- 
vai  S\  avxo  (ro  /cjgioy  Aygai)  dno  Tt;g 
Agxi^iSog,  ngörtgov  E'/uxiöra  xakovunoy. 

Plato  Phaedr.  2.2.C)  B  (vom  Altar   des  Bo-     70 
reas ,    2 — 3  Stadien   unterhalb    der    Platane), 
>/   Tigog  To   Ti;g  Aygag  diaßu'tt'o^tv. 

CIA.  I,  210,  Z.  8.  [A]gxt/Ai6og  [A]ygoTigug 
\ß]^lX(tTriv  at'ägunöSiai'.  Schatzurkund.  ebenda 
223,273.  'O  TT^of 'll;/(^«s' (fpouos- der  Epheben  75 
vgl.  z.  B.  CIA.  III,  1147,  Col.  III,  Z.  48  fg. 
Art.  Ariste  (vgl.  Art.  Hekate,  Orthosia  u.  oben 
A&r,vaioi'\\\l,  S.  235,  auch  CIA.  II,  1610.) 

Paus.  I,  29,  2.  XHTiovai  «F'   lg  fciri,i'  {Ti,f 
AxaSr^fAiai')  niglßoXog  tOTiv  AoTtuidog  xa\     80 
ioavn  AglaTrjg  xcd   KccA'Aiartjg'  wg  fxlu  iyu) 
doxw    xcd    Ofio'/.oytl    tcc    inr]    r«    —ccncpovg 
{Uäfxcpia,  Hecker,  Philol.   5,  429),  xr,g  'Agzi- 
fiidog  tiaiy  inixXt'jatig  ctvTai,  Xtyoutvoy  dt 
Xttl    ci'k'kov    ig    ((viug    ).6yov    tidiog    vTiigßi,-     85 
ßoucci. 
Art.  Aristobule. 

Pluf.  lliemist.  22,  s.  E.  Melite.  to  xr^g  Ag- 
Ti/biidog  tigov,  r^v  AgiOToßov'hjv  utp  ngoatj- 
yogtvaty  (Themistokles)  .  .  .  nXr^aiov  ds  xr,g  90 
oix'iag  xaxiaxtvccati'  iu  MtXixtj  x6  itgoy, 
ov  vvi'  u.  s.  w.  vgl.  A.  Barathron.  ixiixo  di 
xcd  xov  OtfjuaxoxXiovg  tixoi'iov  tu  xw  vc<m 
xtig  Agiaxoßovhjg  txi  xccO-'   '},m«s'. 

Vgl.  Plul.  de  malign.  Herod.  37.    Otfiiaxo-     95 
xhig  ßovXivaag  xfj'Ek?Mdi  t'ccvuccyrjacd  ngo 


XVI 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.     (Art.  Rrauronia  —  Art.  Propylaia.) 


T^iT  l(c'/.((uli'os  i&()vac(ro  i'uoi'  AoiaroßovXris^ 
'AoTtui&o^  Iv    MO/lTll. 

Art.  Brauronia.     (Vgl.  G.  Stoa.) 

Paus.    1 ,   23 ,    7     (vorher    Propyläen)    x«t 
5       Aoxiui6os  ttooy  iari  BQainoii'ia^.     ITquSi- 
rilovs    /"«»'    Tt'/f'i    t6    uyu'/.ua ,  trj  {^tiö  (ff 
lariv  ano   Boccvoiöt'Oi    d'>,uov  lo   ovouu. 

Schatz  Urkunden,    CIA.   II,    162,   660, 
Z.  9.  45.  679,  Z.  2,  699. 
10  Inventarurkunden   des  Brauronischen 

Heiligth.      CIA.  II,   751  fg. 
Darin  erwähnt: 
TO    'iäoi  755,   Z.    15. 
x6    'i&og    t6    (ig X fdoi'  T$i  B,  Col.  II, 
15      Z.   ifg.,  754,  Z.  35  fg.,  755,  Z.  27  fg.,  756, 
Z.   14  fg.  u.  s.  w. 

ro    Xi&ii'ov    icTof    754,    Z.    27,    755, 

z.  19,  756.  Z.  7. 

ro   uyu'/.fiu  rö  ooO^öy  (l(jr/;zos")  75'  ^) 
20       Col.  II,  Z.  9,  754,  Z.  42,   756,  Z.  20,   757, 
Z.  29,   758  B,  Col.  II,  Z.  32. 

To   uyulfjia   758  B,    Col.  II,    Z.   29  fg., 
759,  Col.  II,  Z.  20  fg. 

o   xtioi',    ov    ti   'i).ci(foi  751    A,    Col.  I, 
25       frgni-  b,  Z.    10. 

Weihinschrift  an  A.  Br.  (oder  Athen  a 
E  r  g  a  n  e  ? )  (beim  Brauronion  gef.) : 

Ji).T.  f(QX-  '889,  S.  53,  8.    'ÄQXiaTQccrri 
ui'iS^r;X(   vn'iQ  T^i"  ^vydtQo;  evSf<uii't,. 
30  Art.  Bulaia,  s.  Apollo  Prostaterios. 

Art.  Delphinia,  s.  Ap.  Delphin.  (/"(»//.VIII,!  19). 
Art.  Diktynna. 

C/A.  II,    1609    (Dionysostheater)    Tiuod-i<c 
Äyviov    IiQXitio^   yvi'i]    vTiio    riöi'    nuiöuov 
35       'Agriuiöi  JiXTvvvti  dt^iihrjXtf. 

Art.  Epip3?Tgidia,  vgl.  Art.  Hekate  u.  Phos- 
phoros. 

Paus.  II,   30,   2.     AXxauit'r;^-  cfi   tuoi   cTo- 

Xiir  nqMio;  dyü'/.ufCKc  Exuit^g  tqUc  irtoir,at 

40       nqüat/öutva  «AXf;Aotf,   ^v  Aft^tjyalot  xre'Äov- 

aiv    'Enmvqyiäiui''    laTtjXt     dt    nagn    r»,s- 

'A7iTi()ov  Nixns  ro»'  »'«o»'. 

C/A.  111,  268  (Theatersitz).  Ugioi^'  XuqIkoi' 
I  xtei   'Anriuido!;  \  Enviv^yiölu-;     7jvi)(f6{)ov. 
4;  Artemis  ?  Eukleia,  s.  Eukleia. 
Art.  Hekate. 

(a.   d.  Burg.)     J'aut.  II,  30,  2,  s.  Art.  Epi- 
pyrgidia  u.  Phosphoros. 


C/A.   I,   208,  Z.   2   (Schatzmeisterurkunde). 
[.£'^]iioi7    xfil  l4o[ri]uKfos'    Exän];.     //esych.     50 
77()  0  71  V  ?.  (c  i  (( '    r;    'Exütr, .       _/  f  A  r.    «  p  /. 
1888,  S.  231,  3  (Bronze  von  d.  Burg):  'Exäiti. 
(In  Agrai.)  Plutarch.  de  malign.//eroJot.  26. 
(Beim  Dipylon.)     Vgl.  oben  Ariste. 
//esych.   Ka't.'Kiozi]'  r,  iu  nö  Ktgccutixä     55 
i&Qvuift}   ExrcTTj,  r^v  (vioiAoTS/uif  ?.iyovai. 
Hekate  Triglanthine.     Vgl.  E.  Trigla. 
Art    Kailiste  (s.  Art.  Ariste  u.  Art.  Hekate). 
Art.  Kelkaia. 

Arn'iiti.  Anab.  VII,  19.     Das  tSog  der  Art.     60 
Kelk.  von  den  Persem  entführt  und  mit  den 
Tyrannenmördern  zurückgegeben. 
Art.  Kolainis. 

CIA.  Ill,  216.     Innere  Nordwand  der  Pina- 
kothek,    links    vom     Eingang,     eingekratzt:     65 
dtanoiva  j  'Aqtiui   Ko'/.cai'l. 

C/A.  III,  275  (Theatersitz).  Itgiioi  Agri- 
fxiSog  Ko)miviSos.  Vgl.  360,  überschrieben: 
Kolaividog. 

(Der  Cultus  in  Myt-rhinus :  Paus.  I,  31,  3.     70 
Schol.  Aristoph.  Av.  873.      C/A.  11,   575.) 
Art.  Leukophryne. 

Patis.  I,  26,  4  (a.  d.  Burg)  r^?  cff  fixoVof 
nKrfiiov  Tis  '0'/.vu7j lo&wQov  /ce'Axovf  Agri- 
fiidos  fiyaXfxu  tartiXiv  tn'ix'kr,aiy  Akvxo(f.gv-  75 
vr,g,  (ii'ifi^tani'  <Si  01  nccldig  01  OtuiaroxXiovg. 
MäyvtiXtg  y<cg  utv  tjgXf^  0iuiaTox'h,g  Xaßwy 
naga  ßaaü.ioig  Aivxoqigvyrjy^AgTiuit'  ayov- 
aiv  it'  Tiufj. 
Art.  Lysizonos.  80 

SchoL  Apoll.  Rhod.  Arg.   I,   28S :    itgitv  «V 
A9^i]vaig. 
Art.  Oinaia. 

C/A.  III,  336  (Theaters.).  Agrtuidog  Olvaiag. 
Art.  Orthosia  (vgl.  Art.  Hekate,  Ariste).  85 

Schol.   Pind.  Ol.  III,   54,  xa\  Iv  A9t',i'aig 
'idgvTfu.  ro  tegop  Si  lazir  iv  KigctjutiXM. 
Art.  Phosphoros  (vgl.   .Art.  Epipyrgidia  und 
Hekate). 

Bleimarke,  Benndorf,  Beiträge  z.  Kentitniss  90 
des  alt.  Thcat.,  Tf.  n.  46.  Av.  Agii^iS\i, 
</'](uffffo[pw  m.  Altar,  Rv.  [l4]5-iji'rt  AVx[ij.] 
Bull,  de  corr.  hell.  1884.  PI.  II,  50-  Vgl. 
Voropfer  an  die  Phosphoros  (nebst  Apollo 
Prostaterios).     CLL  II,  432,  459.  95 

Art.  Propylaia,  s.  oben  Art.  Hekate. 


B.   Gottheiten  und    l'ersoniftcatiunen.     (Asklepios.) 


XVII 


Asklepios  (Hygieia  u.  s.  w.). 

(Asklepieion     am    Südabhang    der 
Hurg.) 

CIA.  II,    159  b,  Z.  16.   Aa/.h,:iuToi'  t6   tu 
5       tcazti. 

CIA.  II,   477  b,   Z.  5,   !)   u()ti\- Tov  Aaxh;- 
niov  Tov  ii>  uarti. 

CIA.  TU,  287  (Theatersitz),  ' hotio^^  'Aa/.h,- 
niov  (vgl.  unten  263). 
10  Ji'f.x.  ((QX-   1889,    S.  55,   14,    Z.  4  fg. 

ttiiüc    TOV    l'iüTijQo^    'Aax?.i,niov    (vgl.    unten 
Alan'n.  vit.  Prodi.) 

Paus.  I,  21,  4.  roc  Jf  AciX/j^niov  lo  ItQoi' 
ig  Ti  Tfc  fcyn'kfxuTÜ  taiiv,  onoacc  tov  xf^tov 
15  7it7ioh,Tfci  X(u  TMv  nccif^My ,  xai  tg  xuff 
yQCtcpns  ^f«f  diioi'.  ioTi  (ff  tv  fivTtö  XQrjyt;, 
nrcQ'  fj  'Aiyovai  fToanSüivos  nulö'cc  'A'/.i()qo- 
(hiov  it^vyuTtqa  AQUog'AXxiTiTitjy  tda^vvcivTa 
i<ri0\i-((VHy  vuo  Aotw;.  (Vgl.  A.  Quellen 
20  CIA.  IV,  499  a.  b.)  trTctv&tt  tiXhc  TS  xca 
l'((V(}ojuccTix6s;  (ci'fixiiTcci  O-üjquS. 

PN//.   H.  N.  II,   225.     quae    in  Aesculapii 
fönte   Athenis    mersa  sunt ,    in   Phalerico   red- 
duntur. 
25  L/tcia/i.  Pisc.  42   (ein  Theil  der  Volksmenge 

erklimmt  die  Burg  vom  Asklepieion  aus). 

Ma/i/i.  vit.   Procl.   29.      Proclos    halte  eine 

Wohnung  ytlxovu  jxiv  ovaav  xov  Aaxhini,- 

tiov  xai  TOV  nqog  tm  d^fccTQio  ^lovvaiov. 

30  fh'i'jti    iii;   t6  'Aaxhinuloi'  ....  x<d  yuQ 

tjiTi'xii   TovTov  i,   nohs   TOTi  xcu  lix^f  ixi 

UnoQxhtjTOl'    t6     TOV    —WTIjQO;    t(o6l'. 

CIA.  II,  1649   (Südabhang  d.  Burg).     Drei 

Fragmente  einer  Urkunde  über  Gründung  u. 

35       Geschichte  des  Asklepieion.  (Anf.  d.  4.  Jahrh.) 

CIA.  1650  (Südabh.).     T^rfkiuaxos  i6\Qv- 

anio  TU  iti>\ov  X(ci  xov  ßw!ifxoi'  tm  AaxXti^nuj) 

7iqü}[tos^  u.  s.  w.    (Vgl.  vorige  Inschr.,  frg.  a, 

Z.  8:    Ti,'/.tu('(/ov  '.^/c((}ytu)i^  u.  1442.   Askle- 

40       pioscult  in  Acharnai,  Schol.Aiistoph.  Pi/ii.  621. 

Atlie/7.   MittJi.    XIII,  S.   339  fg.,  Nr.   516). 

'A{)-r,yaioy  V,    527     (vgl.    Ai/ien.    Mitth. 

II,    S.    174)-      EiaxouTi]g    —uqun'navog    Kt]- 

7"tfft[its"  Aax]h]nuö  X(d   VyiWicc]  n]y  x^i^yt^v 

45       X(d    Tt]y    tiaoö'o[y    x((Tt<JXivaa]ty    X(ti    tfhv- 

Qwaty. 

CIA.  II,  489  b,  Z.  9,  Diokles,  ö  tthixwg 
itütvg  'Aax'/.tiTiiov  xtd  l'yitucg  meldet:  d'i- 
Curtius,  Topographie. 


t(f!)-(cnH<(t,  TIC  y)^vQu)uuiu  Ti,g  7ii)oTi()oy  ovar^g 
itg  t6  ii(>6y  ilaoifov,  ouo'iMg  dt  X(d  Trjy  50 
oTJiao)  TOV  nQonv?Mv  OTiyr^y,  in  Jf  xai  roy 
yicoy  TOV  ctQ^fdov  (C(piö'Qv/LifeTog  tov  Ti  Aax'kr,- 
TTiov  X(d  Tt}g  l'yitiag.  Z.  15:  iiuqaxa'ktl 
Triv  ßov'A^y  tniXMQtjaai  iavT(ä  xuTrcaxtvH- 
auyTi  ix  Tiäy  iöiwy  d-vQiäani  t6  ((Q^fdoy  55 
TiQonv'/.oy  aTiyüacti  dt  X(d  tov  noonv'/.ov 
t6  oniam  uioog  X(d  rör  yceoy  xoy  uniyuyri 
r»][?]  tiaöiiov  vgl.  Z.  21. 

CIA.  II,  162  (vgl.  addei/d.\  Opfer:  Z.  21 
—  Oll.-  X(d   Tiö  'AfxcpKtquu)  xcd  rw  Acxh^Tno}.     60 

CIA.  II,  1204  (Epistyl .  1,74  m  lang) 
[Zi]yu)y  Mt'Airtv]g  ItQtvg  yty6fJty[og]  'Aax'AT;- 
nuZ  X(d  \^Vyiti(f  dyi&tixty]  u.  s.  w. 

Vgl.   CIA.    III,  65  a,  68a -d,    68  e:   Jr^ 
fii^T^iog  'AyTio^ov  ^cpi'jTTiog    !^<cxo(ttva((g  t6     65 
i&arfog  tov   noonvhdov  aT{><aa((g  nvi&riXty. 
Vgl.   68 f  (derselbe)   GToMOtcg   [rö   idacpog  t6 
rrt]^«  Toy  ^iwiioy. 
Vo  tive. 

CIA.  II,   835,   836,  839,  1440  fg.  bis  151 1.     70 

CIA.lll,  132,  132  a — r,  144,  181,  181  a — h, 
182,  184,  184a,  i85a-c  u.  a.  m.  (iSi  c 
an  Askl.  Hyg.  xcd  Tolg  ccXXoig  ^tolg  näai 
xcd  nc'cGccig.    132  a  Askl.  Hyg.  u.  Hypnos.) 

CIA.    III,    171,     171a — k    (Paeane    an     75 
Askl. ,    Telesphoros ,    Podaleirios ,     Machaon, 
Akeso,  Aigle,  Panakeia.   Epione.) 

(Ausserhalb  des  ,, Asklepieion  iy 
(i  OT  1 1.") 

CIA.    II,    1654.     ['O]    ätog    ix()rjaty    nö    80 
öf'ifico  T(ö  'AO-ii[yc<tu)y  ciyc((t-tlyca  T^^y  o'ixiccy 
Tt^y  JrijA.u)yog  xcd  Toy  x[>jTioy  tov  ngoaoyTcc] 
T(ö    'Aax?,r,7iio}    xcd     ccvToy    -li,jxu>ycc    lltnicc 
th'cci  ccvTOv]  u.  s.   w. 

CIA.  III,  163  (Basis,  Athenastrasse).  Pixcco-  85 
nog  -J[ioyv]aiov  </>v'Atcaiog  xcct  iTiiT(cyu(c  tov 
AaxXi;TH.6y  [ro'j'Jdt  xci{)^tiSo\yaty^  vni()  ictvTov 
[x«t]  TOV  itqitag  [iaxxcjc]y(oyov  ^ioy[vaiov] 
MccQCiif^uyyiov  aTo]?.iCoyTog  [Aiui'Aijov  'Atti- 
xov  [MthTi](og  (vgl.  162  oben,  Aphrodite).  90 
Vgl.  III,  183  (nördlich  der  Burg  bei  Hag. 
loannis  gef.) ;  III,  99  (Hadriansstoa) ;  III,  185 
(Hag.  Kyra,  an  Hygieia);  186  (nördl.  vom 
„Prytaneion"). 

CIA.  III,  263  (Theatersitz).    It^ytcog  '  Aaxh,-     95 
Tiiov  I   /lK[i]ü}[y]og  (?),  vgl.   287. 
b 


XYUl 


R.    Gottheiten  und  Personificationen.      (Athena.) 


Athena. 

Ohne  Beinamen. 

Weihgeschenke  von  der  Akropolis, 
(also  meist  der  Polias  gestiftet :)  vgl.  z.  B. 
5  C/A.  I,  338,  343,  349,  351,  370,  375, 
379,  395.  396;  CLL  IV,  S.  43,  373c,  g, 
w  II.  a. ,  S.  79fg. ,  373,  i — 227  (passitn); 
CIA.  II,  1376 — 1392  (passitn),  1422 — 39 
(passim);  Jilx.  leo/.  1888,  S.  55,92,9ofg. 
10  140,  154,  173  fg.,  225,  231;  Jt'Kx.  1889, 
S.   16  fg.,  37  fg.,  51,   119. 

CIA.  III,   282  (Theatersitz).   ' hniio^  A»»,- 

Statuen  und  Gruppen. 
15  Faus.  T,  27,  6  (beim  Erechtheion).  tan  ö'i 

'Ad-r^ya;  {cycc^./urcTK  «q^^c.uc  xai  a(fiair  icn- 
tjc'cy.r,  /uh'  ovSiv,  fith'cpxiqn  Si  -/.«t  TihjyrjU 
ivtyxtlv  taut'  üa&tviaTtqtc'  int'/.a^ii  y(CQ 
xai  ravTu  ij  cp).6S,  ors  ta^tßr^y.oTiai'  k  r«;; 
20  i'dvg  'Ad^r,y(uwy  ßaaO.tvs  ii).iv  igr^uoy  rwy 
tv  r,).iy.i(f  Tf}»'  7iö).ii'. 

Paus.  1 ,   26 ,  4    (vor  Nennung   des  Erech- 
theion). xovTov  (^Eväoiov)  v.a&r] fxtvö r  taxii' 
A&r^i'äs  (cyakfife,  tnlyQKfifun  i/o»'  w^  Ku).- 
25       ).i«i  fiiv  ((ya&ilrj,  ;ioi(aiis  cfc  Evdoioi. 
Geburt  der  Athena. 
Paus.  I,   24,   2    (westlich  vom   Parthenon). 
^Ad-tivä    ri    iaxw   «novo«    Iv.    n,.:   Y.tifuKi,^ 

XOV    -J^tOs". 

Paus.  1,  24,  5-  *>  <i't  toi'  vdoy,  ur  f/ccn- 
0-ti'wi'tc  oi'OfLKe^ovau' ,  ti  xovxov  laiovaw, 
Ötiook  ii'  Tois  xa'/.ovuii'oi';  uiTol^r  xtixcct, 
TiuvTH  is  TTjy  ..lÄ^/;j'«s-  'i/d  yiytaii',  xic  6i 
07iiad-iy  r,  Uoatidwyog  7i()0s  A!h,yt(y  iariy 
iQli    iriin   xr^i  yiji. 

Streit  um  das  Land. 

Im  Parthenongiebel  s.  d.  vorhergeh.  Stelle. 

Paus.  1,  24,  3  (östlich  vom  Parthenon). 
7it7ioii]X(a  dt  xa'i  xo  (fvroy  ri,s  i'/.tdu.; 
40       AO-tiVÜ  xu)   XV ua  avuffuivMv   lloaiiöiöy. 

Athena  und  M  a  r  s  y  a  s. 

Paus.   1,    24,    I.    IrrtevUfc    (zwischen  dem 

Hlgth.    d.    Art.  Brauronia    und  Ath.  Ergane) 

A!h,yti    .itnoh,T«i    roy    lti/.i,yuy    Micnantr 

45       ;i((iova«,    ort   ö'i]   roi.,-  €(v'Aoi\-  «ytloiio,  tn- 

Qtfffhei  aifäs   i>,i  O^iov  ßofkofAiy /,■,-. 

Plin.  XXXIV,  57.  (Myron)  fecit  .  .  et  Sa- 
tvruni  adinirantcni   liblas  et  Minervam. 


30 


35 


50 


55 


60 


Athena  in  Cultverbindungen. 

Athena  im  T.  des  Ares  s.  oben  Ares 
(Paus.  I,  8,  4).     Vgl.   unten  Ath.   Areia. 

Athena  und  Hephaistos  s.  Ath.  He- 
phaistia,  Polias  u.  Prometheus  (C). 

Athena  und  Poseidon  s.  Ath.  Hippia 
und  Polias. 

Paus.  I,  37,  2.  (im  Phytalidenheiligthum 
an  der  heil.  Strafse)  ijvy  6i  Offiaiy  (Demeter 
und    Köre)    'A&r,vü    xai     noati&ioy    tj(ovat 

XlfXKi. 

Athena  und  Prometheus  (s.  C.  Pro- 
metheus) in  der  Akademie. 

Paus.  T,  30,  2.  X(a  ty&oy  li5-i;»'«s"  (iiwuos) 
vgl.  Musen,  Hermes,  Herakles. 

Athen.    XIII,    S.    561  E.     xr^g   'Ax(c&t,ui(cg 
IxStiT^wg  xf]  'Ad^tjyä  Xft&uoioutyr^g  (vgl.  auch     65 
Ero.s). 

Vgl.  die  heiligen  uoq'kci  der  Göttin  oben  A. 
unter:  Ölbäume,  und  unten :  Zeus  xarui^üct^g. 
Athena  Archegetis. 

CIA.  III,  65.  (Architravinschrift  am  sog. 
Thor  der  Agora  siehe  F.) 

CIA.  III,  66  (=  A/hen.  Mittli.  VII,  S. 
399).  Friesinschrift  einer  Bogenhalle  beim 
Thurm  des  Andronikos.  [  .  .  .  .  x«t]  'A&t]yt( 
A()/t,yixi&t  x«i  O^toJi,-  l'iiiaaxoTs  [  ■  .  .  I'\>- 
iioytPi^i  .  .  .  or]s-  rrtQyi,xxiog  [x«i  .  .  .  .]  >,> 
'Eouoy[iyoiw]  PccQyr^Tiiog,  yoyo»  dt  -/r^iti,- 
T()tov  M«()(c[i't-wyioi' ]t'  <\yiH-i,X{<y. 

Vgl     CIA.    II,    1386    (Akrop.).      Ih('flüg 
'EQi/d^tiäüy  tiQ^aylixi  aö]»'  x«r«  yaoy     adt     So 
xoi  i^QVi'h;  (PikxtQfc  [i^o/ToA]of  u.   s.  w. 

Sc/io/.  Aristoph.  A^es  515  (Eule  auf  der 
Hand).     P/u(.  Aldh.   2. 

Athena  Areia. 

Paus.  1,  2S,  5  (s.  .'\.  .\reopag)  X(ti  (iuiuog 
iaxty  A&r,yü<; 'A()iins',  öy  «rtS^i.xt»' (Orestes) 
te7torfvyo)y  xr;y  öixi,y. 

CIA.  II,  333,    Z.    5    (auch    CIL  II,    163, 

/.    10    ■:) 

Vgl.   Paus.   1,   8,  4  (oben  .\res). 
Athena  Bulaia  s.  Zeus  Bulaios. 
Athena  Demokratia.     (\gl.  Demokrateia.) 
CIL  II,  1072;   III,  165   (runder  Altar  beim 
Parthenon).      Afhtiyüg  \  Ji^itoxiHcxlftg ,    unten 
am   Rand:    ll{>i<>tdi,[s\  .  .  95 


70 


75 


85 


90 


R.   Gottheiten   und   Personificatinnen.      (Athena  Ee(tione-)  —  Athena  Paionia.)  XIX 


Athena  Ee(tione  ?  Im  Peiraieus?) 

CIA.  III,   340  ( L'heatersitz).     ^A!)^r,vüi  'Hs- 

Athena  Ergane. 
5  J'dKS.  I,  24,  3.  rTQWTot  (die  Athener)  A&i^i'üi' 

tTiMyofxaaay  EQyüi'i,!',  nowroi  &'  uxuj'/.oiw 
'EquH^  *  *  ofxov  Sk  (JCfiatr  Ir  riö  >'«iü  Ittoi- 
(faiwy  (?)  Saiutav  iarlr. 

Harpocr.     Tysi«    'A&r^yü   ...   xui    y«q 
10        lytia    xuXeiTui    xnl    Nixt]    xrcl    Innia    xai 
'JiQydyr,.     (Vgl.  Aelian.   var.  hist.   I,   2.) 

Sophod.  frgm.   724   (Dindf.)    oi'  xiiv  ^log 
yoQyvJniv  Eqycivrip  axttToli  \  Xixi'oiai  nQoa- 
Tiitnta&t. 
15  rillt.  Praec.  reip.  ger.  5.   xt,v  yuqEqy('cyi,i' 

ovToi  fAoyor  xheQfcnivovaiy,  Ws"  g:r,(yi   locfo- 
xkt,>; ,    Ol    7i((Q     axfxovi    tvtjkSi    ßnoiuc    X(('i 
Ti'f.riyuls    vnuxovovafty    vXrjy    nxpvxov  Si;fxi- 
ovqyoiyTig. 
20  Votivinschriften  von  der  Burg. 

Jt'l.j.  (io/.   1888,  S.  138,  I   (westl.  vom 

Parthenon) 'A^a^yeiog  9^vyf'cTr;[o]  AS-t;yc(l(( 

^EQycivrj  äyi&rjxsy  (auch  1889,  S.  53,  8?) 
C/A.  IT,  1429  (westl.  vom  Parthenon  gef ) 
25       [Evx]Trj/jii)y    1    [Nixo]x}.iovg    \    [A&i,]yr<7og   \ 
[A]&tiy(<(f  1  ['EQ]yf(yii     [(c]yi&t,xty. 

Vgl.    C/A.  II,    1434    (zwischen    Parthenon 
und  Südmauer).      CLL  II,  142S  (östlich  vom 
Erechtheion).      C/A.  II,    1438  (Akropolis). 
30  Vgl    II,  1329  (Herodestheater).    [i5]fc';f/iOs 

r>]  A&tiyä  ril  'Ooyüytj  u.  s.  w. 

C/A.  III,    1330    (Grabinschr.  d.   Euanthe), 

Z.  2fg. :  tixövfc  fiiy  ygantuy lh\x«uty 

loyonoyoiv    n(01(c]So;  iy  Ttuiytt.  l 

35  Athena  Hephaistia,  s.  Hephaistos. 
Athena  Hippia. 

Piti/s.  I,  40,  4  (s    Poseidon  und  E.  Kolonos 
Hippios).  xcci  ßtüfiog  fJoatttfioyos  Inniov  xtd 
Ad-r^yüg^  Irniiu';. 
40  Athena  Hygieia. 

/\iiis.  I,   23,  4.     Tov   tfi   -tiiTotcpovi;  nh\- 
aioy    (an    den    Propyläen)    uynX/ucucc    tariy 
'YyiHttS   T£  .  .  .  xu)  A&t,ytci   taixh,aiy  xu\ 
T«vTr,s   Yyititti. 
45  C/A.  I,   335    (halbrunde   Basis  in  situ  vor  ■ 

der  südlichsten  Säule  des  östlichen  Propyläen- 
flügels). A&r^y«loi  xfi  A&i,y<da  xfj  'Tyiiia  , 
rivQQoi  t7ioti;aty   A&>,i'(ttOi.  \ 


Plinius  XXXIV,  So  Pyrrhus  (fecit)  Hygiam 
[et]  Miner vam.  50 

Aristid.  Or.  II ,  p.  25  C.  A&t,y((iu)y  dt 
Ol  noia.ivxfcxoi  X(ä  l'yttia';  AS-rjyü;  ßwfioy 
lÖQvauyxo. 

Flut.  Perid.  13.  Erzählung  von  der  Hei- 
lung des  Sklaven  des  Perikles :  tn\  xoriio  55 
Sl  xctl  xo  /f('/.xovy  «ya'/.fiu  x^s  'Tyuuci 
A&tjväg  uyiaii,Oiy  iy  axqono'/.n  naqu  xöy 
ßiofioy,  0?  xai  noöxiooy  iiv,  wg  '/.iyovaiy. 
Opfer  an  Ath.  Hyg.  nach  den  lykurgischen 
Bestimmungen:   C/A.  II,   163,  Z.  9.  60 

Vgl.  C/A.  IV,  S.  79  zu  Nr.  362,  u.  354. 
Jt'Kx.  (<QX-  1888,  S.  95,  Nr.  3  (Euphronios- 
votiv  von  der  Burg),  auf  d.  oberen  Fläche: 
ixeai]Ky  'Tyifict[i. 

JtXx.  (iQX-  1888,  S.  32  ö'  (Vasenscherbe     65 
von  der  Burg) :  'Ä\&riv[ui\(a  'TyiH[ai  K]((Xhs 
£7ro<fff[f»']  xc(\  ((vi&[txtv. 
Athena  Itonia. 

C/A.    I,    210,    frg.  k,    Z.    12  fg.    (Schatz- 
urkunde).    Ad-r^ycciccg  Ixüjytfts.  70 
Athena  Ijemnia. 

/W.r.  I,  28,  2  (am  Ende  der  Akropolis- 
beschreibung).  xai  xöjy  iqywv  xtüy  <Pttdtor 
d^iug  uu'/.iax«  ic^ioy  Afh^yä^^  reya'/.uu,  (<7i6 
xiöy  uya&iyxuiy  xc.Xovuiyi,^  .[>,/jyic(g.  75 

/■//«.  XXXIV,  54.  Phidias  —  —  fecit 
...  ex  aere  .  .  .  Minervam  tarn  eximiae 
pulchritudinis ,  ut  formae  cognomen  acce- 
perit. 

Liidan.  /mag.  4.  xmv  St  <PtiSiov  iQyujy  80 
xl  uähaxa  intjyfaag;  xi  «AAo  rj  xr/y  Ar^- 
fj.yi((y,  rj  xccl  iniyQccipai  xovyourt  b  <PiiSi(cg 
t'l^iwat.  6.  xt,y  tff  xov  nuvxbg  TiQoatonov 
7itoiyQ(ccpi,y  xul  nuQSiuiy  x6  (C7i(c'/.6y  x«i  oty« 
avufiiXQoy  »,  A>;uyia  laQtin  x«t  <Pniii«i.  85 
Athena  i,   uoi^aixt';. 

C/A.  II,  690,  Z.  8.  (Frgm.  e.  Inventar- 
urkunde.)    A&tjyelg  TJjJi   fAovaixf;g. 

C/A.  II,  666,  Z.  1 5.  {ht]ov  xf,[g]  /Liovai[x7.]g. 
Athena  Nike,  s.  Nike  {(CTixioog).  90 

Athena  Oinanthe  (?) 

C/A.  III,  353  (Theatersitz).  Jtot](([;  A]&r,yiig 
[Oiy]c(y»r,[i:. 
Athena  Organe  (s.  Ergane). 
Athena  Paionia.  95 

/\!us.  I,   2,   5.   s,  D.  Eubulidesmonument. 
b* 


XX 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.    (Athena  —  Athena  Polias.) 


in.  X  or.  842  E.  Die  Grabmäler  des 
Lykurg  u.  s.  \v.  befanden  sich  (iVTV/.t)Xi  Ti,g 
IhiUtH'iug  Ad-rivüg  iv  xm  Mthci'&lov  zov 
cfi/.oaofpov  y.tj7i(o  (vgl.  H.  I.). 
5  Athena  tnl  IT  ce '/. 'a  (c  tf  i  (o  (s.  Zeus  tnl  TJuk- 
'/möIo)  und   G.   Gerichtshof  tn\    UaXkad'Ka.) 

CIA.  I,  273  frg.  f.  Z.  22  (Schatzurkunde). 
A^rivtättg  im   UnV/.uäUi). 

Vgl.   ebenda  frg.   f.   Z.    5.     \\ti\t\i'((i<cs   Im 
10       llu'/.hcdiio  .Ji,oioi'[ti](p. 

Plut.   7'Jies.  27  (Amazonenkanipf).    uno  äi 

rT<('/.Xc(6iov  xul  'AodrjTTov  xcd  Avxiiov  nqoa- 

ß(('/.6 }'[((<;    (die  Athener)    tjjarca&fa  t6   dtSioi' 

(cixwi'    (den    recht.    Flügel     der    Amazonen) 

15       f^XQ!-  roJ  aTQfcTonid'ov. 

Flut,  de  exil.  14.  ünterrichtsstätten  der 
Philosophen:  Ir  Avxiio)  —  li'  Ay.rcör^^ia, 
t;  aioü,  rö    rf(M.äd\ov,  tö   (odtlov. 

Vgl.    Catal.  Ihrculaii.  col.  XXIV  (Büchekr 
20       Ind.  kd.   Gryph.   1869/70,  S.    15).    nQÖrtooy 
y((Q    iaxöh(^o{v   ini\    /7«[^A]«(F[/w    (Kleito- 
machos    und  seine  Freunde).     Weiter  unten  : 
axohjy  i6i<cv  tnl  ITuX/KttSi[io  a^vui\ai\riaaxo. 
Palladion  der  Gephyraeer. 
25  Schol.  Aristid.  Panaih.  III,  S.  320  (Dindf.). 

no'/.'kiiiv  Tla'K'Kuö'nav  .  .  .   v.ui    tov  ticcqic   xuju 
rKfVQuiüiv  xukovuii'ov ,    lüg  <ßtQiy.v(ft,^  y.at  [ 
Avxloxos  laxoQovaii'. 

loan.  Lyd.  de  mens.  III,  21.   ...  ii'  A&t}- 
30       )'«t?    x6    nukta  rtcpvQfüoi    .  .  .  (oyo/jccCoyxo 
(Fl«  x6   1711  xttS  ytfpvQUi  xov  l^TTtQX^^ov  (sic) 
noxfifjov  UQccxivtiy  xm  J7f().'/.f<6io). 

Vgl.  Serv.  ad  Virg.  Aen.  II,    165,   166. 
Athena  Polias  (s.  Weihgeschenke). 
35  Vgl    oben  .\.   Erdriss,   Salzquell,  Oelbaum. 

R.   Poseidon ,   Zelis  Hypatos,  Dione,   Hermes, 
Hephaistos,  Lethe.     C.  Butes,  Erechtheus,  Ke- 
krops,  Pandrosos.  G.  Sphaeristra.  K.  Peiraieus. 
Die    Burgheiligth  ünier    d.   Athena. 
40       (S.  auch  Ath.  Ergane.) 

Im  Hinblick  auf  die  ausführlichen  Nach- 
weise bei  Michaelis,  Der  Parthenon  (insbes. 
Anhang  I,  S.  285 — 317)  und  Jahn-Michaelis, 
Pausaniae  dcscr.  arc.  Ath.  (S.  13  fg.,  22  fg., 
45  Append.  epigr. ,  S.  40  fg.) ,  beschränken  wir 
uns  auf  eine  Zusainmennrdnung  der  Schrift- 
steilen  nach  den  Bezeichnungen,  unter  welchen 
die    Burgheiligthüiuer    der    Athena    und     die 


wichtigsten  Abtheilungen  derselben  aufgeführt 
werden. 


50 


1.  Erwähnungen  aus  älterer  Zeit 
(bis  zur  Beendigung  der  Perserkriege). 

ö    p  tjo  g ,  V aö g. 

Homer.  IL  B,  549,   Athena  setzt  Erechtheus 
ein:  iw  ivi  niovi  r?;w.     Vgl.   Odyss.  >?,  Si     55 
Athena:    Svvt  J"   Eiit^'^^og  nvxivov   iSö^ov 
(s.  C :  Erechtheus). 

Plut.  Gm.  5  Kimon  (vor  dem  Auszug  nach 
Salamis)  —  loqid-t]  —  Xußojy  ix  xiäv  7ii()'t 
xov  i'(coi'  xoiuftuivioy  (cGTitdo}}'.  60 

T6    1 1  QO  v. 

Herod.  V,   72.     Die   l'riesterin  zu  Kleome- 
nes:  fii]   iaiO^i  ig  x6  itnö  »'  1  vorher  (cdvxoy 
xrjg  f^fov  genannt,    auf  dieselbe  Zeit  bezügl. 
Schol.  Arist.  Lys.  273  s.  unten  uQ^^ulog  yiiog).     65 
Herod.  VIII,  41    (von  der  Burgschlange)  iy- 
(fucixäaO-ai  iv  xm   Iqm  (vgl.  Plut.   Themist. 
10:  6  ar^xo  g ,  unten  :  yaog  xt;g  no'/.wSog  und 
C.   Erechtheus).      Herod.  VIII,   51,   die  Perser 
—    6'Aiyovg    ti'Qiaxovai    xijjy    A&rjyaiu)y   iy     70 
X  tö  iQip  ioyxccg,    xa/uiag  zt  xov   loov  xid 
niyt]X((g    dvd^fiwnovg   (vgl.  f^iya^oy)  53    rö 
iQoy   avXt'jOai'xig.    54  (von  Xerxes)  i/unot';- 
aceyxi  rö   i()6y.     Thucyd.  I,   126  iltg  tMotjy 
(die  Anhänger  des  Kylon)  t'(7io^yrjaxoyx«g  iy     75 
xw    liQiö    (vgl.    den    ßtofxog  und  xuiycc'/.fx«, 
rö  tdog). 
T6  (c&vxoy  XT-g  i^iov. 

Herod.  V,   72,  s.  it()6y. 
Tö  /u  iy  uQo  y.  80 

Herod.  VIII,   53.     01  6i  ig  xö  fiiyuqoy 
xaxicpvyoy  (nach  Ersteigung  der  Burg  durch 
die  Perser).     [Vgl.  V,  77,  rö  /uiyaQor  rö 
TiQog  ia7iiQt,y  xtxqufifxiyov.^ 
TcjyftXfXfc  (rö   'i&og).  85 

Herod.  V,   71,    Kylon:    ixin,g    i^ixo    riQog 
T  üj  y  f(  )i  fi  (t.     Plut.    Sol.   12.     Die  Kylonier: 
i^nipuyxtg  tov  i&o  v  g  X()6xt;y  xAwffr/'i'  u.  s.  w. 
(>  ßuj/jog  6   iy  r»;   uxo  o  :i  o  '/.t  t. 

Thucyd.  I,  126.    Die  Kylonier:  xid^i^oraiy    90 
inl    xöy    iiio/n6y   IxixKi   röi'  iy  r»/   tlx()o- 
nöAit  (s.   oben   itQuy  und   rioyu'/.fin). 

2.  Seit  den   Perserkriegen. 

'()  y  luig    it    i  y    7t  o  kt  i ,    i  y  o»   r  «   ü  ()  ^  «  t  o  y 
u  y  <(  ).  II  K..  95 


n.    Gottheiten   and   I'ersonificationen.    (Athena  Polias.) 


XXI 


CLL  I,  322,  Bauurkunde  v.  Erechtheion. 
A.  Anf.  hiiaiüiui   r.  v.   r.  t.  rr.  u.  s.  w. 

(Andere  Bau  Urkunden  des  Erech- 
theion: C/A.  I,  60,  282,  321,  323,  324; 
5  IV,  I,  331  c  (?);  IV,  2,  321.  ^tkr.  uqx- 
1888,  S.  87  fg.  —  CIA.  II,  829  (Ol.  99/2 
=  395/4  V.  Chr.  Wiederherstellung  vom 
Brande).     Vgl.   Aq^^hIo^    vhos. 

10  C/A.  IV,   I,  IC,  Z.  25.  r]ov  (fi   itQov  <}()- 

yvQi[ov  (der  eleusinischen  Gottheiten)   —   — 

t6   /Jty Tt<f^liVE]o^■C(l    [fV    7lS()lß?]6X(li)[l 

TU)    i'0T6{h?^tv  Tov    xrii  A&rivaia[;   aq^cdov 
i'i\M  Ifxnokti. 

15            CIA.  I,   93,  Z.   6.     ^io{){t(~c?]xt-tv    TOV    ru<) 

TOV  ((Qxlniov.  (Aufstellung  einer  Stele.) 

C/A.    II,    743.,     Z.     14     —     TC(    TOV    ((Q- 

[%<ciov  vnö  —  11,  163,  Z.  9  fg.  {ß-vaiuv)  — 

—  Ti\v  iv  TM  (col^fdo)  i't(ö?    &vo^ixivr}V  — 
20       464,   Z.    5  fg.   (Reiterbild  d.  Ptolemaios  VIII. 

ßTrjaai    —    — )    TiHQu   TOV    v tili    t\ov   hq- 
^ccloy    Ttjf    'Ad-t;i>ccs    r['7ir  rioXia  dog. 

—  Ubergabeurkunden:    C/A.  II,    672, 
Z.  43.    733,  Z.  6  (vgl.   735).    758  A.  II,  Z. 

25       7fg-  (vgl.  751)- 

Xenoph.  Bell.  I,  6,  a.  Anf. :  (i.  J.  406  v. 
Chr.)  o  naXaio  s  ttjs  A(hriväs  t'£(og  if 
AS-i^vaig  ii'tTiQi]a9>,.  (Vgl.  oben  C/A.  II, 
829.) 

30  Scliol.  Aristcph.  Lysistr.   273.      (Aufstellung 

einer  Stele,  nach  der  Invasion  des  Kleomenes), 
iv  noAti  nccqd   tov  «q^^hIov  viwv. 

Strab.  IX,  396.  0  «^pf«tOir  »'f  Ws-  0  Tv,g 
IJoliaSo';,  iv  10  0  ccaßeaTOi^  Xv}(i'o^.  X(d  0 

35  IlaQd-lVÜJV. 


'ö  vaos    {ttJ^  'AS-Tivccg)    r^f    77oAi«  cfof. 
C/A.  II,   322,    Z.  44.    Aufstellung:    nitQu 

TOV    veu)    Tijs  'A&i]väg  Tr,s  77o[At«()'os'.     Vgl. 

Athen.    Miith.  VIII,  S.   59,  Z.  25. 
40  Paus.  \,  27,  I    (nach  der  Beschreibung  des 

Cultbildes    und    der  Lampe  im  Erechtheion). 

xtlTKi   dk  iv  TM  v((M  r»j?  Ho'ÄKcdos  ' Egfxfj^ 

§vXov,    I,   27,   3,    die  Arrhephoren  rov   vccov 

Tijs  Ho'Mccd'oi  oixovoiv  ov  7t6()Qm. 
45  //erodot  V,   82.   Opfer  an  Athena  Polias  u. 

Erechtheus,  s.   C.   Erechth. 


Pliilochoros  b.  Dionys.  I/al.  de  Din.  13. 
KvMV  tli  TOV  T>,s  /Io)^iu(Soi  vtMV  th't/.Cfova(c 
u.  s.   w.,  vgl.  Zeus  Herkeios  u.   Pandrosos. 

Clem.  Alexandr.  Proir.  III,  45,  S.  13  (Sylb.)     50 
Erichthoniüs  (s.  C)  iv  tm  vtM  Tt^g  IToXiüöog 
xextiStvztti. 

I/imer.  ed.   5,  30  (vgl.  Poseidon). 

Eiistath.  /l.  X,  451    (vgl.  Aidos)    Altar  d. 
Aid.    und  Apheleia    nti^i   rov   Trjg  I/ohutfoi    55 
Ad^t]V(7g  VtMV.    iid  Odyss.  u  356 ,   die  Burg- 
schlange (vgl    üben  //erod.  VIII,  41  im  It^öv) 

iv    TM    ViM    T1]g    /Jo'/.KcSoS    SlKlTMfXEVOi. 

O  vaög  (ro    riutvog  riji  AO-riv äg). 

Xenoph.  hell.  II,  3,  20.    Die  Dreissig  (i.  J.     60 

404  v.  Chr.)  r«  onlu uvccxouiaavTtg 

iig  r^v  dxQOTiohv  avvi&t]xav  iv  tm  vum 

(Simonides)  Anthol.  /\il.  6 ,  2 ,  von  den 
Waffen  der  Perser:  vii(p'A&>;vf(itjg  xiIthi 
VTiMQOtpia.  65 

Paus.  I,  27,  2.  TM  V (c  M  (Tf  Ti;g  Ad-r,vf(g 
/TuvSqooov  vaog  awi^r^g  ioTi.  I,  27,  4 
nqog  6t  tm  v ccm  Tt,gAO-tivccg,  die  Statue  d. 
Lysimache  (s.  D.) 

C/A.  III,   776,    vom   Peplosschiff,  welches     70 
Plutarchos     roig     noTi     vtiov    AS-rjv  ctit}  g 
inilfiaatv. 

Schal.  Aristoph.  Lys.  758.  tov  ttoov  dqü- 
xovTcc  TrjgA&t;v((g,  tov  (fvhcxu  t  ov  vaov. 
Apollod.  III,  14,  7,  I.  Erichthonios  begraben  75 
iv  r  (5  xt  u  i  vti  r  1,  g  A  (^  /;  v  «  s".  |  Phttarch. 
symp.  qtt.  9,  6  Poseidon:  vtM  xoiVMi'tl  /xtTcc 
Ttjg  Ad^),v((g. 

Vom    Parthenon:    Aristot.    hist.    anini. 
VI,   24,  p.  577  b,   29.     A&t'ivr^aiv,    ort  tov    80 
VtMV    MXoäoLiovv    (vgl.  Aelian  de  nat.  anim, 
VI ,  49 ,    dieselbe  Geschichte    nach  Aristot. : 
rov  IIuqd-tVMVu). 
t6   itQÖv  (rij  g  A  &  t;  V  (c  g. 

Aristol.  'Ai^rjV.  no'/.ix.   (frgm.   402).     Die     85 
Gelder,    Schätze    u.    avTo     t6    dyfc'/./uc(    Trjg 
Ad-rjväg  iv  tm   ItQM   rr^g  Ad^ijväg. 

Ps.-Dicaearch.    frg.    I,    i.     Ad^riväg    ifQov, 
6    xa?^ovutvog     /TuQ&tvMV.       //esyck.    Al - 
SoZg  ßMfiög  .  .  iv  rfi  dxQonoXti  .  .  TjQog    90 
TM    It  Q  M. 

0  V  t  M  g  6  jui  Y  t(  g. 

Pliilochoros  i.  Schol.  Aristoph.  Pax  605 : 
(Ol.   85,3   =   438;'7   V.  Chr.)  xu\   t6   uyak^u 


XXII  H.   Gottheiten  und   I'ersoniiicationen.      (Athena   rroinachos   —   Athena  Theniis.) 


tÖ    XQvaovy   r»;«,"    Ai'^r^yäs   laitUi^r,    t\<;    zor  \ 
i'tati'  TOI'  fx  iy  a  v. 

Bauurkunden:    CIA.  I,   300 — 311;  IV, 
S.   36,  297  ab;  S.  74,   311a. 
56   n  {to  V uog. 

Übergabeurkunden:  CIA.  I,  1 17,  1 19, 
121  — 140. 

Philostrat.  Apollon.    'J'yan.  II,    lO.    iv    r  o) 

71QO&6  /J,10     TOV      f/(CQd-i  l'Wl'O^.      Liidaii. 

10      pisc.  21.    iv    roj  noov(((o  tt,s  TIo'liHÖoi  i 

6  ExccTo  fin i  dos.  ' 

a)  Als  Name  für  den  Tempel. 
Ilesych.    'Exuxövn tdog    —    —     /uil^ioi' 
15       lov    ifXTiQtiaO^ti'ios    vno    ztäy  flt^aiöv   noai 
TTii'TT;xovta.     Hiu-pocrat.  Etymol.    m.    'Er.  u  - 
t6  UTifdoy.      Plittarch.  Pericl.  13.   (tx.  naq-  ] 
^fi'üJi/),  de  soll.   an.    13.      Caio  niaj.    5.     Vgl.  | 
die  Stellen  bei   Jahn-Mich.,  S.    13,   31).  j 

20  b)AlsengereBezeiclinung. 

In    den    Cbergabeurkunden    CIA.    I,    149,  j 
151,    156,   158,    159;    CIA.  II,  642,  649—   1 
654,   657—662,   665,   666,  667   {uyalixa  der 
I'arthenos),   ebenso   670  u.  719.   701,   Col.  II, 
25       Z.  47   (Thür  des  Hekatomp.),    ebenso:    704, 
708  u.   721. 
ö   77«  Q&syujy. 

a)  Als  Namen   für  den   Tempel. 
Jahn-Mich.,  S.  13   (zu  Paus.   I,  24,  5;   vgl. 

30  I,  I,  2;  VIII,  41,  9).  Harpocrat.  uoyv- 
(iÖTiovs  dirp{to^  (des  Xerxes)  —  (cviy.tiro 
tig  TOV  Il(({)d^ti't<n'u  it,i  'Ad-rjyice.  Plutarch. 
Demetr.  23.  tov  oTiiaO-öSoiAoi'  tov  IIuq- 
(^ii'iiii'og    (tTjidtiiav    (cvtm    (dem  Demetrios) 

35  y.<cTÜ).vaiv.  Bull,  de  corr.  hell.  X,  S.  452, 
Frgm.  einer  Bau-(?)Inschrift. 

b)  Als   engere   Bezeichnung. 

In  Übergabeurkunden:     CIA.   I,    161,    164, 

166,    169,  170,  173,  184,  Z.  12  (Geldleistung 

40       aus  d.   P.)    CIA.  II,  645   (fx  TOV  II.  ebenso), 

646—648,  655,  656,   677  II,  Col.  III,  Z.  25, 

678  A,  Col.  III,  Z.  25,   751,  frgm.  a,  Z.    i, 

ebenda  frgm.  b,  Z.  3  (t/f  röi-  //.  vgl.  758  B, 

II,    Z.  9    u.    15).    —    II,    667,    die    auf   das 

45       (iy(eXfi((    (vgl.   Hekat(jmi).)    bezügliche  Stele; 

ebenso  670,   719. 

6  'Oti  la  d-6  da  /j.og. 

Die  Schriftst.  s.  Jahn-Mich.,  S.  1 8  a.  P:nde  u.  fg. 


Inschriften.  CIA.  I,  32  A,  Z.  15  fg. 
(Vorschriften  über  die  Verwaltung  der  U()(<  50 
^Qt';u.((Tu).  B.  Z.  28  fg.  (iv  Tiö  am  df'iui  — 
irr'  (CQiaTiQÜ)  —  109  (Frgm.),  191,  Z.  3 
(Frgm.),  273  frgm.  a,  Z.  20  (Ol.  88,  4)  Zah- 
lung von  30  Talenten  [tx  tov  67iiad]nif6uov. 
CIA.  II,  652,  B.  Z.  23,    zci&e  iv   tw   oni-     55 

aß^odÖ/JO)    ix    Ttis  XlßwTOV  Tr,g  BQHVQMVoSf^lV. 

Vgl.  666,  Z.  61,  685  (Frgm.).     Ähnlich  das 
Frgm.:    Sitziingsber.  d.   Berlitui-  Akad.    1887, 
S.   I20I,    Nr.  45,  Z.   II.     CIA.  II,  720  A., 
Col.  II,  Z.  6;  B.,  Col.  I,  Z.  32;  721,  Z.  19    60 
(Thür)    u.   23. 
Athena  „Promachos". 

Paus.  I,  28,  2  (zwischen  Erechlheion  und 
Propyläen)  ayu'/.ufc  Afhr^vüg  ^rc'/.xovv  icno 
MriStav  TU)V  ig  MceoceO-wvcc  anoßtcvTayi',  65 
Ti/vt]  fptidiov'  X(d  Ol  Ti,v  ini  Tr,g  aanidoi 
Aani&iäv  TfQog  KtvTcafiovg  /ui'(^t,i'  xui  oarc 
uKKa  ioTU'  fTitiQycauiva  '/.iyovai  Togtiarci 
Mvv,  iiö  de  Mvl  TccvTu  TB  X(d  r«  '/.oimc 
T(jjv  iQycJV  IJaQQÜaiov  xccTayQnipru  tov  70 
EvijVOQog.  TavTtjg  zris  AS-rjvüs  ij  xov  döfinTog 
ni/fxrj  X(d  6  Xöcpos  zov  xqÜvovs  uno  —ov- 
viov  TiQoan'/.iovaiv  iaziv  tjdti  awonzrc. 

Paus.  IX,  4,  I.  fxiytd^og  fxsv  ov  noXv  di', 
ZI    rlnodfl    rijs   iv   ((XQono'/.ti    ^^aXxijc    (die     75 
Athena  Areia  des  Pheidias  in  Plataiai). 

Demosth.  XIX,  §  272.  ^  ■^alxT]  t)  /niyriXi, 
A'i-tiVtt  .  .  '^v  ccQiaTitov  tj  nöhg  zov  riQog 
roi'f  ß(eoß«oovg  no'/.i/uov,  dovzwv  ziöv'E'/.h,- 
vwv  zic  ^Qi,fx<iz«  ZHvz ,  fcvi&i;xtv.  80 

Schoi.  Demosth.  XX,  13.  zo  f'cio  ^aXxov 
(rcyf(X/jr(  ^Ad-tjväs)  Ötiiq  inoi>,a(cv[To]  vixi,- 
a«vzti  Ol  iv  MctQUt^iöi'i'  ixtcXtiio  di  zovto 
ff()ou<<^ov  AO^t,v(cg. 

\'gl.  auch  das  Epigramm,   Iknndorf,  Mitth.     85 
d.   Inst.   VII,  S.  46. 

Andere   Erwähnungen  s.   Jahn-Mich.  Paus, 
dcscr.  arc,  S.   32  fg. 
Athena  Skiras,   s.  Skiron    (E)   u.  Häfen  (K 
a.    Endo).  90 

A(hi\v.  VIII,  274  fg.,  Salamis:  (s.  C.  Eury- 
sakeion). 
Athena  Soteira    (s.  Zeus  Soter  u.  Peiraieus). 
Athena  Themis. 

CLL    III,    323    (Theatersitz).      '(JXtjtpoQov     95 
\t(h,VHg   HtfAidoi. 


B.   ("rotthciten   und   rersonilkationen.     (Athena  Zosteria   —   Demeter.) 


XXIII 


Athena  Zosteria  (Athen?). 

CIA.  I,  273,  frg.  f.  Z.  24  (Schalzurkunde). 
'A9-tjVfärcs  Zioarr^Quc^-. 
Auxo,  s    Chariten. 
5  Basile,    s.    C:    Kodrus    und  G.    l'alaestra    des 
Taureas. 

Vgl.    auch    die  Basileia   C/A.  II,    1573. 
Bendis,  s.  K :  I'eiraieus. 
Boreas. 
10  Altar  am  Ilisos. 

Paus.  T,   19,  5  (vorher  Lykeion ;  Grab  des 

Nisos. .  .  .  lIoKcfjiol  6i)  —  0  6e  EiXiaaög  lativ 

ovTostvd-n  7ic(l!^ovaciv'i}^ii&viay  vno  ayijuov 

BoQtov  cpfcaiu  UQ7i((Ci!hrii>c(i'  dann  der  ,1/or- 

I  5       aun'  ßio/Ltos. 

Herod.  VII,   189.     »oo»'   ßoQt«)  i^Qvauuto 
nnqa  norcifioi'  JXiaoor. 

Plato  Phaedr.  229  B.  <t>AlJI'.  ov/.  tv- 
'i^iytft  fjivioi  no&iy  (in  der  Gegend  der 
20  Platane)  otto  tov  IXiaaov  Xiyiica  0  BoQias 
Ttji'  'i2()fiy9vi(cj'  üoTiäaui;  ü  ii  K  P.  ovr., 
tc'Alä  xceriod-ti'  öaoi'  (fr'  i]  TQia  aiäifia ,  tj 
;7(>os"    t6    Tiis  AyQag    SiftßidrouiV  xtci  nov 

Tli    IßTl    ßoifXOS    (iVTO&t   BoQfOV.     Vgl.   229  C. 

25  Cice7-o  de  kgib.  I,  i,  3.    Athenis  non  longe 

a  tua    illa    antiqua    domo    (des  Atticus)    Ori- 

thyiam  Aquilo  sustulit ;   sie  enini  est  traditum. 

Apollon.  Khod.  Arg.  I,  215.     lAioaov   ttqo- 

7itcQoti9i.     Apollod.  III,    15,   2.     ini  Ikiodov 

30       noTHUov.     Dionys.  Peneg.  423  f.   Stat.   Thcb. 

XII,  630  f. 

Chariten. 

(Auf  der  Burg.) 

CIA.   III,  268   [Theatersitz].     liQtüJi  Xaqi- 
35       mw      /.a]   '.{QTi/^i&oi^  \  '£7ii7ivQyi(fif<g  \  ITv(}- 

(fOQOV. 

Paus.  I,   22,   8.     xuiü   ä't   Tt]i'  taodof  >,ifi, 

Ti]t'     is     flxoÖTloXll'    'EQfuijV,     Of     7l()07lv).C(lOI' 

oi'ofiH^ovai,  y.(u  X('<()irc<!>'  Imxqc'cti;)/  Tioir^aai 
40       TOV    —M(p^oriaxov     'Aiyovaiv     (vgl.    Hermes 
uuvrjos). 

Paus.  IX,  35,  2.  Tiidoai  ix  nu'Auiov  xcd 
A&i;yt(lot  XärjiTrcg  AvSio  xaiHytfxövr,i>'  ro 
y<\i)  Ttji  KftQTToi';  laTiv  ov  Xciqizos  nXhi 
45  iilQug  övofia,  rij  de  itioc^.  tmu  'Üqwi'  ri- 
fjLovaiv  6f.iov  Tij  Jlai'ffQoaM  Tiuici;  01  Ad-ij- 
ycdoi,   ö«AP.w  Ti]y  &iov  ovoj^äl^oviti. 

3.    X««  AO-t^i't^oi  TiQo  Ti,g  ig  r/,*'  (ixqono- 


'Aiv   iaöd'ov    Xf'cQiiig   tiai   X(d    <(vifa  iQtlg' 
TifCQrt    öi    fti'Tcdg    it).ix>,v    (cyovdir    ig    lovg     50 
TioX'Aovg  unoQorjov. 

Paus.  IX,  35,  7.  l(x)Xqüttig  Tt  o  l'iofpQO- 
viaxov  71Q0  Tijg  ig  trji'  rlxQonohu  iao&ov 
XrcQitMV  ilqyäacdo  uy{clfi.ciTr(  A&r^valoig. 
xal    xavta    /jiy    Ißriv    ouo'uog    rcnavta    iv     55 

Diogen.  Laert.  II,  19.    Jov()ig  6i  xcc'i  doc- 
Xtvora     avxov    (Sokrates)    xcd     iQyuaaa'i^ca 
Xi9-ovg'    nv(d    Ti    fWTOv    X(d    zag   tv  aXQO- 
tiÖXh   XicQizicg    ivioi    (pccaiv,    iv(fe<Si\uiyf(g    60 
ovaag  (vgl.   Suid.   ZiaXQtctr^g). 

.Schol.  .'hi'stoph.  Nu/).  773  (Tzetzes).  lut- 
xo(cit;g  .  .  X(d  ccyü'A/xctTfc  töiv  rquöv  XfCQi- 
Tioi/  ilqyäaato,  JTtiO-ovg,  Ayhdng,  QaXiiag, 
a    iidui'   oniaS-s  Trjg  Ad^r^i'fcg  lyyiyXvfxuivti     65 

7(ö     TOIj(0). 

PLinius  XXXVl ,   32.    non    postferuntur    et 

Charites    in    propylo  Atheniensium    quas   So- 

crates    fecit,    alius  ille  quam  pictor  (philoso- 

phusr),  idem  ut  aliqui  putant. 

Chariten  i.  d.  Akademie. 

Diog.  Laert.  IV,  i.  (InivainTiog)  Xrc^hwy 
ceyriXuarre  uvid-r^xt  tu  rw  Movaiuo  tm   vno 
IT/.(uo>i'og     iv    AxfcJ't;/jirc     /((ori'/i'rrt     (vgl. 
Musen). 
Chariten,  Demos  (Roma). 

CIA.  II,  605  (Hypapauti),  Z.  5.  [ö  <f?i/Liog] 
larijaey  {tov  Silva)  iv  to»  rtfjiivH  tov 
-Irjuov  xcd  TMv  XciQiZdDV  u.  s.  w.  vgl.  yo- 
seph.  Ant.  Jud.  XIV,  8,  5.  Im  Heiligth.  d.  80 
Demos  u.  d.  Chariten :  Erzbild  des  Hohen- 
priesters Hyrkanos. 

CIA.  III,  265  (Theatersitz),  iioiiog  Jt,uov  \ 
xai  XccQiTwv  xcd  'P(6/:it;g. 

CIA.  III,  661.  (Attalosstoa.)  ö  Ji,fiog  tov    85 

llQicC    -/r^/LlOV    xcd    Xcc[(HZMV • 

Vgl.  CIA.  II,  470,  Z.  5,  6;  471,  Z.  6; 
467,  Z.  7;  469,  Z.  6;    1655. 

CIA.  III,   224  b,   c.     Tcdg  Xc'<Qia[i?]   .... 
Daeira.  90 

CIA.  I,   203  f.     Schatzurkunde. 

CIA.    II,    741.    frgm.  b,    2.    (Hautgelder- 
inschr.)  Ttj   .Jcci!o[c(i. 
Demeter  und  Köre  (vgl.  unten  die  Mysterien- 
heiligthümer  in  Agrai  und  das  Eleusinion.)        95 

CIA.    11,    375-      Beeret     zu     Ehren     einer 


70 


75 


XXIV 


B.    Gottheiten  und   Personificationen.     (Demeter.) 


Priesterin  (Akropolis?)  Z.  6.  Aufstellung  der 
Stele  naga  rof  v\tiin>  tr^i]  Ui;nijQn[g  (Vgl. 
Dem.   Chloe.) 

CL4.  II,  484,  485.     (Hypapanti  u.  Irenen 
5       kirche,   Pittakis.)     Fragmente,   (auf  den  eleu- 
sinischen  Cult  bezüglich.) 

CIA.  II,  660,  Z.   33,  36.   lo'ii'  xHo(y. 
CIA.    II,    679,    Z.    14.     [Ji,urj]QOS   x(u 
[A'op]»;s-   i(fQi((i.      Vgl.   68 1,   Z.    14. 
10  C/A.  II,  1164  (nach  Pitt.:  Panag.  Vlassaru, 

östl.  ,, Theseion")  ö  Sr,fAo;  Mtvinnov  —  — 
^rjfttjTQl  Xccl   [KoQtj? 

CIA.  II,  1203  (Basis,  Pyrgiotissa).  'Aoiarö- 
i'i/.o-;    'AoKSToi'ixov     Oti'cdos     -/r./jrjQi     xra 
15       Koojj  (ci>iiyi,y.tv. 

CIA.  II,  1399.    (Basis  beim  Thurm  des  An- 
dronikos.)      Jr,urjoi   /.ui  KoQtj  'l'i'Kv't.Ka  etc. 
CIA.  II,   1526    (Frgm.    einer  Basis,    Süd- 
abhang d.  Burg),  o  öklva [6']op[«xt]o? 

20       (h'tO-i,xty  Tolv  Otoli'. 

CIA.  II,   1608.     Frgm.    eines  Epistyls  am 
Eingang  zur  Akropolis.      MvT,uiy.).r^i  u.  s.  w. 
—    —    —     .Jr,fxr,TQi     7.(d     K6(>ii     <criy'h,y.(ci'. 
(Vgl.  Dem.   Chloe.) 
25  CIA.   in,   169.     (Kl.  Altar    von  d.   Burg.) 

JlfjirixQi   y.(c\    KoQtj    (Pußioi  Sadoi^og. 

CIA.  III,  190  (in  der  Kirche  Chorici,   nord- 

östl.   d.  Burg.   Pittakis).     Ji^fxijoi  y.ui    KoQrj 

(cyii^r,y.f(i'. 

30  CIA.   III,   356   (Theatersitz).      _/]/J^ijr[ßOf. 

CIA.    III,    910    (..in    templo    fJui'ayia^", 

Xordabhang  der  Burg).     K'f.tiD^ivr^g  .  .  .  Xfd 

<lHhjM   .  .  .   jr^y    lavtwi'    &vyuTio(i   'fii'/.tjTiö 

/jvr^iHtfct'    (ccp     iaziug    ^tl/jrjQi   xcd    Koq^. 

3 5  CIA.  II 1 ,  9 1 9  (  fli< vay ia  Kv/u  r,  vi fi r >; ,  Nord- 

abhang    der  Burg?)    xrjy  <ftl>'cc]  AQtaTox'/.iov 

i()()i,(f^o(>r,aua«t'  -/ijixriiQi  xal  Koqji. 

Auf  Dem.  u.  K.  bezüglich?    -ttXz.  «('/. 
1889,  S.    113,    10  (Frgm.  V.  d.   Burg). 
40  Demeter  und  Pherrephatte. 

CIA.  II,  699,  Z.  2 1  (Schatzmeisterurkunde). 

Z.  20.  Ji\fi^i]TQog  xu'i  'I>iQQiCf[f(iT]t;>;[v(fQU<i]. 

CIL  III,  293    (Theatersitz).     '/tQUo;  -J'r 

utjQOS     X(ü  'l^tonnfi'iTTt]s.  (^  gl-  unten  Phe- 

45       rc]>hatte.) 

Dem.,  Köre,  lakchos;  I  n  x  ^t't  ov. 

Paus.   I,   2,   4.     xiä    Tt'/.i,aiov    (dem    I'om- 
peion)    i'f(Oi    tau   -li,iii,nu,.;  (darin   DL-nirtei 


und    der    fackeltragende    lakchos    von   Praxi- 
teles). 50 

Clem.  Alexandr.  Protr.  4,  S.  18.  (Sylbg.) 
/;  Tioi  y'  UV  tri  rr,v  Ilnaiizi'/.ovi  Jr^iirjQfc 
xai  KoQijv  xcd  xov  lax^ov  xov  fivaxtxov 
&eovg  vno'Acißo lu t v ; 

Plut.  An'stid.  2"] .   Avai/u(e%og  ..  og  iuvxov     55 
tx    mvnxiov    rivö;    oveiooXQixixov  TtrtQfc  x6 
luxytxov    ktyo/bitvov    xuO-iCo/uivog    fßoaxt. 
Vgl.  Alciphr.  III,    59. 

Über  d.  lackchoszug  durch  die  Agora  nach 
Eleusis     vergl.     Schal.     Aristoph.     A'an.     402.     60 
Hesych.    dt     ayonag. 
Dem.,  Köre,  Triptolemos,   s.  unten  Dem. 

in  Agrai. 
Dem.,   Köre,  Athena,  Poseidon,    an  der 
heil.    Strafse.  65 

Paus.  I,  37,  2  (Temenos  des  Lakios  und 
Grab  des  Xikokles).  iaxi  dt  xcd  ZtcpvQov 
n  ßcoLtog  xcd  .JrjfiriXtjos  itqov  xcd  rt,s 
ncudös'  ovv  öi  acfiaiv  'A'hiivü  xcd  /Joatiöuiv 
t^ovai  xiixc'c;  s.  Phytalos.  70 

Demeter  und  Hades  (^i6e  und  O-tä). 

CIA.  III,  1108,  1109.  Als  Kosmet  d. 
Epheben  Ifgsvs  9-(ov  xcd  &iclg  JitQtjvcdog 
/latfo'iiis.  Vgl.  Hades. 
Dem.  Achaia  (der  Gephyräer),  Gephyraia.  75 
Herod.  V,  61.  xcd  acft  (den  Geph.)  Iqc'c 
tan  tv  'Ad-ijvrjGi  IdQV/Jticc,  xäiv  ov&iv  fiixcc 
Tolai  'A.oinolai  Ad-rivcdoiai ,  nk'/.cc  xt  xt/w- 
Qia/uiva  xwv  «XAw»'  lqwi'  xci\  Sii  xcd  'A)[c(t'it]i 
Jtifir^XQog  loöv  xt  xcd  oQyicc.  So 

Vgl.  Aristoph.  Achar.  708  fg.  Hesych.  und 
Etym.   m.  A  /  cc  i  cc. 

CIA.  III,  373  (Theatersitz).  Ji,ui,XQo<; 
xovQozQocfov  A)r((iccg.  Vgl.  337.  -/i,tti,Z{>og 
Ay[cdc<g.  85 

Dem.  in  Agrai  (Metroon). 

P(Jiis.  I,  14,  I.  vcco'i  ät  v.iiu  Ti,r  xi>i,vt,v 
(Enneakrunos)  o  iJtv  -li]fArj{>og  ntno'nixcd 
xcd  KoQr^g,  tv  d'f  ro)  TQinxo'/.iuov  xil/Jtvov 
iaxiv  uycc'/.ucc  ....  4.  ;i{>6  äi  vctov  zovift,  90 
iv9ce  xcd  xov  Tguizo'/.iiiov  x6  ceyi'.'/.uce,  inzi 
ßovg  ](cc'Axovg  ot(c  ig  'i-vaiccv  ccyoutvog, 
:ii:ioii,rcei  ö'i  X(d  xcc'h/uivog  K;ituivicfi,g 
Kvioaaiog. 

Eustath.  ad  IL   B,  S.  361,  36.  /(i)()«   igög    95 
ith    I/.iaaio   (o  x).>,(Jts    AyQKi    xici    Ay{t(i ,    ov 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.     (Demeter.) 


XXV 


TH   uiX()(c  Ttji  -/i,/ui,T()o<;  i;yiTO  —  /Livan',nir(, 
(c  i'/.tytio  Tri  tu  AyQ«^.     Flut.  Demetr.   26. 

XU    TIQOS  '^jiyQUl'. 

Bekk.  Anecd.  gr.  I,    326,  24    u.    334,    11. 
5       'Ay()(a  ^üiQiof  eSio  xils  noXtws,  it()öi'  -/tliit,- 
TQOS,  tv  10  T«  fxiy.Qa  fivaTtjQicc  ayiKci.  vgl. 
Steph.  Byz.  ^'Ay^a  y.ui  Aygui. 

Suid.     AyQu'   -/ijfxi;TQo^    ItQoy    'dem  ri,i 
n6).tüii  TiQog  TU)  'IkiaoM. 
10  Polyain.    V,    17.     ttuqh    tov  'iXiaßoy,    ov 

TOI'    y.afhtQf^ov    Tt'/.ovat,    toI^   i'/Mizoai    uv- 

(7r»;()«0(s". 

Hinter.    Or.   III ,   4.     rvv  -Aid   xäyu  Sii   at 
(-/>;ovs?)  fxavTtvtTai  Tiü'/.u'  0  nomuoi  {I'/.ia- 
15       aoi)  r«  fjvartioifc. 

Tlimer.  Ed.  X,    17.     tiu^   D.iaaov   uvan- 

CIA.  II,  315.    (Ephebeninschr.   Panag.  Pyr- 
giotissa.)  Z.  9.    Tt,i   d-vau(<^]    i,i'    if^raai'    tr 
20       Tot[;  nQ]6s  Ay^((y   uiar),Q[ioi^-. 

CIA.  I,  200  e ,  273  e,  f,  Schatzurkunden. 
MrjQos  iv  AyQU';. 

Bekker,  An.  gr.  I,    S.   273,   20.      Koorior 

rtuti'of'    16  n«Q((  10  i'vr   OXv^niov  utyi>i 

25       loi  /jrjQcpov  Tov  it'AyQrc.[V^aiChsin.st.('<yo()(<.] 

Bekker  An.  gr.  I,  327,  3.  to   it{i6i'  z6  u'r 

TQiöoi'  TO   ii>  AyQai^. 

Dem.  Chloe  (Euchloos). 

Paus.  I,  22,  3  (s.  Ge  Kurotrophos) ;  nach 
30       Aphrod.  Pandemos :    'ioTi  St  x««  />7s"  KovQO- 

TQOCpOV    XCCl    -/t';/LtlJO0s    ItQOl'    X).oi,^. 

Aristoph.  lysistr.  830  fg.    avS^'  ooü>  TiQoa- 

lörxa  .  .  .  nc.oH  to  xi]i  XAo»;i".     Schol.  X'Kqi]^ 

Jil^i]X(>og  ItQoi'  tr  ('ey.Qon6?.iL  (nach  Philoch  ) 

35  Scho/.  Soph.   Oed.  Col.  1600.  {tvy^loov  Ji,- 

UijTQOg)     ItQOV     lOTl    TTQOg    T^    dxQ0Tl6?.tl    .   .   . 

ovTio  dt  Ti/LinTKC  tx  xrjs  xcctcc  Ttöi'  y.r,7iuM' 
X^o>;s.  EvTTohs  Mccotx^'  (frg.  183.)  dX?.' 
tv&v  rroAfüjjT  tiui'  S^vaai  ydg  iit  t^it  \  xnior 
40       X/.o tj    _/>; u >; TOI. 

CIA.  II,  722,  B.  Z.  18  (Schatzmeister- 
urkunde).     -/i,utj]TQO:^  Tijl^  X]Xoi[7]?. 

CIA.  II,  631  (nach  Ross:  Akropolis),  Z.  16. 
-/r'ifitjXQos  XXör^g  tfQi[i(c  ttQtioavi'rc  F.]  Vgl. 
45       oben    CIA.  II,   375   u.    1608. 

CIA.  III,   349    i^Theatersitz).      _//;t/>;rpo[s-] 

XXo  (Js". 

CIA.  III,  191.   (Basisfragm.   von  der  Burg.) 


.  .  .   duoi'  Nixotf[>]uov  .  .  .  !  6  71((Ii;]q  xeä  1) 
fXt'ixtiQ   -/tjfArjfyi  Fv)r'/.6»j  <(viih,xn'.  50 

Jt'hT.  f'((>X-  1889,  S.  129  fg.,  Nr.  4  = 
Btt/L  de  corr.  hell.  XIII,  S.  167,  4  (gef.  am 
Westaufgang  der  Burg).  -IrifxriTQi  XXö)] '  »/ 
ItQtici  Nixoßov'Arj  u.  s.  w.  Ebenda,  S.  130, 
Nr.  5  (kleine  Votivsäule  gleichen  Fundorts)  55 
Ji]Hrj^i  X'/.orj  '.  X(d  KoQt]  I  xiiU  KovQOTno\ 
(fof  Eiai(ioxoi  driiht^xtf  \  x«r'  orioov. 
Andere  Inschriften  s.  Demeter  u.  Köre  a.  Anf. 
Dem.  Euchloos    bei   dem  Kolonos  Hip- 


pios. 


6ü 


Soph.    Oed.    Col.    1600.   TM  J"'   (die  Töchter 

des  Oedipus,  um  Wasser  zu  holen)  liy'/.oov  J>,- 

ur;xQO^  iV  rrooaöi^nor    nnyoi'  uo'köi'it  u.  s.  w. 

Dem.  Eleusinia  (Eleusinion).     (Vgl.  oben 

Dem.  u.  Köre.)  65 

Paus.  I,  14,  3.  (Bei  Erwähnung  des  Tem- 
pels der  Demeter  u.  Köre  und  des  Triptole- 
mos) :  rtitöaut  ä't  Itvai  ui  wout;uivoy  ToviSt 
TOV  löyov  X(c(  oTiöaa  [ii  Ciavier]  th'iyr^aiv 
'iyti  TO  A't^tjfr^aii'  ItQoy  xaXovfxtvov  Si'EXtv-  70 
aii'ior ,  tntayti'  oxpis  oytiouTO';'  u  Sl  U' 
nuvxug  oaiov  yqcccptiv,  is  xhvtu  anoToiij'o- 
uai,  s.  oben  Dem.  in  Agrai  a.  Anf. 

Polliix  X,  97.    tv   St  Ttüg  Axxixalg  axtj- 
Xaig ,    (u    xtli'xca   tv    EXtvaivUo    (Bergk   st.     75 
^E'Atvali'i)    T((    xwi'    datßrianvTiav   ntgl   xw 
d^tiij  Sr^uoaicf  TiQccd^ii'xa  ch'ccyiynaTTxra. 

Vgl.    CIA.   I,   274  u.   275    (bei    Hypapanti 
gef.),  276,  277    (bei  Taxiarchi  gef.);    IV,   2, 
277  a  (beim  „Marktthor") ,  277  b  (b.  d.  Atta-     80 
losstoa).     Köhler,  Hermes  XXIII,  S.  392  fg., 
I  —  3   (Nr.   2  bei  Hag.   Trias  gelesen). 

Ennius,  Medea  alt.  Prolog.,  asta  atque  Athe- 
nas  anticum  opulentum  oppidum  Contempla 
et  templum  Cereris  ad  laevam  aspice.  85 

Thiicyd.  II,    17.     Ol    no'/J.o'i    t('c   Tt  ioit^n 

Xrjf    TTo'/.tWS^  (OXr^aui'  XcÜ  T(C  ttQ(C    .  .  .    7lÜyT(C, 

n'Atjv    xr^g    uxoorxoXtiai    xtd    xov   EXtvaifiov 
xai  II  XI  dX'f.o  ßtßfdiog  x'/.rjaxoi'  i]i'. 

Das  Eleusinion  tr  (caxti  CLL  I,  i,  Z.  37,     90 
38 ;    CIA.  II,  834  b  (passim).     Das  „'£".   ino 
xrj  7r6'/.ti"    s.   unten    CIA.   III,   5,   Z.    II,   38. 

(Festzüge,   Denkmäler.) 

Xenoph.  Hipparch.  III ,   2.     lrxtv(Hv  (von 
den  „Hermen"   [s.  u.]    nach  Umkreisung  des     95 
Marktes)  x^'.'KÖl'   uoi   ö'oxtl  tirai  xaxu  (fiO.ccg 


XXVI 


B.    Gottheiten   und   Personificationen.      (Demeter  —   Dionysos.) 


5 


15 


E'/.ivaiviov. 

Callimach.,  Hytnn.  in  Cer.  128  fg.  fitacpa  th 
rag  no'Aios  7iQVT(ii't]i('.  rag  (citJ'.tarwg  \  rag  ^i 
rt'/.taffOQtag  norl  rav  ü^tov  a^QH  ofiufirih'. 
Vgl.  Schal.  Aristoph.  Ran.  369.  G:  St.  Poikile.  \ 

Philostr.  Vit.  soph.  II,  i,  5.  Vom  Pana- 
thenäenschifT,  ix  Kt^auiixov  aquaav  .  .  dfpd- 
t(u  iTJi  ro  'E'/.tvah'ioi'  y.a'i  nfQißa'/.oiffai'  avro 
7iaQa/utlxliai    ro   Tlth'.ayiy.öi'    (vgl.   Pythion). 

Schal.     Aristoph.     Etpiit.     566     =     Siad.  ! 
71  i 71^ OS'     Vom   Pariathenäenschiff,    i^s"    xai 
rt]y  nofxniiv  ano  {äia  Suid.)  rov  Kegaun- 
xov      noiovai     [tnoiovv  Suid.)     fti'/'^i     rov 
'£?.(vaiyiov. 

CLL  III,  5  (bei  Dimitr.  Katiphori  gef.), 
Z.  10  fg.  (von  den  Epheben) :  'tya  rij  n- 
TQfcdi  (711  &iy.a  TtaQaTit/uxpwaii'  ra  Uoä 
fiiXQt  rov  'E).tvaiviov  rov  vno  rtj  no'/.ti. 
^-  3^  %•  >f«'  arr^aai  rt]v  juiv  {artjXr^y)  tv  \ 
E'/.tvant'i(i)  nö  vno  rjj  :i6k(i,  rr,i'  tff  iv  rw 
Jioytvti«),  rt]y  tft  iv'Eltvatlvi.  CIA.  III,  6.  1 
(,,Athenis  in  domo  Nicolai  loannis"  Fourin.) 
Fragment  eines  anderen  Exemplares  ders. 
Inschrift. 

CI.l.  II,  315  (Panag.  Pyrgiotissa) ,  Z.  32. 
7.h\  arrjaai  tv  r^]  ^Ehva[ii'Uo. 

Clem.  Alexandr.  Protr.  13  (Sylbg.)  luuü- 
Qc.^og  6  Evju6).7iov  y.al  Jatioag  ov^i  tv  rdi 
:itoißo).o)  rov  'E?.tvait'iov  rov  vno  rtj  dxoo- 
no'/.ti  {xtxiiätvna) ;  vgl.  Amob.  adv.  i^entcs 
VI,  6. 

Denkmal  d.  Reitkünstlers  Simon  im  Eleu- 
sinion  (s.  D.)  Xcnoph.  de  n'  aju.  I,  i.  Vgl. 
die  Siegerlisten  CIA.  II,  969  B,  Z.  i  (u.  968, 
Z.  16)  dnoßäri,g  iv  E'Ältvoii'ioj  Auiim- 
yiog  u.  s.  w. 

(Versa  m  ni  1  u  n  g  c  n.) 

CLL   II,   431    (Unterstadt),   Z.   30.     BovAti 
40       i[v    f\ov{XtvrrtQUiy    xa)   ix]   rov  ßov'/.ivrriQiov 
iv  rot  'Ehvaii'lo).     Vgl.  II,  372,  Z.  4. 

CLL  III,  2,  Z.  3.  BovAi,  liQa  it''Ektvaivl[(o. 

Vgl.   .Indocid.  lü  myst.  §    III. 
Dem.  Qephyraia,  s.  Achaia. 
45  Dem.  Karpophoros. 

CLL   II,    1545  (Akropolis).    r]ovnii>6t]ua 

[xoiv]u)v6v  d'i  no[ Ji\ui,t(t]og  Ku(>- 

no(po[^ov]  —   —  li'txdii,   II. 


30 


35 


Dem.  Kurotrophos 

CIA.  III,  372  (Theatersitz).    KovnorQorfov     50 
tS  Ay'Aavnov   -/);ut;[r]Qog. 

CLL   III,    373,   s.   Dem.  Achaia. 
Demeterheiligthum  in  Melite  (vgl.  Dem. 
Thesmophoros) . 

Schol.    Aristoph.    Run.     501.     tv     Mt/Ärt]     55 
(^>j/J(o    rr^g    Arrixrjg    luvr,(t^i,     HQ((x),r,g    rc. 
uiXQa   uvart',{)(a. 
Dem.  '(>  u  —  — 

CLL  III,  26  u()io)g  r)~g  'OfA[ni'tag  Jr,- 
in,rnog?  s.   Zeus  Eleuth.  60 

Dem.  Phrearrhoos. 

CIA.    III,    375     (Theatersitz).     Ji',utjnog 
0pf«[o]poo[r]. 
Dem.  Thesmophoros. 

Aristoph.    Thesni.  657  fg.  yjti,    —  —  ni{>i-     65 
(t^Qi^ai  I  T^v  Uvxva  näaav  xai   rag  axt;i'äg 
xai  rag  &i6(^ovg  äudhqr^aai. 

Schol.  Aristoph.  'Lhesmoph.  585.  zu  „dv- 
anijLtipai"  ir  vipr,?.o)  (;'«(>)  xitrai  ro  (-Jtauo- 
cpoQiov.  70 

CIA.  III,  190a  (Asklepieion).  Tafel  mit 
Altar  u.  zwei  Schlangen  in  Relief.  Darunter ; 
.  .  .  ?.?.iog  Xii?.un'  Mti'/.ir[tvg  .  .  .]  (-hauocfö- 
Qoig  dy.[oo0^iviot'?]  Athen.  Mitth.  XIII,  S.  454 
(Gefässhenkel,  bei  d.  Ausgrabungen  zwischen  75 
Areopag  und  Theseion  gef.)  *rf[<  na]vaat'iov' 
[(-Jtniiotfo^olov  ? 
Demokrateia,  s.  Athena  Dem. 

CIA.   II,  741,  A  (Ilautgelderinschr.),   frgm. 
c.   10,  II.  ix  rtjg  0-]vaiag  rjj  JiifAoxi)artia[i     80 
naqn]  [arQarrJlyiöv.     Vgl.  frgm.  d.  3. 

CIA.  TI,  470,  Z.  62.  (Dem.  in  Salamis?) 
Demos,  s.  Chariten.  Im  Buleuterion :  Pniis.  1,3,5. 
Dione. 

CfA.  I,  324  c,  Col.  I,  Z.  65;  II,  50  (Bau-  85 
inschrift  vom  Erechtheion)  rör  [xiovfi  rör] 
7i(>os  rot'  ßiouov  ir,g  Aniji'i,g.  Vgl.  ("ol.  1, 
Z.  36,  II,  63,  d.  Co!  I,  Z.  6  {tÖv  rQiror, 
rov  (XTov  y.ioi'a)  tt.io  roi  ßiouov  riis  Anon^g 
(von  der  üsthalle).  Jt).r.  fcQX-  •  888,  S.  88  a.  E.     90 

C/A.   III,   T,T,i  (Theatersitz).    Ji(ori,g  a... 
nov  .  .  . 
Dionysos, 
ro   riiiii'og  lov  -Jiovvaov. 

.S.  unten  Dion.  Elcuthereus  und  ir  .liiiraig.     95 
(VA.  II,  307,  Z.  23.  420  Z.  19,  55.  ".(  .'/(,' r. 


15.    Gottheiten  und   rersonificationen.     (Dionysos.) 


XXVII 


^5 


40 


45 


VII,  S.  480,  Z.  35  fg.  Das  TTQonvhaoy  lov 
Jiovvaov:    AndociJ.    I,    38:    s.    G.    Odeion. 

Dionysos  im  Keranieikos.  Vgl. Diony- 
sos Melp.,  Eleuthereus  a.  E.(u.i7ri  r  »7  i>"  *'^>lf«P«f') 

Paus.  I,  2,  5.  ntt(\  öi  To  Tov  Uioi'vaov 
itLitvöi  ißTiv  ollxtif/tc  (iycc'/.ju((ifc  i/oy  ix 
ntjXov,  ^uaü.tvg  AO-r,t'uUoi'  AucfixTviof  «A- 
Aoiv  T£  »9-toiV  iaitwt'  xtci   -liöi'vnov. 

(  S  c  h  a  t  z  u  r  k  u  n  d  e  n.) 

CIA.   I,    197  c,   273   u.   sonst. 

(  Priester.) 

('/./.  III,  314  (Theatersitz)  ii^im^  Jiovvnov. 

CIA.      III,     362.        Iov\}ÄoV      (6()t'(i>s]     -/lOl't- 

cior    _/  .  .  . 

(  V  oti  ve.) 

CIA.  II,  1338  (Akropolis).  Frgin  Weih- 
ung d.  Techniten.  1409  (Dimitrios  Katiph.) 
Basis :     ID.tiaiuii'OU    l'wx'/.ioi\;     KirffcX>,O^H' 

>]  yvi'rj  nitloxii  XKi  ri  xt^vyfirr^Q  Iwau'ixt]  \  j 
a{})^ot'rn  yti'oud'oi'  -Jioi'va«}  ((fir^t^xict'.  Vgl. 
auch   1 6 1 4. 

CIA.  III,  139.  (kl.  Ära  beim  Dipylon  gef. 
mit  Medusenmaske).  Zwotuos  Eli>tii'[(c!]ov  \ 
-Iiovvaio  I  ev %>;>'. 

CLL  ITI,  192.  (Seidenfabrik;  nordwcstl. 
Th.  d.  Stadt;  kl.  Altar:)  [!4y«^.]]  tvxu  I  •  •  • 
I  Jiovvaio  Tf  I   [loy]  ßwf^öi'. 

CIA.  III,  194  (kl.  Altar  aus  Forosstein  gef. 
im  Hause  Gaspari).    -Iiowau)    \{^iuaY.<n'TOi  \ 
Aß(((SXHi'Tov  \  'Äla\it\vi. 
Dion.  Auloneus  (in  Athen?). 

CIA.  III,   297   (Theatersitz),    'hniws  '  Ai- 
hoftiaf  I  Jiovvaov;  doch  vgl.    193. 
Dionysos  Eleuthereus. 

CIA.  III,  240  (Theatersitz),  hntois  Jio- 
i'vaov  'EXtvd^tQtiüi. 

CIA.  III,  158  (Dionysostheater).  —  — 
[-liovvau)  'E'k\tv9^tnil  xai  [Nsqmi'i  K'/.]fcv(U(o 
.  .  .    rct/id-r;xil'. 

Pults.  I,  20,  3.  TOV  -liovvaov  lii  icit 
riQos  T(ö  &niiQ(i}  to  uQ^fdOTUTOf  iiQoi'.  cTro 
(ft  ttaiv  IfTOff  lov  TitQißöXov  ffcol  X(ä  Ji- 
ovvaoi,  6  jt  ^EktvO^tQtv i;  xccl  oj/  A'Axa- 
uiV/,s-  inoir,atv  l'Atffuvto^'  xrä  /Qvaov.  ;'(>«- 
(pul  (ff  «itör^i  (Dionysos  und  Hephaistos, 
Pentheus,  Lykurg,   Ariadne). 

X  o  a  n  o  n  des  Eleuthereus  aus  Eleu- 
Iherai :    Patts.  I,   38,   8. 


B  r  a  n  d  d  e  s  T  e  m  p  e  1  s.  Ckm.  Alex.  Prolr. 
p.   16  (Sylbg.).  50 

Pims.  1 ,  29,  2  (am  Weg  zur  Akademie). 
XHi  vao<;  ov  fityitt;  tatii',  ti  ov  tov  Jiovv- 
aov  TOV  'E'Atvit^toLoii  xo  uyttX/itu  tlua  näv 
'itoi  xofJtCovaii'  tv  TtTcty/Jiyfci;  ^T/tpr«*,-.  Vgl. : 

Jiöwaos-  tn\  r»7i"  tax('Q((^-  55 

C/A.  JI,  470,  Z.  II.  tiariyayor  St  xai 
TOV  Jiövvaoi'  uno  Tr^s  tax"Q^'^  (yvaavTtg 
Ttö  9^1(0  xccl  ch'i(hr,xuv  (piüh]i'  x.   '/..  r. 

CIA.  II,    471  B,  Z.   12,  vgl.  Z.  76.    t'io- 
rjyreyov     lii     X(ci     tov     Jioi'vooi'     uno     ns     60 
iaxuQfti   lU  rö   ff^iuTQoi'  utTu  fpuiTog. 
Dionysos  Lenaios.     (Vgl.  E.  Lenaion.) 

CIA.  II,  741  (Hautgelderinschr.)  Jiovvaia 
Ttc  Ini  Ativulu),  s.  a.  Z.  10  b,  Z.  4  d,  Z.  9. 

Ilesych.  in\  A>;y(ciov  uyun''  'ioTiv  tv  65 
TM  aazn  Arivaiov,  ntoißo'Aov  i^ov  /uiytcv 
xu't  tv  (tvxM  Ativuiov  Jiovvaov  itQov,  tv  <o 
intTt'/.ovvTO  Ol  (cymvii  Ad^iivuiiov  n^iv  to 
ft^ttanov  oixodou>i,'i^)iv(U.  Vgl.  P/ioL  At'j- 
Vfctor  u.   äHy;-,   Alt.  p:   I,  278,  8.     Eh'tn.     70 

f>l.    l  TT  l     A  I,  )'  ((  l  (0. 

Ilcsych.   Suid.  (( !  yt  I  no  v  x'f^i  tc  s.   A.   Pap- 
peln   —    nhiaiov    tov    ittjov    u.  s.  w.     Vgl. 
Ilesych.  Aifxvui  unter  Dion.   tv  Alurtds. 
Dionysos  iv  Aliivai^^  (vgl.  E.  Limnai).  75 

Thticyd.  II,    15.  xiCi   tu  tiio  (r/'f  (Ixqotio- 

'/.IfOg)  TlQOf  XOVTO  xo  UtQO^  Tr'!,'  TIoAiWs'  (rroos' 
VOXOV)    lt(l'A?.OV    'l'Jl^fVKCl,    xo     Tl    TOV   Jlöi    TOV 

'O'/.vfJniov  X(ä  rö  ITvSiov  xa't  to  xtji  /"»jiT 
zca    rö   tv  ^iiitvai^'  Jiovvaov.  80 

Apollod.  c.  Ncaer.  §  76.  tv  xo)  (\{)X«ioiÜt«} 
iipiö  TOV  Jiovvaov  xcii  nynüTUTM  tv  Alu- 
vais  u.  s.  v/.    Vgl.  Isaeits  VIII,  35  {tv  uatii). 

Ilesych.  A  l  ,u  vai'  tv  AS-i'iVdtf;  lonof  tlvti- 
iiivoi'  Jiovvau),  önov  rü   Ai',v(u«  i.ytro.  85 

Si/n>/.  .hls/i'//t.  Ran.  216.  Aiurr/  lönos 
uqÖ<  Jiovvaov  tv  <;>  y.iü  oixos  xt'i  J'fWs" 
Toi'  O^iov.  KdUiiKc/os  iv  Exidij'  „Aiuvicüo 
iii  xoQoaxü&Ks  >]yov  lotnfci;."  Vgl.  Siepi. 
Pyz.  AI /j  V (11  90 

Phanodem.  I.  Athen.  XI,  465  A;  (als  Lokal 
der  Choen)  rö  iiQov  xov  tv  Aii.iV(Ug  Jiovv- 
aov vgl.  X,  437,  D.  rö  tv  Aifiv((ig  xi/xsvog. 
Dionysos  Melanaigis ,  vgl.  Sm'das  'An  u- 
xovnl((,   Coiion  narr.  39.  95 


XXVIII 


B.   Gottheiten  und  Personificationen.      (Dionysos    —   Eleos.) 


Dionysos  Melpomenos. 

CIA.  III,  278  (Theatersitz).  Iiqüos  \  Jio- 
vvaov  I  Mthiojuii'ov  \  ix  Tt/i'Htüii'. 

Aiheii.  V,    S.  212  D.     Ttutvog  nöy  [^hqI 
5       TOI'  _/.]  TS^fiTiöy.    (Vgl.  auch  G.  Buleuterion 

Tf^flTWlf.) 

CIA.  III,  274  (Theatersitz).  'hoiio;  Mil- 
nouii'ov  j  .Jiovvaov  \  tS  Evi'tiduiv. 

CIA.   I,  4,   Z.    17    (Opfervorschrift).      Jio- 

CIA.  III ,  20.  (Akropolis.)  Inschrift  der 
dionysischen  Künstler,  Z.  12.  [«tpjtt's'  J/iA- 
7io^\i'\i'o\v\. 

Paus.    \ ,   2 ,    5 ,    s.    C.  Weihgeschenk    des 
15       Eubulides,   II:   Haus  des  Pulytion. 

Paus.  I,    14,  I,   im  Odeion   Jiöi'vaog  ,'f^ia; 
riStog. 
Dionysos  Morychos,  vgl.    C/em.  Alex.  Protr. 
IV,  S.    14  (Sylb.). 
20  Dionysos  o^Q^ö  g. 

Athen.  II,  S.  38  C  (nach  Philochoros).    Altar 
des   D.  Orth     nebst  Altar    der  Nymphen   im 
Heiligthum    der  Hören. 
Dionysos  Paideios. 

25  CIA.    11,    1222.     Aioinnog | 

(}yioi'o>'f^tTi',a(ig     [-liovv^ntit  naiötin). 
Echo. 

CIA.  II ,   470,   Z.   7  fg.   (Ephebeninschrift). 
vTi«7ii,vTi,a('.v   Si    X(ä   rolg  Isoolg  tV  önXoig 
30       ,"*/?'   T',^  H/ovg  xui  TiQoijituxpfci'  aviä. 
Eileithyia. 

Paus.  I,  18,  5.  n'/.i;aioi'  (dem  Sarapeion 
und  dem  Bündnissplatz  des  Theseus  und  Peiri- 
thoos)  (ff  toxodöutiTo  t'fcog  Jukfi(H'lf(g  .  .  . 
35  jxoi'oig  d'i  'Alht,y(doig  x»,g  El'/.Hd-viag  xtxce- 
).vnT(ci  t(c  ^öai'H  ts  (cy.Qovg  toig  no&ag. 
TH  fxiv  Ji  cTro  tivrci  A^)»jr(X«  x(d  f/><(i(^ü«g 
av((x>rifjKau  i'/.tyoi'  ai  yii'utxtg,  rö  Jf  (cq- 
}(f<ioTf(Toi'  'EQV(s'f/!^ori'.  ix  Ji'jKov  xoulact. 
4<^       I,    18,   6.   s.   Olympieion. 

Isaetis  V,  §  39.    T»,»'  (fi  ji/»;rt()«  zr,v  hvtov 

XHihi,uivr,i'  iv  To)  r/^sT  Jiih,(h'l((t;  It'jo'  :i('tv- 

itg    i(i)()u)i'    xc.'i    (orro)    iyxa'/.oifucr    ü    iytö 

(cia^vt'ouiu  liytit'. 

45  CIA.  II,    1586    (bei    der  Metropolis    gef.). 

im   liQtUts  r/(c[fi(fi'/.]rig  Xt;[(>(]ioi' Ti]t' 

ih'yartQH  <li't9^tixn>  [X^Qvai7i7ir,i'  ED.vfhdn. 
CIA.   III,   925    (,,in   muro  balnci   niaiuris." 


50 


5: 


60 


Pittakis:     ,.Panag.     Kandili     beim     Lysikr."). 
[Trjy  &tly((]  Tj  fit][ri;Q]  .  .  .  El'/.v,'hif(. 

CIA.  III,  926,  (Basis;  Finlay).  'lovhog 
V>7rm[roi-]  tjjj'  ttevrov  0^vyce[ti()(c]  —  — 
IXid^virc  I  )^aniarr,(tiov  \  inl  ItQtiag  'laidiÖQng 
(vgl.  'Ad^tjfuioi'  IV,    118,   7). 

CIA.  III,   836  a,   beim  Asklepieion.     Ho)?.- 

[Xa?] voi^  Büaaov  \ Ei).Hx^vi[H 

(cvi!hi,y.tv  . 
Eileithyia  in  Agrai. 

CIA.  III,  319  (Theatersitz).  'En<jt,(f onoig 
ß'   Eihd-viu[g]  tu  ^'Ay(>f(i[g]. 

{Kleidcmos  bei)  Bekker  Anecd.  gr.  I,  S.  326, 
30.  XU  fxh'  ovu  «Vw  T«  Tov  Ihaaov  riQog 
(iyoQCit'  (vielm.   AyQ(ty)  Ei'ArJi^vuc. 

CIA.  II,  1590  (Votivsäule  am  Ilisos  gef.). 
EvxoXiyrj'  'D.ii&vai  (fii'/.ov/uiyt]  Aficpiuft^ov    65 
yvyij  aved-r^xt '  in    AQ/ißiag  ItQilag  (dabei 
Kinderstatuetten). 
Eirene  (und  Plutos). 

Paus.  I,   8,    2.      ntTfc  df   T(cg  uxövrcg  tiüv 
'Enoivv fAiav  iaz'iy  Hyü).^uTu  (t-tuH',  Auipuc-     70 
Qftog   X(d  EiQt'ifrj  cfiQovatc  TlXotioy  tküiS«. 
Dann    {irtfcvd^u)    Lykurg,    Kallias    u.    s.    w. 
(Nach  Paus.  IX,    16,   2,  von  Kephisodotos). 

Schal.    Aristoph.    Pax    1019.     iy    ri]    tcmv 
avyoixeaioiy    loQTtj    01    uiy   (fuaiy    Ei()i;y>]     75 
d^vaiav   tiXtlad-ai ,    t;g   6  ßiouog  ov^  «tj"«- 

TOVTfa. 

Vgl.  Isocmt.  XV,  109.  A'epos,  Timoth.  2,  2. 
Phitarch.    Cimon   13. 

CIA.  II,  741  (Hautgelderinschrift),  frgm.  a.     So 
Z.    30.      ix    Tt;g    O^ialag    rjj     Elgr/yt}     7i<iQ(( 
arQnz>;y(üy  (vgl.  frgm.  c,  6).    Vgl.  457,  Z   7. 

Paus.  I,  18,   3   (im  Prytaneion)    xat  &tü)y 
El<)>;yt;g  (cydkuuKC  xttirei  xai    Earlccg. 
Eleos.     Vgl.  Z.  Agoraios  u.  Hypsimedon. 

Paus.  I,  17,  I.  A!h,)'((loig  di  iy  rij  ayoQf'c 
xa'i  Hf.'kc(  iai'iy  ovx  tig  fcnccyiccg  iniar^un 
xnt    E'/.iov    ßiDjjog ,    oj    -  uoyoi    riiiieg 

Elkh^yioy  yifiovaiy  Afh,y((ini. 

Stai.  Th(h.  XII,  481  ff.  Lrbe  fuit  media 
nuUi  concessa  potentum  |  ara  deum ,  mitis 
posuit  dementia  sedem  j  et  miseri  fccere 
sacram ;  sine  supplicc  numquam  |  illa  novo 
u.  s.  w.  491  fg.  Mite  nemus  circa,  cultui|ue 
insignc  verendo  vittatae  laurus  et  siiiiplicis  95 
arljor    ulivae     Nulla    autem    effigies    u.  s.   \v. 


85 


90 


B.    Gottheiten   und   Personilicationen.      (Enyalios  —   Eukleia.) 


XXIX 


Vgl.   Diodor.  XII T,   22.    Luaan.   Timoti  12. 

Demon.  57  u.  A. 

Asylstätte  der  Heraklideii:   Apollod.  II, 

8,    I,    ScJiol.  Aristoph.  Eqii.    I151,    Philostrat 

5       epist.  39,  Stat  a. a.  O.  u.  A.  m.;  des  Adrastos: 

Apollod.  III,   7,    I. 

Enyalios,  s.  Ares  {CIA.  III,  2).     roll.  VIII, 

106,   IX,    197. 
Enyo. 
10  Patis.  I,   8,   4.      Bild    der  Enyo    im  Ares- 

tempel,   auch    CJA.   III,   2,   vgl.   Ares. 
Eos. 

Pokmon    (frgm.    42)    im    Schol.   Soph.    Oed. 
Col.    100. 
15  Erinyen 

Patts.  I,  28,  6.  :ih^aiot'  (dem  Areopag) 
St  ItQov  (ht(xiu  laili'  Hi  -/.(clovaiv  'Ad-tjyaloi 
—  tfxvas,  Haioöog  d'i  'Knivv<;  ii'  &ioyoi'it^( 
.  .  .  Tot^  Si  ((ya'Afxicaiv  ovii  toi'toi^  intarii' 
20  ovSii'  (poßtQoi',  ovTt  6af<  ü).'/.a  y.turci  B-ttüv 
Tiay  vTioycciüJi'.  xelrai  &i  v.ai  TJ'kovjMv  /.ui 
^Eiifxrig  xal    I'ij^  üyaX/^u. 

Pausan.  VII,   25,2.     t;  Toi'"AQtioi' Tiüyoy 
y.ai    Im    rwr  (hiwi' ,    <(i  ltut'«i  ■/.«'/.oiikci, 
25       roiV  ßw/noi's. 

Thucyd.  I,  126,  II,  Ini  xiäv  otixvütv  &tMi' 
iV    Tolg  ßio^iolg.     Schol.:   züJi'  ^Eoivvotv,  ag 
utrit  Toy  ÜQiartjy  01  'A&tjrfdoi  nhiaiov  xov 
'Aotiov  nayov  iSovaccyzo. 
30  Eitrip.    Electr.    1270  fg.     Stiyiu   .  .  .   Ihtui 

...  I  nüyoy    nuQ      avroy    (A^tixti)    ^rcof^a 
Svaovzai  ^d-oyog. 

Schol.    Eurip.    Orest.    1650.     qp«fft    dt    ort 
X(d   itQoy  ovTOi  (6  ÖQtaTt;!;)  ty  Aqtiu)  nttyio 
35       TüJj'  Q^twy  (der  Eumeniden)  i&^vaitro. 

Phäarch  Thes.  27.  xkI  tavxrj  (vgl  Museion 
und  F:  Peiraiisches  Thor)  fxty  txßuca&riyai 
f^i/Q''  ^'^^  Evf^fyiSiDy  xcci   vTTo^rcoQi^acci  Trag 
yvycdSiy  (den  Amazonen). 
40  Schol.  Luaan.  III,  S.  68  (Jacobitz).    at^yccg 

d-tug    JUS  'Eqiyvag.     xovxoiv   yaQ    x6    itQoy 
n'krjaiov  xov  A()tiov  nc/.yov. 

Clem.  Akxandr.  Protr.  47    (Polemon) :   tuJi' 

Etuyiäy  Aü-r^yrfii  xccXovuiywy  xhtwy  xng  ufy 

45       Jvo    2'xo-T«s"    inoh,aty    ix    xov    xaXovf^iyov 

'/.v^^yitog    Ätd^ov,    Kähcjxig  di    —   —    fxiatiy 

avxcdy  x.  x.  X. 

Vgl.    Plut.  Solon   12.     Diog.  Laert.  I,  112. 


Eros   (s.   Anteros\ 

Schol.  Aristoph.  Ach.   992.     Im  Heilgth.  der     50 
Aphrodite     ty    xrjnoig,     von    Zeuxis,     rosen- 
bekränzt. 

Bekker  All.  gr.  I,  317,  12.    Eros  mit  Hermes 
ipiihv()iaxi;g  im  Heiligth.  der  Aphr.  Pandemos 
(vgl.     Ilarpocr.    xpi{hv  q  la  rtj  g ;     s.     unten:     55 
Hermes;. 

Paus.  1 ,  20 ,  2 ;  in  der  Tripodenstrasse, 
von  Praxiteles  (s.  D). 

(Eros  in  der  Akademie.) 

Paus.  I,   30,    I.      7i()6    öl  xijg  iaoSov  xrjg     60 
is'    Axa&rjjLiücy    laxi     ^Muog    EoiüTog    t^rioy 
iTiiyQccuua    wg  Xäqfiog  A'^i,y«lwy    nQwxog 
Eqcoxi  uyctS-tir}. 

Athen.  XIII,   561  D.     x7,g  AxaJrjUuig   ix- 
StjXwg  xrj  Ad-r^yü  xad^itfiio/uiyijg  uviölH  xoy     65 
Eqioxu  IdQvaüfxiyoi  avyd-vovcsiy  rcvxw. 

Athen.  XIII,  609  D.     avyißr,   Si,  wg  cf>,ai 

(Kleidemos),    xoy  XuQuoy  iQuaxrjy  'inniov 

ytyiafhui   xhI    xov   riQog   AxaStjfiicf  'Eqwxic 

ioQvaua!rta   JiQwxoy,    tcp     ov    tniytyqunxcci     70 

/Toixi'Aourj^Ky    Eqiog ,    ao\   xoyS'   l(f()v- 

aaxo    ßwuoy  \  XuQ/nog    vno     axiiQolg 

xiQjuuai  yvjuyaaiov. 

Plut.   Solon   I.      'kiytxai    ät    x.ui    6    fltiai- 
axQnxog   ignax^g  Xdguov   yiyiad-cti  xcct  x6     75 
uy(()./[i(e  xov  Eqwzog  ty  AxccSiiuit^  xa&itqöi- 
a<a,  0710V   10   71vq  aycaixovaiy  oi  x>]y  ttoay 
'A<cfj.7i<c6u  Siuft-ioyitg. 

Hermias  zu  Plat.  Phaedr.  c.  VII.      ö   ()oo- 
liog  6  /xaxQog   xolg  nayad-t]yacoig   uno  xov     80 
ßiouov    xov  Egioxog  iyiytxo'   tyxtvS^tv  yuQ 
ccipfcfxtyoi    oi    'icfr^ßot    xag  laixTTuSccg  id-toy. 
Eukleia  (und  Eunomia). 

Paus.  I,    14,   5.     'ixi  6i  ('(TTiüxigco  (von  den 
Tempeln    der  Demeter-Kore  und  des  Tripto-     85 
lemos)   yuog  EvxXtictg ,  (cyic{)-r;u{c  xcd   xovxo 
ujio   MtjSüiv    (P.  kehrt,    14,  6,    zum    Kera- 
meikos  zurück). 

Vgl.  CIA.  III,  61  B,  II,  Z.  34,  ein  Gnmd- 
stüclc  7ig6g  xiö  Evx[?.iu(g  y((]iö?  90 

'EcpTJin.  uQX-  1884,  S.  169  fg.,  Z.  53fg. : 
(Restaurationsurkunde)  ttgoy  Evxktifcg  xcd 
Evyofiifcg  —  —  —  TinXalaxQcey. 

CIA.  III,  277  (Theatersitz).  ^hgtMg  \  Ev- 
xXtiag  xcd  \  Evvofjiiug.  90 

CIA.   l\\,  623,   24.    (Zwei  Basen;   624  bei 


XXX 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.     (Eumeniden  —  Göttermutter.) 


Dimitr.  Katiphori    gef.) ;    Z.    12  fg.    (Q.  Tre- 
bellius    Rufus)    y.ai     itQtic    jQoiaov    Tnarov 
■/.(ä   liQtc.    Kix'Aiic.g  xra    I^vvo/ilftg  t^t«   ßiov 
u.  s.   w. 
5  C/J.  II,  1598  =  III,  733.  (Pittakis:   in   der 

Hag.  Agathoclea,   bei   Megalo    Monastirion). 
{ij  Jtli'«)  Tov  havir^g  .  .  .  uyt^Qu  .  .  .  U(>f(- 
Tivaccj'za  EvxXdcf    xcu   EifOfxuji    (h'i&r^xty. 
CIA.    III,    738.     ol    ttfrjßoi    rov    lavTiöi' 
10       7.oaurirt]i',  ifoi«  Evx),t'neg  x«i  Evyofjtrtg  — 
—  —  (f.iiO^tacd'. 
Eumeniden,  s.  Erinyen. 
Ge. 

Paus.   I,   28,   6    (Statue    im   Heiligth.    der 
1 5       Eumeniden  s    oben). 
Ge  Karpophoros. 

Paus.  I,    24,   3.    6 (Tri  d'i   X(u    J7^;  (cya'/.uc. 

(auf  der  Burg)   ixnnovai]g  iaui  ol  Tor  Jia. 

CIA.  III,   166    (Felsinschrift    ca.    9    Meter 

20       nördl.  vom  Parthenon,  gegenüber  der  7.  Säule 

von  Westen  her),     /V;s-  K(({>  TiotfOQOV  \  xcuc. 

fjc.i'  Ttic.i'. 

Ge    Kurotrophos  (vgl.  Demeter  Chloe,  bes. 

Jt'/.i.  <'(i>x-   i*>89,  y.   130,  5). 

Paus.  I,  22,  3  (Aphrod.  Pandemos).  tan 
61  xu'i  riis  KovQOTQOffov  X(d  Jt'mtiTqog 
itnov  XXörjc'  T((  >fi  ig  rus  tnuivvfiing  laiii' 
ievTüJy  öid'icyd^t,i'«i  roig  hntvoti'  l'/.!koi'it(  tg 
'Aoyovg. 
o  Suid.     K 0  t' QOT ()ö  (f  og     I'i,.     luviti     Jf 

it-vafci  (fr<ai  ;/(>wro»'  'J''()i/>'toi'ioi'  iv  uxqo- 
nö'Ui  xui  ßwfiöv  Id'qvauaxt^c.i  .  .  X((Tr<aTt;<Jcei 
d'i  yöuifiov  Tovg  &voyiüg  rivi  d^na  rnviri 
TiQOi'h'iiy.  ScJiol.  Aristoph.  Thesm.  299.  t'nt 
5  XII  Fii  HTt  t7,  Kar'ut,  ouonog  ;iqo  ror  -/log 
tf-vovaiy  (iviij. 

CIA.  11,  481,  Z.  59.  i'i'/iffro'  (die  Ephebeni. 
jtc  tiic>;Tt;Qi(c  ly  ux{i07iö).ti  rtj  rt  A!i-t,yu 
Tij  /fo'/.i<((ii  x(ci  II,  Kor{>oT{iö(foi  xc(i  rfi 
//«yö'nöao). 

CLL  111,411  ( vgl.  C  :  Blaute),  t 'iaod'og 
n{iog  ai,xuy  Bhcvtr^g  xit't  KovQor()ö(fov  tly- 
nuiyi,   TM  di,fXM. 

Athen.  Mitth.  II,  S.  177.  (Alter  (irenz- 
stein,     jetzt     bei     den     Prnpyläen).        Koi{)o- 

l(i6<fOV. 

'Afht'iyatoy  VI,   S.   144   (Serpenlzeinauer). 

h'o]l'{IOl {>[(')([    .   .   . 


25 


40 


45 


CIA.  IV,  I,  555  c  (Basis  oder  Altar,  Ser- 
pentzemauer).      K]ovQOTQ6g}ioy.  50 

CLL  I,  4.  (Alte  Opfervorschrift.  Akm- 
polis).      Z.    10,    II.     [Ptj    Koro]oT(>6(fu)   i;iii 

Xol]Qog. 

Ge  Olympia. 

J'aiis.  I,  18,  7.  tan  (j't  (tox((h(  ly  rw  55 
;ie()iß6i.(a  (des  Olympieion)  /^tig  /r<).xorg 
X(u  vao;  Kqövov  xai  Piug  xki  riuiyog 
nji  inixkrjaiy  OXvunueg.  iytavd-a  öaoy  ig 
TTtj^vy  t6  'i&((Cfog  Siiarr^xt  u.  s.  %v.  (Neu- 
mondsopfer an  den  Anthesterien  bei  dem  60 
Erdschlund,  Plut.  .Sull.   14.) 

Pltit.  Phes.  27.  .  .  ji^y  aztjh^y  Ti,y  7t((Q(< 
ro  PtiS  OXv^niag  iiQoy  inl  TC(vTt)  (der 
Amazone  Antiope)  xiiaif-ici. 

Phucyd.    II,    15    (v.    den    ältesten    Heilig-     65 
thümern)  xui  xä  tcio  (r^^g  (cxQonö'/.twg)  rinög 
xovxo    x6    jLii(iog   xijg    nö'/.Kag    {nqog    yoxoy\ 
fjiü'/Jkov  ISqvxca,   x6  xt  xov  -/16g  xov  (f?.vu- 
7T(ov  X(u  x6   JTvS-ioy  Xfci  ro   xi,g  Jt,g. 
Ge  Themis,  s.  Themis.  70 

Göttermutter     (.Mi'jt.Q    it^twy,     Rhea,    vgl. 
Kronos":. 

CLL  III,  354  (Theatersitz).    Miitqog  d'iwy. 
CIA.  III,    1062.     (Herme,  Patissia).     Z.   9, 
10.     tni  (CQXoyxog  it[()icjg]  MtjQog  d^iiöy  Xie'i     75 
'Ay((:i>,xoi'    Avq.   Jioyvaiov    ror   Ku'f.'/.iuuov 
Ar([47ixqiu)g. 

Sitztmgsber.  der  Berl.  Akademie,  1887,  S. 
I20I,  46,  Postament.  XHVt](fom,aua((y  yirjin 
d-ibjy  (im  Ölkranz).  80 

Vgl.  CLL  I,  4,  Z.  5.  M,j(>!  —  CLL  111, 
67  (Dimitrios  Katiphori^  Mijq'i  fi-t]tjjy  xit'i 
l'iß(caxols  X(t[i  xf]  7iüÄit\. 

CLi.  III,  206  (Ziegel   in  einem  Grabe  beim 
Museion).    itQny  Mijo'i    Ihioy  Jioytaiog  xta     S5 
Auixiäyiog. 

CIA.  II,  607.  o(  av'/.'/.oytig  lov  iS>,]^ov  «»■- 
i&iiOuy  Mt;T{)\  Iftwy  im  IIyi;ai[ov  «p;foi'- 
xog  u.  s.   w. 

Vgl.  ebenda  471,    Z.  23,  79.    465,  Z.   7,     90 
37.  466,  Z.  35.  467,  Z.  40. 

C/A.    II,    470    (Ephebeninschrift),    Z.    13. 

tih'aay    X(<i    xoig    /'(('/.uSiuig    zi,    .l/»,f(>(    nor 

,'hfiö)'    XKt    uyi,'h;xr(y  (fi('<).i,y  k,i6   doit^unty 

txuiöy.      {L'e/d-c-r,   nturd.  p:    I,    229,   25.)  95 

G  11 1 1  c  r  111  u  1 1  e  I     u.   Arte  m  i  s    (im   Peiraieus  •) 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.      (Hades  —   He]ihaistos.) 


XXXI 


CIA.  III ,  207    (nach  Pittakis  nahe  Hypa- 
panti  gef.).    Mrixqo\s  9^t\öiv  xcd  [^ÄQ^xifJiSos. 
Metroon.     (Vgl.   CIA.  II,  672,  Z.  25) 

Paiisau.  I,  3,  5,   (nach  Erwähnung  des  Tem- 
5       pels  des  Apollo  Patroos)   loxoSö/Atjai  dt  xal 
Mrj{t6g  i9-fwj'  iSQov,  111' (Piiiiiag  t\()yH<y<cTo : 
dann  (n'Ar^aioi')  das  Buleuterion. 

Aeschin.  i:    T/marc/i.  §  60,   61.      6   IIixzh- 
hcxos     'iQ%ir(ci    yvuv6>;   tlg  Tijt/  uyoQocy  xrü 
10       xcc&iCit  i'^l   rot'  ßeDUoy  rov  r/;f  MriTQog  rwi' 
xhvüi''    0%'Aot'   Jf  avi'(fQr<fi6t'To^,  olov  li'ojO-e 
yiyi'tad^cci,    (foißt,&ii'xn    o    xs  'Hyiiaui'SQog 
Xtu    o    Ti[X((Q)roi    /ur,    uvuxt^ov^&ri   avxtöv  ij 
ß(feXvQi{(    (t;   nüauv   xr]i'   Tiöhv   {i7i/j(i    &i 
15       lxxXt;ai«)    {^tovai   nQoi  xoy  ßiDuof  u.  s.  w. 
V/'f.  X  i>r.  S.  842  E.     (AvxoiQyos^)  uiXXwy 
xt).tvrt:atii'  ii;   x6  fxrjQMou  xcd  x6   ßovltv- 
xiiQiov  txiXivati'  (cvxou  xofiiad-r^i'rci,  ßov'/.o- 
uii'oc  iv9-in'fcs  Sovi'ta  xior  ntno'Mxtv/uti'tor. 
20  .Irrian.  Anabas.  III,  16,  8   (vgl.  Tyrannen- 

mörder, ihre  Statuen) :  tv  KtQccfxtiXM,  ;]  api- 
lAiv  i/s"  t'it'  Tiöhi'  xnxHi'xixQv  fxaliaxa  xov 

fItjXQföoV. 

Diog.  Laert.  VI,   23.     (o  Jioyivtii)  xov  ip 
25       TM  f/rjXQoUo  nlS^op  ta)^tr  oixictu.  Vgl.  Epistol. 
gr.  S.   239  (Hercher.) 

Arrian.   Pcripl.   9.     tv  xm  ur,xQ(6(p  'A&i;v>,- 
aiv  >';    xov   <Pti(f(ov.     Plin.    XXXVI,    5,    17. 
est  et  iu  Matris  niagnae  delubro  eadeni  civi- 
30       täte  (Athen)  Agoracriti  opus. 

Vgl.  Lycurg.  c.  Leoer.  184.  Diog.  Laert.  II, 
40,  X,  16.  Harpocr.  Mr^xQcöov  u.  A.  CIA. 
11,  404,  476,  836.  IIT,   1085 

Aeschin.  <:    Ctesiph.    §   187   u.   Schal,    s.   G. 
35       Buleuterion. 

rjiot.   (Siiid.)    /xr,xQ(eyv  Qx  t]<:    Vgl.  (G.) 
Buleuterion,  (A.)  Barathron. 
Metroon  in  Agrai,  s.  Demeter. 
Hades  (Pluton). 
40  J\ii/s.  I,   28,   6.  s.   Erinyen 

CIA.  II ,  948  (Fragment  von  der  Burg). 
Z.  I — 3.  roi's'tFf  i:iuüil'[ax]o  ö  Itfjocfccvii;^ 
[xTjv  xkivtjv  axQCüjaat  xiö  rrÄovxü)v[i]  X(u 
xrjv  XQ('(n[iC((f  xoofitiaai]  xaxcc  xt]v  fxav- 
45  xtiav  xov  [&tov].  Vgl.  949  (am  Areopag) 
u.  950  (südlich  d.  Burg  gef.)  Neues  Frgm. 
zu  949  ' am  Burgaufgang  gef.)  :  Jt'Ax.tiqX- 
1889,  S.   57  fg. 


CIA.  III,  145,  (Athen  (?) ;  mit  Relief) :  no'Jiv- 
Tiifiog  nXovxwvi    xai   KoQrj  fr^aQtaxr;Qtov.     50 
Hebe. 

Paus.  I,  19,  3.  Altar  im  Kynosarges  (s. 
G.  Gymnas.  Kyncsarg.). 

CIA.  III,  370,  374  (Theatersitze).    "Ußii^. 

[CIA.   II,    581,    u.   "EcpttfA.    (i^x-    '884,     55 
S.    170,   Z.   58;  auf  Aixone  bezügl.?] 
Hegemone,  s.  Chariten 
Hekate,  s.  Artemis  Hekate. 
Helios.     Vgl.  Peiraieus. 

CIA.  III,    126  (Tripndeninschr).     'H).i[io?    60 
s.  D    Dreifüsse. 

CIA.  III,  202  (kl.  Ära  b.  Thurm  d.  An- 
dronikos)  'HU(p. 

C/A  III,  313.  'It()ti(ci'lIXiov.  (Theatersitz.) 
Dazu  JtXx.  ccQX-   1889,  S.   19,  Xr.   16.  65 

Vgl.  auch  Zeus  Meilichios.     CIA.  11,  1585. 

Eidschwur:    CIA.  II,   66b,   333 
Helios,  Hören  u.  a.  G. 

Schol.    Aristoph.    E</u.    729,     Porphyr,    de 
abstin.    II,  7.     Schol.  Sophocl.   Oed.   Cot.   100     70 
(Polemon.) 
Hephaistos. 

CIA.  I,    179,   273  e,   f.   Schatzurkunden. 

CIA.  III,  288  (Theaters).  ItniM?  Hffuiaxov. 

CIA.  III,  1280  e,   Z.  4.     lintii'Hcffciaxov.     75 

CIA.n,  1203  (Panag.  Pyrgiotissa).  Priester  d. 
Heph. ;  vgl.  Demeter  u.  Köre. 

CLL  II,  I157  (ebenda  gef.)  Weihung  der 
BovXt}  an  Heph.  - 

CIA.  III,  4019  (Asklepieion).    H(f(c]iaxiiyf    80 

(Altar    im  E  r  e  c  h  t  h  e  i  o  n.) 

Paus.  I,  26,  5-  tatXd-ovai  cFf  liat  ßwuoi 
IJoanSiävos  .  .  xcd  »iQioos'  Bovxov,  XQixoi  cTf 
^Hcfcdcsxov. 

Vit.    X   or.    S.    843  E.     Kc(xtiyov    ö'i    xu     85 
yivoi     (die    Butaden)     cItkdxc'cxw     /aiv    (irr 
Eqtx^^^^   ^^^  ^^^  ^"^   H(f<daxov   u.  s.  w. 

(Hephaisteion.)  Vgl.  C.  Eurysakelon. 
E.  Kolonos  Agoraios. 

Pults.   I,    14,  6.     IntQ  J'i  xov  KtQtcutixov    90 
xcd   axoctv    xt]v  xccXoi'uivtiv  ßc(ai?.fiov  vc<Os 
taxivHcfcdaxov  (darin  Athenabild;  nXtiaiov: 
Tempel  der  Aphrodite  Urania). 

Harpocration  Ko'Aioviicei'    xov<;  fjca&u)- 
xovs  KoXüivixas  wvöfict^oy,  intiäri  naQci  t<ö    95 
Ko'/mvi^    tiax>',xiac<v ,    öi"    icjxi    n).i,aiov  r/,s" 


XXXII 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.     (Hera   —   Hermes.) 


uyoQÜi,   'ivü-u   tu    /hfiaaitiui'  y.M    to   F.vqv- 
anxnöv  taxii'. 

Bekker  Anecd.  gr.  I,  S.  316,   23.    ^c.'/./.ü' 
oi'UjU((  ToTiov,    0710V  0  ^icXxoi;  7ii7iQ«ay.tz((i, 
5       niTiQdaxiTfd  dt  o/iov  to    /Icpiciartioi'. 

Andocid.   1 ,    40       \Smv    dt    Evtprinov    jov 

Ku'kViov  iv  Xi^  }(u?.xtio)  xuO^iifitvoi',  (wrcycc- 

ywu  uvtou  tis  TO  'H(f«iaTiioy  i.iyti  u.  s.  w. 

Isocrat.     Trapezit.    (XVII.)     15.      tkö^tvoi 

10       ^aoHviGTiig  f'cni;i'Tiiarcuff  t»V  ro  'HcputaTitoi'. 

Plato  Critias  109  C.    "HtpuidTos  dt  xoii'r^y 

xul  'Ax^tji'ä  cfvaii'  i^oyitg  .  .  .  fxiav  a/xcftn 

).r,Siy    T>ii'd'i    Till'    ;fw(>«»'    tlh'i)[uTov.     Vgl. 

112  B. 

15  Augusiimts  de    Civ.  dei  XVIII,    12.    ...   in 

templo    Vulcani     et    Minervae ,    quod    ambo 

unum  habebant  in  Athenis  etc.      Clc7n.  Alex. 

Portr.   II,   28. 

CIA.   IF,  114,  A.  Z.  I   (Dimitr.  Katiphori). 

20       1]    (iovlii    »}    inl  ITvd-odoTov    «(^[/o^'ro?]  ccv- 

td-[t]Xty]  'HcptdaTio    aTt(pui>o}ft^tlau    vno   rov 

dtjfiov    u.    s.    w.     B.    Z.    4.     [(h'icO^tli^ca   ro 

ayd'Af^a     nö   'J/(f«loTO)]    xh\    rij   A(h>if(~(    ti] 

'  Ffcf«iaxi((. 

25  CIA.  IV,  2,  35  b.    (V'oreuklid.  Inschr.,  süd- 

ö.stlich    von    der  „Kapnikaraea"   gef),    Z.   8. 

Tov  'II(f\^id^aTov  xai  T>js  ll •>»;>'«<«[>•.    Z.  17. 

r^s'    öi    no/xnrjs    .  .  .    ol    ItQonoiol    tnifitkö- 

a&üiv.     Z.    23.     ri;     nty^TtT^Qidi,    [x(u    to'h 

30       II(p](ciaTtois.    Z.  25.   'Äc(unf<ö[tjdQÖ /Jitt  .  xca] 

TOV  (('/.'kov  (cyäjvu  yiyi'talha  x<ti)^<c\7it()  .  .  . 

T(ct\v    fyt(d[v   ol  U()07ioi]oi  7ioiovai.     Z.  29. 

TOV  dt  ßu)/Liöv  T(ö   Hcf.ui aidj  .  .  . 

Vgl.  CIA.  I,  318  (bei  Dimitrios  Katiphori) 
35       319  C^*^'  ^^^  Kapnikaraea  gef.)  über  Verfer- 
tigung   zweier    Cultbilder    (eines    mit    Schild) 
auf  gemeinsamem  Bathron. 
Ilephaistos  in  der  Akademie. 

Sc/io/.   Soph.   Oed.  Col.   57;  mit   Prometheus 
40       im    Temenos    der    Athena    in    der    Akademie 
verehrt   (s.   C.   Prometheus). 
Hera. 

Paus.    I,    I,   5       ioTi    d\    xuTu    Ttiv    odov 

Ttiv  ii  Ai)^i'ivf(i;  ix  </>u'/.^()ov  v«6g  Jl(>((i;  ovTt 

45       /li'^ßf  t%o}V  ovTt  OQorpov  (Perserbrand;  Bild 

d.  Alkamenes),  vgl.  X,  35,  2  unter  den  vno\ 

iifxixHVToi  der  Tempel  der  Hera  tili  odM  tji 

</'(<?.l,OIXl). 


CIA.  I,   197.  (Schatzurkunde)  c.   3    "H()((i 

iyX —      CIA.   1 ,    4    (Opfervorschrift),     50 

Z.  21  —  —  —  i:  '//q(cio)  .'  ^o[l()og  ? 
CIA.  II,  631,  Z.  II,  12.  7y]()«!r  itQti(,( 
iiQtioavvn. 

Patts.  I,    18,   9.    'AdijKcvog   dt   xuTtoxivd- 
cs<cTO    juiv    xal  ((k?.((  'Axf-ijvuioif  (aufser  dem     51^ 
Olympieion),    vaov  "ff()<ec    xid    Jiog    lluv- 
i'k?.t;i'i()v  X((i    'hoig  Tolg  nüaiv  itoov  xoivov. 
Hernien  (s.  Hermes,  am  Ende). 

Hermes. 

CIA.    I,    4    (Opfervorschrift),    Z.    23,   24.     60 

'  Ji()fl]fj    {((}t]v    XQlTOi. 

CIA.  IV,   2,  422,   I    (Asklepieion     Frgm.) 

—    —   6    dtlvu   —    —    TOV  ^  JiQ/ui^v   d-tov 

(fqnd[(ds  f'tQy('(Ci]^o? 

Jt'kT.  uQx.   1888,   S.  iix,  2  u.   CIA.  I,    65 
482,  (am  sog.  Beuleschen  Thor  gef.).    Eq/uiü^c 
Tod     tcy(('ku«   xiö.itv'    X<(oirog  f.i    (cvid-tjXtv, 
Oivoßior,  xt,Qvc,  nvi]uoavvi,i  tvixtv. 

CIA.  III,    105.     (Agonist.  Inschrift  bei  der 
Taxiarchenkirche.)     Z.    4;    '  IJnufj,    vgl.    104     7° 
(ebenda?),    106  (Dimitrios  Katiphori). 
(Herm.   und  andere  Götter.) 

Patis.  I,  27,  I  (im  Tempel  der  Polias). 
' E{ifxriS  ^v'kov  Kixoonog  tivid  'ktyo/utvov 
uv(cd-ri/u(( ,    vno    x'küdujv    ui'<jGivt;g    ov  avv-     75 

OTITOV. 

Paus.  I,  28,  6  (Statue  im  Eumenidenheilig- 
thum)  s.   Erinyen. 

Paus.  1 ,  30 ,  2  (Altar  in  der  Akademie, 
s.  Musen ;  mit  Athena  und  Herakles)  80 

CIA.  III,  123.  (Mit  Relief;  darunter;) 
[^]i^A«  r«  Tris  vixtii'i>i(i((qiog'Hqn[x'ktidiis'^] 
\  'k(i\fni((dus  '  Ji()utl(c  'h,/.t  X((t  '/f()f<[x'kii]. 
Vgl.    114  a. 

II  e  rm  es  u  nd   Art  emis.  85 

CLL  I,  208,  Z.  3.  [' Eq]uoi'  x«'i  ^A[(}Ti]- 
ittdo^-    ExuTt,:;,  s.   Art.   Hek. 

Hermes,  Aphrodite,  Pan  (Nymphen, 
Isis),    s.  Aphrodite.     Jt'kT.  <(QX.   1888,    S. 
190,  3,   (kl.  Altar,  bei  dem  ,,Marklthor"  gef.)     90 
I.  0.]  M.  et  Vcneri   et  Mercurio  Ileliupolitanis 
u.  s.   w.,  s.  Aphrodite 

Hermes  und   Nymphen  (vgl.  diese). 

CI.l.  IIl,  ii)6.  (Kopflose  Herme  „bei  d. 
Giganten".)       Eniii^r     i\<d<<diin'     ijvvo;i<<ori(     9> 


B.    Gottheiten   und  Personificationen.     (Hermes  —   Hermen.) 


XXXIII 


in    (ceyuov. 

Hermes,     Akamas    und    Zeus     Her- 
k  e  i  (>  s. 
5  Altar    beim    Dipylon    s.    Zeus    Herk.    und 

Akamas.  C. 

Hermes,  Chariten,   s.   Herm.   äuvijos 
u.  Tioonv'/Acio;. 
Hermes  Agoraios. 
lo  J'diis.   I,  15,  I.     lovGi   6i  TiQog  T>])'  aroüi' 

(vom  Tempel  der  Aphrodite  Urania),  tiv 
f/oixi'Aiß'  ovofjü^ovaiv  .  .  taxiv  Eqixt]S  )(a'/i- 
xovg  XfcXov [xti'os  uyoQoios  xcu  nv'Är,  nXr^aiov. 
Aristoph.  Equit.  2<)'] .  vr;  vov  'EQ/ur;y  xou 
1 5  (cyoQcäoy.  Schal,  iv  ^ioi^  ry  ccyoQÜ  'idovrai 
Eoixov  ccyoQuiov  äyccXfia. 

Vgl.  Hesych.  uyooalos    ^E{y^r^g. 

UCpidQVTO  Kißoi&O^  ((Q/Ot'TOi,  WS  flCCQTVQtl 
<PÜ.6)[0Q0g    iv    TQITM. 

20  Lucian  Jup.  trag.   33.      0   uyoi^ulog  {' Eo- 

fitjc),  6  nuQH  xiif  noi/.ih;i'.  Schal.  'EQurjs 
6  (lyoQcäos  iziuÜTo  na^a  rolg  AS-r^i'icioig  iv 
zfi  ciyo(>(~c  IdQv/uivos. 

Bekker  An.   gr.    I,    S.   339,   i.     uyo{)iCu^i 

25       EqixT]?  iv'Axf^>jvt]aiv  'iSqvio  xcctic  rt,v  ayo^üv. 

Vit.  X  or.   844  B.    KalliaTQHZov  .  .  .  01',- 

TOOOi  (foxluov   .  .  .   X(Ü   ((VCcd-il'TOS   TOI'  ßlOfXOV 

T(ö  ' Eouij   TM  uyoQfciio. 
Hermes    Amyetos    (vgl.    Propylaios   u.    Art. 
30       Hekate). 

Hesych.     '£0  ju  r;  s    ü  u  v  i,  t o i  '    Axf->,vr,aiv 

iv    dxQ07l6?.tl. 

Diagenian  Proz'erb.  4,  63.    Eourig  uuvrjoi' 
inl    Tiüv   nüX'Aov  iv  naiv  iumioioV  /Atr- 
35       ciarixt;  &£  tj  TTUQoiuice.    Vgl.  Herm.  Tir/iov. 
Hermes  Enagonios. 

CIA.  II,  I181.  (,,prope  arcem"  Fourm.) ; 
'EljQ/jyj  ivnyiovap  ÄvToad-t[vidr,g]  AvToafht- 
\yi\öov  Sv\7i^tTauov  avi[^'^r^xtv'\  yi\uvnaif(Q- 
40  //i<T«s'  KtXQonldi  q^v'^ii  [tlg  nti\vu&tjV(aa  tu 
uiy('().((,  ar(cfavio[x^ti;  vno  rtJr]  cpv'ltnöv 
int  XaiQMV&ov  [((Q%ov]Tog  ....  uiov  fit 
in[o^^^^ai. 

CIA.  II,    1298.     Herrn.   En.  u.  Nike,  s   D. 
45       Dreifüsse. 

CIA.  II ,    1 543    (Dionysosth.    Frgm.    einer 
Basis)   —  —   üa'/.lr^vtvg    ['£^]«/j   ivccywvup. 
Hermes  Hegemonios  (s.  Peiraieus). 

Curtiu6,  Topographie. 


Hermes  Phalantheus. 

CIA.  II,    1606  (Basis,   nach  Pittakis  westl.     50 
vom  ,,Thor  d.  Agora"  gef.).    .lvatxkT;g  Nriv- 
aixHovg  [  A"]()m/]  (fiukuvd^tl  dvir^r^xiv. 
Hermes  Propylaios  (vgl.  H.  ufxvtjog,  Cha- 
riten und  Art.  Hekate). 

Patts.  I,  22,  8.    xaxu  iVt  xi]v  iaoö'ov  ctvxrjv     55 
r,dr,    xr;v   ig  fixQono'/.iv   'Equi^v,    ov    nQonv- 
?.((iov  övouf'iCovai,    X(u   XfCQixug  lu>xoHxr,v 
noiijafci  xov  l'iocfQovtaxov  Xiyovaiv. 
Hermes  Psithyristes. 

Apollod.  c.  Neuer.   39.     xai  tiaüyn  ((vxr;v     60 
X(d  T((  naiSin  tig  oixiSiov,  0  r,v  ulxiö  nuQu 
xov  xpixi-vQiaxiiv  'EQfxrjv. 

Harpocr.    WiQ-.  "^Eojutjg'  r;v  xig  Ad->'iVi^aiv 
ovTio    xec'/.ov/uivog.     ixtu(~cTo     öe    AH->,vi,ai,v 
xcd    xfji&vQog  'A(pqodixT}    xccl    EQojg  tpi&vQog      65 
Vgl.  Bekker  Anecd.   gr.  I,   317,    11  ;   Eustath. 
ad  Od.    V.    18. 
Hermes  Tychon  (?). 

Clem.  Alex.  Frotr.  102  (S.  28  Sylb.).  xi 
ya(}  ijyilaxht ,  10  Hvi}-()u>noi,  xov  Tc^vjva  70 
(Älettrs.  st.  Tv(füiv(c)  "'Eq/j.iiv  xai  xov  Av- 
doxiö'ov  xcd  xov  Auvrjxov ;  ij  nc.vxi  xco 
&r,).ov  öxi  '/.id-ovg,  loantQ  X(d  xov  'Eour^v ; 
Hermen  {'EQUfd),  (auch  Herm.  Tychon  und 
Amyetos?)  75 

(Im  Allgemeinen.) 

Fates.  I,   24,   3;   IV,   33,   3. 

Flata  Hippajxh.   228  D.     i^Innaoyog)  iaxr^- 
atv  .  .  .    EgjUfcg    xaxcc    xag    odovg    iv   uio(p 

xoi    icaxtog   xui    xuyv    St'^ixujv   u.  s.  w 80 

ai'xov  nou,u<cxc(  X(d  i:iid'tiyu(cx(c  x>,g  aocfucg 
iniyQCiyptv. 

Thucyd.  VI,  27,  i.  oßoi  ^Enucd  >]a(ev 
Xi&ivoi  iv  X)j  noXti  xtj  Ad->ivcdcov  (iial  dt 
xaxcc  x6  ini^üJ(}iov,  tj  xtxqaywvog  ioyuaicc,  85 
noXlol  xcd  iv  lö'ioig  nQoO-v^oig  xcd  iv  ItQoig) 
(xiä  vvxxi  Ol  n'/.ttaxot  ntnux6.ii,accv  xcc 
nQoauinct.     Vgl.  Herodot  II,  51. 

(Am  Markte)  vgl.  auch  E.  Stoa  Eoumv. 

Harpocr.  'E^fxcd'  Mivtx?S,g  rj  Ki'.KKi-  90 
•/.i^üxr^g  iv  X(ö  nf(>l  A&r^vwv  yqacpti  xovxi' 
„c(n6  yc(Q  xr^g  noixi'/.t;g  xcd  xr^g  xov  ßccaüttog 
OTOflg  ilaiv  Ol  Eoucd  xc.'/.ovutvoi" .  <^iu 
ycc{y  x6  noX?.ovg  xtiad-ui  xcd  vno  id'iioxujv 
xcd  ccQ^ovTwv  Tc<vT>tV  xi;v  nooat;yoQic(v  tiXt]-  95 
cpivca  avußißr;xtv. 


XXXIV 


B.   Gottheiten  und  Personificationen.      (Hestia  —   Horme.) 


Xenoph.  Hipparch.  III,  2.  xag  uiy  ovv 
Tiounug  o'iojjiui  dv  xoig  &ioig  xe}(((Qtauti'(o- 
zäxug  Xid  xoTg  d-taxals  tivcu,  et  oaoii'  uqu 
Y.ai  (iyu'/.uaxa  iv  xtj  (c/oqü  iaxi,  xctvxcc 
5  i'tnSftuiyoi  (cno  xiiüy' E^/udit'  xvx'/m  thqI  xr,i' 
(cyoQccv  X((i  Tß  lioa  ntqit'/.uvvouv  xifxiävztg 
xovg  &tovg  .  .  .  tnnt^cty  &i  nd'J.iv  ngog  xalg 
' Eojxtäs  yiyiai'xui  mqitXr^'/.uy.öxt;,  iuxiv&ey 
AuKÖv  (ÄOi  Soxtl  iivca  xaxa  (fvXug  iig 
lo  xu^og  (iviiyc.i  xovg  'Innovg  w*/C>t  ^ow 
'EXtvaiviov. 

Lysias  XXIII,  3.  t'/.ihuii'  in'i  ro  xovQtloi' 
x6  nuQct  xovg  ^Equäg ,  'Iva  ol  JtxiKtlg 
Tjooaq^oiXüJaiu.  Vgl.  die  Rückseite  der  Deke- 
15  leerinschrift  C7A.  II,  841b  im  Jt'/.x.  rcQ^. 
1888,  S.  160  fg.,  Z.  5:  önov  UV  JtxtKtu,g 
7iQoa(poiX(JJaif  iv  üaxti  u.  Z.  64  fg. 

Demosth.  Leptin.  (XX)  112.     tni  xwv  tiqo- 
yoi'wy    —  —    xifig    —  —    uyanrjüig  trii-  j 
20       yimuuuTog     ty     xolg    ^E^fitäg    ixvyx«yoy. 
(\'gl.  E.  Stoa  E()/U(jjy.) 

Athen.  IV,    167  F.     xolg  6i   Uaytid^r^yaioig 
iTiTiao^og  cjy  (Demetrios)  iXQioy  taxtjas  nQog 
xoTg  EQucäg  'Aoiaxc.yooec   utxtoiqöxtQoy  Xüjy 
25       El) /Xüjy. 

Athen.  IX ,  402  F.  (Mnesimachos) :  „'icu) 
Mdyr/  cxtl)[  tig  ayooäy  nqog  xoig' EQuüg, 
ov  TiQoacpoixdia    oi  (fvlao^oi." 

Theodoret.  Therapeut.  XII  {Porphyi:  d.  vit. 

30       Socr.).     r,y   (ff    x(d   xtäv   tTiixi/xwuiywy  xul 

Z((dt   la)XQ('(X(i ,    6x1    itg  xovg  o)[).ovg  ttaoi- 

fftlxo   xcci   xicg  ducxotßüg  iTiotilxo  noog  xaig 

i()(e7ii^cug  xcd  7T()6g  xolg  '' Egutäg. 

(Herme  beim  Thor  des  Aigeus.) 
35  P/ut.    TJies.   12.  s.  Apollo  Delphinios. 

(Herme  desAndokides);  vgl.  Herrn. 
Tychon  u.   C.   PhorVjanteion. 

Andocid.  I,  62.  TOI'  E{>ui\v  xov  tiuqu  x6 
'/'oQßayxiioy  .  .  .  6  'E{)uilg,  oy  6q(cxs  nüyxtg, 
40  ö  7i(((iü  xi,y  naXQMuy  oixluy  xr,y  t;/LiixiQC(y, 
oy  ij  Atyt,ig  uyi>'f^r,xiy,  ov  niQUXonr,  fiövog 
xwy  'EQ/jiJjy  iwy  'Ax^r;i'r,aiy.  Plttt.  Alcib.  21 
ö  /uiyng  'EQuf;g ,  6  7j'f.r,aioy  {<vxov  (Aydo- 
xt&ov)  xi,g  oixiag  (eyu>'ß-t,jua  xf,g  Atyr^'i^og 
45  cpv'Ar,g  i^Qvuivog.  Vgl.  Jlarpocrat.  Aväo- 
xi6ov  E{)fxi]g  u.  sonst. 

(Im  Gymnasium  d.  Ptolemains.) 
Pau!.   I,    17,   2   (s.   G). 


(  Tt  X  liic/.k  rf  <c  /  o  >■  und  z  Qixi  cp(e).o  g 
'£q  fi  n  g.) 

Eustath.  IL  ß  334.  'EQur,g  xiXQ(txi(f(ö.og 
(y  KtQn/uiixo),  Te'/.iaaQ/i&ov  'ioyov,  (o  tni- 
yiyQunxcci'  „'Equ^  xtXQuxü{)r,yt,  X(i).oy 
TO.tauoj^if^ov  iQyoy  |  77«»'^'   oqdcfg." 

Hesych.  'Eq/x.  XQixifp.  'AQiaxocpdyr^g 
ty  T()icpa'Är^xi  xovxo  tcpri  nai^uiv  xuiuixaig, 
nuQoaoy  xtxoccxtcfa'/.og  EoiAr^g  ty  xjj  XQt6(fo) 
TTj   [iy]   KtoKuii/.o)  i(i'()vTo. 

Harpocr.  x Qixicpakog  o'EQfxtjg.  lacüog 
iy  x(ö  noog  Eix^tiSr^y  „fxixQov  &'  «»'w 
xov  XQixt(pd).ov  nanu  xr;y  'Eaxiay  odöy", 
x6  nhiQtg  toxi  xov  zoixttfu'/.ov  'Eq/uov.  xov- 
xoy  dt  cpt^ai  (PO.ö^ooog  iy  y'  Evx).tiärj> 
(vielm.  noox'/.i'idt]y ,  s.  d.  Lexicogr.)  uyu- 
x^flyui  Ayxv'/.r^aiy. 

Vgl.   Sui'd.  Etym.  vi.  Phot.   x  o  ixicf  u  /  o ;,-. 
Hestia. 

Paiis.  I,  18,  3.  Bild  d.  Hest.  im  Pryta- 
neion  (s.  G.).  Vgl.  Plt.  X  or.  S.  847  D,  E, 
auch  Theocrit  Idyll.  XXI,  Z.  36.  Pollu.v.  I,  7 
(der  Heerd  mit  dem  ewigen  Feuer). 

CIA.  II,  478,  Z.  3  iB^vo\ty  fxtxd.  xmy 
icprißoyy  iy  ztö  nQvzaytuo  xn  tiaixtjxr^Qiu  t>) 
xt  ' E]azifc  X(ci   zoig  (()J.oig  [x^iotg.  u.  sonst. 

CIA.  II ,  596.  Fragm.  eines  Decrets  der 
Krokoniden  (Attalosstoa).  Z.  3  fg.  intiifi;  01 
aiQ[td-iyxfg  ino  zwy  y]tyy>;x(öy  oixo[&outh' 
]»'  xtjg  Eaxing  u.  s.  w. 

CIA.  III,  68.  (Lysikratesdenkmal.)  'Eaxi(f 
xui  'Anö/.'/.oivi  xui  i^totg  Itßuazoig  xat  xij 
Bov'f.1}  u.  s.  w. 

CIA.  III,  316,  317  u.  Athen.  Mitth.  XIV, 
S.  321  (Theatersitz).  ItQ^ag  'Eaxtng  in 
uXQon6'/.ti  xui  Atißiag  xui  'lovXiceg. 

CLL  III,  322  u.  365.  'ItQtiug  'Ea[itug 
'Pu)]uu!wy. 

['Eaxia  6&6g,  s.  E:  Wege.] 
Hören  (vgl.  Helios  a.  E.). 

Pt7us.  IX,  35,   2,  s.  Chariten. 

Philochoros  bei  Athen.  II ,  S.  38  C.  rö 
"iigiöy  liQoy  mit  Altären  des  Dionysos  Ot- 
thos  u.   d.   Nymphen. 

CIA.  III,   212    (östlich  d.  Burg;  Pittakis). 
'iJnrag  xcei    yturfcttg  uvi^iixiv. 
Honue. 

J'aiis.    I,    17,    I,   s.    Aldos. 


60 


65 


70 


75 


80 


85 


90 


95 


B.    Gottheiten  und   Personlficationen.      (Hybris  —   Musen.) 


XXXV 


Hybris. 

Paus.  I,   28,   5,  s.  Anaidela. 
Hygieia  (vgl.  Asklepios). 

Paus.  I,   23,  4.     xov  de  ^utqtqfiovs  tiXt;- 

5       oioy    (bei    den  Propyläen)    d^ewf    dyäXfxarä 

iaTif 'l'yiiias  rs,  riv'AaxXriTiiov  nalöa  tlvai 

Xiyovai ,  xcd  'AO-r^väg  iniy.h,aii'  /.m  xavtr^^ 

Tyitia^  (vgl.   Ath,  Hygieia;. 

Vü.  X  or.  S.  839  D.     r,   rr^g  fxrixQos  {'lao- 
10       xqÜtovs)  ffXtüf  71«^«  zrjy'l'yidfty  vvv  xtlTcci 
/jfTtniyeyQa/juivti. 

Hyperid.    Frgm.    XXXI,    9    (Blass).    Stivu 
tnohiatv  (Euxenippos)  ntql  Tr;y  cpiuXrjy  idaccg 
OXi\unia(^a    c'cyccihtli'fci    tlg    t6    tcyalua   t^^- 
15        l'yuiag. 

CIA.  III,  185   (nach  Pittakis  bei  Hag.  Kyra 
gef.)    Kul'/.ia;  vnlo  zov   vlov  uvtov  'l'yiic^c. 
CIA.  TU,  460  (Basis  im  Ostflügel  d.  Propyl.). 
lißaciTtj    Vytia. 
20  lakchos,  s.  Demeter,  Köre,  lakchos. 

CIA.    II,    1592     (Basis    im    Centr.    Mus.~) 
^InnöviY.og    Innovixov    A'/MTitxij&tv    IkXX'I* 
avt&r^xtv. 
Ilisos,  s.  A:   Ilisos  (Schatzurkunden). 
25  Isis   (vgl.   Serapis). 

CIA.  II,  1671  (Südabhang  der  Burg). 
Altar  für  Isis ,  Aphrodite ,  Pan ,  Nymphen, 
Hermes;  vgl.  Aphrodite. 

CIA.  11,  161 2.     (Basis  in  einer  Kirche   am 
30      Nordfufs  der  Burg.) 

l]ttQÜni[6]i  'laiSi, in«   -tt,- 

aiXQtcTovg  li[(>i\iag  u.  s.  w. 

CIA.    III,    140,    vgl.    Serapis;     162,    vgl. 
Aphrodite;    163,   vgl.   Asklepios. 
35  CIA.  III,  923   (Hermenfrgm.  in  den  Funda- 

menten der  neuen  Metropolis  gef.).  ö  ötl^a 
—  —  —  xreyrjq)oQriaccacey  ^ccQUniSos  Xal 
E'iaiäo;  avid-r^xiv  u.  s.  w. 

CIA.  III,   203  (Th.  d.  Andronikos). 
40  7<Ttd"[t]    -lixaioavy^n^    Kxr^aLx7.r,g    —    av- 

id^r^xtv  inl  tt^ta»?  —töaov  —  —  f«xop4i^oj'- 
ZOg   ZüJTlVQOV   u.   s.    w. 

CIA.  III,  204  (Pittakis:  Theseion).    "laidi 
X(u    &toTg   Aiyvnzioig    zag    [<f]ä[<^]'x[g    civ- 
45       i»>,xe]  ? 

CIA.  III,  896  (Metropolis?) "Azia- 

Xog  KXaväiav  u.  s.  w.  [ilg  'lai\Sog  (?)  nv- 
i0^t;xsy. 


65 


CIA.  III,  905  (Akropolis).  Äoi<[xi]og  y[ov/x- 

[xiog ]  xal  Novu/uia  Büaau 50 

—  rijr  la\i)\zijiiv  (^vyaziqa  yovuui[av 

E]iai&i  svlxYiy. 
Köre,  s.  Demeter  und  Pherephatte. 
Kronos. 

Paus.  I,    18,    7.      lazi    &e    aQ^aXa    Iv  zw     55 
ntoiß6?.w  (des  Olympieion)  Zeig  ^a'/.xovg  xa\ 
vaog    KqÖi'ov    xa\  'Ptag   und    Temenos    der 
Ge  Olympia. 

Bekker  An.   gr.    I,    S.   273,   20.     K^öviov 
ziutvog'  z6  nctod   z6  vvv  'OXvfiniov  uixQt^     60 
zov    fxrjQiäov     zov    iv    -^YQ^f     (statt     dyoqä 
Jl'achsm.,  Ph.  Mus.  XXIII,  S.   17). 

CIA.  III,  77.   yE\'/.\a^(jjrißo).iwyog  ti  Kqoi'o) 

nonai'ov     &<i)dsxöficpa'/Mi'     xa&t'susvof     Ini- 

[ninXccau  tvov  .<*] . 

Kurotrophos,  s.  Ge  Kurotroph. 

Lethe. 

Pliiiarch  symp.  qu.  IX,   6,   in  Athen:   vtia 
xoiviavtl    (Poseidon)    ^tzd   zijg  'A&r,i'äg,    Iv 
(0  xal  ß<au6g  eazi  AtjS-r^g  l^Qvusyog. 
Leto. 

CIA.  III,  376  (Theatersitz).    ItQijag  Ar,zovg 
xal  A(}[Tiuidog]. 
Men,  s.  Serapis  (CIA.  III,    140). 
^[^iz  r,  Q  x^süjy ,  s.   Göttermutter. 
Mitleid,  s.  Eleos. 

Mnemosyne,  s.  D.  Eubulidesmonument. 
Moiren    (s.  Aphrod.    iy  Ktlnoig   und  Urania). 

CIA.  III,   357  (Theatersitz).     Moi^wy. 
Musen  (vgl.  A :  Museion). 

Schatzurkunden.      CIA.    I,     273    d,    e,  f. 
MovadJy. 

CIA.  II,    1228    (Basis   eines  Votivs   östlich 
d    Burg;  Plaka).  —  —  A/a^nig,  Xaunaä- 
u[Q\\)rriaag   iy  ziö  inl  Mtyäyd^ov  aQ/oyzog     85 
iyiavziö  Movaatg  dyi&r^xty. 

CIA.  III,  286  (Theatersitz),  hqiwg  ilovawy. 
CIA.  II,   629    (Akrop.   Techniten).     M.    u. 
Apollo,  s.  Apollo. 

Patts.  I,   2,   5,  s.  D:   Eubulidesmonument. 
CIA.  II,    1095  (Cippus  beim  Syntagmaplatz 
gef).     oQog  Movadjy  xt]nov. 

CIA.     II,     1096     (Südabhang     der    Burg). 
Gleicher  Stein  mit  derselben  Inschrift. 
Musencult  am  Ilisos. 
Paus.   I,  19,    5.     iß^i'/.ovtn  J'i  Ad-r;yaloc  xal 


75 


80 


90 


95 


XXXVI 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.      (Nemesis  —  Nike.) 


uX'/.wi'    ihiwi'    liQoy  tifdi  TOI'   El'/xaaov  /.id 
Movawy  ßwfxog  tn   (cvkö  tozlu  Ei'/.iaaiccdwu. 
Steph.  Byz.    ^I'/.iaös,    Tiorreuo;    Tr,<^  Az- 
Tixr^g ,  tp  10  TiuürTfd   fei  Movfffd  D.iaiSts, 
5       wg  'Ano'/lööiaqog.     Vgl.  Hinter,  or.  XXII,  8. 
Musencult  in  der  Akademie. 
Pausan.  I,  30,  2   (i.  d.  Akademie),    taxi  ßi 
Movaixiy    rt   ßcjuog  xai  ixiQos^  'EQfiov ,    /.(d 
iväov'Äd-t]väg,  Tov  d'i  Uonx'/.iovs  iTiolr^aav. 
10  Prokgom.  Flaton.  c.  4.   /jtQOS  [cod.  Monac, 

TiQo    cod.  Vindob.^    6i    lov    d'idaaxa'Atiov   zi- 
fxtuos  dytxf^rjxt  raX;  Moiaai?  6   TTKuxtav. 

Diog.  Laert.   IV,  19.    Jlo'/.iuiov  r,y  ö'kuqi- 

ßwf    tv    z(ö    y.r^TKO ,    Tido     or    ol    f.i(Ci'hiZ(ei 

1 5       fxi7.Q(t  y.ic'Kvßia  noiijaicfxei'oi  xazioxovi'  ;i?.r,- 

aiov    zov   Movaiiov    xai    rijs    iSiiforn   (vgl. 

CataL  Ihrcul.  col.  XIV,  Z.  37  fg). 

Diog.  Laert.  IV,  i.  {Entvainnos)  XaQtiiov 
ayu'Auftza  ui'ii)^r,xt  tV  Tiö  Movaiioj  ko  v:i6 
20       JD.üiioyoi  ii'  'Ax<cdt;ui(c  Id'nviyirxi. 

Diog.  Laert.  III,  25.     (Mi&oidair^s  0  UtQ- 

ö'i?)    ('ci'(foi((PZa   n'/.üxwvog  (ci'id^iTO  ih  T>;y 

Axtc&r,ui(it'    X(cl    iTiiyQreipi'     MiUQi(^c(zr,g    6 

^Pod'oßüzov  fJiQOt,^  Movacas  tlxöva  (li'i&r,x( 

25       II'/.üz(Mvos,  t,v  li'/.ni'iiüy  Lioir^at. 

Museion     (der  Peripatetiker)    beim    Ly- 
keion.    Diog.  Laert.  V,  51,  s.  H:   Garten  des 
Theophrast. 
Nemesis. 
30  CIA.    III ,    208     (kl.    Altar    im    Dionysos- 

Theater).    [Ty;]t  Nt/Atati  \  .  .  .  iA[t]cFjif  2lc(['/.- 
fiwi'jiw^  Bt;  [(x]«iii's"  ö  7iQoaxüzi]s  zov  1  ItQov. 
CIA.  III,  289  (Theatersitz).    7fpiw?  Ovqa- 
vi(cg  Nifxiastos.     Vgl.    CIA.  III,  363. 
35  Nephthys  (s,  Osiris\ 
Nike. 

Nike  An  T  i  o  o  s\ 

Paus.  I,  22,  4.  lüjy  de  f/Qo^iv/Miioy  tr 
diSifJ   MxjjiT  iazif  'A7TZi()ov  yco^-. 

Paus.  III,  15,  7.  yyüjjui;  d'i  A(cxtd'i<tuo- 
vhoy  Tt  f's"  zovzo  tan  zo  teyte'/.ua  xu'i  Aih,- 
vui(DV  ig  xrjv  Anit^oy  X(e).ot/uiyi,y  AYx»,j' 
—  ■ —  zi]y  iNYz/,1'  uvtÖUi  Ol  tuyity  otx 
itynny  7irtQiöy. 

Paus.  V,  26,  6.  KitXauig  Jf  ovx  t)(ovafcy 
nzt{ta  7ioiT,aui  ).iyn(u  (die  Nike  in  Olympia) 
unouiuoifityoi  10  'AOrjyriai  zr,i  Anzinov 
xi''/.ovttiyi,i  ^o«yor. 


40 


45 


LLarpocrat.  iV i  x  i]  A  i^  i\  y  h.  A  vxo  vQyo^-  iy 
TM  TTfQi  zrjs  liQiin;.  oTi  ö't  Nixr,s  Ad^i,yng  50 
Souyoy  änxtqov ,  i^ov  ty  juiy  zij  dtSiü 
^orty  iy  ö'i  zfj  iiioyiuio  xguyos ,  iziuÜTO 
Tiaq  Ad-r^yicioig ,  ötdV;'/.(t}Xiy  H'/MäwQog  6 
nt^ir^yr^r^g  iy  u  rnQi  uxQOTio'/.iws.  (An- 
spielung auf  den  Granatapfel:  vgl.  Anthol.  55 
Pal.  IX,  576;  auf  die  Niken  der  Balustrade  (?) 
Anth.  Plan.  IV,  282,  s.  Athen.  Mitth.  VII, 
S.  46.) 

Ad-r^v  u  i  u  s  Ni  X  >;  f  i.  d.  Schatzurkunden ; 
vgl.    CIA.    I,    166  g,    3;     188,    5;     189a,     60 

(Opfer.)  CIA.  II,  163,  Z.  20  fg.  fxucy 
.  .  (Sovy)  inl  tiö  zi^g  Nixrjg  (ßiofiiö)  tiqo- 
XQi[y((yTfg  ix  Tuiy]  xa'A'/.iaztvovaüiy  ßoojy, 
xcd  d-varcyxig  zjj  [Ax)^r;y^  rrj]  Uo'f.iüiSi  xcu  t)5 
z^  'Ad-Tjy^  tri  Nixrj  unuaiö\y  TiHy  ßoöjy 
zw]y  «710   Tiüy  TtzxctquxoyTa   uytöy  u.   s.  \v. 

(Vgl.  II,  471.  z.  14  f.) 

Demosth.  prooem.  LIV.  i^vaautv  ztö  -Jii 
riö   Zü)Tr,Ql,    XfU    zu   Ax^r^yü   \x<c'i\   TJi   Nixtj,     /"J 
xcu   yiyoye    xu'Ka    xai  aiozr^oin  z(ev&    v/xly 
zu  itQic. 

CIA.  III,  659,  Z.  6  fg.    itoifc  yixr,[g  r/;»' 
i|  ('(]xoon6[?.]iws  u.  s.  w. 

Ath.  Nike  u.  Art    Hekate.  75 

Bleimarke,    Benndorf,    Beitr. ,    s.    Artemis 
Phosphoros. 

Paus.  II,  30,   2.  s.   Art.  Epipyrgidia. 

Andere  Niken  auf  der  Burg. 

Paus.  IV,  36,  6.    Ad^tjycdoi  dt  x(d  Nixi,!,-    ^o 
Hvix^r^xav  aytc'kfin  iy  dxQonoXti  '/u'/.xovy  ig 
fj.yrifjii]y  zbjy  iy  E(fKXzr,o!(f. 

(Nike  auf  der  Hand  der  Parthenos.) 

yahii- Mich. ,  Paus,  descr.  arc,  S.    16,   42, 
u.  Athen.  Mitth.  V,  S.  95  fg.  85 

(Die  goldenen  Niken.) 

CIA.  I,   32  B,  Z.  2.     Tug  A7[x«!,-  /p]t'ff«> 

CLL  IV,   2,  331  e,  Z.  6.    iniazicTui  zoiy 
NixKiy  u.  s.  w. 

Schot.  Aristoph.  Kau.  720.   Ol.  93,  2   (Geld-     9° 
jirägung    ix    riöy  }(Qvawy    Xixiöy).     Quiiitil. 
IX,   2.  92.     Vgl.    CIA.  II,    642,   652,    654, 
660,  667.     BuU.  de  corr.  hell.  1888,  S.  289 

Unter  Lykurg:    CIA.  II,  678,  Z.  47,   739. 
Paus.  I,   29,    16.      Vit.  X  or.     841    D.  9? 

Nike  Olympia. 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.      (Nymphen   —   Pantheon.) 


XXXVII 


CIA.  III,  245  (Theatersitz).    ItQiuh-     O'/.vfx- 
niug  1  Nix>if. 

Nike  u.   Hermes. 

CIA.  11,     1298,    s.  Hermes  und  D.   Drei- 
5       füfse. 
Nymphen. 

CIA.  I,  503,  auf  der  Höhe  des  ,, Nymphen- 
hügels" : 

HitQoi'  I   Xvucf[üii']      ^tu6a[ioi'?      (Vgl. 
10       dazu  das  Grabepigramm   CIA.  III,   1354.) 

CIA.  III,  369  (Theatersitz).  .  .  .  »'o/;s"  ITay- 

diifAOV    VVfX(ftlS    .... 

CIA.  III,  320    (Theatersitz).     ' )'uyi,T()i(jjf 

15  CIA.  III,    351    (Theatersitz).      l'uvtjoia; 

A'i;ff«[f]   jqocpov   .  .  .   Tltid^ovs. 
CIA.  III,    196,  s.  Hermes. 
CIA.  III,    212  und  Athen.  II,  S.   38  C  s. 
Heren. 
20  (Nymphen  am  Ilisos.) 

CIA.  II,   1327.     (Relief  Nani,  vom  panath. 
Stadium) :  Flussgott,  Pan,  drei  Nymphen,  Her- 
mes ;  unten :  Mann  mit  Ross,   zwei  Göttinnen. 
Inschr. :   oi  nlvftis  Nvj^rfuig  tv^HfUtroi  avi- 
25       {^taay  xcci  x^eol^   nüair  (11   Namen). 

Vgl.   d.  andere  Rel.   Nani    CIA.  II,    1600: 

0iloy.qaTi6iis Nv/ucpcctg  6/U7iv[ini^. 

Plato  Phaedr.  230  B,  237  A,  259  D,  263  D, 
279   B    (nebst    Acheloos    und    Pan).      Vgl. 
30        CIA.  IV,  2,   503  a   (Athen  r) 

(Nymphen  bei  der  Akropolis  verehrt.) 

Vgl.  Michaelis,    Annal.    d.  Inst.    1863,    S. 

311  fg.    A—C.     Reliefs    mit     Pan,    Hermes, 

Flussgott ,    Nymphen    u.  s.  w. ,    dazu    Athen. 

35       Mitth.  III,  S.   1S2  fg.      CIA.  II,    1528. 

CIA.  II,  1 5 1 5  ( Asklepieion,  Relief  mit  Pan 
und  drei  Nymphen).  ' A^yavö{)Oi  Nii'ffais 
x«[t   Hayi]. 

CIA.  II,  1671  (dreitheiliger  Altar  vom  Süd- 
40       abhänge),  s.  Aphrodite,  Hermes,  Pan,  Isis; 
im  mittleren  Theil   Nvucfioy. 
Nysa. 

CIA.  III,    320.    351    s.   Nymphen. 
Osiris   (vgl.  Isis). 
45  CIA.    III,    77    Z.    4.     Boti^Qo/uiiovo^   yi 

Nt(fx^vi  X(d  'OaiQi6\C\   altXTQvöya  .  .  .  xcco- 

TTOtatli ,      aTlilQüJt'     7TVQ[oVi]     1      xul     XQl&c'ti, 

oniv(^wv  ut't.r/.oc.roi'. 


Hang.  Ant.  hell.    1096  (Pittakis :  in  Megalo 
Monastir.).  —  —  'oaioiö'i  i^-iw  |  (U'[tS^r,xty].     50 
Pan  (s.  Nymphen). 

Grotte    des    Pan    (vgl.    Apollo    Hypa- 
kraios). 

Patts.  I,  28,  4.  (nach  Erwähnung  der 
Apollogrotte  Lücke;  Erzählung  von  der  Sen-  55 
düng  des  Pheidippides)  orros"  uty  ovv  6 
it^ioi  inl  TdvTt]  T>;  uyyt'/'.iu  rtrifArjai.  Vgl. 
Hcrodot  VI,  105.  vTid  rfj  ccxoonö'li  IJavoi 
106 v  (i&QvareyTo). 

Anthol.  Plan.  259.     niz^r^i  ix  JJuQitjs  fxt     60 
TiöXiu     xaxa     n«.).'/.<tSos     axqr^v     \     aitiauy 
'Ad-r^valoi   Uüva  XQonuiofföoov.     Vgl.    232. 

Eu7ip.  Ion  936  fg.     KP.  oia&(c  Ktxi^onias 
nirqus;    UAId.   Old\  ty&a  JJuvog   uSvxu 
xfd   ßiojuol   niXfcf.       KP.   "Eirrnvd-"    (cywyce     65 
(^tiuoy  t]yu}viafjii(t-u. 

492  fg.  Ilavog  i}-cixrifxccTH  xnl  |  rf«p- 
arXi^ovau  nixQcc  \  /nvyaxftai  Mccxiuds,  \ 
'lya  /oQoiw  aztißovai  no6olv  j  'Ayquv'Kov 
xoqui  TQiyoyoi  1  arwcTi«  /Aof()«  tiqo  JIceX-  "jo 
A«Jof  I  yaüiy,  av()iyytoy  |  in  aioXas  ia^rä^  | 
vfiyMU,  orav  av'llois  \  avQi^rj^,  oi  Ui'cy,  | 
Tolai  ffotf  iy  ayTQoii;. 

Aristoph.  Lysistr.  720.    xr^v  fj.iv  yt  noiaxr^y 
ific('/.iyovaccy   xtjy   bntjv       xaxi?.((ßoy    ij    xov     75 
ITuyos  toxi  XHvkioy. 

Hephaestio  10,  6  (Cratin.  frgni.  ine.  22. 
Mein.,  nach  Wilamow.  Hemies  XIV,  S.  183). 
X(di>i  jor(T0Xf()(ü  ßaßdxxa  xr/Aojy  |  //«r, 
Uthcayixoy  <\qy6y  i/uß(exfi'(oy.  80 

Liaian  Bis  accus.  9.  ovxog  (Pan)  —  — 
xo  ino  xfj  ecxQ07T6).ii  anrl'/.aioy  xovto  (vom 
Areiopag  aus  gesehen)  uTio'licßöuiyo^  or/.tt 
jutxQoy  vTiiQ  xoZ  UtAaayixov .  Vgl.  Dial. 
deor.  22,  3.  Schal.  Clem.  Alexandr.  Protr.  85 
III,  3,  4.  xo  xad^vmod^ty  antj'/.moy  xov 
ÄQtiov  nccyov. 

Votivrelief  mit  Rest  d.  Inschrift  (gef.  in 
der  Bastion  d.  Odysseus)  JtKx.  «QX-  '888, 
S.    183  fg.  90 

(Inschrift    im    Felsen,     angeblich    links 
von  der  Pansgrotte    CIA.  II,    715.     'A()X(»y 
' Eoiyyioi   -Ji'iiJiTiog.) 
Pandemos  s.  Nymphen  [CIA.  III,   369)   imd 

Aphrod.  Pand.  95 

Pantheon  s.  a.  Anf. :   ,,Alle  Götter". 


XXXVIII 


B.    Gottheiten  und   Personificationen.     (Parthenos  —   Roma.) 


Parthenos  (Parthenon)  s.  Athena  Parth. 
Peitho  (vgl.  Chariten). 

Paus.  I,   22,   3.     s.  Aphrod.  Pandemos. 
CIA.  m,   351    (Theatersitz).       Tuvrj^'iug 
5       iVt'<r«[f]  XQocpov  .  .  .  ITti&ovj;. 
Pheme. 

Fans.  I.   17,    I.    s.  Aidos. 
Vgl.  Aeschin.  c.  Timarch.  (I)  1 28  und  Schal. ; 
de  /als.  leg.  (IT)    145. 
10  Pherrephatte  (s.   Demeter  Pher.   und  Hades). 
(Pherrephatteion.) 

Hesych.   ^inscprezriof  tÖtio;  Iv  dyoQÜ. 
Demosth.    (LIV)    c.    Conon.    7 ,    8.    s.    E : 
Leokorion. 
1 5  Phosphoroi    s.  Artemis  Phosph.    u.  Demeter. 
CIA.  III,    10.    catal.   Z.    16.     h^tig  (l>u>a- 
(poqiav. 

CIA.  III,  unter  den  utiaiToi  z.B.  No.  1041, 
II   Z.  21;    1042  Z.   36:    tiotvs    </>.  X(d    ini 
20       Exifci^og. 

Pluton  s.  Hades. 
PlutOS  s.  Eirene. 
Poseidon. 

Paus.  1 ,    2 ,    4.     rov  vaov    (der  Demeter 
25       beim  Eintrittsthor)  ov  tioqqü)  Hoatidüiv  lazlf 
itp'  'innov,  Öoqv  utfitl;  t7j\  yiyaytu   IJo'/.v- 
ßtJzriP  (anders  das  Epigramm). 

Paus.  I,    37,    2.    (an  der  heiligen  Strafse) 

Altar   des    Zephyros:    xal    ^t'iurjQog    uooy 

30       Xfd  T^s  7i(a&6s.  (fvu  6i  acfiaiv  'A&rjfä   xnl 

IToatiöioi'    t/ovai    riudg   (s.    auch    C:  Phy- 

talos). 

(Poseidon    und  Athena  im  Streit.) 
Patts.  I,  24,  3  und  5.  s.  Athena. 
35  (Pos.-Erechtheus  im  Erechtheion.) 

Paus.  I,  26.  5.    lat'KHvai  &i  (tat  ßiouoi, 
IJoatiöüvog ,    t(p    ov   'E^tx^tl   xf^vovaiy    'ix 
lov    ucei'Tiv/uccTog ,     ferner    (C. )    Butes    und 
(oben)  Hephaistos.     Vgl.  auch  A  :  Salzquelle. 
40  Hesych.  'Eqtx^ivi.    Iloatidwv  iy  'A&j^- 

i'tag. 

Plutarch.  symp.  quaesl.  9,  6.  Poseidon  i'f  oi 
Y.itivun'tl  fxixa    irjg  'Aihr^vüg.   s.   Lethe. 

Hinter,  ed.    5,   30.     ö   xr,g  Flohüdoi   yiütg 
45       x<ii  x6  TjXr/aioy  xov   f/oatidw yog  xt/Jiyog. 

Vit.  X  or.  S.  843  B.  Mr^Suog,  og  xr,y 
UQwavyrjy  I7oati<fwyog  'EQt)r&kMg  i«;jft.  Vgl. 
843  c. 


CIA.  I,  387  (kl.  Säule).  'Enixi).r,g  \ 
OiyoX(eQr,g  ^wivuvxov    j    HfQyitarj&ty    | 

Hoandüjyi  [  'Egt^S^tl  [  (iytd-ixr^y.    Vgl.  CIA. 
III,  209. 

CIA.    III,     276     (Theatersitz).       Itoiwg   \ 
Hoan&wyog         rair^o^ov    xal        'E()f^&iiog. 
Vgl.    CIA.    III,    805.     -fe).x.  ('cQx.     1888 
S.  66,    I.      1889  S.   20,    18. 
Poseidon  Helikonios. 

Bekker,  Anecd.  gr.  I,  326,  30  (Kleidemos). 
s.  (E.)  Agra,  (A)  Helikon,  xui  r,  ia/ÜQu  xov 
Hoafidoji'og  xov  E'Mxtüyiov  in  (cxqov  (des 
Agrahügels). 
Poseidon  Hippios.  (s.  E :  Kolonos  Hippios). 
CIA.  I,  197  (Schatzurkunde).  Sc///.  Oed. 
Col.   54  fg. 

Paus.  I,  30,  4  .  .  .  xui  ,iu}fxog  Ifoatiöuirog 
'Inniov  xal  'A&r^yäg  Inniag  ....  x6  di 
äXaog  xov  Hoaaidiöyog  X(u  xov  yreoy  iy- 
inQr,aty  'Ayxiyoyog. 

Thucyd.  VTII,  67.  —  —  lg  xoy  Ko'/.wvoy 
(eaxi    (ff    IsQoy    Hoan^wyog     f^io     nökiwg 
ans^oy  axceäiovg  uü'/.iaxn  dfz«.) 
Poseidon  Kalaureates.     CIA.  I,  273. 
Poseidon  Phytalmios  (vgl.  Paus.  I,  37,  2). 
CIA.    III,     267     (Theatersitz).       Itgiiug  \ 
HoatidiUyog   \   ffivxcc'Autov. 
Poseidon    /  <c  u  u  i  C r; '/.  o  g.       CIA.    III ,     77, 

Z.  18      Uoaid'wyi  ^«fX(ei^r,X(p  yr,q-(<?.ioy. 
Bhea,  s.  Göttermutter  und  Kronos. 
Roma. 

(Priester.)  CIA.  II,  985  £>  I,  Z.  9.  £  I, 
Z.  51.     II,  Z.   51   (Delos?) 

CI.l.  III,  265  (Theatersitz),  vgl.  Demos 
und  Chariten. 

Rundtempel  der  Roma  und  des 
Augustus  auf  der  Akropolis. 

CIA.  III,  63.  (nmdes  Epistyl).  O  öi;uog 
t^t^T  'Piöuti  xccl  —ißaaxw  KaiatcQi ,  axQti- 
xtjyovyxog  im  xovg  on'kixng  ITfcjUjitiyovg 
xov  Zrjywyog  MceQKd-üjytov ,  UQfiog  3t(cg 
Pw/ur^g  x(et  StiStcaTov  —wzi^Qog  in'  fixQo- 
nöi.n,  ini  iiQtucg  Aitiiyüg  ITohtcdog  Mtyi- 
axt]g  xt;g  'Aax?.t,niudov  A'/.rtiiiog  &ryccTQÖg. 
Eni  ((()](oyTog  'Aoi,ov  [  lov  -/]to(jiu)yog 
ITfcictyiiiüg. 

CIA.  III,  334  (Theatersitz).  !t()iw.  l^nlg 
'Pumi,g  x<ci  —i-inarov    KtdyauQog], 


50 


3J 


60 


70 


75 


So 


8> 


90 


95 


B.   Gottheiten  und  Personiücationen.     (Semnai  —   Zeus  Agoraios.) 


XXXIX 


Semnai  s.  Erinyen. 
Serapis  (s.  Isis). 

Paus.  I,  l8,  4.    Ei'ttvO^tv  (vom  Prytaneion) 
locaiv    ts   r«    x«ra»  Tt,i  nö'/.aog  ^«Qaniäög 
5       tariu  liQoV  .  .  Ol)  noQQio'  Bündnisstätte  des 
Theseus  und  Peirithoos. 

C/A.  II,   617.      Sarapiastendekret. 
C/A.  III,    140.     Platte  mit  Halbmond  und 
Stern  (Samml.  Saburoff).    'Ii(}iv[g]  aro).iaT>i; 
10      'lai6o?   X((i    It^änidoi   Avq.    EjicccpQodfiTog 
TM   OiqrtviM  Mr^vl   sv^fcQiair'iQioy  iii'i!^r//.(c. 
CIA.  III,  145  a.    (Kl.  Altar,  Asklepieion.) 
rci'ig  I  TW    xvqiio  üfQftniöi  tv^autvoi  <(i'i- 
&r,xf. 
•5  Vgl. '£'qp.  ('(^y(.    1884  S.  170  (Restauration 

von    Ileiligthiimern  u.  s.  w.)    Z.  56    — «p«[;r 
—  —  Z.   57   —  iT  (ccpMQiatf  ti'  tcatti. 
^nov&(ciu»v  (?)   d  « l  u  10  u. 

Patis.  1 ,    24 ,  3    (im  Heiligthum  der  Ath. 
20       Ergane)    ö^oü  Je  acpiaiv   (den  Hermen  ?)  tu 
TM   i'c.o)   —novifceiojy  &<d,ua)i'  iaiif. 
Thaleia,  Thallo  s.  Chariten. 
Themis  (vgl.  Athena  und  Ge). 

Paus.  I,    22,    I.     fxtxu    di    xo    ItQoy  lov 
25       'Aaxkr^Tiiov,  rcivtt]  nqos  trjy  uxQono'Mi'  lovaiy 
Oiuidog  vnög  iari  (Hippolytosgrab). 

C/A.   III,   350  (Theatersitz).     'liQiug    IT,.; 
QilxiSos. 

CIA.  III,  318  (Theatersitz).    'Ei}at,cp6Qoi; 
30       ^'   [/"]^f  &ifJi&og]. 

CIA.  m,   323.      OhjcpÖQov   'Äd-t;y<lg    öt- 
ui&og. 

CIA.  III,  329.     liQtiüs    0i[ui(^og?]. 
Tritopatreis. 
35  CIA.  II,  1062.  oQog  iiQov   TintorncToüov  \ 

Z<cy.vuäiji\y  —  — 

Suid  (vgl.  Etym.  magn.)    T()  it  07i  (croQeg. 

^ijfiwv  tv  rfj  'ÄTxUdi  (ft,aii'  uvifiovi  tivta 

rovs     Tqitotic'czoqccs  ,     'PiXoj^oqog     Ss     xovi 

40        TQixonäxqtig    nayxoiv    ytyovivai    nouixovg. 

(Payo&r^/Liog  tv  ixtm  (fr,air  oxi  fxovoi  Ad-t,- 

raloi  d^vovai  xe  xal  tv/oi'xcci    avTalg    vTiiq 

ytviatüii  nuiSixii' ,    otuv    yautlv    ixi'f.'/.t<iaiv. 

Tyche  (vgl.  auch  Agathe  Tyche). 

45  Philostr.    Vit.  soph.    II,    i,   5'      xo    öini 

d^dxtqa  xov  axcc&iov  i'tws  ini/ti  Tvy[i\g  xm 

ccyccXfxct  t'kt(f)uyxivop.     Vgl.  G:  Stadion. 

Athen.    Mitth.    VIII,    S.  288     (Basis,    ur- 


55 


60 


sprünglich  eines  Weihgeschenkes  der  Paraler, 
in  röm.  Zeit  neu  verwendet) :  ^Anniav  ^Axti- 
"khi^v  ^P't^yiKluv,  K'A.  'HqwSov  xov  ag^itnicag 
yvvcäxa,    ttQaaaijiyrjt/    nqwxr^v    xr,g    Tv'/'S 

xr,i  TTÖUtag,  — Ol  ii'  UiiQcatl  nquy- 

fjnxtvx«!  u.  s.  w. 
Winde.      (Vgl.   Aelian  de  nat.  an.  VII,   27.) 

CIA.    III,     77     (Opfervorschrift).       (/7o- 
GiSiütvog^  S-\i]  rci'iuoig  nönayov  yoii'ixuäoy 
oQS^oi'cpfc'/.oi'    &ii)dtx6t'Cf{c).oi'    i'>,(fcc).ioy.     (S. 
Boreas,  Zephyros,  Tritopatreis.) 
^syixog  i9-fOf. 

CIA.    I,    273.      Frgm.     f.    Z.    18.      ötor 
cfi'ixor. 
Zephyros. 

Patts.  I,   37,  2.   (an  d.  heil.  Strarse ;  vorher 
Heiligth.   d.  Lakios  u.  Grabmal  d.  Nikokles)     65 
taxi  <fi  xcci  ZtfpvQov  Tt  iiOfAog  xui  -/i,u',XQog 
liQoy  X(d  xrjg  nuiSog. 
Zeus. 

CIA.  I,  504 ,  im  Felsboden  des  Hügels 
der  Hag.  Marina,  Südseite :   H6qo?  -Iiog. 

CIA.  I,  505  angeblich  unterhalb  504: 
UoQog. 

Paus.  I,  24,  4.  (östlich  vom  Parthenon) 
x<ä  ^log  iaxiu  uya'/.uu,  xo  ts  Atoj^^ccooig 
xcel  6   ofoucc^ouiyog  ITo'/.itvg  (s.  unten). 

Paus.  I,  18,  6  (Bild  im  Olympieion,  s.  Zeus 
Olympios).  7.  'iaxi  dt  «<)/«<«  ty  x(ö  ntQi- 
ßö'Mo  (d.  Olympieion)  Ztvg  -/a'/.xoig  xcl 
vaog  Kqovov  xui   Fing  u.  s.  w. 

Paus.  I,   2,    5.    s.  Eubulidesmonument  (D.) 

CIA.  II,    1554    (Basisfrgm.    v.    d.  Burg.) 

ftyid-tacty  Ja    J[ H,   1659  (kl. 

Säule,  b.  Theater  gef.)   Jiög. 

Vgl.  'A&r,v.  X.  S.  74,  6  Priester:  Jiog 
X(d   —   — 

'E(p.  äqx-    ^^^4    ^-    '7°'  ^-   55    -'"  [^'f^'A' 
xitp?  od.  [^xq(c\tui)? 

CIA.  III,  198,  (gef.  „vor  der  Aglauros- 
grotte"  Pittakis) :   JuAnoXluyyiog  Br,acatvg. 

CIA.  III,   200     (Marmorbasis,  am   Parthe-     90 
non):    Jiog  .  .  .  xaxd   xi,y  {tnix(iyi,y?) 
Zeus  Agoraios. 

CIA.  I,  23,  24  (Vertragsurkunde),  Frgm.  a. 
Z.  4,    5:    Jiu  xov  Ay.oQcdov. 

Bekker.  Amcd.  gr.  I,   S.  338,  32.    Ayoqulvg     95 
Ztig'    ßujuog  Ad^>,yr,aiy,    og    Ixa'/.tixo  Ayo- 


70 


75 


80 


S5 


XL 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.     (Zeus  Apemios  —  Zeus  Hypatos.) 


Qceiov    -lio^.       Vergl.    Hesych.    uyoqulog. 

Schal.  Aristoph.  Eqtiit.  410.    Aeschyl.  Eumenid. 

973.     Euripid.  Heraclid.   70  (vgl.  Eleos.)- 
Zeus  Apemios  (?). 
5  Mann.  Fai:  Ep.   IV.  7.     Stiftung  des  Deu- 

kalion  an  der  Stätte  des  späteren  Olympieion  ; 

Altar     _/<o[s"     To\v     'O'u.iQiov     'An  >;]u[i]ov . 

Vgl.    Paus.   I,    18,  8. 
Zeus  Astrapaios. 
10  Sti-ab.   IX    S.   404.     (Von    d.   tay/auc    tov 

ÄaTQanc.iov  -/lo;)  if  toi  Tti/ti   utKc'iv  tov 

JJvd-lOV    y.(U    TOV    '0).VU7ltOV. 

Zeus  Bulaios  (und  Athena  Bulaia). 
Paus.  I,   3,   5.     S.  Buleuterion. 
15  Antiphon  VI,  45.    Ir  kvto)  tm  3ov/.(VT>^nl(p 

Aios  Bovhäov  y.(ä  \A&i;i'((g  Bov'f.u'iug  itqöv 
ioTi. 

Aeschin.  II,  45  und  Schol.    'Earia  ßovXcdrc, 
der  Altar  des  Z.  B.     Vgl.    Vit.  X.  or.  837  F, 
20       Xenoph.  Hell.    II,    3,    52  und  55.     Vgl.  G. 
Buleuterion. 

CIA.  m,  272   (Theatersitz).   itqtMi  \  Jiog 
ßov).((iov   \   xal  'Äd-r,y(c;      Bovlaiag. 

CIA.  III,   683    (Basis,  Hypapanti).    ö   J/~- 
25        uog?  .  .  .    TOI'    itQ\ia   -li\oi    Bov]).c(lov    y.(d 
[\lO-t,]i'(cg  Bov'/.rdftg. 

Prytanenverzeichniss    CIA.  III,  1025  (Thor 
der  Athena  Archegetis)  am  Ende  —  —   _/</ 
Bov).[ceio)  Hvix^t^y.ti'. 
30  Zeus  Eleutherios   (vgl.  Soter  und  [G.]  Stoa 
d.  Zeus  Eleutherios). 

Paus.  I,  3,  2.  iyzfiv&a  (bei  den  Bildsäulen 
des  Konon ,  Timotheos ,  Euagoras )  laTi/y.t 
Ztvs  ovofiH^outi'og  E'/.tv^t^tQiog  (dann  Ha- 
35  drian  und  onia&tv  die  Stoa  des  Zeus  El.). 
Isoer.  IX,  59.  y.ai  Tag  tixövag  ((vtÜ)v 
(d.  Konon  und  Euagoras)  taTt;<sautv  ovniQ 
To  TOV  ^log  (cyu'/.ua   tov   ^(OTr,pog. 

Hesych.  'E'/.tvd-i  gi  og    Ztv  g   ( =  Schol. 
40       Fiat.  Er)'x.  S.  392   A) :   toi  tov  iSt   itnoi   /.fd 
—WTf,Qrc  (paai. 

Har poerat.  7:  /.  t  v  ,>.  Z  t  t  g'  )'nt  ot!6\g 
,,t(ö  /uiy  Toivvi'  -Ju,  oi  ley&Qtg  dix<caTui,  i, 
inwi'vfuUt  yiyovi  tov  'E'/.iv&tQioi'  nqoa- 
45  (cyoQivtaOui  dm  to  Toig  ictXtvi^iQovg  ti,>' 
atouy  oiy.oüoiii,a((i  Tt,y  n'/.r^aiov  icvtov."  6 
d'f  .Jid'vidög  (pr,aiy  äjuufiTteyny  tov  qi;to(>(C 
t.xh,,'h;  y((n  'E'/.fvO^iniog  (Yiü  i»  ruir  .l/i,()'/X(iu' 


(<nn?.?.ayr;yc(i  Toig  'A&r^yaiovg.     oTi  di    iTit- 
ytyqajiTai    juiy  loiTi,^,    öyouciCiTCd  6'i  X(ä      ;c 
'E'/.tv&tQiog,  Si^Xol  xcd   MiyuyäQog. 

Paus.  X,  21,  5  (von  Kydias)  uTjol^cyoyTog 
6t  V7i6  Tiäy  FfchcTiJiy  Tt,y  aanidu  01  nooa- 
i,xoi'Ttg  c}yt,'fia<'.y  T(ö  'E'/.tvO^tQUii  Ju  (mit 
Epigramm).  ^; 

6.  ToiTO  /uiy  dl]  ineyiyQuriTo  riQiy  »,  toi  g 
oixov  —i'/.'/.fi  xal  aÜ.a  Twy  Li^rji'jjdt  x«'t 
Tag  Iv  Ti,  aTOfJ  tov  E'/.iv'htQiov  Jiög  xaif- 
tXtiy  doTiidag.      Vgl.   I,   26,    2. 

CIA.  II,    1 7    (Bundesgenossenurkunde,  bei     60 
Hypapanti  gef.).     Z.   65.    Aufstellung:  nuQu 
Toy  Jia  Toy  E'Atv&iQioi'. 

Vgl.   CIA.    11,    164    Z.  6. (ort  6 

dr,uog  6  Ko'/.o(fu)yiu)y  dy<cTi{ß-t,(n>  —  —  y.a\ 
Tr,v  nayon't.iay  Jli]i  'E[XfVxf^tQUO?  65 

CIA.  III,  7  (Ehrendekr.  hadr.  Zeit.  Akr.). 
Z.   17,    18.     TOV  Jiog   rjo?   'E'ltv&tqiov  xa'i 

TTQO     i     TOV    Uqov   ....    t]oV    Jlog     TOV     JTaf- 

dr^[/biov. 

CIA.  IIT,  9  Z.  4.    TO)  Ti  'E'A[iv&f()i<p  Jd     70 
y.<d     l4(J"o(«»']{ö    Kaiaaoi    l't.iaaTtö    —iotiiqi, 
avyxad-jdqvaai  ....   xok]oaaixi;y  tix[6ya. 

CIA.  III,  26,  2.  3.  Ifqtig  rrjg'Ofj[nyiag.' 
Jt]urjoog  .  .  .  TOV   Jiog]  tov  'E?.fvd^iQtov. 

CIA.  III,  1085  Z.  4.     aQ^itotig  NtQiovog     75 
KXavdtov   Kaiaaqog    EtQuavixov    xai    Jiog 
'E't.ivd^tqiov  tx   Tiöy  E'Kh',vun'.     (Vgl.  1091.) 
Zeus  Geleon. 

CIA.  III,  2  (Basis  hadr.  Zeit  a.   d.  Burg). 
Z.   5,    6.      Itqtvg    ÄQiwg    xa\    'EyvaXiov    xa\     80 
'Errovg  y.id    Jiog   Ft'/.iovTog  uqox^,qv^. 
Zeus  Georges. 

CIA.  III,  77  Z.  12.  M«iu(cxir,ni<iiyog 
Ju  FtwQytö  X  Txönayoy  ^(oivixiu'ioy  oq- 
d-oycpa'Aoy  dw&ixöyrfaXoy  u.  s.  %v.  S; 

Zeus   Herkeios. 
(Im  Pandroseion.) 

Dionys.    Hai.    de   Diu.     13      (Philoehoros). 
xvojy  flg  Toy  Ttjg  HoXiddog  vttoy  etaek&ovan 
xal  dvaa  ig  to  Uaydqoatioy,  ini  tov  ßüJ/j6y     90 
«r«(3«<i«    TOV   'JiQXtiov    -flog    tov    vnö     rij 
i?.ai(j:  xurixtiTo. 

CIA.    II,    1664    (Rundaltar   im  Dipylon). 
-Jtog  Eoxtiov,   Equov,  Axaitayrog. 
Zeus  Hyniettios?  s.  oben  Zeus.  05 

Zeus  Hypatos. 


B.   Gottheiten  und   Personificationen.      (Zeus  Hypsimedon  —  Zeus  Olympios.)  XLI 


Paus.  I,   26,   5.     7700    d't   Tt;s  tao&ov    (ins 
Erechtheion)  _/iOi  iazt,  litoiuöi' Inärov,  iyO-cc 
tuipv^oi'  Ovovaiv  ordfV,  nif^/uara  ök  d-h'Tig 
ovdiy  XI  oh'io  ^^Qt'jaaa&^ai  poui^ovaii'. 
5  Fat/s.  VIII,   2,  3.     6    /ufv    yicq  (Kekrops) 

_/<«  xt  (üpö^aatv  "Ynaxov   tiqmxo^  u.  s.  w. 
Euseb.  praep.  ev.  X,  9,  22.  .  .  tntixu  pm^xov 
7i(iq    'Ä&tji'ccioi^  idQvaca  nQtüxos    (Kekrops). 
Vgl.  den  Bio/xos   xoi    Ovr^^ov    CIA. 
\o       I.  322.    I,   79.    II,  95.  324  b    I  Z.  61. 
Zeus  Hypsimedon,  Hypatos. 

CIA.  III,  170  (Herodestheater).  l'xpiuiö'Mv, 
vnaxt,    TicixtQ  Ä'pif;'/;?  ß(id-vy.(i[Q7iov]   \   ßov 
EXaiov     (sie)     ßwuoi'     i/.ix(vou(i'     i,u(i^,   | 
1 5        (^Qt['ixig  u.  s.  w.  I 

Zeus  Hypsistos. 

CIA.  III.  14S— 155.  (Kleine  Säulen,  Ta- 
feln, Reliefs  [mit  Körpertheilen :  Gesicht, 
Unterleib,  Brüsten,  Armen]  meist  von  Frauen 
20  geweiht,  an  der  Felswand  bei  der  sog.  Pnyx 
gefunden;  146  östl.  vom  Parthenon).  Wei- 
hung: 'l'ipiaxio  oder  'Tipi'axM  ~Jd  oder  St'^i 
i'ipiaxM.  Dahin  gehören  vermuthlich  auch 
CIA.  III,  237.  238.  147.  156. 
25  CIA.  III,    132,   1.     (Asklepieion.     Kl.   ion. 

Kapitell  mit  Adler). &i(ö  ixpiario  — 

—  fv/(C()iax>',Qiot'.      Vgl.    auch  'Axf-r;  y  cc  10  r 
VIII  S.  144. 
Zeus  Kariös  (vgl.  Zeus  Stratios). 
30  Herod.  V,    66.     ß^ioiai    (ff    01    avyyti'itg 

«vxov  (des  Isagoras)   Jil  Kaoup.    (Vgl.  F/ui. 
de  malign.  Herod.   23.) 
Zeus  Kataibates. 

Schol.  Sophocl.   Oed.   Col.    704     (vgl.    Zeus 
35       Morios). 

Zeus  Kenaios. 

CIA.  I,   208    Z.   9    (Schatzurkunde)   Ji\oi 
Ki]vuiov. 
Zeus  Ktesios  (s.   Peiraieus). 
40  CIA.  III,  3854  (Asklepieion).     x«]i  Jihg  \ 

\K\n]Giov. 
Zeus  Meilichios. 

Fans.  I,   37,  4    ^laßüai  St  xov  Kr^cfiaov 

ßMfAos    iaxiv   (tQ^ccio;  Mtili^lov  Jiög.   inl 

45        TovxM  6>,a(vs    i'Tio   rwr  aTioyoi'ioy  rcür  (Pv- 

X(c^.ov    ■/.((d^uQa'nav    ixv^i,    '/.rjard;  .  .  .    cctto- 

xxHi'«i.     Vgl.    Thucyd.  I,    126. 

CIA.    I,  4    (Alte  Opfervorschrift).     Z.   3. 


50 


55 


^«()y[ijA.      Z.   4.    5.     \Ju    Mtt]>.i/io)    t[   .   . 
yrj(pu\'/.]uc. 

CIA.  II,  1584  (Nordabhang  des  Nymphen- 
hügels; cylindrischer  Cippus)  Ju  Mn'/.i%i(i)\ 
ZuiTTVQtioy.  1585  (ebd.  gef.  viereckiger  Stein 
mit  Eintiefung).  'W.ico  y.cä  Ji\  Mti'/Jixiuji] 
Mail  Uta. 
Zeus  Moiragetes. 

CIA.   I,   93   (auf  Heiligthümer  der  Athena 
Polias    bezügl.).     Z.    12     —    Qaig  Jü   Moi- 
()ayiTtj  y  —  ~ 
Zeus    Morios     (vergl.     A:    uoo'ku.     In    der    60 
Akademie.) 

Sophocl.  Oed.  Col.  704  f.  o  yao  cclty  ogcHy 
xtSxAo?  I  ?.ivaaii  viv  (den  Ölbaum)  Mooiov 
^log.  Schol.  MoQioy  ^icc  iins  xoy  tnonxr^v 
xüjy  /uoQicjy  t'/.cawy'  xcu  iaxiy  6  Ityöfxtyoi  65 
MoQio;  Ztvs  [ntql  'AxaSr^fxicii'^,  äg  (pr,aiy 
'AnoK'KöSdiQos  „ntgl  Axadrjuicy  laziv  o  x( 
xov  KccTaißäxov  zliog  ßwuog  oy  z«t  MoQtoy 
xu'kovai ,  xüJy  txtl  uoQiioy  ttcqcc  x6  xt^g 
A&r;y(cg  tiQoy  idQvutyiDy." 
Zeus  Olympios  (Ulympieion). 

CIA.  I,  196.  198.  203.  Schatz  des  Zeus 
Olympios. 

CIA.  IV,  2,  373>68  (Akrop.)  'o).]v^u[7icov]? 
idiög. 

CIA.  II,  607.  Col.  B,  Z.  3  fg.  (Lysikles) 
\itgo7ioir^aty  xm  z/ü]  xiö  'Okvunio). 

CIA.  IT,  162.  x]cu  xovg  ccvxovg  juixcc 
xijjy  tTiilaxcuüiy  xov  'OXvuTiiilov  (?)  O^vacca- 
&u\i  xiö  ^u  xiö  'OZ-vunio}. 

CIA.  III,  243  (Theatersitz).  leQEuig  \  ^log 
^OXvfiTxiov. 

CIA.  in,  291   (Theatersitz).     <t>c<i6'vyxov  \ 
^log  ^OXvfxni\ov\   \  ty  ccaxu. 
(Olympieion.) 

Faus.  I,  18,  8.  Tov  Si  'O'/.vuntov  ^log 
.Jivxu'kiuiya  oixodojut;acu  Xiyovai  xo  do^uloy 
tiQoy,  ar^fitloy  unocpaiyoyxig  —  —  xcccfoy 
xov  vuov  xov  viiy  ov  noXv    dcptaxrjxoxct. 

Thucyd.  II,    15.     (Von  den  ältesten  Heilig-     90 
thümern)  x«t  r«  ?|a>  {xi]g  dxqonö'Ktoig)  TiQog 
xovTO    x6    fjfQog   xrjg   noXtwg    (noog    yoxov) 
/uä'/.?.oy 'iSqvxc<i,  x6  xe  xov  -flog  xov  OXvfi- 
niov  X(c}  x6   Ilvd-ioy  xai  xo  xt;g  Frjg. 

Aristot.    Folit.    V,     II,     4.      7i((Q(iStiyfXK     95 
xoi'xov  (der  Ausbeutung  durch  die  Tyrannen) 


70 


75 


80 


85 


XLII 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.      (Zeus  Olympios.) 


X(ci  Tov    0).vu7iiov    j;    otxoiföfAr^ai;  vno  nöy 
ntiaiaTQ(cri&wy. 

Vitjuv.  VII,  praef.  15.  Athenis  Antistates 
et  Callaeschros  et  Antimachides  et  Porinos 
5  architecti  Pisistrato  aedem  lovi  Olympio  fa- 
cienti  fundamenta  constituerunt.  post  mortem 
autem  ejus  propter  interpellationem  reipublicae 
incepta  reliquerunt.  itaque  circiter  annis  qua- 
dringentis  (Meurs.  st.  ducentis)  post  Antiochus 

10  rex  cum  in  id  opus  inpensam  esset  pollicitus 
cellae  magnitudinera  et  columnarum  circa 
dipteron  conlocationem  epistyliorumque  et 
caeteromm  ornamentorum  ad  symmetriam 
distributionem     magna     sollertia     scientiaque 

1  5  summa  civis  Romanus  Cossutius  nobiliter  est 
architectatus.      (Vgl.    17.) 

Lh'.  XLI,  20,  8.  Magnificentiae  (Antiochi) 
in  deos  vel  lovis  Olympii  templum  Athenis, 
unum    in    terris    inchoatum    pro    magnitudine 

20       dei,  potest  (testis)  esse. 

V'ellej.  Paterc.  I,  10.  Antiochus  Epiphanes 
qui  Athenis  Olympieum  inchoavit.  Vgl.  Athen. 
V,  S.   194  A. 

Ps.-Dicaearch.   I,    i.     O'Kv^niov    riUirt'/.i: 

25  jusv  xazdnXr^^cy  (Casanb.  xarankr^XTix^v, 
Usener  xuiäär^Xot')  J"  t/or  rr}v  Trj<;  oixo- 
cToMf«?  v7ioyQucpt]v  [tri  r.  6.  v.  Btirsian), 
yii'öjuiyoi'     cF'    (iy     ßt'Aiiazoy     i'iTiif)    avy- 

30  S/raö.  IX,   396.     xfc]    uiio    xo  'OXvumoy 

6nt(>  i,uiTt).tg  xuTt'/.iTit  rt'/.ivTit>y  o  uytdhti'; 
{'Aviioyog  Lenke)  ßuai'/.tv^. 

Flut.  Solan  32.    <.og  r,  no'Mg  TiZy  'AO-r^yaimy 
ro  '0).v/binciloy ,    ovtw^   r,    FT/.mioyoi   aotfia 
35       Ti>v   Axi.at'zixou    iy    no'A).olg   xic'/.ol;    uöyoy 
tqyov  üit'/.ig  iff/ijxt»'. 

Lucian  Icaromenipp.   ia,.     Zeus  fragt  tl  ro 
'OXvfxnuloy    uvtm     Inizü.iaai     i}i«yi>ovyz(ci 
(Ad-rjyuloi). 
40  Hesych.    'OXv ^niov  (Pamphilos).    zovro 

(IziXt^    tjutiy(y    'Aihrivr^aiv    olxod'ouovutyov 
Tio'lhcxi?  «c;^«?  ''.((ßoy  T/7f  xuzuaxtvr;;. 

Plin.    XXXVI,   6,  45.      Sic  est  inchoatum 
(mit  Säulenbau)  Athenis  templum  lovis  Olym- 
45       pii,  ex  quo  Sulla  Capitolinis  aedibus  advexerat 
columnas. 

Suetan.  August.  60.  reges  amici  aliique 
socii  et  singuli  in  suo  quisque  regno  Caesareas 


urbes  condiderunt  et  cuncti  simul  aedem  lovis 
Olympii    Athenis    antiquitus    inchoatum    per-     50 
ficere  cummuni  sumptu  destinaverunt  genioque 
eius  dedicare. 

Steph.    Byz.      0).v  un  itloy'     zonog    iy 
A&t^yai;,  oy  xziaavzts  AO^r^yaloi  )[i)i[u((aiy 
AS(iiayov  yia;  AO^r^yac  A&Qiayu;  tXH/.tauy,     55 
las  'PXiyojy  ty   OXvfxniddwy  u. 

Cass.  Dio  LXIX,  16.  ^A6^myog  St  zo  zt 
'OXv/iiTiioy  ro  Iy  red;  A&t'jyras  iv  <o  xrd 
(ivrog  'iSgvrcd  iitnolr^ae  xat  So(cxoyz<c  t; 
itvro   HTio    lyöiug  xouia&kyza  dyid^tjxs.  60 

Spartian.  Hadr.  13.  per  Athenas  iter  fecit 
atque  opera  quae  apud  Athenienses  coeperat 
dedicavit  ut  lovis  Olympii  aedem  et  aram  sibi. 

Philostr.    Vit.   Soph.  I,    25,    3.     x6    dt  A- 
0^t,yr^aiy  'Olvf^nioy  61    ih.xoyzu  xa'i  nti'xa-    65 
xoaioiv    triöy    dnort'/.taffty    xa!haoiüa<(i    o 
ttvroxQurwQ  u.  s.  w. 

Schal.  Lucian  III,  S.  57,  2  (Jacobitz.)  ro 
^OlvfXTUoy  . . .  Siu  jutyce'/.oi'Qytcey  (irioQoii'Zioy 
A&r,y(ci(Dy  ^Qr^u('cru}y  tis  rt^y  xuzuaxtvi,y  70 
n'ktlov  z(äy  r  tzwy  naQtztiyt  xri^ofityoy, 
w?  xal  6  ty  KvC'ixii}  veu>s ,  xal  ovx  «y 
avyirtXia&riaav  ccfxcpw,  tl  /ui]  A&gucyos  0 
avzoxgärioQ  'Pioixtdiay  St]uoaioig  uyaliouicrii 
avv(cyxt'l(cßtzo  rtöy  t{)yioy.  75 

I^aus.  I,  18,  6.  'ASqiavog  o  'Puiuichoy 
ßctai'Atvs  röy  xt  y«6y  (zov  Aios  rov  ü).i\u- 
Tiiov)  ciyi\)^>,xt  x«i  z6  uyalua  d-iag  ü^ioy 
(aus  Gold  und  Elfenbein)  ,  .  .  6  juiy  Si]  Tiüs 
TitQißo'/.os  azadiüjy  uriX.iaz«  rtaaüqoiy  taz'iy,  80 
<'cyS()i('cyzu}y  dt  7ih,Qi]S-  Siehe  (D)  Bilder 
des  Hadrian.  Oben :  Zeusbild  aus  Erz. 
Tempel  des  Kronos  und  der  Rhea.  Ge 
Olympia.  (A)  Brunnen  :  den  puteus  in  Jovis 
horto.  85 

Vit.  X  or.  S.  839  B.  Erzbild  des  Isokrates 
auf  Säule  n^og  xm  '(».vunitiio.  Vgl.  Patts. 
I,   18,  8. 

Bekktr  Anecd.  gr.  I,   S.  273,    20.     KQoyioy 
riijiyos'  (s.  oben)    z6  7i(c{)i<   ro   yvy    <>).vu-     90 
nioy. 

Strab.  IX,  S.  404,  (von  der  in/iciuc  rov 
AazQUTtniov  Jiöi):  iy  tut  xilyn  uiziciv 
zov    r/vO-tov  x«i   zov    OXvfÄTtiov. 

Hierocl.    LJippiatr.   praef.      PKQnrilyos    dt     95 
ian>(>tt  zöy  rov  »^(os"  itniy  XdTicfixtvu^oyrus 


B.   Gottheiten  und  Personificationen.     (Zeus  Ombrios  —   Zeus  Soter.) 


XLIII 


'A&rjuatovs  'EvvtctXQovpov    nXr^aiov   etae^ct- 
rf^fjvai   xpriqjiana&fti    xtc  tx    rr^s  ÄTTixrj;  (li 
ro  aarv  Ctvyr^   iinuvra. 
Zeus  Ombrios,  s.  Apemios. 
5  Zeus    tn\    nuXlaSiM.     (Vgl.    G.  Gerichts- 
höfe). 

CIA.  III,   273.     Theatersitz:    BovCvyov  \ 
legews  ^10^  ii'  na'A'f.adi(o. 

CIA.  III,   7 1   (östlich  der  Burg,  Spon  :  in 

10       aedicula    D.  Nicolai    sub    columnis  Hadriani. 

Fourm. :  in  hospitio  Capucinorum  aut  in  via, 

quae    ducit    ad    theatrum    Bacchi).     6    Stlva 

.  .  .  ltq]tvs    tov    ^toi    Tov    inl  Hfck'Aa&iov 

X(ä  ßovCvytjS  —  —  XQ>;acct^Tos  tov  Uv&iov 

15       AaöXhoi'o^,    Oll  /q>]   'inQoi'  t&os  r^f  ITaX- 

XuSos  XHTuaxtvüaaad-ai  tx  twv  iäiwv  7ior,a((s 

rols  rt   d-tot^'  Xfcl  tj;   nö'Mi  (cui&r^xtv. 

Zeus  Pandemos  (s.  Eleutherios). 

CIA.  III,  7  Z.  17.  18.  TOV  Jios  t]ov 
20  'EXev&iQiov  xccl  71q6  \  tov  itQov  ....  t]ov 
^los  TOV  Uavöti'iuov.  Relief.  Lebas  Mon. 
fig-  371  (Müller -Scholl,  Arch.  Mitth.  I,  63. 
Keil.  Philol.  23,  S.  239).  Zeus  TlüvS^riiiog 
(?)  WO^nvtt,  'HQccxh',^. 
25  Zeus  Panhellenios. 

Paus.  I,  18,  9.    'Ad^icd'og  (ff  xruiaxivdarcTo 

fxiv  xcd  aXXu  'Ad^r^ycctoig,  (aufser  dem  Olym- 

pieion)    vuop  "IIqu^  X(d    Jios  ITfivtXXr^t'iov 

xnl  f^tois  Tolg  näaiv  liQoi'  xoivov. 

30  Dio  Cassius  LXIX,  16.    tov  dt   arjxoi'  tov 

tcivTov  To  nuvtK'h]viov  u)i'o^ua^ivov  01x0- 

do/LttjaaGd-cci    Toli    "EXXr^aiy    intTQtipt     xul 

uyiöva  In    c<vT(ö    xciXtaTr]aaTo    ( Ai^Qiayöi). 

CIA.  III,    13   Z.  10.    [vaov  n('.vt).'/.]iiviov 

35       -Jios  i(p[iäQva(ao  (Hadrian). 

Panhellenia  s.    CIA,  III,   32.   33. 
Zeus  Philios  (vgl.  Peiraieus). 

CIA.  II,  1330  (Votivrelief,  mit  Zeus,  Adler 
unter  dem  Thron,   Opferschwein). 
40  '£^«r[K7T«t    ^u\   I   <Pi'Ai(p    ävi&taav    tcp' 

H\yrj(siov  (i(y[^ov'\T05. 

CIA.  III,  285  (Theatersitz),  'hqioyg  Jiog 
'iHÄtov. 
Zeus  Phratrios. 
45  In    den    Phratrien    verehrt:    Pollux  I,    24. 

III,    52. 
Zeus  Polieus. 

Paus.  I,   24,  4.     xid   -Jiög    taxiv    (östlich 


vom  Parthenon)   nya'kfxu,    to   Tt  Anoj^aoovg 
X(U    ö  ovofia^o^ivos  Ilo'/.uvg,    m    xä    xa(i-     50 
fOTr^xoxu   sig  xijy  S^vaUtv  yqucfuiv   Tt]v    tri 
avTolg    Xtyofxivrjv    (UTiccv    ov    yQÜcpbJ.    tov 
-flog   xov  ITo?.iiu)g    XQiS^ceg   xuxuO^ivxtg  kni 
xov   ßoifxov    /Jtfityfuii'ccg    rrvooig    ovätuiuv 
t^ovai  rpv'A(iXr,v.  o  ßoig  <fi  ov  tg  xrjv  &vöi((v     55 
ixoifxccaavxig    cpvläaaovaiv ,    anxiTui    twv 
a7Tt()/UfCTlOV   CfOlTlöv  tTll  XOV  ßvjfiov.    Xfüoiai 
<yi  Tiva  xöJv  Itqiiov  ßovcfovov**  xal  xccixt] 
xov    niXixvv    ^iipfcg    {ovxw    yaQ    toTiv    01 
vofjiog)    o'i/exai    cpevywv    01    dt    tcxs    xov    60 
avSqtc    og    töfiuai    x6    tQyov  ovx  tläoTtg  ig 
dixr^v  vnnyovai  xov  niXtxvv. 

Paus.  I,  28,  10,  A^r,v((.'nav  ßtcai'/.fvovxog 
'JtQt/x^ftog ,  Toxt  UQiÖTov  ßovv  txxiivtv  6 
ßovcpövog  inl  xov  ßiofiov  xov  Uohiitig  Jiog  65 
s.  Gericht  beim  Prytaneion.  Vgl.  Hesych. 
Jiinoltiu  Schal.  Aristoph.  Pac.  419.  Nub. 
9S4.      Porphyr,  de  abst.  II,    10  und  29  fg. 

CIA.    I,    149  fg.     Von    Ol.  88,    i    ab  in 
Schatzmeisterurkunden:   xuQ^riaiov  dQyv()ovv     70 
zJiog  Uohf^g,  vgl.  CIA.  II,  649  Z.  12,  II,  652 
Z.  48.    xccQ]xr;aiov  Jiog  Hokitjjg  (CQyvQov[v, 

vgl.    II,    660,    22.    23. 

CIA.  III,  242.  (Theatersitz,  links  vom 
Dionysospriester):  itQtwg  -/16g  Uo'/.iivjg.  75 

'E(ft;u.  iIqX-  3264.  Stelenfrgra.  östlich 
vom  Herodestheater  gef.  aioi[  .  .  .  tcvi&]r^Xfv 
.Ja  IIoXit[i. 

Hesych.  J log  d-äxoi  xccl  nsaao  i' 
Tivig  ygucpovai  ipijq)oi.  cpaal  dt  tv  r»;  tmv  80 
A&r,v(äwv  ö'iaiptitfiati ,  oTt  r;u(fiaßi;xti  A- 
d^r^vä  x(d  Uooiiäiöv,  TT^v  Ai^rivuv  Jiög 
ätr,&ilvi(i  vntQ  avTfjg  tt^v  xprjcpov  ivtyxtlv 
xcd  vnoa)ria&ca  civil  tovtov  to  xov  Uo'/.iiiog 
ifQftov  noiöxov  d-vtad-cci  inl  ßcofiov.  S5 

Zeus  Soter    (vgl.    Zeus    Eleutherios   und 
K:    Peiraieus). 

CIA.  II,  741  (Lykurgische  Zeit.  Haut- 
gelderinschr.).  Z.  25  ix  xr^g  &vaiccg  xiö  -lil 
xiö  2^<x)X^Qi  naQcc  ßoiovwv.  9° 

CIA.     III,     167    Z.   6.     Ephebeninschrift. 

civi&taav  X(ö  jJii  —loxrJQi  icpr^ßtav  inl  ZvA'f.ci. 

Zeus    Soter   und   Nike.     Demosth.  prooem. 

LIV.  s.  Nike. 
(Zeus  Soter  und  AthenaSoteira.)  95 

Siehe  K :   Peiraieus. 


XLIV 


B.    Gottheiten  und  Personificationen.   —  C.    Heroen,   Heroinen. 


(Zeus  Soter,  Herakles,  Soteres.) 

CIA.  II,   6i6  Z.  22  fg.    (Orgeonendekret.) 
tTi{ai\viata  61  xcü  roii  inijxt'Krjug  xal  toi? 
hoonoiov^  TO)  -fii  KÖSioTtjoi  y.M  t(Ö  Iloa/./.tl 
5       y.(ci  Toii   —ioTi,oaii'. 
Zeus  Stratios. 

CIA.  III,   141   (Panag.  Vlassaru).    'Aya&ij 
^^'Xli   \   [-^''    -]TQcezi(p       [rro).t]uu)y   y.c([i 
-/out]Tini'og      FfQUfd'ixoTio  [).iT((i  xcä  A  .  .  . 

10       t^]X'S  /["("''.• 

CIA.    III,    143    (Basis   in   der  Xordstadt, 

östlich    von  Varvakion).      z/<«    JTrp«  zio)    F. 

N.      K.  A.  Mov  ao'yvioi  \  ii/j,?  /«?"'• 

CIA.  III,  201    (acharn.  Strafse).     'Ayalhri 

i  5        Tl/t}  — I  ^u  ZrQctTUp  \  Zfiöjtuos  l'tpiXQact}^ \ 

-Jiiößfnog  —ivr^Qo;  \   ol  ^Auccatii. 


Sitzungsber.  d.  berl.  Akad.    1S87,    S.   1204, 
58  (Akrop.)  Ju  lTQaTi[oi  —  — 

'E(f.  ceo/.   1884,    S.    170    Z.   55  (})  s.  a.     45 
Anf.   Zeus. 

Zeus  Teleios. 

CIA.    III,    294.     (Theatersitz.)      ftQiw;  \ 
Jiog   Ti'/.ii  ov  BovCvyov. 

Zeus  Xenios. 

CIA.  III,  199  (kl.  Altar.  Akropolis.  ÄaiM 

791).  —    Tofde  Ai'Xo[g  .  .  .  xal ] 

X((t'  oviQov  I  rw  '§t[i]vu}i>  icfooio  ßujuoy 
i{H[i']to  Jh.  (Vgl.  CIA.  II,  475  Z.  15  fg. 
die  avvoSo;  rov  Jios  xov  Etviov ,  in 
Delos  ?) 

Zwölf  Götter  s.  a.  Anfane  von  B. 


50 


55 


C.   Heroen,  Heroinen. 


iPersonenculte.) 


Adeimantos  s.  D. 
20  Adonis  (AdonisV lagen  der  Weiber).     Aristoph. 
lysistr.    389  fg.    Flut.    Aldo.    18.     Nie.    13. 
Aldphr.   I,    39,   8. 
Adrastos. 

Paus.    1 ,     30 ,    4     ( s.    Kolonos    Hippios). 
25       r,Q(7)oy   äi  ITtioiO^ov   xai   Or,aiu)S  OldinoSog 
Ti   xcd  ASquaxov. 
Agapetos. 

CI.4..   II.    1062   (s.   R.   Göttermutter). 
Aglauros  (vgl.  auch  F.urip.  Ion  492  fg.  oben 
30       B :   Pansgrotte.) 

Paus.  I,  18,  2.  '  Ynhi  61  xüiv  Jioaxovqoiv 
xo    Itoov    'Ayhcvnov     xiuti'og    taiw.      (Ge- 
schichte von    den  Kekropstöchtern  und  dem 
Aufstieg  der  Perser  zur  Burg.) 
35  Herod.  VIII,   53.     ifxnqoa'&t    wr  npö   xr,s 

(cxQonoXio!,  onia&t  6i  xwy  Tiv'/.iwt'  xai  z!;s 
uyö&ov  —  —  xuvxrj  (iviiir,aav  Tii'tg  (rtöy 
Ihnauiv)  xuxa  x6  loö»'  r^f  KixQonog  xkv- 
yuxooi  'AyheiQov,  Xdiroi  nio  u:ioXQi;uyov 
40       ioi'To;  xov  /wQov. 

Polyaen.    I,   21,  2.      IhiaiarQftTog  —  — 
7iHQriyytO.tr  r,xnt'  ÜTKd'TKg  i'ig  Tu   Aidxuoy 


/utxcc  xwy  on'/.wy 01  tnixovQoi  nqot'/.-     60 

6-6vxts  (Igdufyoi  t«    oti?.k    XKxr,vtyx(n'    ttg 
x6   itQoy  xt,g  Ayqav'f.ov. 

Demos th.  (XIX),  de  /als.  lg.  303.  xov  tv 
X(ö  xr,g  Ay'/.avqov  xöjy  tgjr,ßtjy  ooxoy.  Schal. 
Das  Heiligth.  d.  Aglauros  wurde  errichtet :  65 
ntQi  xic  TiQOTivi.uia  zi,;  nöi.ioj; '  x«t  IxtJat 
ü)/Liyvoy  Ol  tiftißoi  jui).).oyxig  t^tivat  tig 
TjoXtjuoy.    Pollux  VIII,    105. 

CIA.  II,   1369   (Basis,  südl.  d.  Propyläen). 
'Ay'/.Hvqov  lioiia  <Pti&oaxQ((Tt,      'Exiox'liov;     7 " 
AiO-(().iäov  \^iy(ixt;Q. 

CIA.  III,    372     (s.  Demeter  Kurotrophos 
ic  Ay).(!VQov). 
Aiakos. 

Herod.  V,  89.     oi  'A^i\v(üoi    (auf  Orakel-     7' 
Spruch)    TW   —    Aiuxiö     xiutyo;    «;ifdi^«i' 
Torro,  x6  yvy  int  iti;  ayogilg  'idgirui.    (Vgl. 
Flui.    Thes.   10). 

Bckker,  Amcd.    I,    S    212,    15.     Alüxior' 
xoTjog,  ov  (f((ai  xoy  A'taxoy    o/x/"<jfc(.     Vgl.     So 
S.   360,    10.     (xiutyog). 
Aias  (s.  Eponymoi).    Sdiol.  Find.  Nein.  II,  19. 
Aigeus   (vgl.  Ejionymoi). 


C.    Heroen,   Heroinen.      (Akademos  —  Antonia.) 


XLV 


i=i 


40 


Paus.  I,  22,  5.  y.Ki  Ol  r[((Q(c  'A(hrii'aioii 
iazl  xa'/.ov f^tvov  iiqiooy  AiytWi. 

Flut.  Thes.  12.  Xiytrat  dt  Tr;s  /.v'/.i/.Os 
7it(iovat]g  iy.'/vih,v(ci  ro  cfäouuxoy  (womit 
Theseus  vergiftet  werden  sollte)  ottov  i'Vf 
iv  ^ekcpii'iio  t6  THQixftHc/.Tov  iarii',  ti'- 
jav&u  yun  6  Alytig  (o/.it,  /.ui  jov  E^urjU 
xov  Tioos  'tu>  Tov  Itooc  xa'/.ovaiu  in  Aiyiws 
ni'/.((ig  (vgl-  Apollo  Delphinios). 
Akademos  (vgl.  E:   Akademie). 

SchoL  Demos tJi.  XXIV,  114  (IX,  S.  777 
Dindf.)  y;^  (ff  xul  itou  —  — •  tni  cFf  TJjf 
AxaSrifxtias  avTov  tov  A/mSi] fxov  tov  Tj()wog, 
IS  ov  y.ul  6  Tonos  ixA^^j;  (Stiid.  Axcc- 
ö't,ulc(.  Diog.  Laert.  III,  7). 
Akamas  (vgl.  Eponymoi). 

CIA.  II,     1664    (Altar  beim  Dipylon),    s. 
Hermes  und  Zeus  Herkeios. 
Alkmene. 

Paus.  I,    19,   3.     Altar    im  Kynosarges  (s. 
G :   Kynosarg.  und  Herakleion). 
Alkon  (s.  K.  a.  E :  Phaleron). 

Vit.  Sophocl.    II.     iayt   J"«  xai  (Sophocles) 
Tiiv  TOV  A'Kxim'og  lk(iu>aivi\v,  og  r^Qiog  fJhTcc 
'Aax'/.ri7nov  tkcou   XtiQcoi'i   [Mein.;  tQucftig. 
Amazonen. 

(A  m  a  z  o  n  ei  ü  n.) 

P/ut.  Thes.  27  (s.  A:  Pnyx).  to  J'f  iv 
T>j  7i6?.et  a/ttfoy  uvtus  iyaTQaTontdtvacci 
uaQTVQtiTca  xul  Tolg  ovöfÄuai  twv  TÖntav 
X(U  Tulg  it-i]xaig  Tiöi>  rrtaöi'Twi'.  Der  linke 
Flügel  der  Amazonen  befand  sich  noog  to 
fvv  xa7.ov fxivov  Afiul^oftioy  ....  xai  Tcicpovg 
T(Sf  ntaövTüii'  ntqi  xriv  Ti'Mitüav  iiyrci  rrjy 
(fiQovaav  inl  rag  nvhcg  naqu  to  XccXxw- 
dovTog  rjQiöoy,  fcg  vvv  UtUHc'ixag  oi'oucc- 
i^ovaiv   (nach  Kleidemos). 

Diod.  IV,  28.  ['AfiaCöfig)  xccTiOTQUTo- 
niätvGav  (iV  t>7  Attixti)  onov  vvv  tazi  to 
xctXovfisvov  {(71    ixtivtav  'A/ua^ovdov. 

Steph.  Byz.  Afia^ovtiov  Tonog  iv 
tFj  'ATTiXrj ,  fv^c(  &r,a(vg  Twv  Aurc^oviov 
ix^nTrjOiv. 

Harpocr.  A  u  a  ^o  v  10  v  '  laalog  iv  tm 
TiQog  ^loxkicc.  thqI  Ti^g  Aua^ovuiv  clcp- 
ifoojofwg  Ai)-r^vr,(jiv  Afjfiwviog  Siti'/.tXTui  iv 
Tiö  rff(jj  ßiüuiov  X(d  S-vacwv.  tan  öt  itoov 
o    Auc.^ovtg    lö'qvauvTO.     (Vgl.    E :    Horko- 


mosion.)       Aeschyl.     Eiimenid.     680     (s.    A: 
Areopag.)     ^AuuI^ovmv  'iSa«.  ox>,vici  Tt.  5° 

(Amazone  A  n  t  i  o  p  e.) 

Paus.  I,  2,  I.  iat'/.&6vi(DV  ö't  ig  Tr,v 
nö'Uv  (vom  Phaleron)  ioTiv  AvTiönr^g  fxvr^nu 
A^u^övog. 

Plut.    Thes.  27.     ivioi  öi  tfnoi  ^tTcc  xov     55 
0r,aiwg   fj,a^ouivriv   ntatlv   TrjV  uvH-oumov 
(AvTioTTTjv)  vTio   Mo'ÄTiaöucg    ((XovTiad-tlaav 
xrü  Tt^v  aTt]Xr^v  xt,v  numc  to  Fr^g  O'/.v fxniug 
itQov  inl  Tt'.vTTi  xtia&((i. 

Fiat.    Axioch.    S.    364  D.     T(dg    Iitoviaig     60 
—  nXrjaiov   y(tQ   (oxti    rw*'  nvAüiv  nqog  Trj 
Aucc^ovidi  aTi',/.tj    —    XdTtü.au ri<cvoutv  av- 

TOV. 

(Amazone  Molpadia.) 

Fäzes.  I,  2,  I.    xal   uvilud  ioTi  X(d   Mo'/.-     ^S 
naSiag  'AS-r^vidoig. 
Amphiaraos. 

Fans.   I,   8,    2.     uttd    d"t    Tag  ilxovKg  xujv 
iTTiovoucov  ioTiv  uyiiKinaa  i'i^tMV.Atucpic'crKcog 
X(d  E\pt]vr,   (fioovau  ü'/.ovtov  tküiJu.     Dann     7° 
{ivT((v&(c)  Lykurg  u.  s.  w. 

CIA.  II,  162.  Lykurgische  Bestimmungen. 

Frgm.  C.    Z.  21    zu  opfern oig  xcd  T(ö 

'Au(fii(ocAii  x(d  Tiö  \'A]ax?.r,ni(ö. 
Amphilochos.  75 

Paus.    I,   34,   3.     TM    dt    Au(pi?.6^(p    x(d 
7i(co    'A&rjvcäoig  ioTiv  iv  x^  no'/.ti  ßio/^og. 
Anakes  (Anakeion)  s.  Dioskuren. 
Androgeos. 

Hcsych.       in     Fvovyvrj    ayuiv'     J/f-     ^° 
'Ari<juy6(icig    xov    Av^Qoytwv    Evqvyvr}V    ti- 
qr^a&id  q:tjai  xov  Mivwog,  iq)   10  xov  uyöiva 
Ti&ta&fci  inixücfiov  A&t,v^aiv  iv  xio  Ktqa- 
atixd). 
Antigonos,  s.  So t eres.  85 

Antinoos. 

h^tig  Avxivoov,  C/.4.  III,  11 19  Z.  11, 
vgl.  Z.  iS.  CAi'xivoitci  iv  (ißxti)  1 123  fg. 
1 12S  u.  sonst. 

ItQtvg  'AvTit'oov  icft,.Sov    CIA.  III,    1120     9° 
Z.   27  u.   sonst. 

itoiwg    AvTivoov    }(oQtiov     tx    Tf/vtiTuiv 
CIA.  III,   280  (Theatersitz). 
Antiochos,  s.  Eponymoi. 

Antiope,  s.  Amazonen.  95 

Antonia. 


XL  VI 


13.    Heroen,   Heroinen.     (Archegetai   —    Dioskuren.) 


tf()j;«f    &-[täs]    'Ai'Ttnyuci;     CIA.  III,    315 
(Theatersitz),    an^^itoia   'Ai'Xioi'iag  —i,^(cazt;s 
III,   652   Z.  10. 
Archegetai,  s.  Eponymoi. 
5  Ardettos. 

Pollux  VIII,    122   (s.  A:   Berg  Ard.  u.   G: 
Gerichtshöfe). 
Aristogeiton,  s.  Ty rannen mörder. 
Aristomachos,  s.  Heros  i  utqÖ i. 
1  o  Attalos,  s.  Eponymoi  und  D. 

C/A.  II,  1670  =    CIA.  111,300  (Theater- 
sitz).    UQiui^'  'Atkc'/.ov  irntirvuov. 
Augustus,     s.    B:     Roma    und    unten:    Se- 
il ast  o  i. 

1 5  Blaute  (und  Kurotrophos). 

CIA.  III,  411  (Pent.  Marm.  beim  Nike- 
tempel in  einer  türk.  Bastion  gefunden) : 
if'ffoJ'os"  nqoi  ar;y.6y  B'/.((vir^;  y.ccl  \  Kovqo- 
inocpov  äi'ti  [fxii']ri  tm  (^^/hm. 

20  Pollux  III,    87.      >j    (ft    ß).((VTr^    acci'dfdlov 

Ti  fjdbf,  xul  rjQU)i  AO-tifr^aiu  ö  inl  ß'A«vti]' 
dvi&rixt  yccQ  Tig  axvtotö fios  ß'/.uvir^g  U&ivov 
xvTiov.    Vgl.  Hesych.  ß'/.avir}'  rono;  A'f-tj- 

25  Burichos,  s.  D:  Ad  ei  man  tos. 
Butes. 

Paus.  I,   26,   5.     iat'/.O^ovai  (in  das  Erech- 

theion)    (Ft    ilai    ßcjuoi ,    /foatiö'tjyog  .  .  xccl 

i;()(oos  Bovxov,  TQiiot;  ö"t  'Hcptciazov.  yQuqxu 

30       de    ini    tü)v    zoi/wy    tov    yivovg    tlal    xov 

BovTuJüif. 

Ilarpocrat.     Bovxr^g'     oviog    tayf^t    xr^v 
ii^iMGvvr^v ,    y.Hi    ol   c'cTJo    xoviov   Bovikö'uc. 
y.u'i  ^ExtoßovxüSai  ol  unoyovoi  xov  Bovxov. 
35       Vg^-  dens.  'Bxao ßovxti&ai. 

Eustath.  ad  Iliad.  A,  S.  13,  50.  i]v  Si 
Bovxr^g  vtog  IToati(f<JJfog,  utg  J/alodog  ii> 
y.(cxu'/.6yoi. 

CIA.    II,    1656  =    CIA.    III,    302     (auf 
40       einem  Marmorsessel  beim  Erechtheion)  'Itqitag 
BovTov. 

Chalkodon. 

PUtt.     Thes.     27.      xiig    7ivh<s    tucqÜ     x6 
XuXxuidoyxog    tj^wof ,    ug    vvv    IJnQre'ixug 
45       ovofxä^ovaiv  (Kkidemos). 
Chrysa. 


Plut.  Thes.  27  (vgl.  A:  Pnyx)  vom  rechten 
Flügel  der  Amazonen  noog  xr,v  Tlvvxa  y.uxä 
xr;v  Xqvouv   r,Xiiy. 
Demetrios,  s.  Soteres.  5 

Demophon. 

CLL    I,    210    Z.  20.    273  frg.    f.    Z.    19. 
(Schatzurkunden)   ^r^uocpüJi'zog. 
Deukalion. 

(Grab  des  Deukalion.)  55 

Paus.  I,   18,    8.    s.  Olympieion  .  .    xdcpof 
(des  Deukalion)    xov    i'aov   zov    vvv    (Olym- 
pieion) Ol'  no'Av  (Icfiazr^y.özu. 
Dexion. 

Ety7n.   M.   p.   256 ,    6.     Dexion    hiefs    So-     60 
phokles  als  Heros:  uno  x^g  tov  Aax'ArjUiov 
ö'i'ciujatojg. 
Diktys,  s.  Perseus. 
Diogenes  (s.  G:  Gymnasien:  Diogeneion). 

CIA.  II,   1669  =  III,  299    (Theatersitz;.     65 
^ioytpovg  tvtgyizov. 
Diomos  (s.  E:  Gau  Diomeia,  G.  Gymnasion 
Kynosarges). 

CIA.  II,  603  Z.  20.     Priester  d.  Diomos. 
Dioskuren.  70 

Patis.  I,  18,  I.  (Nach  dem  Theseion): 
x6  J'f  UQoy  xiou  JioaxovQuiv  taxiv  (cn/cloi'' 
avxoi  xt  taxüixig  xtcl  01  TKuätg  xa')^i,utvo't 
acpiaiv  icp  ^innoiv.  (Gemälde  des  Polygnot : 
Vermählung  mit  den  Leukippiden;  des  Mi-  75 
kon:  Argonauten.)  Vgl.  Ilarpocrat.  UoXv- 
yvMXog. 

I,  18,  2.  v:itQ  di  xtüy  Jioaxov{>(sit'  xo 
itQoy  'AyXavQov  ziun'ög    taziv. 

Polyaen.  I,  21,  2.  IltiataxQftxog  'AS-i,-  80 
vcciwu  XU  ÖtjXcc  ßov'Aofiffog  naqü.ta^ui, 
TKCpiiyytiXtv  t;Xtii'  uncet'xag  ilg  zo  Affcxuoy 
fitzd  xüty  oii'/.iüv.  ol  ju'if  t,xoy  .  .  n{ioü.ihih' 
avzov  ri^iwauv  tig  xo  tjqotiv'/.mov  .  .  ol 
tnixovQoi  71  QotX&öi'xtg  uQrt/itti'oi  r«  oti'Ak  85 
xaxtjyeyxfcy  eig  xo  ItQoy  xijg  Aygavkov. 

Thucyd.  VIII,  93.  ol  tv  zw  ntioniti 
önXlxui  —  —  —  i^iüQovr  ig  zo  uaiv  xai 
t&iuxo  iy  x(ö  Ayaxttio  zd  onXa. 

Andoäd.    I,    45.      xovg    Innüg    Ixit.ivaay    90 
izi  vvxzög   at,ut;i'fci    zij    aiö.niyyi   >,xny  t!g 
zo   'Ayfixuoy. 

Demos///.  XLV,  S"".  novi.QÖg  orzog  (der 
Sklave  Phormion)  ürwit-H'  t'x   ror    Ai(cxn'ov. 


C.    Heroen,   Heroinen.      (Drusus   —  Erechtheus.) 


XLVII 


Bekker  Anecd.  gr.  I,  S.  212,  12.    Avüxtioi'' 
Jioay.ov{)(ai'  lioöy,  ov  vvf  01  nia^orpoitoirits 
(Joi'Aoi    iaräaty.      Doch    vergl.    Sm'd.     av- 
(cxt  10  V. 
c  Ludan  Ptsc.  42.     ol    di    xcd    tiqü^   ro  'A- 

rdxHov  TiQo^xi^Sfieyoc  xXifxaxag  aviqnovaiv 
(auf  die  Burg ;  andre  vom  Pelasgikon,  As- 
klepieion,   Areopag,   Talosgrab). 

CIA.  I,   206  Z.  5.   210.     (Schatzurkunde.) 
10       Äväxow  Z.  26. 

CIA.  II,  660.  (Schatzurkunde)  Z.  44:  xüSi 
Ix  tov  'Auaxiov.  679,  10.  Afäxaif  vd^>ini. 
Vgl.  699,   30  (s.   Artem.  Br.) 

CIA.     I,    3    Z.   10.      Opfer.     'A]i'('c[x]oiy 
15       [I]xiQ[o(poQi<Zyoc? 

Avccxtitc  s.  Jt'Kx.  (lo^.  1888  S.  118,  2 
Z.  8. 

CIA.  IV,  2  S.  63  n.  34  (vgl.  CIA.  I,  34). 

Frgm.  a  in  Nordathen  („Gerani"),  b — d  in  der 

20       ,,Stoa    d.    Hadrian"    gef.      Auf    die    Anakes 

bezügliches  Decret ;    vgl.    frgm.    c ,   d    Z.  43- 

a,  b  Z.  4,  8  und   10. 

CIA.  III,  195.  (Altar  von  Dodwell  beim 
,,Gymn.  d.  Ptol."    gesehen):    Ayn&ii  rixn   \ 

25  —ii)ir,QOlV      Au((XOlV       Ti       ^loaXOVQOlV       oÖi 

ßuju6^\  Vgl.  Aelian.  Var.  hist.  IV,  5,  no^xog 
6  Mtvta&tvs  Avcixug  ra  xai  2'(or;,t)«s'  uii'o- 
l^aatv  (die  Diosk.) 

CIA.  III,  290   (Theatersitz).    'It()iu};  Au- 
30       axuii'  xai  ijQwog  'ÜTTireyiov. 
Drusus. 

hoivs     -Jqovoov     vTiuiov :     CIA.   III,    i, 
68  a  fg.   623  fg.    1005   und  sonst. 
Epitegios  Heros,  s.  Dioskuren. 
35  CIA.  III,  290. 

Eponymoi. 

Fans.  I,  5,  I.  (WMTiqio  (über  der  Tholos) 
dt  avdQuivtts  lartjxaaii'  riqwojv  ci(p  toy 
A&r^vaioig  vattQov  tu  oyo/uara  ia)(ov  cd 
cfvlai.  2.  xiöv  di  tTnavvfxiai'  .  .  .  taxi  ulv 
Innoxt^öuiv  .  .  Ai'xio/os  .  .  Aias  6  TtXa- 
^nöpiog  .  .  .  At(og .  .  'E{)tx^^vs  .  .  Aiytvs  .  . 
( >iyf.vs  .  .  Axufxag.  3.  KixovJip  .  .  ITcci'diuJt'. 
5  vaxfQoy  6'(  xal  cctxo  xüiyds  .  .  .  cpvXccs 
i%ovaiv '  Aixd?.ov  .  .  IlxoXt^ulov .  .  .  Adqia- 
t'ov  I,  8,  2.  juixcc  dt  tu;  tlxövtc;  X(x)v  in..' 
Amphiaraos,  Eirene  u.  s.  w. 

Schol.  An'si.   Pac.    II 83.     xonos  'A'&i]yi\aw 


40 


45 


n<cQ(c  TiQvxuyüoy ,    iy    10    iaxt'ixuaiy  ccySqi- 
ayxtg,  ovg  tnoiyvfMovg  xaXovaiy.  50 

Bekker,  Anecd.  I,  449,  14.  Aqxuyixia' 
r^yiuoytg  01  tnüiyvfxoi  xiöy  (pvkwy.  Aqioxo- 
(päyr^s  Friqa  \jo  dt  fÄi&v(i)y  tj/Jti  riQog  xovs 
dQXnyiras. 

Deynosth.    XX,    94.     o     EöXfay    inixuSty     55 
tx&th'fd     xovs     yöfxov;    nqoa&t    xüyy    tn- 
(jjyvuüjy.    Schol.  aydqiävxti  r,ouy  xdjy  r^oioioy 
.  .  .    71  (CQ      ols     6     ßovloutyos     youod^txtty 

TiQotxi&ii ty    i7iiat,uo)    dt     xono} 

tlaxtjxtiaay    axontly    x(ö    ßov'kofxivio.    Vgl.     60 
Andoc.  I,  83.     CIA.  II,  569  Z.  14.    Priester: 
CIA.  II,  339  Z.  4;  431   Z.  43.     III,    105 1. 

Isoer.  XVIII,  61.    iipficpiafcad-e  rj/Lires  axt- 
q:ayix)a(a   xul    TXQoaO-t    rwy   truoyvfuay   dy- 
tmtly.      Isae.   V,   38.     Demosth.   XXI,    103.     65 
XQ^fJ-dTu  xwy  tTKuyv/Licjy. 

Lucian  Ancuharsis  17.  ;^«Azoüi/  uixoy 
{xov  tvtqyixr^v)  uyaaxriaaxt  naqu  xovg 
inioyvfuovs. 

Bekker  Anecd.  gr.    I,    449,   22.     (=  Suid.     70 
«p;jfw»')    ö    uQ/ioy    nccQtc    xovg    tnutyvuovg 
{xa&r^axo). 
Erechtheus  (s.  Eponymoi  u.  B:   Athena 
Poseidon     Erecht  h.     auch     D:     Bild- 
werke). 75 

Homer  IL  B,  547  fg.  ^ijfioy  'Ugt^^rjog 
fAtyuhjoQOi,  6v  TTox"  Ad-tjyt]  \  S^^iipe  z/i6<; 
x^vyäxr^Q  xixt  dt  CtidtoQos  aQovqa)  Od.  >„ 
81.     ^vyt  d    Eqtx^*loi  nvxivoy  dö/xoy. 

Fans.  I,  26,  5.     ftatk&ovai  (in  das  Erech-     80 
theion)    dt    flai   ßwfxol  IToatidwyos,   i(p    ov 
xal   Eot/^tl    &vovaiy  ix    xov  fxayxtvfiaxos 
u.  s.  w.     (Vgl.  z.  d.  Stelle  Jahn-Mich.  Faus. 
descr.  arc.   S.  22  fg.) 

Herodot   V,    82.     oi    dt     {Ad^r^yaloi)     in\     85 
xoiaidt    d(oatiy    i(fuaay    (den    Epidauriern 
Holz    vom    heil.    Ölbaum)    tn     J)    (cndcovai 
ixtos   fxdaxov   xtj   'Aß-rjyair]    xt  xfj  ITohädi 
iQ(c  xcd  xiö  EQtx^ii. 

VIII,    55.     iaxi    ty    xfj    dxQOTiöh    xc(vx>i     90 
'Eot/iHog    xov    yr^ytyio;     '/.tyofiiyov    tlyai 
yr^ös,   u.  s.  w. 

JtXx.  ccQX-  1888  S.  66,  I  Z.  3  und  6 
(vgl.  Poseidon)   1889  S.  12  n.  18  Z.  4. 

CIA.  II,  844   (vgl.   Apollo)    Co/.  II,  Z.  5.     95 
'EQt^^ti  AoyfMS. 


XLVIII 


C.    Heroen,   Heroinen.     (Erichthonios  —   Herakles.) 


Erichthonios. 

Apollodor.    III,     14,   7,    I.      'JiQi/O^ot'toi   .  . 
taffivTog  ty  zw  rtuivti  rrjg  ^AO^r^vüg. 

Clcrn.  Alexandr.    Protr.    III,  45   S.  13.     x'i 
5       Jf   E^iyJ^övio?;   oi:y\  Iv  tm  ftiö  rij^  J7o'/.i- 
<ido;  y.t/.tl&tvTta ;  vgl.  Anwb.  adv.  nat.  VI,  6. 
Eudanemos. 

Arriati.  Aual>.  III,    16,   8.     Die  Bilder  der 
Tyrannenmörder    stehen    tv    Kio((utiX(ii,     1] 
10       (cviutv    t(;   nö'Uv   xatuyriXQv   uü'/.iarrc   rov 
utjqiöov    ov    fAay.()(a'    xiLu  L'vö'c.fiiicJi'  rov 
iSwuov.     öaxig   d'i  fxt/uvr,tcci  raii^  ihtcÄu  tv 
EXivalvi    oid'i    rhu   EvSaptixov    ^wixoy  hil 
zov  Scciidov  oyxfc  (in  Eleusis?).   Vgl.  Hesych. 
15       EvSavt^o;'     uyyiXog    tiuqcc    Ad-rifcdois. 
Dionys.   Halte.   Dinarch.     II. 
Eurygyes,  s.  Androgeos. 
Eurysakes  (vgl.  B:  Hephaisteion). 

Harpocrat.     Ko'/.mv  ix  ag    ( vgl.    Kolonos 
20       Agoraios) ,     o»     toxi     7i?.r,aioy    xi,i    ayoQÜg, 
'ii'0-<(  x6  'I/ffataitiot'  y.a'i   xo    Evnvoic/.tiop 
loxiv. 

Argum.  II.  Sophocl.   Oed.   Col.    S.    16,    10. 
Vgl.     Kolonos    Agoraios :    n^og    xiö    Ei()v- 
25       au/.ilcp. 

Polhix  VII,    132.     Der  Kolonos  tv  (cyooä 
nuod  x6  EvQvaüy.Hov. 

Harpocr.  (Sttid.) .  EvQvaäxnov'  xi- 
utvög  iaxif  EvQvaccxovg  zov  A'iavxog  iy 
30  A^rivuig  ovxuig  ovofjia^ofitvoy  iv  MtUxr]. 
Plut.  Solan  10.  X(cxMxr,a(cv  6  fxtv  {Alug) 
iv  Bquvqwvi  ...  6  öi  (EvQvauxrjg)  iv  Mi- 
Xizrj.  Paus.  I,  35,  2.  K((l  yuii  EvQvauxovs 
ßuifiog  iaziv  iv  A&rivuig. 
35  'Aiyrjv.  VIII,    S.   274  fg.     (Südabhang  der 

Burg.)  Z.  21  fg.  oxr^'Kug  "ki^ivag  dvo  xicl 
azijaici  [xtiv  fxiv  fiiuv  iv  zm?]  Ev^vauxiiio, 
zr,v  öi  iv  T(ö  [ntQißokio  zov':']  vtw  zt,g 
Exi^c'iSog. 
40  Hadrian  (s.  Eponymoi  u.  D:  Bildwerke 
d.  H). 

CIA.  III,  724.    itoivg  y'^tov   A^Qiav^ov  -- 
CIA.    III  ,    253    (Theatersitz),     uoitog   'A- 
doiavov  'EXiv&innog  (vgl.  492). 
45  CIA.    III,    681     {in>tvg)    {^iov    Aöotui'ov 

navt'/.hiviov. 

(H.  i:wxi,Q,   '0'/.i/Li:nog  u.  s.  w.     CI.l.  III, 
465  fg.) 


Harmodios,  s.  Tyrannen  morde  r. 
Hekademos,  s.  Akademos.  50 

Herakles  (vgl.  Theseus  und  Eiirip.  Ihixtil. 
für.    1323  fg.). 

CIA.  I,  4.  (alte  Opfervorschr.)  Z.  19. 
H^uxXfTi  zoÜ7xt!^u\? 

C/-'/.  I,  225,  3  (Schatzurkunde).   \^II^^uy.'f.t'i.     1^5 

CIA.  I,  2  =  CIA.  IV,  I  S.  4  (Skam- 
bonidendecret,  gef.  b.  ,, Theseion").  Col.  A. 
Z.   18.     HQ(cy.'/.]ttoig? 

CIA.  II,  604.  Decret  d.  Cholargeer  oder 
Mesogeer,  gef.  b.  „Theseion"  Z.  8.  Auf-  60 
Stellung:  iv  xiö  Hony.ltui}  x<ö  iv  xvx'Uo  iv 
Xo'/MQyiü)v.  (Vgl.  die  ,,Mesogeerinschriften:" 
602  gef.  b.  Acharn.  Thor,  603  im  nordwestl. 
Theil  von  Athen.) 

CIA.  II,    784  A.   Z.   5.  65 

Hqux'Aiovg    liqofxvriixov\is]    \    Xa^iauvS^og 

jJri[4.oxqixo\v]   I   z/r,[xox'f.r^g    [ ]oi'    A'f.tx)- 

n\jtxrir)-tv]   j   flni&ovxo  ytüoiov  A).(x}7i\ty.i,ai. 

CIA.  II,  1 563  (südl.  d.  Propyläen). 

Ex]Quxoy.).iovg   Af'.xi(c[6i,g]    t'ct'i&r,]xiv   IJq«-     70 
y.hl. 

CIA.  II,  1564  (ovaler  Stein,  bei  Hag. 
Triada  gef.??).     Iwxqüxr^g  II()uy.).i\i. 

CIA.  n,   1565    (Ovaler  Stein.    Südabhang 
der    Burg.      Herakles    m.    Löwenfell,    Altar,     75 
Adoranten,  Opferschwein).     Avaiaxot'czr^  vnio 
zwv    7ic<i6[(u}v]    "^Hoax'/.il    dvid-r^Xi.       1565  b 
(Fragm.  eines  ovalen  Steins).    Sivig  'H()ttx'/.[ti. 

CIA.U,  1555   (Votivplatte,  Südabhang  der 
Burg).    (-Ji[oi'    Mv]r,atazQicxog  .  .  [Hy]id^i,xn'    So 
'i/(j«[zP.4t  [inl  A]vxtaxo[v  uqyovxog. 

CJA.  II,  1665  (Altar;  Südabhang  der 
Burg).     IfQctx'/.iwg'  ^^iiiv  xquc  uovou(f<(?.ic. 

Vgl.   1607. 

CIA.  III,  119.    (Relief.  Herakl.  m.  Löwen-    85 
feil  unter  einem  Baum.)    Z.  3.    aio(fQoviaxi,g 
AO-i;v(ciog    xoig   i(f);ßoig   xov  'Huux).i<(    uno 
zijg  iv  'EXtvatlvi  vtixr,g.    Vgl.  III,  77  Z.  26  fg. 

CIA.  II,  66  (Pittakis :  Unterh.  d.  Theaters). 
[ö   6r,fiog.   —  — j   uQyovzu    xta    itoia  'Jfgtc-     90 
xkiovg  I  inl  Aqtaxtiö'ov  riQ/ovxog  ('cvii^i,y.tv. 

CIA.  II,  986  b.  (Tisch  mit  3  Escharen  ) 
l'iuojvog  Kvif(e(^[>;vaiwg]  ItQtiog  Jforeyj.ioi  g 
X(ci   xoivor  xt-Keamxwv  u.  s.  w. 

CI.L  III,   759.     Priester  des  Herakles  (d.     95 
Kosmet   Hermeias). 


C.    Heroen,  Heroinen.     (Herakles  —  Heros  ucioo;.) 


IL 


Herakles  und  Hermes. 

C/.l.   III,    123  und   1114a    s.   Hermes. 
Herakles,  Zeus  Pandemos(r)u.  Athena, 
s.  Zeus  Pand.    (Vgl.  auch  Zeus  Soter). 
5  Herakles,  die  zwölf  Götter  und  —  — ? 
C/J.  II,   57  Z.  7  fg.     S.  Zwölf  G. 
Herakles  in  der  Akademie. 

Paus.  I,  30,  2    (Altar,  s.  Musen,  Hermes). 
x«i     ivSov     Ad-i\vti.g ,     xov     ök     IIq(c-/.'/.iov>; 
10       t7toir,auv. 

Herakles  Alexikakos,    s.  Herakles    in 

Melite. 
Herakles  am  Arestempel. 

Fatis.  I,   8,    4.     rrtqi    dt    lor    vuov    (des 
1 5       Ares)  kazüaiv  'HQ(cxXf;s  xal  'AnoX'/.ioi'. 
Herakles  in  Gruppen,  s.   D. 
Herakles  in  Melite. 

Sc/ioi.    Aristoph   Ran.    501.     oi'Z    Mt'Klxr^g 

ficcartyiag']  «>Tt  rov,  6  ix  Mi?.it>;^  'UQctx^rjg. 

20       iV  yf(Q  MtAirt]  dti/u(o   r/;f  'ArTixrj^   i/uv)^S-r} 

'Ho((X?.ili    TU    fxixQfc    fAvaT>,nttc.       iazi    äi 

ixil   X((l    ifQoy   'H()(cx'/.iov;.    —   —    inicpu- 

viaiccTor  Isqov  'IlQcix).iovs  cc?.i^ixcexov 

t6    de    Tov  'Hqux'/.iovg    (cyn'/.^a    'ioyov  Ays 
25       '/.(idov    TOV    ^Aqytiov    —  —    17     öh    'Idqvoig 
iyifSTo  xaxu  xov  ixiyuv  Xoiuov.    (Vgl.  Tzetz. 
Chil.  VIII,  325). 

Hesych.    ix  MsXixrjs  fxtcax lyitcg'  — 
xu'/.tlxui   (ff   o    iv   MeXixrj  'HquxXr^s   «Asft- 

30        X«ZOs". 

Hesych.  MriXuiv  HQaxjirj :;'  ovofxcc- 
ad-iivcd  cprcai  xov  O-bov  ovxcos'  dicc  x6  fj.t] 
liotla  d-v€iv  ccvxM  roi's"  Mt'/.ixtli  uk'Ka  xov 
xuQTiov  XU  f^rjXa.  Vgl.  Zenob.  V,  22.  ^y]kov 
35  Houx'Kr^g.  (Apollodor)  oxi  d-v£xc(t  'Ai9^rivt;aiv 
"^Hoccxltl  cc'/.s'Sixcr/.o)  i&tc'c^ovacc  xig  &vai(c  n.s.ff. 
Herakles  im  Kynosarges.  (Vgl.  G:  Gym- 
nasion  Kynosarges). 

Paus.  I,  19,  3  (nach  Erwähnung  der 
40  Aphrodite  in  den  Gärten),  tazi  de  PIqaxXiovs 
ItQov  xa'/.ovfxivov  Kvvoauqytg'  .  .  .  ßutfjiol 
di  ilaiv  'JlQaxXiovf  xs  xal  "Ußr^s  .  .  .  'AXx- 
jurivr^S  xt  ßiofxoi  xccl  Io'Akov  mnoiTjxai. 
Vergl.  Harpocr.  iv  -Jiofxtloi';  'Hod- 
45       x'/.tiov. 

Schol.  Aristoph.  Ran.  651.    xav  -tioutioii\ 
.  .  0.710   .Jiofxov    iQiüfiivov   xov   Hqux'/.iov;' 
taxc  dk  'HoccxXtiov  avxod-i. 
Curtius,  Topographie. 


Athen.   XIV,     614    D.     iv    xo)    ^lofiiwv 
'HqccxXiicj).  Vgl.  Steph.  Byz.  Kvvoaa^ytg.     50 

Athen.  VI,  234  E.  iv  Kvvoaü^yu  [liv 
ovv  iv  xiä  'ÜQaxXtUp  axi,'/.ri  xig  iaxiv,  iv  i} 
x})t',(pia/Li(c  fxiv  'A'/.xtßi(cdov  .  .  'Ktytxui  J"  iv 
avx<ä  .  .  .  „XU  d\  im^r^via  d-vixu)  6  ttotv^ 
fxtxu  xdjv  nccQceaixuiv ,  01  de  Tiaodaixoi  55 
iaxoiv  ix  xwv  vöd-wv  xal  xiov  xovxtüv 
naldcjv  xard  xc  rräxQia.  Vgl.  Demosth. 
XXIII,   213. 

Herod.  VI,  116.  ^Ab-r^vuloi  .  .  iaxoaxo- 
Tiedevaavxo  dniyuivoi  ii  HQux'/.tiov  xov  60 
iv  MuQaS-MVi  iv  ccX.'Aip  ''H(}ax?.ti(p  xio  iv 
Kvvooaqyti.  ol  di  ßaQßciQoi  xfjOi  v',val 
vniQuiwor^d^ivxe^  <PaXt,Qov  .  .  inio  xovxov 
dvaxioxtvaavxt;  xd;  via;  dna7i).sov. 

Vit.   X  or.  838  B.     ixd(fr^   dt  (^laoxqdxr^g)     65 
litxd  Gvyytvtiag  nkr^o'iov  Kvvoadoyovg  inl 
xov  X6(pov  iv  dqiaxtQ^. 

Livius  XXXI,  24.    Philippus  —  —  castra 
ad    Cynosarges    — ■    templum    Herculis    gym- 
nasiumque ,     et     lucus     erat     circumjectus    —     70 
posuit. 

CIA.    I,  66    (Akrop.)    Z.  4.     Hod'y.Xtiov. 
Z.  5.  rw  ^Hqux\}.ti(ä\.    Z.  14.    Kvvolaaqy  .  .  . 

CIA.  I,  201,  214,  273d.  e.  f    ix  Kvvoa- 
aQyovt^.  75 

Herakles  Menytes. 

Hesych.   M r^  v  v x r,  i '  HoaxXi,;  iv  'Ad-r-vaig. 

Vit.  Sophocl.  12.  Geschichte  von  dem 
Traum  des  Sophokles,  in  welchem  ihm 
Herakles  einen  Diebstahl  offenbarte:  Xaiiuiv  80 
ovv  xo  xdXavxQV  (den  Preis  für  die  Ent- 
deckung) hoov  Idovaaxo  Mtjvvxov  'Hga- 
xX.iovg. 
Heroen. 

CIA.   IV,    I   n.  3  A    Z.  8.     t(Ö  'Hqm.     C.     85 
Z.   I.    "HqUpv]     Z.  6.    "Hoipv  iuntdup. 

CIA.  I,  4  (Opferinschrift).    Z.  12:   Hqmvij 
i/x7j\tdup. 

CIA.  II,    1547   (Südabhang  der  Burg).  — • 
—  "Hqm  tvS[dutvog  flvid^r,xt]v  dnafi/^v  —     90 
(Vgl.  II,   1529,    1573,   1619.) 

CIA.  n,  586.    (Kollyteerdecret ;   zu  opfern) 
Z.   7  :  xal  ToTs"  'Igwaiv. 
Heros  Epitegios. 

CIA.  III,   290,    s.   Dioskuren.  95 

Heros  i<cx 06 g. 

d 


C.    Heroen,  Heroinen.     (Heros  UfcQÜyvi,   —  Kalos.) 


Demosth.  XIX,  249.  SiSüav.uiv  d'  0  narriq 
(des  Aischines)  Yqü/xfxuta  .  .  tiqo;  Tvi  tov 
"H^ia  TOV  icuqov. 

Schol.  f^()wos-]   ovxiag  ixcO^lro  /;(>wf  haoog 
5       TIS  TKcqn    xols  'Äd-r,v((ioig ,    ixh.if-i;  d'i   >,Qu>g 
<fu(  To  /LiiyBd-og  rov  aajucuog.     ro  ui  xvoioy 
ovofxu  uvxov  'AQiaTo/uci/oi. 

Apollon.  de  Aeschin.  orat.  p.  401,  21. 
(p.  13  R.)  Aiaxiyr,<;  .  .  viog  'ÄTQour;Tov,  .  . 
10  yfyoyit'fci  öi  ('ATnour^roi')  t6  v.ax  (iQyug 
Sov'Kov  x«J  nidfCb  ixoi'tcc  tfidüay-tii'  y(>«,u- 
/Ltuxa  TiQog  xcö  ^r^atiM  y.ui  xm  xov  Ihxqov 
riQ(ö(p. 

Hesych.  iaxQo  g'  r^Qujg  'Ad-t'ivtjaiv  aQ/alos. 

15  [Bekker,  Aftecd,  J,  S.  262,  16.    /fows" /«rooi"" 

6    Aqiaiö [Äa)^og ,     og    ixr'ctpr]    tv    MuQud-öJvi 

nuQu  x6   -liovvoiov    xui    xiuäxea    vno  xujy 

ly^wQtojv.] 

CIA.  II,  403,  404  (Südende  der  Athena- 
20      strafse,    gegenüber  dem  sog.  Boreasbrunnen). 
Über  Verwendung  der  rvnoi  im  Heiligthum 
des  "IIqms  iuxQog  tv  üaxti. 

[Eivogiaxqög,  vgl.  Toxaris). 
Heros   TTu  qnyvri  — 
25  CIA.    I,    4.     Z.   20    vgl.    II.      >,'ow    IluQ- 

«yt't,   —  — 
Herse,  s.  Aglauros,  Pandrosos. 
Hesychos. 

Si/ioL   Soph.    Ocd.    Col.  489.      oh   (7/fft'/oi; 
30       i^pwof)    ro    «per    iaxi    tkcqu  x6   KvAututiov 
[s.    dieses   unten]    ixxog   xwv    tvvia    nvXiäv 
(Widderopfer    an    H. ,    ehe    man    den  Eume- 
niden   opferte). 
Hippolytos. 
35  Paus.  I,   22,   I.    y.ixMOxta  6t    tiqo   uvxov 

(dem  Tempel  der  Themis)  /jviifu«  InnoXvxta. 
CIA.  I,  212  (Schatzurkunde.)    [Acpood^ix^g 
t[m   In]7io'/.ix(i). 
■  Hippothoon,  s.  Eponymoi. 
40  CIA.    II,    567  b,    Z.   26    (Südabhang    der 

Burg).  T/ji'  /u'tt'  aTi,a«i  {axt]).r,v)  iv  xm 
Aax'/.r^Txuiii)  xr^y  dt  ii'  xtä  Innol^ioyxui). 
Vgl.  Paus.  I,  38,  4.  Hesych.  Phot.  'Inno- 
()■  010%'x  tio  y. 
45  Hyakinthos.  (?)  '£cpr^fx.  üqx-  'S84,  S.  170 
Z.  52.  l'rcxh'O-ioy. 
Hypodektes. 

C/A.     II,     1061     (Orgeoneninschrifl ,     im 


Nordwesten  der  Stadt  gefunden).  Z.  2.  01 
ooytüjytg  t[ilax}o)auy  .  .  .  xov  Vnoäixxov.  50 
Z.  4.  —  Tno&ixxov  iigiö.  Z.  21  fg.  xcc't 
axt,aca  {xtiv  axr//.r,y)  tv  xcö  uqm  nngcc  x6 
€(yr<XjU((  xov  itQov.  xov  '  Vnodixxtjv  —  — 
Ilisos,  s.  A:  Fluss  Ilisos. 
Immarados.  55 

Clem.   Alex.    Protr.    III,    45    (S.  13  Sylb.), 
s.  B  :  Eleusinion  (Demeter  Eleusinia).    Immar. 
im  Eleus.  bestattet. 
Ic,  s.  D. 

lolaos.  60 

Paus.  I,  19,  3  (Altar  im  Kynosarges,  s. 
Herakl.  im  Kyn.). 

CIA.  I,   210  Schatzurkunde.     '/oP.[fw. 
Ion. 

CIA.  I,   210  Z.  8.    Schatzurkunde.  'Iwvog    65 
ix    W.tiG  .  .  tioiv.  ? 
Julia. 

CIA.  III,  317  s.  Hestia. 
CIA.  HI,  461     (Basis,    beim    „Marktthor" 
gef.).     'lovUfiv    O^täv    Ztßaaxriv    UqövoKcv     70 
u.   s.  w.   (vgl.  460    Itiaaxf]   '  Yyti((). 
Julius. 

CIA.  III,  612  Z.  3  fg.     ItQta  d-[tov'I\ov).iov 
x«'t   itntu    'f^tov   K'aiauoog  —t.ici](SXOv? 
Kalamites.  75 

Demosth.  XVIII,  129. r^  wg  ij  fxiixr^q 

(d.  Aischines)  Tots'  f^t&rjfisQivolg  yäfioig  iv  x<ä 
x'/.fiauo  xiö  TiQog  r<w  KaXn/nixrj  r,Qw  ^Qujf^ivtj 
.  .  fSid-Qfipi  at.  Vgl.  Apollon.  Vit.  Aeschin. 
401,  26.  80 

Hesych.   KtcXccfxixtjg'   xo)  At;vc((ip  n'f.r^- 
alov.     Vgl.  ßtdl.  de  Corr.  hell.   1877  S.  142. 
Kalos. 

Paus.  I,   21,  4.    'lövxwv  (fi'AO-rjyt;acv  iig 
xi]y   cixQonohv  fino   xov  d^tdxQov   zi&nnxcti     85 
Koikbjg. 

Lucian  Pisc.  42.  ivioi  6i  xtä  xuz«  xöv 
xov  Kd'/.ix)  x('i(pov  rcyiqnovaiy  (auf  die  Burg), 
andre  vom  Pelasgikon,  Asklepieion,  Areopag, 
Anakeion.  90 

Schol.  I,  368,  14.  6  [xiv  K«).ü)g  i;Qiog 
nn'Actiog  tv  xfj  ((xqonö).ti  xt&ctjufitvog. 

Phot.     Ui Q^ixog    It  Qov    TiHQn    xfi    «- 
XQoTiö'/.ii  ■    KvTi (().(( ju  10  y((Q  iyivovTO  nntiftg 
Jf(iiS(().og   XHi    //tqöiS,    »i'f    vlog  KüXwg,    (j)    95 
<fihoyr,<i(cg   6    J(ti6(c).og    xi,g  ri}(v>,g  tqqnl'tv 


C.    Heroen,   Heroinen.     (Kekrops  —  Leos.) 


LI 


((VTov  x«r«  Tils  axQono'kdos,  Icp   m  i;  UiqSt,^ 

iti/utjaKv.    (Vgl.  Si/iW.  s.  v. ;  Apostol.  XV,  96. 
Athen.  IX,  388  B.). 
5  Kekrops,  vgl.  E  p  o  n  y  m  o  i. 

Im  Erechtheion,  s.  Zeus  Hypatos. 
dem.  Alex.  Protr.  III,  45  S.  13.  ^A9^i]vi]<5i 
dt  iv  r/7  «x()o7r<)Aft  KixQonos  {räcpos  lariv); 
vgl.  Arnob.  adv.  nat.  VI,  6.  Theodoret. 
10  Graec.  affed.  cur.  VIII,  30  S.  115.  x««  yuq 
A&t]yrjaiy ,  w?  'Avxio^og  Iv  rfj  frärrj  yt- 
yQfccpir  larooic^ ,  «Voi  yt  kv  rrj  uxqonoXn 
KixQonöi  lari  xacpog  naqa  x^v  IJohov^^oy 

«i'XriV. 

15  CIA.  I,  322,    I,  Z.  9.     t;uifqyc('    im   xfj 

yioi'ta  Tri  nqog  xov  KtXQoniov.     Z.  58,  62, 
iv    Xjj    nQoaxc'caii    xfj    rr^osr    xcö    Kty.qonUo. 
Z.  83.    471«    rjj    7T^.   ■/..  X.  A.  —  —  inl  x(äv 
xoniDV. 
20  CIA.  I,  324  a.  Col.  11,  Z.  24.   K]tXQ07iiov. 

Z.   25.     K^tXqOTllXft  ..... 

Jtlx.  <(QX-   1889  S.  10  fg.  no.  3.    (Akro- 
poHs.      Ehrendecrete    für    die    Epheben     der 
Kekropis.)     Aufstellung:    Z.   35.    tV    xm  xov 
25       KixQOTiog  <i[ow. 

C/^.  III,  1276,  Z.  8.    it[q\hvg  KixQo[n]og, 
\lQiaxii)t'  l(oaiaxQ<'cxov  Ad^fioi'ivs. 
Keramos. 

Paus.  I,  3,  I.  s.  E:  Agora  im  Kerameikos. 
30  Harpocrat.    KtQccfiti^.    Phot.  Suid.    Ke - 

Q  (c  LI  i  g. 
Klymens,  s.  P  e  r  s  e  u  s. 
Kodros. 

Paus.  I,    19,5   (vorher  Altar  der  Ilisischen 

35       Musen),     ötixi'vxui    dh   X(d    'ivd-a    Iltkonov- 

v>;aioi  KöSqov   xov  MtXäv&ov  ßccaiXivovxu 

'Ad-tjVKiioy  xitii'ovai    (sodann    Ilisosübergang 

nach  Agrai). 

Lycurg  c.  leocr.  86.    cftcai  .  .  xov  Ködoov 

40       .   .    xctxa     xas    nvlccg    vnodiivxu     cfQvyav« 

av?.).iy(iv  ttqo   xr,;  noXfwg  u.  s.  w. ;  hier  sei 

er  getödtet  worden.     Vgl.  Bekker  Anecd.  gr. 

I,    192,    32.      TT^O    XOV    XHXovg. 

CIA.  III,  943    (Porosblock,    gef.  b.  Lysi- 

45       kratesdenkmal ).        Ko&qov     xovxo     niarjf^cc 

Mt?uf(Vx^ii&((o    [((vccxxos],    I    Silvt ,    x6    xal 

f^tycHr^v  Aai&a  xii/taccx[o].   j   acö/ua  cf'   in' 


dxQonoXt;i    cfSQCJv    xccq^vatv    [!45->2»'*cur]    | 
Xaös,  is  u&ccvc'cxov?  S6\ß^ccv  atiqfcfAt\yos\. 

(Heiligthum    des  Kodros,    des  Neleus     50 
und  der  Basile.) 

CIA.  IV,  2,  53  a.  (Decret  v.  J.  418  v.  Chr. 
in  der  Südstadt  gefunden).  Z.  4.  14.  30:  x6 
IfQov  xov  Ko&Qov  xca  xov  Nt;).iiüg  xul  x>,i 
Baaih}g.  Z.  12.  29.  32:  x6  xiutvog  xoi  55 
NriXiu)s  xtci  xt,s  Buaih;^.  Z.  27 :  x6  Nr- 
Xeiov.  [Vgl.  Plaio  Charmid.  a.  Anf.  xct- 
avxiXQv  xov  xrj;  BfcaiXtjs  ItQov.  S.  G: 
Palaistra  des  Taureas.]  Z.  35.  (Bezug  des 
Regenwassers  für  das  Heiligthum):  onoaov  60 
ivxog  OH  xov  Aiovvaiov  xal  xwv  nv'/MV 
s.  F:  Thore,  a.  E. 

KollytOS,  Vater  des  Diomos,  s.  E :  D  i  o  m  e  i  a 
a.  E. 

Kolonos.  65 

Soph.  Oed.  Col.  59  fg.  xov  tnnoxr^v  Ko- 
hovov  —  —   uQ^Kjyov  des  Demos  K.  (s.  E.) 

Kyamites. 

(An  der  heil.  Strafse) ;  Paus.  I,  37,  4. 
Vit.   X  or.   837   D.  70 

Kychreus. 

Plut.  Thes.  10.  xai  Kv^^ia  xifxug  &tuiv 
i/siv  'A&>'^v);ai  xov  la'Aafxiviov. 

Kyloneion. 

Schal.  Soph.  Oed.  Col.  489.  ov  (Hav^ov  75 
TiQiaos)  x6  IsqÖv  iaxi  nci^a  x6  KvXoivfiov 
[0.  Müller  st.  Kvötäviov,  Kifiwviov^  ixxog 
xöiv  ivvia  nvXüiv.  Vgl.  über  den  Tod  der 
Anhänger  des  Kylon :  Thucyd.  I,  126.  Paus. 
Vn,  25,  2.  3.  Herod.  V,  71.  Plut.  So  Ion  80 
12.      Schol.  Aristoph.  Eqtiit.  445. 

Lakios. 

Paus.    I,    37,    2.     TXQoi'/.&ovai    Si    o'/.r/ov 
(a.  d.   heiligen  Strafse,   s.  Gräber  d.  Kephiso- 
doros,     Heliodoros,     Themistokles)     Aaxlov     85 
xi^tvog  iaxtv  tjQCJog,  xal  diifxog  ov  Aaxiüd'ccg 
ovofxcc^ovaiv  ano  xovxov. 

Leokorion,  s.  E:  Agora. 

Lamia,  Leaina,  s.  D.  Adeimantos. 

Leos,  s.  Eponymoi.  90 

CIA.  IV,  I  S.  4  no.  2  ( Skamboniden- 
inschrift,  beim  „Theseion"  gef.).  C.  Z.  4.  5. 
XM  Aiw[t  ßovv  xi]Xtiov.  Vgl.  CIA.  II, 
864  Z.  I. 

d* 


LH 


C.    Heroen,  Heroinen.      (Livia   —  Fandrosos.) 


liivia. 

CIA.  III,   316,  s.  Hestia. 
Lykos,  s.  G:  Gerichtshöfe. 
Machaon  und  Podaleirios. 
5  CIA.  II,  1447   (Asklepieion).   III,  171b.  c. 

Melanippos. 

Harpocr.     MtXuv Inntiov    Av/.o vQyos^ 
If  T(ö  -/.ata  AvAOffqovog'    Mtlav'mnov  tov 

10        TQcyMdoviAtuoi;.     K?.i!(ft;uos  d"  tf   nfjwrtj 
Arx^i&o;  tv  Mt'/.iTt]  (u'io   tivai  ).iyti. 

Melite,  s.  E :  Demos  M. 

Metichos,  s.  G:  Gerichtshöfe. 

Molpadia,  s.  Amazonen. 
15  Myrraex,  s.  E:  Demos  Skambonidai. 

Narkissos,  s.  S  ige  los. 

Neleus,  s.  Kodros. 

Nero. 

CIA.    III,    1085     Z.    3  fg.     UQ'/UQtMS  Ni(iCO- 

20       »'of    K/.uväiov    Ku'iGi'.nos    riQijut'ixov     xcd 
Aios  'E).tv(i^tqiov  ix  xmv  ' E'K'Ky]VMV. 
Nisos. 

Paus.    I,    19,    4.     ton    äi    omaü^ti'    zov 
Äixtiov  Nlaov  fiytjjuce,  oy  (hio&ai'oftfc  vno 
25        Mino     ßaai'/.tvovxa     Miyä^wf    xoi-daavxts 
A(h,i'((lo(,  Tccvitj  {hunrovaiy. 
Oidipus. 

Faus.    I,  28,   7.     'iari    d't    xui    Iptos   tov 
mqi-iö'lov    (der  Erinyen)    uyri/Li(c   OlöinoSos. 
30       7io).i:i()ayixovwv    6i    iiQtaxoy    tu    ootÜ    tx 
Or^ßüjy  xofxiaO^ivxu. 

Valcr.    Max.    V,     3,    ext.     3.       Oedipodis 
ossa  —  —  inter  ipsum  Arium  pagum  —  et 
—  Minervae  arcem  honore  arae  decorata  — 
35       —   colis  (Athen.). 

Paus.  I,  30,  4  (s.  Kolonos  Hipp.,  Sophocl. 
Oed.    Col.)    Altar    des    Poseid.,    der    Athena, 
Hera,  des  Peirithoos,  des  Theseus,   Oidino&ös 
Tt  X(U  ^ASqÜotov. 
40  Oineus,  s.  Eponymoi. 

Vgl.    die    Bleimarke     Bull,    de    corr.    hell. 
1884  Tf.  I,    19. 
Oxythemis,  s.  D:  Adeimantos. 
Fandion ,    s.     Eponymoi,     auch    .bistoph. 
45       Fax  II 83  und  Schol. 

Paus.  I,    5,    4.      riavöiovi    St    x«t    äX'/i.os 
uyö'oKcs  luTiv  iy  uxQorjo'/.ti   '^irti;  äSios. 
CIA.   II,   553    (östl.  Burgmauer.     Inschrift 


der  Pandionis).  Z.  8.  fcyayqäxUut,  St  xoSt 
x6  ifjijCfiafxa  ti'  <Tr>jXi;  '/.ifhii't]  tu  n[f(i']Sioi'os  50 
Tovs  tniut'Arjüg.  Vgl.  556,  Z.  8 fg.  (Akro- 
polis.)  558,  559  (von  der  Burg,  ebenda  auf- 
zustellen). 554b.  1x79.  (Priester  des  Pandion). 
Pandrosos  (vgl.  Aglauros.) 

Patts.  I,  27,  2  (vorher  vom  Ölbaum),  xiö  55 
vaM  St  T^s  A&i;}'üg  UavSqöaov  vaos  avv- 
fX'S  f*^^*  5^"'  ^f^^'  nüi'Sqoaog  i?  xriv  mcoa- 
X(cx((d->]X>;y  uva'iTiog  xwi'  dSt'krpwy  fiot-t,. 
(Vgl.  die  ausführlichere  Geschichte  Paus.  I, 
18,  2;  anders  Sckol.  Demosth.  XIX,  303,  60 
S.  438,   I7-) 

Dionys.  Hai.  de  Din.  1 3  (Philochoros),  s. 
Zeus  Herkeios  (Altar  unter  dem  Ölbaum  im 
Pandroseion). 

Apollodor   III,    14,    I,    2.     'Ad->ii'((  —  —     65 
fcpvxtvatv  iXcäui',  jj  i'vy  iy  x(ö  ITaySQoatho 
StixyvTta. 

CIA.  I,  322  I.  Z.  44  fg.  xiöy  xiörioy 
x(öv  inl  xov  Toi^ov  tov  nQo;  xov  Huv- 
Sqoatiov.     Vgl.  II,  Z.  63,  69.  70 

CIA.  IV,  2  n.  321,  III,  Z.  32.  x(i  utx«- 
xi6yi(c  xixxuou  oyxa  xa  nqog  xov  IJuv- 
Sqoatiov. 

CIA.  11,  829,  Z.  II.  xaxH  x6  TIuv- 
S{t6atio\y\  75 

AtU.  aqx.  1888,  S.  87  fg.  I,  B  Z.  27 
und  41.     o   nqoi    xov    narSqootiov    ccitxog. 

Harpocr.     ini ßoiov.    AvxovQyos  iy  xü 
TTtQi  r^iT  itQtircs.    (t>iX6)ro()os  Ss  iy  ß'  (ft;a'ty 
ovxMs'    iuv    Si    xis    xfi    'A&r,y^    &vrj    ßoir,     80 
ciyrcyxfdoy    toxi   xcd    Ttj    HaySqoaM    rf^vtty 
oir  X((l  ixfc'AtlTo  t6  O-vua  inlßoioy. 

Paus.  IX,  35,  2.  xfi  St  txiQ{(  Ttüy  i.'pwj' 
yiuovaiy  ofAov  xi]  TTuySooaM  xiuks  ot 
Ab^r,y(doi,   OfüXüi  xt]y  O-toy  oyofxäCot'xts.         85 

CIA.  11,481,  58.  i&vaay  Se  (dicEpheben) 
[z«]t  T«  i^ixrjt'iQia  iy  axqonö).n.  Ttj  xt 
AS-t})'^  xjj  Uo'äkcSi  Xfd  xtj  KovQ[oxi>6](fo) 
x(d  XI]   UccySQolaui]. 

CIA.W,  1383.  (Basis  v.d.  Burg):  [A»r^j'ii.     90 
x(d    [n((\vSq6a(it    u.  s.  w. ;     vgl.    II,    11 60. 
Priesterin. 

CIA.  III,  887.     [Ai]wy  ?  AtiorlSot 

[x(d   i;  yvyt; ] xkvyfexiQtt   Navai- 

axQt(xt;y   i[Q()i;(poQti<jnaay   \f5-»,»'^<]    ITo'/.idSi 
x(d   f/(tySi>öa[(o  <u'i{hi,xay  u.  s.  w. 


C.    Heroen,  Heroinen.      (Panops  —  Soteres.) 


LIII 


Panops,  s.   A:   Panopsbrunnen. 
Peirithoos,  (vgl.  Theseus  a.  Ende). 

Paus.  I,  30,  4  (s.  E:  Kolonos).    Altar  d. 
Poseidon    Hippios    und    der    Athena    Hippia, 
5       t,Qipoy  ife  UtiQid^ov  X(ci  &r,aiu)s.    Vgl.  Paus. 
I,  '18,  4. 
Perdix,  s.  oben  Kalos. 
Perseus. 

Paus.    II,    18,    1.     y.fd    naq     Ä!hr,i'ctioi; 
10       ntQai(x)s   Ttutvoi  xai  AtXTvos  xrd  K).vuivt}g 
iioali  owtt;ou)i'  y.ctXoiuiuwu   IltQaiiog. 
Phorbas    (Phorbanteion). 

Andocid.  I,  62.     rov  JiQuijy  xov  TidQa   ro 
'I^oo.i«VTtJor     (s.    B.    Hermen:     Ai'äoy.'iöov 
15       'Equi,g). 

Ilarpocrat.  (P oq ß arr  tlo  v'  l'rTtQi&i,s 
Iv  TM  xarn  UctrQox'/.iovg'  ori  ro  Ä&r,vtiaiv 
'PoQßufTtlop  wyofxäo&r]  rlno  <PÖQß<ti'TOi,  ßcc- 
Gi'Atvacci'xoi  Kovqrjüiv  xcu  in  ^EQt^&ioig 
20  ici'(cioi9^ii'To^'  (fidt;'/.ajxsy  "Av&QMy  iv  oy&ot] 
riöv  Evyyn'iiwV  r^v  dl  noanSiöyog  viog  0 
(pooßfcg,  xc(&cc  (priatf  EXlf'ci'ixog    Iv  tiqioto) 

Bekker,  Anecd.  S.  314,   11.     ipoqßuvxtlov : 
25       i\^üov  '^o^ßuvxog,    og   i]V   rjulo/os  &r]ai(og. 
Phosphoroi. 

z.  B.    C/A.    III,    10.    1041.    1042.    1048. 
tsQiiw    0wacpÖQit)y    xcd    Im    ^xidäos     (vgl. 
Hermes  VI,  S.  18  fg.). 
30  Phytalos. 

Paus.  I,  37,  2.  iv  xovxio  xiö  ;jfw^<'(ü  (an 
der  heiligen  Strafse;  s.  Heiligth.  der  Demeter 
und  Kora)    <Pvxa'koi'   cpccaip   or/.io    A>,ut;xQcc 

diSaad^cci fja^xvoel   di    f^oi  xio  ?.6ycp 

35       To  iniyqafXfxa   x6    Ini   xiö  fJ^vxa'Aov  xcitpco' 
ti'd-a{f   (ct'ceS   tiQio;  <PvxccX6g  noxi.   dicrcxo 

A>;/LirjQccy ,    oxt    riQÜixoy  oTnaqccg  xaqnoi' 

40       »,»'  liqtcv  avxt;y  d-vr,x(öv   yivos   l^ovofxci^ti' 
fS  ov  &>;  xiufcg  <PvxaXov  yivog  'daxti'  aytjQioi. 
Podaleirios,  s.  oben  Machaon. 
Prometheus. 

Paus.    I,    30,    2.     fV  'AxuSt]fxicf    di  iaxi 

45       nQofxr^d-iws  ßia/xog,  xcd  d^iovaiv  an    avxoi 

noog   xr]v   nö'/.iv    s^oyxsg    xcaofxivag    ).afx- 

nuäici.     (Vgl.    Kerameikos :    Schal.    Aristoph. 

Ran.    131.) 


Sophod.   Oed.   Col.    54%-    X'^Q°i  <"**'  'V°*" 
näg   o(J"    tax    (der  Kolonos    Hippios) '    t/ei     50 
(Te  rit^  !   at{xv6g   IToaiidwi''    h'    J"'    0    rno- 
(poqog  d-fog      Tixuy  TlQouijd-ivg.     Schal.   57. 
Tixav  nQojUTjd^tig]  nsQi  xov  xof  Ugofit^O^ia 
neQi    xr,i'    AxaJi'ijuiucy    xcd    xov    KoXwyoy 
idQvad-cd    AnoXXöifiDQos     y^cicpei     ovxio    — -     55 
—    —    „avyxifxäxeti    dt    xai    iv   Axc(dr;utc^ 
r^j     A&Tivcc     xad^dntQ     6     Hcpuiaxos,     xcd 
taxtv  c(vxo)  nccXuiov  ^dgvfxa  xcd  iv   xw  xe- 
/biivii    xt;g    5-fot;  ■     dtixi'vxai    dt    xcd    ßc'caig 
ao^cda    xccxcc    xkv    t'iaodov ,    iv    t)    xov   xt    60 
Uoo/ur^&iwg  iaxl  xvnog  xai   xov   Hcpaiaxov. 
ntnoirjcci    dt,    tog  xcd  Avaiuce/ldt;g  cftialv, 
o  fjiv  UQour^d-fvg  nQüixog  xcd  ngtcsßvxtQog 
tv    diSuc    axi^nxQov   t^iov'    o    dt  "Hcfcciaxo; 
viog    xcd    dtvxtQog."      xcd    ßwfiog    u^cpolv    65 
xoivög  iativ  iv  xf,    ßücsti   anoxtxvnwfxivog. 
Sebaste.     S.   oben :    Julia    (Seb.    Pronaia   und 
Seb.  Hygieia). 

Sebastoi,  Sebastos. 

CIA.  III,   654.    [üvi9^r,x]ccv  i[»']  rw  [j'«oj     70 
x]mv  Hißaaxüjv.    (?) 

6  cio/ifQtig  XMV  —fßccaxwv.  CIA.  III, 
12  Z.  43.  45;  57;  389.  668  fg. 

0  aQ^iiQivg  xov  o'ixov  xwv  —tßctaxiöv  dcc'c 
ßiov.      CIA.  III,    1085  Z.  5.  75 

CIA.  III,  252  (Theatersitz),  itotiog  /.cd 
aQ^^itQtwg  —tßaaxov  Kcdaccoog. 

ItQivg  d^fov  KcdaaQog  —tßccaxov.  CIA. 
III,   612   s.   Julius. 

Vgl.    CIA.  III,  63.   334:  B.  Roma.  80 

Sigelos. 

Aldphr.  III,  58,  3  (vgl.  Eustath.  Od.  1967, 
36;  Strab.  IX,  404,  i.  d.  Oropia). 
Skiros,  s.   E:  Skironplatz. 
Sophokles,  s.  Dexion.  *5 

Soteres. 

Diod.  XX,  46.  Ol  ^Ad-rjvaloi  .  .  .  iüiir 
cpiaccvxo  ^ovoäg  (aIv  tixövag  icp  ciof^ccxog 
axr^aca  xov  xt  Avxiyovov  xcd  ^tijutjxQiov 
n'/ir^aiov  Aquodiov  xcd  Aoiaxoyiixovog  xcd  90 
ßio^uov  idQvaccuivovg  nQoac<yoqtvac(i  Eoi- 
TtjQcav.     Vgl.   CIA.  II,   1400. 

Plzel.  Demetr.  12.  ntoi  dt  xovg  ßtDfJovg 
ixtlvcav  ii:>]vd-i]<stv  1)  ytj  xvxXco  no'kv  xco- 
vtiov.  95 


UV 


C.    Heroen,  Heroinen.     (Stephanephoros  —  Theseus.) 


Plut.  Demetr.   lo.    xov  xönov,  onov  ngüi- 
rov  cmißri  rov  uQfxaroi,  xrc&itQiößayrts  xcd 
■iiouov    iTiid-ivxii    ^r^jiirjTQiov    Kuzutßütov 
nooat;y6(}tva(ci'. 
5  C/J.  II,  300.    (Akrop.)    Z.  38  fg.     tixoiuc 

yak/.r^v  iv  «yo^[^<  nlriv  naq  ^Aq(x6^6iov  xccl 
A^iaToytitlova  x«l  xovs  —oiZ^iiQug. 

CIA.  II,  616.     Vgl.  Zeus  Soter,   Hera- 
kles und  die  Soteres. 
10  Priester    der    Soteren:     vgl.    Hermes,     V, 

S.   339  fg- 
Stephanephoros. 

Harpocrat.    1  t  i  cpar  >,  q:  6  Q  og'  AuxKpwv 

tV  Xlö  TTQOg  XlXOx'/.ifC  •   lxt(f(CVl,CfÖQOV  i;Q(öoi', 

15  (US-  toixtv,  >]y  it'  rcüs  Aif^r^rccn'  ta;  &'  av 
6  Sxsq:(ci'r,(f6Q0i  tjzoi  xdöu 'HQax?.iovs  vtiwv 
(l^  —  —  —  ov  fjivtifxovtvti  'EXhivixos  iv 
SixäxM    <PoQ<aviSos,    f]  fitjnoxe  xov   Axxixov 

\       (      ~  T  r  /.  c 

Sxicf((vr;(foQov    xo    r^Qcoov    >,i',    ov    rjunv    0 
20       (ivTos  'E'/.).nvixos    iv   ätvriQ(}  Ax&idoi    f^i- 
fiyrjXai. 

Hesych.    axtcprci'ocpoQioi'Xfi'  an   oixov 

XIVOS    Xu'A-OVflivOV    IxiCpdVriffÖQOV. 

BekkerAnecd.gr.  I,  301,  19.     ^xtcpavi]- 

25       (poQos   ri^ois'    ijxoi   ölt,    ovxu)   xa'Atlxai  6 

',Qios,    t;    f|   intavv^iug,    dioxi    mol    avxov 

tlx^    7io'/.'/.ovg    axtcpdvovg ,    tj    ort    n'lr^aiov 

icvxov  Ol  axitpauoi  IniriQfcaxoi'xo. 

Vgl.    ^Qcexf^ai    lTtq:(ci't;cp6Qov    CIA.  II, 
30       467  Z.  30.  40,  476  Z.  31  u.  s.  w.     CIA.  III, 
347  (Theatersitz).     Sxs(pay[r](p6Qov]. 

Strategos. 

Ji(f  t,  u.  (iQX-   '884  S.  170  (Restaurations- 
urkunde)    Z.    53     TIQO     XMV    TIQO- 

35       ßo[)M]y  x^vovaiv  ^[^]w[t]  axQ{<xr,yw. 
Talos,  s.  Kalos. 
Theseus. 

J'i'/tL     Thcs.    35.     "(Jan    vni^{)xt    xtnivt] 

TiQoxiQoy  uixiö    (dem  Theseus)    r^f   nökttas 

40      iS,t'kovar;i,  (t7i(cvz(i  xu'htQioati'  IIoux).h  xcu 

7iQoar,y6{)tv(Jti'  iivzi  (:>i,at'tioi'  ll{>ux).iu(  7i'/.r,v 

ztaai'cQojy,  wg  'PiXöxoqos  laxoQt.xii'. 

Schol.    Acschin.    III ,    13    (s.    unten).      Jvo 

(-Jrjatue  iv  zrj  nöXti  *  *  *   avzov  inizäcpiov 

45       :iou,a((vzts   x(d  i(io  xijg  7T6'A.iiüi,   0  txziatv 

nvziö  liQov  {Kifiüiv),  ort  xuit,vtyxtv  tcvxov 

ix   IxvQov  XU  oazü. 


Paus.  I,  17,  2.  nqos  &s  zio  yvfivuaka 
(des  Ptolemaios)  &>;(jiu)g  iaziv  uqöv  yQ(cq:ni 
äi  tiai'  Amazonenkampf,  Kentaurenkampf;  cq 
Theseus  bei  Amphitrite  ;  (Ende  des  Theseus  ?) ; 
von  Mikon  (u.  Polygnot).  Vgl.  FIuL  Cimon. 
8.  o  fxiv  Sri  Otiaitag  ar,x6g  Ad-r;y(cioig 
iyivizo  vaziQov  ri  Mr^Soi  MuqaO^wvi  la/ov, 
Kiuiovog  XOV  MtXziceSov  ...  zu  oazü  xof^l-  55 
auvzog  ig  Ad-rivug.  (Vgl.  über  die  Einholung 
der  Gebeine  Thucyd.  1 ,  98.  Plut.  Thes. 
35  fg.     Diodor.  IV,  62.     XI,  60.) 

Phit.    Thes.  36.     (Philochoros).    xu\  xtliui 
fj.tv    (der  von  Kimon   nach  Athen    gebrachte     60 
Körper  des  Theseus)  iv  utai]   rrj  no).ti  nuqü 
xo   VW  yvuväaiov. 

Demosth.  XVIII,  129.  oig  o  nuz\q  aov 
(des  Aeschines)  Tqöfxrjg  idov'/.tva  nuQ  EAni^ 
Z(ö  TXQog  xcp   &rjaiii)}  Müaxovzi  yQÜfiuuza.    65 

Apollon.  Vit.  Aeschin.  (p.  13  Keisk.).  Ftyo- 
vevai  de  xux  uq^"^  (der  Vater  des  Aeschines, 
Tromes)  &ov).ov  xui  nid'ug  i/ovzu  di(fuaxHv 
yQUfXfiazu  TiQog  z(o  Or;atuo  xcci  zo)  zov 
luxQov  TiQipM.     (Vgl.  Heros  iaxQog).  70 

P/ut.  Thes.  27.  T]  xf.  zov  xönov  x't.^aig 
zov  nrcQu  z6  (■)iiailov  Övthq  (jQxiofxoaiov 
(s.  E.)  xu'/.ovaiv.  Vgl.  auch  E:  Bündnifs- 
stätte. 

Strab.  IX,  396.    ixtivo  Atiaxöf^iov,  zoizo     75 
Orjoslov     ov    Svvu/uui    drf'/.ioaat,    xuft-     tv 
txuazov  .  .  .  xul    tzi    zo  AtwxoQiov   xcd   z6 
OrjOtlov  fxv&ovg  l/ii. 

Aristoph.  Eccl.  685  fg.    zo   3\  0-iiz    ig  zr,v 
nuQu  zavztjv  (die  St.  Basileios).    Scho/.  xovg    80 
&rixag,  xovg  fiia&ojxovg  tig  xo  (Jrjaeiov,  intl 
nciXiv  uno  xov  d-rjza  «p;ffr«£. 

Aeschin.  III,  13.  uQ^ug  (f'.aovaiv  ixiivug 
tlvui  ng  Ol  &tafJo&ixui  unoxh,Qoiaiv  iv 
xiö  Or^aiiii).  85 

SchoL  iv  XU)  &t;athi)  01  d^tafxo&irui  utl 
iXti()ox6vovv  ivziXtlg  zivng  Sioixriong ,  log 
ngog  zifxrjv  zov  Oijaiiog  zov  oixiazov, 
ovzivog  zu  öazü  ixtl  ixtizo  (vgl.  oben). 

Thtuyd.  VI,  61.    xu'i  xivu  fttuv  vvxtu  xnt     90 
xuzi&uQ&ov  iv  &t;atiio  zm  iv  TtöXii  iv  on'f.oig. 

CIA.  II,  481  (Panag.  Pyrgiotissa).  i]v 
ziö  &iiaf[i(p  ßovXii.].     Vgl.  II,   14  Z.  11. 

CIA.  IV,  I,  no.  2  (Skambonideninschrift). 
C.  Z.   14  e,i]atlov?  95 


C.    Heroen,  Heroinen.     (Theseus  —  Tyrannenraörder.) 


LV 


(Spiele,   Opfer,   Votive.) 

CIA.  II  (Dimitr.  Katiphori.),  444.  445. 
Z.  2.  (::)r^a\t'n))V  clyojyo&iTt]^.  —  Z.  4.  d^v- 
aittv  avvixiltatv  tm  &r,aii  xutu  tu  tjhtquc 
5  Xttl  T\tjg  'A((  jXTu'iSoi  x«i  Tov  yvfxvixov] 
dytävos  X(d  TOV  liinixov  i7ioi>jaaT[o  rj^r 
i7ll|ui^^f]lity  .  .  . 

CIA.  II,  446  (Dimitr.  Katiph.)  Z.  13  fg: 
uvtrhr,xtv  6i  X(iV\  arr^hiv  tu  xiö  rov  tir^cius^ 
10  Tt/Liii'ti  tif  'if  (ci'iyQfcipty  t[ovs  vixi';ßavTcis\ 
(vgl.  448.  450.  451.  471  Z.  23.  'Äd^t'iy.  VIII, 
S.  399  fg-  'ÄQX-  -fi'^r.  1889,  S.  147%- 
n.    52.      CIA.  III,    104.    107.    109). 

CIA.  II,    1180.     (Boreasbrunnen,  Minerva- 
15       strafse).     ItQonoiol  (cvi&taav  xiö   Oiiotl  inl 
Avxiaxov  HQ^oi'Tos  u.  s.  w. 

CIA.  II,    1205.     (Parthenon;    klein.  Altar.) 
'Anol'/MvidtfS  .  .  ItQtvs  ytvöfxti'o;  tm  Gr^atl 
uvid^t^xtv. 
20  CIA.  11,    1525    (Relief   mit  Theseus    und 

Adorant).     Gtiatvs  \  —iöaimiog  Nava^^tdov 
Hvid^r^xtv. 

V.  Sybel,  Katal.  d.Sculpt.  i.  Athen  No.  2925: 
Statuette  des  Thes.     &r,aiioi.    (Kreta?) 
25  (Theseion  als  Asyl.) 

Diod.  IV,  62.  Fhit.  Thes.  36.  de  exil. 
17.  Hesych.  Etym.  M.  &y]asioy.  Etym.  M. 
&r,ati6rQnp. 

CIA.  II,  834  b.   (Eleusinische  Bauurkunde). 
30       Materialien    von  Leuten    tx   Or^eiov   bezogen 
(Sklaven,  die  sich  daselbst  als  Händler  nieder- 
gelassen   hatten?      Vgl.    Köhler's  Bemerkung 
S.  524). 

(Tempelschatz,   Priester.) 
35  CIA.  l,  203.  210.   215.  273  e.  f.   Gr^aioig. 

CIA.  III,   295    (Theatersitz).     ^In^tioi   ö/;- 
oi(ag. 
Theseus  am  Arestempel. 

Paus.  I,  8,  4.    Titqi  äi  rov  vuov  (d.  Ares) 
40       taTÜaiv'HqaxXris  x«i  Or^atis  X(u  ÄTio'^luiv. 
Theseus    und    Peirithoos    am  Kolonos 
Hippios. 

Fatis.    I,     30,     4     (s.    Kolonos    Hippios). 
Altäre  des  Poseidon  und  der  Athena  Hippia, 
45       r^Qiöov  öe  ITHqiii^ov  xul   Or^öiiüg. 

Soph.  Oed.  Col.  15^6  fg.  inti  6'  d(fiXTo 
Toy  xaiuqqäxTriv  666v  \  ^alxols  ßu9-Qoiai 
yilxt-tf    iqqi^wfxiuov,    \    tar';    xt'f.tvü-wv    kv 


noXva^^iaxüiv  /lik],   \  xoiXov  niXag  XQatijqog, 
ov    XU    &rjai(t)g  I    ITtqid^ov   xs    xslxai   niffx'     5° 
dfl  ^vud-rifxaxci. 
Theseus    und    Minotauros.      Theseus, 
die  Waffen   findend.      Gruppen   auf  der 
Burg  s.  D. 
Tiberius.  55 

CIA.    III,    647.    lou   ('(Q^ngi«    TißeQiov 
KulaaQog  Stßccaxov. 
Toxaris. 

Lucian.  Scyth.  i.  (Toxaris)  1]qiüg  tSo'i.t  xal 
Ivxif^vovaiv  avTiä  Sivio  hcxQtö  ol  'Äd-r;yrcioc.     60 

Luc.    a.  a.  O.    2.    taxi    di    ov    no'/.v    ccno 
xov    ^invAov    iv    tiQiaxtqä   tlg   'Äx(c(fi]/nic(u 
uviövxwv  ov  juiya  x6  ^(JHf^ci  (des  Denkmals 
des  Toxaris)   xal  rj   axt';?.»;  ^a^ai  u.  s.  w. 
Triptolemos.  65 

Paus.  1,    14,    I,   s.  Demeter  in  Agrai. 
CIA.    III,    704    Z.  4.     liQtvg    [Tqi7j]to- 
[X\i/j.ov. 
Tyrannenraörder. 

Paus.  1,  8,  5.  Ol)  noQQu)  de  (von  der  7° 
Statue  des  Pindar  beim  Arestempel)  iaxuaiv 
'^AqfioStos  XHi  ÄQiaxoyeixüiv  .  .  .  xcöu  de 
dy&QiduTMf  Ol  fxiv  tlai  KqixIov  xi/yrj, 
xovg  dt  dQ)[(dovi  tnoir^atv  Ai'xt]riaQ  (von 
Xerxes  entführt,  von  Antiochos  zurückgesandt).     75 

Arrian  Anabas.  III,  16,  8.  xai  vvv  xtluxca 
'Äd-r,yr,aiy  tv  Ktqafiiixiö  cd  tixovts  (der  T.) 
ri  dvifitv  Is  nöXiv  xaxavxixqv  fxdhaxa  xov 
MrjQMov  Ol)    fxctxquv    xiöy  Evdayi/uo)y  loi 

ßlÜjUOV. 

Timae. Lex. Plat.  6  Q^r,axQcc  xono;  tni- 
(payris  tl<;  TTccyrjyvqiy,  'iyQ^a  'ÄQfxodiov  xal 
lAqiaxoytixoyos  ilxoyti. 

Lucian  Paras.  48.     xal    yvy  taxtjXt    /«A- 
xovs'  (Aristogeiton)    ty   x>j    dyoQa  utxd  xwy    °S 
naidixwy. 

Aristoph.  Lys.  634.  dyoqdaio  x  iy  xolg 
ön'Aoig  t^rjS  ÄQiaxoytixoyi. 

Aristoph.    Eccl.     682  f.     ftf    xt]V    dyoqdv 
xaxctd^^au}    (xd    xl^qtaxriqui)    xdxu    axt'iaaaa     9° 
naq    Aquodico  x'/.r^qiaato  nayxag. 

Plin.  XXXIV,    17.     Athenienses  nescio  an 
primis     omnium     Harmodio     et     Aristogitoni 
tyrannicidis    publice    posuerint    statuas:     hoc 
actum  est  eodem  anno,   quo  et  Romae  reges     95 
pulsi. 


80 


LVI         C.    Heroen,   Heroinen.    — •  D.    Hervorragende  Ehrenstatuen  und  Weihgeschenke. 


Marm.  Par.  ep.  54  Z.  70.  u\  kiv.övtg 
ioxü^r^oav  ÄQUodlov  xnl  ^ÄQiazoytixovoi 
.  .  .  uq^oi'Tog  Ad-i,vi,Gi.[v  "/ilÖHixüvTov.  (Die 
ältere  Gruppe  von  Antenor  durch  Xerxes 
5  entführt ;  von  Kritios  und  Nesiotes  neu  ver- 
fertigt,  vgl.  Aman.  Auab.  III,  16.  Fltn. 
XXXIV,  70.  Valer.  Max.  II,  10  ext.  I. 
Zurückstellung  der  älteren  Gruppe:  Am'a)!. 
Atmb.  VII,  19.)  Verbot  der  Aufstellung  an- 
10       derer  Statuen  in  der  Nähe,  z.  B. :     CIA.  II, 


300    (Akrop.)    Z.  38  fg.     arrtoni    (f    ttvTo[v 
y.ctl    tof    &tjfxou    i]iy.6i'cc    %a'/.xr,y  iy  c<yoQ[ä 
7i'/.t]y    nccQ     ÄQfAoßioi'    7i(ü    AqaxoyiiTlovK 
y.((l    roiV    IwTJrj^as,    vgl.  410    (am    Ende).     45 
Diodor  XX,  46.     Cass.  Dio  XLVII,  20. 

Polltix  VIII,  91.  o  no'/ifxciQ'/os  —  —  — 
y.u\  Tolg  niqi  'Aqfxöäiov  Ivuyi^ii.  (Vergl. 
Demosth.  XIX,  280.) 

Paus.  I,  29,  15.  Grabstätte  im  Kerameikos.     50 
Eivog  iccTQos,   s.  Toxaris. 


D.    Hervorragende  Ehrenstatuen  und 
Weihgeschenke. 


Achilleus. 

Zosim.  IV,    18  (neben  der  Parthenos). 
15  Adeimantos  (u.  a.  Günstlinge  des  Demetrios). 
Athen.  VI,  253  A.    Ataivr^g  fxii'  y.ut  Aa- 
fxius    AcpQodirr,g    Uqu    xhI    BovqI^ov    xui 
'A^ti/Accyrov   xcd  'O^vS-iuidog   jmv  xo'/.üxoiv 
ccvrov  (des  Demetrios)  xai   ßwuo'i   y.al  r;Q()}a 
20       von  den  Athenern  gegründet. 
Aegis,  s.  Gorgoneion. 
Agrippa. 

CIA.   III,   575    (auf  der  grofsen  Basis  vor 
den    Propyläen). 
25  [V>  ifr;]uog     M[«QXoy]  'AyQi7ina[y]  \  A([v- 

xiov]    vioy  I  rptf    v[7taT]oy    tov    [l]«[T]ot)   | 
i{vEQ\yiTr^v]. 

Vgl.  CIA.  III,  576  (Basis  bei  den  Propyl.  gef.). 
o    Srijxos  I   MfcQXot'    AyQiTiTiuy  I   Atvxiov 
30       rloy   I   Toy  i(CTov  fvtQyixrjy. 

Aischylos  (Sophokles,  Euripides,  Menandros). 

Patts.  I,  21,  I.    tial  cFf  A(h,yuiois  iixoytg 

Iv  riä  ^lUTQio  xal  iQuyioäiag  xcd  xoifioiä'ucs 

noUjToiy,  (d  no'/.'f.ul   xoiy  (((fayiaxiQioy'    oxi 

35       ,"'<   VQ   ^liyayd'^og,  ovStig   i;y  nouji,;  xw- 

/u(pöu(g  xüiy  ig  öözuy  t]y.6yxo)y.    xQuyioifiug 

dt     xih'xca     Xüiy    (payfQwy    JiiQiTi(d'i;g    xai 

Eo(fox}.T,g.     3.    xi,y  6%  tlxöyu  rr,y  Aiaxv^-ov 

noJO.M  XI    (Sr/iuö.  xt  coiiJ.)    vaxiqov  x7,g  zi- 

40       ItviT^g    d'oxijj    noit;i)-P;yui     [xfd    Schub.]     xijg 

ygu(pfig  *,   xo   tnyoy  t}(H    ru    Mtaut(höyi. 


Vit.    X   01:     841.    F.      t\G\viyy.t     dt     xhi 
vö^ovg    (Lykurg)  .   .  .    xov    d\    log    y^aKxäg 
tr/.övug    (cya&ttyfu  xwy    noirjoiy  Aia/i'/.oi, 
^o(foy.).tovg,  Evoinidov. 
Alexander. 

Hyperid.  XXVI,  2  (Blass).  axi',a«i  itx6[yK 
'A?.i^f(y]d(>ov  ß((ai[?.iu)s. 

CIA.  III,  945.    (Alexanderbasis.)    S.  auch 
G :  Odeion,  Paus.  I,  9,  4. 
Amazonen,  s.  C  (auch  unten  :  Attalische  Weih- 
geschenke). 
Anako. 

Vit.  X  or.  839  D.  xr^g  Ji  ut,XQog  lao- 
XQiuovg  xcd  (-JtodwQov  xcd  xijg  xavxiig 
cedi?.cpt;g  Ayctxovg  tixortg  ccyixtiyxo  Iv  «- 
xgonoXti,  ü>v  ii  xijg  /urjQog  71C(qcc  xtjy  l'yi- 
iiny  vvv  xtlxca  fiixeTTiysyoccu uiyt; ,  i,  (f' 
Ayccxovg  ov  am^txcci. 
Anakreon. 

Patts.  I,  25,  I  (auf  der  Burg),  xov  di 
Scty&innov  7ih,aioy  'iaxt.xty  AyctxQivjy  6 
Tt'fiog  —  —  xcd  01  x6  ax>,uc't  iaxiy  oloy 
udoyxog  cty  iy  ui&tj  yiyoixo  ctyfk{tiitnoi. 
Vgl.  die  Epigramme  Anthol.  Pal.  app.  Plan. 
306—8. 
Anthemion. 

Poliux  VIII,  130.  tlxu'ty  taxiy  Ir  cIxqo- 
nÖAti  'innog  cn-ä^t  nctQton.xwg ,  xcd  to 
tTjiygdiiiit!'  Jicfihtt  Av!hiilwr  rorif   irxnov 


55 


60 


65 


70 


75 


So 


D.    Hervorragende  Ehrenstatuen  und  Weihgeschenke.     (Antigonos  —  Deiuochares.)     LVII 


^fotf  c(yi^r,X£y,   |   ihrjixov    cci'Ti   rikov;  In- 

Antigonos,  s.  C.  So  t  er  es. 
Antiochos  (vgl.  C). 
5  CIA.  III,  554  (Basis;   Akropolis).     [6   tf/;- 

ix\og  I   [ßuaiXia]  'AyTio/oy  \   [ßaaiXi]wg  Mi- 
&oi(f(crov       [iioy,  «o]£r»7s"  h'ixa. 
Antonius  und  Kleopatra. 

Cass.  Dio  L,    15.    xüg  xt   tlv.övus  avTÜiv, 
10       «>'    Ol    Ai)-i]V(doi    iv   x\]    uy.Qoixo/.ti    x6    xwv 
9-i()}y  a^r^jUfc  t^ovacis    'iax>,ac<i',  y.toavi'o'i  Li 
x6   d^iccxQoy  xaxi'iQfiSay. 
Plut.  Anton.  60  s.  Attalos. 
Ariobarzanes. 
15  CIA.   III,   541  —  43.     Basen;    (n.    542   im 

Dionysosth.   gef.). 
Aristogeiton,  s.  C.  Tyrannenmörder. 
Aristonikos. 

Athen.  I,  S.  19  A.     ort  'AoiotÖvixov   xov 
20       KuQvariov ,     xov     A'/.tiui'd'Qov    acfcciQiaxrjy, 
A9-t]V(äoi  no'/.ixr,v  inouloui'xo  6ia  Tt]i'  Ti/i't;t' 
X(d   (ci'6qi«vx(c  nriaxtiGfcv. 
Aristoteles. 

CIA.  III,  946,  Herme    (b.  d.  Kapnikarea 
25       gef.)  vgl.   947. 
Arkadios. 

Athen.  Mitth.     VI,   S.  312.     s.   G. 
Arsinoe,  s.  Ptolemaeer  im  Odeion  (G.). 
Attalos,  s.  Eponymoi. 
30  Plut.     Anton.     60.       xoiig     Evuti'ov;    xai 

Axxcckov  xo'/voaaovg  Avxiavtiovs    iniyty^afx- 
uii'ovg.     CIA.  II,  1670  ^  III,  300  Theater- 
sitz seines  Priesters  s.   C. 
Attalische  Weihgeschenke. 

35  Fans.    I,    25,    2.     Tjoog    &£    TM    Ttr/ti    X(5 

t'oxhp  (der  Burg)  riyävxoiv,  o'i  ntol  (:)ofcxr,v 
noxi  xccl  xov  la&uov  Ti,g  naVh\vi]g  ojxt^aav, 
xovxwv  xov  'Atyofisvov  no'Atuov,  xcd  fi((^t;v 
7ioog'Auu^6vagA9-r,vcdi>)v,  xai  x6  ihtoad^üivi 
40  Tiqog  Mt;&ovg  'iqyov,  x(d  Fa'AKXwv  xi,v  iv 
Mvaice  cpd-ooav  avid-t;xt  Axxa'/.og,  ooov  xs 
(ft'o  nr^^ujv  ixuarov. 

Plutarch    Anton.     60.     xai    xr,g    Ai^r,vi;ai 
yiyavxouuyiug  iino  nvivuccxiav  6  -Jiöi'vaog 
45       Ixatiod^iig  tig  x6   d-iaxoov  x«Xi,vi%&>;. 
Audoleon  (König  von  Paionien). 

CIA.    II,    312,    Z.   57.     axt^aca    tf'   avxov 
xcci   tixöva  ya't.xr^v  icf'    ititiov  Iv  äyo^i^c. 


Augustus,  s.  B:   Roma. 

Autolykos.  50 

Paus.  I,  18,  3  (im  Prytaneion)  äv^qiuvxtg 
Si.  u't.'t.oi  xt  xcel  Avxo?.i'xog  6  7T(cyxqaxiaaxt]g 
(von  Leochares?   s.   Plin.  XXXIV,   8  §  79). 

Berenike,  s.  G.  Odeion.     Paus.  I,  8,  6. 

Brutus  und  Cassius.  55 

Cass.  Dio  XLVII,  20.  IxtTvoi  (^AO-t,v(c'ioi) 
Si  X(d  tixovug  acpiai  [xio  Boovxo)  xni  xio 
Kc(afiup)  j(cc?.X(cg  nccoic  xf.  xr,v  xov  AQuoifiov 
xcd  naoci  x>]v  xov  'Aqiaxoyiixovog  mg  xcd 
Ct;?.onc(g  ccvxcüv  ytvo/uivovg  iiUr^rptaccvxo.  60 

Burichos,  s.  Adeimantos 

Caesar. 

CIA.   III,  428       Basis    b.   Panag.  Pyrgiot. 

Chabrias. 

Com.  A'ep.   Chabr.    i,   3.     Statua,   quae  pu-     65 
blice  ei  (Chabriae)  ab  Atheniensibus  in  foro 
constituta    est.      Vgl.    Diodor   XV,    33    (r«s- 
tlxövag),  Aeschin.  III,  243  (Statuen  des  Cha- 
hrias,  Iphikrates,  Timotheos). 

Choregisches,  s.  Dreifüfse.  70 

Chrysippos. 

Paus.  I,  17,  2  im  Ptolemaion  (s.  G.).  xcd 
XQvaiTiTiog  6  2^o?.€vg.  Statue  im  Kerameikos : 
s.  Cicero,  de  finibtis  I,  11,  39.  Diog.  Laert. 
VII,    182.  75 

Demades. 

Dinareh.  I,  loi.  «AA«  7iiQi£i&ig  {-/r;u6- 
a&tvig)  ctvxov  [xov  .dr,fxc'(Sr,v)  tv  xtj  cc- 
yoQce  yc'/.xoi  axctS-ivxcc.  (Vgl.  Hyperid.  frg. 
82,   Blass  =  Harpocr.  6  Sv  d^v  ju  ic<.)  80 

Demetrios,  s.  C.  Soteres. 

Demetrios  von  Phaleron. 

Bildwerke  des  Dem.  nach  Plutarch  Praec. 
reip.  ger.  27,  Com.  Nep.  Mi  lt.  6:300.  Varro 
bei  Nonius  S.  528,  Plinius  XXXIV,  6  §  27 :  85 
360;  (th&nso  Diog.  Laert.  V,  77.  Strab.  IX, 
S.  398  (über  300).  Dio  Chrysost.  XXXVTI, 
41:  1500. 

Diog.  Laert.  V,  77.  xcixci6Tic(.cH(.vxi.g  ccvxov 
xccg    ttxovccg  .  .  .    /uicc    &i    luovr;    aw^tica  tv     90 

CCXOOTlo'/.tl. 

Demoehares. 

Vit.  X  or.    S.  847  D.     851   U.     Ac'cxng  .  . 
citXil    xt]v    ßovh.v    u.  s.  w.   .   .   .    Mr^uo)rc'(Qti 
Acc^ijog     AevxoroiT      sixovcc      ■yu'Kx^v      iv    95 
ctyoQci. 


L\Tn     D.    Hervorragende  Ehrenstatuen  und  Weihgeschenke.      (Demosthenes  —  Dreifiifse.) 


S.   847  C  und  E:    später    nach   dem    Pry- 
taneion  versetzt:  tlaioi'zioy  tiqos  ttjU  Eaxiav 
Sthä    6    TiQfjjros    ntoitCioa  ^ivog    (i/xcc    nö 
iuc.Ttip  y.(d   ii(fog. 
5  Demosthenes. 

Paus.  I,   8,   2.     laxi    Si    x«f   Jr^uoGd-ivriS 
(vorher  Lykurg    und  Kallias    genannt;    dann 
xr,i    Tov     J.    tixoi'o;    nh,aioy :    der    Ares- 
tempel), 
o  Vit.  X  or.  847  A.     y.ttKci    r,    tlxiüP    (des 

Demosthenes)  nÄr^aiav  tov  7iiQiaxoii'ia/J((Tos 
Y.ai  TOV  ^(Duov  TÖiv  äiö6i-/.i(  d^tiöv.  Vergl. 
847  D;  850  E. 

Flut.    Demosth.    30,    31.     tanixs    (ff    (das 
5       Erzbild  des  Dem.)  tovs  ifccxTv^.ovg  awi/^iiv 
Si    d?.Xr;).(x)i',  7i((n(C7ji(fvxii'  ov   utyfi'/.r,   n'/.n- 
Tavog. 

Vit.  Demosth.  (Westermaim  Biogr.  S.  308). 
uvS^iävTi  (ciToy  tTiur^acv  azr^aai'Ttg  tv  zrj 
o       uyooa. 

CIA.  111,  944»   Statuenbasis,  gef.  im  As- 
klepieion. 
Diitrephes 

Paus.  1 ,    23,    3.    n'/.r^aiov   (der  Aphrodite 
5       des   Kaiamis,    bei    den    Propyläen)    6i   ioTi 
-JuTQicfovg    y((c'/.xovg    (U'(f()i<cg    otOTolg    ßa- 
i'j.ruivog. 

CIA.  I,  402.  Basis  von  der  Burg:  'Eofxo- 
i.vxog  JuiT{)i(fovg  j  (cticcoxki'.  \  Kor^ai'/.ctg 
I  in6r,aiv.  Vgl.  Plin.  XXXIV,  74.  Cresilas 
(fecit)  volneratum  deficientem,  in  quo  possit 
intellegi,  quantum  restet  animae. 
Diogenes  (der  Söldnerführer,  vgl.  G:  Gym- 
nasien, Diogeneion). 
5  Diphilos,  s.  Anthemion. 

Dinarch.    I,  43  erwähnt:    ti,v  iig  Tr;y  «- 
yoQuy  (ci'u!h,aotxit'r,v  (dem  Diphilos)   tlxöva. 
DreifüTse. 

Isac.  \,  41.  Ol  i,uiTtQOi  Tinoyoi'oi  .  .  . 
(ivix^taav  tovto  fiiy  tv  Jioyvaov  TQinodag, 
ovg  /oot;yoiyTig  xui  yi/.wyitg  D.fcßoy,  tovto 
d'   iy  ITvO^iov. 

Plttt.  Aristid.  I  Aristides:  yixi\g  uya- 
'hr,fxaT(i  ^ogr^ytxoig  TQinodug  iy  Jioyvaov 
{xuTihntv).     Vgl.   CIA.  II,   1257. 

Plat.  Gorg.  472  A.  Nixittg  6  ^hxriQUTOv 
xm  Ol  tcdt'/.rfoi  fjtT  avTov  ü>v  01  TQiTXoätg 
Ol    irftir;g   iaxuntg   ilaty    Iy    nö    Jtoyvciut 


30 


40 


45 


—    AqiaxoXQaxrig    o    2.Xi/J.iov ,     ov     av 
ioTiv  iy  ITv&iov  tovto  t6  x.u'Koy  (cyd&r^/nce.     50 

Vgl.   CIA.    I,    422     (nach   Pittakis    beim 
Marktthor  gef.) 

Plut.  Ä'ic.   3.    ö  ToTg  /oQr^ytxolg  TolnoGiy 
vnoxii/utyog  iy  -Jioyvaov  ynäg. 

Choreg.  Monument  d.  jung.  Xikias.     55 
CIA.  II,  1246.    Vgl.  Athen.  Mitth.  X,  S.  231. 

(Beim    Pythion.)     S.    oben  Apollo   Py- 
thios. 

(In  der  Tr ipo denstrafse.) 

Paus.  1,  20,  I.  'iaxi  St  oSog  clno  xov  60 
nqvTuvtiov  X(c)MVfiiyt]  TginoSig'  ucp  ov 
xci'/.ovai  t6  /lüQioy,  yaol  d^ttjiy  [oaoy  Robert, 
Hermes  XIV,  S.  315]  ig  tovto  yLiyuKoi  xui 
acpiaiy  i(f(aT>,xaai  T^inoStg,  ^aXxoT  fjiiy, 
fiyt'l^r^g  6i  cc^uc  fxuhaTU  Tiiqu^oyTtg  slg-  65 
yaofityct.  (Satyr  des  Praxiteles  u.  a.  Bild- 
werke.) 

Athen.  Xll,    442   B.     utT     uqiOToy    ccvtov 
{-Jr^urjQiov   TOv  (Pu).r,aio)g)   7iiQiTi(tTi[auyTog 
7i(CQ(t    Tovg   TQlnoö'ag  avri,'/.d^oy  tlg  Toy  to-     70 
noy    nulötg    xü'/.haToi    Tuig    ictig    f^uigceig, 
ly    6q>S^ilty  «vTiö. 

Athen.  XIII ,    591    B.    Toy   ini    TQmö&ojy 
^ciTVQoy  (des  Praxiteles). 

6Y^.  II,  1298  (Basis  vom  Dionysostheater).  75 
Et  xai  Tig  ngoxiQioy  [i]y[ccyu)]yup  EquiI 
iQt^ty  \  UQa,  xai  Nixfi  xoiü&t  daJp«  noi- 
Titi,  I  tjy  nuQt&Qoy  [BQo]fAt(p  x).tiyolg  iy 
aycJai  rf;jf»'iTw»'  j  [UglaSiTeXrig  diaaotg  ttaa^ 
vno  xQiTioaiy.  80 

Monument  des  Lysikrates. 
CIA.  n,   1242    (an    der  Ostseite  des  Epi- 
styls).     ÄvaiXQccxrjg    Ävaid^tidov    Kixvvvtvg 
iXOQt\yti,     'Äxa^ayxig  naiduty  iyixte,   Oiojy 
tiv'/.ti,   I   Avaicci^iig   'Ax^r^yaiog    iäi6ttaxt,   Ei-     85 
idytxog  r,Q)[i. 

Andere    Choreg. -Inschr.       CIA.     I, 
336  fg.     II,    1234  fg. 

(Oberhalb  des  Theaters.) 
Vit.  X  or.  835  B.     (Andokides.)    yixi,-     90 
aag  (eyi&t,xe  XQtTioäft   i(p'   vt<jt;).ov    (cyTixgig 
xov   -tth;yov. 

Harpocrat.  xuTUTOixr^   (Philochoros).    A]a- 
X  na  log    Ayceyvni'tatog    äyi(h,xt     xoy    v;ii() 
TOV    S^n'(TQOv    iQtnodu    X((T(tQyv(tu»aag ,     yt-     95 
yixi,X(og  itö   :i()ÖTHwy  tin    ■/0{)i,yiöy    rjaiai, 


D.    Hervorragende  Ehrenstatuen  und  Weihgeschenke.      (Drusus  —  Eubulidesmonument.)     LIX 


x(d     iniyQdipty    ini     zr,i'    xararoiLiit'    rt,g  I 
TitTqag.  i 

Paus.  I,    21,    3.     Li'    6i    rtj    y.o^ivcpfi    tov 

d-tfCTQov    csni]'t.uiöi'   toxiv    iv    xtüg    niiquig 

c        vno   T>iV  (cxq6:jo'Uv'    XQinovg  Si  intari  xui 

ToiTip.    'Anol/Mf    6i  iv    ccvtm  xu\  ÄQTt/uig 

Tovg  nuWü;  iiaiy  uv(aoovvits  rovg  Niößtjg. 

(Thrasyllosmonument     vor     der 
Höhle.) 
10  C/.4.  II,    1247    (auf  dem  Architrav  in  der 

Mitte) :  &Q«av'/.Xog  0Q(cav?.'Aov  Jtxtlttv; 
urid-tixtv  I  )(OQr^y(öj/  rixrjaug  ftudQuaii'  In- 
nod^oiMVTiSi  (pv'/Sj,  I  Eviog  XctXxidsvg  rjvXsi, 
Ni(ct/uog  i^o)rn',  Kccoxtö'ccuo;  —lOTiog  idi- 
l  5       dccaxi  I'. 

CIA.  II,  1292   (auf  dem  Postamente  links): 

o   &i;uog    t-(OQi>yti,    Uv&ÜQUTog    fli^Xif   \    «- 

ywuod-itr^S  QqccGvx'/Sis  Oqaav'/.Xov  -Jixtktfvg  \ 

Innod-Qwvxlg  n(ddu)v  iuixcc  \  Oiioy  Ot;ß((ios 

20       r^v?.(i  I    TTqövouog  Ot;ßulog  l&idaaxty. 

CIA.  11,  1293  (auf  dem  Postamente  rechts) : 
0  d^fiog  t)[OQi]yti,  ITvd-fCQaxog  >;Q^iy  [  ccyioyo- 
^ixr,g  &Qaavx'/.TJg  OQ«av).?.ov  -JtxtXttvg  \ 
navdiuivi;  uvSQtJiv  ivixcc  \  NixoxXi;g  Afx- 
25  ßQaxuoxr^g  /;i'Xff  |  AvaiTinog  ÄQXug  Idi- 
Saaxtv. 

CIA.  III,    126   (an  der  östlichen  Tripoden- 
säule  über  dem  Thrasyllosmonument) : 
'H'/A[m  x6i'  TQirxo&n?]  \  Mii^iuog,   <Pi'/.i7xnos, 
30       r(([iog\  —  —  —  Ix^ctrövtixog. 

Felsinschriften  unterhalb,    östlich  der 
Tripodensäulen.      CIA.  III,    125. 
Ä.  IIiia(xiVi\av6g  xcci       —  — 
xotno&[c(]  uvi  S^taai'. 
35  Andere  Felsinschriften    mit    blofsen 

Namen,  ebenda.   Vgl.  Felsen,  Arch.  Am.  1885, 
S.   58.     CIA.  III,   1303. 

CIA.  II,    II 00    (Marmortafel.     Beim  Var- 
vakion  gef.). 
40       000s  f(s"[odbr  Kumanudes :   oSov]  XQiTxoö'og. 
Paus.  1,   18,   8     (beim  Olympieion ,    nach 
Erwähnung  des  Bildes  des  Isokrates) :   xdyxui 
(ff  Xi&ov  0ovyiov  UiQOcd  yu'/.xovv  xqinoSu 
tcri'/orxf.g, d-iag u'iioi  xui  ccvxol  xai  ö  TQiTiovg. 
45  Drusus  (vgl.  C). 

CIA.  III,  443  (Basis,  Akropolis).  'f  dijuog 
I  Nioiaya  Khcvdiof  TißiQiov  voy  ^oovaov  \ 
xov  iavxov   iiiQyixr;u. 


Eberjagd,  s.  Kai y donische. 

Elephanten  am  Arestempel.  50 

Georg:  Kodinos  de   Const.  sign.    S.   47.    14. 
fa'    Si    axii'/.ui    xwy    tXtcpiiyxwu    xr,g   /oi'(T',s" 
TxoQzr^g  iixuaiv  ix  xov  vuov  xov  Ägeuig  ccno 
'Ad-r^vwv  naqu    &iodoaiov  xov  /uixoov. 
Epicharinos.  5  5 

Paus.  I,  23,  9.  Aydgu'ci'xioy  (fi  oaoi  utru 
TOI'  'innov  (dem  ,, hölzernen  Ross")  (axr^xaßiv 
'ETn/fcQtfov  fAti'  oTjhxodQoutlv  «ffx/,'ff«»'ro» 
rriv  tixova  inoitjae  Kgixiog. 

CIA.  I,    376    (Basis    zw.    Propyläen    und     60 
Parthenon  gef.)    ^Eni[x](cQlvog   [(n'i^&ty/.tv  6 
■ —  —  —  I   Koixiog   Xfü    JVj;<T[i](jür»;S'  i^o\i- 
r,a]ccxrjy. 
Epimenides. 

Paus.  I,    14,  4.     Sitzbild  vor  dem  Tempel     65 
der  Demeter  und  Köre  in  Agrai  (s.  B). 
Erechtheus  (vgl.  C). 

Paus.  I,  27,  4.  TiQog  di  xu)  i'uio  xi;g 
A&i,i'(7g  (dem  Erechtheion)  —  toxi  Sa  icyä'/.- 
fAuxcc  usyu).((  }({('/./.ov,  SuarwTsg  dv^Qtg  ig  70 
fxu^r^v'  X(H  xov  ^iv'Eqtx^i«  xaXovai,  tov 
Si  Evfxo'lTxov.  xcciToi  ?.i'/.r^d-i  yt  ovSivrc 
A&r,vc(iu)V,  oaoi  TU  uQj^ala  iaccaiv,  luua- 
QfcSov  sivai  TXfäSci  EvfiöXnov  tovtov  tov 
(e7io&«v6vT((  vno  'Eos^i)-i(og.  75 

Paus.  IX,   30,    II.     x6   üyc'/.uci    (des  Dio- 
nysos)   —    —    eoyiov    Twv    MvQiovog    S-iceg 
/uü'/.iaicc     uhov     fxtTt'i     yt     tov    A&tivr^aiv 
EgeXO^iK. 
Euagoras.  80 

(Konon,  Timotheos,  Euagoras.) 

Paus.  I,  3,  2.  TT^r^acov  Ss  T>ig  aToccg  (der 
St.  Basileios)  Kovwv  'iaxr^xt  xai  Tiuod-tog 
viog  Kövwvog  xccl  ßccai/.iig  Kvttoiuji'  El- 
ayÖQccg,    dann  {ivTuvd-u) :    Zeus  Eleutherios.     85 

Isoer.  IX,    57.      Kul    Tug    dxovag   uvxöiv 
(Konon    und    Euagoras)     ioTr^arcusv    ointQ 
TOV    -flog    (iycc'/.ua    tov    —loxt'^Qog,    7ih;alov 
ixtii'ov  Tt   X(d   arföiv  ccvtÜiv. 
Eubulidesmonument.  90 

Paus.  1,  2,  5.  ivTuvO-ä  iaxiv  (im  Hause 
des  Pulytion,  s.  H.)  Ai)-^vng  üyu).[xa  Ilui- 
(oviag  xcd  -Jiog  xed  Mvr^fioßvvrjg  xcd  Mov- 
aüiv,  'A7x6?.Xü)v  x€  lAnöX'/.mvög  ts  einige  codd.], 
ccvcc3r^ucc  X(d  toyov  Evßov'AiSov  xcd  Scduojv  95 
TW»'  <cuq:i  ^lovvaov  AxouTog. 


LX       D.    Hervorragende  Ehrenstatuen  und  Weihgeschenke.     (Eule  —  Hölzernes  Pferd. 


CIA.  II,  1645.    (Inschriftblock  beim  „Trei- 

berschen  Hause"  gef.)    Eißov'/.iSr^;  Ei]'j((iQog 

Kiiio7jiSi,s  inoir^aiv. 

Eule. 

5  Hesych.     y'Kuv'^    iv    Tiö't.ti'    Ticeooi/Jiu' 

{(i'ixsito  yao  vno  <PaidQov  (fPeidiov  Aleurs!) 

II'    rfj    (ixQ07l6'/.il. 

Dio    Chrysost.    XII ,    6.     xi,g    yt    'PiiJiov 
riX^'Ü   ^('Q     'Ä^r^yaioii     iTV)(iv    (/;    y'/.av^) 
10       ovx    unninoactvxog     ccvvtiy    avyxad-idQvacci 
T>,    r'itö),    avvÖ'oXOVV   TM    (ft'juio. 

Eumenes,  s.  Attalos. 
Eumolpos,  s.   Erechtheus. 
Euripides,  s.  Aischylos. 
15  Gallier,  s.  Attalische  Weihgeschenke. 
Ge,  Bildwerk  auf  der  Burg,  s.  B. 
Giganten,  s.  Attal.  Weihgeschenke. 
Gorgippos. 

Dmatr/i    I,    43.     Demosthenes    beantragt: 
20       70   ^ru'f.xovi;   iv   ayoqä   aitjoai    IJaioiadSr^v 
X(u  —ccTi^Qov  X(u  roQyinnot'  Tois   t'/^ioTovg 
TVQai'vovg. 
Gorgoneion. 

Paus.  I,  21,  3.    tni  6i  rov  voiiov  xut.ov- 

25       nii'ov    itt/ovi;,    o    xr^s    {(XQonoXtiog    ic   t6 

0-t(cr(joi'    tan,     Ttrqauuii'oi' ,     inl     roviov 

MtJovoi,^  Tt,g FoQyoi'oi  tnij(Qvaog  (cyaxtitui 

xecpa'Arj  x«l  ntqi  uvtr^v  aiyis  nenoir^rai. 

V,   12,  4.    AvTio/og,  oi)  &rj  xfd  i'TTiQ  rov 

30        ihiaXQOV    rov    Äd-tivr^aiv    ?]     aiyig    7;    /Qvar, 

x«i   171    ((VTt,g  >;   FoQyiä    taiiv    <a'('.')-r,^(ir((. 

Hadrian  (vgl.  C). 

Fans.  I,    24,   7.     tPTuvd^a    (im  Parthenon) 
tixovu  ISoiv  oidci  AS^uivov  ßuai'Atojg  uovov. 
35       (Statuenbasen  vond.  Burg :  C/.4.  III,  465. 488.) 
(Auf  der  Agora.) 

Paus.    1 ,    3 ,    2.     tvruvO^a    (bei  den  Bild- 
säulen    des    Konon ,    Timotheos ,    Euagoras) 
iaTr,XB  Ztvg  6yofi(eC6iuti'og  '£ktv9-(Qtog    xai 
40       ßuaihiVs'ASqiuvög.    Dann  (I,  3,  3.  onia&tv:) 
die  Stoa  (des  Zeus  Eleutherios). 
(Im   Olympieion.) 

Paus.  I,  18,  6.  Tiq'iv  6i  ig  t6  uq6i'  lit'ai 
rov  ^log  rov  'OkviLi:(iov  .  .  iyruv&u  tixovtg 
45  'Aii^irivoi  ovo  juif  ilai  (:)fcalov  ?.i9ov,  dvo 
de  Aiyvmiov '  ^aXxfä  ä't  tarüai  nqo  röiv 
xiöyioy  «s  'A&tjyaloi  x<t).ovai,v  rinoixovg 
7io).iig  ....  (t7i6   yu{t  ;iöitu)g  ixuaxi,g  tlxiDr 


55 


60 


AdQiavov    ßaaiXiiog    aväxtirai ,    xui    arfäg 
intQtßäi.ovro  A&rjt/aloi  rov  xo?.oaa6v  uva-     50 
d^ivTtg  oTiiad-t  rov  vuov  \H«g  fciiov.     Vgl. 
CIA.  III,  479  fg. 

(Statuenbasen    des    Hadrian    im    Theater) : 
CIA.  III,  464,  466  fg. 
Harmodios,  s.  C.  Tyrannenmörder. 
Herakles  -  Thaten  (vgl.  C). 

Patts.  I,  24,  2.  y.tlvrat  (auf  der  Burg, 
vor  Erwähnung  des  Tempels  der  Ergane)  i^t,g 
at.ha  rt  tlxövtg  xcd  Ugax'Aiovg'  (ty/ti  cTi, 
tüf  ?.6yog  i)rii,  roig  6Q(cxovTug. 

Patts.  I,  27,  6  (auf  dem  Wege  vom  Erech- 
theion  zu  den  Propyläen) :   xc.l  Kvxvog  Ploa- 
x?.ii    u((%6utvog. 
Herkulios. 

CIA.  III,  638  (Basis).  Z.  4.  nci^ä  nooiKcyia     65 

Hermen,  s.  B :  Hermes  a.  E. 
Hermolykos  (vgl.  Diitrephes). 

Paus.  I,  23,    10.     (AvSqiüvroiv    —    oaoi 
juerci  rov  [&ov^iov]    'innov)  —  —  rd  Sk  ig    JO 
E^fxo'/.vxov  rov  TiayXQfCTiaarr.v  7tc(oü,ui. 
Herodes  (der  König). 

Statuenbasen  von  der  Burg   CPl.  III,   550, 

551- 

Herodes    Attieus.      CIA.    III,    660  —  671     75 
(Panag.  Pyrgiotissa). 

Herodoros.      CIA.  II,    300.     s.    C.  Tyran- 
nenmörder. 

Heuschrecke. 

Hesych.     xux c. y^  »;  v t; '  vrio   UtiaiaxQuxov    80 
X(i?.((uc<io!  iucftQig  ^löov  (ino  xtjg  ((Xoorto'/.iujg 
7tQoßiß'/.i,uivov,    onolcc  x(c  TTQog  ßaaxarUtv. 

Hipparchos. 

lycttrg  c.  Leoer.  II 7.  ri]V  iixova  (des 
Hipp.)  —  i^  (<xQ07i6Xiü}g  (cvi).6vTtg  xai  85 
avy/iovn'auvxtg  xai  Tioit,a(cvrig  ari.hiv 
iipi,(fiata'ro  tig  ravrtjv  cevceyQacpHv  Tovg 
ä).ixt,Qiovg  XfU  xovg  TiqoSoxag'  X(d  airog  6 
"iTjnuQ^og  iv  xtcvxtj  xfj  art^hj  «vayiyQfeniai 
xcet  Ol  c(}.?.oi  di  Tiqoäöxca.  Vgl.  Thueyd.  VI,  55.     90 

Hölzernes  Pferd. 

Paus.  I,  23,  8.  ' In:iog  di  ö  xa't.ovutvog 
dovQiog  ((VKXtixui  %rcXxovg  (bei  dem  Tempel 

der  Artemis  Brauronia) xai  MtvtafHvg 

xai  Ttvxnog  vTitxxvTTXovaiv  i^  avrov,  nQoaixi     95 
Jf    xui   oi  :iiitiJts    Ol    Ht^diutg. 


D.    Hervorragende  Ehrenstatuen  und  Weihgeschenke.     (Honorius  —  Konos.)  LXI 


HXQ07x6'/.ii  /(('äxovs  iarii',  -/.«i  t|  (cvtov  tx- 

XVTlTOVai    ö' . 

Aristoph.     Aves     II 28.       \7i:nav     hnöviinr 

5       jjiyiO-o;   oaov   6  Sovqio^.     Schal.  —  —   — 

(ivixiixo    yuQ    Iv   cixgonokti    dovQio^   mno? 

I7iiy()c<(prji'  1^(01''    „Xc(iQh(ft]uos    EtftyyiXov 

ix  Koiltji  ((i'E&r^xtv." 

CIA.  I,  406.     (Grofse  Basisblöcke  im  Be- 
10       zirk    der    Artemis  Brauronia.)      X((ioi(^i,uo^ 
Eve<yyi).[ov  |  i]x  KoiXt;s  tci'iH-r^xti'  j  Irooyyv- 
'kiiov  inoir^atv. 
Honorius,  s.  G  :  A  r  k  a  d  i  u  s. 
Hydrophore. 
15  Flut.    Themist.   31.     ti^h    xai    tv    Mt.iQOs 

UQ(ö  TtiV  xcc'/.ovuii'riv  VtfoOCpOQOU  x6(}r,V 
}(cc'Axrji' ,  fxiytx^oi  dinrj^^vy ,  /;»/  uvro^  ort 
züii'  'A&i^urjaiv  vd(cT(oi'  tniGTCcrrn  rju,  tvQCjy 
Tocf  vq>ri0r,jLii>'0L\  to  v(fü}Q  xrd  nuqo^rtrtv- 
20       a«.i'T((g ,    (ci'i'f-r,x(y   ix    ir^g   ^r^^iag   noiriod- 

LKI'Os. 

Hyrkanos,  s.  Chariten  (B). 
Immarados,  s.  oben  Erechtheus;  auch  C. 
lo. 
25  Fans.  I,  25,  I.    yvi'«lx(tg  Jf   7ih;(jioi'  (bei 

Anakreon)  -Jtii'oixiut^g  7w  rtiv  Ii'ä/ov  xrü 
KfM.iatio  tr^u  Avxuovos  7ii7ioit]Xtv.  Vgl. 
CIA.  II,  1648  (Basis  von  der  Burg).  Mt- 
TQoriuoi  (ct'i&r/xfy  'Or^d^sy.  .Jtii'ouiur,g 
30       inoir,ati'. 

Iphikrates  (vgl.  Chabrias). 

Fatis.  1 ,    24 ,    7.      X(czd    xi]V  ioodov    (des 
Parthenon)    t'ixövu    iö'iof    oi&a    ^Icfixocnovs. 
Vgl.  Dcmosth.  XXIII,    130.     Dionys.  Hai.  de 
35       Ai'-^-    12. 
Isokrates. 

(Auf  der  Burg.) 

Vit.  X  or.  839  B.     (ii'uxeiTcii  yeco  (Isokr.) 

Jr    axQ07i6?..fi    '/(c'Axoi'i    iv    rfj    aq:c(ioiaTQr^( 

40       TW»/  aQgtj(p6goji'  xthjii^i.01'  in  nräg  coV,  w; 

tlnöv    TIVES. 

(Beim  Olympieion.) 

Paus.  I,    18,   8    nach  Erwähnung    des  Te- 
menos  der  Ge  Olympia :   xtixdi  6t  tni   xioi'Oi 
45       laoXQHXovg  uvSqids. 

Vit.  X  or.  839  B.  og  {'AcpaQfvg)  xul 
tixov'u  uvxov  ClaoXQuxovt;}  ■^aKxr,v  dviiyi]Xt 
TtQni   xiä   OXvunifup  tTji  xtovog. 


(Bild  des  Isokr.  im  Pompeion): 
Vit.   X  or.   839  C.  50 

Isokrates'  Mutter,  s.  oben  A  n  a  k  o. 
Itys,  s.    P  r  o  k  n  e. 
Juba. 

Paus.  I,  17,  4.  Jubastatue  im  Ptolemaion 
(s.  G).  ■  55 

Kalades  (?) 

Paus.  I,  8,  4.  TXtqi  dt  xov  vuov  (des 
Ares)  taxüaiv  .  .  .  uvSqiävxtg  St  Ku'l.üSr^g 
[xuX  Ääaog?  Köhler)  'Ad-riuaioig,  lög  Xiytxai, 
voixovg  yQcixpag  '  dann  Pindar.  60 

Kallias,  s.  Lykurgos. 
Kallisto,  s.  lo. 
Kalydonische  (?)  Jagd. 

Paus.   I,  27,  6.     iaxi    dt    (auf  der   Burg, 
zwischen    Erechtheion    und    Propyläen)    avog     65 
d-tjQd,    TTiQi    ov    <J«(ftg    oidif    oidce    ti    xov 
Ka'/.vdcoi'iov. 
Karneades. 

CIA.  II,   1406    (Basis   gef.    b.  d.  Attalos- 
stoa).     KaQj/fudriy   'A^r^yiia    \  ^Axxcdog   xui     70 
Aoi(cqäd^i]g  EvnHki]XXi\oC\   \   uvib^r^/.uv . 
Kleoitas'  Bildwerk. 

Paus.  I,  24,  3  .  .  xoävog  iaxly  (nach  dem 
Tempel    der    Athena    Ergane    erwähnt)    i;n- 


xti/utvog    avrjQ 


K).toixov ,    xai   01  xoig     75 


oi'V)rcig  ccQyiQovg  ivtnoir^atv  ö  K'Aiolrctg. 
Vgl.  VI,  20,  10.  xal  iniyQu/u/xu  inl  dv- 
äQidvxt  x(ö  ^A&ijvriaiv  tniyqäxpai  (Kleoitas) ' 
>yOg  x>;t'  innucptaiy  iv  'OkvuTiia  tvqccxo 
TiQüJxog  xtvci  ut  K).tioixug  vlog  Aqiaxo-  80 
x'/.iovg." 

Kleopatra,  s.  Antonius. 

Knabe  mit  Weüiw^asserbecken. 

Paus.   I,  23,  7.    xal   dXkcc  iu  tri  'A&r^i'fctcji' 
cexQono'/.ti    xf-taad utvog    oidu ,    Avxiov    xov     85 
ifvQoii'og  ^cc'/.xovi'  Ticclda,    og   x6  ntgiooai'- 
x>;qcoi'    i)rti    (darauf  Heiligthum  der  Artemis 
Brauronia). 

Knabe   das   Haar   scheerend,   s.  Mnesi- 
mache.  90 

Vgl.  auch  Sklave  desPerikles,  Splanchnop- 
tes,  Suffitor. 

Konon  (vgl.  Euagoras). 

Paus.  I,   24,   3.     ifxavd-a    (auf   der  Burg, 
beim  Bilde  der  Ge  Karpophoros,   s.   B.)    x(d     95 
Tiuöx^tog    6     Koi'iovog     xal    avxog     xttxai 


LXII         D.    Hervorragende  Ehrenstatuen  und  Weihgeschenke.      (Kuh  —  Mnesimache.) 


Köviov.  Vgl.  CIA.  II,  1360  (Basisstück 
ebenda  gef.).  K6po)v  Tiix\o\\d-iov,  TiuoO^tog 
K6vu}[yos]- 

Com.  Nep.  Titnoth.  1.  Timotheo  publice 
c  statuam  in  foro  posuerunt :  qui  bonos  huic 
uni  ante  id  tempus  contigit,  ut,  cum  patri 
populus  statuam  posuisset^  filio  quoque  daret. 
sie  juxta  posita  recens  filii  veterem  patris 
renovavit  memoriam. 
10  Dcmosth.    XX,    69,    70.     ya'f./.^v    i.\/.ovu. 

Schal.  Demosth.  XXI,  62. 

Kvih  (des  Myron). 

Plinius  XXXIV,  57.     Myronem  .  .  .  bucula 

maxime  nobilitavit  celebratis  versibus  laudata 

15       (s.  AntJiol.   Pal.  IX,    713  fg.,   739%-     Atison. 

epigr.   58  fg.),   quando  alieno  plerique  ingenio 

magis  quam  suo  commendantur. 

Tzeiz.    Chiliad.    VIII,    372.      i\    tiqU'    ntQi 
uv.oÖtio'Uv     Tiür    ^AO-r^vijiv    iaTuJacc         riovg 
20       ddiKcM;    /«^-x^    *    *    Xßl     roi>     fiuaiovi 
anccgycjoa '    u.  s.  w.     Vgl.    Overbeck,  Schrift- 
(piellen  Nr.   550  fg.     Jahn- Mick.  24,    il.* 
Kyknos,  s.   oben  Herakles. 
Kylon,  s.  C:  Kyloneion. 
25  Patts.  I,   28,    I.     KvXwvu    dl    ovSii'    'i/w 

aacfig   tintiv   i(p     otm   ya'/.xovy    aytd^taav 
(zwischen  Erechtheion  und  Propyläen)   tv^uv- 
viSn  öfxws  ßov).ivauvxcc  u.  s.  w. 
Lamia,  s.  Adeimantos. 
30  Lasos?  s.  Kalades. 

Lealna  (vgl.  Adeimantos). 

Paus.  I,  23,  2  (in  den  Propyläen).    yctXxtj 
Xiaiyu     'A&rivaiois     loxlv     ig     ixvrifxr^y     jr-g 
yvyctixög  (der  Geliebten  des  Aristogeiton). 
35  Plinius  XXXIV,    72.     Amphicrates    leaena 

laudatur;     vgl.    Plutarch   de  garrul.     8.    {tv 
nv'Mdg  Tilg  ((XQo7i6'/.twg).    Polyain.  VIII,  45. 

{iv    Tip    ITQ07Iv'/.((10).) 

Löwe  aus  Erz. 
40  /W/«.r  VIII,  113.  X(u   '/.iwi' öi  Tig  ixu'/.tiTo 

xor,vo(fvhii,  ya'/.xov  nenonjfiiyog  ini  XQ^ytjg 
xiyitg,  dl    ov   lo   vdioQ  irfiniro  iy  zaig  TiQog 
vö'utn  äixfcig. 
Zj'övfia,  s.  Leaina. 
45  Lykurgos. 

Paus.  I,   8,   2.     tri«vO^((    (nach    den  Bild- 
säulen der  Eponymen,    des  Amphiaraos    und 


der  Eirene)  Avxovqyog  re  Xilzai  ^u'/.xoig  6 
Avxö(fqoyog  xcd  Kcc'/.'Aiag ,  dann  Demo- 
sthenes.  50 

F/V.  X  or.  852  fg.  (auf  Antrag  des  Stra- 
tokies) aTtjaai  avtov  tov  ä/;uoy  yu'/.xt^v 
itx6yc(  iy  uyoQrJ'  vgl.  843  C.  ty  Ktouuiixo). 
Vgl.  CIA.  II,  240  (gef.  bei  der  Pan.  Pyr- 
giotissa).  Frgm.  des  Ehrendecrets ;  und  Jt).r.  55 
(coy.  1888,  S.  190,  2  (gef.  beim  Marktthor). 
Basisfragm.  makedon.  Zeit :  Avxovqyog  Avy?X)- 
(pQoyog  Bo\yzu6r^g. 

CIA.  in,  944  (gef.  bei  der  Panagia  Pyr- 
giotissa).    Basisfragm.  röm.  Zeit.    Avxovqyog    60 

0    qi-jToiQ. 

Bilder  des  Lykurg  und  seiner  Söhne. 

Vit.   X  or.   843   E.   F.   (beim  Erechtheion). 
Lysikrates,  s.  Dreifüsse. 
Lysimache.  65 

Paus.  I,  27,  4.  TiQOi  d'i  zu)  yaüi  zr,g 
AS-rjyccg  tazi  uiy  ii'»^pj;?  Tiqiaßvzig,  oaov 
TS  7ii]ytog  uc'c'/.iazu,  cf«uiyr;  *  *  *  Siüxovog 
tivca  Avaiuuyi;. 

Plinius  XXXIV,  76.  Demetrius  Lysimachen     70 
(fecit)    quae    sacerdos    Minervae    fuit   LXIIII 
annis.     Vgl.  Plutarch.  de  vit.  pud.   14.     CIA. 
II,    1376.     (Epigramm  von  der  Burg.) 
Lysimaehos  im  Odeion  (G). 
Marsyas.  75 

Paus.  J,   24,    I  s.  B :  Athena  und  Marsyas. 
Menandros,  s.  Aischylos. 

CIA.  n,    1370.    Basis  im  Dionysostheater. 
Miltiades,  S.  d.  Z  o  i  1  o  s. 

CIA.ll,  1162.  Statuenbasis  (gef.  b.  Dimitr.     80 
Katiphori). 

Vgl.    CIA.  II,  421   u.  446.    (Ehrendecrete 
für  M.   ebenda    gef.)    unten    G :    Makra  Stoa 
und  Stoa  'Pwfiaiov. 
Miltiades  (und  Themistokles).  85 

Paus.  I,  18,  3  (Statuen  im  Prytaneion 
s.   G ,  auf  Römer  umgeschrieben). 

Schol.  Aristid.    III,    S.    534  zu  II,    S.  216. 
(Dindf.)  dvo  lialy  dyÖQit'cyztg  iy  Tiö'A&i;yr,ai 
&i('cTQio,    6    Lify    ix    <ffc((i7i'    OiuiazoxXiovg,    90 
o    d'   i'l    itiioyvuwr    Mi?.zuedov,    7th,aioy  öi 
(ciiiöv  txurioov  /fiQai;g  «lyuii'/.ioiog. 
Mnesimache. 

Paus.  I,  37,  3.  uyi'd.uuzfc  Ji  i:j\  rtii 
noznuM  (beim  Kephisos) ,    Myi,aiui'tyi,g,  rö     95 


D.    Hervorragende  Ehrenstatuen  und  Weihgeschenke.      (Neoptolemos  —  Ptolemaios.)     LXIII 


5 


cTf  tTSQOf  ctväd-tiixa  xtiQO/uifov  ol  tr^v  xiiurjf 
rov  rirado^  inl  tm  Kr;(pia(ö. 
Neoptolemos.     Fi'L  X  or.  843  F. 
Nikias  (der  ältere  und  jüngere).    Vgl.  Drei- 

fü  fse. 
Oinobios. 

Paus.  I,  23,  9.    {(ii'tSqiüvtujv  .  ,  600t,  fXiza 
ZOP  [öovqiov]    'innoy)  .  .   Olvoßi(i)   de   eQyov 
Iot'iv  is    Oovxv6id:iv   rov  '0).6qov    /Qtiarol'. 
10  Olympiodoros. 

Fatis.   I,   25,  2   (nach  den  attalischen  Weih- 
geschenken)   'iattjxs    dt    xcd   'OXvjAniöäajQog 

U.  S.  W.    26,   3.      'OXv/U7llO<fwQ(0    df    TOVTO    fAtV 

Iv   'Äd-rivttig   ilaif   IV    Ti  ((XQonoXfi  xai  ti' 
15       TiQvxavt'uo  ri/x(ci. 

Oxythemis,  s.  Adeimantos. 
Pairisad.es,  s.  Gorgippos. 
Pandaites  vmd  Pasikles. 

CU.  II,  1395,  fünf  grofse  Basisblöcke  gef. 
20       im  Bezirk    der  Athena  Ergane.     Statuen  der 
Familie    des    Pandaites    und    Pasikles,    von 
Sthennis  und  Leochares  gefertigt. 
Perikles. 

Fans.  I,  25,  I    (in  der  Nähe  des  Parthenon) 

25       'ioTi    6k    tu    Ttj    Ä&rirrciujy    üxQonoXtt    xal 

TTtQix'/S^i   6    Euu&iriTiov   xal   avxog    Säv9- 

mnos    —    —    —     «AA'    o    jxlv    JJiQixliovs 

(U'dqi(<i  tTtQOid^i,  aväxtiTca. 

Paus.  I,   28,   2.     ^vo  —  —  fcyud-i'iucun 
30       (auf  dem  Rückweg  zu  den  Propyläen)   JTeQi- 
x'/.)j^  6    Eavd^'iTiTjov   und  die  Athena  Lemnia 
des  Pheidias. 

PHnius  XXXIV,   74.    Cresilas  .  .  et  Olym- 
pium     Periclen     (fecit)     dignum     cognomine, 
35       mirumque  in  hac  arte  est  quod  nobiles  viros 
nobiliores  fecit.     Vgl.   Flut.   Ferid.   3. 

Jt't.x.  «oj.  1889,  S.  35  fg.  (Basisfrgm. 
in  der  Südmauer  der  Burg  beim  Brauronion 
gef.)  Tlt^ix'kioi  \  KqtaYiKa^  inolt. 
40  Perser,  s.  Attalische  Weihgeschenke, 
und  Miltiades,  auch  Dreifufs  beim 
Olympieion.  (Paus.  I,  18,  8.) 
Perseus. 

Paus.   I,    23,   7,  vor  Erwähnung  des  Tem- 
45       pels    der    Artemis    Brauronia:    xal    Mi'Qüivos 
IJiQaia  ro   ff  Midovaav  'iqyov  itQyaauifoy 
{9-taaäixtvos  olda). 
Pferd,  s.  hölzernes  Rofs. 


Phaidros. 

C/A.    II,  331    (Dimitr.  Katiph.).     Erzbild     50 
auf  der  Agora. 
Philippos  von  Makedonien  (vgl.  auch  G: 
O  d  eio  n). 

Liv.  XXXI,  44,  4.  Volksbeschlufs  gegen 
Philipp  V :  ut  statuae  imag[inesque  omnes  —     55 

toUerentur  delerenturque  ;   diesque  festi, 

Sacra,  sacerdotes,  quae  ipsius  majorumne  ejus 
honoris  causa  instituta  essent,   omnia  profana- 
rentur.     Vgl.  Dio   Chrysost.  XXXVII,  41. 
Phokion.  60 

Plut.  Phoc.  38.    (Agora?). 
Phormion. 

Paus.  I,  23,  10  {(ivdqiävxtüv  —  oaoi 
fitxa  xov  [tfot'oioj']  'Innov)  .  .  xai  {xd  ii) 
(PoQfAioii'a  xov  'Aaix)ni)rov  .  .  naqu^ui.  65 

Phrixos. 

Paus.  I,  24,  2  (zwischen  den  Bezirken  der 
Artemis  Brauronia  und  der  Athena  Ergane 
erwähnt)  xilxai  iff  xal  0^<|os"  6  A&ä^avxo; 
titi't;i'tyuivos  ti  KoXyovg  vno  xov  xqiov.  70 
d^vau;  (ff  avxov  oxo)  &>j  5^«(j)  .  .  .  xov^ 
jutiQoi!^  xaxcc  vouov  ixxefiwy  xov  E'/J.rjvwv 
£f  avxov^  xuio^ivovg  oq^. 

Plimus  XXXIV,  80.     Naucydes  .  .  et  im- 
molante  arietem  censetur.    Vgl.  CIA.  II,  1624     75 
(Basis  von  der  Burg).     ^T\avxvSt,i  Aqytlog 
inoirßt. 
Pindar. 

Fs.  Aeschin.  ep.  IV,   3.     xal  r^v  avxr^   (die 
Erzstatue  des  Pindar)  xal  ilg  r,jjiäg  'ixi  noo     80 
xi;g  ßaaiXiiov  axoäg  xad-t-uivog  tv  tvdvuaxi 
Xal  ?.vQcc  6   nivdaqog. 

Paus.  I,  8,  4.  71  toi  dt  xov  vaov  (des 
Ares)  iaxäaiv  .  .  .  avdoidvTtg  dt  {KaXddtj; 
.  .  .  xal)  JJu'daQog.  85 

Platon. 

Dic'g.  Laert.  III,   25.     Statue  von  Silanion 
im  Museion  des  Platon. 
Prokne. 

Paus.  I,   24,   3.     Uqöxvr^v    dt    xd    ig    xov     90 
naldu     ßtßov'/.ti\ufv>;v     avxt;v     xt    xal     xov 
Ixvv  dviO-r,xt  A'/.xauiv>]g. 
Ptolemaios. 

(Auf  der  Burg.     Ptol.  VIII,   Soter.) 

CIA.  II,  464,  4.    [axrjaai  dt]    avxov  xal     95 
[4?]xo»'[«]    ^ulxr,v    llcp     "iTiTiov    xov     dt,  uov 


LXIV 


D.    Hervorragende  Ehrenstatuen  und  Weihgeschenke.      fPyrrhos  —  Stier.) 


TictQcc    rov    ytit)  xpv    ccQyjdoy    Ti,i    ^A9-i,i'üg 

T[r^5    Uo/MlÖos]. 

(Im  Odeion,  s.  G.) 

Paus.   I,  8,  6.    Tov  r^iuTQov  tTf  o  -/.(tlovaip 
r       ^iii^tlov  (cvSqiccvTti  TiQO  ir^i  loödov  ^iciai'/.iioi' 
eiaiy  AlyvTiTicju  u.  s.  w. 
(Im  Ptolemai  on.) 

Paus.  I,    17,   2.     Erzstatue,    s.   Ptolemaion. 
(G :  Gymnasien.) 
10  (Ptol.,  S.  d.  Juba). 

CIA.    III,   555    Basis    „in   gymnas.  Ptole- 
maei"  (Attalosstoa)  gef. 
Pyrrhos. 

Paus.  I,    II,  I.    'A&r^r<cioig  6i  tr/.wi'  ton 
i'       x(d  IIvQQov  (im  Odeion?). 
Eeiterstatuen. 

Paus.  I,   22,   4    (vor  den  Propyläen),     r«? 

fiiy    ovv    iixouag    TÜif    Inniiov    ovx    f/w 

aacpöis  tinilv,   i'iTS  01   nnlStg   tiaiu  01  Et- 

20       focpwi'Tog    eirs    (('/.?.wg    tig    tv:iQintiuv   nt- 

7ioi7;uii'cei. 

Jt'/.T.  f'tQX-  1889,  S.  179  fg.  (Die 
Plinthen  und  Reste  der  Weihinschriften  sowie 
einer  späteren  Umschrift  in  der  Südmauer  der 
25  Biirg  sowie  zwischen  dem  ,,Beule'schen  Thor" 
und  dem  Agrippamonument  gef.)  01  Inntis 
ano  TOV  noXtixiov ,  HinnaQ^öv  tov  Aaxe- 
dreiuovlo  ,  Etj'Offoj'TOf ,  JTQOfdno.  \  Avxiog 
inoltjati'  E?.ivf)^iQivg  Mvqovos. 
30  Unbekannte  Statuen   beim  Buleuterion  der 

Techniten  (s.  G.)  Philostr.  vit.  Soph.  II,  8,  2. 
Diog.  Laert.   VII,   182:    Unbek.  Statue  im 
Kerameikos,    in   der  Nähe  des  Chrysippos. 
Bind,  s.  Stier. 
35  Rofs,  s.  hölzernes  Rofs  und  Simon. 
Satyr  (des  Praxiteles). 

Paus.  I,  20,    I.     Vgl.    E:    Tripodenstrafse 
und  oben:  „Dreifüfse." 

6  7iiQiß6r,Tos:  Plinhis  XXXIV^,  69 
40  ö    in\    TQinoö'ioi'    aiiivQog.     Athen.    XIII, 

591   B. 
Satyros,  s.  Gorgippos. 
Seleukos. 

J'dus.    I,     16,     I.      (ci'i)intuyTti    dt    •^lö.xol 
45       xtli'Kci  .  .  o'/.iyoi'  dl   Ütkotiqio  (iPii  noi/.ih,; 
azoüs)   -i'ltvxoi. 
Silen,  s.  Marsyas. 
Simon. 


Xettoph.  de  re  equ.    I,   i.    avyiyQaips    f^iv 
ovv   xcu   Zi/u<ov   TitQi    Innixr^s   öV   xicl    tov     50 
z«r«  t6  'EXtvaiviov  A&i^vr^aiv   'innov  y^uK- 

XOVV    ((vid-1]Xf    Xcd    tV    TM    ßdd-QlO    TU    ICCVTOV 

loycc    titTvnwatv.      Vgl.    Hierod.    Hippiatr. 
praef.   p.    3,    21.     Plinitis  XXXIV,    76. 
Sklave  des  Perikles  (vgl.  AthenaHygieia).     55 
Plinitis    XXII ,    44.      verna    carus    Pericli 
Atheniensium    principi ,    cum    is  in  arce  tem- 
plum  aedificaret  repsissetque  super  altitudinem 
fastigii    et    inde    cecidisset,    hac  herba    (per- 
dicio)    dicitur    sanatus  .  .  .  hie    est    vemula,     60 
cuius    effigies    ex    aere    fusa    est,    [et]  nobiüs 
ille  splanchnoptes. 

XXXIV,    81.     Styppax    Cyprius    uno    cele- 
bratur   signo  splanchnopte.      Periclis  Olympii 
vernula  hie  fuit,    exta  torrens  ignemque  oris     65 
pleni  spiritu  accendens. 
Sokrates. 

Diog.  Laert.    II,    43.     Statue    des    S.    von 
Lysippos  im   Pompeion. 
Solon.  70 

Paus.  I,  16,  I.  icv^oiccvTtg  de  yu'/.xol 
xalvzai  TiQo  uiv  Tt,g  OToäg  (der  Poikile'i, 
IlÖAoiv  u.  s.  w. 

Demosth.  XXVI,    23.     v^üg  .  .  .    röv    uiv 
youxpKVxa  zovs  vofxovg  —ö).wv(c  i\pr,q:ia&cci     75 
yuXxovv  tv  ayoQ^  aTt,a<ci. 

Aelian.    var.   hist.    VIII,     16.      <cvi<5Tt,a(cv 
avTiö    (dem    Solon)    y(c?.X),v    tixövcc    iv    T), 
dyooä. 
Sophokles,  s.   A  i  s  c  h  y  1  o  s.  80 

Spartokos. 

CIA.   II,  311,  40.   [ffr»;fffa]  J'   ccvtov    (d. 

Spartokos    IV,     König    von    Bosporos)    xm 

ttxovce   y<().xt,v    IV    Ttj    [ayoQ^c]    naqa    Tovg 

TiQoyovois  X(c'i  iTtqccv  t\y  rrj  (cxQonö'/.tt.  85 

Splanchnoptes,   s.  Sklave  des  Perikles. 

Stier. 

Paus.   I,   24,   2.     tOTi    iTi   Xfc'i   TtcvQOs    (vor 
Erwähnung  des  Bezirks   der  Athena  Ergane) 
av(id-t]jja    Ttjg   ßovkfjg   rr^g   iv  AQiiii}  mcyio.     90 
i(p    oTiü   &i,    (tviH^t,xty    i    ßov'/.( ,    no).h(    ö 
UV  Ttg  iO-i'Mov  ilxu^ot. 

Athen.  IX,   396  D.     Uvio/Os    ffoi.vtvXTta' 
„6  ßovg  o  yuXxovg  !■;»'  UV  i(f>'fog  dtxü.iuXut, 
I   0   <f'   iaios    yuhci)^i,vöv    lüfvxt   ii;v  /oloov     95 
Xrcßiov." 


D.    Hervorragende  Ehrenstatuen  etc.   —   E.  Demen  (Quartiere),  Plätze,  Strafsen.       LXV 


Diogenian  III,  67.    ßovs   i  >'  7iü).ti'  Inl 

lüiv  d-av/naCofjifiüi'.    Vgl.  Hesych.  u.  Prov. 

Bodl.    et   Vat.     ßov;    Jr    nöXei.     Liicilius 

Sat.   339.     Athen.   Mitth.  VII,  S.  46.     Jalm- 

r        Michaelis  24,    1 1. 

Suffitor  (vgl.   auch  Splanchnoptes. 

Plinius  XXXIV,   79.     Lycius  Myronis  dis- 

cipulus    fuit,    qui    fecit    dignum    praeceptore 

puerum  sufflantem    languidos    ignes  et  Argo- 

]o       nautas  .  .  .  Lycius  et  ipse  puerum  suffitorem. 

Themistokles,  s.  Miltiades. 

Plutarch.   Them.   2.2.,  s.  Artemis  Aristobule. 
Theseus  (vgl.  C). 

Patts.  I,  24,  I.    xovziav  ni^av  (der  Gruppe 
I  c       der  Athena    und    des  Marsyas  auf  der  Burg) 

lavQoy  TOI'  Mivio  y.n'Aovun'ov. 

I,    27,    10.      TOV     St     ti'     TM     MaonihMi'i 
TdVQoi'    'vaxiQov    (:>i,atvg    ig    ir^u  (t/.oöno'Aw 
20       t).i(a<a    xai    d-voui   i.iytxui  r»y  d-tiö,  xcd  t6 
urud-tijufc  tan  tov  (f>,uov  xtov  MccQfcd-iot'iiov. 
I,   27,   8     (Erzählung  von  den  Waffen  des 
Aigeus,  die  Theseus  unter  dem  Stein  findet). 
TovTov    <^i    tiy.uiv    tv    axQonö'kti    ntnoirjtca 
25       TOV   'Aoyov,  y^aKAov  TxävTa  ofioiws  nkrjv  rijg 
TjiTQfCi  (zwischen  Erechtheion  und  Propyläen). 
Thrasyllos,  s.  Dreifüfse. 
Timotheos,  s.  Konon,  Chabrias. 
Tolmides. 
^o  Paus.    I,    27,   5    (nach    dem    Erechtheion). 

tal  6t  TOV  ßült^uov  *  /Ml    ((i'^Qucfzts  iialy 

*    '^     IVTOg    [rlh'tTOg?     UfCI'Ttlüg?]     OS    Ifjiav- 
TtviTO    To't.uiifrj,    xccl    (cvTog    To?./Lii&rii,    og 
\\9-t,i'((iu)v  vuva\v  rjyovfifyog  u.  s.  w. 
35  Tripoden,  s.  Dreifüfse. 
Tropaia. 


Paus.  I,  15,  I.  iovat  cft  noog  xi^v  azoav 
iju  TioixiXrjV  ofouä^ovaii'  .  .  iotiv  £!Qut,g 
.  .  ,  xal   nvkt]   nh,aioi''    t.itazi    6i    ot  roo-    45 

TIUIOI'     Äf)-r;y(CUül'     l7T7lOU(Cyiu     XOdTr^aCiVILOV 

HkttOTuo^roi'. 

Thucyd.  IV,   12,   I    (den  Schild  des  Brasi- 
das)    Ol  'Äd-rjfräoc  .  .   vaxtQov   nqög  x6  xqo- 
TKüof  ixQr^auvxo,  o  taxrjaay  xijs  TXQoaßoXrjs    50 
T(ciT>,s    (für    die  Waffenthat  bei  Sphakteria). 

Tyrannenmörder,  s.  C. 

Viergespann  (ehernes). 

Paus.  I,  28,  2.     xcci   c(ou(c  xilxcci  ]((().xovy 
(CTiö    Boiwriöy    ötxdxt,    xui   Xu'/.xiSiwy  xiöf     55 
if  Evßoia. 

Herodot  V,  77.  xi&QinrToy  y^iö.Atov'  xo 
St  (cpiaxtor^g  ^iioog  taxi,xt  ttooitoi'  taioi'Ti 
ig  r«  ITgoTivkaKc  xa  iv  r»;  uxoonö'hti,  ini- 
yiyqunxai  St  01  xuSt '  Ed-vta  Boiwxwy  xal  60 
Xa'AxiSiwy  Sccfxüaavxtg  \  ITcdStg  'A&tjuaiioy 
tQyfiuaiv  tu  noAtfiov  \  ^tOfiiä  iv  a^'kvotvxi 
aiS>;Qiio  'iaitauv  vßQiv'  Tuiv  'i'riTxovg  Stxü- 
xt,y  riuK'l.uSi  X('eaS'  'id^tauv.  CIA.  IV,  2, 
334a  und  I,  334.  Reste  der  alten  und  der  65 
erneuten  Basis;  (jene  gleich  nordöstl.  bei  den 
Propyläen  gef.). 

Wagen,  s.  Viergespann. 

Widder. 

Hesych.  xQio  g  datXyo  xtoojg'  r;v  iv  rr,     70 
(IxQonohi    xoiog   (cvuxtifJtvog    /niyag   /«A- 
xovg  u.  s.  w. 

Photius  xQiov  (caekyoxtQwV  xov 
A&r^vt;(Ji  )(u'/.xovv,  xvinxxovxa  xul  vßQi^ovxcc 
xioaaiv.     Vgl.  Athen.  Mitth.    VII,  S.  46.  75 

Widderopferer,  s.  Phrixos, 

Xanthippos. 

Paus.  I,   25,    I ;   s.  oben  Perikles. 


E.   Demen  (Quartiere),  Plätze,  Strafsen. 


Älteste  Stadt,  s.  A.  Akropolis. 

Thucyd.  II,  15.  x6  St  ttqo  xovxov  (vordem 

40       Synoikismos  des  Theseus)  r;  dxQonohg  rj  vvv 

ovace  nö'Ug  i,v  xal  x6  vtx  «i'r^r  TiQog  vöxov 

fiiehaxu    xtXQauuivov.     xixur,Qiov    St'    xu 

Curtius,  Topographie. 


yaq  itqu  iv  uixr^  r»;  uxqoTio't.ti  [xu  aq/ula     80 
xrig    xt    Uo/utcSog    Stahlj    xccl    c'c'/J.ütv    d-ewv 
iaxi,   xcd  T«  £|w  noog  xovxo  xo  f^iqog  x^g 
Tioktiog  ficlkXov  ISqvxcci,  t6  xt  xor  -/16g  xov 
'O?.vu^iov  xcd  To   Uvi^iov   xtä    xo    xr^g  />;s" 


LXVI     E.    Demen  (Quartiere),   Plätze,   Strafsen.     (Agora  do/aia   —  Agora  im  Kerameikos.) 


■/.cd  xo  tv  Alui'dii  -Jioi'vaov  —  • —  'ISovtui 
de  y.al  ccX'/.a  itqü  TccvTr/  uQ^<ct«.  y.ai  r>; 
xorjrt]  rrj  vvv  fjtv  TtSy  TVQfu'i'iov  orrw 
axivaacd'TuiV  Ei'i'Kcxqovvio  xcc'Aov/uii'r],  xo 
5  äi  näXcci  (ffcrtqwv  xüjy  7ir,ywv  oiawt'  Ka?.- 
XiQQot]  (ovofj.aafjiit'ri ,  ixiivoi  xt  lyyvg  ovat] 
TIC  nXtiaxov  u^kc  1%ouji'xo,  x(d  vi-y  in  uno 
xov  dQ)[cdov  7100  xt  i'uuiXiJji'  xai  ig  a'/.Xa 
xiöi'  liQwy  yout^ixai  x(ö  iifaxi  /gr^ad-cti. 
lo  X(c).iiX(ci  de  di(c  X7]v  tkcXuluv  xccvxtj  xax- 
oixriaiv  xcd  t]  axQonoXic  l^ixQi'  xov&t  ixi 
vn  'A&Tiva'njiv  7i6).ii.  Vgl.  die  ,, Stadt  des 
Theseus"  in  der  Inschrift  des  Hadrians- 
thores  (F.). 
I  5  Agora   no^a  i  ((. 

Harpocr.  ITdv&tjfios'ÄcpQodixtj'  !4- 
TToAAd cTwpOi-  iy  X(ö  7T€qI  d-iwv  ndydrjfxov 
cpr^ai  A9-rjyr,ai  x?.ij6-7;yai  zr^y  dfpKfovO-tlaay 
ntQi  Ti]y  UQ)r(äctv  uyoody  Siu  xo  tvxfcvd-a 
2o  Tiavxa  xoy  di,uov  avvayi(j&((i  xo  naXaiov 
tv  xccls  ixxh,ai(cii,  «!,-  txä'/.oii'  uyoous. 
Agora  im  Kerameikos. 

{KtQftfxtixos  als  Demos  s.  unten.) 

Paus.  I,  2,  4,    axofd    ö'i   tlair   utio    xüiv 
2 5       Tjv'/iöiy  ts  xoy  KtQuixtixöy. 

I,  3,    I.    xo   dt   /(OQioy  6   KtQKfifixos 
xo    /uiy    övofAti    f^ti    ((7x6    r,Qwo^  KiQcijuov 
—  —  TiQMzrj    dt  laxiy  iy  dt^i^  xccXov/Jtyr^ 
axod  ßaoiXtios  (s.  G.). 
30  I,    14,  6.     vTttq   dt    xoy    KtodfAtixoy 

xul    axouy    xt]y  xa'Aov/uiyr^y  ßaai/.tioy  ynog 
iaxiy  I/cprdaxov  (s.  B'. 

I,    17,    I.     'AO^tjydioif    dt    ly    xfi    ccyoQä 
xcd    ühku    iaxiy   ovx    i;    uuccyxcci    tn(at;/Ltcc 
35       xcd  '£?.iov  ßwfjiog   (s.  B). 

I,  20,  6.  Sulla:  xovs  iyuvxmj'hiyxccs  'J.- 
^r^ycduiv  xccO^tin^cig  ts  xoy  Ktqctutixoy 
xoy  Xc()(6yxc(  cjcfMV  ix  dtxccdog  ixc<ax>,s 
ixi'J.tvaty  ccyta&cci  xt^v  ini  {^ctyc'ixio. 

Vgl.  Demosthen.  LTV,  7.  Titqmcixovyxog, 
tüantg  ttcüO^tiy,  iy  ilyooc'c  uov.  Vgl.  unten 
Leokorion.  1 

Philostr.  Vit.  soph.  II,  8,  2.  i^c'tdi^t  dti'Kr^g  \ 
iy  KtQcc fitixcö.  \ 

Lncian  Jup.  trag.  15.  ccytj'A&oy  ff  rö  ciaxv,  ' 
ojf  niQi7ic(xi',ac(iui  xö  dii'Mroy  iv  Kitjct-  ' 
f2  ttxo).  I 

Athen.  \\  212  E.    n).i',Qt,i  d   i,y  ö  KiQcc-  1 


40 


45 


fjtixoi    ctaxojy  xcci   iiyuw  xcd    ccrxox'/.rjos 
tts    tijy    txx'/.i,ai((y    xöiy    o/'Aioy    avydooui,     50 
u.  s.  w.,  vgl.  Stoa  d.  Attalos  (s.  G). 

Athen.  XII,    533  D.     Ot/niaxox).r,s 

xi&Qi7i7iov    —   —    diu  xov  Ktqctufixov 
TiXrjd-voyxos  ioid-iyog  tjXctaty. 

Vit.  X  or.    852   D    (Aufstellung    der    Bild-     55 
säule  des  Lykurg ;  vgl.  D) :  iv  ccyoQc].    843  C. 
iv  Ktgctfitixo). 

Arrian  Anabas.  III,  16,  8.    xcd  vvv  xtlvxcci 
'A&r;yi;aiy  iv   KiQccutixo)  cd  tixovfs   (d. 
Harmod.  und  Aristogeit. ;  s.  C),  ^^  dvifxtv  ig    60 
xiiv    TioXiv,    xcixc(yxixov    uc'cXiaxcc    xov    Mtj- 
TQl^OV    (s.   B). 

Schol.  Arist.  Äan.  402.  ii^  EXtva'ivcc 
odtvovcnv  an 6  xov  Ktoccutixov  itno- 
ntfinoyxis  xov  -/lövvaoy.  65 

Vgl.  Hesych.  di  nyoQccg'  dicc  xo  xor; 
ixvaxag  ßccx^c'd^tiv  xov  Iccx^oy  di  c'cyoQcöv 
ßadiCovxas.    Vgl.  F/iot.  Suid.  Txijuntiy. 

Plut.    Süll.     14.     0    TXtqi    xrjv    ccyoQccv 
(fövos  intakt  jrc'cyxcc  xoy  ivxog  xov  JitxvXov     70 
Ktqu n  tixöv.     (Vgl.  auch   CIA.  II,   163: 
unten :   innerer  Kerameikos.) 
(Baumpfanzungen)  vgl.   oben  A :   Pappeln, 

Platanen. 
(Tempel,     heilige     Bezirke,      Altäre,     75 
Götterbilder  an  und  auf  der  Agora.) 

Vgl.  oben  B :  Zwölf  Götter,  Apollo  Patroos 
(?),  Ares,  Eleos,  Erinyen,  Göttermutter  (3//;- 
XQiöoy) ,  Pherephatte,  Zeus  Eleutherios;  C: 
Aiakos,  Amphiaraos,  Eirene,  Eponymoi,  Eud-  80 
anemoi ,  Herakles ,  Hermes  dyoQcdos ,  Her- 
men, Theseus,  Tyrannenmörder. 
(Ehrenstatuen,   Weihgeschenke.) 

Vergl.    oben    D:     Adeimantos,    Audoleon, 
Brutus,    Cassius,    Chabrias,  Chrysippos,    De-    85 
mades,    Demosthenes,    Diphilos,    Euagoras, 
Hadrian,  Kallias,    Konon,    Lykurgos,  Pindar, 
Seleukos,  Solon,  Timotheos  u.  A. 
(Thore.) 

Vgl.  F :  Triumphalthor  (mit  Tropaion  über     90 
Pleistarchos),  Thor  der  Athena  Archegetis. 
(Öffentliche     Bauten,     Verwaltungs- 
gebäude.) 

Vgl.  unten  G :   Agoranomion,   .\rcheia,   Bu- 
leuterion,  Heliaia,   Metroon,   Poleterion?,   Pry-     95 
tanikon,  S  t  o  c  n  ( Alphitopolis  ?  St.  des  .\ttalos, 


E.    Demen   (Quartiere),   Plätze,   Strafsen.     (Agora-Bezirke  und  Plätze. 


LXVII 


St.  Basileios,  St.  Eleutherios,  St.  JiDULÖy, 
MnxQu  .Ir.,  Stoa  Poikile),  Strategion,  Thes- 
mothesion,  Tholos  (Skias). 

Agora-Bezirke  und  Plätze. 
r  icyonui,  s.   Verkaufslokale. 
Bema    der    römischen  Feldherren,   s.  G :  Stoa 

des  Attalos. 
Dekeleer-Platz,  s.  oben  B:  Hermen. 
Eretria,  s.   unten  besonders. 
lo   [-/.nia,  Gerüste,   s.   Tribünen. 

Ki^Qvxos  Xid^os.     Plut.  Sohn.  8;  vgl.  rr^«- 

xiiQ  yi&og:  Poliux  III,  78.    126. 
KiTf-Xot,  s.  Verkaufslokale. 
L  e  o  k  o  r  i  o  n. 
15  Thucyd.  I,  20.    tio'Itjtkco^^o)  TTioiTV/öyTii 

(die  Tyrannenmörder)  tkqI  rö  Aaoy.ÖQioy 
xcilovfAivoy  Ti;y  Uavcdhp'uiy.r^v  TiofAni;y 
diuxoafAovyxi. 

VI,   57.    (jJQfxr,afcy   iiau)    Ttüy   nv'/.ojy   x«< 
20       7iiQiiTV)(ov  xiö  "^InndQX'P  ^f<Q^  1^0  AaoxoQioy 
xcO.ovutyoy. 

Demosth.   LIV,  7  fg.      llt^inuiovyio^  .  .  . 

ianiqas  iv  ^yoQcJ   luov  .  .  Ti(CQi())(iTai  Krt]- 

aius  —  fjed^vcoy,  xaxu   16  Atiaxoqioy,  iyyv; 

25       Twy  Uvx^oöwQov    [vgl.  —xt;yc(i    und    H:   Py- 

thodoros].    XHXiömy  ä'  i]uc~ci TTccoij'Ad^s 

TToo^  Mt^üxr^y  «i'cü'  tniyoy  yuQ  iyzav&a 
—  —  7IUQU  UctfKfi'Aio  x(ö  xyc<(fti  Koywv 
oi'Xoal  u.  s.  w.,  01'^  i'Sctyaaxt'jaccc  ö  Kxi]aic<g 
30  tnoQivtxo  i(V  xi;y  dyoQuy.  y.al  t;ftiy  avu- 
ßfth'fi  (h'C(aroiq:ovaiy  dno  xov  <PiQQicpccx- 
xiov  xta  TTioirraxovai  naXiy  xax  avxo  nutg 
xo  AtuiXuQiov  tlycti  x«'i  xovToig  moixvy- 
yüyofxty. 
35  Schal.     t]Q(äoy,  f^yt;utloy  xaiy  Aiw    xoQwy 

iy  jxiaio  xio  KtQuutixio  —  Atws  yccQ,  6 
'Oqcfiuis,  vlov  fjiiv  icf/s  KvXavd-ov,  -d-vyaxiQa;  1 
di  XQtls,  0aai9-ic(y,  Otomjy,  EvßovXr,y'  «i 
vTTiQ  xtjc  /wflfV  acpccyiaß&tiaci;  txi  ttccq- 
40  &iyovs ,  unaXXuyiyxtg  xt  xov  '/.luov ,  txi- 
^r^aav  'Ad-r^yaloi  XM   r^QMM.  I 

Demosth.   LX,   29.     \xr,xotaay  Anavxiöui  \ 
fAVihoXoyovuiyag  xrcg  Aiio  xoqcc;,  (og  uvxag  \ 
'iSoauy    acfuyiov    X0I5    no'/.ixaig    vntQ    x/jg  ; 
45       ;fw?«f.    Vgl.   Ctc.  de  nat.  deor.  III,   16  u.  19. 
Adian    Var.  hist.  XII ,   28.     Aristid.  Panath. 
I,    119. 


Harpocrat.     AiwxoQdoy'    x6    6i    Atw- 
xöotioy  tiyui  (fr^ai  <P(cyo6i}fxog  tv  d-   Axff-iJos 
Iv  fjiiaio    xtö   Knyecutixo).     Vgl.   Phot.   Stiid.     50 
Hesych.  u.  d.  W. 

Theophylact.  Ep.  12.  ini  xo  Aiwxooioy 
xag  (ficcxQiß<ig  17  aiXtjXQig  Xqvaoyoyr^  nt- 
Tioirjcd. 

Alciphr.  III,  5,  I.    i\x.t   Arßöyiov  >]uiy  xi;y     55 
iX(((Qcey  ayuiy'  —  uiyti  —  uiXQoy  antD&iy 
xov  Atwxoqiov. 

Strab.  IX,  396.    txtlyo  AiujxoQioy,  xovxo 
Or^atloy'     ov    dvyccuKi    &ijXüiaai    xaS-'     ty 
txcaxoy  ....  xal  ixi  xo   AiwxoQioy  xcd  xo     60 
&rj[atioy  fiv&o]vg  f'pf«. 

Apostol.    X,    53.     Sprichwort:    Atojxöqioy 
oixtig'  tJi\  xojy  '/.ifKaxxoyxcjy. 
Orchestra. 

Phoi.  lex.    'Oq x>]  axQfc'    7i(>wxoy  ixXi^&t,     65 
iy    xij    uyooä    tix«     xcu     xov    3-iciX(iov    xo 
7-fjixvxXioy. 

Timaeus  Lex.    'Oq^/;  axoa'  xo  xov  O-tic- 
xoov  fj.iaov  /wQioy,  xcd  xonog  i7ii(pfeyr;g  dg 
nay^yvQiy,  'iyO^ci  Aouoö'iov   xcd  Aoiaxoyti-    70 
xovog  tixoytg. 

Vergl.  Plato  Apol.   26  D.     (Büchermarkt.) 
Andocid.    I,   38  (G:   Odeion). 
^Ooxquxia fiov  xönog,  vgl.  Iliqiaxoiyißfxcc. 

Pbit.  Aristid.  7.    oaximxoy  Xaiuty  'ixuaxog    75 
.  .   'i(ftQiy  dg  'iya   xonoy   xt,g  ayogäg  ttioi- 
TTtcpQKy/uiyoy  xvxho  äqvcfüxxoig. 

Schal.  Aristoph.  Equ.  855.  icpQaaatxo 
aaviaiy  r,  uyoou  xcd  xicxt'/.tmoyxo  daodoi 
äixc(.  80 

Poliux  VIII,  20.    nsQiaxoiyicfccyxccg  dt   xi 
/xiqog  xr,g  ccyooüg  u.  s.  w. 
Perischoinisma  (vgl.  das  Vorige). 

F?/.  X  or.   874  A.     Die  Statue  des  Derao- 
sthenes    nKrfiiov    xov    TTtcnaxoiyiajxccxog  xcd     85 
xov  ß(Ofxov  xdjy  (fwcFix«  d-tioy. 

Alciphr.  II,  3,  II.  noloy  7itqioyoiyiat.ici\ 
vgl.  Etym.  M.  p.  349,    15. 

Über  den  Gebrauch  von  ntqiGXoiy'il^tiy  s. 
Wachsmut h,  Athen  I,   S.  167,  Anm.  4;  in  der     90 
Stoa   Basileios:    Detnosthen.    XXV,    23: 
vom  heliastischen  Dikasterion :     Polltix  VIII, 
123,  vgl.    141. 
UQaxiiQ  Xid-og,  s.  oben  Kt^qvxog  Xid^og. 
Ixr,ycci   (vgl.  Verkaufs  lokale).  95 


LXVIIT  E.    Demen   (Quartiere),   Plätze,  Strafsen.   —  (Agora-Bezirke  und  Plätze.) 


Demosth.  LIV,  7.  y.ata  xo  Atur/.oniov 
tyyvg  rüiv  Uvd^o^iäoov,  vgl.  XVIII,   169. 

Harpocr.      axr^i'  irr^s'     loox^ätt,;     Tqu- 
TitCnixiö  (XVII,  33).     ITv&ö&üjQof   yuQ  zov 
5       axr,i'iTt,f    y.(().ovfxtvov  ....    fir^noit    &'    tüf 
(iyoQcdoy    xu'äov/luvoi',    tniiSri    iv   axrivals 
iniTiQäaxtTo  7to)1((  tiÖi'  lovioti'.  Vgl.  Harpocr. 
yiQQ  ((. 
Schwurstein  der  Archonten. 
10  Folhix  VIII,  86,  s.  G.  Stoa  Basileios. 

Vgl.  Flut.  Solan  25.     Harpocr.  (Phot.  Suid.) 

Tribünen  (Ixqkc),  vgl.  Bema. 

Phot.     \v.Qia  (Eustath.  ad  Odyss.  y  350; 

15       S.  1472,  4).     XxQiH    xa   iv   XTj    ayo^q ,    a(p 

MV    l&iüit'xo     xots     ^lovvaitcxovs     dywvccs 

Tiqiv    >;    xuxaaxtvua&rivca   xo    tv    Jioviaov 

d^iaxqov, 

PollliX    VII,     125.      IXQlOTTOlol     &'     tlaiV     Ol 

20       7ir^yvvvx($  xcc  ntql  xrju  dyoQcty   'ixqia    (vgl. 
B:    Hermen  auf  dem  Markte,    aber  auch  G: 
Theater  und  die  'ixqia  im  Neleion:  'Ecpr^fx. 
("cQX-   1884,  S.    162,  Z.  27.  28). 
Verkaufslokale  (xi'zAot  vgl.  ffxjjr«/):  meist 
25       innerhalb    oder    in    der   Nähe    des   Marktes. 
Vgl.  im  Allgemeinen  Hesych.  Harpocr.  Suid. 
xix'Koi.     Pollux  VII,    II,  78.    IX,  47.    X, 
18.   82.      Schol.  Aristoph.  Eqti.    137.      Lysias 
XXIV,  26.    XXXIII,  6. 
30  A'i.(fixÖ7ioi'Kig,^.Qt.  Stoa  A. 

XU  uvSiiüno  Sa.    Pollux  VII,  11.    X,  1 9. 
{(lyoo a)  'ÄQyiiüJi'.   Hesych.  s.  v.  Bekker, 
anecd.  I,  212,  Z.  23. 

X  «   «  o  cii  M  «  r  it..     Pollux  IX,  47. 
35  XU  yi'Kyr,.     Pollux  IX,  47. 

(«y)  yvvuix.tiu.    Pollux  X,    18. 
Theophrast.    Charact.     2,   22. 

xo   t'^uiov.      Pollux    IX,    47.      Schol.  ad 
Hom.   Od.  &.  260. 
40  'EQtxQia  s.  unten  besonders. 

XU  iQKc   fxu'kuxü.     Stob.  Serm.    V,  67. 
Ol  &iQfxoi.    Stob.  Senn.  V,  67 
(«/.)  i fiux  16 n  ioXii.     Pollux  VII,   78. 
Ol  ^innoi.      Thoephr.    Charact.   23. 
45  u'i   loyädtg.    Stob.  Serm.  V,  67. 

(«/.)  i  x^vö/noi'kii  =  Ol  i}({fvts. 
(vgl.  t/f  xovii>of)  Vit.  X  or.  849  D.  .liistoph. 
A'an.  1068.     l'esp.  789.    Schol.  Aristoph.  Equ. 


137.     .S7;v7^.  XIV,  658.    Plut.  Symp.W,  ä„2. 
Athen.  VII,   287  E.     VIII,  342  C  50 

XU  xuQvu.     Theophr.    Charact.    il. 

r «  Xiv  i  ^otiu  (vergl .  A  :  Barathron). 
Erotian  s.  v. 

XEQu  fxtia.  Hesych.  s.  v. ,  vgl.  Athen. 
IV,   164  F.  55 

(  u  y.)  Ki  QX  (x)7T  DJ}'.  Hesych.  s.  v.  Eustath. 
ad  Odyss.  ß.  7  (vgl.  x.  552).  lono^  nh,- 
oiov  'HXinias,  tf&u  xu  x'/.omuulu  inot- 
Aovvxo.    Diog.  Laert.  IX,    12,  6. 

xd  xqo  fi  fivu.     Pollux  IK,  4"].    Schol.  ad    50 
Odyss.     d-  260.    Schol.  Aristoph.  Ran.     1068. 

XU  xvQijßiu.     Aristoph.  Eaju.   254. 

XU  ku  %  cc  yic.  Aristoph.  Lysistr.  557. 
Athen.  VIII,  338  E. 

0  '/.ißav iüxö  g.     Pollux  IX,  47.  6e 

01  Kvy^voi.    Aristoph.  Nub.   1065. 
(«7.)   J/i  cTo  r  r  K^cJ»'.«*  s.  unten. 

ui  [IS ^ ßoüSig.  Athen.  VI,  241  B. 
VII,  287  E. 

XU    /ueuyöi'iu    {uta  xö  v  lu).      Pollux    70 
IX,  48. 

XU  [IV  QU.  Pollux  X,  19.  Schol.  ad  Odyss. 
d-  260.     Aristoph.  Equ.    1375. 

ui   uvQoiyui.     Aristoph.    Thesm.  448. 

T «    ixvQX  u.      Theophr.    Charact.    II.  75 

rö  i'ixoov.  Hesych.  xux  xo{v)  %'ix(Q)ov. 

6  oiyoi.     Pollux  IX,  47. 

otaviu?  s.  A.  Baumpflanzungen  (Weiden). 

xovxpoy.  Pollu.r  W ,  ^-j .  X,  19.  Aeschin. 
I,   65.  80 

Ol  oQi'i&i^;.  Demosth. XIX,  2i4.  .4n'stoph. 
Ar.    13. 

X  u  a  I,  G  u  u  u.     Moeris  Lex.  s.  v. 

ö  aiSi,t)og.    Xenoph.  Hell.  III,  3,   7. 

XU  a xo  Qo&cc.     Pollux  IX,  47.    Aristoph.     85 
Ran.    1068. 

antiqoTiM'/.ig.     Pollux  VII,   78. 

f <  t  X qün t  !^ui. 

Plato  Apol.   p.  17  C.     ///>'/.  min.  p.  368  B. 
Theophr.  Charact.   5.9.21.     Theodoret.  .Ijf'ect.     90 
(7/w/.  XII,    p.   175,    12  fg.    (vergl.  Hermen.) 
Plutarch.  de  vitioso  pud.    10. 

yu'Kxä. 

Bekker  Anecd.  gi:    I,  S.  316,  23.    xa'/.xü' 
ovoftu  xönov,  onov  6  j^u'lxos  [ruTjitünxtxut,]     95 
niTjQuaxiXfci  (i't  0710V  xo    Ihfiuati'iov. 


E.    Denien  (Quartiere),  Plätze,  Strafseii.     (Agrai  —  Diomeia.) 


LXIX 


^  \ia  (>  o  sT  r  r  (J  o  s'.     Polltix  X,    19. 

Lysias  XXIII,  6.    uXQißtaTaTce  äy  'icpaaüif 

US    nvi)-ia()-(ci    iX&oyicc    tls   xov   /XioQoy 

Tvoot'    zfj    'iutj    Y.fu    vtq'    TnvTt]    yccQ    rtj 

3       ',!^t(}ec  Tov    fxtivos   txaßTov   txtlat    avX'Atyi- 

af^((i  Tov^  /7A«r«ff«f. 

«i  /vTQcd.    Polliix  IX,  47.    Arist.  Lys. 

557- 
Werkstätten  u.  s.  w. 

I  o  Vgl.  z.  B.  Lysias  XXIV,   20.     'ixKOTog  yuQ 

v/uöjy  tii^iazca  riQoacpoiräy  6  /uiy  tiqoc 
uvQon u)7.t'ioy ,  6  6'i  noo;  xovodoy,  6 
c)f  TiQo^  a  X  VT  oT  0  u  ti  0  y.  —  xcd  nXtlaToi 
Ms   roi's"    tyyvT('cTii)    ti,^    (lyogä^    xtutaxtvcc- 

1 5       auii'ov;  (s.  auch  B  :  Hermen). 


25 


Agrai. 

Paus.  I,  19,  6.  -/la^iüai  &i  roy  Elhaaoy 
XiüQioy  AyQcd  xa'/.ovittyoy  xai  yceo^  AyQo- 
Ttoag  iarly  'Aqziuiäos ,  vgl.  Stadion  (G), 
Artemis  Agrotera  (B)  ebenda  Hekate  in  Agr. 

Ettstath.  ad  IL  B.  S.  361,  36.  uyqoxi^a 
ÄQTtjUig'  .  .  .  rj  xal  AyQccin  nuqä  ID.ärwyi 
xc.Tu  Uccvauyiay  cItto  X^Q"^  nqog  T(ö 
I'Acaaiö  w  xhjai;  Aygui  xal  AyQa,  ov  rcc 
uiXQcl  Ttj^  -/^fiTjTQo^  ijytro,  (pr^ai,  fjivaTiiQia, 
(l  DJyfTo  T«  ty  'll;'()f«s-.  (Vgl.  B :  Demeter 
in  Agrai). 

Steph.  Byz.  Ayitu  xal  Ayijui  ^f^Qioy' 
.  .  .  tan  de  rtj^  Arrixri^  tiqo  r/;s-  no'Atw^. 
\g\.  Sttid.  Hesych.  ^Ay{)fci-  ^wnioy  l'cw  r»7s' 
Tro/fws".      Polyaen.  V,    17,    i. 

ßekker  AmcJ.  gr.  I,  S.  273,  20,  Koöyioy 
xiutyog'  xo  tjccqu  xo  yvy  '0).vfj7Xioy  fJ^t^Qi 
xov  fjtjXQaov  xov  ty  ccyog^  (vielmehr 'lj.yp^<. 
IVachsm.  Rh.  .1/.  XXIII,  S.  17).  Vergl.  B: 
Metroon. 

Bekker,  Anecd.  gr.  I,  S.  326,  24  fg.  (Vgl. 
A :   Helikon  und  B :  Eileithpa  in  Agr.) 

Bekker,  Anecd.  gr.  I,  S.  334,  12.  oyop-a- 
40  ad-y,ycci  ij't  cwxo  {xo  /woioy  Ayoai)  .  .  nno 
xr^s  'Aoitfiiifoi' ,  7T()öx{ooy  '£hxiöycc  xa'/.ov- 
f.iiyoy. 

Plat.  Phaedr.  229  B.     Der  Altar   des  Bo- 

reas    (s.  B.)     2  bis  3   Stadien    unterhalb    der 

45       Platane,   »^   noog  xo  xT]g  "Ay^u^   diaßc.iyouty. 


35 


Strah.  IX,  400  (vgl.  A :  Ilissos)  o  D.iaao; 
ix  xwy  vntQ  x>,i  Ay^a;  xcd  xov  Avxtiov 
(G)  /xtQtüy. 

CIA.  III,  II47;  Col.  III,  Z.49.  xoy  :iq6i 
Ayous  d^ofioy  (der  Epheben).  5° 

Agryle. 

Harpocr.     AQ&tjxxo?    (s.    A.)    nQog    X(ö 
dtSf^io  xwy  vniytQ&ty  'AyQv'Aiwy.     CIA.  III, 
61   A.    Col.  II,  Z.  21.    /wo.  AyxvXrjai  xcu 
AyQv'/.tjai    TTQog    xm   '3'«»jrrw.    —    Vgl.    F.     55 
InnäSig  TivAfci  und  G.  Stadion. 
Akademie,  s.  G.  Gymnasien. 
Amazoneion,  s.  C.  Amazonen. 
Ankyle. 

Aldphron  III,  43.     lovaüutvoi    t\g    xo    ty     60 
ütiqctyyuM  ßuXccvtloy  icufpl  Tiiu7ixr,y  wQuy 
&Q6uoy     (ccpiyxts     tis     xo     Tjoouaxtioy     xo 
Ayxv?.i,s    xo    X«Qix).ioti    xov    /utcoKXiaxov 
(p/outd^ie. 

Ilajpocrat.      x  OLxiff  u'kog     6     ^Eq  ur;  s.     65 
'ißaJoi   ty    XM   TiQog  Evx'/.ti&tjy   „uixqov  d" 
uyui    xov     xqixicpä'Aov     tkcqcc     xrjy    'Eax'iuy 
oSoy",     xo     Tj'/.tiois     iaxi     xov    xoixtcpü'/.ov 
Equov'    xovxoy    Je    (pr,ai    ft>i'/.6)roqog   iy   y 
Evx'KtiSi]y    clyad^dycd    Ayxv'/.r^aiy.     Vgl.  B.     70 
Hermen.     CIA.  III,   61    (wie  Agryle). 
Bündnifsstätte  (vgl.  Horkomosion). 

Paus.  I,    18,  4.     xov  (Tf   ItQov   xov   —c(qcc- 
nidog  ov  TiöoQo)  j^wo/oj'  taxty,  tyd^a  UtiQi- 
S-ovy   xcd   &t;aici    avy&tiAtyovg  ti  Accxtdcd-     75 
fioycc  xcd  vaxtqoy  ii;  &iaTiQii)rovi^  axcc'Arjycci 
liyovai. 
Bukoleion.  //-/Jj^ 

Bekker  Anecd.  gr.  I,  S.  4g^,'  19.  ö  i^ty 
ßccai'/.tvs  xcid^f^axo  naqa  xcö  xccXovuiyio  80 
Bovxokiip  '  xo  tf'  >,y  Tilr^aiov  xov  Ucivxccyiiov. 
Polbix  VIII,  III.  (ot  cfv'KoßciGiKt'ig)  avv- 
tS{iivoyxtg  ty  xm  Bc<ai).t!o)  xm  nccocc  xo 
Bovxo'/.t'ioy. 
Buzygion.  85 

Plul.   praec.    conj.     42.      XQixoy    (ccooxooy 
Itqoy)  V7x6  nöXiy  xoy  xcc).ov[xtvoy  Bov^vyioy. 
Dekeleer- Versammlungsort,  s.  B.  H  e  r  m  e  n. 
Diomeia,    vgl.    C:    Herakles,     F:    Diom. 
Thor  und  G  :   K  y  n  o  s  a  r  g  e  s.  90 

Plut.  de  exil.  6  (vgl.  KoUytos) :  «««  ovy 
iivoi  xcd  anoKiSig  tiaiy  Ad^tjya'iMV  01 
utxcaxccyxtg  ix  Mt?uxi;;  ti<;  -lioutia;  u. s.w. 


LXX 


E.    Demen  (Quartiere),  Plätze,  Strafsen.     {^nöuoi   —  Kerameikos.) 


Sc/iol.   A77st.    Ran.    651.     xliv    -lioutioii] 
6t}ixos    rf^i    Aiyr^'iSos    (pvXr^g    dno    .Jiouov 
iQMfiivov  xov'HQux'/.iovi'  'iaii  dt  'Hoitx).tiov 
ccvToS-i. 
5  Harpocr.    iv  -1 10  fA  i  i  0  i  g  'II n  (<  x  ).  1 1  0  r  ' 

T7iiQtidr,i^  y.axa  Kövoivog'  ri^s  tt'  -Jiojuiiois 
uyojjiivr^g  loorr^g  xiö'IlQux'/.tl  uvr,uoi'ti'ovai 
xal  Ol  Xioiuixot.     Suid.  KvyoaccQyfg. 
Steph.  Byz.     Kvvö aa^yig'    yv^vuaiov 

10  tV     T»/     AxXlXtj    .   .   .    «710     Z/lOfiOV,     (CCp      OV    0 

^wQog  \\9-i]t'r^ai   Aioutuc  xultlxca. 

Athen.    XIV,    614    D.      tv    xcö    Jioutiov 

HQUx).tlO). 

Diomos  Sohn  des KoUytos:  Ilerodian  xui^^oK. 
15       riQoawd.    S.  421,    14    (Lentz).     Steph.  Byz. 
^  16  fj  (ifc.      Hesych.     J 10  fxtls. 
^q6  u  Ol,  s.  Wege. 
Eretria. 

Strab.    X ,    S.   447.      uno     xr^g    'Ar^rjvr^aif 
20      'E^tzoiag,  r,  vvv  tativ  ilyogcc.  Vgl.  X,  S.445. 
Eiistath.  IL  B.    537. 
Hadrians-Stadt,  s.  unten  Novae  Athenae. 
F :    Bogen    des  Hadrian ,    G :  Aquaeduct  des 
Hadrian. 
25  7tp«  avxi,,  s.  A:  Feigenbaum. 

"Innov  xccl  xoQrjg  (naQ    'innof  xiu  x6Qt,v). 
Aeschin.  c.  Timarch.   182 :  die  Tochter  des  , 
Hippomenes  mit  einem  Pferd  in  eine  lorjfxog  \ 
oixia  vermauert,     xal  txi  xiu  vvv  xr^g  oixlftg  j 
30       xavxt,g  'taxi/xt   xa  oixöntda    tv  xiö  i\utxfQ(o 
aaxti    xul    6    xönog    oviog    xuXtixiei    Tiicq 
'innov   xai  xoqhv.     Vgl.  I/eradeid.  Pont.   i. 
Suid.    ^In  n 0  fiiv r^g  und  n  nq    'i n  nov. 
Horkomosion  (vgl.  Bündnifs statte). 
35  Pait.   Thes.  27.    (Als  fxuqzvqiov  des  Frie- 

densschlusses mit  den  Amazonen) :  »;  xt  xov 
xonov  xXtiaig  xov  nuQÜ  x6  (:fr,ai'iov,  ovntQ 
'ÜQXWfiöaiov  X(ö.ovaiv. 

Keiriadai. 

40  Bekker,  Anecd.  gr.    I,    S.  219,    lO.      S.   A : 

Barathron. 
Kerameikos  als  Demos. 

(Aufserer  und  innerer  K);   vgl.  unten 

Trittys  der  Kerameer. 

45  Harpocrat.      K t  Q  k  u  1 1  x  6  g  .   .    Ai'ricfwv 

tv    xw   ngog    Nixox'/.ia    ni()i    ö{iwv   oit  (Jvo 

dfi'i    KfQautixo'i  .  .  .   ö    uh'    H'd'ov    Ti,g    rio- 


Atuig,  6  6t  txtoog  tiu).  Derselbe  Ktqcc- 
fi,tlg'  d\uog  iaxi  xrjg  Axccuavxidog  Ktocc- 
fj.tlg,  (og  (frjai  ^lodwoog.  50 

Schoi.  Aristoph.  Equit.  772  (=  Suid.  Kt- 
Qafitixoi).    &V0  dt  KtQUfiiixoi  'Ad^r^vr^aiv. 

(Aufserer  Kerameikos;  vgl.  unten 
J.  a.  Anf. :  Gräber  im  Kerameikos.) 

Aristoph.  Av.  395.  o  Ktqufitixog  dictxdi  55 
VW.  Schal.  (==■  Suid.  KiQic/ntixog)  .  .  . 
Mtvfxk^g  xal  Ka?.?.iXQC(xrjg  tv  xoig  ntol 
Ai9r,vü)v  avyyQfiujuaai  cpuaiv  ovxw'  „xcc- 
'/.tliui  dt  X(d  6  xönog  ovzog  fcnctg  KtQ(c- 
fjtixog'  toxi  yicQ  6  rcvxög  dijaog".  60 

Thucyd.  VI,  57.  'Inniag  {xolg  LFavitd^r,- 
vuioig)  iSw  tv  x(ö  Ktgaijtixi^  xcikovfiivo) 
—  difxoauti  (x)]v  nounr,v). 

Plato  Parmenid.  127  B.  Kuxu'f.vtiv  d' 
Kvzovg  irpr,  nicqii  xtö  ITvH-odujQM  ixzog  65 
xti'/ovg  tv  KtQccutixM.  Schal,  xonog  'A&r,- 
vrjOiv,  iv&(c  Xfci  01  noovoi  nQotaxr;xtac(v 
vgl.  Hesych.  KtQu/xtixög.  Bekker  anecd. 
I,   275,   20.     Schal.  Aristoph.  Equit.   772. 

Alciphr.  III,  25,  3.     tni  —xioov  xul  KtQu-     70 
utixov  (vgl.  48,   2   und  unten  Skiros). 

Schal.  Aristoph.  Ran.    131    (=  Etyvi.  M. 
KiQic  fi  fixo  g).     KiQtcfJtixog   xonog  Ad-t;- 
vr,aiv   onov   avvtxi'f.ovv    01    Ad-r^vfäoi    x<cx 
tviicvxöv    X((unccdovyov    icyiöva    (vgl.    Suid.     75 
KfQ(ifitixog). 

Hesych.  in'  E  v  q  vy  i)  t]  clywv.  Mi  h,  o- 
ayoQug  xov  'AvdQoyiwv  EvQvyvr^v  tiQi,a(t(ci 
(fr^ai  xov  Mivioog,  icp'  w  xov  uyiHvu  xixf-i- 
a&ia  inizü(fiov  Ad^t;vt;aiv  tvxiö  Ktoautixio.     So 

Hesych.  Ax(cdr,uicc  —  —  yvuiteaiov 
'Ad-r,vt\ai  .  .  xal  xönog.  xa'/.ttzai  yan  ovxiog 
6   Kiqufxtixög. 

Steph.  Byz.   'Ex  a  di,  u  iia. A&ilvi;ai 

zönag,  6   Ktqafitixög.  85 

(Thorgegend;  innerer  Kerameikos.) 

Kerameikosthor,  vgl.  F,  m. 

Grenzstein  am  Thor. 

CIA.  II,  HCl.  Hymett.  Stele  in  situ  an 
der  Aufsenmauer ,  westlich  vom  Dipylon :  90 
beiderseitige  Inschrift,  die  Buchstaben  vertikal 
hcrablaufend  (2.  Jahrh.  v.  Chr.):  öqog  KiQa- 
uitxoi.  Vgl.  II,  1064.  Altar,  s.  (H.)  Zeus 
Uerkeios,  Hermes;  (C.)  Akaraas. 

IsiKus  VI,   20.  —  —    Ti.g   Iv    Ktnaiiiixiö     95 


E.    Demen  (Quartiere),  Plätze,  Strafsen.     (Kerykes  —  Kolonos.) 


LXXI 


avvoixUii  nis  71UQU  zr,i>  nv'liö'u,  ov  o  oh'og 

WJ'tOs". 

C/.4.  II,  163,  Z.  24fg.   rtUjOi'Tioy  tcc  y.qia  ' 
TM  &r;u(p   rcjji  'A&r^yaitjy  iy  [KiQ(cuiiX(Ji]i?     1 
r  Pli//.  Demetr.    12.     0    nin'/.oi   .   .  .    ntfx- 

nöfxti'og  äia  zov  KiQu/usixov  fieaos  fQoccyrj. 
Philostr.  Vit.  soph.  II,  1,  5.    ix  KfQKUtixov 
ö"    iiqtcßicu    /uiu    y.wTit'/    (das    Panathenäen- 
scliiff)  u(filvui  ini  ro  'E'/.tvaiyioi>  u.  s.  w. 
10  Schol.  Aristoph.  Eqtiit.  266    {=  Sitid.  ni- 

n'Aog')  vora  Panathenäenschiff:    r^g   xui   rrjy 
7iofi7Tt]y    ano    {Suc    Sutd.)    rov    KtQuunxov 
noiovai    {tnoiovv    SuiJ.)    f^iXQ'-    ^*"^    Ef.tv- 
oiviov. 
I  -  Pltit.  Stilla   14.     ö   ntoi  xriv  uyooar  (forog 

inia^e  nui'xa  xov  it'xog  xov  -linv'/.ov  Ktqtc- 
fxuxöi'.     (Vgl.  auch  G:  Theater  des  Agrippa.) 
(Kerameikos  als  Marktgegend,    s. 
oben  A  g  o  r  a.) 
20  Kerykes.      CIA.  IV,    i,  555b  (Südabhang  der 
Burg).     o(iog  %Moi]ov  Kr^Qvxcoi'.  {?) 
Koile  (vgl.   F:   Melit.   Thor;   J.  e:   Gräber  vor 
d.  melitischen  Thor). 

Herodot  VI,   103  (Grab  des  Kimon).    ti^o 
25       rot;  uaxtog  niqtjV  xrjg  dia  KoiXrig  xaXiouivrjg 
oifov. 

Marcellin.  Vit.  Thuc.   17.   55.     /wqioy  xr^g 
'Axxixrjg,  —  riQog  xcäg  Mehxtai  nv'Atcig'  — 
—  n'Ar^aioi'  xwi'  j\It?.ixi(fu)t'  nvXüiy. 
30  Vergl.    Biogr.    Ationym.    Thtic.     §    I.     ntqi 

KoD.rj'.      §   10.      n'Ar^aiov    xiäv    Mt'Mxi&wt' 
Tiv'AüJy    h>    /(x)Q((0    xr,g    AxTlXtjg,    o   xu'lilxui 
Ko'üi,. 
Kollytos  (vgl.  Diomeia). 
35  Strab.  I,  S.  65  (Eratosthenes).    fxr,    orxioy 

yuQ  dxQißiöt'  oQcjy  (zwischen  den  Erdtheilen) 
xccd^äntQ  Ko'/.).vxov  xal  Mi?.iTt,g,  oiot'  axi,)MV 
i]  7itQißo?.coy,  xovxo  uiy  t/iiy  (fftvui  ii^üg, 
ort  Tovxi  uiv  toxi  Ko'/.Xvxog  xovxl  (ff  Mt- 
40       A/r/,,  roiig  ooovg  Jf  fj.rj   f/ft»'  tiTTtly. 

I,  66.  txi  (Ff  ncc^vufoiaxtooy  x6  —  — 
7i((Qced-th'cei  xoy  Ko'/.'f.vxoy  xcci  xr]y  MiXirtjV, 

tW    tig    XKVaVxUc    TltQlXQtTltG&Ul. 

Demosth.  XVIII,  180  (von  Aeschines)  ov 
45  iv  Ko'A'/.vxiö  TioxE  Oiyöixaoy  xtiX(äg  tTitxqixbag 
(vgl.  242  (cQovQcäog  OlvöfAfcog). 

Aeschin.  I,  157.  iv  xoig  xax  ccyqovg  -/lo- 
yvaioig  xouux^wy  oyxioy  ty  KoÄÄvxio. 


Aeschin.  epist.  5,  6.  Ko'/.Xvtov,  ty  10  ntyxa 
xal  xiaaaquxovxa  extj  (oxr/oa.  50 

Fiut.  de  exil.  6  (601  C).  xo  6i  a€  fxrj 
xaxoixtly  IccQ&ng  ovSiy  laxiv '  ovdk  yccq 
^Ad^t}vuloi  Ticiyxeg  xccxoixovai  Ko'Ü.viov  oväi 
Koqiy&ioi  Kfiavtiov  oiök  ITixdyrjy  Aüxuyytg. 
äqa  ovv  |i»'ot  xiii  dnoliöig  tiaiv  Ad^^yaiwv  55 
ol  fitxuaxävxtg  tx  MiUxr,g  dg  JiöjXHtc; 

Plutarch  Demosth.  II.  Iv  Ko?.'/.vx(ö  uoi- 
)^ivovaa   iXr;(pd-rj. 

Vgl.  Alciphr.  I,  39,  8.     xoig  ASoivioig  Sl 
ty  Ko?.'/lVXM  kariwutd-u  rraou  xiö  Otxxulr,g    50 
iqaax^. 

(Hinter.)  Phot.  Bibl.  375  b,  6  fg.  axivoinög 
xig  r^v  KoVkvxog  ovxta  xakov utyog  ty  xw 
jAtacnxuxio  xr^g  nöltiag,  dr,^ov  fiiy  t-/(av 
iniöyvuoy ,  uyoqcig  äi  /^t%  xi/Aw^utyog.  65 
§  9.  xaxd  &e  xliog  x6  nccXtxi  iqxtxca  xal 
ovxog  (Ampelius)  tnl  xoy  xönoy  {KoXXvxov) 
V7i6  x^g  (ptjfir,g  Sriixaytoyovfxtvog'  Idtay  (ff 
Tr}y  jAty  rpvaiy  riyäad-r]  xov  xonov,  xi] 
xttxaaxtvfj  (ff  r]a/vy9^'}  nliov  vniq  xr.g  70 
nöXtoig. 

Tertullian  de  anivia  20.  penes  CoUytum 
pueri  mense  citius  eloquuntur  praecoce  lingua. 

Vgl.  auch  Diog.  Laert.  III,  3.  Philostrat. 
Vit.  Soph.  II,   5,  9.  75 

Kolonos. 

(Kolonos  dyaoaXog) 

Polhex  VII,  132  f.  (fio  oyxcjy  Ko).(x)ywy 
6  uiy  'inmof  ixaXt'ixo  .  .  .  6  d'iiy  ty  ayona 
naou  x6  Evovadxtioy ,  ov  avyijtafcy  01  So 
fxiaO-aqyovyxtg'  od-ty  xal  xovx'  taxiy  ti- 
qr^/uiyoy  „o\p  i'ß&tg,  cVaX'  ig  xoy  Ko'Acjyoy 
hao".  Vgl.  JPesych.  0  ip'  t;?.&£g,  a.uch  Ko- 
Xüiyog  und  KoXtjyov'  xonog  ty  aaxtc. 
Vgl.  C:  Eurysakeion.  85 

Argum.  IL  Sophocl.  Oed.  Col.  S.  16,  10 
(Dindf.) :  'iari  ydq  xal  txtqog  KoXotyog 
dyooalog  nqog  xiä  EvqvaaxtUo,  nqog  (6  01 
fiiad-aqyovyxtg  nqotaxrixtaay. 

Harpocrat.      Ko't.tavixag'    xovg    fxiad-iD-     90 
xovg    Ko'/.Mvixag    (oyoua^oy ,     tntidr]    nuqa 
xcö   Ko'Awyiö    tiaxi]xtaay ,    og    toxi   nXr^aioy. 
xijg  dyoqäg ,    £y&(c    x6   Hcfaiaxeloy   xal    x6 
Evovauxfioy  iaxiy.    ixa'ltlxo  (ff  o  KoXoiyog 
ovTog  dyoqalog'  rjy  öe  xal   extqog  KoXcjyog    95 
Tioog  xo  xov  IloatiSiöyog  itqöy,  wg^YntqtiSrig 


LXXII 


E.    Demen  (Quartiere),  Plätze,  Strafsen.     (Komai  —  Limnai.) 


tv  TM  y.ax  ÄvToy.).iovi'  ovxo;  6'  uv  i'it]  6 
TÜy  inniojy.  ^tQfXQccTrjs  Utnch] ,  „ovxos 
no&iy  r^xiig ;  \  '£f  Ko'Jmvov  u/ur;i',  ov  xov 
uyoQcdov,  dX'/.cc  xov  xwv  inniior."  ntQi  xwv 
5  Ko'/.ioyüv  ^iÖSwqÖ;  xt  o  ntQir,yt]xr,g  xcd 
0il6'/oQos  Iv  xfi  XQixtj  'Ax&i&og  6lt^li).&tV. 
Vgl.   Schal.  Aeschin.  I,    125.     Etym.  m.   Ko- 

).U)1'0  f. 

Arisioph.  Aves  997.    .l/i'rwr,  oi'  oMtv'EÜ.ui 

10       yi}}  KoXwrog. 

Scliol.  Kc'.).'/.iaxQ((x6s  rpr,aiv  Iv  Ko).wt'M 
dudd-rj/biu  XI  i'ivai  (ivxov  ccax^o)<.oyiY.ov  .  .  6 
(Tf  (PiX6}(oQog  tt'  Ko'/MVM  fxiv  tcvxov  ovSiv 
d^i'ivai   ?.iytf    (u.  s.  w. ,    vgl.  unten  Melite). 

15  ioiOi  Ji  ti'  Ko'/Mi'iö  y.Qt,t't,y  zivu  y.Hna/.tva- 
accxo'  (pr^an'  6  fPQvi'iyos  Moi'oxqotko'  „xig 
d'  ißxiv  6  juixd  xfcvxfc  xavxr^g  cfqovxiiäv ; 
Mtruyi'  o  Atvxoyoevg,  o  xng  xor,vag  ayiüi'." 
(Vgl.  H.  Metons  Haus). 

20  Aeschin.  I,  (c.  Tiniarch.)  125:  vgl.  H:  Haus 

des  Demon. 

(Kolonos     Hippios.)      Vgl.     Poseidon 

Hippies,    Athena  Hippia  und  Kol.  Agoraios. 

Soph.    Oed.    Cd.    54  fg.     yiÜQog    juiy    106g 

25       Tiäg  oJ"'  tax',    tyn  ö'i  riv  \  at/ui'os  IJoati- 
äöiy,  Iv  J'  o   nvQCfoQog  S^ios  \    Tixccy  ITqo- 
jurid-tvi'  vy  &'   iniaxtißtii   xonov,   |  ^&oy6s 
xuXiixai     rrj^dt    yuKxönovg    oSig    \    tQfia/u 
'Ad^ijyiüy'    cd    cJi    Tih,oioy  yvai   \   zöy   Innö- 

30  xriv  Ko).wy6y  iv^oyxici  atfiaiy  \  c<Qy>iy6y 
iJyca,  xui  rftQovai  xovvofxa  '.  x6  xovdi  xoiyoy 
nävxts  oiyouaauiyoi.  Vgl.  v.  65,  Kolonos: 
{f^tög  tTTuiyvfJog,  668 fg.  iliurjov,  ityt,  xüad't 
yü)Ou;  u.  s.  w. 

35  Schal.  Soph.   Oed.   Col.    58.     Orakelspruch: 

Boiioxot  d  'innoio  7ioxiaitlyoiai  Ko'/.Mvöy, 
I  iyS-a  'lUtoi  xqixt'cQuvog  lytt  X((i  yü'/.xioi 
ovSog. 

Paus.  I.  30,  4  (vorher:   Thurm  desTimon). 

40  Siixyvxai  dt  xhi  yo>qog  Xfü.ov uiyog  KoXwyös 
inniog ,  iy&((  r/%-  'Arxixi,;  nqiöxoy  i).&tly 
Hyovaiv  (JiSinoda  .  .  ,  xia  ßmuog  IJoati- 
ööiyog  'inniov  X(ü  Aih,yHg  Inn'iag,  i,qo)ov 
Jf   ITttqiO^ov  xa'i  (:f>,aiuj;,   OtOiTiodög  xt  x<d 

45  AÜQuaxov.  XU  di  lö.aog  rov  JToattdwyos 
X(d  xoy  ruoy  tyiri{ii,<ny  Arxlyovog  tia- 
^«).wy. 

Thucyd.    VIII,    67.     ivit/.).>)(Ji<r     i>,r    kx- 


xX>;airey    ig    xoy    Ko/mwov.     taxi    <f'f    Itgöi' 
IToatit^uiyog    'iSoi    no'/.tMg    dniyoy    aradtoig     50 
/ud).i(TX(c  öixu. 

Cicero  de  fin.  V,  i .  Me  ipsum  huc  modo 
venientem  (a  Dipylo  in  Academiam)  con- 
vertebat  ad  sese  Coloneus  ille  locus ,  cuius 
incola  Sophocles  ob  oculos  versabatur.  55 

Diog.  Laert.  III,  5.     TTKÜxtay   trpO.oaöffti 

—  —  ly  xo>  y.r^TTU)  XU)  TiKQfc  xoy  Ko'/.ojyor. 
Vergl.  H :  Garten  des  Piaton.  T :  Grab  des 
Sophokles. 

Alciphr.  I,  26,  I.    ^ovLoutvog  im  Ko).wy<ö     60 
nQtaa-d-ai  yutQioy. 
Komai. 

Isocr.  Areop.  §  46  (von  den  alten  Athenern). 
duAÖfityoi  xr^y  /uiy  noXiy  xaxu  xujjuag,  xi,y 
tff  ^iüQav   xuxd    StjiAovg.      Bekker  Anecd.    I,     65 
S.  274,  30.     XU  fJiQr,  xr^g  nöXtiog. 

Phot.  xoif^r^v.    Ol  nf.tlaxoi  xoy  axtyotTTÖv 

—  —  Ol  ä'f  xoig  iy  xi,    no'Ati    6t]fiovg   xw- 
jAug   (fual    TTQoaayoQti'tad-ca.     Kioui'iXtjg' 
ytirioy.     xöiuai    ycco     xd    aufpoScc.      Pollux     70 
IX,  36. 

Kydathenaion. 

Hesych.  Kvda^r^y  ((.'log.  —  ^Kl^og  xP,g 
UuvdnoyiSog  (pvXiig  iy  daxii.  Vgl.  Sc/iol. 
Plat.   Sympas.    173   B.  75 

Kv  x'loi,  s.  unter  A  g  o  r  a. 

Kyklos  derCholargeer  (in  Athen ?) 
CIA.  II,  604  (bei  „Theseion"  gef.)  a.  E. 
Aufstellung  des  Dekrets  iy  xiö  Ilofcx'/.tiu}  x(ft 
iy  xi'x).(o  iy  Xo'f.aoyion' .  80 

Lakiadai. 

s.  Trittyen  und  C :  Lakios. 
Lenaion,    vgl.   B:  Dionysos  At^valog    und 
C:  Kalamites. 

Plata  Protag.   327   D.    <PtQtXQdxr,g  ö   noi-     85 
rixi.g  iö'id\<Sty  im  Ai^yatto.    Arisioph.  Ac/iar/i. 
504.     ovTil   At;y(dio  dyioy.     Vgl.  Schal.   ^04, 
202  und  Steph.  Byz.    A>,  i'cc  i  0  g  d  y  16  y '  [iy 
dyQotg). 

Hesych.     i  :i  i   A  t,  >■  ic  i  to  dyioy.    tcxiy  iv     90 
rw    aaxti    At',ycuoy ,    Tiioi'-io/.oy  iyov  uiynr 
xcd  iy  cevxiö  Ai;yc(tov   -lioviaov  iiooy. 

Vgl.   Phot.   Ai,yc<ioy.      Bckkcr  .-hhrd.  gi. 
I,  S.  278,  8. 
Leokorion,  s.  Agora.  «15 

Limnai  (s.  B:   Dionysos  iv  .ii  u  ritt  g). 


E.    Demen  (Quartiere),  Plätze,  Strafsen.      {Aiuov  7it6iov  —  Skambonidai.)       LXXIII 


Thucyd.  II,    15:   unter  den  tctu  r/;s-  uy.oo- 
noXtiog    riQOi    vöxov    t»;s'    nö'Kttxig    gelegenen 
Heiligthümeru    x«t    xo    Uid-ioi'    Y.cd    ro    Tr^g 
rr,g  xal  t6  iv  Aiui'tas  ^lovvaov. 
5  Vgl.  Atheti.  XI,  S.  465   A.     Harpocrat.    iv 

A'i  UV  uis   -J 16  V  r  a  0  g.     Steph.  Byz.  Ai  (x- 
vui.     Aristoph.  Ran.   217   u.   Schal.     Ilesych. 
Aifjvfci  und  Aifiv 0 fj.(c )[ni. 
A  luov  n  t<fiov. 
10  Bekkey;  Anecd.gr.  I,  S.  278,  4.     Zcnoh.  IV, 

93.    Aiuov    nidiov'    —    ronog    yc'cQ    iaiiv 
ovTiü    xuXov lAivog  .   .    Ol    'A!hr,v<doi    av^xav 

(UTM     (Aiuo))     ro     OTTiaiftV    TOV    TIQVTtCViioV 

ntd'iov. 
I :;  Medontiden. 

CIA.  I,  497  (gef.  westlich  der  Burg  in 
der  Westmauer  des  einstigen  Türkischen 
Friedhofs) : 

Höooly    p^(o]  I  (}«s-    [nyo^'qng?)    Mtd'[oi'] 
20       xi\Sü)y. 
Melite. 

Sckol.  Aristoph.  Aves  997  (s.  oben  Kolonos 
Agoraios)  ^i]noxt  ovv  xo  /wqiov,  cpctai  xivig, 
l/.tXvo  tnävü)  \_Dobree  nüv  10,  Forchh.  tnävto 
25  0),  Jl'achsm.  anav  la]  ntoi'/.uu ßctvexrcc  xal  r} 
Ilvvi,  Ko).oivös  iaxiv  o  ixiQos,  0  [lia&ios 
XiyöfAivog'  ovxijjg  [ßatippe  oh)  pii^og  xc  vvv 
avvr,d-(g  ysyovf  xo  (Saitppe  delev.)  Ko'/.mv6v 
xa'/.tiv  xo  07iia{}tv  x>;g  fxccxoüg  axoäg'  tt'i.'K 
30  ovx  laxi.  Milixt]  yc(Q  äjiav  ixtlvo,  (o;  iv 
xolg  oQiauoIg  yiyounxai  xi;g   7i6).iiOi. 

Plato  FaftJienid.  126  C.  x«t'  ayo^av 
ivtxv/ofxtv  'A&tiuc(vx(o  x(  xal  rXuvxwvi 
.  .  .  ciQxi  yc(Q  ivMvSt  o'i'/ixai  {Avxitföiv), 
oixfl  (ff  iyyv;  iv  Mf'/.ixft. 


50 


55 


35 


40 


45 


ßaXXovat  x«l  xd  Iuhxik  xul  xoig  ßQo/ov; 
xwv  anay^ouiriov  xu\  y.aifc.n^tiiivxtav  i/.- 
cpiQovaiv. 

Flut,  de  exil.  6.  (s.  KoUytos.)  «p«  01»' 
'iivoi  xul  anoXiSig  tlaiv  ^Af)-r,v((ioiv  01  fitxa- 
axccvxsg  ix  MtUxiig  tlg  yJiöutia;  vgl.  C: 
Herakles   in  Melite. 

Schol.  Arist.  Ran.  501.  Mi'/.ixt;g  vvu(ft,g, 
j]   iuiyr,   o  'i/p«xA/;f. 

Harpocr.   Mt'Kixr]'    dt;u6g    iaxi    xi,g  Kt- 
XQonidog    (fv?.>ig'     xtxXr;a&r(i    dt    rpr^ai     xov 
(fr;/uov  (PiXo/ooog  iv  y    ano  Mtlixr^g  d^vycc-     60 
XQog   Xftxcc    jLi'tv  Halodov    Mi'out;xog,   xc.xa 
6t  Movacdov  ^lov  xov  Anö?.).wvog. 

Hesych.  Mt'/.ixiwv  oixog'  iv  im  xoiv 
Mt'/.ixioiv  äi]uio  oixog  xig  r]v  7iuufxiyi&t;g, 
ttg  ov  Ol  xn«y(p6ol  [cpoixwvxfg]  ifxa'Aixwv. 
Vergl.  Fhot.  s.  v.  und  Bdkker,  Anecd.  gr.  I, 
2S1,   25. 

Zetiob.  II,  27.  MtXixiiov  oixog'  inl 
xwv  'iöiov  oixov  ut]  xtxx>]/uiv(üv  «A).'  int 
uiaO-iö  olxovvxuiv'  fxifxvTjxrd  ftiTtjg  'Aqioxo- 
(füvrig  iv  Fewayoig  xal  ITAäxcjv  xwuixög. 

Haus  des  Epikur:  £>rog.  Laert.  X,    17. 

Vgl.  auch  C  :  Melanippeion  (in  Melite).    F : 
Melit.  Thor. 
Novae  Athenae. 

Vgl.   F :   Hadriansthor,    G :   Aquaeduct  des 

Hadrian.      Spartian.  Hadr.  20.      Steph.  Bvz. 

'O'/.v  LI  :i  itlov.       Schal.    Aristid.    Panathen. 

III,  S.  201    (Dindf.). 

Orchestra,  s.  oben  A  g  o  r  a. 

IJccg'   'iTTTTov  xu\  xo(it;v,  s.  oben  "/r^.-ro^'  xal 

X0Qr;g. 
Perisehoinisma,  s.  Agora. 


Deniosthen.  lÄY,  7.    ntqinuxovvxog,  wantQ  Plataeer-Versammlungsort,  s.  oben  A g o  r  a 

ilwd^tiv,  ianiQag  iv  dyaoä   uov  Tic(Qii)^txcei  (Verkaufslokal-,   -/'/.woog  Tvoög). 

Kxr^aUcg xaxct  xo  Atü}XÖqiov,{vg\.ohQn  Pnyx  als  Volksversammlungsplatz,   s.  A. 

Leokorion)  xuxiätav  tT   r;iAäg  7T(CQr//.d^t  noog  TTooäaxua,  s.  Vorstädte. 


Mt'/.irtjV  äv(o. 

Harpocrat.  (Suid.)  Eliivaüxtiov'  xi- 
fiivog  iaxiv  Evqvaüxovg  .  .  .  iv  ^A&t;vi<Lg 
ovxwg  ovou«^6/j.evov,  iv  Mt/üxt}. 

Flut.  Them.  22.  xo  xijg  'AQxifxi&og  Uqov, 
riv 'Aqiaxo iov'/.r^v  ixiv  TTooaiiyÖQtvatv  (Themi- 
stokles)  .  .  .  7jh,aiov  de  xr;g  oixiag  xax- 
taxtvitatv  iv  Me'/.ix>i  xo  ItQov,  ov  vvv  xu 
aoJU((x«  xu)v  0-«v('.xovuivu}v  01   d\uioi   noo- 


65 


70 


75 


80 


85 


Skambonidai. 

CIA.    I,   2    (IV,   I,    S.  4).     (Dekret  der 
Skamb.,  einst  beim  Theseion.)  Vgl.  B :  Apollo     90 
Pythios,    C:  Herakles,    Leos.    A.  Z.  20.  ,C. 
Z.  9.    dyoQa  »}   ^xaußiovi&iöv. 

Aristoph.    Thesm.    100.     ^liqar./.og    dxqa- 
noig,    t,   ri  J/;  fxivv(>iCiT(ci ;   Ilesych.   Mvo- 
UT^xog  (ix  oan  o  V  g.     Axf^r;v7;aiv  iv  —xuu-     95 
^iujvidwv  toxi  Mvout]xog  c'ixoanog  uno  r,Qü)og 


LXXIV 


E.    Demen   (Quartiere),   Plätze,   Strafsen.      (Skiron  —  Wege.) 


Miour^xos  opojua^ofxit't;.  M  v o  u  i^  x  w  y 
Oö'oi'   'Ä9-t,vr,aiv  to.to;. 

Paus.  I,  38,  2  über  die  ßaai'/.itu  Kqo- 
xwj'Of  jenseits  der  PtiToi'  )Jyovai  de  ov 
-  7JHVTIS,  «^•^-  oaoi  Tov  dt,fiov  Tov  —xaußu)- 
j'iJwr  tiaiv. 

Harpocr.      I^xa  ^  ßwv  i  du  i'     A  vxo  rQyos 

iV    Tfl     (iiaSixaai(f    KQoxtayiäwv '    iari    (Ff 

ö'r^fios    xt;g    AttavxiSos-      Vgl.    Phot.    MvQ- 

10       urixog  ((t Qftno  f  und  Harpocr.  Makizrj. 

Myrmex,  Vater  der  Melite. 

[CIA.  III,  61   A..  CoL  II,  Z.  26.    OQiwaua 

7l(>6i'    T(ö    MlOUt;Xl.] 

Skiron. 

I-  Paus.  I,  36,  4.    utru  iTi  701;  'AvO-tuoXQiTov 

Ttiv  axrih,v  Moj'.oTTov  rt  räq^og  iazit'  .  .  . 
X(ä  /ojQioi'  ^xlQOf,  nach  Skiros  dem  Seher 
der  Eleusinier  benannt:  ynaot'Tu  dt  ccviov 
iv  rfj  fxüxp    (gcg^ii  Erechtheus)    ^uTiTovaiy 

20      'E'ktvaivioi  n'Arjaiof  noztcfiov  ^HfiäQQov,  X(u 

TM  Tt  /lOQUO  t6  Ol'OjU(C  (C710  TOV  r^QOJO^  tOTl 
X(d    Tlö    7lOT(CfJ.cä. 

Alciphr.  III,  25,  2.  «zoi'tü  yäiy  at  tu 
noX).u  tni  ZxiQov  xcd  Kt()(Cfj.tixov  diaTQißtiP, 
25  Ol'  (fuai,  Toig  i^oj^eoTUTovs  ff/o^fl  ''*'* 
oc^auäfrj  TOV  ßiov  xccTuy(cXiaxtiP.  Vgl.  III, 
8,  I.  X(u  To  ii'Tivi^tv  (vom  ^Qvaov^  ait- 
t'ioTiuf,  s.  unten)  «710  —xioov  '/.ußovai  K'/.v- 
fiivi^v  Ti,v  tTuiQay. 
30  Plutarch.  Praec.  conjug.  42.  Aff^r^vuloi  TQlls 

uQoTovs  itoovf  (cyovai '  tiqwtoi'  inl  ExiqM, 
TOV  7Kc'/.aioz(iTov  Tiäv  anoQwv  vnofivtifia. 

Polhi.x  IX,  96.     uäXiazcc    A'krivr^aiv   ixv- 
ßtvoy    tTil    Ji^xiQio     tv     Tlö     r/;f    IxiQÜbos 
35       'A&riyäs   Villi. 

Phot.  l^xlqov  tÖttos  'Axf^t,vtjOiv  t(f  ov 
Ol  [xüvTHS  ixud^iCovTo  X(il  ExiQi'iSog  'A&r^väi 
ItQÖv.     Hesych.   lxi()6  fi  « >>  ?  i f . 

Steph.  ßyz.    Ex\{)og.     Phot.  \x.  Harpocrat. 
40       a  xi(}f'c  (f  i  ((.    Eustath.  aJ  Odyss.  S.  I  397,  24. 
Harpocr.    l^x  l  Q  o  v. 
Spielplatz     [a(f  ici()i  ar  {tu  )     der    A  r  r  h  e  - 

phoren.      Vgl.   D:   Isokrates. 
Strafsen,  vgl.  Wege. 
45  Ssmabolon. 

/'////.   de  gen.   Socr.    10.     in/t    uvio    rinos 

tÖ    Ivußo'/.OV  l'(t)XQ((TtiS    Xu'l    TI,V    oIxidV    li,V 

'Avd'oxlö'ov  ßaö'l^iov. 


Trigla. 

.Uhai.  VII,    S.  325  D.     'A&i;vrjai    di    xul     50 
Tonos  TIS  TQiy'/.u  xuAtlzca,  xctl  uvTod-i  ioTiv 
clvcc&rjfxct  T^  ExiiTfj  T()iyXuv{hivti.     Eustath. 
ad  P.    y  Tl.     Hesych.     TQiy'/.a. 
Trittyen 

(der  Kerameer).  55 

C/A.    I,    500.     Pent.    Marm.    gef.     [nach 
Pittakis]   westlich  vom  Areopag   „tkcqu    rriv 
xoihjv" :   [KiQ](c/uiiüv   \  [tq]ittls. 
(der  Lakiaden). 

C/A.    I,    502     (Pent.    Marm.   gef.    [nach     60 
Pittakis]    nicht    weit   vom    sogen.    Bema    der 
Pnyx) :  Aaxife&üiv      Tqmvg. 

Vgl.    CIA.  I  (und  IV,   1)  518. 
Vorstädte  (vgl.  die  vorstädtischen  Demen). 

Isocrat.  XVI,    13.     tu  ti^ougthu    tvinQ»,-     65 
auTt  (die  Demokraten). 
(Vor  dem  Dipylon): 

Thucyd.  II,  34,  5.    Der  äufsere  Kerameikos 
als  xÜXKigxov  ngoüaTHOv  r»;i"  TiöXtios. 

Plut.  Süll.    14.     Tio'k'kol<;    S\    UytTui    xui     70 
i^iu    nv'/MV    (das  Dipylon)     xuTux'/.iaui    t6 
7i()oüaiiiov. 

Plut.  Süll.  12.  'Axaör^fiiuv  .  .  <Stvdoo(poQiü- 
TUTi]v  TiqoaaTtioJv  ovaav. 

Philostr.    Vit.  soph.    II,   30,   3.      Vergl.   A :     75 
(Bäume):    liQu   avxii    {nooüaiiiov  Tr,g  E- 
/^.svaivu&t  /.ivjcpoQov). 
(.\nkyle.) 

Alciphr.  III,  43.    TO  nooüoTnoi'  rJJs"  'Ayxi- 
Xr]s  (s.   oben).  80 

Wege  (Strafsen).     Vgl.  F:  Thore. 
(Innerhalb  der  Stadt): 

Ps.  Dicaearch  tkqI  no'/.toiv  I,  l  {^Müller, 
Geogr.  min.   I,    S.  97).     i;   noXig  .  .  .  xnxiöi 

IQQVUOTOUr^fJtVri     (fl«     Tt,V     UQ^UlOTtJu'      ui       85 

lAtv  tio'Om]  twi'  oixuöv  tvTt).tT^,    o'/.iyui  6'i 
^()tiaifA(ci. 

Philost?:  Fit.  Apollon.  II,  23.     ifua\  d"  w» 

UTÜXTiüg     T£      Xu]      UTTtXlüS     TOVi     OTlVlOTlOVs 
TtTfAliTtU    [i,    Tlöhi).  90 

(Ausbesserung  von  Strafsen.) 

Dcmosth.  III,   29.     XIII,  30.     Aeschin.  III, 
25.     Vgl.   Hinter.   IV,    I.  9. 

(Aufgang  zur  Burg)  s.  F. 

Diflgen.  Epist.   30.     o   2tuxp«'roiv   iTttiQog    95 
—   —    i.yfv    'ifiüs    th'    fcarr    xu)   dt    rtvror 


E.    Demen  (Quartiere),   Plätze,   Strafsen.      (Wege.) 


LXXV 


iv^i'i  th  tfiv  äxQonohu,  xal  tJJtl  (ty/ov 
iyiyöfii&u,  tniötixvvaiv  rifilf  dvo  iifi  oJai 
icvttcptQovaa,  rriy  fxiv  oXiyrjV  nqoaävTri  re 
X(u  (fvaxo'/.oy,  ri,i'  öl  7ioX7.i]v  Xtiav  re  xcd 
5  Q((äi(cv  xux'^iaxug.  {Vgl.  Atistoph.  Lys.  288: 
tÖ  <Tt,«or.) 

(Felstreppe)   s.  A:  unterirdischer  Gang. 

(Weg  [Peripatos]  um  die  Burg.) 

C/J.  II,  1077  =  C/A.  III,  409.    Inschrift 

10       auf    einem    Felsblock    am    Nordabhang    der 

Burg,  oberhalb  S.  Symeon    (n.  61    [L  3]  bei 

Jahn- Michaelis,  descr.  Ath.  Tf.  I).    \x\qv  ntQi- 

7ll'cT0[v]    I    TlBQlOffoi;    I    P    TToVff    |     APill 

(Strafsen    vom    Dipylon    und    Pei- 
15       rauschen  Thor),  vgl.  F. 

Himcr.  Or.  III,  12.     xii't;0^tt(ju  dt  ixtt&ti' 

(das  Panathenäenschiff,  dessen  ((yreycjyi'j  vom 

Thore    aus    beginnt)     xcc&c'cniQ     xcezct     xivog 

(Ixv/LtccTov  d^cthißdr^g  öia  juiaov  xov  Öqo/hov 

20       xouiCtrai,  og  tv&VTtvris  re  x(d  ktlog  x«r«- 

(cvT(p  nttqicrtrdfiiVHS  OTOug,  tcp    wv  ccyo(}(c- 
Covaiy  Ad-t]V(iloi  u.  s.  w. 

Flnt.    Thes.  27.     xai  rucpovg  rtäv   nsaöv- 

21^       TMV   thqI    xiiv    nXazilccy    ihmi   rrji'   (pt^ov- 

atw   ini   r«s    7Tv?Mg  naga   xo  Xalxioöoi'iog 

TjQiöor,  ag  i'vv  Utiouixici  oi'ouc'eCovatr  (nach 

Kleidemos). 

(Andere  Strafsen.) 
30  Hesych.    Phot.      Tq ix i cpukos   [x tx oa  - 

xicptclog)   EQfxiji^  s.  B.  Hermen. 

Flnt.  SiilL    14.     cffoouii'i;s    xr,;  dvt'autio? 
(der  zwischen  Peiraiischem  und  heiligem  Thor 
eingebrochenen  Sullaner)   dm   axti'itmwi'. 
35  Trip  odenstrafse,  s.  D:  Dreifüfse. 

MvQ/Lir^xog  uxQanohS,  s.  Skambonidai. 
CIA.  IV,   2,  527  a  (östlich  beim  Dionysos- 
theater).   '0]Sov   I   ÖQos.    Vgl.  I,   527. 
i;   X (ö y  t  Q  u  o ykv(p i to  v. 
40  Pia/.  Symp.  215  A.     Plut.  de  gen.  Socr.    10. 

^     T  (Ü  »'     XI  ß  iOX  0  71  0  l  CO  V. 

Phit.  de  gen.  Socr.    10. 
it   xQixr,   ^vfxt}:  Pollux  IX,   38. 
(Wege  vor  der  Stadt.) 
45       (Im  Osten.) 

CIA.  II,  II02   (Grenzstein,  in  der  Stadion- 
strafse,    beim    königl.  Marstall    gef. )     xou'ös 


55 


60 


o{iog  txi&t]  —  —  «710  xrjs  [oQJcus  rijs  6&ov 
[xiis  (ptQovariS?    f]<V  xof  —  —  —     Vergl 
(ebendaher)   die  Grenzsteine    CIA.  I,  507  bis     50 
516. 

Xenoph.  Hellen.  II,  4,  27.  iyvia  oxi  xuxa 
xov  Ix  Avxtiov  S^o^ov  fxi'AXoify  x<ig  fxri^avas 
nooanyiiy.  Vergl.  Hipparch.  III,  I  und  6, 
s.   G:  Lykeion. 

Sieph.    Byz.       T^iodog'      uno     TaiöSov 
A  vxri'idos. 
(Im  Süden.) 

Harpocr.  x qixiifuKog  6  'EQutjg  (s. 
Ankyle).  Isaeus :  „uixooy  ö'  uyio  xov  XQi 
XKfdXov  TictQcc  Tijr  'EaxKcs  oäov." 

Herod.  VI,  103.  xiO^fcTixca  St  Kif.iwy  tiqo 
xov  tißxtos  Tjiqr^v  x7,g  diä  Koilr^g  bdov'  vgl. 
Koile   und  Gräber  in  Koile  (Kimoneia) 

Vgl.    die    iivixi]     oäög    zum    Phaleron. 
Plut.    Thes.   19. 
(Im  Westen);   zum   Peiraieus,  äuuiixog. 

Xenoph.  Hellen.  II,  4,  II.  xl,f  tig  xov 
fTtiQtaü  ceuaSixoi'  avufpkoovauv. 

Nach  Eleusis  (heilige  Strafse). 

Philost >:  Vit.  soph.  II,  20.  3.  17  'EXtvaluüdt 
?.Hoq:ÖQog  (vgl.  A  [Bäume]:  'Iiqu  avxrj). 

Paus.  I,  36,  3.  lovai  (J"  in  EXtvalva  Vi 
At9rji/iöi',  ijy  Af^tjvcdoi  xaXovai  hSoi'  itqav. 

Vgl.  Harpocr.  7f  Qtc  odö  g.    Bekker,  Anecd. 

1,  S.  266,  6.     r^v  ccnUcaiv   01    uvaxai  äXaSt 
(s.  aber  auch  unten  Thore,   a.  E.     CIA.  IV, 

2,  53a). 
CIA.   IV,   505  a.     Stele  aus  Porös,  ca.  i  m 

hoch,  gef.  nordwestl.  der  Hag.  Triada. 

Hlölqog  I   x]tg  6do[v\      xtg  '£?.tvah'ddf. 

CIA.  II,  1075.  Kleinere  Stele  aus  hymett. 
Marmor,  gef.  1870  bei  der  Hag.  Triada  (im 
Aquaeduct  vermauert). 

HoQog  I   xilg  odov  xt,g  |    E'Aivati'fcdi. 
In  der  Nähe  der  j[ qvaov g  axti'ioTi 0  g' 

Alciphr.  I,  39,  7.  IniXiafiäßautv  ^tii- 
uu)[oi  xax((  xov  X()vaovt'  axevionoy,  wg  tni 
xtjV  ayvov  xuxriutv,  n'kr^aiov  xr^g  Mtvt- 
(fQot'og  oixiug. 

Alciphr.  III,  8,  I.  r^xt  --  inl  xov  /^u- 
Govv  axivianov  xov  tnl  xr;v  äyvov,  tv&cc 
av/xßccXiiv  Tjuiv  cMrjXoig  iUoxca.  Vgl.  oben 
Skiron. 

Weg  zur  Akademie,   s.  F:   Dipylon.      95 


70 


75 


80 


85 


90 


LXXVI 


E.    Demen   (Quartiere),   Plätze,  Strafsen    —  F.    Mauern  und  Thore. 


Philostr.  Vit.  soph.  II,  22.  »}  \\y.aihiuiHrat 
■/.üü-oSog. 

Livius  XXXI,  24.  intra  eam  (portam  quae 
dicitur  Dipylum)   extraque  latae  viae  sunt,  ut 


et  oppidani  dirigere  aciem  a  foro  ad  portam 
possent    et    extra    limes    mille    ferme    passus 
longus  in  Academiae  gymnasium  ferens  pediti    45 
equitique  hostium  liberum  spatium  praeberet. 


F.   Mauern  und  Thore. 


A.   Burg  und  iuucre  Stadt. 

1.    Pelasgikon    (Enneapylon).      Vergl.    Jahn- 
Michaelis,  Fausaniae  descriptio,  S.  34  fg. 
(Ursprung.) 
10  Herodot  VI,    137.     Die    Pelasger    erhalten 

Ländereien  am  Hymettos  als  fxioii^ov  tov 
Ttij[tos  TOV  TiiQt  Ti,v  «y.Qoiio'/.iy  nort  iAijA«- 
uivov. 

Dionys.  Hai.  I,   28.     Mi(>iJi?.og  tov;    Tvq- 
1 5       o»,  j'oi'i    cpi]ai    (vom  Wandern    TJthtoyoi    ge- 
nannt) y.ca  Tol;  'AO^r^i'rdoi;  to  Tilyo^  to  ttiqI 
Tr,y  u/.oono'Aiv    to    ntKuqyi/.ov    /.(('/.ovutvov 
—  ntqißaXtJi'. 

Patts.  I,  28,   3.     T»]    d'i    uy.noTioXti,    nh,v 

20       oaov  KtuMV  (py.oö'<)ur;aty  avTtiS  6  Mü.Tiad'ov, 

TTtQißa'/.ilf    TO    ).oi7i6v    '/.iytTKi    TOV   Ttiyovg 

Ilt'kuayoig  olxr^aftPTccs  noTt  vnö  T>]t'  (cy.(>6- 

nohv. 

Photius    UtluQyiy.oi'.       to      v:i6     twj' 
25        Tvootivöii'    xf(Tf<ay.iva9ti'     n,;    uxQono'f.nag 
Ttr/oi. 

Hesych.     JJt'Kuay  ly.o  i''    itv/iov    ovTois 
Iv    'Ai^r^vuii    y.ulovutvoi'     Tviuu,vöiu     y.Ti- 
aiivTwy. 
30  Schal.  Aristopli.  Avcs    832:    nach  Kallima- 

chos:  TvQQr,i'tjjy  Ttixiaua  IJt'/MQyiy.oi'.  Vgl. 
SchoL  II 39.  Etym.  M.  s.  v.  Bekher,  Amcd. 
S.  299,    16. 

Strabo  IX,  S.  401   (nach  Ephoros):  atf   mv 
35       kxXrif^Ti  fitQos  Ti  Tta  7i6).H))s    fft'/.r<ayiy.6i'. 

Schal.    Lucian    Bis    accus.     9.     Pelasgikon 
Tonog  Ai^r,i>r,aii>,    uno   Uthioyiöt'    tv    «vnö 
oixi,aüi'Tii)V.     Vgl.   Schal.    Thuc.    II,    17. 
(Das  Pelasgikon  als  Festung.) 
40  Herod.  V,   64.    K'f.touivi,;  Sl   f'cTtixöuit'o; 

ti  ZQ  üazv  —  —  üio'/.tonxtt  roi's'  TV{)(a'- 
»'oi's'  (lintyutrovs   iv  jut  llthdiyiy.v)    in'/ti. 


(Vergl.   Schal.  Ai-islaph.  Lys.    11 53.      Mannor 
Par.   45.) 

Aris/aph.  Aves  832.     ti;  öni    xn&iSu  tF,;     50 
TzöAfws"  TO  ntAi({)yix6v ;  Schal,  v.   836.    _//- 
övuög    (pr^ai     t6     ITt).aayix6v     Ttlyoi     itl 
7itT(}<ijy  xtlaO-ca. 

(Enneapylon.) 

Bekker,    Anecd.  gr.  I,  S.  419,    27.     untSov     55 
(Kleidemos):    xal    r^nidi^oy   tiji'    iIxootio'/.iv, 
7ii(>itßfc).'/.of   (Fi   ivi^eänv'Aoy    to    Ui'/Mnyixov. 

Suid.  (( n  i  ö'cc  und  r;n  i  di  ^ov. 

Schal.   Soph.   Oed.   Col.  489    (Polemon).    011 
(des  Hesychos)    xo   itqöv  iazi  nccocc  to   Kv-     60 
'/.vin'tioi'  tXTos  Ttöy  iwia  nvXüiv. 

(Pelasgikon-Reste.) 

Ltician  Bis  accus.  9  (Paii)  ro  ino  ri/ 
uxaonöXtt  anri'f.nioi'  tovto  c(no).((ßouti'o,' 
olxil  fAiXQou  vTitQ  TOV  ITt).f<ayixov.  65 

Lucian  Pisc.  42.  Die  Volksmenge  erklimmt 
die  Burg,  ticcqcc  öt  to  JTthcayixoy  «AAot, 
X((l  xazf'e  TO  'Aay.h,nitior  tnooi  u.  s.  \v. 
47.  Parrhesiades,  xicO^tCö fjiti'o;  im  to  ccxqov 
TOV  Tuyiov  wird  gefragt:  t;  nov  tov;  }.i9ovi  70 
uhtvativ  Sdyviaxui  ix  tov  Ut'/.uayixov ; 

Philostr.    Vit.    soph.    II,    I,    5.     Das   Pau- 
athenäenschiff,  nachdem  es  vom  Kerameikos 
aus  das  Eleusinion  (s.  B :  Demeter  El.)  umfahren, 
n«()t(/utiipc(i  TO    flthcayixov  xof^ti^ojuirf;i'  Tt     7S 
TifcQn    TO   IJv&iov   iX&tit'   Ol   j'i»'  wQfiiarid. 

(Geweihte  Stätte.) 

Inschrift  aus  Eleusis.  C/.l.  IV,  2,  27b, 
Z.  54  fg.  TOI'  d'i  ßaaO.ia  6\tia(ti  tu  lign 
r«  ii'  TO)  Ili'/.tcnytxio  xrtt  to  Ao«.7Ö»'  /m]  80 
ii'i(i'i>vta,'i^(a  ßwuovi  iv  tm  FftlnQyiXiö  «vtv 
Ti,',-  /?oi/»"s-  X(('i  TOV  &i',fiov,  ui.d'i  Tovi,-  '/.i&ov; 
liiirur     ix      tov     /7t?.n{>yixov ,     in^Jt     yi,f 


F.    Mauern  und  Thore.      (2.  Aufgang  zur  Burg  —   5.  Thore  innerhalb  der  Stadt.)     LXXVII 


15 


ThucyJ.   II,  17.    tÖ    Tl  nthcoyr/.i)i'  /.a'Kov- 

uii'oi'  t6  vno  Ti]i'  uxoöno'Aw,  o  z«<  tnuquxov 

tt  tjV  fj>i  oixtlv,  x«i   II  Xici   TTvfic/.ov  juaf- 

Ttiov  uxqoxt'/.tvtiov  Toiot'dt  &i(Xiükv(,  i-iyau 

5       üif  „ro   IIti.a()yix6f  ceQyöf  ufxtifov",   ö/jotg 

vno    Tijs  TKUJdXQrjfJft  (luiiyxr^g  iS(pXr,9tj.    Vgl. 

Cratin.  Frgni.   22   (Mein.)  oben  Pan. 

Pollux  VIII,  loi.  nuQtcpv'Aaxzov,  fxrj  tig 
ivtos  xov  UthiGyr/.ov  xtiQti  t,  xax(c  uXiov 
O        liOQVXXil   u.  s.  w. 

Liban.  I,  S.  470.  Inu^tmog  [i\  noKig)  wg 
10    TltKaßyiy.ov   txitfo. 

2.  Aufgang  zur  Burg  (vgl.  A :  Felsgang, 
E :  Wege  zur  Burg),  Diogenian.  30.  Aristoph. 
Lys.   288. 

Paus.  I,  22,  4.  ^Ei  J"f  r;jr  nxQono'kiu 
iaxiv  too6oi;  ^liu'  txhQtw  dl  ov  nc.Qf/fXKi, 
nüau    u7Toxofxo>;    ovau    xta    xtl^og    f^ovod 

Herod.  VIII,  53:  die  Perser  ersteigen  die 
Burg  oTZia^-E  TÜtu  nvKiwv  xai  xijs  cey6&av. 

CIA.  III,  1284  (erste  Kaiserzeit).  nvAwQoi 
—  Frgm.  F,  am  Ende:  icp'  loi'  xc.l  x6  tQyou 
7;;s'  ui'fißicano;  iyivtxo.  Andere  Pyloren- 
inschriften  :  vgl.  1285 — 1294  u.  159  (ApoUon 
Agyieus).  'Ecpti/j.  «p/.  1885,  S.  64. 
Sitzungsber.  der  berl.  Akad.  1887,  S.  1062 
No.  5.  1065  No.  18  Jt'kx.  (CQX-  ^^^9' 
S.  53   No.  9. 

C/A.  III,  398  (Block  über  dem  modernen 
Burgeingang;   3.  Jahrh.  n.  Chr.).     0A.   —inxi- 

filOg       M(CQXt/.),tlvOs         Cf?,«u{t]t')         Xcd        UTIO 

(lytavo&txiiii'  \  ix  xwi'  idiioi'  xoi's  nv'/Mi'u.; 
xfi   710  h. 

CIA.  III,  826  (Basis;  Propyläen)  .  .  ^it- 
y^/ikiav  uvxiSiäövxti^  'Ad-rirtnoi  t>/  ITo'hicäi 
(li'id^tjxup'  xoauoy  xiö  (fqovQuo,  0  «rr[ös".''] 
or/.tiois   fcffcXüifj.aaii'  xuxtaxtixcati'. 

CIA.  III,  397  (gef.  Odeion  des  Herodes) 
.  .  0  Txvoyog  i7T[toxtvuad-ri  (?). 

Burgverschluss:  s.  Marin.  Vit.  Procl.  i  o. 

3.  Propyläen,  vgl.  Aufgang. 

Paus.  I,  22,  4.  {^Eg  ä\  T>]i'  ccxqotio'Aii' 
taxii'  fffocFos"  f^i«)  .  .  ta  öi  Uqonv'kauc 
45        Ud^ov   ?.tvxov    Xt]l'   OQOfprjt/   iXti. 

Plut.  Perid.  13.  XU  S\  n^onv'kuiu  xijs 
äxQOTio Afwg  i'StiiJy<ta&r^  /neu  tt'  mi^xaixu^c 
Myr^aix'/Äois  K^jtrtzro/'or/'rof. 


25 


35 


40 


Harpoc7:     IlQonviKaiti  xuvia'  thqI  ö's 
tiüi^    UQonvhc'nof    r/;s-    Axooriöltuti    ois    tnl     5° 
Evd-vfAtvovi    <c(>xot'XOi;    olxoifoutiv    r^gSccyxo 
'Äd^rjfuloi      Mi'r,(six7.iovi     (iQXiTfxxoi'ovvxos 
cc'AloL  x(   iaxo()t,x<(ai  xal  (I>i?i6xoQos  Iv  xrj  cf'. 
^Illiööiuoog    ä'    tv    u     TiiQi    ir^g    ^A9-t]vt;aiv 
üxQon<)'/.tii>g   fxtxf    'ixunc    xal    xuvxc'c    (pr^aiy.     55 
,,iy    txiai   fAtv  i  Ti(ci'it).ü)g    t^tnoirjd-r;,    xa- 
'kuvxu  ät  uvr^.M&t]  Siax'i'^itt  iß',     t    Si  nv- 
A«f    inoir^auv    61     wv    its    xi}v    ux^tönoliv 
tlaiuaiv".       Plutarch.    de  garrul.    8.     (Auf- 
stellung   der  Löwin    s.  D.):    iv    nv'Uag    xiji    60 
(Ix^oTio'Aicoi  Polyaen.  VIII,  45.     iv  xm  ITuo- 
Tivhcuo. 

Vgl.  T/iueyd.  II,  13.  Demosih.  XXII,  13, 
76.  XXIII,  207.  Ilimer.  Ed.  XXXI,  8. 
Plui.  de  glor.  Ath.   7  fg.  65 

Urkundea  des  Propyläenbaues:  CIA.  I, 
314,   315.    (IV,   315a— c.) 

4.  Burgmauern.  . 

Über  Mauern  und  Thore  der  Burg  zur  Zeit 
der  Perserkriege  im  Allgemeinen  Herod.  VIII,     7° 
51  —  53.     Vgl.  auch  Pelasgikon. 

Südmauer. 

Plut.  Citn.  13.  ITQic&ivuov  dt  xvJv  ai-/- 
fAu'/MXMV  X(c(fvqwv  (nach  dem  Sieg  am  Eury- 
medon)  fJV  xt  xa  ulhc  XQ>iUccaiv  6  drifiog  75 
ig^wai^i]  Xfcl  xjj  ('cxQ07i6).ti  x6  voxiov  xtl^os 
xcextaxivaatv  an  ixtivtjs  tvno^riaug  r/;f 
axoaxtlcci.  Vgl.  Plut.  Cim.  und  Luc.  I  ;  de 
glor.  Ath.   7. 

Comd.  Nep.  Cim.   2.     his  ex  manubiis  arx     80 
Athenarum  qua  ad  meridiem  vergit  est  ornata. 

Paus.  I,  28,  3.  Tri  J'f  uxiionölti  n'Ki]V 
oaov  Klinoi'  (pxo&öfirjaiv  «i'rijs-  0  Mü.xiadov, 
nfQiß(c'/.iiv  x6  Xoinov  liytxui  xov  xti/ovg 
rTt'/Mayovi  u.  s.  w.  85 

5.  Thore  innerhalb  der  Stadt. 

T  r  i  u  m  p  h  a  1 1  h  o  r. 

Patts.    I,    15,    I.     auf  dem  Weg    zur  Stoa 
Poikile  befindet    sich  der  Hermes  'Ayoq(dos, 
xcd   nvh-    nhioiov.    firtaxi    dt    ol  x^onaiov    90 
A&^TjVKiwv,  innofXUx'KC  xqaxrjaavicov  UXtiox- 
(cQ^ov  (318  v.  Chr.) 

Thor  der  Athena  Archegetis. 

CIA.  III,    65    (Add.  69  a).     Auf  dem  Ar- 
chitrav:  6   dr^fxos  üno  xwv  do^tiaiöv  &(x)Qt<t)v    95 
vno     Fulov    'lovUov    Kaiaaoog    x^tov     X(u 


LXXVin         F.    Mauern  und  Thore.      (B.   Ringmauern  und  Aufsenthore  der  Stadt.) 


avzoXQccronog    KcciauQOs    x^iov    vlov    —eßaa- 

xov     ÄQ~/tiyizi6'i     OTQicrtiyovTog     tnl     xovi 

onKirug     Evx'/.iovg    MccQfcO-wyiov     rov     Xccl 

diu^tSfciLityov  xriv  Iniuiltiai'  vriiQ  rov  na- 

c       TQos  LIqüj&ov  iov  x((i  TiQiaßtvata'Tog.    'Eni 

(( o^ofTos Nixiov  rov  —(iQcmimvog'Ad^^oi'tois. 

Auf  der  Basis  über  dem  Giebel: 

CIA.  III,  445 :    6    6t;fjiog      Aovy.ior  Kid- 

anoa ,    AvtoxQÜxoqog       'i^tov   iov    lißaarov 

10       KaiaaQog  vöv. 

Vgl.  die  daselbst    gefundene  Agoranomen- 

inschriften:  G.  Agoranomion.     Dabei  die  auf 

den  Ölverkauf  bezügliche  Stele    CI.l.   III,  38. 

Bogen  des  Hadrian. 

15  CIA.  III,  401    (Westseite).     Äi(i'    tia    A- 

d^rjfca,  Gr^aiws  t;  nqiv  716hg. 

CIA.  III,  402    (Ostseite).     J'/d"    t'ia    A- 
Sqicivov  xul  ov}(i  0r^(fiwg  nöug.    Vgl.  CIA. 
III,  52,  Z.  21. 
20  Schot.  Aiistid.  Panath.    I,    149   (Dindf.)     o 

^ASqiuvog  i'kd^MV  xai  /uiiCoyct  7ioir;aug  x6v 
niQißo'Aov  iv&a  fxiv  r^f  ngo  xov  xtl^og  x6 
na'Maou  (yQ((\ps'  xovxo  6  Orjaevg  txxiat  xccl 
ol'X  AäQinvög.  ii'&a  di  avxog  txriaiy, 
25  tyQccxjji'  xovxo  A&Qiafog  xal  ov  Gtjatvg 
(oxodo/ui^aty. 

B.  Ringmauer  und  Aufsenthore  der  Stadt. 

Älteste    Mauer    (vgl.    auch    die    vorige 
Stelle    und    Thucyd.  VI,   57   unten:    Thor  im 
30       Kerameikos). 

Ilerod.  VII,  140.  Das  Orakel  nennt  beim 
Beginn  des  zweiten  Perserkrieges  die  Burg : 
noUog  XQo^otidiog  cixQ«  xuq>]i'((. 

Thucyd.    I,   89    (nach    den  Perserkriegen): 
35       xul  xr^v  no'/.ii'  (d'oixod'ouiJf  nuQtaxtvä^ovxo 
{01    AO^r^vuloi)    xui    XU    nixi'   t^ov    xs    yuQ 
TitQißo'Aov  ßnu^iu  tlaxrjxti  u.  s.  w. 

Com.  Nep.  Miltiad.  4    (während  des  ersten 
Perserkrieges) :    inter  quos    (decem  praetores) 
40       magna    fuit    contentio ,     utrum    moenibus    se 
defenderent  an  obviam  irent  hostibus. 
Themistokleische  Mauer: 
Thucyd.  I,  90  fg.     I,    93:    /utii^wy   yuq  6 
7itqißo).og  nnyxccxfi  WiX^I  ^'i^  noXitog. 
45  Thucyd.    II,    13,    7.     uvxov    xov    xvxXov 

(rof    aaxtog)    x6    (pv'f.uaaöfttt'oy    XQitg    xui 
xk7(JuqÜxoi'tu    (<ir«Jio«) '     [tan    öi   uitov  h 


xcd  u(pvXc<XXoy  r;y  xo  fjitxn^v  xov  Xi  /juxqov 
xal  xov  0a).i]Qixoi'  vgl.  Curtius,  Alf.  Sttid. 
I,  S.  75;  Anm.  I.]  50 

Schal,  xovriaxi  axu^ioi  dixuenrü '  6  yuQ 
oXog  xvx'/.og  axuäiujy  r,v  t'ir^xoyxn.  Vergl. 
Theopomp  bei  Diod.  XIII,  72,  8. 

Aristodem.  V,    3.     {Frgm.    hist.   gr.    V.)    6 
fxiv  xov  uaxtog  Titoißo'/.og  iSr^xot'xa  axadiujy     55 
ixtiyiod^r^. 

Gesammtumfang  mit  den  langen 
Mauern  und  dem   Peiraieus: 

Bio   Chtysost.  VI,  4  (200  Stadien). 

Vergleich  mit  Syrakus:    Thucyd.  VII,     60 
28.     F/uL  AVV.    17.     S/raio  VI,  S.  270  (180 
Stadien). 

Stadtumfang  gleich  dem  serviani- 
schen  Rom:   Dionys.  Hai.  IV,   13.     IX,  68. 

Paus.  I,  28,   5.    iaxi    S\  ivxog  xov  moi-    65 
ßo'Aov  xov  uQ^ctov  xo   Movatloy. 

Strabo  IX,  S.  404.    tv  X(ä    xtixti    /ntxuiv 
rov  ITvd-iov  xal  xov   OXvfiniov. 
Reparaturen  i.  J.  435.      CIA.  T,  32  A.    31. 
Gelder:  tlg  xo  ytuioiov  xul  xü  xii)[l.  70 

Unter  Kleon. 

Aristoph.  Equ.  817.  Ti'  ()"  Ad^t-yaiotg 
i^t\xi]aug  fAixoono'/.'ixug  unocptiyfti  Siaxti- 
^l^wy.     Schal,    avyuyujy   xal    ovariM.wv   ru 

«t/»?.  75 

Reparaturen  nach  dem  Bundes- 
genossenkriege. CIA.  II,  833.  C077l. 
Nep.    Timoth.  4.     (355—54  v.  Chr.) 

Unter  Eubulos  (bis  350/49). 

,. Anstreichen  der  Zinnen"  Demosth.  III,  29.     So 
XXIII.  208. 

Grofse     Reparaturen     nach     der 
Schlacht  bei  Chaironeia: 

Acschin.  III,   17,  27,  31.     Lyctirg.  c.  Leon: 
44.      Vit.  X  or.    845   F.     85 1   A.      Libanios    85 
ad  Demosth.  XXX,  S.  221,    i. 

Mauerbauinschrift  unter  Habrons 
Verwaltung. 

CI.-l.  II,  167,  Z.  2.  ru  Tn'/i,  rov  ua]xio); 
XUI  xov  UtiQuiiLüg  u.  s.  w.  Z.  52  fg.  Kuiu-  90 
axtytiaui  öi  xul  xi]y  nuQod'oy  |  [xov  xi- 
x'/.]ov  xov  7ji(>l  XO  [uaxv  uytv  ij)  r]oi" 
(fiuTuxiafJUTog  xul  xov  &i7jvXov  lov  v:ü(> 
X(jjy  7iv?My  I  [inl  (?)  xu  f.iu]x()[((  r]t//', 
tn[ißn]'/.uty     ro[v      7r]iQt(fnoiiov     tu     ytiau    95 


F.    Mauern  und  Thore.     (C.  Thore.) 


LXXIX 


Z.    I  20.      TOV     .iloQtlOV    Tti/OVi    TlQlillt,    LltQli   \ 

[(cno  j\ov  d'iazn/iauuio^-  uf/ji'i   tuji' i' 

nvXwy  X(U  ras"  <^iöSovi.  Vgl.  über  Demo- 
chares    Vit.   X  or.   851    D. 

Aus  der  Zeit  desChremonideischen 
Krieges. 

CIA.  II,  982  (beim  ,,itonischen"  Thore 
[Südstadt]  gefunden).  Irxl  IwtJtyifov^  rcQ- 
^ovTog  oi[St]   —   —   Tor  niQyoi'  (ci/i&rixrcy. 

Makedonisches  Kastell  auf  dem 
Museion  (durch  Demetrios  im  Jahre  295), 
s.  A:  Museionhügel. 

Herstellung  der  Mauern  durch 
Eurykleides  und  Mikion  (nach  229 
V.  Chr.). 

CIA.  II,  379,  Z.  15.  EvQvxhi&t;^ .  .  .  Xfd 
T«  Tti%>i  Tov]  uartiai  xrd  tov  ITtiocaiuys 
i7T(axev[c<a(y  fjtrti  Mixiioyog  tov]  «iFfAqpoi;. 

Unter  Attalos. 

'Ecpr^fx.  fiQX-  1884,  S.  170,  Z.  25  .  .  . 
fjutu  xcc  ctvartO-ivTu  in  Ax\tä'kov  ßaa^iXio); 
tig  T>]i>  claq)('<).ii((y  rri;  [Ti6).tiai? 

Bresche  durch  Sulla  gelegt: 

Plttt.  Sulla  14.  avTos  Sk  ^v'k'Aag  xi  fxtxa^v 
xtjg  Utiocäxris  nv'Arii  xui  rijs  uqü;  xcaa- 
axuipas  xal  avvofxci'kvyai  u.  s.  w. 

Belagerung  durch  Calenus.  Cass. 
Dio  42,   14. 

Römische  Zeit  vor  Hadrian. 

'EffiifA.  f'cQX-  1884,  S.  170,  Z.  56.  xcc- 
(pQovs  nrcGctg  xi);  xvxlia  Ti['/ov]g.  Vergl. 
auch  vorher:  Attalos. 

Hadrian  s.   oben:   Bogen  des  Hadr. 

Die  östliche  Mauer  aus  Ziegeln: 

Vitfuv  II,  8,  9.  (latere  structum)  Athenis 
murum  qui  spectat  ad  Hymettum  montem  et 
Pentelensera.  (Vgl. /'//«.  A'. //.  XXXV,  14,  172.) 

Valerianische  Mauer. 

Zosim.  I,  29.  2'xi'^cJ»'  i§  T^d-MV  dvctaxav- 
xiüi'  .  .  .  xai  Äd^r^ycdoi  fxiv  xoZ  xü)rovs 
iTttut'/.ovuxo.    Zöwar.  XII,  23.    Syncel/.  S.^Si. 

CIA.  III,  399  (ca.  3.  Jahrh.  n.  Chr.  bei 
Cyriacus;  ein  Theil  bei  Dimitrios  Katiphori 
gefunden).  'Aucfiwi'  Movaccig  xcd-c(oi;g 
i[ax]r,a[ccTo  ?]  Ot']^>s  xti/ifc'  yif  ^  tn 
tfjiüf  naXQi^og  IXlvQiog,  \  äd'vAoyoy  Movauv 
fXid^iTiüyv'  X(ö  xul  &oxiovai  axui;T6g  Qt^tiy 
m'iQaxa  nuvj«  Ti[;j^]^'«!,^ 


CIA.  III,  400  (gef.  bei  Panag.  Pyrgiotissa). 
Ov   xäds   ^^t'ASl/ufi.^;g  Au(floi'i;   i;Qr([o€   <pÖQ-      50 
/^ly^]    I    oi'Ji    Kvx'/Mmiai    x^^Q^^    i[&eiuf 
XQtixog  u.  s.  w. 

Vgl.  auch  die  lUyriosbasen  von  der  Akro- 
polis   CIA.  III,  705  und  Jt'i.x.  «(,'/.    1889, 

S.  I33fg-  55 

Justinianische  Mauer. 

Procop.  de  aedif.  IV,  2.  xui  nö'ktig  &i 
Trjg  "^E'A'/.c'cSos  antiactg  —  —  iV  r^  ßsßaUo 
xuxtattiGuxo  (lovaxiyiuyog)  tluai  xovg  neQC- 
ßöXovg  avai'iujaafAtvog  (cnuyxccg.  X(cxiQii()i-  60 
ntaay  yicn  ttoV.m  nooxiQoy  —  —  — 
'A&r,vr,ai  —  —  xuy  xolg  tni  BonaiUcg 
XU)^>ioi;  xf^öyov  jjiiy  tut,xti  ntTtoyt^xoaiy, 
tnifuikrjaafjiyov  öl  aiiMV  ovStyog  xujy 
nccyiioy  uvO^oMnwy.     Vgl.  Zosim.  V,   5.  65 

C.  Thore. 

a.  Acharnisches  Thor. 

CIA.  III,  61  A.  II,  Z.  33  — 36.  xi]nov 
TiQog  xij  AxnQyixfi  ^v?tj  nooaayontvouiyov 
Kiioyiov.  70 

Hesych.  A^cQ '' '; ' AxaQvixcd  nrXfci 

A&i-yr,aiy. 

b.  Diochares'  Thor. 

Sirabo  IX,  S.  397.  Ixxog  xüiy  ^io/c'cqov; 
TivXwy  nXtjaioy  xov  Avxtiov.  75 

CIA.  II,  1056,  Z.  6  fg.  Ad^r^yäs  xilixu 
TTQog  xcclg  [nv?Mtg?]  xccls  nccQcc  xo  ^loxä- 
()o[v.;]  ßfcXca'iioy.     uiad^tDlxt;;]  AQQt[yiiö>ig]. 

c.  Diome'isches  Thor. 

Alciphi-on    III,   51,  4.     autivov    yuq    noö     80 
T^f  .Jiofxr^iSog   7iv'Ar,g   ^  7T(}6  xüjy  InnuStay 
lxxctSi]y  xüaO^m  u.  s.  w.  (vgl.  'Innu&tc  nv?..) 
Aläphr.  III,   3,   3   (Wucherer  beim  Thore). 
Hesych.     ^  1]  ixla  la  i  n  vXa  i  g. 

d.  Dipylon  (vgl.  unten :   m).  85 

Flut.  Perid.  30.  na^u  xag  Gqiaaicci 
7iv?.ag  (s.  unten)  tu  yvy  ^inv'Aoy  oyofia- 
CoyxKi. 

Plut.  Stdla  14.    Das  Morden  erfüllte  rrdyTn 
xoy  tvxoi  xov   Jinv'/.ov   Ktoc.utr/.öv.     (Vgl.     90 
unten  '/e(j«  nvXr;.) 

Liv.  XXXI,  24.  A  dipylo  accessit  (Philip- 
pus) ;  porta  ea  velut  in  ore  urbis  posita 
maior  aliquanto  patentiorque  quam  ceterae 
est,   et  intra  eam  extraque  latae  viae  sunt,  ut     95 


LXXX 


F.    Mauern  und  Thore.     (e.   'Ifoud  ni/.ai   —   k.   Teiraiisches  Thor.) 


et  oppidani  dirigere  aciem  a  foro  ad  portam 
possent  et  extra  limes  mille  ferme  passus 
longus  in  Academiae  gymasium  ferens  pediti 
equitique  hostium  liberum  spatium  praeberet. 
c  Cicero  de  finib.  V,  i,  i.     Constituimus  inter 

nos  ut  ambulationem  postmeridianam  con- 
ficeremus  in  Academia  .  .  itaque  ad  Pisonem 
omnes  inde  vario  sermone  sex  illa  a  Dipylo 
stadia  confecimus. 

,0  Polyb.  XVI,   25:   der  feierliche  Einzug  des 

Attalos  Y.Hiu  ro  ^'mv'Kor.  Vgl.  die  Spazier- 
gänger aus  dem  Peiraieus :  Liician  Navig. 
17,   24,   46. 

Lucian  Scyth.    2.     tGxi    öt    ov    noAv    chio 

IC  rov  ^iTiv'/.ov  tv  ((QiariQiJ  tl^  'Axccäri^iav 
(cviövriav  (das  Heroon  des  Toxaris). 

Lucian  Dial.  meretr.  4,  3 :  t«  — ■  —  tili 
Tiöf  Toi/itiu  yiyQfcfifitya  iv  ziö  Kioce/Ltuxtö' 
JxJf rjvQS  xovTo  —  tniytyQufi- 

20  uivoy  tlaiöi'TiDf  tTil  zu  ift^cd  n^og^  xu) 
-/itiv'Mi),  Mi'Mxxn  (fü.tl  'J'Jouöiiuoi'  u.  s.  w. 
(vgl.   10,  4  auch  Alciphr.  III,  49,  2). 

CIA.  II,  321  (278/77  V.  Chr.)  Frgm.  b. 
Z.  I.    r]üjii/  nvXüiy.     Z.  3.     ax]Qt(xtiyovi^[T  .  . 

25       Z.  4.    xo]v  ^iTiv'/.ov.     Z.  5.    ^o];fAw  uAvaiv. 

Z.  7. xr,s  (pu)i'/.uy[üiyi(ig?     Z.  II.    — 

0?  xr^s  ItQfcs  \oSov?  Tiv'/.r^g?^  Frgm.  c.  Z.  4. 
xi,v  'E?.tv[ati'<cdt  oSöv?  (Vgl.  die  Mauer- 
bauinschrift  d.  Habron   CIA.  II,  167,  Z.  52fg. 

30       oben.) 

e.  'IlQidi  n  v'Atd. 

Etym.  magn.    'Hn  im   n  v  '/.«f    'Ad^i^yijac 
öifc    z6    xoi\   uiXQoi's   txcftQtad-ui   ixtl   vil 
xa  TjoUc,  ö  toxi  rors"  xücpovg.    Vgl.  Theophr. 
35        Cliaract.    14.     Harpocr.  ^HqIu. 

f.  ItQu  71  v'/.rj  (vgl.  Dipylon,  a.  E.). 

F/uL  Sulla  14.  Aiytxai  xivitg  Li'  Kiqcc- 
utixiö  TiQtaßvxMt'  üxovdavxfci;  ^la'/.tyouirwy 
TiQOs  (().'Ai'ikoVi  xul  xaxiCouxun'  xov  xvQccfyor, 

40  lös  fxri  (pvh'txxoyia  xov  xti^ov;  zr^y  7it(>i 
x6  'Enz(c^(t'/.xoy  t(fo(fot'  xui  nQoaßo'/.iji',  >/ 
juöyrj  ävi'dxov  tivfu  xm  ^('fiSiov  vritQ^Tn'ai 
xovs  TToXijJiovs,  ((/'inyytlkai  xaviu  nQog  lou 
—  v'A'/.ui'.    6    (ft  .  .  .    &i{(a(c/Litf'os   xör    xönor 

45  (c'/.ioai/jor,  ti^ixo  xov  tgyov .  .  .  .  xurth'icpih, 
IaIv  ovv  i,  Tio'/.ii  ixilf^n',  w;  Äti-r,i/(ciüjt>  01 
TiQtaßvxuzoi  äitfii'rifioyivov.  uvios  dt  — i'A- 
'/.<(>;  t6   f^ttxu^i'  ztis    ffti{><(ix>^s    :ii'/.>,i 


xa'i  X  tj  s  liQÜi'  xuzaaxuipag  xcd  avvou<c- 
Xvi'ug  Tiiol  uiaas  vvxzag  tiart'Auvvt  (f(ii-  ';o 
xoi&r/s  .  .  .  fi'Afc'Aay/Liiö  xcd  XQavytj  Ttjg 
SvväfAiws  k(p  €co7if<yr]t'  x{u  cfövov  fctfii- 
fAtvr^S  in  fcvzov  xal  cfioo/uii'riS  d'uc  axt- 
i'oiTiojy  ia:if<aijtyois  xolg  cUftaw. 
g.    JjiTKcdtt;  7iv'/.(ci.  ce 

Ilesych.     Iniiüd'a'  —  x(d    rtvha   'Ail-r,- 
ytiaiv  ^InnüStg  xu'kovvzai. 

Alciphr,  III,  5I)  4      (ifJiivot'  yuQ  ti()6   xi;c 
^lojurj'i'dos     nv'/.r^i    ij     7tq6     xioy    Inntedwu 
ixxfedr^y  xtla'hd  vtx^tov   xvußov  lov)   ntfii-    60 
)rvb^ivxog  ri   irjs  IJtXonovyr^aiuiv  tv&aiuot'ffcg 

Vit.   X  or.    S.  849   C.     xois    olxiiovg   (des 
Hypereides)  r«  oaxü   Xußövxus  ....  9ü\l>(a 
ze    (cucc    xolg    yortvai    nqo    xwu    Innccöuiv    65 
7iv'/.My ,    uig   (fr;ai    ID.iöSuiQog   tV    xiö    XQtxio 
TitQi  /iiyrjfjüxioy. 

CIA.  III,  61  B.    I,  Z.  22 fg.  x'mo.  A[yxv? 

oder  yqv?^Xr^ai     t  7i[Qu]g  xij  Imiü\ 

St,  .  .  .  Aval  .  .  .  xxr^g  Avxvlr^ai.  70 

h.    Itonisches  Thor  (vgl.  A  t  h  e  n  a  1 1  o  n  i  a). 

Plato  Axioch.  S.  364  D.  x(äi  Ixuiviaig  — - 
nXrfiiov  y«Q  (oxti  zwy  TivAiöy  nQOt;  zt] 
AjurcCovldi  azt/Ai]  —  xaxO.icußicvofjitv  avxor. 
Über  die  Stele  der  Amazone  Antiope  auf  75 
dem  Wege  vom  Phaleron :  J'aus.  1 ,  2 ,  i . 
Flut.  Thes.  27  (beim  Heiligthum  der  Ge: 
Faus.  I,  18,  7).  Vgl.  auch  die  Errichtung 
eines  Thurmes  auf  der  in  den  Resten  der 
Stadtmauer  am  Wege  nach  dem  Phaleron  80 
gefundenen  Inschrift :  CIA.  II ,  982  ;  oben : 
Mauern  u.  die  Kodrosinschrift  unten  »i  a.  E. 
i.  Melitisches  Thor  (vgl.  E:  Koile  und  J: 
Gräber  vor  dem  M.  Th.) 

Marcellin.  Vit.  Thucyd.  17.    noog  yaq  xu'ig    85 
MtXiziai  nvXaig  xaXovfiiyan  ioxty  iy  Ku'Uij 
zu    Xfe'AovjUiyce    Kttuiöyia    /Liyr]junz(c    (vergl. 
§  32.    §   55-)     Biogr.  anonym.   Thucyd.     i;    i, 
§    'O. 

Faus.    I,    23,   9.      xni    01    doXorfoyi;&tiTt     90 
{&ovxvdidi]) ,    ttis"    xuxijti,    f^iyt^uü    taxty   ov 
riÖQQii)  7ir?.cöy   MtAixidwv. 
k.   Feiraüsches  Thor. 

/'////.  Sulla  14  (vgl.  iioa  nv'/.t;).  zö  uiza^v 
r/,s-    rTn{)(äxi,s    :iv'Ai,.;  x<ä   xi^g  hoüg.  95 


F.    Mauern  und  Thore.   —   G.    Öffentliche   Bauten. 


LXXXI 


Phit.    Thes.    27    (Kleidemos).     y.(d    Kapovt; 

riöi'  ntaöi'XMy  niQi  Ti,v  nXuTthcv  ilrui  ti]i^ 

(fioovacci'  tnl  rus   Tiv'lug    tkcqu  x6   XhKxm- 

d'ovio^    tjQMOi',    ug    vvv    UtiQui-/.«;    ouoiaÜ- 

5       i^ovai. 

(In  der  Nähe  der  Richtplatz :) 
F/iüoI.    XVII,    S.    152    {FaJ>yr.    Tischend/, 
de  vit.  Seauidi).     Kuit^uivov    il^   Uhquiü' 
i]i'  yuo  6  xÖtios  ixiiyrj  6  rw*'  -/.ohi^ouivioi'. 
10       Vgl.   riato  Polit.     S.  439  E. 

1.    Thriasisehes  Thor  (vgl.  Dipylon). 

Flut.  Ferid.  30.    rcecprjffa   'Ay'HuöxQiTou 

oi'ouuCoi'Tdi. 
15  Harpocr.      'Ai' & e  u  6  X  oiT 0 i'    ^laalos    Iv 

T<ö  7iq6^  Ku'Av<aü}i'(('  ,,t6    .Su'/Mi'ilof  10  naQ" 

At^d-iuoxQiiov    (ci'ÖQKcvra"    rovriaxi    noog 

xals   (::>Qiuai((i<;  nv'/Mii. 

[Vgl.  Fmis.  I,  36,  3.    \ovai  cJ"  In    'E'Atv- 
20       alva    l^   Ad-rjycjy,    i]u   'A^rjffeloi    xaXovacy 

odof     ltQc'{t>,     Avd-tlAOXQlXOV    TlhTlOlrJUl    ,u>'/;- 

m.   Unbestimmte  Thore,  Pf  Örtchen. 
Im  Kerameikos  (vgl.  Dipylon). 
25  Aristoph.    Ran.    1125.     xa^    01    KtQicurjs 

ty  xiclai  nvhcis  nniova   avxov  y«ax(QC(Xi.s.vf. 
Et/ti.    1247.     iTii    xalg   nv'/Miaiv ,    ov    x6 

XHQl)[Og    lÜl'lOV. 

Hesych.     Kioaufixog.     -Ii,u'miai    nv- 
30       '/.cag  .  ...   Ol     61     xug    KtQccijttxug    nv'lag' 
Tjooi  yuQ  uvxfcg  (ftcaiv  iaxäfui  x(cg  nöovag. 
Vgl.  ebenda   _/»,  u  i  (la  i. 


Isaetis  VI,  20.  r»;»'  A'/.xt,v  xuO-iair^aiv 
Evxx>]uwi>  tTjijjt'ltlaO-ai.  xr^g  tv  KtQtcutiXM 
avroixucg  xr^g  n«{}a  xi^v  nvKi^u  ov  o  oirog 
wviog.  45 

Fans.  I,  2,  4.  2'ro«t  lU  t'taif  tcno  xiäv 
nv'/.wv  tig  xoi'   KiQautixov. 

Hirne):    III,    12    vom    Festzuge    des    Pan- 
athenäenschiffs :    (co^tx<a   juiv  iv&vg  ix  nv- 
y'.iüj',     oioy    ex    xii'og    ivtfiov     '/.luii'og    xi^g     50 
äiucytoyrjg  ij   vavg. 

Thiicyd.  VI,  5  7  :  Hippias  ordnet  den  Fest- 
zug   i'|(ij    tv     XM     KtQHfj.tixiö     xcclovy-ifip. 
Harmodios   und  Aristogeiton   wQurjaay   tiau 
xvjy    nvXijJv    xal    7iiQÜxv)[ov    xtö    Inndq^n)     55 
TXfciJu  x6  Anoxoqior. 

Fhilost.  vit.  Soph.  II,  8,  4  s.  G.  Buleuterion 
d.  Techniten. 
Ltician  Dial.  nierctr.  III,    10,   4  (s.  Dipylon). 

Am  Südrande  der  Stadt:  60 

CIA.  IV,  2,  53a,  Z.  35  fg.  ivxog  xov 
^lot'vaiov  xccl  xijiiy  nv'kijiv  i]  tc'/.adt  i^tXav- 
povaiv  Ol  fuvaxui. 

iyzog    xrjg    oixlccg    xr^g    ^r^aoaiicg  xid  noy 
TrrAtü»'    (c'i    tTil     16     la&uoyixov    ßic'/.aytioy     65 
ix(fi(}ovair. 

Andere  Pförtchen. 

Fiato  Lys.    203  A.      inoQtvöutjy    uiy    f| 
AxfciSriuUcg   ivd^i}  ^Ivxiiov    xrjy    l'cw    xtixovg 
vn     uvxo    x6    xtl^og'    iTTttcTr}    &'    iytyout;y    70 
x«x<c  xrjy  nv'/.iöfc  r)  rj  Ffävonog  XQtjyr,  u.  s.  \v. 

Folyacn.  III,  7,  l.  Aay^ä^r^g  ä'/.iaxouiyioy 
Ai^r^yiäy  vno  ^rjur,x()iov  .  .  .  öuc  TivAiö'og 
utxoag  ins^i'/.xt^ioy. 


G.    Öffentliche  Bauten. 


75 


Agoranomion. 
35  Jt'/.T.('io/.   188S,   S.  188  fg.  (Bogen  aus 

hymett.  Marmor  beim  ,, Marktthor"  gef.,  ähn- 
lich denen  beim  Horologion ;  vgl.  Athena 
Archegetis) : 

AixoxQuxo^i    T.    '[Ai'/.Uo   Aäo\i(c\yiä    Ä\y- 
40       [rwr]i[<j'w  FvGtßti  \  x6   dyoQcyö/Jioy  IIqm- 
[(^r^g]  Ax[xixov  o:yiax]t,aiy  HyoQicyouovyxioi' 
Curtius,  Topographie. 


AyxinuxQov    xov    Mova[(ciov    A?.iontxii]&t[y 
x<c]'i   Aivxiov  xov   MaqaO^ioyiov. 

Agoranomen  in  Inschriften  vgl.  noch :  CIA. 
III ,    98    (beim  Haus  Kokkidis ,    Nordabhang 
der    Burg),    160    (östlich    vom  ,, Marktthor"),     80 
461   (beim  „Marktthor"). 
Akademie,  s.  Gymnasien. 
Alphitopolis,  s.  Stoa  Alphitopolis. 

f 


LXXXTI 


G.    Öffentliche   Bauten.      (Amtslokale  —  Buleuterion.) 


5 


15 


Amtslokale,  s.  A  r  c  h  e  i  a. 
Aquaeducte.      Vgl.    auch    A:  Enneakrunos-, 
Kallirrhüe  und  Brunnen-Quellen.     B:   Athena 
Archegetis.     (Inschr.  v.  d.  Wasserleitung  lieim 
Horologion.)     D :  Löwe. 

Schol.  Aristoph.  Aves  997  (=  Siiid.  Mt- 
ruii')  Phrynichos:  „Mtrio)'  ö  Atvxovotii,  ö 
T((S  Y.Qrivu;  dyoM'." 

Im    Lykeion.      Theophrast.    Hist.   plant. 
I,    II:   /;   n'KHXHVog  i\  y.uxa  xov  oytxov. 
Abzugsgraben  beim  N  e  1  e  i  o  n  : 
CIA.  IV,   2,    53a.      Z.   21,   34. 
Wasserleitung  des  Hadrian. 
CILat.    III,    549    (vom  Portal    am    Lyka- 
bettos;    das    Eingeklammerte    ist    nur  in  Ab- 
schrift erhalten): 

Imp.  Caesar  T.  Aelius  [Hadrianus  Antoninus] 

I  Aug.  Pius  cos.  III  trib.  pot.  II  p.  p.  aquae- 

ductum   in  novis  [Athenis  coeptum  a  divo  Ha- 

driano  patre  suo]   consummavit  [dedicavitque]. 

Areheia  (Amtslokale). 

Bckker,  Anecd.  g7:  I,  S.  264,  26.  (-Jo'/.oi' 
xonog-  iv  xols  c<Q)rtiotg. 

Vgl.  Basileion,  StoaBasileios  (Archeion  d.  A. 
Basileus),    Eponymoi  (A.  d.  Arch.  Eponym., 
s.  oben  C),  Kleroterion,  Logisteria,   Lykeion 
(A.  d.   Polemarchen) ,    Poleterion,    Parasition, 
Strategion,  Thesraothesion. 
Archiv,  s.   B:  Metroon,  unter  Göttermutter. 
30  Areopag,  s.  Gerichtshöfe. 
Argyrokopeion,  s.  Münze. 
Arcadius'  Denkmal. 

Mitth.  d.  Inst.  VI,  312  fg    (Architrav,  südl. 

der  alten  Metropolis  gef.)     Ein  Gebäude    zu 

35       Ehren    des   Arcadius    und  Honorius  errichtet. 

Armamentarium.    Lyairg  frg.  102  bei  Rutil. 

Liip.  I,   7;  vgl.  Chalkothek. 
Bäder  {Buluvtla).  Im  Allg.  vgl    [Xmoph.] 
de  rep.  Ath.   II,    10.     Aldphr.   I,    23,   3. 
Ja  ()■  fxov'f/.oi'  jic.  /.IC  i'tt  o  r' 
CIA.  IV,   2,   53a,  Z.  37,  s.  üben  F.  a.  E. 
CIA.  I,  279   (Poleteninschr.).  Z.  lo.     Bf<- 
).ay[tloi'   —   —   (f»j  u]offt[o»'. 

CIA.    III,    60    (=    II,     1056).      Vgl     F: 

Diochares' Thor  und  B:    ,1.'/»,»'«!,-  xi'/.utc. 

Haipocrat.     ll  f  0- 1  u  n  xo  ix  o  i.     \'gl.    F  : 

Thriasisches  Thor    und  J:   Denkmal  des  An- 

themokritos.     fauiog  ir  im  nnos  Kiünhuva  ' 


25 


40 


45 


„xö     xt    ßu'/.cci't'iov    x6    n('.(t'    Ai'{^tuoy.i)ixov 
ai'(foi«i'Xf(."  50 

Bank,  s.  Trapeza. 
Basileion. 

PoUiix  VIII,  III.  {pi  cfi'/.o^ic.ai'/.ils)  ffri'- 
iJoiiot'Xii  iv  xö)  BnatXtüo  x(ö  nuQ((  xö 
Bov/.o'/.tloy.     s.   E:   Bukol.  u.  Buzygion.  55 

Basileios  Stoa,  s.  Stoa  Basil. 
Batrachiun,  s.  Gerichtshöfe. 
Bibliotheken. 

Vergl.  im  Allgemeinen  Athen.  I,  S.  3  A. 
Aristid.   Panath.    S.   306  (Dind.).  00 

Biblioth.  von  Peis  istrat  OS  gestiftet,  von 
Xerxes  entführt,  von  Seleukos  Nikator  zurück- 
gegeben :  A.  Gellius,  Noct.  Att.  VI,  17.  Isidor 
Orig.  VI,    3. 

Im  Gymnasion  des  Ptolemaios  (\v.  $.):     65 
CIA.  II,  468,    Z.   25:    kiSoonv   z]«t    ^ip'kiu 
lif  xiiU  Iv   ITxo'/.tuican    riip.iod^r',/.t,t'     (vergl. 
480,  482  und  sonst). 

Bibliothek  des  Hadrian. 

Paus.  I,  18,  9.  xü  öl  inKfaviatciXu  70 
i:/.(cx6i'  tioi  -/.iovis  {Schub.;  ix.  i'ixoai  xioi'n 
codd.).  (pQvytov  '/.i<9ov  ntnoir^vxai  xta  xtäg 
azoals  xnxu  x<(  ccvxre  01  xolyoi.  xcu  o'ixr^fjic. 
tvxavxhä  iaxiv  oQoq:«^  xt  im/oia(f)  xrä 
rc'/.aßfiaxod)  '/.iff^o),  noog  (ff  (cyn'/.uaat,  xtxoa-  75 
jur^juiyoi'  X(d  yoncftd;'  xaxccxiixrci  di  f^- 
«1x6   ßtß'/.ic(. 

Hieron.  Chron.  II,  S.  167  (Schöne):  (Ha- 
drianus) —  bibliüthecamque  miri  operis  ex- 
struxit.  So 

Brunnen,  s.  A.  Quellen.     G.  Aquaeducte. 
Bukoleion,  s.  E. 
Buleuterion. 

Ihucyd.   II,    15,    3.     (-Jr^otig.  .  .  fS  Tt,i'  vir 
no'Uv  ovaai'  'it'  .3ov).ti'xi',()ioi'  «nodiii((i  xiä     S5 
TiQvxfci'tioi'    Svi'otxiat    TKci-xcg.      Vgl.    /'////. 
Ilies.  24. 

Phot.    (Stiid.)      u  t;  X  o  «  y  ii  q  x  t,  >• '    (oxoö'ö- 
u>,a((y    ßorXtvzt.oioy,     iv    o)    fh'iD.ot'    x6v 
ui,xor<yi'QXt;y'     xru     niQKfQf'cTXovxi;     nviö     90 
xic'htoutany  xfj  /u'iTo}   xior    O-nov.     Vgl.   A: 
Barathron,   B:   Metroon. 

Paus.  I,  3,  5.    X(c\  7i'/.t,(T!oi'  (beim  Metroon) 
rön'  Tift'TKXoai'ioi'  xr<'/.ovutro»'  ßov?.tvri',()iot' 
(darin    ein    Xoanon    des    Zeus    Bulaios,    ein     95 
Apollo  von   l'eisias,  ein   Demos  von   Lykon), 


G.    Öffentliche  Bauten.     (Chalkothek  —  Gerichtshöfe.) 


LXXXIII 


15 


40 


45 


Tov$  dt  d-tauo'HifCs  iyqaipt  r/QWToyiyriS 
Kavyios,  'O'AßucSr^s  öi  KäXXuiTioy. 

Thucyd.  VIII,  92.  o  <Pqvvl)^os  —  —  — 
7ih;yiii^  —  —  iS  inißovXrjs  tv  tri  ctyoQ^ 
nhid-ovarj  xai  ov  Tiokv  caio  toi  ßov).ivrr,qiov 
(tTit'/.d-ioy  <cni&((ve  nngfc^^QF^ufc.  (Vgl.  A. 
Weiden;    Lycurg.  c.  Leoer.   112.) 

Aeschin.  c.    CUsiph.    (III)    1 87 :     tv    xo'ivvv 

T(ö     /AtJQOHp     nuQU     Tcö     ßovktVTtjQUp'      ScJlol. 

tyywuff  y.ai  iv  xolg  (PiXinnixols  ozi  /ueQos 
Tov  ßov'/.evTtjQtov  inoii,af(f  ot  Ad-r^vcüoi  xo 
urjxQiöoi'. 

Vit.  X  or.  S.  842  E:  {^Avxovqyo^)  —  t\g 
xo  urjQMoi'  ■/.«}  x6  ßov'AdxtjQioi'  t/.i'/.tvGtv 
ftvxov  xouiaS-tii'fci. 

Harpoa-ai.  (Phot.  Snid.)  6  xux o)x9ai' 
vöuog'  (Didymos)  .  .  .  ti  inti,  (pr^ai,  zoiig 
ccSoi'ds  xfci  xovg  xvQßiig  (ci'cü'Hi'  ix  xrjg 
r(X()on6?..i(t}s    *'V    t6    ßovltvxriQioy    xccl    x^y 

0  dyoQcey  uiTtaxttaey  'EfpiüXxiig ,  ws  cprjaty 
'Avnhixiviis  tv  (I'ihnnixolg.  (Ein  Stück  der 
xvQßtig  gef.  in  der  ,,Stoa  des  Hadrian" : 
C/A.  IV,   2,   559.)  - 

r]  axrikri  —   ^  iv  xia  ßovXtvxrjQiu)'  Lyairg 

5  c.  Leoer.  124,  vgl.  126.  —  'iu7i()oa&tv  xov 
ßovXfvxtiQtov'  Andodd.  1 ,  95 ,  vgl.  Aesehin. 
a  a.  O.  CIA.  II,  258  Z.  20  (gef.  zwischen 
Christos  und  Hypapanti).  Vergl.  CIA.  II, 
328,    Z    II    {iv   im  ßov'/.ivxii()l(i)).      CIA.  I, 

o       279 ,  Z.  8    (Poleteninschrift).     xo]    ßüv'/.fvxr}- 

QIOV    MoQUO    

Buleuterion  der  Teehniten. 

Philostr.  Vit.  Soph.  II,  8,  4.     xo   xiov  xi^- 

vixiöv  ßov'/.ivxr,Qiov,  o  S>]  ipxodofxiixai  naou 

5       XKi;  xov   KiQctutixov  nvAag,  ov  noQQco  rwr 

ITlTjicOl'. 

Chalkothek  (vgl.  Armamentarium,  Skeuoth.). 
CIA.  II,  61  (zwischen  Propyläen  und 
Erechtheion  gef.) :  Decret  über  Inventarisation 
in  der  Chalkothek.  Z.  19.  axiiacu  (die  Stele 
mit  dem  Verzeichniss)  tuTiQOGxt-iv  xrjs  y^a'kxo- 
ihijxr^g.  Vgl.  die  Verzeichnisse  CIA.  II,  678, 
715,  720,721,728.  StoaderCh.:  720  B. 
II,  Z.  8.  xc'cd'  ix  Ttig  OToälg,  vgl.  Z.  11.  — 
Z.  19:   iv  xfi   axoä  T]fj   [iu]aXQ(c. 

Delphinion,  s.  Gerichtshöfe. 

Diogeneion,  s.  Gymnasien. 

Gerichtshöfe.    Vgl.  auch  Archeia. 


Penis.  I,  28,  5-  iaxi  d\  Aqtiog  näyog 
xa'kovfxtvos ,  oxi  nqtjixog  'Aqr^g  ivxavO-cc  50 
ixQifhri  (wegen  des  Mordes  an  Halirrhothios). 
XQi&7ivc(i  Se  xal  vaxtqov  'OQsaxrjv  Myovaiv 
inl  XM  cp6v(p  xiii  /jtjxgog'  xal  ßojuog  iaxiv 
AS-r^väg  A^iiag ,  ov  aved-rjxsv  (cno(pvyü}v 
xi]v  dixr^v.  xovg  Jf  rcQyovg  XiS-ovg,  i(p  lov  55 
taxüaiv  oaoi  Sixccg  vTri/ovai  xcet  ot  Sioi- 
xovxtg,  xov  jLtiv  "Tßoicjg  xov  dt  Avnc&ticeg 
(cvxwv  ovofxci^ovaiv. 

I,  28,  8  fg.  laxi  &t  Ad^r;vc(ioig  xa'i  aU.n 
(fix<eax>;()ic(  ovx  ig  xoaovxov  äoh-g  r/xovx«.  60 
xo  fxkv  ovv  xaXovf^tvov  IIa qcc  ß  vßx 0  v 
xal  TqiyMvov,  xo  /utv  iv  ccrpavd  xtjg 
no'lfiog  ov  x«i  in  i'/.n^laxoig  avviovxiov  ig 
(cvxo,  xo  Ji  fcno  xov  G/^iufcxog  t/ti  xa 
oi'Ofxaxa.  Baxou^iovv  &s  xal  <Poi-  65 
VLXiovv  ano  XQuJunxiov  xal  ig  xoife  dia- 
fxtfjtivr^xtv  6vo/btf<Ctad-ai.  xo  dt  fxiyiaxov 
xal  ig  o  nXtlaxoi  avviaaiv,  'IIX  luiav  xa- 
kovaiv. 

onöaa  dt  inl  xoig  (fovtvaiv  iaxiv,    aV.u     70 
Xfcl    inl    n  a'AXndi  (1)    xa?.ovai,    xal    xolg 
anoxxiivaaiv     uxova'uog     xoiaig    xrcO-iaxrjXi. 
(Urtheil  über  Demophon  nach  der  Erbeutung 
des  Palladion.) 

28,  10.  inl  Jt'Afpiviu)  Si  xqiaig  xaii-  75 
iaxrjxtv  ioyaaaad-ai  (povov  avv  xm  dixaiio 
(pauivoig.  (Urtheil  über  Theseus  nach  der 
Tödtung  des  Pallas  und  seiner  Söhne),  xo 
äi  iv  Uqvxavtiii)  xa'/.ovuivov,  ivd^a  xm 
aiSr^qip  xal  näaiv  o/xoiiog  xolg  dipvyroig  80 
dixccCovaiv.  (Urtheil  über  das  Beil  beim 
Stieropfer  für  Zeus  Polieus). 

PoHux  VIII,    II 7  fg. : 

-JixaaxtjQia  Ad-^vr]<7iv. 

AQStog  nayog'    idixaCf  dt    (pövov  xal     85 
XQavfiaxog   ix  nQovoiag,    xal    nvoxa'iag  xal 
rpaouäxcjv,  iäv  xig  dnoxxtivt]  dovg  u.  s.  w. 
118.     vnaiit-Qioc  d"'   idixa^ov  .  . 

xo    inl    UaXXadto).       iv    xovxoj    Xay- 
)fdvtxai   ntql   xiäv   äxovauov   (fövcav.    (Le-     90 
gende    von     dem     im    Phaleron     erbeuteten 
Palladion.) 

119.    xo  in'i   -J tl(p  iviip  IdqvaO-ai  fAtv 
vno    Aiyiüjg    Xiytxai    'An6'/.'A(ovt    .JtXcftviio 
xal  Agxiuidi  -/tkcptvicc.     (Legende  von  The-     95 
seus  und  den   Pallantiden.) 

f* 


LXXXIV 


G.    Öffentliche  Bauten.     (Gerichtshöfe.) 


•5 


25 


30 


40 


45 


120.  ro  tni  /Toirai'ttio  (fr/.u^fi  riiQt 
rtü»'  u7Joy.tiif{(in(ijy,  xiiv  loaiv  tcrpavtlg,  xai 
ntQi  rwr  tniiv/iav  xwv  iujitaöi'iwf  xcd 
((noxTUvüvxMV    nootiarrlxiafty    ö's    tovtov 

5  TOI'  diX(caTr,Qiov  (fv).oßaaütli,  oi!v  'i^ti  xo 
iumaou  tixpv/ov  hntiioqiaui. 

121.  yvwqiua  öixaair^qiu  r/H'/.i((i<i,  xo 
Tolyoivov,  ov  uiuvrjfci  ^tivfcQ^og,  Mi- 
a  o  1' ,  IT(cQ('e  ßvax  0  y,    MtlCov    [UaQfi- 

o  ßvaxor]'  xat  utiCovog  d%  /uijj.yt,xai  Avalng' 
tv  lAtvxoi  xiö  Uaga ßvarip  ol  'ivStxa  iö'i- 
xa^ov.  xo  Mr^xi/ov,  Kü'/Aiov,  ov  ^«"j- 
fioysvti  Ayd'QOTiwi'.  xo  tTii  Avxto,  dcp 
ov  xai  t;  Avxov  ö'ixug'  xal  »iQtog  ö't  'idovxo 
(cvxöd^i  i/wy  xov  d^r^Qiov  fxoq(fi,y,  7i<('f.<a  J' 
txtl  avyjitody  01  avvd'txdCoyxtg  xä  dixa- 
axtiQiK.  xo  ÖS  Mr^xi/ov  dixuaxt^Qioy  uiya, 
ovxo)  x'/.r^d^iv  inl  ((Q/ixixToyog  Mrj'iyov. 

122.  ojuyvauy  öi  iy  AQ&r,xx(ö  (^ixa- 
axr^Qi'o}  Atto'/Mo  nuxoMoy  xui  -/r,urjo«  X€ci 
Jiic  ß(cai'/.i(c '  6  &i  Agdr^xxog  'D.iaaov  /niy 
taxi  7iXt]aioy ,  wyofKcaxcei  (ff  (ctzo  xivog 
ijQWog,  og  axaaiuCoyxa  xoy  öi,uoy  vtisq 
ouoyoiug  üioxiatv  (vgl.  A :  Ardettos). 

123.  r,  IJ'/.iaiic  ntyxdxoaiwv  —  xo  Si 
öixuaxrjQiop  7i(Qtiaj(oiyiCixo,  xov  juiy  ßceai- 
kivjg  nuquyyii'kavxog ,  xüiy  cft  d^ta/uoft^tXMy 
n'Ktl()ovyxwy  xo  6ix(cair,Qioy.  xo  dt  nioi- 
oxoiviGUK  ((710  7ityxt,xovxa  rioöujy  tyivtxo' 
xai  01  vnr^QtKci  t(fnaxi,xHauv,  önwg  ur,<^tig 
fcyt^ronxivxog  TiQoairj. 

Andere:  Flut,  de  geuio  Soa:  10:  Jixu- 
arrjoKc  bei  der  oö'og  xüiy  touoy'/.v(fio)V. 
Die  einzelnen  Gerichtshöfe: 

Ardettos,  s.  oben  Follux  VIII,  122  u. 
A.  Ard. 

Areopag,  s.  oben  Paus.  I,  28,  5.  Follux 
VIII,    117;   sonst  unter  A. 

Bekker  Aneca.  gr.  I,  253.  ^ETiüvm  Jix«- 
aitlgioy  xui  vnoxuxut'  irnn'u)  uiy  ö'ixaaxt;- 
Qioy  xo  ü'Antlti)  nüyuy   'iaxi  y«o  iy  iipi,?.(ü 

Istros  bei  Suidas.  (-Jtog  r,  'Ayaiö'tiu. 
Altäre  von   Epimenides :  Zenoh.  IV,   36. 

Batrachiun,  s.  oben  Paus.  I,  28,  8. 

Bukoleion,   s.  oben  besonders. 

ini  Jt).(piv'na,  s.  oben  Paus.  I,  28,  10. 
P0IIU.V,  VIII,    119. 


Heliaia,  s.  oben  Paus.  I,  28,  8.  Follux 
VIII,    121,   123.     Vgl.  unten  Thesmothesion.     50 

Harpocrat.  0  x  äx  (o  d-  e  y  v  6  fi  o  g'  -li- 
övuog  „t;xoi"  (fr^ai,  „xi,y  r^'Maiuv  '/.iyti  ü 
ot'iXwo  Jt«  x6  xijjy  dixuaxrjQiojy  xu  fxey  «Va» 
x(i  6t  X(ixo)  opüfictCtad-ui."  Vergl.  Bekker, 
Anecd.  gr.  I,  253,  28:  x.uxia  St  xo  iy  xoi'/.io  55 
xiyl  xonco.     S.  oben  Areopag. 

Eustath.  ad  Odyss.    ß  7  (vgl.  x    552).     ^r 
....  üyoqu  KfQXwTiüjy  7i).r,aioy  H'/.Kciug. 
Diog.  Laert.  I,   2,    18. 

Heliaia    der   Thesmotheten,    CIA.     50 
IV,    I,    27  a,    Z.  74  fg.     ttftaiy    tiyici    (den 
Chalkidiern)    Ad^r^yuCt    ic    Tr,y    r/Mutay    xr;y 
xüiy  O^tauo&txwy.    Vgl.  Antiphon  VI,  21,  23. 
Andocid.  I,   28. 

Kaiyöy,  s.   Miaov.  65 

Kä  '/.'/.loy,  Follux  VIIL  121.  Plio/.  Kü  '/.  - 
'Atoy.     Bekker,  Anecd.  I,  S.  269,   33. 

Lykeion,  s.  unten  Gymnas.  (Tribunal  d. 
Polemarchen). 

\iTi\  Avxio,  s.   oben  Follux  VIII,    121.]       70 

MilCov,  s.  Follux  VIII,   121. 

Mtaoy,  Follux  a.  a.  O.  Sc/iol.  Artstoph. 
Vesp.  120.  tlai  6i  ä'  (Gerichtshöfe)  TtuQu- 
ßvaxoy,  xaiyör,  xQiywyoy,   uiaoy. 

Mr^xi/tioy,    s.   oben   Follux  VIII,    121.     75 
Vgl.  Hesych.     M 1,  x  (  y  0  v  xiutyog.     Phot. 
Lex.    Mr^xioytioy,   Mr,xioyog.     Bekker, 
Anecd.  gr.  I,  309,  17.     Flut.  Polit.  praec.   15. 
{Alciphr.  III,   29,    I?] 

Odeion,  Aristoph.  Vesp.   1109.    ot  J''  iy    So 
ihSiiM    dixu^ova.      Apollon.    c.    Necur.     53. 
oixov  d(xr,   tig  (oö'tloy,  vgl.  unter  Odeion. 

Palladion,  s.  oben  Paus.  I,  28,  8  fg. 
Follux  VIII,  118.  Vergl.  Athena  itii  HuK- 
't.uS'iM  (B^  85 

Parabystun,    s.   oben    Paus.  I,    28,    8. 

Folhix  VIII,  121.  Vgl.  Aristoph.  Vesp. 
II08.  Schol.  Aristoph.  Vesp.  120,  s.  oben 
Miaoy.     Antiph.  bei  Harpocr.  s.  v. 

CIA.    II,    822,   Z.   12.     Sixit\ax i,qioy   j6     90 
I7aQKßv[axoy.    Vgl.  Etym.  Magn.  s.  v.  Bekker 
Anecd.  gr.  I,   292,   24. 

Phoinikiun,  s.  oben:   Paus.   I,   28,  8. 

I*  n  y  X  g e  g  e n  d  ?  Aristoph.  Vesp.  1 1 09  (nach 
.]/iineke),  s.   A.   Pnyx.  95 

Poikile    C/A.    II,   778    n,    Z.  5  fg.     rö 


G.    Öffentliche   Bauten.     (Gymnasien.) 


LXXXV 


ihxci(JTt;Qioi'    t,    aroa    i]    7ioi-/.i/.t,.      Vgl.  Stoa 
Poikile. 

Prytaneion,  t  v   TJ  ov  i  c.  v  ti  nt,  s.   oben 
Paus.  I,    28,    10  und  Pollux  VIII,    120. 
t;  Thesmothesion,   s.  unten  bes. 

Trigonon,   s.   oben   Paus.  I,   28,   8    und 

Gymnasien.     Vgl.  Phit.    Thes.  36. 

CIA.    I,    270,    Z.    5    (Poleteninschrift)  — 
10       —  öjjs"  TM  yv[fxv]tta'nii  —  — 
Akademie. 

Pilus.    I,   29,    I.      ih»    Tiö'/.tLi}.;.    —   —   ty- 
yvTfcTu)    (bei    den    Gräbern)    ^t    'AxaSr^fAia, 
/looi'oi'  TJoTt   «i'JoOi   IfhiDTor,  yvui'«aioi'  (Sk 
15       tn    tuov. 

Liviits  XXXI,  24.  et  extra  (vom  Dipylon) 
limes  mille  ferme  passus  longus  in  Academiae 
gymnasium  ferens. 

Cic.  de  finib.    V,    i  ,    i .     constituimus    inter 
20       nos ,    ut    ambulationem    postmeridianam    con- 
ficeremus    in    Academia  .  .  .  inde    (a    Pisone) 
sex  illa  a  Dipylo  stadia  confecimus. 

Diog.  Laert.    III,    7.      fPlaton)     duToißfy 

if  'Ax«&r,uify    j6    d'   tazl    yv/ji'/caioi'  riQO- 

25       uaxuov   «Affwtffs-,    äno  xivog  »;()wos"  oyofurc- 

a&it'   'E/.(c6i,uov  —   —    TjooTfQot'    ydo    ifiu 

Tov  t  'Exa&t;uiu  tAcütlro. 

Hesych.     'Axaö'r,  u  ia'     '/.iytTui    cTf    yvu- 

vuaiot'  'A9-t'ivr,at,v  uno  Axrcöi,uov  uvaO-tvTog 

T)0      —  x(ä  To7io<:'  xuÄiiTfci  y«Q  ovtüj^  6  KtQtc- 

unxog    (vergl.    Steph.    Byz.     '£x«dtiui((. 

A<f^t,l'),C!l     10710$,    0     KiQftfAflXOS^). 

Plato   Lysis ,    S.   203  A.     inoQivöutiv    ii 
Axnärifxini   tv&v  Avxiiov   xr,v   iiw  itiyovg 
35       v^    «vTo  tÖ   TityOi. 

Siiid.    10    InTifco^oL'  ztiyior'   JriTTeco- 
yog    6    ITtiaiaTQf'cTov    thqI    rij'    Axadt^uiat' 
Tttyos    f>JZO(lo«>,(Jf ,    7io).'/.(c   (cvc.y/.uaui  (cva- 
MÖOKi   Tovg  A&r^ffciov,'. 
40  Phrf.  Cimon  13.    (Kiuüjy)  rriv  Axu6i]uiav 

i;  avvÖQov  xal  nvyur^otcg  xaTuoovzov  fcno- 
Sti'^ag  a'/.aos  i]ay.r,utyoi'  vn  uviov  doouoig 
xud-ctqol;  xcd  avaxioig  ntQinüioig. 

Plut.  Sulla   12.     xi]v  TS  Ax(((^i,ui«i'  ixtiot 
45       (Sulla)   dn'doocpoQioTdrtji'  ngoccaTilioi'  ovaav 
xul  To   Avxtiov  (vgl.  Appiau  Alithrid.   30). 

Grundstücke.  CIA.  III,  61  A.  III, 
Z.  14.    ytonlot'  iv  Ax«d'r,ui(c,  vgl.  B.  I,  Z.  30. 


B.   II,  Z.  28— 30.     Vgl.  H:  Piatos  Grundstück 
und  Lakydeion.  50 

Heiligthümer,  vgl.  A :  Ölbäume,  B; 
Athena,  Eros,  Prometheus,  Zeus  Morios,  C; 
Akademos,   Androgeos. 

Gräber,  vgl.  J :  Philiskos  und  Begräbnifs 
im  Kerameikos.  55 

Diogeneion  (vgl.  Gymnas.   d.  Ep heben). 

Plut.    Qtiaest.  symp.  IX,    i,    i.    AuuMviog 
AS-rjfr^ai    ar^aTtiyüJy    unodti^iy    i'Kaßtv    Iv 
TU)  -/loytvtiio  Twy  ygauucurc  xal  ystoutTQiuy 
xul    Q>]TOQixc(    xc<i    uot'aixr;y    fxnyO-uyöi'twy     60 
l(prißu)y. 

CIA.  II,  470,  Z.  41.  XHKmtaöyiog  d"t 
TOV  7iioiß6?.ov  TOV  -/loyti'tiov  7TO0tV0t'l[{)-t-\ 
(der  Kosmet  Eudoxos)  xr,g  t;naxtvF,g  (citov. 
Vgl.   482  u.   sonst.  65 

CIA.  III ,  5  (bei  Hag.  Dimitr.  Katiphori 
gef.)  Z.  38  fg.  xrä  aTr,af(i  xi^y  fjty  {(7T'ih-,y) 
ty  Ekfvaiyuo  tm  ino  Tt}  no'/.ti,  Ti]y  <fi  ly 
Ttö  -lioytyt'nt)  u.  s.  \v. 

Vgl.    CIA.    III,    741,    751,    1093,    1121,     70 
"33-    1135.    "45,    "60,    1171,    ii76fg., 
1184,   1186    1197,   1199,  1202,  1218,  1230, 
1243  (alle,  soweit  bekannt,    bei  Dimitr.  Ka- 
tiphori gefunden). 
Gymnasien     der    Epheben    (?     =    Dio-     7  5 
geneion?). 

Athen.  Mitth.  IV,  S.  324  fg.  (Ephebenstele 
vom  J.  305  4,  Abschrift  im  Peiraieus  gef.) 
Frgvt.  d.  e.  xui  GT>,(i\ni  iv  tm  yiuy(cat]o)? 
Xioy  t(pt;ii())y.  80 

Gymnasion  des  Hadrian. 

Paus.  I,  18,  9.  xcd  yvuyäaiöy  iaxiy 
irzwyvfAoy  A&oiayov '  xioyeg  öi  xcd  tyxccv&a 
txccToy  Xid-OTOUiccg  xr;g  Ai^ivojy. 

CIA.  III,  10,  Z.  12  fg.     tnifxthiTov  yv[fi-    85 
yc<a!oi-    xcd    aTo]c}g  d-i[ov]  'A&[o]i[c<]yov.  (?) 
Gymnasion  des  Hermes. 

Paus.  I,  2,  5.  7,  dt  iTiocK  Twv  axoMy 
(vom  Dipylon  zum  Kerameikos)  .  .  .  tyn  c^t 
yL\uyc'caioy  Ei>uoi'  xaXovutyoy.  90 

Kynosarges. 

Vgl.  B :  Hebe,  C :  Herakleion  tV  Kvvoa- 
c'(Qyii,  Alkmene  und  lolaos,  E :  Diomeia,  F : 
Diomeisches  Thor,  J:  Grab  d.  Anchimolios, 
Isokrates.  95 


LXXXVI 


G.    Öffentliche  Bauten.     (Gymnasien  —  Horologion.) 


Plut.   Themist.    i.     tovto  (rö  Kvyöaaoyig) 
iarlv  t^w  nv'/.wv  yvuvüaioi'. 

Diog.  Laert.  VI,    13.     iv   tm  Kvi'oauQyti 
yvfivuauo  fuiXQoi'  itnoS^iv  tüjv  tiv'Ami'.    Vgl. 
5       Etistath.    ad    Odyss.    p.    1 747 ,    8 :     'i'^M    tov 
uattos.    Steph.  Byz.     K  v  v  6  a  a  n  y  t  ;. 

Deniosth.  XXIII,  213.    uVtl  ug  tovs  vö&ovg 
ixil    aviTt'liJ    y.cc&^i'cTifQ    noxi    tvri^üdt    t'ig 
Kvv6a(((yyti  01  yo&oi.    Vgl.  Athett.  VI,  234  E. 
10       Herodot  VI,    116;    C:   Herakleion. 

Livius  XXXI,   24,  1 7.     Philippus  castra  ad 

Cynosarges  —  templum  Herculis  gymnasium- 

que  et  lucus  erat  circumjectus  —  posuit.  sed 

et  Cynosarges    et   Lycium    —    incensum   est. 

15       Vgl.  Diodor  XXVIII,  7. 

L  y  k  e  i  o  n. 

Paus.  I,    19,  3.     Vgl.   B:   Apollo  Lykeios. 

Plato  Lysis   S.  203  A,    s.  oben:    Akademie. 

Xenoph.  Hellen.  II,  4,  27.     h/vm,  öri  v.uxa 

20       lov    ix    .ivxtiov    Sqouoi'    uÜ.'/.ouv    tu;  /jt,- 

j^oi'Wf   TiQoaüytiv    (die  Demokraten   im  Pei- 

raieus).     Hipparch.  III,   6  (vgl.    i);    von  den 

Reitern:    oxnv  yt   ixr^v  nqo   lov  (cxo^iia/uov 

(fii'Äcevywaiy  tv  Avxiiui,  xu'/.ov  txtcTt^ag  tag 

25       TiivTB   (fvküg  tnl  ixtTwnov   t'A(cvvn.v,  —  — 

H>   TotccvTjj    Tuiti,    ucp     r;g    nA.rj()waiTai    Tov 

&q6/uov    t6    n).uTog.      7 :    tnnSuv   dt    vnto- 

ßaXwai    xo     xtcfa'/.aiou    xov    uyxiTiQoawnov 

&i('cxQov,  ^rQtjaijuot'    üi'  oiofuru  (f«i't;i'((i  xui 

30       tl    xud-'  onöaovg   fiixQioy    (ig   xo    xuxuvxtg 

d'vvufAii'ovg    xn^v    ihcivtit'    iTiiötiircig  xovg 

Inniceg. 

Strabo  IX,  400.    ö  f'/.iaaog  .  .  ix  xtüi'  v-itQ 
xr,g  AyQ((g  xai  xov  Avxiiov   utQÜJy. 
35  IX.   397.      tiat    utv    (d    7ir,y(ä    (des    Eri- 

danos)  ixrog  xüiv  -lio/icQovg  xu'kovuii'oiv 
7iv'/.(üv  nXr^aioi'  xov  Avxtiov  (s.  A:  Eridanos, 
F:  Thor  des  Diochares). 

Plut.    Thes.    27.     die    Athener    gegen    die 
40       Amazonen:   «770   d'i  nic't.hcSiov  x(ti'A{)dtjxov 
xiil  Avxtiov  7iQo<s3(c).6titg. 

Harpocr.   (Sutd.)    Avxtiov.    'iv  xwu  nuf} 

'A&iivcdoig    yvuvttaiuiv    iax'i    zö   Avxtiov,   o 

OtoTtojATiog    fiiv    iy    rf)    xa     fftiaiaxQaxoy 

45       TiotP,aai,  </>i'/.6/oQog  t)'   iy  ifi   t)     IJtoix'Aiovg 

(fi,a'iy  ijuaTterovyiog  uviö  yivialhu. 

Vit.  X  or.   841   C  Lykurgos  ro  iv  Avxn'oi 
yvityitaiov  iuoh^ct  x<n  i(fvTivoi.   \'gl.  S52  B 


und   CIA.    II,    240b,    Z.  7:    xo  yvuvüaioy 
x[6  xuxii    xo  Avxuoy   X(ixtaxti]((aty.  50 

Paus.  I,  29,  16.  AvxovQyog  .  .  .  toxoöo- 
/LirjOty  .  .  xcd  xo  TTQog  xiä  Avxiho  xa'/.ovuivu) 
yv/uyuaioy. 

Von  Philipp  von  Makedonien  verbrannt : 
Lrv.  XXXI,   24,    17,  s.   oben  Kynosarges.  -- 

Plut.  Sulla  12:  von  Sulla  verwüstet,  s. 
Akademie. 

CIA.  II,  341,  Z.  17.  fcyt'cd-iaig  (der  Ephe- 
ben)  iy  Avx[(iio. 

CIA.  III,   89    (bei    der  russischen    Kirche     60 
gefunden),     iniixt't.rjr^g  Avxtiov,     s.    Apollo 
Lykeios. 

Amtslokal  des  Poleniarchen. 

Suid.  (co'/uyy.  Bekker,  Anecd.  1,449,21. 
Hesych.    ini  Avxtioy. 

Die  Peripatetiker  im  Lykeion:  Diog. 
Laert.  V,  2,  51.  Cic.  Quaest.  ac.  I,  4,  17. 
CIA.   II,  471,  Z.  20.     Vgl.  H:  Theophrast. 

Platane   und   Wasserleitung:    Max. 
Tyr.   24,   4.     Theophr.  Hist.  plant.  I,    II,    s. 
oben  Aquaeduct  und  A :   Quellen. 
Ptolemaion. 

Paus.  I,  17,  2.  iv  Jf  XM  yvuv«al(>)  xt^g 
dyo()üg  a7ii}rovxi  ov  nokv,  ITxo?.(u(dov  ö'i 
ano  xov  xuxaaxtvaacc/uivov  xu't.ovuivio,  75 
}.i&oi  [1.  ).i&ov^  xi  iiaiv  '£()ücd  d^iag  (cSioi 
xai  t'ixuiv  IJxokfijcdov  ^a'/.xr,'  X(u  0  xt 
Aißvg  'loßccg  Ivxavxtic  xt'irui  xid  X^vainnog 
6  —o'Atvg  .  .  .  noog  d't  xiö  yvuvaalo)  Hrißimg 
iaxtv  UqÖv.  So 

[Päit.  Thes.  36.  y.a'i  xt'ixai  fjitv  (0  (:fr,atvg) 
iv  juiarj  xrj  no'Ati  tkcqu  xo  vvv  yvitväaiov.^ 

Vorträge  im  Ptolemaion :  CIA.  II,  471, 
Z.  19.      Cic.  de  finib.  I,    li,   39.     V.    I,    I. 

Bibliothek  im  Ptolemaion,  s.  oben  unter     S5 
Bibliotheken. 


65 


70 


Heliaia,  s.  Gerichtshöfe. 
Heptachalkon. 

Plut.   Süll.    14,     s.    F:    Peiraiisches  Thor.     90 

xov  xt!%ovg  xi;y  ntm  10  Krin'cyic'/.xov  ttfoJov 

X(d   n(ioaßoh;y. 
Hoplothek,  s.   Armamentariuni. 
Horologion  (=   Thurm  der  Winde,    des  An- 

drnnikiis  Kyrrhestes).      Vergl.    auch:    .\thena     95 

Archegelis. 


G.    Öffentliche  Bauten.     (Kleroterion  —  Odeion.) 


LXXXVII 


Varro,  de  re  rtist.  III,  5,  17.  Athenis  in 
horologio ,  quod  fecit  Cyrrhestes  (est  orbis 
ventoruin   octo). 

CIG.  I,   518.     Inschriften   neben  den   Re- 
5       liefs  der  Winde  : 

Boqiag  \  Kai/.iag  \  Anrjhwrr^s  £iQOi  \ 
NoTog   ,   Äiip      Zi(pvi)og      —xiqtjy.  j 

Vitniv.  I,   6,   4  fg.     Andronicus  Cyrrhestes, 
qui  etiam  exemphim  conlocavit  Athenis  turrim 
10       marmoream  octagonon  et  in  singulis  lateribus 
octogoni  singulorum  ventorum  imagines,    ex-  \ 
sculptas  contra  suos  cujusque  flatus  designavit:  I 
supraque  eam  turrim  metam  marmoream  per- 
fecit  et  insuper  Tritonem    aeneum  coUocavit, 
1 5       dextra     manu     virgam     porrigentem :     et     ita 
machinatus    est ,    uti  vento    circumageretur  et  , 
semper    contra     flatum     consisteret    supraque 
imaginem  flantis  venti  indicem  virgam  teneret. 
Vergl.    E(fi,n.   (IQ/.    1884,    S.    169,    170. 
20       Z.    54:    or/.iHV  Ti;v   ?.tyo[utt'j>,f   KcoQr^aTov, 
1,1'  6   öi,uos   nttoaxtcrtay.tWicat. 
Kleroterion. 

PoUtix  X,  61.    tni  xov  xönov    tov/.tv   ii- 
(tijad^ui  rovfouic  tv  riö  rr]Q(^t  'ÄQiaioqiui'ov;. 
25       Schoi.  Aristoph.  Plut.  277.     tJQXoyzo  nävrtg 
Ol    dixicarcl   ttg   T>,y  (cyoQicu   ■/.uy.ü  xA.»;poiv 
iScD.oi'.     Vgl.   CIA.  II,  441,  Z.  IG. 
Kynosarges,  s.  Gym.nasien. 
Leokorion,  s.  E:  Agora. 
30  Leschen.     Vgl.  Lokale  d.  Agora. 

Frocl.  ad  Hesiod.  op.  et  d.   491.     iv  145^»;- 
via?  r]a(ci'  Toiovioc  tÖtioi,   xicl    wyofUf'cCorro 
Aia)(M,   i:cr,xovT<c    xicl    TQiaxoaioi.     (N'ergl. 
Antiph.   bei  Ha7pocr.   s.   v.) 
35  Logisteria.     Harpocrat.  loyiar  et  xa'i  ).o- 
yiaT>,ni(c  —  T((   rwi'   '/.oyiaiiov  äuytln. 
Lykeion,  s.   Gymnasien. 
tTii  AvXM,  s.   Gerichtshofe. 
M<cxQ(c  axoa,  s.  Stoen  und  Chalkothek. 
40  Meticheion,  s.  Gerichtshöfe. 
Metroon,  s.  B:  Göttermutter. 
Münze. 

Harpocr.  'Aoy  vooxon tlov.  Afjiqiöv 
iv   T(ö   71Q05  yixox'/.i(c.     önov    xonnrca   ro 

45  l'OUiaiKC,    O     l'LV   —r:Ufll'Z  1,0161'    Zll'i;    X(C?.OV- 

aiy.     Vgl.   Iz  tcf  n  i'r,(p6  (»og. 

Hesycli.     A  o  y.     und     Iz  tff  (cv  1,  cf  6  o  o  g. 

Vgl.   Stephanephoros   [C.). 


Mtiseia,  s.   B:   Musen;    auch  H:   Julian   u. 

Pia  ton.  50 

Odeion. 

Paus.  I,  8,  6.     zov   ittiizqov  ö'(,  o   xkXov- 
ait'   'iJi(filof,    civSqiäi'ztg   tjqÖ    zi,i   liaoö'ov 
^3^caüilOl'  iiaiy  Aiyvnzuov   (Ptolemaeer,  Ar- 
sinoe ,    Berenike ,    ferner    Philipp    von    Mace-     55 
donien,  Alexander,  Lysimachos,  Pyrrhos). 

I,  14,  I.  lg  di  z6  A&r^ur^aiy  iiai).&ovaiu 
'iiiSiloi'  (c).hi  zt  X(d  Jiövvaog  xtlzca  d-iug 
üSiog. 

Plesych.     taStlov'    zorrog   lu   (o    nq'iy  z6     60 
rfiuzQOi'    X(izaaxtv(ca&r,t'ai    01   q((ifj(odVi  X(d 
Ol  xid^(CQ(p<foi  i]ytx)vi^ovxo. 

Aristoph.    Vesp.    1109.     01    J'    iv    i2i&tuo 
diXfcCova  .    Schol.   'iazc  zortog  d^i((ZQOiidr;g  tv 
10  tiw&nai    zu  7ioir;u(cz(c  (Inuyyi'/ltif  nqiv    65 
xrig  ttg  z6   &ic(ZQoy  (cnuyytUicg. 

Schol.  Aeschin.  III,  67.    tyiyvovzo  nqo   zwv 
fxtyü'Auyv    ^lovvaiwv    i}/uiQfcig    6'/.iy«ig    tfx- 
nqoaO^tv    iv    Z(ö    'ihiStio)    Xfüoviuivw    riöv 
ZQuy(o<yiiJv  «ywv  Xfü  iriit^ticig  (ov  uiX?.ovaiv     70 
&Q((U(cziov  dyiüviCtad^ai  iv  z(ö  &taTq(0. 

Xenoph.  Hell.    K,  4,  9.      r/J    d'    voziqu'ia 
t\g   z6    IJiötlov    Ti((Qtxt'c?.ta(cv    zovg    tv    zo) 
xcaiö.öyu)  on'liiag  xid  zoig  tü'/Mvg   Iniiiag. 
10.  Ol  dl  Auxwvixoi  tfqovQoi   iv  ziö  rjuiaii     75 
zov   ihdiiov  iiionhoi^ivoi  >]accv. 

25.  ictXfc(hivdov  (ii  xcä  01  iriTTt'tg  iv  z(o 
iii^tiM,  zoig  zt  'innoig  xid  zag  uaniäag 
iXovztg. 

Aufbewahrungsort  für  Mehl  und  Ge-  80 
treide,  sowie  Gerichtsstätte:  Demosth.  c. 
Pharm.  11.  Leptm.T,2.  Apollon.c.  Neaer.  52 fg. 
Lysias  xicz(czwvaizo7Tw).iöv  7 .  Harpocr. 
Mtr  00  V  6  uoi  und  Iix  0(f  v'luxtg.  Sind. 
'iiiStlov,   s.   oben  Aristoph.    Vesp.    I109.         85 

Benutzung  durch  Philosophen:  Athen. 
VIII,  336  D.  Diog.  Laert.  VII,  184  Plut. 
de  exil.   14.     Strab.  IX,   396. 

Hyperid.  frgvi.    121.     Lykurg:   or/.o(f6^u>,at 
öi  z6  Hiizqov,  z6  wStlov  {azuäiov  vermuthet    9'^ 
IVachsmuth,  die  Stadt  Athen,  I,  S.602,   Anm.). 

CIA.  II,  421  (Demetr.  Katiphori;  Ehren- 
dekrete für  Miltiades,  S.  d.  Zoilos)  Frgm.  c. 
Z.  8.  —  —  xui  zu  iv  zip  (pdiup  — 

Vgl.  Pztll.  de  corresp.  hell.  X  (1886),  S.452.     95 
Frgm.   einer  Bauinschrift. 


LXXXVIII  G.    Öffentliche  Bauten.     (Odeion  des  Perikles  —  Pinakothek.) 


Odeion  des  Perikles. 

Paus.  I,  20,  4.  tan  Ji  iihfiiov  toi  xi 
hoov  Tov  ^loi'iaov  y.ai  tov  x^iäxQov  y.uju- 
csy.tvaafua ,  71  oir,d-t,y(ci  Jt  zr;^  axr^uijs  «rro 
5  h'  utui,an'  rj/s"  ^t(>cov  ).iytT((i.  inoitjrf-t] 
(i"t  y.ai  dti'TtQOf'  t6  yuQ  uQ^dloi'  aroftTr^yo; 
Puiurciuji'  ii'tnQt;at  l'v'/.'/.u;  xiO^i^rng  i'/.u)f. 
Viirttv  V,  9,  I.    Athenis   —   —  exeuntibus 


35 


TO    t^    TOVTO    TirCQUx^Ki     To     iitdttOf,     OTl    7lQ(t- 

rtQov  in  i^i'n^yuaiö    uoi    r«   l;  'Äd-r,v(ciois 

r>    VTTtJQXTO     //(>(JJ'/,s"    TOV    oi/.odofjri UtCTOi. 

Philostrat.  Vit.  soph.  11,  i,  5.  cn'i0^i,xt 
&i  '//|Ow(f(jf  'Ä&tjuaiot^  y.fä  to  im  Pt;yi).'/.tj 
d^itUQov,  xiSqov  ^vvS^tii  jov  ooorpoi'. 

Suid.  'HQwSr^g  .  .  .  y.ftrtay.tvf'iaaTO  .  .  . 
y.nl  x^iccTQoi'  vrKaQocpiov. 


50 


e  theatro  sinistra  parte  Odeum,   quod  Therai-     Palaestren. 


40 


stocles  (sie)  columnis  lapideis  dispositis  navium 
maus  et  antennis  e  spoliis  Persicis  pertexit. 

Aitdodd.  I,  38.  tnti  öi  Tiuotc  to  nqo- 
nvhaov  tov  ^loi'vaov  ijr,  0Q(cy  avd-nwTiovg 
■io'f.'/.ovg  tmo  tov  w&tiov  y.nTaßuivoi'Tug  iig 
Ti,v  oqyr^GTimv. 

Pbit.  Perid.  13.  TO  S^  'iJidiioy,  zf/  fjiii' 
ivzog  öu(&iaii  7io?.it&()oy  y.ai  TTokvazv'/.of, 
Trj  (f  iQtxpii  moixhvig  y.ui  y.azai'ztg  ix 
fxutg  y.oQV(ft;s  nfnoUi/Jti'ot',  tlxöt'K  '/.iyovai 
ytyia&fci  xcu  uifjr^fiK  zris  iiccai'/.iiog  axt,i'l,g, 
iniaTuzovvzog  xai  zovzco  lltQiy.'t.iovg  .  .  . 

Cratinus  bei  Plut.  a.  a.  O.  0  ayivoxiffa't.og 
Ziig  öö'l  TiQoaiQytzcci  6  I7i:0ix?.t,g  zioöiloi' 
inl  TOV  XQdi'iov  'iytor. 

ebda,  iit-twvzo  dt  xui  zört  xai  zoi'  uA'/.oi' 
yQoi'or  iv  ihätiui  zovg  uovaixovg  nyvjvug. 
Vgl.  Bekker,  Anccd.gr.  I,  317,  31.  Phot.  Suid. 
o)dtioi'.     Schol.  Demosih.  XXXI V,   37. 

'Pheophr.  Charad.  3.  ntoi  (l<yo?.ia%if<g' 
nöaoi  tlal  xiovtg  tov   ih&ttov; 

Appian  Mithrid.  38.  'AoiaTiiav  .  .  avt'i- 
(ftvytv  (auf  die  Burg)  iun()t]a(eg  to  ^i2iäiloi% 
'iva  fAr,  tToiuoig  ^v).oig  fcirlx«  6  li'/.'/.rcg 
ixoi  Tfiv  (iXQono'/.iv  ii'oy'/.tly. 

Vitrtiv  V,  9,  I.  idem  (Odeum)  etiam  in- 
censum  Mithridatico  hello  röx  Ariobarzanes 
restituit. 

CIA.  III,  541.  Bicaüifc  'AQioß(((>^('ci'r,t' 
<Pii.oTX((Zoo(t  .  .  .  Ol  xaztcazulhivTig  vn  nvzov 
inl  zi,y  zov   ihdtiov  XfcT((axivt;i'  u.  s.  w. 


Pal.   des  Hippokrates 

J'it.   X  or.  837  E.    Isokrates  —  iTt'/.tvra 
<fi  inl  XcciQwi'd'ov  äo'/oi'TOi,  unc.yyt'/.O-ii'zvii'     60 
rwr    niQi    XuiQutyiiav    ii'    zPj    Innoxn/czovg 
nf().c(iaToc(  nvd^öuti'og. 

Pal.   des   Lykurg,    im  Lykeion. 

Fit.  X  0?:  84 1  C.  Lykurg:  to  ii' Avxtuo 
yvfivdaiov  inoir,at  xai  iffvztvat  xai  ti,i-  65 
naXaiaToay  (oxo&our^at.  843  F.  nüuzwy 
()"'  wj'  (fioixr^atf  ai'ayQa(fi,y  nou^aäutvog 
d>'i&>,xii'  iv  <7Tt/Aij  nQo  zi,g  vn  avzov 
xaraaxtvaaxf^tlat.g  nai.aiazqug. 

Pal.  beim   Panopsbrunnen   (A).  70 

Plato  Lysis,  S.  203  A :  ätiiag  uoi  iy  ziö 
y.uzavzQixi  tov  Tii/ovg  ntQi-io'/.öv  Tt  ziva 
y.ai  (Hoav  dytuyyfitprjy'  —  iari  na'/.aiazna, 
irpi],  yttoaTi  (oxodour;iAfyr^. 

Pal.  des  Sibyrtios.  75 

P/ut.  Aldbiad.  3.  y.ai  oTi  Twy  dxo'/.ov- 
^ovyzwy  ziyd  xziiytitv  iy  zi]  —i^ivQziov 
na'AaiazQa  ^vMo  nazäSag. 

Pal.  des  Taureas. 

P/at.    Charmid.  S.  153  A.     y.ai   di,   x(ü   tig     80 
z>]y    Tarotov    na).aiazt)ay    Ti,y    xaiarnxor 
TOV  Tr,g  Baai?.t;g  uoov    iiai,'/.d-oy.     Vgl.   C: 
Kodros,  (Neleus,  Basile). 

'Ecpijfx.  doy.   1884,  S.  170,  Z.  53.    ItQoy 
EvxXiiag  xai  Evyouiag  — -   —   —   —  Z.  54.     85 
-lahäaioa^y. 
Palladion,   s.  Gerichtshöfe. 
Parabyston,  s.  G  e  r  i  c  h  t  s  h  ö  f e. 


45 


Odeion  der  Regula  (des  Herodes  Atticus).  Parasition. 

Patts.  VII,  20,  6.     xtxoaixrjai    6i    xai  ig  PoL'ti.v  \'\,   35.    y.ai    aoyt'tov    zt   A!^i,vi,ai 

u'/.'/.K    t6    'ihdttoy    (zu   l'atrai)    d;io).oyojzaza  fJanaairioy    xa'/.ovutyor ,    log    iy    ztö    yotiio 

ziuy   iy  "E).h,ai,    n'/.i;y  yi   äi]  zov  Aih,yr,af  zov    iaai).iiog  iaziy  liotiy.     Yg\.  Athen.  VI, 

zovzo    yaQ    /atyiO^ti    zt    x«i    ig    z>;y  näaay  235   Ii. 

int(>7,nxi    xazaaxtvr^y ,    dyi,Q    dt    'AO^r,yatog  Phoinikiun,  s.   G  erichtsliöfc. 

inoitiOty  'IIi>wdr,g   ig   fjyt'j/jtiy  dno!kayoiat,g  Pinakothek  i.   d.   Propyläen. 

yvyaixög.     ifxol   öi   iy  zf,\\rf>!d(   nry)'(>i<if  fi  J\iiis.  I,  22,  6  dazu  y<7////-.l//(//.  S.  3.  13  fg. 


G.    Öffentliche   Bauten.      (Pnyx  —  Stadion.) 


LXXXIX 


Pnyx,  s.  A. 

Poikile,  s.  Gerichtshöfe  und  Stoen. 

Poleterion. 

Harpociat.     flu)  A r;  r  «  J     z  «  t     /7w  P.  /;  r  (■  - 

5       (xoi'  {Aristot.  frgm.   394)  —  TH,ih\ir^{iiov  ßt 

y.aKtixui    o    xönos    fV^«    avvtS^tvovaiv    01 

ttojAjjt«/.      Pollux   III,    78.      Vergl.    Agora: 

TtQUTtjQ    '/.l&O;. 

Pompeion. 

tO  /"(///-.r.      I,    2,    4.       lat'/.&Öl'llOI'      d"t      iU'     T),l' 

nolit'  or/.od'ottt^u((  t;  n<auca7.tvr,v  tan  rwr 

710JU71MI'. 

CIA.  11,834  c  (Eleusin.  Bauurkunde),  Z.  20. 
■/.niAiäi,    röii'    vn]o^o}U('(ro)y  Ir.    TluoHUi)^  th' 
•  5       TD    flountloi'. 

Diog.  Laert.   VI,  22.     y.ni  xov;  'Ad^tjvaiov^ 
tcffxaxi   (Diogenes  der  Cyniker)   öiixvvg   Trjv 
jnv    -/lOi    arofci'    xcct    t6    Uoiiniloi'    uvriT) 
■AKTtay.tvay.ivici  tvSn(n«ai)-(a. 
20  Korn  und  Mehl  im  P.  aufbewahrt :  Demosth. 

XXXIV,   39. 

Gemälde    darin:     Mt.   X  01:    839   C    (des 
Isokrates).     Plin.  X.  hist.   XXXV,   11,   §  140. 
Erzbild  des  Sokrates  von  Lysippos :   Diog. 
25       Laert.  It,  43. 
Propylaeen,  s.  F. 
Prytaneion. 

Thucyd.    II,    15,   3.     (-)r,aiVi  .  .  .   ir    ■ioi- 
livrrii}iov    unoStiic;    y.a'i    JiovTtcrt'iov    ivv- 
30      (py.iai  TKcyr«^. 

Plut.  Thes.  24.  Gr,atVi  .  .  .  ii'  6't  noir.aa^ 
(tnaai  xoiyoy  ii'ravd-a  Tiovtautlop  xcä  ßov- 
'AfVTtiQioi'  0,10V  i'vi'  '(dotTfci  t6   «arv. 

Paus.    I,    18,  3.     7i'/.t,aloi'   (dem  Temenos 

35       der   Aglauros)    de    TTovTurtlov    tarw ,    tv    o) 

ro/uoi  Tf  Ol  ^o'AiDi'o;  tiai  ytyoauuii'oi  xai 

r^tüjy  EiQt]rr,g  ayrcAftair.  xtlrui  xut  Eail«;, 

(IvdQiävxti    dt    a).'/.ot    xt    (vergl.    1 ,   26,  3 : 

Olympiodor)  x«i  Avxölvxoi  6  7j(cyyQ(cxi((axi]s. 

40       xn;   yccQ  Mi'kxiuöov   XHi   &iuiaxoyJ.iovi   ti- 

xoi'fig    is"   'Piouccioy    xt    ((f/fga    xai     Oquxk 

uixtyQccxpKi'.     Vgl.  Aelian   Far.  hist.  IX,   39. 

I,    18,    4.    ii'xtv&ii'    lovaiv   lg    xh    xccxw 

Xfig  nö'Afwg  ^(couTiK^og  UqÖi'  taxiy. 

45  I,   20,    I.     'iaxi   öi   ödog   (ctto   xov    ttqvxu- 

ytiov  X(e).ovuiyr,   roirxodtg. 

Schal.  Aristoph.  Equit.  167.  rfoixuyt'ioy 
oi/.iaxog  Tif'.oa  xo'ig  Ad-t,y«ioig,  trb^u  aixoiy- 


x((i    (ft,uo(ji(<    o't    r>,i    xoiftixt.g    xiui,;    n«Q 
c'.vxoii   xv)[öyxtg.  50 

Bekker,  Anecd.  gr.  I,  449,  19;  s.  E;  Bu- 
koleion: rö  cF'  r,v  (das  Bukoleion)  n'f.t^aioy 
xov  novxaytiov. 

Zeiiob.  IV,  93,   s.  E:   ä\iuov  ixtSiov.     oi   cF' 
'AO-tjyfcloi     nyr^xccv     avxo)     (x(ö     Aiuiö)     xo     55 
onia&tv  xov  riQvxuvtiov  ntßiov. 

Callimach.  Hyvin.  in  Cer.  128  s.  B:  De- 
meter  Eleusinia. 

Vgl.  in)  7j  o  V  X  ('.  y  t  i  10  oben  :  Gerichts- 
höfe. 60 

Hesych.  rx  o  vxrc  y  (loy  ■  .  xoia  Ad-i,yr;ai 
Gvaaixtcc,  d^iauoß^iaioy,    d^6).og,   novxnyt'ioy. 

Schol.  Anstoph.   Pac.    1 1 5^   (ho'/.og:   xonog        xK^^^X 
Ad-tjyi;ai  Tifcorc  TXQvxavtloi',  ly  u)  taxi/xnaiy 
cU'dfyucyxii,  o'vs  ino)vvuovg  xuXovaiy.  65 

Phtt.  Solan  25.  wy  (von  den  hölzernen 
u^oytg)  ixi  x«0-'  r,U(ii  Iv  TinvxuytUo  '/.tiiVnya 
fAixou  (fuaojCtxo.  Harpocrat.  äSoyt'  dia- 
aoKoyxfci  «ff  (01  cv'/.iyoi  (ecoytg)  ly  xo) 
7rQvx«yti(p.  70 

Pollux  VIII,  128.  (0'/  xt  xvoßtig  X(d  Ol 
(c^oyfi)  .  .  .  iig  xö  Txovxccytloy  xm  xi]y 
(cyoQfcy  utxtxouiad^rjany.  Vgl.  oben  Buleu- 
terion. 

Bildwerke    im    Prytaneion,     s.    oben     75 
Pai/s.  I,    18,   3,    Eirene,  Hestia.     B:    Agathe 
Tyche,  D:  Autolykos;  Demochares;  Miltiades, 
Olympiodoros  und  Themistokles. 
Prytanikon. 

(Inschriftl.  bezeugt:)     xm     axi^ac.i     ly    xiö     80 
Txnvxfcyixo).      CIA.  II,   390,   Z.   20;    391  fg., 
394,  417,  425  fg-,  431,  440,  457.  459,  471- 
Dazu  Köhler,  Hertms  V,  S.  340. 

Vgl.  auch  oben  Schal.  Aristoph.  Pac.    I153. 
Ptoleraaion,  s.  oben  Gymnasien.  85 

Skeuothek  (auf  der  Akropolis)? 

oV.tii,    xoiuuaxu    iv    ilxooTTo'/.ti    (in    der 
Chalkothek  oder  einem  besonderen  Magazin) 
für   100  Schiffe    während    der  Jahre  329  bis 
324    erwähnt    in    den  Seeurkunden    C/A.   II,     90 
807  a,    Z.  43fg.,    808  b,     Z.  89fg.,    809  b, 
Z.  128  fg. 
Skias,  s.  T  h  o  1  o  s. 
Stadion. 

Vit.   X  or.   841  D.     Lykurgos:  roJ  axaö'iM     95 
TW    nay«.^i\y(''ixM  xr,y  xor,Tilda  ntoii&t^xty. 


xc 


G.    Öffentliche  Bauten.     (Stoen.) 


iciQyaai'cukvos  rovtö  re  y.a'i  xi\v  '/^u^mSf^nv 
ouic'h,i'  noir,aa^-,  Jtiv'iov  twog,  og  t/.t/.irjo 
xovTo   rö   ^M^ioy,  äviviog  irj   no'/.ii. 

CIA.  II,  240  (vgl.  Vit.  X  or.  852  B)  Z.  7. 
5       tÖ    Tt    azuäiov    rö    /Tay(id-riy[rciy.6i'  —   —   | 
y.(cTiay.ii](caii'. 

CIA.  II,  176  (Ehrendecret  für  Eudemos 
von  Plataiai  Ol.  112,  3)  Z.  15.  y.ai  vvy 
t7i\i\ßiS]ü}[y.it']  tlg  ri,y  noir^aw  lov  azuffl[ov] 

10  x(d  zov  d-t('cTQov  Tov  Tlava&r^yfüxov  )^D.i(c 
Ctvyr,. 

Jt'/.x.  (CO/.  1889,  S.  58  fg.  (Ehrendecr. 
für  Herakleitos  aus  Athmonon.  3.  Jahrh.  ?) 
Z. 3.    ro   rt  OTudiof  x((T[tay.tvaaty  t7ifc'£i]o}g. 

15  'E(pt,u.  (CO/.     1884,  S.  169,    170,  Z.  50: 

dcfiatig  rüg  vtio   zcjy  va7ih,yuii'  zov 

niivud-r^vu'iy.ov  azfciUov  y.<d  zu  vno 

Harpocr.  'AqSi]Zzö  g  .  .  .  zonog  A'f^r;- 
vr^aii'  VTito  z6    azad'iov    z6     /Tayud-r^yre'iy.dy. 

20  Paus.  \,  19,  6.     Sw^iHGi   dt   zoy   Ei'Uaaoy 

( Heiligthum  der  Artemis  Agrotera)  —  —  rö 
()'i  uy.ovac.ai  ov/  Ofuoiüjg  tTKcyioyoy,  {)-(cvuu 
()'  idovai ,  az(i6i6y  iazi  '/.tvxov  '/.lO^ov' 
uiytf^og     &    ccvzov     zjjdt     uv     zig    juühaza 

25  Ttxui<i(ioizo  '  (lycoxf-ty  oQog  vtiIq  zoy  Ei'/.ia- 
aoy  uo/o/utyoy  ix  fxrjyotidovg  xaif-rjxti  zov 
nozfcuov  TiQog  ztjy  ox&r,y  ivd^v  rt  xtil  di- 
:['Äovy.  xoiro  uyrjQ  A&t;y{ciog'J/(Hüdr^g  (oxo- 
(Ujur^ae,  xui  Ol  z6   7to).v  zi,g  'Mfß^ozouiug  zt,g 

30       Uiyzi'Ariaiy  ig  zi,y  oixod'ou>;y  dyr,'/.w()-r,. 

Philostr.  Vit.  Soph.  II,  i,  15.  rö  azu&ioy 
ro  vTiio  zoy  D.iaaoy  taio  nzzugwy  izwv 
(cntzii.taty  (Herodes),  tqyoy  Svy&t'ig  vnig 
TTicyzcc    ztc    d-avjUKcz« ,    ovötv    yicQ    {^iazQoy 

35        (evz(ö    «ui'/.'AÜzfci.       Vergl.   Suid.     I/ouj&r^g' 
s.   auch  B:   Tempel  der  Tyche   und  J:   Grab 
des  Herodes. 
Stoen. 

Alphitopolis  (vgl.  auch   K:    Peiraieus). 

40  Arisloph.    Becks.    686.      zovg    t)'    ix    zov 

xünn  ig  zr,y  azoiäy  ^wgtly  Tr;y  a/.q:izö- 
noi'/.iv. 

Hisych.  '4  't.  (f  iz  ü)y  azo  ü  •  iy  A  !h]yicig, 
iy  »;   r«  ichfiTH  i.no'/.itzo. 

45  Eustath.  ad  IL  A,  S.  868,  38.   i^v  ii,  (fteai, 

xtd  (('/.(fiTwy  aioic  iy  A!h',ytug,  iy  #;  xui 
r}  zov  ZtvSidog  (crixmo  E).iri,.  Ikkktr, 
Anccd.   I,   385,   32., 


Stoa  (im  Asklepieion?) 

CIA.  II,  639,  Z.  8.     tr/.oyr/.üjy   ntfäxioi'.     5  , 
Z.  9  f.     f(]i    (evzov[g]    tlg    z>,y  azoäy    X(u  — 
—   ((yü'Sia  zov   Itgov  u.  s.  w. 
Stoa  des  Attalos. 

CIA.  II,  II 70.    Dorisches  Epistyl;  (nördl. 
Panag.  Pyrgiotissa  gef.).    Baai'/.tvg   AzzlaXog]     55 
^Suai'/.[iwg  Azzä'/.ov]   xiu  i3c([ai?.iajar,g  Ano'/.- 
?My[id'og]. 

CIA.  II,  482,  Z.  68  fg.  yQ((nzt,g  tlxövog 
üyci^iaiy  iy  zfj   Az[z('('/.ov  azo](<. 

Athen.  V,  S.  212  F.     n'/.i,qt,g  ä'  /]i'  ö    Kt-     60 
gafjtixog   uazöjy   xui  iiyioy  xui  uvzöx'Arjzog 
tig  Tr^y  ixx'/.r^aiuy  ziüy  o/'/.vjy  avydgofiq  .  .  . 
uyußug   ovy   inl    zo  ßr,uu   rö  tiqo  r^f  Az- 
zu'/.ov   azoüg   uy/.odour^fxivov   rolg    Puiuuiwy 
ozguzt^yolg  azug  ini  zovzov  xui  Tztgip.ixpug     05 
y.vy.'/.t]äoy  zö  n'/.rjd-og  u.  s.  w. 
Stoa  Basileios.     (Vgl.  D.  Pindar). 

Paus.  I,  3,  I.  71QWZ1-  äi  iaziy  iy  dtSiiü 
(im  Kerameikos)  xu).ovufytj  azou  ßuaiXiiog 
.  .  .  zuvzr^g  iTztazi  zm  xtgüuo)  zi^g  azoug  70 
uyu'/.uuzu  o7izr,g  yr,g ,  licft'tg  0>,atv;  tg 
^)-ühcaauy  ^xtigwyu  x(d  (figovau  Hfiigu 
Ki(pu'/.oy.  (Dann  Bildwerke :  Zeus  Eleuthe- 
rios  und  die  Stoa  des  Zeus  Eleuth.);  vgl. 
I,  14,  6:  hnig  6"t  zoy  Ktguutixoy  xui  75 
azoüy  zr;y  y.u'/.ovuiyi,y  iua'i'/.tioy  yuög  iaziy 
^Ilcfuiazov. 

Aristoph.  Eccles.  684  fg.    xui  xtiQvSu  zovg 
ix    zov    ßijr    im    zr,y    azoiuy   uxo?.ovif^tly  \ 
z>,y  ßuoi'/.iioy  dti7iyr,aovzug'   z6  dt  i^/^r'  *<:     80 
zt]y  nuQu  xuvzr,y. 

Eustath.  ad  Odyss.  u.  395,  S.  1425,  30. 
iiv  ot  —  —  ßuai/.tiog  ixtt  azou  :0.i,aioy 
zrjg  TOV   E'ktvd-tqiov  ^lög  azoug. 

Harpocr.  (Suid.)    ßuai'/.tiog  azou'   dvo     85 
tta'i    azoui    nng'    u'/.^r,?.ug,    i;    zi  zov   EXtv- 
O^tQtov     -/log     XUI    i,     ßuaü.tiog.       (flesych. 
Bua.  az.) 

Ilarpocrat.  'Eq^iul'  Mtytx'/.i,g  /,  Ku).- 
'/.ixguzi,g  iy  lu)  TiigiA&r^yüjy  yguqtt  zuvzi' 
„U7i6  yüg  zt,g  7ioixih,g  xui  zi,g  zov  ßuai'f.iwg 
azoüg  tia'iy  01   Eguui  xu'/.ovutyot." 

Schol.  Demosth.  XX,  112.  zgt'ig  i,auy  1.4- 
S-riyt-ai  azoui,  1,  uiy  ixuXiiro  ßuai'/.nog,  », 
ö't   iiöy  Eguüjy,  I,   di    lUiaiuyuxitiog. 

Gesetzestafcl  n  vor  11.  innerhalb  der  .Stoa: 


G.    Öffentliche  Bauten.      (Stoen.) 


XCI 


CIA.  I,   6l    (bei  d.  Metropolis  gef.)  Z.  7  f. 

rxj«[rj«[5^tV]r[w»'    nQoa&ty  ^]^[s']   otoüc  xr^g 

iaaiXiiag.     Vgl.  AndodJ.  I,  82,   85.    Aelian. 

Wir.  hist.    VI,    I.       Harpocr.     (Phot.    Steid.) 

5        KvQ ßi  ig  u.  s.  \v. 

Amtslokal  des  Archon  ßuaütig.     S. 
/"/ö/ö  Etityphron  a.   Auf. 

Sitzung    des    Rathes     vom    Areopag. 
Demos th.  XXV,   23. 
0  Schwur   der    Archon ten.     Poll.  \T1I, 

86.  iäuvvov  J"  ovTot  TiQog  tij  ßcailtUo 
axoä  Ini  xov  Xi&ov,  Iq)  ov  xic  t6/uicc  {Bergk 
St.  Tccfiulu)  avjU(pv'/.{'(^tif  tovg  vöiAovg. 
Flut.  Selon  25.  tv  fcyoqä  TiQog  T(ö  '/.i&to. 
SStoa  Eleutherios,  s.  unter  St.  des  Zeus 
Eleuth. 
Stoa  des  Eumenes. 

l'itrtiv  V,  9 ,  I.  post  scaenam  porticus 
sunt  constituendae,  uti  cum  imbres  repentini 
o  ludos  interpellaverint ,  habeat  populus,  quo 
se  recipiat  ex  theatro  choragique  laxamentum 
habeant  ad  comparandum .  uti  sunt  porticus 
Pompeianae  itemque  Athenis  porticus  Eumeniae 
Patrisque  Liberi  fanum.  Vgl.  oben :  Odeion 
5       des  Perikles. 

Vgl.  Ji7.z.  r.QX.  1889,  S.  110 fg.   (Decret, 
bei    den    Propylaeen    gef. ;     ursprünglich    vor 
der  Eumeneshalle:) 
Stoa  des  Eury kleide s. 
0  CIA.  II,  379.     Decret  zu  Ehren  des  Eury- 

kleides.      Z.  26.     [itujri;  xal  aroai'  ura  .  .  . 
Stoa  des  Hadrian. 

Paus.  I,  18,  9.     Xft  tf'  t7ii(f(cvtGi((X(c  i/.u- 
lof  tlai  xioi'ig.     (pQvyiov  ).ib-ov  Tiinoir^i'xui 
5       y.(ct    x((tg   axoaig   xtnic    x«    «ir«    o't   xot/oi. 
■/.(d  oix>,fX((  (s.  Bibliothek  des  Hadr.). 

Vgl.    CIA.    III,    10.    Z.    12  fg.     (S.    oben 
Gymnas.  d.  H.)     III,  470.     (Pittakis). 
Stoa  der  Hermen. 
0  Aeschin.  III,  183.  (Volksbeschlufs  zu  Ehren 

der  am  Strymon  siegreichen  Strategen :)  xoklg 
'Md-ifovg^EQfxug  axi,a«.L  iv  x»]  axo^  xij  xtäv 
Eouüiy.     (Vgl.  Pin/.    Cimon  7  ) 

Dttnosth.    XX,    112.     {tni    rwr    nooyövioi' 

5       —  — )    fcyfcnr^xijig    iniyoctjLiunxog    iy    xotg 

EQLtulg  txvj^ov.    Schal.:  xoitg  r^oicv  Ad^r,vr,ai 

axout,    r,    jLiif  ixidilxo  ßuai'/.nog,  i,   d'i  xwv 

'Kiiuuii',  1)   öi    /Ttiaif'.rc.XTtiog. 


Harpocrat.       ^E^uuX'     oxi     xtcl    'Eouüjy 
axoä  xig  i'/.iytxo,  didt/Aioxt  xai  AvxKfMV  Ir     50 
xü  71qÖ;  Nixox'/.tc. 
Stoen  im  Kerameikos. 

Paus.  I,   2,  4.    axocd    6i   ttaii'    dno    xdHy 
nvkwy  ig  xov  Ktoufitixov    (davor  Erzbilder 
berühmter    Männer    und    Frauen).      5.     i]    6t     55 
ixiofc  xfäv  axowf  i}(ti   u'tp  hoä   d^tcjf,  f/ti 
dt  ycfjvüaioy  ^Eqjuov  xa'lovutroi'  u.  s.  w. 

Hit7ier.  or.  III,   2.     og  (der  Dromos,   durch 
welchen  das  PanathenäenschitT   geführt  wird) 
tvi^vxtvr^g  xt  X((l   '/.itog  xaxa.iah'ujy  (cvioS-ar     60 
aX^Cii'  ^Ks'  IxtcxiQwd-ty  nagrcxixauifag  axotcg, 
i(f'   u)v  (cyoQc'c^ovaw  Ad^r^vnlot  u.  s.  w. 
Muxqä  axoä.     (Vgl.  auch  Chalkothek.) 

Schal.  Aristoph.  Az-es  997.    —   —    utoog  xi 
i'vy  avi't]&ig  yiyovt  xo  Ko?.wi'6t'  xaKtlv  xo     65 
o:iia9-tv  xt,g  juaxQÜg  axoicg.     Vgl.  Kolonos. 

CIA.    II,    421     (gef.    bei    Hag.    Dimitrios 
Katiphori;    Ehrendecret  für  Miltiades,    Sohn 
des  Zoilos).     Frgm.  a.  Z.  14.     71^0  rij^f?]   tv 
KtQ(iutixä)   fiaxoäg   ax\oäg]       Vgl.    1).  Mil-     -o 
tiades. 
Stoa  Peisianak  teio  s    =    Stoa  Poikile. 

Patis.  1,    15,  I.     'lovai  61  Tioog  xr;v  axouv 
f,v  noixi'/.r^v  övouä^oraiv  äno  xwv  yoacpöiv, 
taxiv  'EQuf,g  (vgl.  Lucian   Jup.  trag.   33  ;   s.     y^ 
B:    Hermes    Agoraios)     xtei     TivKr,     n'Ät,aior 
(s.  F.). 

I,  15,  2,  3.  Gemälde  darin:  Schlacht 
bei  Oinoe ;  Amazonenkampf;  Einnahme  von 
Ilion  (Urtheil  über  Aias) ;  Schlacht  bei  Mara-  80 
thon.  (Über  diese  vergl.  Plutarck  Cimon  4. 
Harpocrat.  Uo  Xvyvcjxog.  Himer.  or.  X,  3. 
Synesius  ep.  54.)  4.  Trophäen:  Schilde 
von  den  Lakedämoniern  und  Skionäern. 

Harpocrat.     EQual.     S.   oben  Stoa  Basi-     85 
leios  und  Hermen  (B). 

Aelian  Var.  hist.  XIII,  12.  Mixutv  xr,v 
aivoixiuv  x»]v  ttvxov  xuiiTiqr^atv.  iytixvia 
6f  ciixr,  xfj  noixi'/.rj.  (Vgl.  Plut.  Ale.  13 
und  H  :   Haus  d.   Meton.)  90 

lucian  Navig.  13.  Adeimantos  wünscht 
sich  ein  Haus  tv  inixtcioio,  uixoiv  vTciq  xr,v 
noixi'Ar^v. 

Lucian  Dial.  meretr.  VIII,  2.  Demophantos 
wohnt  xuxöniv  xi^g  noixü.>;g.  95 

Aeschin.   III,    186.    noooi't.&txt   rjj   6i(cvoicc 


XCII 


G.    Öffentliche  Bauten.     (Strategion  —  Theater.) 


40 


45 


y.fd  f?s"  ri;y  arouv  r»ji'  Tioiy.ü.r^v'  unufTiav 
ynq  v/uli'  toiy  xaXöiv  tQywi'  xa  hnouvriuuxa 
iv  rrj  ayoQ^c  dfaxtitcu.  Vgl.  oben  Stoa 
Basileios  {Schol.  Demosth.  XX,  112)  und  St. 
der  Hermen. 

Pltit.  Cimon  4.  Iv  z^  UiKJicet'fcy.Ttiii)  xört 
X(().oi\uii't],  noixi'/.fj  (ff   j'i'j'  aioa. 

Diog.  Liurt.  VIT,  6.  Ini  yno  to)i'  zqih- 
xoyTa  Xiäi'  TToMxolf  tjqo^  xoi-:  /lAtoii;  xtxo«- 
xoaioi  f(i't'ii)i]i'x'  iv  avxo)  (rw  /((jo<m  d.  i. 
der  Poikile). 

£>tog.  Lacrt.  VJI,  5.  Zenon  lehrt  tv  xfj 
TToixikt]  axoif  x^  xrd  TTtiamvaxxtuii  xa'/.ov- 
/Jtyrj,  dno  (ff  xts  yQ(((f',^  ^'/V  Uo'Avyi'ioxov 
7ioixi'Atj  (vgl.  SufW.  Zr,ywi'  Mf(cator. 
Alciphr.  I,  3,  2.  III,  53 ,  2.  Lndan  Dm!, 
vtereti:  10,  l.  Icaromeitipp.  34.  Jup.  Trag. 
16  (Sitze).  Strato  IX,  S.  396.  Diog.  Laert. 
VII,  I,  15.  (Ein  Altar.)  Schol.  Aristoph.  Ran. 
369:  (nuoQor^ai;  des  Hierophanten  und  Da- 
duchen.) 

Gaukler    vor    der    Poikile :     Apiikius    Met. 

1,  4.     Vgl.  auch  Gerichtshöfe 
—  xou  ' Pill  u  u i o V. 

CIA.  II,  446  (gef.  bei  Dimitr.  Katiphori), 
Z.  28  f.  (^t(f6a&c<i  (cviu)  (Miltiades  S.  d. 
Zoilos)  x[f(i]  xonor  uvaütan  xi,^'  on'Ao&ijxij^ 
tt'  rfj  axocf  xov  Ptoufeiov. 
Stoa  beim  Thurme  der  Winde  (des  An- 
dronikos),  s.  oben  Horologion. 

CIA.  III,  66.  Vergl.  At/ie».  Mitth.  VII, 
S.  398  f.  3  Fragmente  des  Frieses  über  den 
Bogen :  [  .  .  .  x«t]  'Ad-r^vu  Aoyr,yixid\  xhi 
i^tolg  —tßnaTols  [  .  .  .  Eof^oyii'r,^  .  .  .  oi]s" 
r<coyt\Txiog  \x<ü  .  .  .  ]>;f  'Pi)uoy[ii'ov/\  FrcQ- 
yiiixioi,  yoroj  ö't  ^>;ur;xniov  M(cn((\ß-u}- 
viov  .  .  .  ]i'  ai'i!)-r,X(cv. 
Stoa  des  Zeus  Eleutherios.  (Vgl.  B.  Zeus 
Eleuth.  und  oben  St.  Basileios.) 

Paus.  I,  3,  3.  «rrofl:  (ff  oJiiaO^tv  (hinter 
der  Statue  des  Zeus  Eleutherios  und  des 
Hadrian)  MXoäöfAtjtci  youtfui  t/ovarc  (von 
Euphranor:  12  Götter;  Zeus,  Demokrateia 
und  Demos ;  die  Schlacht  bei  Mantineia. 
Vgl.  über  die  Gemälde:   /'////.  de  glor.  Ath. 

2.  Pliti.  Nat.  II.  XXXV,  II,  S  29.  Valer. 
Ma.x.  8,  II,  5.  I'.ustath.  ad  Iliad.  529. 
Schilde:    /'aus.   I,   26,   2.     .\,   21,   6.) 


Ilarpocrat.  Bftai'/.tiOs  a  x  0  t'c  s.  oben 
Stoa  Bas.  (77«^'  ä?.).r;'/.((i.)  Vergl.  ebenda 
Etistath.  ad  Odyss.  a  395,  S.  1425  (die  Basi- 
leios Stoa:  Ti'Krfiiov). 

Diog.  Laert.  VI,  22  (s.  oben  Pompeion). 
Ilarpocrat.  'E'/.ivb^ioiog  Ztvi'  l'Tiiniidi,,- 
„xiö  fjtt'  —  ^il  r}  Inixii'iuiu  yiyoi'i  roi 
JJ.tvd-ioioi'  TtQoauyoQtvtaH-ui ,  äin  xö  xoii 
ici'/.tvx)-iQovg  xiji'  axotcv  oixod'ofji,<Jf<i  xi,v 
n'Ar^aiov  aviov."  6  6'i  zliScuoi  ffi,aiy  — 
—  (ft(<  x6  xü)i'  Mr,&ixijji'  (IrifM.ayrji'fU  ror> 
'Atftli'cdovs.    (Vgl.  Suid.  Etym.  Magn.  s.  v.  i 

Spaziergänger  und  Ausruhende  in 
der  Halle.  Plato  Ery.x.  S.  392  A,  vergl. 
Tlwagen.  S.  121  A.  Xenoph,  Oecon.  VII,  i. 
iv  x^]  xov  .Jio;  xov  PD.tvxftQiov  oxo(~c  xicih',- 
utvov  =  axo't.('(^oi'X((  iv  xi,   reyaoä. 

Aufstellung  von  Decreten: 

CIA.  II,  325b,  Z.  20.  326b,  Z.  Il:  ffr»;- 
ara  noog  xfj  axoa  xtj  xov  -lios  (gef.  bei 
Hypapanti). 

CIA.   II.    17,   Z.  65.     Tiaotc    xov  Juc    xov 
K'/.n  !tiniov. 
Strategion.     Ac-scliin.    II.   85.     Plutarch.  A'ic. 
5.    15. 

CIA.  II,  728  B,  Z.  29  (Chalkothekinventarl. 
xfd  ilaiv  iv  XU)  arqljix^y'm)  — 
Tamieion. 

C/.l.   IV,   2,    S.  58,    19.     frgm.    c.    Z.  4. 
x](iiAit'iov  iu   —  —  — 
Theater. 

Theater  des  Agrippa. 

Philostr.  Vit.  soph.   II,  5,4;   (8,  4).     xo  iv 
xiö  KtotiutiXM  d^inxQov,  0  (f/;  iTiwvofKtaxfa 
'AyQinntlov.    (Darin  Vorträge  der  Rhetoren.) 
Theater  des  Dionysos: 

Ilesych.  {Phot.,  ßekker,  Anecd.  gr.  I,  27S, 
8.)  At]Vuiov  —  —  iv  ftvxo)  Ai;vf(iov 
-liovvaov  unuv,  iv  m  intxtXovvxo  01  ayütvti 
AS-t;v(c(a)V  tiq'iv  xo   d-iaxQov  oixodout,%^t,vtet. 

Ilesych.  (Suid.)  rct  yi  1  qov  d^i  «'  fcl;'fi(>o.s" 
/;i'  'A9^t,vt-ai  7j).r,aiov  ror  iinor ,  tvi^ic  UQtv 
ytviai^ai  (Huxoov  xu  ixqkc  i7ii,yvvov.  Vgl. 
Ilesych.  n  <t  p'  u  1  y  t  t'po  v  &  in,  n  «  ^»  k  1  - 
yiiQu).  Suid.  (in  «  l  y  f  I  o  o  r  'f-iii.  -S.  A  : 
Pappeln. 

/'//<'/.  'ixoiic'  (Eustath.  ad  Odyss.  ;' 350, 
S.  1472,  4.)     ixoin    TU    iv    äyoQa ,     Kif     oi' 


G.    Öffentliche  Bauten.      (Thesmothesion   —  Wasserleitungen.) 


XCIII 


tOiwt'to  Toi\'  -lioi'vaur/.ovc:  (cycöi'a;  77(jJi'  /; 
y.«T«a/.iv((a^>ii'((i  t6  iV  ^lovvaov  &t«r()oi'. 
V'gl.  auch  E.  Agora :   Tribünen. 

Sim/.     n{i(ctiv((g  —    iTiiö'tixyvutrov  cTi 

5       TovTov    avi'ißr;   T(c    i'xQue    Icp     ui   lari.y.tacev 

Ol    d^tural    ntailv   Xfä    i/.    tovtov    (hiur^ov 

olxodojutjxf-iit'ui    Aihr;i'(doi<;    (Olymp.    70,    l). 

\'gl.  Stdd.     Aia X v?.oi. 

CIA.  II,    114   B,  Z.  7  f.     i;   ßov'AK    »;    [tnl 
o       /7i'5^od']oro[i>  i(Qx]oi'ios  xaXiJJ^   xcd    dixuUog 
i7ii[^tlTi\xi^ri    [r^]s"   tvxoauiui    tov    .Vt^rooi' 
(Ol.    109,   2.     343/2  V.   Chr.). 

CIA.  II.   240  frg.  b,   Z.  5  f.  [=  /•/■/.  Xor. 

852   B].     Ehrendecret    des  Stratokies  für  Ly- 

-       kurgüs :     {ti/uitfjya     naQa'/.aßMt')    .  .  xu'i     xo 

{fiicTitoi'  To  Jioyvaiaxöf  i§t]Qy((au[zo].    Vgl. 

l'iL   X  or.  841    C;    Patis.  I,   29,    16. 

Die  Sessel-  und  andere  Sit  zinsch  rif- 
ten  im  Dionysostheater,  s.  CIA.  III,  240  bis 

o       384  (S.  77  f.)- 

Proskenion  des  Phaidros: 
CIA.  III,  239  (3.od.4.  Jahrh.  n.Chr.).    lol 
züd't  xcc'Aoy  'irtv^t,  q^ikoQyis,  ß^ua  ^trjTQov  \ 
'PccWqos  ZwT/.ov,  ßiotfwToQos  'AtxH&o;  "QX"^- 
c  Kecz  ci  T  o  fx  ij. 

Harpocrai.    7.  ut  ux  0  fxii'  Aia/oalos  Af(c- 

)'VQ('caio^   {(vi&tiXt    xov    vniq    zov    tfic'cxQov 

i(H7io6(c  .  .  .  Xici  tniyQuiptf  im   x>]i'  xuiit- 

roui]i^  xr;i^  nixo«g. 

o  Paus.    I,    20,   3.     xov    -Jioviaov    dt    taxi 

riQOi      XM      (ttüiQM      x6      ((Q/UIÖXUXOV      ItQOV 

(vgl.  B :  Heiligthum  des  Dionysos).  I,  20,  4. 
'iaxi  dt  n'kr^aioy  xov  hqov  zov  Aiofvaov 
X(d  zov  d-idzoov  xc.xfcaxiveca/jc    (vgl.   oben 

5       Udeion  des  Perikles). 

Paus.    I,   21,   3.      iV    lÜ't    xij    xouvcfij     zov 
d-i((ZQov    a7ir,'A(ciot'    taxiv    tv    x(d<:    ntxQuig 
vno  xt]y  axQonohy  (vgl.  D:  Dreifüfse). 
Paus.  I,   21,    I.     t\o\    äi    Aa^i]vidoig    ii- 

o  /oj'is'  ty  XU)  xf^tdToip  X(d  XQ(cyo)öu<<;  X(d 
xwu(oö'i<ci  Ttoiijiöv ,  (d  no'A'Acd  xujy  acf«- 
viaxtQLoy  (vergl.  D:  Statuen  des  Aischy- 
los,  Sophokles,  Euripides,  Menan- 
dros,      Hadrian.         Ferner     ililtiades, 

5       Themistokles     Vgl.  auch  oben:  Odeion, 
Stoa  des  Eumenes,  G:  Grab  d.  Kalos). 
Theater  des  Herodes,    s.   Odeion.     Vgl. 
auch  H:    Tulian. 


Thesmothesion. 

Phe/.  Symp.  cjuaest.  VII,  9.    Monto  x<d   z6     50 
iy&dift  TiQvrccriloy  xcd  d^iajuot^taioy. 

Scliol.  Plat.  Phaedr.  235  D.  01  ()'i  O^iauo- 
x)-iz(ei  —  —  ucp  ü>y  x(d  6  xönog ,  onav 
avyfiiauy  xid  taxiovyzo,  0-tauod-iaioy  Ixa- 
Xtlzo.  Pollux  IV,  122  V.  d.  9  Archonten  55 
[Hyperides'\  tlaxiwyxo  tv  xtj  axod.  Demosth. 
XXI,  85.     xo  ZMV  (CQ^oyxioy  o'ixr^fAcc. 

Said,  ufi^iay  =  Bekker,  Anecd.  gr.  I,  449, 
22.    Ol    Uidfxo&ixui   nicQÜ  z6   x^iajuoff-iaior. 

Vgl.  Ai/ien.  Mitth.    III,    S.  144  f.    und  B:     60 
Apollo  Hypakraios. 
Tholos  (=  Skias). 

}\nis.  I,  5,  I.  xov  ßov'/.ivzt,i)lov  zun' 
TTiyzuxoaiioy  n'/.r^aioy  (t-o'f.os  iazi  xcc'/.ov/Ltiy/;, 
X(d  d^vovai  xi  tyzaviha  oi  Tiqvzdytig  xici  65 
ziy«  X(d  (CQyv()ov  Tjinoir^fAtyu  taxiv  ayic'A- 
uiczic  Ol)  fJiyu'/.c..  (cyioxioio  öi.'  die  Ep- 
onymoi. 

Pollux   VIII,    155.     r,    ^oXog    kv   ^    avy 
iStinyovy  txäaz^(;   r;uiQf(^   ntvxr]y.ovx(c    x>s     70 
xioy  ntviccxoaUov  ßov'At,?. 

Bekker,  Anecd.  gr.  I,  264,  26.  (ziökog'  xönog 
ty  xoi^-  uo)rttois  x'/ijf^iii'  diu  xoy  XQonoy 
XfjS  xc.xicaxtvi,^'  >]y  yuo  ihoXoiiöi,';  xid  ono- 
(prjyt'i^t  7it(>i(fior^  olxoii'ouiji^y  ov}(i  cv?.iyt,y.     73 

I/arpoeral.  i-JÖKoi'  .  .  .'Auuioyiog  yovr 
IV  d'  rit{H  ßiüutöy  yuaifii  xcivxi  „0  dt 
t6:ios,  önov  iazuövzui  oi  riQvzuytis  X(c- 
?.iiz«i  d-6'kog ,  vn  ty'uoy  Si  axucg ,  d'uc  xo 
ovxMg  (oxodoiiiiad-ui  aizoy  aziioyyv'/.oy  nuu-  80 
ouoioy  \}^o).i(f." 

Hesych.  Uqvzuytloy  (vgl.  Prytaneion), 
und  aö'kog.  Schol.  Aristoph.  Pac.  11 83. 
^Effri^.  iiQX.  1883,  S.  103,  Z.  3.  Skias 
=  Tholos,  in  Frytanenverzeichnifsen  häutig,  85 
vgl.  CIA.  III,  1048,  1051,  1064  f.:  Ol  ini 
XxiüSog ,  o  Itizovoyog  tili  zi]v  ^xiccda, 
It^tvg  (PioacpoQwy  xid  tnl  —xiadog  u.  s.  w. 
CIA.  II,  445,  Z.  12,  auch  476. 
Thurm  der  Winde,  s.  Horologion.  90 

Trapeza. 

CIA.  II,  476,  Z.  4.  29:  dt,uoai((  zQi'cTitC«. 
(Vgl.  E.  Agora:   ai   z^dntCfci.) 
Trigonon,  s.  Gerichtshöfe. 
Wasserleitungen,   s.   oben:    Aquaeducte    95 
und  A:   Brunnen,   Quellen. 


XCIV 


H.    Private  Häuser  und  Grundstücke.     (Allgemeines  —  Chabrias.) 


H.    Private  Häuser  und  Grundstücke. 


Allgemeines. 

Ps.-Dicaeai-ch    I,    i.     (ü    u'ti'   no'/.hu    tmv 

oixiiäv    ivTt'f.tli,    o/.iyai    öi    /nt;aiuai'    a- 

5       TiKSTt^Q^tir,   S    (IV  iScctcpyr^s    ino    xwv   Su'Wf 

■d-eoiQovuift;,   El   avTt;  tazlv  tj  ngoaayootvo- 

[jiivri  X(j}y  'A'hr,v(do)v'   no'/.i^.     (Vergl.  unten : 

Sokrates,  Demosthenes.) 

Verödete  Wohnstätten    (während    des  V. 

lO       und  IV.  Jahrhunderts). 

Thucyd.  II,    17:    Die    iin.uu    r/7>   rrö'/.tiix;. 
Vgl.  B:  Eleusinion. 

Xenoph.  de  i'ecf.  II,   6.     intnii,    y.rä   noKKu 
oixtwf  iQt,uc'c  tGTiv  tyroi   T<öi'  rti/wv    z«(] 
I  5       olxönt&K  u.  s.  w. 

(Auf  der  Pnyx.) 

Aischin.  (I)  c.  Timarch.  81  fg.   xo  \pr;(piaufc 

(xov    Tiijüoyov) ,    o   ovxog  UQr^XBi  ttsqI  xiHv 

olxijatixiu  xüiv  tv  xfi   TTvxi'i.    —    82.    Acto- 

20       '/.vxo;  iintu,  Ott  x6  siar^yrjfici  xov  Tiu/cq/ov 

UTTodoXljUuCil    J?     ß0V?.Ti    {x(öf  'AQfOTiayixwu) 

„XKi     71(01     xr^s     ior^uiccg     xavxr^g     xal     xov 

xönov  xov  Iv  Xfj   TTvxvl    fit]    S-KVjUKarjf,  «!> 

A&Tjrcäoi,    ti    Ti/uag/os    luntinoxioü};  tj(€i 

25       xrj^  ßov'Ai,^  xr^g   Vi  'Aotlov  nccyov.     83.    ov- 

xos   'iaojg   {Tifjic(Q^os)    iör,0-r^    tf    r»)    »lov^ir^ 

xavxrj    fiixooy    vuwv   ixüaxto    dyäXiiJurc  yi- 

vhad-(u."     84.    o);    (f'  imuf^ad-rj    xwy    01- 

xoniduiv  xcei    xmv    h'r/.Xiov,    ov<f   ctyaXcritiy 

30       fcvxoi's  r,Svv<c(>iH. 

Schol.  oixr,ati;  zivig  r^accv  tkqX  x>]y  Uvvxa 
tqr^uoi  Xf(\  xaTuntriTMXvlui.  Tuvxa;  avy- 
fßov).ivaty  6  TtjuuQyog  xxiad-i,i'f(i,  01  tf  t'c 
Aoiiov  Tidyov  (cvxO.iyovaiv.  —  ITi'v^  cff 
35  rrtrpwtTiji-  toxi  xonog,  tvii^n  lxx'/.r,ai(t^ovair, 
tv  iqijfAdi  Tono)  xtifitvog'  (ovouäad-tj  de 
JTvvS  Tifcorc  x6  ntnvxvwad^cd  xftlg  otxr,afaii'. 
XftxiiifAi    yaq    f(vxr;v    iig    otxing  xolg  r,).uc- 

40  Vgl.    die    ioi,uog   oixitc,     Aeschin.  a.  a.  O. 

§  182   oben  E:  "Itttiov  xal  xoQr,;. 
Fachwerk  und  Thonwände. 

Vgl.  Xenop/i.  Memorab.  III,  l,  7.     Plutarch 
Dcmosth.    II.      l'ilriiv  2,    I. 


Reiche   Privathäuser. 

Dcmosth.  III,  29.  tvioi  t)f  xag  ISlu;  olxiag 
xüjv  Jt,uoatu)v  oixoSour,uctxiov  aiuvoxiqag 
tlal  xnxt(Txfvf(auivoi.  (Vgl.  XXIII,  208  u. 
unten :   Haus  des  Aristeides.)  :o 


Adeiniantos. 

Luciaii  Xavig.  13.  iha  ix  xwv  ii'u)JtXf( 
ixiivoyv  xu'lc'ivxoiv  oixircv  xt  »;<fi;  (oxodour,- 
a((ut,v  iv  inixcdoo)  uixqov  vnio  xr,v  noi- 
xl'/.r^v,  xr;v  nuoa  xov  'D-iaaüv  ixtivt,v  zi,v 
naxoomv  acpiig. 

Aisehines  im  KoUytos    [Aesch.]  Epist.    5,  6. 

Grundstücke  bei  der  Akademie. 

CIA.    III,    61    A.     III,    14.     yoioiov    iv 
\ixKdr,udc^c ,   vgl.  B.  I,  28  —  30.     B.  II,  30.     60 1 
CIA.  II,  471,  Z.  20. 

Alke  (Weinschenke). 

Isaetis   VI,    20.     x)]v    A'/.xi]v    X(cO-taTi,atv 
£vxTr,jbtü)v  IntiK/.tia&ui  xr^g  iv  Kionunxiö 
avvoixing  xiig  nc.qa  xi;v  nv'/.läu,  ov  o  oivog    65 
üh'iog. 

Andokides,  vgl.   oben  C :   Phorbanteion. 

Areopag. 

Vitrin',  2 ,  I .  Athenis  Areopagi  antiqui- 
tatis  exemplar  ad  hoc  tempus  luto  tectum.        70 , 

Aristeides.  ' 

Demos/h.  III,  25.  /V«'«  d'  oczo)  aojrpnovfg 
t]a«v  Xfct  Offödurc  iv  xiö  xr^g  no/.txiiag  i,&ft 
uivovxtg ,  waxi  xi,v  Aoiartidov  xa\  x>,v 
Mi'/.xiit&ov  xu\  xüiv  xöxt  ).au7iQu)v  oix'iav  75 
ti  xig  f(Q((  ot(ftv  vuwv  oTioue  nox  iax'iv, 
oQfi  xi,g  xov  yiixovog  ovdiv  aiuvoiintev 
ovarw. 

Atticus. 

Cicero  de  leg.  I,    I,   3.     Athenis    nein  longe     ''•"' 
a  tua  (des  Atticus)  illa  antiqua  domo  (wurde 
Oreithyia  von  Boreas  geraubt). 

Axiochos. 

Plalo  A.-doch.  364  D.  S.  oben  F :  Itoni- 
sches  Thor.  ^^ 

Buleuterion  der  Technitcn.  s.  (J.  Bul. 

Chabrias. 


H.    Private  Häuser  und  Grundstücke.      (Charikles  —  Morychos.) 


xcv 


[lyperid.  frgm.    140     (Blass).     xiiv    oly.iuv 
ri,i'   tiiy(c).i,t'  Tf,!'  Xce^ioior  y.a'/.ovfxti'iit'. 
Charikles. 

Alciplir.  ni,  43:  Ch.  wohnt  in  Ankyle;  vgl. 
5        E  :   Ankyle. 
Charmides. 

Andodd.   I,  16.    iv  it^   or/.!(c  rtj  Xaoulcfov 

Demon. 

10  Aeschin.  (I.)  c.  Timarr/i.    125.     Tjowrov  ulv 

ynQ  Tt]i'  iv  KoXoji'M  awor/Aai'  ti]i^  ^t'^uwvoi 
xnXovjuii'rjy  ifjiv^i,  (fr^ai  rr,i'  incDi'vuicei' 
i^ecy'  Ol)  yceg  tivra  jdrjfAwvog. 

CIA.  II,  1654.    \o\0-t6i  tXQr,aiv  T(ö  <^r;u(o 

15       TW    Ad-r^i'<cio)y    uuaO-tlvca    t]i]v  oiy.itcv  T>;y 

^tlfjuavog  xrel  xov  x[r^Tioy  xoy  nooaövxcc]  tm 

^Äax),r,7iuö  xrel  revToy  ^r^fjuava    \itQirc  th'c.i 

nvxov^  —  ItQtv^  ^rjutou  ^tifxoxiXovi  TJuic- 

\vif.Vs    uvi3-r^xtv\    xui    xi]v    olx'iuv    xai    xov 

20       /.r^nov  u.  s.  w. 

Demophantos. 

Lttcian  meretf.  Dial.    VllI,   2.     Der  Geld- 
wechsler   Demophantos :     ö    xuxoTiiv    o'r/.wi' 
rj,ir  no(y.i).r,g. 
25  Demosthenes. 

Hi7ner.  or.    XVIll,   13.     rtV    Hvog   iXd^iav 
Ad-rji'uCe  TJQo  T/js"  --/r;uoa&i>'ovs   axiyr,g  xrd 
xtjs     —uiXodxovg    (ivh^g    xoy    /uiycd'     01x01' 
'irTTToily.or  7TfoisQyc(^ixe<i; 
30  Dikaiogenes. 

Isaetis  V,    II     (Dikaiogenes)    xr,v    oixiccv 
avxwf    x>;i'    nazoiöav  .   .   .    nqucutvog    xal 
xccxrcaxfcü!C(g   xoy   y.i,noy  tTioir;a«xo  riQog  xtj 
avxov  otxta  xtj   tv  (caxtt. 
35  Epikuros. 

Haus  des  Epikur  in  Melite:  Dzog. 
Laert.  X,  17.  Vgl.  Cicero  Ep.  ad  f am.  XIII, 
I.   3  fg-    ad  Au.  V,   II,  6;  V,   19,  3. 

Garten  des  Epikur:    Cicero  de  finib.  V, 

40       1 ,   5  :    in  Epicuri  hortis ,   quos  modo  praeter- 

ibamus  (auf  dem  Wege  zur  Akademi«).     Plin. 

Nat.  hist.  XIX,  4,  50.     iam  quidem  hortorum 

nomine  in  ipsa  urbe  delicias    agros  villasque 

possident.    primus    hoc   instituit  Athenis    Epi- 

45       curus,  otii  magister.    Vgl.  Diog.  Laert.  X,  10. 

Euktemon,  s.  oben  Alke. 

Hipponikos,    s.    oben   Demosthenes    und 

unten  Kallias. 


Julian 

Eunap.    Vit.    Julian.    I,  S.  68    (ed  Baisse-     50 
ttade).    'lovXictvov  Si   xcd  xr;y  oixiny  6  avy- 
yonfftvg  'Ad-r^vr,aiy    twqn,    uiXQocy  fAtv  xtd 
tvitlr,     xiva ,     Equov    Jf    6uü)g    xcd    Mov- 
oojy  ntqmviovauy  —  X(d  tly.ovtg    xoiv  vn 
(ciTov     O^fcvufcad^fyxioy    iKciqcjy    uvixtiyxo     55 
X(d  x6   &iaxoov  r,y  iiaxov    '/.ixhov,    xüiy    cf',- 
aoaimy  &t(cT()03v  tig  fjiui;aiy,  d'/.'Aa  Ümtxov 
x(d    öaov    nqiniiy   olxuf.  —  ovdtig   Ixo'/.ua 
xwv  Gocpiaxwy  ^r,uoaic^(  xaxaßdg  dicckiyta&cci 
uKK    ly  xo'ig    i(fiu)Xixotg    x^lc'exQoig  —   /Jiiofc-     60 
xtoig  ö'it'liyovxo. 
Kallias 

Schol.  Arist.  Ran.   50 1.     KuXtÄug  6   Irnio- 
v'ixov  iv  Mtf.'ix\i   (pxii. 
Konon.  65 

Athen.  XII,    548   A.     K.  wohnte:    tv    xw 
InirfavtGxüxM  T>;g  noktojg  xonio. 
Lakydeion. 

Diog.    Laert.    IV,    60.      6    yovu    Ar<xv^i;g 
la/öXaCtf    iy   Ax(cär,uia    iv    xiö    xuxaaxtv-     70 
(ca&ivxi    xr;7i(o    vTio    AxxdXov    xov  ßaai'liutg 
xid   Air/.vSiioy  an'   aixov  nnoar^yooevixo. 
Melanthios. 

Vit.  X  or.   842  E.     ioxiv  aixMV  (des  Ly- 
kurg und  seiner  Nachkommen)  xd  ^vr,u('.xu     75 
(cviiXQvg  xi;g  Uaiuiving  Ad-rjvug  tv  xo)   Mf- 
'Auvd^iov  xov  (fiXoaocfov  xijtio). 
Msktxiwy  oixog. 

Hesych.     MiXixiwv  oixog'    tv  zm  xiöv 
Mi'/.ixiwy   drjuio   oixog  xig  tjv  nctuuiyt^r.g,    80 
itg  iv  Ol  xQnyfodol  {(foixcjyxfg)  iiAt).ixo)i'. 

Vgl.  Phot.  s.  V.  u.  Bekker,  Anecd.gr.  I,  281,  25. 

Zenoh.  II,   27.     Mt'Lixioiv  oixog'    int    xiov 
loioy  oixov  ut]  xtxxt^fjiiyoiv,  uK'k  ini  fiiaO-o) 
oixoiH'Xbjy  ■    fiifxyrjui    ((vxrjg    Aqi,axo(f(cvt,g     85 
iv   riLOoyolg  xcd   LD.ccxojv  xoiuixog. 
Meton. 

Aelian    Var.    hist.    XIII,    12.      no'l'f.d    uiv 
xcd    dlXcc     'i&Qccaf    niaxwaaaxf^ca     xr;y    xr,g 
voaov  t^öcav  ßov'Aoutvog,  iv  dk  xoig  xcd  xriv     90 
avvoixiccy  xr,y  avxov  xctxinot;a£y'  iytixivici 
6i   Kvxi;  xrj  noixi'Ari. 
Miltiades,  s.  Arist eides. 
Morychos. 

F/ato  Phaedr.  227  B.    iv  xr^St  x»i  nh,aioy    95 
I       xov  '0).vfxniov  olxict  r/;    Moqv^uc. 


XCVI 


H.    Private  Häuser  und   Grundstücke.      (Peripatetiker  —  Timon.) 


Peripatetiker,  s.  Theophrast. 
Phokion. 

Flut.  Phoc.    l8.     i\   St  oi/.ia  zov  <Po)x'ioiVog 
in  rvv  h'  Mt'f.itrj  dti/.i'VKU  yaK/AÜg  ?.t7iiai 
5       y.txoayt,uifr,,  r«  (ff  tc'/.'/.a  ).ui,   ■/■(cl  (ctft'/.rig. 
Piaton. 

Diog.  Laert.  III,  5.    iffO.oaöffti  {/T/.uTtof) 
cff   rrjy   uQX'i^   **'    Axccdr,iAi(i ,    tiza    tv    nö  1 
y.i^nip  T(ö  TitQt  Tov  KoJMi'öy  ws  (fr,aiv  A'/.ii- 
10       fti'ÖQOS  ii'  äi(c6'o)[(c'i;  7.aah    HoüxKtixov. 

Diog.  Laert.  III ,  20.  Von  Annikeris  er- 
zählte man:  vm\  7.i\niSior  avKO  xo  iv  Äxa- 
&ijjbtic^c  nQi(ca&f<c. 

Vit.  Piaton.  c.  4.     (n'/.icrioi')  avvtoji,a<ao 
15       d'id'i'.axcO.t'iov    7ih,oioi'    zov  y.azuyor/'iov    Ti- 
fiwfog  zov   uiGfcr&QioTiov. 

Cicero  de  ßii.  V,  1 ,  2  :  venit  mihi  Piatonis 
in  mentem,  quem  accepimus  primum  hie  (in 
der  Akademie)  disputare  solitum,  cuius  etiam 
20  illi  propinqui  hortuli  non  memoriam  solum 
mihi  afferunt,  sed  ipsum  videntur  in  conspectu 
meo   ponere. 

Apuleius  de  dogni.  Plat.  I,  4 :  Patrimonium 
(Piatonis)  in  hortulo,  qui  Academiae  iunctus 
25       fuit. 

Phot.  Bibl.  346a,  34  {=  SuiJ.  n'/.üzwv^'): 
zov  iv  AxuSr,fjii(i  xixzrjai  y.r;7iov,  og  fxtQog 
tlü'/iGzov  r^v  zöit'  Siudojrixwv . 

Phit.  de  exil.   10.     ij  'ÄXf(ö'r,uif<  zoiT/i/.iiop 
30       äou^uojp     '/MQiciiov     iajyr,uit'ot'    oixrji.^iov 
tjf  n'/.äiwvos    xul    ^tt'OXQÜzovg    y.ui    Ilo'/.i- 
fio}yo;  uvzö&i  a/o/.düyzioi'. 

Diog.   Laert.  IV,    19.     [Ilo'/.i^oiv)    f^v  dia- 

■     TQlßoJl'     Lv     ZO}    Xr,7T(0,     71«^'    oV    Ol     fA((&r,T(cl 

35  fAtXQcc  xn'/.v,^i(c  7ioir,aiiutvoi  xuzmxovv  n'/.r^- 
aiov  zov  /jovaiiov  xcet  zt,i  iciöoieg. 

Vergl.  Cat.  Ilerctdan.  Col.  XIV,  Z.  37  fg. 
\7ih\aiov  zov]  jLiovaii[ov  :ion,ja<'cut[voi]  iv 
ziö  xiiTio)  x[cc/.v-ii<(  u.  s.  w. 

40  Pvilytion. 

Paus.  I,  2,  5.  'iazi  dt  iy  «izf,  (der  einen 
vom  Thor  zum  Kerameikos  führenden  Stoa) 
riov'/.vzioivoi  oixift  (einst  zur  Parodie  der 
Mysterien  benutzt),  in    ifiov  di  üvtlzo  Jlo- 

45  vvOM.  -}iovv<iov  <fi  zovzov  X(('/.ovai  Mt).- 
nofitiov'  daselbst  das  \Vcihgeschenk  des 
Eubuli  des  s.   D. 


Plato  Eryxias    400  B.     lv    zolg    Ixvd-aig 
zolg  vo/uüaiv  ti  zig  zr^v  Uov't.vzliovog  olxiuv 
xixzr^uit'og    th, ,    ovöiv     uv     n'/.ovaiwziQog     50 
(foxol  ttvfd  t]   ti  Tiufj  'ijulv  zov  Avxaßrizzöv. 

Vergl.    Sttid.  tioto  j[r^a  ü  ur^v.      Aitdodd. 
I,    12.  "  '  . 

Proklos 

Marimis   Vit.  Procl.    29.      Wohnung   beim     55 
Dionysion  und  Asklepieion  (s.  B.  Asklepios). 
Pythodoros. 

Plato  Parmen.  \11^  B:  t/.zig  zti'/_ovg  tv 
Ktoautixiö. 

Pyth.     0  axi^vizt,g,   s.  E.  Agora:    l'xr^vui.     60 
Sokrates. 

Hitner.   Or.  XVIII,  3.     S.  Demosthenes. 
Schauspieler  (Übungshaus),  s.  Mthziiov  oJxoi' 

auch   E.   Buleuterion  der  Techniten. 
Themistokles.  65 

Plia.   Themist.    22.     Haus  in  Melite  (s.  E.) 
beim  Heiligthum  der  Artemis  Aristobule  (s.  B.). 
Theophrast. 

Diog.  Laert.  V,   39.     '/.iytzta  avzov  [Oto- 
(fiHcazov)   y.ul  i'diov  y.r^nov  a^iiv  fiizu  zt.v     70 
Aoiazozi'/.ovg  zt?.tvzi,v  ^r^urj^iov   zov  <P(c- 
i.r^qiwg  —  zovzo  av/LiTjQÜgavzog. 

Diog.  Laert.  V,  51.  (Testament  des  Theo- 
phrast) xo  fÄOvatlov,  —  z6  azvjifJiov  z6 
noog  Z(i)  juovatUo  —  zoig  nivaxag.  V,  52.  75 
zov  xi,7iov  xtel  xov  TitoiTUcxov  y.«l  xdg  oixiag 
Zflg  TiQog  xiö  xr]7no.  Vgl.  V,  61:  V,  70  u. 
oben  B.  Movawv  xr,7iog. 
Timarchos. 

Aeschin.  (I)  c.    Tiniarch.    97.     xovim    xaz-     80 
i'/.i7itv  6  7iuxr,Q    ovaiav  ic(p    r^g  ixtqog   fxiv 
av    X(u    i'/.tixovQyii  .   .   .    olxiuv    fiiv    yito 
oniad^tv    xt,g   Tjo'/.tiog.     98.    z>,v  oixiuv    xt]v 
tv   uaxti    liTiiSoif    oizog  XavaiXQÜztt  .  .  .  , 
vaztoov  (T"   fevzi,v  inoiazo  .  .  .  t'ixoai   uvwv     85 
K'/.nävtzog. 
Timon. 

Vit.   Piaton.  c.   4.    {IT/.((Z(x}v)  avviazi,anio 
diüttaxu't.t'iov  (vgl.  Garten  des  Piaton)  7i).r^aiov 
zov  Xftzfcytoyiov  Tiuwvog  zov  uiatcv&iiiÖTiov.     90 
(Vgl.   OlympioJor.    Vit.  Plat.  a.  E.) 

Paus.  I,  30,  4  (vorher:  Grab  des  Plato). 
xtau  zovzo  zP,g  /lootig  (faivtrui  .iiQyog 
Timorog. 


I.    Grabniäler.      (Allgemeines  —   e.   Vor  dem   Melitischen  Thor.) 


XCVII 


I.   Grabmäler. 


Allgemeines. 

Thutyd.  I,  93.     Zum  Bau    der  Stadtmauer 
unter  Themistokles:    no'/.'kai    re    aTi;hci  uno 
:^       atiLiÜTiov    ■/.((]    lUf-oi    tioyc.auivoi  iyxccTt/.i- 
yt]6av. 

Cicero,  Ep.  ad  fatnil.  IV,  12,  3.  Ab 
Atheniensibus  locum  sepulturae  (für  M.  Mar- 
cellus)  intra  urbem  ut  darent  impetrare  non 
10  potui,  quod  religione  se  impediri  dicerent ; 
neque  tamen  id  antea  cuiquam  concesserant. 
Doch  vergl.  Philostrat.  Vit.  soph.  II,  I,  10: 
Panathenais,  eine  Tochter  des  Herodes  Atti- 
cus,  innerhalb  der  Stadt  begraben. 

15  Xjich  den  Stadtthoren  geordnet. 

a.    Vor  dem  Dipylon,    auf  dem  Wege   zur 
Akademie    (Keram  eikos);    vergl.   die  Ge- 
sammtbeschreibung :   Fatis.  I,   29,   3  —  16. 
Thucyd.    II,   34,    5.     xid-iaaiv    ohv    ig    jo 

20  ö'r^uoaioi'  ai,u(c,  ö  iariy  inl  rov  xul'/.iaTov 
nooaaxtiov  ir,;  Tio'/.tiog  x«<  uü  Ir  uvziä 
H^HTixovoi  rot's"  iy.  tmv  Tio'/.iuwf  ^h',v  yt 
roif  iy  MuQtcd^wi'i. 

Aristoph.  Aves  395.    ö  Ktoaufixo;  diciTui 

25  i'io.  Schol.  (nach  Mcncklcs  und  Kalliki-atcs): 
ßaöiCovai  <fi  iy&ty  xal  tyS-ef  eiai  oti;).<(i 
inl  xolg  &r]uoai(f  xiS-ccfAuiyoig  .  .  .  t^ovai 
dh  (u  axiilca  irnyoucptcs  nov  t/.aaxog  arx- 
ixhttvtv.     Vgl.  Schol.  Equ.   772. 

30  Harpocr.     KsQ((  ju  1 1x6  g'  —  0   cff  ixtQog 

(KtQctiufixös)  fctü,  sp&d  xtcl  xoig  iy  noXiu(p 
xt^ivxt,accyxi(s  'i&anxov  dr^fioaU^  xal  rovs 
inixcccpiovg  i'Uyov ,  (f>;'/.oZ  Ka'AhxQccxr^s  rj 
Mti'txXr;g  iy  xiö  niQi  'Ad^r^yüiy. 

35  Philostr.    Vit.  soph.    II,    30.      <Püiaxo;  — 

—   iy   ^Axaärijxi(c    (ixc'ccft;),    ov    xi&r,ai    xoy 

uySiyu    inl   xolg    ix    xiöy    no'/.iuoiy    S-anxo- 

uiyoig  6  TxokiuftQXog  (vgl.  PoUnx  VIII,  91). 

Heliodor  Aethiop.  I,    17.    intidi]  xaxu  xov 

40       iiid^oov  iyiytxo  xoy  iy  Ax(cdt,jntic^c  (Txccyxiog 
yiyyujaxtig ,    eyd-cc    xoig    i;oioaiy    ol    no/.iu- 
Curtius,  Topographie. 


55 


60 


((o/oi  x6  rtaxmoy  irayi^oiaiy).    Vgl.  Hesych. 
in    Eigvy V ij  uyiiiv. 

CIA.    II,    471,    Z.  22.     inoii;a((yxo    (die 
Epheben)    Jf    xul  xolg    inixc((fioig    [dgäuor]     45 
iy  önXotg  xoy  xt  (cno  xov  noXvccySqtiov  xtä 
x\ovg  «AAoDf]  xoig  x<ci}-t]\xoyx<(\g. 

Vgl.  aufserdem  unten:  Chersonnes,  Korinth, 
Lakedaimonier ,  Lykurg ,  Perikles ,  Piaton. 
Rosse  des  Miltiades,   Solon,   Zenon.  50 

b.  An  der  heiligen  Strafse  nach  Eleusis. 

Vgl.  die  Gesammtbeschreibung  bei  Paus. 
Ij  36,  3 — -371  5-  Aufserdem  unten:  An- 
themokritos,  Apollonios. 

c.  Die  Gräberstätte  bei  der  Hagia  Triada. 

Vgl.  Saliiias,  Montinioiti  scpolcrali  scoperti 
presso  la  chiesa  della  S.  Trinita.  1863.  C. 
Curtins,  Archäol.  Ztg.  XXIX  [1871],  S.  12  fg. 
L.  V.  Sybel,  Katalog  der  Sculpturen  zu  Athen, 
S.   236  fg.     Vgl.   aufserdem  unten:   Dexileos. 

d.  Auf  dem  Wege  von  Athen  nach  dem 
Peiraieus. 

Paus.  I,  2,  3.  taxi  (ff  xäcpog  ov  noqgu) 
xüjy  nv?.tjjy,  iniQ-rjua  e/(oy  axQccxiujxrjy  inno} 
naotaxi/xöxce    (von  Praxiteles).  65 

Vgl.  unten :  Euripides,  Menandros,  Seher 
des  Thrasybul,   Sokrates. 

e.  Vor  dem  Melitischen  Thor  (Koile). 

Hcrodot,  VI,  103.  xib-c.nxai  Si  Kiutav 
(Vater  des  Miltiades)  noo  xov  aaxiog  niQr;y  70 
rtjg  &!((  Koih,g  xu'/.touiyr^g  oSov  '  xarccyxiou 
(f'  ccvxov  al  'innoi  xt&ücfaxui  avxrti  id 
XQilg  'Oi.v/^niädccg  dysKöiuiycii.  Vgl.  unten: 
Rosse  des  Miltiades. 

Plzit.  Cimon   4.    fj.y^fxu  (f  ccvrov   (&ovxv-     75 
tf/tfoi))  .  .  iy  xolg  Ki,/uu)yiioig  &£t.xyvrcci  nccQK 
Toy  'E'Aniyixr^g  xijg  Kifxuyog  ccösXcprjg  xäcpoy. 

Paus.  I,  23,  9.  xul  Ol  [(-JovxvS'idri)  uytjua 
iaxiy  ov  noQQu)  nvXwy  Mt'/.ixi6'(av. 

Marcellin.  Vit.  Thucyd.   17.    nqog  yao  xulg     80 
Mthriai  nvAccig  xu'Aovfiiycag  iaxly  iy  Koilri 
x<c    X({?.ovuiyfc     Kiuiöyifc    uvriuccxa ,     h'd-fc 


XCVIII 


I.    Grabmäler.     (f.  Vor  dem  Reiterthor  —  Eubulos.) 


StiAi'VTca' HqoSÖtov  (HqmSov  Cora'is,  OAonov 
Sanppe)  y.ai  Qovy.v^'iSov  rcecpos'  svQiaxiTKi 
Jr/z.oi'OTi  rov  Mi'/.TU(Sov  yifov^  öi'To);'  Hvo^ 
ydo  ovifHs'  ty.t'i  &c(7iTtrca.  Vgl.  §  32,  i;  55. 
5  iari  di  (clrov  {(-)ovy.vdiäov)  rücfo;  7ih,a'tov 
T(öy  Tiv'/.öiy  ii'  /MqUo  Ti;i  ^-IrriZ»,»',  o  Koih, 
y.a'f.tiTui. 

Anonym.  Biogr.  Thucyd.    §  i.    aviiy.a  yovv 

'ivi^u     MCt.ziäSrs    ntni     KoiKr^v     ziO^anrai, 

10       ti'vavd^n    xui    (-Jovy.vSidi-g    li^amcti.     §  10. 

iräcprj    TiX^aiov    lüii'    Mt'AiziSoiv   nvXwv    tv 

)[wQi(<y  T>;;  ArriyS,<:,  o  Tiooanyooivirtei  Koi'lr,. 

f.  Vor   dem  Eeiterthor   {'InnäSig  ttv'/mi). 

AUiphr.  III,  51,  4.   s.  F:   ,, Reiterthor''  und 
1 5       unten  :  Hypereides. 

g.  Vor  dem  Diomeischen  Thor. 

Aldphr.    III ,    51,    4.       Vit.   X  or.    849  c ; 
s.  F :   „Diomeisches  Thor"    und    unten :    Iso- 
krates. 
20  h.   Vor  den  'Hq  i  ai  71  v  ).  a  i. 

Etym.   M.     'II q i «  i  n  v'kui  und  Theophr. 
Charact.    14.     s.  unter  F. 

Heryorragende  Grabmäler  (alphabetisch). 

Gegen  Aigina  Gefallene.    Im   Kerameikos. 
25  Paus.   I,   29,    7. 

Amazonengräber,  s.  oben  C :  Amazonen. 
Bei  Amphipolis  Gefallene.      Im  Kerameikos. 

Paus.   I,    29,    13. 
Anchimolios. 
3<^  Hemd.    V,    63.     'A'/.w7itxtjai ,    (\y/ov    zov 

IfQc.y.'/.tiov  zov  tv  Kvuoac'coyt't. 
Androgeos,  s.  C. 
Anthemokritos  (vgl.  oben  b). 

Piitts.  I,  36,  3.     lovai  J'  In   IJ/.tvali'ce  t; 
35       'A&i,i'o)i',  »;j'  'AO-i^vtäoi  y.a'lovaiu  od'oy  IiqÜi', 
Af&iuoxQizov  Tjtnoirjai   urr^u«. 

Plut.  Pencl.  30,  4.  z(C(ftji'(u  'Avd^ttiöy.Qizov 
n((()ce  Z('(g  0()uct7i(cg  nihtg,   (t'i  vvv  -/mr'/.oi' 
oi'PfxaCofzai. 
40  Plarpocr.     A  y'i^i  u  6  xqiz  og'     'lau'io;    tv 

zu)    tiqÖs    Kah'dwvct'    „z6   zt    ßuhcvttov  zu 
TifiQ      Av'f^iuoxQizov     avd'niüvzfc"     zovztazi 
noos   zctli  (-jQutauds   .iv'/.fttg.    Dcmostli.  NIF, 
4.     «v&Quivza  TiQo   zwv  nvlutv. 
45  Antiochos,  s.  Philopappo.s. 

Apollodoros,    der  Söldnerführer.       Im   Kera- 
meikos. 


Paus.   I,    29,    IG. 
ApoUonios  (vgl.  oben  b :  heil.  Strafse). 

Philostr.    Vit.  soph.  IT,   30,   3.     izücft;  ('.-/-     50 
7jo'/.}.wviog    6    A&r;v((iog)    tv    ztö    TTOoc.aztho 
ztjg    E'/.fvalvccäi     '/.tbJCfOQov ,    genannt    ito« 
Gvxii  (s.  unter  A). 
Die   als  Bundesgenossen   von  Athen   gefallenen 
Argiver.     Im  Kerameikos.  - ; 

Pa!ts.  I,   29,   8. 
Aristogeiton.    Im  Kerameikos. 
Paus.  I,   29,    15,  s.  oben  C. 
Die  in  Asien  Gefallenen.     Im  Kerameikos. 

Paus.   I,   29,    II.  60 

Die  bei  Byzanz  Gefallenen.    (Vgl.  Chersonnes 
und  Thrakien.)     Inschrift:    C/A  IV,  2,  446  a. 
Die    bei    Chaironeia    Gefallenen.     Im    Kera- 
meikos. 

Paus.  I,   29,    13.  65 

Die  auf  dem  Chersonnes  Gefallenen. 

S     die    Grabinschrift:    C/A.    IV,   2,   446a 
und  unten:   Thrakien. 
Die  auf  Chios  Gefallenen.     Im  Kerameikos. 

Paus.   I,   29,    II.  70 

Chrysippos.     Im  Kerameikos. 

Paus.    I,    29,    15. 
Die  bei  Delion  Gefallenen.      Im    Kerameikos. 

Paus.  I,   29,    13. 
Deukalion,  s.  C.  75 

Dexileos.    Vgl.  oben  c :  Gräberstrafse  bei  der 
Ilag.  Triada.     Grabmal  mit  Reiterrelief. 
C/A.  II,  2084. 

-It'i'ö.lüiS  AvJdviov   (ioa'r/.io; 
tyivtzo  inl   TtiacevÖQov  tioyovzog  80 

(mi&((vf  tri  EvßovUSov 
ly  KoqivSm  zwv  nivzt  tn:iiiov. 
Vgl.   unten :   die  bei  Korinth  Gefallenen. 
Die    bei    Drabeskos    Gefallenen.       Im    Kera- 
meikos. 85 
Paus.  I,   29,  4.      C/.-7.   I,  432. 
Elpinike. 

J'Iut.    Ciiiton    4.     S.   oben    e:    Gräber    vor 
dem  Melitischen  Thor. 
Ephialtes,  der  Redner.     Im  Kerameikos. 

Paus.   I,    29,    15. 
Die  auf  Euboia  Gefallenen.     Im   Kerameikos. 

]\ius.    I,    29,    II. 
Eubulos.     Im  Kerameikos. 
Paus.   I,   29,    10. 


I.    Grabmäler.     (Euripides  —   Musaios.) 


XCIX 


Euripides.      Am   Wege    vom    I'eiraieus    nach 
Athen  :  s.   oben  d. 

Paus.  I,  2,  2.    ila'i    d'i    züffoi    y.fu«    rt]i' 
öd'oi'    yi'MOijXUtxaroi    MtvävSqov    xov    -Ila- 
'i      Titi&ovi  Xßt  fAvtifAK  EvQin'iSov  y.ti'öv.    Vgl. 
Vit.  Etiripid.  a.  E.   (mit  dem  Epigramm). 
Eurygyes,  s.  C:  Androgeos. 
Harmodios,  s.  Aristogeiton. 
Heliodoros,  an  der  heil.  Strafse. 
lo  Paus.  I,   37,    I. 

Die    am    Hellespont    Gefallenen.       Im    Kera- 
meikos.      Paus.  I,   29,    13.     Vgl.  die  Inschrift 
CIA.  IV,   2,  446  a. 
Herodes  Atticus. 
15  Grabmal  im  Stadion,     s.   G. 

Philostrat.    Vit.  soph.    11,    i,    15.      Mit    der 
Inschrift:  'Attixov   //oojcT'.s"  MdQccd-oii'to^',  ov 
Kcdt  nuvjn   j   xtlifci  Tföift    Tcccpca  ndyrod-iv 
f  r(fox<(/os". 
20  Hypereides. 

J'it.   X  or.    849   C.     roj's'    ä'   or/.tiovg     xu 

oGxü  (des  Hypereides)    lu^övxH^    ^ä\\)(a   ys 

uua  xol;  yovtvai  tiqo  xwv  iTiTiddojy  nvXiäv, 

Ws"    (priOl     -Jl'JifioQO^    tj'     XM    y      TTiQl     fJ.vri- 

25        f^iäxoii'. 

Immarados.     Im  Eleusinion.    s.  B :    Demeter 

Eleusinia. 
Isokrates. 

Vit.  X  or.    838   R.      ixccrft;    J"f    (Isokrates) 
30       /.lixd  x>is  avyyti'icus   n'hiaioy  Kvi'oaäQyovg 
inl  xov   'locpov  tv  doiaxtofc.     S.  ebenda  über 
X()(c7it^(ci  und  xuor. 
Kephisodoros.      An  der  heil    Strafse. 
Paus.  I,   36,   5. 
35  Kimon.      In    Koile,    beim    Melitischen    Thor. 
S.   oben  e. 
Kleisthenes.     Im  Kerameikos. 

Paus.   I,   29,   6. 
Die  Gefallenen  der  Xleonaeer.    Im  Kerameikos. 
40  Paus.  I,   29,    7. 

Konon.     Im  Kerameikos. 

Paus.   I,    29,    15. 
Die  bei  Korinth  Gefallenen.     Im  Kerameikos. 
Paus.  I,   29,    II. 
45  Epistylstück    mit    Palmettenakroterion    (ca. 

2,25  m  breit,  gef.  in  einer  Ziegelbrennerei, 
nordöstlich  von  Hag.  Triada.  Atürs  von  Athen, 
S.  I.      CIA.  II,   1673). 


oVdf  Innitjc;  ((7ii\)-t(vov  lu  Kooii'd-o) 
q:vkccQ/o^  'Avxupüvrig  50 

Mti.r^auc^  \)vrjoQidi;g    Aratf^iOs    IJüv- 
&ioi    Nixöixaxos    Otüyyiloi    (ßctyris 
-/rjUOx'/.itjs     -ItiD-tiiii     Jü'dii'Aog.      tv 
KoQioi'tlcc    Niox'Ati(fr,i;. 
Bei    Koroneia    Gefallener    (Neokleides).      S.     55 

vorher :   Korinth. 
Kretische  Bogenschützen.    Im  Kerameikos. 

Paus.  I,   29,   6. 
Die  bei  Kypros  Gefallenen.     Im  Kerameikos. 

Pazis.  I,   29,    13.  60 

Gefallene  Lakedaimonier.      Im  Kerameikos. 
Xenopli.  Hell.    II,  4,   33.     01    xfd^auuii'oi 
Aaxt6c<i,fxoviu}i'  (die  i.  J.  403  beim  Peiraieus 
Gefallenen)    tiqo  xüjy  TivXüiy  If  KfoccLUixo). 
Lykurg  und  sein  Geschlecht.     Im  Kerameikos.     65 
Paus.  I,   29,    15,    16. 

Vit.  X oj:  852  A.  xtxt'/.tvx'ixöaw  tcviol'i 
[xoli  7iQoy6voig  xov  AvxovQyov)  .  .  .  i&MXty 
6   diif^o;  är^iAoaiag  xacpag  ii'  KiiiafxuxM. 

842  E.      taxiv    avxMU    (des    Lykurg    und     70 
einiger    seiner    Nachkommen)     r«    /jptjuuxn 
((uxixovg  x>i;  TJanaviag  ÄU^tii'üg  tf  xw  Me- 
'/.(ci'O-lov  xov  (filoaoffov  xi/tko. 
Makartatos.     Im  Kerameikos. 

Paus.   I,   29,  6.  75 

Marcellus. 

Cicero,    ep.  ad  faniil.    IV,    12,    3.      S.  am 
Anfang  dieses  Abschnittes 
Bei  Megara  Gefallene.     Im  Kerameikos. 

Paus.  I,   29,    13.  80 

Melanopos.     Im  Kerameikos. 

Paus.   I,   29,   6. 
Melesandros.      Im  Kerameikos. 
Paus.    I,    29,    7. 

Menandros.  85 

An  der  Strafse  vom  Peiraieus  nach  Athen; 
s.  oben   Euripides.     Vgl.  Anthol.   Palat.  VII, 
370. 
Miltiades.     In  Koile,  beim  Melitischen  Thor; 

s.  oben  e.     Vgl.  auch  Rosse  des  Miltiades.       90 
Mnesitheos.      An   der  heil.  Strafse. 

Paus.  I,   37,  4. 
Molottos.     An  der  heil.  Strafse. 

Paus.  I,   36,   4. 
Musaios,  s.  A :  Museionhügel.  95 


I.    Grabmäler.     (Xeokleides  —  Theodoros.) 


Neokleides.      Im    Keranieikos;    s.    oben  Ko- 
roneia,   Korinth. 
'  Nikias.     Im  Keraraeikos. 

Paus.   I,    29,    15. 
5  Nikokles.     An  der  heil.  Strafse. 
Paus.   I,    37,    2. 
Oloros?      In    Koile     beim    Melitischen    Thor. 

S.   oben  e. 
Die  bei  Olynthos  Gefallenen.    Im  Kerameikos. 
10  Pmts.  I,   29,   7. 

Panathenais. 

Philostr.  Vit.  soph.  IF,  I,  lO.     S.   oben  am 
Anfang  dieses  Abschnittes. 
Perikles.     Im  Kerameikos. 
15  Paus.   I,   29,   3. 

Cicero,    de  finih.    V,    2 ,    5.      modo    etiam 
paulimi  ad  dexteram  declinavi  (auf  dem  Weg 
vom    Dipylon    zur   Akademie)    ut    ad    Pericli 
sepulcrum  accederem. 
20  Philiskos.      Im  Kerameikos. 

Philostr.    Vit.  soph.   II,   30.      S.   oben  a. 
Philopappos. 

Auf    dem  Museionhügel.      S.   oben  A. 
Dazu  die  Inschriften  des  Denkmals. 
25  i)    Unter  der  mittleren  Nische. 

CIA.  III,  557. 

<Pi).67i((7i7ios  EnKftcvovi   Bi,a(atvs. 
2)    Unter  der  linken  Nische  (ebenda): 
Buai'/.tvs  Aiiio/Oi    Bc<a0.iiüs  'Afri6/ov. 
30  3)    Unter  derrechtenNische  (ebd.): 

BußO.tvs  Eü.tvxos  'AvTio^ov  NixdrwQ. 

4)  Auf    dem    Pilaster    zwischen     i 
und  2.      CILat.  III,  552 

C.  Julius    C.  f.        Fab.  Antio  chus    Philo  - 

35       pappus,    COS.,      frater  ar'valis,    alle|ctus  ir.ter 

I  praetori  os  ab  Imp.   j   Caesare  |  Nerva  Tra- 

ja  no  Optu  mo  Augus  to  Germa|nico,  Da |cico. 

5)  Auf    dem    Pilaster    zwischen    2 
und  3.      CIA.  III,   557. 

40  Baaikivs  I  'AfTiox\oi  fPi'/.o  nfcnnos  j  ^uai- 

'/.i  10';   Etii  (fufor;   \  xov   Ar  iiö^ov. 
Phoinix.     Im  Kerameikos. 

Philostr.  Vit.  soph.  II,  22.    y.t'inu  (ö  <!>oli'ii) 
rtoOi    Tot;    IX    rojy    :io).iiuiii'    ly    liictH    r/*>' 
45        Ax«(fi,iii<(y(fi  ,X(e'toiiuv. 
Phormion.     Im  Kerameikos. 

P.'us.    I,    29,   3. 
Piaton.      Bei  der  Akademie. 


Paus.  I,   30,   3.     Axait]ui(c;  (ii   or  r/öp^oj 

Diog.  Laert.  III,  41.  xu\  tiu(fi,  {Waitiov) 
iv  Ti}  Ax(cSr}uia  ii'd-«  toi'  n'/.tlaioi'  /novov 
SuTiXtaE  rfiXoGorfüJi'. 

Ammonitts  in  IVesterm.  Biogr.    S.  399,  44 ; 
Altar  des   Piaton,  von  Aristoteles  gestiftet. 
Polyandreion,  s.oben  a:  CIA.  II,  471,2. 22  fg. 
Die  bei  Potidaia  Gefallenen.    (Metrische  Grab- 
inschrift, gefunden    „Iv  z«)    Tiidüo  rr,;  Ax«- 
Sr,ui((S.")      CIA.   I,  442. 
Die  Bosse  des  Miltiades. 

Aelian  de  nat.  anim.    Xil,  40.     Mi'/.Tiäöi,; 
zu;  'innovg   r«?   tq}^  '0'/.vunicc   (u't'/.ouivn; 
'i^fdpiv    iv    Ktguutixtö.       (Doch    oben    c: 
Gräber  vor  dem  Melit.  Thor). 
Der  Seher  des  Thrasybul. 

Am  Wege  vom   Peiraieus  nach   .\then. 
Xenoph.  Hell.     II,    4,   19.     zi'&anzta    (der 
Seher    des    Thrasybul)    iv   zr,    ö'iußceait    tov 
K>,(piaov. 
Die    in  Sicilien  Gefallenen.      Im  Kerameikos. 

Paus.  I,   29,    II. 
Skiros,     An  der  heil.  Strafse. 

Paus.    I,    36,   4. 
Sokrates. 

Am  Wege  vom  Peiraieus  nach  Athen. 
Mali».  Vit.  Procl.  10.  o  Si  (Nikolaos)  ix 
xov  i(i(ii^iiv  (vom  Peir.  nach  Athen)  xönov 
),a9tzo  xf<T(c  zt]v  odov  xcn  niQi  z6  lio- 
xourtiov  —  —  o  de  (Proklos)  i^  rtvzov 
ixiivov  zov  liQov  ^looiov  inoin  {vdwQ) 
(f(Qsay)-m.  ovö'i  y(tQ  nogoto  i,v  1)  nr^yi;  zi,s 
l'(i)Xo(czors  azij.r,;. 
Solon. 

Aelian  Var.  hist.  VII,    16.     tS^i'ipnv  aiTov 
{—o'/.ü)vre)    dr^uoatcc    n«ou    rre;    nv'Are;    rrpös" 
Z(ö     Tii/ii     iv    (yi^tf'c    tlatovziuv    xui     :iiQi- 
«jxod'o ni,zo   (tvzM  6   Kccfo;. 
Sophokles  (beim  Kolonos). 

Vi/.   Sophoel.    15.      Vgl.   Philolog.   I,    128. 
Themistokles,    der  Urenkel,    Sohn  des  Poli- 
archos.      An  der  heil.   Strafse. 
Paus.  I.   37.    I. 
Theodektes.     .\n  der  heil.  Strafse. 

Paus.   I,   37,  4.      /•//.   .V  <>;•.  S.  S37   D. 
Theodoros.     Ebenda. 
Paus.    I,    37.    3. 


75 


90 


95 


I.    Grabmäler.  —  K.  Peiraieus  (Phaleron). 


CI 


Die     in    Thessalien    Gefallenen.       Im    Kera- 
meikos. 

Patts.  I,   29,    13. 
Die  in  Thrakien  Gefallenen.     Ebenda. 
5  Fmis.  I,  29,   13.     Vgl.  die  Inschrift   CIA. 

W,   2,  446a  und  oben  Chersonnes. 
Trasybul.     Ebenda. 

Paus.  I,   29,  3. 
Thukydides. 
10  In  Koile,  beim  Melitischen  Thor.    S.  oben  e. 

Timotheos.     Im  Kerameikos. 

Paus.    I,    29.    15. 
Tolmides.     Im  Kerameikos. 


Paus.   I,    29,    14. 
Toxaris,  s.  C :  Heroen. 
Tyrannenmörder,  s.  C. 
Zenon.     Im  Kerameikos. 

Paus.   I,   29,   15.      Diog.  LaeiL  VII,    11. 

<ft^6^d-(Cl    TM    dtlfJM  ....  OlXodoUrjOCd    (CVTlö 

[ZiivuyvC)    y.cti    racpoy    l:i\    rov    Kfoaudxov 
3t,iioai((.     Vgl.   VII,    15.     VII,   29. 
Zosimianos. 

CIA.  III,  1432  (von  dem  Felsgrabe  am 
Museionhügel)  ZuKiifj.i((Vov  totto;  ovro^''  o> 
&'  av  ßtic'catjTS,  Sutati  tm  Tautho  d>,uc'(QCfc 
t'iy.oai  Tiki'Ti. 


45 


50 


K.    Peiraieus   (Phaleron). 


55 


15  Allgemeines. 

(Natur,  Lage,  Gründung.) 

S/fab.    1 ,    58.     zov    ITtiorciü    t'i,airc^ot'T(c 
TiQOTiQoy    xcd    ntqciv    n;^    ccxTi^i     xtiutrov 
ovTiaS  cpaaiy  6voiA{«!&t]vai. 
20  Suid.    "Eu  ß((QO  i.     »;»'    TjQOTioot'    6    TTn- 

Qditvg    rijaof    ö&tv    xal    Tovfoua    tih](ptv 
uTio   Tov   äiantiiici'.    Etym.  M.  UtiQaitv^. 

Plin.  II,   85,   201.     nascuntur  enim  (terrae) 

.  .  .  recessu    maris  .  .  .   quod    accidisse    et    in 

25       Ambraciae  portu  decem  milium  passuum  inter- 

vallo    et    Atheniensium    quinque    milium    ad 

Piraeum  memoratur. 

Diog.  Laert.  VI,  3.  oixvif  n  Iv  ITugraü 
(ÄuTiad^ii'r^i)    xccd-'    i]utQuv   xoig    riaaccocc- 

30         XOJT«     aTC(6lOVs     UVllöv     r^XOVat     —OJXOCCTOVi. 

Plt4t.  adv.  Colot.  33.  yir^xqoöiaoo^  tts 
UeiQuiä  xaxißt]  arccdtov^  ttaoaQicxovT«. 

Schol.  Aristoph.  Eijuit.   815.     xov  UtKUdü, 

.  .  0;  clntl/t  xiji  noXtwi-  aiudiovi  'kt ,  ttuqu 

35       H^a'/.axxccv    wy.    —    lunoqiov    6    Iltiqnitvs 

xwv   'A&r^i'«i(t)i'    IttI    xfi    ^«?.«Tr>i    xiiiAivoi 

ano  nivxt  t»;>"  nö'/.tMi  ar;utuoi'. 

CIA.  II,   1078;  zum  Altar  der  12   Götter 

(s.  Athen,  B) :  Z.  4 x\iO(iHoäxovx^  iy 

40       '/.luivos  axicäioi. 

Pollu.x  IV,  105.    Ol   Ä9-i]i'i,ai  xtTQHXwuoi, 


o'i  t,a(ci'  JTtiocaiii',  'P(c).i,Qtti,    Evntxaiovt;, 
OvuoiTciö'ai. 

Paus.  I,  I,  2.  6  IJtioccitv;  <y>,uoi  i,i'  ix 
TKcXcaov.  Steph.  Byz.  JJi.  loui  ö  i  '  d>,  uoi 
xtjs   iTTTTOxhoioi'xi&os  cpvXtjc.  6o 

Aristo/.  Polit.  II,  8.  'InnöSufio;  .  .  6^  xai 
x>]y  TÜiy  nö'/.tun'  (iicdotaiv  ivoE  xa'i  xov 
UiiQCdä  xccxiituti'. 

Bekker,  Anecd.  gr.  I,  266,   28.    ^InnoSuuov 
Mihiolov    (tq^ixixTovog     noir^aavxog    Ad-i;-    65 
raiois    TOV  Utiquiü    X(d    xaxaxtuivxoi  x>,i 
nö'/.iWi'  r«s"  0^0 Vi. 
Verfall,  s.  Mauern  a.  E.  —  Munichia  (Strab. 
IX,   395).     Auch  Cic.  epist.  ad  fam.  IV,  5,  4. 

Agora    (des    Hippodamos).     Vergl.  unten     70 
Grenzsteine  No.  I   und  Skeuothekinschrift. 
Paus.  I,    I,   3   s.  Agora  am  Hafen. 
Xenopli.  Hell.  II,  4,   11.     Die  Dreifsig  mit 
ihren    Bundesgenossen:     t^oJQovv    xaxu    xt;v 
eis    xov    HiiQfcifl     auce^tTOV    (Ivaqiiqovaav.     75 
Ol  &£    imö   <Pv}.>,i    hl    fxiv  tntxt'iQno^fv  fir^ 
aviivai  uvxovs,  inai  (fi  fxiytcg  6  xvxXog  wv 
no'/.'Atii  (fv'kKxr,i  i&öxsi  (ftiad^ai  ovnw  no'/.'/.oli 
oLtji,  avvtanfiQcc,'^t;ßav  ini  Tr;v  Moivv/iuv' 
Ol    di    ix    xov    üoTtoi    f<V    xriv  'Inn  oää-    80 
usiov    ccyoQccv     i'f.&övxtg     tiqöjtov     [xiv 


CII 


K.    Peiraieus  (Phaleron).      (Agoranoniion   —  Brunnen.) 


<jvt'tT('c'c(c%'ro,  wat€  l^7i).riG(a  Tt]i'  öäop  », 
cftQit  n^öi  xt  To  liQov  tili  Movi'vying 
'AQTtjui&os  X((l  TO  BtvSiStiov'  y.ui  iyivovro 
^('(S^oi  ovx  ihcTTou  t]  Inl  nti'ii^xovza  uaui- 
'       duii'.    Ol  TW  öi  awitTciynivoi  t)^wQovv  uvu)' 

ol     df     «/70      <Pvlr,S     (h'TSl'i7l?.r,a((l'     fXkV     T>,V 

666r,  p('c&os  Si  ov  n).ior  i;  iis  öixr.  on'/.iTus 
tyii'ov'To. 

Phot.  '/nn  0  ö'((  u  1 1  (c'  icyoQai  rorro,- 
lo  /.(c'/.oi fAtyoi  oirwf  iv  Utiquitl  uno  Inno- 
()('(uot  Tov  Mih,Giov  üqynixTovo;  tov  toi' 
IhiQiciä  /.tcTaa/.ivüaai'Tog  y.al  Tug  Tr,g 
7i6).iias  oäovs.  Vergl.  Harpocrat.  Inno- 
dcifitm.  Surd.  'In  n  o  (h(  u  i  kc  nyoQcc. 
15       Bekher,  Anecd.  gr.  I,  S.  266,   28. 

Demosih.  IL,  22.  ttg  ti]i'  or/.icci'  Ti,y  tv 
Ttj  IriTToSauiici  (des  Timotheos). 

Andodd.  I,  45.     Versammlungsort    der  Be- 
waffneten, vgl.  Theseion  unter  ,,Heiligthümer". 
20  CIA.  II,  573    =    Dittmbergcr,    Syll.   297. 

(Urkunde    über   Verpachtung    des    Theaters) 
Z.  10:    GTT^aai  iv  z^    clyoQcc    rwr  Sr,u.oT(äv. 
'A&nv.  VI,   158  f.     Vgl.  Dittenberger,  Syl- 
loge  n.  337.     tTit  Ni(ci/fxov    (co)(oyTo;  (320 
25       V.   Chr.).      Z.  7  fg.     Jr,^ü6rig  ^rifxiov    Ilia- 
(cvuvs    t'inty'    oncjg     uy     rj    dyoQÜ    jj    tu 
Utioaitl   [x(c]TC(a/.(vaad^ij  xcci  öficchaihj  (og 
y.t'c).'MOTcc    Xfd    T«    ly    tw    (cyoQcct'o/uhp   tm- 
G/.iic.axf^fi  iiiv  (cf  TTQoadtiTui  ÜTKcyia  u.  s.w. 
30       Vgl.  Z.  37,   39  und  Strafsen. 
Agora  am  Hafen. 

Paus.  I,  I,  3.  'iazi  ö'i  Tp,g  aioag  TP,g 
iKcxgfeg,  'iy&((  y.n&iaT^xty  €<yoQct  Toig  i.ii 
'He'/.('caßr,g,  y.ui  yug  Tolg  anwTiQio  tov  'M- 
35  uivog  tOTiy  htQtc,  Tr^g  &(  Inl  S^ah'naar^g 
OToüg  öniG&ty  tGTicai  Ztvs  x«t  Ji^fiog, 
Atiaxf'(Qovg  tQyoy. 
Agoranomion. 

'A&i',y.  VI,   158  fg.,  s.  oben  Agora. 

40  Akte. 

CIA.  II,  834,  Z.  14.  Tjifiity  X(ti  xofiiGKi 
iS  (lxTt,g'  vgl.  die  Skeuothekinschrift  CIA. 
II,  1054,  Z.  16.  Femer:  'E(pr,fi.  UQX- 
1883,    S.  I2ia,    Z.  53,   54.     'Erf>,u.  <(QX- 

45       1884,    S.  169  fg.,    Z.  42.     1887,    S.  203  fg., 
Z.  42,  47. 

Dinanh.  III,    13.    o\  noodoft^tiTtg  icy  i.io 


(iH/.o/.'lkovg  .  .  .    iy    olg   y.ai    >]    uxti]    xc.l  01 

'/.lUil'tg    tlGl    Xul    TU    ViOiQKC. 

Diodor  XX,  45.    twv  d"  ^Aviiyöyov  gtq((-     50 
Tiwzdjy    TWtg    ßi{CG(cuiyoi    xcci     xutu     Tr^v 
fcxTt.y   vntqßuyTtg  IvTog   tov    Tti/otg   nctQ- 
t&iSai'To  nXtiovg  Tcäy  avyaywyi^ojjiywy. 

Lyairg  c.  Leoer.    17.     Atoixoüxr^g   —    — 
T7,g    viiog    t}<^t,    TitQi    rt,y   ('exTt,y  lSoquovat;g     53 
—   —  nfoi    Sti'/.r^y   oxp'ucy   xuxa   uiai,y  Ti,y 
uXTi]y    diu    Tr^g   nvXidog    tct'/.fi^ioy   noog  Ti]y 
yfcvy  aooatn'/.tvGe. 

§  55.    ovx  ix  Ttig  (cxTtlg  xuxa  ti\v  nv'/.idcc 
lußtdyovGiy     01     xcct     iunooiuy    n'/.ioi'Tfg,     Co 
u'/.'/.'  ix  TOV  M uivog. 

Harpocrat.     AxTt,    [Suid.   Bekker ,   Atucd. 
gr.    I,    S.  370,  8).     äxTri    iäiiag    ini&n'laT- 
Titfiog    Tig    uoiQ((    Tr,g   'ATTixi;g'    'l^nigidr^g 
iv    TW    nfQi    TOV    Tfcoixovg    (so  Harpocrat^-     65 
oii-tv  x(u  6  uxiiTr^g  ).iO-og. 

Alkimos. 

I\'i/L  Themist.  32.  Jioöwoog  d'  6  rrfQi- 
rjyrjTt,g  iv  Tolg  mifi  uvi,u(cTwy  t'ioty.tv' 
.  .  .  ort  ntQi  TOV  ^iyuv  ).iuivu  tov  Uti-  "jo 
gaiwg  utio  tov  x«r«  tov  A'J.xi/uov  icxowTt,Qlov 
ngöxtmd  Tig  o'iov  ccyxwv  u.  s.  w.  Vergl. 
Gräber  (Gr.  des  Themistokles). 

Alphitopolis,  s.  Stoa  Alph. 

Altäre,  s.  II  e  i  1  i  g  t  h  ü  m  e  r.  75 

Anlegeplatz  für  Fahrzeuge;  s.  Grenzsteine 
No.  2. 

Aq/tTov ,    des    iniiAth,Tl,g   in'i    xov    Muiv«' 
CIA.  II,  475,  Z.  21,  28. 

Arsenal,  s.  Skeuothek  ^o 

Asty,  s.  Grenzsteine  X'o.   3. 

Bad,  ?.   Serangeion. 

Befestigungen,  s.  Mauern. 

Bradua  (Sohn  des  Herodes  Attikos). 

At/ien.  Mitth.  VI,    S.  309  fg.    (Statuenbasis    85 
des  B.,  in  der  Philonstrafse  gef.)  oi  tov  TJh- 
gaiü  xfcToixovvTtg  Tio'/.trfci  Ttl.  K'/..  Anniov 
'ATii/uoy   Bgudovuv   Pi',yi'/.).ov  AttixÖv  M<(- 
QUrf-wvwv  tiri((rgid'>,v   ror  nf:oyiii,v  u.  s.  w. 

Brunnen,     Leitungen,     Quellen;      vergl.    90 
P  h  r  e  a  1 1  y  s. 

Thticyd.  II,  48.  ii.ix^',  "'!>"  01  Ih'lonov- 
vi,aioi  tfüquaxd  iaßtßh',xoitvig  tu  ifgiceTu' 
xni^vdi  yÜQ  ovriw  r,a((v  rtvTÖ^t. 

CLL  II,  610,     Vom  Metroon    aus:    Z.  9.     95 


K.    Peiraieus  (Phaleron).      (Buleuterion  —  Gräber.) 


cm 


t6    vdiüQ,    0(70»'    (e/U    TlQfcO-ti.       Z.    12.      V7lo).l[jU- 

;ii'c]i'iii'  dt  vdoyo  riö   iyoixovyri   wffrt    XQ'i' 
G&cct. 

Bvileuterion  <? o/ «lo v. 
5  'E(ft,u.  (CQ-/.    1884,   S.  169,   170,   Z.  43. 

S.  Hafen. 
Choma. 

ßekkcr,  Aiiecd.  gr.    S.   316,    15.     jfw.Kf'J  — 
ofOfuc<  roTiov  tr  ITiiQuiii.    Demosthen.  L,  6. 
10       {xii;    vavf)     n«(Hc/.ouiCtit'     tni     xo    ^wua. 
LI,   4.     Lü    ~/Mii(c  ri,y  yavi'  ntQioQ/iti^iiu. 

CIA.  II,  809b,  Z.  15:  rorc  (^i  ttqvtui'iis^ 
noiily  ^iov)S,^    'i&occy    inl   yiöuuii    ntql  xov 
unoaxö'/.ov  <Ti'»'f;fw>-. 
15  Xcnophott    Hell.    II,    3,    46.     oi    Jf    (Cfifpl 

Aoiaxoxih;v  y.(a  Mthcv&ioy  xal  ÄQiaxaQ^^oy 
axQax>;yovyx(^    cpayigol     lyiyoyxo    inl    xiö 
yiOLKcxi    tQviKc     xiiy((^oyxti.        Alciphr.     III, 
65,    I. 
20  Deigma. 

Polyaen.  VI,  2,  2.  {^A'hi^ayS^og)  avyixa^s 
xols  Inl  Tiuj'  j'itJj'  iSiu  xct^rovg  nnoaTiXtvacci 
XM    diiy/uaxi    zov    IltiQcciw^    xc'i    uno    rdäy 

XQCCTlt^My    c'cQTlCCacd    XCC    XQt,U((X<(. 

25  Timacus  Lex.  Plat.      (ftiyucc'    xo:io;  iy 

TInQuiil  iy  XM  xaXovfAtyo)  Iutioqüo. 

Ha7-pocrat.  ifeiy/bicc'  xöno^  xi;  ty  xo) 
Ad-r,yr,aiy  tfATioQuo. 

Schol.   Aristoph.  Equ.   979.   —    xo    öily/uu 
3°       xÖttos   ty  UtiQuut,   ty(^(i  noXf.oi  avyt,yoyxo 
Siyoi  xcd  no'/ÄX(H  X(d  t'AoyoTioiovy. 

Philolog.   1870,  S.  694  {Hirsch feld.  Die  Pi- 
rätisstadt ,    Anm.  39;    röm.  Marktedikt;    gef. 
300  Schritt  von  dem  Grenzstein  des  Emporion) 
35       am  Ende:  axi,Gaxt  ngo  xov  öiiyunxos. 

Vg\.\E(fr,  lt.  ('QX.  1884,  S.  169  fg.,  Z.  47 
(unten  Hafen). 

Diazeugma  (?). 

Thcophrast  Characi.   23  vom  aK«t,{.ov'  oiog 
4*^       Iv     XM     &ue^tvyu((xi     iaxr/xw^     (fit,yila&fei 
^fyois,  ws"   no'/.?.(c   /Qi,u(cx(c    «itoj    taxiv   ty 
xfi   S^rdüaatj. 
Echelidai,  s.  Hippodrom. 

Etym.  M.     E^t^og'     riq^g    na^a    'Ad^r,- 

43       ytcioig     xi/uaiutyos.        xru     diifuog     Axxixr,s 

^E^MSid,   «10    xov    xfiuiyov    ti-ov;   iy  xm 

1071(0,  iy  M  'idoiTKi  xo  xav^E^i^-ov  aycilua. 


Uetioneia. 

TJnicyd.   VIII,   90,    I.     Phrynichos  und  Ge- 
nossen xo  iy  xij  'Htxuoyiia  xc<?.oi\uiy>]  xti^og     5° 
inoiovyxo. 

90,  3.  i]y  df  xov  xtl^oVi  ))  yyiöutj  avxri 
.  .  'iya  xovg  nokt/uioVi  .  .  .  x«l  yaval  xtd 
Tit^M  öi^Myxcci.  X'i^'i  y^Q  **^'^'  ^"'^  UtiQuiMi 
t]  'Htxiwytiu ,  xcd  ticcq  (cvxiiy  tvif^iis  6  55 
ian'/.ov;  iaxh:  ixii%tCtxo  ovv  ovxm  avy  xm 
TTQoxtQoy  rroog  r^ntiQoy  vnuQ^oyii  xtl/ti, 
loaxi  xafht^ouiyMy  ig  ccvxo  tcyO-QMnior  o'/.i- 
yMy  ieQ)^tiy  xov  yt  ta7i?.ov'  in  avxoy  yaQ 
roy  inl  xiö  axofiaxi  xov  Xiuiyog  axtyov  60 
ovxos  xoy  tttQoy  nvgyoy  ixtXtvxc.  xo  xt 
naXccioy  xo  noog  tjntiooy  X(d  xo  iyxog  xo 
xuiyoy  xiT/og  xiiyi^öutyoy  nnog  'hc'/.uaaay. 
Vgl.  VIII,  92. 

Harpoa-at.    (Suid.)      'HtxiMv tia'    ovxm     65 
ixu'/.tlxo    /;   ixiqa    xov  HfiQeutMg  üxqu  uno 
xov  xaxccxxr;a{cjuiyov  xr,y  yi]y  HixiMyog,  Mg 
(ft]ai   'Pi7.ö-/ooog  iv  xfj   noog  -tr^uMya   (h'Xi- 
yQucffj. 

Vgl.  Demos///.  LVIII,  67   u.  CIA.  III,  341      70 
Athena  Htlxiujyticc]} 
Emporion. 

S.    Deigma:      7'imiie»s    Lex.    Plat.    und 
Harpccr.   s.   v. 

Demosth.    XXXIV,     37.      S.    Makra   Stoa     75 
(unter  Stoen).     Vgl.   ,, Grenzsteine"  No.  5. 
E^aiQtaig    (Ausladestelle    für   Frachtgüter). 
Polhix  IX,  34.    Bekker,  Anecd.  gr.  I,  252,  10. 
Garten,  s.  Grenzsteine  No.  13b. 
Gräber,   vgl.  Grenzsteine  No.  13c.  80 

(Grab  des  Themistoki  es.) 

Plut.  Themist.  32.  zJiöStoQog  6  ntqir^yrji^g 
iy  xolg  ntql  fivr,fxciXMy  tXor^xty,  lög  vnoyocöy 
fxiD.Xoy    ^    yiyMOXMy,    öxi    ntoi    xoy    uiyay 
'Aiuivu    xov    Hiwauög    dno    xov    xuxu    xoy     85 
^Alxiuoy     (IxQMXtiQiov     nQoxtixru     xig    oioy 
fcyxujy   xcd    xauilmyxi   xovxoy    iyxog    >/    xo 
i'nivSioy  xt,g  0^ci?.c'(xx>jg  xqr^nlg  iaxiy  tvjutyi- 
S-t;g ,    xcd    xo    niot    «vxtjy  ßMfiotidtg  xucpog 
xov  Ofuiaxox'/.iovg'  oiixca  dt  xcd  Hkc'cxMyct     9° 
xoy  XMfAixoy  ccvxm   uccqxvQtly  iy  xovxoig' 
6   aog  dt  xvußog  iy  xcc'/m  xf}(Ma/uiyog 
xolg    iunoQoig    noocxotjocg    'iaxcci    nccyxct/ov 
xovg  X  ixn'kioyxag  x  tlanXioyxdg  x   oü'txcti, 
■/wnöxccy  r.iAiV.cc  xiöy  ytwy  O^tctatxcci.  95 


CIV 


K.    Peiraieus  (Phaleron).     (Grenzsteine  —  Häuser.) 


Paus.  I,   1,   2.     ■/.((]  Tioos  TM  ittyiaio)  /(- 
fjtivt  TUffOi    HtuiOTox'Aiovs. 

Aristot.  Hist.  anim.  VI,  579  b,  9  fg.  yi- 
vovxui  («*  aq}iai)  ly  jol;  tniaxioii  y.ui 
5  i'KuiStai  xonoig,  oxuv  tv>\utinug  yii'ofjiri^g 
('craihtQuuiinjiu  >}  yr, ,  oiot'  rtfol  'AO-iiyc.g 
iv  Zakafilt'i  y.ui  rTQog  ztö  OfuiffTox'/'.iio}  y.ai 
ty  Maqad-täyi'  ly  ydo  tovtois  xotg  To.ioig 
yiyiTcci   0   (icfoog. 

10  (Grenzsteine. 

(No.  I  — 12   öffentliche,   vor  Euklid.) 

1.  Agora. 

C/J.  IV,   2,   521  f.   (gef.  westlich  oberhalb 
des     Zeahafens    bei     der    byzantin.    Kirche). 
15       ^^]y[^Q"]^  onog. 

2.  Anlegeplatz  für  Fahrzeuge. 

C/A.  I,  520,  521    (2  Grenzsteine,  der  erste 

im  Wasser  hinter  dem  Zollhause,  der  andere 

am  Nordrande  des  Peiraieushafens  gef.).     Vgl. 

20       Kart.v.Att.  I,  not.  48.    Jt'/.r.  Hoy.    1888, 

S.  195,  Y- 

nooO^ufhoy  oQ/uov  OQOi. 

3.  Asty. 

CIA.  IV,  2,  521  b.  c.   2  Grenzsteine  (i.  gef. 
25       bei  den  nördlichen  Thoren  „nhiatoy  tlg  ror 
Baßov).a    r>]y    yycjartiy    (xnyiinfcy        2.     'ü' 
riyi  oixicc  T/,i-  odov  „Maxqäs  aroicg"): 

((XQ^    ^'•^   ötfor    rijOiSe    ro    üajv  Ttjdt   yt- 
yiurjTfci. 
30  4.    Dionysion. 

Jt'i.T.  «n-/.    1888,  S.  67,  I.    o(>og  Jio- 
yvoior. 
5.    Emporion. 

C/A.  I,   519.    (Steinpfeiler /«  j/V«  auf  dem 

35       Hofe  des  Hauses  Sachturi,  Kolokotronistrafse, 

oberhalb  Hag.  Nikolaos;    die  Inschrift    nach 

Osten    blickend)    'E/jtioqiov   xhi    6d\iv    o()og. 

Vergl.    C/A.  IV,   2,    519a;    gleichlautende 

Inschrift,  gef.   o:tia'^iy  roi    rthortloi. 

40  6.   Hafen. 

C/A.  IV,  2,  521a.    (Treppenstufe  in  einem 
Hause  bei  der  kathol.  Kirche):  «];i[ö]  rrj[g]dt 
xr,g  iSov    nnos    to^v   ).i\f.tiy[u    «Jtt«»'  <fti/Lt6- 
o  lür   la[ri. 
45  7.   Heroon. 

C/A.  IV,  2,  521g  (gef.  am  Wege  zwischen 
Zea  uud   Phaleron):   i^onnir  oqo?. 


8.  Heiligthum. 

C/.l.  IV,  2,  521h  (gef  am  Siidabhang 
der  Munichiahöhe)  ono;  tov   iiqol. 

9.  Munichia.  50 

C/A.  I\',  2,  521  d,  (gefunden  südlich  vom 
Nordthore  der  Stadt). 

[f(XQ]i  [r^ff](ff  Tr;g  ocTor  rfi^t  >,  Moiyt/ta,- 
taxl  yiur;aig. 

10.  Propylon.  55 
C/A.  IV,   2,   521  e    (vergl.  A'tir/.  v.  Att.  I, 

S.  59;  gef.  beim  Zeahafen). 
lloonv'l.ov  ö'r^iioatov  onog. 

11.  Trittyen. 

a)  C/A.  I,  517  und  IV,   2,  S.  120,  vergl.     60 
Dittejiberger,  Sylloge  299 ;   (gef.  zwischen  Ares- 
und   Sokratesstrafse ,    bei   der   kath.  Kirche) : 
^tiQf  E'/.t\vaiyu»y   [rpjtrri»    TÜ.tvrü ,    Tlt- 
{taiMy  d'f   iqixxvg  (coytxrci. 

b)  C/A.  IV,  2,  517  a   (vgl.  Ä'iirt.  V.  AtL     65 
I,  S.  73  not.  75,  2.    Dittcnberga-,  Sylloge  301, 
gef.  an  der  Ecke  der  Leosthenes-  und  Artemis- 
strafse)  [c)']ir()i  77ß[«]«j'/w»'  xoixxvg  xtktrxcc, 
ttQXtxcci  Jt   MvQQiyovai[u)i']  xQix[xvg]. 

c)  C/A.    IV,   2,   517  b.      (Ä'art.  v.  Att.    1,     70 
S.  70  not.   75,   3;    Dittenberger,  Sylloge    300: 
gef.    östlich    vom    Zeahafen).     [('']t[t'(>']    En- 
[ccy.()\iu>y     xniTxvg     xi'/.iixä ,     Ooiaaiuty     6t 
uQytxiu    XQiTTvg. 

12.  Wege.  75 
\'gl.  oben  Xo.   5.  6. 

13.  Private  Grenzsteine.   (Nach  Eukleides.) 

a)  Grenzsteine  verpfändeter  Grund- 
stücke. 'E(fr,^.  fcoy.  1884,  2  (b.  d.  Eisen- 
bahn)   3.    oQo]g  oixiwy  ...  80 

C/A.  II,  III 9.  (Westabhang  der  Munichia- 
höhe) II 20,  II 29,  1 142  (Munichia).  Ditten- 
berger, Sylloge   434    (=  14^»;»'.  IV,  S.  217). 

b)  C/A.  II,  1121  beim  Peiraieustheater  gef. 
"Opog  xi'i[7Tov  xat]  «y6Qc<7i6d[coy.  85 

c)  C/A.  II,  1085,  1086.    oQog  uit.uccTog. 

Häuser. 

(\'gl.  Agora;  Grenzsteine  No.  13^-) 
C/A.    II,    1058    (s.  unten:    Heiligthümer ; 

Kytheros);     1059,    Z.   22;     (s.   unten   Heilig-     90 

thümer:  Theseion). 

Stnib.  IX,  S.  395:  s.  Munichia. 


K.    Peiraieus  (Phaleron).      (Hafen.) 


CV 


(Haus  des  Hippodamos.) 

ScJiol.  Aristoph.  Eqtiit.  327.  oviog  iv  ITti- 
Qftiel  XKTMXti  ClriTiödctfios)  y.r(\  oixuty  tlx^*'> 

e  (Haus  des  Kallias.) 

Xenoph.   Svntp.    I,   2. 
(Haus  des  Pasioii.) 

[Demosih.]    XLTX,  22. 
(Haus  des  Proklos.) 
10  Philostrat.    Vit.  soph.  II,   21,    2. 

(Haus  des  Timotheos.) 

[Demosth.]   IL,   22.     t\g   x\r    oi/.iar    ti,i' 
Iv  ITiiQntii   T>;i'  iV  rij  'innoäafAtiti:. 
(Häuser  zwischen  den  langen  Mauern.) 
I  5       ^'S^'  siuch  Theseion. 

D70  Chrysost.  VI,  4.  oixtla&ca  yao  ov 
ncckai  xai  ruvia  ivfinnviu  [th  ucr/.Qii  Ttix'h 
im  pelop.   Kriege). 

Xenoph.  Hell.    II,   2,   3.     ol/nmy),    Ix    xov 
20       ITtioaiü):;  d'ta  toiv  u«xqü)i'  nt/öJi'  tig  aarv 
JitjXiy. 

yustin.  V,  9,    12.     cum  omnes  Athenienses 
proditionis  suspectos  haberent  (XXX  tyranni), 
demigrare  eos    ex  urbe   jubent  et  in  brachiis 
25       muri,   quae  diruta  fuerant,  habitare. 
Hafen. 

Drei  Häfen;    (vergl.   unten:    Kantharos, 
Munichia,  Zea,  ferner  xoxfog  '/.iur,i',  Phreattys, 
Schiffshäuser,  Eetioneia.) 
30  Thticyd.  I,  93,  3.     tniiai  dt  X(ä   rov  ITn- 

Qcctiöi;  XU  Koinu  6  Gt^K^TOxh,;  oixoSouth' 
—  ro/ulCoi'  t6  /iüQiov  Xic'Aoy  tivat  hutrc; 
ixov  TQtig  aiTocpviii;. 

Paus.  I,  I,  2.  o  6t  JTitQaiiv;  di^jUOs  r]v 
35  ix  Tjalaiov,  iiQortQov  61,  tiqiv  r]  Oiutaro- 
xXiJ!^  Äx)-tiv((.ioi;  ?';qSh' ,  tnu'tioy  oix  i,r, 
<Pä'kr,Qov  6i  —  —  OffiiaroxAilg  6k  ujs 
rjQ^t,  [Tolg  Ti  y<cQ  nXiovaiy  i7iiTt;6ti6ri()og 
6  ITitQCdtvs  tffulrtTo  Ol  7iQoxiiaf)-(ci  xa'i 
40  hfjtvag  T()t7s"  (h'i^'  ii'o^  fjfu'  rov  0«- 
Aijpot),  xovxö  acfiatv  Inivtiov  lirai  xux- 
taxivdaaxo. 

Com.  Kepos  Thernist.  6.  cum  Phalerico 
portu  neque  magno  neque  bono  Athenienses 
45  uterentur,  hujus  (Themistoclis)  consilio  triplex 
Piraei  portus  constitutus  est  isque  moenibus 
circumdatus,  ut  ipsam  urbem  dignitate  aequi- 
pararet,  utilitate  superaret. 


60 


65 


Diodor  XI,  41.  xov  6't  xcckoi\usyov  Uti- 
i)c<ii(x)s  ovx  oyxoi  '/.luiyoi  xux  ixtivovg  roi»  50 
/(joj'oi'f  akt  inivi'na  /(»wuiVw»'  xüiy  'A&t;- 
y(do)y  Tiö  TiQoactyoQivoutyo)  'Pa'Ar^qixta,  jui- 
x(>w  TiayxtÄWi  oi'xi,  tntyotiat  (Themistokles) 
xoy  IliiQrciH  X((X(«Txtvc(^tiy  'Acf^iycc,  pixgctg 
juiy  nqoa6t6[utvoy  xnxnaxtviig ,  6vyc(utyor  55 
6t  ytyia&ta  xri'Ü.iaxoy  xcä  utyiaxoy  huiy« 
xüjy  xuxu   xr;y  'Il'A'A((6((. 

Hesych.  7A(c  .  .  .  i-/ti  6i  6  ITiioaitig 
'/.tuiy«g  xntig  x'/.tiaxovg.  Ebenso  Sr/iol. 
Aristoph.  Pac.  145  (vergl.  Kantharoshafen). 
Strab.  IX,  395.  S.  Munichia. 
(Der  gröfste  der  drei  Häfen,  Haupt- 
hafen ;   vgl.  Kantharos). 

Paus.  I,  I,  2.  xui  TiQog  xui  utyiaxio  '/.t- 
jAtyi  xäcpog  OtutaxoxXtovg. 

Plut.  Themist.  32.  nt^i  xoy  uiy«y  hitty« 
lov   ITtiQuaüg  (s.  Alkimos). 

Sehol.  Aristoph.  Pac.  145.  S.  Kantharos- 
hafen. 

'E(pi]Lt.  r.QX.   1S84,  S.  169,    170.     (Akro-     70 
polis ;  Inschr.  römischer  Zeit  über  Herstellung 
von  Heillgthümern,   Plätzen  u.  s.  w.) 

Z.  40.     XU  TiQoaoyxa  xiä  'AaxKrinituo. 

Z.  42.     ntio\uiiwg     tiuq'     Innuaiag     xug 
[jiQog  r>;i']    tc[xxriy  (?)].     i/;tA«  [r«  7iQoa]öi'xu     75 
7(1)   -/tovvaitiio  XUI  XU  nQoaöyxa  —  — 

Z.  43.  —  To  uQ)^uloy  ßov'ktvxriQioy'  ipvx- 
T()ug  xug  TiQog  x[ol]g  yt(ijQtoi[g  x]ov  'Muiyog 
xov  iy  Zi(f  7106g  xolg  xhilfhooig. 

Z.  44.    a]xQuxt]yioy  x6  un/utoy   xiuiyog    So 
'ÄyuS-r;g    Tv/tjg'     i}ji'A6y    x6    uytiuiyoy    xoi 
UQ^niM    d-ttCXQM  '    xpi'/.u    XU    —    — 

Z.  45.     —  o/.uy^i]g,   o   l6qvauxo   Otuiaxo- 
x'A7,g    TTQo    xtjg    nt^i   Zu'/.uulyu    ycrau^iag' 
ipvxxQug    xug    ty    rw    fAiyüXio    [?.iufyi    ujiu     S5 
TOI    fjfQovg  —  —  — ] 

Z.  46.  —  —  xov  TifQix'/.tioufyov  xoTg 
ytojQloig  XUI  T<ö  'A(fQo6iai(o  xu'i  xulg  axoidg 
^f/Qt  xüiy  x'/ifi&QMy. 

Z.  47.  u]7t6  xov  -Jiyf^ii'.xog  xov  uyuxt- 
0-iyxog  imo  ilüyyov  xu\  x6  riQoaoy  vnui- 
{fQoy,  onov  xvnoi  xui  —  —  — 

Z.  48.  7i]aQu  XU  uuxfju  xi^'i  'AH^r^yüg 
IIohu6og'  xiutyog  'Ayu^^i'.g  Tvytig'  xtfAty^ 
Oiiaiiog'  xiutyog  —  — 

Vgl.   Grenzsteine  No.  6. 


90 


95 


CVI 


K.    Peiraieus  (Phaleron).     (Halai,   Halipedon  —   Aphrodite. 


Halai,  Halipedon  (vgl.  Halmyris). 

Xcnoph.    Hell.     II ,    4,    30.     Pausanias    der 
Spartaner  lagerte  iv  xm  'A'Kmii^u)  -/.((/.oiini'O) 

5  Harpocrat.     "^A'K'iTi t^ ov   'ÄAintö'oi'  xivts 

xov  ITtiQctiü  rftcaiv  'iati  ö'i  /m'i  xoifwg 
TOTios,  oi  Tiälfci  f^ti'  1,1'  0^(c'/.c(aa(c,  uv&ig  6i 
rrtöiov  lyii'iio. 

(6  iy   AXais   :i  >>  K  0  »r.) 
10  Xenoph.  Hell.    II,   4,   34.     Pausanias    zieht 

sich  vom  Peiraieus  auf  einen  3  —  4  Stadien 
entfernten  Hügel  zurück  und  greift  wieder 
an;  01  J"  t\g  %iiQC(g  /uii'  iSiiat'TO,  tntixa 
d"t  Ol  uli'  iSt<oa&t,(jfcy  iiV  rör  tV  xulg  'ÄAuli 
I  5  nt,'/.oi'  Ol  (Vi  Iri/.'/.ivv.v. 
Halmyris. 

CIA.    II,    1059;     s.    unten    Heiligthümer : 
Theseion.     Vgl.   Plesych.   u'l.uvoiäts. 

Heiliartllümer  (alphabetisch). 
20  Adonis. 

'A^Mx'iH    (im    Peiraieus).     Ax^r^r.    VIII, 
S.  138,  Z.  10  (Salaminierdecret)  und  Aii^i\v. 
VIII,  S.  296,    Z.  9    {nount]    xmv  ASi)iv'nav\ 
Vgl.  Aphrodite. 
25  Adrasteia,  vgl.  Bendis. 
Agathe  Tyche. 

E(fi]yi.  (C()X.    1884,  S.  169  fg.     Z.  44  u. 
48.     S.  oben  Haupthafen. 
Akeso. 
30  E(fr,u.  doy.    1885,  S.  87,    s.  Asklepios. 

Akratopotes. 

Athen.    II,    S.  39  C.     HoKtmav    (fi\o\v   Iv 
Movi'vyiff  riowa  AxQ(cxo7i6xr,y   xiuiia^ci. 
Ammon. 
35  l4'>/,'j'.   VIII,    S.   23,    Z.  5  fg.     Ol    riQoa- 

(UQtO^ivxtg  fAtiü  xov  tnifitlri\x^ov  —  — 
xi^s  TTQoaoixoö'ouiag  [xov  !  tinov  xor]  Aft- 
fibjyog.     (Vgl.  Amphiaraos.) 

C/A.  II,  741  /'i'/fi.  a.  Z.  32  (Hautgelder- 
40       Inschrift),     ix  xtjg  d^vaucg  xiö  Auuiort  tikou 
axQfcxr/yuJi'. 

Vgl.  AO^t,!'.  VI,  S. 482 fg.,  Z.  19.    Priester 
des  Ammon. 

Hes\  r/i .    A  u  u  lö  t'  i(c '   tonn,    'A!h,fi,<jn\ 
45  Amphiaraos?  (vgl.  Ammf)n.) 

AO^>,r.    VIII,    S.  23,   /..  13:    roj   f(;'(ij»'i !'] 
xov  A/jrfiuQicov. 


Aphrodite. 

Ammoiiins    thqI     ßbjuüiy    im    Schol.    Her- 
mogen,    thqI    i&iwi'.      Rhet.    Gr.    V,    p.   533     50 
W.  S.  121,   VI,   393    (Walz).     Themistokles : 
'Anüqy^ov  A(fqoSixr^g  ItQov  ISovguio  iv  Ilti- 

'E(fr,u.    (CO/.    1884,    S.  169,    Z.  46.     S. 
oben  Haupthafen;  unten  Kantharoshafen  und     55 
Mauern  :   Bauinschrift  v.  J.   394/3. 

Patts.  I,  I,  3.  -nqog  Si  xij  d^alüaarj  K6- 
i'iüi'  (0X01^6 /ut,aiy  AcfQ0&ixr,g  IfQoi',  xoir^Qng 
A((Xtö'((iuoi'iiüi'  xuTtoyctau uti'og  Tiioi  Kvi- 
60P  x>]i'  iy  xr]  KcfQixtj  ytoiwv  1,010.  Ki'iiSioi  60 
yuQ  xifxvJaiy  A(f<jod'nt]i'  uichaxic.  —  — 
Ki'iöioi  öl  (CLXo\  xc.'/.oiaiv  Evn'/.oiav. 

CIA.  II,  1206.  (Weihinschrift  im  Hause 
Glarakis,  beim  Zollhause.  Vgl.  UuQvaaaog 
VII  (1883),  S.  733.)  Aqyüog  Aqytiov,  65 
T{)ix{o(>vatog\  |  aToaxr,yi,aag  ini  xor  Uii- 
Qf([iä]  I  Acfqodixri  EvTi'/.oia  T[v'/)i  dyu- 
&[]?  \  uu]i&tiXty]. 
(Aphrodite  Syria,  Urania.) 

CIA.  II,  168  =  Dittenberger,  Sylloge  355     70 
(v.  J.  333  V.  Chr.).     Die  Kitieer  erhalten  Er- 
laubnifs  zur  Stiftung  eines  Heiligthums    ihrer 
Aphrodite. 

CIA.    II,    627,    Z.  4,    6     (gef.  nordöstlich 
vom  Zollhause  auf  der  Höhe).     Priesterin  der     7  5 
Aphr.  Syria.    Vgl.    CIA.  III,   1 280  a,  Col.  b, 
Z.  40. 

CIA.  II,  1588  (gef.  im  südl.  Theil  des 
Peiraieus).  AqiGTOx'Kiu  Kixucg  UqrooJ'ir»/ 
OvQt(i'i(^(   tvSduii'ti  f'(yt&r,xii'.  80 

(Aphrodite,  Adonis,  auch  Demeter  [Thia- 
soteninschriften].) 

Ad^tly.  VIII,  S.  296  =  Dittenherger,  Syl- 
loge 427;  (gef.  im  Haus  Kostula,  Alkibiades- 
strafse,    Ehrendecret   v.  J.  301 '300    auf  Ste-    85 
phanos  Sohn  d.  Mylothros). 

Z.     9.    xi,v  no^ni\v  xviv^ASioiiMy  k:itu\}\'i 
x]«r«   XU  ruexqiic. 
;.    axt(f<(yit}\^üg    viö    x  01     xoiyov 
ro'ii^  »;x£  r»}»'  -/ 1;  tj  tj  X () (c  oitoyoiuy    90 
701-   xoiyo[v]. 

A(fQoJixt;g    I    Ol     &t(C(noztci    l'ii  - 
(furoy   Mv?.w9-()or. 
Toy    i)'f    '/.n^oviK    icyidhlytci    ityti- 


Z.  17 


z. 


■/..  51. 

(h.ua   iy    iti)   tiOM. 


95 


K.    Peiraieus  (Phaleron).     (ApoUon  —  Asklepios. 


CVII 


Vgl.  14.9/;  I'.  VIII,  S.  136  (gef.  nördlicli 
von  den  Resten  der  byzantin.  Kirche  und  des 
Theaters).      Decret  der  Salaminier. 

Z.  8.     Opfer:    rf/   'AqrQoJlrtj   ■/.[<(]?     Z.  10. 

C  i(s"     T(C    A&MI'l«. 

(Aphrodite     im    Bezirk      der     Götter- 
mutter) 

Vgl.  die  Anatheme  CA/.  II,    1560,   1561, 
gef.    am    Südende    der    Ypsilantistrafse    beim 
I  o       Wasserreservoir. 

C/A.  III,    136,    187.     Aphrodite  als  Heil- 
gottheit.     Vgl.   Göttermutter. 
Apollon. 

C/A.  II,   1651.     S.  Asklepios. 
15  A  p.  Tarsios ,    s.  B. 

Artemis.  (Vgl.  auch  a.  E.  von  K :  Papyros-Frgm.) 
C/A.  II,  1333.     (Basis,   oberhalb  des  Zoll- 
hauses gefunden.)       ItQorioiol    01    tni  (PiXin- 
ni&ov  'A(}Ttu[iö'i  —  folgen  4  Namen.      Vgl. 
20       C/A.    II,    1661.      'AQTtuiö'oi.       'AxoXovS^ot 
lxoi'6u(f«'A<c  III  [JovX\oi  ^ioi'o[fA{p(e\X<i  \\\. 
(Artemis  M  u  n  i  c  h  i  a  ) 

Paus.  I,  I,  4.  o  InX  Movi'v)(iu  ?.iut]>'  -/.fu 
Movi'vyius  i'doi  A^ri/Jidos'. 

2K,  rilOt.         M  OV  I' V^riLO  I'     .    .    .       't,QLOO^      JIVO^' 

xad-UQiöaui'ro^  «vi>]y  (die  Artemis)    inl  rw 

rov     ITtlQCClMi'    UXQMTr^QUa. 

Scliol.    Clem.  Alex.  Protr.   IV,   47.     Movvv- 
/la  Aqu/uis    ly    riö    ITiiQccul   ri/uärrci   Xfc'i 
30       <c;i     (cvTi;s    /ntQOs     Tov     h/uti'Os    Movyv)rioi' 
loi'oufcaTfei. 

Xcnoph.  //eil.    II,    4,    11.     Der  Weg    von 
der  hippodamischen  Agora,   i]  cftQti  TiQÖg  xt 
t6   h^oi'  Ti,s    Movi'v/iat;  AQTiiiii(fo^    X(d   ro 
35       BivSiStior.     S.  Agora  Hippod. 

Snid.      EfjßuQos   dui'    ov    {tov    //ti- 
qcdiiüs)     TU     ((xofc     J/ocj'i'/oiT     x<!Tcca)(wy 
Movi'vyiug  AQTt/Ltid'O';  itQoy  IdQvaccro,     Vgl. 
P/ul.  Phoc.  28.    xa  (}xQWT>;(Ji(c  xtj^AQxiuidof. 
.'\o  Kallim.    P/ynin.    in    Dian.     259.      /loxi'KC 

Movt'v)(itj  XijxivoGXOTTog. 

Lysias  c.  Agorat.   24.     Ag.   flüchtet  auf  den 
ßco/uoi^  Movi'v)^iuaii'.     Vgl.  Phosphoros. 
(Artemis  Nana.) 
45  C/A.  II,   161 3  =  III,    131.    'Ahoi  x[«]i 

Ä*[Ai]w    AQxifJ.1^1,     N('(V(^     iiiu[j.tvoi     nvi- 
(t-r^xav. 
(Artemis  10  q  cid.) 


C/A.  II,  157 IC.  (Basis,  gef.  ticiqcc  xt)u 
TTQiöxrju  &r}f.ioxix>;y  o^fo'J.riv   xiöv  uqqtvun').  50 

liqoiv  'AQxifA\i^i\   \  lognui. 

Vgl.   C/A.    III,    1280a    =    /varl.  v.  Att. 
I,  43    (gef.    an    der  Südseite  des  Terpsithea- 
platzes).     b,   Z.  32.     \iotiu  Oq((1(cs  6ih   ßiov. 
Asklepios.  55 

Aristoph.  Plut.  653  (Heilung  des  Plutos 
am  Meer).  Schol.  dvo  yaQ  tiaiv  {'AaxhjTTioi) 
6  fjiiv  if  (caxH    6  Jf  tf  Utiqaui. 

'£  cp  t;  fA.     <c  q  X-      1^84,     S.    170,     Z.  40. 
Weihinschriften    u.   a.    Reste    aus    dem    As-     60 
klepieion    an  der  Ostseite    des  Zeahafens: 
Ji'kx.  t(Q/.    1888,  S.  132  fg.,    bes.  S.    134 
No.   20,  22  fg. 
(Asklepios  und  Hygieia.) 

'JJ(pt]fi.  c<QX.  1884,  S.  219  =  C/A.  II,  65 
1 504  (gef.,  wie  die  vorigen  ,,am  Südabhang 
des  Munichiahügels,  bei  der  Fundamentirung 
eines  neuen  Sommertheaters").  '/t]Qivg  (f'oQ- 
j,t[i(t)]i''fT<fvXov  ['^JAii'ö/j'iOs  l4(JzP.>;rrtM  [xc<i 
'l']yituc  (cfi'f^r^xt.  70 

Ebenda,    etwas  nördlicher,    die  voreuklid. 
Inschrift:   ö()Of  xov   liQov.     Vgl.  oben  Grenz- 
steine No.  8. 
(Asklepios  und  andere  Götter.) 

C/A.  II,    165 1    (wie  oben  an  der  Ostseite     75 
des  Zeahafens)  viereckige  Marmorstele.     Vier 
Inschriften : 

Vorne:     Oioi.     xuxu     xuSi^     7iQo&via&a[^i 
Ma^idxt}  nonuva  xqi\c:,   AnoXXcjyi  nÖTKcvc. 
T\qlu,  'Equri  nonnva  xql\a,  ebenso :  Axtaol,    80 
T/avuy.tlu,  xvaiv,  xvv^yixiag. 

[Vgl.  die  angeblich  bei  Athen  in  einem 
Grabe  gef.  Inschriften:  ^Eq:r^fA.  «(>/.  1884, 
S.  83  fg. :  AaxXtiniov.  —  Ma^icoyog.  — 
ATiöXXtDyog  MaXicixav.]  85 

Dann  weiter  unten:  Evd-v&r,fAoi;  EXtvalt'iog 

UQivg  'AaxhjTxiov   \  T«f  axt;j>Ms  dvi'hrixe 
x(cg  Tiqoi  xols  ßw/uolg  |  ty  als   r«    nonuvic 
nqwxog  I    ihjxdanxo    «    ^^ri    7iq[o\l^via3^ca. 

Linke  Seite:  "^Wli^   \   «qtaxriq\ct]   |   xr^qioy,     90 
I    Myr^/Jo\avi'i]   \   c(q{a[xrj]\qK   j    xrjqiou  |   v>]- 
qi(('/.\ioi  xqig  I  ßoj/noi. 

Die  letzten  Worte  {y.  u.  y.  x.  ß.)  auch 
auf  der  hinteren  und  oberen  Seite  wieder- 
holt. 95 

A,9t}y.  IX,   234.     S.  Zeus  Soter. 


CVIII 


K.    Peiraieus  (Phaleron).      (Athena  —   Eniy.ooi   O^ioi.) 


Athena. 

(Athena  E  e  t  i  o  n  e  ?) 

C/A.  TU,   340.     (Theatersitz  in  Athen.) 

5  (Athena  Polias.) 

£(p.(cQX.  1884,  S.  169,  170,2.48.    n«ni( 
TU  juaXQ«   TiXI  AH-tn'äg  Uo'/.iud'oi. 
(Athena  Soteira,  s.  Zeus  Soter.) 
Attis. 
10  Fest  Attideia:    CIA.   II,   622,   Z.  10.     uia- 

(foTtna  TU  'Att(Ö'hu  (mit  dem  Metroon  ver- 
bunden). 
Baal. 

A'evue  arch.   1888  (IX)  S.  5  fg.     C.  I.  Semit. 
15       I,    114.     (Tempel    des  B.    und    Säulenhalle.) 
Vgl.   Sochen. 
Belela. 

CIA.  III,    1280  a.   (Herme,  gef.   -/.uxu  T>,t' 
avfoixluy  VifQuiixu,  vgl.  jedoch  Ä'arf.  v.  Ali. 
20      I,  S.  43).    Z.  3fg.    'Yfxvrjtis   T^s   EvnoQitis 
i^iüi  Btli^lus  xul  TMv  ntQi  (cvTr,i'  O^iwy. 
Beudis  (u.  Adrasteia.) 

Xenoph.  Hellen.  II,  4,    1 1   (s.  Agora).    Der 
Weg    vom    Markt    77 oo's-    Tt     to     iifjov    r/'s" 
25       Mov%'v'/fius    'AQTifJid'oi    y.ui    16    Bti'd'Uhioi'. 
Vgl.   Pinto  Polit.   327   A. 

CIA.    I,    210,    Z.   3.      'A(S^u\ßTklug\     y.u\ 
Bk\ydi6og\.     273,  d.  Z.  6.    ll()'pf<ffr]t/«s"- 
Vgl.    CIA.  II,  610  und  620,  Z.  II. 
30  Die  Btvöiötiu-   CIA.  II,   741,  Z.  20,   52. 

Demeter. 

(Das  Thesmop  horion.)  CIA.  II, 
1059,  Z.  12  (vgl.  Theseion),  CIA.  II,  573b, 
Z.  6.  ßu)uoi ,  fJtyuQoy,  Z.  8  fg.  ioQTti  tmi' 
Uiauoffo^iMi'  y.ui  7ih,Qoaiui  xid  xu'/.uijiuioig 
xul  TU  axiQu.  Z.  18.  i).uai«i,  Z.  23.  ar/;- 
oui  (ro  xpr^fpKJfiu)  TiQos  Tfi  uyaßuoii  tov 
^Kfuo(fo()iov.     Vgl.  Demeter  im  Phaleron. 

'A&t.i'.  VIII,  S.  296  (=  Dittenherger,  Syll. 
427).     Inschrift  der  Thiasoten  der  Aphrodite. 
Z.  18 fg.     Stephanos:   uvii^i,xt   Tt^v  -li,ui,TQa 
b/uoyoKci'  TOV  xoivov. 
Demos  und  Zeus,  von  Leochares. 
Paus.  1,1,3      Vgl-  ^'"*  Makra. 
45  Dionysos. 


35 


40 


CIA.  II,  164  am  Ende:  tu  Jiovvßiu  tu 
JliiQcäxii.  50 

Die  7iof47jrj  TU)  _/toi'i'(JM  f»'  Utiouitr 
Demosth.  {XXI)  c.  Mid.  10.  '.4  .'>  »>.  VI,  S. 
'57%-  (=  Dlttenberger,  Sylloge  337,  Z.  21, 
32.) 

Opfer:   CIA.  II,  741,  Z.  6,  80;  in  Epheben-     55 
inschriften:    z.  B.    CIA.    \\ ,    467,    Z.  16  fg. 
468,  Z.  II.     469,  Z.  13.     470,  Z.  12,  66. 

'E(pr,u.  uQ/.  1884,  S.  39  fg.  =  At/ieii. 
Mitth.  IX,  1884,  S.  288  fg.  (Gef.  „beim 
Bau  des  Theaters  im  nordvvestl.  Theil  des  60 
Karaiskakiplatzes" ;  vgl.  über  das  daselbst 
aufgedeckte  antike  Bauwerk :  Mitth.  a.  a.  O. 
S.  279  fg.)  Erste  Hälfte  des  2.  vorchristl. 
Jahrh.  (Kohle)-): 

Inschriften  der  Dionysiasten  (01  65 
Jiovvaiuaxui,  r^  avvoSo; ,  ot  Tr,v  avvodov 
(ft()oyTis  rw  x^^to),  Ol  oQytüit'ig,  6  &tuaog) 
zu  Ehren  des  Dionysios,  Sohn  d.  Agathokles 
von  Marathon  und  seiner  Söhne  Agathokles 
und  Dionysios.  7° 

I.  Z.  21  fg.  von  Dionysios  d.  Alt.:  '/.ußwi' 
riuQ  uvT<ji\i>  Ttjv  iinniiawr^v  tov  -lio- 
i'vaov  tÖv  Tt  i'tüj  TOV  O^tov  xixztaxtv- 
uatv  xul  txöaiAi^ati'  noX'f.oJs  \  ["«( 
xuloJ;  dyu],9r^uuaiy.  75 

Z.  32.    azrjaui  {t6  ipr^cfiauu)  nuQu  tov 
VtÜJ  Toi'   i)-iov. 
II.    Weihinschrift   des  Dionysios    ( =   CIA. 
II,    1336).     Toydt  vi(ü  aoi,  uva^,  Jio- 
vvaiog  t'iauTo  rfjdt     xul  Ttuti'og  Ü-vötv    80 
xa'i   iöuy    tixt'/.u   aoi  u.  s.  w. 
III.    Z.  17     von    Dionysios:     xuztaxtvuauTO 
j6  uyu'/.uu  TOV  -lioyvaov  Toig  oqytütaiy 
xul   7iitoai()'nv(juTo    xutu    uuyziiuy  tov 
^lov.  85 

Z.  46.     (fQoyriaui    öi    Tovg    oQytiöyus, 
onuii      uq^r^nu)(j!}tl      -li\o]yvaio;      xul 
u[y^uTti^tl  ir  tu)  tH>ii>  nuou  tov  O^toy. 
Vgl.    auch    das   Relief:    Athett.  Mitth.  VII 
(1882),  T.  XIV,  S.  389  fg.  (Roben.)  90 

Eetion  ? 

\'gl.  E  e  t  i  o  n  e  i  a. 


Vgl.   oben:   A  k  ra  t  o  ]>  o  t  e  s  ,   dasDiony-      Knt,xooi  &toi. 
sion  (Grenzslein  No.  41  und  unten:    Theater  |  'Kfpr,^.  «(>/.     1SS6,    S.  51    (röm.  Zeit) 

in   Munichia.  I        K7it,xöots    (^toJg. 


K.    Peiraieus   (Phaleron).      (Eros  Uranios   —   Isis.) 


CIX 


15 


40 


45 


Eros  Uranios. 

14^/^1'.    VIII,  S.  402    (runde  Basis  [Altar] 
aus  römischer  Zeit.     Ecke  der  Sokrates-  und 
Philhellenenstr.):    J-J(twTO^-   Ovoaviov. 
Eurymedon. 

CIA.  II,  1516  (Kart.  V.  Att.  I,  S.  43. 
Steinpfeiler,  gef.  an  der  Ecke  der  Athena- 
und  Munichiastrafse ;  Haus  Ant.  Argatsis) : 
r'i.av\Y.ixrig  /"[X]«i'[z]fOD  yl«[wrrr(j]f is'  »"^w[t] 

Götter  (unbestimmte). 

Vgl.  ^Ent'i/.ooi,  &ioi. 

Basis  bei  den  Mühlen  [dem  Metroon?]  gef. 

CIA.  II,  1335-  ATio).'/.o(f(cvt,g  ^r()f'cTioyoi, 
fdaiot'  ^Mj(<'(Qov  utni&ii'in  tnl  zov  Itoov 
HviftTjXav  {Holg. 

Bull,  de  corresf.  hell.  VII  (1883),  S.  510 
No.  8  (=  Kart.  v.  Att.  I,  S.  61),  Schlangen- 
relief, beim  Zeahafen  gef.  ^Ho('.-/.'f.iiSi]g  rw 
b-tM.  Vgl.  CIA.  II,  621.  III,  1296  und 
Zeus  Meilichios. 
(Grofse  Götter.)  Vgl.  MiyuKoi  O^ioi. 
Göttermutter. 

Inschriften  der  Orgeonen  westlich  vom  Zea- 
hafen, bei  ,,den  Mühlen"  und  den  Resten  der 
byzantinischen  Kirche  gef.  (s.  darüber  K'art. 
''.  Att.  I,  S.  45fg.)  Vgl.  Foticart,  assoc.  relig. 
S.  85  fg.  CIA.  II,  610  fg.  CIA.  II,  610, 
Z.  3 :  ^  ^fos"  TMV  ogyfwi'iüi'.  Vgl.  619,  Z.  8, 
12,    14:   /■   d^i6s\ 

Der  Tempel:  MtjQMoy,  liqou,  i'ccog:  CIA. 
II,  621,  Z.  25;  in  einem  Temenos:  619, 
Z.  23;  aihl:  'ÄO^t'ji'.  VIII,  S.  295,  Z.  28; 
iKcyfiQiloy.'   CIA.   II,   618,   Z.  5. 

(W  eihinschriften.) 

CIA.  III,  135,  888:  Mr.TQi  »twy.  Vgl. 
CIA.  II,  1337  und  das  Kybelerelief  Arc/i. 
Ztg.   1880,  Tf.  II,  4  (=   CIA.  II,    1594.) 

CIA.     III,     134.        MtjTQl     x^iüjt'     tVUPlriZM 

IctTQiytj  'AffQoJiTt^  <cvi&t;xn'.     Vgl.   137. 

Helios,  s.   ,,Asklepios  u.   a.   Götter". 

Hermes. 

CIA.  II,  1224—26.  Jt).T.  ccQX.  1888 
S.    18.      Ol     irprjßtvaaj'Tii     tnl     Tv/rey&^ov 

(_/»; ,  —u)aiy.n('(Tov,  'Äy{({}o/.'Aioi\;  H^((- 

xltiSov)  (<QXoi'Tog  EQutl  (folgen  Namen). 

(Hermes  Hegemonios.) 


CIA.   II,    1207,   (gef.   bei  der  Mühle  west- 
lich vom  Zeahafen).  50 

ST()((Trjyoi   Ol  tTil   zoi'    IhiQrdä  hiX   H^a- 

x'AtiSov  äQ^ofZog  — ^Eq^tl  Hytuoriu) 

uyi&i;xrci'. 

CIA.    III,    197.     (Kl.   Altar,    gef.   im  südl. 
Theil  des  Peiraieus.)     [N]i/uiQioi^  'A()i'/.ho[i\     55 
Tzaiöayioyog  'Equtj   ijytuöt'i.     Vgl.  die  Haut- 
gelderinschrift:   CIA.  II,  741   frgm.  a,  Z.  20, 
b,    14.     An'sto//i.  Flut.    I159  und  Sc/iol. 
(Hermes  6  noos-  r>)  rri'AtJt.) 

Demosth.  XLVII,  26 vGzt^ov  avzo)    60 

7IiqiZV)^(x>U    TliQl     XOV    'EQ/Lirjl'     zöu     TIQOS     XI] 

Tiv'/.idi  riQoatxu'/.tau ur^v  u.  s.  w. 

Harpocr.  (Phot.  Suid.)  nqog  z  fj  n  v'ki Si 
EQfxrjg'  .Jfjfzoad-iytj?  iv  zot  xia  Eviqyov. 
(iH'/.o^oqos  iv  Ttj  e  '  „AS-t;t'(ciMy",  (f,t;<Jii',  65 
,,reQ^{(iuiyü)y  zBi)ri^iiv  zov  HtiQdiü  ol  ivvia 
t'.Q%oi'T(<;  zoizoi'  «vf(&ii'Zig  ty^rcxpav'  (CQcci- 
fjti'oi  TZQwioi  zii^istiy  o^ff  (u-id-r/xai'  \  ßov- 
Xijs  xccl  6r,nov  Söyfiuai  nti&outyoi." 

Harpocr.   (Phot.   Suid.)     ^Equ^s  6   rzQOi^     70 
T fi  Tiv^iSi'    ...   'Ih'/iö^oqos  tv  t    Azi^lSog 
cprjoly,    wf    Ol  tf-    «Q^oyzf^  r«rs"  (pv'Auii;  ccr- 
id^taav  'Egfirjv   nttoa  tjv'/.mvu  zou  Azzixöf. 
(Leake,    Topogr.    S.  85,    Anni.  10.     «artxoV.) 

Archäol.  Ztg.   1872,  S.  21   =    CIAnt.  349.     75 
(Basis    gef.  in  der  Bucht    von  Krommydaru.) 
Uvx^iüi'    Equij    ayuX/jiH    EquoazQazov    Ai- 
(ii](iizt]i    ■    iazr^aiy    nolhcg   d-t^aüutvog   no- 
hiui.   I    Ev(fQ(üy   i^tnoir^a     ovx    c'cdurjs^  Uä- 
Qiog.     Vgl.  unten  Soter,  auch  oben:   ,,As-     80 
klepios  u.   a.  Götter". 
Heroen,  s.   oben  Grenzsteine  No.  7. 

Vergl.    Eetion.       Eurymedon.       Kantharos. 
Kytheros.    Serangos.    Phreatos  u.  a.  m. 
Hestia.  85 

CIA.  II,  589  =  Dittenberger,  Sylloge  296; 
am  Ende :  azr^ac.i  (ro  ipr;ffiaufc)  tu  zto  ifQM 
zris  ^Eax'ucg. 
Homonoia. 

CIA.  II,  1663  (Kl.  Altar.     Ouovoiui  zov     9° 
&1ÜG0V.     (Vgl.  auch  Demeter  a.  E.) 
Hygieia,  vgl.  Asklepios. 

Ad-t'iV.  IX,  S.  234,  s.  Zeus  Soter. 
Isis. 

CIA.    II,    168    am    Ende.     (Den    Kitieern     95 
wird  durch  Rathsbeschlufs  die  Gründung  eines 


ex 


K.    Feiraieus  (Phaleron).     (Kantharos   —  Soter.) 


Tempels    der  Aphrodite  gestattet):    xufh'cTiio 
y.c('i     Ol     Alyvnxioi     zo     r*~>-     Iaido;     hqov 

'ii^QVVTdl. 

Kantharos,  s.  Kantharoshafen. 
5  Kurotrophos. 

'E(p.  ccQX-    1884,  S    194  n.  6    (Fragment 
einer  Amphora).   Xr/.olaToair,  Ko[v]QOTQ6[cfO}. 
Kytheros. 

CIA.  II,  1058.  (Inschrift  mit  Relief:  bär- 
10  tiger  Mann  sitzend,  reicht  einer  Frau  mit 
Beutel  (?)  die  Hand;  gefunden  beim  Zea- 
hafen).  x«r((  titdi  luiaxf^wac.i'  (folgen  acht 
Namen),  KvO^r^Qion'  01  fxto'nia  \  t6  ioyicarr^- 
oioi'  10  tv  ITiiinati  y.ui  r  i]v  or/.riaiu  Tt/y 
15  7JQoaoL(Tf(i'  (cvkö  \  y.(d  zo  oiyr^fifcziou  ro 
im  zov  Y.onoiui'og  t'ig  zov  ÜTiavz\(c  ^qovov 
Kvy.oüzii  xiifiäuaiiiy  6Q<c)^fjiiäv  \~^  hhl"  ^0  i' 
ti'Kcvzov  ty.üazov  fczi'/.ii  unüvzMV. 

Z.  24.     (cuuyQäxpui    [(ff    rftJffcTf    rag   avv- 
20       &r,xc(g     Ei/.Quzr^v     tv     azr'lti     hihifd     xcd 
aiiiaai  [naget  ro]^  r;Qü).    (Kytheros?) 

Vergl.    Steph.    Byz.     Kvi^r,qa.     Etistath. 
ad  Dionys.  Perieg.  498. 
Leukothea?  s.  Sotera. 
25  Maleates,  s.  ,,Asklepios  u.  a.  Götter". 

-l/i)'«/0<      i'^tOl. 

CIA.  II,  469,  Z.  18.  470,  Z.  29.   (Epheben- 
inschriften.) 
Men. 
30  CIA.   II,  1587.     {Kartell  v.  Att.  I,  S.  43). 

Basisinschrift,  gef.  beim  Terpsitheaplatz:   Jio- 
vvGiog    xc'.l     B(c^v'/.i(i     zip    Mr,pi     zo     ifQov 
at'i&taav. 
Mnemosyne,  s.  ,,Asklepios  u.  a.  Götter". 
35  Moirai. 

CIA.     II,     1662.      Moiiuag         ((otaztigrcg 
ill  y.r.Q(a  III. 
Munichos. 

C/.l.   II,  1541b   (gewöhnl.  Stein,  gefunden 
40       hinter  Hag.  Konstantinos).   ■ —    Etii-/«Quov   \ 
ut'iO^tjxti'   !    Movri^o). 

Phot.     Movvv -/[^iii)  V.     Vgl.  Artemis  Mu- 
nichia. 
Musen. 
45  Bull,  de  cprr.   hell.    VII    (1883),    S.   76  fg. 

VVeihungen  der  Mellepheben  an  die  Musen. 
Nana,  s.  A  rtemis. 
Vy  ixdfc,  s.   Artemis. 


Panakeia,  s.  A  s  k  1  e  p  i  o  s. 

Paralos  (Paralion).  50 

IDemosth.]   XLIX,   25. 
Phosphoros. 

Citiii.  Alex.  Protr.  I,  24.  <dgaov^oi'KM 
[zovg  txntaoyzai    (cno    'Pv'/.i;g  xuznyayöyzi) 

UVXZlOQ      —     TIVQ     tlOQÜZfd     7TQOt,yoV-       55 

fJliVOV,    071  fQ    CCVZOVS    UTlZUllTZlüg    TlQOTliUlpUl' 

X((Tu    rr^y  Movvv/iuy    l'ii/.uitr'    ti'{)-<(    vii' 
6  zov   <I'ioa(fooov  ßüiuog  taziv. 

Vgl.  bei  Lysias  c.  Agoracr.  24  den  ßiauog 
Moirv/iicait'.  60 

Phreatos?     Vgl.  Phreattys. 

IIarpoc7-at.     tv   0Qt({ZZol'    (vgl.    Etyni. 
31.)    u)vo^iua&<(i    d"    ioixt    zo    äixaazr^oiov 
cino  xivog  <I>Qtazov  rjQioog,  xud^d  q)r,ai   (-Jto- 
cfnaazog  tv  ziö  iXTO)  xiu  ötxazio  zwv  vouiov.     65 
Poseidon. 

Fii.  X  or.  S.  348  F.  'izi  Si  {vouor  tia- 
riyaytv  6  Avxovqyog)  läg  zov  IToatiöwvog 
dywva  nottiv  iv  TTni>«itJ  y.vyj.hov  ^ooujv 
olx  V.azzov  zniwv.  70 

(Pos.   Kalaureates?) 

CIA.  I,   273  Frgm.  e.  E.  (Schatzurkunde.) 
(Pos.  Pelagios.) 

'A&^v.  VI,  S.  482,  Z.  17  (Priester  der  P.). 
Sabazios.  75 

'E(pr,  u.  ^QX-  18S3.  S.  245  fg.  (Inschrift 
aus  d.  Peir. ;  röm.  Zeit)  Z.  4  fg.  t&octv  zoig 
ICßccCucazulg  dvfc  yiniipui  t«  ovöuttza  riüv 
tQCtvi  azüiv  tv  azr,hi  ki9-iv>,  xui  <jzt,<jcet  iv 
zip  ItQip  ■   folgt  die  Liste.  So 

Vgl.  dazu  S.  278  fg.  (die  Basis  eines  Weih- 
geschenkes,  ebenda  gef.)  o'i'dt  ltQ07ioir,a((vrtg 

(cv  id-taccr  tJii  2^waiyivovg  itQ^ovzog . 

Sarapis  im  Peiraieus- 

CIA.  II,  617.     Sarapiastendecret.  85 

Serangos  ? 

Vgl.  unten  Serangeion. 
Soeben. 

Ar  eil  Hol.  Zig.    1872,  S.  21    (^    C.  I.  Si»irl. 
118).    In  der  Bucht  von  Krommydaru :  Altar    90 
mit  phönikischer  Weihinschrift  auf  Baal  Sechen. 
Soter. 

E.bettda  =  CI.l.  II,  1549.  Altar  mit  Rest 
einer  Weihinschrift. 

nKlif[t]g  [</>](üio[v ['EQjujt?]         95 

—uniiQi  uvf'H[ar(v. 


K.    Peiraieus  (Phaleron).      (Sotera  —  Zeus.) 


CXI 


15 


25 


40 


45 


Sotera. 

CIA.    III ,    368 ;    auf    einer   Sitzstufe    des 
Dionysostheaters.       Atvxo?]&iu[i     2"]wr>;o«p 
t'f.hun'iccg. 
Theseion. 

A)hiodd.  I,  45.  iy.i'Ktranr  'Ad^t,i'(etu)y  roii 
u'ti'  ti'  fcatii  oly.ovvTti^  livtci  ttg  rr,i'  ayaouv 
TU  on'/.u  '/.u^iöi'ztci,  toi'>;  tJ"  h'  uuxoio  r(i/ti 
il^  t6  &i;Gtloy,  Toig  d"  tv  IJnouitl  ii;  Ti,v 
iTTno&a/utiay  tcyooay. 

CIA.  II,  1059.  'Eni  'ÄQ^innov  uo/oito;, 
'/'nvrhoi'Oi  ifr^u((Q^ov[i'roig.  [  K]aTu  r«cft 
uia&ovait'  ITtcnfeitlg  nc<oc<?.iay  xai  'ÄKuv- 
p/ J'«  -/.(ci  t6  0>;aiioi'  Y.ai  xhK'Kh  jhuivi] 
unuvjtt. 

Z.  9  fg.  xr^v  St  v'/.ii'  y.(d  Tt,y  yr^y  ut; 
iciano  t'i<'(ytiv  lo  v;  /uiaO^wafcuii'ovi  (UijTt 
tx  rov  (-Jt\atiov  fxt]xe  tx  riöy  (c'/.'/.\wy  Tijue- 
ytuy,  Liiide  T^y  v).r^y  (c?.?.oa  f,  Tiö  ^cjoüp' 
Ol  /uiad-üi'^aä/ueyoi  t6  Btafxocfooioy  xcd  t6 
Tov  —)(oiyovyros  x(d  r|«AAre  iyyöuir.  —  — 
Z.  15.  Ol  /uia&üiarcuiyoi  ITanrcXucy  x«i 
'A\?.f^voi&a  xcd   t6    Gt;Giioy. 

Z.  22.  rt]y  otxücy  rrjy  ty  'AXfXvqiSi  ari- 
yovac.y  nctQcc'/.uiwv  xcd  oQd-r^y  —   — 

Vgl.  '£cpt,u.  <iQ%.     18S4,    S.    169,    170, 
Z.  48.    Tfuiyt,    0>,oiwg  (oben:  Hafen). 
Tyche,  s.  oben:  Agathe  Tyche. 
Zea,  s.  Zeahafen. 
Zeus. 

CIA.    II,    1571b.    —    .Ji't     Jüjoo)'     xcTcc 
iicciTllccy  icytO^r^xt. 
(Zeus  und  Demos.) 

Paus.    1,1,3    {'^'on  Leochares).     S.   Stoa 
Makra. 
(Zeus  Labraundes.) 

CIA.  II,  613.  (Thiasotendecret,  zu  Ehren 
des  Menis.)  Z.  5  fg.  xcd  ro  TiooGTcöoy  xcd 
[r]o  [«Jirwu«  TOV  isqov  tov  -liog  tov  Acc- 
^iQcciydov  in!:\ri'/^kßiy.  (Das  Decret  nebst 
Bild  des  M.  aufzustellen  im  iSQoy  tov  d-8ov.) 
(Zeus  Meilichios.) 

1.  CIA.  II,  1579.  Zeus  auf  Thron  und 
Adoranten  (Mann,  Frau,  Kind).  Aoiot- 
c(QX'i  ^''  Mfih/lo). 

2.  ebda.  1578  ^  SyM  Catal.  1094;  (gef. 
wie    die    folgenden  bei  der  Zillerschen 


50 


55 


Colonie,   nordöstl.  Seite  des  Zeahafens: 
Schlangenrelief.)      IldicSTioy   Jd    Mt'/.i- 

3.  1582.  'Hdv'Ati  —  —  [ceyi&r;]xcey. 
Ebenso   2  Fragmente  ohne  Inschrift. 

4.  1581  (Berlin).  Schlangenrelief  - —  -/d 
iliü.i^uo.  Ebenda  Relief:  3  Personen 
vor  einer  Schlange.  Vgl.  Archäol.  Ztg. 
1879,  S.  103. 

5.  1580  (Louvre).  AcsA'h,nMSr,i  Acjx'/.i,- 
nioSwQov  -fd   MiAi^do. 

6.  BuH.  de  corr.  hell.  VII  (1883),    S.  510, 
No.  9  =  Uccqvctaaög    1880,    S.  832:     60 
Mann  vor  Schlange.       _/t«    2tPti'M/((o. 

7.  CIA.  II,  1583.    Schlange:  ' Hqc'.x/.kuh,> 

TW     O-tlö. 

Vgl.  noch  Karten  7'.  Att.  I,   S.  70  not.  84. 
CIA.    II,     1579  b.      Jt'/.T.    ((QX-      '88S,     65 
S.  135,   3.     'Ecpi;u.   cco%.     1885,    S.   90  fg. 
1886,  S.  49  fg. 
(Zeus  Philios.) 

CIA.  III,  285.  (Theatersitz  in  Athen»: 
It^icas  ^loi  fPi'/.iov.  70 

CIA.  II,  1572.  (an  der  Ostseite  des  Isth- 
mos,  beim  Zeahafen  gef.)  Zeus  auf  Thron,  2 
Adoranten.    H]vyyioy  .Ju  </H'/.icp  (cyi9^[r,xsy. 

CIA.  II,  1572b,  (an  der  Ostseite  des  Zea- 
hafens gef.     Rest  eines  Votivreliefs.     Zeus  und     75 
2   Adoranten).     Eoficdog  ^li  ff>i'/.io).     Vergl. 
JtXz.  ccQX-   1888,  S.  135,   3. 
(Zeus  Soter  und  Athena  Soteira.) 

Paus.  I,  I,  3.  Üiicg  Si  cccioy  Tiöy  ty 
HeiQcdii  juciXiaTCi  'Ad-r^vccg  laTi  xcd  ^log  So 
Ttuiyog'  jfffAzor  ^iv  aucfoTtoc.  xci  c\yc'c'/.- 
fAcuct,  i'^ti  ^i  ö  Liiy  axr^TXTQov  xcd  Nixi^r. 
i]  &e  A&),rcc  (foQV.  Ei-TCivd-a  Aeo}a&iyr;y 
(den  Heerführer  der  Griechen  gegen  die 
Makedonier)  xcd  Tovg  TicäSc.g  tynaxpty  Ao-  85 
xtai'/.ccog. 

Stral>.  IX,  395-  01  no't.'/.o'i  noliuoi  .  .  roy 
Utiqcaä  avyiaxtiXuy  sig  6?.iyr,y  xaxoixiay 
Tr:y  TT8QI  Tovg  lifxtyccg  xcd  t6  itqoy  Tot 
.Jiog  TOV  ZcJTrJQog.  Tov  St  lioov  tcc  u'ty  90 
ffrotdt«  l'/ft  niyaxccg  O^ccvuciaTovg ,  toycc 
TiJüy  iTTicfccytöy  Tf/yiTwv ,  ro  S'  incad-ooy 
ciySoiui'Tccg. 

Plin.  XXXIV,  8,  74.  Cephisodotus  (fecit) 
Minerv'am    mirabilem    in    portu  Atheniensium     95 


CXII 


K.    Peiraieus  (Phaleron).     (Hippodamischer  Markt  —  Markt.) 


et  aram  in  templo  lovis  Servatoris  in  eodem 
portu,  cui  pauca  comparantur. 

Vgl.  Lycurg  c.  Lcocr.  136.  Erzbild  des 
Vaters  des  Leokrates. 

Vit.  X  or.  846  D.  Schmückung  des  Altars 
durch  Demoslhenes.     Vgl.  Flut.  Demosth.   27. 

CIA.  III,  281.  Sitz  des  Priesters  im 
Theater.  'hQito;  Jiog  (Jio;)  Iu)t[^]qos  , 
7.u\  'Ai)\r^\vüg  liOTtioag. 

Opfer:  Aristoph.  Phtt.  1 175  fg.,  vgl.  CIA. 
II,  305,  Z.H.  325,  Z.  10.  326,  Z.  4. 
Opfer  der  Epheben:  CIA.  II,  471,  Z.  29 
und  sonst. 


AüXtiM  x(d  t(c  iv  'Pce?.r^Qoi  y.((l  m  ir  zm 
ITinO&QO^UM.  §  10.  OTCil'  yt  ixr,i'  tl'  kö 
innoifgouM  r,  inidtihg  rj,  xa'/.6u  filv  ovzui 
nowToy  Taiuad-ccL  tog  uv  Inl  fjitnonov  50 
tu7i'/.r,a(cvrts  ^nnuiv  zou  inTiödQouof  iSthe- 
atuiv  zoig  ix  zov  ijiiaov  ui'!)^qii)novi  u.  s.  w. 
Vgl.  Demosth.  XLVII,   53. 

CIGi:  5804  (Verzeichnifs  von  Siegen),  Z.  30. 

'Ext\;dö«i CIA.  11,968,  Z.4ifg.    lu    55 

ZM  iTino^QÖuo).     Vgl.  969  A,  Z.  36:-. 

Vgl.  auch  'Efpr^n.  (CO/.   1884,  S.  169  fg. 
(oben:  Hafen),    Z.  42.     fltiQ jciiiog  naq    tn- 


40 


45 


Weihungen:    CA /.  III,  167.   'Ecfr^u.  an/.     Höhen,    Hügel    (vergl.    oben    Halipedon    60 

[A'c'wc///.   II,  4,   34]    und  unten  Munichia). 

Appian    Bell.    JMithrid.    40.      6    Aoyi't.ao^ 
...     ig    äi    ZI     zov    JJtioaitjg    ai'idoaijitf 
6'/vQiozui6i'    zi    X(d    d-a'/.äaatj    mqix'/.vazoi', 
(0  y«ig  oix  ixioi'  o  Ev'/lag  ovd'  iniytiqt'iv    65 
tSvvuzo. 
Kantharos-Hafen 

Aristoph.  Fax  145.  ii-  ntiociti  ö't,7iov 
'az't   Kavd-ÜQOV   '/.iui;r. 

Schol.  Kav&uQov  '/.iui,u  uiqo;  zov  Ifti-  70 
QfUiüg,  tag  KaV.ixquzr^g  r^  MtvtxXr^g  tv  Z(ö 
Tiiol  'Ad^r^i'öjp,  Yqü(fMV  ovzwg'  l'/ff  (f«  o 
ITiio(cifvg  ?.iuii'(cg  ZQÜg,  ncU'zag  xXttazovg' 
tlg  fiiv  taziv  o  Kut'&uQov  '/.iui;y  iovito) 
Xu).ov fxtvog  {(i7i6  zivog  t,qu}og  Kavi^uqov),  75 
iv  10  T«  i'twQKc  {(^r^xouzn)  tlzu  (ro)  'A(p^o- 
Siaioy,  tiza  xvx'Im  zov  huivog  azo(U  nivrt. 

Vgl.  Flut.  Fhoc.  28.  uvozt.v  dl  '/.ovoi'za 
YoigifSioy  ii'  Kfcv&f'coip  /.min  xtjog  ovv- 
iheßty.  80 

Ilesych.       K a  v  9  u  o  0  v    t.i  11 1,  v.     Fekker, 
Aneai.   I,   S.  271,   8. 
Kophos  Limen  (vgl.  Halipedon). 

Xenoph.  Hell.   II,  4,  31.    Pausanias:  nag- 
TJ'/.&tf    inl    zoi'  KviCfoy  huircc   axoTjwy  71^    85 
tvanoztixiozoTHZog  tir,  6   nugauig. 
Lange  Mauern,  s.  Mauern  B. 

Leukon. 

Ehrendecret  \m  Emporion.  Demosth.  XX, 
36.     A  !H]y.  VI,  S.  152  fg.  90 

Makra  Stoa,  >.  Stoen. 


15       1S84,  S.  167  fg.,  Z.  15  fg. 

no  fi  71  /,:Ad-  r,  y.  VI,  S.  1 5  7  fg.  =  Ditten- 
berger,  Sylloge  337,  Z.  20,  31. 
(Bauurkunde  des  Heiligthums  ?) 
CIA.  n,  834,  Z.  2.    J\io\g  Iwzr^gog  ini- 
co      azazovyzioy   —  —    Z.  14.     z  tutly  xui  xo- 
uiaui    ii    fr/.zi,g.      Z.  29  und  36.     zov  rjgo- 
nvhäov.     Vgl.    CIA.  I,  68. 
(Zeus  Soter  und  andere  Götter.) 

Ad^t]y.    IX,    S.  234    (gef.    in   der  Gegend 
25       „l'doccuxu";    Spuren     von    Einwirkung    des 
Seewassers). 

Z.  6.    zöjy   '([(Qüiy,    loy   'iH^vov,    zui  z(  -JCi 

ZU)   lMZr,Ql  xccl  zfi   Ad^r^yrc   Tfl    — W  - 

ztiQ(<,  xfc'i  rw  A<sx?.r,7i\cp(ö  (sie)  xui 

30  zjl   'l'yiila   X(ä    zolg    et^'/.oig    d-iolg 

u.  s.  w. 

(Zeus  Xenios.) 

CIA.    II,    475,    Z.  13  fg.     Ji6yyrjog   iS 

Oiov,  Zfcuhcg  yavxhjQcjy  xtd  iunonaiv  zioy 

35       (figöyzuH'  zr,y  (ttyoSoy  zov  -/log  zov  Etyiov. 


Hippodamischer  Markt,  s.  Agora. 
Hippodrom. 

Steph.  Byz.  "E y  t '/. i die i "  örj/jog  zijg  'Azri- 
xi,g  uno  'EyiXov  i,gojog.  ovzog  &'  uno  "E'/.ovg 
zonov  utzn^v  oyiog  zov  fhtoccdwg  X€c'(  zov 
zizoKXoiuov  IlQdx't.tlov,  iy  io  zoig  yvu- 
rixoig  aywyag  izi(Hatiy  zolg  n((yfe0^i,yc(ioig. 
Etym.  M.  Eyi^it-töiö'  zönog  A&i,- 
yt,ai  azKifiwy   öxzw,    iy  >>>  <n  InTiodQouifci. 

Xenoph.  Hipparch.  III,   l    von  den  Reiter-     Markt,  s.  Agora. 
Übungen:    zu    zi    iy    Ax(«fi,iti<(    Xiü    i<'.    ir 


K.    Peiraieus  (Phaleron).     (Mauern. 


CXIII 


5 


15 


Mauern. 

A.  (Eingmauern  des  Peiraieus).  Vergl. 
auch  Eetioneia,  Häfen,  Municliia  (Festung), 
Thore  und  den   ,, Zusatz". 

Thucyd.  I,  93.  xca  wY.odöu\auv  if,  r/.ih'ov 
yywfjij  (des  Themistokles)  t6  nä^Oi  tov 
ni/ovs,  ÖTii(i  rvv  'in  dijAof  lau  nf(>}  tov 
IIn()«icc'  &V0  }'((()  <c/Li(('c(ei  tvai'Tiai  «AAj/Arair 
Tovg  'kid-ovg  intjyoi''  irrog  ö't  ovts  X('<?.ii 
ovTt  nr^Aog  rjy,  (c?.?.(c  ^vi'ojxoJoutj/uiyoi  jut- 
yuXoi  Xid-oi  xcet  tv  loutj  tyyun'ioi,  ai(^>,()(0 
TiQog  «ÄXjfAors"  TU  iSiü&ii'  y.(d  /LtoÄvß&M 
&tdt/uit'oi.  t6  dt  vipog  i\uiav  ^u'f.iaxa 
tTt'/.ia&ii  ov  SiivotiTo. 

Appian.  Bell.  Mithrid.  30.  v\}^)05  tf'  i]v  xu 
Tiixi  nTi)[i(x}v  TtaaaquxovTtt  ucthara  y.tcl 
iiQyaaTo  ix  Xid^ov  ntyu).ov  rs  xcd  itioa- 
yioi'ov,  ITiqix'/.tioi'  tQyov. 

Vgl.  Diodor  XI,  41.  Nepos  Themist.  6,  i 
und   oben :  Hermes  Tiqog  rrj  nv'/.i&i. 

CIA.  I,  32,  a  Z.  31   (Ol.  86,  2).    ^oi,aHiH 
iig  ro  veiäqiov  xm  t«  xti/r^. 
( U  m  f  a  n  g.) 

Thucyd.  II,  13,  7.  X««  TOV  HtiQanäs  ^vv 
Movri/icc  iiijxoyrn  fxiv  azaöiwy  6  anns 
TitQißoAog,  t6  d'  iv  (fv'/MXJi  ov  ^fjiav  tovtov. 

[Vgl.  dagegen :  Ansiodemus  bei  Müller,  Frgm.  1 
hist.  gr.   V,   S.  8.     ö    (ff   TOV    IltinciWs-    thqi- 
fio?.oi  aradiiüi'  n  . 
30  Dio  Chrysost.  or.   XXV,  4.   S.  521  (Reiske). 

(■JtfjKSTox'/.ic.    .    .    .    xov     Utioai«.     xti'/Jiata 
TT/.iiöi'iof  t;  ii'H'i^xovxH  axad'uoi'.] 
(Für  die   Zeit    der    Oligarchen)     vgl.    Ee- 
tioneia   und    Xenoph.    Hellen.     II ,    3    und    4 
35       (s.  oben  Agora). 

(Zerstörung  durch  Lysander.) 

Flut.    Lysiiiid.     14.      xdät     xu     xih,     Xioi' 
AaxtSctifxoviMt'     iyi'io'      xuß^icO.öi'XH     xof 
ITtiQccir.     xal    xcc     [auxqu     axih,    .  .  .     X(ci' 
40       tiQccvai'  £/oixe. 

15.     0  ö'  ovv  AvauySqoi  —   —  xu  xti^r^  | 
xrcriaxanxt    —  —   tt^ost    x6u   uvXov    tatt    ! 
(payoifiiytoy  xcd  ncci^oyxtJU  a[xa   xwv   av/u-  | 
^uu^wy   0)s   ixeiyr^y   xr^y    ijui^ay   tt{t]^ovaccv 
45       r^f  t).tvd^tqlc(i. 

Vgl.  Diodor  XIII,  107.  XIV,  3.  Lysias 
XII,   70.     XIII,   14,   34.  i 

(Wiederaufbau  der  Mauern.)  | 

Curtius,  Topographie. 


25 


Xenoph.  Hellen.  IV,  8,  9  fg.  Di'dor  XIV, 
85.     Dtog.  Laert.  II,  39.  50 

Inschriften  v.  J.  395  4  und  394,3:  Bull, 
de  corr.  hell.  1887,  S.  136  fg.  Wachsnmth, 
Ber.  d.  sächs.  Ges.  1887,  S.  371  und  Die 
Stadt  Athen  II,  i,  S.  III  fg.  Davon  No.  2: 
In  Evßnv'/iiSov  uQ^royxog  ,  ano  xov  arjf/ttov  55 
(co^djut^voy  uixQi  xov  ntxwn\ov  xwv  nv'kwv 
Twy  xccxd  I  x6  Ag:qodiaioy  Itii  &s^  uc  iSioyxi 
F'HHFAAAA-  /Jt  a(f^w{xrs)  Bmwxwi^) 
[i7i\]  xrj  TiQoafeytjyf]  rtöv  ki&ioy. 

CIA.    II,    161.    830—832       Bull,  de  corr.     60 
hell.    1888,   S.  355. 
(Reparaturen.) 

Nepos  Titnoih.  5 ,  aus  den  Strafgeldern 
des  Konen,  S.  des  Timotheos.     CIA.  II,  833. 

(Zu  Demosthenes'  Zeit.)  65 

Vit.  X  or.  851  A.  X(d  ti;  xtij^oTiodtcy 
dya/.wai  (^r^uoaif^h'r^i^)  xotcc  xü't.ayxu  xcd 
eis  intdwxs  ovo  xäcfQois  ntql  xov  fJtiQcciü 
xcccfQtiatcs.     Vgl.  845   E. 

Vgl.    Aeschin.    III,  236.      Demostk.  XVIIl,     7° 
299.     XIX,    125. 

CIA.    II,    167.      Grofse  Mauerbauinschrift. 
(S.  Athen:   F.) 
(Makedonische    Zeit.)      Munichia  als  Fes- 
tung. 75 

Paus.  I,   25,   5  fg.     Diodor  XX,   45. 
(Andre  Festung?      Patts.   I,   25,   5.      26,   3. 
II,  8,  6.) 

CIA.    II,    379,    Z.   74.       Eurykleides    xu 
xt'ty(rj    xov    uaxitüs   xul    TOV    Hnorciiws   tn-     00 
taxivuati'.     Vgl.    CIA.  II,  380. 
(Belagerung  durch  Sulla.) 

Appian.  Bell.  Mithrid.  29  fg.,  41.  Strabo 
IX,   S.  395,   396.     Plut.  Sulla   14. 

Cass.  Dio  XLII,    14.     0   St  Ku'/.i]vog    (der     ^5 
Legat  Caesars)  tVktv  d'k'ku  xt    xcd    xov  Uti- 
Qcaü,  üxt  xcd  cixti/iaxoy  ovxu. 
B.   Die  langen  Mauern  (vgl.  Athena  Polias, 
Theseion,   Häuser  und  Strafsen). 

Thucyd.   I,  107,  I.     rjQSccyio   ö"t   xuxu   toi\'     9° 
XQoyovs   xoi'xovs   (um   460)    xcd    xu    f.iuxqcc 
xtl^rt   tg  d^äXucjauv  01  'ÄS^r;ycdoi  olxoSofitiy 
x6  xt  <PahjQ6ySt  xcd  x6   is  HtiQam.     Vgl. 
I,    108,   3. 

Plut.    Cim.    13.     'Ktytxca  äi    xcd    rwr  ^lu-     95 
xoMy   xti/wi',    d    (Txt?.>,    xu'/.ovai,    avvxi'/.t- 
h 


ex  IV 


K.    Peiraieus  (I'haleron).     (Mauern.) 


15 


ad-r,vai  [Aiv  vavinoi'  Tr,v  oixo&OjLiU'.i',  T>,y 
dt  n^corrji/  d-ifii'f.'naaiv  tis  xonovs  li.iaSti'; 
■/.(u  dic(ßQo)(ovs  x<äv  'ioyojy  i/uniffoyioji' 
iQtiad-r;yai  diu  KiiAiavog  uaifiOMg ,  j^u'Uy.i 
7To).).rj  xai  '/.i&oig  ßaqiai  xüii'  i'/MV  nit- 
a'f^ii'riov  ixtirov  /o^uaTa  noQi^ovTog  y.tci 
6iS6i'To;. 

Heliod.  IX,    3.     t'i/.c.atv    uv    xig    uc.xqoIs  ^ 
Tti/ioiv  x6  Yivöutfof,  xov  uiv  t^iMTiliO-Qov 
10   i'aoy  nh'txog  61    o'/.ov  (fvhcxxovxog. 

Nördliche,  P halerische  und  mitt- 
le r  e  M  a  u  e  r. 

Tliucyd.  II,  13,  7.  Das  acpvlaxxov  der 
städt.  Ringmauer  rö  utxic'ci  xov  xi  uc.xoov 
X(ci  xov    fP(ih,(iixov. 

Plat.  Polit.  439  E.  uviuiv  ix  IJtiQc.iiws 
ino    x6   ßöotiov    xtl)rog    Ixxog ,    ula 0-6 fA trog 

VeXQOVS     TIUQH     TW    St]UUO    XilUtrOig    U.  S.  W. 

Harpocr.  (Suid.)  Sia  ixtaov  x tl^oi. 
20  AvTitpüip  nqos  Nixox'/J(c '  xquäu  öyxwi'  xii- 
•/f(äv  li'  xfj  Äxxixtj  wg  x«'i  'Aoiaxo(f((yr;c 
(ft,<5iv  tv  TQKfuhji,  xov  xt  ßootiov  X(d 
xov  voxiov  xc.i  xov  <P((h,Qixov,  duc  fxiaov 
xüiy  nc<Q  txüxiQu  iXeytxo  x6  i'oxiov ,  ov 
25       ufrifioyevti  xal  n'/Acxu>v  tv   fo^yit^. 

Plat.  Gorg.  455  E.  Utoix't.Lovg  cFt  xa\ 
uvxos  (Sokrates)  i[xovot' ,  öxt  avvtßov'/.tvti' 
rifxlf  TiiQi  xov  (fir<  /uiaov  xti)rovg. 

Schol.    (fj«  fxiaov  xtl/og  i.tyti,  ö  xtci  ü/Qt 

30       yvi'  iaxiv  if  E'l'/.äSi'  tv  xti   Movvvx'k}  yt^Q 

inoir^aty  xui  x6  /uiaoi'  xtl^Ob,  x6  [xiv  ßülXov 

iTil  xov  TTtKutifi,  x6  di  ini  <I>(c'Ar,Q«,  'iv  ti  x6 

iV  Xfcx(cßh;d-ij  x6  «AAo  vnr,Qixolt;  «/fpt  no'f.'Kov. 

Plut.  de  glor.  Ath.    8,    S.  351   A.     xovxov 

35       (/ZtptzAi«)  oig  ß^aSiiag  uvvovxa  xols  i^yoig 

iniaxüiTixoiv  Kgaxlyog  oi-xm  nwg  '/.tytt  niQi 

xov    Suc   [Ataov    xiijTovg'    „).6yoiai    n^odyti 

ntQix).it,g ,    tQyoiai    d'    ovdi    xn'i'i."      Vgl. 

Plut.  Pcrid.   13.    (rö  fAuxqoy  xtl^og.) 

Aeschin.  II,    173,  174.    zo  ßoqtiov  und  rö 

VOXIOV  xtlxog.    Vgl.  Atidocid.  III,  4.   III,  5,7. 

CIA.  II,    167    (s.  Athen  F.),     Z.  120  fg. 

XOV  ßoQtiov  xii^org  TiQuirrj  jutgig  [dno  x]ov 

6iHXtixioi^<^tog   ,uixQi    xüJv v   nv).MV 

x(c'i  xfcg  dio&ovg  — 

xov  voxiov  [Ti]ixovg  7i[£^]7/r[»;  /ntQig  unö] 
lov  äiuxux'iofjittxog  t[ov  iv  l/ttiiaul?]  f^i^Qi 
xov   K>,(fiaov. 


40 


45 


Jt'/.x.  «(,'/.  1889,  S.  90  fg.  zu  CIA.  II, 
270.  Ehrendecret  f.  Nikandros  u.  Polyzelos ;  30 
Z.  32  fg.  'Hyri[aiov?  —  — J  (iiiwai<vTog 
utTu  xwv  iMmv  avv[ßi(cxivävvtia^fci  xal 
avvtnoixoJo/ur^afei  xovg  nvQyovg  [xov  voxHov? 
xti/ovg  —  —  —  xo  fuioog  rö  tnißu'/.'f.oi' 
uvxolg  [tniox^odofxr^aav.  55 

(Länge    derselben;    vgl.    auch    am    Anfang 
Allgemeines.) 

Tfiucyd.  II,  13,  7.  r«  iSi  uuxqu  xti/i, 
Tigog   xov  Ilttgaiä    xtaatcouxovxu   axuöiiov. 

Strabo  IX,  S.  395.    xuvxa  [xu  xa&tüxva-     60 
uivic     ix    xov    (caxiog    axi'/.r;)    &'   r,v    ^rcxga 
xt'f/t]     xtaac.gäxovxK    an«)tu)V     xo     ui,xog, 
avvünxovxu  xo   ccaxv  xiö  Iftiquitl. 

[Vgl.  dagegen  Anstodemus\>€\  Müller,  Frgin. 
hist.  gr.  V,   S.  8.     xu    St    uuxoü    xti^r,    (pi-     65 
Qorx«  inl  xov   TTtiouiü  i;  txuxioov  /uioovg 
axuSioiv  fx  . 

Aristid.   Panathen.    S.   305    (Dindf.).     auo- 
TTw    xti/r,    xu^r^xovxü    Tioxt    inl    ^ü'/.uaaav 
ilfjLtgr,aiug  öJoi    ut,xog  xu  ovfxnavxu.     Schol.     70 
xul  f4i;v  XQiuxorxu  f^ui'ov  tlal  aiüdia.] 
(Länge  der  Phalerischen  Mauer.) 

Thucyd.  II,  13.  xov  xt  yuo  <f>u).>}Qixov 
xtixovg  axüdioi  r,auv  nivxt  xu\  toiÜxoi'kc 
TiQog  xov  xvx?.ov  xov  üaxtog.  75 

[Aristodemus  bei  Müller,  Frgtn.  hist.  Gr.  V, 
S.  8.     rö   dt  fPuhigixov  xtt^og  ixxia&t]  axu- 
diwv  '/.  ]. 
(Spätere  Schicksale    der  langen  Mau- 
ern) s.  A:  Peiraieusmauern.  Sc 

Xeyioph.  Hellen.  II,  2,  15.  tiqovxu).ovvxo 
dt  (die  Spartaner  i.  J.  405)  xwv  uuxgijjv 
xti/wi'  inl  dixn  axudiovg  xic'ft).th'  ixurinov. 
Vgl.  lyslas  XIII,  8. 

Livius  XXXI,   26,   8.    inter  angustias  semi-     85 
1       ruti  muri  qui  brachiis  duobus  Piraeum  Athenis 
I       jungit  (um   200,  als  Philijip  Athen   belagert). 
(Unter  Sulla.) 

Appian  Bell.  Mithrid.   30.    Sulla  —  —  xu 
xt  juuxQu    axih;    xu&>',()tt,   ki&ovg  xul  Sv'Au    9c 
Xfd    ytjv    ig   xo   /«'tu;    utiußü'/.'/.nn'.     Vergl. 
I       Plut.  Siill.   12. 
j  (Spätere  Zeit.) 

1  Strabo  IX,  396.    Ol  dt  no).).ol  nö/.iuoi   rö 

iii/og    xuxi,{finpuv    —  —  —    xuiianuaini 

I       dt   xul   xtc  /iiicxoü  iii'/i,  Auxtd(aitov'iu}r  u'tv 


95 


K.    Peiraieus  (Phaleron).     (Molen  —   Phreattys.) 


cxv 


xrcx'f-i'/.ot'iuii'  7I()6tiooi',  l\oii(('nar  d"  haitqoi', 
tjt'ixu  ^i'AAf<s"  ty.  7ioho()y.i(c<:  t'i).i  y.cci  rot' 
/TtiQuiä  y.rel   ro   aarv. 

'J-J(pr,u.  (CQX-    '^84,  S.   169  fg.,  Z.  48.  s. 
c       oben  Haupthafen 

Fiuts.  I,  2.  2.  r'ci'iöi'Twi'  J'i  tx  f/tiüfciw^ 
l(jti,Tifc  rw»'  rn'j(wv  tarii',  <c  Koi'oit'  vart- 
not'  Trji;  tiqos'  Ki'i(S'<p  vnvun^iag  nviair^at. 
T(c  yuQ  (-JtutaToxkiovff  f^trci  zr}v  (cya^ojQrj- 
10  nii'  oly.odoui;x9ii'TC(  riöv  Mr^Soiv  Inl  rtji 
"?/'<!■'  y.<(&i]oiO->i  Twi'  zaii'r/.oi'Kc  ovouh^o- 
uiriMi'. 
Molen,  s.  Choma. 

K).iXfhQr(,  s.  Ecpr^fi.  (tQ%.    1884,  S.  170, 
15       Z.  43,   46;   oben:   Haupthafen. 

Mnnicllia  (vgl.  Artemis,  Grenzsteine  9,   Hafen,  | 
Theater,  Mauern). 

(Als  Höhe,   Burg,  Quartier.) 

Strafw  IX,  S.  395.     'lötfog  ö'  larii'  /;  Mov- 

20  i'v/i((  y^tQQOvriaiccCwv  x«)  xo?/os"  x«i  vno- 
i'ouos  no'Kv  fjtong,  ifvati  xt  xai  tniii;Stg 
loar  oixr,an;  dsjffaß-ai,  aTOjuiM  di  /jixqm 
T>;i'  i'iao^oi'  'ij^iai'.  imonimovai  d'  ecvzo) 
huii'tg    TQtls.      t6    uii'    ovv    naXuiov    ixt- 

25  Ttl^KjTo  Xfcl  avvfoxiaxo  »;  Movyv)(ie(  nnga- 
7ih;aiiag  wantn  /;  twj'  'PoSimv  nöXis  nQoa- 
tihicfvlu  TM  ntinßö/M  Tot'  rt  IJtiqtaä  xal 
Tovg  '/XfAii'ug  n'Ar,Qng  vtojQiwy  ...  01  (ff 
no'/.koi    noktuoi    ro    ril/os   xarrjotixpnv  xui 

30  t6  xi]s  Movt'v'/'tcig  iQvua  xov  xt  fltiotaa 
avfiaxiiXay. 

Harpocrat.  Mo  v  y  v  /  i  u.  Tönog  nrcorc- 
d^cc'Aaaaios  tf  xt]  'Axxixi].  EXXavixog  tv  xij 
d'tvxto((    'Axd-itfog    tjyoficcaS-cci    cpr^alv    ccno 

35  Movi'v/ov  xiyos  ßnai'/^tiog  xov  navxtvx'f.iov;. 
Vergl.  Phot.  J/o  r /' r/ 1«.  (Bekkcr,  Anecd. 
gr.  I,  279,  23  und  Etym.  M.  s.  v.).  xönos 
iail  xov  ITtioatbiis.  Vgl.  Sdioi.  Detriosthen. 
XVIII,  107.    Phot.   Mov^v^iciv'  .  .  riQ0)6s 

40       rtJ'Oi-     xcc<}uqu>a((vxoi     avxrjv     (  Movi'v/ifei' 

Aoxiuiöic)  im  x^i*  xov  /ZEt^nritös'  uxQioxt,QHo' 

Schol.  Kallim.  Hymn.  in  Dian.   259.     Mov- 

yv^iov   yc(o    taxi   fitQOs    xov  Iltioauös   xov 

llUiVOS    xiöv   Ad-r,V<äl'. 

45  Diog.  Laert.    I,    114.     'Movxu    yovi'    X'iv 

Movyv)riav  nctQ    'Ad-r^vuiois   uyvoHV  tpaycci 
{E7iiueyi(yt;y)    r(vxov<:    offwi'    xaxwy    cixioy 


iOXfd   xovxo    x6   XiüQioy    c(vxol<;.     Vgl.   Pint. 
So  Ion   1 2 . 

Diod.    XIV ,    33.     ö     (■:)oaavßovlos    tv&vg     5° 
fiiy  WQfxr^aty  Inl  xov  ITiiQaiia  xrd  xaxt'kn- 
ßtxo    Xfjy    Movyv^lny ,    k6(poy    iQr^juoy    xrei 

XUQXiQOy. 

XX,    45.     Ovar,;   xiif    Movyv/uc;   o/vqus 
ov  fxövoy  ty.  q^vatw;  uX'Uc  xcu  xwi'  xii'/^t'     55 
xc(XHay.tv(ä<;. 

Thucyd.  VIII,  92,  5.  xiäy  ntoiTio'/.ioy  xtay 
Movyvxi«oi    xtxc'.ytiii'vjy.      A'epos,    Thrasyb. 

2,  5- 

Plutarch  Phoc.   28.    Orakel:  r«  uxomxi^m«     60 

T»;?   "AoxiuiSoi;   (fvXuoatty,    oniag    (c'/.'/.oi   ixt: 
hcßiaaiv. 

Pktt.  Demet7:  10.  Demetrios  .  .  xaxiaxccxpt 
x6  cpQov()ioy.  Yg\.  Erot.  il.  Diod.  XX,  46. 
Dionys.  Hai.  de  Dinarcho  II,  S.  I13,  Sylb.  65 
(Als  Hafen;  s.  oben  Häfen.) 
Timaeus,  Lex.  Piaton.  S.  260.  yiovvv- 
^ia  X(d  Zticc  huivti  txiooi  xov  Plti- 
Qcaiws. 

Schol.    Clem.    Alex.    Protr.     IV,    47.      u:i      70 
«i'TJjs-    {AQxifiK^os^    Movyv^ifti)    uioog    xov 
Xiuiyoc  .Movyv^ioy  wyouaaxai. 

Paus.  I,  I,  4.  taxi  Jt  xcd  «AAof  'A&-tj- 
V(doi;  6  fuiy  inl  MovyvxUf  kiutjy  .  .  .  o  rff 
inl  <Pu).riQii).  75 

TTeoria,  TTeorion,  s.  Schiffshäuser. 
Paralia. 

CIA.   II,    1059,  s.   Theseion. 
Pforten,  s.  Thore. 

Phreattys.  80 

Patis.  I,  28,  II.  iaxi  äi  xov  niiQ(ci(ji>; 
nQog  d^(c'/.riaa*j  fPQtccxxvg'  iyxuv&n  01  nt- 
(pevyöxig  „  .  .  nQos^  üxQowf^iyovg  ix  xils  yrj? 
f'cTio  yiwg  uno7.oyovvxai.  (Legende  v.  Teu- 
kros.)  85 

Demosth.  XXIII,  78.  Der  Gesetzgeber: 
tjyays  xov;  Sixuaovxcig  01  nooatXß-tly  oiov 
xt  ixtiyio,  xi,s  /wo«^'  unoStii«g  xonoy  xiva 
iy  <pQi((xxol  xa'/.ovutyoy,  inl  d^a'Mcxxtj'  ii&^ 
6  fxiy  iv  nlom  niioanXiva(c<;  Xiyii,  xris  yfjs  9° 
ov^  (tnxöfxivos,  Ol  (f  crXQOvjyiat  xcd  dixa- 
Covaiy  iy  xtj  yfj. 

Vergl.  Harpocrat.  iv  <pQi(cxol  (s.  oben 
Heros  Phreatos). 

Polhix  VIII,    120.     iv  (Potaxxol  —   »;»'  cJ"     95 
h* 


cxvr 


K.    Peiraieus  (Phaleron).      (Propylon   —   Skeuothek.) 


tni  d-aXaaatj  t6  dixc(arr;Qiot'  y.cd  top  iv 
((iTicc  TiQoan'Aivanvxa  Tt;s'  yi;^  ov  nooa- 
cmrofxtvov  nno  zt/g  yiw^  */?']*'  (i^ioloytl- 
a&«i,  ^rj  fhioßdi^Qtii'  fji,T  (cy/.voav  tig 
5       r/}i/  yr^v  ß(c)l6 [xtvov 

Helladius    in    Phot.  Bibl.    535  a,    28.      xi- 
xuqjov  i&iy.uarriQioy)  t6  tv  </>()k<toI'  —  — 
{0  y.Qivo fxtvos)   int    j//;öf    tSw(Hi'   xov   Uti- 
QfCKJjg  (inokoyoifxspog  uyxvQui'  xad-iti. 
10  Bekker,  Amcd.    I,    311,    17  fg.     iv    Zia- 

xonog  taxi  nuqa'Kiog.  ivxHv^a  y.aivtxui  6 
im  a/.ovaiiü  [itv  cpovip  tpivyoiv,  uixiav  öt 
f;jfü)»' i^  iy.ovalia  (povia.  —  tv  (I^qeaxroV 
Ol  in  äxovaiio  (pofo)  (pivyovxig,  in  a'lXw 
15  61  xii'i  XQivöixivoi'  Ol  ini  n'Aoito  laxMxeg 
((Tio'/.oyovpxui. 
Propylon  (Propylaion). 

S.  oben  Grenzsteine    10.    Skeuothek  {CIA. 
II,  1054,  Z.  5)  und  Zeus  Soter  {CIA.  II,  834, 
20       Z.  29,  36). 
Psyktrai. 

S.  oben  Haupthafen  :    Ecft^fi.   ciq-/.    1884, 
S.  169  fg.,   Z.  43,  45. 
Schiffshäuser,  "Werften  (vgl.  Häfen.  Skeuo- 
25       thek). 

Bekker,  Anecd. gr.  p.  282.  vnäooixoi'  xuxu- 

yo'jyia    {oixri^uxu  Phot.)    inl    xijg  &<ddxxrig 

taxodour^piiva    iig    vno&o/rjf  xwi'  viwv,  öxi 

ur;   d^cihaxivoiiv'   XU  flWQicc  (fi  >;  xwy  ö'Awf 

30       niQißoh]. 

Demosth.  XXXIV,  37.  ot  S'  iv  xm  IJti- 
Qdiil  iv  xo)  viMQt'io  lyu'Au/Aßnvov  x(cx'  6ßo?.6v 
xovg  agxovg. 

Sirabo    IX,    395.       xoig    'Muivug    7iXr;Qiig 
35       vKOQiwv,  iv  oh'   y(C(    i,   önloit^öxt,  .  .  .  äSiov 
XI      r,v      v{ciax((xf^/uov      x(cig      xixnay.oaiaig 
vavaiv. 

Schol.   Aiistoph.    Pac.    145.     ö    Kccv&ctQov 
hpi^v,  iv  (o  xd   vnoQUc  {i^r^xovxa)  s.    Knv- 
40       ih'cQov  XijUtjV.     Vgl.   Paus.  I,    i,   2. 

CIA.  I,  32  (Ol.  86,  2),   Z.  31.     (xm'ifjaxa) 
ilg  To    vid'jQiov   xai   r«    tiI/i,.     Vgl.   I,  77. 
I,    40.     /utxd    xdg    iv    xm    rni)()lo)    i[vd-vg 
'iJQceg?  s.  auch  Choma. 
45  Isoer.  VII,  66.     xois    lii    viuxsoixovg    in) 

xn&aiQiaii    x{»iwv    xuhivxiDV    (inoihfxivovi 
tig  ovg  i;  nohg  dvii'/.ioaiv  ovx  i'luxxw  ](i'/.!iov 

X(c'/.((l'XlOI'. 


50 


55 


60 


65 


(Herstellung  unter  Eubulos.)     Vgl.  Aeschin. 

111,  25.     Deinarch.  I,  96. 
(Unter  Lykurg.)     Vgl.   Skeuothek. 
l'ber  die  372  vnaaoi/.oi  wy.odoixi]^ivoi  xcei 

intaxtvua frivol     der    Seeurkunden     von    Ol. 

112,  3  bis  114,  2  (82  in  Munichia,  94  im 
Kantharos,  196  in  Zea),  vergl.  Boeckh,  See- 
wkunden,  S.  68. 

(Durch     Sulla    verbrannt.)       Appian    Bell. 
Mithr.  41,  s.  Skeuothek. 

Paus.  I,  I,  2.     /.(Ci   vtojg  xiu   ig  i/ui  i,a(cv 

01X01. 

Schoinus. 

CIA.   II,    1059,   s.   Theseion. 
Serangeion. 

Isaeus  VI,  33.    xo  iv  Itiqayyuo  ßu'/.avüoi' 
unter  den   Besitzungen  des  Euktemon. 

Alciphr.  III,  43,  6;  vgl.Ankyle.  (Athen,  E.) 

Phot.     —riQftyysiov   (vgl.  Harpoer.  s.  v. 
und  Bekker,  Anecd.  gr.    S.  301,    16).     xönog 
xov  ITiiQaiMg  {yu)oiov  zi  xov  ITiiQfuiwg,  iv 
XO)   HiiQcail)  xxia&iig    vno    It^qüyyov'    Xfä     70 
r,ocöov  iv  fevTM. 

Hesych.     Eiigüyynov    —    —    iv  lo    01 
XKXovQyol  ixQvnzovxo. 
Skeuothek. 

(Alte  Skeuothek.)  75 

CIA.  II,  807  (Ol.  1 12,  3).  Col.  b.,  Z.  153. 
iv  xrj  ß();f«t\<  ay.[ivof}^iixtj.  Vgl.  793,  795; 
nur  axivoff^tjxt] ,  ebd.  Z.  80.  xäSi  nuotXü- 
ßo/jiv  iv  xiö  oixrifittxi  xiö  [/Lii]yfc'/.(p  xw 
nQog  r[c(l]g  [nv]Xaig'  vgl.  Z.  159,  ebenda  80 
Z.  88  fg.  rj  axivo&rixti  (die  neue).  Col.  c, 
Z.  26.    axivo&tjxfa  ^vhvKi. 

(Die  Skeuothek  des  Philon.) 

CIA.  II,  1054  (gef.  beim  Zeahafen ,  an 
der  Kreuzung  der  odog  —uyxitofcg  und  einer  85 
unbenannten,  unterhalb  des  Munichiatheaters 
verlaufenden  Strafse).  [ö]fo[/].  SvvyQnffce'i 
xijg  axivo&i^xrjg  xijg  Xid-ivi;g  xolg  XQfuccaxotg 
axiviaiv  '  Evd^v&ofiov  -/i;^t}XQiov  Mihiiiog 
<f'l'Aw)'og  Jih;xt<jxi&ov  E'/.tvaiviov'  \  axiro- 
&i;xijv  olxo&ojjijafci  xoig  XQifiicaxolg  axivKStv 
IV  Zii(f  {(Q^n/Liivov  nno  xov  n{>onv'f.ic'iov 
Tov  i^  (iyo()äg  nooaiovri  ix  xov  oniaf^iv 
xiöv  r  lojaoixiov  xüiv  öuoxiyiöv,  /jijxog  xix- 
xieQiov  n'/.iO-(>MV,  nXrcxog  nivxijxovxu  n'od\öv 
X(('t    nivii    an-    loJg    loi/oig.       Kunciiuiör 


90 


95 


K.    Peiraieus  (Phaleron).      (Spartokos  —  Stadion.) 


CXVTI 


Tov  ](io()!ov  ßui't^oi;  (cno  [o\v  f.iHHo()oruiov 
TQll^'   7l6&«i    u.  s.  w. 

Aesfliin.  III,   25.     iSw.   T>;i'  noot;  Ev^ovKot' 

y'ii'o/iiti'>li'  niarn'  vf.üi'  oi  tni   ro  x^ta)()r/.6y 

5       yt^tiQoroi'tjuiroi.  . .  i'na^ionv  x   Intfit'kovvxo 

■/.{(.\    ay.ivoxf^ijy.tju   toxod'o fxovv .     Vgl.  Dinarch 

I,   96. 

CIA.    II,   240    (Ol.    118,   2).     Decret    des 
Stratokies  zu  Ehren  Lykurgs.     Frgm.  b,   Z.  5. 
10       r>;f  St  a[y.tvod^tjXt]y  x««  rö  &-tazQoi'  ro]  -lio- 
vvaiuxov  i^r,Qyc'cau[To. 

Vgl.   das  Decret  in  den  F//.  X  or.    S.  852: 
ijfjltQyu  n(CQal(ißü)v  zoi's  re  vtMaoixov;  xcd 
r>;i'    axtvo&rjXiiv    —    i'StiQydaaio    xat    tn- 
15       triliat. 

CJA.    II,    270    (dazu   J t'kx  (c(>x.     1889. 
S.  90  fg.,  s.   oben :    lange  Mauern).     Beiträge 
tls~  otxodofxiuy  xwy  yiiaaoixuii'  x«'t  r»;f  axtvo- 
O-ilxi^g,  von  Ol.   108,  2 — 114,  2. 
20  Plin.  Nat.  hist.    VII,    37,    125;     (laudatus 

est)  Philon  Athenis  arinamentario  CD  (codd. 
mille)   navium. 

Vitrtiv  prooem.    12.    Philo   (edidit  voluinen) 
...  de  armamentario  quod  fecit  Piraei  portu. 
25  Wiler.   Max.    VIII,     12    ext.    2.     gloriantur 

Athenae  armamentario  suo  nee  sine  causa : 
est  enim  illud  opus  et  impensa  et  elegantia 
visendum.     Vgl.   Flut.  Sulla   14. 

Appian  Bell.  Mithrid.     41.     ö    Ji    li'K'Kug 
30       xov    HiHiaiä  .  .  .    xrcxtniu/iQij ,    cftiSo/uti'og 
ovxe  xrjg  on'Ao-O-rjXrjs  ovxt  xmi'  i'noaoixMV. 

Plin.  Nat.  hist.  XXXV,  6,  38.    usta  (ochra) 
casu  reperta    est    in    incendio  Piraeei    cerussa 
in  orcis  cremata.     Vgl.   Strab.  IX,   395. 
35  Spartokos    und    seine  Vorfahren,    Statuen  im 
Emporion.      CIA.  II,   31 1. 
Steinbrüche  (vgl.  Akte). 

Xcnoph.  Hell.    I,     2,    14.     01    (ci/uu'Morot 

—  vofcxoaioi     tloy/uti'oi     xov     nii^ccuög     tv 

40       'M&oxouiaig  Sioov^fcfxtg    xiiu    uixqav,    rcno- 

Sgccyits  vvxxoi   M^nvxo  ig  -ItxD.iKcv  oi  ä 

ig  MsyccQu. 

Demosth.  c.  Nicostr.    (LIII,)    17.     xi^oriaag 

fxt     (cinöi/xci     Ix    JltiQcciwg    öi/^f     7ii()l     xag 

45       ?u&oxo/utccg    ncdti    xi    nv'i    xcu    nQnu^n    f^t 

fxiaov    xai  u>&tl   fxt  tig  xclg  Xi&oxof.iiag,  ti 

^ri  xivtg  —  —  ißoriÜ^r^aav. 


Stoen.     (Vgl.  auch   Zeus  Soter.) 
(5   Stoen.) 

Schol.  Aristoph.  Pac.    145.    tixu  (nach  dem     50 
Aphrodision)  xvxXm  xov  Xi/jiyog  axocci  nifxt. 
(S.    Kav&ÜQov    hfiijy     und    die    Inschrift: 
'Ecpijfi.  ft^X-   1884,  S.  169  fg.,  Z.  45  oben: 
Haupthafen.) 
(Stoa  Makra  und  AI  ph  i  t  o  polis.)  55 

Demosth.  XXXIV,  37.  01  ö^  iv  xiö  ITti- 
Qfuil  tv  x(ö  vtuiQuo  Sieln  fx  ßufov  xux 
oßo'Aof  xovg  icQXovg  xcd  ijil  xr;g  lutXQKg 
axoäg  xa  aXfpira. 

Patts.  I,  I,  3.  laxi  St  x>,g  axoäg  xtig  60 
fj(r/.Q(~cg.  h'&ic  Xfcf^iai>;xsy  dyoQcl  xoig  ini 
xhah'caaiig  {xcd  yccQ  xolg  dncjxiQco  xov  h- 
uivog  taxlv  ixiqa),  xr^g  äi  inl  (t^a'Aaoarjg 
axoüg  onia&tv  taxüci  Zeig  xrd  .J/j/uag, 
Aiiox((Qovg  fQyoy.  65 

Thitcyd.  VIII,  90,  3.  Phrynichos  u.  a  von 
den  Vierhundert,  SuiixoSä ^r^ßicv  Sk  xcd  axoui', 
rintQ  riv  /utyiaxrj  xcd  lyyvxuxa  xovrov  (der 
neuen  Mauer)  tv&vg  i^ofieyr;  iv  xtö  ITnoccui, 
xcd  i'tQX^^  ccvxo\  ccvx^g,  ig  tjv  xcd  xov  alxov  To 
iivdyxa^ov  nuvxag  xov  vnciQXot'Tcc  x(  xcd 
xov  ianXiovxcc  iSc(iQtla(}c(i  xcd  ivxsv&tv 
TiQocciQovvxceg  no)).ilv. 

Aristoph.  Acha7'n.  548.  axoüg  axkvc<xovai]g 
aix'ioiv  fxtxoovf^ivior.  75 

Schol.  xijg  ktyofxivtig  cc).cpixo7TU)).id'og,  i,v 
(oxotfo/nijae  ITt^ix'/.iig'  onov  xcd  alxog  clni- 
xiixo  xrjg  nöXiojg'  t]v  Sl  niql  xov  UnQcdä. 

Vgl.  die  Stoa  Alphitopolis  in  Athen.  (ObenG.) 
Strafsen,  Wege.  80 

S.   oben  Grenzsteine   3,    5,   6,  9. 

(Die  H  amaxi  tos  von  Athen:) 

Xenoph.  Hell.  II,  4,  il.  01  xQiäxovra 
ixi^Qovv  xnxcl  xijV  iig  xov  Hti^cdä  uiacc- 
hxov  cU'cccptQovaccv.  85 

(Strafse  vom  Markt  zur  Muni  chia.) 

Xenoph.  Hell.  II,  4,  11.  01  d'i  ix  xov 
ccaxiog  ilg  x^v'InnoSä/ueiov  ccyo()ccv  iX&ovxig 
TiQiöxov  fiiv  avvixci'icivxo ,  ojaxt  tunh,aca 
xt]v  odov  rj  cpiQti  TTQog  xt  x6  hoov  xi;g  90 
Movvvx'icg  'ÄQXiuiSog  xcd  x6  BivdiSiiov. 
xcd  iyivovxo  x6  ßciO-og  ohx  i'kaxxov  >;  tni 
7rf»'r>;xoj'r«  «ffTrtVw»' (bei  mehr  als  3000  Mann). 

'Ad^riv.  VI,  S.  157  fg.  (=  Dittenbergcr, 
Syll.   337)     Decret  v.  J    320  ' 9-  95 


CXVIII 


K.    Peiraieus. 


Phalernn. 


Z.  19  fg.    h7iiut'/'.r;\f->,r(a  Tovf  (iyoQni'öfJOV^ 

Tifir    idujy   xwv   n'AuTtiwf,    tj  r;  nounii 

noQfvfrai    rw  ^il    im  —wTrjgi  y.tu  rw 

-lioi'vau),    orrws'   <<f   6fA<c'/.ia\h7)an'   y.cd 

5  xfCTuaxivfcoO^waii'  wf  ßi/.riaT«. 

^-  34%-    onios  cT'  «1'  y.fd    ets^  rot'  'Aoitiov 

X<jöi'or    aif    ßi'/.ria[T((]    tj    [y.c(]Tt[ay.iv- 

r«jjuiy]c(    TU    T    tv    rfj    ('(}'o^((    rfi    Ifi 

ITtwuul   X(d    TU    iV    ralg    6&oli ,    /u>] 

10  t^ili'cti    [jurjifti'l    /Ltt';Ti]    /ovy    y.u\xu- 

y.6nQo[u  f^i'irt  t]^  r[i  (cyoQÜ  ,w^[r]'  i[y] 
T(ds  od'olg   [urjdnuoi^   —   — 
(Innerhalb  der  ,,I>angen   Mauern'') 
15       CIA.  II,   167,  Z.  95. 

Strategion  c.q^  tcT  0  v :  'Ecpt,u.  ('(QX-    '^^4> 

S.  169,   Z.  44.     S.  Haupthafen. 
Tempel:  s.  Heiligthümer 
Theater. 
20  (Munichiatheater.) 

Thucyd.    VIII,    93,   i.    xo    miog    zfi   Mov- 
vv^if^i  ^iovvauiy.ov  -ß-iicTnoi'. 

Lysias  XIII,  32,   55.     ty.x'/.r,ai«   Movi'vyi- 
uaii'  tv  XO)    &i(cxQi<}.      VersammUingen    auch 
25        CIA.  II,  406,  417,   573. 

Xenoph.  Hell.   II,  4,  32.     (Vgl.  Halipedon.) 

xovi  dt  ä'K'kov?  y.axiöluiiux'  (die  Truppen  des 

Pausanias)  Ti{iog  z6   Ihtocun    0^i<(XQot'.    ty.tl 

äe    ixvxov   i^onXiCöfutvoi    01    xt    nt'kxuoxfd 

30       Tiufxig  y.fd  01  6n?.lxcci  xdiv  i/.   I]ti{}niwg. 

Aelian   Var.  hist.  II,    13.     y.td    IltiQuiol  6i 
ceywfiCouifov  xov  Ev^miSov  X(d  txtl  Xftrrjii 
(5okrates).     Vgl.  CIA.   II,  573  =  Dittenberg. 
Sylloge  297 :   Verpachtung  des  Theaters. 
35  Die  Jioviaid.  xa  IJiiQiäxä  :   CIA,  II,  164, 

Z-  33-  II,  589,  Z.  19  fg.  ITQotdn'ui  tv  xiö 
xf-t((iQ(i)  ox(cu  nouoai  fftiQtuilg  xcc  ^iovvai<( 
—  —  Vergl.  'E(f.  üqx-  '884,  S.  169  fg., 
Z.  44    (oben:   Hafen)    das  uo/cloi'  S-ifcxoor. 


(Anderes  Theater.) 

CIA.  II,  984  (gef.  zw.  Kantharos-  und 
Zeahafen,  bei  der  Sokratesstrafse ;  vgl.  Karieti 
v.  Au.  I,  Not.  42  b).  50 

Z.  2.     o'idt    intdcjxup   ti[s    Tt]i']    I    Xf(T((- 

GXtVl]u    xov    {f-tC([xQOV. 

Themistokles,  s.  Grab  des  Them. 
Thore  und  Pforten  [nvlig,  nvhöy) ;   vergl. 
Mauern  und  alte  Skeuothek.  55 

Ha7-pocr.  tiqos  x  ij  nvli<ii  'E()fjj,g.  u. 
E.  b  71.  X.  71.  (nv'Aojya  xov  (cazixöv.)  Demosth. 
XLII,   26.     S.  oben:  Hermes. 

Lycurg  c.  Leoer.     17.     Atwy.imxi]g    —    — 
xi\<;    vtcog   ^(If?  TJtQi    xt]v    rtxxtjv    fSoQUoi'at,g     60 
—  —  ntol   (fti'Arjv   oxpiav   xuxu    ^iar^v  xr,v 
rcXTt]v    duc    xt}S    Tiv'/.idog    tit'AO-itiV    Tinög  xi,v 
v(cvv  TTQoainXfvat. 

§  55.     ovx  tx  xtjg  (cxxi,g  Xuxu  xi,v  Tiv'/.lö'u 
i^ußruvovaiv    ol    xax'     tuTioQiav     n'/.iovxtg,     65 
('().'/!   tx  xov   'Aiuivog. 
Trittyen,  s.   Grenzsteine   ir. 
Vorgebirge,  s.  Alkimos,  Eetioneia. 
Wasserleitungen,  s.  Brunnen. 
Wege,  s.  Strafsen.  70 

Werfte,  s.  [Neoria]  Schiffshäuser. 

Die  Tiiltylvtitc  CIA.  II,  792  Col.  b.  Z.  73. 
Zea  (vgl.  Skeuothek,   Häfen). 

Timacus  Lex.  Fiat.  S.  260.  yiovrvyiu  X(d 
Zia  Äiuivtg  tztgoi  xov   fltiqaiiiog.  75 

Ilesych.  Zia'  ...  >,  ^Exüxi]  na  im  AH^i\- 
vfdoig  y.fd  tis  xmv  tv  IJtiqtcitl  'AiiAtvwv, 
ovxw  Xfi'KovfAtvog  tcno  xov  XftQTiov  xi;g  s4t«s'. 
Bekker,  Anecd.  I,  311,  17  fg.  tv  Ztt}'  x6- 
nog  toxi  TTfcQfihog.  ivxfcv'ifc  XQtvtxcci  6  tTi'  80 
ftxovaUo  fjtiv  fpövio  (ftvywv,  fdxiuv  <i't  t/fw 
t(p    ixovoio)  fpövio'   vgl    Phreattys. 

CIA.  II,  3S0,  Z.  IG.     Apollagoras'  Beitrag 
zur  cixvQioaig  xov  tv  Zia  Aiuivog. 
Zeughaus,  s.  S  k  e  u  o  t  h  c  k.  85 


40 


Phaleron. 


45 


(Vgl.  oben  Peiraieus :    Mauern  B.) 

Herod.  VI,  I16.  '/'f<'/.i,(iov,  xovxo  yf(()  tjv 
hiivtiov  xört  (zur  Zeit  des  ersten  Perser- 
krieges)   Xiliv    Aif^tlVfUlDV. 

Vgl.  V,  63,  85.  VI,  116.  VIII,  66,  67, 
91,  93       '>^.   32. 


Paus.  I,  1,  2  o  ritiQfdtvg  —  —  tiqÖ- 
xtQov,  TiQiv  >]  (-^tuiaxox?.i,g  Axi-r^vfdoig  r]Qitv, 
iTrIviiov  ovx  t;v'  </'f<A/,(>o»'  J'i  ,  xfiviij  yiiQ 
iXdXiOTOv  fCTiixti  T>,g  nü/.iMg  i;  9-f'e'/.fefiaf<,  90 
xovro  ffifiaiv  tTiiviiov  t,v  (Menestheus  fährt 
voll   dort  nach  Trujii,   Theseus  nach   Kreta). 


Phalcron.     (Gräber  —  Heiligthümer.) 


CXTX 


15 


30 


Paus.  I,  I,  4.  ö  ^If  ini  Movwx'iff  ^i-f^'if 
—  —  6  di  1711  </'(c).i]o(0  —  xcd  TjQOi'  avTU) 
^/lu>j()ns    itQor. 

Vergl.  Diodor  XI,  41  (s.  Peiraieus).  — 
tnivkim  )[QMUiyu}v  riüy  'Äd^tjrultJi'  rw  7i()oa- 
uyootvouii'io    'Pfi'/.i^oiy.o) ,     ur/.oo)    nai'it'/Ms 

OfTl. 

Co7-nd.  A'ep.  Thonist.  6,  i.  cum  Phalerico 
portu  ueque  magno  neque  bono  Athenienses 
iiterentur. 

Athen.  VII,  S.  285  B.  Archestratos  von 
der  «cpvr/  tv  iv/.o'ATioiai  (t>«)j]oov  dyxüiaiy 
'/.r^cp&ti'd-'    Itqolg. 

Paus.  VIII,  10,  4.  \Uh,i'(doig  /uiu  J"/} 
azadiov^'  ua/aanc  ir/.oaw  (ccfiarr^y.t  xr^; 
:io).i(j!)i  /;   nooi'  'Pa'AtjQco  ß^ce'/.rcaacc. 

Schal.  Arist.  Lysistr.  913.  Die  Klepsydra 
i'/^ii  S\  Tag  Qvati;  imo  y>iy,  cfi^ovocg  t!s 
Tov  (I>((?.ri()iwf  XijLiiy«  (ll'ordszi'07th,  Athens 
and  Attica'^,   83,    3^. 

Hesych.  Kkt  üiv  (fo  ((  .  .  .  'i^ti  (ii  xäg 
nvatis     üpuxi'klovOK;     tlg     xoy     <P((hjQtMf 

Schol.  Arjstoph.  Aves  1694.  tlg  xccvti;!/ 
(die Klepsydra)  J'e  (pijaii^  (Istros)  j]fAuxionivi]i' 
(fiüh]i'  ntaovaav  ocpO^iiuai  ii'  rtö  '/'(t}.i,oiy.<[), 
«nixorxi  ai((6iovg  ti'xoai. 

Plin.  Nat.  Hist.  II,  225.  quae  in  Aesculapii 
fönte  Athenis  immersa  sunt,  in  Phalerico 
redduntur. 
•  Penis.  I,  I,  5.  uniy^ti  ßt  oxud'mvg  tixoaif 
(c/.Qic  Kw'/uüg.  Vgl.  Steph.  ßyz.  Kia'Kiüg, 
(cXQ((   tjoL  {cxxi]    <P<c).r,nol. 

Strab.  IX,  S.  398.  utxu  il  xov  Utunaü 
fJ'aXr^fJllg  &>;uog  tu  xij  icfi^t^g  nutnc'/Au ' 
iid-    Ä'Mjuovaiot,  AiSwi'ilg  u.  s.  w. 


Gräber. 

Aristeides. 

Pliit.  Arist.    I. 
40  Musaios. 

Diog.  Lacit.\,p7Voe/n.  3.     Anthol.  VII,  615. 

Heiligtliüiuer. 

Androgeos. 

Paus.    I,    I,    4.      'ioxi    ^'i    xtii    'Ay(f()vyni} 
45       ^iiouog  xov  Mino,  y.u'/.tlxci  cTf  ^owof  u. s.  w. 

Apollo. 


CIA.  I,  210.    'AnöX^MU  .JriXioi   <Pa'kt]i)ol. 
(Vgl.    CIA.    III,    270    [Theatersitz].    'Jt()tcog 
AnoXXcüfog  ^r^'Aiov.) 
Athena  Skiras.  50 

Paus.  I,  I,  4.  trrar&u  (s.  Heiligthum  d. 
Demeter)  xal  l'xiod&og  'Aü-r^i'üg  vaög  tan. 
Vgl.   Strabo  IX,  393. 

Patis.    I,    36,    4.      Exloog  .  .    og   y.ai    ii,g 
—  /.iQi'iiiog  Idovauxo  A&tjyng  irji  <f'(e'/.i,nu)  rö     55 
(tOy(((ioy  Itqöv. 

Hesych.  ii  a  x^  ffö  qiov'  tonog  Ad-t'.vrjai 
</>uXr]Qol,  'ivd^a  x6  xr^g  'A&rivüg  UqÖv.  Vgl. 
iia/offoQici.  Phoi.  Bibl.  S.  322a,  24.  /; 
TiccounouTiri  ix  xov  .Jioi'vaiuxov  uqov  tlg  60 
xo  x/jg  Ä&r^ycig  x^g  Sxi(}(cdog  xifxtvog.  Vgl. 
Harpocrat.    ötmvoKfö^og. 

'AQ-riv.  VIII,  S.  2 74 fg.,  Z.  21  fg.  (athenische 
Inschrift,   s.   oben   C :   Eurysakes). 

Plut.    Thes.   17.     Beim  Tempel  des  Skiros:     65 
Denkmäler    des  Nausithoos    und    Phaiax    aus 
Salamis.     Fest:  xvßtfjyijaia. 
Demeter  (vgl.  Demeter  Thesraophoros ;   oben : 
Peiraieu>). 

Pat/s.  I,    I,  4.     6    dt    inl    <Pcdi;Q(o    ).iui,v     70 
.  .  .   y.ai  7i()og  uvxiö  .Jijur,xQog  tt(j6y. 

Paus.  X,  35,  2;   unter  den  viwi  rjfiixaixoi 

.  .  Xid  o   tnl   <P((?.>jQ(i)   xr;g  .JrjuiiXQog. 

Götter  ) 

;    unbekannte.      Dwg.  Laej-t.  I,    10,    t,. 
Heroen)  *  75 

Patis.  I,  1,4.     ;i(i)uo<  (}"i  d-tMi'  it  ovoiAu^o- 

fuii'iou  dyfüjaiwi'  xcd  r^qiouji'  [x««]    Tiictifioy 

Xiäu    &i;aiwg   xcd    <P(cX/,()ov    u.  s.  w.     Vergl. 

Pol/ux,  VIII,    118,    119. 

C/em.    Alex.    Prot?:    12.       iiutltui    di    xig     80 

'/'«A/;<)of  x«X(c   Tjovui'uu  i,oiog. 

Nausithoos,   s.   oben  Athena  Skiras. 

Phaiax,  s.   oben  Athena  Skiras.. 

Phaleros  (Söhne  des),  s.   oben  Heroen. 

Poseidon.  85 

Dionys.  de  Dmarch.  10.    Rede  des  Deinarch: 

SrnSiAuaia    (Puh,oitav   TTQog  <I>oii'ixc<g    i'nio 

x>,g  ti(>ioavi't,g   xov  IToatidioyog.      Vgl.  Pos. 

Pelagios,  oben :   Peiraieus. 

Skiros,   s.  Athena  Skiras.  90 

Theseus  (Söhne  des),  s.  Heroen. 

Zeus. 

Paus.  I,  1,4.     —XtQudog  Äx^iifug  vuog  — 

xal  ^log  v-Tiioxioo}. 


Zusatz. 

Fragment    einer    Periegese    des    Peiraieus. 

Flinders  Pctrie,  Hawara,  Bialniiu  and  Arsino'c.     Londo)i  i88c). 

S.  28.     Frgfnt.  80  it.  81. 

Vgl.  Bcrl.  Pliilnl.  Wochcnsckr.  1889,   S.  1546  fg.  mit  Ergänzungen  von  [W]  =  Wilcken 

und  [D]  =  Diels. 


1  .  .  .  .  i'  avun\rci'Tts]  .... 

2  ....  toit     .  ...  wr  {?)...  . 
3 tu  Tio 

4  lUif 

5  «s   r(7i[o]  .... 

6  'A{?)v{?)io  tniQi  .  tf  .  .  t,ui<JV  .  .  . 

7  r;T tu 

8  ftioaoixos  ntQi  .  .  .  .  v  .  .  .  .  [uta',u 

9  ßoica'  wooXoyioi'  .... 

10  i'y-w  ....   i7iiß(('/.?.tit'  txaa  .... 

1 1  TOt'   »;At[o]j'   fy   ö't   Tr,   fAOVi'[ri]  .... 

12  ßorjoi'  tativ  a^n/xiag 

13  Ttrti  .  .  .  (od^iof  fitv  tTf;  ?)  .  .  . 

14  <(IA.  .  .  .  TOI'   UQag  (?)....   fxriüi  .  .  .  . 

15  qc "^«s"  r«f  ufj(?)«Ti  (?)  .  .  . 

16  xoi'  .  .  .  .   ti?,oywTio   (sie)  .... 

17  y.axr^yaytvvo  avfA\Ti(ivris\   .  .  . 

18  tia;  xtixo?  ty  tyri  .... 

19  x'f.titui';  xn   ^luivi  n  .  .  .  , 

20  fftws"  to\^'\ov  Ol  /Jtx[(c]  .  .  . 

21  [r«j()f<;jfoj'r«s'  xu  tfi;  .  .  .  . 

22  ;iiyt)(oyx(ci  xEt)r  .  .  . 

23  yoxioii  ....  x{?)t'/.^  «(?)«v  .... 

24  or/  «Ao  ....   u  .  .  .  . 

25  T»??  EvQWTirji;  tu  .  .  . 

26  Zi/tXiay  nqo  t;a  .... 

27  "xorxd  ffr«cJ'(oi'[s-]  .  .  . 

28  ro  avuTiccy  TitXo[s]  .  .  . 

29  dtX(c  dtoyxioy 

30  'ii^atoi  tQyor  >,noy  {? j  .... 

31  ««'■',  .  .  •  • 

32  [a]vrn>x  .... 

33  ,"*'' 

34 >'(i  .... 


8  ytwaoixoi  IV.  II  ly  &f  xij  Movyi^iff  fV.  12  to  nsQißörjxöv  tartv  'Aqx(ih&os'  //'. 
13  TitfJiitxti/iafxiyoy  II'.  uty  tnl  II'.  18  /ftiQcci?]  iwi  M'.  iytyi}xoyxic  D.  19  amCi'uov  IT. 
21    [taat(]()t'(Xuyi((  D.     aacdi  .  .    W.        23    axi/.i,    W.       32    avrtoxia  .  .  .    //'. 


Nachträge. 


(Seit  Sommer  1890.) 


A. 

Areopag.  Apollod.  Inbl.  Frgm.  Sabbdit.  (Rhein. 
Mus.  1891  ,  S.  184,  Z.  14).  'Afiul^övng  — 
axQtcTtva<cuiv<(<;  ntnl  xoy  Aquou  nc'cyoi' 
:;       Si]atvi;  uixa   riöt'  'Aft-r^rcdiov  li'ixt;aiy. 

Kykloboros.  Pollux  X,  185.  tv  Jquuaaiv 
I,  Nio'ito  'Aniaro(f('cft;s  ^fQi  tov  KvyJ.o^iooov 
zov  noia/uov  '/.iywu'  ,,b  ()'  is"  rö  n'/.ivH-ilov 
yivöuii'oi  tiixotipt". 

10  B. 

Altar  der  zwölf  Götter    [zu  S.  I.X]    vgl. 
Eleos. 

Aristoteles  14  iV-/;)'.  no'k.   [ed.  Ken  von)  c.  25 
S.  72    o    E(fiaKxr,g    —    xad^i^ti     uoi'oyJxMi- 
1  5       tn'i   xor   Siouor. 

Apollon  Delios.    Vgl.  Theophr.    FT.  u  i  ,'>  ^;  s' 

(Frgm.    119  W.)   bei  Athen.  X,  424  F. 
Apollon  GephjTTaios. 

'E(pt^[x.    (C()%.     1888,    S.  200.      Ost-Athen 

20       beim  Ausstellungsbau.     Kleiner  Rundaltar  a. 

röm.  Zeit.    Ano'/J.mi'i    yicfvouao    K).{uvdio)g 

Artemis    Agrotera.      Aristot.    An^r,v.   tjoI. 

[ed.  Kenyon)  c.    58,  S.  145  fg.     (Pollux  Vni, 

25       91).     0   dt  noKiuaqyoi    noitlrai    ^t^vGiug  xtj 

xt  Aqxsui&i  xfj  (iygoxfQfc   /.cl  x(ö  'EyvaXUp. 

Artemis  Soteira.    Jt'Kx.  «^7.  1890,  S.  115 

und  Athen.  Mitth.   XV,  S.  346.      Beeret  und 

Weihung    auf  Art.   Sot.    bezüglich,    vor    dem 

30       Dipylon  gefunden  ;  vgl.  oben  S.  XV,  Z.  43  fg. 

und   77  fg. 

Asklepios.    Aristot.  14.'//,/'.  no'K.   56,  S.  141. 


40 


45 


r»%'  7iou7iT,i;)  tm  'Aax).>,:iitö   yivouivts   oxuv 
or/.ovnuxsi   uvaxui. 

Asklepios    ^ii'io^\      'JJ(p>,/u.    dg/.     1889,    35 
S.  62.     (Basis  nördlich  beim  Olympieion  gef.) 
'Ixn'/.txo^'      Styio)  I  'Aax'/.r^nKÖ. 

Athena  zu  S.  XVIII,  12  vielm.  aolai^  (vgl, 
C/./.  III  61.  668.  Ji't.x.  (loy.  1889,  S. 
20,    17.) 

Athena  und  Zeus  Meilichios,  s.  diesen. 

Athena  A&tivüit'  ixtätovau  Bull,  de  corr. 
hell.  XII,  154  fg.  4'Tt  xov  vk\<3iu  x7\g  Ad-rj- 
vßtJKf  xFji;  Ai^r^i'öjfj.  uU&iovar^g'  vgl.  Flut. 
Thetn.  10.  Aristofh.  Rjuit.  581.  763.  Kirch- 
ner, Attica  et  Peloponnes.  S.  24,  l.  Szanto, 
Arch.  epigr.  Mitth.    1891,    S.  Ii8fg. 

Athena  im  Hekatompedon  (zu  S.  XX, 
Z.  51  fg  XXII,  Z.  14  fg.)  Die  beiden 
Hekatompedon-iRSchriften  bei  LoUing,  Ji't.x. 
HQX-  1890,  S.  96  fg.  Ad-Tivä  1880,  S.  627  fg.; 
Dörpfeld,  Athen.  Mitth.  XV,  S,  420  fg.  Theile 
des  Hek. :  n^ovt\iov,  vtiög,  oixtjfia,  xufiuloy, 
X(c   oixr,U((xce. 

[Zu  S.  XXII,  12J,  vgl.  Bull,  de  corr.  hell. 
I,  S.  150.  Wim  ut(f  laxoqiwv  aus  einem 
Codex  v.  Patmos  s.  v.  ixccxöum&oy'  Av- 
xovQyog  if  xiö  xccxu  Kt,(fiaotfoxov'  —  Ht- 
QixXrjs  —  Xfc  nnonvhcicc  xul  xo  ihSüov 
x(d  x6    Exaxount&oy  olxod'our^aug  u.  s.  w. 

[Zu  S.  XXI,  Z.  5J.  Bauurkunden  des  Erech- 
theion:  Athen.  Mitth.  XIII,  S.  229  fg. 

Athena  Poliuchos,  s.  d.  Archermos-Inschr. 
CIA.  IV,  2,  373'''.  Jt't.x.  uoy.  1889, 
S.    119,   8. 

Chariten  und  Demos  Jt'/.x.  r^o/.  1891, 
S.   25  fg.      Erwähnung    von    4    Psephismata, 


55 


60 


65 


CXXII 


Nachträge.     (Demos  —  Theseus.) 


die  ii'  TM  Tijuiyii  tov  -lt,uor  7.a\  iwy 
Xa^iiwv  aufgestellt  waren.  Gef.  bei  den 
Vorarbeiten  zu  einer  nördlich  am  „Theseion" 
und  an  der  Stoa  des  Attalos  vorüber  zur 
5  Athenastrasse  geführten  Bahnlinie.  (Jetzt 
Jt'hz.  a.  a.  O.  S.  40  fg.) 

S.  XXVI,   Z.  74 — 77   zu  streichen. 
Demos,  s.  Chariten  (und  N  y  m  p  h  e  n  ?    CIA. 

\   503-) 
10  Dione.     Jt'/.j.  "o/.    1S90,  S.  145,   3     Frag- 
mente   einer  Kline    (westlich    vom   Parthenon 
gef.)     Tfj   -/iuj]i'tj,  0///j  Xr/.t',Tov  uri\J+t]y.tv. 
(Vgl.   Zeus  Naios,   unten.) 
Dionysos.     Athenaeus  XII,   S.  533   C.      rö   14- 
15        y^r,vi\<ii     TOV     -/loi'inov     TTQoacjrioi'     ty.tivov 
( UtiaiOTOfeTov)  TVi'ii  rfceair  tlxörit. 
Eileithyia.    Zu  S.  XXVIII.  Z.  48.     C/A.  III, 
925;     richtiger     Kumanudis ,     JJ(ptj/u.   HQ'/. 

1890,  S.  116.  'U  jAi]Tr^^ twg  i^vy(ui,() 

20       At'Tio/or        —   —  —        —   —    </']fc?.i,otujs 
Fi'/.i!^t'ii'.. 
Enyalios  statt  Follux  IX,   197:  VIII,  91   und 
Aristot.  'A&riV.  7io'A.  s.  oben  Arlemis  Agrotera. 
Ge,  s.  Zeus  Meilich  los. 
25  Musen 

Vii.   Sophod.     i^   6.      (f>,(>i    ^t    y.id     lonm^; 
avTof    —    T(äg    Movaai;    <'^t(<ooi'    Iy.     tmv 
TitTKcnfnuü'wr   atvayuytlv. 
Nike. 
30      -     Athena  Nike.     Vgl.  die  westlich  vom  Nike- 
tempel    gef.     Inschrift     zlt't.T.    «(>/.     1889, 
S.  58  (zu  Ehren  des  Herakleitos  aus  Athmo- 
non),  Z.  3  fg.    r.ui  at'aTixf-riaiy  rrj  'Ad-r^i'ü  Ttj 
[Nixtj    yQf((p]((^    i^rovau;    r7ioui't,u(iTu    tmi' 
35       {.f^tT     AiTUj'/.wv    7i]i7iQ(cyuii'wi'    noo;     tov^ 
ßaoidQoV';  vnin  r/,s"  TWf  K).h]yü)V  acoit;Qt«[;. 
Poseidon.      Jt't.T.    do/.    1890,    S.  146,    5. 
Basis  des  6.  Jahrhunderts  von  der  Akropolis. 
li]i'(it  y.oQfi'  <'cyi&iy.tt'  iiiu(>%'tt'  .  .  .  '/.oxo^: 
40       uyiuc^;:      'ir  ol    lloi'xouii)\oi'  yj}i-]aoTQUi\i\i'' 

fTlOQly. 

Zeus  Kataibates. 

Jt'/.i.  t(<>X.    1S90,  S.  144.    Fragment  einer 

Plinthe  oder  Basis  (gef.  nordöstlich  vom  Par- 

45        thenon).     Viertes    Jahrb.-      -/tös    y.rc[T  feißü- 

To[v      ((ß{(TOI'. 

Kcfi,fi.  t<QX-    '889,    S.  61,   7.      Fragment 
einer  viereck.  Basis    oder  Ära    (gef.  nördlich 


beim  Olympieion).     Rom.  Zeit:    J]iog  \  [x]«- 

TCuß((TOV. 

Zeus  Meiliehios.   'Ecpri^.  uo^r.  1889,  S.  51. 

Viereck.  Stele  (bei  Ambelokipi  gef.)    IJitooi-: 

-fioi:    ui     '/.lyio:   <c     r^s    (d.  i.   Fi^i)  Aft-r^v  \ 

Zeus  Na'ios  (vgl.  Dione).  Jt't.T.  «oy.  1890, 
S.  145,  2.  Kleiner  Altar,  von  der  Burg. 
Rom.  Zeit.  Jil  Naiw  y.\(d  xT,  avy  otloj 
Mit.  t.Tjiuv  KH\X\X\i^iv\Qv  nq\oß[€t\/.iaio; 
IC  ^(cut  rOi    (cy[t  9-r,xty. 

Zeus  Olympios.  (Olympieion)  Vitniv. 
III,  I,  10:  hujus  (hypaethri)  exemplar  — 
Athenis  oclastylon  templo   olympio. 

Zeus  Polieus.  Jt'J.x.  uoy.  1890,  S.  146,4. 
Fragment     einer     Marmorbasis        Akropolis. 

Viertes  Jahrb. UctHyluv^i     <cyii)-]t,y.ti' 

_/(j    flo'/.iti. 


60 


65 


75 


Alexander  -  Cultus.  Diogm.  Laert.  VI,  63. 
ipriCfiartjLiii'Mi'  A{^i,r(ciMy  A't.icftrd'ooy  -Jio- 
yvaov  u.  s.  w. 

Dioskuren  (zu  S.  XLVI,  Z.  80).  Aristot. 
AiyttV.  71  ol.  c.  15  S.42  [Kenyon.)  Pisistratus : 
i^oTiXiaifty  ly  toj  Ayccxtito  noir^afCf^tyoi 
ly.xh,ai(iCiiy  tmytiQH'  —  ov  rpnaxoynoy 
dl  Xfuccxoitiy  ixü.tvatv  kvtov;  Tiooaayi:- 
ßri[yai]  TiQo^  To  TiQonv'Aoy  Tti;  ((XooTiö/.tiOi 
'ivu  ytyioyrj  uü't.Xoy.  iy  o)  d  ixiiyo;  dii- 
TQißt  d';ur^yoQO)y,  ayt'/.oyzt?  ot  ini  rorrcx' 
TiTicyfAtyoi  T((  oTx'/.d  (cvTwy  [x(d  avy]y.'t.i,- 
auyitt;  th  [t^<<]  7iXr,aioy  olxi,uaT(e  tov  <-ti,-  So 
(jtlov  6uai,ur,y(cy  it.ii-oyTtg  Tioö^  Toy  Ilttai- 
aiQfcToy. 

EponjTnoi.  Aristot.  A&i,y.  710'/..  c.  53,  S.  123 
[Ä'enyon).  01  'ifft.ßoi  —  yvy  *«%'  OTi',h,y 
^n'/.xijy  ilyity()('ccfoyT((t,  xai  'laTarai  t;  aii,'/.i, 

7106       TOV       ßov't.lVTl,nior       ntQl       TOl's       tTHU- 
»'«'tiOtV. 

Helike    (Gattin    des   Ion ,    oder   Verstorbene  ? ) 

(■/./.  I,   523    (Strasse    nach   Acharnai)    6qo>: 

ID.'r/.t.i. 
Theseus.     .bistot.    Ad-r,y.  710)..   c.    15.     Die 

oixi]it((itc   TOV   Hiiatiov    s.   oben:    Dioskuren. 
.histot.  a.  a.  O.   c.  62,   S.  153.     lä   ti'   f-fi,- 

ailii)  x?.i,(ioi'inyf(t  aoyal. 


i>5 


90 


Nachträge.     (Tyrannenmörder  —  Prytaneion.) 


CXXIII 


Tyrannenmörder   [zu  S.  LVI,    Z.  48].     Der 
Poleraarch  x«\   AonoSi«)   xcä  \ioiaioyti- 

Toi'i  ii'c(yiau((T«  rioiil. 

D. 

5  Atticus  ( 7'üus  Pompomus).  Com.  N'ep.  Atü'ats 
3.  quam  diu  affuit,  ne  qua  sibi  statua  pone- 
retur  restitit;  absens  prohibere  non  potuit. 
Itaque  ipsi  et  Phidiae  locis  sanctissimis  posue- 
runt.     (Vgl,  Text  von  Curtius,  S.  252*''') 

loDiphilos  {Anthemion)  zu  PoHtix  \\\l,  131 
(S.  LVI,  Z.  80).  Arisfot.  "ÄO-r,v.  71 0'/..  c.  7 
S.  20.  Hi'äy.nici  yuQ  tu  «XQonö'/.ti  iixoiy 
^Kfi'kov  t[(p  })  tn]iytyo«;iTC(i  raö's '  ,,-ii- 
cpiXov  ^Avfi^tu'nov  rt[vd''  ((viihr^xt  H-tol;  u. s  \v. 

15  Germanicus.  Jt'/.r.  «07.  1889,  S.  197 
(vgl.  S.  181  E^)  Inschrift  einst  unterhalb 
der  südlichen  Reiterstatue  des  Lykios,  siehe 
„Reiterstatuen".  o  6r,uog  Ftq^ f/\a- 
vix\ov  K(i\i(j(c(H'.     (-Jtor  Itl^iaarov  'iyyovov. 


Bukolion  zu  G].  Aristot.  a.  a.  O.  c  3,  S.  7 
vor  Solon:  o  utv  ßaai'/.ir;  d^t  t6  vvv  xu- 
'/Mvuirov  Bovx6'/.iov,  7i'/.i,aloy  tov  Uqvia- 
i'tiov  {ar^uiiot^  <fi'  tri  xai  vvv  yaq  zr^^  tov 
i(eaüiu)^  yvvaixoi  t;  avufJiii;  Iviavi^u 
yii'tTcd  TM   -lioyvaM  xai  0   yr'euoi). 

Kolonos.  Frgm.  CalUmach.  428  {ScIiol.Ambfos. 
Odyss.  XIV,  199)  „'ix  US  KoiMväutv  Ti; 
ouiajiov  >,y(cyt  (fi,uov  twv  tTt^MV." 

Meute.      Plinius  IV,    7,   24  oppidum  Melite. 

"(>  71 '/.  et  (=  W a  f  f  e  n  pl  ä  t  z  e)  Thukyd.  VII,  28. 
o(  utv  tcf  oTi'/.oii,  Ol  &t  IttI  tov  Ttt/OlW 
vgl.  VIII,  69  u.  den  Text  S.  296  ■■■•■■ :  otqic- 
T),yoc  trii  T«  07i'/.(i  u.  a.  m. 


Pelargikon  'zu  S.  LXXVI,  Z.  40].  Anstof. 
'Ai}i,i'.  Tjo'/..  c.  19,  S.  51.  Kleumenes  — 
X((T(cx'/.tia((i  TOV  pTiTiiav  t};  t6  xa'/.ovutvoy 
ffihioyixoy  Ttl'/o;  t7ioi.i6QXti'  darauf:  die 
Pisistratiden  ;ic<i)idü)X((i'  r/)r  d:xo67To'/Ai'  u.  s.w. 

Propylaion  der  Burg,  s.  C.  Dioskuren. 
Agora.     Inschriftslein  am  Südende  der  Attalos.     Verschluss  der  Akropolis;   vgl.  auch  die  Inschr. 


E. 


stoa  gef.  (Zeit  der  Antonine).  Vergl.  Text 
S.  281"  u.  294''- :  t,  tc  A^tiov  nayov  ßov?.ri 
xicl  t,  ßov?.t,  Twy  ticxoaiuty  xai  6  Sr^ixog 
TOV  t7iiut'/.r,Tl;y  r/^s"  xutÜ  Tt,y  7i6?.iy  ciyoQci; 
<PiSi<cy  \(Pi]äiov  Pauyovaioy  ccQtTr,^  ivtx«. 
Auf  der  Agora. 

Leokorion.  Aristot.  'A{ht^y.7i  0)..  c  18, 
S.  47  fg.  {Ktnyon.).  Harmodios  und  Aristo- 
geiton:  \7iuouTri]oovyTtg  tv  uxQoTioXti  Tolg 
lJuvc((i-i;vuioii  'I7j7iif(y  [tivyyjcyty  yÜQ 
orros"    uiTtQXOjutvOi,    6    6    l7i7i(eQ)ros    u7io- 

GTtKKoiV     TTjV     7lOI^7ll]y)     XUTlC-if'cVTti 

XHi  TiQotiavuaTHVTtg  Tuiy  \ul'l(oy'\    tov  uiy 


Biill.  de  corr.  hell. 
1891,  S.  51  fg. 


1890,  S.  177  fg.     Hermes 


G. 

.■Iristot.    'AO-i:y.    :io'/.. 


C. 


Buleuterion, 
E  p  o  n  y  moi. 

Epilykeion.  Aristot.  AO^r,y.  rroP..  c.  3,  S.  7. 
Vor  Solon  hatte  inne:  ö  7io'/.iu((Q'/og  t6  £ni- 
'/.vxtioy'  ö  7TQÖTfQoy  uiy  txc.'f.t'iro  Flo'/.t- 
juan^tioy,  tTiü  dt  K:ii/.ixo;  uy(oxo6oui,Gl 
X(c'i  XfcTtoxtvuGtv  CITO  7io'/.tu(([qyi]]ai<i 
Kni'/.ixtiov  ix'/.>,^'^t,. 


;5      "IrTTiaoxoy  &i«x\oa]uovyTa  T>]y  7ioum]y  7i(co((     Polemarcheion,  s.  Epilykeion. 


40 


45 


tÖ    .iiwxonttoy  uTTtxTtiyfcy. 

Orchestra  zu  S.  LXVII,  72  (Bücher- 
markt) :  vgl.  aber  Epistologr.  p.  247  (Hercher) 
Diogenes  iv  tm   d-tc'cTQO)  ßiß't.iduc    xo'/Moy. 

Schwurstein  (zu  S.  LXVIII ,  Z.  10.). 
Aristot.  'A&r,y.  no'/..  c.  55,  S.  139.  Die 
Archonten  ßadt^ovai  ttqo^  tov  ).iS-oy  vcp 
\io]  TfC  TCCUttl«  ioTiy,  l(f  ov  xccl  01  diaiTr;- 
Tfci  ouöaauTii  (c7io(f«iyovT(a  tÜ^  diciTUs 
X((i   Ol    UKOTVot;  tiouyvvzf'.i  Tic;  uaoTrni«;. 


Prytaneion.     Aristot.  'A&r,v.  710'/..  c.  3,  S.  7. 
Vor    Solon    hatte    inne :     0    cio^wy    t6     nor- 
Tuvtloy'    vgl.  oben  E.   Bukolion. 
Schal.    Thuhyd.  II,    15.      o'ixo;  uiyi'.i. 

K. 

[Zu  S.  CI,  Z.6']\  I717T  oöä  uov  yi/utot,' 
Macariits  IV,  79  [Paroemiogr.  Gr.  II,  p.  175) 
71005-  Tovi  Ini   To    '/tlnoy   uiT(cß(f.7.'t.oyTi(;. 


55 


60 


65 


70 


75 


80 


85 


CXXIV 


Nachträge.      (Akte   — •   Munichia). 


Akte.     Aristot.   'A^r,v.  nol.    c.  42,    .S.    108. 
Die  Epheben    fiV   rftiQuiia    no(iiioiT((i    X((l 
(foovqovaiv    01    u'tv    Tt,i'    Moiri/ün'    01    Jf 
zr^v  fcxrt,y. 
5  Aristoi.  a.  a.  O.  c.  61,  S.  150.    d'vo  [axQu- 

rr^yoig)  tnl  rov  IT(ii)fciifc,  ro*"  fiif  iis  tov 

(fihiXi^s   iTiiui'/.OLi'KU  X(d  Ttfif  iv  rTfioduI. 

Asklepios  Munichios.      BuH.  de  corr.  hell. 

10       1890,    S.   642  fg.      Decret    der:    zkiuivigku 

tov   Movviyiov  \iax'^t,niov. 

Eetioneia.     Aristot. ^  a.  a.  O.  c.  37,  S   97.    to 

tv   I liTuoftia  xtlj^Os. 

Emporion.     Aristot.    a.  a.  O.    c.   51,    S.  127. 

15       iuTioQtov   iniiAth,z((g  dixa  x'/.t,oovaiv.    tov- 

Toig  lii   TiQoaTiTfcXTKi  rüiy  x"  tfA:io^iioi'  tni- 

^O.tlaH^fti,  X((i  xov  atxov  xov  x<(x<(7i'/.ioyjo<; 


tlg  xo  aixixov  i  tiTi  6  (Jtoy  xü  &vo  fifQr, 
Tovg  IfxTioQovg  (cyuyXfcCnv  tig  x6  liaxv  xo- 
ulUiy. 

Götter,  s.  Asklepios. 

Mauerbau  des  Themistokles  (zu  S.  CXIII, 
Z.  14).  Procop.  Panegyr.  21  (Patrolog.  ed. 
Migne  87,  p.  2620):  lujr  fxix^oy  nqog  xovxo 
Xfd  x6  Stfiiaxox'J.iovg  {xti/og)  ttyni  tiXuxois 
iytx«  x((i  x(is  icjud^ug  ufxcfoxtQus  (pi^tw, 
II  X(ä  TiQog  Tovyftyxioy  «AA»;A«ef  tnl  xor 
xtl/oig  ij(ojQovy. 

Munichia.  Aristot.  a.  a.  O.  c.  19,  S.  49. 
Hippias:  Tt]y  Mowi/icy  irTi/ti'ot,ae  xti^t- 
Ctw,  log  txtl  ui'H&Qvaoutyog.  Aristot. z.z..O. 
c,  38,  S.  99.  Ol  xoy  I7fto(cii((  xrcl  xt,v  Mov- 
yiyic.y  tyoyTtg.     Vgl.  Akte. 


Die  Geschichte  der  Stadt. 


Die  Stadtlage. 

Wer  zuerst  nach  Athen  kommt  und  die  Lage  der  Stadt  aufmerksam 
überblickt,  empfängt  den  Eindruck  einer  durchaus  charakteristisch  ge- 
stalteten Landschaft,  und  gewiss  giebt  es  keine  Stadtgeschichte,  deren 
Yerständniss  von  einer  anschaulichen  Kenntniss  der  Stadtlage  so  abhängig 
ist,  wie  die  Geschichte  von  Athen. 

Es  sind  keine  ausserordenthchen  Naturformen,  keine  schroffen  Gegen- 
sätze von  Höhe  und  Tiefe,  welche  das  Auge  überraschen,  wie  etwa  in 
Korinth  und  Messene;  das  Eigenthümhche  des  landschaftlichen  Bildes 
liegt  vielmehr  in  der  Mannigfaltigkeit  der  BodenUnien  auf  übersichtüchem 
Raum,  in  der  scharfen  Gliederung  des  Hügellandes,  dessen  Felskuppen 
mit  baumreichen  Niederungen  wechseln;  ein  anmuthiger  Formem'eichthimi 
beschäftigt  das  Auge  unaufhörUch.  denn  bei  jedem  Standpunkte  öflftiet 
sich  ein  neuer  Ausblick  und  jeder  Hügel  zeigt  A-on  den  verschiedenen 
Seiten  eine  andere  Form. 

Die  athenische  Hügelgruppe  bildet  den  Mittelpunkt  einer  Ebene, 
welche  im  Norden  durch  den  Farnes,  im  Nordosten  durch  das  pentelische 
Gebirge,  im  Osten  durch  den  H3inettos.  im  Westen  durch  den  Aigaleos 
begrenzt  wird,  und  zwar  l)ildet  jedes  dieser  Gebirge  in  eigenthümlicher 
Weise  den  Abschluss. 

Der  Farnes  (bis  1412m  hoch),  eine  östliche  Fortsetzung  des  Kithairon. 
hat  von  allen  am  meisten  den  Charakter  eines  Hochgebirges.  Rauh. 
unwegsam,  breit  gelagert,  trennt  er  das  Kepliisosthal  von  dem  Asopos. 
Einst  die  Stammscheide  zwischen  AeoUern  und  loniern.  ist  er  noch  heute 
die  Wetterscheide  zwischen  dem  Klima  des  Archipelagus  und  dem  des 
Binnenlandes,  eine  mächtige  Naturgrenze  zwischen  zwei  sehr  verschieden- 
artigen Landschaften,  welche  nie  überwimden  worden  ist. 

Das  Pentehkon  oder  Brilessos  (1 108,6  m  hoch)  erstreckt  seine  Kamm- 
hnie  in  der  Richtimg  von  Südost  nach  Nordwest ;  von  Athen  aus  gesehen, 

Curtius,  Topographie.  1 


2  Gebirg  und  Ebene. 

erscheint  er  wie  ein  Tempelgiebel,  dessen  beide  Seiten  bis  zum  Gipfel- 
jnmkte  gleiehmässig  ansteigen.  Er  hebt  sich  steil  aus  der  Ebene,  wähi'end 
sich  nach  dem  euböischen  Sunde  eine  Gruppe  von  Vorhöhen  anschliesst, 
welche  den  nordosthchen  Tlieil  der  Landschaft  zu  einem  rauhen  Berg- 
lande (Diakria)  machen. 

Der  Hvmettos  (1027  m)  ist  ein  langgestreckter  Höhenrücken  ohne 
hervorragende  Gipfelpunkte.  Gegen  Süden,  als  An3-dros  (774  m)  sich 
senkend,  läuft  er  mit  dem  flachen  Cap  Zoster  in  das  Meer  von  Aegina 
aus,  nach  Westen  hin  niedrige  Hügehvellen  in  die  Ebene  vorschiebend. 
Dem  HTiTnettos  parallel  erstreckt  sich  als  Westgrenze  der  Aigaleos  oder 
Korvdalos.  keine  trennende  Felswand,  sondern  ein  milder,  erdreicher 
Hügelrücken,  der  nicht  ül)er  467  m  ansteigt. 

Ton  diesen  Höhen  au  drei  Seiten  eingei'ahmt.  gab  flie  Ebene  ihren 
Bewohnern  den  wohlthuenden  Eindruck  eines  von  Xatur  wohl  geordneten, 
behaglichen  und  sicher  umheg"ten  Landbesitzes.  Denn  von  Norden  führen 
nur  zwei  Pässe,  die  Schlucht  von  Phjle  und  der  hohe  Sattel  bei  Dekeleia. 
von  Böotien  herüber,  während  die  übrigen  Berge  nur  Gliedenmgen  einer 
Landschaft  sind.  Um  den  Fuss  des  Brilessos  führen  zAvei  Wege,  der 
beschwerhchere  zwischen  Farnes  und  Brilessos  über  Kephisia.  der  andere, 
offenere  an  der  Seeseite  nach  der  Ebene  von  Marathon  hinüber.  Ebenso 
führen  um  den  Hymettosfüss  zwei  Wege  nach  der  jetzt  Mesogia  ge- 
nannten Landschaft,  welche  sich  mit  dem  laurischen  Gebirge  gegen  Süd- 
ost an  das  Meer  vorschiebt.  Dei'  Aigaleos  endhch  ist  von  allen  am 
wenigsten  eine  trennende  Scheidewand ;  denn  nicht  nur  am  nördhchen 
Ende  ist  zwischen  ihm  und  den  Vorhöhen  des  Paraes  eine  zum  Verkehr 
bequeme  Einsattelung,  sondern  auch  in  der  ]\Iitte  des  Höhenzuges  (was 
auf  keiner  der  anderen  Seiten  vorkommt),  ist  ein  tiefer  Einschnitt,  durcli 
welchen  ein  breiter  Weg.  der  Dafnipass,  von  Athen  nach  Eleusis  hinüber- 
führt. Es  sind  die  beiden  Zwilhngsebenen ,  die  am  nächsten  unter 
einander  verbundmen  und  am  gleichartigsten  gestalteten  Landestheilf 
von  Attica ;  denn  beide  Ebenen  sind  an  den  drei  Landseiten  geschlossen, 
und  nach  Süden  gegen  das  Meer  geöfinet. 

Die  athenische  Ebene  ist  aber  die  entschieden  bevorzugte.  Denn 
erstens  ist  sie  die  ansehnlich  gi'össere  und  deshalb  zur  Entfaltung  eines 
geschichtlichen  Lebens  ungleich  geeignetere.  Ferner  ist  das  ]\Ieer  bei 
Eleusis  durch  das  quer  vorliegende  Salamis  geschlossen,  und  dadurch  eine 
vom  freien  Seeverkehr  al)gesperrte  Bucht,  während  Atben  das  offene 
Meer  vor  sich  hat,  und  zugleich  die  günstigste  Küstenbildung  besitzt. 

Drittens  hat  sie  den  Vorzug  einer  reicheren  Bewässerung:  denn  sie 
hat  zwei  Flüsse,  wilcbr.  von  entgegengesetzten  Seiten  der    olieren  Ebene 


Die  Flussthäler.  3 

kommend,  sich  unten  vereinigen,  im  Osten  den  Ilisos,  der  aus  den  Yor- 
hölu'ii  des  Hymettos  seine  Wasseradern  sammelt,  im  Westen  den  Kephisos, 
von  den  Quellen  des  Brilessos  und  Pames  genährt,  die  so  reichlich 
fliessen,  dass  er  die  weite  am  Fuss  des  Aigaleos  sich  hinziehende  Tief- 
ebene das  ganze  Jahr  hindurch  mit  Wasser  versorgen  kann.  Bei  niedrigem 
Uferrande  ist  er  wohl  geeignet,  dasselbe  nach  beiden  Seiten  in  Kanälen 
zu  vertheilen.  Darum  ist  er  immer  die  eigentliche  Lebensader  des  länd- 
lichen Wohlstandes  der  Athener  gewesen. 

Der  Kephisos  durchzieht  von  Norden  nach  Süden  die  ganze  Niede- 
rung ohne  einen  namhaften  Zufluss.  In  das  felsige  Hisosbett  öffnen 
sich  von  beiden  Seiten  kleine  Wasserrinnen,  aber  nur  eine  Thalschlucht, 
welche  die  Vorhöhen  des  Hymettos  tief  durchfurcht,  der  ganzen  Land- 
schaft östüch  von  Athen  ihr  charakteristisches  Rehef  giebt  und  nord- 
östhch  von  der  Stadt  in  den  Ihsos  einmündet.  Es  ist  die  einzige  Seiten- 
schlucht, welche  als  Flussbett  angesehen  werden  konnte:  wenn  daher 
neben  Kephisos  und  Ilisos  als  ein  dritter,  in  den  Ilisos  mündender  Fluss, 
der  dem  keltischen  Strome  gleichnamige  Eridanos  (JH  85)  genannt  wird, 
der  bedeutend  genug  Avar.  um  zur  geographischen  Orientirung  in  Betracht 
der  Stadtlage  benutzt  zu  werden  (HE  90),  so  kann  nur  diese  Schlucht 
gemeint  sein,  welche  von  dem  im  Hvmettosfusse  versteckten  Kloster 
Kaisariani  herunterkommt.  Hier  entspringt  eine  im  Alterthum  berühmte 
Quelle  (Kyllu  Pera),  welche  noch  heute  das  beste  Trinkwasser  liefert. 
Dies  Wasser  nimmt  die  Schlucht  auf.*  Darum  konnte  das  klare  Nass 
des  Eridanos  von  alten  Dichtern  gerühmt  werden,  während  andere  ihrer 
spotteten,  weil  es  ein  schmutziges  Wasser  sei,  welches  auch  die  Thiere 
verschmähten.  Das  waren  die  Wassertümpel.  welche  sich  unten  in  dem 
vertrockneten  Ravin  bildeten  (TH  95  ff.). 

Diese  von  Osten  kommende  Kaisarianischlucht  ist  so  bedeutend,  dass 
man  sie  als  den  oberen  Ilisos  angesehen  hat.  Aber  der  von  Nordosten 
kommende  Arm,  dessen  Hauptquellen  bei  Hagios  loannes  Theologos  ent- 
springen, ist  der  bedeutendere,  und  der  Fluss  hat  von  dem  Quellbache 
seinen  Namen,  dessen  Richtung  er  folgt.  Das  beifolgende  Kärtchen  (Fig.  1) 
wird  die  Thalbildungen  anschauhch  machen. 

Die  Flussthäler  des  Ilisos  und  Kephisos  werden  durch  eine  von 
Norden  nach  Süden  vorlaufende  BergTeihe  von  einander  getrennt :  es  sind 
die  jetzt  sogenannten  Türkenberge  (Turkovuni)  von  einer  Höhe  bis  339  m. 


*  KuiauQiavri  sc.  fAovi].  Kv).'/.ov  IT^qu  Suidas.  Vgl.  Ross,  Archäol.  Aufs.  I 
220  über  den  der  Aphrodite  geheiligten  Quellort,  von  wo  das  fast  immer  trockene 
Eridanosbett  sich  gegen  den  Ilisos  herabzuziehen  beginnt. 


4  Lykabettos  und  Stadthöhen. 

Sie  geben  der  Ebene  eine  reiche  Gliederung  und  bilden  inmitten  derselben 
zwischen  den  beiden  Flüssen  eine  zu  städtischen  Anlagen  vorzüglich  ge- 
eignete HöhengTuppe,  wie  sie  in  keinem  anderen  Theile  der  attischen 
Landschaft  zu  linden  ist. 

Das  MittelgUed  zwischen  Stadthöhen  und  Turkovimi  ist  der  südliche 
Vorsprung  dieser  Bergreihe,  der  am  freisten  in  die  Ebene  vortretende, 
von  der  Meer-  und  Landseite  am  meisten  in  die  Augen  fallende  Gipfel- 
berg, der  sich  auf  einer  längKchrunden  Basis  von  weichem  Schiefer  in 
kühner  Steigimg  zu  einer  spitzen  Felskuppe  erhebt,  auf  welcher  oben  die 
Kapelle  des  h.  Georg  liegt. 


aesanani. 


Fig.  1. 

Es  ist  der  Lykabettos  der  Alten  {Yl  25),  die  am  meisten  charakte- 
ristische Bergform  im  Innern  der  Ebene,  die  hohe  Warte  der  Landschaft, 
von  wo  man  beide  Flussthäler,  die  vier  Randgebirge  so  wie  den  ganzen 
Golf  von  Aigina  mit  dem  peloponnesischen  Gegengestade  am  voll- 
ständigsten überbUckt. 

Von  der  Stadt  aus  gesehen,  deckt  er  die  hinten  liegende  Turkovuni- 
kette  und  erscheint  als  ein  einzelner  Berg;  mit  scharfer  Linie  schneidet 
er  im  Nordosten  den  Horizont  und  bildet  mit  dem  links  im  Hintergrunde 
liegenden  Brilessos  einen  stumpfen  Winkel,  aus  welchem  die  Athener  zur 
Zeit  des  längsten  Tags  die  Sonne  emporsteigen  sahen.  So  dienten  die 
ßerg})rotile  dazu,  den  Blick  für  den  Wandel  der  Gestirne  zu  schärfen 
und  auf  den  jälirlich  wiederkehrenden  Aufgangspunkt  der  Soimt'  auf- 
nu'rksam  zu  macbcn  (VI  47). 

Die  beifulgf'ndc  Skizze  (Yia:.  2)  zeigt  die  Bergfornidi  un  Nordosten 
des  Horizonts  von  Athen. 

Nach  SüdMestcn  senkt  sieli  der  Lvkabettos  mit  schön  geschwungener 
Linie  in  eine  muldenförmige  Niederung,  aus  welcher  sich  nach  einem 
Zwischenräume  von  etwa  1000  Schritt  eine  Doppelgruppe  von  Hügeln 
erhellt,    deren   Spit/iii    (lurclisehnittlich    die    lialbe   Hölie    des   Lykabettos 


Die  Gebirge. 


erreichen.  Sie  erheben  sich  in  derselben  Richtung,  welcher  der  Lykabettos 
zustrebt;  sie  bestehen  aus  denselben  in  gleicher  Folge  über  einander 
lagernden  Schichten,  wie  sie  in  dem  beifolgenden  Durchschnitte  (Fig.  3) 
dargestellt  sind:  unten  grüngrauer  Schiefer  und  Sandstein,  darüber 
Mergel  mit  Kalkbänken  und  die  Kuppen  aus  blaugrauem  Kalkstein.  Die 
Stadthügel  sind  also  nur  die  nach  der  Seeseite  vorspringenden  letzten 
Ausläufer  der  Turkovunireihe. 


Fig.  2.     Lykabettos. 


Mu 


AkropoUs       A    t      k 


Lyko-betfos 


Blavi.grauer 
Kalksttin. 


Grundriss ;  HbKen  =  1  ',  1 115 
Fig.  3. 


Fig.  4.     Areopag. 

Die  vordere  Gruppe  der  Stadthügel  bilden  zwei  nahe  zusammen- 
liegende Höhen,  der  Bm-gfels  (156  m).  dessen  Ränder  ringsum  steil  ab- 
fallen, und  der  durch  eine  tiefe  Schlucht  getrennte,  westlich  vorliegende 
Areopag  (I  41),  ein  formloser  Felsklumpen  (115  m),  an  dessen  Nordrande 
die  verfallene  Kapelle  des  h.  Dionysios  Areopagita  liegt.  (In  Fig.  4  die 
Ansicht  von  Süden.) 


6  Das  Pnyxgebirge. 

Die  hintere  (südwestliche)  Gruppe  ist  ein  länger  gestreckter  Höhenzug, 
der  in  drei  zusammengehörigen  Kuppen  von  Xordost  nach  Südwest  streicht. 
Hein  Gipfelpunkt  (147  m),  welchen  flie  hochragende  Ruine  vom  Denbual 
des  Antiochos  Philopappos  krönt  {YL  74),  ist  der  alte  Musenberg  oder 
Museion  (VI  65).  Von  dieser  Spitze  senkt  sich  der  Kamm  der  Höhe  zu 
der  Einsattelung,  in  welcher  die  Kapelle  des  h.  Demetrios  Lumhardaris 
liegt:  dann  steigt  der  Felsrücken  bis  109,5  m  oberhalb  der  früher  so- 
genannten Pnyx  mid  erhebt  sich  nach  einer  zweiten  Einsattelung  von 
neuem  zu  einer  104,8  m  hohen  Kuppe,  auf  welcher  jetzt  die  Sternwarte 
liegt.  Es  ist  der  nach  einer  alten  Felsinschrift  heute  sogenannte  Xymphen- 
hügel  (XXXMI  7). 

Tom  Philopappos  (das  ist  die  populäre  Bezeichnung  des  erstgenannten 
Gipfels  geworden)  bis  zum  Xymphenhügel  zieht  sich  der  Kamm  der 
dreifach  gegliederten  Höhe  entlang,  welche  nordöstlich  nach  Akropolis 
und  Areopag  steil  abfällt,  nach  Süden  aber  zu  einer  Felsmasse  sich  ver- 
einigt, und  in  lang  gestreckter  südwestlicher  Abdachung  nach  dem  Hisos- 
bette  ausläuft,  das  sich  halbkreisförmig  um  den  Fuss  der  Hügelkette 
herumzieht.  Der  Gesamtname  der  drei  Hügel  war  Pn^-x.  ein  Wort, 
welches  das  Geballte,  Massenhafte  zu  bezeichnen  scheint.  Piaton  denkt 
sich  eine  vorhistorische  Akropolis.  welche  einerseits  die  Pnyx.  andererseits 
den  Lykabettos  umfasst  haben  soll  (ATI  76).  Diese  Auffassung  hat  nur 
dann  einen  Sinn,  wenn  er  die  beiden  bedeutendsten  Höhen  im  Nordosten 
und  im  Südwesten  der  Akropolis  namhaft  macht,  um  sie  als  Ueberreste  der 
zertriimmerten  Uraki'opohs  zu  bezeichnen.  Dann  kann  also  miter  Pnyx  nur 
die  dem  Lykabettos  gegenüber  liegende  Philoi)ai)poshöhe  gemeint  sein. 
Auch  giebt  es  nach  der  Seeseite  Standpimkte  in  der  Ebene,  von  denen 
aus  gesehen  sich  die  Stadthöhen  dergestalt  gruppiren .  dass  zwischen 
Lj^kabettos  und  Philopappos  die  Burghöhe  ganz  wie  ein  Bruchstück  des- 
selben Höhenzuges  erscheint,  den  man  sich  gewaltsam  zerklüftet  denken 
muss  (Fig.  5).  Dass  aber  Stadthiihen  und  Lykabettos  von  Natur  ein  in 
sich  zusammengehöriges  Gebirge  sind,  das  ist  die  vollkommen  richtige 
Grundanschauung,  welche  Piaton  bei  seiner  phantastischen  Ausmalung 
vorschwebte.  Dieselbe  taucht  auch  in  der  Legende  auf,  dass  Athena 
den  Lykabettos  herangetragen  habe,  um  ihn  zur  Verstärkung  der  Burg- 
höhe zu  venvendcn :    unterwegs    sei  er  ilm'u  Händen  enttäHen    (AT30).  * 


*  Aus  grararuatischcn  (Beiger,  Phil.  Wochenschrift  18!H),  .s.  S02)  und  sach- 
lichen Gründen  ist  es  unstatthaft,  den  Lj-kabettos  von  der  Urburg  ausgeschlossen 
zu  denken;  sie  würde  dann  von  der  bedeutendsten  Mühe  überragt  gewesen  sein. 
Wie  sich  der  ganze  Hiihenzng  von  Südwest  nach  Nordost  streckt,  so  folgt  ihm 
I'laton    in    dieser  Richtung,    und    fiir  den  Nordosten    benutzt   er   als   orientirenden 


Das  Stadtterrain.  7 

Ein  letzter  Ausläufer  des  Pnyxgebirges  erhebt  sich  noch  südhcli  des 
lUsos,  eine  gerade  von  Norden  nach  Süden  gestreckte,  scharfkantige  Fels- 
höhe, in  welcher  man  die  Sikeha  der  Alten  mit  Wahrscheinlichkeit  er- 
kannt hat  (Yin  51).  Sie  lag  ausserhalb  des  eigentlichen  Stadtgebietes. 
um  das  sich  wie  ein  natürhcher  Festungsgraben  im  Süden  das  Ilisosbett 
liogenförmig  herumlegt,  indem  es  sich  nach  Westen  zum  Kephisos  wendet, 
dem  eigentlichen  Hauptflusse  der  ganzen  Ebene. 

Die  Plastik  der  athenischen  Stadthügel  ist  das  Ergebniss  fliessender 
Gewässer,  welche  die  ursprüngliche  Decke  von  harten  Kalksteinen  durch- 
schnitten und  in  den  miterhegenden  Schiefer-  und  Mergelschichten 
Schluchten  ausgeflösst  haben.  Auf  diese  Weise  ist  der  dem  Hymettos 
parallele  Hügelzug  dreimal  quer  durchbrochen  worden,  nämlich  zwischen 
Turkovuni  und  Lykabettos.  dann  in  1)reiter  Senkimg  zwischen  Lykabettos 
und  Akropolis,  endlich  zwischen  Akropolis  und  dem  Pnyxgebirge ;  es  sind 
drei  Senkimgen,  aus  denen  die  Wasser  einerseits  zum  Ihsos,  andererseits 
zum  Kephisos  abfhessen. 


Fig.  5. 

Die  zerklüfteten  Wände  der  Kalksteindecke,  wie  sie  an  der  Nordseite 
der  Hügel,  namenthch  der  Akropolis  zu  sehen  sind,  entstanden  dadurch, 
dass  die  Thonschichten  von  den  Gewässern  eingeschnitten  imd  weg- 
geschlämmt wurden,  während  die  auf  Hegenden  Kalksteine,  ihrer  Unter- 
lage beraubt,  an  steilen  Wänden  abbrachen. 

Zwei  jener  Senkmigen  bilden  geräumigere  Niederungen,  eine  süd- 
liche und  eine  nördliche.  Die  südliche  erstreckt  sich  zwischen  dem  Pin'x- 
gebirge  einerseits,  Akropoüs  und  Areopag  andererseits,  um  sich  gegen  Süd- 
osten nach  dem  Hisos  auszubreiten  und  abzudachen.  Die  tiefste  Senkung 
unter  dem  Südfuss  der  Burg,  wo  am  leichtesten  Feuchtigkeit  sich  sam- 
meln komite,  namite  man  als  Bezirk  Limnai  (T.XXTTT  1).  Vom  Nordfuss 
der  Burg   aber   beginnt    die   muldenförmig   breite  Senkimg.    aus  welcher 


Punkt  den  Ilisos  und  Eridanos.  Niemals  aber  hat  Piaton  daran  gedacht,  den  Fuss 
seiner  Akropolis  gegen  Norden  in  die  tiefste  Niederung  vorzuschieben.  Vergl. 
Sitzungsber.  der  Akademie  d.  Wiss.  1888,  S.  1216. 


8  Das  Stadtlokal. 

im  Xordosten    dei-  Lykabettos   aufsteigt:   es  ist  das  Ten-ain.   in  welchem 
die  heiitioe  Stadt  sich  ausgebreitet  hat. 

Man  kann  sich  in  der  That  auf  engem  Raum  kein  bewegteres  Boden- 
relief, keinen  lebhafteren  Wechsel  von  Höhe  und  Tiefe,  trockenen  Fels- 
kuppen und  breiter  Flussniederung  denken,  und  doch  gehört  Alles  eng 
zusammen:  nirgends  sind  die  Uebergänge  so  schroff,  dass  der  bequeme 
A'erkehr  unterbrochen  würde,  und  ein  milder  Fluss  der  Linien  verbindet 
Alles  zu  einem  landschaftlichen  Bilde. 

Die  Lykal)ettoskuppe  allein  ragt  so  steil  empor,  dass  sie  sich  der 
Ansiedelung  entzog,  die  anderen  Felshügel  waren  aber  für  zusammen- 
hängende Bewohnung  wohlgeeignete  Räume :  ihre  Gipfel  dienten,  wie  Akro- 
polis  und  Areopag,  als  herrschende  Punkte,  die  Abhänge,  welche  sich  in 
che  Niederung  vorschieben,  als  geräumige  Plätze  für  zusammenhängende 
Ansiedelungen  in  der  Nähe  der  Ackerfluren.  Denn  die  Alten  machten, 
namenthch  bei  so  engen  Bodenverhältnissen,  wie  sie  in  Attica  vorliegen, 
eine  sehr  genaue  Unterscheidung  zwischen  Felsgrund  und  anbaufähigem 
Boden,  den  die  Mutter  Erde  den  Menschenkindern  zum  Tuterhalte  ge- 
geben hat  und  der  weder  durch  Hausl)au  noch  durch  Gräber  seiner  Be- 
stimmung entzogen  werden  sollte.  '^" 

Was  für  die  Anlage  einer  modernen  .Stadt  im  ganzen  gleichgültig 
erscheint,  war  für  die  Alten  von  massgebender  Bedeutung,  weil  sie  mehi- 
an  die  natürhchen  Bedingungen  gebunden  waren,  und  die  Athener  haben 
sich  vom  Anfang  an  besonders  eng  und  sorgfältig  an  die  gegebenen 
Bodenverhältnisse  angeschlossen. 

Ihre  Landschaft  hat  nie.  wie  die  meisten  anderen  in  Hellas,  eine 
gewaltsame  Unterbrechung  ihrer  Bevölkerung  erfahren.  Sie  sind,  wie  sie 
sich  mit  Stolz  bewusst  waren,  immer  dieselben  Landeskinder  gewesen. 
Darum  fühlten  sie  sich  mehr  als  alle  anderen  Hellenen  mit  ihrem 
mütterhchen  Boden  verwachsen;  sie  haben  bei  ungestörter  Entwickelung 
alle  von  der  Natur  dargebotenen  Yortheile  um  so  zweckmässiger  aus- 
zubeuten .  jeden  Mangel  durch  geschickte  Nachhülfe  unverdrossen  abzu- 
stellen und  so  ihrer  bescheidenen  Hügelgruppe  in  vollem  Masse  die 
geschichtlicjie  Bedeutung  zu  geben  gewusst.  zu  welcher  sie  von  Natur 
berufen  war:  denn  inmitten  der  ganzen  El)ene  zwischen  ihren  beiden 
Flussthälern  gelegen,  war  sie  der  natürliclu'  Centralpunkt  der  Landschaft. 

Auf  drei  Sciti'U   vini  PxrLicn   unit:t'l»cii.  hatte  man  (b'U  Eindruck  eines 


*   Vergl.    über    die   Schonung    des   Nährbodens   IMaton- Gesetze   958  K:    ro?> 

fti»»'     ui,     It     tl<    ihloih'.t'Wt'    OlH>n'l(i>     lOf    sd»!-'/      !,ini>i-. 


Das  Seegestade.  9 

besonders  wohlgesicherten  Wohnraums ;  auch  bei  riesiger  Uebermacht 
war  es  den  eingedrungenen  Feinden  unheimlich  im  Lande,  und  Mardonios 
verliess  es,  weil  im  Falle  einer  ungünstigen  Schlacht  kein  anderer  Aus- 
weg war,  als  durch  Engpässe,  die  mit  kleinen  Schaaren  beherrscht  werden 
konnten.*  Südwärts  öflPnet  sich  die  Ebene  in  voller  Breite  nach  dem 
Golf  von  Aigina,  und  auch  das  Meer  dient  in  hervorragender  Weise  zum 
Unterhalt  der  Bevölkerung :  denn  es  ist  gerade  hier  besonders  reich  an 
Seethieren,  die  in  alter  wie  in  neuer  Zeit  einen  Hauptbestandtheil  der 
täglichen  Kost  bildeten.  Der  Strand  war  wie  zur  Fischerei,  so  auch  zur 
Salzbereitung  besonders  geeignet.  ** 

Ihre  geschichtliche  Bedeutung  hat  die  Meerseite  aber  dadurch  er- 
halten, dass  inmitten  der  flachen  Strandebene  ein  Berg  ansteigt,  eine 
Erhebung  jüngerer  Bildung  als  der  L^kabettos  und  die  Stadthöhen:  ur- 
sprünglich eine  Berginsel  wie  Salamis,  durch  Anschwemmung  allmählich 
zu  einem  Vorgebirge  umgestaltet,  die  Halbinsel  Peiraieus  mit  dem  Gipfel 
Munichia,  von  wo  sich  östlich  eine  offene  Rhede  halbkreisförmig  in  das 
Land  hereinzieht,  die  phalerische  Seebucht,  die  mit  ihrem  für  die  Anfänge 
der  Schiffahrt  wohlgeeigneten  Flachufer  in  alten  Zeiten  noch  weit  tiefer 
in  die  Ebene  eingegriffen  hat. 

Steht  man  auf  den  Stadthöhen  am  Ihsos,  so  ist  der  Blick  nach  dem 
Binnenlande  fest  umgrenzt :  frei  und  ungehemmt  aber  reicht  er  über  den 
Golf  mit  seinen  Inseln  und  Gegengestaden.  Hierher  richtet  sich  unwill- 
kürlich immer  zuerst  das  Auge.  Man  athmet  dieselbe  Luft  wie  die  Be- 
völkerimg der  Inseln :  die  ganze  Halbinsel  ist  ein  Mittelglied  zwischen 
Continent  und  Inselwelt.  Sie  war  es  also,  welche  in  den  Athenern,  sowie 
sie  sich  aus  den  einfachen  Zuständen  eines  Hirten-  und  Bauernlebens 
erhoben,  den  Gedanken  an  Seefahrt  und  Seemacht  erwecken  musste: 
deshalb  wurde  auch  von  Seiten  derer,  welche  im  Hange  zum  Seeleben 
das  Unglück  der  Athener  sahen,  die  hafenbildende  Munichia  das  ver- 
derbhchste  Geschenk  genannt,   das  die  Natur  dem  Lande  gemacht  habe. 

Andererseits  ist  die  Ebene  von  allen  Küstenlandschaften  wesentHch 
unterschieden,  und  es  ist  eine  der  wichtigsten  Eigenthümlichkeiten  ihrer 
Hauptstadt,  dass  dieselbe  weder  wie  Sparta  und  Theben  eine  abge- 
schlossene Binnenstadt,  noch  auch  wie  Korinth  und  Chalkis  ganz  auf 
das  Seewesen  angewiesen  war.  Um  sich  klar  zu  machen,  wie  sehr  die 
attische  Landschaft  trotz  ihrer  Halbinselnatur  doch  einen  continentalen 
Charakter   hat.   bedenke    man,   dass    ihre  Rando-ebirge .   welche  dem  Ge- 


*    Herod.  IX,   13.    (crTcc'/.'/.aSii   ovx  t,i'  ozi   ui;  y.uxu  oitvöv. 
**    Xen.      nöqoi  I,  3.     i,    ntQi   Tt,i'  xojofty   iHchciic.  7i('.u(foocurf<Tr,. 


10  Die  Ebene  von  Athen. 

Stade  so  nahe  liegen,  unseren  binnenländischen  Berggipfeln,  wie  Brocken 
und  Schneekoppe,  nur  wenig  an  Höhe  nachstehen. 

An  eine  solche  Rückwand  in  \ ulier  Breite  angelehnt,  baut  sich  die 
Ebene  in  einer  Folge  von  deutlich  unterschiedenen  Regionen  stufenweise 
zum  Gebirge  auf.  Unten  der  sandige  Strand  mit  der  hinter  der  Düne 
liegenden  Xiederung.  welche  ursprünghch  Seeboden  war,  das  im  Winter 
sumpfige  und  zeitweise  überschwemmte  Halipedon  (CVI  5).  Dann  die 
Region  des  unteren  Flachlandes,  die  sich  mit  iliren  Olivengärten  zu 
beiden  Seiten  des  Kephisos  bis  an  den  Rand  der  Yorberge  erstreckt. 

Diese  bilden  mit  ihrem  trockenen  und  steinigten  Kalkboden  die 
dritte  Region,  die  der  sogenannten  Xeruvüni.  mit  attischem  Namen  Phella 
genannt.  * 

Im  Hintergründe  cndhcli  baut  sich  das  Hochland  auf.  welches  in 
den  Resten  seines  Hochwaldes  schon  die  Gebirgsvegetation  von  Pamassos 
und  Taygetos  zeigt.  Wo  der  Waldstand  vernichtet  wurde,  ist  der  wasserlose 
Kalkstein  mit  duftigen  Kräutern  bedecki: :  das  ist  die  altbcrübmte  Bienen- 
weide am  H^inettos. 

Bei  dieser  Mannigfaltigkeit  von  Boden  und  Klima  und  der  Nähe  so 
bedeutender  Gebirge  konnte  ein  einseitiges  Strandleben,  wie  es  in  lonien 
war,  nicht  stattfinden.  Die  Berge  waren  ja  nicht  bloss  schützende 
Schranken,  sondern  Spender  der  Quellen,  die  Nährer  von  Wald  und 
Wiese  und  unerschöpfliche  Fundstätten  der  edelsten  Steine  und  Metall- 
adem.  Für  Jagd,  Heerdenwirthschaft,  Kohlenbrennerei,  Bienenzucht  waren 
hier  die  günstigsten  Bedingungen  vorhanden.  Auf  den  steilen  Abhängen 
verändert  sich  dif  Temperatiu-  so  rasch,  dass  man  innerhalb  wenig 
Stunden  in  einem  anderen  Ivlima  zu  sein  glaubt.  Dadurch  wurden  die 
Athener  vor  Verweicblicbung  l)ewahrt.  Zu  anstrengenden  Wanderungen, 
welche  Lungen  und  Muskeln  stärkten,  war  überall  Gelegenheit  und 
Xöthigung  vorhanden.  ^lan  wohnte  wie  im  Inselmeer,  konnte  aber  dem 
grossen  Zusammenhange  des  gemeinsamen  Volkslebens  nicht  entfremden, 
weil  man  einen  Theil  des  gemeinsamen  Festlandes  bewohnte,  von  Nachbar- 
staaten umgeltcn.  wrlchc  eine  uuuiiterlinirliem  W.uhsamkeit  in  Anspmch 
nahmen. 

Man  lebte  unter  dem  Himmel  des  ägäischen  Meers,  der  den  Menschen 


*  (pi'/.)M  (verwandt  mit  inaked.  :iit.hi}  =  '/.iO^oi  z^tuxt'ii.  Schol.  Cleni.  Alex. 
IV  112  kl  Steph.  Byz.  8.  v.  'I'ültii  ronoi,'  f/w»-  tninoXia  ^iy  niiQicf,  vnö  r«rr/,s 
(J"f  yr^y  hnuQt'cy  ngöi;  thuotfvj'uci',  rielitiger  Schol.  Arist.  Ach.  273:  lünoi  xf'mo&ty 
niTQwd'n^,  i7ii7io?.t,^'  di  o/.iyi,v  t'/ovai  yi,y.  Harpocr.  't'i'/J.tn  Kt  nnowd'i,  xtä  uiyi^ojn 
XuiQtn.  Schoeraann  Isaeus  p.  4(io.  Als  noni.  ftiopr.  </>t)J.fvs  (r«  'N'/Huk  iidiK 
Platon  Kiitias  111). 


Die  Luft  von  Athen.  11 

179  ganz  und  151  meist  sonnenhelle  Tage  im  Jahre  gönnt;  man  genoss 
den  Segen  einer  gleichmässig  milden  Temperatnr.  welche  in  Beziehung 
auf  Wohnung.  Kleidung  und  Nahrung  das  tägüche  Leben  wesentlich  er- 
leichtert, die  Menschen  zur  Massigkeit  erzieht  und  auch  den  ]\Iittellosen 
ein  sorgenfreies  Leben  möglich  macht. 

Aber  auch  in  dieser  Beziehung  war  die  natüi'hche  Gunst  keine  Ver- 
zärtelung. Demi  die  Tramontane.  welche  von  den  nördhchen  Bergen 
herunter  kommt,  hat  im  Winter,  wenn  der  Pames  Monate  lang  beschneite 
Gipfel  hat.  eine  schneidige  Kälte,  w^elche  sich  bei  der  Feinheit  der  Luft 
um  so  eindringender  fühlbar  macht,  so  dass  die  Alten  von  den  Geschossen 
des  Boreas  sprachen.  * 

Die  Nordseite  ist  auch  an  den  Stadthöhen  als  Wetterseite  zu  er- 
kennen, namenthch  an  der  Akropohs,  wo  die  flacheren  oder  tieferen  Fels- 
löcher  und  Felshöhlen  **  von  der  Yer-nitterung  zeugen,  die  unter  Einfluss 
von  Sturm  und  Regen  unimterbrochen  weiter  geht ;  an  der  Nordseite 
sind  unter  Einwirkung  der  schärferen  Luft  auch  die  Marmorbauten  am 
weissesten  gebheben. 

In  Attika  selbst  sind  durchaus  nicht  alle  Landestheile  khmatisch 
gleich.  Demi  nicht  nur,  wenn  man  vom  Pames  niedersteigi ,  sondern 
auch  von  Osten  und  Westen  her,  findet  man,  wenn  man  den  Kamm  der 
Höhen  hinter  sich  hat.  in  der  Ebene  Athens  eine  besondere  Klarheit  des 
Himmels  und  Helhgkeit  der  Luft. 

Nirgends  sind  die  Färbungen  glänzender,  die  Sonnenuntergänge 
schöner,  und  seit  alter  Zeit  galt  es  ftir  eine  Merkvnirdigkeit  Athens,  die 
kein  Fi'emder  zu  bewundem  versäumte,  dass  der  Hvmettos  abends  einige 
^linuten  hindurch  von  Purpurschimmer  übergössen  war.*** 

Die  Winde  hat  man  schon  ftiihzeitig  in  ihrer  Bedeutung  für  die 
Gesimdheit  einer  Landschaft  zu  wüi-digen  gewusst.  Li  Attika  wurde  der 
Lufthauch,  welcher  bei  schönem  Sonnenglanz  das  Land  besucht,  zu  dem 
Natursegen  gerechnet,  welcher  den  Athenern  zu  Gute  kam.j  Die  Luft- 
bewegung ist,  wie  es  in  einem  L'ebergangslande  natürlich,  eine  sehr 
lebhafte,  und  es  gab  eine  Priesterschaft,  deren  Namen  darauf  hindeutet, 
dass  sie  geheimnissvolle  Mittel  anwendete,  die  Winde  zu  beruhigen. 
Es  herrscht  aber  während  der  Sommermonate  eine  merk'^ürdige  Eegel- 
mässigkeit.    ein    sewisser    r^i:hmischer   Wechsel    in    der    Luftströmung. 


*    Alkiphron  III  94 :  o  ßo^iu^-  /.ccTcuylCti  t«  ßih,. 

**   Gewölbte  Felslöeher  onai:   Arist.  Lys.  720.     Hermes  21,  200.     Vgl.  XEII, 
26,  36  f.,  39  f. 

***   purpurei  coUes  HjTnetti,  Ovid.  ars  amat.  III,  687. 
■j-    Aesch.  Eum.  891 :  (crtmor  dt^ufcra  evr^liojg  nviovric. 


1  2  Die  Vegetation. 

Denn  vom  frühen  Morgen  beginnt  mit  steigender  Kraft  der  Xordwind. 
welcher  um  dieselbe  Zeit  den  ganzen  Archipelagiis  beherrscht  und  nach 
der  Sommersonnenwende  die  Hitze  mildert.  Gegen  Abend  legt  er  sich 
und  es  beginnt  der  Hauch  von  der  See.  welcher  die  Nacht  über  dauert. 
Darnach  sind  für  den  Golfverkehr  die  Abfahrten  hüben  und  drüben 
sicher  geregelt.  * 

Wenn  Attika  keine  iYuchtebene  hatte,  welche  mit  denen  des  Eurotas 
oder  Pamisos  wetteifern  konnte,  so  lag  in  dem  bescheidenen  Masse  natür- 
licher Begabung  ein  für  die  ganze  Landesgeschichte  ungemein  wichtiger 
Vorzug.  Denn  dadurch  ist  das  Land  von  solchen  Kriegszügen  verschont 
geblieben,  welche  die  durch  Teppigkeit  lockenden  Ebenen  zu  ihrem  Ziel 
wählten  und  zum  Schauplatz  der  gewaltsamsten  I'mwälzungen  machten. 
Es  ist  aber  für  die  Umgegend  von  Athen  charakteristisch,  dass  sie  ärm- 
licher erscheint,  als  sie  in  der  That  ist,  und  bei  oberflächlicher  Betrach- 
tung konnte  niemand  ahnen,  was  aus  dem  Lande  zu  machen  sei.  Nirgends 
wird  mühelos  ein  reicher  Ertrag  gewonnen,  wie  es  auf  dem  fetten  Boden 
von  Aeolis  und  lonien  der  Fall  war,  aber  der  Fleiss  des  Landmanns 
blieb  rücht  unbelohnt.  Auf  dem  mit  dünner  Humusschicht  bedeckten 
Felsboden  werden  Feldfi'üchte  gezogen,  welche  noch  heute  unter  dem 
Namen  Xerikä  besonders  geschätzt  sind  und  den  alten  Ruf  der  durch 
feinen  Geschmack  aasgezeichneten  Obst-  und  Gemüsearten  von  Athen 
bewähren.  Auch  werden  die  Ziegen  und  Schafe,  die  auf  steinigten  Höhen 
ihr  Futter  finden,  ihres  vorzüglichen  Fleisches  wegen  noch  heute  bei  den 
Festmahlzeiten  der  Griechen  besonders  geschätzt. 

Ihren  geschichtlichen  Charakter  hat  die  Ebene  von  Athen  durch 
I'linfnhrung  und  glückliche  Pflege  südländischer  Gewächse  erhalten,  der 
\\'einrebe.  der  Feige  wie  der  Olive.  Die  athenischen  Feigen  galten 
für  die  besten  in  Griechenland.  Der  zahme  Oelbaum  ist  bei  den  Athenern 
zuerst  für  menschliche  Kultur  und  insbesondere  für  Nahrung  und  Körper- 
j)ttege  voll  verwerthet  worden ;  es  gehörte  zu  den  wichtigsten  Vor- 
zügen der  attischen  Ebene,  dass  er  hier  zu  Hause  war,  als  ihn  die  um- 
liegenden Landschaften  noch  nicht  hatten,  und  seine  Pflege  wurde  hier  als 
religiös  -  pohtische  Angelegenheit  mit  vollem  Eniste  behandelt,  so  dass 
er  der  Stolz  des  Landes  und  das  Wahrzeichen  seiner  Schutzgottheit 
geworden  ist.  Keine  Kultur  hat  sich  dauerhafter  erhalten:  denn  noch 
heute    ist    der  Oelbimin    hier   am   massenliaftesten   vorhanden.     AValdarti<: 


*  tvö'tu'tfjoi,  vgl.  Tüpfl'er,  (Jeneal.  lln.  .hiliu.s  Schmidt  habe  ich  oft  iilier  die 
stetige  Unruhe  der  atheniaclien  Atmosphäre  klagen  hören,  «rp«  besonders  der 
Seehaueh,  (evQ€<    lovinii  Eiir.    Her.  440. 


Charakter  der  Landschaft.  13 

bedeckt  er  einen  Raum  vun  c.  47  629  000  qm  =  0,865  geugr.  Quadrat- 
meilen (in  der  Erstreckimg  vom  Peiraieus  bis  Kephisia,  Marusi  und 
Chalandri)  und  zählt  bis  20  000  Stämme,  deren  Veteranen  die  einzigen 
lebendigen  Denkmäler  lielleniselier  Vorzeit  sind,  die  einzigen  Zeitgenossen 
der  Grösse  von  Athen. 

Vnter  den  südeuropäischen  Fruchtbäumen  ist  keiner  in  gleicher  "Weise 
dazu  geschaffen,  den  Menschen  mit  dem  Boden  zu  verbinden  und  ihm 
seinen  Wohnort  im  vollen  Sinne  zur  Heimath  zu  machen;  denn  von 
keinem  wird  treue  Pflege  mehr  in  Anspruch  genommen  und  besser  be- 
lohnt; dieser  Segen  ist  den  Athenern  im  reichsten  Masse  zu  theil  geworden. 

Das  attische  Jahr  hat  im  ganzen  seinen  Charakter  bewahrt.  Bäume 
und  Sträucher  sind  immer  grün,  und  niemals  erscheint  die  Kraft  der 
Natur  erstorben.  Nur  im  Hochsommer  ist  der  Erdboden  verbrannt,  und 
alles  Gras  versengt;  in  den  Weingärten  und  unter  dem  Schatten  des 
Oelwaldes  bleiben  im  Kephisosthal  die  einzigen  l^eberreste  von  Vege- 
tation vor  der  Sonnenglut  bewahrt,  bis  nach  dem  ersten  Herbstregen  ein 
neues  Leben  beginnt.  Der  erfrischte  Boden  empfängt  im  Oktober  die 
neue  Aussaat.  Im  März  überzieht  ihn.  wo  auch  nur  dünne  Erdschichten 
aufliegen .  ein  dichter  Blumenflor ;  im  Mai .  zur  Zeit  des  Frühaufgangs 
der  Plejaden.  reifen  Gerste  und  Weizen,  im  Juni  die  Feige,  im  Juli  der 
Wein.  Langsamer  entwickelt  sich  die  Ohve :  nach  der  Blüthe  im  Mai 
werden  erst  vom  November  an  die  herabfallenden  Früchte  vom  Boden 
aufgelesen. 

Betrachten  wir  die  Landschaft  im  ganzen,  so  war  ihr  eigenthümlu-h 
und  für  die  Entwickelung  ihrer  Bewohner  besonders  wichtig  die  seltene 
Verbindung  des  heimlich  Abgeschlossenen  und  des  freien,  weitgeöfiheten, 
zu  fernen  Gestaden  hinüber  lockenden  Gesichtskreises.  Dann  im  Innern 
die  Mannigfaltigkeit  des  Bodenreliefs  imd  die  scharfe  Gliederung  des- 
selben, welche  jede  Willkür  und  L'nsicherheit  ausschloss,  weil  die  Be- 
nutzung jeder  Oerthchkeit  von  Natur  vorgezeiclmet  und  alle  Verbindungs- 
wege gegeben  waren.  Darum  fühlten  sich  die  Athener  von  Anfang  an 
in  einem  wohnlich  für  sie  eingerichteten  Lande,  und  in  diesem  Gefühl 
wurzelte  ihre  angeborene  Heimathsliebe.  Darauf  beruht  ja  auch  der 
besondere  Reiz  attischer  Topographie ;  denn  je  mehr  man  sich  in  die 
Bodenverhältnisse  hineinfühlt,  um  so  mehr  wird  man  inne.  wie  jede  Höhe, 
jeder  Abhang,  jede  muldenförmige  Senkung  so  verwerthet  worden  ist.  me 
es  dem  sicheren  Naturverständniss  der  Alten  entsprach. 

Andererseits  war  der  Boden  so  beschaffen,  dass  alle  Vortheile  des- 
selben nicht  nur  ein  offenes  Auge,'  sondern  auch  unverdrossene  Arbeit  in 
Anspruch  nahmen.     Den  Felskuppen .   wo   man    am    gesündesten  wohnte. 


14  Schätze  des  Landes. 

mussten  mit  viel  Anstrengimg  ebene  Hausplätze  abgewonnen  werden. 
Die  engen  Hügelgruppen  verlangten,  dass  die  feuchteren  Gründe,  wo  der 
Thonschiefer  nahe  unter  der  Oberfläche  liegt,  mit  Gräben  versehen 
wurden,  damit  das  Wasser  nicht  stocke.  Der  Pflug  arbeitete  mühsam 
zwischen  harten  Felsrippen,  und  nur  am  Kephisos  hatte  man  eine  breite 
Landflur,  von  reichlichem,  sanft  hinfüessendem  Gewässer  durchströmt, 
gegen  Norden  geschützt,  frei  von  Staub  und  Wind,  mit  einer  Atmo- 
sphäre, deren  feuchter  Anhauch  den  Athenern  besonders  Mohlthuend  war.  * 
Aber  auch  hier  mussten  die  Menschen  durch  Regelung  des  Wassers  das 
AVesentliche  selbst  thun.  Ihrem  Fleisse  war  es  zu  danken,  dass,  vom  Oel 
abgesehen,  so  mancherlei  Erzeugnisse  des  attischen  Bodens,  sein  Getreide. 
Obst  und  Gemüse,  sein  Honig,  seine  Wolle  für  das  Vorzüghchste  galt, 
was  die  ]\Ettelmeerländer  hervorbrachten. 

Eine  andere  Art  anregender  wie  erziehender  Wirksamkeit  hat  der 
Boden  Athens  dadurch  geübt,  dass  er  auf  engem  Räume  zu  technischer 
Betriebsamkeit  jeder  Art  so  reichlichen  Anlass  gab.  wie  keine  andere  der 
Landschaften  des  Alterthums.  Er  lieferte  den  feinsten  Tlion,  dessen 
vorzügliche  Bildsamkeit  vor  allem  geeignet  war,  das  künstlerische  Ver- 
mögen zu  wecken.  Füi-  Baukunst  und  Bildhauerei  hat  kein  Land  in 
gleicher  Weise  das  Material  gehefert,  um  von  Stufe  zu  Stufe  immer 
höhere  Leistungen  ins  Leben  zu  rufen. 

Das  erste,  was  man  zur  Hand  hatte,  war  das  lose  Geröll,  das  von 
den  Bergen  herabgespült  war,  Stücke  von  Conglomerat  (Nagelfluhe). 
welches  im  feuchten  Boden  weich  ist  und  leicht  zu  schneiden,  an  der 
Luft  hart  wird.  Dann  nahm  man  das  feste  Gestein  in  Angriff,  die  Stein- 
bänke im  Burgfelsen  und  in  den  anliegenden  Höhen :  die  Felsschlucht  am 
Westabhange  des  Xymphenhügels  war  einer  der  ältesten  Steinbrüche 
(I  60).  Die  bequemsten  aller  Steinlager  lieferte  die  vorgestreckte  Halb- 
insel (Akte)  des  Peiraieus  (GH  40),  den  von  ihr  genannten  Aktites  von 
gelblicher  Farbe ,  ein  leicht  zu  bearbeitendes  Material.  Dann  fand  man 
in  den  Vorhöhen  des  Hymettos,  südöstlich  von  der  Akropolis,  einen  un- 
gemein festen  Kalkstein  bd  Karä.  zum  Quaderbau  sehr  geeignet.  Nach- 
dem man  aber  durch  Verkehr  mit  den  Cykladen  den  Inselniarmor  kennen 
gelernt  hatte,  forschte  man  in  den  eigenen  Bergen  nach  ähnlichem  Ge- 
stein, das  eine  gleiche  Sauberkeit  der  Arbeit  und  Glättung  der  Oberfläche 
gestattete  und  dadurch  dem  bildenden  Ti'iebe  eine  ganz  lU'ue  Be- 
friedigung vergönnte  und  neue  Aufgaben  stellte.    Im  Schosse  des  Hymettos 


*    ic(ft),i;  .itöic.   Arist.  Ritt.  527:   tov  y.u)litüov  uno   Kt,(fiaoi    (wuls    ncy  KvaQir 
x'/.fiCovaii'  ('(ffvaa(euirui'   ■/u'>(>ui'  yuaunviiaai  fin{)it(s   uri^uii'  (tvQu^.  P2ur.  Medea  829. 


Einst  lind  jetzt.  15 

iiiid  Brilessos  wurden  die  unteren  wie  die  oberen,  unerschöpflichen 
Schichten  des  weissen  Steins,  wie  die  Alten  ihn  nannten,  ausgebeutet, 
während  Eleusis  einen  dunkehi  Mannor  lieferte,  der  für  Bau^ecke 
wichtige  Dienste  leistete. 

Man  lernte  immer  mehr  die  zum  Bauen  und  die  zum  Bilden,  die 
für  Tief-  und  für  Hochbau,  die  für  massive  Baustücke  sowie  die  für 
feinere  Ghederung  geeigneteren  Steinarten  unterscheiden.  Durch  die 
Güte  des  Materials  wurde  der  Kunsttrieb  zu  solider  Werkthätigkeit  an- 
geleitet; denn  je  dauerhafter  der  Stoff  war.  um  so  mehr  strebte  man. 
das  Yollkommenste  zu  leisten.  So  entwickelte  sich  in  Attika  der  Sinn 
für  das  Monumentale  im  Bauen  und  Bilden :  auch  die  Schrift  der  Athener 
ist  durch  den  Marmor  veredelt,  indem  man  die  Urkunden  des  Gemeinde- 
lebens durch  dauerhafte  und  würdevolle  ^Lmumente  herzustellen  be- 
strebt war.* 

Yergieicht  man  einst  und  jetzt,  so  haben  sich,  wenn  Vegetation  und 
Khma  auch  im  ganzen  sich  gleich  geblieben  sind,  die  natürlichen  Ver- 
hältnisse doch  im  Laufe  der  Jahrhunderte  ungünstiger  gestaltet.  Schon 
Piaton  beklagt  die  Abnahme  des  Baumwuchses  und  vergleicht  die  ent- 
waldeten Berge  mit  einem  dm'ch  Krankheit  bis  auf  das  Knochengerüste 
abgemagerten  Menschen.**  In  den  Jahrhunderten  der  Barbarei  ist  der 
Waldwuchs .  wo  er  wieder  aufspross .  durch  die  Feuer  umherziehender 
Hirten  immer  von  neuem  wieder  vernichtet  worden.  Dadurch  ist  die 
Erde  von  den  Abhängen  immer  mehr  und  mehr  herabgespült,  die  QueU- 
adem  sind  in  den  Kalksteinfelsen  vertrocknet,  und  der  von  Xatur  so 
sparsam  zugemessene  Vorrath  des  der  Ebene  zuströmenden  "Wassers  fort- 
dauernd verringert  worden.  Die  Sommerdürre  hat  sich  nothwendig  ge- 
steigert, und  die  Etesien,  über  heisse  Felsen  hinstreichend,  können  nicht 
mehr  wie  einst  die  Hitze  des  Tages  mildern.  Einzelne  Stellen  geben 
noch  eine  Anschauung  des  ursprünglichen,  gesunden  Zustandes.  Wo  das 
Pentelikon  bewaldet  ist.  fliessen  auch  im  Juni  Bäche  und  Quellen.  Auch 
an  den  kahlsten  Wänden  des  H}Tnettos  brechen  zwischen  Kalkstein  und 
Schieferlager  Wasseradern  vor.  welche  sich  nach  kurzem  Lauf  im  Marmor- 
schutte verlieren.  Jetzt  sind  es  nur  einzelne  gesegnete  Stellen,  wo  auf 
dem  Grunde    alter  Xymphenheihgthümer   mittelalterliche   Klöster   erbaut 


*  Die  Geschichte  der  attischen  Steinbrüche  ist  in  ein  neues  Licht  gestellt 
durch  die  „Griechischen  Marmorstudien"  von  G.  Eichard  Lepsius.  Anhang  zu  den 
Abhandlungen  der  k.  Akad.  der  Wiss.  1890.  Dem  Verfasser  bin  ich  auch  für  den 
geologischen  Durchschnitt  S.  5  so  wie  für  alle  geologische  Belehrung,  die  ich  be- 
nutzen durfte,  zu  dem  wärmsten  Danke  verpflichtet. 
**   Kritias  113. 


16  Urtheile  der  Alten. 

sind,  Plätze,  wie  Oasen  in  der  Oede,  von  Lorbeer,  Myrten  und  Oelbäumen 
umgeben.  Solange  der  Hymettos  noch  bewaldet  war.  rauschten  der 
Ilisus  und  die  Enneakrunos,  und  da  die  Luft  im  Ganzen  feuchter  war, 
waren  auch  die  Quellen  an  der  Akropolis,  ihres  beschränkten  Gebietes 
der  Wassersammlung  ungeachtet,  reichlicher. 

Den  gi-üssten  Theil  der  allmählich  eingetretenen  L'ebelstände  haben 
schon  die  Alten  zu  tragen  gehabt:  sie  haben  dieselben  aber  mit  aller 
Energie  bekämpft:  sie  haben  durch  künsthchen  Terrassenbau  die  Frucht- 
erde  an  den  Abhängen  zu  halten  ge^vT.isst,  und  in  alten  Pachtkontrakien 
vnrd  ausbedungen,  dass  keine  Scholle  Erde  aus  dem  verpachteten  Grund- 
stücke entfernt  werden  dürfe.  *  Die  dürftigsten  Wasseradern  wurden  mit 
peinlicher  Sorgfalt  für  den  Feldbau  ausgenutzt,  und  durch  ein  umfassendes 
Bewässenmgssystem  hat  man  auch  die  von  Natur  trocken  hegenden  Land- 
striche in  Feld-  und  Gartenland  umzuwandeln  ge^^'usst,  so  dass  ein  gi'osser 
Theil  der  Ebene  wie  ihres  Hügellandes  nicht  den  Charakter  der  A^erödung 
hatte,  aus  welchem  sich  jetzt  die  Landschaft  allmählich  wieder  zu  erheben 
beginnt. 

Je  mehr  aber  Attika  erst  durch  beharrlichen  Fleiss  zu  dem  geworden 
ist,  was  es  in  der  Zeit  seiner  Blüthe  war,  um  so  mehr  mussten  die 
Athener  sich  mit  ihrer  Landschaft  verwachsen  fühlen  und  konnten  sich 
ausserhalb  derselben  gar  nicht  denken.  Sie  haben  nie  mit  neidischem 
Auge  auf  die  Nachbarländer  gesehen,  welche  mühelos  viel  reichere  Ernten 
darboten.  Sie  haben  sich  mit  ihrem  bescheidenen  Loose  nicht  nur  zu- 
frieden gefühlt,  sondern  als  ein  bevorzugtes  Volk,  für  das  durch  eine 
besondere  Gunst  der  Götter  dieser  Wohnort  ausgesucht  und  ausgestattet 
worden  sei. 

Die  Eigenthümlichkeit  der  Lage  Athens  ist  frühzeitig  erkannt  worden, 
und  keine  Landschaft  ist  schon  im  Alterthum  so  sehr  ein  Gegenstand 
eindringenden  Nachdenkens  gewesen;  hier  hat  man  gelernt.  Natur-  und 
Volksgeschichte  im  Zusammenhange  aufzufassen. 

Was  sich  der  Beol)aclitung  zuerst  aufdrängt,  das  warcu  die  klima- 
tischen Verhältnisse,  weil  hier  der  verschiedenartige  Charakter  der  Nachbar- 
länder am  auffälligsten  war.  Es  war  daher  ein  dem  Volksbewusstsein 
entsprungenes  Dichterwort  des  Euripides,  wenn  er  die  Erechtheussöhne 
als  die  durch  Aether  wandelnden  preist.**  Man  fühlte  den  geistig  be- 
lebenden Einfluss    einer    leichten  Luft    und    eines    klaren  Himmels:    man 


*   Decret  der   Aexoneer  LIII   II,  1055   1.  27.     Zeit:   ol.  10S,4.      Der  Vertrag 
betrifft  Ländereien  am  Hymettos. 
**   Medea  822. 


Piaton  und  Xenophon.  1  7 

erkannte  in  einem  heilsamen  Maße  der  Temperatur  von  allen  Xatui- 
bedingungen  diejenige,  welche  am  einflussreichsten  sei,  um  mäßige, 
tapfere  und  weise  Menschen  zu  erziehen,  wie  Piaton  urtheilte. 

Piaton  hat  die  Xaturbeschaffenheit  und  Lage  seiner  Vaterstadt  am 
schärfsten  beobachtet,  nach  allen  Seiten  durchdacht  mid  im  Geiste  ver- 
klärt. Er  rühmt  die  sichere  Lage  hinter  Kithairon  und  Pames.  die  Vor- 
treffhchkeit  des  Bodens,  wo  alle  Gewächse  und  nützlichen  Thiere  Gedeihen 
finden,  die  Halbinsellage  in  einem  Meere,  das  bis  an  das  L^fer  gTosse 
Tiefe  habe,  im  Gegensatz  zu  den  Küstenländeni.  deren  Eand  durch  herab- 
geschwemmte Erde  entstellt  worden  sei. 

Er  zeichnet  sein  Heimathland,  wie  es  einst  gewesen,  die  Rand- 
gebirge mit  hohen  Erdhügeln  und  vollem  Waldwuchs,  dessen  Stämme 
zur  Ueberdeckung  weiter  Räume  ausgereicht  hätten,  die  Felshänge  mit 
fettem  Boden  bedeckt,  reiche  Ti'iften.  wo  jetzt  niu*  Bienenzucht  gestattet 
sei.  Das  Regenwasser,  das  nun  nutzlos  abfliesse,  sei  einst  von  der  Erde 
aufgesogen,  um  von  ihr.  als  einer  treuen  Schaffiierin .  nach  allen  Seiten 
wieder  vertheilt  zu  werden.  '•' 

Die  Gruppe  der  Stadthügel  denkt  Plato  sich  nicht  durch  eine  all- 
mählich fortschreitende  Ausspülung  entstanden,  sondern  durch  eine  plötz- 
hche  Katastrophe,  eine  erderschütternde  Sturm-  und  Regennacht,  welche 
den  Bergzug  des  Lykabettos  entzweigerissen  und  als  Trümmer  desselben 
die  Stadthügel  gebildet  habe.  Die  Uraki-opohs  habe  eine  breite  Hoch- 
fläche gehabt,  die  von  einem  vollen  Qnellbache  bewässert  gewesen  sei. 
wovon  jetzt  um  den  Fuss  der  Burg  herum  nur  dimne  Wasseradern  übrig 
geblieben  wären.  ** 

Xach  Piatons  Vorgänge  haben  die  Philosophen  der  Lage  von  Athen 
eine  gewisse  normale,  typische  Bedeutung  zugeschrieben,  so  dass  auch 
Aristoteles,  wenn  er  das  TJebersichtliche  der  Landschaft,  die  Sicherheit 
gegen  aussen  und  die  Leichtigkeit  des  Verkehrs  hervorhebt,  der  Schilde- 
rung seiner  Nomialstadt  unverkennbare  Züge  der  Stadtlage  von  Athen 
einmischt.  Man  konnte  sich  ohne  entsprechende  Oertlichkeit  keine  glück- 
üche  Staatsentwickelung  denken.*** 

Am  eingehendsten  behandelt  Xenophon  die  Natur  der  Landschaft. 
Er  unterscheidet  die  Randgebirge  nach  aussen  von  den  das  Lmere  ghe- 
demden  Höhenzügen  und  hebt  die  schöne  Umhegimg  der  Hauptebene 
hervor.  Ausführlicher  werden  in  der  Schrift  von  den  „Einkünften"  die 
Vorzüge   der  Lage    erörtert.     Im  Mittelpunkt   von   ganz   Hellas   gelegen, 


*   Timaios  24  C    Epinomis  987  D. 

**    Tci  vvv  vccjuara  OfXLxqu  y.vxXio  ni^iWuimcu  Kritias  112  C.     Hermes  21,  206. 
***    Polit.   132"/.     t6  ti6o<:  Tr;<:  jw^«>\ 

Curtius,  Topographie.  2 


1§  Das  vorgeschichtliche  Lokal. 

sei  die  Stadt,  einer  Insel  gleich,  bei  jedem  Winde  zugänglich  und  eben 
so  geeignet,  sich  von  allen  Seiten  mit  dem  Xöthigen  zu  versehen,  wie 
die  eigenen  Erzeugnisse  auszuführen.  Vom  Himmel  begünstigt,  vermöge 
der  Boden  die  Gewächse,  die  sonst  nur  vereinzelt  hier  und  da  vorkommen, 
alle  bei  sich  zu  vollem  Gedeihen  zu  bringen;  das  Land  vereinige  die 
Vorzüge  von  Eiland  und  Continent,  und  wo  der  Boden  keine  Frucht 
trage,  hege  er  in  seinem  Schöße  Silbererze  und  Marmor.* 

Die  Landschaften  erhalten  durch  die  Benutzung  des  Bodens  und  die 
Denkmäler  der  Bewohner  im  Laufe  der  Jahrhunderte  ihi'en  geschicht- 
lichen Charakter.  Sie  büssen  aber  auch  von  dem  Ursprünglichen  ein,  in- 
dem die  natürlichen  Senkungen  sich  mit  Schutt  ausfüllen  und  das  Boden- 
relief sich  allmählich  verflacht.  Die  Karte  n  hat  die  Bestimmung,  den 
Boden  zu  veranschaulichen,  wie  er  in  vorgeschichtlicher  Zeit  gewesen  ist. 
indem  die  Terrainformen  in  ki'äftigeren  Formen  vor  Augen  treten,  als  sie 
gegenwärtig  sind;  ebenso  sind  die  Risse  des  Bodens  tiefer  gefurcht  und 
als  Wasserläufe  dargestellt,  um  die  Kraft  anschaulich  zu  machen,  welche 
diese  Rirchen  gebildet  hat. 

Ton  menschlicher  Thätigkeit  ist  es  das  Ausheben  von  Baumaterial, 
das  zuerst  den  Boden  in  nachhaltiger  Weise  veränderte.  So  ist  das  Bara- 
thron.  wie  neuerdings  erwiesen,**  in  seiner  jetzigen  Form  ein  Steinbruch, 
und  deshalb  ist  der  von  senkrechten  Wänden  umgebene  Einschnitt  liier 
noch  als  unberührter  Felsrücken    des  Xnnphenhügels   gezeichnet  worden. 

Was  die  Bewässerung  betrifift,  so  sind,  wie  die  Karte  lehrt,  Kephisos, 
Ilisos  und  Eridanos  die  einzigen  Wasserläufe,  .die  als  Landesflüsse  be- 
zeichnet werden  konnten. 

Die  übrigen  Wasseradern  stammen  vom  Lykabettos.  der  vor  Zeiten 
nach  drei  Seiten  Wasser  gespendet  hat :  nach  Süden  ziehen  sich  einige 
kurze,  dünne  Wasserfaden,  tlie  zum  Ilisosbette  gehen,  nach  Xorden  und 
Nordwesten  eine  tiefere  Rinne,  aus  zwei  Armen  gebildet,  die  nach  dem 
jetzigen  Museum  gerichtet  ist  und  das  alte  Stadtgebiet  halbkreisförmig 
umgiebt;  die  Form  des  Laufs  scheint  dem  Namen  K^^kloboros  (VI  14) 
zu  entsprechen,  den  ich  für  diesen  Wasserlauf  in  Vorschlag  gebracht 
habe.     Das  AVasser  geht  nach  dem  Kephisos. 

Endlich  kommen  im  Südwesten  und  Westen  des  Lykabettos  zwei 
kleine  Wasseradern  hervor,  die  nach  der  Gegend  des  Dipylon  fliessen 
und  deren  Lauf  als  Kluakc  Ix-nutzt  worden  ist.  Dieser  Wasserlauf  ist 
durch  eine  schwache  Bodenselnvellung  vom  Keplüsosthal  getrennt  "und 
wendet  sich  zum  Ilisosbett. 


*  Memorab.  MI  5.     Poroi 
**  Lepsius  a.  a.  (>.  1  lö. 


n. 
Die  Stadtgeschichte  bis  Solon. 

Die  Landschaft  von  Athen  ist  dadurch  ausgezeichnet,  dass  sie  für 
die  verschiedensten  Zweige  menschhcher  Thätigkeit  auf  engem  Räume 
die  natürlichen  Vorbedingungen  vereinigt.  Denn  dort,  wo  der  Lykabettos 
mit  der  Gruppe  der  Stadthügel  sich  zwischen  Kephisos  und  Ihsos  vor- 
schiebt, treten  Binnenland  und  Seestrand,  Felskuppen  und  feuchte  Niede- 
rung, am  nächsten  zusammen,  so  dass  innerhalb  eines  Umkreises  von 
etwa  einer  deutschen  Meile,  dessen  Mittelpunkt  die  x\kropolis  ist,  sich 
zusammenfindet,  was  für  Landwirthschaft,  für  Seegewerbe,  für  Wein-  und 
Olivenzucht,  für  Viehzucht  und  Bergbau,  für  Thon-  und  Metallindustrie 
nöthig  ist.  Dazu  kommt,  dass  die  Felshügel  unmittelbar  neben  den 
Ländereien  zu  gesunden  Ansiedelungen  Gelegenheit  boten,  ohne  den 
Ackerboden  zu  beeinträchtigen. 

Es  war  also  natürlich,  dass  sich  hier  ftiihzeitig  eine  dichtere  Be- 
völkening  zusammenfand. 

Dazu  trugen  die  geschichtUchen  Verhältnisse  bei.  Denn  in  den 
ältesten  Zeiten,  zu  denen  unsere  Kunde  hinaufreicht,  gehörte  das  Meer 
fremden  Völkern  und  Stämmen :  die  Eingeliorenen  blieben  also  scheu 
vom  Strande  fern  und  errichteten  ihre  Sammelplätze  landeinwärts.* 

So  erfolgten  in  den  verschiedensten  Plätzen  der  Landschaft  dichtere 
Zusammensiedelungen,  die  günstigste  auf  der  HöhengTuppe  am  Ihsos,  wo 
man  vor  plötzlichen  Ueberfällen  sicher  war,  die  gesimde  Seeluft  noch  ge- 
messen konnte  und  über  das  Gestade  freien  L'^mblick  hatte. 

Das  deutlichste  Kennzeichen  alter  Sammelplätze  der  Bevölkerung 
ist  die  Fülle  von  Ortsnamen,  welche  sich  an  einem  Orte  zusammen- 
drängen, die  Xamen  offener  Ansiedelungen,  welche  später  in  die  Stadt 
aufgegangen  sind,  aber  so,  dass  man  die  örtlichen  TJeberüeferungen  mit 
grosser  Zähigkeit  festhielt.     So   nannte   man    z.  B.   die   Dionysosfeste   in 


*    Thue.  I,  7 :  ««  7Tcd«i(d  (jwf  noktioy)  du(  xr,v   '/.rjaTtiuv  tnl  noXv  rcyTia/ovaai/ 
f'cTio  d^ulaaar^i  (oxlad-),aoy  —  xcd  f^t/Q'-  Tovdt  in  (ci'or/.iauiycti  iiai. 

2* 


20  Die  Urorte  von  Athen. 

Kollytos  nach  wie  vor  die  .,ländlichen",  nachdem  der  Gau  längst  in  die 
]VIitte  der  Stadt  hineingezogen  worden  war. 

Die  Namen  der  Gaue  sind  verschiedener  Art.  Einige  rühren  von 
Opferdiensten  her,  um  welche  die  Ortsgemeinde  sich  sammelte,  wie 
Diomeia  vom  Heros  Diomos ;  andere  von  Geschlechtern .  welche  daselhst 
vor  Alters  angesessen  waren,  wie  Keiriadai.  Die  meisten  aber  waren  von 
.Vnfang  an  Ortsnamen,  und  unter  ihnen  lassen  sich  wieder  ältere  und 
jüngere  unterscheiden,  insofern  die  einen  ihrer  Bedeutung  naeli  leicht 
verständlich  sind,  wie  Kdile  und  Kerameikos.  die  anderen  einer  älteren 
Periode  angehören,  wie  Melite  und  Kollytos. 

Diese  Urgaue  von  Athen,  deren  Umfang  einst  durch  Marksteine 
bezeichnet  war,  genau  zu  umgTenzen  ist  unmöglich:  wir  müssen  uns 
begnügen,  gewisse  Gruppen  von  Gauen  festzustellen,  deren  Nachbarschaft 
bezeugt  ist,  indem  wir  von  dem  sicher  Gegebenen  ausgehen. 

Das  Sicherste  ist  die  Lage  des  Kerameikos.  Es  ist  die  Niederung, 
welche  sich  vom  Felsrande  des  Areopags  nach  Norden  hinabsenkt,  der 
Thonlager  wegen,  die  sich  hier  aus  zerriebenem  Schiefer  abgelagert  haben, 
seit  ältester  Zeit  ein  auserwählter  Sitz  der  Töpferzunft,  von  der  die 
Gegend  Namen  und  Bedeutung  empfangen  hat.  später  der  Stadtmarkt 
von  Athen. 

Vom  Kerameikos  stieg  man  unmittelliar  nach  Melite  hinan.  Es  war 
ein  hochgelegenes  Quartiei-  und  kann  also  nur  im  Süden  des  Kerameikos 
gesucht  werden :  es  war  ein  ausgedehnter  Bezirk,  der  verschiedene  Höhen 
imifasste,  zum  Häuserl)au  besonders  geeignet.  * 

Nach  Westen  hin  umfasste  es  den  NjTnphenhügel ,  denn  die  steile 
Felsschlucht  von  der  Sternwarte  westlich,  das  alte  Barathron.  lag  hart 
unter  Melite  (H  17).  Nach  Norden  überragte  es  mit  seinen  Vorsprüngen 
den  Töpfergau,  der  sich  bei  steigender  Entwickelung  des  Gewerbfleisses 
immer  weiter  in  den  Bezirk  der  Meliteer  eingeschoben  hat.  Sein  süd- 
liches Ende  wird  von  zwei  Hügeln  eingefasst.  dem  östlichen  mit  dem  Thor 
der  Athena  Archegetis  und  dem  westlichen  mit  dem  sogenannten  Theseion. 
Der  letztere  erscheint  höher,  weil  er  schrofier  abfällt,  und  stellt  sich  mehr 
als  eine  besondere  Höhe  dar.  während  der  östliche  eine  breitere  An- 
schwellung bildet  und  sich  sanfter  zur  Niederung  absenkt.  Der  Thorbau 
der  Athena  liegt  aber  ein  Meter  höher  als  das  „Theseion''.  In  dem  öst- 
lichen Hügel  erkeime  ich  den  ..Markthügel"  (Kolonos  Agoraios).  Kolonos 
war   der   allgemeine    Nnnie    füi-    jede    Hodenanschwellung.    wi(^    das    neu- 

*  Auf  eine  dichtere  Ansiedelung,  die  hier  in  alter  Zeit  stattgefunden  liat, 
scheint  sich  die  Erwähnung  den  (»i»i)idnui  Mclita  iiei  Püniiis  [V  24  zu  beziehen. 


Die  Urorte  von  Athen.  21 

gTiechische  Magula:  hier  war  der  geeignetste  Standort  der  Tagelöhner 
(LXX  77),  weil  sich  der  Marktverkehr  immer  mehr  nach  Osten  hin  gezogen 
hat,  und  da  wir  die  beiden  vom  Felskern  der  alten  Stadt  gegen  Süden 
vorlaufenden  Höhen  zum  Gau  der  Mehteer  rechnen  dürfen,  so  gehörte  das 
auf  dem  Markthügel  gelegene  Eurysakeion  (XLVm  18)  noch  zu  Mehte.  * 

Auch  Kollytos  grenzte  an  Mehte,  wie  der  alte  Markstein  bezeugt, 
auf  dem  einerseits  stand  „hier  ist  Mehte"  und  andererseits  „hier  aber 
Kollytos"  (LXXI  39).  Der  Anschluss  kann  nur  in  östlicher  Richtung  ge- 
sucht werden:  denn  Kollytos  hatte,  nachdem  es  ein  Quartier  der  Stadt 
geworden  war,  innerhalb  derselben  eine  centrale  Lage.  SüdKch  von  der 
Akropohs  kann  es  nicht  gelegen  haben,  weil  dem  am  südhchen  Burgfuss 
gefeierten  städtischen  Dionysosfeste  das  von  Kollytos  als  ländhches  Fest 
entgegengestellt  wird.  Kollj'tos  lag  also  nördhch  von  der  Burg,  und 
zwar  zwischen  Melite  und  Diomeia.  Diomeia  luid  Kollytos  hingen  zu- 
sammen. Dionios  galt  für  des  Kollytos  Sohn,  und  das  diomeische  Thor 
führte  nach  dem  am  Lykabettos  gelegnen  Kynosarges  hinaus,  dessen  Name 
sich  darauf  bezog,  dass  Diomos  hier  dem  Herakles  geopfert  haben  sollte. 
Diomeia  muss  sich  demnach  gegen  Nordost  aus  der  Niederung  bergan 
gezogen  haben.  ** 

Im  Westen  schloss  sich  an  Mehte  Keiriadai  (denn  zu  diesem  Gau 
gehörte  das  Barathron) .  in  Südwesten  Koile ;  denn  das  kimonische  Erb- 
begräbniss  lag  vor  dem  melitischen  Thore  in  Koile  (LXXI  24).  einem 
Bezirke ,  den  wir  uns ,  dem  Namen  entsprechend ,  in  der  Schlucht 
denken  müssen,  welche  vom  Nymphenhügel  zum  Bisos  hinabführt,  oder 
auch  in  der  Niedenmg  des  Flussbettes  selbst. 

Das  ist  der  älteste  Thatbestand,  den  wir  auf  dem  Boden  von  Athen 
nachweisen  können,  die  Gruppe  von  Urorten.  welche  wir  uns  um  Mehte, 


*  Kolonos  nüv  di'äarr^fxcc  yijs  Etym.  M.  Auch  in  Delos  war  ein  Kolonos:  CIA. 
II,  814,  32.  Kolonos  agoraios  war  ein  /w^/or,  kein  Demos,  dessen  Begrenzung 
nicht  zweifelhaft  sein  konnte.  Der  sogenannte  Theseionhiigel  war  für  arbeitsuchende 
Dienstleute  ungeeignet,  weil  er  abgelegen  und  durch  steile  Abhänge  vom  Markt 
getrennt  war.  Vgl.  Milchhöfer  in  den  Hist.  Phil.  Aufsätzen,  Asher,  Berlin  1S84. 
Ich  finde  keinen  Grund,  der  uns  nöthigt,  den  Kolonos  Agoraios  mit  einem  der 
drei  Demen  Kolonos,  die  in  den  Inschriften  des  4.  Jahrhunderts  vorkommen,  zu 
identificiren  (LoUing,  Topogr.  von  Athen,  p.  107).  Es  war  der  populäre  Name 
eines  allbekannten  Stadtterrains:  avt'tiß^t^^  ytyovt  xaXtiy  K.  (so  spricht  man  nicht 
von  dem  offiziellen  Bezirk  eines  Demos),  als  (iyo()(dog,  fAiad^ios  dem  trtQoi  draussen 
entgegengestellt.  Auch  Wachsmuth,  Stadt  Athen  II,  237,  277  führt  Kolonos  als 
TOTiOi",  nicht  als  Demos  auf. 

**   Kollytos  und  Diomeia  gehörten  zusammen  zur  Aegeis.     Auch  Lolling  setzt 
jetzt  Kollytos  nördlich  von  der  Burg. 


22  Religiöse  Verbände. 

das  hochgelegene  Kernstück,  so  gelagert  denken,  wie  es  die  Karte  m  zu 
veranschaulichen  sucht. 

Von  den  weiter  hinaus  hegenden  Gauen  war  der  bedeutendste  der 
Kolonos.  Sein  Mittelpunkt  war  der  flache  Felshügel,  der  sich  nördlich 
vom  Kerameikos  aus  der  Kephisosniederung  schildförmig  emporhebt, 
ein  entfernter  Ausläufer  des  Nymphenhügels,  Kolonos  Hippios  genannt, 
seit  ältester  Zeit  einer  der  volkreichsten  Gaue.  Es  lässt  sich  aber  nicht 
nachweisen,  dass  er  jemals  in  die  Stadt  hineingereicht  habe,  und  die 
zahlreichen  Bauinschriften,  welche  so  viele  dei-  Stadtdemen  anführen, 
nennen  keinen  Koloneer. 

Das  geschichtliche  Leben  beginnt,  indem  zwischen  den  Nachbargauen 
Verbindungen  geschlossen  werden,  und  die  ältesten  dieser  Verbände 
waren  rehgiöser  Art.;  denn  im  gemeinsamen  Gottesdienst  erwuchs  das 
ßewusstsein  der  Einheit  und  Zusammengehörigkeit. 

Aeltester  Volksbesitz  war  die  Verehrung  des  pelasgischen  Zeus,  mid 
neben  ihm  wurden  an  allen  Plätzen,  die  für  das  täghche  Leben  eine 
Bedeutung  haben,  also  v(ir  allem  an  den  Wasseradern,  die  aus  dem 
Felsen  dringen,  göttliche  Wesen  verehrt,  denen  man  die  Wohlthaten 
dankte,  von  denen  das  Gedeihen  der  Feldfi-ucht,  der  Herden,  der  Familie 
täghch  abhängig  war.  Die  mit  dem  Boden  des  Landes  verbundenen 
Nymphen  waren  die  segen-  und  giückspendenden  QQQCVII  27),  und  die 
Ursprünglichkeit  ihrer  Verehrung  bezeugt  sich  im  Opferdienste.  Denn 
die  autochthonen  Gottheiten  lebten  wie  die  Landeskinder:  sie  empfingen 
Gerstengraupen  und  AVasser.  und  diese  Einfachheit  wurde  so  strenge 
durchgeführt,  dass  man  auch  zum  Anzünden  des  Opfers  kein  Reben-. 
Oliven-,  Lorbeer-,  Feigen-  oder  Myrtenholz  l)enutzte.  sondern  nur  das 
Thymiangestrüpp,  das  die  Berghänge  überwucherte  und  dem  echten  Athener 
noch  in  später  Zeit  duftreicher  vorkam  als  aller  Weihrauch  des  Morgen- 
landes. Dieselben  „nüchternen''  wiMulosen  Spenden  \viirden  aucb  dem 
Zeus  Meilichios  dargebracht.  ^' 

Die  einförnügen  Zustände  der  Landeskindei'  wurden  durch  Zuwande- 
rungen unterbrochen,  welche,  der  Halbinsellage  entsprechend,  zu  Lande 
wie  zu  Wasser  erfolgten  und  sich  durch  neue  Gottesdienste  bezeugten. 
Was  von  der  See  herübei'kam,  stammte  von  Völkern,  welche  an  Kultur 
weit  vorangeschritten  waren,  so  dass  die  Autochthonen  ihrem  Einfluss  Keinen 
abweisenden  Widerstand    entsreacn    zu    steHen    venndchten.     Ks    war    vor 


*  ofXTii'f,  iQo(f),,  nÖKiuoii«,  8.  Curtius,  Etymologie  1879  c.  510  /jüC"  ifttnvoy 
Ixavöv.  Zukost:  d^v/uov  d'tau«i  Athen.  652  c.  i'»;(jp«At«  ci-A«  Hesyeli.  Diogen.  Prov. 
VI,  7().     Polemon  ed.  Preller  1^.     Theophr.  Phar.   4. 


Fremde  Gottesdienste.  23 

Allem  der  Kultus  einer  weiblichen  Gottheit,'  welche  im  semitischen  Orient 
ihre  Wurzel  hat,  und  um  die  Zeit,  da  Sidon  die  den  Archipelagus  be- 
herrschende Seestadt  war,  über  Cypern  und  Kjthera  an  allen  Küsten 
sich  ausgebreitet  und  auch  in  Attika  sich  eingebürgert  hat.  Unter  dem 
Namen  der  Aphrodite  Urania  wurde  sie  in  feuchter  Niederung  am  Ilisos 
verehrt  (X  82.  XII  4)  und  hat  den  Charakter  einer  pantheistischen  Gott- 
heit des  Morgenlandes  am  treuesten  bewahrt,  indem  sie  als  Schicksals- 
göttin „der  Mören  älteste"  genannt  wurde ;  ihre  frühzeitige  Einbürgerung 
bezeugt  sich  dadurch,  dass  sie  den  Nymphen  gleich  mit  nüchternen 
Opfern  geehrt  und  in  Hermenform  dargestellt  wurde.* 

Deutlicher  haben  die  Seefahrer  von  Tyros  in  die  Vorzeit  des  liandes 
eingegriffen,  weil  sie  in  grösserem  Maßstabe  Colonien  ausführten  und 
ihren  Stadtgott,  den  die  Hellenen  Herakles  nannten,  zum  Mittelpunkte 
ihrer  Pflanzorte  machten:  es  sind  immer  Seeorte  und  bekunden  sich  als 
Plätze,  von  denen  die  Einwirkungen  einer  höheren  Kultur  ausgehen.  So 
haben  dieselben  Tyrier,  welche  in  Gades  und  in  Thasos  Heraklesheilig- 
thümer  stifteten,  deren  geschichtliche  Bedeutung  sich  viele  Jahrhunderte 
hindurch  erhalten  hat,  **  auch  in  den  Buchten  von  Attika  sich  eingenistet, 
namentlich  dort,  wo  der  zuerst  von  ihnen  besetzten  Insel  gegenüber,  die 
ihren  altphönikischen  Namen  Salamis  immer  bewahrt  hat,  die  kürzeste 
Ueberfahrt  nach  dem  Festlande  ist.  Hier  war  die  geeignetste  Stelle  für 
ihre  Colonisation ;  hier  hat  der  Anfang  eines  internationalen  Verkehrs 
stattgefunden,  der  um  so  belebter  und  einflussreicher  war.  da  die  Tyrier 
nicht  allein  kamen,  sondern  Volk  aus  allerlei  Küstenstämmen  als  Material 
ihrer  Ansiedelungen  mitbrachten.  ***  Hier  war  der  älteste  Uferbazar,  me 
ihn  Herodot  im  Anfange  seiner  Geschichte  am  Strande  von  Argos  schil- 
dert, eine  Gegend  wie  das  j\Egonion  in  Laconien,f  und  zugleich  ein 
Sammelplatz  der  Einheimischen.  Denn  wenn  ein  fremdes  A^jlk  mit  über- 
legener Macht  und  Bildung  solche  Uferstationen  gründet,  müssen  die 
Umwohner  Anschluss  suchen,  um  eine  friedliche  Gemeinschaft  herzustellen. 
So  haben  in  Hispanien  (he  Iberer  den  Kult  des  tyrischen  Stadtgottes 
angenommen  und  um  ihn  eine  Gemeinschaft  begründet:  so  ist  auch 
in  Attika  das  an  der  Fähre  von  Salamis   gestiftete  Herakleion   der  Kern 


*   Als  Herme  stützt  sie   den  Arm  der  jüngeren  Aphrodite  auf  einem  Keliet 
im  Lateran  (LXIII  bei  Benndorf  und  Schöne). 

**   Arrian  II,  16.    Appian  I,  41.    Das  phön.  Herakleion  in  Thasos  als  Sammel- 
ort der  Bevölkerung  Polyäen  I,  45,  4. 

***    Diod.  IV,   13.    noXkoii  nlrix^ovi  HvfhQWTiMU  Ix  nayios    {&-t'oi\'  avarQfdivoyro^'. 
t   Peloponnesos  11,  272,  342. 


24  Minyer  in  Munichla. 

einer  Gruppe  benachbarter  Küstengaue  geworden,  einer  Gruppe  von  vier 
Orten  (Tetrakomia),  deren  einer  den  Namen  Troia  führte,  ein  Anzeichen 
davon,  dass  unter  den  niit  den  Tmern  Eingewanderten  auch  dardanisches 
Volk  sich  befunden  hat.* 

So  ist  der  fremde  Gott  ein  Ordner  des  Landes  geworden,  der  Mittel- 
punkt einer  Opfergemeinschaft,  welche  sich  von  der  Bucht  von  Salamis 
bis  zum  Phalerun  erstreckte. 

Seitdem  an  (h'm  durch  Sidon  und  T3T0S  eröfiheten  Seeverkehre  grie- 
chische Stämme  sich  selbständig  betheiUgt  haben,  konnten  Ufergegenden, 
wie  die  phalerische,  wo  oberhalb  der  offenen  Rhede  eine  Felshöhe  empor- 
ragt, die  als  fester  Küstenpunkt  und  weitschauende  Signalstation  sich 
darbot,  nicht  unbenutzt  bleiben.  Die  vorzeithche  Bedeutung  dieser  Gegend 
wird  durch  die  Sage  von  den  Minyern  bezeugt,  den  ältesten  Vertretern 
griechischer  Seefahrt,  welche  auf  Munichia  gesessen  haben  sollen,  und 
der  geschichtliche  Kern  dieser  Ueberheferung  wiid  durch  die  Grup])»' 
minyscher  Ortsnamen**  am  attischen  Ufer,  durch  den  phalerischen  Poseidon- 
dienst sowie  den  Dienst  der  Artemis  (CAT^I  22),  die  als  Seefahrergöttin 
pelasgischer  Stämme  dem  saronischen  Meere  den  Namen  gegeben  hat. 
nnd  endlich  auch  durch  die  Felsarbeiten  im  tiefen  Schöße  der  Uferburg 
bezeugt,  aus  denen  man  erkennt,  dass  hier  in  ältester  Zeit  ein  fester 
"Wohnsitz  eingerichtet  worden  ist.  *** 

So  ist  es  auch  in  Attika  der  Küstensaum  gewesen,  wo  das  gleich- 
förmige Leben  der  Autochthonen  miterbrochen  worden  ist.  wo  fremde 
Nationen  und  pelasgische  Seestänune  das  geschichtliche  Leben  geweckt 
haben.  Es  hat  eine  Zeit  gegeben,  wo  Binnenland  und  Gestade  einander 
fremd  und  feindlich  gegenüber  lagen:  nur  so  erklärt  es  sich,  dass  die 
Athener  so  lange  gewohnt  waren,  Ebene  und  Küste,  die  doch  von  Natur 
so  unmittelbar  in  einander  übergehen,  wie  zwei  verschiedene  Landgebiete 
anzusehen,  so  dass  es  der  Zeit  des  Themistokles  vorbehalten  bliel).  beide 
Landestheile  zu  einem  Ganzen  zu  verschmelzen. 

Es  ist  aber  chai'akteristisch  für  Athen,  dass  diese  Küstenstationen 
niemals  so,  wie  in  Korintli  und  Chalkis,  ^Mittelpunkte  der  Landesgeschichte 
geworden  sind,  sondern  (hiss  die  binnculändische  Bevölkerung  sich  selbst- 
ständig erhalten  hat. 

Suchen  wir  abiT  niicli  den  Plälzcn.  wu  im  OltcrlaiKh'  die  ersten 
dichteren  Ansiedelungen  erfolgten,  su  fällt  unser  Dlick  auf  die  Höhen  des 


*   Milc'hhijfer,   Karten  von  Attika.    Text  125.     Vergl.  Dardanis  als  Herakles- 
tochter.    Fr.  llist.  Gr.  II,  348. 

**   Böckh,  Inschr.  von  Thera  lb36,  S.  82. 
***   Waclismuth,  Stadt  Athen  11,  137. 


Aelteste  Ansiedelungen.  25 

Pn3'xgebirges,  welche  sich  von  der  Akropolis  nach  Süden  und  Südwesten 
zum  Uisosbette  hinabziehen.  Von  zwei  langen  Schluchten  durchzogen, 
sind  sie  zur  Anlage  bescheidener  Wohnungen  in  vorzüglichem  Grade  ge- 
eignet, an  ihren  Abhängen  vor  dem  lästigen  Nordwinde  wohl  geschützt, 
frei  gegen  Süden,  den  Seewinden  uflen,  die  im  Winter  Wärme,  in  der 
Sommerhitze  Kühlung  gewähren,  und  die  wichtigste  Bedingung  eines  ge- 
sunden Wohnorts  in  Athen  sind.  Es  ist  die  Gegend,  welche,  wenn  man 
vom  Meere  kommt,  durch  ihre  felsige  Erhebung  den  Ansiedlern  zuerst 
eine  gewisse  Sicherheit  darbot  und  sie  vor  plötzhchen  Ueberfällen  der 
Seevölker  schützte. 

Am  mannigfaltigen  und  zusammenhängenden  Spuren  des  Alterthimis 
fehlt  es  in  dieser  Gegend  nicht. 

Die  dichtesten  Spuren  zeigen  sich  an  beiden  Seiten  der  Schlucht, 
deren  oberes  Ende  durch  die  Demetrioskapelle  (S.  6)  am  deutlichsten 
bezeichnet  wird.  Tief  eingehauene  Fahrgeleise  und  Wasserrinnen  begleiten 
die  Schlucht;  Fusswege  und  Treppenstufen  führen  rechts  und  links  zu 
den  zahlreichen  Hausplätzen  hinan,  welche,  von  Cisternen  umgeben,  auf 
wohl  geglätteten,  kleineren  und  grosseren  Terrassen  neben  und  über 
einander  hegen. 

Diese  Spuren  alter  Wohnungen  ziehen  sich  über  den  schmalen  Fels- 
damm,  der  den  letzten  südöstlichen  Vorsprung  mit  dem  Pnyxgebirge 
verbindet,  in  gerader  Linie  fort.  Kein  Platz  ist  unbenutzt  gebheben,  der 
sich  zu  einer  kleinen  Hausgründung  eignete. 

Eine  zweite  Gruppe  solcher  Gründungen  findet  sich  oberhalb  der 
Schlucht,  welche  den  Sternwartenhügel  von  seinem  Xachbarhügel  tremit. 
dort,  wo  beide  Höben  in  einander  übergehen. 

Den  bequemsten  Zugang  findet  man,  wenn  man  von  der  Demetrios- 
kapelle rechts  abbiegt  und  in  gleicher  Höhe  nach  Westen  geht.  Auch 
hier  finden  sich  dieselben  Felsterrassen,  dieselben  HausgTuppen,  Wege 
und  Cisternen ;  auch  hier  erkemit  man  Ansiedelungen,  welche  ohne  plan- 
mässige  Anordnung  zu  gleicher  Zeit  entstanden  sind. 

Das  sind  die  beiden  Hauptgruppen  ältester  Ansiedelung,  wie  sie  auf 
Blatt  HI  des  Atlas  von  Athen  in  1  :  4000  dargestellt  sind.  Sie  bedecken 
ein  Terrain,  das  ein  fast  gleichschenkliges  Dreieck  bildet :  die  Grundlinie 
vom  Philopapposgipfel  bis  zur  Sternwarte  beträgt  750  m.  Die  Spitze  des 
Dreiecks  ist  der  letzte  Felsvorsprung  über  dem  IKsos,  der  vom  Philo- 
papposdenkmal  wie  von  der  Sternwarte  c.  1100  m  entfernt  ist. 

Nirgends  tritt  uns  die  Vorzeit  des  Landes  so  umnittelbar  und  ur- 
kundhch  entgegen  wie  in  dieser  Gegend,  welche  schon  zur  Blüthezeit 
der  alten  Stadt  öde  und  verlassen  war.     Sie  wird  seit   dem  Aufbau  von 


26  Die  alte  Felsenstadt. 

Nevi-Athcn  unablässig  als  Steinbruch  benutzt  und  ist  deshalb  im  Begiiff. 
ihren  g-esehichtlichen  Charakter  von  Tag  zu  Tage  mehr  einznbüssen. 
Auch  in  Beziehung  auf  Luft  und  Landschaft  macht  diese  Gegend  einen 
durchaus  eigenartigen  Eindruck.  Denn  sobald  man  aus  der  mulden- 
fönnigen  Senkung,  in  welcher  das  heutige  Athen  hegt,  den  Höhenrand 
erreicht,  wo  die  einsame  Felsenstadt  beginnt,  so  fühlt  man  sich  wie  in 
einer  anderen  Gegend :  der  Golf  öfihet  sich  vor  unserem  BHck  und  wir 
athmen  eine  reinere  Luft. 

Aehnliche  Felswohnungen  kommen  noch  in  drei  anderen  Gruppen 
vor.  Erstens  auf  der  Felszunge,  die  vom  Xymphenhügel  gegen  Nordosten 
in  die  Ebene  vorspringt  und  die  Kai)elle  der  Hagia  Marina  trägt:* 
zweitens  auf  den  westlichen  Abhängen  des  Areopags  und  endlich  nördlich 
von  der  Demetrioskapelle  auf  dem  Ostrande  der  Felshöhe  z^^^schen 
Nymphen-  und  Philopapposhöhe,  dem  Aufgang   der  AkropoHs    gegenüber. 

Diese  drei  Gruppen  können  wir,  weil  keine  derselben  ein  so  grosses 
Ganze  bildet,  wie  die  beiden  seewärts  gerichteten  Ansiedelungen  im  süd- 
westlichen Felsgebirge,  als  die  sporadischen  Gruppen  bezeichnen. 

Wer  diese  massenhaften  UebeiTeste,  die  in  den  Fels  eingeschnittenen 
Runen  der  Vorzeit,  sorgfältig  betrachtet,  kann  nicht  daran  denken,  dass 
sie  von  flüchtigen  Ansiedlungen  herrühren.  P]s  sinfl  Werke  ausdauernder, 
stetiger  Arbeit,  durch  welche  die  Einwohner  sich  die  Bodenstrecken, 
welche  zum  Feldl)au  unbrauchbar  waren ,  für  ihre  Wohnungen  zurecht 
gemacht  haben ;  sie  tragen ,  Avenn  auch  Einzelnes ,  wie  die  Anlage  von 
Grabstätten,  später,  da  diese  Gegend  schon  verödet  war,  dazu  gekommen 
ist,  den  Charakter  einer  Zeit:  und  zwar  einer  sehr  alten  Zeit,  in  welcher 
man  sich  meist  im  Freien  bewegte  und  an  Behn2lichk(>it  der  Wohnräume 
die  bescheidensten   Ansprüche  stellte. 

Die  Benutzung  des  gewachsenen  Felsens  galt  bei  religiösen  wie  bei 
l)rivaten  Gründungen  für  das  Alterthümliche.  Das  alte  Geschlecht  war 
mit  dem  Boden  wie  verwachsen,  so  dass  nicht  bloss  Keller  und  Vorraths- 
räume  in  den  Felsboden  eingegraben  waren,  sondern  auch  die  Wohnräume. 
Darauf  beruhen  die  Vorstellungen  der  Alten  von  den  Höhlenbewolinern 
der  Vorzeit,  den  'i'roglodyten.  welche  man  sich  durchaus  niclit  als  Wilde 
dachte,  die  Tbiei-en  äbnlicli  in  Klüften  hausten,  sondein  dir  sclmn  ein 
ganz  menscbcnwünliges  Dasein  führten.** 

Felsglättiing  war  die  erste  Leistung  antiker  liaukunst.  eine  Technik, 
in  welcher  man  die  l'eiasger  als  Lehinieister  ansah.     Wo  dei'  Boden,  den 


*    Sie  ist  auf  der  Skizze  S.  7  ang^Of^elien. 
**  Jacob  Bernays,  Dialoge  des  Aristoteles  S.  1(>:{. 


Die  alte  F"'e]sen8tadt.  27 

man  ebnete ,  zerklüftet  war .  wurde  er  durch  gestampfte  Lehmerde  aus- 
geghchen :  auf  dem  Bu<h'n  und  den  stehen  gelassenen  Felsrippen  er- 
hoben sich  L(>limwände ,  welche  den  durch  die  Thüi'öflftiung  erhellten 
Raum  rechtwinklig  einschlössen.  Das  Haus  war,  wie  das  altitalische, 
ursprünglich  e  i  n  Raum.  Wo  sich  dasselbe  an  eine  senkrecht  gemeisselte 
Felswand  anschloss.  tlndet  man  kleine  Nischen  in  derselben  ausgetieft. 
Hatte  das  Haus  einen  ul)eren  Stock,  so  führten  Felstreppen  von  aussen 
hinan.  Das  Dach  war  ein  plattes  Lehmdach,  wie  ein  solches  am  Fuss 
des  Areopags  als  einzelner  Ueberrest  des  Alterthums  noch  in  später  Zeit 
den  Fremden  als  Merkwürdigkeit  gezeigt  wurde.  *  Die  nöthige  Lehmerde 
fand  sich  unmittelbar  unterhalb  des  Felsterrains. 

Man  presste  sie  in  kastenartige  Fächer  und  liess  sie  dann  an  der 
Sonne  trocknen,  so  wie  noch  heute  die  Lehmpatzen  gemacht  werden,  aus 
denen  die  Umfassungsmauern  der  Gärten  und  Wohnungen  in  Attika  be- 
stehen. Damit  stimmt  die  alte  F('b('rli<'f('rung.  nach  welcher  es  zwei 
Athener  gewesen  sein  sollen,  Kuryalos  und  Hvperbios, **  welche  als  Er- 
finder A'on  Lehmbau  und  häuslicher  Einrichtung  angesehen  wurden.  In 
der  Umgebung  der  Häusei-  linden  sich  ausser^  den  Cistemen,  denen  ein- 
gehauene Wasserrinnen  den  Regen  zuführen,  auch  andere  brunnenähnliche 
Felsgruben,  die  sich  nach  unten  erweitern  und  als  kellerartige  Magazine 
für  Oel  u.  a.  Vorräthe  dienten.  ***  Man  findet  hier  und  da  in  den  inneren 
Wänden  die  einander  gegenüber  eingetieften  Löcher,  in  welche  die  Balken 
eingefügt  waren,  an  denen  man  wie  an  einer  Leiter  hinuntersteigen  konnte. 

Mitten  zwischen  den  Bauerhäusern  finden  sich  auf  breiteren  Terrassen 
deutliche  Ueberreste  von  Felsaltären;  auch  uralte  Anlagen  für  Zwecke 
des  öffentlichen  Lebens  glaulien  wir  in  den  Felsdenkmälern  zu  erkennen : 
so  in  dem  statthchen  Siebensesselplatz,  der  für  ein  richterliches  Kollegium 
bestimmt  gewesen  zu  sein  scheint,  f 

Wenn  diese  Ueberreste,  die  unser  Interesse  in  so  hohem  Grade  er- 
regen ,  von  den  Alten  nirgends  beschrieben  werden,  so  erklärt  dies  sich 
daraus,  dass  sie  ihnen  nicht  als  etwas  MerkAvürdiges  erscheinen  konnten, 
und  in  der  That  finden  wir  an  den  verschiedensten  Plätzen,  wo  alte  Städte 
nachweisbar  sind,  in  Griechenland  wie  Kleinasien,  entsprechende  Spuren 
primitiver  Ansiedelung,  ff 


*   Vitruv  35,  12:  antiquitatis  exemplum  luto  tectum. 
**    Plin.  7,  194. 

***   (fQ((co   thciov  fxtaxoi'   Arist.   Plutos   SO.     Varro  I,  37.    granaria   sub  terris 
quas  vocant  atiQov^.   Att.  Studien  10.   /.ol'/.oi'  clyxo^  cpitimog.  Arch.  Zeitg.  1847,  S.  23. 
f  Atlas  von  Athen  VI. 
ft  Beiträge  zur  Gesch.  und  Topographie  von  Kl.-Asien  S.  14,  47. 


28  Opferdienst  des  Zeus. 

Li  Athen  aber  hat  man  sorgfältiger  als  anderswo  über  die  Vorzeit 
nachgedacht,  und  weil  die  Athener  ohne  gewaltsame  Unterbrechung  mit 
ihrem  hcimathlichen  Boden  immer  in  imgestortem  Zusammenhange  ge- 
blieben sind,  hat  sich  l)ci  ilmen  auch  eine  festere  Ueberlieferung  aus- 
gebildet, und  kein  anderes  Stadtvolk  in  Griechenland  hat  die  Stufenfolge 
heimischer  Entwickelung  so  genau  anzugeben  ge\msst,  wie  die  Athener. 
So  nannten  sie  ihre  Vorfahren  auf  der  ersten  Stufe  des  Zusammenlebens 
Kranaer  und  das  älteste  Athen  Kranaa :  Namen,  welche  doch  nicht  anders 
zu  erklären  sind,  als  dass  damit  die  Ansiedelung  auf  nacktem  Felsboden 
bezeichnet  werden  sollte.  Wenn  dieselbe  aber  als  eine  der  städtischen 
Concentration  vorangehende  Epoche  angesehen  ^vurde,  so  dachte  man  sich 
im  Gegensatz  zu  den  sj3äteren.  niedrig  gelegenen  Wuhnplätzen  die  bäucr- 
hchen  Urahnen  auf  den  Felshöhen  von  Melite  oberhalb  ihrer  Ländereien 
ansässig.  So  hat  es  einen  Sinn,  wenn  man  die  ältesten  Athener  Stein- 
leute und  Urathen  eine  Felsstadt  nannte,  und  so  glauben  wir  die  Ver- 
muthung  rechtfertigen  zu  können,  dass  die  besprochenen  Felsgründungen 
auch  von  den  Athenern  als  Ueberreste  der  ältesten  Ansiedelung  auf  dem 
Stadtboden  angesehen  wurden.* 

Opfergemeinschaft  ist  ü])era]l  die  Grundlage  landschaftlicher  Einigung 
gewesen,  und  die  älteste  Landesreügion  war  der  Zeusdienst. 

Jeder  (jauort  hatte  seinen  Zeusaltar,  an  welchem  sich  zum  Frühhngs- 
feste  die  Gemeinde  sammelte.  Das  war  das  Fest  der  Diasia,  das  älteste, 
allen  Landesbewohnern  gemeinsame  und  bis  in  die  späten  Zeiten  heiligste 
Zeusfest,  an  welches  sich  die  Erinnerang  eines  Zeitalters  anknüpfte,  da  es 
noch  keine  Städter  im  Laude  gab,  sondern  nur  Laufi'n  und  Hirten. 

Wo  die  ländliche  Bevölkerung  sich  am  dichtesten  zusammendrängte, 
mussten  die  volkeinigenden  Zeusaltäre  eine  besondere  Bedeutung  erlangen.** 

So  lassen  sicli  auch  ;iuf  dem  Boden  von  Atlien  zwei    uralte  Stätten 


*  K()<ci'(iü,  XQUffac  nökis  Arist.  Ach.  75.  //i'/.tcayo'i  ovromt^ouiyoi  K^araoi'. 
Her.  Vm  44.  Vgl.  Att.  Stud.  I  17,  wo  zuerst  eine  genauere  Beschreibung  dieser 
Gegend  und  ihrer  Alterthümer  gegeben  worden  ist. 

**  Zeusdienst  ist  die  älteste  Landesreligion  :  Att.  Stud.  I,  15.  Wachsiuutli,  Rh. 
Mus.  2'6,  S.  HS.  Der  grüsste  Vorwurf,  den  Zeus  den  Athenern  machen  konnte,  di'  r,y 
fdiiav  DXtnoui'  Ay't^t,t'<'.ioi  tu  Jucaicc  ToaovTior  Itmi' ;  Luc.  Icarom.  24.  Es  war  also 
keines  der  städtisch  organisirten  Feste ,  die  nicht  ausgesetzt  werden  konnten. 
Dies  eigentliche  Volksfest  des  ursprünglichen  Landesgottes  blieb  immer  draiissen. 
Darum  war  dies  Fest  der  allein  richtige  Zeitpunkt  für  das  Attentat  des  Kylon. 
Gr.  Gesch.  1",  304,  Mt^.  Wären  die  Diasien  am  Ülympieion  gefeiert,  so  wäre  ja 
alles  Volk  dem  Centrum  des  alten  Athen  nahe  gewesen;  'iii»  j»,<:  nohw^  ist  also 
nur  die  Negation  der  Stadt,  nicht  aber:  in  der  Nähe  der  Stadt,  wie  Mommsen. 
Heort.  380  gegen  Schümann,  Gr.  Alterth.  11',  504  f.,  behauptet. 


I 


Doppelterrasse  an  der  Pnyx. 


29 


dos  Zeusdienstes  nachweisen,  die  eine  durch  alte  Ortssagen  bezeugt,  die 
andere  in  monumentalen  Ueberresten  und  Inschriften. 

Nach  der  Ortssage  ist  zu  den  Kranaern  Deukalion  gekommen,  um 
auf  der  Terrasse  am  Ilisos  oberhall)  der  Kalhrrhoe  dem  rettenden  Zeus 
einen  Altar  zu  gründen  (XLI  86). 

Der  Dienst  knüpfte  sich  an  einen  Felsspalt.  in  welchem  die  letzten 
Wellen  der  grossen  Fluth  sich  verlaufen  haben  sollten;  der  Anschluss 
an  solche  Naturmale  *  ist  immer  ein  Zeugniss  hohen  Alterthums,  und  die 
Nähe  der  fiiessenden  Quelle  kam  dem  Opferdienste  zu  Gute. 

Der  zweite  Platz  ist  die  grosse  Doppelterrasse  am  Nordostabhange 
des  Pnyxgebirges  in  der  IVIitte  zwischen  Philopapposgipfel  und  .Sternwarte, 
eine  Bauanlage    einzig   in   ihrer  Art,    eine  Gründung   ältester  Zeit,    dem 


Fig.   H 


Charakter  der  Felswuhnungen  durchaus  entsprechend,  vurzüglich  gelegen, 
die  Bewohner  der  Felsenstadt  mit  denen  der  nach  Norden  sich  aus- 
breitenden Niederung  zu  verbinden.  Siehe  die  landschaftliche  Skizze 
(Fig.  6)  und  den  Grundriss  der  Düppelterrasse  (Fig.  7). 

Eine  senkrecht  abgeschnittene  Felswand  trennt  die  obere  Terrasse 
von  der  unteren,  welche  bei  anwachsender  Bevölkerung  nach  Norden 
erweitert  und  durch  eine  in  flachem  Bogen  gezogene,  polygone  Unter- 
mauerung  gestützt  worden  ist.  Die  vor  den  Nischen  der  Rücbvand  ge- 
fundenen Inschriften  beziehen  sich  alle  auf  Weihgeschenke,  die  dem 
„höchsten  Zeus"  von  Leidenden  gewidmet  sind,  welche  ihm  Heilung  ver- 
dankt haben,  und  wenn  diese  Denkmäler  sämmthch  einer  späten  Zeit 
angehören,  so  wird  man  daraus  nur  schliessen  dürfen,  dass  damals,  als 
die  Heilgottesdienste  alle  anderen  Culte  zm'ückdrängten,  auch  der  älteste 
Landess'ott  in  gewissen  Kreisen   durch  Wunderkuren  wieder   eiimial  eine 


xäauiuu,  liQol  livliävti  Athen.  185.     Vgl.  puteus  in  Jovis  horto  Plin.  21,  8. 


30  Doppelterrasse  an  der  Pnyx. 

besondere  Popularität  gewonnen  habe,  aber  nicht,  dass  hier  in  römischer 
Zeit  dem  „höchsten  Zeus"  ein  durchaus  neuer  Cultus  in  Athen  eingerichtet 
worden  sei. 

Wir  erkennrn  hier  einen  in  grossartiger  J]infachheit  und  alter- 
thümhcher  Würde  angelegten  Festraimi,  welcher  zu  Yolksversammlungen, 
aber  nur  zu  gottesdiensthchen ,  gedient  hat.  Denn  wenn  man  bei  der 
ersten  Bekanntschaft  mit  dem  Boden  von  Athen,  als  man  voll  Eifer  war, 
vor  Allem  den  Standort  zu  finden ,  wo  Perikles  und  Demosthenes  ihrt' 
Reden  gehalten  haben,  hier  den  Versammlungsort  der  Bürgerschaft  an- 
setzte und  den  Felsstufenbau  als  Rednerbühne  der  Pnjx  auffasste,  so 
erhellt  lek-ht,  dass  für  eine  berathende  Versammlung  die  abschüssige 
Fläche  eine  dm'chaus  unpassende  Oerthchkeit  Avar.  Indem  man  dies  ge- 
fühlt hat,  ist  man  auf  den  Gedanken  gekommen,  dass  dieselbe  (wie 
der  untere  Durchschnitt  auf  Fig.  7  andeutet)  künstlich  in  ihr  Gegen- 
theil,  eine  nach  unten  ansteigende  Oerthchkeit,  umgestaltet  worden  sei. 
Dies  erscheint  undenkbar,  da  sich  ringsumher  so  viele  natürhch  ansteigende 
Hügel  wände  ungesucht  darboten  und  nichts  für  die  Anlagen  der  alten 
Athener  charakteristischer  ist.  als  dass  sie  sich  überall  an  die  natürüchen 
Bodenverhältnisse  anschlössen.  * 

Einfache  gTosse  Bauanlagen  einer  fernen  Vorzeit,  wie  diese  Doppel- 
terrasse mit  ihrem  monumentalen  Stufenbau,  richtig  zu  verstehen  und 
sicher  zu  erklären,  ist  immer  eine  besonders  schwierige  Aufgabe.  Viel- 
leicht können  wir  uns  in  der  Weise  eine  richtige  Vorstellung  von  der 
ganzen  Anlage  bilden,  dass  wir  die  obere  Terrasse  als  die  eigentliche 
Aitarterrasse  auffassen,  wo  der  im  Fels  gegründete,  freistehende  Opfer- 
altar des  Landesgottes  sich  erhob,  der  heihge  Mittelpunkt,  zu  welchem 
die  alten,  in  den  Felsboden  geschnittenen  Bahnen  der  Processionsstrassen 
hinaufführten,  und  dass  von  dem  auf  die  untere  Terrasse  vorspringenden 
Steinwürfel  der  dort  versammelten  Volksgemeinde  der  Ausfall  des  Opfers 
verkündet  wurde.    Denn  bei  feierlichen  Staatsopfern  musste  zur  Beruhigung; 


*  Man  fuhrt  die  Deutung  des  Felswiirfels  (Fig.  b)  als  Keduerbühne  auf  Chandler 
zurück;  daher  „boma  Chandlerianura"  CIA.  I,  215.  Der  Rednerplatz  war  aber 
kein  Monument  aus  dem  gewachsienen  Stein  gehauen,  sondern  ein  unscheinbarer 
.Standplatz,  ein  beweglicher  Stein,  dessen  Platz  verändert  worden  ist,  ein  Platz, 
von  dem  zu  der  aufwärts  sitzenden  Hiirgerschaft  geredet  wurde.  Für  politische 
Debatten  kann  man  sich  keinen  unglücklicheren  Rcdnerplatz  denken,  als  diesen 
frei  gegen  Norden  gerichteten,  hohen,  steilen,  windigen  Felsblock  oberhalb  einer 
abfallenden  Terrasse.  Vergl.  meine  Behandlung  des  von  Ulrichs  ( Reisen  und 
Forschungen  II,  209)  zuerst  richtig  beurtheilten,  wichtigen  Punktes  athenischer 
Topographie  im  Anschliiss  an  Weickers  „Felsaltar  des  höchsten  Zeus"  in  den 
Attischen  Studien  I,  S.  2:5  ff. 


Doppelterrasse  andlerPnY^ 


Q)iei^Weaa(,iniea  siad  m  iWticalabstäaden 
von  I^Utcr  qeiO(]en.  a  beliehen,  ilch  auf  den 
XieresspitgeL.  2)er  kbcltste  5urtkt  liegt  1 0^,5 
cLtr  J'ass  das  Bctiia  Cj(^,t  übti-  dewv^eere 


Geaenwärtiqes  Profil  von  A  nacli  B 


%y-^  K  euerer  Versuch  zui-  H^rshlluticj  des  antik eixTroCv 


|rin|iiM|  I  I  I  I'  I  ■   I  r  i  i  i  ■  i        =] 

10      5      0  lä  ia  3o  +0         50  ÜO         70  90         (3)0         IOC        HO        120         ISO.MfctCP 


Fig.  7. 


32  Doppelterrasse  an  der  Pnyx. 

des  Volks  amtlich  festgestellt  werden,  dass  dieselben  normal  verlaufen 
seien,  imd  hei  allen  wichtigen  Anlässen,  hei  Entscheidungen  üher  Krieg 
und  Frieden  harrte  die  Yulksgemeinde  gespannt  auf  den  Ausspruch  der 
Priester,  dass  das  Opfer  günstig  aufgenommen  und  heilverkündend  sei.* 
Dieser  Gottesdienst  auf  dem  Boden  von  MeUte  vereinigte  die  um- 
wohnende Bevölkerung,  und  die  Grossartigkeit  der  Terrassenanlage,  welche 
allmählich  nach  unten  enveitert  worden  ist  (davon  zeugen  die  von  der 
Polygonmauer  überhauten  Felstreppen),  giebt  den  Beweis,  dass  der  hin-, 
wo  die  Gaue  am  dichtesten  zusammentrafen,  gefeierte  Gottesdienst  eine 
gewisse  amphiktjonische  Bedeutung  erlangt  hat.** 


.'.■y 


.vi'.'' 


--4— 


Fig.  8. 

Wie  Zeus,  dem  bildlos  verehrten  Himmelsgotte,  einst  die  ganze  Um- 
gegend heihg  war,  davon  zeugen  die  Felsinschriften,  die  seinen  Xamen 
enthalten,  in  der  Nähe  der  grossen  DoppelteiTasse  auf  dem  Hügel  der 
Hagia  Marina  (XXXIX  70). 

Andere  Gottesdienste  sind  durch  den  Völkerverkehr  dem  Buden 
Athens  zugeführt  wurden,  zuerst  vum  eigenen  Strande.  Denn  Küste  unil 
Binnenland  lagen  sich  nicht  bluss  feindlich  gegenüber,  sondern  es  haben 
sich  an  die  Gottheiten  fi-em(hm  Ursprungs  mancherlei  friedliche  Einflüsse 
angeschlossen,  deren  Spuren  sich  an  verschiedenen  Punkten  des  ubei"en 
Landes  deutlich  erkennen  lassen.  Aphrodite  Urania  hatte  nicht  nur  am 
Ilisos  ihren  Sitz,  sundern  auch  in  Melite  auf  dem  Kulunos  Agoraios  (XQ  5); 
sie   ist   landeinwärts    in    den  (Jan  der  Athmoneer   vursfedrungen .    wo    die 


*    (C7i((yyi'>./.tii'    i'/ii(i    Tun'    it^vaio)!' ,    vergl.    iciQÜadtxioi    i,   ihal«    CIA.   111,  "K. 
Schümann,  Gr.  Alt.  IP,  S.  443  r«  it{i('(  y.u'la  xni  aioTi,<)n<. 

**  Dieser  örtlichen  Thatsache  entspricht  die  Ueberlieferunw,  dass  Anipliiktyon 
des  Kranaos  Nachfolger  gewesen  sei.  Sie  gehört  einer  pragmatisirenden  Betrach- 
tung attischer  Königsgeschichte  an,  zeugt  aber  von  einer  richtigen  Auffassung  der 
vorgeschichtlichen  Kntwickeliing. 


Aphrodite  und  Herakles.  33 

.Stiftung  ihres  Heiligthums  mit  (Icni  König  Porphyriun  zusammenhing, 
dem  „Pm-purmann",  einem  unverkennbaren  Vertreter  der  phönikischen 
Xation,  welche  Hellas  mit  dem  Morgenlande  in  Verbindung  gesetzt  hat. 
Sie  ist  tief  eingedrungen  in  das  Bewusstsein  der  Athener,  als  eine  volks- 
thümliche  Gottheit,  die,  von  Blumen  und  Wasservögeln  imigeben,  die 
lebenschaffende  Naturkraft  darstellte,  wie  sie  in  den  Frühlingsfesten  zu 
Paphos  gefeiert  wurde.  * 

Auch  Herakles  ist  von  der  Seeküste  heraufgekommen,  und  attische 
Oeschlechter  rühmten  sich,  dass  ihre  Ahnen  dem  Fremdhnge  Gastfreund- 
schaft erwiesen  hätten.  Wie  an  der  Fähre  von  Salamis,  linden  wir  ihn 
auch  in  Mehte  als  Gott  verehrt.  Mit  der  Nymphe  Melite  verbunden, 
war  er  der  Schutzpatron  der  Meliteer,  ihr  „Alexikakos".  in  einem  hoch 
angesehenen  Heiligthum  verehrt  {IL  32),  wo  ihm  Opfer  dargebracht 
MTirden,  welche,  wie  die  der  Urania,  sehr  alterthümlich  waren  und  vom 
volksthimiUchen  Brauche  abwichen .  wie  auch  Herakles  selbst  bei  aller 
Anerkennung  immer  den  Charakter  des  Fremden  und  rnclienbürtigen 
behielt.  ** 

Trotzdem  hat  wie  am  Seeufer,  so  auch  im  Binnenlandc  sein  Einfluss 
sich  auf  die  Nachbargaue  ausgebreitet.  Die  Sage  kennt  Herakles  als 
Gastft-eund  des  KoUytos  und  als  Liebhaber  des  Diomos.  Sein  Dienst  hat 
sich  also  von  Meute  nach  dem  Lykabettos  hin  ausgedehnt  und  auch  hier 
zur  Vereinigung  der  Bewohner  und  zur  Organisation  des  Landes  bei- 
getragen (LXX). 

Cultverbindmigen  waren  die  ersten  Bande  der  Gemeinsamkeit.  Der 
L^ebergang  aus  religiösen  Gauverbänden  zu  festerer  Einigung  wurde  durch 
das  Bedürfiiiss  hervorgenifen :  er  erfolgte  auf  Anlass  von  Kriegsgefahren, 
welche  zu  Lande  wie  zu  Wasser  das  Land  bedrängten.  Verschanzungen, 
Waffenplätze  und  Mauerringe  wurden  nöthig ;  waöenführende  Geschlechter 
zogen  in  dieselben  ein  und  sammelten  das  schutzbedürftige  Landvolk  um 
ihre  Herrensitze.  *** 

So  hat  sich  auch  in  der  Hauptebene  des  Landes  ein  Kriegerstamm 
geltend  gemacht,  ein  Geschlecht,  das  in  Kekrops  seinen  Ahnen  verehrte. 


*   Paus.  I,  14.  6.     Kalkmann,  Jahrbuch  des  Arch.  Inst.    I,  246. 
**   iti'iauos^  Tov  'Hqaxliovs  Plato  Lysis  205  c.     i&KcCovaa   if^vaia   des   Herakles 
Melon.     Wachsmuth  I,  364.     Vergl.  Appian  ed.  Bekk.   p.  49 :   fh>r}axtvtT(a  i'vv  hc 
(poifixixtx);.    'Ho.  vöfhog  Philippi  Areopag.    S.  124. 

***   Philochoros   bei    Str.  397 :    noQd^ov/uiytjc   riys-    /wp«?   ix   {^((Auaarji    u'ti'   vni> 
KdQiäv,  tx  di  ytis  vno  Bouozmi'. 

Curtius,  Topographie.  3 


34  Die  Burg  der  Kekropiden. 

Dadurch  erfolgte  eine  durchgreifende  Umgestaltung  dei-  Ortsverhältnisse. 
Denn  nachdem  bis  dahin  Melite  der  Kern  gewesen  war,  an  welchen  sich 
die  anderen  Gaue  lose  anreihten,  wurde  jetzt  der  schroffe,  von  Osten 
nach  Westen  gestrecl<te  Felsrücken  der  Akro})ohs  das  Centniin  der  ganzen 
Hügelgruppe.  Seine  Abhänge  waren  dicht  umwohnt,  weil  sie  ringsherum 
xon  Quelladern  umgeben  waren,  und  die  Felsnischen  waren  seit  Alters  voll 
von  Weihegaben  an  die  Nymphen.  Die  Höhe  selbst  war  zum  Wohnort 
einer  bäuerlichen  Bevölkerung  nicht  geeignet,  um  so  mehr  aber,  als  eine 
die  Umgegend  überschauende,  einzehi  stehende  Felsklippe,  zu  einer  Landes- 
warte und  zum  Wohnsitz  eines  herrschenden  Fürstengeschlechts.  Die 
anderen  berühmten  Akropolen  Griechenlands  sind  entweder  riesenhafte 
Berge,  wie  Akrokorinth.  Ithome,  Pergamon.  die  dadurch  den  bequemen 
Zusammenhang  mit  der  Unterstadt  einbüssen,  oder  sie  entl)ehren  der 
wünschenswerthen  Erhellung,  wie  es  bei  der  Burg  von  Sparta  der  Fall 
ist  und  bei  der  Kadmeia,  die  nur  an  einzelnen  Punkten  schroffe  Abhänge 
hat  und  zu  wenig  naturfest  ist,  zu  wenig  von  der  ländlichen  Umgebunu 
sieb  abhebend.  Die  Akropolis  A'on  Athen  hat  vor  allen  anderen  das 
richtige  Maß.  Von  Steilfelsen  umgürtet  und  nur  am  Westfusse  zugänglich, 
war  sie  der  vertraulichen  Nähe  der  Unterstadt  nicht  entzogen,  dazu  ohne 
Beeinträchtigung  der  Festigkeit  von  frachtbaren  Saatfeldern  rings  umgeben.* 

Diese  Felskuppe  erhielt  ihre  geschichtliche  Bedeutung,  als  das  Ge- 
schlecht der  Kekropiden  oben  seinen  Einzug  hielt  und  denselben  Zeus, 
der  sich  unten  schon  als  der  volkeinigende  bewährt  hatte,  zu  seinem 
Haus-  und  Herdgotte  machte.  An  seinem  Altar  bringen  nun  die  Burg- 
herrn das  Opfer  für  die  Gemeinde;  die  öde  Felskuppe  wird  der  Kern 
einer  Stadtgemeinde  (Pohs),  Zeus  ein  Stadthort  (Poheus).  und  die  bäuer- 
lichen Gaue.  die.  nur  durch  Opferdienst  verbunden,  selbständig  neben 
einander  l)estanden  hatten,  gehen  unter  königlicher  Hei-rschaft  in  eine 
Stadtgemeinde  über;  so  sind,  wie  Herodot  es  ausdrückt,  aus  Kranaeni 
Kekropiden  geworden. 

Andere  Gottheiten  sind  \on  der  Land-  wie  Seeseite  ins  Land  ge- 
kommen und  haben  mit  fnichtbaren  Keimen  mannigfaltiger  Art  den 
Boden  erfüllt.  Als  nach  dem  Sinken  phönikischer  Vormacht  die  den 
Griechen  verwandten  Volksstänmie  seetüchtig  wurden,  l)rachten  sie  ihre 
Gülte  an  die  Küste,  und  wir  dürfen  den  Dienst  der  Artemis,  welcher  ganz 
Attika  tief  durchdrungen  hat,  wohl  mit  den  Minyern  in  N'erbindung  setzen, 
welche  den  herrschenden  Punkt  dei-  atheuisrlien  Seeküste  dieser  Göttin 
geweiht  haben  (S.  24). 


*    ;fw(J0s'  t(nöxQi,iii<i.:  Ilorfxl.  VIII,  h'.^. 


Die  Kämpfe  der  Götter.  HT) 

Von  den  Gottheiten  nordischer  Herknnft  ist  keine  so  volksthümlich 
geworden  wie  Hermes.  Den  Zusammenhang  mit  Böotien  bezeugt  Ares,  der 
einem  der  Stadthügel  seinen  bh'ibenden  Xamen  gegeben  hat:  Hephaistos 
\viirde  der  Haus-  und  Herdgott  der  Ansiedler  im  Kerameikos.  AVo  auf 
engem  Räume  so  viel  Culte  sich  zusammendrängten,  mussten  sich  Gegen- 
sätze bilden,  und  in  den  Kämpfen  der  Götter  hat  sicli  die  Erinnerung 
der  Fehden  zwischen  den  Stämmen  erhalten,  deren  jeder  seine  Gottheit 
zu  vollen  Ehren  bringen  und  sich  dadurch  selbst  einen  hervorragenden 
Antheil  am  Aufbau  des  Gemeinwesens  sichern  wollte.  Die  älteren  In- 
sassen treten  den  aus  der  Fenie  kommenden  entgegen,  Ares  dem  Poseidon, 
dessen  Altäre  von  Seefahrern  am  Phaleron  errichtet  wurden  (GXIX  SO). 
Ares  muss  zurücktreten,  und  der  fiir  die  Stadtgeschichtc  cntscheidendf 
Kampf  entbrennt  zwischen  den  Poseidondienem  und  den  Geschlechtem, 
deren  Gottheit  mit  dem  jenseitigen  Continente  durch  den  Oelbaum  in  Ver- 
bindung steht,  aber  auch  von  der  Landseite  her  nach  Athen  eingedrungen  ist. 
Poseidon  ist  zuerst  gekommen,*  dann  Athena,  und  in  den  Athenadienern 
erkennen  wir  denselben  religiösen  Zug,  welchen  wir  so  vielfach  bei  den 
begabtesten  Stämmen  diesseits  und  jenseits  des  Archipelagus  finden,  den 
Zug,  nicht  nur  das  natürliche  Leben,  sondern  auch  Familie  und  Gemeinde 
in  die  Obhut  einer  weiblichen,  mütterlich  gedachten  Gottheit  zu  stellen.** 

Aphrodite  und  Athena  begegnen  sich  in  dieser  Eigenschaft  auf  dem 
Boden  von  Athen.  Beide  sind,  wie  die  Apaturien  zeigen,  die  Pflegerinnen 
des  aufwachsenden  Geschlechts.  Aphrodite  ist  gleich  Athena  eine  das 
Volk  einigende  Gottheit  (XI  47).  Athena  aber  sehen  wir  imter  dem  maß- 
gebenden Einflüsse  der  ihr  huldigenden  Geschlechter  immer  mehr  vortreten, 
mit  dem  Gemeindeleben  verwachsen  und  ihm  entsprechend  sich  ausgestalten. 
Als  einer  mütterlichen  Göttin,  einer  Göttin  des  Ackerbaues,  welcher  die 
ersten  Saatfelder  der  Landschaft  geheiligt  sind,  ***  wird  sie  als  Führerin 
eines  Kriegerstammes  selbst  eine  waffentragende,  eine  sich  selbst  genüg- 
same, unnahbare  Jungfrau,  f  Die  Athenadiener  machen  den  Burghügel 
zur  Pflanzstätte  des  zahmen  Oelbaums,  ihr  vom  Himmel  gefallenes  Bild 
aus  Olivenholz  jy  wird  das  sichtbare  L^nterpfand  der  öffentlichen  Wohl- 
fahrt:  war  es  entfernt,  war  die  Stadt  schutzlos,   und  der  Tempel  wurde 


*    jjxfj'  ovt>  TiQÜixog  n.  ini  rr^i'  ArTixrjv   Apollod.  III,   14.    1. 
**   Vgl.  Nissen,  Pomp.  Studien.     S.  336. 

***   cIqotoI  ifQol  Tüpffer,  Geneal,  S.  128.     Rh.  Mus.  XXI,  119. 
t  Es  ist  dieselbe  Umwandlung,   welche  Aphrodite  in  Sparta,   Korinth,   Kar- 
thago durchgemacht  hat. 

tt  Eur.  Ion.  14S0    tou   tlmocfvr,    näyoy   O^üaati.     rndis  palus,    informe  lignum. 
Tertull.  Apol.  16. 

3* 


36  Versöhnung  der  (iötter. 

(lureh  Seih'  abgesperrt .  wie  ein  Haus,  dessen  Besitzer  fort  ist.*  Ihr 
Tempel  war  die  heihgste  Stätte  von  Athen  und  der  Opferaltar  vor  der 
Tempelzelle  „der  Altar'  auf  der  Burg  (XX  89).  Ihre  Jahresopfer  sind 
die  erste  geschichtliche  Thatsache,  mit  der  die  Stadt  der  Athener  in  die 
Ueberlieferung  der  alten  Welt  eintritt. 

Dieser  Zustand  ist  das  Ergebniss  langer  Gähnmgen  und  Kämpfe 
gew(^sen.  wovon  die  Erinnerung  in  der  Ortssage  fortlebt.  Poseidons  Sohn 
Halirrhotios  tritt  als  Widersacher-  der  (löttin  auf:  er  haut  ihre  Oel- 
pflanzungen  nieder,  und  erst  nach  blutigem  Ringen  erwächst  das  Sieges- 
gefühl, wie  es  in  Euripides"  Erechtheus  ausgesprochen  wird,  dass  fortan 
nie  mehr  an  Stelle  des  heiligen  Oelbaums  der  Dreizack  des  Poseidon  von 
thrakischem  Volke  beki'änzt  werden  solle. 

Was  aber  für  die  Stadtgeschichte  von  Athen  charakteristisch  ist,  er- 
kennen wir  darin,  dass  nicht  wie  an  anderen  Orten  die  eine  Gottheit  vor 
der  anderen,  als  die  besiegte,  den  Platz  räumt  (wie  Poseidon  vielfach  in 
Hellas  der  .,Verdrängte"  war),**  sondern  ein  friedhcher  Austausch,  eine 
dauernde  (jemeinschaft  zwischen  den  um  die  Landschaft  streitenden  Gott- 
heiten zu  Stande  kam.  Die  Geschlechter,  die  ihnen  huldigen,  versöhnen 
sich  und  ihre  geistigen  Kräfte  bleiben  dadurch  der  sich  entwickelnden 
Stadt  unverkürzt  erhalten.  Athen a  ist  die  Siegerin,  aber  sie  verdrängt 
die  älteren  Burggottheiten  nicht,  so  dass  neben  Zeus  Poseidon  und  Athena 
als  gemeinsame  Staatsgottheiten  anerkannt  werden.  Diese  den  Atheneiii 
eigenthümliche  Gabe,  Einheimisches  und  Fremdes.  Altes  und  Neues  har- 
monisch zu  verbinden .  liezeugt  sich  auch  daiin .  wie  die  Burggottheiten 
sich  den  göttlichen  Wesen  anschliessen,  welche  neben  Zeus  die  älteste 
Verehrung  im  Lande  hatten,  deii  Quellnymphen. 

Fliessendes  Wasser  gab  es  nur  an  den  Felsen  des  Ihsosbettes.  Aber 
Wasseradern,  die  einst  reichlicher  waren,  dringen  unten  am  Burgfelsen 
heraus,  wo  der  Kalkstein  auf  dem  Thonschiefer  aufhegt. 

Zuerst  die  ungleich  fliessende,  aber  nie  versiegende  (daher  wathl 
Empedo  genannte)  Wasserader,  die  im  Westfusse  der  Burg  quillt:  die 
Klepsydra  (V  S2),  d.  li.  die  „verborgen  fliessende",  weil  sie  keinen  sicht- 
baren Ausfluss  hat:  nächst  der  Kallirrhoe  war  sie  die  grösste  Natur- 
merkwürdigkfit  der  Athener,  welche  sie  ihr  ..Brünnlein"  (Kiuniskos) 
nannten  (VI  12);  sie  ist  als  Taufquelle  der  Apostelkirche  auch  im  Mittel- 
alter i'in   heiliges  Wasser  geblieben. 

Am    Sinlinnde    <hT    Hnru'    nunKh't    die    (^)nene.    welche    als    die  zum 

*   nt()i(T}(oi'i'iau(c  MoinnisiMi,   llcorfol.    \'M\. 
**   ufjoiitis  Herhard,  Myrliol.   I,  2H8. 


Götter  und  Nymphen.  '{7 

Asklepieiüii  gehörige  „Krene"  bekannt  ist.  Bei  ihr  soll  Alkippe  von 
Hahrrhotios  überwältigt  worden  sein;  Alkippe  war  der  Agraiilus  Tochter, 
also  auch  Quelhiymphe.  Auf  derselben  Seite  war  die  Quelle  Nysa 
(XXXVn  15),  welche  bis  in  die  Rönierzeit  ihre  eigenen  Hymnensänge- 
rinnen  hatte.  In  den  feuchten  Grotten  der  Nordseite  aber  lag  das 
AgrauHon  (XLIV  71),  der  gefeiertste  der  athenischen  Nymphensitze;  hier 
mnss  also  vor  Zeiten  am  meisten  Feuchtigkeit  in  die  Erdschichten  ein- 
gedrungen sein  und  eine  reichere  Vegetation  hervorgerufen  haben. 

An  diesen  unscheinbaren  Burgquellen .  welche  erst  nach  und  nach 
aus  dem  Schutte  wieder  zum  Vorschein  kommen,  hat  sich  der  poetische 
Sinn  der  Athener  zuerst  bezeugt;  denn  die  göttlichen  Wesen,  welche  sie 
hier  ansässig  glaubten .  waren  ihnen  seit  uralter  Zeit  die  vertrautesten 
von  allen.  Sie  dachten  sich  dieselben  als  eine  Schwestergruppe,  Aglauros. 
Herse  und  Pandrosos.  die  auf  den  grasigen  Terrassen  am  Nordfusse  der 
Burg  ihre  nächtlichen  Reigentänze  aufführten,*  die  ältesten  Wohlthäte- 
rinnen  des  Volks .  die  Nährerinnen  der  Herden .  die  heihgsten  Schwur- 
gottheiten der  Gemeinde  (XLIV  66). 

Mit  diesem  uralten  Gottesdienste  am  Burgfusse  wurden  die  neuen 
Dienste  auf  der  Burghöhe  in  Verbindung  gesetzt,  um  sie  den  Umwohnern 
vertraut  zu  machen.  Darum  werden  die  Quellnymphen  als  Keki'ops- 
töchter  in  den  Kreis  der  Burggottheiten  hineingezogen,  sie  werden  Diene- 
rinnen der  Athena.  Die  Schwestergruppc  wird  gelöst:  Pandrosos  erhält 
oben  ihren  Ehrensitz,  Athena  selbst  wird  ziu'  Pandrosos.  und  Herse.  die 
unten  bleibende,  wird  in  der  Athenalegende  zu  einer  von  oben  herab- 
gestürzten. Die  dritte  bleibt  am  selbständigsten ;  sie  bewahrt  am  treuesten 
ihre  autochthone  Nymphennatur,  und  aller  ümwandelungen  ungeachtet 
bleiben  die  von  ihr  sogenannten  „Agrauliden"  im  Volksbewusstsein  im- 
getrennt  dort  zusammen,  wo  sie  seit  Urzeiten  inmitten  des  Landvolks 
gewohnt  hatten  (XXX\TI  64). 

Dem.  was  die  Ortssagen  von  vorzeitUchen  Thatsachen  erkennen  lassen, 
entsprechen  die  heiligen  Gründungen,  welche  niemals  verlegt  worden  sind. 

Poseidon,  bildlos  verehrt,  hatte  den  älteren  Bezirk,  welchem  zum 
Zeichen  der  Versöhnung  die  Tempelzelle  mit  dem  Athenabilde  gegen 
Osten  angebaut  war.  beide  unter  einem  Dache.  Am  Poseidonaltare 
wmxle  zugleich  dem  Erechtheus  geopfert,  nachdem  durch  Orakelspruch 
die  Verschmelzung  genehmigt  war  (XXXVTTT  37).  und  mv  dürfen  im  Erech- 
theus einen  uralten  Ortsdämon  erkennen,  der  an  einem  Naturmale,  der 
tiefen  Felsspalte   des  Burgfelsen ,   verehrt   wurde :    wenn  Erechtheus  hier 


^AyijavXl&i^'  7rf<Q<9it'oi  Eur.  Ion.  '2'S. 


38  Die  Gottesdienste  der  Erechthiden. 

der  vun  Aiifanu-  an  Eiiiheiniische  war,  dem  der  fremde  Gott  sich  an- 
schloss,  so  erklärt  sich  auch,  dass  für  das  ganze  Doppelheihgthum  der 
Yolksthümliche  Name  immer  Erechtheion  war  (XLVn  90).  * 

An  das  Poseidnuheiligthiim  stiess  im  Westen  der  Bezirk  dvr  Pan- 
drosos,  wo  neben  dem  Oelbaum,  dem  Erstlinge  der  heiligen  Pflanzung 
der  Athena,  dessen  Pflege  ohne  eine  Xjmphe  undenkbar  war  (LH  (30),  Zeus 
Herkeios  unter  freiem  Himmel  sein  Opfer  empfing,  an  dem  Altar,  der 
zugleich  Gemeindealtar  war  und  der  Hausaltar  des  ersten  Landeskönigs. 
Hier  war  sein  Henschersitz  und  sein  Grab :  darum  konnte  auch  der  ganze 
Bezirk  Kekropion  genannt  weiden  (LI  7). 

Von  diesen  heiligen  Stätten  abgelegen  hatte  Athena -Nike  ihren  Sitz 
<il)erhalb  des  Aufgangs  zur  Akropolis  (XXXVI  32J.  Auch  hier  wurde 
Athena  in  einem  alten  Schnitzbilde  verehrt,  das  sie  stehend  darstellte  mit 
unbedecktem  Haupte,  den  Helm  in  der  Hand  und  in  der  anderen  den 
Granatapfel.  Die  Felskui)pe.  auf  der  das  Heihgthum  stand,  überragt  den 
südlichen  Abhang  der  Lurg :  sie  ist  der  erste  Platz,  wo  man,  vun  miten 
kommend,  Küste  und  Golf  überblicken  kann,  einer  der  wichtigsten  Höhen- 
punktc.  und  da  das  Symbol  der  Granate  auf  Athena  als  Xaturgottheit 
hinweist,  so  ist  es  nicht  unwahrscheinhch,  dass  diese  Opferstätte,  welche 
l)ei  den  Staatsopfern  durch  Auswahl  der  schönsten  Opferkuh  ausgezeichnet 
wurde,  noch  älteren  Ursprungs  war  als  der  Athenadienst  im  Erechtheion.  ** 

Hier  ist  also  der  für  das  Gemeinwesen  charakteristische,  alle  früheren 
Gegensätze  abschliessende  Verein  athenischer  Burggottheiten  zu  Stande 
gekommen.  Hier  hat  im  Athenaheihgthum  auch  der  pelasgische  Hermes 
seinen  Platz  gefunden  als  eine  Eeliqnie  der  ^'orzeit.  die  auch  ohne  Fort- 
setzung des  Dienstes  an  heihgster  Stelle  treu  aufbewahrt  wiu'de  (XXXJI74): 
hier  ist  Poseidons  Sohn  Butes  Stammvater  des  Geschlechts  geworden, 
welches  den  gemeinsamen  Dienst  von  Poseidon  und  Athena.  den  es  in 
den  Staatskultus  eingeführt  hatte,  für  alle  Zeit  als  erbhches  Ehrenrecht 
besessen  hat.  Beide  waren  zusammen  die  göttlichen  Schutzmächte,  ohne 
dass  der  älteste  Landesgott  Zeus  dadurch  in  seinen  Ehren  gekränkt  oder 
die  ältesten  Segenspenderinnen  des  liriniat blichen  Bodens,  die  Xvmi»hi'n. 
vergessen  oder  verabsäumt   wurden. 

Diese  liannonische  Vereinigung  mriniilichci-  und  wfililiclicr.  ein- 
heimischer und  überseeischer  Gottheiten  auf  der  Burg  war  das  Ergebniss 
der  Entwickelungsperiode,  welche  Herudot  als  die  dritte,  die  der  „Ereeh- 


*   &6/H01  'A\)t/'/<((Js  auch  die  ganze  Burg,  Aesch.  Eumen.  S'M). 
**    Arch.  Ztg.  XXXVII,  S. '.IS:  nacli  P.ötticher,  Philologus  XVII,  396   ein  von 
dem  Ileiligthum  der  Polias   abgezweigtes  Filial.     Al)er   wanini    diese  Bevorzugung 
durcli  Auslese  des  Opferthiers? 


Athen  wird  ionisch.  39 

thiden",  bezoichnet ,  in  welcher  neben  dem  Vater  Zeus  Athena  sich  in 
ihrem  Wesen  immer  voller  entfaltete,  so  dass  sie  selbst  Athenerin 
„Athenaia"  wurde,  die  eigentliche  (lemeindegöttin.  In  ihrem  Dienst  hat 
sich  das  frühere  Gemeiudegeftthl  zum  Stadt-  und  Staatsbewusstsein  er- 
hoben ;  ihre  Priesterin  giebt  den  bürgerhchen  Hausständen  den  göttlichen 
Segen;  unter  Aufsicht  ihrer  Priesterin  haben  als  Vertreterinnen  der  Ge- 
meinde die  Arrhephoren  des  tägüchen  Dienstes  zu  warten.  Athena  konnte 
jetzt  „die  Göttin"  der  Athener  heissen  mid  die  Akropolis  als  ihr  Wohn- 
haus der  „Pallashügel".  * 

Eine  vierte  Epoche  erfolgt  wiedei-  durch  Zuzug  neuer  Ansiedler  und 
Einbürgerung  neuer  Gottesdienste. 

Diesmal  sind  es  aber  nicht  einzelne  Geschlechter,  die  mit  ihrem 
Gefolge  auftreten,  sondern  ein  Volksstamm,  der  aus  dem  Inselmeer 
hei-überkommt.  der  Stamm  der  lunier.  dessen  abenteuernde  Scharen  nach 
und  nach  in  den  zahlreichen  Buchten  landen,  das  östhche  Gestade  be- 
setzen und  sich  in  der  Ebene  von  Marathon  am  vollständigsten  einrichten. 
Wo  sie  Platz  greifen,  bringen  sie  den  Gott  von  Delos  mit.  I^in  altes 
Heihgthum  des  delischen  Apollon  stand  am  Phaleron  (CXIX  47),  und  das 
delische  Festschiflf  behielt  für  alle  Zeiten  seine  Station  am  Gestade  von 
Marathon.**  Der  Stammvater  dieses  Volksstamms,  Ion.  tritt  als  Führer 
eines  ritterlichen  Geschlechts  auf.  das  den  Erechthiden  in  Kriegsnoth  Hülfe 
leistet,  sich  vom  Gestade  aus  nach  dem  Ilisosthale  ausbreitet  und  mit 
seinem  Gottesdienste  auch  seine  staatlichen  Einrichtungen  mitbringt.  Die 
Heroen  dieser  lonier  sind  Aigeus  und  Theseus.  Aigeus  wird  als  ein  31:1  nii 
der  Küste  (Aktios)  bezeichnet,  Theseus  in  seinem  ionischen  Gewände  tiitt 
wie  ein  Fremder  unter  die  Athener.  Aigens  baut  sein  Haus  bei  dem 
Heihgthum  des  Apollon  Delphinios :  in  der  Nähe  lag  das  des  pythischen 
Apollo  und  weiter  aufwärts  am  Ihsos  erhielt  derselbe  Gott  als  Apollo 
Lykios  seine  bleibende  Stätte. 

Wir  erkennen  im  Flussthale  eine  besondere  Ansiedhuig.  einen 
ionischen  Vorort,  der  sich  erst  für  sich  einrichtet  und  allmählich  mit  der 
Erechthidenstadt  in  Verbindung  tritt.***  Diese  Annäherung  konnnt  in  der 
Volkssage  so  zum  Ausdruck .  dass  Erechtheus"  Tochter  Kreusa  bei  der 
Klepsydra,  wo  sie  \\'asser  holt,  von  Apollo  umarmt,  Mutter  des  Ion  wiid 

*    Athena  1;  d^to^    Photios   v.  n^oTtlda   nfiiq«.     Jahn  Arch.  Aufsätze  S.  103. 
Sie   führt  Peisistratos   th  Tt]y   Iwdt>7s"   dxooriohv   Her.  I,  60.    nixqu    Uf.'/.h'cöo^  Eur. 
Hipp.  30.    Der  Athena  «TxÖTTfAos-:  Ion  871.   1470.    1578.     rTc.'/lcahg  nr67.is  Eumen.  79. 
**   Demosthenes  IV,  34. 

***   Wachsmuth,  „Akropolisgemeinde  und  Helikongeraeinde".     Rh.  Mus.  XXIII. 
Hermes  25,  141.    (Wie  die  Athener  Tonier  wurden.) 


40  Das  ionische  Athen. 

und  dass  die  Grotte,  in  der  er  erzeugt  und  geboren  sein  sollte,  dem 
riotte  der  ionischen  Geschlechter  geweiht  wird. 

80  sind  es  wiedermn  dieselben  Grotten  am  Burgfusse.  wo  das  Fremde 
imd  Xeue  bei  den  Athenern  heimisch  wiid.  Es  ist  der  Anbruch  einer 
neuen  Zeit,  indem  der  Dienst  des  Apollo  das  Land  durchdringt,  das 
Frühere  ergänzt  und  Allem,  was  mit  ihm  in  Verbindung  tritt,  eine  höhere 
Bedeutung  giebt.  Als  sülmender  Gott  tritt  er  an  die  Stelle  des  Zeus 
Meihchios,  dessen  Altar  am  Kephisos  sonst  die  Stätte  war,  wo  man  sich 
Ton  Blutschuld  reinigte  (XXXY  92).  Durch  Apollon  werden  die  Xjmphen 
zu  Musen,  die  den  wasserreichen  Plätzen  (XXXY  92)  neue  Weihe  geben, 
und  zu  Chariten.  Eileithyia  wird  \  on  den  Inseln  am  Ihsos  eingebürgert. 
Athen  tritt  mit  Delos  Avie  Delphi  in  lebensvolle  Verbindung.  Durch  die 
von  den  Atheneni  gebahnte  Feststrasse  von  Marathon  nach  dem  Paniass 
wird  das  pythischc  Heiligthum  die  religiöse  Metropole;  Apollon  giebt 
<lui(li  die  Blitze  ül)er  dem  Farnes  das  Zeichen  für  die  Absendung  der 
Pilgerzüge  nach  Delphi,  und  die  Liebesgrotte  am  Felsrande  der  Akropohs 
wii-([  eine  vom  pythischen  Gotte  geliebte  und  hoch  geehrte.* 

Dies  war  die  Ueberheferung  der  Burggeschlechter,  die  Ion  an  die 
Erechtheustochtei-  anknüpften,  während  unten  im  Handwerkerviertel  der 
ionische  Stammgott  als  ein  Sprössling  von  Athena  und  Hephaistos  in  die 
Stadtgeschichte  eingefülii-t  wurde.  =^==:= 

Die  Zuwanderer  gehörten  einem  durch  "Weltkenntniss  vorgeschrittenen 
Seevolke  an  und  wurden  deshalb,  so  sehr  sie  in  der  Minderheit  waren, 
-die  Führer  der  Entwickelung.  Sie  waren  desselben  A-'ölkergeschlechts 
wie  die  I]ingeborenen  ***  und  verschmolzen  völHger  mit  ihnen  als  die 
phönikiscfien  imd  karischen  Einwanderer  älterer  Zeit.  In  einzelnen  Schaaren 
.angekommen,  ohne  Weib  und  Kind,  gingen  sie  durch  Ehegemeinschatt 
in  die  Landesbevölkerung  auf  ohne  solche  Umwälzungen,  wie  sie  bei 
<-ontinentaler  Einwanderung  ganzer  Volksstämme  erfolgen  mussten. 

Solche  Ivatastroi)hen  haben  in  Athen  nicht  stattgefunden,  und  deshall» 
haben  >i(ii  hier  von  Geschleclil  zu  (leschlecht  die  geschichtlichen  Be- 
wegungen im  (iedächtniss  erhalten,  wie  sie  sich  in  den  städtischen  Festen 
Mibs])iegeln. 

In  den  Metageitnien  feierte  man  das  Andeidvcn  an  die  friedliche 
■Ordnung  der  nachbarlichen  Beziehungen:  sie  waren  ein  Fest  des  Apollon. 
■dessen  Dienst  dadurch    in   seiner  maßgebf^iden  Bedeutung  für  di<>  älteste 


*    Ion  2'>ö :   iiuü  aift  (die  Mt(X{>(c'i  riiiQtci)   IliO^ioi  i«}i(}<c7i«l  it  //r.Vn«.    Muviiia 
jj   di  (cnuTCTOi  Hesycb.  s.v.  (iazQUTiin  d'i  ('(q/lkctos.     Vgl.  TöpfVer ,    Hermes  28,  .■V21, 
**    Welcker,  Gr.  Götterlehre  1,  4'J2. 
***    lonier  Pelasger  und  Molienon  nnr]\  llerodot:  Hermes  2.j,  147. 


Der  attische  Synoikismos.  41 

Stiidtgeschichte  anerkannt  woirde.  *  Aus  der  Nachbarschaft  wurde  eine 
Verschmelzung,  die  Zusammensiedelung  der  älteren  und  jüngeren  Be- 
völkerung um  einen  Stadtherd .  die  in  den  Synökien  gefeiert  wurde. 
Kaclidem  aber  die  ionischen  Geschlechter  mit  den  Erechthiden  der  Burg 
sich  verschmolzen  hatten,  konnte  auch  die  Ti*ennung  zwischen  Burgstadt 
und  Landschaft  nicht  bestehen  bleiben,  denn  sie  war  ja  im  Osten  und 
Xorden  zuerst  von  den  loniem  besiedelt  worden;  so  musste  die  Stadt 
am  Ilisos  die  Hauptstadt  von  Attika  werden. 

Darum  waren  die  S}iiökien  das  Vorfest  der  Panathenäen .  jene  ein 
städtisches,  diese  ein  Landesfest.  Sie  beknnden  zwei  Thatsachen.  die 
zeitlich  weit  aus  einander  gelegen  haben  mögen,  innerlich  aber  in  noth- 
wendigem  Zusammenhange  stehen.  Denn  wenn  sich  auch  landschafthche 
^Mittelpunkte  bilden  können,  ohne  dass  durch  Zusammensiedelung  eine 
Landeshaui)tstadt  erwächst  (wie  z.  B.  in  Sparta),  so  hat  Attika  doch  seine 
eigenthümliche  Entwickelung  dadurch  erhalten,  dass  der  in  Athen  ver- 
einigte Kern  älterer  und  jüngerer  Geschlechter  die  centrale  Stadtgemeinde 
geschaffen  hat,  und  diese  Grundlegung  attischer  Geschichte  haben  die 
Athener  auf  den  Stammheros  der  lonier.  Theseus,  also  auf  den  politischen 
Sinn  der  ionischen  Zuwanderer,  einstimmig  zurückgeführt.** 

Durch  den  theseischen  Synoikismos  hat  Attika  seine  LandesgTenzen 
erhalten,  im  Xorden  den  Kithairon,  da  die  Eleuthereer  sich  an  Athen 
anschlössen  und  ihren  Dionysos  in  der  Stadt  einbürgerten.  ***  Denn  die 
pohtische  Einigung  erhielt  durch  üebertragung  der  Gottesdienste  in  die 
Landeshauptstadt  ihre  religiöse  Weihe ;  in  Eleutherai  wurde  ein  Nach- 
bild an  alter  Stelle  zurückgelassen.  Aus  Aphidna  AAo^irden  die  Dioskuren 
als  „Anakes"  angesiedelt.  Li  Aphidna  mid  Marathon  ist  Theseus  eher 
einheimisch  gewesen  als  in  Athen.  Er  reinigt  und  sichert  die  ionischen 
Feststrassen  und  opfert  den  marathonischen  Stier  auf  der  Aki'opohs 
(LXV  18)  zum  Zeichen  der  Vereinigung  der  Nordgaue  mit  Athen.  Am 
selbständigsten  blieb  der  Westen,  die  zweitgTÖsste  der  attischen  Ebenen. 
Eleusis  wurde  geschont,  aber  auch  seine  Gottesdienste  wurden  nach  Athen 
verpflanzt:  ein  Filial  wurde  als  Eleusinion  am  Fuss  der  Akropohs  ge- 
gründet und  so  auch  von  dieser  Seite  dafür  gesorgt,  dass  der  Stadt  des 
Theseus,  die  durch  Waftenmacht  und  politische  Bildung  ihrer  Geschlechte)- 
das  Uebergewicht    gewonnen    hatte ,    die   religiöse  Weihe    gegeben  wurde. 


*    Plut.   de  exilio   6:    %i^vaiui>  (tyovai,    xi,i'  rjqog  iT(Qoi\:   ytiTi'ic.ati'    tiy.ö'/Mi  y.a'i 

**    Von  jetzt  'Äd^tji'iiai  =  ir  rf,   Artr/Si. 
'•^**    ovroig  rßr^    BoiWTtdi  6    Kiff^fciowr  oooi  Paus.   I,   38.   S. 


42  Die  alte  Stadt  im  Süden. 

(leren  die  Hauptstadt  einer  griechischen  Landscliaft  nielit  entbehren 
konnte. 

Wo  big  der  Kern  der  theseisehen  Stadt? 

Nach  Thukydides'  wohl  erwogenem  Urtheile  hat  die  Lage  von  Athen 
im  Lanfe  der  Geschichte  eine  wesentliche  Umänderung  eifahren  (LXV  39). 
Zu  seiner  Zeit  breitete  sich  die  .Stadt  nach  Norden  und  Nurdosten  in  die 
breite  Niederung  hinaus,  und  die  Nordseite  der  Aki-opolis  war  ihre  Fronte.* 
Er  macht  aber  seine  Landsleute  darauf  aufmerksam,  dass  es  nicht  von 
jeher  so  gewesen  sei;  vielmehr  habe  sich  die  Stadt  einst  von  der  Burg 
nach  Südosten  erstreckt,  wie  man  aus  der  hier  zusammenliegenden 
Gruppe  alter  Heiligthümer,  namentlich  der  Gaia,  des  Dionysos,  des  Zeus 
Olympios  und  des  pythischen  Apollon  entnehmen  könne. 

Menschen-  und  Göttersitze  gehören,  wie  Thukydides  richtig  erkannte. 
in  den  alten  Städten  immer  zusammen;  die  Bürger  suchten  ihre  Heim- 
stätte in  vertraulicher  Nähe  von  Heiligthümern ;  dichtere  Reihen  heiliger 
Stätten  sind  in  der  That  die  sichersten  Kemizeichen  altstädtischer  An- 
siedelung, und  wo  sie  fehlen,  war  keine  Stadt.  ** 

Ausserhalb  der  Burg  und  ihrer  Abhänge  nach  Süden  und  Südosten 
sind  in  der  ganzen  Niederung  keine  Cultusplätze  alter  Gründung  nach- 
weisbar, welche  für  das  städtische  Gemeinwesen  wm  Bedeutung  waren. 
Die  Burg  war  das  Kernstück  mit  den  Gottesdiensten  der  Kckropidi'n  und 
Erechthiden;  die  Unterstadt  ist  das  Werk  der  lonier.  deren  Gott  der 
Urheber  städtischer  Anlagen  war ;  sie  zog  sich  naturgemäss  von  der  Süd- 
seite der  Burg,  von  wo  zu  allen  Zeiten  der  bequemste  Aufgang  wai-. 
nach  Osten,  der  gesündesten  Himnudsgegend  ***,  nach  der  offenen  Eluss- 
landschaft  hin,  wo  aHe  ionischen  Stiftungen  lagen.  Hier  hatte  die  an- 
wachsende Bevölkerung,  der  die  Burgquellen  nicht  nudir  genügten,  im 
Flussbette  die  einzige  strömende  Quelle  zu  ihrem  täglichen  Bedai'fe. 
Von  hier  ging  der  nächste  AVeg  nach  der  phalerischen  Khede,  und  wie 
früh  die  alten  Athener  als  lonier  mit  der  See  vertraut  geworden  sind, 
beweist  schon  iliic  Sju^aclir. -j-  welche  das  A^'(ll•t  für  ..rudern"  als  allgemeine 

*  t/UTiQoa^i  riQo  Ttji;  <'.xoo;i6hos  Her.  VIII,  53. 
**  AßTixos  f-ioig,  i'xTfcQ  i',utt'oi  Jiög  Ennieu.  97G.  Aceolae  Cereris  Tic.  Verr.  II, 
4,  8.  Att.  Stud.  I,  39.  Böckh,  Expl.  Find.  p.  454.  Wohnplätze  naoli  Heiligthümern 
benannt:  Arch.  Z.  29,  4.  Hermes  25,  146.  Anschluss  menschlicher  Wohnungen 
an  Heiligthümer  blieb  bis  in  die  letzten  Zeiten;  so  war  einer  der  Reste  des  ver- 
ödeten Peiraieus  eine  x<ctoi/.uc  :nqi  i6  ItQoy  tov  Jiog  lov  Itoii-QO!;  (CXI  39).  Auch 
die  Gräber  den  Göttern  gegenüber  (XCV  75). 

***    Arist.   Pol.    1330  a.      «!    7i6'/.iif    7i()6g    'üo    i>,r    tyx'/.tiui'    i^oirt<a    X(ä     Tt()ö<;    lu 
7iyevfjiferce   t<c  nt'iovia  htjo   11,1;  uvicToha  vyitit'6Tt(Ji(i. 

t   G.  Ciirtius,  Griech.  Etymologie  343.     V7i>,()ni:tr. 


Nord-  und  Südseite  der  Burg.  43 

Bezeichnung  für  „ilienen"  gebraucht.  Die  schmackhaftesten  Fische  dei" 
[»halerischen  Bucht  benannte  man  mit  ionischem  Namen  Aphros  (CIY  9): 
am  Phaleron  wohnten  die  Steuerleute  des  Theseus.  In  der  Nähe  der 
Häfen  lag  der  Hippodrom  (CXII  44),  wo  die  ritterlichen  lonier  ihre  Rosse 
tummelten  und  wo  lange  Zeit  hindurch  der  Schauplatz  aller  öffentlichen 
Wettkämpfe  war.  Das  war  der  durch  die  lonier  herbeigeführte  Um- 
schwung der  örtlichen  Verhältnisse,  dass  es  den  Athenern  an  der  See,  auf 
welche  sie  einst  mit  Angst  geblickt  hatten,  nun  am  behaglichsten  war, 
dass  sie  ihre  Wohnungen  mit  Vorliebe  seewärts  bauten  und  die  heiligsten 
Festzüge  nach  dem  Phalert)n  richteten. 

Die  Nordseite  der  Burg  war  die  stillere,  vom  Verkehr  abgelegene. 
Hier  hat  sich  ungestört  der  ländliche  Nymphendienst  erhalten,  und  der 
( fenosse  der  Nymphen,  Pan,  ruft  hier  mit  der  Hirtenflöte  seiner  Geliebten 
Echo.  Die  Grotten  der  „Breitfelsen"  (Makrai  XHI  26)  kommen  in  der 
Königssage  als  Plätze  verstohlener  Liebesabenteuer  und  heimlicher  Ent- 
bindungen vor :  Ion  wird  hier  den  Tliieren  zum  Raube  ausgesetzt.  *  Das 
l)asst  doch  Alles  nicht  auf  die  Stadtseite  im  Süden,  wo  sich  schon  in 
der  Königszeit  ein  lebendiger  Gemeindeverkehr  entwickelt  hat. 

Im  Süden  liegen  alle  Keime  des  städtischen  Wesens ;  hier  waren  die 
alten  Heiligthümer  dei'  Aphi-odite.  deren  Sorge  der  Erhaltung  der  Bürger- 
famiMen  galt,  die  aus  einer  (ieschlechtergöttin  eine  Gemeindegöttin  ge- 
worden ist.**  Als  solche  ist  sie  der  Göttin  Athena  vorangegangen,  wie 
die  Sage  von  Theseus  meldet,  er  habe  bei  dem  Heihgthum  der  Pandemos 
am  Südabhang  der  Burg,  wo  ein  ansehnlicher  Cultus  dieser  Göttin  jetzt 
durch  Inschriften  gesichert  ist,  das  Volk  zuerst  als  eine  Bürgerschaft 
friedhch  geeinigt  (XI  43.  70).  Ist  duch  auch  der  Myrtenki'anz  der 
Aphrodite  für  alle  Zeit  das  Amtszeichen  der  Beamten  und  ^'olksredner 
in  Athen  gebheben. 

Neben  Aphrodite  Pandemos  lag  ein  Platz,  den  man  die  „alte  Agora" 
nannte  (LXVI  15),  ein  Platz,  welcher  auf  der  anderen  Seite  an  das 
Heihgthum  des  Dionysos  stiess.  Seine  Festlichkeiten  hingen  mit  dem 
Markt  unmittelbar  zusammen ;  auf  dem  Markte  wurden  die  Tribünen 
aufgeschlagen,  wenn  die  Schauspiele  begannen  (LX\TII  15);  auf  dem 
Markte  stand  die  berühmte  Pappel  (HI  9,  30),  an  welcher  die  Jungen 
hinaufkletterten,  um  den  Lustbarkeiten  zuzuschauen,  die  im  Dionysos- 
bezirke von  Limnai  aufgeführt  wurden  (LXVIH  14). 


*   Eur.  Ion  858:  axoriui  tvvai.   941:  7iQ6aßo()(iov  avTQoi'  Echo;  CIA.  11,  470. 
**  'Ä(pQO(fiT>j  'ÄTiaTcvQo^  ('IG/:  2120,  2109 b,   auch  den  Athenern  nicht  fremd. 
0.  Müller,  Proleg.  401. 


44  r^pr  Wohnsitz  der  Eupatriden. 

So  bestätigt  sich,  wie  ich  glaube,  vun  dvn  verschiedensten  Gesichts- 
punkten aus  das  Bild,  wie  wir  es  uns  in  rebereinstimmung  mit  Thukv- 
dides  von  der  Entwickelung  Athens  zu  machen  haben. 

Der  Burgfels  mit  seinen  Abhängen  ist  der  Boden  der  Altstadt. 
Oben  der  Sitz  des  Burgherrn  und  seines  Gefolges;*  in  der  nächsten 
Niederung,  wo  der  Burgweg  heraufkommt,  dort,  wo  aus  der  Felsenstadt 
im  Süden,  vom  Ilisos  im  Osten,  und  von  der  Kephisosebene  im  Westen 
die  durch  das  Terrain  vorgezeichneten  Verbindungswege  zusammentreffen,** 
ist  aus  dem  natürlichen  Yerkehrsplatze  der  Kern  der  Unterstadt,  der  alte 
Markt  erwachsen :  hier  hat  sich  zuerst  ein  Gegensatz  städtischer  und 
ländlicher  Bewolmung  entwickelt. 

Asty  ist  der  attische  Xame  für  Stadt  in  örtlichem  Sinne,  während 
Polis  die  geistige  Gemeinschaft  bezeichnet.  Asty  bedeutet  zuerst  Burg 
als  ältesten  Stadtkern :  ***  dann  Burg  und  Südabhang,  die  Altstadt,  wie  in 
neuerer  Sprache  citv  imd  cite.  und  wie  sehr  man  daran  gewöhnt  war. 
dass  jede  Stadt  ein  solches  Kernstück  habe,  erhellt  daraus,  dass  auch 
dem  Peiraieus  ein  asty  nicht  fehlen  durfte  (CT\"  23). 

In  diesem  Sinne  imterschied  man  die  bürgerlichen  Feste  danach,  ob 
sie  im  Asty  gefeiert  wurden  oder  auf  dem  Lande.  Ton  den  Landgauen 
wurden  die  näher  gelegenen .  welche  am  frühesten  eine  dichtere  Bev<d- 
kerung  erhalten  haV)en.  zu  vurstädtischen  Bezirken  (ider  ..])n)asteia" :  dei- 
Stadtkei-n  aber  hat  im  Gegensatz  zu  den  A'orstädten  den  Ehrennamen 
Kydathenaion  erhalten  (LXXI[92).  weil  hier  die  Geschlechter  wohnten, 
der  altstädtische  und  der  ionische  Adel,  dessen  ^litglieder  an  der  Leitung 
der  öffentlichen  Angelegenheiten  Antheil  hatten  und  um  den  Stadtmarkt 
herum  wohnten,  wie  dies  von  den  Eupatriden  der  alten  Städte  bezeugt 
ist.  Die  AVohnung  im  Asty  war  das  KiMuizeichen  der  p]upatriden ;  ..astos" 
die  Bezeichnung  eines  Mannes  von  Adel  und  das  Adjektiv  ..asteios"  der 
Ausdruck  füv  «lie  Sitten  eines  Edelmanns. f 

*  '/.(col  Ol  axontXoi'  ralova  tuöi'  Eni'.  Ion  15S,")  die  Lente  der  Burg:  ol  i; 
axQOTTo'/.ttüs  Arigtides  I,  20. 

**  VAn  tÖtio^  iL'ßri'äytüyo^-  nach  Aristot.  Fol.  13.<lb.  „AVo  Drei-,  N'ier-  oder 
Fünfwege  sich  treffen"  Peloponnesos  I,  2i(S.  Vgl.  Scholl,  .Ten.  Litteratnrzeitg.  1875. 
Ö.  Ö90 :  ,.Erstreckte  sich  die  Stadt  nach  Süden,  niusf^te  dort  auoli  der  Markt  sein. 
Die  Marktgerii^tc  mit  Aussicht  anf  die  Dionysosspiele  sind  durch  keine  Kun.>~tgriftV 
zu  be.seitigen" 

***    Hesych.  uaiv  üno   lov  t/V  iti'Os"  icriartiai^Ki. 
■{-   (caiv  als  topographischer  Eigenname  war  attisch:    Diod.   1,  28.     JivnrcroidiK 
hvtö  t6  leaiv  olxori'rts    Etym.  M.  '.VMi.    Um  den  Markt  ansässig  ol  t/orric  tk  rigay- 
tturce     Thuk.   .3,  72.      Atnaroytlmti'    «i't]o    tmi-  uoh^iv    'l'hiik.   *>,  51.     uartlos    gentle- 
manlike:  Mitth.  des  ath.  Instit.  II,  55. 


Die  ältesten  Bauten.  45 

Suchen  wir  jetzt  der  l)auliclu'n  Entwickeluno-  auf  dem  Jjudeii  ältester 
Stadtgeschichte  zu  folgen. 

Der  Burgfels  war  nicht  wie  die  Kadmeia  zu  geräumigen  Anlagen 
bequem,  sondern  von  Natur  rauh,  wie  das  Capitol,  uneben  und  abschüssig, 
so  dass  es  umfassender  Arbeit  l)edurfte,  um  für  Heihgthümer  und  Wuh- 
nungen  Baugrund  zu  schaffen.  Beides  gehörte  zusammen :  denn  im  Stadt- 
könige  ist  die  Gemeinde  vertreten ,  vrie  im  Hausvater  die  Familie :  der 
Altar  des  Zeus,  an  dem  er  für  die  Gemeinde  opfert,  ist  zugleich  der 
Herd  seines  Hauses ;  ^^^e  wir  es  auf  den  Burgen  von  Mykenai  und  Tiryns 
vor  Augen  haben.  * 

Als  Bauleute  werden,  wie  in  Argos  die  Kyklopen.  so  hier  die  Pelasger 
genannt,  die  Lohnarbeiter  der  Kekropiden,  unterhalb  der  Burg  ansässig. 
Ihre  Thätigkeit  war  zunächst  Ebenung  des  Felsbodens  und  Herstelkmg 
von  Terrassen,  eine  Werkthätigkeit ,  welche  in  der  alten  Felsenstadt  so 
reichlich  l)ezeugt  ist.  Zur  Bewohnung  eignete  sich  am  meisten  der  Xord- 
rand,  weil  sich  hier  ein  zusammenhängender  Felsrücken  von  Westen  nach 
Osten  erstreckt,  während  nach  Süden  der  Boden  steil  abfällt.  Hier  sind. 
14  m  unter  der  Bodenfläche,  die  Grundmauern,  auf  dem  Felsen  ruhend, 
wieder  zu  Tage  getreten,  welche  von  der  ältesten  Bewohnung  der  Burg 
zeugen.  Man  unterscheidet  zwei  Gruppen,  die  eine  westhch  vom  Erech- 
theion,  Fundamente  alter  Häuser,  zwischen  denen  einzelne  mächtigere 
Unterbauten  sich  unterscheiden  lassen,  die  anderen  östhch  vom  Erech- 
theion,  welche  einen  gi'össeren  Zusammenhang  bilden;  sie  sind  auch  aus 
Bruchsteinen  und  Erde  hergestellt,  aber  sorgfältiger  gebaut  und  geben 
sich  durch  ihre  Stärke  und  die  Grösse  der  Werkstücke  als  Ueberreste 
der  könig'hchen  Wohnmig  zu  erkennen. 

Umstehend  die  Skizze  eines  der  besterhaltenen  Mauerstücke  östlich 
vom  Erechtheion  (Fig.  9). 

Die  Burghöhe  selbst,  die  immer  nur  von  Westen  zu  ersteigen  war, 
wurde  theils  durch  Abschroffung  der  Felswiinde  sicher  gemacht,  theils 
durch  Mauerwerk,  dessen  Ueberreste  in  dem  Umfange  aufgedeckt  Avorden 
sind,  wie  die  blaue  Linie  des  Akropolisplanes  zeigt:  die  Mauern  sind 
mächtiger  als  die  Palastmauern,  aus  dem  blaugrauen  Kalkstein  der 
Akropolis  in  polygonen,  fast  unbehauenen  Blöcken  von  1  bis  1.5  m.  unter 
denen  sich  noch  Lagen  von  Lehm,  wie  in  Tiryns,  gefunden  haben.  Eine 
Probe  dieser  Mauer  nordösthch  vom  Parthenon  ist  hier  (Fig.  10)  abgebildet. 
Ein  besonders  massives  Stück,  6  m  breit,  läuft,  von  Süden  nach  Norden 
umbiegend,  in  die  spätere  Anlage  der  Propyläen  vor:   ein  anderes  Stück. 


ßcjuoi'  y.ofcTvi'ti  t(TTi((t'  ^(ioi'ö^  Aesch.  Suppl.  351 


46 


Palast-  unrl  Biirorraauei-. 


M-i^iimü 


''i'^^ii^^m 


Fig.  !). 


Das  Pelarfi;ikon.  47 

vuu  Westen  nach  Osten  auf  den  Eingang  genchtet.  scheint  einem  alten 
Aufgange  als  Unterlage  gedient  zu  haben. 

Gegen  plötzlichen  Ueherfall  konnte  eine  solche  Randmauer  mit  den 
künstlichen  Steilwänden  genügen.  Eine  Belagerung  auszuhalten  war  die 
Burg  unfähig,  wenn  nicht  von  den  Quelladern  an  ihrem  Fusse  die  nächste 
und  wichtigste,  die  Klepsydra  (S.  3(i)  auf  sicherem  Wege  der  Besatzung 
zugänglich  war.  Sie  musste.  nach  aussen  abgemauert,  durch  einen  ge- 
schützten Weg  mit  der  Burg  unzertrennhch  verbunden  werden.  Die 
gewundene  Felstreppe  ist  eins  der  merkwürdigsten  Denkmäler  athenischer 
Stadtgeschichte  und  entspricht  durchaus  dem  neuerdings  aufgefimdenom 
Brunnengange  am  Rande  der  Burg  von  Mykenai  (S.  49). 

Die  von  den  Burgquellen  befrachteten  Abhänge  gehörten  mit  zur 
Burg.  Darum  konnte  auch  die  Klepsydra  als  auf  ihr  befindlich  bezeichnet 
werden  (Y  89)  und  Kalos,  dessen  Grab  beim  Theater  war.  als  ein  in  dei' 
Akropolis  l)estatteter  (L  53).  Die  Terrassen  waren  Weide-  und  Ackerland, 
mit  Bäumen  bestellt :  die  Burggöttin  selbst  war  Ackergöttin.  Mit  dem  von 
ihr  erfundenen  Pfluge  wurden  die  heiligen  Fluren  bestellt,  und  Töchter 
der  Stadt  Maren  in  ihrem  Dienste,  um  das  dort  wachsende  Getreide  für 
die  Opferkuchen  zu  mahlen :  *  hier  standen  ihre  Oelbäume ,  an  denen 
Hahrrhotios  gefi-evelt  hatte,  und  am  Fusse  des  Felsen  wucherte  das  nach 
ihr  genannte  Parthenionkraut .  das  in  der  suUanischen  Xoth  von  den 
Belagerten  abgesucht  wurde.  ** 

Dieser  die  Abhänge  einschliessende  Mauerring  hiess,  ebenso  wie  der 
von  ihr  eingeschlossene  Raum,  das  Pelargikon  (LXXAT).  Es  war  nach 
den  bestimmtesten  Zeugnissen  ein  ,.  u  m  die  Burg  h  e  r  u  m  geführter,  ring- 
förmiger Einschluss  mit  neun  Thoren":  daher  auch  die  „neun  Thore" 
oder  das  „Xeunthor"  (Enneapj^lon)  genannt.  Deshalb  ist  es  nicht  ge- 
stattet, sich  das  Pelargikon  als  ein  Vorwerk  am  AVestabhange .  einen 
schnabelförmigen  Yorsprung  mit  einem  durch  neun  hinter  einander 
liegende  Pforten  gesperrten  Mauergange  vorzustellen.  *** 

Bis  eine  umfassende  Aufräumung  des  Burgfusses  über  die  Aus- 
dehnung des  Pelargikon  sichere  Entscheidung  giel)t,    versuche  ich  es  auf 


*  ccXiTQi&ti  Arist.  Lys.  053  und  Schol.  Töpffer,  Att.  Geneal.  131. 
**  Plut.  Sulla  13:  ro  nfgi  Ttjy  axqönohv  tpvöfjiivov  nuQxHvior.  Plinius  22,  20,  43. 
***  Ttl^os  ntol  Tr;y  dxQ.  i'/.rj'Äcca/jii^oi'  (in  diesem  Zusammenhange  ist  es  unstatt- 
haft, TiiQi  in  dem  Sinne  von  „bei"  zu  erklären).  Wachsmuth,  S.  Ges.  d.  Wiss.  1887 
spricht  von  Nebenthoren  und  lässt  das  F.  in  weiterem  Bogen  herabsteigen.  Vgl. 
Thomas  Davidson,  The  Parthenon  frieze  and  other  essaj^s,  London  1SS2.  „The 
Pelasgic  wall  along  the  line,  at  which  the  foothills  began  to  slope  rapidly  toward 
the  piain."  Unabhängig  das  gleiche  Ergebniss  in  „Eleusinion  und  Pelasgikon" 
Sitzungsber.  der  Berl.  Akademie  1884,  S.  499  ff. 


48 


Treppen  in  der  Mauer. 


8.  61  Fig.  lli  als  ciiK'ii  etwa  IHOO  ni  langen  Mauergürtel  zu  veranschau- 
lichen. Die  Burg  selbst  ist  immer  e  i  n  thorig  gebUeben:  die  Ausgänge 
unten  waren  unentbehrlich,  um  den  \'erkehr  mit  der  Landschaft  zu  ver- 
mitteln. Thore,  mit  mächtigen  Seitenthürmen  versehen,  haben  bei  den 
.Uten  nie  als  Beeinträchtigung  der  Festigkeit  gegolten,  sondern  als  ein 
auserwählter  Schmuck  jeder  Stadt.  * 

Nach  alten  Zeugnissen  lässt  sich  der  Mauerring  nur  an  einer  Stelle 
etwas   genauer   bestimmen,   nämlich  am  Fusse  des  Areopags,   indem  ein 


^i^^<^ 


;^fiu. 


Fig.   11. 

hier  gelegenes  Hciligthum  (LXXVI  (30)  „ausserhalb  der  Neunthore",  also 
unweit  vor  demselben  gelegen,  angegeben  wird.  Ein  Mauerstück,  widches 
<ler  S.  61  gegebenen  Skizze  des  Pelargikon  entspricht,  hat  sich  im  (»deion 
des  Herodes  gefunden. 

Die  Zusammengehürigkeit  vun  Burg  und  Burgfuss  erhellt  am  deut- 
lichsten daraus,  dass  seit  ältester  Zeit  Verbindungswege  zwischen  oben 
und  unten  vorhandm  gewesen  sind.  Treppenwege,  weUlie  die  ihirgmauer 


*   Stadtburgen   mit   Mauergürtel   am  Fnsso:    Arabrosos  die   „besturaniauerte" 
Stadt  nach  Paus.  TV,  31,  'k     X,  SC,  2. 


Treppenwege  nach  unten. 


41» 


luiU  KUn-sudra 

\'   '-d\  Fluqc'    de 


(liiivlil)riicli('ii.  All  <l('i'  Hüdseitc  konnte  kein  Ausgang  sein,  weil  liier  die 
Felsen  zu  steil  sind :  der  wolilerlialtene  Stufenbau  also  bei  1 8  (auf  dem 
Plane  der  Akropolis),  von  dem  die  nebenstehende  Skizze  (Fig.  11)  ein 
Bild  giebt,  scheint  keine  andere  Bestimmung  gehabt  zu  haben,  als  von 
einer  Mauer  zu  einer  anderen  zu  führen. 

Verbindungswege  nach  unten  waren  zuerst  der  in  einem  Felsspalte 
angelegte  Treppen  weg,  der  40  m  westlich  vom  Erechtheion  in  den  Boden 
hinabgeht  und  der  Seraphinkapelle  gegeniiber  seine  untere  Mündung  hat. 
Acht  Stufen,  auf  denen  in;m  zur  Hochel)ene  dei'  Burg  hinaufstieg,  sind 
noch  erhalten. 

Zweitens  der  Trei)peiiweg  zur  Klej)sydi'a,  der  an  senkrecht  anstehenden 
Felswänden  in  gewundener  Tjini(,'  hinabführt;  unten  ist  eine  Kammer  im 
Felsen  ausgehauen  und  im 
Boden  derselben  ein  Schöpf- 
loch, aus  dem  man  das 
Wasser  heraufzog  (Fig.  12). 
Drittens  die  Felstreppe, 
welche  in  der  Mitte  der 
Nordfront,  östhch  vomErech- 
theion  hinal)führt.  unmittel- 
bar mit  den  Räumen  in  Ver- 
bindung, wo  sich  einst  die 
(remächer  der  Königswoh- 
nung ausgebreitet  haben. 

Die    kahle ,     trockene 
Felskuppe   war   von  Natur 

auf  die  Abhänge  als  eine  unentbehrliche  Ergänzung  angewiesen.  Ihre 
(Quellen  und  Triften  gaben,  was  für  den  Opferdienst,  den  Hof  halt,  die 
Mannschaften  nöthig  war.  Ein  freier  Vorraum  galt  bei  allen  Burgen  des 
Alterthums  für  etwas  zur  Sicherheit  Nothwendiges.  Imierhalb  des  Mauer- 
gürtels war  in  Kriegszeiten  Raum  für  die  aus  dem  Lande  zusammen- 
berufenen Mannschaften ;  ein  Wallgaug,  930  m  lang,  diente  dazu,  die  ver- 
schiedenen Seiten  des  Burgabhangs  mit  einander  in  Verbindung  zu  setzen 
und  an  jeder  gerade  gefährdeten  Stelle  die  Vertheidigung  zu  erleichtern. 
Denken  wir  uns  Burg  und  Unterburg  zu  einer  Festung  vereinigt,  so  be- 
greift sich,  wie  von  den  in  der  Akropolis  belagerten  Burgherren  gesagt 
werden  konnte,  sie  seien  „im  Pelargikon''  belagert  worden ;  ein  Ausdruck, 
der  durchaus  unverständlich  bleibt,  wenn  unter  dem  Namen  Pelargikon 
eine  vorspringende  Bastion  zu  verstehen  wäre  (LXXVI  42). 

Burg   und  Unterstadt   waren   durch    religiöse   Beziehungen   mannig- 

Curtius,  Topographie.  4 


50  Die  G()tter  der  Unterburg. 

faltiger  Art  mit  cinaiuli'i-  verbunden.  Vom  Stadtherde  des  Königs  musste 
zu  feierliclien  Opfern  durcli  die  ..Feuerbringcr"  das  Feuer  geholt  werden.* 
und  es  bestand  ein  geheimnissvoller  Brauch,  der  sieh  aus  ältester  Zeit 
erhalten  hatte,  dass  auf  einem  unterirdischen  Wege,  dei-  noch  nicht  wiedci- 
aufgefunden  ist,  bei  Nacht  aus  dem  Bezirke  der  Burggöttin  verhüllte 
Gegenstände,  die  der  übergebenden  Athenapriesterin  ebenso  wie  den 
Trägerinnen  unbekannt  waren,  zur  „Aphrodite  in  den  Gärten"  getragen 
wurden.  Es  war  ein  Ehrendienst  der  Arrhephoren,  die,  wie  wir  annehmen 
müssen,  andere  heilige  Dinge  auf  die  Akropolis  heimbrachten.  Das  Ganze 
war  eine  mystische  Ceremonie.  welche  einen  verschollenen  Zusammenhang 
zwischen  Burg  und  llisus  und  den  an  beiden  Stellen  ansässigen  Göttinnen, 
der  älteren  und  der  jüngeren,  in  Erinnerung  erlialten  sollte  (in  74). 

In  der  ionischen  Zeit  haben  die  Abhänge  der  Burg  neue  rehgiöse 
"Weihe  erhalten.  Es  waren,  da  der  Kreis  der  Burggottheiten  geschlossen 
war.  die  Götter  der  Unterburg  (H^popolis)  die  sogenannten  Hvpakräer. 
Zur  Seite  der  Nvmphen  ist  ApoUon  als  Hypakraios  Athener  geworden: 
neben  ihnen  hat  Demeter  ihre  Stelle  gefunden  und  zwar  in  verschiedenen 
Formen.  Als  Pflegerin  der  grünenden  Saat  schloss  Demeter  Chloe  sich 
am  Südwestabhang  (der  im  weiteren  Sinne  noch  zur  Akrupolis  gerechnet 
werden  konnte)  **  dem  Nymphendienste  und  dem  verwandten  der  kinder- 
aährenden  Eidnnitter  (Ge  Kurotrophos)  an:  im  Norden  wurde  sie  Nach- 
barin der  Aglauros,  wie  eine  noch  räthselhafte  Inschrift  bezeugt  (XX^T  50). 
Eine  neue  Epoche  des  Demeterdienstes  erfolgte  aber,  als  nach  Einverleibung 
von  Eleusis  die  dortige  Göttin  durch  Stiftung  des  Eleusinion  am  Burgfusse 
als  eine  der  Hauptgottheiten  des  Landes  anerkannt  wurde.  Ihre  Heihg- 
thümer  waren  immer  geräumig,  weil  sie  Feldei-  und  Haine  einzuschliessen 
pflegten.  ***  Die  Lage  des  Heiligthums  kann  erst  durch  eine  vollständige 
Ausgrabung  der  Abhänge  gesichert  werden :  bis  jetzt  ist  keine  passendere 
Oertlichkeit  nachgewiesen  worden  als  die  breite  Terrasse  unter  dem  öst- 
lichen Vorsprunge  des  Burgfelsen,  welche  offenbar  für  eine  stattliche 
Gründung  hergerichtet  worden  ist.  Das  Eleusinion  wai'  aber  das  ansehn- 
lichste Heiligthum  dieser  Gegend,  liiiil  imterlialb  des  Burgfelsen,  hoch 
und  imposant  gelegen,  weit  siclitl)ar  (\X\'  i^ä).  fest  ummauert  und  ein 
Wende])unkt  der  die  Burg  umkreisenden   Prozessionen  (XW'T  9). 

*  Priester  Feucrträ^er:  Bückh  CHir.  1,  p.  Mb.  Tirncf^oQoi  *c  üxnonö'/.iu).: 
Wilh.  Vischer,  Kl.  Sehr.  11,  3fl(i. 

**    ffio'i  ((xnalot,  :iolitls  im  (ipf^ensatze  zu  den  InitxQtc'ioi.  i:iouy.(uä<ci  l'oll.  9,  4(*. 
vTio    bezeichnet   immer   die   unmittol])aro   Niihe:    vnö    rf,    icxqotio'/.h    XXVI,    30,  3s 
U.  jrjy  dxQ.  XC  38.    V7i6  aviö   ro   it'iX'x   I.XXXI,   "  l.     Waohsnintli   I.   20'.». 
***    ihtaii'.t   CIA.  II,  973b. 


Entvvickelung-  der  Unterstadt.  51 

Demeter  ist  niroends  eingezogen,  ohne  in  das  Volksleben  einzugreifen. 
Sie  wurde  nel)en  Atliena  die  vornehmste  und  volksthümlichste  Göttin, 
sie  hat  der  Burggöttin  die  Sorge  für  Pflug  und  Acker  abgenommen;*  sie 
Avui'de  Mithüterin  der  Burg,  die  Vormacht  am  P'usse  derselben.  Mit  ihrem 
Dienste  war  die  Aufsicht  über  die  Abhänge  der  Akropolis  und  die  Verhütung 
jeder  gesetzwidrigen  Benutzung  des  Pelasgikon  verbimden  (LXXVI  80). 

Des  Königs  als  des  Burgherrn  Haus  war  der  erste  Mittelpunkt  des 
städtischen  Gemeinwesens,  die  Keimstätte  des  öffenthchen  Lehens.  Vor 
seiner  Thüre  versammelten  sich  die  A'ertreter  der  Volksgemeinde  wie  die 
Ti'oer  vor  Priamos'  Haus:  wo  w  opferte,  war  der  Gemeinherd  und  das 
Gemeindehaus  oder  Prvtaneion.  *'^  Man  erkennt  noch  die  Spuren  einei- 
fast  quadratischen,  scharf  geränderten  Felsterrasse.  südHch  von  den 
Ueherresten  des  Palastes,  welche  in  der  Königszeit  zu  Versammlungen 
gedient  haben  mag  (36  auf  dem  Plane  der  Akropolis). 

Zur  Zeit  der  lonier  ist  die  erste  und  durchgreifendste  Veränderung 
vor  sich  gegangen.  Die  Burg  der  Kekropiden  konnte  nicht  mehr  die 
Stadt  bleiben,  der  Königsherd  nicht  mehr  der  Mittelpunkt  des  städtischen 
Lebens.  Hestia  hat  für  alle  Zeit  ihren  Sitz  auf  der  Akropolis  l)ehalten 
(XXXTV  83),  aber,  wie  hei  einer  Colonie.  wiu-de  ihi-  Herd  verpflanzt,  und 
zwar  nach  unten,  wo  sich  eine  dichtere  Bevölkerung  angesiedelt  hatte. 
Hier  erhob  sich  der  neue  Gemeindeherd  und  hier  das  von  demselben  un- 
zertrennhche  Königshaus  oder  Basileion,  ein  Filial  des  Burgpalastes,  und 
anstatt  dass  die  Vertreter  der  Bürgerschaft  zu  demselben  hinaufstieffen. 
kam  jetzt  der  König  herunter  ***  und  verhandelte  mit  ihnen  im  unteren 
Prvtaneion  neben  dem  Gemeindeherde.  Hier  erstreckten  sich  die  Terrassen, 
wo  für  den  königlichen  Haushalt  und  Opferdienst  die  Feldfi-üchte  reiften 
und  die  Herden  weideten.  Hierfür  bestand  neben  dem  Basileion  ein  be- 
sonderer Amtssitz,  die  Rinderhut  (Bukoleion)  genannt,  eine  könighche 
Meierei,  würde  ich  sagen,  mit  einem  Schlachthause  verbunden  (LXIX  79). 

Unterhalb  des  Prvtaneion  l)reitete  sich  die  Stadt  aus.  deren  Kern 
dei'  Markt  war. 

Jede  Agora  bedurfte  einer  festen  Umgrenzung  durch  heihge  Stiftungen; 
hier  waren  es  die  Heiligthümer  der  Aphrodite  Pandemos  einerseits  und 
andererseits  des  Dionysos.  Des  Marktfiiedens  Bürge  und  Schirmherr 
war  der  König  mit  seinen  Beamten :   unter  seinen  Augen  entfaltete  sich 


*   Töpffer,  Att.  Genealogie,  S.  13S.     Robert,  Hermes  20,  378. 
**    ilal  d'ly  avTTj  n^vTavtloy  Y.ai  taxia  xils  nö'ktMg  PoUux  9,  40. 
***   Wie  sich  König  Numa  am  Fusse  des  Palatium  neben  der  Vesta  am  Rande 
des  Marktes  seine  regia  baute:  in  radicibus  Palatii  finibusque  fori  Serv.  Aen.  8,  363. 

4* 


52  Markt  und  Gerichtsstätten. 

der  l)ür<ivrli(;lie  Verkehr.  Handel  und  Wainlel  sowohl  wie  die  Pflege  des 
Oeffentlichen.  Die  göttliche  Beisitzerin  war  Themis,  die  als  ein  der  Atheiia 
venvandtes  Wesen  angesoh(>n  wurde  (XXII  96),  die  Aufseherin  der  grie- 
chischen Stadtniärkte.  ■■'■ 

Tor  dem  Stadthause  standen  die  Steinsessel,  auf  welchen  die  Ge- 
meindeältesten .  die  mit  dem  Künig  zu  Eatlie  saßen,  auch  die  Rechts- 
pflege wahrnahnu'U.  Nur  d'w  Blutgericlite  waren  ausgeschlossen,  weil  dei- 
Markt  von  Niemand  betreten  werden  durfte,  dn-  im  Verdacht  stand.  Blut 
an  seiner  Hand  zu  haben.**  Dazu  bedurfte  es  eines  scharf  abgetrennten 
Raums,  und  keiner  war  dazu  geeigneter  als  die  im  Westen  der  Burg 
gegenüber  liegende  Felsh(>he,  die  dem  thrakischen  Ares  geweihte,  mit  ui- 
alt  attischi>m  Worte  als  „Pagos"  bezeichnete.  Ares  war  auch  in  Thel)en 
mit  Quellen  vei-bunden.  und  am  Ostende  der  Höhe,  wo  abgestürzte  Kalk- 
steinfelseii  wild  umherliegen,***  dringt  aus  tiefem  Erdspalt  ein  dunkles 
Wasser  lier\(ti-.  Ks  war  ein  von  den  Alten  mit  scheuer  Ehrfurcht  an- 
gesehene]- Platz :  tlenn  man  glaubte  hier  am  Eingang  zur  Unterwelt  zu 
stehen,  an  einei"  Schlucht,  wo  dämonische  Wesen  auf-  und  niedersteigeu. 
und  man  ehrte  sie  als  finstere  Mächte,  Avelche  verborgenen  Frevel  rächen 
(XXIX  10).  Ihren  wahren  Namen,  den  der  Erin3^en,  vermeidend,  verhüllte 
man  ilu-  schreckhaftes  Wesen  unter  dem  Namen  der  ..Ehrwürdigen*'  und 
wusste  selbst,  ohne  den  Ernst  des  sittlichen  (Jedankens  abzuschwächen, 
ihnen  unter  dem  Namen  der  „wohlwollenden  und  gnädigen  Frauen"  im 
i-ehgiösen  Volksbewusstsein  einen  Ehrenplatz  zu  sichern. 

In  ihrem  heiligen  Bezirk  hatte  Pluton  (XXXI  39)  einen  Altar  so  wie 
Hermes,  der  Ober-  und  Unterwelt  verbindende,  und  die  Erdmutter  Ge. 
welcher  die  Wesen  der  Erdtiefe  verwandt  waren.  Die  Kapelle  des 
Hesychos  (L  28)  aber  galt  dem  Ahnherm  eines  Geschlechts,  dessen  >Dt- 
gheder  das  Ehrenrecht  hatten,  den  Göttinnen  die  Opfer  darzubringen, 
welche,  wie  bei  den  Nymphen,  in  weinlosen  Speiulen  bestamlen  und  in 
Güssen  von  Thierblut,  welche  in  die  Tiefe  geschüttet  wuiden. 

Diese  Gruppe  heiliger  Stätten  lag  durch  alle  Jalirhunderte  unver- 
ändert, in  ernster  Stille  dem  nalien  Burgaufgange  gegenüber,  vi  im  Treihou 
der  Welt  abgesondert.  Das  ganze  Lokal  wurde  nach  den  Eumeniden 
benannt. t  und  wie  sich  alle  staathchen  Einrichtungen  an  Gottesdit>nste 
anschlössen,  so  verl»and  sich  mit  dem  Erinyencultus  das  Bluträcheramt. 
welches  das  Rieliterkollegium    zu  verwalten  hatte,   damit   Kein   üüi-gei'blut 


*  tnö}tT»ii  KÖf  txx>.tjaiwv  Schob  II.  XI,  SO".     Ahrens  Themis  18fi2,  S.  12. 

**  liQYKjihii   r'7s    t}yoQ((i;  xm    iwi'  Uqioi'. 

***  Atlas  von  Athen,  lilatt  IX. 

Y  Kt/ni   nör    Evufylihov   Plut.     Tlics.   2ü. 


Areopag-.     Baratlirou.  T);^ 

mi<j;('süliiit  l)kil)('.  Hier  erhielt  sicli  Alles  in  alterthümliclister  Einfachheit. 
Jvlä^er  und  Ankläger  standen  sicli  auf  zwei  Felssteinen  gegenüber.  Unter 
freiem  Himmel,  weil  mit  einem  Blutschuldigen  Keiner  unter  einem  Dache 
sein  durfte,  wurde  bei  Xacht  das  ..Schuldig"  oder  ..Xichtschuldig"  aus- 
gesprochen, und  die  von  der  Schuld  Gelösten  l)rachten  unten  den  Eume- 
iiiden  ihr  Dankopfer  dar. 

So  wurde  der  Areopag.  der  wie  eine  Trutzl)urg  der  Akrojxdis  gegen- 
über liegt  (1  40).  und  in  der  Amazonensage  als  der  gefährlichste  Angriffs- 
punkt erscheint.  \  on  dem  aus  die  junge  Stadt  der  Athener  bedroht  wird,  * 
mit  seinem  alten  thrakischen  Gottesdienste  als  ein  wichtiges  Glied  in 
den  Zusammenhang  des  staatlichen  Lebens  hineingezogen  und  ist  für  das- 
selbe in  siiuivoller  AVeise  verwerthet  worden,  um  das  Gewissen  dei'  Bürger 
zu  schärfen .  die  Scheu  vor  Frevel  zu  wecken  und  so  den  bürgerlichen 
Verein  zu  festigen.  Darum  wurden  auch  die  Eumeniden  als  gute  Nach- 
barinnen der  Stadtgctttin  angesehen,  und  festliche  Zügi'  verbanden  die 
Ix'iden  schroft'  gesonderten  Xachbarfelsen.** 

Wie  Akropolis  und  Areopag  im  Xoi'den  durch  steile  Felsränder  eine 
natürliche  Begrenzung  des  altstädtischen  Wohnbezirks  bilden,  so  im  Westen 
der  Absturz  des  N^mphenhügels,  westlich  von  der  heutigen  Sternwarte, 
wo  sich  unterhalb  einer  Felswand  von  üO  Fuss  Höhe  eine  Kluft  von 
Nordosten  nach  Südwesten  streckt,  mit  steilen  Kändei-n  eingefasst.  eine 
scharf  gezeichnete .  wilde  Oertlichkeit,  der  unverkennbai'e  Abschluss  des 
für  zusammenhängende  Bewohnung  geeigneten  Bodens. 

Diese,  durch  Steinbruch  ausgehöhlte  Felsschlucht  (U  6).  unterhalb 
Melite  gelegen,  war  dem  Gau  Keiriadai  angehörig  und  wurde  seit  altei' 
Zeit  benutzt,  die  Leichen  derer,  die  das  Leben  verwirkt  hatten,  hin- 
zuwerfen. Auch  die  nach  altem  Brauch  zur  Reinigung  der  Bürgerschaft 
ausgeschiedenen  Sühneopfer  wurden  hier  hinabgestürzt.  Es  war  also  eine 
llichtstätte.  ähnlich  wie  das  Tvpaion  bei  Olympia  und  Hyarapeia  bei  Delphi, 
ein  unheimlicher  Platz  ausserhalb  der  Stadt,  von  den  Athenern  Barathron 
genannt,  und  das  zunächst  (larül)er  gelegene  Heiligthum  war  das  der 
Artemis  Aristolnile  (XY  8S),  ein  Heiligthum  der  Meliteer,  deren  Gau  hier 
mit  Keiriadai  zusammenstiess. 

Während  das  Barathron  im  Westen  einen  scharfen  Abschluss  macht. 


*  Darauf  möchte  ich  auch  den  ilp'.s  uyx'f^o'Mg  (Soph.  Antig.  970)  deuten,  der 
bei  Salmydessos  keinen  rechten  Sinn  hat.  Es  ist  nicht  richtig,  den  Namen  als 
Kriegs-  oder  Fhich-  und  Sühnehügel  zu  erklären.  Hermes  VI,  105.  Wachsmuth  I,  428. 
'*'*  Eum.  898 :  ^vroixia  TlutläSos.  838 :  Ti^ia  'iSqu  n^og  Sö^oig  '£'pf/^£ws-.  Am 
Schhiss  der  Tragödie  der  erste  Festzug.  Wieseler,  Coni.  in  Aesch.  Eum.  1839, 
p.  LVn.     Töpffer  170. 


r)4  Die  ionische  Vorstadt. 

war  iiacli  Osten  hin  keine  Schranke.  Hier  senkt  und  üH'net  sieh  (his  Thal 
im  Süden  der  Burg-  allmählich  zum  llisos,  wo  um  den  altpehiso-ischen 
Zeus  eine  dichte  Reihe  vun  Heiliiithümern  sich  gesammelt  hat,  welche 
Zeugniss  gehen,  in  wie  reichem  Maße  diese  Gegend  von  geistigem  Lehen 
l)efruchtet  worden  ist.  und  die  sämmthch  auf  überseeischen  Zusammen- 
hang hinweisen.  Der  ionische  Poseidon  beherrscht  als  Helikonios  die 
Höhen  am  llisos ;  er  ist  der  Vertreter  der  älteren  Epoche  der  lonier,  da 
sie  die  Nereide  Oreithjia  zur  Bergiijmphe  am  llisos  machten.  Die 
jüngere  Epoche,  die  apollinische,  lässt  sich  ebenfalls  als  eine  zwiefache 
erkemien.  Denn  erst  war  Delos  der  jenseitige  Ausgangspimkt ;  Demeter, 
die  neben  Poseidon  auf  den  Eisoshöhen  waltet,  heisst  eine  DeHerin,  und  aus 
Delos  bringt  Erysichthon  *  den  Eileithyiadienst  herüber.  Dann  tritt,  durch 
den  Delphinios  vermittelt,  der  pythische  Apollo  ein.  der  aus  Marathon 
stammt  und  den  Eintluss  von  Delos  zurückdrängt.  Das  Pythion  wird  dei- 
Mittelpunkt  der  apolhnischen  Feste :  aufwärts  jenseits  des  Ardettos  lag 
das  Lykeion.  Also  das  ganze  Flussthal  bis  zum  Lykabettosfuss  ist  der 
Sitz  ionische!'  Volkski-aft:  daher  heisst  es  auch,  vom  Palladion.  Ardettos 
und  Lykeiun  her  habe  Theseus  die  Scharen  gefühlt,  um  Athen  von  den 
.\mazonen  zu  befreien  (I  32). 

Die  im  Flussbett  entspringende  (Quelle  war  der  natürüclie  Sanunel- 
ort  der  vorstädtischen  lonier  und  \nu'de  mit  ihnen  in  die  Stadt  herein- 
gezogen :  sie  ist,  je  ungenügender  sich  die  spärlichen  Burgquellen  für  die 
anwachsende  Bevölkerung  zeiotcn.  immer  mehr  die  Stadtquelle  von  Athen 
geworden,  ein  zweiter  \ymi)hensitz  innerhalb  der  Stadt:  es  war  der 
Punkt,  wn  dii'  beiden  Vfer  am  engsten  zusannnentreten.  Der  Quellort 
selbst  gehört  schon  dem  linken  Ufer  an,  wo  ein  felsiger  Vorsprung  steil 
aufsteigt,  den  man  das  ..mystische  Ufer"  nannte  (XXV  16),  weil  hier  die 
Demeterheiligthümer  lagen.  Das  strömende  Wasser  diente  zu  den 
Waschungen,  welche  mit  dem  Mysteriencultus  verbunden  waren.  Weiter 
abwärts  senken  sich  die  F(dsriife  und  säumen  das  Bett  mit  flachen 
Händern .  wo  zu  s-rösseren  Zusammenkünften  ein  l)equemer  Raum  sich 
öf&iet.  Man  sieht  den  Steinboden  geglättet,  und  diese  Plätze,  welche 
noch  heute  als  Dreschtennen  im  (lel)rauch  sind,  haben,  wie  wir  voraus- 
setzen dürfen,  auch  im  Alterthuni  zu  gleichem  Zweck  gedient.  Aus  den 
fröhlichen  Festen,  welche  vom  ionischen  Volke  nach  der  Ernte  gehalten 
wurden,  ist  hier  untei'  Kinthiss  apollinischer  Religion  die  erste  Stätte  für 
Gesang  und  Tanz  eintierichtet,  (bis  älteste  Odeion  (LXXVIT  .')<>).  von  dem 
wir  wissen,    dass    es    in    iler   Nähe  der  Kallirrhoe  gelegen   halte,   und   da> 

*    Erysichthon  ist  zu  erklären  wie  tQvai:iohs\  ein  Ortßgenins  nnd   Sohut/.lmrt. 


Ueberblick  der  Unterstadt.  55 

die  Boziehuiig  zur  Eriiti'  darin  l)('\valirt  hat.  dass  es  noch  in  später  Zeit 
als  Kornniagazin  benutzt  wurde  (LXXXYII  SO).  Das  benachharte  Pvthion 
war  der  Festort  (h-r  Tharuelieii.  die  das  städtische  Erntefest  waren  —  so 
können  wir  uns  vun  dem  reichen  Volksleben,  das  durch  den  Apollodienst 
hier  erweckt  worden  ist.  eine  ^"(irstellung  machen. 

Aber  auch  solchen  Gottesdiensten  begegnen  wir  hier,  weiche  mit 
denen  der  Burg  übereinstimmten.  Auf  derselben  phalerischen  Strasse, 
welche  die  neue  Lebensader  athenischer  Geschichte  war.  finden  wir,  väe 
auf  der  Akropolis.  Zeus  und  Athena  eng  verlmnden.  beide  nach  dem 
Palladion  benannt,  das  also  den  ]\ßttelpunkt  dieser  Stiftung  bildete  (XX  5). 
Es  sollte  das  in  nächtlichem  Uferkampfe  gewonnene  Bild  aus  Ilion  sein: 
eine  Legende  der  lonier.  welche  zuerst  bestrebt  waren,  den  attischen 
Boden  mit  den  fiberseeischen  Gestaden  in  ^'el•bindung  zu  setzen.  Die 
Gottesdienste  dieser  Pallas  und  der  Athena  Polias  sind  örtlich  immer 
getrennt  geblieben,  aber  die  Uebereinstimnumg  ist  benutzt  worden,  die 
.Utstädter  mit  den  lonieiii  zu  \ (^-schmelzen.  Theseus'  Sohn  Demophon 
übergiebt  das  Bild  dem  Altathener  BuzAges. *  Das  jährliche  Bad  des 
Bildes  am  Phaleron  stammt  gewiss  aus  ionischer  Zeit.  Zu  den  ionischen 
Elementen,  welche  in  den  städtischen  Athenadienst  übergegangen,  mag 
auch  der  Dardanide  Erichthonios  gehören,  wie  ich  vermuthet  habe.** 
Wer  vermag  die  einzelnen,  zarten  Fäden  alle  aufzuspüren,  welche  Athenej' 
und  lonier.  Theseiden  und  Erechthiden  mit  einandei-  verbunden  haben: 
gewiss  ist,  dass  aus  den  lebensvollen  Wechselbeziehimgen  zwischen  dem 
Ilisosvolk  und  den  Burggeschlechteni  das  historische  Athen  erwachsen 
ist.  Was  jenseits  des  IMsos  lag.  ist  immer  ein  ländHches  Hügelland  ge- 
bliel)en.  Agra  oder  Agrai  genannt:  das  Demeterheiligthmn  lag  am  Saume 
des  Landbezirks :  daher  hiess  die  Göttin  schon  Demeter  in  Agra  (XXH^  86). 

Das  ist  die  alte  Unterstadt,  welche  sich  im  Süden  der  Burg  von  Westen 
nach  Osten  in  einer  Länge  von  etwa  2000  m  erstreckt,  das  älteste 
Athen,  wie  Thukydides  es  sich  dachte,  nach  Maßgabe  der  Heihgthümer. 
<ler  ältesten  und  sichersten  Urkunden  aller  Stadtgeschichte,  und  ebenso 
den  natürlichen  Bodenverhältnissen  entsprechend.  Denn  die  Südseite  ist 
es,  die  mit  der  Burg  des  Kekrops  durch  den  bequemsten  Aufgang  im 
nächsten  Zusammenhange  steht,  und  ausserhalb  der  Burg  war  hier  für  eine 
bürgerhche  Ansiedelung  die  geeignetste  Xiederung,  gegen  die  Nord^vinde 
geschützt  und  von  allen  Seiten  der  Land-  und  Seeseite  leicht  zugänglich. 

Ln    Osten   wie   im  Westen,   wo  Keiriadai   an  das  Barathi'on    stiess, 

*   ccf&Qi  'A&t,i'(U(o  BovCvytj  Polyaen.  I,  5.    Töpffer  146. 
**  Hermes  25,  142. 


5t)  Die  Eupatridenstadt 

war  zu  diclitcn-i'  Aiisicdcluno-  Ki-inc  geeij^ncto  Gegend.  Anders  war  es 
im  Norden.  Hier  erstreckt  sich  nr»i(lli(li  vom  Areopag  die  breite  thon- 
reiclie  Niederung,  von  allen  Aussenlie/.irken  derjenige,  der  für  beti'iel)- 
same  Ansiedler  am  meisten  Bequemliclikt'it  und  Vortheil  darbot.  Hier 
sammelte  sich  diejenige  Bevölkerung,  welche  darauf  angewiesen  w^ar.  d'w 
Nähe  der  Stadt  zu  suchen :  hier  erwuchs  also  die  erste  Vorstadt  neben 
dem  Asty  der  Kydathenäer .  deren  Benennung  erst  aufkommen  konnte, 
seitdem  Leute  anderer  Art,  welche  sich  im  weiteren  Wortsinne  Athenäer 
nennen  konnten,  vor  der  Stadt  wohnten. 

Der  Name  beglaubigt  alsd  den  geschichtlichen  Kern  dessen,  was  die 
Ortssage  von  Theseus  meldet,  dem  Vertreter  der  ionischen  Epoche,  in  dci- 
die  Ausgestaltung  des  Gemeinwesens  und  <lif  ( iliedciuing  der  treien  He- 
vidkerung  zu  Stande  gekdmmen  ist. 

Zur  Zeit  der  Kekro])iden  und  Erechthiden  hat  es  nur  ein  oben  und 
unten .  Burg  mul  Landgaue  gegeben.  Seitdem  in  der  Niederung  eine 
Unterstadt  entstanden  war.  bedurfte  es  fester  Marken,  um  die  städtischen 
Geschlechter  von  der  lose  umherwohnenden  Volksmenge  zu  unterscheiden. 
Standesrecht  und  Wohnsitz  hängen  nach  Anschauung  der  Alten  eng 
zusammen:  daiuui  verlangt  Platdii  für  srincn  Kriegerstand  wie  für  die 
T)einiui"gen  besondere  Wohnsitze,  luid  von  Theseus  heisst  es.  er  hal)e  die 
Edeln  in  einen  Stadtraum  zusammengebracht  r^  der  Anspruch  auf  Antheil 
an  Verwaltung.  Gericht  und  l'tiege  des  Gottesdienstes  haftete  am  Haus- 
besitze im  Asty.  im  Gegensatz  zu  den  Aussenleuten.  die  sich  entweder 
als  Handwerker  (l)emiurgen)  in  den  Vororten  niederliessen .  oder  als 
Landleute  (Geomoren)  auf  ihren  Höfen  lebten.  Sie  wohnten,  da  der 
Grundbesitz  innerhalb  der  Hauptebene  Eigenthum  des  Stadtadels  war. 
auf  zerstreuten  Bauerhöfen  weit  umher  in  Attika  :  daher  auch  die  Aus- 
häusigen  (Apitik(ii)  genannt,  weil  man  Kvdathenaion  als  das  Haus  des 
Staats  mit  dem  Stadtherde  ansah.*""  Die  Handarbeiter  aber  waren  zum 
Betrieb(^  ihres  Geschäfts  darauf  angewiesen,  zusammen  zu  wohnen,  weil 
sie  mit  den  Oertlichkeiti-n  zusammenhingen,  welche  ihnen  das  Material  an 
Tijoii  und  Erz  heferten.  imd  weil  sie  des  Absatzes  wegen  an  die  Stadt 
gebunden  waren.  Beide  \'ortheile  gewährte  der  Boden  des  Kerameikos, 
der  sich  vom  Areopag  in  die  Kephisosebene  hinabzieht.  Hier  bildete  sich 
also  am  Bande  des  Astv  das  erste  ..|)r(iasteion".  eine  W(dt  für  sich,  mit 
ihren  eigenen  Gottesdiensten. 

-Auch  liier  war  Atlieua   zu  Hause.  al)er  nicht   als  die  litteilicbe  .lunii- 

*    avi'i!Qc((>;  t/V  'ir  (tair  Pliit.  Thes.   T.S. 
**    (cnoixot,  (inech.  (Jesch.  1",  ••"2. 


und  die  Vororte.  57 

flau  der  Burglicrreii,  sondern  als  mütterliche  (iöttin.  die  friedlich  emsige 
Hausfrau  und  Kunstgenossin  des  Hephaistos.  der  mit  dem  Töpferheros 
Prometheus  zusammen  der  Patron  der  gewerblieissigen  Bevölkerung  war, 
die  sich  mit  Stolz  Söhne  des  Hephaistos  nannten.* 

Ihre  Leistungen  gewannen  fi'ühzeitig  Anerkennung.  Wie  vornehm 
aber  die  Eupatriden  auf  das  ganze  Quartier  der  schmutzigen  Werkstuben 
und  auf  den  fi'u-  Bezahlung  arbeitenden  Gewerbstand  blickten,  das  er- 
kennt man  aus  der  Art,  wie  seine  Götter  und  Heroen  von  den  aristokra- 
tischen Dichtern  behandelt  werden.  Hier  ist  Alles  voll  Lug  und  Trug; 
Prometheus  stielt  das  Feuer  aus  der  Esse  des  Hephaistos.  und  alles 
Segens  imgeachtet,  den  er  dem  Lande  bringt,  wird  ihm  zur  Burgstadt, 
wo  des  Zeus  höhere  Weisheit  waltet,  durch  schreckende  Wächter  der 
Zutritt   \erM('lii't.  ** 

Scharfe  Tremiung  der  Stände,  ihre]'  Sitten  imd  Gottesdienste  kenn- 
zeichnet die  alten  Zeiten,  in  denen  Alles  erblich  ist.  Xach  aussen  ge- 
schlossen. Itildet  die  Eupatridenstadt  um  den  Stadthrnl  einen  engen  Kreis, 
wo  ebenbürtige  Familien  Haus  an  Haus  wohnen.  Jeder  rechnet  sich 
sein  adhgt's  Nachbarhaus  zur  Ehre  und  unter  Xachbarkindern  gedeihen 
die  besten  Ehen.  ***  Jedes  Haus  hütet  die  Erbstelle  seines  Herdes,  jedes 
Geschlecht  hatte  sein  besonderes  Vereinshaus :  der  Geschlechtei"  ge- 
meinsame Angelegenheiten  werden  unter  des  Königs  Vorsitz  von  den 
(iemeindeältesten  berathen.  Neben  Zeus  waltet  Themis.  die  Göttin  des 
weisen  Rathes.  Beim  Jahresbeginn  werden  der  Friedensgöttin  unblutige 
0])fer  dargebracht,  um  die  Herdgemeinschaft  der  Bürger  zu  weihen:  Eirene 
ist  die  Genossin  des  Hestia  und  verbindet  die  Bürgerschaft  bei  gemein- 
samem Festmahle  jährlich  von  Neuem  zu  einträchtiger  Gemeinschaft. 
S})eise  und  Trank  wurden  am  Stadtherde  bereit  gehalten  im  Parasition 
neben  dem  Stadthause  oder  Prytaneion  (LXXXVHI  90).  Das  Fiiedens- 
opfer  im  Prvtaneion  geh()rte  zu  den  Synökien,  dem  Gründungsfeste  der 
Eu])atridenstadt.  y 

Es  blieben  aber  auch  iimerhalb  dei"  Adelstadt  unterschiede,  die  sich 
örtlich  erkennen  lassen. 

Während  die  Erechthiden  wesentlich  ein  Priesteradel  waren,  der 
sich  eng  an  die  Burggottheiten  anschloss,  sind  es  die  lonier  gewesen,  auf 


*  Aescli.  Eumen.  i:). 
**    Plat.  Prot.  321.    or/.t,ai^'  lov  -liö^  als  Sitz  der  jio'Aiti/.i,  aocfia    nco«  tw  Jii 
im  Gegensatze  zur  'ivit/yog  aocplu. 

***    Hesiod.  W.  u.  T.  348.     Kr,Qvxwv  oi/.o^^  CIA.  II,  834«,  p.  522. 
t   Schq].  Arist.  Pax    1028.     Paus.  1,  IS,  3.     Att.  Studien  II,   56.    Kellereien 
im  Stadthause:  Athenaeus  32a. 


öh  Die  Stadt  :im  llisos. 

denen  die  weiteie  Entwickelung  des  öffentlichen  Lebens  beruhte  im  Zu- 
sammenhanoe  mit  ihrem  Apollodienst.  Sie  waren  der  kriegerische  Adel, 
dem  der  wachsende  Staat  seine  Wehrhaftigkeit  dankte.  Darum  ist  der 
-Imtssitz  des  Kriegsobersten  oder  Polemarchus  (LXXX\1  63)  immer  am 
Ostrande  der  Stadt  geblieben,  bei  dem  Apollo  Lykios.  und  derselbe 
Beamte  hat.  nachdem  er  die  Kriegsleitung  abgegeben,  die  (ierichtsbarkeit 
liber  die  Fremden  behalten,  weil  hier  im  Ilisosthale  zuerst  ein  lebhafterer 
Verkehr  mit  dem  Auslande  stattgefuiiden  hat. 

jVlit  dem  Apollodienst  ist  das  Kechtsbewusstsein  in  eine  höhere  Sphäre 
gehoben  :  apollinisch  ist  die  strenge  Scheidung  des  Heihgen  und  Profanen 
und  die  Verbindung  der  (xerichtsstätten  mit  Heiliiithümern.  die  als  Asyle 
dazu  dienten,  dei'  S('ll)stliülfc  zu  slcuci-n.  und  wenn  frülu'r  jedes  Blut- 
vergiessen  gleich  erschit'u,  wurde  nun  bei  freiei-ei-  Rechtsanschauung  die 
Missethat,  die  nur  Entsühnung  verlangte,  von  dem  strafwürdigen  Frevel 
imterschieden.  Bei  dem  Palladion  vnwde  über  absichtslose  Tödtung  ge- 
richtet, über  gerechten  Todtschlag  l)ei  dem  Delphinion  (LXXXIII  75),  wo 
König  Aigeus  seine  Wohnung  hatte  und  Theseus  sich  vom  Blut  der 
Pallantiden  reinigte.  T^ykos  bheb  immei'  Schutzpatron  der  Gerichte : 
am  Ardettos  haftete  die  Ueberlieferung.  dass  liiei-  nach  heftigen  Streitig- 
keiten der  Bürgerfi'iede  neu  beschworen  sei.  und  diese  Schwurstätte  ist 
für  alle  Zeiten  der  Platz  zur  Vereidigung  di'i'  IJicliter  oe]-)li,>l),iii  d  35. 
LXXXr\^  23). 

Es  würde  unbegreiflich  sein,  warum  diese  wichtigen  Stätten  des 
<  Jemeindelebens  am  Ostflügel  der  alten  Stadt  liegen .  wenn  wir  nicht 
wüssten ,  dass  dies  die  Gegenden  waren .  wo  die  ionischen  Geschlechter 
ihre  Sondersiedelnng  gehabt  un<l  ihi-e  bcsondcrr  icligiös-politische  Cultur 
ausgebildet  haben. 

Mit  dem  Apollodienst,  der  ül)eiall  Ordnung  schafft,  hängt  die  Anlage 
von  Strassen  und(^uaitieren  zusammen.  Die  älteste  Verkidirsstrasse.  die  aus 
dem  engen  Stadtkreise  hinausführte,  war  die  ..Freuuh'nstrasse"  (LXXV  (M) 
nach  dem  Phaleron.  Denn  das  war  die  wesentlichste  aller  Neuerungen 
im  ionischen  Athen,  dass,  während  in  älterei'  Zeit  von  Melite  aus  nach 
dem  Salaminischen  Golfe  (h-r  Küstenverkehr  gerichtet  gewesen  war.*  jetzt 
viuf  nächstem  Wege  nach  dem  offenen  Gestade  die  ^'erbindung  hergestellt 
wurde.  Das  Heiligthuni  dci-  Athena  am  Palladion  (XX  h)  lag  an  der 
(irenze  zwischen  Athen  luid  Plialcron.  und  nichts  zeigt  deutlicher,  wie 
vertraut   dii'  ionischen   Athenrr  mit   (h'in   einst  so  gefürchteten  ^lei're   ge- 

*    via'ni,yiic  tv   rj,    (-hinnrudoir   I'liit.   'I'lie8.    18.      Hermes  25,    111. 


Gegensatz  der  Stände.  59 

worden  sind,  als  die  Anlage  di'S  Hippodroms  und  die  Feier  der  grössten 
Bürgerfeste  an  der  Brandnng  der  See  (CXII  37 :  vgl.  CY  74). 

In  den  Scliifferstädten  der  alten  Welt  lag  der  Markt  am  Meere,  wie 
in  Kerkyra.  Athen  aber  hat.  nachdem  der  nnnatürliche  Gegensatz  zwischen 
i;i)ene  nnd  Küste  nnter  den  ionischen  Kcinigen  ül)erwunden  war.  nicht 
anfgehört  Landstadt  zu  sein.  Darum  galt  seine  Oertlichkeit  den  alten 
I^hilosophen  als  eine  normale  und  vorbildliche,  weil  das  heimlich  Binnen- 
ITuidische  und  der  ofiene  Seeverkehr  an  keinem  Orte  so  giückhch  ver- 
schmolzen schienen  und  die  Häfen  gerade  so  gelegen  waren,  dass  sie 
wedei'  zu  nahe  noch  zu  lern  waren.  * 

Auch  Stadt  und  Land  gingen  auf  das  Günstigste  in  einander  über. 
Die  engen  Räiune  der  Fünfhügelstadt  öffneten  sich  gemächlich  in  die 
freie  Flusslandschaffc,  deren  luftige  Höhen  am  linken  I^ter.  Petrizi  genamit, 
noch  heute  gern  zu  Volksfesten  benutzt  weiilen.  p]s  ist  ein  ainnuthiger 
Uebergang  in  die  ländliche  ITmgebung. 


Mit  dem  Ende  des  Königthums  wurde  der  Gegensatz  der  Stände, 
welche  in  getrennten  Wohnsitzen  so  nahe  bt'i  einander  wohnten,  schroffer 
uiul  emptindlicher .  weil  die  Geschlechter,  welche  das  Erbe  des  König- 
thmns  unter  sich  theilten,  eifersüchtiger  und  engherziger  über  ihren 
Rechten  wachten.  Es  war  der  Geist  einer  iVristokratie,  wie  ihn  Theognis 
Ix'i  dem  ionischen  Adel  der  Megareer  schildert,  wo  die  Landleute  und 
Handwerker,  scheuen  Hirschen  gleich.  \om  Stndtniarkte  und  den  Yerkehrs- 
plätzen  der  Edeln  sich  fernhielten. 

Bauern  und  Yorstädter  kamen  nur  zu  bestimmten  Zeiten  herein ;  die 
einen  in  ihren  Fellen,  die  anderen  im  Handwerkerrocke,  der  Exomis. 
welcher  die  eine  Schulter  fi'eiUess.  Konnte  man  sich  doch  auch  den 
Hephaistos  selbst  nur  in  diesem  Kleide  denken. 

Die  Gegensätze  verschärften  sich  dadurch,  dass  der  ionische  Adel 
ausser  den  'Wn-rechten  der  Geburt  auch  die  natürlichen  Hülfsmittel  des 
Landes  zu  seinem  Yortheile  eigennützig  ausbeutete.  Denn  so  gering- 
schätzig er  sonst  auf  jede  gemunbringende  Betriebsamkeit  herabblickte, 
verschmähte  er  es  nicht,  am  Phaleron  Seeschiffe  zu  bauen,  um  die  werth- 
\ollsten  Erzeugnisse  des  attischen  Bodens,  vor  allem  das  Oel,  nach  den 
jenseitigen  Küsten  auszuführen.  Es  war  der  Ertrag  des  eigenen  Bodens, 
den  sie  verschifften:  denn  der  grosse  Grundbesitz  der  Kephisosebene  war 
in  den  Händen  der  Eupatriden,  und  so  kam  es,  dass  die  Lihaber  aller 
Ehrenämter  zugleich  die  reichsten  Rheder  und  die  Geldmacht  im  Stnate  waren. 


*   Arist.  Politik  104,  28  (1.327  a). 


00  Vci^aminlunjisräiiiiie  der  Bürger. 

Kylons  Versiu-li .  dies  Adelsregimcnt  zu  breclien .  machte  «lic  P)iiri:- 
lind  ihre  näc-liste  Umgebung  zu  einem  bhitigen  Kampfphitze.  Er  selbst 
entkam,  nachdem  er  eine  Zeit  lang  als  Schutzflehender  der  Stadtgöttin 
an  ihrem  heihgen  Hilde  gesessen  hatte:  seine  Anhäng<'r.  vom  Hunger 
gequält,  verbanden  sich  mit  derselben  durch  ein  Seil,  um  an  demselben, 
d.  h.  in  sichtl)arem  Zusammenhange  mit  dem  Bilde,  über  die  Fläche  dei' 
Burg  zum  Ausgange  zu  gelangen  und  sich  auf  dem  Areopag  ordnungs- 
mässig  richten  zu  lassen.  *  Aber  ehe  sie  das  Heihgthum  der  Semnai 
«■rreichten,  zerriss  das  Seil.  Darin  sahen  die  rachsüchtigen  Gegner  ein 
Zeichen,  dass  die  Göttin  nichts  mit  ihren  Schützlingen  zu  thun  haben 
wolle,  und  die  Flüchtenden  wurden  am  Fusse  des  Areopags  nieder  ge- 
macht. Die  Stätte  dieses  Frevels  blieb  ein  abgesonderter  Platz,  das 
Kvloneion  (LI  75). 

Nach  solchen  Ereignissen  musste  das  Bedürfiiiss  nacli  einei-  dauernden 
Beruhigung  lebhafter  als  je  zuvoi'  iiu|tl'uii(ltn  werden:  durch  einz(dne  Zu- 
geständnisse l\(imite  dieser  innere  l'ehdezustand  nicht  beseitigt  werden: 
es  bedurfte  einer  Neunnlnung  der  Bevölkerung,  um  die  unerträgüchen 
Gegensätze  der  Ständr  zu  überwinden  :  eine  neue  Bürgergemeinde  musste 
geschat5cn  werden. 

Die  solonische  Gesetzgebung  muss  auch  für  die  äussere  Stadtgeschichte 
eine  eingreifende  Epoche  gewesen  sein:  \(ti'  Allem  verlangte  die  neue 
Verfassung  auch  neue  A'ersammlungsi'äunie. 

Bis  dahin  hat  es  in  Athen  Räume  zu  guttesdienstlichen  Versamndungen 
gegeben,  wie  die  grosse  Terrasse  des  Zeus  Hvpsistos.  wo  die  Volksgemeinde 
7.U    passiver  Theilnahme   an    öffentlichen  Opferhandlungen  zusammenkam. 

Ein  zweiter  Sanmielraum  war  der  Stadtmarkt  im  Kvdathenaiun 
zwischen  Aphrodite  Pandemos  und  dem  Dionysosheiligthimie,  der  centrale 
Platz,  wo  die  Wege  der  Unterstadt  zusammenkamen,  und  wo  die  ersten 
Gemeindehäuser  (Ijeita),  das  Stadthaus  (Prytaneion)  mit  dem  rundgewölbten 
Herdgemach,  des  Königs  Amtsitz  (Basileiim).  und  das  Buk<ilei(in  (LXTX 
TS)  ihren  Platz  gefunden  hatten  .*'•■ 

Bei  einfachen  N'eihältnissen  war  derselbe  Kaum  ausreichend  für  dir 
Waaicn.  welchr  an  den  Markttagen  zu  bestinmiten  Stunden  hier  von  den 
Landleuten  und  vorstädtischen  Handwerkern  feilgeboten  wurden,  so  wie 
für  die  Versammlungen  der  Bürgerschaft,  die  aus  den  nahe  herumliegenden 
Wohnungen  durch  den  Herold  herausgerid'en  wurden,  um  die  (Jemeindr- 
angelegenheiten   zu   brrathcn.      Das  war  die  älteste  ..Ekklesia". 

*    im  öi'xt)  rillt.  Soloii    12.    Schol.  Arist.  Eq.  445. 
**    Arist.   Vögel    1Ü(I.t.     iv  f^iiniii  üyooü,  <h)'<ii  (ftftovnm   tiqÖs   ((vfö    ro    itiaor 


Kaufmarkt  und  Ekklesia. 


P) 


Als  (las  bürgerliche  Leben  bewegter  wurde,  wai'  eine  Kauniseheidung 
unabweisbar.  Es  musste  also  in  der  Xähe  des  Marktes  ein  Platz  gesucht 
werden  .  wo  längere  Verhandhmgen  ungi^stört  ge})t1ogen  w(>rden  konnten, 
ein  den  Bürgern  allein  zugänglicher  Raum .  und  dazu  konnte  keine 
passendere  Oertlichkeit  gefunden  werden,  als  die  oberhalb  der  Markt- 
iiiederung-  der  Burg  gegenüher  aufsteigenden  Abhänge  des  PnjTigebirges, 
wo  die  Bürger  über  einander  in  Reihen  sitzen  kdunteu.  um  den  unten 
stehenden  Rednei*  anzuhören. 

.Von    der   tiefsten    Stelle    imterhalb    der   Burg,    zwischen  Dionysus- 
theater   luid    dem  Odeion   des  Herodes  ungi^fälir  in  der  Mitte,  wo  niuth- 


maßlich  das  (Jentrum  des  alten  Stadtmarkts  zu  suchen  ist,  erheben  sich 
etwa  200  m  nach  Südw^esten  die  Abhänge,  die  von  Natur  für  eine  im 
Freien  berathende  Bürgerschaft  die  geeignetsten  waren,  und  hier  erkennt 
man  noch  heute,  wie  die  Skizze  (Fig.  13)  zeigt,  drei  bis  vier  lange  Fels- 
stufen, welche  flache,  nach  Nordost  sich  ööiiende  Cuiven  liilden.  unver- 
kennhare  Ueberreste  einer  alten  Terrassirung.  welche  keinen  anderen  Zw'eck 
haben  konnte,  als  den,  diese  Abhänge  zur  iVufhahme  einer  sitzenden  Ver- 
sammlung einzurichten.  Hier  hatte  sie  die  Akropohs  in  ganzer  Breite 
gegenüber  (ATI  34) :  sie  hatte  zwischen  Akropolis  und  Ai'eopag  den  Aus- 
hhck  nach    dem  Kerameikos   und   nahe  unter    sich  den  alten  Marktplatz, 


62  l'nyx  und  Heliaia. 

SO  dass  man.  um  die  berathende  Bürgerschaft  von  der  auf  dem  Kauf- 
markte verweilenden  in  kurzem  Ausdruck  zu  unterscheiden,  sagen  konnte: 
„Das  Yolk  sitzt  oben"  (VE  43).  Man  sprach  also  von  einem  „Hinauf- 
gehen" zui-  Ekklesia.  V(»n  einem  ..bei  Seite  Treten"  der  Bürger,  die  sich 
vom  lärmenden  Kaufmarkte  hierher  begaben.* 

Xun  gewann  dieser  Abhang  eine  so  hervorragende  Bedeutung  für 
das  Gemeindeleben,  dass  nach  einem  allgemeinen  Gebrauche  alter  Ono- 
matologie  der  Gesamtname  des  Gebirges  auf  ihn  übertragen  ^vurde  und 
man  sich  gewöhnte,  bei  dem  Namen  Pnvx  nur  an  den  Versammlungs(jrt 
am  Abhang  der  Höhe  zu  denken,  so  dass  Museion  und  Pnyx  neben  ein- 
ander erwähnt  WTrden  konnten  (CYJ  65). 

Diese  Pnyx  im  engeren  Sinne  war  eine  scharf  umgrenzte  Oertlichkeit 
und  hatte,  wie  alle  Plätze  des  öffentlichen  Lebens,  auch  eine  rehgiöse 
Weihe.  Zeus  Agoraios  hatte,  wie  auf  der  Agora,  so  auch  in  dem  von 
ihr  abgezweigten  Versammlungsraum  seinen  Altar.  **  Als  die  Theilnahme 
an  der  (Jesetzgebung  auf  alle  freien  Bürger  ausgedehnt  wurde,  musste 
der  Raum  ansehnlich  vergi'össert  werden,  was  die  natürliclie  Beschaffen- 
heit des  Lokals  gestattete,  aber  der  Charakter  alterthümlicher,  dem  Boden 
sich  anschliessender  Einfachheit  ist  immer  unverändert  geblieben.  Cha- 
rakteristisch für  Athen  war  auch  von  Anfang  an  die  Einrichtung  zu  einem 
Synedi'ion.  einer  sitzenden  Versammlung,  im  Gegensatz  zu  den  stehend 
zusammentretenden  Bürgerschaften.  Der  Platz,  von  dem  der  Redner 
sprach.  Avar  unten,  den  aufsteigenden  Sitzen  zugewendet:  er  war.  wie  in 
Rom  die  rostra.  dem  Stadtmarkte  am  nächsten.  *** 

Es  musste  aber  noch  ein  anderer  Raum  von  ilcni  ursprünghchen 
Gemeindejjlatze  abgezweigt  werden,  um  nach  Einführung  der  Provocatioii 
<las  Volk  als  oberste  Gerichtsbehörde  zu  versannnidn .  die  Halia  odei- 
Hehaia.  ein  Xame.  der  ursprünglich  nichts  anderes  als  „Volksversammlung" 
bedeutet. T  Wo  die  Heliaia  gelegen  habe,  Avird  nirgends  angegeben:  ihre 
Lage  kann  aber  auch  nur  in  dei-  Nähe  der  Agora  vorausgesetzt  werden. 
am  Südabhang  der  Burg,  wo  alle  Keime  des  Gemeindelebens  sich  neben 
einander  entfaltet  haben.     Sir  wii-d  als  ein  ..hohler  Raum",  zu  dem  man 

*  fci/(cß(eiyfit'  tu-  ci.v  L/.x'/.iiaiuv  Dem.  25,  9,  20;  18,  169.  Pnyx  naqu  rö  ntni- 
xi'u)a!t^((i  TM  n'f.TiO^ti  imr  txy.Mi'öyzu»'  ixtlat  uvd-pwnwr.  Etyuiol.  M.  ((noß'/.infiv  *>• 
rör  «/(JoV  Arist.  Ach.  32.     (cnoß'Atntiy  i«V  r«   /Tqo.7v?.iiiic  Aeschin.  F.  L.   253. 

**    Zens  Af^or.    i'ö'ovzki  ir  r»J  fiyoQÜ  xal  iv  t7,  lxxh,ai(f.    .Soliol.  Arist.  Eq.  40S. 

***   6()&oaTnii\i'  ixx).i;ai(e^oi'tfi  Luc.  Jup.  Trag.   11. 

f  Fi'j'/.ioi  ,.geclriingt",  i.hidrt  der  ahgoptVrchte  Ekklesienraiini.  G.  Curtius,  Etyui. 

p.  558.    Die  Herleitung  von  i'iho;  ist  unglaublich.     Das  Tagen  unter  freiem  Himmel 

(tVdtrtftt»')   ist  kein   wahrscheinliches  Motiv   der  Benennung.     r,hnCtn'  würde   „sich 

sonnen"  bedeuten. 


Die  solonische  Bürgerschaft.  63 

hinanstieg,  gekennzeichnet.  Suchen  wir  also  in  dieser  Gegend  nach  einem 
theaterähnhch  ausgehöhlten  Raum,  so  ist  unmittelbar  westhch  vom  Markt 
bei  der  Aphrodite  Pandemos.  am  Südwestabhange  der  Aki'opolis  ein  solcher 
vorhanden,  an  der  Stelle,  wo  zur  Zeit  des  Antoninus  Pius  das  Odeion  des 
Herodes  Atticus  gebaut  wurde,  in  einem  natürlichen  Theaten*aum.  der 
füi"  Yersamndungen  so  vollkommen  geeignet  ist,  dass  er  bei  den  Athenern, 
die  jeden  Winkel  ihrer  Bodenfläche  zweckmässig  zu  verwerthen  wussten, 
gewiss  schon  in  alter  Zeit  eine  entsprechende  Verwendung  gefunden  hat.  * 

Endlich  verlangte  auch  die  neue  Bürgerschaft,  die  Solon  geschaffen, 
die  nach  Yermögensklassen  geordnete,  einen  würdigen  Platz,  wo  sie  zu 
Fuss  wie  zu  Boss  in  übersichtlicher  Ordnung  aufgestellt  werden  konnte. 
Sie  war  jetzt  die  eigenthche  Bürgerschaft  von  Athen,  in  der  die  alten 
Standesunterschiede  verschwinden  sollten :  für  sie  bedurfte  es  einer  weiten, 
freien ,  ebenen  Bodenfläche .  wie  sie  innerhalb  des  alten  Asty  nicht  zu 
finden  Avar. 

Es  ist  also  sehr  wahivscheinlich,  dass  man  zu  diesem  Zweck  über  den 
Umkreis  der  Altstadt  hinausgegangen  ist  und  den  vorstädtischen  Bezirk 
des  Kerameikos.  wo  keine  bürgerlichen  Grundstücke  lagen  und  deshalb 
freier  über  den  Boden  verfügt  werden  konnte,  für  das  neue  Gemein- 
leben verwerthete,  wie  ja  auch  bei  der  gleichartigen  Staatsreform  im  alten 
Rom  die  nächste  vor  der  Stadt  liegende  Ebene  von  Servius  benutzt  wurde, 
um  daselbst  der  nach  Klassen  und  Centurien  geordneten  Bürgerschaft  einen 
Aufstellungsplatz  zu  schaffen,  da  alle  Truppensammlungen  von  den  Städten 
des  Alterthums  ausgeschlossen  waren. 

Damit  stimmt  die  UeberMeferung  von  Epimenides,  dessen  Person  in 
Nebel  gehüllt  ist,  während  die  Wirksamkeit,  die  an  seinen  Namen  ge- 
knüpft wird,  ein  wesentliches  Stück  attischer  Stadtgeschichte  ist.  Von 
ihm  wussten  die  Athener,  dass  er  vom  Rande  des  Ai'eopags  die  nach 
Norden  sich  erstreckende  Niederung  des  Kerameikos,  ein  bis  dahin  pro- 
fanes Gebiet,  durch  Stiftung  von  Altären  und  Gottesdiensten  fiir  öffent- 
liche Benutzung  geweiht  habe.  Es  komite  ja  auch  em  so  feierhcher  Akt. 
wie  die  durchgreifende  Neuordnung  der  Gemeinde  und  die  Musterung 
des  städtischen  Heerbanns,  welche  jeder  bürgerlichen  Schätzung  folgte 
und  thatsächlich  eine  Neuconstituirung  der  Büi-gerschaft  war.  ohne  religiöse 
Ceremonien,  ohne  Gebete  und  üpfermngänge  nicht  vor  sich  gehen. 

Ein  zu  diesem  Zweck  dienendes  heiliges  Gebäude  dürfen  wir  wohl 
in  dem  Leokorion    erkennen.     Es  war  eine  der  berühmtesten  Stätten  der 


*   So   zuerst   Chr.  Petersen.     Vgl.  Text  zu   den  sieben  Karten  S.  50.    xoi'/.oi 
Tonog  LXXXIV  55.    x^rtu  ii'  /.oiho  rti-'t  totko   Bekker,  Anecd.  I,  25.3. 


64  Religiöse  Reform. 

Unterstadt  (LX^TI57).  iin  Mittelpunkte  des  Kerameikos,  eine  Stiftung 
so  früher  Zeit,  dass  sich  eine  volksthümliche  Legende  an  seinen  Namen 
anschliessen  konnte,  die  Sage  von  den  Töclitern  des  Leos,  die  in  schweren 
Pestzeiten  von  ihrem  Vater  geopfert  sein  sollten,  um  (liiicli  ihr  schuld- 
loses Blut  die  Stadt  zu  sühiini  und  zu  retten.  Ich  vermuthe,  dass  auch 
der  Name  Leokorion  ui-sprünglich  ..Volkssühnung"  bezeichnet  und  glaube 
daher  annehmen  zu  dürfen,  dass  dieses  Gebäude,  das  eine  centrale  Stelle 
auf  dem  Platze  hatte,  für  die  mit  der  Schätzung  der  Bürger  und  der 
Heerschau  verbundenen  Sühnungsgebräuche  benutzt  worden  ist.  *  Wir 
kennen  auch  in  Troizen  eine  Sühnstätte,  wo  Orestes  von  seiner  Schuld 
gereinigt  sein  sollte,  vor  dem  Tempel  des  Apolld.  und  wir  dürfen  voraus- 
setzen, dass  solche  Sühngebräuche  auch  in  Athen  mit  dem  Dienste  des- 
selben Gottes  zusammt'nliingen,  der  durch  Epimenides  und  Solon  aus 
einem  Gott  der  ionischen  Geschlechter  zu  einem  gemeinsamen  Schutz- 
gütte der  neu  gegliedei-ten  Bürgerschaft,  geworden  ist,  und  zum  Zeichen, 
dass  die  schroffe  Sonderung  der  Stände  glücklich  übenvunden  sei.  durfte 
sich  jetzt  jede  Hausthüre  mit  dem  Lorbeerzweige  der  Korythalis  schmücken, 
und  vor  allen  Bürgerhäusern  erhoben  sich  als  Symbol  des  Apollon  Agyieus 
die  Steinkegel,  die  auf  delphischen  Spruch  zu  seinen  Ehren  bekränzt  und 
begossen  wurden.  Ebenso  wui'den.  wie  es  bei  den  Pieiniguugen  von  Delos 
geschah,  die  Grabstätten  ausgesondert  und  jede  Bestattung  innerhalb  des 
städtischen  Gebiets  war  fortan  verboten.  Derselben  Epoche  wird  auch 
das  Heiligthum  des  Apollon  Patroos  im  Kerameikos  angehören  und  der 
Brauch ,  vor  den  Volksversammlungen  dem  Apollo  Prostaterios  (XIV  49) 
ein  Opfer  dai-zubringen. 

Es  war  eine  religiös-politischi'  Pveform,  welche  Staat  und  Stadt  durch- 
drang, eine  versöhnende  inid  reinigende  AVeihe,  die  mit  dem  Apollodienste 
zusammenhing,  und  es  scheint  niii"  nicht  zweifelhaft,  dass  diese  Reform 
in  der  Hau])tsache  der  Zeit  des  Solon  und  Ei)im(Miides  angehörte.** 

Städtische  Denkmäler  der  geistigen  Erhebung  in  jener  grossen  Zeit 
glauben  wir  auch  in  den  Altären  zu  erkennen,  in  welchen  sittliche  Ivräftc 
als  göttliche,  die  Menschenwelt  regierende  und  die  Gemeinde  beseelende 
Wesen  verehrt  worden   sind,    weil   mit  dei-  iipollinischen  K(^foi'm    eine  ge- 

*  »'iffjxooos  Tempelreiniger,  fiv'irixoqov  Mühlhesen.  Ich  nehme  bei  xo()tly  eine 
Ueberfragnng  des  Begriffs  im  Sinne  von  Instrare,  februare  an.  Mit  dem  Abbiissen 
einer  Schuld  waren  strenge  Fa&ten  verbunden;  daher  das  Sprichwort:  TA  VIT,  ^y^. 
Wadisniiith  II,  317  nimmt  hwy.ÖQOt;  =  '/.twxn'/.os  und  versteht  darunter  eine  volk- 
pflegende (iüttin,  deren  Heiligtlmm  das  I>eokorion  gewesen  sei.  lieber  l^pimenides 
in  A.,  seine  iXaafxoi  und  idQuam  triebe  Monatsberichte  der  Akademie  lh"8,  S.  80. 
**    Darin  stimmt  Mommsen,  Ileortologie  S.  öli,  mir  bei. 


Ethische  Personification.  65 

wisse  Veriiinerlicliung  des  (Jottesdienstes,  eine  vorwiegend  ethische  Aut- 
fassung desselben  zusammenhing.  Hierher  gehört:  Aidos,  die  fi'omme 
.Scheu  vor  jedem  Vnrecht,  Eleos,  die  Barmherzigkeit  gegen  den  Hülfe- 
suchenden, Horme,  die  entschlossene  Thatkraft,  Pheme,  der  gute  Ruf. 
Sie  wurden  auf  der  Burg  und  im  Kerameikos  mit  Altären  geehrt  (CIX  68). 

Verwandt  sind  die  zu  Gottheiten  erhobenen  Ideen  der  Gerechtigkeit, 
des  Friedens,  der  Eintracht.  Sie  hatten  ihre  besonderen  Altarstätten  auf 
Gemeindeplätzen  oder  sie  schlössen  sich  an  die  Tempel  der  Olympier  an, 
wie  Aidos  und  Philia  an  dt'n  der  Stadtgöttin,  und  es  bildeten  sich 
Legenden,  welche  Aidos  und  Apheleia  zu  Pflegerinnen  der  Göttin  machten 
(IX  7,  5).  Auch  böse  Eigenschaften,  wie  Uebermuth  und  Schamlosigkeit, 
wurden  als  Persönlichkeiten  gedacht  und  geehrt,  wie  man  auch  verderb- 
liche Xaturmächte ,  Krankheiten  u.  a.  geehrt  hat,  um  sich  ihrer  zu  er- 
wehren:* die  Hjbris-  und  Anaideiaaltäre  Averden  auf  Epimenides  zurück- 
geführt, zum  Beweis,  dass  man  den  Ursprung  dieser  rehgiös- ethischen 
Personificationen  seiner  Zeit  und  der  Reform  des  Apollodienstes  zuschrieb.** 

Auch  der  Demeterdienst  hat  damals  eine  neue  Bedeutung  und  Ord- 
nung erhalten :  davon  zeugt  des  Epimenides  Standbild  in  Agrai  (XXIV  93). 
Vermuthhch  wurde  das  hier  gelegene  ältere  Heiligthum  der  Göttin  da- 
mals mit  dem  Eleusinion  (S.  50)  in  engere  Verbindung  gesetzt,  so  dass 
die  Agramysterien  nun  als  die  ,,kleineren"  bezeichnet  Avurden  (XXV  6). 
Das  Heiligthum  bei  der  Ivallirhoe  behielt  aber  seine  besonderen  Pro- 
zessionswege, auf  welchen  die  Eingeweihten  zum  Phaleron  zogen  (LXXXl 
62) ;  denn  von  hier  war  auch  diesei"  Cultus  ins  Land  gekommen.  *** 

Zu  den  charakteristischen  Denkmälern  von  Alt -Athen  gehören  die 
Felsgräber,  deren  monumentale  Anlagen  der  Zeit  entsprechen,  da  die 
Eupatriden  als  Kydatlienäer  auf  der  Burg  und  im  Süden  derselben  wohnten. 
Sie  hatten  in  der  Regel  ihre  Familiengräber  draussen  auf  ihren  Grund- 
stücken, w^o  man,  wie  namentlich  am  Hymettosfuss,  die  aufgemauerten 
Grabstätten  erkennt,  in  denen  die  Geschlechtsgenossen  bei  einander  ruhten.f 
Es  wairde  aber .  bis  Solon  die  Gräber  von  der  Stadt  ausschloss,  auch 
innerhalb  derselben  begraben.  Auch  auf  der  Akropolis  haben  sich  kleine 
Grabstätten  gefunden.     Bei  ansehnlicheren  Anlagen   dieser  Art  hat   nuin 


*  Früh  missverstanden ;  so  bei  Xenophon  Symp.  8,  35.    Vgl.  Welcker,  Griech. 
Götterlehre  3,  219. 

**   Die  Beziehung  dieser  Altäre  auf  Epimenides  zuerst  bei  Arnold  Schäfer  de 
ephoris,  p.  30. 

***   Vgl.  Sitzungsher.  1885,  S.  1143.    t«  oXii^ova  uvoTtjQiH   CIA.  II,  307. 
■{-    n((TQMa    ixvrijjiata ,    mv   oaoiTitq  tlai  tov  yivovi  xoiVMVOvaiv.     Mitth.  V,   173. 
Vgl.  Atlas  von  Athen  I,  8. 

Curtius.  Topographie.  O 


66  Gräber  in  der  Stadt. 

ebenso  wie  bei  allen  Hausgründungen  peinliche  Rücksicht  darauf  ge- 
nommen, dass  der  nährende  Fruchtboden  möglichst  geschont  werde, 
damit  weder  durch  Lebende  noch  durch  Todte  Ackerland  dem  Pfluge 
entzogen  werde.*  So  liegen  inmitten  der  vorsolonischen  Stadt  die  drei 
Felskammern,  die  unter  dem  Namen  des  Sokratesgefängnisses  bekannt 
sind;  ein  zweites  Felsgrab,  140  m  nordöstlich  vom  Hagios  Demetrios,  das 
erst  vor  Kurzem  wieder  zum  Vorschein  gekommen  ist;  dann  das  gross- 
artig vornehme  Felsgi'ab  hnks  von  der  Demetriosschlucht ,  wenn  man 
nach  der  See  geht ;  und  endlich  hart  über  dem  Ilisosbette  am  südlichsten 
Ausläufer  der  Felsen  von  Melite  das  umfangreichste  aller  Familien- 
monumente aus  dem  Zeitalter  der  attischen  Aristokratie.  Diese  Fels- 
kammern sind  131.  ^'^  des  Atlas  von  Athen  abgebildet. 


*    PlatO  Leg.  958  d:  ^^;x«s•  tivcci  Tiüi'  j(u){)u<}v  onöac.  tQyaaiua  ut,d(cuov,  lateinisch 
bei  Cic.  Leg.  ü,  83,  67.     Nissen,  Pomp.  8tud.  540. 


m. 
Die  Tyraniiis. 

Peisistratos  —  Kleisthenes. 

In  die  Periode  der  Tyrannis,  welcher  sich  keiner  der  lebendiger  be- 
wegten Staaten  Griechenlands  hat  entziehen  können,  ist  Athen  unter 
besonders  günstigen  Verhältnissen  eingetreten.  Denn  die  soziale  Bewegung, 
der  sie  ihren  Ursprung  verdankt,  wiu'zelte  in  den  ionischen  Volkselementen, 
und  diese  bildeten  hier  nicht,  wie  z.  B.  in  Sikyon  und  Argos,  besondere 
Volksklassen,  sondern  sie  hatten  die  gesammte  Bevölkerung  durchdrungen, 
so  dass  die  Bewegungen  weniger  gewaltsam  waren  und  ihre  Resultate 
dauerhafter.  Das  Haus  der  Pisistratiden  war  reich  an  politischem  Talent, 
und  drei  Generationen  hindurch  in  sich  einig:  ihnen  lagen  auch  am 
meisteft  Erfahrungen  vor,  die  sie  sich  zu  Nutze  machen  konnten,  und 
ihr  Eegiment  war  kein  Bruch  mit  der  Vergangenheit;  es  hat  vielmehr 
zur  Befestigung  der  durch  Solon  geschaflenen  Grundlage  des  öffentlichen 
Rechts  wesenthch  beigetragen ;  denn  der  Ständekampf  musste  durch  eine 
starke  Hand  eine  Zeit  lang  unterdrückt  werden,  wenn  das  Volk  sich  in 
die  neuen  Ordnungen  eingewöhnen  sollte. 

Der  eigenthümliche  Charakter  der  attischen  Tyrannis  zeigt  sich  auch 
darin,  dass  sie  nicht  in  Delphi  und  Olympia  ihre  Prachtwerke  zur  Schau 
stellten,  sondern  in  der  Heimath  bauten.  Es  war  der  Zug  einer  landes- 
väterlichen Regierung,  welcher  der  Regierung  der  Pisistratiden  eine 
höhere  Weihe  gab :  denn  da  sie  selbst  sich  könighcher  Herkunft  rühmten, 
suchten  sie  überall  Anschluss  an  die  Vorzeit.  Ihre  Tyrannis  war  die  am 
meisten  könighche,  und  darum  machten  sie  auch  die  Akropohs  von  Neuem 
zum  Fürstensitze.  *  Sollte  doch  durch  die  Stadtgöttin  selbst  Peisistratos 
oben  als  neuer  Burgherr  eingeführt  worden  sein.  Die  entscheidenden 
Berathungen  öffentlicher  Angelegenheiten  fanden  also  wieder  in  der 
Eegentenwohnung  statt ;  und  als  neuer  Herrschersitz  wurde  die  Akropolis 


*  Aristoteles  Politik    1314a  sagt:  rijs  rvQcat'i&oc  awTj;^/«  noitly  ctvrijv  ßuadi- 
xMTtQcey  im  Hinblick  auf  Athen. 

5* 


68  Die   Tyrannenbuig. 

auch  dadurch  »elvt'nnzeichiu't.  dass  aussen  an  diT  Ringmauer  eine  Heu- 
schrecke von  Erz  angebracht  wurde,  ein  .Symbol,  das  nach  dem  Volks- 
glauben die  Macht  hatte  bösen  Zauber  abzuwehren:  es  sollte  also  wie 
durch  ein  monumentales  Amulet  der  Neid  unschädlich  gemacht  werden. 
(It'r  das  Glück  der  Tyrannen  stören  könnte  (LX  80). 

Auch  am  Westfusse  waren  schroffe  Felsabstürze .  die  den  Zugang 
erschwerten.  Es  mussten  mächtige  Sulistruktionen  angelegt  werden,  um 
die  aufsteigende  Bahn  zu  stützen,  und  die  wohlgefügte  Polygonmauer 
(3  auf  dem  Plane  der  Akropolis),  welche  diesem  Zwecke  diente,  gehört 
wahrscheinlich  den  Bauten  an,  durch  welche  Peisistratos  einen  würdigen 
Aufgang  herstellte.  *  Der  Eingang  fiel  in  die  Mittelhalle  der  späteren 
Propyläen,  und  hier  hat  sich  im  Bauschutt  ein  Marmoi"pfeiler  erhalten, 
mit  rothem  Stuck  überzogen  (0,83  breit,  an  der  Seite  0,70),  der  Ueber- 
rest  eines  alten  Eingangs .  der  als  Fahrthor  zu  denken  ist :  denn  die 
Anaktensitze  pflegten  alle  zu  Wagen  und  Boss  zugänglich  zu  sein,  und 
von  Peisistratos  wird  ausdrücklich  bezeugt,  er  sei  zu  Wagen  eingezogen. 
Das  Burgthor  wird  auch  in  der  Geschichte  des  Peisistratos  erwähnt :  vor 
demselben  stehend,  soll  er  mit  der  Bürgerschaft  verhandelt  haben  (XLM! 
84 :   XLIV^  66). 

Die  alte  Königsburg  war  jetzt  ein  Tyranneion,  von  Söldnerschaaren 
bewacht.  Der  Burgfels  mit  seinen  senki-echt  abgeschrofften  Wänden,  der 
die  Steilränder  ergänzende  Mauerring,  so  wie  die  von  dem  neunthorigen 
^lauergürtel  eingeschlossenen  Abhänge,  bildeten  als  Pelargikon  eine  wohl- 
gesicherte Festung,  deren  Widerstandskraft  man  durch  Wasseranlagen  zu 
stärken  suchte.  Ein  merkwürdiges  Denkmal  dieser  Art  ist  die  an  einer 
der  tiefsten  Stellen  der  Akropolis  hinter  dem  nördlichen  Propyläenflügel 
aufgedeckte  Cisterne,  welche  in  zwei  Kammern  den  Wasserabfluss  der 
westlichen  Burgseite  zu  sammeln  bestimmt  war,  zum  Theil  im  Fels  aus- 
gehauen, darüber  aus  Porosquadera  erbaut;  die  östliche  Kammer,  deren 
l^mfassungsmauern  erhalten  sind,  misst  8  zu  9  m.  Die  J'elswände  waren 
mit  festem  Stuck  bekleidet.  Man  hat  mit  Grund  angenommen,  dass  dies 
Wi'rk  der  Tyrannenzeit  angehört.** 

Der  alte  Königspalast  wird  um  dieselbe  Zeit  neu  eingerichtet  worden 
sein ;  doch  ist  von  fürstlichci-  Pracht  keine  Ueberlieferung  vorhanden  und 
keine  Spur  nachweisbar.     Wir  dürfen  annehmen,   dass  die  Peisistratiden 


*   Mitth.  des  ath.  Inst.  XIV,  325. 
**  Felscistemen   auf  Burgen ,    der   Forderung    des   Aristoteles   entsprechend : 
xuKcaxtvteCiii'  inod'o/d;  öju;iQloi>;   vifnaii'  ucf&oi'ovi    xccl    /jtyühis    Pol.    1330b.     Vergl. 
<T.  Hirschfeld,  Typologie  griech.  Ansiedelungen,  S.  357  der  Ilistor.  pliilol.  Aufsätze 
zum  2.  .September  18b4. 


Material  zum  Bauen  und  Bilden.  69 

sich  voll  fitlcr  Prunksucht  ferngehalten  haben:  sie  wollten  nicht  durch 
Hoffart  reizen  und  verletzen,  sondern  den  langen  Zwiespalt  zwischen  Re- 
gierenden und  Regierten  möglichst  beseitigen;  das  Staatsoberhaupt  sollte 
wieder,  wie  zur  Zeit  des  Königthums,  der  persönliche  Vertreter  der  ganzen 
Stadt  sein  und  nur  solche  Prachtwerke  in  Angriff  nehmen,  die  dem  Ge- 
meinwesen zur  Ehre  gereichten.* 

Zum  Bauen  und  Bilden  war  die  günstigste  Zeit.  Keine  Stadt  des 
griechischen  Festlandes  war  wohlhabender,  angeregter  mid  betriebsamer. 
Die  einheimischen  Dädaliden  hatten  sich  in  Verarbeitung  des  heiligen 
Holzes  zu  Götterbildern  einen  Ruf  erworben ;  die  weichen  Steinarten,  die 
sich  mit  dem  Messer  schneiden  lassen,  führten  vom  Bildschnitzen  zur 
Bildhauerei  hinüber. 

Ursprünglich  wurde  zum  Bauen  und  Bilden  derselbe  Stein  genommen : 
dann  brachte  der  Küstenverkehr  von  den  Inseln  die  ersten  Marmorwerke 
herüber.  Die  Künstler  folgten,  vom  Glänze  der  aufblühenden  Stadt  an- 
gezogen, und  brachten  reiche  Anregimg.  Ja.  die  Insulaner  sind  es  gewesen, 
durch  welche  die  Athener  in  ihrer  eigenen  Landschaft  erst  recht  ein- 
heimisch wurden.  Denn  nachdem  zuerst  fertige  Marmorwerke  herüber 
gebracht  waren  und  fremde  Künstler  in  Athen  ihren  Inselmannor  ver- 
arbeitet hatten,  wurde  nach  und  nach  in  den  attischen  Bergen,  imd 
wahrscheinhch  zuerst  im  H3inettos,  das  Gestein  entdeckt,  welches  mit 
dem  überseeischen  Marmor  wetteifern  konnte.  Zur  Tjrannenzeit  war  man 
noch  an  Zufuhr  von  parischem  Marmor  gewöhnt,  aber  die  einheimischen 
Brüche  waren  bereits  eröffiiet.  und  zu  den  schriftlichen  Urkunden,  welche 
öffentlich  ausgestellt  werden,  nahm  man  in  der  Pisistratidenzeit  Tafeln 
aus  pentehschem  Stein.  Dass  diese  Brüche  um  570 — 60  in  vollem  Gange 
waren,  bezeugt  der  Volksbeschluss  über  die  Ivleruchie  in  Salamis.** 

Das  Baimiaterial  brauchte  uicht  entdeckt  zu  werden,  danmi  waren 
im  Bauen  die  Athener  von  Anfang  an  selbständiger.  Als  die  Tyrannen 
auftraten,  blühte  schon  eine  einheimische  Bauschule,  aus  der  vier  Meister 
als  namhafte  Künstler  bekannt  geblieben  sind  (XLII  3).  Man  hat  mit 
dem  Gestein  begonnen,  das  im  Burgfelsen  imd  den  Xachbarhöhen  an- 
steht :   man   benutzte    den  piräischen  Stein .    den  \on   der  vorspringenden 


*  Das  volksthümliche  Princip  des  Anaktenthums,  wie  es  bei  Aeseh.  Suppl. 
355  ausgesprochen  ist:  av  toi  tiö'/.h,  av  t6  ii>,uioi'.  Man  beachte  das  Hervortreten 
der  Gemeinde  in  Athen  schon  bei  Homer:  ä7,uog  'Eot^d^i^os  H.  II,  547.  In  den  In- 
schriften der  Tyrannenzeit:  i6o'it  no  Si.^w.  Mitth.  des  ath.  Inst.  IX,  118.  Keine 
Mittelbehörde  zwischen  Fürst  und  Volk. 

**   Griech.  Gesch.  F,  673.     Lepsius,  Griech.  Marmorstudien,  S.  80,  148;  er  hat 
die  Karabrüche  wiedergefunden.     Der  Altar  des  Pythion  war  aus  Parosstein. 


70  Religiöse  Stiftungen. 

Halbinsel  sogenannten  Aktites  (CII  6G)  und  fand  dann  3.5  km  südöstlich 
von  der  Burg  in  den  Vorbergen  des  Hjmettos  bei  dem  heutigen  Karä 
einen  halbröthlichen,  travertinartigen  Baustein,  welchem  man  in  der  Ty- 
rannenzeit den  Vorzug  gab. 

Charakteristisch  aber  war  von  Anfang  an  für  die  Athener  ihr  Sinn 
für  Verbindung  von  Architektur  und  Plastik,  ein  angeborener  Sinn  für 
das  Monumentale.  Davon  zeugen  die  Giebelsculpturen  mit  Thierkämpfen 
und  Heraklesthaten ,  welche  noch  aus  dem  einheimischen  Material  des 
mergelichen  Kalksteins  gearbeitet  sind .  zur  Ausstattung  tempeiförmiger 
Gebäude  bestimmt,  die  wahrscheinlich  für  Aufl)ewahrung  von  Weih- 
geschenken bestimmt  waren.  Das  sind  Werke,  die  wohl  aus  vorsolonischer 
Zeit  stammen  und  einen  Zug  zum  Grossen  offenbaren,  ein  Vorgefühl  von 
der  Zukunft  der  Stadt,  das  sich  schon  in  der  Zeit  kund  gab,  da  die 
Eupatriden  das  Regiment  führten  und  dem  Sitze  ihrer  Stadtgöttin  ein 
hervorragendes  Ansehen  geben  wollten. 

So  fan<len  die  Pisistratiden  den  Boden  vorbereitet,  als  sie  mit  einer 
Fülle  von  Mitteln,  wie  sie  noch  nie  in  einer  Hand  vereinigt  gewesen 
war,  die  Ausstattung  der  Stadt  mit  grossartigen  Denkmälern  zu  einer 
Hauptaufgabe  der  Staatsleitung  machten.  Es  waren  religiöse  Stiftungen, 
wie  sie  nur  im  Einverständniss  mit  der  Priesterschaft  möglich  waren. 
Ihre  Unterstützung  war  um  so  wichtiger,  weil  in  ihren  Händen  die 
Tempelschätze  lagen:  was  aber  zur  Vei-herrlichung  des  Cultus  geschah, 
war  zugleich  das  beste  Mittel,  die  gewerbtreibenden  Volksklassen, 
die  von  der  alten  Aristokratie  zurückgesetzten,  durch  grussartige  Bau- 
untemehmungen  zu  heben  und  die  schroff  getrennten  Stände  durch 
glänzende  Volksfeste  zu  verschmelzen.  So  ging,  was  zur  Verherrlichung 
der  Gottesdienste  geschah,  mit  den  politischen  Absichten  der  Tyrannen 
Hand  in  Hand. 

Die  Stadtgöttin  war  die  Patronin  der  jungen  Dynastie,  die  Hausgöttin 
der  Pisistratiden,  die  ihre  Oelbäume  als  Orakel  benutzten.  *  Wie  mächtig 
und  wie  thätig  ihre  Priest(>rschaft  war,  erhellt  daraus,  dass  sie  den  Vor- 
zug der  Bodencultur,  welchen  Attika  dei'  G('>ttin  verdankte,  so  umsichtig 
zu  verwerthen  wusste.  Denn  durch  priesterliche  Künstlergilden  hatte  auch 
das  Holz  der  attischen  Olive  als  Material  für  (Jötterbilder  solchen  Kuf 
erlangt,  dass  es  von  fein  hei-  begehrt  wurde.  Als  daher  die  Pipidaurier 
sich  die  ErlauVniiss  erbaten,  zu  diesem  Zweck  einen  Oelbaum  in  Attika 
fällen  zu  dürfen,  wurde  sie  an  die  Bedingung  geknüpft,  dass  dafür 
eine  jährliche   Aligalx'    im   die  Stadtgöttin   von   .Vthen    erfolge  (XLVH  85). 

*    Olivonorakcl  für  'I'hossiilos:    l'hooplir.   Mist.   iil.   II,  '.\,  7. 


Bauten  für  den  Athenadienst. 


71 


So  wurde   das  Ansehen   des  Gottesdienstes  benutzt,    um  Athen   zu  einer 
Vormacht  im  saronischen  Golf  zu  machen. 

Dieser  religiösen  Politik  schlössen  sich  die  Peisistratiden  in  vollem 
Maße  an,  indem  sie  den  Cultus  der  Göttin  auf  alle  Weise  zu  heben 
suchten.  Sie  A'erbanden  sie  noch  enger  mit  der  Bürgerschaft  durch  die 
Abgaben,  welche  von  allen  Geburts-  und  Todesfällen  in  ihre  Kasse  flössen; 
sie  machten  die  Stadtgöttin  vor  allen  andern  Göttern  zur  Staatsgottheit 
durch  Einsetzung  der  von  Staatswegen  zu  feiernden  grossen  Panathenäen. 
Dadurch  wurden  ihrem  Heiligthum  neuer  Glanz  und  neue  Einkünfte  ge- 
sichert; die  Tenn)elschätze  wurden  unter  Aufsicht  von  Staatsbeamten 
gestellt  und  die  Bürgerschaft  wurde  durch  den  neu  gegründeten  Fest- 
cyclus  mit  einem  frohen  Vertrauen  zu  dem  Bestände  der  jungen  Dj^nastie 
erfüllt. 


HEKATOMPEOON 


ERfCHTHElo 


Dieser  Epoche  gehört  das  Gebäude  an,  von  welchem  bei  der  metho- 
dischen Reinigung  der  Burgfläche  in  den  Jahren  1885 — 89  südlich  neben 
dem  Erechtheion  die  Grundmauern  zu  Tage  getreten  sind.  Es  war  nicht 
das  erste  auf  diesem  Platze,  denn  es  haben  sich  noch  Baureste  älterer 
Zeit  im  Boden  gefunden.  *  Darüber  erhob  sich  ein  Tempelgebäude,  dessen 
Xordrand  in  späterer  Zeit  von  der  Korenhalle  des  Erechtheions  überbaut 
wurden  ist,  wie  die  beifolgende  Skizze  (Eig.  14)  zeigt.  ]\[an  erkennt  eine 
rechtwinkelige  Terrasse,  welche  im  Nordwesten  drei  Meter  hoch  unter- 
baut, gegen  Osten  in  den  Burgfelsen  eingeschnitten  worden  ist.  Als  Bau- 
material hat  derselbe  Kalkstein  gedient,  aus  dem  das  alte  Dionysosheilig- 
thimi  und  der  vorperikleische  Tempel  in  Eleusis  gebaut  sind.     ITeberreste 


Dörpfeld,  Mitth.  XIT,  61. 


72  Das  Hekatompedon. 

vun  Porusgebälk ,  das  in  der  Biu'gmauer .  und  von  Purossäulen ,  deren 
Trommeln  östlich  vom  Parthenon  im  Schutt  lagen,  sind  als  zugehörig 
erkannt  worden,  und  so  ist  hier  von  Dörpfeld  mit  voller  Sicherheit  ein 
dorischer  Perist^^los  nachgewiesen,  der  6  Säulen  an  den  Fronten  und  je 
13  an  den  Langseiten  hatte.  Es  war  ein  vieltheiliges  Gebäude  mit  einer 
A'orhalle  nach  Osten  wie  nach  Westen.  Ln  Innern  erkennt  man  eine 
dreischiffige  Cella,  die  sich  nach  Osten  ööhete;  hinter  ihr  einen  nach 
AVesten  offenen,  quadratischen  Saal  mit  zwei  neben  einander  liegenden 
Kammern.  Im  Yorderhause  war.  wie  wir  voraussetzen  dürfen,  ein  Stand- 
bild der  Göttin  aufgerichtet,  während  das  Hinterhaus  wesentlich  für  die 
Schätze  bestimmt  war,  welche  untei-  priesterlicher  01)hut  di-r  Stadtgöttin 
anvertraut  waren.  Dazu  gehörten  auch  Urkunden  verschiedener  Art. 
namentlich  die  Aussprüche  alter  Propheten,  wie  des  Musaios  und  Bakis, 
die  von  Onomakritos  geordnet  wurden,  dem  Vertrauten  Hipparchs,  Spräche, 
deren  Kenntniss  als  eine  geistige  Macht  angesehen  wurde,  welche  einer 
vorschauenden  Staatsleitung  unentbehrlich  war. 

Das  Ganze  war  ein  dem  kleinen  Athenaheiligthum  nahe  angeschlossenei' 
Prachtbau  zu  Ehren  derselben  Göttin,  das  Denkmal  einer  Zeit,  da  man 
über  die  ursprüngliche  Einfachheit  gottesdienstlich ei-  Anlagen  hinausging. 
Der  Cultus  bedurfte  keiner  ergänzenden  Räumlichkeiten .  seine  Stätte 
haftete  unveiTÜckt  an  den  heiligen  Malen.  Bild.  Altar  und  Opferdienst 
bheben  unverändert,  ebenso  wie  die  Lampe  vor  dem  Bilde,  deren  Flamme, 
das  Symbol  eines  unausgesetzten  Dienstes,  diesen  Raum  vor  allen  anderen 
auszeichnete.  *  Auch  die  Gegenstände ,  die  der  Gottheit  geweiht  waren, 
ihre  Schätze  und  Kleinodien,  waren  ursprünglich  im  Tempelhause.  **  Als 
aber  die  Weihegaben  sich  mehrten,  als  die  Festlichkeiten  grösseren  Raum 
in  Ansi)mch  nahmen  und  ein  lebendigei-  Kunsttrieb  lU'ue  Aufgaben  suchte, 
da  entstanden  neben  den  engen  Kapellen,  die  keine  Umgestaltung  er- 
laubten, neue  Gebäude,  ,.hundertfussige"  Prachtbauten  ( Hekatomiieda). 
deren  Name  schon  andeutet,  dass  sie  von  vorgezeichneten  Ciütuszwecken 
unabhängig  waren.  Hier  hatte  man  fi'eie  Hand ,  um  Alles ,  was  an 
Technik  erlenit  war  und  an  Kunstmitteln  zur  ^'(■rfügung  stand,  un- 
Ix'schränkt  zur  Anwendung  zu  bringen.  Das  neue  Bild  verherrlichte  die 
(föttin    als    die  Eiofnthüint'rin    auch    dieses  (n-liäudcs:    das   alte  Holzl)ild 


*  Das  ist  die  (iebimdenlieit  de.s  antiken  ('nltus,  wie  sie  sich  auch  bei  den 
Ausgrabungen  in  Naukratis  gezeigt  hat,  wo  das  alte  Ai>hroditeheiligtliuin  dreimal 
an  derselben  Stelle  umgebaut  worden  ist  mit  geringer  \'erschiebung  des  Grundrisses. 
So  ängstlich  haftete  man  an  dem  einmal  geheiligten  Platze.  Ueber  den  '/.i/yo< 
uaßtazos   Hötticher,  'I'ektonik  II-,  548. 

**   (iardcrr)be  der  Gtittin  in  heiligen  Käuuien :   II.  (>,  '.t(i  nt.i'/.o^-  tri  utyuQ'o. 


Athenaheiligthümer.  73 

ist  aber  als  das  gegebene  Unterpfand  göttlicher  Huld  immer  in  vollen 
Ehren  geblieben  imd  der  Opferdienst  nie  auf  ein  von  Menschenhand  her- 
gestelltes Bildniss  übertragen  worden. 

Von  den  zu  Ehren  der  Athena  gebauten  Prachttempeln  der  Aki-opolis 
wussten  wir,  dass  der  Parthenon  nicht  der  erste  in  seiner  Art  gewesen 
sei,  sondern  einen  im  Perserkriege  verbrannten  Vorgänger  gehabt  habe, 
der  50  Fuss  kürzer  war  (XXII  15).  Xun  misst  der  neu  entdeckte 
Tempelbau  mit  beiden  Vorbauten  ohne  die  äussere  Säulenhalle  100  attische 
Fuss:  er  war  gerade  so  lang  wie  der  Parthenon  ohne  das  50  Fuss  tiefe 
Hinterhaus  desselben.  Also  ist  hier  zweifellos  jenes  ältere,  vorpersische 
Hekatompedon  zu  erkennen :  ein  Bau .  von  dem  wir  nüt  grösster 
Wahrscheinlichkeit  annehmen  können,  er  sei  eine  mit  der  Stiftung  der 
„grossen  Panathenäen''  zusammenhängende  Gründung  und  ganz  oder  theil- 
weise  ein  "Werk  der  Pisistratiden.  Es  lässt  sich  nämlich  nachweisen, 
dass  der  Bau  nicht  durchaus  aus  einem  Gusse  war:  denn  die  Grund- 
mauern des  Tempels  bestehen  aus  dem  Kalksteine  der  Burg,  die  der 
äusseren  Säulenhalle  aus  dem  Gestein  von  Karä,  dessen  Anbruch  in  die 
Tyrannenzeit  fällt.  Man  kann  also  annehmen,  dass  die  Pisistratiden  einen 
älteren  Bau  vorfanden,  den  sie  prächtiger  ausstatteten ;  es  kann  aber  auch 
der  ganze  Bau  ihr  "Werk  sein,  indem  sie  während  der  Ausführung  für  den 
Säulenumgang  das  bessere  Gestein  in  Anspruch  nahmen.  Die  glückliche 
Entdeckung  dieses  Tempels  hat  dadurch  ihre  Krönung  erhalten,  dass  es 
gelimgen  ist,  auch  von  der  kolossalen  GiebelgTuppe,  welche  die  Stirnseite 
schmückte,  die  Mittel-  und  Hauptfigur  wieder  herzustellen,  die  Göttin  als 
Besiegerin  der  Giganten:  ein  unschätzbares  Denkmal  der  Stadtgeschichte, 
das  uns  zuerst  vor  Augen  stellt,  wie  man  damals  in  parischem  Stein 
anmuthig  und  grossartig  die  Schutzgöttin  Athena  darzustellen  vermochte. 
Auch  die  Kranzleisten  des  Tempels  waren  aus  parischem  Gestein,  und 
die  runden  Deckziegel  des  Dachs  aus  Mamior  von  Xaxos.  wo  solche  Ziegel 
fabrikmässig  gearbeitet  wurden.  So  war  das  Heiligthum  der  Biu'ggöttin 
schon  damals  ein  Mittelpunkt,  der  die  künstlerische  Thätigkeit  von  Fest- 
land und  Inseln  verband.  Endhch  ist  ein  neues  Licht  auf  den  ganzen 
Tempelbau  gefallen  durch  die  von  Lolling  zusammengesetzte  Urkunde  der 
Tyrannenzeit,  den  Volksbeschluss  über  die  Verwaltung  des  Hekatompedon. 
die  am  Eingange  desselben  aufgestellt  und.  weil  sie  zum  Schmuck  des  Tem- 
pels dienen  sollte,  auf  zwei  parische  Marmortafeln  geschrieben  war.  Dadurch 
ist  der  Xame  des  Gebäudes  urkimdhch  bezeugt  so  wie  seine  Bedeutung 
für  das  Gemeinwesen.  Priesterlichen  Personen  ist  die  Obhut  der  heiligen 
Gegenstände  anvertraut,  aber  unter  Aufsicht  der  Schatzmeister,  welche 
für  die  gewissenhafte  Ausführuno-  des  Volksbeschlusses  verantwortlich  sind 


74  Olympieion.     Pythion. 

und  die  untergebenen  Beamten  in  Strafe  nehmen  können.  Dadurch  ist 
das  Gebäude  als  ein  Schatzhaus  gekennzeichnet,  dessen  Obhut  und  Ver- 
waltung eine  vorzugsweise  staatliche  Angelegenheit  ist* 

Es  lag  im  Interesse  der  Pisistratiden,  neben  der  kriegerischen  Jung- 
trau auch  die  Beschirmerin  des  friedlichen  Gewerbes  in  der  Göttin  zu 
ehren ;  darum  ist  es  wahrscheinlich ,  dass  um  jene  Zeit  auch  Athena 
Ergane  auf  der  Burg  ihr  Heiligthum  erhielt,  in  dem  als  charakteristische 
Proben  einheimischer  Technik  alte  Steinhermen  aufgestellt  waren  (XTX  5). 


Den  Aufschwamg  des  attischen  Kunsthandwerks  sollte  am  glänzendsten 
der  Bau  an^  lüsos  bezeugen,  dort,  wo  der  Fhiss  der  Akropolis  am  nächsten 
k(immt,  der  Tempel  des  olympischen  Zeus.  Er  sollte  das  grossartigste 
Denkmal  der  jungen  Dynastie  sein,  und  wenn  wir  sehen,  dass  noch  in 
römischer  Zeit  ausgedehnte  Staatenverbindungen  an  das  Heiligthum  an- 
geschlossen Avurden  (XLII  47),  so  dürfen  wir  voraussetzen,  dass  hier  von 
Anfang  an  die  Absicht  vorlag,  einen  Tempel  zu  schaffen,  der  ähnlich  wie 
die  andern  berühmten  Heihgthümer  des  sechsten  Jahrhunderts,  namentlich 
das  Artemision  in  Ephesos  und  sein  Nachbild  in  Rom,  ein  amphiktyonisches 
Heiligthum  sein  sollte,  ein  Tempelsitz,  um  den  auch  ausserhalb  Attika 
gelegene  Küstenstädte  den  Athenern  sich  anschliessen  sollten.  Es  haben 
sich  Ueberheferungen  von  dem  mit  höchster  Energie  betriebenen  p]ill)au 
eines  Zeustempels  in  Athen  erhalten,  und  es  ist  kein  Grund,  dieselben 
auf  ein  anderes  HeiUgthum  des  Zeus  als  das  bei  der  Kallirrhoe  zu  be- 
ziehen (Xm  95).  Trotzdem  wurde  nichts  fertig,  und  die  Bauglieder  sind 
Jahrhunderte  lang  am  Boden  liegen  geblieben,  so  dass  die  alten  durischen 
Säulen  von  Sulla  nach  Rom  übergeführt  werden  konnten,  um  bei  dem 
Tempel  des  capitolinischen  Jupiter  \'erwendung  zu  tlnden  (XLU43).  ** 

Südlich  vom  Olympieion.  hart  ül)er  dem  rechten  Flussufer,  erstreckt 
sich  eine  kleinere  Terrasse,  welche  ebenfalls  als  ein  Schauplatz  der  Bau- 
thätigkeit  <ler  Pisistratiden  erkannt  worden  ist;  hier  wurden  schon  1872 
I)i-eifussbasen  ausgegraben  und  fünf  Jahre  später  fand  sich  die  Altarplatte 
mit  derselben  Inschrift,  wehhe  Tlnikydides  als  eine  der  wichtigsten  Ur- 
kunden athenischer  Stadtgesehichte  ahgeschnel)en  hat,  die  Widmung  des 
Feisistratos,  des  Sohnes  des  Jlippias.  an  den  pythischen  Ai)oll(in  (\]\  72). 
Als  erster  Anhont  halte  ei-  die  Feier  der  Thargelien    geh'itet.    bei  (h'nen 

*  Erste  Kunde  von  der  Etitdockung  des  Tein|)els:  Mittli.  X,  "275.  Grundriss 
und  Aiifriss  in  den  Antiken  Denkmälern  1886,  T.  1  u  II.  Genauere  Besehreibunp: 
Mitth.  XI,  :<37f.  Entdeckung  der  Atliona  im  r!iol)ol:  .studnic/k.i,  Mittb.  XI.  1^51". 
Lolling  'ExKTofiTiKfoi',  Athen  ISOfi. 

**  Baiu'este  dieser  Zeit  am  nlyiii|ii('i(in  entdockt  von  Dörjjfeld.  Mittli.   \I.  :<4!t. 


Die  Feste  des  Dionysos.  75 

Dreifiisse  als  Preise  vertheilt  wurden.  Die  Altarweihe  ist  der  Abschluss 
einer  längeren  Bauthätigkeit  gewesen,  denn  das  ganze  Pythion  Avurde  als 
eine  Tyrannenstiftung  angesehen.  Es  war  eine  Huldigung  an  den  Stanim- 
gott  der  ionischen  Geschlechter,  der  durch  Solon  ein  Schutzgott  der  ge- 
sammten  Bürgergemeinde  geworden  war. 

Man  hatte  es  verstanden,  auch  die  delphische  Priesterschaft  günstig 
zu  stimmen :  die  Epidaurier  waren  von  ihr  nach  Athen  gewiesen,  um  sich 
heihges  Oelholz  zu  erbitten  (S.  70).  Delphi  begünstigte  die  aufstrebende 
Stadt.  Im  Pythion  hatten  auch  die  Exegeten  ihi'en  Sitz,  die  Vertrauens- 
männer des  delphischen  Gottes,  die  ständigen  Vertreter  des  Orakels,  die 
höchste  Autorität  in  allen  Angelegenheiten  des  heihgen  Rechts. 

Die  Tyrannen  waren  ja  von  Hause  aus  mit  dem  Apollodienste,  der 
die  ganze  Ostküste  Attikas  erfüllte,  eng  verbunden.  Sie  benutzten  ihn, 
um  die  jenseitigen  Gestade  immer  näher  an  Athen  heranzuziehen,  so  wie 
die  ionischen  Künstler  und  Dichter  daran  zu  gewöhnen,  die  Stadt  wie 
eine  neue  Hauptstadt  anzusehen.  Das  bezeugt  vor  Allem  die  von  ihnen 
veranstaltete  Lustration  von  Dolos.  Oberhalb  des  Pythion  haben  sie  auch 
dem  Heiligthume  des  lykischen  Apollon  eine  neue  Bedeutung  gegeben 
(LXXXVI  44).  Der  Apollodienst  wurde  aber  auch  im  Ihsosthale  mit  dem 
alt  einheimischen  Zeusdienst  in  enger  Verbindung  erhalten ;  denn  am 
Altare  des  Zeus  Astrapaios  wurden  die  Blitze  beobachtet,  welche  zur  Ab- 
sendung der  Festgesandtschaft  an  den  pythischen  Gott  das  Zeichen  gaben. 
Mit  der  Pflege  des  Apollodienstes  hing  endlich  der  Aufschwung  der  Thar- 
gelien  zusammen  und  der  musischen  Wettkämpfe  im  benachbarten  Odeion 
(LXXXVn  51),  wo  die  Rhapsoden  sich  hören  liessen,  deren  Kunst  den 
Tyrannen  besonders  am  Herzen  lag.  * 

Ein  vierter  Gottesdienst,  der  für  die  Ausgestaltung  von  Athen  einen 
eingreifenden  Einfluss  gehabt  hat,  w^ar  der  des  Dionysos :  ein  wesentlicher 
Theil  der  Unterstadt  verdankt  ihm  seine  geschichtliche  Bedeutung,  mid 
hier  sieht  man  am  deuthchsten,  wie  das  Ländhche  und  das  Städtische, 
che  mit  dem  Naturlel)en  verknüpfte  und  die  staatliche  Seite  des  Gottes- 
dienstes sich  mit  einander  verschmolzen  haben. 

Auch  die  allmähliche  Einbürgerung  ist  hier  klarer,  weil  Dionysos  zu 
Lande  nach  Athen  gekommen  ist,  von  Böotien  herüber,  und  die  älteren 
Heimstätten  nachweisbar  sind,  nämlich  im  Norden  von  Athen,  wo 
Eleutherai  lag,  und  im  Nordosten  und  Osten  (Ikaria,  Marathon,  Brauron) ; 
das  waren  die  Gegenden,  in  welchen  die  Pisistratiden  selbst  zu  Hause 
waren    und   ihren    politischen  Anhang   hatten.     Sie  waren  also  besonders 


*   Wachsmuth  I,  502.     Momaisen,  Heortologie  138 


76  Die  Feste  des  Dionysos. 

berufen,  im  Gegensatz  zu  den  Altstädtem  die  Lustbarkeiten  des  dortigen 
Bauenivolkes ,  die  mit  dem  Weinbau  verbunden  waren,  zu  begünstigen, 
und  wie  nahe  und  persönlich  sie  mit  dem  Dionysosculte  verbunden  zu  sein 
schienen,  zeigt  sich  darin,  dass  man  Peisistratos!  den  Vorwurf  machen 
konnte,  er  habe  in  ])ildlichen  Darstellungen  dem  Gotte  die  Züge  seines 
Kopfes  geben  lassen.  I^s  ist  daher  nicht  unwahrscheinlich,  dass  die 
alten  attischen  Relief bilder,  welche  des  Dionjsos  segensreiche  Ankunft  wie 
den  feierlichen  Einzug  eines  neuen  Landesherra  darstellen,  ihren  ^lotiven 
nach  dieser  Zeit  angehören.* 

Dionysos  über  war  kein  Fremder  in  Athen.  Iin  Kerameikos  sah  man 
ihn  dargestelt,  Avie  er,  von  Norden  kommend,  gasthche  Aufnahme  gefanden 
hat  (XXVn  5).  Schon  in  der  Königsstadt,  der  vortheseischen.  hatte  er 
einen  festen  Sitz  und  zwar  seiner  Natur  entsprechend,  in  einem  der 
Vegetation  günstigen  Thalgnmde  am  Südfiisse  der  Burg,  der  als  ein  ihm 
geweihter  Bezirk  den  Xamen  Limnai  (Brühl)  führte  (LXXTTT).  Eine  eigent- 
liche Sumpfgegend  kann  hier,  wo  der  Boden  zum  Ilisos  abfällt,  nie  gewesen 
sein :  aber  es  sickern  hier  verschiedene  Wasseradern,  welche  einst  voller 
waren,  vom  Burgfelsen  herunter,  von  denen  eine,  als  eine  mit  dem  Dionysos 
A  erbundene  Nymphe,  den  Namen  Nysa  (XXXVU  42)  geführt  hat.  **  Es 
konnten  hier  Stockungen  eintreten,  welche  den  Boden  stellenweise  feucht 
machten.  Daher  werden  die  Frösche  mit  dem  athenischen  Dionysos  in 
Verbindung  gesetzt,  und  dci-  Heros  Kalamites.  der  Rohr-  oder  Schilfmann, 
hatte  beim  Lenaion  seinen  Sitz  (L  75).  Auch  wissen  wir.  dass  hier 
Gräben  gezogen  werden  mussten,  um  die  tiefe  Gegend  trocken  zu  legen. 
Es  scheint,  dass  die  ganze  Niederung,  vom  Dionysosdienste  abgesehen, 
seit  Alters  ein  beliebter  Ort  für  Jugen(lsj)iele  und  Leibesübungen  gewesen 
sei,  denn  „Limnomachai"  war  ein  volksthümlicher  Ausdruck  für  Knaben, 
die  sich  im  Faustkampf  übten.  Für  solche  Zwecke  war  eine  Gegend 
unweit  des  Marktes  die  bestgelegene.  *** 

Wie  in  Delphi,  so  waren  es  auch  in  Athen  die  Wintermonate,  welche 
der  Dionysosdienst  erfüllte,  und  zwar  fiel  in  den  Poseideon  das  Fest  der 
Lese,  in  dfii  Gamehon  das  Kelterfest,  in  den  Antlicstfriim.  welciirii  dir 
Anemonen  zum  IjUinn-ninonat  uiaclitfii .  der  fmli  gcfcicrtt'  Gcnuss  des 
jungen  A\'eins. 


*    tÖ    A(^t,vi,(Si    Tor     -Iioi'vaov    (cyiö.itu    ;in6ao)7jor    ixiivov    Tifi<:    rfKOir    lixöru 
Athenaeus  oA'-S. 

**   Hermes  XXI,  202.     Der  Name  Nysa  auf  Vegetation  bezüglich:   vioks   txii- 
'/.ovy  TU  öiydgcc  Pherekydes  in  Schol.  Arist.  Panath.  p.  313  Ddf. 

**•'•  hiXuyif  /'/.ii>(Joi  ßäiQfcxoi  thq)  r«s'  Aif^ititi  Hesycli.    Abzugsgräben:  Sitzung»- 
bericht  der  Akad.  d.  Wiss.,  ISSö,  S.  \\\ 


Die  Dionjsof- feste.  77 

Diesen  natürluli  nwathsenen  Festzeiten  schloss  sich  im  tblgenden 
Monat,  der  urspriinglich  nicht  dionysisch  war,  ein  viertes  Fest  an,  das  mit 
den  Epochen  des  Weinbaus  in  keinem  Zusammenhange  stand,  ein  Früh- 
hngsfest  im  Elaphebelion ,  ein  von  Gemeindebeamten  geleitetes,  mit  Bild- 
fahrten mid  Schauspielen  ausgestattetes  Staatsfest,  und  nichts  ist  wahr- 
scheinlicher, als  dass  Peisistratos  der  Stifter  war.  indem  er  dem  Volksgotte 
durch  das  neue  Hochfest  eine  glänzende  Huldigung  und  der  Festlust  der 
Menge  neue  Befriedigung  bieten  wollte.  * 

Diese  „grossen  Dionysien"  fielen  in  die  Zeit,  da  die  Schiffahrt  er- 
öffuet  wurde :  denn  wenn  auch  der  Winter  die  Häfen  nicht  schloss ,  so 
war  es  doch  für  jedes  Küstenvolk  eine  Epoche  im  Jahre,  wenn  man  sich 
nach  dem  unberechenbaren  Wechsel  der  „unsicheren  Monate"  wieder  mit 
vollem  Vertrauen  der  guten  Jahreszeit  hingeben  und  den  täghchen  Ver- 
kehr mit  den  jenseitigen  Hellenen  aufnehmen  konnte.  Es  war  also  auch  die 
beste  Zeit,  um  durch  neue  Reize  das  Inselvolk  zu  den  hauptstädtischen 
Festlichkeiten  heranzuziehen.  Es  waren  aber,  als  Peisistratos  sich  in  seinem 
Regimente  befestigte,  gegen  die  Neigung  der  altbürgerlichen  Kreise  (wie 
wir  an  Solon  sehen)  die  dramatischen  Schauspiele  in  Athen  öffentlich 
eingeführt  worden,  und  nichts  konnte  den  Tyrannen  willkommener  sein, 
als  durch  Ausbildung  dieser  Spiele  der  Stadt  eine  weit  reichende  An- 
ziehungskraft zu  geben. 

Dies  Fest  war  jetzt,  wie  früher  die  Anthesterien,  das  glänzendste  der 
Unterstadt,  nach  Beruhigung  des  Meeres  die  Erneuerung  des  fiiedhchen 
Verkehrs  mit  den  überseeischen  Stammgenossen,  und  man  feierte  Dionysos 
selbst  als  den  segensreichen  Verkehrsgott,  der  von  allen  Küsten  die 
schönsten  Gaben  nach  Athen  bringe;  **  ein  Fest,  das  die  Welt  des 
ägäischen  Meeres  vereinigte  aber  heimlich  inmitten  des  Asty  begangen 
Avurde,  im  Gau  der  Kydathenäer,  neben  dem  Marktplatz,  wo  die  berühmte 
Pappel  stand,  an  welcher  die  Jugend  hinaufkletterte,  um  den  Schaustücken 
im  Lenaion  zuzuschauen.  Volksspiele  und  Marktplatz  stehen  in  natür- 
lichem Zusammenhange :  von  den  Brettergerüsten  für  die  dionysischen  Schau- 
spiele heisst  es  ausdrücklich,  dass  sie  am  Markte  aufgerichtet  wurden.  *** 


*  Mommben,  Heortologie,  S.  59,  396. 

**  Hermippos  bei  Meineke  Fr.  Com.  gr.  I,  141:  als  Gott  des  friedlichen, 
offenen  Verkehrs.  Dionysos  zwischen  Eirene  und  Hestia:  Matz,  Annali  dell  Inst.  1870, 
p.  104.  Vgl.  Apnl.  Metam.  XI,  5,  p.  1002:  ed.  Hild.  sedatis  hibernis  tempestatibus, 
navigabili  iam  pelago  primitias  comnieatus  libant. 

***  J.  XU  iv  cioTn,  technischer  Ausdruck,  der  keinen  Anlass  giebt,  für  r«  J. 
tnl  Ay]vuuo  einen  Raum  ausserhalb  zu  suchen.  Die  Alten  kannten  nur  einen 
Schauplatz,  Pollux  IV,  121.  Dass  Limnai  auch  sonst  von  alten  Zeiten  her  ein 
Schauplatz  von  Volksspielen  gewesen  sei,  lässt  sich  aus  dem  Ausdruck  hfiuofid^ta 


78  Die  Dionysosfeste. 

Das  Lenaion  war  ein  heiliger  Raum  von  gi'ossem  Umfange,  innerhalb 
dessen  zwei  bescheidene  Heilipthümer  des  Gottes  lagen,  die  niemals  zu 
Prachtbauten  erweitert  worden  sind,  ein  älteres  des  Dionysos  Eleuthereus, 
dessen  Einbürgenmg  der  Königszeit  angehörte,  und  ein  jüngeres,  in  dem 
wir  vielleicht  eine  Gründung  der  Tyrannen  erkennen  dürfen. 

Die  Grundmauern  beider  Tempel,  welche  nur  zehn  Meter  von  einander 
entfernt  lagen,  sind  neuerdings  aufgedeckt ;  der  nördlich  gelegene  kleinere 
ist  der  "Kern  der  ganzen  Anlage:  nordöstlich  von  demselben  hat  man  unter 


■•---- -.;■.•     ■'.  I 


^^^^^^m. 


/Miiq^i'^'  S^W£i^. 


Fig.  15. 

dem  späteren  Bühnengebäude  die  aus  polygonalen  Steinen  erbaute,  kreis- 
runde Fläche  des  Tanzplatzes  aufgefunden,  die  alte  Orchestra  von  c.  24  m 
Durchmesser,  deren  Rand  bei  A,  B,  C  noch  deutlich  zu  erkennen  ist. 

Durch  Erhebung  der  Dionysien  zu  einem  städtischen  Hochfeste  sind 
die  ursprünglichen  Volkslustbarkeiten  nicht  aufgehoben  worden.  Sie  be- 
standen neben  den  städtischen  in  alter  Weise  fort ;  so  das  Winzerfest  der 
Kollyteer,  das  auch  mit  dramatischen  Aufführungen  gefeiert  ^A'urde  (LXXI 
47):  das  l)rauronische  sogar  auch  unter  staatlicher  Betheiligung,  vielleicht 


schliessen,  der  bei  Hesychios  vorkommt  für  Kniibou,   die  sich  .in  Ilingübungcn  er- 
freuen.   iXQ'fc  li'  üyooil  T>XVIII  15. 


Das  Neleion.  79 

auf  Veranstaltung  der  Pisistratiden.  welche  ihrer  Heimathsgegend  grosse 
Anhänglichkeit  bewahrten.  * 

Endlich  ist  noch  ein  Heihgthum  im  Süden  der  Burg  bekannt  ge- 
worden, dessen  Ursprung  nicht  nachzuweisen  ist,  das  Neleion.  Es  war 
ein  dem  Andenken  des  Kodros  geweihtes  Heroon,  in  welchem  der  Cultus 
des  Xeleus  und  der  der  Basile,  in  der  wir  eine  Personification  des  König- 
thums  erkennen,  mit  dem  des  letzten  Königs  von  Athen  verbunden  war 
(LI  50).  Diese  Stiftung  muss  einer  Zeit  angehören,  da  man  das  Andenken 
der  alten  Königszeit  wieder  lebendig  zu  machen  und  zu  ehren  beflissen 
war.  Das  war  die  Pohtik  der  T^Tannen,  welche  den  Segen  der  Königszeit 
emeuem  wollten  (S.  67).  Das  Vortreten  des  Neleus  aber  erklärt  sich 
daraus,  dass  seine  Person  es  war,  welche  die  Inseln  und  die  Küsten 
loniens  mit  Athen  verband.  Die  alten  Bande  sollten  damals  neu  ins 
Bewusstsein  treten,  die  lonier  sich  als  Kinder  von  Athen  fühlen.  Der 
Zeit  der  Geschlechterhen-schaft  ist  dies  Heroon  nicht  zuzuschreiben  und 
noch  weniger  der  entwickelten  Demokratie ;  darum  ist  die  Vermuthung 
gerechtfertigt,  dass  es  die  Pisistratiden  waren,  denen  das  Neleion  seine 
Stiftimg  oder  Erweiterung  zu  verdanken  hat.** 

Sie  haben  es  verstanden,  ohne  gewaltsame  Neuerangen,  wie  sie  die 
Regierung  anderer  Tyrannengeschlechter  kennzeichnen,  den  Gottesdiensten 
der  Athena,  des  Zeus,  des  Apollon  und  Dionysos  das  charakteristisch 
attische  Gepräge  zu  geben  und  dieselben  auf  das  Glücklichste  zu  ver- 
werthen,  um  der  Stadt  unter  allen  hellenischen  Städten  dm'ch  die  ihnen 
geweihten  Gebäude,  Bildwerke  und  Feste  einen  hervorragenden  Glanz  zu 
verleihen.  Ihre  Thätigkeit  beschränkte  sich  aber  nicht  auf  einzelne  Gottes- 
dienste; sie  hatten  die  Herrschergabe  des  Organisirens,  welche  die  Stadt 
als  ein  Ganzes  im  Zusammenhange  mit  ihrer  Landschaft  auffasste .  und 
von  dieser  Wirksamkeit  giebt  es  kein  wichtigeres  Denkmal  als  den  Zwölf- 
götteraltar im  Kerameikos,  den  neuen  Centralpunkt ,  von  dem  die  Ent- 
fernungen innerhalb  und  ausserhalb  Attika  gemessen  wurden,  eine  für  den 
städtischen  Gottesdienst  wie  für  das  ganze  Verkehrswesen  maßgebende 
Stiftung,  welche  an  vielen  Orten  der  alten  Welt  nachgeahmt  worden  ist. 
aber  so  viel  bis  jetzt  bekannt,  kein  auswärtiges  Vorbild  hat.  Sie  war  der 
Abschluss  einer  ganzen  Reihe  durchgreifender  Reformen  in  Stadt  und 
Land,  wie  sie  nur  in  der  Zeit  eines  persönlichen  Regiments  ausgedacht 
und  durchgeführt  werden  konnten  (TK  14). 

Bis  dahin  war  Athen   in  seiner  städtischen  Entwickelung  sich  selbst 


*  Pollux  VIII,  107. 
**   Vgl.  Sitzungsbericht  der  K.  Ak.  d.  Wiss.  1885,  S.  437  f. 


80 


Neuordnung  der  Stadt. 


Überlassen  gebliihcn:  es  bestand  aus  einer  engen  Altstadt  und  wcitläutigen, 
regellos  anwachsenden  Vororten  im  Xorden  nnd  Nordwesten.  Xach  dieser 
Seite  allein  war  eine  gedeihliche  Fortentwickelnng .  nur  hier  auf  ebenem 
Ten-ain  die  Anlage  geräumiger  Verkehrsplätze  möglich.  Hier  ist  die  grösste 
muldenföraiige  Senkung  zwischen  den  nördlichen  Auslaufen!  von  Melite 
und  denen  der  Akropolis.  wie  sie  auf  Karte  11.  wo  die  ursprünglichen  Steil- 
ränder wieder  hergestellt  sind,  deutlich  hervortreten.  Ein  genaueres  Bild 
der  TeiTainskizze  giebt  die  beifolgende  Fig.  16.  In  dieses  Thal  mündet 
von  Süden  her  die  Schlucht  zwischen  Akropohs  und  Areopag:  hierher 
strömte  von  selbst  die  anschwellende  Bewegung  des  Stadtverkehrs,  hier 
wohnte  die  betriebsame  Bevölkerung,  welchei-  die  Zukimft  Athens  gehörte. 

\ 


Fig.   16. 

Tliren  Kern  bildeten  <lie  Töpfer,  welche  im  Kerameikos  ihre  Thonlager 
hatten:  neben  ihnen  arl)eiteten  die  Schnüede.  denen  der  Kolonus  das 
F]rz  lieferte,  und  dann  die  anderen  Gewerbe  alle,  deren  das  bürgerliche 
Leben  bedurfte,  die  der  Zimmerleute,  der  Steinhauer  u.  a.  Xeben  den 
Werkstätten  waren  Magazine  und  Verkaufslokale :  es  war  ein  belebter 
Bazar  auf  dem  Markte  der  Kerameer.  diren  Gau  an  Volksmenge  und 
Wohlstand  rasch  empor  gewachsen  war.  da  seit  Solon  von  allen  Seiten, 
namentlich  von  Euboia  und  den  Inseln ,  Techniker  und  Handwerker  zu- 
zogen, die  nirgends  mehr  Kbre  und  \'ei-dienst  zu  gewinnen  hofften,  als 
in  Athen,  dem  im  sechsten  .laliiiiuiulert  Keine  ^rieehische  Stadt  an  .\uf- 
schwung  gleich   kam. 


Neuordnung  der  Stadt.  81 

Macliteii  nun  die  Pisistratiden  auf  diesem  Platze  eine  monumentale 
Stiftung,  welche  bezeugt,  dass  demselben  eine  ganz  neue,  eine  centrale 
Bedeutung  für  die  Stadt  gegeben  werden  sollte,  so  müssen  wir  daraus 
schli(>ssen,  dass  damals  der  Brennpunkt  des  städtisclien  Lebens  aus  dem 
Kydathenaion  in  den  Kerameikos  verlegt  worden  sei. 

Veränderungen  der  Verkehrsräume  kommen  in  der  Geschichte  grie- 
chischer Städte  häufig  vor.*  Bei  einer  lebhaften  Bewegung  des  bürger- 
lichen Lebens  konnte  es  nicht  anders  sein,  als  dass  die  älteren  Sammel- 
orte unpraktisch  wurden  und  wiederum  friiher  abgelegenere  Oertlichkeiten 
in  den  Mittelpunkt  kamen.  Solche  Veränderungen  waren  das  natürliche 
Ergebniss  städtischer  Entwickelungen.  So  auch  in  Athen.  Hier  aber 
müssen  wir  einen  Staatsakt  erkennen,  der  in  bestimmter  Absicht  das 
durchführte,  wohin  die  innere  Geschichte  der  Stadt  drängte. 

Der  Altmarkt  ist  von  der  Südstadt,  dem  Burgaufgange  und  der  un- 
mittelbaren Nachbarschaft  des  Dionysos  in  Limnai  nicht  zu  trennen  (S.  43). 
Der  Stadtmarkt  im  Kerameikos  muss  also  einer  Verlegung  seinen  Ur- 
sprung verdanken.  So  lange  aber  die  Eupatriden  den  maßgebenden 
Einfluss  hatten,  konnte  im  Handwerkerviertel  unmöglich  der  Gemeinde- 
platz sein.  **  Eine  Neuerung  dieser  Art  konnte  nur  in  einer  Zeit  erfolgen, 
da  eine  starke  Hand  den  Staat  führte,  eine  ki'aftvolle  Regierung,  die  mit 
den  Grundsätzen  der  Adelsgeschlechter  gebrochen  hatte  und  in  dem  von 
diesen  verachteten  Gewerbestande  ihre  Stütze  sah.  Das  war  der  Charakter 
der  Tyrannis,  der  den  Stadtadel  demüthigte  und  den  Schwerpunkt  des 
städtischen  "Wesens  aus  der  engen  Altstadt  in  die  industrielle  Vorstadt 
verlegte.  So  ist  der  Gaumarkt  der  Kerameer  Stadtmarkt  von  Athen  ge- 
worden, und  dass  diese  Neuerung  den  Tyrannen  zuzuschreiben  ist,  wii'd 
dm'ch  den  vom  jüngeren  Peisistratos  geweihten  Altar  bezeugt,  an  dem 
die  allmählich  sich  vorbereitende  "Reform  ihren  rehgiösen  Abschluss  er- 
halten hat.*** 


'•'  jutTaaUiOai  Ti]i'  uyoQf'ey  Thuk.  I,  ti2 ;  VII,  39.  tiqo  ri^g  i'vi'  uyoqüg  ovam  V,  11. 
Altmarkt  in  Ortygia :  llhein.  Mus.  20,  21.  lluales  prophezeit  den  Milesiern  einen 
Stadtmarkt  tv  tÖtui)  rfat'-'/M  xcd  TiccQOQwuti'io  als  ein  Zeichen  ihres  Verkommens. 
Flut.  Solon  12.  Attische  Studien  II,  10;  vgl.  Ausdrücke  wie  clo^ccioy  ^ioi'/.ivTt,Qiou, 
aTQcu^yioy,  -d-icuQoy. 

**  Regierungsgebäude  und  Agora  gehören  überall  zusammen;  darum  ist  auch 
in  Sparta  ttoö?  uvrolg  Tolg  uttxtioig  bei  Isokrates  Phil.  48  gleich  f^ixi"'  ^^^  ayo^äs 
Polybios  IX,  8. 

***  Die  Tyrannen  die  Schöpfer  des  Neumarkts  auch  nach  Scholl  Hermes  VI,  27. 
Es  sei  die  Vermuthung  gestattet,  dass  mit  der  Demüthigung  des  alten  ionischen  Stadt- 
adels   auch    eine  Verordnung    zusammenhing,    welche   darauf  hinzielte,    dass   die 
ionische  Frauentracht,  früher  ein  Standesvorrecht   der  Eupatriden,   auf  die  bürger- 
en rtius,  Topographie.  6 


g2  Gliederung  des  Keianieikos. 

Er  war  jetzt  der  liciliiic  .Mitti'lpmikt.  der  ..viel  iiniwaiidcltc.  dultrcichc 
Xabd  der  Stadt",  wie  ihn  l'iiidar  nennt.*  weil  alle  l^ruzessionen.  welclie 
die  Unterstadt  dui'chzugen.  hier  Halt  machten,  um  demjenio-en  der  Olym- 
j)ii'r.  dem  der  Festta«'  «-alt.  die  o-ebührende  Huldigunp-  darzubringen  (TX  26). 
Hier  war  der  Punkt,  wo  die  den  .Mai'ktplatz  kreuzenden  Wege  sich  sclmitten. 
Von  hier  berechnete  man  jetzt  die  in  die  Umlande  ausgehenden  Land- 
strassen, hier  war  das  Asyl,  dessen  kein  Gemeindephitz  entl)ehren  konnte, 
ein  rechtlich  anerkannter  Platz  des  inteinatidualen  \'erkehis.  eine  heilige 
Stätte  öffentlicher  Gastfreundschaft.  Am  Altar  fand  jeder  (irieche  den 
Schutzgott  seiner  besonch'ren  Heimath :  auf  die  Stufen  des  Altars  setzten 
sich  die  Fremden  und  Flüchtlinge,  welche  den  Schutz  der  Gemeinde  in 
Ansprvich   nalinicn. 

Damit  hing  die  Gliederung  des  Kerameikos  zusammen.  Der  südliche, 
obere  Theil  desselben,  ein  Kaum  von  ungefähr  722.5  Quadratmetern,  erhielt 
als  städtischer  Marktplatz  eine  feste  Umgi-enzung.  Er  war  zur  Vereinigung 
der  verschiedenen  Stadttheile  vorzüglich  gelegen,  mit  Hurg  wie  Altstadt 
durch  bequeme  Wege  verbunden,  nach  Norden  hin  in  die  fruchtl)arsten 
Gaue  sich  öffnend  und  zugleich  für  Alles,  was  vom  Kephisos  her.  von 
Eleusis  und  vom   Peiraieus  kam,  der  natürliche  Zugang. 

Nun  erhielt  auch  die  Höhe,  welche  den  östlichen  Rand  des  Kerameikos 
bildet,  den  Xamen  des  Marktlmgels  (Kdlonos  Agoraios).  Sie  ist  um  ein 
Meter  h("»liei\  als  dci'  westliche  HiigrI.  auf  dem  das  ..Theseion"  steht,  abci' 
sie  dacht  sich  sanfter  ab  und  ist  daher,  mit  der  nuüdenförmigen  Niederung 
in  bequemerem  Zusammenhang,  vorzüglich  geeignet  zu  einem  Platze,  wo 
sich  die  Dienstleute  sammelten,  welche  in  der  Nähe  des  Markts  Arbeit 
suchten.  Es  ist  eine  von  der  Akroi)oIis  vorspringende  Landzunge.  Daher 
konnte  er  dem  Anakeion  benachbart  genannt  werden,  dem  Heiligthum  dei- 
Diosknicn.  wo  zui"  Zeit  der  Tyrannen  die  Wehrmaimschaften  zusannnen- 
berufen  wui'den :  ein  IMat/..  den  die  Pisistratiden  benutzten,  um  die 
Hüi-ger Schaft  zu  entwatl'nen.  indem  sie  die  im  Anakeion  abgelegten  ^^'affen 
dureli  ihre  S(ildnei'  in  die  darüber  gelegene  Aglaurosgrotte  bringen  Hessen, 
weicht'  iiuiei-liall»  der  Hurgbcfcstigung  des   i'clargikim  lag.'''* 

liehen  Frauen  übertragen  wurde.  Eine  solche  von  Staatswegen  angeordnete  Ver- 
änderung der  Tracht  hat  nadi  llerodot  V,  87  einmal  stattgefunden.  Dieser  Nach- 
richt nuiss  eine  'l'hatsacho  zu  (irunde  liegen,  wie  Studniczka  richtig  bemerkt  hat. 
Altgriech.  Tracht  (Abh.  des  Arch.  Epigr.  Seminars  in  Wien  VI),  S.  ;{. 

*  O^ioi,  no'/.vjiaTov  o'i'r'  uarto^'  oii(f«X6i'  xt-run'Kt  U'  iti'ts  'uortU'  Athiv(((s  oi](i'tiit 
7i(cr(i((ltf«'A6y  i  tvxW  üyoQÜr  Fragui.  dithyr.  1. 

**  Dieser  Kolonos  ein  xuiqIoi';  der  Name  mehr  vcdksthünilich  aks  (ifticiell: 
avyt^ihti  yiyoi't  xu'/.tii'  Kohnror ;  ein  Ausdruck,  der  auf  einen  Demos  nicht  pastt; 
es  war  ein  selbständiger  iiügcl,  uluii'  Zusainmcniiang  mit  ilcm  grossen  N'orstadtgau, 


Anlage  von  Landstrassen  g3 

Mit  diesen  Sammelplätzen  im  Centrnm  der  Stadt  unterhalb  der  Burof 
war  die  Südhälfte  des  Kerameikos.  der  eisrentliche  Stadtmarkt  in  naher 
Verliindiiim'.  Dei'  nördliche,  tiefer  gelegene  Tlieil  wurde  nicht  auf  gleiche 
Weise  vum  Staate  in  Anspi-uch  genommen :  er  bheb  den  alten  Gau- 
l)ewulmern  überlassen  und  man  gewCdinte  sich  j(^tzt,  den  in  die  Stadt 
hereingezogenen  Theil  als  den  inneren  Kerameikos  von  dem  äusseren  zu 
unterscheiden,  weh-ln'i-  sich  den  Charakter  eines  ländlichen  G-aues  be- 
wahrte (LXX  74). 

Zwischen  Stadt  und  Land  hatte  noch  immer  eine  spröde  Sonderung 
bestanden.  Durch  Feldmarken  waren  die  verschiedenen  Theile  der  volk- 
reichen Landscliaft  von  einander  getrennt :  jede  Gemarkung  war  etwas 
für  sich,  von  ihi-em  Weideland  umgeljen.  Jetzt  wurden  aus  Feldwegen 
Landstrassen .  unter  öffentlichen  Schutz  gestellt .  und  nachdem  Salamis 
durch  Peisistratos  fester  Besitz  geworden,  konnten  Binnenland  und  Küste 
endhch  als  ein  Ganzes  gelten.  Die  Strassen  der  Städte  wurden  von  dem 
neuen  Centrum  aus  strahlenfönnig  nach  allen  Seiten  bis  an  die  Grenzen 
von  Attika  verlängert.  Xeu  gebahnt  und  genau  vermessen,  wurden  sie 
mit  Denkmälern  ausgestattet,  welche  den  Kunstsinn  wie  die  "Weisheitsliebe 
der  Regentenfamilie  bezeugten.  Die  viereckigen  Steinhermen,  deren  Her- 
stellung seit  Altei's  die  beliebteste  Werkthätigkeit  der  attischen  Demiurgen 
gewesen  war.  erhielten  eine  neue  Bedeutung:  mit  Weihinschriften  und 
Sinnsprüchen  ausgestattet ,  gewährten  die  Steinpfeiler  dem  Wanderer  in 
der  Mitte  zwischen  Stadtmarkt  und  Landgau  erwünschte  Auskunft  über 
Richtung  und  Länge  des  Wegs  und  zugleich  einen  ethischen  Zuspruch. 
Jeder  Gau  lernte  sich  als  ein  Glied  des  Ganzen  fühlen,  die  Sonderinteressen 
den  staatlichen  Gesichtspunkten  unterordnen.  Wer  vom  Auslande  kam, 
empfing  den  Eindruck  eines  gastlichen ,  weise  regierten  Landes.  In  dem 
IVrannenhause  war  es  aber  besonders  Hipparchos,  dem  diese  sinnvolle 
Ausstattung  der  Landschaft  am  Herzen  lag.  welche  ebenso  wie  die  Landes- 
feste den  Zweck  hatte,  die  Menschenklassen  wie  die  Gaue  des  Landes 
mit  einander  zu  verschmelzen  und  Attika  als  den  Sitz  einer  vorgeschrittenen 
Geistesbildung  zu  kennzeichnen. 

Der  Gottesdienst  war  es.  der  ülierall  die  ersten  Kunststrassen  hervor- 
gerufen hat.  die  sich  von  den  Gassen,  den  zufällig  gewordenen  Verkehrs- 
wegen, deutlich  unterschieden,  und  durch  das  Beiwort  der  ..breitstrassigen 


der  vom  Poseidon  Hippios  seinen  Namen  hatte,  der  iVt()os-,  der  dem  utad^io^-  ent- 
gegengestellt wird.  Kohoi'cÜTai  heissen  die  f^ia&vivoi  (Hermes  22,  123).  Zu  einem 
Warteplatz  für  Tagelöhner  ist  der  „Theseionhügel"  ungeeignet,  weil  er  an  der 
Grenze  der  Stadt  liegt  und  nach  dem  Markte  zu  schroffe  Abhänge  hat,  er  konnte 
auch  nicht  Jr  (lyocm'-^  XT>VI1I  26  genannt  werden,  wie  der  Kolonos  agoraios. 


84  Städtische  Umzüge. 

Stadt"  wurde  Athen  in  dem  damals  festgestellten  Texte  Homers  als  der 
Schauplatz  wohlgeordneter  und  würdig  gepflegter  Gottesdienste  bezeichnet.  * 

Die  städtischen  Heiligthüiner  hatten  alle  fahrbare  Zugänge  und  ihre 
besonderen  Verbindungen  mit  anderen  Cultusstätten.  So  musste  zum 
Zwecke  der  Thargelienfeier  das  Pjthion  mit  dem  jenseitigen  Ilisosufer  und 
dem  Odeion  verbunden  sein ;  andererseits  aber  mit  den  altstädtischen 
Heiligthümern,  wie  namentlich  mit  dem  der  Demeter  Chloe  am  Südwest- 
rande der  Burg,  wo  an  den  Thargelien  das  Voropfer  dargebracht  wurde :  ** 
es  war  die  Verbindung  zweier  auf  Erntesegen  bezüglicher  Feste,  von  denen 
das  jüngere  sich  dem  älteren  anschloss.  Auch  mit  Melite  hing  das  Pjthion 
zusammen.  Denn  die  Thargclicnprozession,  bei  welcher  die  Schuldbeladenen 
ausgestoßen  wurden,  war  nach  dem  Barathron  gerichtet,  um  dort  die  Feg- 
opfer hinabzustürzen.  Endlich  musste  doch  auch  AiJolb»  Patroos  mit  dem 
Pvthion  in  A'erbindung  stehen.  *** 

Die  religiösen  Strassen  waren  die  einzigen,  bei  denen  eine  Verpflich- 
tung vorlag,  sie  ununterbrochen  von  einem  Zielpunkt  zum  andern  zu 
fähren .  und  so  haben  die  heiligen  Stätten  älteren  und  jüngeren  Ursprungs 
wesentlich  dazu  beig<'tragen.  die  verschiedenen  Stadttheile  zu  einem  Ganzen 
zu  vereinigen. f 

In  Limnai  wurde  das  Dionysosheiligthum  nn  Zi('l])unkt  festlicher  Züge: 
die  feierlichste  aller  Sti-assen  galt  aber  dem  Hauptfeste  der  Stadtgemeinde, 
den  Panathenäen,  und  wir  dürfen  annehmen,  dass  mit  Stiftung  der  gi'ossen 
Panathenäen  der  Festzug  in  allen  Hauptpunkten  seine  endgültige  Ein- 
richtung erhalten  hat. 

Es  handelt  sich  um  feierliche  Umschreitungen  des  ursprünglichen 
Stadtgebiets,  um  Rundgänge,  welche  den  festgeordneten  Besitzstand  dei- 
Gemeinde  jälirlich  von  Neuem  bestätigten  und  zugleich  dem  religiösen 
Gefühle  genügten,  dass  man  sich  einer  in  bestimmten  Terminen  zu  er- 
neuenden Sühne  bedürftig  fühlte.  Dazu  war  nach  Anschauung  der  Alten 
eine  Umwandelung  des  Stadtkerns  erforderlich. 

Beligiöse  Volksfeste  dieser  Art  pflegten  mit  ausserordentlichen  und 
wunderbaren  Schaus])i(den  verbunden  zu  sein.  Dazu  gehörte  auch .  dass 
Seeschitte,  welche  deji  fernen  Ursprung  eines  Cultus    andeuteten  oder  auf 


*  Sfarrd  ayviai,  'itixuinoi,  ö\)()fjoi  u/jifxTiToi,  viae  teiisarum.  Vgl.  meine  Abh. 
zur  Geschichte  des  Wegebaus  bei  den  Griechen.  Wachsmuth  II,  137.  Gegen  eine 
Interpolation  von  Od.  VIT,  80  Kirchhoff,  Odj'ssee  2,  S.  '2<i.j. 

**    Philofhoros,  Schol.  AiLstoiih.  Lys.  837. 
***   Hermes  XII,  490. 

t  viae  peipetuae,  Nissen,  Tompej.  Studien  550.  Vgl.  daselbst  die  Jupiter-, 
Venus-,  Hercules-,  Isis-  u.  s.  w.  Strasse. 


Der  Panathenäenweg.  So 

besondei-e  Ereignisse  ältester  Stadtgeschichte  bezüglich  waren,  in  die  Stadt 
gerollt  wurden,  wie  es  in  Delos,  in  SmjTna  und  andern  Orten  Sitte  war.  * 
Die  Athener  haben  diese  alterthümliche  Ceremonie  mit  besonderem  Eifer 
ausgebildet.  Die  künstliche  Fahi-bahn  hatte,  seitdem  etwas  Näheres 
darüber  bekannt  ist,  im  äusseren  Kerameikos  ihren  Anfang  und  bei  dem 
Zwölfgötteralter  war  der  erste  Ruhepunkt  der  Prozession.  Dann  ging  sie 
unterhalb  des  Nordhanges  der  Burg  und  ihrer  heiligen  Grotten  bis  ziun 
Eleusinion  (XXVII  15),  das  an  der  Ostecke  derselben  auf  breiter  Terrasse 
gelegen  war,  einem  Vorgebirge  ähnlich,  welches  von  dem  Panathenäen- 
schifF(>  umfahren  wurde ;  es  war  der  natürliche  Wendepunkt  aller  die  Burg 
umkreisenden  Festzüge,  die  ehrwürdigste  Tempelstätte  am  Fusse  der  Burg. 

Von  hier  machte  der  Zug  eine  Ausbiegung  nach  Südosten,  wo  unter 
den  Heiligthümern  am  Ihsos  das  Pythion  als  eine  Station  der  Festzugs 
genannt  ist  (XIV  55),  um  dann  nach  Westen  umzuwenden  und,  dem  Süd- 
rande der  Burg  folgend,  die  Rampe  des  Thorwegs  zu  eiTeichen. 

Jede  heihge  Strasse  hatte  als  Zielpunkt  ein  Heiligthum,  und  da  das 
am  Mäste  des  Festschiffs  angebundene  Gewand  die  Bestimmung  hatte,  der 
Burggöttin  als  Geburtstagsgeschenk  von  der  Bingergemeinde  dargebracht 
zu  werden,  so  kann  auch  die  panathenäische  Feststrasse  kein  anderes  Ziel 
gehabt  haben,  als  das  Heiligthum  der  Göttin.  Wenn  also  im  dritten  oder 
vierten  Jahrhundert  n.  Chr.  ein  Büi'ger  geehrt  wird,  weil  er  mit  grossem 
Aufwände  es  durchgesetzt  habe,  dass  das  heihge  Schiff  bis  zum  Tempel 
gelangte  (XXI  70),  so  dürfen  wir  dies  nicht  als  etwas  ansehen,  was  die 
techrüschen  Leistungen  der  ftiiheren  Jahrhunderte  überboten  hätte,  sondern 
vielmehr  als  die  Erneuerung  eines  alten,  in  Verfall  gekommenen  Gebrauchs, 
die  durch  Plutarchos'  Freigebigkeit  zu  Stande  gekommen  ist. 

Nach  Analogie  der  städtischen  Feststrassen  in  Griechenland  und 
Itahen  müssen  wir  annehmen,  dass  der  Panathenäenzug  die  Urstadt  um- 
ki-eist  hat  (wie  der  Römer  heihge  Umzüge  das  Palatium)  und  dann  dazu 
benutzt  wurde,  mit  den  heiligen  Stätten  der  Kydathenäer  die  neugeordneten 
Vorstädte  zu  einem  Ganzen  zusanimenzuschliessen  mid  es  immer  von 
Neuem  in  den  Schutz  der  Stadtsöttin  zu  stellen.  ** 


*  yeoiXxiai  ndydrjfxoi  Aen.  Tact.  17.  Das  Porapschiflf  Enneres  in  Delos :  Böckh, 
Seeurkundeu  7(5.  Triere  in  Smyrna  cpi^trai  xvx'Mo  di  ayoqäs  Aristides  p.  402. 
Canter  (I  373  Dind.),  vgl.  p.  473  Cant.  (I  440  Dind.)  473.  Vgl.  das  navigium 
Isidis:   Jacob  Grimm,   D.  Mythologie  1S44,  S.  236. 

**  Vgl.  die  pompae  salutiferae  mortalibus,  dXiii/ußQOToi.  Böckh,  Expl.  Pind.  292. 
Gilbert,  Gesch.  und  Topogr.  der  Stadt  Rom  I,  149.  Jordan,  Stadt  Rom  I,  162. 
Als  man  Pelasgikon  bei  Philostrat.  (LXXVI  72)  auf  einen  einzelnen  Mauerrest 
deutete,  hat  sich  die  Ansicht  gebildet,  die  Prozession  sei  an  der  Nordseite  plötz- 
lich  in  eine  rückläufige  Bewegung  übergegangen  und  habe  anstatt  der  Rundfahrt 


gß  Die  Wassorbrtnton. 

Sie  war  vor  allen  anderen  Feststrassen  ein  SymVinl  (h-v  Einheit,  ein 
heiliges  Band,  das  die  Bürger  zu  einer  Gemeinde,  die  Stadt  zu  einem 
Hause  vereinigte.  Es  war  ein  mit  künstlichen  Fahrgeleisen  ausgestatteter 
breiter  Weg,  wahrscheinlich  rechts  und  links  mit  erhöhten  Seitenbahnen 
ausgestattet,  von  denen  das  "\'<ilk  zuschauen  konnte.  Alle  Kunstfertigkeit 
war  aufgeboten,  jede  Stönmg  des  Festzugs  sorgfältig  zu  vermeiden.  Als 
die  ansehnlichste  Fahrbahn,  welche  Athen  hatte,  wurde  die  Strasse,  so 
weit  sie  den  Kerameikos  durchschnitt,  der  Dromos  (Corso)  v<tn  Athen 
genannt  (LXXY  19). 

Wir  dürfen  voraussetzen,  dass  die  Pisistratiden  diesem  Feste  und 
Allem,  was  dazu  gehörte,  eine  ganz  besondere  und  persönliche  Aufmerk- 
samkeit zugewendet  haben.  Es  diente  ihnen  dazu,  den  von  ihnen  neu 
geschaffenen  Stadttheil  als  ein  ebenbürtiges  Quartier  von  Athen  zur  An- 
erkennung zu  liringen.  und  oben  auf  der  Burg  ging  der  Zug  nördlich  von 
dem  Hekatompedon  der  Peisisti'atiden  zur  Osthalle  des  Poliastempels. 

Wir  dürfen  annehmen,  dass  seit  den  Tyrannen  im  AVesentlichen  an 
dem  panathenäischen  Festzuge  nichts  geändi'rt  Avorden  sei. 

In  der  grossartigen  Bauthätigkeit  der  Pisistratiden  nimmt  die  Ver- 
sorgung der  Stadt  mit  Tiinkw^asser  einen  wichtigen  Platz  ein.  Denn  bei 
der  trockenen  Lage  Athens  und  seinem  heiteren  Himmel,  unter  dem  man 
im  Jahre  durchschnittlich  nur  44  Regentage  hat.  war  keine  Thätigkeit 
o-eeigneter.  eine  Regienmg  populär  zu  machen .  als  die  vorsorgende  Be- 
friedigung des  nächsten  und  dringendstm  aller  Bedürfnisse  der  anwachsen- 
den Bürgerschaft,  und  wie  die  Tjramien  in  Megara  und  Samos,  wie  in 
Rom  die  Tarquinier  und  Cäsaren,  so  haben  auch  die  attischen  Gewalthaber 
darauf  besondere  Aufmerksamkeit  gerichtet. 

Die  erste  Aufgabe  war  das  Regenwasser  zu  sanmieln.  und  die  grosse 
Burgcisteme  (S.  6S)  ist  ein  Denkmal  dieser  Thätigkeit.  welche  den  Zweck 
hatte,  der  Oberstadt  volle  Widerstandsfähigkeit  zu  geben. 

In  den  unteren  Stadtthcilen  wurde  auf  AVasser  gegraben.  Piaton 
macht  es  den  Bürgen  zur  I'flicht.  die  Hoffinmg.  Wasser  zu  finden,  nicht 
eher  aufzugeben,  bis  man  auf  das  Thonlager  gekonmien  sei.  und  wie 
sehr  man  seit  alter  Zeit  auf  die  Privatthätigkeit  rechnete,  zeigt  die  Be- 
stinunung  Solons,  dass  jeder  öfifenthche  Brunnen  nur  auf  vier  Stadien 
im  Umkreise  benutzt  werden  dürfe;  die  fenier  Wohnenden  mussten  sich 
selbst  helfen.  * 


eine  künstliche  Schleife  im  Norden  gemacht.     Wie  unwahrscheinlich  diese  uns  zu- 
gemuthete  topographische  Vorstellung   sei,   hat  R.  Scholl  in  seiner  Kecension  von 
Wachsmuth,   Stadt  Athen,  N.  .Jen.  Literaturzeitung  1S75,  S.  683  klar  gezeigt. 
*    Gesetze  VIII,  844.     Plut.   Solon  23   (^T;fi6aioy  (fQtfcQ  trröi  inmxov. 


Die  Wasserbauten. 


87 


Das  Dritte  war  die  \\"ass('rk'itiing-.  Es  «i'alt.  das  sturkcndr  Wasser 
in  Bewegung  zu  setzen .  das  fliessende  rein  zu  halten ,  damit  es  gesund 
zum  Trinken  sei,  das  nutzlos  verschwindende  zu  verwerthen.  * 

Man  schloss  sich  in  diesen  Arbeiten  unmittelbar  der  Natur  an.  Man 
grul)  in  dem  Flussbett  des  Ilisos,  dann  neben  demselben  Kanäle,  um  die 


KALLIRRHOE 

Antike  Reste: 

1.  In  den  Felsen  gehauener 
Kanal. 

2.  In  den  Felsen  gehauenes 
Flussbett. 

3.  Gebäude. 
■l.    Postament. 

5.    Felsenglättung. 


cnommen 


dünnen  Quelladern  zu  sammeln.  Man  gnib  Felsgänge  in  den  Lykaliettos: 
man  fing  das  Wasser  des  oberen  Ilisos  auf.  das  bei  der  Kapelle  des 
H.  Joannes  seine  Hauptquellen  hat  (S.  4),   und  leitete  dasselbe,  damit  es 


*  Reinhaltung-  des  Trinkwassers  durch  Bewegimg;  yi,  iii/<'^na(c  ttoÖs"  r(J"ojo 
t^iaztiai  y.cd  (fx^tiQd  t6  noTi/xot'  y.cd  ol/.ilov'  Ö&tv  svßrjmic  auKKÖv  iazi  zu  azuaifxa 
Xfu  xoD.a,  ....  Tci  (fi  oioi'za  rfivyti  xul  ifiaXQovizai  zriv  7iQoa(fiQ'iuiyriy  y^li^.  Plut. 
Symp.  VIII,  725  D. 


8§  Die  Wasserbauten. 

sich  nicht  im  Kiesbotlen  verliere,  durch  Kanäle  in  die  Stadt.  Ebenso  sind 
vom  Eridanos  zwei  Leitungen  abgezAveio-t  worden,  deren  eine  den  jetzigen 
Schlossgarten  bewässert,  die  andere  den  nördlichen  Theil  der  alten  Stadt 
und  die  bei  Hagia  Tiiada  mündet.  Ein  grosser  Theil  dieser  Arbeiten  war 
gewiss  schon  vor  den  Pisistratiden  fertig. 

Bezeugt  ist  von  dem,  was  sie  an  Wasserwerken  geschaifen  haben, 
nur  eines,  die  Umwandlung  der  Kallirrhoe  in  den  Prachtbau  einer  städti- 
schen Fontäne,  und  Ix'i  keinem  ihrer  Werke  sind  sie  glücklicher  gewesen. 

Auch  hier  war  es  die  Aufgabe,  das  durch  das  Gestein  sickernde 
Wasser  in  Kanälen  zu  sammeln  und  an  der  passendsten  Stelle  heraus  zu 
leiten.  Man  wählte  den  Punkt,  wo  das  Ilisosbett  mit  einem  senkrechten 
Felsriff"  plötzlich  abbricht  und  das  Flachufer  beginnt.  Hier  wurde,  wo 
das  in  einem  Felskanal  (2)  zugeleitete  Flussw^asser  die  Felswand  herab- 
stürzte, eine  Säulenhalle  vorgebaut;  das  Wasser  wurde  in  einer  breiten 
Rinne  aufgefangen  mid  gesammelt  und  ergoss  sich  innerhalb  der  Halle 
in  eine  Reihe  von  neun  Thiennasken. 

In  einer  dürren  Felslandschaft,  wo  kein  Quell  rieselte,  war  es  einem 
Wunder  gleich,  als  man  den  Xeunsprudel  zum  ersten  ^lal  niederrauschen 
sah,  und  während  von  den  grossen  Denkmäleni  jener  Zeit  Alles  fi'üh 
zerstört  oder  unvollendet  liegen  gelassen  wurde,  hat  diese  Fontäne  unver- 
letzt alle  Generationen  der  alten  Athener  täglich  erfreut.  Dm*ch  kein 
Werk  späterer  Zeit  verdunkelt,  ist  sie  unverändert  eine  der  gTössten 
Sehenswürdigkeiten  der  Stadt  geblieben,  ein  Mittelpunkt  gewerblicher 
Thätigkeit  und  zugleich  ein  geliebter  Ort  der  Muße,  wo  das  Städtische 
und  das  Ländliche  sich  anmuthig  verband,  wo  man  inmitten  des  geschäft- 
lichen Ti'eÜM'ns  den  Xymphen  nahe  zu  sein  glaubte,  die  man  sich  hier 
mit  Pan  ansässig  dachte.  Der  Hallenbau  war  ein  Ausdi'uck  des  Dankes 
für  den  Segen  der  Quelle,  um  welche  die  Erechthiden  und  lonier  sich 
einst  zu  einer  Bürgerschaft  gesammelt  hatten,  und  nachdem  sie  längst 
aufgehört  hatte,  den  täglichen  Wasserbedarf  zu  liefern,  ist  sie  aus  alter 
Anhänglichkeit  immer  in  Ehren  gehalten  worden ;  zum  Brautbade  wie  zu 
anderen  festlichen  Bräuchen  bat  man  immer  aus  ihr  das  Wasser  geschöpft., 
mit  sichtbarer  Yorlie])e  hat  man  sie  in  Rehef-  und  Farbenbildern  darge- 
stellt; sie  ist  das  einzige  Denkmal  der  Stadt,  das  Thuk^dides  einer  Be- 
schreibung würdig  gehalten  hat  (V  19);  ja,  durcli  Jahrtausende  hindurch 
hat  der  unscheinl)are  l'latz  am  Bisos  seine  Bedeutung  behalten  und  noch 
heute  gehen  die  Athenerinnen  mit  ihrer  Wäsche  zur  „KaUirrhoe". 

Ganz  anderer  Art  war  die  Thätigkeit  im  Thale  des  Kephisos.  Sein 
Wasser  verlor  sich  nie  im  Boden.  Hier  kam  es  darauf  an.  den  grössten 
Schatz,  welclier  für  Feld-  und  <.iartenbau  dem  Lande  gvgrhcn  war.  riobtig 


Das  Kephisosthal.  89 

zu  vertlicilcu.  um  die  tipferen  Bodenstellen  zu  entsumpfen  und  die  trocken 
liegenden  (Tnindstücke  in  den  Bereich  des  Flusswassers  hereinzuziehen. 
Aus  den  die  Akademie  einschliessenden  Armen  des  Kephisos  wurden  nach 
beiden  Seiten  hin  die  Kanäle  geleitet,  mit  deren  Anlage  zugleich  eine 
Gesetzgebung  verbimden  war,  welche  die  Benutzung  regelte,  so  dass  keiner 
seinen  Nachbar  oder  Bachgenossen  (Conrivalen)  übervorteilen  konnte.  Auf 
diese  Weise  ist  die  ganze  Niederung  erst  ein  gesunder  Wohnort,  ein  wohl- 
bestelltes Gartenland  geworden.  Den  Besitzern  der  kleinen  Bauemhofe, 
welchen  Solons  Gesetze  eine  freiere  Lebenslage  gegeben  hatten,  ^nirde 
die  Bestellung  des  Landes  mit  Oelbäumen  von  Htaatswegen  erleichtert 
und  Alles  gethan,  um  durch  Förderung  des  Landbaues  einer  Uebervölke- 
rung  der  Stadt  vorzubeugen. 

Die  Baumpflege  war  eine  der  Traditionen  des  Königthums.  welche 
die  Tyrannen  aufiiahmen.  Sie  sind  die  eigentlichen  Gründer  des  attischen 
OKvenhains,  der  wichtigsten  Grundlage  des  öffentlichen  Wohlstandes. 
Die  Stämme  gehörten  zum  Liventar  des  Landes  und  wurden  keinem 
Grundbesitzer  zur  ft-eien  Verfügung  ül)erlassen.  Einen  besonderen  Schatz 
bildeten  die  heiligen  Oelbäume  (Moriai  11  85),  die  in  der  Akademie 
zusammenstanden,  aber  auch  auf  Privatboden  zerstreut  waren:  jeder  von 
ihnen  eine  heilige  Stätte,  mit  einer  Einftiedigimg  umgeben.*  Sie  waren 
gleichsam  das  Patriziat  unter  den  Bäumen,  die  Erstlinge  aus  der  Hand 
der  Göttin,  und  aus  diesem  Garten  der  Athena  wiu'de  das  Gel  gewonnen, 
das  den  Siegern  an  den  Panathenäen  als  das  schönste  aller  Erzeugnisse 
des  heimathlichen  Bodens  gespendet  wurde. 

Die  Akademie  mit  ihrer  Umgebung  hat  damals  ihren  geschichtlichen 
Charakter  erhalten  und  das  Andenken  der  Tyrannen  ist  in  mannigfaltiger 
Weise  mit  ihr  verbunden.  Sie  ist  damals  aus  Piivateigenthiun  öffent- 
licher Besitz  geworden  und  der  Athena  geweiht.  Mit  ihr  ^vurde  der 
Dienst  des  Eros  so  eng  verbunden,  dass  man  beiden  an  einem  Altare 
opferte  (XXTX  66).  Charmos,  der  den  ersten  Erosaltar  gTÜndete  unter 
schattigen,  die  Uebungsplätze  begTenzenden  Baumreihen,  war  ein  Vertrauter 
des  Tyrannenhauses,  imd  die  Gründung  des  Altars  hing  wieder  mit  dem 
grossen  Athenafeste  zusammen,  das  unter  den  Tyrannen  ausgestattet 
wm-de;  seine  Fackelläufe  nahmen  hier  ihren  Anfang  (XXIX  82).  Auch 
haben    die    Pisistratiden    selbst    hier    gebaut,     wie    der    sprichwörtliche 


*  l'Acaüiv  yvQol  Mitth.  des  athen.  Inst.  XIII,  44.  Vergl.  yvqovv,  yvoovg  ntfji- 
axünitw.  o/iTr^yos  «>'»;()  II.  XXI,  257.  Uräben  zum  inaytiv  vtcLKaialov  vdmQ,  in- 
oxtxtvtiv.  Neumann  -  Partsch,  Geogr.  v.  Gr.  410.  Wachsmuth  I,  97.  Eh.  Mus.  44, 
S.  153.  Wegen  der  Kreisform  auch  xi7.).oi;  so  erklärt  Wachsmuth  Kvx'/.oßoQOi 
„  Grabenvernichter. " 


00  Ummaueriinp  der  Stadt. 

..Maiierbau  des  Hipparchos"  bezeugt,  wahrscheinlidi  fin  fester  Platz,  dessen 
Alllage,  wie  es  scheint,  klein  liegonnen.  allniälilicli  zu  einem  unvurher- 
gesehen  kostspieligen  Bau  angewachsen  ist  (LXXXV  :^6). 

\'on  diesen  stolzen  Bauten  ist  nur  dunkle  Kunde  zu  uns  gekommen. 
Die  Ivephisosehene  aber  hat  bis  auf  den  heutigen  Tag  den  Segen,  welchen 
div  weisen  Einrichtungen  jener  Zeit  ihr  verliehen,  auf  das  Glücklichste 
bewahrt.  Xoch  heute  rieseln  hier  die  zahlreichen  Bäche,  wo  die  Athener 
der  Stadt  so  nahe  den  vollen  Genuss  freier  Ländlichkeit,  feuchte  Luft  ohne 
Staub  und  Hitze,  kühlen  Baumschatten  so  wie  den  erfreuenden  Anblick 
wohlbestellter  Fluren  und  des  an  den  Rändern  der  Bäche  sprossenden 
Blumenflors  hatten.  Hiei'  halten  die  Athener  aiieli  ihr  Xaturgefülil  am 
wärmsten  ausgesprochen  und  die  rosenbekränzte  Aj)lirodite  gefeiert,  wie 
sie  aus  den  Kephisoswellen  schöpfte  und  mit  liebhcher  erquickender  Luft 
die  Fluren  anhauchte.* 

So  hat  Athen,  nachdem,  was  früher  Vorstadt  gewesen,  in  den  Kern 
der  Stadt  aufgenommen  worden  ist,  seine  neuen  Vorstädte  erhalten,  die 
immer  sein  besonderer  Schmuck  geblieben  sind,  den  äusseren  Kerameikos. 
der  sich  in  die  lireite  Niederung  des  Kephisos  erstreckte,  während  gleich- 
zintig  auch  im  Osten  das  enge  Ilisosthal  seine  vorstädtische  Ausstattung 
empüng.  Hier  soll  unter  den  Pisistratiden  das  Gymnasion  dvs  Lykeinn 
seine  erste  Ausstattung  erhalten  haben.  Die  Tyrannen  waren  fi'eisinnig' 
genug,  ausser  den  Handwerkerfesten  im  Kerameikos  und  den  Fackelläufen 
der  Hephaistossöhne  auch  in  den  Bürgerfamilien  die  körperliche  Ausbildung 
zu  pflegen :  sie  haben  sich  an  Einführung  gymnischer  Wettkämpfe  per- 
sönlich betheiligt:  sie  haben  in  ländlicher,  baumreicher  Umgebung  auch 
zu  den  Gynmasien  Athens.  Lykeion  wie  Akademie,  den  Grund  gelegt. 

(Jb  die  erweiterte  Unterstadt  durch  eine  L'mmauerung  von  den  neuen 
Vorstädten  getrennt  worden  sei.  ist  eine  der  schwierigsten  Fragen  der 
Stadtgeschichte  von  Athen.  Vollendet  ist  eine  solche  Ringmauer  damals 
nicht;  demi  die  Pisistratiden  sind  von  den  Lakedämonii-rn  im  Pelargikon 
belagert  worden  (LXXVI  42):  also  nui'  dieser  engere  Mauerring  war  damals 
widerstandsfähig.  **  Es  wird  abei-  auf  das  Bestinmiteste  bezeugt,  dass  ein 
älterer  Mauerring  durch  Themistokles  erweitert  worden  sei  (LXXMH  43) : 
ein  solcher  kann  alx-r  um-  der  Tyrannenzeit  angehöi-en .  und  es  wird  bei 
der  Erzählung    von  Hipparchos'    KriiKudung    im    imieitii    Kerameikos    ein 

*  Kur.  Medea  ^'M.  Kalkinariii,  .laliil)U('h  des  arch.  Inst.  I,  252.  Welcker,  dr. 
Götterl.  II,  700.  Hier  keine  Sturmwinde  wie  au  den  Uferklippen,  sondern  iiirnint 
(ct'ifioi,  mildfeuehter  Lutthaudi :  i,d'vTii'ooi  kiqu. 

**   Mannor  Parium  {C'IGr.  II,  p.  I3(il)  CO:  i^uriaTi.auv  lovs   Iltiaian><aidici  ix 
rov   nO.nayiy.oi    Tii/ov(. 


Rückblick  auf  dio    Tyraiiiiis.  Ol 

Stadtthur  cnvaluit.  durch  welches  die  ^lönh/r  eingedrungen  sein  sollen 
(LXXXI  54).  Da  nun  auch  in  dem  Hadi'iansthor  ein  Punkt  vorthemisto- 
kleischer  Uniniauerung  gegeben  ist.  so  dürfen  wir  die  Yermuthung  aus- 
sprechen und  für  wahrscheinlich  halten,  dass  die  T^Tannen  in  Voraussicht 
eines  Angriffs,  dessen  sie  von  Seiten  Spartas  gewiirtig  sein  mussten, 
ausserhalb  des  Pelargikon  noch  einen  weitem  Mauerring  gemacht  haben 
von  ungefähr  20  Stadien  im  Umfang,  der  den  Philopapposgipfel  mit  dem 
sogenannten  Theseionhügel  umfasste :  eine  Kreislinie .  welche  von  einem 
Punkte  der  Akropolis  zwischen  Propyläen  und  Parthenon  auf  allen  Seiten 
gleich  weit  entfernt  war.  So  ist  sie  versuchsweise  Aveitei'  unten  auf  dem 
Plane  der  themistokleischen  Mauer  dargestellt. 

War  eine  solche  Ummauerung  im  Werke,  so  mussten  die  Wider- 
sacher der  Tyrannen,  welche  auf  eine  Intervention  der  Spartaner  Rechnung 
machten.  Alles  thun.  um  diese  rechtzeitig  in  Kenntniss  zu  setzen,  und  so 
ist  Kleomenes  der  Vollendung  jenes  Mauerrings  zuvor  gekommen. 

Der  wichtigste  Ausgang  der  T^Tannenstadt  war  dvv  südhche,  weil  er 
sie  mit  dem  Phaleron  verband :  denn  die  Beziehungen  zur  See  wurden  vor 
Allem  gepflegt,  um  den  gewinnreichen  Küstenverkehr  so  wie  die  Macht 
der  Stadt  zu  heben.  Davon  zeugen  die  Verbindungen  mit  den  Cykladen, 
mit  den  Küsten  Thessahens  und  Makedoniens  sowie  mit  dem  Simde  des 
Hellesponts,  den  man  von  Sigeion  zu  beherrschen  suchte.  Xach  der 
phalerischen  Seite  hin  lagen  ja  auch  die  städtischen  Prachtanlagen  jener 
Zeit  am  dichtesten  zusammen.  Als  die  Beziehimgen  zu  Sparta  gespannter 
wurden .  suchten  die  Pisistratiden  die  phalerischen  Stadttheile  dadurch 
zu  schützen,  dass  sie  das  Halipt'don  von  Bäumen  und  (lestrüpp  säuberten. 
um  die  ganze  Xiederimg  für  ihre  thessalischen  Hülfstruppen  i"eitbar  zu 
machen.  * 


Mt  Bewunderung  blickt  man  auf  den  reichen  Inhalt  der  kurzen 
Pisistratidenherrschaft.  In  welchem  Umfange  sehen  wir  Athen  neu  be- 
lebt und  neu  geordnet;  die  Burg  als  Schauplatz  der  Panathenäen  mit 
Prachtbauten  gekrönt,  welche  schon  einen  über  die  Landesgrenzen  hinaus 
reichenden  Einfluss  bezeugten,  die  Unterstadt  im  Südosten  mit  dem  Fest- 
bezirk von  Limnai.  dem  Olympieion.  Pythion.  Enneaki'unos  und  der  Strasse 
zu  dem  als  Handels-  und  Flottenhafeu  giückhch  aufblühenden  Phaleron, 
die  neu  geschaffene  Stadt  der  Ebene  mit  der  CentralsteUe  des  Zwölfgötter- 
altars, in  bürgerlicher  Regsamkeit  die  alte  Adelstadt  rasch  überflügelnd; 
imi  die  erweiterte  Stadt,  (üe  jetzt  den  Burgfels  kreisförmig  umschliesst  (1 1 3), 


Herod.    V  63:   xtlf^auit^  rdjy  (Pcch^Qaioy  t6   ntäioi'  /.<ii   innüait^oy    not,r,Gavxig. 


92  Demokratischer  Umschwung. 

die  neuen  Vorstädte,  die  niit  der  Stadt  jetzt  erst  eng  verbundene  Kephisos- 
ebene  niit  der  Akadomii^  —  und  dies  Alles  war  nicht  die  Schöpfung  Avill- 
küi-licher  Tyrannenlaune,  sondern  eine  dem  Boden  des  Landes  und  der 
geschichthchen  Bewegung  sich  anschliessende  EntAvickelung ,  weil  die 
Pisistratiden .  so  lange  sie  als  gute  Landesfürsten  regierten,  in  vollem 
Verständnisse  dessen  handelten,  wozu  ihre  Vaterstadt  berufen  war. 

Darum  ist  ihr  Wirken  auch  für  die  ganze  Folgezeit  maßgebend 
gewesen. 

Zunächst  ft-eihch  war  ihr  Sturz  ein  gewaltsamer  Bruch.  Die  Wuhn- 
räume der  Regenten  und  ihres  Gefolges  wurden  niedergerissen,  die  Fürsten- 
bilder vernichtet.  Aus  ihren  Ehrenstatuen  wurde  eine  Schandsäule  gegossen, 
als  Denkmal  der  Tvrannenfreve!  mit  den  Namen  Aller,  die  an  der  Knech- 
tung einer  freien  Bürgerschaft  Antheil  genommen  hatten,  so  dass  sie  später 
als  eine  Urkunde  der  Zeit  benutzt  werden  konnte.*  Der  Bau  des  Olym- 
pieion  wurde  abgebrochen  (XLn). 

Ein  demoki-atischer  Zug  g-ing  durcli  die  Welt.  Man  fühlte  sich  an 
der  Schwelle  einer  neuen  Entwickelung,  welche  man  durch  neue  Festlicli- 
keiten,  neue  Heroendienste  zu  feiern  das  Bedürfoiss  hatte.  Die  vor  Jahren 
verübte  Emiordung  des  volksfi-enndhchen  Hipparchos  wurde  denmach.  da 
man  nichts  Ik-sseres  hatte,  zu  einer  patriotischen  Heldenthat  gestempelt 
und  den  Mördern  am  Fusse  der  Bui-g  ein  Aveit  sichtbarer  Festplatz  als 
Orchestra  eingerichtet.  Als  Landesheroen  wurde  ihnen  daselbst  auf  einem 
Altare  geopfert,  als  wenn  durch  sie  die  Stadt  neu  gegründet  wäre;  auf 
dem  Altarplatze  wurden  Erzbilder  errichtet;  als  Wesen  höherer  Art,  die 
mit  Diomedes  und  Achill  auf  den  Inseln  der  Sehgen  wohnten,  wurden  sie 
von  den  Dichtem  gefeiert.  Dieser  taumelhaften  Sagenbildung  gehört  auch 
die  Gestalt  der  Leaina  an,  der  Geüebten  des  Harmodios  oder  des  Aristo- 
geiton,  welche  als  eine  eherne  Löwin  am  Eingange  der  Akropohs  ihr 
Denkmal  erhalten  haben  soll  (LXH  31).** 

Die  Burg  wurde  noch  einmal  eine  ZAAingbm-g,  als  Kleumenes,  der  den 
Hippias  zum  Abzüge  gezwungen  hatte,  sie  mit  den  Spartanern  und  seinen 
attischen  Parteigängern  besetzte,  um  die  demoki'atische  EntAnckelung  zu 
unterdrücken.     Die  Befestigung   der  Tyrannen    war    sclidu    niedergerissen. 

*     rhilk.    VI   5ä :    nit,hi    :iti)\    Titi    lütv    rvQitvvuji'    uöixuti     i,     tr    rt,    uxoo:io).ti 

**  Die  (Tiuppe  officiell:  ol  ;inti  Aquodiov  (auch  Leaina)  LVl4.i;  sie  waren 
i.iiiotg  Aaoaißth-  I'ind.  l'yth.  5,  81.  AI»  Euergetai  der  Gemeinde  hatten  sie  an  allen 
Spenden  l'heii.  Heroisirung  wie  bei  Kodros  (tls  «.'/«r«roiv  ö'ö;<ir  aiintif  LI,  41) 
mit  Altardienst  verbunden;  daher  auch  bei  den  neben  ihnen  aufgestellten  Soteres 
ßwiio'i  und  Priesterthinn  TJTI,  32.    toh  :tt{>'i  A.  irayii^nr  I'oll.  Vill,  2L 


Neuordnung  unter  Kleisthenes.  93 

Siebzehn  Schilder  tief  standen  die  Bürger  vor  dem  Eingange  der  Akropohs, 
um  den  neuen  Tj'rannen  durch  Aushimgerung  zur  Uebergabe  zu  zwingen. 
Die  Spartaner  mussten  schimpflich  abziehen;  die  mitverschworenen  Athener 
büssten  als  Hochverräther,  und  eine  neue  Schandsäule  von  Erz  mit  ihren 
Namen  erhob  sich  neben  dem  Tempel  der  Poüas,  deren  Priesterin  den 
frechen  König  so  tapfer  von  ihrem  Heüigthum  zurückgewiesen  hat.* 

Durch  Ueberwindung  dieses  Attentats  gegen  die  Entwickelung  bürger- 
licher Freiheit  wurden  auf  Grundlage  der  solonischen  Gesetzgebimg  die 
von  den  Pisistratiden  gemachten  Eüuichtmigen  der  Stadt  im  Grossen 
und  Ganzen  nur  befestigt. 

Der  Südstadt  verblieb  nach  wie  vor,  was  an  geheiligte  Plätze  ge- 
])unden  war,  das  alte  Prytaneion  mit  dem  Herdfeuer,  das  Dionysosfest  in 
Linmai.  die  Volksversammlung  auf  der  Pnyx.  Das  öffenthche  Leben  aber, 
die  Leitung  der  Gemeindeangelegenheiten  wurde  nach  Abbruch  desEegenten- 
liauses  endgültig  nach  dem  Kerameikos  verlegt,  wie  es  die  TATannen 
vorbereitet  hatten,  und  die  Staatsgebäude  ordnen  sich  hier  zu  einer  festen 
Gruppe,  ohne  dass  sich  bestimmen  lässt,  was  von  den  Tyrannen  ü1)er- 
nommen  und  was  durch  lüeisthenes  geschaffen  worden  ist. 

Tom  Prytaneion  der  Altstadt,  aus  dem  die  nach  lonien  ausziehenden 
Colonisten  das  Herdfeuer  mitgenommen  hatten,  wurde  ein  Füial  im  Kera- 
meikos gestiftet,  das  aber  nicht  Prytaneion  genannt  wurde,  sondern  von 
seiner  Bauform  Tholos  oder  Skias.  Denn  das  neue  Herdgemach  war  wie 
das  alte  ein  aus  Ziegeln  aufgeschichtetes  Rundgebäude,  und  man  hielt  an 
der  alten  Anschauung  fest,  dass  die  Staatsgemeinschaft  aus  einer  Herd- 
und  Hausgenossenschaft  erwachsen  sei.  Darum  blieb  des  alten  Hausherrn, 
( les  Königs  Büd  immer  im  Bewusstsein ;  der  neue  Königsherd  wurde  als 
gemeinsamer  Speiseplatz  (Syssition)  der  den  Staat  leitenden  Beamten  in 
die  Republik  übernonnuen;  es  war  der  wachthabende  Ausschuss  des  Raths, 
der  Kreis  der  Prytanen,  der  Hüter  des  Gemeinherds,  die  immer  am  Platz 
waren  und  deren  Auge,  wie  einst  des  Königs  Auge,  das  Ganze  über- 
schaute. Mt  ihrer  Tafelrunde  war  das  Opfer  für  das  Gemeinwohl  unzer- 
trennhch  verbunden.  Den  Opferdienst  besorgte  der  Skiaspriester  (XCHI  87). 
Bedienung  und  Reinhaltung  ein  öffenthcher  Sklave.** 


*   Schol.  Aristoph.  Lys.  277. 

**  Nach  Scholl  Hermes  VI,  2"  hat  die  Verlegung  des  Gemeindeherds  und 
des  Amtsgebäudes  in  das  neue  Centrum  unter  Kleisthenes  stattgefunden,  weil  die 
Tyrannen  sich  gescheut  hätten,  die  hergebrachten  Formen  der  Verwaltung  zu 
ändern.  Darüber,  dass  die  Tholos  im  Kerameikos  nicht  das  eigentliche,  ursprüng- 
liche Prytaneion  sei,  herrscht  unter  den  Forschern  keine  Verschiedenheit  der  An- 
sicht.    Es  ist  aber  behauptet  worden,   das  ursprüngliche  Prytaneion  habe  an   der 


94  Athen  als  Kepublik. 

Einen  zweiton  ständigen  Kreis  bildeten  die  Archonten .  unter  denen 
mit  den  Attributen  Ivöniglicher  Macht1)efuonisse  auch  der  Xame  ihres  Trägers 
erhalten  o-ehliel)en  ist.  Auch  räunilicli  wur(h>  die  Regententhätigkeit  in  ihrer 
ursprünghchen  Einheit  festgehalten,  und  das  Vei'sammlungshaus,  worin  die 
Erben  des  Königthums  tagten,  war  im  Wesen  nichts  Anderes,  als  das 
vom  Altmarkt  her  übertragene  Amthaus  des  Königs,  das  ..Basüei^^n".  Dass 
es  unter  diesem  \amen  auch  am  Kerameikos  l)estanden  habe,  lässt  sich 
schon  daraus  abnehmen,  dass  es  später,  mit  Säulenhallen  ausgestattet, 
inmier  di-n  Namen  eines  königlichen  Baues,  den  der  „Königshalle"  be- 
halten hat.  A\'ir  dürfen  voraussetzen,  dass  hier  nicht  nur  die  Geschäfts- 
lokale des  Archontats.  welche  später  den  besonderen  Namen  „Thesmothesion" 
hatten  (XCIH),  sondern  auch  die  Räume,  deren  der  Areopag  bedurfte,  so 
lange  er  ein  Ob(>raufsichtsrath  der  Repubhk  war.  lagen.  Auch  für  seine 
i-ichterliche  Thätigkeit  waren  hier  die  Lokale,  avu  die  der  Cumpetenz  der 
Ai'eopagiten  zufolhmden  Rechtssachen  anhängig  gemacht  wurden.  Das  war 
noch  ein  Ueberrest  der  alten,  aus  der  Königszeit  stammenden  A'erbindung 
von  Gericht  und  Verwaltung,  die  ja  auch  bei  den  Archonten  aufrecht  er- 
halten wurde,  nachdem  ihnen  von  der  Richtergewalt  luw  die  Einleitung 
der  Prozesse  übrig  gel)heben  war. 

Der  Areopag  bildete  räumlich  das  Mittelglied  zwischen  Alt-  und  Neu- 
stadt, zwischen  oben  und  unten  :  daher  nannte  man  die  Gerichtsplätze  im 
Kerameikos  die  untei'en  (LXXXIV  Ki).  Auf  der  dem  Ares  geweihten 
Felshöhe  ruhte  die  i'eligiöse  AVeilie  des  peinliehen  Gerichtshofs  und  darum 
nannte  sich  der  Senat  desselben,  auch  wenn  er  unten  tagte,  der  ..vom 
Areshügel".  * 

Ausser  dem  alten  Königstische  im  Prjtaneion .  der  eben  so  wenig 
aufgehoben  wurde,  wie  dei-  alte  Königsherd,  an  welchi-m.  von  allen  poli- 
tischen Angelegenheiten  fern,  die  Ehrenbürger  der  Gemeinde  speisten, 
bestanden  also  zwei  neue  Tatrliundcii .  liei  denen  der  Staat  den  Wirtli 
machte,  die  Archontentafel  und  die  Rrvtanentafel  in  der  Tholus.  ■"•''''= 

Ein  besonderes  (iebäude  in  dieser  Umgebung  vei-langte  der  nachdem 
Tyrannen  Sturze  neu  m>  i>el(eii  gerufene  solonische  Rath  (S.  Gi)).  Das 
Rathhaus  musste  in  dei-  Nähe   sein,    damit    dei-  Tagespräsident    hier   den 


Nordseite  der  Hiirg  gelegen,  wo  l'ausanias  ein  Prytaneion  ansetzt,  e.  450  Schritt 
in  ebener  Fläche  von  der  Tholos  entfernt.  Wie  ist  aber,  von  allen  anderen  (Gründen 
abgesehen,  bei  solcher  Nähe  eine  Verlegung  denkbar?  Ganz  anders,  wenn  es  sich 
um  eine  Verpflanzung  aus  der  abgeschlossenen  und  abgelegenen  Südstadt  handelt. 
*  I,  ^oi'f.i,  I,  i'i  «Qn'ov  idyov'  tcoiioi  nüyo^- ,  uii  iv  nuyM  hai)  xn'i  tv  iiJ'H. 
Vgl.  I  t)0.  Die  (Jerichtsstätte  oben,  die  (ieschältslokale  unten. 
**    r<)/V(  oiijoiiK:  llorincs  VI,  '2\K 


Die  Stadt  des  Kleisthenes.  95 

Vorsitz  führe,  uline  sich  zu  weit  von  der  Tholos  zu  entternen.  Endlicli 
musste  eiiie  Eegistratur  (h-r  (iffentlichen  Akten  vorhanden  sein,  eine  ge- 
ordnete und  sicher  geführte  Sammlung  der  Urkunden,  welche  dem  Kath 
zur  Hand  sein  niusste.  damit  keine  Beschlüsse  gefasst  würden,  die  mit 
dem  Hcrkdunncii  im  "Widerspruch  standen.  Hatten  also  die  öftentlichen 
Urkunden  trühiT  unter  dfui  Scliutz  der  Buriigöttin  ihrrn  Aut'Vicwalirungs- 
ort,  so  wurde  ihnen  jetzt  im  Kerameikos  ein  Platz  eingerichtet  im  Bezirk 
der  (TÜttin,  welche  liier  in  volksthümliclicr  Weise  ..Mutter"  genannt  wurde 
und  ihr  Bezirk  Metroon  (XXXI).  Daduich  wurde,  wer  sich  an  diMi  Ur- 
kunden des  Staats  vergiifli'.  zu  einem  Fre\li'r  an  der  (Tuttheit.  Das 
Heiligthum  aber  war  jetzt  wesentlich  Staatsgebäude  und  der  täglich 
wechselnde  Präsident  der  Republik  hatte,  wie  zur  Burg,  so  auch  zum 
Staatsarchive  die  Schlüssel  in  seinem  (iewahrsam.  Zum  Staatsherde  hatte 
a])er  das  Gebäude  noch  ein  besonderes  \'eiliältni<s.  indem  Ht'stia  als 
Tochter  der  Göttermutter  gedacht  wurde. 

Das  Rathhaus  lag  mit  dem  Metroon  auf  dem  der  Göttin  geweihten 
Boden,  das  Metroon  noch  auf  Felsgrund.  der  Terrasse  der  Tyrannenmörder, 
die  sich  auf  der  Grenze  zwischen  Burg  und  Kerameikos  erhob,  gegenüber. 

Metroon.  Buleuterion.  Tholos  bildeten  die  (h'uppe  der  Staatsgebäude 
(Archeia)  oder  Leita.  wie  sie  von  Achäei-n  und  loniern  genannt  wurden, 
am  Xordrande  des  Areopags,  welcher  jetzt  eine  neue  Gestalt  erhielt  und 
mit  dem  Markte  in  die  engste  Beziehung  trat .  als  Ivleisthenes  (he  ein- 
greifendsten seiner  Refonnen  durchführte,  die  Aufhelumg  der  ionischen 
Phylen  und  die  Xeugiiederung  der  gesamten  Bürgerschaft  in  zelin  Stännue 
und  hundert  Gaue. 

Dadurch  wurde  tue  von  Peisistratos  begonnene  Umwälzung  der  Orts- 
verhältnisse, die  Beseitigung  aller  pohtischen  Vorrechte  der  altstädtischen 
Adelsgeschlechter  vollendet.  Alte  Hausnachbani  wurden  ganz  verschiedenen 
Gauorten  zugewiesen.  Die  Stadt,  durch  die  Pisistratiden  mit  den  Um- 
landen  in  Verbindung  gesetzt .  hörte  jetzt  völlig  auf.  etwas  für  sich  zu 
sein :  sie  bheb  Sitz  der  Verwaltung .  aber  alle  Ansprüche .  che  einst  an 
städtischen  Grundbesitz  und  Geschlechtsgenossenschaft  geknüpft  waren, 
fielen  weg;  Stadt  und  Landschaft  waren  endgültig  mit  einander  ver- 
schmolzen. 

Die  monumentale  Darstellung  des  neuen  Staats  waren  che  P^rzbilder, 
welche  auf  dem  dazu  hergerichteten  Felsrande  des  Areopags  aufgerichtet 
wurden,  die  zehn  Heroen,  welche  den  neuen  Bürgerstämmen  den  Xamen 
gegeben  (XL ATT  37).  die  mythischen  Ahnherrn  der  Bürger,  die  sich  als 
ihre  unter  einander  ebenbürtigen  Xachkommen  Aeantiden.  Akamantiden 
•U.S.W,  nannten:    sie    waren    vom   pythischen  ApoUon    als    die  heroischen 


96  Die  Stadt  des  Kleisthenes. 

Stifter  oder  Archagcten  der  iicucii  Staatsg-omeinscliaft  anerkannt .  und 
jeder  von  ihnen  hatte,  wie  die  gegenübei'stehenden  Freiheitshelden,  seinen 
Cultiis  und  Altar.  Schutzheiligen  gleich,  überragten  sie,  weithin  sichtbar, 
den  Stadtmarkt  als  Vorbilder  männlicher  Tugend,  die  Büi-gerstämme  zu 
einer  Genossenschaft  verbindend  und  zu  patriotischem  Wetteifer  anfeuernd. 
Ihre  Terrasse  gehörte  noch  zum  Markte,  dessen  oberen  Rand  sie  bildete, 
und  wurde  l)enutzt,  um  Gemeindeangelegenheiten  zu  allgemeiner  Kenntniss 
zu  ])ringen.  Hier  wui'den  die  Listen  der  Dienstpflichtigen  aufgelegt,  Gesetz- 
vorschläge ausgestellt.  Ehrenbezeugungen  Acrkündet.  Von  hier  konnte  der 
ganze  Markt  am  besten  überbUckt  werden;  darum  war  hier  in  der  Xähe 
auch  das  Personal  von  Amtsdienern  und  Polizeileuten,  welche  der  Regierung 
zur  Verfügung  standen,  um  Ordnung  und  Sicherheit  zu  überwachen. 

Auf  dem  Markte  bheb  der  Zwölfgötteraltar  das  heihge  Centrum:  er 
wm-de  aber  in  der  Weise  umkleidet ,  dass  die  Weihinschrift  der  Tyrannen 
unsichtbar  wurde ;  die  Fläche  des  Markts  wurde  fi-ei  gelassen,  so  dass  die 
ganze  Büi'gerschaft  Platz  fand,  sich  zu  versammeln,  wemi  sie  als  eine 
nach  Stämmen  gegliederte  Genossenschaft  zusammen  berufen  wurde,  um 
über  eine  einzelne  Person  schrifthch  abzustimmen,  ob  sie  zu  ihr  gehöre 
uder  nicht,  ob  sie  zeitweise  oder  auf  inmier  zu  entfernen,  ob  sie  nach  der 
p]ntfernung  meder  zuzulassen  sei.  Für  solche  Handlungen  eignete  sich 
(üe  Pnyx  nicht,  die  ja  von  Anfang  an  darauf  eingerichtet  war.  mündUche 
Verhandlungen  der  Biü-gerschaft  zu  erleichtem.  Wo  nur  abgestimmt 
werden  sollte,  wurde  die  Agora  als  Sannnelort  der  büi'gerlichen  Genossen- 
schaft beibehalten,  weil  der  obere  Raum  für  das  Geschäft  der  Abstimmung 
ungleich  geeignete)-  war.  als  ein  theaterförmig  ansteigender  Berghang. 
Hier  kam  es  nur  dai'auf  an,  dass  Alles  in  voller  Ordnung  vollzogen  werde 
und  kein  Unberechtigter  sich  einschleiche;  es  wurden  also  Gehege  auf- 
gestellt, in  welchen  die  zehn  Stämme,  jeder  füi"  sich,  gleichzeitig  Stimmen 
abgaben.  So  wurde  der  OstraMsmus  auf  der  Agora  vollzogen  (LXATI  75). 
Aber  auch  die  Aufstellungen  der  bewaffneten  Bürgerschaft,  des  attischen 
Heerliaims  zu  Ross  und  zu  Fuss  wa^-den  nach  Herstellung  der  l)ürgerlichen 
Freiheit  auf  der  Agora  stattgefimden  haben.  " 

Wie  der  ]\Iarkt  des  Kerameikos  mit  seiner  Umgebung  eingerichtet 
und  ausgestattet  worden  ist,  kann  man  im  Einzelnen  nicht  nachweisen; 
aber  mit  Sicherheit  lässt  sich  annehmen,  dass  nach  dem  Stui'z  der  Ty- 
rannen durch  Kleisthenes  die  Einrichtungen  getroffen  worden  sind,  welche 
in  der  Hauptsache  für  alle  Zeiten  mal\gebend  blieben.  Es  war  eine 
Epoche,  welche  enthusiastisclu-n  Freiheitstaumel  mit  voller  Thatkraft  und 
Besonncnbi'it.  Avic  sie  zu  so  wichtigen  und  dauerhaften  Reformen  erforder- 
lich ist,  in  seltener  Weise  zu  verl)indrii  wusste. 


Die  Stadt  des  Kleisthenee.  97 

Von  dorn  Aufschwünge  der  Stadt  unter  dem  Segen  der  Freiheit  zeugen 
die  Volksfeste,  vor  allen  die  durch  die  Pisistratiden  mit  Vorliebe  gepflegte 
Dionysosfeier,  durch  welche  das  attische  Drama  so  rasch  zu  voller  Ent- 
wickelung  herangereift  ist.  Während  derselben  war  es  ein  Ereigniss,  das 
sich  lange  in  lebhaftem  Andenken  erhalten  hat,  dass  nämhch  an  einem 
Festtage,  an  welchem  Aischylos,  Phrjnichos  und  Pratinas  um  den  Preis 
wetteiferten,  die  Holzgerüste  zusammenbrachen,  auf  denen  sich  die  Zu- 
schauer drängten,  und  damals  der  Bau  eines  festen  Zuschauerraums  be- 
gonnen wurde,  dessen  Sitzstufen  sich  schon,  wie  wii-  uns  denken  müssen, 
an  den  Fuss  der  Akropohs  anlehnten.  Diese  Anlage  war  also  das  erste 
grosse  Monument  der  Repubhk,  eine  Anlage  von  echt  demokratischem 
Geiste,  bestimmt  in  ihrem  grossartigen  Halbrunde  die  ganze  Büi'gerschaft 
aufzunehmen  und  den  Fremden  einen  Eindrack  von  der  Grösse  der  Stadt 
und  den  Genüssen,  die  sie  bieten  konnte,  zu  geben,  wie  ihn  kein  anderes 
Denkmal  zu  erwecken  im  Stande  war.* 

Diese  Epoche  der  Stadtgescliichte  fällt  nach  guter  TJeberüeferung  in 
Ol.  70,  1  ;  500  (XCm  5). 

Unmittelbar  darauf  kam  Aristagoras  nach  Athen.  Eine  Bürgerschaft 
von  zwanzig  tausend  way  nach  Herodot  auf  den  Felsstufen  der  Pnyx  ver- 
sammelt, um  seinen  Worten  zu  lauschen,  und  die  Stadt,  welche  bis 
dahin  ihren  inneren  Angelegenheiten  gelebt  hatte,  trat  durch  Betheihgung 
am  Aufstande  loniens  in  die  überseeischen  Verwickelungen  ein. 


*  Nachdem  man  so  lange  auf  Brettgerüsten  um  die  Orchestra  herumgesessen 
hatte,  blieb  der  Ausdruck  'ixQuc,  ivhc  in  volksthiimlichem  Gebrauche,  wie  wir  ja 
auch  von  den  „Brettern"  sprechen,  „welche  die  Welt  bedeuten".  Vgl.  daiövTwv 
ano  twv  ixQiüiv  u.  A.  Schon  ia  vorpersischer  Zeit  wurden  einzelne  Theile  des  Burg- 
felsen zu  Sitzen  benutzt:  Kawerau  in  Baumeister  „Denkmäler"  III,  1734b. 


Curtius,  Topograpliie. 


IV. 

Tliemistokles  —  Kimoii. 

Die  Athener  sind  sehr  allmähhch  Herreu  ihres  Meers  geworden. 
Der  erste  Schritt  war  tiie  Eroberung  von  Salamis,  aber  nachdem  Megara 
unschädhch  gemacht  worden  war,  traten  die  Aegineten  immer  drohender 
auf  und  haben  dadurch  einen  wesenthchen  Einfluss  auf  die  Stadtgeschichte 
von  Athen  gehabt. 

Die  Verwickelungen  mit  den  Städten,  deren  Gestade  so  nahe  gegen- 
über liegen,  stammen  aus  der  Tminnenzeit.  Epidauros  imd  Athen  waren 
flie  beiden  Hauptstädte,  aber  Aigina,  ursprünghch  von  Epidauros  abhängig, 
war  beiden  Städten  weit  voraus.  Von  ihrer  kleinen  Felsinsel  aus  hatten 
die  Aegineten  im  sarunischen  Golf  zuerst  das  Meer  als  den  Schauplatz 
griechischer  Volksgeschichte  erkannt,  und.  wähi-end  die  Anderen  sich  in 
kleinstädtischen  Verhältnissen  bewegten,  hatten  sie  einen  Weltblick,  und 
ihr  Geld  beherrschte  beide  Meerseiten.  Argwöhnisch  betrachteten  sie  den 
Aufschwung  der  Athener,  und  als  die  Epidaurier  in  eine  gewisse  Ab- 
hängigkeit von  ihnen  kamen  (S.  7(»),  mussten  die  in  der  ]\Iitte  wohnenden 
Insulaner  das  Schlimmste  besorgen  und  ein  erbitterter  Hass  gegen  Athen 
war  die  Triel:)feder  ihrer  ganzen  PoUtik. 

Sie  waren  zur  Zeit  die  erste  Seemacht  im  Ai'chipelagus.  r)19  hatten 
sie  Kydonia  in  Kreta  den  Samiera  entrissen  und  da  sie  bis  zum  Pontus 
hinauf  ihre  Schifie  schickten,  beobachteten  sie  eifersüchtig  die  Versuche 
Athens,  überseeische  Küstenplätze  zu  gewinnen  und  sich  am  Hellespont 
festzusetzen:  sie  Avünschten  also  nichts  sehnhcher.  als  die  junge  Marine 
im  Keim«'  zu  vernichten. 

Audi  die  Athener  waren  nicht  unthätig.  Auf  den  Rath  dt'S  delphi- 
schen Gottes  errichteten  sie  auf  ilirem  Markte  ein  Heihgthmn  des  Aiakos 
(XLH^  75).  offenbar  nicht  bloß  um  den  alten  Inselkönig  zu  ehren,  sondern 
um  durch  diese  Stiftung  ein  gewisses  Anrecht  auf  die  Nachbarinsel  zu 
erweisen.*     Delphi   suchte   zu  vennitteln.   aber   statt  der  dreissigjährigen 


*   Ich  denke  an  dae  Arkasgralt  in  Mantineia,   das  ürestesmal   in  Tegea  und 
Sparta.     Peloponnesos  I,  239,  267,  271;  II,  223. 


Befestigung  des  Peiraieiis.  99 

Waffenruhe,  die  von  dort  empfohlen  wiu'de,  ging  die  Fehde  mit  steigender 
Erbitterung  fort,  und  während  die  Bucht  von  Eleusis  jetzt  durch  Salamis 
geschlossen  war,  lag  den  Aegineten  gegenüber  Alles  frei:  sie  hielten  den 
phalerischcn  Küstensauiii  in  ununterbrochener  Blokade  und  der  Gipfel 
der  piräischen  Halbinsel  konnte,  von  ihnen  besetzt,  der  allergefährUchste 
Angriffspunkt  gegen  Athen  werden:  er  musste  erst  unschädhch  gemacht, 
d.  h.  gegen  Handstreiche  gesichert,  dann  zu  Athens  eigenem  Vortheile 
verwendet  werden.  Das  war  es,  was  des  Themistokles  unvergänghches 
Verdienst  war,  dass  er  das,  was  Allen  täghch  vor  Augen  lag,  zuerst 
wii'khch  erkannt  hat,  nämlich  dass  auf  dieser  Halbinsel  die  Zukimft  der 
Stadt  beruhe. 

Diese  Erkenntniss  war  eine  Zeitlang  sein  und  seiner  Freunde  Ge- 
heimniss,  bis  seine  Stunde  gekommen  war,  dass  er  die  Gemeinde  leiten 
und  als  erster  Archon  493  den  Volksbeschluss  zur  Ausführung  bringen 
konnte,  die  Halbinsel  in  eine  Festung  zu  verwandehi. 

Mauerringe  sind  im  alten  Griechenland  nicht  mit  den  Städten  zu- 
sammen entstanden,  sondern  immer  gelegenthch  in  Zeiten  drohender 
Gefahren,  zu  Schutz  und  Abwehr,  und  zwar  konnte  der  Mauerring  jeder 
städtischen  Ansiedlimg  vorangehen,  wenn  es  darauf  ankam,  in  gefährdeten 
Gegenden  einen  Platz  herzustellen,  wo  Menschen,  Heerden  und  bewegliche 
Güter  untergebracht  werden  konnten.  Themistokles  äst  es  zu  danken, 
dass  man  sich  zu  diesem  Zwecke  im  Peiraieus  nicht  mit  Schanzen  und 
Gräben  begnügte,  sondern  eine  Ringmauer  in  Angriff  nahm,  welche  in 
einem  Umkreise  von  anderthalb  deutschen  Meilen  die  steile  Burghöhe 
Munichia  so  me  che  blattartig  ins  Meer  auslaufende  Halbinsel  der  Akte 
mnfasste.  An  der  Wasserseite  folgte  der  Mauerzug  dem  ausgezackten 
Küstensaum  20 — 40  m  von  demselben  entfernt,  bei  steil  abfallendem  Fels- 
rande unmittelbar  über  demselben.  Die  drei  natürhchen  Buchten  wurden 
mit  in  den  Mauerring  eingeschlossen,  so  dass  die  Schiffe  wie  vor  Wind 
und  Wetter,  so  auch  vor  Feinden  Sicherheit  fanden.  Durch  Dämme,  die 
von  beiden  Seiten  in  das  Meer  vorliefen,  wurde  die  Einfahrt  zum  grossen 
Peiraieushafen  von  310  m  auf  50  verengt;  nach  Zea  führte  ein  kanal- 
artiger Eingang ;  die  östHchste  oder  munichische  Bucht,  ursprünghch  ganz 
offen,  ^viu-de  wesenthch  durch  Mauerwerk  zu  einem  geschlossenen  Hafen 
gemacht.  Die  drei  Eingänge  waren  drei  durch  Ketten  zu  speiTende 
Seethore,  dm-ch  welche  sich  der  Mauerring  nach  aussen  öffnete,  während 
er  auf  der  Landseite  den  natüi-hchen  Höhenrändern  folgte,  im  ganzen 
Umkreise  von  Thürmen  unterbrochen,  welche  in  einem  Abstände  von  ca. 
4 — 6  m  aus  der  Linie  vorsprangen. 

Hafenbecken  in  die  städtischen  Werke  hereinzuziehen,  mn  den  werth- 


100  Die  Hafenstadt. 

vollsten  Besitz  einer  Küstenstadt  möglichst  sicher  zu  stellen .  liatte  man 
schon  lange  verstanden,  und  die  Aegineten  führten  ihre  Mulobauten  bis 
in  die  Zeit  der  Heroen  hmauf.  Einzig  in  seiner  Art  aber  war  der  attische 
Hafenbau  durch  die  Grussartigkeit  seiner  Anlage  und  die  miübertreffüche 
Venverthung  der  von  Xatur  so  ausgezeichneten  Küstenform;  so  erklärt 
sich  auch,  dass  Thukvdides,  der  für  die  Prachtbauten  der  perikleischen 
Zeit  kein  "Wort  der  Bewundenmg  hat.  von  dem  Hafenbau  als  dem  denk- 
würdigsten aller  Werke  ausfülirKch  lierichtet  (T'XTTT  5).*  Denn  jene 
Bauten  waren  wie  Blüthen,  die  einem  in  voller  Ent^vickelung  begriffenen 
Bamne  nach  und  nach  wie  von  selbst  entsprossten,  dies  "Werk  in  bedrängter 
Zeit  bei  geringen  Rütteln  der  unerwartet  kühne  Anfang  einer  werdenden 
Großstadt,  als  Themistokles  den  Muth  hatte,  aus  allen  Küstengegenden 
die  besten  Techniker  heranzuziehen,  imi  an  dem  offenen  Gestade  einen 
dreifachen  Kriegshafen  ausführen  zu  lassen:  das  sollte  kein  Neben-  und 
Aussenwerkder  städtischen  Befestigmig  sein,  sondern  das  Hauptwerk  selbst, 
der  Grundpfeiler  attischer  Macht,  und  als  Denkmal  dieser  Epoche  stellten 
die  Athener  an  einem  der  Hafenthore  das  Standbild  des  Hermes  auf  mit 
der  "V\^eihinschrift  der  neun  Aix-honten,  welche  auf  Befehl  von  Rath  und 
Bürgerschaft  die  grosse  Befestigung  begonnen  hatten  (CIX  70).** 

Als  das  Werk  begonnen  wurde,  dachten  die  Bürger  nur  an  Sicherung 
ihrer  Küste  gegen .  die  seemächtigen  Xachbarstädte :  die  Maßregeln  der 
nächsten  Jahre,  namenthch  das  Bergwerksgesetz,  offenbarten  erst  den 
wahren  Inhalt  der  themistokleischen  PoMtik.  Die  Flotte  war  jetzt  die 
Hauptsache ;  sie  ^vuchs  rasch  genug,  um  Athens  Fi'eiheit  zu  retten.  Der 
Bau  der  Hafenstadt  wurde  aber  bald  nach  seinem  Beginn  durch  die 
Kriegsjahre  unterbrochen  und  sie  konnte  keinen  Schutz  gewähren,  als  die 
Landschaft  den  Feinden  in  die  Hände  fiel. 

Die  "Unterstadt  war  A'on  den  Athenern  verlassen,  das  Pelargikon  lag 
seit  dem  Tyrannensturz  in  Trümmern  und  die  Akropohs  war  ein  offener 
Platz.  Dennoch  war  eine  Anzahl  von  Bürgern  da.  welche  sich  niclit  ent- 
scMiessen  komiteii.  die  Burghöhe  zu  räumen.  Es  waren  die  durch  ihr 
Gewissen  gel)undenen  Beamten,  denen  che  Hut  der  heihgen  Schätze  an- 
vertraut war.  und  andere  altgläubige  Atliener.  welche  darauf  bauten,  dass 


*  Wie  themistokleisch  Thukvdides  gesonnen  war,  zeigen  so  manche  Aus- 
sprüche, welche  wie  aus  dem  Munde  des  Themistokles  stammen,  z.  B.  1 ,  143:  tl 
fxiv  y«p  >iuiv  vi,aiü)Ttu,   lii'ti  uv  u/.i.nxÖTtQot^ 

**  Philochoros"  Worte  weisen,  wie  es  scheint,  auf  eine  Betheiligung  der 
Phvlen  durch  freiwillige  Beiträge  hin;  Bergk  (Rhein.  Mus.  39,  S.  618)  liest  aiy  tkJs 
(fvhäg.  ITv'/Mi'  tixiioi ,  wie  Wachsmuth  I,  211  vorschlug,  empfiehlt  sich  dadurch, 
dass  man  wahrscheinlich  von  der  am  meisten  gefährdeten,  also  der  Seeseite  anfing. 


Die  Perser  in  Athen.  101 

die  Stadtgötter  ihre  Burg  nicht  preisgeben  mirden.  Sie  verrammelten  mit 
Balken  und  Holzplanken  den  Eingang,  sie  rollten  Felsblöcke  auf  die 
Häupter  derer,  welche  die  steilen  Abhänge  erklimmen  wollten ;  sie  wiesen 
alle  Yermittelungsvorschläge ,  welche  dm'ch  die  Peisistratiden  an  sie  ge- 
langten, zm'ück  und  die  Perser  sahen  sich  genöthigt,  eine  Belagerung  zu 
beginnen. 

Auf  derselben  Höhe,  welche  schon  die  Amazonen  benutzt  haben 
sollten,  um  che  junge  Theseusstadt  zu  z^^ingen,  lagerten  sie  sich  und 
stellten  hier  ihre  Schützenreihen  auf,  um, durch  Brandpfeile  den  Zugang 
zu  öffiien.  Auch  so  leistete  die  kleine  Mannschaft  einen  verzweifelten 
Widerstand,  bis  der  versteckte  Aufgang  durch  die  Aglam'osgrotte  (S.  49) 
den  Persem  verrathen  war  und  sie  so  den  Thorhütera  in  den  Rücken 
fielen  (XLW  35).* 

Das  Gericht,  das  der  Grosskönig  über  die  Athener  ergehen  liess,  er- 
folgte aus  dreifachem  Gesichtspunkte:  sie  sollten  für  ihren  Götzendienst 
büssen,  für  den  Brand  von  Sardes  und  für  ihren  demokratischen  Ueber- 
niuth.  Darum  wurden  der  TjTannenmörder  Standbilder  weggeschleppt, 
die  Heiligthümer  alle  in  Brand  gesteckt  und  niedergerissen.  Am  ersten 
Tage  schalteten,  von  den  Magiern  geleitet,  the  Perser  mit  rücksichtslosem 
Fanatismus.  Dann  naclidem  der  Herold  nach  Susa  abgegangen  war.  um 
den  Fall  von  Athen"  zu  melden,  war  eine  ümstimmung  eingetreten,  ein 
Einlenken  zu  mildem  Maßregeln.  Die  Emigranten  und  namenthch  die 
Pisistratiden  hatten  ein  Interesse  daran,  dass  ihre  Freunde,  die  Perser, 
nicht  zu  sehr  als  rohe  Barbaren  erschienen.  Unter  ihrem  Einfluss  liess 
der  Grosskönig  die  in  seinem  Gefolge  befindhchen  Athener  zusammen- 
kommen, damit  sie  nach  ihrem  Gebrauche  den  Opferdienst  wahrnehmen 
sollten,  und  durch  das  Wunder  am  Oelbaum  suchten  sie  den  Kömg  zu 
überzeugen,  dass  auch  hier  Götter  walteten. 

Was  die  Unterstadt  betrifft,  so  Hess  man  nur  tlie  Häuser  stehen,  in 
denen  die  vornehmen  Perser  Quartier  gemacht  hatten.  Eine  zweite, 
gründUchere  Verwüstung  folgte,  als  Mardonios  im  Zorne  über  die  Ab- 
weismig  aller  güthchen  Vorschläge  bei  seinem  Abzüge  nach  Böotien  Alles, 
was  noch  aufrecht  stand,  dem  Erdboden  gleich  machte.  Man  sollte  keine 
Vorstellung  davon  haben,  dass  hier  jemals  eine  blühende  Stadt  gestanden 
habe  und  die  Athener  in  bitterer  Reue  der  giückUchen  Zeit  unter  den 
Peisistratiden  g-edenken. 


*  Amazonenlager:  Aesch.  Eum.  675.  Es  ist  wahrscheinlich,  dass  nachdem 
der  Areopag  der  Sitz  des  persischen  Belagerungscorps  gewesen  war,  auch  die 
Amazonenlegende  mehr  im  Einzelnen  darnach  ausgestattet  wurde. 


\02  Aufbau  von  Athen. 

Als  die  Kriegsnoth  vorüber  war,  kehrten  die  Athener  heim  und 
und  suchten  sich  zu  Anfang  des  Winters  auf  ihren  Grundstücken  \^ieder 
nothdürftig  einzurichten.  Die  Stadt  wurde,  wie  das  von  den  Galliern 
verwüstete  Rom,  eihg  hergestellt ;  jeder  liatte  nur  sein  LTnterkommen  im 
Auge:  an  poUzeihche  Aufsicht  war  nicht  zu  denken,  und  wenn  dem 
Areopag  eine  leitende  Thätigkeit  anvertraut  war,  so  wird  sie  sich  im 
Wesenthchen  nm-  auf  Währung  geweihter  Stätten,  (he  an  alter  Stelle  er- 
neuert werden  mussten,  und  öffentlicher  Grundstücke  bezogen  haben. 

Ueber  die  nächsten  Bedüi'fnisse  hinausschauend  wirkte  allein  The- 
mistokles.  Nach  seinem  Gedanken  sollte  das  vom  Erdboden  versch^\Tindene 
Athen  als  Grossmacht  wiedergeboren  weiden .  um  den  bevormundenden 
Ansprüchen  der  Peloponnesier  entgegen,  allen  Land-  und  Seemächten 
unzugängüch,  in  voller  Selbständigkeit  seine  Ziele  zu  verfolgen.  Das 
war  nach  seinem  Ermessen  nur  durch  Verlegung  der  Stadt  nach  dem 
Peiraieus  zu  erreichen.  Er  stand  nicht  allein,  und  als  man  nach  dem 
Kriege  darüber  zu  Rathe  ging,  wie  die  gemachten  Erfahrungen  zu  ver- 
werthen  seien,  begann  ein  Kampf  der  Ansichten,  welcher  die  Geschichte 
Athens  Jahre  lang  in  der  Schwebe  hielt. 

Die  Einen  verti-aten  die  Anschauung,  welche  wir  in  Folge  schwerer 
Heimsuchungen  im  Alterthum  Ariederholt  auftauchen  sehen,  dass  man  sich 
scheuen  müsse,  eine  von  den  einheimischen  Gottheiten  preisgegebene 
Stadt  von  Xeuem  anzubauen.  *  Man  stiftete  auf  verlassenen  Plätzen  Heihg- 
thümer  „des  Fluchs"  (XV  12).  um  den  Frevlem,  die  man  nicht  mehr 
erreichen  konnte,  die  Strafe  der  unsichtbaren  Mächte  nachzusenden;  das 
in  Trümmern  Zurückgelassene  sollte  den  Zorn  der  Götter  und  die  Er- 
bitterung der  Hellenen  immer  wach  erhalten,  und  darum  war  man 
grundsätzhch  gegen  Wiederherstellung  der  von  den  Barliaren  zerstörten 
Heiligthümer. 

Ein  Beschluss  dieses  Inhalts  soll  von  den  Hellenen,    die  den  Kampf 

egen   die   Perser   aufgenommen,    also   von    dem   Bundesrathe   auf  dem 

Isthmos,  dessen  Seele  Themistokles  war,  wirkUch  gefasst  worden    sein;** 

und  entsprach  ohne  Zweifel  dem.  was  dieser  Staatsmaini    für  seine  Stadt 

beabsichtigte. 

Er  konnte  sieb  ein  selbstständiges,  jeder  neuen  lüiegsgefahr  ge- 
wachsenes Atben  nur  als  Seeplatz  denken:  die  Halbinsel  war  ihm  das 
Kernstück   des  Landes;    es  sollte   also  nicht,   wie  Aristophanes  sagt,   der 

*    So  ist  nach  meiner  Ucborzengiing^  auch  das  alte  llion,  to  fhnuuor  llifiyuuoy, 
zu  dem  Xerxes  hinaufstieg  (Ilerod.  VIT,   13),  immer  unbewohnt   geblieben.     Vergl. 
Welcker,  Kl.  Schriften  II,  p.  VII. 
**   Pausanias  X,  31. 


Das  Programm  des  Themistokles.  103 

Binnenstadt  der  Pciraii'us  angeklebt  werden,*  sondern  das  Binnenland 
der  Hafenbnrg.  Denn  er  wollte  nicht  einen  hohlen  Mauerring  herstellen, 
wo  die  Athener  sich  gelegentlich,  wenn  ein  Feind  nahte,  mit  "Weib  und 
Kind  bergen  konnten.  Dadurch  Aväre  ja  die  rnruhe  im  eignen  Lande  zu 
einem  dauernden  Zustande  geworden  ;rman  hätte  ein  doppeltes  Heim  gehabt, 
eins  für  friedhche  und  eins  für  Kriegszeiten.  Vielmehr  sollte  jetzt  nachgeholt 
werden,  was  bei  der  Gründung  der  Stadt  unmöghch  war:  Athen  sollte 
jetzt  endlich  an  die  richtige  Stelle  kommen.  Das  obere  Athen  sollte  eine 
Altstadt  werden ,  eine  Stätte  rehgiöser  Gebräuche ,  die  ihre  Stelle  nicht 
verändern  durften .  **  der  Peiraieus  aber  die  Hauptstadt  der  Landschaft, 
mit  Hafen  und  Flotte  unzertrennhch  verschmolzen.  Das  war  der  echt 
ionische  Gedanke  des  Themistokles  von  der  Zukunft  der  Stadt.  Athen 
sollte  ein  zweites  Phokaia  werden,  das  unter  den  Griechenstädten  zuerst 
mit  wohlgefügten  Quadermauern  in  die  Brandung  des  Meers  hinausgebaut 
war,  allen  Landheeren  unangreifbar. 

Diese  Gedanken  mussten  in  der  Jugend  zünden.  Nach  den  Freiheits- 
kämpfen hatten  die  Athener  das  Gefühl,  dass  sie  für  sich  selbst  eintreten 
müssten  und  dass  sie  nur  zur  See  unüberwindhch  seien.  Es  war  der 
natürhche  Fortschritt,  auf  den  die  geschichthche  Entwickelung  hinwies, 
dass  man  von  den  aus  Furcht  vor  überseeischen  Mächten  ins  Binnenland 
verlegten  Städten  herunterstieg,  und,  wie  die  jenseitigen  lonier,  in  um- 
mauerten Inselfelsen  die  Bürgschaft  der  Unabhängigkeit  suchte. 

Andererseits  musste  diese  für  die  Geschichte  der  Stadt  entscheidende 
Anschauung  dem  heftigsten  "Widerspruch  begegnen.  Denn  den  Altathenem 
war  die  rücksichtslose  Seepohtik  noch  immer  in  der  Seele  zuwider.  Sie 
konnten  und  wollten  sich  ihre  Stadt  nicht  anders  denken,  als  am  Fuss 
der  Akropolis,  wo  der  alte  Oelbaum  am  Tage  nach  dem  Brande  eüien 
neuen  Spross  getrieben  hatte  (H  82). 

Ehe  dieser  Streit  zum  Austrage  kam,  trat^ein  Zwischenfall  ein,  der 
die  Lage  wesenthch  veränderte. 

Den  Aegineten  war  es  längst  deuthch ,  dass  die  kolossalen  Arbeiten 
am  Peiraieus  nicht  auf  Küstenschutz  zielten,  sondern  auf  Seeherrschaft. 
Es  geschah  also  auf  ihren  und  der  von  ihnen  gewonnenen  Peloponnesier 


*  Aristopli.  Ritter  815:  tov  IJtiQdm  nQoaifiace  (er  knetete  ihn  wie  einen 
Leckerbissen  an) ;  dagegen  Plutarch.  Them.  19  aus  vorzüglicher  Quelle  sehr  richtig: 
Tr;i>  nöXiv  tirjipe  Tov  IliiQauö^  X(d  rrju  yr^i'  t'^s"  d^ccXciaar^f. 

**  Wie  Alt-Stymphalos ,  Astypalaia,  Palaiopolis,  Palaibyblos;  Phokaia  das 
Modell  auch  in  der  Mehrzahl  der  Häfen.  Vgl.  G.  Hirschfeld,  Typologie  in  Hist. 
philol.  Aufs,  zum  2.  Sept.  1884,  S.  343.  Vgl.  Alt-Tyros,  Klazomenai  auf  die  Insel 
verlegt:  Judeich,  Mitth.  des  athen.  Instituts  XV,  144,  152. 


1  04  Ummauerung  von  Athen. 

Antrag,  dass  Sparta  die  Forderung  stellte,  die  Athener  sollten  von  jeder 
Anlage  befestigter  Plätze  abstehen.  Ihre  Lage  war  um  so  ernster,  da 
auch  von  der  Landseite  die  niit  Aigina  verbündeten  Thebaner  drohten. 
Die  grossaiügen  Hafenwerke  in  Hast  zu  vollenden  war  unmöglich.  Es 
bheb  also,  um  die  L^nabhängigkeit  Athens  zu  retten,  nichts  übrig,  als  die 
Oberstadt  so  rasch  wie  mögUch  in  einen  vertheidigimgsfahigen  Zustand 
zu  setzen  und  so  wieder  freie  Hand  zu  gewinnen. 

Themistokles  sah  sich  also  gezwungen,  zunächst  für  diesen  Zweck 
seine  volle  Energie  einzusetzen,  imd  die  Ausführung  dessen,  was  er  als 
sein  Hauptziel  im  Auge  hatte,  einstweilen  zu  vertagen. 

Auch  bei  dieser  nächsten  und  für  die  L^nabhängigkeit  der  Stadt  un- 
abweisbaren Aufgabe  hatte  er  mit  mancherlei  Widerstand  zu  kämpfen. 
Denn  alle  Hellenen,  die  am  alten  Herkommen  festhielten,  hatten  eine 
angeborene  Abneigung  dagegen,  sich  in  befestigte  Plätze  einschliessen  zu 
lassen,  gegen  jede  Trennung  von  Stadt  und  Landschaft,  gegen  Ringmauern, 
welche  den  Ausbhck  auf  Gebirge  imd  See  hemmten  und  lauter  Unbe- 
quemüchkeiten  heiTomefen.  Dazu  kam,  dass,  was  in  Athen  an  Mauer- 
bauten gemacht  worden  war.  meist  aus  der  Tyrannenzeit  stammte  imd 
in  üblem  Andenken  stand. 

Indessen  wurden  in  tler  gegenwärtigen  Xothlage.  da  dieselbe  Stadt, 
welche  HeUas  vom  Perserjoch  gerettet  hatte,  sich  vom  eignen  Volk  ihr»- 
Lliabhängigkeit  bestritten  sah.  alle  Parteigegensätze  rasch  über^nrnden. 
weil  der  Zorn  über  die  Tücke  der  Xachbarstädte  und  der  Trieb  nach 
voller  Kraftentwicklung  alles  Andere  überwog.  Xoch  hatte  Themistokles 
die  Bürgerschaft  in  seiner  Hand,  und  der  Beschluss,  den  von  den  Pisi- 
stratiden  unvollendeten  Mauerring,  von  dem  noch  einige  Stücke  stehn 
geblieben  waren,  nach  allen  Seiten  zu  erweitern,  wurde  unverzüglich 
durchgesetzt  (LXXVHI  36,43).  Mit  patriotischem  Wetteifer  wurde  Hand 
ans  Werk  gelegt,  und  mit  rücksichtsloser  Benutzung  jedes  brauchbaren 
Baimiaterials  gelang  es  der  bewunderaswüiiligen  Geschicklichkeit  der 
Athener  in  der  kurzen  Frist,  welche  Themistokeles  diu'ch  seine  diploma- 
tische List  gewonnen  hatte,  die  Stadt,  ehe  Sparta  einschreiten  konnte, 
mit  einem  Mauerringe  zu  versehen,  welcher  bei  der  Untauglichkeit  dei* 
Peloponnesier  zum  Festungskampfe  für  die  Sicherheit  ausreichend  war. 
Die  Täuschung  der  Spartaner  gelang  aber  um  so  leichter,  da  man  vim 
Seiten  der  Aegineten  immer  nur  den  Peiraieus  im  Auge  hatte  und  gegen 
die  Eilbauten,  ilie  am  Tlisos  ans  dem  Boden  wuchsen,  sdir  gleich- 
gültig war. 

Bei  der  Hafenstadt  war  durch  dif  Bodenform  der  ganze  Mauerkreis 
vorgezeichnet:    in    Athen    war  dies    nicht    der    Fall.     D(M1    Umkreis    der 


Alte  und  neue  Ringmauer. 


105 


altern  Mauerlinie  (S.  90)  konnte  man  nicht  erneuern,  weil  die  Bevölkerung 
sich  seit  dem  Tyrannensturze  so  wesentlich  vermehrt  hatte.  Für  die 
Erweiterung-  war  im  Norden  und  Osten  am  meisten  Raum,  und  es  ist 
in  der  beifolgenden  Skizze  (Fig.  18)  der  Versuch  gemacht,  die  alte  Stadt- 
mauer mit  der  des  Themistokles  darzustellen. 


Fig.    18. 

Soweit  Athen  Felsenstadt  war.  konnte  die  Mauerlinie  nicht  zweifel- 
haft sein.  Hier  mussten  sie  dem  Kamm  des  Pnjxgebii'ges  folgen,  um 
ihren  Vertheidigem  die  günstigste  Stellung  zu  geben.  Von  seinem  Gipfel, 
dem  Museion,  der  in  den  Stadtring  eingeschlossen  wurde,  ging  sie  ost- 
Avärts  zum  Ilisos  hinunter,  andererseits  nach  Nordwesten,  die  beiden 
Schluchten  schneidend,  bis  zum  Rande  des  N^mphenhügels.  wo  er  schroff' 
zum  Barathron  abfällt.  Nördlich  davon  springt  die  Höhe  des  H.  Atha- 
nasios  vor,  welche  das  Mauerwerk  aufiiehmen  musste,  ehe  der  Höhenzug 
in  die  Fläche  des  Kerameikos  ausläuft. 

Auf  der  Süd-  und  Südostseite  war  die  Mauerlinie  ebenfalls  durch  das 
Terrain  vorgezeichnet.     Denn   sie    musste   hier  dem  Hügelkamme  folgen. 


106  Mauer  und  Thore. 

welcher  das  rechte  IHsosufer  säumt,  su  dass  der  Fluss  in  einer  Entfer- 
nung von  durchschnittUch  150  m  draussen  blieb,  wie  ein  Festungsgjaben, 
der  sich  vor  einem  "Walle  hinzieht.  Im  Osten  aber  musste  die  Mauer 
den  Fluss  verlassen,  um  dem  rasch  ansteigenden  Lykabettosfusse  nicht 
zu  nahe  zu  kommen.  Daher  die  scharfe  Abbiegung  nach  hnks  oberhalb 
des  Stadimns. 

Von  diesem  Xordostpunkte  bis  zu  dem  Xordwestpunkte,  wo  die  Aus- 
läufer des  Niiini)henhügels  verschAvinden.  auf  eine  Strecke  von  ca.  2700  m, 
ergab  sich  keine  durch  die  Eodenform  vorgezeichnete  Linie,  der  sich  die 
Stadtgi'enze  anzuschliessen  hatte.  Hier  auf  ebenem  oder  flach  gewelltem 
Boden  kam  es  nur  darauf  an.  die  Ost-  und  die  Westlinie  zweckmäßig 
zu  verbinden,  so  dass  man  die  kleinen  "Wasseradem.  welche  von  dem 
Lykabettos  herunter  rieseln,  in  die  Stadt  aufnahm,  aber  die  tiefere  Schlucht, 
welche  nordhch  vom  Strephiberge  herunterkommt  und  in  flachem  Bogen 
sich  zum  Kepliisos  hinunterzieht,  der  v(in  mir  vermuthungsweise  so  ge- 
nannte Kykloboros,  draussen  blieb. 

So  ist  in  wenig  Wochen  ein  festes  Athen  erstanden.  Von  den  alten 
Gauen  waren  KoU^-tos  und  Diomeia  ganz  oder  zum  gTössten  Theil  herein- 
gezogen, Koile  draussen  gelassen,  Melite  zerschnitten  und  der  Keramei- 
kos  so   getheilt.  dass  die    eine  Hälfte  drinnen,  die  andere  draussen  war. 

Der  Stadtring  bildete  ein  Oval,  dessen  Längenaxe  von  Ost  nach  West 
2000  Meter  misst.  lölM»  die  Axe  von  Süd  nach  Xord.  Die  Akropolis  lag 
jetzt  inmitten  der  Stadt  (wenn  auch  dem  südüchen  Ringe  50»)  m  näher 
als  dem  nördlichen),  so  dass  sie  in  der  Orakelsprache  jetzt  das  heiüge 
Haupt  der  rad-  oder  kreisförmig  sie  umgebenden  Stadt  genannt  werden 
konnte  (L  14);  die  Nordseite  aber  war  jetzt  die  Frontseite,  mid  Herodot 
sagt  deshalb  von  den  Persem,  sie  seien  vorn  an  der  Burg  beim  Agi-au- 
leion  hinaufgestiegen  (XL  56). 

Nach  dem  Gang  der  Ringmauer  waren  auch  die  Tliore  derselben 
zwiefacher  Art.  So  weit  das  Felsgebiet  reichte,  fielen  alle  Ausgänge  in 
Einsattelungen  des  Höhenkamms:  die  Tliore  waren  Sattelthore,  jedes 
nur  für  einen  Weg,  der  den  Felsschluchten  in  der  Richtung  auf  das 
Meer  folgte.  Mährend  bei  den  Thoren  der  Niederung  verschiedene  Wege 
sich  vereinigen  lassen  konnten,  die  strahlenförmig  von  einem  Thore  aus- 
gingen. 

Aju  deuthchsten  gekennzeichnet  durch  Terrain  und  MauerspunMi  ist 
das  Tlior  bei  der  Kapelle  des  Demetrios  Lumbardäris.  ein  Hauittausgang 
des  alten  Asty.  dem  Burgaufgange  im  AVesten  nahe  gegenüber:  das 
zweite  in  der  Sehhicht  am  Nymplienliügel.  die  nach  Kuile  hinabgeht. 
Beide  fallen  in  den   Bezirk   ]\Ielit«':     ihdnT   luibi^  ich  in  di'in   zwi'iten   mt- 


Die  neuen  Stadtthore.  107 

muthimgsweisc  das  melitisclie  Thor  zu  erkennen  gegiaul)t ;  in  dem  ersteren 
das  Keitertlior,  indem  icli  den  Xamen  so  zu  erklären  suche,  dass  von  hier 
seit  alter  Zeit  «lic  rltterliclifii  Züge  nach  dem  Hippodrom  (S.  59)  hinab- 
zogen. 

Das  waren  die  ältesten  Verbindungen  nach  der  piräischen  Halbinsel 
und  Salamis,  Avelche  mit  der  ganzen  Südstadt  mehr  und  mehr  an  Be- 
deutung verloren,  seit  Leben  und  Verkehr  sich  nach  Norden  wendeten. 
Oestlich  vom  Museion  am  Südabhang  der  Burg  war  das  dritte  Stadtthor, 
das  itonische,  welches  nach  Phaleron  führte,  das  älteste  Hafenthor,  welches, 
seitdem  ionischer  Geist  Athen  durchdrang,  das  wichtigste  Verkehrsthor 
geworden  war  und  den  Verkehr  mit  allen  überseeischen  Gegenden  wesent- 
lich vermittelte;  daher  war.  wie  ich  glaube,  die  Min  hier  ausgehende 
Strasse  die  alte  ..Fremdenstrasse"  (LXXV  65). 

Durch  Verlegung  des  Seehafens  wurden  die  Wege  verändert.  Dazu 
kam,  dass  man  bei  fortschreitendem  Verkehr  die  beschwerhchen  Felshöhen 
mit  ihren  engen  Fahrbahnen  unbequem  fand,  und  es  vorzog,  alle  Haupt- 
wege möglichst  in  die  E1)ene  zu  verlegen,  so  dass  das  PnjTi^gebirge  ganz 
vermieden  wmxle.  Diesen  "N^'egen  entsprachen  die  Ausgänge,  welche  die 
Ausläufer  des  NAmphrnliügels  schnitten,  das  Thor  in  der  Senkung  bei 
der  Kapelle  des  H.  Atbanasios,  in  dem  wir  das  piräische  Thor  erkennen 
dürfen,  und  endlich  das  schon  ganz  in  der  Niederung  gelegene  Stadtthor, 
das  in  späterer  Zeit  den  Namen  Dipylon  führte. 

Der  östhche  Zug  des  Mauerrings,  die  nach  Agrai  gerichtete  llisosseite, 
war  zum  Ausgange  gTösserer  Verkehrsstrassen  nicht  geeignet;  sie  bheb 
die  ländliche  Stadtseite,  von  Berg-pfaden  durchschnitten,  welche  sich  jen- 
seits des  IKsosbettes  in  die  Schluchten  des  vortretenden  Hymettosfusses 
verzweigten.  Hier  lagen  vom  itonischen  Thore  östlich  die  Ausgänge  zur 
KalliiThoe,  zum  Stadium  und  wohl  noch  ein  dritter,  welcher  unweit  des 
itonischen  Thores  nach  dem  südlichen  Hymettos  führte. 

Die  nordöstliche  Mauerstrecke  machte  Front  gegen  denLykabettos.  über 
dessen  südlichen  Vorsprung  zwei  ungefähr  parallele  Strassen  hinausführten, 
die  südlichere  nach  dem  oberen  Ihsosthale,  wo  das  Lykeion  lag,  aus  dem 
Thore  des  Diochares;  die  nördliche  imterhielt  die  alte  Verbindung  der 
Diomeer  mit  dem  K3^lOsarges  und  ging  über  den  ansteigenden  Lvkabettos- 
fuss  nach  Marathon  zu;  dies  war  das  diomeische  Thor. 

Endhch  die  Nordfi'ont,  wo  ungefähr  auf  halbem  Wege  zmschen  dem 
diomeischem  Thor  und  Dipylon,  dem  itonischen  Thore  in  gerader  Linie 
gegenüber,  der  Hauptausgang  zu  den  Landgauen  der  nördlichen  Ebene, 
das  acharnische  Thor  lag,  von  dem  die  Strasse  über  den  Kykloboros  auf 
den  Farnes  gerichtet  war. 


108  Fortsetzung  der  Ilafenmauer. 

Der  ganze  Mauerring.  vne  er  auf  (lein  Stadtplane  vürliegt,  durch 
eine  augenblickliche  Gefahr  hervorgerufen,  ist  gegen  die  Absicht  des 
Staatsmanns,  der  ihn  geschaffen,  der  bleibende  Stadtring  von  Athen  ge- 
worden, in  welchem  man  sich  so  allmähHch  eingerichtet  hat,  dass  es  nicht 
möglich  ist  nachzuweisen,  vN'ie  man  nach  und  nach  die  Mängel  des  Eil- 
baues ausgebessert  und  wie  die  Stadtthöre  nach  und  nach  ihre  Namen 
mid  die  nöthigen  Verkehi'swege  erhalten  haben.  Merkwürdig  ist,  wie  der 
Gesammtumfang  von  etwa  43  Stadien,  der  ein  Stadienmass  von  c.  184  m 
voraussetzt,  mit  dem  Umfange  des  alten  Theben*  imd  dem  des  servi- 
anischen  Rom  übereinstimmt  (LX'SHHI  46,64). 

Nach  Themistokles"  Ansicht  hatte  der  Mauerbau  seine  Aufgabe  erfüllt, 
als  er  die  Höhe  erreicht  hatte,  um  im  Nothfall  den  Peloponnesieni  Trotz 
bieten  zu  können,  und  nach  seinem  Wunsche  konnte  man  nun  endlich  den 
Aegineten  zum  Trotz  in  voller  Ruhe  den  Ausbau  der  vor  dreizehn  Jahren 
in  AngTiff  genommenen  Hafenstadt  wieder  aufnehmen,  um  hier  einen 
in  seiner  Art  einzigen  Musterbau  auszuführen,  der  eine  unbezwingliche 
Widerstandskraft  haben  und  den  Athenern  für  alle  Zeit  zur  Ehre  gereichen 
sollte.  Die  Stärke  der  Mauer  war  darauf  eingerichtet,  dass  während  des 
Kaues  auf  Rampen  von  beiden  Seiten  das  Baumaterial  auf  den  Lastwagen 
h('raufgeschlepi)t  werden  konnte  (CXHI  5).  und  im  Innern  sollte  sie 
dm'chweg  aus  winkelrecht  brhauenen.  durcli  Kisciikl;iiinnern  verbundenen 
Werkstücken  bestehen. **  Wenn  sich  also  an  genau  vermessenen  Stellen 
gezeigt  hat,  dass  doch  nur  die  Stirnseiten  nach  aussen  und  nach  innen 
soHder  Quaderbau  sind,  wofür  im  Eelsboden  die  Lehre  von  2  '/-j  Euss  noch 
deutüch  zu  erkennen  ist,  so  erhellt  daraus,  dass  das  m'sprüngUche  Bau- 
programm nicht  durchgeführt  worden  ist.  Dies  bezeugt  Thuk^dides  aus- 
drücküch  von  der  Höhe  der  Mauer,  welche  nur  die  Hälfte  des  m'sprüng- 
Hchen  Maßes  erreicht  hat.***  In  Bezug  auf  die  innere  Construction  war 
die  Abweichung  damals  schwieriger  nachzuweisen.  Doch  ist  die  Mauer- 
dicke von  c.  5  m  auf  keinen  Eall  durchgängig  gewesen.  Man  kami  ja 
auch  deutlich  erkenniMi,  dass  auf  die  einzelnen  Oerthchkeiten  Rücksicht  ge- 
nommen worden   ist.     \V(i  z.  B.  sumpfiges  Terrain  der  ]Mauer  natürlichen 


*  Fabricius,  Topographie  von  Theben. 

**  Die  mehrfach  bezweifelte  doppelte  Wagenbreite  erklärt  ganz  richtig  Proco- 
pios.  Patrolog.  ed.  Migne  87,  p.  2620:  a»;,-  jutxQoy  -iqos  tovto  x«i  rö  <^tfiiaxox'/.iovi 
Hvca  nXäxovs  tyixcc  xul  r«?  ä/ua^a^  f'c/jrfOTiQK^  (ftQov  (?),  tl  x«t  nqog  rowayriov 
t''/.h',hcis  iTii  rov  rtZ/oiv  i/mqovi'.  Vgl.  Milclili(ifer,  Rec.  von  Wachsrauth  IT.  Wo- 
chenschrift für  kl.  Pliilologie  l^'.to. 

***    Waren   die   60  Fuss   (f'XIII  1^)   vielleiclit   die   beabsichtigte    HJilieV     Dies 
ist  venmithet  worden:    (Jrioch.  Geschichte    11"  ^21. 


Die  Hafenstadt.  109 

Schutz  darbot.  l)ognügte  man  sich  mit  einer  Stärke  von  2.5  m.  während 
man  an  andern  Stellen  über  3  und  4  m  hinausging. 

An  dem,  was  Themistokles  beabsichtigte,  ist  nicht  zu  zweifehi.  Die 
Oberstadt  war  für  ihn  nur  ein  verschanztes  Lager,  um  sich  aus  der  ersten 
Verlegenheit  zu  befreien.  Die  wahre  Landesfeste  blieb  ihm  der  Peiraieus, 
der  wichtigste  Theil  der  ganzen  Ebene,  die  dreifache  Hafenstation  mit  ihren 
Werften,  Schiffen  und  Magazinen,  von  einer  naturfesten  Mauer  umgürtet, 
die  sich  selbst  vertheidigte,  so  dass  die  Livahden  den  nöthigen  Wach- 
dienst versehen  konnten  und  die  ganze  kiiegstüchtige  Mannschaft  an  Bord 
gehen  konnte,  um  zur  See  jedem  Angriffe  entgegen  zu  gehen.  Es  sollte 
also  innner  wie  in  der  Persemoth  das  flache  Land  preis  gegeben,  Athen 
wesentlich  Lisel-  und  Seestadt  sein.  * 

Inzwischen  war  auch  der  Peiraieus  schon  lange  kein  unbewohnter 
Platz  mehr.  Der  alte  Gauort  war  durch  den  Zuzug  von  Technikern  und 
Arbeitern  aller  Art,  den  Themistokles  veranlasst  hatte,  ungemein  vergrössert 
worden,  und  es  ist  kein  Zweifel,  dass  er  von  Anfang  an  das  Ziel  im  Auge 
hatte,  dass  auf  dem  weiten,  ungemein  gesund  gelegenen  Felsboden  der 
Halbinsel  eine  neue  Großstadt  erstehen  sollte,  eine  dem  grossartigen 
Mauerraum  entsprechende,  planmäßig  nach  allen  Regeln  vorgeschrittener 
Kunst  angelegte  Musterstadt,  die  das  alte  Athen  mit  seinen  engen  und 
krummen  Gassen  in  Schatten  stellen  sollte.  Diese  neue  Stadtanlage  knüpft 
sich  an  den  Xamen  des  Hippodamos  von  Milet,  und  es  ist  eine  der  em- 
pfindlichsten Lücken  unserer  Kenntniss  attischer  Geschichte,  dass  wir-  die 
Thätigkeit  dieses  für  hellenische  Cultur  so  hervorragend  wichtigen  Mannes 
zeitlich  genau  zu  bestimmen  ausser  Stand  sind. 

Ueberhefert  ist  nur,  dass  er  zu  den  Zeiten  der  Perserkriege  im 
Peiraieus  eine  Stadt  zu  Stande  gebracht  habe.**  Diese  Nachricht  hat 
man  in  Frage  gestellt,  weil  demselben  Hippodamos  die  Anlage  der  Stadt 
Rhodos  zugeschrieben  wird,  und  deshalb  seine  Thätigkeit  ganz  in  die 
perikleische  Zeit  hinabgerückt.  Seine  persönhche  Betheiligimg  am  Aufbau 
von  Rhodos  beruht  aber  nur  auf  einer  Nachricht  des  Strabon,  welche 
von  ihm  selbst  als  eine  zweifelhafte  bezeichnet  \ATrd,  und  es  begreift 
sich,  wie  leicht  ein  Stadtbau  nach  Grundsätzen  des  Hippodamos  auf  seine 
Person  übertragen  werden  konnte.  JJiateT  den  grossen  Männern,  welche 
als  Zeitgenossen  des  Perikles  mannigfach  envähnt  werden,  kommt  Hippo- 


*   Den  themistokleischen  Gedanken   spricht  zurückhaltend  aber  deutlich  Thu- 
kydides  I,  93  aus:  Utiquiu  uxpeh.fiMzsQoi'  iyofxiCi  Ttjs^  «Vcu  no'/.iws. 

**    Schol.  Arist.  Ritter  327:    tiqijJto^   «vTog   rov  Uti^aiü  /.tau  tu  Mr;^ixu  avr- 
riyuytv. 


110  Die  Kunst  des  Hippodamos. 

damos  nicht  vor:  auch  wird  Perikles  nie  mit  dem  Peii-aieus  in  Verbin- 
dung gebracht,  was  wii*  doch  erwarten  müssten,  wenn  die  Hafenstadt  erst 
ein  Menschenalter  nach  ihrer  Ringmauer  wie  eine  neue  Schöpfimg  zu 
Stande  gekommen  wäre. 

Darum  glaube  ich  auch  jetzt  noch  an  der  Ansicht  fest  halten  zu 
müssen,  dass  der  milesische  Baumeister  von  Themistokles  gerufen  sei,  um 
innerhalb  der  Ringmauer  eine  Neustadt  anzulegen,  so  grossartig  und 
glänzend,  dass  es  den  Bürgern  dadurcli  um  so  leichter  werden  sollte,  in 
der  modernen  Hafenstadt  das  alte  Athen  neu  erstehen  zu  sehen.* 

Die  Städte  des  Mutterlandes  sind  planlos  entstanden  und  angewachsen. 
An  einzelnen  Punkten  hatte  man  organisii'end  nachgeholfen,  wie  es  in  Athen 
unter  den  T3  rannen  geschah ;  das  Ganze  liess  sich  nicht  umgestalten.  Bei 
den  Colonien  war  man  zuerst  darauf  gekommen,  das  ganze  städtisch  zu 
bebauende  Terrain  prüfend  auszuwählen,  genau  zu  vermessen  und  drm 
Bodenrelief  entsprechend  zu  verwerthen.  Was  fi'üher  den  Staatsmänneni 
und  Feldherren  überlassen  war,  Anu'de  Gegenstand  einer  1)esr»ndern  Technik, 
und  Hippodamos,  dessen  Vaterstadt  die  Schule  der  Stadtgründungen  war. 
ist  der  Erste  gewesen,  welcher  die  Anlage  ganzer  Städte  als  eine  künst- 
lerische Aufgabe  in  das  Auge  fasste,  und  diese  verschmolz  sich  nach  der 
Eigenart  des  hellenischen  Geistes  mit  speculativen  Erwägungen  der  besten 
Formen  des  menschHchen  Zusammenlebens,  der  Verfassung,  Wohnung, 
Nahrung,  Kleidung  u.  s.  w.  Nichts  sollte  aufs  Gerathewohl  geschaffen, 
sondern  Alles  so  wohl  überlegt,  so  vernünftig  wie  möglich  eingerichtet 
werden.  Insofern  war  es  etwas  ganz  Neues,  was  sich  geltend  machte, 
und  der  Peiraieus  das  reine  Gegentheil  der  alten  Stadt.  Indessen  konnte 
er  doch  nichts  Anderes  sein  als  eine  Colonie  von  Athen  und  es  sollte 
nicht  mit  dem  Herkommen  gebrochen  werden.  Unten  wie  oben  waren  Zeus 
und  Athena  Polias  die  Schutzgottheiten  der  Gemeinde  (LATO  5).  Es 
sollte  auch  die  Unterstadt  kein  reiner  Seeplatz  sein,  sondern  ein  beson- 
derer Marktplatz  war  für  den  Binnenv(>rkehr  bestinnnt.  und  er  trug  als 
Hau{»tniarkt  den  Namen  des  hippodamischen.  um  den  Zusannnenhang  mit 
Athen  voranzustellen.  Nach  geometrischen  Linien  wurden  die  Quartiere 
gesondert  und  (irenzsteine  hüteten  die  saubere  Ordnung  des  inneren  Ver- 
kehrs. 

Wann  luid  wie  diese  Einrichtungen  durchgeführt  worden  sind,  lässt 
sich  nicht  bestimmen.  Es  wird  aber  als  Thatsache  überliefert,  dass  Hippo- 
damos zur  Zeit  d"'r  Perserkrieo-e  den  Peiraieus  bevölkert  babe  :  man  kaimte 


*   de  portubiis  Athenarmii  p.  42.     M.  H.  E.  Meier   Op.  acad.  I,  218.     Böckh, 
Staatsh.  1'',  82  zweifelnd. 


Die  Langmauern.  111 

Gebäiido,  welche  vor  Salamis  von  Themistokles  gegründet  sein  sollten 
(CV  87),  und  es  ist  nicht  daran  zu  denken,  dass  der  Peiraiens  acht 
Olympiaden  lang  ein  hohler  Festungsring  gebheben  sei. 

Aber  das,  was  Themistokles  beabsichtigt  hat,  ist  niemals  durchge- 
führt worden.  Die  hippodamische  Stadtanlage  wurde  sprichwörtlich  be- 
nutzt, wenn  man  von  Unternehmungen  sprach,  welche,  glänzend  begonnen, 
einen  ungünstigen  Verlauf  genommen  haben.* 

Wir  können  wohl  annehmen,  dass  die  winkelrecht  gezogenen  breiten 
Strassen  den  Athenern  unbehaglich  waren  und  wenig  anlockend.  Die 
Hauptsache  aber  war,  dass  das,  was  unnüttelbar  nach  der  Schlacht  von 
Salamis,  da  die  Athener  ein  heimathloses  Schiffervolk  waren,  unter  The- 
mistokles' Leitung  vielleicht  möglich  gewesen  wäre,  nach  dem  Verzuge, 
den  die  Interventionsgelüste  der  Lakedämonier  bewirkten,  seitdem  die  Büi'ger 
auf  ihrem  alten  Stadtboden  -wieder  heimisch  geworden  und  sich  innerhall) 
des  neuen  Stadtringes  sicher  fühlten,  nicht  mehr  dm'chzuführen  war. 
Dm'ch  die  Ummauerung  der  Oberstadt  hatte  Themistokles  selbst  unmög- 
lich gemacht,  was  der  Hauptzweck  seines  Lebens  sein  sollte,  und  er  musste 
noch  vor  Vollendung  der  Hafenbefestigung  zurücktreten.  Sein  Programm, 
das  kühnste  untl  zugleich  sicherste,  um  den  Athenern  eine  unanfechtbare 
Selbständigkeit  zu  schaffen,  wurde  aufgegeben  und  dafür  ein  Mittelweg 
eingeschlagen,  um  einerseits  die  Stadt  der  Kekrupiden  in  vollen  Ehren 
zu  erhalten  imd  Athen  vor  den  Gefahren  einer  Hafenstadt  zu  l)ewahren. 
andererseits  die  mit  so  gewaltigem  Aufwand  von  Kraft  und  IMitteln  her- 
gestellten Seebauten  möglichst  zu  verwerthen. 

Li  diesem  Punkte  mussten  auch  d  i  e  Staatsmänner  einig  sein,  welche, 
wie  Aristeides  und  Kimun,  von  Hause  aus  Gegner  der  themistokleischen 
Politik  gewesen  waren,  und  so  wurde  nach  der  platäischen  Schlacht,  als 
die  beiden  ummauerten  Städte  in  Entfernung  von  fast  einer  deutschen 
Meile  einander  gegenüberlagen,  der  Beschluss  gefasst.  Ober-  und  L^^nter- 
stadt  durch  Mauerzüge  zu  einer  Gesammtfestung  zu  vereinigen. 

Es  war  das  erste  Beispiel  solcher  Verbmdungsmauern,  welche  nöthig 
wurde,  wenn  die  Verlegung  emer  Binnenstadt  an  das  Meer  unmöghch 
war,  und  man  gewöhnte  sich,  dieselben  zum  Unterschiede  von  den  Mauer- 
ringen „lange  Mauern"  zu  nennen. 

Ihre  Herstellung  im  Ganzen,  sowie  die  Richtung  der  Mauerlinien  ist 
bei  den  Athenern  ein  Gegenstand  hartnäckiger  Kämpfe  gewesen :  denn  die 
conservative    Partei,   welche   Sparta   und   den    Grmidsätzen  des   dorischen 


*   'Innodäfxov    lifxtais   n^og  xovg  tnl  ro  ^tiQoy  i^sTaßcck'/.oyrccg  Macarios  IV,  79 
(Paroemiophr.  Gr.  II,  p.  175). 


112  Das  Compromiss. 

Staatslebens  zuneigte,  war  ein  zäher  Gegner  jeder  Seepolitik  und  aller 
Mauerbauten.  Darum  konnte  das  Werk  erst  460  in  Angriff  genommen 
werden,  und  zwar  hat  man  den  nördlichen  Mauerzug,  der  gegen  einen  vom 
Isthmus  kommenden  Feind  Front  machte,  vermuthlich  zuerst  gebaut:  er 
konnte  nur  so  angelegt  werden,  dass  er  von  den  südwesthch  streichenden 
Abhängen  des  Nvmphenhügels  an  den  Fuss  der  Munichia  geführt  wurde. 
"Wenn  uim  aber  die  südliche  Mauer  nicht,  ^^ie  man  erwartet,  ebenfalls 
den  Peiraieus  zum  Zielpunkte  hatte,  sondern  die  phaleiische  Rhede,  so 
erhellt  daraus,  dass  man  diese,  auch  nachdem  Themistokles  den  Athenern 
ihren  wahren  Hafen  gezeigt  imd  eingerichtet  hatte,  noch  inmier  nicht 
unbedingt  aufgeben,  dass  die  dortige  Bevölkerung  auf  den  Schutz,  der 
ihren  Besitzungen  durch  die  Mauer  in  Aussicht  gestellt  wurde,  nicht 
verzichten  wollte  und  die  ]\littel  fand,  ihren  Wünschen  Geltung  zu  ver- 
schaffen. 

Die  Phalerosmauer  hatte  nur  dann  einen  vernünftigen  Zweck,  wenn 
es  gelang,  die  Xeubildung  anderer  Flottemuächte  an  den  nachbarlichen 
Küsten  zu  verhindern.  Da  dies  nicht  gelungen  war,  lag  Athen  wieder 
jeder  feindlichen  Landung  offen,  welche  den  Zusammenhang  zwischen 
Hafen-  und  Binnenstadt  zerreissen  konnte.  Es  bheb  also  nichts  übrig,  als 
den  Fehler,  den  man  gemacht  hatte,  durch  eine  neue  Mauerlinie  zu  ver- 
bessern. Deshalb  musste  Perikles,  der  von  allen  Staatsmännern  am  ent- 
schiedensten in  die  Fussstapfen  des  Themistokles  eintrat,  AUes  daran 
setzen,  eine  dritte  Langmauer  zu  bauen,  welche  Athen  und  Peiraieus 
endlich  unzertrennlich  mit  einander  verl)and. 

So  war  man.  nachdem  der  einfache,  grosse  Gedanke  des  Gilinders 
attischer  Seemacht  aufgegeben,  in  ein  weitläufiges,  künstliches  Befestigungs- 
system gerathen.  das  mit  grossen  Missgriffen  unter  langen,  gefährhchen 
Parteikämpfen  allmählich  dm'chgeführt  worden  ist.  Unermessliche  Mühen 
und  Kosten  sind  aufgewendet  worden,  um  in  einem  Zeitraum  von  fünfzig 
Jahren  zu  erreichen .  was  Themistokles .  wenn  er  freie  Hand  gehabt 
hätte,  imgleich  besser  fei'tig  gestellt  haben  würde.  Denn  eine  dreifache 
Festung  von  einem  Gesammtumfange,  den  die  Alten  auf  die  Länge  eines 
Tagemarsches  berechneten  (CV  38).  musste  immer  viel  schwieriger  in  Stand 
zu  halten  und  zu  vertheidigen  sein,  als  eine  naturfeste  Seeburg  vim 
sechzig  Stadien  Umfang,  eine  Feste,  welche  weder  von  einer  Flotte  noch 
von  einem  Landheere  eingeschlossen  werden  konnte.  Es  ist  audi  für  alle 
Zeit  ein  auffallendes  Missverhältniss  geblieben  zwischen  der  soliden  Pracht 
der  Peiraieiismauer  und  dem  ]\Iauerringe  der  Hauptstadt,  der  seinen  eil- 
fertigen Ursprung  nii-  verkennen  Hess  und  immer  Ausbesserung  verlangte. 
Stadt-    inid    SclicnkcInKuicni    sind   ilunlilirnchrn   worden:    die  ^Iinirm  (h-r 


Ionische  Bauten  in  Athen.  1  1 3 

Hafenstadt  sind  immer  unbezwinglich.  immer  das  eigentliche  Bollwerk  der 
Unabhängigkeit  Athens  geblieben. 

Die  Doppelstadt  mit  den  Mauerschenkeln  war  ein  Compromiss  zwischen 
zwei  entgegengesetzten  Zielpunkten  der  Politik,  ein  Ausgleich,  welchen  wir, 
wenn  man  nur  die  Vertheidigungsfähigkeit  der  Stadt  ins  Auge  fasst,  als 
einen  bleibenden  Schaden  ansehen  müssen. 

Während  der  Zeit,  da  Athen  noch  nicht  vollkommen  verpanzert  war, 
scheint  noch  eine  besondere  Höhe  befestigt  worden  zu  sein,  um  die  Stadt 
von  der  Südseite  zu  schützen.  Die  Spuren  eines  solchen  vorgeschobenen 
Postens  findet  man  auf  dem  Felshügel  südlich  vom  Hisos,  dem  Museion- 
gipfel gegenüber,  und  dies  ist  der  Punkt,  in  dem  man  neuerdings  den 
Berg  Sikeha  (^TQ  57)  zu  erkennen  geglaubt  hat.* 

Kimon  ist  nicht  als  engherziger  Parteimann  Themistokles  entgegen- 
getreten, und  wenn  es  ihm  nach  seinen  Grundsätzen  unmöglich  war,  rein 
militärischen  Gesichtspunkten  die  Stadt  des  Theseus  zum  Opfer  zu  bringen, 
so  ist  er  doch  viel  mehr  als  der  engere  Kreis  seiner  Parteigenossen  auf 
die  themistokleischen  Gedanken  eingegangen  und  hat  mit  bewunderns- 
würdiger Thatkraft  und  freiwilligen  Opfern  Alles  gethan,  um  dieselben, 
so  weit  es  thunUch  war,  entschlossen  durchzuführen.  Er  hat  es  dm'ch- 
gesetzt,  dass  die  gTossen  Schwierigkeiten  des  Mauerbaus  in  den  Morästen 
des  Halipedon  endlich  alle  überwunden  wurden  (CXIV  4) ;  ihm  ist  es 
wesentlich  zu  danken,  dass  die  Hafenbauten  des  Themistokles  ihren 
bleibenden  Werth  nicht  eingebüsst  haben.  Xachdem  also  die  Erhaltung 
der  Oberstadt  gesichert  und  ihre  Umwallung  ein  bleibender  Mauening 
geworden  war,  ging  lümons  Bestreben  dahin,  dieselbe  nun  mit  Allem 
auszustatten,  worauf  sie  nach  ihren  Siegen  vollen  Anspruch  hatte.  Athen, 
als  Hauptstadt  durch  ihn  gerettet,  sollte  nun  den  Athenern  so  lieb  wie 
möglich  werden. 


Durch  lümons  Seezüge  hatte  man  das  ionische  Land  kennen  ge- 
lernt. Sie  haben  damals  eine  ähnliche  Wirkung  gehabt  wie  am  Anfange 
der  neueren  Geschichte  die  Züge  Karls  YHl.  von  Frankreich  nach  Italien. 
Die  Scheidewand  fiel,  welche  zwei  verwandte  Nationen  emander  fern  gehalten 
hatte,  und  die  vorgeschrittene  Cultur  wii'kte  nachhaltig  auf  die  einfacheren 
Lebensverhältnisse  des  Bruderstammes.  Man  lernte  in  lonien  Einrich- 
tungen des  Gemeindelebens  kennen,  von  denen  man  m  den  diesseitigen 
Ländern  keine  Vorstellung  hatte.     Denn  die  lonier   haben  nicht  nur  das 


*   Ueber  Sikelia  vgl.  Rh.  Mus.  N.  F.  VIII,  S.  133.     Lolling  in  der  Nia  'EXhk 
1874,  16.  März.     Kaupert  in  dem  Monatsbericht  der  Akademie  1879,  S.  620. 

Curtius,  Topographie.  8 


1  \  4  Die  neuen  Marktanlagen. 

bürgerliche  Wohnhaus  zuerst  anmuthig  auszubilden  verstanden,  sondern 
auch  freie  Plätze  in  ihren  Städten  hergestellt,  welche  den  Bürgei-n  ein 
l)ehagliches  Zusammensein  möglich  machten,  wie  es  die  Famihengüeder  in 
den  umsäulten  Hof-  und  Gartenräumen  ihrer  Wohnungen  hatten.* 

Zu  diesem  Zwecke  haben  sie  erst  aus  Holz,  dann  aus  Stein  Markt- 
hallen gebaut,  welche  ofiene  und  geschlossene  Räumlichkeiten  vereinigten, 
die  einen  für  den  geselligen  Verkehr  der  Bürger,  die  anderen  zur  Er- 
ledigung öffentUcher  Geschäfte.  Das  waren  Einrichtungen,  die  so  natürlicli 
aus  dem  Gcmeindeleben  heraus  wuchsen,  dass  man  z.  B.  auf  der  Insel 
Siphnos  den  Eintritt  eines  höheren  Wohlstandes  darnach  bezeichnete,  dass 
der  Stadtmarkt  damals  seine  Einfassung  mit  Mai-morhallen  erhalten  habe.** 

In  lonien  waren  auch  die  „Leschen"  zu  Hause,  welche  die  Bürger 
und  Fremden  zu  Gesprächen  vereinigten  und  zugleich  durch  malerischen 
Schmuck  Anregung  und  rnterhaltung  gewährten.  Auch  Pflanzungen,  die 
man  sonst  mit  den  dazu  gehörigen  Wasserleitungen  nur  den  Tempel- 
bezirken hatte  zu  (tute  kommen  lassen,***  wurden  jetzt  auf  öffentlichen 
Plätzen  angelegt,  um  den  Bürgem  das  Leben  angenehm  zu  machen. 

Nach  solchen  Vorbildern  wurde  nun  auch  der  Kerameikos  von  Athen 
Schauplatz  einer  künstlerischen  ThätigKcit.  um  den  Bürgern  für  die  Ge- 
meindeangelegenheiten \md  zugleich  für  den  Genuss  ihrer  Mußestunden 
würdige  Räume  zu  schaffen.  Der  feuchte  Boden  gestattete  es,  Wasser- 
anlagen so  wie  Anpflanzungen  von  W>iden.  Platanen.  Lorbeem  zu  machen, 
die  mit  den  Bauten  mid  Denkmälern  anmuthige  Gruppen  bildeten.  Eine 
quadratische  Brunnenstube,  nach  der  Marktseite  gerichtet,  ist  6.40  m  unter 
der  Attalosstoa  aufgefimden  worden. f  Es  waren  die  ersten  Werke,  mit 
denen  man  nach  den  Tagen  des  Themistokles  aus  dem  Kreise  des  für  die 
Sicherheit  Nothwendigen  heraustrat  und  ^Vnlagen  machte,  wclelu'  der  Stadt 
zum  Schmuck  dienen  sollten. 

Man  konnte  an  das  anknüpfen,  was  imter  den  Tyrannen  für  die  Neu- 
ordnung Athens  geschaffen  war :  denn  der  von  ihnen  eingerichtete  Stadt- 
niarkt  war  Wi  dem  regellosen  Aufbau  der  einzige  Platz  der  Unterstadt 
gebheben,  wo  man  von  Staatswegen  freie  Hand  behalten:  hier  hatte  man 
also  am  Besten  Gelegenheit.  Baut(Mi  auszuführen,  welche  davon  Zeugniss 
geben  sollten,  wie  man  die  Unterstadt  zeitgemäss  umg<'stalten  wolle.  Denn 
die  Bauten    sollten  nicht    liloll  Zi'ii-lien    th'>    friediielien   Wohlstandes  sein. 


*   iXtvd^tQioi  Xfä  yhc(fvn«)  d'n(iQi;iiä  IMiit.   Kiinon   IH. 
**  Herodot  111,  r>7. 

***   «Affof  t]ay.r,/jü'ot'  LX.X.W  -12;  rt/jii'i,  mit  Bäumen:  «/<Tiiii)i<>  y.(ä  avaxioi  i6:iot 

Tols  d^toli  at'n/jti'oi,  *'»'  o'is  ioTiv  «»'««/^i'f«t  Athenäus  503  C;  vgl.  Wachsmuth  II,  58. 

t    Adler, HtoadesAttalos, S.U.  Arcliäol. Zeitung  1875,S.ril.  Warlismutlill,30<.l. 


Neubau  des  Kerameikos.  115 

in  dem  man  sieh  von  den  Schreckenszeiten  erholte,  su  wie  des  beginnenden 
Wohlbehagens  und  Luxus,  sondern  auch  Denkmäler  dessen,  was  man  zu- 
sammen erreicht  hatte,  und  neue  Bande  des  Gemeinsinns;  darum  wurde 
von  den  beiden  Hallen  am  Westrande  des  Kerameikos  die  eine  dem  Zeus 
Eleutherios  gewidmet  (XCII  40).  unter  dessen  Schutz  die  Freiheitskriege 
glücklich  bestanden  waren ;  darum  wurde  er  hier  als  „Retter  Zeus"  geehrt. 
So  wurden  Cultus  und  öffentliches  Leben  neu  verbunden  und  die  patrio- 
tischen Erinnerungen  in  den  Herzen  der  täghch  hier  zusammenkommenden 
Bürger  lebendig  erhalten. 

Die  Stoa  Eleutherios  war  wesentlich  Wandelhalle,  während  die  zweite 
Halle  dei-  Westseite  hauptsächlich  Staatsgebäude  war:  denn  sie  führte 
zu  den  Räumen,  in  welchen  der  zweite  Archon  sein  Archiv  und  Geschäfts- 
lokal hatte.  Das  Amtshaus  wird  schon  zu  lOeisthenes'  Zeit  bestanden 
haben ;  jetzt  erhielt  es  die  Form,  in  welcher  die  Halle  des  Archon-König, 
die  „stoa  basileios",  für  alle  ähnlichen  Bauten  maßgebend  geworden  ist, 
die  Form  des  dreifach  gegUederten  Langhauses  mit  erhöhtem  Mittelschiff 
und  tempelartigem  Frontbau  (XC  68). 

Neben  diesen  beiden  Hallen  der  Westseite  erhob  sich  von  Neuem 
der  Tempel  des  Apollon  Patroos,  des  Schutzgottes  der  Gemeinde.  Der 
ganze  Marktraum  wurde  aber  nicht  nur  vom  Schutt  befreit,  sondern  auch 
neu  geordnet,  so  dass  sich  ein  ungefähr  i'echtseitiges  Viereck  bildete,  das 
nach  und  nach  immer  vollständiger  bebaut  wurde.  Denn  dass  hier  nicht 
willkürlich,  sondern  regelmässig  vorgegangen  wurde,  zeigt  die  gegenüber- 
liegende, von  dem  Alkmäoniden  Peisianax,  dem  Schwager  Kimons,  errichtete 
Halle,  welche  eine  Zeitlang  seinen  Namen  trug,  bis  sie  im  Volksmunde 
den  Namen  der  „bunten  Halle"  (Poikile)  erhielt,  weil  sie  die  erste  war. 
deren  Wände  mit  Gemälden  bedeckt  wurden .  vor  denen  man  in  dei' 
Säulenhalle  auf-  und  niederging  (XCI  72). 

Wie  die  Paläste  der  Vorzeit  mit  Bildern  aus  dem  Leben  der 
Fürsten  geschmückt  wurden,  so  der  Markt,  des  Demos  Sitz  und  Residenz, 
mit  den  Grossthaten  des  Volkes.  So  erhielt  die  ionische  Bauform  eine 
neue  Verwerthung.  welche  fiu-  die  Wiedergeburt  der  Stadt  charakteristisch 
wurde. 

Auch  die  Malerei  war  eine  Kunst  der  lonier,  die  eine  angeborene 
Lust  daran  hatten,  figürüche  Darstellungen  in  grösserer  Breite  imd  ge- 
schichtHchem  Zusammenhange  sich  entfalten  zu  sehen.  Die  ionische  Kunst 
wurde  aber  merkwürdig  schnell  eine  attische,  so  dass  Mikon  und  Panainos 
sich  mit  den  Darstellungen  des  Amazonenkampfes  imd  der  Marathon- 
schlacht ebenbürtig  an  Polygnotos  anschliessen  konnten,  w^elcher  mit 
seinem  Bude    vom  Falle  Ilions   den  Genossen   vorangegangen   sein   wird. 

8* 


1 1  ()  Die  neuen  Markthallen. 

Polygnotos  stand  mit  Kimon  in  persönlichem  Verhältnisse,  und  da  wir 
Peisianax  als  einen  seiner  nahen  Venvandten  kennen,  so  dürfen  wir  daraus 
erkennen,  wie  persönhch  Kimon  an  diesen  Friedensarbeiten  betheihgt  war, 
und  wie  es  gewissermaßen  ein  Programm  der  Familie  war,  für  die  Aus- 
stattung des  Marktes  in  kunstsinniger  Weise  Sorge  zu  tragen :  es  war  ein 
beredtes  Zeugniss  ihrer  echt  volksfreundlichon  Gesinnung.  Ein  edler, 
litterlicher  Geist  ging  durch  die  Werke  jener  grossen  Zeit,  und  wir  wissen, 
dass  auch  Polygnotos  nicht  als  besoldeter  Werkmeister  thätig  war,  sondern 
aus  Liebe  zu  seiner  Aufgabe  die  Wandbilder  ausführte.  Xehmen  wir  die 
Länge  der  Halle  auf  etwa  70  m  an,  so  würde  auf  die  ganze  Anlage  von 
Süden  nach  Norden  eine  Senkung  des  Bodens  von  ungefähr  3  m  kommen ; 
ein  so  geringer  Höhenunterschied,  dass  er  dem  Bau  keine  Schwierigkeit 
machen  konnte.  Aus  der  Stadtmauer  späterer  Zeit,  der  sogenannten 
Valerianischen  (LXXIX  38),  welche,  den  alten  Bauanlagen  folgend,  von  Süd 
nach  Nord  den  Ostrand  des  Kerameikos  einnalnn,  lässt  sich  mit  Sicherheit 
entnehmen,  dass  die  Poikile  ungefähr  in  gleicher  Flucht  mit  der  Attalos- 
halle sich  erstreckt  hat. 

Im  Norden  schloss  den  Markt  die  „Halle  der  Hermen"  Qi^CI  70). 
Auch  diese  schhchte  Form  handwerkhcher  Steinarbeit  erhielt  am  Stadt- 
markt  eine  neue  Bedeutung,  indem  die  plumpen  Steinpfeiler  zu  geschicht- 
lichen Denkmälern  wurden,  welche,  mit  Sinnsprüchen  ausgestattet,  am 
Sammelorte  der  Bürgerschaft  an  die  denkwürdigsten  Ereignisse  der  Kriegs- 
jahre erinnerten.  So  war  es  eine  Gruppe  von  drei  Hermen,  welche  den 
schwer  erkämpften  Siegen  in  Thracien  galt,  die  unter  Kimon  erfochten 
waren,  und  ein  Dichter,  der  seinem  Kreise  angehörte,  wahrscheinlich  Ion 
von  Chios,  gab  ihnen  in  ionischer  Mundart  die  poetische  Weihe.*  In 
ihnen  war  keim^s  Einzelnen  Namen  zu  lesen :  alles  Persönliche  verschwand 
in  der  Gemeinschaft,  die  liier  allein  geehrt  werden  sollte.  Das  war  der 
demokratische  Zug  in  der  monumentalen  Kunst,  welcher  auch  den  Namen 
des  grossmüthigen  Stifters  der  Poikile  verschwinden  liess.  Die  Hennen 
standen  innerhalb  der  nach  ihnen  genannten  Xordhalle  des  Marktes. 
Neben  der  Poikile  stand  der  Hermes  Agoraios  (XXXHI  10),  in  der  Mitte 
der  Agora,  d.  b.  in  der  Mitte  der  Langseite,  neben  einem  Thor,  das  von 
Osten  auf  den  Markt  führte.  Seinen  Platz  erhielt  er  unter  dem  Archonten 
Kebris,  **  also  in  vorix-rsisclier  Zeit.  Wir  dürfen  demnach  anneinnen,  dass 
sein  Standbild  in   Kimons  Zeit  mieuert  worden  ist.     An  (b'r  Irblüiftesten 


*  Kirchhoff,  Hermes  5,  58. 

**   Der  Name   ist  von  v.  Wilaniowit/.  mit  lloclit  gegen  Böckhs  ii.  A.  Zweifel 
in  Schutz  genommen.     Hermes  21,  600.     Warhsniuth  II,  4:^0. 


Die  Neuordnung  des  Markts.  1 1 7 

Stelle  des  bürgerlichen  Verkehrs  aufgestellt,  war  es  allen  Athenern  be- 
sonders vertraut  und  ist  immer  ein  charakteristisches  Meisterwerk  des 
älteren  Erzgusses  geblieben,  das  von  den  Künstlern  aller  Zeiten  bewundert 
und  studirt  wurde. 

Auf  dem  ansteigenden  Südrande  der  Agura,  der,  c.  85  m  entfernt, 
der  Hermenhalle  gegenüberlag,  erhoben  sich  aus  dem  Schutte  in  neuer 
Würde  die  drei  Staatsgebäude,  wo  die  jährlich  wechselnden  Gemeinde- 
vorstände ihren  Sitz  hatten,  Stadthaus,  Rathhaus  und  das  städtische  Archiv 
im  Metroon,  unterhalb  der  Felsterrasse  der  zehn  Stammheroen  am  Fusse 
des  Areopags,  der  als  oberster  Rath  die  Wiederherstellung  der  Stadt  unter 
seiner  Leitung  gehabt  hatte.  Auch  die  zehn  Heroenbilder  sind  damals 
erneuert  worden.  * 

Wo  man  zur  Burg  hinaufging,  dem  Metroon  gegenüber,  war  die  noch 
innerhalb  des  Kerameikos  gelegene  Orchestra  der  Tyrannenmörder,  die 
niit  besonderer  Erbitterung  von  Xerxes  verwüstet  worden  war.  Ihnen  die 
volle  Ehre  des  Heroendienstes  zurückzugeben,  war  eine  der  ersten  Auf- 
gaben der  heimgekehrten  Gemeinde,  und  schon  479  standen  dort  die  beiden 
Standbilder  aus  der  Werkstätte  des  Kritios  und  Xesiotes  {LYL  1). 

Die  Marktgebäude  hatten  sämmtlich  einen  inneren  Zusammenhang, 
und  keines  derselben  ist  anderswo  zu  denken,  als  am  Stadtmarkte.  Doch 
war  jeder  Bau  ein  Werk  für  sich,  ein  selbständiges  Gebäude,  und  der 
Markt  bheb  nach  wie  vor  der  Raum,  auf  welchem  die  Hauptstrassen  sich 
kreuzten.  Es  wird  von  Themistokles  erzählt,  dass  er  mit  seinem  Vier- 
gespann quer  über  den  mit  Menschen  sich  füllenden  Kerameikos  gefahren 
sei  (LXVI  52).  Nur  bei  feierlichen  Veranlassungen,  wo  jede  Störung  fern 
gehalten  werden  musste,  wurde  er  gegen  aussen  abgesperrt. 

Um  den  inneren  Raum,  das  H}'paithron,  frei  zu  halten,  wurden  die 
Standbilder,  mit  denen  der  Markt  sich  allmählich  füllte,  hart  am  Rande 
vor  den  Hallen  aufgestellt,  zum  Theil  mit  deuthcher  Beziehung  auf  die- 
selben, so  das  des  „Unglück  abwehrenden"  Apollo  von  Kalamis  vor  dem 
Eingang  zum  Apollo  Patroos  (XIV  II),  und  das  des  Zeus  vor  der  Zeus- 
halle, ein  Denkmal  der  Perserkriege,  nach  der  Inschrift  Soter,  vom  Volk 
aber  Eleutherios  genannt  (XL  49). 

Der  alltägüche  Marktverkehr  des  Volks,  welcher  einst  den  ganzen 
Kerameikos  erfüllt  hatte,  war  mehr  und  mehr  auf  den  nördhchen  Theil 
hinausgeschoben  worden,  so  dass  man  aus  der  Hermenhalle  zu  dem  eigent- 
lichen Kaufmarkte  gelangte,    wo  der  Tagesbedarf  feilgeboten  wurde,   und 


*  Die  erste  Aufstellung  hängt  mit  der  Stiftung   ihres  Cultus  eng  zusammen 
(S,  96).     Attische  Studien  II,  60.     Köhler,  Hermes  5,  340.     Wachsmuth  I,  509. 


Hg  Der  doppelte  Kerameikos. 

die  Handwerkerbuden  standen.     Es  war  der  etwas  niedrigere  Flächenraiini 
von  ungefähr  8400  Quadratmetern. 


Da  man  den  Zwölfgötteraltar  in  alten  Ehren  hatte  bestehen  lassen, 
so  müssen  auch  die  von  ihm  ausgehenden  Strassen  ihre  Richtung  be- 
halten haben,  vor  allen  die  alte  Feststrasse  nach  dem  äusseren  Kerameikos. 
Wo  sie  den  Stadtring  schnitt,  war  jetzt  der  belebteste  Thorweg,  weil  er, 
in  der  muldenförmigen  Senkung  zwischen  Lykabettos  und  Pnyxgebirge. 
von  Xatur  den  bequemsten  aller  Ausgänge  bildete.  Hierher  zog  sich, 
nachdem  der  Phaleronhafen  aufgegeben  und  das  dahin  führende  itonische 
Thor  immer  stiller  geworden  war,  der  Hauptverkehr ;  dieser  Ausgang  wurde 
die  Frontseite  der  Stadt  (LXXIX  93).  Hier  vereinigte  man  die  wichtigsten 
aller  Landstrassen,  die  Strasse  nach  Eleusis,  die  „heilige",  weil  sie  die 
einzige  war,  welche  einen  draussen  gelegenen,  aber  für  den  städtischen 
Cult  unentbehrlichen  Tempelort  mit  Athen  verband,  die  Strasse  nach  der 
Akademie  und  endlich  auch  die  Hafenstrasse.  Denn  nachdem  man  die 
kürzesten  Wege,  die  durch  die  Schluchten  des  Pnyxgebirges  nach  dem 
Peiraieus  führen,  als  Fahrstrassen  aufgegeben,  liess  man  die  Hauptstrasse 
dahin  von  demselben  Kerameikosthore  ausgehen,  so  dass  sie.  alle  Aus- 
läufer der  Höhen  in  flacher  Curve  umgehend,  möglichst  bequem  durch 
die  Niederung  führte  und  erst  am  Fusse  der  Munichia  eine  kleine  Steigung 
zu  machen  hatte  (LXVH  85). 

So  wurde,  was  unter  Themistokles  noch  einen  provisorischen  Cha- 
rakter gehabt  hatte,  in  der  kimonischen  Zeit  bleibend  geordnet,  und  die 
wichtigste,  mit  der  themistokleischen  Hafenanlage  zusammenhängende 
Tmänderung  war  die,  dass  der  städtische  Vt>rkehr  sich  mehr  und  mehr 
nach  Nordwesten  zog,  nach  dem  Thore  des  Kerameikos,  das  als  Haupt- 
thor von  Athen  unter  dem  Namen  des  Dipylon  bekannt  ist.  Es  mögen 
auch  Bauten  am  Dipylon.  namentlich  die  schön  bearbeiteten  Quaderlagen 
aus  dem  Steine  von  Karä  (S.  70),  der  kimonischen  Zeit  angehören,  wäh- 
rend der  Unterbau  aus  polygonalen  Blöcken  von  Lykabettosstein  ;uif  die 
Zeit  des  Themistokles  hinweist.* 

.Jetzt  musste  auch  der  äussere  Kerameikos  ein«'  neue  Bedeutung- 
erhalten.  Er  bildete  den  Uebergang  aus  dem  städtischen  Treiben  in  die 
ländliche  Umgebung.  Eine  sanfte  Senkung,  die  auf  eine  Strecke  vt»n 
0  Stadien  nur  10  m  (lefälle  h;it.  führte  so  l)e(iuem  wie  möglich  aus  dem 
ijrebiete  der  trockenen  Stadthöhen  zur  Ke])hisosniederung,  wo  man  feuchtere 
Luft  athmete  und  am  Rande  der  Akademie  schon  von  frischem  Pflanzen- 

*    LepsiiiB,  (iriecli,  M.arinorstiMiit'n  S.  IHi. 


Der  Aussenkerameikos.  119 

lebt'ii  umgeben  v>ay.  Aueli  hier  hatten  die  Pisistratiden ,  die  sorgsamen 
Pfleger  des  Landbaues  und  der  Olivenzucht,  vorgearbeitet.  Aber  erst  in 
Kimons  Zeit  ist  die  Akademie  mit  den  Wasserläufen  des  Kephisos  su  in 
Verl)indung  gesetzt,  dass  sie  aus  einem  dürren  Bezirk  ein  schattiges,  von 
annuithigen  Spaziergängen  durchschnittenes  Gartenland  geworden  ist 
(LXXXV  90).  Ihren  Anfang  bezeichnete  der  6  Stadien  vor  dem  Kera- 
meikosthor  gelegene  Altar  des  Prometheus,  des  Heros  der  Kerameer,  und 
die  ebene  Thorstrasse  diente  seit  alten  Zeiten  als  Rennbahn  für  die 
Fackelläufe,  welche  von  den  Handwerkern  dem  Feuerspender  zu  Ehren 
gehalten  wurden  (LXXXV  ()2.  LHI  44). 

Eine  neue  Bedeutung  erhält  diese  Vorstadt  durch  die  Gräber. 

Die  Ehre  des  öffentlichen  Begi'äbnisses  ist  von  den  Athenern  mit 
besonderer  Liebe  ausgebildet  worden,  und  seitdem  Solon  das  Begraben  in 
der  Stadt  untersagt  hatte,  ist  den  vorstädtischen  Strassen  dadurch  eine 
eigentluhnliche  "Weihe  gegeben  worden.  Der  Kerameikos  erschien  dazu 
besonders  geeignet.  Schon  Harmudios  und  Aristogeiton  wui'den  an  dem 
Wege  zur  Akademie  bestattet,  dann  die  vor  den  Perserkriegen  im  Kampfe 
mit  den  Aegineten  Gefallenen  (XCVIH  25,  57).  Eine  weitere  Ausbildimg 
dieser  Sitte  bestand  darin,  dass  den  im  Kampfe  für  das  Vaterland  ge- 
fallenen Bürgern  eine  besonderer  gemeinsamer  Raum,  ein  gTosses  Poly- 
andrien, eingerichtet  wurde,  und  dass  man  es  zu  einem  Staatsgrundsatze 
machte,  auch  die  im  Auslande  Gefallenen  heimzuholen;  es  war  das  Ein- 
zige, was  man  nehen  der  Sorge  für  die  Hinterbhebenen  den  Tapferen 
noch  zu  Liebe  thun  konnte:  denn  ein  Grab  in  heimathhcher  Erde  war 
ft'ir  den  Athener  eine  unsehätzbare  Wohlthat  und  ein  Trost  für  die  Famihe, 
welche  das  Gral)  an  den  Erinnerungsfesten  aufsuchen  konnte,  ilit  den 
bei  Drabeskus    464  Gefallenen  soll  der  Anfang  gemacht  worden  sein.* 

Von  den  Marathonkämpfeni  aber  heisst  es,  sie  seien  die  Einzigen, 
deren  Gebeine  nicht  heimgebracht  worden  wären.  Das  erscheint  also  als 
Ausnahme  von  einer  Regel,  die  erst  später  eingeführt  worden  ist.  Viel- 
leicht verhält  sich  die  Sache  so. 

Zur  Zeit  des  thrakischen  Kriegs,  als  Ivimun  in  Athen  mächtig  war. 
l)eging  man  die  feierliche  Beisetzung  der  Helden  von  Drabeskos,  die  unter 
besonders  erschütternden  LTiiiständen  gefallen  waren,  und  man  mag  bei 
«liesrr    Gelegenheit    die   Heimführung    auch    der    anderen    im   Auslande 


*  Paus.  I,  29:  notÜToi  tiücft-auv  oiv  tv  <:^0(cxtj  rrori  inixodToviiu.;  uix^fi  -Jqc- 
ßr,a/.ov  'IMioyol  (foi'ivovait'.  Oertlich  gefasst  von  Krüger  und  Weissenborn  (Hellen, 
S.  143):  das  müsste  tiqmtoi  xtirifu  heissen.  Vergl.  Zur  Geschichte  des  Wegebaus 
bei  den  Griechen  (Abh.  der  Akad.  der  Wiss.   1851)  S.  266. 


120  t)ip  Kerameikosgräber. 

ruhenden  Heldengebeine  beschlossen  haben,  wie  Kimon  es  mit  denen  des 
Theseus  gethan  hatte ;  die  Gräber  von  Marathon  aber  blieben  unberührt, 
weil  die  dort  Gefallenen  als  Ortsdämonen  mit  dem  Boden  verwachsen 
schienen,  ebenso  wie  auch  Teiles'  Grab  an  der  Grenze  von  Megara  zu 
besonderer  Ehre  an  der  Stätte  geblieben  ist.  wo  er  gefallen  war.  *  Dann 
können  die  Todten  von  Drabeskos  in  der  That  die  Erstlinge  des  grossen 
Kriegergrabmals  im  äusseren  Kerameikos  gewesen  sein. 

Es  wurde  damals  eine  ganz  neue  Anlage  gemacht,  die  den  Athenern 
ein  besonderer  Ehrenschmuck  geworden  ist,  ein  öifentlicher  Friedhof,  in 
Felder  getheilt,  welche  den  verschiedenen  Schlachtfeldern  entsprachen; 
es  war  eine  monumentale  Kiiegsgeschichte  Athens,  wo  auch  die  in  dei- 
Heimath  Gefallenen  eine  besondere  Abtheilung  hatten.**  Es  waren  die 
Ruhestätten  derer,  welchen  die  ganze  Bürgerschaft  das  Feiergeleite  gab, 
die  „reinen  Gräber",  von  denen  Piaton  sagt,  dass  auch  Priester  und 
Priesterinnen  durch  ihre  Nähe  nicht  verunreinigt  ^vürden.***  Sie  zeugten 
von  einer  Gemeinschaft,  welche  über  die  Gegenwart  hinausreichte,  und 
die  ganze  Anlage  entspricht  durchaus  dem  Geiste  Ivimons,  der  Alles  that, 
um  das  Heldenmüthige  in  den  Bürgern  zu  erwecken  und  ihnen  im  An- 
denken an  die  ihr  gebrachten  Opfer  die  Vaterstadt  um  so  theurer  zu 
machen.  Seinem  Sinn  entsprach  es  auch,  dass  das  Todtenfeld  von 
Marathon  allein  als  ein  besonderes  Heiligtlium  der  ganzen  Landschaft 
verehrt  blieb. 

Auch  im  Innern  der  Stadt,  östlich  und  westlich  der  Agora,  die  man 
nun  im  engeren  Sinne  Kerameikos  zu  nennen  sich  gewöhnte  (LXVI  25), 
wurde  Athen  in  Kimons  Zeit  wesentlich  umgestaltet.  Auf  dem  Wege  von 
der  Agora  zur  Aglaurosgrotte  erhielten  die  Reliquien  des  Theseus.  die 
Kimon  in  Skyros  aufgefunden.  469  ihre  Stätte  (UV  4S).  Durch  sie 
heiligte  er  den  Kern  der  Stadt,  wie  ei"  der  \'orstadt  durch  die  Bürger- 
gräber eine  ernste  Weihe  gab.  Das  Theseion  war  eine  Heroenkapelle, 
deren  Eingang  nach  Westen  lag.  Die  anderen  drei  Wände  wurden 
Mikon  zur  Ausmalung  übergeben.  Zwei  Gemälde  zeigten  den  Heros, 
wie  er  durch  Besiegung  der  Amazonen  und  Kentauren  die  friedliche  Ent- 
wickelung  Athens  begründet  hal)e,  das  dritte  den  aus  der  Tiefe  auf- 
steigenden, durch  den  Kranz  der  Amphitrite  beglaubigten  Solm  des 
Poseidon:   es  war  t-in   Bild  im  ({eiste  der  Gegenwart,   iiiii  den    llenif  ziii' 


*    Herodot    I,   30:    'AO^t;y(äot   (h,uoali,   ti   tO^uil'fd-  rarov,    Ti,7ito    t.rttjt  .    xki    til- 

**    Ol    iy  «vrfj  t7,  X'^QV    ''''H'    '^'T-'     'o^-*'"»'    rut/n  ii]y.i(atr     Monekles  und   Kulli- 
krates,  Schol.  Aristoph.  Vügel  VMu 
***  r.esetze  lt47. 


'J'erapelgebäude  der  Unterstadt.  121 

Seeherrschaft  als  einen  durch  den  iunischen  Ahnherrn  der  Athener  vor- 
sjezeichneten  darzustellen.  Das  Heroon  hatte  einen  grossen  Bezirk,  der 
inmitten  des  städtischen  Treibens  allen  Bedrängten  und  Verfolgten  ein 
allezeit  offenes  Asyl  darbot  (LV  25). 

Anch  das  der  Agiaurosgrotte  näher  gelegene  Dioskurenlieiligthuni 
(Anakeion)  verdankte  derselben  Zeit  die  künstlerische  Ausstattung.  Poly- 
gnotos  malte  hier  die  Leukippidensage,  welche  die  attischen  Dioskuren  mit 
dem  Pelo])unnes  verband.  Mikon  die  Argonauten  mit  den  Helden  Athens, 
welche  sich  ihnen  anschlössen :  also  auch  hier  eine  Hinweisung  auf  die 
Seetüchtigkeit  der  ältesten  Athener  (XL VI  71). 

Wenn  das  Anakeion  ebenso  wie  das  Theseion  zu  Truppenversamm- 
lungen benutzt  wurde,  so  müssen  wir  annehmen,  dass  dieselben  mit 
religiösen  Feierlichkeiten  verbunden  waren.  Umnittelbar  oberhalb  des 
Dioskurenbezirkes  öfftiete  sich  die  Agiaurosgrotte.  wie  die  Erfahrung  gezeigt 
hatte  (S.  101).  einer  der  gefährhchsten  Angriffspunkte  der  Burg.  Es 
scheint  also  in  der  Absicht  Kimons  gelegen  zu  haben,  hier  im  Herzen  der 
Stadt  heihge  Bezirke  einzurichten .  wo  im  Falle  eines  Nothstandes  die 
Bürger  sich  zu  letztem  Widerstände  sanmieln  sollten.  Vor  <k'r  Aglauros, 
der  altheimischen  Nährerin  der  Jugend,  leisteten  ja  auch  die  Mann- 
schaften, ehe  sie  ins  Feld  zogen,  ihren  Waffeneid  (XLIV  ö3). 

Von  den  heiUgen  Gebäuden  im  Osten  der  Stadt  erhielten  (he  Apollo- 
stationen am  Bisos  eine  neue  Bedeutung,  seitdem  der  delische  Seebund 
Athen  mit  den  Inselbewohnern  Aerknüpfte,  und  jenseits  des  Bisos  scheint 
das  Heiligthum  der  Eukleia  (XXIX  36)  eine  Stiftung  zu  sein,  welche 
zur  Erinnerung  an  den  Ruhm  der  Freiheitskriege  in  der  kimonischen  Zeit 
entstanden  ist. 

Im  Westen  wird  die  Agora  des  Kerameikos  von  dem  Felshügel  über- 
ragt, welcher  den  sogenannten  Theseustempel  trägt. 

Es  muss  ein  namhafter  Gottesdienst  gewesen  sein,  welchem  der  Tempel 
seinen  Ursprung  verdankte,  ein  Cultus.  bei  dem  es  angezeigt  war,  Theseus- 
und  Heraklesthaten  in  den  Metopen  sowohl  wie  in  den  Friesen  als  Bild- 
schmuck zu  verwenden.  Die  Tempelhöhe.  einer  der  Vorsprünge  des 
Nymphenhügels .  gehörte  zu  dem  Felsterrain  von  Mehte.  Bei  den 
Mehteem  war  aber  seit  ältester  Zeit  ein  hoch  angesehenes  Heiligthum 
des  Herakles  (TL  22),  imd  die  Athener  waren  stolz  darauf,  ihn  nicht,  wie 
sonst  übhch  war.  als  Heros,  sondern  als  einen  Gott  in  ihrer  Stadt  zu 
ehren.  *    Wenn  dieser  Cultus.  dessen  Ursprung  wir  oben  (S.  33)  zu  deuten 


*   6  »t6s:  V.  Leiitsch,  Philologus  Suppl.  I,  131.   Alter  Opferdienst:  XLVIU,  54. 
Wachsmuth  I,  407. 


122  Herakleion  in  Melite. 

versucht  haben,  auch  keine  öffentliche  Anerkennung  hatte,  so  erkennen 
wir  doch  in  \'iekm  Zügen  der  athenischen  UeberUeferung  das  eifrigste 
Bestreben,  den  Fremden  sich  anzueignen,  ihn  durch  Adoption  und  durch 
Einweihung  in  die  Mysterien  zu  einem  legitimen  Athener  zu  machen. 
Wie  Demeter  ihn  diu'ch  ihre  Weihen  ehrte,  so  suchte  Athena  ihn,  wie 
es  auf  Reüefbildern  und  Vasengemälden  dargestellt  ist,  als  einen  eben- 
bürtigen Gott  den  Ol3Tnpiei'n  zuzuführen.  *  Der  nationale  Zug  der 
hellenischen  Mythologie,  der  im  Apollodienst  vertreten  war,  hat  die  staat- 
liche Anerkennung  nicht  zu  Stande  kommen  lassen,  aber  das  Heiligthum 
des  Herakles  erhielt  sich  in  vollen  Ehren,  und  das  Priesterthum  hatte  so 
reiche  Mittel,  dass  es  einen  Meister  ersten  Ranges,  Ageladas  aus  Arges, 
für  die  Herstellung  eines  Standbildes  des  Herakles,  als  eines  Unheil 
abwehrenden  Schutzgottes,  gewinnen  konnte  (Hj  24).  Man  wird  also  auch 
im  Stande  gewesen  sein,  nach  Zerstörung  des  altern  Heihgthums  im 
Perserbrande  einen  Neubau  herzustellen .  der  allen  Ansprüchen  dei-  Zeit 
an  heihge  Ai'chitektur  entsprach,  wie  wir  ihn  in  dem  sogenannten  Theseus- 
tempel  vor  Augen  sehen,  einem  auf  Fundamenten  von  roh  behauenem 
Piräusstein  gegründeten ,  **  an  den  Frontseiten  sechssäuligen  Mannor- 
tempel  auf  dreistufigem  Unterbau,  mit  Metdpen-.  P^ries-  und  (!i<'belbildern 
ausgestattet. 

Dass  dieser  Bau  dei'  kimnnischen  Zeit  seine  Entstehung  verdankt, 
wird  dadurch  wahrscheinlich,  dass  die  ganze  Architektur  aus  pentelischinn 
Stein  der  unteren  Lagen  besteht,  während  man  für  die  Bildwerke  noch  Be- 
denken trug,  denselben  Stein  zu  benutzen,  wie  es  seit  Perikles  allgemein 
geschah,  und  dem  parischen  Marmor  den  Vorzug  gab. 

Zu  den  Sagenstoffen,  che  mit  der  Heimkehr  des  Theseus  neu  belebt 
wurden,  gehört  seine  Kameradschaft  mit  Herakles;  dadurch  erhielt  auch  die 
Gestalt  des  Herakles  eine  neue,  eine  attische  Auffassung.  Es  wurden  hier 
also  nicht  die  herkömmlichen  Thaten  desselben  dargestellt:  der  alte  Gdtt  der 
Meliteer  wurde  in  kühner  Weise  mit  dem  nationalen  Heros  verschmolzen. 
von  dem  die  lakedämonischen  Könige  sich  herleiteten,  indem  für  Kiinon  und 
seine  Gesinnungsgenossen ,  die  eine  treue  Bundesgenossenschaft  zwischen 
Sparta  und  Athen  erstreliten,  die  Verbrüderung  der  beiden  Heroen,  welche 
das  Grundthema  dei-  Bildwerke  ist,  der  religiöse  Ausdruck  ihrer  politischen 
Ueberzeugung  wui-de.     Es    ist    also    walii-s<-Iieiidich.    dass    sie  den   Praclit- 


*  Adoption  (liircli  Pylios:  Flut.  Tlieseus  33.  Demeter  tu  ttixou  iiionlota  aiu- 
tati,auTo  TÖy  '/lQ((x'/.t((  nmöaic  Diod.  1,  14.  Hrnnnenmiindung:  Friederichs-Wolters 
n.  424;  Soßiasschale:  Furtwängier,  Vagenoatalog  n.  227^.  Antike  I»onkraäler  «les 
Inst.  I,  9.  10. 

**   T.ep.siiis,  Marmnrptuflicn  S.  1I*<. 


Herakleiou  in  Melite.  128 

hau  ht'oünstigten.  wenn  er  aiicli  iiiclit  auf  Staatskosten  gebaut  wordt'ii  ist. 
Dass  aber  die  Verbindung  von  Herakles  und  Theseus  in  den  Metopen  des 
Tempels  schon  von  den  Alten  so  aufgefasst  worden  ist,  geht  deutlich  aus 
Huripides  hervor,  welcher  Theseus  seinem  Freunde  das  Versprechen  geben 
lässt,  die  Vaterstadt  werde  ihn  mit  mannomen  HochreUefs  ehren,  ebenso 
wie  an  den  neu  eingerichteten  Theseusfesten  Herakles  seinen  Antheil  hatte.* 
Auch  passt  es  fiir  ein  Heiligthum  des  Herakles  in  Athen  sehr  gut. 
dass  die  Anerkennung  seiner  göttlichen  Würde  ganz  besonders  hervor- 
gehoben wurde,  indem  im  (regensatze  zu  allen  Heroenheiligthfmiem  die 
Ostseite,  als  die  Eingangs-  und  Hauptfronte  mit  grosser  Absichthchkeit 
ausgezeichnet  worden  ist.  Die  östliche  A'urhalle  ist  als  ein  besonderer 
Raum  aus  dei-  Ringhalle  gelöst  imd  mit  Büdschmuck  ausgestattet,  um 
den  Gott  der  Meliteer.  der  sonst  im  öfFenthchen  Gottesdienste  nicht  zu 
voller  Anerkennung  gelangt  war.  hier  als  ebenbürtigen  Olympier  zu  kenn- 
zeichnen. 

Die  Bauzeit  lässt  sieh  nicht  mit  Sicherheit  nachweisen.  In  dei- 
Architektur  scheint  die  Schwere  de!^  Gebälkes,  die  Einrichtung  der  Felder- 
decke, in  der  Plastik  das  Verschmähen  des  pentelischen  Steins,  das  Hoch- 
rehef  der  Friese,  der  Mangel  an  Fluss,  namentlich  im  Westfriese,  auf  eine 
ältere  Zeit  hinzuweisen :  auch  die  Buchstaben  der  Versatzmarken  haben 
alterthümliche  Form.  Dagegen  steht  die  Technik  durchaus  auf  der  Höhe 
der  perikleischen  Zeit,  und  gewiss  hat  die  Ausführung  des  Herakleiou, 
wie  wir  es  glauben  nennen  zu  dürfen.  **  in  dieselbe  hineingereicht. 


Während  in  der  Unterstadt  um*  die  ötfeutlichen  Plätze  und  die  Wege 
neu  geordnet,  die  Mauern  vervollständigt  und  einzelne  wichtige  Gebäude 
erneuert  oder  neu  geschaffen  werden  koimten,  hatte  man  auf  der  Burg 
freie  Hand.  Hier  allein  konnte  in  Buhe,  planmässig  und  im  grossen 
Zusammenhange  gewirkt  werden ;  dazu  lag  bei  der  Heiligkeit  des  Raums 
auch  die  dringendste  Verpflichtimg  vor. 

Mit  Ausnahme  der  Denkmäler,  welche  Xerxes  ausgewählt  hatte,  um 
sie  als  Zeugen  seiner  Siege  in  den  Hauptstädten  seines  Reichs,  in  Susa, 


*  Euripides  Herakles  i:{'25:  döuoiK  t(  dwaio  ^orjuuTwt'  x  tfuJHr  f^iQos.  1328: 
Tiavxn^oi-  di  uo(  yHovo;  itijiii'i,  diäaozui.  1331:  d-(cvövTa  —  ff-vaheiai  '/.ravoiai  x 
t^oyxtjjureaii'       ziuiov  di'ccin   nua    Ad-r^vciiun'  nÖAii. 

**  Man  hat  an  den  Apollo  Patroos  gedacht,  aber  der  lag  hart  am  Rande  der 
Agora,  unzertrennlich  von  den  benachbarten  Staatsgebäiiden;  man  hat  auch  an  das 
Hephaisteion  gedacht,  aber  dieser  Tempel  sieht  nicht  nach  dem  eines  Handwerker- 
gottes aus,  abgesehen  davon,  dass  der  Kolonos  agoraios  auf  der  Ostseite  der  Agoia 
gelegen  war. 


124  Umgestaltung  der  Barg. 

Pasargadai,  Babylon  aufstellen  zu  lassen,*  lag  Alles  ;uif  dem  Boden  wüst 
umher,  wie  es  die  Perser  zerschlagen  hatten.  Die  erste  Aufgabe  der 
Heimkehrenden  galt  den  heiligen  Stätten,  deren  Verwüstung  auch  dem 
Grosskönige  selbst  Gewissensbisse  gemacht  hatte,  so  dass  er  am  Tage 
nach  dem  Brande  den  in  seinem  Gefolge  befindlichen  Athenern  den 
Auftrag  gab,  nach  väterlichem  Brauch  das  Opfer  dazubringen.  Sie  er- 
kannten in  dem  frischen  Zweige,  der  dem  verbrannten  Stumpfe  des  Oel- 
baumes  entsprossen  war.  ein  Zeugniss,  dass  die  Göttin  ihrer  Burg  nicht 
untreu  geworden  sei.  Ihr  Holzbild  hatte  die  Athener  auf  der  Flotte 
begleitet;  sie  hätten  sich  mit  demselben,  wenn  ihnen  die  Heimkehr  ver- 
sagt worden  wäre,  eine  neue  Heimath  gegründet.  Nach  der  siegreichen 
Heimkehr  war  es  also  ihre  erste  Pflicht,  den  Schutthaufen  aufzuräumen 
und  das  Doppelheiligthum  auf  den  alten  Spuren  herzustellen.**  Der 
Standort  des  Bildes  durfte  so  wenig  verändert  werden  wie  der  des  Altars 
vor  der  Osthalle,  der  vorzugsweise  „der  Altar"  genannt  wurde  (XX  69). 
und  wie  die  Doppelcella  von  Athena  und  Poseidon.  Bald  nach  der  pla- 
täischen  Schlacht  konnten  die  Beutestücke  des  j\Iederkrieges.  der  Säbel 
des  Mardonios  sowie  der  Schuppenpanzer  des  Makistios  an  die  Thür- 
pfosten  der  Athena  Polias  aufgehängt  werden.  Perserwaffen,  unter  dem 
Dach  der  Göttin  geborgen,  werden  in  Sinngedichten  erwähnt  (XXI  65). 

Nachdem  man  den  ersten  religiösen  Verbindlichkeiten  genügt  hatte, 
gingen  die  Ansichten  auseinander. 

Themistokles  stellte  die  Hafenburg  als  die  einzige  Landesfestung  hin: 
Kimon  und  seine  Freunde  wollten  von  einer  Entwerthung  der  Akr(ii)ulis 
nichts^  wissen :  die  Burg  der  Kekropiden  sollte  nicht  nur  in  alter  Würde 
aus  dem  Schutte  hervursteigen,  sondern  der  (löttin  zu  Ehren,  die  den 
Sieg  verliehen,  den  neugewonnenen  Mitteln  entsprechend,  erhöht  und  ver- 
grössert,  als  ein  Reichscentrum  in  jeder  Beziehung  \nirdevollrr  und 
schöner  ausgestattet  werden. 

Es  begann  eines  der  gewaltigsten  Wei'ke.  um  die  ganze  Bing  neu 
zu  gestalten:  die  Terrassirung  des  Bodens,  mit  dei'  hier  alle  Arbeiten 
einst  begonnen  hatten,  wurde  im  grössten  Maßstabe  wiedei-  aufgenninnien. 
um  breite  Bauflächen  zu  gewinnen,  und  man  verband  diese  Arl)eiten 
nüt  Herstellung  eines  neuen  Mauerrings,  da  gleich  nach  dem  Sturze 
der  Tyrannen  die  Befestigimgen  ilirer  Zwingburg  niedergerissen  wurileii 
waren.  *** 


*   Arrian  7,  1'.». 

**   templum  iisdem  vcstigiis  sistere  Tac.  Ilist.  IV,  b'i. 
***  Das  war  auch  das  Erste,  was  Dion  that  nach  dem  Abzüge  des  Dionysios: 
t'.TitTiiXKTt   r/}i'  tlxQonoMy  Plut.  Dion  "iit. 


Neubau  der  Akropolis. 


125 


Es  oenügte  alsu  nicht,  den  gewachsenen  Boden  zu  glätten,  sundern 
man  mauerte  an  den  abschüssigsten  Stellen  eine  neue  Burg-wand  auf, 
welche  durch  Aufschüttung  mit  dem  Kern  des  Burgfelsens  zu  einem 
Ganzen  verbunden  wuimIc. 


Fig.   19. 

.Mit  dieser  Arbeit  verljand  man  die  Reinigung  des  Burgraums,  indem 
man  die  umherliegenden  Trümmer  als  Baumaterial  verwendete  und  zwar 
in  doppelter  Weise,  so  dass  sie  entw^eder  als  Baustücke  der  neuen  Mauer 
eingefügt  oder,  beliebig  zurechtgehnuim.  als  blosses  Füllmaterial  bei  den 
Aufschüttungen  benutzt  wurden. 


Fig.  20. 

Die  erste  Art  der  Verwendung  ist  an  der  Xordseite  der  Burg  zwischen 
Propyläen  und  Erechtheion  am  deutlichsten  bezeugt,  wo  Gebälkstücke, 
Trigl)T)hen,  Metopen  und  Giebelgesimse  in  regelmässiger  Folge  und  nach 
aussen  sichtbar  eingemauert  worden  sind.  Die  beifolgende  Skizze  (Fig.  19) 
giebt  eine  Anschauung  der  Nordseite  mit  den  marmornen  Säulentrommeln, 


126 


Neubau  der  Akropolis. 


welche  neben  oder  je  zwei  üIxt  einander  verbaut  sind,  und  mit  di-ii 
weiter  nach  Westen  eingemauerten  Gebälkstücken  aus  Porosstein.  welche 
nach  der  Aufnahme  von  Penrose  in  Fig.  20    deutücher   abgebildet  sind.* 

Diese  Baustücke  wurden  früher  sämmtlich  einem  der  zerstörten 
Tempelgebäude  zugeschrieben.  Sie  gehören  aber  verschiedenen  Bauten 
an  und  sind  in  verschiedenen  Zeiten  eingemauert  worden.  Die  Gebälk- 
stücke aus  Porös,  welche  wie  ein  architektonischer  Schmuck  oberhalb  der 
Stadt  angebracht  waren,  stammen  (wie  Dörpfeld  nachgewiesen)  vom  Heka- 
tompedon  der  Pisistratiden .    in  dessen  Nähe   sie   vermauert  worden  sind. 

Wie  man  an  der  inneren  Mauerseite  die  alten  Baustücke  verwendet 
habe,  davon  giebt  die  beifolgende  Ansicht  eines  Theils  der  Burgmaui'i-. 
östlich  vom  Erechtheion  (Plg.  21).  r'm  lehrreiches  Bild. 


Fig.  21. 


Hier  sehen  wir  canelirte  Poiostrommeln  eines  vorpersischen  Gebäudes 
neben  einander  aufgestellt,  und  darüber  liegen  Säulencapitelle.  Alle  Stücke 
gehören  einem  Bau  an,  der  schon  fertig  und  verputzt  war:  die  ^lalU- 
stimmen    zum    llekatompedon.      Aus   der   guten   Erhaltung   erkennt    man 


*  Penrose,  Priticiplee  of  Atlieniari  ;ircliitecture,  'I'afel  40.  Strack,  Der  vor- 
perikleisclie  l'artlienon,  Arcliäol.  Zeituntj  XX,  S.  241.  Michaelis,  Parthcuon,  S.  IIS. 
Dürpfekl,  Mittheilunpen  des  atluMi.  Inst,  XI,  :M1. 


Neubau  der  Akropolis.  127 

hier  am  deutlichsten,  dass  im  Perserbrande  die  Tempelgebäude  durchaus 
nicht  vollständig  zerstört,  sundern  dass  die  noch  aufrecht  stehenden  Häulen 
abgebrochen  worden  sind .  um  sie  zur  Hinterfüllung  der  Burgmauer  zu 
verwenden.  * 

Anderes  Material  ist  umgearbeitet  worden.  So  haben  sich  in  der 
südlichen  Burgmauer,  oberhalb  des  Theaters,  dreizehn  zu  Quadern  ver- 
hauene Säulentrommeln  vom  Hekatompedon  gefunden.  Die  Verwendung 
von  Porosbaustücken  kann  wohl  nur  der  kimonischen  Zeit  zugewiesen 
werden :   was  von  Marmor  verbaut  ist,  weist  auf  eine  spätere  Bauzeit. 

Man  hat  aber  nicht  nur  Architekturstücke  als  Baumaterial  verwendet, 
sondern  auch  die  zerschlagenen  Postamente  der  Statuen  und  ganze  Werke 
der  bildenden  Kunst,  soweit  sie  nicht  Gegenstände  des  Cultus  waren. 
Denn  man  konnte  nicht  daran  <lenken,  die  Weihgeschenke,  die  mit  ihren 
Postamenten  umgeworfen  und  zertrümmert  waren,  in  ihren  ft'ühern  Reihen 
herzustellen.  Ist  man  doch  auch  da,  wo  keine  solchen  Katastrophen 
erfolgt  waren,  wie  z.  B.  in  der  Altis  von  Olympia,  als  man  für  den  Zeus- 
tempel eine  neue  Bodenfläche  herrichtete,  mit  den  altern  Weihgeschenken 
sehr  rücksichtslos  umgegangen.  So  hat  man  auch  auf  der  Akropolis  über 
verschütteten  Bildwerken  den  neuen  Boden  aufgeschichtet,  und  die  werth- 
vollsten  Schrifturkunden  des  alten  Athen  wurden  wie  Pflastersteine 
benutzt,  um  die  Oberfläche  zu  ebenen. 

Diese  Thatsache  ist  uns  erst  im  Januar  18Sü  klar  geworden,  als 
man  unweit  der  Nordwestseite  des  Erechtheion  vierzehn  weibliche  Figuren, 
mit  Postamenten  und  Bautrümmern  vermengt,  3 — 4'/-2  m  tief  im  Boden 
liegend  fand,  als  Grundlage  der  oberen  Stein-  und  Erdschichten.** 

So  hat  man  in  verschiedener  Art  mit  Auft'äumung  des  Trümmer- 
feldes die  Herstellung  des  Neuen  verbimden,  und  wir  können  uns  jetzt 
die  Arl)eiten  anschaulich  machen,  aus  denen  nach  dem  Perserbrande  eine 
der  grössten  Leistungen  monumentaler  Bauthätigkeit,  die  Neuschöpfimg 
der  Burg  von  Athen,  allmählich  zu  Stande  gekommen  ist.  ein  Werk,  das 
mit  mühevoller  Anstrengung  und  Aufwendung  aller  verfügbaren  Mittel  nach 
einem  festen  Plane  durchgeführt  wurde,  und,  wenn  wir  des  Themistokles 
Gedanken  richtig  erkannt  haben,  im  vollen  Sinne  das  Verdienst  lümons  ist. 

Natürliche  Bodenformen  eigenmächtig  lunzugestalten,  war  im  Ganzen 
gegen  die  Neigung  der  Hellenen:***    doch  überwog  das  Gefühl,  dass  es 


*   Dörpfeld,  Mitth.  des  atlien.  Inst.  XV,  S.  424. 
**   Statuen  der  Priesterinnen:  Winter,  Jahrbuch  II,  220;  vgl.  Robert,  Herines 
XX,  135. 

***   Sie  hatten  eine  religiöse  Scheu  vor  ieder  Vergewaltigung  der  Natur,  in  der 
sie  eine  ßia  d^iüiv  erkannten.     Vgl.  Peloponnesos  I,  28. 


128 


Der  neue  lioden  der  Aki()ii()lit<. 


einer  wesentlich  neuen  BaiiHäche  bedürfe .  um  der  grossen  Zeit  Würdiges 
zu  Stande  zu  bringen.  ^lan  wollte  das  von  Natur  Unvollkommene  nur 
vervollkommnen,   wie    ja    auch  das  Capitol  in    Rom  durch   die  Tarquinier 


Fig.  22. 


neu   gestaltet    wdidrn    ist 
flächen  abzugewinnen.  '■^^ 


nn  abschüssigen  Felswänden'  .'Stattliche    Hau- 


*   Dion.  llal.  III.  »iS;   die  Akropolis   war  wie   das  Capitol   ein   Utfoi  noXkijs 
6iouivoi  .iQuyuuTtius,    Tarquinius  baute  wie  Kiinon  t(t'((Xi]uu«(!ii-  v%p>,).oh'  rjoXlnyöfhir 


Neubau  der  Akropolis. 


129 


Nach  Süden  hatte  der  schmale  Höhenkamm  einen  jähen  Absturz  von 
20  Fuss  Tiefe.  Hier  bedurfte  es  einer  mächtigen  Anschüttung,  um  eine 
Terrasse  zu  schaffen ;  man  musste  Stützmauern  ziehen,  die  nur  den  Zweck 
hatten,  das  abschüssige  Terrain  zu  halten,  um  darüber  die  solide  Quader- 
mauer aufzurichten,  die  den  Tempelboden  tragen  sollte  und  keine  Bruch- 
stücke älterer  Bauten  aufweist. 

Beide,  die  untere  wie  die  obere  Mauer,  zeigt  die  vorstehende  Skizze 
(Fig.  22)  imd  giebt  eine  Anschauung  davon ,  wie  jede  einzelne  Baufläche 
dem  Boden  abgemngen  werden  musste. 


PartTteTvoTv 


a  PelasqiscKe 
T"c  s  t  unas  m  auer 

b.KirujTTVcuicr  aus 
XlToons    IXTVcL 
TcTokbcs  Z  ett . 

c  Untemvaueru,TUj 
des  PortlxciiOTi/aus 
derscTbert  Zeit. 

a.  ocluxtixmsriilLung. 


AsklepleioTL 


Fig.  23. 

Der  südhche  Burgrand  wurde  über  die  alte  Pelasgermauer ,  welche 
tief  im  Schutte  verschwand,  um  10  m  vorgeschoben.  Das  Ganze  wird 
besser  als  in  beschreibenden  Worten  durch  einen  von  Norden  nach  Süden 
gerichteten  Diu'chschnitt  veranschaulicht  (Fig.  23). 

Die  über  dem  jähen  Absturz  kühn  und  stolz  emporsteigende  Quader- 
mauer gab  der  Burg  von  der  Meerseite  einen  ganz  neuen  Anblick.  Die 
ganze  Akropolis  schien  höher  aus  ihrer  Umgebung  hervorzuwachsen;    es 


y.0QV(fris  ificpoqriaKs  ouctXop  ytyia&ai  naqtaxtvaatv. 

Curtius,  Topographie.  9 


130  Neubau  der  Akropolis. 

war  kein  Nothbau,  sondern  ein  Prachtbau,  auf  den  der  Atliener  stolz  war. 
so  dass  auch  Aischylos  in  seinen  ,,8chutzflehenden"  (um  460)  der  stolzen 
Mauer  gedenkt,  über  welcher  Athena  sicher  throne.*  An  sie  war  der 
Name  Kimons  am  festesten  geknüpft :  sie  war  das  unerschütterte  Denkmal 
seiner  grossen  Seesiege,  denn  unmittelbar  nach  der  Schlacht  am  Eury- 
medon  wurden  die  aus  dem  Erlös  ftir  die  persischen  Gefangenen  zu- 
strömenden Gelder  für  diesen  Bau  verwendet  (LXXVll  73). 

Es  war  kein  Festungsbau:  denn  die  Akropolis  sollte  keine  Feste  mehr 
sein,  und  die  grosse  Cisterne,  für  eine  Citadelle  unentbehrlich  (S.  6S). 
wurde  jetzt  zugeschüttet.  Es  war  ein  Ehrenschmuck  von  Athen  (LXX^TISO): 
der  Mauerbau  sollte  dem  mit  allem  Aufwände  öffentUcher  Gelder  aus- 
gestatteten Peiraieus  nicht  nachstehen  und  die  Burg  des  Kekrops,  welche 
die  Feinde  vollständig  vernichtet  zu  haben  glaubten,  als  den  Kern  und  die 
Krone  des  ganzen  (jenicinwesens,  in  ihrer  neuen  und  vornehmen  Gestalt 
selbst  wie   ein  unzerstörbares  Siegesdenknial  drr  Welt  vor  Augen  stellen. 

Die  Südmauer  muss  in  ihrer  ganzen  Ausdehnung  von  Osten  nacli 
Westen  als  ein  Ganzes  angesehen  werden.  Sie  ging  über  die  alten, 
von  Süd  nach  Nord  gerichteten  Mauerzüge  der  Pelasger  hinweg,  um  den 
schmalen  PJingang  zu  sperren,  und  schloss  mit  dem  Thurm.  welcher 
zur  Beherrschung  des  gegen  Westen  vorgescliol)enen  Aufgangs  diente. 
Dieser  Thurm  war  eine  viereckige  Bastion  und  umfing  die  Felskuppe, 
die  den  von  Süden  heraufführenden  Burgweg  überragte.  Sie  ist  drr 
Höhen])unkt,  wo  man,  von  unten  kommend,  das  Meer  von  Aigina  zuerst 
überblickt,  die  alte  Seewarte  der  Athener,  wo  König  Aigeus  nach  dem 
heimkehrenden  Schiff  seines  Sohns  ausschaute  (S.  38). 

Diese  wichtige  Höhe  hatte  durch  den  Dienst  der  Athena  eine  reli- 
giöse Weihe,  und  wir  dürfen  annehmen,  dass  der  ihr  geweihte  Altarbezirk 
beim  Ausbau  des  Thurms,  der  die  kinionische  flauer  abschloss.  in  eine 
Tempelstätte  verwandelt  wurde,  und  dass  sie  hier  zui-  Erinnerung  an  die 
Freiheitskriege  jetzt  als  Athena-Nike  (XXX^T  5V1)  einen  mit  neuem  Glanz 
ausgestatteten  Dienst  erhielt.  Der  Thurm  giebt  in  seiner  vorzüglichen 
Erhaltung  die  beste  Anschauung  von  den  Mauerbauten  jener  Zeit.  Er 
entspricht  in  seiner  Anlage  den  alten  Festungsthürmen ,  welche  rechts 
vom  Eingange  den  Weg  sperren .  um  di(>  unbeschildete  Seit(^  des  an- 
steigenden Feindes  zu  bedrohen:  n-  wurde  als  Festungstbunn  auch 
„Pyrgos"  genannt,  im  Wesentlichen  war  anch  diesei-  Han.  den  wii-  nocji 
heute    an    dei-   Nnidwestecke    in    reffelmässiucn   Sejiichtin    \nn    Jvalkstein- 


*    Suppl.   \'M:    t/orait  Gtitv    triorii  üarpidis-      Hüoheler,    Rliein.   Mus.  40,    ()2n 
wollto  die  .Stelle  auf  den  l'.-ntlicnoii  lic/iehen,  der  d.inials  nooli  nirlit  bestand. 


Neubau  der  Akropolis.  1 ;{ 1 

qiiadern  8,6ü  in  aufsteigen  sehen,  ein  Schmnck  der  Burg.  Seine  Obertiäehe 
wurde  benutzt,  um  den  ionischen  Tempel  der  Athena  Nike  mit  dem  vor- 
liegenden Altare  aufzunehmen,  und  die  Analogie  mit  einer  Festimgsbastion 
wurde  su  weit  beibehalten,  dass  nach  Art  einer  zum  Schutz  der  Yer- 
theidigenden  dienenden  Brustwehr  eine  Balustrade  von  Marmor  den  kleinen 
Tempelhof  auf  drei  Seiten  umfasste.  In  welcher  Zeitfolge  diese  Werke 
am  Burgaufgange  hergestellt  worden  sind,  lässt  sich  nicht  bestimmen. 
p]s  ist  aber  von  Anfang  an  Alles  in  sich  so  zusammenhängend,  dass  wir 
einen  gemeinsamen  Plan  voraussetzen  müssen,  und  dieser  kann  nur  der 
Zeit  angehören,  da  Kimon  der  leitende  Staatsmann  war. 

Diese  Anlagen  stehen  alle  mit  der  Südmauer  in  Zusammenhang,  die 
unter  besonderen  Schwierigkeiten  und  in  besonders  grossartigem  Maßstabe 
ausgeführt  worden  ist.  Es  konnte  aber  nicht  die  Absicht  sein,  die  Akro- 
polis nur  an  einer  Seite  neu  zu  ummauern.  Auch  hat  man  im  Norden, 
namentlich  bei  der  Aglaurosgrotte,  Mauerstücke  ft-eigelegt,  welche  ganz 
den  Charakter  der  kimonischen  Zeit  tragen.  An  andern  Stellen  sind 
Baureste  verwendet,  welche  solchen  Werken  angehören ,  die  von  Kimon 
begonnen,  aber  unvollendet  gelassen  sind.  Hier  muss  also  in  der  Zeit 
nach  Kimon  weiter  gebaut  worden  sein.  Man  war  aber  gewöhnt,  ihm 
das  ganze  Werk  der  IJmmauerung  zuzuschreiben,  und  in  diesem  Sinne 
konnte  man  sagen,  der  ganze  Burgring  sei  theils  von  den  Pelasgeni.  theils 
von  Kimon  angelegt  worden  (LXXYII  82). 

Sein  Hauptziel  war  kein  anderes,  als  auf  der  mittleren  Burghöhe 
einen  grossen  Bauplatz  zu  schaffen,  um  im  Anschluss  an  die  Anlagen 
der  Pisistratiden  zu  Ehren  der  Burggöttin  ein  Prachtgebäude  zu  errichten, 
welches  dem  Fortschritte  an  Wohlstand  und  nationalem  Ruhm  entsprechen 
sollte.  Peisistratos  hatte  sich  noch  so  beengt  gefühlt,  dass  er  hart  neben 
dem  Erechtheion  sein  Hekatompedon  errichten  musste.  Jetzt  war  wie 
durch  ein  Wunder  an  Stelle  des  schmalen  Rückgrats  eine  breite  Hoch- 
fläche hergestellt,  auf  der  man  mit  voller  Freiheit  einen  Prachttempel 
bauen  konnte,  mit  einem  geräumigen  Tempelhofe,  wie  er  für  die  grossen 
Festlichkeiten  nöthig  war. 

Nun  wissen  wir  seit  Aufi'äumung  der  Akropolis,  dass  unter  dem 
perikleischen  Parthenon  die  Fundamente  eines  dorischen  Tempels  liegen, 
der  ebenfalls  je  acht  Säulen  an  den  Frontseiten  hatte.  Die  Gründung 
desselben  kann  nur  der  kimonischen  Zeit  angehören,  und  wir  erhalten 
jetzt  erst  eine  Anschauung  von  der  rastlosen  Energie,  mit  welcher  damals 
nicht  nur  Terrassen  und  Terrassenmauern  hergestellt,  sondern  auch  die 
Hochbauten,  für  die  sie  bestimmt  waren,  unverzüglich  in  Angriff  genommen 
worden  sind. 

9* 


132  Tempel-  und  Schatzräume. 

Der  achtsäulige  Tempel  sollt(>  den  in  Schutt  liegenden  ersetzen: 
denn  es  ist  nicht  wahrscheinlich,  dass  man  neben  dem  älteren  Heka- 
tompedon  gleichzeitig  einen  zweiten  durchaus  gleichartigen  Tempelbau 
aufrichtete.  Dagegen  ist  es  nicht  unwahrscheinlich,  dass  man  von  dem 
älteren  Gebäude  einen  Theil  herstellte,  und  zwar  denjenigen  Theil,  welcher 
zur  Aufbewahrung  von  Edelmetall  bestimmt  war. 

Der  Raum  hinter  der  Cella  der  Polias  hat  seit  ältesten  Zeiten  als 
der  sicherste  Platz  für  Unterbringung  heiliger  Gelder  gegolten ;  auch  die 
Schätze  der  eleusinischen  Gottheiten  sind  dort  geborgen  worden.*  Seit 
aber  Athen  Seemacht  war,  musste  ein  der  Stadt  zur  Verfügung  stehender 
Baarschatz  von  jedem  Staatsmann  als  unentbehrlicli  anerkannt  werden, 
also  auch  ein  Piauni  zur  Unterbringung  desselben.  Dafür  konnte  aber 
nicht  leichter  und  zweckmässiger  gesorgt  werden ,  als  durch  Erneuerung" 
des  alten  Schatzraumes  im  Hinterhause  des  verbrannten  Hekatompedon. 
Wenn  man  sich  bei  dem  Neubau  auf  diesen  Theil  beschränkte,  so  hatte 
man  zugleich  den  Vortheil,  dass  man  bei  der  Wiederherstellung  des 
Poliastempels,  welche  die  erste  Sorge  der  Athener  sein  musste,  im  Raum 
weniger  beschränkt  war,  und  die  heihgste  Stätte  der  Burg,  ohne  die 
durch  den  Gottesdienst  gebotene  Raumanlage  zu  verändern,  durch  An- 
bauten schmücken  und  erweitern  konnte. 

Es  ist  also  auch  wahrscheinlich,  dass  für  das  allein  erneuerte  Hinter- 
haus der  Name  „Thesauros"  oder  „Opisthodomos"  üblich  wurde,  und  dass 
es  dieser  Raum  war,  wo  man  den  von  Delos  454  herübergebrachten 
Bundesschatz  unterbrachte. 

Wenn  also  von  Polygnotos  berichtet  wird,  dass  pv  in  Athen  den 
Thesauros  mit  Gemälden  geschmückt  habe,**  so  trage  ich  kein  Bedenken, 
diese  wohlbezeugte  Nachricht  auf  das  Hinterhaus  des  alten  Hekatumpedou 
zu  beziehen,  und  erkenne  darin  die  Absicht  Kimons.  der  Bundesschatz- 
kammer durch  religiöse  Malei-ei  eine  höhere  Weihe  zu  geben. 


*  XXI  10,  wo  ich  statt  voroihtv  und  statt  ßo^^äft^n':  u:ua9^iv  zu  lesen  vor- 
schlage, und  statt  [ir  n^Ql^i]6l(,)  vielleicht:  tr  rf,  Höho.  Hinter  den  Tempelcellen 
waren,  dem  Herkommen  gemäss,  überall  die  Schatzräume.  Daraus  erklärt  sich 
auch  im  Tempel  von  Korinth  die  Tiefe  des  Hinterraums.  Mittheilungen  des  athen. 
Inst.  XI,  301.     Vgl.  o7iia!)^6Jofjoi  arfi'/.m  bei  Polybios  12,  12  (11),  2. 

**  Harpocratiou  v.  fIo).vyyatiog  rag  iv  no  (->i,ai(VQ{<i  y.<ä  im  At'KXn'u)  yQftqu^:. 
Die  Emeudation  ir  tu)  (-Jt;aiu}g  Ugtö  ist  vollkommen  willkürlich  und  bürdet  den 
beiden  Geschichtschreibern  der  Malerei,  Artemou  und  lobas,  einen  Irrtlium  auf,  an 
dem  sie  ganz  unschuldig  sind.  Ich  sehe  mit  Freuden,  dass  jetzt  auch  Dörpfeld 
unter  dem  Opisthodom  als  Schatzkammer  das  Hinterhaus  des  „alten  Athena- 
tempels"  versteht:  Mittheil.  des  ath.  Inst.  XII.  2()l. 


Athena  Promachos.  133 

¥jY  hatte  also  bei  dem  neiu>n  Prachttempel,  den  er  anlegte,  zu  dessen 
Stufenbau  er  noch  denselben  Htein  von  Kara  benutzte,  *  den  die  Pisistra- 
tiden  eingeführt  hatten,  um  so  freiere  Hand,  indem  er  für  Schatzräume 
nicht  zu  sorgen  hatte. 

Diese  grossen  Werke  genügten  noch  nicht,  den  Unternehnmngsgeist, 
der  jene  grosse  Zeit  beseelte,  zu  befriedigen.  Auch  der  bildenden  Kunst 
wurden  neue  Aufgaben  gestellt,  und  es  ist  kein  Grund,  daran  zu  zweifeln, 
dass  Kimon  es  gewesen  ist,  der  in  Pheidias  den  Mann  e'rkamite,  welcher 
vor  Allen  berufen  sei,  die  Grösse  Athens  in  Bildwerken  zum  Ausdruck 
zu  bringen.  Nachdem  er  in  Delphi  noch  nach  Weise  der  peloponnesischen 
Meister  Gruppen  von  Erzl>ildern  geschaffen  hatte,  welche  den  unverkenn- 
baren Zweck  hatten,  Kimons  Vater  die  höchste  Ehre  zu  erweisen,  wurde 
für  die  Akropolis  ein  im  Geiste  der  Zeit  neu  erfundenes  Weihebild  oder 
Siegesdenkmal  in  Angriff  genommen,  ein  kolossales  Erzbild  der  Burggöttin, 
das  an  hervorragender  Stelle  westlich  vom  Erechtheion  seinen  Platz  erhielt. 
In  Herstellung  von  Bronzen,  die  durch  ihre  Grösse  Staunen  erregten,** 
waren  die  Peloponnesier  vorangegangen,  und  ein  äginetischer  Meister  war 
es,  durch  den  die  Thasier  ihren  Stadtgott  Herakles  zehn  Ellen  hoch  in 
Olympia  aufstellen  Hessen.  In  Athen  sollte  aber  nicht  nur  ein  Schaustück 
kolossaler  Bildkunst  hergestellt,  sondern  die  Stadtgöttin  selbst  inmitten 
ihrer  Stadtburg  geehrt  werden,  als  die  Gemeindehüterin,  Stadt  und  Land 
mit  wachsamem  Auge  überblickend  und  zugleich  in  kühnem  Vorschritt ;  *** 
zugleich  aber  war  sie  ein  Bild  der  Stadt  selbst,  ein  historisches  Symbol 
der  Bürgergemeinde :  denn  wenn  die  eherne  Göttin  unter  dem  Xamen 
..Promachos"  dem  Volke  vertraut  war.  so  kann  derselbe  doch  nichts  Anderes 
bedeuten,  als  dass  in  ihr  auch  die  Bürger  geehrt  ^nirden,  welche  im 
Kampf  gegen  die  Barbaren,  allen  Hellenen  vorkämpfend,  vorangegangen 
waren.  Das  war  bei  Marathon  geschehen,  und  so  verräth  auch  dies 
Werk,  das  erste,  das  wir  von  Pheidias"  Hand  in  Athen  kennen,  den  Ur- 
sprung aus  der  kimonischen  Zeit,  in  welcher  der  Marathonomachen  Ruhm 


*  Karäquadern  von  den  pentelischen  Stufen  des  perikleischen  Parthenon 
überbaut:  Lepsius,  Griecli.  Marmorstudien,  S.  116. 
**  exempla  andaciae  Plin.  34,  39. 
***  Darauf  beziehen  sich  P^pigrarame ,  wie  das  des  Julian :  Tinre,  Tquayti/tuc, 
xoQvaatca  (caxt'i  uiaaip,  Benndorf,  Mitth.  VII,  4G.  Vgl.  roli^  tniovaiv  hiaTaa&m 
fxi'A.'kovaa  Zosimos  V,  »>,  2.  Die  ruhige  Haltung  kann  ich  aus  den  Münzen  nicht 
für  erwiesen  halten,  wie  Michaelis  Mitth.  II,  92.  T6  ccy«'/.^u(c  z6  Muqu&uypö&tv : 
Aristides  Or.  ed.  Dind.  II,  p  288.  Man  unterschied  die  legendarisch  unzuverlässige 
Beziehung  der  Weihgeschenke  auf  Marathon  von  der  wirklich  bezeugten  {ccXr^d-il 
'AoyM  Paus.  X,  10). 


134  Weihgeschenke  kimonischer  Zeit. 

das  Thema  aller  öffentliclien  Kunstwerke  war.  Nach  der  Ueberliefenmg. 
welcher  Demosthenes  folgt,  war  das  "Werk  von  dem  Beiiteantheile  er- 
richtet, den  die  Hellenen  den  Athenern  zuerkannt  hatten  (XXII  77):  es 
war  also  dann  ein  Siegespreis  athenischer  Tapferkeit,  deren  Ruhm  auf 
die  Göttin  übertragen  und  in  ihr  persönlich  dargestellt  war.  Attischer 
Piuhm  aber  war  im  Sinne  Kimons  von  hellenischem  Patriotismus  un- 
zertrennlich :  deshall)  stand  der  Vorkämpferin  zur  Piechten  die  Erztafel, 
in  welcher  über  Arthmios  aus  Zeleia.  der  persisches  Gold  nach  dem 
Peloponnes  gebracht  hatte,  mid  über  seine  Nachkommen  der  Fluch  aus- 
gesprochen war.  Auch  sie  war  der  Göttin  geweiht,  um  das  Gegenbild 
dessen,  was  in  ihr  geehrt  ^vu^de,  den  Bürgern  vor  Augen  zu  stellen,  und 
so  wurde  der  Standort  des  Kolosses  für  alle  Zeiten  eine  besonders  geweihte- 
Stätte  hellenischer  Erinnerungen.  * 

Zu  den  Weihgeschenken  dieser  Zeit,  welche  sich  unmittelbar  den 
Freiheitskriegen  anschlössen,  dürfen  wir  auch  wohl  den  Koloss  eines  Erz- 
stieres rechnen,  welcher  zu  den  bekanntesten  Denkmälern  der  Akrupolis 
gezählt  wurde.  Er  war  von  dem  Areopag  geweiht  (LXIA'  SS),  und  da 
wir  wissen,  dass  diese  Behörde  zur  Zeit  der  Persemoth  allgemeine  An- 
erkennung fand,  indem  sie  die  ihr  übertragenen  A'ollmachten  mit  glück- 
hchem  Erfolge  benutzt  hatte,  um  die  Räumung  des  Landes  zu  leiten 
und  der  ärmeren  Bevölkerung  zu  Hülfe  zu  kommen,  so  war  ein  Denkmal 
zum  dankbaren  Andenken  dieses  Erfolges  auf  der  Burg  sehr  an  der  Stelle, 
und  es  wird  schwer  sein,  eine  andere  gleich  passende  Gelegenheit  der 
Stiftung  aufzulinden,  um  so  mehr,  da  ja  schon  zu  Kimons  Zeit  die 
politische  Bedeutung  des  Areopags  aufgehoben  wurde.  Es  war  aber  gerade 
in  der  Zeit  der  Freiheitskriege  Gebrauch,  das  Symbol  des  Stieres  zu 
benutzen,  um  den  vaterländischen  Boden  zu  bezeichnen,  welchen  man 
nach  Vertreibung  der  Feinde  als  fi-eien  Boden  wieder  mit  den  Ackerstieren 
pflügen  konnte.** 

EndUch  gehört  in  den  Kreis  der  marathonischen  Ermnerungen  die 
Stiftung  des  Pancultus  an  den  ..Breitfelsen"  der  Burg,  den  sogenannten 
Makrai  petrai.  in  der  Felsgrotte  am  Xonhvestfusse  di'r  Akropolis.  weldie 
der  des  Ap(tll(i  Hvpakraios  l)enachl)art  ist:  hier  erhielt  der  pelupunnesische 
Gott  eine  Heimstätte,  in  welcher  er  den  Athenern  ein  sehr  vertrauter 
Genosse  wurde  (XXXIII  95). 

Dazu    truij   das  volksthümliche  Fest    (\r>  Faekell;uit>.    ila>    ihm    ein- 


*   Die  Urkunde   der   Ac-ht   über   Arthmios:    Aeseh.  g.  Ctes.    '24s.     Dinarciios 
•2,  24.     Plut.  Thein.  ß. 

**    i'tQovr  t'/.u!ftQ<(  Tj,  yi,   Paus.  X,  K».  •'•.    Aroliiiol.  Zeitung  Will  (1S(J0),  S.  :iT. 


Kimons  Wirksamkeit.  135 

gesetzt  wurde,  wesentlich  hr\.  und  wir  dürfen  annehmen,  dass  der  5  Stadien 
18  Fiiss  hinge  Umoany  um  die  Burg  der  Schauplatz  dieses  Festes  war 
(LXXV  12). 

Nach  dem  Ergebni.ss  der  neuen  Entdeckungen  ist  uns  ein  wesentlich 
klarerer  \md  vollständigerer  Ueberblick  der  Zeit  vergönnt,  in  welcher 
Kimou  die  leitende  PersönHchkeit  war:  es  war  eine  Zeit  von  etwa  zwanzig 
Jahren,  welche  durch  eine  beinahe  fünfjährige  Abwesenheit  unterbrochen 
war,  und  man  staunt  über  das,  was  diese  kurze  Zeit  für  Athen  ge- 
wesen ist. 

Nach  Themistokles,  dessen  Unteniehmungen  alle  etwas  Gewaltsames 
und  Ueberstürztes  hatten,  war  es  ein  unvergängliches  Verdienst  Kimons, 
dass  er  die  Entwickelung  der  Stadt  in  ein  sicheres  Geleise  gelenkt  hat. 
Die  Verlegung  ihres  Schwerpunktes  nach  dem  Peiraieus  wäre  nicht  mög- 
lich gewesen,  ohne  die  Athener  ihren  altheimischen  Ueberheferungen  zu 
entfremden  und  den  Zusammenhang  ihrer  Geschichte  zu  zerreissen.  In 
Kimon  sehen  wir  eine  wesenthch  neue,  von  engherziger  Parteilichkeit 
freie  Eupatridenpolitik  sich  entfalten.  Bei  treuer  Anhänglichkeit  an  das 
Gute  der  Vorzeit,  und  lebhaft  bestrebt,  den  alten  Geschlechtern  die 
Führung  zu  erhalten,  weiss  er  die  neue  Zeit  ehrlich  und  rückhaltlos 
anzuerkennen,  und  keiner  hat  mehr  gethan,  um  Athen  mit  den  Inseln 
und  Küstenländern  zu  verschmelzen,  als  Kimon.  weil  auf  diese  Weise  ein 
ft-iedhches  Zusammengehen  mit  der  continentalen  Macht  Spartas  am 
leichtesten  durchzuführen  war. 

Athen  ist  durch  ihn  neu  ionisirt  worden,  und  in  seiner  Leitung  der 
städtischen  Angelegenheiten  erscheint  er  uns  jetzt  nicht  minder  be- 
\vimderungswürdig,  als  in  der  Organisation  und  Führung  der  Flotte. 

Rückhaltlos  hat  er  die  Agora  als  den  Mittelpunkt  der  Stadt  an- 
erkannt und  Alles  gethan,  der  dort  sich  versammelnden  Büi-gerschaft  den 
Boden  von  Neuem  lieb  und  werth  zu  machen,  wohnhcher,  behaglicher, 
schöner  als  je  zuvor.  Fontänen  sprudelten  im  Kerameikos,  Platanen  be- 
schatteten ihn  und  Marmorhallen  erhoben  sich,  welche  den  Bürger  mit 
gerechtem  Hochgefühl  erfüllten.  Was  von  den  Inseln  herüberkam,  erkannte 
hier  eine  aufblühende  Reichshauptstadt.  Aus  den  Siegen  erwuchsen  die 
Siegesdenkmäler,  welche  der  Gemeinde  die  Ehre  gaben,  und  wenn  er  den 
Krieg  ununterbrochen  fortgesetzt  sehen  wollte,  so  konnte  er  auch  auf 
immer  neue  Siegesbeute  rechnen,  um  ohne  Belastung  der  Bürger  und 
Bundesgenossen  aus  dem  Gelde  der  Barbaren  die  Stadt  immer  reicher 
ausstatten  zu  können.  Mit  leutseHger  Freigebigkeit  Uess  er  den  geringsten 
seiner  Mitbürger  am  Genüsse  seiner  Gärten  theilnehmen  und  schuf  für 
sie  die  Vorstädte,  welche  durch  ländliche  Anlagen  den  Städter  erfi-ischten. 


J36  Kimons  AVirksamkeit. 

Die  enge  Hochburg  war  zu  einem  geräumigen  Festraum  und  Tempel- 
boden umgestaltet  und  die  Häfen  waren  mit  der  Oberstadt  so  vereinigt, 
dass  ohne  Bruch  mit  der  Vergangenheit  Athen  selbst  eine  unangreifbare 
Seestadt  wurde. 

Theseus,  der  schon  die  alte  Eupatridenstadt  geordnet  haben  sollte 
(LXAT  20).  war  jetzt  der  Genius  der  neuen  Bürgerschaft.  Seine  festUche 
Heimführung  belebte  sein  Bild  wieder  im  Herzen  des  Volkes  und  wurde 
ein  neues  Band  volksthümlicher  Gemeinschaft.  Wie  in  der  Poesie,  so 
wurde  er  in  Wandgemälden,  auf  Vasenbildern  und  in  Tempelreliefs  neu 
gefeiert.  Mit  ihm  lebten  seine  Genossen  wieder  auf,  Phorbas,  sein  Wagen- 
lenker, dem  das  Phoi'banteion  geweiht  wurde  (LHI  25),  und  Peirithoos; 
in  der  Nähe  des  neuen  Theseion  lag  das  Horkomosion  an  der  Stätte,  wo 
die  Freunde  ihr  Bündniss  beschworen  haben  sollten  (LIV  72,  LXIX  73); 
so  genau  wurden  die  alten  Ueberlieferungen  örtlich  festgestellt.  Viel- 
leicht ist  auch  der  Heros  Epitegios.  der  das  Bürgerhaus  Hütende,  der  in 
Athen  ein  Priesterthum  hatte,  kein  Anderer  als  Theseus.* 

Seine  Gestalt  hatte  aber  auch  eine  nationale  Bedeutung,  welche 
Kimon  sehr  am  Herzen  lag.  Durch  ihn  traten  nun  auch  die  fernen 
Inseln,  wie  Sk}T0s,  mit  Athen  in  nahe  Beziehung  und  ihre  heimathlichen 
Sagen  wurden  den  Athenern  vertraut.  So  stellte  Polyguotos,  dessen  Ein- 
bürgerung ein  so  schönes  Beispiel  friedlicher  Vereinigung  z\nschen  Fest^ 
land  und  Inseln  war,  den  Athenern  die  Königsfamilie  des  Lykomedes  vor 
Augen  und  seinen  gastfreundlichen  Hof.  die  feindlichen  Begegnungen 
verhüllend.  Mikon  malte  im  Theseion  Theseus  in  der  Meerestiefe, 
wo  er  sich  als  einen  echten  Sohn  Poseidons  bezeugt,  und  im  Anakeion 
einen  Vertreter  des  ältesten  Stadtadels.  Butes,  unter  den  heimkehrendf^n 
Argonauten.  Deutlicher  konnte  man  nicht  darauf  hinweisen,  dass  kühne 
Seefahrt  nichts  sei,  was  dem  Herkommen  der  Eupatriden  widerspreche. 
Andererseits  wui-deu  die  Dioskuren  und  ilii-e  Vermählung  mit  den  lako- 
nischen Leukii)pi(leii  Ix'iuitzt,  um  der  grossgiiechischen  PoHtik.  die  Kimon 
am  Herzen  lag.  eiufii  künstlerischen  Ausdruck  zu  geben.  Der  alte  Gott 
der  Meliteer  winde  mit  dem  Stammvater  der  spartanischen  Könige  ver- 
schmolzen; die  Aufnalime  der  aus  dem  Peloponnes  flüchtigen  Herakliden 
wurde  jetzt  als  die  erste  der  athenischen  Grossthaten  gepriesen  und  die 
Bündnisstreue  gegen  die  Stammgenossen  in  der  Person  des  Theseus  auf 
das  Würdigste  verherrlicht. 

Unverkennbar  ist  hier  onw  Gemeinsamkeit  des  Strebens,  ein  Zug 
der  Zeit,    die  wir   die  kimonische    neiuien  können.     Wir  haben  den  Kin- 


C/.1.   in.  'i'.tl.     W.   Vischor,  Kleine  Soli  ritten,    II.  :^60. 


Kimons  Wirksamkeit.  1  37 

di'uck  eines  zielbewussten ,  in  sich  zusammenhänoenden  Wirkens  und 
Schaffens,  das  sich  an  eine  leitende  Persönlichkeit  anschliesst,  wie  es  uns 
bei  einer  Reihe  der  Hauptwerke,  der  Ausstattung  des  Kerameikos  und  der 
Akademie  wie  bei  der  Planirung  der  Akropolis  ausdrücklich  bezeugt  ist. 
Als  echter  Hellene  war  Kimon  unablässig  bestrebt,  den  öffentlichen  Werken 
durch  die  Kunst  eine  höhere  Weihe  zu  geben.  Mit  Dichtem,  Malern 
und  bildenden  Künstlern  in  persönlichem  Verkehr,  hat  er  das  Streben, 
die  Vaterstadt  nicht  äusserlich  aufzuputzen,  sondern  der  thatenreichen 
Gegenwart  einen  verklärten  Ausdruck  zu  geben  und  die  Bürger  geistig 
zu  erheben,  indem  sie  täglich  daran  gemahnt  wurden,  der  Helden  von 
Marathon  und  Salamis  eingedenk,  ihrem  besonderen  Berufe  treu  zu  sein, 
dabei  aber  die  Bande  nicht  aufzugeben,  welche  sie  mit  ihren  alten 
Bundesgenossen  zu  einer  Volksgemeinschaft  vereinigten. 


Y. 

Perikles  —  Lykur^os. 

Zwischen  der  kimonisclien  und  drv  pcriklfischen  Zeit  ist  in  drr 
städtischen  Baugeschichte  der  Unterschied  geringer,  als  gemeinhin  an- 
genommen wird,  und  was  Kimons  Nachfolger  für  Athen  gethan  hat.  ist 
zu  sehr  als  etwas  Neues  und  I'nvergleichüches  dargestellt  worden,  wie 
man  in  ähnlicher  Weise  das  Zeitalti-r  Leos  X.  auf  Kosten  seines  Vor- 
gängers verhi'rrliclit  hat. 

Wenn  Kinion  im  Gegensatze  zu  Tlifniistokles  das  alte  Athen  als  eine 
Reichshauptstadt  darstellen  und  schniü(k<'n  wnlltc  so  ist  Perikles  nur  in 
seine  Fussstapfen  eingetreten.  Auf  die  von  Kimon  geebneten  TeiTassen 
hat  er  gebaut,  die  von  Kimon  begonnenen  TempelgTÜndungen  hat  er 
ausgeführt  und  dieselben  künstlerischen  Kräfte  ])enutzt.  welche  lümon  als 
die  für  die  grosse  Aufgabe  geeigneten  erkannt  und  vei'werthet  hatte.  Es 
hat  also  in  der  Leitung  der  Stadtgeschäfte  kein  Systemwechsel  statt- 
gefimden,  wie  zwischen  Themistokles  und  Kimon.  aber  das  Programm  des 
Perikles  ist  durch  neue  Gesichtspunkte  wesentlich  verändert  worden. 
Athen  sollte  nicht  nur  den  Bundesgenossen  gegenüber  als  herrschender 
Seestaat  sich  geltend  machen,  sondern  in  ganz  Hellas  die  erste  mid  vor- 
bildhche  Stadt  sein,  die  Anspruch  darauf  machen  könne,  dass  Alles,  was 
Hellenen  von  Nichthellenen  unterschied,  am  vollsten  zum  Ausdruck  komme. 
So  wurde  aus  der  attischen  Stadtpolitik  eine  nationale,  und  auch,  was  an 
Bauunternehmungen  zur  Wiederherstellung  von  Athen  im  \\'erke  war. 
erhielt  nun  einen  neuen  ('haiakter. 

Nachdem  Kini.m  aus  attischem  Beuteantheil  mit  reichlicliem  Zu- 
schuss  eigener  .Mittel  so  grossartige  Werke  geschaffen  hatte,  machte 
Perikles  den  Grundsatz  geltend,  der  Neubau  des  Zerstörten  sei  nicht  die 
Aufgabe  einzelner  Bürgerschaften,  sondern  eine  Angelegenheit  des  ganzen 
Volks,  welche  auf  dem  Wege  amphiktionischer  Gesetzgebung  durchzufüiiren 
sei;  denn  auf  dem  Volke  der  Hellenen  liege  noch  eine  ungelöste  Schuld 
den  Göttern  gegenühcr.  welche  das  Vaterland  vor  d<ui  l'ntergange  l)e- 
wahrt  hätten,   und   auf  l'niklcs  Antrieb  bescbjoss  man.  darauf  anzutragen, 


Gesichtspunkte  des  Perikles.  139 

dass  ein  Kongrcss  nach  Athen  berufen  werde,  um  die  Ausführung  der 
natiunalen  A^erpfliditung  ins  Werk  zu  setzen  (um  445).* 

Dass  dieser  Plan,  nach  welchem  die  Hellenen  sich  zu  weit  aussehenden 
Leistungen  verpflichten  sollten,  die  vorzugsweise  Athen  zu  Gute  gekommen 
wären,  keine  Aussicht  auf  Erfolg  haben  konnte,  darüber  konnte  Perikles 
sich  nicht  täuschen,  aber  er  erreichte  dadurch,  dass  seine  Gedanken,  deren 
gTOSser  Inhalt  l)ri  den  Besten  des  Volks  Anklang  finden  musste,  offen 
ausgesprochen  wurde,  dass  den  Bundesgenossen  die  Neubauten  als  eine 
nationale  Aufgabe  vor  Augen  gestellt  wurden  und  dass  man  in  Athen  selbst 
die  Fortführung  des  Begonnenen  von  einem  ganz  anderen  Standpunkte  auf- 
fassen lernte.  Sie  durfte  nun  nicht  mehr  an  einzelne  kriegerische  Erfolge 
sich  anschliessen  und  von  gelegentlichen  Beuteantheilen  abhängig  bleiben, 
die  vt'rsiegen  mussten,  so  wie  das  ägäische  Seegebiet  beruhigt  war,  noch 
weniger  von  der  Freigebigkeit  einzelner  Mitbürger.  Sie  musste  in  grösserem 
Stil  erfolgen,  weil  Athen  srinen  Beruf  zu  bewähren  hatte,  in  Herstellung 
von  Kunstwerken  allen  Hellenen  voranzugehen,  und  endhch  er\ATichs 
daraus  das  Recht  und  die  A'erptiichtung.  die  Staatseinkünfte  in  grösserem 
j\Iaßstal)e  heranzuziehen .  weil  es  eine  nationale  Schuld  abzutragen  galt. 
Sie  musste,  den  persönlichen  Neigungen  der  Feldherren  und  Staatsmänner 
entzogen,  als  eine  Staatsangelegenheit  ersten  Ranges  in  grossem  Zusammen- 
hange auf  dem  AVege  der  Gesetzgebung  behandelt  werden. 

Es  wurde  also  die  Einrichtung  getroffen,  dass  der  Bürgerschaff  die 
Pläne  der  öffentlichen  Bauten  vorgelegt  und  zugleich  die  erforderüchen 
Geldmittel  beantragt  werden  sollten.  Eine  Kommission  von  Vertrauens- 
männern wurde  ernannt,  welcher  die  Gberaufsicht  über  die  im  Plane  ge- 
nehmigten Werke  ül)ertragen  wurde,  und  zugleich  bestimmt,  dass  der  Rath 
der  Fünfhundert  die  von  den  Kommissaren  geschlossenen  Baukontrakte 
so  wie  che  Fortschritte  der  Arbeiten  von  Jahr  zu  Jahr  kontrolire.  Dadurch 
wurden  die  Fünfhundert  für  eine  Reihe  von  Jahren  zu  einer  Baubehörde, 
bei  welcher  sämmtMche  Dokumente  aufbewahrt  wurden.  In  den  Rech- 
nungsurkunden, welche  die  Vorsteher  der  öffenthchen  Werke  aufstellten, 
wurden    die    jährlich    wechselnden   Rathskollegien    gezählt :    ein    Zeichen, 


*  Der  Kongressantrag  wird  von  Holm,  Gr.  Gesch.  I,  272,  unter  Beistimmung 
von  Koepp,  Jahrbuch  des  arch.  Institutes  V,  269,  um  4G0  angesetzt.  Aber  der 
Antrag  setzt  bei  den  Athenern  wie  bei  Perikles  ein  hohes  Selbstvertrauen  voraus. 
Perikles  konnte  nie  daran  denken ,  dass  für  Parthenon  und  Propyläen  die  Kosten 
von  den  Peloponnesiern  und  den  andern  Griechen  mit  übernommen  würden.  Was 
die  Athener  als  eine  religiös-patriotische  Pflicht  in  Angriff  genommen  hatten,  sollte 
als  solche  von  ganz  Griechenland  anerkannt  und  die  in  Athen  bewährte  Kunst 
eine  nationale  werden. 


140  Opposition  gegen  Peiikles. 

welches  Gewiclit  man  darauf  leote,  die  Bauten  als  ein  Ganzes  anzusehen: 
die  Bezeichnung  eines  Raths  als  des  zehnten  oder  vierzehnten  gab  so- 
gleich den  amtlichen  Nachweis,  in  welchem  Zeitabschnitte  sich  die  von 
Staatswegen  beschlossenen  Bauwerke  befanden.* 

Perikles  aber  war  die  Seele  des  Ganzen :  denn  wenn  es  ihm  als  Redner 
gelungen  war.  seine  ^Mitbürger  für  die  Bau[)läne  zu  gewiimen,  und  wenn 
er,  als  der  Sachverständigste  von  Allen  anerkannt,  den  Vorsitz  der  Bau- 
kommissionen hatte,  so  konnte  er,  kraft  dieser  Vollmacht,  im  'Wreine  mit 
den  um  ihn  versammelten  Künstlern  ohne  Verletzung  der  demokratischen 
Staatsordnung  Alles  selbständig  dui'chführen.  Die  Gebildeten  huldigten 
den  idealen  Zielen  einer  Politik,  welche  der  Vaterstadt  einen  ganz  neuen 
Glanz  verlieh,  die  !Masse  fühlte  sich  wohl  bei  dem  reichen  Verdienste  und 
der  Bürgschaft  eines  glücklichen  Friedens,  weh-he  ihnen  die  STossartigen 
Bauunternehmungen  gewährten. 

Dennoch  erhob  sich  ein  scharfer  Widerspruch,  und  zwar  von  Seiten 
der  kimonischen  Partei:  ein  Widerspruch,  welcher  erst  durch  die  Ent- 
deckungen der  letzten  Zeit  in  ein  helleres  Licht  getreten  ist.  Denn  je 
anschaulicher  uns  geworden  ist.  wie  grossartig  Eämon  für  die  Schönheit 
der  Stadt  gesorgt  hat.  um  so  beft-emdlicher  musste  der  leidenschaftUche 
Widerspruch  von  Seiten  der  Kimonier  gegen  Perikles"  Bauten  erscheinen. 
Jetzt  sind  unter  dem  Parthenon  die  Fundamente  eines  Tempelgebäudes 
freigelegt,  von  denen  mit  gi'össter  Waliisclifinliclikeit  angenommen  wird, 
dass  sie  von  Kinum  herrühren.  Die  Marmorsäulen  wurden  aufgerichti't. 
als  Kimon  starb.  Dann  ist  der  Bau  unterbrochen,  der  Bauplan  verändert : 
die  fertigen  Säulentrommeln  hat  man  anderweitig  als  Material  verwendet 
und  die  mit  unendlichem  Aufwände  von  ^lüho  uml  Kosten  liergestellte 
Terrasse  für  einen  neuen  Tempelbau  benutzt. 

Jetzt  begreift  man,  warum  die  verwaiste  Paitci  >i(h  untfi-  Thukydides, 
dem  Sohne  des  Melesias,  sammelte,  nin  mit  allem  Eifer  gegen  ein  so 
rücksichtsloses  Verfahren  Einspruch  zu  erheben.  Es  handelte  sich  dabei, 
wie  aus  den  erlialtenen  Fragmenten  der  Oppositionsreden  hervorgeht,  wesent- 
lich um  zwei  Punkte.  Der  erste  betraf  die  \on  den  Bundesgenossen 
eingezahlten  Gtdder.  welche  nach  kimonischen  Grundsätzen  nur  zu  dem 
Zwecke  verwendet  werden  durften,  für  den  sie  gegebiMi  wanni.  uänilich 
zur  Sicherung  des  griechischen  Meers  gegen  Persien.  Hin  zweiter  Widei- 
spruch  galt  (b-m  künstlerischen  Charakter  der  Neubauten,  denen  Kimons 
Anlagen  zum  ()i)fer  Helen.  ^lan  bekämpfte  eine  üppige  Prachtliebe, 
welche  die  Stadt  wie  ein  eitles  Weilt    mit   Ed(dgesteiu    Iteliänge    und    mit 


*    CIA.  I,  p.  150.     Mitth.  des  athiMi.  Inst.  IV,  35. 


Perikles  und  die  Kiraonier.  141 

Gold  übrrhuli' :  t'in  Angriö',  der  sich  nur  so  erklärt,  dass,  im  Gegensatze 
zu  den  bisherigen  Leistungen  attischer  Kunst  in  Tempel-  und  Hallen- 
bau,  in  Erzdenkmälern  und  sinnvollen  AVandgemälden.  eine  neue  Richtung 
sich  Bahn  machte,  welche  in  kolossalen  Prachtwerken,  zu  denen  das 
kostbarste  Material  aus  fernen  Ländern  herbeigeschafft  wurde,  den  Reich- 
thum  der  Stadt  bezeugen  wollte.  Perikles  und  Pheidias  hatten  dabei 
von  Anfang  an  etwas  Höheres  im  Auge,  indem  sie  mit  allen  Mitteln  der 
Kunst  Götterbilder  herstellen  wollten,  welche  einem  der  rehgiösen  Ueber- 
lieferung  sich  entfremdenden  Zeitgeist  gegenüber  den  Glauben  der  Täter 
und  die  Ehrfurcht  vor  dem  Göttlichen  neu  beleben  sollten,  Werke,  die 
an  Pracht  alles  i\-ühere  überboten,  und  doch  an  die  alte  Dädalidenkunst 
anknüpften,  an  die  schUchte  Einfalt  ältester  Holzbilder.  In  dieser  Ver- 
bindung des  Alten  und  Neuem  erstrebte  man,  was  in  dieser  Art  noch 
nie  die  Aufgabe  der  Kunst  gewesen  war,  die  monumentale  Yeranschau- 
lichung  des  göttUchen  "Wesens,  wie  es  den  besten  Athenern  vor  der  Seele 
schwebte  und  sie  geistig  vereinte.  Ein  solches  Ziel  stand  Perikles  und 
Pheidias  vor  Augen,  und  dass  in  der  Parthenos  etwas  geschaffen  worden 
ist,  Avas  an  rehgiösem  Gehalt  und  einer  das  Gemüth  ergreifenden  Würde 
alles  Frühere  übertraf,  bezeugt  der  Alten  einstimmiges  TJrtheil. 

Die  Gegner  aber  sahen  in  dem  Goldelfenbeinkoloss  nur  eine  üppige 
Prunksucht,  welcher  man  die  Gelder  der  Bündner  in  gewissenloser  Weise 
opfere,  und  zugleich  wohl  auch  einen  Abfall  von  der  einfachen  und  soUden 
Kimstweise  der  älteren  Hellenen.* 

Das  Goldelfenbeinbild  der  Parthenos  war  von  Anfang  an  das  Haupt- 
augenmerk bei  dem  Entwurf  des  neuen  Hekatompedos .  und  es  ist  wahr- 
scheinlich, dass  die  Maße  des  kimonischen  Baues  sich  dafür  ungeeignet 
zeigten,  weil  der  Koloss.  den  Pheidias  entworfen,  eine  breitere  Cella  ver- 
langte.** Nach  den  Rechnungsurkunden  haben  die  Ausgaben  für  das  Bild 
der  Parthenos  schon  in  der  zweiten  Hälfte  des  Jahres  447  begonnen, 
gleichzeitig  mit  dem  Bau  des  Tempels ;  das  BauprogTamm  war  im  vollen 


*  Die  Oppositionsreden  der  Kimonier  (bei  Plut.  Perikles  c.  12)  gegen  P.  und 
seine  Freunde  {ol  t»}»'  nohy  y.aTa/Qvaovi'Tts  xcd  y.a'/lMniCoi'rti  wantQ  ccXaCoya 
ywaly-a)  entdeckt  von  H.  Sauppe  „Quellen  Plutarchs  im  Leben  des  Perikles". 
Vgl.  Griech.  Gesch.  W,  186. 

**  Urkunden  auf  das  Bild  der  Parthenos  bezüglich  CIA.  I,  299;  Foucart, 
Bulletin  de  corr.  1S89,  p.  171.  Köhler,  Sitzungsber.  der  Berl.  Akad.  18S9,  p.  223. 
Von  den  44  Talenten  Gold,  die  nach  Philochoros  im  Ganzen  verwendet  wurden, 
sind  in  den  drei  Rechnungsjahren  je  10 — 11  ausgegeben  (zum  Kurse  von  14:1). 
Daraus  kann  man  schliessen,  dass  Pheidias  neun  Jahre  an  dem  Agalma  gearbeitet 
habe,  447—438. 


142  Odeion.     Burgmauer. 

Gange  der  Venvirklicliuno-.  Alicr  der  Widerspruch  blicli,  und  die  Parteien 
standen  sich  in  Betreff  der  Verwendung  des  Baufonds  su  schrutf  gegen- 
über, dass  ein  Scherbengericht  nöthig  war,  um  in  den  Staatsangelegen- 
heiten eine  einheithche  Leitung  herzustellen.  Erst  im  Jahre  81,3  (44/3), 
als  der  gewaltige  Führer  der  kimonischen  Partei  das  Feld  räumen 
musste.  war  die  für  die  Stadtgeschichte  entscheidende  Krisis  überwunden, 
und  Perikles  auch  in  seinen  Bauplänen  der  unangefochtene  Führer  seiner 
jNIitbürger. 

Das  älteste  seiner  Bauwerke,  das  wir  nennen  können,  war  das  Odeion 
am  Ostabhange  der  Burg,  ein  Werk,  das  mit  seiner  ganzen  Pohtik  eng 
zusanmienhängt,  da  er  darauf  ausging,  mit  erhebenden  Kunstgenüssen  die 
Bürgerfeste  immer  reicher  auszustatten,  und  dadurch  sowohl  den  Kunst- 
sinn der  Athener  auszubilden,*  als  auch  die  Fremden  heranznlocken. 
Musikahsche  Aufführungen,  denen  er  auch  bei  den  Panathenäen  neue 
Bedeutung  ATrUeh ,  verlangten  einen  geschlossenen  Raum :  es  war  ein 
Rundbau,  neu  und  eigenartig  in  seinei'  Fitrm  und  Einrichtung,  von  einem 
zeltförmigen  Holzdache  ))edeckt,  im  Innern  mit  emer  Menge  von  Säulen 
ausgestattet.  Gleich  nach  Entfernung  des  Thukydides  wurde  Perikles  von 
Kratinos  als  der  „zwiebelköpfige  Zeus  mit  dem  Odeion  (d.  h.  dem  spitzen 
Runddache)  auf  dem  Kopfe"  dem  lachenden  Publikum  vorgeführt  (LXXX). 
Es  war  eine  I'4)oche  im  attischen  Kunstleben,  als  der  Zitherspieler  Phrynis 
hier  au  dem  Staatsfeste  den  ersten  nuisikalischen  Preis  gewann  (wahr- 
scheinlich 440  V.  Chr.). 

Was  die  Burgbauten  lietriltt .  so  gab  es  hier  eine  Reiht'  von  Auf- 
gaben, bei  denen  kein  Widerspruch  sich  geltend  machte,  und  die  neueren 
Rmde  haben  gezeigt,  wie  in  der  Befestigimg  der  Burg  die  kimonische 
und  die  perikleische  Zeit  einander  begegneten,  ohne  dass  es  möghch  ist. 
die  Arbeiten  im  Einzelnen  genau  zu  vertheilen.  Kimon  hatte  sein  Augen- 
merk vorzugsweise  der  Südmauer  zugewendet  und  hier  der  Burg  ein  ganz 
neues  Ansehen  gegeben.  Gewiss  war  seine  Absicht,  den  ganzen  Burgi'ing 
zu  erneuem,  und  es  war  eine  Ehrensache,  dies  Werk  nicht  stocken  zu 
lassen.  Die  Befestigungsarbeiten  einer  nachkimonischen  Zeit  sind  am 
deutlichsten  ;in  der  Aussenseite  der  Nordmauer  bezeugt,  welche  S.  12.") 
dargestellt  und  l)esprochen  worden  ist.  Sie  enthalten  ein  numumentales 
Archiv  ganz  verschiedener  Epochen  attischer  Baugeschichte.  Denn  ausser 
den  Gebälkstücken  eines  vuUkommen  fertig  gebauten  Tempels,  des  Heka- 
tompednn    de]-  Pi>ist Till ii|en .    vind    liii.f   Säidentniuinieln    aus    ]»entejiseheiu 


*    ififeTiretifrcyoiywf  i,d'o>'i(is    orx  leuoinot^    n;r  nö'/.tr   IMut.    Per.    11. 


Burgmauer. 


143 


Miirmur.  und   zwar  vuii  zwei   verseliieik'ncn  Grössen  emgeniauert ;  sie  sind 
iinvüllencU't   und  uehören  zu  dem  Tempelbau  Kimons. 

Auch  an  der  Innenseite  der  nördlichen  Burginauer  sind  ansehnhche 
Stücke  vom  kimonischen  Bau  als  rüllmaterial  verwerthet  worden.  Säulen- 
trommeln unterer  Lagen  sind,  wie  die  folgende  Skizze  (Fig.  24)  zeigt, 
nordöstlich  vom  Erechtheion  neben  und  über  einander  eingebaut,  auch  mit 
Trümmern   von  Weibüvschenken   untermenot. 


Betrachtet  man  das  so  zusammengeraffte  Material  älterer  Zeit  und 
darüber  einen  sorgfältigen  Aufbau  v(tii  (^uaderlagen ,  so  hat  man  den 
Eindruck,  als  ob  der  untere  Theii  einem  Eilbau  angehöre,  der  bei  einer 
plötzhchen  Kriegsgefahr  gemacht  worden  sei.  Sicher  ist  nur,  dass  auch 
in  der  nachkimonischen  Zeit  am  Xordrande  gebaut  worden  ist,  um  den 
Mauerring  zu  vervollständigen,  der  im  Wesenthchen  der  vorperikleischen 
Zeit  angehörte,  und  in  diesem  Sinne  konnte  Ivimon  als  der  Urheber  der 
ganzen  Burgmauer  gelten  (S.  131). 

Was  hier  zur  Vervollständigung  geschehen  ist,  mag  unter  Leitung 
des  Kallikrates  erfolgt  sein,  des  Mauerl)auers  der  perikleischen  Periode. 
Sein  Name  steht  in  der  iTkimde  eines  Baukontrakts,  welche  um  440 
V.  Chr.  geschriel)en  worden  ist.     Sie  bezieht    sich    auf  die  Aki'opolis    und 


144 


Burgbauten. 


es  handelt  sicli    um    den   eiligen  Verschluss   eines  bis  dahin  ikuIi  (»ffV'ncn 
Raums,  um  ihn  vor  uiil)efustem  Zutritt  zu  verwahren.  * 

Auch  im  Innern  der  Burg  wurde  an  die  Werktliätigkcit  älterer  Zeiten 
angeknüpft,  indem  man  die  Terrassinmg  der  Burgfläche  iinuiiterl)ruchen 
fortsetzte.  Vom  Erechtheion  nördhch  erkennt  man  das  Quadrat  einer 
künstüch  geebneten  und  gepflasterten  Fläche ;  eben  so  vor  der  Westfronte 
des  Parthenon,  wo  Werkstücke  des  alten  Hekatompedon  benutzt  sind,  um 
nach  Western  bin  eine  künstliche  Fläche  herzustellen  (Fig.  25). 


Fig.  25. 

Südwcstlieb  vom  Parthenon  kreuzen  sieh  zwei  Quadcnnauem  im 
rechten  Winkel:  die  eine  dient  nur  als  Stützmauer  der  andern  (Fig.  '26): 
man  sieht,  weichen  Aufwand  von  Arbeit  es  kostete,  dem  ungefügen  Fels- 
boden ebene  Flächen  al)zugewinnen. 

Auch  zwischen  Parthenon  und  Südmauer  ziehen  sieh  (He  Sliit/mauei-n 
tief  hinunler.    und  (he  Ueberreste    von  Bauten    perikleischer  Zeit    machen 


*  Gleichzeitig  herausgegeben  von  Loliing,  Deltiou  1S8!I,  S.  25G  und  Foucart, 
Bulletin  de  corr.  hell.  1890,  p.  177.  Ueber  die  kiinonischen  Baustiicke  an  der  Nord- 
eeite  D.'irpfeld,  Mitth.  XI.  :M1. 


Burgbauten. 


145 


'^^!^^^^ 


ft-l 


es  wahrscliciniich ,  dass  hier  y^XKM^  ausgedehnte  Werkstätte  und  üauhütte 
aus  der  Zeit  des  Iktinus  und  Pheidias  gewesen  sei. 

Zu  den  Baufundamenten,  welche  bei  den  letzten  Ausgrabungen  zu 
Tage  getreten  sind,  gehören  die  wohl  erhaltenen  Quaderanlagen  unter 
dem  jetzigen  Akropcilismuseum .  so  wie  der  Unterbau  eines  ansehnlichen 
Gebäudes  bei  den  Propyläen  nördlich  von  der  oberen  Thorhalle  (Fig.  27). 

üas  sind  vereinzelte  8puren  einer  grossartigen  Bauthätigkeit,  welche 
mir  an  Parthenon  und  Propyläen  in  vollerem  Zusammenhange  überblickt 
werden  kann. 

Ein  charakteristischer 
Zug  dieser  Zeit  ist,  dass 
sich  die  Baukunst  der 
Athener  von  ausländi- 
sclieui  Marmor  unab- 
hängig machte. 

Der  Brilessos  wurd»^ 
jetzt  in  grossem  Umfange 
methodisch  ausgebeutet, 
und  zwar,  um  den  Trans- 
port zu  erleichtern,  vor- 
zugsweise am  Südwest- 
abhange,  rechts  nnter  dem 
Gripfel,  wo  von  der  Akro- 
polis  aus  die  Brüche  deut- 
lich zu  erkennen  sind: 
offene  Kammern  mit  senk- 
rechten Wänden  von  30  m 
Höhe,  tief  in  den  Berg 
eingehauen,  weil  man  er- 
kannte, dass  das  Gestein 
härter    werde,     wenn    es 

von  der  Einwirkung  der  Luft  entfernter  war.  Die  Bodenfiäche  gehörte 
zum  Gau  Pentele,  von  dem  der  Marmor  seinen  Namen  erhielt.  Ob  das 
Terrain,  das  plötzlich  einen  so  ausserordenthchen  Werth  erhielt,  Gemeinde- 
besitz war  oder  in  den  Händen  Einzelner,  lässt  sich  nicht  sagen.  Dass 
hier  eine  Concurrenz  zwischen  Grubenbesitzern  stattgefunden  hat,  möchte 
man  daraus  schüessen,  dass  die  einzelnen  Brüche  abgesondert  hegen  und 
zum  Theil  in  einer  Höhe  bis  1020  m,  obwohl  die  Güte  des  Steins  von 
der  Höhenlage  unabhängig  ist.  Die  Steinkammern,  deren  man  fünfund- 
zwanzig zählt,  waren  so  eingerichtet,  dass  gleich  beim  Abbau  rechtwinklige 


iki^^m. 


Fig.  26. 


Curtius,  ToiJOgraplüe. 


10 


146 


Die  Marmorbrüche. 


Blöcke  gehauen  wurden.  Man  verstand-  es .  Marnior)3löcke  von  6,35  m 
Läno-e  zu  gewinnen.  Vermittelst  einer  Schleif liahn.  die  bis  7Air  halben 
Berghohe  hinaufstieg,  wurden  sie  auf  die  Fahrstrasse  gebracht.  Am  Fuss 
der  Aki-opolis  angelangt,  wurden  sie.  wi.'  wii'  vcrmuthen.  durch  Krahnt' 
hinaufgewunden,  um  dann  als  Architravblücke  auf  die  Säulen  gehol)en  /u 
werden.  Man  lernte  bald  die  verschiedenen  Sorten  genau  unterscheiden 
und  die  besten  für  die  feinste  Architektur  auszuwählen.* 


Fi«.  27. 


Der  neue  Prachttempel,  der  auf  dem  Fundamente  des  kimonischen 
sich  erhob,  indem  er  etwas  weiter  nach  Norden  gerückt  wurde,  war  mit 
dem  ersten,    dem  der  Pisistratiden .    in    der    räumlichen  Eintheilung    vnll- 


*  Ueber  die  Marniorhriiclie  siehe  jetzt  vor  allem  Lepsius,  Mainiorstiidien,  S.  IH. 
Auf  den  Gebrauch  von  Kralinon  scliliesse  ich  aus  der  Schiiderunj;  des  T.ucian 
(Piscator  47),  der  den  Parrhesiades  aus  dem  Pelasfi^ikon  Steine  anpeln  lässt.  Vpl. 
die  viereckigen  Balken  tiqö^-  '/.iUmv  ufo'/.xt,t'  Thuk.  1\',  112.  Die  Feststrasse  zur 
Büro-  war  zum  Transport  grosser  Steiuniassen  nicht  geeignet.  Siehe  meine  Be- 
merkungen zur  Anodoa  der  Akropolis:  Arch.  Zeitung  1853,  S.  200. 


Parthenon.     Propyläen.  147 

kuiimicn  übereinstimmend,  niii-  in  der  Anlage  des  Hinterhauses  abweichend: 
deiHi  während  es  bei  dem  vorpersischem  Bau  in  ein  Gemach  und  zwei 
Kammern  gegliedert  war,  blieb  es  hier  ein  gTosser  Raum.  Die  Cella 
des  Neubaues  hatte  100  Fuss  Länge  im  Lichten;  sie  war  also  ein  Heka- 
tompedos  fiir  sich,  und  die  Aufrichtung  des  Goldelfenbeinbildes  in  dem- 
selben war  SU  sehr  die  Hauptsache,  dass  von  ihm  das  ganze  Gebäude 
Parthenon  genannt  werden  konnte. 

Als  das  Bild  vollendet  war,  galt  auch  das  Tempelgebäude  in  der 
Hauptsache  fiir  fertig;  es  wurde  zu  der  Panathenäenfeier  des  Jahres  438 
zum  ersten  Male  eröffiiet,  um  vor  dem  Bilde  die  Vertheilung  der  Fest- 
preise zu  vollzi(^hen.  434/33  war  das  vierzehnte  und  letzte  Baujahr,  in 
welchem  die  Tempelgiebel  endlich  ihre  vollständige  Ausstattung  erhielten.* 

fAie  der  Parthenon  vollendet  war.  nahm  schon  ein  anderer  grosser 
Bauplan  die  allgemeine  Aufmerksamkeit  in  Anspnich.  Denn  nachdem  die 
Burg  neu  mit  Mauern  eingefasst  und  auf  der  Höhe  mit  einem  centralen 
Tempelgebäude  ausgestattet  war.  sollte  sie  noch  mehr  zu  einem  künst- 
lerischen Ganzen  abgerundet  werden,  und  dazu  bedurfte  es  vor  Allem 
eines  neuen  P'ingangs.  Der  ältere  Thorbau**  war  ein  nach  Südwesten 
gerichtetes  Viereck.  Nachdem  der  Pyrgos  der  Athena  Nike  gebaut  war, 
wurde  die  Richtung  des  alten  Aufgangs  darnach  wesentlich  verändert,  und 
schon  in  der  kimonischen  Zeit  musste  an  einen  neuen  Thorbau  gedacht 
werden,  die  Axe  musste  sich  nach  Westen  richten  und  die  Umbiegung 
nach  Süden  konnte  erst  unterhalb  des  Pyrgos  erfolgen.*** 

Hier  lag  eine  Aufgabe  vor,  deren  Neuheit  und  Schwierigkeit  den 
erfinderischen  Geist  genialer  Künstler  in  besonderer  Weise  reizen  musste. 
Denn  es  handelte  sich  hier  um  einen  Bau  auf  abschüssigem  Boden,  der 
nicht  durch  Anschüttung  auszugleichen  war.  um  einen  Bau  an  der  Stirn- 
seite der  Akropolis,  welcher  Ober-  und  L^nterstadt  vermitteln  sollte,  und 
während  man  sich  bei  Tempelbauten  an  feste  Normen  gebunden  fühlte, 
war  liier  Gelegenheit  geboten,  etwas  wesentlich  Neues  zu  Stande  zu 
bringen.  Zu  diesem  Zwecke  verband  sich  Perikles  mit  dem  Baumeister 
Mnesikles,  und  es  erwuchs  der  Plan  eines  Bauwerks,  welches  sich  an  die 
gegebenen  Bodenverhältnisse    auf  das  genauste  anschliessen  und  zugleich 


*    CIA.  I  301,  IV  29 Ta  b.     Boeckh,  Staatsh.  IF  306  Anra.  1. 
***   Die  oben  erwähnte  (S.  68)  Ante  wird  dem  kimonischen  Bau  zugeschrieben. 
Jahrbuch  des  archäol.  Instituts  I,  187.     Vgl.  Mitth.  des  athen.  Inst.  X,  39. 

***  Nach  Bohn  (Arch.  Zeitung  1880,  S.  88 ;  Propyläen  S- 29,  31)  soll  der 
Pyrgos  seine  Gestalt  im  Anschluss  an  den  Propyläenbau  erhalten  haben.  Dagegen 
Wolters,  Bonner  Studien  1890,  S.  96,  der  nachweist,  dass  Mnesikles  sich  in  seiner 
Bauanlage  an  die  Richtung  des  Nikepyrgos  anschloss. 

10* 


148  ^'^^  Propyläen. 

die  stolzen  Mauerbauten  Kimons  in  keiner  Weise  beeinträchtigen  sollte, 
aber  an  Orioinalität  und  Grossartigkeit  alle  früheren  Gebäude  überbot.  Es 
war  eine  vielgegüederte  Anlage ;  denn  sie  umfasste  deu  Aufgang  aus  der 
Unterstadt,  zweitens  den  Eingang  zur  Burg  mit  einer  vorgebauten  Säulen- 
halle, durch  welche  die  Festzüge  zu  Wagen,  zu  Pferde  und  zu  Fuss 
feierlich  einziehen  sollten,  und  endhch  die  Yerbindimg  der  Thorhalle  mit 
dem  Innern  der  Akropolis.  Die  Säuleuhalle  vor  dem  Eingangsthore  war 
der  Haupttheil  des  Gebäudes.  Darum  nannte  man  es  das  Propylaion 
oder  die  Propyläen  (LXXMI  44) :  es  sollte  der  Abschluss  aller  Burgbauten 
sein  und  der  Akropolis  an  ihrer  Stirnseite  das  charakteristische  Aussehen 
geben :  der  Uebergang  aus  dem  Alltagsleben  zu  den  Festräumen  der 
stadtschirmenden  Gottheiten  sollte  hier-  in  würdevollster  Weise  zum  .Aus- 
druck kommen.  * 

Zu  den  technischen  Schwierigkeiten  kamen  andere,  welche  erst  fühl- 
bar wurden,  als  der  Bauplan  gereift  war.  Der  Raum  war  hier  nicht  so 
frei,  wie  auf  den  neu  geschaffenen  Terrassen  oben ;  es  kam  also  zu  pein- 
hchen  Yerhandluugen  ülier  die  Yerhältnisse  an  Grund  mid  Boden;  denn 
der  Bauplan  Hess  sich  nicht  durchführen,  ohne  Grundstücke  in  Anspruch 
zu  nehmen,  welche  den  benachbarten  Heihgthümern  zugehörten.  Dabei 
verwahrten  sich  die  Priesterkollegien  gegen  jede  Beeinträchtigimg  von 
Tempelboden.  Die  Götter  sollten  in  ihrem  Besitze  nicht  aufgestört  werden, 
die  Bahnen  des  Gottesdienstes  keine  Aenderung  erleiden :  den  rücksichts- 
losen Plänen  dekorativer  Prachtbauten  sollt(>  die  ndigiöse  Weihe  der  Burg- 
höhe nicht  geopfert  werden. 

Der  priesterliche  Einspruch  wurde  von  den  politischen  Gegnern  des 
Perikles  unterstützt,  so  dass  seine  Lieblingspläne  zum  ersten  Male  auf 
unüberwindliche  Schwierigkeiten  stiessen. 

Die  ursprüngliche  Absicht  war,  dem  Mittelbau  d^'V  Propyläen  zwei 
einander  vollkommen  entsprechende  Flügelbauten  anzuschliessen ,  welche 
die  ganze.  55  Meter  mc^ssende  Breite  des  Burgfelsens  überspannen  sollten. 
Im  Xorden  stand  nichts  im  Wege,  bis  an  den  abschüssigen  Felsrand  vor- 
zugehen, wenn  hier  auch  ältere  Gründungen  überbaut  werden  mussten 
S.  145):  der  Südflügel  aber  berührte  das  Tempelgebiet  der  Athena  Xike. 
und  würde,  wenn  er  <lem  nördhehen  entsprechen  sollte,  den  festlichen  Zu- 
gang zum  Altar  der  Göttin  gesperrt  haben. 

Ausserdem  war  die  Anlage  zweier  geräumiger  Hallen  bcabsiclitiL!!. 
einer  Südost-  und  einer  Nordost-Halle,  welche  rechts  \md  links  vom  Mittel- 


*  10   riQOTivhaov  der  offizielle  Name  CIA.  I  :U4;  Polyaen,  Strategicon  S.  45. 
Mittheilungen  des  athen.  Inst.  TT,  99. 


Die  Propyläen.  149 

bau  drii  iiiiu-rcn  Haiuu  der  Akrupulis  einfassen  sollten.  Der  südliche  Theil 
dieser  Doppelhalle  musste  das  Gebiet  der  brauronischen  Artemis  schneiden. 
Auch  hier  begegnete  man  einem  zähen  Widerspruch  und  sah  sich  zu 
wesentlichen  Aenderungen  des  Bauprogramms  gezwungen.  Perikles  wiisste, 
wie  unsicher  die  Aussicht  auf  eine  längere  Dauer  der  Friedensjahre  sei, 
und  that .  was  er  konnte .  um  das  Erreichbare  so  rasch  wie  möglich  zu 
Stande  zu  bringen.  Er  setzte  also  durch ,  dass  für  die  Propyläen  und 
die  damit  zusammenhängenden  Bauten  eine  Simime  von  2012  Talenten 
(so  viel  ist  im  Ganzen  in  fünf  Jahren  ausgegeben  worden)  flüssig  gemacht 
wurde  (LXXATL  49) ;  eine  ständige  Kommission  \vurde  auch  für  diesen 
Bau  eingesetzt :  das  erste  Jahr  (85.  4 ;  437/6)  und  das  Aierte  ihrer  Ver- 
waltung sind  in  den  Rechnungsurkunden  verzeichnet.*  Der  Mittelbau 
wurde  programmmässig  ausgeführt ,  und  ebenso  der  Nordflügel  mit  dem 
fast  quadratischen  Saale  der  Pinakothek  und  seiner  Vorhalle.  Der  Süd- 
flügel dagegen  wurde  eingezogen,  indem  die  südliche  Mauer  um  sechs 
Meter  nach  Norden  vorgerückt  wurde.  Damit  war  die  Symmetrie  der 
ganzen  Bauanlage  aufgegeben ,  aber  nicht  endgültig ,  denn  wir  glauben 
aus  gewissen  Kennzeichen  schliessen  zu  dürfen,  dass  Vorkehrungen  ge- 
troffen wiu'den.  um  unter  günstigen  Umständen  den  Bau  nach  dem  ur- 
sprünglichen Plane  des  Mnesikles  wieder  aufnehmen  zu  können.  Darauf 
weist  besonders  der  Wandpfeiler  am  Südflügel  hin.  welcher  einer  Säulen- 
stellung entspricht,  die  in  dem  zu  Stande  gekommenen  Bau  niemals  aus- 
geführt worden  ist ;  endlich  ist  von  den  nach  dem  Innenraume  der  Burg 
offenen  Säulenhallen  der  südhche  Theil,  der  die  Terrasse  der  Artemis 
berührte,  von  Anfang  an  aufgegeben,  der  nördliche  vorbereitet,  aber  nie- 
mals ausgeführt  worden. 

Auch  in  seinem  verkümmerten  Zustande  war  der  Propyläenbau  der  Stolz 
von  Athen,  das  am  meisten  anerkannte  und  beTt\amderte  Denkmal  seiner 
Grösse,  so  dass  Epameinondas  seinen  ^Mitbürgern  sagen  konnte,  wenn  sie 
ihrer  Stadt  eine  Stellung  in  Griechenland,  wie  die  von  Athen,  geben  wollten, 
müssten  sie  die  Propyläen  an  den  Aufgang  der  Kadmeia   verpflanzen.** 

Eine  besondere  Bedeutung  für  die  Baugeschichte  Athens  erhielt  das 
Werk  dadurch,  dass  die  beiden  Baustile,  die  sich  fern  von  einander  ent- 
wickelt  hatten .   hier  zuerst  harmonisch  mit  einander  verbunden  wurden. 


*  CIA.  I  314  f.  Rechnungsablage  der  iniaiütHi  Ilqonv'f^aiov  tQyaaias.  Auf 
der  Vorderseite  von  den  ersten  drei  Jahren  (85,4  —  86,2),  auf  der  Rückseite  von 
den  beiden  letzten  Jahren  des  Baues  (86,3  und  4).  Die  Geschichte  des  Propyläen- 
baus verdanken  wir  Dürpfeld,  Mitth.  des  athen.  Inst.  X,  28  ff.  131  ff. 

**  Aeschines  de  F.  L.  105:  tri  rwr  'A^iiyaliar  uxQonoXtu)^  riQonvXaia  f^tTirtyxiiy 
fi^  rrjV  nQoaraaiai'  ri/<,~  Kadfxtias. 


150  Die  Propyläen. 

Das  ionische  Kapitell  war  längst  vor  den  Perserkriegen  in  Athen 
einheimisch;  wir  können  uns  auch  das  älteste  Heihgthum  der  Stadt- 
göttin nicht  anders  als  ionisch  denken.  Meistens  aber  kamen  diese 
Formen  bei  einzeln  stehenden  Kunstwerken  zur  Verwendung,  wenn  es 
galt,  einen  Pfeiler  oder  eine  Säule  aufzurichten,  um  eine  stehende  Figur, 
ein(m  Reiter  oder  eine  Gruppe  aufzustellen  und  dafür  eine  geräumige 
Standfläche  zu  schafien,  die  dann  mit  dem  tragenden  Körper  durch 
Blattprotile  und  Spirale  verbunden  wm-de.  Farben,  mit  Kalk  gemischt, 
dienten  dazu .  dem  aus  Porös  gehauenen  Kapitelle  eine  charakteristische 
Verzierung  zu  geben.  Mancherlei  Weihedenkmäler  dieser  Art ,  von  den 
Pfirse^m  zerschlagen,  sind,  in  die  Xordmauer  verbaut,  wieder  aufgefunden 
worden.  * 

Mnesikles  hat  die  ionische  Säule  zuerst  mit  dem  dorischen  Bau 
organisch  verbunden  und  zwar  in  der  Mittelhalle,  wo  schlankere  Ver- 
hältnisse geboten  waren.  Er  hat  durch  plastische  Durchbildung  dem 
Volutenkapitell  die  grossartig  ernste  Gestalt  gegeben,  die  niemals  über- 
troffen worden  ist.  So  ist  der  attisch-ionische  Stil  festgestellt  und  auch 
hier  der  Beruf  Athens  bewährt,  alles  Hellenische  in  eigenthümlicher 
Weise  sich  anzueignen  und  zur  A'ollendung  zu  führen. 

Die  vierte  Zahlung  aus  den  Tributen  der  Bundesgenossen  wurde  an 
die  Vorsteher  des  Propyläenbaues  unter  Krat es  angewiesen  (86,3 :  434/3), 
demselben  Archonten,  in  dessen  Amtsjalir  auch  noch  die  letzten  Ausgaben 
für  den  Parthenon  fallen.  Wie  persönUch  aber  Perikles  gerade  bei  dem 
Propyläenbau  betheiligt  war,  erhellt  aus  der  Erzählung,  dass  ihm,  da  er 
über  das  Unglück  eines  vorzüglichen,  von  den  Baugerüsten  gefallenen 
Arbeiters  untröstlich  war,  Athena  im  Traume  das  Heilmittel  offenbart 
habe,  wodurch  der  Kranke  gerettet  worden  sei.  Man  liegreift,  dass  dies 
benutzt  wurde,  um  der  vielfach  verstimmten  Bürgerschaft  zu  beweisen, 
wie  unmittelbaren  Antheil  die  Burggöttin  an  dem  Praditliau  des  Mnesikles 
nähme.  Die  Erzstatue  der  Athena  Hygieia  (XIX  Kl),  deren  hall)runde 
Basis  vor  der  südHchsten  Säule  der  oberen  Thorhalle  der  Propyläen 
erhalten  ist,  mag  mit  diesem  Ereignisse  in  Zusammenhang  stehen,  wenn 
wir  annehmen,  dass  sie  von  Perikles  selbst  gestiftet  und  die  Weihung 
s])ätcr  im  Namen  der  Bürgerschaft  vollzogen  worden  sei.  D<'n  Lieb- 
ling des  Perikles  glaubte  man  auch  in  dem  Erzbilde  des  Styppax  zu  ei- 
kennen .  welches  neben  dem  Altai-e  der  Allienn  Hygieia  stand:  es  war 
(.'in  junger  Sklave,  dei'  Kauernd   iiiedersass,    um    K'olilen   /um   0|(fer  anzu- 

*  Puchstein,  Das  ionische  Kapitell  (Winckelnianns-Prograunn,  r.eilin  1887); 
Borrmann,  Jahrbuch  den  In^t.  III,  27(). 


Hauten  der  Akropolis.  151 

blasen  (LXIV  63).  Man  sieht,  wie  bt'liebt  und  verbreitet  in  der  periklei- 
sclien  Zeit  die  persönlichen  Züge  waren,  welche  sich  im  Volksmunde  an 
die  Werke  der  Akropolis  anschlössen. 

i*^eben  den  Prachtbauten ,  welche  die  Mittel  des  Reichs  ununter- 
brochen in  Anspruch  nahmen,  war  das  älteste  Heiligthum  der  Burggöttin 
äusserlich  zurückgetreten.  Dass  hier  aber  auch  unter  Kimon  und  Perikles 
gebaut  worden  ist,  kann  man  aus  den  Fundamenten  der  Ostfronte 
schliessen.  Dieser  Zeit  muss  die  ionische  Halle  der  Athena-Polias-cella 
angehören,  welche  mit  dem  (Jnadenbilde  der  Göttin  und  dem  ihr  draussen 
gegenüberliegenden  xVltare  inmier  dei'  heiligste  Paum  der  Burg  geblieben 
ist.  Eine  durchgreifende  Umgestaltung  des  Tempelgebäudes  war  nicht 
gestattet.  Aber  man  war  beflissen,  durch  verschiedene  Anbauten,  wie  sie 
der  enge  Eaum  erlaubte,  die  Göttin  und  ihren  Tempelgenossen  Poseidon 
auch  in  ihrem  Ursitze  zu  ehren.  Das  war  im  Süden  die  Halle,  deren 
Dach  die  sechs  Jungfrauen  im  panathenäischen  Schmuck  tragen,  ein  auf 
das  Anmuthigste  ausgestatteter  Ausbau ,  der  wie  vun  einem  Balkon  den 
Bhck  auf  den  Pai'thenon  und  die  Festzüge  öfftiete ;  im  Norden  die 
Säulenhalle,  die  tlurch  eine  Prachtthüre  in  die  Cella  des  Poseidon-Erech- 
theus  führte,  endlich  der  von  di'ei  Fenstern  erleuchtete  westhche  Eaum, 
der  die  beiden  Vorhallen  mit  einandei'  verband  und  dem  Innern  des 
Erechtheion  Licht  zuführte. 

Während  der  Zeit,  da  die  Buig  täglich  voll  vun  Menschen  war,  die 
rastlos  arbeiteten,  um  die  perikleischen  Werke  zu  vollenden,  wurde  es 
auch  nöthig,  ausgiebiger  für  den  Wasserbedarf  zu  sorgen.  Die  grosse 
Cisterne  war  überbaut,  welche  auf  Belagerungen  berechnet  war  (S.  68), 
aber  die  unterirdischen  Wasserbehälter,  deren  fünf  an  der  Nordseite  des 
Parthenon  in  einer  Reihe  liegen,  gehören  der  perikleischen  Zeit  an  und 
dienten    dazu,    das  vom  Tempeldach   fliessende  Regenwasser  aufzufangen. 

So  hat  die  Akropoüs  im  Laufe  der  Geschichte  ihre  endgültige 
Gestalt  erhalten.  Aus  dem  formlosen  Felsriff',  das  jeder  Ansiedelung  und 
Behauung  zu  widerstreben  schien,  ist  durch  unermüdeten  Fleiss  eine 
vornehme  Hochfläche  geworden,  welche  sich  über  den  Stadthügeln  mit 
ruhigen  Linien  stolz  erhob,  der  Götter  Sitz,  die  Stadt  und  Land  schhinen, 
zu  dem  die  Bürger  hinauf  wandeln,  wenn  sie  sich  zu  den  gemeinsamen 
Landesfesten  sammeln.  Die  ganze  Akropohs  war  wesentüch  ein  Werk 
menschlicher  Hand,  doch  ohne  dass  eine  künsthche  Absichthchkeit  zu 
Tage  trat,  mid  so  in  sich  eins,  dass  auch,  nachdem  das  Letzte,  was  ihr 
noch  gefehlt  hatte,  das  breite  Stirngebäude  der  Propyläen,  vollendet  war, 
alles  als  ein  natürhches  Ganzes  erschien,  das  nicht  anders  sein  konnte. 
Auch  die  Spuren  der  Vorzeit  waren  nicht  verwischt.     Während  der  süd- 


1 52  x\.kropolis  als  Verwahrsam. 

liehe  Rand  sich  durch  Kimon  wesentlich  verändert  hatte,  sind  am  Xord- 
hange  alle  Felsgrotten  geV)liel)en ,  wie  sie  auf  dem  Plane  der  Akropolis 
dargestellt  sind  *,  mit  ihren  Ijescheidfiicn  kleinen  Terrassen  und  den  zahl- 
losen Nischen,  in  welchen  die  Eifchthidm  ihre  Weihegaben  aufgestellt 
hatten.  Diese  vorzeitlichen  Cultusstätten  sind  nie  vergessen  und  verab- 
säumt worden,  auch  nachdem  die  Akropolis  sich  mit  reichen  strahlenden 
Marmorbauten  und  Bildwerken  aus  der  ]\Iitte  der  Stadt  emporgehoben 
hatte,  der  vollendete  Ausdruck  dessen,  was  Athen  den  Hellenen  sein 
wollte,  eine  stete  Mahnung  an  die  Bürger,  dessen  eingedenk  zu  sein,  was 
sie  an  Segen  den  heimathlichen  (TÖttern  verdankten. 

Die  Akropolis  war  aber  nicht  nur  der  heiligste  Puuim.  sundern  auch 
der  sicherste,  weil  sie  der  innerste  p]inschluss  war.  und  weil  auf  Allem, 
was  oben  war,  eine  besondere  Weihe  ruhte,  wenn  auch  nicht  Alles  in 
gleichem  Sinne  der  Burggöttin  geweiht  war.  ** 

Darauf  beruht  die  Bedeutung  der  Burg  für  die  städtischen  Finanzen. 

Perikles  kannte  die  Schwäche  demokratischer  Verfassungen.  Darum 
war  die  sauberste  Ordnung  in  allen  Geldangelegenheiten  ein  Haupt- 
gesichtspunkt seiner  Staatskimst.  Die  verschiedenartigen  Grelder.  die  der 
Stadt  zur  Verfügung  standen,  sollten  nicht  l)loss  in  der  Rechnung  aus- 
einandergehalten werden,  sondern  auch  räumlich  getrennt  liegen  ***  unter 
Aufsicht  der  Burggöttin.  Sie  war  die  Hüterin  des  Staatskredits:  ge- 
wissenhafte Inventarisirung.  Ergänzung  jedes  Defekts,  regelmässige  Ver- 
zinsung des  P^ntliehenen  war  eine  religiöse  Pflicht,  f  Ausser  Athena 
hatten  auch  andere  Gottheiten,  die  ihren  Sitz  nicht  auf  der  Burg  hatten, 
ihren  Schatz  oben ,  schon  vor  der  Zeit ,  da  er  mit  dem  der  Stadtgöttin 
vereinigt  war.  So  wurden  die  Gelder  der  eleusinischen  Gottheiten  in 
der  Xähe  des  Poliastempels  aufbewahrt  und  verwaltet. 

Der  eigentliche  Schatzraum  ist.  wie  dln-n  vermuthet  wurden  (S.  1:52), 
der  Opisthodom  des  alten  Hekatunijiedun  geblieben,  und  auch  die  dopitelte 
Schatzkammer  ist  aus  der  Tyrannenzeit  beibehalten  worden ,  indem  nach 
Einrichtung  des  Centralschatzes  auf  der  Burg  (435)  bestinunt  wurde,  dass 
die  Gelder  der  Athenaia  in  der  Abtheilung  zur  Rechten,  die  der  ..anderen 
Götter"  in  der  Kammei-  links  aufitewahrt  werden  sollten. -rr 


*   Siehe  die  Grotten  im  Atlas  von  Atlien  S.  21.    Vgl.  .Jahn-Michaelis,  Paiisani.ie 
descriptio  arois  (zum  Plan  der  Akrojjolisj. 

**   Im  Gegensätze   zu   Olympia   sagt   Pausauias  V,  21  zu  allgemein:   iv  üxqo- 
7i6).iL  Ol  it   Hrö()i('ci'Tt>;  y«i  onoa«  löj.a,    c«   Tiiirr«  oiioiw;  Hi'tdt^ilut'.T«.      Vergl.    Furt- 

wängler,  Mitth.  des  athen.  Inst.  V,  iiu. 
*♦*   ;fwp<f  »ia»ni  Thukyd.  II,  24. 

f    ontoi  iiv  —  axi>  ti'ShßiaiHtnTunqög  ii,r  ittör  CIA.  II  (il,Z.:U.  PhilolognsXN',  l*^*^. 
■]■■]■    f  1 .4.   I,   Wl  B.     int   ö'fSi(<    rot    '< >nn^od'(nioi    —   in    (iniarin^^. 


Chalkotheke.  1 53 

Zu  <lfn  Schätzen  des  Staats,  welche  weder  in  Edelmetall  niedergelegt 
noch  in  Kunstform  aufgestellt  waren,  wie  in  dem  Goldmantel  der  Par- 
thenos,  gehörten  die  Yorräthe  an  Kriegsbedarf  und  Kriegsmaschinen,  in 
denen  ein  grosses  Kapital  angelegt  war.  Ein  neuerdings  aufgedecktes 
Gebäude,  40  Meter  lang,  vom  Bezirk  der  Artemis  bis  zu  den  Felsstufen 
im  "Westen  des  Parthenon,  südwärts  an  die  kimonische  Mauer  angelehnt, 
nach  Norden  in  eine  Säulenhalle  sich  öffnend,  ist  mit  gTÖsster  Wahr- 
scheinlichkeit als  das  "Waffenmagazin  der  Chalkotheke  erkannt  worden, 
dessen  erste  Erwähnung  in  die  Zeit  des  Perikles  fällt  (LXXXTTT  37). 

Die  Waffenvorräthe ,  auf  denen  die  Sicherheit  der  Stadt  beruhte, 
wurden  auch  wie  etwas  den  Göttern  Uebergebenes  und  unter  Tempelhut 
Gestelltes  angesehen:*  die  üebergabe  an  die  Feldherren,  sowie  die  Zurück- 
lieferung  erfolgte  also  unter  Aufsicht  der  Schatzmeister  der  Athena. 
Ebenso  wurde  das  Geräth  von  den  hundert  besten  Schiffen  der  attischen 
Flotte  aufbewahrt :  dem  Tagesbedüi-fniss  entgegen .  hatte  es .  wie  alles 
.\userwählte,  oben  seinen  Platz.  Auf  der  Burg  waren  auch  die  wichtigsten 
Vrkundeu  des  Gemeinwesens  niedergelegt,  so  namenthch  die  Mustermaße 
und  Mustergewichte,  welche  ausserdem  an  den  wichtigsten  Yerkehrs- 
plätzen,  im  Kerameikos  und  im  Peiraieus,  so  wie  in  dem  zweiten  heiligen 
Centrum  des  Staats,  in  Eleusis.  aufbewahrt  w^urden.  **  Unreine  Thiere, 
namenthch  die  Hunde,  wurden  von  der  Akropolis  ferngehalten:  die 
heiUgsten  Gelöbnisse  wurden  hier  vollzogen ;  ebenso  die  feierlichsten  Eecht- 
sprüche.  indem  die  Eichter  von  der  Stufe  des  Altars  der  Athena  PoHas 
abstinunten.  *** 

So  hatte  sich  allmähüch  ein  räumhches  Yerhältniss  gestaltet,  wie 
es  den  Alten  für  ihre  Städte  als  ein  normales  und  vorbildhches  erschien. 
Oben  die  Hochstadt  als  das  Haupt  des  Ganzen  mit  den  Wohnungen  der 
Gottheiten,  in  deren  Schutz  die  Gemeinde  sich  geborgen  fühlte,  und  ver- 
traulich rmgs  um  ihren  Riss  gelagert  die  volkreiche  "Unterstadt,  von  oben 
nach  allen  Seiten  zu  überblicken,  y 

Die  Akropolis  gehörte  der  ganzen  Gemeinde  an.  sie  stand  aber  in 
besonderem  Yerhältnisse  zu  einem  der  zehn  Stämme ,  der  Pandionis, 
welche  durch  Kleisthenes  oben  ihren  heiligen  Mittelpunkt  erhalten  hatte. 


*   Kirchhoff,  Pliilol.  XV,  4o2.     CIA.  II,  Gl.     Lye.  c.  Leoer.  44:   i,  /w^«   r« 

J'iVd'p«  avvtßu).tTo,  ol  i'ctol  r«  o7i?.n.  Vita  LyC:  onXu aurji^tyxfy  th  ttjv  axqonoliv. 

**    Böckh,  Staatsh.  11,  331.    Seeurknnden  81. 

***   Ueber  die  Hunde  Plut.  Comp.  Demetr.  et  Ant.  4.  —  nlaro'  dovi'ca  ir  kxqo- 
nö'/.n:  Andoc.  de  myst.  72.    Böckh,  Staatsh.  I,  245. 

t   Vitr.  I,  7 ;   aedes  sacrae,  quorum  deorum  maxime  ia  tutela  civitas  videtur 
esse,  in  excelsissiono  loco  unde  nioenium  maxiraa  pars  conspiciatur. 


154  Denkmäler  der  Burg. 

Darum  hatte  Pandion  ausser  dem  Standbilde  unter  den  Eponymen  auch 
auf  der  Burg  ein  Bild  und  Heiligthum,  wo  Denkmäler  aufgestellt  wurden, 
welche  denen  bestimmt  Maren,  die  um  den  Stamm  der  Pandioniden  sich 
verdient  gemacht  hatten  (LII  16). 

Im  Innern  der  Burg  V)ildeten  sich  besondere  Gruppen  von  Stiftungen 
imd  Denkmälern. 

Der  Poliastempel,  in  dessen  Umgebung  die  Wuhnungen  des  priester- 
lichen Personals  waren  und  der  Spielplatz  der  Arrhephoren  (LXI  38). 
war  der  Mittelpunkt  der  Ehrensitze  und  Standbilder  von  Priesteni  und 
Priesterinnen  (XL VI  4,  LXII  66).  In  seiner  Nähe  wird  auch  die  Kolossal- 
gruppe, welche  den  Kampf  zwischen  Erechtheus  und  Eumolpos  dar- 
stellte, ihren  Platz  gehabt  haben  (LIX  68).  Das  alte  Heiligthmn  der 
Burggöttin  behielt  immer  einen  gewissen  häuslichen  Charakter,  insofern 
hier  solche  "Weihegaben  vereinigt  waren,  die  mit  dem  bürgerlichen  Leben 
der  Gemeinde  in  Krieg  und  Frieden  am  nächsten  zusammenhingen.  So 
die  von  Fischern  nach  glücklichem  Fang  geweihten  Angelruthen  und  die 
an  Pfosten  und  Wänden  aufgehängten  Schilder.  Diese  Weihgeschenke 
konnten  unter  Zustimmmig  der  Priesterin  bei  besonderen  Anlässen  auch 
dem  Gebrauch  übergeben  werden.  So  wissen  wir  von  Kimon,  dass  er 
vor  dem  Abgange  eines  wichtigen  Flottenzugs  mit  seinen  politischen 
Freunden  zusammen  vor  Aller  Augen  durch  den  Kerameikos  zur  Akn.»- 
pohs  hinaufging,  den  Zügel  seines  Bosses  der  Göttin  weihte  und  mit 
einem  der  dort  aufgehängten  Weiheschilder  zum  Meere  hinabstieg,  um 
dadurch  öffentlich  zu  bezeugen,  dass  er  sich  von  einer  einseitigen  Eupa- 
tridenpoHtik  lossage  und  anstatt  der  Reiterei  die  Marine  als  die  eigent- 
liche Wehrkraft  und  Machtquelle  der  Stadt  rückhaltlos  anerkenne.* 

In  der  Xähe  des  Parthenon  war  vemiuthhch  die  Eule,  welche  Phei- 
dias  in  Verbindung  mit  dem  Tempel  im  Xamen  der  Gemeinde  gewt^ht 
hatte  (LX  5). 

Der  Proiniäenbaii  hat  auf  die  Anordnung  der  Burgdenkmäler  einen 
besondem  Einfluss  gehabt .  weil  durch  ihn  in  neuer  Weise  die  ganze 
Hochfläche  ein  Ganzes  wurde,  ein  Tempelbezirk  der  Göttin.  Es  muss 
dabei  eine  gewisse  Neuordnung  stattgefunden  haben,  eine  Umstellung 
hervorragender  Denkmäler.  Das  merkwürdjfzste  Beispiel  giebt  das  chnl- 
kidische  Weihgeschenk. 

Nach  l>esieountr  vim  Clialkis  7){)'   hatten  die  Atlieiier  ;ius  dem  /ebnteu 


*  Plut.  Kiinon  .5.  Arif^clnitlie  und  Angelschnur  unter  Oblnit  der  Priestorin  : 
Lucian  Piscator  47.  Fundort  der  Statueu  von  Athenapriesterinnen:  Jane  Ilarrisioii. 
Mythology  and  Monuments  of  Athens,  p.  b\u. 


Monumente  der  Burg.  155 

der  Beute  ein  Viergespann  ans  J]rz  der  Göttin  geweiht  und  die  Fesseln 
der  nach  Athen  geführten  Gefangenen  der  Westfi-ont  des  Erechtheion* 
gegenülx'r  aufgehängt  (LXV  53).  Das  Bildwerk  war  im  Perserbrande  zu 
Grunde  gegangen  und  das  Postament  zertrümmert.  Unter  Perikles  ist 
es  als  eines  der  wichtigsten  Denkmäler  der  werdenden  Grösse  Athens 
erneuert  worden  und  aus  dem  abgelegenen  Platz,  wo  \ielerlei  Weih- 
geschenke  sich  drängten,  an  einen  anderen  versetzt,  und  zwar  den  glän- 
zendsten, den  man  jetzt  zur  Verfügung  hatte,  vom  am  Burgaufgange  vor 
den  Pi"op3'läen.  Hier  wurde  auf  einem  Postamente  von  eleusinischem 
Stein  auch  die  alte  Inschrift  hergestellt,  wobei  nur  die  Reihenfolge  der 
Distichen  geändert  wurde  mit  Rücksicht  darauf,  dass  das  Viergespann  von 
den  an  alter  Stelle  zurückgelassenen  Fesseln  zu  weit  entfernt  war,  als 
dass  es  passend  schien,  mit  einer  Beziehung  auf  dieselben  das  Epigramm 
zu  beginnen.  A'on  beiden  Postamenten  sind  die  Trümmer  erhalten,  welche 
die  Verpflanzung  des  Denkmals  urkundlich  l)ezeugen  (LXV  64). 

Von  einem  gleichen  Vorgang  haben  wii-  jetzt  ein  zweites  Beispiel. 
Beim  Aufgang  zur  Bm"g  haben  rechts  und  links  zwei  Erzbilder  gestanden, 
die  Ehrendenkmäler  attischer  Reiterführer,  unter  denen  Lakedaimonios  und 
Xenophon  genamit  werden  (LXIV  27).  Es  handelt  sich  um  "WaflFenthaten 
im  Landkriege,  und  es  kann  nicht  zweifelhaft  sein,  dass  der  Erstgenannte 
der  Sohn  Kimons  wai'.  Auch  diese  Denkmäler  sind  an  die  Fronte  der 
Burg  verpflanzt  worden :  das  eine  ist  auf  dem  Pilaster  aufgestellt  worden, 
der  vom  Unterbau  des  südlichen  Propyläenflügels  gegen  die  kleine  Treppe 
vorspringt,  die  in  den  P^Tgos  eingeschnitten  ist,  das  andere  gerade  gegen- 
über vor  dem  nördlichen  Flügel.  Wir  dürfen  darin  wohl  einen  eigen- 
thümhchen  Zug  monumentaler  Kunst  erkennen .  der  sich  unter  Perikles 
nach  der  Zeit  des  Pheidias  geltend  machte  imd  von  j\Inesikles  vertreten 
war:  es  war  ein  Zug  zu  dekorativer  Verbindung  von  Architektur  und 
Plastik,  dem  Perikles  um  so  lieber  folgte,  weil  er  ihm  Gelegenheit  gab, 
das  Gedächtniss  älterer  Grossthaten  wieder  aufzufiischen  und  darauf 
hinzuweisen,  welcher  Arbeiten  und  Kämpfe  es  bedurft  habe,  um  die  Grösse 
der  Vaterstadt  zu  begründen.  Wie  er  der  Reiterei  schon  auf  dem  Par- 
thenonfi-iese  eine  besonders  reiche  Anerkennung  verschafft  hatte,  so  erhielt 
ihr  Ruhm  jetzt  an  dem  heiTOiTagendsten  Platze  ein  doppeltes  Denkmal; 
auch  von  Errichtung  eines  neueren  Denkmals  des  mai"athonischen  Siegs 
hat  sich  eine  unsichere  Kunde  erhalten.** 

Die  Hauptsache    aber   war.   mit   dem  Propyläenbau   die  Einheit   der 


*  An  das  Hinterhaus  des  Parthenon  (Jahrbuch  V,  274)   ist  nicht  zu  denken. 
**    CIJ.  I,  333.    IV,  p.  40. 


156  Monumente  der  Burg. 

ganzen  Burg  als  e  i  n  e  s  Athenaheiligthumes  licrvorzulicbcn.  Darauf  zidtt' 
die  enge  Verbindung,  in  welche  jetzt  die  Terrasse  der  Athena-Xike  mit 
dem  Aufgange  gesetzt  wurde,  darauf  das  Standbild  der  Athena  Hygieia 
am  oberen  Ausgang  der  Thorhalle  und  der  Knabe  mit  dem  Weihwasser- 
becken (LXI  34)  an  der  Schwelle  des  inneren  Burgraums,  oberhalb  der 
Propyläen,  zum  Zeichen,  dass  hier  der  heilige  Boden  beginnt. 

Der  Erzknabe  war  von  demselben  Lykios.  der  die  Reiterbilder  ge- 
macht hat.  Wir  erkennen  also,  dass  dieser  Künstler,  der  Sohn  .des 
Myron,  bei  dieser  perikleischcn  Xmiordnung  der  Akro])olis  in  hervorragender 
Weise  betheiligt  war. 

Sonst  wurde  zusammengelassen,  was  geschiebtlicli  zusammengehörte, 
und  es  wird  von  Demosthenes  darauf  hingewiesen .  wie  man  bei  fixier 
Auswahl  des  Platzes  auf  der  geräumigen  Hochfläche  die  über  den  Ver- 
räther Arthmios  aufgeschriebene  Verfluchung  doch  an  keinem  anderen 
Orte  habe  aufstellen  wollen  als  bei  der  Erzstatue  der  Promachos.  dem 
göttlichen  Vorbilde  echter  Vaterlandslielje .  und  zwar  rechts  von  dem 
Kolosse,  wenn  man  von  den  Propyläen  heraufkam.  * 

Der  Hauptweg  von  den  Propyläen  her  hatte  jetzt  den  Parthenon 
zum  Ziel.  Hierher  öffriete  sich  die  Säulenhalle,  welche  das  Heiligthum 
der  Artemis  einfiisste.  hier  reihten  sich  auf  l)eiden  Seiten  die  meisten 
Weihgeschenke  an  einander,  und  während  an  das  P^rechtheion  die  religiösen 
Bilder  sich  anschlössen,  war  der  Parthenon  bei  seiner  mehr  staatlichen 
Bedeutung  von  den  Steinurkunden  imigeben.  welche  die  Staatswirthschaft 
betrafen,  den  in  regelmässigen  Zeitfristen  aufgenommenen  Inventaren  der 
bei  der  Göttin  aufbewahrten  Gelder  und  Kostbarkeiten  und  den  Ueber- 
sichten  der  Staatseinnahmen  und  -ausgaben.  Nach  Jahrgängen  geordnet, 
pfeilerartig  aufgestellt,  waren  die  Marmorsteine  selbst  Denkmäler  und 
eine  höchst  werthvolle  Ausstattung  der  Akropolis,  ein  lebendiges  Zeug- 
niss  repubhkanischer  Oeffentlichkeit .  welche  jedem  Athener  täglich  die 
Controle  des  Staatshaushaltes  gestattete.  Diese  monumentalen  Urkunden 
gaben  dem  Bürger  ein  stolzes  Selbstgefühl:  sie  nährten  den  Sinn  für 
gewissenhafte  Ordnung  in  allen  tinanziellcn  Angelegenheiten  und  schärften 
das  bürgerliche  Gewissen.  Denn  zu  den  Staatsurkunden  gehörten  auch 
die  Listen  derer,  welche  Schuldner  des  Staats  geblieben  und  durch  die 
.\ufzeichnung  ihrer  Namen  ehrlos  geworden  waren. 

.Vuch  die  wichtigsten  Verträge  erhielten  ihre  Aufstellung  auf  der 
Burg,  wo  die  iiuiige  A'ersclimelzung  zwischen  Gottesdienst  und  Staat>- 
verwaltung.    welche    dii'    Seele    perikleisclier    Politik    war.   allen  .Vthenern 


*    Demosth.   XI.\,  271. 


Monumente  der  Burg.  157 

zum    Bewusstseiii   gx'l)racht   wurde,    wenn  sie   die  Tempel  der  Burg   um- 
wandelten. 

Von  Denkmälern  perikleischer  Zeit  kennen  wir  vor  der  Westfronte 
des  Parthenon  die  Gruppe  Myrons,  Athena  imd  Marsyas  (XVIII  42),  ein 
Werk,  welches  eine  besondere  Popularität  hatte,  wie  die  vielen  Nach- 
bildungen zeigen.  Stellte  es  doch  in  leicht  verständlichem  Ausdruck  die 
Stadtgöttin  dar,  wie  sie  mit  den  Bürgem  ihrer  Stadt  auch  sich  selbst 
gehoben  und  untergeordnete  Kunstbestrebungen,  wie  das  Flötenspiel,  Andern 
überlassen  habe.  Bedeutungsvoller  war  als  historisches  Denkmal  das 
Erzbild  der  lemnischen  Athena,  das  beliebteste  und  volksthümlichste  Werk 
des  Pheidias,  die  Stiftung  der  nach  Lemnos  übergesiedelten  Athener, 
welches  die  treue  Anhänghchkeit  an  die  Vaterstadt  bezeugte.  Es  war 
eine  dankbare  Anerkennung  perikleischer  Staatsleitung. 

Auch  Apollon,  der  Schutzgott  von  Stadt  und  Land,  erliielt  vor  dem 
Parthenon  als  Heuschreckenabwehrer  ein  Standbild,  das  dem  Pheidias 
zugeschrieben  wurde. 

Auch  fehlte  es  nicht  an  mancherlei  Stiftungen,  welche  die  Burg  als 
den  Sitz  einer  alle  Geistesschätze  der  Hellenen  pflegenden  FriedenspoHtik 
kennzeichneten,  und  während  unten  die  Dichter  der  Gegenwart  in  neuen 
Schöpfungen  wetteiferten,  wurden  hier  die  Gesänge  der  Ilias  in  treuer 
Pietät  am  Feste  der  Brauronien  vorgetragen.  Unweit  des  Artemistempels 
hegen  noch  heute  die  Fundamentsteine,  auf  welchen  das  berühmte  Erz- 
büd  des  trojanischen  Pferdes  gestanden  hat  (LX  92),  ein  Zeichen,  wie 
lebhaft  hier  dm'ch  alle  Jahrhmiderte  die  Gesänge  des  Epos  gepflegt 
worden  sind.  Es  war  eine  Hinterlassenschaft  aus  der  Zeit  der  Pisistra- 
tiden,  der  man,  wie  Thukydides  zeigt,  erst  in  den  Tagen  des  Perikles 
wieder  gerecht  zu  werden  lernte,  und  es  ist  sehr  wahrscheinlich,  dass  seit 
jener  Zeit  auch  der  Dichter  der  Ilias  im  Bilde  geehrt  worden  ist.* 

Den  versöhnüchen  Charakter  der  perikleischen  Zeit  erkenne  ich  auch 
in  dem  von  der  Bürgerschaft  gewidmeten  Standbilde  Kylons  (LXH  25), 
der  unmöghch  als  Olympionike  nachti'äghch  einen  Ehrenplatz  auf  der  Burg- 
erhalten haben  kann ;  es  muss  dazu  ein  besonderer  Anlass  vorgelegen 
haben,  und  da  wir  wissen,  dass  von  solchen  Personen,  an  denen  eine 
Blutschuld  begangen  worden  war,  Bilder  in  Tempelbezirken  aufgestellt 
wurden,  um  die  Schuld  zu  sühnen  (wie  es  z.  B.  mit  König  Pausanias  im 
Heihgthum  der  Athena  Chalkioikos  zu  Sparta  geschehen  ist,  und  mit  dem 
Metragyrten  in  Athen),**   so  ist  mit  gutem  Grunde  auch  bei  Kylon  eine 


Welcker,  Epischer  Cyklus  I,  361. 

Schümann,  Opusc.  III,  435.     A.  Schäfer,  Arch.  Zeitung  XXIV,  131. 


158  Monumente  der  Burg. 

gleiche  Absicht  vorausgesetzt  wonlen.  Wenn  dies  im  Zusammenhange 
mit  der  Forderung  der  Lakedämonier  geschehen  ist,  so  war  es  doch  keine 
Demüthigung  vor  denselben,  sondern  Perikles  ist,  um  seine  ftiedfertige 
Politik  zu  bezeugen,  so  weit  wie  er  gehen  konnte,  gegangen,  ohne  der 
Ehre  der  Stadt  etwas  zu  vergeben.  Denn  wenn  die  Burg  durch  das 
Blut  der  Kylonier  befleckt  war,  so  war  es  Pflicht,  durch  das  Standbild 
ihres  Führers  nach  deljdiischer  Satzung  den  Flecken  zu  entfenien. 

Die  Denkmäler,  welche  sich  auf  einzelne  Bürger  bezogen,  gaben  ein 
reiches  und  mannigfaltiges  Bild  dei-  Stadtgeschichte ;  es  waren  Denkmäler 
von  ausgezeichneten  Personen  und  Leistungen,*  entweder  von  Staats- 
wegen gestiftet  oder  mit  Bewilligung  der  Behörden  von  einzelnen  Bürgern. 

Auf  eine  besondere  Beziehung  zum  Erechtheion.  wo  sonst  nur  Prie- 
sterinnen, Arrhephoren  und  Kanephoren  ihren  Platz  fanden,  deutet  das  in 
der  Sphäristra  der  Arrhephoren  aufgestellte  Bild  des  Isokrates  als  Knaben 
(LXI  39).  ^lit  demselben  Tempeldienste  dachte  man  sich  auch  den 
Butaden  Lykurgus  in  naher  Verbindung,  der  mit  seinen  Söhnen  in  der 
Xähe  dargestellt  war  (LXII  ü2).  Die  denkwürdigste  Statuengruppe  der 
Aki'opolis,  Perikles  und  sein  Vater,  stand  unweit  des  Parthenon  (LXni  24): 
ihnen  war  Anakreon  angereiht,  ihr  Vertrauter,  um  die  Bedeutung  ihres 
Hauses  für  das  geistige  Leben  der  Stadt  im  Gedächtniss  zu  erhalten. 
Auf  Parthenon  und  Opisthodom  bezüglich  mögen  auch  die  sitzenden 
Schreiberstatuen  gewesen  sein,  welche  den  emsigen  Schatzmeisterdienst 
treffend  darzustellen  scheinen. 

Auch  wurde  gelegentlich  Einzelnen  gestattet,  für  glückliche  Lebens- 
rettung, für  agonistische  Erfolge  (LIX  55),  für  unerwartetes  (Jhick  Weih- 
geschenke zu  stiften.  So  sah  man  eine  Gruppe  von  Mann  und  Kuss, 
des  Anthemion  Stiftung,  der  aus  der  vierten  Vermögensklasse  rasch  in  die 
der  Ritter  emporgestiegen  war.  Auch  Proben  wissenschaftlicher  Arbeit 
Avurden  aufgestellt :  so  der  Entwurf  eines  neuen  Schriftsvstems .  ein 
Erzengniss  grammatischer  Studien,  wie  sie  nach  der  Mitte  des  fünften 
Jalirhundei-ts  durch  die  Suphistik  in  Aufschwung  kamen.  Im  (tanzen  ist 
man  mit  der  Erlaubniss  zu  persönhclun  Stiftungen  auf  dei-  Akropolis 
sjiarsam  gewesen.  Sie  ül)erragte  die  Sphäre  des  bürgerlichen  Lehens  und 
hatte  einen  internationalen  Charakter:  daher  hatten  die  Vertragsurkunden 
hier  ihre  Stelle  so  wie  die  Denkmäler  Fremder  (LVD  35:    LV  73).** 


*    ^it'i,iiHiiv  (a'ihn'uci  X"i'^''  *''  ''f^'*'   Arist.   Ritter  2()T. 
**    Manu    mit   Ross:    Pollux   VIII,    Uli;    Sclirelberstatuen :    Mittli.   des   athen. 
inst.  VI,   174;    SchriftHystcm :    \Iil,  :t')l).      Ueber   Privatstiftungen    auf  tler   Burg 
Furtwängler.  Mitth.  V.  2'.i. 


Monumente  der  Burg.  159 

So  wunderbar  icich  und  inannigfaltig'  auch  im  Laufe  der  Jahrhunderte 
die  Hurg  ausgestaltet  und  ausgestattet  worden  ist,  so  ist  doch  den  Athenern 
das  Alte  und  Ursprüngliche  unvergessen  geblieben:  mit  zäher  Anhäng- 
lichkeit an  die  Vorzeit  haben  sie  fortgefahren,  die  Akropohs  ihre  Polis  zu 
nennen  (l  5):  noch  in  der  perikleischen  Zeit  hörten  sie  ihre  Dichter  gern 
von  dem  unersteighchen  Bnrgfelsen  und  der  „alten  Kranaa"  reden  und 
gedachten  an  Burg  und  Pelargikon  als  den  festen  Urkern  ihrer  Stadt. 

Am  Fusse  der  Burg  war  es  das  Eleusinion,  dem  um  diese  Zeit  eine 
neue  Bedeutung  gegeben  wurde  durch  eine  Gesetzgebung,  welche  in  merk- 
würdiger Weise  bezeugt,  wie  man  damals  das  Staatliche  und  das  Städtische, 
den  Gottesdienst  und  die  polizeiliche  Ordnung  zu  verbinden  suchte.  Die 
Urkunde  (LXXVI  78)  ist  18S0  in  Eleusis  gefunden. 

Man  erkennt  die  gesammthellenischen  Gesichtspunkte  des  Perikles, 
wenn  auf  Grund  eines  pythischen  Orakels  an  die  versäumten  A^rpflich- 
tungen  gegen  das  eleusinische  Heiligthum  gemahnt  wurde,  von  wo  die 
Segnungen  des  Landbaues  in  alle  Welt  verbreitet  worden  seien.  Um  das 
Versäumte  gut  zu  machen,  wiixl  angeordnet,  dass  in  Attika  und  allen 
Bundesorten  ein  Zehntel  von  Weizen  und  Gerste  für  Demeter  erhoben 
werde.  Zu  einer  gleichen  Steuer  sollten  alle  Hellenen  aufgefordert  werden 
und  vom  Ertrage  des  Zehnten  Weihgeschenke  im  Eleusinion  aufgestellt 
werden  mit  der  L^nterschrift :  ..Die  Hellenen  weihen  es  vom  Fruchtzehnten 
der  Göttin.'' 

Es  war  also  der  Versuch,  einem  athenischen  HeiKgthum  panhellenische 
Bedeutung  zu  geben  und  den  attischen  Seebund  zu  einer  fiiedlichen 
Ajni)hiktyonie  zu  erweitern.  Bei  der  weitreichenden  Anerkennung  des 
eleusinischen  Gottesdienstes  glaubte  man  auch  bei  den  Peloponnesiem 
auf  Sympathie  rechnen  zu  können;  Demeter  gegenüber  war  kein  Gegen- 
satz der  Stämme.  In  Attika  selbst  aber  sollte  die  Göttin  wie  eine 
Reichsgottheit  geehrt  und  durch  den  OHvenzehnten  mit  der  Stadtgöttin 
eng  verbunden  werden. 

Der  Abhang  rings  um  die  Burg,  ein  wüster  Landstrich  innerhalb 
der  belebten  Stadt,  der  herrenlose  Raum  des  Pelargikon,  wo  Jeder- 
mann sich  berechtigt  glaubte,  entweder  nach  Belieben  Altäre  zu  stiften 
oder  Baumaterial  auszugraben,  erhielt  eine  gottesdienstliche  Weihe,  welche 
sich  auch  in  künstlerischer  Ausstattung  bezeugen  sollte,  und  der  Priester- 
schaft, die  an  der  Burg  im  Eleusinion  vertreten  war.  wurde  die  Aufgabe 
zugewiesen,  das  ganze  Pelargikon  neu  vermessen  und  umhegen  zu  lassen 
so  wie  jeder  willkürlichen  Benutzung  entgegenzutreten.  Das  Filial  von 
Eleusis  erhielt  im  Herzen  der  Landeshauptstadt  die  amtliche  Stellung 
einer  gottesdienstlichen  Baupolizei. 


160  Neuordnung  des  Pelargikon. 

Diese  merkwürdige  Gesetzgebung  gehört  der  letzten  Zeit  vor  dem 
Ausbruche  des  grossen  Krieges  an.  vielleicht  einei-  der  letzten  Versuche, 
in  der  gährenden  Welt  eine  versöhnüche  Friedensstimmung  zu  erwecken/'- 


Kin<>  Xeuordnuny.  wie  sie  am  Burgfusse  durchgeführt  wurde,  war  in 
der  Stadt  unmüglich :  hier  hätte  nur  ein  TJewaltherr  es  unternehmen 
können,  den  tumultuarischen  Aufbau  in  ein  wohlgeordnetes  Strassennetz 
umzuwandeln.  Attika  sollte  eben  nacli  den  Gedanken  des  Themistokles 
auch  in  der  Kunst  der  Stadtanlage  nicht  zurückstehen.  Zu  diesem 
Zwecke  war  auf  der  piräischen  Hall)insel  durch  Hippodamos  eine  regel- 
rechte Neustadt  entstanden  (LI6()).  wie  es  sonst  nur  in  Kildnien  der 
Fall  war.  eine  Stadt,  welche  allen  zur  See  Kommenden  die  neue  Herr- 
scherin des  Meeres  ankündigte.  Sie  hatte,  wie  Athen,  als  Stadtkern  ein 
Asty  (CIV  24),  an  das  sich  die  Häfen  und  Hafenbauten  anschlössen.  In 
den  themistokleischen  Mauerring  hineingel)aut,  hatte  sie  sich  rasch  mit 
Kaufleuten  und  Rehdern,  Technikern,  Handwei-kern  und  Schiffsleuten  an- 
gefüllt. Die  praktischen  Zwecke  wurden  mit  künstlerischen  Gesichts- 
punkten verschmolzen,  und  nachdem  füi'  die  Kiiegsflotte  gesorgt  war. 
wurde  Alles,  was  zum  triedliehen  Seeverkehr  gehörte.  Waarenlager. 
Magazine  aller  Art  und  Kaufhallen  am  Strande  glänzend  aufgebaut. 

In  den  regelrechten  Strassen  erhoben  sich  stattliche  Häuser,  ge- 
räumiger und  zweckmässiger  eingerichtet  als  die  alten  l>ürgerwohnungen. 
Hippodamos  hatte  sein  Haus,  das  als  Modell  dienen  koimte,  der  Stadt 
überlassen  (CV  3).  Reiche  Ausländer,  die  nach  Athen  übersiedelten  und 
es  vorzogen,  ohne  Betheiligung  an  den  öftentlichen  Angelegenheiten  als 
Schutzbürger  unter  den  Athenern  zu  leben,  siedelten  sich  gern  im  Peiraieus 
an  und  hielten  hier  "astfreie  Häuser,  in  denen  die  kantonalen  Gewohn- 
heiten zurücktiateu  und  das  allen  Gebildeten  Gemeinsame,  das  allgemein 
Hellenische  zum  Ausdiuck  kam,  wie  es  ein  Lieblingsgedanke  des  Perikles 
war.  Eine  solche  Bedeutung  gewann  im  Peiraieus  das  Haus  des  Kephalos 
aus  Syrakus,  der  Sannnelplatz  der  edelsten  Zeitgenossen. 

Wenn  es  rlie  Ausrüstung  einer  Flotte  galt,  wurde  die  Staatsverwaltung 
selbst  vorübergehend  nach  dem  Peiraieus  verlegt,  indem  der  Rath  dei- 
Fünfhundert  auf  dem  Hafendannn  die  Ausrüstung  prüfte  (CHI  18):  um 
aber  die  IJemannunü-  (h'i-  Ti'ieieu  rascher  ausführen  und  genauer  beauf- 
sichtigen  zu   k("innen.   hat  man  oberhalb  der  Häfen  keilliinnige  Abtheilungen 

*  Ueber  die  Zeit  Lipsiiis,  Lei])z.  .Studien  111,20!»:  Einholung  des  doiphisohen 
Spruchs  nach  Vollendung  des  Weiheteiupels  in  Eleusis.  Ebenso  die  Datiiiiug 
Foucarts  Bulletin  IV,  225.  Vgl.  „Athen  und  Eleusis"  Alterthuiu  und  Gegenwart  III. 
kriech.  Gesch.  11",  :tö2. 


Peiraiens  und  Athen.  161 

eingerichtet,  in  denen  die  wehrpflichtigen  Mannschaften  sich  nach  Trittyen 
(das  sind  Phyk^ndrittel)  sammelten,  ehe  sie  an  Bord  gingen  (CIV  60). 
So  ist,  was  unter  Themistokles  begonnen  war.  für  Kriegs-  und  Friedens- 
zwecke unter  Perikles  vervollständigt  und  unter  höheren  Gesichtspunkten 
verwirklicht  worden.  * 

Je  glänzender  sich  der  Peiraieus  als  Musterbild  einer  kunstgerechten 
Neustadt  entfaltete,  um  so  verschiedenartiger  erschien  die  Oberstadt.  Sie 
hatte  damals  ungefähr  10  000  Häuser,  deren  jedes  in  der  Regel  einem 
Hausstande  entsprach.  Auf  Steinfundamenten  waren  sie  aus  Lehm  und 
Fachwcrk  aufgebaut :  die  Lehmwände  gewährten  gegen  Einbruch  einen  sehr 
ungenügenden  Schutz:  Wandputz  war  in  älterer  Zeit  schon  ein  Luxus. 
Im  01>erstock  pflegten  die  Frauenwohiumgen  zu  liegen.  Dass  die  Athener 
einen  angeborenen  Sinn  für  zweckmässig  geordnete  Hausanlagen  hatten, 
davon  zeugen  schon  die  Spuren  der  im  Felsen  eingeschnittenen  Wohnungen 
der  ältesten  Stadt,  in  denen  eine  gewisse  Regelmässigkeit  nicht  zu  ver- 
kennen ist.** 

Dem  Geiste  der  Republik  entsprechend,  sahen  die  Häuser  eins  wie 
das  andere  aus,  und  an  den  bescheidenen  Bauten  hess  sich  nicht  er- 
kennen, dass  Männer  wie  ]\Iiltiades  und  Aristeides  darin  zu  Hause  waren 
(XCr\^  72).  Perikles  vermied  es  grundsätzlich,  sich  im  Aeussern  vor 
seinen  Mitbürgern  auszuzeichnen. 

Unvermeidhch  aber  war  es,  dass  in  den  Friedensjahren  bei  glänzendem 
xiufschwunge  aller  Künste  die  altbürgerliche  Anspruchslosigkeit  aufhörte, 
und  auch  im  Privatleben  der  Trieb  sich  regte,  den  neuen  Wohlstand  zur 
Schau  zu  stellen.  Agatharchos.  der  die  Bühne  des  Dionysostheaters  ge- 
malt hatte,  musste  seine  Kunst  auch  der  Prunksucht  des  Alkibiades 
widmen ,  von  dessen  üppigem  Haushalte ,  dem  Luxusgeräth  der  Küche, 
des  Speisesaals  und  Schlafzimmers  die  Verzeichnisse  der  eingezogenen 
Güter,  die  nach  dem  Hermokopidenprozesse  verkauft  wurden,  eine  genaue 
Anschauung  geben.***  Nachbarhäuser  wurden  angekauft  und  nieder- 
gerissen, um  die  enge  Wohnung  mit  Gartenanlagen  auszustatten  (XCV  31). 
Man    bewunderte    das  Haus    der   schönen  Theodote,f   das   von   den   Ge- 


*  Peiraieus  als  ein  Kunstwerk  angesehen:  w^  d»;  y.(d6i'  oov  (pcäytzai  t6 
i'noQiot',  WS  y.aX6g  6  JTreQd-fi'ojp,  xa'Aos  <fo  UtiQcuivs  Meineke ,  Com.  Gr.  Fragm. 
IV,  616.     ri.vy.inr,  ijiov  nuocaiiag  Authol.  Pal.  6,  549.     Wachsmuth  2,  134. 

**  Xenophon,  Memor.  IT,  7,  2.  Diebstähle  kein  Wunder:  otcci'  zovs  utv  y-Xinra; 
%(dy.oi\',  rors  cTf  toI^ovs  nti'Aii'ovg  i%iouii'.  Vgl.  Bückh,  Staatsh.  P,  51.  Wachsmuth 
I,  607.  Die  regelmässigen  Anlagen  der  ältesten  Felswohnungen:  Atlas  von 
Athen,  S.  18. 

***   Köhler,  Hermes  23,  397. 
t   Xenophon,  Memor.  III,  11. 

Curtius,  Topograplüe.  11 


162  Umwandelung  der  Stadtlage. 

schenken  ihrer  Liebhaber  strahlte,  und  bald  gab  es  eine  i>anze  Reihe  vuii 
Häusern,  die  als  Sehenswürdigkeiten  galten,  ^v^e  das  des  Morychos  beim 
Ol^^mpieion  und  des  Pulytion  im  Kerameikos  (XCY,  XCVI).  Das  hoch- 
gelegene Mehte,  wo  wir  Themistokles ,  KalKas  und  später  Phokion  an- 
sässig bissen  (XCAT  4),  war  noch  immer  eine  beliebte  Gegend,  besonders 
dort,  wo  der  Markthügel  sich  gegen  Norden  vorstreckte.  Das  waren 
Hausplätze  der  besten  Lage,  das  gesuchteste  Modequartier.  Hier  hat 
Meton  neben  derPoikile  gewohnt  und  der  reiche  Demophantos  (XCV21,  87). 

Zu  umfänglicheren  Bauanlagen-  wiu-den  die  Athener  auch  durch  ihre 
Liebe  zur  Rosszucht  geführt:  denn  auf  die  Einrichtung  der  Ställe  und 
aller  dazu  gehörigen  Räume  wurde  besondere  Aufmerksamkeit  gerichtet. 
Der  Boden  ^rurde  so  gesenkt,  dass  alle  Feuchtigkeit  abfloss,  und  mit 
Steinen  gepflastert,  die  den  Hufen  an  Grösse  entsprachen,  um  die  Füsse 
gesund  zu  erhalten  und  zu  stärken.  "^^ 

Die  geschichtliche  Wandelung  der  Stadtlage  hatte  sich  längst  voll- 
endet. Was  einst  die  Fronte  der  Burg  gewesen,  war  jetzt  die  Rückseite 
und  das  alte  „Ehrenathen"  eine  abgelegene  Gegend,  wo  die  Hausplätze 
\räste  lagen  und  unsauberes  Gesindel  sich  herumtrieb.  In  der  demo- 
sthenischen  Zeit  ^vurde  einmal  der  Plan  angeregt,  diese  Plätze  wieder  in 
den  Kreis  des  städtischen  Lebens  hereinzuziehen  und  daselbst  wohlfeile 
Bürgerwohnungen  einzurichten  (XCIV  17).  Die  Yerhandlung  darüber  nahm 
einen  ganz  persönhchen  Charakter  an,  indem  der  Antragsteller  Timarchos 
darüber  verhöhnt  wurde,  dass  er  in  diesem  verrufenen  Quartiere  besser 
als  alle  andern  Athener  Bescheid  zu  wissen  scheine.  Timarchos  hatte 
selbst  sein  Haus  ,.liinter  der  Burg"  (XCVI  81),  und  es  mochte  wohl  in 
seinem  persönlichen  Interesse  liegen,  diese  Gegend  wieder  zu  heben.  In 
demselben  Quartier  zeigte  man  einen  wüsten  Hausplatz,  der  im  Yolks- 
munde  „Ross  und  Jungfi-au"  genannt  ^\Tirde  (LXX  26),  weil  der  Kodride 
Hippomenes  hier  seine  Tochter  mit  einem  Pferde  eingesperrt  haben  sollte. 
Von  diesem  Platze  sagt  Aischines  der  Athener:  „er  liegt  in  eurem 
Astj"  (LXX  30),  ein  Ausdruck,  der  zur  topographischen  Orientiriiug 
dienen  soll  und  desliall)  doch  nicht  wohl  auf  die  ganze  Stadt  Athen 
gehen  kann.  Li  demsel])en  engeren  Sinne  muss  das  Wort  auch  gebraucht 
sein,  wenn  die  Alterthumsforscher  sagten.  Theseus  habe  das  Stadthaus  dort 
errichtet,  wo  jetzt  das  „Asty"  liege.  **  Wir  dürfen  also  annehmen,  dass 
dieser  Name  für  die  Altstadt,  den  Wohnsitz  der  Altathener,  noch  in 
volksthümlichem  Gebrauch    war.     Als    eine    abgelegene,    dem    städtisclien 


*   Xenophon,  de  re  equestri  4,  :\. 
**   Plut.  Thes.  24.     Attische  Studien  II,  <i7.     Mittli.  d.  atlieii.  Inst.  II,  .56. 


Alt-  und  Neustadt.  163 

Verkehr  entfremdete  Gegend  wird  in  den  Volksscenen  bei  Aristophanes 
die  Pnyx  geschildert,  wenn  ihr  Umkreis  von  dem  Frauenchore  nach  allen 
Richtungen  hin  durchsucht  wird,  ob  sich  zwischen  Hütten  und  Engwegen 
irgendwo  ein  Frevler  verborgen  habe.  Auch  von  den  Eichteni  heisst  es. 
dass  sie  um  die  Pnvx  herum  bei  altem  Gemäuer  in  Felslüchern  sich 
einnisten,  wie  in  engen  Bienenzellen.  Endlich  zeigen  auch  die  Gräber, 
welche  in  den  Felsboden  der  ältesten  Hausplätze  eingeschnitten  sind,  dass 
man  während  des  vierten  Jahrhunderts  gewohnt  war,  diese  Gegend  me 
eine  verödete  Vorstadt  anzusehen.  * 

Je  öder  es  im  Süden  wurde,  um  so  mehr  schwoll  die  Stadt  gegen 
Norden  an,  und  die  Vei"waltung  hatte  hier  eine  viel  schwierigere  Aufgabe 
als  im  Peiraieus,  der  gleich  als  Grossstadt  angelegt  war.  Die  grosse 
Reform  der  Pisistratiden  war  nicht  zu  Ende  geführt;  der  Areopag,  dem 
die  Sorge  für  die  äussere  Wohlordnung  der  Stadt  obgelegen  hatte,  ^vurde 
auch  später  noch,  wie  bei  dem  Projekt  einer  neuen  Besiedelung  der  Pn}Tt. 
in  baupoüzeiüchen  Angelegenheiten  herangezogen  (XCIN^  21).  Für  ge- 
wöhnlich aber  war  es  der  Archon- König,  der  darüber  zu  wachen  hatte, 
dass  heihge  Grundstücke  nicht  mit  profanen  vermengt  mirden.  Dazu 
diente  ihm  das  Collegium  der  „Horisten,'*  welche  die  Marken  festzustellen 
hatten,  und  nach  dem  allgemeinen  Gesetze,  welches  über  heilige  Grund- 
stücke bestand,**  lag  es  dem  Archonten  ob,  die  contrakthchen  Verpflicb- 
tungen,  welche  in  Bezug  auf  Unterhaltung  solcher  Grundstücke  über- 
nommen waren,  an  Ort  und  Stelle  aufschreiben  zu  lassen,  so  wie  die 
Ausführung  zu  beobachten.  Von  dem  gewissenhaften  Ordnungssinne  der 
alten  Athener  zeugt  die  Menge  der  erhaltenen  Marksteine,  welche  heihges 
und  bürgerliches  Gut  scheiden  sollten  und  in  den  Versammlungsräumen 
die  Plätze  ordneten.  War  doch  im  Theater  selbst  für  die  Diener  des 
Rathes  ein  besonderer  Platz  inschriftUch  bestimmt.***  Für  die  Gaugenossen 
gab  es  Gebäude,  w^o  sie  sich  ordnungsmässig  versammelten,  vne  das 
„Haus  der  Mehteer"  (LXXHI  68),  die  besonders  zahlreich  waren.  Es 
war  ein  durch  Grösse  ausgezeichnetes  Gebäude,  dessen  Räume  auch  ver- 
miethet  und  zu  dramatischen  Proben  benutzt  ^vurden.  Solche  Versamm- 
lungsräume   gab    es    auch   im  Freien,  wo  die  Angehörigen  eines  Demos, 


*  Aristoph.  Thesm.  657.  Vesp.  1109,  wo  Meineke,  Vind.  Aristoph.  p.  195 
scharfsinnig  tiqo;  roig  Ttixioig  Sv/jßtßvauti^oi  nv/.vög  verbessert,  uaxv  im  engereu 
und  weiteren  Sinn,  wie  dies  ja  auch  bei  City  of  London  u.  s.  w.  der  Fall  ist. 

**  xohg  oQiardg  ininiuipfcg  oQiaai  r«  hoä,  tiQicci  ro  hoov  —  —  roixos  oantn 
■/.tiTcci  ntol  Tüjy  ztutpijjv  Sitzungsber.  der  Akad.  d.  Wiss.  1885,  S.  431. 

***    CIA.  I,  499. 

11* 


164  Städtische  Einrichtungen. 

in  je    drei  Abtheilungen  (Trittyen)  gegliedert  zu  Verwaltungszwecken  zn- 
sammen  kamen  (LXXV  55). 

Alle  städtischen  Einrichtungen  dieser  Art  waren  ursprünglich  auf 
einen  kleinen  Maßstab  berechnet  und  im  Ganzen  zeigte  sich  die  Asty- 
nomie  den  Ansprüchen,  welche  man  an  eine  Reichshauptstadt  zu  richten 
berechtigt  war,  nicht  gewachsen. 

Es  fehlte  hier  eine  feste  Concfiiti-ation.  Amtlich  wurde  nur  einge- 
schritten, um  gesetzliche  Bestimnuuigen  gegen  willkürliche  Ueberschrei- 
tunga»!  zu  sichern.  Lii  Wesentlichen  bheb  die  polizeiliche  Ordnung  eine 
communale  Angelegenheit  und  die  zu  ihrer  Aufrechthaltung  bestimmte 
Mannschaft  der  ..Bogenschützen"  stand  mit  den  Phylen  im  Zusammenhang, 
um  z.  B.  l)ei  Neubauten  Aufsicht  zu  führen.  *  Die  Hauptplätze  und 
Feststrassen  waren  gepflastert ;  wie  es  aber  bei  Nacht  wohl  seine  Schwierig- 
keit hatte ,  Steinhaufen  und  Pfützen  glücklich  zu  umgehen ,  zeigen  die 
Scenen  der  Komödie.  Die  Häuser  hatten  wieder  die  auf  den  Weg  vor- 
springenden Anbauten,  Avelche  Hippias  verpönt  hatte ;  ebenso  die  vorge- 
kragten  Obergeschosse,  die  den  Verkehr  gefährdeten. 

Die  Industrie  verlangte  Wohnungen  für  nicht  bürgerliche,  kleine 
Leute ;  eine  Menge  von  Arbeitern  drängte  sich  mitten  in  die  Stadt  zu- 
sammen, nach  den  verschiedenen  Gewerben  vertheilt :  so  entstanden  um 
den  Markt  herum  die  Quartiere  der  Hermenbildner,  der  Kistenmacher 
(LXXY  39)  u.  s.  w. :  es  war  ein  Gedränge  enger  Gassen,  die  sich  leicht 
überspannen  Hessen,  wie  in  dfu  Städten  des  Südens  zu  allen  Zeiten  die 
Bazare  eingerichtet  worden  sind. 

Neben  den  kleinen  Wohnungen  sah  man  hie  und  da  hohe,  breite 
Häuser  emporragen,  sogenannte  „S^moikien,"  von  Kapitalisten  gegründet, 
um  Wohnräume  an  Fremde  zu  vermiethen,  die  nur  vorübergehend  an- 
wesend waren.  Es  waren  z.  Th.  Gebäude  an  den  bestgelegenen  Punkten, 
wie  die  Synoikia  Metons  l)ei  der  „bunten  Halle"  (XCI  88)  und  die 
Dcnions  auf  dem  Markthügel  (XCV  I  1) :  »-ine  dritte  am  Markttlmrc 
(XCIV'  65).** 

Für  die  Prozessionswege  waren  die  Ast_\Tiomen  verantwortlich,  dass 
sie  in  Ordnung  gehalten  wurden ;  ***  die  kleinen  Yerkehrsstrassen  blieben 
den  Anwohnern  überlassen.      So   ])li('b    in    der  Unterstadt    der  Charakter 


*   ToSÖTHi:  Kouoait,  Hulletin  de  coir.  liell.  XIV,  17S.     DeUion   18S9,  254. 
**    ain'oixüa,  önov  7io?.?.o't   uialtioauun-oi    uicv  o1xi,aii'  Su'/.öutt'oi    t/ot^atv  Schol. 
Aeschines  I,  120.     Die  besten  Lagen:  tv  tnixat^u)  XCI,  92. 

***   Ersatz  der  Astynomen  durch  die  Agoranomen  im  Peiraieus:  i7HfikXti&i,r(ci 
lovs  ayoitavo f^oi'i  iwi'  oö'ujr  X(c'i   zuir  ;i'/.«itiii)i'   i^   i,   noiini,   TtoQtvtTai  (CXVIII    1). 


Aussehen  der  Stadt.  105 

der  Uuurdnimg  uiul  Vernachlässigung  vorherrschend;  es  war  schwer  in 
den  Gassen  und  Gässchen  sich  zurechtzufinden,  und  die  Fremden,  welche 
der  Ruhm  Athens  herbeilockte,  waren  erstaunt,  dass  sich  die  Reichs- 
hauptstadt so  wenig  stattUch  ausnehme  (LXr\^  84).  * 

Damit  hängt  zusammen,  dass  es  nicht  gewöhnlich  war.  Bürgerwoh- 
nungen nach  Strassen  zu  l)ezeichnen.  Breite  Yerkehrstrassen,  in  welche 
die  Gassen  mündeten,  waren  nur  die  Ausgänge  nach  den  Thoren,  wie 
die  zum  Peiraieusthor  (XLV  38).  Zur  Orientii'img  benutzte  man 
gewisse  Kreuzpmikte  (LXXV  41),  berühmte  Standbilder  (LXXXT  16). 
öffentKche  Gebäude,  wie  die  Poikile,  allbekannte  Grundstücke  (LXTIII  1. 
LXXV  89) ;  Aolksthümliche  Entstehung  verräth  der  Xame  des  ..goldenen 
Gässchens"  (LXXXV  85).  Die  Hermen  vertraten  nach  uraltem  Her- 
kommen den  Gott  der  Wege,  der  sie  beaufsichtigt,  den  ..Alles  schauenden" 
(XXXr\"  54).  Die  Hennenform  war  die  gewöhnhche  Form  aller  Wei- 
hungen von  Bürgern  und  Bürgerstämmen  (XXXIV  44).  Sie  leuchteten 
mit  ihrem  Marmor  weithin  und  dienten  auch  in  der  Stadt  als  Weg- 
weiser, vor  allen  diejenigen,  welche  an  Kreuzpunkten  standen,  die  drei- 
und  vierköpfigen  (LXXV  30).  Nächst  Hermes  war  es  Hekate,  die  am 
meisten  mit  den  Strassen  zu  thun  hatte.  Von  ihr  hatte  der  Platz  Trigla 
seinen  Namen  (LXXIA"  50) ;  auch  Hestia  finden  viir  unter  den  namen- 
gebenden Gottheiten  (LXXV  61).  Religiöse  Namen  Wieben  seit  ältester 
Zeit  am  längsten  im  Gebrauche,  und  es  ist  charakteristisch  füi-  Athen, 
dass  ein  so  ansehnliches  Staatsinstitut,  wie  die  städtische  Münze,  nur 
unter  dem  Namen  des  Heros  bekannt  ist,  dem  sie  geweiht  war,  des 
,,Stephanephoros"  (LLV"23);  er  war,  wie  wir  voraussetzen  dürfen,  kein 
Anderer  als  Theseus. 

Weil  das  Linere  der  Stadt  niemals  einer  gründhchen  Neuordnung 
unterzogen  worden  ist,  hat  sich  so  viel  Alterthmnliches  ununterbrochen 
erhalten,  so  Vieles  von  dem,  was  dem  ländhchen  Leben  angehört,  das 
der  städtischen  Zusammensiedelimg  vorangegangen  war. 

So  ist  die  Stadt  immer  in  Quartiere  getheilt  geblieben,  die  man 
„Komen"  nannte,  und  die  in  denselben  Zusammenwohnenden  „Kometen," 
d.  h.  Dorfgenossen,  Bürger,  die  schon  auf  den  Schulbänken  mit  ein- 
ander als  Nachbarkinder  vertraut  waren  (LXXH  64).  Solche  Bezirke 
nannte  man  auch  ,,Amphoda,"  weil  sie  durch  Strassen  umgTenzt  \nirden : 
sie   hatten   aber  keinerlei  amthche  Geltuno-.     Es  waren  nur  Ortsgemein- 


*  Wie  die  Fremden  sich  getäuscht  sahen :  dniaTtjd^tirj  &'  av  t'iuicpvr^i  vti6  rwr 
^ivtav  3-sw^ovfiiyt],  d  uvrr,  iariv  r,  nooaciyooivouii't;  iwy  llJ9^/;»'fa'wj'  nohi^  Dicaearch 
ed.  Fuhr  p.  140  (XCIV  3). 


166  Lokalverhältnisse. 

schatten,  zufällige  Nachbarkreise ,  während  andererseits  die  in  die  »Stadt 
hereingezogenen  Landgaue  Meute,  Koile,  Kullytos,  Kerameikos,  welche 
die  amtliche  Gliederung  des  Stadtbodens  bildeten,  mit  dem  Wohnorte 
nichts  zu  thun  hatten.  Die  Gaugenossen  kamen,  wenn  eine  Versamm- 
lung der  Demoten  angezeigt  war.  um  die  Gauvorsteher  zu  wählen  odei- 
ein  Gaufest  zu  feiern  oder  das  Yerzeichniss  ihrer  ^litglicder  einer  Durch- 
sicht zu  unterziehen,  aus  den  entlegensten  Wohnsitzen  auf  dem  alten 
Gaumarkte  zusammen.  Die  ..ländlichen  Dionysien"  sind  immer  ein 
Lokalfest  der  Kollyteer  geblieben,  dessen  Kosten  aus  der  Vereinskasse 
bestritten  Nvurden,  und  wenn  die  Kerameer  zur  Erledigung  von  Gauange- 
legenheiten zusammentraten.  vA-ar  der  Kerameikos  wieder,  wie  in  ältester 
Zeit,  nicht  Stadtmarkt,  sondeni  Gaumarkt,  und  der  am  Dipylon  gefimdene 
Grenzstein  des  Kerameikos  (LXX  89)  bezieht  sich  auf  die  Bodenverthei- 
luug  aus  der  Zeit  des  Kleisthenes,  in  welcher  man  zwischen  innerem  und 
äusserem  Kerameikos  keinen  Unterschied  machte,  und  bezeichnete  den 
Punkt,  wo  ein  anderer  der  alten  Landgaue,  vielleicht  Lakiadai.  an- 
stiess.  *  Die  älteren  und  jüngeren  Bedeutungen  des  Xamens  gingen 
also  durcheinander;  denn  nach  dem  gewöhnlichen  Sprachgebrauch 
(LXX  62)  dachte  Jeder  bei  Kerameikos  zunächst  an  den  Stadtmarkt. 
Wie  dieser  Name,  so  hat  sich  auch  der  Name  Kollytos  im  Laufe  der 
Zeit  auf  eine  l)esonders  belebte  Verkehrsstrasse  innerhalb  des  alten  Gau- 
bezirks verengt  (LXXI  53).  Mehte  behielt  seine  alte  Bedeutung,  abei- 
es  gehörte  antiquarische  Gelehrsamkeit  dazu,  die  Grenzen  zu  be- 
stimmen, weil  die  Stadtgaue  keine  Wohnlx'zirke  waren,  sondern  Sammel- 
namen für  die  Bürgerfamilien,  welche  v(»r  Zeiten  in  ihre  Listen  ein- 
getragen wai-en. 

Bei  dieser  A'erworrenheit  der  Lokalverhältnisse  bedurfte  es  für  solche 
Fälle,  wo  es  darauf  ankam,  die  Bürger  in  festen  Gruppen  rasch  zu- 
sammenzubringen, also  namentlich  bei  militärischen  Aufgeboten,  einer 
Aushülfe.  Dazu  diente  die  Drittelung  der  Bürgerstänime.  ihre  Gliederung 
in  „Ti'ittyen."  Wohlgelegene  Plätze  wurdi'n  dureh  Steinpfeiler  als 
Sammelorte  bezeichnet,  wo  sich  von  dem  Di'ittel  eines  der  zehn  Stämme 
die  Dienstpflichtigen  zur  angesagten  Zeit  zu  stellen  hatten .  wie  zur  Be- 
mannung der  Flotte  (S.  IGl).  so  zum  Landherr,  und  dieses  Drittel, 
welches  sechs  bis  acht  (Jauorte  umfasste.  wurde  nach  dem  volkreichsten 
der  Gaue  benannt.  Darauf  beziehen  sich  <lie  Lischriften.  welche  z.  I!. 
für  die  „Trittys  der  Lakiaden"  den   Sanune|]»l;itz    genau   bci^rmzcn.      l),i^ 


*   Wachsmntb  IT,  21«. 


Altstadt  im  Süden.  IGT 

war  m\v  Einiichtuiig',  die  —  vielleicht  zuerst  für  die  Marine  —  wulil 
schon  ans  der  Zeit  des  Themistokles  stammt.* 

Die  Sndstadt  war  A'erödet,  aber  nicht  abgestorben;  sie  bheb  ein 
lebendiges  (llied  des  Ganzen,  der  stille  Hintergrund  der  bewegten  Gegen- 
wart, der  Boden,  in  welchem  Athen  mit  den  ehrwüi'digsten  Stiftungen 
des  Öffenthchen  Rechts  wurzelte. 

Ursprünglich  waren  am  Altmarkte  alle  Keime  des  Gemeindelebens 
vereinigt.  Dort  hatten  einst  neben  dem  alten  Prytaneion  auch  die 
Archonten  ihren  Sitz  im  „Thesmothesion"  und  im  Prytaneion  wui'de  auch 
über  Hochverrath  zu  Gericht  gesessen,  wie  der  Prozess  der  Kylonier  be- 
weist. **  Die  Regierung  wurde  nach  dem  neuen  Staatsherde  im  Kera- 
meikos  verpflanzt,  aber  im  alten  Stadthause  bheb  die  ursprünghche  Herd- 
fiamme  der  Gemeinde  ununterbrochen  brennen;  als  alte  Hofbeamten 
besorgten  die  Kolaki*eten  hier  die  Tafel,  an  welcher,  wie  in  königlicher 
Zeit,  die  Ehrengäste  der  Gemeinde  bewirthet  wurden.  Sie  hat  sich  an 
alter  Stelle  durch  alle  Zeiten  der  Republik  erhalten,  um  verdiente  Staats- 
männer und  Feldherren,  so  wie  die  Gesandten  auswärtiger  Staaten  von 
Staatswegen  durch  Theilnahme  an  der  Tafel  zu  ehren.  Hier  erwuchs 
eine  Art  von  Geburts-  und  Yerdienstadel,  indem  auch  den  Nachkommen 
von  Wohlthätern  der  Gemeinde,  wie  es  Harmodios  und  Aristogeiton  nach 
dem  Glauben  der  Athener  gewesen  waren,  eine  fortdauernde  Auszeich- 
nung zu  Theil  wurde. 

Was  die  Rechtspflege  betrifit,  so  komiten  die  Blutgerichte  von  den 
alten  Malstätten  der  Südstadt  nicht  gelöst  werden.  Das  alte  Prytaneion, 
das  Palladion  und  das  Delphinion  bheben  die  Richtstätten,  wenn  es  sich 
nur  um  Ceremonien  handelte,  um  die  Gemeinde  von  vergossenem  Bürger- 
blut zu  sühnen. 

Bei  dem  Areopag  theilte  sich  das  Verfahren  zwischen  Alt-  und  Neu- 
stadt. Die  geschäftlichen  Vorverhandlungen  fimden  auf  dem  gemeinsamen 
Platze  des  öffentlichen  Lebens  statt,  im  Amthause  des  Archon-Ivönig  am 
Kerameikos.  Hier  wurde  über  die  Annahme  der  Klage,  über  das  zu- 
ständige Forum  und  den  Thatbestand  verhandelt.  Der  Richterspnich 
aber  erfolgte  wie  vor  Alters  auf  dem  vom  Markttreiben  entlegenen, 
einsamen  Felsgipfel  des  Areopags. 

Auch  der  Platz,  wo  sich  nach  altem  Herkommen  die  Bürger  als 
gesetzgebende  Körperschaft  versammelten,   ist,   obgleich  er  jetzt,    seiner 


*    CIJ.  I  500,  502.     Mitth.  des  athen.  Inst.  V,  S8;  VII,  108.  Hermes  XVI,  18' 
**   Scholl,  Hermes  VI,  20.     Philippi,  Rhein.  Mus.  29,  3. 


168  Altstadt  im  Süden. 

ursprünglichen  Bestimmung  widersprechend,  in  einem  verödeten  Stadt- 
theile  lag.  nie  verlegt  worden. 

Die  Pn^'X  verblieb,  als  ein  Stück  von  Altatlien.  inuner  in  alterthihn- 
licher  Einfachheit:  der  Demos  hiess  scherzweise  „P^'knites,"  wie  Einer, 
der  dort  zu  Hause  ist,  und  das  Sitzen  auf  Felsen  Wieb  für  die  Ver- 
sammlung charakteristisch.*  Als  es  in  der  demosthenischen  Zeit  dort 
anfing  dem  Bürger  unbehaglich  zu  werden,  konnte  man  der  Versuchung 
nicht  widerstehen,  das  so  nahe  gegenüberliegende  Dionysostheater,  das 
bis  dahin  nur  für  besondere,  auf  die  Festlichkeiten  bezügliche  Bürger- 
versammlungen benutzt  worden  war.  in  weiterer  Ausdehnung  für  die 
Bürgerschaft  zu  benutzen. 

I^ine  neue  Ausstattung  erhielt  die  Pnyx  durch  Meton.  der  ober- 
halb dersell)en  bei  der  Stadtmauer  ein  Hehotropion  errichtete.  Es  war 
ein  Ereig-niss  in  der  Stadtgeschichte,  das  in  den  Jahrbüchern  des  Philo- 
choros  unter  dem  Archonten  Apseudes  (433)  verzeichnet  war  (VE  79). 
Ob  diese  Stiftung  mit  dem  Observatorimn  des  Astronomen  verbunden 
gewesen  sei,  wie  man  angenommen,  ist  durchaus  zweifelhaft :  wir  können 
uns  dieselbe  nur  nach  Analogie  des  Heliotropion  in  Syrakus  denken, 
einer  hervorragenden  Anlage  des  Dionysios,  die  hoch  und  weit  sichtbar 
an  der  Burg  gelegen  war.  wo  Dion  zur  versammelten  Büi-gerschaft  redete 
und  zum  Strategen  gewälilt  wurde.**  So  war  auch  das  athenische  Heho- 
tropion mit  dem  Volksversamnilungsraume  in  Zusammenhange,  eine  an 
der  Innern  Seite  der  Stadtmauer  auf  der  Höhe  des  Museion  weit  sichtbar 
angebrachte  Sonnenuhr,  nach  dem  neuesten  Stande  astronomischer  Wissen- 
schaft eingerichtet,  für  die  Athener,  welche  bis  dahin  mit  dem  Auge  die 
Schattenlängen  maßen,  um  die  Tagesstunden  genauer  zu  bestimmen.*** 
die  erste,  offizielle  Xormaluhr.  ein  ausgezeichnetes  Denkmal  der  peri- 
kleischen  Stadt,  der  es  ebenso  zum  Ruhme  gereichte  wie  die  Marmor- 
pfeilei'.  auf  denen  Meton  den  Entwui-f  seines  verbesserten  Kalenders  ver- 
öfienthchte,  des  neunzehnjährigen  Zeitkreises,  den  man  ..das  grosse  Jahr" 
des  Meton  nannte,  f 

Endlich  ist  aucb  das  Dionvsostheater  an  seiner  Stelle  geblieben,  noch 


*   Aristoph.  Ach.  783. 

**    tjXioTQoTiioy    XHTccffut'i^'    /.(c'i    iipt,).6y'     hi't     xovio    :i{)Oi.\S«i    ti^t,ui,yÖQt,at    Plut. 
Dio  29.      Horologia  den  Göttern  j^eweilit:   ClGr.  TI,  1'.I47. 

***  Man  lud  seine  Gäste  zu  „zelinfiissiger  Schattenlänge"  ein:  Arist.  Ecoles. 
t>.D2.  Ideler,  Chronologie  I,  235.  Sonnenuhren  au  senkrechten  Wänden  von  Mauern 
und  Thünuen  finden  sich  in  vielen  Städten. 

t   Vgl.  die  Erztafel  des  Oinopides   auf  Chios   mit   seinem    59jährigeu  Cyklu?;, 
Aelian  V.  H.  X,  7. 


Agora  des  Kerameikos.  1 69 

mehr  als  das  Hurulugiun  eine  vorbildliche  Einrichtung  für  Syrakus,  und 
(h'r  Ti'ipodenweg,  der  bis  zu  den  Steilfelsen  der  Südseite  reichte  (LIX  1 ). 
bildete  die  schönste  Verbindung  zwischen  Alt-  und  Neustadt.  Es  war 
nicht  eine  Strasse,  sondern  ein  ganzes  Quartier,  und  die  Dreifüsse  hatten 
z.  Tb.  eine  eigene  Einfassung  mit  einem  Zugang  von  dem  Prozessions- 
wege (LIX  40).  Derselbe  mündete  durch  eine  Vorhalle  in  den  Theater- 
l)ezirlv  zwischen  den  rechts  und  links  aufgestellten  Ehrenbildern  des  Mil- 
tiades  mid  Themistokles ,  deren  Jeder  einen  persischen  Gefangenen  zur 
Seite  hatte  (LXII  89). 

So  ist  die  Südstadt  in  Ehren  geblieben.  Das  geschichtliche  Leben 
aber  hatte  sich  im  Wesentlichen  nach  Norden  gewendet  imd  im  Kera- 
meikos seinen  Sitz  gefunden.  Die  Agora  des  Kerameikos  war  jetzt  Athen 
im  Kleinen:  hier  war  der  Mittelpunkt  des  bürgerlichen  Treibens,  die 
Wacht  der  öffentlichen  Sicherheit,  der  Platz,  wo  alle  Büi'ger  gleichmässig 
zu  Hause  waren,  wo  man  sich  im  vollen  Strom  der  Gegenwart  fühlte 
und  zugleich  Aon  den  erhe])endsten  Erinnerungen  der  Vorzeit  umgeben 
bah.  der  Platz  der  Muße  wie  des  ernsten  Geschäfts,  der  Brennpunkt 
des  öffentlichen  A'erkehrs  wie  des  bürgerlichen  Gewerbfleisses.  Was  die 
Stadt  bewegte,  das  Alltägliche  wie  das  Ausserordentliche,  jede  Tages- 
st inimung  kam  hier  zum  Ausdruck.  An  den  Festtagen  wurde  die  x^gora 
zu  einem  Temenos,  von  Weihwasserbecken  ringsum  umstellt.  Mt  Fackeln 
erhellt  kündigte  sie  die  Feier  der  beiden  Göttinnen  an,  und  von  der 
Poikile  ertönte  der  Heroldsruf.  dass  die  Nichteingeweihten  von  den  Ge- 
weihten sich  scheiden  sollten  (XXVI  3):  Siegesbotschaften  wurden  hier 
zuerst  mit  Opferschniäusen  gefeiert.  Hier  auf  seinem  eigensten  Grund 
und  Boden  gab  das  Volk,  nach  den  zehn  Stämmen  geordnet,  im  Scher- 
bengericht die  wichtigsten  Entscheidungen  des  öffentlichen  Lebens 
(LXATE  74).  Bei  allen  Prozessen,  die  das  Pubhkum  beschäftigten,  spürte 
num  hier  die  Aufregung,  wenn  die  Geschworenen  sich  zum  Loose  drängten 
und  aus  der  Menge  die  Parteistimmungen  für  und  wider  sich  kund 
gaben.  Die  Agora  war  der  Sammelort  Aller,  die  als  Parteigenossen  oder 
Geschäftsfi-eunde  mit  einander  zu  thun  hatten,  das  Spiegelbild  dei- 
Athener  in  der  ganzen  bunten  Mannigfaltigkeit  ihrer  Interessen  und 
Neigungen,  und  während  die  Einen  nm\  den  Neuigkeiten  des  Tages  nach- 
gingen, sah  man  die  Andern  den  Kerameikos  umwandern,  mn  unter  den 
Lehrern,  die  sich  hier  anboten,  den  liesten  ausfindig  zu  machen. 

Die  Marktanlagen  waren  der  Stolz  der  Städte  des  Alterthums.  * 
Die  bauhche  Einrichtung  war  dem  Geiste  der  Demokratie  entsprechend  von 


*  Attische  Studien  (Abh.  der  Ges.  d.  Wiss.,  Güttingen  XII.    1865)  II,  12. 


170  Agora  des  Keiameikos. 

der  Art,  dass  Staatsverwaltimg  und  Marktverkelir  nicht  aus  einander  tielen. 
Wie  einst  die  Burgwohnung  des  Königs,  so  war  jetzt  der  Yerkehrsplatz 
der  Gemeinde  des  Staats  Mittelpunkt.  Um  Ordnung  zu  halten,  war  aher 
eine  gewisse  Scheidung  unerlässhch,  und  dieselbe  war  durch  die  Boden- 
verhältnisse vorgezeichnet.  Denn  die  ]\rulde  des  Kerameikos  zwischen 
den  beiden  Höhen .  deren  westliche  durch  das  ..Theseion",  die  östliche 
durch  das  Thor  der  Athena  Archegetis  gekrönt  ist  (S.  90),  hebt  sich  nach 
Süden  zum  Felsrand  des  ^Vreopags,  während  sie  nach  Xorden  allmählich 
abfällt.  Dadurch  ist  von  Xatur  eine  obere  und  eine  untere  Fläche  gegeben. 
Die  obere,  Burg  und  Areopag  benachbart,  war  der  für  das  öffentliche 
Leben  geeignete  Bürgermarkt,  der  untere  der  natürliche  Verkehrsraum. 
Den  Ueberblick  des  Ganzen  versucht  die  beifolgende  Skizze  zu  vci-an- 
schauhchen  (Fig.  28). 

Eine  feste  Begrenzung  bietet  nur  im  Süden  der  Felsrand  des  Areopags. 
Für  die  Breite  von  Osten  nach  Westen  giebt  es  keinen  festeren  Anhalt 
als  die  Linie  der  vom  König  Attalos  gebauten  Halle,  von  der  wir  voraus- 
setzen dürfen,  dass  sie  dem  älteren  Marktrande  entsprochen  und  dass  sie 
ungefähr  in  derselben  Flucht  gelegen  habe,  in  welcher  am  oberen  Markt- 
raume die  Poikile  sich  erstreckt  hat  (S.  116). 

Neben  der  Poikile  stand  der  Hermes  Agoraios.  eine  Stiftimg  der 
kimonischen  Zeit  (XXVTTT  10).  In  der  Glitte  des  Ostrandes  gelegen, 
bezeichnete  er  einen  der  Centralplätze  des  Marktverkehrs,  den  Ausgang 
nach  der  inneren  Stadt,  wu  der  obere  und  der  untere  Marktraum  sich 
berührten.  AVir  dürfen  also  voraussetzen,  dass  der  hier  gestiftete  Cultus 
des  Handelsgottes  den  Zweck  hatte,  dem  Verkehrs-  und  Handelsraume 
eine  religiöse  Weihe  zu  geben  (XXXm  26),  eben  so  wie  der  obere  Pia  um 
dem  ältesten  Staatsgotte.  dem  Zeus  Agoraios,  geweiht  war. 

Der  ganze  Marktraum  ist  ursprünglich  von  Hermen  eingefasst  ge- 
wesen, an  deren  Stelle  in  Kleisthenes"  und  Kimons  Zeit  auf  drei  Seiten 
dit'  Hallenbauten  getreten  sind;  an  der  nerten,  der  Xordseite,  ist  aber 
zu  allen  Zeiten  eine  Hermenreihe  stehen  gebheben.  Sie  war  keine  einheit- 
liche Bauanlage,  sondern  eine  aus  vielerlei  öflfenthchen  und  Privat- 
stiftungen erwachsene  losere  Reihe,  die  sogenannten  „Hermen."  Sie 
l)ildeten  einen  Abschluss,  der  in  der  Mitte  von  breiten  Durchgängen 
unterbrochen  Avar,  so  dass  man  sagen  konnte,  sie  nähmen  einerseits  von 
(k'r  Königshall"',  andererseits  von  der  Poikile  ilurn  Anfang  (X( '  VH  ).  Sic 
konnten  also  im  weiteren  Sinne  des  Wortes  auch  eine  Halle  genniuit 
werden;  sie  bildeten  die  Schwelle  (h's  dberen  3Iarktraumes.  den  Zug;ing 
vom  Dip3don  lui'.  liier  hatte  in;in  also  nach  Norden  wie  nach  Süden 
den    besten    rdicrlilicK    über    beide    M.irkti'äume .    und    die    ulierhalb    der 


ora  des  Kerameikos 


Uc  T^^^^Atr  SlammTicvoen 

ottcrVialle  8  Tempel  iesATes 

Apollo  Patroos     9  StötiiSii.  cl  Tyranncmiuirrlci 

10  Bunte  Ha.ll«  (PoikiUI 

11  Zwolfgbttti-alio.T- 
12.  HeTTiics  jViioiaiüs 


Hl 


Areopag    f-S      KatWh 


Profil   ^roix  "VVest   jiacK    Ost 

Stoad 
HJer'nen  Kg s  Atta! 


TKo'-liaiU  der 

AtKcita  ArclieqeU  3 


Profil    von    Süd    iiacii  IsToTcl 


DasTcThaltniss  cUrldngcTL  zu  äcn. HoHcn  "ist  loic   1: 1-i-. 
IC  o  19  tfl  !b  *c  so  eo  70  So  so  'oo  no  ;ii  ije  iw  im>  t&oX 


Fig.  28. 


172  Staatsmarkt.     Kaufmarkt. 

Hermenhalle  eingerichteten  Tribünen  waren  daher  die  besten  Zuschauer- 
plätze, um  die  Festzüge  vom  Thore  hereinziehen  und  sich  dann  auf  der 
inneren  Agora  entfalten  zu  sehen  (XXXW  24). 

Innerhalb  der  Hermen  erstreckte  sich  ungefähr  120  m  lang  l)is  an 
den  Felsrand  des  i\i-eopags  der  Theil,  den  wir  den  Staatsmarkt  nennen 
köimen:  er  war  keine  symmetrische  Bauanlage,  sondern  ein  unregelmäßiges 
Viereck  mit  der  Breitseite  im  Süden,  aber  von  den  Regiermigsgebäuden 
(Archeia),  Tempeln  und  Hallenbauten  an  den  Seiten  fest  umgrenzt,  mit 
seinen  von  Bäumen  l)eschatteten  Altären,  mit  einem  grossen,  für  den 
Gottesdienst  und  fiu-  Bürgerversammlungen  freigehaltenen  Innenraum. 

Dies  vrar  ein  geweihter  Raum:  daher  wird  nach  den  Satzimgen 
Drakons  der  Blutfi-evler  ferngehalten  wie  von  den  Festen  der  Stadt  und 
ihren  Heiligthümern .  su  auch  von  der  Agoi'a.  und  wie  in  alter  Zeit  die 
Kiinige  des  Marktfi-iedens  Hüter  und  Schirmherren  waren  (S.  51),  so  jetzt 
die  an  ihre  Stelle  getretenen  Beamten  der  Repubhk  von  dem  jVmthause 
aus,  auf  welches  der  könighche  Name  übergegangen  ist.  Die  rehgiöse 
Weihe  aber  beruhte  auf  den  Gottesdiensten,  welche  auf  der  Agora  ihre 
Stätte  hatten,  dem  des  ältesten  Landesgottes,  dem  als  Agoraios  der  Altar 
geweiht  war  (XXXIX  96)  und  dem  des  jüngsten  der  Stadtgötter,  der  seit 
Sulon  allem  Oeffentlichen  die  Weihe  gab.  des  Apollo  Patroos. 

Auch  die  der  Agora  benachbarten  Gottheiten  sind  an  der  Wt'ihc  des 
Bürgerplatzes  betheiligt.  Ares,  der  ihn  von  seinem  Felsen  überschaut, 
wird  als  Beistand  und  Hort  des  öffentlichen  Rechts  gefeiert :  er  wird  an- 
gerufen ,  dass ,  stark  durch  ihn .  die  Athener  ausharren  in  des  Bürger- 
friedens unverletzten  Satzungen,  iifid  die  ihm  benachbarten  Erinyen  (S.  53) 
sind  Wohlthäterinnen  der  Gemeinde,  indem  sie  vor  Freveln  warnen,  die 
den  Marktfrieden  brechen.  * 

Die  Weihe  des  Stadtmarkts  setzt  eine  feste  Begrenzung  voraus. 
Was  ausserhalb  der  Hermen  luuli  Norden  lag.  war  nicht  in  gleicher 
Weise  ein  abgesondertes  Stadtgebiet  und  hatte  ein  wesentüch  andei'es 
Aussehen.  Hier  war  Alles  aus  dem  Bedürfniss  des  Tags  gelegenthch 
geworden.  Es  war  der  Handels-  und  Kaufmarkt,  der  mit  den  Gassen, 
welche  das  alte  Handwerkerviertel  bildeten,  unmittelbar  zusammenhing, 
dicht  umgeben  von  den  Werkstätten  und  Magazinen,  den  Herbergen. 
Kiieijien,  Barbierstuben  :  es  waren  die  Plätze,  wo  die  täglichen  Geschäfte 

*  Heiligkeit  des  .Staatsmarkts:  -/iovi^ios  ii{>yta0^ui  rör  (cyÖQorforor  anoi'don' 
■/.n(iTi,(>ujr  it()iüi'  uyoQÜi  Dein.  Leptin  158.  unixtaii-ai  ayo^itli  irfo^iu^-  xa't  «i'A/ui»'  X(ä 
lioMi'  'AiKfi/.ivoi'ty.iöi'  Dem.  Aristocr.  37,  CIA.  I  Gl;  vgl.  Köhler,  Hermes  2,  34. 
uyoQÜ  i(fo(>li<  ist  noch  unerklärt.  Ares  Homer.  Hymnus  N'III,  l:  an-xfiMyi  .'>i//t(jio>. 
15:    O-ugaoi  dii^,   incxan,  f /o»,/'»,s"fi    iiiinv  iv  i(7ii,uoat    ,'hniio(<. 


Staatsmarkt.     Kaufmarkt.  173 

verabredet.  Erkiinditiiuiyen  aller  Art  eingezogen  und  die  MulSestunden 
verschwatzt  wurden.  Hier  hatten  auch  die  Leute  von  draussen  ihre 
Plätze,  wo  sie  sich  aus  ihren  entlegenen  Wohnsitzen  zu  treffen  pflegten, 
wie  die  Dekeleer  hei  dem  Bartscherer,  der  an  den  Hermen  seine  wohl- 
gelegene Bude  hatte  (XX^XIV  11),  und  die  Platäer  bei  dem  ..frischen 
Käse",  einer  Kneipe,  die  von  einem  Aushängeschilde  ihren  Namen  haben 
mochte.  Hier  wusste  man  also  sofort  Auslcimft  zu  erhalten,  wenn  man 
sich  in  gerichtlichen  oder  geschäftlichen  Angelegenheiten  über  die  Persön- 
lichkeit eines  Platäers  unterrichten  wollte  (LXIX  5). 

Aus  den  umliegenden  Gassen,  ihren  Werkstätten  und  Lagerräumen 
wurden  die  Waaren  auf  den  freien  Raum  des  Marktes  hinausgetragen,  * 
wo  sich  Alles  zusammenfand,  was  zum  alltäglichen  Lebensbedarf  gehörte, 
und  zwar  war  hier  unter  Aufsicht  der  Marktpohzei  der  weite  Raum  so 
geordnet,  dass  Jeder  wusste,  wo  Brod  und  Gemüse,  Fleisch,  Wein  und 
Oel,  wo  Eisen-  und  Erzgeräthe,  Topfwaaren,  Möbel  und  lüeidungsstücke. 
wo  Sklaven  und  Hausthiere  ausgestellt  waren.  TJm  den  Eischmarkt 
sammelten  sich  die  Eeinschmecker;  die  Wechslertische  (LXATU  S8)  wurden 
von  den  Geschäftsleuten  umdrängt.  Die  ausgestellten  Waaren  wurden 
im  A'olksmunde  zu  Ortsnamen,  mit  denen  man  die  verschiedenen  Markt- 
stellen bezeichnete ;  so  gliederte  sich  der  ganze  Kaufmarkt  in  kreis- 
förmige Abtheilungen,  die  sogenannten  Marktringe  oder  Kykloi  (LX"VTn). 

Dieser  Kleinhandel  blieb  ganz  sich  selbst  überlassen,  nur  für  einen 
Gegenstand,  der  für  das  Wohl  des  Volkes  eine  hervorragende  Wichtigkeit 
hatte,  wurde  von  Staatswegen  besondere  Sorge  getragen,  damit  der  Ver- 
kauf geregelt  und  die  Waare  beaufsichtigt  werden  koimte:  das  war  der 
Mehlverkauf.  Dafür  bestand  in  perikleischer  Zeit  ein  Staatsgebäude,  die 
Alphitopolis,  eine  Verkaufshalle,  in  welcher  auch  besondere  Einrichtungen 
mit  Holzgerüsten  getroffen  waren,  um  die  Waare  zweckmässig  auszustellen 
(XC  39).^ 

Die  anderen  A^erkaufslokale  waren  Zelte,  Bretterbuden,  mit  Decken 
überspannt  und  durch  geflochtene  Zwischenwände  von  einander  getrennt, 
um  die  L^ebersicht  zu  erleichtern  und  gegen  Sonne,  Wind  und  Staub 
Scliutz  zu  gewähren.  Das  waren  lauter  bewegliche  Eim'ichtungen .  und, 
wenn  es  nöthig  war,  konnte  der  ganze  Handelsmarkt  rasch  gesäubert 
werden,  um  das  Volk  zu  ernsteren  Angelegenheiten  zu  sammeln.  Als 
die  Einnahme  von  Elateia  gemeldet  wurde,  erhoben  sich  die  Prytanen 
von  ihrem  Abendtische  in  der  Tholos,  um  den  Kaufmarkt  räumen  zu 
lassen    imd    durch   Verbrennen    der   Marktgerüste    ein   Alarmzeichen    zu 


£(V  j/]t'  uyoQdi'  ty.cftoiiv  Aesch.  Timarch.  93. 


174  Staatsmarkt.     Kaufmarkt. 

geben,  das  die  Landbevölkerung  von  der  unerwarteten  Kiiegsgefahr  in 
Kenntniss  setzte.* 

So  standen  Kaufmarkt  und  Staatsmarkt  in  engem  Zusammenhang. 
Des  nahen  Kaulinarktes  wegen  wurden  in  der  Tholos  die  Norniahnaße 
und  -gewichte  aufbewahrt:  hinter  der  Poikile  erstreckte  sich  nach  dem 
Kaufmarkte  hin  der  ..Markthüger',  wo  die  Tagelöhner  ihren  Standort 
hatten,  die  hier  auf  Bestellung  warteten,  und  wenn  es  von  Meton  heisst, 
dass  Hellas  imd  der  Kolonos  ihn  kenne  (LXXII  9),  so  hegt  darin  eine 
spottende  Anspielung  auf  die  Gewinnsucht  des  berühmten  Technikers,  der 
hier  seine  Wohnung  hatte.  Die  Mannschaft  der  fremden  Bogenschützen, 
welche  der  Regierung**  als  Polizeisoldaten  zm'  Verfügung  waren,  hatten 
am  Areopag  auf  der  Eponymenterrasse  ihren  Standort,  wo  man  den 
ganzen,  doppelten  Marktraum  überschaute  und  jede  Euhestörung.  die 
im  taghellen  Menschengedränge  unvermeidhch  war,  schnell  imterdrücken 
konnte.  Auch  der  Gottesdienst  verlangte,  dass  beide  Markträume  als  ein 
Ganzes  angesehen  wurden,  damit  die  Festzüge  ungestört  aus  der  Vorstadt 
zu  den  Marktaltären  gelangen  konnten. 

Wenn  also  die  alten  Philosophen  von  einer  wohlgeordneten  Stadt 
verlangten,  dass  sie  einen  doppelten  Markt  habe,  einen  „freien",  wo  sich 
die  Bürger  zu  öffentlichen  iVngelegenheiten  vereinigten,  und  einen  für  die 
Tagesbedürfnisse  bestimmten,**  so  schUesst  sich  auch  diese  Vorstellung 
an  das  an,  was  in  Athen  verwirkücht  war,  und  <lie  Athener  haben  in  der 
Organisation  des  Kerameikos  etwas  erreicht,  was  uralter  Volkssitte  ent- 
sprach und  zugleich  der  vollen  Entwickelung  des  gewerblichen  Lebens 
keinen  Eintrag  that. 

Kauf  und  Verkauf  blieb  aber  nicht,  wie  die  Philosophen  wünschten, 
auf  einen  Platz  beschränkt.  Auch  bei  dem  Theseion.  wo  die  Sklaven 
eine  Freistätte  hatten,  waren,  wie  im  Kerameikos,  Winkelschulen  uud 
Kaufläden  (LYl  68 ,  LV  30) ;  der  bazarartige  Charakter  der  Unterstadt 
erstreckte  sich  auf  die  Thorstrassen  und  die  Thore  (XIJ  61). 


Li  künstlerischer  Ausstattung  war  die  Unterstadt  nicht  bestimmt, 
mit  den  Denkmälern  der  Burg  zu  wetteifern,  welche  nach  grossen  Ge- 
sammtplänen  entworfen  waren  und  Athen  als  Reichshauptstadt  kennzeichnen 
sollten ;    doch   bliclx'u    die  Hauptplätze    des    bürgerlichen  Gi'ineindck'bcus 


*  Demosthenes  XVIII,  169.  axijfcd  Nissen  Pomp.  Stud.  634.  axi.ihai  die 
Inhaber  der  Buden:  Wilamowit/,  Hermes  22,  HO. 

**  Die  Toxotcn  waren  zum  Tlioil  IWiriror,  die  also  einer  Pliyle  angehörten;  aber 
die  Phylen  hatten  keine  Toxoten  zur  Verfügung. 

*♦  Aristoteles  Pol.  1331.     Att.  Studien  II,  6. 


Bauten  der  Unterstadt.  175 

von  der  Kunst  der  perikleischen  Zeit  nicht  verabsäumt,  denn  es  kam 
darauf  an,  der  Stadt  den  alten  Ruhm  zu  wahren,  die  treueste  Pflegerin 
ihrer  Gottesdienste  zu  sein,  und  zwar  musste  es  hier  eine  der  nächste 
liegenden  Aufgaben  bikUm,  dem  Bewusstsein  der  städtischen  Herdgemein- 
schaft einen  neuen  Ausdruck  zu  geben.  Hatte  doch  neben  dem  Stadt- 
herde des  Kerameikos  die  uralte  Muttergöttin  im  Metroon,  als  deren 
Tuchter  Hestia  galt,  eine  neue  Bedeutimg  erhalten,  und  darum  ^\'urde 
ihr  durch  Pheicüas  ein  Tempelbild  geschaffen,  welches  der  ganzen  Gruppe 
von  Staatsgebäuden  eine  höhere  Weihe  gab.  Denn  auf  ihrem  Grimd  imd 
Boden  stand  das  Rathhaus,  wo  alle  Beschlüsse  der  Bürgerschaft  vor- 
bereitet wurden;  in  ihrem  heihgen  Bezirk  stand  ein  Altar  der  Göttin, 
und  wir  dürfen  voraussetzen,  dass  mit  der  Stiftung  ihres  Tempelbildes 
das  ganze  Heiligthum  einen  würdigen  Ausbau  erhielt,  so  dass  hinter  der 
Bildcella  jetzt  auch  ein  Schatzraum  eingerichtet  wurde,  wo  die  neuen 
Gesetze,  die  Protokolle  der  Raths-  und  Volksversammlungen,  auch  die 
wichtigsten  Prozessakten  ihre  Aufbewahrung  fanden.  Denn  nachdem  der 
Areopag,  unter  dessen  Obhut  die  Staatsurkunden  einst  gestanden  hatten, 
seine  hohe  Stellung  verloren,  hat  Perikles  Alles  gethan,  um  für  die  Würde 
und  Unverletzlichkeit  des  städtischen  Archivs  Sorge  zu  tragen.  Zum 
Ersätze  des  hohen  Raths  ist  damals  die  Behörde  der  „Gesetzwächter" 
eingerichtet  worden,  welche  vor  anderen  Staatsbeamten  durch  die  priester- 
liche Würde  ausgezeichnet  waren ;  *  ein  Hinweis  darauf,  dass  auch  hier 
reügiöse  und  politische  Yollmachten  eng  verbunden  waren,  wie  es  dem 
Geiste  perikleischer  Staatsleitung  entsprach,  und  wenn  um  dieselbe  Zeit 
verfügt  wurde,  dass  die  solonischen  Gesetztafehi  von  der  Burg  herunter- 
gebracht würden,  so  war  dies  der  Abschluss  einer  ununterbrochenen  Ent- 
wickelung,  welche  das  öffentHche  Leben  von  seinem  alten  Sitze,  der 
Königsburg,  in  die  Wohnstätte  des  Volks  hinunterführte,  wodurch  der 
Stadtmarkt  als  der  Schwerpunkt  der  staathchen  Gemeinschaft  endhch  voll 
anerkannt  wurde.  Hier  sollte  der  Geist  Solons  in  den  Schriftzügen  seiner 
Satzungen  zum  Volke  reden  und  täglich  gegenwärtig  sein,  die  alten 
Blutgesetze  in  der  Königshalle,  wo  die  Areopagiten  in  einem  besonders 
eingefi-iedigten  Raum  tagten,  um  ihren  Richterspruch  vorzubereiten,  die 
anderen  Gesetze  in  der  Vorhalle  des  Buleuterions.  Denn  die  Fünfhundert 
waren  jetzt  mit  viel  grösserer  Verantwortlichkeit  in  den  Mittelpunkt  des 
Staatslebens  eingetreten.  So  ist,  nachdem  die  Bürgerschaft  aus  der  Zucht 
des  hohen  Raths  entlassen  war,  auf  dem  Staatsmarkte  Alles  geschehen, 
imi  das  allgemein  Verbindliche  den  Bürgern  so  lebendig  wie  möghch  zum 


*  PoUux  Vm,  94.     Philippi  Areopag  S.  191. 


176  Schriftdenkmäler. 

Bewusstsein  zu  bringen,  um  sie  zu  freierem  Gehorsam  zu  erziclifu.  und 
ebenso  den  Behörden  der  Republik  ihre  Pflichten  und  Rechte  stetig  zu 
vergegenwärtigen,  damit  jeder  eigenmächtigen  AMllkür  gesteuert  werde. 

Aber  auch  andere  Urkunden  von  allgemeiner  Bedeutung  wurden  in 
Steintafeln  aufgestellt,  auf  heihges  Recht  bezügliche  Schiiftdenkmäler  in 
der  Königshalle.  Gesetze  über  Hochverrath.  Verleihungen  des  Staats- 
gastrechts und  andere  Dekrete  beim  Rathhause.  Auch  gerichtliche  Ent- 
scheidungen, Zeugnisse  strafender  Gerechtigkeit,  welche  den  Schuldigen  zu 
finden  weiss,  Listen  eingezogener  Güter,  von  denen  das  andere  Exemplar 
im  Heiligthum  der  Gottheit  stand,  an  welcher  der  Frevel  begangen  war, 
die  Aufzeichnungen  der  Poleten.  welche  ihi'  Geschäftslokal,  das  Poleterion, 
in  der  Nähe  hatten.  Es  waren  öffentliche  Denkmäler,  welche  geeignet 
waren,  das  Gewissen  der  Bürger  zu  schärfen. 

Die  Athener  haben  es  ja  seit  alten  Zeiten  besonders  gut  verstanden, 
ihre  Stadt  in  sinniger  Weise  mit  inschrifthchen  Denkmälern  auszustatten 
und  ihr  dadurch  ein  ganz  eigenthümliches  Gepräge  zu  geben.  Schrift- 
urkunden waren  schon  in  der  Pisistratidenzeit  zugleich  Kunstwerke,  die 
in  edlem  Material  hergestellt  wurden  (S.  73),  beredte  Zeugen  des  Schön- 
heitssinnes und  des  öffentlichen  Geistes.  Als  solche  schlössen  sie  sich 
den  Wegen  an.  den  Staatsgebäuden,  auf  deren  Inhalt  und  Bedeutung  sie 
hinwiesen.*  den  städtischen  Plätzen,  die  am  meisten  besucht  waren,  wie 
die  Palästren.  Auch  tlie  Privatverhältnisse  wurden  (liiicli  munimientale 
Urkunden  offenkundig,  indem  man  die  verschuldeten  Grundstücke  dui'cli 
Steinpfosten  kennzeichnete,  auf  denen  die  Höhe  der  Schuld  und  die 
Gläubiger  genannt  waren  {CTV  7S).  So  stark  war  das  Bedürfniss  der 
Oeffentlichkeit  im  attischen  Gemeinwesen. 

Diese  inschriftliche  Ausstattung  war  für  die  Agora  besonders  charak- 
teristisch, und  wenn  wir  bedenken,  dass  auch  die  neuen  Gesetzvorschlägr. 
welche  an  die  Bürgerschaft  gebracht  werden  sollten,  gleich  olierhalb  der 
Staatsgebäude  bei  den  Eponymen  auf  Holztafeln  aufgestellt  wurden 
(XLMI  55),  so  erkennen  wir,  in  welchem  Umfange  die  Agora  zum  Platze 
der  Gesetzgebung  gemacht  Morden  ist  und  wie  man  den  inneren  Zu- 
sammenhang des  staathchen  Lebens  auch  äusserlirli  zum  Ausdruck  zu 
bringen  wusste. 

Seitdem  Athen  eine  auswärtige  Politik  mhi  iunuer  steigender  Be- 
deutung entfaltete,  war  nel)en  den  alten  Amtshäusern  der  Feldherrusitz 
(Strategion  XCH  72).  der  eigentliche  ^littidpunkt  der  Staatsleitung,  vor 
dem  das  ^Vrchontenhaus  zurücktrat.     Yen  bier  aus  hat  Perikles  den  Staat 


*    aTijhei  oTiia&od'oiioi   INtlyhios   XII,  12. 


Denkmäler  der  Unterstadt.  177 

regiert ;  liier  war  das  Collegium  der  Feldherren  den  ganzen  Tag  auf  dem 
Posten,  um  die  äussere  Sicherheit  so  wie  die  Euhe  der  Stadt  im  Innern  zu 
überwachen.  Die  Reduerbühne  auf  der  Pnjx  und  das  Strategion  auf  dem 
Markt  waren  die  beiden  Plätze,  wo  die  Geschicke  von  Athen  sich  entschieden. 

In  der  Umgebung  der  Agora  bezeugte  sich  der  demoki-atische  Geist 
der  perikleischen  Epoche,  indem  man  den  dort  einheimischen,  volksthüm- 
lichen  Gottheiten,  welche  in  der  Zeit  der  Geschlechterherrschaft  Temach- 
lässigt  waren,  rolle  Ehren  spendete.  So  wurde  auf  dem  Markthügel  der 
Aphrodite  Urania  ein  Bild  von  Pheidias'  Hand  gestiftet  (XU  9)  und  der 
Stammvater  des  Handwerkervolks,  Hephaistos,  wurde  diu'ch  das  Standbild 
des  Alkamenes  hier  zu  einer  idealeren  Persönlichkeit  erhoben,  als  in  irgend 
einer  anderen  Griechenstadt.  *  Auch  der  den  alten  Kjdathenäem  so 
anstössige  Ehebund  zwischen  Athena  und  Hephaistos,  an  den  die  Kerameer 
glaubten,  kam  wieder  zu  öffentlichen  Ehren,  wie  die  "Weihinschriften 
bezeugen  (XXXH  19.  25).  Alkamenes  wurde  unter  den  Schülern  des 
Pheidias  ein  besonderer  Liebling  des  attischen  Volks,  weil  er  die  Ideal- 
bildungen der  hohen  Kunst  am  meisten  über  den  engen  Kreis  der  Burg- 
gottheiten hinaus  erweiterte;  er  schuf  oberhalb  der  Agora  dem  mit 
Aphrodite  verbundenen  Ares  ein  neues  Bild  (XY  19),  er  schmückte  auch 
sonst  die  Unterstadt  mit  hervorragenden  Werken.  Der  volksthümliche 
Dionysos  Avurde  durch  ihn  mit  einer  Goldelfenbeinstatue  geehrt  und  seine 
..Aphrodite  in  den  Gärten"  war  das  erste  namhafte  Bild  attischer  Kunst, 
in  welcher  die  dort  seit  uralter  Zeit  ansässige  aSTaturgöttin,  ganz  hellenisirt, 
als  ein  Muster  weiblicher  Schönheit  dargestellt  wurde  (XXXVII  43,  X  92). 
Endlich  war  ja  auch  die  Hekate.  welche  Alkamenes  oben  bei  der  Athena 
Nike  aufstellte,  die  dreigestaltete  Wegegöttin,  die  mit  Hermes  und  den 
Chariten  verbunden  wurde  (XVI  46),  eine  echt  volksthümliche,  in  der 
Unterstadt  einheimische  Gottheit. 

Die  Jahrzehnte  höchster  Kmistentfaltung  haben  sich  auch  auf  den 
Strassen  der  Stadt  vielfach  bezeugt.  Dahin  gehört  die  Ausstattung  der 
Hausft'onten  imd  Torhöfe  mit  den  Symbolen  Apollons.  des  Ordners  der 
Wege,  die  Aufstellung  von  Marmorhermen  edelsten  Stils,  die  Stiftung  von 
Weihgeschenken  an  den  Prozessionsstrassen.  Ein  Zug  aristoki'atischer 
Ehrliebe  war  noch  in  den  alten  Familien  lebendig:  man  rühmte  als  ein 
Prachtwerk  das  Siegesdenkmal,  welches  Ai-istokrates,  des  Skelias  Sohn, 
unter  den  Dreiftissen  des  Pythion  auftichtete,  ein  Werk,  dessen  mit  Li- 
schrift   versehenes   Postament   wir   noch   vor  Auoen  zu  haben   glauben.  * 


*  Cic.  N.  D.  I,  30. 
**    CIA.  I  422. 

Curtius,  Topographie.  12 


178  Denkmäler  der  Unterstadt. 

Die  Eeihe  der  Ehrenstatiien.  welche  die  öffentlichen  Plätze  und  be- 
sonders die  Agora  allmählich  füllten,  sind  ^vir  nicht  im  Stande  der  Zeit 
nach  zu  ordnen.  Aber  es  ist  wahi"scheinlich,  dass  Selon  einer  der  Ersten 
war,  der  hier  in  Erz  aufgestellt  wurde,  vor  der  Poikile,  damit  in  der  Nähe 
seiner  Gesetztafeln  auch  die  Person  des  Gesetzgebers  den  Bürgern  lebendig 
vor  Augen  trete.  ]\Iit  ihm  war  im  Be^nisstsein  der  Athener  die  Gestalt 
des  Epimenides  verbunden,  und  da  Perikles  die  Bedeutung  des  Demeter- 
dienstes für  den  Staat  so  energisch  zu  heben  suchte,  dürfen  wir  die 
Vermuthung  aussprechen,  dass  das  Sitzbild  des  Epimenides  beim  Heilig- 
thum  der  Göttin  in  Agrai  derselben  Epoche  angehörte  (XXXY  93). 

Es  lag  aber  ganz  im  Sinne  des  Perikles,  dass  nicht  nur  die  AYohl- 
thäter  der  Stadt  öffenthche  Anerkennung  durch  die  bildende  Kunst 
erhielten,  sondern  dass  jedes  Verdienst  um  hellenische  Geistesbildung 
dankbar  in  Athen  gemirdigt  wurde.  Weim  also  des  Pheidias  Kunstgenosse 
Kolotes  sich  dadurch  einen  Xamen  verschaffte,  dass  er  Philosophenbilder 
schuf,  so  glauben  wir  nicht  zu  irren,  wenn  wir  diese  Thätigkeit  auf  die 
Anregung  des  Perikles  zurückführen,  der  hellenische  Weisheit  in  Athen 
einbürgerte.  Solche  Standbilder  waren  am  Eingange  der  Stadt  am  meisten 
an  ihrer  Stelle.  "Wenn  also  vor  den  Säulenhallen,  di(>  vom  Dipylon 
hereinführten,  rechts  und  links  am  Wege  die  Bildnisse  hellenischer 
Männer  und  lYauen  von  hervorragendem  Ruhme  aufgestellt  waren,  so 
erkannte  man  schon  an  ihrer  Schwelle  die  Stadt  Athen  als  den  Mittelpunkt 
des  geistigen  Lebens  der  Hellenen.  Es  war  eine  Anlage,  der  ein  grosser 
Gedanke  zu  Gnmde  lag,  wie  er  nur  in  glücklichen  Zeiten  reifen  konnte, 
und  deshalb  ist  es  mir  wahrscheinlich,  dass  sie  der  Zeit  des  Perikles 
angehört  hat.* 

Die  Anlage  hing  mit  dem  Thorbau  selbst  zusammen,  der.  am  Ausgange 
der  Thahnulde  gelegen,  für  den  Verkehr  die  günstigste  Lage  hatte,  aber 
zugleich  nach  aussen  hin  die  angreifbarste  Stelle  einnahm.  Vm  so  wichtiger 
war  es,  dass  auf  breiten  Strassen  die  Mannschaften  rasch  vorrücken 
konnten,  wenn  eine  Kriegsgefahr  drohte  (LXXX  1),  und  es  ist  sehr  wahr- 
scheinhch,  dass  damals,  als  durch  die  dritte  der  langen  Mauern  die  Stadt 
endlich  landeinwärts  in  vollkommenen  Vertheidigimgszustand  versetzt 
wurde,  auch  das  Hauptthur  einen  Ausbau  erhielt,  welcher  den  militärischen 
Ansprüchen  genügte  und  der  Würde  der  Stadt  entsprach.  Eine  Weihi' 
der  Stadtthore  waren  die  Ehrengräber.  Solon  selbst  ist  an  einem  der 
Thore.  hart  an  di'r  Pingmaucr  bestattet  wunliMi  (C  ST)),  und  als  dfi-  Herold 

*  Paus.  I,  2,  4.  Colotet',  (jni  niiii  TUidia  Jovem  ()lyni])iuin  l'ocorat,  pliilosophos 
(fecit):   Plin.  34,  87. 


Stadt  und  Vorstädte.  179 

Anthemokritos  von  den  Megareern  erschlagen  war,  begruben  ihn  die 
Athener  vor  dem  Kerameikosthore.  Man  dachte  sich  den  zürnenden  Geist 
des  wider  Völkerrecht  Erschlagenen  mit  seinem  Grabe  verbunden  und 
betrachtete  es  wie  ein  Palladium,  das  den  Eingang  der  Stadt  hütete 
(XLB^  34).  Um  dieselbe  Zeit  wird  auch  das  Thor  selbst  neu  ein- 
gerichtet und  der  Bau  entstanden  sein,  welcher  Veranlassung  gab,  dass 
füi-  das  alte  „Thor  nach  Thria"  allmählich  der  Name  Dipylon  in  Aufnahme 
kam,  der  einzige  unter  den  attischen  Thomamen,  welcher  sich  auf  bau- 
liche Einrichtimg  bezieht  (LXXIX  86). 

Vor  den  Thoren.  hatte  man  freiere  Hand.  Darum  waren  seit  Kimon 
die  Vorstädte  schöner  als  die  Stadt.  Gärten  lagen  am  Ilisos  wie  am 
acharnischen  Thor :  für  ländliches  Leben  hatten  die  xithener  eine  angeborene 
Liebe  und  die  villenartigen  Gütchen  draussen,  wo  man  sich  behaglich 
einrichten  konnte,  waren  das  Liebste,  was  ein  wohlhabender  Bürger  sein 
nennen  konnte.* 

Breite  Thorstrassen  erstreckten  sich  vor  dem  Diocharesthore  wie  vor 
dem  Dipjlon.  Das  letztere  aber  hatte  vor  allen  Stadtthoren  seine  ganz 
besondere  Bedeutimg,  weil  hier  die  beiden  einzigen  Orte,  die  ausser  Athen 
Städte  waren,  mit  der  Hauptstadt  zusammenhingen:  Eleusis,  für  den 
Gottesdienst  die  unentbehrliche  Ergänzung  von  Athen,  und  der  Peiraieus 
für  Verkehr  und  Sicherheit.  Ein  Theil  des  äusseren  Kerameikos  wurde 
als  „am  eleusinischen  Wege  gelegen*'  bezeichnet,  es  war  der  vor  allen 
anderen  Prozessionsstrassen  sogenannte  „heilige  "Weg"  der  Athener. 

Diese  Vorstadt  erhielt  durch  die  Begräbnisse    eine  neue  Bedeutung. 

In  älterer  Zeit  war  der  Geschlechtszusammenhang  so  vorwiegend, 
dass  die  FamiliengTäber  auf  den  Gutem  draussen  zusammenlagen.  Nach 
den  Perserkriegen  erwachte  ein  neues  Gefühl  bürgerUcher  Gemeinsamkeit, 
das  auch  die  Verstorbenen  enger  um  die  Stadt  schaarte,  und  während 
man  früher  gewohnt  war,  auf  dem  väterlichen  Grundstücke  einzelne  Pfeiler- 
bilder in  Lebensgrösse  aufzimchteu,  gaben  die  WegegTäber  vor  den  Thoren 
zu  mannigfaltigerer  Ausstattung  Anlass.  Handwerk  und  Kimst  beeiferten 
sich,  nähere  Beziehungen  zum  städtischen  Leben  bildlich  darzustellen. 
Aus  den  Werkstätten  des  Kerameikos  gingen  die  schlanken,  figurem'eichen 
Thonamphoren  hervor,  welche  die  Grabstätten  schmückten.  Es  waren 
sinnvolle  Geschenke  an  den  Verstorbenen  mit  lebensvoller  Darstellung 
der  häuslichen  Todtenklage  und  mit  Bildern  der  Hochzeitsfeier,  zu  welcher 
die  mit  dem  Wasser  der  KalKrrhoe  gefüllten  Krüge  herbeigetragen  wiu'den, 
um  das  Brautbad   zu   bereiten   (S.  88).     Denn   es   war   attischer  Brauch, 


*    y.r,7iioy  xcd  tyxu'/.?Mniafic(  nXovrov  Thuk.  2,  62. 

12* 


180  Die  Wegegräber. 

den  früh  verstorbenen  Bürgersöhnen,  denen  die  Feier  des  schönsten  Fest- 
tags versagt  geblieben  war,  das  Bild  der  Hochzeitfeier  auf  dem  Grabe 
zu  weihen.* 

Dann  trat,  dem  Geiste  der  kimonisch-perikleischen  Zeit  entsprechend, 
auch  im  Grabschmuck  der  Zug  zum  Monumentalen  hervor.  An  Stelle 
zerbrechlicher  ThonkTüge,  die  man  auf  den  Grabhügeln  befestigte,  wurden 
schon  seit  der  Mitte  des  fünften  Jahrhunderts  steinerne  Vasen  in  Relief 
und  Rundwerk  aufgestellt.  Auf  Mannorsteinen  wurde  in  Schrift  und  Bild 
dafür  gesorgt,  dass  die  Abgeschiedenen  den  Nachlebenden  persönlich 
gegenwärtig  blieben.  So  sah  man  die  432  vor  Potidaia  Gefallenen,  wie 
Heroen  unbekleidet  dargestellt,  in  kühnem  Angiiffe  vorscheitend.** 

Aber  auch  das  friedliche  Bürgerleben,  die  stille,  treue  Gemeinsamkeit 
der  Ehegatten  und  Hausgenossen  kam  zum  verklärten  Ausdruck.  Es  sind 
schlichte  Werke  des  attischen  Flachreliefs,  wie  es  unter  Pheidias  seine 
^'ullendung  erhalten  hatte,  und  wir  sehen  an  diesen  Werken,  wie  harmo- 
nisch sich  in  jener  grossen  Zeit  das  geistige  Leben  entfaltet,  wie  wohl- 
thuend  und  nachhaltig  die  perikleische  Kunst  auf  das  Volk  eingewirkt  hat. 
So  hat  der  alte  Grabpfeiler  der  vorpersischen  Zeit  eine  neue  Bedeutung 
gewonnen.  Mit  Palmette  gekrönt,  mit  Giebeldreieck  und  Pilastem  ge- 
schmückt, sind  diese  Grabsteine  für  die  Stadt  im  fünften  und  vierten 
Jahrhundert  eine  besonders  charakteristische  Ausstattung. 

Die  Wegegräber  hatten  etwas  dem  Geiste  der  attischen  Demokratie 
Entsprechendes  im  Gegensatz  zu  den  altstädtischen  Felskammem  (S.  66) 
und  den  draussen  am  HjTuettos  aufgemauerten  Terrassen,  wo  die  Mit- 
glieder der  alten  Familien  zusammen  bestattet  w;iren,  auch  im  Tode  auf 
eigenem  Grund  und  Boden  noch  eine  für  sich  bestehende  Gemeinschaft. 
Diese  Famihengräber  kamen  nicht  ausser  Gebrauch.  An  dem  Eingange 
solcher  imimauerter  Grabfelder  haben  wir  uns  die  Sitzbilder  trauernder 
Dienerinnen  aufgestellt  zu  denken,  welche  dem  vierten  Jahrhmidert  an- 
gehören,  und  beim  KjTiosarges  sah  man  Isokrates  mit  seiner  Verwandt- 


*  ti^of  (J"i  »;»'  xru  Tiöu  rcyuuiou  (Inofhei'ü fTwu  XovTQocpoQoy  Inl  ro  jut'i;jurc  icpi- 
axaad-ca  Harpokration  v.  ).ovrQo<fÖQoi.  Thonvasen  als  iniarr-uarn  von  Gräbern: 
Milchhöfer,  .Mitth.  des  athen.  Inst.  V,  176.  Herzog,  Archäol.  Zeitung  XL,  131. 
Furtwängler,  Sammlung  SabourofF  LIX.  Befestigung  von  Thonvasen  auf  dem 
Grabnial:   uviaii^tv  inuio/Jn  tov  ar'juaTO?  y.aKciLrxoiaavTn^  Eccles.    1108. 

**  Ueber  die  Geschichte  der  attischen  Grabsteine  Köhler,  Mitth.  des  athen. 
Inst.  X,  359;  Brückner,  Griech.  Grabreliefs  im  Sitzungsberichte  iler  phil.  bist.  Cl. 
der  Wiener  Akademie  der  Wiss.  188S.  Das  Grabrelief  von  Totidaia  beschreibt 
nach  Fauvel  Böcl<li  im   (JH'.r.   I.  p.  9(10. 


Der  Aussenkerameikos.  181 

Schaft  bestattet  (XLIX  30).*  Bei  diesen  Anlagen  waren  die  Denkmäler 
und  Inschriften  ebenfalls  dem  Wege  zugekehrt. 

Auch  in  den  eigentlichen  \\"egegräbeni  **  blieben  die  Yenvandten 
zusammen;  aber  der  vorherrschende  Gesichtspunkt  war  doch  der,  dass 
die  Verstorbenen  aller  Stände  sich  als  Mitgheder  einer  gTossen  Gemein- 
schaft angesehen  wissen  wollten.  Je  bescheidener  der  Raum  der  Privat- 
gräber bemessen  war,  um  so  stattlicher  erschienen  die  ausgedehnten 
Anlagen  im  Aussen-Kerameikos,  die  von  Staatswegen  angelegten  und  unter- 
haltenen grossen  Fiiedhöfe  der  für  die  Vaterstadt  gefallenen  Bürger,  der 
feierlichste  Raum  bei  Athen  mid  sein  höchster  Ehrenschmuck.  Wie  eine 
Schaar  von  Heroen  lagerten  die  Tapferen,  nach  den  Wahlstätten  und  den 
Waffengattungen  geordnet,  vor  dem  Hauptthore,  und  ihre  Ruhestätte  zu 
vertheidigen  war  für  die  Lebenden  der  kräftigste  Antrieb  zu  eigner 
Tapferkeit.  Hier  hat  sich  Perikles  am  engsten  an  Kimon  angeschlossen 
(S.  120),  und  es  ist  merkwüi'dig,  wie  Thukydides,  der  sonst  kein  Wort 
hat  für  das,  was  Athen  an  Denkmälern  vor  allen  Städten  des  Alterthums 
voraus  hatte,  in  erhobener  Stimmung  von  der  schönsten  der  Vorstädte 
spricht,  wo  Perikles  als  erwählter  Volksredner  die  Tribüne  besteigt,  um 
die  an  den  Gräbern  andächtig  versammelten  Bürger  an  das  zu  mahnen, 
was  die  Vaterstadt  von  ihnen  erwarte.*** 

Neben  den  Athenern  ruhten  die  Bundesgenossen,  die  mit  den 
Büi'gern  für  dieselbe  Sache  gefallen,  von  ihnen  gesondert,  aber  auch  im 
Tode  mit  ihnen  vereint,  die  Aegineten,  Kleonäer  u.  a.  (XCIX.) 

Auch  den  in  lYiedenswerken  hervorragenden  Büi-gern  wurde  im 
äusseren  Kerameikos  ein  öffentliches  BegTäbniss  zuerkannt,  imd  welchen 
sittlichen  Einfluss  diese  Gräber  hatten,  erhellt  aus  den  Worten  des 
Hypereides,  dass  man  nicht  ohne  Scham  an  dem  Grabe  des  Lykurgos 
(XCIX  65)  werde  vorüber  gehen  können,  wenn  man  seinen  Söhnen  UnbiU 
geschehen  lasse,  f  Der  Weg  vom  Dipylon  zur  Akademie  war  eine  Ehren- 
strasse,  welche  aus  dem  \vüsten  Treiben  des  Tags  die  Bürger  zu  geistiger 
Sammlung  stinmite  und  ihnen  die  wichtigsten  Thatsachen  ihrer  Stadt- 
geschichte in  das  Gedächtniss  rief;  sie  war  füi-  alle  gebildeten  Ausländer 
diejenige  Strasse,  welche  die  grösste  Anziehungskraft  übte,  imd  von  aUen 


*  Furtwängler,  Die  Sammlung  Sabouroff  zu  11,  15 — 17. 
**    iyyis   od'ov   CIA.  I  465,  477.     uyiluarcc  tvöSiu   CIA.  II  1079. 
***   Von  den  Denksteinen  des  grossen  Friedhofs  (/jirijud)  ist  bis  jetzt  nur  einer 
zu  Tage  gekommen.     Siehe  Atlas  von  Athen ,   Vignette.     Dazu   vergl.  Brückner, 
Mitth.  des  athen.  Inst.  XIV,  406. 

t  Hyperides  Fragm.  p.  413  Didot. 


132  Die  Vorstädte. 

Wegen,  die  Cicero  in  Athen  gemacht  hat,  hat  er  nur  den  einen  näher 
beschrieben,  auf  dem  er,  von  der  Thorstrasse  ein  wenig  nach  rechts  al>- 
lenkend,  das  Grab  des  Perikh's  vor  sich  sah  (C  16). 

Wenn  der  Aussenkerameikos  die  bei  weitem  berühmteste  Grabstätte 
war,  so  erscheint  es  wahrscheinlich,  dass  das  sogenannte  Gräberthor 
(LXXX  31)  ein  Seitenausgang  des  Dipylon  war,  da  es  im  Sinne  der  Alten 
lag,  für  besondere  Zwecke  auch  besondere  Ausgänge  herzurichten.* 

Es  w^aren  natürlich  rings  um  die  Stadt  an  allen  Wegen  Grabplätze, 
und  es  wird  darüber  verhandelt,  vor  welchem  Thore  man  am  hebsten 
seine  letzte  Ruhe  suchen  solle  (LXXX  58). 

Vor  dem  diomeischen  Thor  hat  sich  eine  Nekropohs  gefunden  mit 
Resten  von  Bau-  und  Bildwerk.**  Zwischen  Athen  und  Peiraieus  lag 
unweit  einer  Fontäne  das  Grab  des  Sokrates,  nach  Art  eines  Heroenmals 
das  Sokrateion  genannt  (C  75).  Den  im  Auslande  Verstorbenen,  deren 
Asche  man  nicht  hatte  h('im])ringen  können,  wurden  Kenotaphien  er- 
richtet. Das  geschah  besonders  bei  berühmten  Männern,  um  ihnen  für 
das  Unglück,  im  Auslande  bestattet  zu  sein,  einen  gewissen  Ersatz  zu 
gewähren  und  zugleich  zu  bezeugen,  dass  es  Landeskinder  seien,  auf  welche 
die  Vaterstadt  stolz  wäre.  So  entstand  das  Denkinal  des  Euripides  an  der 
Hafenstrasse  (XCIX  4) ;  so  soll  auch  Thukydides  ein  leeres  Grab  gehal)t 
haben,  bis  es  gelang,  die  Gebeine  von  Thracien  heimzuholen  und  in 
Koile  neben  den  Mitgliedern  des  kimonischen  Geschlechts  zu  bestatten.  *** 
Wie  häufig  solche  Kenotaphien  waren,  kann  man  daraus  schhessen,  dass  sie 
ein  eigenthümliches  Holzgerüste  hatten,  woran  man  sie  erkannte ;  sie  wurden 
dadurch  als  provisorische  oder  stellvertretende  Denbnäler  gekennzeichnet. 

Von  dieser  ernsten  Weihe  abgesehen  waren  die  Vorstädte  Plätze 
der  Erholung,  die  Jeder  auf  seine  Weise  suchte.  Ln  Kerameikos  war, 
neben  dem  eleusinischen  Wege  gelegen,  an  dem  gleichnamigen  Bache  die 
Ortschaft  Skiron,  der  l)eliebteste  Sammclort  der  Herumtreiber,  die  sich 
hier  an  Würfeln  und  anderem  gemeinem  Zeitvertreib  erfreuten.  Hier 
war  eine  alte  Mark  gegen  Westen,  wo  Skiros  gegen  Erechtheus  gestritten 
haben    sollte;    hier    tloss    der  Bach  Skiros,    der   untere  Lauf  des  Fluss- 


*  So  das  Mystenthor  (LXXXI  (J2),  Reiterthor  (LXXX  5(j),  Prozessionsthore. 
Man  könnte  annehmen,  dass  alle  Leichen  aus  einem  Thore  herausgebracht  wurden, 
um  sich  ausserhalb  desselben  nach  den  verschiedenen  Gegenden  zu  vertheilen. 
Darauf  führt  Thenphr.  Char.  14:  noVoiv  o'iti  x«ii(  rrV  i^ua  nvhci  tltytx^>,*'"i 
i^ty.novi\  ich  lese:  iiti->,vtx!fi(i.  Wie  gross  ist  die  Zahl  der  'l'odten,  die  im  Ganzen 
zu  diesem  Thor  hinausgetragen  sind ! 
**  Mitth.  des  athen.  Inst.  X,  404. 
***   Herbst  im  Philologus  XLIX,  Ö.  3Ü1. 


Feste.     Weihgeschenke.  183 

bettes,  der  vum  Lykabettos  kommt  und  dort  vermuthmigsweise  Kykloboros 
genannt  worden  ist.* 

Auch  die  Ilisosgegend  ist  unter  Perikles'  Staatsverwaltung  gepflegt 
und  verschönert  worden.  Denn  er  hat  das  Lykeion  ausbauen  lassen,  und 
mit  diesem  Ausbau  steht  wohl  die  Anlage  der  breiten  Strasse  in  Zu- 
sammenhang, welche  vom  nordöstlichen  Stadtthore,  dem  des  Diochares, 
nach  dem  Lykeion  hinaus  führte  (LXXXVI  20). 

Gymnasien  und  Ringschulen  wurden  die  liebsten  Verkehrsplätze,  wo 
man  neben  schattiger  Baumanlage  die  mamiigfaltigste  Unterhaltung  fand. 
Die  Schlacht  von  Chaironeia  ist  zuerst  in  einer  Palästra  den  Bürgern 
bekannt  geworden  (LXXXVIII  60).  Auch  in  der  Stadt  waren  Palästren, 
wie  die  des  Taureas,  innerhalb  des  itonischen  Thors,  wo  die  Gegend  von 
städtischen  Bauten  freier  war  (S.  80).  Palästren  und  Bäder  gehörten  zur 
Ausstattung  einer  demokratischen  Stadt.  Das  gewöhnüche  Volk  hatte 
auch  eigene  Unterhaltungsplätze,  die  zu  behaglichem  Zusammensitzen 
eingerichteten  „Leschen",  deren  grosse  Zahl  beweist,  dass  sie  durch  alle 
Stadtbezirke  und  Vorstädte  vertheilt  waren  (LXXXVII  33). 

Burg,  Stadt  und  Vorstadt  wurden  durch  die  Bürgerfeste  zu  einem 
Ganzen  verbunden.  Die  würdige  Einrichtung  öfifentHcher  Feierlichkeiten 
war  eine  Kunst,  die  in  Athen  zu  Hause  war.  Die  Feste  der  Burggöttin 
waren  das  Erste,  um  dessen  willen  die  Stadt  unter  den  Hellenen  genannt 
worden  ist,  und  hier  ist  auf  dem,  was  die  Pisistratiden  geschaffen 
haben,  ununterbrochen  fortgebaut  worden.  Was  in  Athen  an  Gebäuden, 
Strassen  und  Plätzen  würdevoll  war,  haben  die  Feste  in  das  Leben  ge- 
rufen, an  denen  nach  Anschauung  der  Alten  die  Götter  ebenso  wie  die 
Menschen  ihr  Wohlgefallen  hatten,  und  es  galt  für  eine  wesentliche  Auf- 
gabe der  Staatsleitung,  dieselben  immer  reicher  auszugestalten,  damit 
jeder  Fortschritt  des  friedlichen  Wohlstands  zu  vollem  Ausdruck  komme. 

Auf  die  künstlerische  Ausstattung  von  Athen  haben  die  Feste  einen 
Avesentlichen  Eintluss  gehabt,  indem  sie  das  gelegentlich  und  aus  per- 
sönhchen  Anlässen  Entstandene  sammelten  und  ordneten,  also  vor  Allem 
die  Weihgeschenke. 

Die  Weihung  war  bei  den  Hellenen  nicht  etwas  Ausserordentliches; 
sie   gehörte    vielmehr   zum    normalen  Verkehre    zwischen    Menschen    und 


*  Vgl.  Milchhöfer,  Text  zu  den  Karten  von  Attika  11,  S.  15.  Wachsiuuth 
11,  274.  Kykloboros  ist  jedenfalls  ein  der  Stadt  ganz  naher  und  den  Bürgern  sehr 
vertrauter  Giessbach  gewesen ;  denn  er  wird  mit  den  Werkstätten  der  Handwerker 
in  nahe  Verbindung  gebracht:  o  ö"  i^  t6  nhi'O^tloy  yeyo/utyoi^  iiizQupfy  Aristo- 
phanes  bei  Polliix  10,  1S.5. 


184  Die  Weihgeschenke. 

GütteiTi;*  es  war  die  herkömmlielie  Ergänzung  des  Gehets,  die  freiwillige 
Betliätigung  der  Frömmigkeit,  die  dem  Gemeinwesen  zur  Ehre  gereicht. 
Spartas  Ruhm  war  die  Menge  geweihter  Dreifüsse.  Was  für  die  Athener 
charakteristisch  ist,  das  ist  der  geschichtliche  Sinn,  der  sich  darin  zeigt, 
dass  man  das  Leben  der  Stadt  in  seiner  ganzen  Mannigfaltigkeit,  ihr 
Können  und  Wissen  auf  allen  Gebieten  zur  Darstellung  l)ringt  und  die 
Ereignisse  der  Gegenwart  nicht  aus  dem  Gedächtniss  verschwinden  lassen 
Anll. *'^  Durch  die  Inschriften,  welche  an  bescheidener  Stelle,  aber  mit 
grüsster  Sorgfalt  beigefügt  werden,  erhält  jede  Weihung,  auch"  das  Erst- 
lingswerk einer  neu  begründeten  Töpferwerkstätte,***  ihre  urkundliche  Be- 
deutung. Den  geschichtlichen  Ti'ieb  begleitete  und  adelte  der  k-ünstle- 
rische  Sinn,  welcher,  ohne  den  hergebrachten  Formen  untreu  zu  werden, 
denselben  eine  sinnvollere  Ausstattung  giebt,  wie  dem  Dreifuss  durch 
Architektur  und  Plastik.  Viereckige,  polygone.  runde  Steinpfeiler  sind  die 
monumentalen  Ti'äger  der  Yotive :  die  Postamente  Averden  noch  mit  Relief 
und  Farbe  geschmückt;  die  tragenden  Kapitelle  erhalten  eine  sparsanu' 
aber  wirkungsvolle  Bemalung.  f 

Die  namhafteren  Denkmäler  schlössen  sich  an  glänzende  Erfolge 
reicher  Bürger  an,  deren  Ruhm  über  den  Kreis  des  städtischen  Lebens 
hinausging;  das  waren  vor  Allem  Wagensiege,  an  denen  ganz  Hellas 
Antheil  nahm.  So  wurde  schon  in  der  TjTannenzeit  Kimon,  des  Ste- 
sagoras  Sohn,  der  drei  olympische  Siege  nach  einander  gewonnen  hatte, 
auf  seinem  Viergespann  in  einer  Erzgruppe  aufgestellt ;  die  Renner  waren 
mit  diT  grössten  Xaturwahrheit  dargestellt  und  wahrscheinlich  auch  mit 
Namen  ))ezeichnet.  ff 

AVährend  die  einzelnen  Weihgeschenke  an  den  heiligen  Stätten  in 
Ober-  und  Unterstadt  vertheilt  waren,  AATirden  diejenigen,  welche  mit  den 
städtischen  Festen  zusammenhingen,  ohne  die  Freiheit  der  Stifter  zu  be- 
einträchtigen, unter  staatlicher  Aufsicht  in  Reihen  und  Gruppen  ver- 
einigt und  erhielten  dadurch  für  das  Aussehen  der  Stadt  eine  besondere 
Bedeutung. 


*   nooaouc'/.ilr   i'/4o7>    ii;(«h'  yiü  uvulh^tAuai   l'lat.  (Jes.  TU)  D.      Vgl.   Reiscli, 
Griech.  Weihgeschenke,    1890. 

**   Auch   die  Flottenkäiupfe   auf  den  Dipylonvasen   sind   Deukmäler  der   Ge- 
schichte aus  der  Zeit  nach  dem  lelantischen  Krieg  (Gr.  Gesch.  P,  419). 
***   Klein,  Mcistersignatureu  S.  2i:i. 

t   Vgl.  Bornuann,  Stelen  für  Weihgeschenke  iiu  Jahrbuch  des  Inst.  111,  269. 
tt   Herodot  VI,  103.     Aelian    V.  H.    IX,  32:     tixuo^ivm   ort   fiähaifi.     Eine 
Hervorhebung   des  Individuellen ,   die   man   sich   bei    menschlichen   Personen  nicht 
erlaubt  hätte. 


Das  Tripodenquartier.  185 

Kleisthenes  hatte  in  seiner  kühnen  Politik  den  zehn  Stämmen,  die 
er  ins  Leben  gerufen,  nicht  bloss  die  Bestimmmig  gegeben,  im  Felde  als 
Abtheilungen  der  wehrhaften  Bürgerschaft  mit  einander  zu  wetteifern, 
sondern  auch  bei  den  Festen  in  Gesang  und  Tanz  als  Bürgerchöre, 
namentlich  an  den  Dionysosfesten,  die  am  meisten  einen  demokratischen 
Charakter  hatten.  Es  war  also  eine  Epoche  des  städtischen  Lebens, 
dass  509  zum  ersten  Male  imter  Leitung  eines  Meisters  aus  Chalkis, 
des  Hypodikos,  die  Mäimerchöre  mit  Flötenbegleitung  den  DithjTambos 
aufführten.*  Der  singende  Chor  erhielt  von  Amtswegen  einen  Dreifuss 
als  Ehrengabc,  und  der  Bürger,  der  als  Vertreter  seines  Stammes  die 
Ausrüstung  des  Chors  übernommen  hatte,  stellte  ihn  im  Heihgthum  des 
Dionysos  auf;  durch  seine  Hand  ging  er  in  den  Besitz  des  Gottes  über 
und  wurde  ein  Schmuck  des  Tempelbezirks. 

Verschieden  davon  waren  die  Weihgeschenke,  die  sich  auf  das 
Bühnenspiel  bezogen.  Die  scenischen  Chöre  waren  von  den  zehn  Stämmen 
unabhängig:  hier  wurde  kein  Ehrengeschenk  vom  Staate  gegeben.  BQer 
hatte  der  Büi-ger.  der  den  siegreichen  Chor  gestellt  hatte,  freiere  Hand; 
Chorege  und  Dichter  konnten  hier  selbständiger  vortreten.  Es  ist  also 
sehr  wahrscheinlich,  dass  diese  Wettkämpfe  des  Bühnenspiels  der  Zeit 
vor  Errichtung  der  klisthenischen  Phylen  angehören,  dass  sie  in  der 
Zeit  der  Pisistratiden  ihren  Ursprung  haben.** 

Man  bUeb  der  ältesten  Form  des  Weihgeschenks,  dem  Dreifuss, 
unerschütterlich  treu.  Dreifiissspuren  haben  sich  auch  auf  der  Burg 
erhalten.  ***  In  der  Unterstadt  war  dasselbe  Siegess}Tiibol  sowohl  für  das 
Heiligthum  der  Dionysos  wie  für  das  des  Apollo  durch  väterliches  Her- 
kommen geheihgt:  daher  wurden  auch  im  Bezirk  des  Pytliion  Dreifüsse 
aufgerichtet,  welche  sich  auf  die  musischen  Weltkämpfe  der  Thargelien 
bezogen,  j 

Der  Platz,  wo  zuerst  auf  eine  für  die  Stadt  charakteristische  Weise 
Gruppen  von  Tripoden  sich  erhoben,  war  der  Bezirk  des  Dionysos.  Hier 
wm'den  sie  anfänghch  auf  ein  -  oder  mehrstufigem  Unterbau  aufgestellt ; 
es  bildeten  sich  längere  Reihen  mid  es  war  ein  Stolz  angesehener  Fa- 
nülien,  wenn  mehrere  neben  einander  stehende  Weihgeschenke  von  ihren 
Angehörigen  herrührten. 


*    CIGr.  11,  p.  302.     Hermes  XX,  66. 

**  Eeisch,  Griech.  Weihgeschenke  S.  116.  Isaios  (V  36)  unterscheidet  deut- 
lich: rfj  (pv'Ätj  iiV  ^loyvauc  xooi;yily,  TQccyMdoh'  Ji  — .  Das  Erstere  ist  die  Bezeich- 
nung dithyrambischer  Choregie. 

***   Jahrbuch  des  Instituts  I,  IST.     CIJ.  I,  373.  79. 
t  Eeisch,  S.  79. 


186  Militärische  Feste. 

Es  waren  Denkmäler,  welche  die  Entwickelung  der  schönen  Künste 
in  Athen  urkundlich  bezeugten,  und  als  Perikles,  der  sich  nach  dem  Vor- 
gänge der  Pisistratiden  der  Pflege  der  städtischen  Feste  mit  besonderem 
Eifer  amiahm,  seine  Wirksamkeit  begann,  waren  die  Zeitverhältnisse  ihm 
so  günstig  yxie  möghch.  Als  er  467  v.  Chr.  einen  tragischen  Chor  aus- 
zurüsten hatte,  war  es  ihm  vergömit,  Aischylos  als  Dichter  zu  gewimien. 
der  damals,  Avie  wir  voraussetzen  dürfen,  mit  seinen  „Sieben  gegen 
Theben"  den  .Sieg  gewann.*  Perikles  wird  das  Seinige  gethan  haben, 
dass  auch  die  Komödie  als  ein  Theil  der  dionysischen  Eesthchkeiten  vom 
Staate  voll  anerkannt  wurde. 

Bald  reichte  der  grosse  Bezirk  des  Dionysos  nicht  mehr  aus,  die 
Weihgeschenke,  welche  sich  an  seine  Feste  anschlössen,  aufzunehmen.  Sie 
breiteten  sich  auf  allen  Seiten  in  die  Unterstadt  aus.  Es  bildete  sich 
eine  „Strasse  der  Ti'ipoden."  welche  auch  als  ein  Stadtquartier  bezeichnet 
werden  konnte  (LYIII  60) :  denn  sie  zog  sich  von  der  ]\litte  der  Xord- 
seite  in  flachem  Bogen,  Avie  ein  Kranz,  um  den  Fuss  der  Akropolis,  und 
auch  im  Süden  standen  hoch  am  Felsen  hinauf  die  geweihten  Drei- 
füsse,  so  dass  die  dazu  gehörigen  Inschriften  an  den  Felswänden 
ihren  Platz  finden  konnten  (LIX  1).  Weithin  zerstreut,  waren  sie 
doch  alle  ein  gi-osses  Ganze,  ein  gemeinsames  Archiv  des  attischen 
Dionysosdienstes. 

Die  Tripodenstrasse  war  ein  Ehronschmuck  der  Stadt,  wie  er  nur 
in  Athen  denkl)ar  war.  Man  wandelte  zwischen  Denkmäleni ,  die  lauter 
Zeugnisse  eines  edlen  Bürgersinns  waren ;  man  erkannte  die  ordnende 
Hand  der  Staatsbehörden  und  zugleich  die  freieste  Selbstthätigkeit  des 
Einzelnen.  Alle  Künste,  die  in  fler  Stadt  zur  Blüthe  gekommen,  hatte 
man  hier  im  Zusammenhange  vor  Augen,  Chorlyrik  und  Drama  einer- 
seits und  andererseits  die  ihnen  gewidmeten  Werke  der  Architektur,  des 
Erzgusses  und  der  Marmorplastik,  jedes  ein  Denkmal  und  Bild  seiner 
Zeit.  Was  ursprünglich  ein  einfaches  Erinnerungsmal  gewesen,  \ATU'de  in 
mannigfaltigster  Form  sinnvdll  ausgestaltet.  Man  knüpfte  auch  diese 
Weihgeschenke  an  die  J'reiheitskriege  an ,  indem  man  gebückte  Perser- 
gestalten unter  dem  Kessel  von  Dreifüssen  sah  (LIX  41).  Mehr  und  mehr 
aber  entnahm  man  die  Motive  dem  Kreise  des  Dionysos,  dessen  Gestalten 
im  Tripodenquartiere  ihre  l)leibenden  Formen  erhalten  haben.  So  wurde 
es  eine  unvergleichlichi'  Ergänzung  dessen,  was  an  Kunstwerken  von  der 
Burg  herabschaute.  Oben  die  einfach  grossen  Formen  heiliger  Architek- 
tur, hier  die  l»unte  Füll"'  klrinrici-  Denkmäler,   welche  vnn  .Talii*  zu  Jahr 


*  Köhler,  Mittli.  des  athen.  inst.  11 1,   l(i. 


Umzüge  der  Reiter.  187 

sieh  dichter  aneinander  reihten  und  alle  an  besondere  Anlässe  und 
Persönlichkeiten  sich  anschlössen. 

Aber  auch  die  Wehrhaftigteit  der  Gemeinde  sollte  an  den  Festen 
sich  bewähren,  und  da  ausser  der  Reiterei  keine  stehende  Ti'uppe  vor- 
handen war,  gab  nur  sie  Gelegenheit,  auch  in  Friedenszeiten  den  Geist 
niihtärischer  Zucht  und  Ehrliebe,  sowie  die  Freude  an  kriegerischen 
Schauspielen  in  der  Büi'gerschaft  zu  nähren. 

Der  Parthenonfries  und  die  Reiterbilder  des  Lykios  (S.  155)  beweisen, 
wie  es  Perikles  am  Herzen  lag,  die  Reiterei  an  hervorragender  Stelle  zu 
Ehren  zu  bringen.  Am  deutlichsten  aber  zeigt  Xenophon  in  seinen 
.,Anweisungen  an  den  Reiterobersten,"  vde  ernst  man  die  Sache  nahm, 
indem  er  demselben  zur  ersten  Pflicht  macht,  bei  seinem  Amtsantritt 
die  Götter  anzuflehen,  dass  sie  ihm  das  zu  reden  und  zu  thun  eingeben 
möchten,  wodurch  seine  Führung  ihnen  wohlgefällig  und  dem  Gemein- 
wesen erspriessKch  sei.  Auf  den  verschiedensten  Plätzen  innerhalb  und 
ausserhalb  der  Stadt,  bei  den  Paraden  vor  dem  Rath  wie  auf  den  Um- 
zügen werden  immer  neue  Leistungen  ersonnen,  um  den  Eifer  der  Jugend 
wach  zu  erhalten  (CXII  15).  Der  hart  gestampfte  Boden  der  Akademie 
verlangte  besondere  Vorsicht :  die  Strasse  nach  dem  L^keion  war  geeignet, 
die  Geschwader  in  voller  Breite,  wie  zum  Kampfe,  ausziehen  zu  lassen. 
Den  Theatersitzen  gegenüber  ^nrd  eine  Höhe  bezeichnet  (wahrscheinlich 
die  Höhe  der  Puax  mit  ihren  Abhängen  nach  dem  itonischen  Thore), 
welche  Gelegenheit  gab,  in  kühnem  Bergabreiten  die  Sicherheit  von  Ross 
und  Reiter  zu  bewähren,*  während  bei  Annäherung  an  die  heiligen 
Stätten  ein  feierlicher  Paradegang  geboten  war.  Die  Hauptleistmigen 
erfolgten  im  Hippodrom  am  Phaleron  (CXH  45),  und  es  ist  nicht  un- 
wahrscheinlich, dass  für  den  Auszug  dahin  das  Reiterthor  bestimmt  war. 

Auch  bei  den  Reichsfesten  war  die  Reiterei  ausersehen,  der  Stadt 
Ehre  zu  machen,  namentlich  an  den  Dionjsien,  die  sich  zur  perikleischen 
Zeit  auf  das  Glänzendste  entwickelten.  Ihre  Feier  erstreckte  sich  auf 
die  ganze  Unterstadt ;  denn  durch  den  Kerameikos  sollte  ja  Dionysos 
seinen  Einzug  gehalten  haben.  Pindars  Dith3Tämbos  war  für  den  Chor 
gedichtet,  der  um  den  Zwölfgötteraltar  tanzte,  um  die  Aufnahme  des 
fi'emden  Gottes  in  den  Kreis  der  OljTiipier  zu  feiern.  Darum  hielten  auch 
lue  Reiter  ihren  festüchen  Einzug  durch  das  Dipylon.  machten  ihre 
Runde  um  den  Marktplatz,  um  an  dem  nationalen  Feste  allen  dort  geehrten 


*  Sehr  schwierig  und  dunkel  bleiben  immer  die  Worte:  ImiSr,  vTiiQßd'Atoai  t6 
■/.t(f(i).c(ioi>  Tov  HVTinooaionov  d-tÜTuov,  ^ot[aiuoi'  au  o'ioura  (fui'r^vui,  y.(u  tt  x«5-  onoaov-' 
fiSTQiot'  t/s"  t6   y.üxuvzi';  ävvuj^ivov';  T(''%v  t'/.avvwi'  tTnö'tiii(i<;  rov^  Innius. 


188  Ritterliche  Spiele. 

Gottheiten  zu  huldigen,  kehrten  zu  den  Hermen,  wo  sie  den  Markt 
betreten  hatten,  zurück  und  A-ollführten  dann,  A^ie  Xenophon  empfiehlt, 
(es  war  also  keine  bis  ins  Einzelne  A^orgeschriebene  Ordnung,  sondeni  es 
wurden  immer  neue  Vorschläge  von  den  Hipparchen  erwartet),  nach 
Schwadrunen  getheilt .  (|uer  über  die  Agora ,  einen  Eilritt  den  Burgfuss 
hinauf  bis  zum  Eleusinion,  das  immer  eine  Hauptstation  der  attischen 
Festzüge  gewesen  ist  (XXVI  2). 

Das  Eleusinion  hing  aber  in  ganz  besonderer  AVeise  mit  den  ritter- 
lichen Uebungen  der  Athener  zusammen.  Denn  die  "Wettkämpfe  der 
„Apobaten",  welche  im  Auf-  und  Abspringen  vom  Rennwagen  ihre  kühne 
Geschicklichkeit  zeigten,  fanden  im  Eleusinion  statt.  Ebendaselbst  stand 
auch  das  berühmte  Erzross,  das  Simon  geweiht  hatte  (XXVI  33),  ein  zu 
Perikles"  Zeit  hervorragender  Reiterführer,  zugleich  der  Erste,  der  über 
Rosszucht  und  Picitkunst  ein  wissenschaftHches  Werk  geschrieben  hat. 
Sein  Weihgeschenk  war.  wie  wir  voraussetzen  dürfen,  ein  Xormalpferd, 
an  dem  alle  Glieder  so  richtig  gebildet  waren  wie  der  menschhche  Leib 
nach  den  Proportionen  Pulyklets.  Auf  dem  Postamente  waren  die 
Leistungen  Simons,  wie  sie  nur  auf  einem  so  geschaffenen  und  so  ge- 
zogenen Pferde  möglich  waren,  in  Relief bildem  dargestellt  (LXIV  52). 
Als  einer  der  bedeutendsten  Zeitgenossen  hat  er  auch  selbst  em  Stand- 
bild erhalten  durch  den  Bildhauer  Demetrius.* 

Das  Eleusinion  war  also  nicht  nur  ein  ausgezeichneter  Wendepunkt 
der  die  Burg  umkreisenden  Festzüge  (S.  50),  sondern  auch  ein  Schauplatz 
ritterhcher  Spiele,  welche  sich  an  die  alten  Traditionen  der  Burg- 
geschlechter anschlössen.  Erechtheus  mit  dem  Apobaten  zur  Seite  galt 
für  den  Erfinder  des  Wagenspiels.  Der  dreibuschige  Helm  war  der  Ehren- 
schmuck bei  den  ritterhchen  Turnieren;  eben  so  gehörte  dazu  der  lange 
Linnenrock  des  Wagenlenkers.** 

So  grossartig  nun  auch  das  Eleusinion  war,  so  kann  sein  Tempel- 
bezirk doch  nicht  der  Schauplatz  der  AVagenkämpfe  gewesen  sein.  Diese 
müssen  ausserhalb  der  Tempelmauern  stattgefimden  haben,  und  zwar  auf 
der  geebneten  Terrasse,  dem  breiten  Rundwege,  welcher  in  einer  Länge 
von  930  m  die  Burg  umgab  (S.  49). 

Hier  vor  dem  Thore  der  Burgstadt  war  der  Platz,  wo  der  fürstUche 
Adel,  ehe  der  Hippodrom  am  Meere  seine  Bedeutung  erhalten,  seine 
Rennfahrten  hielt  zu  Ehren   der  Burggöttin :    daher   wurden    die  Wacen- 


*    Demetrius  —  oquiteiii  Siiuoneiu  (jiii  priuius  de  equitatii  scripsit  Plin.  M,  70. 
Vgl.  Heibig,    Arch.  Zeitung  isdl,  S.  1S(I,   der  ihu  bei  Aiist.  Rittern  212  nachweist. 
**    Erechtheus  t/ioy  7if<^»f<,S«r/;i'  aariidiov  i/otiu   /au   i()t'/.o(fit(r  in]    r/,>    xt(f(üi,i 
Eratosth.  Catast.  13. 


Die  Panathenäen.  189 

lenkcr  nach  ihr  genannt.*  Diese  uralten  Spiele  unter  den  Mauern  der 
Herrenburg  sind  nie  erloschen:  sie  sind,  als  Demeter  hier  einen  hervor- 
ragenden Platz  einnahm,  an  das  Eleusinion  angeschlossen  worden,  eben 
so  wie  auch  der  Athena  Pflug  und  Acker  an  die  eleusinische  Gottheit 
überging  (S.  51).  Aufgegeben  hat  aber  die  Burggöttin  ihre  alten  Ehren 
nie  und  darum  sind  sie,  wenn  auch  bei  dem  Eleusinion  gefeiert,  ein 
Bestandtheil  der  Panathenäen  gebheben.  ** 

Für  die  Strecke  des  Festwegs  zwischen  Markt  und  Eleusinion  giebt 
das  Thor  der  Athena  Ai'chegetis  auf  der  Höhe  des  „Markthügels"  einen 
festen  Anhalt.  Denn  es  ist  nicht  denkbar,  dass  dies  stattliche,  der  Stadt- 
göttin geweihte  Festthor  von  der  gTossen  Festbahn  der  Panathenäen  ge- 
trennt gewesen  sei,  oder  dass  man  diese  Bahn  in  römischer  Zeit  will- 
kürhch  verändert  habe.*** 

Für  das  Staatsfest  der  Panathenäen,  das  auch  schlechthin  die  Pan- 
egyris  genannt  ^nirde,  hat  Perikles  besondere  Sorge  getragen,  und  wir 
dürfen  voraussetzen,  dass  er  nicht  allein  den  Zielpunkt,  sondern  im  An- 
schluss  an  die  Pisistratiden  auch  die  ganze  Festbahn  neu  und  glänzend 
ausgestattet  hat.  Ihr  Anfang  war  an  der  Schwelle  von  Athen,  wo  die 
wichtigsten  Verkehrswege  von  Stadt  und  Vorstadt  zusammentrafen,  so 
dass  die  Festtheilnehmer  schon  draussen  sich  sammeln  mussten.  Darum 
lagen  gleich  innerhalb  des  Dip^don  neben  einander  die  beiden  Gebäude, 
das  eine  nach  aussen  gerichtet,  das  andere  nach  innen,  nämlich  das 
Heihgthum  der  eleusinischen  Gottheiten  (XXTV"  47)  und  das  Rüsthaus 
für  die  Panathenäen,  das  sogenannte  Pompeion,  wo  die  für  die  Pan- 
athenäenzüge  nöthigen  Festkleider  und  Festgeräthe  aufbewahrt  wiu'den 
(LXXXIX  10). 

Da  Perikles  beflissen  war,  die  Beziehungen  zu  Eleusis  von  Neuem 
zur  Geltung  zu  bringen,  dürfen  wir  voraussetzen,  dass  gleichzeitig  mit 
den  Prachtbauten  in  Eleusis  und  der  Hebung  des  städtischen  Eleusinion 
auch  das  Demeter-,  Kora-  und  lakchosheiHgthum  am  Dip^lon  würdiger 
ausgestattet  wurde,  und  ebenso  wird  das  Thorgebäude  selbst  wie  auch  das 
Pompeion  damals  den  Kunstmitteln  der  Gegenwart  entsprechend  eingerichtet 
worden  sein. 

Das  Pompeion   muss  ein   sehr  geräumiger  Bau    gewesen   sein,    weil 


*    lyj/e'o/ot  nal/MÖog   CIA.  UI    1,   202. 

**  Richtig  erkannt  von  Mommsen,  Heortologie  159  [r.ysTo  rij  'Ax)-r,vä  Lex.  Seg. 
p.  426) ,  während  diese  Wagenspiele  früher  zu  den  eleusinischen  Festen  gerechnet 
wurden,  so  von  Böckh.     Vgl.   CIA.  II,  2  p.  392. 

***   Wegebau   bei   den  Griechen,   S.  77  (285).     Attische  Studien  II,   Güttingen 
1865,  S.  37. 


190  Die  Scbenkelmauer. 

es  gleichsam  der  Hafen  war,  aus  dem  der  panathenäische  Festzug  in  voller 
Ausrüstung  hervorging.  Gurte,  die  für  das  Festschiff"  erforderlich  waren, 
wurden  aus  dem  Peiraieus  hingebracht.  Die  inneren  "Wände  waren  mit 
Gemälden  geschmückt.  Auf  einen  Prachtbau  Aveisen  auch  die  "Worte  des 
Diogenes,  der  überall  und  nirgends  in  Athen  zu  Hausr  war  und  als  ein 
Demokrat  in  seinem  Sinne.  Alles  in  Athen  als  sein  Eigenthum  ansah:  so 
gut  also  hätten  dit'  Athener  für  ihn  gesorgt,  dass  sie  die  Zeushalle  am 
Kerameikos  und  das  Pompeion  ihm  als  Aufenthaltsort  eingerichtet  hätten 
(LXXXIX  10). 

Ausserhalb  Stadt  und  Vorstadt  waren  die  ..langen  Mauern"  die  bei 
weitem  denkwürdigste  Anlage  dieser  Zeit.  Wir  wissen,  welche  Schwierig- 
keiten Perikles  zu  überwinden  hatte,  bis  er  die  südhche  Parallelmauer 
endhch  zu  Stande  brachte.  Sie  gab  der  unteren  Ebene  ein  neues  An- 
sehen; sie  legte  dem  ländhchen  Betriebe  und  Verkehre  unvermeidlich 
neue  Beschränkungen  auf,  die  durch  eine  Eeihe  von  Pforten  und  Durch- 
gängen nicht  beseitigt  werden  konnten:  sie  war  aber  die  unentbehrliche 
Ergänzung  der  kimonischen  "Werke,  jLim  die  von  Themistokles  beabsichtigte 
"Umwandlung  der  Binnenstadt  in  eine  Seestadt,  wenn  auch  in  veränderter 
Form,  fertig  zu  stellen.  Jetzt  erst  konnte  von  „Schonkelmaueni"  die 
Rede  sein,  welche  immer  zu  den  gTÖssten  Sehenswürdigkeiten  von  Athen 
gerechnet  worden  sind.  Stadt  und  Hafen  waren  jetzt  in  der  That  eine 
Festung,  der  an  Grossartigkeit  nichts  in  Griechenland  zu  vergleichen  war. 

Der  lange,  schmale  Raum  im  Innern  der  Schenkelmauem  war  zu 
städtischer  Bewohnung  ungeeignet  und  unbehagHch,  aber  er  war  ein 
Glied  des  Ganzen,  und  man  hatte  nun  die  schwierige  Aufgabe,  drei 
weitläuftige  Stadträume,  deren  fester  Zusammenhang  dir  Bedingung  der 
allgemeinen  Sicherheit  war,  stetig  in  Obacht  und  Ordnung  zu  halten,  sir 
durch  Wachposten  und  Signalstationen  mit  einander  zu  ver])inden.  Ein 
auserwählter  Platz,  um  Häfen  und  Schenkelmauern  zu  überblicken,  war 
die  Höhe  vor  Munichia,  die  in  unruhigen  Zeiten  als  Wachtposten  diente.  * 
Es  wurde  in  gefährlichen  Zeiten  die  Bewachung  auch  in  der  Weise  ge- 
theilt,  dass  für  den  Peiraieus  der  hippodamische  Markt,  für  Athen  die 
Agora  des  Kerameikos  und  für  die  langen  Mauern  ein  dort  gelegenes 
Theseion  als  Sanunelorte  dienten,  wo  bewaffnete  Mannschaften  ihren 
Standort  hatten,  um  l)ei  plötzlichen  Ruhestöningen  zui-  Verfügung  zu 
stehen.  ** 


*    7ii()l7io?.o(    Moviv/'utcii  Thiik.   VIII,  'J2,   5. 
**    Von  Milcliliiifer  mit  {grosser  AValirscheinlichkeit  in  dorn  eingfehegten  Platze 


Bewässerung  der  Doppelstadt.  191 

Ober-  und  Unterstadt  immer  mehr  zu  einem  Ganzen  zu  verschmelzen, 
sollte  auch  die  gemeinsame  Bewässerung  dienen;  von  Natur  war  hier 
eine  Einheit  vorgesehen,  denn  beide  Landesflüsse  vereinigten  sich  ja  in 
der  Richtung  nach  der  grossen  Seebucht,  und  man  dachte  sich  den  Strand 
mit  der  Stadtburg  so  als  ein  zusammengehöriges  Ganzes,  dass  man  von 
der  Burgquelle  glaubte,  sie  flösse  imterirdisch  in  die  phalerische  Bucht 
(T  93) ,  und  dass  in  die  Asklepiosquelle  versenkte  Gegenstände  dort 
wieder  auftauchten  (YIII  19). 

Im  Laufe  der  Zeiten  war  aber  zwischen  imten  und  oben  eine  grosse 
Ungleichheit  eingetreten. 

Freilich  war  auch  in  der  Oberstadt  die  gTÖsste  Oekonomie  geboten. 
Selbst  das  Regenwasser  unterlag  einer  genauen  Controle  und  wir  sehen 
aus  der  Inschrift,  über  das  Xeleion  (S.  79),  dass  fiir  die  Oelbäume  da- 
selbst ein  scharf  begrenzter  Bezirk  angewiesen  war,  innerhalb  dessen  man 
das  in  Cisternen  und  Rinnen  vorhandene  Wasser  benutzen  durfte ;  was 
aber  bei  Reinigung  der  Gräben  an  feuchtem  Schlamm  herausgefördert 
war,  wurde  anderweitig  als  Dünger  für  trockenhegendes  Erdreich  ver- 
werthet.  Auch  am  Kephisos  war  Jedem  der  Anwohner  ein  bestimmtes 
Maß  aus  den  Kanälen  angewiesen,  und  als  Themistokles  die  Sehens- 
würdigkeiten von  Magnesia  musterte,  fiel  sein  Auge  auf  die  Hjdrophore 
von  Erz,  die  er,  als  Aufseher  der  städtischen  Wasseranlagen,  aus  den 
Strafgeldern  hatte  giessen  lassen,  welche  fiii-  widerrechthche  Benutzung 
der  öffentlichen  Leitungen  gezahlt  worden  waren.* 

Auch  die  bürgerlichen  Gewerbe  hatten  an  bestimmten  Plätzen  den 
nöthigen  Bedarf.  Die  Wäscher  und  Walker  hatten  ihren  Stand  an  der 
Kallirrhoe  und  konnten  inmitten  der  Stadt  den  Npnphen,  unter  deren 
Segen  ihnen  das  Geschäft'  blühte,  ihren  Dank  in  sinnreichen  Weih- 
geschenken darbringen  (XXXYII  24). 

Das  andere  Geschäft,  das  des  fhessenden  Wassers  bedurfte,  war 
das  der  Gerber,  und  es  ist  wahrscheinlich,  dass  sie  einst  ihren 
Ai'beitsplatz  hatten,  wo  noch  heute  die  städtischen  Gerbereien  liegen, 
dort,  wo  der  Kephisos  den  Rand  des  Oelwaldes  verlässt,  dessen  ländUche 
Anmuth  hier  plötzlich   aufhört.**     Wo    er  die  langen  Mauern  schneidet, 


auf  der  von  Munichia  nach  Osten  in  die  Ebene  vorspringenden  Landzunge  erkannt. 
Text  zum  Peiraieus  S.  3S.  Waffenplätze  innerhalb  der  Stadt  onka  genannt  im 
Gegensatz  zur  Ringmauer :  so  ist  Thukydides  VIII  69  icf'  on'/.oii  örtlich  zu  verstehen, 
eben  so  VII  2S  {ol  uiv  t(f'  on'/.oig,  Ol  (ff  inl  tov  rtixoti). 
*  Plut.  Them.  31. 
**  iQyccariiqiov  Sov'f.iav  ßiQaodtipüiv  Schol.  Arist.  Eq.  44.  Wegen  der  üblen 
Gerüche  war  eine  grössere  Stadtnähe  in  alter  wie  neuer  Zeit  unliebsam.   Gerbereien 


192  Ober-  und  Unterstadt. 

ist  er  wasserlos.  niid  die  Bewohner  des  HaKpedon  hatten  von  beiden 
Flüssen  der  Ebene  keinen  Yortheil :  ja  sie  hatten  nur  die  peinliche  Auf- 
gabe, durch  Gräben  unablässig  dafür  Sorge  zu  tragen,  dass  in  feuchter 
Jahreszeit  keine  Stockung  des  Abflusses  eintrete  und  die  Gesundheit 
gefährde. 

Es  war  also  eine  der  wichtigsten  Aufgaben  der  städischen  Yenvaltung. 
diese  Ungleichheit  zwischen  oben  und  unten  aufzuheben  und  die  von  der 
Natur  vorgesehene,  aber  durch  fortschreitende  Yertrocknung  des  Landes 
zerstörte  Gemeinsamkeit  der  Bewässenmg  durch  technische  Anlagen  her- 
zustellen. In  dieser  Absicht  sind  die  Kanäle  angelegt,  welche  von  der 
Kalhrrhoe  unterirdisch  nach  dem  Strande  gehen,  und  wir  dürfen  annehmen, 
dass  um  dieselbe  Zeit,  da  durch  den  Bau  der  dritten  Mauer  Ober-  und 
Unterstadt  sich  neu  verbanden,  auch  die  Wasserleitungen  nach  dem  Pei- 
raieus  mit  allem  Eifer  betrieben  wurden  und  dass  bei  dieser  Aufgabe 
Meton  an  erster  Stelle  betheiligt  war.  Athen  war  durch  lang  ausdauernde 
Arbeit  allmählich  wohl  versorgt;  es  waren  Bäder  an  denThoren  eingerichtet 
(LXXXI  17,  61);  Fontänen  waren  angelegt,  welche  Baumpflanzungen 
im  Kerameikos  möglich  machten  (LXXXII  10)  und  in  dürrster  Sommer- 
zeit die  Bürger  mit  frisch  aufsprudelndem  Bergwasser  erquickten.  Die 
Bewohner  der  Hafenstadt  waren  bei  Ausbruch  des  Kriegs  zum  grossen 
Theil  noch  auf  Cistemenwasser  angewiesen. 

Mit  Vollendung  der  Schenkelmauem  hing  auch  die  endgültige  Ein- 
richtung der  Wege  zusammen,  und  zwar  wurde  jetzt,  da  man  im  vollen 
Genüsse  eines  glücklichen  Friedens  die  Sicherheit  der  Stadt  gegen  pelo- 
ponnesische  Landheere  doch  unverrückt  im  Auge  hatte,  auch  zwischen 
Kriegs-  und  Friedenswegen  streng  unterschieden.  Für  die  belagerte  Stadt 
bildete  der  Weg  zwischen  den  Schenkeln  den  bequemen  Gang,  welcher 
den  Verkehr  mit  den  Häfen  sicherte.  Den  friedlichen  Verkehr  aber  ver- 
mittelte die  grosse  Heerstrasse,  welche,  vom  Dipjdon  ausgehend,  alle  Höhen 
der  Südstadt  umgehend  den  Kephisos  überschritt  und  erst  am  Rande  der 
Hafenbefestigung  eine  kleine  Steigung  machte,  um  in  den  Mauerkreis  des 
Peiraieus  einzutreten  (LXVU  S5).  Das  war  die  grosse  „Hamaxitos ."  die 
belebteste  Fahrstrasse  der  Athener,  und  von  der  Thätigkeit.  welche  in 
perikleischer  Zeit  diesem  Wege,  der  Lebensader  von  Athen,  zugewendet 
worden  ist,  zeugt  das  Wegedenkmal,  welches  noch  dem  fünften  Jahr- 
hundert angehört  und  den  Weg  zum  Hafen,  vom  Zwöltgötteraltar  gerechnet, 
auf  45,  46  oder  47  Stadien    aiigiebt.      S(i    eng   hat   man    sich    einerseits 


im  Kydathenaion  nebnion  v.  Wilamrtwitz  (Hermes  XXII,  11.0  und  Waohsninth  II,  265 
an.     Da.s  kann  man  doch  niolit  ans  dem  Demos  Kleons  t'olf^em  wollen? 


Ober-  und  Unterstadt.  193 

an  das  Werk  der  Pisistratiden  angeschlossen ,  deren  Wirksamkeit  für 
Wasser-  und  Wegebau  immer  maßgebend  geblieben  ist,  andererseits  an 
Themistokles,  der  es  nach  den  Pisistratiden  allein  verstanden  hat.  der  Stadt 
eine  Entwickelung  vorzuzeichnen,   der  sie  nicht   untreu   werden  konnte.* 

So  erscheint  im  Grossen  und  Kleinen  das,  was  im  perikleischen  Zeit- 
alter aus  der  Stadt  Athen  geworden  ist,  nur  als  die  natürliche  Entfaltung 
der  vorhandenen  Lebenskeime,  als  die  stetige  Durchführung  eines  durch 
den  Boden  des  Landes  und  den  Charakter  der  Bevölkerung  angewiesenen 
und  von  hervorragenden  Staatsmännern  klar  erkannten  geschichthchen 
Berufs,  und  das  Ausserordentliche  liegt  nur  darin,  dass  zur  Zeit  dei' 
vollsten  p]ntfaltung  aller  materiellen  und  geistigen  Kräfte  ein  Mann  vor- 
handen war,  der  mit  überlegener  Geisteskraft  das  Gemeindeleben  beheiT- 
schen  und  ohne  Beeinträchtigung  verfassungsmässiger  Bürgerfreiheit  zu  den 
höchsten  Zielen  mit  fester  Hand  zu  leiten  vennochte.  So  ist  etwas  zu 
Stande  gekommen,  was  auch  manchem  denkenden  Zeitgenossen  als  etwas 
über  die  gegebenen  Verhältnisse  der  Stadt  Hinausgehendes  erscheinen 
konnte;  es  kam  ihnen  vor,  als  sei  sie  über  ihr  natürhches  Maß  hinaus- 
gewachsen, und  nachdem  die  Anhänger  Kimons  das  L'ebermaß  künstle- 
rischer Pracht  auf  das  Heftigste  bekämi)tt  hatten,  spricht  auch  Thukv- 
dides,  der  verständni ssvollste  Bewunderer  des  Perikles,  sein  Urtheil  dahin 
aus,  dass  Athen  zu  den  Städten  gehöre,  deren  Aussehen  über  die  wirk- 
lichen Machtverhältnisse  täusche.  Also  ein  gewisses  Missverhältniss  muss 
auch  er  anerkennen  und  ein  leiser  Tadel  ist  auch  in  seinen  denkwürdigen 
Worten  nicht  zu  verkennen.** 

Ein  gerechteres  Urteil  konnte  von  den  Zeitgenossen  nicht  gesprochen 
werden.  Denn  man  muss  die  ganze  Volksgeschichte  überblicken  können, 
um  sich  darüber  klar  zu  werden,  dass  die  dreissig  Jahre  des  inneren  und 
äusseren  Friedens  in  der  Weise,  wie  es  Perikles  that,  benutzt  werden 
mussten,  um  das  Höchste,  wozu  das  hellenische  Volk  berufen  war.  in 
Athen  zu  verwirkhchen ,  und  wenn  in  alter  wie  in  neuer  Zeit  von  Ver- 
geudung öffentlicher  Mittel  gesprochen  worden  ist,  so  lehrt  die  Geschichte, 
dass  es,  wie  Perikles"  genialer  Blick  vorschauend  erkannte,  mimöghch  war. 
die  vorhandenen  Gelder  vortheilhafter  anzulegen  als  in  der  Herstellmig 
von  Denkmälern,  an  denen  die  Nachgeborenen  immer  von  Neuem  sich 
geistig  erheben  konnten,  und  die  auch  in  ihren  Trümmern  noch  heute  den 
kostbarsten  Schatz  des  griechischen  Landes  bilden. 


*   Kaibel,  Epigr.  graec    1043.     CIA.  II  1078. 
**    ^Ä{hr}vcu(x)v  —   Sin'/.ualat'  ciy  ttju  dvt'auiv  tixu^sad^ai  dno   t^s"  (pctvtqä;  oipfuic 
T^f  nöXtio;  Tj   'iaziv  Thuk.  I,    10. 

Curtius,  Topographie.  13 


194  Kriegszeiten. 

Schon  !)!'i  dem  Propyläfiibau  war  der  \\'iderstaiid  zu  Tage  getreten, 
der  den  maßgebenden  Einfiuss  des  Perikles  hemmte.  Auch  der  ein- 
geschränkte Prachtbau  konnte  nicht  ganz  vollendet  werden,  und  die  ötfcnt- 
lichen  Mittel  mussten  schon  zwischen  den  Priedenswerken  und  den  Kriegs- 
forderungeii  getheilt  werden.  Mit  dem  Ausbruch  des  Kiieges  war  die 
Zeit,  in  welcher  die  Stadt  sich  nach  den  Plänen  leitender  Staatsmänner 
in  grossem  Zusammenhang  stetig  entwickeln  konnte,  für  immer  zu  Ende. 
Aeussere  Begebenheiten  unberechenljarer  Art  waren  fortan  das  Ent- 
scheidende. 

Das  Befestigiingssystem  bewährte  sich :  aber  schon  die  ersten  Be- 
lagerungen hatten  die  Wirkung,  dass  die  Grundbedingung  städtischer 
Ordnung,  widche  Perikles  so  eifiig  gehütet  hatte,  die  strenge  Scheidung 
zwischen  heiligem  und  profanem  Boden,  in  Verfall  gerieth.  Mit  Ausnahme 
der  Burghöhe  und  des  Eleusinion  (XXY  86).  das  nächst  der  Burgfläche 
die  festeste  Terrassenanlage  der  Stadt  war.  wurde  das  ganze  Terrain 
der  Stadt  von  der  zusammengedrängten  Menschenmenge  überschwenmit. 
und  die  Pest  kam  dazu,  um  durch  das  Hinsterben  alter  Geschlechter 
die  Grundlage  des  Gemeindelebens  und  die  natürlichen  Ueberlieferungen 
zu  erschüttern. 

Der  Zusammenhang  der  Generationen , wurde  zerrissen,  und  dadurch, 
dass  die  ländlichen  Beschäftigungen,  die  bis  dahin  eine  so  glückliche 
Ergänzung  des  Stadtlebens  gewesen,  aufhörten,  traten  plötzlich  alle  Uebel- 
stände  ein,  welchen  übervölkerte  Großstädte  ausgesetzt  sind,  wenn  sich 
ein  fiiules  Proletariat  ansammelt  und  die  Menschen  sich  an  ein  Leben 
ohne  Hausstand  gewöhnen.  "Wie  wildes  Gevögel  nisteten  sich  die  Heimath- 
losen  in  Schlupfwinkeln  aller  Art.  in  Mauerthümien  und  W'irthschafts- 
räumen  ein.  *  Die  lange  verödeten  Felshäuser  auf  dem  Pnyxgel)irge 
wurden  wieder  bewohnt,  und  zwischen  den  Schenkeln  bildete  sich  eine  neue 
unbehagliche  Vorstadt.  Freie  Bewegung,  nirgends  mehr  als  bei  den 
Hellenen  die  unentbehrliche  Bedingung  geistigen  und  leiblichen  Wohl- 
seins, war  ringsherum  gehemmt.  Die  vorstädtischen  Uebungsplätze  vei- 
ödeten  und  die  ritterliche  Jugend  allein  war  im  Stande .  ihrem  Mutlie 
Luft  zu  nuichen .  um  in  kecken  Reiterzügen  das  \\'ei(liltild  dei-  Stadt 
vor  den  Feinden  zu  schülzeu. 

Als  die  Xoth  sich  Jahr  für  Jahr  wiederholte,  trat  an  Stelle  der 
stolzen  Zuversicht,  mit  der  man  dem  Kriege  entgegengegangen,  auch  Itei 
den  kriegslustigen  Führern  der  Volkspartei  eine  solche  I'^ntmuthigung  ein. 
dass   man    selbst    an  der  ^^'i•lerstandst■ähiü:keit  der  Stadt  irre  wurde.     In 

.*    i   uirKyxt;  r»;s"  o!y.i,ani)^-  Thuk.  "2,    1". 


Die  Kriegsnoth.  195 

schroffem  Widerspruch  zu  dem,    was  Themistokles .    Eämon   und  Perikles 
nach  einander  geschaffen,  hat  Kleon  in  der  Zeit  vor  424  daran  gedacht, 
eine   neue  Quermauer   zu    ziehen,   um   im  Nothfall    auf  einen  Theil  des* 
grossen  Befestigimgssystems  Verzicht  leisten  zu  können.  * 

Im  Xikiasfrieden  athmete  die  Stadt  wieder  auf:  eine  allgemem 
hellenische  Gesinnung  machte  sich  wieder  geltend.  Peloponnesischen 
Gastfreunden  errichtete  man  Ehrendekrete  auf  der  Burg,  um  zu  zeigen, 
wie  dankbar  man  jedes  wohlwollende  Entgegenkommen  anerkenne.** 
Jede  Kriegspause  zeigte,  wie  sehr  Athen  eine  Stadt  war,  die  nur  im 
Frieden  ihren  Beruf  voll  erfüllen  konnte.  Unwillkürlich  ist  sie  immer 
wieder  zu  dem  zurückgekehrt,  was  nur  sie  leisten  konnte,  was  für  sie 
kein  Luxus  war,  sondern  ein  höheres  Lebenshedürfniss ,  eine  Ehren- 
pfhcht.  in  deren  Erfüllung  die  Bürgerschaft  sich  selbst  wieder  fand  und 
neues  Vertrauen  gewann.  Man  suchte  der  eingerissenen  Unordnung  zu 
steuern  und  dm'ch  die  Horisten  unter  der  Leitung  des  Archon-König  die 
alten  Marken  zwischen  heiligem  imd  bürgerlichem  Grundbesitze  wieder 
herzustellen.  Die  Festgeräthe  wurden  ergänzt,  damit  die  Stadt  wieder  in 
vollem  Ehrenschmuck  den  Göttern  huldigen  könne,  und  nachdem  man 
während  des  Kriegs  nur  durch  einzelne  Weihungen  dem  Herkommen  ge- 
nügt hatte,  so  durch  ein  vergoldetes  PaUasbild,  das  Nikias  auf  der  Burg 
gestiftet  hatte,  durch  Aufstellung  einer  Nike  nach  der  Einnahme  von 
Sphakteria  ***  und  das  Aufhängen  der  lakedämonischen  Schilder  an  der 
Poikile  (XCI  84),  nahm  man  nun  im  Anschluss  an  die  Zeiten  des  Kimon 
und  Perikles  die  Arbeiten  wieder  auf,  welche  vor  dem  Kriege  in  Stocken 
gerathen  waren,  vor  Allem  das  Heiligthum  der  Stadtgöttin,  das  vor  den 
gi'ossen  Reichsbauten  hatte  zurückstehen  müssen.  Werke  der  feinsten 
Technik  wurden  ausgeführt,  wie  die  Lampe  des  Kallimachos,  das  Symbol 
des  ununterbrochenen  Tag-  und  Nachtdienstes  (XXI  34),  die  nur  einmal 
im  Jahre  mit  Oel  gefüllt  wurde  und  durch  ein  pahubaumartiges  Abzugs- 
rohr den  Dunst  der  Flamme  aus  dem  engen  Tempelraume  hinausführte. 
Die  verschiedenen  Künste  verbanden  sich  wieder  zu  gemeinsamen 
Leistungen,  so  dass  nach  Zeichnungen  des  PaiThasios  die  Eeliefs  am 
Schildrande  der  Athena  Promachos  von  Mys  ciseUrt  wurden.  Die 
Schüler  Myrons  schufen  AVerke  sinnreichster  und  anmuthigster  Erfindimg. 
wie  den  Knaben  mit  dem  Weihwasser  an  der  Schwelle  des  inneren  Burg- 


*    av     ö     Ad-i,vuioi\;     H^iji^aai     uixooTio'/.iTfa-     (<7Toq:i}vui    öiaTii'/i!^u}i'    Aristoph. 
Ritter  817. 

**   Köhler,  Zur  Geschichte   des  Nikiasfriedens :   Mitth.  des  athen.  Inst.  I,  171. 
CIA.  I,  45. 

***   Plut.  Mkias  3.     Paus.  4,  36,  6. 

13* 


196  Friedenswerke. 

raums  (LXI  85).  Grossartiger  war  das  Weihgeschenk  des  Chairedemos, 
der  durch  Strongylion  auf  breiter  Marmorstufe  ein  ehernes  Ross  aufstellen 
liess  im  Anschluss  an  die  Sagen  von  Ilion,  die  hier  A^on  den  Rhapsoden 
vorgetragen  wurden,  ein  Kolossalwerk,  dessen  Aufrichtung  in  frischem 
Gedächtniss  war,  als  die  Vögel  des  Aristophanes  gegeben  wurden  (LX  92). 
Gleichzeitig  war  Metons  Name  in  Aller  Munde,  und  es  ist  wahrscheinlich, 
dass  damals  die  gTossen  Anlagen  im  Wci'ke  waren,  welche  endlich  dahin 
führen  sollten,  dass  der  Peiraieus  in  die  städtische  Bewässerung  herein- 
gezogen wurde.  *  Drei  Jahre  nach  dem  Xikiasfrieden  beantragte  Adosios. 
dass  das  Heihgthum  von  Kodros,  Neleus  und  Basile  (S.  79)  im  Süden 
der  Stadt  sorgfältig  erneuert  werde ;  zur  Sicherung  desselben  sollten  auf 
dem  Rande  des  heiligen  Bezirks  zweihundert  Oelbäume  gepflanzt  werden, 
und  zu  ihrer  Bewässerung  wurde  der  Graben  angCAviesen,  der  die 
Feuchtigkeit  nach  Limnai  hinabführte,  und  dann  das  Regenwasser  inner- 
hall)  scharfgezogener  GrenzUnien.  Diese  bildeten  im  Norden  das  Heilig- 
thum  des  Dionysos,  im  Süden  das  Thor,  durch  welches  die  Mysten  nach 
Phaleron  zogen,  im  Osten  die  Pforte  nach  dem  Bade  des  Isthmonikos, 
das  in  der  Nähe  der  KaUirrhoe  anzusetzen  ist,  und  im  Westen  ein  „öffent- 
liches Haus",  dessen  Bestimmung  ungewiss  ist;  die  Urkunde  darüber 
(LI  52)  ist  dadurch  einzig  in  ihrer  Art,  dass  sie  uns  in  den  städtischen 
Haushalt  einen  näheren  Blick  öffnet. 

Durch  den  unheilvollen  Ausgang  der  demokratischen  Pohtik  wurde 
die  Gegenpartei  an  das  Ruder  gebracht,  die  Partei  der  Oligarchen.  welche 
den  Krieg  mit  Sparta  von  Anfang  verwünscht  hatte.  Hire  Maßregeln 
zeigen  recht  deutUch,  wie  eng  der  Zusammenhang  zwischen  Verfassungs- 
geschichte und  Oertlichkeit  in  Athen  war.  Denn  man  getraute  sich  nicht, 
mit  den  Umsturzplänen  auf  dem  altgeheiligten  Boden  der  Pnyx  vorzugehen. 
Deshalb  war  die  Bürgerversammlung,  die  mit  der  Geschichte  der  Stadt 
brechen  sollte,  nach  dem  Kolonos  Hippios  (S.  12),  dem  Heiligthum  des 
Poseidon,  hinaus  berufen,  damit  sie  hier,  auf  ungewohntem  Terrain,  von 
den  Ueberlieferungen  der  Vorzeit  entfernt,  sich  eher  entschliessen  möchte, 
Beschlüsse  zu  fassen,  welche  das  \(>\k  seiner  verfassungsmässigen  Rechte 
entkleiden  und  ein  oligarchisches  Parteiregiment  (anführen  sollten. 

Zu  keiner  Zeit  sehen  wir  die  Stadt  so  deutlich  vor  Augen  wie  in 
dieser  unheimlichen  Lage  eines  doppelten  Belagerungszustandes. 

Gegen  die  Lakedämouirr  von  Dekeleia  stand  die  ganze  Bürgerschaft 
in   Waffen,    tlieils  auf  den   Maiern   und  Thürnicn.  thejls  auf  den   AN'atüen- 


*   Gleichzeitige   Anspielungen    im    Monntro|)08   und   in   den    Vügeln.      Vcrgl. 
Ullrich,  Beiträge  zur  Erkl.  dos  'riinkydidos  (18411),  S.  87. 


Oligarchie.     Alkibiades.  1J)7 

platzen  im  Innern  marschbereit.  Da  diese  Truppen  aber  unzuverlässig 
waren .  wurden  sie  durch  eine ,  von  den  Urhebern  des  Staatsstreichs 
gesammelte  fremde  Mannschaft  beobachtet,  die  nicht  an  den  AVaffen- 
plätzen  selbst,  sondern  ein  wenig  bei  Seite  aufgestellt  war,  eine  Art  Leib- 
Avache  der  Verschworenen,  ausserdem  hatten  sie  noch  120  junge  Männer 
zur  Hand.  Es  waren  Griechen.  Parteigenossen,  und  als  solche  zu  jedem 
Schergendienste  bereit;  denn  auf  die  alten,  skvthischen  Polizeisoldaten 
konnte  man  sich  nicht  verlassen.  * 

Was  auf  dem  Kolonos  gefr'evelt  war,  wurde  auf  der  Pnyx  wieder 
gut  gemacht.  Hier  war  es,  wo  die  Athener  dem  verrätherischen  Treiben 
ein  Ende  machten,  wo  sie  dem  Volke  die  Staatshoheit  zurückgaben,  und. 
der  besten  Zeiten  ihrer  (leschichte  eingedenk,  als  ßürgergemeinde  fest 
und  entschlossen  handelten.** 

Die  Schmach,  welche  die  Ohgarchen  ül)er  Athen  gebracht  hatten, 
trug  aber  dazu  bei,  den  Glanz,  der  durch  Alkibiades'  Siege  über  die  Stadt 
aufging,  um  so  strahlender  erscheinen  zu  lassen.  Alkibiades  hatte  seine 
Heimkehr  in  der  Ferne  lange  vorbedacht  und  vorbereitet.  Dm'ch  ihn 
gerettet,  sollte  die  A'aterstadt  in  die  alten  Bahnen  des  Ruhms  endlich 
wieder  einlenken.  Der  Verkannte  und  Verstossene  wollte  sich  als  einen 
echten  Sohn  Athens  bewähren ;  darum  waren  es  vorzugsweise  alt  ehr- 
würdige Gebräuche,  durch  deren  J]rneuerung  er  den  verängsteten  Ge- 
müthern wieder  Vertrauen  einÜösste.  Die  Todtenfeier  draussen  im  Kera- 
meikos  wurde  so  ruhig  begangen,  als  wenn  kein  bewaffneter  Feind  auf 
attischem  Boden  stände,  und  nachdem  die  Mysten  Jahre  lang  zu  See  nach 
Eleusis  hatten  hinübergefahren  werden  müssen,  führte  Alkibiades  sie  mi- 
gestört  den  heiligen  Weg  entlang,  so  dass  alle  Stationen  desselben  wieder 
ordnungsmässig  besucht  werden  konnten.  Die  Tribute  heferten  üeber- 
schüsse,  der  Gott  des  Reichthums  hatte  den  Opisthodom  wieder  bezogen, 
und  es  erwachte  auf  der  Burg,  wie  zu  den  Tagen  des  Iktinos  und 
Mnesikles,    von   Neuem   das  regste  Leben,  um  die  Stadtgötter  zu  ehren. 


*  Bei  Thukydides  VIll,  69,  2  erkennen  wir  deutlich  die  topographische  Be- 
deutung von  on'/.rc  {roli  tv  rf)  SvfMUoau^c  i'tqrjo,  ui]  in  reiroii^  tot^  oTjXoig,  uX). 
uno&iv  ritQiuii'tiy).     ^  gl.  Arit>t.  Lyr-istr.  633. 

**  Thuk.  8,  6":  coi'ix'Arjacef  T>]y  ixx'/.i;ai«y  th  toi'  KoXtayoV  tan  liQoy  IIo- 
aiK^wros  ifoj  TioXtvJi  (iTjixor  ax(c6'iovi  fAu'/.iaT«  dix«.  Der  Abschliiss  des  Temenos 
gab  den  Oligarchen  Gelegenheit,  Missliebige  von  der  Theilnahme  auszuschliessen. 
(Dieser  Vorgang  war,  was  die  Römer  „sevocare"  nennen.  Vgl.  Livius  7,  16 :  tri- 
buni  plebis,  ne  quis  postea  populum  sevocaret,  capite  sanxerunt.)  Nach  dem 
Unglück  in  Euboia  war  das  Erste,  dass  sie  ixxXiiaiciv  iwiXiyov  ivd^vg  tli  rijy  TIvvxu 
xuXovfxivr^v,  ovniQ  xcd  hXXoti  ilo&tarci',  ir  JjniQ  xc.l  rov?  ThT^nxoaiovi  xarmiKV- 
anvTt?  etc.  Thuk.  cap.  97. 


198  Alkibiades  in  Athen. 

Hier  war  v'mv  alte  Schuld  abzutragen.  Der  Poliastemitd  hatte  hinter 
den  Reichs1)auten  zuniekstehen  müssen;  seine  Yonendung  war  während 
des  Xikiasfriedens  eitrig  in  Augrijff  genommen.  Dann  waren  aHe  Arbeiten 
plötzlich  ins  Stocken  gerathen,  wahrscheinlieli  in  Folge  des  sicilischen 
Unglücks,  rnmittelbar  nach  dem  hellespontischen  Siege  im  Frühjahr  409 
wurde  nach  Vorgang  der  perikleischen  Zeit  auf  Antrag  des  Epigenes  der 
Beschluss  gefasst,  eine  Baukommission  niederzusetzen,  um  den  Bestand 
des  Baus  sowie  die  zur  Fortführung  vorbereiteten  Materiahen  amtlich 
aufzunehmen.  ]\Ian  hatte  die  frohe  Aussicht,  bald  etwas  Fertiges  her- 
stellen zu  können,  üer  Ost-  und  der  Westgiebel  wurden  schon  mit  Bild- 
werken gefüllt,  Maler  und  Vergolder  waren  mit  den  Deckenfeldern  im 
Innern  sowie  mit  den  Rosetten  am  ArchitraA-  beschäftigt. 

Gewiss  hat  Alkibiades  auch  Neues  zu  schaffen  unternommen,  und 
unter  allen  Bildwerken,  welche  die  Akropohs  schmückten,  ist  keines,  das 
so  sicher  dieser  Zeit  zu  entsprechen  scheint,  wie  die  Marmorbrüstung  des 
Nikepyrgos  oberhalb  der  grossen  Aufgangstreppe.  Ein  Abschluss  und 
Gitter  war  hier  oberhalb  der  senkrechten  Wand  unentbehrhch.  Aber  es 
war  ein  besonderer  Gedanke,  der  vielleicht  noch  nicht  in  des  3Inesikles 
Bauplänen  gelegen  hat,  hier  ein  Marmorgeländer  bis  Schulterhöhe  auf- 
zuführen und  mit  Siegesgöttinnen  auszustatten.  Das  figurenreiche  Relief 
ist  dem  Parthenonfriese  innerhch  ven^^andt.  aber  wir  glauben  doch  den 
Zug  emer  jüngeren  Zeit  zu  spüren.  Das  Relief  ist  höher,  bewegter, 
dramatischer,  vdll  (energischer  Licht-  und  Schattenwirkung.  Man  hat  den 
Eindruck  einer  jut)elnden  Volksstimmung,  welche  eine  ganze  Reihe  von 
Siegen  auf  einmal  feierte:  persische  und  griechische  Waffenbeute  wird 
aufgehängt;  Wasser-  und  Landschlachten  sieht  man  im  Geiste. 

Wenn  es  auch  nicht  gestattet  ist,  diesen  plastischen  Siegeshynmus 
der  Nikebalustrade  der  Zeit  nach  sicher  zu  bestimmen,  so  passt  doch 
Alles  zur  Heimkehr  des  Alkibiades,  der  gewiss  nicht  damit  zufrieden  war. 
(üe  stockenden  Bauarbeiten  am  Poliastempel  weiter  zu  führen,  sondern 
auch  etwas  Neues,  Glänzendes  schaffen  wollte,  und  wd  war  ein  schönerer 
Platz  als  de]-.  \v(t  die  Reliefbilder  jeden  zur  Burg  Hinaufwandelnden 
von  der  rechten  Seite  freudig  begrüssten .  wo  das  grosse  unvollendete 
Liebüngswerk  des  Perikles.  das  l'mpylaion.  dadurch  einen  neuen  Schuuuk 
erhielt.  * 

Als  durch  neuen  \'eiiatli  die  Nieili-rlage  von  .Vigospotamoi  erfolgt 
war,   zeigte  sich,    wie  riditig  Tbemistitkles  geurtheilt  hatte,    wenn  er  die 


*  In  Betreff  der  Baugeschichte  tles  Poliastempels  und  der  Datirung  der 
Nikebalustrade  schliesse  ich  mich  ganz  an  Ad.  Michaelif*  an:  Die  Zeit  des  Neubaues 
des  Poliastempels.     Mitth.  des  athen.  Inst.  XiV.  34!Mr. 


Herrschaft  der  Dreissig.  199 

Widerstandskraft  der  Stadt  darin  crixannti',  dass  sie,  auf  dem  piräischen 
^'urg'e1»iri;e  g-elegen,  von  iinl)ezwinaiichen  Mauern  umgürtet,  mit  dem  Meere 
unzertrennlich  verbunden  sei.  Xacli  Zerstörmig  derMauerschenkei  war  Athen 
wieder,  wie  vor  Themistokles ,  eine  machtlose  Binnenstadt,  Avelche  die  Fort- 
dauer ihrer  Selbständigkeit  der  Gnade  eines  lakedämonischen  Königs  dankte. 

Für  die  Oligarchen  war  dieser  Umschwung  ein  Sieg  ihrer  Partei. 
Die  Bürgerschaft  war  ja  nun  endlieh  der  verderblichen  Atmosphäre  des 
Seestrandes  entzogen.  Die  Gunst  der  Zeit  musste  nach  Kräften  aus- 
gebeutet Averden :  Athen  sollte  nicht  nur  keine  Seestadt,  sondern  auch 
keine  Großstadt  mehr  sein.  Es  wurde  unter  den  Dreissig  der  ernsthafte 
Versuch  gemacht,  die  ganze  Geschichte  der  Stadt  umzustossen  und  sie 
durch  eine  gewaltsame  Entvölkerung  von  allen  Gebrechen  der  unseligen 
Demokratie  auf  einmal  zu  heilen. 

Die  Bürgerschaft  \TOrde  auf  dreitausend  beschränkt.  Von  der  Pnyx 
wagte  man  nicht  wieder  abzugehen,  aber  der  Rednerplatz  wurde  nach 
der  entgegengesetzten  Seite  umgekehrt  (VH  55).  Diese  Maßregel  kann 
keinen  anderen  Sinn  haben,  als  dass  jetzt  nicht  mehr  zu  einer  auf  theater- 
fömiigen  Stufen  sitzenden  Zuhörerschaft  geredet  werden  sollte,  vielmehr 
sollten  die  Bürger  unterhalb  des  Halbrundes  vor  der  Rednerbühne  sich 
versammeln,  um  stehend  die  Vorlagen  der  Behörden  entgegen  zu  nehmen 
und  dann  ohne  Debatte  stillschweigend  wieder  aus  einander  zu  gehen. 

Der  Raum  zwischen  den  Ti'ümmem  der  Schenkelmauern  \nirde  be- 
nutzt, um  lüer  den  vom  Bürgerthimi  ausgeschlossenen,  den  Tyrannen  ver- 
dächtigen Theil  der  Bevölkerung  unter  polizeilicher  Aufsicht  wohnen  zu 
lassen  (CV  22). 

Nachdem  die  Oligarchen  sich  auch  zum  ZAveiten  Male  gänzlich  un- 
fähig erwiesen  hatten,  etwas  Dauerhaftes  zu  schaffen,  kehrte  die  Stadt 
unter  Eukleides  in  die  alten  Bahnen  ihrer  Geschichte  zurück,  und  mit 
Bewunderung  sehen  wir,  wie  nach  der  tiefsten  Demüthigung,  welche  ein 
Staat  erleiden  kann,  sofort  der  neue  Aufschwimg  erfolgte.  Im  Gegensatz  zu 
der  kulturfeindlichen  Reaktion  wurde  schon  unter  dem  ersten  verfassungs- 
mässigen Archonten  für  Anlage  von  Schriftsammlungen  in  der  Stadt  Sorge 
getragen,  und  man  hat  gleich  in  den  ersten  Jahren  der  wiedergewonnenen 
lYeiheit  die  heiligen  so  wie  die  für  staatliche  Unabhängigkeit  unentbehr- 
lichen Bauten  in  Angriff  genonmien.  Auf  der  durch  eine  feindliche  Be- 
satzung entweihten  Burg,  welche  man  jetzt  auch  amtlich  als  „Akropohs" 
zu  bezeichnen  sich  gewöhnte,  wurde  das  ausgebrannte  Erechtheion  wieder 
hergestellt  (395/94)  *  und  in  demselben  Jahr  ist  man  auch  schon  an  den 


Hermes  II,  22;   V,  6. 


200  Wiedergeburt  unter  Konon. 

Maiicrbau  gegangen :  ein  kühner  Aiifscliwnng.  der  nur  dadurch  gelingen 
konnte,  dass  Sparta  sich  in  einen  Perserkrieg  verwickelte  und  in  Griechen- 
land so  viel  Abneigung  erweckt  hatte,  dass  die  Korinther,  Argiver  und 
Böotier  Athen  ihre  SjTnpathie  zuwendeten.  Die  volle  Wiedergeburt  der 
Stadt  würde  aber  nicht  gelungen  sein,  wenn  nicht  Konon  diesellx"  durch 
seine  ungemein  kluge  Yerwerthung  der  politischen  Verhältnisse  von  Cypern 
aus  mit  energischer  Thätigkeit  durchgeführt  hätte.  Er  war  jetzt  der 
leitende  Staatsmann,  und  wir  düifen  voraussetzen,  dass  er  schon  aus  der 
Ferne  seine  Mitbürger  ermuthigt  hat.  Hand  ans  Werk  zu  legen,  bis  er 
durch  den  Sieg  bei  Knidos  jede  Intervention  von  Seiten  Spartas  unmöglich 
machte  und  zugleich  durch  persisches  Geld  und  phönikische  Flotten- 
mannschaft den  raschen  Aufbau  der  Befestigung  erwirkte.  Von  den  drei 
Mauern,  die  neununddreissig  Jahre  neben  einander  bestanden  hatten, 
wurden,  da  die  phalerische  schon  durch  den  Bau  der  Mittelmauer  über- 
flüssig gewurden  war.  nur  die  beiden  Parallelmauern  ^vieder  aufgerichtet. 
Auch  in  der  Oberstadt  Murde  die  Gunst  der  Umstände  benutzt,  Athen  so 
Aviderstandsfähig  wie  möglich  zu  machen :  eine  wesentliche  Aenderung 
der  ursprünglichen  Mauerlinien  ist  nirgends  vorgenommen. 

Von  der  See  war  die  AViedergeburt  der  Stadt  ausgegangen :  daher 
erhoben  sich  hier  auch  die  ersten  Denkmäler  der  grossen  Epoche,  der 
Aphroditetempel  am  Ufer,  der  nach  Knidos  hinüberwies,  dann  in  dem 
Hauptheiligthum  der  Hafenstadt,  dem  des  Zeus  Soter,  ein  Prachtaltar  des 
Gottes ,  mit  einem  Reliefschmuck ,  welcher  wohl  den  Sieg  verherrlichte, 
und  eine  Athena  von  Erz,  beides  vielbewunderte  "Werke  des  Kephisodotos, 
des  ersten  Meisters  dieser  Zeit.  Der  Eindruck  der  wunderbaren  Rettung 
war  so  gross,  dass  man  ülx-r  altes  Herkommen  hinausgehend  kein 
Bedenken  trug,  die  beiden  Wohlthäter,  deren  seltenem  Zusammenwii-keu 
man  Alles  verdankte.  Konon  und  Euagoras  auf  dem  Markte  in  Erz 
aufzustellen,  die  Ersten,  denen  bei  Lebzeiten  diese  Heroenehre  zu  Tht'il 
wurde. 

Mit  der  neuen  Ummauerung  standen  mancherlei  Einrichtungen  im 
Zusammenhang,  die  Stadt  und  Vorstädten  ein  neues  Ansehen  gaben. 
Zwischen  Stadt  und  Hafen  entfaltete  sich  wieder  der  volle  Verkehr,  neue 
Anlagen  entstanden  und  der  Platz  vor  dem  Dipvlon  hat  für  die  Stadt- 
geschichte dadurch  eine  hervorragende  Bedeutung  erlangt,  dass  hier  durch 
eine  plötzliche  Verschüttung  (deren  Anlass  noch  unerklärt  ist)  eine  ganze 
Gruppe  antiker  Denkmäler  an  Ort  und  Stelle  erhalten  worden  ist.  Der 
Schutthügel,  welcher  sie  Jahrhun<lerte  lang  überdeckt  hat,  mit  dei- 
Kapelle  der  Hagia  Triadu  an  seinem  Abhänge,  erschien  wie  eine  natür- 
liche Höhe,    wie    ein   iiörtllicljer  Ausläufer    des  Athanasiushüüels.     Als  er 


Wege  am  Dipylon. 


201 


seit  1870  iiacli  und  nach  abgetragen  wnrde,  kam  eine  ( i räberstrasse  devS 
vierton  Jahrhnnderts  mit  ihren  der  Reihe  nach  aufrecht  stehenden  Denk- 
mälern 7A1  Tage  und  damit  zugleich  ein  Bild  der  alten  Strassen,  welche 
hier  beim  Ausgange  der  langgestreckten  Thalmulde  des  Kerameikos  nach 
Norden.  Westen  und  Süden  strahlenförmig  auseinander  gingen,  wie  es 
die  beifolgende  Skizze  (Tig.  29)  anschaulich  zu  machen  sucht.*  Es 
kommt  darauf  an.  AV(^oc  ,ind  Thore  in  ihrem  geschichtlichen  Verhältniss 
zu  verstehen. 

Der  Menschenverkehr  fulgt  wie  das  Wasser  der  Senkung  des  Bodens : 
wo  dieser  am  tiefsten  liegt,  war  der  natürliche  Ausgang  des  ganzen  nörd- 
lichen Stadttheils  nach  dem  Thallande  des  Kephisos. 


Die  Wege  sind  älter  als  Mauern  und  Thore.  Die  erste  Landstrasse, 
deren  Richtung  und  Ziel  gegeben  war,  ist  die  Strasse  nach  Eleusis,  das 
unzertrennlich  mit  xlthen  zusammenhing.  Schon  im  inneren  Kerameikos 
bei  dem  alten  Brunnen  (S.  114)  ist  die  Strassenrichtung  gegeben,  welche 
nach  Eleusis  weist;  keine  ist  von  Xatur  so  deutlich  vorgezeichnet  wie 
diese  durch  den  Pass  von  Dafni  (S.  2) :  der  Weg  ist  durch  Grenzsteine 
(LXXT  81)  und  durch  den  auf  altem  Gemäuer  aufgebauten  Wasser- 
behälter sicher  bezeugt.  Genau  in  der  Flucht  des  Wegs  hegt  das  Thor, 
welches,  als  die  Stadtmauer  entstand,  für  die  Prozessionen  offen  gehalten 
wurde,  das  heilige  Thor:  denn  es  war  den  Hellenen  Bedürfniss.  bei  gottes- 


*  Auf  Blatt  IV   des  Atlas  von  Atheu   ist  die  erste  Uebersicht  der  Terrain- 
verhältnisse gegeben. 


202  Wege  vom  Dipylon. 

dienstlichen  Wegen  Anfang  wie  Ende  genau  zu  bestimmen.  Vor  Allem 
war  dies  bei  den  Geheimdiensten  imerlässlich.  weil  es  nöthig  war.  schon 
die  ausziehende  Schaar  soj-gfältig  zu  sichten.  Darum  war  ja  auch  am 
Südrande  der  8tadt  eine  besondere  Pforte  für  die  Eingeweihten,  die  nach 
dem  Phaleron  auszogen  (LXXXI  6*2). 

So  erklärt  sich  die  sonst  befremdliche  Thatsache,  dass  zwei  Stadt- 
thore  so  nahe  bei  einander  liegen ;  ihre  Achsen  sind,  wüe  die  Skizze  zeigt 
(Fig.  29),  nur  72  Meter  von  einander  entfernt:  das  kleinere  im  Südwesten, 
welches  als  heilige  Pforte  immer  in  alterthümlicher  Einfachheit  gebheben 
ist,  imd  das  grosse  im  Nordosten,  das  „thriasische".  das,  wie  der  Name 
angiebt,  dieselbe  Hauptrichtung  nach  Westen  hatte,  dami  aber,  als  der 
bestgelegene  aller  Ausgangspunkte  von  Athen,  auch  noch  die  Wege  auf- 
nahm, welche  von  Nordwesten  nnd  Südosten  in  die  Stadt  mündeten. 

Das  grössere  Thor  war  seit  der  kimonischen  Zeit  vorzugsweise  das 
Thor  nach  der  Akademie:  eine  schnnrgerade  Strasse  (LXXX  2),  die 
ebenste  aller  Wegebahuen  bei  Athen,  führte,  sechs  Stadien  lang,  hinaus. 
Auch  hier  waren  der  Feste  wegen  bestimmte  Anfangs-  nnd  Zielpunkte 
nothwendig.  Das  Ziel  war  der  Altar  des  Prometheus,  am  Rande  der 
Akademie  bei  H.  Georgios:  der  Anfang  ein  Rundaltar  des  Zeus  Herkeios. 
des  Hermes  und  des  Akamas.  *  Er  steht  noch  heute  am  iimeni  Thore 
des  Thorhofs,  um  an  der  Schwelle  der  Stadt  den  Hüter  des  Stadtherdes 
zu  ehren,  den  Heros  der  Wettkämpfc  und  den  Heros  des  Gaus,  zu  dem 
der  Kerameikos  gehörte  (XL  94). 

Von  dieser  Hauptstrasse  hat  sich  zuerst  die  Strasse  nach  Nordosten 
abgezweigt,  die  an  den  Höhen  des  Kolonos  Hippies  und  der  Demeter 
Euchloos  vorbei  nach  Phyle  und  Thel)en  führte,  und  dann  in  kimonischer 
Zeit  die  breite  ,.Haniaxitos",  welche  links  uml)iegend  in  tlacher  Curve 
die  heilige  Strasse  schnitt.  Den  Kreuzpunkt  bezeichnet  der  grosse  offene 
Wasserbehälter,  der  auf  alten  Fundamenten  ruht. 

Je  mehr  gebahnte  Strassen  nach  aussen  heranlührten,  um  su  notli- 
wendiger  Avar  es,  den  Zugang  zur  Stadt  an  der  tiefsten  und  gefährlichsten 
Stelle  durch  Festungswerke  zu  sichern,  und  es  ist  nicht  zu  l)ezweifeln, 
dass  Perikles,  der  den  unvermeidUchen  Krieg  am  klarsten  voraussah,  das 
Seinige  gethan  haben  Avird,  das  Thor  zugleich  würdevoll  auszustatten  und 
gegen  Angriffe  zu  siclirni.  Die  Alten  hebten  es,  in  ihrrn  Städten  ein 
Thor  als  das  Haupttbni-  anzusdirn   luid  zn  kcnnzcichnrn  : '^' ■'  das  tln'iasiscbe 


*   Kühler,  Mittli.  des  athen.  Inst.  IV,  288. 

**    «i  fjtüXiaia  ).ni}(fÖQoi  nvhti    Herod.  I,   IST.     iti   tityt'e'/.ci  nv).ici    CJGr.  p.  122. 
IVloponnesos  IT,  141. 


Die  Giäberstiasse.  203 

l'hur  ist  als  Dipvlün  ein  l)erühnites  Tliorgebäude  geworden  *  und  man 
hat  seinen  Namen  gewiss  mit  Recht  von  seiner  Bauanlage  hergeleitet, 
dem  grossen,  von  starken  Mauern  umgebenen,  viereckigen  Thorhofe,  der 
nach  innen  wie  nach  aussen  einen  festen  Verschluss  hatte.  Er  diente  in 
Friedenszeiten  als  ein  bequemer  mit  fliessendem  Wasser  ausgestatteter 
A'erkehrsort ,  im  Kriege  als  Sammelplatz  von  Mannschaften,  welche  vom 
^larkte  her  auf  breiter  Strasse  bequem  einrücken  konnten  (LXXX  1),  und 
das  einzige  Kriegsereigniss ,  das  wir  hier  sich  entwickeln  sehen  —  der 
Angriff  König  Phihpps  V  —  zeigt  uns  deutlich,  wie  ein  Feind,  der  den 
äusseren  Eingang  erz\vungen  hat,  innerhalb  des  Thorhofs  in  die  grösste 
Bedrängniss  gerieth,  so  dass  er  sich  nur  mit  Mühe  wieder  ins  Freie 
retten  konnte.** 

Das  in  bescheidenerem  Maßstabe  verbhebene  „heilige  Thor"  hat  im 
vierten  Jahrhundert  v.  Chr.  für  die  Athener  eine  neue  Bedeutung  er- 
halten, als  man  den  (durch  Abgrabung  des  Triadahügels  aufgedeckten) 
Weg  anlegte,  welcher  gleich  vor  dem  Thore  links  abzweigt,  um  nach 
AVesten  in  die  Hamaxitos  einzumünden. 

Dieser  elf  Meter  breite  Weg  ist  nicht  zu  Yerkehrszwecken  angelegt 
worden,  sondern  um  Grabstätten  einzurichten,  für  die  es  an  Platz  gebrach. 
Sie  waren  gerade  an  dieser  Stadtseite  viel  begehrt,  auch  von  Fremden, 
die  immer  mehr  eine  besondere  Ehre  darin  sahen,  vor  den  Thoren  Athens 
ihre  Ruhestätte  zu  erwerben;  auch  die  Stadt  musste  Plätze  haben,  um 
Fremde  von  Auszeiclinung  würdig  zu  bestatten.  So  sehen  wir  noch  heute 
an  der  Curve  des  W^egs,  64  Meter  vom  Thore,  die  beiden  Grabsteine 
neben  einander  stehen,  der  eine  zu  Ehren  der  korkyräischen  Gesandten 
Thersandros  und  Simyla,  der  andere  zu  Ehren  des  Pythagoras  aus  Selymbria, 
beide  von  Staatswegen  errichtet.  Das  Gesandtengrab  Avird  mit  Wahr- 
scheinlichkeit um  375  angesetzt,  als  die  Korkyräer  dem  neuattischen 
Seebund  beitraten.*** 

Auf  ansteigendem  Boden  folgt  dann  die  zusammenhängende  Reihe 
von  Gräbern  (XCTII  55),  wie  sie  auf  Blatt  4  des  Atlas  von  Athen  im 
Grundriss  und  Aufriss  dargestellt  sind,  zunächst  zur  Linken  das  Denkmal 
das  Dexileos,  der  394/3  einen  ruhmvollen  Reitertod  bei  Korinth  gefimden 
hat  (XCA7II  76) ;  darum  ist  ihm  hier  bei  den  Seinen  ein  Ehrenmal  gesetzt, 


*   Als  solches  von  Livius  (nach  Polybios)  genau  beschrieben  31,  24. 
**   Vergl.  meinen  Aufsatz    über   das  Dipylon   in   den  Commentationes   iu   lio- 
norem  Th.  Mommseni  p.  592. 

***    CIA.  II,  1678.     Kaibel  Epigr.  36.  37.     Der  Platz   der  Gesandtengräber  ist 
auf  Blatt  3  des  Atlas  von  Athen  angegeben. 


204  Friedhof  am  Dipylon. 

während  er  drausseii,  wo  sein  Name  auf  dem  uns  erhaltenen  Grabsteine 
zu  lesen  ist.  mit  seinen  Kameraden  bestattet  lag  (XCIX  45). 

Wir  haben  hier  die  Anschauung  eines  Friedhofs  aus  der  Zeit  Konons. 
Wir  erkennen  die  sorgfältigste  Raumbenutzung,  die  polygone  Aufmauerung 
der  Grabterrassen,  die  eng  an  einander  liegenden,  knapp  gemessenen 
Familiengräber :  die  vornehmeren  vom  an  der  Strasse.  Querwege  führen 
nach  Süden  liiiian .  wo  die  hinteren  Reihen  einen  geringeren  Grad  von 
Sorgfalt  und  Aufwand  zeigen.  Brunnen  dienten  zu  Spenden  und  zui- 
Pflege  kleiner  Gartenbeete.     Grenzsteine  regeln  die  Ordnung.  * 

Die  künstlerische  Herstellung  der  Grabmäler  zeigt  die  reichste 
Mannigfciltigkeit  architektonischer  Formen  mid  lebensvoller  Ausstattung 
in  Plastik  und  Malerei,  in  Relief  mid  freien  Figm'en.  Es  war  eine  Zeit, 
in  welcher  auch  die  ersten  Meister  sich  an  solchen  Arbeiten  betheiligten. 
Im  Gegensatze  zu  der  monumentalen  Kunst  der  kimonischen  und  peri- 
kleischen  Zeit  traten  die  menschlichen  und  Familieninteressen  mehr  in 
den  Yord(M-grund.  So  hat  Praxiteles  vor  dem  Thore  an  der  Hafenstrassc 
auf  einem  Grabe  den  Verstorbenen  neben  seinem  Rosse  dargestellt.** 

Praxiteles  hat  auch  das  innerhalb  des  Dipylon  neben  dem  Pompeion 
gelegene  Heiligthum  der  Demeter  mit  den  Bildern  der  Göttin .  ihrer 
Tochter  und  des  lakchos  ausgestattet  (XXr\^47):  ein  merkwürdiges  Zeichen, 
wie  man  damals  bestrebt  war.  dieser  Thorgegend  allen  Glanz  zuzuwenden, 
den  die  Kunst  bieten  konnte.  Der  fackeltragende  Jünghng,  von  dem 
auch  das  ganze  Heiligthum  lakclieion  liiess,  war  ein  auserwähltes  Kleinod 
der  Stadt,  der  besondere  Liebüng  des  athenischen  Volkes.***  Denn  das 
ist  ja  auch  ein  Kennzeichen  der  jüngeren  Zeit,  dass  sich  eine  fast  leiden- 
schaftliche Schwärmerei  an  einzelne  Kunstwerke  anschliesst. 

Von  den  Staatsgebäuden  im  Innern  der  Stadt  war  es  die  Poikile. 
von  der  wir  voraussetzen  dürfen,  dass  sie  damals  eine  neue  Ausstattung 
erhalten  hat,  nämlich  das  Tafelbild  der  Schlacht  von  Oinoe  (XCI  79),  worin 
mit  grosser  Wahrscheinlichkeit  die  um  392  gekämpfte  erkannt  wurden  ist. 
Es  war  ein  Gemälde  zum  Andenken  an  die  Waffengemeiiischaft  mit  den 
Argivciii.  wflcht'  uiitci'  Iphikrates  so  erfolgn'ich  gegen  die  Eakedämonier 
gewesen  war.  r 

*   Vergl.  C.  Curtius,  Der  uttische  Friedhof  vor  dem  Dipylon.     Archäologische 
Zeitung  1871,  Hd.  29.     S.  12. 
**   l'außanias  I,  2. 
***  Cic.  Venin.  IV,  60. 
f   Diese  Deutung  nach  Brunn  und  Urlichs  von  Köhler  ausgeführt  Henues  V, 
8.  5;  Wachsmuth  II,  54.     Nach  Roltert  im  Hermes  XXV  112  ein  Werk  Polyguot.'*. 
Vgl.  .Judeicli  in  Kleckeisens  Jahrhiicliern   IS'jii,  S.  717. 


Ehrenstatuen.  205 

Charakteristisch  für  das  Athen  des  vierten  Jahrhunderts  ist  das 
Hervortreten  einzelner  Persönlichkeiten .  nicht  solcher .  wie  Perikles  war. 
in  dem  sich  Alles  vereinigte,  was  die  besten  Athener  von  dem  leitenden 
Staatsmann  verlangten :  es  waren  Grössen  von  bescheidenerem  Maße, 
Meister  in  eini'm  besonderen  Fach,  namentlich  in  dem  der  Kriegführung. 
Denn  so  wie  an  Stelle  der  Bürgerheere  Soldtruppen  den  Ausschlag  zu 
geben  anfingen,  waren  alle  Erfolge  an  das  Talent  Einzelner  geknüpft, 
welche  die  neuen  Schaaren  zu  organisiren  Amssten,  und  ebenso  war  es 
im  Seewesen,  seit  neben  dem  Zeus  Eleutherios  die  Urkunde  des  neuen 
Seebimdes  aufgerichtet  war  (XL  61).  Unter  diesen  Umständen  geschah 
es  bald ,  dass  dem  ersten  Paare  zeitgenössischer  Ehrenstatuen  Iphikrates, 
Chabrias,  Timotheos  folgten,  die  beiden  letzteren  auf  dem  Markt  (LVII  65 : 
LXII  5);  Iphikrates'  kriegerische  Gestalt  erhielt  sogar,  des  Widerspruchs 
von  Seiten  der  konservativen  Adelsgeschlechter  ungeachtet,  in  der  Vorhalle 
des  Parthenon  ihren  Platz  (LXI  32). 

Vielleicht  ist  es  gestattet,  auch  das  Denkmal  eines  dm'ch  seine  Friedens- 
gesandtschaft berühmten  Atheners  dieser  Zeit  zuzuweisen.  Denn  nachdem 
Konon  durch  Verhandlungen  mit  dem  Grosskönige  und  seinen  Satrapen 
zum  Heil  der  Stadt  so  Grosses  en'eicht  hatte,  hatte  man  den  natürlichen 
Wunsch,  diesen  Erfolg  nicht  als  einen  Bruch  mit  der  Vergangenheit  er- 
scheinen zu  lassen,  sondern  als  etwas,  was  immer  schon  das  Ziel  einer 
vorurtheilsfreien  Politik  gewesen  sei :  ohne  Beeinträchtigung  städtischer 
Freiheit  ein  friedliches,  geordnetes  Verhältniss  zu  Persien  herzustellen. 
Darum  gedachte  man  älterer  Versuche  solcher  Vereinbanmg,  welche  hi 
die  glorreichsten  Zeiten  der  Stadt  hinaufreichten,  und  der  Männer,  die 
damals  mit  ihren  Bestrebimgen  gescheitert  waren  und  Unbill  von  ihren 
3Iitbürgern  erfahren  hatten.  Es  mag  also  dieser  Zeit  das  Standbild  des 
Kallias  (LXH  2)  angehören,  der  unter  Perikles  den  Frieden  des  ägäischen 
Meers  herstellen  sollte ;  es  war  dann  eine  nachträgliche  Anerkennung  des 
lange  verkannten  Patrioten,  und  zugleich  der  Ausdruck  einer  Zeitstimmung, 
welche  die  Dankbarkeit  gegen  den  Grosskönig  mit  hellenischem  Xational- 
gefühl  zu  versöhnen  suchte,  wie  es  in  der  That  durch  Konon  zuerst 
erreicht  worden  ist.  Es  war  eine  neue,  nach  den  Erfahrungen  des 
peloponnesischen  Kiiegs  sehr  berechtigte  Zeitströmung,  und  wir  dürfen 
voraussetzen,  dass  damals  auch  der  Lischriftstein  aufgestellt  worden  ist, 
auf  dem  die  Bedingungen  eines  älteren,  niemals  zu  Stande  gekommenen 
Staatsvertrags  aufgezeichnet  wurden;  ein  Stein,  an  den  sich  die  Legende 
vom  „kimonischen  Frieden"  angeschlossen  hat.*     Es  waren  Versuche,  die 


*   Griech.  Gesch.  IY\  832. 


206  Die  Friedensgöttin. 

Politik  des  Tatjes  mit  den  besten  Erinncrunoen  der  A'orzcit  in  Einklani^ 
zu  bringen. 

Xaebdem  die  Bürgerscbaft  ohne  Gefahr  und  Kriegsnotb  volle  Selbst- 
ständigkeit und  freien  Seeverkehr  so  rasch  und  glücklich  wieder  erlangt 
hatte,  musste  nach  den  furchtbaren  Erlebnissen  der  letzten  Jahrzehnte 
der  lYiede  zu  Wasser  und  zu  Lande,  die  Grundbedingimg  eines  gewinn- 
reichen Handelsverkehrs,  mehr  denn  je  als  das  höchste  Ziel  der  Wünsche 
erscheinen,  und  auch  nachdem  der  neue  Seebund  sich  bewährt  hatte, 
war  es  bei  allen  glänzenden  Erfolgen  nicht,  wie  vor  Zeiten,  die  Freude 
am  Siege,  welche  die  Herzen  bewegte,  sondern  die  Hoffiiung.  dadurch 
endlich  zu  einer  dauernden  Befriedung  des  Meers  und  einer  stetigen 
Entfaltung  des  bürgerlichen  Wohlstandes  zu  gelangen.  Daher  der  maß- 
lose Jubel,  als  Konons  Sohn  Timotheos  die  Lakedämonier  375  bei  Alyzia 
besiegte.  Man  träumte  sich  am  Ziele  und  errichtete  auf  der  Terrasse 
oberhalb  des  Markts  neben  dem  Standbilde  des  Kallias  das  Erzbild  der 
Friedensgöttin  von  Kephisodotos ,  ein  Meisterwerk  attischer  Kunst,  der 
ideale  Ausdi-uck  eines  frohen  Selbstvertrauens,  ohne  zu  verbergen,  was 
der  Kern  des  Siegesjubels  sei :  denn  die  Göttin  trag  im  mütterlichen 
iVi'm  einen  Knaben,  der  durch  das  Füllhorn  als  der  Genius  des  Wohl- 
standes bezeichnet  war  (XXVIH  69). 

Das  Wichtigste  aber  und  alle  Tagesstimnuingiii  Uelierragende,  das 
sich  in  Athen  gestaltete,  lag  weit  ab  vom  Markte  und  allen  städtischen 
Angelegenheiten. 


Durch  Sokrates  hatte  sich  mitten  in  der  Stadt  gleichsam  ein  neues 
Menschengeschlecht  entwickelt,  dessen  Denken  weit  über  Stadt  und  Land 
hinausging.  Die  Sokratiker  passten  uidit  in  das  alte  Athen  hinein. 
Mit  ihnen  wurde  der  fruchtharste  Keim  des  geistigen  Lebens  aus  den 
Kingmauern  hinaus  in  die  Akademie  verlegt,  in  den  Garten,  welchen 
Plato  am  Fuss  des  Kolonos  Hippios  erworben  hatte,  in  der  Nähe  vom 
Thurme  Timons  (XLVI  88),  aber  nicht  um  wie  dieser  die  Menschen  zu 
fliehen,  sondern  um  geistverwandte  Männer  und  Jünglinge  um  sich  zu 
sammeln,  welche  sich  in  bescheidenen  Hütten  um  ihn  ansiedelten  (X('VI35). 
Es  war  ein  friedlicher  Auszug  ohne  Verleugnung  des  Heimatlichen .  um 
das  geistige  Lel)en.  das  unter  den  Athi'nern  erwacht  war.  in  inuuer  engerem 
Kreise  zu  pflegen  und  das.  was  Sokrates  gelegentlicli  auf  Strassen  und 
Plätzen  in  Gespräclien  angeregt  hatte,  zum  .AIittel]innl\t  und  /weck  eines 
stetigen   /iis;iniinenseins    zu   inaclicn.      Diuhirch   ent^t;^ll|l■n   Anlauen   neuer 


Akademie.     Lykeion.  207 

Art.  welclic  sich  an  Eiiiriclitungen  der  attischen  Gymnasien  anschlössen.* 
halbkreisfcirniige  Sitzräunie  zu  wissenschaftlicher  Unterhaltung,  bedeckte 
Säle  mit  Zuhörerbänken,  Studienplätze  mit  UnteiTichtsgegenständen,  Räume 
für  gemeinsame  Mahlzeiten  und  Opfer.  Denn  auch  solche  Privatvereine 
konnten  der  religiösen  Weihe  nicht  entbehren,  und  wie  Sophokles  schon 
unter  geistverwandten  Männern  eine  Genossenschaft  für  gemeinsamen 
Musendienst  gestiftet  hatte,**  so  weihte  Plato  seine  Schule  denselben 
Gottheiten  (XXXV  11).  Nun  \TOrde  auch  dem  Gotte  Eros,  welcher  seit 
der  Tvrannenzeit  hier  seinen  Sitz  hatte  (S.  89),  eine  neue  verklärte  Be- 
deutung verliehen,  weil  er  in  der  platonischen  Zeit  das  Symbol  der  un- 
aufhaltsam zum  Schönen  und  Guten  aufstrebenden  Menschenseele  wurde. 
Die  altheimischen  Gottesdienste  erhielten  eine  höhere  Weihe,  und  die 
Rosengöttin  Aphrodite,  die  seit  Urzeiten  am  Kephisos  wohnte  (S.  90),  konnte 
nun  als  eine  Gottheit  gefeiert  werden,  welche  die  der  Weisheit  gesellten, 
zu  allen  Tugenden  anfeuernden  Eroten  aussendet.*** 

Nach  dem  Vorbilde  der  Akademie  \uirde  das  Lykeion  mit  Musen- 
dienst ausgestattet  und  auch  Sitz  eines  Schulhauptes,  das  die  leitende 
Vollmacht  auf  seinen  Nachfolger  überträgt.  So  entwickelte  sich  hier, 
nachdem  die  von  Themistokles  begründete  Grossmacht  verfallen  war,  eine 
neue  Macht  Athens,  der  Keim  einer  geistigen  Ueberlegenheit,  welche  auf 
imgleich  festerer  Grundlage  ruhte  und  ungleich  weiter  reichte.  Davon 
zeugt  schon  die  Huldigung  des  Persers  Mitradates,  der  als  dankbarer 
Schüler  ein  Bild  Piatons  den  Musen  weihte  (XXXM  21).  Piatons  be- 
scheidenes Grundstück  (XCVI  27)  ist  immer  der  Kern  des  Ganzen  gebheben, 
und  wie  ein  Gutsherr  alter  Zeit  ist  er  hier  auf  seinem  Grand  und  Boden 
bestattet  worden  (C  51).  Als  Stifter  eines  so  lebensfähigen  Vereins  ist 
er,  wie  Sophokles,  auch  heroischer  Ehre  theilhaftig  geworden,  wie  der 
von  Aristoteles  geweihte  Altar  bezeugt  (L  55). 

AVährend  so  in  den  ländlichen  Vororten  ganz  neue  zukunftreiche 
Lebenskeime  sich  entwickelten,  die  auch  für  den  äusseren  Glanz  und  den 
Wohlstand  der  Stadt  von  heiTorragender  Wichtigkeit  waren,  ist  sie  auch 
im  InneiTi  der  Schauplatz  regster  Kunstthätigkeit  geblieben,  und  das  alte 
Athen  bewährte  sich  noch  immer  darin .    dass  jeder  freudige  Anlass  und 


*   {^äxoi  Lukian  gymn.  16.     r;uixvx).i«   Plut.  Alk.  17.     Plato  Charmides  155, 
Euthydemos  274.    i^i^oai  Pollux  I,  79. 

**  Istros  in  der  Vita  Soph.  p.  128.     Deneken  in  Eoschers  Lexicon  I,  Sp.  2542. 

***   Eur.  Medea  831.     lieber  die  Philosophenschulen  als  Thiasoi  v.  Wilamowitz, 

Antigonos  S.  279.     Usener,  Organisation  der  wissensehaftl.  Arbeit.     Preuss.  Jahrb. 

LIII  1.     Diels   über   die   ältesten  Philosophenschulen   der  Griechen  in   den  Philos. 

Aufsätzen  für  Ed.  Zeiler,  S.  242. 


208  Die  neue  Plastik. 

jede  günstige  Zeit  benutzt  wurde,  die  Heiligthümer  und  öffentlichen  Plätze 
neu  auszustatten. 

Es  waiHMi  keine  Werke  im  grossen  Stil  der  perikleischen  Zeit,  an 
denen  alle  Künste  wetteifernd  betheiligt  waren,  sondern  gelegentliche 
Stiftungen,  die  sich  meist  an  einzelne  Begebenheiten  anschlössen.  Das 
Persönliche  trat  immer  mehr  hervor,  wie  z.  B.  in  den  Weihgeschenken, 
wo  es  jetzt  üblich  wurde,  neben  den  Gottheiten  die  Figuren  der  Adoranten 
darzustellen.*  Die  Plastik  aus  der  Schule  des  Pheidias  und  Alkamenes 
schloss  sich  den  Stimmungen  der  Bürger  fügsam  an,  wie  die  Eirene  des 
Kephisodotos  bezeugt.  Die  Stadtgöttin  selbst  konnte  man  nicht  höher 
ehren,  als  es  geschehen  war;  aber  bei  den  andern  Gottesdiensten  war 
man  eifrig  bestrebt,  das  Vorhandene  nach  dem,  was  die  Zeit  erstrebte 
und  leisten  konnte,  zu  ergänzen.  Neben  dem  alterthümlichen  Zeus  Polieus 
auf  der  Burg  erhob  sich  ein  modernes  Bild  des  (rötterkönigs  von  Leochares 
(XLin  49),  im  Brauronion  ein  neues  Bild  der  Artemis  von  Praxiteles 
(XVI  5).  Am  Areopag  wurde  das  Wesen  der  „ehrvNÜrdigen  Frauen*' 
unter  Einfluss  der  tragischen  Bühne  in  neuer  Auffassung  durch  Skopas 
zur  Anschauung  gebracht,  dessen  Bildwerke  rechts  und  links  neben  dem 
Bilde  des  Kaiamis  standen  (XXIX  46).  So  erhielt  der  Apollon  des 
Kaiamis  ein  zeitgemässes  Seitenstück  durch  des  Leochares  Apollon  Patroos. 
vor  dem  Tempel  des  Gottes,  dessen  Cella  eine  Statue  des  Euphranor 
schmückte  (XIV  10).  Auch  im  Arestempel  wurde  der  Kreis  der  ver- 
wandten Gottheiten  durch  die  Gestalt  der  Enyo  erweitert,  welche  von  den 
Söhnen  des  Praxiteles  geschaffen  war  (XV  21). 

Gewisse  Zeitrichtungen  kamen  in  besonderer  Weise  zum  Ausdruck. 
In  den  weichlichen  Formen  des  jugendlichen  Dionysos  erkennt  man  das 
junge  Athen  des  vierten  .lahrhunderts ,  das  sich  der  Palästra  entwöhnte, 
und  in  den  Begleitern  des  Gottes  sah  man  zuerst  ein  träumei-isches 
Sich -gehen -lassen,  ein  behagliches  dolce  far  niente  dargestellt;  es  waren 
männliche  Gestalten,  wie  sie  in  der  Stadt  des  Perikles  undenkl)ar  waren, 
während  man  gleichzeitig  in  den  weiblichen  Gefährten  des  Dionysos 
fanatische  Erregung,  in  der  Liebesgöttin  aber  sinnliche  Reize  zur  Schau 
zu  stellen  wagte,  wie  es  mit  der  strengen  Zucht  und  der  Frauensitte  des 
alten  Athen  in  grellem  Widei's|)ru(li  stand. 

Das  ist  der  Hauptuntersdiicd  der  Zeiten,  der  sich  aiuli  in  dem  Aus- 
sehen der  Stadt  knini  y;ili.  diiss  nicht  mehr  wie  in  den  Tilgen  (lc>  K'imen 
und  Perikles  der  beste  Inhalt  des  geistigen  Lebens  die  scliöpterische  Knit't 
anregte,    sondern    untergeordnetci-f    Triebe  und    Stimmungen    vnr\\;ilteten. 

*   Mittheil,  des  athen.  Inst.  Hl,  180. 


Dionysische  Denkmäler.  209 

Die  höchste  Idee,  welche  die  Zeit  bewegte,  die  des  platonischen  Eros, 
konnte  in  der  bildenden  Kunst  nicht  zum  entsprechenden  Ausdruck 
kommen;  um  so  mehr  gefiel,  was  durch  Neuheit  Wohlgefallen  erweckte, 
die  Sinne  reizte  und  Allen  verständlich  war. 

Von  allen  Stadttheilen  wurde  der  Bezirk  des  Dion3'sos  am  meisten 
gepflegt,  und  die  auf  seine  Feste  bezüglichen  Denkmäler  zogen  sich  immer 
dichter  von  der  Mitte  der  Xordseite  um  den  östlichen  und  südhchen  Fuss 
der  Akropolis  bis  in  die  Nähe  der  Propyläen.  Sie  kommen  in  verschiedenen 
Formen  vor.  Es  waren  Säulen,  welche  den  gewonnenen  Dreifuss  der 
Choregen  trugen,  oder  ionische  Hallen,  die  sich  an  den  Bm'gfelsen  an- 
lehnten, wie  das  Denkmal  des  Thrasyllos  (LIX  10),  oder  tempeiförmige 
Rundbauten,  von  denen  man  sagen  konnte,  dass  sie  für  den  Zweck,  einen 
Dreifuss  zu  tragen,  zu  gross  schienen  (LYIII  62),  oder  endUch  \\drkKche 
Gebäude  in  Tempelform  mit  Säulenfronte  und  Giebeldach,  wie  das 
choregische  Denkmal  des  Nikias,  ein  lehrreiches  Zeugniss  dafür,  wie  bis 
gegen  Ende  des  vierten  Jahrhunderts  die  Bauformen  der  perikleischen 
Zeit  sich  rein  erhalten  haben  (LYIII  55). 

Während  die  dionysischen  Denkmäler  über  einen  grossen  Stadttheil 
ausgebreitet  waren  und  sich  auf  den  Abhängen  der  Burghöhe  malerisch 
gruppirten,  standen  auf  engerem  Raum  innerhalb  des  pythischen  Heilig- 
thums  und  an  dem  Wege  daliin  die  dem  Apollo  geweihten  Siegesdreifüsse. 
Hier  yvie  dort  fanden  auch  in  den  Zeiten  der  vollendeten  Demokratie  die 
Mitglieder  vornehmer  Geschlechter  Gelegenheit,  zu  Ehren  der  Stadt  durch 
prachtvolle  Weihgeschenke  ihren  Reichthum  zu  bezeugen,  wie  Nikias  der 
Feldherr  und  Aristokrates  (LYHI  46). 

In  demselben  Grade,  wie  der  Sinn  für  grosse  Staatsbauten  im  Er- 
löschen war.  steigerte  sich  der  Luxus  in  Privatanlagen,  in  Grabmälern 
und  Weihgeschenken.  Mit  der  Aufstellung  der  Dreifüsse  verband  sich 
die  bildende  Kunst  in  Relief  und  freien  Bildwerken,  wie  der  Fries  des 
Lysikratesdenkmales  bezeugt  und  das  Sitzbild  des  Dionysos,  das  über  der 
Marmorhalle  des  Thrasyllos  thronte  (LEX  10).* 


Zu  den  alten  Gottheiten,  die  mit  treuer  Pietät  geehrt  wurden,  kam 
ein  neuer  Gott  ins  Land,  welcher  am  Burgfuss  neben  Dionysos  seinen 
Platz  fand  und  rasch  eine  hervorragende  Bedeutung  gewann. 

Seine  Aufiiahme  entsprach  dem  Bedürfniss  der  Menschen,  welche, 
je   mehr   das    Gefühl   staatlicher   Gemeinschaft   an   Kraft   einbüsste,    die 


*  Nikiasdenkmal :    Dörpfeld ,    Mitth.    des  athen.   Inst.    X,   219.      Lysikrates : 
Reisch,  Weihgeschenke,  S.  101. 

Curtius,  Topographie.  14 


210  Asklepieion. 

persönlichen  Interessen  immer  mehr  in  den  Yordergrmid  schoben  und 
neben  friedlichem  "Wohlstände  körperUches  "NVulilbefinden  als  das  höchste 
aller  irdischen  Güter  erstrebten.  Dafür  bestanden  mancherlei  Culte  von 
Heroen,  welche  in  den  Famihen  als  wohlthätige  Heildämonen  verehrt 
wm'den,  einheimische  wie  fi'emde.  Inmitten  der  Stadt  hatte  man  den 
„Heros  latros"  an  einem  vielbesuchten  Platze,  wo  des  Aischines  Vater  als 
Schulmeister  die  Xachbarkinder  um  sich  sammelte  (L  1).  Der  Dienst 
galt  einem  Athener,  Aristomachos ,  dessen  Bürgername  im  Heroencultus 
erloschen  war.  Draussen  vor  dem  Dipvlon.  links  vom  Wege  nach  der 
Akademie,  lag  der  Grabhügel  des  Toxaris.  der  mit  Anacharsis  nach  Athen 
gekommen  sein  soUte.  Man  sah  das  Grab,  an  dem  man  Todtenspenden 
darbrachte,  immer  mit  Kränzen  bedeckt.  Er  war  der  ,.fremde  Arzt",  bei 
dem  man  Heilung  suchte  (LY  58).  Endlich  hatten  die  Athener  auch  den 
Heildämon  Alkon,  dessen  Priesterthum  Sophokles  bekleidet  hat  (XLV  23). 

In  den  furchtbaren  Pestjahren  steigerte  sich  das  Verlangen  nach 
rettender  Götterhülfe;  man  wollte  sich  nicht  mehr  an  den  alten  Gott- 
heiten genügen  lassen,  welche  wie  Zeus  Soter.  Apollon  Alexikakos.  Athena 
Hygieia  neben  allem  anderen  Segen  auch  Gesundheit  spendeten :  man 
wollte,  so  zu  sagen,  einen  Spezialisten  in  diesem  Fache,  und  so  fand  aus 
dem  gegenüberhegendem  Küsteiilande  ein  neuer  Heilgott  Eingang. 

Bei  Epidauros  war  einer  der  berühmtesten  Cult-  und  Kurorte  des 
Asklepios.  Es  war  dort  eine  sehr  angesehene,  unternehmende,  im  ^lissions- 
wesen  wohlerfahrene  Priesterschaft,  deren  ^Mitglieder  als  Meister  bewährter 
Kurmethoden  galten. 

Das  erste  FiUal  von  Epidauros  war  unten  am  Strande,  an  der  Ost- 
seite des  Zeahafens  (CAU  61),  wo  Seebäder  l)enutzt  wurden.  Der  Plutos 
des  Aristophanes  wird  noch  zur  Heilung  nach  dem  Peiraieus  geführt.* 
Dann  erfolgte  die  Verpflanzung  nach  der  Stadtburg,  deren  Gewässer  mit 
der  Uferstation  in  unterirdischer  Verbindung  stehen  sollten  (CXIX  2S). 
Die  "Wasseradern  am  Südfusse  der  Akropohs  (S.  34)  erhielten  eine  neue 
Bedeutung.  Alkippe  wurde  die  heihge  Quelle  des  Asklepios.  die  ..Krene." 
deren  "Wasser  in  einer  gewölbten  Felsgrotte  gesammelt  wurde,  und  was 
weiter  nach  "Westen  von  Trinkwasser  herabsickerte,  wunh'  sorgfältig  in 
einer  Cisteme  zusammengehalten.  rnterhalb  der  steilen,  geglätteten 
Burgwand  erstreckten  sich  die  neu  gebahnten  Terrassen  zwischen  Dio- 
nysos" und  Aphrodites  Heiligthiim.  von  Stützmauern  gehalten,  die 
östhche  Terrasse  mit  dem  Tempelsitze  des  Gottes  und  der  Halle  unter- 
halb der  Quellgrotte,  die  westliche,  etwas  höhere,  mit  dem  Brumumschachte 


*    Aristoiili.  Plutos  r.'il,  65G. 


Asklepieion.  211 

und  Wohnungen  für  das  Tempelpersonal.  Die  ganze  Doppelterrasse  zeigt 
der  Plan  der  AkTopolis. 

Wie  sich  der  neue  Dienst  an  die  gegebenen  Oertlichkeiten  anschloss. 
so  auch  an  die  nachbarlichen  Gottheiten.  Ton  ihnen  war  Demeter  die 
vornehmste,  die  Vorgöttin  der  Unterburg  (S.  50),  und  wir  sehen  auf 
alten  Steinen  die  im  Eleusinion  thronende  Gottheit  und  den  hinter  ihr 
stehenden  Asklepios  und  Kora  zu  einer  Gruppe  vereinigt.* 

Die  Gestalt  der  Hvgieia.  vom  Wesen  der  Athena  abgelöst,  wurde 
mit  Asklepios  als  Tochter  verbunden  (XXXV  6):  mit  ihr  bilden  seine 
männlichen  und  weiblichen  Kinder,  deren  auf  Medicin  bezügliche  Xamen 
den  jüngeren  Ursprung  verrathen,  das  stattliche  Gefolge,  mit  dem  der 
neue  Gott  am  Burgfasse  Wohnung  macht. 

Sicher  bezeugt  ist  der  Dienst  im  vierten  Jahrhundert.  Wir  dürfen 
aber  annehmen,  dass  schon  Sophokles  an  dieser  epochemachenden  Grün- 
dung Antheil  gehabt  hat.  Er  hat  bei  feierlichem  Anlass  einen  Päan  auf 
den  Gott  gedichtet ;  er  hat  ihm  Altäre  errichtet  und  wesentlich  dazu  bei- 
getragen, ihm  Bahn  zu  machen,  so  dass  das  attische  Asklepieion  mit  seinen 
klinischen  Anstalten  bald  einen  grossen  Ruf  erlangte  und  in  vielerlei 
Bauten .  Stiftungen  und  Pflanzungen  seine  rasch  gewonnene  Volksthüm- 
lichkeit  bewährte. 

Die  Arzneikunde  trat  mit  der  Gesimdheitspflege  in  Verbindung. 
A^'ir  finden  den  berühmten  Mnesitheos  zusammen  mit  fünf  Männeni,  in 
denen  wir  ein  Collegium  attischer  Aerzte  erkennen  dürfen,  als  Stifter 
eines  Weihgeschenks  im  Asklepieion,  und  wenn  wir  den  nahen  Zusammen- 
hang zwischen  dem  Gotte  von  Epidauros  und  den  eleusinischen  Gottheiten 
ins  Auge  fassen,  so  begTeift  sich,  warum  Mnesitheos,  der  Zeitgenosse  des 
Praxiteles,  ein  Bild  des  lakchos  geweiht  hat.  ein  Werk,  das  seines 
hohen  Kunstwerths  wegen  unter  allen  Weihebildem  der  Stadt  einen  her- 
vorragenden Euhm  hatte.  Da  nun  das  Demeterheiligthum  am  Dipylon 
mit  Bildern  der  „beiden  Göttinnen"  und  des  lakchos  von  der  Hand  des 
Praxiteles  ausgestattet  war,  so  ist  es  sehr  wahrscheinlich,  dass  die  ganze 
Gruppe  das  Weihgeschenk  des  Mnesitheos  war.** 

Der  Asklepiosdienst  überschwemmte  den  Euss  der  Akropolis  mit 
einer  Masse  von  Votivbildem ,  welche  um  so  mehr  in  handwerksmässige 
Dutzendarbeit    übergingen,    je    mehr    es   im   Interesse    des   priesterlichen 


*  V.  Sybel,  Asklepios  und  Alkon,  Mitth.  des  athen.  Inst.  X,  97.  Alkon 
schon  mit  Asklepios  verbunden  (XLV,  24).  Die  eleusinischen  Göttinnen  mit 
Asklepios:  Mitth.  II,  244.  v.  Svbel,  Katalog  n.  4007.  Epidauria  als  Theil  der 
Eleusinien:  Mommsen,  Heortologie,  S.  240. 

**   Köhler  über  Praxiteles:  Mitth.  IX,  80. 

14* 


212  Neue  Kunstmotive. 

Kurortes  lag,  kein  Yotiv  zu  verschmähen,  wenn  es  auch  von  dem  ärmsten 
Bürger  herrührte  (XC  50).  *     Andere  Motive  neuer  Art  gaben  die  Xeben- 
gestalten  der  Olympier,  welche  immer  zahlreicher  auftauchten  und  Gestalt 
gewannen,   wie  die  neben  der  Stadtgöttin  selbständig  gewordene  Segens- 
und Friedensgöttin   mit   dem  Plutos  auf  dem  Arme,   und   die   modernen 
Personifikationen.    So  der  personificirte  Demos,  den  man  nach  der  wieder- 
gewonnenen  Volkssouveränität    neben    Zeus   im   Peiraieus    aufstellte,    die 
Gruppe  des  Leochares  (LXI  57),  ein  stolzes  Aushängeschild  den  Fremden 
gegenüber,    um  Athen    als    den  Ursitz    bürgerlicher  Freiheit   zu    verherr- 
lichen. **     M^n  gedachte  auch  des  Theseus  wieder,  als  des  Gründers  der 
Volksfreiheit,  imd  Hess  ihn  zwischen  dem  Demos  und  der  Demokratie  in 
der  Markthalle   des   Zeus   malen.     Das  war  der  Uebergang   aus  der  Un- 
befangenheit klassischer  Kunst   in  die  Phrase   und   absichtliche  Rhetorik. 
Man  begann  das,  was  sich  früher  von  selbst  verstanden  hatte,  jetzt,  nacli- 
dem  es  aufgehört  hatte,  einen  geschichtlichen  Wertli  zu  liaben,  als  etwas 
Besonderes    prahlend    hervorzuheben.      Daneben    bliel)en    aber   die    alten 
Ueberheferungen  nicht  verabsäumt;  im  Erechtheion  ^n^•den  Lykurgos  und 
seine    Söhne    als    ein    priesterliches  Geschlecht   in  Holzbildem   aufgestellt 
(LXn  62);   hier  sah  man   in  dem   Gemälde   des   Ismenios  Habron.   den 
Sohn  Lykurgs,  seinem  Bruder  Lykophron  das  priesterliche  Amtszeichen  des 
Dreizacks  überreichen. 

Im  Grossen  und  Ganzen  konnte  man.  wenn  man  die  städtischen 
Denkmäler  musterte,  das  Persönliche  immer  anspruchsvoller  vortreten 
sehen.  Damit  hängt  der  rasche  Aufschwung  des  Asklepiosdienstes  und  die 
Fülle  der  darauf  bezüglichen  Werke  zusammen.  Persönliche  Eitelkeit 
gefiel  sich  auch  darin  von  allen  Ehrenbezeugungen,  die  immer  reichlicher 
gespendet  wurden,  Abschriften,  in  Stein  ausgeführt,  öffentlich  aufstellen 
zu  lassen  und  durch  bildliche  Ausstattung  die  Aufmerksamkeit  der 
Vorübergehenden  noch  mehr  auf  diese  kleinlichen  Denkmäler  zu  lenken. 
So  trat  die  Kunst  mehr  und  mehr  in  den  Dienst  persönlicher  In- 
teressen, und  es  ist  charakteristisch  für  die  Plastik  des  vierten  Jalir- 
hunderts,  dass  sie  im  Gegensatze  zu  ibn  Idealschöpfungen  perikleischer 
Zeit  ihre  Meisterschaft  in  voller  AViedergabe  der  Individualität  suchte,  wie 
Silanion,  der  Bildner  Piatuns  (LXHI  87).  und  Denu'trius.  welcher  eine 
Priesterin,  die  64  Jahre  der  Polias  gedient  hatte,  neben  deui  lleiligthuni 
aufstellte  (LXII  65).      Das    Staatsinteresse    trat    aucli    in    der    HeziehiniL;' 

*  Zu  schlechte  Arbeiten  wurden  als  «rf<c<«  toi   Uqov  dnuissen  untergebracht. 
Vgl.  TV7T01  xaTftuaxTot  Tino^  rtii'Kxio}  Bulletin  II,  420  f.     Reisch,  S.  20. 

**   ßovh'i    und   liiifioi  ohne  Artikel.     Es  liegt  in  diesem  Sprachgebrauch   schon 
etwas  Personificirendes:  Classen  zu  Tlnik.  VIII,  fit'.,  :<. 


Denkmäler  der  Stadt.  213 

ziimck,  dass  unter  den  Zeitgenossen  nun  auch  litterarische  Persönlich- 
keiten Standbilder  erhielten  und  wegen  des  Ruhms,  den  sie  der  Vater- 
stadt brachten,  als  Wohlthäter  derselben  öffentlich  geehrt  wurden,  wie 
Isukrates  auf  der  Burg  und  im  Olympieion  (LXI  33). 

Seit  dem  Bundesgenossenkriege  war  auch  von  Staatswegen  nichts 
geschehen,  um  die  Kunst  für  öffentKche  Zwecke  in  Anspruch  zu  nehmen: 
unter  Eubulos"  Leitung,  welcher  während  der  Friedenszeit  am  längsten 
von  maßgebendem  Einfluss  war,  hat  das  Band  des  Gemeingefühls 
sich  nur  gelockert  und  der  Trieb  nach  persönlichem  Lebensgenuss  in 
der  Bürgerschaft  überhand  genommen.  Von  Demosthenes  geleitet,  erhob  sie 
sich  noch  einmal  zu  dem  vollen  Patriotismus  alter  Zeit,  und  wenn  die 
äusseren  Erfolge  ausblieben,  so  war  die  heldenmüthige  Ermannung  für 
die  Stadt  selbst  eine  Thatsache  von  segenreichster  Wirkung.  Der  Sinn 
für  das  Oeffenthche  war  wieder  lebendig,  und  während  seit  Ausbruch  des 
grossen  Kriegs  Alles,  was  in  Athen  an  Denkmälern  zu  Stande  kam.  nur 
gelegentlich  geworden  ist  und  des  inneren  Zusammenhangs  entbehrte, 
wurde  jetzt  zum  ersten  Male  wieder  an  die  Zeit  des  Perikles  angeknüpft 
und  in  seinem  Sinn  die  Ausstattung  Athens  in  Angrifl"  genommen.  Das 
war  die  Zeit  des  Lykurgos. 

Wenn  es  Demosthenes  vermocht  hat,  die  Bürgerschaft  sittlich  so  zu 
heben ,  dass  sie  der  Patriotenpartei ,  die  sich  um  ihn  gesammelt  hatte, 
durch  alle  Misserfolge  unl)eirrt.  treu  blieb,  so  war  es  das  hohe  Verdienst 
seines  nächsten  Gesinnungsgenossen,  des  Lj^kurgos,  dass  er  durch  seine 
Persönlichkeit  den  Aufschwung  der  Gemeinde  zu  erhalten  und  mit  rast- 
loser Energie  zum  Besten  der  Stadt  zu  verwerthen  wusste.  Sein  Wirken 
war  ein  Wiederaufleben  der  besten  Zeit,  die  enge  Verbindung  sach- 
kundiger und  gewissenhafter  Verwaltungskunst  mit  dem  idealen  Bestreben, 
alle  geistigen  Güter  der  Vaterstadt  \neder  voll  zu  Ehren  zu  bringen.  Zu 
dem  Zweck  wusste  er  die  Jahreseinkttnfte  der  Stadt,  die  sich  durch 
Gewerbfleiss  und  Seehandel  auch  in  den  dunkelsten  Zeiten  einen  ansehn- 
lichen Wohlstand  bewahrt  hatte,  auf  1200  Talente  zu  heben  und  benutzte 
die  Gunst  der  Verhältnisse,  die  jeden  Augenblick  umschlagen  konnten, 
um  Alles,  was  zur  Sicherheit  und  Würde  der  Stadt  nöthig  war,  kräftig 
ins  Werk  zu  setzen. 

Die  Wehrhaftigkeit  musste  die  erste  Sorge  sein. 

Häfen  und  Schiffe  waren  auch  unter  Eubulos  nicht  verabsäimit.  Der 
Geist  der  themistokleischen  Zeit,  der  bei  dem  neuen  Seebunde  378  wieder 
wach  geworden,  war  nicht  erloschen.  Während  das  Bürgerheer  verfiel, 
stieg    die    Zahl    der   Trieren    ununterbrochen    und   verlangte    auch   neue 


214  Die  Zeit  des  Lykurgos. 

Gebäude.*  Gleich  nach  dem  Fall  von  Olynthos  wurden  Steuern  aus- 
geschrieben, um  Schift'shäuser  anzulegen  und  die  hölzernen  Magazine,  wo 
das  hängende  Geräth  der  zeitweilig  ausser  Dienst  gestellten  Kriegsschitfe 
aufbewahrt  wurde,  durch  ein  Arsenal  von  Stein  zu  ersetzen.  Man  besass 
in  Philon  einen  bewährten  Architekten,  in  welchem  der  grosse  Sinn  des 
perikleischen  Zeitalters  fortlebte.  347  wurden  die  ersten  Raten  für  seinen 
Bau  eingezahlt ;  dann  stockte  er,  w^eil  der  Krieg  alle  Mittel  für  das  Heer 
in  Anspruch  nahm.  Es  war  also  eine  der  ersten  Maßregeln  Lykur|s,  das 
Unterbrochene  wieder  aufzunehmen,  und  um  330  stand  nordöstUch  bei 
dem  Hafen  Zea  die  Skeuothek  Philons  fertig  (CLX  84).  deren  Bauprogramm 
so  vollständig  erhalten  ist,  dass  man  den  Bau  darnach  ganz  wieder  herstellen 
könnte.  Es  war  ein  dreischiffiges  Langhaus  mit  zwei  Reihen  von  je  35 
über  30  Euss  hohen  Säulen,  mit  einem  breiten  Gange  in  der  ]\Iitte,  damit 
die  Bürger  bequem  hindurch  wandeln  konnten,  um  von  dem  wohlgeordneten 
Kriegsmaterial  Kenntniss  zu  nehmen.  Für  Ventilation  des  inneren  Ramus 
war  durch  Wandööiiungen  gesorgt.  Gleichzeitig  wurde  die  Zahl  der 
Schiffshäuser  wieder  auf  373  gebracht;  116  umgaben  die  Zeabucht,  einzeln 
oder  je  zwei  unter  einem  Dache  vereinigt,  nach  der  Landseite  durch  eine 
starke  Mauer  wie  ein  festes  Lager  geschützt. 

Auch  die  Stadtmauer,  welche,  zweimal  in  p]ile  aufgebaut,  unaufhör- 
lich Ausbesserung  bedurfte,  war  nicht  ganz  ausser  Acht  gelassen,  aber 
man  hatte  es  mit  Anstreichen  der  Zinnen  und  allerlei  kleinen  Nachhülfen 
bewenden  lassen,  die  so  unwesenthch  waren,  dass  bei  jeder  enistlichen 
Gefahr  Alles  in  rathloser  Bestürzung  war.  Deshalb  hatte  schon  Demosthenes 
nach  der  Schlacht  von  Chaironeia  eine  gründliche  AViederherstellung  zum 
Volksbeschluss  erhoben ;  die  Arbeit  war  nach  Sectionen  den  zehn  Stämmen 
übergel)en,  um  den  reicheren  Bürgern  Gelegenheit  zu  geljen.  im  patrio- 
tischen Wetteifer  mehr  als  das  Geforderte  zu  leisten.  Demosthenes  selbst 
hatte  ansehnhch  zugeschossen,  um  dem  Peiraieus  von  der  Landseite  durch 
Festungsgräben  grössere  Sicherheit  zu  geben.  Auch  dies  AVerk  nahm 
Lykurgos  auf  und  Hess  in  den  Jahren,  da  sein  Sohn  Habron  im  Ein- 
verständniss  mit  ihm  dif  Finanzverwaltung  leitete,  um  307/6,  eine  voll- 
ständige Erneuerung  der  Stadt-,  Schenkel-  und  Hafenmauern  nach  einem 
genau  vorgeschriebenen  Programm  zur  Ausführung  zu  l)ringen  (liXXVniS^l). 
Es  war  kein  Bau  nach  themistokleischem  Maßstab:  man  erstre))te  nur, 
was  unentbehrlich  war.  um  den  Bürgern  innerhalh  ilins  .Miuiciiiugs  wieder 
ein  (lefülil  von  Selbständigkeit  zu  gebi-n.  Man  licgiuigte  sich  mit  einer 
soliden  Fundamentirung.     Der  Olierhau  wurde  in  Lehm   ausjjreführt.    dfin 


Mittheiliingen  des  atlion.  Inst.  \I,  28. 


Mauerbauten.  215 

man  durch  Beiinischung  vuii  Stroh  eme  grössere  Zähigkeit  gab.  Gebrannte 
Ziegel  dienten  zur  üeberdeckung. 

In  grösserem  Stil  unternommen  und  durchgeführt  \Mirden  die  Friedens- 
werke.  die  ein  frohes  Selbstgefühl  wieder  beleben  sollten.  Wie  in  peri- 
kleischer  Zeit,  wurden  von  Rath  und  Bürgerschaft  Bauconmiissionen 
erwählt,  in  denen  Lj^kurgos  die  leitende  Persönlichkeit  war.*  Die  städti- 
schen Feste  sollten  zeigen,  dass  das  alte  Athen  noch  lebendig  sei,  aber 
nicht  um  in  Opferschmäusen  die  öffenthchen  Mittel  zu  verthim,  wie  es 
unter  Eubulos  geschehen,  sondern  in  dauernden  Werken  sollte  bezeugt 
werden,  wie  ernst  man  die  Aufgabe  nahm,  den  alten  Ruhm  der  Stadt  in 
der  Pflege  nationaler  Kmist  zu  erhalten. 

Das  Theater  war  von  Anfang  an  etwas  so  echt  Attisches,  wie  nichts 
Anderes  in  Athen.  In  Athen  ist  es  etwas  Hellenisches  geworden  und  nach 
allen  Seiten  vorbildlich,  wo  man  griechisches  Leben  ausgebildet  hat:  vor- 
bildlich in  seiner  inneren  Einrichtung,  wie  z.  B.  in  der  Anordnung  der 
Sitzreihen,  unter  denen  die  Yorderreihen  den  Würdenträgern  der  Gemeinde 
vorbehalten  blieben ;  den  centralen  Sitz  hatte  der  Priester  des  Dionysos 
als  Ehrenpräsident  des  Festspiels,  der  seines  Platzes  wegen  schon  von 
Aristophanes  scherzweise  in  das  Spiel  hereingezogen  werden  konnte.** 
Vorbildlich  war  das  Theater  Athens  auch  in  seiner  Umgebung,  denn  an 
den  verschiedensten  Orten  finden  wir  wie  in  Athen  neben  dem  grossen, 
offenen  Gebäude  das  kleinere  und  geschlossene  des  Odeion.  *** 

Das  Dionj'sostheater  war  als  ein  vorzüglicher  Ehrenschmuck  von  Stadt 
und  Land  auch  immer  am  meisten  ein  Gegenstand  öffentlicher  Aufmerk- 
samkeit geblieben.  Darum  wurde  schon  343/42  nach  einer  wohlgelungenen 
Dionj'^sosfeier  der  Rath  belobt,  dass  er  füi*  die  \rärdige  Ausstattung  des 
Theaters  wirksam  gesorgt  habe,  und  einer  der  Rathsherren,  Kephisophon, 
des  Kephalion  Sohn,  hatte  sich  dabei  ein  besonderes  Verdienst  erworben 
(XCm).  Aber  auch  hier  galt  es,  was  gelegentlich  in  patriotischem  Eifer 
zu  Ehren  der  Stadt  geleistet  war,  in  grösserem  Maßstabe  durchzuführen. 

Die  beiden  Dion^-sosheiligthümer  sind  in  ihrer  bescheidenen  Anlage 
unverändert  ge])lieben.  Das  jüngere  hatte  durch  das  Goldelfenbeinbild 
des  Alkamenes  im  Lmern  eine  durchgreifende  Umgestaltimg  erfahren, 
und  an  dem  Baumaterial,  das  hier  verwendet  ist,  glaubt  man  zu  erkennen, 
dass  auch  im  vierten  Jahrhundert  an  dem  Tempel  gearbeitet  worden  sei.  f 

*  Vgl.  ol  im  xo  oxüSiov  tj^t,uti'oi  Böckh,  Seeurkunden  S.  72. 
**  Frösche  297. 

***   Statius  Silv.  III  5,  91 :  gerainae  moles  nudi  tectique  theatri.     Ueber  die  vor- 
bildliche Bedeutung  des  attischen  Theaters  Nissen,   Pompejanische  Studien,  S.  251. 
t   Jahrbuch  des  Arch.  Instit.  V,  276. 


216  Theaterbau. 

Die  Hauptsache  aber  war  der  grosse  Volksraiim  des  Theaters.  Hier  begann 
unter  Lykurgos  ein  umfassender  Umbau,  von  dem  sich  noch  nicht  nach- 
weisen lässt,  was  wieder  hergestellt  oder  erweitert  und  was  durchaus  neu 
war.  So  sehr  erscheint  der  ganze  Theaterbau,  wie  er  uns  in  den  Trüm- 
mern vor  Augen  steht,  als  einheitliche  Gesammtanlage,  mit  den  concentrisch 
über  der  Orchestra  ansteigenden  Sitzstufen,  den  mächtigen  Abschluss- 
mauem  des  Zuschauerraums  und  dem  Bühnengebäude.  Von  den  breiten 
Gängen,  welche  die  am  Burgfuss  ansteigenden  Sitzstufen  unterbrechen, 
ist  der  obere  noch  deutlich  zu  verfolgen:  auch  der  VcrV^indungsweg,  der 
im  Osten  vom  Odeion  heranstieg  und  nach  Westen  zum  Asklepieion  hinal)- 
führte.  Künstlerische  Ausstattung  gab  dem  ganzen  Bau  eine  neue  Weihe. 
so  namentlich  die  von  L^km-gos  beantragte  Aufstellung  von  Standbildern 
der  grossen  Dramatiker,  welche  die  Festgenossen  wie  die  Dichter  mahnen 
sollten,  der  grossen  Vorzeit  Avürdig  zu  sein  (LM  55).  Auch  lelienden 
Dichtern,  wie  dem  Nachkommen  des  Aischvlos,  Astj^damas,  wui-den  nach 
Aufführung  ihrer  Stücke  Ehrenstatuen  gesetzt.  *  Nach  Vollendung  des 
Neubaues  ist  das  Theater  wahrscheinlich  immer  mehr  auch  als  Volks- 
versammlungsraum benutzt  worden. 

Was  in  diesen  Räumen  seit  den  Tagen  des  Themistokles  sich  so 
reich  entwickelt  hatte,  das  erschien  L3"kurg  als  das,  was  Athen  vor  allen 
anderen  Städten  auszeichnete.  Sein  Blick  war  schon  wesentlich  der  Ver- 
gangenheit zugewendet,  welche  etwas  unvergleichlich  Grosses  gereift  hatte, 
an  dessen  Vergegenwärtigung  die  lebende  Generation  sich  stärken  und 
erheben  müsse. 

Dafür  zeugt  die  Sorgfalt,  wekhe  (it-n  Urkunden  der  dichterischen 
Wettkämpfe  zugewendet  wurde,  und  zwar  in  doppelter  Weise.  Unten  beim 
Theater  wurden  der  Reihe  nach  die  Aufführungen  an  den  Dionysosfesten 
mit  den  Namen  der  Tragödien-  und  Komödiendichter  bis  in  die  Tage  des 
Aischvlos  hinauf  amtlich  aufgeschrieben  und  aufgestellt,  so  dass  man  dif 
ganze  Geschichte  der  dramatischen  Kunst  in  Athen  auf  Marmoritfeilern 
vor  Augen  hatte.  Ausserdem  aber  wurden  oben  auf  der  Burg  A'erzeieli- 
nisse  derer  aufgestellt,  welche  aus  den  dionysiselieii  Wettkämpfen  als 
Sieger  hervorgegangen  waren,  naeh  den  Archontenlisten  geordnet:  Annalen 
des  geistigen  Lebens,  einer  ununterbrochenen,  dichterischen  Produktion, 
wie  sie  nur  in  Athen  geschrieben  werden  konnten  und  darum  des  aus- 
erwählten Ehrenplatzes  würdig  waren,  ^^'ir  dürfen  voraussetzen,  dass  auch 
diese  Denkmäler  derAnreginiti'  entstanunrn.  wclcjie  Lvkurgos  geufeben  liat.*"*' 


*    CIA.  II,  3  Nr.  UO:i. 

**   Siegerverzeichnisse   aul'  liyraettischom    M.uinnr    bit;    int;   fünfte  .lalirliiindert 
hinaufgeheml,  in  il<'nen  neben  den  Dichtern  auch  die  Protagonisten  genannt  werden: 


Das  Stadium.  217 

Ein  anderes  Bauwerk,  das  unmittelbar  mit  den  Panathenäen  zu- 
sammenhängt, war  das  Stadium  (LXXXIX  95).  Wenn  auch  die  Thahiiulde 
am  Ihsos  schon  frülicr  bei  den  Bürgerfesten  benutzt  worden  sein  maü'. 
der  eigentliche  Rennplatz  war  der  Hippodrom  geblieben,  den  die  see-  und 
rossliebenden  lonier  am  Phaleron  eingerichtet  hatten  (S.  43).  Als  Bauanlage 
war  das  Stadium  jedenfalls  ein  neues  Werk,  das  seitdem  ein  hervoiTagender 
Schmuck  der  Stadt  gewesen  ist,  und  der  patriotische  Wetteifer,  den 
Lvkurgos  wieder  zu  entzünden  geMT.isst  hatte,  bezeugte  sich  darin,  dass 
der  Bürger  Deinias  (XC  3)  seinen  Grundbesitz  hergab,  damit  die  gTosse 
Anlage  mit  der  Flussbrücke,  über  welche  man  den  Einzug  hielt,  würdig 
hergestellt  werden  könne.  Der  Bau  der  Rennbahn  hing  damit  zusamnien. 
dass  Lykurg  die  Liebe  zu  kcirperhchen  L'ebungen  in  der  verweichlichten 
Jugend  wieder  anzufrischen  strebte:  darum  suchte  er  ihr  auch  das  "Gym- 
nasium am  Lykeion  durch  neue  Anlagen   heb    zu  machen  (LXXXVI  47). 

Eine  Wirksamkeit  dieser  Art.  die  das  Beste  im  Charakter  der  Athener 
wieder  wach  rufen  wollte,  war  ohne  lebendige  Theilnahme  der  Bürger- 
schaft undenkbar;  es  waren  also  keine  phrasenhaften  Ehrendekrete,  wie 
sie  der  Zeit  des  Eubulos  geläufig  waren,  sondern  echte  Zeugnisse  einer 
besseren  Zeit,  wenn  den  opferfreudigen  Patrioten,  wie  Deinias  (XC  2). 
dem  Platäer  Eudemos.  der  tausend  Stück  Zugvieh  gehefert  hatte,  um 
den  Bau  von  Stadium  und  Theater  bis  zum  Panathenäenfeste  fertig  stellen 
zu  helfen  (XC  7),  und  dem  Xetiptolemos.  der  den  Altar  vor  dem  Tempel 
des  Apoilon  Patroos  vergoldet  hatte .  auf  Lykurgs  Antrag  flie  dankbare 
Anerkennung  öffentlich  bezeugt  wurde  (Xr\"  15). 

So  entsprang  Alles,  Avas  Lykiu'gos  für  die  Schönheit  von  Athen  gethau 
hat.  nicht  aus  persönlichen  Liebhabereien  oder  Gefallen  an  Pi-acht,  sondern 
es  beruhte  auf  dem  lebendigem  Gefühle,  dass  der  sittliche  Charakter 
einer  Bürgergemeinde  in  dem  Aeussern  der  Stadt  zum  Ausdruck  kommen 
sollte,  denn  man  erkenne  den  Geist  derselben  in  der  Art.  wie  sie  ihre 
öflfenthchen  Plätze  ausstatte.  So  sehe  man  in  andern  Städten  den  Markt 
von  Athletenbildern  umgeben,  in  Athen  aber  von  den  Gestalten  hervor- 
ragender Bürger ,  wie  sie  anderswo  nicht  zu  finden  seien ,  von  grossen 
Feldherren  und  Helden  der  Freiheit.* 

Auch  in  der  gastfreundhchen  Gesinnung,  der  die  Stadt  zimi  guten 
Theil  ihren  Aufschwung  zu  verdanken  hat.  trat  er  in  die  Fußstapfen  von 
Themistokles    und   Perikles.      Xamentlich    wurde    dem    gewerbtreibenden 


Kühler,  Mitth.  des  athen.  Inst.  III,  112.  CIA.  II,  973.  Was  das  Odeion  betrilTt, 
so  ist  die  Erwähnung  dieses  Baues  unter  den  lykurgischen  Werken  zweifelhaft 
(LXXXVII  90). 

*  Lycurg.  c.  Leoer.  51. 


218  Eückblick  auf  Lykurg. 

Metökenstande,  den  die  Oligarchen  wie  das  Gift  der  Stadt  verfolgt  hatten, 
wieder  die  alte  Gunst  zugewendet. 

Der  Peiraieus  wurde  immer  mehr  vun  überseeischen  Handelsleuten 
aufgesucht.  Man  hatte  eine  Abneigung  gegen  ihre  fremdländischen 
Gottesdienste  und  fürchtete  wohl  auch  eine  Beeinträchtig-ung  des  ein- 
heimischen Geschäfts.  Als  daher  dort  ansässige  Kaufleute  aus  Kition  in 
Cypern  beim  Rath  das  Gesuch  einbrachten,  dass  ihnen  der  Erwerb  eines 
eigenen  Grundstücks  für  ein  Heihgthum  ilircr  Aphrodite  gestattet  werde 
(CTI  70),  machte  man  Schwierigkeiten.  Lykurgos  aber  trat  für  die  Be- 
wilhgung  ein,  indem  er  sich  auf  einen  älteren  Vorgang  berief,  da  ein  ähn- 
hches  Gesuch  in  Betreff  einer  ägyptischen  Niederlassung  von  der  Bürger- 
schaft gewährt  worden  sei.  Hierbei  war  sein  Grossvater  thätig  gewesen ; 
der  Zug  Uberaler  Gastfreundschaft  war  also  eine  Familientradition.  * 

Wie  mannigfach  auch  das  grossartige  Wirken  Lykurgs  erscheint,  es 
war  doch  Alles  in  sich  zusammenhängend  und  harmonisch.  So  fassten  es 
auch  seine  Mitliüi'ger  auf,  welche  ihm  dauernder  als  einem  anderen  ihrer 
Staatsmänner  ein  treues  Zutrauen  schenkten  und  dasselbe  auf  seine  Xach- 
kommen  ausdehnten,  indem  sie  gegen  die  Ordnung  der  Demokratie  ge- 
statteten, dass  er  in  der  Person  seines  Sohnes  und  Amtsnachfolgers  Habron 
die  eigenen  Vollmachten  über  das  gesetzhche  Maß  ausdehnte.  Auch  das 
zeugt  von  einem  tiefen  Verständniss  seiner  Persönhchkeit,  dass  seine  ge- 
sammte  öfifentUche  Thätigkeit  als  ein  einheitliches  Ganze  von  seinen  Mit- 
bürgern angesehen  wurde,  indem  man  beschloss,  alle  auf  seinen  Antrag 
gefassten  Volksbeschlüsse  ^ne  eine  in  sich  zusammenhängende  Gesetz- 
gebung in  Marmortafeln  einzugraben  luid  nelx-n  den  von  ihm  gestifteten 
Weihgeschenken  auf  der  Akropolis  aufzusttdlen  (LXII  54).** 

Es  war  eine  kurze  Zeit  innerer  Sanmilung,  frei  von  Parteikampf  im 
Innern  und  von  aussen  ungestört,  eine  Rückkehr  zum  väterhchen  Her- 
kommen, eine  Schule  der  Zucht  und  Ordnung  auch  durch  die  gewissen- 
hafte Pflege  der  bürgerlichen  Feste,  in  denen  das  Gemeingefühl  neu  belebt 
wurde.  So  ist  es  Lykurg  gelungen ,  die  grosse  Aufgabe ,  für  welche 
Demosthenes  als  Märtyrer  gefallen,  die  sittliche  Erhebung  der  Gemeinde, 
in  friedlicher  Verwaltung  eine  Zeitlang  glücklich  durchzuführen. 

P^r  ist  der  A'ermittler  zweier  grossen  Epochen.  Er  hat  die  Geschichte 
des  alten  Athens  abgeschlossen,  indem  er  die  Kräfte  der  Repubhk  noch 
einmal  sammelte  und  sif  in  jx'iikleischem  Geiste  leitete,  zugleich  aber 
auch  klar  erkannte  was  unter  allen  Wechselfällen  der  Staateiiverbältnissr 
die  bleibenden  (iüter  seiner  Vaterstadt  wann. 


*    Köhler,  Hermes  V,  352.     Der  rriiccdoiizfall  betrat  (ieii  Isisdienst. 
**    Dekrete  des  Stratokies  behandelt  von  Carl  Cnrtins  im  IMiiloloirns  XXIN'  '^'■W. 


VI. 

Die  hellenistische  Zeit. 

Wenn  man  vun  Seiten  Macedoniens  Athen  ruhig  gewähren  liess,  wie 
es,  A'on  der  antimacedonischen  Partei  geleitet,  unter  Lykurgs  Verwaltung 
sich  neu  ordnete  und  neue  Festigkeit  gewann,  so  lag  der  Grund  darin, 
dass  Alexander,  der  PoUtik  seines  Vaters  treu.  Alles  vermied,  was  zu 
einem  Bruche  mit  Athen  führen  und  zu  gewaltsamen  Maßregehi  nöthigen 
konnte. 

Als  erwählter  FeldheiT  der  Hellenen  unternahm  der  König  den 
Perserkrieg,  um  für  die  Stadt,  welche  am  schwersten  von  den  Achämeniden 
zu  leiden  gehabt  hatte,  an  ihnen  Kache  zu  nehmen.  Was  Athen  inzwischen 
an  Wohlstand  gewann,  konnte  ihn  nicht  beunruhigen,  weil  die  Bürger 
sich  dadurch  gewöhnen  mussten,  in  friedlicher  Zurückgezogenheit  von 
den  Welthändeln  ihr  Glück  zu  erkennen.  Nach  dem  über  Theben  er- 
gangenen Strafgericht  Avar  eine  besonnene  Stimmung  die  vorherrschende, 
und  um  dieselbe  Zeit,  da  Alexander  nach  Asien  aufbrach,  entwickelte 
sich  ein  neuer  Zusammenhang  zwischen  Athen  und  Macedonien. 

Wie  Piaton  am  Ilisos  ein  geistiges  Leben  entzündet  hatte,  das  aus 
unscheinbaren  Anfängen  eine  weitreichende  Macht  wurde,  wodurch  das, 
was  Athen  eine  l)esondere  Ehre  und  Anziehungskraft  verlieh,  in  die 
Sphäre  wissenschaftlicherForschung  verlegt  wurde,  so  gründete  nach  Piatons 
Vorgang  der  Lehrer  Alexanders  am  Ilisos  eine  eigene  Schule,  indem  er 
mit  seinen  näheren  Genossen  in  den  Laubgängen  des  L^'keion  wandelnd 
philosophische  Unterredungen  hielt,  Avährend  er  dem  grösseren,  rasch 
anwachsenden  Zuhörerkreise  in  den  Abendstunden  Vorträge  hielt.  Da- 
durch erhielt  Athen  eine  neue  Bedeutung  für  che  Welt  der  Gebildeten, 
und  man  konnte  erwarten,  dass  eine  besonnene  Beurtheilung  der  Zeit- 
verhältnisse, ein  Verständniss  für  die  wahren  Interessen  der  Stadt  sich 
allmählich  befestigen  werde. 

Zu  dem  Gefühle  aufrichtiger  Pietät  für  Athen,  das  im  Hoflager  des 
Königs  herrschte,  kamen  die  Erwäsuncen  einer  weisen  Politik. 


220  Athen  und  Alexander. 

Athen  war  noch  immer  der  einzige  Staat,  der  durch  seine  Flotte 
den  Macedoniern  Verlegenheit  bereiten  konnte.  So  wenig  also  auch  in 
allen  \vesentlichen  Punkten  auf  die  Bundesverträge  Eücksicht  genommen 
wurde,  vermied  man  doch  sorgfältig  jede  Einmischung  in  die  inneren 
Verhältnisse,  übersah  die  Zeichen  widerstrebender  Gesinnung  und  suchte 
durch  ehrerbietige  Huldigung  der  Eitelkeit  der  Bürgerschaft  zu  schmeicheln. 
Darum  schickte  Alexander  von  seinem  ersten  Siege  auf  asiatischen  Boden 
300  Rüstungen  vornehmer  Perser  nach  Athen,  welche,  wie  einst  der 
Panzer  des  Makistios  und  das  Schw'ert  des  Mardonios,  der  Stadtgöttin 
übergeben  w'urden,  und  zwar  als  ein  nationales  Weihgeschenk  „Alexanders 
und  der  Hellenen  ausser  den  Lakedämoniern  von  den  Barbaren,  welche 
Asien  bewohnen."  Diese  Aufschrift  zeigt,  dass  die  Rüstungen  als  ein  be- 
sonderes Tropaion  auf  der  Burg  aufgestellt  worden  sind,  wobei  die  Athener, 
als  wenn  sie  am  Siege  persönlichen  Atheil  gehabt  hätten,  im  Andenken 
an  ihre  eigene  Heldenzeit,  als  die  ersten  der  Hellenen  geehrt  wurden.  * 
Die  Gottheiten  von  Athen  wurden  als  die  Sieg  verleihenden  und  Gefahr 
abwendenden  angesehen.  So  hat  nach  der  Genesung  des  Königs  von 
einer  schweren  Krankheit  seine  Mutter  der  Hjgieia  auf  der  AkTopolis 
eine  Goldschale  geweiht  (XXXV  14).  und  was  in  den  Hauptstädten  des 
Orients  an  namhaften  Beutestücken  aus  Athen  zerstreut  war,  Avurde 
zurückgeschickt.  So  wird  auch  die  Rückgabe  der  Erzstatuen  der  Tyrannen- 
mörder mit  gTosser  Bestimmtheit  auf  König  Alexander  zurückgeführt 
(LV  76).  ** 

Andererseits  liess  man  es  auch  in  Atht-n  an  Huldigungen  nicht 
fehlen,  die  von  den  macedonisch  gesinnten  Volksführem  beantragt  wurden, 
und  nicht  nur  Alexandros  selbst  und  Philippos  erhielten  Standbilder 
(LVI  59),  sondeni  es  wurde  auch  durchgesetzt,  dass  dem  Ballschläger 
Aristonikos  von  Karystos,  einem  Genossen  des  Königs,  auf  der  Akropohs 
eine  Statue  errichtet  wurde  (LVÜ  19). 

Das  war  schon  ein  Zeichen  der  Erniedrigung,  welche  auf  Antrieb 
von  Demades  und  seinen  Genossen  eintrat,  als  das  ideale  Vcrliältniss 
zwischen  Athen  und  dem  Schüler  des  Aristoteles  sich  unhaltl)ai'  erwiesen 
hatte,  als  Alexander  selljst.  aus  dem  Morgenlande  heimkehrend,  ein  Anderer 
geworden  war  und  den  Unterschied  asiatischer  und  europäischer  Cultur  uicht 


*  Arrian  1,  16.  Es  ist  also  nicht  daran  zu  denken,  dass  die  Athener  diese 
Rüstungen  getheilt  und  eine  Anzahl  der  Schilde  am  Epistyl  dos  l'artlienon  an- 
gebracht haben  sollten,  wie  man  vermuthungsweise  angenommen  hat.  Michaelis. 
Parthenon,  S.  4^. 

**   Alexander    im  N'erliültniss   zu    Athen:   ta}(t    ,'ff{tu7jivTiy.w^-   Aristides,    Pan- 
athen.     184. 


Der  lamische  Krieg.  221 

mehr  anerkennen  wullte.  Ausser  Ehrenstandbildern  muss  damals  auch 
in  Athen  eine  Opferstätte  für  den  neuen  Olympier  von  Staatswesen  ein- 
gerichtet worden  sein,  und  da  man  die  Zahl  der  Zwölf  nicht  verändert 
haben  wird,  so  ist  es  am  wahrscheinlichsten,  dass  man  Namen  und  Cultus 
von  einem  derselben  auf  ihn  übertragen  hat ;  da  lag  es  aber  am  nächsten, 
den  Besieger  des  Morgenlandes,  der  sich  selbst  in  maßlosen  Festlichkeiten 
zu  Ehren  des  Gottes  in  Ekbatana  und  anderen  Orten  gefiel,  als  einen 
neuen  Dionysos  in  Athen  einzuführen.  Von  Diogenes  wird  berichtet,  dass 
er  die  Athener  verhöhnt  habe,  weil  sie  Alexandros  zum  Dionysos  gemacht 
hätten,  und  so  dürfen  wir  annehmen,  dass  damals  in  Limnai  ein  solcher 
Alexandercultus  eingerichtet  worden  sei,  der  bald  wieder  aufgehoben  und 
vergessen  worden  ist* 

Das  Verhältniss  Athens  zu  Macedonien,  das  sich  schon  bei  Alexanders 
Lebzeiten  wesenthch  verändert  hatte,  konnte  nur  so  lange  Bestand  haben, 
als  der  unbesiegbare  König  durch  den  Schrecken  seines  Namens  jeden 
Erhebungsgedanken  lähmte.  So  wie  er  todt  war,  drang  die  Ansicht  der 
demosthenischen  Partei  wieder  durch,  dass  die  macedonische  Macht,  an 
einzelne  Persönlichkeiten  geknüpft,  in  sich  hinfällig  sei. 

Alexander  selbst  hatte  das  Seinige  gethan,  den  Stolz  und  die  Gross- 
machtsidee  bei  den  Athenern  zu  nähren.  Es  hatten  aber  auch  asiatische 
Küstenstädte,  wie  Kolophon,  welche  sich  in  dem  grossen  Alexanderreiche 
führerlos  fühlten,  der  alten  Gemeinschaft  eingedenk,  Waffenbeute  nach 
Athen  geschickt  und  waren  dafür  an  den  Panathenäen  als  treue  Bundes- 
genossen belobt  worden.  So  lebendig  war  noch  das  Gefühl  des  alten 
Reichszusammenhanges,  imd  die  Athener  bestätigten  den  Kolophoniem 
ihre  Privilegien,  als  wenn  das  Eeich  noch  bestände.** 

Die  Flotte  war  vorhanden,  den  Seebimd  zu  emeuem.  Wie  ist  es 
also  zu  verwundern,  dass  man  die  Zeit  gekommen  glaubte,  mit  den  unter 
Lykurg  im  Stillen  gesammelten  Hülfsmitteln  jetzt  offen  in  die  Schranken 
zu  treten.  Die  alten  Zeiten  lebten  wieder  auf;  Athen  stand  wieder  in 
einem  nationalen  Kriege  an  der  Spitze  der  Hellenen,  wie  einst  gegen 
Xerxes  und  gegen  König  PhiHpp,  ***  und  am  Ende  des  Jahres  323  konnte 


*  Den  Alexandercultus  in  Athen  bezeugt  Hypereides,  Leichenrede  8.  Schäfer, 
Demosthenes  UI",  319.  Diogenes  Laert.  VI,  63:  %i>t}(pi,aafi,ivwv  'A&rfVu'nov  'AU^avSqov 
Jiöyvaov,  xufii,  'icfrj,  Iu{}tiniv  noi,r,auxt.  Sollte  darauf  nicht  des  Kratinos  ^louva- 
(di^uydQof  sich  beziehen,  den  freilich  Meineke,  Fragm.  Com.  2,  37  und  Bergk, 
Griech.  Litt.  IV,  S.  56  dem  älteren  Kratinos  zuschreiben?  Vergl.  Welcker,  Götter- 
lehre  II,  625. 

**    CIA.  II,  164. 

***  Der  lamische  Krieg  ein  tXh^viAog  nolt^oi.  So  richtig  bei  Plutarch  Phokion  23. 
Vergl.  meinen  Aufsatz  über  die  „hellenischen  Kriege"   im  Rhein.  Museum  24,  308. 


222  Munichia  besetzt  322. 

sich  die  Bürgerschaft  wieder  im  äusseren  Kerameikos  versammehi.  um 
die  Leichem'ede  zu  hören,  welche  Hypereides  für  Leosthenes  und  seine 
WaflFengenossen  hielt,  damals  noch  hoffnungsreich:  wenig  Monate  später 
al)er  war  die  Stadt  zu  Wasser  wie  zu  Lande  hesiegt,  und  nun  trat  der 
vollständigste  Umschlag  aller  Verhältnisse  ein.  Jedem  täuschenden  Scheine 
^nlrde  ein  Ende  gemacht:  an  Stelle  der  redensartlichen  Bundesformen 
trat  unverhüllt  die  Unterthänigkeit  eroberter  Provinzen.  Die  Führer  der 
nationalen  Partei,  die  bis  dahin  ruhig  am  Ruder  gesessen,  waren  jetzt 
Hochven-äther,  und  am  Feste  der  lakchosprozession,  dem  Erinnerungstage 
von  Salamis,  zogen  macedonische  Soldaten  auf  die  Burg  Munichia. 

Diese  Höhe,  von  Natur  der  allei-wichtigste  Punkt  für  die  Stadt- 
geschichte von  Athen,  der  für  seine  Macht  und  Ohnmacht  entscheidende 
Platz,  der  Felsberg,  von  dem  Epimenides,  als  er  sich  das  Land  anschaute, 
das  berühmte  "Wort  gesagt  haben  soll,  die  Athener  würden  ihn.  wenn 
sie  in  die  Zukunft  bhcken  könnten,  mit  den  Zähnen  aus  dem  Boden 
reissen  (CXV  45)  —  diese  Munichia  erhielt  jetzt   eine   neue  Bedeutung. 

Als  festester  Punkt  der  Landschaft  war  sie  schon  von  Hippias  er- 
kannt, der  sich  hier  verschanzte,  als  ihm  die  Oberstadt  unsicher  wurde :  * 
dann  von  Themistokles ,  durch  den  sie  das  Centrum  der  städtischen 
Befestigung  werden  sollte;  jetzt  wurde  sie  durch  die  Macedonier,  welche 
unter  den  Athenern  (he  kundigsten  Berather  zur  Hand  hatten,  zur  Zwing- 
burg von  Attika.  Sie  beherrschte  Stadt  und  Häfen:  allen  Gedanken  an 
Seeherrschaft  sollte  ein  Ende  gemacht  werden. 

Gleichzeitig  AMirde  die  Verfassung  umgestaltet  und  ein  Bürgereensus 
eingeftihrt.  Wer  den  Vermögensatz  von  2000  Drachmen  nicht  erreichte, 
gehörte  zum  Haufen  derer,  die  als  ein  unruhiges  Proletariat  ausgewiesen 
wurden,  so  dass  nur  9000  Bürger  blieben. 

Der  Peiraiens  wurde  als  Stadt  ganz  aufgelöst  und  gerieth  in  ^'erfall. 
so  dass  der  Markt-  und  Strassenverkehr  gestört  wurde,  ebenso  die  Fest- 
züge zu  den  Tempeln.  Es  war  ein  Zustand  des  öfFentlichcn  Aergernisses. 
So  ist  zu  erklären,  dass  auf  Demades"  Antrag  von  der  Bürgerschaft  be- 
schlossen wurde,  nacli  Aufhebung  der  Astjiiomie  sollten  die  Agoranomen 
fiir  Markt  und  Strassen  Sorge  tragen.  Das  war  unter  dem  Archontate 
des  Neaichmos,   vier  Jahre    nach    der  Schlacht  bei  Krannon  (CXVIl  93). 

Sichere  Zustände  wurden  auch  jetzt  iiidit  begründet.  Bei  jedem 
Thronwechsel  erfolgten  neue  Bewegungen,  und  so  tief  Athen  gedemüthigt 
war,  hörte  es  doch  nicht  auf.  eine  Rolle  in  der  Zeitgeschichte  zu  spielen. 
Denn  es  war  einmal  die  Anschauung,  welche  von  Alexander  auf  die  Macedonier 


Aristoteles  U.'/i;i'«iwi'  no'/.inid  oilited  hy  Kpnyt>n   IS'.U,  p  40. 


Kasandros.     Nikanor.  22)^ 

üliergino'.  dass  man  x\tlien  nicht  als  eine  gewöhnliche  Stadt,  wie  jede 
andere,  behandeln  könne,  und  die  ihr  eigenthümliche  Macht  lag  daiin, 
dass  auch  unter  ihren  offenen  Feinden  alle,  welche  auf  höhere  Bildung 
Anspruch  machten,  gewisseimaßen  selbst  Athener  waren.  Es  war  das 
Programm  athenischer  Staatsmänner,  nach  welchem  man  die  Häfen 
in  Zucht  hielt  und  den  Census  einführte,  und  man  konnte  sich  dabei 
nicht  bloß  auf  gekaufte  Volksredner  stützen,  sondern  auf  Männer  wie 
Phokion,  welche  von  der  Bürgerschaft  mit  den  höchsten  Vertrauensämteni 
geehrt  worden  waren  und  die  sich  nicht  scheuten  mit  vollem  Freimuth 
auszusprechen,  dass  es  bhnde  Thorheit  sei,  mit  den  Milizen  einer  un- 
kriegerischen Stadt  der  grossen  ^Mihtärmonarchie  im  Feld  entgegentreten 
und  ihrer  Uebermacht  sich  entziehen  zu  wollen. 

So  war  es  möglich,  dass  man  Athen  nothgedrimgen  bekriegen  und 
mit  Heeresmacht  überwältigen  und  dabei  doch  im  Einverständniss  mit 
athenischen  Patrioten  und  im  wohlverstandenem  Interesse  der  Stadt  zu 
handeln  glauben  konnte.  ■ 

So  wenig  wie  x\ntipater,  der  Freund  des  Aristoteles,  konnte  Kasandros 
seiner  t^Tannischen  Gemüthsart  ungeachtet  als  ein  Feind  der  Athener 
auftreten.  Alexanders  Yerhältniss  zu  Athen  bheb  für  die  Macedonier 
maßgebend:  auch  Kasandros  konnte  sich  der  Ti'adition  nicht  entziehen.* 
Als  er  daher  von  seinem  sterbenden  Vater  zum  Chiliarchen  ernannt  worden 
war,  beeilte  er  sich,  Xikanor  als  Kommandanten  nach  Munichia  zu 
schicken,  um  bei  der  streitigen  Thronfolge  vor  Allem  in  Athen  festen 
Fuss  zu  fassen.  Xikanor  war  mit  den  Führern  der  Friedenspartei  in 
Athen  vertraut  und  zeigte  sofort  eine  pliilhellenische  Pohtik.  Man  sollte 
erkennen,  dass  er  nicht  bloß  eine  Zwingburg  m  Händen  haben,  sondern 
der  Stadt  so  rasch  wie  möghch  den  Genuss  voller  Ruhe  wiedergeben 
wolle.  Im  Einverständniss  mit  Phokion  machte  er  zur  Feier  der  bevor- 
stehenden Dionysien  ein  Geldgeschenk  und  erhielt  selbst  dabei,  wie  über- 
liefert wird,  in  ausserordentlicher  Weise  das  Amt  eines  Festordners  oder 
Agonotheten.  **  So  geschah  es,  dass  das  Fest  mit  besonderen  Glänze 
gefeiert  wurde,  und,  wie  drei  Jahre  nach  der  Schlacht  von  Chaironeia 
das  Denkmal  des  Lysikrates  entstanden  ist,  so  erhoben  sich  im  dritten 
Jahre  nach  der  Niederlage  von  Krannon  zwei  glänzende  Denkmäler 
agonistischer  Siege,   das    des   Tlirasvllos  mit  dem  Sitzbilde  des  Dionvsos 


*    Strabon  398:  tiqo^  /xiv  ru  uK't.a  doxtl   TVQc.vi'ixwTioo;    yti'taO-ai ,   noo^  'AO^i,- 
vaiovg  di  evyvwuöytjat  kc.ßwy  vn^xooi'  Tijy  noXiv. 

**    Plut.  Phokion  31 :  g)iXorijui(cs   Tivcig  insiat  X(u  SarKcvag  v7ioaTt,i'ai  yivvutvnr 
iiyioi'oS-iTr,y. 


224  Kasandros  und  Polysperchon. 

vor  dor  Felsgrotte  oberhalb  des  Theaters,  und  das  des  Xikias,  des  Sohnes 
des  Xikodemos.  ein  Mannortempel  mit  sechssäuliger  Fronte  am  Aufgange 
der  Burg  unterhalb  des  Athena-Mketempels.  ein  Gebäude,  an  dem 
man  nur  die  ganz  mit  Farbe  überzogenen  Baugüeder,  wie  namentlich  die 
Triglyphen,  aus  Porosstein  gearbeitet  hat.  *  Thrasyllos  ^ne  Xikias  hatten 
beide  an  demselben  Tage  gesiegt,  der  erstere  mit  einem  Männer-,  der 
andere  mit  einem  Knabenchore.  Man  sieht,  dass  von  Seiten  der  Friedens- 
partei Alles  geschehen  ist.  um  wohlhabende  Bürger  zur  Betheiligimg  an 
der  Feier  anzuregen. 

Das  Jahr  319  unter  dem  Archonten  Xeaichmus  war  also  ein  denk- 
würdiges Jahr  in  der  Stadtgeschichte.  Damals  beantragte  Demades  die 
Xeuordnung  der  Hafenstadt,  um  im  Anschluss  an  Ivkurgische  Yerwaltuiiir 
für  die  Prozessionsstrassen  Sorge  zu  tragen,  und  gleichzeitig  entstanden 
die  beiden  Prachtbauten,  um  auch  in  den  schwersten  Zeiten  die  uner- 
schöpfliche Tiiebkraft  des  Bodens  von  Athen  zu  bezeugen. 

Wenn  Xikanor  so  eifiig  war.  sich  nicht  als  Zuchtmeister,  sondern 
als  Wolilthäter  zu  erweisen,  so  hatte  das  seinen  Grund  darin,  dass  er  so 
rasch  wie  möglich  eine  für  Kasandi'os  günstige  Stimmung  erwecken  wollte. 
Dennoch  gelang  es  ihm  nicht,  den  uiit  dem  Thronwechsel  eintretenden 
Stünnen  vorzubeugen.  Kasandros"  Gegner  Polvsperchon  schloss  sich  der 
demoki-atischen  Partei  in  Athen  an:  er  zog  die  von  Antipatros  ausgewiesenen 
Bürger  an  sich  und  stellte  die  alte  Repubhk  wieder  her.  Ja.  das  demo- 
kratische Atlien  erhob  sich  so  energisch,  dass  dem  heranrückenden  Bruder 
Kasanders  die  Reiterei  entgegen  zog  und  die  königlichen  Truppen  zurück- 
warf. Mit  Ehrenpforten  wnirden  die  durch  den  Kerameikos  einziehenden 
Geschwader  gefeiert,  und  zum  bleibenden  Andenken  dieses  Erfolges  wunU' 
am  Rande  des  Markts  neben  der  Poikile  ein  Siegesdenkmal  erbaut, 
ein  mit  erbeuteten  Waffen  geschmücktes  Marktthor,  der  erste  Ti-iumph- 
bogen.  den  wir  aus  einer  Stadt  des  klassischen  Alterthums  kennen 
(LXXMI  90). 

Diesem  Aufschwünge  demokratischer  Erhebung  machte  Kasandms 
:{17  ein  Ende  und  stellte,  der  Politik  seines  Vaters  entsprechend,  die 
könighche  Autorität  wieder  her:  doch  verfuhr  er  schonender  und  rücksichts- 
voller. Es  war  ein  Zeichen  seiner  Milde,  dass  der  Triumphbugt-n  am 
Markte  nicht  zerstört  wurde,  und  dass  die  Besatzung  der  Munichia  als 
eine   Maßregel   bezeichnet   wurde,    die    mir    vurübergehend    zur  Sicherung 


*  Es  ist  das  Verdienst  Dörpfolds ,  dies  Denkmal  aus  dein  (lemäuer  des 
Beuleschen  Thores  wieder  ans  Liclit  gezogen  zu  haben.  Mitth.  des  athen.  Inst.  X,  219. 
Ueber  die  Zeitverhältnisse  Kühler,  olxl.  S.  2;U. 


Demetrios  Regent  (317—307).  225 

der  Ruhe  iiüthig  sei.  Der  Census  wurde  auf  die  Hälfte  herabgesetzt  und 
eine  weise  Verbindung  republikanischer  Selbstverwaltung  mit  könighcher 
Machtvollkommenheit  hergestellt.  Der  König  enthielt  sich  aller  unmittel- 
baren Eingi-iflfe  und  trennte  die  Verwaltung  durchaus  vom  Heerbefehle ; 
er  übergab  einem  Mannne  seines  Vertrauens,  und  zwar  einem  geborenen 
Athener,  dem  Phalereer  Demetrios,  das  Amt  eines  ihm  verantwortUchen 
Gemeindevorstehers,  der  aber  nicht  kraft  könighcher  A'ollmachten,  sondern 
als  Inhaber  städtischer  Aemter,  als  Archon  und  Strateg,  wozu  er  von 
seinen  ]\Iitbiirgem  erwählt  wurde,  mit  Rath  und  Bürgerschaft  die  ööent- 
lichen  Angelegenheiten  leitete.  * 

Es  sollte  der  Anfang  einer  neuen  Aera  der  Stadtgeschichte  sein. 

Die  ganze  Grriechenwelt  war  in  Gährang,  und  alles  unternehmungs- 
lustige Volk  war  nach  dem  Morgenlande  geströmt,  um  Ruhm  und  Gewinn 
zu  suchen.  Der  "Werbeplatz  von  Cap  Tainaron  war  der  belebteste  Ort 
in  Hellas.  Nicht  weniger  als  50  000  sollen  vom  Grosskönige  und  den 
Satrapen  angeworben  worden  sein ;  ungezählt  ist  die  Menge  derer,  die  dem 
macedonischen  Heerzuge  folgten.  Auch  die  von  den  Asiaten  Angeworbenen 
sollten  ftir  Alexanders  Pohtik  verwerthet  und  als  Colonisten  in  Persien 
angesiedelt  werden.  Das  Mutterland  sollte  sozusagen  auf  den  Altentheil 
gesetzt  werden,  und  die  Steinschriften  zeigen  uns,  dass  seit  Alexander 
auch  in  Athen  eine  Reihe  alter  Familien  mit  ihren  Xamen  verschwinden. 

Dieser  Entvölkerung  zu  steuern  war  eine  Aufgabe,  welcher  sich  die 
nationale  Partei  mit  grossem  Eifer  annahm.  Leosthenes  war  Alexander 
zuvorgekommen  und  hatte  es  durchzusetzen  gewusst,  dass  gegen  den 
Willen  des  Allgewaltigen  die  Mannschaften  dem  Vaterlande  gerettet  wurden. 
Es  war  ein  glänzender  Erfolg,  der  noch  zu  des  Königs  Lebzeiten  mit 
attischen  Schiffen  erreicht  wurde.  ** 

In  dieser  Beziehung  schloss  Demetrios  sich  den  Bestrebmigen  der 
nationalen  Partei  an,  dem  Mutterlande  seine  selbständige  Bedeutung  zu 
sichern,  und  seit  dem  Zerfall  des  Weltreichs  erschien  es  als  die  Aufgabe 
der  Macedonier,  in  vollem  Verständniss  der  Vorzeit  von  Hellas  hier  eine 
neue  Geschichte  zu  begTÜnden;  Athen  sollte,  nachdem  Sparta  sich  spröde 
zurückgezogen .  jetzt  voll  und  ganz ,  wie  es  immer  erstrebt  hatte ,  der 
Mittelpunkt  der  Hellenen  sein. 


*  Solche  Epimeleten  finden  sich  auch  sonst  in  Hellas.  Deinarchos  irtijutXrjrjg^ 
UtXonoi'vt'iaov  -/.((raaTug  vn  AvzmdTQov  bei  Suidas;  Schäfer,  Dem.  III-,  40.  Es  war 
ähnlich,  wie  es  die  Perser  machten,  welche  griechische  Städte  durch  einheimische 
Vögte  regierten. 

**    To  'E'/.lr^i'biv  uia&ocfoQixoy  dyiaiaae  xai  (cxorTOi,'Ä?.i§('cf&Qov  Paus.  VIII,  52,  5. 
Curtius,  Topographie.  15 


226  Demetrios  Politik. 

Demetrios  war  der  Vermittler  der  alten  und  neuen  Zeit.  Als  Peri- 
patetiker  war  er  erfüllt  von  dem  Berufe  des  Königthums:  ohne  Einbuße 
an  seiner  Eigenart  sollte  Athen  unter  einer  die  Parteien  ausgleichenden 
Obergewalt  endlich  das  zu  Theil  werden,  was  ihm  l)is  jetzt  inmier  gefehlt 
hatte,  die  ruhige  Entwickelimg  eines  wohlgeordneten  Gemeinwesens.  Aus 
den  Wogen  einer  gährenden  Zeit  sollte  Athen  in  einem  sicheren  Hafen 
geborgen  werden  und,  ohne  mit  seiner  Vergangenheit  zu  brechen,  sich  in 
einen  wohlgesicherten  Wohlstand  einleben. 

Für  diese  Friedenspolitik  blieb,  wie  es  nicht  anders  sein  koimte,  die 
lykurgische  Verwaltung  maßgebend :  denn  nichts  konnte  in  einer  so  zer- 
fahrenen Zeit  die  Gemüther  mehr  beruhigen,  als  die  treue  Pflege  der 
einheimischen  Gottesdienste,  deren  stetige  Ueberlieferimg  die  Generationen 
der  verschiedenartigsten  Zeitalter  mit  einander  verband.  Unter  Aufsicht 
des  Aichon-Königs  waren  es  nach  wie  vor  die  Töchter  derselben  Familien, 
welche  es  als  ihr  Eecht  ansahen,  als  Arrhephoren  und  Ergastinen  den 
Dienst  der  Bm'ggöttin  wahrzunehmen.  Die  Normen  des  alt-volksthüm- 
lichen,  mit  den  Anfängen  der  Stadt  verbundenen  Dienstes  der  Aphrodite 
Pandemos  (S.  43)  ^vu^den  in  Bezug  auf  Opfer  und  Reinigimgen  neu  ein- 
geschärft. *  Wie  zähe  sich  alte  Familientraditionen  an  den  Cultus  an- 
schlössen, zeigt  am  deutlichsten  das  Institut  der  Dionysiasten  im  Peiraieus. 
wo  wir  das  Priesterthum  an  ein  altes,  von  Marathon  stammendes  Ge- 
schlecht gebunden  und  das  Heiligthimi  dem  Wohnhause  desselben 
angeschlossen  sehen  (C^TH  G5). 

Auch  in  der  Sorge  für  die  Feste  schloss  Demetrios  sich  an  Lykurg 
an,  um  den  Glanz  der  Stadt  nicht  sinken  zu  lassen  und  das  lebendige 
Gefühl  bürgerlicher  Gemeinsamkeit  zu  heben.  Wie  viel  er  namentlich 
für  die  Dionysien  gethan  hat,  geht  daraus  hervor,  dass  er  in  den  Fest- 
chören neben  Dionysos  gepriesen  wm-de.  **  Hier  bedurfte  es  für  die 
Bürgerfeste  neuer  Einrichtungen,  von  denen  die  Denkmäler  Zeugniss 
ablegen.  Es  werden  jetzt  in  den  Siegesinschriften  nicht  mehr  die  Phylen 
an  erster  Stelle  genannt,  sondern  der  Demos,  an  zweiter  Stelle  die 
Agonotheten  und  an  dritter  die  Phyle  mit  dem  Dichter  oder  Musiker. 
Wir  finden  also  ein  neues  Amt,  dem  es  anheimgegeben  war.  ftir  den 
Glanz  des  Festes  zu  sorgen.  Wir  dürfen  voraussetzen,  dass  diesen 
Agonotheten,    wenn    die    eigenen    Mittel   nicht    reichten,    Zuschüsse   vun 


*   Die  Inschrift  XI  S3,   herausgegebeu   von  Foucart,    Bulletin  de  corr.  ISSO, 
der  p.  164  auf  den  nachwirkenden  KinHiiss  Lykurj^s  hinweist.     Durch  diese  Urkunde 
sind  frühere  Vorstellungen,   welche  man   von   der   Pandemos   hatte   (Mitthoil.   des 
athen.  Inst.  II,  175;   Welcker,  Griech.  Gütterlehre  I,  672),  widerlegt. 
**    Athenaeus  542.     Mittheilungen  111,  240. 


Die  Philosophen.  227 

Staatswegen  gegeben  wurden;  man  huldigte  dabei  dem  demokratischen 
Geiste,  indem  man  die  Ehre  der  Choregie  auf  die  Bürgerschaft  übertrug. 
Es  war  eine  Neuerung,  Avelche  wir  der  Zeit  des  Demetrios  zuschreiben 
dürfen,  eine  Reform,  welche  glänzenden  Erfolg  hatte,  wie  wir  aus  dem 
Ruhme  des  Regenten  in  Betreff  der  Büi-gerfeste  schliessen,  und  es  be- 
greift sich,  wie  er  seinen  Feinden  gegenüber  behaupten  konnte,  er  habe 
die  demokratischen  Einrichtungen  nicht  aufgehoben,  sondern  wieder  her- 
gestellt. * 

Als  Schüler  des  Peripatos  wendete  Demetrios  der  attischen  Philosophie 
seine  besondere  Pflege  zu.  Sie  sollte  das  Salz  der  Erde  sein,  die  richtige 
Anschauung  von  den  wahren  Interessen  der  Stadt  allmählich  verbreiten 
und  die  Jugend  im  Sinne  der  vom  Standpunkt  des  Königthums  aus- 
gehenden Pohtik  denken  lehren.  Darum  erhielt  auf  seine  Veranlassung 
Theophrastos  in  der  Nähe  des  Lvkeion,  wie  wir  voraussetzen  dürfen,  nach 
Aristoteles'  Tode  ein  ländhches  Grundstück  als  Eigenthimi,  welches  der 
Akademie  entsprechend  mit  einem  Musenheiligtum  und  anmuthigen 
Wandelbahnen  ausgestattet  war,  von  Säulenhallen  umgeben,  mit  ünter- 
richtsräumen ,  wo  auf  Wandtafeln  auch  Länderzeichnungen  angebracht 
waren  (XCVI  75). 

In  diesen  vorstädtischen  Anlagen  wachte  die  alte  Liebe  zum  Land- 
leben wieder  auf ;  die  geistig  vornehme  Welt  lebte  draussen,  und  wer  ein 
echter  Akademiker  sein  wollte,  war  stolz  darauf,  den  Weg  zur  Agora 
nicht  zu  kennen.** 

Indessen   Hessen   sich   diese  neuen  Strömungen   doch  nicht  von  der 

Stadt  abgetremit  halten.     Zenon  ging  wieder   auf  die    sokratische  Weise 

zurück,  mitten  im  bürgerlichen  Treiben  die  weisheitsbedürftigen  Seelen 
zu  suchen. 

Er  hielt  seit  etwa  310  v.  Chr.  seine  Vorträge  auf  den  Stufen 
der  „bunten  Halle"'  und  war  doch  verdriesslich,  wenn  ein  Haufen  Neu- 
gieriger ihn  in  dichten  Reihen  umstand.  Als  man  daher  um  jene  Zeit 
den  Marktaltar,  wahrscheinlich  den  der  zwölf  Götter  (S.  81),  von  einem 
hohen  Bretterzaune,  der  den  Altarplatz  einhegte,  beft-eit  hatte,  weil  er 
den  Verkehr  störte,  war  er  offenherzig  genug  den  Wunsch  auszusprechen. 


*  Strabo  39S.  Ueber  die  Einrichtung  der  Choregie  seit  Ende  des  vierten 
Jahrhunderts  Köhler,  Mitth.  III,  231;  V,  330.  Fränkel  zu  Böckh,  Staatsh.  II,  111. 
Der  Agonothet  war  der  Commissar  von  Seiten  der  Eegierung,  welche  dadurch 
Gelegenheit  fand,  Männer  ihrer  Farbe  populär  zu  machen.  So  begreift  sich  auch, 
dass  Nikanor  selbst  als  Agonothet  auftreten  konnte  (S.  223). 
**  Plat.  Theaetet  173  c. 

15* 


228  Die  Philosophen. 

er  möge  doch  auch,  wie  der  Altar,  von  seiner  hölzernen,  das  heisst  ver- 
ständnisslosen, Umgebung  befreit  werden.  * 

Xoch  populärer  war  Stilpon,  der  gleichzeitig  mit  Theophrast  lehrte. 
Wenn  er  von  Megara  herüber  kam.  hef  ihm  die  Menge  nach.  Die  Hand- 
werker Messen  ihre  Buden  offen  stehen  imd  die  Hetären  drängten  sich 
unter  die  Zuhörer.  Es  war  ein  wunderhches  Gemisch  von  Dialektik, 
platter  Neugier  und  Liederhchkeit,  in  dem  die  Meister  der  neuen  Comödie 
reichhch  Gelegenheit  hatten,  psychologische  Studien  zu  machen.  ** 

Gemeinsam  war  diesen  verschiedenen  Richtungen  die  Ablösung  der 
geistigen  Interessen  vom  heimathlichen  Boden.  Das  Vaterländische  war 
den  Megareem  vollkommen  gleichgültig,  und  ein  Phönizier  war  es,  welcher 
die  peisianaktische  Halle  zu  einem  philosophischen  Schullokale  machte; 
Athen  wurde  der  Sitz  einer  von  allen  örthchen  üeberhefenmgen  unab- 
hängigen Weltbildung,  welche  hier  von  nah  und  fem  aufgesucht  wurde. 
Aristoteles'  Lehre  \vurde  durch  Theophrast  so  populär,  dass  bis  2000 
Schüler  sich  am  Ilisos  um  ihn  sammelten. 

Ein  wissenschaftliches  Leben  von  solcher  Vielseitigkeit  verlangte  auch 
ein  reiches  Material  an  Hülfsmitteln.  Athen  war  ein  Mittelpunkt  des 
Schriftenhandels  und  versorgte  die  Griechen  des  Auslandes;  es  waren 
ge^\'iss  verschiedene  Plätze,  an  denen  Bücher  feügeboten  wurden.  Wenn 
als  einer  derselben  die  Orchestra  genannt  wird,  so  erscheint  ein  Raum 
bei  dem  tief  und  bequem  gelegenen  Chorplatze  des  Theaters  sehr  passend, 
um  so  mehr,  da  der  Lesedurst  des  attischen  Pubükums  sich  mit  Vorhebe 
auf  die  Tragödien  des  Em-ipides  u.  a.  warf.  Die  neuen  Stücke  konnten 
nach  einer  begeisternden  Aufführung  nirgends  mehr  als  hier  auf  Absatz 
rechnen.  *** 

Demetrios  wollte  das  alte  Athen  wieder  aufrichten,  und  wenn  er 
auch  nach  dem  Geschmack  des  Antipater  und  Kassander  von  Hause  aus 
eine  haushälterische  Natur  war  und  jedem  Prunk  abgeneigt,  wenn  man 
ihn  auch  den  Perikles  meistern  hörte,  wegen  des  Aufwandes  für  die  Pro- 
pyläen, so  war  er  doch  zu  sehr  Athener,  um  sich  seine  Vaterstadt  ohne 
neue  Kunstschöpfungen   denken   zu   können.     Er   folgte   auch   hier   dem 


*  Diog.  Laert.  VII,  14.  Die  ira  Rhein.  Museum  1839  S.  29"  vorgeschlagene 
Emendation  scheint  mir  unnöthig ;  auch  wäre  vor  den  Stufen  der  Poikile  ein  rundes 
Gerüste  unpassend.     Es  war  eine  Art  rifQKTxoh'iauce. 

**  Diog.  Laert.  II,  11. 

***  Die  hochgelegene,  enge  Terrasse  der  Tyranneuniörder  war  zur  Verkauf- 
station nicht  geeignet  und  hatte  nur  eine  sacrale  Bedeutung.  Bei  dem  Namen 
„Orchestra"  dachte  auch  Jeder  zuerst  an  das  Theater.  Diogenes  iy  tm  .^t «rpw  ßißki&irc 
xo'A'/.wy:   Epistologr.,  p.  247   ed.  Ilercher.     Euripideslektiire:    Aristoph.  Frösche  54. 


Demetrios'  Kunstpflege.  229 

Beispiel  Lykurgs ,  welchem  er  ja  in  der  Ordnimg  des  Staatshaushalts 
glücklich  nacheiferte,  und  vielleicht  gelingt  es  auch,  noch  AVerke  seiner 
Yerwaltungsperiode  nachzuweisen. 

Zu  gTossen  Bauwerken,  die  mit  denen  der  alten  Zeit  wetteifern 
konnten,  fehlte  es  an  Muth  und  Mitteln.  Näher  lag  es,  die  Malerei,  die 
damals  in  fiischer  Blüthe  war.  für  öflFenthche  Werke  zu  henutzen,  und  so 
ist  unter  den  hervorragenden  Malern  jener  Zeit  auch  der  Meister  aus 
Kaunos,  Protogenes,  herufen  worden,  das  Eathhaus  mit  Gemälden  der 
Thesmotheten  auszuschmücken  (LXXXTTT  1). 

Dieser  Auftrag  muss  mit  der  Verfassimgsgeschichte  im  Zusammen- 
hang stehen. 

Wir  wissen,  dass  eine  der  Aufgaben,  welche  den  Thesmotheten  der 
alten  Zeit  oblag,  darin  bestand,  die  Stetigkeit  der  Gesetzgebung  zu  über- 
wachen. Zu  demsellien  Zweck  hat  Demetrios  das  Amt  der  ,.Gesetzwächter"' 
(Xomophylakes)  neu  eingerichtet,  und  es  ist  mir  sehr  wahrscheinhch, 
dass  Protogenes  von  dieser  eingreifenden  Reform  des  Staatswesens  ein 
bildUches  Denkmal  schaffen  sollte,  und  zwar  im  Bathhause,  da  durch 
die  Eefomi  dem  Rathe  ^vieder  neue  Vollmachten  gegeben  worden  waren. 
j\Iit  ihm  hatten  die  Gesetzwächter  zunächst  zu  verhandeln,  und  ihre  Ge- 
stalten sollten  dazu  dienen,  den  Rathsherren  bei  jeder  Sitzung  gewissen- 
hafte Berücksichtigung  des  öffentlichen  Rechts  einzuschärfen.  Wir  werden 
sie  uns,  auf  Thronen  sitzend,  in  voller  Würde  ihres  Ehrenamts  mit  den 
weissen  Kopfbinden,  die  ümen  als  besondere  Amtszeichen  verliehen  waren, 
dargestellt  denken.  Zu  Pausanias"  Zeit  war  der  Ursprung  der  Bilder  ver- 
gessen; mit  den  reactionären  Reformen  jener  Zeit  ist  dann  auch  der 
Name  der  Gesetzhüter  verschollen  mid  dafür  der  altrepubhkauische  Name 
der  Thesmotheten  übKch  geworden,  unter  dem  die  Fremdenführer  jene 
Wandbilder  des  Protogenes  zeigten.* 

Der  Erzguss  war  in  vollem  Schwimge.  Dreifüsse,  die  allmählich 
eine  schlankere  Fonn  annahmen,  erhoben  sich  als  choregische  Denkmäler. 
Ton  Ehrenstatuen  sind  uns  die  bekannt,  welche  zu  Ross  und  zu  Wagen 
dem  Stadtverweser  selbst  errichtet  worden  sind,  imd  wenn  von  360  die 
Rede  ist,  welche  innerhalb  300  Tagen  zu  Stande  gekommen  sein  sollen, 
so  lässt  sich  diese  Ueberheferung  nur  so  erklären,  dass  es  sich  dabei  um 
ein  Jubiläum  —  etwa  die  Feier  der  zehnjährigen  Amtsführung  —  handelte, 
an  welchem  eine  früher  verschmähte  Ehrenerweisung  gestattet  worden 
ist  (LVn  85). 


*   Ueber  die  Verwechslung  der  Namen  Thesmotheten  und  Nomophylakes  vgl. 
Philippi,  Areopag  S.  188.     Suidas:  ot  voiAoqvhc/.a. 


230  Grabgesetzgebung. 

Wo  es  sieh  um  Kunstleistimgen  handelte,  welche  zur  Auszeichnung 
einzelner  Familien  und  Bürger  bestimmt  waren,  wurde  durch  strenge 
Gesetzgebung  sehr  cnerdsch  eing(^griffen:  namentlich  in  Betreff  der 
Bestattungen. 

Solon  hatte  zuerst,  soviel  bekannt,  den  Grabluxus  durch  feste  Normen 
eingeschränkt.  Dann  hatte  die  Anlage  der  Gräberstrassen  um  die  Stadt 
herum  wieder  ^^ilass  gegeben,  dass  die  reichen  Bürger  ihre  Ruhestätten 
mit  prachtvollen  Anlagen  ausstatteten.  Es  erfolgte  also,  wie  überliefert 
wird,  geraume  Zeit  nach  Solon*  eine  neue  Gesetzgebung,  welche  scharf 
eingriff  und  bestimmte,  dass  zu  keinem  Grabmale  mehr  Arbeit  in  Anspruch 
genonmien  werden  dürfe,  als  innerhalb  dreier  Tage  von  zehn  Männern 
geleistet  werden  könne.  Auch  Anwendung  von  farbigem  Stuck,  Aufstellung 
von  Hermen  u.  s.  w.  wurde  verpönt.  Seit  wir  Aristoteles"  Buch  von  der 
athenischen  Staatsverfassung  in  Händen  haben,  können  wir  mit  Sicherheit 
sagen,  dass  dies  Bestimmungen  des  Areopags  waren,  der  um  die  Zeit  der 
Perserkriege  die  Leitung  der  öffentlichen  Dinge  in  die  Hand  nahm  und 
bis  in  die  Zeit  des  Ephialtes  ein  sittenpoüzeiliches  Regiment  bei  den 
Athenern  führte.  Als  gegen  ]\litte  des  fünften  Jahrhunderts  diese  Macht- 
vollkommenheit aufhörte,  entfaltete  sich,  wie  von  einem  Banne  gelöst,  der 
bildnerische  Trieb  in  einer  Fülle  figurenreicher  Marmorsteine,  welche  die 
Wege  um  Athen  schmückten,  und  von  der  ins  vierte  Jahrhundert  hinein- 
reichenden Gräberpracht  zeugen  die  Denkmäler  von  Hagia  Triada  (S.  20  3)- 

Gegen  Ende  des  Jahrhunderts  ging  Demetrios  auf  die  alten  Satzungen 
zurück,  und  zwar  giiff  er  noch  eigenwilliger  als  seine  Vorgänger  in  die 
künstlerischen  Neigungen  seiner  ]\Iitbürger  ein,  indem  er  den  Grabschmuck 
auf  drei  bestimmte  Formen  gesetzlich  beschränkte,  die  Rundsäule,  den 
liegenden  Grabstein  und  flie  Gefässform ;  ein  besonderer  Magistrat  hatte 
die  Durchführung  dieser  Bestimnnuigen  zu  überwachen.  ** 

Demetrios  hatte  das  Vertrauen,  seine  A-'aterstadt  auf  die  richtige  Weise 
in  das  macedonische  Reich  eingegliedert  zu  hal)en.  Nach  äusserlichem 
Maßstabe  war  ein  glänzender  Erfolg  unleugbar.  Um  also  die  glückliche 
Epoche  der  Stadtgeschichte  unter  seinem  Regimente  offenkundig  zu  be- 
zeugen, veranstaltete  er  eine  Volkszählung,  welche  eine  Bürgerzahl  von 
21000  ergab,  denen  400(100  Sklaven  zur  Verfügung  standen:  10000 
waren  als  Schutzgenossen  ansässig.  ***    F'remde  kamen  immer  zahlreicher 


*  aliquanto  post:  Cic.  Leg.  II,  28. 

**  sepulcris  novum  finivit  modiun ;  naiii  super  torrao  tiniiuliiin  nnliiit  qiiidquam 
statui  nisi  oolinnellaiii  tribns  nibitis  ne  altiorom  aut  inonsam  aiit  labolliiin,  et  Imic 
procurationi  oertuiii  inagir^tratuin  praefpcerat :  Cic.  Leg.  II,  2t). 

***   ö  'Ä%^i,i't,ait'  iiiraafiu;  i;*ö  Ji,iii,ini(n  :  Ktosiklos  bei  Athenaens  272. 


Demetrios'  Kegierung.  231 

alle  Jahre  und  brachten  der  Stadt  reichen  Gewinn.  Das  Bedürfniss  nach 
attischen  Fabrikaten  verbreitete  sich  immer  weiter  im  Morgenlande; 
Handwerk  und  Kunstindustrie  waren  in  Blüthe,  der  Mittelstand  war  zu- 
frieden und  die  aristokratischen  Kreise  sahen  den  Idealstaat  verwirklicht, 
in  welchem  die  Philosophen  am  Ruder  sitzen. 

Befriedigen  konnte  aber  dieser  Zustand  der  Dinge  nicht.  Eine  tiefe 
Unwahrheit  ging  durch  Alles  hindurch.  Aeusserlich  spielte  man  mit  den 
Fomien  alter  Sittenstrenge  und  drang  mit  poHzeihchen  Maßregeln  in  das 
Famihenleben  ein,  aber  der  Stadtgebieter  selbst  huldigte  einem  aus- 
schweifenden Luxus  und  wandelte  nach  seinen  üppigen  Gelagen  wie  ein 
Satrap  durch  die  Tripodenstrasse,  wo  sich  Mädchen  und  Knaben  heran- 
drängten, um  seine  lüsternen  Bhcke  auf  sich  zu  ziehen.  *  Seine  Regierung 
artete  in  das  Zerrbild  einer  Tyrannis  aus,  welche  um  so  unerträghcher 
Avar,  je  mehr  sie  sich  in  die  Formen  einer  schulmeisterhchen  Weisheit 
kleidete,  und  bei  dem  selbstgefälligen  Prunken  mit  hellenischer  Bildung 
hatte  die  Eigenwilhgkeit,  mit  welcher  der  Kunst  versagt  wurde,  durch 
anmuthige  und  warm  empfimdene  Bilder  des  häuslichen  Lebens  die  Gräber 
zu  schmücken,  einen  Charakter  von  Barbarei,  der  alle  wahren  Patrioten 
tief  verletzen  musste. 

Aeusserhch  war  Friede,  aber  im  Innern  gährte  der  Groll  der  demo- 
kratischen Partei,  welche  die  von  Jahr  zu  Jahr  fortdauernde  Besetzung 
der  Munichia,  die  Beschränkung  des  Bürgerrechts,  die  Ohmuacht  der 
Rednerbühne  nicht  verschmerzen  konnte.  Sie  war  mn  so  gereizter,  weil 
sie  in  den  bestehenden  Verhältnissen  nur  den  Sieg  ihrer  alten  Gegen- 
partei, welche  der  Stadt  nichts  als  Schande  gebracht  hatte,  den  Sieg  einer 
oligarchischen  Reaktion  erkennen  konnte.  Das  Selbstgefühl  der  Athener 
sträubte  sich  gegen  die  von  macedonischen  Waffen  gestützte  Zucht  einer 
theoretischen  Staatsweisheit,  welche  abgelebte  Satzungen  und  Institute  der 
Stadt  zu  ihren  Zwecken  missbrauchte,  mid  da  eine  Erhebung  aus  eigener 
Kraft  immöglich  war.  fand  sich  eine  unerwartete  Hülfe  in  dem  Ehrgeize 
der  Antigoniden.  welche  bei  der  Zerrissenheit  des  Alexanderreichs  in  Athen 
den  Schauplatz  erkannten,  wo  sie  etwas  vollbringen  konnten,  das  ihrer 
Djmastie  einen  weitreichenden  Ruhm  eintragen  musste:  demi  diese  Stadt 
sei,  wie  Antigonos  sagte,  die  ..hohe  Warte  des  Erdkreises."** 

Dazu  kam,  dass  die  Befestigung  der  macedonischen  Hausmacht  den 
überseeischen  Herrschergeschlechtern  ein  Dom  im  Auge  war;  deim  sie 
wollten   nach   der   Idee   Alexanders    den   Mittelpunkt   der   hellenistischen 


*  Phaedrus  V,  1. 
**   axonr,   r/Js"  oi7.ovuivr,g  Phit.  Dem.  9. 


232  Antigonos.     Demetrios. 

Welt  dem  Morgenlande  gesichert  sehen,  sie  wollten,  wie  die  alten  Gross- 
könige, den  europäischen  Continent  als  ein  Stück  von  Asien  betrachtet 
wissen. 

Es  konnte  also  kein  glücklicheres  Programm  aufgestellt  werden,  als 
die  Befreiung  Athens  von  einem  unwürdigen  Joche.  Der  erste  Erfolg 
war  leicht.  Von  der  statthchen  Seemacht,  die  Antigonos  nach  dem 
Peiraieus  schickte,  angegriffen,  musste  Kasandros'  Bruder  Munichia  auf- 
geben. Die  Zwingburg  wurde  geschleift,  vom  syrischen  Königssohne  den 
Athenern  die  Freiheit  verkündigt  und  die  alte  Yolksherrschaft  hergestellt. 

Die  Vorgänge  beim  Stiu'z  der  Pisistratiden  erneuerten  sich.  In  aus- 
gelassener Wuth  werden  alle  Standbilder  des  flüchtigen  Stadtverwesers 
vernichtet  bis  auf  eins,  das  als  Denkmal  der  Vergangenheit  auf  der  Burg 
seinen  Platz  behauptete.  Neben  Harmodios  und  Aristogeiton  Auirden  auf 
dem  geweihten  Festraume  der  Orchestra,  den  man  von  jeder  weiteren 
Benutzung  frei  zu  halten  gelobt  hatte,  die  beiden  Könige  Antigonos  und 
Demetri(js  auf  Viergespann  in  vergoldetem  Erz  aufgestellt,  um  ihnen  als 
rettenden  Heroen  auch  vom  Polemarchos  Opfer  darbringen  zu  lassen 
(Lm  87). 

Auf  dem  Rande  des  Areopags  o])erhalb  des  Marktplatzes  wurden  sie 
den  zehn  Landesheroen  angereiht,  und  man  scheute  sich  nicht,  den  ganzen 
seit  Kleisthenes  bestehenden,  vom  delphischen  Gott  bestätigten  Organismus 
des  Gemeinwesens  und  der  Staatsvei*waltung  den  fremden  Fürsten  zu  Liebe 
umzuwälzen:  ja  man  errichtete  dem  Demetrios  dort,  wo  er,  vom  Wagen 
herabsteigend,  den  Boden  von  Athen  zuerst  mit  seinem  Fusse  berührt 
hatte,  als  dem  „Niedersteigenden"  nach  dem  Vorbilde  des  Zeus  Kataibates 
einen  Altar.  Selbst  den  Buhlerinnen  und  Günstüngen  des  Fürsten  wurden 
religiöse  Ehren  zuerkannt  (LVI  16).  Es  war  der  jähe  Rückschlag  einer 
gewaltsam  aufgenöthigten  Reaction,  welche  durch  ihre  Unwahrheit  wesent- 
lich dazu  beigetragen  hatte,  die  Sittlichkeit  der  Gemeinde  zu  untergraben. 

Es  waren  aber  bei  Herstellung  der  Demokratie  auch  die  Patrioten 
der  nationalen  Partei  von  Neuem  zu  Ehren  gekommen,  so  nanu-ntlich  die 
Söhne  des  Ljkurgos.  Habron  war  wieder  an  der  Spitze  der  Verwaltung, 
und .  wie  die  Sorge  für  die  Stadtmauer,  als  das  Palladium  der  Freiheit, 
immer  ein  Hauptpunkt  im  Progrannn  der  Republikaner  war,  so  wurde 
auch  jetzt  auf  Habrons  Antrag  eine  umfassende  Erneuerung  der  Stadt-, 
Hafen-  und  Schenkehnaueru.  wie  sie  erst  nach  Befiviung  der  ]\Iunichia 
möghch  war,  energisch  in  Angriff  genommen.  Su  ist  die  uns  erhaltene 
l'rkunde  des  Mauerbaues  ein  Elirendenkmal  dei'  neuen  Demokratie 
(LXXVm  89). 

Die  Ki-iiiueriino   ;iii   lAkiiiLins  Will-  (las  Beste,    was    in    dieser   wüsten 


Demetrios  Poliorketes.  233 

Zeit  die  Athener  iiucli  zusanmieuhielt,  und  derselbe  Stratokies,  welcher  an 
der  Selbsterniedrigung  der  Stadt  die  schwerste  Schuld  trug,  stellte  den 
Antrag,  dass  Ljkurgus*  Erzbild  oberhalb  der  Agora  errichtet  werde 
{LXn  46),  und  zugleich  die  monumentale  Abschrift  aller  von  ihm  be- 
antragten Gesetze  auf  der  Burg,  mn  den  Bürgern  ein  Gesammtbild  seiner 
öffentUchen  Wirksamkeit  vor  Augen  zu  stellen.* 

Am  meisten  geschah  für  die  Häfen,  die  so  lange  der  Stadt  entzogen, 
und  nun.  wie  zu  Konons  Zeit,  die  Wiege  der  neuen  Fi'eiheit  waren  und 
das  Band  mit  den  überseeischen  Wohlthätern.  Aus  asiatischem  Bauholz 
wurden  die  neuen  Trieren  ei'l)aut :  die  Werften  und  Schiffsliäuser  wurden 
erneuert  und  das  Heiligthum  des  Zeus  Soter  mit  seiner  Vorhalle  wahr- 
scheinhch  um  dieselbe  Zeit  glänzend  ausgebaut  (CXII  19).  ]\Iit  dem 
Aufschwünge  des  attischen  Tiierenbaues  wird  auch  das  berühmte  Bild  des 
Protogenes  zusammenhängen,  das,  in  den  Propyläen,  wie  ^rir  voraussetzen 
müssen ,  aufgestellt ,  die  Paralos  und  Ammonias  darstellte :  neben  den 
beiden  Prachtschiffen  sah  man  als  Beiwerke  kleine  Kriegsfahrzeuge,  au 
denen  anschauhch  werden  sollte,  von  wie  bescheidenen  Anfängen  sich  der 
Bau  von  Kriegsschiffen  bis  zu  der  gegenwärtigen  Höhe  entArickelt  habe. 
Was  Demetrios  zu  Stande  gebracht,  sollte  wie  die  giückhche  Yollendmig 
dessen  erscheinen,  was  von  den  Athenern  vor  Zeiten  begonnen  worden 
war.  Man  begTeift,  dass  die  Athener  auf  dies  Bild  besonders  stolz  waren, 
und  dass  es  nächst  dem  lakchos  des  Praxiteles  und  der  Kuh  des  Myron 
als  das  auserwählteste  Kleinod  ihres  Kunstbesitzes  angesehen  wm'de. 

Demetrios  war  ein  besonderer  Gönner  des  Protogenes,  und  wenn  tue 
Thesmotheten  der  Zeit  des  Phalereers  angehören,  so  war  der  Maler  zwei- 
mal in  Athen  thätig.  Gewiss  ist,  dass  das  Paralosbild  nicht  vor  der 
Epoche  des  Antigoniden  gemalt  sein  kann :  auch  der  Xame  der  Ammonias 
passt  nur  in  (he  Zeit  des  Fürstenhauses,  welches  die  Erinnerungen  an 
den  vergötterten  Alexander,  auf  den  sich  der  Schiffsnanie  1)ezieht.  eifrig 
wieder  belebte.  ** 


*  Zwei  Exemplare,  eines  oben  bei  den  Weihgeschenken,  das  andere  vielleicht 
auf  der  Agora  neben  der  Bildsäule,  nach  Carl  Ciirtius,  Philologiis  XXIV,  91, 

**  (Protogenes)  cum  Athenis  celeberrimo  loco  Minervae  delubri  propylon 
pingeret,  ubi  fecit  nobilem  Paralum  et  Hammoniada  —  adiecierit  parvolas  navis 
longas  in  iis,  quae  pictores  parerga  appellant,  ut  appareret  a  quibus  initiis  ad 
arcem  ostentationis  opera  sua  pervenissent.  Plinius  XXXV,  101.  „sua"  halte  ich 
für  ein  Glossem,  das  aus  Missverständniss  entstanden  ist.  "Wie  kann  ein  Künstler 
auf  einem  öffentlichen  Bilde  seine  stümperhaften  Anfänge  haben  verewigen  wollen! 
Ammonias  ist  an  Stelle  der  Salaminia  getreten:  Aristoteles,  p.  152  Kenyon. 


234  Demetrios.    Lachares. 

Für  vorübergehende  Vortheile  hat  der  Bund  mit  den  Antigoniden 
über  die  Stadt  Athen  unersetzhchen  Schaden  gebracht.  Als  sie  sich  selbst 
\nedergegeben  glaubte,  büsste  sie,  in  den  Strudel  abenteuernder  Fürsten- 
politik hineingezogen,  ihre  alte  Würde  sowie  jede  selbständige  Haltung 
vollständig  ein.  Die  ehrwürdigsten  Stätten  wurden  entweiht.  Auf  der 
AkropoKs  neben  der  jungfräuhchen  Stadtgöttin  durfte  Demetrios  im 
Opisthodom  des  Parthenon  eine  liederliche  Hofhaltung  einrichten,  und 
in  Folge  dieser  empörenden  Misswirthschaft  der  Demokraten  konnte  es 
den  macedonischen  Parteiniännern  gelingen,  einen  Menschen  wie  Lachares 
an  die  Spitze  zu  1)ringen,  der  als  unumschränkter  Kriegsherr  die  Burg  inne 
hatte  und  seine  kurze  Macht  benutzen  konnte,  das  Bild  der  Göttin  seines 
Goldmantels  zu  entkleiden  und  von  den  Schätzen,  die  Lykurgos  so  glänzend 
vemiehrt  hatte,  Alles,  was  er  bergen  konnte,  bei  seiner  Flucht  mitzunehmen.* 
Demetrios  selbst  aber,  sowie  er  König  von  Macedonien  geworden,  nahm 
die  macedonische  Politik  vollständig  auf,  und  liess  sich  nicht  nur  Munichia 
und  Peiraieus  übergeben,  sondern  Avar  auch  der  Erste,  der  innerhalb  der 
Stadt  eine  Zwingburg  errichtete,  indem  er  den  Gipfel  des  Museion  be- 
festigte und  besetzte  [VL  63). 

Während  die  Stadt  in  ihren  äusseren  Verhältnissen  ein  Spielball 
rücksichtsloser  Fürstenlaune  war,  bheb  das  wissenschaftliche  Leben,  dessen 
Keime  Plato  gepflanzt  hatte,  das  einzige  Gebiet,  wo  sich  ein  selbständiger 
und  stetiger  Zusammenhang  erhielt.  Zwar  wurde  gleich  nach  dem  Sturz 
des  Phalereers  von  Seiten  der  Demokratie  gegen  die  Peripatetiker  vor- 
gegangen, deren  Schule  man  als  den  Schooß  und  die  Hauptstütze  jeder 
Reaction  ansali :  durch  das  Gesetz  des  Sophokles  wurde  die  Lehrfi'eiheit 
aufgehoben,  indem  man  jeden  Schulunterricht  von  einer  besonderen  Ge- 
nehmigimg der  Behörden  abhängig  machte.  Li  Folge  dessen  musste 
Theophrast  mit  seinen  Schülern  Athen  verlassen,  und  die  blühende  Vor- 
stadt am  Ilisos  verödete.  Die  öffenthche  Meinung  schlug  aber  bald  um; 
nach  Jahresfrist  wurde  das  Gesetz  schon  wieder  aufgehoben  und  die 
Peripatetiker  konnten  mit  liesseren  Beweisen  als  zuvor  das  L'nheil  zügel- 
loser Massenherrschaft  lehren.  Die  Athener  konnten  sich  ihre  Stadt  nicht 
mehr  ohne  Philosophen  und  Philosophenschulen  denken.  Je  schlaffer  und 
verächtlicher  das  üfteiitliche  Leben  wurde,  um  so  mehr  hob  sich  nach 
und  nach  das  Ansehen  der  wissenschaftlichen  Studien,  unter  ileren  Ver- 
tretern allein  noch  Männer  zu  linden  waren,  deren  unabhängige  Gesinnung 
und  mannhafter  Charakter  einen  P^indruck  machte,  dem  sich  auch  der 
demokratische  Volksmann    gewöhnlichen  Schlags    nicht    entziehen    konnte. 


*   Pausanias  I.  üi.     .Michaelis,  Parthenon  .S.  43,  293. 


Zenon.    Epikuros.  235 

Darum  hörte  der  Gegensatz  auf  zwischen  Stadt  und  Vorstädten,  wo  wie 
in  zwei  verschiedenen  Lagern  einerseits  das  Markttreiben  und  die  Tages- 
pohtik,  andererseits  die  Philosophie  herrschte.  Die  Cyniker  hatten  die 
vornehme  akademische  Zurückgezogenheit  von  Anfang  an  verschmäht; 
es  war  ein  Ausdruck  von  trotzigem  Selbstbewusstsein,  dass  sie  auf  Strassen 
und  Plätzen  ihre  Lehre  von  wahrer  Menschenwürde  vortrugen.  Zeno 
sammelte  seine  Zuhörer  aus  der  Glitte  des  Marktvolks,  und  er  wurde  trotz 
seines  Widerspruchs  gegen  die  Neigungen  der  Menge  ein  Vertrauensmann 
des  Volks,  bei  dem  man  in  ausserordenthchen  Fällen  die  Schlüssel  der 
Stadtthore  niederlegte.  * 

Eine  weitere  für  die  Stadtgeschichte  wichtige  Aenderung  erfolgte,  als 
Epikur  die  ländliche  Einrichtung  der  Sokratiker  mit  dem  städtischen  Leben 
verband.  Die  Entvölkerung  der  Stadt  erleichterte  es.  Beides  zu  vereinen. 
In  Melite  wohnhaft,  richtete  sich  Epikur  mitten  in  Athen  seinen  Garten 
ein,  wo  er,  um  alle  bürgerlichen  Angelegenheiten  unbekümmert,  mit  seinen 
Jüngern  der  philosophischen  3Iuße  pflegte  (XLV  36). 

Was  sich,  von  den  Lehren  der  Stoa  genährt,  an  republikanischer 
Gesinnung  erhielt,  knüpfte  sich  besonders  an  die  städtischen  Feste,  die 
man  nicht  sinken  lassen  wollte.  Hier  bewährte  sich  in  einzelnen  Bürger- 
famihen,  welche  durch  alle  Stüi'me  der  hellenistischen  Zeit  in  der  Vater- 
stadt sich  erhalten  hatten,  echter  Athenersinn  und  ein  Zug  uneigennütziger 
EhrUebe ;  so  vor  allem  in  der  Famihe  des  Philomelos.  Am  Aufgange  der 
Burg  war  eine  Gruppe  von  Denkmälern,  von  ihren  ]\IitgHedeni  mid  zu 
ihren  Ehren  gestiftet,  und  als  um  die  Zeit,  da  Demetrios  von  Macedonien 
aus  seine  Herrschaft  ausbreitete,  die  Verhältnisse  für  Athen  günstig  waren, 
um  sich  des  Wohlwollens  der  philhellenischen  Fürsten  im  Norden  zu  ver- 
sichern, da  war  es  des  Philomelos  Sohn  Phihppides,  der  Dichter,  der  für 
die  Stadt  bei  König  Ljsimachos  thätig  war.  Er  fand  ihn  zu  jeder  Auf- 
merksamkeit bereit.  Er  trug  ihm  vor,  wie  bei  den  letzten  Panathenäen 
den  Büi'geni  ein  Unglück,  und  zwar  ein  wohlverschuldetes,  begegiiet  sei. 
Das  heilige  Schiff'  sei  mitten  im  Kerameikos  zu  Schaden  gekommen  und 
durch  einen  plötzhchen  Windstoss  das  Segel  zerrissen  worden,  in 
welches  man  gottloser  Weise  neben  Zeus  und  Athena  die  Bilder  des 
Antigonos  mid  Demetrios  eingewebt  habe.  Dem  Könige  war  es  sehr 
erwünscht,  sich  in  einem  so  besonderen  Falle  als  Athenerfi'eund  zu  bezeugen. 
Er  schickte  für  die  Herstellung  der  Triere  Mast  und  Segelstange,  gewiss 
von  vorzüghcher  Güte,    aus  seinen  thrakischen  Forsten,  und  die  Athener 


*   Diog,   Laert.    VII,    6:     rtöy   thjcöv   xct;    y.'/.tlg   TKiQuxccrcd'i^ia&ui.      Droysen, 
Hellenismus  III,  223. 


236  I^'ß  Galater  279. 

waren  entzückt  über  diesen  huldvollen  Antheil  an  ihren  städtischen  An- 
gelegenheiten. * 

Aber  auch  unabhängig  von  aller  Fürstenguust  erstarkte  noch  einmal 
die  repubhkanische  Partei,  indem  ein  Kern  national  gesinnter  Männer  sich 
zusammenfand  und  die  alte  Fi-eiheitsliebe  wieder  in  der  Bürgerschaft 
erweckte.  Man  wollte  vor  Allem  wieder  im  eigenen  Hause  Herr  sein  und 
die  Schandflecken  tilgen,  mit  denen  die  Partei  des  Stratokies  den  Boden 
der  Stadt  besudelt  hatte.  Man  hatte  saure  Ai'beit.  Die  Besatzung  des 
Museion  wurde  vertrieben,  aber  die  Häfen  blieben  für  die  nächsten  Jahre 
noch  in  Feindes  Hand,  und  es  war  jetzt  ein  Ehrenposten  der  jungen 
Mannschaft,  den  noch  immer  gefährdeten  Museiongipfel  und  damit  den 
Zugang  von  der  Seeseite  zu  hüten. 

Als  Athen  endhch  frei  war,  folgte  eine  grössere  Aufgabe,  an  welcher 
der  neu  erwachte  Muth  sich  bewähi-en  konnte.  Zweihundert  Jahre  nach 
den  Tagen  des  Leonidas  war  Griechenland  wiedenmi  von  einer  Ueber- 
schwemmung  durch  Barbaren  bedroht:  die  Kelten  standen  vor  den 
Thermopylen.  Die  gemeinsame  Gefahr  weckte  von  Neuem  einen  Auf- 
schwung des  ganzen  Volks,  und  wir  sehen  die  Athener  noch  einmal  als 
Vorkämpfer  der  Hellenen  in  Waffen  treten. 

Diese  Zeiten  wüi'devoller  Erhebung  im  Anfang  des  dritten  Jahr- 
hunderts fanden  auch  in  städtischen  Denkmälern  ihren  Ausdruck. 

Man  war  noch  immer  im  Stande,  den  Königen  des  Nordens,  welche 
der  Stadt  eine  uneigennützige  Liebe  bezeugt  hatten,  ohne  Selbsteniiedrigimg 
Auszeichnungen  zu  gewähren,  welche  hoch  geschätzt  wurden.  Das  alte 
Odeion  am  Ihsos  (S.  54)  erhielt  eine  neue  Bedeutung,  indem  man  hier 
die  Stan(n)ilder  von  Lysünachos  und  Pyrrhos  aufstellte,  die  den  innner 
zahlreicher  zuströmenden  Fremden  als  Wohlthäter  Athens  gezeigt  wurden 
(LXXXVn  22). 

Audoleon  der  Päonier  wurde  zu  Boss  auf  dem  Markt  aufgestellt 
(LMI  47),  Spartokos,  König  vom  Bosporos,  im  Kerameikos  so  wie  auf  der 
Burg  (LXIV  82).  Im  Jahre  nach  dem  delpliischen  Heerzuge  der  Kelten 
(278/7  V.  Chr.)  erfolgte  ein  Beschluss  der  Bürgerschaft,  in  jenen  unruhigen 
Zeitläuften  die  Thorwege  des  Dipylon  und  der  heiligen  Pforte  für  die 
herkömmlichen  Prozessionen  neu  zu  ordnen  und  sicher  zu  stellen  (LXXX23). 
Im  Aussenkerameikos  aber  konnte  man  wiederum  in  erhebender  Feier  echte 
Helden  bestatten,  wie  Olympiodors  Genossen  bei  der  Erstürmung  des 
Museion.  Der  Schild  des  Leokritos,  der  zuerst  die  Mauer  erstiegen,  wurde 
mit  einer  seinen  Heldentod  berichtenden  Ehreninschrift  an  der  Markthalle 


*    CLL  TT,  :U4.     8chul)ert,  Hermes  X,  .S.  147.     Dittcuberger,  Sylloge  p.  143. 


Olympiodoros.     Demochares.  237 

dem  Zeus  Eleutherios  geweiht.  Ohnipiodoros  selbst,  der  Freund  des 
Theophrast,  ein  leuchtendes  Beispiel,  dass  auch  Anhänger  des  Peripatos 
heldenmüthige  Patrioten  sein  konnten,  erhielt,  wie  auf  der  Burg,  so  auch 
im  Prvtaneion  ein  Standbild  (LXIII  11).  Von  den  Kämpfen  am  Parnass 
aber  zeugte  der  neben  dem  des  Leokiitos  aufgehängte  Schild  des  Kydias, 
der  bei  seiner  ersten  Waffenthat  von  den  Kelten  erschlagen  war,  und 
Olbiades  malte  an  der  Wand  des  Rathhauses  das  Bild  des  Kalhppos,  der 
bei  dem  neuen  Thermopylenkampfe  die  Athener  gefuhrt  hatte.* 

Demochares,  der  dem  Stratokies  hatte  weichen  müssen,  war  nieder 
an  der  Spitze  der  Büi'gerschaft,  und  nachdem  man  fi'üher  miter  den 
alten  Führern  der  nationalen  Partei  nur  Ljkurgos  geehrt  hatte,  stieg  jetzt 
auch  der  Schatten  des  Demosthenes  wieder  aus  dem  Dunkel,  und  es  war 
in  jener  Zeit  glorreicher  Erhebung  aus  tiefem  Fall  ein  Gelöbniss,  seiner 
wüi'dig  zu  sein,  als  man  270  sein  Erzbild  auf  dem  Markte  zu  errichten 
beschloss.  So  fasste  es  vor  Allen  der  Antragsteller  Demochares  auf, 
welcher  neun  Jahre  später  in  der  Nähe  des  Oheims  eine  Statue  erhielt 
(L\TI  93  ;   L^in  6). 

Es  entstanden  auch  neue  Feste  in  dieser  Zeit  der  Nachblüthe.  Denn 
nachdem  das  Pythion  am  Ilisos  unter  den  Antigoniden  schon  einmal  als 
Schauplatz  der  delphischen  Pj^thien  gedient  hatte,  wurde  nun  zur  gemein- 
samen Feier  der  wunderbaren  Errettung  von  Delphi  ein  Nationalfest  ge- 
gründet, das  Fest  der  Soteria,  dem  rettenden  Zeus  und  dem  pythischen 
Grotte  zu  Ehren,  und  wenn  der  vatikanische  Apollon  attischen  Ursprungs 
ist  und  diesem  Feste  seine  Entstehung  verdankt,  so  ist  nicht  unwahr- 
scheinhch,  dass  sein  Urbild  im  Tempelhofe  des  Pythion  gestanden  hat.** 

Demochares  war  der  letzte  Republikaner  in  Demosthenes'  Sinn,  der 
von  reiner  Fi'eiheitsliebe  getrieben  wurde.  Der  Unabhängigkeitstrieb  erhielt 
sich,  aber  man  konnte  sich  nicht  entwöhnen,  die  Gunst  auswärtiger  Macht- 
haber immer  als  das  beste  Capital  anzusehen,  worüber  man  zu  verfügen 
habe.  Die  Philosophen  waren  bei  ihrer  weltbürgerKchen  Stellung  die 
geeignetsten  Termittier  mit  dem  Auslande,  und  so  hatte  auch  der  Phalereer 
Demetrios,  nach  Alexandrien  flüchtig,  die  Verbindung  mit  Aegypten  an- 
geknüpft. Er  zog  Ptolemaios  Philadelphos  in  den  Kreis  der  Wohlthäter 
Athens. 

Das    erste    Zeichen    gegenseitiger   Annäherung    war    die   Einführung 


*   Leokritos:  Paus.  I,  26,  2.     Kydias:  X,  21,  5,     Vergl.  über  die  Zeit  Olym- 
piodors   Droysen,  Hellenismus  II,  300. 

**   Vgl.  Hermes  XII,  498.     Feier  der  Pythien  in  Athen  290  v.  Chr.     Droysen, 
Hellenismus  II,  2,  S.  281. 


238  Athen  und  Aegypten. 

ägyptischer  Gottesdienste.  Nachdem  der  Isisdienst  schon  zur  Zeit  Lykurgs 
eingebürgert  war  (S.  218),  erfolgte  jetzt  die  Stiftung  des  Serapeion  in  der 
östUchen  Stadt  unweit  des  Olympieion.  Es  war  eine  Huldigung  für 
Ptulemaios,*  der  von  allen  philhellenischen  Fürsten  zuerst  seine  Ehre  darin 
suchte,  in  Athen  eine  Anstalt  zu  gründen,  die  seinen  Namen  trug,  eine 
mit  königlichen  Mtteln  ausgestattete  Anstalt  zur  Pflege  der  Wissenschaft, 
welche  im  Auschluss  an  die  Anschauungen  des  Demetrios  jetzt  die  Haupt- 
lebensaufgabe von  Athen  sein  sollte,  ein  grossartig  angelegtes  Gymnasium 
mit  vorwiegender  Berücksichtigung  der  geistigen  Jugenderziehung  und 
zugleich  ein  Schatzhaus  hellenischer  Litteratur.  Er  wusste  es  durch 
seine  in  Athen  herrschende  Partei  zu  erreichen,  dass  ihm  im  ]\Iittelpunkte 
der  Stadt,  zwischen  Markt  und  Theseusheiligthum,  ein  gTosser  Bauplatz 
angewiesen  wm-de.  Die  Athener  erbhckten  in  dem  Ptolemaion  (LXXXVI73) 
eine  ungemein  zeitgemässe,  vielversprechende  Wohlthat,  welche  den  alten 
Zwiespalt  zwischen  Wissenschaft  und  städtischem  Leben  vollends  beseitigen 
werde.  Sie  hofften  einen  neuen  Aufschwung  der  Stadt  und  hielten  mit 
ihren  höchsten  Ehrenbezeigungen  nicht  zurück.  Als  elfter  der  Landes- 
heroen erhielt  Ptolemaios  sein  Standbild  oberhalb  des  Stadtmarkts,  und 
vor  dem  Odeion  wurde  sein  und  der  Seinigen  Bildniss  den  Wohlthäter- 
statuen  angereiht  (LXT^^  4). 

Das  geschah  Alles,  während  die  Stadt  nuch  sich  selbst  überlassen 
war.  So  wie  aber  nach  Pyrrhos'  Tode  Antigonos  Gonatas  sich  in  seiner 
Herrschaft  wieder  fest  einrichtete,  war  es  mit  der  von  den  Freunden 
Aegyptens  klug  benutzten  Ruhe  vorbei.  Es  erwachte  der  alte  Widerspruch. 
Athen  sollte  wiedennn  rein  macedonische  Provinzialstadt  werden,  während 
die  Partei  des  Ptolemaios,  durch  des  ehrgeizigen  Königs  Versprechungen 
aufgeregt,  sich  ganz  der  neuen,  lockenden  Aussicht  hingab,  wie  eine 
Schwesterstadt  Alexandriens  einem  grossen  Insel-  und  Küstem-eiche  an- 
zugehören, in  welchem  man  auf  die  in  Aussicht  gestellte  Unabhängigkeit 
um  so  eher  rechnen  zu  können  glaubte,  je  weiter  der  Mittelpunkt  des- 
selben entlegen  war.  Vom  Muth  der  Stoa  beseelt,  trat  Chremonides. 
Zenons  Freund,  als  Haupt  der  Patriotenpartei  an  die  Spitze  der  Bewegung: 
von  Athen  erging  der  Aufruf  für  nationale  Freiheit  durch  ganz  Hellas 
und  fand  einen  überrasclienden  Erfolg,  so  dass  das  ganze  Volk  sieh  erhob; 
die  peloponnesischen,  selbst  kretische  Städte  nahmen  Tlieih  die  Bundes- 
urkunde wurde  am  Tempel  der  Athena  Polias  aufgestellt:  die  Stndtmauer 
wurde  namentüch  am  Südrande  beim  itonischen  Thore  ei-neuert  (LXXJX  1 ). 
Die   äg3^tische   Flotte   kam,   Athen   zu  schützen:    die  Bürger   kämpften 


*    Tianü    nioi.ttiitiov  iKÖv  iat;yt'(yoiTo  PailS.   I,    18,   4. 


Chremonides.     Diogenes.  239 

lu'ldenniütliig,  aber  sie  mussten  sich  Antigonos  263  bedingungslos  ergeben; 
und  nicht  nur  Museion  und  Munichia  wurden  jetzt  besetzt,  sondern  auch 
Sahmiis  und  Sunion,  um  jede  überseeische  Verbindung  abzuschneiden. 
Das  war  für  die  Politik  der  Macedonier,  welche  Attika  ihrem  festländischen 
Territorialbesitze  endhch  fest  eingliedern  wollten,  die  Hauptsache.  Daher 
gab  Antigonos  den  Athenern  das  Museion  zurück,  damit  die  fremde 
Garnison  nicht  täglich  durch  ihre  Strassen  ziehe,  wahrscheiiüich  nicht 
eher,  als  nachdem  die  langen  Mauern  niedergerissen  waren.*  Von  der 
Seeseite  wurde  die  Blokade  fortgesetzt:  auch  die  Landschaft  war  in  den 
schweren  Kriegszeiten  so  verödet,  dass  wohlhabende  Patrioten,  die  Gebrüder 
Eurykleides  und  ]Mikion  aus  Kephisia,  Geld  spendeten,  um  den  neuen 
Anbau  vieler  Landstriche  zu  erleichtern. 

So  bheb  es  unter  Antigonos  und  Demetrios;  Athen  war  gebrochen. 
Nationale  Widerstandskraft  war  nur  im  Peloponnes  vorhanden,  wo  imi 
dieselbe  Zeit,  als  Demochares  sich  in  Athen  erhob,  Bewegungen  begonnen 
hatten,  welche  im  Achäerbunde  einen  giückhchen  Fortgang  fanden.  Er 
dehnte  sich  Schritt  für  Schritt  aus,  und  nun  wurde  den  geknechteten 
Athenern  nicht  von  fremden  Dynasten,  sondern  von  Volksgenossen  die 
rettende  Hand  geboten.  Aratos  erreichte  es,  dass  der  macedonische 
Commandant  Diogenes,  durch  ein  Geldgeschenk  gewonnen,  bei  dem  Tode 
des  Demetrios,  als  vermuthlich  die  Soldzahlungen  aus  der  königlichen 
Kasse  stockten,  seine  Truppen  sämmtlich  enthess.  UrplötzHch  war  Athen 
wieder  frei;  die  patriotischen  Brüder  gaben  Geld  für  den  Mauerbau  um 
Stadt  und  Hafen  (LXXIX  16).  und  in  Diogenes  wird  ein  neuer  Befi*eier 
mid  Retter  mit  heroischen  Ehren  gefeiert.  An  der  Nordseite  der  Bm'g 
wird  ihm  ein  Bezirk  geweiht,  das  Diogeneion,  und  im  Anschluss  an  das 
Heroon  eine  neue  städtische  Bildungsanstalt  eingerichtet,  die  seitdem 
einer  der  wichtigsten  Plätze  des  Gemeindelebens  in  Athen  gewesen  ist 
(LXXXV  57).** 

Der  eigentliche  Befreier  war  Aratos,  der  den  günstigen  Zeitpunkt  so 
glücklich  benutzt  hatte,  um  für  seine  Sache  Athen  zu  gewinnen.  Die 
Athener  verhielten  sich  aber  gegen  die  achäische  Pohtik  eben  so  spröde,  wie 
einst  gegen  die  thebanische  unter  Epameinondas.  Selbst  völlig  ohnmächtig, 
komiten  sie  sich  doch  nicht  entschliessen ,  einem  griechischen  Bunde 
beizutreten,   der   nicht   in   Athen   seinen   ]\Jittelpunkt   hatte.     Durch   die 


*   Droysen,  Helleuismus  III,  247.     Wachsmuth  I,  629. 

**  Köhler:  Ein  Verschollener.  Hermes  YII,  1.  Die  Heroisirung  wird  nach 
Alexander  zum  Ausdruck  des  gemeinsten  Servilismus.  Nach  Deneken  in  Roschers 
Lexikon  Sp.  2545  erstes  Beispiel  öffentlicher  Heroisirung. 


240  Athen  und  Pergamon. 

Gunst  überseeischer  Dynasten  verwöhnt,  schauten  sie  immer  wieder  nach 
dem  Auslande  hinüber,  und  ihre  Hoffnungen  täuschten  sie  auch  jetzt  nicht. 

In  der  Philosophie  wurzelten  auch  die  neuen  Beziehungen,  welche 
sich  jetzt  anknüpften,  die  zu  den  Pergamenem.  Denn  die  Bürgerfamilie 
von  Tieion  am  Schwarzen  Meere,  welcher  Philetairos  angehörte,  war  der 
attischen  "Weisheit  zugethan.  Sein  Nachfolger  Eumenes  war  mit  Arkesi- 
laos  und  mit  dem  Peripatetiker  Lykon,  der  sich  im  chremonideischen  Kriege 
als  freigebiger  Patriot  bewährt  hatte,  eng  verbunden,*  eben  so  wie  sein 
Sohn  Attalos  mit  des  Arkesilaos  Nachfolger  Lakydes.  Ihm  zu  Ehren 
baute  er  in  der  Akademie  eine  neue  Gartenanlage,  das  Lakydeion  (XCV  69). 
Hier  also  war  die  Liebe  zu  Athen  keine  hohle  Phrase,  sondern  ein  per- 
sönliches Yerhältniss,  und  von  allen  Stiftungen,  welche  durch  auswärtige 
Wohlthäter  in  Athen  gemacht  sind,  war  es  bei  Weitem  die  sinnvollste, 
dass  König  Attalos  die  Geschichte  seines  jungen  Reichs  an  die  von  Athen 
und  an  die  Götter-  und  Heroensage  der  Hellenen  in  einer  vierfachen 
Reihe  plastischer  Gruppen  anknüpfte,  die  auf  der  kimonischen  Burgmauer 
den  würdigsten  Platz  erhielt.  Oberhalb  des  Theaterrundes  standen  die 
Götter  als  Besieger  der  Giganten,  mit  denen  man  die  Kelten  als  frevel- 
hafte Störer  des  Weltft-iedens  zu  vergleichen  liebte ;  es  folgten  die  Helden 
Athens  im  Amazonenkampfe  und  in  der  Schlacht  von  Marathon;  endlich 
die  Pergamener,  welche  auf  den  Schlachtfeldern  Mysiens  vollendet  hatten, 
was  von  den  Athenern  278  bei  Thermopylai  begonnen  war,  die  Rettung 
hellenischer  Bildung  vor  den  Barbaren  des  Westens  (L\TI  35). 

Die  Pergamener  waren  von  allen  auswärtigen  Fürsten  diejenigen, 
deren  Liebe  zu  Athen  die  auflichtigste  war.  Wie  sie  auch  in  Asien 
Athener  sein  wollten,  bezeugt  die  Stiftung  der  Panatheuäen  in  Pergamon:** 
in  Athen  aber  betrieben  sie  nicht  allein  dynastische  PoUtik,  sondern  traten 
in  die  Aufgabe  der  nationalen  Partei  ein,  indem  sie  für  die  Sicherheit 
der  Stadt  Bauten  aufführen  hessen  (LXXIX  20),  und  um  auch  selbst  im 
^Mittelpunkte  von  Hellas  zu  Hause  zu  sein,  verschafften  sie  sich  von  den 
Aetolern  den  Besitz  der  Insel  Aigina.  Und  die  Athener  bedurften  in  der 
That  naher  Freunde;  denn  König  Phihppos  machte  jetzt  furchtbaren  Ernst, 
der  unerträglichen  Unbotmässigkeit  der  Stadt  ein  Ende  zu  maehen.  Er 
war  der  Erste,  der  mit  allen  Rücksichten  brach,  welche  seine  A'orfahren  von 
Phihpps  und  Alexanders  Zeiten  her  noch  immer  genommen  hatten,  nn<l 
behandelte  die  Athener  nun  mit  grösserer  Erbitterung  als  alle  anderen 
Feinde  seines  Reiches.     In  ihrer  Bedrängniss  riefen  sie  den  befreundi'ten 


*  Dittenberger,  Sylloge  p.  164,  70. 
**  Fränkel,  Inschriften  von  Pergamon  Nr.  18,  Z.  17. 


Philippos.    Enmenes.    Attalos.  241 

König,  der  mit  den  Ehodiern  von  Aigina  herüherkam.  durch  das  Dipylon 
seinen  feierlichen  Einzug  hielt  und  neben  Ptolemaios  als  zwölfter  Eponymos 
den  Ehrenplatz  einnahm. 

Diesen  Festlichkeiten  folgte  die  schwerste  Kriegsnoth.  Denn  nach- 
dem die  Athener  in  ihrem  neuen  Freiheitstaumel  Alles  erschöpft  hatten, 
was  in  ihrer  Stadt  geschehen  konnte,  um  jede  Spur  einer  Yerl)indung 
mit  Macedonien  zu  vernichten,  *  mussten  sie  den  König  in  ihrem  eigenen 
Stadtthore  bekämpfen.  Philipp  hatte  schon  das  äussere  Thor  durch- 
brochen, ^vurde  aber  in  dem  Thorhofe,  ehe  er  die  Stadt  betreten,  so 
heftig  von  den  Geschossen  der  Bürger  bedrängt,  dass  er  sich  nur  durch 
einen  schnellen  Rückzug  retten  konnte.  Die  Athener  waren  aber,  wie  in 
der  Zeit  des  archidamischen  Kriegs,  auf  ihre  Ringinauern  beschränkt,  und 
mussten  ruhig  zusehen,  wie  die  vorstädtischen  Anlagen,  auf  die  sie  am 
meisten  stolz  waren,  Lvkeion,  KA'nosarges,  Akademie  mit  einer  leiden- 
schaftlichen Wuth,  welche  auch  der  Gräber  nicht  verschonte,  verwüstet 
wurden.  Dennoch  gelang  es  dem  Könige  nicht,  die  volle  Rache  an  der 
Stadt  zu  nehmen.  Sie  empfing  bei  eigener  Verarmung  immer  neue 
"Wohlthaten  von  den  Pergameneni,  die  jetzt  Gelegenheit  hatten,  in  glänzen- 
dem Lichte  zu  zeigen,  wie  verschieden  sie  von  den  Barbaren  des  Xordens 
seien.  König  Eumenes  (197 — 159)  baute  ihnen  am  Südfusse  der  Burg 
die  „eumenische  Halle"  (XCI  18),  von  Titruv  unter  den  Bauten  genannt, 
welche,  den  offenen  Theaterräumen  benachbart,  der  zu  den  Yorstellungen 
zusammenströmenden  Menschenmenge  als  geschützte  Wandelhallen  zu  dienen 
bestimmt  waren,  Attalos  ü.  aber  (159 — 138)  eine  neue  Markthalle,  die  uns 
bis  1864  nur  aus  Athenaios  bekannt  war;  sie  wurde  an  der  Ostseite  des 
Kerameikos,  migefähr  in  der  Flucht  der  Poikile,  110  Meter  lang,  von 
Nordwesten  nach  Südosten  errichtet.  Ausserhalb  des  von  Staatsgebäuden 
eingefassten  Stadtmarktes  gelegen,  sollte  sie  an  dem  gTossen  Verkehrs- 
platze, anstatt  der  bisherigen  Buden,  als  eine  nach  orientalischem  Muster 
angelegte  Bazarhalle  dienen.  Das  Terrain  musste  im  Süden  abgetragen, 
im  Xorden  um  3 — 4  Meter  erhöht  werden  (XC  54). 

Kolossale  Standbilder  von  Eumenes  nnd  Attalos  bezeugten  die  Dank- 
barkeit des  Volks  gegen  die  Pergamener,  deren  treue  Anhänglichkeit  Alles 
überboten  hat,  was  fürsthche  Wohlthäter  jemals  ftir  Athen  gethan  haben. 

Ilir  Beispiel  war  im  Orient  wie  in  Athen  wirksam,  und  nachdem  die 
Athener  durch  die  Niederlage  des  erbittertsten  Feindes  bei  Kynoskephalai 
endhch  aus  ihrem  fortdauernden  Angstzustand  erlöst  waren,  sehen  wir 
wohlhabende  Bürser  zusammentreten,  um  im  Peiraieus,  der  so  lange  nicht 


*  Livhis  31,  44. 

Gurt  ins,  Topographie.  16 


242  Seleukos.    Antiochos. 

in  sichern  Händen  der  Stadt  gewesen  war.  ein  neues  Theater  einzurichten. 
(CX^HTT  48)  und  von  (h^n  überseeischen  Fürsten  sind  es  jetzt  die  Syrer, 
welche  ihre  Ehre  darin  suchen,  der  Stadt  Hukligungen  darzubringen. 

Schon  Seleukos  Xikator  hatte  sich  im  Sinne  Alexanders  als  ein  be- 
sonders aufmerksamer  Gönner  bewährt,  mdem  er  die  aus  der  Tyrannenzeit 
stammende,  von  Xerxes  fortgeschleppte  Schriftensammlung  den  Athenern 
zurücksandte  (LXXXY  61):  sein  oder  des  Antiochos  Verdienst  war  es. 
dass  die  alti'u  Erzbilder  von  Harmodius  und  Aristogeiton  wieder  heim- 
kehrten. p]s  war  ein  seltsames  Schauspiel,  wie  auf  einem  Festschiffe 
asiatischer  Dynasten  die  Heroen  der  attischen  Demoki-atie  durch  das 
ägäische  Meer  gefahren,  wie  sie,  als  das  Schiff  in  Ehodos  landete,  von 
den  Bürgern  feierlich  empfangen  und  in  Prozession  nach  der  Stadt  geführt 
wurden,  um  daselbst  wie  Götter  mit  Opfern  und  Lektistemien  verehrt 
zu  werden.  Dann  wurden  sie  neben  den  Standbildern  von  Kritios  und 
Nesiotes  auf  der  Orchestra  wieder  aufgestellt  (LYI  8).  Ein  Erzbild  des 
Seleukos  auf  dem  Markte  unweit  der  Poikile  bezeugte  die  Dankbarkeit 
der  Stadt  (LXIV  45).* 

Alle  philhellenischen  Könige  aber  suchte  Antiochos  Epiphanes  zu 
überbieten,  indem  er,  ein  leidenschaftlicher  Gründer  prunkender  Denkmäler, 
den  Athenern  ein  Bauwerk  errichtete,  Avelches  auch  die  "Werke  der  peri- 
kleischen  Zeit  verdunkeln  sollte.  Er  nahm  den  vor  viertehalb  Jahr- 
hunderten verlassenen  Bauplan  der  Pisistratiden  am  Ilisos  wieder  auf 
und  gründete  dem  olympischen  Zeus,  dessen  Ehre  ihm  besonders  am 
Herzen  gelegen  hat,  einen  Tempel,  dessen  Maße  und  reiche  Ausstattung 
an  dem  wichtigsten  Schauplatze  griechischer  Bau-  und  Bildkunst  zeigen 
sollten,  welche  Fortschritte  inzwischen  gemacht  worden  seien.  Es  war  ein 
Hypäthraltempel  mit  acht  Frontsäulen  im  korinthischen  Stil,  und  es  lag 
eine  Aufmerksamkeit  gegen  die  neuen  "Weltherren  darin,  dass  der  Eömer 
Cossutius  der  erkorene  Baumeister  war.  wie  man  damals  auch  in  Antiucheia 
römische  Monmnente  nachahmte.**  Den  Bau  unterbrach  des  Königs 
Tod  (164),  und  von  Xeuem  lag  auf  der  grossen  Terrasse  ein  halbfertiger 
Marmortempel   (XLH  17).     Ein  zweites  Denkmal   des  Antiochos   war  das 


*  Ueberfahrt  der  Tyranneninürder:  A'alerius  Maximus  ed.  Halm  j).  109.  Xg]. 
Hermes  XV,  148.  Soloiikos  oder  Antiochos:  Paus.  I,  b.  Wahrscheinlich  hat  es  in 
Athen  verschiedene  Nachbildungen  der  Statuen  des  Antenor  gegeben:  so  erklärt 
sich  die  Nachricht  bei  Arrian  III  16;  VII  19.  Eine  Orchestra  ohne  Altar  und 
Festtänze  kann  ich  mir  nicht  denken  und  bogreifo  nicht,  wie  die  auch  im  Skoliou 
80  deutlich  ausgesprocliene  Thatsache  der  lleroisirung  bestritten  werden  kann. 

**   0.  Müller,  Antiquitates  Antiochenae  p.  55. 


Andronikos  Kyrrhestes.  243 

Gorgoneion  aus  vergoldeter  Bronze,  das  oberhalb  des  Theaters  befestigt 
wurde,  em  weithin  glänzendes  Wahrzeichen  der  Akropolis,  das  zugleich 
nach  einem  auch  die  hellenistische  Zeit  beherrschenden  Aberglauben  als 
monumentales  Schutzmittel  dienen  sollte  (LX24).  * 

Auch  einzelne  Philhellenen  betheiligten  sich  an  der  Ausstattung 
Athens,  und  einem  von  ihnen  ist  das  Glück  geworden,  dass  er  ein  gemein- 
nütziges Bauwerk  vollständig  herstellte,  ein  Werk,  das  schon  in  alter  Zeit 
lebhafte  Anerkennung  fand,  das  sich  bis  auf  den  heutigen  Tag  in  gutem 
Zustande  erhalten  hat  und  dadurch  für  die  Stadtgeschichte  von  hervor- 
ragender Bedeutung  ist:  der  achtseitige  Marmorthurm  mit  den  Relief- 
bildern der  Winde,  dessen  Aussenwände  den  Sonnenstand  erkennen 
Hessen,  dessen  zeltförmiges  Dach  einen  beweghchen  Tiiton  tiaig,  der  die 
Windrichtung  zeigte,  während  das  Innere  eine  Wasseruhr  als  amthchen 
Zeitmesser  enthielt.  Es  ist  das  von  Yarro  und  Yitruv  beschriebene  Werk 
des  Andronikos  aus  Kyrrhos,  dessen  Haus  in  attischen  Inschriften  an- 
geführt wird  (LXXXATI  1,  20). 

Seiner  Bedeutung  nach  ist  das  Gebäude  mit  dem  Horologium  zu 
vergleichen,  das  Scipio  Xasica  158  v.  Chr.  in  Rom  erbaute,  und  es  kann 
kein  Zweifel  darüber  obwalten,  dass  dieser  sogenannte  Windethurm  die 
Bestimmimg  hatte,  einem  Mittelpunkte  des  städtischen  Verkehrs  als 
Schmuck  zu  dienen  und  der  Volksmenge  daselbst  Gelegenheit  zu  geben, 
sich  zu  jeder  Stunde  über  Tageszeit  und  Witterung  zu  unterrichten. 
Es  war  ja  für  den  Geschäftsverkehr  der  Bürger  sehr  wichtig,  auch  mitten 
in  der  Stadt  jederzeit  zu  wissen,  ob  zum  Auslaufen  oder  zum  Ankommen 
ihrer  Seeschiffe  der  Wind  günstig  sei. 

Dieser  Bau  ist  also  ein  deuthches  Zeugniss  dafür,  dass  im  städtischen 
Verkehr  eine  wesentliche  Verändermig  eingetreten  ist:  denn  eine  früher 
abgelegene  Gegend  erscheint  jetzt  als  der  belebteste  Stadttheil.  Von  einer 
Verlegung  dieser  Art  zeugt  auch  die  Ueberlieferung,  dass  ein  Ort  Eretria 
zu  Athen  in  späterer  Zeit  als  Marktplatz  gedient  habe  (LXX  20).  Der 
alte  Gau  aber,  zu  dem  diese  Gegend  nördlich  von  der  xlki'opohs  gehörte, 
war,  wie  wir  gesehen  haben  (S.  21),  Kollytos,  und  es  wird  auf  das  Be- 
stimmteste bezeugt,  dass  dieser  von  der  Altstadt  weit  entlegene  Gau  im 
Laufe  der  Zeiten  ein  städtischer  Centralplatz  wurde,  das  gesuchteste 
Quartier  der  wohlhabenden  Bürger,  wie  Ki'aneion  in  Korinth,  und  diese 
neue  Bedeutung,  die  der  alte  Gauort  gewonnen  hat,  wird  dem  Umstände 
zugeschrieben,  dass  er  der  Platz  des  Marktverkehrs  geworden  sei  (LXXI65). 


*  Vgl.  den  in  Fels  ausgehauenen  Charonkopf  als  Apotropaion  oberhalb  Antiocheia, 
Müller  a.  a.  0.  62.     Monumentale  Gorgoneia:   Eamsay  Hellenic  Studies  III,  15. 

16* 


244  D'is  neue  Prytaneion. 

Es  hat  also  vuiii  Kerameikos  ans  eine  nach  Osten  gerichtete  Ver- 
schiebung des  städtischen  Verkehrs  stattgefunden,  wie  ja  auch  die  Grün- 
dungen vom  Ptolemaion  und  Diogeneion  in  dieser  Richtung  erfolgten. 
Dass  diese  Veränderung  aber  keine  zufällige  und  allniählich  eingetretene 
gewesen  sei,  sondern  auf  einer  staatlichen  Einrichtung  beruhte,  wird 
dadurch  bezeugt,  dass  in  derselben  Gegend,  in  der  IVIitte  der  nördlichen 
Burgseite,  oberhalb  des  Windethurms  ein  öffentliches  Gebäude  lag,  welches 
als  das  Stadthaus  oder  Prytaneion  der  Athener  bezeichnet  wird.  Das 
Stadthaus  von  Altathen  mit  dem  Stadtherde  kann  nicht  in  einem  ur- 
sprünglich vorstädtischen  Gau  gelegen  haben.  Das  alte  Stadthaus  ist 
vom  Kydathenaion  nicht  zu  trennen  (S.  51),  und  wie  Thukydides  die 
Lage  der  Altstadt  im  Süden  der  Burg  aus  den  dort  gelegenen  Heilig- 
thümern  beweist  (S.  42),  ebenso  benutzt  Aristoteles  die  Gel)räuche  der 
Anthesterien ,  um  die  unmittelbare  Nachbarschaft  des  alten  Königsitzes 
und  des  Dionysos  in  Limnai  zu  erweisen.* 

Es  muss  also  im  Zusammenhange  mit  dem  Zuge  der  Bevölkerung 
nach  der  bequemeren  Xordseite,  der  sich  schon  in  der  Pisistratidenzeit 
bemcrklich  macht,  eine  Verlegung  stattgefunden  haben,  eine  neue  Ver- 
pflanzung des  Stadtherdes.  **  Athen  entbehrte  eines  würdigen  Stadthauses, 
und  der  Neubau  wird  einer  Zeit  angehört  haben,  da  man  flie  moderne 
Stadt  von  den  Erinnerungen  der  Vergangenheit  zu  lösen  suchte.  Das 
entspricht  dem  Geist  der  macedonischen  Zeit,  und  ich  wage  die  Ver- 
muthung,  dass  kein  Anderer  als  Demetrios  der  Phalereer  das  neue  Pry- 
taneion gegründet  habe.  Seine  Verwaltungszeit  war  die  ruhigste  mid  für 
städtische  üml)auten  geeignetste;  seine  Popularität  wäre  nicht  so  gross 
gewesen,  wenn  er  nicht  viel  für  den  Glanz  der  Stadt  und  den  Wohlstand 
der  arbeitenden  Klassen  gethan  hätte ;  sein  philosophischer  Geist  war  zu 
Reformen  aller  Art  geneigt;  seine  Werke  sind  aber  durch  den  jähen 
Umschwung  der  Volksgimst  am  meisten  in  Schatten  gestellt.  Seinem 
Sinne  entsprach  es,  die  Athener  mehr  und  mehr  nach  der  Landseite 
herüber  zu  ziehen,  und  im  Anschluss  an  die  natürliche  Bewegimg  der  Be- 
V()lkerung  eine  zeitgemässe  Umgestaltung  durchzuführen,  die  ein  dauerndes 
Zeugniss  seiner  Friedensregierung  sein  sollte. 


*  Ä&tjyaiwy  7io).iTtia  ed.  Kenyon  p.  7 :  o  .i«(Ji?.ii\;  ti/t  rö  ivf  X(c?.ovuti'o>' 
ßovx6).ioy,  7i'/.riaioi'  tov  TJQVTavtiov  (at;utlot'  öt '  in  Xfci  %'vv  yit^  Tijt;  tov  /3«<rtAfcüs" 
;'i'»'fazö<r  avufxi^ig  lyncv/^it  yh'tna  xrä  o  yuuos).  Das  ai,uiioy  cTf  ents])richt  s^anz 
dem  zt/.fxioiov  öi  bei  Thuk.  II,  15.  Die  Oottestrauung  war  wie  eine  Xarlibar- 
hochzeit  (S.  57)  im  alten  Asty.     Uebcr  das  liiikoleion  vgl.  S.  51. 

**   Schüll,  Hermes  VI,  49.     Ich   glauhte   früher   (Attische  .Studien  11,  ti2,  65) 
die  Gründung  des  neuen  Prytaneion  in  die  römische  Zeit  setzen  zu  müssen. 


Der  neue  Stadtherd.  245 

Im  Yerg-leich  mit  dem  alten  Prytaneion  der  Südseite  (LXXXIX  4S) 
war  das  neue  ein  Prachtbau  mit  l)reiter  Front,  die  Unterstadt  überragend, 
deren  Strassen,  namentlich  die  Prachtstrasse  der  Tripoden,  unmittelbar 
von  hier  ausgingen.  Hier  wurden  jetzt  die  ehrmirdigen  Ueberreste  der 
solonischen  Gesetztafeln  untergebracht,  welche  damit  ihren  dritten  Platz 
erhielten  (S.  175),  und  während  im  ältesten  Prytaneion  nur  noch  alter- 
thümliclie  Rechtsgebräuche  vollzogen  wurden,  und  im  Filial  desselben, 
der  Tholos  des  Kerameikos  (S.  93),  die  Prjtanen  fortfuhren  ihre  Opfer 
zu  verrichten  und  die  Eegierungsgeschäfte  zu  versehen,  war  nun  im 
Prytaneion  oder  Prytanikon  (LXXXIX  2ü)  der  Stadtherd  des  Demos  von 
Athen :  hier  wurde  das  Bild  der  Hestia  aufgestellt ,  und  neben  ihr  im 
Sinne  einer  volksfreundhchen,  versöhnenden  Politik  das  der  Eirene ;  hier 
war  jetzt  wohl  auch  die  Staatstafel,  an  welcher  die  Ehrengäste  bewirthet 
wurden,  wie  einst  an  der  Königstafel  auf  der  Burg.* 

Als  der  Geist  der  alten  Repubhk  wieder  auflebte,  wurden  in  diesem 
Prytaneion  ÄEltiades  und  Themistokles  aufgestellt;  hier  Olympiodor  und 
Demochares,  dessen  Erzbild  von  einem  anderen  Standorte,  wahrscheinlich 
im  Kerameikos,  hierher  versetzt  worden  ist,  so  dass  er  an  erster  Stelle 
rechts  vom  Eingange  zur  Hestia  als  das  Vorbild  eines  tapferen  Bürgers 
stand  (LVm  2). 

Nachdem  sich  der  städtische  Verkehr  mehr  und  mehr  nach  diesem 
neuen  Centrum  hingezogen  hatte,  hat  Andronikos  unterhalb  des  Prytaneion 
sein  Horologium  gebaut,  im  Beginne  der  römischen  Zeit,  wie  wir  voraus- 
setzen müssen,  ohne  den  Bau  näher  bestimmen  zu  können. 


*  Verschmelzung  der  Staatstafel  der  Pry tanen  mit  der  der  Ehrengäste :  Scholl, 
Hermes  VI,  50.  Eine  unklare  Andeutung  des  veränderten  Marktverkehrs  liegt 
auch  in  der  Notiz  über  die  Verlegung  des  Standorts  der  Tagelöhner  XL VII,  2. 
Auch  das  Wasser  der  Burgquellen  wurde  jetzt  hierher  geleitet.  Unterirdischer 
Wasserzug  von  der  Klepsydra:  Bötticher,  Bericht  über  die  Ausgrabungen  auf  der 
Akropolis.  1863,  S.  222.  —  Neu-Prytaneion :  olxo^  fxayccs  (Schob  Thuk.  II  14)  im 
Gegensatz  zum  olx'iay.og  (LXXXIX  4S). 


vn. 
Die  römische  Zeit. 

Im  Gefolge  des  Königs  Attalos,  als  er  2(ii  v.  Chr.  von  x\igina 
herüberkam  und  seinen  Einzug  durch  das  Dipvlon  hielt  (LXXX  10).  sind 
die  ersten  Gesandten  Roms  nach  Athen  gekommen.  Von  den  Pergamenem 
eingeführt,  haben  die  Römer  in  ihrem  Sinne  die  Verhältnisse  aufgefasst 
und  den  Krieg  mit  Macedonien  aufgenommen.  Nach  dem  Siege  von 
Kjmoskephalai  sind  sie  einfach  in  die  hellenistische  Politik  eingetreten, 
indem  sie  an  den  Isthmien  den  Griechen  die  volle  Unabhängigkeit  als 
ein  unveräusserliches  Ehrenrecht  zurückgaben.  Sie  sind  aber  nicht  bloß 
in  die  Geleise  der  orientalischen  Philhellenen  eingetreten,  sondern  es  ge- 
stalteten sich  ganz  eigenthündiclie  Verhältnisse,  als  die  beiden  von 
Hause  aus  verwandten  Nationen  nach  langer  Entfi'emdung  in  einer  Zeit, 
wo  beide  einander  bedurften,  sich  zusammenfanden.  Es  war  also  nicht 
Fürstenlaune  oder  Hofpolitik,  welche  die  staatlichen  Beziehungen  bestimmte, 
sondern  die  Nationen  selbst  in  ihren  würdigsten  Vertretern  verbanden 
sich,  und  während  den  Macedoniern  gegenüber  ^Mämier  wie  Phokion  immer 
nur  die  Erfolglosigkeit  des  "Widerstandes  betonen  konnten.  Avar  die  neue 
Continentalmacht  der  Art,  dass  Rihrer  der  nationalen  Partei  in  ihr  die 
einzige  Gewähr  einer  glückhchen  Zukunft   Griechenlands  erkannten. 

Diese  Anschauung  der  Zeitverhältnisse  wurde  nach  dem  zweiten 
macedonischen  Kriege  durch  die  achäischen  Geissein  in  Rom  auf  beiden 
Seiten  zum  klaren  Bewusstsein  gebracht.  Es  war  eine  denkwürdige 
Fügung,  dass  inmitten  der  Achäer  zuerst  die  Ueberzeugung  ausgesprochen 
wurde,  im  römischen  Reiche  finde  die  griechische  Geschichte  ihre  Voll- 
endung, und  dass  derselbe  Stamm,  in  welchem  am  meisten  politische 
Einsicht,  aber  aucli  am  meisten  Selbstgefühl  und  Ereiheitsliebe  lebendig 
war,  wiederum  den  Anhiss  geben  musste,  dass  die  philhellenisehe  (Je- 
sinnung  der  Römer  in  das  Gegentheil  umsclilug  und  dass  (his  feierlich 
befreite  Volk  der  Hellenen  von  ihnen  nach  unl»ainiherzigem  Kriegsrecbte 
mit  voller  Iliicksichtslosigkeit  beliandrjt   wurdr. 


Athen  und  der  Westen.  247 

Den  Athenern  gegenüber  hat  ein  solcher  Umschwung  nicht  statt- 
gefunden. Sie  hatten  die  Genugthuung  von  der  neuen  Weltmacht  als 
Bürger  einer  Stadt  angesehen  zu  werden,  welche  einen  wohl  begTÜndeten 
Anspruch  habe,  anders  als  alle  Städte  des  Erdkreises  behandelt  zu 
werden.  Hier  folgten  die  Römer  ganz  den  Anschauungen,  welche  seit 
Alexander  für  die  Philhellenen  des  Ostens  maßgebend  gewesen  sind. 
Athen,  zu  ohnmächtig,  um  irgend  Avelche  Besorgnisse  einflössen  zu 
können,  blieb  ein  heihger  Ort,  an  welchem  Niemand  sich  vergreifen 
könne,  ohne  sich  selbst  zu  verunehren,  und  die  Athener  waren  ihrer- 
seits wohl  geschult,  mit  einschmeichelnder  Liebenswürdigkeit  den  Römern 
entgegen  zu  kommen. 

Die  Philosophen  waren  nach  wie  vor  die  verbindenden  Persönlich- 
keiten, welche  zwischen  Aus-  und  Inland,  zwischen  Osten  und  Westen 
wichtige,  lebensvolle  Beziehungen  knüpften. 

Karneades,  der  Stifter  der  neuern  Akademie,  war  von  Cypern  in 
Athen  eingebürgert.  Zu  seinen  Füssen  sassen  Attalos  und  Ariarathes; 
Attalos,  der  seinem  Bruder  Eumenes  159  in  Pergamon  folgte,  Ariarathes, 
seit  162  König  von  Kappadocien,  das  durch  die  Pergamener  in  den  Kreis 
der  hellenischen  Bildung  hereingezogen  war ;  beide  errichteten  gemeinsam 
dem  Philosophen  ein  Standbild  im  Kerameikos  (XLI  10).  Derselbe 
Karneades  war  es,  welcher  155  v.  Chr.  mit  den  Vertretern  der  Stoa  und 
des  Peripatos  als  Gesandter  Athens  in  Rom  auftrat  und  durch  seine  Per- 
sönhchkeit  solchen  Einfluss  gewann,'  dass  die  altrömische  Partei  sein 
längeres  Verweilen  hintertrieb,  damit  die  jungen  Römer  nicht  zu  Athenern 
würden. 

So  reichte  die  Macht  der  Akademie  vom  Pontus  bis  zum  Tiber. 
Als  Sitz  dieser  geistigen  Weltmacht  wurde  Athen  in  immer  weiteren 
Kreisen  geehrt,  immer  mehr  von  Ausländern  jeglicher  Herkunft  auf- 
gesucht, welche  als  Freunde  attischer  Weisheit  bezeugen  wollten,  dass 
sie  keine  Barbaren  seien,  sondern  an  höherer  Geistesbildung  vollen  An- 
theil  hatten. 

Auch  von  Staatswegen  wurde  die  Stadt  noch  immer  als  ein  in 
seinen  bescheidenen  Grenzen  sich  selbständig  bewegendes  Gemeinwesen 
angesehen. 

Sie  muss  auch  noch  eine  kleine  Marine  gehabt  haben;  sonst  wäre 
der  Rest  einer  Inselherrschaft  undenkbar,  der  durch  Entscheidungen  des 
Senats  den  Athenern  zugesprochen  wurde,  und  die  Kleruchen  von  Mj^ina 
errichteten  nach  dem  dritten  macedonischen  Kriege  auf  der  Akropolis 
neben  dem  Tempel  der  Pohas  die  Steinurkunde,  in  welcher  sie  auf  Grund 
des  von  Rom  neu   erkaimten  Besitzrechts  Athens  auf  Delos  und  Lemnos 


248  Cliaiiten,  Demos,  Roma. 

ihre  alte  Zusammengehörigkeit   mit  der  Miitterstadt  dankbar  von  Neiu^m 
bezeugten.  * 

Auch  in  der  Weise  schioss  man  sich  an  die  alten  Zeiten  an,  dass 
man  die  Römer  als  Bundesgenossen  ansah;  je  mehr  man  sich  aber  von 
ihrem  Wohlwollen  abhängig  fühlte,  um  so  eifriger  war  man  bestrebt,  sich 
dasselbe  durch  ehrerbietige  Aufmerksamkeiten  zu  sichern.  Die  waffen- 
tragende Jugend  ^\•Tlrde  angewiesen,  hochgestellte  Römer  feierlich  zu 
empfangen  und  sie  durch  Ehrengeleite  auszuzeichnen.** 

Dem  Dankgefühle  suchte  man  auch  einen  rehgiösen  Ausdruck  zu 
geben  und  benutzte  dazu  das  Heiligthum  der  Chariten  vor  der  Burg 
(XXIII  82).  Diesen  Göttinnen  war  schon  in  der  demosthenischen  Zeit 
die  ihrem  Namen  entsprechende  Bedeutung  dankbarer  Gesinnung  gegeben, 
wie  wir  daraus  schliessen  dürfen,  dass  die  Cherronesier ,  durch  Athen 
gerettet,  einen  Altar  der  Chariten  und  des  Demos  der  Athener  errichtet 
haben  sollen.***  Nachdem  also  diesem  Dienst,  der  sich  an  uralten 
Nymphendienst  angeschlossen  hatte  (8.  40),  eine  etliische  Bedeutung 
gegeben  und  mit  ihm  der  personificirte  Demos  von  Athen  (S.  212)  ver- 
bunden war,  erweiterte  man  die  Gruppe,  indem  man  die  Stadtgöttin  der 
Römer  als  eine  Genossin  derselben  aufiiahm,  und  es  wurde  ein  Priester- 
thum  der  Chariten,  des  Demos  und  der  Roma  eingesetzt  (XXIH  77). 
Dieses  Heiligthum  wurde  nun,  wie  früher  das  Odeion  am  Ilisos,  benutzt, 
um  Ausländern,  die  sich  um  das  Gemeinwesen  verdient  gemacht  hatten, 
eine  Huldigung  zu  erweisen.  So  wurde  auch  dem  Ethnarchen  und  Hohen- 
priester aus  dem  Stamme  der  Hasnionäer,  Johannes  Hyi-kanos,  ein  Erzbild 
in  dem  erweiterten  Heiligthum  der  Chariten  errichtet  (XXXÜT  81). 

Gewiss  haben  bei  dem  neueröffneten  Zuge  aus  Italien  nach  Athen 
die  römischen  Philhellenen  sich  nicht  damit  begnügt,  auf  der  Akropolis 
ihr  Opfer  oder  einzelne  Weihgeschenke  darzubringen,  sondern  auch  monu- 
mentale Stiftungen  gemaclit.  und  wir  dürfen  die  sogenannte  „Halle  des 
Römers"  (XCH  25)  wohl  als  eines  der  Erstlingswerke  dieser  Art  ansehen. 
Von  den  städtischen  Heiligthümern  war  es  das  Asklepieion.  welches  eine 
besondere   Anziehungskraft    übte:    die    Tempelanlagen    hatten    sich    sehr 


*  CIA.  II  503:  vntQ  xt,^  ytyoi'vift;  in'i  r^s'  Piouaiioy  avyxh'.rov  ßtß«noatiOi- 
töjy  ■nQÖttQov  vntcQ^roioü)*'  vf',au)i'  to)  di'ifjo)  tm  Ad-r^yctiwy.  Polybios  30,  18.  Kiroh- 
hoff,  Hermes  I,  21. 

**    av^/uu^oii  c<n(a'Tt,an;  Irioh.ntir  —   ro'n  7Tr(()((yii'outi'oi.;  (fi'/.od'  x«'i   ivtQytTKis 
'Pw/uieioig:   Grassberger,  Erziehung  uu<l  Uuterricht  im  klass.  Alterth.  III,  IST. 

***  Demosth.  XVIII  250:  /ÜQiioi  ^iiouo^'  x«)  di[uov  AS^i.vulwy.  So  sieht 
Aristoteles  in  dem  Charitenheiligthum  die  Anerkennung  einer  Verptlichtuug  zur 
ccyTtmö^oati.     Eth.  Nicom.    p.  bS,  2S. 


Athen  und  Rom.  249 

erweitert,  und  da  die  Bauten,  wie  es  scheint,  nicht  sehr  suUde  ausgeführt 
wurden,  wiir  das  Portal  des  älteren  Eingangs  und  ebenso  der  Tempel, 
der  als  das  ursprüngliche  Filial  des  epidaurischen  Heiligthums  galt,  in 
Verfall  gerathen,  und  der  Priester  des  Heilgottes  und  der  Hygieia.  Diokles. 
erbat  sich  vom  Käthe  die  Erlaubniss,  aus  seinen  Mitteln  den  älteren  Theil 
des  Tempelbezirks  neu  herzurichten  (XYJI  47). 

Ton  der  herkömmlichen  Feier  der  dionA'sischen  Feste  zeugen  die 
hymettischen  Steintafeln  mit  den  Verzeichnissen  der  aufgeführten  Komödien, 
welche  nach  zehnjährigen  Abschnitten  auf  den  einzelnen  Tafeln  zusammen- 
gestellt waren.  *  Die  bildenden  Künstler  waren  in  voller  Thätigkeit, 
namentlich  die  Familie,  in  welcher  die  Namen  Eucheir  und  Eubulides 
wechselten.  Es  war  eine  sehr  angesehene,  begüterte,  auch  in  Delphi 
hoch  geehrte  Famihe,  **  und  von  ihren  Mitgliedern  wurden  um  dieselbe 
Zeit,  da  Korinth  verwüstet  wurde,  im  Kerameikos  grossartige  Weih- 
geschenke  errichtet,  welche  auf  gemeinsamer  Grundmauer  Gruppen 
glänzender  Marmorstatuen  vereinigten.  *** 

x\n  dem  friedlichen  Gedeihen  der  Stadt  hatten  die  Römer  einen 
wesentlichen  Antheil,  indem  sie  dafür  sorgten,  dass  keine  Parteiwirren 
die  Ruhe  störten  und  den  Fremdenverkehr  unterbrachen.  Diese  Maßregeln 
hingen  mit  den  Anordnungen  zusammen,  welche  nach  dem  Ende  des 
achäischen  Kriegs  ganz  Griechenland  betrafen:  Einführung  eines  Census 
und  Aufhebung  der  demokratischen  Verfassungen.  Den  Hauptanstoss 
bildeten  immer  die  im  Theater  oder  in  theaterähnlichen  Räumen  tagenden 
Volksversammlungen,  ein  nach  römischen  BegriflTen  unerträgliches  Unwesen. 
Man  Hess  also  vor  der  Attaloshalle  eine  Tribüne  errichten,  vor  welcher 
die  Bürgerschaft  zusannnenberufen  M'urde ;  es  war  eine  ähnhche  Maßregel 
wie  die  der  Dreissig  (S.  199).  Die  römischen  Reformen  erfolgten  ganz 
nach  dem  Programm  der  alten  Ohgarchen,  und  so  waren  die  Römer  that- 
sächlich  in  die  Geleise  der  macedonischen  Politik  eingelenkt,  indem  dem 
Statthalter  in  Thessalonike  die  Oberaufsicht  der  städtischen  Verfassungen 
übergeben  und  für  die  ganze  Hämushalbinsel  ein  gleichartiges  Regiment 
hergestellt  wurde,  wie  einst  für  das  Königreich  des  Kasander. 

Die  Einbusse  an  alten  Volksrechten  wurde  auch  bei  dem  Genüsse 
eines  friedlichen  Wohlstandes  nicht  verschmerzt,  und  die  wachsende  Ver- 
stimmung kam  zum  Ausbruch,  als  plötzlich  ein  neuer  Dynast  im  Morgen- 
lande auftrat,  wilder  und  abenteuerhcher  als  alle  früheren  Philhellenen 
des  Ostens,  dem  die  Bundesgenossenschaft  Athens  wichtig  war,  um  seinen 


*    CIA.  II  2  p.  403. 

**   Löwy,  Inschriften  griech.  Bildhauer  n.  542. 
***   Löwy,  n.  22S. 


250  Mithradates.     Aristion. 

Untenichmuiigen  Glanz  zu  verleihen  und  sieh  die  europäischen  Häfen  zu 
sichern.  Von  des  Mithradates  Ht-rrlichkeit  lierauscht,  kehrte  Aristion  aus 
Asien  heim  und  entzündete  die  Bürgerschaft,  die  schon  gewohnheitsmässig 
vor  der  Attaloshalle  zusammen  zu  kommen  pflegte.  Die  Athener,  sagte 
er,  seien  in  dem  unwürdigsten  Zustande ;  die  ehrwürdigen  Yersammlungs- 
plätze  der  Vorfahren,  wie  Pnyx  und  Theater,  seien  verödet.  Im  Bunde 
mit  dem  reichsten  und  kühnsten  Gegner  des  verhassten  Roms  müsse 
Athen  sich  jetzt  aus  den  Banden  los  machen,  welche  es  immer  fester 
einschnürten. 

So  wurde,  vom  Golde  des  Orients  verlockt,  Athen  noch  einmal  in 
die  Wogen  eines  hlutigen  Völkerkriegs  hereingezogen.  Der  Peiraieus 
wurde  ein  Stützpunkt  der  pontischen  Kriegsmacht ;  deshalb  kam  die  Strafe 
für  die  unbesonnenste  aller  Erhebungen  um  so  schneller  und  schwerer. 
Auch  die  Mauern  der  Stadt,  die  für  das  Unterpfand  ihrer  Selbständigkeit 
gegolten,  deren  Abbruch  man  einst  wie  die  Befreiung  von  Hellas  begrüsst 
hatte,  die  dann  von  Griechen  und  Persern  erneuert  waren,  um  Griechenland 
vom  Joche  Spartas  zu  befreien,  diese  Mauern  ^^lrden,  als  sie  nun  zum 
ersten  Male  dazu  dienen  sollten,  die  vom  Feind  umringte  Stadt  zu  schützen, 
ihr  Verderben,  weil  ihre  Widerstandsfähigkeit  den  Feind  aufhielt  und  er- 
bitterte, ohne  auf  die  Dauer  Trotz  bieten  zu  können.  Sie  zwangen  Sulla 
zu  einem  Belagerungskampfe,  für  den  alle  vorstädtischen  Baumpflanzungen 
abgeholzt  wurden.  Die  Schenkelmauern  waren  nicht  wieder  hergestellt; 
der  Kampf  vollzog  sich  also  in  zwei  Belagerungen,  und  der  Schaden,  der 
nur  durch  das  kühne  Programm  des  Themistokles  (S.  103)  hätte  vermieden 
werden  können,  kam  im  vollen  Malle  zu  Tage.  Archelaos  und  Aristion 
waren  ausser  Stande,  gemeinschaftlich  zu  handeln  und  sich  gegenseitig 
zu  helfen.  Die  Häfen  waren  oö'en,  aber  das  flüchtige  Landvolk  über- 
schwemmte die  Stadt,  die  Zufuhr  fehlte.  Im  Peiraieus  bewährten  sich 
die  Werke  des  Themistokles  unter  der  muthigen  Vertheidigung  des 
Archelaos,  der,  auf  das  kleine  Kastell  am  munichischen  Hafen  zurück- 
gedrängt, nur  auf  Befehl  seines  Kriegsherni  die  unbesiegte  Stellung  aufgab. 

In  Athen  wurdf  die  Demagogie,  wie  in  i\ru  Tagen  des  Lachares, 
zum  wildesten  Terrorisnnis  und  die  Burg  zur  Tvraniu^nfeste.  Endlich  war 
am  1.  März  86  v.  Chr.  zwischen  dem  piräischen  Thore  und  dem  heiligen 
beim  Heptachalkon  (LXXXVI  90)  Bresche  gelegt,  um  ilrn  liiirückrndcn 
Legionen  Bahn  zu  niachcn."'     Zum  ersten  Male  erfuhr  Athen  ungenüldert 

*  Die  rütliselhafto  Verschiittiing  der  (Jräberstrasse  bei  Hagia  Tiiada  (S.  200) 
hat  Ath.  Khusopulos  aus  sullanisohen  Belageruiigsarbeiten,  einem  agger  ad  proiuo- 
vendas  machinas  zu  erklären  versucht.  Vgl.  meinen  Aufsatz  über  das  Dipylon  in 
den  Comiuentationes  philologae  in  linnoreni  Th.  Mouimseni  p.  5y3. 


Sulla.     Ariobavzanes.  251 

alle  Sflirt'ckiiisse  einer  gestünnten  Stadt.  In  der  Burg  eingeschlossen, 
Hess  Aristion  das  Odeion  des  Perikles  anstecken,  damit  seine  Balken  dem 
Feinde  nicht  zum  Angriffe  dienten  (LXXXVni  31),  und  liielt  sich,  bis 
das  letzte  Wasser  in  den  Cisternen  versiegte.  Die  Hafenstadt  wurde  mit 
ihren  Anlagen  am  gründlichsten  zerstört,  um  Alles  zu  vernichten,  woran 
eine  tollkühne  Demokratie  neue  Seeherrschaftsgelüste  anknüpfen  könnte, 
und  das  letzte  grosse  Bauwerk  der  Kepnblik,  die  Skeuothek,  wurde  von 
Grund  aus  verwüstet;  ebenso  die  Schiffswerfte  (CXVII  30),  und  das, 
was  von  den  Werken  des  Themistokles  als  letzte  Merkwürdigkeit  be- 
richtet wird,  ist  die  Entdeckung  einer  rothen  Farbe,  welche  auf  der 
Brandstätte  des  Peiraieus  zum  A^orschein  gekommen  sein  soll,  wie 
man  aus  dem  Brande  von  Korinth  neue  Bronzemischmigen  ableitete 
(CXVn  32). 

Nachdem  Athen  die  bitterste  Ivriegsnoth  erprobt  hatte,  traten  mildere 
Rücksichten  ein,  denen  ein  Feldherr  von  hellenischer  Bildung,  wie  Sulla, 
nicht  unzugänglich  war.  Dazu  kamen  äussere  Einflüsse.  In  seinem  Ge- 
folge waren  Consularen.  welche  mit  dem  Scipionenla'eise  geistig  zusammen 
hingen.  Dann  waren  Athener  im  Lager,  welche  als  GegTier  der  niithra- 
datischen  Partei  geflüchtet  waren  und  für  die  Vaterstadt  des  Siegers 
Grossmuth  anflehten,  namentlich  Meidias  und  Kalliphon.  *  Wenn  daher 
auch  Einzelne  das  Kriegsrecht  in  voller  Strenge  geltend  machen  wollten 
und  von  der  Halle  des  Zeus  Eleutherios  die  geweihten  Schilder  herunter- 
nahmen, um  alle  Erinnerungen  athenischen  Heldenmuths  zu  vernichten 
(XL  56),  siegte  am  Ende  doch  die  Milde.  Sulla  konnte  nun  erst  mit 
seinem  Siege  und  dann  mit  seiner  Grossmuth  prahlen,  die  ihn  ver- 
anlasst habe,  die  Lebenden  der  Todten  wegen  zu  schonen. 

Auswärts  aber  erweckte  das  Schicksal  der  Stadt  neue  Theilnahme, 
und  der  kappadocische  Fürst  Ariobarzanes  H.  Philopator  war  mit  seinem 
Nachfolger  sofort  bestrebt,  den  Kriegsschaden  nach  Kräften  zu  mildem  und 
vor  Allem  das  Odeion  wieder  in  alter  Weise  herzustellen  (LXXXVin  35). 
Auch  die  Römer  vergassen  grossmüthig  die  Ausbrüche  feindsehger  Ge- 
sinnung und  fühlten  sich  wieder  wohl  in  der  Stadt,  seit  römischer 
Ordnungsgeist  in  ihr  waltete  und  die  Bürger  an  einem  bescheidenen 
Wohlstande  sich  genügen  Messen.  Was  ihnen  am  meisten  zu  Gute  kam, 
war  die  wachsende  Liebe  zu  attischer  Bildmig  in  den  vornehmen  Kreisen 
der  Hauptstadt.  Allen  Freunden  Piatos  war  Athen  eine  geistige  Heimath, 
und  sie  konnten  dem  Reize  nicht  widerstehen,  auch  persönhch  dort 
heimisch   zu   werden.     Sie   kauften   das  Bürgerrecht,   sie   bewarben    sich 


*   Plutarch,  Sulla  14.     clades  Sullana:  nioiaTuaig  VIA.  II  3S6. 


252  Atticus  in  Athen. 

um  die  Gemeinschaft  an  den  MA'sterien:  es  erschien  ihnen  als  ein  GHick 
auf  attischem  Boden  zu  leben  und  bestattet  zu  werden. 

Das  anschauhchste  Bild  dieser  römischen  Athener  ist  Titus  Pomponius 
Atticus,  der  sich  seinen  Wohnsitz  am  Ilisos  aussuchte  und  dort,  wo  nach 
Piatos  Phaidros  Oreithyia  geraubt  war,  ein  altes  Bürgerhaus  zu  seinem 
Wohnsitz  erwarb  (XXIII  25). 

In  Atticus  tritt  uns  eine  ganz  neue  Art  des  Philhellenismus  ent- 
gegen, wie  er  nur  in  einem  stammverwandten  Volke  sich  entwickeln  konnte, 
dessen  edelste  Geister  in  Athen  fanden,  was  sie  zu  Hause  entbehrten, 
eine  ideale  Sphäre  des  Daseins.  Es  war  aber  keine  weichliche  Schwärmerei, 
kein  müssiges  Schwelgen  in  wohlthuenden  Erinnerungen,  sondern  ein 
Sich-Einleben  in  griechisches  Wesen,  ohne  das  heimathhche  zu  verleugnen: 
denn  er  suchte  auch  den  Athenern  zu  geben,  was  ihnen  gebrach,  nament- 
lich Pünktlichkeit  und  Gewissenhaftigkeit  in  allen  geschäftlichen  Angelegen- 
heiten. *  Er  sprach  griechisch  wie  ein  Kind  von  Athen.  Doch  hatte 
er  einen  Athener  als  Vertrauensmann  neben  sich,  Xamens  Phidias,  der 
seine  rechte  Hand  war,  indem  er  alles  ausführen  half!,  was  sie  zusammen 
beschlossen  hatten.  Beide  erschienen  unzertrennhch,  als  ein  Paar  un- 
emiüdlicher  Wohlthäter,  so  dass  sie  nach  der  Heimkehr  des  Atticus  an 
verschiedenen  heiligen  Plätzen  (man  denkt  zunächst  an  das  Charitenheilig- 
thum)  neben  einander  von  den  dankbaren  Athenern  durch  Standbilder 
geehrt  wm'den.  ** 

X'ach  des  Atticus  Beispiel  wurde  Athen  der  Sitz  einer  immer  wach- 
senden Römercolonie,  einer  Auswahl  gebildeter  und  ideal  gestimmter 
Männer,  die  sich  kürzer  oder  länger  dort  zusammenfanden,  und  die,  so 
lange  sie  lebten,  der  athenischen  Jugendjahre  mit  dankl)arer  Begeisterung 
gedachten.  Von  Staatswegen  enthielt  man  sich  aller  Eingrifie,  und  ehrte 
die  Festigkeit   des  Areopags,   welcher   auch  einem  Servius  Sulpicius  das 


*  Cornel.  Nepos,  Atticus  c.  2:  ita  se  interposuit,  ut  neque  usuram  iniquam 
acceperit  neque  longius,  quam  dictuui  esset,  debere  passus  sit. 

**  c.  3:  quam  diu  affuit,  ue  qua  sibi  statua  poneretur  restitit:  absens  pro- 
hibere  non  potuit.  Itaque  ipsi  et  Phidiae  locis  sanctissiuiis  posuerunt:  hunc 
enim  in  omni  procuratione  rei  publicae  actorem  auctoiemque  habebant.  Ich  lese: 
habebat,  weil  hier  nach  meiner  Meinun"^  von  einem  Athener  die  Rede  ist,  welcher 
der  Anstifter  und  Ausfiihrer  dessen  war,  was  Atticus  in  seiner  Pflege  des  Ge- 
meinwesens (procuratio,  tniiiun«)  that.  Er  war  der  Zweite  ueben  Atticus:  darum 
kann  er  nicht  eiu  unbedingter  Vertrauensmaun  des  ^'olkes,  der  erste  Staatsmann 
Athens  gewesen  sein.  Dafür  sind  auch  die  Bezeichnungen  seiner  Wirksamkeit  zu 
unbestimmt.  Die  in  der  Berliner  Philo).  Wochenschrift  IS'JO,  S.  112S  vorgeschlagene 
Lesart  Fidei  ist  schon  wegen  des  ^hunc"  unmöglich.  Berühmte  Namen  der  klassi- 
schen Zeit  waren  im  römischen  Athen  sehr  lieliebt.     Vjrl.  Index  zu   CIA.  III. 


Die  Zeit  der  Bürgerkriege.  253 

Gesuch  abschliip'.  dorn  M.  Marcellus  gegen  das  solonische  Gesetz  innerhalb 
der  Stadt  die  Bestattung  zu  gewähren.  * 

In  der  Zeit  der  Büi-gerkriege  fehlte  die  Zucht  einer  stetigen  Ober- 
aufsicht, und  deshalb  wagte  die  Stadt  wieder  kecker  vorzutreten  und  eine 
selbständige  Stellung  einzunehmen.  Vennochte  sie  also  auch  nicht  mehr 
in  die  Weltbegebenheiten  einzugreifen,  so  waren  die  Bürger  doch  zu 
verwöhnt,  um  nicht  den  Grossen  der  Erde  gegenüber  ihrer  Stimmung 
fi'eien  Ausdruck  zu  geben ;  das  Auftreten  berühmter  Männer  in  Athen 
war  immer  ein  weltkundiges  Ereigniss,  das  mit  freigebigen  Geschenken 
und  glänzenden  Festhchkeiten  verbunden  war.  und  die  Athener  wurden 
nicht  müde,  für  jeden  Ehrengast  neue  Huldigungen  zu  ersinnen.  Für 
Pompeius  schmückte  man  das  Thor  mit  doppelten  Wahrsprüch(Mi,  in  denen 
er  wie  ein  Gott  bewillkommt  und  entlassen  wurde.  **  Bei  der  Anwesenheit 
von  Brutus  und  Cassius  schlug  das  demokratische  Feuer  wieder  aus  der 
Asche  empor,  und  auf  der  vielfach  entehrten  Orchestra  am  Kerameikos 
wurden  den  neuen  Tvrannenmördem  ihre  Standbilder  neben  Harmodios 
mid  Ai'istogeiton  errichtet,  die  man  als  die  Vorbilder  aller  Freiheitshelden 
angesehen  wissen  wollte  (LYII  56). 

Antonius  verweilte  mit  Vorliebe  bei  den  Athenern,  die  er  wieder  mit 
einer  Reihe  von  Inseln  beschenkte  und  mit  neuen  Seemachtsträumen 
erfüllte,  hierin  wie  in  seiner  orientalischen  Hoffart  mit  der  Dynastie  des 
Antigonos  wetteifernd.  Liess  er  sich  doch  gleich  Demetrios  wie  einen 
neuen  Dionysos  feiern  und  veranstaltete  phantastische  Zauberfeste,  indem 
er  oberhalb  des  Theaters  ein  mit  frischem  Buschwerk  bedecktes  Gerüst 
ausspannen  Uess,  um  darauf  mit  seinen  Genossen  üppige  Zechgelage  zu 
halten ,  und  wenn  er  auf  die  Burg  hinaufstieg,  liess  er  von  allen  Dächern 
der  Stadt  die  Fackeln  leuchten.  Er  wollte  ein  ganzer  Athener  sein,  so 
dass  er  auf  den  parthischen  Feldzug  einen  Zweig  des  heihgen  Oelbaums 
und  einen  Krug  mit  Klepsj'drawasser  mitnahm.  Sein  Untergang  aber 
wiu-de,  wie  die  Athener  erzählten,  in  ihrer  Stadt  durch  schreckende 
Wahrzeichen  angekündigt:  als  ein  gewaltiger  Sturm  von  den  Bildsäulen 
des  Attalos  den  Dionj'sos  in  die  Tiefe  des  Theaters  hinabwarf,  imd  eben- 
so die  Kolosse,  welche  man  mit  göttlichen  Attributen  auf  der  Akropohs 
für  Antonius  und  Kleopatra  errichtet  hatte  (LVII  9).*** 


*   Cicer.  Epistel.  IV,  12:  ab  Atheniensibiis  lociim  sepulturae   intra  urbein  ut 
(larent,  impetrare  non  potui  etc.     Philhellenische  Sehnsucht  nach  einem  CTrabe  in 
Athen:    xtliuca  ■/.Xurcl;  Iv  'A&i,i'(ag    CIA.  II   3004.     Schon    bei   H.  Triada   über- 
wiegend Fremde:  Mitth.  V,  IST. 
**   Plut.  Pomp.  27. 
***   Athenaios  14S.     Plut.  Antonius  34. 


254  Der  Principat. 

Octavian  hatte  in  der  That  keinen  Grund,  den  Athenern  gewogen  zu 
sein,  aber  die  Stadt  Avar  aueli  l>ei  völhger  Unselbständigkeit  immer  eine 
Macht,  mit  der  man  rechnen  nnisste.  Darum  kam  er  von  Actium  gleich 
nach  Athen,  spendete  Getreide  und  Hess  sich  in  Eleusis  weihen.*  Der 
Principat  beruhte  darauf,  dass  in  einer  höheren  und  weiteren  Geistes- 
bildung die  stadtrömischen  Ueberlieferungen  zurücktreten  sollten :  dazu 
bot  sich  aber  kein  wirksameres  ^Mittel  dar,  als  die  Kunst  und  Wissenschaft 
der  Hellenen.  Darum  mussten  che  Julier  in  die  philhellenische  Politik 
der  Nachfolger  Alexanders  einlenken.  Schon  Julius  Caesar  hatte  die 
Athener  beschenkt.  Octanan  erkannte  seine  Aufgabe  darin,  durch  eine 
richtige  Verbindung  von  philhellenischen  Eücksichten  mit  einer  verständigen 
Keichspolitik  der  Stadt  endlich  eine  ihrer  würdige,  aber  festgeordnete 
Stellung  zu  geben.  Dem  eitlen  Grossmachtsdünkel  sollte  nicht  geschmeichelt 
werden.  Er  liess  die  Athener  den  ernsten  Geist  römischer  Zucht  em- 
pfinden, indem  er  dem  Unwesen  steuerte,  welches  zu  Gunsten  der  städti- 
schen Kasse  mit  dem  Verkaufe  des  attischen  Bürgerrechts  getrieben 
wurde,  aber  die  Ausnahmestellung,  welche  Athen  im  neuen  "Weltreiche 
beanspnichen  konnte,  erkannte  er  in  vollem  Maße  an.  Nach  seinem 
Vorgange  hat  kein  Herrscher  Eoms  seinen  Kopf  auf  attische  Münzen  zu 
setzen  gewagt.  Eine  schrankenlose  Macht  hat  sich  vor  Athen  selbst  eine 
Schranke  gesetzt. 

Auch  im  städtischen  Cultus  musste  etwas  Neues  geschaffen  werden, 
deim  gottesdienstliche  Gemeinschaft  war  die  unerlässhche  Bedingimg 
jedes  daueniden  Verhältnisses  der  Staaten  und  Völker  zu  einander. 

Im  Anschluss  an  die  Personifikation  von  Städten  und  Gemeinden 
war  die  Göttin  Roma  schon  eingebürgert:  sie  war  die  beste  Ueberleitung 
zum  Cultus  der  Persönhchkeit ,  durch  welche  Rom  ^littelpimkt  eines 
Reichs  Miirde,  das  die  Völker  und  Städte  des  Erdreichs  wie  in  einem 
friedhchen  Hafen  aufnahm,  zum  Cultus  des  Staatsoberhaupts.  Dieser 
Fürstencultus  wurzelte  im  ^lorgenlande,  und  die  Römer  hatten  bis  dahin 
eine  dm'chaus  schwankende  Stellung  zu  den  ihren  Machthabeni  dar- 
gebotenen. göttUchen  Ehren  eingenommen.  Die  Einen  hatten  spröde 
Zurückhaltung  gezeigt,  die  Anderen,  wie  Antonius,  waren  auf  die  orienta- 
lische Ueberschwänglichkeit  voll  eingegangen  und  hatten  sich  als  Götter 
ehren  lassen.  Der  Dionysoscultus  hatte  sich  seit  Alexander  als  der  ge- 
schmeidigste bewährt  (S.  'i'il). 

Man  suchte  etwas  Nrut's.  um  die  Epoch»\  welche  für  d(>n  Erdkreis 
eingetreten  war,   mit  richtigem  Ausdruck    zu    keimzeichnen,    so  dass  <len 


*    Dio  Cass.  51,  -l.     TMut.  Anton.  <i^. 


Roma  und  Augustus.  255 

Anschauungen  dos  Morgen-  wie  des  Abendlandes  Rechnung  getragen  ^vurde. 
Hier  ist  der  richtige  Weg  in  Pergamon  gefimden,  das  die  Römer  in  die 
östhche  Welt  eingeführt  hat.  * 

Ungleich  weiser  als  Alexander,  wollte  Octavian  nicht  in  den  Olymp 
eindringen,  sondern  nur  in  Verbindung  mit  der  von  den  Hellenen  aus 
eigenem  Antriebe  vergötterten  Roma  göttliche  Khre  in  Anspruch  nehmen. 
So  wurde,  wie  in  Pergamon,  auch  in  Athen  der  neue  Cultus  eingeführt,  und 
hier  verband  sich  das  Neue  mit  dem  Alten  um  so  natürhcher,  weil  Athena 
selbst  wesentlich  Stadt-  und  Staatsgöttin  war,  die  waffentragende  Roma 
also  wie  eine  neue  Form  der  einheimischen  Stadtgöttin  auftrat.  Die  römisch- 
kaiserlichen Feste   konnten   sich   uimiittelbar  den  Athenafesten  einreihen. 

Auch  in  dem  Punkte  schloss  sich  der  neue  Cultus  alter  Yolkssitte 
an,  dass  Stadtgründer  oder  die,  welche  ihnen  vergleichbar  ein  neues 
Leben  und  Gedeihen  begründet  hatten .  von  jeher  wie  übermenschliche 
Wesen  geehrt  wurden.  So  hat  Augustus  auch  in  Italien  nur  an  solchen 
Orten,  die  seine  Colonien  oder  seine  besonderen  Schutzorte  waren,  gött- 
hche  Verehrung  seiner  Person  gestattet.  Deshalb  war  mit  der  Einführung 
des  Cultus  auch  die  Verpfhchtung  einer  l)esonderen.  landesväterhchen 
Fürsorge  eng  verbunden. 

So  wm'de  in  Athen  auf  der  Aki'opohs  vor  dem  Parthenon  schon  in 
der  ersten  Hälfte  der  Regierung  Octavians.  wie  wir  voraussetzen  dürfen, 
bald  nach  27  v.  Chr.  von  der  Bürgerschaft  der  Rundtempel  geweiht  für 
den  Cultus  der  Cöttin  Roma  und  des  Augustus,  und  zwar  unter  amthcher 
Betheihgimg  der  Priesterin  der  Athena  Poüas  (XXXVTTT  86).  Neuer- 
dings ist  auch  dieser  Mannorbau  mit  seinen  Grundmauern,  seinen  neun 
Säulen,  welchen  die  des  Poliastempels  zum  Vorbilde  dienten,  imd  seinen 
Architraven  wieder  zu  Tage  getreten,  das  wichtigste  Denkmal  einer  neuen 
Aera  der  Stadtgeschichte.** 

Ein  zweites  steht  wohl  erhalten  in  der  Unterstadt,  das  aus  den  Geld- 
spenden des  Julius  Caesar  und  Augustus  von  der  Bürgerschaft  unter  der 
Leitmig  des  Strategen  Eukles  errichtete  Marmorthor,  das  sein  Vater 
Herodes  begonnen  hatte  (LXXH  93).  Die  Höhe  des  Giebels  krönte  das 
Standbild  des  Lucius  Caesar,  welcher  im  Jahre  12  v.  Chr.  adoptii't  wurde 
imd  dreizehn  Jahre  nachher  starb.  Damach  bestimmt  sich  die  Zeit  des 
Gebäudes,  und  wemi  in  der  Lischi'ift  einer  Gesandtschaft  des  Herodes 
Erwähnung  geschieht,  so  darf  man  voraussetzen,  dass  er  in  Rom  gewesen 
sei,  um  die  kaiserliche  Gunst  für  Athen  zu  ge-^virnien  und  über  den  Thorbau 


*   0.  Hirsehfeld,  Sitzungsberichte  der  Akad.  der  Wiss.  ISSS,  S.  S3T  f. 
^*   Kawerau,  Antike  Denkmäler  I,  25,  26. 


256 


Die  Zeit  des  Aiigustiis. 


zu  verhandeln.  Man  hatte  die  Absicht,  die  ganze  neue  Dynastie  in  diesem 
Denkmal  zu  feiern.  Es  war  ein  Festthor,  dessen  mittleres  Intercolumnium, 
für  Wagen  und  Reiter  bestimmt,  zweieinhalb  Mal  so  breit  ist,  als  die  beiden 
Seitengänge;  es  stand  also  auf  einer  Prozessionsstrasse,  und  da  es  derAthena 
geweiht  war,  kann  nur  an  die  panathenäische  Feststrasse  gedacht  werden. 
Seit  Kurzem  ist  es  möglich,  das  hervorragende  Denkmal  in  seinem 
örtlichen  Zusammenhange  zu  erkennen,  wie  es  die  beifolgende  Skizze 
(Fig.  30)  veranschauhcht. 


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1.  Thoihalle  der  Athena  Archegetis.        3.    Ausgegrabener  Theil  des  Marktes. 

2.  Thnrm  der  Winde.  . 

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Fig.  30. 


Es  bildete  den  westlichen  Eingang  zu  einem  mit  ionischen  Säulen 
eingehegten,  mit  Marmor(iuadern  gepilasterten  Platze,  der  sich  ostwärts 
nach  dem  Thurm  der  "Winde  erstreckt.  Hinter  dem  Säulengange  lagen 
quadratische  Gemächer  neben  einander,  welche  als  Magazine  und  Kauf- 
läden gedient  haben.  An  der  Südseite  ist  eine  zweite  Säulenhalle  er- 
richtet worden,  wie  die  noch  unvollendete  Ausgrabung  zeigt.  Im  Osten 
öfirict  sich  ein  Portal,  dessen  Thorgänge  an  Breite  denen  ([(^■^  westlichen 
Hauj)tthors  entsprechen,  und  es  ist  wahrscheinlieh ,  dass  weiter  nach 
Norden  ein  zweites  Portal  vorhanden  war,  um  den  \'erkelir  mit  dem 
Platze,  auf  dem  derWindthurm  stellt,  zu  erleiehteni.  Dieser  Platz  ist  höher 
ffeleffen.     Eine  Reihe  vdii  Stufen  führt   zu  de)-  in  einigen  Bogen  erhaltenen 


Augustus.    Agrippa.  257 

Arkadenreihe ,  deren  Fries  die  Widmung-  des  Gebäudes  an  Athena  und 
die  kaiserliche  Familie  trägt  (XYIII  74.)  Es  stösst  unmittelbar  an  die 
Rückseite  des  AYindethurms.  dessen  Achse  genau  nncl]  dem  astronomischen 
Norden  gerichtet  ist. 

Es  sind  also  wie  in  Rom  so  auch  in  Athen  zur  augusteischen  Zeit 
inmitten  der  Stadt  Marktanlagen ,  wie  sie  damals  modern  und  behebt 
waren,  grosse,  rechteckig  umsäulte  Verkehrsäle  eingerichtet  worden. 
Nirgends  aber  war  ein  Prachtbau  zu  Ehren  des  regierenden  Hauses  mehr 
am  Platze  als  hier,  und  wir  sehen,  wie  der  neue  Cultus  sich  auch  in 
der  Unterstadt  an  den  altheimischeu  angeschlossen  hat,  an  Hestia  oder 
an  Apollon  (XXXIV  79),  an  Ares  (XV  3*2),  vor  Allen  aber  an  Athena, 
deren  Cultus  durch  den  der  Cäsaren  neu  belebt  wurde.  Als  Archegetis 
erhielt  sie,  von  Zeus  gelöst,  eine  höhere,  eine  ökumenische  Bedeutung, 
indem  ihre  Stadt  als  die  Mutterstadt  aller  höheren  Bildung  und  sie  selbst 
als  die  Urheberin  dieses  geistigen  Segens  verehrt  wurde.  * 

Nach  dem  Tode  des  Augustus  ist  unter  gleicher  Widmung  an  Athena 
und  das  Cäsarenhaus  der  Arkadenbau  gegTÜndet  worden.  Im  Anschluss 
an  das  neue  Prj^taneion  (S.  244)  und  an  das  Horologium  des  Andronikos 
wurde  diese  Gegend  im  alten  KolMos  allmähhch  das  glänzendste  Stadt- 
quartier ;  die  Kollyteer  waren  jetzt  ein  ihrer  Gewandtheit  wegen  bekanntes 
Marktvolk  und  man  sagte  im  Sprichwort,  dass  die  Kinder  hier  früher 
als  anderswo  zungenfertig  würden  (LXXI  73). 

Das  waren  in  der  Unterstadt  die  monumentalen  Zeugnisse  der  neuen 
Aera,  welche  das  zwischen  Orient  und  Occident  so  lange  hin  und  her 
geworfene  Athen  endlich  in  den  sichern  Hafen  eines  mächtigen  Friedens- 
reichs  eingeführt  hatte.  Auch  die  bürgerlichen  Feste  fanden  neues  Ge- 
deihen, wie  die  nun  wieder  regelmässigen  Listen  der  Choregen  und 
Agonotheten  liezeugen.  *'=' 

Unter  den  Rathgebern  Octavians,  welche  in  den  attischen  Angelegen- 
heiten von  Einfluss  waren,  nahm  Agrippa  eine  hervorragende  Stellung 
ein.  Des  Atticus  Schwiegersohn,  war  er  ein  Erbe  seiner  Gesiiinlmg  und 
mit  Athen  von  Jugend  auf  vertraut.  Seine  Liebe  zu  attischer  Bildimg 
bezeugt  das  für  wissenschaftliche  Vorträge  und  Redeübimgen  erbaute 
Theater,  das  Agrippeion  (XCII  81),  und  wie  hoch  die  Athener  sein  Ver- 
dienst um  ihre  Stadt  geschätzt  haben,  zeigt  noch  heute  der  viereckige 
Marmorthurm  vor  den  Propyläen,  zwischen  12  und  27  n,  Chr.   errichtet, 


*   Ein  Nachklang  dieser  Verklärung  der  Athena  bei  Aristeides  Athena  §  11; 
^Qi^arov  ovd'ii'  ai'tv  ir^i  'Äf^t;i'«s.     §   12:  i,   xov  Tiuvzog  r^yr^accuivr,   d-tog. 
**   Mittheilungen  des  athen.  Inst.  III,  24.     CIA.  III,  TS. 

Curtius,  Topographie.  17 


258  Verschluss  der  Akropolis. 

auf  dem  Ayrippa  zu  "Wagen  dargestellt  war  (LYI25):  die  Vorderseite 
war  dem  Aufgange  zugewendet.  Eine  ausgezeichnetere  Aufstellung  ist 
keinem  Ehrendenkmale  gegeben  worden,  und  wir  dürfen  voraussetzen,  dass 
dieser  Platz  besonders  geeignet  war,    an    seine  "Wirksamkeit   zu  erinnern. 

Es  wird  aber  ein  grossartiges  Bauwerk  am  Burgfusse  erwähnt,  das 
dieser  Zeit  angehören  muss.  eine  rampenartige  Bauanlage  unter  den 
Propyläen  (LXX"\TI  23).  Es  ist  also  sehr  wahrscheinlich,  dass  der  Auf- 
gang zur  Akropolis.  der  im  sullanischen  Kriege,  als  Curio  der  Besatzung 
die  Klepsjdra  abschnitt,  arg  verwüstet  worden  war,  nach  der  neuen  "Weihe, 
welche  der  Burg  durch  den  Ptoma-Augustustempel  zu  Theil  wurde,  für 
die  Festzüge  der  Panathenäen,  mit  denen  die  Kaiserfeste  verschmolzen 
wurden,  eine  ^^ürdige  Erneuerung  erhalten  hat.  und  dass  Agrippa  bei 
diesem  "Werke  betheiligt  gewesen  ist. 

Auch  die  Bewachung  der  Burg  wurde  neu  geordnet,  nachdem  sie  schon 
in  alter  Zeit  mehrfach  ein  Gegenstand  ööentlicher  Sorge  gewesen  war: 
denn  einerseits  wollte  man  innerhalb  der  ummauerten  Stadt  keine  ab- 
gesonderte Festung  haben,  andererseits  konnte  die  militärische  Wichtigkeit 
der  Burg  und  die  Fülle  der  Schätze  daselbst  nicht  ausser  Acht  gelassen 
werden.  Aus  der  perikleischen  Zeit  stammt  ein  "W^lksbeschluss,  der  auf 
das  Schleunigste  die  Herstellung  eines  "Wachthauses  anordnet,  da  sich 
die  Verwahrung  der  Burg  ungenügend  erwiesen  hatte,  Diebsgesindel  fern 
zu  halten.  Er  stammt  aus  der  Zeit,  da  die  grossen  Bauten  oben  aus- 
geführt wurden  und  da  es  vor  Vollendung  der  Propyläen  unmöglich  war. 
die  hinaufsteigende  Volksmenge  zu  controlliren.  * 

Neu  geregelt  wurde  diese  Angelegenheit  im  Anfange  der  Kaiserzeit 
und  zwar  im  Zusammenhange  mit  dem  neuen  Aufgange,  der  ,.Anabasis".  ** 
Aus  dieser  Zeit  stammen  die  Verzeichnisse  von  „Akrophylakes''  und 
„Pyloroi",  welche  mit  einem  Trompeter  zusammen  den  Ehrendienst  einer 
Thorwache  versahen.  Unmittelbar  beim  Postament  des  Agrippa  haben 
die  Pyloren  einen  Altar  errichtet,  an  welchem  sie  dem  Apollon  Agyieus 
opferten  (XII  75).  Befestigungswerke  Averden  noch  aus  späterer  Zeit  er- 
wähnt, aber  das  Institut  der  Pyloren  verschwindet  wieder  iKuli  der  Glitte 
des  ersten  Jahrhunderts.*** 


*  Bulletin  de  Corr.  Hell.  XH',  177.  Vergl.  Hermes  2(i,  51,  wo  ohne  Grund 
eine  Suspension  des  Asylreohts  angenommen  ist.  Kallikrates  wird  mit  dem  Bau 
des  Wachthauses  beauftragt:  der  Wachdienst  soll  gethoilt  werden  zwischen  lo^orrtt 
und  Bürgersöhnen.    Foucart  hat  vollkommen  richtig  die  Lücke  im  Text  erkannt. 

**  fct'dfiaaii,  (ii'oäoi  Arch.  Zeitung  1S54,  S.  202.  K.  Keil,  Zeitschrift  tür 
Alterthumswiss.   1849,  S-  513. 

***   Vergl.  Richard  Schrme,  Hermes  TV.  2'.»:}. 


Gerraanicus  in  Athen. 


259 


Dass  man  den  in  neuer  Würde  hergestellten  Aufgang  damals  zu 
ehrenden  Bewillkommnungen  benutzt  hat,  bezeugt  die  Inschrift  auf  Augustus' 
Enkel  Germanicus,  der  mit  besonderer  Ehrerbietung  die  Stadt  betreten 
hatte  und  mit  den  ausgesuchtesten  Ehren  begrüsst  wurde.     Ein  Denkmal 


Fig.  31. 


desselben  ist,   wie   die   vorstehende  Skizze  (Fig.  31)  zeigt,   neuerdings  zu 
Tage  gekommen.*  dem  Agrippathurm  gegenüber,    an  dem  Eckpfeiler  der 


*  Lolling,  JÜTiav  Y,  S.  179;  die  Inschrift  B  ist  nicht  älter  als  das  erste 
Jahrh.  v.  Chr.  Der  Eckpfeiler  ist  Anfang  1SS9  von  Kawerau  hergestellt  worden. 
Vgl.  Tacitus,  Ann.  II,  5(3:  quaesitissimis  honoribus  excepere. 

17* 


260  Olympieion.    König  Herodes. 

Treppe,  welche  von  dem  grossen  Aufgange  rechts  zur  Terrasse  der  Athena- 
Xike  hinaufführt.  Hier  ist  die  Ehreninschrift  der  Bürgerschaft  für  Ger- 
manicus  unmittelbar  unter  dem  Reiterdenkmal  (S.  155)  angebracht;  es 
\rurde  also  dem  römischen  Fürstensohne  zugeeignet,  als  wenn  es  für  ihn 
gemacht  worden  sei,  nach  der  unwürdigen  Sitte,  die  damals  üblich  ge- 
worden war,  alte  Ehrensfatuen  auf  neue  Wohlthäter  umzuschreiben,  wie 
es  vielleicht  zuerst  für  Antonius  geschah  mit  den  pergamenischen  Königs- 
bildern;   dann  mit  Miltiades,  Themistokles  u.  A.  (LXn  86).* 

Lieber  die  städtischen  Interessen  weit  hinausgehend  waren  die  Ab- 
sichten Octavians,  welche  ihm  bei  dem  Olympieion  vorschwebten.  Hier  waren 
es  amphiktyonische  Gedanken ,  welche  wohl  schon  von  den  Pisistratiden 
bei  diesem  Heiligthume  gehegt  Avurden  (S.  74).  Es  sollte  jetzt,  wie  ein 
geistiger  Mittelpunkt  aller  hellenistischen  Staaten  des  Ostens  und  "Westens 
angesehen,  von  allen  Verbündeten  und  Freunden  des  Kaisers  gemeinsam 
aufgebaut  werden  (XLII  47).  Octavian  hatte  nach  Cäsars  Vorgange  im 
fernen  Osten  dem  jüdischen  Volke  eine  besondere  Aufmerksamkeit  zuge- 
wendet, und  unter  seinen  Freunden  war  Herodes  eine  hervorragende  Persön- 
lichkeit, dessen  ganzes  Streben  dahin  ging,  hellenische  Cultur  in  Palästina 
einzuführen  und  wiederum  an  den  berühmtesten  Plätzen  Griechenlands 
seine  Person  wie  sein  Volk  zu  Ehren  zu  bringen.  "Wenn  uns  von  ihm 
bezeugt  wird,  dass  er  auch  auf  der  Akropolis  Stiftungen  gemacht  habe, 
so  sind  wir  berechtigt,  den  Spuren  derselben  nachzugehen,  und  ich  glaube 
in  dem  Heiligthum  der  Athena  Ergane  eine  herodische  Stiftung  nach- 
weisen zu  können;  denn  es  wird  nicht  zu  gewagt  erscheinen,  in  dem 
göttlichen  Wesen,  das  daselbst  mit  einer  vollständig  unerklärlichen  und 
zweifellos  verdorbenen  Bezeichnung  erwähnt  wird  (XIX  7),  mit  leichtester 
Aenderung  den  „Gott  der  Juden"  herzustellen ;  es  ist  eine  so  nahe  liegende 
Aenderung,  dass  sie  nur  deshalb  abgelehnt  wurde  oder  unbeachtet  blieb, 
weil  man  sich  nicht  zu  erklären  wusste,  woher  der  Jehovadienst  auf  der 
AkropoMs    stammen    sollte.      Athena    Ergane    war    die    Vertreterin    aller 


*  Alte  Unsitte  (odi  falsas  inscriptiones  statuarum  alienarura:  Cicero  ad  Atticum 
VI,  1,  25),  entstanden  aus  dem  leidenschaftlichen  Verlangen,  in  Athen  irgend  wie 
bezeugt  zu  sein  (volo  esse  aliquod  nionunieutumi.  Kixöi't;  utTtTnyouiti^tivui: 
Götterbilder  {lloatiSJif  i(f  'i.iriio  XXXVIII  2S),  rortriitstatuen  (Isokrates'  Mutter 
LVI  70) ;  hier  war  die  alte  Inschrift  beseitigt.  Man  Hess  auch  die  ursi)rUngliche 
Dedication  stehen  und  setzte  die  neue  einfach  darunter  wie  bei  Germanicus,  oder 
man  kehrte  alte  Fundamentsteine  um  und  machte  die  ursprünglich  abgekehrte  Seite 
zur  Fronte.  So  wurde  aus  einem  Fundamente,  das  ein  Werk  von  Leochares  und 
Sthennis  getragen  hatte,  eine  neue  Rasis  zusammengestellt  für  eine  Statucngruppe 
der  kaiserlichen  Familie  (Augustus,  Germanicus,  Drusus,  Tiberius)  CIJ.  III,  447 
bis  50;  4G2.     Wachsmuth  I  «UlS,  ti7'.i. 


Augustiis  und  Athen.  261 

künstlichen  Technik,  nnd  da  auf  diesem  Gebiete  die  Hellenen  am  meisten 
von  den  Völkern  des  Morgenlandes  gelernt  haben,  so  mag  darin  ein 
Grund  liegen,  dass  ihr  Heiligthum  gewählt  wurde,  um  darin  für  den  Gott 
eines  semitischen  Volkes  von  König  Herodes  ein  Denkmal  errichten  zu 
lassen.  Es  ist,  wenn  unsere  Vermuthung  richtig  ist,  nach  dem  Stand- 
bilde des  Hohenpriesters  Hyrkanos  (S.  248)  die  zweite,  auf  die  Geschichte 
der  Juden  bezügliche  Stiftung  unter  den  Athenern.* 


Augustus  ist  der  grösste  Wolüthäter  Athens  gewesen.  Durch  ihn  ist 
die  Stadt,  welche  Jahrhunderte  lang  einer  eigennützigen  Politik  des  Aus- 
landes preisgegeben  war,  von  den  nordischen  Gewaltherren  gezüchtigt,  von 
denen  des  Ostens  verzogen  und  verdorben,  endlich  fest  mit  dem  Westreiche 
verbunden  worden,  in  welchem  schon  Polj^bios  den  einzigen  Rückhalt  für 
die  Zukunft  seines  Volks  erkannt  hatte.  Hier  allein  war  ein  gegenseitiges 
Verständniss ,  eine  ehrliche  Vereinigung  der  beiderseitigen  Interessen 
möglich.  Denn  es  handelte  sich  nicht  um  die  kleine  Zahl  derer,  die  es 
als  ein  persönliches  Glück  empfanden,  in  Athen  heimisch  zu  werden, 
sondern  nach  dem  Programm  des  Principats  war  es  auch  der  Staat  Rom, 
der  des  Anschlusses  an  Athen  bedurfte,  und  die  Dichter  wie  die  Geschicht- 
schreiber der  augusteischen  Zeit,  Griechen  wie  Römer,  wurden  nicht  müde, 
das  Gefühl  uralter  Stammverwandtschaft  beider  Nationen  zu  beleben. 

Die  friedliche  Verschmelzung  war  in  vollem  Gange.  Der  Vesta  von 
Rom  wurde  ein  Cultus  eingerichtet,  um  den  römischen  Stadtherd  als 
einen  heiligen  Gemeinherd  des  griechisch-römischen  Erdkreises  anzuerkennen 
(XXXIV  85).  Die  Menge  römischer  Namen  bezeugt,  wie  rasch  durch 
Adoption  und  Ertheilung  des  Bürgerrechts  die  Nationen  mit  einander 
verwuchsen.  Die  Römer  waren  nicht  nur  die  Empfangenden ;  sie  wirkten 
wohlthätig  auf  den  Charakter  der  Athener,  wie  Atticus  es  gethan  hat. 
Auch  ungünstige  Einwirkungen  konnten  nicht  ausbleiben,  wenn  haupt- 
städtische Moden,  wie  Thierhetzen  und  Gladiatorenspiele,  Nachahmung 
fanden  und  den  Boden  attischer  Theater  entweihten. 

Athen  war  mehr  als  je  die  einzige  Griechenstadt,  welche  einer  Be- 
rücksichtigung würdig  war ;  sie  war  das  Reiseziel  aller  Gebildeten,  welche 
die  dem  Römer  angeborene  Neigung  zu  einem  von  allen  Welthändeln  zu- 
rückgezogenen, ländlichen  Leben  mit  der  neuerwachten  Liebe  zu  Philosophie 
und  Poesie  hier  so  glückhch  verbinden  konnten,  das  anmuthige  Gegen- 
bild der  tobenden  Weltstadt. 


*  Herodes  Stiftungen  in  Sparta  und  Athen:  Josephus,  Bell.  Jud.  I,  21.  Bere- 
nike,  die  Nichte  Herodes  des  Grossen  ^iycc'/Mi/  iiaadicjy  avtQyiTWf  rjjf  noktws 
ixyovos   CIA.  in,  550. 


252  ApoUonios.    Paulus. 

Athen  war  immer  stiller  geworden.  *  Der  Seehandel,  der  nur  durch 
die  Macht  der  Stadt  nach  Athen  gezogen  war.  ging  an  den  attischen 
Küsten  vorüljer.  Für  den  äusseren  "Weltverkehr  hatte  es  aufgehört,  ein 
centraler  Platz  zu  sein,  um  so  mehr  bliel)  es  ein  solcher  für  den  der 
Geister.  Die  Lehrsitze  der  alten  Philosophen  wurden  wie  Heiligthümer 
unversehrt  erhalten.  Darum  baten  die  Epikureer  Cicero  um  seine  Ver- 
wendung bei  Memmius,  er  möge  doch  darauf  Verzicht  leisten,  Epikurs 
AVohnhaus,  dessen  Grundstück  er  erworben  hatte,  umzubauen.**  Aber 
nicht  nur  die  einheimischen  Schulen  lebten  an  den  alten  Plätzen  fort, 
sondern  auch  diejenigen,  welche  der  üelierlieferung  selbständig  und  kühn 
entgegentraten,  machten  Athen  zum  Schauplatz  ihrer  reformatorischen 
Bestrebungen. 

ApoUonios  von  Tyana  eiferte  gegen  den  Zeitgeist,  gegen  die  fort- 
schreitende Verwelschung  der  Stadt,  gegen  die  Romanisiiimg  der  Familien, 
gegen  die  Brutalität  der  Gladiatorenkämpfe,  die  mit  dem  Altar  der 
„Bannherzigkeit"  im  Kerameikos  (S.  65)  unverträghch  sei:  das  alte 
Griechenvolk  sollte  von  Neuem  erstehen.  ***  Bald  darauf  war  Paulus  in 
Athen,  um  in  der  gottesfürchtigsten  aller  Städte  die  Hellenen  von  der 
Thorheit  des  Bilderdienstes  zu  überzeugen.  Er  wurde  von  denen,  die 
er  am  meisten  erbittert  hatte,  nach  der  Königshalle  geführt,  wo  die 
vom  Areopag  zu  entscheidenden  Rechtssachen  anhängig  gemacht  wurden 
(S.  68);  es  war  derselbe  Platz,  wo  nach  Piaton  auch  Sokrates  und 
EuthA'phron  sich  trafen.  Hier  musste  erst  chi rüber  entschieden  werden, 
ob  eine  Anklage  wegen  Einführung  neuer  Götter  begründet  sei,  und  hier 
konnte  der  Apostel  vor  der  Königshalle,  inmitten  der  Vertreter  des 
Areopags,  einer  grossen  Versammlung  von  Menschen  verständlich,  die 
Rede  halten,  in  welcher  er  die  Anklage  zurückwies,  weil  er  keinen  neuen 
Gott  einführe,  sondern  nur  den  „unbekannten",  dessen  Altar  er  bei  seiner 
Durchwanderung  der  Dt'nkmäler  gesehen  hatte,  ihnen  bekannt  machen 
wolle.  Vieles  von  (h-ni,  was  aus  seinem  Munde  kam,  musste  bei  echten 
Athenern  inneren  Anklang  ünden,  denn  mit  uralt  pelasgischer  Anschauung 
stimmte  es  ja  durchaus  überein,  dass  der  Herr  des  Himmels  und  der 
Erde  nicht  in  Tempeln,  von  Händen  gemacht,  wohnen  könne.     Der  hohe 


*   vacuae  Athenae:  Horat.  Epist.  111,  2,  8  im  Gegensatz  zur  regia  Koma. 
**   Cicero  ad  Famil.  XIII.     l'liilippi,  Areopag  S.  300. 
***    Lucian  Demon.   57:  'A!h,i'i<lun'  axinxofiivwv  x«r«   i^i,'/.oy  rov  nQÖ<  /\ootrx^iov( 
xnTuaii,auay^((i  itiuy  juoyofjtexc^y,  TiQot'/.ihity  ti^-  avToiw,    (xii  n^ortoor,    i(fi,,    ravi«,  u> 
'AO^r^yuioi,  ipi,<fiar,aifi,  i'ty  ^t]  tov  E'/.iov  loy  ßio/Ltöy  x«&i'/.t,it.  Friedlaeniler,  SittengeEch. 
I,  253. 


Augustus  Nachfolger.  263 

Rath  hat  die  Klage  nicht  angenommen,  nnd  Dionysios  war  gewiss  der 
^^\)rtführer  derer,  welche  diese  Entscheidmig  herbeigeführt  haben.* 

Die  meisten  Einrichtungen  des  Augustus  wurden  von  den  Nach- 
folgern nicht  gepflegt  und  geachtet.  Schon  der  Legat  des  Tiberius, 
Cn.  Piso,  verspottete  und  befeindete  die  sentimentale  Athenerliebe  des 
Germanicus  und  sah  in  den  Athenern  seiner  Zeit  nur  ein  zusammen- 
gelaufenes Gesindel.**  Unter  Nero  schaltete  wieder  die  unbesonnenste 
Willkür,  indem  'man  einerseits  nach  dem  Vorgange  der  orientalischen 
Despoten  mit  der  Freiheit  der  Hellenen  ein  ft-ivoles  Spiel  trieb,  anderer- 
seits das  Waflfenrecht  des  Siegers  nachträglich  in  rücksichtslosester  Weise 
geltend  machte.  Commissare  mit  unumschränkten  Vollmachten  wurden 
ausgeschickt,  um  die  griechischen  Städte  zu  plündern  und  die  Reichs- 
hauptstadt mit  auserlesenen  Kunstwerken  zu  schmücken.  Der  Freigelassene 
Akratos,  der  vor  keinem  Frevel  sich  scheute,  war  der  Führer,  und  sein 
Genosse  Secmidus  Carrinas,  der  durch  seine  Mundfertigkeit  im  Griechischen 
das  barbarische  Verfahren  äusserlich  verkleiden  sollte,  dessen  Gemütli 
aber,  wie  Tacitus  sagt,  jeder  hellenischen  Bildung  fi-emd  war.  Damals 
soll  auch  die  Akropolis  schwere  Einbusse  erlitten  haben,  und  es  wird  be- 
richtet, Xero  habe  den  Boden  von  Athen  nie  zu  betreten  goAvagt,  weil 
ihm  die  Stadt  unheimlich  war,  in  welcher  die  Erinyen  am  Fuss  des 
Areopags  einen  so  ehrwürdigen  Dienst  hatten.*** 

Von  besonderer  Bedeutung  für  die  Stadt  der  Kaiserzeit  ist  das 
stattliche  Denkmal,  dessen  Ruine  dem  Gipfel  des  Pnyxgebirges  seinen 
heutigen  Namen  gegeben  hat  (S.  6),  ein  weit  sichtbares  Wahrzeichen 
des  alten  Stadtbodens  (S.  7).  zwischen  114 — 116  n.  Chr.  als  Grabmonument 
dem  Antiochos  Philopappos  errichtet  (C  23).  Er  war  der  Enkel  des  72 
n.  Chr.  abgesetzten,  letzten  Königs  von  Commagene  und  durfte  den  Titel 
seiner  Ahnen  fortführen.  Zugleich  war  er  Mitglied  des  römischen  Senats 
und  Bürger  von  Athen,  das  ihm  eine  zweite  Heimath  geworden  war,  wie 


*  Apostelgeschichte  1",  19:  inl  x6v  "Äotiou  näyov  r.yuyov  d.  h.  nach  dem 
Geschäftslokale  des  Areopags  in  der  Königshalle,  v.  22  Iv  f^iaw  xov  'Ägiiov  nuyov : 
von  den  dort  versammelten  Areopagiten  umgeben.  Man  verwechselt  Gericht  tmd 
Vorverhandlung.  Auf  der  Felskuppe  oben  war  weder  zum  Reden  noch  zum  Hören 
der  richtige  Platz. 

**   Tac.  Ann.  II,  59:  Ihm  war  die  Auslieferung  eines  Theophilus  „Areo  iudicio 
falsi  damnatus"  abgeschlagen,     falso?     Philippi,  Areopag,  S  110. 

***  Annal.  XV,  45.  Dio  Chrj's.  ed.  L.  Dindorf,  p.  394,  7.  Summarische  An- 
gabe (3000)  der  in  Ehodos,  Athen,  Olympia,  Delphi  zurück  gebliebenen  Statuen 
bei  Plinius  XXXIV,  36.  Vgl.  Sillig  V,  p.  141.  Man  hat  bei  den  geraubten  Kunst- 
werken besonders  an  die  Kuh  des  Myron  gedacht.  Nero  mied  Athen  <fi(c  xov  thqI 
xMv  'Eoivvtau  loyov  Dio  Cass.  63,  14. 


264  Antiochos.     Philopappos. 

Kyzikos  für  clie  thrakisclie  Köiiigsfamilie.  Er  muss  sich  um  seine  neue 
Vaterstadt  verdient  gemacht  haben,  da  ihm  ausnahmsweise  ein  Grab 
innerhalb  der  Stadt  gestattet  'wi.irde.  wenn  auch  hart  an  der  Ring- 
mauer. Es  war  eine  TratHtion  der  augusteischen  Zeit,  dass  man  die 
Fürsten  des  fernen  Morgenlandes  wie  eine  Art  Reichsadel  in  die  Ge- 
meinschaft des  römischen  Staats  hereinzog,  sie  mit  Staatswürden  bekleidete 
und  mit  ihren  alten  Ehrentiteln  zum  Schmuck  des  neuen  Weltreichs  ver- 
wendete. So  machte  es  Caligula  mit  der  thrakischen  DAiiastie.  so  Traian 
mit  den  am  Euphrat  einheimischen  Seleuciden.  Seit  ^nr  dies  Geschlecht 
in  seinen  heimathlichen  Monumenten  kennen  gelernt  haben,  tritt  uns  eine 
gewisse  Uebereinstimmung  des  Philopa})pos  mit  Xemrud-dagh  entgegen. 
Auch  der  späte  Enkel  des  grossen  Herrschers  von  Commagene  sucht  sich 
für  sein  Grabmal  die  höchste  Spitze  der  Stadtgegend  aus  und  findet 
seine  Ehre  darin,  zwischen  dem  Gründer  und  dem  letzten  Inhaber  des 
Königthums  in  der  IVIittelnische  des  Denkmals  sein  Bild  aufzustellen.* 

Beim  Philopapposdenkmal  tritt  uns  die  Stellung,  welche  Augustus 
der  Stadt  gegeben,  in  der  Osten  und  Westen  mit  emander  sich  ver- 
schmelzen, syrische,  attische,  römische  Nationalität  in  einander  übergeht, 
am  deutlichsten  vor  Augen.  Damit  waren  aber  die  alten  Gegensätze 
nicht  ausgeglichen,  die  vom  Principat  erstrebte  Versöhnung  nicht  erreicht. 
Zu  tüllkühnen  Erhebungen  fehlte  es  an  ^luth  und  Mitteln,  aber  eine  tiefe 
Verstimmung  war  doch  bei  den  Hellenen  zurückgeblieben,  ein  bitteres 
Gefühl  davon,  dass  sie,  die  sich  im  ^Mittelpunkte  der  Menschengeschichte 
zu  fühlen  gewohnt  waren,  unter  römischen  Statthaltern,  gleich  Illyrieni 
und  Thrakern,  als  Provinzialen  einer  fernen  Hauptstadt  unterworfen  sein 
sollten. 

Um  eine  wirkliche  Versöhnung  her])eizuführen.  bUeb  noch  ein  A\'eg 
übrig,  der  Weg,  den  Kaiser  Hadrian  eingeschlagen  hat.  Selbst  kein 
Italiker  und  Römer  von  Herkunft,  konnte  er  zuerst  den  Gedanken  fassen, 
dass  die  Welt  nicht  vom  palatinischen  Hoflager  aus  zu  regieren  sei. 
sondern  dass  der  Regent  dem  ganzen  Reiche  angehören,  überall  gegen- 
w'ärtig  und  heimisch  sein  sollte.  Die  Reichsländer  sollten  aufhören. 
Provinzen  zu  sein,  in  denen  habsüchtige  Statthalter  sich  ablösten.  In 
dem  grossen  Friedensreiche  geborgen,  sollte  jedes  Land  und  Volk  seiner 
Vergangenheit  gemäss  gepflegt  werden,  und  da  er  ein  leidenschaftlicher 
Freund  hellenischer  Weisheit  war,  sollte  den  Griechen  vur  Allen  die 
neue  Medensära  zu  Gut«-  kommen. 


*   Kyzikos  als  Iviirkzuj^.snrt  der  tlirakisdion  rüiston:  Monafsbor.  (Um-  Akad.  der 
Wiss.  1S74,  S.  14.     Vgl.  iilier  \eiiinid(laf;;li  ruclistein,  Keisoii  in  Kleiiiasieii  S.  ;t4.'). 


Kaiser  Hadrian.  265 

Unter  Trajans  Herrschaft  hatte  er  schon  ganz  ausserordenthcher 
Weise  die  Würde  eines  Archonten  der  Stadt  übernommen,  um  sein  per- 
sönHches  Verhältniss  zu  ihr  zu  erkennen  zu  geben.  Als  er  die  Herrschaft 
angetreten  hatte,  wurde  er  für  Hellas,  wie  für  ein  eigenes  Vaterland,  der 
landesväterliche  König,  *  und  während  seine  Vorgänger  auf  dem  Cäsaren- 
throne die  Griechenstädte  für  Rom  ausgebeutet  hatten,  wurden  nun  die 
vollen  Reichsschätze  ausgeschüttet,  um  Griechenland  zu  neuem  Glänze 
zu  erhellen,  vor  x\llem  Delphi  und  Athen. 

In  Athen  unterscheiden  sich  zwei  Gebiete  seiner  schöpferischen  Wirk- 
samkeit. 

Einmal  hat  er  sich,  wie  Augustus,  den  Anlagen  der  hellenistischen 
Zeit  angeschlossen,  indem  er  die  Fläche  im  Norden  der  Akropohs,  welche 
durch  das  neue  Prytaneion,  durch  das  Ptolemaion  und  Diogeneion,  durch 
das  Horologium  und  den  römischen  Markt  der  belebteste  wie  glänzendste 
Stadttheil  geworden  war,  mit  neuen  Prachtbauten  ausstattete.  Dieser 
Anschkiss  zeigt  sich  am  deutlichsten  bei  der  sogenannten  „Stoa  des 
Hadrian'',  dem  grossen  Viereck  von  376/252  Fuss,  dessen  Südseite,  dem 
Xordrande  des  Neumarkts  parallel,  mit  ihm  eine  stattliche  Strasse  bildete, 
während  das  Portal  der  Westseite  so  gelegen  ist,  dass  der  Weg  vom  Dipylon 
her,  an  der  Attaloshalle  vorbei,  wie  von  selbst  zu  der  Eingangshalle 
hinanführt.  Westfronte  und  Ostfronte  liegen  in  einer  Flucht  mit  den 
entsprechenden  Ein-  und  Ausgangshallen  des  neu  entdeckten  Marktplatzes. 

Es  war  ein  centrales  Gebäude  der  Xordstadt,  wie  die  Uebersichts- 
karte  Tafel  Yl  deutlich  macht.  Im  Innern  des  grossen  Vierecks  lag  ein 
Marmorbau,  dessen  Ueberreste  in  die  Kirche  der  „Megale  Panagia"  ver])aut 
worden  sind.  Man  erkennt  die  Grundmauern,  grössere  und  kleinere,  von 
dicken  Wänden  eingeschlossene  Räume,  in  denen,  wie  es  scheint,  besonders 
werthvolle  Gegenstände  eine  würdige  und  sichere  Aufnahme  finden  sollten. 
Darum  ist  die  Ansicht  sehr  ansprechend,  dass  hier  eines  der  berühmtesten 
Gebäude  Hadrians,  die  Bibhothek,  zu  erkennen  sei.  Sie  enthielt  eine 
Reihe  von  Räumen,  deren  Decken  von  Gold  und  Alabaster  strahlten,  und 
die  durch  Statuen  wie  durch  Gemälde  ausgezeichnet  waren.  In  diesen 
Räumen,  setzt  Pausanias  nachdrücklich  hinzu,  hat  man  die  Bücher  unterge- 
bracht (LXXXn  70).  Sie  waren  gewiss  ihrem  Inhalte  nach  in  verschiedene 
Säle  vertheilt,  und  dieselben  durch  passende  Kunstwerke  gekennzeichnet. 
Wir  dürfen  also  wohl  annehmen,  dass  die  beiden  in  der  Nähe  gefundenen 
Marmorstatuen,   welche  Odyssee  und  Ihas   als  heroische  Jungfi-auen  dar- 


*   Dittenberger,   Sylloge  2S2 :    'Atf^iaycö   aiorijoi    Qian^avM    xal    d^QiipavTi   xt^v 
i«vTov  E'K'küdu.     lieber  das  Archontat  Hadriaus  Hermes  VII,  221. 


266  Hadrians  Bauten. 

stellen,  am  Eingange  des  für  Humer  bestimmten  Marmorsaals  ihre  Plätze 
hatten.  Auch  eine  Sophoklesbüste  ist  hier  gefunden  worden;  von  den 
Säulen  aus  phrjgischem  Marmor,  welche  das  Gebäude  auszeichneten, 
glaubt  man  die  Ueberreste  nachweisen  zu  können.* 

Eine  Reihe  Gründungen  Hadrians  sind  bei  Pausanias  nicht  nach  ihrer 
Lage  bezeichnet:  daher  können  einzelne  derselben,  wie  der  Tempel  der 
Hera,  der  des  panhellenischen  Zeus  und  das  Heihgthum  aller  Götter 
(XXXn  56)  bis  jetzt  nicht  bestimmt  werden.  Nur  ein  Denkmal  zeugt 
noch  jetzt  an  Ort  und  Stelle  von  der  Pflege  der  inneren  Stadt  unter 
Hadrian.  Das  ist  der  kolossale  Marmorpfeiler,  welcher  auf  kaiserlichen 
Befehl**  den  attischen  Oelverkauf  ordnet,  so  dass  die  Besitzer  von 
Olivenpflanzungeu  verpflichtet  wurden,  von  dem  Jahresertrage  den  dritten 
Tht'il  für  die  städtischen  Bedürfnisse  zurück  zu  halten  (LXXVni  13). 

Die  Urkunde  zeigt,  dass  das  attische  Oel  noch  immer  einer  der 
gesuchtesten  Handelsgegenstände  war,  dass  die  Halle  der  Athena  Arche- 
getis  wie  zur  Zeit  des  Augiistus  am  Eingänge  eines  belebten  Marktplatzes 
lag  und  dass  Hadrian  die  Marktpolizei  ernsthaft  handhaben  Hess,  damit 
für  die  GATimasien,  die  Heiligthümer  und  Festspiele  der  Oelbedarf  aus 
heimathlichem  Boden  geliefert  werden  könne. 

Innerhalb  des  nördlichen  Stadtquartiers  war  kein  Raum  für  die  ins 
Grosse  gehenden  Baupläne  des  Kaisers.  Er  wollte  freie  Hand  hal)en  für 
eine  umfassende  Xeugründung.  Das  war  nur  im  Südosten  möglich .  wo 
einst  die  älteste  Stadt  gelegen  und  wohin  sich  die  neue  Stadt  in  den 
letzten  Jahrhunderten  Avieder  hinübergezogen  hatte.  Hier  am  Hisos  hatte 
schon  Pomponius  Atticus  seine  Wohnung.  An  seine  Ufer  knüpften  sich 
die  ehrwürdigsten  Erinnerungen.  Die  Ortsgelehrten,  mit  denen  sich  Hadrian 
viel  zu  thun  machte,  wussten  ihm  die  Stelle  nachzuweisen,  wo  Kodros  sich 
geopfert  habe.  Der  Platz  wurde  durch  ein  Denkmal  ausgezeichnet,  eben 
so  wie  der  Platz  bei  Mantincia,  wu  Epameinondas  gestorben  sein  sollte, 
von  Hadrian  ein  Denkmal  mit  kaiserlichem  Epigramm  erhielt.  ***  Auch 
das  Kodrosepigramm  war  wenigstens  ganz  in  des  Kaisers  Sinne,  indem 
Athen  darin  als  die  Metropole  von  Asien  gefeiert  wird  (LI  75). 

Im  Osten  der  Stadt  gab  es  aber  keinen  Raum,  wo  man  eine  grosse 
Baufläche   hatte   und   zugleich  an  die  Vorzeit  anknüpfen    konnte,   als  die 


*  Als  Bibliothek  erkannte  dicBe  Ruinen  Kumanudes,  Praktika  1SS5,  S.  20. 
Genauerer  Nachweis  bei  Nikolaides,  Ephemeris  1888,  p.  27.  Die  beiden  Statuen 
erkannte  Treu,  Mitth.  des  athen.  Inst.  XIV,  161. 

**   t'ö/uoi   &10V    ^(^(iicerov   nach    Dittenbergers   Deutung   der   UebersohriCt   von 
ÜU.  III,  3S. 

***   Pausanias  VIII,  11. 


Hadrians  Bauten.  267 

Terrasse  oberhalb  der  alten  Stadtqiielle,  wo  der  Ursitz  des  einheimischen 
Zeusdienstes  war,  wo  der  Felsspalt  gezeigt  wurde,  in  welchen  die  Flutli 
des  Deukalion  abgeflossen  sein  sollte  (S.  29).  Dieser  Stätte  hatten  nach 
einander  die  Pisistratiden.  die  Seleuciden,  die  Julier  eine  neue,  glänzende 
AVeihe  zu  geben  versucht.  Nichts  war  zu  Stande  gekommen,  und  der 
Frevel  Sullas  (XLII  45)  war  noch  ungesühnt.  Dieser  heilige  Platz  sollte 
nun  der  Mittelpunkt  eines  Xeu-Athen  werden.  Hadrian  fasste  das  damals 
bestehende  Athen  als  Altstadt  zusammen ;  das  Thor  mit  seiner  Doppel- 
inschrift, die  nach  alterthümlicher  Ausdrucksweise  die  Hadrianstadt  von 
der  des  Theseus  schied  (LXXATH  15),  war  aber  nicht  die  Grenze  der 
l)ewohnten  Stadt ;  es  stand  wahrscheinhch  in  der  Flucht  einer  alten 
Mauerlinie,  welche  das  Olympieion  noch  ausschloss  (S.  91).  Das  hadria- 
nische  Athen  umfasste  also  einen  Theil  der  themistokleischeu  Stadt  und 
breitete  sich  als  offene  Vorstadt  mit  ländlichen  Wohnungen  nach  dem 
Ihsos  aus.  In  den  Thürmen  der  alten  Kingmauer  liegen  noch  heute  die 
Mosaikböden  der  römischen  Villen ;  ein  neuer  Mauerring  ist  aber  nie  gebaut 
worden,  und  die  scharfe  Trennung  von  Stadt  und  Land  war  für  inmier 
aufgehoben. 

Den  heiligen  Mittelpunkt  der  Xeustadt  bildete  der  Tempelhof,  den 
die  umstehende  Skizze  (Fig.  32)  nach  den  neuesten  Ausgrabungen  darstellt. 
Er  ist  über  die  ältere  Bauterrasse  nach  allen  Seiten  erweitert  worden ; 
der  Nordrand  des  Peribolos  hat  fi-ühere  Bauanlagen,  welche  aus  Tempel- 
trümmem  von  Porosstein  aufgerichtet  waren,  geschnitten  und  zerstört. 
Oestlich  davon  haben  sich  wiederimi  neue  Bauten  an  die  Peribolosmauer 
angelehnt.  Ein  Haupteingang  war  im  Nordosten;  eine  zweite  Vorhalle 
ist  vielleicht  im  Nordwesten  gewesen.  Hier  in  der  Nähe  des  Thores 
wurde  ein  runder  Ausbau  gemacht,  eine  Art  Exedra,  die  von  innen  den 
Zugang  hatte. 

Hier  sollte  römischer  Tempelbau.  welcher  schon  durch  Cossutius  an 
dieser  Stelle  sich  glänzend  bewährt  hatte  (XLH  15),  in  einem  Hypäthral- 
bau  von  acht  Säulen  an  den  Schmalseiten  zu  Ehren  Athens  sein  Bestes 
leisten:  gleichzeitig  wurde  aber  auch  die  althellenische  Technik  zu  neuen 
Leistungen  erweckt:  ein  neues  Goldelfenbeinbild  des  Zeus  sollte  mit  dem 
Zeus  des  Phidias  wetteifern;  ein  Streben,  welches  nach  dem  Urtheil 
eines  so  begeisterten  Kaiserverehrers,  wie  Pausanias,  doch  nur  in  Betreff 
der  Maße  als  geluno-en  ano-esehen  werden  konnte.* 


*  l'jfit  Tiyj'r^s  tv  noo;  rö  uiyt&oi  oQioaiy  Pausanias  I,  IS,  ().  Der  Tempel 
ist  früher  als  dekastylos  angesehen.  Nach  den  neueren  Untersnchungen  von 
Penrose  und  Dörpfeld  verstehen  wir  erst  Vitruvius  III,  I,  10:  hnius  (hypaethri) 
exemplar  —  Athenis  octastylon  templo  Olympio. 


268 


Städtische  Einrichtungeu. 


Bild  und  Tempel  waren  ein  Weihgeschenk  des  Kaisers.  Darum 
wurden  schon  vor  dem  Eingange  in  den  Tempelhof  zwei  Hadrianstatuen 
aus  thasischem  und  zwei  aus  ägyptischen  Marmor  aufgestellt.  In  langen 
Reihen  von  Erzbildern  erhielten  aber  alle  Städte,  welche  als  PHanzorte 
von  Athen  angesehen  werden  konnten,  hier  ihren  Platz.  Im  Innern  des 
Tempelhofs  wurden  die  alten  Stiftungen  und  heiligen  Stätten  sorgfältig 
geschont,  die  Schlucht,  das  Grab  des  Deukalion.  das  Heiligthum  der  Ge 
01}Tnpia  (XXX  58),  und  die  alten  Weihgeschenke,  wie  der  von  gebückten 
Persern   sretraffene   Dreifuss :    es   füllte    sieh    alier   der   weite   Raum   mit 


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I.Hadriansthor  2  Ausgegrabene  Fläche 


Fig.  32. 


einem  W^alde  von  Standbildern,  indem  jede  der  Colonien  ein  Bild  des 
Herrschers  aufstellte,  welcher  der  persönliche  Mittelpunkt  der  Zeitgeschidite 
war,  das  Band  der  Gemeinschaft,  in  welcher  das  alte  Athen  wieder  auf- 
zuleben schien.  Alle  überragte  der  von  Athen  selbst  errichtete  Kaiser- 
koloss  hinter  dem  Tempel. 

Athi-n  sollte  also  nicht  bloss  die  erste  Stadt  des  ^lutterlande.s  sein, 
von  allen  Banden  des  Provinzialregiments  möglichst  befreit,  sondern  auch 
in  die  alte  Hegemonie  von  Neuem  eintreten.  Diesseits  wie  jenseits  des 
Meeres    sollten    die   Hellenen   niclit   nui-  dui'eli  S]»i-acbe.    Sitte  und  Cultur 


Hadrians  Stiftungen.  269 

sich  o'oistig  neu  verbunden  fühlen,  sondern  auch  durch  gemeinsame  Feste 
und  gemeinsame  nationale  Behörden,  und  der  Sitz  des  „S}iiedrions  der 
Panhellenen"  konnte  nur  Athen  sein.  Die  Hellenen  sollten  wieder 
eine  Nation  sein.  So  phantastisch  diese  Pohtik  war,  so  ist  sie  doch  mit 
grosser  Sympathie  weit  und  breit  aufgenommen  und  eine  Macht  geworden, 
welche  Hadrians  Zeit  überdauerte.  Die  Stadt  wurde  von  zahlreichen 
Festgesandtschaften  aufgesucht,  mit  neuen  Denkmälern  geschmückt;  man 
erforschte  emsig  den  Zusammenhang  der  asiatischen  Städte  mit  dem 
Mutterlande;  die  Magneten  am  ^laiandros  wurden  als  echte  Hellenen 
anerkannt,  und  das  Bild  ihres  heroischen  Stadtgründers  Leukippos  verband 
man  mit  der  Steintafel  des  Dekrets,  durch  Avelches  sie  von  Athen  als 
Mitglied  der  Panhellenen  anerkannt  wurden.  *  Thyateira  und  viele  andere 
Städte  des  fernen  Ostens  wurden  durch  ähnhche  Denkmäler  in  Athen 
geehrt.  Ja  auch  die  Stammverbände,  welche  noch  im  Mutterlande  be- 
standen, zeigten  sich  bereit,  der  neuen  Metropole  zu  huldigen.  So 
verzichteten  die  Achäer,  welche  sonst  in  Argos  ihre  Zusammenkünfte 
hatten,  ihrerseits  auf  den  Ehrennamen  der  Panhellenen  und  stellten  in 
Athen  ihre  Denkmäler  auf.** 

Wie  Eom  in  seinem  weltlichen  Regiment  zurücktrat,  so  auch  mi 
Cultus.  Der  Dienst  von  Roma  und  Augustus  bheb  in  Ehren,  aber  jede 
A^erschleierung  des  Kaisercultus ,  jede  scheue  Zurückhaltung  wurde  auf- 
gegeben. Im  Parthenon  war  eine  Statue,  welche  ausnahmsweise  Hadrian 
als  König  nannte  (LX  34);  sonst  wurde  die  Gottesehre  voll  für  den  Kaiser 
in  Anspruch  genommen.  Er  regierte,  wie  die  Dynasten  des  Morgenlandes, 
als  Gott,  und  zwar  schloss  er  sich,  während  frühere  Machthaber  mit 
Dionysos  oder  Helios  verschmolzen  wurden.***  an  die  älteste  Landes- 
gottheit (S.  22)  als  Olympios  an,  wurde  ihr  Tempelgenosse,  baute  sich 
Altäre  (XLH  63)  und  wurde  im  Kerameikos  zur  Seite  des  Zeus  Eleutherios 
als  Retter  der  Stadt  und  Befreier  aus  unwürdiger  Unterthänigkeit  wie 
ein  Gott  in  kolossalem  Erzbilde  aufgestellt  (XL  71). 

So  gleichgültig  sonst  die  Selbstvergötterung  von  Fürsten  ist,  so  war 
sie  hier  doch  von  ganz  ausserordentlichen  Umständen  begleitet;  demi  es 
kommt  selten  in  der  Staatengeschichte  vor,  dass  etwas  so  Phantastisches 
und  in  sich  rnmögliches,  wie  die  künsthche  Wiederbelebimg  der  hellenischen 
Städte,   mit   so   planvoller  Energie   und    so  unerschöpflichen  Geldmitteln 


*    CIA.  III,  16. 
**    CIA.  III,  18. 

***  Nero  Dionysos  XXVIl,  IS.  Caligula  Helios:  Monatsber.  der  Akad.  1879, 
S.  16.  Zur  Tempelgenossenschaft  vgl.  Livia  als  avyyccos^  der  Burggöttin  iu  Kyzikos 
S.  11;    ihr  H-yu'Afxa  tnl  T(üi  o/uoUus  tilkü^  hquiihtv:    Dio  Cass.  LIX,   11. 


270  Hadrians  Zeitalter. 

in  Angriö"  genommen  wird.  Dalu-r  mussten  auch  ernst  denkende  Männer, 
wie  Plutarch,  bekennen,  dass  sie  sich  ohne  eine  mimittelbare  Be- 
theiligung  der  göttlichen  Vorsehung  den  wunderbaren  Erfolg  der  Wirk- 
samkeit Hadrians  nicht  erklären  könnten,  Sie  wurde  getragen  von  der 
Sympathie  der  edelsten  Zeitgenossen  beider  Nationen.  Plutarch  stand  als 
Freund  und  Vertrauter  zwischen  ihnen,  wie  einst  Polybios.  "Was  der 
Kaiser  erstrebte,  war  ein  Ganzes,  das  er  lange  vorbereitet  hatte  und 
worüber  er  selbst  nach  Augustus  Vorgange  in  seiner  Lieblingsstadt,  im 
HeiUgthume  aller  Götter  urkundliche  Rechenschaft  abgelegt  hat  (IX  6j. 
Die  Griechen  lernten  sich  mehr  als  Römer  fühlen,  seitdem  Rom  als  alleiniger 
]\Iittelpunkl  zurückgetreten  Avar.  3Ian  fühlte  den  Anl)ruch  eines  neuen 
Zeitalters,  und  so  kounten  schon  von  der  ersten  xlnwesenheit  Hadrians 
wie  von  der  Epiphanie  einer  segenbringenden  Gottheit,  in  Athen  die  Jahre 
gezählt  werden.* 

Es  erfolgte  ja  gleichzeitig  eine  Belebung  von  Handel  und  Wandel. 
Zu  den  alten  Festen  kamen  neue,  Hadrianeia  und  Antinoeia,  deren  Pracht 
die  Fremden  lockte :  der  Zusammenhang  mit  den  überseeischen  Colonien 
führte  eine  Menge  von  Festgesandtschaften  herüber.  Athen  stand  wieder 
in  vollem  Weltverkehre.  Aus  den  fernsten  Gebirgen  von  Asien  und  Afrika 
wurde  das  kostbarste  Material  an  Metall  und  Gestein  herbeigeschaflPt,  um 
der  massenhaften  Herstellung  von  Gebäuden  und  Bildern  zu  genügen,  die 
alle  etwas  Ausserordentliches  sein  sollten.  Schlangen  aus  Indien  wurden 
von  Hadrian  im  Oljmpieion  geweiht  (XLH  59).  Eine  Menge  von  Technikern 
und  Künstlern  wanderten  ein,  und  in  allen  Werkstätten  von  Athen  wurde 
es  wieder  leliendig.  Durch  die  der  Stadt  zugewiesenen  Einkünfte  von 
KephaUenia  und  immer  neue  Kaiserspenden  wurde  es  den  Atheneni 
möghch,  auch  selbst  wieder  colonisirend  thätig  zu  sein.  So  erwuchs  in 
Delos  ein  Olympieion,  gleichsam  ein  Xachbild  vom  hadrianischen  Xeu- 
Athen  am  Ilisos.**  Man  huldigte  dem  Alten.  Einheimischen;  das  Tenipel- 
amt  der  Phädynten  wurde  aus  Pheidias"  Zeit  im  OhTiipieion  erneuert.  *** 
Man  liebte  selbst  in  alterthümlichen  Schriftzügen  zu  schreiben.  Aber 
zugleich  fand  Alles  Eingang,  was  der  im  römischen  Reich  herrschenden 
Mode  entsprach  uml  den  Furtschritt  moderner  Technik  so  wie  die  Fülle 
des  Reichthums  glänzend  brzcu'jtf.  Die  Architektur  hatte  sich  längst 
aus  den  Fesseln  des  Architravbaus  l)efreit ;  der  Bogenbau,  mit  keilförmig 


*  Dittenberger,  Hermes  VII  213  über  die  Aera  Hadrians.    Inschrift  im  Pan- 
theon verglichen  mit  den  res  gestae  divi  Augusti:  v.  Wilamowitz,  Hermes  XXI  «23. 
**   Stei)h.  Byz.   unter  Ohurntiov,   wo   es   nicht  gestattet   ist   tv   JiJM   in   tv 
'A^iivuii  zu  ändern,  wie  Meineke  gcthan  hat. 

***    VIA.  III  291.     Vischer,  Kleine  Schriften  II,  3.54. 


Hadrian  im  Theater.  271 

geschnittenen  Steinen,    auf  Pfeilern  aufsetzend,    überspannte  spielend  alle 
Zwischenräume. 

Mit  dem  Ernste  der  antiken  Steinbauten  wurde  aber  auch  die  Solidität 
preisgegeben ;  der  Marmor  diente  zur  Verkleidung  eines  Kerns  von  Ziegel- 
gemäuer; die  Säule  löste  sich  aus  dem  in  sich  nothwendigen  Zusammen- 
hange, die  Trigkphen  wurden  willkürhch  vermehrt,  aber  es  wurde  Neues, 
Staunenerregendes  geschaffen,  und  Athen  eine  moderne  Weltstadt. 

Wie  sich  ein  schrankenloses  Selbstherrscherthum  mit  republikanischen 
Formen  vereinigen  lasse,  zeigte  die  grossartige  Feier,  welche  der  Kaiser 
nach  Vollendung  des  Ol^Tupieion  im  Theater  hielt,  wo  er  als  athenischer 
Beamter  in  landesüblicher  Tracht  den  Vorsitz  der  grossen  Dionysien 
übernahm. 

Er  war  ein  Freund  und  Gönner  des  Dionysosdienstes,  welcher  Asien 
und  Hellas  so  verband,  wie  er  die  Länder  wieder  zu  vereinigen  suchte :  er 
begünstigte  die  zwischen  beiden  umherziehenden  dionysischen  Künstler- 
vereine, und  das  athenische  Heihgthum  erhielt  eine  neue  Gestalt.  Hier 
war  die  Kunst  unablässig  thätig  geblieben.  Im  Anfang  der  Kaiserzeit 
war  der  Marmorfi-ies  entstanden,  welcher  die  Geschichte  des  Gottes  auf 
attischem  Boden  darstellt;  eines  der  letzten  Bildwerke,  das  noch,  echt 
attisch  gedacht,  in  grösserem  Zusammenhang  einen  Mythenkreis  zur 
Ausstattung  eines  öflFentHchen  Gebäudes  verwendete.  Noch  älter  ist  die 
mit  dem  Friese  zusammengestellte  Figur  eines  kauernden,  gebälktragenden 
Silens.  Diese  Skulpturen  sind  später  willkürlich  am  Bühnengebäude  als 
Schmuck  benutzt  worden.*  Was  der  hadrianischen  Zeit  angehört,  lässt 
sich  nicht  genau  ausscheiden.  Die  Pflasterung  der  Orchestra,  die  Her- 
richtung dersell^en  für  Thier-  und  Gladiatorenkämpfe  gehört  der  Kaiserzeit 
an,  und  der  Zuschauerraum  erhielt  unter  Hadrian  die  Gestalt,  in  welcher 
er  uns  wieder  sichtbar  geworden  ist.  mit  den  dreizehn  Kaiserstatuen,  von 
denen  eine  in  der  Glitte  stand,  während  die  anderen  auf  die  zwölf  keil- 
förmigen Abtheilimgen  des  Sitzraums  vertheilt  waren.  Die  zweisprachige 
Inschrift  der  Basis  im  Mittelkeil  bezeugt  die  Verbindung  der  beiden 
Nationen  in  der  Person  des  Imperators,  dem  Genius  dieses  neuen  Welt- 
alters (LX  54). 

Die  neue  Aera  war  nicht  an  seine  Person  gebunden.  Die  auf  Bogen 
ruhende  Wasserleitung,  welche  aus  der  (1870  ausgeräumten)  Brunnen- 
kammer am  Lykabettos  Neu-Athen  tränkte,  wurde  von  Antoninus  Pius 
vollendet  (LXXXH  17),  und  nicht  nur  die  Nachfolger  nahmen  in  treuer 
Pietät   seine   Thätigkeit    auf,    sondeni    auch    in   Hellas   waren   Familien, 


Matz,  I  rilievi  del  teatro  in  Atene,  Annali  ISTO,  p.  9". 


272  Hadrians  Nachfolger. 

die,  durcli  Avimderbare  Glücksumstände  begünstigt,  im  Stande  waren,  dem 
fiirstlichen  Wohlthäter  Athens  in  glänzender  "Weise  nachzueifern. 

Der  Cäsarencultus  hat  in  allen  griechischen  Städten  dazu  gedient, 
einzelne  dm'ch  Adel,  Reichthum,  Bildung  und  persönlichen  Einfluss  hervor- 
ragende Bürgerhäuser  mit  Rom  und  römischer  Politik  aufs  Engste  zu 
verbinden.  So  war  es  in  Kyzikus  mit  den  Xachkommen  des  Rhetors  Zeno. 
so  in  Athen  mit  dem  in  Marathon  einheimischen  Geschlechte,  in  dem 
der  Name  Herodes  erblich  war ;  es  konnte  sich  rühmen,  mit  den  Aeakiden 
und  Erechthiden  zusammenzuhängen.  Ein  Herodes  war  Gesandter  in  Rom 
und  baute  mit  seinem  Sohne  das  Marktthor  (S.  255).  Der  Enkel  war 
Priester  des  Tiberius;  unter  den  Claudiem  erhielt  die  Familie  römisches 
Bürgerrecht.  Seitdem  vereinigten  sich  in  ihren  ]\litghedeni  römische  und 
athenische  Würdenämter,  und  das  altattische  Adelsgeschlecht  wurde  in 
den  römischen  Patrizierstand  aufgenonunen.  *  Der  erste  genauer  bekannte 
Mann  dieses  Geschlechts,  Tiberius  Claudius  Atticus  Marathonius,  tritt  uns 
als  ein  auserwählter  Yennittler  beider  Nationen  und  Staaten  entgegen. 
Er  wurde  von  dem  hellenischen  Eestverein  in  Plataiai  als  ein  um  das 
ganze  Vaterland  hochverdienter  Mann  gefeiert ;  er  erfreute  seine  Mitbüi-ger 
durch  fi-eigebige  Spenden;  er  verwaltete  das  erbliche  Priesterthum  des 
Cäsarenhauses  und  hatte  unter  Nero  den  alten  "Wohlstand  des  Hauses 
durch  die  Auffindung  eines  in  der  Nähe  des  Theaters  vergi'abenen  Schatzes 
zu  einem  beispiellosen  Reichthum  erhöht.** 

Sein  Sühn  war  der  Tiberius  Claudius  Atticus  Herodes,  welcher  zu 
dem  Glänze  des  Hauses  den  Ruhm  des  Redners  imd  eines  hervorragenden 
Lehrers  der  Redekunst  liinziihiiKlite,  der  zweimal  Consul  war  und  als 
"Wohlthäter  seiner  Vaterstadt  unmittell)ar  in  die  AVirksamkeit  Hadrians  trat, 
wie  es  sich  der  volksfreund  Hebe  Kaiser  nicht  schöner  hätte  wünschen 
können.  Unter  den  Ehrenbildern,  welche  Ephesos  und  andere  Städte  im 
Olympieion  dem  neuen  Olympier  weihten,  finden  wir  ihn  als  ersten 
Priester  der  Cäsaren  verzeichnet.***  Merkwürdig  ist  die  geistige  Ueber- 
einstimmung  zwischen  ihm  und  dem  Kaiser,  ein  Zeichen,  wie  eine  gleiche 
Strömung  durch  die  gebildete  Welt  ging.  W'w  linden  hv\  ihm  diesell)e 
an  Aeusserlichkeiten  haftende  Alterthumsliebe,  wenn  er  z.  B.  bei  seinen 
Landgütern  Thore  errichtete  mit  der  Lischrift  „Der  Boden,  den  du  betrittst, 
ist  des  Herodes  Land",  und  auch  denselben  Zug  von  Sentimentalität, 
indem  er  seinen  Freigelassenen    unter  Platanen,    an  Quellen,    im  Walde. 


*  CIGr.  6185. 

**  Keil,  Sylloge  inscr.  Boeot.  XXXI I.     Dittenbergcr,  Ilcrnios  XIII  T;t.     Pliilo- 

stratos  p.  547  f. 

***  VI.l.  III,  485.     \'gl.  IV  \).  122  n.  .=)2(.  mit  der  licta  aiitiquitatis  species. 


Ilerodes  Atticus.  273 

wo  er  mit  ihnen  verkehrt  hatte.  Standbilder  errichtete  mit  Inschriften  von 
schwärmerischem  Gefühlsausdruck.  * 

Herodes  war  kein  einseitiger  Träger  des  Cäsarenciütus.  Als  echter 
Athener  war  er  ganz  besonders  eifrig,  für  die  heiligste  Gemeindefeier,  die 
der  Panathenäen,  Sorge  zu  tragen.  Zum  Amte  des  Agonotheten  berufen, 
erwarb  er  sich  die  begeisterte  Dankbarkeit  seiner  ]\Iitbürger,  indem  er 
für  das  panathenäische  Schiff  einen  neuen  Schmuck  des  Segels  herstellen 
Hess  und  für  die  Bewegung  desselben  eine  neue  unterirdische  Mechanik.** 
Zugleich  versprach  er,  die  Bürger  und  ihre  Festgäste  demnächst  in  einem 
Marmorstadium  zu  empfangen.  So  erklärt  sich,  dass  innerhalb  einer 
vierjährigen  Frist  mit  einem  ungeheuren  Aufwände  von  Geld  und  Arbeits- 
kräften, welche  den  ganzen  Brilessos  (S.  1 45)  zu  erschöpfen  schienen,  das 
Werk  fertig  wurde,  das  von  allen  seinen  Stiftungen  am  meisten  angestaunt 
worden  ist.  Die  altgriechischen  Rennbahnen  pflegten  sehr  einfach  zu  sein; 
auch  in  Ohnipia  sass  das  Yolk  auf  den  Erdwällen.  Das  ganze  Langthal, 
am  Fusse  des  Ardettos,  welches  Lvkurgos  baulich  eingerichtet  hatte 
(S.  217),  strahlte  beim  nächsten  Feste  in  vollem  Marmorglanze :  es  war 
für  die  Hellenen  ein  so  ungewohnter  Anbhck,  dass  auch  Pausanias  sich 
zu  dem  Ausspruch  bewogen  fühlte,  so  etwas  müsse  man  mit  Augen  sehen, 
beschreiben  lasse  es  sich  nicht  (XC  22). 

Zu  dem  Bau  gehörte  ein  Heiligthum  der  Tyche  (XXXIX  45),  welche 
hier  in  Gold  und  Elfenbein  als  die  alles  menschhche  Streben  beherrschende 
Gottheit  dargestellt  war,  wahrscheinlich  auf  dem  westlichen  Yorsprunge, 
wo  ionische  Architekturreste  gefunden  sind,  weit  sichtbar  errichtet,  und 
ebenso  eine  breite  Ilisosbrücke,  welche  die  Prozessionen  hinüberführte.*** 

Der  ganze  Bau  machte  Epoche  in  der  Stadtgeschichte.  so  dass  man 
ihn  als  den  Anfang  einer  neuen  Festära  ansah  und  die  Panathenäenfeste 
von  seiner  Vollendung  zählte,  t 

Für  tue  innere  Ordnung  der  Stadt  machte  Herodes  sich  verdient 
durch  den  Neubau  eines  Agoranomion  (LXXXI  35;  LXXVHI  10),  den 
Sitz  der  Marktbehorden.  welche  bei  der  rasch  gestiegenen  Zahl  von  Ein- 


*  CIA.  111,1-408.  Statuen  des  Achilleus,  Polydeukes,  Memnon:  Philostratos 
p.  247  ed.  Kayser. 

**  "Was  Atticus  neu  gemacht  hat,  lässt  sich  aus  Philostratos  (p.  236  ed.  Kayser) 
unklaren  Worten  nicht  genau  entnehmen  {ninlov  uvr,(p&ai  mog  t,6i(a  yqa(pi,s  Svv 
ovoiio  TM  y.6'/.7T(p,  Jqauih'  ö'a  rr^v  vui-v  ov/  vno^vyuov  uyoi'Twv  u'k'K  vnoyi'ioig  /ut;^{ey(clg 
ino'/.iad-cii'ovacci'. 

***   Wachsmuth  I,  240,  696. 

t  Dittenberger,  Die  attische  Panathenaidenära:  Commentationes  in  honorem 
Th.  Mommseni,  p.  242. 

Curtius,  Toj50giaphie.  18 


274  Herodes  Atticus. 

woliiiern  iiiul  Fremden  eine  erhöhte  Thätickeit  hatten.  "Wir  dürfen  in 
den  Arkaden  beim  Windcthiirm  (S.  2r)l)  wulil  die  Ueberreste  jenes  Ge- 
bäudes erkennen.  * 

Am  deuthehsten  steht  uns  von  den  Werken  des  Herodes  Atticus  in 
grossartigen  Ueberresten  das  Odeion  vor  Augen,  das  er  am  Südwestfusse 
der  Burg  erbaut  hat.  Da  ein  so  ungemein  wohlgelegener  Bauplatz  un- 
möglich bis  auf  diese  Zeit  leer  gebheben  sein  kann,  so  ist  die  Yermuthung 
nicht  unbegTÜndet,  dass  hier  der  Platz  der  alten  Heliaia  gewesen  sei  (S.  62), 
und  es  würde  dem  Geist  der  kaiserlichen  Zeit  entsprechen,  dass  man  den 
Schauplatz  einer  vorzugsweise  demokratischen  Einrichtung  von  Alt-Athen 
gern  durch  einen  muderneu  Praclitl)au  bedeckte. 

Es  ist  ein  Bau  von  hervorragender  Bedeutung  für  die  Stadtgeschichte: 
das  erste  öffenthche  Gebäude,  das  von  einem  Privatmanne  aus  persön- 
lichem Anlass  in  Athen  errichtet  wurden  ist,  und  zugleich  das  letzte  von 
allen,  welche  der  Stadt  ihr  monmnentales  Aussehen  gegeben  haben,  der 
Abschluss  der  langen  Reihe  städtischer  Bauwerke  an  einem  der  ansehn- 
lichsten Plätze. 

Das  Odeion  ist  ein  charakteristisches  Denkmal  der  letzten  Bauzeit 
Athens.  Von  keinem  Bedürfniss  des  Gemeindelebens  noch  vom  Gottes- 
dienste veranlasst,  verdankte  es  seine  Entstehung  dem  leidenschaftlichen 
Bestreben,  die  verstorbene  Gattin  des  Stifters  in  ausserordentlicher  Weise 
zu  ehren:  daher  nach  ihr  auch  Regillatheater  genannt  (LXXXVIII  53). 
Ihre  Asche  war  in  attischer  J]rde  beigesetzt:  aber  dem  Zuge  der  liadria- 
nischen  Zeit  entsprechend,  musste  auch  Rom  an  der  Trauer  theilnehmen : 
darum  wurde  an  der  via  Appia  ein  heiliger  Bezirk  eingerichtet,  wo  die 
Verstorbene  mit  Athena  und  Xemesis,  mit  Demeter  imd  der  Kaiserin 
Faustina  zusammen  als  neue  Heroine  gefeiert  wurde.**  Dieser  Zeit- 
richtung gemäss,  welche  Rom  mit  Athen,  die  Gottheiten  Griechenlands 
mit  den  Cäsaren  und  mit  dem  Cäsarencultus  wiederimi  die  eigenen 
Familienglieder  zu  verschmelzen  suchte,  ist  auch  das  Odeion  der  Regula 
entstanden  und  künstlerisch  ausgestattet  worden. 

So  modern  der  ganze  Bau  erscheint  und  von  persönlichen  Launen 
abhängig,  so  hatte  er  doch  einen  inneren  Zusammenhang  mit  alten  Anlagen. 
Er  schmiegte  sich  nach  griechischer  Weise  in  den  natürlichen  Abhang 
des  Burgfelsen  und  reihte  sich  den  für  poetische  uiul  musikalische  Auf- 
führungen bestimmten  Gel)äuden  der  Südstadt  an.     Es  war  bei  geschickter 

*    CIA.   III,    ',)S,    160,     Jt;i.     Milclilir.t'er,    Anzeige   von  Wachsiuuth   II  S  in 
Wochenschrift  für  klass.  rhilolof^ic   \^'M\.     l.olling  im  Jt'f.Tioy  ls8S,  j).  IS'J. 
**   Kaibel,  Inscriptiones  Ifalino  n.  l.SSit. 


Herodes  Atticus.  275 

Benutzung  des  Lokals  eine  Yereinigung  von  zwei  in  Athen  ausgebildeten 
Bautonnen,  indem  der  Tlieatergnindriss  für  ein  bedecktes  Odeion  bei- 
behalten wurde.  In  der  Ausführung  entfaltete  römische  Architektur  ihre 
volle  Pracht;  man  1)ewunderte  die  Yestibula  mit  ihren  Tonnengew(jlben. 
die  Fussböden  aus  Marmorniosaik ,  die  reich  geschmückte  Decke  aus 
Cedemholz,  welche  einen  Raum  für  mehr  als  5000  Zuschauer  überdachte. 
Es  war  auch  dies  Gebäude  in  seiner  Ai't  ein  Musterbau  und  ohne  Gleichen 
in  Griechenland  (LXXXVm  45).  Es  ist  wahrscheinlich,  dass  es  nicht  nur 
für  wenig  Festtage  bestimmt  war.  sondern  dass  die  Benutzung  der  Räume 
auch  für  Vi'rhandlungen  und  andere  Zwecke  vorgesehen  war.* 

Das  ganze  Terrain  wurde  durch  den  Xeul)au  wesenthch  umgestaltet. 
Der  alte  Weg,  der  vom  Dionysostheater  oberhalb  der  Eumenesstoa  entlang 
führte,  wurde  unterbrochen  und  dafür  ein  neuer  Weg  angelegt,  welcher 
mit  Steinstufen  an  der  Ostseite  des  Odeions  hinaufführte  und  an  der 
Westseite  herabführend  den  alten  Weg  wieder  erreichte.  Als  der  Bau 
fertig  war,  fügte  er  sich  in  die  Gegend  ein,  als  wenn  er  eine  alte  Lücke 
ausfüllte,  und  die  Reihe  von  Jahrhunderten,  welche  Athen  durchlebt  hat, 
konnte  man  sich  nicht  anschaulicher  machen,  als  wenn  man  von  der  Höhe 
der  Athena-Xike,  der  alten  Seewarte  des  Königs  Aigeus  (S.  190),  auf  den 
unmittelbar  zu  Füssen  Kegenden,  mit  römischen  Kaiserstatuen  geschmückten 
Luxusbau  des  Herodes  hinabschaute. 

Herodes  Atticus  ist  das  Bindeglied  zwischen  Hadrian  und  den  Xach- 
folgem.  An  seine  Person  knüpfte  sich  das  Wichtigste,  was  für  Athen  unter 
Antoninus  Pins  und  Marc  Am-el  geschehen  ist,  die  L'ebernahme  der 
rnterrichtsanstalten  in  die  unmittelbare  Obhut  des  Reichsoberhauptes. 

Athen  war  der  Mutterschoß  für  Organisation  geistiger  Arbeit  und 
dadurch  um  so  einflussreicher,  je  mehr  die  Wissenschaft  der  Hellenen 
nicht  in  den  Köpfen  Einzelner  zu  Hause  war.  sondern  in  Gemeinschaften 
unter  sich  verwandter  Geister,  die  sich  zu  bestimmten  Zwecken  vereinigten.** 
Volle  Freiheit  und  Unabhängigkeit  waren  die  Grundbedingung  dieser 
Yereine  bis  zu  den  Zeiten,  wo  die  hellenische  Bildung  ein  Gegenstand 
des  staatlichen  Literesses  wurde.  Das  war  in  den  hellenistischen  Reichen 
der  Fall:  daher  die  Verwendung  von  Staatsmitteln  für  die  Pflege  der 
W^issenschaft  von  Seite  der  Ptolemäer  und  Attaliden  auch  in  Athen. 
Bei  den  Römern  war  es  während  der  Repubük  ein  freier  Zug  des  Geistes, 
welcher  sie  nach  Athen  führte.     Unter  dem  Principat  war  die  Pflege  der 


*  Tuckermann,  Das  Odeum  des  Herodes  Atticus  1868.     S.  3. 
**   Diels,  Die  ältesten  Philosophenschulen  der  Griechen  in  den  Philosophischen 
Aufsätzen  für  E.  Zeller  1887.     S.  241. 

18* 


276  Die  kaiserlichen  Lehrstühle. 

die  Nationen  verschmelzenden  Wissenschaften  wiederum,  wie  an  den  Höfen 
der  Diadochen,  ein  staatliches  Interesse,  und  es  war  daher  nur  eine  Durch- 
füliriinp"  des  hellenistischen  Prinzips  und  die  Vollendung  dessen,  was 
Auoustus  begonnen  und  Hadrian  durch  seine  Bibliothek  wesentlich  gefördert 
hatte,  wemi  Hadrians  Nachfolger  an  dem  Orte,  der  für  die  Verschmelzung 
am  wichtigsten  war,  die  Besetzung  der  Lflirstühle  als  eine  kaiserliche 
Angelegenheit  in  Anspruch  nahmen.  =^ 

Staatliche  Einwirkung  auf  die  Philosophenschulen  war  nicht  neu; 
von  Gesichtspunkten  des  öffentlichen  Interesses  aus  hatte  man  Schulen 
geöf&iet  und  geschlossen  (S.  234) ;  der  hohe  Rath  auf  dem  Areopag  übte 
eine  gewisse  Aufsicht,  und  wir  wissen,  dass  Cicero  sich  bei  demselben 
verwendete,  um  einen  als  Lehrer  hervorragenden  Peripatetiker,  den  Kratippos, 
der  Stadt  erhalten  zu  sehen. '^* 

Es  Avar  also  nur  eine  neue  Anerkennung  für  Athens  einzigartige 
Stellung  im  Beich.  dass  die  Kaiser  erklärten,  die  Blüthe  einer  solchen 
Centralstelle  allgemeiner  Bildung  dürfe  nicht  von  Verhältnissen  und  den 
Finanzen  privater  Vereine  abhängig  sein,  sondern  müsse  auf  öffentlichen 
Mitteln  beruhen.  Der  geborene  Berather  bei  diesem  Staatsakte  war 
Herodes  Atticus,  welcher  der  eigenen  Geisteskraft  seine  hervorragende 
Stellung  als  Lehrer  verdankte,  aber  die  Zukunft  der  Vaterstadt  und  ihre 
Blüthe  als  Studienort  doch  mit  der  Gunst  des  Herrscherhauses  verbunden 
fühlte  Ihm  übertrug  Marc  Aurel  die  Auswahl  der  für  die  neu  dotirten 
Lehrstühle  geeignt^sten  blamier.  Die  p]rrichtung  der  vier  Philosophen- 
katheder war  eine  VerstaatKchung  dessen,  was  auf  dem  Boden  Athens  aus 
geistigem  Keime  frei  entsprossen  war,  einem  Kunstgarten  ähnlich,  in  den 
eine  natürliche  Flora  umgewandelt  wurde;  es  war  aber  eine  neue  Bürg- 
schaft für  den  Glanz  und  AVohlstand  der  Stadt,  eine  Sicherheit  dafür, 
dass  die  "Wahl  der  Lehrer  vom  Schwanken  der  öffentlichen  Stimmung 
imd  einseitig  vorwaltender  Geschmacksrichtungen  unabhängig  sei,  und 
deshalb  hatten  die  Athener  allen  Grund.  Marc  Aurel  als  einem  neuen 
Wohlthäter  im  Theater  ein  Ehrenbild  aufzustellen.  *** 

Das  Dionjsostheater  bheb  ein  Gegenstand  besonderer  Aufmerksamkeit 
und  der  letzten  Aufwendungen  öffentlicher  Mittel  fiir  Bauzwecke.  Nachdem 
im  Anfange  der  Kaiserzeit  die  Bühne  neu  ausgeschmückt  und  unter  Hadrian 
der  Zuschauerraum  mit  KaiserV)ildern  ausgestattet  worden  war.  wurde 
im    dritten    oder  Anfang   dfs    vierten    .Jalirliiiiiderts    die    V^nlerwand    der 

*   Ephemeris  Arch.  1890,  S.  143. 
**   Pliitarch,  Cicero  24. 

*♦*    CIA.  111,  5S.     Herodes  als  erster  Curator   der  Universität  Athen:    I'hilo- 
Btratos  p.  245  ed.  Kayser. 


Die  letzten  Werke.  277 

Bühne  wieder  umgebaut  durcli  den  Arcliunten  Phaidros,  des  Zoilos  Sohn, 
dessen  Xame  oben  an  der  tunfstufigen  Mannortreppe  steht,  die  aus  der 
Orchestra  zum  Proscenium  lünaufftihrt  (XLin  82).  Es  ist  die  letzte  Form, 
welche  der  viel  umgestalteten  Bühne  des  Aischylos  gegeben  ist.  ein  auf- 
fälliges Zeugniss  von  der  Verarmung  des  Geistes  attischer  Kunst.  Phaidros 
muss  ein  damals  namhafter  und  werkthätiger  Bürger  gewesen  sein,  da 
auch  eine  marmorne  Sonnenuhr  seinen  Xamen  trägt.  "^ 

Die  Verse  des  Phaidros  am  Proscenium  zeigen,  wie  attische  Kunst 
in  zierlichen  Epigrammen  unermüdhch  thätig  l)heb.  den  Denkmälern 
eine  poetische  AVeihe  zu  geben.  Sie  zeigen  zugleich,  wie  die  attischen 
Sophisten  fortdauernd  eine  angesehene  Stellung  behaupteten  und  mit 
römischen  Würdenträgern  Beziehungen  hatten,  welche  der  Stadt  zu  Gute 
kamen.  So  muss  sich  auch  im  Anfange  des  fimften  Jahrhunderts  ein 
Präfekt  des  Prätoriums  in  Illyrien.  Xamens  Herculius,  durch  seine  Liebe 
zu  attischer  Bildung  ausgezeichnet  haben:  denn  zwei  Sophisten  haben 
ihm  in  Athen  Standbilder  errichtet,  Apronianos  eines  bei  der  Pallas 
Promachos  (LX  65),  Plutarchos  ein  anderes.**  Derselbe  Plutarchos  war 
es,  welcher  mit  grossem  Aufwände  aus  seinem  Vermögen  es  möglich 
machte,  das  panathenäische  Schiff  glückhch  bis  an  die  Pforten  des 
Poüastempels  zu  bringen :  eine  patriotische  Leistung,  von  der  wir  an- 
nehmen können,  dass  dadurch  nach  längerer  L'nterbrechung  die  Trieren- 
fahrt  endhch  wieder  in  ihrer  ursprünghchen  Feierhchkeit  vollständig 
durchgeführt  worden  sei  (S.  85). 


Das  sind  die  letzten  Xachklänge  des  Zeitalters,  das  wir  das  hadria- 
nische  nennen  können,  weil  der  Geist  des  Kaisers,  welcher  es  als  eine 
wesenthche  Aufgabe  der  römischen  Herrschaft  auffaste,  das  verkommene 
Griechenland  zu  heben,  zu  pflegen  und  zu  ehren,  noch  vorwaltend  blieb. 
Das,  was  Polybios  als  die  einzige  Bürgschaft  einer  erspriesshchen  Zukunft 
seines  Volks  erkannt  hatte,  der  enge  Anschluss  an  Rom,  war  in  ungeahnter 
"Weise  zur  Vollendung  gekommen.  Die  beiden  X^ationen.  so  lang  einander 
vollständig  fremd,  dann  in  blutigen  Kriegen  mit  einander  verwickelt,  sind 
friedhch  verschmolzen.  Die  vornehmsten  Familien  Athens  tragen  römische 
Xamen.     An   oriechische    Götter    schliessen    die   Herren   der   Welt    ihre 


*    CIA.  111  427    wo  inoiti  wohl  (wie  fecit)  den  Stifter  bezeichnet   und  nicht 
den  technischen  Urheber. 

**  CIA.  III,  637,  G38.  Kaibel,  Epigrammata  911,  912;  beide  mit  frostigen 
Wortspielen,  wie  sie  damals  besonders  beliebt  waren ;  der  Sophist  feiert  als  uitf^ior 
tn^iris  den  d^tauujj'  Tauus;  der  andere  den  bei  der  noäuc^Oi  TIc.'iJMi  aufgestellten 
nqoua^o;  &tauüJr. 


278  D'6  hadiianische  Stadt. 

Verehrung  an.  Griechische  Sprache  und  Sitte  sind  der  Maßstal)  aller 
höheren  Bildung,  Philosophen  von  Athen  sind  die  Vertrauten  der  Kaiser, 
attisches  Geld  beherrscht  den  Erdkreis,  und  auch  der  reducirte  Denar 
wird  wieder  nach  attischer  Gliederung  in  Drachnien  und  Obolen  getheilt.* 
Der  Geist  des  alten  Athens  liess  sich  nicht  erwecken  und  der  neue  Glanz 
ist  eine  kurze  Xachblüthe  gewesen.  Viel  Gemachtes,  Unwahres.  Ver- 
schrobenes hat  sich  eingeschlichen  :  aber  wenn  wir  sehen,  wie  Athen  den 
besten  Römern  eine  zweite  Heimath  geworden  ist,  me  die  treuesten  Patrioten 
Griechenlands  sich  in  dieser  Zeit  zu  neuen  Hoffnungen  erhoben,  wie  das, 
Avas  Athen  vor  allen  Städten  des  Erdkreises  auszeichnete,  unter  diesem 
Fi'iedensregiment  wieder  zu  Ehren  kam,  so  können  wir  den  segensreichen 
Inhalt  des  hadrianischen  Zeitalters  nicht  verkennen.  Die  Denkmäler  der 
kinionisclien  wie  perikleischen  Epoche  standen  in  unverletzter  Schönheit, 
und  Plutarcli  bewundert  nichts  mehr  an  ihnen,  als  dass  es  in  kurzer 
Zeit  gelungen  sei,  etwas  Unvergänghches  zu  schaffen,  das  noch  in  seinen 
Tagen  den  vollen  Zauber  der  Frische  an  sich  trage,  als  wenn  es  eben 
fertig  geworden  wäre.**  Wie  aber  Perikles  einst  die  knapp  gemessenen 
Friedensjahre  rastlos  ausgebeutet  hat,  so  haben  auch  Hadrian  und  Herodes 
Atticus  mit  bewundernswürdiger  Energie  Alles  aufgeboten,  um  die  Verke. 
mit  denen  sie  der  grossen  Vorzeit  nacheiferten,  fertig  herzustellen. 

Um  uns  das  Bild  der  hadrianischen  Stadt  in  Einzelheiten  zu  er- 
gänzen, liegen  dreierlei  gleichzeitige  Urkimden  vor.  die  einer  Rentenstiftung, 
welche  bezeugt,  wie  der  seit  Xerva  und  Trajan  lehaft  angeregte  Wohl- 
thätigkeitssinn  der  Cäsaren  sich  auch  auf  Athen  erstreckt  hat,  dann  die 
Ephebenurkunden  und  endlich  die  Inschriften  der  Theaterplätze. 

Die  Stiftungsurkunde  ***  giebt  einen  Einblick  in  die  Oerthchkeiten 
Die  verschiedenen  Arten  von  Grund  und  Buden  wei"den  untersehieden. 
das  baumlose  Terrain,  der  Felsboden,  der  nur  für  Steinbruch  und  F)ienen- 
zucht  zu  verwertlien  ist.  die  Gartengrundstücke.  Gärten  Avurden  von 
reichen  Bürgern  auch  in  der  Stadt  eingerichtet .  indem  sie .  wie  es  in 
Pomi)eji  geschah,  durch  Ankauf  von  Nachbarhäusern  sich  Raum  schafften, 
und  die  sogenannten  Gartenphilosophen  (S.  235)  wohnten  mitten  in  Atlien.f 

*   Moninisen,  Hermes  V,   135. 

**  uy.uij  ui^qi  i'vv  nqoa(f<(iof  xiä  ftovqyov'  ovnoi  tnicffi-ti  y.iuvoit,^'  <cti  nc 
((tfixioy  v:i6  Tov  yQ'ii'ov  dtan^ooiaic  11,1'  oijHi'  Plutarcli,  Perikles  13. 

***   obligatio  praedionun:   Morumsen,  Hermes  V  121,  und  die  topograi)hischen 
Bemerkungen  in  der  Archiiol.  Zeitung  XXIX,  3  rt".     (JA.  III,  Gl. 

f  xpiXoi;  xönoi,  niroH,  (}yni>xi,:iOf:  Aroh.  Ztg.  a.  a.  0.  S.  4.  Vergl.  oixho'  — 
Ti()ircutfOs  xc'i  X((Tf<axüip(c;  lor  xi,7iov  tnoii,<mto  :i()os  rfj  (ci-rov  oixi<c  r<j  kv  «arti 
Isaios  III,   II. 


Die  hadrianische  Stadt.  279 

Vor  den  Thureii  waren  (Tärten ,  ein  „Keiunios"  genannter  am  achar- 
nischen  (LXXIX  68),  einer  am  Ilisos,  ein  dritter  an  einer  feuchten 
Niederung,  welche  vielleicht  dieselbe  ist,  wie  die  nach  Athena  benannte 
(LXXIX  76,  LXXXn  45)  vor  dem  Diocharesthore,  wo  auch  eine  Bade- 
anstalt war. 

Von  Baumland  werden  AVallnusspflanzungen  namhaft  gemacht.  * 
Besitzer  der  Grundstücke  sind  Einzelne  oder  Gemeinschaften.  Innungen. 
So  kommen  die  Komöden  als  Innung  vor,  wie  auch  die  tragischen  Dichter 
und  Schauspieler  eigene  Lokale  in  der  Stadt  hatten  (S.  163);  die  Kyprier 
haben  ihren  gemeinsamen  Besitz,  imi  ein  einheimisches  Heiligthum  ver- 
einigt (S.  212).  Den  I^ebergang  von  Stadt  und  Landschaft  bilden  die 
Gaue,  deren  Oberland  sich  vom  Ilisos  ins  Gebirge  hinaufzog,  während  sie 
unterwärts  Vorstädte  von  Athen  waren.  **  Auf  dem  Lande  werden 
Thürme  erwähnt,  grössere  und  kleinere,  Gebäude  auf  hohem  Unterbau,  wo 
die  Magazine  lagen ;  darüber  hohe ,  die  Gegend  überschauende  Wohn- 
räume; ich  denke,  etwa  so,  wie  sie  auf  pompejanischen  Wandgemälden 
dargestellt  werden ;  die  anliegenden  Aecker  werden  nach  dem  Pvrgos  be- 
zeichnet. Diese  Bauten  kommen  auch  in  Gruppen  als  „Tetrapyrgia"  vor. 
Dazu  gehörige  AVirthschaftsgebäude,  Ställe,  Gasthäuser,  Töpfereien,  werden 
in  der  Umgegend  der  Stadt  als  Hj^jotheken  aufgeführt.  ***  Aus  den  Orts- 
bezeichnungen erhellt,  dass  so  uralte  Höhennamen,  wie  Sikeha  (111178.  82), 
noch  im  Volksmunde  lebendig  waren.  Genauere  Bezeichnungen  richten 
sich  nach  Heiligthümern.  bei  denen  die  nur  den  Priestern  zugänghchen 
Wege  von  den  für  das  Volk  geöfiheten  Zugängen  unterschieden  werden 
(XLVL  18). 

Die  fremden  Gottesdienste  sind  am  meisten  in  Mode,  wie  namentlich 
das  Isisheihgthum  bei  dem  Asklepieion  (XXXV  24):  das  Asklepieion  selbst 
hatte  ein  weitverbreitetes  Ansehen,  und  die  zahlreiche  Gruppe  männ- 
licher und  weibhcher  Dämonen,  die  sich  allmählich  um  den  Heilgott 
sammelten,  zeigt,  wie  sehr  dieser  Cultus  die  Aufinerksamkeit  in  Anspruch 
nahm.  Charakteristisch  ist  auch  für  die  hadrianische  Zeit  der  pantheistische 
Zug,  der  von  Rom  herüberkam.  Das  erste  Pantheon,  das  wir  in  Athen 
kennen,  war  eine  Stiftung  Hadrians  (IX  10).  Man  vertauscht  die  Götter 
und    ihre   Bezirke,    indem    man    dionysische    Denkmäler    im   Asklepieion 


*   ntQaixiöris  Böckh,  Staatsh.  11",  322. 

**   xwQiof  'Ayxv'A^ai  y.fci  'Ayov?.r;ai  TiQot;  tm    I'uijtm   CIA.  III  6,  A.  II  21. 
***    nvoyoi,   Tivoy'iö'iu,  /looioi'   nioyiöiov   a.  a    0.     Vgl.  Heibig,   Wandgemälde 
BO.  1563    (Villenanlageu   mit   hohen   Substruktionen).     ßav'/.oi   Qioav'/.oi)    fji/.Qol    y.ui 
uiyä'/.ot,  nui'ö'o/.ih'.,  y.toaut'ut   Aich.   Ztg.  a.  a.  0.   S.  6. 


280  Die  hadrianische  Stadt. 

weiht.*  Endlich  zeigt  sich  aber  auch,  wie  nach  delfachem  unsteten 
ITnihertasten  das  i-elisiöse  Gefühl  wieder  zu  dem  Aeltesten  und  Ursprüng- 
lichen sich  zurückwendet:  eine  Umkehr,  welche  dem  archaisirenden  Zuge 
der  Zeit  entsprach.  So  sind  die  \ i<'len  Weihgeschenke  (S.  20)  zu  erklären, 
welche  bei  der  uralten  Zeusterrasse  dem  bildlos  verehrten  ..Höchsten"  dai- 
gebracht  worden  sind  (XLl  17). 

Was  die  Stadtwohnmigen  betrifift,  so  erkennt  man  überall  den  Studien- 
ort :  in  Welen  Häusern  waren  Hörsäle  eingerichtet  mit  aufsteigenden  »Sitz- 
reihen, die  man  als  ..Privattheater"  bezeichnen  konnte.  So  hatte  ein 
Julian  dort  eine  Wohnung,  äusserlich  klein  und  unscheinbar,  im  Iimeni 
aber  spürte  man  den  „geistigen  Hauch  des  Hermes  und  der  Musen": 
Büsten  be^^^imderter  Studiengenossen  schmückten  die  Räume  (XCY  50). 

Vor  der  Stadt  zogen  sich  Grabstätten  den  Lykabettos  hinauf.  Dort 
stand  der  Denkstein  des  Priskos  (XXXAH  10)  „neben  den  Nymphen,  von 
denen  die  Stadt  Athen  getränkt  wird",  eine  Bezeichnung,  welche  sich 
wahrscheinlich  auf  die  am  Aldiange  gelegene  Brunnenkammer  Hadrians 
(S.  271)  bezieht.  Inschriften  derselben  Zeit,  auf  Hermen,  von  deren  Fuss 
Trinkwasser  sprudelte,  zeugen  davon,  wie  man  aueh  mit  neuen  Fontänen 
die  Stadt  auszuschmücken  beflissen  war.  **  Die  altattische  Liebe  zu 
Hermenl)ildern  war  von  Neuem  lebendig  geAvorden.  je  mehr  die  persön- 
hchen  Beziehungen  alle  anderen  überragen.  Mit  grösster  Treue  suchte 
man  die  geliebten  Züge  eines  Arztes  festzuhalten :  es  konnnt  vor,  dass 
von  einer  Frau  das  gemalte  Bild  im  Heiligthume  der  Athena  Ergane 
geweiht  wird  (XIX  33),  während  das  Keüef  den  Grabstein  schmückt. 
Nach  dem  ^'orbilde  der  hipparchischen  Hermen  werden  auch  wieder  kurze 
Spriiche  an  den  Hermen  aufgeschrieben:***  charakteristisch  aber  für  die 
Gräber  des  kaiserhchen  Athens  war  die  Ueberschwängliehkeit  des  poetischen 
Ausdrucks,  der  z.  B.  einen  sechzehnjährig  verstorbenen  Jünger  der  Kunst 
als  einen  neuen  Praxiteles  feiert. 

Athen  war  durch  Hadrian  in  einen  neuen  Weltverkehr  eingetreten, 
aber  gleichzeitig  verengte  sich  die  Stadt,  weil  die  staathchen  Interessen 
ganz  zurücktraten,  immer  melir  zu  einem  beschränkten  Communahvesen. 
in  welchem  die  Sorge  für  die  städtischen  Bedürfnisse  an  Wasser.  Lebens- 
mitteln, Oel  u.  s.  w.  sowie  für  Sicherheit  und  Ordnung  das  Wichtigste  war. 
Diesen  Gemeindeinteressen  entsprach  das  hndrianische  Dekret  beim  M;irKt- 
thor :    in  der  Nähe  war  d;is  Agunninniinn.    dei-  Sitz  der  StadtjxiHzei.  und 


*   Keiscli,  Weihgeschenke,  S.  l'iT. 
**   Kaibel,  Epigraminata  n.  162.     CIA.  III    12ii. 
"**   (ddov  lor  »lov  liStii».    DcnkuKil  des  Arztes  1322.     Der  Junge  Bildhauer  1300. 


Die  Epheben.  281 

es  bestand  noch  eine  besondere  Behörde,  welche  für  den  Markt  und  die 
Versorgung  der  Stadt  mit  Allem,  was  zur  Nothdurft  gehörte,  sorgte.* 
Auch  der  oberste  Beamte,  der  Strateg,  hatte  seine  "Wirksamkeit  in  der 
Stadt,  vor  Allem  die  Aufsicht  über  die  Wafienplätze.  von  denen  aus  jede 
Störung  der  Ruhe  rasch  lieseitigt  werden  konnte.  ** 

Diese  Beschränkung  der  Stadt  auf  ihre  inneren  Ang'elegenheiten  hatte 
schon  Demetrios  der  Phalereer  vorbereitet,  um  sie  von  pohtischen  Be- 
strebungen fern  zu  halten.  Er  wollte,  dass  die  Pflege  der  in  Athen 
gereiften  Bildung  dem  städtischen  "Wesen  einen  neuen  ^Mittelpunkt  geben 
sollte,  und  in  seinem  Sinne  ist  das  Ptolemaion  gestiftet  worden.  Die 
"Wissenschaft  sollte  nicht  vor  den  Thoren  der  Stadt  bleil)en,  sondern 
innerhalb  dersellien  ein  neuer  Herd  des  Gemeindelebens  werden. 

Diese  Gründung  hat  für  die  letzten  Jahrhunderte  einen  durch- 
greifenden Einfluss  gehabt  und  wesenthch  dazu  beigetragen,  der  Stadt- 
geschichte einen  neuen,  dauernden  Inhalt  zu  geben,  wie  die  Ephebenurkunden 
anschaulich  machen.  Unter  ptolemäischem  Einfluss  ist  che  öfientliche 
Ausbildung  der  Bürgersöhne  auf  geistige  Bildung  erweitert:  seit  der 
Mitte  des  zweiten  Jahrhunderts  sind  zu  den  Söhnen  der  Stadt  Fremde 
hinzugetreten,  welche  auf  attischem  Boden  Griechen  werden  und  im  Wett- 
eifer mit  der  eingeborenen  Jugend  ihre  geistigen  und  körperlichen  Kräfte 
ausbilden  sollten.  Athen  wurde  eine  hellenistische  Stadt,  eine  Bildungs- 
anstalt für  die  griechisch-römische  Welt. 

Nirgends  zeigt  sich  so  deutlich  wie  hier  der  Anschluss  moderner 
Einrichtungen  an  das  Altheimische. 

Schon  Plato  verlangt,  dass  die  männliche  Jugend,  ehe  sie  zum  Kriegs- 
dienste tüchtig  ist,  im  öffenthchen  Gottesdienste  Zucht  mid  Gehorsam 
lerne,  dass  sie  bei  festhchen  Aufzügen  sich  zuerst  bewaflhet  und  zu  Pferde 
zeigen  sollte :  auch  waren  die  Prozessionen  zum  Theil  Yorübmigen  des 
3Iarsches :    zu   Wasser   wie   zu   Lande    wurden   Probeleistungen   abgelegt. 

Die  Festzüge,  an  denen  die  Epheben  in  bestimmter  Folge  Theil 
nahmen,  sind  ein  Spiegelbild  des  städtischen  Lebens,  ein  leliendiges  Archiv 
attischer  Geschichte.  Nachdem  sie,  wie  die  alten  Epheben.  in  der  Agiauros- 
grotte  (XLIV  64)  vereidigt.  ***  im  Theater  dem  "V'olke  vorgestellt  sind  und 
am  gemeinsamen  Herde  der  Bürgerschaft   im  Prytaneion   geopfert   haben 


*  'H  Je  A^tiov  näyov  ^ov'/.i,  /.«'i  t]  ,iovh,  rw»'  icuy.oaiuii'  -/.ut  ö  ät,uo;  tov 
lTiiuth,Tt]i'  Tt,i  y.«T((  Ti;y  nö'Mi'  ayoqä^-  <Pc(^ui>'  'Piöiov.  lüschriftpfeiler  am  Siidende 
der  Attaloshalle  (noch  unpublicirf?). 

**   aTQccT>,y6i   tTji   TIC   on'/.u  CIA.  III,  248.     Ueber   den  Sprachgebrauch  vergl. 
S.  191. 

***   Ephebeneid  im  Agrauleion:  Conze,  Annali  XL,  264. 


282  Die  Epheben. 

(LXXXIX  76).  ziehen  sie  üImt  den  Ilisos  zur  Artemis  AgTotera  hinaus. 
um  mit  (kn*  Gedächtnissfeier  des  marathonischen  Sieges  das  Festjahi-  zu 
beginnen ;  an  die  Zeiten  Konons  mahnt  die  mit  Ruderwettkampf  verl)undene 
Feier  des  Zeus  Soter  im  Peiraieus  (CXI  80).*  Wir  folgen  den  Epliel)en 
bei  der  lakchosprozessiun .  hei  dem  Zuge,  der  die  Stadtgöttiu  nach  dem 
Phak^'on  und  zurück  gek'itct  (S.  ')b)  und  zu  dem  Ahschiedsopfer.  (his 
sie  auf  der  AkropoUs  (h'r  Athena  PoHas  und  den  anderen  Burggöttern  so 
wie  der  Knrotrophos  und  Pandrosos  darbringen.** 

Das  Ptolemaion  ist  für  die  wissenschaftliche  Ausbildung  der  Epheben 
der  ]VIittelpunkt  gebheben ;  mit  Bildern  von  Philosophen  ausgetattet,  ent- 
hielt es  Räume  für  Vorträge  und  eine  Bibliothek,  welche  wohl  wesentlich 
den  Unterrichtszwecken  diente  und  durch  jährliche  Beiträge  der  Epheben 
regelmässig  vermehrt  wurde.  Im  Diogeneion,  von  dem  das  „Gymnasion 
der  Epheben"  vielleicht  nicht  verschieden  ist  (LXXXY  59)  nahm  der 
Strateg  an  den  Prüfungen  in  Geometrie,  Rhetorik  und  Musik  theil.  Das 
"Wohlverhalten  und  Gedeihen  der  Ephel)en  war  das  höchste  Interesse  der 
städtischen  Regierung. 

Das  Ephebeninstitut  war  keiner  weiteren  Entwickelung  fähig:  al)er 
es  war  für  eine  Reihe  von  .Jahrhunderten  das,  was  neben  den  kaisei'Hcheu 
Lehrstühl(Mi  dem  städtischen  Leben  einen  Inhalt  gab  und  der  Bürgerschaft 
ihren  Wohlstand  sicherte.  Es  vereinigte  das  l)unte  Leben  der  Gegenwart 
mit  dem  Alterthümlichsten,  da  die  Athener  mit  bewundernswürdiger  Treue 
an  ihrem  väterhchen  Herkommen  festhielten.  So  werden  unter  den  geist- 
lichen Beamten,  welche  bei  den  Leistungen  der  Epheben  mitwirken,  auch 
die  Exegeten  erwähnt,  die  Sachverständigen  in  Angelegenheiten  des 
heihgen  Rechts,  und  auch  im  Theater  haben  die  beiden  Exegeten  ihren 
Ehrensitz,  der  eine,  in  alter  Weise  aus  den  Euiiatriden  durch  Handwehr 
auf  Lebenszeit  erwählt,  der  andere  vom  delphischen  Orakel  ernannt,  als 
sein  Vertreter  in  Athen.  So  ergänzen  und  Ix'stätigen  sich  die  Epheben- 
inschriften  und  die  Bezeichnungen  dei'  Theatersitze,  welche  uns  einen 
amthchen  Ueberblick  aller  geistliclien  und  staatlichen  Aemter  des  kaiser- 
lichen Athen  gestatten. 

Weil  Alles,  was  nach  Athen  kam.  das  dort  Einheimische  suchte,  ist 
so  Avenig  Fremdes  eingeih'ungen.  und  darum  ist  das  L'rsprüngliche  nicht 
vom  Fi'enidartigen  überwuchert  W(»rden.  Nichts  ist  verloren  gegangen. 
was  einmal   religiöse  Geltung  ei-ian^t    hat.    und   wii-  sehen  dii-  ritterlichen 


*   Köhlor   '/.l.  II'.  \).  277. 

**    C/.t.   II,  II.  is],  4  —  14,    l"«.     l'olicr    die  (iiittungcMi    der    KiiliciieiiiirkiiiHicn 
Dittenberger,  De  ejjliehis  ls(;:5.     Kiililcr  a.  ;i.  o. 


Pausanias.  283 

Spiele,  welche  einst  von  den  Ereclithiden  unter  der  Ringmauer  der 
Akropolis  gehalten  wurden  (S.  188),  in  altherkömmlicher  Weise  von  den 
Römern  gefeiert.* 


Es  ist  eine  wunderbare  Fügung,  für  welche  die  Fi'eunde  des  griechischen 
Alterthums  nicht  dankbar  genug  sein  können,  dass  in  dem  Zeitpunkte,  da 
Athen  zu  seinen  alten  Denkmälern  den  neuen  Schmuck  der  hadrianischen 
Periode  empfangen  hatte,  ein  wissbegieriger  Grieche  die  Städte  von  Hellas 
durchwanderte,  um  ihre  Sehenswürdigkeiten  aufzuzeichnen,  und  dass  seine 
Tagebücher  uns  erhalten  sind. 

In  seiner  lydischen  Heimath  war  Pausanias  schon  eifiüg  den  Spuren 
nachgegangen,  welche  dort  von  griechischer  Urgeschichte,  von  Pelops  und 
Tantalos,  am  Boden  hafteten.  Unter  Hadrian  waren  die  Erinnerungen 
der  alten  Gemeinsamkeit  neu  belelit.  und  Festgesandtschaften  zogen  zu 
panhellenischen  Festen  von  Magnesia  und  Thyateira  nach  Athen  (S.  269), 
Plutarch  zeigt,  wie  das  hellenische  Xationalgefühl  sich  damals  lebendig 
regte,  wenn  er  mit  Stolz  meldet,  dass  in  seiner  Heimath  die  Festfeier  auf 
dem  Schlachtfelde  von  Plataiai  noch  in  vollem  Gange  sei,**  und  die  jen- 
seits des  Meeres  Wohnenden  fühlten  sich  wie  Ausgewanderte,  die  von 
Verlangen  ergriffen  werden,  das  Mutterland  wieder  zu  sehen. 

Pausanias  hatte  ein  sehr  lebhaftes  Nationalgefühl.  Er  ereifert  sich 
gegen  Alle,  welche  die  Denkmäler  der  Barbaren  gegen  die  einheimischen 
überschätzen.  Für  ihn  giebt  es  nichts  Ergreifenderes  und  Wohlthuenderes, 
als  das  Schicksal  der  Messenier,  welche  die  Gottheit  aus  weiter  Zer- 
streuung in  die  alte  Heimath  zurückgebracht  hat;  er  preist  Leosthenes, 
weil  er  das  Mutterland  vor  zunehmender  Entvölkerung  gerettet  habe 
(S.  ■225);  er  ist  voll  Begeisterung  fiir  Alle,  welche  Einheit,  Freiheit  und 
Unabhängigkeit  der  Hellenen  treu  und  mannhaft  vertreten  haben,  wie 
Aratos,  Olympiodor,  Leokritos,  Kydios  (S.  227),  und  ebenso  hasst  er  Alle, 
welche   das  Volk  im  Besitz    seiner   höchsten  Güter  beeinträchtigt  haben. 

Darum  kann  er  die  Erneuerung  von  Korinth  nicht  als  Wohlthat 
anerkeuuen,  weil  es  fremdes  Volk  war.  das  Julius  Caesar  ansiedelte;  die 
zwei  Jahrhunderte  römischer  Herrschaft  sind  für  ihn  keine  griechische 
Geschichte,  sondern  eine  Unterbrechung    derselben.***     Den  Roma-  und 


*    CIA.  III,  p.  1202.    r,rioxos  nu/JAudog  nach  Dittenberger  in  den  Cuium.  in  hono- 
rem Momras.  p.  249  „der,  welcher  das  Bild  der  Göttin  gefahren  hat".  Der  Name  scheint 
mir  doch  ein  feststehender  Ehrenname  zu  sein  fiir  einen   siegreichen  Wagenlenker. 
**   Aristides  c    21.     Keil,  Sylloge  Inscr.  Boeot.  XXXII. 

***   f.iyovaiv  cuoi/.iaui   Köoiv&oi'  II,  1,  2.      Die    „sogenannte   Herstellung"; 
die  Ansiedler  waren  tm/kvöts,  V  1,  2. 


284  Die  y>G\t  des  Pausanias. 

AugTistustempel  sieht  er  nicht,  avl'Ü  er  ihn  nicht  sehen  will.  Die  launen- 
haften Gunstbezeugungen  eines  Nero  haben  für  ihn  keinen  Werth,  weil 
doch  der  Grundsatz  Yespasians  maßgebend  bleibt,  dass  die  Griechen  ver- 
lernt hätten  frei  zu  sein.*  AVeil  er  die  Einverleibung  ins  Rünierreich 
für  den  Untergang  Griechenlands  hält,  hat  er  kein  Auge  und  kein  Wuit 
für  Alles,  was  der  Principat  den  Athenern  Gutes  gethan  hat.  Seit  der 
Schreckenszeit  Sullas  ist  es  erst  Hadrian,  der  das  alte  Unrecht  sühnt,  der 
wie  ein  griechischer  Fürst  in  Athen  waltet,  dem  neuen  Vororte  der  Pan- 
hellenen;  Griechenland  hört  auf,  ein  erobertes  Land  zu  sein. 

Pausanias  glaubt  wie  Plutarch  an  eine  Auferstehung  von  Hellas : 
demi  für  ilm  sind  die  alten  Götter  noch  lebendig.  Ton  Allem,  was  Sulla 
gefrevelt  hat,  ist  ihm  das  Aergste,  dass  er  den  Aristion  vom  Bilde  der 
Göttin  weggeschleppt  habe:  dafür,  glaubt  er,  halie  ihn  Zeus  Hikesios  mit 
der  Todeskrankheit  heimgesucht.**  Er  war  eine  rehgiöse  Natur,  voll 
Ehrfurcht  vor  den  Satzmigen  und  Gebräuchen  der  Täter.  Das  Aelteste 
war  ihm  das  Theuerste,  wie  ja  auch  das  Volk  in  später  Zeit  wieder  zum 
Zeus  Hypsistos  zm'ückkehrte  (S.  280).  Er  hatte  das  Bedürfniss  eines  per 
sönhchen  Verkehrs  mit  der  unsichtbaren  Welt,  erforschte  die  Orakel, 
empfing  die  "Weihen  und  hess  sich,  ^^^e  sein  Zeitgenosse  Aristeides,  von 
gottgesendeten  Träumen  leiten :  das  Geheimnissvolle  war  für  ihn  von  dem 
Wesen  der  KcHgion  unzertrennlich. 

Was  Pausanias  zum  Topographen  machte,  war  ein  Zug  der  Zeit. 
Mit  Trajan  war  das  Interesse  für  die  grossen  Weltl)egebenheiten,  deren 
Mttelpunkt  Rom  war,  erloschen.  Unter  den  fi'iedliebenden  Nachfolgern 
wendet  man  sich  einer  beschaulichen  Betrachtung  der  Staaten  und  Völker 
zu,  und  damit  tritt  der  griechische  Geist  wieder  in  eine  ihm  entsprechende 
Thätigkeit.  Der  alte  Trieb.  Geschichte  und  Erdkunde  zu  verbinden,  kam 
von  Neuem  zur  Geltung.  Arrian,  Appian.  Aristeides  zeugen  davon,  wie 
man  die  Darstellung  des  geschichtlichen  Lebens  durch  genaue  Kenntniss 
seines  Schauplatzes  zu  beleben  sucht:  Plutarch  ist  der  Erste,  der  von 
den  Denkmälern  Athens  mit  Begeisterung  redet.  Die  den  Griechen  ein- 
gewurzelte Liebe  zur  Vergangenheit***  erwachte  wieder  in  voller  Stärke : 
das  antiquarische  Interesse  wurde  eine  Modesache ;  es  war  jetzt  ein  Kemi- 
zeichen  schöngeistiger  Bildung,  und  der  Kaiser  selbst  wurde  nicht  müde, 
den  klassischen  Buden  zu  durchwandern,  verschollene  Alterthümer  ans 
Licht  zu  ziehen  und  di  ukwürdige   Plätze  mit   Mnnuuirntru  auszuzeichnen. 

*  Paus.  ^  II,  IT. 
**    I,  20. 
***   Laetuiii  antiiiuitatibus  (liapcoriiiii  i^eniis:  Tacitus  Ili^t.  II,  4.     riiitaioli  als 
Wanderer:    Othon   14:  tun'i  viinom  etc. 


Die  Ortsfiihrer.  285 

Dem  griechischen  Volke  war  ehi  historischer  Sinn  angeboren,  und 
(leshalb  hatte  sich  auch  an  den  kleinsten  Orten  heimische  Ueberheferung- 
von  Vater  auf  Sohn  erhalten.  Die  Pflege  derselben  wurde  ein  gewerb- 
mässiger  Betrieb,  denn  die  Erinnerungen  der  Vorzeit  waren  ja  das  beste 
Capital  des  verkümmerten  Landes.  Eine  Menge  kleiner  Leute,  sagt  Lucian, 
würde  verhungern,  wenn  die  Fremden  aufhören  sollten  an  den  Legenden 
Gefallen  zu  finden,  welche  ihnen  von  den  Ortsführeni  erzählt  werden. 
Plutarch  schildert  sie  in  ihrer  erlernten  Redsehgkeit,  in  welcher  sie 
sich  durch  unbequeme  Fragen  nicht  gerne  stören  lassen.* 

Diese  Ortsfiihrer  sind  uns  nur  in  Delphi  näher  bekannt,  aber  wie 
wenig  Quellen  haben  wir  überhaupt,  welche  das  Stillleben  des  geschichthch 
verschollenen  Griechenlands  beleuchten!  Aus  Pausanias  kennen  wir  die 
Fremdenführer  in  Megara,  Patrai  und  Andania,  aus  Julian  in  Ilion.** 
An  kleinen  Orten,  wie  Andania,  war  eine  Mehrzahl  von  Periegeten,  deren 
iTbereinstimmung  bei  einer  Frage  betont  wird;***  denn  es  kam  natürlich 
häufig  vor,  dass  Einer  klüger  sein  wollte  als  seine  Collegen. 

Die  Ortsführung  wurde  aber  nicht  dem  Beheben  des  Einzelnen  über- 
lassen; in  Patrai  war  es  eine  amthche  Person,  welcher  dieselbe  oblag.*** 
Der  Regel  nach  war  sie  mit  dem  Cultus  verbunden  und  ruhte  auf  priester- 
lichem Wissen  und  Tempeltradition,  ebenso  wie  in  Aegypten.  wo  Opfer- 
priester Exegeten  waren  und  die  Fremden  herumführten,  t  In  Athen 
wird  aus  römischer  Zeit  ein  Priester  als  officieller  Fremdenführer  genannt. ff 
Li  Olympia  war  für  die  Fi'emden  besonders  gesorgt.  Hier  finden  wir 
in  der  Reihe  der  priesterlichen  Würdenträger  eigene  Periegeten,  erst  einen, 
später  zwei.fff  Das  waren  vornehme  Leute  aus  dem  ehschen  Patriziat, 
welche  ein  Personal  von  Beamten  unter  sich  hatten,  eine  Art  von 
ßureauvorsteher.  bei  denen  man  sich  meldete,  wenn  man  kundig  geleitet 
sein  wollte.  Auch  Pausanias  erkimdigt  sich  über  Beinamen  der  Götter 
bei  priesterlichen  Personen. 

In  hadrianischer  Zeit  hatten  die  griechischen  Ortsperiegeten  eine 
neue  Bedeutung  erhalten.  Sie  waren  wichtige  Leute,  da  eine  schwär- 
merische Liebe  zur  Vorzeit  erwacht  war  und  auch  von  höchster  Stelle 
aus  immer  nach  denkwürdigen  Plätzen  gesucht  wurde,  um  Sage  und  Ge- 


*  Lucian,  Philopseudes  4,   Plutarch.  de  Pyth.  or.     Vgl.  Fiiedländer,   Sitten- 
geschichte 11-,  HO. 

**  Hermes  IX,  261.     Paus.  I  41,  2;  VII  6,  5.     IV  33,  6. 

***  ö  T(äy  tnr/itiQiojy  roi^  IIcaQevaiy  i^rjyrjrj^  Paus.  VII,  6,  5. 

f  Strabo  806:     ligonoiol  xcd  Jfjjj'i;T«t  rol^  Sii/ois  T(iif  neql  ra.  hoü. 

ff  tfoiii  nvocpäooc  ti  ((xnonö'/.tujs^  —  7itoir,yriir^g  xcci  ifotvg    CIA.  III,   721*. 

fff  Arch.  Zeitung  1859  S.  58;  1866  S.  60. 


286  Pausanias. 

schichte  Icbendiu-  zu  machen.  Aiisteides  unterscheidet  solche  Plätze,  wo 
der  geschäftige  Cicerone  nichts  als  unscheinbare  Spuren  der  Vergangenheit 
nachzuweisen  im  Stande  sei,  und  solche,  wu  Denkmäler  der  Vorzeit  noch 
in  voller  Frische  zu  schauen  waren.  *  wie  das  in  Ehodos  der  Fall  war 
und  in  Athen. 

Dieser  Zug  ging  durch  die  hellenische  Welt:  von  ihm  geleitet  kam 
auch  Pausanias  nach  dem  Mutterlande  herüber,  um  das,  was  Jedermann 
aus  Schriftrollen  lernen  konnte,  durch  eigene  Anschauung  und  ein- 
heimische Ortskunde  zu  ergänzen.  Das  heroische  Zeitalter  ist  ihm  am 
vertrautesten ;  in  die  alten  Historiker  hat  er  sich  eingelebt.  Was  er  aus 
seinen  literarischen  Studien  beizul^ringen  weiss,  benutzt  er,  um  sein 
Reisebuch  damit  auszustatten,  denn  er  thut  sich  auf  seine  Belesenheit  was 
zu  Gute.  Die  Hauptsache  aber,  der  Hauptinhalt  seiner  Bücher  ist  das. 
was  er  gesehen  hat.  Er  ist  immer  als  Wandernder  zu  denken  und  zwar 
an  der  Seite  seines  Führers.  Bei  seinem  rastlosen  Lerneifer  war  er  mehr 
als  alle  Andern  auf  die  Periegeten  angewiesen,  da  er  jeder  eigenen  Orts- 
kunde entbehrte.  Wo  er  sich  selbst  überlassen  ist.  macht  er  Verwirrung, 
das  zeigt  sich  am  deutlichsten  bei  der  Küstenfahrt  von  Skyllaion  aus.** 
In  Attika  macht  er  den  ersten  Anlauf  auf  eigene  Hand :  erst  vom  Dipylon 
an  spürt  man  die  sichere  Leitung  des  Führers. 

Er  zeichnet  auf,  was  ihm  nach  der  ül)hchen  Reihenfolge  über  Aus- 
stattung und  Inhalt  der  Bauwerke  mitgetheilt  Avard.  und  es  kommt  vor. 
dass  er  die  Einzelheiten  angiebt.  ohne  das  Gebäude,  zu  dem  sie  ge- 
hören, zu  nennen.***  Das  sind  Xaclilässigkeiten,  in  denen  sich  ein 
unbegabter  und  ungeübter  Schriftsteller  verräth.  den  nur  das  aufi'ichtige 
Interesse  für  den  Gegenstand  zum  Autor  gemacht  hat.  Die  angeborene 
Unbehülfhchkeit  und  L^nsell)ständigkeit  zeigt  sich  auch  darin,  dass  er. 
dem  alterthümelnden  Zeitgeiste  folgend,  an  die  alten  Muster,  Herodot 
und  Thukydides,  sich  anlehnt. 

So  unangenehm  diese  Mängel  vom  Leser  empfunden  werden,  so  haben 
sie  doch  das  Gute,  dass  sie  unser  Vertrauen  wesentlich  erhöhen.  Denn 
ein  Mann  von  so  wenig  Phantasie  und  Originalität  hatte  nicht  den  Trieb 


*    Aristeides    XLllI,   53'.t:    mtiuc    uir    roh'   h'ü.oh   i.öyo;  larh'  {cxoiaai  Xfti   tqo- 
Tiiäov    ZI   '/.oi:ioi'  Uhlu  X(n   /ji'i;/ja  xcä  y.ot,ri,t'    y.<c\    ötlxi'iair  o   ntoiuytxtv    Lv  uuvdQoi; 
yvoiQiOfjiaai  —  tkcq    vulf    dt    uoroig    yn'outi'or    i,i'    (dth-    ((Xot^Sui^,    otx    axoirifct   ii,r 
TiÖMy  r;Ti;  i,t',  uianiQ  yuQ  {(OTiuii;  <(:in{tyf(auiyi,i  icnui'Kc  icfreirno. 
**   Vgl.  Gnrlitt,  Pausanias  S.  430. 

***  Nachträgliche  Nennung  des  Tempels  mit  dem  bestimmten  Aitikol:  o  ncu^-, 
ir  TU)  vfHÖ.  \'orgl.  Ulrichs,  Reisen  II  4!l,  der  mit  der  ihm  eigenen  Klarheit  auch 
hierüber  urtheilt. 


Pausanias  als  Schriftsteller.  287 

zu  ertiiidon ;  ihm  fehlte  das  Talent  der  Darstellung,  das  einen  Autur  in 
A'ersuehung  führen  kann,  den  Leser  täuschen  zu  wollen  und  durch  Anmuth 
des  Vortrags  die  Unwahrheit  seiner  Berichte  zu  verkleiden. 

Das  eigene  Sehen,  das  überall  vorausgesetzt  wird,  tritt  an  einzelnen 
Stellen  in  lel)hafterem  Ausdruck  hervor.  Die  Pracht  des  herodischen 
Marmorstadiums  ..muss  man  sehen,"  um  von  der  Wirkung  eine  Vorstellung 
zu  haben  (XC  22):  ebenso  spürt  man  beim  Aufgange  zur  Akropolis  den 
Eindruck,  den  der  erste  Ausblick  über  das  Meer  auf  ihn  gemacht  hat. 
Die  verschiedenen  Abschnitte  seiner  Beschreibung  sind  „Gänge",  denen  der 
Text  sich  anschhesst,*  und  durch  verschiedene  Participien  vom  Verbum 
des  Gehens  werden  die  Räume  vor  den  Tempelhöfen  und  innerhall) 
derselben,  Vorhalle  und  Cella  eines  Heiligthums  unterschieden.** 

Pausanias  war  ein  Mann  ohne  angeborenen  Ortssinn,  ohne  topo- 
graphische Uebung.  Er  versteht  kein  Terrain  zu  überblicken,  er  hat  keine 
Karten  vor  sich  und  orientirt  seine  Leser  auch  in  Gebirgen  nie  nach 
Himmelsgegenden,  sondern  nach  „rechts"  und  „links".  „Nahe  bei",  „der 
Reihe  nach",  ,.darüber".  ,. darunter"  —  das  sind  seine  Ortsbezeichnungen, 
mit  denen  er  sehr  ungenau  die  verschiedenen  Gegenstände,  di(>  ihm  gezeigt 
wurden,  an  einander  reiht. 

Wie  abhängig  er  im  Allgemeinen  von  den  Oi'tsführern  ist,  geht 
daraus  hervor,  dass  er  es  ausdrücklich  anzugeben  pflegt,  wenn  er  ab- 
weichender Meinung  ist.  Auch  genügt  ihm  das  Sehen  an  des  Führers 
Hand  nicht:  er  betheihgt  sich  an  den  Festen,  er  befragt  die  Orakel,  er 
unterrichtet  sich  von  dem,  was  die  mündhche  Ueberlieferung  in  den  ver- 
schiedenen Landestheilen  über  die  Vorzeit  zu  sagen  weiss;  denn  auch 
hierin  erkennt  er  eine  schätzbare  Ergänzung  dessen,  was  man  aus  Büchern 
lernen  kann.*** 

Pausanias  ist  Jahre  lang  in  Griechenland  gereist;  er  hat  allmähhch 
wandern  und  schreiben  gelernt.  Es  ist  daher  ein  Unglück  für  uns,  dass 
er,  von  seinem  Wissensdrange  getrieben,  zuerst  nach  Athen  ging,  das 
durch  Hadrian  ein  Mittelpunkt  des  neu  erblühenden  Hellas  geworden  war. 
Er  begann  mit  der  schwierigsten  Ausgabe,  als  er  noch  am  wenigsten  im 
Stande  war,  eines  massenhaften  Stoffes  HeiT  zu  werden.  Die  Atthis  steht 
hinter  den  andern  Büchern  weit  zurück.  Sie  entbehrt  der  geschichtlichen 
Einleitung,  welche  bei  den  andern  Landschaften  die  topographische  Statistik 


*    ö  Xöyog  ai'UTJiQU'oaztl  V,   14,   10. 
**    ccu^qI  noiovuii'o}  xr^v  ((foi^of  xara  tu   i;uh'  tiQi;uiicc   VI,  IT,  1.     o&Os  t;  liQov 
—    TiaQtl&ovaii'    is"   roi'    TiiQcßoXoy    —    t^   x6    'Aay.'/.r.nliioj'    tatovai    —    taik'^oiai    <^i : 
II,   10,  2. 

***    /,:    'iy.aaToi   Jiuqn   tjfflai   '/iyovaw  VI,    11.     Accxiöntiiörioi  ccvroi  III,    1,   1. 


288  Pausanias  als  Schriftstellei-. 

vorbereitet,  während  hier  Geschichte  und  T(ip(i;iiv;iphie  bunt  durch  einander 
gehen;  sie  entbeliit  der  sorgfältigen  Beschreibung  des  Landes  ausserhalb 
der  Stadt  und  auch  innerhalb  der  Stadt  der  übersichtlichen  Klarheit. 

Die  Atthis  hat  dem  Verfasser,  wie  es  nicht  anders  sein  konnte, 
besondere  Mühe  gemacht.  Denn  wie  er  sein  Tagebuch  zur  Veröffent- 
lichung vorbereitete,  erschien  ihm  die  Masse  des  Materials  übergross,  und 
er  beschloss  in  seinem  Buch  nur  einen  Auszug  von  seinen  Reisenotizen, 
eine  Auslese  des  Wissenswürdigsten  zu  geben,  wie  er  dies  in  der  Ein- 
leitung zur  Topographie  von  Si)arta  sagt.  *  Das  ist  für  uns  ein  grosser 
Nachtheil;  denn  eine  lückenlose  Aufzeichnung  aller  der  Reihe  nach  gezeigten 
Gegenstände  wäre  ungleich  werthvoller.  Durch  das  Streichen  vieler 
Einzelheiten  ist  es  schwerer,  genau  und  sicher  zu  folgen,  und  der 
Schaden  ist  um  so  grösser,  da  wir  nicht  wissen,  nach  welchen  Grund- 
sätzen er  in  dem  einzelnen  Falle  ausgeschieden  hat;  theils  erschienen 
ihm  die  Gegenstände  zu  unbedeutend,  theils  hielt  er  sie  für  zu  bekannt, 
und  er  sagt  ausdrücklich,  er  lasse  etwas  aus.  weil  Andere  darüber 
geschrieben.  ** 

Pausanias  brachte  kein  fertiges  System  mit.  nach  dem  er  die  Länder 
beschrieb;  erst  allmähhch  gewann  er  eine  festere  Stellung  den  Orts- 
führern gegenüber,  die  selbst  nach  den  Orten  verschieden  waren.  An 
den  berühmtesten  Plätzen,  die  Jahr  für  Jahr  der  Zielpunkt  schaulustiger 
Pilgerzüge  waren ,  musste  die  Ortsführung  eine  besondere  Organisation 
haben,  hier  war  ein  grösseres  Personal,  das  an  bestinnnten  Stationen  der 
Fremden  wartete,  und  der  Dienst  war  getheilt. 

Das  Gewöhnliche  war,  dass  die  einzelnen  Stadttheile  oder  Wege- 
strecken ihre  besonderen  Leute  hatten ,  welche  darauf  eingeschult  waren, 
die  Sehenswürdigkeiten  der  Reihe  nach  zu  erklären.  Dies  war  eben  nicht 
überall  durchzuführen.  Denn  wo  auf  engem  Räume,  wie  z.  B.  in  der 
Altis,  eine  gi'osse  Fülle  von  Denkmälern  dicht  zusammen  stand,  war  eine 
nach  Distrikten  getheilte  Ortsführung  unmöglich.  Sie  musste  sich  viel- 
mehr nach  den  Gegenständen  richten,  und  so  linden  wir  die  Beschreibung 
von    Olympia   der   Ortsführung   entsprechend   in  Abschnitte  getheilt.  von 

*  o  di  if  xti  ovyyQfcffiJ  juoi  ifj  Az&iJi  inuvood^uiiAu  iyit'ito,  fjtj  r«  Tir'ct'Ta  ut 
icft^i,s,  r«  dt  fiüharn  (c^iti  ^vrijutj;  inihSdfifi'oy  an  uirwy  tiQr^xivui  III,  11,  1. 
iTTui'on.'hou«  heisst  immer  ,, Verbesserung"  trotz  Soliubart  in  Fleckeisens  Jahrb.  ISttS 
S.  822  und  Wachsrauth.  P.  sagt  aber  zugleich,  dass  »lies  eklektische  Prinzip  schon 
in  seinem  ursprünglichen  Plane  gelegen  habe.  Ks  sei  also  die  Kevision  der  Atthis 
keine  grundsätzliche  Änderung  seiner  .Schriftstellerei.  (JvyyQucpi,  ist  der  revidirte  Text 
im  Gegensatze  zu  den  Notizen,  vTiout'iluuKc. 

**    y()((il)i(}'r(i>i'   irt(i«)r   Tiuoir^iii    1,    2:5,    K*. 


Paiisanias  in  Athen.  289 

denen  der  eine  sämnitliche  Altäre,  der  andere  die  Weihgeschenke,  der 
dritte  die  Siegerstatuen  behandelt.  *  Hier  kommt  der  Reisende  wiederholt 
an  dieselbe  Stelle;  denn  der  Altarperieget  kreuzt  die  Wege  der  andern 
Ortsführer,  weil  er  nicht  die  räumliche  Gruppirung  der  Altäre  im  Auge 
hat.  sondern  die  Folge  des  Opferdienstes,  der  von  den  Priestern  an 
ihnen  nach  alter  Opferordnung  wahrgenommen  ^vird. 

Diese  Gliederung  des  Stoffs  erschwert  den  Ueberbhck  des  Ganzen  in 
solchem  Grade  und  ist  für  den  Schriftsteller  so  unpraktisch,  dass  sie  nur 
aus  der  Periegese  verstanden  werden  kann,«  der  sie  vollkommen  entsprach. 

In  Athen  finden  wir  beide  Formen  der  Ortsführung  vereinigt.  Die 
räumhche  Ordnung  ist  die  durchaus  vorherrschende,  imd  wir  folgen  dem 
Faden  der  Periegese  vom  Hauptthore  der  Stadt  zum  Markt,  vom  Markte 
durch  die  Unterstadt  im  Norden,  Osten  und  Süden  und  endlich  auf  die 
Burg.  Es  schliesst  sich  aber  an  den  Areopag  eine  Betrachtung  der 
Gerichtsstätten  an,  bei  denen,  wie  bei  den  Altären  in  Ohmpia,  die  Oert- 
lichkeit  das  Gleichgültige  ist.  Wie  bei  der  Altarperiegese  ein  besonderes 
Interesse  für  religiöses  Ceremoniell  vorausgesetzt  wird,  so  hier  für 
Eechtsalterthümer.  ein  Interesse,  das  bei  den  Römern  ein  vorzügHch 
lebendiges  war;  sie  ehrten  Athen  als  den  Ursitz  der  juristischen  Bil- 
dung, auf  welche  sie  selbst  besonders  stolz  waren,  und  der  Areopag, 
seitdem  Rom  in  Hellas  gebot,  wieder  zu  altem  Ansehen  erhoben,  war 
das  ehrwürdigste  und  weltbekannteste  Institut  von  Athen.**  Scheinbar 
fällt  dieser  Abschnitt  gänzMch  aus  cler  Periegese  heraus,  und  man  hat 
daher  die  Ansicht  aufstellen  können,  es  sei  derselbe  nichts  Anderes  als 
ein  antiquarischer  Excurs,  den  er  an  jedem  andern  Orte  ebenso  gut 
hätte  schreiben  können.***  Pausanias  reist  aber  in  Hellas,  um  aus  ein- 
heimischer Ortskunde  sein  AVissen  zu  ergänzen,  und  die  klugen  Athener 
haben  es  gewiss  nicht  versäumt,  für  römische  Bildungsinteressen  in 
geeigneter  Weise  zu  sorgen.  Die  Voraussetzung,  dass  inmitten  eines 
Reisehandbuchs  ein  Abschnitt,  der  lauter  athenische  Oertlichkeiten,  neun 
an  der  Zahl,  nennt,  nichts  mit  der  Periegese  zu  thun  habe,  ist  doch 
gewiss  sehr  unwahrscheinlich;  wir  dürfen  also  annehmen,  dass  Pausanias 
auch  diese  Stätten,  an  denen  die  mit  heiliger  Sage  verbmidenen  Blut- 
gerichtshöfe für  ihn  ein  ganz  besonderes  Interesse  haben  mussten,  mit 
dem  dazu  berufenen  Periegeten  besucht  habe. 

Eine  zweite  Gruppe  athenischer  Sehenswürdigkeiten,  welche  sachlichen 


*    T«    t(V  (cnai'Xfc;    rovs    ßiouovs,    o    löyog    it;    tu    uvad-riuaiu ,    >i  iSriyr^aii;  xvjv 
uv6(}iHVT0)i'.     Peloponnesos  II,  109. 

**    d'i/.fcs  ö'ovycci  xcu  kaßiiy  ivQof  'Aü^riVaioi  noMXoi    Aelian  V.   H.  VIII,  38. 
***    Wachsrauth  I,  132. 

Curtius,  Topographie.  19 


290  Pausanias  in  Athen. 

Zusammenhang  haben,  ist  die  der  Bauten  Hadrians,  und  es  ist  gewiss 
vorauszusetzen,  dass  der  Kaiser,  nachdem  er  die  Stadt  wieder  zu  einer 
glänzenden  Metropole  gemacht  liatte,  auch  dafür  gesorgt  haben  wird,  dass 
Leute  vorhanden  waren,  wek-he  den  Beruf  hatten,  für  die  sinnvoll  ent- 
worfenen und  mit  beispiellosem  Aufwände  ausgeführten  Werke  bei  den 
Reisenden  das  rechte  Verständniss  zu  erwecken.  So  erklärt  es  sich,  dass 
nach  dem  Olympieion  die  andern  Kaiserbauten  aufgezählt  werden,  welche, 
wie  wir  annehmen  müssen,  z.  Th.  inmitten  der  Xordstadt  lagen.  Sie 
werden  an  das  Ohmpieion  ang>eschlossen ,  wie  die  Gerichtshöfe  an  den 
Areopag,  el)enfalls  ohne  Bezeichnung  der  Lage. 

Endhch  glaube  ich  noch  einen  Abschnitt  zu  erkennen,  wo  beide 
Formen  der  Periegese,  die  örthche  und  die  sachliche,  mit  einander  ver- 
bunden sind.  Denn  wenn  mitten  in  der  Beschreibung  der  Ihsosufer, 
deren  hervorragendes  Heiligthum  der  Demetertempel  war,  der  Sitz  der 
„kleinen  Mysterien"  (XXV  6),  auch  das  Eleusinion  erwähnt  wird,  das  am 
Abhänge  der  Burg  lag  (S.  50),  so  kann  ich  diese  Erwähnung  nur  so 
verstehen,  dass  Pausanias  diesen  Gang  mit  einem  Führer  machte,  der  in 
die  Mysterien  eingeweiht  war.  Denn  wenn  sell)st  Handwerker  eingeweiht 
werden  mussten,  welche  nur  einen  Tag  im  Mj'steriengebäude  zu  thun 
hatten,  wieviel  mehr  war  die  Weihe  dem  Ortsführer  unentbehrlich,  der 
den  Fremden  die  mystischen  HeiUgthümer  zeigte  I  Darum  ist  das 
Eleusinion  ausser  der  Ordnung  und  ohne  Bezeichnung  seiner  Lage  ange- 
schlossen worden.  Pausanias  hat  es  mit  demselben  Führer  besucht,  fühlt 
sich  al)er  aus  rehgiöser  Scheu  verhindert,  etwas  Näheres  darüoer  mit- 
zutheilen  und  kehrt  sofort  zum  Demetertempel  am  Ilisos  wieder  zurück.  * 

Diese  Ilisoswanderung ,  deren  Centrum  <lie  KalliiTlKK'  ist.  hat  nucli 
in  anderer  Bezii^hung  etwas  Ausserordentliches,  indem  sie  den  folge- 
richtigen Rundgang  der  Unterstadt  unterl)richt.  Die  L'nterbrechung  ist 
deuthch  bezeugt;  denn  nachdem  zwei  Seiten  des  Kerameikosmarktes 
beschrieben  sind,  wird  dci-  ]Markt  verlassen:  nach  der  Ilisostour  wird 
die  halbfertige  Beschreil)ung  desselben  wieder  aufgenommen  und  mit 
Ank^lüpfung  an  die  fi'ühere  Hälfte  folgerecht  vollendet.  Diese  Störung 
der  örthclieii  Periegese  ist  aiicli  durch  die  verzweifeltsten  Mittel  nicht  zu 
l)eseitigen.  und  ist  einmal  etwas  Al)gelegenes  zwischen  die  beiden  Markt- 
hälften eingeschoben,  so  kommt  ja  wenig  darauf  au,  dl)  es  etwas  näher 
oder  ferner  liegt.  Am  wenigsten  ist  mau  Iiereditigt.  deui  Pausanias. 
dessen    Zuveriässiükeit    iu    alli'u    tupdornpliisclieii     Punkten    sich     innner 

*  Mit  den  Worten  loo  ror  r<coi'  roiöt  (XXIV  1)0)  kommt  Tansanias  zum 
r)eraetertempel  zurück.     Das  Kleiisinion  wird  nie  als  raö-;  bezeichnet. 


Pausanias  in  Athen.  291 

Xouem  bestätigt  hat,*  einen  so  schweren  MissgriflF  anfzubürden ,  dass 
er  einen  Marktbrnnnen  mit  der  Enneakrunos  verwechselt  hal)e.  Keine 
Anlage  der  Stadt  war  gefeierter,  berühmter  (S.  88).  Eine  Entstellung 
des  Textes  ist  auch  nicht  anzunehmen,  weil  das  Einlenken  in  den  unter- 
brochenen Gang  der  Periegese  so  deutlieh  angegeben  ist.  Ich  weiss  also 
keine  andere  Erklärung,  als  dass  der  dritte  Theil  der  Stadtwanderung 
vor  dem  zweiten  stattgefunden  hat.  Das  Pensum  des  ersten,  w^elches  den 
Gang  vom  Eingangsthore  bis  zur  Orchestra  der  Tyrannenmörder  um- 
fiisste,  war  vollendet.  Zur  weiteren  Führung  bot  sich  aus  irgend  einem 
zufälligen  Grunde  der  Mystagoge  für  die  Demeterheiligthümer  und  die 
damit  zusammenhängenden  Plätze  an,  der  eigentlich  erst  später  eintreten 
sollte,  und  es  war  das  Ungeschick  des  Pausanias,  dass  er  in  der  Redaction 
der  Atthis  diese  Unregelmässigkeit  der  Periegese  nicht  verbessert  hat. 

Wie  unvorbereitet  Pausanias  seine  Aufgabe  antrat,  zeigt  die  Unsicher- 
heit im  Anfange  seines  attischen  Tagebuchs.  Denn  wenn  er  von  Phaleron 
her  auf  nächstem  Wege  nach  Athen  hereinkommt  und  dann  wieder  hin- 
ausgeht, um  an  den  Ti'ümmern  der  langen  Mauern  vorüber  um  die  halbe 
Stadt  herum  nach  der  Westseite  zu  gehen  und  bei  dem  zweiten  Eintritt 
erst  die  eigenthche  Stadtwanderung  zu  beginnen,  so  ist  diese  Seltsamkeit 
doch  wohl  nur  so  zu  erklären,  dass  ihm  beim  itonischen  Thore  deuthch 
gemacht  wurde,  dies  sei  nicht  der  Punkt,  wo  ein  Eeisender  die  Periegese 
von  Athen  zu  beginnen  habe. 

Die  Alten  legten  grosses  Gewicht  auf  den  Eingang  ihrer  Städte. 
Die  Stadtthore  waren  der  besondere  Schmuck  und  der  Stolz  derselben, 
und  es  war  herkömmlich,  ein  Thor  als  das  Hauptthor  zu  kennzeichnen, 
als  das  an  der  Stirnseite  der  Stadt  gelegene,  wo  die  bedeutendsten  Wege 
von  aussen  zusammentrafen  und  der  solenne  Empfang  stattfand.  Das 
Dipylon  ist  das  einzige  Thor  der  Athener,  das  von  seiner  Bauart  den 
Namen  hat.  Hier  haben  sie  die  pergamenischen  Könige  sowie  alle  fremden 
Gönner  und  Wohlthäter  empfangen:  hier  warteten  auch  die  Ortsführer 
auf  die  Reisenden,  welche  der  gewöhnliche  Weg  vom  Peiraieus,  che 
Hamaxitos  (S.  201),  sowie  die  Wege  von  Megara  und  von  Theben  hier 
an  die  Schw^elle  der  Stadt  führten.** 

Am  untern  Ende  der  Thalmulde,  welche  sich  vom  Areopag  nach 
Norden  senkt,  war  das  Thor  füi'  den  Verkehr  so  günstig  wie  möglich  ge- 
legen, ungünstig  aber  für  die  Yertheidigung.     Zu   diesem  Zweck  bedurfte 


*   Wachsmuth,  Rhein.  Museum  IS91,  S.  327. 
**    cd  jxähaz«.  ÄtiocpoQoi  ni'Ua  Herod.  I,  187.    cd  usyc'c'/.cci  niXai  CIGr.  II,  123. 
porta  in  ore  uibis  LXXIX  93.     Wegebau  S.  68  (276).     B.  Schmidt,  Die  Thorfrage 
in  der  Topographie  Athens  1879.     Gurlitt,  Pausanias  S.  317. 

19* 


292  Pausanias  in  Athen. 

es  eines  Aiifbaus,  wie  er  unter  Theniistokles,  Kimon,  Perikles  (S.  118, 
189)  hergestellt  worden  ist.  Dadurch  erhielt  das  Thor  eine  solche  Lage, 
dass  der  Weg  nach  innen  eine  geringe  Senkung  hatte  und  „von  oben" 
den  Kerameikos  durchschnitt  (XLI  60),  wie  es  für  die  Fahrt  des  pana- 
thenäischen  Festschifis  erforderlich  war.  Denn  das  war  der  Eindruck, 
welchen  der  Fremde  schon  am  Eingangsthore  hatte,  dass  er  eine  Stadt 
betrat,  welche  nicht  nur  in  Bezug  auf  sichern  A'erschluss,  auf  Wasseral)- 
fluss,  auf  bequeme  Verkehrseinrichtungen,  auf  Brmmenanlagen  u.  s.  w. 
sich  als  ein  wohl  geordnetes  Gemeinwesen  zu  erkennen  gab,  sondern  dass 
hier  die  Beziehungen  zu  den  Gottheiten  und  die  Pflege  des  Gottesdienstes 
die  wichtigsten  aller  öffentlichen  Angelegenheiten  waren.  AVar  doch  das 
Erste,  sobald  man  die  Schwelle  überschritten  hatte,  das  Pompeion  mit  dem 
Festgeräth  der  Panathenäen  (S.  189)  und  daneben  der  Tempel  von 
Demeter,  Kora  und  lakchos,  ein  Denkmal  der  religiösen  Einheit  von  Athen 
und  Eleusis,  während  das  Pompeion  an  der  Stadtschwelle  den  Punkt  be- 
zeichnete, wo  die  Prozessionen  ausgingen,  welche  Ober-  und  Unterstadt 
zu  einem  gottesdiensthchen  Ganzen  zusammenschlössen.  Das  Thor  war 
gleichsam  der  Hafen,  von  dem  das  Festschiff  auslief.* 

Das  Dipylon  trennte  den  äusseren  Kerameikos  von  dem  inneren. 
Darum  stand  am  inneren  Thorschlusse  an  der  Stadtseite  der  Rundaltar 
des  Zeus  Herkeios,  des  Hermes  und  des  Akamas  (XL  93).  Der  älteste 
Landesgott  wird  an  erster  Stelle  genannt ;  es  ist  derselbe ,  der  oben  bei 
der  Athena  Pohas  seinen  Dienst  hatte,  die  ganze  Bürgergemeinde  um 
seinen  Herd  sammelnd :  dann ,  als  Thor-  oder  AVegegott ,  Hermes,  und 
endüch  Akamas,  der  Schutzpatron  der  Phjie  Akamantis,  zu  welcher  der 
Kerameikos  gehörte.** 

Wenn  Pausanias  dennoch  vom  Dipylon  eine  Strecke  Wegs  geht  und 
dann  erst  den  Kerameikos  nennt,  so  erklärt  sich  dies  dadurch,  dass  die 
Ortsnamen  sich  bei  den  Griechen  auf  den  wichtigsten  Theil,  den  Kern 
eines  grossem  Gebiets  zu  verengen  pflegen,  ebenso  wie  der  Bergname 
Pnyx  zur  Bezeichnung  des  an  der  Pnyx  gelegenen  Volksversanimlungsraunis 
geworden  ist  (S.  62).  Den  weitern  Gebrauch  bezeugt  die  Altarinschrift. 
den  engem  der  Text  des  Periegeten,  bei  dem  Kerameikos  so  viel  wie  Agora 
ist.  Dieser  Sprachgebrauch  ist  zu  seiner  Zeit  besonders  üblich  geworden, 
da  es  ja  auch  neu  eingerichtete  Plätze  gab,  welche  als  Agora  dienten.*** 


*   Daher  uTjoart'/.'/.m'  t1,i'  nount,i'   Aristot.  ITo)..  A&t,y(i'nt)y   ed.  Kenyon,  j).  4". 
**   Köhler,  Mitth.  des  athen.  Inst.  IV  28s. 
***   Kerameikos  im   weiteren   Sinne    z.B.   Isaios  VI  20:    awoixiu   tv   Kiqu- 
/Linxiö.    Im  engeren  Sinne:   ir  Knunntxtö   und   Iv  liyoQi)  von  demselben  Stand 
bilde  Lykurgs  in  den  Vitae  X  orat. 


Pausanias  in  Athen.  293 

Die  Strasse,  welche  Dipylou  und  Kerameikos  verband,  schloss  sich 
unmittelbar  an  das  Thor  an,  indem  sie  auch  auf  das  Innere  der  Stadt 
vorbereitete,  Denkmäler  von  allgemeinem  Interesse  enthielt  und  solche, 
die  sich  auf  Zuzug  von  aussen  bezogen,  namentlich  auf  den  des  Dionysos, 
der  von  Eleutherai  kommend  hier  von  König  Amphiktyon  gastlich  aufge- 
nommen sein  sollte  (XXVII  8).  Die  gastfreundliche  Gesinnung  der  Stadt 
zu  ehren  war  diese  Fremdenstrasse  besonders  geeignet ;  darum  standen 
vor  den  Säulen  rechts  und  links  die  Erzbilder  hervorragender  Männer 
und  Frauen,  welche  Zeugiiiss  ablegten,  dass  bei  den  Athenern  jedes  Ver- 
dienst um  hellenische  Bildung  Anerkennung  finde.  Die  Säulenhallen, 
die  den  Weg  begleiteten,  müssen  in  ihrer  Anlage  einer  Zeit  angehören, 
und  es  ist  oben  versucht  worden,  sie  der  perikleischen  Zeit  zuzuweisen 
(S.  178).  Sie  waren  entweder  nur  Einfassung  der  Strassen  oder  sie  dien- 
ten älteren  Gebäuden  zum  Schmuck,  die  sich  hinter  ihnen  ausbreiteten. 
Zwischen  den  Säulen  und  oberhalb  derselben  waren  die  besten  Standorte, 
um  die  Festzüge  des  Dromos  (LXXV  19)  anzusehen.  Unter  den  hervor- 
ragenden Kunstwerken,  welche  am  Wege  standen,  war  ein  figurenreiches 
Werk  und  Weihgeschenk  des  Eubulides  (LIX  91),  und  es  ist  mit  Wahr- 
scheinlichkeit angenommen  worden,  dass  die  Fundamente,  Inschriften  und 
Skulpturreste,  welche  am  Westende  der  heutigen  Hermesstrasse  aufgedeckt 
worden  und  als  Werke  von  Eubulides,  dem  Sohne  des  Eucheir,  inschrift- 
lich bezeugt  sind,  dem  von  Pausanias  aufgezeichneten  Weihgeschenke 
angehören.*  Jedenfalls  schmückten  sie  dieselbe  Thorstrasse,  welche,  den 
natürlichen  Bodenverhältnissen  entsprechend,  mit  dem  untern  Theile  der 
heutigen  Hermesstrasse  zusammenfällt :  wo  diese  aber  östlich  abbiegt,  ging 
der  alte  Weg  in  gerader  Linie  südöstlich  weiter,  bis  er  den  Xordrand 
des  alten  Markts  erreichte. 

Der  Dromos  mündete  in  den  Kaufmarkt  (S.  171)  und  führte  erst 
durch  die  „Hermen"  auf  den  Staatsmarkt.  Was  ausserhalb  der  Hermen 
lag,  hatte  für  Pausanias,  den  Freund  der  alten  Zeiten  und  ihrer  geschicht- 
üchen  wie  religiösen  Ueberlieferungen .  kein  Interesse.  Darum  schweigt 
er  von  dem  Prachtbau  der  Attaloshalle,  an  welche  sich  auch  unlie])same 
Erinnerungen  aus  römischer  Herrschaft  anschlössen  (S.  249).  Der  Platz. 
dessen  Ostrand  sie  bildete,  hatte  seine  Bedeutung  als  Verkaufslokal  nicht 
verloren :  am  Südende  der  Halle  standen  Ehrenbilder  von  Beamten,  welche 
sich  um  die  Aufsicht  des  städtischen  Markts  verdient  gemacht  hatten. 
Zum   Amtskreise    der   Marktaufseher    o-ehörte    auch    die   Aufstellung    der 


*   Julius   in  den  Mittheil,   des   atheu.  Inst.  VII  Sl.     Dagegen  neue  Bedenken 
von  Lolling  ebenda  XII,  365. 


294  Pausanias  in  Athen. 

Ephebeninschrifteii,  welche,  seitdem  das  Ephebeninstitut  die  wichtigste  der 
öffentlichen  Angelegenheiten  geworden  war,  massenweise  den  Markt  um- 
standen.* 

Den  periegetischen  Faden  des  Pausanias,  dem  ich  nur  in  allgemeinem 
Ueberblicke  folge,  können  wir  erst  an  dem  Punkte  wieder  aufnehmen,  wo 
er,  von  der  langen  Thorstrasse  herkommend,  den  durch  die  öffentlichen 
Gebäude  scharf  begrenzten,  freien,  viereckigen  grossen  Platz  betritt,  den 
er  als  den  eigentlichen  Kerameikos  bezeichnet  (LXVI  26). 

"Wie  der  Eintritt  auf  den  Platz,  so  ist  auch  die  Bewegung  innerhalb 
desselben  deutlich  angegeben.  Er  nennt  die  Königshalle  zur  Rechten 
(d.  h.  an  der  Westseite)  und  zwar  als  das  Erste,  also  den  Anfang  einer 
Reihe  von  Gebäuden,  welche  den  Westrand  des  Kerameikos  bilden. 

Der  Uebergang  zu  einer  zweiten  Reihe  ist  nicht  so  genau  angegeben; 
aber  es  ist  in  der  Hauptsache  keine  Unklarheit,  weil  die  drei  Regierungs- 
gebäude** (Metroon.  Buleuterion,  Tholos)  als  eine  in  sich  zusammen- 
hängendi^  Gruppe  bezeichnet  Averden  und  zwar  als  eine  solche,  welche 
unterhall)  eines  Felsabhanges  liegt.  Es  kann  also  diese  zweite  Markt- 
seite nur  die  Südseite  sein,  wo  der  Felsrand  des  Areopags  die  natürliche 
Grenze  bildet.  Das  Metroon  lag  schon  auf  Felsgrund.  ***  Die  überragende 
Terrasse,  welche  Pausanias  erwähnt  (XLVII  37),  ist  die  Felsstufe  des 
Areopags,  welche  die  Standbilder  der  Eponymen  trug  und  sich  ostwärts 
zum  Burgaufgange  entlang  zog. 

Wie  Pausanias  im  Süden  die  natürliche  Grenze  des  Kerameikos  be- 
zeichnet, so  auch  an  der  Ostseite,  indem  er  von  seinem  Ilisosgange,  also 
von  Osten  her  zum  Kerameikos  zurückkehrend,  eine  Höhe  betritt,  von 
welcher  er  auf  denselben  hinabschaut  (XXXI  90). j  Er  nennt  daselbst 
das  Heiligthum  des  Hephaistos,  das  auf  dem  „Kolonos  agoraios"  lag 
(LXXI,  92).  Wir  können  unter  diesem  Namen  also  nur  die  Höhe  ver- 
stehen, welche  sich,  wife  die  Skizze  S.  70  zeigt,  von  der  Akropolis  nach 
Xorden  vorschiebt  und  näher  als  jede  andere  Höhe  die  Niederung  des 
Kerameikos  überragt,  so  dass  keine  mehr  Anspruch  auf  den  Namen  des 
„Markthügels"  hat.  Höher  als  der  sogenaimtf  Theseushügel,  senkt  sie 
sich  ganz  alliiiiililich  nach  Westen,    so    dass   das  Hephaisteion  zwar  noch 

*    r;  i|  Agtiov  nüyov  ^Sov).>]   xrd   t;   .iov'/.i,    Tiör  i'iic/.oniwi'  y.iü  6  ()»'(/o>-  rör  tniuü.i,- 
xr^v  rr,i  y.ftTÜ  Ti,v  nöht'  (tyoQÜ^  '/'tiiiai'  ['/>i]d'iov  ' /'(ciiiovaiui'  teotii^i  ttfXfc.     Inschrift- 
etein  an  der  Atfaloshalle  (S.  2S1  Aiini.). 
**  TU  {(Q-/i'"  (public  Offices). 
***  Unter  dem  Gebände  ein  Folssclilund,  /(iaiKt,  ^unidknov  Suidas  v.  ^^üiuiftQOf 

firjqfcyvqxr^g. 

t    intQ  „oberhalb''   Milchliüfer    in    den   Tliilol.  liistnr.   Aufs^ätzon,   1'>S4,  S.  .'US. 


Pausanias  in  Athen.  295 

oberlialb  des  3I;irktes  lag  (XXII  7),  aber  so  bequem,  dass  der  Bazar  der 
Schmiedewaaren  sich  bis  an  das  Heiligthum  hinanzog  (XXXII  5)  und  die 
dienstsuchenden  Tagelöhner  keinen  günstigeren  Standort  finden  konnten. 
Auch  die  Ueberreste  von  Weihgeschenken  an  Hephaistos  und  Athena 
Hephaistia  haben  sich  in  dieser  Gegend  gefunden.* 

Vom  Kolonos  Agoraios,  wo  auch  Aphrodite  Urania  ihren  uralten  Sitz 
liatte  (S.  32),  kommt  Pausanias  also  zum  zweiten  Male  an  den  Stadtmarkt 
im  Kerameikos,  und  zwar  auf  der  Strasse,  welche  von  dem  Punkte,  wo 
sie  den  Markt  erreichte,  zu  dem  Erzbilde  des  Hermes  Agoraios  führte 
(S.  170).  Es  war  bestimmt,  dem  belebtesten  Yerkehrsplatze  der  inneren 
Stadt  eine  religiöse  Weihe  zu  geben.  Neben  dem  Hermes  stand  das  zum 
Andenken  des  Reitergefechts,  von  317  (S.  224)  errichtete  Txiumphthor. 
Ehrenbogen  dieser  Art  standen  immer  auf  den  Hauptstrassen  der  alten 
Städte,  und  hier  kann  man  nicht  zweifeln,  dass  es  die  panathenäische 
Feststrasse  war,  auf  welcher  Pausanias,  der  mit  Vorliebe  den  Prozessions- 
wegen folgte,  auch  zum  zweiten  Male  den  Stadtmarkt  betrat.  Das  Triumph- 
thur  entsprach  aber,  wie  die  Marktskizze  (S.  171)  zeigt,  dem  Thore  der 
Athena  Archegetis,  das  ebenfalls  auf  derselben  Feststrasse  stand  (S.  256). 

Von  diesem  Eingang  beim  Hermes  Agoraios,  wo  Stadt-  und  Kaufmarkt 
sich  berührten,  wendet  Pausanias  sich  hnks,  um  von  den  Gebäuden  des 
Marktrandes  das  letzte  noch  übrige,  die  Poikile,  zu  beschreiben.  Dann 
folgen  nach  vollendeter  Periegese  der  Marktränder  die  Gegenstände  des 
inneren  Marktraums. 

Jenseits  des  Kerameikos  nach  Westen  lässt  sich  keine  Spur  von  der 
Wanderung  des  Pausanias  nachweisen;  den  sogenannten  „Theseustempel" 
(S.  121)  übergeht  er,  A\ie  ich  nicht  anders  denken  kann,  absichtlich,  und 
zwar,  wie  ich  vermuthe,  deshall),  weil  die  den  Athenern  eigenthümliche, 
göttüche  Verehrung  des  Herakles  seinem  nationalen  Gefühle  widerstand.** 
Doch  wer  kann  bei  einem  im  Reden  und  Schweigen  launenhaften  Schrift- 
steller^  dessen  wissenschaftlicher  Forschersinn  nicht  stark  genug  war,  um 
persönliche  Neigungen  und  Abneigungen  zu  überwinden,  in  den  einzelnen 


*  Meine  in  den  Attischen  Studien  II,  33  aufgestellte  Ansicht  über  den  Kolonos 
hat  Milchhöfer  a.  a.  0.  S.  341  wieder  aufgenommen  und  in  der  Rec.  von  Wachs- 
muth,  Stadt  Athen  II  (Wochenschrift  für  klass.  Philologie  1890),  durch  die  Fund- 
thatsaehen  im  Umkreise  des  Marktes  neu  begründet.  Vier  Inschriftensteine  {CIA. 
I,  318,  319:  II,  114,  117),  die  sich  alle  auf  Hephaistos  oder  Hephaistos  und  Athena 
Hephaistia  beziehen,  sind  alle  in  östlicher  Gegend  gefunden;  eine  Thatsache,  welche 
unerklärlich  bleibt,  wenn  das  Hephaisteion  im  Westen  des  Kerameikos  gelegen 
hätte.     Vgl.  über  den  Kolonos  Agoraios  oben  S.  21,  S2,  174. 

**   Den   ungriechischen    Charakter    des    Heraklescultus    betont    nach    eigener 
Forschung  Pausanias  VII  5,  3,  die  tyrische  Herkunft  auch  IX  27,  8. 


296  Pausanias  in  Athen. 

Fällen  die  Motive  nachweisen,  welche  ihn  Ijestinimt  haben,  hervorragende 
Denkmäler  zu  übergehen!  Auch  vom  Zwölfgötteraltar  wissen  wir  nicht, 
ob  die  Gründung  durch  die  von  ihm  gehassten  Pisistratiden  oder  em  an- 
derer Umstand  das  Uebergehen  veranlasst  hat.  Den  Cultus  der  Zwölf  im 
inneni  Kerameikos  bezeugen  attische  Denkmäler  aus  späterer  Zeit.* 

Ton  Osten  her  hat  Pausanias  die  zweite  Markthälfte  beschrieben, 
nach  Osten  geht  er  weiter,  zu  dem  benachbarten  Ptolemaion  (S.  238),  zum 
Heiligthum  der  Theseus,  zu  dem  der  Dioskuren  und  dem  darüber  ge- 
legenen Bezirke  des  Aglauros.  Diese  Stätten  harren  sämmthch  noch  der 
Auferstehung  durch  eine  den  Xordrand  der  Burg  aufi'äumende  Aus- 
gi'abung.  Die  Lage  im  Allgemeinen  sowie  die  Reihenfolge  sind  gesichert; 
den  örtlichen  Zusammenhang  beleuchtet  der  neu  aufgefundene  Aristoteles, 
wo  er  die  Entwaffnung  der  Athener  durch  Peisistratos  (ß.  82)  beschreibt.** 
Er  nennt  als  den  Platz,  wo  die  Waffen  der  ins  Anakeion  beschiedenen 
Bürger  niedergelegt  wurden,  ,.die  benachbarten  Räume  des  Theseion".  Es 
bestätigt  sich  dadurch,  was  S.  121  angedeutet  worden  ist,  dass  die  heihgen 
Stätten  an  der  angreifbarsten  Seite  der  Burg  als  Waffenplätze  benutzt 
wurden.  AVas  von  den  Tyrannnen  für  ihre  Zwecke  gelegenthch  ausge- 
beutet wurde,  ist  in  der  Zeit  nach  Vertreibung  der  Perser  planmässig 
durchgeführt  worden.  Mag  es  auch  in  der  Tyrannenzeit  schon  ein  Theseus- 
heiligthum  hier  gegeben  haben,  die  Waffenmagazine  daselbst  werden 
doch  erst  in  der  kimonischen  Zeit  errichtet  worden  sein.  Truppensamm- 
lungen im  Theseion  (LIV  91),  Waffen  im  Anakeion  (XLAT  59)  sind  be- 
zeugt. Auch  bei  der  Orchestra  des  Burgaufgangs  war  ein  Standort,  wo 
in  Zeiten  der  Gefahr  Mannschaften  zusammentraten.  Wir  sehen  also, 
dass  sich  an  der  ganzen  Xordseite.  welche  nach  Abbruch  des  Pelargikon 
die  am  meisten  gefährdete  war,  eine  Reihe  solcher  Stationen  entlang  zug. 
wo  in  Zeiten  der  Gefahr  die  Bürger  sich  rasch  sammeln  und  bewaffiien 
konnten,  um  die  Burg  zu  hütrn  und  die  untere  Stadt  zu  überwachen 
(S.  121).*** 

Das  Prjtaneion  ist  der  Schlusspunkt  der  dritten  Wanderung  und  zu- 
gleich der  Anfang  von   zwei   neuen  Gängen,    also   der  centrale  Punkt  in 


*  V.  Sybel,  Mittheilungeu  des  athen.  Inst.  IV  337.    Antinationale  Gesinnung 
der  Pisistratiden:  Paus.  IX  (J,  2. 

**   Aristoteles   //o/.iti!«  'Afß^tji-fdini'    p    42    ed.   Kenyon.     Wachsmuth,   Rhein. 
Museum  40,  S.  32S. 

***  Waftenplatz  bei  den  Tyiannonuiördern :  Aristoph.  Lysistr.  633  {<<yoQi(oio 
ii'  Tois  on'/.oii  iir,g  'AqiaToytiToroi)\  tu  Ö:i'/m  wie  bei  Thuk.  VIII,  92  {im  r«  öttA« 
lii-ui)  örtlich  im  Gegensatz  zur  Agora.  Da  die  Amtssphäre  der  Strategen  in 
späterer  Zeit  örtlich  begrenzt  wird,  so  wird  auch  wohl  der  aiQun.yoi  ini  ne  on'f.<c 
auf  diese  WaflFenplätze  zu  deuten  sein. 


Pausanias  in  Athen.  297 

der  Xordstadt.  Die  Entstehung  und  ungofiihre  Lage  des  Prytaneions  in 
der  Mitte  des  nördlichen  Burgabhanges  habe  ich  S.  244  zu  bestimmen 
gesucht.  Pausanias  machte  es  hier,  wie  so  vielfach  in  seinen  späteren 
Büchern,  dass  er  nämlich  von  demselben  Punkte  verschiedene  Gänge  be- 
ginnt und  sich  hütet,  von  einem  derselben  auf  den  anderen  hinüberzu- 
gehen: eine  etwas  pedantische  Methode,  welche  nur  aus  dem  Streben 
nach  möglichster  Deutlichkeit  zu  erklären  ist  und  sich  am  natürlichsten 
an  die  Fremdenführung  anschliesst. 

Folgen  wir  Pausanias  auf  dem  vierten  Gange,  so  leitet  uns  dieser 
in  che  unteren  Stadttheile  (XXXIX  4)  zimi  Ilisos,  also  in  dieselben  Gegen- 
den, wohin  der  zweite  Gang  gerichtet  war.  Bei  dem  Oljmpieion  stand 
Pausanias  wieder  unmittelbar  den  „mystischen  Felsufem"  (XXY  16)  des 
Ihsos  gegenüber;  eine  Seltsamkeit,  die  ihren  besonderen  Gnmd  gehabt 
haben  muss  und  darin  die  einfachste  Erklärung  findet,  dass  bei  dem 
fi'üheren  Gange  die  Mysterienplätze  den  Kern  der  "Wanderimg  bildeten: 
es  war  also  ein  Gang  von  ganz  besonderer  Art,  von  religiösem  Inhalt, 
auf  dem  man  Dinge  erlebte,  deren  Mittheilung  an  Unlierufene  durch  gott- 
gesendete Trämne  verboten  wird.  Mit  dem  Geheimdienste  der  Demeter 
war  auch  die  Enneakrunos  verbunden,  welche  darum  beim  zweiten  Gange 
erwähnt  wird  (XXA'  10). 

Der  vierte  Gang  ist  wieder  ein  gewöhnlicher  giro;  er  ist  dem  ganzen 
Hisosthale  gewidmet,  dessen  reiche  Geschichte  durch  die  hier  zusammen- 
treffenden Culte  von  Zeus,  Aphrodite,  Apollon,  Musen,  Artemis  bezeugt  wird. 
Der  Weg  führte  den  Wanderer  vom  Olympieion  und  Pytliion  (S.  54)  zur 
Aphrodite  in  den  Gärten  (X  84),  aufwärts  zum  Kynosarges  am  Lykabettos. 
dem  äussersten  Punkte  in  XO,  südöstlich  zum  Lykeion;  flussabwärts  am 
rechten  Ufer  an  den  Musengrotten  vorbei,  dann  nach  AgTai  hinüber,  wo 
die  Artenis  Agrotera  oder  Agraia  ihr  Heiligthum  hatte  (XY  56),  und  end- 
lich zum  panathenäi sehen  Stadium,  dem  Schlusspunkte  dieser  \Yanderung : 
sie  imifasste  che  alte  loniervorstadt  (S.  58),  welche,  durch  Hadrian  von 
Keuem  mit  dem  Kern  der  Stadt  vereinigt,  zu  einem  glänzenden  Xeu- 
Athen  geworden  war.  Die  alte  Ziegelmauer  (LXXIX  35)  war  weggeräumt, 
und   eine   offene   ländliche  Yillenstadt   zog  sich   über  den  Ilisos  hinüber. 

Yom  Prytaneion  beginnt  auch  die  fünfte  Wanderung,  welche  von 
allen  Gängen  der  Unterstadt  durch  Terrain  und  Denkmäler  am  sichersten 
bestimmt  ist.  Der  Tripodenstrasse  (S.  186)  folgend,  geht  sie  am  Odeion 
(S.  142)  vorüber  nach  dem  Heiligthum  und  Theater  des  Dionysos.  Sie 
folgt  den  Weihgeschenken  bis  auf  die  Höhe  des  Theaterbans,  wo  bei  dem 
Bilde  der  Xiobe  (LIX  6)  die  heimathlichen  Erinnerungen  vom  Sipylos 
lebendig   wurden  (vgl.  S.  210.    224).     Dann   das   anKegende   Asklepieion 


29S  Pausanias  in  Athen. 

(S.  211),  die  mit  dem  ältesten  Stadtmarkte  verbundenen  Heiligthümer 
von  Theniis  mid  Aphrudite  Pandemos  (S.  52,  60.  226).  Ueber  den  von 
den  Bauten  des  Herodes  noch  freien  Boden  am  Südwestfusse  der  Burg 
führte  der  uralte  V^eg  (S.  42)  zum  Bm*gthore  hinan. 

Die  Akropohs  ist  schon  beim  Theater  (L  84)  als  Ziel  der  Wanderung 
angegeben  und  dann  als  ein  besonderer  Theil  der  Periegese  dadurch  be- 
zeichnet, dass  der  Beschreibung  der  Denkmäler  kurze  Bemerkungen  über 
die  natürliche  Lage  und  die  Befestigung  vorangestellt  sind. 

Der  Burgaufgang  hat  den  Athenern  viel  zu  schafi'en  gemacht,  weil 
hier  zwei  verschiedene  Gesichtspunkte  mit  einander  in  Widerspruch  traten; 
man  wollte  den  Sitz  der  Götter  so  eng  wie  möglich  mit  der  Stadt  ver- 
binden und  doch  die  Sicherheit  der  Burg  nicht  aufgeben.  Unter  den 
Tyrannen  Avar  sie  noch  wesentlich  Pestung  und  ihren  Fuss  schützte  das 
Pelargikon.  Xachdem  dieser  untere  King  beseitigt  war,  suchte  man  ihn 
durch  eine  Reihf  von  Waffeuplätzen  am  Abhang  der  Burg  zu  ersetzen 
(S.  296),  und  der  Aufgang  konnte,  wie  es  Perikles  wollte,  ein  offener,  für 
die  festlichen  Gottesdienste  bestimmter  Zugang  bleiben.  Unter  den  Römern 
ist  zu  verschiedenen  Malen  am  Aufgange  gearbeitet  worden:  darauf  weist 
das  Agi'ippadenkmal  hin  (S.  25S),  mid  die  Münzen  hadrianischer  Zeit  be- 
zeugen einen  breiten  Treppenweg,  der  zu  den  Propyläen  hinanführte  und 
offenbar  als  Prachtwerk  jener  Zeit  angesehen  wurde.*  Bei  Anlage  dieser 
römischen  Freitreppe  sind  die  Altäre,  welche  einst  innerhalb  des  Pelargikdii 
errichtet  waren  (S.  159),  verschüttet  und  überbaut  worden ;  einer  derselben 
ist  neuerdings  an  alter  Stelle  wieder  aufgefunden  worden.** 

Bei  Herstellung  der  grossen  Freitreppe,  auf  welcher  Pausanias  zur 
Burg  hinaufstieg,  hat  man.  wie  es  scheint,  den  Burgverschluss  nicht  ausser 
Acht  gelassen  und  denselben  nun  an  den  Fuss  des  Aufgangs  verlegt. 
Darauf  führt  die  Erwähnung  von  Eingangsthürmen  (Pylonen)  und  von 
neuer  Ausstattung  der  Festungswerke  (LXX\TI  33,  37),  die  auch  dem 
Zeitalter  der  Antimine  an[r''hören.***     Aber  auch  diese  "Werke  werden  als 


*  Imhoof-Blumer  and  Percy  Gardner,  Niimismatic  Commentary  of  Pausanias 
p.  128:  ,.the  staircase  is  the  principal  fetaure  of  the  view",  ein  ioyov  r/*>-  «»'fH«<Tt(Os. 
Die  Münzen  sind  aus  der  Zeit  der  Autoniue. 

**   Mitth.  des  athen.  Inst.  XIV  414.     Wir  hoffen,  auf  Grund  der  neueren  Auf- 
grabungen  von  Dörpfeld   eine   monumentale  Geschichte   der  ui'o&Oi  zu  erhalten- 

***  Standen  diese  Pylonen  zu  Pausanias'  Zeit,  so  ist  es  mir  sehr  wahrschein- 
lich, dass  mit  der  tffocFo!,-  fiüc  (LXXVII  44)  das  untere  Thor  gemeint  ist.  Dann 
erwähnt  er  erst  die  Propyläen.  Einen  Versuch  zur  Veranschaulichung  eines  unteren 
Verschlusses  giebt  die  Skizze  in  meiner  ,.Akr<»polis  von  Athen"  IS44;  wiederholt 
in  ,,T.eake,  Topographie  von   Atlien".    Ziiridi   l^lt. 


Pausanias  in  Athen.  29ü 

Weiliegabe  an  Athene  Polias  bezeichnet;  so  sehr  ist  also  das,  was  Perikk^s 
geschalfen,  als  er  durch  die  Propyläen  die  ganze  Burghöhe  als  den  Tempel- 
hezirk  der  Stadtgöttin  darstellte,  für  alle  Zeit  maßgebend  gebheben  (S.  154). 

Bei  den  Propyläen  kann  auch  der  einsilbige  Perieget  den  Eindruck 
nicht  verschweigen,  welchen  das  Gebäude  auf  ihn  macht,  dem  bis  auf 
seine  Zeit  nichts  an  Grossartigkeit  an  die  Seite  gestellt  werden  könne.* 
Beim  Eintritt  in  die  Burg  wendet  er  sich  rechts  zum  Heiligthum  der  Athena 
Xike  und  steigt  die  Treppe  hinauf,  welche  S.  259  mit  dem  Pfeiler  und 
dessen  Inschriften  abgebildet  ist.  Ihre  Entdeckung  wirft  auf  das  Tagebuch 
des  Periegeten  ein  merkwürdiges  Licht.  Er  hat  sie,  in  Benutzung  von 
Inschriften  damals  noch  wenig  geübt,  nur  flüchtig  notirt,  und  es  scheint, 
dass  auch  sein  Führer  nicht  Bescheid  wusste;  sonst  würde  er  auf  diese 
Denkmäler  der  Heldenzeit  von  Athen  aufmerksam  geworden  sein.  Von 
den  Eeiterbildem  zur  Rechten  und  Linken  hatte  er  den  vollkommen  rich- 
tigen Eindruck  einer  decorativen  Aufstellung  (LXIV  20)  mid  dachte  imi 
so  weniger  an  historisch  wichtige  Monumente.  Den  Namen  Xenophon 
hatte  er  sich  aber  doch  gemerkt,  und  als  er  sein  Tagebuch  wieder  vor- 
nahm, machte  er,  da  auch  der  Name  Lakedaimonios  in  die  Famihe  zu 
passen  schien,  die  sehr  verfehlte,  aber  auch  dm'chaus  zweifelnd  vorgetragene 
Combiuation,  dass  die  Söhne  des  Sokratikers  Xenophon  hier  dargestellt 
sein  möchten.  Ob  dieser  Missgriff  ganz  seine  Schuld  ist,  kann  Niemand 
sagen;  auf  jeden  Fall  ist  er  hier  in  Aufzeichnung  und  Deutung  dessen, 
was  er  gesehen  hat,  sehr  flüchtig  gewesen,  und  ich  glaube  nicht  zu  irren, 
wenn  ich  annehme,  dass  seine  Antipathie  gegen  das  ganze  vorhadriamsche 
Rom  auch  hier  maßgebend  gewesen  ist.  Er  war  verstimmt  über  che  In- 
schrift auf  Germanicus,  den  er  eben  so  übergangen  hat  wie  Agrippa,  dessen 
Denkmal  an  der  Burgtreppe  kein  Fi'emder  übersehen  konnte. 

Die  Burgwanderung  ist  von  allen  Theilen  der  Atthis  der  am  meisten 
übersichtliche  und  deutlichste ;  denn  die  Aki'opohs  ist  der  einzige  Platz 
des  alten  Griechenlands,  wo  wir,  wie  in  Olympia,  den  vollen  Eindruck 
des  ursprünglichen  Zusammenhangs  haben  und  zugleich  von  der  AVirkimg 
der  alten  Bauwerke  noch  heute  einen  lebendigen  Eindruck  empfangen. 
Die  Hauptgebäude  bilden  eine  Reihe  fester  Punkte,  die  verschiedenen 
Bauterrassen  sind  sicher  zu  unterscheiden,  die  Zielpunkte  und  die  Wege 
sind  gegeben.  Auch  m  der  Burgperiegese  erkennt  man  den  planmäßig 
geordneten  Rundgang,  der  sich  innerhalb  der  Propyläen  vom  Weihwasser- 
becken des  Lykios  (S.  156)  rechts  ansteigend  zum  Parthenon  wandte,  dann 
nach  Betrachtung  der  Südseite  zum  Erechtheion.  um  durch  die  nördliche 


y.6au(p    VAU    ufyii'^ti  rcör  '/ü&ioi'   ni/oi   tuoi  rrooti/i:   C.   22,  4. 


300  Pausanias  in  Athen. 

Burghälftt'  zum  Eingange  zurückzukehren.  Nur  am  Schlüsse  löst  sich 
ein  kleiner  Abschnitt  aus  der  Reihenfolge,  indem  vier  Gegenstände  nach- 
träglich erwähnt  werden,  welche  keinen  örtlichen,  sondern  nur  einen  sach- 
lichen Zusammenhang  haben,  zwei  Paare  von  Weihgeschenken,  welche  ein 
ganz  besonderes  Interesse  in  Anspruch  nehmen,  die  Statuen  des  Perikles 
und  die  Athena  Lemnia.  zweitens  die  beiden  Weihgeschenke  vom  Beute- 
zehnten der  grössten  Waffenthaten,  Athena  Promachos  und  das  chalkidische 
Viergespann  (S.  155).  welches  Herodot  gleich  beim  Aufgange  zur  linken 
Hand  vor  den  Propyläen  als  eines  der  hervorragendsten  Denkmäler  der 
Akropolis  namhaft  macht  (LXY  57). 

Auf  der  Akropolis  können  wir  die  Methode  des  Pausanias  am  ge- 
nauesten controliren :  hier  zeigt  sich,  wie  auch  die  Beschreibung  der  ein- 
zelnen Heiligthümer  nur  vom  Standpunkt  der  Periegese  verständlich  wird, 
die  von  einem  Theile  zum  anderen  führt,  ohne  das  Ganze  ins  Auge  zu 
fassen.  So  namentlich  beim  Erechtheion.  Wir  werden  durch  die  grosse 
Nordhalle  in  das  Heiligthum  des  Poseidon-Erechtheus  eingeführt  imd  mit 
Allem  bekannt  gemacht,  was  sich  auf  den  Cultus  des  Poseidon  bezieht. 
Dann  folgt,  wie  etwas  ganz  Neues,  mit  einer  besonderen  Einleitung  über 
die  Weihe,  welche  auf  dieser  Stätte  und  dem  hier  aufgestellten  Bilde 
ruhe,  die  Beschreibung  der  nach  Osten  gerichteten  und  nur  von  Osten 
zugänglichen  Cella  der  Athena:  endlich  kommt,  wieder  als  etwas  Beson- 
deres, das  Pandroseion  an  die  Reihe,  von  dem  gesagt  wird,  dass  es  bau- 
lich mit  dem  Athenatempel  zusammenhänge;  also  wird  stillschweigend 
angedeutet,  dass  sich  der  Athenatempel  im  weiteren  Sinn  über  den  ganzen 
Mittelbau  von  Osten  nach  Westen  erstrecke.  Den  drei  Zugängen  ent- 
sprechen drei  Besichtigungen,  drei  Beschreilmugen,  bei  denen  die  rehgiöse 
und  bauliche  Einheit  nicht  zum  Ausdruck  kommt.  Das  ist  der  den 
Schriftsteller  beherrschende  und  die  Klarheit  seiner  Baubeschreibungen 
beeinträchtigende  Einfluss  der  Ortsführer,  von  denen  Pausanias  sich  nicht 
frei  zu  machen  im  Stande  war. 

Vom  Westfusse  der  Akropolis  beginnt  die  Schlusswauderung.  wekhc 
nahe  zusammenliegende  Oertlichkeiten  und  auch  weit  entlegene,  nur  sach- 
üch  zusammengehörige  Gegenstände  umfasst. 

Zu  den  erstem  gehört  Apollon  Hypakraios  (S.  .")(»)  nclist  Klepsydra 
und  Pansgrotte,  der  Areopag  mit  dem  Heihgthum  der  Semnai  (S.  52) 
und  die  benachliarte  Station  des  panathenäischen  Festschiffes,  das  dort 
in  seinem  Schiffshause  den  Frt'niden  gezeiijt  wurde 


*    roi;   Äohiov  n«yov  :ih;nior  ön'xirnct  ruiy-  rxot>,'^itau  */>"  r/,j'  tmi'  rfuvfdh^rftiiDV 
io/uTit;f:  c.   20. 


Pausanias  in  Athen.  301 

Zwischen  Areopag  und  Triere  wird  ein  Bericht  eingeschoben,  der 
als  ein  besonderer  Abschnitt  der  Periegese  daran  zu  erkennen  ist,  dass, 
wie  beim  Kerameikos  und  beim  Prytaneion,  ausdrücklich  darauf  aufmerk- 
sam gemacht  wird,  dass  man  an  einen  schon  früher  genannten  Ort  wieder 
zurückkehre;  femer  daran,  dass  bei  dieser  Wanderung  ein  besonderes, 
nicht  bei  allen  Reisenden  vorauszusetzendes  sachliches  Interesse,  das 
Interesse  für  Gerichtsalterthümer  angenommen  wird:  hier  war  also  eine 
dem  entsprechende,  sachkundige  Führung  erforderlich.  * 

Der  Areopag  war  für  alle  ernsteren  Geschichtsfreunde  etwas  in  seiner 
Art  Einziges.  Mit  seinen  Anfängen  in  die  Mythenzeit  hinaufragend,  von 
den  Dichtern  gefeiert,  in  seiner  politischen  Stellung  die  Epochen  der 
Stadtgeschichte  bestimmend,  von  allen  Einschränkungen  immer  wieder  zu 
vollen  Ehren  aufsteigend  und  auch  von  römischen  Statthaltern  bei  ver- 
wickelten Criminalfällen  in  Anspruch  genommen,  hatte  er  von  allen  städti- 
schen Instituten  am  meisten  eine  internationale  Bedeutung.  Pausanias 
sagt  ausdrücklich,  dass  an  den  heiligen  Stätten  daselbst  (S.  52)  Fremde 
sowohl  wie  Bürger  opferten. 

Daran  knüpfte  sich  also  der  Wunsch,  von  den  attischen  Gerichts- 
gtätten  im  Ganzen  einen  Ueberblick  zu  gewinnen,  und  wie  sollte  Pau- 
sanias bei  seiner  leidenschaftlichen  Vorliebe  für  alles  Alterthümliche  die 
Gelegenheit  versäimit  haben,  über  die  weltberühmten  Stätten  der  atheni- 
schen Blutgerichtsbarkeit  sich   an  Ort   und  Stelle   genau  zu  belehren !  ** 

Die  räumliche  Periegese  konnte  sich  leicht  an  die  sachliche  an- 
schliessen.  Denn  die  Gerichtshöfe,  wo  von  Geschworenen  über  Civilsachen 
geurtheilt  wurde,  lagen  sämmtlich  in  der  Umgegend  des  Kerameikos.  Ueber 
sie  wird  kurz  hinweggegangen,  um  bei  den  Malstätten  zu  verweilen,  wo 
über  vergossenes  Blut  gerichtet  wurde,  die  mit  Heiligthümern  und  uralten 
Legenden  verknüpft  waren.  ***  Sie  lagen  in  der  Altstadt  südhch  von  der 
Burg  (S.  167).  Hier  waltete  das  patrizische  Ephetencollegium,  das  von 
einem  Gerichtshofe  zum  andern  zog.f  um  kriminal-rechtüche  Fragen  zu  ent- 
scheiden, die  für  den  Staat  bedeutungslos  waren,  weil  es  sich  nur  mn 
Sühngebräuche  handelte.  Sie  wurden  beim  Palladion  über  unvorsätzUche, 
beim  Delphinion  über  gerechte  Tödtung  vollzogen  (LXXXUI).     Der  Rund- 


*   oioaoig  juiiiari  anovS^^g  th  t«  öixaarr^^uc  c.  23,  11.     Hertzberg,  Geschichte 
Griechenlands  I,  445. 

**  Er  unterscheidet  selbst  die  Reisenden  darnach,  ob  die  Sehenswürdigkeiten 
wegen  der  Kiinsttechnik  besonderen  Eeiz  für  sie  haben  oder  r«  dg  uo/aiörrj« 
^xovTu  I,  28,  1. 

***   Die  Plätze,   welche    „Mythen  haben"'   wie  Strabon  sich  ausdrüclvt  LIV  77. 
t   ntguovjtg:  Müller,  Eumeniden,  S.  151,  Anm. 


302  Pausanias  in  Athen. 

gang  bei  diesen  Heiligthümern ,  welche  aus  Asylen  zu  Gerichtshöfen  ge- 
worden sind,  war  für  Pausanias  um  so  wichtiger,  weil  es  sich  nicht  um 
Legenden  handelte,  welche  ihm  von  verödeten  Plätzen  nach  mündlicher  Uel>er- 
lieferung  von  den  Ortsführern  ei'zählt  wurden,  sondern  das  Alte  überall  noch 
lebendig  war.  Erfolgte  doch  geraume  Zeit  nach  seiner  Wanderung  auf 
Befehl  des  pythischen  Apollon  im  Palladion  die  Erneuerung  des  Pallas- 
bildes, das  von  einem  Zeuspriester  als  Buzygen  geweiht  wurde  (XLIII  13). 

Unter  Aufsicht  des  Apollon,  in  dessen  Dienst  sich  das  Rechtsbewusst- 
sein  des  Volks  einst  entwickelt  hatte,  standen  also  damals  noch  diese 
Heiligthüm(>r  im  Südosten  der  Stadt,  wo  die  Verschmelzung  zwischen  dem 
Bisosthai  und  der  Kekropia.  zwischen  Theseiden  und  Erechthiden  sich 
in  vorgeschichthcher  Zeit  vollzogen  hatte  (S.  55,  58).  Hier  wurden  in 
aller  Stille  durch  die  Jahrhunderte  hindurch  die  altväterhchen  Sühnge- 
bräuch(>  vollzogen. 

Der  dritte  altstädtische  Gerichtshof  war  am  Prytaneion  (LXXXUI  7'J), 
dem  alten  Königsitze  unterhalb  der  Burg  neben  dem  Bukoleion  (S.  51). 
wo  die  Rinderherden  für  die  königlichen  Opfer  gehalten  wurden;  es  war 
der  älteste  Amtssitz  der  Unterstadt,  wie  Aristoteles  nach  derselben  Methode 
historischer  Topographie,  welche  auch  Thukydides  befolgte  (S.  42),  er- 
kannt hat.  '^  Es  war  das  Urprytaneion,  ein  kleines  Ziegelhaus  (LXXXIX 
48).  Als  politisches  Centrum  ist  es  erst  durch  die  Tholos  (S.  03),  später 
durch  das  neue  Prytaneion  (S.  244)  ersetzt  worden;**  für  die  Gebräuche 
des  heiligen  Rechts  ist  die  Stätte  unverändert  geblieben:  hier  wurde  das 
durch  leblose  Gegenstände  veranlasste  Blutvergiessen  gesühnt,  und  Pausanias 
hörte  hier  von  dem  ersten  blutigen  Opferbeil  berichten,  über  welches  Jahi' 
für  Jahr  eine  feierliche  Ceremonie  abgehalten  wurde.*** 

Diese  Gegend  der  alten  Südstadt,  (h^n  ersten  Mittelpunkt  der 
Kydathenäei'.  hat  er  hier  zum  ersten  3Ial  Ix-treten.  da  er  vom  Dionysos- 
heiligthum  auf  der  Höhe  des  Burgfusses  entlang  zum  Burgthore  gegangen 
war.  Auch  den  vierten  Gerichtshof  bei  Phreattys  (CXV  31),  wo  der 
Angeklagte  sich  vom  Bord  des  Schiffs  vertheidigte,  hat  Pausanias  in  seinen 
juristischen  Rundgang  aufgenommen:  denn  ich  glanl)e  nicht,  dass  ein 
Mann,  der  von  Lydien  herüberkonunt.  lun  alle  örtlichen  Alterthümer  sich 
zeigen  zu  lassen   und  Jahre   Jung  ganz  Hellas  durchforscht,  den  We^-  nach 

*    Ilohiii«  A!}i,t'«i'(f)v  ed    Kenjon  p.  7. 
**   otxof  fxiyKS  Schol.  'J'link.  II,   14. 

***  Dass  Pausanias  mit  dem  Pntaneittn  als  Gerichts^liof  dasselbe  Prytaneion 
gemeint  hal)en  sollte,  da»  er  in  der  Mitte  der  Nordstadt  besclireibt  (LXXXIX  ;<4,) 
ist  undenkbar.     Niemals  beschreibt  Pausani.is  ein  (iebände  zweimal. 


Pausanias  in  Athen.  303 

dem  Peiraieus  gescheut  habe,  um  den  letzten  der  vier  Criminalhöfe.  den 
mit  der  Teukrossage  verknüpften,  durch  Augenschein  kennen  zu  lernen. 
Der  letzte  Rundgang  ist  eine  ungemein  wichtige"  Ergänzung  der  vur- 
angehenden  Aufzeichnungen,  ein  unentbehrlicher  Abschluss  der  Stadt- 
wanderung. Er  beleuchtet  die  patrizische  Urstadt  mit  ihren  Heihgthümern 
und  Cultusbräuchen,  die  sich  an  Ort  und  Stelle  in  den  Händen  der  Adels- 
geschlechter erhalten  hatten.  Wir  erkemien  hier  noch  die  alte  Doppel- 
gemeinde, da  Aigeus  am  Delphinion  wohnte  und  richtete,  so^vie  die  im 
Synoikismos  vollzogene  Einigung  der  Gemeinden,  welche  in  dem  Prjtaneion 
zwischen  Dionysos  und  Aphrodite  Pandemos  ihren  gemeinsamen  Älittel- 
punkt  erhielten.  Auch  der  Uebergang  aus  der  Königszeit  in  die  Republik 
zeigt  sich  in  der  Criminaljustiz  der  Südstadt  am  deutlichsten,  da  es  nach 
den  Landeskönigen  „Phylenkönige"  waren,  welche  im  Prytaneion  für  die 
Entsühnung  der  befleckten  Stadt  zu  sorgen  hatten  (LXXXIA'  3). 


Yin. 
Die  Zeiten  nach  Pausanias. 

3Iit  dem  Odeum  des  Eegilla  schliesst  die  Baugescliichte  von  Athen, 
welcher  wir  von  den  ältesten  Felsgründungen  an  zu  folgen  gesucht  haben. 
Von  jetzt  an  sind  es  keine  weiteren  Entwickelungen  oder  Neugestaltungen, 
welche  unsere  Aufmerksamkeit  fesseln,  sondern  das  Fortbestehen  des  Alten 
und  Einheimischen;  denn  schon  hundert  Jahr  nach  Pausanias  di'angen 
die  gothischen  Schaaren  vor,  welche  den  Anbruch  eines  neuen  Weltalters 
verkündigten.  Von  der  Höhe,  auf  welche  Hadrian  die  Stadt  noch  einmal 
zu  heben  suchte,  ist  sie  rasch  herabgesunken,  aber  der  Ruhm  einer  un- 
vergleichlichen Geistesbildung  ist  ihr  Erbe  geblieben  und  das  Band,  welches 
alle  höher  Gebildeten  um  die  Heimath  Piatons  vereinigte. 

Aus  der  Zeit  fürstlicher  Gönnerschaft  war  eine  ehrerbietige  Scheu 
gebheben,  das  Vermächtniss  der  philhellenischen  Kaiser  anzutasten,  und 
so  hat  Athen  Jahrhunderte  lang  die  städtischen  Gewohnheiten  und  Ein- 
richtungen bewahrt,  -wie  sie  in  den  Ephebenurkunden  bezeugt  sind. 

Athen  war  eine  stille  Landstadt;  die  Strategie  ein  fi'iedliches  Amt. 
das  für  den  Unterhalt  der  Bürger  sorgte  und  die  Unterrichtsanstalten 
beaufsichtigte.  Berühmte  Professoren,  wie  Lollianos,  waren  selbst  Sti'a- 
tt'gcn.*  Die  alten  Priesterämter  gehen  von  Vater  auf  Sohn  über:  der 
Familienname  wechselt  nach  alter  Weise,  und  die  unattischen  Namen 
bezeugen  die  mannigfachen  Einwirkungen  des  Auslandes  von  den  Ptulemäern 
an  durch  die  verschiedenen  Dynastien  der  Caesaren  hindurch.  Die  Jahres- 
feste werden  regelmäßig  gefeiert,  der  Dreifuss  bleibt  ein  Ehrenschmuck 
der  Stadt.  Standbilder  aus  Marmor  und  Erz  erheben  sich  fih-  Bürger 
und  für  Fremde,  die  sich  in  Athen  eingebürgert  haben,  wie  der  Proconsul 
Rufius  Festus,  der  Mitglied  des  Areopags  war  und  ein  Wohlthäter  der 
Stadt.**  Athen  war  noch  immer  eine  Stadt  der  Hermen.  (Jymnasien 
und  Hörsäle    wurden    mit    den   Büsten    Vx-nihmter  .Alänner  und  verdienter 

*   Philostratos,  Vit.  So|ili.  i  2:i 
**    CIA.  III  »j;15  ans  der  /weiten  Hälfte  des  vierten  Jahrh. 


Erste  (iothenkämpfe.  305 

Lehrer  geschmückt;  die  Ephehen  waren  wie  in  alter  Zeit  von  ihren 
Pädagogen  begleitet  und  in  „Chöre"  vertheilt. 

So  mechanisch  sich  auch  Jahr  für  Jahr  unter  Aufsicht  der  Stadt- 
behörden die  Hebungen  wiederholten,  so  konnte  es  doch  nicht  ohne  Be- 
deutung sein,  dass  so  viel  junge  Leute  jährlich  im  Peiraieus  landeten, 
die  schon  durch  ihr  Kommen  bezeugten,  dass  sie  Häusern  angehörten, 
in  welclKMi  ein  gewisser  idealer  Sinn  lebendig  war.  Athen  konnte  nicht 
zu  einer  gewöhnlichen  Provinzialstadt  verkümmeni.  Man  fühlte  sich  in 
anregendem  Verkehr  mit  jungem  Volk  der  verschiedensten  Herkunft,  und 
die  einheimische  Jugend  spornte  der  Ehrgeiz,  vor  den  Ausländern  nicht 
zurückzustehen. 

Es  blieb  ja  auch  der  althellenische  Grundsatz  in  Kraft,  dass  leibHche 
Tüchtigkeit  die  unentbehrliche  Voraussetzung  aller  Geistesbildung  sei. 
Dadurch  wurde  die  in  den  Gymnasien  sich  sammelnde  Jugend  vor  den 
Xachtheilen  einer  einseitigen  Beschäftigung  mit  rheturischen  L'ebungen 
geschützt  und  bewährte  sich,  als  die  langen  Eriedenszeiten  unvermuthet 
unterbrochen  wui'den  imd  fremdartige  Kriegsvölker  den  attischen  Boden 
betraten,  wie  einst  die  Meder  bei  Marathon. 

Aus  dieser  Zeit  sind  I^rkunden  erhalten,  welche  nicht  in  einförmiger 
Weise  den  pflichtmässigen  Plifer  der  Lehrer  und  Lernenden  bezeugen, 
sondern  auch  Leistungen  ausserordentlicher  Art  im  Waffendienste.  So  die 
Ehreninschrift  eines  eleusinischen  Beamten,  die  neben  dem  Ruhm  der  Weis- 
heit die  tapfere  Abwehr  feindlicher  Mächte  preist.  *  Dem  Herennios  Dexippos 
ist  ein  Denkmal  von  seinen  Söhnen  errichtet,  von  denen  der  ältere,  wie  der 
Grossvater,  Ptolemaios  heisst.  Es  feiert  den  Historiker,  der  die  Begeben- 
heiten seiner  Zeit  schildert  und  zugleich  die  Kunde  der  Vorzeit  aus 
Bücherrollen  sammelt.  **  Derselbe  ist  aber  auch  als  ein  Mann  der  That 
in  die  Zeitgeschichte  eingetreten  und  hat  mit  der  Jugend,  die  sich  fi'ei- 
willig  um  ihn  schaarte,  die  Gothen  aus  der  Kephisosebene  hinausgetrieben; 
eine  Heldenthat,  die  auch  von  römischen  Historikern  als  ein  zeitgeschicht- 
liches Ereiguiss  aufgefasst  worden  ist.***  Die  Epheben  hatten  wieder 
einmal,  ihrer  ursprünglichen  Bestimmung  gemäss,  die  Vertheidigung  der 
Landschaft  in  ernstem  Kampfe  übernommen.  Derselbe  Dexippos  war 
Festordner    der   fünfunddreissigsten  Panathenais ,   welche   132  Jahre  nach 


*    CIJ.  III  713. 
**    CIJ.  III  716;    vgl.   717. 

***  Trebellius  in  den  Scriptores  Hist.  Aug.  ed.  Jordan  II  p.  83.  Dexippos 
als  Führer  von  Freiwilligen:  Dittenberger  a.  a.  0.  S-  246;  als  Eedner  vor  dem 
Kampf:  Fragm.  Hist.  Graecorum  IV  p.  680. 

Curtius,  Topographie.  20 


306  Athen  uikI  Alexandreia. 

Vollendung  dos  Marmürstadiums  (S.  273)  stattfand:  er  hat  auch  das 
Pallasbild  auf  der  Akropolis  erneuert  und  dem  panathenäischen  Schiff 
'einen  neuen  Schmuck  verliehen.  So  leuchtet  uns  aus  diesen  Urkunden 
noch  einmal  der  Glanz  der  alten  Zeiten  entgegen,  die  echt  attische  Ver- 
bindiuig  höherer  Geistesbildung,  religiöser  Pflichttreue  und  patriotischer 
IHeldenkraft.  Auch  war  diese  Erliel)ung  eine  ganz  selbständige,  aus  der 
llitte  der  Bevölkerung  hervorgegangene.  Bei  den  Imperatoren  zeigt  sich 
wohl  hier  und  da  auch  noch  etwas  von  dem  philhellenischen  Zuge 
rhadrianischer  Zeit ;  Gallienus  selbst  legte  noch  "Werth  auf  attisches  Bürger- 
recht und  attische  Archontenmirde.  *  Im  Wesentlichen  war  die  Stadt 
:sich  selbst  überlassen,  und  nun  bewährte  sich  in  dem  Eifer,  mit  dem 
man  die  nationalen  Feste  ausgebildet  hatte,  eine  erhaltende  Kraft:  die 
Bürger  sammelten  sich  um  ihre  Stadtgöttin  immer  in  neuer  Begeisterung: 
im  Jahr  400  war  es  Plutarchos,  der  vom  Demos  des  Erechtheus  geehrt 
^vm•de,  weil  er  sein  Vermögen  hingegeben  hatte,  um  den  Panathenäenzug 
wieder  in  voller  Ehre  durchzuführen  (XXI  70:  vgl.  S.  85). 

Bürgerliche  Eintracht  war  aber,  wie  in  alten  Zeiten,  mu'  in  Folge 
äusserer  Bedrängniss  vorhanden.  Denn  der  eingeborene  Parteigeist  war 
nicht  erloschen  und  entbrannte  um  die  zu  dieser  Zeit  leitenden  Persön- 
lichkeiten ,  die  Inhaber  der  Lehrstühle :  auch  auf  diesem  Gebiete  fi-eier 
Concurrenz  sollte  Einer  immer  der  unbedingt  Erste  sein.  Von  attischem 
Parteigeiste  wurden  auch  die  Ausländer  ergriffen.  Es  bildeten  sich  Lands- 
mannschaften pontischer,  syrischer,  armenischer  Griechen.  Aus  heimlichen 
Umtrieben  werden  Tumulte:  Akademie,  Ljkeion,  Ptolemaion  wurden 
blutige  Kampfiilätze ;  der  Proconsul  musste  einschreiten,  um  die  Ordnung 
herzustellen. 

Dennoch  war  die  Ueberlieferung ,  auf  welcher  die  Xachblüthe  der 
Stadt  beruhte,  so  mächtig,  dass  sie  Jahrhunderte  lang  den  Innern  Un- 
frieden wie  die  äussern  Drangsale  überdauerte.  Auch  der  zweite  Gothen- 
sturm  wurde  überwunden  und  Athen  von  Alarich  mit  schonender  Achtung 
behandelt  (395  n.  Chr.).  Die  grössten  Gefahren  lagen  in  dem  Auftreten 
anderer  Städte ,  welche  in  dem  Bildungskreise  der  ostgriechischen  Welt 
Athen  die  hervorragende  Stellung  streitig  machten :  das  waren  erst 
Alexandreia  und  dann  Byzanz. 

Die  Eifersucht  der  Alexandriner  l»ezeugt  sich  in  den  Briefen  des 
Synesios,  d<'r  einige  Jahre  iiaeh  Alarichs  Heerzuge  Athen  besuchte.  Hier 
machte  sich  zuerst  ein  greUer  Misston  geltend,  der  durch  (he  hi'Henistische 
Welt  ging,  der  erste  Spott  über  die  holden  Ansprüche,  wtdche  Athi-n  als 

Snipt.  Ilisforiao  Aiifint-tae  11  ]>.  *^i>. 


Die  Neuplatonikor.  307 

Sitz  der  AVeisheit  mache,  und  über  die  Thorheit  der  Menschen,  welche 
der  Stadt  mit  abergiaubischem  Cultus  anhingen  und  durch  einen  Auf- 
enthalt daselbst  andere  Menschen  zu  werden  glaubten,  so  dass  sie  mit 
vornehmem  Dünkel  wie  Halbgötter  auf  die  anderen  Sterblichen  hinab- 
schauten. Athen  sei  verkommen,  ein  leerer  Xame,  einem  ()pferthiere 
gleich,  von  dem  nur  das  Fell  übrig  geblieben.* 

Der  Hohn  des  Alexandriners  wurde  dadurch  entki'äftet,  dass  gerade 
um  diese  Zeit  ein  Umschwung  stattfand,  welcher  davon  zeugte,  dass  die 
Stadt  noch  eine  Macht  im  geistigen  Leben  der  Gegenwart  sei.  Denn 
das.  worin  Alexandreia  den  Vorsprung  gewomien  hatte,  der  Ernst  des  nach 
"Wahrheit  ringenden  Denkens,  lebte  von  Keuem  auf.  In  der  Philosophie 
erwachte  ein  neuer  Heimathzug  nach  Athen,  und  während  der  Sophisten 
Vorträge  nach  dem  Vorbilde  des  Herodes  Atticus  alle  Bedeutung  ver- 
loren und  der  Glanz  attischer  Rhetorik  erblasste,  erstand  auf  dem  Boden, 
den  Soki'ates  und  Plato  geweiht  hatten,  eine  neue  Philosophenschule. 

Pruklos  verliess  Alexandreia  und  landete  429  im  Peiraieus.  Auf  dem 
heissen  Wege  zur  Stadt  ruhte  er  bei  einem  Brunnen  am  Eande  der 
staubigen  Heerstrasse,  und  als  er  sich  erkmidigte  nach  dem  Ort,  wo  er 
die  erste  Erquickung  gefunden,  war  es  eine  dem  Andenken  des  Sokrates 
geweihte  Stätte,  und  dankbar  erkannte  er  darin  eine  götthche  Bestätigung, 
dass  er  den  richtigen  Lebensweg  eingeschlagen  habe.  Er  fühlte  sich  den 
Geistern,  denen  er  nachwandelte,  persönhch  näher  und  schloss  sich  auch 
dem  Glauben  der  Vorzeit  um  so  enger  an.** 

Wie  einer  der  alten  Athener  suchte  er  die  unmittelbare  Xachbar- 
schaft  der  Götter  (S.  42).  p]r  nahm  seine  Wohnung  unterhalb  der  Akro- 
polis  bei  dem  Asklepieion  (XVH  27).  Die  alten  Stiftungen  fand  er  noch 
bestehend,  die  platonischen  Studien  wurden  durch  ihn  wieder  in  Schwimg 
gebracht;  mit  der  Philosophie  wm'de  das  gesammte  geistige  Leben  neu 
angeregt,  auch  die  theosophische  Speculation.  welche  sich  angeschlossen 
hatte. 

Dieser  neuplatonischen  Schule  verdankt  Athen  als  Sitz  der  Wissen- 
schaft seine  letzte  Blüthe.  Es  war  die  letzte  Frucht  einer  selbständigen 
Thätigkeit  des  griechischen  Geistes,  der  noch  einmal  seine  Kraft  sammelte. 
um  die  alten  Volksgüter  der  Hellenen  in  Glauben  und  Wissen  mit 
fi-ommer  Begeisterung  zu  vertreten.  Die  nothwendige  Folge  aber  war.  dass 
der  Widerspruch  zwischen  Athen  und  Bjzanz,  der  das  Schicksal  der  Stadt 
endgültig  entscheiden  sollte,  nun  viel  schärfer  hervortrat. 


*   Synesios  Epist.  135. 
**   Marinos,  vita  Prodi  X  p.  156  ed.  Didot. 

20* 


308  Athen  und  Byzanz. 

Schon  in  der  Xeugründung  vim  Byzanz  lag  eine  Beeinträchtigung 
der  Stadt,  welche  bis  dahin  der  Ort  gewesen  war.  wo  der  Zug  der  Römer 
nach  Osten,  dem  Schauplatz  griechischer  Bildung,  seine  Befriedigung  ge- 
funden hatte.  Um  der  Stadt  am  goldenen  Hörn  den  Charakter  einer 
Reichshauptstadt  zu  ■  geben .  bedurfte  sie  einer  imifassenden  Ausstattung 
mit  Kunstwerken  aller  Art.  Ausser  Stande,  dieselben  aus  eigenen  Mitteln 
herzustellen,  war  sie  genöthigt.  die  Küstenstädte  des  Archipelagus  systema- 
tisch auszubeuten,  um  mit  den  Denkmälern  auch  die  gloiTeichen  Erinne- 
nmgen,  welche  sich  daran  anschlössen,  in  die  neue  Metropole  zu  verpflanzen. 
Athen,  das  am  meisten  locken  musste.  ist  nicht  ausgebeutet  Avorden. 
Was  Svnesios  von  der  Fortführung  der  Wandgemälde  aus  der  Poikile 
meldet  (XCI  83),  war  die  Gewaltthat  eines  Proconsuls.  Die  den  Athenern 
freundliche  Stimmung  des  Kaiserhauses  ging  auf  die  Oströmer  über,  und 
es  war  noch  ein  Nachklang  hadrianischer  Zeit,  dass  man  Byzanz  als 
eine  Tochterstadt  von  Athen  anzusehen  liebte.*  Auch  die  Universität 
der  neuen  Hauptstadt  wurde  keine  gefährliche  Nebenbuhlerin.  Die  Con- 
stantim-r  zeigten  sich  im  Ganzen  wuhlwdlb'ud :  Kaiser  Constans  stand  mit 
den  athenischen  Professoren  in  persönlichen  Beziehungen.  Man  konnte 
die  alte  Ehrerbietung  nicht  verleugnen,  und  auch  nachdem  durch  den 
Umschlag  unter  Julian  der  Gegensatz  der  alten  und  neuen  Zeit  in  voller 
Schärfe  zu  Tage  getreten  war.  \mrde  zu  Ehren  der  Kaiser  Arkadios  und 
Honorius  in  Athen  diu-ch  den  Proconsul  Achajas  zwischen  396  und  401 
ein  Prachtbau  ausgeführt,  dessen  Ueberreste  noch  erhalten  sind:**  er 
zeigt,  wie  man  die  Stadt  nach  der  Heimsuchung  durch  die  Gothen  mit 
neuen,  grossartigen  Anlagen  zu  schmücken  l»estrebt  war.  Der  Marmor- 
architrav  mit  seiner  würdevoll  eingegrabenen  Inschrift  ist  ein  Zeugniss, 
wie  nahe  sich  flie  byzantinische  Kunst  den  Bauten  der  Vorzeit  anzuschliessen 
wusste:  dasselbe  erkennen  wir  aus  den  vielfachen  Ausbesserungen  und 
Zuthaten  am  Erechtheion  und  anderen  Gebäuden,  wo  es  in  hohem  Grad 
schwierig  ist,  griechische  und  byzautinisehc  Arbeit  sicher  zu  unter- 
scheiden. *** 

Su  unmerklich  hier  (b-r  Tebergang  aus  der  alten  in  die  neue  Zeit 
erscheint,  um  so  tiefer  und  unversöhnlicher  war  der  Gegensatz,  der  im 
geistigen  Leben    sich    <j-elte)id    machte,    seitdem    das  von  den  Philosophen 


*   Amraianus  Marcelliniis  XXII  8,  8. 

**   Swoboda  in  den  Mittheiliing^en  des  athen.  Instituts  \I  312.     Architrav,  in 
zwei  Hälften  gebrochen,    ISSl    Itoi  (Grundlegung   eines  Hauses   unmittelbar   südlich 
von  der  alten  Metropolis  gefunden. 
***   Borrinann  ebenda  VI  388. 


I 


Heidenthuin  und  Christenthum.  309 

Athens  l)t'spöttelte  AVort  des  Paulus  vom  unbekannten  Gutte  eine  Welt- 
macht geworden  war,  die  dem  Hellenismus,  auf  dem  Athens  Bedeutung 
ruhte,  Schritt  für  Schritt  den  Boden  abgewann. 

Wie  die  hellenische  Bildung  zuerst  nur  durch  geistige  Mittel  über 
die  heimathlichen  Grenzen  hinaus  verbreitet  war.  .dann  seit  Alexander 
durch  die  Mittel  staatlicher  Macht,  so  geschah  es  auch  mit  dem 
Christenthum. 

Man  konnte  der  Ansicht  sein,  dass  Athen,  die  anerkaimte  Hochschule 
aller  Geistesthätigkeit .  auch  den  Beruf  habe,  dass  hier  nicht  nur  die 
verschiedenen  Schulen  der  Philosophie  mit  einander  an  geistigem  Inhalt 
sich  messen  sollten,  sondern  auch  die  christhche  Weltanschauung  mit  der 
antiken.  Proairesios,  der  "\'ertraute  des  Kaisers  Constans.  hatte  ja  Jahr- 
zehnte lang  als  Christ  eine  glänzende  Stellung  an  der  Universität:  als 
ein  geborener  Vermittler  der  alten  und  neuen  Zeit,  konnte  er  nach  Julian 
unter  Yalentinian  I  seine  Professur  in  Athen  wieder  aufnehmen.  Man 
konnte  die  Uel)erzeugung  haben,  dass  die  Wahrheit  durch  eigene  Kraft 
siegreich  sein,  dass  das  welke  Laub  von  selbst  den  frischen  Trieben 
weichen  werde.  Das  war  der  Grundsatz,  dem  Yalentinian  I  huMiate. 
indem  er  volle  Religionsfi'eiheit  verkündete. 

Seitdem  aber  diu'ch  die  Xeuplatoniker  Athen  wieder  eine  Hochl)urg 
des  alten  Glaubens  geworden  war.  wurde  der  Kampf  unvenneidMch, 
und  zwar  nicht  nach  einer  im  Christenthum  wurzelnden  Anschauung, 
sondern  nach  dem  Grundsatze  der  alten  Welt,  demzufolge  jeder  Staat,  wie 
seine  Gesetze,  so  auch  seine  Religion  hatte,  der  die  Staatsangehörigen 
alle  ebenso  wie  den  Gesetzen  unbedingt  huldigen  sollten. 

Die  Zeit  war  gekommen,  da  es  mit  der  so  lang  geachteten  Aus- 
nahmestellung Athens  zu  Ende  gehen  musste.  die  Zeit  der  Codificationen, 
welche  die  geschichthche  Mannigfaltigkeit  des  antiken  Lebens  der  Gleich- 
förmigkeit eines  grossen  Keichsganzen  schonmigslos  unterwerfen  wollte. 
Wo  noch  am  meisten  Sonderleben  war  und  sogar  die  kühnsten  Versuche 
zur  Xeubelebung  des  religiösen  Heidenthums  gewagt  wurden,  dort  musste 
auch  mit  jeder  aus  dem  fi'üheren  Cäsarenregimente  überkommenen  Scheu 
am  entschlossensten  gebrochen  werden.  Athen  wurde  der  Schauplatz 
einer  Reihe  gewaltsamer  Maßregeln :  sie  erzielten  erst  die  Einschränkung, 
dann  die  Vernichtung  der  Gottesdienste,  welche  einst  den  Kern  des 
athenischen  Gemeindelebens  gebildet  und  die  alle  staatlichen  Ordnungen 
überlebt  hatten. 

Die  glänzendste  Bethätigung  des  alten  Glaubens  musste  auch  am 
meisten  ein  Gegenstand  des  Aergemisses  sein.  Das  waren  die  alten 
Volksfeste,  an  welchen  ein  lebendiger  und  opferfreudiger  Patriotismus  sich 


310  Einführung  des  Christenthums. 

immer  von  Xeucin  ^vi('(lel•  kräftig  gezeigt  hatte.  Hier  musste  rücksichtslos 
eingeschritten  werden,  und  dies  geschah,  indem  man  den  Festzügen  mit 
der  Triere,  den  Wagen  und  Reitergeschwadern  den  "Weg  auf  die  Burg 
speiTte.  Von  solchen  Maßregeln  zeugt  der  Bau,  welcher  durch  Beule 
1S58  aus  dem  Schutte  des  Burgaufgangs  freigelegt  worden  ist,  36  Meter 
vor  den  Propyläen,  ein  Burgverschluss  von  22  Meter  Länge  mit  einem 
von  zwei  viereckigen  Thümien  eingefassten  Thore,  das  1,75  Meter  Breite 
hat  und  genau  in  der  Achse  des  mittleren  Intercolumniums  der  Propjdäen 
liegt.  Er  ist  aus  Werkstücken  der  verschiedensten  Bauten  aller  Zeiten, 
Marmor  und  Tuff,  aufgebaut:  auch  vom  Xikiasdenkmal  ist  hier  ein  Giebel- 
stück eingemauert  (S.  209). 

Während  man  früher  aus  der  Enge  des  unteren  Thors  hatte  schliessen 
wollen,  dass  zu  allen  Zeiten  die  Akropolis  für  Wagen-  und  Reiterzüge 
unzugänglich  gewesen  wäre,  erkennen  wir  jetzt,  dass  der  untere  Bau  im 
Widerspruch  zu  den  Propyläen  errichtet  wurde.  Es  ist  möglich,  dass  die 
alten  Pylonen  (S.  298)  zu  diesem  Bau  benutzt  worden  sind:  der  Thor- 
verschluss  selbst  gehört  zweifellos  zu  der  Umgestaltung,  welche  die  Akropolis 
in  der  christhchen  Zeit  erhielt.* 

Die  Propyläen  waren  das  herrlichste  Bauwei-k  des  alten  Athen :  der 
Zauber  musste  gebrochen  werden,  mit  <leni  sie  innner  von  Neuem  die 
Festzüge  hinauf  lockten. 

Die  Einführung  des  Christenthums  auf  dem  Hoden  alter  Städte  er- 
folgte in  zwiefacher  Weise,  entweder  durch  Zerstörimg  der  Cultusplätze, 
aus  deren  Trümmern  sich  später  die  Kapellen  der  Heiligen  erhoben,  oder 
füe  Marmortempel  wurden  mit  möghchster  Schonung  für  den  neuen  Cultus 
eingerichtet  und  geweiht. 

Das  Letztere  war  das  Gewöhnliche,  wo  nicht  mit  Heeresgewait  das 
Christenthum  einzog.  Es  war  ja  auch  seit  Constantinus  Grundsatz.  Alles. 
was  die  Kunst  der  Alten  geschaffen,  zur  VerheiThchung  des  wahren 
Gottesdienstes  zu  verwenden.  Der  zerstörende  Glaubenseifer  beschränkte 
sich  also  auf  die  Gegenstände,  welche  dem  heidnischen  Cultus  gewidmet 
waren ;  die  Räume  des  Gottesdienstes  wurden  erhalten,  nachdem  sie  durch 
Besprengimg  gereinigt  und  duich  Ki'iichtung  von  Altären  wie  durch 
Stiftung  von  Reüciui^'u  zu   Kirchen   umgeweiht  worden  wann.  ** 


*  Archäol.  Zeitung  1853,  S.  201.  Michaelis,  Rhein.  Musenm  1861,  S.  216. 
**  Vgl.  die  Anorrlnung  Gregors  des  Grossen  (Mansi  Sacrornm  ooncil.  ampl. 
colleetio  X  p.  309):  quia  fana  idolonun  destrui . . .  luininie  debeant,  sed  ipsa  quae  in 
eis  sunt,  idola  destruantur.  Aqua  benedicta  fiat,  in  eisdeui  fanis  aspergatur,  altaria 
construantur,  reliquiae  ponantur,  quia  i«i  tana  eadeni  bene  constructa  sunt,  necesse 
est  ut  a  cultu  daeraonum  in  obsequiuiu  veri  Dei  debeant  couiniutari.  ut,  dum  gens 


Umwandlung  der  Akropolis.  3 1  1 

Schon  vor  Julian  hatten  Einschränkungen  des  öffenthchen  Cnltus 
stattgefimden,  so  dass  er  als  der  Wiederhersteller  desselben  von  seinen 
Anhängern  gefeiert  werden  konnte.*  Aber  Niemand  hatte  gewagt,  an 
den  wie  für  die  Ewigkeit  gebauten  Marniortempeln  sich  zu  vergreifen :  man 
legte  sogar  Gewicht  darauf,  dass  das  Volk  an  den  althergebrachten  Stätten 
zum  wahren  Gottesdienste  sich  bekehre.  Die  Burg  wurde  ein  byzanti- 
nisches Kastell,  aber  in  der  Hauptsache  wohl  erhalten  und  nach  wie  vor 
als  das  Denkmal  einer  grossen  Vergangenheit  von  Pilgern  besucht,  welche 
das  Andenken  der  Alten  in  Ehren  hielten. 

So  eilte  auch  Proklos,  nachdem  er  den  Manen  des  Sokrates  seine 
Huldigung  dargebracht  hatte,  am  ersten  Abend  zur  Akropolis  hinauf, 
als  der  Thorwächter  gerade  im  Begriife  stand,  das  Eingangsthor  zu 
schliessen.  **  P^insam  stand  er  noch  in  später  Stunde  vor  dem  Bilde  der 
Parthenos,  zu  der  man  keinem  andächtigen  Pilger  den  Besuch  wehrte: 
denn  man  wusste  zwischen  den  verschiedenartigen  Tempelbauten  wohl 
zu  unterscheiden.  So  wird  es  in  einem  Gesetze  des  Theodosios  von  einem 
Tempel  in  Osroene  ausdrücklich  vorgeschrieben,  er  solle  geöfl&iet  und 
dem  Volke  zugänglich  bleiben,  weil  die  darin  aufgestellten  Bildwerke  mehr 
nach  ihrem  Kunst^verthe  als  nach  ihrer  religiösen  Bedeutung  zu  beurtheilen 
seien.  ***  So  ist  auch,  nachdem  das  Erechtheion  für  den  christlichen  Dienst 
eingerichtet  war.  der  Parthenon,  bei  dem  man  keinen  heidnischen  Opfer- 
dienst vorfand,  eine  Art  Museum  geblieben,  eine  Stätte  der  haimlosen 
Erinnerung  und  des  Kunstgenusses. 

Als  nun  aber  an  Stelle  der  abgelebten,  gedankenlosen  Sophistik  eine 
Philosophie  in  Athen  sich  einbürgerte,  welche  den  alten  Cultstätten  eine 
neue  nationale  Bedeutung  zu  geben  versuchte,  wurde  die  byzantinische 
Kiix-henpolitik  zu  scharfen  Eingriffen  veranlasst.  Man  beschloss  auch 
solche  Bilder,  welche  keine  Cultusbilder  waren,  zu  entfernen,  und  von 
dieser  Katastrophe  meldet  die  Legende  im  Leben  des  Proklos,  dass  die 
Göttin,   welcher   er   seine   Treue   bewiesen   hatte,   und   der   er   in  seiner 


ipsa  eadem  fana  sua  uon  videt  destiui,  de  corde  erroiem  deponat  et  Deum  verum 
cognoscens  ac  adorans,  ad  loca  quae  consuevit  familiarius  concurrat.  Dies  muss  eine 
gewöhnliche  Praxis  gewesen  sein.  So  ist  unter  Anderem  auch  das  Pantheon  mit 
Erlaubniss  des  Kaisers  Phokas  in  die  Kirche  der  Maria  semper  virgo  et  oranes  Sancti 
umgeweiht  worden. 

*  Mamertinus,  Grat.  act.  p.  147. 
**   Marinus  X  p.  156  ed.  Didot. 

***  Cod.  Theod.  16,  10.  8:  aedem.  in  qua  simulacra  feruntur  posita,  artis 
pretio  quam  divinitate  metienda,  jugiter  patere  publici  consilii  auetoritate  decer- 
nimus. 


3 1  2  Partherion  als  Marienkirche. 

Wuliiuiim'  ein  vci-trauter  Nachbar  geworden  war.  ihm  persönUch  im  Traume 
erschienen  sei .  um  in  ihrer  Bedrängniss  bei  ihm  eine  Unterkunft  zu 
suchen. 

8u  hat  der  Dienst  der  Athena  auf  di-r  Burg  in  Legenden  seinen 
Abschluss  gefunden.  Als  geschichtliche  Thatsache  können  wir  daraus 
entnehmen,  dass  zur  Zeit  des  Proklüs,  der  4S5  gestorben  ist,  auch  der 
Parthenon  in  eine  christliche  Kirche  umgewandelt  worden  ist.  Es  war 
die  Ausführung  des  kaiserUchen  Edikts  von  435,  welches  die  Aufhebung 
und  rmweihung  aller  gottesdienstlichen  Gebäude  anordnete.  Die  Platoniker 
waren  die  letzten  Stammhalter  von  Alt-Athen:  die  Huldigimg,  welche 
von  ihnen  der  Parthenos  des  Pheidias  erwiesen  wurde,  ist  ihr  Verderben 
gewesen.  lln>'  Entführung  war  ein  Ereigniss,  das  in  weiten  Kreisen 
tiefen  Eindruck  gemacht  hat.  während  die  Beseitigung  des  alten  Gnaden- 
bildes der  Pohas  spurlos  vorübergegangen  ist.* 

Es  ist  eine  bedauerliche  Lücke  in  der  Stadtgeschichte  von  Athen, 
dass  uns  von  seiner  L^mgestaltung  in  eine  Christen stadt  keine  Urkunden 
vorliegen.  Die  erhaltenen  Baudenkmäler  allein  reden  von  dem,  was  im 
fünften  .Jahrhundert  mit  ihnen  geschehen  ist.  Sie  zeigen,  dass  man  ohne 
gewaltsame  Umgestaltung  mit  sicherer  Technik  die  durch  den  Cultus 
geforderten  Aenderungen  vorgenommen  hat.  Die  steinernen  Felderdecken 
blieben  erhalten,  während  man  die  Säulenstellung  im  Lmern  veränderte: 
man  verstand  es,  die  Säulen  unter  den  Architraven  zu  entfernen  und  sie 
durch  Bogen  oder  andere  Stützen  zu  ersetzen.  Es  ist  eine  ansprechende 
Vermuthung-  dass  Athenais,  welche  als  Gemahlin  Theodosius  E  421  auf 
den  Cäsarenthron  gehoben  wT.irde,  die  Christianisirung  ihrer  Vaterstadt  in 
milder  Form  begünstigt  habe.  So  ist  das  „Theseion"  in  eine  Georgskirche 
umgebaut  worden ;  das  Olympieion  wui'de  eine  Kirche  des  h.  Johannes 
Der  Musterliau  der  perikleischen  Zeit  behauptete  seinen  Vorrang,  indem 
er  der  bischöfliche,  dann  erzbischöfhehe  Sitz  wurde.  Athenais  selbst  soll 
zwölf  lürchen  geweiht  haben.** 

Der  umgewandelte  Parthenon  ist  nur  als  Marienkirche  bezeugt.  Es 
ist  aber  eine  alte  Ueberlieferung,   dass  sie  der  heihgen  Sophia    gewidmet 


*  Es  war  die  Zeit  «1er  r«  (cxh'tjft  y.ivovi'Tt'i ,  i^y'ixa  ro  nyaXuu  «rr»,!,'  rö  tv 
rJaQ&tvMvi  iio)i  iö'ovuü'oy  untffiotro  Marinus,  Vita  Prodi  p.  16fi  Didot.  Theo- 
dosios  befahl  cuueta  fana,  templa,  dolubra  .  .  .  destrni  conlocatioueque  venerandae 
religionis  signi  expiari.  Codex  Theodos.  16,  10  j).  25.  Mittlieil.  des  atheu.  In- 
stituts XIV  272. 

**  Athenais  als  Kirehenfrriinderin:  (iregorovius,  (Teschichte  der  Stadt  Athen 
im  Mittelalter,  l'iSi»  S.  *>'.  Man  wundert  sich,  das  Andenken  des  Panlns  in  Athen 
niciit  i^eeiirt  zu  finden. 


Ende  der  Philosophensrhulen.  313 

worden  sei.  *  Die  Idee  einer  christlichen  Sophia  stammt  aus  dem 
Geiste  der  griechischen  Nation:  sie  ist  die  Personüikatiun  der  neuen, 
durch  C'hristus  geoffenharten  Gottesweisheit.**  Eine  geschichthche  Ent- 
wickehuig  dieser  rehgiösen  Idee  ist,  so  viel  ich  weiss,  noch  nicht  nach- 
gewiesen; doch  liegt  der  Gedanke  nahe,  dass  hier  eine  Anknüpfung  an 
athenische  Ueberheferimg  zu  erkennen  sei,  um  das  geistige  Gut.  das 
von  den  Athenern  am  meisten  geschätzt  und  gesucht  worden  ist,  in 
seiner  höchsten  Vollendung  zum  Mittelpunkte  der  griechischen  Nation  zu 
machen.  So  wurde  auch  die  byzantinische  Sophienkirche  von  Justinian 
aus  griechischen  Säulen  und  dem  kostbarsten  Baumaterial,  das  in  Athen. 
Ephesos.  K^'zikos  zu  finden  war.  aufgebaut,  als  die  neue  Metropole  der 
alten  Welt. 

Wenn  in  der  Idee  der  göttlichen  Weisheit  noch  ein  Anschluss  an 
das  Alterthum  zu  erkennen  ist.  so  wurde  der  menschhchen  Wissenschaft, 
der  Athen  den  letzten  Rest  seiner  Bedeutung  verdankte,  ein  schroffes 
Ende  gemacht. 

Es  war  die  Vollendung  des  vom  ersten  Theodosios  Begonnenen:  denn 
wenn  die  Gleichniachung  aller  Reichsländer  die  höchste  Aufgabe  war  und 
jedes  Sonderleben  wie  eini'  Auflehnung  angesehen  wurde,  so  durfte  auch 
in  Athen  das  natürliche  Hinwelken  und  Absterben  des  geistigen  Lebens 
nicht  abgewartet  werden,  und  die  Gewaltsamkeit,  welche  hier  geboten 
erschien,  war  die  letzte  Anerkennung,  welche  Athen  als  Sitz  der  Wissen- 
schaft erlebt  hat.  Die  Schulen  wurden  529  geschlossen,  die  Einkünfte 
der  platonischen  Stiftungen  eingezogen:  die  letzten  Vertreter  von  Akademie 
und  Lykeion  flüchteten  an  den  Hof  der  Sassaniden.  welcher  attische  Weis- 
heit pflegte ,  und  es  bedurfte  eines  besonderen  Paragraphen  in  dem  Ver- 
trage zwischen  Persien  und  Byzanz.  damit  Simplicius  und  seinen  Genossen 
durch  den  König  Khosru  eine  ungehinderte  und  von  Glaul)enszwang  ge- 
sicherte Heimkehr  nach  Athen  verbürgt  wurde.  *** 

Wenn  die  Byzantiner  das  geistige  Leben  Athens  zu  ertcklten  als  ihre 
Regentenpflicht  ansahen,  haben  sie  andererseits  nicht  versäumt,  für  äussere 
Sicherheit  der  Stadt  Sorge  zu  tragen.  In  verschiedenen  Zeiten  ist  an 
der  Befestigung  gearbeitet  worden;   hundert  Jahre  nach  Pausanias  unter 


*  Die  Inschrift  bei  Pittakis  Ancienne  Atlienes  p.  3ST:  fAtru  rö  o(OTt',Qio>'  hos 
lyxairu'iaH^i,  6  rao^  oiTo^  ti^;  uyia;  locpuci  kann  nicht  als  Urkunde  verwerthet 
werden,  doch  kann  sie  ihrem  Inhalt  nach  nicht  als  durchaus  falsch  erwiesen  werden. 
Vgl.  Strzygowski  in  den  Mittheil,  des  athen.  Inst.  XIV  276. 

**   Paulus  diac.  I  25:   exstruxit  (Justinianus)  Christo  doiuino,  qui  est  sapientia 
Dei  patris,  teuiphira. 

***  Zeller,  Geschichte  der  griech.  Philosophie  IIP'  "TU. 


314  „Valerianischc"'  Mauer. 

Valerian  (LXXIX  'M))  und  dann  unter  Justinlan  (LXXIX  57).  Der  früheren 
Periode  gehören  die  P]pi,oTamnie  an.  welche  einen  Dichter  Illyrios  als 
Urheber  von  restimgsmaueni  verherrlichen. 

Xach  diesen  unsicheren  Ueberlieferungen  hat  man  die  Entstehungs- 
zeit einer  in  grossartigen  Ueberresten  erhaltenen  Befestigung  zu  bestimmen 
gesncht.  welche  in  den  Anfängen  des  mittelalterlichen  Zeitalters  gegen 
Einfälle  von  Barbarenstämmen  erbaut  worden  ist.  Es  ist  eine  Mauer, 
welche  vom  Aufgange  zur  Akropolis  über  500  Schritt  gegen  Xorden  in 
die  Tiefe  des  Kerameikos  sich  hinabzieht:  die  Attaloshalle  ist  in  rohester 
Weise  zur  Fortführung  der  Mauer  benutzt ;  dann  biegt  sie  nach  Osten  um 
mid  zieht  sich  an  der  Xordseite  der  „Hadrianstoa"  entlang,  um  sich  dann, 
gegen  Süden  umlenkend,  wieder  an  den  Burgfels  anzuschliessen.  Es 
ist  eine  gewaltige  Mauer,  mit  einem  inneren  Gange  versehen,  *  mit  gi'ossem 
Kraftaufwande  aus  lauter  chaotisch  über  einander  aufgethürmten  Alter- 
thümern.  Architraven,  Sesseln,  Altären  und  Weihgeschenken  aller  Art  her- 
gestellt und  absichtlich  so  gerichtet,  dass  sie  das  Gemäuer  grosser  Gebäude 
in  sich  aufnahm.  Sie  muss  sich  einst  wie  ein  verwüstender  Strom  über  die 
noch  erhaltenen  Bauwerke  der  Stadt  erstreckt  haben;  sie  hat  aber  auch, 
ebenso  wie  die  mittelalterüchen  Mauern  von  Pergamon  und  Oljmpia,  dazu 
gedient,  eine  Menge  von  Altertliünirm .  die  sie  verschlungen  hat.  vor 
Zerstörung  und  Verschleppung  zu  l)ewaliren.  Diese  jüngste  Ringmauer 
der  alten  Stadt,  deren  Zug  auf  Tafel  VI  zu  verfolgen  ist.  hatte  die  Be- 
stimmimg, in  Zeiten  einl)rechender  Kriegsgefahren  eine  kleine  Xordstadt 
am  Fusse  der  Burg  zu  sichern.  Es  ist  aber  auch  der  Südfuss  damals 
befestigt  worden,  wie  die  gleichartigen  Mauern  zeigen,  welche  das  Scenen- 
gebäude  des  Dionysostheaters  bedeckten.** 

Man  hat  bei  dieser  Befestigimg  zuerst  an  die  Zeit  des  Kaisers  Valerianus 
(253 — 260  n.  Chr.)  gedacht,  daher  die  üblich  gewordene  Benennung  der 
„valerianischen  Mauer",  später  an  Justinian.  Am  wahrscheinlichsten  ist 
wohl,  was  zuletzt  ausgesprochen  worden  ist,  dass  sie  ein  Werk  ilcr  frän- 
kischen Zeit  sei.  *** 


*  Daher  von  K.  Uüttidier  als  eine  Wasserleitunj;  angesehen.  Bericht  ühor 
die  Untersuchungen  auf  der  Akropolis  1S6.3,  S.  223. 
**  W.  Vischer,  Kleine  .Schriften  II  3S.5. 
***  Pervanoglu  im  Philhistor  I  271.  In  den  „Attischen  Studien"  I  TS  suchte 
ich  unter  Beistiminunf;  von  Hopf  lin  Ersch  und  (Jrubor,  Encykl.  I.  Seotion,  Band 
LXXXV  8.  80;  Justinian  als  Urheber  wahrscheinlich  zu  machen.  Für  die  Franken- 
zeit Wachsmuth  I  72.'5  f.;   so  auch  Vischer,  Kleine  Schriften  II  3^0, 


Wiedereutileckung  von  Athen.  315 

Bis  in  die  Zeit  Jiistiiiians  steht  Alles,  was  die  8tadtgescliichte  be- 
trifft, in  einem  inneren  Zusammenhange.  Xach  Justinian  hört  die  Stadt 
auf.  ein  Boden  eigener  Geschichte  zu  sein :  sie  wurde  der  Schauplatz  von 
Xiederlassungen,  die  zufäUig  nach  Athen  gelangten.  Das  war  die  Zeit, 
als  der  vierte  Kreuzzug  die  allmähKch  ganz  auseinander  gefallenen  Hälften 
der  klassischen  Welt  unvermuthet  wieder  in  Berührung  l)rachte.  Fränkische 
Herzöge  befestigen  Stadt  und  Burg :  die  Akropohs  ist  wieder  ein  Herren- 
sitz; über  dem  Südflügel  der  Propyläen  erhebt  sich  aus  alten  (Quadern 
ein  hoher  Wartthurm.  im  Xurdflügel  wird  die  herzogliche  Kanzlei  ein- 
gerichtet, an  der  Kallirrhoe  ein  herrschaftliches  Lusthaus.  Eine  innere 
Berührung  zAnschen  den  p]inheimischen  und  Fremden  fand  aber  so  wenig 
statt,  wie  in  der  türkischen  Zeit  (seit  1456),  da  der  Gouverneur  in  der 
Hadrianstoa  seine  Residenz  nahm.  Der  Parthenon  AMirde  Moschee:  zum 
Treppenhause  des  Minarets  verwandte  man  cüe  Baustücke  eines  nah  ge- 
legenen Heiligthums,  vielleicht  des  der  Athena  Ergane,  *  den  Südfnss  der 
Burg  befestigte  man  durch  die  „Serpentze"-Mauer.  ** 

Die  Jahrhunderte  der  Barbarei  haben  für  die  Alterthumswissenschaft 
nur  in  so  weit  Interesse,  als  sie  auf  das  Schicksal  der  alten  Gebäude 
Einfluss  hatten.  Eine  neue  Aera  beginnt  mit  der  Zeit,  da  im  fernen 
Wtvsten  ein  geistiger  Zug  sich  regte ,  der  mit  allmählich  wachsender 
Stärke  dahin  führte,  das  verlorene  Griechenland  als  eine  unentbehrhche 
Ergänzung  des  Abendlandes  wieder  aufzusuchen.  Das  ist  die  wahre 
Fortsetzung  der  alten  Stadtgeschichte,  weil  die  geistige  Bedeutung 
von  Athen  und  seinen  Denkmälern  von  Xeuem  zur  Geltung  kam  und 
auf  die  Entwickelung  der  neuen  C'ulturwelt  einen  tief  eingreifenden  Ein- 
fluss gewann. 

Dieser  Zug  nach  Osten  musste  an  den  Küsten  zuerst  erwachen, 
welche  alte  Colonialländer  der  Hellenen  waren.  Itahen  machte  den  Anfang, 
den  zerrissenen  Zusammenhang  wieder  herzustellen.  1435  ging  das  erste 
Entdeckerschiö",  das  des  C3'riacus,  von  Ancona  aus.  Das  Verlangen  nach 
Anschauung  des  Ostens  war  die  natürliche  Frucht  emer  neu  erwachten 
Begeisterung  für  die  Kunst  und  Wissenschaft  der  Hellenen.  Daher 
die  rastlose  Thätigkeit  des  Cyriacus,  um  gleich  einen  möglichst  voll- 
ständigen üeberblick  der  Denkmäler  zu  gewinnen;***  es  war  ja  keine 
persönliche  Liebhaberei,  um  die  es  sich  handelte,  sondern  eine  Lebens- 
aufgabe der  ganzen  Christenheit,  wofür  er  Kaiser  und  Papst  in  Be- 
wegung setzte. 


*  Ulrichs,  Eeisen  und  Forschungen  II  151. 
**  Der  Name  wird  „Lüwentatze''  gedeutet. 
***   Mittheil,  des  athen.  Instituts  XIV  210. 


316  Wiederentdeckung  von  Athen. 

Viel  nachhaltiger  wur  d'w  Thätigkeit,  welche  von  einem  anderen 
Küstenlande  des  Mittelmeers,  von  Frankreich,  ausging.  Die  alte  Colonie 
von  Phokaia.  Marseille,  ^vurde  jetzt.  rüct«'ärts  gewandt,  der  Hafen  für  die 
Levante.  \un  dort  kommen  die  ersten  ^Missionen  der  Abendländer  nach 
Athen,  und  der  Brief  eines  ft-anzösischen  Jesuiten  entzündet  die  Reiselust. 
Der  Liomieser  .Spon,  ein  feingehildeter  Arzt,  war  der  erste  wissenschaftlich 
vorbereitete  Europäer,  der  den  Boden  von  Athen  durchforschte. 

Inzwischen  war  auch  in  Deutschland  die  Sehnsucht  erwacht,  von  der 
Stadt  Athen  zu  erfahren,  ob  sie  irgendwd  auf  Erden  noch  zu  finden  sei. 
Martin  Kraus  in  Tübingen  wendete  sich  daher  nach  Konstantinopel. 
Hier  hatte  sich  ja  alles  griechische  "Wissen  gesammelt :  hier  musste  l)ei 
Erklärung  der  Historiker  doch  auch  nach  den  namhaftesten  Plätzen  der 
alten  Geschichte  gelegenthch  gefi'agt  werden,  und  man  musste  einig»' 
Notizen  zu  bieten  haben.  Davon  geben  die  beiden  „Anonjini"  und  die 
Correspondenzen  der  ..Turcograecia"  eine  Anschauung.  Es  sind  ver- 
worrene Erinnerungen  der  Vorzeit,  wie  sie  bei  den  Byzantinern  in  Umlaul" 
waren,  die  immer  noch  an  Athen  als  Universität  anknüpfen :  daher  werden 
die  wichtigsten  Gebäude  als  Schullokale  bezeichnet.  * 

Von  den  Seemächten  war  Frankieich  die  Vonnacht  des  Mittelmeers 
m  siebzehnten  Jahrhundert :  es  hat  seine  Stellung  wohl  zu  bewähren 
gewusst.  und  es  bleilit  das  unvergessliche  Verdienst  von  Nointel.  dem 
Gesandten  König  Ludwigs  XIV  bei  der  Pforte,  dass  er  vom  Bosporus 
aus  Athen  sogleich  aufsuchte  und  die  noch  wohl  erhaltenen  Bildwerke 
in  umfassender  Weise  durch  Jac(jes  Carrey  zeichnen  hess.  Es  ist  das 
Einzige,  das  nach  der  venetianischen  Katastrophe  (18.  September  16S7) 
als  eine  Art  von  Trost  und  Entschädigung  angesehen  werden  kann. 

Bei  den  germanischen  A'ölkcrn  war  es  nicht  die  äussere  Machtsphäre, 
welche  zu  den  Alterthümern  von  Athen  hinüber  leitete,  sondern  ein  um 
so  tieferer,  rein  geistiger  Zug  nach  der  Heimstätte  alter  Cultm\  welche 
nur  hier  verständUch  werden  krunie.  Das  war  der  Trieb,  welcher  Stuart 
und  Revett  1781  von  Venedig  nach  Athen  führte:  was  sie  ins  Leben 
riefen ,  war  die  Grundlegung  einer  wissenschaftlichen  Erkenntniss  des 
attischen  Landes.  Durch  England  ist  auch  uns  Hellas  aufgeschlossen. 
und  es  ist  eine  denkwürdige  Fügung,  dass  in  demselben  Jahre,  da  Martin 
Leake  seine  sorgtTdtige  Lokalforschung  über  Athen  herausgab.  Otfrie«! 
Müller  in  seiner  Bücherstube  das  gescliiihtliche  Bild  der  alten  Stadt  aus 
allen   ihm  zuiiäntrlichen  Hilfsmitteln  .luflMUte.     Sie  arbeiteten  vollkommen 


*  ifttfanxii'/.itK,  viilj^är:    Daskali«'». 


Das  neue  Athen.  3-]  7 

unabhängig  von  einander;  ilire  Arbeiten  sind  lii.s  heute  die  besten  Grund- 
lagen einer  wissenschaftlichen  Topographie  von  Athen  gebheben. 

Otftied  Müller  schrieb  seine  Topographie  nur,  um  sich  auf  die  eigene 
Anschauung  vorzubereiten;  der  Meister  des  Fachs  fühlte  sich  dieser  Er- 
gänzung seiner  Forschung  bedürftig,  und,  seinem  Beispiele  folgend,  hat 
sich  die  deutsche  Wissenschaft  immer  mehr  an  Ort  und  Stelle  an  der 
geistigen  "Wiederherstellung  von  Alt-Athen  betheiligen  können. 

Seitdem  diese  Ajrbeit  als  ein  wesenthcher  Theil  der  hellenischen 
Alterthumskimde  in  Angriff  genommen  worden  ist,  sind  auch  die  Schwierig- 
keiten der  Aufgabe  immer  fühlbarer  geworden.  Das  Terrain  selbst  und 
seine  UebeiTeste  sind  auch  noch  im  letzten  Jahrhundert  Zerstörungen 
unterworfen  gewesen,  theils  solchen,  welche  von  Naturgewalten,  wie  Erd- 
l)pben  und  Felsstürzen,  herrühren,  theils  in  Folge  kriegerischer  Ereignisse 
vor  dem  Freiheitskriege  und  während  desselben.  In  Folge  einer  Landung 
der  Russen  wurden  Albanesen  von  der  Pforte  aufgeboten,  um  die  Griechen 
niederzuhalten,  und  als  man  der  aufgebotenen  Schaaren  selbst  nicht  Herr 
werden  konnte,  wurde  1778  in  stürmischer  Eile  eine  Ringmauer  her- 
gerichtet, welche,  um  Baumaterial  zu  gewinnen,  den  ionischen  Tempel  am 
Ilisos.  die  hadrianische  Wasserleitung,  die  Stadionbrücke  vernichtete.  In 
den  Befreiungskämpfen  ist  die  Burg  mehrfach  ein  Mittelpunkt  von  Iviiegs- 
ereignissen  gewesen,  und  noch  im  Jahre  1828  errichtete  der  Capitän 
Odysseus  das  mächtige  Aussenwerk  unter  dem  Xordflügel  der  Propyläen, 
um  das  Wasser  der  Ivlepsydra  einzuschhessen.  * 

Xach  Herstellung  eines  selbständigen  Griechenlands  erschien  es  als 
eine  Ehrensache,  die  altberühmten  Stätten  der  Geschichte  zu  neuem  Leben 
zu  erwecken.  Xaupüa  wurde  als  Hauptstadt  mit  Athen  vertauscht.  Die 
wichtige  Angelegenheit  wurde  noch  vor  der  Thronbesteigimg  von  König 
Otto  in  grosser  Eile  betrieben.  Man  hätte,  wie  zur  Zeit  des  Themistokles, 
sehr  wohl  daran  denken  können,  die  Höhen  am  Peiraieus  zum  Sitze  der 
Hauptstadt  zu  nuichen.  aber  die  Hafengegend  war  damals  wegen  ^'er- 
sumpfung  des  alten  Halipedon  so  ungesund,  dass  man  diesen  Gedanken 
leider  aufgeben  musste.  So  wurde  das  neue  Athen  über  das  alte  gebaut, 
und  um  den  Forderungen  der  Wissenschaft  zu  entsprechen,  wurde  an- 
geordnet, dass  der  Kern  von  Alt -Athen  für  umfassende  AusgTabungen 
am  Fusse  der  Burg  freigehalten  werden  soUte;  die  Ruinenstätten  sollten 
als  Gartenanlagen  an  die  Neustadt  sich  anschUessen.  **    Die  Demarcations- 


*   Wordsworth,  Athens  and  Attica  1S73,  p.  S3. 

**   So  schon  nach   den   ersten  Bauplänen  Schaubeits.     Vgl.  Koepp,  Jahrbuch 
des  Arch.  Instituts  V  Arch.  Anzeiger  S.  132,  133. 


318  Die  AVissensehaft  in  Athen. 

liiiien  wurden  aber  bald  überl)aut  und  ül»er  dem  alten  Sehutt.  dei- 
25  Fuss  boch  den  Kevameikns  deckte,  erlicljen  sich  die  neuen  Häuserreihen. 

Seitdem  sind  die  Uebelstände,  welche  die  Anlage  einer  neuen  Haupt- 
stadt für  die  AVissenschaft  herbeiführen  musste,  immer  fühlbarer  ge- 
worden. Jeder  Hausbau,  der  auf  alte  Fundamente  stösst,  \nrd  polizeilich 
unterbrochen ;  aber  mit  einzelnen  zufälhgen  J\mden  ist  der  wissen- 
schaftlichen Forschung  nicht  gedient,  und  nach  einigen  Tagen  ärgerhcher 
Zänkereien  })fleg('ii  die  .Spuren  des  Altcrthums  wieder  i-ettungslos  ver- 
loren zu  gehen.  Andere  Uebelstände  liegen  darin,  dass  bei  dem  grossen 
iM'daif  von  Baumaterial  die  Felsspuren  uralter  Niederlassungen  vöUig 
zerstört  und  sogar  die  natürlichen  Felshöhen,  welche  der  Stadt  ihr  ge- 
schichtliches Gepräge  geben,  allmählich  \ei'ändert  werden.  Endlich  hal)en 
auch  Anlagen,  wie  die  der  Boulevards,  welche  Athen  als  eine  modenie 
Residenz  ausstatten  sollten,  dazu  beigetragen,  das  ursprüngliche  Boden- 
relief zu  verändern. 

Inzwischen  ist  aber  auch  für  die  Wissenschaft  eine  neue  EixK-he  ein- 
getreten; sie  hat  von  Beobachtungen  und  Forschungen  z\i  Thaten  ül)er- 
gehen  können.  Xach  dem  Abzüge  der  Türken  sind  schon  1SH3  auf  der 
Burg  die  ersten  bescheidenen  Ausgrabungen  und  Sannnlungen  gemacht. 
Vun  Herbst  1S34  bis  1836  hat  Boss  mit  Ed.  Schaubert  und  Chr.  Hansen  den 
Aufgang  zur  alten  Götterbm'g  wieder  freilegen  lassen  und  ihr  den  Schmuck 
des  Athena-Xiketempels  zurückgeben  können.  Durch  Boss  uini  Ulrichs 
ist  deutsche  Wissenschaft  in  Athen  heimisch  geworden  und  die  mit  ihi- 
eng  verschwisterte  Forschung  griechischer  Gelehrter.  Als  Kaiser  Wil- 
helm I  die  Regentschaft  übernahm,  gingen  auf  seine  Veranlassung  im 
Frühjahr  1862  Gelehrte  und  Künstler  nach  Athen,  und  der  Chef  des 
Gi'ossen  Generalstabes  machte  es  möglich,  durch  die  Aufnahme  des  da- 
maligen Majors  von  Straiitz  das  erste  genauere  Bild  der  Stadtlage  und 
ilirer  Befestigungen  zu  geben.  Carl  Bötticher  untersuchte  die  Denkmäler 
der  Akropolis.  imd  Heinrich  Strack  machte  damals  eine  der  schönsten 
Entdeckungen,  weil  er  nicht  durch  ein  Glück  des  Zufalls,  sondern  durch 
methodische  Berechnung,  welche  er  allen  Zweifeln  des  Unglaubens  gegen- 
ül)er  mit  Entschlossenheit  durchführte,  die  alten  Theatersitze  an  Ort  und 
St(dle  auffand:  ein  deid<wiii-diL;-er  Beweis  dafür,  was  wii-  seitdem  so 
vielfach  auf  anderen  l'iinkteii  eit'nliiiii  Inilien.  dass  nicht  leicht  eine  l»e- 
deutende  Giündung  des  Alterthums  gänzlich  vom  Buden  zu  verschwinden 
pllegt.  Seitdem  ist  unser  A'ateiland  mit  Athen  innner  eiui'er  vei'bunih'n. 
^Villl(dm  T  hat.  was  er  als  iJegent  beguimen.  als  K'aiser  fui-tgeführt. 
indem  er  der  deutschen  Forschung  1^73  einen  festen  Sitz  in  Athen 
'gründete,   nachdem  inis  Frankreich   schi.n  im  .lalire  isK;  mii  einer  »ilclien 


Die  Wissenschaft  in  Athen.  319 

Gründung  vuningegangen  Wiir.  Auch  Graf  Moltkc  liat  nie  seine  Hand 
von  Athen  wieder  fortgezogen.  In  seinem  Auftrage  hat  (h'r  Yermessungs- 
dirigent  im  Grossen  Generalstabe  J.  A.  Kaui)ert  1875  die  Aufnahme  von 
Athen  und  Umgebmig  gemacht  und  gleichzeitig  das  Kartenwerk  einge- 
richtet, das  vom  Boden  der  Stadt  ausgehend,  allmählich  das  erste  wahre 
Bild  der  Landschaft  gegeben  hat.  Endlich  ist  es  eine  der  gTÖssten 
Leistungen  wissenschaftlichen  TJnternehmungssinnes,  dass  in  den  Jahren 
1885  —  89  durch  die  archäologische  Gesellschaft  in  Athen  unter  Leitung 
des  Herrn  Kavvadias  die  ganze  Oberfläche  der  Akropolis  wieder  fi-ei- 
gelegt  wurde.  England  und  Amerika  sind  in  Anlage  wissenschafthcher 
Schulen  dem  Vorgange  der  Franzosen  und  Deutschen  gefolgt. 

So  ist  Athen  von  Neuem  ein  ^Mittelpunkt  wetteifernder  Geistesthätigkeit 
geworden,  eine  vor  allen  auserwählte  Stätte  des  Erdbodens,  wo  die 
Fremden  mit  den  Einheimischen  zusammen  für  ein  gemeinsames,  die 
Interessen  der  Gegenwart  und  alle  Yolksunterschiede  überragendes,  ideales 
Ziel  thätig  sind.  Hiermit  durfte  ich  also  den  Ueberbhck  der  Stadt- 
geschichte ])esclüiessen ;  Athen  ist  wieder  eine  Hochschule  der  gebildeten 
Welt,  und  von  hier  bis  zu  den  Zeiten  des  Hadrian,  Lykurgos.  Perikles, 
Kimon  und  Peisistratos.  ist  ein  lebendiger  innerer  Zusammenhang. 


A. 

Erläiiteniniioii  zu  den  kartograpliisclieii  Beilagen 

J.  A.  Kaupert. 


No.  I.    Uebersichtskarte  von  Athen  mit  Umgebung. 

Die  ..Uebersichtskarte  von  Athen  mit  Umgebung"  soll  dazu  clieueu,  (Ue  im  ersten 
Abschnitte  enthaltene  „Stadtlage"  kartographisch  zu  erläutern.  Dieses  Kärtchen  stützt 
sich  auf  die  seit  1875  ausgeführten  topographischen  Aufnahmen  in  1:25  000  bez.  1:12  500, 
welche  jedoch  den  Nordwesten,  die  Gegend  von  Eleusis  inid  Phyle.  noch  nicht  erreicht 
haben;  gegenwärtig  wird  diese  Lücke  in  der  topographischen  Aufnahme  Attikas  aus- 
gefüllt. Deshalb  konnte  die  Darstellung  dieses  Theiles  sich  noch  nicht  auf  Original- 
aiifiiahnien  stützen:  den  zuverlässigsten  Anhalt  boten  die  bereits  vorhandenen  tiigono- 
raetrischen  Punktbestinnnungen ,  an  welche  dieser  Geländetheil  so  gut  als  möglich 
angeschlossen  wurde.  Eichtige  Lage  der  einzelnen  Gegenstände,  sowie  Vollständigkeit 
in  der  Gliederung  der  Berggrappen  sind  hiernach  zu  bemessen.  Das  Kärtchen  ist 
orientirt:  die  Randlinien  zeigen  die  Richtungen  der  Meridiane  imd  ParaUelkreise ;  diese 
Anordnung  gilt  auch  für  alle  folgenden  kartographischen  Darstellungen. 

Die  Verbindungen  zwischen  den  vorhandenen,  in  leicht  erkemibarer  imd  hergebrachter 
Weise  zur  Darstellung  gebrachten,  Ortslagen  sind  in  üblicher  Weise  ausgedrückt. 
Eisenbahnen  in  Dojiiiellinien  mit  Schwellensignatur:  Chausseen  erster  Klasse  in  Doppel- 
linien, leichter  Schattenstrich  nach  unten  und  rechts  nebst  Küötchensignatur :  Chausseen 
zweiter  Klasse  in  schmaleren  Doppellinien,  Schattenstrich  nach  oben  und  Unks  ohne 
Knötchen;  die  mit  einer  Linie  bezeichneten  sonstigen  Verbindungswege  sind  ohne  jeden 
Kunstbau  (Natnnvege),  erheblichere  Fiisswege  erscheinen  in  gerissenen  Linien.  Kirchen 
und  Kapellen  in  den  Ortslagen  und  deren  Umgel)ung  sind  durch  kleine  Kreischen  nebst 
Kreuzchen,  sowie  auch  durch  blosses  Kreuzchen  gekennzeichnet.  Die  Olivenhaine.  Garten-, 
und  Weinpflanzungen  liegen  besonders  dicht  gedrängt  in  der  breiten  Thalsohle  des 
Kephisos;  sie  sinrl  ihrer  allgemeinen  Lage  nach  durch  Bäumchen,  leicht  schraffirte 
Flächen,  sowie  durch  Weinstocksignaturen  kenntlich  gemacht. 

Wasserläufe  erschfin<>n .  je  nach  ihrer  Erheblichkeit,  in  feinen  oder  stärkeren 
geschlängelten  bez.  gewellten  Linien:  <lie  3Ieeresküste  ist  durch  blaues  Kolorit  hervor- 
gehoben. 

Das  Gerüst  zur  Darstellung  der  (tliertläclienforuieu  liilden  Schichtlinien  (Niveau- 
linien) in  Verticalabständen  von  100  zu  100  Meter:  in  dem  seit  1875  aufgenommeneu 
Tlieile   stützen    sie   sieb    auf  die   bereits  vcröffeiilliejiten  topograjthiscluMi  K;irten  .Vttikas 


Krläiitenmufii  zu  <lfii   kartnonnihischi'n  Beila<ivn.  321 

in  1  25U00.  in  dem  nuch  iiiciit  t(ij)<i.nTai)biscli  lifarlii'itfteii  Thrilf  sind  sie  näherun^'s- 
weise,  im  Anschlüsse  an  die  trif^ononietriselien  Hülieubestinniningi'n  und  das  vorhandene 
Kartenniaterial  entstanden.  Die  in  bräunlichem  Tone  angebrachte  Schummerung,  je 
nach  der  Böschung-  der  geneigten  Flächen  in  hellerem  oder  dunklerem  Tone  erseheinend, 
versinnbildlicht  die  Oberflächengestaltnng.  Die  absolute  Höhenlage  der  Schichtenlinien 
ist  an  einzelnen  Stellen  durch  Eintragung  kli'iiur  liegender  Zahlen  erläutert:  Berggipfel 
und  Avichtige  Sattelstellen  sind  in  ihn^r  Hölimiage  dnreli  kleine  stehende  Zahlen  be- 
zeichnet. 


No.  2.    Der  vorgeschichtliche  Boden  Athens. 

Das  in  der  Verjüngung  von  1:25  000  zur  kartiigrai>hisehen  Darstellung  gebrachte 
(Jelände  umfasst  den  im  ..Atlas  von  Athen""  enthaltenen,  in  1:12500  aufgenommenen 
,,Plan  von  Athen  nebst  Umgebung.'"  Es  enthält  diese  Darstellung  die  Oberflächenformen, 
welche  für  die  Entwickehmg  der  Stadtgeschichte  Alt-Athens  in  Betracht  kommen.  Der 
Zweck  der  1875  ausgeführten  topographischen  Au&ahme  war:  alle  noch  vurhandenen, 
wenngleich  oft  gering  sichtbaren,  der  antiken  Zeit  angehörenden  Spuren  im  Plane  ein- 
zuzeichnen: sie  erstrecken  sich  auf  Gebäude,  Denkmäler,  Gnmdmaueni,  Gräber  und 
sonstige  Anlagen,  auf  Felsenbearbeitungen  und  Glättimgen,  Cistemen,  Wegespuren  u.  s.  w. 
—  Von  besonderer  Be<leutung  für  die  Beurtheilung  der  antiken  Bodenbildung  waren 
solche  Stellen,  welche  seit  antiker  Zeit  in  ihrer  Htiheiüage  sich  nicht  verändert  haben 
konnten.  Auf  (irund  solcher  Beobachtungen  während  der  1875  vorgenommenen  topo- 
graphischen Aufnahme  und  der  1877  ausgeführten  nochmaligen  Diu-chforschung  der 
antiken  Beste  stützt  sieh  das  vorliegende  Kärtchen. 

Es  ist  ein  Versueli.  den  vorgeschichtlichen  Boden  Athens  so  darzustellen,  wie  der- 
selbe vor  Einwirkung  der  menschlichen  Thätigk^it  Ijeschaffen  war.  Deshalb  fehlt  die 
Namengebung:  sie  ist  aus  dem  VerghMche  mit  der  Kai-te  No.  IV  zu  entnehmen. 

Gut  es  doch  als  Thatsache,  dass  durch  che  ununterbrochenen  Einwirkungen  der 
Atmosphäriliei:  auf  die  Erdkruste  die  Oberfläche  derselben  in  zwar  wenig  sichtlicher, 
demioch  aber  fortdauenidfr  Veränderung  sich  befindet.  Ausser  den  durch  Erdbeben 
verursachten  Zertrümmermigen  von  Erdki-ustentheilen  werden  nicht  nur  Felsgi-ate  benagt 
und  verengt,  sondern  es  werden  auch  die  erdigen  Teile  nach  den  tiefer  liegenden  Boden- 
stellen entführt,  ^^'ährend  Felsen  an  dieser  oder  jener  Stelle  ihre  kühnen  Formen  ein- 
büssen.  werden  an  andern  Stellen  durch  Umspidung  des  festen  Gesteins  solche  hervor- 
gehoben: ThiÜ(n-  und  Mulden  füUen  sich  mehr  und  mehr  mit  Gerolle  und  feineren 
Erdtheilen.  in  welche  sich  Wassemsse  scharf  eingraben. 

Mit  dem  Auftreten  der  menschlichen  Thätigkeit  werden  die  atmosphärischen  Ein- 
wirkungen auf  (Ue  Bodenform  Ijeschränkt,  dagegen  treten  durch  Bauten,  Stembrüche 
und  dergleichen  Veränderungen  ein.  sowie  durch  Verschüttungen,  welche  in  Folge  von 
Kriegsereignissen  grössere  Ausdehnung  gewimien. 

Deshalb  zeigt  das  Kärtchen  No.  n  die  Felsbihhmgen  des  blaugrauen  Kalkstems 
in  üir«T  Ursprünglichkeit  dargestellt :  vom  Barathron,  der  vielgenannten  „Felsspalte",  ist 
noch  nichts  vorhanden:  denn  dasselbe  ist  nach  Lepsius'  geognostischen  üntersuchimgen 
ein  antiker  Steinbruch.  —  Im  Norden  der  Berggruppe  Pnyx,  Areopag  und  AkropoHs 
befindet  sich  eine  erhebhche  Mulde :  in  ihr  nuisste  sich  die  vom  Lvkabettos  in  westlicher 

Curtius,  Topographie.  21 


322  Erläutenin>,'i'ii  zu  den  kartojrnipliischen  Beilaj,'C!i. 

und  südwestlicher  Richtung,  sowie  vdu  der  genannten  Berggi-iiiipe  herabstW.nienden 
Niederschlägen  ein  Wassemss  bilden:  gegenwärtig  ist  von  diesem  an  der  Obei-tiäche 
nichts  mehi"  zu  bemerken.  Bereits  in  antiker  Zeit  wurde  dieser  Wasserri.ss  in  Folge  der 
Stadterweitenmg  am  Xordabhange  der  Akro])olis  theils  überbnickt.  theils  überbaut: 
später  diente  er  zur  Anlage  der  grossen  Cloake.  Der  WasserabHuss  aus  dieser  Mulden- 
bildung wendete  sich  in  der  Urzeit,  nach  I^'psins'  Ansicht,  in  südwestlicher  Richtung 
zum  Ilisos. 

Alle  diese  Verhältnisse  zusanmiengefasst  und  gegen  einander  abgewogen,  führten, 
wie  bereits  erwähnt,    zur  vorliegenden  kartographischen  Dar-stellung  des  Blattes  No.  n. 

Dieselbe  schliesst  sich  in  ihrem  Ausdrucke  ganz  den  kartogi'aphischen  Bezeichnungen 
des  „Atlas  von  Athen*'  sowie  der  ..Karten  von  Attika"  an.  Die  Wasserläufe  sind  in 
Blau  gegeben,  je.  nach  ihrer  Erheljlichkeit  in  kräftigeren  oder  feineren  Linien.  Der 
Oberflächengestjütung  wird  durch  sogenannte  ,. Schummerung"  (griinschwärzlicher  Ton) 
plastischer  Ausdruck  gegeben,  die  Bitschungswechsel  der  geneigten  Rächen  in  hellerer 
oder  dimklerer  Abstufimg,  im  Anschlüsse  an  die  schroff  ansteigenden  Felsenbildungeh, 
welche  schwarz  henorleuchten :  die  Gnmdlage  hierzu,  das  Gerüst,  geben  die  in  gegen- 
seitigen Hi'ihenal »ständen  von  5  zu  5  Metern  in  feinen  braimen  Linien  (die  20  metrigen 
etwas  kräftiger)  gezeichneten  ..Schichtenlinien"  (Niveaulinien),  deren  absolute  Höhenlage 
über  dem  mittleren  Meeresspiegel  durch  kleine,  in  tlie  Linien  gesetzte,  Zahlen  angegeben  ist. 

Die  einzelnen,  auf  Bergspitzen  angegebenen  Höhenzahlen  sollen  sich  ebenfalls  auf 
den  Urboden  beziehen.  Die  eingezeichneten  Sdiichtenlinien ,  welche  dem  vorgeschicht- 
lichen Boden  folgen,  stimmen  an  den  Stellen  mit  den  gegen  wältigen .  durch  die  topo- 
graphische Aufnahme  von  1S75  ermittelten  üb(>rein ,  an  welchen  die  Höhenlage  des 
Bodens  unverändert  gebUeben  ist.  Die  Wassemsse  sind,  gleich  den  Felsenbildungen, 
in  Schwarz  gezeichnet  und  leicht  erkennbar. 


No.  III.    Die  Urgane  von  Alt-Athen  nebst  Einzelplänen  aus  der 

Felsenstadt. 

Die  Darstellung  der  l'rgaue  Athens  auf  Blatt  HI  ist  dem  Lihalte  der  Blätter  H 
und  IV  entnommen.  Ausser  den  Hauptgefliessen  und  der  Angabe  der  Oborflächenformen 
durch  Schichtenlinien  in  Abständen  von  5  Meter,  wie  sie  sich  auf  Blatt  H  finden  mid 
einzelner  Namen  aus  Blatt  IV.  wurde  keinerlei  Bebauung  in  das  Kartenblättchen  über- 
nommen :  nur  das  Barathron,  der  uralte  Steinbruch  an  der  Westgrenze  des  Gaues  Melite. 
ist  hinzugefügt.  In  Anbetracht  der  Unsicherheit  in  den  Grenzen  der  Urgaue  mus.ste 
die  scharfe  Abgrenzung  dersellien  vi^rmieden  werden. 

Auf  demselben  Kartenblatte  sind  untfii  zwei  Stillen  aus  dem  sogenannten  alten 
Felsathen  zur  Darstellung  gebracht,  um  durch  diese  dem  im  Texte  auf  Seite  25  u.  folg. 
darüber  Gesagten  zur  Erläuterung  zu  dienen  (siehe  Atlas  von  Athen  p.  18  und  19). 
Diese  im  Südwesten  Athens,  bez.  <ler  Sternwarte,  gelegenen  hochinteres.santen ,  aus- 
gedehnten Reste,  zeigen,  wie  die  Ureinwohner  den  gewach.senen  Felsen  für  ihre  Häuser- 
gründungen und  sonstigen  zur  Bewohnung  erfordei liehen  Anlagen  benutzten;  die  Haus- 
bettimgen  sind  aus  dem  Felsen  herausgemeisselt  und  geglättet,  die  Zwischenwände  im 
Felsen    stehen   geblieben    und  dadurch  der  (irundriss  der  (irüinlung  genau  zu  erkennen. 


P^iiiiuti'riinufii  zu  den  kartn^Taphischen  Beilagen.  323 

Den  Eindruck  jednch  in  der  Gruudrissdarstellung  zu  versimilicben,  welchen  der  Beschauer 
in  der  Natur  empfangt,  ist  schwierig.  Zur  Kennzeichnung  der  senkrecht  stehen  gebliebenen 
Felswände  sind  Büscbungsschi-affen  verwendet:  die  Höhe  der  stehen  gebüebcnen  Fels- 
wände kann  nur  durch  Profile  veranschaulicht  werden;  die  Hansräume  sind  punktirt 
und  die  sonstigen  freien  Stellen,  welche  Plätze  l)ildeten  oder  als  Gassen  dienten,  sind 
durch  feine  unregelmässige  Längsschraffen ,  den  v(in  Rissen  durchfurchten  Felsbodeu 
nachahmend,  bezeichnet. 

Die  sonstigen,  innerhalb  der  Hausbettungen  befindlichen  Gegenstände  sind  numerirt 
und  erläutert. 

Die  rechts  unten  angebrachte  Darstellung  des  Felsaltares  soll  zur  Vergieichung 
dieser  Anlage  mit  der  Altarterrasse  an  der  Pnyx  (siehe  Ö.  31)  dienen.  Die  Aehnlichkeit 
beider  in  der  Grmidanlage  ist  unverkennbar :  die  diesen  Platz  im  Norden  und  Noi"dosten 
abschliessenden  Felsabstürze  scheinen  denselben  in  historischer  Zeit  durch  Abbröckelung 
mehr  und  mehr-  verengt  zu  haben. 

Erkennt  man  schon  in  den  dargestellten  beiden  Stellen  aus  der  ausgedehnten 
Felsenstadt  eine  planmässige  R<'gelmässigkeit  in  der  Anlage  (vgl.  S.  161),  so  zwingt  die 
Beobachtung  der  GesanmitgTündung  zu  demselben  Schlüsse.  Man  erkennt  regelmässige 
Strassenzüge .  welche  zumeist  rechtwinklig  kreuzen  imd  sich  in  Gruppen  (Quartiere) 
gliedern,  deren  Anlage  verschiedenen  Zeiten  anzugehören  scheint. 

Die  merkwürdigen  Reste  der  sogenannten  Felsenstadt  werden  nicht  nur 
durch  Verwitterung,  sondern  auch  noch  mehr  durch  che  Anlage  von  Stein- 
bnichen  benagt:  mit  der  Zeit  werden  sie  theils  verschwinden,  theUs  im- 
kenntlich  werden.  Es  dürfte  deshalb  noch  heute  als  eine  wichtige  Aufgabe 
anzusehen  sein,  diese  Reste  mit  allem  Aufwände  geometris(;her  Genauigkeit 
in  der  Verjüngung  von  1 :  500  zur  Darstellung  zu  bringen.  Geschähe  (üeses 
in  Verbindung  mit  theil weisen  Abräumungen  des  bedeckenden  Erdreiches  bis 
zum  bearbeiteten  Felsboden  und  mit  gi'ündlicher  Durchforschung  imd  Be- 
schreibung der  Einzelheiten  in  Anlehnung  an  den  Plan,  so  würden  damit 
diese  eigenartigen  Reste  auf  attischem  Boden  für  die  Wissenschaft  erhalten 
bleiben. 


No.  IV.    Athen  zur  Zeit  des  Pausanias. 

Blatt  IV.  im  Anschlüsse  an  die  Blätter  H  mul  HI  und  in  gleicher  Verjimgung 
wie  diese  ein  Auszug  des  Kartenblattes  No.  H  in  1  :  25  000  im  ..Atlas  von  Athen", 
giebt  ein  Bild  der  Stadt  bis  zur  Zeit  des  Periegeten  Pausanias.  Das  Gelände,  auf 
welchem  die  Stadtgründung  entstand,  ist  dem  Blatte  H  entnommen,  nur  mit  dem  Zusätze, 
dass  sich  hier  das  Barathixm  voi-findet  mid  der  Wassemss  etiva  450  Meter  nörfUich 
von  der  Akropolis  (welcher  theils  zur  Anlage  der  gTosseu  Cloake  benutzt  wurde)  zugebaut 
ist.  Die  Höhensehiehtenlinien  (Niveaulinien)  sind  dieselben,  wie  auf  Blatt  H,  und  auch 
die  Belebung  iles  Ausdrucks  der  Oberflächengestaltung  durch  Schummerung  schliesst 
sich  demselben  an. 

Die  von  der  Stadt  nach  aussen,  bez.  von  aussen  zur  Stadt  führenden  Wege  sind 
in  Doppellinien  gegeben  und   an   den  Stellen,   wo   die  I^age   derselben  im  Gelände   als 

"21* 


324 


Erläiiterimgen  zu  den  kartographischen  Beilagen. 


gesichert  anzunehmen  ist,  mit  Schattenstrich,  unten  und  rechts,  versehen.  Die  Stadt- 
und  Schenkelmaueni  sind,  wo  ihre  Lage  als  zweifellos  angenommen  wird,  in  kräftigen 
schwarzen  Stri(-hen ;  da  wo  sie  als  nicht  feststehen<l  gilt,  in  unterbrochenen  Linien  gleicher 
Stärke  gegeben.  Der  muthmasslich  älteste  Stadtring  im  Osten  (S.  91),  in  dessen  Zuge 
das  „Thor  des  Hadrian"  sich  befindet,  ist  in  gerissenen  Linien  dargestellt. 

Die  Thore  der  Eingmauer  sind  bezeichnet  und  etliche  durch  Schrift  erläutert;  die 
hier  nicht  benannten  werden  in  den  Erläuterungen  zum  Blatte  Yil  Berücksichtigung 
finden.  Das  innerhall)  der  Ringmauer  zur  Darstellung  gebrachte  Strassennetz  zeigt  die 
vermuthlichen  Hauptstrassenzüge :  es  stützt  sich  auf  die  Lage  der  vorhandenen  antiken 
Gebäude  und  Denkmäler  in  Verbindung  mit  den  gegenwärtig  noch  bestehenden  ältesten 
Gassen  und  den  im  Zuge  derselben  liegenden  Kirchen  und  Kapellen,  sowie  im  Anschlüsse 
an  die  Oberflächenformen.  Die  von  den  Strassen  eingeschlossenen  Räume,  mit  Häusern 
und  Gärten  bedeckt,  sind  fein  schraffirt,  im  üstHchen  Theile,  dem  „Novae  Athenae", 
in  hellerem  Tone.  Die  vorhandenen  antiken  Gebäude  und  Denkmäler  sind  schwarz 
ausgefüllt,  fUe  in  ihrer  Lage  noch  unsicheren  nur  schraffirt.  Die  Gräberanlagen  vor  dem 
Dipylon  und  an  der  Strasse  zur  Akademie  sind  durch  Stelensignatur  mid  Schrift  hervor- 
gehoben. Von  der  Bezeichnung  der  vor  anderen  Thoren  vorhanden  gewesenen  Begräbniss- 
stellen ist  Abstand  genommen.  Die  sowohl  im  Innern  der  Stadt  als  auch  ausserhalb 
derselben  vorkommenden,  meist  rechtwinklig  umgrenzten  Stellen  beziehen  sich  auf  das 
Vorkommen  antiker  Spuren,  deren  Bedeutung  noch  zweifelhaft  ist.  Die  hervorragenden 
Gebäude  und  sonstigen  bemerkenswerthen  Stellen  sind  mit  kleinen  stehenden  Ziffern 
bezeichnet,  deren  Benennung  (da  sie  sich  in  dem  Kärtchen   nicht   anbringen  liess ,   ohne 

izufidiren)  hier  fulgt : 

Stoa  des  Hadrian. 


Undeutlichkeit  und  ViTwirrung  herl 

1.  Akropolis. 

2.  Theater  des  Dionysos. 

3.  Asklepieion. 

4.  Odeion  des  Herodes  Atticus. 

5.  Halle  des  Eumenes. 

6.  Areopag. 

7.  Museion    mit    dem    ^louumeiite    des 
Philo])a])pos. 

8.  Nymphenhügel. 

•.».  .\ltarterrasse  an  der  Pny.x. 

10.  Sogenanntes  Theseion. 

IL  Agora  des  Kerameikos. 

12.  Stfia  des  Königs  Attalos. 

13.  Sogenannte  (Jiganteuhalle. 


14. 

15.  Marktraum    mit    der    Thorhalle    der 

Atliena  Archegetis. 

16.  Thurm    der  Winde    (Hurulugimn   des 
Andronikos). 
Prytaneion  (?). 
Diogeneion. 
Eleusinion  (?). 
Denkmal  des  Lvsiki'ates. 


17. 
18. 
19. 
20. 
21. 
22. 
23. 
24. 


( Hymitieion. 

Pythion. 

Kallirrhoe. 

Thor  des  Hadrian. 


No.  V.    Akropolis  mit  nächster  Umgebung. 

Dieser  Plan  wurde  bi-n-its  1879  für  die  Mieliaelis'sche  Neuausgabe  von  „Pausaniae 
Desirii)tio  Arcis  Atlienanim"  bearbeitet. 

Er  stützt  sich  theils  auf  i>igeno  Messungen  aus  dem  .bihre  l'^7ö,  welche  je<lorli 
wegen    Zeitmangels    uiiterluMcliru    und    erst    sjtäter   mit    Zuhill'.'uahnie    des    voriiandenen 


Erläiitcniii^eii  zu  den  kartnij,raj)liisrl)cii   Hcilaii'cn. 


325 


sonstigen  Gnmdrissmatcnals  vcrvollstiindi«;'!  wurden.  Die  jetzige  Ausgabe  enthält  die 
aus  dem  Kawerau'sehen  Plant»  entnommenen  Ergebnisse  der  Ausgrabungen  bis  Ende  1S90. 

l)it>  geographisehe  Lage  des  Parthenon  (Spitze  des  Westgiebels)  ist  au  den  Rand- 
linien bemerkt;  die  geographische  Länge  bezieht  sieh  auf  FeiTO  (Paris  =  20")  und 
wurde  trigonometrisch  von  der  Athener  Sternwarte  abgeleitet,  deren  Lage  den  astrono- 
mischen Jahi'büchern  entnommen  ist. 

Ln  Anschlüsse  hieran  wurden  weitere  Fixpunkte  durch  pdlvgonometrische  Be- 
stimmungen in  Verbindung  mit  Nivellements  gewonnen:  diese  gaben  den  Anhalt  für  die 
Eintragungen  der  (n-undrisse  der  antiken  Gebäude  und  sonstiger  Grundmauerreste. 

Die  Eingmauer  ist.  gleich  den  noch  im  Hochliau  vorhandenen  Gebäude-  und 
MaueiTesten ,  schwarz  ausgefüllt ;  in  schraffierten  Grundmauern  sind  die  durch  die 
jüngsten  Ausgrabungen  aufgedeckten  Gebäude  eingetragen  und  die  mit  Far))e  überlegten 
(Stahlblau)  (Trundmauerreste  als  (Ue  ältesten  Gründimgen  angesehen. 

Die  OberHächengestaltung  ist  durch  Scliraffur  vei-anschaulicht .  wi'lche  sieh  auf 
Höhenschiehtenlimen  in  Verticalabständen  vdu  5  zu  5  Meter  stützt:  durch  die  Felsen- 
bildungen, welche  sckroff  sich  vom  Boden  abheben,  sind  sie  nicht  durchgeführt,  sondern 
es  sind  die  Felsen  ihrer  Eigenart  entsprechend  zur  Darstellung  gebracht.  Die  al)solute 
Höhenlage  der  Schichtenlinien  wird  durch  kleine  stehende  Zahlen  erläutert,  welche  hie 
und  da  in  die  Linien  gestellt  sind:  mit  derselben  Zifferart  sind  auch  diejenigen  Punkte 
ihrer  absoluten  Höhenlage  nach  bezeichnet,  welclio  für  die  Beurtlieiluug  dor  Höhen- 
unterschiede von  Wichtigkeit  sind. 

Zur  Auffindung  der  Benemiung  der  im  Plane  enthaltenen  einzelnen  (regenstände 
dienen  liegende  Zahlen,  grösser  und  kräftiger  als  diejenigen,  welche  zur  Bezeichnung 
der  Höhenverhältnisse  angewendet  wurden,  deren  Reihenfolge  am  Westaufgange  beginnt. 
Das  Yerzeichiiiss  derselben  ist  folgendes: 


1.  Thor,  von  Beule  ausgegral)en  (S.  319). 

2.  Altar  (S.  298). 

3.  Polygonmauer  (S.  45.  47). 

4.  Moderner  Eingang. 

4*.  Niedrige  Felsstufe  mit  Felsnische  dar- 
über (gewühiüich  als  Platz  der  Ge 
Kiu-otrophos  (XXX  26)  angesehen;  nach 
Lollüig,  Mtth.  des  athen.  List.  XI  323. 
Heroon  des  Aigeus,  das  ich  ol)en  ansetze. 

5.  Athena  Nike. 

6.  Propyläen. 

T.   Agrippamonument  (S.  257). 

8.  Gang  zur  Quelle  Klepsycü'a  (S.  36, 
47,  49). 

9.  Athena  Hygieia  (S.  150). 

10.  Cisterne. 

1 1 .  Wasserkanal. 

12.  Pelasgische  Ringmauer. 

13.  Artemis  Brauronia  (S.  24,  157). 

14.  Stitfen  im  Felsen. 

15.  Chalkothek  (S.  153). 

16.  Mauertreppe  (S.  48). 

17.  Stützmauer  (S.  148). 


18.  Altes  Gebäude. 

19.  Weihgeschenke  des  Attalos  (S.  240). 

20.  Modernes  Museum. 

21.  Baufundamente,  von  dem  ,, kleinen 
Museum"  ülH'rl)aut. 

22.  Parthenon. 

23.  Terrassenstufen. 

24.  Ge  Karpophoros  (XXX  16).  Li  der 
Nähe  heiliger  Platz  des  Zeus  Katai- 
bates  (CXXn  45). 

25.  Cistenien  (S.  151). 

26.  Roiiiatempel  (S.  255). 

27.  Terrasse  (höchster  Punkt). 

28.  Moderner  Ausbau. 
Grundmauern  des  Palastes  (S.  45). 
Treppe  mit  Ausgang  (S.  44). 
Erechtheion. 

Gepflasterte   Terrasse   (S.  51 ,   wo    32 
statt  36  zu  lesen  ist). 
Felsbettungen. 
Hekatompedon  (S.  11). 
Grundnia uern  ])ela sgi scher  Wob n u ngeu 
(S.  45). 


29. 
30. 
31. 
32. 

33. 
34. 
35. 


326 


J'rliiutoningon  zu  den  kartographischen  Beilagen. 


3(j.  EechtwinkeHgcs  Gebände. 

37.  Halle,  darunter  eine  Cisterne. 

38.  Ausgangstreppe  bei  dem  Aghuiriun. 

39.  Alter  Brunnenbau. 

40.  Standort  der  Athena  Proniachos. 

41.  Postament. 

42.  Dionysostheater. 

43.  Alte  Orchestra  (S.  TS). 

44.  Zwei  Tempel  des  Dionysos  (S.  78). 

45.  Thrasyllos-Denkmal. 

46.  Dreifusssäulen. 

47.  Asklepieion  (S.  211). 

48.  Grotten(pielle. 

49.  Brunnenschacht. 

50.  Terrassenmauer    mit    dem   Markstein 
(S.  VUl  12). 

51.  Halle  des  Eumenes. 


I  52. 
53. 
54. 
55. 
56. 

57. 

58. 

59. 
60. 
61. 
62. 
63. 
64. 
65. 
66. 


Odeion  der  Regula. 

Quelle  Klepsydra  (S.  49). 

Grotte  des  Apollon. 

Grotte  des  Pan. 

Gang    (unterirdischer,    gewundener. 

S.  49). 

Felsspalt  mit  Treppe  (S.  57). 

Inschriftstem    des    Peripatos    (S.   49, 

LXXV  10). 

Votivnischen  im  Felsen  (S.  43). 

Höhlen  ün  Felsen  (S.  11). 

Seraphimkapellenruine. 

Öimeonkapelle. 

( JeorgioskapeUe. 

Mauerreste  des  Pelargikon. 


Alter  Weff. 


No.  VI.    Der  Nordabhang  der  Akrcpolis. 

Dieser  Plan  ist  (ähnlich  wie  Xu.  IV)  ein  Auszug  aus  dem  Kartenblatte  III  des 
..Atlas  von  Athen"  in  1:4000;  er  ist  dazu  bestimmt,  die  gegenseitige  Lage  der  am 
Nordabhange  der  Akrojjolis  liegenden  antiken  Baulichkeiten  zu  zeigen,  sowie  ihre  Ver- 
l)indungen  mit  dem  im  Nordwesten  liegenden  Dij)ylon  und  dem  im  Südosten  liegenden 
Denkmale  des  Lysikrates  zu  veranschaulichen.  Das  Strassennetz  des  gegenwärtigen 
Athen  erschemt  in  Blaudruck ;  in  diesen  smd  die  in  Lage  imd  Ausdehnung  als  erforscht 
anzunehmenden  Gebäude  ihren  Grundrissen  nach  eingeti-agen.  Ausser  diesen,  je  nach 
den  Ergebnissen  der  Durchforschung  schwarz  gefüllten  oder  in  Schraffur  dargestellten 
Gebäudelagen ,  sind  noch  tUe  vorhandenen  Kirchen ,  Kapellen  und  Kaiiellenruinen  in 
schwarz  angegeben,  um  durch  diese  (da  viele  auf  antiken  Gründungen  emchtet  sind) 
auf  die  Lage  neuer  Ausgrab\mgen  schliessen  imd  sie  fi.xiren  zu  können.  Deshalb  ist 
auch,  ausser  einigen  der  bemerkenswerthesten  absoluten  Höhenzahlen,  auf  die  Hinzu- 
fügung der  Oberflächengestaltung  durch  HöhenschichtenUnien  und  Schraffur  verzichtet, 
und  ist  dieserhalb  auf  die  drei  Karteublätter  des  Atlas  von  Athen   zu  verweisen. 


No.  VII.    TJöbersichtskarte  der  Befestigungsmauern  Alt-Athens. 

Dieses  Uebersichtskärt<hi'n  diinte  bereits  als  kartographische  Erläuterung  zu  dem, 
in  dem  Monatsberichte  der  Kr.niglichen  Aka<lemie  der  Wissenschaften  zu  Berlin  vom 
17.  Juli  1879  ji.  608  u.  w.  entlialtenen.  Aufsätze  über  ..Die  Belestigungsmaiierii  .Mt- 
Athens  nach  der  themistokleischen  Erweiterung  dersdlieii."'  — 


Erläutenmgen  zu  den  k;irt(i<^Tapliisehen  Boilao:en.  327 

Hier  soll  das  Kärtchen  ähnlichen  Zwecken  dienen.  Die  auf  S.  99  u.  w.  entwickelten 
und  zur  Ausführung  g-ekommenen  Gedanken  des  Themistokles  über  die  Befesti_<,ninii:  des 
Peiraieus,  snwie  die  später  herbeigeführte  Verbindung-  des  erweiterten  Athener  Mauer- 
gürtels mit  der  Hafenbefestigung,  wird  in  ihrer  (»esanniitlage  durch  die  kartographische 
Darstellung  erläutert. 

Die  mit  Befestigungsmauern  umschlossenen  Räume  sind  mit  brauner  Farbe  über- 
legt; die  Xüstenlinie  nebst  den  drei  in  den  pü'äischen  Festungsring  eingeschlossenen 
Häfen  ist  durch  blaues  Colorit  hervorgehoben.  Die  Mauerzüge  erscheinen  in  starken, 
schwarzen  Linien,  aus  welchen  die  Mauerthürme  hervortreten  und  die  Thore  ausgespart 
sind;  letztere  sind  mit  Nummern  versehen,  über  deren  Bedeutung  bez.  Benenmmg  weiter 
unten  Aufschluss  gegeben  werden  wird.  Die  aus  den  Thoren  führenden  Wege  sind  in 
ihren  Hauptrichtungen  iii  scharfen  DoppeUinien  gezeichnet ;  da  wo  Unsicherheiten  obwalten, 
\vie  an  der  Nordfront  des  Peiraieus,  in  gerissenen  Linien:  dasselbe  gilt  auch  für  den 
dort  vorkonnueiulen  Mauerzug.  Die  Obei"flächenformen  Averden  durch  Schraffur  ver- 
anschaulicht. 

Für  das  Studium  der  Lnkalverhältnisse  der  Mauerzüge  muss  auf  den  ..Atlas  V(in 
Athen",  auf  die  „Karten  von  Attika,  I.  Lieferung",  so  wie  auf  die  obenerwähnte  Schrift 
zurückgegriffen  werden. 

Die  Erläuterung  der  Nummern  an  den  Thuren  dir  Eiugmauern  ist  fulgcnde: 

A.    Tür  den  Mauerring  von  Athen. 

1.  Das  Dipylon. 

1*.    Das  heilige  Thor. 

2.  Das  Piräische  Thor. 

Pforte  am  Nordwestal)hange  des  Nvmphenhügels  gegenüber  dem  Barathron. 

3.  Das  Melitische  Thor |     iimerhalb  der 

4.  Das  Eeiterthor  (?)  am  Demeti'idS  Lumbardaris  /  Schenkelmauern. 

5.  Das  Itonische  Thor. 

6.  Das  Sunische  (?)  Thor. 

7.  Das  Thor  zur  Kallirrhoe. 

8.  Das  Thor  gegenüber  dem  Stadium. 

9.  Das  Thor  des  Diochares. 

10.  Das  Diomeische  Thor. 

11.  Thor  in  der  Nordfront   (vermuthungsweise   als  Eriai  bezeichnet^     Vgl.  S.  182. 

12.  Das  Acharnische  Thor. 

12''.   Pforte  oder  Thor  bei  Liannis  KoLinnäs. 

B.    Für  den  Mauerring  des  Peiraieus. 

1.  Thor  in  der  Nordfront:  Ausgang  nach  Athen  und  in  das  nördlich  gelegene  Gelände. 

2.  Tlmr  zur  Verbindung  mit  Athen    \     innerhalb  der 

3.  Thor  zu  demselben  Zwecke     .     .   f  Schenkelmaueni. 

4.  Thiir  in  der  Ostft'ont;   Au.sgang  nach  der  phalerischen  Bucht. 

5.  Thor  im  nördhchen  Mauerzuge  auf  der  Eetioneia  mit  Ausgang  nach  Westen. 


B. 

Verzeiclmiss 

in  den  Text  eingedruckten  bildlichen  Darstellungen. 


Ifo.  Seite 

1.  Die  Flussläiife 4 

2.  Ansicht  des  Lykabettos  mit  Brilessos  ini  Hintergriinde 5 

3.  DiiTchschnitt  durch  die  Höhen  von  Athen 5 

4.  Ansicht  des  Areopags  von  Süden  mit  dem  Aufgange  zur  Burg 5 

5.  Ansicht   von   Philo])ai)pos.   Akropolis   und   Lykabettos.     Im  Hintergrunde  der 

Biilessos,    weiter   links  die  Kapelle   der  H.  Marina    (vgl.  S.  26,  2,  4.  5a): 

nach  der  Natur  von  Herrn  Gülieron  gezeichnet 7 

6.  Ansicht  der  Doppelterrasse  am  Pnyxgebirge ;  im  Hintergrunde  die  Philopa pposhiihe  2'.» 

7.  Grundriss  der  Doppelten-asse  mit  zwei  Pi"ofilen  derselben 31 

8.  Ansieht  des  Felsstufenbaus  daselbst  („benia  Chandlerianura".  S.  30)  .     .     .     .  32 

9.  Mauerstücke  vom  Künigspalaste,  «Jstlich  vom  Erechtheion  |        i    pi    f        I  •     •  ■*** 

10.  Probe  der  alten  Burgmauer,  nordöstlich  vom  Parthenon    (    '                 '^  ' )  .     .  4ü 

11.  Treppenbau  innerhalb  der  alten  Burgmauer 4b 

12.  Treppenweg  zur  Klepsydra  im  Grundriss 49 

13.  TeiTainskizze  zur  Veranschaulichung  der  -Utstadt.  mit  einer  gebrochenen  Linie. 

welche  die  Ausdehnung  des  Pelargikons  (S.  47  f.)  anzudeuten  vorsucht  .     .  (51 

14.  Grundriss  des  Hfkatnmpodon  nach  Dörpfeld 71 

15.  Grundriss  der  Di« mysosheiligthümer  mit  der  alten  Orchcstra,  nach  Dürpfiid    .  7> 

16.  Terrainskizze   zur  Verauschauli(;hung    der    natürlichen   Lage   des  Stadtmarkts 

im  Keraraeikos Sd 

17.  Terrainskizze  der  KallirrhiK-  nach  der  Aufnahme  di>  Hemi  Architekten  Herzog  ^7 
IS.   Skizze,  welche  den  Versuch  macht,  die  Linie  einer  älteren  Stadtmauer  (S.  90) 

und  die  der  themistokleischen  Mauer  zu  veranschaulichen 105 

19.  Ansicht  der  nördlichen  Burgmauer  mit  den  »»ingemauerten  Säulentminmeln  125 

20.  Eingemauerte  (rebälkstücke  aus  Pi'russtein  nach  Penrose 125 

21.  .Vnsicht  der  inneni  Mauerseite,  ii.stlicli  vom  Erechtheion.     Nach  Plint<>gr,ipiiir  126 

22.  Grundmauer  di-r  Temjielterrasse  und  Stützmauer  darunter.     Nach  Plu'ti'gi-jijihie  12S 

23.  Dunliscbnitt  vuu  Xordeu  iiadi  Süden  zur  Verauschaulichuuu:  «l'-r  TeiTas>iruug 

des  Burgfelseu 129 


ViTzeiebniss  der  eiiii,'ednicktpn  liildlichen  Darstellung'en.  329 

No.  Seite 

24.  Werkstücke  des  kimouisebfu  TiMupellKuis  als  Fidlmaterial  d''r  uiirdlirlien  Burg- 

mauer.    Xacli  Photogi-aphie 143 

25.  Terrassiruug  des  Bodens  westlich  vom  Parthenon.     Xaeh  Phot(igni]iliii'  .     .     .  144 

26.  Stützmauern  südwestlich  vom  Parthenon.     Nach  Photographie 145 

27.  Unterbau  bei  den  Propyläen,  nördUch  von  der  obern  Thorballe  (Ö.  145)      .     .  146 

28.  Versuch  einer  Keconstniction  des  StadtmarMs  im  Kerameikos,  mit  zwei  Pi'ofilen  171 

29.  Skizze  der  Wege,  welche  vom  Dipylon  imd  dem  heiligen  Thore  ausgingen      .  2(»1 

30.  Gnmdriss  des  neuen  Marktplatzes  beim  Thmm  der  Winde.     Nach  Döriifeld  .  256 

31.  Ansieht  des  Treppenaufganges   zur  Terrasse  der  Atbeua  Nike  mit  dem  Posta- 

mente   des    Reiterdenkmals.     Nach   Lolling  und   Kawerau   gezeichnet    von 

Herni  Architekt  Herzog 259 

32.  Planskizze  des  Ohmj'ieion.  nach  Drirpfeld 268 


Register. 


Adosius  190. 

Agatharchos  161. 

Ageladas   122. 

Ag-lauros  37.  AglanrosoTotto  49.  101.  121. 
2S1.  296. 

Agonotheten  226. 

Agora,  alte  43.  51.  60:  neue  81  f.  96. 
114  f.  135.  169  f. 

Agoranomeii  164.  222:  Agoranomimi  273. 
280. 

Agra,  Agrai  55.  65.  297. 

Agi'aulos,  Agi'aulion,  Agraulidi'u  37. 

Agrippa  257.  299;   Agrippcinn  257. 

Aiakos  98. 

Aldos  65. 

Aigaleos  2. 

Aigeis  21. 

Aigeus  39.  58. 

Aigineten  98.  103. 

Aisclüncs  162. 

Aisdiylos  97.   101.   130.   186. 

Akademie  89.  119.  206.  241. 

Akamas  202.  292. 

Akrato.s  263. 

Akrophylakcs  258. 

Akropolis:  Berg  5;  Burg  34  f.  45.  100. 
311.  315.  317;  Mauern  45.  125 f.  142. 
317;  Rimdweg  49.  135.  188;  Pelar- 
gikon47f.;  Entfestigung  92.  124;  Auf- 
gang und  Yersc'ldusR  68.  258.  298. 
310.  318;  H.M-hl.auten:  pisistratisehe 
68  f.,  kinioniscliV  124  f.,  jicrikleisehe 
142  f.  258:  WiMligesdienko  und  Denk- 
mäler 134.  154  f.;  Besrlireihung  des 
Pausanias  298  f. 


Aktites  14.  70.   122. 

Alexander  d,  Gr.  219  f. 

Alkamenes  177.  215. 

Alkil)iades  161.  197  f. 

Alkippe  37.  210. 

Alkon  210. 

Alphitopiilis  173. 

Amazonen  53.  54.  101. 

Ainumnias  233. 

Auiphiktyon  32.  293. 

Amphoda  165. 

.\naid('ia  65. 

Auak.'s  41:    Anakeinn  S2.   121.  296. 

Anakrenn   158. 

Andnmikoi?  Kn-rhestes  243. 

Antliemion   158. 

Antliemokrito.s  179. 

Anthesterien  76. 

Antigonos  231  f. 

Antigonos  Gonatas  239. 

Antinoeia  270. 

Antioehos  Epipbanes  242. 

Antiocbos  Pbilopappos  6.  263. 

Antonius  253.  260. 

Anydrns  2. 

Apaturien  35. 

A]ibeleia  65. 

Apbidna  41. 

A]ibrodite    23.    35.  9(1.  207:    A.  Apatums 

43:  ..in  den  Gärten"  50.  9ii.   177.  207. 

297;    auf  dem   Kolonos  Ag«>raios  177; 

Pandi'nius   43.  226.  298;    im  P.Mraieus 

20O.  21^:    rrauia   23.  32.    177.   295. 
Apln-ds  43. 
Ajinhaten  188. 


Koffister. 


3:^1 


Apollon  39 f.  58.  Ö4f.  75;   A.  Ag-yieus  64. 

258;     Aloxikakos    117;    vom  Belvedere 

237;    Delpliiiiios   39.    54;     Hvpakraios 

50.  300;    Lykios  39.  54.  58.  75:-   Par- 

nopiosl57;  Patroos  64.  115.  123.  172. 

208:    Prostaterios  64:    Pytliios  39.   42. 

54.  74. 
Apdllniiios  vdii  Tyana   262. 
Apruiiianos  277. 
Ai-a  102. 
Aratos  239. 
Archa^'eten  s.  Heroen. 
Areheia  60.  95.  294. 
Arohelaos  250. 
Archiv  95.   117.   175. 
Arehonten  94. 
Ardettos  54.  58. 
Areopag:   Berg   6.    20;    Gericbtstätte    52; 

Behr.rde  und  Gesebäftslokale   94.    167. 

175.  263.  301. 
Ares  35.   172.    177.  208;  A.  und  Aphrodite 

177. 
Ariarathes  247. 
Arioharzanes  Philopatur  251. 
Aristion  250. 
Aristokrates   177.  209. 
Aristomachos  210. 
Aristdnikos  220. 
Aristophanes   102.   163.   168. 
Aristoteles  17.  59.  207.  244.  296. 
Arkaden  des  Herodes  256.  274. 
Arka(h(is  und  Honorius  308. 
Arrhephoren  50.   158.  226. 
Artemis  24.  34:  A.  Agrotera  282:   Aristo- 

bnle  53:    Brauronia  149.  208. 
Arthmios  von  Zeleia  134.  156.  158. 
Asklepios  209  f.:  Asklepieion  36.  248.  279. 
Asty  44.    56.   162;    Asty  im  Peiraieus  44. 

160. 
Astydamas  216. 
Astynomen  164. 

Asyle  58.  60.  82.   121.   174.  258. 
H.  Athanasios  105. 


Athen :     älteste     Ansiedelungen     ( Melite, 

.jKranaa")  24  f. :  ,.Pohs"  der  Kekropiden 

3-1,  Erechthiden  38;  Stadt  der  lonier  39. 

42  f.    55,   Zerstörung  durch  die  Perser 

101,    Wiederaufbau    oder  Verlegung  ? 

102  f..    Tbemistokles"  Plan   99.    108  f., 

Stadt  und  Hafen  111.  250:    Hadriano- 

polis  266;    Neuatben  317. 
Athena  35 f.  70  f.:  A.  Arehegetis  257 :  und 

Demeter    51.     189:    Ergane    74.    260. 

280.  315;  und  Eros  89;  Hephaistia  56. 

177.    295:    Hygieia*    150.    156.    211; 

Lemnia    157.    300;    und  Marsyas    157; 

Nike    38.    130.    318:    Partbenos    141. 

147.  311.  312;  im  Peiraieus  110.  200: 

Polias  124.  151  f.   198.  255.  282.  299f. 

312:  Promachos  133.   195,  300. 
Atbenais  312. 

Atbenaimesterinnen  127.   154. 
Athmoneer  32. 

Attalos  I  240;    Attalos  11  241.   247. 
Atticus,  Pomponius  252.  266. 
Audoleon  236. 
Augustus    254  f.:    A.  und  Koma  255:    A., 

Hestia  und  Apollon  257. 


Baratbron  18.  20.  21.  53. 

Basileion  51.  94. 

Baupobzei  (Ai-eopag)  102.  134.  163,  (Eleu- 

sinion)  159. 
„Bema"  Cbaudlerianum  30. 
Beule's  Thor  224.  310. 
BibUotbeken  199.  265.  282. 
Büttieber,  Karl  318. 
Brauron,  Brauronien  75.  78. 
Brilessos  s.  Pentebkon. 
Brunnen  im  Kerameikos  114.  20l. 
Brutus  und  Cassms  253. 
Buchhandel  228. 
Bnkoleion  51.  244.  302. 
Buleuterion  95.   117.   175.  229.  294. 
BurgqueUen  37.  245. 


*  Das  Standbild  der  Athena  Hygieia,  dessen  Stiftung  durch  Perikles  mir  immer 
zweifelhaft  gewesen  ist  (S.  150),  wird  jetzt  von  Wolters  (Athen.  JMittheilungen  XVI 
S.  160)  in  die  Zeit  des  pelop.  Krieges  gesetzt,  vermuthungsweise  nach  dem  Ende  der 
grcissen  Pest. 


332 


Register. 


Butos  38.  136. 
Buzyges  55. 
Byzantiner  308  1. 

Caesarea  255  f.  260. 

Caligida  Helios  269. 

Can-ey   316. 

Chabrias  205. 

Chairedemos  196. 

Chalkidisches  Weibgesebeniv  154.  300. 

Cbalkotbeke  153. 

Chariten  40:    Cb.  Demos  Roma  248.  252; 

Ch.  Henne ■;  Hekate  177. 
Cbamios  89. 
Cberrouesier  248. 
Chremonides  239. 
Cbristentbmn  309  f. 
Cicero  182.  262.  276. 
Cisternen  auf  der  Burg  68.    86.  130:"  aus 

perikleiscber  Zeit   151. 
Cossutius  242. 
Cyriacus  315. 

Dafnipass  2.  201. 

Dardauer  24. 

Deinias  217. 

Delos  54.  75. 

Delpbinion  58.  301. 

Demades  222  f. 

Demeter  50.  211;  D.  in  Agrai  55.  65.  178. 
290:  D.  Asklepios  Köre  211;  D.  und 
Atbena  51.  189;  Cbloe  50;  beimDipy- 
lon  (D.  Köre  lakchos)  54.  65.  189. 
204.  292:  p:uebloos  202:  bei  <li'r  KaUir- 
rbot'  65. 

Demetrios  (Bildbauer)  212. 

H.  Demetrios  Lumbardaris  6.  25. 

Demetrios  Pbalereus  225  f.  281. 

Demetrios  PoH.irketes  232  f. 

Denioebare.s  237.  245. 

Demopbantos  162. 

Demopbon  55. 

Demos  212.  248. 

DeniKStbeiies   156.  237. 

Drukalinn  29.  267.  268. 

]>e.\ib-os  203. 

De.xippos.  Hinnnio.>  3i)ä  I. 

Dia.sia  28. 


Diogencion  239.  282. 

Diogenes  der  Kyniker  190.  221. 

Diokles  249. 

Diomeia  21.  106. 

Dionysalexandros  221. 

Dionysiasten  im  Peiraieus  226. 

H.  Dionysios  Arcopagita  5.  263. 

Diony.sien    76  f.    249;    städtiscbe    21.    77; 

ländliche  19. 
Dionysische  Denkmäler  209. 
Dionysos  41  f.  51.  75  f.    215;   Eleutbereus 

78.  177. 
Dioskuren  s.  Anakcs. 
Dipylon  107.   118.   178  f.   189.    200  f.    236. 

250.  291  f. 
Drabeskos  119. 
Dramatikerstatuen  216. 
Dreifüs.se  184  f. 
Dromos  86.  293. 

Eikones  metepigrammenai  260. 

Eileithyia  40.  54. 

Einwanderer,   semitische,   minysche    22  f.; 

ionische  39  f. 
Eirene  57.  206.  245. 
Ekklesia  60  f. 
Eleos  65.  262. 

Eleusinion  41.  50.  65.   159.   188.  194.  290. 
Eleusis  2.  41. 

Eleutherai,  Eleuthereer  41.  75. 
Empedo  36. 
Emieakrunos  s.  Kallirrhoe:     Enneapylou  s. 

Pelargikon. 
Entwaldung  15. 
Enyo  208. 
Epameinondas  149. 
Ephebenurkunden  281  f.  294. 
Epheten  301. 
Eiiidaurier  70.  75. 
Epikurs  Haus  235.  262. 
Epimeuides  63  f.  65.   17S. 
Eponymoi  s.  Heroen. 
Erechtheus,  Erechtbiden  36 f.:    Erechtheus 

und  Eumolpos  154. 
Ererbtbeion  38.   151.   199.  300.   308.   311. 
Eretria  243. 
F^riai  i)ylai  182. 
Ericbthonio.s»55. 


Rotirister. 


383 


EridanoR  3.  88. 

Erinyen  52. 

Eros  89.  207. 

Erysicbthou  54. 

Euagoras  200. 

Eucheir  und  Eubulide.s  249.  293. 

Eudemos  217. 

Eiikleia  121. 

Eukleldes  199. 

Eulo  154. 

Eumenes  n  241. 

Eiimeniden  52.  208.  300. 

Eupatriden  44.  56.  f. 

Euphranov  208. 

Euripides  16.  36.  123;  Kenotapbion  1S2. 

Eiiryaliis  und  Hyperbios  27. 

Eurykleidcs  und  ilikiuu  239. 

Eurysakeinu  21. 

Exegpten  282. 

FackeUiiufe   89.  119.  134;    „Fackelträg-er" 

204. 
Faustina  274. 
FelsengTäber   65:    Felsinscbrillen    29.    32; 

Eelsenstadt  25  f.  161. 
Festzüge  53.  84.  187  f.  310. 
Feuerbringer  50. 
Franken  315. 
Fremdenfübrer    2S5.    288:    Fremdengräber 

203.  253  f.  263:    ..Freradenstrasse''  58. 

107.  293. 

Gärten   114.   119.   179.  278  f. 

Galater  236. 

(rallienus   306. 

Ge  42.  52;  Kurotropbns  50.  2S2:  Olympia 
268. 

H.  Georgins  4. 

Gerbereien  191. 

Gericbtstätten  52  f.    153.    167.   289.  3011. 

GermanicuÄ  259.  299. 

Gesetzwäcbter  175. 

Götter:  autocbtboue  22;  semitiscbe  (Apbro- 
dite)22f.  218.  279,  (Jebova)  260;  nü- 
nyscbe  24.  34;  nordiscber  Herkunft  35. 
41.  75:  ioniscbe  39  f.  54;  Burggutt- 
beiten  34.  36 f.:  ..Hypakräer"  50;  Heil- 
gütter  2091.;  ägyptiscbe  218.  238.  279. 


Göttermutter  175. 

Gorgoneion  243. 

Gotben  304  f. 

Grabgesetze  64.  230;  Grabscbniuek  179  f. 
201.  230. 

Gräber:  Felsengräber  64.  65;  im  Kera- 
raeikos  119  f.;  in  Kydatben  163;  bei 
Hagia  Triada  179  f.  201  f.  250;  öffent- 
liche („reine")  Gräber  119  f.  181; 
Wegegräber  180  f. 

Gregor  d.  Gr.  310. 

Gymnasien  90.  183.  206  f.  227./238.  239. 
282.  306  f. 

Habron  212.  214.  232. 

Hadrian  265  f. 

Halipedon  10.  91.  113.  317. 

Halirrbotios  36.  37.  47. 

Halle  s.  Stoa. 

Hama.\itos   192.  202.  291. 

Hansen,  Cbristian,  318. 

Harmodios  s.  Tyraimenmörder. 

Hausbauten,    älteste    25,    in    pi'rikleiscber 

Zeit  161. 
Hekate  165.  177. 

Hekatompedon   71  f.  126.  142.  144. 
HeUaia  62.  274. 
Heliotropion  168. 

Hepbaistos  35.  37.  123.  177.  294  f. 
Heptaebalkon  250. 
Hera  266. 

Herakles  21. 23. 33:  inM.dite  121  f.  136.  295. 
Herciüius  277. 

Hermen   165.   170.   197.  280. 
Hermes  35.  38.  52.  202:  H.  Agoraios  116. 

170.  295:   Altar  am  Dipylon  292;   am 

Hafentbor  100. 
Herodes  imd  Eukles  255  f. 
Herodes  Atticus  272  f. 
Herodes,  König  260. 
Herodot  38. 

Heroen,  zehn,  95.  117.  232.  238.  241.  294. 
Heros  Epitegios  136;  Heros  lati'os  210. 
Herse  37. 

Hestia  51.  165.  245. 
Hesycbos  52. 
Heuschrecke  68. 
Hipparchos  83.  90.  92. 


334 


Kcfristor. 


Hippias  (in  Municbia)  222. 

Hipporlanins  von  Milot  109  f.  IBO. 

Hippiulrom  43.  59.   IST.  217. 

Hii)pomone.s  162. 

Hori.sten  163. 

Horkomosion  136. 

Horme  65. 

Hnnde  153. 

Hvbris  65. 

Hyjrieia  211.  220. 

Hymettos  2.  11.  65.  180. 

Hyjiakrärr  50. 

Hypii.likns  1S5. 

Hypopnlis  50. 

Hyrkann.s  24S. 

lakchos  204.  211  (v.üI  Demeter).  Iak(4ios- 

prozessiiin  282. 
Ikaria  75. 

Ikiia  (Tribünen)  43.  97.   172. 
nias  und  Odyssee  (Statuen)  265. 
nisos  3.  39.  87  f.  290.   297. 
lllyrios  314. 
Innun<ren  279. 
Lnuuie.-;  Theoli  i.tri 'S  3. 
Ion  39  f. 

Ion  von  Chilis  116. 
lonier  39  f.  51  f.  58. 

Inniscbe  Tracbt  81:  in  Kunst   113  f.   150. 
Ipbikrates  205. 
Isi.s  218.  238.  279. 
Ismenios  212. 

Isokrates  158.  213:    Crab  180. 
Istlimoniko.^  196. 
Juden  248.  260. 

Julian   133.  30S.  311:  Wubnun.tr  2S0. 
Justinian   314. 

Kaisariani.  Klnster  3. 
Kaisersüituen  271. 


Kalanii>   117. 

Kalaniites  76. 

Kalender   168. 

Kallias.  Haus  162:    ötandbUd  205. 

Kallikrates.  Stadtbanmei.ster.  143.  258. 

Kallippos  237. 

Kallinuu-bos  195. 

KaUiiTbiie  88.    179.   191.  290.  297.  ."115. 

Kald.s  (irab  47. 

Karä,  Stein  v.in.  14.  69.  70.  73.  HS.  133. 

Karneades  247. 

Kasandros  223  f. 

Kaufmarkt  172  f. 

Kebris  116. 

Keionios  279. 

Keiriadai  21. 

Kekrops,  Kekropiden  33  f.:    Kekrniiiim  38. 

KenotaiJiien   182. 

Kephisnd.itns  200.  206. 

Kepbisupbon  215. 

Kephisos  3.  88  f.   119.  191  1. 

Kerameikns    20.    35.    56.    63.    79  f.    106. 

114  t.   166.    292  f.  318:    der  äussere  K. 

83.  90.   usf.:    Grenzstein  166. 
Kinum  113  f.   154.   170:  Erbbegräbniss  21: 

kimiiniselur    Fri<'d.>     205:      kimonische 

Partei  140. 
Kiraon.  St^sagoras  Sohn  184. 
Klei.sthenes  93  f.  170. 
Kletinienes  91  f. 
Kleun  192.  195. 
Kleopatra  253. 

Klepsydi-a  36.  47.  49.  253.  317. 
Klima  10  f. 

Knabe  mit  Weihwa.sserbecken   156. 
Kodrus  79.   197.  266. 
Ki.ile  21.   106. 
KolakTeten  167. 
K.Jh-tos    21.*    106.    166.    243.    257.    265: 

Eponym  33:    Winzerfest  78.    166. 


*  Ich  muss  Ifekrnuiii.  dass  ieh  S.  21  uurb  unter  dem  Eindrmk  der  von  0.  Müller 
in  seinen  Anmerkunj^^en  zu  I^'ake  bef<il<j:ten  Auffassun«;  von  Strabo  (LXXI  35)  «restanden 
liabe.  Von  einem  Marksteine  mit  iltipjM'lter  Inschrift  ist  aber  in  dem  Citat  aus  Erato- 
sthenes  nidit  die  Rede.  Es  <,'ab  eine  Stelle  zwi.schen  Knllytos  nn<l  flehte,  wo  der 
(rrenzsaum  unkenntlii-h ,  also  wahrscjjeinlich  überbaut  war.  Man  konnte  also  mit  Zu- 
versicht sa<,'en:  ..Hier  sind  wir  auf  dem  Boden  von  Melite.  dort  auf  ilem  von  Kollyto.s" 
—  aber  die  (Ircnzliiiie  liess  sidi  uiibt  i,'iiiau  ziehen. 


Kejfister. 


335 


Koluiius  Ayoraios  20.  S2.   174.   177.  294  f. 

Ki.lonos  Hippii.s  22.  82.  19B. 

Kolophonier  221. 

Kitlote.s   178. 

Komüdienverzeichniss  216.  249. 

Konon  200. 

Kor  vdalos  2. 

Korytbalis  64. 

Ki'anaa  28.   159:  Krauaos  32. 

Kraus.  Martin.  316. 

,.Ki-ene-'  37.  210. 

Kreusa  39. 

Kritios  und  Xesiotes  39. 

„Kruniskos"  36. 

Kydatbenaion  44.  51  f.   162.  167. 

Kydias  237. 

Kykloboros  18.  89.  106.  183. 

Kyllu  Pera  3. 

Kylon  60.   157.   167. 

Kjiiosarges  21.  241.  297. 

Lachares  234. 

Lakedaimonios  155.  299. 

Lakedaimonische  Schilde  195. 

Lakiadai  166. 

Lakydeiou  240. 

Landeserzeugnisse  12  f. 

Landsü-asseu  83  f.  118.  192.  201. 

Leaina  92. 

Leake,  Martin  316. 

Leita  (Archeia)  60.  95.  294. 

Lenaion  76  f. 

Leoehares  208.  212;  L.  und  Sthennis  260. 

Leokorion  63  f. 

Leokritos  236. 

Leschen  114.  183. 

Leukippiden   121.   136. 

Leukippos  269. 

Lininai  7.  43.  76. 

Luft  11. 

Lyka  bettos  4.  6. 

Lykeion    54:     Gymnasion    90.     183.    207. 

217.  219.  241.  297. 
LyMos  155  f.   187.  299. 
Lykon  240. 
Lykos  5S. 
Lykurgos  212.    213  f.    233:    Grab   181:   L. 

und  Söhne  (Statuen)  158. 


Lysikrates  209. 
Lvsimachos  235.  236. 


Magnesia  191.  269.  283. 

Makistios  124. 

Makrai  Petrai  43.   134. 

Marathon   39  f.  75.   119.   120.   133. 

Marc  Aurel  276. 

Marcellus  253. 

H.  Marina  26.  32. 

Markt  s.  Agora,  Marktaltäre  21  f.  65.  227: 

MarktMeden  51.  172;  Markthallen  114. 

241:  Marktpappel  43.   77:  Marktpolizei 

222.    281.    294;    Markttbor   224.    256: 

Marktbiigel  s.  Kolonns  Agoraios. 
Marmorarten  14.  69. 
Mauern,  che  langen.  111  1.  190.   199.  200. 

239. 
Mfgale  Panagia  265. 
Mflit."  20.  28.  32.  33.  106.  162:  Haus  der 

Mebteer  163. 
Menimius  262. 
Metageitnien  40. 
Met.m  162.  168.  174.  192.   196. 
Metragyrten  157. 
Metroon  95.   175.  294. 
Mikon  115.  120.  136. 
MUtiades  245.  260. 
Minver  24.  34. 
IMithradates ,  Schüler  Piatons  207;    König 

von  Pontus  250. 
..Mnenia"   (Friedhof)  181. 
Mnesikles  147  f.  150.   155. 
Mnesitheos  211. 
Moiren  23. 
IMoltke  319. 
Moriai  89. 
Morychos  162. 
Müller,  Otfi-.  316. 
Münze  165. 

Munichia  9.  24.  222.  232.  234.  239. 
Museionhügel  6.  234.  236.  239. 
Musen  40,  Musengrotten  297. 
Mmna,  Klerucben  von.  247. 
Myron  157;  Schüler  des  M.   195. 
Mys  195. 
Mvsterien  290:   mystisches  Ufer  54.  297. 


33G 


Keeister. 


Naxos  73. 

Neleion  79.  196. 

Neoptolcnius  217. 

Nero  263;  Nero  Dionysos  269. 

Nouplatoniker  307  f. 

Xikanor  223  1'. 

Nike  195:  Nikebalustrade  131.  198. 

Nikias   (choregisches  Denkmal)    209.    224. 

310. 
Nikiasfriedeu  195. 
Niobe  297. 
Nointel  316. 
Nomopbylakes  229. 
Normalubr  168. 
Nympbcn  22.  36  f.  43. 
NjTnphenhügel  6.  20.  21.  53. 
Nv.sa  37.  76. 

Odeion,  ältestes  54.  236;  des  Perikles  142. 

217.  251;    des  Herodes  274. 
Odjsseus,  Capitän,  49.    317. 
Oelbäume  12.  35.  70.  89.  101.    196;   Oel- 

verkauf  266. 
Oinoe  204. 
Olbiades  237. 

Olymi.ieion  74.  92.  242.  26U.  207.  312. 
01ympiodor..s  236  t.  245. 
Opistbudomos  132.  152. 
Orobestra    der    T\Taimenmörder    92.    117. 

232.    242.    253.    296;   im    Tbcater   78. 

228.  271. 
Oreitbyia  54.  252. 
Cstrakismos  96.  169. 

Pagos  52. 

Palladion  54.  55.  58.  30 1. 

Palla.s  55:   P.  auf  der  Akr-.pobs   195.  302. 

306. 
Pan  43.   134. 
Panainos  115. 


Panatbenäen    41.    71    73.    189.    235.    273. 

300.  305:  Panatbenäenstrasse  84  f.  256. 

292:  Panatbenäen  in  Pergamon  240. 
Pandionis  153. 

Pandro.seion  38.  300.*;  Paudrosos  37.  282. 
Panbellenen,  Synedrion  der,  269. 
Pautbe(.n  266.  279. 
Parab«  233. 
Parasition  57. 
Pames  1. 

Paros  69.  73.  122. 
Pan'ba.sius  195. 
Partbeuiiinkraut  47. 
Partbenon    146  f.    156  f.    234.    266.    279. 

311.  312.  315. 
Paulus  in  Athen  262. 
Pausanias  Perieget   283  f.    265.    266.    267. 

273. 
Peiraieus:   Hafen    9:    Stadt    109  f.     160  f. 

222.  251. 
Pelsianax  115. 
Peisistratos  67  f. 

Pebirgikon**  47  f.  59.  90.   159.  298. 
Pelasger  22.  24.  45.   129.   131. 
PenteUkon  1.  4;    pentebscber  31armor   69. 

122.  142.   145.  273. 
Pergamener  240  f. 
Periegeten  285  f. 
Perikles  109.    112.    138  f.    178.    181.  186; 

(Jrab  182;  P.  und  Xantbippos  ***  158. 

300. 
Perser  100  f.   1S6. 
Personifikationen   65.  212. 
Peü-izi  59. 
PferdestäUe  162. 

Pferd,  trojaniscbes,  157;   des  Simon  188. 
Pbaidros  277.  » 

Pbaleron  9.  35.  39.  58.  91.   112. 
Pbeidias    133.    141.    154.    157.    175.    177; 

der  Genosse  des  Atticus  252. 
Pbella   10. 


*  Mit  «lem  Erecbtbeion  baulieb  virl)undrn  (1.11  55):  wie?  nocli  uukhir.  Die  bei 
E  auf  di-m  Rurnnannscben  Plane  (Mittbril.  VI  T.  XVI)  l)ezeiebnete  Mauer  war  nacb 
Diirpfebl  keine  Tempebuauer,  sondern  Stützmaurr  oiner  Teirasse.  Naeb  ibm  lag  unter 
(b'r  Siidwe.stecke  des  f><'<litlitii>n  <las  Kokrupiun.     P<i  D  < Jnnzmaui'r  lines  Temenos. 

**    Als  Festungsring  I-XXVI  47.  48. 

'    '    Vnii  Kri'silaK  aul  d.T  I5iir<'  •'.■wvibt.     I.Xlil  39. 


Koirist.T. 


337 


Phemc  65. 

Philia  65. 

Philippides  235. 

Philippos,  Kiini«;,   220. 

Philippos  V  203.  240. 

Philomelos  235. 

Philon  214. 

Philopapposhöhe  (Must'ion)  6.  25.  234.  236. 

263. 
Philosopheilbilder  178. 
Philosopheiischul.nl  227.  234  f.  276. 
Phokaia  103. 
Phöniker  23. 
Phokions  Haus  162. 
Phorbanteion  136. 
Phreattys  302. 
Phyleiiköiiige  303. 
Pinakotheke  149. 
Pindaros   1S7. 
Piso,  Cn.  263. 

Platoii  6.   17.  56.  86.  281.  207.  212. 
Plutarchos,    Athener    85.    277.    306:    aus 

Chairoiieia  103.  270.  278.  284. 
Pluton  52. 
Pnyx:  Berg  6.  25;  Volksversammlung  61  f. 

163.  199;  Doppelterrasse  29  f.  60.  280. 
Poiküe  115  f.  195.  204.  227. 
Polemarchos,  Amtssitz  des,  58. 
Poleterion  176. 

Polygnotos  115.    120.   121.   132.   136.  204. 
Pompeion  189.  292. 
Pompeius  253. 

Pdrosstein  72.   126.  224.  267. 
Porphyrion  33. 
Pdseidou  24.  35  f.  54:  Puseidnn-Erechthoiis 

37.   151.  300. 
Potidaia  180. 

Praxiteles  204.  208;  Söhne  des  Pr.  208. 
Priskos  280. 
Proairesids  309. 
Proklos  307.  311. 
Prometheus  57.   119.  202. 
Propyläen  147  f.  258.  299. 
Protogenes  229.  233. 
Prytaneion  51.  57.  60.  302;  das  neue  244. 

297;  vgl.  Th.J.is. 
Ptoleraaios  238 ;  Ptolemaion  238.  282.  296. 
Pulytion   162. 

Cur t jus,  Topographie. 


Pylon  aktios  100. 
Pylonen  298.  310. 
Pyloroi  258. 

Pyrgoi  (Tetrapyrgia)  279. 
Pyrgos  (der  Athena-Nike)  130.   147. 
Pyrrhos  236. 

Pythagoras  von  Selymbria  203. 
Pythion   54.    55.    74.    84.    177.    185.    209. 
237.  297. 

Quellen  36. 

Keihierbühne  30.  62.  199.  249. 

Regula  274. 

Reiterdenkmal  155.  260.  299. 

Reiterziige  187  f.  283. 

Rentenstiftimg  278  f. 

Revett  316. 

Römer  246  f. 

Roma  248.  254;  R.  und  Augustiis  255. 

Ringmauer  der  Pisistratiden  90.  104;    des 

Themistokles  104  f.:  des  Lykurgos  214. 

232.    238.    239:    ..valerianisohe"    116. 

313  f.:    türkische  317. 
Ross,  Ludwig  318. 
„Ross  nnd  Jungfrau"  162. 
Rufius  Festus  304. 

Salamis  23.  239. 

Schandsäulen  92.  93. 

Schatzräume  132.  152. 

Schaubert,  Eduard  318. 

Schiffshäuser  214;  Schiffswerften  251. 

Schreiberstatuen  158. 

Schrifteusammlungen  72.   199. 

Secundus  Carriiias  263. 

Seleukos  Nikator  242. 

Semnai  52.  300. 

Serapeion  238. 

Seraphiiikapelle  49. 

Serpentzemauer  315. 

Siebensesselplatz  27. 

Sikeüa  7.  113. 

Silanion  212. 

Silen  271. 

Simon  188. 

Simylos"  Grab  203. 

Skeuotheke  214.  251. 

22 


338 


Register. 


Skia»  (Tholus)  93.   174.  245. 

Skiron.  ykiro.s  182. 

Skopa.s  208. 

..Sokratesgefängniss"  .66. 

Sokrates"  Grab  182.  307. 

Solon  60  f.:  Grab  178. 

Solonisclie  Tafeln   175.  245. 

H.  Sophia  312. 

Sophokles  207.  210.  211.  2(iti. 

Soteria  237. 

Spartoko.s  236. 

Sphäristra  15S. 

Sphakteria  195. 

Spon  316. 

Staatsmarkt  96.  172. 

Staatstafel  94.   167.  245. 

Stadion  217.  273. 

Staclionbrücke  273.  317. 

Stadtmauer  s.  Ringmauer. 

Städte  als  Standbilder  268. 

Ständekampf  59. 

Steinbrüche  14.  69.   145. 

Steinurkunden  156.   176.  216.  218. 

Stephanephoriis  165. 

Sternwarte  6. 

Stier  des  Ai'eopags   134. 

Stilpon  228. 

Stoa:  des  Attalos  116.  241.  249:  Basilei.is 
94.  115.  175.  294:  des  Jliunenes  241: 
Hadrians  265.  315:  der  Hermen  116; 
Poiküe  Hof.  195.  204.  222;  .,des  Rö- 
mers" 248:  beim  Windethurm  256.  274; 
des  Zeus  Eleutherios  115.  212.  251. 

Strack.  Heinrich  318. 

V.  Strantz,  Major  318. 

Strassen  164  f. 

Strategenamt  281.  282.  296.  304. 

Strat<'gion   176. 

Stratokies.  Dekrete  des.   21  s.   233.  r 

Strei)hiberg  106. 

Strongylion  196. 

Stuart.  James  316. 

Stvppa.v  150. 

Sulla  250  f. 

Suljiicius  252. 

Sunion  239. 

Svnesios  306.  3i)S. 

Synoikien  (Fe.st)  41.  57;  (Miethhäii.seri  164. 


Synoikismos  41.  302  f. 
Syssition  93.  167.  245. 

Taureas  183. 

Ten-ainveränderungen  18.  26.  45.  124  1. 
151.  200.  241.  250.  317.  318. 

Terrassenbau  16. 

Thargehen  55.  75.  84.  185. 

Theater  97.  168.  215f.  271.  276:  Theater- 
sitze 163.  282.  318. 

Theater  im  Peiraieus  242. 

Themis  52.  57.  298. 

Themistokles  90.  98  f.  117.  162  (Haus). 
245  u.  260  (StandbUd). 

Theodosios  311.  312. 

Theodote  161. 

Theophrastos  227.  234. 

Thersandros'  Grali  203. 

Thesauros  132.  152. 

Theseus  39  f.  54  f.  136.  212. 

„Theseustempel"  (Herakleion)  20.  82.  12 lt. 
295.  312. 

Theseion  120  f.  296:  Th.  inncrhall)  der 
langen  Mauern   190. 

Thesniüthe.sion  94. 

Thesmotheten  229. 

Th.dos  93.  174.  245.  294.  302. 

Th(.re  106  f.  182:  Th.  der  Athena  Arcli.-- 
getis20.  170.  189.  256.  295:  Diochares- 
thor  179.  183.  279:  das  (homeiüche 
107.  182;  Gräberthor  182:  Hadrians- 
thor  91.  267:  das  heilige  201.  236. 
250:  dasitoni-sche  107.  118.  187.  238. 
291:  das  mehtische  107:  Mystenthnr 
182.  196.  202:  das  piräisehe  107.  250: 
Reiterthor  107.  182:  das  thriasische  s. 
Dipylon. 

Thrasyllos  2U9.  223. 

Thukydides  42.  88.  KtO.  181.  193.  197: 
(irab  182. 

Thunn  di-s  Agrijipa  257. 

Thurm  iler  Nike  130.   147. 

Thyateira  269.  283. 

Timarchns  162. 

Tim.-n  206. 

Timotheos  205  f. 

To.xaris  210. 

Toxotai  164.   174. 


Register. 


339 


Tnif^ikerstatuen  216. 
Treppen wej.fe  49. 
H.  Triada  88.  250. 
Tripodenstrasse  169.  1S6.  245.  297. 
Tritt^-en  161.  164.  166. 
Triuinpbl)o<T:en  224.  295. 
Troglodyten  26. 
Troia  (Tetrakomia)  24. 
Türken  315. 

Türkenberge  (Turknvuni)  3  t. 
Tychetempel  273.  317. 
Tvpaion  52. 

Tyrannenmiirder  92.  101.  117.  210.  232. 
242.  253. 

Universität  276. 
Urakropolis  Platt  ms  6.  17. 
T'nu-te  Athens  19  f.   166. 

„Valerianisfhe"  Mauer  116.  314. 

Vegetation  12.  15. 

Versammlnngsräunif.  l)ür<^crli('lie:  Pnyx  61  f.: 
Agora,  alte,  60:  neue,  63.  96.  172: 
Heliaia  62:  Theater  168:  Attaloshalle 
249.  293:  Odeion  des  Herodes  275: 
iuüitiirisc-he:63.  82.  121.  166.  190.  296: 
(Tauversammhingen :    163.   160. 

Vesta  261. 

Vororte  56  f. 


TVachthaus  an  der  Burg  25S. 

Wäscher  und  Walker  191. 

Waffenplätze  m   der  Stadt   82.    121.    166. 

190.  197.  296.  29S. 
Wagenkämpfe   188. 

Wallgang  um  die  Burg  49.   135.   ISS. 
Wallnuss])flanzungen  279. 
Wegedenkmal   192. 
„Windethunii"  243. 
Wolmhäu.ser  161  f. 

Xeuoi)hiiu   17.   187. 

Xenophon  (Reiterdenkmal )   1.t5.  299. 

Xerika  12. 

Xerovüui  10. 

Zea  Hafen  99.  214. 

Zenon  227.  235. 

Zeus  22.  28  f.  34.  55:  Z.  Agoraios  62. 
170:  und  Athena  55.  110:  Astrapaios 
75:  Herkeios  38.  202.  292;  Hikesios 
284 :  Hypsistos  28  f.  280 :  Kataibates 
232:  Meiliehios  22.  40:  Ohiupios  42. 
74.  242  (vgl.  Olymi)iei(in):  PanheUenios 
266:  imPeiraieus  110.  200.  233.  282: 
Polieus  34.  208:  Soter  oder  Eleutherios 
117.  205. 

Zoster  Cap.  2. 

ZwöllkCtteraltar  79.  90.  227.  296. 


22' 


Berichtigungen. 


35 

Z. 

14 

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9 

Aus  einer  mütterlichen  Göttin. 

84  statt  34. 

Athen  sollte  aber 

S.  80  statt  90. 

durch  die  priesterliche  Binde. 

S.  -22  statt 'l2. 

Thersandros  und  S  i  m  y  1  o  s. 

und  von  der  Agonothesie  des  Herodes  die  Panathenaenfeste  zählten. 

S.  256  statt  251. 

S.  218  statt  212. 

S.  29  statt  20. 

S.  237  statt  227. 

S.  80  statt  70. 

feature  statt  fetaure. 


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üebersichtskarte 

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Athen  mit  üm^ebun^ 

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Athen  zur  Zeit  des  Perie^eten  Fausanias 


Akropolis  mit  nächster  Umgebung 

Dii:Ei»|tbnL«cao.\i,s,|i..l...ii.|.„  l„i  IR'lll  ,,,„1  „n|  Imui 

Aul'lluluiU'll  llMli  kr .n"  ni  J.n  k„n|.fn    11„l,  ,„i,|,H,i 


Der  Nordabhano  der/vlci'opolis. 


Anargyri 


ChrvsospUvotisst 


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PIMDING  SECT.     OCT  1 4 1980 


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HGr  Curtius,  Ernst 

G  Die  Stadtgeschichte  von 

Athen