DIE
STADTGESCHICHTE VON ATHEN.
Dil:
STADTGESCHICHTE VOi\ ATHFJ
j
VON
ERNST Cl RTIl S.
MIT KIXKK ÜBERSICHT DER STHRIETQUELEEX
ZUR TOFOGRAPHIi: \'()\ ATHEN
VOK
A. MILCHHOEFEK.
MIT 7 KAKTEXBLATTEEX (iEZEK'HXET VON J. A. KAUPEKT
UND :!2 IX DEN TEXT GEDKrCKTEX ABBILDUNGEN.
BEULIX.
WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG.
1S9L
Druck von Fisclit-r .v \V i 1 1 i K in lit!ipzi){.
VORWORT.
Das Blich, das ich den Freunden des Alterthnms übergebe, ist eine
Topographie Athens vom gescliichtlichen Standpunkte. Ihr sollte sich
eine topogTaphische Darstellung m örtlichem Zusammenhange anschüessen;
daher die Titelangabe „Topographie" am Rande der Druckbogen und
Kartenblätter. Von dieser Ortsbeschreibung ist einstweilen abgesehen,
weil in nächster Zeit für den alten Stadtboden zwischen „Theseion" und
Attalüshalle durch Eisenbahnanlagen neue Aufklärung in Aussicht steht ;
ebenso schien es für den Fuss der Akropohs gerathen, die Erfolge metho-
(üscher Ausgrabungen abzuwarten.
Auch so ist, was ich biete, ein Ganzes, ein lange vorbereitetes, in
sich abgeschlossenes, geschichthches Bild. Deim seitdem es mir vergönnt
war. in früher Jugend noch vor Vollendung meiner akademischen Studien
durch Jahre langen Aufenthalt auf dem Boden von Athen heimisch zu
werden und in voller Unbefangenheit die frischen Eindrücke von Natur
und Menschenwerk in mich aufzunehmen, habe ich nicht wieder aufgehört,
unablässig an dem geistigen Aufbau der alten Stadt zu arbeiten, ihrer
geschichtlichen Entwickelung nachzudenken, die sicheren Grundlagen
wissenschafthcher Ortskunde herbeizuschaffen so wie durch längeren oder
kürzeren Besuch Athens mit allen Fortschritten topographischer Anschauung
vertraut zu bleiben.
Je erfolgreicher aber in den letzten Jahrzehnten die Erforschung des
attischen Bodens gewesen ist und je mehr sich der Kreis derer erweitert
hat, welche an allen Fragen athenischer TopogTaphie lebencügen Antheil
nehmen, um so mehr musste ich es jetzt für eine wichtige Aufgabe
halten, die Alterthttmer der Stadt in einem mögüchst klaren Gesammt-
bilde zusammenaufassen , um die Hauptpunkte aus dem Staube, den die
antiquarischen Einzelforschungen aufgerührt haben, in eine freiere Luft-
schicht und einen grösseren Zusammenhang zu bringen. Auf diesem Wege
\1 Vorwort.
schien mir eine fortschreitende Verständigung unter d'-n zu geschichtlicher
Forschung berufenen Mitarbeitern auf diesem wichtigen Gebiete hellenischer
Alterthumskunde am ehesten erreichbar.
Zu lernen fühle ich mich nocli lirutc eben so bereit, wie am Anfange
meiner attischen Studien, und wciui icli auch fünfzig .bdiiT lang die
Probleme athenischer »Stadtgeschichte immer von Neuem durchdacht und
meine Ergebnisse auf Grund der neueren Entdeckungen immer wieder zu
ergänzen oder zu berichtigen redlich bestrebt gewesen bin, so hegt mir
doch der Gedanke fern, einen Abschluss machen zu krumen. und Xiemand
soll mir den A'orwurf niaclirn können, dass ich etwas Fertiges zu geben
glaube und wobll)egrttndeten Hinwendungen gegenüber an meinen An-
schauungen eigensinnig festhalte. Was ich in Anspruch nehme, ist
nichts als eine unbefangene Prüfung des Gesammtl)ildes in Beziehung
auf die natürlichen Bodenverhältnisse, die geschicbtliclie Kntwickelung
der Stadt und den Charakter ihrer Denkmäler.
Die Uebersicht der Schrift(|uellen, welche mein treuer Studiengenosse
Professor Milchhöfer zusammengestellt hat, ist bestimmt, das Citiren im
Texte zu erleichtern und über das literarische Material zu «»rientiren. ohne
auf Vollständigkeit Anspruch zu machen.
"Was mir an technischer Unterstützung in so reichem Maße zu Gute
gekommen ist. verdanke ich meinem Freunde, dem G(dieimen Kriegsrathe
im Großen Generalstal)e Dr. Kaupert, dessen hohe Verdienste um unsere
Kenntniss von Attika alle Altei'tbunisforscher zu würdigen wissen. Seine
Karten zeugen davon, wie verständnissvoll er sich in die charakteristischen
Formen des Bodens von Athen eingelebt hat. Nächst ihm bin ich meinem
von Olympia her nahe verbundenen Freunde Dr. Döi-pfeld den wärmsten
Dank schuldig: er bat niicb mit dem neu gefundenen Material versehen
und auf jede Anfrage bereitwilligst Auskunft gegeben. Endlich hat mich
bei der Correctur auch durch sachlichen Beirath Professor Dr. M. Fränkid
auf das Liebenswürdigste unterstützt. yUt diesen Freunden verbunden,
kann idi lidtten, dass die Stadtgeschiclite von Athen bei allen auf einem
so sdiwierigen (iebicte innci'uit'idliclicn Män-jeln iin(ianzen ilire> (iegen-
standes nielit unwiiidi'j 'jvhmdcn wei-dm wird.
E. C.
Uebersiclit des Inhalts.
Seite
Schriftciuellcu zur T(ipno-iaphii> vom AtluMi I — CXXIV
Geschichte der Stadt l
1. Die Stadthige t — 18
2. Athen bis Ö..I011 19— 66
3. Die Tyraiiüis 67—97
4. Themistokles ^ Kiinon 98 — 137
5. Perikles — Lvkiirg-os 138 — 218
6. Die hellenistische Zeit 219 — 245
7. Die römische Zeit 246 — 303
8. Die Zeit nach Pausanias 304 — 319
Erläuterungen zu den kartograiihischen Beilagen vnn J. A. Kau]iert . . . 320 — 327
Verzeichniss der eingedruckten liildlichen Darstellungen 328 — 329
Register 330-339
Berichtigungen 340
Sehriftquellen zur Topographie von Athen.
A. Der Boden.
(Höhen, Schluchten, Gewässer, Vegetation.)
Agraihügel (s. E. Agrai).
Akropolis.
Thucyd. II, 15. 1, h-a^o :io't.is *] i'vv
ovaa . . . xa'/.tiTtci dt diu rr^y na'/.aiuv
5 Tf<vT>i y.feToixr;aiy xccl ^ axQÖno'M^ ,"*'/if?*
Tov&( 'in V7i' ^Ad-tjyaiwy no'/.ii. (Vgl.
Faiisanias 1 , 26 , 6. Auf Inschriften des
fünften Jahrh. lautet die Bezeichnung ge-
wöhnlich nö'Ais , später ((XQono'kig. Seltene
0 Schwankungen bis Ol. loo s. Jahn-Michaelis,
Pausaniae descr. arcis Athenanim. S. 25, 36.
Herodot. VIT, 140, Orakelvers, Z. 2. no/.ioi
xqo'j^of.iSiog ccxqcc xccQrjua.
Aristoph. Lys. 480 fg. 0 xi ßovAouti'Ht non
5 Tr,i' K()((i'<(ui' xaiihißoi', i(p 6 xi rt utyceXo-
ntxqov, ((ßfcxou uxqÖtio'Mi', iiqoi' riuivog.
Euripid. Hippolyt. 30. ntXQciv Ilu'AhtSog.
Vgl. Glaukopion (unten). Jan. 12. Ua'/.Xtcdo;
6)[(^ov, 1434. ^Ad^avui axöntkov.
D Hinter. or.^W, \Z. xov xo'kiovov x^g IlaXkn-
dog. Valer. Max. V, 3 ext. 3 excelsam prae-
sidis Minervae arcem.
Kekropia, von Kekrops genannt, s.
Plin. \T:I, 56 u. öfter.
5 Ardettos (vgl. G. Gerichtshöfe).
Harpocrat. AqSi\xxö g ... jonog A&i,-
vr^aiv vTitQ tÖ oTddiov x6 IJfci'((&-t,i'(ux6t^
ngog xio Si,uio nö vTiivtQ&tv 'Ay^vliotv.
Hesych. A^Sr^xxö g . . . xonog ntqlxov
0 r/.iaaor lyyvg xov Jlai/a&Tjrtaxov axciMov.
FolluxYlll, 122. ö AQ&rjXxog T/.iaaov uiv
toxi nZ-r^aioif Plut. Thes. 27 ano IIu'/.'Auäiov
X(ä 'Joörjxov X(d Avxtiov TiQoaßtc'/.ot'Xtg
(die Athener gegen die Amazonen).
Curtius, Topographie.
Zum Richtereid auf dem Ard. vgl. Harpocr. 35
a. a. O. Stiid. 'AQ&^xr^g. Bekker, Anecd.
gr. I, S. 443, 24 (ebenda: Heros Ard.)
Areopag (vgl. G. Gerichtshöfe. B. Ares.
Athena .'Xreia. Anaideia. Hybris. Erinyen.
Pan. C Amazonen. Oidipus). 40
Herod. VIII, 52. xov xaxtvuvxiov xr,g
(}x()07i6Xiog 0/9-ou, xov AO-i;vccloi xuXiovac
Aorjiov Txäyov.
Aeschyl. Etinienid. 688 f. Tiuyov S' Aotiov
xövS' AufcCovMV 'idgav | oxr^vag ^' 6x^ rjXd-ov 45
... [ ... xccl noXiv vtoTXXohv xrjvd vipi-
nvoyov (cvxtnvQyiaauv xoxt. Aoti d t9-voi',
'iv&tv tax' tnMVVjxog j nixqa ntiyog x A^tiog.
vgl. Paus. I, 28, 5. toxi St^Aotiog nccyog
xctkovfiivog, 6x1 TXQÜixog Aor^g tvxuv&a 50
tx^iO^r,.
■ Ejtstath. ad Dionys. Perieg. 653. u(p (ov
{AuccCovtov) wg tS AQtio; xux<cyouivwv xal
0 Aoiiog nayog (ovo/ucanci.
Ltician. Pisc. 42. xa\ ntcQu xor Aotiov 55
Tif'cyov ixi 7i?.tiovg ccvionovaiv (auf die Burg).
Gegenüber der Pnyx: Lucian. bis accus. 9.
s. unten Pnyx. Gegenüber der Pansgrotte:
s. B. Pan; der Agora: Suid. xo^oxai.
Bekker, Anecd. gr. I, S. 253, 26. tnavia fxiv 60
diXfcoxr^Qiov x6 iv Aiituo Tiicyio' toxi yaq
iv vil)r//.iö '/.ocfM. Steph. Byz. Aqtiog na-
yog' cixQMXi^Qiov Axf-tjvtjoiv, cög AtioXXÖ&io-
Qog iv x(o 7it(ii {^tcjv tvaxio.
Säume s. Baumpflanzungen. 65
Barathron.
Bekker, Anecd. gr. I, 2 1 9, 10. ßicQKd-Qo V
11
A. Der Boden. (Barathron — Baumpflanzungen.)
'Ä&nf>i'Jt ^ h' 0Qvyfi(< Ti Iv Kiioiaäüiv
6r^fji(a rr^g Olm^iSos (fv).r,g , tig o zovs tn\
d^avdrto xaKcyyioa&fyTteg Ivi^a'Ü.ov. Vgl.
Thucyd. II, 67, 4, ani%xtivuv nävzag r.ui tig
5 (füquyyag latßaXov. [Lexx. ßüoa&Qov
und o Qvy fx«' Der Scharfrichter : 6 inl xiö
OQvy^cat vgl. z. B. PolluxWll, 71. Dinarch.
c. Dentosth. 62. Lycurg c. Leoer. 121.I
Plato de republ. 439 E. «i'iw»' iy. TIn-
10 qaiiijig ino ro ß6(i(ioj' rti^og tXTog, (ct-
ad-öfjitvog vtXQoig naofc tiÖ f^'.uioi xtiuii'ovg
u. s. w.
Fita Seaindi [Savppe, Philol. XVII, S. 152)
xaxißaivov lig JhiQaiä. >;>' yu^ 0 xonog
15 txtiyri rw»' xo'/.(cCouiy(oi'.
riut. Themist. 22. 7i?.r,aioy Se xr^g olxiug
xcextaxsvfcaty (Themistokles) ty Mt'/.ixr, xo
ItQÖv (der Artemis Aristobule), ov vvv xä
aojfudxa xijjy (^la'tcxovfxiviai' 01 dtjuiot noo-
20 ßccX'/.ovai xtä X(i iuhtkc xci xoig ß^o^oig
Twv uTTuyxouivmi' xai xc.&aiQifhii'xcjy tx-
cpsQovaiy.
Barathron beim M e t r o o n F/ioi. (Suid.)
fi^T(i(cyiQxrig.
25 [Der phrygische Bettelpriester wird in
Athen ilg ßdgu&Qoy geworfen, zur Sühnung
an dieser Stelle seine Bildsäule und das Me-
troon errichtet, das Barathron zugeschüttet.
Vgl. Sc/wL An'stoph. Flut. 431 (= Suid.
30 ß('c o(c&oo y) yäaiin xi cfotaxiödtg x<d
axoxdvöy.]
Baumpflanzungen (vgl. B. Eleosaltar, auch
G. Akademie, Lykeion. H. Private Grund-
stücke).
;iS''Äyyog, Alciphr. I, 39 vgl. E. yovnovg nxt-
y 10716g.
Feigenbaum (7tp« avxt;).
Paus. I, 37, 2. iy roi'rß) xiö jfw^t'w (La-
kiadai an der heil. Strafse s. E) <I>L'Xid6y
40 cfuoiy oixio Jt'ifiijQH d'iiu(j'h(t xru xi}y
x^töy uyi'i Tovxioy ()oiy((l 01 xö (fvxoy xr,g
avxiig. Vgl. ebenda das Epigramm auf dem
Grabe des Phytalos.
Philostrat. Vit. soph. II, 20, 3. hü(ft;
45 (Apollonios) iy reo 7i{touaxt'no xi,g Ji'/.nat-
yttdi 'Ano(fö()ov. oyouu /j'iy d'i, tut n(io-
aaxtlip iiQtt avxij, xic tTf E'/.ivatyof^iy uga,
i7iitiff<y lg leirxv ("tyioaiy, txt'i t'cya.ntrotaiy.
Athen. III, S. 74 D xa'u'iy xovg 'A&r]-
y(ciovg itQuv fxty avxr,v zoy xotiov , ty (p 50
TindJToy ivQÜf^r, (j; avxtj). Vgl. Etym. magn.
'1 y '< ^ '( t' ' ''•
Hesych. Itoä' aix>, tj- rij tIg 'P'/.nalya
dyovaij ööio.
Phot. itod avxt,' ovTo) '/.iytx(u tj tkcqu 55
xiiv 'Ekivaiy(c odog. ['Eltvatyuö'i ööoy}]
Atvx 1] s. Weifspappel.
Lorbeer, Oliven beim .Mtar des Eleos s. B.
MoqIui s. Ölbäume.
Ölbäume (vgl. B. Eleos). 60
Im Pandroseion auf der Burg.
Apollod. III, 14,1,6. 'Ad-tjyä noiriOautyt,
xijg xuxu'Kr^xptwg KixgoTia fj(cQxvQ(c icpvxsv-
aty Ihciuy, /j vvy iy Ufcydgoatlo) Stixyvxai.
Vgl. Athm. XV, S. 694 D. Hygin. Fab. 164. 65
Cicero de leg. I, i, 2. Pli7i. XVI, 240.
Dionys. Halicam. de Din. 13. {^Philochoros
fr. 146) XVMV tig xoy Xf,g rJo'/.ucäog vtiov
tlgti.H-ovau x(u Svau tig x6 rfuySqöaHoy,
i:u xoy ßtauoy (cyccßäau xov ' Eqxtiov Jiog 70
xoy vTil ztj i'/.rei(f xuxixtixo.
Polbix IX, 17. i\ (ff xio/j(i)6l(( xui liaxt.g
ihäag iiQt;xs xrjg iy no'/.ti.
Hesych. uaxri i'f.uld' 1; iy ilxQ07i6?.tt, >,
xaXovfjiiyi; näyxvcfog due }(&(cufe'/.oxi,x«. 75
Vgl. Politur VI, 163. Hesych. Txüyxv(fog.
Pausan. I, 27, 2. ntgi äi xi,g ihdtig oväiy
fjjfoj'ff/r «AAo ti7itly ij xij vi^fw unoxigtoy
yfyiox^ui xovxo ig xoy (tyiöya xoy f.ii rij
XfÜQff. '/.iyovai rft xai xädt,XfexaX(cv&r,y(ei uiy 80
xt]y i'A(ci«y, t,yix(( 6 Mr^&og xi,y nö'My iyi-
7TQt,aiy A9-i;y(C(otg, xaxuxuvii-tiaay äi av-9-
t^uiQoy oaoy xt Itii 6vo ßh(axt,a(u 7ir,xtig.
Vgl. Hcrodot. VIII, 55.
Heil. Ölbäume in der ,\kademie 85
{yiogiai).
Afistoph. A'ul>. II05. (V/X tig AxfciJrjuiicr
xaxiix)y i'Tto xtclg fjogiaig (c.ioihiicit. Schol.
(d oytiog itgu'i ihäui x>,g &toi' (d xa'Aovy-
rui uoQtni. 90
Sihol. Soph. Oed. Col. 701. o J' 'largog
X(d xoy figi&fioy ctfxtöy ificft/Moxty' — —
tyiot Jf xAfttTor röi' xi;g iy '.■lx(ei)'i,ui(f i).idag
(CTio xi',g iy dxQo.iökti qvxiv!t^i,y(d q^aaty.
Vgl. Schol. a. </. O. 704 unter B. Zeus Mo- 95
rios =: Kataibates.
\
A. Der Hoden. (Baumpflanzungen — Eridanos.)
III
Phot. {Sind.) u oQi re i i '/. « 1 c.i' i, auf Si
noiji)T((t (iuiötxa ror ufiiO^uov, cd uiTctcpv-
rfvO-tlaat ix rt;; ccxiiono/^tuig ili Ax((^r;uic(y.
Patts. I, 30, 2. xcct (fvroi' iaxii' (in der
: Akademie) t'Aain^, divTiQo%' tovto ?.fy6jutyoy
(fari,i'(ci.
Pappeln.
(Schwarzpappel, (ciynooi.)
Hesych., (Suid.) u 1 yti qo v &i rc (c't'yn-
10 Qog t;y 'Ax^i,y)iai nhiaioi' zov leQov, iv9-cc,
nglf yti'iad-cci ^iuxQov, r« 'ixqia intjyvvoy.
Vgl. 71 (cq' niysiQov d-i«. 'EQazoa&ii'iis
(ptja\, oTi TiXr^aiov aiyt'iQov xivog &ia
iyyvi rtü»' ixqIiou. 'iui^ ovv zovzov tov cpvrov
15 l^tTtivtro xal xurtaxtvcc^tzo zn ixoia , —
i/ot'za ac(i'i(fecf — t(p als ixad-f^oi'zo tiqo
zov XHZuaxtvaa&r^vni zo -^icczooi'.
BekkerAtucd.gr. I. S. 354, 25. ^Aü^r,vi,aiv
(Im Lykeion.)
Max. Tyr. 24, 4. Sokrates soll auch ge- 50
sprechen haben vno n'Uuuvca iv Avxti(a.
Theophrast. Hist. plant. I, II. »; yi ovv
iv Zip AvxtUi} 'i nh(z<(i'os ij xaza zov o/tzov
izi via ovaa ntQi zotls xa'i zoiaxovzu
TiTi^ns acpr-xfi'. 55
(Die Platane am Ilisos.)
Plaio Phaedr. 229 A. SiiK. dtv^' ixzqa-
nöfjitvoi xaza zov Ihaaov iwusv — —
0AI. Öq^C ovv ixtivrjv zr;v Vipr,XozäzriV
nXdzavov ; vgl. 230 £ und B. Boreasaltar. 60
Schwarzpappel s. Pappel.
Weiden (?) vgl. ^Ayvog.
Lycurg. c. Leoer. 112. (Pqvvi^ov yaQ c'ctio-
acfayivzos vvxzojq naqu zrjv xorjur^v zrjv
iv oiavioig (oder olavivoig? Thucyd. VIII, 92 65
giebt an „ov no'kv ano zov ßovXsvzr^Qiov.")
25
a'iyiiQog rjv, r^g nXr^aiov za ixQia inijyvvyzo 1 Weifspappel s. Pappel.
tlg zrjv &iav tiqo zov x9iazoov ytviad^ai'
ovzoi Kqazlvog.
Vgl. S. 419. an' c.iytiqov xf^ia xal
71 ap' aiyiiQor' ^ aTio Z(äv ia^äzojv . . .
aiyfiqog yctq incct'w r;i' zov '^taznov, dtf^
i;g Ol ur; 'i^ovztg zonov id-twQovi'.
Brunnen (s. Kallirrhoe , Klepsydra , Quellen,
auch G. Aquaeducte).
Ph'n. XXXI, 3, 28. Athenis Enneacrunos
nimbosa aestate frigidior est, quam puteus in
lovis horte.
Empedo s. Klepsydra.
Sui'd. d7i' aiyfiQov d^ia. Eustath. ad Enneakrunos s. Kallirrhoe.
40
45
Od. s. S. 1523. 55. Vgl. G. Theater.
Hesych. aTi^ aiysiQior. „'Ai'dQoxXia zov
an' alytiQWv" ccvzl zov avxocfävzr^v' intiSri
ix xiig iv zi} dyoQ^ aiytiqov za. Ttivaxia
iSr,7Tzov, *** Ol taxazoi.
(Weifspappel, '/.fixt;).
Andocid. de myst. 133. fAezia)(ov d" avziö
ovzoi 7idvzsg, 01 TictqaavXltyii'ztg vno zr^v
'J.ivxriv, ovg vfjitlg 'iazs oioi iiaiv.
Platanen (vgl. B. Altar der Eleos).
(Auf der Agora.)
Plttt. Cimon. 13. zr,i' fxiv dyoqdv n).azd-
voig xazacfvzivaag. Vgl. Poh'L praec. 24.
Hephaestio S. 73. (Frgm. Aristoph. Georg.
13.) iv ayoqa d' av n'/.azavov ii diacfv-
ztvaoutv.
Plut. Demosth. 31 beim Erzbilde des De-
mosthenes (vgl. D) naqanicfvxti' ov utydXvi
nXdzai'og.
Polbix VIII, 112. zag Cl,uiag (der Weiber)
yqäifovztg i^izi&taav ini zrjg 7iXazävov zf;g
iv KtQauftXM. Vgl. Hesych. n'käzavog.
70
75
Erdrisse (Klüfte, unterirdischer Gang.)
Vgl. Barathron und B: Ge Olympia.
Paus. I, 27, 3. 'iazi dt 7i(Qißo).og iv z^
7i6'/.ti zijg xa'kovfjiivrjg iv xrinoig 'Acpqoäizrig
ov noQQia, xai &i' avzov xdd-o&og vnoyaiog
avzoudzr/ zavztj xaziaaiv ai nagS-ivoi' 80
(die Arrhephoren von der Burg.) Vgl. C.
Aglauros.
Eridanos.
Paus. I, 19, 5- nozajuoi d" 'Ad-r^vaioig
qiovaiv Eihaaog zt xai HqiSavM zw Kt).- 85
ziX(ö xaza zä avzd ovoixa i/iüv, ixSiSovg
tig zov IXiaaov.
Plato Critias 112 A. zo &{ Tiqiv iv (ziqip
XQÖvip uiytd-og /nhv tjv (d. Urburg von
Athen) 7iQ6g zovHqiSavov xal zov'D.iaaov 90
dnoßtßt;xvla xal 7ifQt(iXr,cpvia ivzog z^v
Hvxi'a xal zov Avxaßtizzov u. s. w. (Vgl.
imten: Pnyx und Lykabettos.)
Strab. IX, 397. iv zrj avvaywyt] zwv no-
zafiiäv 6 Ka'AUfitt)[og yaXav q>rjaiv, t'i zig 95
d^aQQtl yqdq'dv zeig ztäv 'A&rjvaicjv naq-
IV
A. Der Boden. (Felsen
Ilisos.)
9-ivovs „a(fvaata9-((i xa&nqov yävo; HqiS(c-
volo", ov X«i I« ßoaxrjficeTtc c(7ioaj(otT uv.
tiai fxiv vvv at Titjyal xaO-aQov xal ttoti/uov
r(f«rof, w? cpctaiv, ixiog tmi' ^io}(aQov^
5 xa'/.ov uivwv nv'f.wi' n'kr^aioy rov Avxtiov .
TiQÖrtQof dk x(d XQf[i'r, xaTiaxtvaaxo xig
7i?.tjaioy 7io?J.ov xcd xaXov v&ctTof ti dt fir}
vvy, [i UV tit] d-uvfiußTov, tl nä'lai noXi)
xc<i xad-ccQou ijr, (oare xcci Tioiifiov tit'cci,
lo /uiTtßtt'/.i Si iazujoi' ;
Phot. lex. (vgl. Hesych. Suid.) 'II q iSccyös'
noxctfjios tl' Tl] Arrixrj, ov ai nijyai txros
TWV jJlO}(((QOVS nvküjf.
Felsen (s. Fnyx, Lykabettos u. s. w.).
15 'AyiXaaTos niz Qa (?)
Schol. Aristoph. Equit. 785. TttTQce naq'
A&>;yc(ioig, onov xu&laai rpaal Or^aiu fiik-
).0VTa xctTußaivtiv tig "Aidov.
Vgl. Bekker, Anecd. gr. I. S. 337, 7. Hesych.
20 s. V. CIA. II., 834b Col. II. Z. 47.
Axncci s. B. Apollon Hypakraios.
KfXQonictt ntTQfci s. ebenda.
MuxQdi s. B. Apollon Hypakraios und Pan. j
Gärten s. B. Aphrodite Iv xr,;Toig G. Akade-
25 mie, Lykeion; auch H.
Gang (unterirdischer) s. oben: Erdrisse.
Gefilde (am Nordabhang der Burg).
Arjsttd. Panathen. I. S. 161 (Dindf.) nt-
äiuiv Tt xa'Kf.r, xai y^üquas — — uno rr,g
30 axQonöXtwg xt^vfiivwi' xai iyx(U(cuiyt>v/ui-
viay TtJ nöXti.
Vgl. Euripid. /i?« 495 fg., s. B : Pan; auch
oben: Platanen.
Glaukopion (vgl. Akropolis, Lykabettos).
35 Schol. Euripid. Hippolyt. 29. ort 17 7'potf»?»'
. . . fiyrixit/iiiyrj rtj 'Arzixrj x«t tm D.av-
Xu)7tl(p OQli xrjg 'Axxixrig.
30. nixQ((t' IJu'/.küdog (f.al t6 D.uvxm-
7nov oQog.
33. nixquv dt 17 {('/.'Are 60 g (f'iO( x6 ir
AxTixtj I"/.((vxüi7iiov. ov Ka'lf.i iKc^og tr
'ExaXrj juijui'rjai' ntQi d"t xo h()öi' l'Xuf-
xwniov xa'/tia'f-ni dno xov tunn'i'uov.
Eustath. ad Hom. Odyss. ß 398. ort (cno
Tov y?.(cvxw7iig rX((vxo)7iioi' i; diiixi; tXij('^',
HX{)6noXig r, xrd (cn/.täg, d\Xovaiy 01 :i<c-
Xfcioi.
Etyni. magn. I'Xu vx o't n lo r Ti,y iixon-
40
45
noX.iy Ol uo^cdoi' r] xö tv uxoono'/.ti xijg
'AO-rj^äg hqoi'.
rXavxtän ig . . . . ^ fcno rov rXavxujniov
oQovg, 0 Avxeeßtxxog xa'/.tixru.
Steph. Byz. \\ XuXxo ^iv lov . . . ix
xov AXaXxoutyiiog dt xcd 'AO-r^vaidog xtjs
InTioßoTov n.ccvxuinog , «9?' ov xo FXav-
xcjTiioy.
Strab. VII, 299. aX'Kovg d' alxiäxca (Apol-
lodor) iptvaaa&ai ntoi Ftqrivwv x(d xov
'Axaxtjaiov xcd ^i^uov iv I&cextj, UtXt&qo-
viov d iv Tlr^k'uo , PXctvxwTiiov d" iv
'Ad-rivaig.
Grotten s. B. Apollo Hypakraios, Pan; D.
Dreifüfse : Patis. I, 21, 3.
Haine, vgl. Gärten.
Helikon.
Bekker, Anecd. gr. I. S. 326, 31. KXtidrjuog
iv TTQvjxtp AxS^idog' . . tm d' o^dxo nceX.cu
ovouc< xovxip, og vvv AyQn xceXtixnt, 'EXixiov
xcd rj ia/ceQce xov TToatidiovog xov 'E'/.ixo)-
viov in ccxQov.
S. 334, 12. ovo/ucta&ijvcd dt ctvxö [xo jfwpiof
Ayqca) ccno xrjg 'Aoxi/uidog, ngoxtoov EXi-
• XiävCi xccXov/uivov.
Ilisos, vgl. A. Ardettos, Eridanos, Kallirrhoe,
Quellen. B. Musen, Nymphen. C. Boreas.
E. Agrai. G. Stadion.
C/A. L, 210, Z. 2. 'I]Xia[ov] 273 /r^./.
Z. 16. IX.iaov.
Paus. I, 19, 5. noxccuol dt A&t;vaiotg
oiovaiv EiXiaaög xt xcd 'Hoidccviö xiö KtX-
xixiö xctxcc xci ccvxcc ovoure ix^iv, ixdidovg
tig rov EtXiaaov.
Straö. IX, 400. Der Kephisos (s. unten).
&tqovg fitiovxca xtXtiog. taxi di Toiovxog
fxclXXov 6 'IXiaaog ix S-ccxigov utQovg lov
ccaifog oftjv tig xt]v cevxi;v :ic(qhXIuv ix
xwv vnift xr,g AyQctg xcd xov Avxtiov utQuiv
xcd Ti^g ^r,yi,g > '/*' viii'>,xn- iv 'I'ctidoip
ri'/.HXMV.
Plato Phaedr. 229 .\. Ii> K P. dtvQ'
ixxqcciöiiivoi xctx« xov IXiaaov uoutv.
'/' A I J. t!g xceiQov, log loixiv, . . . civvno-
dijrog löv txv^oV av uiv yccQ di] ceti. ^^-
axov ovv i,uiv xctxcc xi vdc'txiov ßQi^ovai
xoi'g nödctg Uvea, xcd ovx cii;dig, ctXXvjg it xcti
Ti,rdf ri,i' i'i>(ic<r rov i'rovg it xcd Ti;g i,ufnctg.
55
60
70
So
85
90
95
A. Der Boden. (Kallirrhoe — Klepsydra.)
40
229 B. }(((Q(ii'rc( yovu xul Xfcd^ccQic x«i
Siacpai'ij Tc( väictut (pah'irai xcci iniTr^&iiK
xoQuis nai^iiv na^' nvzn.
Hinter, or. III, 3. vvv (im Frühjahr) n'/.ov-
airc fiif 'Ihaaov xal &iKcpccyrj ra vk/xut«.
Seneca, Phaedr. 1 3 fg. ubi per graciles levis
Ilissos j labitur agros piger et steriles | ubi
maeandros per inaequales | amne maligno radit
arenas. Vgl. Herodiav. 1 , 213, 6. (Lentz.)
Plin. IV, 7, 24. PtoUm. III, 15, 7.
Kallirrhoe, Enneakrunos.
Gerhard, A. V. IV, Tf. 307 (Schwfg. Vb.)
und Jtlx. (CQX. 1888, S. 83 = Athen.
Mitth. XIII, S. 228 (Schwfg. Scherbe von
der Akropolis) : Brunnenhaus mit der Inschrift
KA\IPOE.
Thttcyd. II, 15- (Vorher das Dionysion iv
'/.ifji'«i;) idQVTcci dt xcei ciXXcc liQcc ravTr}
ao)[cci«. xcei Ttj xq^rrj r»y viiy fiiv rwi' xv-
Qfii't'wy o'iTio axtvaauyxMt' ^Ei'vtc.xoovi'ia
xa'/MVfxtrij, xo Ji rtüha cpceyiQüii' xioi' 7n,y(äi'
ovauji' Kci/MQQofj uti'ojuuauti')) , ixih'oi x£
lyyi'g ovßr, x(( nltioTov aii« lyoMi'Xo (die
ältesten Ansiedler auf der Burg und südlich
davon) xm rvv 'ixi uno xov aQ^aiov tiqo
xt yauixwi' xcd i^ (('/.hc xwv liQoJi' yo/ui-
Ctxcd TW vöaxi /()/;(T.9^fa. (Vgl. Harpocrat.
' Ep V tc'cxQ. u. Aovx oo<f 6 Qoi , Hesych. \
' Evvtäxq., Polbtx XIII, 43 .
Plato Axioch. 364 A. i^iövxi /xoi fV Kv-
vöauqyt'; xal yevojuiycp /uoi xctxcc IXiaaoy
— — KXtirUty OQÖJ xoy 'A^iop^ov d-ioyxa
fTTi KccX?.i^Q6t;y.
Stat. Theb. XII, 624. Callirroe novies er-
rantibus undis.
Solin. VII, 18. Callirrhoen stupent fontem
nee ideo Cruneson [Crunescon H. A.] fontem
alterum nuUae rei numerant.
Plin. IV, 7, 24. (In Attica fontes)
Calliroe Enneacrunos.
Herod. VI, 137. ulxoi Ad^r,ycdoi '/.eyoiai
. . . (poixfcv yccQ utl X(cg acpexiQui &vyf(xi-
^«i" tn' t'dojp tnl rt]y 'Eyytccxoovt'oy, . . .
öxtag di t).&oitv avxai , xov; Ili'/.aayovs
{xuxoixrjuiyov; vno xo}^TfAi]aai7}) . . ßina&cd
acptfci.
Cratin. frg. 186. im Schol. Aristoph. Equ.
526. Ayui^'AnoX'koy, xwy ItkJjv xwy Qfvuäxioy,
xava^ovai ntiyai, dtü&txdxQovyoy x6 axöua,
'D.iaao; iy xrj cpc'cQvyi . . 50
Patts. I, 14, I. 7i'/.r,aioy (dem Odeion) ät
Icxi XQt',yii, xa'/Mvai öi Hvxr^y EyytaxQovyoy,
ohiu) xoofAi^'^iiatcy vno TlnaiaxQuxov' ffQt-
Kxa fiiy ydo xcd diu ndaris xiji no^.to'};
iaxi, ntiytj de tcvxrj (xovti' yccol dt tvrfjj 55
x^y XQijytjy (der Demeter u. s. w.).
Hierodes Hippiatr. praef. Tuqayxlyoi dt
laxoQtl, xoy xov .dios yitoy xuxuaxtvuCoyxtcg
Ad^r^yaiovg EyytKXqovyov nXrjaiov u. s. w,
Ety?n. m. ^Evvtäxqovvog' XQi^yvj A&rj- 60
yr,ai nctQci xoylhaaoy ^ nQoxtoot' KctX'/.iQorj
taxty ' UoXvC^Xos ^rifjioxvvduQto) dt (Com.
Att. Frgm. ed. Kock I, S. 790, 2) „i'|ii nqoi;
EyytaxQovyoy, tvvdQoy xonov."
Isocrat. XV, § 287. 01 fJty cdxüiy im xf,; 65
'EyytccXQovyov ipi/ovaiv oiyor. Vgl. Alciphr.
III, 49 u. 51.
Plin. XXXI, 3, 28. Athenis Enneacrunos
nimbosa aestate frigidior est, quam puteus in
levis horto. 7°
Kephisos.
Strab. IX, 400. ttoxkuoI d' ttßh' 6 f/'ty
Kri(piaa6s ix TQiyt^iojy xag (cQ^^us'tx^^y
qio)y dt diu xov nidiov, icp ov xcd r, yicfVQcc
(vgl. Patts. I, 37, 3, 4) xcd Ol ytcpvQiauot, 75
dicc dt xwy axt'/.öiy xwy ccno xov ccaxtog tig
xoy UtiQcdä xcc&r,x6yxwy (vgl. CIA. II, 167,
Z. 122 fg. Xenophon. hist. II, 4, 19) ixdidwffiy
th x6 0ct).r]oix6y, ^tificiQQwdr^g xo n'/.ioy,
f^tQovg dt jxtiovxni xtAtwi. Vgl. Ilisos. 80
Klepsydra.
Paus. I, 28, 4. xccxccßccai dt, ovx ig xrjy
xdxut 7i6).iy c<X'/^ oaoy vno xcc IJQonv'/.ccict,
nriyri xt vdaxog iaxi xcd nXr^aioy Ano'/J.wyog
ItQoy iy anrjXcdip. 85
Aristoph. Lysistr. 9 1 1 fg. KI. xo xov TTa-
vog xakoy. Ml', xal nwg tS-' ccyyr] drj'
ccy 'i'/.d^oifx^ ig nöhy; KI. Kü'Ü.iaxcc dt]nov,
'/.ovaccfifyrj xfj K'/.tipvdQcc. Schol. 319. ir
xji dxQonoXti riv XQi^yrj r, K).iiijvdQC( , tiqo- 90
xtQoy'EfintdtS Xtyofxiyr^, wyouciad-r^ dt KXtip-
vdQcc did xo noxt fj.fy n'Ai;/uf^votly noxi
dt ivdtly. txti dt xccg ^votig vno yijg
cffQovacig tlg xoy 0cc'/.r^Qiwy dijfAoy. Vgl.
Hesych. KktipvdQcc und Utdw' r, yvy 95
xcdovuiyi] K'/.tipvdocc, XQt';yi; iy ccaxti.
VI
A. Der Boden. (Kolonos — Pnyx.)
Schol. Aristoph. Av. 1694. Kqrivri iv
axQonoXsi ^»' Kkfipv&Qa , »jf ^laxQog tv rjj
iß' fAifiyrjTcti, rd nttqa toIs avyyQacpevaiv
nvaXtyouii'Os. ovTwg St wyouctad^ca, insc^r]
5 uQ/ouii'wf Tüji' ixt}<j'nor nh,qovx((i, navofji-
rwv cTf h]yti . . . tis xavTr^i' 6i cpr^aiv tjf^K-
xiv/jifriV cpiK^.riv ntaovaui' otf:0->,vca tv xti
<Pa'/.r,Qt.xiö (Ini^ot'xi axaöiovg tixoat. cpaai
cTf avxi}V (CTjtQai'xov ßci&os f/^t»'» xo 6(.
10 vSoiQ älfjivQov. Vgl. „Cnineson" bei Solin
oben : Kallirrhoe ; nach E. Cmims Hermes
XXI, S. 199 fg. = Kfiovviaxov.
Kolonos, s. E.
Kykloboros.
15 Aristoph. Et]u. 137. (cqttuS , xiXQ('cxxr^s>
KvxXoßoQov cfutriiV f%ioi'.
Sckol. Kvx'/.oß6()og, noxufxos xwi' 'AO^ri-
i'uiwi', oi'X rifi, ovöi diu 7j<ci>i6g ^iwi', aXXa
)(tiu('(()Qovs. «ÄAais-. 7ioxnfj.6s xrjg 'Axxixrjg
20 ^iifju^govs o Kvx'^oßöqos , vno Ad^rivaiiav
/(na&tlg. Vgl. Ilesych. (Phot.) s. v. ; Eustath.
ad II. B. 246.
Leuke, s. oben Baumpflanzungen.
Limnai, s. Quartiere, E.
25 Lykabettos (vgl. oben Glaukopion).
riato , Critias 1 1 2 A (s. oben Eridanos).
Die Urburg Athens: xov Avxaßr^xxov oqov
tx xov XHxetyxiXQv xr^g Ffvxvog t^ovatc.
Vgl. Schal, u. Hesych. Avxu ßr^xxög.
30 Amelesagoras hei Antig. Karyst. \2. (Athene)
äcpixofiii'riv di (ig niifXrivi]v cpiqtif oQoi
(den LyRabettos), 'ii'u iQv/^rt tiqo xijg dxQo-
noXtwg noit]arj ... xf] dt AS-tji'ä cpiQovar}
xo oQog, o i'vi' xic'Atlxai Avxaßrjxiög, xoqw-
35 i'tjy (fr,ff'ii' unui'zr^ofci — ■ — xijv dl uxovaic-
aav (die Botschaft von dem Ungehorsam der
Kekropstöchter) qixpai xo oQog, onov i'vi> laxi.
Aristoph. Ntib. in Phot. lex. IIÜQir^g: ig
xriv ndgutjO-' oQyiait^tlaiti rf^ovdai xitxd xov
40 Avxicßrixiöv (die Wolken).
Marin. Vit. J'rocl. 30. txicift, (I'roklos) ii'
xolg dfi(xohx(ox((ioig xr^g nö'/.nog 7i()6g xiö
Avxicßrjxiö , ti'fHe xicl xo xov xidhiyf/uö-
vog Ev()U(i'ov xtttKi ao}/jfc (Vgl. vit. X.
4 5 or. 838 B , Isokrates beim Kynosarges be-
graben [s. G, Gymnasien j ini xov '/.ixfov iv
uQiaxn>(().
Theophrast. de signis I, 4. 'J'icuvog Af)^/,-
vr,aiv dno xov Avxußrjxov xic ntql xdg
XQoniig avviidsv' ttkq' ov Mixiov dxovaccg 5«'
xov xov ivog diovnc t'ixoaiv iviuvxov avv-
ixaStv.
Xenoph. Occon. 19, 6. |»jp« uiv yovv uoi
doxil uvui Tj TiiQi XOV Avxfcßrjxov (yri).
Plato Etyx. 400 B. iv di Exv&nig xolg 55
vo/Aaaiv i'i xig xrjv ITov'Avxiiovog otxiav
xtxxrifxivog titj, ovdiv uv ^'Kovoiöixt^og doxoi
ilvca, ri il 7ic(Q rj/jiv xov AvxaßrjTxov.
(Vgl. Timaeus lex. Piaton. A. oQog xgcc/v).
Stat. Theb. XII, 621. pingui melior Lyca- 60
bessos oliva.
Makrai, s. B. Apollo Ilypakraios u. Fan.
Moriai, s. Baumpflanzungen.
Museionhügel.
Phit. Thes. 27 (s. Pnyx). ntoi TIvixh xai 65
xo Movatlov kämpften die Athener «,70 xov
Movaiiov avuntaoviig mit den Amazonen.
Paus. I, 15, 8. z/tjurjXQiog . . . iatjyrcytv
ig avxo ifQovQccv xo liaxv, xo Movaiiov xtc-
Xovfiivov xiixiareg. f'axi di ivxog xov niQi- 7°
ßoXov xov (co/cciov xo Movatiov, uTiavxixov
xr,g uX()07i6'Aiu)g ?.6(fog , iv&a Movardov
ccdtiv xc(i ((7io&(tv6vxtc yr,Q(f xccrpijvai '/.i-
yovaiv' vaxiQov dt xai fxvrifxu rcvxo&i dvdQi
ipxodofjij&rj IvoM. (S. I. : Philopappos.) xoxt 75
dt ^r,fxrixqiog xii)^iaug tijrt.
Vgl. I, 16, I. Pbitarch. Demetr. 34 u. 46.
Vgl. CIA. 316 — 318 unten F. [Mauern]:
Makedon. Kastell. *
Ölbäume, s. Baumpflanzungen. 80
Orygma, >. Barathron.
Panopsbrunnen.
Plato Lysis 203 A. i7ioQ(vöur;v /uiv i|
Axccdr^fjiccg ivS^v Avxtiov xtjv tS(o xti^ovg
VTi' (cvxo xo Ttl/og' iniidt] d' iytvoui,v 85
xaxd x>,v 71 vAidic, jj >; TTavonog XQr^n, (vgl.
G. Palaestra.)
Hesych. IJdvioxp' ttQiog Axxixog' iaii dt
«vxov xcci viwg x«i (iyu'/./xu xia xqtlvr,.
Vgl. Phot. //drioi!: 9°
; s. Baumpflanzungen.
Platanen |
Pnyx. (Vgl. zur Lage auch E: Kolonos und
Melite, Schol. Anstoph. Av. 997.)
CIA. I, 501. Grenzstein, gef. (nach Pitta- 05
kis) in einer Felsgrube bei der Nordwestecke
A. Der Boden. (Pnyx — Quellen.)
VII
15
25
40
45
des „Bema der Pnyx", H6{)o\g nvK\v6s.
[Vgl. aus derselben Gegend (nach Pitt.) die
Trittyengrenzsteine der Kerameer u. Lakiaden
unter E : Trittyen, — Reste von Felsinschriften
ebenda Pitt. 'Ecptjf^. ixQX- 1852, N. 1137
= Göttimg, „Das Pelasgikon ti. d. Pnyx",
S. 18, und 'Ecptifx. a. a. O. N. 11 36. =
Göttling, Ges. Abh., I, S. 91 ; Felasg. u. Pnyx,
S. 20 fg.]
Plato Critias 1 1 2 A. Die alte Burg Athen
(s. Eridanos) 7iiQiii'/.r]q)via Ivzog rrjf JTvxua
Y.al TOI' AvxaßtjTToy üoof ix rov xmrct'TiXQv
Tr,g Ilvxi'og i'/ovaa.
Phit. Thes. 27 , von den Amazonen : ov
yuq Hl' ti' icani xuTtaTQccroTii&tvffui' ovdk
Ttjf fAH^tjv avyrjxpai' iy ^qm ntQi tt^v JJvvxu
X(d t6 Movatioy. taroQÜ &t KXti&r^-
fjos . . . t6 uiv tviövvfiov Tiöy 'AuaCöi'tiDv
xi(>((g t7ii(5Ti)i(ptiv TiQoi z6 vvv xnlovfxtvov
Ä/.l((i^OVtlOl', TW Öi (itSlcö TIQO^ Xr^V lll'VXU
xarri criv Xqvaav i\xtiv ' /ju^tad^ai cTf tiqo^
tovTo rovs 'Ai}-r,v«iovs uno zov Movatiov
r(cl^ AuaCoai at\u7itavx'rfc^.
Lttcian. bis acais. 9. aizi] ^xtv iviuviUi.
Tiov Inl zov Tiuyov (d. Areopag) xc'c&riOo iV
ztii' Uvxt'u öotoau xai Tjtoi^ivovaa.
Harpocrat. 77 jj 0 n v ).c(i(c z av t c' jJr^-
l.toa&ii'ri; <Pdinnixois. (XIII, 2S = XXIII,
207) Svucizta fjtv deiXTixMS Xiyta&ui ccze
(jQu)/uit'oii' ziöy IJQonvXuion' ano ziig Ufvxos,
ßi?.zioy cFf (ci'ucpoQixiög cixovtiy. Vgl. Aeschin.
de fals. leg. 74.
Polhix VIII, 132. ITi-vi (Ff i]i' yi^Minov
jiqog ZI] aXQono^ti , xuztaxtvaßfxivoi' xaza
zi,f TiaXnicif cc7i?MTr,zce , ovx th 0-tuzqov
no?.vnQccyfioavyr]i>.
Lucian. Jup. tragoed. II. inäg tlv xai
TiQoidQevoii^ (der Koloss von Rhodos), ti fit]
^i>,att. ayaazrjyai anccyzns wg fxövos xad-i-
Coio zt'f Uvxva oXr^v d-aztQff zwi' Tivyiäv
tniXuß(x)v\ luGzt «ufii'oy noiriatis oqO-oazd-
Sr^v ixxXr^aueCuiy, InixixvcfAog zm avi'iJQitp.
Demosth. de cor. § 169. nCig 6 tftj/nog «Vw
xa&tizo. Vgl. Plut. A7f. 7. zov lÜiifxov
xcc&t';uiyoy «Va». Aristoph. Ecd. 96. vTTtQ-
ßfdvtip. Eqti. 313. xano ziöy ntzqiöy tcutad-sv
zovg cpögovg d-vyi'oaxonwi'.
780. Inl zalai nizqtag ov cpQoyziCei axkr^-
Q(5g ae {zov z/^fioy) xa&rjfxtyou ovz(og.
Aristoph. Pax 680. oazig XQaztl vvv zov 5°
Xixf-ov zov iv zrj ITvxvi. Schol. XiO-co &h ztö
ßtj/xnzi z(ö iv zr, JTvvxi.
Plut. Themist. 19. z6 ßiifjici z6 iv ITvvxi
ntnonjfjtvov waz' flnoßXintiv 7i()6g zr;v d-a-
Xaaaav vazegov 01 zqihxovzcc n^og ztjv ;jfüi- 55
^ß»' ccniazQtipccv.
Poläix Ylll, 132 f. ivtx?.t,ai«Cov cFä ttc/Mu
fiiv iv zrj ITvxvi . . . uv&ig cT* zu uiv ccAka
iv Ziö -liovvGUcXM &tnZQ(o, juövag dk zag
(tQ/tciQtaiag iv zfj ITvxvi. Vgl. Thucyd. 60
VIII, 97, Pamphilos bei Hesych. TTvvt
(Strategen wähl) .
Athen. V, 213 D, (vgl. Schol. Plat. Critias.
112 A). x6 &iazQov dvtxxXr^aiaazov . . . xal
zrjv d^iMv /Qt]a/iolg xud^ioaioiuivi.v ITvxv 65
a(prjQr,fiiviiV zov &r}juov.
Cic. de fin. V, 2, 5. eum locum libenter
invisit (L. Cicero), ubi Denaosthenes et Aeschi-
nes inter se decertare soliti sunt.
Das Thesmophor eio n auf d. Pnyx, s. 70
B. Demeter Thesmophoros.
Ein Gerichtslokal. Aristoph. Vesp. 1 1 09,
s. G. Gerichtslokale.
Wohnungen, Mauern.
Aeschin. I, 81 f. u. Schol. s. H. a. Anf. 75
Aristoph. Eccl. 243. iv zcüg cpvyccig /ntzcc
zavdQog (oxr,a' iv TTvxvi. Vgl. die Zii^i(c
Aristoph. Vesp. 1 109, Eccles. 496.)
Schol. Aristoph. Av. 997 {== Suid. Miz<av
— — <Pi?.öy(oQog Xiyu) inl 'AxptvSovg zov 80
71^6 TTv&o(^u)()ov (= 433 a. Chr.) rj'/uozQo-
7H0V id^klvui MiziovK) iv zfj vvv ovatj
ixxh]<si(c Tioog zm zti/n Ttö iv ztj
ITvvxi.
Quellen , Quellbrunnen (vgl. Baumpflan - 85
Zungen [Weiden] , Brunnen , Kallirrhoe, Kle-
psydra, Panopsbrunnen).
Im Allgemeinen.
Plutarch. Salon 23, Themist. 31, s. D. Hy-
drophore. Thucyd. II, 48. 90
Schol. Aristoph. Av. 997 (= Suid. Miziov)
[<pQvvi^og MovozgÖTKo:] Miziov 6 Atvxo-
voitvg 6 zag xot]vag aywv.
Vitruv. 8, 3. Aquae autem species est,
quae cum habeat non satis perlucidas venas, 95
VIII
A. Der Boden. (Quellen — Stein des Silen.)
35
40
45
spuma uti flos natat in summo, colore similis
vitri purpurei. Haec maxime considerantur
Athenis: ibi enim ex hujusmodi locis et fon-
tibus et in Asty et ad portum Peiraeeum
ducti sunt salientes, e quibus bibit nemo
propter eam causam, sed lavationibus et re-
liquis rebus utuntur : bibunt autem ex puteis
et ita vitant eorum vitia.
Quelle beim Asklepieion.
CIA. IV, 1 , 499 a (Porosstein in der Poly-
gonahnauer am Südabhang der Burg 22^/2 m.
südlich vom Brunnen) UoQOi y.otiti. Vgl.
IV, 2, S. 128, N 499 b.
Paus. I, 21, 4. tan tf' Iv {<vto) (im As-
klepieion) XQr,ytj, Tinq t] '/.iyoiai IJoati&MfOf
7i(cl6(c 'Ahooö&ioi' &vyaTiQcc Aonof 'A'/.xin-
7it]v ma^vvccvia «noO-ccrth' vno ÄQtoJi.
Plin. II, 224. quae in Aesculapii fönte
Athenis immersa sunt, in Phalerico redduntur.
(Vgl. jedoch Klepsydra.)
Quellen am Ilisos (vgl. Kallirrhoe).
Plato Phaedr. 230 B (s. oben Platanen).
1] Tt €(v 7ir,yr, y«Qitaz('(Tr, vno T>;s n'Utxnvov
Qtl f^(i?.(( xpv/oov i&((To;. Vgl. Strab. IX, 400.
Quellen beim L y k e i o n (s. oben
Eridanos).
Strab. IX, 397. tlai utv vvv ui Tit^yal
xu&fcooi xcci noTiuov 'idarOi , ojs" (fccaif,
tXTOi Twy ^io^Üqovs X(c'/.ovfxit'o)v nv'f.u>v
Tihiaiov rov Avxiiov. TiQÖztQoy ö'i xni XQ^rt,
xaxtaxtvuaTÖ m n).r,aioi' 7io).).oi xa't x«).ov
vSktos.
Leitung im Lykeion.
lluoph. Hist. pl. I , II. 1^ n'Killuvog i,
xaxu zov oytxov (s. oben Platane).
Quelle beim Grab des Sokrates (auf
dem Weg zum Peiraieus), Marin. Vit. Procl.
10 (s. J. Gräber. Gr. d. Sokrates.)
„Puteus in Jovis horto'' s. oben Brunnen
und Kallirrhoe.
Unbenannte Quelle.
Pollux VIII, 113. xu'i kiwy d>, xi^ ixukilxo
XQtivocpv'la^, xukxov 7itTioir,juit'o>; ini x^iji'»;^-
revoi, dl' ov x6 v&cjq iffiQtxo. (Vgl. auch
das Epigramm, CIA. III, 196, B. Hermes.)
Salzquell (im Erechtheion).
Paus. I, 26, 5. Xfü {ö'iTi'/.otv y«(t l(Sit x6
oixr,fAu) X(ti i'd'uiQ iaxly ii'äov xt^ah'caatov
tv (fqiuxi . . xui XQtccu't;; taxh' ii' r>] nixQtt
axr,utt. xctvxcc dk kiyexca Iloafiduii'i uuo-
xvQiK Jf xtiu dfiq:iaßt,xr,<jiy xi[s )[oiQ«i (f(c-
vTivca. (Vgl. Vm, 10, 4.)
Apollodor. III, 14, I, 2. (IJoatidwi') . . .
n).>;S((s xfi XQiaiyp xuxu /niar^i' xtjy dxQo-
noXiy ayi(ptjy( d-äXaaaccy , ijy yiiy 'Eoty-
S-rJ&n xuXovai. (Vgl. St7-al>. IX, 396.)
Sikelia.
Paus. VIII, II, 12. A&t]V(cioii Si uiey-
xevufc ix .Jo>So)yr,s ^ixi).ucy r;'/.&iy or/.i^ny
r; dt ov nöooio xt,g no'Ätui; i, ^ixt'f.icc '/.6(fOi
iaxiy ov uiyui. (Vgl. Suid. Ayy'i-iag.)
Suid. —ixt'/.iCiiy (f((o\ V 'Aytjait.cior
'AQXiäüuio ytyiffO-ca 7iv&6xQr,oxoy, lixi'/.luy
(fvh'czxtoO^ai xu\ xöy /Jiy vr,aov t/ny öi'
tvhi^tiai' xtu lg xov xoiaxt'/.r, '/.ötfoy X(ex((
xt;y Axzixr^v, <o xtizai zovzo xo oyou« Zi-
xO.iH, x(ai}.vat xov ßioy fxuyoutyoi.
Dio Chrysost. , or. 17 (S. 277 Dindf.).
'AQ^^yaioig tQcjxMOi m^l xrjg vr,aov Eixü.i((i
lygr^at TiQoa'/.feßtiy xij nöXei xt,y —ixt).i((y,
).6cpoy xiyu lyyvg oyxct zrjg nö).i(og. 01 di
. . . ovziog excpQoysg vTzrjgyoy «ft« xtjy tni-
d-vfiiny xov n).tloyog, waxe xoy &(oy avxoig
iyof^iCoy '/Jytw tv iv't ztiyti ntoi'/.ccßtiv
zag Ad-rjVag xce'i xr^v (cno uvolwv rrov axu-
diwv ovaav vi;aov.
CIA. III, 61, A. Col. III, Z. 9—10 /wo.
I\ix.t^iag (?) TiQog nv . . . .
Flinders Petrie, Hawara, Biahntu and Ar-
sinoe, Lond. 1889, S. 28; Papyrus -Fra^in.
80 u. 81 ; Periegese des Peiraieus u. des Weges
nach Athen, Z. 26, ^iyt).!«v noo »,ff . . . .
Skirosbach.
Paus. I, 36, 4. TJtaovxce (xov l'xtQov s. C.)
tv zfj fireytj (gegen Erechtheus) (t^unxovaiv
'£).tvaiyioi 7ih,aiov noxufiov ytiutiq^ov, xa't
XU) xt yoioiii) zo ovoua uno xov i,Qu)og tan
Xfd xiö nozauM.
Stein des Silen.
Paus. I, 23, 5. lazi (bei den Propyläen)
(ff kiO^og ov fiiy«g , «ü' oaov xt(&i^ta9((i
utXQoy (tvdQcc int zovxto '/.iyovaiv, r,yixu
-fiovvao^ t,).&iy ig it]y yt,y, nvunavadal^ui
xov l^n'f.i^vov.
55
60
Oi
So
S;
B. Gottheiten und Personificationen. (Alle Götter — Anaideia.)
IX
B. Gottheiten und Personificationen.
Alle Götter.
CIA. II, I171 (Basis, Akropolis) o Srjuos
6 Xiwi' — — 'Ä&i,i'ä no'/.n'cdi xtcl ^tofs-
nüai. Vgl. II, 1327 (das Xymphenrelief
5 Nani, unter Nymphen).
Paus. I, 5, 5. taxiv ol (Adouo'o)) nicviu
yiy()(cu/uit'cc 'A'h,i'r,aii' ir riö xoii'O) riöi'
S^liöl' UQO).
Paus. I, 18, 9. 'A^Qiui'og öi xctnaxiv-
10 fcaaio 'ÄO^i]i'(doi; . . xui x^toli toi^ tthoiv
IIQOI' Y.OIVOI'.
Die zwölf Götter.
Altar:
Thucyd. VI, 54, 7. og (Peisistratos d. J.)
15 XMV ^iaStY.a d-ttöi' ßwiuoy ror i»' r»; (cyoqil
(iQj^iou (cyix}-i,y.i . . . -/.tu nö uiv iv irj üyoQ^
jiQoaoiY.oiSoui^an; vartooy 6 (fi;uo; Ad-'ji'cdan'
fjul^ov u),y.og Tov ^iiouov >,cf((i'iai xovni-
yquuucc. Vgl. 55, l.
20 Vit. X. or. 847 A. (von der Statue des
Demosthenes s. D.) xinai . . . 7i?.r;aioi' rov
ntqia'/oiviatAaTOs xc.'i tov ßtoiioc tmi' (fox^ixc
CIA. III , 284 (Theatersitz). liQitog \ cTw-
25 ätxu d-twv.
Processionen und Opfer.
Xeyioph. Hipparch. III, 2. iv zols ^lovv-
aiois ol /oQol 7iQo<5tniXf(oi!^ovTia (ci.).oig t€
S-tois xcct Tolg Siöötxu ^oQivoprtg. Vgl.
30 CIA. II, 14, Z. 2; II, 57, Z. 7; II, 1536
{rolg d. S-. xai rij 'Ayad-f/ Tv/tj).
(Asyl.)
Herod. VI, 108. Ad-t;i'(ciiüi' [()(} Tjoitvt'TWi'
Toiai &i6(ftxa x^iolat ixirai i^öuiyoi ini tov
35 -icjaoi', Idid'oacii' acfiag avxovg. Vgl. Ly-
airg. c. Leoer. 93. Diodor XII , 39. Plut.
Nie. 13. Pericl. 31.
(Centralm eilenstein.)
Herod. II, 7. CIA. I, 522. CIA. II, 1078
40 (einst am äusseren Burgthor), Z. 3, 4. Vgl.
Plato Hipparch. 228 D.
Aeheloos, s. Nymphen.
Adrasteia, s. CIA. I, 210, 273, s. K. Peirai-
eus: Bendis.
Agathe Tyche, (s. Ag. Daimon u. 12 Götter) 45
Aelian. Var. hist. IX, 39. (Statue der Ag. T.
im Prytaneion.)
(Opferinschriften.)
CIA. II, 162 (Lykurgische Bestimmungen).
Frg. C. Z. 9 noriaaad-(a de xcd xj} 'Aya&^ij 50
Tv/rj. Z. 20. [uitfc xüiy IntlaTaxwy xov
UQov xiig 'Ay(cd-r,g Tv^r,;. Vgl. die Haut-
gelderinschrift CIA. II, 741 Frgm. a Z. 12;
,$ Z. 6; ß' Z. II.
CIA. II, 586 (Decret d. Kollyteer) Z. 14 55
i\r \iy,i»i, Tv\xi]\. (^'g^- '^^'^- ^^' ^566.)
Agathos Daimon.
CIA. III, 215 (beim Parthenon gef.).
yAya^O-oi' .J<äfxov\ci\.
CIA. III, 691 (Ehrenbasis) an d. Neben- 60
Seiten: AyaS-ov .Jaiuorog und Ayad-r^g
TixrS-
Sc/iöfie, Griech. Kel. n. 109 (Basis in d.
Propyl.). 'Aycc&os ^ci[i/Liw]i'. (Bart. Mann
mit Füllhorn) ['.^/Jr^^ij] TvX'l (Frau mit 65
Schleier, daneben zweite Frau).
Aglaia, s. Chariten.
Aldos.
CIA. III, 367 (Theatersitz). 'I[fQ]f[i](f
Aldoig. 70
Paus. I, 17, I. xccl y(co Aidovg arpiai
{'A9-tii'ccioig) ßujiiog iaxi xcX 0i,ur^g xu'i
'Oq/x r;g.
Eusiath. ad IL X^ 45'- AQ-rivi]aiv AlSovg
xnl 'AtpiXting r^y ßcDf^og ntgl tov xiis 75
UohüSog 'AS-tifäg uswt/ , xccd-a xcd Uctv-
accviccg laxoQil' ag 01 [xiv nuiSuywyovg ol
Si XQOcpovg rijg S^eäg yiyiafhai (pnaiv. (Vgl.
Hesych. Aldoig ßujuog. Bekker, Anecd.\
S. 355, 16.) ' 80
AkratOS, s. D. Eubulidesmonument.
Ammou, s. K. Peiraieus.
Anaideia.
Paus. I, 28, 5. xovg df ccQyoig '/.id^ovg,
Iw (av iaxccaiv öaoi dixag vnixovai xcd ol 85
di(x}xoyxfg (auf dem Areopag) , top fiiv
"Tßptiag xov 6i Avaidtlccg ccixoJv ovouä-
^ovaiv.
X
B. Gottheiten und Personificationen. (Anteros — Aphrodite.)
Vgl. Phot. lex. &tos r/Avalötiu (Tempel
oder Altar der An. auf Rath des Epimenides
nach dem Kylonischen Frevel gestiftet.) Vgl.
Xenoph. Symp. VIII, 38; Cic. leg. II, li,
. 28; Zenob. IV, 36.
Anteros.
Paus. I, 30, I. xov öf tu Tio'j.tl ßMUOV
y.a'/.ovfjti'ot' AyTioioTO^ «j'«.9-/;m« tii'ui ).i-
yovai fiiroixwr, ori Mih,^ 'A^t^vcdos [aIt-
jo oixov Hifäqa TifxtcyoQttv i^ccaif-ima urifj.ä-
C<av afpilvai xtcTU Trjs^ nirqccg avzou lxi7.tv-
ati', tg xo vipriXoTUToy avir,; uvt'Ad-övra.
Vgl. die ausführliche Erzählung bei Aelian
(fr. 96 bei 5wa'. Mi'/.ijzo^) nebst Beschrei-
j- bung einer Statue. Für letztere auch Kalli-
stratos Imag. 1 1 .
Apheleia, vgl. Aidos.
Aphrodite.
(Schatzurkunden):
20 CIA. \, 198 frgni. (/. Z. 9; 200 frgm. e
Z. II: Aq:oo(flr>j.
CIA. n, 679 z. 20; 681 z. 18; 699 z. 25
CIA. 11, 702 Z. 4; t\r T(ö \{<pQodiü'uo.
25 (Theatersitz):
CIA. III, 380: A(p[Qodixrs]}
(Votivin Schriften):
CIA. II, 1208 (Basis, gef. nordw. d. Akro-
polis): Ol (ci\Qt&ivx[ts V7i\6 [!4]A«[/wi' x6
30 ay\(ii.fxu noi,r,a<cai^(ci xtl 'Acp[()oöixn ax i-
cp\uvü}f)^ii'xig vnö xüii' (F*j[jUorwr | ((t>i\x^taav
xtl 'ArfQo[d'ixti (folgen die Namen, zuletzt:)
Av]aif(g AvaiuH^ov Ayxv).tj&tt' tnoii^atu.
CIA. III, 130 a Votivrelief mit weiblicher
^5 Brust (Südabh. d Burg) .... r A(foo](fixij,
»' 710X01$.
CIA. III, 188 (gef. nördlich vom Thurm
des Andronikos) AfpQoJtrtj xtcx' oi'uq.
Vgl. CIA. II, 150 (Akrop.)
40 (Statue des Kaiamis)
Paus. I, 23, 2. nuQrc öi uvn,i' (der Leaina
in den Propylaeen) <tytc).in( \UfQoi)'iTi,s. o
Ku'/.'/.iov xi (f(cair üviciti,u{< tivta xi('t tqyov
Kuhiiiid'oi. (Vgl. die Basis bei den Propy-
45 läen: CIA. I, 392 (IV, p. 44.) K<t).li(ci
frjnovixov dvii}^\rix\t]y.
Ludan. Imag. 4. t\ noA).uxts fi's" 11,1' kxho-
7io).iy uvtld^uiv xui xr,v Ku\afxi6og —oiaüv-
6'quv xtxf-iuaui. (Vgl. ibid. 6, Dial. nieretr.
III, 2.) 50
(Aphrodite und andere Götter.)
Paus. I, 8, 4 (im Arestempel, w. s.) tvd^u
ayäXfxaxa &vo fAtv AcfQodixrj^ xtliici, t6 äi
xov AQfws tnoirjatv A).X(cuivr,$ xx'l. Vgl.
CIA. I, 318, 319 (bei d. Kapnikarea und 55
Dimitrios Katiphori gef.) von U. Köhler .Innal.
d. Inst. 1865, S. 316 f. auf Verfertigung von
Statuen der Aphrodite und des Ares bezogen ;
319 Z. 17. ... axr^aavxi Iv x(ö rtiö (wohl
eher Hephaistos u. Athene Hephaistia). 60
Jtlx. ('((i/. 1888, S. 190, 3 (nahe der
,,Pyle d. Agora" gef.): I. O.] M. et Venen
et Mercurio Heliupolitanis u. s. w.
(Aphrodite und Isis?)
CIA. III. 162 (einst b. d. Panagia Spi- 65
liotissa; Nordathen) xd] xiöviu xui xo u'ixinutc
I [x]«i ras xiyx'/.id'ug xui r/;[j'] AcfQodtixrjy
Ttj ^to) ix rwj' IdiiMV ayi&r^xtv i niaxtv-
icanaa xai tcvxt]y rr;v d^toy X(d r« niQi
((vxrjy ovau X(u 'iv^vürnQUc «üjr^f x<d 70
oPiiQoxQixis. I —xoXiCoi'xog Atuü.iov \ ...ixov
MtXixiws, ifQux[tv] ovios i((XXf(yioyov ^10-
vv\aiov Mc(Q((x)-ix}i'iov, ^{cxo[q\ tvovxos ayi-
acpoQov Evxuqnov.
CI.4. II, 1671, dreitheiliger Stein (Altar). 75
.Equov I Nvfxcpäiy 1 Iaidos.
AfpQoditxriS
flcei'os I
Aphrodite Enagonios.
CI.l. III, 189 (Basis im Dionysostheater) 80
'AfpQoäiTris ^Ei'uywviov.
Aphrodite, tu Kr,7iois (vgl. Urania).
Paus. I, 19, 2 (nach Erwähnung des Py-
thion und Delphinion) is ä't ro ^loqioi' o
K>;novs ot'oud^ovffi Xd't xr,s 'AtfnoJixtiS rö»' 85
>'f<ö»' oviftts Xtyö/uiyös Offiaiv iari i.oyos'
ov ufi' ovd'i is Tt;i' ArfQodin,i' >, xov ynov
7ih,aioi' iaTi,xf t(cvxi}s yuQ a/iiaa juir
xii(><(yu}i'oi' Xfcxfe rfa'r« x«J rois 'Ji(>iiicis,
xo d't irilyQuuLKc ar^uttivti t>,i' Ov^ttviav <m
'Aifitod'ixr^v rtüj' xie).ovuit'ioi' MoiQuir tii'tei
7i{}ta^vx(cxi,v' xo di ay(ci.utc ti,s AfpQoii'!ii;s
rrjs i>' K'tnots iQyov iaxir A'Kxicitii'ovs x«i
zun' Aih,yi,aiv iv o'/.lyois (Kuhn., iy ).o)'ois
B. Gottheiten und Personificationen. (Aphrodite.)
XI
40
45
codd.) &ic<i uiiov. Fans. I, 27, 3 (unter-
irdischer Gang), s. A: Erdrisse u. s. w.
Zum Bild des Alkamenes vgl. Lucian.
/mag. 8.
Plhi. XXXVI, 5, 16, cujus (Alcamenis) sunt
opera Athenis complura in aedibus sacris
praeclarumque Veneris extra muros quae ap-
pellatur 'Acfooö'iTt; ir Kr^nois.
CIA. I, 273 e. f (Schatzurkunde) \\tfoo-
öirr,; tv KtjTToi^.
Aphrodite tnii oay uc.
CIA. III , 335 (Theatersitz) 'A(fqoöiT]r^g
IniTQccyifc;.
Aphrodite tcf' ' titio'Avko (vgl. C. Hippo-
lytos).
CIA. I, 212 (Schatzurkuiide) ['Acfoo](firr,^
i[7T]l 'j7i]no'/.vTio\i.
Ein-ip. Hippolyt. 30 fg. j nixoav naQ cev-
T»,y IIuA'luSoi -/.(CTÖxpiov j yt^s Tr;a&s vtiov
KvTiQi&o^ tyx('.&tia((To (Phaedra) | iQuia'
tQüjr txdrijuoy' 'Inno).vT(o J"' t^i ro '/.oitiov
(üf6fX(cCiy IdQva&cci d-tui'.
Schol. Odyss. '/., 321. 'lUcid'oic ioioTixä)^
ffuiTtd-tlaci vno Tov 'Inno'Avrov . . . t6 /xiv
nqüJTov liQoy 'Acf^oäiTtis tv Ad-iiruig iSnv-
auTo To vlv InnoAvTtiov xuXoifiii'oi'.
Diodor. IV, 62. <P(d&()fc cTt« rö X((?.?.oc
tQtiad-tlate ccvtov {ItitioXvtov) t6ti /uh' ccntX-
O^övtos ilg Tqoi^r^i'a l&QvarcTo liQoy 'AcpQO-
öirrjS 7if(Qf( jtjy dxQOTTo'/ii', ö&tv t]v X((d-oqüy
T>;y TQoiCrjfcc.
Schal. Eui~ip. Hippol. 29 ^Acf.ooS'm,? hoov
Idovacead-cei ztji' <t>cd^Qui' cpuaiv ixu'/.tat
dt ArfoodiTrjV t(p' 'Inno'AvTcp, r;y InnoAvTiav
x«'/.ovaiy. Vgl. Tzetz. ad Lycophr. 1329.
Aphrodite Hetaira.
Athen. XIII, 571 C. Tr^g tiu^ Ax^r^vuioig
X((.'Kovu.ivi]g'Exuiq(iiA(fqoä'nr^g- iT((ioc(i' cTi
A(fqodixr^i> , Ti,y Toig tTaioovg xcci rag ixai-
Qctg ßvvccyovaai'.
Hesych. 'E x a lo a g " itoo v xi\g A(fQo6iTt;g
AS->,i'r,aii'.
Aphrodite Pandemos.
Harpocr. n ä v ö 1- u o g Äff ooSix r^ ...
AnoX'koSiaqog fr x(p tiiqi xhiiör 7T((ydt;u6i'
(fr,aii' Ax^rji't^ai x'/.r^d-^i'fci rtju dcpidQvd-tlatty
moi xt]i' aoyaiui' uyoouv Sin x6 ti'XfcvQ-a
TiHura xov dti/noy avi'dytad-ci xo naXaiov
tv x«lg ixx'Ar^aicag <cg ixuXovt' (cyoQccg.
Nixc(y&Qog tv ax KoXocfOiviuXMV Eölwva 50
qpjjffi autiufcxcc uyoqüanvxa tvnqtTir, in'i
axiyr^g axrjaui cft« xovg viovg x(d ix rdHv
TitQiytvofjivwv )^Qi,uüxiüv idqiaaad-td Ag;Qo-
dirrig nuvSfifxov Itqöv.
Athen. XIII, 569 D. <Pdr,uojv iv Adt).- 55
(folg TTQoiaxooiov, oxi noüixog —6'/.o>v duc xr^v
rwv vttov äxur,v taxt;atv int otxi;ue(xo}V
yvvma nQiaf^fvog , xad-u xcu Ntxccv&Qog 6
Ko7.ocpwviog laxoQtl tv xotxo) Ko'/.ocpwvic<-
Xiäv (fciaxwv ceinov xcet rrnv(fr;uov Arfoo- 60
dixr^g iioov tiomtov idqva(cad-(ci (c(p wv
r^qyvqiauvxo «l nooaxäaai xtov oix>;uc<xu}v.
Paus. I, 22, 3 (vorher Hippolytos). A(foo-
6ixr^v äi xt]v fJüv&t^uov, inti xt A&r^vaiovg
Oriatvg ig uiav r^yreyiv (cno xu)V dr^utov 65
nöhv, (cvxi]v xt aißiad^(a X((( FTtiS^u) xuxi-
axriOt. x(c fAiv dt] 7i(c'/.(ci<c ayaXuaxct ovx
ijv in' iuov' xcc 61 in' iuov xt/i'ixüiv t;v
ov xvjv acffcviaxdxMi'.
Jtt.x. (ioy. 1888, S. 187 fg. (Psephisma zw. 70
Nikepyrgos und Westeingang zur Burg gef.)
Z. I. 'Eni itqt'iagllyr^GinvXrig: in Evd^iov
cig/ovxog u. s. w. Z. 8 fg. oniog av 01
uaxvvouoi Ol all Xay^ävovxtg iniui'Aiucv
nouövvai xov iiQov xT^g 'A(fQO(fixrjg r/;f ITicv- 75
di'ifiov xaxcc xc< nc'exQia u. s. w. Z. 20 fg.
{öiö'oj^d-ai xfj ßov?.rj) oxau >] i; nouni, xij
'A(fQodixi] xt} fTavdi,f.tip naqaaxtvä^iiv (jovg
aaxvvöuovg) tig xa&ceoaia xov iioov ns-
QiaxiQav xai niQia).tl\p(ii xoig .iwuoig xai 80
niXTÜJaai xdg \ 0Q0(pdg] xai '/.ovaai xa
tdt; u. s. w.
dt'kx. fCQX- i^^9) S- 127 fg. (vgl. Btdl. de
corr. hell. XIII, S. 160). Ebenda gef. vier
Marmorbalken, (oben mit Tauben verziert, die 85
geknotete Wollbinden halten) ; zwei mit Resten
der Weihinschrift: TövSt aoi w fityäXij aiuvrj
nävötifit 'Aq:Q[o&ixr; dir^]uov iaiv Siaooig,
ttxoaiv t)iiixiQaig darunter in kleineren
Buchstaben: Aoyivog 'A?.vnt,xov —xaußiovl- 90
dr^g, MivixoäxiKc -Jiiixouxovg Ixaoiiwg &i-
yaxr^o , iiQtia xijg 'A(pQodiXt;g — — — — •
^]fSiXQdxovg 'IxaQiiiog S^vyäxt,o , 'Aoyivov
St fjijxrjQ.
Aphrodite '/'/ d^vo 0 g. Vgl. Herrn. Psithyristes. 95
XII
B. Gottheiten und Personificationen. (Aphrodite — Apollo Delphinios.)
'5
35
40
45
Harpocr. xp id^vQiart^ i. Vgl. Hesych.
xpi&v Q(( und 'Ä(pQ. xpi &v QO i.
Bekkei-, amcd. I, 317, 11.
Aphrodite Urania (vgl. Aphr. ir Y.r,Tioig).
Paus. I, 14, 7. nh,aiov (dem Hephaistos-
tempel) 6i iiQOf tativ 'AcfQoäirr,g OvQuviui
. . . 'A&rii'ciiois Si xaTiarrjafCTo Alytv; . . .
To &i tfp r,fAwi' in (cyaXfja XiO^ov Uagiov
■/.cd tQyov (Pnäiov.
Lucian. Dial. meretr. 7, i. O^vac.i . . (ft-
t,ati . . . Ttj Ovoccyi(( r»y ii' y.);nois; 6hu(c).iv.
Apollon.
CIA. I, 196, 198, 225, 273, Schatzurkunden.
CIA. I, 79. (Kirche : r/;,,- lu}Ti,Qai Kti-
Ttixfig. Gegend Plaka, östl. d. Burg.)
^- 9 %• ['• ^^ jioi'A^] Svo a\vSQt rov
((Qyvoiov rov A7i6'/.).wp\og ] toog XQrj-
fjiiiTwi' aior^T((i.
Z. 14 fg. Tii) dt Tu^in fjitTu — — —
TO (oder tov) Tiusvo{v)s rov AnöXXoivo^s
— — — bniog UV ws T<c/ia]t(c S-(Q«7Tfv-
1,1(11 —
CIA. IV, p. 124, n. 534 a u. CIA. II,
844 (zweiseitig beschriebenes Frgm. vom Süd-
abhang der Burg) :
a) (voreuklid.) Z. 2: 'A7i]6'/2a»'i , Z. I, 6:
y.Qi&ü)i' juiöiuyovs —
b) Col. I , x]«r« Tiii' [/uayriitcy ttji' dt'
''A]Q/u(CTog; Col. II (vgl. C. Erechtheus), Z.
I3fg. : 'Ad-r,t'cdtf | ['An6]X).ü}i'i \ xäöi i\nt\-
a&fci (?) TM xuyiö TQinodu iniToit&fc; u. s. w.
CIA. II, 1 527 (Ost-Athen) Relief: Apollo a.
Dreifuss, Artemis, Leto (Lebas mon.ßg. 49, i)
D((7.yio{v) fcyi&rixf. (Vgl. 1527b)
CIA. II, 1046 (i. d. Stadionstrasse gef.)
— — I7]tiQC(itvg yiiui'u[ai((QX — — inl
— — ](cQ^ot'TOs (et'iyQ(c[iUiy ]r«S" Tt
Ttüf (iiQy[tTo)i' X(d — — — ArTÖi.).](oi'i.
CIA. II, 1316. ijjrrtos- t'ixi.aug A[7i6]).-
).o)\vi. 'E).t\vaiyi<c (-Jr^aihc
CIA. III, 109, 110, im kgl. Garten gef.
109. 6 &th'(C Ti,t' ).(tU7XU<i<(\ — — l'lXr\ac(S
'A]7i6'Jjliwi't. iio. 6 Jth'u nQo;ife]'/.iaiog Ti]t'
'knfxnaöu tmv td'(f(io)y '/iniTÜcftu i'[txf,a]«[i-]
Anö'/.lotri. III. (im westlichen Theile der
Stadt) '//(fuiaiuc [io]vi i(fi,ßoVi >.«/iy^[«(^«]
vtxija[«]f [^i]oi'vaio<; Mtivo(pi).ov Krj(piaiivi
'Anö'ÜMni. (Vgl. III, 179.)
CIA. III , 68 (beim Lysikratesdenkmal)
^Earitf xat 'AnoX'/.on'i xui {^to'n ^^ißfcaroti 50
xccl TJj ßovki) xt)..
CIA. II, 159 (nach Pittakis nordöstl. der
Burg bei loan. Mangutis. gef.). Krr^aiui
Evxrrjfjoyoi di'i&r^xty tm 'AnoXXwyi [&]t-
[x]((Tt}y (s. indess Ra7igabc , ant. hell. 1085, 55
I186: Kxrfi'mg als Stifter in Kos.).
Am Arestempel.
Paus. I, 8, 4. mqi öi tov vaov (des
Ares) tGTÜaiv Hguv.'Kr,g xui Or,atvg xn'i
'AnoX'/.üJv uvadoiutvog xaivicf Tr,v xofir^v. 60
Paus. I, 3, 4. Ap. des Leochares s.
Ap. Patroos. I, 3, 5 im Buleuterion.
I
1 Apollon Agyieus.
I CIA. III, 175. Altar mit Relief: Apoll
I mit Leier (nach Pittakis [3 Altäre] zwischen 65
Attalos- und Hadrianstoa ; nach Velsen : Ha-
drianstrafse). 'Aya^p ^i'XU I AnöX'/.oivoi
'Ayviimg IIqoar(cii,qio[v] Uaroo'yov flv&ior
KXaoiov rfaviwviov.
CIA. in, 177. Basis beim acharn. Thiir 70
(Pitt.) 'Anö'ÜMvog 'Ayvijiiog Aki^ixüxov.
CIG. I, 464. Ayn&jj Tv^rj. AtjoD.wvi
riQoaruTr.Q'ui} AnoTQonuiM Ayviti.
CIA. III, 159, beim Postament des Agrippa
(Pitt.) ATiö).\}o>t'i Ayvitt] TOV [^muov] 01 75
nv\}.taQoT\ civ\i9-tiX(iv'\.
Ap. Alexikakos (von Kaiamis), s. Ap. Patroos.
Paus. I, 3, 4.
CIA. III, 177, s. Ap. Agyieus.
Ap. Apotropaios. 80
CIG. I, 464, s. Ap. Agyieus.
Ap. Daphnephoros.
CIA. III, 29S (Theatersitz). IiQtujg A716).-
'/.(ovos ^fccpvticpoQoi:
CIA. III, 720 a, Z. 4, s. Ap. Patroos. 85
Ap. Delios.
CIA. I, 210 (Schatzurkunde), III, 270 (Tho-
atersitz). ItQtiOs ATio'/.'/.wvog Jr,).iov.
Vgl. CIA. III, 652, 10S5, 1298 u. a.
ßekke?; Anectl. I, 299, 8. 90
Ap. Delphinios (vgl. G. Gerichtshöfe, Im
Jt't.q>.)
Paus. I, 19, I. laii (ii xiä tüj.o itquv
(aufser dem Pythion) AnoXhuvog inixh,aiv
Jthfiviov. '/.iyovaiv Jt o»» icnqyuaitivov 95
B. Gottheiten und Personificationen. (Apollo Hypakraios — Apollo Panionios.) XIII
40
45
Tov V((ov 7ih;v zi,s ooocft,^' fcp'j'ws" |rt Toi^
nüaii' cccpixoiTo Or^atv; ii xi,v no'Aiu u. s. w.
Pö//;/.r VIII, 119. ro l.i'i -lt).(piui(o iSqv-
aS^cci fxiv vno Aiytio:; kiytxui H.ToAAwri
Plut. Thes. 12. 0/701' rvv tv Jt'Kffiv'ua
10 TtfQicpficcxröy taziv, tvxuvd-a yäo 0 Aiytvs
(oxti xcd lov EQuiiv TOV n^og 'iio tov lioov
Xft'/.ovaiv in Aiytuig nvhiis. Vgl. 18.
CIA. III, 13S (Burg), z^loi'l Iuü()(cyäos
3/«[p«^w>'tos-] Tv/Mf vyiiiug Jt').(f[Lvi(a
^A7i6X?Mri.
CIA. III, 939 (Athenis). [!4]7r<;[A]Aa)[»']t
.JiX(piv\i\i^ [. . I . . .i/]eA(/:tJ'/[ft»'] zriv iiQ[siay
0 di'rjQ [(h']i{)^t;xip Ev&[ias u. s. w.
Ap. Hypakraios {vn axQuis).
Patts. I, 28, 4. XftTnßfcai äi, ovx tig r^r
xi'cTio noliv h'K'K oaor vno tu //QonvXaue,
Tttjyr; Tt v^ccTOs ioTi (s. A Klepsydra) X(U
nhiaiov AnoXXwi'oi uqov iv 07it,'/.(ct(o. Kot-
ovaij dt d-vy(CTQi Ji!Qt/d-tiog Arrok'/.toi'ic iv-
Tdvi^fc avyyti'iad-«i voiuiCovai.
Eurip. Ion. 16. xixova' iv oixoi^ naW
c(,it;fiyxti' ßoicfOs E; zavTov (ci'toov ovmo
t,vt'(caif-r; d-t(o | Koiovacc X(cXT'i(h,aiv Wi* ft-a-
fovf^ii'ov. V. 283. Ii2N Mfcxoal (ff XwQo;
ioT txtl xixh,f.iivo; ; KP. Ti d' iaTOQdi^
t6&'; WiT ju' dysjUPTjaag Tivoi. IQN ti/h^
a(fi Uvd-iog dßTqanni rt nv&uci; KP.
Tiu(t y arifi wf fn^noT (xi(ft).öi' (Hp IStlu
u. s. w. V. 1482. Ilao (\i;Sörioi' niToau
0oiß(p . . . XQvnTo/uevoi' '^-i/os r^vvaaO-r^v.
Vgl. II. tp&n nQoaßoQQoii: niTQaig \ IlaXku-
dos vn 0/3(0 r/Js" 'A&t,i'c(!wt' ■/ftovog \ Ma-
XQ{(<; xcdovai yr;g (craXTig 'Ard-ldot;. 936.
oiad-a Ktxunniag nizocti [nQoaßooooy av-
TQoy, «jT MfcxQug xt,xh\<sxoutv\ ; 0\d\ tud-a
IJccfo; uävTa xul ßtjfjo} nihig (vgl. Pans-
grotte). 1400. Kixoonoi is (cvtqu xul Mu-
xoug niTQr^QiCpH:;.
CIA. III, 91, bei den Propyl. (Göttling:
am Eingang zur Klepsydra), Schild mit Giebel,
darunter im Kranz : Ilo'/.iuuo/og. Im Felde :
[ny/.vßioi 'PuvOTOv I \<P'/.vt'vg no'AtiAuq-/r,-
aus TOV tni .... luov uo/ovto; iviuv ,
TOV AnoX'/.MVi l'nuxouiw uvid-r,xtv. r. Urne.
Aufserhalb des Schriftfeldes Palme.
CIA. III, 92 (vgl. Mittheil. d. Inst. IIT,
S. 144), beim Erechth. gef. : im Oelkranz :
o dtlvu \tvaag [^An]6'/.'f.oivi [rJ-V cixQuig. 50
Mitth. d. Inst. III, S. 144, Votivtafel.
'AnöXkoiVi vn äxquig o yQuuuuzivaus \
"Eqcctwv (cvid-r^xiv.
Darunter in 3 Kränzen :
Aq)^ovtos TQt\ßt'/.?.iov \'Povcpov\Aufjn- 55
TQ[i]iog
O y(iu^ixuTivaag \ tov Gvvidoi ov 'Equ-
Tüiv \ ÄvTiyövov I JBrjauitvg.
(:Jtafxo\d-iTris I Ei^r^vaiog \ Zwtov \ BtQS-
vixi6r,g. 60
Vgl. CIA. III, 95 (beim Dipylon gef.) =
Mitth. d. Inst a. a. O. 6 ßuacXsvg u. s. w.
JfXz. ((Qx- 1888, S. 183 (gef. in der
Odysseusbastion). In Oelkränzen die Namen
der Thesmotheten Antigonos u. Herennius. 65
Göttling, Ges. Abh. I, S. 103, Felsinschrift
in der Grotte W^nö'tJXutvi'?
Ap. Kerkyoneus.
CIA. III, 1203. itqtvg ^AnoÜ.tavog Kto-
xvovicjg. 70
Ap. KZlarios, s. Agyieus.
Ap. Lykeios (Lykoktonos). Vgl. G.
Lykeion.
SchoL Demosth. XXIV, 14. r^v Si xui itqu
in'i uiv TOV Avxiiov Avxoxtovov 'An6X).iovog 75
u. s. w. (Vgl. die Beschreibung der Statue
des Ap. im Lykeion Lucian. Anachars. 7.)
CIA. III, 292 (Theatersitz). PsQiios 'AjioX-
).(ovog Avxriov.
CIA. III, 89. Altar (gef. bei der Kirche 80
Nikodemos im Osten Athens), zliovvaios
jdiovvaoiftaQov I KqioniSr^g enifxsXtjTrjg | .4«-
xfiov 'An öX'/.cjvt , yv/LivuaiaQ/ovvTog KaXki-
xoutISov I TOD Evvdoo uov —Ttioitiog.
Ap. Maleates. 'Ecpr^/u. uqx- "884) S. 83 fg. 85
(Stein, angebl. beim botan. Garten gefunden,
doch s. Peiraieus unter Apollo , Asklepios) :
'AnöXXujvog MaXsuTov.
Ap. Musagetes, s. D. Eubulidesmonument
(Paus. I, 2, 5). 90
Vgl. CIA. II, 629, frgm. b, iio, Z. 8
(Technitendecret). ['An6XX](ovog xul Ttüv
M[ovaü)y].
Ap. Paion, CIA. I, 210, frg. k. , Z. 23 fg.
'A]noXX<avog [II]ai(jjvog. 95
Ap. Panionios, s. Agyieus.
XIV B. Gottheiten und Personificationen. (Apollo Parnopios — Apollo Pythios.)
Ap. Parnopios.
Paus. I, 24, 8. jov i'itov (Parthenon) äi
tan niqnv ÄtiÖXAmv )[(ch/.ovg, -/.(ci zo (cyc/A/uce
kiyovai ffiiiifiui' noUiGui' nuqvönioi' St
5 ■/.uXovair, ort Gtf'iGi n(cQi'6nu)i' ^hinzövxuyi'
Ti,i' y),i' ((TioTt>iiUtii' 6 &t6s ilntv ^woa^.
Ap. Patroos (= Pythios, Dernosth. XVIII. 141).
Paus. I, 3, 4. x«/ nXriaiov (der Stoa des
Zeus Eleutherios) i7ioir,atv (Euphranor) tv
10 rw vuM Tov ^Ano'/.hiii'(i UaTftoior Liiv.'/.r^aiv.
TIQO dt TOV l'tU) TOI' /Litt' AtW}((CQr^^ , UJ/
di y.«Xovaiu 'A'AiSixdXou Kfdrcui^ tnoirjat.
Dann (I, 3, 5.) m/.oSo ur^ztci ä't x<c'i — (das
Metroon).
15 Vit. X. or., S. 843 B. tyQuil't dt y.ai (Av-
XOVQyoi') NtOTlTo'/.tlAOf Al'Tl/.'AiOt'S aTt(f(CI'W-
aai y.(ä ti/.6va fci'aihth'ai oTi i:i>iyyti).UTO
)[qvaoiativ TOV ßiauov tov An6)J).(avos (d.
Ap. Patroos?) tv TJi nyoQÜ z«r« t1,v u(cv-
20 Ttiftv TOV d^iov. Dcmosth. LVII, 54.
Priester.
CIA. III, 279 (Theatersitz). " It{)iMi 'Anol-
"kiüvog I /7«rp[((i]o[v].
Vgl. CIA. III, 456, 687, 707, 720a, Z. 6
25 — — itoiiag rft« ^iov \^Ä\noXk(üvo5 ITa-
TQti)o\v\ — y.ul -/a(pv>i[rp6(>ov
Votivinschriften.
Vgl. CIA. III, 175. Vgl. Ap. Agyieus.
CIA. III, 116. l'oi r«J" '(h'f}T\wQ fxr,Xa,
30 ITaTQw'it, at^fAfcTci vixr,; u. s. w.
CIA. III, 176 (nach Pittakis bei Hag. Tho-
mas, östlich vom Theseion gef.) 'AnöX-
Xiovi UuTQOHo X(d AoTtuiifi I (cviü^r^xtv.
CIA. II, 1518 (Südabh. d. Burg)
35 fAu)v6ov [Anok'lüjvi /7«]r^((*[((j].
CIA. II, 1657 (beim Varvakion gefunden).
'Atio'A'Aüjvos IJaTQOjov.
CIA. 1652. [t]i^()[i/ 'An6k]'Mov[og 7i(cT(}]ioov
Cp[QUTQlfc]i [(-Jt]Q()lX . . . lüV.
40 Ap. Prostaterios.
Vgl. CI^l. III, 175, oben Ap. Agyieus.
CIA. III, 178 (nach Pittakis bei Hag. Atha-
nasios gef.) Atio'/.'/.iovi ll{>nat<(Tt,{)'no,
Belobigungsfornicln der Prytanen : v^i'iq tiHv
45 O-vaioJv, iDV lO^vov TU tiqo twv ixxhianT.v tm
Tt 'A7i6i.kwvi Tiö IJQoaTteTr;()!o) xai rfj AoTiuidi
Tii Bovhdt} u. s. w., 7.. B. CIA. U, 390,
417, 432. Hesych. Phol. 7i Qoa T (( 1 1; Qiot.
Ap. Pythios. (Vgl. Patroos.)
CIA. I, 2 (Skambonidendecret, beim ,,The- 50
seion" gef.), C. Z. 20, tu ITv&ior.
Philostr. Vit. sopit. II, I, 5, vom Panathe-
näenschiff: ntQißaXovauv uvto (das Eleusi-
nion) 7i((QC(jLtilipc(i to Ut'Accayixov , xojui^o-
/uivrjv Tt 7i(«Hi TO nif^iov t'A&tiv Ol vvv 55
o)<^fxiaT((i.
Paus. I, 19, I. uti« d'i TOV vaov tov
-lios TOV OXvuTiiov Ti'/.r^aiov aya'/.jufi ioTiv
A7iok?MVos UvU-iov.
Thucyd. Il, 15. y.ui Tic iim {tT,? ux^onö- 60
Aiwf) nqos TovTo TO /JtQOi Tr,g nö'/.tWi'
(7i'(>o> voTov) fjä'/JiOV 'idi)VT(a (die ältesten
Heiligthümer), rö Tt tov Jiog tov \y/.vu7tiov
Xfd TO /Ivxf^iov xiei TO Tt;; rf,g.
Strab. IX, S. 404, ta/tiQ« tov Aotqu- 65
naiov ^los — iv rol ^*'/f*' utTuiv tov
UvS-iov xtd TOV 'O'Avuniov.
Phot. Suid. ITvb-iov. it^ov Ano'O.Mi'oi
'Ad-tjvr^aiv vTJo fltiaiaTQfcTov ytyovo;.
Hesych. tv Tlvb^inj /iaici. ITtiaiuTQK- 70
rof löxoifo/uti TOV tv //ri7/(tj j'iiov u. s. w.
Thucyd. VI , 54 , 6. ntiaiaxqiaog 0 In-
niov . . v'ios . . og . . icvifhjXt . . tov tov
'AnöXX(t)vog TOV ITv&tov (ßui/biov) . . . tov
d" tv flv'^iov tu xid vvv cf^Ao'i' ioTiv {tov- 75
TiiyQau/uft) iliJvtfQolg yQtifj/uccai Xtyov Tiidt.
yjixvtifxu rocf' r^$ «p/';S" IJtiaiaTQUTog
Inniov vlog \ d-r^xtv AnoX'/.iovog /Tv&iov
iv Ttuivti". Der Altar mit der Inschrift
gefunden unterhalb der Kallirrhoe (CIA. 80
IV, 373 c)-
Isai'os V, 41. Ol y,uiTt()oi noöyovoi
f(vi&tac(v TOVTO iiiv iv Jiovvaov r^inodac
ovg ^oQi;yovvTig xid viXMVitg t?.(tßov . . .
TOVTO d iv Uvx^iov. 85
Plat. 'lOrg. 4^2 .1. Aoi0T0X()i'tn,g 6 IxtX-
Xiov, ov «V iaiiv iv //vx^tov (//v&ol codd.)
TOVTO TO xiiXov uvicH-tiUfi.
Vgl. CIA. I, 422 (nach Pittakis westl. v.
d. „Pyle d. Agora" gef.) A^iaroxQ('eTi;g l'xtX- 9
'Atov tcviOr,xiv vixt,af(g [/o(j/;;'a<r] KiXQont-
tf«[ig] iv ioQi[fi A]7t[ökXu}vog] (?)
Weihgeschenke aus dem Pythion , beim
Ilisos gefunden. CI.l. I, 3730 (s. oben).
CIA. II, I154, 1176, 1236, 1237, 1251. 95
CIA. I, 212/. Schatz des Gottes.
B. Gottheiten und Personificationen. (Apollo Smintheus — Artemis Aristobule.
XV
CIA. 111, 247. 'hqio)s I ^Ano'Jlioi'o^- UvO^iov.
CLL III, 175, s. Agyieus.
Ap. Smintheus (u. Artemis)?
Vgl. CIA. II, 1597 (nach Pittakis b. loan.
5 Mangutis am Nordostabh. d. Rurg gef.)
Ap. Tarsios.
CIA. III, 236, V. d. Schiffern geweiht.
Ap. Zosterios (in Athen?)
C/A. III, 301 (Sesselinschr., nahe d. Metro-
I o polis gefunden) h(itMg'A7i6)ltxii'os ZioaTi^^iov.
Ära.
Hesych, ll ^üg Itqöv : \tqo v 'A^üg A{f^i,yii-
Oiv. AqiGXO^üvrig "i2(iaig.
Ares. (Vgl. Aphrodite und D. Elephanten,
1 5 Pindar.)
Patts. I, 8, 4. tr^g (Ff xov zJiifAoad^iyovg
tlxovog nXr^aiov A^Hog iorw ttqov, tu&cc
dyüX/LiccTfc dvo fiiu AcpQodirr^g xtiiM, zo öi
Tov AQtwg inoiTjaty A).y.u^ivi]g , Tt^y dt
20 AO-t]i'C(f ccyr,Q ITcc^iog, orofiu Si avtio Ao-
XQog . . Ivtavyi^u xcd Evvovg (cyccXjun iarir,
inoir,auv 6i 01 ncdStg 01 /TQccSiTi'/.ovg.
CIA. III, 2 (Basis; Akropolis), Z. 5. /.«l
liQsi'g'AQSCjg Evvu).iov x«i 'Evvovg xui -/16g
25 rtliovTog IfQoxrJQvS.
CIA. II, 409b (Südabhang d. Burg), Z.
10, II. xcu Tvji' ihvaiitiv Ml' id-vtf Tolg —
— xai Tiö 'Aqu xrd u. s. w.
CIA. III, 130 (Athen?) ['£:il u()iü)g t]oi'
3° ^AQfwg Ano'/.Xocpdi'ov , Z. 4 fg. ro xowov
rwj' Ayjcot'iiai' (cvti y((oiari,oioi'
Aon xm lißaaro).
Artemis.
CIA. I, 4, Z. 15 (alte Opferinschrift):
35 AqtifAiäi dtj/u — —
CIA. II, 162, frgm. c, Z. 24. röii' [i]tQ(Jjy
T/;f AQTi/uido[g.
Eqjiifi. ccqy. 2761. (Akrop.) at'(iyqH\lj]c(i
\ßi Toäi t6 \l)r,(fiafAn ti' ari,kt] h]9^ti'tj x«l axi,-
40 [fff« iv TW ifQw Ttjg AQ]Teui&og inl itgiiog . . .
CIA. III 990, Herme (Hypapanti). Atuj-
[fXftXoi' d(c]d'ovxri[(!ayTf< TJj] AQrtju[i<fi (?).
At9rj r ((CO y yill, S. 235, u. Dittenbergcr,
Syllog. 426 (Thiasotendecr. beim Dipylon ge-
45 funden). Z. 12. avad-tlvui avTovg (d. Thia-
soten) xcd axrikriv Iv reo ifQ(ö t>;? AQTi[ui-
&o]g. Bull, de corr. hell. 1888, S. 152 (Ge-
nossenschaft der Artemisiasten).
CIA. II, 16 10. Kleiner Altar (Dipylon)
MiTQoßÜT^g \ A()rtuidi ((vi&tixt. 50
Priesterin d. Art. CIA. III, 893.
CIA. III, 376 (Theatersitz). '/tQ/^ag Atr
rovg xai A^[Tijui(fog.
Art. und Apollo Smintheus? s. Ap. Sm.
Art. und M t[ t t, q d-iwv s. Göttermutter. 5 5
Art. Agrotera. (Vgl. A. Agrai.)
Paus. I, 19, 6 (Vorher: Kodrosplatz). Jice-
ßäai &i TOV El'Aiaaoi' yionioi' Aygca xulorut-
vov xrd vuog AyQOTtQng aarly Aqzifxidog '
ivTavii^cc Aqrtfjiiv n^MTOf rf^tjotvani kiyovaw 60
tXü^ovaav ix z/ifAow * xed t6 uyalfxa Siic
TOVTO ixti to^of (dann: Stadion).
Eustath. ad IL B, S. 361, 36. Ayqoxiqa
A^TtjUig . . . >} xcd Aygauc Traget IT'/.dTMri
xuTK IJavaaviuv ano ^oigccg npog TOi'IXiaoM, 65
(O xXtjaig Aygui xai ^Ayga.
Bekker, Anecd. gr. I, 334, 12. ovofxua^i]-
vai S\ avxo (ro /cjgioy Aygai) dno Tt;g
Agxi^iSog, ngörtgov E'/uxiöra xakovunoy.
Plato Phaedr. 2.2.C) B (vom Altar des Bo- 70
reas , 2 — 3 Stadien unterhalb der Platane),
>/ Tigog To Ti;g Aygag diaßu'tt'o^tv.
CIA. I, 210, Z. 8. [A]gxt/Ai6og [A]ygoTigug
\ß]^lX(tTriv at'ägunöSiai'. Schatzurkund. ebenda
223,273. 'O TT^of 'll;/(^«s' (fpouos- der Epheben 75
vgl. z. B. CIA. III, 1147, Col. III, Z. 48 fg.
Art. Ariste (vgl. Art. Hekate, Orthosia u. oben
A&r,vaioi'\\\l, S. 235, auch CIA. II, 1610.)
Paus. I, 29, 2. XHTiovai «F' lg fciri,i' {Ti,f
AxaSr^fAiai') niglßoXog tOTiv AoTtuidog xa\ 80
ioavn AglaTrjg xcd KccA'Aiartjg' wg fxlu iyu)
doxw xcd Ofio'/.oytl tcc inr] r« —ccncpovg
{Uäfxcpia, Hecker, Philol. 5, 429), xr,g 'Agzi-
fiidog tiaiy inixXt'jatig ctvTai, Xtyoutvoy dt
Xttl ci'k'kov ig ((viug ).6yov tidiog vTiigßi,- 85
ßoucci.
Art. Aristobule.
Pluf. lliemist. 22, s. E. Melite. to xr^g Ag-
Ti/biidog tigov, r^v AgiOToßov'hjv utp ngoatj-
yogtvaty (Themistokles) . . . nXr^aiov ds xr,g 90
oix'iag xaxiaxtvccati' iu MtXixtj x6 itgoy,
ov vvi' u. s. w. vgl. A. Barathron. ixiixo di
xcd xov OtfjuaxoxXiovg tixoi'iov tu xw vc<m
xtig Agiaxoßovhjg txi xccO-' '},m«s'.
Vgl. Plul. de malign. Herod. 37. Otfiiaxo- 95
xhig ßovXivaag xfj'Ek?Mdi t'ccvuccyrjacd ngo
XVI
B. Gottheiten und Personificationen. (Art. Rrauronia — Art. Propylaia.)
T^iT l(c'/.((uli'os i&()vac(ro i'uoi' AoiaroßovXris^
'AoTtui&o^ Iv MO/lTll.
Art. Brauronia. (Vgl. G. Stoa.)
Paus. 1 , 23 , 7 (vorher Propyläen) x«t
5 Aoxiui6os ttooy iari BQainoii'ia^. ITquSi-
rilovs /"«»' Tt'/f'i t6 uyu'/.ua , trj {^tiö (ff
lariv ano Boccvoiöt'Oi d'>,uov lo ovouu.
Schatz Urkunden, CIA. II, 162, 660,
Z. 9. 45. 679, Z. 2, 699.
10 Inventarurkunden des Brauronischen
Heiligth. CIA. II, 751 fg.
Darin erwähnt:
TO 'iäoi 755, Z. 15.
x6 'i&og t6 (ig X fdoi' T$i B, Col. II,
15 Z. ifg., 754, Z. 35 fg., 755, Z. 27 fg., 756,
Z. 14 fg. u. s. w.
ro Xi&ii'ov icTof 754, Z. 27, 755,
z. 19, 756. Z. 7.
ro uyu'/.fiu rö ooO^öy (l(jr/;zos") 75' ^)
20 Col. II, Z. 9, 754, Z. 42, 756, Z. 20, 757,
Z. 29, 758 B, Col. II, Z. 32.
To uyulfjia 758 B, Col. II, Z. 29 fg.,
759, Col. II, Z. 20 fg.
o xtioi', ov ti 'i).ci(foi 751 A, Col. I,
25 frgni- b, Z. 10.
Weihinschrift an A. Br. (oder Athen a
E r g a n e ? ) (beim Brauronion gef.) :
Ji).T. f(QX- '889, S. 53, 8. 'ÄQXiaTQccrri
ui'iS^r;X( vn'iQ T^i" ^vydtQo; evSf<uii't,.
30 Art. Bulaia, s. Apollo Prostaterios.
Art. Delphinia, s. Ap. Delphin. (/"(»//.VIII,! 19).
Art. Diktynna.
C/A. II, 1609 (Dionysostheater) Tiuod-i<c
Äyviov IiQXitio^ yvi'i] vTiio riöi' nuiöuov
35 'Agriuiöi JiXTvvvti dt^iihrjXtf.
Art. Epip3?Tgidia, vgl. Art. Hekate u. Phos-
phoros.
Paus. II, 30, 2. AXxauit'r;^- cfi tuoi cTo-
Xiir nqMio; dyü'/.ufCKc Exuit^g tqUc irtoir,at
40 nqüat/öutva «AXf;Aotf, ^v Aft^tjyalot xre'Äov-
aiv 'Enmvqyiäiui'' laTtjXt dt nagn r»,s-
'A7iTi()ov Nixns ro»' »'«o»'.
C/A. 111, 268 (Theatersitz). Ugioi^' XuqIkoi'
I xtei 'Anriuido!; \ Enviv^yiölu-; 7jvi)(f6{)ov.
4; Artemis ? Eukleia, s. Eukleia.
Art. Hekate.
(a. d. Burg.) J'aut. II, 30, 2, s. Art. Epi-
pyrgidia u. Phosphoros.
C/A. I, 208, Z. 2 (Schatzmeisterurkunde).
[.£'^]iioi7 xfil l4o[ri]uKfos' Exän];. //esych. 50
77() 0 71 V ?. (c i (( ' r; 'Exütr, . _/ f A r. « p /.
1888, S. 231, 3 (Bronze von d. Burg): 'Exäiti.
(In Agrai.) Plutarch. de malign.//eroJot. 26.
(Beim Dipylon.) Vgl. oben Ariste.
//esych. Ka't.'Kiozi]' r, iu nö Ktgccutixä 55
i&Qvuift} ExrcTTj, r^v (vioiAoTS/uif ?.iyovai.
Hekate Triglanthine. Vgl. E. Trigla.
Art Kailiste (s. Art. Ariste u. Art. Hekate).
Art. Kelkaia.
Arn'iiti. Anab. VII, 19. Das tSog der Art. 60
Kelk. von den Persem entführt und mit den
Tyrannenmördern zurückgegeben.
Art. Kolainis.
CIA. Ill, 216. Innere Nordwand der Pina-
kothek, links vom Eingang, eingekratzt: 65
dtanoiva j 'Aqtiui Ko'/.cai'l.
C/A. III, 275 (Theatersitz). Itgiioi Agri-
fxiSog Ko)miviSos. Vgl. 360, überschrieben:
Kolaividog.
(Der Cultus in Myt-rhinus : Paus. I, 31, 3. 70
Schol. Aristoph. Av. 873. C/A. 11, 575.)
Art. Leukophryne.
Patis. I, 26, 4 (a. d. Burg) r^? cff fixoVof
nKrfiiov Tis '0'/.vu7j lo&wQov /ce'Axovf Agri-
fiidos fiyaXfxu tartiXiv tn'ix'kr,aiy Akvxo(f.gv- 75
vr,g, (ii'ifi^tani' <Si 01 nccldig 01 OtuiaroxXiovg.
MäyvtiXtg y<cg utv tjgXf^ 0iuiaTox'h,g Xaßwy
naga ßaaü.ioig Aivxoqigvyrjy^AgTiuit' ayov-
aiv it' Tiufj.
Art. Lysizonos. 80
SchoL Apoll. Rhod. Arg. I, 28S : itgitv «V
A9^i]vaig.
Art. Oinaia.
C/A. III, 336 (Theaters.). Agrtuidog Olvaiag.
Art. Orthosia (vgl. Art. Hekate, Ariste). 85
Schol. Pind. Ol. III, 54, xa\ Iv A9t',i'aig
'idgvTfu. ro tegop Si lazir iv KigctjutiXM.
Art. Phosphoros (vgl. .Art. Epipyrgidia und
Hekate).
Bleimarke, Benndorf, Beiträge z. Kentitniss 90
des alt. Thcat., Tf. n. 46. Av. Agii^iS\i,
</'](uffffo[pw m. Altar, Rv. [l4]5-iji'rt AVx[ij.]
Bull, de corr. hell. 1884. PI. II, 50- Vgl.
Voropfer an die Phosphoros (nebst Apollo
Prostaterios). CLL II, 432, 459. 95
Art. Propylaia, s. oben Art. Hekate.
B. Gottheiten und l'ersoniftcatiunen. (Asklepios.)
XVII
Asklepios (Hygieia u. s. w.).
(Asklepieion am Südabhang der
Hurg.)
CIA. II, 159 b, Z. 16. Aa/.h,:iuToi' t6 tu
5 tcazti.
CIA. II, 477 b, Z. 5, !) u()ti\- Tov Aaxh;-
niov Tov ii> uarti.
CIA. TU, 287 (Theatersitz), ' hotio^^ 'Aa/.h,-
niov (vgl. unten 263).
10 Ji'f.x. ((QX- 1889, S. 55, 14, Z. 4 fg.
ttiiüc TOV l'iüTijQo^ 'Aax?.i,niov (vgl. unten
Alan'n. vit. Prodi.)
Paus. I, 21, 4. roc Jf AciX/j^niov lo ItQoi'
ig Ti Tfc fcyn'kfxuTÜ taiiv, onoacc tov xf^tov
15 7it7ioh,Tfci X(u TMv nccif^My , xai tg xuff
yQCtcpns ^f«f diioi'. ioTi (ff tv fivTtö XQrjyt;,
nrcQ' fj 'Aiyovai fToanSüivos nulö'cc 'A'/.i()qo-
(hiov it^vyuTtqa AQUog'AXxiTiTitjy tda^vvcivTa
i<ri0\i-((VHy vuo Aotw;. (Vgl. A. Quellen
20 CIA. IV, 499 a. b.) trTctv&tt tiXhc TS xca
l'((V(}ojuccTix6s; (ci'fixiiTcci O-üjquS.
PN//. H. N. II, 225. quae in Aesculapii
fönte Athenis mersa sunt , in Phalerico red-
duntur.
25 L/tcia/i. Pisc. 42 (ein Theil der Volksmenge
erklimmt die Burg vom Asklepieion aus).
Ma/i/i. vit. Procl. 29. Proclos halte eine
Wohnung ytlxovu jxiv ovaav xov Aaxhini,-
tiov xai TOV nqog tm d^fccTQio ^lovvaiov.
30 fh'i'jti iii; t6 'Aaxhinuloi' .... x<d yuQ
tjiTi'xii TovTov i, nohs TOTi xcu lix^f ixi
UnoQxhtjTOl' t6 TOV —WTIjQO; t(o6l'.
CIA. II, 1649 (Südabhang d. Burg). Drei
Fragmente einer Urkunde über Gründung u.
35 Geschichte des Asklepieion. (Anf. d. 4. Jahrh.)
CIA. 1650 (Südabh.). T^rfkiuaxos i6\Qv-
anio TU iti>\ov X(ci xov ßw!ifxoi' tm AaxXti^nuj)
7iqü}[tos^ u. s. w. (Vgl. vorige Inschr., frg. a,
Z. 8: Ti,'/.tu('(/ov '.^/c((}ytu)i^ u. 1442. Askle-
40 pioscult in Acharnai, Schol.Aiistoph. Pi/ii. 621.
Atlie/7. MittJi. XIII, S. 339 fg., Nr. 516).
'A{)-r,yaioy V, 527 (vgl. Ai/ien. Mitth.
II, S. 174)- EiaxouTi]g —uqun'navog Kt]-
7"tfft[its" Aax]h]nuö X(d VyiWicc] n]y x^i^yt^v
45 X(d Tt]y tiaoö'o[y x((Tt<JXivaa]ty X(ti tfhv-
Qwaty.
CIA. II, 489 b, Z. 9, Diokles, ö tthixwg
itütvg 'Aax'/.tiTiiov xtd l'yitucg meldet: d'i-
Curtius, Topographie.
t(f!)-(cnH<(t, TIC y)^vQu)uuiu Ti,g 7ii)oTi()oy ovar^g
itg t6 ii(>6y ilaoifov, ouo'iMg dt X(d Trjy 50
oTJiao) TOV nQonv?Mv OTiyr^y, in Jf xai roy
yicoy TOV ctQ^fdov (C(piö'Qv/LifeTog tov Ti Aax'kr,-
TTiov X(d Tt}g l'yitiag. Z. 15: iiuqaxa'ktl
Triv ßov'A^y tniXMQtjaai iavT(ä xuTrcaxtvH-
auyTi ix Tiäy iöiwy d-vQiäani t6 ((Q^fdoy 55
TiQonv'/.oy aTiyüacti dt X(d tov noonv'/.ov
t6 oniam uioog X(d rör yceoy xoy uniyuyri
r»][?] tiaöiiov vgl. Z. 21.
CIA. II, 162 (vgl. addei/d.\ Opfer: Z. 21
— Oll.- X(d Tiö 'AfxcpKtquu) xcd rw Acxh^Tno}. 60
CIA. II, 1204 (Epistyl . 1,74 m lang)
[Zi]yu)y Mt'Airtv]g ItQtvg yty6fJty[og] 'Aax'AT;-
nuZ X(d \^Vyiti(f dyi&tixty] u. s. w.
Vgl. CIA. III, 65 a, 68a -d, 68 e: Jr^
fii^T^iog 'AyTio^ov ^cpi'jTTiog !^<cxo(ttva((g t6 65
i&arfog tov noonvhdov aT{><aa((g nvi&riXty.
Vgl. 68 f (derselbe) GToMOtcg [rö idacpog t6
rrt]^« Toy ^iwiioy.
Vo tive.
CIA. II, 835, 836, 839, 1440 fg. bis 151 1. 70
CIA.lll, 132, 132 a — r, 144, 181, 181 a — h,
182, 184, 184a, i85a-c u. a. m. (iSi c
an Askl. Hyg. xcd Tolg ccXXoig ^tolg näai
xcd nc'cGccig. 132 a Askl. Hyg. u. Hypnos.)
CIA. III, 171, 171a — k (Paeane an 75
Askl. , Telesphoros , Podaleirios , Machaon,
Akeso, Aigle, Panakeia. Epione.)
(Ausserhalb des ,, Asklepieion iy
(i OT 1 1.")
CIA. II, 1654. ['O] ätog ix()rjaty nö 80
öf'ifico T(ö 'AO-ii[yc<tu)y ciyc((t-tlyca T^^y o'ixiccy
Tt^y JrijA.u)yog xcd Toy x[>jTioy tov ngoaoyTcc]
T(ö 'Aax?,r,7iio} xcd ccvToy -li,jxu>ycc lltnicc
th'cci ccvTOv] u. s. w.
CIA. III, 163 (Basis, Athenastrasse). Pixcco- 85
nog -J[ioyv]aiov </>v'Atcaiog xcct iTiiT(cyu(c tov
AaxXi;TH.6y [ro'j'Jdt xci{)^tiSo\yaty^ vni() ictvTov
[x«t] TOV itqitag [iaxxcjc]y(oyov ^ioy[vaiov]
MccQCiif^uyyiov aTo]?.iCoyTog [Aiui'Aijov 'Atti-
xov [MthTi](og (vgl. 162 oben, Aphrodite). 90
Vgl. III, 183 (nördlich der Burg bei Hag.
loannis gef.) ; III, 99 (Hadriansstoa) ; III, 185
(Hag. Kyra, an Hygieia); 186 (nördl. vom
„Prytaneion").
CIA. III, 263 (Theatersitz). It^ytcog ' Aaxh,- 95
Tiiov I /lK[i]ü}[y]og (?), vgl. 287.
b
XYUl
R. Gottheiten und Personificationen. (Athena.)
Athena.
Ohne Beinamen.
Weihgeschenke von der Akropolis,
(also meist der Polias gestiftet :) vgl. z. B.
5 C/A. I, 338, 343, 349, 351, 370, 375,
379, 395. 396; CLL IV, S. 43, 373c, g,
w II. a. , S. 79fg. , 373, i — 227 (passitn);
CIA. II, 1376 — 1392 (passitn), 1422 — 39
(passim); Jilx. leo/. 1888, S. 55,92,9ofg.
10 140, 154, 173 fg., 225, 231; Jt'Kx. 1889,
S. 16 fg., 37 fg., 51, 119.
CIA. III, 282 (Theatersitz). ' hniio^ A»»,-
Statuen und Gruppen.
15 Faus. T, 27, 6 (beim Erechtheion). tan ö'i
'Ad-r^ya; {cycc^./urcTK «q^^c.uc xai a(fiair icn-
tjc'cy.r, /uh' ovSiv, fith'cpxiqn Si -/.«t TihjyrjU
ivtyxtlv taut' üa&tviaTtqtc' int'/.a^ii y(CQ
xai ravTu ij cp).6S, ors ta^tßr^y.oTiai' k r«;;
20 i'dvg 'Ad^r,y(uwy ßaaO.tvs ii).iv igr^uoy rwy
tv r,).iy.i(f Tf}»' 7iö).ii'.
Paus. 1 , 26 , 4 (vor Nennung des Erech-
theion). xovTov (^Eväoiov) v.a&r] fxtvö r taxii'
A&r^i'äs (cyakfife, tnlyQKfifun i/o»' w^ Ku).-
25 ).i«i fiiv ((ya&ilrj, ;ioi(aiis cfc Evdoioi.
Geburt der Athena.
Paus. I, 24, 2 (westlich vom Parthenon).
^Ad-tivä ri iaxw «novo« Iv. n,.: Y.tifuKi,^
XOV -J^tOs".
Paus. 1, 24, 5- *> <i't toi' vdoy, ur f/ccn-
0-ti'wi'tc oi'OfLKe^ovau' , ti xovxov laiovaw,
Ötiook ii' Tois xa'/.ovuii'oi'; uiTol^r xtixcct,
TiuvTH is TTjy ..lÄ^/;j'«s- 'i/d yiytaii', xic 6i
07iiad-iy r, Uoatidwyog 7i()0s A!h,yt(y iariy
iQli iriin xr^i yiji.
Streit um das Land.
Im Parthenongiebel s. d. vorhergeh. Stelle.
Paus. 1, 24, 3 (östlich vom Parthenon).
7it7ioii]X(a dt xa'i xo (fvroy ri,s i'/.tdu.;
40 AO-tiVÜ xu) XV ua avuffuivMv lloaiiöiöy.
Athena und M a r s y a s.
Paus. 1, 24, I. IrrtevUfc (zwischen dem
Hlgth. d. Art. Brauronia und Ath. Ergane)
A!h,yti .itnoh,T«i roy lti/.i,yuy Micnantr
45 ;i((iova«, ort ö'i] roi.,- €(v'Aoi\- «ytloiio, tn-
Qtfffhei aifäs i>,i O^iov ßofkofAiy /,■,-.
Plin. XXXIV, 57. (Myron) fecit . . et Sa-
tvruni adinirantcni liblas et Minervam.
30
35
50
55
60
Athena in Cultverbindungen.
Athena im T. des Ares s. oben Ares
(Paus. I, 8, 4). Vgl. unten Ath. Areia.
Athena und Hephaistos s. Ath. He-
phaistia, Polias u. Prometheus (C).
Athena und Poseidon s. Ath. Hippia
und Polias.
Paus. I, 37, 2. (im Phytalidenheiligthum
an der heil. Strafse) ijvy 6i Offiaiy (Demeter
und Köre) 'A&r,vü xai noati&ioy tj(ovat
XlfXKi.
Athena und Prometheus (s. C. Pro-
metheus) in der Akademie.
Paus. T, 30, 2. X(a ty&oy li5-i;»'«s" (iiwuos)
vgl. Musen, Hermes, Herakles.
Athen. XIII, S. 561 E. xr^g 'Ax(c&t,ui(cg
IxStiT^wg xf] 'Ad^tjyä Xft&uoioutyr^g (vgl. auch 65
Ero.s).
Vgl. die heiligen uoq'kci der Göttin oben A.
unter: Ölbäume, und unten : Zeus xarui^üct^g.
Athena Archegetis.
CIA. III, 65. (Architravinschrift am sog.
Thor der Agora siehe F.)
CIA. III, 66 (= A/hen. Mittli. VII, S.
399). Friesinschrift einer Bogenhalle beim
Thurm des Andronikos. [ . . . . x«t] 'A&t]yt(
A()/t,yixi&t x«i O^toJi,- l'iiiaaxoTs [ ■ . . I'\>-
iioytPi^i . . . or]s- rrtQyi,xxiog [x«i . . . .] >,>
'Eouoy[iyoiw] PccQyr^Tiiog, yoyo» dt -/r^iti,-
T()tov M«()(c[i't-wyioi' ]t' <\yiH-i,X{<y.
Vgl CIA. II, 1386 (Akrop.). Ih('flüg
'EQi/d^tiäüy tiQ^aylixi aö]»' x«r« yaoy adt So
xoi i^QVi'h; (PikxtQfc [i^o/ToA]of u. s. w.
Sc/io/. Aristoph. A^es 515 (Eule auf der
Hand). P/u(. Aldh. 2.
Athena Areia.
Paus. 1, 2S, 5 (s. .'\. .\reopag) X(ti (iuiuog
iaxty A&r,yü<; 'A()iins', öy «rtS^i.xt»' (Orestes)
te7torfvyo)y xr;y öixi,y.
CIA. II, 333, Z. 5 (auch CIL II, 163,
/. 10 ■:)
Vgl. Paus. 1, 8, 4 (oben .\res).
Athena Bulaia s. Zeus Bulaios.
Athena Demokratia. (\gl. Demokrateia.)
CIL II, 1072; III, 165 (runder Altar beim
Parthenon). Afhtiyüg \ Ji^itoxiHcxlftg , unten
am Rand: ll{>i<>tdi,[s\ . . 95
70
75
85
90
R. Gottheiten und Personificatinnen. (Athena Ee(tione-) — Athena Paionia.) XIX
Athena Ee(tione ? Im Peiraieus?)
CIA. III, 340 ( L'heatersitz). ^A!)^r,vüi 'Hs-
Athena Ergane.
5 J'dKS. I, 24, 3. rTQWTot (die Athener) A&i^i'üi'
tTiMyofxaaay EQyüi'i,!', nowroi &' uxuj'/.oiw
'EquH^ * * ofxov Sk (JCfiatr Ir riö >'«iü Ittoi-
(faiwy (?) Saiutav iarlr.
Harpocr. Tysi« 'A&r^yü ... xui y«q
10 lytia xuXeiTui xnl Nixt] xrcl Innia xai
'JiQydyr,. (Vgl. Aelian. var. hist. I, 2.)
Sophod. frgm. 724 (Dindf.) oi' xiiv ^log
yoQyvJniv Eqycivrip axttToli \ Xixi'oiai nQoa-
Tiitnta&t.
15 rillt. Praec. reip. ger. 5. xt,v yuqEqy('cyi,i'
ovToi fAoyor xheQfcnivovaiy, Ws" g:r,(yi locfo-
xkt,>; , Ol 7i((Q axfxovi tvtjkSi ßnoiuc X(('i
Ti'f.riyuls vnuxovovafty vXrjy nxpvxov Si;fxi-
ovqyoiyTig.
20 Votivinschriften von der Burg.
Jt'l.j. (io/. 1888, S. 138, I (westl. vom
Parthenon) 'A^a^yeiog 9^vyf'cTr;[o] AS-t;yc(l((
^EQycivrj äyi&rjxsy (auch 1889, S. 53, 8?)
C/A. IT, 1429 (westl. vom Parthenon gef )
25 [Evx]Trj/jii)y 1 [Nixo]x}.iovg \ [A&i,]yr<7og \
[A]&tiy(<(f 1 ['EQ]yf(yii [(c]yi&t,xty.
Vgl. C/A. II, 1434 (zwischen Parthenon
und Südmauer). CLL II, 142S (östlich vom
Erechtheion). C/A. II, 1438 (Akropolis).
30 Vgl II, 1329 (Herodestheater). [i5]fc';f/iOs
r>] A&tiyä ril 'Ooyüytj u. s. w.
C/A. III, 1330 (Grabinschr. d. Euanthe),
Z. 2fg. : tixövfc fiiy ygantuy lh\x«uty
loyonoyoiv n(01(c]So; iy Ttuiytt. l
35 Athena Hephaistia, s. Hephaistos.
Athena Hippia.
Piti/s. I, 40, 4 (s Poseidon und E. Kolonos
Hippios). xcci ßtüfiog fJoatttfioyos Inniov xtd
Ad-r^yüg^ Irniiu';.
40 Athena Hygieia.
/\iiis. I, 23, 4. Tov tfi -tiiTotcpovi; nh\-
aioy (an den Propyläen) uynX/ucucc tariy
'YyiHttS T£ . . . xu) A&t,ytci taixh,aiy xu\
T«vTr,s Yyititti.
45 C/A. I, 335 (halbrunde Basis in situ vor ■
der südlichsten Säule des östlichen Propyläen-
flügels). A&r^y«loi xfi A&i,y<da xfj 'Tyiiia ,
rivQQoi t7ioti;aty A&>,i'(ttOi. \
Plinius XXXIV, So Pyrrhus (fecit) Hygiam
[et] Miner vam. 50
Aristid. Or. II , p. 25 C. A&t,y((iu)y dt
Ol noia.ivxfcxoi X(ä l'yttia'; AS-rjyü; ßwfioy
lÖQvauyxo.
Flut. Perid. 13. Erzählung von der Hei-
lung des Sklaven des Perikles : tn\ xoriio 55
Sl xctl xo /f('/.xovy «ya'/.fiu x^s 'Tyuuci
A&tjväg uyiaii,Oiy iy axqono'/.n naqu xöy
ßiofioy, 0? xai noöxiooy iiv, wg '/.iyovaiy.
Opfer an Ath. Hyg. nach den lykurgischen
Bestimmungen: C/A. II, 163, Z. 9. 60
Vgl. C/A. IV, S. 79 zu Nr. 362, u. 354.
Jt'Kx. (<QX- 1888, S. 95, Nr. 3 (Euphronios-
votiv von der Burg), auf d. oberen Fläche:
ixeai]Ky 'Tyifict[i.
JtXx. (iQX- 1888, S. 32 ö' (Vasenscherbe 65
von der Burg) : 'Ä\&riv[ui\(a 'TyiH[ai K]((Xhs
£7ro<fff[f»'] xc(\ ((vi&[txtv.
Athena Itonia.
C/A. I, 210, frg. k, Z. 12 fg. (Schatz-
urkunde). Ad-r^ycciccg Ixüjytfts. 70
Athena Ijemnia.
/W.r. I, 28, 2 (am Ende der Akropolis-
beschreibung). xai xöjy iqywv xtüy <Pttdtor
d^iug uu'/.iax« ic^ioy Afh^yä^^ reya'/.uu, (<7i6
xiöy uya&iyxuiy xc.Xovuiyi,^ .[>,/jyic(g. 75
/■//«. XXXIV, 54. Phidias — — fecit
... ex aere . . . Minervam tarn eximiae
pulchritudinis , ut formae cognomen acce-
perit.
Liidan. /mag. 4. xmv St <PtiSiov iQyujy 80
xl uähaxa intjyfaag; xi «AAo rj xr/y Ar^-
fj.yi((y, rj xccl iniyQccipai xovyourt b <PiiSi(cg
t'l^iwat. 6. xt,y tff xov nuvxbg TiQoatonov
7itoiyQ(ccpi,y xul nuQSiuiy x6 (C7i(c'/.6y x«i oty«
avufiiXQoy », A>;uyia laQtin x«t <Pniii«i. 85
Athena i, uoi^aixt';.
C/A. II, 690, Z. 8. (Frgm. e. Inventar-
urkunde.) A&tjyelg TJjJi fAovaixf;g.
C/A. II, 666, Z. 1 5. {ht]ov xf,[g] /Liovai[x7.]g.
Athena Nike, s. Nike {(CTixioog). 90
Athena Oinanthe (?)
C/A. III, 353 (Theatersitz). Jtot](([; A]&r,yiig
[Oiy]c(y»r,[i:.
Athena Organe (s. Ergane).
Athena Paionia. 95
/\!us. I, 2, 5. s, D. Eubulidesmonument.
b*
XX
B. Gottheiten und Personificationen. (Athena — Athena Polias.)
in. X or. 842 E. Die Grabmäler des
Lykurg u. s. \v. befanden sich (iVTV/.t)Xi Ti,g
IhiUtH'iug Ad-rivüg iv xm Mthci'&lov zov
cfi/.oaofpov y.tj7i(o (vgl. H. I.).
5 Athena tnl IT ce '/. 'a (c tf i (o (s. Zeus tnl TJuk-
'/möIo) und G. Gerichtshof tn\ UaXkad'Ka.)
CIA. I, 273 frg. f. Z. 22 (Schatzurkunde).
A^rivtättg im UnV/.uäUi).
Vgl. ebenda frg. f. Z. 5. \\ti\t\i'((i<cs Im
10 llu'/.hcdiio .Ji,oioi'[ti](p.
Plut. 7'Jies. 27 (Amazonenkanipf). uno äi
rT<('/.Xc(6iov xul 'AodrjTTov xcd Avxiiov nqoa-
ß(('/.6 }'[((<; (die Athener) tjjarca&fa t6 dtSioi'
(cixwi' (den recht. Flügel der Amazonen)
15 f^XQ!- roJ aTQfcTonid'ov.
Flut, de exil. 14. ünterrichtsstätten der
Philosophen: Ir Avxiio) — li' Ay.rcör^^ia,
t; aioü, rö rf(M.äd\ov, tö (odtlov.
Vgl. Catal. Ihrculaii. col. XXIV (Büchekr
20 Ind. kd. Gryph. 1869/70, S. 15). nQÖrtooy
y((Q iaxöh(^o{v ini\ /7«[^A]«(F[/w (Kleito-
machos und seine Freunde). Weiter unten :
axohjy i6i<cv tnl ITuX/KttSi[io a^vui\ai\riaaxo.
Palladion der Gephyraeer.
25 Schol. Aristid. Panaih. III, S. 320 (Dindf.).
no'/.'kiiiv Tla'K'Kuö'nav . . . v.ui tov ticcqic xuju
rKfVQuiüiv xukovuii'ov , lüg <ßtQiy.v(ft,^ y.at [
Avxloxos laxoQovaii'.
loan. Lyd. de mens. III, 21. ... ii' A&t}-
30 )'«t? x6 nukta rtcpvQfüoi . . . (oyo/jccCoyxo
(Fl« x6 1711 xttS ytfpvQUi xov l^TTtQX^^ov (sic)
noxfifjov UQccxivtiy xm J7f().'/.f<6io).
Vgl. Serv. ad Virg. Aen. II, 165, 166.
Athena Polias (s. Weihgeschenke).
35 Vgl oben .\. Erdriss, Salzquell, Oelbaum.
R. Poseidon , Zelis Hypatos, Dione, Hermes,
Hephaistos, Lethe. C. Butes, Erechtheus, Ke-
krops, Pandrosos. G. Sphaeristra. K. Peiraieus.
Die Burgheiligth ünier d. Athena.
40 (S. auch Ath. Ergane.)
Im Hinblick auf die ausführlichen Nach-
weise bei Michaelis, Der Parthenon (insbes.
Anhang I, S. 285 — 317) und Jahn-Michaelis,
Pausaniae dcscr. arc. Ath. (S. 13 fg., 22 fg.,
45 Append. epigr. , S. 40 fg.) , beschränken wir
uns auf eine Zusainmennrdnung der Schrift-
steilen nach den Bezeichnungen, unter welchen
die Burgheiligthüiuer der Athena und die
wichtigsten Abtheilungen derselben aufgeführt
werden.
50
1. Erwähnungen aus älterer Zeit
(bis zur Beendigung der Perserkriege).
ö p tjo g , V aö g.
Homer. IL B, 549, Athena setzt Erechtheus
ein: iw ivi niovi r?;w. Vgl. Odyss. >?, Si 55
Athena: Svvt J" Eiit^'^^og nvxivov iSö^ov
(s. C : Erechtheus).
Plut. Gm. 5 Kimon (vor dem Auszug nach
Salamis) — loqid-t] — Xußojy ix xiäv 7ii()'t
xov i'(coi' xoiuftuivioy (cGTitdo}}'. 60
T6 1 1 QO v.
Herod. V, 72. Die l'riesterin zu Kleome-
nes: fii] iaiO^i ig x6 itnö »' 1 vorher (cdvxoy
xrjg f^fov genannt, auf dieselbe Zeit bezügl.
Schol. Arist. Lys. 273 s. unten uQ^^ulog yiiog). 65
Herod. VIII, 41 (von der Burgschlange) iy-
(fucixäaO-ai iv xm Iqm (vgl. Plut. Themist.
10: 6 ar^xo g , unten : yaog xt;g no'/.wSog und
C. Erechtheus). Herod. VIII, 51, die Perser
— 6'Aiyovg ti'Qiaxovai xijjy A&rjyaiu)y iy 70
X tö iQip ioyxccg, xa/uiag zt xov loov xid
niyt]X((g dvd^fiwnovg (vgl. f^iya^oy) 53 rö
iQoy avXt'jOai'xig. 54 (von Xerxes) i/unot';-
aceyxi rö i()6y. Thucyd. I, 126 iltg tMotjy
(die Anhänger des Kylon) t'(7io^yrjaxoyx«g iy 75
xw liQiö (vgl. den ßtofxog und xuiycc'/.fx«,
rö tdog).
T6 (c&vxoy XT-g i^iov.
Herod. V, 72, s. it()6y.
Tö /u iy uQo y. 80
Herod. VIII, 53. 01 6i ig xö fiiyuqoy
xaxicpvyoy (nach Ersteigung der Burg durch
die Perser). [Vgl. V, 77, rö /uiyaQor rö
TiQog ia7iiQt,y xtxqufifxiyov.^
TcjyftXfXfc (rö 'i&og). 85
Herod. V, 71, Kylon: ixin,g i^ixo riQog
T üj y f( )i fi (t. Plut. Sol. 12. Die Kylonier:
i^nipuyxtg tov i&o v g X()6xt;y xAwffr/'i' u. s. w.
(> ßuj/jog 6 iy r»; uxo o :i o '/.t t.
Thucyd. I, 126. Die Kylonier: xid^i^oraiy 90
inl xöy iiio/n6y IxixKi röi' iy r»/ tlx()o-
nöAit (s. oben itQuy und rioyu'/.fin).
2. Seit den Perserkriegen.
'() y luig it i y 7t o kt i , i y o» r « ü () ^ « t o y
u y <( ). II K.. 95
n. Gottheiten and I'ersonificationen. (Athena Polias.)
XXI
CLL I, 322, Bauurkunde v. Erechtheion.
A. Anf. hiiaiüiui r. v. r. t. rr. u. s. w.
(Andere Bau Urkunden des Erech-
theion: C/A. I, 60, 282, 321, 323, 324;
5 IV, I, 331 c (?); IV, 2, 321. ^tkr. uqx-
1888, S. 87 fg. — CIA. II, 829 (Ol. 99/2
= 395/4 V. Chr. Wiederherstellung vom
Brande). Vgl. Aq^^hIo^ vhos.
10 C/A. IV, I, IC, Z. 25. r]ov (fi itQov <}()-
yvQi[ov (der eleusinischen Gottheiten) — —
t6 /Jty Tt<f^liVE]o^■C(l [fV 7lS()lß?]6X(li)[l
TU) i'0T6{h?^tv Tov xrii A&rivaia[; aq^cdov
i'i\M Ifxnokti.
15 CIA. I, 93, Z. 6. ^io{){t(~c?]xt-tv TOV ru<)
TOV ((Qxlniov. (Aufstellung einer Stele.)
C/A. II, 743., Z. 14 — TC( TOV ((Q-
[%<ciov vnö — 11, 163, Z. 9 fg. {ß-vaiuv) —
— Ti\v iv TM (col^fdo) i't(ö? &vo^ixivr}V —
20 464, Z. 5 fg. (Reiterbild d. Ptolemaios VIII.
ßTrjaai — — ) TiHQu TOV v tili t\ov hq-
^ccloy Ttjf 'Ad-t;i>ccs r['7ir rioXia dog.
— Ubergabeurkunden: C/A. II, 672,
Z. 43. 733, Z. 6 (vgl. 735). 758 A. II, Z.
25 7fg- (vgl. 751)-
Xenoph. Bell. I, 6, a. Anf. : (i. J. 406 v.
Chr.) o naXaio s ttjs A(hriväs t'£(og if
AS-i^vaig ii'tTiQi]a9>,. (Vgl. oben C/A. II,
829.)
30 Scliol. Aristcph. Lysistr. 273. (Aufstellung
einer Stele, nach der Invasion des Kleomenes),
iv noAti nccqd tov «q^^hIov viwv.
Strab. IX, 396. 0 «^pf«tOir »'f Ws- 0 Tv,g
IJoliaSo';, iv 10 0 ccaßeaTOi^ Xv}(i'o^. X(d 0
35 IlaQd-lVÜJV.
'ö vaos {ttJ^ 'AS-Tivccg) r^f 77oAi« cfof.
C/A. II, 322, Z. 44. Aufstellung: nitQu
TOV veu) Tijs 'A&i]väg Tr,s 77o[At«()'os'. Vgl.
Athen. Miith. VIII, S. 59, Z. 25.
40 Paus. \, 27, I (nach der Beschreibung des
Cultbildes und der Lampe im Erechtheion).
xtlTKi dk iv TM v((M r»j? Ho'ÄKcdos ' Egfxfj^
§vXov, I, 27, 3, die Arrhephoren rov vccov
Tijs Ho'Mccd'oi oixovoiv ov 7t6()Qm.
45 //erodot V, 82. Opfer an Athena Polias u.
Erechtheus, s. C. Erechth.
Pliilochoros b. Dionys. I/al. de Din. 13.
KvMV tli TOV T>,s /Io)^iu(Soi vtMV th't/.Cfova(c
u. s. w., vgl. Zeus Herkeios u. Pandrosos.
Clem. Alexandr. Proir. III, 45, S. 13 (Sylb.) 50
Erichthoniüs (s. C) iv tm vtM Tt^g IToXiüöog
xextiStvztti.
I/imer. ed. 5, 30 (vgl. Poseidon).
Eiistath. /l. X, 451 (vgl. Aidos) Altar d.
Aid. und Apheleia nti^i rov Trjg I/ohutfoi 55
Ad^t]V(7g VtMV. iid Odyss. u 356 , die Burg-
schlange (vgl üben //erod. VIII, 41 im It^öv)
iv TM ViM T1]g /Jo'/.KcSoS SlKlTMfXEVOi.
O vaög (ro riutvog riji AO-riv äg).
Xenoph. hell. II, 3, 20. Die Dreissig (i. J. 60
404 v. Chr.) r« onlu uvccxouiaavTtg
iig r^v dxQOTiohv avvi&t]xav iv tm vum
(Simonides) Anthol. /\il. 6 , 2 , von den
Waffen der Perser: vii(p'A&>;vf(itjg xiIthi
VTiMQOtpia. 65
Paus. I, 27, 2. TM V (c M (Tf Ti;g Ad-r,vf(g
/TuvSqooov vaog awi^r^g ioTi. I, 27, 4
nqog 6t tm v ccm Tt,gAO-tivccg, die Statue d.
Lysimache (s. D.)
C/A. III, 776, vom Peplosschiff, welches 70
Plutarchos roig noTi vtiov AS-rjv ctit} g
inilfiaatv.
Schal. Aristoph. Lys. 758. tov ttoov dqü-
xovTcc TrjgA&t;v((g, tov (fvhcxu t ov vaov.
Apollod. III, 14, 7, I. Erichthonios begraben 75
iv r (5 xt u i vti r 1, g A (^ /; v « s". | Phttarch.
symp. qtt. 9, 6 Poseidon: vtM xoiVMi'tl /xtTcc
Ttjg Ad^),v((g.
Vom Parthenon: Aristot. hist. anini.
VI, 24, p. 577 b, 29. A&t'ivr^aiv, ort tov 80
VtMV MXoäoLiovv (vgl. Aelian de nat. anim,
VI , 49 , dieselbe Geschichte nach Aristot. :
rov IIuqd-tVMVu).
t6 itQÖv (rij g A & t; V (c g.
Aristol. 'Ai^rjV. no'/.ix. (frgm. 402). Die 85
Gelder, Schätze u. avTo t6 dyfc'/./uc( Trjg
Ad-rjväg iv tm ItQM rr^g Ad^ijväg.
Ps.-Dicaearch. frg. I, i. Ad^riväg ifQov,
6 xa?^ovutvog /TuQ&tvMV. //esyck. Al -
SoZg ßMfiög . . iv rfi dxQonoXti . . TjQog 90
TM It Q M.
0 V t M g 6 jui Y t( g.
Pliilochoros i. Schol. Aristoph. Pax 605 :
(Ol. 85,3 = 438;'7 V. Chr.) xu\ t6 uyak^u
XXII H. Gottheiten und I'ersoniiicationen. (Athena rroinachos — Athena Theniis.)
tÖ XQvaovy r»;«," Ai'^r^yäs laitUi^r, t\<; zor \
i'tati' TOI' fx iy a v.
Bauurkunden: CIA. I, 300 — 311; IV,
S. 36, 297 ab; S. 74, 311a.
56 n {to V uog.
Übergabeurkunden: CIA. I, 1 17, 1 19,
121 — 140.
Philostrat. Apollon. 'J'yan. II, lO. iv r o)
71QO&6 /J,10 TOV f/(CQd-i l'Wl'O^. Liidaii.
10 pisc. 21. iv roj noov(((o tt,s TIo'liHÖoi i
6 ExccTo fin i dos. '
a) Als Name für den Tempel.
Ilesych. 'Exuxövn tdog — — /uil^ioi'
15 lov ifXTiQtiaO^ti'ios vno ztäy flt^aiöv noai
TTii'TT;xovta. Hiu-pocrat. Etymol. m. 'Er. u -
t6 UTifdoy. Plittarch. Pericl. 13. (tx. naq- ]
^fi'üJi/), de soll. an. 13. Caio niaj. 5. Vgl. |
die Stellen bei Jahn-Mich., S. 13, 31). j
20 b)AlsengereBezeiclinung.
In den Cbergabeurkunden CIA. I, 149, j
151, 156, 158, 159; CIA. II, 642, 649— 1
654, 657—662, 665, 666, 667 {uyalixa der
I'arthenos), ebenso 670 u. 719. 701, Col. II,
25 Z. 47 (Thür des Hekatomp.), ebenso: 704,
708 u. 721.
ö 77« Q&syujy.
a) Als Namen für den Tempel.
Jahn-Mich., S. 13 (zu Paus. I, 24, 5; vgl.
30 I, I, 2; VIII, 41, 9). Harpocrat. uoyv-
(iÖTiovs dirp{to^ (des Xerxes) — (cviy.tiro
tig TOV Il(({)d^ti't<n'u it,i 'Ad-rjyice. Plutarch.
Demetr. 23. tov oTiiaO-öSoiAoi' tov IIuq-
(^ii'iiii'og (tTjidtiiav (cvtm (dem Demetrios)
35 y.<cTÜ).vaiv. Bull, de corr. hell. X, S. 452,
Frgm. einer Bau-(?)Inschrift.
b) Als engere Bezeichnung.
In Übergabeurkunden: CIA. I, 161, 164,
166, 169, 170, 173, 184, Z. 12 (Geldleistung
40 aus d. P.) CIA. II, 645 (fx TOV II. ebenso),
646—648, 655, 656, 677 II, Col. III, Z. 25,
678 A, Col. III, Z. 25, 751, frgm. a, Z. i,
ebenda frgm. b, Z. 3 (t/f röi- //. vgl. 758 B,
II, Z. 9 u. 15). — II, 667, die auf das
45 (iy(eXfi(( (vgl. Hekat(jmi).) bezügliche Stele;
ebenso 670, 719.
6 'Oti la d-6 da /j.og.
Die Schriftst. s. Jahn-Mich., S. 1 8 a. P:nde u. fg.
Inschriften. CIA. I, 32 A, Z. 15 fg.
(Vorschriften über die Verwaltung der U()(< 50
^Qt';u.((Tu). B. Z. 28 fg. (iv Tiö am df'iui —
irr' (CQiaTiQÜ) — 109 (Frgm.), 191, Z. 3
(Frgm.), 273 frgm. a, Z. 20 (Ol. 88, 4) Zah-
lung von 30 Talenten [tx tov 67iiad]nif6uov.
CIA. II, 652, B. Z. 23, zci&e iv tw oni- 55
aß^odÖ/JO) ix Ttis XlßwTOV Tr,g BQHVQMVoSf^lV.
Vgl. 666, Z. 61, 685 (Frgm.). Ähnlich das
Frgm.: Sitziingsber. d. Berlitui- Akad. 1887,
S. I20I, Nr. 45, Z. II. CIA. II, 720 A.,
Col. II, Z. 6; B., Col. I, Z. 32; 721, Z. 19 60
(Thür) u. 23.
Athena „Promachos".
Paus. I, 28, 2 (zwischen Erechlheion und
Propyläen) ayu'/.ufc Afhr^vüg ^rc'/.xovv icno
MriStav TU)V ig MceoceO-wvcc anoßtcvTayi', 65
Ti/vt] fptidiov' X(d Ol Ti,v ini Tr,g aanidoi
Aani&iäv TfQog KtvTcafiovg /ui'(^t,i' xui oarc
uKKa ioTU' fTitiQycauiva '/.iyovai Togtiarci
Mvv, iiö de Mvl TccvTu TB X(d r« '/.oimc
T(jjv iQycJV IJaQQÜaiov xccTayQnipru tov 70
EvijVOQog. TavTtjg zris AS-rjvüs ij xov döfinTog
ni/fxrj X(d 6 Xöcpos zov xqÜvovs uno —ov-
viov TiQoan'/.iovaiv iaziv tjdti awonzrc.
Paus. IX, 4, I. fxiytd^og fxsv ov noXv di',
ZI rlnodfl rijs iv ((XQono'/.ti ^^aXxijc (die 75
Athena Areia des Pheidias in Plataiai).
Demosth. XIX, § 272. ^ ■^alxT] t) /niyriXi,
A'i-tiVtt . . '^v ccQiaTitov tj nöhg zov riQog
roi'f ß(eoß«oovg no'/.i/uov, dovzwv ziöv'E'/.h,-
vwv zic ^Qi,fx<iz« ZHvz , fcvi&i;xtv. 80
Schoi. Demosth. XX, 13. zo f'cio ^aXxov
(rcyf(X/jr( ^Ad-tjväs) Ötiiq inoi>,a(cv[To] vixi,-
a«vzti Ol iv MctQUt^iöi'i' ixtcXtiio di zovto
ff()ou<<^ov AO^t,v(cg.
\'gl. auch das Epigramm, Iknndorf, Mitth. 85
d. Inst. VII, S. 46.
Andere Erwähnungen s. Jahn-Mich. Paus,
dcscr. arc, S. 32 fg.
Athena Skiras, s. Skiron (E) u. Häfen (K
a. Endo). 90
A(hi\v. VIII, 274 fg., Salamis: (s. C. Eury-
sakeion).
Athena Soteira (s. Zeus Soter u. Peiraieus).
Athena Themis.
CLL III, 323 (Theatersitz). '(JXtjtpoQov 95
\t(h,VHg HtfAidoi.
B. ("rotthciten und rersonilkationen. (Athena Zosteria — Demeter.)
XXIII
Athena Zosteria (Athen?).
CIA. I, 273, frg. f. Z. 24 (Schalzurkunde).
'A9-tjVfärcs Zioarr^Quc^-.
Auxo, s Chariten.
5 Basile, s. C: Kodrus und G. l'alaestra des
Taureas.
Vgl. auch die Basileia C/A. II, 1573.
Bendis, s. K : I'eiraieus.
Boreas.
10 Altar am Ilisos.
Paus. T, 19, 5 (vorher Lykeion ; Grab des
Nisos. . . . lIoKcfjiol 6i) — 0 6e EiXiaaög lativ
ovTostvd-n 7ic(l!^ovaciv'i}^ii&viay vno ayijuov
BoQtov cpfcaiu UQ7i((Ci!hrii>c(i' dann der ,1/or-
I 5 aun' ßio/Ltos.
Herod. VII, 189. »oo»' ßoQt«) i^Qvauuto
nnqa norcifioi' JXiaoor.
Plato Phaedr. 229 B. <t>AlJI'. ov/. tv-
'i^iytft fjivioi no&iy (in der Gegend der
20 Platane) otto tov IXiaaov Xiyiica 0 BoQias
Ttji' 'i2()fiy9vi(cj' üoTiäaui; ü ii K P. ovr.,
tc'Alä xceriod-ti' öaoi' (fr' i] TQia aiäifia , tj
;7(>os" t6 Tiis AyQag SiftßidrouiV xtci nov
Tli IßTl ßoifXOS (iVTO&t BoQfOV. Vgl. 229 C.
25 Cice7-o de kgib. I, i, 3. Athenis non longe
a tua illa antiqua domo (des Atticus) Ori-
thyiam Aquilo sustulit ; sie enini est traditum.
Apollon. Khod. Arg. I, 215. lAioaov ttqo-
7itcQoti9i. Apollod. III, 15, 2. ini Ikiodov
30 noTHUov. Dionys. Peneg. 423 f. Stat. Thcb.
XII, 630 f.
Chariten.
(Auf der Burg.)
CIA. III, 268 [Theatersitz]. liQtüJi Xaqi-
35 mw /.a] '.{QTi/^i&oi^ \ '£7ii7ivQyi(fif<g \ ITv(}-
(fOQOV.
Paus. I, 22, 8. xuiü ä't Tt]i' taodof >,ifi,
Ti]t' is flxoÖTloXll' 'EQfuijV, Of 7l()07lv).C(lOI'
oi'ofiH^ovai, y.(u X('<()irc<!>' Imxqc'cti;)/ Tioir^aai
40 TOV —M(p^oriaxov 'Aiyovaiv (vgl. Hermes
uuvrjos).
Paus. IX, 35, 2. Tiidoai ix nu'Auiov xcd
A&i;yt(lot XärjiTrcg AvSio xaiHytfxövr,i>' ro
y<\i) Ttji KftQTToi'; laTiv ov Xciqizos nXhi
45 iilQug övofia, rij de itioc^. tmu 'Üqwi' ri-
fjLovaiv 6f.iov Tij Jlai'ffQoaM Tiuici; 01 Ad-ij-
ycdoi, ö«AP.w Ti]y &iov ovoj^äl^oviti.
3. X«« AO-t^i't^oi TiQo Ti,g ig r/,*' (ixqono-
'Aiv iaöd'ov Xf'cQiiig tiai X(d <(vifa iQtlg'
TifCQrt öi fti'Tcdg it).ix>,v (cyovdir ig lovg 50
TioX'Aovg unoQorjov.
Paus. IX, 35, 7. l(x)Xqüttig Tt o l'iofpQO-
viaxov 71Q0 Tijg ig trji' rlxQonohu iao&ov
XrcQitMV ilqyäacdo uy{clfi.ciTr( A&r^valoig.
xal xavta /jiy Ißriv ouo'uog rcnavta iv 55
Diogen. Laert. II, 19. Jov()ig 6i xcc'i doc-
Xtvora avxov (Sokrates) xcd iQyuaaa'i^ca
Xi9-ovg' nv(d Ti fWTOv X(d zag tv aXQO-
tiÖXh XicQizicg ivioi (pccaiv, iv(fe<Si\uiyf(g 60
ovaag (vgl. Suid. ZiaXQtctr^g).
.Schol. .'hi'stoph. Nu/). 773 (Tzetzes). lut-
xo(cit;g . . X(d ccyü'A/xctTfc töiv rquöv XfCQi-
Tioi/ ilqyäaato, JTtiO-ovg, Ayhdng, QaXiiag,
a iidui' oniaS-s Trjg Ad^r^i'fcg lyyiyXvfxuivti 65
7(ö TOIj(0).
PLinius XXXVl , 32. non postferuntur et
Charites in propylo Atheniensium quas So-
crates fecit, alius ille quam pictor (philoso-
phusr), idem ut aliqui putant.
Chariten i. d. Akademie.
Diog. Laert. IV, i. (InivainTiog) Xrc^hwy
ceyriXuarre uvid-r^xt tu rw Movaiuo tm vno
IT/.(uo>i'og iv AxfcJ't;/jirc /((ori'/i'rrt (vgl.
Musen).
Chariten, Demos (Roma).
CIA. II, 605 (Hypapauti), Z. 5. [ö <f?i/Liog]
larijaey {tov Silva) iv to» rtfjiivH tov
-Irjuov xcd TMv XciQiZdDV u. s. w. vgl. yo-
seph. Ant. Jud. XIV, 8, 5. Im Heiligth. d. 80
Demos u. d. Chariten : Erzbild des Hohen-
priesters Hyrkanos.
CIA. III, 265 (Theatersitz), iioiiog Jt,uov \
xai XccQiTwv xcd 'P(6/:it;g.
CIA. III, 661. (Attalosstoa.) ö Ji,fiog tov 85
llQicC -/r^/LlOV xcd Xcc[(HZMV •
Vgl. CIA. II, 470, Z. 5, 6; 471, Z. 6;
467, Z. 7; 469, Z. 6; 1655.
CIA. III, 224 b, c. Tcdg Xc'<Qia[i?] ....
Daeira. 90
CIA. I, 203 f. Schatzurkunde.
CIA. II, 741. frgm. b, 2. (Hautgelder-
inschr.) Ttj .Jcci!o[c(i.
Demeter und Köre (vgl. unten die Mysterien-
heiligthümer in Agrai und das Eleusinion.) 95
CIA. 11, 375- Beeret zu Ehren einer
70
75
XXIV
B. Gottheiten und Personificationen. (Demeter.)
Priesterin (Akropolis?) Z. 6. Aufstellung der
Stele naga rof v\tiin> tr^i] Ui;nijQn[g (Vgl.
Dem. Chloe.)
CL4. II, 484, 485. (Hypapanti u. Irenen
5 kirche, Pittakis.) Fragmente, (auf den eleu-
sinischen Cult bezüglich.)
CIA. II, 660, Z. 33, 36. lo'ii' xHo(y.
CIA. II, 679, Z. 14. [Ji,urj]QOS x(u
[A'op]»;s- i(fQi((i. Vgl. 68 1, Z. 14.
10 C/A. II, 1164 (nach Pitt.: Panag. Vlassaru,
östl. ,, Theseion") ö Sr,fAo; Mtvinnov — —
^rjfttjTQl Xccl [KoQtj?
CIA. II, 1203 (Basis, Pyrgiotissa). 'Aoiarö-
i'i/.o-; 'AoKSToi'ixov Oti'cdos -/r./jrjQi xra
15 Koojj (ci>iiyi,y.tv.
CIA. II, 1399. (Basis beim Thurm des An-
dronikos.) Jr,urjoi /.ui KoQtj 'l'i'Kv't.Ka etc.
CIA. II, 1526 (Frgm. einer Basis, Süd-
abhang d. Burg), o öklva [6']op[«xt]o?
20 (h'tO-i,xty Tolv Otoli'.
CIA. II, 1608. Frgm. eines Epistyls am
Eingang zur Akropolis. MvT,uiy.).r^i u. s. w.
— — — .Jr,fxr,TQi 7.(d K6(>ii <criy'h,y.(ci'.
(Vgl. Dem. Chloe.)
25 CIA. in, 169. (Kl. Altar von d. Burg.)
JlfjirixQi y.(c\ KoQtj (Pußioi Sadoi^og.
CIA. III, 190 (in der Kirche Chorici, nord-
östl. d. Burg. Pittakis). Ji^fxijoi y.ui KoQrj
(cyii^r,y.f(i'.
30 CIA. III, 356 (Theatersitz). _/]/J^ijr[ßOf.
CIA. III, 910 (..in templo fJui'ayia^",
Xordabhang der Burg). K'f.tiD^ivr^g . . . Xfd
<lHhjM . . . jr^y lavtwi' &vyuTio(i 'fii'/.tjTiö
/jvr^iHtfct' (ccp iaziug ^tl/jrjQi xcd Koq^.
3 5 CIA. II 1 , 9 1 9 ( fli< vay ia Kv/u r, vi fi r >; , Nord-
abhang der Burg?) xrjy <ftl>'cc] AQtaTox'/.iov
i()()i,(f^o(>r,aua«t' -/ijixriiQi xal Koqji.
Auf Dem. u. K. bezüglich? -ttXz. «('/.
1889, S. 113, 10 (Frgm. V. d. Burg).
40 Demeter und Pherrephatte.
CIA. II, 699, Z. 2 1 (Schatzmeisterurkunde).
Z. 20. Ji\fi^i]TQog xu'i 'I>iQQiCf[f(iT]t;>;[v(fQU<i].
CIL III, 293 (Theatersitz). '/tQUo; -J'r
utjQOS X(ü 'l^tonnfi'iTTt]s. (^ gl- unten Phe-
45 rc]>hatte.)
Dem., Köre, lakchos; I n x ^t't ov.
Paus. I, 2, 4. xiä Tt'/.i,aiov (dem I'om-
peion) i'f(Oi tau -li,iii,nu,.; (darin DL-nirtei
und der fackeltragende lakchos von Praxi-
teles). 50
Clem. Alexandr. Protr. 4, S. 18. (Sylbg.)
/; Tioi y' UV tri rr,v Ilnaiizi'/.ovi Jr^iirjQfc
xai KoQijv xcd xov lax^ov xov fivaxtxov
&eovg vno'Acißo lu t v ;
Plut. An'stid. 2"] . Avai/u(e%og .. og iuvxov 55
tx mvnxiov rivö; oveiooXQixixov TtrtQfc x6
luxytxov ktyo/bitvov xuO-iCo/uivog fßoaxt.
Vgl. Alciphr. III, 59.
Über d. lackchoszug durch die Agora nach
Eleusis vergl. Schal. Aristoph. A'an. 402. 60
Hesych. dt ayonag.
Dem., Köre, Triptolemos, s. unten Dem.
in Agrai.
Dem., Köre, Athena, Poseidon, an der
heil. Strafse. 65
Paus. I, 37, 2 (Temenos des Lakios und
Grab des Xikokles). iaxi dt xcd ZtcpvQov
n ßcoLtog xcd .JrjfiriXtjos itqov xcd rt,s
ncudös' ovv öi acfiaiv 'A'hiivü xcd /Joatiöuiv
t^ovai xiixc'c; s. Phytalos. 70
Demeter und Hades (^i6e und O-tä).
CIA. III, 1108, 1109. Als Kosmet d.
Epheben Ifgsvs 9-(ov xcd &iclg JitQtjvcdog
/latfo'iiis. Vgl. Hades.
Dem. Achaia (der Gephyräer), Gephyraia. 75
Herod. V, 61. xcd acft (den Geph.) Iqc'c
tan tv 'Ad-ijvrjGi IdQV/Jticc, xäiv ov&iv fiixcc
Tolai 'A.oinolai Ad-rivcdoiai , nk'/.cc xt xt/w-
Qia/uiva xwv «XAw»' lqwi' xci\ Sii xcd 'A)[c(t'it]i
Jtifir^XQog loöv xt xcd oQyicc. So
Vgl. Aristoph. Achar. 708 fg. Hesych. und
Etym. m. A / cc i cc.
CIA. III, 373 (Theatersitz). Ji,ui,XQo<;
xovQozQocfov A)r((iccg. Vgl. 337. -/i,tti,Z{>og
Ay[cdc<g. 85
Dem. in Agrai (Metroon).
P(Jiis. I, 14, I. vcco'i ät v.iiu Ti,r xi>i,vt,v
(Enneakrunos) o iJtv -li]fArj{>og ntno'nixcd
xcd KoQr^g, tv d'f ro) TQinxo'/.iuov xil/Jtvov
iaxiv uycc'/.ucc .... 4. ;i{>6 äi vctov zovift, 90
iv9ce xcd xov Tguizo'/.iiiov x6 ceyi'.'/.uce, inzi
ßovg ](cc'Axovg ot(c ig 'i-vaiccv ccyoutvog,
:ii:ioii,rcei ö'i X(d xcc'h/uivog K;ituivicfi,g
Kvioaaiog.
Eustath. ad IL B, S. 361, 36. /(i)()« igög 95
ith I/.iaaio (o x).>,(Jts AyQKi xici Ay{t(i , ov
B. Gottheiten und Personificationen. (Demeter.)
XXV
TH uiX()(c Ttji -/i,/ui,T()o<; i;yiTO — /Livan',nir(,
(c i'/.tytio Tri tu AyQ«^. Flut. Demetr. 26.
XU TIQOS '^jiyQUl'.
Bekk. Anecd. gr. I, 326, 24 u. 334, 11.
5 'Ay()(a ^üiQiof eSio xils noXtws, it()öi' -/tliit,-
TQOS, tv 10 T« fxiy.Qa fivaTtjQicc ayiKci. vgl.
Steph. Byz. ^'Ay^a y.ui Aygui.
Suid. AyQu' -/ijfxi;TQo^ ItQoy 'dem ri,i
n6).tüii TiQog TU) 'IkiaoM.
10 Polyain. V, 17. ttuqh tov 'iXiaßoy, ov
TOI' y.afhtQf^ov Tt'/.ovat, toI^ i'/Mizoai uv-
(7r»;()«0(s".
Hinter. Or. III , 4. rvv -Aid xäyu Sii at
(-/>;ovs?) fxavTtvtTai Tiü'/.u' 0 nomuoi {I'/.ia-
15 aoi) r« fjvartioifc.
Tlimer. Ed. X, 17. tiu^ D.iaaov uvan-
CIA. II, 315. (Ephebeninschr. Panag. Pyr-
giotissa.) Z. 9. Tt,i d-vau(<^] i,i' if^raai' tr
20 Tot[; nQ]6s Ay^((y uiar),Q[ioi^-.
CIA. I, 200 e , 273 e, f, Schatzurkunden.
MrjQos iv AyQU';.
Bekker, An. gr. I, S. 273, 20. Koorior
rtuti'of' 16 n«Q(( 10 i'vr OXv^niov utyi>i
25 loi /jrjQcpov Tov it'AyQrc.[V^aiChsin.st.('<yo()(<.]
Bekker An. gr. I, 327, 3. to it{i6i' z6 u'r
TQiöoi' TO ii> AyQai^.
Dem. Chloe (Euchloos).
Paus. I, 22, 3 (s. Ge Kurotrophos) ; nach
30 Aphrod. Pandemos : 'ioTi St x«« />7s" KovQO-
TQOCpOV XCCl -/t';/LtlJO0s ItQOl' X).oi,^.
Aristoph. lysistr. 830 fg. avS^' ooü> TiQoa-
lörxa . . . nc.oH to xi]i XAo»;i". Schol. X'Kqi]^
Jil^i]X(>og ItQoi' tr ('ey.Qon6?.iL (nach Philoch )
35 Scho/. Soph. Oed. Col. 1600. {tvy^loov Ji,-
UijTQOg) ItQOV lOTl TTQOg T^ dxQ0Tl6?.tl . . .
ovTio dt Ti/LinTKC tx xrjs xcctcc Ttöi' y.r,7iuM'
X^o>;s. EvTTohs Mccotx^' (frg. 183.) dX?.'
tv&v rroAfüjjT tiui' S^vaai ydg iit t^it \ xnior
40 X/.o tj _/>; u >; TOI.
CIA. II, 722, B. Z. 18 (Schatzmeister-
urkunde). -/i,utj]TQO:^ Tijl^ X]Xoi[7]?.
CIA. II, 631 (nach Ross: Akropolis), Z. 16.
-/r'ifitjXQos XXör^g tfQi[i(c ttQtioavi'rc F.] Vgl.
45 oben CIA. II, 375 u. 1608.
CIA. III, 349 i^Theatersitz). _//;t/>;rpo[s-]
XXo (Js".
CIA. III, 191. (Basisfragm. von der Burg.)
. . . duoi' Nixotf[>]uov . . . ! 6 71((Ii;]q xeä 1)
fXt'ixtiQ -/tjfArjfyi Fv)r'/.6»j <(viih,xn'. 50
Jt'hT. f'((>X- 1889, S. 129 fg., Nr. 4 =
Btt/L de corr. hell. XIII, S. 167, 4 (gef. am
Westaufgang der Burg). -IrifxriTQi XXö)] ' »/
ItQtici Nixoßov'Arj u. s. w. Ebenda, S. 130,
Nr. 5 (kleine Votivsäule gleichen Fundorts) 55
Ji]Hrj^i X'/.orj '. X(d KoQt] I xiiU KovQOTno\
(fof Eiai(ioxoi driiht^xtf \ x«r' orioov.
Andere Inschriften s. Demeter u. Köre a. Anf.
Dem. Euchloos bei dem Kolonos Hip-
pios.
6ü
Soph. Oed. Col. 1600. TM J"' (die Töchter
des Oedipus, um Wasser zu holen) liy'/.oov J>,-
ur;xQO^ iV rrooaöi^nor nnyoi' uo'köi'it u. s. w.
Dem. Eleusinia (Eleusinion). (Vgl. oben
Dem. u. Köre.) 65
Paus. I, 14, 3. (Bei Erwähnung des Tem-
pels der Demeter u. Köre und des Triptole-
mos) : rtitöaut ä't Itvai ui wout;uivoy ToviSt
TOV löyov X(c( oTiöaa [ii Ciavier] th'iyr^aiv
'iyti TO A't^tjfr^aii' ItQoy xaXovfxtvov Si'EXtv- 70
aii'ior , tntayti' oxpis oytiouTO';' u Sl U'
nuvxug oaiov yqcccptiv, is xhvtu anoToiij'o-
uai, s. oben Dem. in Agrai a. Anf.
Polliix X, 97. tv St Ttüg Axxixalg axtj-
Xaig , (u xtli'xca tv EXtvaivUo (Bergk st. 75
^E'Atvali'i) T(( xwi' datßrianvTiav ntgl xw
d^tiij Sr^uoaicf TiQccd^ii'xa ch'ccyiynaTTxra.
Vgl. CIA. I, 274 u. 275 (bei Hypapanti
gef.), 276, 277 (bei Taxiarchi gef.); IV, 2,
277 a (beim „Marktthor") , 277 b (b. d. Atta- 80
losstoa). Köhler, Hermes XXIII, S. 392 fg.,
I — 3 (Nr. 2 bei Hag. Trias gelesen).
Ennius, Medea alt. Prolog., asta atque Athe-
nas anticum opulentum oppidum Contempla
et templum Cereris ad laevam aspice. 85
Thiicyd. II, 17. Ol no'/J.o'i t('c Tt ioit^n
Xrjf TTo'/.tWS^ (OXr^aui' XcÜ T(C ttQ(C . . . 7lÜyT(C,
n'Atjv xr^g uxoorxoXtiai xtd xov EXtvaifiov
xai II XI dX'f.o ßtßfdiog x'/.rjaxoi' i]i'.
Das Eleusinion tr (caxti CLL I, i, Z. 37, 90
38 ; CIA. II, 834 b (passim). Das „'£". ino
xrj 7r6'/.ti" s. unten CIA. III, 5, Z. II, 38.
(Festzüge, Denkmäler.)
Xenoph. Hipparch. III , 2. lrxtv(Hv (von
den „Hermen" [s. u.] nach Umkreisung des 95
Marktes) x^'.'KÖl' uoi ö'oxtl tirai xaxu (fiO.ccg
XXVI
B. Gottheiten und Personificationen. (Demeter — Dionysos.)
5
15
E'/.ivaiviov.
Callimach., Hytnn. in Cer. 128 fg. fitacpa th
rag no'Aios 7iQVT(ii't]i('. rag (citJ'.tarwg \ rag ^i
rt'/.taffOQtag norl rav ü^tov a^QH ofiufirih'.
Vgl. Schal. Aristoph. Ran. 369. G: St. Poikile. \
Philostr. Vit. soph. II, i, 5. Vom Pana-
thenäenschifT, ix Kt^auiixov aquaav . . dfpd-
t(u iTJi ro 'E'/.tvah'ioi' y.a'i nfQißa'/.oiffai' avro
7iaQa/utlxliai ro Tlth'.ayiy.öi' (vgl. Pythion).
Schal. Aristoph. Etpiit. 566 = Siad. !
71 i 71^ OS' Vom Pariathenäenschiff, i^s" xai
rt]y nofxniiv ano {äia Suid.) rov Kegaun-
xov noiovai [tnoiovv Suid.) fti'/'^i rov
'£?.(vaiyiov.
CLL III, 5 (bei Dimitr. Katiphori gef.),
Z. 10 fg. (von den Epheben) : 'tya rij n-
TQfcdi (711 &iy.a TtaQaTit/uxpwaii' ra Uoä
fiiXQt rov 'E).tvaiviov rov vno rtj no'/.ti.
^- 3^ %• >f«' arr^aai rt]v juiv {artjXr^y) tv \
E'/.tvant'i(i) nö vno rjj :i6k(i, rr,i' tff iv rw
Jioytvti«), rt]y tft iv'Eltvatlvi. CIA. III, 6. 1
(,,Athenis in domo Nicolai loannis" Fourin.)
Fragment eines anderen Exemplares ders.
Inschrift.
CI.l. II, 315 (Panag. Pyrgiotissa) , Z. 32.
7.h\ arrjaai tv r^] ^Ehva[ii'Uo.
Clem. Alexandr. Protr. 13 (Sylbg.) luuü-
Qc.^og 6 Evju6).7iov y.al Jatioag ov^i tv rdi
:itoißo).o) rov 'E?.tvait'iov rov vno rtj dxoo-
no'/.ti {xtxiiätvna) ; vgl. Amob. adv. i^entcs
VI, 6.
Denkmal d. Reitkünstlers Simon im Eleu-
sinion (s. D.) Xcnoph. de n' aju. I, i. Vgl.
die Siegerlisten CIA. II, 969 B, Z. i (u. 968,
Z. 16) dnoßäri,g iv E'Ältvoii'ioj Auiim-
yiog u. s. w.
(Versa m ni 1 u n g c n.)
CLL II, 431 (Unterstadt), Z. 30. BovAti
40 i[v f\ov{XtvrrtQUiy xa) ix] rov ßov'/.ivrriQiov
iv rot 'Ehvaii'lo). Vgl. II, 372, Z. 4.
CLL III, 2, Z. 3. BovAi, liQa it''Ektvaivl[(o.
Vgl. .Indocid. lü myst. § III.
Dem. Qephyraia, s. Achaia.
45 Dem. Karpophoros.
CLL II, 1545 (Akropolis). r]ovnii>6t]ua
[xoiv]u)v6v d'i no[ Ji\ui,t(t]og Ku(>-
no(po[^ov] — — li'txdii, II.
30
35
Dem. Kurotrophos
CIA. III, 372 (Theatersitz). KovnorQorfov 50
tS Ay'Aavnov -/);ut;[r]Qog.
CLL III, 373, s. Dem. Achaia.
Demeterheiligthum in Melite (vgl. Dem.
Thesmophoros) .
Schol. Aristoph. Run. 501. tv Mt/Ärt] 55
(^>j/J(o rr^g Arrixrjg luvr,(t^i, HQ((x),r,g rc.
uiXQa uvart',{)(a.
Dem. '(> u — —
CLL III, 26 u()io)g r)~g 'OfA[ni'tag Jr,-
in,rnog? s. Zeus Eleuth. 60
Dem. Phrearrhoos.
CIA. III, 375 (Theatersitz). Ji',utjnog
0pf«[o]poo[r].
Dem. Thesmophoros.
Aristoph. Thesni. 657 fg. yjti, — — ni{>i- 65
(t^Qi^ai I T^v Uvxva näaav xai rag axt;i'äg
xai rag &i6(^ovg äudhqr^aai.
Schol. Aristoph. 'Lhesmoph. 585. zu „dv-
anijLtipai" ir vipr,?.o) (;'«(>) xitrai ro (-Jtauo-
cpoQiov. 70
CIA. III, 190a (Asklepieion). Tafel mit
Altar u. zwei Schlangen in Relief. Darunter ;
. . . ?.?.iog Xii?.un' Mti'/.ir[tvg . . .] (-hauocfö-
Qoig dy.[oo0^iviot'?] Athen. Mitth. XIII, S. 454
(Gefässhenkel, bei d. Ausgrabungen zwischen 75
Areopag und Theseion gef.) *rf[< na]vaat'iov'
[(-Jtniiotfo^olov ?
Demokrateia, s. Athena Dem.
CIA. II, 741, A (Ilautgelderinschr.), frgm.
c. 10, II. ix rtjg 0-]vaiag rjj JiifAoxi)artia[i 80
naqn] [arQarrJlyiöv. Vgl. frgm. d. 3.
CIA. TI, 470, Z. 62. (Dem. in Salamis?)
Demos, s. Chariten. Im Buleuterion : Pniis. 1,3,5.
Dione.
CfA. I, 324 c, Col. I, Z. 65; II, 50 (Bau- 85
inschrift vom Erechtheion) rör [xiovfi rör]
7i(>os rot' ßiouov ir,g Aniji'i,g. Vgl. ("ol. 1,
Z. 36, II, 63, d. Co! I, Z. 6 {tÖv rQiror,
rov (XTov y.ioi'a) tt.io roi ßiouov riis Anon^g
(von der üsthalle). Jt).r. fcQX- • 888, S. 88 a. E. 90
C/A. III, T,T,i (Theatersitz). Ji(ori,g a...
nov . . .
Dionysos,
ro riiiii'og lov -Jiovvaov.
.S. unten Dion. Elcuthereus und ir .liiiraig. 95
(VA. II, 307, Z. 23. 420 Z. 19, 55. ".( .'/(,' r.
15. Gottheiten und rersonificationen. (Dionysos.)
XXVII
^5
40
45
VII, S. 480, Z. 35 fg. Das TTQonvhaoy lov
Jiovvaov: AndociJ. I, 38: s. G. Odeion.
Dionysos im Keranieikos. Vgl. Diony-
sos Melp., Eleuthereus a. E.(u.i7ri r »7 i>" *'^>lf«P«f')
Paus. I, 2, 5. ntt(\ öi To Tov Uioi'vaov
itLitvöi ißTiv ollxtif/tc (iycc'/.ju((ifc i/oy ix
ntjXov, ^uaü.tvg AO-r,t'uUoi' AucfixTviof «A-
Aoiv T£ »9-toiV iaitwt' xtci -liöi'vnov.
( S c h a t z u r k u n d e n.)
CIA. I, 197 c, 273 u. sonst.
( Priester.)
('/./. III, 314 (Theatersitz) ii^im^ Jiovvnov.
CIA. III, 362. Iov\}ÄoV (6()t'(i>s] -/lOl't-
cior _/ . . .
( V oti ve.)
CIA. II, 1338 (Akropolis). Frgin Weih-
ung d. Techniten. 1409 (Dimitrios Katiph.)
Basis : ID.tiaiuii'OU l'wx'/.ioi\; KirffcX>,O^H'
>] yvi'rj nitloxii XKi ri xt^vyfirr^Q Iwau'ixt] \ j
a{})^ot'rn yti'oud'oi' -Jioi'va«} ((fir^t^xict'. Vgl.
auch 1 6 1 4.
CIA. III, 139. (kl. Ära beim Dipylon gef.
mit Medusenmaske). Zwotuos Eli>tii'[(c!]ov \
-Iiovvaio I ev %>;>'.
CLL ITI, 192. (Seidenfabrik; nordwcstl.
Th. d. Stadt; kl. Altar:) [!4y«^.]] tvxu I • • •
I Jiovvaio Tf I [loy] ßwf^öi'.
CIA. III, 194 (kl. Altar aus Forosstein gef.
im Hause Gaspari). -Iiowau) \{^iuaY.<n'TOi \
Aß(((SXHi'Tov \ 'Äla\it\vi.
Dion. Auloneus (in Athen?).
CIA. III, 297 (Theatersitz), 'hniws ' Ai-
hoftiaf I Jiovvaov; doch vgl. 193.
Dionysos Eleuthereus.
CIA. III, 240 (Theatersitz), hntois Jio-
i'vaov 'EXtvd^tQtiüi.
CIA. III, 158 (Dionysostheater). — —
[-liovvau) 'E'k\tv9^tnil xai [Nsqmi'i K'/.]fcv(U(o
. . . rct/id-r;xil'.
Pults. I, 20, 3. TOV -liovvaov lii icit
riQos T(ö &niiQ(i} to uQ^fdOTUTOf iiQoi'. cTro
(ft ttaiv IfTOff lov TitQißöXov ffcol X(ä Ji-
ovvaoi, 6 jt ^EktvO^tQtv i; xccl oj/ A'Axa-
uiV/,s- inoir,atv l'Atffuvto^' xrä /Qvaov. ;'(>«-
(pul (ff «itör^i (Dionysos und Hephaistos,
Pentheus, Lykurg, Ariadne).
X o a n o n des Eleuthereus aus Eleu-
Iherai : Patts. I, 38, 8.
B r a n d d e s T e m p e 1 s. Ckm. Alex. Prolr.
p. 16 (Sylbg.). 50
Pims. 1 , 29, 2 (am Weg zur Akademie).
XHi vao<; ov fityitt; tatii', ti ov tov Jiovv-
aov TOV 'E'Atvit^toLoii xo uyttX/itu tlua näv
'itoi xofJtCovaii' tv TtTcty/Jiyfci; ^T/tpr«*,-. Vgl. :
Jiöwaos- tn\ r»7i" tax('Q((^- 55
C/A. JI, 470, Z. II. tiariyayor St xai
TOV Jiövvaoi' uno Tr^s tax"Q^'^ (yvaavTtg
Ttö 9^1(0 xccl ch'i(hr,xuv (piüh]i' x. '/.. r.
CIA. II, 471 B, Z. 12, vgl. Z. 76. t'io-
rjyreyov lii X(ci tov Jioi'vooi' uno ns 60
iaxuQfti lU rö ff^iuTQoi' utTu fpuiTog.
Dionysos Lenaios. (Vgl. E. Lenaion.)
CIA. II, 741 (Hautgelderinschr.) Jiovvaia
Ttc Ini Ativulu), s. a. Z. 10 b, Z. 4 d, Z. 9.
Ilesych. in\ A>;y(ciov uyun'' 'ioTiv tv 65
TM aazn Arivaiov, ntoißo'Aov i^ov /uiytcv
xu't tv (tvxM Ativuiov Jiovvaov itQov, tv <o
intTt'/.ovvTO Ol (cymvii Ad^iivuiiov n^iv to
ft^ttanov oixodou>i,'i^)iv(U. Vgl. P/ioL At'j-
Vfctor u. äHy;-, Alt. p: I, 278, 8. Eh'tn. 70
f>l. l TT l A I, )' (( l (0.
Ilcsych. Suid. (( ! yt I no v x'f^i tc s. A. Pap-
peln — nhiaiov tov ittjov u. s. w. Vgl.
Ilesych. Aifxvui unter Dion. tv Alurtds.
Dionysos iv Aliivai^^ (vgl. E. Limnai). 75
Thticyd. II, 15. xiCi tu tiio (r/'f (Ixqotio-
'/.IfOg) TlQOf XOVTO xo UtQO^ Tr'!,' TIoAiWs' (rroos'
VOXOV) lt(l'A?.OV 'l'Jl^fVKCl, xo Tl TOV Jlöi TOV
'O'/.vfJniov X(ä rö ITvSiov xa't to xtji /"»jiT
zca rö tv ^iiitvai^' Jiovvaov. 80
Apollod. c. Ncaer. § 76. tv xo) (\{)X«ioiÜt«}
iipiö TOV Jiovvaov xcii nynüTUTM tv Alu-
vais u. s. v/. Vgl. Isaeits VIII, 35 {tv uatii).
Ilesych. A l ,u vai' tv AS-i'iVdtf; lonof tlvti-
iiivoi' Jiovvau), önov rü Ai',v(u« i.ytro. 85
Si/n>/. .hls/i'//t. Ran. 216. Aiurr/ lönos
uqÖ< Jiovvaov tv <;> y.iü oixos xt'i J'fWs"
Toi' O^iov. KdUiiKc/os iv Exidij' „Aiuvicüo
iii xoQoaxü&Ks >]yov lotnfci;." Vgl. Siepi.
Pyz. AI /j V (11 90
Phanodem. I. Athen. XI, 465 A; (als Lokal
der Choen) rö iiQov xov tv Aii.iV(Ug Jiovv-
aov vgl. X, 437, D. rö tv Aifiv((ig xi/xsvog.
Dionysos Melanaigis , vgl. Sm'das 'An u-
xovnl((, Coiion narr. 39. 95
XXVIII
B. Gottheiten und Personificationen. (Dionysos — Eleos.)
Dionysos Melpomenos.
CIA. III, 278 (Theatersitz). Iiqüos \ Jio-
vvaov I Mthiojuii'ov \ ix Tt/i'Htüii'.
Aiheii. V, S. 212 D. Ttutvog nöy [^hqI
5 TOI' _/.] TS^fiTiöy. (Vgl. auch G. Buleuterion
Tf^flTWlf.)
CIA. III, 274 (Theatersitz). 'hoiio; Mil-
nouii'ov j .Jiovvaov \ tS Evi'tiduiv.
CIA. I, 4, Z. 17 (Opfervorschrift). Jio-
CIA. III , 20. (Akropolis.) Inschrift der
dionysischen Künstler, Z. 12. [«tpjtt's' J/iA-
7io^\i'\i'o\v\.
Paus. \ , 2 , 5 , s. C. Weihgeschenk des
15 Eubulides, II: Haus des Pulytion.
Paus. I, 14, I, im Odeion Jiöi'vaog ,'f^ia;
riStog.
Dionysos Morychos, vgl. C/em. Alex. Protr.
IV, S. 14 (Sylb.).
20 Dionysos o^Q^ö g.
Athen. II, S. 38 C (nach Philochoros). Altar
des D. Orth nebst Altar der Nymphen im
Heiligthum der Hören.
Dionysos Paideios.
25 CIA. 11, 1222. Aioinnog |
(}yioi'o>'f^tTi',a(ig [-liovv^ntit naiötin).
Echo.
CIA. II , 470, Z. 7 fg. (Ephebeninschrift).
vTi«7ii,vTi,a('.v Si X(ä rolg Isoolg tV önXoig
30 ,"*/?' T',^ H/ovg xui TiQoijituxpfci' aviä.
Eileithyia.
Paus. I, 18, 5. n'/.i;aioi' (dem Sarapeion
und dem Bündnissplatz des Theseus und Peiri-
thoos) (ff toxodöutiTo t'fcog Jukfi(H'lf(g . . .
35 jxoi'oig d'i 'Alht,y(doig x»,g El'/.Hd-viag xtxce-
).vnT(ci t(c ^öai'H ts (cy.Qovg toig no&ag.
TH fxiv Ji cTro tivrci A^)»jr(X« x(d f/><(i(^ü«g
av((x>rifjKau i'/.tyoi' ai yii'utxtg, rö Jf (cq-
}(f<ioTf(Toi' 'EQV(s'f/!^ori'. ix Ji'jKov xoulact.
4<^ I, 18, 6. s. Olympieion.
Isaetis V, § 39. T»,»' (fi ji/»;rt()« zr,v hvtov
XHihi,uivr,i' iv To) r/^sT Jiih,(h'l((t; It'jo' :i('tv-
itg i(i)()u)i' xc.'i (orro) iyxa'/.oifucr ü iytö
(cia^vt'ouiu liytit'.
45 CIA. II, 1586 (bei der Metropolis gef.).
im liQtUts r/(c[fi(fi'/.]rig Xt;[(>(]ioi' Ti]t'
ih'yartQH <li't9^tixn> [X^Qvai7i7ir,i' ED.vfhdn.
CIA. III, 925 (,,in muro balnci niaiuris."
50
5:
60
Pittakis: ,.Panag. Kandili beim Lysikr.").
[Trjy &tly((] Tj fit][ri;Q] . . . El'/.v,'hif(.
CIA. III, 926, (Basis; Finlay). 'lovhog
V>7rm[roi-] tjjj' ttevrov 0^vyce[ti()(c] — —
IXid^virc I )^aniarr,(tiov \ inl ItQtiag 'laidiÖQng
(vgl. 'Ad^tjfuioi' IV, 118, 7).
CIA. III, 836 a, beim Asklepieion. Ho)?.-
[Xa?] voi^ Büaaov \ Ei).Hx^vi[H
(cvi!hi,y.tv .
Eileithyia in Agrai.
CIA. III, 319 (Theatersitz). 'En<jt,(f onoig
ß' Eihd-viu[g] tu ^'Ay(>f(i[g].
{Kleidcmos bei) Bekker Anecd. gr. I, S. 326,
30. XU fxh' ovu «Vw T« Tov Ihaaov riQog
(iyoQCit' (vielm. AyQ(ty) Ei'ArJi^vuc.
CIA. II, 1590 (Votivsäule am Ilisos gef.).
EvxoXiyrj' 'D.ii&vai (fii'/.ov/uiyt] Aficpiuft^ov 65
yvyij aved-r^xt ' in AQ/ißiag ItQilag (dabei
Kinderstatuetten).
Eirene (und Plutos).
Paus. I, 8, 2. ntTfc df T(cg uxövrcg tiüv
'Enoivv fAiav iaz'iy Hyü).^uTu (t-tuH', Auipuc- 70
Qftog X(d EiQt'ifrj cfiQovatc TlXotioy tküiS«.
Dann {irtfcvd^u) Lykurg, Kallias u. s. w.
(Nach Paus. IX, 16, 2, von Kephisodotos).
Schal. Aristoph. Pax 1019. iy ri] tcmv
avyoixeaioiy loQTtj 01 uiy (fuaiy Ei()i;y>] 75
d^vaiav tiXtlad-ai , t;g 6 ßiouog ov^ «tj"«-
TOVTfa.
Vgl. Isocmt. XV, 109. A'epos, Timoth. 2, 2.
Phitarch. Cimon 13.
CIA. II, 741 (Hautgelderinschrift), frgm. a. So
Z. 30. ix Tt;g O^ialag rjj Elgr/yt} 7i<iQ((
arQnz>;y(üy (vgl. frgm. c, 6). Vgl. 457, Z 7.
Paus. I, 18, 3 (im Prytaneion) xat &tü)y
El<)>;yt;g (cydkuuKC xttirei xai Earlccg.
Eleos. Vgl. Z. Agoraios u. Hypsimedon.
Paus. I, 17, I. A!h,)'((loig di iy rij ayoQf'c
xa'i Hf.'kc( iai'iy ovx tig fcnccyiccg iniar^un
xnt E'/.iov ßiDjjog , oj - uoyoi riiiieg
Elkh^yioy yifiovaiy Afh,y((ini.
Stai. Th(h. XII, 481 ff. Lrbe fuit media
nuUi concessa potentum | ara deum , mitis
posuit dementia sedem j et miseri fccere
sacram ; sine supplicc numquam | illa novo
u. s. w. 491 fg. Mite nemus circa, cultui|ue
insignc verendo vittatae laurus et siiiiplicis 95
arljor ulivae Nulla autem effigies u. s. \v.
85
90
B. Gottheiten und Personilicationen. (Enyalios — Eukleia.)
XXIX
Vgl. Diodor. XII T, 22. Luaan. Timoti 12.
Demon. 57 u. A.
Asylstätte der Heraklideii: Apollod. II,
8, I, ScJiol. Aristoph. Eqii. I151, Philostrat
5 epist. 39, Stat a. a. O. u. A. m.; des Adrastos:
Apollod. III, 7, I.
Enyalios, s. Ares {CIA. III, 2). roll. VIII,
106, IX, 197.
Enyo.
10 Patis. I, 8, 4. Bild der Enyo im Ares-
tempel, auch CJA. III, 2, vgl. Ares.
Eos.
Pokmon (frgm. 42) im Schol. Soph. Oed.
Col. 100.
15 Erinyen
Patts. I, 28, 6. :ih^aiot' (dem Areopag)
St ItQov (ht(xiu laili' Hi -/.(clovaiv 'Ad-tjyaloi
— tfxvas, Haioöog d'i 'Knivv<; ii' &ioyoi'it^(
. . . Tot^ Si ((ya'Afxicaiv ovii toi'toi^ intarii'
20 ovSii' (poßtQoi', ovTt 6af< ü).'/.a y.turci B-ttüv
Tiay vTioycciüJi'. xelrai &i v.ai TJ'kovjMv /.ui
^Eiifxrig xal I'ij^ üyaX/^u.
Pausan. VII, 25,2. t; Toi'"AQtioi' Tiüyoy
y.ai Im rwr (hiwi' , <(i ltut'«i ■/.«'/.oiikci,
25 roiV ßw/noi's.
Thucyd. I, 126, II, Ini xiäv otixvütv &tMi'
iV Tolg ßio^iolg. Schol.: züJi' ^Eoivvotv, ag
utrit Toy ÜQiartjy 01 'A&tjrfdoi nhiaiov xov
'Aotiov nayov iSovaccyzo.
30 Eitrip. Electr. 1270 fg. Stiyiu . . . Ihtui
... I nüyoy nuQ avroy (A^tixti) ^rcof^a
Svaovzai ^d-oyog.
Schol. Eurip. Orest. 1650. qp«fft dt ort
X(d itQoy ovTOi (6 ÖQtaTt;!;) ty Aqtiu) nttyio
35 TüJj' Q^twy (der Eumeniden) i&^vaitro.
Phäarch Thes. 27. xkI tavxrj (vgl Museion
und F: Peiraiisches Thor) fxty txßuca&riyai
f^i/Q'' ^'^^ Evf^fyiSiDy xcci vTTo^rcoQi^acci Trag
yvycdSiy (den Amazonen).
40 Schol. Luaan. III, S. 68 (Jacobitz). at^yccg
d-tug JUS 'Eqiyvag. xovxoiv yaQ x6 itQoy
n'krjaiov xov A()tiov nc/.yov.
Clem. Akxandr. Protr. 47 (Polemon) : tuJi'
Etuyiäy Aü-r^yrfii xccXovuiywy xhtwy xng ufy
45 Jvo 2'xo-T«s" inoh,aty ix xov xaXovf^iyov
'/.v^^yitog Ätd^ov, Kähcjxig di — — fxiatiy
avxcdy x. x. X.
Vgl. Plut. Solon 12. Diog. Laert. I, 112.
Eros (s. Anteros\
Schol. Aristoph. Ach. 992. Im Heilgth. der 50
Aphrodite ty xrjnoig, von Zeuxis, rosen-
bekränzt.
Bekker All. gr. I, 317, 12. Eros mit Hermes
ipiihv()iaxi;g im Heiligth. der Aphr. Pandemos
(vgl. Ilarpocr. xpi{hv q la rtj g ; s. unten: 55
Hermes;.
Paus. 1 , 20 , 2 ; in der Tripodenstrasse,
von Praxiteles (s. D).
(Eros in der Akademie.)
Paus. I, 30, I. 7i()6 öl xijg iaoSov xrjg 60
is' Axa&rjjLiücy laxi ^Muog EoiüTog t^rioy
iTiiyQccuua wg Xäqfiog A'^i,y«lwy nQwxog
Eqcoxi uyctS-tir}.
Athen. XIII, 561 D. x7,g AxaJrjUuig ix-
StjXwg xrj Ad-r^yü xad^itfiio/uiyijg uviölH xoy 65
Eqioxu IdQvaüfxiyoi avyd-vovcsiy rcvxw.
Athen. XIII, 609 D. avyißr, Si, wg cf>,ai
(Kleidemos), xoy XuQuoy iQuaxrjy 'inniov
ytyiafhui xhI xov riQog AxaStjfiicf 'Eqwxic
ioQvaua!rta JiQwxoy, tcp ov tniytyqunxcci 70
/Toixi'Aourj^Ky Eqiog , ao\ xoyS' l(f()v-
aaxo ßwuoy \ XuQ/nog vno axiiQolg
xiQjuuai yvjuyaaiov.
Plut. Solon I. 'kiytxai ät x.ui 6 fltiai-
axQnxog ignax^g Xdguov yiyiad-cti xcct x6 75
uy(()./[i(e xov Eqwzog ty AxccSiiuit^ xa&itqöi-
a<a, 0710V 10 71vq aycaixovaiy oi x>]y ttoay
'A<cfj.7i<c6u Siuft-ioyitg.
Hermias zu Plat. Phaedr. c. VII. ö ()oo-
liog 6 /xaxQog xolg nayad-t]yacoig uno xov 80
ßiouov xov Egioxog iyiytxo' tyxtvS^tv yuQ
ccipfcfxtyoi oi 'icfr^ßot xag laixTTuSccg id-toy.
Eukleia (und Eunomia).
Paus. I, 14, 5. 'ixi 6i ('(TTiüxigco (von den
Tempeln der Demeter-Kore und des Tripto- 85
lemos) yuog EvxXtictg , (cyic{)-r;u{c xcd xovxo
ujio MtjSüiv (P. kehrt, 14, 6, zum Kera-
meikos zurück).
Vgl. CIA. III, 61 B, II, Z. 34, ein Gnmd-
stüclc 7ig6g xiö Evx[?.iu(g y((]iö? 90
'EcpTJin. uQX- 1884, S. 169 fg., Z. 53fg. :
(Restaurationsurkunde) ttgoy Evxktifcg xcd
Evyofiifcg — — — TinXalaxQcey.
CIA. III, 277 (Theatersitz). ^hgtMg \ Ev-
xXtiag xcd \ Evvofjiiug. 90
CIA. l\\, 623, 24. (Zwei Basen; 624 bei
XXX
B. Gottheiten und Personificationen. (Eumeniden — Göttermutter.)
Dimitr. Katiphori gef.) ; Z. 12 fg. (Q. Tre-
bellius Rufus) y.ai itQtic jQoiaov Tnarov
■/.(ä liQtc. Kix'Aiic.g xra I^vvo/ilftg t^t« ßiov
u. s. w.
5 C/J. II, 1598 = III, 733. (Pittakis: in der
Hag. Agathoclea, bei Megalo Monastirion).
{ij Jtli'«) Tov havir^g . . . uyt^Qu . . . U(>f(-
Tivaccj'za EvxXdcf xcu EifOfxuji (h'i&r^xty.
CIA. III, 738. ol ttfrjßoi rov lavTiöi'
10 7.oaurirt]i', ifoi« Evx),t'neg x«i Evyofjtrtg —
— — (f.iiO^tacd'.
Eumeniden, s. Erinyen.
Ge.
Paus. I, 28, 6 (Statue im Heiligth. der
1 5 Eumeniden s oben).
Ge Karpophoros.
Paus. I, 24, 3. 6 (Tri d'i X(u J7^; (cya'/.uc.
(auf der Burg) ixnnovai]g iaui ol Tor Jia.
CIA. III, 166 (Felsinschrift ca. 9 Meter
20 nördl. vom Parthenon, gegenüber der 7. Säule
von Westen her), /V;s- K(({> TiotfOQOV \ xcuc.
fjc.i' Ttic.i'.
Ge Kurotrophos (vgl. Demeter Chloe, bes.
Jt'/.i. <'(i>x- i*>89, y. 130, 5).
Paus. I, 22, 3 (Aphrod. Pandemos). tan
61 xu'i riis KovQOTQOffov X(d Jt'mtiTqog
itnov XXörjc' T(( >fi ig rus tnuivvfiing laiii'
ievTüJy öid'icyd^t,i'«i roig hntvoti' l'/.!koi'it( tg
'Aoyovg.
o Suid. K 0 t' QOT ()ö (f og I'i,. luviti Jf
it-vafci (fr<ai ;/(>wro»' 'J''()i/>'toi'ioi' iv uxqo-
nö'Ui xui ßwfiöv Id'qvauaxt^c.i . . X((Tr<aTt;<Jcei
d'i yöuifiov Tovg &voyiüg rivi d^na rnviri
TiQOi'h'iiy. ScJiol. Aristoph. Thesm. 299. t'nt
5 XII Fii HTt t7, Kar'ut, ouonog ;iqo ror -/log
tf-vovaiy (iviij.
CIA. 11, 481, Z. 59. i'i'/iffro' (die Ephebeni.
jtc tiic>;Tt;Qi(c ly ux{i07iö).ti rtj rt A!i-t,yu
Tij /fo'/.i<((ii x(ci II, Kor{>oT{iö(foi xc(i rfi
//«yö'nöao).
CLL 111,411 ( vgl. C : Blaute), t 'iaod'og
n{iog ai,xuy Bhcvtr^g xit't KovQor()ö(fov tly-
nuiyi, TM di,fXM.
Athen. Mitth. II, S. 177. (Alter (irenz-
stein, jetzt bei den Prnpyläen). Koi{)o-
l(i6<fOV.
'Afht'iyatoy VI, S. 144 (Serpenlzeinauer).
h'o]l'{IOl {>[(')([ . . .
25
40
45
CIA. IV, I, 555 c (Basis oder Altar, Ser-
pentzemauer). K]ovQOTQ6g}ioy. 50
CLL I, 4. (Alte Opfervorschrift. Akm-
polis). Z. 10, II. [Ptj Koro]oT(>6(fu) i;iii
Xol]Qog.
Ge Olympia.
J'aiis. I, 18, 7. tan (j't (tox((h( ly rw 55
;ie()iß6i.(a (des Olympieion) /^tig /r<).xorg
X(u vao; Kqövov xai Piug xki riuiyog
nji inixkrjaiy OXvunueg. iytavd-a öaoy ig
TTtj^vy t6 'i&((Cfog Siiarr^xt u. s. %v. (Neu-
mondsopfer an den Anthesterien bei dem 60
Erdschlund, Plut. .Sull. 14.)
Pltit. Phes. 27. . . ji^y aztjh^y Ti,y 7t((Q(<
ro PtiS OXv^niag iiQoy inl TC(vTt) (der
Amazone Antiope) xiiaif-ici.
Phucyd. II, 15 (v. den ältesten Heilig- 65
thümern) xui xä tcio (r^^g (cxQonö'/.twg) rinög
xovxo x6 jLii(iog xijg nö'/.Kag {nqog yoxoy\
fjiü'/Jkov ISqvxca, x6 xt xov -/16g xov (f?.vu-
7T(ov X(u x6 JTvS-ioy Xfci ro xi,g Jt,g.
Ge Themis, s. Themis. 70
Göttermutter (.Mi'jt.Q it^twy, Rhea, vgl.
Kronos":.
CLL III, 354 (Theatersitz). Miitqog d'iwy.
CIA. III, 1062. (Herme, Patissia). Z. 9,
10. tni (CQXoyxog it[()icjg] MtjQog d^iiöy Xie'i 75
'Ay((:i>,xoi' Avq. Jioyvaiov ror Ku'f.'/.iuuov
Ar([47ixqiu)g.
Sitztmgsber. der Berl. Akademie, 1887, S.
I20I, 46, Postament. XHVt](fom,aua((y yirjin
d-ibjy (im Ölkranz). 80
Vgl. CLL I, 4, Z. 5. M,j(>! — CLL 111,
67 (Dimitrios Katiphori^ Mijq'i fi-t]tjjy xit'i
l'iß(caxols X(t[i xf] 7iüÄit\.
CLi. III, 206 (Ziegel in einem Grabe beim
Museion). itQny Mijo'i Ihioy Jioytaiog xta S5
Auixiäyiog.
CIA. II, 607. o( av'/.'/.oytig lov iS>,]^ov «»■-
i&iiOuy Mt;T{)\ Iftwy im IIyi;ai[ov «p;foi'-
xog u. s. w.
Vgl. ebenda 471, Z. 23, 79. 465, Z. 7, 90
37. 466, Z. 35. 467, Z. 40.
C/A. II, 470 (Ephebeninschrift), Z. 13.
tih'aay X(<i xoig /'(('/.uSiuig zi, .l/»,f(>( nor
,'hfiö)' XKt uyi,'h;xr(y (fi('<).i,y k,i6 doit^unty
txuiöy. {L'e/d-c-r, nturd. p: I, 229, 25.) 95
G 11 1 1 c r 111 u 1 1 e I u. Arte m i s (im Peiraieus •)
B. Gottheiten und Personificationen. (Hades — He]ihaistos.)
XXXI
CIA. III , 207 (nach Pittakis nahe Hypa-
panti gef.). Mrixqo\s 9^t\öiv xcd [^ÄQ^xifJiSos.
Metroon. (Vgl. CIA. II, 672, Z. 25)
Paiisau. I, 3, 5, (nach Erwähnung des Tem-
5 pels des Apollo Patroos) loxoSö/Atjai dt xal
Mrj{t6g i9-fwj' iSQov, 111' (Piiiiiag t\()yH<y<cTo :
dann (n'Ar^aioi') das Buleuterion.
Aeschin. i: T/marc/i. § 60, 61. 6 IIixzh-
hcxos 'iQ%ir(ci yvuv6>; tlg Tijt/ uyoQocy xrü
10 xcc&iCit i'^l rot' ßeDUoy rov r/;f MriTQog rwi'
xhvüi'' 0%'Aot' Jf avi'(fQr<fi6t'To^, olov li'ojO-e
yiyi'tad^cci, (foißt,&ii'xn o xs 'Hyiiaui'SQog
Xtu o Ti[X((Q)roi /ur, uvuxt^ov^&ri avxtöv ij
ß(feXvQi{( (t; nüauv xr]i' Tiöhv {i7i/j(i &i
15 lxxXt;ai«) {^tovai nQoi xoy ßiDuof u. s. w.
V/'f. X i>r. S. 842 E. (AvxoiQyos^) uiXXwy
xt).tvrt:atii' ii; x6 fxrjQMou xcd x6 ßovltv-
xiiQiov txiXivati' (cvxou xofiiad-r^i'rci, ßov'/.o-
uii'oc iv9-in'fcs Sovi'ta xior ntno'Mxtv/uti'tor.
20 .Irrian. Anabas. III, 16, 8 (vgl. Tyrannen-
mörder, ihre Statuen) : tv KtQccfxtiXM, ;] api-
lAiv i/s" t'it' Tiöhi' xnxHi'xixQv fxaliaxa xov
fItjXQföoV.
Diog. Laert. VI, 23. (o Jioyivtii) xov ip
25 TM f/rjXQoUo nlS^op ta)^tr oixictu. Vgl. Epistol.
gr. S. 239 (Hercher.)
Arrian. Pcripl. 9. tv xm ur,xQ(6(p 'A&i;v>,-
aiv >'; xov <Pti(f(ov. Plin. XXXVI, 5, 17.
est et iu Matris niagnae delubro eadeni civi-
30 täte (Athen) Agoracriti opus.
Vgl. Lycurg. c. Leoer. 184. Diog. Laert. II,
40, X, 16. Harpocr. Mr^xQcöov u. A. CIA.
11, 404, 476, 836. IIT, 1085
Aeschin. <: Ctesiph. § 187 u. Schal, s. G.
35 Buleuterion.
rjiot. (Siiid.) /xr,xQ(eyv Qx t]<: Vgl. (G.)
Buleuterion, (A.) Barathron.
Metroon in Agrai, s. Demeter.
Hades (Pluton).
40 J\ii/s. I, 28, 6. s. Erinyen
CIA. II , 948 (Fragment von der Burg).
Z. I — 3. roi's'tFf i:iuüil'[ax]o ö Itfjocfccvii;^
[xTjv xkivtjv axQCüjaat xiö rrÄovxü)v[i] X(u
xrjv XQ('(n[iC((f xoofitiaai] xaxcc xt]v fxav-
45 xtiav xov [&tov]. Vgl. 949 (am Areopag)
u. 950 (südlich d. Burg gef.) Neues Frgm.
zu 949 ' am Burgaufgang gef.) : Jt'Ax.tiqX-
1889, S. 57 fg.
CIA. III, 145, (Athen (?) ; mit Relief) : no'Jiv-
Tiifiog nXovxwvi xai KoQrj fr^aQtaxr;Qtov. 50
Hebe.
Paus. I, 19, 3. Altar im Kynosarges (s.
G. Gymnas. Kyncsarg.).
CIA. III, 370, 374 (Theatersitze). "Ußii^.
[CIA. II, 581, u. "EcpttfA. (i^x- '884, 55
S. 170, Z. 58; auf Aixone bezügl.?]
Hegemone, s. Chariten
Hekate, s. Artemis Hekate.
Helios. Vgl. Peiraieus.
CIA. III, 126 (Tripndeninschr). 'H).i[io? 60
s. D Dreifüsse.
CIA. III, 202 (kl. Ära b. Thurm d. An-
dronikos) 'HU(p.
C/A III, 313. 'It()ti(ci'lIXiov. (Theatersitz.)
Dazu JtXx. ccQX- 1889, S. 19, Xr. 16. 65
Vgl. auch Zeus Meilichios. CIA. 11, 1585.
Eidschwur: CIA. II, 66b, 333
Helios, Hören u. a. G.
Schol. Aristoph. E</u. 729, Porphyr, de
abstin. II, 7. Schol. Sophocl. Oed. Cot. 100 70
(Polemon.)
Hephaistos.
CIA. I, 179, 273 e, f. Schatzurkunden.
CIA. III, 288 (Theaters). ItniM? Hffuiaxov.
CIA. III, 1280 e, Z. 4. lintii'Hcffciaxov. 75
CIA.n, 1203 (Panag. Pyrgiotissa). Priester d.
Heph. ; vgl. Demeter u. Köre.
CLL II, I157 (ebenda gef.) Weihung der
BovXt} an Heph. -
CIA. III, 4019 (Asklepieion). H(f(c]iaxiiyf 80
(Altar im E r e c h t h e i o n.)
Paus. I, 26, 5- tatXd-ovai cFf liat ßwuoi
IJoanSiävos . . xcd »iQioos' Bovxov, XQixoi cTf
^Hcfcdcsxov.
Vit. X or. S. 843 E. Kc(xtiyov ö'i xu 85
yivoi (die Butaden) cItkdxc'cxw /aiv (irr
Eqtx^^^^ ^^^ ^^^ ^"^ H(f<daxov u. s. w.
(Hephaisteion.) Vgl. C. Eurysakelon.
E. Kolonos Agoraios.
Pults. I, 14, 6. IntQ J'i xov KtQtcutixov 90
xcd axoctv xt]v xccXoi'uivtiv ßc(ai?.fiov vc<Os
taxivHcfcdaxov (darin Athenabild; nXtiaiov:
Tempel der Aphrodite Urania).
Harpocration Ko'Aioviicei' xov<; fjca&u)-
xovs KoXüivixas wvöfict^oy, intiäri naQci t<ö 95
Ko'/mvi^ tiax>',xiac<v , öi" icjxi n).i,aiov r/,s"
XXXII
B. Gottheiten und Personificationen. (Hera — Hermes.)
uyoQÜi, 'ivü-u tu /hfiaaitiui' y.M to F.vqv-
anxnöv taxii'.
Bekker Anecd. gr. I, S. 316, 23. ^c.'/./.ü'
oi'UjU(( ToTiov, 0710V 0 ^icXxoi; 7ii7iQ«ay.tz((i,
5 niTiQdaxiTfd dt o/iov to /Icpiciartioi'.
Andocid. 1 , 40 \Smv dt Evtprinov jov
Ku'kViov iv Xi^ }(u?.xtio) xuO^iifitvoi', (wrcycc-
ywu uvtou tis TO 'H(f«iaTiioy i.iyti u. s. w.
Isocrat. Trapezit. (XVII.) 15. tkö^tvoi
10 ^aoHviGTiig f'cni;i'Tiiarcuff t»V ro 'HcputaTitoi'.
Plato Critias 109 C. "HtpuidTos dt xoii'r^y
xul 'Ax^tji'ä cfvaii' i^oyitg . . . fxiav a/xcftn
).r,Siy T>ii'd'i Till' ;fw(>«»' tlh'i)[uTov. Vgl.
112 B.
15 Augusiimts de Civ. dei XVIII, 12. ... in
templo Vulcani et Minervae , quod ambo
unum habebant in Athenis etc. Clc7n. Alex.
Portr. II, 28.
CIA. IF, 114, A. Z. I (Dimitr. Katiphori).
20 1] (iovlii »} inl ITvd-odoTov «(^[/o^'ro?] ccv-
td-[t]Xty] 'HcptdaTio aTt(pui>o}ft^tlau vno rov
dtjfiov u. s. w. B. Z. 4. [(h'icO^tli^ca ro
ayd'Af^a nö 'J/(f«loTO)] xh\ rij A(h>if(~( ti]
' Ffcf«iaxi((.
25 CIA. IV, 2, 35 b. (V'oreuklid. Inschr., süd-
ö.stlich von der „Kapnikaraea" gef), Z. 8.
Tov 'II(f\^id^aTov xai T>js ll •>»;>'«<«[>•. Z. 17.
r^s' öi no/xnrjs . . . ol ItQonoiol tnifitkö-
a&üiv. Z. 23. ri; nty^TtT^Qidi, [x(u to'h
30 II(p](ciaTtois. Z. 25. 'Äc(unf<ö[tjdQÖ /Jitt . xca]
TOV (('/.'kov (cyäjvu yiyi'talha x<ti)^<c\7it() . . .
T(ct\v fyt(d[v ol U()07ioi]oi 7ioiovai. Z. 29.
TOV dt ßu)/Liöv T(ö Hcf.ui aidj . . .
Vgl. CIA. I, 318 (bei Dimitrios Katiphori)
35 319 C^*^' ^^^ Kapnikaraea gef.) über Verfer-
tigung zweier Cultbilder (eines mit Schild)
auf gemeinsamem Bathron.
Ilephaistos in der Akademie.
Sc/io/. Soph. Oed. Col. 57; mit Prometheus
40 im Temenos der Athena in der Akademie
verehrt (s. C. Prometheus).
Hera.
Paus. I, I, 5 ioTi d\ xuTu Ttiv odov
Ttiv ii Ai)^i'ivf(i; ix </>u'/.^()ov v«6g Jl(>((i; ovTt
45 /li'^ßf t%o}V ovTt OQorpov (Perserbrand; Bild
d. Alkamenes), vgl. X, 35, 2 unter den vno\
iifxixHVToi der Tempel der Hera tili odM tji
</'(<?.l,OIXl).
CIA. I, 197. (Schatzurkunde) c. 3 "H()((i
iyX — CIA. 1 , 4 (Opfervorschrift), 50
Z. 21 — — — i: '//q(cio) .' ^o[l()og ?
CIA. II, 631, Z. II, 12. 7y]()«!r itQti(,(
iiQtioavvn.
Patts. I, 18, 9. 'AdijKcvog dt xuTtoxivd-
cs<cTO juiv xal ((k?.(( 'Axf-ijvuioif (aufser dem 51^
Olympieion), vaov "ff()<ec xid Jiog lluv-
i'k?.t;i'i()v X((i 'hoig Tolg nüaiv itoov xoivov.
Hernien (s. Hermes, am Ende).
Hermes.
CIA. I, 4 (Opfervorschrift), Z. 23, 24. 60
' Ji()fl]fj {((}t]v XQlTOi.
CIA. IV, 2, 422, I (Asklepieion Frgm.)
— — 6 dtlvu — — TOV ^ JiQ/ui^v d-tov
(fqnd[(ds f'tQy('(Ci]^o?
Jt'kT. uQx. 1888, S. iix, 2 u. CIA. I, 65
482, (am sog. Beuleschen Thor gef.). Eq/uiü^c
Tod tcy(('ku« xiö.itv' X<(oirog f.i (cvid-tjXtv,
Oivoßior, xt,Qvc, nvi]uoavvi,i tvixtv.
CIA. III, 105. (Agonist. Inschrift bei der
Taxiarchenkirche.) Z. 4; ' IJnufj, vgl. 104 7°
(ebenda?), 106 (Dimitrios Katiphori).
(Herm. und andere Götter.)
Patis. I, 27, I (im Tempel der Polias).
' E{ifxriS ^v'kov Kixoonog tivid 'ktyo/utvov
uv(cd-ri/u(( , vno x'küdujv ui'<jGivt;g ov avv- 75
OTITOV.
Paus. I, 28, 6 (Statue im Eumenidenheilig-
thum) s. Erinyen.
Paus. 1 , 30 , 2 (Altar in der Akademie,
s. Musen ; mit Athena und Herakles) 80
CIA. III, 123. (Mit Relief; darunter;)
[^]i^A« r« Tris vixtii'i>i(i((qiog'Hqn[x'ktidiis'^]
\ 'k(i\fni((dus ' Ji()utl(c 'h,/.t X((t '/f()f<[x'kii].
Vgl. 114 a.
II e rm es u nd Art emis. 85
CLL I, 208, Z. 3. [' Eq]uoi' x«'i ^A[(}Ti]-
ittdo^- ExuTt,:;, s. Art. Hek.
Hermes, Aphrodite, Pan (Nymphen,
Isis), s. Aphrodite. Jt'kT. <(QX. 1888, S.
190, 3, (kl. Altar, bei dem ,,Marklthor" gef.) 90
I. 0.] M. et Vcneri et Mercurio Ileliupolitanis
u. s. w., s. Aphrodite
Hermes und Nymphen (vgl. diese).
CI.l. IIl, ii)6. (Kopflose Herme „bei d.
Giganten".) Eniii^r i\<d<<diin' ijvvo;i<<ori( 9>
B. Gottheiten und Personificationen. (Hermes — Hermen.)
XXXIII
in (ceyuov.
Hermes, Akamas und Zeus Her-
k e i (> s.
5 Altar beim Dipylon s. Zeus Herk. und
Akamas. C.
Hermes, Chariten, s. Herm. äuvijos
u. Tioonv'/Acio;.
Hermes Agoraios.
lo J'diis. I, 15, I. lovGi 6i TiQog T>])' aroüi'
(vom Tempel der Aphrodite Urania), tiv
f/oixi'Aiß' ovofjü^ovaiv . . taxiv Eqixt]S )(a'/i-
xovg XfcXov [xti'os uyoQoios xcu nv'Är, nXr^aiov.
Aristoph. Equit. 2<)'] . vr; vov 'EQ/ur;y xou
1 5 (cyoQcäoy. Schal, iv ^ioi^ ry ccyoQÜ 'idovrai
Eoixov ccyoQuiov äyccXfia.
Vgl. Hesych. uyooalos ^E{y^r^g.
UCpidQVTO Kißoi&O^ ((Q/Ot'TOi, WS flCCQTVQtl
<PÜ.6)[0Q0g iv TQITM.
20 Lucian Jup. trag. 33. 0 uyoi^ulog {' Eo-
fitjc), 6 nuQH xiif noi/.ih;i'. Schal. 'EQurjs
6 (lyoQcäos iziuÜTo na^a rolg AS-r^i'icioig iv
zfi ciyo(>(~c IdQv/uivos.
Bekker An. gr. I, S. 339, i. uyo{)iCu^i
25 EqixT]? iv'Axf^>jvt]aiv 'iSqvio xcctic rt,v ayo^üv.
Vit. X or. 844 B. KalliaTQHZov . . . 01',-
TOOOi (foxluov . . . X(Ü ((VCcd-il'TOS TOI' ßlOfXOV
T(ö ' Eouij TM uyoQfciio.
Hermes Amyetos (vgl. Propylaios u. Art.
30 Hekate).
Hesych. '£0 ju r; s ü u v i, t o i ' Axf->,vr,aiv
iv dxQ07l6?.tl.
Diagenian Proz'erb. 4, 63. Eourig uuvrjoi'
inl Tiüv nüX'Aov iv naiv iumioioV /Atr-
35 ciarixt; &£ tj TTUQoiuice. Vgl. Herm. Tir/iov.
Hermes Enagonios.
CIA. II, I181. (,,prope arcem" Fourm.) ;
'EljQ/jyj ivnyiovap ÄvToad-t[vidr,g] AvToafht-
\yi\öov Sv\7i^tTauov avi[^'^r^xtv'\ yi\uvnaif(Q-
40 //i<T«s' KtXQonldi q^v'^ii [tlg nti\vu&tjV(aa tu
uiy('().((, ar(cfavio[x^ti; vno rtJr] cpv'ltnöv
int XaiQMV&ov [((Q%ov]Tog .... uiov fit
in[o^^^^ai.
CIA. II, 1298. Herrn. En. u. Nike, s D.
45 Dreifüsse.
CIA. II , 1 543 (Dionysosth. Frgm. einer
Basis) — — üa'/.lr^vtvg ['£^]«/j ivccywvup.
Hermes Hegemonios (s. Peiraieus).
Curtiu6, Topographie.
Hermes Phalantheus.
CIA. II, 1606 (Basis, nach Pittakis westl. 50
vom ,,Thor d. Agora" gef.). .lvatxkT;g Nriv-
aixHovg [ A"]()m/] (fiukuvd^tl dvir^r^xiv.
Hermes Propylaios (vgl. H. ufxvtjog, Cha-
riten und Art. Hekate).
Patts. I, 22, 8. xaxu iVt xi]v iaoö'ov ctvxrjv 55
r,dr, xr;v ig fixQono'/.iv 'Equi^v, ov nQonv-
?.((iov övouf'iCovai, X(u XfCQixug lu>xoHxr,v
noiijafci xov l'iocfQovtaxov Xiyovaiv.
Hermes Psithyristes.
Apollod. c. Neuer. 39. xai tiaüyn ((vxr;v 60
X(d T(( naiSin tig oixiSiov, 0 r,v ulxiö nuQu
xov xpixi-vQiaxiiv 'EQfxrjv.
Harpocr. WiQ-. "^Eojutjg' r;v xig Ad->'iVi^aiv
ovTio xec'/.ov/uivog. ixtu(~cTo öe AH->,vi,ai,v
xcd xfji&vQog 'A(pqodixT} xccl EQojg tpi&vQog 65
Vgl. Bekker Anecd. gr. I, 317, 11 ; Eustath.
ad Od. V. 18.
Hermes Tychon (?).
Clem. Alex. Frotr. 102 (S. 28 Sylb.). xi
ya(} ijyilaxht , 10 Hvi}-()u>noi, xov Tc^vjva 70
(Älettrs. st. Tv(füiv(c) "'Eq/j.iiv xai xov Av-
doxiö'ov xcd xov Auvrjxov ; ij nc.vxi xco
&r,).ov öxi '/.id-ovg, loantQ X(d xov 'Eour^v ;
Hermen {'EQUfd), (auch Herm. Tychon und
Amyetos?) 75
(Im Allgemeinen.)
Fates. I, 24, 3; IV, 33, 3.
Flata Hippajxh. 228 D. i^Innaoyog) iaxr^-
atv . . . EgjUfcg xaxcc xag odovg iv uio(p
xoi icaxtog xui xuyv St'^ixujv u. s. w 80
ai'xov nou,u<cxc( X(d i:iid'tiyu(cx(c x>,g aocfucg
iniyQCiyptv.
Thucyd. VI, 27, i. oßoi ^Enucd >]a(ev
Xi&ivoi iv X)j noXti xtj Ad->ivcdcov (iial dt
xaxcc x6 ini^üJ(}iov, tj xtxqaywvog ioyuaicc, 85
noXlol xcd iv lö'ioig nQoO-v^oig xcd iv ItQoig)
(xiä vvxxi Ol n'/.ttaxot ntnux6.ii,accv xcc
nQoauinct. Vgl. Herodot II, 51.
(Am Markte) vgl. auch E. Stoa Eoumv.
Harpocr. 'E^fxcd' Mivtx?S,g rj Ki'.KKi- 90
•/.i^üxr^g iv X(ö nf(>l A&r^vwv yqacpti xovxi'
„c(n6 yc(Q xr^g noixi'/.t;g xcd xr^g xov ßccaüttog
OTOflg ilaiv Ol Eoucd xc.'/.ovutvoi" . <^iu
ycc{y x6 noX?.ovg xtiad-ui xcd vno id'iioxujv
xcd ccQ^ovTwv Tc<vT>tV xi;v nooat;yoQic(v tiXt]- 95
cpivca avußißr;xtv.
XXXIV
B. Gottheiten und Personificationen. (Hestia — Horme.)
Xenoph. Hipparch. III, 2. xag uiy ovv
Tiounug o'iojjiui dv xoig &ioig xe}(((Qtauti'(o-
zäxug Xid xoTg d-taxals tivcu, et oaoii' uqu
Y.ai (iyu'/.uaxa iv xtj (c/oqü iaxi, xctvxcc
5 i'tnSftuiyoi (cno xiiüy' E^/udit' xvx'/m thqI xr,i'
(cyoQccv X((i Tß lioa ntqit'/.uvvouv xifxiävztg
xovg &tovg . . . tnnt^cty &i nd'J.iv ngog xalg
' Eojxtäs yiyiai'xui mqitXr^'/.uy.öxt;, iuxiv&ey
AuKÖv (ÄOi Soxtl iivca xaxa (fvXug iig
lo xu^og (iviiyc.i xovg 'Innovg w*/C>t ^ow
'EXtvaiviov.
Lysias XXIII, 3. t'/.ihuii' in'i ro xovQtloi'
x6 nuQct xovg ^Equäg , 'Iva ol JtxiKtlg
Tjooaq^oiXüJaiu. Vgl. die Rückseite der Deke-
15 leerinschrift C7A. II, 841b im Jt'/.x. rcQ^.
1888, S. 160 fg., Z. 5: önov UV JtxtKtu,g
7iQoa(poiX(JJaif iv üaxti u. Z. 64 fg.
Demosth. Leptin. (XX) 112. tni xwv tiqo-
yoi'wy — — xifig — — uyanrjüig trii- j
20 yimuuuTog ty xolg ^E^fitäg ixvyx«yoy.
(\'gl. E. Stoa E()/U(jjy.)
Athen. IV, 167 F. xolg 6i Uaytid^r^yaioig
iTiTiao^og cjy (Demetrios) iXQioy taxtjas nQog
xoTg EQucäg 'Aoiaxc.yooec utxtoiqöxtQoy Xüjy
25 El) /Xüjy.
Athen. IX , 402 F. (Mnesimachos) : „'icu)
Mdyr/ cxtl)[ tig ayooäy nqog xoig' EQuüg,
ov TiQoacpoixdia oi (fvlao^oi."
Theodoret. Therapeut. XII {Porphyi: d. vit.
30 Socr.). r,y (ff x(d xtäv tTiixi/xwuiywy xul
Z((dt la)XQ('(X(i , 6x1 itg xovg o)[).ovg ttaoi-
fftlxo xcci xicg ducxotßüg iTiotilxo noog xaig
i()(e7ii^cug xcd 7T()6g xolg '' Egutäg.
(Herme beim Thor des Aigeus.)
35 P/ut. TJies. 12. s. Apollo Delphinios.
(Herme desAndokides); vgl. Herrn.
Tychon u. C. PhorVjanteion.
Andocid. I, 62. TOI' E{>ui\v xov tiuqu x6
'/'oQßayxiioy . . . 6 'E{)uilg, oy 6q(cxs nüyxtg,
40 ö 7i(((iü xi,y naXQMuy oixluy xr,y t;/LiixiQC(y,
oy ij Atyt,ig uyi>'f^r,xiy, ov niQUXonr, fiövog
xwy 'EQ/jiJjy iwy 'Ax^r;i'r,aiy. Plttt. Alcib. 21
ö /uiyng 'EQuf;g , 6 7j'f.r,aioy {<vxov (Aydo-
xt&ov) xi,g oixiag (eyu>'ß-t,jua xf,g Atyr^'i^og
45 cpv'Ar,g i^Qvuivog. Vgl. Jlarpocrat. Aväo-
xi6ov E{)fxi]g u. sonst.
(Im Gymnasium d. Ptolemains.)
Pau!. I, 17, 2 (s. G).
( Tt X liic/.k rf <c / o >■ und z Qixi cp(e).o g
'£q fi n g.)
Eustath. IL ß 334. 'EQur,g xiXQ(txi(f(ö.og
(y KtQn/uiixo), Te'/.iaaQ/i&ov 'ioyov, (o tni-
yiyQunxcci' „'Equ^ xtXQuxü{)r,yt, X(i).oy
TO.tauoj^if^ov iQyoy | 77«»'^' oqdcfg."
Hesych. 'Eq/x. XQixifp. 'AQiaxocpdyr^g
ty T()icpa'Är^xi xovxo tcpri nai^uiv xuiuixaig,
nuQoaoy xtxoccxtcfa'/.og EoiAr^g ty xjj XQt6(fo)
TTj [iy] KtoKuii/.o) i(i'()vTo.
Harpocr. x Qixicpakog o'EQfxtjg. lacüog
iy x(ö noog Eix^tiSr^y „fxixQov &' «»'w
xov XQixt(pd).ov nanu xr;y 'Eaxiay odöy",
x6 nhiQtg toxi xov zoixttfu'/.ov 'Eq/uov. xov-
xoy dt cpt^ai (PO.ö^ooog iy y' Evx).tiärj>
(vielm. noox'/.i'idt]y , s. d. Lexicogr.) uyu-
x^flyui Ayxv'/.r^aiy.
Vgl. Sui'd. Etym. vi. Phot. x o ixicf u / o ;,-.
Hestia.
Paiis. I, 18, 3. Bild d. Hest. im Pryta-
neion (s. G.). Vgl. Plt. X or. S. 847 D, E,
auch Theocrit Idyll. XXI, Z. 36. Pollu.v. I, 7
(der Heerd mit dem ewigen Feuer).
CIA. II, 478, Z. 3 iB^vo\ty fxtxd. xmy
icprißoyy iy ztö nQvzaytuo xn tiaixtjxr^Qiu t>)
xt ' E]azifc X(ci zoig (()J.oig [x^iotg. u. sonst.
CIA. II , 596. Fragm. eines Decrets der
Krokoniden (Attalosstoa). Z. 3 fg. intiifi; 01
aiQ[td-iyxfg ino zwy y]tyy>;x(öy oixo[&outh'
]»' xtjg Eaxing u. s. w.
CIA. III, 68. (Lysikratesdenkmal.) 'Eaxi(f
xui 'Anö/.'/.oivi xui i^totg Itßuazoig xat xij
Bov'f.1} u. s. w.
CIA. III, 316, 317 u. Athen. Mitth. XIV,
S. 321 (Theatersitz). ItQ^ag 'Eaxtng in
uXQon6'/.ti xui Atißiag xui 'lovXiceg.
CLL III, 322 u. 365. 'ItQtiug 'Ea[itug
'Pu)]uu!wy.
['Eaxia 6&6g, s. E: Wege.]
Hören (vgl. Helios a. E.).
Pt7us. IX, 35, 2, s. Chariten.
Philochoros bei Athen. II , S. 38 C. rö
"iigiöy liQoy mit Altären des Dionysos Ot-
thos u. d. Nymphen.
CIA. III, 212 (östlich d. Burg; Pittakis).
'iJnrag xcei yturfcttg uvi^iixiv.
Honue.
J'aiis. I, 17, I, s. Aldos.
60
65
70
75
80
85
90
95
B. Gottheiten und Personlficationen. (Hybris — Musen.)
XXXV
Hybris.
Paus. I, 28, 5, s. Anaidela.
Hygieia (vgl. Asklepios).
Paus. I, 23, 4. xov de ^utqtqfiovs tiXt;-
5 oioy (bei den Propyläen) d^ewf dyäXfxarä
iaTif 'l'yiiias rs, riv'AaxXriTiiov nalöa tlvai
Xiyovai , xcd 'AO-r^väg iniy.h,aii' /.m xavtr^^
Tyitia^ (vgl. Ath, Hygieia;.
Vü. X or. S. 839 D. r, rr^g fxrixQos {'lao-
10 xqÜtovs) ffXtüf 71«^« zrjy'l'yidfty vvv xtlTcci
/jfTtniyeyQa/juivti.
Hyperid. Frgm. XXXI, 9 (Blass). Stivu
tnohiatv (Euxenippos) ntql Tr;y cpiuXrjy idaccg
OXi\unia(^a c'cyccihtli'fci tlg t6 tcyalua t^^-
15 l'yuiag.
CIA. III, 185 (nach Pittakis bei Hag. Kyra
gef.) Kul'/.ia; vnlo zov vlov uvtov 'l'yiic^c.
CIA. TU, 460 (Basis im Ostflügel d. Propyl.).
lißaciTtj Vytia.
20 lakchos, s. Demeter, Köre, lakchos.
CIA. II, 1592 (Basis im Centr. Mus.~)
^InnöviY.og Innovixov A'/MTitxij&tv IkXX'I*
avt&r^xtv.
Ilisos, s. A: Ilisos (Schatzurkunden).
25 Isis (vgl. Serapis).
CIA. II, 1671 (Südabhang der Burg).
Altar für Isis , Aphrodite , Pan , Nymphen,
Hermes; vgl. Aphrodite.
CIA. 11, 161 2. (Basis in einer Kirche am
30 Nordfufs der Burg.)
l]ttQÜni[6]i 'laiSi, in« -tt,-
aiXQtcTovg li[(>i\iag u. s. w.
CIA. III, 140, vgl. Serapis; 162, vgl.
Aphrodite; 163, vgl. Asklepios.
35 CIA. III, 923 (Hermenfrgm. in den Funda-
menten der neuen Metropolis gef.). ö ötl^a
— — — xreyrjq)oQriaccacey ^ccQUniSos Xal
E'iaiäo; avid-r^xiv u. s. w.
CIA. III, 203 (Th. d. Andronikos).
40 7<Ttd"[t] -lixaioavy^n^ Kxr^aLx7.r,g — av-
id^r^xtv inl tt^ta»? —töaov — — f«xop4i^oj'-
ZOg ZüJTlVQOV u. s. w.
CIA. III, 204 (Pittakis: Theseion). "laidi
X(u &toTg Aiyvnzioig zag [<f]ä[<^]'x[g civ-
45 i»>,xe] ?
CIA. III, 896 (Metropolis?) "Azia-
Xog KXaväiav u. s. w. [ilg 'lai\Sog (?) nv-
i0^t;xsy.
65
CIA. III, 905 (Akropolis). Äoi<[xi]og y[ov/x-
[xiog ] xal Novu/uia Büaau 50
— rijr la\i)\zijiiv (^vyaziqa yovuui[av
E]iai&i svlxYiy.
Köre, s. Demeter und Pherephatte.
Kronos.
Paus. I, 18, 7. lazi &e aQ^aXa Iv zw 55
ntoiß6?.w (des Olympieion) Zeig ^a'/.xovg xa\
vaog KqÖi'ov xa\ 'Ptag und Temenos der
Ge Olympia.
Bekker An. gr. I, S. 273, 20. K^öviov
ziutvog' z6 nctod z6 vvv 'OXvfiniov uixQt^ 60
zov fxrjQiäov zov iv -^YQ^f (statt dyoqä
Jl'achsm., Ph. Mus. XXIII, S. 17).
CIA. III, 77. yE\'/.\a^(jjrißo).iwyog ti Kqoi'o)
nonai'ov &<i)dsxöficpa'/Mi' xa&t'susvof Ini-
[ninXccau tvov .<*] .
Kurotrophos, s. Ge Kurotroph.
Lethe.
Pliiiarch symp. qu. IX, 6, in Athen: vtia
xoiviavtl (Poseidon) ^tzd zijg 'A&r,i'äg, Iv
(0 xal ß<au6g eazi AtjS-r^g l^Qvusyog.
Leto.
CIA. III, 376 (Theatersitz). ItQijag Ar,zovg
xal A(}[Tiuidog].
Men, s. Serapis (CIA. III, 140).
^[^iz r, Q x^süjy , s. Göttermutter.
Mitleid, s. Eleos.
Mnemosyne, s. D. Eubulidesmonument.
Moiren (s. Aphrod. iy Ktlnoig und Urania).
CIA. III, 357 (Theatersitz). Moi^wy.
Musen (vgl. A : Museion).
Schatzurkunden. CIA. I, 273 d, e, f.
MovadJy.
CIA. II, 1228 (Basis eines Votivs östlich
d Burg; Plaka). — — A/a^nig, Xaunaä-
u[Q\\)rriaag iy ziö inl Mtyäyd^ov aQ/oyzog 85
iyiavziö Movaatg dyi&r^xty.
CIA. III, 286 (Theatersitz), hqiwg ilovawy.
CIA. II, 629 (Akrop. Techniten). M. u.
Apollo, s. Apollo.
Patts. I, 2, 5, s. D: Eubulidesmonument.
CIA. II, 1095 (Cippus beim Syntagmaplatz
gef). oQog Movadjy xt]nov.
CIA. II, 1096 (Südabhang der Burg).
Gleicher Stein mit derselben Inschrift.
Musencult am Ilisos.
Paus. I, 19, 5. iß^i'/.ovtn J'i Ad-r;yaloc xal
75
80
90
95
XXXVI
B. Gottheiten und Personificationen. (Nemesis — Nike.)
uX'/.wi' ihiwi' liQoy tifdi TOI' El'/xaaov /.id
Movawy ßwfxog tn (cvkö tozlu Ei'/.iaaiccdwu.
Steph. Byz. ^I'/.iaös, Tiorreuo; Tr,<^ Az-
Tixr^g , tp 10 TiuürTfd fei Movfffd D.iaiSts,
5 wg 'Ano'/lööiaqog. Vgl. Hinter, or. XXII, 8.
Musencult in der Akademie.
Pausan. I, 30, 2 (i. d. Akademie), taxi ßi
Movaixiy rt ßcjuog xai ixiQos^ 'EQfiov , /.(d
iväov'Äd-t]väg, Tov d'i Uonx'/.iovs iTiolr^aav.
10 Prokgom. Flaton. c. 4. /jtQOS [cod. Monac,
TiQo cod. Vindob.^ 6i lov d'idaaxa'Atiov zi-
fxtuos dytxf^rjxt raX; Moiaai? 6 TTKuxtav.
Diog. Laert. IV, 19. Jlo'/.iuiov r,y ö'kuqi-
ßwf tv z(ö y.r^TKO , Tido or ol f.i(Ci'hiZ(ei
1 5 fxi7.Q(t y.ic'Kvßia noiijaicfxei'oi xazioxovi' ;i?.r,-
aiov zov Movaiiov xai rijs iSiiforn (vgl.
CataL Ihrcul. col. XIV, Z. 37 fg).
Diog. Laert. IV, i. {Entvainnos) XaQtiiov
ayu'Auftza ui'ii)^r,xt tV Tiö Movaiioj ko v:i6
20 JD.üiioyoi ii' 'Ax<cdt;ui(c Id'nviyirxi.
Diog. Laert. III, 25. (Mi&oidair^s 0 UtQ-
ö'i?) ('ci'(foi((PZa n'/.üxwvog (ci'id^iTO ih T>;y
Axtc&r,ui(it' X(cl iTiiyQreipi' MiUQi(^c(zr,g 6
^Pod'oßüzov fJiQOt,^ Movacas tlxöva (li'i&r,x(
25 II'/.üz(Mvos, t,v li'/.ni'iiüy Lioir^at.
Museion (der Peripatetiker) beim Ly-
keion. Diog. Laert. V, 51, s. H: Garten des
Theophrast.
Nemesis.
30 CIA. III , 208 (kl. Altar im Dionysos-
Theater). [Ty;]t Nt/Atati \ . . . iA[t]cFjif 2lc(['/.-
fiwi'jiw^ Bt; [(x]«iii's" ö 7iQoaxüzi]s zov 1 ItQov.
CIA. III, 289 (Theatersitz). 7fpiw? Ovqa-
vi(cg Nifxiastos. Vgl. CIA. III, 363.
35 Nephthys (s, Osiris\
Nike.
Nike An T i o o s\
Paus. I, 22, 4. lüjy de f/Qo^iv/Miioy tr
diSifJ MxjjiT iazif 'A7TZi()ov yco^-.
Paus. III, 15, 7. yyüjjui; d'i A(cxtd'i<tuo-
vhoy Tt f's" zovzo tan zo teyte'/.ua xu'i Aih,-
vui(DV ig xrjv Anit^oy X(e).ot/uiyi,y AYx»,j'
— ■ — zi]y iNYz/,1' uvtÖUi Ol tuyity otx
itynny 7irtQiöy.
Paus. V, 26, 6. KitXauig Jf ovx t)(ovafcy
nzt{ta 7ioiT,aui ).iyn(u (die Nike in Olympia)
unouiuoifityoi 10 'AOrjyriai zr,i Anzinov
xi''/.ovttiyi,i ^o«yor.
40
45
LLarpocrat. iV i x i] A i^ i\ y h. A vxo vQyo^- iy
TM TTfQi zrjs liQiin;. oTi ö't Nixr,s Ad^i,yng 50
Souyoy änxtqov , i^ov ty juiy zij dtSiü
^orty iy ö'i zfj iiioyiuio xguyos , iziuÜTO
Tiaq Ad-r^yicioig , ötdV;'/.(t}Xiy H'/MäwQog 6
nt^ir^yr^r^g iy u rnQi uxQOTio'/.iws. (An-
spielung auf den Granatapfel: vgl. Anthol. 55
Pal. IX, 576; auf die Niken der Balustrade (?)
Anth. Plan. IV, 282, s. Athen. Mitth. VII,
S. 46.)
Ad-r^v u i u s Ni X >; f i. d. Schatzurkunden ;
vgl. CIA. I, 166 g, 3; 188, 5; 189a, 60
(Opfer.) CIA. II, 163, Z. 20 fg. fxucy
. . (Sovy) inl tiö zi^g Nixrjg (ßiofiiö) tiqo-
XQi[y((yTfg ix Tuiy] xa'A'/.iaztvovaüiy ßoojy,
xcd d-varcyxig zjj [Ax)^r;y^ rrj] Uo'f.iüiSi xcu t)5
z^ 'Ad-Tjy^ tri Nixrj unuaiö\y TiHy ßoöjy
zw]y «710 Tiüy TtzxctquxoyTa uytöy u. s. \v.
(Vgl. II, 471. z. 14 f.)
Demosth. prooem. LIV. i^vaautv ztö -Jii
riö Zü)Tr,Ql, XfU zu Ax^r^yü \x<c'i\ TJi Nixtj, /"J
xcu yiyoye xu'Ka xai aiozr^oin z(ev& v/xly
zu itQic.
CIA. III, 659, Z. 6 fg. itoifc yixr,[g r/;»'
i| ('(]xoon6[?.]iws u. s. w.
Ath. Nike u. Art Hekate. 75
Bleimarke, Benndorf, Beitr. , s. Artemis
Phosphoros.
Paus. II, 30, 2. s. Art. Epipyrgidia.
Andere Niken auf der Burg.
Paus. IV, 36, 6. Ad^tjycdoi dt x(d Nixi,!,- ^o
Hvix^r^xav aytc'kfin iy dxQonoXti '/u'/.xovy ig
fj.yrifjii]y zbjy iy E(fKXzr,o!(f.
(Nike auf der Hand der Parthenos.)
yahii- Mich. , Paus, descr. arc, S. 16, 42,
u. Athen. Mitth. V, S. 95 fg. 85
(Die goldenen Niken.)
CIA. I, 32 B, Z. 2. Tug A7[x«!,- /p]t'ff«>
CLL IV, 2, 331 e, Z. 6. iniazicTui zoiy
NixKiy u. s. w.
Schot. Aristoph. Kau. 720. Ol. 93, 2 (Geld- 9°
jirägung ix riöy }(Qvawy Xixiöy). Quiiitil.
IX, 2. 92. Vgl. CIA. II, 642, 652, 654,
660, 667. BuU. de corr. hell. 1888, S. 289
Unter Lykurg: CIA. II, 678, Z. 47, 739.
Paus. I, 29, 16. Vit. X or. 841 D. 9?
Nike Olympia.
B. Gottheiten und Personificationen. (Nymphen — Pantheon.)
XXXVII
CIA. III, 245 (Theatersitz). ItQiuh- O'/.vfx-
niug 1 Nix>if.
Nike u. Hermes.
CIA. 11, 1298, s. Hermes und D. Drei-
5 füfse.
Nymphen.
CIA. I, 503, auf der Höhe des ,, Nymphen-
hügels" :
HitQoi' I Xvucf[üii'] ^tu6a[ioi'? (Vgl.
10 dazu das Grabepigramm CIA. III, 1354.)
CIA. III, 369 (Theatersitz). . . . »'o/;s" ITay-
diifAOV VVfX(ftlS ....
CIA. III, 320 (Theatersitz). ' )'uyi,T()i(jjf
15 CIA. III, 351 (Theatersitz). l'uvtjoia;
A'i;ff«[f] jqocpov . . . Tltid^ovs.
CIA. III, 196, s. Hermes.
CIA. III, 212 und Athen. II, S. 38 C s.
Heren.
20 (Nymphen am Ilisos.)
CIA. II, 1327. (Relief Nani, vom panath.
Stadium) : Flussgott, Pan, drei Nymphen, Her-
mes ; unten : Mann mit Ross, zwei Göttinnen.
Inschr. : oi nlvftis Nvj^rfuig tv^HfUtroi avi-
25 {^taay xcci x^eol^ nüair (11 Namen).
Vgl. d. andere Rel. Nani CIA. II, 1600:
0iloy.qaTi6iis Nv/ucpcctg 6/U7iv[ini^.
Plato Phaedr. 230 B, 237 A, 259 D, 263 D,
279 B (nebst Acheloos und Pan). Vgl.
30 CIA. IV, 2, 503 a (Athen r)
(Nymphen bei der Akropolis verehrt.)
Vgl. Michaelis, Annal. d. Inst. 1863, S.
311 fg. A—C. Reliefs mit Pan, Hermes,
Flussgott , Nymphen u. s. w. , dazu Athen.
35 Mitth. III, S. 1S2 fg. CIA. II, 1528.
CIA. II, 1 5 1 5 ( Asklepieion, Relief mit Pan
und drei Nymphen). ' A^yavö{)Oi Nii'ffais
x«[t Hayi].
CIA. II, 1671 (dreitheiliger Altar vom Süd-
40 abhänge), s. Aphrodite, Hermes, Pan, Isis;
im mittleren Theil Nvucfioy.
Nysa.
CIA. III, 320. 351 s. Nymphen.
Osiris (vgl. Isis).
45 CIA. III, 77 Z. 4. Boti^Qo/uiiovo^ yi
Nt(fx^vi X(d 'OaiQi6\C\ altXTQvöya . . . xcco-
TTOtatli , aTlilQüJt' 7TVQ[oVi] 1 xul XQl&c'ti,
oniv(^wv ut't.r/.oc.roi'.
Hang. Ant. hell. 1096 (Pittakis : in Megalo
Monastir.). — — 'oaioiö'i i^-iw | (U'[tS^r,xty]. 50
Pan (s. Nymphen).
Grotte des Pan (vgl. Apollo Hypa-
kraios).
Patts. I, 28, 4. (nach Erwähnung der
Apollogrotte Lücke; Erzählung von der Sen- 55
düng des Pheidippides) orros" uty ovv 6
it^ioi inl TdvTt] T>; uyyt'/'.iu rtrifArjai. Vgl.
Hcrodot VI, 105. vTid rfj ccxoonö'li IJavoi
106 v (i&QvareyTo).
Anthol. Plan. 259. niz^r^i ix JJuQitjs fxt 60
TiöXiu xaxa n«.).'/.<tSos axqr^v \ aitiauy
'Ad-r^valoi Uüva XQonuiofföoov. Vgl. 232.
Eu7ip. Ion 936 fg. KP. oia&(c Ktxi^onias
nirqus; UAId. Old\ ty&a JJuvog uSvxu
xfd ßiojuol niXfcf. KP. "Eirrnvd-" (cywyce 65
(^tiuoy t]yu}viafjii(t-u.
492 fg. Ilavog i}-cixrifxccTH xnl | rf«p-
arXi^ovau nixQcc \ /nvyaxftai Mccxiuds, \
'lya /oQoiw aztißovai no6olv j 'Ayquv'Kov
xoqui TQiyoyoi 1 arwcTi« /Aof()« tiqo JIceX- "jo
A«Jof I yaüiy, av()iyytoy | in aioXas ia^rä^ |
vfiyMU, orav av'llois \ avQi^rj^, oi Ui'cy, |
Tolai ffotf iy ayTQoii;.
Aristoph. Lysistr. 720. xr^v fj.iv yt noiaxr^y
ific('/.iyovaccy xtjy bntjv xaxi?.((ßoy ij xov 75
ITuyos toxi XHvkioy.
Hephaestio 10, 6 (Cratin. frgni. ine. 22.
Mein., nach Wilamow. Hemies XIV, S. 183).
X(di>i jor(T0Xf()(ü ßaßdxxa xr/Aojy | //«r,
Uthcayixoy <\qy6y i/uß(exfi'(oy. 80
Liaian Bis accus. 9. ovxog (Pan) — —
xo ino xfj ecxQ07T6).ii anrl'/.aioy xovto (vom
Areiopag aus gesehen) uTio'licßöuiyo^ or/.tt
jutxQoy vTiiQ xoZ UtAaayixov . Vgl. Dial.
deor. 22, 3. Schal. Clem. Alexandr. Protr. 85
III, 3, 4. xo xad^vmod^ty antj'/.moy xov
ÄQtiov nccyov.
Votivrelief mit Rest d. Inschrift (gef. in
der Bastion d. Odysseus) JtKx. «QX- '888,
S. 183 fg. 90
(Inschrift im Felsen, angeblich links
von der Pansgrotte CIA. II, 715. 'A()X(»y
' Eoiyyioi -Ji'iiJiTiog.)
Pandemos s. Nymphen [CIA. III, 369) imd
Aphrod. Pand. 95
Pantheon s. a. Anf. : ,,Alle Götter".
XXXVIII
B. Gottheiten und Personificationen. (Parthenos — Roma.)
Parthenos (Parthenon) s. Athena Parth.
Peitho (vgl. Chariten).
Paus. I, 22, 3. s. Aphrod. Pandemos.
CIA. m, 351 (Theatersitz). Tuvrj^'iug
5 iVt'<r«[f] XQocpov . . . ITti&ovj;.
Pheme.
Fans. I. 17, I. s. Aidos.
Vgl. Aeschin. c. Timarch. (I) 1 28 und Schal. ;
de /als. leg. (IT) 145.
10 Pherrephatte (s. Demeter Pher. und Hades).
(Pherrephatteion.)
Hesych. ^inscprezriof tÖtio; Iv dyoQÜ.
Demosth. (LIV) c. Conon. 7 , 8. s. E :
Leokorion.
1 5 Phosphoroi s. Artemis Phosph. u. Demeter.
CIA. III, 10. catal. Z. 16. h^tig (l>u>a-
(poqiav.
CIA. III, unter den utiaiToi z.B. No. 1041,
II Z. 21; 1042 Z. 36: tiotvs </>. X(d ini
20 Exifci^og.
Pluton s. Hades.
PlutOS s. Eirene.
Poseidon.
Paus. 1 , 2 , 4. rov vaov (der Demeter
25 beim Eintrittsthor) ov tioqqü) Hoatidüiv lazlf
itp' 'innov, Öoqv utfitl; t7j\ yiyaytu IJo'/.v-
ßtJzriP (anders das Epigramm).
Paus. I, 37, 2. (an der heiligen Strafse)
Altar des Zephyros: xal ^t'iurjQog uooy
30 Xfd T^s 7i(a&6s. (fvu 6i acfiaiv 'A&rjfä xnl
IToatiöioi' t/ovai riudg (s. auch C: Phy-
talos).
(Poseidon und Athena im Streit.)
Patts. I, 24, 3 und 5. s. Athena.
35 (Pos.-Erechtheus im Erechtheion.)
Paus. I, 26. 5. lat'KHvai &i (tat ßiouoi,
IJoatiöüvog , t(p ov 'E^tx^tl xf^vovaiy 'ix
lov ucei'Tiv/uccTog , ferner (C. ) Butes und
(oben) Hephaistos. Vgl. auch A : Salzquelle.
40 Hesych. 'Eqtx^ivi. Iloatidwv iy 'A&j^-
i'tag.
Plutarch. symp. quaesl. 9, 6. Poseidon i'f oi
Y.itivun'tl fxixa irjg 'Aihr^vüg. s. Lethe.
Hinter, ed. 5, 30. ö xr,g Flohüdoi yiütg
45 x<ii x6 TjXr/aioy xov f/oatidw yog xt/Jiyog.
Vit. X or. S. 843 B. Mr^Suog, og xr,y
UQwavyrjy I7oati<fwyog 'EQt)r&kMg i«;jft. Vgl.
843 c.
CIA. I, 387 (kl. Säule). 'Enixi).r,g \
OiyoX(eQr,g ^wivuvxov j HfQyitarj&ty |
Hoandüjyi [ 'Egt^S^tl [ (iytd-ixr^y. Vgl. CIA.
III, 209.
CIA. III, 276 (Theatersitz). Itoiwg \
Hoan&wyog rair^o^ov xal 'E()f^&iiog.
Vgl. CIA. III, 805. -fe).x. ('cQx. 1888
S. 66, I. 1889 S. 20, 18.
Poseidon Helikonios.
Bekker, Anecd. gr. I, 326, 30 (Kleidemos).
s. (E.) Agra, (A) Helikon, xui r, ia/ÜQu xov
Hoafidoji'og xov E'Mxtüyiov in (cxqov (des
Agrahügels).
Poseidon Hippios. (s. E : Kolonos Hippios).
CIA. I, 197 (Schatzurkunde). Sc///. Oed.
Col. 54 fg.
Paus. I, 30, 4 . . . xui ,iu}fxog Ifoatiöuirog
'Inniov xal 'A&r^yäg Inniag .... x6 di
äXaog xov Hoaaidiöyog X(u xov yreoy iy-
inQr,aty 'Ayxiyoyog.
Thucyd. VTII, 67. — — lg xoy Ko'/.wvoy
(eaxi (ff IsQoy Hoan^wyog f^io nökiwg
ans^oy axceäiovg uü'/.iaxn dfz«.)
Poseidon Kalaureates. CIA. I, 273.
Poseidon Phytalmios (vgl. Paus. I, 37, 2).
CIA. III, 267 (Theatersitz). Itgiiug \
HoatidiUyog \ ffivxcc'Autov.
Poseidon / <c u u i C r; '/. o g. CIA. III , 77,
Z. 18 Uoaid'wyi ^«fX(ei^r,X(p yr,q-(<?.ioy.
Bhea, s. Göttermutter und Kronos.
Roma.
(Priester.) CIA. II, 985 £> I, Z. 9. £ I,
Z. 51. II, Z. 51 (Delos?)
CI.l. III, 265 (Theatersitz), vgl. Demos
und Chariten.
Rundtempel der Roma und des
Augustus auf der Akropolis.
CIA. III, 63. (nmdes Epistyl). O öi;uog
t^t^T 'Piöuti xccl —ißaaxw KaiatcQi , axQti-
xtjyovyxog im xovg on'kixng ITfcjUjitiyovg
xov Zrjywyog MceQKd-üjytov , UQfiog 3t(cg
Pw/ur^g x(et StiStcaTov —wzi^Qog in' fixQo-
nöi.n, ini iiQtucg Aitiiyüg ITohtcdog Mtyi-
axt]g xt;g 'Aax?.t,niudov A'/.rtiiiog &ryccTQÖg.
Eni ((()](oyTog 'Aoi,ov [ lov -/]to(jiu)yog
ITfcictyiiiüg.
CIA. III, 334 (Theatersitz). !t()iw. l^nlg
'Pumi,g x<ci —i-inarov KtdyauQog],
50
3J
60
70
75
So
8>
90
95
B. Gottheiten und Personiücationen. (Semnai — Zeus Agoraios.)
XXXIX
Semnai s. Erinyen.
Serapis (s. Isis).
Paus. I, l8, 4. Ei'ttvO^tv (vom Prytaneion)
locaiv ts r« x«ra» Tt,i nö'/.aog ^«Qaniäög
5 tariu liQoV . . Ol) noQQio' Bündnisstätte des
Theseus und Peirithoos.
C/A. II, 617. Sarapiastendekret.
C/A. III, 140. Platte mit Halbmond und
Stern (Samml. Saburoff). 'Ii(}iv[g] aro).iaT>i;
10 'lai6o? X((i It^änidoi Avq. EjicccpQodfiTog
TM OiqrtviM Mr^vl sv^fcQiair'iQioy iii'i!^r//.(c.
CIA. III, 145 a. (Kl. Altar, Asklepieion.)
rci'ig I TW xvqiio üfQftniöi tv^autvoi <(i'i-
&r,xf.
•5 Vgl. '£'qp. ('(^y(. 1884 S. 170 (Restauration
von Ileiligthiimern u. s. w.) Z. 56 — «p«[;r
— — Z. 57 — iT (ccpMQiatf ti' tcatti.
^nov&(ciu»v (?) d « l u 10 u.
Patis. 1 , 24 , 3 (im Heiligthum der Ath.
20 Ergane) ö^oü Je acpiaiv (den Hermen ?) tu
TM i'c.o) —novifceiojy &<d,ua)i' iaiif.
Thaleia, Thallo s. Chariten.
Themis (vgl. Athena und Ge).
Paus. I, 22, I. fxtxu di xo ItQoy lov
25 'Aaxkr^Tiiov, rcivtt] nqos trjy uxQono'Mi' lovaiy
Oiuidog vnög iari (Hippolytosgrab).
C/A. III, 350 (Theatersitz). 'liQiug IT,.;
QilxiSos.
CIA. III, 318 (Theatersitz). 'Ei}at,cp6Qoi;
30 ^' [/"]^f &ifJi&og].
CIA. m, 323. OhjcpÖQov 'Äd-t;y<lg öt-
ui&og.
CIA. III, 329. liQtiüs 0i[ui(^og?].
Tritopatreis.
35 CIA. II, 1062. oQog iiQov TintorncToüov \
Z<cy.vuäiji\y — —
Suid (vgl. Etym. magn.) T() it 07i (croQeg.
^ijfiwv tv rfj 'ÄTxUdi (ft,aii' uvifiovi tivta
rovs Tqitotic'czoqccs , 'PiXoj^oqog Ss xovi
40 TQixonäxqtig nayxoiv ytyovivai nouixovg.
(Payo&r^/Liog tv ixtm (fr,air oxi fxovoi Ad-t,-
raloi d^vovai xe xal tv/oi'xcci avTalg vTiiq
ytviatüii nuiSixii' , otuv yautlv ixi'f.'/.t<iaiv.
Tyche (vgl. auch Agathe Tyche).
45 Philostr. Vit. soph. II, i, 5' xo öini
d^dxtqa xov axcc&iov i'tws ini/ti Tvy[i\g xm
ccyccXfxct t'kt(f)uyxivop. Vgl. G: Stadion.
Athen. Mitth. VIII, S. 288 (Basis, ur-
55
60
sprünglich eines Weihgeschenkes der Paraler,
in röm. Zeit neu verwendet) : ^Anniav ^Axti-
"khi^v ^P't^yiKluv, K'A. 'HqwSov xov ag^itnicag
yvvcäxa, ttQaaaijiyrjt/ nqwxr^v xr,g Tv'/'S
xr,i TTÖUtag, — Ol ii' UiiQcatl nquy-
fjnxtvx«! u. s. w.
Winde. (Vgl. Aelian de nat. an. VII, 27.)
CIA. III, 77 (Opfervorschrift). (/7o-
GiSiütvog^ S-\i] rci'iuoig nönayov yoii'ixuäoy
oQS^oi'cpfc'/.oi' &ii)dtx6t'Cf{c).oi' i'>,(fcc).ioy. (S.
Boreas, Zephyros, Tritopatreis.)
^syixog i9-fOf.
CIA. I, 273. Frgm. f. Z. 18. ötor
cfi'ixor.
Zephyros.
Patts. I, 37, 2. (an d. heil. Strarse ; vorher
Heiligth. d. Lakios u. Grabmal d. Nikokles) 65
taxi <fi xcci ZtfpvQov Tt iiOfAog xui -/i,u',XQog
liQoy X(d xrjg nuiSog.
Zeus.
CIA. I, 504 , im Felsboden des Hügels
der Hag. Marina, Südseite : H6qo? -Iiog.
CIA. I, 505 angeblich unterhalb 504:
UoQog.
Paus. I, 24, 4. (östlich vom Parthenon)
x<ä ^log iaxiu uya'/.uu, xo ts Atoj^^ccooig
xcel 6 ofoucc^ouiyog ITo'/.itvg (s. unten).
Paus. I, 18, 6 (Bild im Olympieion, s. Zeus
Olympios). 7. 'iaxi dt «<)/«<« ty x(ö ntQi-
ßö'Mo (d. Olympieion) Ztvg -/a'/.xoig xcl
vaog Kqovov xui Fing u. s. w.
Paus. I, 2, 5. s. Eubulidesmonument (D.)
CIA. II, 1554 (Basisfrgm. v. d. Burg.)
ftyid-tacty Ja J[ H, 1659 (kl.
Säule, b. Theater gef.) Jiög.
Vgl. 'A&r,v. X. S. 74, 6 Priester: Jiog
X(d — —
'E(p. äqx- ^^^4 ^- '7°' ^- 55 -'" [^'f^'A'
xitp? od. [^xq(c\tui)?
CIA. III, 198, (gef. „vor der Aglauros-
grotte" Pittakis) : JuAnoXluyyiog Br,acatvg.
CIA. III, 200 (Marmorbasis, am Parthe- 90
non): Jiog . . . xaxd xi,y {tnix(iyi,y?)
Zeus Agoraios.
CIA. I, 23, 24 (Vertragsurkunde), Frgm. a.
Z. 4, 5: Jiu xov Ay.oQcdov.
Bekker. Amcd. gr. I, S. 338, 32. Ayoqulvg 95
Ztig' ßujuog Ad^>,yr,aiy, og Ixa'/.tixo Ayo-
70
75
80
S5
XL
B. Gottheiten und Personificationen. (Zeus Apemios — Zeus Hypatos.)
Qceiov -lio^. Vergl. Hesych. uyoqulog.
Schal. Aristoph. Eqtiit. 410. Aeschyl. Eumenid.
973. Euripid. Heraclid. 70 (vgl. Eleos.)-
Zeus Apemios (?).
5 Mann. Fai: Ep. IV. 7. Stiftung des Deu-
kalion an der Stätte des späteren Olympieion ;
Altar _/<o[s" To\v 'O'u.iQiov 'An >;]u[i]ov .
Vgl. Paus. I, 18, 8.
Zeus Astrapaios.
10 Sti-ab. IX S. 404. (Von d. tay/auc tov
ÄaTQanc.iov -/lo;) if toi Tti/ti utKc'iv tov
JJvd-lOV y.(U TOV '0).VU7ltOV.
Zeus Bulaios (und Athena Bulaia).
Paus. I, 3, 5. S. Buleuterion.
15 Antiphon VI, 45. Ir kvto) tm 3ov/.(VT>^nl(p
Aios Bovhäov y.(ä \A&i;i'((g Bov'f.u'iug itqöv
ioTi.
Aeschin. II, 45 und Schol. 'Earia ßovXcdrc,
der Altar des Z. B. Vgl. Vit. X. or. 837 F,
20 Xenoph. Hell. II, 3, 52 und 55. Vgl. G.
Buleuterion.
CIA. m, 272 (Theatersitz). itqtMi \ Jiog
ßov).((iov \ xal 'Äd-r,y(c; Bovlaiag.
CIA. III, 683 (Basis, Hypapanti). ö J/~-
25 uog? . . . TOI' itQ\ia -li\oi Bov]).c(lov y.(d
[\lO-t,]i'(cg Bov'/.rdftg.
Prytanenverzeichniss CIA. III, 1025 (Thor
der Athena Archegetis) am Ende — — _/</
Bov).[ceio) Hvix^t^y.ti'.
30 Zeus Eleutherios (vgl. Soter und [G.] Stoa
d. Zeus Eleutherios).
Paus. I, 3, 2. iyzfiv&a (bei den Bildsäulen
des Konon , Timotheos , Euagoras ) laTi/y.t
Ztvs ovofiH^outi'og E'/.tv^t^tQiog (dann Ha-
35 drian und onia&tv die Stoa des Zeus El.).
Isoer. IX, 59. y.ai Tag tixövag ((vtÜ)v
(d. Konon und Euagoras) taTt;<sautv ovniQ
To TOV ^log (cyu'/.ua tov ^(OTr,pog.
Hesych. 'E'/.tvd-i gi og Ztv g ( = Schol.
40 Fiat. Er)'x. S. 392 A) : toi tov iSt itnoi /.fd
—WTf,Qrc (paai.
Har poerat. 7: /. t v ,>. Z t t g' )'nt ot!6\g
,,t(ö /uiy Toivvi' -Ju, oi ley&Qtg dix<caTui, i,
inwi'vfuUt yiyovi tov 'E'/.iv&tQioi' nqoa-
45 (cyoQivtaOui dm to Toig ictXtvi^iQovg ti,>'
atouy oiy.oüoiii,a((i Tt,y n'/.r^aiov icvtov." 6
d'f .Jid'vidög (pr,aiy äjuufiTteyny tov qi;to(>(C
t.xh,,'h; y((n 'E'/.fvO^iniog (Yiü i» ruir .l/i,()'/X(iu'
(<nn?.?.ayr;yc(i Toig 'A&r^yaiovg. oTi di iTit-
ytyqajiTai juiy loiTi,^, öyouciCiTCd 6'i X(ä ;c
'E'/.tv&tQiog, Si^Xol xcd MiyuyäQog.
Paus. X, 21, 5 (von Kydias) uTjol^cyoyTog
6t V7i6 Tiäy FfchcTiJiy Tt,y aanidu 01 nooa-
i,xoi'Ttg c}yt,'fia<'.y T(ö 'E'/.tvO^tQUii Ju (mit
Epigramm). ^;
6. ToiTO /uiy dl] ineyiyQuriTo riQiy », toi g
oixov —i'/.'/.fi xal aÜ.a Twy Li^rji'jjdt x«'t
Tag Iv Ti, aTOfJ tov E'/.iv'htQiov Jiög xaif-
tXtiy doTiidag. Vgl. I, 26, 2.
CIA. II, 1 7 (Bundesgenossenurkunde, bei 60
Hypapanti gef.). Z. 65. Aufstellung: nuQu
Toy Jia Toy E'Atv&iQioi'.
Vgl. CIA. 11, 164 Z. 6. (ort 6
dr,uog 6 Ko'/.o(fu)yiu)y dy<cTi{ß-t,(n> — — y.a\
Tr,v nayon't.iay Jli]i 'E[XfVxf^tQUO? 65
CIA. III, 7 (Ehrendekr. hadr. Zeit. Akr.).
Z. 17, 18. TOV Jiog rjo? 'E'ltv&tqiov xa'i
TTQO i TOV Uqov .... t]oV Jlog TOV JTaf-
dr^[/biov.
CIA. IIT, 9 Z. 4. TO) Ti 'E'A[iv&f()i<p Jd 70
y.<d l4(J"o(«»']{ö Kaiaaoi l't.iaaTtö —iotiiqi,
avyxad-jdqvaai .... xok]oaaixi;y tix[6ya.
CIA. III, 26, 2. 3. Ifqtig rrjg'Ofj[nyiag.'
Jt]urjoog . . . TOV Jiog] tov 'E?.fvd^iQtov.
CIA. III, 1085 Z. 4. aQ^itotig NtQiovog 75
KXavdtov Kaiaaqog EtQuavixov xai Jiog
'E't.ivd^tqiov tx Tiöy E'Kh',vun'. (Vgl. 1091.)
Zeus Geleon.
CIA. III, 2 (Basis hadr. Zeit a. d. Burg).
Z. 5, 6. Itqtvg ÄQiwg xa\ 'EyvaXiov xa\ 80
'Errovg y.id Jiog Ft'/.iovTog uqox^,qv^.
Zeus Georges.
CIA. III, 77 Z. 12. M«iu(cxir,ni<iiyog
Ju FtwQytö X Txönayoy ^(oivixiu'ioy oq-
d-oycpa'Aoy dw&ixöyrfaXoy u. s. %v. S;
Zeus Herkeios.
(Im Pandroseion.)
Dionys. Hai. de Diu. 13 (Philoehoros).
xvojy flg Toy Ttjg HoXiddog vttoy etaek&ovan
xal dvaa ig to Uaydqoatioy, ini tov ßüJ/j6y 90
«r«(3«<i« TOV 'JiQXtiov -flog tov vnö rij
i?.ai(j: xurixtiTo.
CIA. II, 1664 (Rundaltar im Dipylon).
-Jtog Eoxtiov, Equov, Axaitayrog.
Zeus Hyniettios? s. oben Zeus. 05
Zeus Hypatos.
B. Gottheiten und Personificationen. (Zeus Hypsimedon — Zeus Olympios.) XLI
Paus. I, 26, 5. 7700 d't Tt;s tao&ov (ins
Erechtheion) _/iOi iazt, litoiuöi' Inärov, iyO-cc
tuipv^oi' Ovovaiv ordfV, nif^/uara ök d-h'Tig
ovdiy XI oh'io ^^Qt'jaaa&^ai poui^ovaii'.
5 Fat/s. VIII, 2, 3. 6 /ufv yicq (Kekrops)
_/<« xt (üpö^aatv "Ynaxov tiqmxo^ u. s. w.
Euseb. praep. ev. X, 9, 22. . . tntixu pm^xov
7i(iq 'Ä&tji'ccioi^ idQvaca nQtüxos (Kekrops).
Vgl. den Bio/xos xoi Ovr^^ov CIA.
\o I. 322. I, 79. II, 95. 324 b I Z. 61.
Zeus Hypsimedon, Hypatos.
CIA. III, 170 (Herodestheater). l'xpiuiö'Mv,
vnaxt, TicixtQ Ä'pif;'/;? ß(id-vy.(i[Q7iov] \ ßov
EXaiov (sie) ßwuoi' i/.ix(vou(i' i,u(i^, |
1 5 (^Qt['ixig u. s. w. I
Zeus Hypsistos.
CIA. III. 14S— 155. (Kleine Säulen, Ta-
feln, Reliefs [mit Körpertheilen : Gesicht,
Unterleib, Brüsten, Armen] meist von Frauen
20 geweiht, an der Felswand bei der sog. Pnyx
gefunden; 146 östl. vom Parthenon). Wei-
hung: 'l'ipiaxio oder 'Tipi'axM ~Jd oder St'^i
i'ipiaxM. Dahin gehören vermuthlich auch
CIA. III, 237. 238. 147. 156.
25 CIA. III, 132, 1. (Asklepieion. Kl. ion.
Kapitell mit Adler). &i(ö ixpiario —
— fv/(C()iax>',Qiot'. Vgl. auch 'Axf-r; y cc 10 r
VIII S. 144.
Zeus Kariös (vgl. Zeus Stratios).
30 Herod. V, 66. ß^ioiai (ff 01 avyyti'itg
«vxov (des Isagoras) Jil Kaoup. (Vgl. F/ui.
de malign. Herod. 23.)
Zeus Kataibates.
Schol. Sophocl. Oed. Col. 704 (vgl. Zeus
35 Morios).
Zeus Kenaios.
CIA. I, 208 Z. 9 (Schatzurkunde) Ji\oi
Ki]vuiov.
Zeus Ktesios (s. Peiraieus).
40 CIA. III, 3854 (Asklepieion). x«]i Jihg \
\K\n]Giov.
Zeus Meilichios.
Fans. I, 37, 4 ^laßüai St xov Kr^cfiaov
ßMfAos iaxiv (tQ^ccio; Mtili^lov Jiög. inl
45 TovxM 6>,a(vs i'Tio rwr aTioyoi'ioy rcür (Pv-
X(c^.ov ■/.((d^uQa'nav ixv^i, '/.rjard; . . . cctto-
xxHi'«i. Vgl. Thucyd. I, 126.
CIA. I, 4 (Alte Opfervorschrift). Z. 3.
50
55
^«()y[ijA. Z. 4. 5. \Ju Mtt]>.i/io) t[ . .
yrj(pu\'/.]uc.
CIA. II, 1584 (Nordabhang des Nymphen-
hügels; cylindrischer Cippus) Ju Mn'/.i%i(i)\
ZuiTTVQtioy. 1585 (ebd. gef. viereckiger Stein
mit Eintiefung). 'W.ico y.cä Ji\ Mti'/Jixiuji]
Mail Uta.
Zeus Moiragetes.
CIA. I, 93 (auf Heiligthümer der Athena
Polias bezügl.). Z. 12 — Qaig Jü Moi-
()ayiTtj y — ~
Zeus Morios (vergl. A: uoo'ku. In der 60
Akademie.)
Sophocl. Oed. Col. 704 f. o yao cclty ogcHy
xtSxAo? I ?.ivaaii viv (den Ölbaum) Mooiov
^log. Schol. MoQioy ^icc iins xoy tnonxr^v
xüjy /uoQicjy t'/.cawy' xcu iaxiy 6 Ityöfxtyoi 65
MoQio; Ztvs [ntql 'AxaSr^fxicii'^, äg (pr,aiy
'AnoK'KöSdiQos „ntgl Axadrjuicy laziv o x(
xov KccTaißäxov zliog ßwuog oy z«t MoQtoy
xu'kovai , xüJy txtl uoQiioy ttcqcc x6 xt^g
A&r;y(cg tiQoy idQvutyiDy."
Zeus Olympios (Ulympieion).
CIA. I, 196. 198. 203. Schatz des Zeus
Olympios.
CIA. IV, 2, 373>68 (Akrop.) 'o).]v^u[7icov]?
idiög.
CIA. II, 607. Col. B, Z. 3 fg. (Lysikles)
\itgo7ioir^aty xm z/ü] xiö 'Okvunio).
CIA. IT, 162. x]cu xovg ccvxovg juixcc
xijjy tTiilaxcuüiy xov 'OXvuTiiilov (?) O^vacca-
&u\i xiö ^u xiö 'OZ-vunio}.
CIA. III, 243 (Theatersitz). leQEuig \ ^log
^OXvfiTxiov.
CIA. in, 291 (Theatersitz). <t>c<i6'vyxov \
^log ^OXvfxni\ov\ \ ty ccaxu.
(Olympieion.)
Faus. I, 18, 8. Tov Si 'O'/.vuntov ^log
.Jivxu'kiuiya oixodojut;acu Xiyovai xo do^uloy
tiQoy, ar^fitloy unocpaiyoyxig — — xcccfoy
xov vuov xov viiy ov noXv dcptaxrjxoxct.
Thucyd. II, 15. (Von den ältesten Heilig- 90
thümern) x«t r« ?|a> {xi]g dxqonö'Ktoig) TiQog
xovTO x6 fjfQog xrjg noXtwg (noog yoxov)
/uä'/.?.oy 'iSqvxc<i, x6 xe xov -flog xov OXvfi-
niov X(c} x6 Ilvd-ioy xai xo xt;g Frjg.
Aristot. Folit. V, II, 4. 7i((Q(iStiyfXK 95
xoi'xov (der Ausbeutung durch die Tyrannen)
70
75
80
85
XLII
B. Gottheiten und Personificationen. (Zeus Olympios.)
X(ci Tov 0).vu7iiov j; otxoiföfAr^ai; vno nöy
ntiaiaTQ(cri&wy.
Vitjuv. VII, praef. 15. Athenis Antistates
et Callaeschros et Antimachides et Porinos
5 architecti Pisistrato aedem lovi Olympio fa-
cienti fundamenta constituerunt. post mortem
autem ejus propter interpellationem reipublicae
incepta reliquerunt. itaque circiter annis qua-
dringentis (Meurs. st. ducentis) post Antiochus
10 rex cum in id opus inpensam esset pollicitus
cellae magnitudinera et columnarum circa
dipteron conlocationem epistyliorumque et
caeteromm ornamentorum ad symmetriam
distributionem magna sollertia scientiaque
1 5 summa civis Romanus Cossutius nobiliter est
architectatus. (Vgl. 17.)
Lh'. XLI, 20, 8. Magnificentiae (Antiochi)
in deos vel lovis Olympii templum Athenis,
unum in terris inchoatum pro magnitudine
20 dei, potest (testis) esse.
V'ellej. Paterc. I, 10. Antiochus Epiphanes
qui Athenis Olympieum inchoavit. Vgl. Athen.
V, S. 194 A.
Ps.-Dicaearch. I, i. O'Kv^niov riUirt'/.i:
25 jusv xazdnXr^^cy (Casanb. xarankr^XTix^v,
Usener xuiäär^Xot') J" t/or rr}v Trj<; oixo-
cToMf«? v7ioyQucpt]v [tri r. 6. v. Btirsian),
yii'öjuiyoi' cF' (iy ßt'Aiiazoy i'iTiif) avy-
30 S/raö. IX, 396. xfc] uiio xo 'OXvumoy
6nt(> i,uiTt).tg xuTt'/.iTit rt'/.ivTit>y o uytdhti';
{'Aviioyog Lenke) ßuai'/.tv^.
Flut. Solan 32. <.og r, no'Mg TiZy 'AO-r^yaimy
ro '0).v/binciloy , ovtw^ r, FT/.mioyoi aotfia
35 Ti>v Axi.at'zixou iy no'A).olg xic'/.ol; uöyoy
tqyov üit'/.ig iff/ijxt»'.
Lucian Icaromenipp. ia,. Zeus fragt tl ro
'OXvfxnuloy uvtm Inizü.iaai i}i«yi>ovyz(ci
(Ad-rjyuloi).
40 Hesych. 'OXv ^niov (Pamphilos). zovro
(IziXt^ tjutiy(y 'Aihrivr^aiv olxod'ouovutyov
Tio'lhcxi? «c;^«? ''.((ßoy T/7f xuzuaxtvr;;.
Plin. XXXVI, 6, 45. Sic est inchoatum
(mit Säulenbau) Athenis templum lovis Olym-
45 pii, ex quo Sulla Capitolinis aedibus advexerat
columnas.
Suetan. August. 60. reges amici aliique
socii et singuli in suo quisque regno Caesareas
urbes condiderunt et cuncti simul aedem lovis
Olympii Athenis antiquitus inchoatum per- 50
ficere cummuni sumptu destinaverunt genioque
eius dedicare.
Steph. Byz. 0).v un itloy' zonog iy
A&t^yai;, oy xziaavzts AO^r^yaloi )[i)i[u((aiy
AS(iiayov yia; AO^r^yac A&Qiayu; tXH/.tauy, 55
las 'PXiyojy ty OXvfxniddwy u.
Cass. Dio LXIX, 16. ^A6^myog St zo zt
'OXv/iiTiioy ro Iy red; A&t'jyras iv <o xrd
(ivrog 'iSgvrcd iitnolr^ae xat So(cxoyz<c t;
itvro HTio lyöiug xouia&kyza dyid^tjxs. 60
Spartian. Hadr. 13. per Athenas iter fecit
atque opera quae apud Athenienses coeperat
dedicavit ut lovis Olympii aedem et aram sibi.
Philostr. Vit. Soph. I, 25, 3. x6 dt A-
0^t,yr^aiy 'Olvf^nioy 61 ih.xoyzu xa'i nti'xa- 65
xoaioiv triöy dnort'/.taffty xa!haoiüa<(i o
ttvroxQurwQ u. s. w.
Schal. Lucian III, S. 57, 2 (Jacobitz.) ro
^OlvfXTUoy . . . Siu jutyce'/.oi'Qytcey (irioQoii'Zioy
A&r,y(ci(Dy ^Qr^u('cru}y tis rt^y xuzuaxtvi,y 70
n'ktlov z(äy r tzwy naQtztiyt xri^ofityoy,
w? xal 6 ty KvC'ixii} veu>s , xal ovx «y
avyirtXia&riaav ccfxcpw, tl /ui] A&gucyos 0
avzoxgärioQ 'Pioixtdiay St]uoaioig uyaliouicrii
avv(cyxt'l(cßtzo rtöy t{)yioy. 75
I^aus. I, 18, 6. 'ASqiavog o 'Puiuichoy
ßctai'Atvs röy xt y«6y (zov Aios rov ü).i\u-
Tiiov) ciyi\)^>,xt x«i z6 uyalua d-iag ü^ioy
(aus Gold und Elfenbein) , . . 6 juiy Si] Tiüs
TitQißo'/.os azadiüjy uriX.iaz« rtaaüqoiy taz'iy, 80
<'cyS()i('cyzu}y dt 7ih,Qi]S- Siehe (D) Bilder
des Hadrian. Oben : Zeusbild aus Erz.
Tempel des Kronos und der Rhea. Ge
Olympia. (A) Brunnen : den puteus in Jovis
horto. 85
Vit. X or. S. 839 B. Erzbild des Isokrates
auf Säule n^og xm '(».vunitiio. Vgl. Patts.
I, 18, 8.
Bekktr Anecd. gr. I, S. 273, 20. KQoyioy
riijiyos' (s. oben) z6 7i(c{)i< ro yvy <>).vu- 90
nioy.
Strab. IX, S. 404, (von der in/iciuc rov
AazQUTtniov Jiöi): iy tut xilyn uiziciv
zov r/vO-tov x«i zov OXvfÄTtiov.
Hierocl. LJippiatr. praef. PKQnrilyos dt 95
ian>(>tt zöy rov »^(os" itniy XdTicfixtvu^oyrus
B. Gottheiten und Personificationen. (Zeus Ombrios — Zeus Soter.)
XLIII
'A&rjuatovs 'EvvtctXQovpov nXr^aiov etae^ct-
rf^fjvai xpriqjiana&fti xtc tx rr^s ÄTTixrj; (li
ro aarv Ctvyr^ iinuvra.
Zeus Ombrios, s. Apemios.
5 Zeus tn\ nuXlaSiM. (Vgl. G. Gerichts-
höfe).
CIA. III, 273. Theatersitz: BovCvyov \
legews ^10^ ii' na'A'f.adi(o.
CIA. III, 7 1 (östlich der Burg, Spon : in
10 aedicula D. Nicolai sub columnis Hadriani.
Fourm. : in hospitio Capucinorum aut in via,
quae ducit ad theatrum Bacchi). 6 Stlva
. . . ltq]tvs tov ^toi Tov inl Hfck'Aa&iov
X(ä ßovCvytjS — — XQ>;acct^Tos tov Uv&iov
15 AaöXhoi'o^, Oll /q>] 'inQoi' t&os r^f ITaX-
XuSos XHTuaxtvüaaad-ai tx twv iäiwv 7ior,a((s
rols rt d-tot^' Xfcl tj; nö'Mi (cui&r^xtv.
Zeus Pandemos (s. Eleutherios).
CIA. III, 7 Z. 17. 18. TOV Jios t]ov
20 'EXev&iQiov xccl 71q6 \ tov itQov .... t]ov
^los TOV Uavöti'iuov. Relief. Lebas Mon.
fig- 371 (Müller -Scholl, Arch. Mitth. I, 63.
Keil. Philol. 23, S. 239). Zeus TlüvS^riiiog
(?) WO^nvtt, 'HQccxh',^.
25 Zeus Panhellenios.
Paus. I, 18, 9. 'Ad^icd'og (ff xruiaxivdarcTo
fxiv xcd aXXu 'Ad^r^ycctoig, (aufser dem Olym-
pieion) vuop "IIqu^ X(d Jios ITfivtXXr^t'iov
xnl f^tois Tolg näaiv liQoi' xoivov.
30 Dio Cassius LXIX, 16. tov dt arjxoi' tov
tcivTov To nuvtK'h]viov u)i'o^ua^ivov 01x0-
do/LttjaaGd-cci Toli "EXXr^aiy intTQtipt xul
uyiöva In c<vT(ö xciXtaTr]aaTo ( Ai^Qiayöi).
CIA. III, 13 Z. 10. [vaov n('.vt).'/.]iiviov
35 -Jios i(p[iäQva(ao (Hadrian).
Panhellenia s. CIA, III, 32. 33.
Zeus Philios (vgl. Peiraieus).
CIA. II, 1330 (Votivrelief, mit Zeus, Adler
unter dem Thron, Opferschwein).
40 '£^«r[K7T«t ^u\ I <Pi'Ai(p ävi&taav tcp'
H\yrj(siov (i(y[^ov'\T05.
CIA. III, 285 (Theatersitz), 'hqioyg Jiog
'iHÄtov.
Zeus Phratrios.
45 In den Phratrien verehrt: Pollux I, 24.
III, 52.
Zeus Polieus.
Paus. I, 24, 4. xid -Jiög taxiv (östlich
vom Parthenon) nya'kfxu, to Tt Anoj^aoovg
X(U ö ovofia^o^ivos Ilo'/.uvg, m xä xa(i- 50
fOTr^xoxu sig xijy S^vaUtv yqucfuiv Tt]v tri
avTolg Xtyofxivrjv (UTiccv ov yQÜcpbJ. tov
-flog xov ITo?.iiu)g XQiS^ceg xuxuO^ivxtg kni
xov ßoifxov /Jtfityfuii'ccg rrvooig ovätuiuv
t^ovai rpv'A(iXr,v. o ßoig <fi ov tg xrjv &vöi((v 55
ixoifxccaavxig cpvläaaovaiv , anxiTui twv
a7Tt()/UfCTlOV CfOlTlöv tTll XOV ßvjfiov. Xfüoiai
<yi Tiva xöJv Itqiiov ßovcfovov** xal xccixt]
xov niXixvv ^iipfcg {ovxw yaQ toTiv 01
vofjiog) o'i/exai cpevywv 01 dt tcxs xov 60
avSqtc og töfiuai x6 tQyov ovx tläoTtg ig
dixr^v vnnyovai xov niXtxvv.
Paus. I, 28, 10, A^r,v((.'nav ßtcai'/.fvovxog
'JtQt/x^ftog , Toxt UQiÖTov ßovv txxiivtv 6
ßovcpövog inl xov ßiofiov xov Uohiitig Jiog 65
s. Gericht beim Prytaneion. Vgl. Hesych.
Jiinoltiu Schal. Aristoph. Pac. 419. Nub.
9S4. Porphyr, de abst. II, 10 und 29 fg.
CIA. I, 149 fg. Von Ol. 88, i ab in
Schatzmeisterurkunden: xuQ^riaiov dQyv()ovv 70
zJiog Uohf^g, vgl. CIA. II, 649 Z. 12, II, 652
Z. 48. xccQ]xr;aiov Jiog Hokitjjg (CQyvQov[v,
vgl. II, 660, 22. 23.
CIA. III, 242. (Theatersitz, links vom
Dionysospriester): itQtwg -/16g Uo'/.iivjg. 75
'E(ft;u. iIqX- 3264. Stelenfrgra. östlich
vom Herodestheater gef. aioi[ . . . tcvi&]r^Xfv
.Ja IIoXit[i.
Hesych. J log d-äxoi xccl nsaao i'
Tivig ygucpovai ipijq)oi. cpaal dt tv r»; tmv 80
A&r,v(äwv ö'iaiptitfiati , oTt r;u(fiaßi;xti A-
d^r^vä x(d Uooiiäiöv, TT^v Ai^rivuv Jiög
ätr,&ilvi(i vntQ avTfjg tt^v xprjcpov ivtyxtlv
xcd vnoa)ria&ca civil tovtov to xov Uo'/.iiiog
ifQftov noiöxov d-vtad-cci inl ßcofiov. S5
Zeus Soter (vgl. Zeus Eleutherios und
K: Peiraieus).
CIA. II, 741 (Lykurgische Zeit. Haut-
gelderinschr.). Z. 25 ix xr^g &vaiccg xiö -lil
xiö 2^<x)X^Qi naQcc ßoiovwv. 9°
CIA. III, 167 Z. 6. Ephebeninschrift.
civi&taav X(ö jJii —loxrJQi icpr^ßtav inl ZvA'f.ci.
Zeus Soter und Nike. Demosth. prooem.
LIV. s. Nike.
(Zeus Soter und AthenaSoteira.) 95
Siehe K : Peiraieus.
XLIV
B. Gottheiten und Personificationen. — C. Heroen, Heroinen.
(Zeus Soter, Herakles, Soteres.)
CIA. II, 6i6 Z. 22 fg. (Orgeonendekret.)
tTi{ai\viata 61 xcü roii inijxt'Krjug xal toi?
hoonoiov^ TO) -fii KÖSioTtjoi y.M t(Ö Iloa/./.tl
5 y.(ci Toii —ioTi,oaii'.
Zeus Stratios.
CIA. III, 141 (Panag. Vlassaru). 'Aya&ij
^^'Xli \ [-^'' -]TQcezi(p [rro).t]uu)y y.c([i
-/out]Tini'og FfQUfd'ixoTio [).iT((i xcä A . . .
10 t^]X'S /["("''.•
CIA. III, 143 (Basis in der Xordstadt,
östlich von Varvakion). z/<« JTrp« zio) F.
N. K. A. Mov ao'yvioi \ ii/j,? /«?"'•
CIA. III, 201 (acharn. Strafse). 'Ayalhri
i 5 Tl/t} — I ^u ZrQctTUp \ Zfiöjtuos l'tpiXQact}^ \
-Jiiößfnog —ivr^Qo; \ ol ^Auccatii.
Sitzungsber. d. berl. Akad. 1S87, S. 1204,
58 (Akrop.) Ju lTQaTi[oi — —
'E(f. ceo/. 1884, S. 170 Z. 55 (}) s. a. 45
Anf. Zeus.
Zeus Teleios.
CIA. III, 294. (Theatersitz.) ftQiw; \
Jiog Ti'/.ii ov BovCvyov.
Zeus Xenios.
CIA. III, 199 (kl. Altar. Akropolis. ÄaiM
791). — Tofde Ai'Xo[g . . . xal ]
X((t' oviQov I rw '§t[i]vu}i> icfooio ßujuoy
i{H[i']to Jh. (Vgl. CIA. II, 475 Z. 15 fg.
die avvoSo; rov Jios xov Etviov , in
Delos ?)
Zwölf Götter s. a. Anfane von B.
50
55
C. Heroen, Heroinen.
iPersonenculte.)
Adeimantos s. D.
20 Adonis (AdonisV lagen der Weiber). Aristoph.
lysistr. 389 fg. Flut. Aldo. 18. Nie. 13.
Aldphr. I, 39, 8.
Adrastos.
Paus. 1 , 30 , 4 ( s. Kolonos Hippios).
25 r,Q(7)oy äi ITtioiO^ov xai Or,aiu)S OldinoSog
Ti xcd ASquaxov.
Agapetos.
CI.4.. II. 1062 (s. R. Göttermutter).
Aglauros (vgl. auch F.urip. Ion 492 fg. oben
30 B : Pansgrotte.)
Paus. I, 18, 2. ' Ynhi 61 xüiv Jioaxovqoiv
xo Itoov 'Ayhcvnov xiuti'og taiw. (Ge-
schichte von den Kekropstöchtern und dem
Aufstieg der Perser zur Burg.)
35 Herod. VIII, 53. ifxnqoa'&t wr npö xr,s
(cxQonoXio!, onia&t 6i xwy Tiv'/.iwt' xai z!;s
uyö&ov — — xuvxrj (iviiir,aav Tii'tg (rtöy
Ihnauiv) xuxa x6 loö»' r^f KixQonog xkv-
yuxooi 'AyheiQov, Xdiroi nio u:ioXQi;uyov
40 ioi'To; xov /wQov.
Polyaen. I, 21, 2. IhiaiarQftTog — —
7iHQriyytO.tr r,xnt' ÜTKd'TKg i'ig Tu Aidxuoy
/utxcc xwy on'/.wy 01 tnixovQoi nqot'/.- 60
6-6vxts (Igdufyoi t« oti?.k XKxr,vtyx(n' ttg
x6 itQoy xt,g Ayqav'f.ov.
Demos th. (XIX), de /als. lg. 303. xov tv
X(ö xr,g Ay'/.avqov xöjy tgjr,ßtjy ooxoy. Schal.
Das Heiligth. d. Aglauros wurde errichtet : 65
ntQi xic TiQOTivi.uia zi,; nöi.ioj; ' x«t IxtJat
ü)/Liyvoy Ol tiftißoi jui).).oyxig t^tivat tig
TjoXtjuoy. Pollux VIII, 105.
CIA. II, 1369 (Basis, südl. d. Propyläen).
'Ay'/.Hvqov lioiia <Pti&oaxQ((Tt, 'Exiox'liov; 7 "
AiO-(().iäov \^iy(ixt;Q.
CIA. III, 372 (s. Demeter Kurotrophos
ic Ay).(!VQov).
Aiakos.
Herod. V, 89. oi 'A^i\v(üoi (auf Orakel- 7'
Spruch) TW — Aiuxiö xiutyo; «;ifdi^«i'
Torro, x6 yvy int iti; ayogilg 'idgirui. (Vgl.
Flui. Thes. 10).
Bckker, Amcd. I, S 212, 15. Alüxior'
xoTjog, ov (f((ai xoy A'taxoy o/x/"<jfc(. Vgl. So
S. 360, 10. (xiutyog).
Aias (s. Eponymoi). Sdiol. Find. Nein. II, 19.
Aigeus (vgl. Ejionymoi).
C. Heroen, Heroinen. (Akademos — Antonia.)
XLV
i=i
40
Paus. I, 22, 5. y.Ki Ol r[((Q(c 'A(hrii'aioii
iazl xa'/.ov f^tvov iiqiooy AiytWi.
Flut. Thes. 12. Xiytrat dt Tr;s /.v'/.i/.Os
7it(iovat]g iy.'/vih,v(ci ro cfäouuxoy (womit
Theseus vergiftet werden sollte) ottov i'Vf
iv ^ekcpii'iio t6 THQixftHc/.Tov iarii', ti'-
jav&u yun 6 Alytig (o/.it, /.ui jov E^urjU
xov Tioos 'tu> Tov Itooc xa'/.ovaiu in Aiyiws
ni'/.((ig (vgl- Apollo Delphinios).
Akademos (vgl. E: Akademie).
SchoL Demos tJi. XXIV, 114 (IX, S. 777
Dindf.) y;^ (ff xul itou — — • tni cFf TJjf
AxaSrifxtias avTov tov A/mSi] fxov tov Tj()wog,
IS ov y.ul 6 Tonos ixA^^j; (Stiid. Axcc-
ö't,ulc(. Diog. Laert. III, 7).
Akamas (vgl. Eponymoi).
CIA. II, 1664 (Altar beim Dipylon), s.
Hermes und Zeus Herkeios.
Alkmene.
Paus. I, 19, 3. Altar im Kynosarges (s.
G : Kynosarg. und Herakleion).
Alkon (s. K. a. E : Phaleron).
Vit. Sophocl. II. iayt J"« xai (Sophocles)
Tiiv TOV A'Kxim'og lk(iu>aivi\v, og r^Qiog fJhTcc
'Aax'/.ri7nov tkcou XtiQcoi'i [Mein.; tQucftig.
Amazonen.
(A m a z o n ei ü n.)
P/ut. Thes. 27 (s. A: Pnyx). to J'f iv
T>j 7i6?.et a/ttfoy uvtus iyaTQaTontdtvacci
uaQTVQtiTca xul Tolg ovöfÄuai twv TÖntav
X(U Tulg it-i]xaig Tiöi> rrtaöi'Twi'. Der linke
Flügel der Amazonen befand sich noog to
fvv xa7.ov fxivov Afiul^oftioy .... xai Tcicpovg
T(Sf ntaövTüii' ntqi xriv Ti'Mitüav iiyrci rrjy
(fiQovaav inl rag nvhcg naqu to XccXxw-
dovTog rjQiöoy, fcg vvv UtUHc'ixag oi'oucc-
i^ovaiv (nach Kleidemos).
Diod. IV, 28. ['AfiaCöfig) xccTiOTQUTo-
niätvGav (iV t>7 Attixti) onov vvv tazi to
xctXovfisvov {(71 ixtivtav 'A/ua^ovdov.
Steph. Byz. Afia^ovtiov Tonog iv
tFj 'ATTiXrj , fv^c( &r,a(vg Twv Aurc^oviov
ix^nTrjOiv.
Harpocr. A u a ^o v 10 v ' laalog iv tm
TiQog ^loxkicc. thqI Ti^g Aua^ovuiv clcp-
ifoojofwg Ai)-r^vr,(jiv Afjfiwviog Siti'/.tXTui iv
Tiö rff(jj ßiüuiov X(d S-vacwv. tan öt itoov
o Auc.^ovtg lö'qvauvTO. (Vgl. E : Horko-
mosion.) Aeschyl. Eiimenid. 680 (s. A:
Areopag.) ^AuuI^ovmv 'iSa«. ox>,vici Tt. 5°
(Amazone A n t i o p e.)
Paus. I, 2, I. iat'/.&6vi(DV ö't ig Tr,v
nö'Uv (vom Phaleron) ioTiv AvTiönr^g fxvr^nu
A^u^övog.
Plut. Thes. 27. ivioi öi tfnoi ^tTcc xov 55
0r,aiwg fj,a^ouivriv ntatlv TrjV uvH-oumov
(AvTioTTTjv) vTio Mo'ÄTiaöucg ((XovTiad-tlaav
xrü Tt^v aTt]Xr^v xt,v numc to Fr^g O'/.v fxniug
itQov inl Tt'.vTTi xtia&((i.
Fiat. Axioch. S. 364 D. T(dg Iitoviaig 60
— nXrjaiov y(tQ (oxti rw*' nvAüiv nqog Trj
Aucc^ovidi aTi',/.tj — XdTtü.au ri<cvoutv av-
TOV.
(Amazone Molpadia.)
Fäzes. I, 2, I. xal uvilud ioTi X(d Mo'/.- ^S
naSiag 'AS-r^vidoig.
Amphiaraos.
Fans. I, 8, 2. uttd d"t Tag ilxovKg xujv
iTTiovoucov ioTiv uyiiKinaa i'i^tMV.Atucpic'crKcog
X(d E\pt]vr, (fioovau ü'/.ovtov tküiJu. Dann 7°
{ivT((v&(c) Lykurg u. s. w.
CIA. II, 162. Lykurgische Bestimmungen.
Frgm. C. Z. 21 zu opfern oig xcd T(ö
'Au(fii(ocAii x(d Tiö \'A]ax?.r,ni(ö.
Amphilochos. 75
Paus. I, 34, 3. TM dt Au(pi?.6^(p x(d
7i(co 'A&rjvcäoig ioTiv iv x^ no'/.ti ßio/^og.
Anakes (Anakeion) s. Dioskuren.
Androgeos.
Hcsych. in Fvovyvrj ayuiv' J/f- ^°
'Ari<juy6(icig xov Av^Qoytwv Evqvyvr}V ti-
qr^a&id q:tjai xov Mivwog, iq) 10 xov uyöiva
Ti&ta&fci inixücfiov A&t,v^aiv iv xio Ktqa-
atixd).
Antigonos, s. So t eres. 85
Antinoos.
h^tig Avxivoov, C/.4. III, 11 19 Z. 11,
vgl. Z. iS. CAi'xivoitci iv (ißxti) 1 123 fg.
1 12S u. sonst.
ItQtvg 'AvTit'oov icft,.Sov CIA. III, 1120 9°
Z. 27 u. sonst.
itoiwg AvTivoov }(oQtiov tx Tf/vtiTuiv
CIA. III, 280 (Theatersitz).
Antiochos, s. Eponymoi.
Antiope, s. Amazonen. 95
Antonia.
XL VI
13. Heroen, Heroinen. (Archegetai — Dioskuren.)
tf()j;«f &-[täs] 'Ai'Ttnyuci; CIA. III, 315
(Theatersitz), an^^itoia 'Ai'Xioi'iag —i,^(cazt;s
III, 652 Z. 10.
Archegetai, s. Eponymoi.
5 Ardettos.
Pollux VIII, 122 (s. A: Berg Ard. u. G:
Gerichtshöfe).
Aristogeiton, s. Ty rannen mörder.
Aristomachos, s. Heros i utqÖ i.
1 o Attalos, s. Eponymoi und D.
C/A. II, 1670 = CIA. 111,300 (Theater-
sitz). UQiui^' 'Atkc'/.ov irntirvuov.
Augustus, s. B: Roma und unten: Se-
il ast o i.
1 5 Blaute (und Kurotrophos).
CIA. III, 411 (Pent. Marm. beim Nike-
tempel in einer türk. Bastion gefunden) :
if'ffoJ'os" nqoi ar;y.6y B'/.((vir^; y.ccl \ Kovqo-
inocpov äi'ti [fxii']ri tm (^^/hm.
20 Pollux III, 87. >j (ft ß).((VTr^ acci'dfdlov
Ti fjdbf, xul rjQU)i AO-tifr^aiu ö inl ß'A«vti]'
dvi&rixt yccQ Tig axvtotö fios ß'/.uvir^g U&ivov
xvTiov. Vgl. Hesych. ß'/.avir}' rono; A'f-tj-
25 Burichos, s. D: Ad ei man tos.
Butes.
Paus. I, 26, 5. iat'/.O^ovai (in das Erech-
theion) (Ft ilai ßcjuoi , /foatiö'tjyog . . xccl
i;()(oos Bovxov, TQiiot; ö"t 'Hcptciazov. yQuqxu
30 de ini tü)v zoi/wy tov yivovg tlal xov
BovTuJüif.
Ilarpocrat. Bovxr^g' oviog tayf^t xr^v
ii^iMGvvr^v , y.Hi ol c'cTJo xoviov Bovikö'uc.
y.u'i ^ExtoßovxüSai ol unoyovoi xov Bovxov.
35 Vg^- dens. 'Bxao ßovxti&ai.
Eustath. ad Iliad. A, S. 13, 50. i]v Si
Bovxr^g vtog IToati(f<JJfog, utg J/alodog ii>
y.(cxu'/.6yoi.
CIA. II, 1656 = CIA. III, 302 (auf
40 einem Marmorsessel beim Erechtheion) 'Itqitag
BovTov.
Chalkodon.
PUtt. Thes. 27. xiig 7ivh<s tucqÜ x6
XuXxuidoyxog tj^wof , ug vvv IJnQre'ixug
45 ovofxä^ovaiv (Kkidemos).
Chrysa.
Plut. Thes. 27 (vgl. A: Pnyx) vom rechten
Flügel der Amazonen noog xr,v Tlvvxa y.uxä
xr;v Xqvouv r,Xiiy.
Demetrios, s. Soteres. 5
Demophon.
CLL I, 210 Z. 20. 273 frg. f. Z. 19.
(Schatzurkunden) ^r^uocpüJi'zog.
Deukalion.
(Grab des Deukalion.) 55
Paus. I, 18, 8. s. Olympieion . . xdcpof
(des Deukalion) xov i'aov zov vvv (Olym-
pieion) Ol' no'Av (Icfiazr^y.özu.
Dexion.
Ety7n. M. p. 256 , 6. Dexion hiefs So- 60
phokles als Heros: uno x^g tov Aax'ArjUiov
ö'i'ciujatojg.
Diktys, s. Perseus.
Diogenes (s. G: Gymnasien: Diogeneion).
CIA. II, 1669 = III, 299 (Theatersitz;. 65
^ioytpovg tvtgyizov.
Diomos (s. E: Gau Diomeia, G. Gymnasion
Kynosarges).
CIA. II, 603 Z. 20. Priester d. Diomos.
Dioskuren. 70
Patis. I, 18, I. (Nach dem Theseion):
x6 J'f UQoy xiou JioaxovQuiv taxiv (cn/cloi''
avxoi xt taxüixig xtcl 01 TKuätg xa')^i,utvo't
acpiaiv icp ^innoiv. (Gemälde des Polygnot :
Vermählung mit den Leukippiden; des Mi- 75
kon: Argonauten.) Vgl. Ilarpocrat. UoXv-
yvMXog.
I, 18, 2. v:itQ di xtüy Jioaxov{>(sit' xo
itQoy 'AyXavQov ziun'ög taziv.
Polyaen. I, 21, 2. IltiataxQftxog 'AS-i,- 80
vcciwu XU ÖtjXcc ßov'Aofiffog naqü.ta^ui,
TKCpiiyytiXtv t;Xtii' uncet'xag ilg zo Affcxuoy
fitzd xüty oii'/.iüv. ol ju'if t,xoy . . n{ioü.ihih'
avzov ri^iwauv tig xo tjqotiv'/.mov . . ol
tnixovQoi 71 QotX&öi'xtg uQrt/itti'oi r« oti'Ak 85
xaxtjyeyxfcy eig xo ItQoy xijg Aygavkov.
Thucyd. VIII, 93. ol tv zw ntioniti
önXlxui — — — i^iüQovr ig zo uaiv xai
t&iuxo iy x(ö Ayaxttio zd onXa.
Andoäd. I, 45. xovg Innüg Ixit.ivaay 90
izi vvxzög at,ut;i'fci zij aiö.niyyi >,xny t!g
zo 'Ayfixuoy.
Demos///. XLV, S"". novi.QÖg orzog (der
Sklave Phormion) ürwit-H' t'x ror Ai(cxn'ov.
C. Heroen, Heroinen. (Drusus — Erechtheus.)
XLVII
Bekker Anecd. gr. I, S. 212, 12. Avüxtioi''
Jioay.ov{)(ai' lioöy, ov vvf 01 nia^orpoitoirits
(Joi'Aoi iaräaty. Doch vergl. Sm'd. av-
(cxt 10 V.
c Ludan Ptsc. 42. ol di xcd tiqü^ ro 'A-
rdxHov TiQo^xi^Sfieyoc xXifxaxag aviqnovaiv
(auf die Burg ; andre vom Pelasgikon, As-
klepieion, Areopag, Talosgrab).
CIA. I, 206 Z. 5. 210. (Schatzurkunde.)
10 Äväxow Z. 26.
CIA. II, 660. (Schatzurkunde) Z. 44: xüSi
Ix tov 'Auaxiov. 679, 10. Afäxaif vd^>ini.
Vgl. 699, 30 (s. Artem. Br.)
CIA. I, 3 Z. 10. Opfer. 'A]i'('c[x]oiy
15 [I]xiQ[o(poQi<Zyoc?
Avccxtitc s. Jt'Kx. (lo^. 1888 S. 118, 2
Z. 8.
CIA. IV, 2 S. 63 n. 34 (vgl. CIA. I, 34).
Frgm. a in Nordathen („Gerani"), b — d in der
20 ,,Stoa d. Hadrian" gef. Auf die Anakes
bezügliches Decret ; vgl. frgm. c , d Z. 43-
a, b Z. 4, 8 und 10.
CIA. III, 195. (Altar von Dodwell beim
,,Gymn. d. Ptol." gesehen): Ayn&ii rixn \
25 —ii)ir,QOlV Au((XOlV Ti ^loaXOVQOlV oÖi
ßuju6^\ Vgl. Aelian. Var. hist. IV, 5, no^xog
6 Mtvta&tvs Avcixug ra xai 2'(or;,t)«s' uii'o-
l^aatv (die Diosk.)
CIA. III, 290 (Theatersitz). 'It()iu}; Au-
30 axuii' xai ijQwog 'ÜTTireyiov.
Drusus.
hoivs -Jqovoov vTiuiov : CIA. III, i,
68 a fg. 623 fg. 1005 und sonst.
Epitegios Heros, s. Dioskuren.
35 CIA. III, 290.
Eponymoi.
Fans. I, 5, I. (WMTiqio (über der Tholos)
dt avdQuivtts lartjxaaii' riqwojv ci(p toy
A&r^vaioig vattQov tu oyo/uara ia)(ov cd
cfvlai. 2. xiöv di tTnavvfxiai' . . . taxi ulv
Innoxt^öuiv . . Ai'xio/os . . Aias 6 TtXa-
^nöpiog . . . At(og . . 'E{)tx^^vs . . Aiytvs . .
( >iyf.vs . . Axufxag. 3. KixovJip . . ITcci'diuJt'.
5 vaxfQoy 6'( xal cctxo xüiyds . . . cpvXccs
i%ovaiv ' Aixd?.ov . . IlxoXt^ulov . . . Adqia-
t'ov I, 8, 2. juixcc dt tu; tlxövtc; X(x)v in..'
Amphiaraos, Eirene u. s. w.
Schol. An'si. Pac. II 83. xonos 'A'&i]yi\aw
40
45
n<cQ(c TiQvxuyüoy , iy 10 iaxt'ixuaiy ccySqi-
ayxtg, ovg tnoiyvfMovg xaXovaiy. 50
Bekker, Anecd. I, 449, 14. Aqxuyixia'
r^yiuoytg 01 tnüiyvfxoi xiöy (pvkwy. Aqioxo-
(päyr^s Friqa \jo dt fÄi&v(i)y tj/Jti riQog xovs
dQXnyiras.
Deynosth. XX, 94. o EöXfay inixuSty 55
tx&th'fd xovs yöfxov; nqoa&t xüyy tn-
(jjyvuüjy. Schol. aydqiävxti r,ouy xdjy r^oioioy
. . . 71 (CQ ols 6 ßovloutyos youod^txtty
TiQotxi&ii ty i7iiat,uo) dt xono}
tlaxtjxtiaay axontly x(ö ßov'kofxivio. Vgl. 60
Andoc. I, 83. CIA. II, 569 Z. 14. Priester:
CIA. II, 339 Z. 4; 431 Z. 43. III, 105 1.
Isoer. XVIII, 61. iipficpiafcad-e rj/Lires axt-
q:ayix)a(a xul TXQoaO-t rwy truoyvfuay dy-
tmtly. Isae. V, 38. Demosth. XXI, 103. 65
XQ^fJ-dTu xwy tTKuyv/Licjy.
Lucian Ancuharsis 17. ;^«Azoüi/ uixoy
{xov tvtqyixr^v) uyaaxriaaxt naqu xovg
inioyvfuovs.
Bekker Anecd. gr. I, 449, 22. (= Suid. 70
«p;jfw»') ö uQ/ioy nccQtc xovg tnutyvuovg
{xa&r^axo).
Erechtheus (s. Eponymoi u. B: Athena
Poseidon Erecht h. auch D: Bild-
werke). 75
Homer IL B, 547 fg. ^ijfioy 'Ugt^^rjog
fAtyuhjoQOi, 6v TTox" Ad-tjyt] \ S^^iipe z/i6<;
x^vyäxr^Q xixt dt CtidtoQos aQovqa) Od. >„
81. ^vyt d Eqtx^*loi nvxivoy dö/xoy.
Fans. I, 26, 5. ftatk&ovai (in das Erech- 80
theion) dt flai ßwfxol IToatidwyos, i(p ov
xal Eot/^tl &vovaiy ix xov fxayxtvfiaxos
u. s. w. (Vgl. z. d. Stelle Jahn-Mich. Faus.
descr. arc. S. 22 fg.)
Herodot V, 82. oi dt {Ad^r^yaloi) in\ 85
xoiaidt d(oatiy i(fuaay (den Epidauriern
Holz vom heil. Ölbaum) tn J) (cndcovai
ixtos fxdaxov xtj 'Aß-rjyair] xt xfj ITohädi
iQ(c xcd xiö EQtx^ii.
VIII, 55. iaxi ty xfj dxQOTiöh xc(vx>i 90
'Eot/iHog xov yr^ytyio; '/.tyofiiyov tlyai
yr^ös, u. s. w.
JtXx. ccQX- 1888 S. 66, I Z. 3 und 6
(vgl. Poseidon) 1889 S. 12 n. 18 Z. 4.
CIA. II, 844 (vgl. Apollo) Co/. II, Z. 5. 95
'EQt^^ti AoyfMS.
XLVIII
C. Heroen, Heroinen. (Erichthonios — Herakles.)
Erichthonios.
Apollodor. III, 14, 7, I. 'JiQi/O^ot'toi . .
taffivTog ty zw rtuivti rrjg ^AO^r^vüg.
Clcrn. Alexandr. Protr. III, 45 S. 13. x'i
5 Jf E^iyJ^övio?; oi:y\ Iv tm ftiö rij^ J7o'/.i-
<ido; y.t/.tl&tvTta ; vgl. Anwb. adv. nat. VI, 6.
Eudanemos.
Arriati. Aual>. III, 16, 8. Die Bilder der
Tyrannenmörder stehen tv Kio((utiX(ii, 1]
10 (cviutv t(; nö'Uv xatuyriXQv uü'/.iarrc rov
utjqiöov ov fAay.()(a' xiLu L'vö'c.fiiicJi' rov
iSwuov. öaxig d'i fxt/uvr,tcci raii^ ihtcÄu tv
EXivalvi oid'i rhu EvSaptixov ^wixoy hil
zov Scciidov oyxfc (in Eleusis?). Vgl. Hesych.
15 EvSavt^o;' uyyiXog tiuqcc Ad-rifcdois.
Dionys. Halte. Dinarch. II.
Eurygyes, s. Androgeos.
Eurysakes (vgl. B: Hephaisteion).
Harpocrat. Ko'/.mv ix ag ( vgl. Kolonos
20 Agoraios) , o» toxi 7i?.r,aioy xi,i ayoQÜg,
'ii'0-<( x6 'I/ffataitiot' y.a'i xo Evnvoic/.tiop
loxiv.
Argum. II. Sophocl. Oed. Col. S. 16, 10.
Vgl. Kolonos Agoraios : n^og xiö Ei()v-
25 au/.ilcp.
Polhix VII, 132. Der Kolonos tv (cyooä
nuod x6 EvQvaüy.Hov.
Harpocr. (Sttid.) . EvQvaäxnov' xi-
utvög iaxif EvQvaccxovg zov A'iavxog iy
30 A^rivuig ovxuig ovofjia^ofitvoy iv MtUxr].
Plut. Solan 10. X(cxMxr,a(cv 6 fxtv {Alug)
iv Bquvqwvi ... 6 öi (EvQvauxrjg) iv Mi-
Xizrj. Paus. I, 35, 2. K((l yuii EvQvauxovs
ßuifiog iaziv iv A&rivuig.
35 'Aiyrjv. VIII, S. 274 fg. (Südabhang der
Burg.) Z. 21 fg. oxr^'Kug "ki^ivag dvo xicl
azijaici [xtiv fxiv fiiuv iv zm?] Ev^vauxiiio,
zr,v öi iv T(ö [ntQißokio zov':'] vtw zt,g
Exi^c'iSog.
40 Hadrian (s. Eponymoi u. D: Bildwerke
d. H).
CIA. III, 724. itoivg y'^tov A^Qiav^ov --
CIA. III , 253 (Theatersitz), uoitog 'A-
doiavov 'EXiv&innog (vgl. 492).
45 CIA. III, 681 {in>tvg) {^iov Aöotui'ov
navt'/.hiviov.
(H. i:wxi,Q, '0'/.i/Li:nog u. s. w. CI.l. III,
465 fg.)
Harmodios, s. Tyrannen morde r.
Hekademos, s. Akademos. 50
Herakles (vgl. Theseus und Eiirip. Ihixtil.
für. 1323 fg.).
CIA. I, 4. (alte Opfervorschr.) Z. 19.
H^uxXfTi zoÜ7xt!^u\?
C/-'/. I, 225, 3 (Schatzurkunde). \^II^^uy.'f.t'i. 1^5
CIA. I, 2 = CIA. IV, I S. 4 (Skam-
bonidendecret, gef. b. ,, Theseion"). Col. A.
Z. 18. HQ(cy.'/.]ttoig?
CIA. II, 604. Decret d. Cholargeer oder
Mesogeer, gef. b. „Theseion" Z. 8. Auf- 60
Stellung: iv xiö Hony.ltui} x<ö iv xvx'Uo iv
Xo'/MQyiü)v. (Vgl. die ,,Mesogeerinschriften:"
602 gef. b. Acharn. Thor, 603 im nordwestl.
Theil von Athen.)
CIA. II, 784 A. Z. 5. 65
Hqux'Aiovg liqofxvriixov\is] \ Xa^iauvS^og
jJri[4.oxqixo\v] I z/r,[xox'f.r^g [ ]oi' A'f.tx)-
n\jtxrir)-tv] j flni&ovxo ytüoiov A).(x}7i\ty.i,ai.
CIA. II, 1 563 (südl. d. Propyläen).
Ex]Quxoy.).iovg Af'.xi(c[6i,g] t'ct'i&r,]xiv IJq«- 70
y.hl.
CIA. II, 1564 (ovaler Stein, bei Hag.
Triada gef.??). Iwxqüxr^g II()uy.).i\i.
CIA. n, 1565 (Ovaler Stein. Südabhang
der Burg. Herakles m. Löwenfell, Altar, 75
Adoranten, Opferschwein). Avaiaxot'czr^ vnio
zwv 7ic<i6[(u}v] "^Hoax'/.il dvid-r^Xi. 1565 b
(Fragm. eines ovalen Steins). Sivig 'H()ttx'/.[ti.
CIA.U, 1555 (Votivplatte, Südabhang der
Burg). (-Ji[oi' Mv]r,atazQicxog . . [Hy]id^i,xn' So
'i/(j«[zP.4t [inl A]vxtaxo[v uqyovxog.
CJA. II, 1665 (Altar; Südabhang der
Burg). IfQctx'/.iwg' ^^iiiv xquc uovou(f<(?.ic.
Vgl. 1607.
CIA. III, 119. (Relief. Herakl. m. Löwen- 85
feil unter einem Baum.) Z. 3. aio(fQoviaxi,g
AO-i;v(ciog xoig i(f);ßoig xov 'Huux).i<( uno
zijg iv 'EXtvatlvi vtixr,g. Vgl. III, 77 Z. 26 fg.
CIA. II, 66 (Pittakis : Unterh. d. Theaters).
[ö 6r,fiog. — — j uQyovzu xta itoia 'Jfgtc- 90
xkiovg I inl Aqtaxtiö'ov riQ/ovxog ('cvii^i,y.tv.
CIA. II, 986 b. (Tisch mit 3 Escharen )
l'iuojvog Kvif(e(^[>;vaiwg] ItQtiog Jforeyj.ioi g
X(ci xoivor xt-Keamxwv u. s. w.
CI.L III, 759. Priester des Herakles (d. 95
Kosmet Hermeias).
C. Heroen, Heroinen. (Herakles — Heros ucioo;.)
IL
Herakles und Hermes.
C/.l. III, 123 und 1114a s. Hermes.
Herakles, Zeus Pandemos(r)u. Athena,
s. Zeus Pand. (Vgl. auch Zeus Soter).
5 Herakles, die zwölf Götter und — — ?
C/J. II, 57 Z. 7 fg. S. Zwölf G.
Herakles in der Akademie.
Paus. I, 30, 2 (Altar, s. Musen, Hermes).
x«i ivSov Ad-i\vti.g , xov ök IIq(c-/.'/.iov>;
10 t7toir,auv.
Herakles Alexikakos, s. Herakles in
Melite.
Herakles am Arestempel.
Fatis. I, 8, 4. rrtqi dt lor vuov (des
1 5 Ares) kazüaiv 'HQ(cxXf;s xal 'AnoX'/.ioi'.
Herakles in Gruppen, s. D.
Herakles in Melite.
Sc/ioi. Aristoph Ran. 501. oi'Z Mt'Klxr^g
ficcartyiag'] «>Tt rov, 6 ix Mi?.it>;^ 'UQctx^rjg.
20 iV yf(Q MtAirt] dti/u(o r/;f 'ArTixrj^ i/uv)^S-r}
'Ho((X?.ili TU fxixQfc fAvaT>,nttc. iazi äi
ixil X((l ifQoy 'H()(cx'/.iov;. — — inicpu-
viaiccTor Isqov 'IlQcix).iovs cc?.i^ixcexov
t6 de Tov 'Hqux'/.iovg (cyn'/.^a 'ioyov Ays
25 '/.(idov TOV ^Aqytiov — — 17 öh 'Idqvoig
iyifSTo xaxu xov ixiyuv Xoiuov. (Vgl. Tzetz.
Chil. VIII, 325).
Hesych. ix MsXixrjs fxtcax lyitcg' —
xu'/.tlxui (ff o iv MeXixrj 'HquxXr^s «Asft-
30 X«ZOs".
Hesych. MriXuiv HQaxjirj :;' ovofxcc-
ad-iivcd cprcai xov O-bov ovxcos' dicc x6 fj.t]
liotla d-v€iv ccvxM roi's" Mt'/.ixtli uk'Ka xov
xuQTiov XU f^rjXa. Vgl. Zenob. V, 22. ^y]kov
35 Houx'Kr^g. (Apollodor) oxi d-v£xc(t 'Ai9^rivt;aiv
"^Hoccxltl cc'/.s'Sixcr/.o) i&tc'c^ovacc xig &vai(c n.s.ff.
Herakles im Kynosarges. (Vgl. G: Gym-
nasion Kynosarges).
Paus. I, 19, 3 (nach Erwähnung der
40 Aphrodite in den Gärten), tazi de PIqaxXiovs
ItQov xa'/.ovfxivov Kvvoauqytg' . . . ßutfjiol
di ilaiv 'JlQaxXiovf xs xal "Ußr^s . . . 'AXx-
jurivr^S xt ßiofxoi xccl Io'Akov mnoiTjxai.
Vergl. Harpocr. iv -Jiofxtloi'; 'Hod-
45 x'/.tiov.
Schol. Aristoph. Ran. 651. xav -tioutioii\
. . 0.710 .Jiofxov iQiüfiivov xov Hqux'/.iov;'
taxc dk 'HoccxXtiov avxod-i.
Curtius, Topographie.
Athen. XIV, 614 D. iv xo) ^lofiiwv
'HqccxXiicj). Vgl. Steph. Byz. Kvvoaa^ytg. 50
Athen. VI, 234 E. iv Kvvoaü^yu [liv
ovv iv xiä 'ÜQaxXtUp axi,'/.ri xig iaxiv, iv i}
x})t',(pia/Li(c fxiv 'A'/.xtßi(cdov . . 'Ktytxui J" iv
avx<ä . . . „XU d\ im^r^via d-vixu) 6 ttotv^
fxtxu xdjv nccQceaixuiv , 01 de Tiaodaixoi 55
iaxoiv ix xwv vöd-wv xal xiov xovxtüv
naldcjv xard xc rräxQia. Vgl. Demosth.
XXIII, 213.
Herod. VI, 116. ^Ab-r^vuloi . . iaxoaxo-
Tiedevaavxo dniyuivoi ii HQux'/.tiov xov 60
iv MuQaS-MVi iv ccX.'Aip ''H(}ax?.ti(p xio iv
Kvvooaqyti. ol di ßaQßciQoi xfjOi v',val
vniQuiwor^d^ivxe^ <PaXt,Qov . . inio xovxov
dvaxioxtvaavxt; xd; via; dna7i).sov.
Vit. X or. 838 B. ixd(fr^ dt (^laoxqdxr^g) 65
litxd Gvyytvtiag nkr^o'iov Kvvoadoyovg inl
xov X6(pov iv dqiaxtQ^.
Livius XXXI, 24. Philippus — — castra
ad Cynosarges — ■ templum Herculis gym-
nasiumque , et lucus erat circumjectus — 70
posuit.
CIA. I, 66 (Akrop.) Z. 4. Hod'y.Xtiov.
Z. 5. rw ^Hqux\}.ti(ä\. Z. 14. Kvvolaaqy . . .
CIA. I, 201, 214, 273d. e. f ix Kvvoa-
aQyovt^. 75
Herakles Menytes.
Hesych. M r^ v v x r, i ' HoaxXi,; iv 'Ad-r-vaig.
Vit. Sophocl. 12. Geschichte von dem
Traum des Sophokles, in welchem ihm
Herakles einen Diebstahl offenbarte: Xaiiuiv 80
ovv xo xdXavxQV (den Preis für die Ent-
deckung) hoov Idovaaxo Mtjvvxov 'Hga-
xX.iovg.
Heroen.
CIA. IV, I n. 3 A Z. 8. t(Ö 'Hqm. C. 85
Z. I. "HqUpv] Z. 6. "Hoipv iuntdup.
CIA. I, 4 (Opferinschrift). Z. 12: Hqmvij
i/x7j\tdup.
CIA. II, 1547 (Südabhang der Burg). — •
— "Hqm tvS[dutvog flvid^r,xt]v dnafi/^v — 90
(Vgl. II, 1529, 1573, 1619.)
CIA. n, 586. (Kollyteerdecret ; zu opfern)
Z. 7 : xal ToTs" 'Igwaiv.
Heros Epitegios.
CIA. III, 290, s. Dioskuren. 95
Heros i<cx 06 g.
d
C. Heroen, Heroinen. (Heros UfcQÜyvi, — Kalos.)
Demosth. XIX, 249. SiSüav.uiv d' 0 narriq
(des Aischines) Yqü/xfxuta . . tiqo; Tvi tov
"H^ia TOV icuqov.
Schol. f^()wos-] ovxiag ixcO^lro /;(>wf haoog
5 TIS TKcqn xols 'Äd-r,v((ioig , ixh.if-i; d'i >,Qu>g
<fu( To /LiiyBd-og rov aajucuog. ro ui xvoioy
ovofxu uvxov 'AQiaTo/uci/oi.
Apollon. de Aeschin. orat. p. 401, 21.
(p. 13 R.) Aiaxiyr,<; . . viog 'ÄTQour;Tov, . .
10 yfyoyit'fci öi ('ATnour^roi') t6 v.ax (iQyug
Sov'Kov x«J nidfCb ixoi'tcc tfidüay-tii' y(>«,u-
/Ltuxa TiQog xcö ^r^atiM y.ui xm xov Ihxqov
riQ(ö(p.
Hesych. iaxQo g' r^Qujg 'Ad-t'ivtjaiv aQ/alos.
15 [Bekker, Aftecd, J, S. 262, 16. /fows" /«rooi""
6 Aqiaiö [Äa)^og , og ixr'ctpr] tv MuQud-öJvi
nuQu x6 -liovvoiov xui xiuäxea vno xujy
ly^wQtojv.]
CIA. II, 403, 404 (Südende der Athena-
20 strafse, gegenüber dem sog. Boreasbrunnen).
Über Verwendung der rvnoi im Heiligthum
des "IIqms iuxQog tv üaxti.
[Eivogiaxqög, vgl. Toxaris).
Heros TTu qnyvri —
25 CIA. I, 4. Z. 20 vgl. II. >,'ow IluQ-
«yt't, — —
Herse, s. Aglauros, Pandrosos.
Hesychos.
Si/ioL Soph. Ocd. Col. 489. oh (7/fft'/oi;
30 i^pwof) ro «per iaxi tkcqu x6 KvAututiov
[s. dieses unten] ixxog xwv tvvia nvXiäv
(Widderopfer an H. , ehe man den Eume-
niden opferte).
Hippolytos.
35 Paus. I, 22, I. y.ixMOxta 6t tiqo uvxov
(dem Tempel der Themis) /jviifu« InnoXvxta.
CIA. I, 212 (Schatzurkunde.) [Acpood^ix^g
t[m In]7io'/.ix(i).
■ Hippothoon, s. Eponymoi.
40 CIA. II, 567 b, Z. 26 (Südabhang der
Burg). T/ji' /u'tt' aTi,a«i {axt]).r,v) iv xm
Aax'/.r^Txuiii) xr^y dt ii' xtä Innol^ioyxui).
Vgl. Paus. I, 38, 4. Hesych. Phot. 'Inno-
()■ 010%'x tio y.
45 Hyakinthos. (?) '£cpr^fx. üqx- 'S84, S. 170
Z. 52. l'rcxh'O-ioy.
Hypodektes.
C/A. II, 1061 (Orgeoneninschrifl , im
Nordwesten der Stadt gefunden). Z. 2. 01
ooytüjytg t[ilax}o)auy . . . xov Vnoäixxov. 50
Z. 4. — Tno&ixxov iigiö. Z. 21 fg. xcc't
axt,aca {xtiv axr//.r,y) tv xcö uqm nngcc x6
€(yr<XjU(( xov itQov. xov ' Vnodixxtjv — —
Ilisos, s. A: Fluss Ilisos.
Immarados. 55
Clem. Alex. Protr. III, 45 (S. 13 Sylb.),
s. B : Eleusinion (Demeter Eleusinia). Immar.
im Eleus. bestattet.
Ic, s. D.
lolaos. 60
Paus. I, 19, 3 (Altar im Kynosarges, s.
Herakl. im Kyn.).
CIA. I, 210 Schatzurkunde. '/oP.[fw.
Ion.
CIA. I, 210 Z. 8. Schatzurkunde. 'Iwvog 65
ix W.tiG . . tioiv. ?
Julia.
CIA. III, 317 s. Hestia.
CIA. HI, 461 (Basis, beim „Marktthor"
gef.). 'lovUfiv O^täv Ztßaaxriv UqövoKcv 70
u. s. w. (vgl. 460 Itiaaxf] ' Yyti(().
Julius.
CIA. III, 612 Z. 3 fg. ItQta d-[tov'I\ov).iov
x«'t itntu 'f^tov K'aiauoog —t.ici](SXOv?
Kalamites. 75
Demosth. XVIII, 129. r^ wg ij fxiixr^q
(d. Aischines) Tots' f^t&rjfisQivolg yäfioig iv x<ä
x'/.fiauo xiö TiQog r<w KaXn/nixrj r,Qw ^Qujf^ivtj
. . fSid-Qfipi at. Vgl. Apollon. Vit. Aeschin.
401, 26. 80
Hesych. KtcXccfxixtjg' xo) At;vc((ip n'f.r^-
alov. Vgl. ßtdl. de Corr. hell. 1877 S. 142.
Kalos.
Paus. I, 21, 4. 'lövxwv (fi'AO-rjyt;acv iig
xi]y cixQonohv fino xov d^tdxQov zi&nnxcti 85
Koikbjg.
Lucian Pisc. 42. ivioi 6i xtä xuz« xöv
xov Kd'/.ix) x('i(pov rcyiqnovaiy (auf die Burg),
andre vom Pelasgikon, Asklepieion, Areopag,
Anakeion. 90
Schol. I, 368, 14. 6 [xiv K«).ü)g i;Qiog
nn'Actiog tv xfj ((xqonö).ti xt&ctjufitvog.
Phot. Ui Q^ixog It Qov TiHQn xfi «-
XQoTiö'/.ii ■ KvTi (().(( ju 10 y((Q iyivovTO nntiftg
Jf(iiS(().og XHi //tqöiS, »i'f vlog KüXwg, (j) 95
<fihoyr,<i(cg 6 J(ti6(c).og xi,g ri}(v>,g tqqnl'tv
C. Heroen, Heroinen. (Kekrops — Leos.)
LI
((VTov x«r« Tils axQono'kdos, Icp m i; UiqSt,^
iti/utjaKv. (Vgl. Si/iW. s. v. ; Apostol. XV, 96.
Athen. IX, 388 B.).
5 Kekrops, vgl. E p o n y m o i.
Im Erechtheion, s. Zeus Hypatos.
dem. Alex. Protr. III, 45 S. 13. ^A9^i]vi]<5i
dt iv r/7 «x()o7r<)Aft KixQonos {räcpos lariv);
vgl. Arnob. adv. nat. VI, 6. Theodoret.
10 Graec. affed. cur. VIII, 30 S. 115. x«« yuq
A&t]yrjaiy , w? 'Avxio^og Iv rfj frärrj yt-
yQfccpir larooic^ , «Voi yt kv rrj uxqonoXn
KixQonöi lari xacpog naqa x^v IJohov^^oy
«i'XriV.
15 CIA. I, 322, I, Z. 9. t;uifqyc(' im xfj
yioi'ta Tri nqog xov KtXQoniov. Z. 58, 62,
iv Xjj nQoaxc'caii xfj rr^osr xcö Kty.qonUo.
Z. 83. 471« rjj 7T^. ■/.. X. A. — — inl x(äv
xoniDV.
20 CIA. I, 324 a. Col. 11, Z. 24. K]tXQ07iiov.
Z. 25. K^tXqOTllXft .....
Jtlx. <(QX- 1889 S. 10 fg. no. 3. (Akro-
poHs. Ehrendecrete für die Epheben der
Kekropis.) Aufstellung: Z. 35. tV xm xov
25 KixQOTiog <i[ow.
C/^. III, 1276, Z. 8. it[q\hvg KixQo[n]og,
\lQiaxii)t' l(oaiaxQ<'cxov Ad^fioi'ivs.
Keramos.
Paus. I, 3, I. s. E: Agora im Kerameikos.
30 Harpocrat. KtQccfiti^. Phot. Suid. Ke -
Q (c LI i g.
Klymens, s. P e r s e u s.
Kodros.
Paus. I, 19,5 (vorher Altar der Ilisischen
35 Musen), ötixi'vxui dh X(d 'ivd-a Iltkonov-
v>;aioi KöSqov xov MtXäv&ov ßccaiXivovxu
'Ad-tjVKiioy xitii'ovai (sodann Ilisosübergang
nach Agrai).
Lycurg c. leocr. 86. cftcai . . xov Ködoov
40 . . xctxa xas nvlccg vnodiivxu cfQvyav«
av?.).iy(iv ttqo xr,; noXfwg u. s. w. ; hier sei
er getödtet worden. Vgl. Bekker Anecd. gr.
I, 192, 32. TT^O XOV XHXovg.
CIA. III, 943 (Porosblock, gef. b. Lysi-
45 kratesdenkmal ). Ko&qov xovxo niarjf^cc
Mt?uf(Vx^ii&((o [((vccxxos], I Silvt , x6 xal
f^tycHr^v Aai&a xii/taccx[o]. j acö/ua cf' in'
dxQonoXt;i cfSQCJv xccq^vatv [!45->2»'*cur] |
Xaös, is u&ccvc'cxov? S6\ß^ccv atiqfcfAt\yos\.
(Heiligthum des Kodros, des Neleus 50
und der Basile.)
CIA. IV, 2, 53 a. (Decret v. J. 418 v. Chr.
in der Südstadt gefunden). Z. 4. 14. 30: x6
IfQov xov Ko&Qov xca xov Nt;).iiüg xul x>,i
Baaih}g. Z. 12. 29. 32: x6 xiutvog xoi 55
NriXiu)s xtci xt,s Buaih;^. Z. 27 : x6 Nr-
Xeiov. [Vgl. Plaio Charmid. a. Anf. xct-
avxiXQv xov xrj; BfcaiXtjs ItQov. S. G:
Palaistra des Taureas.] Z. 35. (Bezug des
Regenwassers für das Heiligthum): onoaov 60
ivxog OH xov Aiovvaiov xal xwv nv'/MV
s. F: Thore, a. E.
KollytOS, Vater des Diomos, s. E : D i o m e i a
a. E.
Kolonos. 65
Soph. Oed. Col. 59 fg. xov tnnoxr^v Ko-
hovov — — uQ^Kjyov des Demos K. (s. E.)
Kyamites.
(An der heil. Strafse) ; Paus. I, 37, 4.
Vit. X or. 837 D. 70
Kychreus.
Plut. Thes. 10. xai Kv^^ia xifxug &tuiv
i/siv 'A&>'^v);ai xov la'Aafxiviov.
Kyloneion.
Schal. Soph. Oed. Col. 489. ov (Hav^ov 75
TiQiaos) x6 IsqÖv iaxi nci^a x6 KvXoivfiov
[0. Müller st. Kvötäviov, Kifiwviov^ ixxog
xöiv ivvia nvXüiv. Vgl. über den Tod der
Anhänger des Kylon : Thucyd. I, 126. Paus.
Vn, 25, 2. 3. Herod. V, 71. Plut. So Ion 80
12. Schol. Aristoph. Eqtiit. 445.
Lakios.
Paus. I, 37, 2. TXQoi'/.&ovai Si o'/.r/ov
(a. d. heiligen Strafse, s. Gräber d. Kephiso-
doros, Heliodoros, Themistokles) Aaxlov 85
xi^tvog iaxtv tjQCJog, xal diifxog ov Aaxiüd'ccg
ovofxcc^ovaiv ano xovxov.
Leokorion, s. E: Agora.
Lamia, Leaina, s. D. Adeimantos.
Leos, s. Eponymoi. 90
CIA. IV, I S. 4 no. 2 ( Skamboniden-
inschrift, beim „Theseion" gef.). C. Z. 4. 5.
XM Aiw[t ßovv xi]Xtiov. Vgl. CIA. II,
864 Z. I.
d*
LH
C. Heroen, Heroinen. (Livia — Fandrosos.)
liivia.
CIA. III, 316, s. Hestia.
Lykos, s. G: Gerichtshöfe.
Machaon und Podaleirios.
5 CIA. II, 1447 (Asklepieion). III, 171b. c.
Melanippos.
Harpocr. MtXuv Inntiov Av/.o vQyos^
If T(ö -/.ata AvAOffqovog' Mtlav'mnov tov
10 TQcyMdoviAtuoi;. K?.i!(ft;uos d" tf nfjwrtj
Arx^i&o; tv Mt'/.iTt] (u'io tivai ).iyti.
Melite, s. E : Demos M.
Metichos, s. G: Gerichtshöfe.
Molpadia, s. Amazonen.
15 Myrraex, s. E: Demos Skambonidai.
Narkissos, s. S ige los.
Neleus, s. Kodros.
Nero.
CIA. III, 1085 Z. 3 fg. UQ'/UQtMS Ni(iCO-
20 »'of K/.uväiov Ku'iGi'.nos riQijut'ixov xcd
Aios 'E).tv(i^tqiov ix xmv ' E'K'Ky]VMV.
Nisos.
Paus. I, 19, 4. ton äi omaü^ti' zov
Äixtiov Nlaov fiytjjuce, oy (hio&ai'oftfc vno
25 Mino ßaai'/.tvovxa Miyä^wf xoi-daavxts
A(h,i'((lo(, Tccvitj {hunrovaiy.
Oidipus.
Faus. I, 28, 7. 'iari d't xui Iptos tov
mqi-iö'lov (der Erinyen) uyri/Li(c OlöinoSos.
30 7io).i:i()ayixovwv 6i iiQtaxoy tu ootÜ tx
Or^ßüjy xofxiaO^ivxu.
Valcr. Max. V, 3, ext. 3. Oedipodis
ossa — — inter ipsum Arium pagum — et
— Minervae arcem honore arae decorata —
35 — colis (Athen.).
Paus. I, 30, 4 (s. Kolonos Hipp., Sophocl.
Oed. Col.) Altar des Poseid., der Athena,
Hera, des Peirithoos, des Theseus, Oidino&ös
Tt X(U ^ASqÜotov.
40 Oineus, s. Eponymoi.
Vgl. die Bleimarke Bull, de corr. hell.
1884 Tf. I, 19.
Oxythemis, s. D: Adeimantos.
Fandion , s. Eponymoi, auch .bistoph.
45 Fax II 83 und Schol.
Paus. I, 5, 4. riavöiovi St x«t äX'/i.os
uyö'oKcs luTiv iy uxQorjo'/.ti '^irti; äSios.
CIA. II, 553 (östl. Burgmauer. Inschrift
der Pandionis). Z. 8. fcyayqäxUut, St xoSt
x6 ifjijCfiafxa ti' <Tr>jXi; '/.ifhii't] tu n[f(i']Sioi'os 50
Tovs tniut'Arjüg. Vgl. 556, Z. 8 fg. (Akro-
polis.) 558, 559 (von der Burg, ebenda auf-
zustellen). 554b. 1x79. (Priester des Pandion).
Pandrosos (vgl. Aglauros.)
Patts. I, 27, 2 (vorher vom Ölbaum), xiö 55
vaM St T^s A&i;}'üg UavSqöaov vaos avv-
fX'S f*^^* 5^"' ^f^^' nüi'Sqoaog i? xriv mcoa-
X(cx((d->]X>;y uva'iTiog xwi' dSt'krpwy fiot-t,.
(Vgl. die ausführlichere Geschichte Paus. I,
18, 2; anders Sckol. Demosth. XIX, 303, 60
S. 438, I7-)
Dionys. Hai. de Din. 1 3 (Philochoros), s.
Zeus Herkeios (Altar unter dem Ölbaum im
Pandroseion).
Apollodor III, 14, I, 2. 'Ad->ii'(( — — 65
fcpvxtvatv iXcäui', jj i'vy iy x(ö ITaySQoatho
StixyvTta.
CIA. I, 322 I. Z. 44 fg. xiöy xiörioy
x(öv inl xov Toi^ov tov nQo; xov Huv-
Sqoatiov. Vgl. II, Z. 63, 69. 70
CIA. IV, 2 n. 321, III, Z. 32. x(i utx«-
xi6yi(c xixxuou oyxa xa nqog xov IJuv-
Sqoatiov.
CIA. 11, 829, Z. II. xaxH x6 TIuv-
S{t6atio\y\ 75
AtU. aqx. 1888, S. 87 fg. I, B Z. 27
und 41. o nqoi xov narSqootiov ccitxog.
Harpocr. ini ßoiov. AvxovQyos iy xü
TTtQi r^iT itQtircs. (t>iX6)ro()os Ss iy ß' (ft;a'ty
ovxMs' iuv Si xis xfi 'A&r,y^ &vrj ßoir, 80
ciyrcyxfdoy toxi xcd Ttj HaySqoaM rf^vtty
oir X((l ixfc'AtlTo t6 O-vua inlßoioy.
Paus. IX, 35, 2. xfi St txiQ{( Ttüy i.'pwj'
yiuovaiy ofAov xi] TTuySooaM xiuks ot
Ab^r,y(doi, OfüXüi xt]y O-toy oyofxäCot'xts. 85
CIA. 11,481, 58. i&vaay Se (dicEpheben)
[z«]t T« i^ixrjt'iQia iy axqonö).n. Ttj xt
AS-t})'^ xjj Uo'äkcSi Xfd xtj KovQ[oxi>6](fo)
x(d XI] UccySQolaui].
CIA.W, 1383. (Basis v.d. Burg): [A»r^j'ii. 90
x(d [n((\vSq6a(it u. s. w. ; vgl. II, 11 60.
Priesterin.
CIA. III, 887. [Ai]wy ? AtiorlSot
[x(d i; yvyt; ] xkvyfexiQtt Navai-
axQt(xt;y i[Q()i;(poQti<jnaay \f5-»,»'^<] ITo'/.idSi
x(d f/(tySi>öa[(o <u'i{hi,xay u. s. w.
C. Heroen, Heroinen. (Panops — Soteres.)
LIII
Panops, s. A: Panopsbrunnen.
Peirithoos, (vgl. Theseus a. Ende).
Paus. I, 30, 4 (s. E: Kolonos). Altar d.
Poseidon Hippios und der Athena Hippia,
5 t,Qipoy ife UtiQid^ov X(ci &r,aiu)s. Vgl. Paus.
I, '18, 4.
Perdix, s. oben Kalos.
Perseus.
Paus. II, 18, 1. y.fd naq Ä!hr,i'ctioi;
10 ntQai(x)s Ttutvoi xai AtXTvos xrd K).vuivt}g
iioali owtt;ou)i' y.ctXoiuiuwu IltQaiiog.
Phorbas (Phorbanteion).
Andocid. I, 62. rov JiQuijy xov TidQa ro
'I^oo.i«VTtJor (s. B. Hermen: Ai'äoy.'iöov
15 'Equi,g).
Ilarpocrat. (P oq ß arr tlo v' l'rTtQi&i,s
Iv TM xarn UctrQox'/.iovg' ori ro Ä&r,vtiaiv
'PoQßufTtlop wyofxäo&r] rlno <PÖQß<ti'TOi, ßcc-
Gi'Atvacci'xoi Kovqrjüiv xcu in ^EQt^&ioig
20 ici'(cioi9^ii'To^' (fidt;'/.ajxsy "Av&QMy iv oy&ot]
riöv Evyyn'iiwV r^v dl noanSiöyog viog 0
(pooßfcg, xc(&cc (priatf EXlf'ci'ixog Iv tiqioto)
Bekker, Anecd. S. 314, 11. ipoqßuvxtlov :
25 i\^üov '^o^ßuvxog, og i]V rjulo/os &r]ai(og.
Phosphoroi.
z. B. C/A. III, 10. 1041. 1042. 1048.
tsQiiw 0wacpÖQit)y xcd Im ^xidäos (vgl.
Hermes VI, S. 18 fg.).
30 Phytalos.
Paus. I, 37, 2. iv xovxio xiö ;jfw^<'(ü (an
der heiligen Strafse; s. Heiligth. der Demeter
und Kora) <Pvxa'koi' cpccaip or/.io A>,ut;xQcc
diSaad^cci fja^xvoel di f^oi xio ?.6ycp
35 To iniyqafXfxa x6 Ini xiö fJ^vxa'Aov xcitpco'
ti'd-a{f (ct'ceS tiQio; <PvxccX6g noxi. dicrcxo
A>;/LirjQccy , oxt riQÜixoy oTnaqccg xaqnoi'
40 »,»' liqtcv avxt;y d-vr,x(öv yivos l^ovofxci^ti'
fS ov &>; xiufcg <PvxaXov yivog 'daxti' aytjQioi.
Podaleirios, s. oben Machaon.
Prometheus.
Paus. I, 30, 2. fV 'AxuSt]fxicf di iaxi
45 nQofxr^d-iws ßia/xog, xcd d^iovaiv an avxoi
noog xr]v nö'/.iv s^oyxsg xcaofxivag ).afx-
nuäici. (Vgl. Kerameikos : Schal. Aristoph.
Ran. 131.)
Sophod. Oed. Col. 54%- X'^Q°i <"**' 'V°*"
näg o(J" tax (der Kolonos Hippios) ' t/ei 50
(Te rit^ ! at{xv6g IToaiidwi'' h' J"' 0 rno-
(poqog d-fog Tixuy TlQouijd-ivg. Schal. 57.
Tixav nQojUTjd^tig] nsQi xov xof Ugofit^O^ia
neQi xr,i' AxaJi'ijuiucy xcd xov KoXwyoy
idQvad-cd AnoXXöifiDQos y^cicpei ovxio — - 55
— — „avyxifxäxeti dt xai iv Axc(dr;utc^
r^j A&Tivcc xad^dntQ 6 Hcpuiaxos, xcd
taxtv c(vxo) nccXuiov ^dgvfxa xcd iv xw xe-
/biivii xt;g 5-fot; ■ dtixi'vxai dt xcd ßc'caig
ao^cda xccxcc xkv t'iaodov , iv t) xov xt 60
Uoo/ur^&iwg iaxl xvnog xai xov Hcpaiaxov.
ntnoirjcci dt, tog xcd Avaiuce/ldt;g cftialv,
o fjiv UQour^d-fvg nQüixog xcd ngtcsßvxtQog
tv diSuc axi^nxQov t^iov' o dt "Hcfcciaxo;
viog xcd dtvxtQog." xcd ßwfiog u^cpolv 65
xoivög iativ iv xf, ßücsti anoxtxvnwfxivog.
Sebaste. S. oben : Julia (Seb. Pronaia und
Seb. Hygieia).
Sebastoi, Sebastos.
CIA. III, 654. [üvi9^r,x]ccv i[»'] rw [j'«oj 70
x]mv Hißaaxüjv. (?)
6 cio/ifQtig XMV —fßccaxwv. CIA. III,
12 Z. 43. 45; 57; 389. 668 fg.
0 aQ^iiQivg xov o'ixov xwv —tßctaxiöv dcc'c
ßiov. CIA. III, 1085 Z. 5. 75
CIA. III, 252 (Theatersitz), itotiog /.cd
aQ^^itQtwg —tßaaxov Kcdaccoog.
ItQivg d^fov KcdaaQog —tßccaxov. CIA.
III, 612 s. Julius.
Vgl. CIA. III, 63. 334: B. Roma. 80
Sigelos.
Aldphr. III, 58, 3 (vgl. Eustath. Od. 1967,
36; Strab. IX, 404, i. d. Oropia).
Skiros, s. E: Skironplatz.
Sophokles, s. Dexion. *5
Soteres.
Diod. XX, 46. Ol ^Ad-rjvaloi . . . iüiir
cpiaccvxo ^ovoäg (aIv tixövag icp ciof^ccxog
axr^aca xov xt Avxiyovov xcd ^tijutjxQiov
n'/ir^aiov Aquodiov xcd Aoiaxoyiixovog xcd 90
ßio^uov idQvaccuivovg nQoac<yoqtvac(i Eoi-
TtjQcav. Vgl. CIA. II, 1400.
Plzel. Demetr. 12. ntoi dt xovg ßtDfJovg
ixtlvcav ii:>]vd-i]<stv 1) ytj xvxXco no'kv xco-
vtiov. 95
UV
C. Heroen, Heroinen. (Stephanephoros — Theseus.)
Plut. Demetr. lo. xov xönov, onov ngüi-
rov cmißri rov uQfxaroi, xrc&itQiößayrts xcd
■iiouov iTiid-ivxii ^r^jiirjTQiov Kuzutßütov
nooat;y6(}tva(ci'.
5 C/J. II, 300. (Akrop.) Z. 38 fg. tixoiuc
yak/.r^v iv «yo^[^< nlriv naq ^Aq(x6^6iov xccl
A^iaToytitlova x«l xovs —oiZ^iiQug.
CIA. II, 616. Vgl. Zeus Soter, Hera-
kles und die Soteres.
10 Priester der Soteren: vgl. Hermes, V,
S. 339 fg-
Stephanephoros.
Harpocrat. 1 t i cpar >, q: 6 Q og' AuxKpwv
tV Xlö TTQOg XlXOx'/.ifC • lxt(f(CVl,CfÖQOV i;Q(öoi',
15 (US- toixtv, >]y it' rcüs Aif^r^rccn' ta; &' av
6 Sxsq:(ci'r,(f6Q0i tjzoi xdöu 'HQax?.iovs vtiwv
(l^ — — — ov fjivtifxovtvti 'EXhivixos iv
SixäxM <PoQ<aviSos, f] fitjnoxe xov Axxixov
\ ( ~ T r /. c
Sxicf((vr;(foQov xo r^Qcoov >,i', ov rjunv 0
20 (ivTos 'E'/.).nvixos iv ätvriQ(} Ax&idoi f^i-
fiyrjXai.
Hesych. axtcprci'ocpoQioi'Xfi' an oixov
XIVOS Xu'A-OVflivOV IxiCpdVriffÖQOV.
BekkerAnecd.gr. I, 301, 19. ^xtcpavi]-
25 (poQos ri^ois' ijxoi ölt, ovxu) xa'Atlxai 6
',Qios, t; f| intavv^iug, dioxi mol avxov
tlx^ 7io'/.'/.ovg axtcpdvovg , tj ort n'lr^aiov
icvxov Ol axitpauoi IniriQfcaxoi'xo.
Vgl. ^Qcexf^ai lTtq:(ci't;cp6Qov CIA. II,
30 467 Z. 30. 40, 476 Z. 31 u. s. w. CIA. III,
347 (Theatersitz). Sxs(pay[r](p6Qov].
Strategos.
Ji(f t, u. (iQX- '884 S. 170 (Restaurations-
urkunde) Z. 53 TIQO XMV TIQO-
35 ßo[)M]y x^vovaiv ^[^]w[t] axQ{<xr,yw.
Talos, s. Kalos.
Theseus.
J'i'/tL Thcs. 35. "(Jan vni^{)xt xtnivt]
TiQoxiQoy uixiö (dem Theseus) r^f nökttas
40 iS,t'kovar;i, (t7i(cvz(i xu'htQioati' IIoux).h xcu
7iQoar,y6{)tv(Jti' iivzi (:>i,at'tioi' ll{>ux).iu( 7i'/.r,v
ztaai'cQojy, wg 'PiXöxoqos laxoQt.xii'.
Schol. Acschin. III , 13 (s. unten). Jvo
(-Jrjatue iv zrj nöXti * * * avzov inizäcpiov
45 :iou,a((vzts x(d i(io xijg 7T6'A.iiüi, 0 txziatv
nvziö liQov {Kifiüiv), ort xuit,vtyxtv tcvxov
ix IxvQov XU oazü.
Paus. I, 17, 2. nqos &s zio yvfivuaka
(des Ptolemaios) &>;(jiu)g iaziv uqöv yQ(cq:ni
äi tiai' Amazonenkampf, Kentaurenkampf; cq
Theseus bei Amphitrite ; (Ende des Theseus ?) ;
von Mikon (u. Polygnot). Vgl. FIuL Cimon.
8. o fxiv Sri Otiaitag ar,x6g Ad-r;y(cioig
iyivizo vaziQov ri Mr^Soi MuqaO^wvi la/ov,
Kiuiovog XOV MtXziceSov ... zu oazü xof^l- 55
auvzog ig Ad-rivug. (Vgl. über die Einholung
der Gebeine Thucyd. 1 , 98. Plut. Thes.
35 fg. Diodor. IV, 62. XI, 60.)
Phit. Thes. 36. (Philochoros). xu\ xtliui
fj.tv (der von Kimon nach Athen gebrachte 60
Körper des Theseus) iv utai] rrj no).ti nuqü
xo VW yvuväaiov.
Demosth. XVIII, 129. oig o nuz\q aov
(des Aeschines) Tqöfxrjg idov'/.tva nuQ EAni^
Z(ö TXQog xcp &rjaiii)} Müaxovzi yQÜfiuuza. 65
Apollon. Vit. Aeschin. (p. 13 Keisk.). Ftyo-
vevai de xux uq^"^ (der Vater des Aeschines,
Tromes) &ov).ov xui nid'ug i/ovzu di(fuaxHv
yQUfXfiazu TiQog z(o Or;atuo xcci zo) zov
luxQov TiQipM. (Vgl. Heros iaxQog). 70
P/ut. Thes. 27. T] xf. zov xönov x't.^aig
zov nrcQu z6 (■)iiailov Övthq (jQxiofxoaiov
(s. E.) xu'/.ovaiv. Vgl. auch E: Bündnifs-
stätte.
Strab. IX, 396. ixtivo Atiaxöf^iov, zoizo 75
Orjoslov ov Svvu/uui drf'/.ioaat, xuft- tv
txuazov . . . xul tzi zo AtwxoQiov xcd z6
OrjOtlov fxv&ovg l/ii.
Aristoph. Eccl. 685 fg. zo 3\ 0-iiz ig zr,v
nuQu zavztjv (die St. Basileios). Scho/. xovg 80
&rixag, xovg fiia&ojxovg tig xo (Jrjaeiov, intl
nciXiv uno xov d-rjza «p;ffr«£.
Aeschin. III, 13. uQ^ug (f'.aovaiv ixiivug
tlvui ng Ol &tafJo&ixui unoxh,Qoiaiv iv
xiö Or^aiiii). 85
SchoL iv XU) &t;athi) 01 d^tafxo&irui utl
iXti()ox6vovv ivziXtlg zivng Sioixriong , log
ngog zifxrjv zov Oijaiiog zov oixiazov,
ovzivog zu öazü ixtl ixtizo (vgl. oben).
Thtuyd. VI, 61. xu'i xivu fttuv vvxtu xnt 90
xuzi&uQ&ov iv &t;atiio zm iv TtöXii iv on'f.oig.
CIA. II, 481 (Panag. Pyrgiotissa). i]v
ziö &iiaf[i(p ßovXii.]. Vgl. II, 14 Z. 11.
CIA. IV, I, no. 2 (Skambonideninschrift).
C. Z. 14 e,i]atlov? 95
C. Heroen, Heroinen. (Theseus — Tyrannenraörder.)
LV
(Spiele, Opfer, Votive.)
CIA. II (Dimitr. Katiphori.), 444. 445.
Z. 2. (::)r^a\t'n))V clyojyo&iTt]^. — Z. 4. d^v-
aittv avvixiltatv tm &r,aii xutu tu tjhtquc
5 Xttl T\tjg 'A(( jXTu'iSoi x«i Tov yvfxvixov]
dytävos X(d TOV liinixov i7ioi>jaaT[o rj^r
i7ll|ui^^f]lity . . .
CIA. II, 446 (Dimitr. Katiph.) Z. 13 fg:
uvtrhr,xtv 6i X(iV\ arr^hiv tu xiö rov tir^cius^
10 Tt/Liii'ti tif 'if (ci'iyQfcipty t[ovs vixi';ßavTcis\
(vgl. 448. 450. 451. 471 Z. 23. 'Äd^t'iy. VIII,
S. 399 fg- 'ÄQX- -fi'^r. 1889, S. 147%-
n. 52. CIA. III, 104. 107. 109).
CIA. II, 1180. (Boreasbrunnen, Minerva-
15 strafse). ItQonoiol (cvi&taav xiö Oiiotl inl
Avxiaxov HQ^oi'Tos u. s. w.
CIA. II, 1205. (Parthenon; klein. Altar.)
'Anol'/MvidtfS . . ItQtvs ytvöfxti'o; tm Gr^atl
uvid^t^xtv.
20 CIA. 11, 1525 (Relief mit Theseus und
Adorant). Gtiatvs \ —iöaimiog Nava^^tdov
Hvid^r^xtv.
V. Sybel, Katal. d.Sculpt. i. Athen No. 2925:
Statuette des Thes. &r,aiioi. (Kreta?)
25 (Theseion als Asyl.)
Diod. IV, 62. Fhit. Thes. 36. de exil.
17. Hesych. Etym. M. &y]asioy. Etym. M.
&r,ati6rQnp.
CIA. II, 834 b. (Eleusinische Bauurkunde).
30 Materialien von Leuten tx Or^eiov bezogen
(Sklaven, die sich daselbst als Händler nieder-
gelassen hatten? Vgl. Köhler's Bemerkung
S. 524).
(Tempelschatz, Priester.)
35 CIA. l, 203. 210. 215. 273 e. f. Gr^aioig.
CIA. III, 295 (Theatersitz). ^In^tioi ö/;-
oi(ag.
Theseus am Arestempel.
Paus. I, 8, 4. Titqi äi rov vuov (d. Ares)
40 taTÜaiv'HqaxXris x«i Or^atis X(u ÄTio'^luiv.
Theseus und Peirithoos am Kolonos
Hippios.
Fatis. I, 30, 4 (s. Kolonos Hippios).
Altäre des Poseidon und der Athena Hippia,
45 r^Qiöov öe ITHqiii^ov xul Or^öiiüg.
Soph. Oed. Col. 15^6 fg. inti 6' d(fiXTo
Toy xaiuqqäxTriv 666v \ ^alxols ßu9-Qoiai
yilxt-tf iqqi^wfxiuov, \ tar'; xt'f.tvü-wv kv
noXva^^iaxüiv /lik], \ xoiXov niXag XQatijqog,
ov XU &rjai(t)g I ITtqid^ov xs xslxai niffx' 5°
dfl ^vud-rifxaxci.
Theseus und Minotauros. Theseus,
die Waffen findend. Gruppen auf der
Burg s. D.
Tiberius. 55
CIA. III, 647. lou ('(Q^ngi« TißeQiov
KulaaQog Stßccaxov.
Toxaris.
Lucian. Scyth. i. (Toxaris) 1]qiüg tSo'i.t xal
Ivxif^vovaiv avTiä Sivio hcxQtö ol 'Äd-r;yrcioc. 60
Luc. a. a. O. 2. taxi di ov no'/.v ccno
xov ^invAov iv tiQiaxtqä tlg 'Äx(c(fi]/nic(u
uviövxwv ov juiya x6 ^(JHf^ci (des Denkmals
des Toxaris) xal rj axt';?.»; ^a^ai u. s. w.
Triptolemos. 65
Paus. 1, 14, I, s. Demeter in Agrai.
CIA. III, 704 Z. 4. liQtvg [Tqi7j]to-
[X\i/j.ov.
Tyrannenraörder.
Paus. 1, 8, 5. Ol) noQQu) de (von der 7°
Statue des Pindar beim Arestempel) iaxuaiv
'^AqfioStos XHi ÄQiaxoyeixüiv . . . xcöu de
dy&QiduTMf Ol fxiv tlai KqixIov xi/yrj,
xovg dt dQ)[(dovi tnoir^atv Ai'xt]riaQ (von
Xerxes entführt, von Antiochos zurückgesandt). 75
Arrian Anabas. III, 16, 8. xai vvv xtluxca
'Äd-r,yr,aiy tv Ktqafiiixiö cd tixovts (der T.)
ri dvifitv Is nöXiv xaxavxixqv fxdhaxa xov
MrjQMov Ol) fxctxquv xiöy Evdayi/uo)y loi
ßlÜjUOV.
Timae. Lex. Plat. 6 Q^r,axQcc xono; tni-
(payris tl<; TTccyrjyvqiy, 'iyQ^a 'ÄQfxodiov xal
lAqiaxoytixoyos ilxoyti.
Lucian Paras. 48. xal yvy taxtjXt /«A-
xovs' (Aristogeiton) ty x>j dyoQa utxd xwy °S
naidixwy.
Aristoph. Lys. 634. dyoqdaio x iy xolg
ön'Aoig t^rjS ÄQiaxoytixoyi.
Aristoph. Eccl. 682 f. ftf xt]V dyoqdv
xaxctd^^au} (xd xl^qtaxriqui) xdxu axt'iaaaa 9°
naq Aquodico x'/.r^qiaato nayxag.
Plin. XXXIV, 17. Athenienses nescio an
primis omnium Harmodio et Aristogitoni
tyrannicidis publice posuerint statuas: hoc
actum est eodem anno, quo et Romae reges 95
pulsi.
80
LVI C. Heroen, Heroinen. — • D. Hervorragende Ehrenstatuen und Weihgeschenke.
Marm. Par. ep. 54 Z. 70. u\ kiv.övtg
ioxü^r^oav ÄQUodlov xnl ^ÄQiazoytixovoi
. . . uq^oi'Tog Ad-i,vi,Gi.[v "/ilÖHixüvTov. (Die
ältere Gruppe von Antenor durch Xerxes
5 entführt ; von Kritios und Nesiotes neu ver-
fertigt, vgl. Aman. Auab. III, 16. Fltn.
XXXIV, 70. Valer. Max. II, 10 ext. I.
Zurückstellung der älteren Gruppe: Am'a)!.
Atmb. VII, 19.) Verbot der Aufstellung an-
10 derer Statuen in der Nähe, z. B. : CIA. II,
300 (Akrop.) Z. 38 fg. arrtoni (f ttvTo[v
y.ctl tof &tjfxou i]iy.6i'cc %a'/.xr,y iy c<yoQ[ä
7i'/.t]y nccQ ÄQfAoßioi' 7i(ü AqaxoyiiTlovK
y.((l roiV IwTJrj^as, vgl. 410 (am Ende). 45
Diodor XX, 46. Cass. Dio XLVII, 20.
Polltix VIII, 91. o no'/ifxciQ'/os — — —
y.u\ Tolg niqi 'Aqfxöäiov Ivuyi^ii. (Vergl.
Demosth. XIX, 280.)
Paus. I, 29, 15. Grabstätte im Kerameikos. 50
Eivog iccTQos, s. Toxaris.
D. Hervorragende Ehrenstatuen und
Weihgeschenke.
Achilleus.
Zosim. IV, 18 (neben der Parthenos).
15 Adeimantos (u. a. Günstlinge des Demetrios).
Athen. VI, 253 A. Ataivr^g fxii' y.ut Aa-
fxius AcpQodirr,g Uqu xhI BovqI^ov xui
'A^ti/Accyrov xcd 'O^vS-iuidog jmv xo'/.üxoiv
ccvrov (des Demetrios) xai ßwuo'i y.al r;Q()}a
20 von den Athenern gegründet.
Aegis, s. Gorgoneion.
Agrippa.
CIA. III, 575 (auf der grofsen Basis vor
den Propyläen).
25 [V> ifr;]uog M[«QXoy] 'AyQi7ina[y] \ A([v-
xiov] vioy I rptf v[7taT]oy tov [l]«[T]ot) |
i{vEQ\yiTr^v].
Vgl. CIA. III, 576 (Basis bei den Propyl. gef.).
o Srijxos I MfcQXot' AyQiTiTiuy I Atvxiov
30 rloy I Toy i(CTov fvtQyixrjy.
Aischylos (Sophokles, Euripides, Menandros).
Patts. I, 21, I. tial cFf A(h,yuiois iixoytg
Iv riä ^lUTQio xal iQuyioäiag xcd xoifioiä'ucs
noUjToiy, (d no'/.'f.ul xoiy (((fayiaxiQioy' oxi
35 ,"'< VQ ^liyayd'^og, ovStig i;y nouji,; xw-
/u(pöu(g xüiy ig öözuy t]y.6yxo)y. xQuyioifiug
dt xih'xca Xüiy (payfQwy JiiQiTi(d'i;g xai
Eo(fox}.T,g. 3. xi,y 6% tlxöyu rr,y Aiaxv^-ov
noJO.M XI (Sr/iuö. xt coiiJ.) vaxiqov x7,g zi-
40 ItviT^g d'oxijj noit;i)-P;yui [xfd Schub.] xijg
ygu(pfig *, xo tnyoy t}(H ru Mtaut(höyi.
Vit. X 01: 841. F. t\G\viyy.t dt xhi
vö^ovg (Lykurg) . . . xov d\ log y^aKxäg
tr/.övug (cya&ttyfu xwy noirjoiy Aia/i'/.oi,
^o(foy.).tovg, Evoinidov.
Alexander.
Hyperid. XXVI, 2 (Blass). axi',a«i itx6[yK
'A?.i^f(y]d(>ov ß((ai[?.iu)s.
CIA. III, 945. (Alexanderbasis.) S. auch
G : Odeion, Paus. I, 9, 4.
Amazonen, s. C (auch unten : Attalische Weih-
geschenke).
Anako.
Vit. X or. 839 D. xr^g Ji ut,XQog lao-
XQiuovg xcd (-JtodwQov xcd xijg xavxiig
cedi?.cpt;g Ayctxovg tixortg ccyixtiyxo Iv «-
xgonoXti, ü>v ii xijg /urjQog 71C(qcc xtjy l'yi-
iiny vvv xtlxca fiixeTTiysyoccu uiyt; , i, (f'
Ayccxovg ov am^txcci.
Anakreon.
Patts. I, 25, I (auf der Burg), xov di
Scty&innov 7ih,aioy 'iaxt.xty AyctxQivjy 6
Tt'fiog — — xcd 01 x6 ax>,uc't iaxiy oloy
udoyxog cty iy ui&tj yiyoixo ctyfk{tiitnoi.
Vgl. die Epigramme Anthol. Pal. app. Plan.
306—8.
Anthemion.
Poliux VIII, 130. tlxu'ty taxiy Ir cIxqo-
nÖAti 'innog cn-ä^t nctQton.xwg , xcd to
tTjiygdiiiit!' Jicfihtt Av!hiilwr rorif irxnov
55
60
65
70
75
So
D. Hervorragende Ehrenstatuen und Weihgeschenke. (Antigonos — Deiuochares.) LVII
^fotf c(yi^r,X£y, | ihrjixov cci'Ti rikov; In-
Antigonos, s. C. So t er es.
Antiochos (vgl. C).
5 CIA. III, 554 (Basis; Akropolis). [6 tf/;-
ix\og I [ßuaiXia] 'AyTio/oy \ [ßaaiXi]wg Mi-
&oi(f(crov [iioy, «o]£r»7s" h'ixa.
Antonius und Kleopatra.
Cass. Dio L, 15. xüg xt tlv.övus avTÜiv,
10 «>' Ol Ai)-i]V(doi iv x\] uy.Qoixo/.ti x6 xwv
9-i()}y a^r^jUfc t^ovacis 'iax>,ac<i', y.toavi'o'i Li
x6 d^iccxQoy xaxi'iQfiSay.
Plut. Anton. 60 s. Attalos.
Ariobarzanes.
15 CIA. III, 541 — 43. Basen; (n. 542 im
Dionysosth. gef.).
Aristogeiton, s. C. Tyrannenmörder.
Aristonikos.
Athen. I, S. 19 A. ort 'AoiotÖvixov xov
20 KuQvariov , xov A'/.tiui'd'Qov acfcciQiaxrjy,
A9-t]V(äoi no'/.ixr,v inouloui'xo 6ia Tt]i' Ti/i't;t'
X(d (ci'6qi«vx(c nriaxtiGfcv.
Aristoteles.
CIA. III, 946, Herme (b. d. Kapnikarea
25 gef.) vgl. 947.
Arkadios.
Athen. Mitth. VI, S. 312. s. G.
Arsinoe, s. Ptolemaeer im Odeion (G.).
Attalos, s. Eponymoi.
30 Plut. Anton. 60. xoiig Evuti'ov; xai
Axxcckov xo'/voaaovg Avxiavtiovs iniyty^afx-
uii'ovg. CIA. II, 1670 ^ III, 300 Theater-
sitz seines Priesters s. C.
Attalische Weihgeschenke.
35 Fans. I, 25, 2. Tjoog &£ TM Ttr/ti X(5
t'oxhp (der Burg) riyävxoiv, o'i ntol (:)ofcxr,v
noxi xccl xov la&uov Ti,g naVh\vi]g ojxt^aav,
xovxwv xov 'Atyofisvov no'Atuov, xcd fi((^t;v
7ioog'Auu^6vagA9-r,vcdi>)v, xai x6 ihtoad^üivi
40 Tiqog Mt;&ovg 'iqyov, x(d Fa'AKXwv xi,v iv
Mvaice cpd-ooav avid-t;xt Axxa'/.og, ooov xs
(ft'o nr^^ujv ixuarov.
Plutarch Anton. 60. xai xr,g Ai^r,vi;ai
yiyavxouuyiug iino nvivuccxiav 6 -Jiöi'vaog
45 Ixatiod^iig tig x6 d-iaxoov x«Xi,vi%&>;.
Audoleon (König von Paionien).
CIA. II, 312, Z. 57. axt^aca tf' avxov
xcci tixöva ya't.xr^v icf' ititiov Iv äyo^i^c.
Augustus, s. B: Roma.
Autolykos. 50
Paus. I, 18, 3 (im Prytaneion) äv^qiuvxtg
Si. u't.'t.oi xt xcel Avxo?.i'xog 6 7T(cyxqaxiaaxt]g
(von Leochares? s. Plin. XXXIV, 8 § 79).
Berenike, s. G. Odeion. Paus. I, 8, 6.
Brutus und Cassius. 55
Cass. Dio XLVII, 20. IxtTvoi (^AO-t,v(c'ioi)
Si X(d tixovug acpiai [xio Boovxo) xni xio
Kc(afiup) j(cc?.X(cg nccoic xf. xr,v xov AQuoifiov
xcd naoci x>]v xov 'Aqiaxoyiixovog mg xcd
Ct;?.onc(g ccvxcüv ytvo/uivovg iiUr^rptaccvxo. 60
Burichos, s. Adeimantos
Caesar.
CIA. III, 428 Basis b. Panag. Pyrgiot.
Chabrias.
Com. A'ep. Chabr. i, 3. Statua, quae pu- 65
blice ei (Chabriae) ab Atheniensibus in foro
constituta est. Vgl. Diodor XV, 33 (r«s-
tlxövag), Aeschin. III, 243 (Statuen des Cha-
hrias, Iphikrates, Timotheos).
Choregisches, s. Dreifüfse. 70
Chrysippos.
Paus. I, 17, 2 im Ptolemaion (s. G.). xcd
XQvaiTiTiog 6 2^o?.€vg. Statue im Kerameikos :
s. Cicero, de finibtis I, 11, 39. Diog. Laert.
VII, 182. 75
Demades.
Dinareh. I, loi. «AA« 7iiQi£i&ig {-/r;u6-
a&tvig) ctvxov [xov .dr,fxc'(Sr,v) tv xtj cc-
yoQce yc'/.xoi axctS-ivxcc. (Vgl. Hyperid. frg.
82, Blass = Harpocr. 6 Sv d^v ju ic<.) 80
Demetrios, s. C. Soteres.
Demetrios von Phaleron.
Bildwerke des Dem. nach Plutarch Praec.
reip. ger. 27, Com. Nep. Mi lt. 6:300. Varro
bei Nonius S. 528, Plinius XXXIV, 6 § 27 : 85
360; (th&nso Diog. Laert. V, 77. Strab. IX,
S. 398 (über 300). Dio Chrysost. XXXVTI,
41: 1500.
Diog. Laert. V, 77. xcixci6Tic(.cH(.vxi.g ccvxov
xccg ttxovccg . . . /uicc &i luovr; aw^tica tv 90
CCXOOTlo'/.tl.
Demoehares.
Vit. X or. S. 847 D. 851 U. Ac'cxng . .
citXil xt]v ßovh.v u. s. w. . . . Mr^uo)rc'(Qti
Acc^ijog AevxoroiT sixovcc ■yu'Kx^v iv 95
ctyoQci.
L\Tn D. Hervorragende Ehrenstatuen und Weihgeschenke. (Demosthenes — Dreifiifse.)
S. 847 C und E: später nach dem Pry-
taneion versetzt: tlaioi'zioy tiqos ttjU Eaxiav
Sthä 6 TiQfjjros ntoitCioa ^ivog (i/xcc nö
iuc.Ttip y.(d ii(fog.
5 Demosthenes.
Paus. I, 8, 2. laxi Si x«f Jr^uoGd-ivriS
(vorher Lykurg und Kallias genannt; dann
xr,i Tov J. tixoi'o; nh,aioy : der Ares-
tempel),
o Vit. X or. 847 A. y.ttKci r, tlxiüP (des
Demosthenes) nÄr^aiav tov 7iiQiaxoii'ia/J((Tos
Y.ai TOV ^(Duov TÖiv äiö6i-/.i( d^tiöv. Vergl.
847 D; 850 E.
Flut. Demosth. 30, 31. tanixs (ff (das
5 Erzbild des Dem.) tovs ifccxTv^.ovg awi/^iiv
Si d?.Xr;).(x)i', 7i((n(C7ji(fvxii' ov utyfi'/.r, n'/.n-
Tavog.
Vit. Demosth. (Westermaim Biogr. S. 308).
uvS^iävTi (ciToy tTiur^acv azr^aai'Ttg tv zrj
o uyooa.
CIA. 111, 944» Statuenbasis, gef. im As-
klepieion.
Diitrephes
Paus. 1 , 23, 3. n'/.r^aiov (der Aphrodite
5 des Kaiamis, bei den Propyläen) 6i ioTi
-JuTQicfovg y((c'/.xovg (U'(f()i<cg otOTolg ßa-
i'j.ruivog.
CIA. I, 402. Basis von der Burg: 'Eofxo-
i.vxog JuiT{)i(fovg j (cticcoxki'. \ Kor^ai'/.ctg
I in6r,aiv. Vgl. Plin. XXXIV, 74. Cresilas
(fecit) volneratum deficientem, in quo possit
intellegi, quantum restet animae.
Diogenes (der Söldnerführer, vgl. G: Gym-
nasien, Diogeneion).
5 Diphilos, s. Anthemion.
Dinarch. I, 43 erwähnt: ti,v iig Tr;y «-
yoQuy (ci'u!h,aotxit'r,v (dem Diphilos) tlxöva.
DreifüTse.
Isac. \, 41. Ol i,uiTtQOi Tinoyoi'oi . . .
(ivix^taav tovto fiiy tv Jioyvaov TQinodag,
ovg /oot;yoiyTig xui yi/.wyitg D.fcßoy, tovto
d' iy ITvO^iov.
Plttt. Aristid. I Aristides: yixi\g uya-
'hr,fxaT(i ^ogr^ytxoig TQinodug iy Jioyvaov
{xuTihntv). Vgl. CIA. II, 1257.
Plat. Gorg. 472 A. Nixittg 6 ^hxriQUTOv
xm Ol tcdt'/.rfoi fjtT avTov ü>v 01 TQiTXoätg
Ol irftir;g iaxuntg ilaty Iy nö Jtoyvciut
30
40
45
— AqiaxoXQaxrig o 2.Xi/J.iov , ov av
ioTiv iy ITv&iov tovto t6 x.u'Koy (cyd&r^/nce. 50
Vgl. CIA. I, 422 (nach Pittakis beim
Marktthor gef.)
Plut. Ä'ic. 3. ö ToTg /oQr^ytxolg TolnoGiy
vnoxii/utyog iy -Jioyvaov ynäg.
Choreg. Monument d. jung. Xikias. 55
CIA. II, 1246. Vgl. Athen. Mitth. X, S. 231.
(Beim Pythion.) S. oben Apollo Py-
thios.
(In der Tr ipo denstrafse.)
Paus. 1, 20, I. 'iaxi St oSog clno xov 60
nqvTuvtiov X(c)MVfiiyt] TginoSig' ucp ov
xci'/.ovai t6 /lüQioy, yaol d^ttjiy [oaoy Robert,
Hermes XIV, S. 315] ig tovto yLiyuKoi xui
acpiaiy i(f(aT>,xaai T^inoStg, ^aXxoT fjiiy,
fiyt'l^r^g 6i cc^uc fxuhaTU Tiiqu^oyTtg slg- 65
yaofityct. (Satyr des Praxiteles u. a. Bild-
werke.)
Athen. Xll, 442 B. utT uqiOToy ccvtov
{-Jr^urjQiov TOv (Pu).r,aio)g) 7iiQiTi(tTi[auyTog
7i(CQ(t Tovg TQlnoö'ag avri,'/.d^oy tlg Toy to- 70
noy nulötg xü'/.haToi Tuig ictig f^uigceig,
ly 6q>S^ilty «vTiö.
Athen. XIII , 591 B. Toy ini TQmö&ojy
^ciTVQoy (des Praxiteles).
6Y^. II, 1298 (Basis vom Dionysostheater). 75
Et xai Tig ngoxiQioy [i]y[ccyu)]yup EquiI
iQt^ty \ UQa, xai Nixfi xoiü&t daJp« noi-
Titi, I tjy nuQt&Qoy [BQo]fAt(p x).tiyolg iy
aycJai rf;jf»'iTw»' j [UglaSiTeXrig diaaotg ttaa^
vno xQiTioaiy. 80
Monument des Lysikrates.
CIA. n, 1242 (an der Ostseite des Epi-
styls). ÄvaiXQccxrjg Ävaid^tidov Kixvvvtvg
iXOQt\yti, 'Äxa^ayxig naiduty iyixte, Oiojy
tiv'/.ti, I Avaicci^iig 'Ax^r^yaiog iäi6ttaxt, Ei- 85
idytxog r,Q)[i.
Andere Choreg. -Inschr. CIA. I,
336 fg. II, 1234 fg.
(Oberhalb des Theaters.)
Vit. X or. 835 B. (Andokides.) yixi,- 90
aag (eyi&t,xe XQtTioäft i(p' vt<jt;).ov (cyTixgig
xov -tth;yov.
Harpocrat. xuTUTOixr^ (Philochoros). A]a-
X na log Ayceyvni'tatog äyi(h,xt xoy v;ii()
TOV S^n'(TQOv iQtnodu X((T(tQyv(tu»aag , yt- 95
yixi,X(og itö :i()ÖTHwy tin ■/0{)i,yiöy rjaiai,
D. Hervorragende Ehrenstatuen und Weihgeschenke. (Drusus — Eubulidesmonument.) LIX
x(d iniyQdipty ini zr,i' xararoiLiit' rt,g I
TitTqag. i
Paus. I, 21, 3. Li' 6i rtj y.o^ivcpfi tov
d-tfCTQov csni]'t.uiöi' toxiv iv xtüg niiquig
c vno T>iV (cxq6:jo'Uv' XQinovg Si intari xui
ToiTip. 'Anol/Mf 6i iv ccvtm xu\ ÄQTt/uig
Tovg nuWü; iiaiy uv(aoovvits rovg Niößtjg.
(Thrasyllosmonument vor der
Höhle.)
10 C/.4. II, 1247 (auf dem Architrav in der
Mitte) : &Q«av'/.Xog 0Q(cav?.'Aov Jtxtlttv;
urid-tixtv I )(OQr^y(öj/ rixrjaug ftudQuaii' In-
nod^oiMVTiSi (pv'/Sj, I Eviog XctXxidsvg rjvXsi,
Ni(ct/uog i^o)rn', Kccoxtö'ccuo; —lOTiog idi-
l 5 dccaxi I'.
CIA. II, 1292 (auf dem Postamente links):
o &i;uog t-(OQi>yti, Uv&ÜQUTog fli^Xif \ «-
ywuod-itr^S QqccGvx'/Sis Oqaav'/.Xov -Jixtktfvg \
Innod-Qwvxlg n(ddu)v iuixcc \ Oiioy Ot;ß((ios
20 r^v?.(i I TTqövouog Ot;ßulog l&idaaxty.
CIA. 11, 1293 (auf dem Postamente rechts) :
0 d^fiog t)[OQi]yti, ITvd-fCQaxog >;Q^iy [ ccyioyo-
^ixr,g &Qaavx'/.TJg OQ«av).?.ov -JtxtXttvg \
navdiuivi; uvSQtJiv ivixcc \ NixoxXi;g Afx-
25 ßQaxuoxr^g /;i'Xff | AvaiTinog ÄQXug Idi-
Saaxtv.
CIA. III, 126 (an der östlichen Tripoden-
säule über dem Thrasyllosmonument) :
'H'/A[m x6i' TQirxo&n?] \ Mii^iuog, <Pi'/.i7xnos,
30 r(([iog\ — — — Ix^ctrövtixog.
Felsinschriften unterhalb, östlich der
Tripodensäulen. CIA. III, 125.
Ä. IIiia(xiVi\av6g xcci — —
xotno&[c(] uvi S^taai'.
35 Andere Felsinschriften mit blofsen
Namen, ebenda. Vgl. Felsen, Arch. Am. 1885,
S. 58. CIA. III, 1303.
CIA. II, II 00 (Marmortafel. Beim Var-
vakion gef.).
40 000s f(s"[odbr Kumanudes : oSov] XQiTxoö'og.
Paus. 1, 18, 8 (beim Olympieion , nach
Erwähnung des Bildes des Isokrates) : xdyxui
(ff Xi&ov 0ovyiov UiQOcd yu'/.xovv xqinoSu
tcri'/orxf.g, d-iag u'iioi xui ccvxol xai ö TQiTiovg.
45 Drusus (vgl. C).
CIA. III, 443 (Basis, Akropolis). 'f dijuog
I Nioiaya Khcvdiof TißiQiov voy ^oovaov \
xov iavxov iiiQyixr;u.
Eberjagd, s. Kai y donische.
Elephanten am Arestempel. 50
Georg: Kodinos de Const. sign. S. 47. 14.
fa' Si axii'/.ui xwy tXtcpiiyxwu xr,g /oi'(T',s"
TxoQzr^g iixuaiv ix xov vuov xov Ägeuig ccno
'Ad-r^vwv naqu &iodoaiov xov /uixoov.
Epicharinos. 5 5
Paus. I, 23, 9. Aydgu'ci'xioy (fi oaoi utru
TOI' 'innov (dem ,, hölzernen Ross") (axr^xaßiv
'ETn/fcQtfov fAti' oTjhxodQoutlv «ffx/,'ff«»'ro»
rriv tixova inoitjae Kgixiog.
CIA. I, 376 (Basis zw. Propyläen und 60
Parthenon gef.) ^Eni[x](cQlvog [(n'i^&ty/.tv 6
■ — — — I Koixiog Xfü JVj;<T[i](jür»;S' i^o\i-
r,a]ccxrjy.
Epimenides.
Paus. I, 14, 4. Sitzbild vor dem Tempel 65
der Demeter und Köre in Agrai (s. B).
Erechtheus (vgl. C).
Paus. I, 27, 4. TiQog di xu) i'uio xi;g
A&i,i'(7g (dem Erechtheion) — toxi Sa icyä'/.-
fAuxcc usyu).(( }({('/./.ov, SuarwTsg dv^Qtg ig 70
fxu^r^v' X(H xov ^iv'Eqtx^i« xaXovai, tov
Si Evfxo'lTxov. xcciToi ?.i'/.r^d-i yt ovSivrc
A&r,vc(iu)V, oaoi TU uQj^ala iaccaiv, luua-
QfcSov sivai TXfäSci EvfiöXnov tovtov tov
(e7io&«v6vT(( vno 'Eos^i)-i(og. 75
Paus. IX, 30, II. x6 üyc'/.uci (des Dio-
nysos) — — eoyiov Twv MvQiovog S-iceg
/uü'/.iaicc uhov fxtTt'i yt tov A&tivr^aiv
EgeXO^iK.
Euagoras. 80
(Konon, Timotheos, Euagoras.)
Paus. I, 3, 2. TT^r^acov Ss T>ig aToccg (der
St. Basileios) Kovwv 'iaxr^xt xai Tiuod-tog
viog Kövwvog xccl ßccai/.iig Kvttoiuji' El-
ayÖQccg, dann {ivTuvd-u) : Zeus Eleutherios. 85
Isoer. IX, 57. Kul Tug dxovag uvxöiv
(Konon und Euagoras) ioTr^arcusv ointQ
TOV -flog (iycc'/.ua tov —loxt'^Qog, 7ih;alov
ixtii'ov Tt X(d arföiv ccvtÜiv.
Eubulidesmonument. 90
Paus. 1, 2, 5. ivTuvO-ä iaxiv (im Hause
des Pulytion, s. H.) Ai)-^vng üyu).[xa Ilui-
(oviag xcd -Jiog xed Mvr^fioßvvrjg xcd Mov-
aüiv, 'A7x6?.Xü)v x€ lAnöX'/.mvög ts einige codd.],
ccvcc3r^ucc X(d toyov Evßov'AiSov xcd Scduojv 95
TW»' <cuq:i ^lovvaov AxouTog.
LX D. Hervorragende Ehrenstatuen und Weihgeschenke. (Eule — Hölzernes Pferd.
CIA. II, 1645. (Inschriftblock beim „Trei-
berschen Hause" gef.) Eißov'/.iSr^; Ei]'j((iQog
Kiiio7jiSi,s inoir^aiv.
Eule.
5 Hesych. y'Kuv'^ iv Tiö't.ti' Ticeooi/Jiu'
{(i'ixsito yao vno <PaidQov (fPeidiov Aleurs!)
II' rfj (ixQ07l6'/.il.
Dio Chrysost. XII , 6. xi,g yt 'PiiJiov
riX^'Ü ^('Q 'Ä^r^yaioii iTV)(iv (/; y'/.av^)
10 ovx unninoactvxog ccvvtiy avyxad-idQvacci
T>, r'itö), avvÖ'oXOVV TM (ft'juio.
Eumenes, s. Attalos.
Eumolpos, s. Erechtheus.
Euripides, s. Aischylos.
15 Gallier, s. Attalische Weihgeschenke.
Ge, Bildwerk auf der Burg, s. B.
Giganten, s. Attal. Weihgeschenke.
Gorgippos.
Dmatr/i I, 43. Demosthenes beantragt:
20 70 ^ru'f.xovi; iv ayoqä aitjoai IJaioiadSr^v
X(u —ccTi^Qov X(u roQyinnot' Tois t'/^ioTovg
TVQai'vovg.
Gorgoneion.
Paus. I, 21, 3. tni 6i rov voiiov xut.ov-
25 nii'ov itt/ovi;, o xr^s {(XQonoXtiog ic t6
0-t(cr(joi' tan, Ttrqauuii'oi' , inl roviov
MtJovoi,^ Tt,g FoQyoi'oi tnij(Qvaog (cyaxtitui
xecpa'Arj x«l ntqi uvtr^v aiyis nenoir^rai.
V, 12, 4. AvTio/og, oi) &rj xfd i'TTiQ rov
30 ihiaXQOV rov Äd-tivr^aiv ?] aiyig 7; /Qvar,
x«i 171 ((VTt,g >; FoQyiä taiiv <a'('.')-r,^(ir((.
Hadrian (vgl. C).
Fans. I, 24, 7. tPTuvd^a (im Parthenon)
tixovu ISoiv oidci AS^uivov ßuai'Atojg uovov.
35 (Statuenbasen vond. Burg : C/.4. III, 465. 488.)
(Auf der Agora.)
Paus. 1 , 3 , 2. tvruvO^a (bei den Bild-
säulen des Konon , Timotheos , Euagoras)
iaTr,XB Ztvg 6yofi(eC6iuti'og '£ktv9-(Qtog xai
40 ßuaihiVs'ASqiuvög. Dann (I, 3, 3. onia&tv:)
die Stoa (des Zeus Eleutherios).
(Im Olympieion.)
Paus. I, 18, 6. Tiq'iv 6i ig t6 uq6i' lit'ai
rov ^log rov 'OkviLi:(iov . . iyruv&u tixovtg
45 'Aii^irivoi ovo juif ilai (:)fcalov ?.i9ov, dvo
de Aiyvmiov ' ^aXxfä ä't tarüai nqo röiv
xiöyioy «s 'A&tjyaloi x<t).ovai,v rinoixovg
7io).iig .... (t7i6 yu{t ;iöitu)g ixuaxi,g tlxiDr
55
60
AdQiavov ßaaiXiiog aväxtirai , xui arfäg
intQtßäi.ovro A&rjt/aloi rov xo?.oaa6v uva- 50
d^ivTtg oTiiad-t rov vuov \H«g fciiov. Vgl.
CIA. III, 479 fg.
(Statuenbasen des Hadrian im Theater) :
CIA. III, 464, 466 fg.
Harmodios, s. C. Tyrannenmörder.
Herakles - Thaten (vgl. C).
Patts. I, 24, 2. y.tlvrat (auf der Burg,
vor Erwähnung des Tempels der Ergane) i^t,g
at.ha rt tlxövtg xcd Ugax'Aiovg' (ty/ti cTi,
tüf ?.6yog i)rii, roig 6Q(cxovTug.
Patts. I, 27, 6 (auf dem Wege vom Erech-
theion zu den Propyläen) : xc.l Kvxvog Ploa-
x?.ii u((%6utvog.
Herkulios.
CIA. III, 638 (Basis). Z. 4. nci^ä nooiKcyia 65
Hermen, s. B : Hermes a. E.
Hermolykos (vgl. Diitrephes).
Paus. I, 23, 10. (AvSqiüvroiv — oaoi
juerci rov [&ov^iov] 'innov) — — rd Sk ig JO
E^fxo'/.vxov rov TiayXQfCTiaarr.v 7tc(oü,ui.
Herodes (der König).
Statuenbasen von der Burg CPl. III, 550,
551-
Herodes Attieus. CIA. III, 660 — 671 75
(Panag. Pyrgiotissa).
Herodoros. CIA. II, 300. s. C. Tyran-
nenmörder.
Heuschrecke.
Hesych. xux c. y^ »; v t; ' vrio UtiaiaxQuxov 80
X(i?.((uc<io! iucftQig ^löov (ino xtjg ((Xoorto'/.iujg
7tQoßiß'/.i,uivov, onolcc x(c TTQog ßaaxarUtv.
Hipparchos.
lycttrg c. Leoer. II 7. ri]V iixova (des
Hipp.) — i^ (<xQ07i6Xiü}g (cvi).6vTtg xai 85
avy/iovn'auvxtg xai Tioit,a(cvrig ari.hiv
iipi,(fiata'ro tig ravrtjv cevceyQacpHv Tovg
ä).ixt,Qiovg XfU xovg TiqoSoxag' X(d airog 6
"iTjnuQ^og iv xtcvxtj xfj art^hj «vayiyQfeniai
xcet Ol c(}.?.oi di Tiqoäöxca. Vgl. Thueyd. VI, 55. 90
Hölzernes Pferd.
Paus. I, 23, 8. ' In:iog di ö xa't.ovutvog
dovQiog ((VKXtixui %rcXxovg (bei dem Tempel
der Artemis Brauronia) xai MtvtafHvg
xai Ttvxnog vTitxxvTTXovaiv i^ avrov, nQoaixi 95
Jf xui oi :iiitiJts Ol Ht^diutg.
D. Hervorragende Ehrenstatuen und Weihgeschenke. (Honorius — Konos.) LXI
HXQ07x6'/.ii /(('äxovs iarii', -/.«i t| (cvtov tx-
XVTlTOVai ö' .
Aristoph. Aves II 28. \7i:nav hnöviinr
5 jjiyiO-o; oaov 6 Sovqio^. Schal. — — —
(ivixiixo yuQ Iv cixgonokti dovQio^ mno?
I7iiy()c<(prji' 1^(01'' „Xc(iQh(ft]uos EtftyyiXov
ix Koiltji ((i'E&r^xtv."
CIA. I, 406. (Grofse Basisblöcke im Be-
10 zirk der Artemis Brauronia.) X((ioi(^i,uo^
Eve<yyi).[ov | i]x KoiXt;s tci'iH-r^xti' j Irooyyv-
'kiiov inoir^atv.
Honorius, s. G : A r k a d i u s.
Hydrophore.
15 Flut. Themist. 31. ti^h xai tv Mt.iQOs
UQ(ö TtiV xcc'/.ovuii'riv VtfoOCpOQOU x6(}r,V
}(cc'Axrji' , fxiytx^oi dinrj^^vy , /;»/ uvro^ ort
züii' 'A&i^urjaiv vd(cT(oi' tniGTCcrrn rju, tvQCjy
Tocf vq>ri0r,jLii>'0L\ to v(fü}Q xrd nuqo^rtrtv-
20 a«.i'T((g , (ci'i'f-r,x(y ix ir^g ^r^^iag noiriod-
LKI'Os.
Hyrkanos, s. Chariten (B).
Immarados, s. oben Erechtheus; auch C.
lo.
25 Fans. I, 25, I. yvi'«lx(tg Jf 7ih;(jioi' (bei
Anakreon) -Jtii'oixiut^g 7w rtiv Ii'ä/ov xrü
KfM.iatio tr^u Avxuovos 7ii7ioit]Xtv. Vgl.
CIA. II, 1648 (Basis von der Burg). Mt-
TQoriuoi (ct'i&r/xfy 'Or^d^sy. .Jtii'ouiur,g
30 inoir,ati'.
Iphikrates (vgl. Chabrias).
Fatis. 1 , 24 , 7. X(czd xi]V ioodov (des
Parthenon) t'ixövu iö'iof oi&a ^Icfixocnovs.
Vgl. Dcmosth. XXIII, 130. Dionys. Hai. de
35 Ai'-^- 12.
Isokrates.
(Auf der Burg.)
Vit. X or. 839 B. (ii'uxeiTcii yeco (Isokr.)
Jr axQ07i6?..fi '/(c'Axoi'i iv rfj aq:c(ioiaTQr^(
40 TW»/ aQgtj(p6goji' xthjii^i.01' in nräg coV, w;
tlnöv TIVES.
(Beim Olympieion.)
Paus. I, 18, 8 nach Erwähnung des Te-
menos der Ge Olympia : xtixdi 6t tni xioi'Oi
45 laoXQHXovg uvSqids.
Vit. X or. 839 B. og {'AcpaQfvg) xul
tixov'u uvxov ClaoXQuxovt;} ■^aKxr,v dviiyi]Xt
TtQni xiä OXvunifup tTji xtovog.
(Bild des Isokr. im Pompeion):
Vit. X or. 839 C. 50
Isokrates' Mutter, s. oben A n a k o.
Itys, s. P r o k n e.
Juba.
Paus. I, 17, 4. Jubastatue im Ptolemaion
(s. G). ■ 55
Kalades (?)
Paus. I, 8, 4. TXtqi dt xov vuov (des
Ares) taxüaiv . . . uvSqiävxtg St Ku'l.üSr^g
[xuX Ääaog? Köhler) 'Ad-riuaioig, lög Xiytxai,
voixovg yQcixpag ' dann Pindar. 60
Kallias, s. Lykurgos.
Kallisto, s. lo.
Kalydonische (?) Jagd.
Paus. I, 27, 6. iaxi dt (auf der Burg,
zwischen Erechtheion und Propyläen) avog 65
d-tjQd, TTiQi ov <J«(ftg oidif oidce ti xov
Ka'/.vdcoi'iov.
Karneades.
CIA. II, 1406 (Basis gef. b. d. Attalos-
stoa). KaQj/fudriy 'A^r^yiia \ ^Axxcdog xui 70
Aoi(cqäd^i]g EvnHki]XXi\oC\ \ uvib^r^/.uv .
Kleoitas' Bildwerk.
Paus. I, 24, 3 . . xoävog iaxly (nach dem
Tempel der Athena Ergane erwähnt) i;n-
xti/utvog avrjQ
K).toixov , xai 01 xoig 75
oi'V)rcig ccQyiQovg ivtnoir^atv ö K'Aiolrctg.
Vgl. VI, 20, 10. xal iniyQu/u/xu inl dv-
äQidvxt x(ö ^A&ijvriaiv tniyqäxpai (Kleoitas) '
>yOg x>;t' innucptaiy iv 'OkvuTiia tvqccxo
TiQüJxog xtvci ut K).tioixug vlog Aqiaxo- 80
x'/.iovg."
Kleopatra, s. Antonius.
Knabe mit Weüiw^asserbecken.
Paus. I, 23, 7. xal dXkcc iu tri 'A&r^i'fctcji'
cexQono'/.ti xf-taad utvog oidu , Avxiov xov 85
ifvQoii'og ^cc'/.xovi' Ticclda, og x6 ntgiooai'-
x>;qcoi' i)rti (darauf Heiligthum der Artemis
Brauronia).
Knabe das Haar scheerend, s. Mnesi-
mache. 90
Vgl. auch Sklave desPerikles, Splanchnop-
tes, Suffitor.
Konon (vgl. Euagoras).
Paus. I, 24, 3. ifxavd-a (auf der Burg,
beim Bilde der Ge Karpophoros, s. B.) x(d 95
Tiuöx^tog 6 Koi'iovog xal avxog xttxai
LXII D. Hervorragende Ehrenstatuen und Weihgeschenke. (Kuh — Mnesimache.)
Köviov. Vgl. CIA. II, 1360 (Basisstück
ebenda gef.). K6po)v Tiix\o\\d-iov, TiuoO^tog
K6vu}[yos]-
Com. Nep. Titnoth. 1. Timotheo publice
c statuam in foro posuerunt : qui bonos huic
uni ante id tempus contigit, ut, cum patri
populus statuam posuisset^ filio quoque daret.
sie juxta posita recens filii veterem patris
renovavit memoriam.
10 Dcmosth. XX, 69, 70. ya'f./.^v i.\/.ovu.
Schal. Demosth. XXI, 62.
Kvih (des Myron).
Plinius XXXIV, 57. Myronem . . . bucula
maxime nobilitavit celebratis versibus laudata
15 (s. AntJiol. Pal. IX, 713 fg., 739%- Atison.
epigr. 58 fg.), quando alieno plerique ingenio
magis quam suo commendantur.
Tzeiz. Chiliad. VIII, 372. i\ tiqU' ntQi
uv.oÖtio'Uv Tiür ^AO-r^vijiv iaTuJacc riovg
20 ddiKcM; /«^-x^ * * Xßl roi> fiuaiovi
anccgycjoa ' u. s. w. Vgl. Overbeck, Schrift-
(piellen Nr. 550 fg. Jahn- Mick. 24, il.*
Kyknos, s. oben Herakles.
Kylon, s. C: Kyloneion.
25 Patts. I, 28, I. KvXwvu dl ovSii' 'i/w
aacfig tintiv i(p otm ya'/.xovy aytd^taav
(zwischen Erechtheion und Propyläen) tv^uv-
viSn öfxws ßov).ivauvxcc u. s. w.
Lamia, s. Adeimantos.
30 Lasos? s. Kalades.
Lealna (vgl. Adeimantos).
Paus. I, 23, 2 (in den Propyläen). yctXxtj
Xiaiyu 'A&rivaiois loxlv ig ixvrifxr^y jr-g
yvyctixög (der Geliebten des Aristogeiton).
35 Plinius XXXIV, 72. Amphicrates leaena
laudatur; vgl. Plutarch de garrul. 8. {tv
nv'Mdg Tilg ((XQo7i6'/.twg). Polyain. VIII, 45.
{iv Tip ITQ07Iv'/.((10).)
Löwe aus Erz.
40 /W/«.r VIII, 113. X(u '/.iwi' öi Tig ixu'/.tiTo
xor,vo(fvhii, ya'/.xov nenonjfiiyog ini XQ^ytjg
xiyitg, dl ov lo vdioQ irfiniro iy zaig TiQog
vö'utn äixfcig.
Zj'övfia, s. Leaina.
45 Lykurgos.
Paus. I, 8, 2. tri«vO^(( (nach den Bild-
säulen der Eponymen, des Amphiaraos und
der Eirene) Avxovqyog re Xilzai ^u'/.xoig 6
Avxö(fqoyog xcd Kcc'/.'Aiag , dann Demo-
sthenes. 50
F/V. X or. 852 fg. (auf Antrag des Stra-
tokies) aTtjaai avtov tov ä/;uoy yu'/.xt^v
itx6yc( iy uyoQrJ' vgl. 843 C. ty Ktouuiixo).
Vgl. CIA. II, 240 (gef. bei der Pan. Pyr-
giotissa). Frgm. des Ehrendecrets ; und Jt).r. 55
(coy. 1888, S. 190, 2 (gef. beim Marktthor).
Basisfragm. makedon. Zeit : Avxovqyog Avy?X)-
(pQoyog Bo\yzu6r^g.
CIA. in, 944 (gef. bei der Panagia Pyr-
giotissa). Basisfragm. röm. Zeit. Avxovqyog 60
0 qi-jToiQ.
Bilder des Lykurg und seiner Söhne.
Vit. X or. 843 E. F. (beim Erechtheion).
Lysikrates, s. Dreifüsse.
Lysimache. 65
Paus. I, 27, 4. TiQOi d'i zu) yaüi zr,g
AS-rjyccg tazi uiy ii'»^pj;? Tiqiaßvzig, oaov
TS 7ii]ytog uc'c'/.iazu, cf«uiyr; * * * Siüxovog
tivca Avaiuuyi;.
Plinius XXXIV, 76. Demetrius Lysimachen 70
(fecit) quae sacerdos Minervae fuit LXIIII
annis. Vgl. Plutarch. de vit. pud. 14. CIA.
II, 1376. (Epigramm von der Burg.)
Lysimaehos im Odeion (G).
Marsyas. 75
Paus. J, 24, I s. B : Athena und Marsyas.
Menandros, s. Aischylos.
CIA. n, 1370. Basis im Dionysostheater.
Miltiades, S. d. Z o i 1 o s.
CIA.ll, 1162. Statuenbasis (gef. b. Dimitr. 80
Katiphori).
Vgl. CIA. II, 421 u. 446. (Ehrendecrete
für M. ebenda gef.) unten G : Makra Stoa
und Stoa 'Pwfiaiov.
Miltiades (und Themistokles). 85
Paus. I, 18, 3 (Statuen im Prytaneion
s. G , auf Römer umgeschrieben).
Schol. Aristid. III, S. 534 zu II, S. 216.
(Dindf.) dvo lialy dyÖQit'cyztg iy Tiö'A&i;yr,ai
&i('cTQio, 6 Lify ix <ffc((i7i' OiuiazoxXiovg, 90
o d' i'l itiioyvuwr Mi?.zuedov, 7th,aioy öi
(ciiiöv txurioov /fiQai;g «lyuii'/.ioiog.
Mnesimache.
Paus. I, 37, 3. uyi'd.uuzfc Ji i:j\ rtii
noznuM (beim Kephisos) , Myi,aiui'tyi,g, rö 95
D. Hervorragende Ehrenstatuen und Weihgeschenke. (Neoptolemos — Ptolemaios.) LXIII
5
cTf tTSQOf ctväd-tiixa xtiQO/uifov ol tr^v xiiurjf
rov rirado^ inl tm Kr;(pia(ö.
Neoptolemos. Fi'L X or. 843 F.
Nikias (der ältere und jüngere). Vgl. Drei-
fü fse.
Oinobios.
Paus. I, 23, 9. {(ii'tSqiüvtujv . , 600t, fXiza
ZOP [öovqiov] 'innoy) . . Olvoßi(i) de eQyov
Iot'iv is Oovxv6id:iv rov '0).6qov /Qtiarol'.
10 Olympiodoros.
Fatis. I, 25, 2 (nach den attalischen Weih-
geschenken) 'iattjxs dt xcd 'OXvjAniöäajQog
U. S. W. 26, 3. 'OXv/U7llO<fwQ(0 df TOVTO fAtV
Iv 'Äd-rivttig ilaif IV Ti ((XQonoXfi xai ti'
15 TiQvxavt'uo ri/x(ci.
Oxythemis, s. Adeimantos.
Pairisad.es, s. Gorgippos.
Pandaites vmd Pasikles.
CU. II, 1395, fünf grofse Basisblöcke gef.
20 im Bezirk der Athena Ergane. Statuen der
Familie des Pandaites und Pasikles, von
Sthennis und Leochares gefertigt.
Perikles.
Fans. I, 25, I (in der Nähe des Parthenon)
25 'ioTi 6k tu Ttj Ä&rirrciujy üxQonoXtt xal
TTtQix'/S^i 6 Euu&iriTiov xal avxog Säv9-
mnos — — — «AA' o jxlv JJiQixliovs
(U'dqi(<i tTtQOid^i, aväxtiTca.
Paus. I, 28, 2. ^vo — — fcyud-i'iucun
30 (auf dem Rückweg zu den Propyläen) JTeQi-
x'/.)j^ 6 Eavd^'iTiTjov und die Athena Lemnia
des Pheidias.
PHnius XXXIV, 74. Cresilas . . et Olym-
pium Periclen (fecit) dignum cognomine,
35 mirumque in hac arte est quod nobiles viros
nobiliores fecit. Vgl. Flut. Ferid. 3.
Jt't.x. «oj. 1889, S. 35 fg. (Basisfrgm.
in der Südmauer der Burg beim Brauronion
gef.) Tlt^ix'kioi \ KqtaYiKa^ inolt.
40 Perser, s. Attalische Weihgeschenke,
und Miltiades, auch Dreifufs beim
Olympieion. (Paus. I, 18, 8.)
Perseus.
Paus. I, 23, 7, vor Erwähnung des Tem-
45 pels der Artemis Brauronia: xal Mi'Qüivos
IJiQaia ro ff Midovaav 'iqyov itQyaauifoy
{9-taaäixtvos olda).
Pferd, s. hölzernes Rofs.
Phaidros.
C/A. II, 331 (Dimitr. Katiph.). Erzbild 50
auf der Agora.
Philippos von Makedonien (vgl. auch G:
O d eio n).
Liv. XXXI, 44, 4. Volksbeschlufs gegen
Philipp V : ut statuae imag[inesque omnes — 55
toUerentur delerenturque ; diesque festi,
Sacra, sacerdotes, quae ipsius majorumne ejus
honoris causa instituta essent, omnia profana-
rentur. Vgl. Dio Chrysost. XXXVII, 41.
Phokion. 60
Plut. Phoc. 38. (Agora?).
Phormion.
Paus. I, 23, 10 {(ivdqiävxtüv — oaoi
fitxa xov [tfot'oioj'] 'Innov) . . xai {xd ii)
(PoQfAioii'a xov 'Aaix)ni)rov . . naqu^ui. 65
Phrixos.
Paus. I, 24, 2 (zwischen den Bezirken der
Artemis Brauronia und der Athena Ergane
erwähnt) xilxai iff xal 0^<|os" 6 A&ä^avxo;
titi't;i'tyuivos ti KoXyovg vno xov xqiov. 70
d^vau; (ff avxov oxo) &>j 5^«(j) . . . xov^
jutiQoi!^ xaxcc vouov ixxefiwy xov E'/J.rjvwv
£f avxov^ xuio^ivovg oq^.
Plimus XXXIV, 80. Naucydes . . et im-
molante arietem censetur. Vgl. CIA. II, 1624 75
(Basis von der Burg). ^T\avxvSt,i Aqytlog
inoirßt.
Pindar.
Fs. Aeschin. ep. IV, 3. xal r^v avxr^ (die
Erzstatue des Pindar) xal ilg r,jjiäg 'ixi noo 80
xi;g ßaaiXiiov axoäg xad-t-uivog tv tvdvuaxi
Xal ?.vQcc 6 nivdaqog.
Paus. I, 8, 4. 71 toi dt xov vaov (des
Ares) iaxäaiv . . . avdoidvTtg dt {KaXddtj;
. . . xal) JJu'daQog. 85
Platon.
Dic'g. Laert. III, 25. Statue von Silanion
im Museion des Platon.
Prokne.
Paus. I, 24, 3. Uqöxvr^v dt xd ig xov 90
naldu ßtßov'/.ti\ufv>;v avxt;v xt xal xov
Ixvv dviO-r,xt A'/.xauiv>]g.
Ptolemaios.
(Auf der Burg. Ptol. VIII, Soter.)
CIA. II, 464, 4. [axrjaai dt] avxov xal 95
[4?]xo»'[«] ^ulxr,v llcp "iTiTiov xov dt, uov
LXIV
D. Hervorragende Ehrenstatuen und Weihgeschenke. fPyrrhos — Stier.)
TictQcc rov ytit) xpv ccQyjdoy Ti,i ^A9-i,i'üg
T[r^5 Uo/MlÖos].
(Im Odeion, s. G.)
Paus. I, 8, 6. Tov r^iuTQov tTf o -/.(tlovaip
r ^iii^tlov (cvSqiccvTti TiQO ir^i loödov ^iciai'/.iioi'
eiaiy AlyvTiTicju u. s. w.
(Im Ptolemai on.)
Paus. I, 17, 2. Erzstatue, s. Ptolemaion.
(G : Gymnasien.)
10 (Ptol., S. d. Juba).
CIA. III, 555 Basis „in gymnas. Ptole-
maei" (Attalosstoa) gef.
Pyrrhos.
Paus. I, II, I. 'A&r^r<cioig 6i tr/.wi' ton
i' x(d IIvQQov (im Odeion?).
Eeiterstatuen.
Paus. I, 22, 4 (vor den Propyläen), r«?
fiiy ovv iixouag TÜif Inniiov ovx f/w
aacpöis tinilv, i'iTS 01 nnlStg tiaiu 01 Et-
20 focpwi'Tog eirs (('/.?.wg tig tv:iQintiuv nt-
7ioi7;uii'cei.
Jt'/.T. f'tQX- 1889, S. 179 fg. (Die
Plinthen und Reste der Weihinschriften sowie
einer späteren Umschrift in der Südmauer der
25 Biirg sowie zwischen dem ,,Beule'schen Thor"
und dem Agrippamonument gef.) 01 Inntis
ano TOV noXtixiov , HinnaQ^öv tov Aaxe-
dreiuovlo , Etj'Offoj'TOf , JTQOfdno. \ Avxiog
inoltjati' E?.ivf)^iQivg Mvqovos.
30 Unbekannte Statuen beim Buleuterion der
Techniten (s. G.) Philostr. vit. Soph. II, 8, 2.
Diog. Laert. VII, 182: Unbek. Statue im
Kerameikos, in der Nähe des Chrysippos.
Bind, s. Stier.
35 Rofs, s. hölzernes Rofs und Simon.
Satyr (des Praxiteles).
Paus. I, 20, I. Vgl. E: Tripodenstrafse
und oben: „Dreifüfse."
6 7iiQiß6r,Tos: Plinhis XXXIV^, 69
40 ö in\ TQinoö'ioi' aiiivQog. Athen. XIII,
591 B.
Satyros, s. Gorgippos.
Seleukos.
J'dus. I, 16, I. (ci'i)intuyTti dt •^lö.xol
45 xtli'Kci . . o'/.iyoi' dl Ütkotiqio (iPii noi/.ih,;
azoüs) -i'ltvxoi.
Silen, s. Marsyas.
Simon.
Xettoph. de re equ. I, i. avyiyQaips f^iv
ovv xcu Zi/u<ov TitQi Innixr^s öV xicl tov 50
z«r« t6 'EXtvaiviov A&i^vr^aiv 'innov y^uK-
XOVV ((vid-1]Xf Xcd tV TM ßdd-QlO TU ICCVTOV
loycc titTvnwatv. Vgl. Hierod. Hippiatr.
praef. p. 3, 21. Plinitis XXXIV, 76.
Sklave des Perikles (vgl. AthenaHygieia). 55
Plinitis XXII , 44. verna carus Pericli
Atheniensium principi , cum is in arce tem-
plum aedificaret repsissetque super altitudinem
fastigii et inde cecidisset, hac herba (per-
dicio) dicitur sanatus . . . hie est vemula, 60
cuius effigies ex aere fusa est, [et] nobiüs
ille splanchnoptes.
XXXIV, 81. Styppax Cyprius uno cele-
bratur signo splanchnopte. Periclis Olympii
vernula hie fuit, exta torrens ignemque oris 65
pleni spiritu accendens.
Sokrates.
Diog. Laert. II, 43. Statue des S. von
Lysippos im Pompeion.
Solon. 70
Paus. I, 16, I. icv^oiccvTtg de yu'/.xol
xalvzai TiQo uiv Tt,g OToäg (der Poikile'i,
IlÖAoiv u. s. w.
Demosth. XXVI, 23. v^üg . . . röv uiv
youxpKVxa zovs vofxovg —ö).wv(c i\pr,q:ia&cci 75
yuXxovv tv ayoQ^ aTt,a<ci.
Aelian. var. hist. VIII, 16. <cvi<5Tt,a(cv
avTiö (dem Solon) y(c?.X),v tixövcc iv T),
dyooä.
Sophokles, s. A i s c h y 1 o s. 80
Spartokos.
CIA. II, 311, 40. [ffr»;fffa] J' ccvtov (d.
Spartokos IV, König von Bosporos) xm
ttxovce y<().xt,v IV Ttj [ayoQ^c] naqa Tovg
TiQoyovois X(c'i iTtqccv t\y rrj (cxQonö'/.tt. 85
Splanchnoptes, s. Sklave des Perikles.
Stier.
Paus. I, 24, 2. tOTi iTi Xfc'i TtcvQOs (vor
Erwähnung des Bezirks der Athena Ergane)
av(id-t]jja Ttjg ßovkfjg rr^g iv AQiiii} mcyio. 90
i(p oTiü &i, (tviH^t,xty i ßov'/.( , no).h( ö
UV Ttg iO-i'Mov ilxu^ot.
Athen. IX, 396 D. Uvio/Os ffoi.vtvXTta'
„6 ßovg o yuXxovg !■;»' UV i(f>'fog dtxü.iuXut,
I 0 <f' iaios yuhci)^i,vöv lüfvxt ii;v /oloov 95
Xrcßiov."
D. Hervorragende Ehrenstatuen etc. — E. Demen (Quartiere), Plätze, Strafsen. LXV
Diogenian III, 67. ßovs i >' 7iü).ti' Inl
lüiv d-av/naCofjifiüi'. Vgl. Hesych. u. Prov.
Bodl. et Vat. ßov; Jr nöXei. Liicilius
Sat. 339. Athen. Mitth. VII, S. 46. Jalm-
r Michaelis 24, 1 1.
Suffitor (vgl. auch Splanchnoptes.
Plinius XXXIV, 79. Lycius Myronis dis-
cipulus fuit, qui fecit dignum praeceptore
puerum sufflantem languidos ignes et Argo-
]o nautas . . . Lycius et ipse puerum suffitorem.
Themistokles, s. Miltiades.
Plutarch. Them. 2.2., s. Artemis Aristobule.
Theseus (vgl. C).
Patts. I, 24, I. xovziav ni^av (der Gruppe
I c der Athena und des Marsyas auf der Burg)
lavQoy TOI' Mivio y.n'Aovun'ov.
I, 27, 10. TOV St ti' TM MaonihMi'i
TdVQoi' 'vaxiQov (:>i,atvg ig ir^u (t/.oöno'Aw
20 t).i(a<a xai d-voui i.iytxui r»y d-tiö, xcd t6
urud-tijufc tan tov (f>,uov xtov MccQfcd-iot'iiov.
I, 27, 8 (Erzählung von den Waffen des
Aigeus, die Theseus unter dem Stein findet).
TovTov <^i tiy.uiv tv axQonö'kti ntnoirjtca
25 TOV 'Aoyov, y^aKAov TxävTa ofioiws nkrjv rijg
TjiTQfCi (zwischen Erechtheion und Propyläen).
Thrasyllos, s. Dreifüfse.
Timotheos, s. Konon, Chabrias.
Tolmides.
^o Paus. I, 27, 5 (nach dem Erechtheion).
tal 6t TOV ßült^uov * /Ml ((i'^Qucfzts iialy
* '^ IVTOg [rlh'tTOg? UfCI'Ttlüg?] OS Ifjiav-
TtviTO To't.uiifrj, xccl (cvTog To?./Lii&rii, og
\\9-t,i'((iu)v vuva\v rjyovfifyog u. s. w.
35 Tripoden, s. Dreifüfse.
Tropaia.
Paus. I, 15, I. iovat cft noog xi^v azoav
iju TioixiXrjV ofouä^ovaii' . . iotiv £!Qut,g
. . , xal nvkt] nh,aioi'' t.itazi 6i ot roo- 45
TIUIOI' Äf)-r;y(CUül' l7T7lOU(Cyiu XOdTr^aCiVILOV
HkttOTuo^roi'.
Thucyd. IV, 12, I (den Schild des Brasi-
das) Ol 'Äd-rjfräoc . . vaxtQov nqög x6 xqo-
TKüof ixQr^auvxo, o taxrjaay xijs TXQoaßoXrjs 50
T(ciT>,s (für die Waffenthat bei Sphakteria).
Tyrannenmörder, s. C.
Viergespann (ehernes).
Paus. I, 28, 2. xcci c(ou(c xilxcci ]((().xovy
(CTiö Boiwriöy ötxdxt, xui Xu'/.xiSiwy xiöf 55
if Evßoia.
Herodot V, 77. xi&QinrToy y^iö.Atov' xo
St (cpiaxtor^g ^iioog taxi,xt ttooitoi' taioi'Ti
ig r« ITgoTivkaKc xa iv r»; uxoonö'hti, ini-
yiyqunxai St 01 xuSt ' Ed-vta Boiwxwy xal 60
Xa'AxiSiwy Sccfxüaavxtg \ ITcdStg 'A&tjuaiioy
tQyfiuaiv tu noAtfiov \ ^tOfiiä iv a^'kvotvxi
aiS>;Qiio 'iaitauv vßQiv' Tuiv 'i'riTxovg Stxü-
xt,y riuK'l.uSi X('eaS' 'id^tauv. CIA. IV, 2,
334a und I, 334. Reste der alten und der 65
erneuten Basis; (jene gleich nordöstl. bei den
Propyläen gef.).
Wagen, s. Viergespann.
Widder.
Hesych. xQio g datXyo xtoojg' r;v iv rr, 70
(IxQonohi xoiog (cvuxtifJtvog /niyag /«A-
xovg u. s. w.
Photius xQiov (caekyoxtQwV xov
A&r^vt;(Ji )(u'/.xovv, xvinxxovxa xul vßQi^ovxcc
xioaaiv. Vgl. Athen. Mitth. VII, S. 46. 75
Widderopferer, s. Phrixos,
Xanthippos.
Paus. I, 25, I ; s. oben Perikles.
E. Demen (Quartiere), Plätze, Strafsen.
Älteste Stadt, s. A. Akropolis.
Thucyd. II, 15. x6 St ttqo xovxov (vordem
40 Synoikismos des Theseus) r; dxQonohg rj vvv
ovace nö'Ug i,v xal x6 vtx «i'r^r TiQog vöxov
fiiehaxu xtXQauuivov. xixur,Qiov St' xu
Curtius, Topographie.
yaq itqu iv uixr^ r»; uxqoTio't.ti [xu aq/ula 80
xrig xt Uo/utcSog Stahlj xccl c'c'/J.ütv d-ewv
iaxi, xcd T« £|w noog xovxo xo f^iqog x^g
Tioktiog ficlkXov ISqvxcci, t6 xt xor -/16g xov
'O?.vu^iov xcd To Uvi^iov xtä xo xr^g />;s"
LXVI E. Demen (Quartiere), Plätze, Strafsen. (Agora do/aia — Agora im Kerameikos.)
■/.cd xo tv Alui'dii -Jioi'vaov — • — 'ISovtui
de y.al ccX'/.a itqü TccvTr/ uQ^<ct«. y.ai r>;
xorjrt] rrj vvv fjtv TtSy TVQfu'i'iov orrw
axivaacd'TuiV Ei'i'Kcxqovvio xcc'Aov/uii'r], xo
5 äi näXcci (ffcrtqwv xüjy 7ir,ywv oiawt' Ka?.-
XiQQot] (ovofj.aafjiit'ri , ixiivoi xt lyyvg ovat]
TIC nXtiaxov u^kc 1%ouji'xo, x(d vi-y in uno
xov dQ)[cdov 7100 xt i'uuiXiJji' xai ig a'/.Xa
xiöi' liQwy yout^ixai x(ö iifaxi /gr^ad-cti.
lo X(c).iiX(ci de di(c X7]v tkcXuluv xccvxtj xax-
oixriaiv xcd t] axQonoXic l^ixQi' xov&t ixi
vn 'A&Tiva'njiv 7i6).ii. Vgl. die ,, Stadt des
Theseus" in der Inschrift des Hadrians-
thores (F.).
I 5 Agora no^a i ((.
Harpocr. ITdv&tjfios'ÄcpQodixtj' !4-
TToAAd cTwpOi- iy X(ö 7T€qI d-iwv ndydrjfxov
cpr^ai A9-rjyr,ai x?.ij6-7;yai zr^y dfpKfovO-tlaay
ntQi Ti]y UQ)r(äctv uyoody Siu xo tvxfcvd-a
2o Tiavxa xoy di,uov avvayi(j&((i xo naXaiov
tv xccls ixxh,ai(cii, «!,- txä'/.oii' uyoous.
Agora im Kerameikos.
{KtQftfxtixos als Demos s. unten.)
Paus. I, 2, 4, axofd ö'i tlair utio xüiv
2 5 Tjv'/iöiy ts xoy KtQuixtixöy.
I, 3, I. xo dt /(OQioy 6 KtQKfifixos
xo /uiy övofAti f^ti ((7x6 r,Qwo^ KiQcijuov
— — TiQMzrj dt laxiy iy dt^i^ xccXov/Jtyr^
axod ßaoiXtios (s. G.).
30 I, 14, 6. vTttq dt xoy KtodfAtixoy
xul axouy xt]y xa'Aov/uiyr^y ßaai/.tioy ynog
iaxiy I/cprdaxov (s. B'.
I, 17, I. 'AO^tjydioif dt ly xfi ccyoQä
xcd ühku iaxiy ovx i; uuccyxcci tn(at;/Ltcc
35 xcd '£?.iov ßwfjiog (s. B).
I, 20, 6. Sulla: xovs iyuvxmj'hiyxccs 'J.-
^r^ycduiv xccO^tin^cig ts xoy Ktqctutixoy
xoy Xc()(6yxc( cjcfMV ix dtxccdog ixc<ax>,s
ixi'J.tvaty ccyta&cci xt^v ini {^ctyc'ixio.
Vgl. Demosthen. LTV, 7. Titqmcixovyxog,
tüantg ttcüO^tiy, iy ilyooc'c uov. Vgl. unten
Leokorion. 1
Philostr. Vit. soph. II, 8, 2. i^c'tdi^t dti'Kr^g \
iy KtQcc fitixcö. \
Lncian Jup. trag. 15. ccytj'A&oy ff rö ciaxv, '
ojf niQi7ic(xi',ac(iui xö dii'Mroy iv Kitjct- '
f2 ttxo). I
Athen. \\ 212 E. n).i',Qt,i d i,y ö KiQcc- 1
40
45
fjtixoi ctaxojy xcci iiyuw xcd ccrxox'/.rjos
tts tijy txx'/.i,ai((y xöiy o/'Aioy avydooui, 50
u. s. w., vgl. Stoa d. Attalos (s. G).
Athen. XII, 533 D. Ot/niaxox).r,s
xi&Qi7i7iov — — diu xov Ktqctufixov
TiXrjd-voyxos ioid-iyog tjXctaty.
Vit. X or. 852 D (Aufstellung der Bild- 55
säule des Lykurg ; vgl. D) : iv ccyoQc]. 843 C.
iv Ktgctfitixo).
Arrian Anabas. III, 16, 8. xcd vvv xtlvxcci
'A&r;yi;aiy iv KiQccutixo) cd tixovfs (d.
Harmod. und Aristogeit. ; s. C), ^^ dvifxtv ig 60
xiiv TioXiv, xcixc(yxixov uc'cXiaxcc xov Mtj-
TQl^OV (s. B).
Schol. Arist. Äan. 402. ii^ EXtva'ivcc
odtvovcnv an 6 xov Ktoccutixov itno-
ntfinoyxis xov -/lövvaoy. 65
Vgl. Hesych. di nyoQccg' dicc xo xor;
ixvaxag ßccx^c'd^tiv xov Iccx^oy di c'cyoQcöv
ßadiCovxas. Vgl. F/iot. Suid. Txijuntiy.
Plut. Süll. 14. 0 TXtqi xrjv ccyoQccv
(fövos intakt jrc'cyxcc xoy ivxog xov JitxvXov 70
Ktqu n tixöv. (Vgl. auch CIA. II, 163:
unten : innerer Kerameikos.)
(Baumpfanzungen) vgl. oben A : Pappeln,
Platanen.
(Tempel, heilige Bezirke, Altäre, 75
Götterbilder an und auf der Agora.)
Vgl. oben B : Zwölf Götter, Apollo Patroos
(?), Ares, Eleos, Erinyen, Göttermutter (3//;-
XQiöoy) , Pherephatte, Zeus Eleutherios; C:
Aiakos, Amphiaraos, Eirene, Eponymoi, Eud- 80
anemoi , Herakles , Hermes dyoQcdos , Her-
men, Theseus, Tyrannenmörder.
(Ehrenstatuen, Weihgeschenke.)
Vergl. oben D: Adeimantos, Audoleon,
Brutus, Cassius, Chabrias, Chrysippos, De- 85
mades, Demosthenes, Diphilos, Euagoras,
Hadrian, Kallias, Konon, Lykurgos, Pindar,
Seleukos, Solon, Timotheos u. A.
(Thore.)
Vgl. F : Triumphalthor (mit Tropaion über 90
Pleistarchos), Thor der Athena Archegetis.
(Öffentliche Bauten, Verwaltungs-
gebäude.)
Vgl. unten G : Agoranomion, .\rcheia, Bu-
leuterion, Heliaia, Metroon, Poleterion?, Pry- 95
tanikon, S t o c n ( Alphitopolis ? St. des .\ttalos,
E. Demen (Quartiere), Plätze, Strafsen. (Agora-Bezirke und Plätze.
LXVII
St. Basileios, St. Eleutherios, St. JiDULÖy,
MnxQu .Ir., Stoa Poikile), Strategion, Thes-
mothesion, Tholos (Skias).
Agora-Bezirke und Plätze.
r icyonui, s. Verkaufslokale.
Bema der römischen Feldherren, s. G : Stoa
des Attalos.
Dekeleer-Platz, s. oben B: Hermen.
Eretria, s. unten besonders.
lo [-/.nia, Gerüste, s. Tribünen.
Ki^Qvxos Xid^os. Plut. Sohn. 8; vgl. rr^«-
xiiQ yi&og: Poliux III, 78. 126.
KiTf-Xot, s. Verkaufslokale.
L e o k o r i o n.
15 Thucyd. I, 20. tio'Itjtkco^^o) TTioiTV/öyTii
(die Tyrannenmörder) tkqI rö Aaoy.ÖQioy
xcilovfAivoy Ti;y Uavcdhp'uiy.r^v TiofAni;y
diuxoafAovyxi.
VI, 57. (jJQfxr,afcy iiau) Ttüy nv'/.ojy x«<
20 7iiQiiTV)(ov xiö "^InndQX'P ^f<Q^ 1^0 AaoxoQioy
xcO.ovutyoy.
Demosth. LIV, 7 fg. llt^inuiovyio^ . . .
ianiqas iv ^yoQcJ luov . . Ti(CQi())(iTai Krt]-
aius — fjed^vcoy, xaxu 16 Atiaxoqioy, iyyv;
25 Twy Uvx^oöwQov [vgl. —xt;yc(i und H: Py-
thodoros]. XHXiömy ä' i]uc~ci TTccoij'Ad^s
TToo^ Mt^üxr^y «i'cü' tniyoy yuQ iyzav&a
— — 7IUQU UctfKfi'Aio x(ö xyc<(fti Koywv
oi'Xoal u. s. w., 01'^ i'Sctyaaxt'jaccc ö Kxi]aic<g
30 tnoQivtxo i(V xi;y dyoQuy. y.al t;ftiy avu-
ßfth'fi (h'C(aroiq:ovaiy dno xov <PiQQicpccx-
xiov xta TTioirraxovai naXiy xax avxo nutg
xo AtuiXuQiov tlycti x«'i xovToig moixvy-
yüyofxty.
35 Schal. t]Q(äoy, f^yt;utloy xaiy Aiw xoQwy
iy jxiaio xio KtQuutixio — Atws yccQ, 6
'Oqcfiuis, vlov fjiiv icf/s KvXavd-ov, -d-vyaxiQa; 1
di XQtls, 0aai9-ic(y, Otomjy, EvßovXr,y' «i
vTTiQ xtjc /wflfV acpccyiaß&tiaci; txi ttccq-
40 &iyovs , unaXXuyiyxtg xt xov '/.luov , txi-
^r^aav 'Ad-r^yaloi XM r^QMM. I
Demosth. LX, 29. \xr,xotaay Anavxiöui \
fAVihoXoyovuiyag xrcg Aiio xoqcc;, (og uvxag \
'iSoauy acfuyiov X0I5 no'/.ixaig vntQ x/jg ;
45 ;fw?«f. Vgl. Ctc. de nat. deor. III, 16 u. 19.
Adian Var. hist. XII , 28. Aristid. Panath.
I, 119.
Harpocrat. AiwxoQdoy' x6 6i Atw-
xöotioy tiyui (fr^ai <P(cyo6i}fxog tv d- Axff-iJos
Iv fjiiaio xtö Knyecutixo). Vgl. Phot. Stiid. 50
Hesych. u. d. W.
Theophylact. Ep. 12. ini xo Aiwxooioy
xag (ficcxQiß<ig 17 aiXtjXQig Xqvaoyoyr^ nt-
Tioirjcd.
Alciphr. III, 5, I. i\x.t Arßöyiov >]uiy xi;y 55
iX(((Qcey ayuiy' — uiyti — uiXQoy antD&iy
xov Atwxoqiov.
Strab. IX, 396. txtlyo AiujxoQioy, xovxo
Or^atloy' ov dvyccuKi &ijXüiaai xaS-' ty
txcaxoy .... xal ixi xo AiwxoQioy xcd xo 60
&rj[atioy fiv&o]vg f'pf«.
Apostol. X, 53. Sprichwort: Atojxöqioy
oixtig' tJi\ xojy '/.ifKaxxoyxcjy.
Orchestra.
Phoi. lex. 'Oq x>] axQfc' 7i(>wxoy ixXi^&t, 65
iy xij uyooä tix« xcu xov 3-iciX(iov xo
7-fjixvxXioy.
Timaeus Lex. 'Oq^/; axoa' xo xov O-tic-
xoov fj.iaov /wQioy, xcd xonog i7ii(pfeyr;g dg
nay^yvQiy, 'iyO^ci Aouoö'iov xcd Aoiaxoyti- 70
xovog tixoytg.
Vergl. Plato Apol. 26 D. (Büchermarkt.)
Andocid. I, 38 (G: Odeion).
^Ooxquxia fiov xönog, vgl. Iliqiaxoiyißfxcc.
Pbit. Aristid. 7. oaximxoy Xaiuty 'ixuaxog 75
. . 'i(ftQiy dg 'iya xonoy xt,g ayogäg ttioi-
TTtcpQKy/uiyoy xvxho äqvcfüxxoig.
Schal. Aristoph. Equ. 855. icpQaaatxo
aaviaiy r, uyoou xcd xicxt'/.tmoyxo daodoi
äixc(. 80
Poliux VIII, 20. nsQiaxoiyicfccyxccg dt xi
/xiqog xr,g ccyooüg u. s. w.
Perischoinisma (vgl. das Vorige).
F?/. X or. 874 A. Die Statue des Derao-
sthenes nKrfiiov xov TTtcnaxoiyiajxccxog xcd 85
xov ß(Ofxov xdjy (fwcFix« d-tioy.
Alciphr. II, 3, II. noloy 7itqioyoiyiat.ici\
vgl. Etym. M. p. 349, 15.
Über den Gebrauch von ntqiGXoiy'il^tiy s.
Wachsmut h, Athen I, S. 167, Anm. 4; in der 90
Stoa Basileios: Detnosthen. XXV, 23:
vom heliastischen Dikasterion : Polltix VIII,
123, vgl. 141.
UQaxiiQ Xid-og, s. oben Kt^qvxog Xid^og.
Ixr,ycci (vgl. Verkaufs lokale). 95
LXVIIT E. Demen (Quartiere), Plätze, Strafsen. — (Agora-Bezirke und Plätze.)
Demosth. LIV, 7. y.ata xo Atur/.oniov
tyyvg rüiv Uvd^o^iäoov, vgl. XVIII, 169.
Harpocr. axr^i' irr^s' loox^ätt,; Tqu-
TitCnixiö (XVII, 33). ITv&ö&üjQof yuQ zov
5 axr,i'iTt,f y.(().ovfxtvov .... fir^noit &' tüf
(iyoQcdoy xu'äov/luvoi', tniiSri iv axrivals
iniTiQäaxtTo 7to)1(( tiÖi' lovioti'. Vgl. Harpocr.
yiQQ ((.
Schwurstein der Archonten.
10 Folhix VIII, 86, s. G. Stoa Basileios.
Vgl. Flut. Solan 25. Harpocr. (Phot. Suid.)
Tribünen (Ixqkc), vgl. Bema.
Phot. \v.Qia (Eustath. ad Odyss. y 350;
15 S. 1472, 4). XxQiH xa iv XTj ayo^q , a(p
MV l&iüit'xo xots ^lovvaitcxovs dywvccs
Tiqiv >; xuxaaxtvua&rivca xo tv Jioviaov
d^iaxqov,
PollliX VII, 125. IXQlOTTOlol &' tlaiV Ol
20 7ir^yvvvx($ xcc ntql xrju dyoQcty 'ixqia (vgl.
B: Hermen auf dem Markte, aber auch G:
Theater und die 'ixqia im Neleion: 'Ecpr^fx.
("cQX- 1884, S. 162, Z. 27. 28).
Verkaufslokale (xi'zAot vgl. ffxjjr«/): meist
25 innerhalb oder in der Nähe des Marktes.
Vgl. im Allgemeinen Hesych. Harpocr. Suid.
xix'Koi. Pollux VII, II, 78. IX, 47. X,
18. 82. Schol. Aristoph. Eqti. 137. Lysias
XXIV, 26. XXXIII, 6.
30 A'i.(fixÖ7ioi'Kig,^.Qt. Stoa A.
XU uvSiiüno Sa. Pollux VII, 11. X, 1 9.
{(lyoo a) 'ÄQyiiüJi'. Hesych. s. v. Bekker,
anecd. I, 212, Z. 23.
X « « o cii M « r it.. Pollux IX, 47.
35 XU yi'Kyr,. Pollux IX, 47.
(«y) yvvuix.tiu. Pollux X, 18.
Theophrast. Charact. 2, 22.
xo t'^uiov. Pollux IX, 47. Schol. ad
Hom. Od. &. 260.
40 'EQtxQia s. unten besonders.
XU iQKc fxu'kuxü. Stob. Serm. V, 67.
Ol &iQfxoi. Stob. Senn. V, 67
(«/.) i fiux 16 n ioXii. Pollux VII, 78.
Ol ^innoi. Thoephr. Charact. 23.
45 u'i loyädtg. Stob. Serm. V, 67.
(«/.) i x^vö/noi'kii = Ol i}({fvts.
(vgl. t/f xovii>of) Vit. X or. 849 D. .liistoph.
A'an. 1068. l'esp. 789. Schol. Aristoph. Equ.
137. .S7;v7^. XIV, 658. Plut. Symp.W, ä„2.
Athen. VII, 287 E. VIII, 342 C 50
XU xuQvu. Theophr. Charact. il.
r « Xiv i ^otiu (vergl . A : Barathron).
Erotian s. v.
XEQu fxtia. Hesych. s. v. , vgl. Athen.
IV, 164 F. 55
( u y.) Ki QX (x)7T DJ}'. Hesych. s. v. Eustath.
ad Odyss. ß. 7 (vgl. x. 552). lono^ nh,-
oiov 'HXinias, tf&u xu x'/.omuulu inot-
Aovvxo. Diog. Laert. IX, 12, 6.
xd xqo fi fivu. Pollux IK, 4"]. Schol. ad 50
Odyss. d- 260. Schol. Aristoph. Ran. 1068.
XU xvQijßiu. Aristoph. Eaju. 254.
XU ku % cc yic. Aristoph. Lysistr. 557.
Athen. VIII, 338 E.
0 '/.ißav iüxö g. Pollux IX, 47. 6e
01 Kvy^voi. Aristoph. Nub. 1065.
(«7.) J/i cTo r r K^cJ»'.«* s. unten.
ui [IS ^ ßoüSig. Athen. VI, 241 B.
VII, 287 E.
XU /ueuyöi'iu {uta xö v lu). Pollux 70
IX, 48.
XU [IV QU. Pollux X, 19. Schol. ad Odyss.
d- 260. Aristoph. Equ. 1375.
ui uvQoiyui. Aristoph. Thesm. 448.
T « ixvQX u. Theophr. Charact. II. 75
rö i'ixoov. Hesych. xux xo{v) %'ix(Q)ov.
6 oiyoi. Pollux IX, 47.
otaviu? s. A. Baumpflanzungen (Weiden).
xovxpoy. Pollu.r W , ^-j . X, 19. Aeschin.
I, 65. 80
Ol oQi'i&i^;. Demosth. XIX, 2i4. .4n'stoph.
Ar. 13.
X u a I, G u u u. Moeris Lex. s. v.
ö aiSi,t)og. Xenoph. Hell. III, 3, 7.
XU a xo Qo&cc. Pollux IX, 47. Aristoph. 85
Ran. 1068.
antiqoTiM'/.ig. Pollux VII, 78.
f < t X qün t !^ui.
Plato Apol. p. 17 C. ///>'/. min. p. 368 B.
Theophr. Charact. 5.9.21. Theodoret. .Ijf'ect. 90
(7/w/. XII, p. 175, 12 fg. (vergl. Hermen.)
Plutarch. de vitioso pud. 10.
yu'Kxä.
Bekker Anecd. gi: I, S. 316, 23. xa'/.xü'
ovoftu xönov, onov 6 j^u'lxos [ruTjitünxtxut,] 95
niTjQuaxiXfci (i't 0710V xo Ihfiuati'iov.
E. Denien (Quartiere), Plätze, Strafseii. (Agrai — Diomeia.)
LXIX
^ \ia (> o sT r r (J o s'. Polltix X, 19.
Lysias XXIII, 6. uXQißtaTaTce äy 'icpaaüif
US nvi)-ia()-(ci iX&oyicc tls xov /XioQoy
Tvoot' zfj 'iutj Y.fu vtq' TnvTt] yccQ rtj
3 ',!^t(}ec Tov fxtivos txaßTov txtlat avX'Atyi-
af^((i Tov^ /7A«r«ff«f.
«i /vTQcd. Polliix IX, 47. Arist. Lys.
557-
Werkstätten u. s. w.
I o Vgl. z. B. Lysias XXIV, 20. 'ixKOTog yuQ
v/uöjy tii^iazca riQoacpoiräy 6 /uiy tiqoc
uvQon u)7.t'ioy , 6 6'i noo; xovodoy, 6
c)f TiQo^ a X VT oT 0 u ti 0 y. — xcd nXtlaToi
Ms roi's" tyyvT('cTii) ti,^ (lyogä^ xtutaxtvcc-
1 5 auii'ov; (s. auch B : Hermen).
25
Agrai.
Paus. I, 19, 6. -/la^iüai &i roy Elhaaoy
XiüQioy AyQcd xa'/.ovittyoy xai yceo^ AyQo-
Ttoag iarly 'Aqziuiäos , vgl. Stadion (G),
Artemis Agrotera (B) ebenda Hekate in Agr.
Ettstath. ad IL B. S. 361, 36. uyqoxi^a
ÄQTtjUig' . . . rj xal AyQccin nuqä ID.ärwyi
xc.Tu Uccvauyiay cItto X^Q"^ nqog T(ö
I'Acaaiö w xhjai; Aygui xal AyQa, ov rcc
uiXQcl Ttj^ -/^fiTjTQo^ ijytro, (pr^ai, fjivaTiiQia,
(l DJyfTo T« ty 'll;'()f«s-. (Vgl. B : Demeter
in Agrai).
Steph. Byz. Ayitu xal Ayijui ^f^Qioy'
. . . tan de rtj^ Arrixri^ tiqo r/;s- no'Atw^.
\g\. Sttid. Hesych. ^Ay{)fci- ^wnioy l'cw r»7s'
Tro/fws". Polyaen. V, 17, i.
ßekker AmcJ. gr. I, S. 273, 20, Koöyioy
xiutyog' xo tjccqu xo yvy '0).vfj7Xioy fJ^t^Qi
xov fjtjXQaov xov ty ccyog^ (vielmehr 'lj.yp^<.
IVachsm. Rh. .1/. XXIII, S. 17). Vergl. B:
Metroon.
Bekker, Anecd. gr. I, S. 326, 24 fg. (Vgl.
A : Helikon und B : Eileithpa in Agr.)
Bekker, Anecd. gr. I, S. 334, 12. oyop-a-
40 ad-y,ycci ij't cwxo {xo /woioy Ayoai) . . nno
xr^s 'Aoitfiiifoi' , 7T()öx{ooy '£hxiöycc xa'/.ov-
f.iiyoy.
Plat. Phaedr. 229 B. Der Altar des Bo-
reas (s. B.) 2 bis 3 Stadien unterhalb der
45 Platane, »^ noog xo xT]g "Ay^u^ diaßc.iyouty.
35
Strah. IX, 400 (vgl. A : Ilissos) o D.iaao;
ix xwy vntQ x>,i Ay^a; xcd xov Avxtiov
(G) /xtQtüy.
CIA. III, II47; Col. III, Z.49. xoy :iq6i
Ayous d^ofioy (der Epheben). 5°
Agryle.
Harpocr. AQ&tjxxo? (s. A.) nQog X(ö
dtSf^io xwy vniytQ&ty 'AyQv'Aiwy. CIA. III,
61 A. Col. II, Z. 21. /wo. AyxvXrjai xcu
AyQv'/.tjai TTQog xm '3'«»jrrw. — Vgl. F. 55
InnäSig TivAfci und G. Stadion.
Akademie, s. G. Gymnasien.
Amazoneion, s. C. Amazonen.
Ankyle.
Aldphron III, 43. lovaüutvoi t\g xo ty 60
ütiqctyyuM ßuXccvtloy icufpl Tiiu7ixr,y wQuy
&Q6uoy (ccpiyxts tis xo Tjoouaxtioy xo
Ayxv?.i,s xo X«Qix).ioti xov /utcoKXiaxov
(p/outd^ie.
Ilajpocrat. x OLxiff u'kog 6 ^Eq ur; s. 65
'ißaJoi ty XM TiQog Evx'/.ti&tjy „uixqov d"
uyui xov xqixicpä'Aov tkcqcc xrjy 'Eax'iuy
oSoy", xo Tj'/.tiois iaxi xov xoixtcpü'/.ov
Equov' xovxoy Je (pr,ai ft>i'/.6)roqog iy y
Evx'KtiSi]y clyad^dycd Ayxv'/.r^aiy. Vgl. B. 70
Hermen. CIA. III, 61 (wie Agryle).
Bündnifsstätte (vgl. Horkomosion).
Paus. I, 18, 4. xov (Tf ItQov xov —c(qcc-
nidog ov TiöoQo) j^wo/oj' taxty, tyd^a UtiQi-
S-ovy xcd &t;aici avy&tiAtyovg ti Accxtdcd- 75
fioycc xcd vaxtqoy ii; &iaTiQii)rovi^ axcc'Arjycci
liyovai.
Bukoleion. //-/Jj^
Bekker Anecd. gr. I, S. 4g^,' 19. ö i^ty
ßccai'/.tvs xcid^f^axo naqa xcö xccXovuiyio 80
Bovxokiip ' xo tf' >,y Tilr^aiov xov Ucivxccyiiov.
Polbix VIII, III. (ot cfv'KoßciGiKt'ig) avv-
tS{iivoyxtg ty xm Bc<ai).t!o) xm nccocc xo
Bovxo'/.t'ioy.
Buzygion. 85
Plul. praec. conj. 42. XQixoy (ccooxooy
Itqoy) V7x6 nöXiy xoy xcc).ov[xtvoy Bov^vyioy.
Dekeleer- Versammlungsort, s. B. H e r m e n.
Diomeia, vgl. C: Herakles, F: Diom.
Thor und G : K y n o s a r g e s. 90
Plut. de exil. 6 (vgl. KoUytos) : ««« ovy
iivoi xcd anoKiSig tiaiy Ad^tjya'iMV 01
utxcaxccyxtg ix Mt?uxi;; ti<; -lioutia; u. s.w.
LXX
E. Demen (Quartiere), Plätze, Strafsen. {^nöuoi — Kerameikos.)
Sc/iol. A77st. Ran. 651. xliv -lioutioii]
6t}ixos rf^i Aiyr^'iSos (pvXr^g dno .Jiouov
iQMfiivov xov'HQux'/.iovi' 'iaii dt 'Hoitx).tiov
ccvToS-i.
5 Harpocr. iv -1 10 fA i i 0 i g 'II n (< x ). 1 1 0 r '
T7iiQtidr,i^ y.axa Kövoivog' ri^s tt' -Jiojuiiois
uyojjiivr^g loorr^g xiö'IlQux'/.tl uvr,uoi'ti'ovai
xal Ol Xioiuixot. Suid. KvyoaccQyfg.
Steph. Byz. Kvvö aa^yig' yv^vuaiov
10 tV T»/ AxXlXtj . . . «710 Z/lOfiOV, (CCp OV 0
^wQog \\9-i]t'r^ai Aioutuc xultlxca.
Athen. XIV, 614 D. tv xcö Jioutiov
HQUx).tlO).
Diomos Sohn des KoUytos: Ilerodian xui^^oK.
15 riQoawd. S. 421, 14 (Lentz). Steph. Byz.
^ 16 fj (ifc. Hesych. J 10 fxtls.
^q6 u Ol, s. Wege.
Eretria.
Strab. X , S. 447. uno xr^g 'Ar^rjvr^aif
20 'E^tzoiag, r, vvv tativ ilyogcc. Vgl. X, S.445.
Eiistath. IL B. 537.
Hadrians-Stadt, s. unten Novae Athenae.
F : Bogen des Hadrian , G : Aquaeduct des
Hadrian.
25 7tp« avxi,, s. A: Feigenbaum.
"Innov xccl xoQrjg (naQ 'innof xiu x6Qt,v).
Aeschin. c. Timarch. 182 : die Tochter des ,
Hippomenes mit einem Pferd in eine lorjfxog \
oixia vermauert, xal txi xiu vvv xr^g oixlftg j
30 xavxt,g 'taxi/xt xa oixöntda tv xiö i\utxfQ(o
aaxti xul 6 xönog oviog xuXtixiei Tiicq
'innov xai xoqhv. Vgl. I/eradeid. Pont. i.
Suid. ^In n 0 fiiv r^g und n nq 'i n nov.
Horkomosion (vgl. Bündnifs statte).
35 Pait. Thes. 27. (Als fxuqzvqiov des Frie-
densschlusses mit den Amazonen) : »; xt xov
xonov xXtiaig xov nuQÜ x6 (:fr,ai'iov, ovntQ
'ÜQXWfiöaiov X(ö.ovaiv.
Keiriadai.
40 Bekker, Anecd. gr. I, S. 219, lO. S. A :
Barathron.
Kerameikos als Demos.
(Aufserer und innerer K); vgl. unten
Trittys der Kerameer.
45 Harpocrat. K t Q k u 1 1 x 6 g . . Ai'ricfwv
tv xw ngog Nixox'/.ia ni()i ö{iwv oit (Jvo
dfi'i KfQautixo'i . . . ö uh' H'd'ov Ti,g rio-
Atuig, 6 6t txtoog tiu). Derselbe Ktqcc-
fi,tlg' d\uog iaxi xrjg Axccuavxidog Ktocc-
fj.tlg, (og (frjai ^lodwoog. 50
Schoi. Aristoph. Equit. 772 (= Suid. Kt-
Qafitixoi). &V0 dt KtQUfiiixoi 'Ad^r^vr^aiv.
(Aufserer Kerameikos; vgl. unten
J. a. Anf. : Gräber im Kerameikos.)
Aristoph. Av. 395. o Ktqufitixog dictxdi 55
VW. Schal. (==■ Suid. KiQic/ntixog) . . .
Mtvfxk^g xal Ka?.?.iXQC(xrjg tv xoig ntol
Ai9r,vü)v avyyQfiujuaai cpuaiv ovxw' „xcc-
'/.tliui dt X(d 6 xönog ovzog fcnctg KtQ(c-
fjtixog' toxi yicQ 6 rcvxög dijaog". 60
Thucyd. VI, 57. 'Inniag {xolg LFavitd^r,-
vuioig) iSw tv x(ö Ktgaijtixi^ xcikovfiivo)
— difxoauti (x)]v nounr,v).
Plato Parmenid. 127 B. Kuxu'f.vtiv d'
Kvzovg irpr, nicqii xtö ITvH-odujQM ixzog 65
xti'/ovg tv KtQccutixM. Schal, xonog 'A&r,-
vrjOiv, iv&(c Xfci 01 noovoi nQotaxr;xtac(v
vgl. Hesych. KtQu/xtixög. Bekker anecd.
I, 275, 20. Schal. Aristoph. Equit. 772.
Alciphr. III, 25, 3. tni —xioov xul KtQu- 70
utixov (vgl. 48, 2 und unten Skiros).
Schal. Aristoph. Ran. 131 (= Etyvi. M.
KiQic fi fixo g). KiQtcfJtixog xonog Ad-t;-
vr,aiv onov avvtxi'f.ovv 01 Ad-r^vfäoi x<cx
tviicvxöv X((unccdovyov icyiöva (vgl. Suid. 75
KfQ(ifitixog).
Hesych. in' E v q vy i) t] clywv. Mi h, o-
ayoQug xov 'AvdQoyiwv EvQvyvr^v tiQi,a(t(ci
(fr^ai xov Mivioog, icp' w xov uyiHvu xixf-i-
a&ia inizü(fiov Ad^t;vt;aiv tvxiö Ktoautixio. So
Hesych. Ax(cdr,uicc — — yvuiteaiov
'Ad-r,vt\ai . . xal xönog. xa'/.ttzai yan ovxiog
6 Kiqufxtixög.
Steph. Byz. 'Ex a di, u iia. A&ilvi;ai
zönag, 6 Ktqafitixög. 85
(Thorgegend; innerer Kerameikos.)
Kerameikosthor, vgl. F, m.
Grenzstein am Thor.
CIA. II, HCl. Hymett. Stele in situ an
der Aufsenmauer , westlich vom Dipylon : 90
beiderseitige Inschrift, die Buchstaben vertikal
hcrablaufend (2. Jahrh. v. Chr.): öqog KiQa-
uitxoi. Vgl. II, 1064. Altar, s. (H.) Zeus
Uerkeios, Hermes; (C.) Akaraas.
IsiKus VI, 20. — — Ti.g Iv Ktnaiiiixiö 95
E. Demen (Quartiere), Plätze, Strafsen. (Kerykes — Kolonos.)
LXXI
avvoixUii nis 71UQU zr,i> nv'liö'u, ov o oh'og
WJ'tOs".
C/.4. II, 163, Z. 24fg. rtUjOi'Tioy tcc y.qia '
TM &r;u(p rcjji 'A&r^yaitjy iy [KiQ(cuiiX(Ji]i? 1
r Pli//. Demetr. 12. 0 nin'/.oi . . . ntfx-
nöfxti'og äia zov KiQu/usixov fieaos fQoccyrj.
Philostr. Vit. soph. II, 1, 5. ix KfQKUtixov
ö" iiqtcßicu /uiu y.wTit'/ (das Panathenäen-
scliiff) u(filvui ini ro 'E'/.tvaiyioi> u. s. w.
10 Schol. Aristoph. Eqtiit. 266 {= Sitid. ni-
n'Aog') vora Panathenäenschiff: r^g xui rrjy
7iofi7Tt]y ano {Suc Sutd.) rov KtQuunxov
noiovai {tnoiovv SuiJ.) f^iXQ'- ^*"^ Ef.tv-
oiviov.
I - Pltit. Stilla 14. ö ntoi xriv uyooar (forog
inia^e nui'xa xov it'xog xov -linv'/.ov Ktqtc-
fxuxöi'. (Vgl. auch G: Theater des Agrippa.)
(Kerameikos als Marktgegend, s.
oben A g o r a.)
20 Kerykes. CIA. IV, i, 555b (Südabhang der
Burg). o(iog %Moi]ov Kr^Qvxcoi'. {?)
Koile (vgl. F: Melit. Thor; J. e: Gräber vor
d. melitischen Thor).
Herodot VI, 103 (Grab des Kimon). ti^o
25 rot; uaxtog niqtjV xrjg dia KoiXrig xaXiouivrjg
oifov.
Marcellin. Vit. Thuc. 17. 55. /wqioy xr^g
'Axxixrjg, — riQog xcäg Mehxtai nv'Atcig' —
— n'Ar^aioi' xwi' j\It?.ixi(fu)t' nvXüiy.
30 Vergl. Biogr. Ationym. Thtic. § I. ntqi
KoD.rj'. § 10. n'Ar^aiov xiäv Mt'Mxi&wt'
Tiv'AüJy h> /(x)Q((0 xr,g AxTlXtjg, o xu'lilxui
Ko'üi,.
Kollytos (vgl. Diomeia).
35 Strab. I, S. 65 (Eratosthenes). fxr, orxioy
yuQ dxQißiöt' oQcjy (zwischen den Erdtheilen)
xccd^äntQ Ko'/.).vxov xal Mi?.iTt,g, oiot' axi,)MV
i] 7itQißo?.coy, xovxo uiy t/iiy (fftvui ii^üg,
ort Tovxi uiv toxi Ko'/.Xvxog xovxl (ff Mt-
40 A/r/,, roiig ooovg Jf fj.rj f/ft»' tiTTtly.
I, 66. txi (Ff ncc^vufoiaxtooy x6 — —
7i((Qced-th'cei xoy Ko'/.'f.vxoy xcci xr]y MiXirtjV,
tW tig XKVaVxUc TltQlXQtTltG&Ul.
Demosth. XVIII, 180 (von Aeschines) ov
45 iv Ko'A'/.vxiö TioxE Oiyöixaoy xtiX(äg tTitxqixbag
(vgl. 242 (cQovQcäog OlvöfAfcog).
Aeschin. I, 157. iv xoig xax ccyqovg -/lo-
yvaioig xouux^wy oyxioy ty KoÄÄvxio.
Aeschin. epist. 5, 6. Ko'/.Xvtov, ty 10 ntyxa
xal xiaaaquxovxa extj (oxr/oa. 50
Fiut. de exil. 6 (601 C). xo 6i a€ fxrj
xaxoixtly IccQ&ng ovSiy laxiv ' ovdk yccq
^Ad^t}vuloi Ticiyxeg xccxoixovai Ko'Ü.viov oväi
Koqiy&ioi Kfiavtiov oiök ITixdyrjy Aüxuyytg.
äqa ovv |i»'ot xiii dnoliöig tiaiv Ad^^yaiwv 55
ol fitxuaxävxtg tx MiUxr,g dg JiöjXHtc;
Plutarch Demosth. II. Iv Ko?.'/.vx(ö uoi-
)^ivovaa iXr;(pd-rj.
Vgl. Alciphr. I, 39, 8. xoig ASoivioig Sl
ty Ko?.'/lVXM kariwutd-u rraou xiö Otxxulr,g 50
iqaax^.
(Hinter.) Phot. Bibl. 375 b, 6 fg. axivoinög
xig r^v KoVkvxog ovxta xakov utyog ty xw
jAtacnxuxio xr^g nöltiag, dr,^ov fiiy t-/(av
iniöyvuoy , uyoqcig äi /^t% xi/Aw^utyog. 65
§ 9. xaxd &e xliog x6 nccXtxi iqxtxca xal
ovxog (Ampelius) tnl xoy xönoy {KoXXvxov)
V7i6 x^g (ptjfir,g Sriixaytoyovfxtvog' Idtay (ff
Tr}y jAty rpvaiy riyäad-r] xov xonov, xi]
xttxaaxtvfj (ff r]a/vy9^'} nliov vniq xr.g 70
nöXtoig.
Tertullian de anivia 20. penes CoUytum
pueri mense citius eloquuntur praecoce lingua.
Vgl. auch Diog. Laert. III, 3. Philostrat.
Vit. Soph. II, 5, 9. 75
Kolonos.
(Kolonos dyaoaXog)
Polhex VII, 132 f. (fio oyxcjy Ko).(x)ywy
6 uiy 'inmof ixaXt'ixo . . . 6 d'iiy ty ayona
naou x6 Evovadxtioy , ov avyijtafcy 01 So
fxiaO-aqyovyxtg' od-ty xal xovx' taxiy ti-
qr^/uiyoy „o\p i'ß&tg, cVaX' ig xoy Ko'Acjyoy
hao". Vgl. JPesych. 0 ip' t;?.&£g, a.uch Ko-
Xüiyog und KoXtjyov' xonog ty aaxtc.
Vgl. C: Eurysakeion. 85
Argum. IL Sophocl. Oed. Col. S. 16, 10
(Dindf.) : 'iari ydq xal txtqog KoXotyog
dyooalog nqog xiä EvqvaaxtUo, nqog (6 01
fiiad-aqyovyxtg nqotaxrixtaay.
Harpocrat. Ko't.tavixag' xovg fxiad-iD- 90
xovg Ko'/.Mvixag (oyoua^oy , tntidr] nuqa
xcö Ko'Awyiö tiaxi]xtaay , og toxi nXr^aioy.
xijg dyoqäg , £y&(c x6 Hcfaiaxeloy xal x6
Evovauxfioy iaxiy. ixa'ltlxo (ff o KoXoiyog
ovTog dyoqalog' rjy öe xal extqog KoXcjyog 95
Tioog xo xov IloatiSiöyog itqöy, wg^YntqtiSrig
LXXII
E. Demen (Quartiere), Plätze, Strafsen. (Komai — Limnai.)
tv TM y.ax ÄvToy.).iovi' ovxo; 6' uv i'it] 6
TÜy inniojy. ^tQfXQccTrjs Utnch] , „ovxos
no&iy r^xiig ; \ '£f Ko'Jmvov u/ur;i', ov xov
uyoQcdov, dX'/.cc xov xwv inniior." ntQi xwv
5 Ko'/.ioyüv ^iÖSwqÖ; xt o ntQir,yt]xr,g xcd
0il6'/oQos Iv xfi XQixtj 'Ax&i&og 6lt^li).&tV.
Vgl. Schal. Aeschin. I, 125. Etym. m. Ko-
).U)1'0 f.
Arisioph. Aves 997. .l/i'rwr, oi' oMtv'EÜ.ui
10 yi}} KoXwrog.
Scliol. Kc'.).'/.iaxQ((x6s rpr,aiv Iv Ko).wt'M
dudd-rj/biu XI i'ivai (ivxov ccax^o)<.oyiY.ov . . 6
(Tf (PiX6}(oQog tt' Ko'/MVM fxiv tcvxov ovSiv
d^i'ivai ?.iytf (u. s. w. , vgl. unten Melite).
15 ioiOi Ji ti' Ko'/Mi'iö y.Qt,t't,y zivu y.Hna/.tva-
accxo' (pr^an' 6 fPQvi'iyos Moi'oxqotko' „xig
d' ißxiv 6 juixd xfcvxfc xavxr^g cfqovxiiäv ;
Mtruyi' o Atvxoyoevg, o xng xor,vag ayiüi'."
(Vgl. H. Metons Haus).
20 Aeschin. I, (c. Tiniarch.) 125: vgl. H: Haus
des Demon.
(Kolonos Hippios.) Vgl. Poseidon
Hippies, Athena Hippia und Kol. Agoraios.
Soph. Oed. Cd. 54 fg. yiÜQog juiy 106g
25 Tiäg oJ"' tax', tyn ö'i riv \ at/ui'os IJoati-
äöiy, Iv J' o nvQCfoQog S^ios \ Tixccy ITqo-
jurid-tvi' vy &' iniaxtißtii xonov, | ^&oy6s
xuXiixai rrj^dt yuKxönovg oSig \ tQfia/u
'Ad^ijyiüy' cd cJi Tih,oioy yvai \ zöy Innö-
30 xriv Ko).wy6y iv^oyxici atfiaiy \ c<Qy>iy6y
iJyca, xui rftQovai xovvofxa '. x6 xovdi xoiyoy
nävxts oiyouaauiyoi. Vgl. v. 65, Kolonos:
{f^tög tTTuiyvfJog, 668 fg. iliurjov, ityt, xüad't
yü)Ou; u. s. w.
35 Schal. Soph. Oed. Col. 58. Orakelspruch:
Boiioxot d 'innoio 7ioxiaitlyoiai Ko'/.Mvöy,
I iyS-a 'lUtoi xqixt'cQuvog lytt X((i yü'/.xioi
ovSog.
Paus. I. 30, 4 (vorher: Thurm desTimon).
40 Siixyvxai dt xhi yo>qog Xfü.ov uiyog KoXwyös
inniog , iy&(( r/%- 'Arxixi,; nqiöxoy i).&tly
Hyovaiv (JiSinoda . . , xia ßmuog IJoati-
ööiyog 'inniov X(ü Aih,yHg Inn'iag, i,qo)ov
Jf ITttqiO^ov xa'i (:f>,aiuj;, OtOiTiodög xt x<d
45 AÜQuaxov. XU di lö.aog rov JToattdwyos
X(d xoy ruoy tyiri{ii,<ny Arxlyovog tia-
^«).wy.
Thucyd. VIII, 67. ivit/.).>)(Ji<r i>,r kx-
xX>;airey ig xoy Ko/mwov. taxi <f'f Itgöi'
IToatit^uiyog 'iSoi no'/.tMg dniyoy aradtoig 50
/ud).i(TX(c öixu.
Cicero de fin. V, i . Me ipsum huc modo
venientem (a Dipylo in Academiam) con-
vertebat ad sese Coloneus ille locus , cuius
incola Sophocles ob oculos versabatur. 55
Diog. Laert. III, 5. TTKÜxtay trpO.oaöffti
— — ly xo> y.r^TTU) XU) TiKQfc xoy Ko'/.ojyor.
Vergl. H : Garten des Piaton. T : Grab des
Sophokles.
Alciphr. I, 26, I. ^ovLoutvog im Ko).wy<ö 60
nQtaa-d-ai yutQioy.
Komai.
Isocr. Areop. § 46 (von den alten Athenern).
duAÖfityoi xr^y /uiy noXiy xaxu xujjuag, xi,y
tff ^iüQav xuxd StjiAovg. Bekker Anecd. I, 65
S. 274, 30. XU fJiQr, xr^g nöXtiog.
Phot. xoif^r^v. Ol nf.tlaxoi xoy axtyotTTÖv
— — Ol ä'f xoig iy xi, no'Ati 6t]fiovg xw-
jAug (fual TTQoaayoQti'tad-ca. Kioui'iXtjg'
ytirioy. xöiuai ycco xd aufpoScc. Pollux 70
IX, 36.
Kydathenaion.
Hesych. Kvda^r^y ((.'log. — ^Kl^og xP,g
UuvdnoyiSog (pvXiig iy daxii. Vgl. Sc/iol.
Plat. Sympas. 173 B. 75
Kv x'loi, s. unter A g o r a.
Kyklos derCholargeer (in Athen ?)
CIA. II, 604 (bei „Theseion" gef.) a. E.
Aufstellung des Dekrets iy xiö Ilofcx'/.tiu} x(ft
iy xi'x).(o iy Xo'f.aoyion' . 80
Lakiadai.
s. Trittyen und C : Lakios.
Lenaion, vgl. B: Dionysos At^valog und
C: Kalamites.
Plata Protag. 327 D. <PtQtXQdxr,g ö noi- 85
rixi.g iö'id\<Sty im Ai^yatto. Arisioph. Ac/iar/i.
504. ovTil At;y(dio dyioy. Vgl. Schal. ^04,
202 und Steph. Byz. A>, i'cc i 0 g d y 16 y ' [iy
dyQotg).
Hesych. i :i i A t, >■ ic i to dyioy. tcxiy iv 90
rw aaxti At',ycuoy , Tiioi'-io/.oy iyov uiynr
xcd iy cevxiö Ai;yc(tov -lioviaov iiooy.
Vgl. Phot. Ai,yc<ioy. Bckkcr .-hhrd. gi.
I, S. 278, 8.
Leokorion, s. Agora. «15
Limnai (s. B: Dionysos iv .ii u ritt g).
E. Demen (Quartiere), Plätze, Strafsen. {Aiuov 7it6iov — Skambonidai.) LXXIII
Thucyd. II, 15: unter den tctu r/;s- uy.oo-
noXtiog riQOi vöxov t»;s' nö'Kttxig gelegenen
Heiligthümeru x«t xo Uid-ioi' Y.cd ro Tr^g
rr,g xal t6 iv Aiui'tas ^lovvaov.
5 Vgl. Atheti. XI, S. 465 A. Harpocrat. iv
A'i UV uis -J 16 V r a 0 g. Steph. Byz. Ai (x-
vui. Aristoph. Ran. 217 u. Schal. Ilesych.
Aifjvfci und Aifiv 0 fj.(c )[ni.
A luov n t<fiov.
10 Bekkey; Anecd.gr. I, S. 278, 4. Zcnoh. IV,
93. Aiuov nidiov' — ronog yc'cQ iaiiv
ovTiü xuXov lAivog . . Ol 'A!hr,v<doi av^xav
(UTM (Aiuo)) ro OTTiaiftV TOV TIQVTtCViioV
ntd'iov.
I :; Medontiden.
CIA. I, 497 (gef. westlich der Burg in
der Westmauer des einstigen Türkischen
Friedhofs) :
Höooly p^(o] I (}«s- [nyo^'qng?) Mtd'[oi']
20 xi\Sü)y.
Melite.
Sckol. Aristoph. Aves 997 (s. oben Kolonos
Agoraios) ^i]noxt ovv xo /wqiov, cpctai xivig,
l/.tXvo tnävü) \_Dobree nüv 10, Forchh. tnävto
25 0), Jl'achsm. anav la] ntoi'/.uu ßctvexrcc xal r}
Ilvvi, Ko).oivös iaxiv o ixiQos, 0 [lia&ios
XiyöfAivog' ovxijjg [ßatippe oh) pii^og xc vvv
avvr,d-(g ysyovf xo (Saitppe delev.) Ko'/.mv6v
xa'/.tiv xo 07iia{}tv x>;g fxccxoüg axoäg' tt'i.'K
30 ovx laxi. Milixt] yc(Q äjiav ixtlvo, (o; iv
xolg oQiauoIg yiyounxai xi;g 7i6).iiOi.
Plato FaftJienid. 126 C. x«t' ayo^av
ivtxv/ofxtv 'A&tiuc(vx(o x( xal rXuvxwvi
. . . ciQxi yc(Q ivMvSt o'i'/ixai {Avxitföiv),
oixfl (ff iyyv; iv Mf'/.ixft.
50
55
35
40
45
ßaXXovat x«l xd Iuhxik xul xoig ßQo/ov;
xwv anay^ouiriov xu\ y.aifc.n^tiiivxtav i/.-
cpiQovaiv.
Flut, de exil. 6. (s. KoUytos.) «p« 01»'
'iivoi xul anoXiSig tlaiv ^Af)-r,v((ioiv 01 fitxa-
axccvxsg ix MtUxiig tlg yJiöutia; vgl. C:
Herakles in Melite.
Schol. Arist. Ran. 501. Mi'/.ixt;g vvu(ft,g,
j] iuiyr, o 'i/p«xA/;f.
Harpocr. Mt'Kixr]' dt;u6g iaxi xi,g Kt-
XQonidog (fv?.>ig' xtxXr;a&r(i dt rpr^ai xov
(fr;/uov (PiXo/ooog iv y ano Mtlixr^g d^vycc- 60
XQog Xftxcc jLi'tv Halodov Mi'out;xog, xc.xa
6t Movacdov ^lov xov Anö?.).wvog.
Hesych. Mt'/.ixiwv oixog' iv im xoiv
Mt'/.ixioiv äi]uio oixog xig r]v 7iuufxiyi&t;g,
ttg ov Ol xn«y(p6ol [cpoixwvxfg] ifxa'Aixwv.
Vergl. Fhot. s. v. und Bdkker, Anecd. gr. I,
2S1, 25.
Zetiob. II, 27. MtXixiiov oixog' inl
xwv 'iöiov oixov ut] xtxx>]/uiv(üv «A).' int
uiaO-iö olxovvxuiv' fxifxvTjxrd ftiTtjg 'Aqioxo-
(füvrig iv Fewayoig xal ITAäxcjv xwuixög.
Haus des Epikur: £>rog. Laert. X, 17.
Vgl. auch C : Melanippeion (in Melite). F :
Melit. Thor.
Novae Athenae.
Vgl. F : Hadriansthor, G : Aquaeduct des
Hadrian. Spartian. Hadr. 20. Steph. Bvz.
'O'/.v LI :i itlov. Schal. Aristid. Panathen.
III, S. 201 (Dindf.).
Orchestra, s. oben A g o r a.
IJccg' 'iTTTTov xu\ xo(it;v, s. oben "/r^.-ro^' xal
X0Qr;g.
Perisehoinisma, s. Agora.
Deniosthen. lÄY, 7. ntqinuxovvxog, wantQ Plataeer-Versammlungsort, s. oben A g o r a
ilwd^tiv, ianiQag iv dyaoä uov Tic(Qii)^txcei (Verkaufslokal-, -/'/.woog Tvoög).
Kxr^aUcg xaxct xo Atü}XÖqiov,{vg\.ohQn Pnyx als Volksversammlungsplatz, s. A.
Leokorion) xuxiätav tT r;iAäg 7T(CQr//.d^t noog TTooäaxua, s. Vorstädte.
Mt'/.irtjV äv(o.
Harpocrat. (Suid.) Eliivaüxtiov' xi-
fiivog iaxiv Evqvaüxovg . . . iv ^A&t;vi<Lg
ovxwg ovou«^6/j.evov, iv Mt/üxt}.
Flut. Them. 22. xo xijg 'AQxifxi&og Uqov,
riv 'Aqiaxo iov'/.r^v ixiv TTooaiiyÖQtvatv (Themi-
stokles) . . . 7jh,aiov de xr;g oixiag xax-
taxtvitatv iv Me'/.ix>i xo ItQov, ov vvv xu
aoJU((x« xu)v 0-«v('.xovuivu}v 01 d\uioi noo-
65
70
75
80
85
Skambonidai.
CIA. I, 2 (IV, I, S. 4). (Dekret der
Skamb., einst beim Theseion.) Vgl. B : Apollo 90
Pythios, C: Herakles, Leos. A. Z. 20. ,C.
Z. 9. dyoQa »} ^xaußiovi&iöv.
Aristoph. Thesm. 100. ^liqar./.og dxqa-
noig, t, ri J/; fxivv(>iCiT(ci ; Ilesych. Mvo-
UT^xog (ix oan o V g. Axf^r;v7;aiv iv —xuu- 95
^iujvidwv toxi Mvout]xog c'ixoanog uno r,Qü)og
LXXIV
E. Demen (Quartiere), Plätze, Strafsen. (Skiron — Wege.)
Miour^xos opojua^ofxit't;. M v o u i^ x w y
Oö'oi' 'Ä9-t,vr,aiv to.to;.
Paus. I, 38, 2 über die ßaai'/.itu Kqo-
xwj'Of jenseits der PtiToi' )Jyovai de ov
- 7JHVTIS, «^•^- oaoi Tov dt,fiov Tov —xaußu)-
j'iJwr tiaiv.
Harpocr. I^xa ^ ßwv i du i' A vxo rQyos
iV Tfl (iiaSixaai(f KQoxtayiäwv ' iari (Ff
ö'r^fios xt;g AttavxiSos- Vgl. Phot. MvQ-
10 urixog ((t Qftno f und Harpocr. Makizrj.
Myrmex, Vater der Melite.
[CIA. III, 61 A.. CoL II, Z. 26. OQiwaua
7l(>6i' T(ö MlOUt;Xl.]
Skiron.
I- Paus. I, 36, 4. utru iTi 701; 'AvO-tuoXQiTov
Ttiv axrih,v Moj'.oTTov rt räq^og iazit' . . .
X(ä /ojQioi' ^xlQOf, nach Skiros dem Seher
der Eleusinier benannt: ynaot'Tu dt ccviov
iv rfj fxüxp (gcg^ii Erechtheus) ^uTiTovaiy
20 'E'ktvaivioi n'Arjaiof noztcfiov ^HfiäQQov, X(u
TM Tt /lOQUO t6 Ol'OjU(C (C710 TOV r^QOJO^ tOTl
X(d Tlö 7lOT(CfJ.cä.
Alciphr. III, 25, 2. «zoi'tü yäiy at tu
noX).u tni ZxiQov xcd Kt()(Cfj.tixov diaTQißtiP,
25 Ol' (fuai, Toig i^oj^eoTUTovs ff/o^fl ''*'*
oc^auäfrj TOV ßiov xccTuy(cXiaxtiP. Vgl. III,
8, I. X(u To ii'Tivi^tv (vom ^Qvaov^ ait-
t'ioTiuf, s. unten) «710 —xioov '/.ußovai K'/.v-
fiivi^v Ti,v tTuiQay.
30 Plutarch. Praec. conjug. 42. Aff^r^vuloi TQlls
uQoTovs itoovf (cyovai ' tiqwtoi' inl ExiqM,
TOV 7Kc'/.aioz(iTov Tiäv anoQwv vnofivtifia.
Polhi.x IX, 96. uäXiazcc A'krivr^aiv ixv-
ßtvoy tTil Ji^xiQio tv Tlö r/;f IxiQÜbos
35 'A&riyäs Villi.
Phot. l^xlqov tÖttos 'Axf^t,vtjOiv t(f ov
Ol [xüvTHS ixud^iCovTo X(il ExiQi'iSog 'A&r^väi
ItQÖv. Hesych. lxi()6 fi « >> ? i f .
Steph. ßyz. Ex\{)og. Phot. \x. Harpocrat.
40 a xi(}f'c (f i ((. Eustath. aJ Odyss. S. I 397, 24.
Harpocr. l^x l Q o v.
Spielplatz [a(f ici()i ar {tu ) der A r r h e -
phoren. Vgl. D: Isokrates.
Strafsen, vgl. Wege.
45 Ssmabolon.
/'////. de gen. Socr. 10. in/t uvio rinos
tÖ Ivußo'/.OV l'(t)XQ((TtiS Xu'l TI,V oIxidV li,V
'Avd'oxlö'ov ßaö'l^iov.
Trigla.
.Uhai. VII, S. 325 D. 'A&i;vrjai di xul 50
Tonos TIS TQiy'/.u xuAtlzca, xctl uvTod-i ioTiv
clvcc&rjfxct T^ ExiiTfj T()iyXuv{hivti. Eustath.
ad P. y Tl. Hesych. TQiy'/.a.
Trittyen
(der Kerameer). 55
C/A. I, 500. Pent. Marm. gef. [nach
Pittakis] westlich vom Areopag „tkcqu rriv
xoihjv" : [KiQ](c/uiiüv \ [tq]ittls.
(der Lakiaden).
C/A. I, 502 (Pent. Marm. gef. [nach 60
Pittakis] nicht weit vom sogen. Bema der
Pnyx) : Aaxife&üiv Tqmvg.
Vgl. CIA. I (und IV, 1) 518.
Vorstädte (vgl. die vorstädtischen Demen).
Isocrat. XVI, 13. tu ti^ougthu tvinQ»,- 65
auTt (die Demokraten).
(Vor dem Dipylon):
Thucyd. II, 34, 5. Der äufsere Kerameikos
als xÜXKigxov ngoüaTHOv r»;i" TiöXtios.
Plut. Süll. 14. Tio'k'kol<; S\ UytTui xui 70
i^iu nv'/MV (das Dipylon) xuTux'/.iaui t6
7i()oüaiiiov.
Plut. Süll. 12. 'Axaör^fiiuv . . <Stvdoo(poQiü-
TUTi]v TiqoaaTtioJv ovaav.
Philostr. Vit. soph. II, 30, 3. Vergl. A : 75
(Bäume): liQu avxii {nooüaiiiov Tr,g E-
/^.svaivu&t /.ivjcpoQov).
(.\nkyle.)
Alciphr. III, 43. TO nooüoTnoi' rJJs" 'Ayxi-
Xr]s (s. oben). 80
Wege (Strafsen). Vgl. F: Thore.
(Innerhalb der Stadt):
Ps. Dicaearch tkqI no'/.toiv I, l {^Müller,
Geogr. min. I, S. 97). i; noXig . . . xnxiöi
IQQVUOTOUr^fJtVri (fl« Tt,V UQ^UlOTtJu' ui 85
lAtv tio'Om] twi' oixuöv tvTt).tT^, o'/.iyui 6'i
^()tiaifA(ci.
Philost?: Fit. Apollon. II, 23. ifua\ d" w»
UTÜXTiüg T£ Xu] UTTtXlüS TOVi OTlVlOTlOVs
TtTfAliTtU [i, Tlöhi). 90
(Ausbesserung von Strafsen.)
Dcmosth. III, 29. XIII, 30. Aeschin. III,
25. Vgl. Hinter. IV, I. 9.
(Aufgang zur Burg) s. F.
Diflgen. Epist. 30. o 2tuxp«'roiv iTttiQog 95
— — i.yfv 'ifiüs th' fcarr xu) dt rtvror
E. Demen (Quartiere), Plätze, Strafsen. (Wege.)
LXXV
iv^i'i th tfiv äxQonohu, xal tJJtl (ty/ov
iyiyöfii&u, tniötixvvaiv rifilf dvo iifi oJai
icvttcptQovaa, rriy fxiv oXiyrjV nqoaävTri re
X(u (fvaxo'/.oy, ri,i' öl 7ioX7.i]v Xtiav re xcd
5 Q((äi(cv xux'^iaxug. {Vgl. Atistoph. Lys. 288:
tÖ <Tt,«or.)
(Felstreppe) s. A: unterirdischer Gang.
(Weg [Peripatos] um die Burg.)
C/J. II, 1077 = C/A. III, 409. Inschrift
10 auf einem Felsblock am Nordabhang der
Burg, oberhalb S. Symeon (n. 61 [L 3] bei
Jahn- Michaelis, descr. Ath. Tf. I). \x\qv ntQi-
7ll'cT0[v] I TlBQlOffoi; I P TToVff | APill
(Strafsen vom Dipylon und Pei-
15 rauschen Thor), vgl. F.
Himcr. Or. III, 12. xii't;0^tt(ju dt ixtt&ti'
(das Panathenäenschiff, dessen ((yreycjyi'j vom
Thore aus beginnt) xcc&c'cniQ xcezct xivog
(Ixv/LtccTov d^cthißdr^g öia juiaov xov Öqo/hov
20 xouiCtrai, og tv&VTtvris re x(d ktlog x«r«-
(cvT(p nttqicrtrdfiiVHS OTOug, tcp wv ccyo(}(c-
Covaiy Ad-t]V(iloi u. s. w.
Flnt. Thes. 27. xai rucpovg rtäv nsaöv-
21^ TMV thqI xiiv nXazilccy ihmi rrji' (pt^ov-
atw ini r«s 7Tv?Mg naga xo Xalxioöoi'iog
TjQiöor, ag i'vv Utiouixici oi'ouc'eCovatr (nach
Kleidemos).
(Andere Strafsen.)
30 Hesych. Phot. Tq ix i cpukos [x tx oa -
xicptclog) EQfxiji^ s. B. Hermen.
Flnt. SiilL 14. cffoouii'i;s xr,; dvt'autio?
(der zwischen Peiraiischem und heiligem Thor
eingebrochenen Sullaner) dm axti'itmwi'.
35 Trip odenstrafse, s. D: Dreifüfse.
MvQ/Lir^xog uxQanohS, s. Skambonidai.
CIA. IV, 2, 527 a (östlich beim Dionysos-
theater). '0]Sov I ÖQos. Vgl. I, 527.
i; X (ö y t Q u o ykv(p i to v.
40 Pia/. Symp. 215 A. Plut. de gen. Socr. 10.
^ T (Ü »' XI ß iOX 0 71 0 l CO V.
Phit. de gen. Socr. 10.
it xQixr, ^vfxt}: Pollux IX, 38.
(Wege vor der Stadt.)
45 (Im Osten.)
CIA. II, II02 (Grenzstein, in der Stadion-
strafse, beim königl. Marstall gef. ) xou'ös
55
60
o{iog txi&t] — — «710 xrjs [oQJcus rijs 6&ov
[xiis (ptQovariS? f]<V xof — — — Vergl
(ebendaher) die Grenzsteine CIA. I, 507 bis 50
516.
Xenoph. Hellen. II, 4, 27. iyvia oxi xuxa
xov Ix Avxtiov S^o^ov fxi'AXoify x<ig fxri^avas
nooanyiiy. Vergl. Hipparch. III, I und 6,
s. G: Lykeion.
Sieph. Byz. T^iodog' uno TaiöSov
A vxri'idos.
(Im Süden.)
Harpocr. x qixiifuKog 6 'EQutjg (s.
Ankyle). Isaeus : „uixooy ö' uyio xov XQi
XKfdXov TictQcc Tijr 'EaxKcs oäov."
Herod. VI, 103. xiO^fcTixca St Kif.iwy tiqo
xov tißxtos Tjiqr^v x7,g diä Koilr^g bdov' vgl.
Koile und Gräber in Koile (Kimoneia)
Vgl. die iivixi] oäög zum Phaleron.
Plut. Thes. 19.
(Im Westen); zum Peiraieus, äuuiixog.
Xenoph. Hellen. II, 4, II. xl,f tig xov
fTtiQtaü ceuaSixoi' avufpkoovauv.
Nach Eleusis (heilige Strafse).
Philost >: Vit. soph. II, 20. 3. 17 'EXtvaluüdt
?.Hoq:ÖQog (vgl. A [Bäume]: 'Iiqu avxrj).
Paus. I, 36, 3. lovai (J" in EXtvalva Vi
At9rji/iöi', ijy Af^tjvcdoi xaXovai hSoi' itqav.
Vgl. Harpocr. 7f Qtc odö g. Bekker, Anecd.
1, S. 266, 6. r^v ccnUcaiv 01 uvaxai äXaSt
(s. aber auch unten Thore, a. E. CIA. IV,
2, 53a).
CIA. IV, 505 a. Stele aus Porös, ca. i m
hoch, gef. nordwestl. der Hag. Triada.
Hlölqog I x]tg 6do[v\ xtg '£?.tvah'ddf.
CIA. II, 1075. Kleinere Stele aus hymett.
Marmor, gef. 1870 bei der Hag. Triada (im
Aquaeduct vermauert).
HoQog I xilg odov xt,g | E'Aivati'fcdi.
In der Nähe der j[ qvaov g axti'ioTi 0 g'
Alciphr. I, 39, 7. IniXiafiäßautv ^tii-
uu)[oi xax(( xov X()vaovt' axevionoy, wg tni
xtjV ayvov xuxriutv, n'kr^aiov xr^g Mtvt-
(fQot'og oixiug.
Alciphr. III, 8, I. r^xt -- inl xov /^u-
Govv axivianov xov tnl xr;v äyvov, tv&cc
av/xßccXiiv Tjuiv cMrjXoig iUoxca. Vgl. oben
Skiron.
Weg zur Akademie, s. F: Dipylon. 95
70
75
80
85
90
LXXVI
E. Demen (Quartiere), Plätze, Strafsen — F. Mauern und Thore.
Philostr. Vit. soph. II, 22. »} \\y.aihiuiHrat
■/.üü-oSog.
Livius XXXI, 24. intra eam (portam quae
dicitur Dipylum) extraque latae viae sunt, ut
et oppidani dirigere aciem a foro ad portam
possent et extra limes mille ferme passus
longus in Academiae gymnasium ferens pediti 45
equitique hostium liberum spatium praeberet.
F. Mauern und Thore.
A. Burg und iuucre Stadt.
1. Pelasgikon (Enneapylon). Vergl. Jahn-
Michaelis, Fausaniae descriptio, S. 34 fg.
(Ursprung.)
10 Herodot VI, 137. Die Pelasger erhalten
Ländereien am Hymettos als fxioii^ov tov
Ttij[tos TOV TiiQt Ti,v «y.Qoiio'/.iy nort iAijA«-
uivov.
Dionys. Hai. I, 28. Mi(>iJi?.og tov; Tvq-
1 5 o», j'oi'i cpi]ai (vom Wandern TJthtoyoi ge-
nannt) y.ca Tol; 'AO^r^i'rdoi; to Tilyo^ to ttiqI
Tr,y u/.oono'Aiv to ntKuqyi/.ov /.(('/.ovutvov
— ntqißaXtJi'.
Patts. I, 28, 3. T»] d'i uy.noTioXti, nh,v
20 oaov KtuMV (py.oö'<)ur;aty avTtiS 6 Mü.Tiad'ov,
TTtQißa'/.ilf TO ).oi7i6v '/.iytTKi TOV Ttiyovg
Ilt'kuayoig olxr^aftPTccs noTt vnö T>]t' (cy.(>6-
nohv.
Photius UtluQyiy.oi'. to v:i6 twj'
25 Tvootivöii' xf(Tf<ay.iva9ti' n,; uxQono'f.nag
Ttr/oi.
Hesych. JJt'Kuay ly.o i'' itv/iov ovTois
Iv 'Ai^r^vuii y.ulovutvoi' Tviuu,vöiu y.Ti-
aiivTwy.
30 Schal. Aristopli. Avcs 832: nach Kallima-
chos: TvQQr,i'tjjy Ttixiaua IJt'/MQyiy.oi'. Vgl.
SchoL II 39. Etym. M. s. v. Bekher, Amcd.
S. 299, 16.
Strabo IX, S. 401 (nach Ephoros): atf mv
35 kxXrif^Ti fitQos Ti Tta 7i6).H))s fft'/.r<ayiy.6i'.
Schal. Lucian Bis accus. 9. Pelasgikon
Tonog Ai^r,i>r,aii>, uno Uthioyiöt' tv «vnö
oixi,aüi'Tii)V. Vgl. Schal. Thuc. II, 17.
(Das Pelasgikon als Festung.)
40 Herod. V, 64. K'f.touivi,; Sl f'cTtixöuit'o;
ti ZQ üazv — — üio'/.tonxtt roi's' TV{)(a'-
»'oi's' (lintyutrovs iv jut llthdiyiy.v) in'/ti.
(Vergl. Schal. Ai-islaph. Lys. 11 53. Mannor
Par. 45.)
Aris/aph. Aves 832. ti; öni xn&iSu tF,; 50
TzöAfws" TO ntAi({)yix6v ; Schal, v. 836. _//-
övuög (pr^ai t6 ITt).aayix6v Ttlyoi itl
7itT(}<ijy xtlaO-ca.
(Enneapylon.)
Bekker, Anecd. gr. I, S. 419, 27. untSov 55
(Kleidemos): xal r^nidi^oy tiji' iIxootio'/.iv,
7ii(>itßfc).'/.of (Fi ivi^eänv'Aoy to Ui'/Mnyixov.
Suid. (( n i ö'cc und r;n i di ^ov.
Schal. Soph. Oed. Col. 489 (Polemon). 011
(des Hesychos) xo itqöv iazi nccocc to Kv- 60
'/.vin'tioi' tXTos Ttöy iwia nvXüiv.
(Pelasgikon-Reste.)
Ltician Bis accus. 9 (Paii) ro ino ri/
uxaonöXtt anri'f.nioi' tovto c(no).((ßouti'o,'
olxil fAiXQou vTitQ TOV ITt).f<ayixov. 65
Lucian Pisc. 42. Die Volksmenge erklimmt
die Burg, ticcqcc öt to JTthcayixoy «AAot,
X((l xazf'e TO 'Aay.h,nitior tnooi u. s. \v.
47. Parrhesiades, xicO^tCö fjiti'o; im to ccxqov
TOV Tuyiov wird gefragt: t; nov tov; }.i9ovi 70
uhtvativ Sdyviaxui ix tov Ut'/.uayixov ;
Philostr. Vit. soph. II, I, 5. Das Pau-
athenäenschiff, nachdem es vom Kerameikos
aus das Eleusinion (s. B : Demeter El.) umfahren,
n«()t(/utiipc(i TO flthcayixov xof^ti^ojuirf;i' Tt 7S
TifcQn TO IJv&iov iX&tit' Ol j'i»' wQfiiarid.
(Geweihte Stätte.)
Inschrift aus Eleusis. C/.l. IV, 2, 27b,
Z. 54 fg. TOI' d'i ßaaO.ia 6\tia(ti tu lign
r« ii' TO) Ili'/.tcnytxio xrtt to Ao«.7Ö»' /m] 80
ii'i(i'i>vta,'i^(a ßwuovi iv tm FftlnQyiXiö «vtv
Ti,',- /?oi/»"s- X(('i TOV &i',fiov, ui.d'i Tovi,- '/.i&ov;
liiirur ix tov /7t?.n{>yixov , in^Jt yi,f
F. Mauern und Thore. (2. Aufgang zur Burg — 5. Thore innerhalb der Stadt.) LXXVII
15
ThucyJ. II, 17. tÖ Tl nthcoyr/.i)i' /.a'Kov-
uii'oi' t6 vno Ti]i' uxoöno'Aw, o z«< tnuquxov
tt tjV fj>i oixtlv, x«i II Xici TTvfic/.ov juaf-
Ttiov uxqoxt'/.tvtiov Toiot'dt &i(Xiükv(, i-iyau
5 üif „ro IIti.a()yix6f ceQyöf ufxtifov", ö/jotg
vno Tijs TKUJdXQrjfJft (luiiyxr^g iS(pXr,9tj. Vgl.
Cratin. Frgni. 22 (Mein.) oben Pan.
Pollux VIII, loi. nuQtcpv'Aaxzov, fxrj tig
ivtos xov UthiGyr/.ov xtiQti t, xax(c uXiov
O liOQVXXil u. s. w.
Liban. I, S. 470. Inu^tmog [i\ noKig) wg
10 TltKaßyiy.ov txitfo.
2. Aufgang zur Burg (vgl. A : Felsgang,
E : Wege zur Burg), Diogenian. 30. Aristoph.
Lys. 288.
Paus. I, 22, 4. ^Ei J"f r;jr nxQono'kiu
iaxiv too6oi; ^liu' txhQtw dl ov nc.Qf/fXKi,
nüau u7Toxofxo>; ovau xta xtl^og f^ovod
Herod. VIII, 53: die Perser ersteigen die
Burg oTZia^-E TÜtu nvKiwv xai xijs cey6&av.
CIA. III, 1284 (erste Kaiserzeit). nvAwQoi
— Frgm. F, am Ende: icp' loi' xc.l x6 tQyou
7;;s' ui'fißicano; iyivtxo. Andere Pyloren-
inschriften : vgl. 1285 — 1294 u. 159 (ApoUon
Agyieus). 'Ecpti/j. «p/. 1885, S. 64.
Sitzungsber. der berl. Akad. 1887, S. 1062
No. 5. 1065 No. 18 Jt'kx. (CQX- ^^^9'
S. 53 No. 9.
C/A. III, 398 (Block über dem modernen
Burgeingang; 3. Jahrh. n. Chr.). 0A. —inxi-
filOg M(CQXt/.),tlvOs Cf?,«u{t]t') Xcd UTIO
(lytavo&txiiii' \ ix xwi' idiioi' xoi's nv'/Mi'u.;
xfi 710 h.
CIA. III, 826 (Basis; Propyläen) . . ^it-
y^/ikiav uvxiSiäövxti^ 'Ad-rirtnoi t>/ ITo'hicäi
(li'id^tjxup' xoauoy xiö (fqovQuo, 0 «rr[ös".'']
or/.tiois fcffcXüifj.aaii' xuxtaxtixcati'.
CIA. III, 397 (gef. Odeion des Herodes)
. . 0 Txvoyog i7T[toxtvuad-ri (?).
Burgverschluss: s. Marin. Vit. Procl. i o.
3. Propyläen, vgl. Aufgang.
Paus. I, 22, 4. {^Eg ä\ T>]i' ccxqotio'Aii'
taxii' fffocFos" f^i«) . . ta öi Uqonv'kauc
45 Ud^ov ?.tvxov Xt]l' OQOfprjt/ iXti.
Plut. Perid. 13. XU S\ n^onv'kuiu xijs
äxQOTio Afwg i'StiiJy<ta&r^ /neu tt' mi^xaixu^c
Myr^aix'/Äois K^jtrtzro/'or/'rof.
25
35
40
Harpoc7: IlQonviKaiti xuvia' thqI ö's
tiüi^ UQonvhc'nof r/;s- Axooriöltuti ois tnl 5°
Evd-vfAtvovi <c(>xot'XOi; olxoifoutiv r^gSccyxo
'Äd^rjfuloi Mi'r,(six7.iovi (iQXiTfxxoi'ovvxos
cc'AloL x( iaxo()t,x<(ai xal (I>i?i6xoQos Iv xrj cf'.
^Illiööiuoog ä' tv u TiiQi ir^g ^A9-t]vt;aiv
üxQon<)'/.tii>g fxtxf 'ixunc xal xuvxc'c (pr^aiy. 55
,,iy txiai fAtv i Ti(ci'it).ü)g t^tnoirjd-r;, xa-
'kuvxu ät uvr^.M&t] Siax'i'^itt iß', t Si nv-
A«f inoir^auv 61 wv its xi}v ux^tönoliv
tlaiuaiv". Plutarch. de garrul. 8. (Auf-
stellung der Löwin s. D.): iv nv'Uag xiji 60
(Ix^oTio'Aicoi Polyaen. VIII, 45. iv xm ITuo-
Tivhcuo.
Vgl. T/iueyd. II, 13. Demosih. XXII, 13,
76. XXIII, 207. Ilimer. Ed. XXXI, 8.
Plui. de glor. Ath. 7 fg. 65
Urkundea des Propyläenbaues: CIA. I,
314, 315. (IV, 315a— c.)
4. Burgmauern. .
Über Mauern und Thore der Burg zur Zeit
der Perserkriege im Allgemeinen Herod. VIII, 7°
51 — 53. Vgl. auch Pelasgikon.
Südmauer.
Plut. Citn. 13. ITQic&ivuov dt xvJv ai-/-
fAu'/MXMV X(c(fvqwv (nach dem Sieg am Eury-
medon) fJV xt xa ulhc XQ>iUccaiv 6 drifiog 75
ig^wai^i] Xfcl xjj ('cxQ07i6).ti x6 voxiov xtl^os
xcextaxivaatv an ixtivtjs tvno^riaug r/;f
axoaxtlcci. Vgl. Plut. Cim. und Luc. I ; de
glor. Ath. 7.
Comd. Nep. Cim. 2. his ex manubiis arx 80
Athenarum qua ad meridiem vergit est ornata.
Paus. I, 28, 3. Tri J'f uxiionölti n'Ki]V
oaov Klinoi' (pxo&öfirjaiv «i'rijs- 0 Mü.xiadov,
nfQiß(c'/.iiv x6 Xoinov liytxui xov xti/ovg
rTt'/Mayovi u. s. w. 85
5. Thore innerhalb der Stadt.
T r i u m p h a 1 1 h o r.
Patts. I, 15, I. auf dem Weg zur Stoa
Poikile befindet sich der Hermes 'Ayoq(dos,
xcd nvh- nhioiov. firtaxi dt ol x^onaiov 90
A&^TjVKiwv, innofXUx'KC xqaxrjaavicov UXtiox-
(cQ^ov (318 v. Chr.)
Thor der Athena Archegetis.
CIA. III, 65 (Add. 69 a). Auf dem Ar-
chitrav: 6 dr^fxos üno xwv do^tiaiöv &(x)Qt<t)v 95
vno Fulov 'lovUov Kaiaaoog x^tov X(u
LXXVin F. Mauern und Thore. (B. Ringmauern und Aufsenthore der Stadt.)
avzoXQccronog KcciauQOs x^iov vlov —eßaa-
xov ÄQ~/tiyizi6'i OTQicrtiyovTog tnl xovi
onKirug Evx'/.iovg MccQfcO-wyiov rov Xccl
diu^tSfciLityov xriv Iniuiltiai' vriiQ rov na-
c TQos LIqüj&ov iov x((i TiQiaßtvata'Tog. 'Eni
(( o^ofTos Nixiov rov —(iQcmimvog'Ad^^oi'tois.
Auf der Basis über dem Giebel:
CIA. III, 445 : 6 6t;fjiog Aovy.ior Kid-
anoa , AvtoxQÜxoqog 'i^tov iov lißaarov
10 KaiaaQog vöv.
Vgl. die daselbst gefundene Agoranomen-
inschriften: G. Agoranomion. Dabei die auf
den Ölverkauf bezügliche Stele CI.l. III, 38.
Bogen des Hadrian.
15 CIA. III, 401 (Westseite). Äi(i' tia A-
d^rjfca, Gr^aiws t; nqiv 716hg.
CIA. III, 402 (Ostseite). J'/d" t'ia A-
Sqicivov xul ov}(i 0r^(fiwg nöug. Vgl. CIA.
III, 52, Z. 21.
20 Schot. Aiistid. Panath. I, 149 (Dindf.) o
^ASqiuvog i'kd^MV xai /uiiCoyct 7ioir;aug x6v
niQißo'Aov iv&a fxiv r^f ngo xov xtl^og x6
na'Maou (yQ((\ps' xovxo 6 Orjaevg txxiat xccl
ol'X AäQinvög. ii'&a di avxog txriaiy,
25 tyQccxjji' xovxo A&Qiafog xal ov Gtjatvg
(oxodo/ui^aty.
B. Ringmauer und Aufsenthore der Stadt.
Älteste Mauer (vgl. auch die vorige
Stelle und Thucyd. VI, 57 unten: Thor im
30 Kerameikos).
Ilerod. VII, 140. Das Orakel nennt beim
Beginn des zweiten Perserkrieges die Burg :
noUog XQo^otidiog cixQ« xuq>]i'((.
Thucyd. I, 89 (nach den Perserkriegen):
35 xul xr^v no'/.ii' (d'oixod'ouiJf nuQtaxtvä^ovxo
{01 AO^r^vuloi) xui XU nixi' t^ov xs yuQ
TitQißo'Aov ßnu^iu tlaxrjxti u. s. w.
Com. Nep. Miltiad. 4 (während des ersten
Perserkrieges) : inter quos (decem praetores)
40 magna fuit contentio , utrum moenibus se
defenderent an obviam irent hostibus.
Themistokleische Mauer:
Thucyd. I, 90 fg. I, 93: /utii^wy yuq 6
7itqißo).og nnyxccxfi WiX^I ^'i^ noXitog.
45 Thucyd. II, 13, 7. uvxov xov xvxXov
(rof aaxtog) x6 (pv'f.uaaöfttt'oy XQitg xui
xk7(JuqÜxoi'tu (<ir«Jio«) ' [tan öi uitov h
xcd u(pvXc<XXoy r;y xo fjitxn^v xov Xi /juxqov
xal xov 0a).i]Qixoi' vgl. Curtius, Alf. Sttid.
I, S. 75; Anm. I.] 50
Schal, xovriaxi axu^ioi dixuenrü ' 6 yuQ
oXog xvx'/.og axuäiujy r,v t'ir^xoyxn. Vergl.
Theopomp bei Diod. XIII, 72, 8.
Aristodem. V, 3. {Frgm. hist. gr. V.) 6
fxiv xov uaxtog Titoißo'/.og iSr^xot'xa axadiujy 55
ixtiyiod^r^.
Gesammtumfang mit den langen
Mauern und dem Peiraieus:
Bio Chtysost. VI, 4 (200 Stadien).
Vergleich mit Syrakus: Thucyd. VII, 60
28. F/uL AVV. 17. S/raio VI, S. 270 (180
Stadien).
Stadtumfang gleich dem serviani-
schen Rom: Dionys. Hai. IV, 13. IX, 68.
Paus. I, 28, 5. iaxi S\ ivxog xov moi- 65
ßo'Aov xov uQ^ctov xo Movatloy.
Strabo IX, S. 404. tv X(ä xtixti /ntxuiv
rov ITvd-iov xal xov OXvfiniov.
Reparaturen i. J. 435. CIA. T, 32 A. 31.
Gelder: tlg xo ytuioiov xul xü xii)[l. 70
Unter Kleon.
Aristoph. Equ. 817. Ti' ()" Ad^t-yaiotg
i^t\xi]aug fAixoono'/.'ixug unocptiyfti Siaxti-
^l^wy. Schal, avyuyujy xal ovariM.wv ru
«t/»?. 75
Reparaturen nach dem Bundes-
genossenkriege. CIA. II, 833. C077l.
Nep. Timoth. 4. (355—54 v. Chr.)
Unter Eubulos (bis 350/49).
,. Anstreichen der Zinnen" Demosth. III, 29. So
XXIII. 208.
Grofse Reparaturen nach der
Schlacht bei Chaironeia:
Acschin. III, 17, 27, 31. Lyctirg. c. Leon:
44. Vit. X or. 845 F. 85 1 A. Libanios 85
ad Demosth. XXX, S. 221, i.
Mauerbauinschrift unter Habrons
Verwaltung.
CI.-l. II, 167, Z. 2. ru Tn'/i, rov ua]xio);
XUI xov UtiQuiiLüg u. s. w. Z. 52 fg. Kuiu- 90
axtytiaui öi xul xi]y nuQod'oy | [xov xi-
x'/.]ov xov 7ji(>l XO [uaxv uytv ij) r]oi"
(fiuTuxiafJUTog xul xov &i7jvXov lov v:ü(>
X(jjy 7iv?My I [inl (?) xu f.iu]x()[(( r]t//',
tn[ißn]'/.uty ro[v 7r]iQt(fnoiiov tu ytiau 95
F. Mauern und Thore. (C. Thore.)
LXXIX
Z. I 20. TOV .iloQtlOV Tti/OVi TlQlillt, LltQli \
[(cno j\ov d'iazn/iauuio^- uf/ji'i tuji' i'
nvXwy X(U ras" <^iöSovi. Vgl. über Demo-
chares Vit. X or. 851 D.
Aus der Zeit desChremonideischen
Krieges.
CIA. II, 982 (beim ,,itonischen" Thore
[Südstadt] gefunden). Irxl IwtJtyifov^ rcQ-
^ovTog oi[St] — — Tor niQyoi' (ci/i&rixrcy.
Makedonisches Kastell auf dem
Museion (durch Demetrios im Jahre 295),
s. A: Museionhügel.
Herstellung der Mauern durch
Eurykleides und Mikion (nach 229
V. Chr.).
CIA. II, 379, Z. 15. EvQvxhi&t;^ . . . Xfd
T« Tti%>i Tov] uartiai xrd tov ITtiocaiuys
i7T(axev[c<a(y fjtrti Mixiioyog tov] «iFfAqpoi;.
Unter Attalos.
'Ecpr^fx. fiQX- 1884, S. 170, Z. 25 . . .
fjutu xcc ctvartO-ivTu in Ax\tä'kov ßaa^iXio);
tig T>]i> claq)('<).ii((y rri; [Ti6).tiai?
Bresche durch Sulla gelegt:
Plttt. Sulla 14. avTos Sk ^v'k'Aag xi fxtxa^v
xtjg Utiocäxris nv'Arii xui rijs uqü; xcaa-
axuipas xal avvofxci'kvyai u. s. w.
Belagerung durch Calenus. Cass.
Dio 42, 14.
Römische Zeit vor Hadrian.
'EffiifA. f'cQX- 1884, S. 170, Z. 56. xcc-
(pQovs nrcGctg xi); xvxlia Ti['/ov]g. Vergl.
auch vorher: Attalos.
Hadrian s. oben: Bogen des Hadr.
Die östliche Mauer aus Ziegeln:
Vitfuv II, 8, 9. (latere structum) Athenis
murum qui spectat ad Hymettum montem et
Pentelensera. (Vgl. /'//«. A'. //. XXXV, 14, 172.)
Valerianische Mauer.
Zosim. I, 29. 2'xi'^cJ»' i§ T^d-MV dvctaxav-
xiüi' . . . xai Äd^r^ycdoi fxiv xoZ xü)rovs
iTttut'/.ovuxo. Zöwar. XII, 23. Syncel/. S.^Si.
CIA. III, 399 (ca. 3. Jahrh. n. Chr. bei
Cyriacus; ein Theil bei Dimitrios Katiphori
gefunden). 'Aucfiwi' Movaccig xcd-c(oi;g
i[ax]r,a[ccTo ?] Ot']^>s xti/ifc' yif ^ tn
tfjiüf naXQi^og IXlvQiog, \ äd'vAoyoy Movauv
fXid^iTiüyv' X(ö xul &oxiovai axui;T6g Qt^tiy
m'iQaxa nuvj« Ti[;j^]^'«!,^
CIA. III, 400 (gef. bei Panag. Pyrgiotissa).
Ov xäds ^^t'ASl/ufi.^;g Au(floi'i; i;Qr([o€ <pÖQ- 50
/^ly^] I oi'Ji Kvx'/Mmiai x^^Q^^ i[&eiuf
XQtixog u. s. w.
Vgl. auch die lUyriosbasen von der Akro-
polis CIA. III, 705 und Jt'i.x. «(,'/. 1889,
S. I33fg- 55
Justinianische Mauer.
Procop. de aedif. IV, 2. xui nö'ktig &i
Trjg "^E'A'/.c'cSos antiactg — — iV r^ ßsßaUo
xuxtattiGuxo (lovaxiyiuyog) tluai xovg neQC-
ßöXovg avai'iujaafAtvog (cnuyxccg. X(cxiQii()i- 60
ntaay yicn ttoV.m nooxiQoy — — —
'A&r,vr,ai — — xuy xolg tni BonaiUcg
XU)^>ioi; xf^öyov jjiiy tut,xti ntTtoyt^xoaiy,
tnifuikrjaafjiyov öl aiiMV ovStyog xujy
nccyiioy uvO^oMnwy. Vgl. Zosim. V, 5. 65
C. Thore.
a. Acharnisches Thor.
CIA. III, 61 A. II, Z. 33 — 36. xi]nov
TiQog xij AxnQyixfi ^v?tj nooaayontvouiyov
Kiioyiov. 70
Hesych. A^cQ '' '; ' AxaQvixcd nrXfci
A&i-yr,aiy.
b. Diochares' Thor.
Sirabo IX, S. 397. Ixxog xüiy ^io/c'cqov;
TivXwy nXtjaioy xov Avxtiov. 75
CIA. II, 1056, Z. 6 fg. Ad^r^yäs xilixu
TTQog xcclg [nv?Mtg?] xccls nccQcc xo ^loxä-
()o[v.;] ßfcXca'iioy. uiad^tDlxt;;] AQQt[yiiö>ig].
c. Diome'isches Thor.
Alciphi-on III, 51, 4. autivov yuq noö 80
T^f .Jiofxr^iSog 7iv'Ar,g ^ 7T(}6 xüjy InnuStay
lxxctSi]y xüaO^m u. s. w. (vgl. 'Innu&tc nv?..)
Aläphr. III, 3, 3 (Wucherer beim Thore).
Hesych. ^ 1] ixla la i n vXa i g.
d. Dipylon (vgl. unten : m). 85
Flut. Perid. 30. na^u xag Gqiaaicci
7iv?.ag (s. unten) tu yvy ^inv'Aoy oyofia-
CoyxKi.
Plut. Stdla 14. Das Morden erfüllte rrdyTn
xoy tvxoi xov Jinv'/.ov Ktoc.utr/.öv. (Vgl. 90
unten '/e(j« nvXr;.)
Liv. XXXI, 24. A dipylo accessit (Philip-
pus) ; porta ea velut in ore urbis posita
maior aliquanto patentiorque quam ceterae
est, et intra eam extraque latae viae sunt, ut 95
LXXX
F. Mauern und Thore. (e. 'Ifoud ni/.ai — k. Teiraiisches Thor.)
et oppidani dirigere aciem a foro ad portam
possent et extra limes mille ferme passus
longus in Academiae gymasium ferens pediti
equitique hostium liberum spatium praeberet.
c Cicero de finib. V, i, i. Constituimus inter
nos ut ambulationem postmeridianam con-
ficeremus in Academia . . itaque ad Pisonem
omnes inde vario sermone sex illa a Dipylo
stadia confecimus.
,0 Polyb. XVI, 25: der feierliche Einzug des
Attalos Y.Hiu ro ^'mv'Kor. Vgl. die Spazier-
gänger aus dem Peiraieus : Liician Navig.
17, 24, 46.
Lucian Scyth. 2. tGxi öt ov noAv chio
IC rov ^iTiv'/.ov tv ((QiariQiJ tl^ 'Axccäri^iav
(cviövriav (das Heroon des Toxaris).
Lucian Dial. meretr. 4, 3 : t« — ■ — tili
Tiöf Toi/itiu yiyQfcfifitya iv ziö Kioce/Ltuxtö'
JxJf rjvQS xovTo — tniytyQufi-
20 uivoy tlaiöi'TiDf tTil zu ift^cd n^og^ xu)
-/itiv'Mi), Mi'Mxxn (fü.tl 'J'Jouöiiuoi' u. s. w.
(vgl. 10, 4 auch Alciphr. III, 49, 2).
CIA. II, 321 (278/77 V. Chr.) Frgm. b.
Z. I. r]üjii/ nvXüiy. Z. 3. ax]Qt(xtiyovi^[T . .
25 Z. 4. xo]v ^iTiv'/.ov. Z. 5. ^o];fAw uAvaiv.
Z. 7. xr,s (pu)i'/.uy[üiyi(ig? Z. II. —
0? xr^s ItQfcs \oSov? Tiv'/.r^g?^ Frgm. c. Z. 4.
xi,v 'E?.tv[ati'<cdt oSöv? (Vgl. die Mauer-
bauinschrift d. Habron CIA. II, 167, Z. 52fg.
30 oben.)
e. 'IlQidi n v'Atd.
Etym. magn. 'Hn im n v '/.«f 'Ad^i^yijac
öifc z6 xoi\ uiXQoi's txcftQtad-ui ixtl vil
xa TjoUc, ö toxi rors" xücpovg. Vgl. Theophr.
35 Cliaract. 14. Harpocr. ^HqIu.
f. ItQu 71 v'/.rj (vgl. Dipylon, a. E.).
F/uL Sulla 14. Aiytxai xivitg Li' Kiqcc-
utixiö TiQtaßvxMt' üxovdavxfci; ^la'/.tyouirwy
TiQOs (().'Ai'ikoVi xul xaxiCouxun' xov xvQccfyor,
40 lös fxri (pvh'txxoyia xov xti^ov; zr^y 7it(>i
x6 'Enz(c^(t'/.xoy t(fo(fot' xui nQoaßo'/.iji', >/
juöyrj ävi'dxov tivfu xm ^('fiSiov vritQ^Tn'ai
xovs TToXijJiovs, ((/'inyytlkai xaviu nQog lou
— v'A'/.ui'. 6 (ft . . . &i{(a(c/Litf'os xör xönor
45 (c'/.ioai/jor, ti^ixo xov tgyov . . . . xurth'icpih,
IaIv ovv i, Tio'/.ii ixilf^n', w; Äti-r,i/(ciüjt> 01
TiQtaßvxuzoi äitfii'rifioyivov. uvios dt — i'A-
'/.<(>; t6 f^ttxu^i' ztis ffti{><(ix>^s :ii'/.>,i
xa'i X tj s liQÜi' xuzaaxuipag xcd avvou<c-
Xvi'ug Tiiol uiaas vvxzag tiart'Auvvt (f(ii- ';o
xoi&r/s . . . fi'Afc'Aay/Liiö xcd XQavytj Ttjg
SvväfAiws k(p €co7if<yr]t' x{u cfövov fctfii-
fAtvr^S in fcvzov xal cfioo/uii'riS d'uc axt-
i'oiTiojy ia:if<aijtyois xolg cUftaw.
g. JjiTKcdtt; 7iv'/.(ci. ce
Ilesych. Iniiüd'a' — x(d rtvha 'Ail-r,-
ytiaiv ^InnüStg xu'kovvzai.
Alciphr, III, 5I) 4 (ifJiivot' yuQ ti()6 xi;c
^lojurj'i'dos nv'/.r^i ij 7tq6 xioy Inntedwu
ixxfedr^y xtla'hd vtx^tov xvußov lov) ntfii- 60
)rvb^ivxog ri irjs IJtXonovyr^aiuiv tv&aiuot'ffcg
Vit. X or. S. 849 C. xois olxiiovg (des
Hypereides) r« oaxü Xußövxus .... 9ü\l>(a
ze (cucc xolg yortvai nqo xwu Innccöuiv 65
7iv'/.My , uig (fr;ai ID.iöSuiQog tV xiö XQtxio
TitQi /iiyrjfjüxioy.
CIA. III, 61 B. I, Z. 22 fg. x'mo. A[yxv?
oder yqv?^Xr^ai t 7i[Qu]g xij Imiü\
St, . . . Aval . . . xxr^g Avxvlr^ai. 70
h. Itonisches Thor (vgl. A t h e n a 1 1 o n i a).
Plato Axioch. S. 364 D. x(äi Ixuiviaig — -
nXrfiiov y«Q (oxti zwy TivAiöy nQOt; zt]
AjurcCovldi azt/Ai] — xaxO.icußicvofjitv avxor.
Über die Stele der Amazone Antiope auf 75
dem Wege vom Phaleron : J'aus. 1 , 2 , i .
Flut. Thes. 27 (beim Heiligthum der Ge:
Faus. I, 18, 7). Vgl. auch die Errichtung
eines Thurmes auf der in den Resten der
Stadtmauer am Wege nach dem Phaleron 80
gefundenen Inschrift : CIA. II , 982 ; oben :
Mauern u. die Kodrosinschrift unten »i a. E.
i. Melitisches Thor (vgl. E: Koile und J:
Gräber vor dem M. Th.)
Marcellin. Vit. Thucyd. 17. noog yaq xu'ig 85
MtXiziai nvXaig xaXovfiiyan ioxty iy Ku'Uij
zu Xfe'AovjUiyce Kttuiöyia /Liyr]junz(c (vergl.
§ 32. § 55-) Biogr. anonym. Thucyd. i; i,
§ 'O.
Faus. I, 23, 9. xni 01 doXorfoyi;&tiTt 90
{&ovxvdidi]) , ttis" xuxijti, f^iyt^uü taxty ov
riÖQQii) 7ir?.cöy MtAixidwv.
k. Feiraüsches Thor.
/'////. Sulla 14 (vgl. iioa nv'/.t;). zö uiza^v
r/,s- rTn{)(äxi,s :iv'Ai,.; x<ä xi^g hoüg. 95
F. Mauern und Thore. — G. Öffentliche Bauten.
LXXXI
Phit. Thes. 27 (Kleidemos). y.(d Kapovt;
riöi' ntaöi'XMy niQi Ti,v nXuTthcv ilrui ti]i^
(fioovacci' tnl rus Tiv'lug tkcqu x6 XhKxm-
d'ovio^ tjQMOi', ug vvv UtiQui-/.«; ouoiaÜ-
5 i^ovai.
(In der Nähe der Richtplatz :)
F/iüoI. XVII, S. 152 {FaJ>yr. Tischend/,
de vit. Seauidi). Kuit^uivov il^ Uhquiü'
i]i' yuo 6 xÖtios ixiiyrj 6 rw*' -/.ohi^ouivioi'.
10 Vgl. riato Polit. S. 439 E.
1. Thriasisehes Thor (vgl. Dipylon).
Flut. Ferid. 30. rcecprjffa 'Ay'HuöxQiTou
oi'ouuCoi'Tdi.
15 Harpocr. 'Ai' & e u 6 X oiT 0 i' ^laalos Iv
T<ö 7iq6^ Ku'Av<aü}i'((' ,,t6 .Su'/Mi'ilof 10 naQ"
At^d-iuoxQiiov (ci'ÖQKcvra" rovriaxi noog
xals (::>Qiuai((i<; nv'/Mii.
[Vgl. Fmis. I, 36, 3. \ovai cJ" In 'E'Atv-
20 alva l^ Ad-rjycjy, i]u 'A^rjffeloi xaXovacy
odof ltQc'{t>, Avd-tlAOXQlXOV TlhTlOlrJUl ,u>'/;-
m. Unbestimmte Thore, Pf Örtchen.
Im Kerameikos (vgl. Dipylon).
25 Aristoph. Ran. 1125. xa^ 01 KtQicurjs
ty xiclai nvhcis nniova avxov y«ax(QC(Xi.s.vf.
Et/ti. 1247. iTii xalg nv'/Miaiv , ov x6
XHQl)[Og lÜl'lOV.
Hesych. Kioaufixog. -Ii,u'miai nv-
30 '/.cag . ... Ol 61 xug KtQccijttxug nv'lag'
Tjooi yuQ uvxfcg (ftcaiv iaxäfui x(cg nöovag.
Vgl. ebenda _/», u i (la i.
Isaetis VI, 20. r»;»' A'/.xt,v xuO-iair^aiv
Evxx>]uwi> tTjijjt'ltlaO-ai. xr^g tv KtQtcutiXM
avroixucg xr^g n«{}a xi^v nvKi^u ov o oirog
wviog. 45
Fans. I, 2, 4. 2'ro«t lU t'taif tcno xiäv
nv'/.wv tig xoi' KiQautixov.
Hirne): III, 12 vom Festzuge des Pan-
athenäenschiffs : (co^tx<a juiv iv&vg ix nv-
y'.iüj', oioy ex xii'og ivtfiov '/.luii'og xi^g 50
äiucytoyrjg ij vavg.
Thiicyd. VI, 5 7 : Hippias ordnet den Fest-
zug i'|(ij tv XM KtQHfj.tixiö xcclovy-ifip.
Harmodios und Aristogeiton wQurjaay tiau
xvjy nvXijJv xal 7iiQÜxv)[ov xtö Inndq^n) 55
TXfciJu x6 Anoxoqior.
Fhilost. vit. Soph. II, 8, 4 s. G. Buleuterion
d. Techniten.
Ltician Dial. nierctr. III, 10, 4 (s. Dipylon).
Am Südrande der Stadt: 60
CIA. IV, 2, 53a, Z. 35 fg. ivxog xov
^lot'vaiov xccl xijiiy nv'kijiv i] tc'/.adt i^tXav-
povaiv Ol fuvaxui.
iyzog xrjg oixlccg xr^g ^r^aoaiicg xid noy
TrrAtü»' (c'i tTil 16 la&uoyixov ßic'/.aytioy 65
ix(fi(}ovair.
Andere Pförtchen.
Fiato Lys. 203 A. inoQtvöutjy uiy f|
AxfciSriuUcg ivd^i} ^Ivxiiov xrjy l'cw xtixovg
vn uvxo x6 xtl^og' iTTttcTr} &' iytyout;y 70
x«x<c xrjy nv'/.iöfc r) rj Ffävonog XQtjyr, u. s. \v.
Folyacn. III, 7, l. Aay^ä^r^g ä'/.iaxouiyioy
Ai^r^yiäy vno ^rjur,x()iov . . . öuc TivAiö'og
utxoag ins^i'/.xt^ioy.
G. Öffentliche Bauten.
75
Agoranomion.
35 Jt'/.T.('io/. 188S, S. 188 fg. (Bogen aus
hymett. Marmor beim ,, Marktthor" gef., ähn-
lich denen beim Horologion ; vgl. Athena
Archegetis) :
AixoxQuxo^i T. '[Ai'/.Uo Aäo\i(c\yiä Ä\y-
40 [rwr]i[<j'w FvGtßti \ x6 dyoQcyö/Jioy IIqm-
[(^r^g] Ax[xixov o:yiax]t,aiy HyoQicyouovyxioi'
Curtius, Topographie.
AyxinuxQov xov Mova[(ciov A?.iontxii]&t[y
x<c]'i Aivxiov xov MaqaO^ioyiov.
Agoranomen in Inschriften vgl. noch : CIA.
III , 98 (beim Haus Kokkidis , Nordabhang
der Burg), 160 (östlich vom ,, Marktthor"), 80
461 (beim „Marktthor").
Akademie, s. Gymnasien.
Alphitopolis, s. Stoa Alphitopolis.
f
LXXXTI
G. Öffentliche Bauten. (Amtslokale — Buleuterion.)
5
15
Amtslokale, s. A r c h e i a.
Aquaeducte. Vgl. auch A: Enneakrunos-,
Kallirrhüe und Brunnen-Quellen. B: Athena
Archegetis. (Inschr. v. d. Wasserleitung lieim
Horologion.) D : Löwe.
Schol. Aristoph. Aves 997 (= Siiid. Mt-
ruii') Phrynichos: „Mtrio)' ö Atvxovotii, ö
T((S Y.Qrivu; dyoM'."
Im Lykeion. Theophrast. Hist. plant.
I, II: /; n'KHXHVog i\ y.uxa xov oytxov.
Abzugsgraben beim N e 1 e i o n :
CIA. IV, 2, 53a. Z. 21, 34.
Wasserleitung des Hadrian.
CILat. III, 549 (vom Portal am Lyka-
bettos; das Eingeklammerte ist nur in Ab-
schrift erhalten):
Imp. Caesar T. Aelius [Hadrianus Antoninus]
I Aug. Pius cos. III trib. pot. II p. p. aquae-
ductum in novis [Athenis coeptum a divo Ha-
driano patre suo] consummavit [dedicavitque].
Areheia (Amtslokale).
Bckker, Anecd. g7: I, S. 264, 26. (-Jo'/.oi'
xonog- iv xols c<Q)rtiotg.
Vgl. Basileion, StoaBasileios (Archeion d. A.
Basileus), Eponymoi (A. d. Arch. Eponym.,
s. oben C), Kleroterion, Logisteria, Lykeion
(A. d. Polemarchen) , Poleterion, Parasition,
Strategion, Thesraothesion.
Archiv, s. B: Metroon, unter Göttermutter.
30 Areopag, s. Gerichtshöfe.
Argyrokopeion, s. Münze.
Arcadius' Denkmal.
Mitth. d. Inst. VI, 312 fg (Architrav, südl.
der alten Metropolis gef.) Ein Gebäude zu
35 Ehren des Arcadius und Honorius errichtet.
Armamentarium. Lyairg frg. 102 bei Rutil.
Liip. I, 7; vgl. Chalkothek.
Bäder {Buluvtla). Im Allg. vgl [Xmoph.]
de rep. Ath. II, 10. Aldphr. I, 23, 3.
Ja ()■ fxov'f/.oi' jic. /.IC i'tt o r'
CIA. IV, 2, 53a, Z. 37, s. üben F. a. E.
CIA. I, 279 (Poleteninschr.). Z. lo. Bf<-
).ay[tloi' — — (f»j u]offt[o»'.
CIA. III, 60 (= II, 1056). Vgl F:
Diochares' Thor und B: ,1.'/»,»'«!,- xi'/.utc.
Haipocrat. ll f 0- 1 u n xo ix o i. \'gl. F :
Thriasisches Thor und J: Denkmal des An-
themokritos. fauiog ir im nnos Kiünhuva '
25
40
45
„xö xt ßu'/.cci't'iov x6 n('.(t' Ai'{^tuoy.i)ixov
ai'(foi«i'Xf(." 50
Bank, s. Trapeza.
Basileion.
PoUiix VIII, III. {pi cfi'/.o^ic.ai'/.ils) ffri'-
iJoiiot'Xii iv xö) BnatXtüo x(ö nuQ(( xö
Bov/.o'/.tloy. s. E: Bukol. u. Buzygion. 55
Basileios Stoa, s. Stoa Basil.
Batrachiun, s. Gerichtshöfe.
Bibliotheken.
Vergl. im Allgemeinen Athen. I, S. 3 A.
Aristid. Panath. S. 306 (Dind.). 00
Biblioth. von Peis istrat OS gestiftet, von
Xerxes entführt, von Seleukos Nikator zurück-
gegeben : A. Gellius, Noct. Att. VI, 17. Isidor
Orig. VI, 3.
Im Gymnasion des Ptolemaios (\v. $.): 65
CIA. II, 468, Z. 25: kiSoonv z]«t ^ip'kiu
lif xiiU Iv ITxo'/.tuican riip.iod^r',/.t,t' (vergl.
480, 482 und sonst).
Bibliothek des Hadrian.
Paus. I, 18, 9. xü öl inKfaviatciXu 70
i:/.(cx6i' tioi -/.iovis {Schub.; ix. i'ixoai xioi'n
codd.). (pQvytov '/.i<9ov ntnoir^vxai xta xtäg
azoals xnxu x<( ccvxre 01 xolyoi. xcu o'ixr^fjic.
tvxavxhä iaxiv oQoq:«^ xt im/oia(f) xrä
rc'/.aßfiaxod) '/.iff^o), noog (ff (cyn'/.uaat, xtxoa- 75
jur^juiyoi' X(d yoncftd;' xaxccxiixrci di f^-
«1x6 ßtß'/.ic(.
Hieron. Chron. II, S. 167 (Schöne): (Ha-
drianus) — bibliüthecamque miri operis ex-
struxit. So
Brunnen, s. A. Quellen. G. Aquaeducte.
Bukoleion, s. E.
Buleuterion.
Ihucyd. II, 15, 3. (-Jr^otig. . . fS Tt,i' vir
no'Uv ovaai' 'it' .3ov).ti'xi',()ioi' «nodiii((i xiä S5
TiQvxfci'tioi' Svi'otxiat TKci-xcg. Vgl. /'////.
Ilies. 24.
Phot. (Stiid.) u t; X o « y ii q x t, >• ' (oxoö'ö-
u>,a((y ßorXtvzt.oioy, iv o) fh'iD.ot' x6v
ui,xor<yi'QXt;y' xru niQKfQf'cTXovxi; nviö 90
xic'htoutany xfj /u'iTo} xior O-nov. Vgl. A:
Barathron, B: Metroon.
Paus. I, 3, 5. X(c\ 7i'/.t,(T!oi' (beim Metroon)
rön' Tift'TKXoai'ioi' xr<'/.ovutro»' ßov?.tvri',()iot'
(darin ein Xoanon des Zeus Bulaios, ein 95
Apollo von l'eisias, ein Demos von Lykon),
G. Öffentliche Bauten. (Chalkothek — Gerichtshöfe.)
LXXXIII
15
40
45
Tov$ dt d-tauo'HifCs iyqaipt r/QWToyiyriS
Kavyios, 'O'AßucSr^s öi KäXXuiTioy.
Thucyd. VIII, 92. o <Pqvvl)^os — — —
7ih;yiii^ — — iS inißovXrjs tv tri ctyoQ^
nhid-ovarj xai ov Tiokv caio toi ßov).ivrr,qiov
(tTit'/.d-ioy <cni&((ve nngfc^^QF^ufc. (Vgl. A.
Weiden; Lycurg. c. Leoer. 112.)
Aeschin. c. CUsiph. (III) 1 87 : tv xo'ivvv
T(ö /AtJQOHp nuQU Tcö ßovktVTtjQUp' ScJlol.
tyywuff y.ai iv xolg (PiXinnixols ozi /ueQos
Tov ßov'/.evTtjQtov inoii,af(f ot Ad-r^vcüoi xo
urjxQiöoi'.
Vit. X or. S. 842 E: {^Avxovqyo^) — t\g
xo urjQMoi' ■/.«} x6 ßov'AdxtjQioi' t/.i'/.tvGtv
ftvxov xouiaS-tii'fci.
Harpoa-ai. (Phot. Snid.) 6 xux o)x9ai'
vöuog' (Didymos) . . . ti inti, (pr^ai, zoiig
ccSoi'ds xfci xovg xvQßiig (ci'cü'Hi' ix xrjg
r(X()on6?..i(t}s *'V t6 ßovltvxriQioy xccl x^y
0 dyoQcey uiTtaxttaey 'EfpiüXxiig , ws cprjaty
'Avnhixiviis tv (I'ihnnixolg. (Ein Stück der
xvQßtig gef. in der ,,Stoa des Hadrian" :
C/A. IV, 2, 559.) -
r] axrikri — ^ iv xia ßovXtvxrjQiu)' Lyairg
5 c. Leoer. 124, vgl. 126. — 'iu7i()oa&tv xov
ßovXfvxtiQtov' Andodd. 1 , 95 , vgl. Aesehin.
a a. O. CIA. II, 258 Z. 20 (gef. zwischen
Christos und Hypapanti). Vergl. CIA. II,
328, Z II {iv im ßov'/.ivxii()l(i)). CIA. I,
o 279 , Z. 8 (Poleteninschrift). xo] ßüv'/.fvxr}-
QIOV MoQUO
Buleuterion der Teehniten.
Philostr. Vit. Soph. II, 8, 4. xo xiov xi^-
vixiöv ßov'/.ivxr,Qiov, o S>] ipxodofxiixai naou
5 XKi; xov KiQctutixov nvAag, ov noQQco rwr
ITlTjicOl'.
Chalkothek (vgl. Armamentarium, Skeuoth.).
CIA. II, 61 (zwischen Propyläen und
Erechtheion gef.) : Decret über Inventarisation
in der Chalkothek. Z. 19. axiiacu (die Stele
mit dem Verzeichniss) tuTiQOGxt-iv xrjs y^a'kxo-
ihijxr^g. Vgl. die Verzeichnisse CIA. II, 678,
715, 720,721,728. StoaderCh.: 720 B.
II, Z. 8. xc'cd' ix Ttig OToälg, vgl. Z. 11. —
Z. 19: iv xfi axoä T]fj [iu]aXQ(c.
Delphinion, s. Gerichtshöfe.
Diogeneion, s. Gymnasien.
Gerichtshöfe. Vgl. auch Archeia.
Penis. I, 28, 5- iaxi d\ Aqtiog näyog
xa'kovfxtvos , oxi nqtjixog 'Aqr^g ivxavO-cc 50
ixQifhri (wegen des Mordes an Halirrhothios).
XQi&7ivc(i Se xal vaxtqov 'OQsaxrjv Myovaiv
inl XM cp6v(p xiii /jtjxgog' xal ßojuog iaxiv
AS-r^väg A^iiag , ov aved-rjxsv (cno(pvyü}v
xi]v dixr^v. xovg Jf rcQyovg XiS-ovg, i(p lov 55
taxüaiv oaoi Sixccg vTri/ovai xcet ot Sioi-
xovxtg, xov jLtiv "Tßoicjg xov dt Avnc&ticeg
(cvxwv ovofxci^ovaiv.
I, 28, 8 fg. laxi &t Ad^r;vc(ioig xa'i aU.n
(fix<eax>;()ic( ovx ig xoaovxov äoh-g r/xovx«. 60
xo fxkv ovv xaXovf^tvov IIa qcc ß vßx 0 v
xal TqiyMvov, xo /utv iv ccrpavd xtjg
no'lfiog ov x«i in i'/.n^laxoig avviovxiov ig
(cvxo, xo Ji fcno xov G/^iufcxog t/ti xa
oi'Ofxaxa. Baxou^iovv &s xal <Poi- 65
VLXiovv ano XQuJunxiov xal ig xoife dia-
fxtfjtivr^xtv 6vo/btf<Ctad-ai. xo dt fxiyiaxov
xal ig o nXtlaxoi avviaaiv, 'IIX luiav xa-
kovaiv.
onöaa dt inl xoig (fovtvaiv iaxiv, aV.u 70
Xfcl inl n a'AXndi (1) xa?.ovai, xal xolg
anoxxiivaaiv uxova'uog xoiaig xrcO-iaxrjXi.
(Urtheil über Demophon nach der Erbeutung
des Palladion.)
28, 10. inl Jt'Afpiviu) Si xqiaig xaii- 75
iaxrjxtv ioyaaaad-ai (povov avv xm dixaiio
(pauivoig. (Urtheil über Theseus nach der
Tödtung des Pallas und seiner Söhne), xo
äi iv Uqvxavtiii) xa'/.ovuivov, ivd^a xm
aiSr^qip xal näaiv o/xoiiog xolg dipvyroig 80
dixccCovaiv. (Urtheil über das Beil beim
Stieropfer für Zeus Polieus).
PoHux VIII, II 7 fg. :
-JixaaxtjQia Ad-^vr]<7iv.
AQStog nayog' idixaCf dt (pövov xal 85
XQavfiaxog ix nQovoiag, xal nvoxa'iag xal
rpaouäxcjv, iäv xig dnoxxtivt] dovg u. s. w.
118. vnaiit-Qioc d"' idixa^ov . .
xo inl UaXXadto). iv xovxoj Xay-
)fdvtxai ntql xiäv äxovauov (fövcav. (Le- 90
gende von dem im Phaleron erbeuteten
Palladion.)
119. xo in'i -J tl(p iviip IdqvaO-ai fAtv
vno Aiyiüjg Xiytxai 'An6'/.'A(ovt .JtXcftviio
xal Agxiuidi -/tkcptvicc. (Legende von The- 95
seus und den Pallantiden.)
f*
LXXXIV
G. Öffentliche Bauten. (Gerichtshöfe.)
•5
25
30
40
45
120. ro tni /Toirai'ttio (fr/.u^fi riiQt
rtü»' u7Joy.tiif{(in(ijy, xiiv loaiv tcrpavtlg, xai
ntQi rwr tniiv/iav xwv iujitaöi'iwf xcd
((noxTUvüvxMV nootiarrlxiafty ö's tovtov
5 TOI' diX(caTr,Qiov (fv).oßaaütli, oi!v 'i^ti xo
iumaou tixpv/ov hntiioqiaui.
121. yvwqiua öixaair^qiu r/H'/.i((i<i, xo
Tolyoivov, ov uiuvrjfci ^tivfcQ^og, Mi-
a o 1' , IT(cQ('e ßvax 0 y, MtlCov [UaQfi-
o ßvaxor]' xat utiCovog d% /uijj.yt,xai Avalng'
tv lAtvxoi xiö Uaga ßvarip ol 'ivStxa iö'i-
xa^ov. xo Mr^xi/ov, Kü'/Aiov, ov ^«"j-
fioysvti Ayd'QOTiwi'. xo tTii Avxto, dcp
ov xai t; Avxov ö'ixug' xal »iQtog ö't 'idovxo
(cvxöd^i i/wy xov d^r^Qiov fxoq(fi,y, 7i<('f.<a J'
txtl avyjitody 01 avvd'txdCoyxtg xä dixa-
axtiQiK. xo ÖS Mr^xi/ov dixuaxt^Qioy uiya,
ovxo) x'/.r^d^iv inl ((Q/ixixToyog Mrj'iyov.
122. ojuyvauy öi iy AQ&r,xx(ö (^ixa-
axr^Qi'o} Atto'/Mo nuxoMoy xui -/r,urjo« X€ci
Jiic ß(cai'/.i(c ' 6 &i Agdr^xxog 'D.iaaov /niy
taxi 7iXt]aioy , wyofKcaxcei (ff (ctzo xivog
ijQWog, og axaaiuCoyxa xoy öi,uoy vtisq
ouoyoiug üioxiatv (vgl. A : Ardettos).
123. r, IJ'/.iaiic ntyxdxoaiwv — xo Si
öixuaxrjQiop 7i(Qtiaj(oiyiCixo, xov juiy ßceai-
kivjg nuquyyii'kavxog , xüiy cft d^ta/uoft^tXMy
n'Ktl()ovyxwy xo 6ix(cair,Qioy. xo dt nioi-
oxoiviGUK ((710 7ityxt,xovxa rioöujy tyivtxo'
xai 01 vnr^QtKci t(fnaxi,xHauv, önwg ur,<^tig
fcyt^ronxivxog TiQoairj.
Andere: Flut, de geuio Soa: 10: Jixu-
arrjoKc bei der oö'og xüiy touoy'/.v(fio)V.
Die einzelnen Gerichtshöfe:
Ardettos, s. oben Follux VIII, 122 u.
A. Ard.
Areopag, s. oben Paus. I, 28, 5. Follux
VIII, 117; sonst unter A.
Bekker Aneca. gr. I, 253. ^ETiüvm Jix«-
aitlgioy xui vnoxuxut' irnn'u) uiy ö'ixaaxt;-
Qioy xo ü'Antlti) nüyuy 'iaxi y«o iy iipi,?.(ü
Istros bei Suidas. (-Jtog r, 'Ayaiö'tiu.
Altäre von Epimenides : Zenoh. IV, 36.
Batrachiun, s. oben Paus. I, 28, 8.
Bukoleion, s. oben besonders.
ini Jt).(piv'na, s. oben Paus. I, 28, 10.
P0IIU.V, VIII, 119.
Heliaia, s. oben Paus. I, 28, 8. Follux
VIII, 121, 123. Vgl. unten Thesmothesion. 50
Harpocrat. 0 x äx (o d- e y v 6 fi o g' -li-
övuog „t;xoi" (fr^ai, „xi,y r^'Maiuv '/.iyti ü
ot'iXwo Jt« x6 xijjy dixuaxrjQiojy xu fxey «Va»
x(i 6t X(ixo) opüfictCtad-ui." Vergl. Bekker,
Anecd. gr. I, 253, 28: x.uxia St xo iy xoi'/.io 55
xiyl xonco. S. oben Areopag.
Eustath. ad Odyss. ß 7 (vgl. x 552). ^r
.... üyoqu KfQXwTiüjy 7i).r,aioy H'/.Kciug.
Diog. Laert. I, 2, 18.
Heliaia der Thesmotheten, CIA. 50
IV, I, 27 a, Z. 74 fg. ttftaiy tiyici (den
Chalkidiern) Ad^r^yuCt ic Tr,y r/Mutay xr;y
xüiy O^tauo&txwy. Vgl. Antiphon VI, 21, 23.
Andocid. I, 28.
Kaiyöy, s. Miaov. 65
Kä '/.'/.loy, Follux VIIL 121. Plio/. Kü '/. -
'Atoy. Bekker, Anecd. I, S. 269, 33.
Lykeion, s. unten Gymnas. (Tribunal d.
Polemarchen).
\iTi\ Avxio, s. oben Follux VIII, 121.] 70
MilCov, s. Follux VIII, 121.
Mtaoy, Follux a. a. O. Sc/iol. Artstoph.
Vesp. 120. tlai 6i ä' (Gerichtshöfe) TtuQu-
ßvaxoy, xaiyör, xQiywyoy, uiaoy.
Mr^xi/tioy, s. oben Follux VIII, 121. 75
Vgl. Hesych. M 1, x ( y 0 v xiutyog. Phot.
Lex. Mr^xioytioy, Mr,xioyog. Bekker,
Anecd. gr. I, 309, 17. Flut. Polit. praec. 15.
{Alciphr. III, 29, I?]
Odeion, Aristoph. Vesp. 1109. ot J'' iy So
ihSiiM dixu^ova. Apollon. c. Necur. 53.
oixov d(xr, tig (oö'tloy, vgl. unter Odeion.
Palladion, s. oben Paus. I, 28, 8 fg.
Follux VIII, 118. Vergl. Athena itii HuK-
't.uS'iM (B^ 85
Parabystun, s. oben Paus. I, 28, 8.
Folhix VIII, 121. Vgl. Aristoph. Vesp.
II08. Schol. Aristoph. Vesp. 120, s. oben
Miaoy. Antiph. bei Harpocr. s. v.
CIA. II, 822, Z. 12. Sixit\ax i,qioy j6 90
I7aQKßv[axoy. Vgl. Etym. Magn. s. v. Bekker
Anecd. gr. I, 292, 24.
Phoinikiun, s. oben: Paus. I, 28, 8.
I* n y X g e g e n d ? Aristoph. Vesp. 1 1 09 (nach
.]/iineke), s. A. Pnyx. 95
Poikile C/A. II, 778 n, Z. 5 fg. rö
G. Öffentliche Bauten. (Gymnasien.)
LXXXV
ihxci(JTt;Qioi' t, aroa i] 7ioi-/.i/.t,. Vgl. Stoa
Poikile.
Prytaneion, t v TJ ov i c. v ti nt, s. oben
Paus. I, 28, 10 und Pollux VIII, 120.
t; Thesmothesion, s. unten bes.
Trigonon, s. oben Paus. I, 28, 8 und
Gymnasien. Vgl. Phit. Thes. 36.
CIA. I, 270, Z. 5 (Poleteninschrift) —
10 — öjjs" TM yv[fxv]tta'nii — —
Akademie.
Pilus. I, 29, I. ih» Tiö'/.tLi}.;. — — ty-
yvTfcTu) (bei den Gräbern) ^t 'AxaSr^fAia,
/looi'oi' TJoTt «i'JoOi IfhiDTor, yvui'«aioi' (Sk
15 tn tuov.
Liviits XXXI, 24. et extra (vom Dipylon)
limes mille ferme passus longus in Academiae
gymnasium ferens.
Cic. de finib. V, i , i . constituimus inter
20 nos , ut ambulationem postmeridianam con-
ficeremus in Academia . . . inde (a Pisone)
sex illa a Dipylo stadia confecimus.
Diog. Laert. III, 7. fPlaton) duToißfy
if 'Ax«&r,uify j6 d' tazl yv/ji'/caioi' riQO-
25 uaxuov «Affwtffs-, äno xivog »;()wos" oyofurc-
a&it' 'E/.(c6i,uov — — TjooTfQot' ydo ifiu
Tov t 'Exa&t;uiu tAcütlro.
Hesych. 'Axaö'r, u ia' '/.iytTui cTf yvu-
vuaiot' 'A9-t'ivr,at,v uno Axrcöi,uov uvaO-tvTog
T)0 — x(ä To7io<:' xuÄiiTfci y«Q ovtüj^ 6 KtQtc-
unxog (vergl. Steph. Byz. '£x«dtiui((.
A<f^t,l'),C!l 10710$, 0 KiQftfAflXOS^).
Plato Lysis , S. 203 A. inoQivöutiv ii
Axnärifxini tv&v Avxiiov xr,v iiw itiyovg
35 v^ «vTo tÖ TityOi.
Siiid. 10 InTifco^oL' ztiyior' JriTTeco-
yog 6 ITtiaiaTQf'cTov thqI rij' Axadt^uiat'
Tttyos f>JZO(lo«>,(Jf , 7io).'/.(c (cvc.y/.uaui (cva-
MÖOKi Tovg A&r^ffciov,'.
40 Phrf. Cimon 13. (Kiuüjy) rriv Axu6i]uiav
i; avvÖQov xal nvyur^otcg xaTuoovzov fcno-
Sti'^ag a'/.aos i]ay.r,utyoi' vn uviov doouoig
xud-ctqol; xcd avaxioig ntQinüioig.
Plut. Sulla 12. xi]v TS Ax(((^i,ui«i' ixtiot
45 (Sulla) dn'doocpoQioTdrtji' ngoccaTilioi' ovaav
xul To Avxtiov (vgl. Appiau Alithrid. 30).
Grundstücke. CIA. III, 61 A. III,
Z. 14. ytonlot' iv Ax«d'r,ui(c, vgl. B. I, Z. 30.
B. II, Z. 28— 30. Vgl. H: Piatos Grundstück
und Lakydeion. 50
Heiligthümer, vgl. A : Ölbäume, B;
Athena, Eros, Prometheus, Zeus Morios, C;
Akademos, Androgeos.
Gräber, vgl. J : Philiskos und Begräbnifs
im Kerameikos. 55
Diogeneion (vgl. Gymnas. d. Ep heben).
Plut. Qtiaest. symp. IX, i, i. AuuMviog
AS-rjfr^ai ar^aTtiyüJy unodti^iy i'Kaßtv Iv
TU) -/loytvtiio Twy ygauucurc xal ystoutTQiuy
xul Q>]TOQixc( xc<i uot'aixr;y fxnyO-uyöi'twy 60
l(prißu)y.
CIA. II, 470, Z. 41. XHKmtaöyiog d"t
TOV 7iioiß6?.ov TOV -/loyti'tiov 7TO0tV0t'l[{)-t-\
(der Kosmet Eudoxos) xr,g t;naxtvF,g (citov.
Vgl. 482 u. sonst. 65
CIA. III , 5 (bei Hag. Dimitr. Katiphori
gef.) Z. 38 fg. xrä aTr,af(i xi^y fjty {(7T'ih-,y)
ty Ekfvaiyuo tm ino Tt} no'/.ti, Ti]y <fi ly
Ttö -lioytyt'nt) u. s. \v.
Vgl. CIA. III, 741, 751, 1093, 1121, 70
"33- 1135. "45, "60, 1171, ii76fg.,
1184, 1186 1197, 1199, 1202, 1218, 1230,
1243 (alle, soweit bekannt, bei Dimitr. Ka-
tiphori gefunden).
Gymnasien der Epheben (? = Dio- 7 5
geneion?).
Athen. Mitth. IV, S. 324 fg. (Ephebenstele
vom J. 305 4, Abschrift im Peiraieus gef.)
Frgvt. d. e. xui GT>,(i\ni iv tm yiuy(cat]o)?
Xioy t(pt;ii())y. 80
Gymnasion des Hadrian.
Paus. I, 18, 9. xcd yvuyäaiöy iaxiy
irzwyvfAoy A&oiayov ' xioyeg öi xcd tyxccv&a
txccToy Xid-OTOUiccg xr;g Ai^ivojy.
CIA. III, 10, Z. 12 fg. tnifxthiTov yv[fi- 85
yc<a!oi- xcd aTo]c}g d-i[ov] 'A&[o]i[c<]yov. (?)
Gymnasion des Hermes.
Paus. I, 2, 5. 7, dt iTiocK Twv axoMy
(vom Dipylon zum Kerameikos) . . . tyn c^t
yL\uyc'caioy Ei>uoi' xaXovutyoy. 90
Kynosarges.
Vgl. B : Hebe, C : Herakleion tV Kvvoa-
c'(Qyii, Alkmene und lolaos, E : Diomeia, F :
Diomeisches Thor, J: Grab d. Anchimolios,
Isokrates. 95
LXXXVI
G. Öffentliche Bauten. (Gymnasien — Horologion.)
Plut. Themist. i. tovto (rö Kvyöaaoyig)
iarlv t^w nv'/.wv yvuvüaioi'.
Diog. Laert. VI, 13. iv tm Kvi'oauQyti
yvfivuauo fuiXQoi' itnoS^iv tüjv tiv'Ami'. Vgl.
5 Etistath. ad Odyss. p. 1 747 , 8 : 'i'^M tov
uattos. Steph. Byz. K v v 6 a a n y t ;.
Deniosth. XXIII, 213. uVtl ug tovs vö&ovg
ixil aviTt'liJ y.cc&^i'cTifQ noxi tvri^üdt t'ig
Kvv6a(((yyti 01 yo&oi. Vgl. Athett. VI, 234 E.
10 Herodot VI, 116; C: Herakleion.
Livius XXXI, 24, 1 7. Philippus castra ad
Cynosarges — templum Herculis gymnasium-
que et lucus erat circumjectus — posuit. sed
et Cynosarges et Lycium — incensum est.
15 Vgl. Diodor XXVIII, 7.
L y k e i o n.
Paus. I, 19, 3. Vgl. B: Apollo Lykeios.
Plato Lysis S. 203 A, s. oben: Akademie.
Xenoph. Hellen. II, 4, 27. h/vm, öri v.uxa
20 lov ix .ivxtiov Sqouoi' uÜ.'/.ouv tu; /jt,-
j^oi'Wf TiQoaüytiv (die Demokraten im Pei-
raieus). Hipparch. III, 6 (vgl. i); von den
Reitern: oxnv yt ixr^v nqo lov (cxo^iia/uov
(fii'Äcevywaiy tv Avxiiui, xu'/.ov txtcTt^ag tag
25 TiivTB (fvküg tnl ixtTwnov t'A(cvvn.v, — —
H> TotccvTjj Tuiti, ucp r;g nA.rj()waiTai Tov
&q6/uov t6 n).uTog. 7 : tnnSuv dt vnto-
ßaXwai xo xtcfa'/.aiou xov uyxiTiQoawnov
&i('cxQov, ^rQtjaijuot' üi' oiofuru (f«i't;i'((i xui
30 tl xud-' onöaovg fiixQioy (ig xo xuxuvxtg
d'vvufAii'ovg xn^v ihcivtit' iTiiötiircig xovg
Inniceg.
Strabo IX, 400. ö f'/.iaaog . . ix xtüi' v-itQ
xr,g AyQ((g xai xov Avxiiov utQÜJy.
35 IX. 397. tiat utv (d 7ir,y(ä (des Eri-
danos) ixrog xüiv -lio/icQovg xu'kovuii'oiv
7iv'/.(üv nXr^aioi' xov Avxtiov (s. A: Eridanos,
F: Thor des Diochares).
Plut. Thes. 27. die Athener gegen die
40 Amazonen: «770 d'i nic't.hcSiov x(ti'A{)dtjxov
xiil Avxtiov 7iQo<s3(c).6titg.
Harpocr. (Sutd.) Avxtiov. 'iv xwu nuf}
'A&iivcdoig yvuvttaiuiv iax'i zö Avxtiov, o
OtoTtojATiog fiiv iy rf) xa fftiaiaxQaxoy
45 TiotP,aai, </>i'/.6/oQog t)' iy ifi t) IJtoix'Aiovg
(fi,a'iy ijuaTterovyiog uviö yivialhu.
Vit. X or. 841 C Lykurgos ro iv Avxn'oi
yvityitaiov iuoh^ct x<n i(fvTivoi. \'gl. S52 B
und CIA. II, 240b, Z. 7: xo yvuvüaioy
x[6 xuxii xo Avxuoy X(ixtaxti]((aty. 50
Paus. I, 29, 16. AvxovQyog . . . toxoöo-
/LirjOty . . xcd xo TTQog xiä Avxiho xa'/.ovuivu)
yv/uyuaioy.
Von Philipp von Makedonien verbrannt :
Lrv. XXXI, 24, 17, s. oben Kynosarges. --
Plut. Sulla 12: von Sulla verwüstet, s.
Akademie.
CIA. II, 341, Z. 17. fcyt'cd-iaig (der Ephe-
ben) iy Avx[(iio.
CIA. III, 89 (bei der russischen Kirche 60
gefunden), iniixt't.rjr^g Avxtiov, s. Apollo
Lykeios.
Amtslokal des Poleniarchen.
Suid. (co'/uyy. Bekker, Anecd. 1,449,21.
Hesych. ini Avxtioy.
Die Peripatetiker im Lykeion: Diog.
Laert. V, 2, 51. Cic. Quaest. ac. I, 4, 17.
CIA. II, 471, Z. 20. Vgl. H: Theophrast.
Platane und Wasserleitung: Max.
Tyr. 24, 4. Theophr. Hist. plant. I, II, s.
oben Aquaeduct und A : Quellen.
Ptolemaion.
Paus. I, 17, 2. iv Jf XM yvuv«al(>) xt^g
dyo()üg a7ii}rovxi ov nokv, ITxo?.(u(dov ö'i
ano xov xuxaaxtvaacc/uivov xu't.ovuivio, 75
}.i&oi [1. ).i&ov^ xi iiaiv '£()ücd d^iag (cSioi
xai t'ixuiv IJxokfijcdov ^a'/.xr,' X(u 0 xt
Aißvg 'loßccg Ivxavxtic xt'irui xid X^vainnog
6 —o'Atvg . . . noog d't xiö yvuvaalo) Hrißimg
iaxtv UqÖv. So
[Päit. Thes. 36. y.a'i xt'ixai fjitv (0 (:fr,atvg)
iv juiarj xrj no'Ati tkcqu xo vvv yvitväaiov.^
Vorträge im Ptolemaion : CIA. II, 471,
Z. 19. Cic. de finib. I, li, 39. V. I, I.
Bibliothek im Ptolemaion, s. oben unter S5
Bibliotheken.
65
70
Heliaia, s. Gerichtshöfe.
Heptachalkon.
Plut. Süll. 14, s. F: Peiraiisches Thor. 90
xov xt!%ovg xi;y ntm 10 Krin'cyic'/.xov ttfoJov
X(d n(ioaßoh;y.
Hoplothek, s. Armamentariuni.
Horologion (= Thurm der Winde, des An-
drnnikiis Kyrrhestes). Vergl. auch: .\thena 95
Archegelis.
G. Öffentliche Bauten. (Kleroterion — Odeion.)
LXXXVII
Varro, de re rtist. III, 5, 17. Athenis in
horologio , quod fecit Cyrrhestes (est orbis
ventoruin octo).
CIG. I, 518. Inschriften neben den Re-
5 liefs der Winde :
Boqiag \ Kai/.iag \ Anrjhwrr^s £iQOi \
NoTog , Äiip Zi(pvi)og —xiqtjy. j
Vitniv. I, 6, 4 fg. Andronicus Cyrrhestes,
qui etiam exemphim conlocavit Athenis turrim
10 marmoream octagonon et in singulis lateribus
octogoni singulorum ventorum imagines, ex- \
sculptas contra suos cujusque flatus designavit: I
supraque eam turrim metam marmoream per-
fecit et insuper Tritonem aeneum coUocavit,
1 5 dextra manu virgam porrigentem : et ita
machinatus est , uti vento circumageretur et ,
semper contra flatum consisteret supraque
imaginem flantis venti indicem virgam teneret.
Vergl. E(fi,n. (IQ/. 1884, S. 169, 170.
20 Z. 54: or/.iHV Ti;v ?.tyo[utt'j>,f KcoQr^aTov,
1,1' 6 öi,uos nttoaxtcrtay.tWicat.
Kleroterion.
PoUtix X, 61. tni xov xönov tov/.tv ii-
(tijad^ui rovfouic tv riö rr]Q(^t 'ÄQiaioqiui'ov;.
25 Schoi. Aristoph. Plut. 277. tJQXoyzo nävrtg
Ol dixicarcl ttg T>,y (cyoQicu ■/.uy.ü xA.»;poiv
iScD.oi'. Vgl. CIA. II, 441, Z. IG.
Kynosarges, s. Gym.nasien.
Leokorion, s. E: Agora.
30 Leschen. Vgl. Lokale d. Agora.
Frocl. ad Hesiod. op. et d. 491. iv 145^»;-
via? r]a(ci' Toiovioc tÖtioi, xicl wyofUf'cCorro
Aia)(M, i:cr,xovT<c xicl TQiaxoaioi. (N'ergl.
Antiph. bei Ha7pocr. s. v.)
35 Logisteria. Harpocrat. loyiar et xa'i ).o-
yiaT>,ni(c — T(( rwi' '/.oyiaiiov äuytln.
Lykeion, s. Gymnasien.
tTii AvXM, s. Gerichtshofe.
M<cxQ(c axoa, s. Stoen und Chalkothek.
40 Meticheion, s. Gerichtshöfe.
Metroon, s. B: Göttermutter.
Münze.
Harpocr. 'Aoy vooxon tlov. Afjiqiöv
iv T(ö 71Q05 yixox'/.i(c. önov xonnrca ro
45 l'OUiaiKC, O l'LV —r:Ufll'Z 1,0161' Zll'i; X(C?.OV-
aiy. Vgl. Iz tcf n i'r,(p6 (»og.
Hesycli. A o y. und Iz tff (cv 1, cf 6 o o g.
Vgl. Stephanephoros [C.).
Mtiseia, s. B: Musen; auch H: Julian u.
Pia ton. 50
Odeion.
Paus. I, 8, 6. zov ittiizqov ö'(, o xkXov-
ait' 'iJi(filof, civSqiäi'ztg tjqÖ zi,i liaoö'ov
^3^caüilOl' iiaiy Aiyvnzuov (Ptolemaeer, Ar-
sinoe , Berenike , ferner Philipp von Mace- 55
donien, Alexander, Lysimachos, Pyrrhos).
I, 14, I. lg di z6 A&r^ur^aiy iiai).&ovaiu
'iiiSiloi' (c).hi zt X(d Jiövvaog xtlzca d-iug
üSiog.
Plesych. taStlov' zorrog lu (o nq'iy z6 60
rfiuzQOi' X(izaaxtv(ca&r,t'ai 01 q((ifj(odVi X(d
Ol xid^(CQ(p<foi i]ytx)vi^ovxo.
Aristoph. Vesp. 1109. 01 J' iv i2i&tuo
diXfcCova . Schol. 'iazc zortog d^i((ZQOiidr;g tv
10 tiw&nai zu 7ioir;u(cz(c (Inuyyi'/ltif nqiv 65
xrig ttg z6 &ic(ZQoy (cnuyytUicg.
Schol. Aeschin. III, 67. tyiyvovzo nqo zwv
fxtyü'Auyv ^lovvaiwv i}/uiQfcig 6'/.iy«ig tfx-
nqoaO^tv iv Z(ö 'ihiStio) Xfüoviuivw riöv
ZQuy(o<yiiJv «ywv Xfü iriit^ticig (ov uiX?.ovaiv 70
&Q((U(cziov dyiüviCtad^ai iv z(ö &taTq(0.
Xenoph. Hell. K, 4, 9. r/J d' voziqu'ia
t\g z6 IJiötlov Ti((Qtxt'c?.ta(cv zovg tv zo)
xcaiö.öyu) on'liiag xid zoig tü'/Mvg Iniiiag.
10. Ol dl Auxwvixoi tfqovQoi iv ziö rjuiaii 75
zov ihdiiov iiionhoi^ivoi >]accv.
25. ictXfc(hivdov (ii xcä 01 iriTTt'tg iv z(o
iii^tiM, zoig zt 'innoig xid zag uaniäag
iXovztg.
Aufbewahrungsort für Mehl und Ge- 80
treide, sowie Gerichtsstätte: Demosth. c.
Pharm. 11. Leptm.T,2. Apollon.c. Neaer. 52 fg.
Lysias xicz(czwvaizo7Tw).iöv 7 . Harpocr.
Mtr 00 V 6 uoi und Iix 0(f v'luxtg. Sind.
'iiiStlov, s. oben Aristoph. Vesp. I109. 85
Benutzung durch Philosophen: Athen.
VIII, 336 D. Diog. Laert. VII, 184 Plut.
de exil. 14. Strab. IX, 396.
Hyperid. frgvi. 121. Lykurg: or/.o(f6^u>,at
öi z6 Hiizqov, z6 wStlov {azuäiov vermuthet 9'^
IVachsmuth, die Stadt Athen, I, S.602, Anm.).
CIA. II, 421 (Demetr. Katiphori; Ehren-
dekrete für Miltiades, S. d. Zoilos) Frgm. c.
Z. 8. — — xui zu iv zip (pdiup —
Vgl. Pztll. de corresp. hell. X (1886), S.452. 95
Frgm. einer Bauinschrift.
LXXXVIII G. Öffentliche Bauten. (Odeion des Perikles — Pinakothek.)
Odeion des Perikles.
Paus. I, 20, 4. tan Ji iihfiiov toi xi
hoov Tov ^loi'iaov y.ai tov x^iäxQov y.uju-
csy.tvaafua , 71 oir,d-t,y(ci Jt zr;^ axr^uijs «rro
5 h' utui,an' rj/s" ^t(>cov ).iytT((i. inoitjrf-t]
(i"t y.ai dti'TtQOf' t6 yuQ uQ^dloi' aroftTr^yo;
Puiurciuji' ii'tnQt;at l'v'/.'/.u; xiO^i^rng i'/.u)f.
Viirttv V, 9, I. Athenis — — exeuntibus
35
TO t^ TOVTO TirCQUx^Ki To iitdttOf, OTl 7lQ(t-
rtQov in i^i'n^yuaiö uoi r« l; 'Äd-r,v(ciois
r> VTTtJQXTO //(>(JJ'/,s" TOV oi/.odofjri UtCTOi.
Philostrat. Vit. soph. 11, i, 5. cn'i0^i,xt
&i '//|Ow(f(jf 'Ä&tjuaiot^ y.fä to im Pt;yi).'/.tj
d^itUQov, xiSqov ^vvS^tii jov ooorpoi'.
Suid. 'HQwSr^g . . . y.ftrtay.tvf'iaaTO . . .
y.nl x^iccTQoi' vrKaQocpiov.
50
e theatro sinistra parte Odeum, quod Therai- Palaestren.
40
stocles (sie) columnis lapideis dispositis navium
maus et antennis e spoliis Persicis pertexit.
Aitdodd. I, 38. tnti öi Tiuotc to nqo-
nvhaov tov ^loi'vaov ijr, 0Q(cy avd-nwTiovg
■io'f.'/.ovg tmo tov w&tiov y.nTaßuivoi'Tug iig
Ti,v oqyr^GTimv.
Pbit. Perid. 13. TO S^ 'iJidiioy, zf/ fjiii'
ivzog öu(&iaii 7io?.it&()oy y.ai TTokvazv'/.of,
Trj (f iQtxpii moixhvig y.ui y.azai'ztg ix
fxutg y.oQV(ft;s nfnoUi/Jti'ot', tlxöt'K '/.iyovai
ytyia&fci xcu uifjr^fiK zris iiccai'/.iiog axt,i'l,g,
iniaTuzovvzog xai zovzco lltQiy.'t.iovg . . .
Cratinus bei Plut. a. a. O. 0 ayivoxiffa't.og
Ziig öö'l TiQoaiQytzcci 6 I7i:0ix?.t,g zioöiloi'
inl TOV XQdi'iov 'iytor.
ebda, iit-twvzo dt xui zört xai zoi' uA'/.oi'
yQoi'or iv ihätiui zovg uovaixovg nyvjvug.
Vgl. Bekker, Anccd.gr. I, 317, 31. Phot. Suid.
o)dtioi'. Schol. Demosih. XXXI V, 37.
'Pheophr. Charad. 3. ntoi (l<yo?.ia%if<g'
nöaoi tlal xiovtg tov ih&ttov;
Appian Mithrid. 38. 'AoiaTiiav . . avt'i-
(ftvytv (auf die Burg) iun()t]a(eg to ^i2iäiloi%
'iva fAr, tToiuoig ^v).oig fcirlx« 6 li'/.'/.rcg
ixoi Tfiv (iXQono'/.iv ii'oy'/.tly.
Vitrtiv V, 9, I. idem (Odeum) etiam in-
censum Mithridatico hello röx Ariobarzanes
restituit.
CIA. III, 541. Bicaüifc 'AQioß(((>^('ci'r,t'
<Pii.oTX((Zoo(t . . . Ol xaztcazulhivTig vn nvzov
inl zi,y zov ihdtiov XfcT((axivt;i' u. s. w.
Pal. des Hippokrates
J'it. X or. 837 E. Isokrates — iTt'/.tvra
<fi inl XcciQwi'd'ov äo'/oi'TOi, unc.yyt'/.O-ii'zvii' 60
rwr niQi XuiQutyiiav ii' zPj Innoxn/czovg
nf().c(iaToc( nvd^öuti'og.
Pal. des Lykurg, im Lykeion.
Fit. X 0?: 84 1 C. Lykurg: to ii' Avxtuo
yvfivdaiov inoir,at xai iffvztvat xai ti,i- 65
naXaiaToay (oxo&our^at. 843 F. nüuzwy
()"' wj' (fioixr^atf ai'ayQa(fi,y nou^aäutvog
d>'i&>,xii' iv <7Tt/Aij nQo zi,g vn avzov
xaraaxtvaaxf^tlat.g nai.aiazqug.
Pal. beim Panopsbrunnen (A). 70
Plato Lysis, S. 203 A : ätiiag uoi iy ziö
y.uzavzQixi tov Tii/ovg ntQi-io'/.öv Tt ziva
y.ai (Hoav dytuyyfitprjy' — iari na'/.aiazna,
irpi], yttoaTi (oxodour;iAfyr^.
Pal. des Sibyrtios. 75
P/ut. Aldbiad. 3. y.ai oTi Twy dxo'/.ov-
^ovyzwy ziyd xziiytitv iy zi] —i^ivQziov
na'AaiazQa ^vMo nazäSag.
Pal. des Taureas.
P/at. Charmid. S. 153 A. y.ai di, x(ü tig 80
z>]y Tarotov na).aiazt)ay Ti,y xaiarnxor
TOV Tr,g Baai?.t;g uoov iiai,'/.d-oy. Vgl. C:
Kodros, (Neleus, Basile).
'Ecpijfx. doy. 1884, S. 170, Z. 53. ItQoy
EvxXiiag xai Evyouiag — - — — — Z. 54. 85
-lahäaioa^y.
Palladion, s. Gerichtshöfe.
Parabyston, s. G e r i c h t s h ö f e.
45
Odeion der Regula (des Herodes Atticus). Parasition.
Patts. VII, 20, 6. xtxoaixrjai 6i xai ig PoL'ti.v \'\, 35. y.ai aoyt'tov zt A!^i,vi,ai
u'/.'/.K t6 'ihdttoy (zu l'atrai) d;io).oyojzaza fJanaairioy xa'/.ovutyor , log iy ztö yotiio
ziuy iy "E).h,ai, n'/.i;y yi äi] zov Aih,yr,af zov iaai).iiog iaziy liotiy. Yg\. Athen. VI,
zovzo yaQ /atyiO^ti zt x«i ig z>;y näaay 235 Ii.
int(>7,nxi xazaaxtvr^y , dyi,Q dt 'AO^r,yatog Phoinikiun, s. G erichtsliöfc.
inoitiOty 'IIi>wdr,g ig fjyt'j/jtiy dno!kayoiat,g Pinakothek i. d. Propyläen.
yvyaixög. ifxol öi iy zf,\\rf>!d( nry)'(>i<if fi J\iiis. I, 22, 6 dazu y<7////-.l//(//. S. 3. 13 fg.
G. Öffentliche Bauten. (Pnyx — Stadion.)
LXXXIX
Pnyx, s. A.
Poikile, s. Gerichtshöfe und Stoen.
Poleterion.
Harpociat. flu) A r; r « J z « t /7w P. /; r (■ -
5 (xoi' {Aristot. frgm. 394) — TH,ih\ir^{iiov ßt
y.aKtixui o xönos fV^« avvtS^tvovaiv 01
ttojAjjt«/. Pollux III, 78. Vergl. Agora:
TtQUTtjQ '/.l&O;.
Pompeion.
tO /"(///-.r. I, 2, 4. lat'/.&Öl'llOI' d"t iU' T),l'
nolit' or/.od'ottt^u(( t; n<auca7.tvr,v tan rwr
710JU71MI'.
CIA. 11,834 c (Eleusin. Bauurkunde), Z. 20.
■/.niAiäi, röii' vn]o^o}U('(ro)y Ir. TluoHUi)^ th'
• 5 TD flountloi'.
Diog. Laert. VI, 22. y.ni xov; 'Ad^tjvaiov^
tcffxaxi (Diogenes der Cyniker) öiixvvg Trjv
jnv -/lOi arofci' xcct t6 Uoiiniloi' uvriT)
■AKTtay.tvay.ivici tvSn(n«ai)-(a.
20 Korn und Mehl im P. aufbewahrt : Demosth.
XXXIV, 39.
Gemälde darin: Mt. X 01: 839 C (des
Isokrates). Plin. X. hist. XXXV, 11, § 140.
Erzbild des Sokrates von Lysippos : Diog.
25 Laert. It, 43.
Propylaeen, s. F.
Prytaneion.
Thucyd. II, 15, 3. (-)r,aiVi . . . ir ■ioi-
livrrii}iov unoStiic; y.a'i JiovTtcrt'iov ivv-
30 (py.iai TKcyr«^.
Plut. Thes. 24. Gr,atVi . . . ii' 6't noir.aa^
(tnaai xoiyoy ii'ravd-a Tiovtautlop xcä ßov-
'AfVTtiQioi' 0,10V i'vi' '(dotTfci t6 «arv.
Paus. I, 18, 3. 7i'/.t,aloi' (dem Temenos
35 der Aglauros) de TTovTurtlov tarw , tv o)
ro/uoi Tf Ol ^o'AiDi'o; tiai ytyoauuii'oi xai
r^tüjy EiQt]rr,g ayrcAftair. xtlrui xut Eail«;,
(IvdQiävxti dt a).'/.ot xt (vergl. 1 , 26, 3 :
Olympiodor) x«i Avxölvxoi 6 7j(cyyQ(cxi((axi]s.
40 xn; yccQ Mi'kxiuöov XHi &iuiaxoyJ.iovi ti-
xoi'fig is" 'Piouccioy xt ((f/fga xai Oquxk
uixtyQccxpKi'. Vgl. Aelian Far. hist. IX, 39.
I, 18, 4. ii'xtv&ii' lovaiv lg xh xccxw
Xfig nö'Afwg ^(couTiK^og UqÖi' taxiy.
45 I, 20, I. 'iaxi öi ödog (ctto xov ttqvxu-
ytiov X(e).ovuiyr, roirxodtg.
Schal. Aristoph. Equit. 167. rfoixuyt'ioy
oi/.iaxog Tif'.oa xo'ig Ad-t,y«ioig, trb^u aixoiy-
x((i (ft,uo(ji(< o't r>,i xoiftixt.g xiui,; n«Q
c'.vxoii xv)[öyxtg. 50
Bekker, Anecd. gr. I, 449, 19; s. E; Bu-
koleion: rö cF' r,v (das Bukoleion) n'f.t^aioy
xov novxaytiov.
Zeiiob. IV, 93, s. E: ä\iuov ixtSiov. oi cF'
'AO-tjyfcloi nyr^xccv avxo) (x(ö Aiuiö) xo 55
onia&tv xov riQvxuvtiov ntßiov.
Callimach. Hyvin. in Cer. 128 s. B: De-
meter Eleusinia.
Vgl. in) 7j o V X ('. y t i 10 oben : Gerichts-
höfe. 60
Hesych. rx o vxrc y (loy ■ . xoia Ad-i,yr;ai
Gvaaixtcc, d^iauoß^iaioy, d^6).og, novxnyt'ioy.
Schol. Anstoph. Pac. 1 1 5^ (ho'/.og: xonog xK^^^X
Ad-tjyi;ai Tifcorc TXQvxavtloi', ly u) taxi/xnaiy
cU'dfyucyxii, o'vs ino)vvuovg xuXovaiy. 65
Phtt. Solan 25. wy (von den hölzernen
u^oytg) ixi x«0-' r,U(ii Iv TinvxuytUo '/.tiiVnya
fAixou (fuaojCtxo. Harpocrat. äSoyt' dia-
aoKoyxfci «ff (01 cv'/.iyoi (ecoytg) ly xo)
7rQvx«yti(p. 70
Pollux VIII, 128. (0'/ xt xvoßtig X(d Ol
(c^oyfi) . . . iig xö Txovxccytloy xm xi]y
(cyoQfcy utxtxouiad^rjany. Vgl. oben Buleu-
terion.
Bildwerke im Prytaneion, s. oben 75
Pai/s. I, 18, 3, Eirene, Hestia. B: Agathe
Tyche, D: Autolykos; Demochares; Miltiades,
Olympiodoros und Themistokles.
Prytanikon.
(Inschriftl. bezeugt:) xm axi^ac.i ly xiö 80
Txnvxfcyixo). CIA. II, 390, Z. 20; 391 fg.,
394, 417, 425 fg-, 431, 440, 457. 459, 471-
Dazu Köhler, Hertms V, S. 340.
Vgl. auch oben Schal. Aristoph. Pac. I153.
Ptoleraaion, s. oben Gymnasien. 85
Skeuothek (auf der Akropolis)?
oV.tii, xoiuuaxu iv ilxooTTo'/.ti (in der
Chalkothek oder einem besonderen Magazin)
für 100 Schiffe während der Jahre 329 bis
324 erwähnt in den Seeurkunden C/A. II, 90
807 a, Z. 43fg., 808 b, Z. 89fg., 809 b,
Z. 128 fg.
Skias, s. T h o 1 o s.
Stadion.
Vit. X or. 841 D. Lykurgos: roJ axaö'iM 95
TW nay«.^i\y(''ixM xr,y xor,Tilda ntoii&t^xty.
xc
G. Öffentliche Bauten. (Stoen.)
iciQyaai'cukvos rovtö re y.a'i xi\v '/^u^mSf^nv
ouic'h,i' noir,aa^-, Jtiv'iov twog, og t/.t/.irjo
xovTo rö ^M^ioy, äviviog irj no'/.ii.
CIA. II, 240 (vgl. Vit. X or. 852 B) Z. 7.
5 tÖ Tt azuäiov rö /Tay(id-riy[rciy.6i' — — |
y.(cTiay.ii](caii'.
CIA. II, 176 (Ehrendecret für Eudemos
von Plataiai Ol. 112, 3) Z. 15. y.ai vvy
t7i\i\ßiS]ü}[y.it'] tlg ri,y noir^aw lov azuffl[ov]
10 x(d zov d-t('cTQov Tov Tlava&r^yfüxov )^D.i(c
Ctvyr,.
Jt'/.x. (CO/. 1889, S. 58 fg. (Ehrendecr.
für Herakleitos aus Athmonon. 3. Jahrh. ?)
Z. 3. ro rt OTudiof x((T[tay.tvaaty t7ifc'£i]o}g.
15 'E(pt,u. (CO/. 1884, S. 169, 170, Z. 50:
dcfiatig rüg vtio zcjy va7ih,yuii' zov
niivud-r^vu'iy.ov azfciUov y.<d zu vno
Harpocr. 'AqSi]Zzö g . . . zonog A'f^r;-
vr^aii' VTito z6 azad'iov z6 /Tayud-r^yre'iy.dy.
20 Paus. \, 19, 6. Sw^iHGi dt zoy Ei'Uaaoy
( Heiligthum der Artemis Agrotera) — — rö
()'i uy.ovac.ai ov/ Ofuoiüjg tTKcyioyoy, {)-(cvuu
()' idovai , az(i6i6y iazi '/.tvxov '/.lO^ov'
uiytf^og & ccvzov zjjdt uv zig juühaza
25 Ttxui<i(ioizo ' (lycoxf-ty oQog vtiIq zoy Ei'/.ia-
aoy uo/o/utyoy ix fxrjyotidovg xaif-rjxti zov
nozfcuov TiQog ztjy ox&r,y ivd^v rt xtil di-
:['Äovy. xoiro uyrjQ A&t;y{ciog'J/(Hüdr^g (oxo-
(Ujur^ae, xui Ol z6 7to).v zi,g 'Mfß^ozouiug zt,g
30 Uiyzi'Ariaiy ig zi,y oixod'ou>;y dyr,'/.w()-r,.
Philostr. Vit. Soph. II, i, 15. rö azu&ioy
ro vTiio zoy D.iaaoy taio nzzugwy izwv
(cntzii.taty (Herodes), tqyoy Svy&t'ig vnig
TTicyzcc ztc d-avjUKcz« , ovötv yicQ {^iazQoy
35 (evz(ö «ui'/.'AÜzfci. Vergl. Suid. I/ouj&r^g'
s. auch B: Tempel der Tyche und J: Grab
des Herodes.
Stoen.
Alphitopolis (vgl. auch K: Peiraieus).
40 Arisloph. Becks. 686. zovg t)' ix zov
xünn ig zr,y azoiäy ^wgtly Tr;y a/.q:izö-
noi'/.iv.
Hisych. '4 't. (f iz ü)y azo ü • iy A !h]yicig,
iy »; r« ichfiTH i.no'/.itzo.
45 Eustath. ad IL A, S. 868, 38. i^v ii, (fteai,
xtd (('/.(fiTwy aioic iy A!h',ytug, iy #; xui
r} zov ZtvSidog (crixmo E).iri,. Ikkktr,
Anccd. I, 385, 32.,
Stoa (im Asklepieion?)
CIA. II, 639, Z. 8. tr/.oyr/.üjy ntfäxioi'. 5 ,
Z. 9 f. f(]i (evzov[g] tlg z>,y azoäy X(u —
— ((yü'Sia zov Itgov u. s. w.
Stoa des Attalos.
CIA. II, II 70. Dorisches Epistyl; (nördl.
Panag. Pyrgiotissa gef.). Baai'/.tvg AzzlaXog] 55
^Suai'/.[iwg Azzä'/.ov] xiu i3c([ai?.iajar,g Ano'/.-
?My[id'og].
CIA. II, 482, Z. 68 fg. yQ((nzt,g tlxövog
üyci^iaiy iy zfj Az[z('('/.ov azo](<.
Athen. V, S. 212 F. n'/.i,qt,g ä' /]i' ö Kt- 60
gafjtixog uazöjy xui iiyioy xui uvzöx'Arjzog
tig Tr^y ixx'/.r^aiuy ziüy o/'/.vjy avydgofiq . . .
uyußug ovy inl zo ßr,uu rö tiqo r^f Az-
zu'/.ov azoüg uy/.odour^fxivov rolg Puiuuiwy
ozguzt^yolg azug ini zovzov xui Tztgip.ixpug 05
y.vy.'/.t]äoy zö n'/.rjd-og u. s. w.
Stoa Basileios. (Vgl. D. Pindar).
Paus. I, 3, I. 71QWZ1- äi iaziy iy dtSiiü
(im Kerameikos) xu).ovufytj azou ßuaiXiiog
. . . zuvzr^g iTztazi zm xtgüuo) zi^g azoug 70
uyu'/.uuzu o7izr,g yr,g , licft'tg 0>,atv; tg
^)-ühcaauy ^xtigwyu x(d (figovau Hfiigu
Ki(pu'/.oy. (Dann Bildwerke : Zeus Eleuthe-
rios und die Stoa des Zeus Eleuth.); vgl.
I, 14, 6: hnig 6"t zoy Ktguutixoy xui 75
azoüy zr;y y.u'/.ovuiyi,y iua'i'/.tioy yuög iaziy
^Ilcfuiazov.
Aristoph. Eccles. 684 fg. xui xtiQvSu zovg
ix zov ßijr im zr,y azoiuy uxo?.ovif^tly \
z>,y ßuoi'/.iioy dti7iyr,aovzug' z6 dt i^/^r' *<: 80
zt]y nuQu xuvzr,y.
Eustath. ad Odyss. u. 395, S. 1425, 30.
iiv ot — — ßuai/.tiog ixtt azou :0.i,aioy
zrjg TOV E'ktvd-tqiov ^lög azoug.
Harpocr. (Suid.) ßuai'/.tiog azou' dvo 85
tta'i azoui nng' u'/.^r,?.ug, i; zi zov EXtv-
O^tQtov -/log XUI i, ßuaü.tiog. (flesych.
Bua. az.)
Ilarpocrat. 'Eq^iul' Mtytx'/.i,g /, Ku).-
'/.ixguzi,g iy lu) TiigiA&r^yüjy yguqtt zuvzi'
„U7i6 yüg zt,g 7ioixih,g xui zi,g zov ßuai'f.iwg
azoüg tia'iy 01 Eguui xu'/.ovutyot."
Schol. Demosth. XX, 112. zgt'ig i,auy 1.4-
S-riyt-ai azoui, 1, uiy ixuXiiro ßuai'/.nog, »,
ö't iiöy Eguüjy, I, di lUiaiuyuxitiog.
Gesetzestafcl n vor 11. innerhalb der .Stoa:
G. Öffentliche Bauten. (Stoen.)
XCI
CIA. I, 6l (bei d. Metropolis gef.) Z. 7 f.
rxj«[rj«[5^tV]r[w»' nQoa&ty ^]^[s'] otoüc xr^g
iaaiXiiag. Vgl. AndodJ. I, 82, 85. Aelian.
Wir. hist. VI, I. Harpocr. (Phot. Steid.)
5 KvQ ßi ig u. s. \v.
Amtslokal des Archon ßuaütig. S.
/"/ö/ö Etityphron a. Auf.
Sitzung des Rathes vom Areopag.
Demos th. XXV, 23.
0 Schwur der Archon ten. Poll. \T1I,
86. iäuvvov J" ovTot TiQog tij ßcailtUo
axoä Ini xov Xi&ov, Iq) ov xic t6/uicc {Bergk
St. Tccfiulu) avjU(pv'/.{'(^tif tovg vöiAovg.
Flut. Selon 25. tv fcyoqä TiQog T(ö '/.i&to.
SStoa Eleutherios, s. unter St. des Zeus
Eleuth.
Stoa des Eumenes.
l'itrtiv V, 9 , I. post scaenam porticus
sunt constituendae, uti cum imbres repentini
o ludos interpellaverint , habeat populus, quo
se recipiat ex theatro choragique laxamentum
habeant ad comparandum . uti sunt porticus
Pompeianae itemque Athenis porticus Eumeniae
Patrisque Liberi fanum. Vgl. oben : Odeion
5 des Perikles.
Vgl. Ji7.z. r.QX. 1889, S. 110 fg. (Decret,
bei den Propylaeen gef. ; ursprünglich vor
der Eumeneshalle:)
Stoa des Eury kleide s.
0 CIA. II, 379. Decret zu Ehren des Eury-
kleides. Z. 26. [itujri; xal aroai' ura . . .
Stoa des Hadrian.
Paus. I, 18, 9. Xft tf' t7ii(f(cvtGi((X(c i/.u-
lof tlai xioi'ig. (pQvyiov ).ib-ov Tiinoir^i'xui
5 y.(ct x((tg axoaig xtnic x« «ir« o't xot/oi.
■/.(d oix>,fX(( (s. Bibliothek des Hadr.).
Vgl. CIA. III, 10. Z. 12 fg. (S. oben
Gymnas. d. H.) III, 470. (Pittakis).
Stoa der Hermen.
0 Aeschin. III, 183. (Volksbeschlufs zu Ehren
der am Strymon siegreichen Strategen :) xoklg
'Md-ifovg^EQfxug axi,a«.L iv x»] axo^ xij xtäv
Eouüiy. (Vgl. Pin/. Cimon 7 )
Dttnosth. XX, 112. {tni rwr nooyövioi'
5 — — ) fcyfcnr^xijig iniyoctjLiunxog iy xotg
EQLtulg txvj^ov. Schal.: xoitg r^oicv Ad^r,vr,ai
axout, r, jLiif ixidilxo ßuai'/.nog, i, d'i xwv
'Kiiuuii', 1) öi /Ttiaif'.rc.XTtiog.
Harpocrat. ^E^uuX' oxi xtcl 'Eouüjy
axoä xig i'/.iytxo, didt/Aioxt xai AvxKfMV Ir 50
xü 71qÖ; Nixox'/.tc.
Stoen im Kerameikos.
Paus. I, 2, 4. axocd 6i ttaii' dno xdHy
nvkwy ig xov Ktoufitixov (davor Erzbilder
berühmter Männer und Frauen). 5. i] 6t 55
ixiofc xfäv axowf i}(ti u'tp hoä d^tcjf, f/ti
dt ycfjvüaioy ^Eqjuov xa'lovutroi' u. s. w.
Hit7ier. or. III, 2. og (der Dromos, durch
welchen das PanathenäenschitT geführt wird)
tvi^vxtvr^g xt X((l '/.itog xaxa.iah'ujy (cvioS-ar 60
aX^Cii' ^Ks' IxtcxiQwd-ty nagrcxixauifag axotcg,
i(f' u)v (cyoQc'c^ovaw Ad^r^vnlot u. s. w.
Muxqä axoä. (Vgl. auch Chalkothek.)
Schal. Aristoph. Az-es 997. — — utoog xi
i'vy avi't]&ig yiyovt xo Ko?.wi'6t' xaKtlv xo 65
o:iia9-tv xt,g juaxQÜg axoicg. Vgl. Kolonos.
CIA. II, 421 (gef. bei Hag. Dimitrios
Katiphori; Ehrendecret für Miltiades, Sohn
des Zoilos). Frgm. a. Z. 14. 71^0 rij^f?] tv
KtQ(iutixä) fiaxoäg ax\oäg] Vgl. 1). Mil- -o
tiades.
Stoa Peisianak teio s = Stoa Poikile.
Patis. 1, 15, I. 'lovai 61 Tioog xr;v axouv
f,v noixi'/.r^v övouä^oraiv äno xwv yoacpöiv,
taxiv 'EQuf,g (vgl. Lucian Jup. trag. 33 ; s. y^
B: Hermes Agoraios) xtei TivKr, n'Ät,aior
(s. F.).
I, 15, 2, 3. Gemälde darin: Schlacht
bei Oinoe ; Amazonenkampf; Einnahme von
Ilion (Urtheil über Aias) ; Schlacht bei Mara- 80
thon. (Über diese vergl. Plutarck Cimon 4.
Harpocrat. Uo Xvyvcjxog. Himer. or. X, 3.
Synesius ep. 54.) 4. Trophäen: Schilde
von den Lakedämoniern und Skionäern.
Harpocrat. EQual. S. oben Stoa Basi- 85
leios und Hermen (B).
Aelian Var. hist. XIII, 12. Mixutv xr,v
aivoixiuv x»]v ttvxov xuiiTiqr^atv. iytixvia
6f ciixr, xfj noixi'/.rj. (Vgl. Plut. Ale. 13
und H : Haus d. Meton.) 90
lucian Navig. 13. Adeimantos wünscht
sich ein Haus tv inixtcioio, uixoiv vTciq xr,v
noixi'Ar^v.
Lucian Dial. meretr. VIII, 2. Demophantos
wohnt xuxöniv xi^g noixü.>;g. 95
Aeschin. III, 186. noooi't.&txt rjj 6i(cvoicc
XCII
G. Öffentliche Bauten. (Strategion — Theater.)
40
45
y.fd f?s" ri;y arouv r»ji' Tioiy.ü.r^v' unufTiav
ynq v/uli' toiy xaXöiv tQywi' xa hnouvriuuxa
iv rrj ayoQ^c dfaxtitcu. Vgl. oben Stoa
Basileios {Schol. Demosth. XX, 112) und St.
der Hermen.
Pltit. Cimon 4. Iv z^ UiKJicet'fcy.Ttiii) xört
X(().oi\uii't], noixi'/.fj (ff j'i'j' aioa.
Diog. Liurt. VIT, 6. Ini yno to)i' zqih-
xoyTa Xiäi' TToMxolf tjqo^ xoi-: /lAtoii; xtxo«-
xoaioi f(i't'ii)i]i'x' iv avxo) (rw /((jo<m d. i.
der Poikile).
£>tog. Lacrt. VJI, 5. Zenon lehrt tv xfj
TToixikt] axoif x^ xrd TTtiamvaxxtuii xa'/.ov-
/Jtyrj, dno (ff xts yQ(((f',^ ^'/V Uo'Avyi'ioxov
7ioixi'Atj (vgl. SufW. Zr,ywi' Mf(cator.
Alciphr. I, 3, 2. III, 53 , 2. Lndan Dm!,
vtereti: 10, l. Icaromeitipp. 34. Jup. Trag.
16 (Sitze). Strato IX, S. 396. Diog. Laert.
VII, I, 15. (Ein Altar.) Schol. Aristoph. Ran.
369: (nuoQor^ai; des Hierophanten und Da-
duchen.)
Gaukler vor der Poikile : Apiikius Met.
1, 4. Vgl. auch Gerichtshöfe
— xou ' Pill u u i o V.
CIA. II, 446 (gef. bei Dimitr. Katiphori),
Z. 28 f. (^t(f6a&c<i (cviu) (Miltiades S. d.
Zoilos) x[f(i] xonor uvaütan xi,^' on'Ao&ijxij^
tt' rfj axocf xov Ptoufeiov.
Stoa beim Thurme der Winde (des An-
dronikos), s. oben Horologion.
CIA. III, 66. Vergl. At/ie». Mitth. VII,
S. 398 f. 3 Fragmente des Frieses über den
Bogen : [ . . . x«t] 'Ad-r^vu Aoyr,yixid\ xhi
i^tolg —tßnaTols [ . . . Eof^oyii'r,^ . . . oi]s"
r<coyt\Txiog \x<ü . . . ]>;f 'Pi)uoy[ii'ov/\ FrcQ-
yiiixioi, yoroj ö't ^>;ur;xniov M(cn((\ß-u}-
viov . . . ]i' ai'i!)-r,X(cv.
Stoa des Zeus Eleutherios. (Vgl. B. Zeus
Eleuth. und oben St. Basileios.)
Paus. I, 3, 3. «rrofl: (ff oJiiaO^tv (hinter
der Statue des Zeus Eleutherios und des
Hadrian) MXoäöfAtjtci youtfui t/ovarc (von
Euphranor: 12 Götter; Zeus, Demokrateia
und Demos ; die Schlacht bei Mantineia.
Vgl. über die Gemälde: /'////. de glor. Ath.
2. Pliti. Nat. II. XXXV, II, S 29. Valer.
Ma.x. 8, II, 5. I'.ustath. ad Iliad. 529.
Schilde: /'aus. I, 26, 2. .\, 21, 6.)
Ilarpocrat. Bftai'/.tiOs a x 0 t'c s. oben
Stoa Bas. (77«^' ä?.).r;'/.((i.) Vergl. ebenda
Etistath. ad Odyss. a 395, S. 1425 (die Basi-
leios Stoa: Ti'Krfiiov).
Diog. Laert. VI, 22 (s. oben Pompeion).
Ilarpocrat. 'E'/.ivb^ioiog Ztvi' l'Tiiniidi,,-
„xiö fjtt' — ^il r} Inixii'iuiu yiyoi'i roi
JJ.tvd-ioioi' TtQoauyoQtvtaH-ui , äin xö xoii
ici'/.tvx)-iQovg xiji' axotcv oixod'ofji,<Jf<i xi,v
n'Ar^aiov aviov." 6 6'i zliScuoi ffi,aiy —
— (ft(< x6 xü)i' Mr,&ixijji' (IrifM.ayrji'fU ror>
'Atftli'cdovs. (Vgl. Suid. Etym. Magn. s. v. i
Spaziergänger und Ausruhende in
der Halle. Plato Ery.x. S. 392 A, vergl.
Tlwagen. S. 121 A. Xenoph, Oecon. VII, i.
iv x^] xov .Jio; xov PD.tvxftQiov oxo(~c xicih',-
utvov = axo't.('(^oi'X(( iv xi, reyaoä.
Aufstellung von Decreten:
CIA. II, 325b, Z. 20. 326b, Z. Il: ffr»;-
ara noog xfj axoa xtj xov -lios (gef. bei
Hypapanti).
CIA. II. 17, Z. 65. Tiaotc xov Juc xov
K'/.n !tiniov.
Strategion. Ac-scliin. II. 85. Plutarch. A'ic.
5. 15.
CIA. II, 728 B, Z. 29 (Chalkothekinventarl.
xfd ilaiv iv XU) arqljix^y'm) —
Tamieion.
C/.l. IV, 2, S. 58, 19. frgm. c. Z. 4.
x](iiAit'iov iu — — —
Theater.
Theater des Agrippa.
Philostr. Vit. soph. II, 5,4; (8, 4). xo iv
xiö KtotiutiXM d^inxQov, 0 (f/; iTiwvofKtaxfa
'AyQinntlov. (Darin Vorträge der Rhetoren.)
Theater des Dionysos:
Ilesych. {Phot., ßekker, Anecd. gr. I, 27S,
8.) At]Vuiov — — iv ftvxo) Ai;vf(iov
-liovvaov unuv, iv m intxtXovvxo 01 ayütvti
AS-t;v(c(a)V tiq'iv xo d-iaxQov oixodout,%^t,vtet.
Ilesych. (Suid.) rct yi 1 qov d^i «' fcl;'fi(>o.s"
/;i' 'A9^t,vt-ai 7j).r,aiov ror iinor , tvi^ic UQtv
ytviai^ai (Huxoov xu ixqkc i7ii,yvvov. Vgl.
Ilesych. n <t p' u 1 y t t'po v & in, n « ^» k 1 -
yiiQu). Suid. (in « l y f I o o r 'f-iii. -S. A :
Pappeln.
/'//<'/. 'ixoiic' (Eustath. ad Odyss. ;' 350,
S. 1472, 4.) ixoin TU iv äyoQa , Kif oi'
G. Öffentliche Bauten. (Thesmothesion — Wasserleitungen.)
XCIII
tOiwt'to Toi\' -lioi'vaur/.ovc: (cycöi'a; 77(jJi' /;
y.«T«a/.iv((a^>ii'((i t6 iV ^lovvaov &t«r()oi'.
V'gl. auch E. Agora : Tribünen.
Sim/. n{i(ctiv((g — iTiiö'tixyvutrov cTi
5 TovTov avi'ißr; T(c i'xQue Icp ui lari.y.tacev
Ol d^tural ntailv Xfä i/. tovtov (hiur^ov
olxodojutjxf-iit'ui Aihr;i'(doi<; (Olymp. 70, l).
\'gl. Stdd. Aia X v?.oi.
CIA. II, 114 B, Z. 7 f. i; ßov'AK »; [tnl
o /7i'5^od']oro[i> i(Qx]oi'ios xaXiJJ^ xcd dixuUog
i7ii[^tlTi\xi^ri [r^]s" tvxoauiui tov .Vt^rooi'
(Ol. 109, 2. 343/2 V. Chr.).
CIA. II. 240 frg. b, Z. 5 f. [= /•/■/. Xor.
852 B]. Ehrendecret des Stratokies für Ly-
- kurgüs : {ti/uitfjya naQa'/.aßMt') . . xu'i xo
{fiicTitoi' To Jioyvaiaxöf i§t]Qy((au[zo]. Vgl.
l'iL X or. 841 C; Patis. I, 29, 16.
Die Sessel- und andere Sit zinsch rif-
ten im Dionysostheater, s. CIA. III, 240 bis
o 384 (S. 77 f.)-
Proskenion des Phaidros:
CIA. III, 239 (3.od.4. Jahrh. n.Chr.). lol
züd't xcc'Aoy 'irtv^t, q^ikoQyis, ß^ua ^trjTQov \
'PccWqos ZwT/.ov, ßiotfwToQos 'AtxH&o; "QX"^-
c Kecz ci T o fx ij.
Harpocrai. 7. ut ux 0 fxii' Aia/oalos Af(c-
)'VQ('caio^ {(vi&tiXt xov vniq zov tfic'cxQov
i(H7io6(c . . . Xici tniyQuiptf im x>]i' xuiit-
roui]i^ xr;i^ nixo«g.
o Paus. I, 20, 3. xov -Jioviaov dt taxi
riQOi XM (ttüiQM x6 ((Q/UIÖXUXOV ItQOV
(vgl. B : Heiligthum des Dionysos). I, 20, 4.
'iaxi dt n'kr^aioy xov hqov zov Aiofvaov
X(d zov d-idzoov xc.xfcaxiveca/jc (vgl. oben
5 Udeion des Perikles).
Paus. I, 21, 3. iV lÜ't xij xouvcfij zov
d-i((ZQov a7ir,'A(ciot' taxiv tv x(d<: ntxQuig
vno xt]y axQonohy (vgl. D: Dreifüfse).
Paus. I, 21, I. t\o\ äi Aa^i]vidoig ii-
o /oj'is' ty XU) xf^tdToip X(d XQ(cyo)öu<<; X(d
xwu(oö'i<ci Ttoiijiöv , (d no'A'Acd xujy acf«-
viaxtQLoy (vergl. D: Statuen des Aischy-
los, Sophokles, Euripides, Menan-
dros, Hadrian. Ferner ililtiades,
5 Themistokles Vgl. auch oben: Odeion,
Stoa des Eumenes, G: Grab d. Kalos).
Theater des Herodes, s. Odeion. Vgl.
auch H: Tulian.
Thesmothesion.
Phe/. Symp. cjuaest. VII, 9. Monto x<d z6 50
iy&dift TiQvrccriloy xcd d^iajuot^taioy.
Scliol. Plat. Phaedr. 235 D. 01 ()'i O^iauo-
x)-iz(ei — — ucp ü>y x(d 6 xönog , onav
avyfiiauy xid taxiovyzo, 0-tauod-iaioy Ixa-
Xtlzo. Pollux IV, 122 V. d. 9 Archonten 55
[Hyperides'\ tlaxiwyxo tv xtj axod. Demosth.
XXI, 85. xo ZMV (CQ^oyxioy o'ixr^fAcc.
Said, ufi^iay = Bekker, Anecd. gr. I, 449,
22. Ol Uidfxo&ixui nicQÜ z6 x^iajuoff-iaior.
Vgl. Ai/ien. Mitth. III, S. 144 f. und B: 60
Apollo Hypakraios.
Tholos (= Skias).
}\nis. I, 5, I. xov ßov'/.ivzt,i)lov zun'
TTiyzuxoaiioy n'/.r^aioy (t-o'f.os iazi xcc'/.ov/Ltiy/;,
X(d d^vovai xi tyzaviha oi Tiqvzdytig xici 65
ziy« X(d (CQyv()ov Tjinoir^fAtyu taxiv ayic'A-
uiczic Ol) fJiyu'/.c.. (cyioxioio öi.' die Ep-
onymoi.
Pollux VIII, 155. r, ^oXog kv ^ avy
iStinyovy txäaz^(; r;uiQf(^ ntvxr]y.ovx(c x>s 70
xioy ntviccxoaUov ßov'At,?.
Bekker, Anecd. gr. I, 264, 26. (ziökog' xönog
ty xoi^- uo)rttois x'/ijf^iii' diu xoy XQonoy
XfjS xc.xicaxtvi,^' >]y yuo ihoXoiiöi,'; xid ono-
(prjyt'i^t 7it(>i(fior^ olxoii'ouiji^y ov}(i cv?.iyt,y. 73
I/arpoeral. i-JÖKoi' . . .'Auuioyiog yovr
IV d' rit{H ßiüutöy yuaifii xcivxi „0 dt
t6:ios, önov iazuövzui oi riQvzuytis X(c-
?.iiz«i d-6'kog , vn ty'uoy Si axucg , d'uc xo
ovxMg (oxodoiiiiad-ui aizoy aziioyyv'/.oy nuu- 80
ouoioy \}^o).i(f."
Hesych. Uqvzuytloy (vgl. Prytaneion),
und aö'kog. Schol. Aristoph. Pac. 11 83.
^Effri^. iiQX. 1883, S. 103, Z. 3. Skias
= Tholos, in Frytanenverzeichnifsen häutig, 85
vgl. CIA. III, 1048, 1051, 1064 f.: Ol ini
XxiüSog , o Itizovoyog tili zi]v ^xiccda,
It^tvg (PioacpoQwy xid tnl —xiadog u. s. w.
CIA. II, 445, Z. 12, auch 476.
Thurm der Winde, s. Horologion. 90
Trapeza.
CIA. II, 476, Z. 4. 29: dt,uoai(( zQi'cTitC«.
(Vgl. E. Agora: ai z^dntCfci.)
Trigonon, s. Gerichtshöfe.
Wasserleitungen, s. oben: Aquaeducte 95
und A: Brunnen, Quellen.
XCIV
H. Private Häuser und Grundstücke. (Allgemeines — Chabrias.)
H. Private Häuser und Grundstücke.
Allgemeines.
Ps.-Dicaeai-ch I, i. (ü u'ti' no'/.hu tmv
oixiiäv ivTt'f.tli, o/.iyai öi /nt;aiuai' a-
5 TiKSTt^Q^tir, S (IV iScctcpyr^s ino xwv Su'Wf
■d-eoiQovuift;, El avTt; tazlv tj ngoaayootvo-
[jiivri X(j}y 'A'hr,v(do)v' no'/.i^. (Vergl. unten :
Sokrates, Demosthenes.)
Verödete Wohnstätten (während des V.
lO und IV. Jahrhunderts).
Thucyd. II, 17: Die iin.uu r/7> rrö'/.tiix;.
Vgl. B: Eleusinion.
Xenoph. de i'ecf. II, 6. intnii, y.rä noKKu
oixtwf iQt,uc'c tGTiv tyroi T<öi' rti/wv z«(]
I 5 olxönt&K u. s. w.
(Auf der Pnyx.)
Aischin. (I) c. Timarch. 81 fg. xo \pr;(piaufc
(xov Tiijüoyov) , o ovxog UQr^XBi ttsqI xiHv
olxijatixiu xüiv tv xfi TTvxi'i. — 82. Acto-
20 '/.vxo; iintu, Ott x6 siar^yrjfici xov Tiu/cq/ov
UTTodoXljUuCil J? ß0V?.Ti {x(öf 'AQfOTiayixwu)
„XKi 71(01 xr^s ior^uiccg xavxr^g xal xov
xönov xov Iv Xfj TTvxvl fit] S-KVjUKarjf, «!>
A&Tjrcäoi, ti Ti/uag/os luntinoxioü}; tj(€i
25 xrj^ ßov'Ai,^ xr^g Vi 'Aotlov nccyov. 83. ov-
xos 'iaojg {Tifjic(Q^os) iör,0-r^ tf r») »lov^ir^
xavxrj fiixooy vuwv ixüaxto dyäXiiJurc yi-
vhad-(u." 84. o); (f' imuf^ad-rj xwy 01-
xoniduiv xcei xmv h'r/.Xiov, ov<f ctyaXcritiy
30 fcvxoi's r,Svv<c(>iH.
Schol. oixr,ati; zivig r^accv tkqX x>]y Uvvxa
tqr^uoi Xf(\ xaTuntriTMXvlui. Tuvxa; avy-
fßov).ivaty 6 TtjuuQyog xxiad-i,i'f(i, 01 tf t'c
Aoiiov Tidyov (cvxO.iyovaiv. — ITi'v^ cff
35 rrtrpwtTiji- toxi xonog, tvii^n lxx'/.r,ai(t^ovair,
tv iqijfAdi Tono) xtifitvog' (ovouäad-tj de
JTvvS Tifcorc x6 ntnvxvwad^cd xftlg otxr,afaii'.
XftxiiifAi yaq f(vxr;v iig otxing xolg r,).uc-
40 Vgl. die ioi,uog oixitc, Aeschin. a. a. O.
§ 182 oben E: "Itttiov xal xoQr,;.
Fachwerk und Thonwände.
Vgl. Xenop/i. Memorab. III, l, 7. Plutarch
Dcmosth. II. l'ilriiv 2, I.
Reiche Privathäuser.
Dcmosth. III, 29. tvioi t)f xag ISlu; olxiag
xüjv Jt,uoatu)v oixoSour,uctxiov aiuvoxiqag
tlal xnxt(Txfvf(auivoi. (Vgl. XXIII, 208 u.
unten : Haus des Aristeides.) :o
Adeiniantos.
Luciaii Xavig. 13. iha ix xwv ii'u)JtXf(
ixiivoyv xu'lc'ivxoiv oixircv xt »;<fi; (oxodour,-
a((ut,v iv inixcdoo) uixqov vnio xr,v noi-
xl'/.r^v, xr;v nuoa xov 'D-iaaüv ixtivt,v zi,v
naxoomv acpiig.
Aisehines im KoUytos [Aesch.] Epist. 5, 6.
Grundstücke bei der Akademie.
CIA. III, 61 A. III, 14. yoioiov iv
\ixKdr,udc^c , vgl. B. I, 28 — 30. B. II, 30. 60 1
CIA. II, 471, Z. 20.
Alke (Weinschenke).
Isaetis VI, 20. x)]v A'/.xi]v X(cO-taTi,atv
£vxTr,jbtü)v IntiK/.tia&ui xr^g iv Kionunxiö
avvoixing xiig nc.qa xi;v nv'/.läu, ov o oivog 65
üh'iog.
Andokides, vgl. oben C : Phorbanteion.
Areopag.
Vitrin', 2 , I . Athenis Areopagi antiqui-
tatis exemplar ad hoc tempus luto tectum. 70 ,
Aristeides. '
Demos/h. III, 25. /V«'« d' oczo) aojrpnovfg
t]a«v Xfct Offödurc iv xiö xr^g no/.txiiag i,&ft
uivovxtg , waxi xi,v Aoiartidov xa\ x>,v
Mi'/.xiit&ov xu\ xüiv xöxt ).au7iQu)v oix'iav 75
ti xig f(Q(( ot(ftv vuwv oTioue nox iax'iv,
oQfi xi,g xov yiixovog ovdiv aiuvoiintev
ovarw.
Atticus.
Cicero de leg. I, I, 3. Athenis nein longe ''•"'
a tua (des Atticus) illa antiqua domo (wurde
Oreithyia von Boreas geraubt).
Axiochos.
Plalo A.-doch. 364 D. S. oben F : Itoni-
sches Thor. ^^
Buleuterion der Technitcn. s. (J. Bul.
Chabrias.
H. Private Häuser und Grundstücke. (Charikles — Morychos.)
xcv
[lyperid. frgm. 140 (Blass). xiiv oly.iuv
ri,i' tiiy(c).i,t' Tf,!' Xce^ioior y.a'/.ovfxti'iit'.
Charikles.
Alciplir. ni, 43: Ch. wohnt in Ankyle; vgl.
5 E : Ankyle.
Charmides.
Andodd. I, 16. iv it^ or/.!(c rtj Xaoulcfov
Demon.
10 Aeschin. (I.) c. Timarr/i. 125. Tjowrov ulv
ynQ Tt]i' iv KoXoji'M awor/Aai' ti]i^ ^t'^uwvoi
xnXovjuii'rjy ifjiv^i, (fr^ai rr,i' incDi'vuicei'
i^ecy' Ol) yceg tivra jdrjfAwvog.
CIA. II, 1654. \o\0-t6i tXQr,aiv T(ö <^r;u(o
15 TW Ad-r^i'<cio)y uuaO-tlvca t]i]v oiy.itcv T>;y
^tlfjuavog xrel xov x[r^Tioy xoy nooaövxcc] tm
^Äax),r,7iuö xrel revToy ^r^fjuava \itQirc th'c.i
nvxov^ — ItQtv^ ^rjutou ^tifxoxiXovi TJuic-
\vif.Vs uvi3-r^xtv\ xui xi]v olx'iuv xai xov
20 /.r^nov u. s. w.
Demophantos.
Lttcian meretf. Dial. VllI, 2. Der Geld-
wechsler Demophantos : ö xuxoTiiv o'r/.wi'
rj,ir no(y.i).r,g.
25 Demosthenes.
Hi7ner. or. XVIll, 13. rtV Hvog iXd^iav
Ad-rji'uCe TJQo T/js" --/r;uoa&i>'ovs axiyr,g xrd
xtjs —uiXodxovg (ivh^g xoy /uiycd' 01x01'
'irTTToily.or 7TfoisQyc(^ixe<i;
30 Dikaiogenes.
Isaetis V, II (Dikaiogenes) xr,v oixiccv
avxwf x>;i' nazoiöav . . . nqucutvog xal
xccxrcaxfcü!C(g xoy y.i,noy tTioir;a«xo riQog xtj
avxov otxta xtj tv (caxtt.
35 Epikuros.
Haus des Epikur in Melite: Dzog.
Laert. X, 17. Vgl. Cicero Ep. ad f am. XIII,
I. 3 fg- ad Au. V, II, 6; V, 19, 3.
Garten des Epikur: Cicero de finib. V,
40 1 , 5 : in Epicuri hortis , quos modo praeter-
ibamus (auf dem Wege zur Akademi«). Plin.
Nat. hist. XIX, 4, 50. iam quidem hortorum
nomine in ipsa urbe delicias agros villasque
possident. primus hoc instituit Athenis Epi-
45 curus, otii magister. Vgl. Diog. Laert. X, 10.
Euktemon, s. oben Alke.
Hipponikos, s. oben Demosthenes und
unten Kallias.
Julian
Eunap. Vit. Julian. I, S. 68 (ed Baisse- 50
ttade). 'lovXictvov Si xcd xr;y oixiny 6 avy-
yonfftvg 'Ad-r^vr,aiy twqn, uiXQocy fAtv xtd
tvitlr, xiva , Equov Jf 6uü)g xcd Mov-
oojy ntqmviovauy — X(d tly.ovtg xoiv vn
(ciTov O^fcvufcad^fyxioy iKciqcjy uvixtiyxo 55
X(d x6 &iaxoov r,y iiaxov '/.ixhov, xüiy cf',-
aoaimy &t(cT()03v tig fjiui;aiy, d'/.'Aa Ümtxov
x(d öaov nqiniiy olxuf. — ovdtig Ixo'/.ua
xwv Gocpiaxwy ^r,uoaic^( xaxaßdg dicckiyta&cci
uKK ly xo'ig i(fiu)Xixotg x^lc'exQoig — /Jiiofc- 60
xtoig ö'it'liyovxo.
Kallias
Schol. Arist. Ran. 50 1. KuXtÄug 6 Irnio-
v'ixov iv Mtf.'ix\i (pxii.
Konon. 65
Athen. XII, 548 A. K. wohnte: tv xw
InirfavtGxüxM T>;g noktojg xonio.
Lakydeion.
Diog. Laert. IV, 60. 6 yovu Ar<xv^i;g
la/öXaCtf iy Ax(cär,uia iv xiö xuxaaxtv- 70
(ca&ivxi xr;7i(o vTio AxxdXov xov ßaai'liutg
xid Air/.vSiioy an' aixov nnoar^yooevixo.
Melanthios.
Vit. X or. 842 E. ioxiv aixMV (des Ly-
kurg und seiner Nachkommen) xd ^vr,u('.xu 75
(cviiXQvg xi;g Uaiuiving Ad-rjvug tv xo) Mf-
'Auvd^iov xov (fiXoaocfov xijtio).
Msktxiwy oixog.
Hesych. MiXixiwv oixog' tv zm xiöv
Mi'/.ixiwy drjuio oixog xig tjv nctuuiyt^r.g, 80
itg iv Ol xQnyfodol {(foixcjyxfg) iiAt).ixo)i'.
Vgl. Phot. s. V. u. Bekker, Anecd.gr. I, 281, 25.
Zenoh. II, 27. Mt'Lixioiv oixog' int xiov
loioy oixov ut] xtxxt^fjiiyoiv, uK'k ini fiiaO-o)
oixoiH'Xbjy ■ fiifxyrjui ((vxrjg Aqi,axo(f(cvt,g 85
iv riLOoyolg xcd LD.ccxojv xoiuixog.
Meton.
Aelian Var. hist. XIII, 12. no'l'f.d uiv
xcd dlXcc 'i&Qccaf niaxwaaaxf^ca xr;y xr,g
voaov t^öcav ßov'Aoutvog, iv dk xoig xcd xriv 90
avvoixiccy xr,y avxov xctxinot;a£y' iytixivici
6i Kvxi; xrj noixi'Ari.
Miltiades, s. Arist eides.
Morychos.
F/ato Phaedr. 227 B. iv xr^St x»i nh,aioy 95
I xov '0).vfxniov olxict r/; Moqv^uc.
XCVI
H. Private Häuser und Grundstücke. (Peripatetiker — Timon.)
Peripatetiker, s. Theophrast.
Phokion.
Flut. Phoc. l8. i\ St oi/.ia zov <Po)x'ioiVog
in rvv h' Mt'f.itrj dti/.i'VKU yaK/AÜg ?.t7iiai
5 y.txoayt,uifr,, r« (ff tc'/.'/.a ).ui, ■/■(cl (ctft'/.rig.
Piaton.
Diog. Laert. III, 5. iffO.oaöffti {/T/.uTtof)
cff rrjy uQX'i^ **' Axccdr,iAi(i , tiza tv nö 1
y.i^nip T(ö TitQt Tov KoJMi'öy ws (fr,aiv A'/.ii-
10 fti'ÖQOS ii' äi(c6'o)[(c'i; 7.aah HoüxKtixov.
Diog. Laert. III , 20. Von Annikeris er-
zählte man: vm\ 7.i\niSior avKO xo iv Äxa-
&ijjbtic^c nQi(ca&f<c.
Vit. Piaton. c. 4. (n'/.icrioi') avvtoji,a<ao
15 d'id'i'.axcO.t'iov 7ih,oioi' zov y.azuyor/'iov Ti-
fiwfog zov uiGfcr&QioTiov.
Cicero de ßii. V, 1 , 2 : venit mihi Piatonis
in mentem, quem accepimus primum hie (in
der Akademie) disputare solitum, cuius etiam
20 illi propinqui hortuli non memoriam solum
mihi afferunt, sed ipsum videntur in conspectu
meo ponere.
Apuleius de dogni. Plat. I, 4 : Patrimonium
(Piatonis) in hortulo, qui Academiae iunctus
25 fuit.
Phot. Bibl. 346a, 34 {= SuiJ. n'/.üzwv^'):
zov iv AxuSr,fjii(i xixzrjai y.r;7iov, og fxtQog
tlü'/iGzov r^v zöit' Siudojrixwv .
Phit. de exil. 10. ij 'ÄXf(ö'r,uif< zoiT/i/.iiop
30 äou^uojp '/MQiciiov iajyr,uit'ot' oixrji.^iov
tjf n'/.äiwvos xul ^tt'OXQÜzovg y.ui Ilo'/.i-
fio}yo; uvzö&i a/o/.düyzioi'.
Diog. Laert. IV, 19. [Ilo'/.i^oiv) f^v dia-
■ TQlßoJl' Lv ZO} Xr,7T(0, 71«^' oV Ol fA((&r,T(cl
35 fAtXQcc xn'/.v,^i(c 7ioir,aiiutvoi xuzmxovv n'/.r^-
aiov zov /jovaiiov xcet zt,i iciöoieg.
Vergl. Cat. Ilerctdan. Col. XIV, Z. 37 fg.
\7ih\aiov zov] jLiovaii[ov :ion,ja<'cut[voi] iv
ziö xiiTio) x[cc/.v-ii<( u. s. w.
40 Pvilytion.
Paus. I, 2, 5. 'iazi dt iy «izf, (der einen
vom Thor zum Kerameikos führenden Stoa)
riov'/.vzioivoi oixift (einst zur Parodie der
Mysterien benutzt), in ifiov di üvtlzo Jlo-
45 vvOM. -}iovv<iov <fi zovzov X(('/.ovai Mt).-
nofitiov' daselbst das \Vcihgeschenk des
Eubuli des s. D.
Plato Eryxias 400 B. lv zolg Ixvd-aig
zolg vo/uüaiv ti zig zr^v Uov't.vzliovog olxiuv
xixzr^uit'og th, , ovöiv uv n'/.ovaiwziQog 50
(foxol ttvfd t] ti Tiufj 'ijulv zov Avxaßrizzöv.
Vergl. Sttid. tioto j[r^a ü ur^v. Aitdodd.
I, 12. " ' .
Proklos
Marimis Vit. Procl. 29. Wohnung beim 55
Dionysion und Asklepieion (s. B. Asklepios).
Pythodoros.
Plato Parmen. \11^ B: t/.zig zti'/_ovg tv
Ktoautixiö.
Pyth. 0 axi^vizt,g, s. E. Agora: l'xr^vui. 60
Sokrates.
Hitner. Or. XVIII, 3. S. Demosthenes.
Schauspieler (Übungshaus), s. Mthziiov oJxoi'
auch E. Buleuterion der Techniten.
Themistokles. 65
Plia. Themist. 22. Haus in Melite (s. E.)
beim Heiligthum der Artemis Aristobule (s. B.).
Theophrast.
Diog. Laert. V, 39. '/.iytzta avzov [Oto-
(fiHcazov) y.ul i'diov y.r^nov a^iiv fiizu zt.v 70
Aoiazozi'/.ovg zt?.tvzi,v ^r^urj^iov zov <P(c-
i.r^qiwg — zovzo av/LiTjQÜgavzog.
Diog. Laert. V, 51. (Testament des Theo-
phrast) xo fÄOvatlov, — z6 azvjifJiov z6
noog Z(i) juovatUo — zoig nivaxag. V, 52. 75
zov xi,7iov xtel xov TitoiTUcxov y.«l xdg oixiag
Zflg TiQog xiö xr]7no. Vgl. V, 61: V, 70 u.
oben B. Movawv xr,7iog.
Timarchos.
Aeschin. (I) c. Tiniarch. 97. xovim xaz- 80
i'/.i7itv 6 7iuxr,Q ovaiav ic(p r^g ixtqog fxiv
av X(u i'/.tixovQyii . . . olxiuv fiiv yito
oniad^tv xt,g Tjo'/.tiog. 98. z>,v oixiuv xt]v
tv uaxti liTiiSoif oizog XavaiXQÜztt . . . ,
vaztoov (T" fevzi,v inoiazo . . . t'ixoai uvwv 85
K'/.nävtzog.
Timon.
Vit. Piaton. c. 4. {IT/.((Z(x}v) avviazi,anio
diüttaxu't.t'iov (vgl. Garten des Piaton) 7i).r^aiov
zov Xftzfcytoyiov Tiuwvog zov uiatcv&iiiÖTiov. 90
(Vgl. OlympioJor. Vit. Plat. a. E.)
Paus. I, 30, 4 (vorher: Grab des Plato).
xtau zovzo zP,g /lootig (faivtrui .iiQyog
Timorog.
I. Grabniäler. (Allgemeines — e. Vor dem Melitischen Thor.)
XCVII
I. Grabmäler.
Allgemeines.
Thutyd. I, 93. Zum Bau der Stadtmauer
unter Themistokles: no'/.'kai re aTi;hci uno
:^ atiLiÜTiov ■/.((] lUf-oi tioyc.auivoi iyxccTt/.i-
yt]6av.
Cicero, Ep. ad fatnil. IV, 12, 3. Ab
Atheniensibus locum sepulturae (für M. Mar-
cellus) intra urbem ut darent impetrare non
10 potui, quod religione se impediri dicerent ;
neque tamen id antea cuiquam concesserant.
Doch vergl. Philostrat. Vit. soph. II, I, 10:
Panathenais, eine Tochter des Herodes Atti-
cus, innerhalb der Stadt begraben.
15 Xjich den Stadtthoren geordnet.
a. Vor dem Dipylon, auf dem Wege zur
Akademie (Keram eikos); vergl. die Ge-
sammtbeschreibung : Fatis. I, 29, 3 — 16.
Thucyd. II, 34, 5. xid-iaaiv ohv ig jo
20 ö'r^uoaioi' ai,u(c, ö iariy inl rov xul'/.iaTov
nooaaxtiov ir,; Tio'/.tiog x«< uü Ir uvziä
H^HTixovoi rot's" iy. tmv Tio'/.iuwf ^h',v yt
roif iy MuQtcd^wi'i.
Aristoph. Aves 395. ö Ktoaufixo; diciTui
25 i'io. Schol. (nach Mcncklcs und Kalliki-atcs):
ßaöiCovai <fi iy&ty xal tyS-ef eiai oti;).<(i
inl xolg &r]uoai(f xiS-ccfAuiyoig . . . t^ovai
dh (u axiilca irnyoucptcs nov t/.aaxog arx-
ixhttvtv. Vgl. Schol. Equ. 772.
30 Harpocr. KsQ(( ju 1 1x6 g' — 0 cff ixtQog
(KtQctiufixös) fctü, sp&d xtcl xoig iy noXiu(p
xt^ivxt,accyxi(s 'i&anxov dr^fioaU^ xal rovs
inixcccpiovg i'Uyov , (f>;'/.oZ Ka'AhxQccxr^s rj
Mti'txXr;g iy xiö niQi 'Ad^r^yüiy.
35 Philostr. Vit. soph. II, 30. <Püiaxo; —
— iy ^Axaärijxi(c (ixc'ccft;), ov xi&r,ai xoy
uySiyu inl xolg ix xiöy no'/.iuoiy S-anxo-
uiyoig 6 TxokiuftQXog (vgl. PoUnx VIII, 91).
Heliodor Aethiop. I, 17. intidi] xaxu xov
40 iiid^oov iyiytxo xoy iy Ax(cdt,jntic^c (Txccyxiog
yiyyujaxtig , eyd-cc xoig i;oioaiy ol no/.iu-
Curtius, Topographie.
55
60
((o/oi x6 rtaxmoy irayi^oiaiy). Vgl. Hesych.
in Eigvy V ij uyiiiv.
CIA. II, 471, Z. 22. inoii;a((yxo (die
Epheben) Jf xul xolg inixc((fioig [dgäuor] 45
iy önXotg xoy xt (cno xov noXvccySqtiov xtä
x\ovg «AAoDf] xoig x<ci}-t]\xoyx<(\g.
Vgl. aufserdem unten: Chersonnes, Korinth,
Lakedaimonier , Lykurg , Perikles , Piaton.
Rosse des Miltiades, Solon, Zenon. 50
b. An der heiligen Strafse nach Eleusis.
Vgl. die Gesammtbeschreibung bei Paus.
Ij 36, 3 — -371 5- Aufserdem unten: An-
themokritos, Apollonios.
c. Die Gräberstätte bei der Hagia Triada.
Vgl. Saliiias, Montinioiti scpolcrali scoperti
presso la chiesa della S. Trinita. 1863. C.
Curtins, Archäol. Ztg. XXIX [1871], S. 12 fg.
L. V. Sybel, Katalog der Sculpturen zu Athen,
S. 236 fg. Vgl. aufserdem unten: Dexileos.
d. Auf dem Wege von Athen nach dem
Peiraieus.
Paus. I, 2, 3. taxi (ff xäcpog ov noqgu)
xüjy nv?.tjjy, iniQ-rjua e/(oy axQccxiujxrjy inno}
naotaxi/xöxce (von Praxiteles). 65
Vgl. unten : Euripides, Menandros, Seher
des Thrasybul, Sokrates.
e. Vor dem Melitischen Thor (Koile).
Hcrodot, VI, 103. xib-c.nxai Si Kiutav
(Vater des Miltiades) noo xov aaxiog niQr;y 70
rtjg &!(( Koih,g xu'/.touiyr^g oSov ' xarccyxiou
(f' ccvxov al 'innoi xt&ücfaxui avxrti id
XQilg 'Oi.v/^niädccg dysKöiuiycii. Vgl. unten:
Rosse des Miltiades.
Plzit. Cimon 4. fj.y^fxu (f ccvrov (&ovxv- 75
tf/tfoi)) . . iy xolg Ki,/uu)yiioig &£t.xyvrcci nccQK
Toy 'E'Aniyixr^g xijg Kifxuyog ccösXcprjg xäcpoy.
Paus. I, 23, 9. xul Ol [(-JovxvS'idri) uytjua
iaxiy ov noQQu) nvXwy Mt'/.ixi6'(av.
Marcellin. Vit. Thucyd. 17. nqog yao xulg 80
Mthriai nvAccig xu'Aovfiiycag iaxly iy Koilri
x<c X({?.ovuiyfc Kiuiöyifc uvriuccxa , h'd-fc
XCVIII
I. Grabmäler. (f. Vor dem Reiterthor — Eubulos.)
StiAi'VTca' HqoSÖtov (HqmSov Cora'is, OAonov
Sanppe) y.ai Qovy.v^'iSov rcecpos' svQiaxiTKi
Jr/z.oi'OTi rov Mi'/.TU(Sov yifov^ öi'To);' Hvo^
ydo ovifHs' ty.t'i &c(7iTtrca. Vgl. § 32, i; 55.
5 iari di (clrov {(-)ovy.vdiäov) rücfo; 7ih,a'tov
T(öy Tiv'/.öiy ii' /MqUo Ti;i ^-IrriZ»,»', o Koih,
y.a'f.tiTui.
Anonym. Biogr. Thucyd. § i. aviiy.a yovv
'ivi^u MCt.ziäSrs ntni KoiKr^v ziO^anrai,
10 ti'vavd^n xui (-Jovy.vSidi-g li^amcti. § 10.
iräcprj TiX^aiov lüii' Mt'AiziSoiv nvXwv tv
)[wQi(<y T>;; ArriyS,<:, o Tiooanyooivirtei Koi'lr,.
f. Vor dem Eeiterthor {'InnäSig ttv'/mi).
AUiphr. III, 51, 4. s. F: ,, Reiterthor'' und
1 5 unten : Hypereides.
g. Vor dem Diomeischen Thor.
Aldphr. III , 51, 4. Vit. X or. 849 c ;
s. F : „Diomeisches Thor" und unten : Iso-
krates.
20 h. Vor den 'Hq i ai 71 v ). a i.
Etym. M. 'II q i « i n v'kui und Theophr.
Charact. 14. s. unter F.
Heryorragende Grabmäler (alphabetisch).
Gegen Aigina Gefallene. Im Kerameikos.
25 Paus. I, 29, 7.
Amazonengräber, s. oben C : Amazonen.
Bei Amphipolis Gefallene. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 13.
Anchimolios.
3<^ Hemd. V, 63. 'A'/.w7itxtjai , (\y/ov zov
IfQc.y.'/.tiov zov tv Kvuoac'coyt't.
Androgeos, s. C.
Anthemokritos (vgl. oben b).
Piitts. I, 36, 3. lovai J' In IJ/.tvali'ce t;
35 'A&i,i'o)i', »;j' 'AO-i^vtäoi y.a'lovaiu od'oy IiqÜi',
Af&iuoxQizov Tjtnoirjai urr^u«.
Plut. Pencl. 30, 4. z(C(ftji'(u 'Avd^ttiöy.Qizov
n((()ce Z('(g 0()uct7i(cg nihtg, (t'i vvv -/mr'/.oi'
oi'PfxaCofzai.
40 Plarpocr. A y'i^i u 6 xqiz og' 'lau'io; tv
zu) tiqÖs Kah'dwvct' „z6 zt ßuhcvttov zu
TifiQ Av'f^iuoxQizov avd'niüvzfc" zovztazi
noos zctli (-jQutauds .iv'/.fttg. Dcmostli. NIF,
4. «v&Quivza TiQo zwv nvlutv.
45 Antiochos, s. Philopappo.s.
Apollodoros, der Söldnerführer. Im Kera-
meikos.
Paus. I, 29, IG.
ApoUonios (vgl. oben b : heil. Strafse).
Philostr. Vit. soph. IT, 30, 3. izücft; ('.-/- 50
7jo'/.}.wviog 6 A&r;v((iog) tv ztö TTOoc.aztho
ztjg E'/.fvalvccäi '/.tbJCfOQov , genannt ito«
Gvxii (s. unter A).
Die als Bundesgenossen von Athen gefallenen
Argiver. Im Kerameikos. - ;
Pa!ts. I, 29, 8.
Aristogeiton. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 15, s. oben C.
Die in Asien Gefallenen. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, II. 60
Die bei Byzanz Gefallenen. (Vgl. Chersonnes
und Thrakien.) Inschrift: C/A IV, 2, 446 a.
Die bei Chaironeia Gefallenen. Im Kera-
meikos.
Paus. I, 29, 13. 65
Die auf dem Chersonnes Gefallenen.
S die Grabinschrift: C/A. IV, 2, 446a
und unten: Thrakien.
Die auf Chios Gefallenen. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, II. 70
Chrysippos. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 15.
Die bei Delion Gefallenen. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 13.
Deukalion, s. C. 75
Dexileos. Vgl. oben c : Gräberstrafse bei der
Ilag. Triada. Grabmal mit Reiterrelief.
C/A. II, 2084.
-It'i'ö.lüiS AvJdviov (ioa'r/.io;
tyivtzo inl TtiacevÖQov tioyovzog 80
(mi&((vf tri EvßovUSov
ly KoqivSm zwv nivzt tn:iiiov.
Vgl. unten : die bei Korinth Gefallenen.
Die bei Drabeskos Gefallenen. Im Kera-
meikos. 85
Paus. I, 29, 4. C/.-7. I, 432.
Elpinike.
J'Iut. Ciiiton 4. S. oben e: Gräber vor
dem Melitischen Thor.
Ephialtes, der Redner. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 15.
Die auf Euboia Gefallenen. Im Kerameikos.
]\ius. I, 29, II.
Eubulos. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 10.
I. Grabmäler. (Euripides — Musaios.)
XCIX
Euripides. Am Wege vom I'eiraieus nach
Athen : s. oben d.
Paus. I, 2, 2. ila'i d'i züffoi y.fu« rt]i'
öd'oi' yi'MOijXUtxaroi MtvävSqov xov -Ila-
'i Titi&ovi Xßt fAvtifAK EvQin'iSov y.ti'öv. Vgl.
Vit. Etiripid. a. E. (mit dem Epigramm).
Eurygyes, s. C: Androgeos.
Harmodios, s. Aristogeiton.
Heliodoros, an der heil. Strafse.
lo Paus. I, 37, I.
Die am Hellespont Gefallenen. Im Kera-
meikos. Paus. I, 29, 13. Vgl. die Inschrift
CIA. IV, 2, 446 a.
Herodes Atticus.
15 Grabmal im Stadion, s. G.
Philostrat. Vit. soph. 11, i, 15. Mit der
Inschrift: 'Attixov //oojcT'.s" MdQccd-oii'to^', ov
Kcdt nuvjn j xtlifci Tföift Tcccpca ndyrod-iv
f r(fox<(/os".
20 Hypereides.
J'it. X or. 849 C. roj's' ä' or/.tiovg xu
oGxü (des Hypereides) lu^övxH^ ^ä\\)(a ys
uua xol; yovtvai tiqo xwv iTiTiddojy nvXiäv,
Ws" (priOl -Jl'JifioQO^ tj' XM y TTiQl fJ.vri-
25 f^iäxoii'.
Immarados. Im Eleusinion. s. B : Demeter
Eleusinia.
Isokrates.
Vit. X or. 838 R. ixccrft; J"f (Isokrates)
30 /.lixd x>is avyyti'icus n'hiaioy Kvi'oaäQyovg
inl xov 'locpov tv doiaxtofc. S. ebenda über
X()(c7it^(ci und xuor.
Kephisodoros. An der heil Strafse.
Paus. I, 36, 5.
35 Kimon. In Koile, beim Melitischen Thor.
S. oben e.
Kleisthenes. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 6.
Die Gefallenen der Xleonaeer. Im Kerameikos.
40 Paus. I, 29, 7.
Konon. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 15.
Die bei Korinth Gefallenen. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, II.
45 Epistylstück mit Palmettenakroterion (ca.
2,25 m breit, gef. in einer Ziegelbrennerei,
nordöstlich von Hag. Triada. Atürs von Athen,
S. I. CIA. II, 1673).
oVdf Innitjc; ((7ii\)-t(vov lu Kooii'd-o)
q:vkccQ/o^ 'Avxupüvrig 50
Mti.r^auc^ \)vrjoQidi;g Aratf^iOs IJüv-
&ioi Nixöixaxos Otüyyiloi (ßctyris
-/rjUOx'/.itjs -ItiD-tiiii Jü'dii'Aog. tv
KoQioi'tlcc Niox'Ati(fr,i;.
Bei Koroneia Gefallener (Neokleides). S. 55
vorher : Korinth.
Kretische Bogenschützen. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 6.
Die bei Kypros Gefallenen. Im Kerameikos.
Pazis. I, 29, 13. 60
Gefallene Lakedaimonier. Im Kerameikos.
Xenopli. Hell. II, 4, 33. 01 xfd^auuii'oi
Aaxt6c<i,fxoviu}i' (die i. J. 403 beim Peiraieus
Gefallenen) tiqo xüjy TivXüiy If KfoccLUixo).
Lykurg und sein Geschlecht. Im Kerameikos. 65
Paus. I, 29, 15, 16.
Vit. X oj: 852 A. xtxt'/.tvx'ixöaw tcviol'i
[xoli 7iQoy6voig xov AvxovQyov) . . . i&MXty
6 diif^o; är^iAoaiag xacpag ii' KiiiafxuxM.
842 E. taxiv avxMU (des Lykurg und 70
einiger seiner Nachkommen) r« /jptjuuxn
((uxixovg x>i; TJanaviag ÄU^tii'üg tf xw Me-
'/.(ci'O-lov xov (filoaoffov xi/tko.
Makartatos. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 6. 75
Marcellus.
Cicero, ep. ad faniil. IV, 12, 3. S. am
Anfang dieses Abschnittes
Bei Megara Gefallene. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 13. 80
Melanopos. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 6.
Melesandros. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 7.
Menandros. 85
An der Strafse vom Peiraieus nach Athen;
s. oben Euripides. Vgl. Anthol. Palat. VII,
370.
Miltiades. In Koile, beim Melitischen Thor;
s. oben e. Vgl. auch Rosse des Miltiades. 90
Mnesitheos. An der heil. Strafse.
Paus. I, 37, 4.
Molottos. An der heil. Strafse.
Paus. I, 36, 4.
Musaios, s. A : Museionhügel. 95
I. Grabmäler. (Xeokleides — Theodoros.)
Neokleides. Im Keranieikos; s. oben Ko-
roneia, Korinth.
' Nikias. Im Keraraeikos.
Paus. I, 29, 15.
5 Nikokles. An der heil. Strafse.
Paus. I, 37, 2.
Oloros? In Koile beim Melitischen Thor.
S. oben e.
Die bei Olynthos Gefallenen. Im Kerameikos.
10 Pmts. I, 29, 7.
Panathenais.
Philostr. Vit. soph. IF, I, lO. S. oben am
Anfang dieses Abschnittes.
Perikles. Im Kerameikos.
15 Paus. I, 29, 3.
Cicero, de finih. V, 2 , 5. modo etiam
paulimi ad dexteram declinavi (auf dem Weg
vom Dipylon zur Akademie) ut ad Pericli
sepulcrum accederem.
20 Philiskos. Im Kerameikos.
Philostr. Vit. soph. II, 30. S. oben a.
Philopappos.
Auf dem Museionhügel. S. oben A.
Dazu die Inschriften des Denkmals.
25 i) Unter der mittleren Nische.
CIA. III, 557.
<Pi).67i((7i7ios EnKftcvovi Bi,a(atvs.
2) Unter der linken Nische (ebenda):
Buai'/.tvs Aiiio/Oi Bc<a0.iiüs 'Afri6/ov.
30 3) Unter derrechtenNische (ebd.):
BußO.tvs Eü.tvxos 'AvTio^ov NixdrwQ.
4) Auf dem Pilaster zwischen i
und 2. CILat. III, 552
C. Julius C. f. Fab. Antio chus Philo -
35 pappus, COS., frater ar'valis, alle|ctus ir.ter
I praetori os ab Imp. j Caesare | Nerva Tra-
ja no Optu mo Augus to Germa|nico, Da |cico.
5) Auf dem Pilaster zwischen 2
und 3. CIA. III, 557.
40 Baaikivs I 'AfTiox\oi fPi'/.o nfcnnos j ^uai-
'/.i 10'; Etii (fufor; \ xov Ar iiö^ov.
Phoinix. Im Kerameikos.
Philostr. Vit. soph. II, 22. y.t'inu (ö <!>oli'ii)
rtoOi Tot; IX rojy :io).iiuiii' ly liictH r/*>'
45 Ax«(fi,iii<(y(fi ,X(e'toiiuv.
Phormion. Im Kerameikos.
P.'us. I, 29, 3.
Piaton. Bei der Akademie.
Paus. I, 30, 3. Axait]ui(c; (ii or r/öp^oj
Diog. Laert. III, 41. xu\ tiu(fi, {Waitiov)
iv Ti} Ax(cSr}uia ii'd-« toi' n'/.tlaioi' /novov
SuTiXtaE rfiXoGorfüJi'.
Ammonitts in IVesterm. Biogr. S. 399, 44 ;
Altar des Piaton, von Aristoteles gestiftet.
Polyandreion, s.oben a: CIA. II, 471,2. 22 fg.
Die bei Potidaia Gefallenen. (Metrische Grab-
inschrift, gefunden „Iv z«) Tiidüo rr,; Ax«-
Sr,ui((S.") CIA. I, 442.
Die Bosse des Miltiades.
Aelian de nat. anim. Xil, 40. Mi'/.Tiäöi,;
zu; 'innovg r«? tq}^ '0'/.vunicc (u't'/.ouivn;
'i^fdpiv iv Ktguutixtö. (Doch oben c:
Gräber vor dem Melit. Thor).
Der Seher des Thrasybul.
Am Wege vom Peiraieus nach .\then.
Xenoph. Hell. II, 4, 19. zi'&anzta (der
Seher des Thrasybul) iv zr, ö'iußceait tov
K>,(piaov.
Die in Sicilien Gefallenen. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, II.
Skiros, An der heil. Strafse.
Paus. I, 36, 4.
Sokrates.
Am Wege vom Peiraieus nach Athen.
Mali». Vit. Procl. 10. o Si (Nikolaos) ix
xov i(i(ii^iiv (vom Peir. nach Athen) xönov
),a9tzo xf<T(c zt]v odov xcn niQi z6 lio-
xourtiov — — o de (Proklos) i^ rtvzov
ixiivov zov liQov ^looiov inoin {vdwQ)
(f(Qsay)-m. ovö'i y(tQ nogoto i,v 1) nr^yi; zi,s
l'(i)Xo(czors azij.r,;.
Solon.
Aelian Var. hist. VII, 16. tS^i'ipnv aiTov
{—o'/.ü)vre) dr^uoatcc n«ou rre; nv'Are; rrpös"
Z(ö Tii/ii iv (yi^tf'c tlatovziuv xui :iiQi-
«jxod'o ni,zo (tvzM 6 Kccfo;.
Sophokles (beim Kolonos).
Vi/. Sophoel. 15. Vgl. Philolog. I, 128.
Themistokles, der Urenkel, Sohn des Poli-
archos. An der heil. Strafse.
Paus. I. 37. I.
Theodektes. .\n der heil. Strafse.
Paus. I, 37, 4. /•//. .V <>;•. S. S37 D.
Theodoros. Ebenda.
Paus. I, 37. 3.
75
90
95
I. Grabmäler. — K. Peiraieus (Phaleron).
CI
Die in Thessalien Gefallenen. Im Kera-
meikos.
Patts. I, 29, 13.
Die in Thrakien Gefallenen. Ebenda.
5 Fmis. I, 29, 13. Vgl. die Inschrift CIA.
W, 2, 446a und oben Chersonnes.
Trasybul. Ebenda.
Paus. I, 29, 3.
Thukydides.
10 In Koile, beim Melitischen Thor. S. oben e.
Timotheos. Im Kerameikos.
Paus. I, 29. 15.
Tolmides. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 14.
Toxaris, s. C : Heroen.
Tyrannenmörder, s. C.
Zenon. Im Kerameikos.
Paus. I, 29, 15. Diog. LaeiL VII, 11.
<ft^6^d-(Cl TM dtlfJM .... OlXodoUrjOCd (CVTlö
[ZiivuyvC) y.cti racpoy l:i\ rov Kfoaudxov
3t,iioai((. Vgl. VII, 15. VII, 29.
Zosimianos.
CIA. III, 1432 (von dem Felsgrabe am
Museionhügel) ZuKiifj.i((Vov totto; ovro^'' o>
&' av ßtic'catjTS, Sutati tm Tautho d>,uc'(QCfc
t'iy.oai Tiki'Ti.
45
50
K. Peiraieus (Phaleron).
55
15 Allgemeines.
(Natur, Lage, Gründung.)
S/fab. 1 , 58. zov ITtiorciü t'i,airc^ot'T(c
TiQOTiQoy xcd ntqciv n;^ ccxTi^i xtiutrov
ovTiaS cpaaiy 6voiA{«!&t]vai.
20 Suid. "Eu ß((QO i. »;»' TjQOTioot' 6 TTn-
Qditvg rijaof ö&tv xal Tovfoua tih](ptv
uTio Tov äiantiiici'. Etym. M. UtiQaitv^.
Plin. II, 85, 201. nascuntur enim (terrae)
. . . recessu maris . . . quod accidisse et in
25 Ambraciae portu decem milium passuum inter-
vallo et Atheniensium quinque milium ad
Piraeum memoratur.
Diog. Laert. VI, 3. oixvif n Iv ITugraü
(ÄuTiad^ii'r^i) xccd-' i]utQuv xoig riaaccocc-
30 XOJT« aTC(6lOVs UVllöv r^XOVat —OJXOCCTOVi.
Plt4t. adv. Colot. 33. yir^xqoöiaoo^ tts
UeiQuiä xaxißt] arccdtov^ ttaoaQicxovT«.
Schol. Aristoph. Eijuit. 815. xov UtKUdü,
. . 0; clntl/t xiji noXtwi- aiudiovi 'kt , ttuqu
35 H^a'/.axxccv wy. — lunoqiov 6 Iltiqnitvs
xwv 'A&r^i'«i(t)i' IttI xfi ^«?.«Tr>i xiiiAivoi
ano nivxt t»;>" nö'/.tMi ar;utuoi'.
CIA. II, 1078; zum Altar der 12 Götter
(s. Athen, B) : Z. 4 x\iO(iHoäxovx^ iy
40 '/.luivos axicäioi.
Pollu.x IV, 105. Ol Ä9-i]i'i,ai xtTQHXwuoi,
o'i t,a(ci' JTtiocaiii', 'P(c).i,Qtti, Evntxaiovt;,
OvuoiTciö'ai.
Paus. I, I, 2. 6 IJtioccitv; <y>,uoi i,i' ix
TKcXcaov. Steph. Byz. JJi. loui ö i ' d>, uoi
xtjs iTTTTOxhoioi'xi&os cpvXtjc. 6o
Aristo/. Polit. II, 8. 'InnöSufio; . . 6^ xai
x>]y TÜiy nö'/.tun' (iicdotaiv ivoE xa'i xov
UiiQCdä xccxiituti'.
Bekker, Anecd. gr. I, 266, 28. ^InnoSuuov
Mihiolov (tq^ixixTovog noir^aavxog Ad-i;- 65
raiois TOV Utiquiü X(d xaxaxtuivxoi x>,i
nö'/.iWi' r«s" 0^0 Vi.
Verfall, s. Mauern a. E. — Munichia (Strab.
IX, 395). Auch Cic. epist. ad fam. IV, 5, 4.
Agora (des Hippodamos). Vergl. unten 70
Grenzsteine No. I und Skeuothekinschrift.
Paus. I, I, 3 s. Agora am Hafen.
Xenopli. Hell. II, 4, 11. Die Dreifsig mit
ihren Bundesgenossen: t^oJQovv xaxu xt;v
eis xov HiiQfcifl auce^tTOV (Ivaqiiqovaav. 75
Ol &£ imö <Pv}.>,i hl fxiv tntxt'iQno^fv fir^
aviivai uvxovs, inai (fi fxiytcg 6 xvxXog wv
no'/.'Atii (fv'kKxr,i i&öxsi (ftiad^ai ovnw no'/.'/.oli
oLtji, avvtanfiQcc,'^t;ßav ini Tr;v Moivv/iuv'
Ol di ix xov üoTtoi f<V xriv 'Inn oää- 80
usiov ccyoQccv i'f.&övxtg tiqöjtov [xiv
CII
K. Peiraieus (Phaleron). (Agoranoniion — Brunnen.)
<jvt'tT('c'c(c%'ro, wat€ l^7i).riG(a Tt]i' öäop »,
cftQit n^öi xt To liQov tili Movi'vying
'AQTtjui&os X((l TO BtvSiStiov' y.ui iyivovro
^('(S^oi ovx ihcTTou t] Inl nti'ii^xovza uaui-
' duii'. Ol TW öi awitTciynivoi t)^wQovv uvu)'
ol df «/70 <Pvlr,S (h'TSl'i7l?.r,a((l' fXkV T>,V
666r, p('c&os Si ov n).ior i; iis öixr. on'/.iTus
tyii'ov'To.
Phot. '/nn 0 ö'(( u 1 1 (c' icyoQai rorro,-
lo /.(c'/.oi fAtyoi oirwf iv Utiquitl uno Inno-
()('(uot Tov Mih,Giov üqynixTovo; tov toi'
IhiQiciä /.tcTaa/.ivüaai'Tog y.al Tug Tr,g
7i6).iias oäovs. Vergl. Harpocrat. Inno-
dcifitm. Surd. 'In n o (h( u i kc nyoQcc.
15 Bekher, Anecd. gr. I, S. 266, 28.
Demosih. IL, 22. ttg ti]i' or/.icci' Ti,y tv
Ttj IriTToSauiici (des Timotheos).
Andodd. I, 45. Versammlungsort der Be-
waffneten, vgl. Theseion unter ,,Heiligthümer".
20 CIA. II, 573 = Dittmbergcr, Syll. 297.
(Urkunde über Verpachtung des Theaters)
Z. 10: GTT^aai iv z^ clyoQcc rwr Sr,u.oT(äv.
'A&nv. VI, 158 f. Vgl. Dittenberger, Syl-
loge n. 337. tTit Ni(ci/fxov (co)(oyTo; (320
25 V. Chr.). Z. 7 fg. Jr,^ü6rig ^rifxiov Ilia-
(cvuvs t'inty' oncjg uy rj dyoQÜ jj tu
Utioaitl [x(c]TC(a/.(vaad^ij xcci öficchaihj (og
y.t'c).'MOTcc Xfd T« ly tw (cyoQcct'o/uhp tm-
G/.iic.axf^fi iiiv (cf TTQoadtiTui ÜTKcyia u. s.w.
30 Vgl. Z. 37, 39 und Strafsen.
Agora am Hafen.
Paus. I, I, 3. 'iazi ö'i Tp,g aioag TP,g
iKcxgfeg, 'iy&(( y.n&iaT^xty €<yoQct Toig i.ii
'He'/.('caßr,g, y.ui yug Tolg anwTiQio tov 'M-
35 uivog tOTiy htQtc, Tr^g &( Inl S^ah'naar^g
OToüg öniG&ty tGTicai Ztvs x«t Ji^fiog,
Atiaxf'(Qovg tQyoy.
Agoranomion.
'A&i',y. VI, 158 fg., s. oben Agora.
40 Akte.
CIA. II, 834, Z. 14. Tjifiity X(ti xofiiGKi
iS (lxTt,g' vgl. die Skeuothekinschrift CIA.
II, 1054, Z. 16. Femer: 'E(pr,fi. UQX-
1883, S. I2ia, Z. 53, 54. 'Erf>,u. <(QX-
45 1884, S. 169 fg., Z. 42. 1887, S. 203 fg.,
Z. 42, 47.
Dinanh. III, 13. o\ noodoft^tiTtg icy i.io
(iH/.o/.'lkovg . . . iy olg y.ai >] uxti] xc.l 01
'/.lUil'tg tlGl Xul TU ViOiQKC.
Diodor XX, 45. twv d" ^Aviiyöyov gtq((- 50
Tiwzdjy TWtg ßi{CG(cuiyoi xcci xutu Tr^v
fcxTt.y vntqßuyTtg IvTog tov Tti/otg nctQ-
t&iSai'To nXtiovg Tcäy avyaywyi^ojjiywy.
Lyairg c. Leoer. 17. Atoixoüxr^g — —
T7,g viiog t}<^t, TitQi rt,y ('exTt,y lSoquovat;g 53
— — nfoi Sti'/.r^y oxp'ucy xuxa uiai,y Ti,y
uXTi]y diu Tr^g nvXidog tct'/.fi^ioy noog Ti]y
yfcvy aooatn'/.tvGe.
§ 55. ovx ix Ttig (cxTtlg xuxa ti\v nv'/.idcc
lußtdyovGiy 01 xcct iunooiuy n'/.ioi'Tfg, Co
u'/.'/.' ix TOV M uivog.
Harpocrat. AxTt, [Suid. Bekker , Atucd.
gr. I, S. 370, 8). äxTri iäiiag ini&n'laT-
Titfiog Tig uoiQ(( Tr,g 'ATTixi;g' 'l^nigidr^g
iv TW nfQi TOV Tfcoixovg (so Harpocrat^- 65
oii-tv x(u 6 uxiiTr^g ).iO-og.
Alkimos.
I\'i/L Themist. 32. Jioöwoog d' 6 rrfQi-
rjyrjTt,g iv Tolg mifi uvi,u(cTwy t'ioty.tv'
. . . ort ntQi TOV ^iyuv ).iuivu tov Uti- "jo
gaiwg utio tov x«r« tov A'J.xi/uov icxowTt,Qlov
ngöxtmd Tig o'iov ccyxwv u. s. w. Vergl.
Gräber (Gr. des Themistokles).
Alphitopolis, s. Stoa Alph.
Altäre, s. II e i 1 i g t h ü m e r. 75
Anlegeplatz für Fahrzeuge; s. Grenzsteine
No. 2.
Aq/tTov , des iniiAth,Tl,g in'i xov Muiv«'
CIA. II, 475, Z. 21, 28.
Arsenal, s. Skeuothek ^o
Asty, s. Grenzsteine X'o. 3.
Bad, ?. Serangeion.
Befestigungen, s. Mauern.
Bradua (Sohn des Herodes Attikos).
At/ien. Mitth. VI, S. 309 fg. (Statuenbasis 85
des B., in der Philonstrafse gef.) oi tov TJh-
gaiü xfcToixovvTtg Tio'/.trfci Ttl. K'/.. Anniov
'ATii/uoy Bgudovuv Pi',yi'/.).ov AttixÖv M<(-
QUrf-wvwv tiri((rgid'>,v ror nf:oyiii,v u. s. w.
Brunnen, Leitungen, Quellen; vergl. 90
P h r e a 1 1 y s.
Thticyd. II, 48. ii.ix^', "'!>" 01 Ih'lonov-
vi,aioi tfüquaxd iaßtßh',xoitvig tu ifgiceTu'
xni^vdi yÜQ ovriw r,a((v rtvTÖ^t.
CLL II, 610, Vom Metroon aus: Z. 9. 95
K. Peiraieus (Phaleron). (Buleuterion — Gräber.)
cm
t6 vdiüQ, 0(70»' (e/U TlQfcO-ti. Z. 12. V7lo).l[jU-
;ii'c]i'iii' dt vdoyo riö iyoixovyri wffrt XQ'i'
G&cct.
Bvileuterion <? o/ «lo v.
5 'E(ft,u. (CQ-/. 1884, S. 169, 170, Z. 43.
S. Hafen.
Choma.
ßekkcr, Aiiecd. gr. S. 316, 15. jfw.Kf'J —
ofOfuc< roTiov tr ITiiQuiii. Demosthen. L, 6.
10 {xii; vavf) n«(Hc/.ouiCtit' tni xo ^wua.
LI, 4. Lü ~/Mii(c ri,y yavi' ntQioQ/iti^iiu.
CIA. II, 809b, Z. 15: rorc (^i ttqvtui'iis^
noiily ^iov)S,^ 'i&occy inl yiöuuii ntql xov
unoaxö'/.ov <Ti'»'f;fw>-.
15 Xcnophott Hell. II, 3, 46. oi Jf (Cfifpl
Aoiaxoxih;v y.(a Mthcv&ioy xal ÄQiaxaQ^^oy
axQax>;yovyx(^ cpayigol lyiyoyxo inl xiö
yiOLKcxi tQviKc xiiy((^oyxti. Alciphr. III,
65, I.
20 Deigma.
Polyaen. VI, 2, 2. {^A'hi^ayS^og) avyixa^s
xols Inl Tiuj' j'itJj' iSiu xct^rovg nnoaTiXtvacci
XM diiy/uaxi zov IltiQcciw^ xc'i uno rdäy
XQCCTlt^My c'cQTlCCacd XCC XQt,U((X<(.
25 Timacus Lex. Plat. (ftiyucc' xo:io; iy
TInQuiil iy XM xaXovfAtyo) Iutioqüo.
Ha7-pocrat. ifeiy/bicc' xöno^ xi; ty xo)
Ad-r,yr,aiy tfATioQuo.
Schol. Aristoph. Equ. 979. — xo öily/uu
3° xÖttos ty UtiQuut, ty(^(i noXf.oi avyt,yoyxo
Siyoi xcd no'/ÄX(H X(d t'AoyoTioiovy.
Philolog. 1870, S. 694 {Hirsch feld. Die Pi-
rätisstadt , Anm. 39; röm. Marktedikt; gef.
300 Schritt von dem Grenzstein des Emporion)
35 am Ende: axi,Gaxt ngo xov öiiyunxos.
Vg\.\E(fr, lt. ('QX. 1884, S. 169 fg., Z. 47
(unten Hafen).
Diazeugma (?).
Thcophrast Characi. 23 vom aK«t,{.ov' oiog
4*^ Iv XM &ue^tvyu((xi iaxr/xw^ (fit,yila&fei
^fyois, ws" no'/.?.(c /Qi,u(cx(c «itoj taxiv ty
xfi S^rdüaatj.
Echelidai, s. Hippodrom.
Etym. M. E^t^og' riq^g na^a 'Ad^r,-
43 ytcioig xi/uaiutyos. xru diifuog Axxixr,s
^E^MSid, «10 xov xfiuiyov ti-ov; iy xm
1071(0, iy M 'idoiTKi xo xav^E^i^-ov aycilua.
Uetioneia.
TJnicyd. VIII, 90, I. Phrynichos und Ge-
nossen xo iy xij 'Htxuoyiia xc<?.oi\uiy>] xti^og 5°
inoiovyxo.
90, 3. i]y df xov xtl^oVi )) yyiöutj avxri
. . 'iya xovg nokt/uioVi . . . x«l yaval xtd
Tit^M öi^Myxcci. X'i^'i y^Q **^'^' ^"'^ UtiQuiMi
t] 'Htxiwytiu , xcd ticcq (cvxiiy tvif^iis 6 55
ian'/.ov; iaxh: ixii%tCtxo ovv ovxm avy xm
TTQoxtQoy rroog r^ntiQoy vnuQ^oyii xtl/ti,
loaxi xafht^ouiyMy ig ccvxo tcyO-QMnior o'/.i-
yMy ieQ)^tiy xov yt ta7i?.ov' in avxoy yaQ
roy inl xiö axofiaxi xov Xiuiyog axtyov 60
ovxos xoy tttQoy nvgyoy ixtXtvxc. xo xt
naXccioy xo noog tjntiooy X(d xo iyxog xo
xuiyoy xiT/og xiiyi^öutyoy nnog 'hc'/.uaaay.
Vgl. VIII, 92.
Harpoa-at. (Suid.) 'HtxiMv tia' ovxm 65
ixu'/.tlxo /; ixiqa xov HfiQeutMg üxqu uno
xov xaxccxxr;a{cjuiyov xr,y yi]y HixiMyog, Mg
(ft]ai 'Pi7.ö-/ooog iv xfj noog -tr^uMya (h'Xi-
yQucffj.
Vgl. Demos///. LVIII, 67 u. CIA. III, 341 70
Athena Htlxiujyticc]}
Emporion.
S. Deigma: 7'imiie»s Lex. Plat. und
Harpccr. s. v.
Demosth. XXXIV, 37. S. Makra Stoa 75
(unter Stoen). Vgl. ,, Grenzsteine" No. 5.
E^aiQtaig (Ausladestelle für Frachtgüter).
Polhix IX, 34. Bekker, Anecd. gr. I, 252, 10.
Garten, s. Grenzsteine No. 13b.
Gräber, vgl. Grenzsteine No. 13c. 80
(Grab des Themistoki es.)
Plut. Themist. 32. zJiöStoQog 6 ntqir^yrji^g
iy xolg ntql fivr,fxciXMy tXor^xty, lög vnoyocöy
fxiD.Xoy ^ yiyMOXMy, öxi ntoi xoy uiyay
'Aiuivu xov Hiwauög dno xov xuxu xoy 85
^Alxiuoy (IxQMXtiQiov nQoxtixru xig oioy
fcyxujy xcd xauilmyxi xovxoy iyxog >/ xo
i'nivSioy xt,g 0^ci?.c'(xx>jg xqr^nlg iaxiy tvjutyi-
S-t;g , xcd xo niot «vxtjy ßMfiotidtg xucpog
xov Ofuiaxox'/.iovg' oiixca dt xcd Hkc'cxMyct 9°
xoy XMfAixoy ccvxm uccqxvQtly iy xovxoig'
6 aog dt xvußog iy xcc'/m xf}(Ma/uiyog
xolg iunoQoig noocxotjocg 'iaxcci nccyxct/ov
xovg X ixn'kioyxag x tlanXioyxdg x oü'txcti,
■/wnöxccy r.iAiV.cc xiöy ytwy O^tctatxcci. 95
CIV
K. Peiraieus (Phaleron). (Grenzsteine — Häuser.)
Paus. I, 1, 2. ■/.((] Tioos TM ittyiaio) /(-
fjtivt TUffOi HtuiOTox'Aiovs.
Aristot. Hist. anim. VI, 579 b, 9 fg. yi-
vovxui («* aq}iai) ly jol; tniaxioii y.ui
5 i'KuiStai xonoig, oxuv tv>\utinug yii'ofjiri^g
('craihtQuuiinjiu >} yr, , oiot' rtfol 'AO-iiyc.g
iv Zakafilt'i y.ui rTQog ztö OfuiffTox'/'.iio} y.ai
ty Maqad-täyi' ly ydo tovtois xotg To.ioig
yiyiTcci 0 (icfoog.
10 (Grenzsteine.
(No. I — 12 öffentliche, vor Euklid.)
1. Agora.
C/J. IV, 2, 521 f. (gef. westlich oberhalb
des Zeahafens bei der byzantin. Kirche).
15 ^^]y[^Q"]^ onog.
2. Anlegeplatz für Fahrzeuge.
C/A. I, 520, 521 (2 Grenzsteine, der erste
im Wasser hinter dem Zollhause, der andere
am Nordrande des Peiraieushafens gef.). Vgl.
20 Kart.v.Att. I, not. 48. Jt'/.r. Hoy. 1888,
S. 195, Y-
nooO^ufhoy oQ/uov OQOi.
3. Asty.
CIA. IV, 2, 521 b. c. 2 Grenzsteine (i. gef.
25 bei den nördlichen Thoren „nhiatoy tlg ror
Baßov).a r>]y yycjartiy (xnyiinfcy 2. 'ü'
riyi oixicc T/,i- odov „Maxqäs aroicg"):
((XQ^ ^'•^ ötfor rijOiSe ro üajv Ttjdt yt-
yiurjTfci.
30 4. Dionysion.
Jt'i.T. «n-/. 1888, S. 67, I. o(>og Jio-
yvoior.
5. Emporion.
C/A. I, 519. (Steinpfeiler /« j/V« auf dem
35 Hofe des Hauses Sachturi, Kolokotronistrafse,
oberhalb Hag. Nikolaos; die Inschrift nach
Osten blickend) 'E/jtioqiov xhi 6d\iv o()og.
Vergl. C/A. IV, 2, 519a; gleichlautende
Inschrift, gef. o:tia'^iy roi rthortloi.
40 6. Hafen.
C/A. IV, 2, 521a. (Treppenstufe in einem
Hause bei der kathol. Kirche): «];i[ö] rrj[g]dt
xr,g iSov nnos to^v ).i\f.tiy[u «Jtt«»' <fti/Lt6-
o lür la[ri.
45 7. Heroon.
C/A. IV, 2, 521g (gef. am Wege zwischen
Zea uud Phaleron): i^onnir oqo?.
8. Heiligthum.
C/.l. IV, 2, 521h (gef am Siidabhang
der Munichiahöhe) ono; tov iiqol.
9. Munichia. 50
C/A. I\', 2, 521 d, (gefunden südlich vom
Nordthore der Stadt).
[f(XQ]i [r^ff](ff Tr;g ocTor rfi^t >, Moiyt/ta,-
taxl yiur;aig.
10. Propylon. 55
C/A. IV, 2, 521 e (vergl. A'tir/. v. Att. I,
S. 59; gef. beim Zeahafen).
lloonv'l.ov ö'r^iioatov onog.
11. Trittyen.
a) C/A. I, 517 und IV, 2, S. 120, vergl. 60
Dittejiberger, Sylloge 299 ; (gef. zwischen Ares-
und Sokratesstrafse , bei der kath. Kirche) :
^tiQf E'/.t\vaiyu»y [rpjtrri» TÜ.tvrü , Tlt-
{taiMy d'f iqixxvg (coytxrci.
b) C/A. IV, 2, 517 a (vgl. Ä'iirt. V. AtL 65
I, S. 73 not. 75, 2. Dittcnberga-, Sylloge 301,
gef. an der Ecke der Leosthenes- und Artemis-
strafse) [c)']ir()i 77ß[«]«j'/w»' xoixxvg xtktrxcc,
ttQXtxcci Jt MvQQiyovai[u)i'] xQix[xvg].
c) C/A. IV, 2, 517 b. (Ä'art. v. Att. 1, 70
S. 70 not. 75, 3; Dittenberger, Sylloge 300:
gef. östlich vom Zeahafen). [('']t[t'(>'] En-
[ccy.()\iu>y xniTxvg xi'/.iixä , Ooiaaiuty 6t
uQytxiu XQiTTvg.
12. Wege. 75
\'gl. oben Xo. 5. 6.
13. Private Grenzsteine. (Nach Eukleides.)
a) Grenzsteine verpfändeter Grund-
stücke. 'E(fr,^. fcoy. 1884, 2 (b. d. Eisen-
bahn) 3. oQo]g oixiwy ... 80
C/A. II, III 9. (Westabhang der Munichia-
höhe) II 20, II 29, 1 142 (Munichia). Ditten-
berger, Sylloge 434 (= 14^»;»'. IV, S. 217).
b) C/A. II, 1121 beim Peiraieustheater gef.
"Opog xi'i[7Tov xat] «y6Qc<7i6d[coy. 85
c) C/A. II, 1085, 1086. oQog uit.uccTog.
Häuser.
(\'gl. Agora; Grenzsteine No. 13^-)
C/A. II, 1058 (s. unten: Heiligthümer ;
Kytheros); 1059, Z. 22; (s. unten Heilig- 90
thümer: Theseion).
Stnib. IX, S. 395: s. Munichia.
K. Peiraieus (Phaleron). (Hafen.)
CV
(Haus des Hippodamos.)
ScJiol. Aristoph. Eqtiit. 327. oviog iv ITti-
Qftiel XKTMXti ClriTiödctfios) y.r(\ oixuty tlx^*'>
e (Haus des Kallias.)
Xenoph. Svntp. I, 2.
(Haus des Pasioii.)
[Demosih.] XLTX, 22.
(Haus des Proklos.)
10 Philostrat. Vit. soph. II, 21, 2.
(Haus des Timotheos.)
[Demosth.] IL, 22. t\g x\r oi/.iar ti,i'
Iv ITiiQntii T>;i' iV rij 'innoäafAtiti:.
(Häuser zwischen den langen Mauern.)
I 5 ^'S^' siuch Theseion.
D70 Chrysost. VI, 4. oixtla&ca yao ov
ncckai xai ruvia ivfinnviu [th ucr/.Qii Ttix'h
im pelop. Kriege).
Xenoph. Hell. II, 2, 3. ol/nmy), Ix xov
20 ITtioaiü):; d'ta toiv u«xqü)i' nt/öJi' tig aarv
JitjXiy.
yustin. V, 9, 12. cum omnes Athenienses
proditionis suspectos haberent (XXX tyranni),
demigrare eos ex urbe jubent et in brachiis
25 muri, quae diruta fuerant, habitare.
Hafen.
Drei Häfen; (vergl. unten: Kantharos,
Munichia, Zea, ferner xoxfog '/.iur,i', Phreattys,
Schiffshäuser, Eetioneia.)
30 Thticyd. I, 93, 3. tniiai dt X(ä rov ITn-
Qcctiöi; XU Koinu 6 Gt^K^TOxh,; oixoSouth'
— ro/ulCoi' t6 /iüQiov Xic'Aoy tivat hutrc;
ixov TQtig aiTocpviii;.
Paus. I, I, 2. o 6t JTitQaiiv; di^jUOs r]v
35 ix Tjalaiov, iiQortQov 61, tiqiv r] Oiutaro-
xXiJ!^ Äx)-tiv((.ioi; ?';qSh' , tnu'tioy oix i,r,
<Pä'kr,Qov 6i — — OffiiaroxAilg 6k ujs
rjQ^t, [Tolg Ti y<cQ nXiovaiy i7iiTt;6ti6ri()og
6 ITitQCdtvs tffulrtTo Ol 7iQoxiiaf)-(ci xa'i
40 hfjtvag T()t7s" (h'i^' ii'o^ fjfu' rov 0«-
Aijpot), xovxö acfiatv Inivtiov lirai xux-
taxivdaaxo.
Com. Kepos Thernist. 6. cum Phalerico
portu neque magno neque bono Athenienses
45 uterentur, hujus (Themistoclis) consilio triplex
Piraei portus constitutus est isque moenibus
circumdatus, ut ipsam urbem dignitate aequi-
pararet, utilitate superaret.
60
65
Diodor XI, 41. xov 6't xcckoi\usyov Uti-
i)c<ii(x)s ovx oyxoi '/.luiyoi xux ixtivovg roi» 50
/(joj'oi'f akt inivi'na /(»wuiVw»' xüiy 'A&t;-
y(do)y Tiö TiQoactyoQivoutyo) 'Pa'Ar^qixta, jui-
x(>w TiayxtÄWi oi'xi, tntyotiat (Themistokles)
xoy IliiQrciH X((X(«Txtvc(^tiy 'Acf^iycc, pixgctg
juiy nqoa6t6[utvoy xnxnaxtviig , 6vyc(utyor 55
6t ytyia&ta xri'Ü.iaxoy xcä utyiaxoy huiy«
xüjy xuxu xr;y 'Il'A'A((6((.
Hesych. 7A(c . . . i-/ti 6i 6 ITiioaitig
'/.tuiy«g xntig x'/.tiaxovg. Ebenso Sr/iol.
Aristoph. Pac. 145 (vergl. Kantharoshafen).
Strab. IX, 395. S. Munichia.
(Der gröfste der drei Häfen, Haupt-
hafen ; vgl. Kantharos).
Paus. I, I, 2. xui TiQog xui utyiaxio '/.t-
jAtyi xäcpog OtutaxoxXtovg.
Plut. Themist. 32. nt^i xoy uiy«y hitty«
lov ITtiQuaüg (s. Alkimos).
Sehol. Aristoph. Pac. 145. S. Kantharos-
hafen.
'E(pi]Lt. r.QX. 1S84, S. 169, 170. (Akro- 70
polis ; Inschr. römischer Zeit über Herstellung
von Heillgthümern, Plätzen u. s. w.)
Z. 40. XU TiQoaoyxa xiä 'AaxKrinituo.
Z. 42. ntio\uiiwg tiuq' Innuaiag xug
[jiQog r>;i'] tc[xxriy (?)]. i/;tA« [r« 7iQoa]öi'xu 75
7(1) -/tovvaitiio XUI XU nQoaöyxa — —
Z. 43. — To uQ)^uloy ßov'ktvxriQioy' ipvx-
T()ug xug TiQog x[ol]g yt(ijQtoi[g x]ov 'Muiyog
xov iy Zi(f 7106g xolg xhilfhooig.
Z. 44. a]xQuxt]yioy x6 un/utoy xiuiyog So
'ÄyuS-r;g Tv/tjg' i}ji'A6y x6 uytiuiyoy xoi
UQ^niM d-ttCXQM ' xpi'/.u XU — —
Z. 45. — o/.uy^i]g, o l6qvauxo Otuiaxo-
x'A7,g TTQo xtjg nt^i Zu'/.uulyu ycrau^iag'
ipvxxQug xug ty rw fAiyüXio [?.iufyi ujiu S5
TOI fjfQovg — — — ]
Z. 46. — — xov TifQix'/.tioufyov xoTg
ytojQloig XUI T<ö 'A(fQo6iai(o xu'i xulg axoidg
^f/Qt xüiy x'/ifi&QMy.
Z. 47. u]7t6 xov -Jiyf^ii'.xog xov uyuxt-
0-iyxog imo ilüyyov xu\ x6 riQoaoy vnui-
{fQoy, onov xvnoi xui — — —
Z. 48. 7i]aQu XU uuxfju xi^'i 'AH^r^yüg
IIohu6og' xiutyog 'Ayu^^i'.g Tvytig' xtfAty^
Oiiaiiog' xiutyog — —
Vgl. Grenzsteine No. 6.
90
95
CVI
K. Peiraieus (Phaleron). (Halai, Halipedon — Aphrodite.
Halai, Halipedon (vgl. Halmyris).
Xcnoph. Hell. II , 4, 30. Pausanias der
Spartaner lagerte iv xm 'A'Kmii^u) -/.((/.oiini'O)
5 Harpocrat. "^A'K'iTi t^ ov 'ÄAintö'oi' xivts
xov ITtiQctiü rftcaiv 'iati ö'i /m'i xoifwg
TOTios, oi Tiälfci f^ti' 1,1' 0^(c'/.c(aa(c, uv&ig 6i
rrtöiov lyii'iio.
(6 iy AXais :i >> K 0 »r.)
10 Xenoph. Hell. II, 4, 34. Pausanias zieht
sich vom Peiraieus auf einen 3 — 4 Stadien
entfernten Hügel zurück und greift wieder
an; 01 J" t\g %iiQC(g /uii' iSiiat'TO, tntixa
d"t Ol uli' iSt<oa&t,(jfcy iiV rör tV xulg 'ÄAuli
I 5 nt,'/.oi' Ol (Vi Iri/.'/.ivv.v.
Halmyris.
CIA. II, 1059; s. unten Heiligthümer :
Theseion. Vgl. Plesych. u'l.uvoiäts.
Heiliartllümer (alphabetisch).
20 Adonis.
'A^Mx'iH (im Peiraieus). Ax^r^r. VIII,
S. 138, Z. 10 (Salaminierdecret) und Aii^i\v.
VIII, S. 296, Z. 9 {nount] xmv ASi)iv'nav\
Vgl. Aphrodite.
25 Adrasteia, vgl. Bendis.
Agathe Tyche.
E(fi]yi. (C()X. 1884, S. 169 fg. Z. 44 u.
48. S. oben Haupthafen.
Akeso.
30 E(fr,u. doy. 1885, S. 87, s. Asklepios.
Akratopotes.
Athen. II, S. 39 C. HoKtmav (fi\o\v Iv
Movi'vyiff riowa AxQ(cxo7i6xr,y xiuiia^ci.
Ammon.
35 l4'>/,'j'. VIII, S. 23, Z. 5 fg. Ol riQoa-
(UQtO^ivxtg fAtiü xov tnifitlri\x^ov — —
xi^s TTQoaoixoö'ouiag [xov ! tinov xor] Aft-
fibjyog. (Vgl. Amphiaraos.)
C/A. II, 741 /'i'/fi. a. Z. 32 (Hautgelder-
40 Inschrift), ix xtjg d^vaucg xiö Auuiort tikou
axQfcxr/yuJi'.
Vgl. AO^t,!'. VI, S. 482 fg., Z. 19. Priester
des Ammon.
Hes\ r/i . A u u lö t' i(c ' tonn, 'A!h,fi,<jn\
45 Amphiaraos? (vgl. Ammf)n.)
AO^>,r. VIII, S. 23, /.. 13: roj f(;'(ij»'i !']
xov A/jrfiuQicov.
Aphrodite.
Ammoiiins thqI ßbjuüiy im Schol. Her-
mogen, thqI i&iwi'. Rhet. Gr. V, p. 533 50
W. S. 121, VI, 393 (Walz). Themistokles :
'Anüqy^ov A(fqoSixr^g ItQov ISovguio iv Ilti-
'E(fr,u. (CO/. 1884, S. 169, Z. 46. S.
oben Haupthafen; unten Kantharoshafen und 55
Mauern : Bauinschrift v. J. 394/3.
Patts. I, I, 3. -nqog Si xij d^alüaarj K6-
i'iüi' (0X01^6 /ut,aiy AcfQ0&ixr,g IfQoi', xoir^Qng
A((Xtö'((iuoi'iiüi' xuTtoyctau uti'og Tiioi Kvi-
60P x>]i' iy xr] KcfQixtj ytoiwv 1,010. Ki'iiSioi 60
yuQ xifxvJaiy A(f<jod'nt]i' uichaxic. — —
Ki'iöioi öl (CLXo\ xc.'/.oiaiv Evn'/.oiav.
CIA. II, 1206. (Weihinschrift im Hause
Glarakis, beim Zollhause. Vgl. UuQvaaaog
VII (1883), S. 733.) Aqyüog Aqytiov, 65
T{)ix{o(>vatog\ | aToaxr,yi,aag ini xor Uii-
Qf([iä] I Acfqodixri EvTi'/.oia T[v'/)i dyu-
&[]? \ uu]i&tiXty].
(Aphrodite Syria, Urania.)
CIA. II, 168 = Dittenberger, Sylloge 355 70
(v. J. 333 V. Chr.). Die Kitieer erhalten Er-
laubnifs zur Stiftung eines Heiligthums ihrer
Aphrodite.
CIA. II, 627, Z. 4, 6 (gef. nordöstlich
vom Zollhause auf der Höhe). Priesterin der 7 5
Aphr. Syria. Vgl. CIA. III, 1 280 a, Col. b,
Z. 40.
CIA. II, 1588 (gef. im südl. Theil des
Peiraieus). AqiGTOx'Kiu Kixucg UqrooJ'ir»/
OvQt(i'i(^( tvSduii'ti f'(yt&r,xii'. 80
(Aphrodite, Adonis, auch Demeter [Thia-
soteninschriften].)
Ad^tly. VIII, S. 296 = Dittenherger, Syl-
loge 427; (gef. im Haus Kostula, Alkibiades-
strafse, Ehrendecret v. J. 301 '300 auf Ste- 85
phanos Sohn d. Mylothros).
Z. 9. xi,v no^ni\v xviv^ASioiiMy k:itu\}\'i
x]«r« XU ruexqiic.
;. axt(f<(yit}\^üg viö x 01 xoiyov
ro'ii^ »;x£ r»}»' -/ 1; tj tj X () (c oitoyoiuy 90
701- xoiyo[v].
A(fQoJixt;g I Ol &t(C(noztci l'ii -
(furoy Mv?.w9-()or.
Toy i)'f '/.n^oviK icyidhlytci ityti-
Z. 17
z.
■/.. 51.
(h.ua iy iti) tiOM.
95
K. Peiraieus (Phaleron). (ApoUon — Asklepios.
CVII
Vgl. 14.9/; I'. VIII, S. 136 (gef. nördlicli
von den Resten der byzantin. Kirche und des
Theaters). Decret der Salaminier.
Z. 8. Opfer: rf/ 'AqrQoJlrtj ■/.[<(]? Z. 10.
C i(s" T(C A&MI'l«.
(Aphrodite im Bezirk der Götter-
mutter)
Vgl. die Anatheme CA/. II, 1560, 1561,
gef. am Südende der Ypsilantistrafse beim
I o Wasserreservoir.
C/A. III, 136, 187. Aphrodite als Heil-
gottheit. Vgl. Göttermutter.
Apollon.
C/A. II, 1651. S. Asklepios.
15 A p. Tarsios , s. B.
Artemis. (Vgl. auch a. E. von K : Papyros-Frgm.)
C/A. II, 1333. (Basis, oberhalb des Zoll-
hauses gefunden.) ItQorioiol 01 tni (PiXin-
ni&ov 'A(}Ttu[iö'i — folgen 4 Namen. Vgl.
20 C/A. II, 1661. 'AQTtuiö'oi. 'AxoXovS^ot
lxoi'6u(f«'A<c III [JovX\oi ^ioi'o[fA{p(e\X<i \\\.
(Artemis M u n i c h i a )
Paus. I, I, 4. o InX Movi'v)(iu ?.iut]>' -/.fu
Movi'vyius i'doi A^ri/Jidos'.
2K, rilOt. M OV I' V^riLO I' . . . 't,QLOO^ JIVO^'
xad-UQiöaui'ro^ «vi>]y (die Artemis) inl rw
rov ITtlQCClMi' UXQMTr^QUa.
Scliol. Clem. Alex. Protr. IV, 47. Movvv-
/la Aqu/uis ly riö ITiiQccul ri/uärrci Xfc'i
30 <c;i (cvTi;s /ntQOs Tov h/uti'Os Movyv)rioi'
loi'oufcaTfei.
Xcnoph. //eil. II, 4, 11. Der Weg von
der hippodamischen Agora, i] cftQti TiQÖg xt
t6 h^oi' Ti,s Movi'v/iat; AQTiiiii(fo^ X(d ro
35 BivSiStior. S. Agora Hippod.
Snid. EfjßuQos dui' ov {tov //ti-
qcdiiüs) TU ((xofc J/ocj'i'/oiT x<!Tcca)(wy
Movi'vyiug AQTt/Ltid'O'; itQoy IdQvaccro, Vgl.
P/ul. Phoc. 28. xa (}xQWT>;(Ji(c xtj^AQxiuidof.
.'\o Kallim. P/ynin. in Dian. 259. /loxi'KC
Movt'v)(itj XijxivoGXOTTog.
Lysias c. Agorat. 24. Ag. flüchtet auf den
ßco/uoi^ Movi'v)^iuaii'. Vgl. Phosphoros.
(Artemis Nana.)
45 C/A. II, 161 3 = III, 131. 'Ahoi x[«]i
Ä*[Ai]w AQxifJ.1^1, N('(V(^ iiiu[j.tvoi nvi-
(t-r^xav.
(Artemis 10 q cid.)
C/A. II, 157 IC. (Basis, gef. ticiqcc xt)u
TTQiöxrju &r}f.ioxix>;y o^fo'J.riv xiöv uqqtvun'). 50
liqoiv 'AQxifA\i^i\ \ lognui.
Vgl. C/A. III, 1280a = /varl. v. Att.
I, 43 (gef. an der Südseite des Terpsithea-
platzes). b, Z. 32. \iotiu Oq((1(cs 6ih ßiov.
Asklepios. 55
Aristoph. Plut. 653 (Heilung des Plutos
am Meer). Schol. dvo yaQ tiaiv {'AaxhjTTioi)
6 fjiiv if (caxH 6 Jf tf Utiqaui.
'£ cp t; fA. <c q X- 1^84, S. 170, Z. 40.
Weihinschriften u. a. Reste aus dem As- 60
klepieion an der Ostseite des Zeahafens:
Ji'kx. t(Q/. 1888, S. 132 fg., bes. S. 134
No. 20, 22 fg.
(Asklepios und Hygieia.)
'JJ(pt]fi. c<QX. 1884, S. 219 = C/A. II, 65
1 504 (gef., wie die vorigen ,,am Südabhang
des Munichiahügels, bei der Fundamentirung
eines neuen Sommertheaters"). '/t]Qivg (f'oQ-
j,t[i(t)]i''fT<fvXov ['^JAii'ö/j'iOs l4(JzP.>;rrtM [xc<i
'l']yituc (cfi'f^r^xt. 70
Ebenda, etwas nördlicher, die voreuklid.
Inschrift: ö()Of xov liQov. Vgl. oben Grenz-
steine No. 8.
(Asklepios und andere Götter.)
C/A. II, 165 1 (wie oben an der Ostseite 75
des Zeahafens) viereckige Marmorstele. Vier
Inschriften :
Vorne: Oioi. xuxu xuSi^ 7iQo&via&a[^i
Ma^idxt} nonuva xqi\c:, AnoXXcjyi nÖTKcvc.
T\qlu, 'Equri nonnva xql\a, ebenso : Axtaol, 80
T/avuy.tlu, xvaiv, xvv^yixiag.
[Vgl. die angeblich bei Athen in einem
Grabe gef. Inschriften: ^Eq:r^fA. «(>/. 1884,
S. 83 fg. : AaxXtiniov. — Ma^icoyog. —
ATiöXXtDyog MaXicixav.] 85
Dann weiter unten: Evd-v&r,fAoi; EXtvalt'iog
UQivg 'AaxhjTxiov \ T«f axt;j>Ms dvi'hrixe
x(cg Tiqoi xols ßw/uolg | ty als r« nonuvic
nqwxog I ihjxdanxo « ^^ri 7iq[o\l^via3^ca.
Linke Seite: "^Wli^ \ «qtaxriq\ct] | xr^qioy, 90
I Myr^/Jo\avi'i] \ c(q{a[xrj]\qK j xrjqiou | v>]-
qi(('/.\ioi xqig I ßoj/noi.
Die letzten Worte {y. u. y. x. ß.) auch
auf der hinteren und oberen Seite wieder-
holt. 95
A,9t}y. IX, 234. S. Zeus Soter.
CVIII
K. Peiraieus (Phaleron). (Athena — Eniy.ooi O^ioi.)
Athena.
(Athena E e t i o n e ?)
C/A. TU, 340. (Theatersitz in Athen.)
5 (Athena Polias.)
£(p.(cQX. 1884, S. 169, 170,2.48. n«ni(
TU juaXQ« TiXI AH-tn'äg Uo'/.iud'oi.
(Athena Soteira, s. Zeus Soter.)
Attis.
10 Fest Attideia: CIA. II, 622, Z. 10. uia-
(foTtna TU 'Att(Ö'hu (mit dem Metroon ver-
bunden).
Baal.
A'evue arch. 1888 (IX) S. 5 fg. C. I. Semit.
15 I, 114. (Tempel des B. und Säulenhalle.)
Vgl. Sochen.
Belela.
CIA. III, 1280 a. (Herme, gef. -/.uxu T>,t'
avfoixluy VifQuiixu, vgl. jedoch Ä'arf. v. Ali.
20 I, S. 43). Z. 3fg. 'Yfxvrjtis T^s EvnoQitis
i^iüi Btli^lus xul TMv ntQi (cvTr,i' O^iwy.
Beudis (u. Adrasteia.)
Xenoph. Hellen. II, 4, 1 1 (s. Agora). Der
Weg vom Markt 77 oo's- Tt to iifjov r/'s"
25 Mov%'v'/fius 'AQTifJid'oi y.ui 16 Bti'd'Uhioi'.
Vgl. Pinto Polit. 327 A.
CIA. I, 210, Z. 3. 'A(S^u\ßTklug\ y.u\
Bk\ydi6og\. 273, d. Z. 6. ll()'pf<ffr]t/«s"-
Vgl. CIA. II, 610 und 620, Z. II.
30 Die Btvöiötiu- CIA. II, 741, Z. 20, 52.
Demeter.
(Das Thesmop horion.) CIA. II,
1059, Z. 12 (vgl. Theseion), CIA. II, 573b,
Z. 6. ßu)uoi , fJtyuQoy, Z. 8 fg. ioQTti tmi'
Uiauoffo^iMi' y.ui 7ih,Qoaiui xid xu'/.uijiuioig
xul TU axiQu. Z. 18. i).uai«i, Z. 23. ar/;-
oui (ro xpr^fpKJfiu) TiQos Tfi uyaßuoii tov
^Kfuo(fo()iov. Vgl. Demeter im Phaleron.
'A&t.i'. VIII, S. 296 (= Dittenherger, Syll.
427). Inschrift der Thiasoten der Aphrodite.
Z. 18 fg. Stephanos: uvii^i,xt Tt^v -li,ui,TQa
b/uoyoKci' TOV xoivov.
Demos und Zeus, von Leochares.
Paus. 1,1,3 Vgl- ^'"* Makra.
45 Dionysos.
35
40
CIA. II, 164 am Ende: tu Jiovvßiu tu
JliiQcäxii. 50
Die 7iof47jrj TU) _/toi'i'(JM f»' Utiouitr
Demosth. {XXI) c. Mid. 10. '.4 .'> »>. VI, S.
'57%- (= Dlttenberger, Sylloge 337, Z. 21,
32.)
Opfer: CIA. II, 741, Z. 6, 80; in Epheben- 55
inschriften: z. B. CIA. \\ , 467, Z. 16 fg.
468, Z. II. 469, Z. 13. 470, Z. 12, 66.
'E(pr,u. uQ/. 1884, S. 39 fg. = At/ieii.
Mitth. IX, 1884, S. 288 fg. (Gef. „beim
Bau des Theaters im nordvvestl. Theil des 60
Karaiskakiplatzes" ; vgl. über das daselbst
aufgedeckte antike Bauwerk : Mitth. a. a. O.
S. 279 fg.) Erste Hälfte des 2. vorchristl.
Jahrh. (Kohle)-):
Inschriften der Dionysiasten (01 65
Jiovvaiuaxui, r^ avvoSo; , ot Tr,v avvodov
(ft()oyTis rw x^^to), Ol oQytüit'ig, 6 &tuaog)
zu Ehren des Dionysios, Sohn d. Agathokles
von Marathon und seiner Söhne Agathokles
und Dionysios. 7°
I. Z. 21 fg. von Dionysios d. Alt.: '/.ußwi'
riuQ uvT<ji\i> Ttjv iinniiawr^v tov -lio-
i'vaov tÖv Tt i'tüj TOV O^tov xixztaxtv-
uatv xul txöaiAi^ati' noX'f.oJs \ ["«(
xuloJ; dyu],9r^uuaiy. 75
Z. 32. azrjaui {t6 ipr^cfiauu) nuQu tov
VtÜJ Toi' i)-iov.
II. Weihinschrift des Dionysios ( = CIA.
II, 1336). Toydt vi(ü aoi, uva^, Jio-
vvaiog t'iauTo rfjdt xul Ttuti'og Ü-vötv 80
xa'i iöuy tixt'/.u aoi u. s. w.
III. Z. 17 von Dionysios: xuztaxtvuauTO
j6 uyu'/.uu TOV -lioyvaov Toig oqytütaiy
xul 7iitoai()'nv(juTo xutu uuyziiuy tov
^lov. 85
Z. 46. (fQoyriaui öi Tovg oQytiöyus,
onuii uq^r^nu)(j!}tl -li\o]yvaio; xul
u[y^uTti^tl ir tu) tH>ii> nuou tov O^toy.
Vgl. auch das Relief: Athett. Mitth. VII
(1882), T. XIV, S. 389 fg. (Roben.) 90
Eetion ?
\'gl. E e t i o n e i a.
Vgl. oben: A k ra t o ]> o t e s , dasDiony- Knt,xooi &toi.
sion (Grenzslein No. 41 und unten: Theater | 'Kfpr,^. «(>/. 1SS6, S. 51 (röm. Zeit)
in Munichia. I K7it,xöots (^toJg.
K. Peiraieus (Phaleron). (Eros Uranios — Isis.)
CIX
15
40
45
Eros Uranios.
14^/^1'. VIII, S. 402 (runde Basis [Altar]
aus römischer Zeit. Ecke der Sokrates- und
Philhellenenstr.): J-J(twTO^- Ovoaviov.
Eurymedon.
CIA. II, 1516 (Kart. V. Att. I, S. 43.
Steinpfeiler, gef. an der Ecke der Athena-
und Munichiastrafse ; Haus Ant. Argatsis) :
r'i.av\Y.ixrig /"[X]«i'[z]fOD yl«[wrrr(j]f is' »"^w[t]
Götter (unbestimmte).
Vgl. ^Ent'i/.ooi, &ioi.
Basis bei den Mühlen [dem Metroon?] gef.
CIA. II, 1335- ATio).'/.o(f(cvt,g ^r()f'cTioyoi,
fdaiot' ^Mj(<'(Qov utni&ii'in tnl zov Itoov
HviftTjXav {Holg.
Bull, de corresf. hell. VII (1883), S. 510
No. 8 (= Kart. v. Att. I, S. 61), Schlangen-
relief, beim Zeahafen gef. ^Ho('.-/.'f.iiSi]g rw
b-tM. Vgl. CIA. II, 621. III, 1296 und
Zeus Meilichios.
(Grofse Götter.) Vgl. MiyuKoi O^ioi.
Göttermutter.
Inschriften der Orgeonen westlich vom Zea-
hafen, bei ,,den Mühlen" und den Resten der
byzantinischen Kirche gef. (s. darüber K'art.
''. Att. I, S. 45fg.) Vgl. Foticart, assoc. relig.
S. 85 fg. CIA. II, 610 fg. CIA. II, 610,
Z. 3 : ^ ^fos" TMV ogyfwi'iüi'. Vgl. 619, Z. 8,
12, 14: /■ d^i6s\
Der Tempel: MtjQMoy, liqou, i'ccog: CIA.
II, 621, Z. 25; in einem Temenos: 619,
Z. 23; aihl: 'ÄO^t'ji'. VIII, S. 295, Z. 28;
iKcyfiQiloy.' CIA. II, 618, Z. 5.
(W eihinschriften.)
CIA. III, 135, 888: Mr.TQi »twy. Vgl.
CIA. II, 1337 und das Kybelerelief Arc/i.
Ztg. 1880, Tf. II, 4 (= CIA. II, 1594.)
CIA. III, 134. MtjTQl x^iüjt' tVUPlriZM
IctTQiytj 'AffQoJiTt^ <cvi&t;xn'. Vgl. 137.
Helios, s. ,,Asklepios u. a. Götter".
Hermes.
CIA. II, 1224—26. Jt).T. ccQX. 1888
S. 18. Ol irprjßtvaaj'Tii tnl Tv/rey&^ov
(_/»; , —u)aiy.n('(Tov, 'Äy{({}o/.'Aioi\; H^((-
xltiSov) (<QXoi'Tog EQutl (folgen Namen).
(Hermes Hegemonios.)
CIA. II, 1207, (gef. bei der Mühle west-
lich vom Zeahafen). 50
ST()((Trjyoi Ol tTil zoi' IhiQrdä hiX H^a-
x'AtiSov äQ^ofZog — ^Eq^tl Hytuoriu)
uyi&i;xrci'.
CIA. III, 197. (Kl. Altar, gef. im südl.
Theil des Peiraieus.) [N]i/uiQioi^ 'A()i'/.ho[i\ 55
Tzaiöayioyog 'Equtj ijytuöt'i. Vgl. die Haut-
gelderinschrift: CIA. II, 741 frgm. a, Z. 20,
b, 14. An'sto//i. Flut. I159 und Sc/iol.
(Hermes 6 noos- r>) rri'AtJt.)
Demosth. XLVII, 26 vGzt^ov avzo) 60
7IiqiZV)^(x>U TliQl XOV 'EQ/Lirjl' zöu TIQOS XI]
Tiv'/.idi riQoatxu'/.tau ur^v u. s. w.
Harpocr. (Phot. Suid.) nqog z fj n v'ki Si
EQfxrjg' .Jfjfzoad-iytj? iv zot xia Eviqyov.
(iH'/.o^oqos iv Ttj e ' „AS-t;t'(ciMy", (f,t;<Jii', 65
,,reQ^{(iuiyü)y zBi)ri^iiv zov HtiQdiü ol ivvia
t'.Q%oi'T(<; zoizoi' «vf(&ii'Zig ty^rcxpav' (CQcci-
fjti'oi TZQwioi zii^istiy o^ff (u-id-r/xai' \ ßov-
Xijs xccl 6r,nov Söyfiuai nti&outyoi."
Harpocr. (Phot. Suid.) ^Equ^s 6 rzQOi^ 70
T fi Tiv^iSi' ... 'Ih'/iö^oqos tv t Azi^lSog
cprjoly, wf Ol tf- «Q^oyzf^ r«rs" (pv'Auii; ccr-
id^taav 'Egfirjv nttoa tjv'/.mvu zou Azzixöf.
(Leake, Topogr. S. 85, Anni. 10. «artxoV.)
Archäol. Ztg. 1872, S. 21 = CIAnt. 349. 75
(Basis gef. in der Bucht von Krommydaru.)
Uvx^iüi' Equij ayuX/jiH EquoazQazov Ai-
(ii](iizt]i ■ iazr^aiy nolhcg d-t^aüutvog no-
hiui. I Ev(fQ(üy i^tnoir^a ovx c'cdurjs^ Uä-
Qiog. Vgl. unten Soter, auch oben: ,,As- 80
klepios u. a. Götter".
Heroen, s. oben Grenzsteine No. 7.
Vergl. Eetion. Eurymedon. Kantharos.
Kytheros. Serangos. Phreatos u. a. m.
Hestia. 85
CIA. II, 589 = Dittenberger, Sylloge 296;
am Ende : azr^ac.i (ro ipr;ffiaufc) tu zto ifQM
zris ^Eax'ucg.
Homonoia.
CIA. II, 1663 (Kl. Altar. Ouovoiui zov 9°
&1ÜG0V. (Vgl. auch Demeter a. E.)
Hygieia, vgl. Asklepios.
Ad-t'iV. IX, S. 234, s. Zeus Soter.
Isis.
CIA. II, 168 am Ende. (Den Kitieern 95
wird durch Rathsbeschlufs die Gründung eines
ex
K. Feiraieus (Phaleron). (Kantharos — Soter.)
Tempels der Aphrodite gestattet): xufh'cTiio
y.c('i Ol Alyvnxioi zo r*~>- Iaido; hqov
'ii^QVVTdl.
Kantharos, s. Kantharoshafen.
5 Kurotrophos.
'E(p. ccQX- 1884, S 194 n. 6 (Fragment
einer Amphora). Xr/.olaToair, Ko[v]QOTQ6[cfO}.
Kytheros.
CIA. II, 1058. (Inschrift mit Relief: bär-
10 tiger Mann sitzend, reicht einer Frau mit
Beutel (?) die Hand; gefunden beim Zea-
hafen). x«r(( titdi luiaxf^wac.i' (folgen acht
Namen), KvO^r^Qion' 01 fxto'nia \ t6 ioyicarr^-
oioi' 10 tv ITiiinati y.ui r i]v or/.riaiu Tt/y
15 7JQoaoL(Tf(i' (cvkö \ y.(d zo oiyr^fifcziou ro
im zov Y.onoiui'og t'ig zov ÜTiavz\(c ^qovov
Kvy.oüzii xiifiäuaiiiy 6Q<c)^fjiiäv \~^ hhl" ^0 i'
ti'Kcvzov ty.üazov fczi'/.ii unüvzMV.
Z. 24. (cuuyQäxpui [(ff rftJffcTf rag avv-
20 &r,xc(g Ei/.Quzr^v tv azr'lti hihifd xcd
aiiiaai [naget ro]^ r;Qü). (Kytheros?)
Vergl. Steph. Byz. Kvi^r,qa. Etistath.
ad Dionys. Perieg. 498.
Leukothea? s. Sotera.
25 Maleates, s. ,,Asklepios u. a. Götter".
-l/i)'«/0< i'^tOl.
CIA. II, 469, Z. 18. 470, Z. 29. (Epheben-
inschriften.)
Men.
30 CIA. II, 1587. {Kartell v. Att. I, S. 43).
Basisinschrift, gef. beim Terpsitheaplatz: Jio-
vvGiog xc'.l B(c^v'/.i(i zip Mr,pi zo ifQov
at'i&taav.
Mnemosyne, s. ,,Asklepios u. a. Götter".
35 Moirai.
CIA. II, 1662. Moiiuag ((otaztigrcg
ill y.r.Q(a III.
Munichos.
C/.l. II, 1541b (gewöhnl. Stein, gefunden
40 hinter Hag. Konstantinos). ■ — Etii-/«Quov \
ut'iO^tjxti' ! Movri^o).
Phot. Movvv -/[^iii) V. Vgl. Artemis Mu-
nichia.
Musen.
45 Bull, de cprr. hell. VII (1883), S. 76 fg.
VVeihungen der Mellepheben an die Musen.
Nana, s. A rtemis.
Vy ixdfc, s. Artemis.
Panakeia, s. A s k 1 e p i o s.
Paralos (Paralion). 50
IDemosth.] XLIX, 25.
Phosphoros.
Citiii. Alex. Protr. I, 24. <dgaov^oi'KM
[zovg txntaoyzai (cno 'Pv'/.i;g xuznyayöyzi)
UVXZlOQ — TIVQ tlOQÜZfd 7TQOt,yoV- 55
fJliVOV, 071 fQ CCVZOVS UTlZUllTZlüg TlQOTliUlpUl'
X((Tu rr^y Movvv/iuy l'ii/.uitr' ti'{)-<( vii'
6 zov <I'ioa(fooov ßüiuog taziv.
Vgl. bei Lysias c. Agoracr. 24 den ßiauog
Moirv/iicait'. 60
Phreatos? Vgl. Phreattys.
IIarpoc7-at. tv 0Qt({ZZol' (vgl. Etyni.
31.) u)vo^iua&<(i d" ioixt zo äixaazr^oiov
cino xivog <I>Qtazov rjQioog, xud^d q)r,ai (-Jto-
cfnaazog tv ziö iXTO) xiu ötxazio zwv vouiov. 65
Poseidon.
Fii. X or. S. 348 F. 'izi Si {vouor tia-
riyaytv 6 Avxovqyog) läg zov IToatiöwvog
dywva nottiv iv TTni>«itJ y.vyj.hov ^ooujv
olx V.azzov zniwv. 70
(Pos. Kalaureates?)
CIA. I, 273 Frgm. e. E. (Schatzurkunde.)
(Pos. Pelagios.)
'A&^v. VI, S. 482, Z. 17 (Priester der P.).
Sabazios. 75
'E(pr, u. ^QX- 18S3. S. 245 fg. (Inschrift
aus d. Peir. ; röm. Zeit) Z. 4 fg. t&octv zoig
ICßccCucazulg dvfc yiniipui t« ovöuttza riüv
tQCtvi azüiv tv azr,hi ki9-iv>, xui <jzt,<jcet iv
zip ItQip ■ folgt die Liste. So
Vgl. dazu S. 278 fg. (die Basis eines Weih-
geschenkes, ebenda gef.) o'i'dt ltQ07ioir,a((vrtg
(cv id-taccr tJii 2^waiyivovg itQ^ovzog .
Sarapis im Peiraieus-
CIA. II, 617. Sarapiastendecret. 85
Serangos ?
Vgl. unten Serangeion.
Soeben.
Ar eil Hol. Zig. 1872, S. 21 (^ C. I. Si»irl.
118). In der Bucht von Krommydaru : Altar 90
mit phönikischer Weihinschrift auf Baal Sechen.
Soter.
E.bettda = CI.l. II, 1549. Altar mit Rest
einer Weihinschrift.
nKlif[t]g [</>](üio[v ['EQjujt?] 95
—uniiQi uvf'H[ar(v.
K. Peiraieus (Phaleron). (Sotera — Zeus.)
CXI
15
25
40
45
Sotera.
CIA. III , 368 ; auf einer Sitzstufe des
Dionysostheaters. Atvxo?]&iu[i 2"]wr>;o«p
t'f.hun'iccg.
Theseion.
A)hiodd. I, 45. iy.i'Ktranr 'Ad^t,i'(etu)y roii
u'ti' ti' fcatii oly.ovvTti^ livtci ttg rr,i' ayaouv
TU on'/.u '/.u^iöi'ztci, toi'>; tJ" h' uuxoio r(i/ti
il^ t6 &i;Gtloy, Toig d" tv IJnouitl ii; Ti,v
iTTno&a/utiay tcyooay.
CIA. II, 1059. 'Eni 'ÄQ^innov uo/oito;,
'/'nvrhoi'Oi ifr^u((Q^ov[i'roig. [ K]aTu r«cft
uia&ovait' ITtcnfeitlg nc<oc<?.iay xai 'ÄKuv-
p/ J'« -/.(ci t6 0>;aiioi' Y.ai xhK'Kh jhuivi]
unuvjtt.
Z. 9 fg. xr^v St v'/.ii' y.(d Tt,y yr^y ut;
iciano t'i<'(ytiv lo v; /uiaO^wafcuii'ovi (UijTt
tx rov (-Jt\atiov fxt]xe tx riöy (c'/.'/.\wy Tijue-
ytuy, Liiide T^y v).r^y (c?.?.oa f, Tiö ^cjoüp'
Ol /uiad-üi'^aä/ueyoi t6 Btafxocfooioy xcd t6
Tov —)(oiyovyros x(d r|«AAre iyyöuir. — —
Z. 15. Ol /uia&üiarcuiyoi ITanrcXucy x«i
'A\?.f^voi&a xcd t6 Gt;Giioy.
Z. 22. rt]y otxücy rrjy ty 'AXfXvqiSi ari-
yovac.y nctQcc'/.uiwv xcd oQd-r^y — —
Vgl. '£cpt,u. <iQ%. 18S4, S. 169, 170,
Z. 48. Tfuiyt, 0>,oiwg (oben: Hafen).
Tyche, s. oben: Agathe Tyche.
Zea, s. Zeahafen.
Zeus.
CIA. II, 1571b. — .Ji't Jüjoo)' xcTcc
iicciTllccy icytO^r^xt.
(Zeus und Demos.)
Paus. 1,1,3 {'^'on Leochares). S. Stoa
Makra.
(Zeus Labraundes.)
CIA. II, 613. (Thiasotendecret, zu Ehren
des Menis.) Z. 5 fg. xcd ro TiooGTcöoy xcd
[r]o [«Jirwu« TOV isqov tov -liog tov Acc-
^iQcciydov in!:\ri'/^kßiy. (Das Decret nebst
Bild des M. aufzustellen im iSQoy tov d-8ov.)
(Zeus Meilichios.)
1. CIA. II, 1579. Zeus auf Thron und
Adoranten (Mann, Frau, Kind). Aoiot-
c(QX'i ^'' Mfih/lo).
2. ebda. 1578 ^ SyM Catal. 1094; (gef.
wie die folgenden bei der Zillerschen
50
55
Colonie, nordöstl. Seite des Zeahafens:
Schlangenrelief.) IldicSTioy Jd Mt'/.i-
3. 1582. 'Hdv'Ati — — [ceyi&r;]xcey.
Ebenso 2 Fragmente ohne Inschrift.
4. 1581 (Berlin). Schlangenrelief - — -/d
iliü.i^uo. Ebenda Relief: 3 Personen
vor einer Schlange. Vgl. Archäol. Ztg.
1879, S. 103.
5. 1580 (Louvre). AcsA'h,nMSr,i Acjx'/.i,-
nioSwQov -fd MiAi^do.
6. BuH. de corr. hell. VII (1883), S. 510,
No. 9 = Uccqvctaaög 1880, S. 832: 60
Mann vor Schlange. _/t« 2tPti'M/((o.
7. CIA. II, 1583. Schlange: ' Hqc'.x/.kuh,>
TW O-tlö.
Vgl. noch Karten 7'. Att. I, S. 70 not. 84.
CIA. II, 1579 b. Jt'/.T. ((QX- '88S, 65
S. 135, 3. 'Ecpi;u. cco%. 1885, S. 90 fg.
1886, S. 49 fg.
(Zeus Philios.)
CIA. III, 285. (Theatersitz in Athen»:
It^icas ^loi fPi'/.iov. 70
CIA. II, 1572. (an der Ostseite des Isth-
mos, beim Zeahafen gef.) Zeus auf Thron, 2
Adoranten. H]vyyioy .Ju </H'/.icp (cyi9^[r,xsy.
CIA. II, 1572b, (an der Ostseite des Zea-
hafens gef. Rest eines Votivreliefs. Zeus und 75
2 Adoranten). Eoficdog ^li ff>i'/.io). Vergl.
JtXz. ccQX- 1888, S. 135, 3.
(Zeus Soter und Athena Soteira.)
Paus. I, I, 3. Üiicg Si cccioy Tiöy ty
HeiQcdii juciXiaTCi 'Ad-r^vccg laTi xcd ^log So
Ttuiyog' jfffAzor ^iv aucfoTtoc. xci c\yc'c'/.-
fAcuct, i'^ti ^i ö Liiy axr^TXTQov xcd Nixi^r.
i] &e A&),rcc (foQV. Ei-TCivd-a Aeo}a&iyr;y
(den Heerführer der Griechen gegen die
Makedonier) xcd Tovg TicäSc.g tynaxpty Ao- 85
xtai'/.ccog.
Stral>. IX, 395- 01 no't.'/.o'i noliuoi . . roy
Utiqcaä avyiaxtiXuy sig 6?.iyr,y xaxoixiay
Tr:y TT8QI Tovg lifxtyccg xcd t6 itqoy Tot
.Jiog TOV ZcJTrJQog. Tov St lioov tcc u'ty 90
ffrotdt« l'/ft niyaxccg O^ccvuciaTovg , toycc
TiJüy iTTicfccytöy Tf/yiTwv , ro S' incad-ooy
ciySoiui'Tccg.
Plin. XXXIV, 8, 74. Cephisodotus (fecit)
Minerv'am mirabilem in portu Atheniensium 95
CXII
K. Peiraieus (Phaleron). (Hippodamischer Markt — Markt.)
et aram in templo lovis Servatoris in eodem
portu, cui pauca comparantur.
Vgl. Lycurg c. Lcocr. 136. Erzbild des
Vaters des Leokrates.
Vit. X or. 846 D. Schmückung des Altars
durch Demoslhenes. Vgl. Flut. Demosth. 27.
CIA. III, 281. Sitz des Priesters im
Theater. 'hQito; Jiog (Jio;) Iu)t[^]qos ,
7.u\ 'Ai)\r^\vüg liOTtioag.
Opfer: Aristoph. Phtt. 1 175 fg., vgl. CIA.
II, 305, Z.H. 325, Z. 10. 326, Z. 4.
Opfer der Epheben: CIA. II, 471, Z. 29
und sonst.
AüXtiM x(d t(c iv 'Pce?.r^Qoi y.((l m ir zm
ITinO&QO^UM. § 10. OTCil' yt ixr,i' tl' kö
innoifgouM r, inidtihg rj, xa'/.6u filv ovzui
nowToy Taiuad-ccL tog uv Inl fjitnonov 50
tu7i'/.r,a(cvrts ^nnuiv zou inTiödQouof iSthe-
atuiv zoig ix zov ijiiaov ui'!)^qii)novi u. s. w.
Vgl. Demosth. XLVII, 53.
CIGi: 5804 (Verzeichnifs von Siegen), Z. 30.
'Ext\;dö«i CIA. 11,968, Z.4ifg. lu 55
ZM iTino^QÖuo). Vgl. 969 A, Z. 36:-.
Vgl. auch 'Efpr^n. (CO/. 1884, S. 169 fg.
(oben: Hafen), Z. 42. fltiQ jciiiog naq tn-
40
45
Weihungen: CA /. III, 167. 'Ecfr^u. an/. Höhen, Hügel (vergl. oben Halipedon 60
[A'c'wc///. II, 4, 34] und unten Munichia).
Appian Bell. JMithrid. 40. 6 Aoyi't.ao^
... ig äi ZI zov JJtioaitjg ai'idoaijitf
6'/vQiozui6i' zi X(d d-a'/.äaatj mqix'/.vazoi',
(0 y«ig oix ixioi' o Ev'/lag ovd' iniytiqt'iv 65
tSvvuzo.
Kantharos-Hafen
Aristoph. Fax 145. ii- ntiociti ö't,7iov
'az't Kavd-ÜQOV '/.iui;r.
Schol. Kav&uQov '/.iui,u uiqo; zov Ifti- 70
QfUiüg, tag KaV.ixquzr^g r^ MtvtxXr^g tv Z(ö
Tiiol 'Ad^r^i'öjp, Yqü(fMV ovzwg' l'/ff (f« o
ITiio(cifvg ?.iuii'(cg ZQÜg, ncU'zag xXttazovg'
tlg fiiv taziv o Kut'&uQov '/.iui;y iovito)
Xu).ov fxtvog {(i7i6 zivog t,qu}og Kavi^uqov), 75
iv 10 T« i'twQKc {(^r^xouzn) tlzu (ro) 'A(p^o-
Siaioy, tiza xvx'Im zov huivog azo(U nivrt.
Vgl. Flut. Fhoc. 28. uvozt.v dl '/.ovoi'za
YoigifSioy ii' Kfcv&f'coip /.min xtjog ovv-
iheßty. 80
Ilesych. K a v 9 u o 0 v t.i 11 1, v. Fekker,
Aneai. I, S. 271, 8.
Kophos Limen (vgl. Halipedon).
Xenoph. Hell. II, 4, 31. Pausanias: nag-
TJ'/.&tf inl zoi' KviCfoy huircc axoTjwy 71^ 85
tvanoztixiozoTHZog tir, 6 nugauig.
Lange Mauern, s. Mauern B.
Leukon.
Ehrendecret \m Emporion. Demosth. XX,
36. A !H]y. VI, S. 152 fg. 90
Makra Stoa, >. Stoen.
15 1S84, S. 167 fg., Z. 15 fg.
no fi 71 /,:Ad- r, y. VI, S. 1 5 7 fg. = Ditten-
berger, Sylloge 337, Z. 20, 31.
(Bauurkunde des Heiligthums ?)
CIA. n, 834, Z. 2. J\io\g Iwzr^gog ini-
co azazovyzioy — — Z. 14. z tutly xui xo-
uiaui ii fr/.zi,g. Z. 29 und 36. zov rjgo-
nvhäov. Vgl. CIA. I, 68.
(Zeus Soter und andere Götter.)
Ad^t]y. IX, S. 234 (gef. in der Gegend
25 „l'doccuxu"; Spuren von Einwirkung des
Seewassers).
Z. 6. zöjy '([(Qüiy, loy 'iH^vov, zui z( -JCi
ZU) lMZr,Ql xccl zfi Ad^r^yrc Tfl — W -
ztiQ(<, xfc'i rw A<sx?.r,7i\cp(ö (sie) xui
30 zjl 'l'yiila X(ä zolg et^'/.oig d-iolg
u. s. w.
(Zeus Xenios.)
CIA. II, 475, Z. 13 fg. Ji6yyrjog iS
Oiov, Zfcuhcg yavxhjQcjy xtd iunonaiv zioy
35 (figöyzuH' zr,y (ttyoSoy zov -/log zov Etyiov.
Hippodamischer Markt, s. Agora.
Hippodrom.
Steph. Byz. "E y t '/. i die i " örj/jog zijg 'Azri-
xi,g uno 'EyiXov i,gojog. ovzog &' uno "E'/.ovg
zonov utzn^v oyiog zov fhtoccdwg X€c'( zov
zizoKXoiuov IlQdx't.tlov, iy io zoig yvu-
rixoig aywyag izi(Hatiy zolg n((yfe0^i,yc(ioig.
Etym. M. Eyi^it-töiö' zönog A&i,-
yt,ai azKifiwy öxzw, iy >>> <n InTiodQouifci.
Xenoph. Hipparch. III, l von den Reiter- Markt, s. Agora.
Übungen: zu zi iy Ax(«fi,iti<( Xiü i<'. ir
K. Peiraieus (Phaleron). (Mauern.
CXIII
5
15
Mauern.
A. (Eingmauern des Peiraieus). Vergl.
auch Eetioneia, Häfen, Municliia (Festung),
Thore und den ,, Zusatz".
Thucyd. I, 93. xca wY.odöu\auv if, r/.ih'ov
yywfjij (des Themistokles) t6 nä^Oi tov
ni/ovs, ÖTii(i rvv 'in dijAof lau nf(>} tov
IIn()«icc' &V0 }'((() <c/Li(('c(ei tvai'Tiai «AAj/Arair
Tovg 'kid-ovg intjyoi'' irrog ö't ovts X('<?.ii
ovTt nr^Aog rjy, (c?.?.(c ^vi'ojxoJoutj/uiyoi jut-
yuXoi Xid-oi xcet tv loutj tyyun'ioi, ai(^>,()(0
TiQog «ÄXjfAors" TU iSiü&ii' y.(d /LtoÄvß&M
&tdt/uit'oi. t6 dt vipog i\uiav ^u'f.iaxa
tTt'/.ia&ii ov SiivotiTo.
Appian. Bell. Mithrid. 30. v\}^)05 tf' i]v xu
Tiixi nTi)[i(x}v TtaaaquxovTtt ucthara y.tcl
iiQyaaTo ix Xid^ov ntyu).ov rs xcd itioa-
yioi'ov, ITiqix'/.tioi' tQyov.
Vgl. Diodor XI, 41. Nepos Themist. 6, i
und oben : Hermes Tiqog rrj nv'/.i&i.
CIA. I, 32, a Z. 31 (Ol. 86, 2). ^oi,aHiH
iig ro veiäqiov xm t« xti/r^.
( U m f a n g.)
Thucyd. II, 13, 7. X«« TOV HtiQanäs ^vv
Movri/icc iiijxoyrn fxiv azaöiwy 6 anns
TitQißoAog, t6 d' iv (fv'/MXJi ov ^fjiav tovtov.
[Vgl. dagegen : Ansiodemus bei Müller, Frgm. 1
hist. gr. V, S. 8. ö (ff TOV IltinciWs- thqi-
fio?.oi aradiiüi' n .
30 Dio Chrysost. or. XXV, 4. S. 521 (Reiske).
(■JtfjKSTox'/.ic. . . . xov Utioai«. xti'/Jiata
TT/.iiöi'iof t; ii'H'i^xovxH axad'uoi'.]
(Für die Zeit der Oligarchen) vgl. Ee-
tioneia und Xenoph. Hellen. II , 3 und 4
35 (s. oben Agora).
(Zerstörung durch Lysander.)
Flut. Lysiiiid. 14. xdät xu xih, Xioi'
AaxtSctifxoviMt' iyi'io' xuß^icO.öi'XH xof
ITtiQccir. xal xcc [auxqu axih, . . . X(ci'
40 tiQccvai' £/oixe.
15. 0 ö' ovv AvauySqoi — — xu xti^r^ |
xrcriaxanxt — — tt^ost x6u uvXov tatt !
(payoifiiytoy xcd ncci^oyxtJU a[xa xwv av/u- |
^uu^wy 0)s ixeiyr^y xr^y ijui^ay tt{t]^ovaccv
45 r^f t).tvd^tqlc(i.
Vgl. Diodor XIII, 107. XIV, 3. Lysias
XII, 70. XIII, 14, 34. i
(Wiederaufbau der Mauern.) |
Curtius, Topographie.
25
Xenoph. Hellen. IV, 8, 9 fg. Di'dor XIV,
85. Dtog. Laert. II, 39. 50
Inschriften v. J. 395 4 und 394,3: Bull,
de corr. hell. 1887, S. 136 fg. Wachsnmth,
Ber. d. sächs. Ges. 1887, S. 371 und Die
Stadt Athen II, i, S. III fg. Davon No. 2:
In Evßnv'/iiSov uQ^royxog , ano xov arjf/ttov 55
(co^djut^voy uixQi xov ntxwn\ov xwv nv'kwv
Twy xccxd I x6 Ag:qodiaioy Itii &s^ uc iSioyxi
F'HHFAAAA- /Jt a(f^w{xrs) Bmwxwi^)
[i7i\] xrj TiQoafeytjyf] rtöv ki&ioy.
CIA. II, 161. 830—832 Bull, de corr. 60
hell. 1888, S. 355.
(Reparaturen.)
Nepos Titnoih. 5 , aus den Strafgeldern
des Konen, S. des Timotheos. CIA. II, 833.
(Zu Demosthenes' Zeit.) 65
Vit. X or. 851 A. X(d ti; xtij^oTiodtcy
dya/.wai (^r^uoaif^h'r^i^) xotcc xü't.ayxu xcd
eis intdwxs ovo xäcfQois ntql xov fJtiQcciü
xcccfQtiatcs. Vgl. 845 E.
Vgl. Aeschin. III, 236. Demostk. XVIIl, 7°
299. XIX, 125.
CIA. II, 167. Grofse Mauerbauinschrift.
(S. Athen: F.)
(Makedonische Zeit.) Munichia als Fes-
tung. 75
Paus. I, 25, 5 fg. Diodor XX, 45.
(Andre Festung? Patts. I, 25, 5. 26, 3.
II, 8, 6.)
CIA. II, 379, Z. 74. Eurykleides xu
xt'ty(rj xov uaxitüs xul TOV Hnorciiws tn- 00
taxivuati'. Vgl. CIA. II, 380.
(Belagerung durch Sulla.)
Appian. Bell. Mithrid. 29 fg., 41. Strabo
IX, S. 395, 396. Plut. Sulla 14.
Cass. Dio XLII, 14. 0 St Ku'/.i]vog (der ^5
Legat Caesars) tVktv d'k'ku xt xcd xov Uti-
Qcaü, üxt xcd cixti/iaxoy ovxu.
B. Die langen Mauern (vgl. Athena Polias,
Theseion, Häuser und Strafsen).
Thucyd. I, 107, I. rjQSccyio ö"t xuxu toi\' 9°
XQoyovs xoi'xovs (um 460) xcd xu f.iuxqcc
xtl^rt tg d^äXucjauv 01 'ÄS^r;ycdoi olxoSofitiy
x6 xt <PahjQ6ySt xcd x6 is HtiQam. Vgl.
I, 108, 3.
Plut. Cim. 13. 'Ktytxca äi xcd rwr ^lu- 95
xoMy xti/wi', d (Txt?.>, xu'/.ovai, avvxi'/.t-
h
ex IV
K. Peiraieus (I'haleron). (Mauern.)
15
ad-r,vai [Aiv vavinoi' Tr,v oixo&OjLiU'.i', T>,y
dt n^corrji/ d-ifii'f.'naaiv tis xonovs li.iaSti';
■/.(u dic(ßQo)(ovs x<äv 'ioyojy i/uniffoyioji'
iQtiad-r;yai diu KiiAiavog uaifiOMg , j^u'Uy.i
7To).).rj xai '/.i&oig ßaqiai xüii' i'/MV nit-
a'f^ii'riov ixtirov /o^uaTa noQi^ovTog y.tci
6iS6i'To;.
Heliod. IX, 3. t'i/.c.atv uv xig uc.xqoIs ^
Tti/ioiv x6 Yivöutfof, xov uiv t^iMTiliO-Qov
10 i'aoy nh'txog 61 o'/.ov (fvhcxxovxog.
Nördliche, P halerische und mitt-
le r e M a u e r.
Tliucyd. II, 13, 7. Das acpvlaxxov der
städt. Ringmauer rö utxic'ci xov xi uc.xoov
X(ci xov fP(ih,(iixov.
Plat. Polit. 439 E. uviuiv ix IJtiQc.iiws
ino x6 ßöotiov xtl)rog Ixxog , ula 0-6 fA trog
VeXQOVS TIUQH TW St]UUO XilUtrOig U. S. W.
Harpocr. (Suid.) Sia ixtaov x tl^oi.
20 AvTitpüip nqos Nixox'/J(c ' xquäu öyxwi' xii-
•/f(äv li' xfj Äxxixtj wg x«'i 'Aoiaxo(f((yr;c
(ft,<5iv tv TQKfuhji, xov xt ßootiov X(d
xov voxiov xc.i xov <P((h,Qixov, duc fxiaov
xüiy nc<Q txüxiQu iXeytxo x6 i'oxiov , ov
25 ufrifioyevti xal n'/Acxu>v tv fo^yit^.
Plat. Gorg. 455 E. Utoix't.Lovg cFt xa\
uvxos (Sokrates) i[xovot' , öxt avvtßov'/.tvti'
rifxlf TiiQi xov (fir< /uiaov xti)rovg.
Schol. (fj« fxiaov xtl/og i.tyti, ö xtci ü/Qt
30 yvi' iaxiv if E'l'/.äSi' tv xti Movvvx'k} yt^Q
inoir^aty xui x6 /uiaoi' xtl^Ob, x6 [xiv ßülXov
iTil xov TTtKutifi, x6 di ini <I>(c'Ar,Q«, 'iv ti x6
iV Xfcx(cßh;d-ij x6 «AAo vnr,Qixolt; «/fpt no'f.'Kov.
Plut. de glor. Ath. 8, S. 351 A. xovxov
35 (/ZtptzAi«) oig ß^aSiiag uvvovxa xols i^yoig
iniaxüiTixoiv Kgaxlyog oi-xm nwg '/.tytt niQi
xov Suc [Ataov xiijTovg' „).6yoiai n^odyti
ntQix).it,g , tQyoiai d' ovdi xn'i'i." Vgl.
Plut. Pcrid. 13. (rö fAuxqoy xtl^og.)
Aeschin. II, 173, 174. zo ßoqtiov und rö
VOXIOV xtlxog. Vgl. Atidocid. III, 4. III, 5,7.
CIA. II, 167 (s. Athen F.), Z. 120 fg.
XOV ßoQtiov xii^org TiQuirrj jutgig [dno x]ov
6iHXtixioi^<^tog ,uixQi xüJv v nv).MV
x(c'i xfcg dio&ovg —
xov voxiov [Ti]ixovg 7i[£^]7/r[»; /ntQig unö]
lov äiuxux'iofjittxog t[ov iv l/ttiiaul?] f^i^Qi
xov K>,(fiaov.
40
45
Jt'/.x. «(,'/. 1889, S. 90 fg. zu CIA. II,
270. Ehrendecret f. Nikandros u. Polyzelos ; 30
Z. 32 fg. 'Hyri[aiov? — — J (iiiwai<vTog
utTu xwv iMmv avv[ßi(cxivävvtia^fci xal
avvtnoixoJo/ur^afei xovg nvQyovg [xov voxHov?
xti/ovg — — — xo fuioog rö tnißu'/.'f.oi'
uvxolg [tniox^odofxr^aav. 55
(Länge derselben; vgl. auch am Anfang
Allgemeines.)
Tfiucyd. II, 13, 7. r« iSi uuxqu xti/i,
Tigog xov Ilttgaiä xtaatcouxovxu axuöiiov.
Strabo IX, S. 395. xuvxa [xu xa&tüxva- 60
uivic ix xov (caxiog axi'/.r;) &' r,v ^rcxga
xt'f/t] xtaac.gäxovxK an«)tu)V xo ui,xog,
avvünxovxu xo ccaxv xiö Iftiquitl.
[Vgl. dagegen Anstodemus\>€\ Müller, Frgin.
hist. gr. V, S. 8. xu St uuxoü xti^r, (pi- 65
Qorx« inl xov TTtiouiü i; txuxioov /uioovg
axuSioiv fx .
Aristid. Panathen. S. 305 (Dindf.). auo-
TTw xti/r, xu^r^xovxü Tioxt inl ^ü'/.uaaav
ilfjLtgr,aiug öJoi ut,xog xu ovfxnavxu. Schol. 70
xul f4i;v XQiuxorxu f^ui'ov tlal aiüdia.]
(Länge der Phalerischen Mauer.)
Thucyd. II, 13. xov xt yuo <f>u).>}Qixov
xtixovg axüdioi r,auv nivxt xu\ toiÜxoi'kc
TiQog xov xvx?.ov xov üaxtog. 75
[Aristodemus bei Müller, Frgtn. hist. Gr. V,
S. 8. rö dt fPuhigixov xtt^og ixxia&t] axu-
diwv '/. ].
(Spätere Schicksale der langen Mau-
ern) s. A: Peiraieusmauern. Sc
Xeyioph. Hellen. II, 2, 15. tiqovxu).ovvxo
dt (die Spartaner i. J. 405) xwv uuxgijjv
xti/wi' inl dixn axudiovg xic'ft).th' ixurinov.
Vgl. lyslas XIII, 8.
Livius XXXI, 26, 8. inter angustias semi- 85
1 ruti muri qui brachiis duobus Piraeum Athenis
I jungit (um 200, als Philijip Athen belagert).
(Unter Sulla.)
Appian Bell. Mithrid. 30. Sulla — — xu
xt juuxQu axih; xu&>',()tt, ki&ovg xul Sv'Au 9c
Xfd ytjv ig xo /«'tu; utiußü'/.'/.nn'. Vergl.
I Plut. Siill. 12.
j (Spätere Zeit.)
1 Strabo IX, 396. Ol dt no).).ol nö/.iuoi rö
iii/og xuxi,{finpuv — — — xuiianuaini
I dt xul xtc /iiicxoü iii'/i, Auxtd(aitov'iu}r u'tv
95
K. Peiraieus (Phaleron). (Molen — Phreattys.)
cxv
xrcx'f-i'/.ot'iuii' 7I()6tiooi', l\oii(('nar d" haitqoi',
tjt'ixu ^i'AAf<s" ty. 7ioho()y.i(c<: t'i).i y.cci rot'
/TtiQuiä y.rel ro aarv.
'J-J(pr,u. (CQX- '^84, S. 169 fg., Z. 48. s.
c oben Haupthafen
Fiuts. I, 2. 2. r'ci'iöi'Twi' J'i tx f/tiüfciw^
l(jti,Tifc rw»' rn'j(wv tarii', <c Koi'oit' vart-
not' Trji; tiqos' Ki'i(S'<p vnvun^iag nviair^at.
T(c yuQ (-JtutaToxkiovff f^trci zr}v (cya^ojQrj-
10 nii' oly.odoui;x9ii'TC( riöv Mr^Soiv Inl rtji
"?/'<!■' y.<(&i]oiO->i Twi' zaii'r/.oi'Kc ovouh^o-
uiriMi'.
Molen, s. Choma.
K).iXfhQr(, s. Ecpr^fi. (tQ%. 1884, S. 170,
15 Z. 43, 46; oben: Haupthafen.
Mnnicllia (vgl. Artemis, Grenzsteine 9, Hafen, |
Theater, Mauern).
(Als Höhe, Burg, Quartier.)
Strafw IX, S. 395. 'lötfog ö' larii' /; Mov-
20 i'v/i(( y^tQQOvriaiccCwv x«) xo?/os" x«i vno-
i'ouos no'Kv fjtong, ifvati xt xai tniii;Stg
loar oixr,an; dsjffaß-ai, aTOjuiM di /jixqm
T>;i' i'iao^oi' 'ij^iai'. imonimovai d' ecvzo)
huii'tg TQtls. t6 uii' ovv naXuiov ixt-
25 Ttl^KjTo Xfcl avvfoxiaxo »; Movyv)(ie( nnga-
7ih;aiiag wantn /; twj' 'PoSimv nöXis nQoa-
tihicfvlu TM ntinßö/M Tot' rt IJtiqtaä xal
Tovg '/XfAii'ug n'Ar,Qng vtojQiwy ... 01 (ff
no'/.koi noktuoi ro ril/os xarrjotixpnv xui
30 t6 xi]s Movt'v'/'tcig iQvua xov xt fltiotaa
avfiaxiiXay.
Harpocrat. Mo v y v / i u. Tönog nrcorc-
d^cc'Aaaaios tf xt] 'Axxixi]. EXXavixog tv xij
d'tvxto(( 'Axd-itfog tjyoficcaS-cci cpr^alv ccno
35 Movi'v/ov xiyos ßnai'/^tiog xov navxtvx'f.iov;.
Vergl. Phot. J/o r /' r/ 1«. (Bekkcr, Anecd.
gr. I, 279, 23 und Etym. M. s. v.). xönos
iail xov ITtioatbiis. Vgl. Sdioi. Detriosthen.
XVIII, 107. Phot. Mov^v^iciv' . . riQ0)6s
40 rtJ'Oi- xcc<}uqu>a((vxoi avxrjv ( Movi'v/ifei'
Aoxiuiöic) im x^i* xov /ZEt^nritös' uxQioxt,QHo'
Schol. Kallim. Hymn. in Dian. 259. Mov-
yv^iov yc(o taxi fitQOs xov Iltioauös xov
llUiVOS xiöv Ad-r,V<äl'.
45 Diog. Laert. I, 114. 'Movxu yovi' X'iv
Movyv)riav nctQ 'Ad-r^vuiois uyvoHV tpaycci
{E7iiueyi(yt;y) r(vxov<: offwi' xaxwy cixioy
iOXfd xovxo x6 XiüQioy c(vxol<;. Vgl. Pint.
So Ion 1 2 .
Diod. XIV , 33. ö (■:)oaavßovlos tv&vg 5°
fiiy WQfxr^aty Inl xov ITiiQaiia xrd xaxt'kn-
ßtxo Xfjy Movyv^lny , k6(poy iQr^juoy xrei
XUQXiQOy.
XX, 45. Ovar,; xiif Movyv/uc; o/vqus
ov fxövoy ty. q^vatw; uX'Uc xcu xwi' xii'/^t' 55
xc(XHay.tv(ä<;.
Thucyd. VIII, 92, 5. xiäy ntoiTio'/.ioy xtay
Movyvxi«oi xtxc'.ytiii'vjy. A'epos, Thrasyb.
2, 5-
Plutarch Phoc. 28. Orakel: r« uxomxi^m« 60
T»;? "AoxiuiSoi; (fvXuoatty, oniag (c'/.'/.oi ixt:
hcßiaaiv.
Pktt. Demet7: 10. Demetrios . . xaxiaxccxpt
x6 cpQov()ioy. Yg\. Erot. il. Diod. XX, 46.
Dionys. Hai. de Dinarcho II, S. I13, Sylb. 65
(Als Hafen; s. oben Häfen.)
Timaeus, Lex. Piaton. S. 260. yiovvv-
^ia X(d Zticc huivti txiooi xov Plti-
Qcaiws.
Schol. Clem. Alex. Protr. IV, 47. u:i 70
«i'TJjs- {AQxifiK^os^ Movyv^ifti) uioog xov
Xiuiyoc .Movyv^ioy wyouaaxai.
Paus. I, I, 4. taxi Jt xcd «AAof 'A&-tj-
V(doi; 6 fuiy inl MovyvxUf kiutjy . . . o rff
inl <Pu).riQii). 75
TTeoria, TTeorion, s. Schiffshäuser.
Paralia.
CIA. II, 1059, s. Theseion.
Pforten, s. Thore.
Phreattys. 80
Patis. I, 28, II. iaxi äi xov niiQ(ci(ji>;
nQog d^(c'/.riaa*j fPQtccxxvg' iyxuv&n 01 nt-
(pevyöxig „ . . nQos^ üxQowf^iyovg ix xils yrj?
f'cTio yiwg uno7.oyovvxai. (Legende v. Teu-
kros.) 85
Demosth. XXIII, 78. Der Gesetzgeber:
tjyays xov; Sixuaovxcig 01 nooatXß-tly oiov
xt ixtiyio, xi,s /wo«^' unoStii«g xonoy xiva
iy <pQi((xxol xa'/.ovutyoy, inl d^a'Mcxxtj' ii&^
6 fxiy iv nlom niioanXiva(c<; Xiyii, xris yfjs 9°
ov^ (tnxöfxivos, Ol (f crXQOvjyiat xcd dixa-
Covaiy iy xtj yfj.
Vergl. Harpocrat. iv <pQi(cxol (s. oben
Heros Phreatos).
Polhix VIII, 120. iv (Potaxxol — »;»' cJ" 95
h*
cxvr
K. Peiraieus (Phaleron). (Propylon — Skeuothek.)
tni d-aXaaatj t6 dixc(arr;Qiot' y.cd top iv
((iTicc TiQoan'Aivanvxa Tt;s' yi;^ ov nooa-
cmrofxtvov nno zt/g yiw^ */?']*' (i^ioloytl-
a&«i, ^rj fhioßdi^Qtii' fji,T (cy/.voav tig
5 r/}i/ yr^v ß(c)l6 [xtvov
Helladius in Phot. Bibl. 535 a, 28. xi-
xuqjov i&iy.uarriQioy) t6 tv </>()k<toI' — —
{0 y.Qivo fxtvos) int j//;öf tSw(Hi' xov Uti-
QfCKJjg (inokoyoifxspog uyxvQui' xad-iti.
10 Bekker, Amcd. I, 311, 17 fg. iv Zia-
xonog taxi nuqa'Kiog. ivxHv^a y.aivtxui 6
im a/.ovaiiü [itv cpovip tpivyoiv, uixiav öt
f;jfü)»' i^ iy.ovalia (povia. — tv (I^qeaxroV
Ol in äxovaiio (pofo) (pivyovxig, in a'lXw
15 61 xii'i XQivöixivoi' Ol ini n'Aoito laxMxeg
((Tio'/.oyovpxui.
Propylon (Propylaion).
S. oben Grenzsteine 10. Skeuothek {CIA.
II, 1054, Z. 5) und Zeus Soter {CIA. II, 834,
20 Z. 29, 36).
Psyktrai.
S. oben Haupthafen : Ecft^fi. ciq-/. 1884,
S. 169 fg., Z. 43, 45.
Schiffshäuser, "Werften (vgl. Häfen. Skeuo-
25 thek).
Bekker, Anecd. gr. p. 282. vnäooixoi' xuxu-
yo'jyia {oixri^uxu Phot.) inl xijg &<ddxxrig
taxodour^piiva iig vno&o/rjf xwi' viwv, öxi
ur; d^cihaxivoiiv' XU flWQicc (fi >; xwy ö'Awf
30 niQißoh].
Demosth. XXXIV, 37. ot S' iv xm IJti-
Qdiil iv xo) viMQt'io lyu'Au/Aßnvov x(cx' 6ßo?.6v
xovg agxovg.
Sirabo IX, 395. xoig 'Muivug 7iXr;Qiig
35 vKOQiwv, iv oh' y(C( i, önloit^öxt, . . . äSiov
XI r,v v{ciax((xf^/uov x(cig xixnay.oaiaig
vavaiv.
Schol. Aiistoph. Pac. 145. ö Kccv&ctQov
hpi^v, iv (o xd vnoQUc {i^r^xovxa) s. Knv-
40 ih'cQov XijUtjV. Vgl. Paus. I, i, 2.
CIA. I, 32 (Ol. 86, 2), Z. 31. (xm'ifjaxa)
ilg To vid'jQiov xai r« tiI/i,. Vgl. I, 77.
I, 40. /utxd xdg iv xm rni)()lo) i[vd-vg
'iJQceg? s. auch Choma.
45 Isoer. VII, 66. xois lii viuxsoixovg in)
xn&aiQiaii x{»iwv xuhivxiDV (inoihfxivovi
tig ovg i; nohg dvii'/.ioaiv ovx i'luxxw ](i'/.!iov
X(c'/.((l'XlOI'.
50
55
60
65
(Herstellung unter Eubulos.) Vgl. Aeschin.
111, 25. Deinarch. I, 96.
(Unter Lykurg.) Vgl. Skeuothek.
l'ber die 372 vnaaoi/.oi wy.odoixi]^ivoi xcei
intaxtvua frivol der Seeurkunden von Ol.
112, 3 bis 114, 2 (82 in Munichia, 94 im
Kantharos, 196 in Zea), vergl. Boeckh, See-
wkunden, S. 68.
(Durch Sulla verbrannt.) Appian Bell.
Mithr. 41, s. Skeuothek.
Paus. I, I, 2. /.(Ci vtojg xiu ig i/ui i,a(cv
01X01.
Schoinus.
CIA. II, 1059, s. Theseion.
Serangeion.
Isaeus VI, 33. xo iv Itiqayyuo ßu'/.avüoi'
unter den Besitzungen des Euktemon.
Alciphr. III, 43, 6; vgl.Ankyle. (Athen, E.)
Phot. —riQftyysiov (vgl. Harpoer. s. v.
und Bekker, Anecd. gr. S. 301, 16). xönog
xov ITiiQaiMg {yu)oiov zi xov ITiiQfuiwg, iv
XO) HiiQcail) xxia&iig vno It^qüyyov' Xfä 70
r,ocöov iv fevTM.
Hesych. Eiigüyynov — — iv lo 01
XKXovQyol ixQvnzovxo.
Skeuothek.
(Alte Skeuothek.) 75
CIA. II, 807 (Ol. 1 12, 3). Col. b., Z. 153.
iv xrj ß();f«t\< ay.[ivof}^iixtj. Vgl. 793, 795;
nur axivoff^tjxt] , ebd. Z. 80. xäSi nuotXü-
ßo/jiv iv xiö oixrifittxi xiö [/Lii]yfc'/.(p xw
nQog r[c(l]g [nv]Xaig' vgl. Z. 159, ebenda 80
Z. 88 fg. rj axivo&rixti (die neue). Col. c,
Z. 26. axivo&tjxfa ^vhvKi.
(Die Skeuothek des Philon.)
CIA. II, 1054 (gef. beim Zeahafen , an
der Kreuzung der odog —uyxitofcg und einer 85
unbenannten, unterhalb des Munichiatheaters
verlaufenden Strafse). [ö]fo[/]. SvvyQnffce'i
xijg axivo&i^xrjg xijg Xid-ivi;g xolg XQfuccaxotg
axiviaiv ' Evd^v&ofiov -/i;^t}XQiov Mihiiiog
<f'l'Aw)'og Jih;xt<jxi&ov E'/.tvaiviov' \ axiro-
&i;xijv olxo&ojjijafci xoig XQifiicaxolg axivKStv
IV Zii(f {(Q^n/Liivov nno xov n{>onv'f.ic'iov
Tov i^ (iyo()äg nooaiovri ix xov oniaf^iv
xiöv r lojaoixiov xüiv öuoxiyiöv, /jijxog xix-
xieQiov n'/.iO-(>MV, nXrcxog nivxijxovxu n'od\öv
X(('t nivii an- loJg loi/oig. Kunciiuiör
90
95
K. Peiraieus (Phaleron). (Spartokos — Stadion.)
CXVTI
Tov ](io()!ov ßui't^oi; (cno [o\v f.iHHo()oruiov
TQll^' 7l6&«i u. s. w.
Aesfliin. III, 25. iSw. T>;i' noot; Ev^ovKot'
y'ii'o/iiti'>li' niarn' vf.üi' oi tni ro x^ta)()r/.6y
5 yt^tiQoroi'tjuiroi. . . i'na^ionv x Intfit'kovvxo
■/.{(.\ ay.ivoxf^ijy.tju toxod'o fxovv . Vgl. Dinarch
I, 96.
CIA. II, 240 (Ol. 118, 2). Decret des
Stratokies zu Ehren Lykurgs. Frgm. b, Z. 5.
10 r>;f St a[y.tvod^tjXt]y x«« rö &-tazQoi' ro] -lio-
vvaiuxov i^r,Qyc'cau[To.
Vgl. das Decret in den F//. X or. S. 852:
ijfjltQyu n(CQal(ißü)v zoi's re vtMaoixov; xcd
r>;i' axtvo&rjXiiv — i'StiQydaaio xat tn-
15 triliat.
CJA. II, 270 (dazu J t'kx (c(>x. 1889.
S. 90 fg., s. oben : lange Mauern). Beiträge
tls~ otxodofxiuy xwy yiiaaoixuii' x«'t r»;f axtvo-
O-ilxi^g, von Ol. 108, 2 — 114, 2.
20 Plin. Nat. hist. VII, 37, 125; (laudatus
est) Philon Athenis arinamentario CD (codd.
mille) navium.
Vitrtiv prooem. 12. Philo (edidit voluinen)
... de armamentario quod fecit Piraei portu.
25 Wiler. Max. VIII, 12 ext. 2. gloriantur
Athenae armamentario suo nee sine causa :
est enim illud opus et impensa et elegantia
visendum. Vgl. Flut. Sulla 14.
Appian Bell. Mithrid. 41. ö Ji li'K'Kug
30 xov HiHiaiä . . . xrcxtniu/iQij , cftiSo/uti'og
ovxe xrjg on'Ao-O-rjXrjs ovxt xmi' i'noaoixMV.
Plin. Nat. hist. XXXV, 6, 38. usta (ochra)
casu reperta est in incendio Piraeei cerussa
in orcis cremata. Vgl. Strab. IX, 395.
35 Spartokos und seine Vorfahren, Statuen im
Emporion. CIA. II, 31 1.
Steinbrüche (vgl. Akte).
Xcnoph. Hell. I, 2, 14. 01 (ci/uu'Morot
— vofcxoaioi tloy/uti'oi xov nii^ccuög tv
40 'M&oxouiaig Sioov^fcfxtg xiiu uixqav, rcno-
Sgccyits vvxxoi M^nvxo ig -ItxD.iKcv oi ä
ig MsyccQu.
Demosth. c. Nicostr. (LIII,) 17. xi^oriaag
fxt (cinöi/xci Ix JltiQcciwg öi/^f 7ii()l xag
45 ?u&oxo/utccg ncdti xi nv'i xcu nQnu^n f^t
fxiaov xai u>&tl fxt tig xclg Xi&oxof.iiag, ti
^ri xivtg — — ißoriÜ^r^aav.
Stoen. (Vgl. auch Zeus Soter.)
(5 Stoen.)
Schol. Aristoph. Pac. 145. tixu (nach dem 50
Aphrodision) xvxXm xov Xi/jiyog axocci nifxt.
(S. Kav&ÜQov hfiijy und die Inschrift:
'Ecpijfi. ft^X- 1884, S. 169 fg., Z. 45 oben:
Haupthafen.)
(Stoa Makra und AI ph i t o polis.) 55
Demosth. XXXIV, 37. 01 ö^ iv xiö ITti-
Qfuil tv x(ö vtuiQuo Sieln fx ßufov xux
oßo'Aof xovg icQXovg xcd ijil xr;g lutXQKg
axoäg xa aXfpira.
Patts. I, I, 3. laxi St x>,g axoäg xtig 60
fj(r/.Q(~cg. h'&ic Xfcf^iai>;xsy dyoQcl xoig ini
xhah'caaiig {xcd yccQ xolg dncjxiQco xov h-
uivog taxlv ixiqa), xr^g äi inl (t^a'Aaoarjg
axoüg onia&tv taxüci Zeig xrd .J/j/uag,
Aiiox((Qovg fQyoy. 65
Thitcyd. VIII, 90, 3. Phrynichos u. a von
den Vierhundert, SuiixoSä ^r^ßicv Sk xcd axoui',
rintQ riv /utyiaxrj xcd lyyvxuxa xovrov (der
neuen Mauer) tv&vg i^ofieyr; iv xtö ITnoccui,
xcd i'tQX^^ ccvxo\ ccvx^g, ig tjv xcd xov alxov To
iivdyxa^ov nuvxag xov vnciQXot'Tcc x( xcd
xov ianXiovxcc iSc(iQtla(}c(i xcd ivxsv&tv
TiQocciQovvxceg no)).ilv.
Aristoph. Acha7'n. 548. axoüg axkvc<xovai]g
aix'ioiv fxtxoovf^ivior. 75
Schol. xijg ktyofxivtig cc).cpixo7TU)).id'og, i,v
(oxotfo/nijae ITt^ix'/.iig' onov xcd alxog clni-
xiixo xrjg nöXiojg' t]v Sl niql xov UnQcdä.
Vgl. die Stoa Alphitopolis in Athen. (ObenG.)
Strafsen, Wege. 80
S. oben Grenzsteine 3, 5, 6, 9.
(Die H amaxi tos von Athen:)
Xenoph. Hell. II, 4, il. 01 xQiäxovra
ixi^Qovv xnxcl xijV iig xov Hti^cdä uiacc-
hxov cU'cccptQovaccv. 85
(Strafse vom Markt zur Muni chia.)
Xenoph. Hell. II, 4, 11. 01 d'i ix xov
ccaxiog ilg x^v'InnoSä/ueiov ccyo()ccv iX&ovxig
TiQiöxov fiiv avvixci'icivxo , ojaxt tunh,aca
xt]v odov rj cpiQti TTQog xt x6 hoov xi;g 90
Movvvx'icg 'ÄQXiuiSog xcd x6 BivdiSiiov.
xcd iyivovxo x6 ßciO-og ohx i'kaxxov >; tni
7rf»'r>;xoj'r« «ffTrtVw»' (bei mehr als 3000 Mann).
'Ad^riv. VI, S. 157 fg. (= Dittenbergcr,
Syll. 337) Decret v. J 320 ' 9- 95
CXVIII
K. Peiraieus.
Phalernn.
Z. 19 fg. h7iiut'/'.r;\f->,r(a Tovf (iyoQni'öfJOV^
Tifir idujy xwv n'AuTtiwf, tj r; nounii
noQfvfrai rw ^il im —wTrjgi y.tu rw
-lioi'vau), orrws' <<f 6fA<c'/.ia\h7)an' y.cd
5 xfCTuaxivfcoO^waii' wf ßi/.riaT«.
^- 34%- onios cT' «1' y.fd ets^ rot' 'Aoitiov
X<jöi'or aif ßi'/.ria[T((] tj [y.c(]Tt[ay.iv-
r«jjuiy]c( TU T tv rfj ('(}'o^(( rfi Ifi
ITtwuul X(d TU iV ralg 6&oli , /u>]
10 t^ili'cti [jurjifti'l /Ltt';Ti] /ovy y.u\xu-
y.6nQo[u f^i'irt t]^ r[i (cyoQÜ ,w^[r]' i[y]
T(ds od'olg [urjdnuoi^ — —
(Innerhalb der ,,I>angen Mauern'')
15 CIA. II, 167, Z. 95.
Strategion c.q^ tcT 0 v : 'Ecpt,u. ('(QX- '^^4>
S. 169, Z. 44. S. Haupthafen.
Tempel: s. Heiligthümer
Theater.
20 (Munichiatheater.)
Thucyd. VIII, 93, i. xo miog zfi Mov-
vv^if^i ^iovvauiy.ov -ß-iicTnoi'.
Lysias XIII, 32, 55. ty.x'/.r,ai« Movi'vyi-
uaii' tv XO) &i(cxQi<}. VersammUingen auch
25 CIA. II, 406, 417, 573.
Xenoph. Hell. II, 4, 32. (Vgl. Halipedon.)
xovi dt ä'K'kov? y.axiöluiiux' (die Truppen des
Pausanias) Ti{iog z6 Ihtocun 0^i<(XQot'. ty.tl
äe ixvxov i^onXiCöfutvoi 01 xt nt'kxuoxfd
30 Tiufxig y.fd 01 6n?.lxcci xdiv i/. I]ti{}niwg.
Aelian Var. hist. II, 13. y.td IltiQuiol 6i
ceywfiCouifov xov Ev^miSov X(d txtl Xftrrjii
(5okrates). Vgl. CIA. II, 573 = Dittenberg.
Sylloge 297 : Verpachtung des Theaters.
35 Die Jioviaid. xa IJiiQiäxä : CIA, II, 164,
Z- 33- II, 589, Z. 19 fg. ITQotdn'ui tv xiö
xf-t((iQ(i) ox(cu nouoai fftiQtuilg xcc ^iovvai<(
— — Vergl. 'E(f. üqx- '884, S. 169 fg.,
Z. 44 (oben: Hafen) das uo/cloi' S-ifcxoor.
(Anderes Theater.)
CIA. II, 984 (gef. zw. Kantharos- und
Zeahafen, bei der Sokratesstrafse ; vgl. Karieti
v. Au. I, Not. 42 b). 50
Z. 2. o'idt intdcjxup ti[s Tt]i'] I Xf(T((-
GXtVl]u xov {f-tC([xQOV.
Themistokles, s. Grab des Them.
Thore und Pforten [nvlig, nvhöy) ; vergl.
Mauern und alte Skeuothek. 55
Ha7-pocr. tiqos x ij nvli<ii 'E()fjj,g. u.
E. b 71. X. 71. (nv'Aojya xov (cazixöv.) Demosth.
XLII, 26. S. oben: Hermes.
Lycurg c. Leoer. 17. Atwy.imxi]g — —
xi\<; vtcog ^(If? TJtQi xt]v rtxxtjv fSoQUoi'at,g 60
— — ntol (fti'Arjv oxpiav xuxu ^iar^v xr,v
rcXTt]v duc xt}S Tiv'/.idog tit'AO-itiV Tinög xi,v
v(cvv TTQoainXfvat.
§ 55. ovx tx xtjg (cxxi,g Xuxu xi,v Tiv'/.lö'u
i^ußruvovaiv ol xax' tuTioQiav n'/.iovxtg, 65
('().'/! tx xov 'Aiuivog.
Trittyen, s. Grenzsteine ir.
Vorgebirge, s. Alkimos, Eetioneia.
Wasserleitungen, s. Brunnen.
Wege, s. Strafsen. 70
Werfte, s. [Neoria] Schiffshäuser.
Die Tiiltylvtitc CIA. II, 792 Col. b. Z. 73.
Zea (vgl. Skeuothek, Häfen).
Timacus Lex. Fiat. S. 260. yiovrvyiu X(d
Zia Äiuivtg tztgoi xov fltiqaiiiog. 75
Ilesych. Zia' ... >, ^Exüxi] na im AH^i\-
vfdoig y.fd tis xmv tv IJtiqtcitl 'AiiAtvwv,
ovxw Xfi'KovfAtvog tcno xov XftQTiov xi;g s4t«s'.
Bekker, Anecd. I, 311, 17 fg. tv Ztt}' x6-
nog toxi TTfcQfihog. ivxfcv'ifc XQtvtxcci 6 tTi' 80
ftxovaUo fjtiv fpövio (ftvywv, fdxiuv <i't t/fw
t(p ixovoio) fpövio' vgl Phreattys.
CIA. II, 3S0, Z. IG. Apollagoras' Beitrag
zur cixvQioaig xov tv Zia Aiuivog.
Zeughaus, s. S k e u o t h c k. 85
40
Phaleron.
45
(Vgl. oben Peiraieus : Mauern B.)
Herod. VI, I16. '/'f<'/.i,(iov, xovxo yf(() tjv
hiivtiov xört (zur Zeit des ersten Perser-
krieges) Xiliv Aif^tlVfUlDV.
Vgl. V, 63, 85. VI, 116. VIII, 66, 67,
91, 93 '>^. 32.
Paus. I, 1, 2 o ritiQfdtvg — — tiqÖ-
xtQov, TiQiv >] (-^tuiaxox?.i,g Axi-r^vfdoig r]Qitv,
iTrIviiov ovx t;v' </'f<A/,(>o»' J'i , xfiviij yiiQ
iXdXiOTOv fCTiixti T>,g nü/.iMg i; 9-f'e'/.fefiaf<, 90
xovro ffifiaiv tTiiviiov t,v (Menestheus fährt
voll dort nach Trujii, Theseus nach Kreta).
Phalcron. (Gräber — Heiligthümer.)
CXTX
15
30
Paus. I, I, 4. ö ^If ini Movwx'iff ^i-f^'if
— — 6 di 1711 </'(c).i]o(0 — xcd TjQOi' avTU)
^/lu>j()ns itQor.
Vergl. Diodor XI, 41 (s. Peiraieus). —
tnivkim )[QMUiyu}v riüy 'Äd^tjrultJi' rw 7i()oa-
uyootvouii'io 'Pfi'/.i^oiy.o) , ur/.oo) nai'it'/Ms
OfTl.
Co7-nd. A'ep. Thonist. 6, i. cum Phalerico
portu ueque magno neque bono Athenienses
iiterentur.
Athen. VII, S. 285 B. Archestratos von
der «cpvr/ tv iv/.o'ATioiai (t>«)j]oov dyxüiaiy
'/.r^cp&ti'd-' Itqolg.
Paus. VIII, 10, 4. \Uh,i'(doig /uiu J"/}
azadiov^' ua/aanc ir/.oaw (ccfiarr^y.t xr^;
:io).i(j!)i /; nooi' 'Pa'AtjQco ß^ce'/.rcaacc.
Schal. Arist. Lysistr. 913. Die Klepsydra
i'/^ii S\ Tag Qvati; imo y>iy, cfi^ovocg t!s
Tov (I>((?.ri()iwf XijLiiy« (ll'ordszi'07th, Athens
and Attica'^, 83, 3^.
Hesych. Kkt üiv (fo (( . . . 'i^ti (ii xäg
nvatis üpuxi'klovOK; tlg xoy <P((hjQtMf
Schol. Arjstoph. Aves 1694. tlg xccvti;!/
(die Klepsydra) J'e (pijaii^ (Istros) j]fAuxionivi]i'
(fiüh]i' ntaovaav ocpO^iiuai ii' rtö '/'(t}.i,oiy.<[),
«nixorxi ai((6iovg ti'xoai.
Plin. Nat. Hist. II, 225. quae in Aesculapii
fönte Athenis immersa sunt, in Phalerico
redduntur.
• Penis. I, I, 5. uniy^ti ßt oxud'mvg tixoaif
(c/.Qic Kw'/uüg. Vgl. Steph. ßyz. Kia'Kiüg,
(cXQ(( tjoL {cxxi] <P<c).r,nol.
Strab. IX, S. 398. utxu il xov Utunaü
fJ'aXr^fJllg &>;uog tu xij icfi^t^g nutnc'/Au '
iid- Ä'Mjuovaiot, AiSwi'ilg u. s. w.
Gräber.
Aristeides.
Pliit. Arist. I.
40 Musaios.
Diog. Lacit.\,p7Voe/n. 3. Anthol. VII, 615.
Heiligtliüiuer.
Androgeos.
Paus. I, I, 4. 'ioxi ^'i xtii 'Ay(f()vyni}
45 ^iiouog xov Mino, y.u'/.tlxci cTf ^owof u. s. w.
Apollo.
CIA. I, 210. 'AnöX^MU .JriXioi <Pa'kt]i)ol.
(Vgl. CIA. III, 270 [Theatersitz]. 'Jt()tcog
AnoXXcüfog ^r^'Aiov.)
Athena Skiras. 50
Paus. I, I, 4. trrar&u (s. Heiligthum d.
Demeter) xal l'xiod&og 'Aü-r^i'üg vaög tan.
Vgl. Strabo IX, 393.
Patis. I, 36, 4. Exloog . . og y.ai ii,g
— /.iQi'iiiog Idovauxo A&tjyng irji <f'(e'/.i,nu) rö 55
(tOy(((ioy Itqöv.
Hesych. ii a x^ ffö qiov' tonog Ad-t'.vrjai
</>uXr]Qol, 'ivd^a x6 xr^g 'A&rivüg UqÖv. Vgl.
iia/offoQici. Phoi. Bibl. S. 322a, 24. /;
TiccounouTiri ix xov .Jioi'vaiuxov uqov tlg 60
xo x/jg Ä&r^ycig x^g Sxi(}(cdog xifxtvog. Vgl.
Harpocrat. ötmvoKfö^og.
'AQ-riv. VIII, S. 2 74 fg., Z. 21 fg. (athenische
Inschrift, s. oben C : Eurysakes).
Plut. Thes. 17. Beim Tempel des Skiros: 65
Denkmäler des Nausithoos und Phaiax aus
Salamis. Fest: xvßtfjyijaia.
Demeter (vgl. Demeter Thesraophoros ; oben :
Peiraieu>).
Pat/s. I, I, 4. 6 dt inl <Pcdi;Q(o ).iui,v 70
. . . y.ai 7i()og uvxiö .Jijur,xQog tt(j6y.
Paus. X, 35, 2; unter den viwi rjfiixaixoi
. . Xid o tnl <P((?.>jQ(i) xr;g .JrjuiiXQog.
Götter )
; unbekannte. Dwg. Laej-t. I, 10, t,.
Heroen) * 75
Patis. I, 1,4. ;i(i)uo< (}"i d-tMi' it ovoiAu^o-
fuii'iou dyfüjaiwi' xcd r^qiouji' [x««] Tiictifioy
Xiäu &i;aiwg xcd <P(cX/,()ov u. s. w. Vergl.
Pol/ux, VIII, 118, 119.
C/em. Alex. Prot?: 12. iiutltui di xig 80
'/'«A/;<)of x«X(c Tjovui'uu i,oiog.
Nausithoos, s. oben Athena Skiras.
Phaiax, s. oben Athena Skiras..
Phaleros (Söhne des), s. oben Heroen.
Poseidon. 85
Dionys. de Dmarch. 10. Rede des Deinarch:
SrnSiAuaia (Puh,oitav TTQog <I>oii'ixc<g i'nio
x>,g ti(>ioavi't,g xov IToatidioyog. Vgl. Pos.
Pelagios, oben : Peiraieus.
Skiros, s. Athena Skiras. 90
Theseus (Söhne des), s. Heroen.
Zeus.
Paus. I, 1,4. —XtQudog Äx^iifug vuog —
xal ^log v-Tiioxioo}.
Zusatz.
Fragment einer Periegese des Peiraieus.
Flinders Pctrie, Hawara, Bialniiu and Arsino'c. Londo)i i88c).
S. 28. Frgfnt. 80 it. 81.
Vgl. Bcrl. Pliilnl. Wochcnsckr. 1889, S. 1546 fg. mit Ergänzungen von [W] = Wilcken
und [D] = Diels.
1 . . . . i' avun\rci'Tts] ....
2 .... toit . ... wr {?)... .
3 tu Tio
4 lUif
5 «s r(7i[o] ....
6 'A{?)v{?)io tniQi . tf . . t,ui<JV . . .
7 r;T tu
8 ftioaoixos ntQi . . . . v . . . . [uta',u
9 ßoica' wooXoyioi' ....
10 i'y-w .... i7iiß(('/.?.tit' txaa ....
1 1 TOt' »;At[o]j' fy ö't Tr, fAOVi'[ri] ....
12 ßorjoi' tativ a^n/xiag
13 Ttrti . . . (od^iof fitv tTf; ?) . . .
14 <(IA. . . . TOI' UQag (?).... fxriüi . . . .
15 qc "^«s" r«f ufj(?)«Ti (?) . . .
16 xoi' . . . . ti?,oywTio (sie) ....
17 y.axr^yaytvvo avfA\Ti(ivris\ . . .
18 tia; xtixo? ty tyri ....
19 x'f.titui'; xn ^luivi n . . . ,
20 fftws" to\^'\ov Ol /Jtx[(c] . . .
21 [r«j()f<;jfoj'r«s' xu tfi; . . . .
22 ;iiyt)(oyx(ci xEt)r . . .
23 yoxioii .... x{?)t'/.^ «(?)«v ....
24 or/ «Ao .... u . . . .
25 T»?? EvQWTirji; tu . . .
26 Zi/tXiay nqo t;a ....
27 "xorxd ffr«cJ'(oi'[s-] . . .
28 ro avuTiccy TitXo[s] . . .
29 dtX(c dtoyxioy
30 'ii^atoi tQyor >,noy {? j ....
31 ««'■', . . • •
32 [a]vrn>x ....
33 ,"*''
34 >'(i ....
8 ytwaoixoi IV. II ly &f xij Movyi^iff fV. 12 to nsQißörjxöv tartv 'Aqx(ih&os' //'.
13 TitfJiitxti/iafxiyoy II'. uty tnl II'. 18 /ftiQcci?] iwi M'. iytyi}xoyxic D. 19 amCi'uov IT.
21 [taat(]()t'(Xuyi(( D. aacdi . . W. 23 axi/.i, W. 32 avrtoxia . . . //'.
Nachträge.
(Seit Sommer 1890.)
A.
Areopag. Apollod. Inbl. Frgm. Sabbdit. (Rhein.
Mus. 1891 , S. 184, Z. 14). 'Afiul^övng —
axQtcTtva<cuiv<(<; ntnl xoy Aquou nc'cyoi'
:; Si]atvi; uixa riöt' 'Aft-r^rcdiov li'ixt;aiy.
Kykloboros. Pollux X, 185. tv Jquuaaiv
I, Nio'ito 'Aniaro(f('cft;s ^fQi tov KvyJ.o^iooov
zov noia/uov '/.iywu' ,,b ()' is" rö n'/.ivH-ilov
yivöuii'oi tiixotipt".
10 B.
Altar der zwölf Götter [zu S. I.X] vgl.
Eleos.
Aristoteles 14 iV-/;)'. no'k. [ed. Ken von) c. 25
S. 72 o E(fiaKxr,g — xad^i^ti uoi'oyJxMi-
1 5 tn'i xor Siouor.
Apollon Delios. Vgl. Theophr. FT. u i ,'> ^; s'
(Frgm. 119 W.) bei Athen. X, 424 F.
Apollon GephjTTaios.
'E(pt^[x. (C()%. 1888, S. 200. Ost-Athen
20 beim Ausstellungsbau. Kleiner Rundaltar a.
röm. Zeit. Ano'/J.mi'i yicfvouao K).{uvdio)g
Artemis Agrotera. Aristot. An^r,v. tjoI.
[ed. Kenyon) c. 58, S. 145 fg. (Pollux Vni,
25 91). 0 dt noKiuaqyoi noitlrai ^t^vGiug xtj
xt Aqxsui&i xfj (iygoxfQfc /.cl x(ö 'EyvaXUp.
Artemis Soteira. Jt'Kx. «^7. 1890, S. 115
und Athen. Mitth. XV, S. 346. Beeret und
Weihung auf Art. Sot. bezüglich, vor dem
30 Dipylon gefunden ; vgl. oben S. XV, Z. 43 fg.
und 77 fg.
Asklepios. Aristot. 14.'//,/'. no'K. 56, S. 141.
40
45
r»%' 7iou7iT,i;) tm 'Aax).>,:iitö yivouivts oxuv
or/.ovnuxsi uvaxui.
Asklepios ^ii'io^\ 'JJ(p>,/u. dg/. 1889, 35
S. 62. (Basis nördlich beim Olympieion gef.)
'Ixn'/.txo^' Styio) I 'Aax'/.r^nKÖ.
Athena zu S. XVIII, 12 vielm. aolai^ (vgl,
C/./. III 61. 668. Ji't.x. (loy. 1889, S.
20, 17.)
Athena und Zeus Meilichios, s. diesen.
Athena A&tivüit' ixtätovau Bull, de corr.
hell. XII, 154 fg. 4'Tt xov vk\<3iu x7\g Ad-rj-
vßtJKf xFji; Ai^r^i'öjfj. uU&iovar^g' vgl. Flut.
Thetn. 10. Aristofh. Rjuit. 581. 763. Kirch-
ner, Attica et Peloponnes. S. 24, l. Szanto,
Arch. epigr. Mitth. 1891, S. Ii8fg.
Athena im Hekatompedon (zu S. XX,
Z. 51 fg XXII, Z. 14 fg.) Die beiden
Hekatompedon-iRSchriften bei LoUing, Ji't.x.
HQX- 1890, S. 96 fg. Ad-Tivä 1880, S. 627 fg.;
Dörpfeld, Athen. Mitth. XV, S, 420 fg. Theile
des Hek. : n^ovt\iov, vtiög, oixtjfia, xufiuloy,
X(c oixr,U((xce.
[Zu S. XXII, 12J, vgl. Bull, de corr. hell.
I, S. 150. Wim ut(f laxoqiwv aus einem
Codex v. Patmos s. v. ixccxöum&oy' Av-
xovQyog if xiö xccxu Kt,(fiaotfoxov' — Ht-
QixXrjs — Xfc nnonvhcicc xul xo ihSüov
x(d x6 Exaxount&oy olxod'our^aug u. s. w.
[Zu S. XXI, Z. 5J. Bauurkunden des Erech-
theion: Athen. Mitth. XIII, S. 229 fg.
Athena Poliuchos, s. d. Archermos-Inschr.
CIA. IV, 2, 373'''. Jt't.x. uoy. 1889,
S. 119, 8.
Chariten und Demos Jt'/.x. r^o/. 1891,
S. 25 fg. Erwähnung von 4 Psephismata,
55
60
65
CXXII
Nachträge. (Demos — Theseus.)
die ii' TM Tijuiyii tov -lt,uor 7.a\ iwy
Xa^iiwv aufgestellt waren. Gef. bei den
Vorarbeiten zu einer nördlich am „Theseion"
und an der Stoa des Attalos vorüber zur
5 Athenastrasse geführten Bahnlinie. (Jetzt
Jt'hz. a. a. O. S. 40 fg.)
S. XXVI, Z. 74 — 77 zu streichen.
Demos, s. Chariten (und N y m p h e n ? CIA.
\ 503-)
10 Dione. Jt'/.j. "o/. 1S90, S. 145, 3 Frag-
mente einer Kline (westlich vom Parthenon
gef.) Tfj -/iuj]i'tj, 0///j Xr/.t',Tov uri\J+t]y.tv.
(Vgl. Zeus Naios, unten.)
Dionysos. Athenaeus XII, S. 533 C. rö 14-
15 y^r,vi\<ii TOV -/loi'inov TTQoacjrioi' ty.tivov
( UtiaiOTOfeTov) TVi'ii rfceair tlxörit.
Eileithyia. Zu S. XXVIII. Z. 48. C/A. III,
925; richtiger Kumanudis , JJ(ptj/u. HQ'/.
1890, S. 116. 'U jAi]Tr^^ twg i^vy(ui,()
20 At'Tio/or — — — — — </']fc?.i,otujs
Fi'/.i!^t'ii'..
Enyalios statt Follux IX, 197: VIII, 91 und
Aristot. 'A&riV. 7io'A. s. oben Arlemis Agrotera.
Ge, s. Zeus Meilich los.
25 Musen
Vii. Sophod. i^ 6. (f>,(>i ^t y.id lonm^;
avTof — T(äg Movaai; <'^t(<ooi' Iy. tmv
TitTKcnfnuü'wr atvayuytlv.
Nike.
30 - Athena Nike. Vgl. die westlich vom Nike-
tempel gef. Inschrift zlt't.T. «(>/. 1889,
S. 58 (zu Ehren des Herakleitos aus Athmo-
non), Z. 3 fg. r.ui at'aTixf-riaiy rrj 'Ad-r^i'ü Ttj
[Nixtj yQf((p]((^ i^rovau; r7ioui't,u(iTu tmi'
35 {.f^tT AiTUj'/.wv 7i]i7iQ(cyuii'wi' noo; tov^
ßaoidQoV'; vnin r/,s" TWf K).h]yü)V acoit;Qt«[;.
Poseidon. Jt't.T. do/. 1890, S. 146, 5.
Basis des 6. Jahrhunderts von der Akropolis.
li]i'(it y.oQfi' <'cyi&iy.tt' iiiu(>%'tt' . . . '/.oxo^:
40 uyiuc^;: 'ir ol lloi'xouii)\oi' yj}i-]aoTQUi\i\i''
fTlOQly.
Zeus Kataibates.
Jt'/.i. t(<>X. 1S90, S. 144. Fragment einer
Plinthe oder Basis (gef. nordöstlich vom Par-
45 thenon). Viertes Jahrb.- -/tös y.rc[T feißü-
To[v ((ß{(TOI'.
Kcfi,fi. t<QX- '889, S. 61, 7. Fragment
einer viereck. Basis oder Ära (gef. nördlich
beim Olympieion). Rom. Zeit: J]iog \ [x]«-
TCuß((TOV.
Zeus Meiliehios. 'Ecpri^. uo^r. 1889, S. 51.
Viereck. Stele (bei Ambelokipi gef.) IJitooi-:
-fioi: ui '/.lyio: <c r^s (d. i. Fi^i) Aft-r^v \
Zeus Na'ios (vgl. Dione). Jt't.T. «oy. 1890,
S. 145, 2. Kleiner Altar, von der Burg.
Rom. Zeit. Jil Naiw y.\(d xT, avy otloj
Mit. t.Tjiuv KH\X\X\i^iv\Qv nq\oß[€t\/.iaio;
IC ^(cut rOi (cy[t 9-r,xty.
Zeus Olympios. (Olympieion) Vitniv.
III, I, 10: hujus (hypaethri) exemplar —
Athenis oclastylon templo olympio.
Zeus Polieus. Jt'J.x. uoy. 1890, S. 146,4.
Fragment einer Marmorbasis Akropolis.
Viertes Jahrb. UctHyluv^i <cyii)-]t,y.ti'
_/(j flo'/.iti.
60
65
75
Alexander - Cultus. Diogm. Laert. VI, 63.
ipriCfiartjLiii'Mi' A{^i,r(ciMy A't.icftrd'ooy -Jio-
yvaov u. s. w.
Dioskuren (zu S. XLVI, Z. 80). Aristot.
AiyttV. 71 ol. c. 15 S.42 [Kenyon.) Pisistratus :
i^oTiXiaifty ly toj Ayccxtito noir^afCf^tyoi
ly.xh,ai(iCiiy tmytiQH' — ov rpnaxoynoy
dl Xfuccxoitiy ixü.tvatv kvtov; Tiooaayi:-
ßri[yai] TiQo^ To TiQonv'Aoy Tti; ((XooTiö/.tiOi
'ivu ytyioyrj uü't.Xoy. iy o) d ixiiyo; dii-
TQißt d';ur^yoQO)y, ayt'/.oyzt? ot ini rorrcx'
TiTicyfAtyoi T(( oTx'/.d (cvTwy [x(d avy]y.'t.i,-
auyitt; th [t^<<] 7iXr,aioy olxi,uaT(e tov <-ti,- So
(jtlov 6uai,ur,y(cy it.ii-oyTtg Tioö^ Toy Ilttai-
aiQfcToy.
EponjTnoi. Aristot. A&i,y. 710'/.. c. 53, S. 123
[Ä'enyon). 01 'ifft.ßoi — yvy *«%' OTi',h,y
^n'/.xijy ilyity()('ccfoyT((t, xai 'laTarai t; aii,'/.i,
7106 TOV ßov't.lVTl,nior ntQl TOl's tTHU-
»'«'tiOtV.
Helike (Gattin des Ion , oder Verstorbene ? )
(■/./. I, 523 (Strasse nach Acharnai) 6qo>:
ID.'r/.t.i.
Theseus. .bistot. Ad-r,y. 710).. c. 15. Die
oixi]it((itc TOV Hiiatiov s. oben: Dioskuren.
.histot. a. a. O. c. 62, S. 153. lä ti' f-fi,-
ailii) x?.i,(ioi'inyf(t aoyal.
i>5
90
Nachträge. (Tyrannenmörder — Prytaneion.)
CXXIII
Tyrannenmörder [zu S. LVI, Z. 48]. Der
Poleraarch x«\ AonoSi«) xcä \ioiaioyti-
Toi'i ii'c(yiau((T« rioiil.
D.
5 Atticus ( 7'üus Pompomus). Com. N'ep. Atü'ats
3. quam diu affuit, ne qua sibi statua pone-
retur restitit; absens prohibere non potuit.
Itaque ipsi et Phidiae locis sanctissimis posue-
runt. (Vgl, Text von Curtius, S. 252*''')
loDiphilos {Anthemion) zu PoHtix \\\l, 131
(S. LVI, Z. 80). Arisfot. "ÄO-r,v. 71 0'/.. c. 7
S. 20. Hi'äy.nici yuQ tu «XQonö'/.ti iixoiy
^Kfi'kov t[(p }) tn]iytyo«;iTC(i raö's ' ,,-ii-
cpiXov ^Avfi^tu'nov rt[vd'' ((viihr^xt H-tol; u. s \v.
15 Germanicus. Jt'/.r. «07. 1889, S. 197
(vgl. S. 181 E^) Inschrift einst unterhalb
der südlichen Reiterstatue des Lykios, siehe
„Reiterstatuen". o 6r,uog Ftq^ f/\a-
vix\ov K(i\i(j(c(H'. (-Jtor Itl^iaarov 'iyyovov.
Bukolion zu G]. Aristot. a. a. O. c 3, S. 7
vor Solon: o utv ßaai'/.ir; d^t t6 vvv xu-
'/Mvuirov Bovx6'/.iov, 7i'/.i,aloy tov Uqvia-
i'tiov {ar^uiiot^ <fi' tri xai vvv yaq zr^^ tov
i(eaüiu)^ yvvaixoi t; avufJiii; Iviavi^u
yii'tTcd TM -lioyvaM xai 0 yr'euoi).
Kolonos. Frgm. CalUmach. 428 {ScIiol.Ambfos.
Odyss. XIV, 199) „'ix US KoiMväutv Ti;
ouiajiov >,y(cyt (fi,uov twv tTt^MV."
Meute. Plinius IV, 7, 24 oppidum Melite.
"(> 71 '/. et (= W a f f e n pl ä t z e) Thukyd. VII, 28.
o( utv tcf oTi'/.oii, Ol &t IttI tov Ttt/OlW
vgl. VIII, 69 u. den Text S. 296 ■■■•■■ : otqic-
T),yoc trii T« 07i'/.(i u. a. m.
Pelargikon 'zu S. LXXVI, Z. 40]. Anstof.
'Ai}i,i'. Tjo'/.. c. 19, S. 51. Kleumenes —
X((T(cx'/.tia((i TOV pTiTiiav t}; t6 xa'/.ovutvoy
ffihioyixoy Ttl'/o; t7ioi.i6QXti' darauf: die
Pisistratiden ;ic<i)idü)X((i' r/)r d:xo67To'/Ai' u. s.w.
Propylaion der Burg, s. C. Dioskuren.
Agora. Inschriftslein am Südende der Attalos. Verschluss der Akropolis; vgl. auch die Inschr.
E.
stoa gef. (Zeit der Antonine). Vergl. Text
S. 281" u. 294''- : t, tc A^tiov nayov ßov?.ri
xicl t, ßov?.t, Twy ticxoaiuty xai 6 Sr^ixog
TOV t7iiut'/.r,Tl;y r/^s" xutÜ Tt,y 7i6?.iy ciyoQci;
<PiSi<cy \(Pi]äiov Pauyovaioy ccQtTr,^ ivtx«.
Auf der Agora.
Leokorion. Aristot. 'A{ht^y.7i 0).. c 18,
S. 47 fg. {Ktnyon.). Harmodios und Aristo-
geiton: \7iuouTri]oovyTtg tv uxQoTioXti Tolg
lJuvc((i-i;vuioii 'I7j7iif(y [tivyyjcyty yÜQ
orros" uiTtQXOjutvOi, 6 6 l7i7i(eQ)ros u7io-
GTtKKoiV TTjV 7lOI^7ll]y) XUTlC-if'cVTti
XHi TiQotiavuaTHVTtg Tuiy \ul'l(oy'\ tov uiy
Biill. de corr. hell.
1891, S. 51 fg.
1890, S. 177 fg. Hermes
G.
.■Iristot. 'AO-i:y. :io'/..
C.
Buleuterion,
E p o n y moi.
Epilykeion. Aristot. AO^r,y. rroP.. c. 3, S. 7.
Vor Solon hatte inne: ö 7io'/.iu((Q'/og t6 £ni-
'/.vxtioy' ö 7TQÖTfQoy uiy txc.'f.t'iro Flo'/.t-
juan^tioy, tTiü dt K:ii/.ixo; uy(oxo6oui,Gl
X(c'i XfcTtoxtvuGtv CITO 7io'/.tu(([qyi]]ai<i
Kni'/.ixtiov ix'/.>,^'^t,.
;5 "IrTTiaoxoy &i«x\oa]uovyTa T>]y 7ioum]y 7i(co(( Polemarcheion, s. Epilykeion.
40
45
tÖ .iiwxonttoy uTTtxTtiyfcy.
Orchestra zu S. LXVII, 72 (Bücher-
markt) : vgl. aber Epistologr. p. 247 (Hercher)
Diogenes iv tm d-tc'cTQO) ßiß't.iduc xo'/Moy.
Schwurstein (zu S. LXVIII , Z. 10.).
Aristot. 'A&r,y. no'/.. c. 55, S. 139. Die
Archonten ßadt^ovai ttqo^ tov ).iS-oy vcp
\io] TfC TCCUttl« ioTiy, l(f ov xccl 01 diaiTr;-
Tfci ouöaauTii (c7io(f«iyovT(a tÜ^ diciTUs
X((i Ol UKOTVot; tiouyvvzf'.i Tic; uaoTrni«;.
Prytaneion. Aristot. 'A&r,v. 710'/.. c. 3, S. 7.
Vor Solon hatte inne : 0 cio^wy t6 nor-
Tuvtloy' vgl. oben E. Bukolion.
Schal. Thuhyd. II, 15. o'ixo; uiyi'.i.
K.
[Zu S. CI, Z.6']\ I717T oöä uov yi/utot,'
Macariits IV, 79 [Paroemiogr. Gr. II, p. 175)
71005- Tovi Ini To '/tlnoy uiT(cß(f.7.'t.oyTi(;.
55
60
65
70
75
80
85
CXXIV
Nachträge. (Akte — • Munichia).
Akte. Aristot. 'A^r,v. nol. c. 42, .S. 108.
Die Epheben fiV rftiQuiia no(iiioiT((i X((l
(foovqovaiv 01 u'tv Tt,i' Moiri/ün' 01 Jf
zr^v fcxrt,y.
5 Aristoi. a. a. O. c. 61, S. 150. d'vo [axQu-
rr^yoig) tnl rov IT(ii)fciifc, ro*" fiif iis tov
(fihiXi^s iTiiui'/.OLi'KU X(d Ttfif iv rTfioduI.
Asklepios Munichios. BuH. de corr. hell.
10 1890, S. 642 fg. Decret der: zkiuivigku
tov Movviyiov \iax'^t,niov.
Eetioneia. Aristot. ^ a. a. O. c. 37, S 97. to
tv I liTuoftia xtlj^Os.
Emporion. Aristot. a. a. O. c. 51, S. 127.
15 iuTioQtov iniiAth,z((g dixa x'/.t,oovaiv. tov-
Toig lii TiQoaTiTfcXTKi rüiy x" tfA:io^iioi' tni-
^O.tlaH^fti, X((i xov atxov xov x<(x<(7i'/.ioyjo<;
tlg xo aixixov i tiTi 6 (Jtoy xü &vo fifQr,
Tovg IfxTioQovg (cyuyXfcCnv tig x6 liaxv xo-
ulUiy.
Götter, s. Asklepios.
Mauerbau des Themistokles (zu S. CXIII,
Z. 14). Procop. Panegyr. 21 (Patrolog. ed.
Migne 87, p. 2620): lujr fxix^oy nqog xovxo
Xfd x6 Stfiiaxox'J.iovg {xti/og) ttyni tiXuxois
iytx« x((i x(is icjud^ug ufxcfoxtQus (pi^tw,
II X(ä TiQog Tovyftyxioy «AA»;A«ef tnl xor
xtl/oig ij(ojQovy.
Munichia. Aristot. a. a. O. c. 19, S. 49.
Hippias: Tt]y Mowi/icy irTi/ti'ot,ae xti^t-
Ctw, log txtl ui'H&Qvaoutyog. Aristot. z.z..O.
c, 38, S. 99. Ol xoy I7fto(cii(( xrcl xt,v Mov-
yiyic.y tyoyTtg. Vgl. Akte.
Die Geschichte der Stadt.
Die Stadtlage.
Wer zuerst nach Athen kommt und die Lage der Stadt aufmerksam
überblickt, empfängt den Eindruck einer durchaus charakteristisch ge-
stalteten Landschaft, und gewiss giebt es keine Stadtgeschichte, deren
Yerständniss von einer anschaulichen Kenntniss der Stadtlage so abhängig
ist, wie die Geschichte von Athen.
Es sind keine ausserordenthchen Naturformen, keine schroffen Gegen-
sätze von Höhe und Tiefe, welche das Auge überraschen, wie etwa in
Korinth und Messene; das Eigenthümhche des landschaftlichen Bildes
liegt vielmehr in der Mannigfaltigkeit der BodenUnien auf übersichtüchem
Raum, in der scharfen Gliederung des Hügellandes, dessen Felskuppen
mit baumreichen Niederungen wechseln; ein anmuthiger Formem'eichthimi
beschäftigt das Auge unaufhörUch. denn bei jedem Standpunkte öflftiet
sich ein neuer Ausblick und jeder Hügel zeigt A-on den verschiedenen
Seiten eine andere Form.
Die athenische Hügelgruppe bildet den Mittelpunkt einer Ebene,
welche im Norden durch den Farnes, im Nordosten durch das pentelische
Gebirge, im Osten durch den H3inettos. im Westen durch den Aigaleos
begrenzt wird, und zwar l)ildet jedes dieser Gebirge in eigenthümlicher
Weise den Abschluss.
Der Farnes (bis 1412m hoch), eine östliche Fortsetzung des Kithairon.
hat von allen am meisten den Charakter eines Hochgebirges. Rauh.
unwegsam, breit gelagert, trennt er das Kepliisosthal von dem Asopos.
Einst die Stammscheide zwischen AeoUern und loniern. ist er noch heute
die Wetterscheide zwischen dem Klima des Archipelagus und dem des
Binnenlandes, eine mächtige Naturgrenze zwischen zwei sehr verschieden-
artigen Landschaften, welche nie überwimden worden ist.
Das Pentehkon oder Brilessos (1 108,6 m hoch) erstreckt seine Kamm-
hnie in der Richtimg von Südost nach Nordwest ; von Athen aus gesehen,
Curtius, Topographie. 1
2 Gebirg und Ebene.
erscheint er wie ein Tempelgiebel, dessen beide Seiten bis zum Gipfel-
jnmkte gleiehmässig ansteigen. Er hebt sich steil aus der Ebene, wähi'end
sich nach dem euböischen Sunde eine Gruppe von Vorhöhen anschliesst,
welche den nordosthchen Tlieil der Landschaft zu einem rauhen Berg-
lande (Diakria) machen.
Der Hvmettos (1027 m) ist ein langgestreckter Höhenrücken ohne
hervorragende Gipfelpunkte. Gegen Süden, als An3-dros (774 m) sich
senkend, läuft er mit dem flachen Cap Zoster in das Meer von Aegina
aus, nach Westen hin niedrige Hügehvellen in die Ebene vorschiebend.
Dem HTiTnettos parallel erstreckt sich als Westgrenze der Aigaleos oder
Korvdalos. keine trennende Felswand, sondern ein milder, erdreicher
Hügelrücken, der nicht ül)er 467 m ansteigt.
Ton diesen Höhen au drei Seiten eingei'ahmt. gab flie Ebene ihren
Bewohnern den wohlthuenden Eindruck eines von Xatur wohl geordneten,
behaglichen und sicher umheg"ten Landbesitzes. Denn von Norden führen
nur zwei Pässe, die Schlucht von Phjle und der hohe Sattel bei Dekeleia.
von Böotien herüber, während die übrigen Berge nur Gliedenmgen einer
Landschaft sind. Um den Fuss des Brilessos führen zAvei Wege, der
beschwerhchere zwischen Farnes und Brilessos über Kephisia. der andere,
offenere an der Seeseite nach der Ebene von Marathon hinüber. Ebenso
führen um den Hymettosfüss zwei Wege nach der jetzt Mesogia ge-
nannten Landschaft, welche sich mit dem laurischen Gebirge gegen Süd-
ost an das Meer vorschiebt. Dei' Aigaleos endhch ist von allen am
wenigsten eine trennende Scheidewand ; denn nicht nur am nördhchen
Ende ist zwischen ihm und den Vorhöhen des Paraes eine zum Verkehr
bequeme Einsattelung, sondern auch in der ]\Iitte des Höhenzuges (was
auf keiner der anderen Seiten vorkommt), ist ein tiefer Einschnitt, durcli
welchen ein breiter Weg. der Dafnipass, von Athen nach Eleusis hinüber-
führt. Es sind die beiden Zwilhngsebenen , die am nächsten unter
einander verbundmen und am gleichartigsten gestalteten Landestheilf
von Attica ; denn beide Ebenen sind an den drei Landseiten geschlossen,
und nach Süden gegen das Meer geöfinet.
Die athenische Ebene ist aber die entschieden bevorzugte. Denn
erstens ist sie die ansehnlich gi'össere und deshalb zur Entfaltung eines
geschichtlichen Lebens ungleich geeignetere. Ferner ist das ]\Ieer bei
Eleusis durch das quer vorliegende Salamis geschlossen, und dadurch eine
vom freien Seeverkehr al)gesperrte Bucht, während Atben das offene
Meer vor sich hat, und zugleich die günstigste Küstenbildung besitzt.
Drittens hat sie den Vorzug einer reicheren Bewässerung: denn sie
hat zwei Flüsse, wilcbr. von entgegengesetzten Seiten der olieren Ebene
Die Flussthäler. 3
kommend, sich unten vereinigen, im Osten den Ilisos, der aus den Yor-
hölu'ii des Hymettos seine Wasseradern sammelt, im Westen den Kephisos,
von den Quellen des Brilessos und Pames genährt, die so reichlich
fliessen, dass er die weite am Fuss des Aigaleos sich hinziehende Tief-
ebene das ganze Jahr hindurch mit Wasser versorgen kann. Bei niedrigem
Uferrande ist er wohl geeignet, dasselbe nach beiden Seiten in Kanälen
zu vertheilen. Darum ist er immer die eigentliche Lebensader des länd-
lichen Wohlstandes der Athener gewesen.
Der Kephisos durchzieht von Norden nach Süden die ganze Niede-
rung ohne einen namhaften Zufluss. In das felsige Hisosbett öffnen
sich von beiden Seiten kleine Wasserrinnen, aber nur eine Thalschlucht,
welche die Vorhöhen des Hymettos tief durchfurcht, der ganzen Land-
schaft östüch von Athen ihr charakteristisches Rehef giebt und nord-
östhch von der Stadt in den Ihsos einmündet. Es ist die einzige Seiten-
schlucht, welche als Flussbett angesehen werden konnte: wenn daher
neben Kephisos und Ilisos als ein dritter, in den Ilisos mündender Fluss,
der dem keltischen Strome gleichnamige Eridanos (JH 85) genannt wird,
der bedeutend genug Avar. um zur geographischen Orientirung in Betracht
der Stadtlage benutzt zu werden (HE 90), so kann nur diese Schlucht
gemeint sein, welche von dem im Hvmettosfusse versteckten Kloster
Kaisariani herunterkommt. Hier entspringt eine im Alterthum berühmte
Quelle (Kyllu Pera), welche noch heute das beste Trinkwasser liefert.
Dies Wasser nimmt die Schlucht auf.* Darum konnte das klare Nass
des Eridanos von alten Dichtern gerühmt werden, während andere ihrer
spotteten, weil es ein schmutziges Wasser sei, welches auch die Thiere
verschmähten. Das waren die Wassertümpel. welche sich unten in dem
vertrockneten Ravin bildeten (TH 95 ff.).
Diese von Osten kommende Kaisarianischlucht ist so bedeutend, dass
man sie als den oberen Ilisos angesehen hat. Aber der von Nordosten
kommende Arm, dessen Hauptquellen bei Hagios loannes Theologos ent-
springen, ist der bedeutendere, und der Fluss hat von dem Quellbache
seinen Namen, dessen Richtung er folgt. Das beifolgende Kärtchen (Fig. 1)
wird die Thalbildungen anschauhch machen.
Die Flussthäler des Ilisos und Kephisos werden durch eine von
Norden nach Süden vorlaufende BergTeihe von einander getrennt : es sind
die jetzt sogenannten Türkenberge (Turkovuni) von einer Höhe bis 339 m.
* KuiauQiavri sc. fAovi]. Kv).'/.ov IT^qu Suidas. Vgl. Ross, Archäol. Aufs. I
220 über den der Aphrodite geheiligten Quellort, von wo das fast immer trockene
Eridanosbett sich gegen den Ilisos herabzuziehen beginnt.
4 Lykabettos und Stadthöhen.
Sie geben der Ebene eine reiche Gliederung und bilden inmitten derselben
zwischen den beiden Flüssen eine zu städtischen Anlagen vorzüglich ge-
eignete HöhengTuppe, wie sie in keinem anderen Theile der attischen
Landschaft zu linden ist.
Das MittelgUed zwischen Stadthöhen und Turkovimi ist der südliche
Vorsprung dieser Bergreihe, der am freisten in die Ebene vortretende,
von der Meer- und Landseite am meisten in die Augen fallende Gipfel-
berg, der sich auf einer längKchrunden Basis von weichem Schiefer in
kühner Steigimg zu einer spitzen Felskuppe erhebt, auf welcher oben die
Kapelle des h. Georg liegt.
aesanani.
Fig. 1.
Es ist der Lykabettos der Alten {Yl 25), die am meisten charakte-
ristische Bergform im Innern der Ebene, die hohe Warte der Landschaft,
von wo man beide Flussthäler, die vier Randgebirge so wie den ganzen
Golf von Aigina mit dem peloponnesischen Gegengestade am voll-
ständigsten überbUckt.
Von der Stadt aus gesehen, deckt er die hinten liegende Turkovuni-
kette und erscheint als ein einzelner Berg; mit scharfer Linie schneidet
er im Nordosten den Horizont und bildet mit dem links im Hintergrunde
liegenden Brilessos einen stumpfen Winkel, aus welchem die Athener zur
Zeit des längsten Tags die Sonne emporsteigen sahen. So dienten die
ßerg})rotile dazu, den Blick für den Wandel der Gestirne zu schärfen
und auf den jälirlich wiederkehrenden Aufgangspunkt der Soimt' auf-
nu'rksam zu macbcn (VI 47).
Die beifulgf'ndc Skizze (Yia:. 2) zeigt die Bergfornidi un Nordosten
des Horizonts von Athen.
Nach SüdMestcn senkt sieli der Lvkabettos mit schön geschwungener
Linie in eine muldenförmige Niederung, aus welcher sich nach einem
Zwischenräume von etwa 1000 Schritt eine Doppelgruppe von Hügeln
erhellt, deren Spit/iii (lurclisehnittlich die lialbe Hölie des Lykabettos
Die Gebirge.
erreichen. Sie erheben sich in derselben Richtung, welcher der Lykabettos
zustrebt; sie bestehen aus denselben in gleicher Folge über einander
lagernden Schichten, wie sie in dem beifolgenden Durchschnitte (Fig. 3)
dargestellt sind: unten grüngrauer Schiefer und Sandstein, darüber
Mergel mit Kalkbänken und die Kuppen aus blaugrauem Kalkstein. Die
Stadthügel sind also nur die nach der Seeseite vorspringenden letzten
Ausläufer der Turkovunireihe.
Fig. 2. Lykabettos.
Mu
AkropoUs A t k
Lyko-betfos
Blavi.grauer
Kalksttin.
Grundriss ; HbKen = 1 ', 1 115
Fig. 3.
Fig. 4. Areopag.
Die vordere Gruppe der Stadthügel bilden zwei nahe zusammen-
liegende Höhen, der Bm-gfels (156 m). dessen Ränder ringsum steil ab-
fallen, und der durch eine tiefe Schlucht getrennte, westlich vorliegende
Areopag (I 41), ein formloser Felsklumpen (115 m), an dessen Nordrande
die verfallene Kapelle des h. Dionysios Areopagita liegt. (In Fig. 4 die
Ansicht von Süden.)
6 Das Pnyxgebirge.
Die hintere (südwestliche) Gruppe ist ein länger gestreckter Höhenzug,
der in drei zusammengehörigen Kuppen von Xordost nach Südwest streicht.
Hein Gipfelpunkt (147 m), welchen flie hochragende Ruine vom Denbual
des Antiochos Philopappos krönt {YL 74), ist der alte Musenberg oder
Museion (VI 65). Von dieser Spitze senkt sich der Kamm der Höhe zu
der Einsattelung, in welcher die Kapelle des h. Demetrios Lumhardaris
liegt: dann steigt der Felsrücken bis 109,5 m oberhalb der früher so-
genannten Pnyx mid erhebt sich nach einer zweiten Einsattelung von
neuem zu einer 104,8 m hohen Kuppe, auf welcher jetzt die Sternwarte
liegt. Es ist der nach einer alten Felsinschrift heute sogenannte Xymphen-
hügel (XXXMI 7).
Tom Philopappos (das ist die populäre Bezeichnung des erstgenannten
Gipfels geworden) bis zum Xymphenhügel zieht sich der Kamm der
dreifach gegliederten Höhe entlang, welche nordöstlich nach Akropolis
und Areopag steil abfällt, nach Süden aber zu einer Felsmasse sich ver-
einigt, und in lang gestreckter südwestlicher Abdachung nach dem Hisos-
bette ausläuft, das sich halbkreisförmig um den Fuss der Hügelkette
herumzieht. Der Gesamtname der drei Hügel war Pn^-x. ein Wort,
welches das Geballte, Massenhafte zu bezeichnen scheint. Piaton denkt
sich eine vorhistorische Akropolis. welche einerseits die Pnyx. andererseits
den Lykabettos umfasst haben soll (ATI 76). Diese Auffassung hat nur
dann einen Sinn, wenn er die beiden bedeutendsten Höhen im Nordosten
und im Südwesten der Akropolis namhaft macht, um sie als Ueberreste der
zertriimmerten Uraki'opohs zu bezeichnen. Dann kann also miter Pnyx nur
die dem Lykabettos gegenüber liegende Philoi)ai)poshöhe gemeint sein.
Auch giebt es nach der Seeseite Standpimkte in der Ebene, von denen
aus gesehen sich die Stadthöhen dergestalt gruppiren . dass zwischen
Lj^kabettos und Philopappos die Burghöhe ganz wie ein Bruchstück des-
selben Höhenzuges erscheint, den man sich gewaltsam zerklüftet denken
muss (Fig. 5). Dass aber Stadthiihen und Lykabettos von Natur ein in
sich zusammengehöriges Gebirge sind, das ist die vollkommen richtige
Grundanschauung, welche Piaton bei seiner phantastischen Ausmalung
vorschwebte. Dieselbe taucht auch in der Legende auf, dass Athena
den Lykabettos herangetragen habe, um ihn zur Verstärkung der Burg-
höhe zu venvendcn : unterwegs sei er ilm'u Händen enttäHen (AT30). *
* Aus grararuatischcn (Beiger, Phil. Wochenschrift 18!H), .s. S02) und sach-
lichen Gründen ist es unstatthaft, den Lj-kabettos von der Urburg ausgeschlossen
zu denken; sie würde dann von der bedeutendsten Mühe überragt gewesen sein.
Wie sich der ganze Hiihenzng von Südwest nach Nordost streckt, so folgt ihm
I'laton in dieser Richtung, und fiir den Nordosten benutzt er als orientirenden
Das Stadtterrain. 7
Ein letzter Ausläufer des Pnyxgebirges erhebt sich noch südhcli des
lUsos, eine gerade von Norden nach Süden gestreckte, scharfkantige Fels-
höhe, in welcher man die Sikeha der Alten mit Wahrscheinlichkeit er-
kannt hat (Yin 51). Sie lag ausserhalb des eigentlichen Stadtgebietes.
um das sich wie ein natürhcher Festungsgraben im Süden das Ilisosbett
liogenförmig herumlegt, indem es sich nach Westen zum Kephisos wendet,
dem eigentlichen Hauptflusse der ganzen Ebene.
Die Plastik der athenischen Stadthügel ist das Ergebniss fliessender
Gewässer, welche die ursprüngliche Decke von harten Kalksteinen durch-
schnitten und in den miterhegenden Schiefer- und Mergelschichten
Schluchten ausgeflösst haben. Auf diese Weise ist der dem Hymettos
parallele Hügelzug dreimal quer durchbrochen worden, nämlich zwischen
Turkovuni und Lykabettos. dann in 1)reiter Senkimg zwischen Lykabettos
und Akropolis, endlich zwischen Akropolis und dem Pnyxgebirge ; es sind
drei Senkimgen, aus denen die Wasser einerseits zum Ihsos, andererseits
zum Kephisos abfhessen.
Fig. 5.
Die zerklüfteten Wände der Kalksteindecke, wie sie an der Nordseite
der Hügel, namenthch der Akropolis zu sehen sind, entstanden dadurch,
dass die Thonschichten von den Gewässern eingeschnitten imd weg-
geschlämmt wurden, während die auf Hegenden Kalksteine, ihrer Unter-
lage beraubt, an steilen Wänden abbrachen.
Zwei jener Senkmigen bilden geräumigere Niederungen, eine süd-
liche und eine nördliche. Die südliche erstreckt sich zwischen dem Pin'x-
gebirge einerseits, Akropoüs und Areopag andererseits, um sich gegen Süd-
osten nach dem Hisos auszubreiten und abzudachen. Die tiefste Senkung
unter dem Südfuss der Burg, wo am leichtesten Feuchtigkeit sich sam-
meln komite, namite man als Bezirk Limnai (T.XXTTT 1). Vom Nordfuss
der Burg aber beginnt die muldenförmig breite Senkimg. aus welcher
Punkt den Ilisos und Eridanos. Niemals aber hat Piaton daran gedacht, den Fuss
seiner Akropolis gegen Norden in die tiefste Niederung vorzuschieben. Vergl.
Sitzungsber. der Akademie d. Wiss. 1888, S. 1216.
8 Das Stadtlokal.
im Xordosten dei- Lykabettos aufsteigt: es ist das Ten-ain. in welchem
die heiitioe Stadt sich ausgebreitet hat.
Man kann sich in der That auf engem Raum kein bewegteres Boden-
relief, keinen lebhafteren Wechsel von Höhe und Tiefe, trockenen Fels-
kuppen und breiter Flussniederung denken, und doch gehört Alles eng
zusammen: nirgends sind die Uebergänge so schroff, dass der bequeme
A'erkehr unterbrochen würde, und ein milder Fluss der Linien verbindet
Alles zu einem landschaftlichen Bilde.
Die Lykal)ettoskuppe allein ragt so steil empor, dass sie sich der
Ansiedelung entzog, die anderen Felshügel waren aber für zusammen-
hängende Bewohnung wohlgeeignete Räume : ihre Gipfel dienten, wie Akro-
polis und Areopag, als herrschende Punkte, die Abhänge, welche sich in
che Niederung vorschieben, als geräumige Plätze für zusammenhängende
Ansiedelungen in der Nähe der Ackerfluren. Denn die Alten machten,
namenthch bei so engen Bodenverhältnissen, wie sie in Attica vorliegen,
eine sehr genaue Unterscheidung zwischen Felsgrund und anbaufähigem
Boden, den die Mutter Erde den Menschenkindern zum Tuterhalte ge-
geben hat und der weder durch Hausl)au noch durch Gräber seiner Be-
stimmung entzogen werden sollte. '^"
Was für die Anlage einer modernen .Stadt im ganzen gleichgültig
erscheint, war für die Alten von massgebender Bedeutung, weil sie mehi-
an die natürhchen Bedingungen gebunden waren, und die Athener haben
sich vom Anfang an besonders eng und sorgfältig an die gegebenen
Bodenverhältnisse angeschlossen.
Ihre Landschaft hat nie. wie die meisten anderen in Hellas, eine
gewaltsame Unterbrechung ihrer Bevölkerung erfahren. Sie sind, wie sie
sich mit Stolz bewusst waren, immer dieselben Landeskinder gewesen.
Darum fühlten sie sich mehr als alle anderen Hellenen mit ihrem
mütterhchen Boden verwachsen; sie haben bei ungestörter Entwickelung
alle von der Natur dargebotenen Yortheile um so zweckmässiger aus-
zubeuten . jeden Mangel durch geschickte Nachhülfe unverdrossen abzu-
stellen und so ihrer bescheidenen Hügelgruppe in vollem Masse die
geschichtlicjie Bedeutung zu geben gewusst. zu welcher sie von Natur
berufen war: denn inmitten der ganzen El)ene zwischen ihren beiden
Flussthälern gelegen, war sie der natürliclu' Centralpunkt der Landschaft.
Auf drei Sciti'U vini PxrLicn unit:t'l»cii. hatte man (b'U Eindruck eines
* Vergl. über die Schonung des Nährbodens IMaton- Gesetze 958 K: ro?>
fti»»' ui, It tl< ihloih'.t'Wt' OlH>n'l(i> lOf sd»!-'/ !,ini>i-.
Das Seegestade. 9
besonders wohlgesicherten Wohnraums ; auch bei riesiger Uebermacht
war es den eingedrungenen Feinden unheimlich im Lande, und Mardonios
verliess es, weil im Falle einer ungünstigen Schlacht kein anderer Aus-
weg war, als durch Engpässe, die mit kleinen Schaaren beherrscht werden
konnten.* Südwärts öflPnet sich die Ebene in voller Breite nach dem
Golf von Aigina, und auch das Meer dient in hervorragender Weise zum
Unterhalt der Bevölkerung : denn es ist gerade hier besonders reich an
Seethieren, die in alter wie in neuer Zeit einen Hauptbestandtheil der
täglichen Kost bildeten. Der Strand war wie zur Fischerei, so auch zur
Salzbereitung besonders geeignet. **
Ihre geschichtliche Bedeutung hat die Meerseite aber dadurch er-
halten, dass inmitten der flachen Strandebene ein Berg ansteigt, eine
Erhebung jüngerer Bildung als der L^kabettos und die Stadthöhen: ur-
sprünglich eine Berginsel wie Salamis, durch Anschwemmung allmählich
zu einem Vorgebirge umgestaltet, die Halbinsel Peiraieus mit dem Gipfel
Munichia, von wo sich östlich eine offene Rhede halbkreisförmig in das
Land hereinzieht, die phalerische Seebucht, die mit ihrem für die Anfänge
der Schiffahrt wohlgeeigneten Flachufer in alten Zeiten noch weit tiefer
in die Ebene eingegriffen hat.
Steht man auf den Stadthöhen am Ihsos, so ist der Blick nach dem
Binnenlande fest umgrenzt : frei und ungehemmt aber reicht er über den
Golf mit seinen Inseln und Gegengestaden. Hierher richtet sich unwill-
kürlich immer zuerst das Auge. Man athmet dieselbe Luft wie die Be-
völkerimg der Inseln : die ganze Halbinsel ist ein Mittelglied zwischen
Continent und Inselwelt. Sie war es also, welche in den Athenern, sowie
sie sich aus den einfachen Zuständen eines Hirten- und Bauernlebens
erhoben, den Gedanken an Seefahrt und Seemacht erwecken musste:
deshalb wurde auch von Seiten derer, welche im Hange zum Seeleben
das Unglück der Athener sahen, die hafenbildende Munichia das ver-
derbhchste Geschenk genannt, das die Natur dem Lande gemacht habe.
Andererseits ist die Ebene von allen Küstenlandschaften wesentHch
unterschieden, und es ist eine der wichtigsten Eigenthümlichkeiten ihrer
Hauptstadt, dass dieselbe weder wie Sparta und Theben eine abge-
schlossene Binnenstadt, noch auch wie Korinth und Chalkis ganz auf
das Seewesen angewiesen war. Um sich klar zu machen, wie sehr die
attische Landschaft trotz ihrer Halbinselnatur doch einen continentalen
Charakter hat. bedenke man, dass ihre Rando-ebirge . welche dem Ge-
* Herod. IX, 13. (crTcc'/.'/.aSii ovx t,i' ozi ui; y.uxu oitvöv.
** Xen. nöqoi I, 3. i, ntQi Tt,i' xojofty iHchciic. 7i('.u(foocurf<Tr,.
10 Die Ebene von Athen.
Stade so nahe liegen, unseren binnenländischen Berggipfeln, wie Brocken
und Schneekoppe, nur wenig an Höhe nachstehen.
An eine solche Rückwand in \ ulier Breite angelehnt, baut sich die
Ebene in einer Folge von deutlich unterschiedenen Regionen stufenweise
zum Gebirge auf. Unten der sandige Strand mit der hinter der Düne
liegenden Xiederung. welche ursprünghch Seeboden war, das im Winter
sumpfige und zeitweise überschwemmte Halipedon (CVI 5). Dann die
Region des unteren Flachlandes, die sich mit iliren Olivengärten zu
beiden Seiten des Kephisos bis an den Rand der Yorberge erstreckt.
Diese bilden mit ihrem trockenen und steinigten Kalkboden die
dritte Region, die der sogenannten Xeruvüni. mit attischem Namen Phella
genannt. *
Im Hintergründe cndhcli baut sich das Hochland auf. welches in
den Resten seines Hochwaldes schon die Gebirgsvegetation von Pamassos
und Taygetos zeigt. Wo der Waldstand vernichtet wurde, ist der wasserlose
Kalkstein mit duftigen Kräutern bedecki: : das ist die altbcrübmte Bienen-
weide am H^inettos.
Bei dieser Mannigfaltigkeit von Boden und Klima und der Nähe so
bedeutender Gebirge konnte ein einseitiges Strandleben, wie es in lonien
war, nicht stattfinden. Die Berge waren ja nicht bloss schützende
Schranken, sondern Spender der Quellen, die Nährer von Wald und
Wiese und unerschöpfliche Fundstätten der edelsten Steine und Metall-
adem. Für Jagd, Heerdenwirthschaft, Kohlenbrennerei, Bienenzucht waren
hier die günstigsten Bedingungen vorhanden. Auf den steilen Abhängen
verändert sich dif Temperatiu- so rasch, dass man innerhalb wenig
Stunden in einem anderen Ivlima zu sein glaubt. Dadurch wurden die
Athener vor Verweicblicbung l)ewahrt. Zu anstrengenden Wanderungen,
welche Lungen und Muskeln stärkten, war überall Gelegenheit und
Xöthigung vorhanden. ^lan wohnte wie im Inselmeer, konnte aber dem
grossen Zusammenhange des gemeinsamen Volkslebens nicht entfremden,
weil man einen Theil des gemeinsamen Festlandes bewohnte, von Nachbar-
staaten umgeltcn. wrlchc eine uuuiiterlinirliem W.uhsamkeit in Anspmch
nahmen.
Man lebte unter dem Himmel des ägäischen Meers, der den Menschen
* (pi'/.)M (verwandt mit inaked. :iit.hi} = '/.iO^oi z^tuxt'ii. Schol. Cleni. Alex.
IV 112 kl Steph. Byz. 8. v. 'I'ültii ronoi,' f/w»- tninoXia ^iy niiQicf, vnö r«rr/,s
(J"f yr^y hnuQt'cy ngöi; thuotfvj'uci', rielitiger Schol. Arist. Ach. 273: lünoi xf'mo&ty
niTQwd'n^, i7ii7io?.t,^' di o/.iyi,v t'/ovai yi,y. Harpocr. 't'i'/J.tn Kt nnowd'i, xtä uiyi^ojn
XuiQtn. Schoeraann Isaeus p. 4(io. Als noni. ftiopr. </>t)J.fvs (r« 'N'/Huk iidiK
Platon Kiitias 111).
Die Luft von Athen. 11
179 ganz und 151 meist sonnenhelle Tage im Jahre gönnt; man genoss
den Segen einer gleichmässig milden Temperatnr. welche in Beziehung
auf Wohnung. Kleidung und Nahrung das tägüche Leben wesentlich er-
leichtert, die Menschen zur Massigkeit erzieht und auch den ]\Iittellosen
ein sorgenfreies Leben möglich macht.
Aber auch in dieser Beziehung war die natüi'hche Gunst keine Ver-
zärtelung. Demi die Tramontane. welche von den nördhchen Bergen
herunter kommt, hat im Winter, wenn der Pames Monate lang beschneite
Gipfel hat. eine schneidige Kälte, w^elche sich bei der Feinheit der Luft
um so eindringender fühlbar macht, so dass die Alten von den Geschossen
des Boreas sprachen. *
Die Nordseite ist auch an den Stadthöhen als Wetterseite zu er-
kennen, namenthch an der Akropohs, wo die flacheren oder tieferen Fels-
löcher und Felshöhlen ** von der Yer-nitterung zeugen, die unter Einfluss
von Sturm und Regen unimterbrochen weiter geht ; an der Nordseite
sind unter Einwirkung der schärferen Luft auch die Marmorbauten am
weissesten gebheben.
In Attika selbst sind durchaus nicht alle Landestheile khmatisch
gleich. Demi nicht nur, wenn man vom Pames niedersteigi , sondern
auch von Osten und Westen her, findet man, wenn man den Kamm der
Höhen hinter sich hat. in der Ebene Athens eine besondere Klarheit des
Himmels und Helhgkeit der Luft.
Nirgends sind die Färbungen glänzender, die Sonnenuntergänge
schöner, und seit alter Zeit galt es ftir eine Merkvnirdigkeit Athens, die
kein Fi'emder zu bewundem versäumte, dass der Hvmettos abends einige
^linuten hindurch von Purpurschimmer übergössen war.***
Die Winde hat man schon ftiihzeitig in ihrer Bedeutung für die
Gesimdheit einer Landschaft zu wüi-digen gewusst. Li Attika wurde der
Lufthauch, welcher bei schönem Sonnenglanz das Land besucht, zu dem
Natursegen gerechnet, welcher den Athenern zu Gute kam.j Die Luft-
bewegung ist, wie es in einem L'ebergangslande natürlich, eine sehr
lebhafte, und es gab eine Priesterschaft, deren Namen darauf hindeutet,
dass sie geheimnissvolle Mittel anwendete, die Winde zu beruhigen.
Es herrscht aber während der Sommermonate eine merk'^ürdige Eegel-
mässigkeit. ein sewisser r^i:hmischer Wechsel in der Luftströmung.
* Alkiphron III 94 : o ßo^iu^- /.ccTcuylCti t« ßih,.
** Gewölbte Felslöeher onai: Arist. Lys. 720. Hermes 21, 200. Vgl. XEII,
26, 36 f., 39 f.
*** purpurei coUes HjTnetti, Ovid. ars amat. III, 687.
■j- Aesch. Eum. 891 : (crtmor dt^ufcra evr^liojg nviovric.
1 2 Die Vegetation.
Denn vom frühen Morgen beginnt mit steigender Kraft der Xordwind.
welcher um dieselbe Zeit den ganzen Archipelagiis beherrscht und nach
der Sommersonnenwende die Hitze mildert. Gegen Abend legt er sich
und es beginnt der Hauch von der See. welcher die Nacht über dauert.
Darnach sind für den Golfverkehr die Abfahrten hüben und drüben
sicher geregelt. *
Wenn Attika keine iYuchtebene hatte, welche mit denen des Eurotas
oder Pamisos wetteifern konnte, so lag in dem bescheidenen Masse natür-
licher Begabung ein für die ganze Landesgeschichte ungemein wichtiger
Vorzug. Denn dadurch ist das Land von solchen Kriegszügen verschont
geblieben, welche die durch Teppigkeit lockenden Ebenen zu ihrem Ziel
wählten und zum Schauplatz der gewaltsamsten I'mwälzungen machten.
Es ist aber für die Umgegend von Athen charakteristisch, dass sie ärm-
licher erscheint, als sie in der That ist, und bei oberflächlicher Betrach-
tung konnte niemand ahnen, was aus dem Lande zu machen sei. Nirgends
wird mühelos ein reicher Ertrag gewonnen, wie es auf dem fetten Boden
von Aeolis und lonien der Fall war, aber der Fleiss des Landmanns
blieb rücht unbelohnt. Auf dem mit dünner Humusschicht bedeckten
Felsboden werden Feldfi'üchte gezogen, welche noch heute unter dem
Namen Xerikä besonders geschätzt sind und den alten Ruf der durch
feinen Geschmack aasgezeichneten Obst- und Gemüsearten von Athen
bewähren. Auch werden die Ziegen und Schafe, die auf steinigten Höhen
ihr Futter finden, ihres vorzüglichen Fleisches wegen noch heute bei den
Festmahlzeiten der Griechen besonders geschätzt.
Ihren geschichtlichen Charakter hat die Ebene von Athen durch
I'linfnhrung und glückliche Pflege südländischer Gewächse erhalten, der
\\'einrebe. der Feige wie der Olive. Die athenischen Feigen galten
für die besten in Griechenland. Der zahme Oelbaum ist bei den Athenern
zuerst für menschliche Kultur und insbesondere für Nahrung und Körper-
j)ttege voll verwerthet worden ; es gehörte zu den wichtigsten Vor-
zügen der attischen Ebene, dass er hier zu Hause war, als ihn die um-
liegenden Landschaften noch nicht hatten, und seine Pflege wurde hier als
religiös - pohtische Angelegenheit mit vollem Eniste behandelt, so dass
er der Stolz des Landes und das Wahrzeichen seiner Schutzgottheit
geworden ist. Keine Kultur hat sich dauerhafter erhalten: denn noch
heute ist der Oelbimin hier am massenliaftesten vorhanden. AValdarti<:
* tvö'tu'tfjoi, vgl. Tüpfl'er, (Jeneal. lln. .hiliu.s Schmidt habe ich oft iilier die
stetige Unruhe der atheniaclien Atmosphäre klagen hören, «rp« besonders der
Seehaueh, (evQ€< lovinii Eiir. Her. 440.
Charakter der Landschaft. 13
bedeckt er einen Raum vun c. 47 629 000 qm = 0,865 geugr. Quadrat-
meilen (in der Erstreckimg vom Peiraieus bis Kephisia, Marusi und
Chalandri) und zählt bis 20 000 Stämme, deren Veteranen die einzigen
lebendigen Denkmäler lielleniselier Vorzeit sind, die einzigen Zeitgenossen
der Grösse von Athen.
Vnter den südeuropäischen Fruchtbäumen ist keiner in gleicher "Weise
dazu geschaffen, den Menschen mit dem Boden zu verbinden und ihm
seinen Wohnort im vollen Sinne zur Heimath zu machen; denn von
keinem wird treue Pflege mehr in Anspruch genommen und besser be-
lohnt; dieser Segen ist den Athenern im reichsten Masse zu theil geworden.
Das attische Jahr hat im ganzen seinen Charakter bewahrt. Bäume
und Sträucher sind immer grün, und niemals erscheint die Kraft der
Natur erstorben. Nur im Hochsommer ist der Erdboden verbrannt, und
alles Gras versengt; in den Weingärten und unter dem Schatten des
Oelwaldes bleiben im Kephisosthal die einzigen l^eberreste von Vege-
tation vor der Sonnenglut bewahrt, bis nach dem ersten Herbstregen ein
neues Leben beginnt. Der erfrischte Boden empfängt im Oktober die
neue Aussaat. Im März überzieht ihn. wo auch nur dünne Erdschichten
aufliegen . ein dichter Blumenflor ; im Mai . zur Zeit des Frühaufgangs
der Plejaden. reifen Gerste und Weizen, im Juni die Feige, im Juli der
Wein. Langsamer entwickelt sich die Ohve : nach der Blüthe im Mai
werden erst vom November an die herabfallenden Früchte vom Boden
aufgelesen.
Betrachten wir die Landschaft im ganzen, so war ihr eigenthümlu-h
und für die Entwickelung ihrer Bewohner besonders wichtig die seltene
Verbindung des heimlich Abgeschlossenen und des freien, weitgeöfiheten,
zu fernen Gestaden hinüber lockenden Gesichtskreises. Dann im Innern
die Mannigfaltigkeit des Bodenreliefs imd die scharfe Gliederung des-
selben, welche jede Willkür und L'nsicherheit ausschloss, weil die Be-
nutzung jeder Oerthchkeit von Natur vorgezeiclmet und alle Verbindungs-
wege gegeben waren. Darum fühlten sich die Athener von Anfang an
in einem wohnlich für sie eingerichteten Lande, und in diesem Gefühl
wurzelte ihre angeborene Heimathsliebe. Darauf beruht ja auch der
besondere Reiz attischer Topographie ; denn je mehr man sich in die
Bodenverhältnisse hineinfühlt, um so mehr wird man inne. wie jede Höhe,
jeder Abhang, jede muldenförmige Senkung so verwerthet worden ist. me
es dem sicheren Naturverständniss der Alten entsprach.
Andererseits war der Boden so beschaffen, dass alle Vortheile des-
selben nicht nur ein offenes Auge,' sondern auch unverdrossene Arbeit in
Anspruch nahmen. Den Felskuppen . wo man am gesündesten wohnte.
14 Schätze des Landes.
mussten mit viel Anstrengimg ebene Hausplätze abgewonnen werden.
Die engen Hügelgruppen verlangten, dass die feuchteren Gründe, wo der
Thonschiefer nahe unter der Oberfläche liegt, mit Gräben versehen
wurden, damit das Wasser nicht stocke. Der Pflug arbeitete mühsam
zwischen harten Felsrippen, und nur am Kephisos hatte man eine breite
Landflur, von reichlichem, sanft hinfüessendem Gewässer durchströmt,
gegen Norden geschützt, frei von Staub und Wind, mit einer Atmo-
sphäre, deren feuchter Anhauch den Athenern besonders Mohlthuend war. *
Aber auch hier mussten die Menschen durch Regelung des Wassers das
AVesentliche selbst thun. Ihrem Fleisse war es zu danken, dass, vom Oel
abgesehen, so mancherlei Erzeugnisse des attischen Bodens, sein Getreide.
Obst und Gemüse, sein Honig, seine Wolle für das Vorzüghchste galt,
was die ]\Ettelmeerländer hervorbrachten.
Eine andere Art anregender wie erziehender Wirksamkeit hat der
Boden Athens dadurch geübt, dass er auf engem Räume zu technischer
Betriebsamkeit jeder Art so reichlichen Anlass gab. wie keine andere der
Landschaften des Alterthums. Er lieferte den feinsten Tlion, dessen
vorzügliche Bildsamkeit vor allem geeignet war, das künstlerische Ver-
mögen zu wecken. Füi- Baukunst und Bildhauerei hat kein Land in
gleicher Weise das Material gehefert, um von Stufe zu Stufe immer
höhere Leistungen ins Leben zu rufen.
Das erste, was man zur Hand hatte, war das lose Geröll, das von
den Bergen herabgespült war, Stücke von Conglomerat (Nagelfluhe).
welches im feuchten Boden weich ist und leicht zu schneiden, an der
Luft hart wird. Dann nahm man das feste Gestein in Angriff, die Stein-
bänke im Burgfelsen und in den anliegenden Höhen : die Felsschlucht am
Westabhange des Xymphenhügels war einer der ältesten Steinbrüche
(I 60). Die bequemsten aller Steinlager lieferte die vorgestreckte Halb-
insel (Akte) des Peiraieus (GH 40), den von ihr genannten Aktites von
gelblicher Farbe , ein leicht zu bearbeitendes Material. Dann fand man
in den Vorhöhen des Hymettos, südöstlich von der Akropolis, einen un-
gemein festen Kalkstein bd Karä. zum Quaderbau sehr geeignet. Nach-
dem man aber durch Verkehr mit den Cykladen den Inselniarmor kennen
gelernt hatte, forschte man in den eigenen Bergen nach ähnlichem Ge-
stein, das eine gleiche Sauberkeit der Arbeit und Glättung der Oberfläche
gestattete und dadurch dem bildenden Ti'iebe eine ganz lU'ue Be-
friedigung vergönnte und neue Aufgaben stellte. Im Schosse des Hymettos
* ic(ft),i; .itöic. Arist. Ritt. 527: tov y.u)litüov uno Kt,(fiaoi (wuls ncy KvaQir
x'/.fiCovaii' ('(ffvaa(euirui' ■/u'>(>ui' yuaunviiaai fin{)it(s uri^uii' (tvQu^. P2ur. Medea 829.
Einst lind jetzt. 15
iiiid Brilessos wurden die unteren wie die oberen, unerschöpflichen
Schichten des weissen Steins, wie die Alten ihn nannten, ausgebeutet,
während Eleusis einen dunkehi Mannor lieferte, der für Bau^ecke
wichtige Dienste leistete.
Man lernte immer mehr die zum Bauen und die zum Bilden, die
für Tief- und für Hochbau, die für massive Baustücke sowie die für
feinere Ghederung geeigneteren Steinarten unterscheiden. Durch die
Güte des Materials wurde der Kunsttrieb zu solider Werkthätigkeit an-
geleitet; denn je dauerhafter der Stoff war. um so mehr strebte man.
das Yollkommenste zu leisten. So entwickelte sich in Attika der Sinn
für das Monumentale im Bauen und Bilden : auch die Schrift der Athener
ist durch den Marmor veredelt, indem man die Urkunden des Gemeinde-
lebens durch dauerhafte und würdevolle ^Lmumente herzustellen be-
strebt war.*
Yergieicht man einst und jetzt, so haben sich, wenn Vegetation und
Khma auch im ganzen sich gleich geblieben sind, die natürlichen Ver-
hältnisse doch im Laufe der Jahrhunderte ungünstiger gestaltet. Schon
Piaton beklagt die Abnahme des Baumwuchses und vergleicht die ent-
waldeten Berge mit einem dm'ch Krankheit bis auf das Knochengerüste
abgemagerten Menschen.** In den Jahrhunderten der Barbarei ist der
Waldwuchs . wo er wieder aufspross . durch die Feuer umherziehender
Hirten immer von neuem wieder vernichtet worden. Dadurch ist die
Erde von den Abhängen immer mehr und mehr herabgespült, die QueU-
adem sind in den Kalksteinfelsen vertrocknet, und der von Xatur so
sparsam zugemessene Vorrath des der Ebene zuströmenden "Wassers fort-
dauernd verringert worden. Die Sommerdürre hat sich nothwendig ge-
steigert, und die Etesien, über heisse Felsen hinstreichend, können nicht
mehr wie einst die Hitze des Tages mildern. Einzelne Stellen geben
noch eine Anschauung des ursprünglichen, gesunden Zustandes. Wo das
Pentelikon bewaldet ist. fliessen auch im Juni Bäche und Quellen. Auch
an den kahlsten Wänden des H}Tnettos brechen zwischen Kalkstein und
Schieferlager Wasseradern vor. welche sich nach kurzem Lauf im Marmor-
schutte verlieren. Jetzt sind es nur einzelne gesegnete Stellen, wo auf
dem Grunde alter Xymphenheihgthümer mittelalterliche Klöster erbaut
* Die Geschichte der attischen Steinbrüche ist in ein neues Licht gestellt
durch die „Griechischen Marmorstudien" von G. Eichard Lepsius. Anhang zu den
Abhandlungen der k. Akad. der Wiss. 1890. Dem Verfasser bin ich auch für den
geologischen Durchschnitt S. 5 so wie für alle geologische Belehrung, die ich be-
nutzen durfte, zu dem wärmsten Danke verpflichtet.
** Kritias 113.
16 Urtheile der Alten.
sind, Plätze, wie Oasen in der Oede, von Lorbeer, Myrten und Oelbäumen
umgeben. Solange der Hymettos noch bewaldet war. rauschten der
Ilisus und die Enneakrunos, und da die Luft im Ganzen feuchter war,
waren auch die Quellen an der Akropolis, ihres beschränkten Gebietes
der Wassersammlung ungeachtet, reichlicher.
Den gi-üssten Theil der allmählich eingetretenen L'ebelstände haben
schon die Alten zu tragen gehabt: sie haben dieselben aber mit aller
Energie bekämpft: sie haben durch künsthchen Terrassenbau die Frucht-
erde an den Abhängen zu halten ge^vT.isst, und in alten Pachtkontrakien
vnrd ausbedungen, dass keine Scholle Erde aus dem verpachteten Grund-
stücke entfernt werden dürfe. * Die dürftigsten Wasseradern wurden mit
peinlicher Sorgfalt für den Feldbau ausgenutzt, und durch ein umfassendes
Bewässenmgssystem hat man auch die von Natur trocken hegenden Land-
striche in Feld- und Gartenland umzuwandeln ge^^'usst, so dass ein gi'osser
Theil der Ebene wie ihres Hügellandes nicht den Charakter der A^erödung
hatte, aus welchem sich jetzt die Landschaft allmählich wieder zu erheben
beginnt.
Je mehr aber Attika erst durch beharrlichen Fleiss zu dem geworden
ist, was es in der Zeit seiner Blüthe war, um so mehr mussten die
Athener sich mit ihrer Landschaft verwachsen fühlen und konnten sich
ausserhalb derselben gar nicht denken. Sie haben nie mit neidischem
Auge auf die Nachbarländer gesehen, welche mühelos viel reichere Ernten
darboten. Sie haben sich mit ihrem bescheidenen Loose nicht nur zu-
frieden gefühlt, sondern als ein bevorzugtes Volk, für das durch eine
besondere Gunst der Götter dieser Wohnort ausgesucht und ausgestattet
worden sei.
Die Eigenthümlichkeit der Lage Athens ist frühzeitig erkannt worden,
und keine Landschaft ist schon im Alterthum so sehr ein Gegenstand
eindringenden Nachdenkens gewesen; hier hat man gelernt. Natur- und
Volksgeschichte im Zusammenhange aufzufassen.
Was sich der Beol)aclitung zuerst aufdrängt, das warcu die klima-
tischen Verhältnisse, weil hier der verschiedenartige Charakter der Nachbar-
länder am auffälligsten war. Es war daher ein dem Volksbewusstsein
entsprungenes Dichterwort des Euripides, wenn er die Erechtheussöhne
als die durch Aether wandelnden preist.** Man fühlte den geistig be-
lebenden Einfluss einer leichten Luft und eines klaren Himmels: man
* Decret der Aexoneer LIII II, 1055 1. 27. Zeit: ol. 10S,4. Der Vertrag
betrifft Ländereien am Hymettos.
** Medea 822.
Piaton und Xenophon. 1 7
erkannte in einem heilsamen Maße der Temperatur von allen Xatui-
bedingungen diejenige, welche am einflussreichsten sei, um mäßige,
tapfere und weise Menschen zu erziehen, wie Piaton urtheilte.
Piaton hat die Xaturbeschaffenheit und Lage seiner Vaterstadt am
schärfsten beobachtet, nach allen Seiten durchdacht mid im Geiste ver-
klärt. Er rühmt die sichere Lage hinter Kithairon und Pames. die Vor-
treffhchkeit des Bodens, wo alle Gewächse und nützlichen Thiere Gedeihen
finden, die Halbinsellage in einem Meere, das bis an das L^fer gTosse
Tiefe habe, im Gegensatz zu den Küstenländeni. deren Eand durch herab-
geschwemmte Erde entstellt worden sei.
Er zeichnet sein Heimathland, wie es einst gewesen, die Rand-
gebirge mit hohen Erdhügeln und vollem Waldwuchs, dessen Stämme
zur Ueberdeckung weiter Räume ausgereicht hätten, die Felshänge mit
fettem Boden bedeckt, reiche Ti'iften. wo jetzt niu* Bienenzucht gestattet
sei. Das Regenwasser, das nun nutzlos abfliesse, sei einst von der Erde
aufgesogen, um von ihr. als einer treuen Schaffiierin . nach allen Seiten
wieder vertheilt zu werden. '•'
Die Gruppe der Stadthügel denkt Plato sich nicht durch eine all-
mählich fortschreitende Ausspülung entstanden, sondern durch eine plötz-
hche Katastrophe, eine erderschütternde Sturm- und Regennacht, welche
den Bergzug des Lykabettos entzweigerissen und als Trümmer desselben
die Stadthügel gebildet habe. Die Uraki-opohs habe eine breite Hoch-
fläche gehabt, die von einem vollen Qnellbache bewässert gewesen sei.
wovon jetzt um den Fuss der Burg herum nur dimne Wasseradern übrig
geblieben wären. **
Xach Piatons Vorgänge haben die Philosophen der Lage von Athen
eine gewisse normale, typische Bedeutung zugeschrieben, so dass auch
Aristoteles, wenn er das TJebersichtliche der Landschaft, die Sicherheit
gegen aussen und die Leichtigkeit des Verkehrs hervorhebt, der Schilde-
rung seiner Nomialstadt unverkennbare Züge der Stadtlage von Athen
einmischt. Man konnte sich ohne entsprechende Oertlichkeit keine glück-
üche Staatsentwickelung denken.***
Am eingehendsten behandelt Xenophon die Natur der Landschaft.
Er unterscheidet die Randgebirge nach aussen von den das Lmere ghe-
demden Höhenzügen und hebt die schöne Umhegimg der Hauptebene
hervor. Ausführlicher werden in der Schrift von den „Einkünften" die
Vorzüge der Lage erörtert. Im Mittelpunkt von ganz Hellas gelegen,
* Timaios 24 C Epinomis 987 D.
** Tci vvv vccjuara OfXLxqu y.vxXio ni^iWuimcu Kritias 112 C. Hermes 21, 206.
*** Polit. 132"/. t6 ti6o<: Tr;<: jw^«>\
Curtius, Topographie. 2
1§ Das vorgeschichtliche Lokal.
sei die Stadt, einer Insel gleich, bei jedem Winde zugänglich und eben
so geeignet, sich von allen Seiten mit dem Xöthigen zu versehen, wie
die eigenen Erzeugnisse auszuführen. Vom Himmel begünstigt, vermöge
der Boden die Gewächse, die sonst nur vereinzelt hier und da vorkommen,
alle bei sich zu vollem Gedeihen zu bringen; das Land vereinige die
Vorzüge von Eiland und Continent, und wo der Boden keine Frucht
trage, hege er in seinem Schöße Silbererze und Marmor.*
Die Landschaften erhalten durch die Benutzung des Bodens und die
Denkmäler der Bewohner im Laufe der Jahrhunderte ihi'en geschicht-
lichen Charakter. Sie büssen aber auch von dem Ursprünglichen ein, in-
dem die natürlichen Senkungen sich mit Schutt ausfüllen und das Boden-
relief sich allmählich verflacht. Die Karte n hat die Bestimmung, den
Boden zu veranschaulichen, wie er in vorgeschichtlicher Zeit gewesen ist.
indem die Terrainformen in ki'äftigeren Formen vor Augen treten, als sie
gegenwärtig sind; ebenso sind die Risse des Bodens tiefer gefurcht und
als Wasserläufe dargestellt, um die Kraft anschaulich zu machen, welche
diese Rirchen gebildet hat.
Ton menschlicher Thätigkeit ist es das Ausheben von Baumaterial,
das zuerst den Boden in nachhaltiger Weise veränderte. So ist das Bara-
thron. wie neuerdings erwiesen,** in seiner jetzigen Form ein Steinbruch,
und deshalb ist der von senkrechten Wänden umgebene Einschnitt liier
noch als unberührter Felsrücken des Xnnphenhügels gezeichnet worden.
Was die Bewässerung betrifift, so sind, wie die Karte lehrt, Kephisos,
Ilisos und Eridanos die einzigen Wasserläufe, .die als Landesflüsse be-
zeichnet werden konnten.
Die übrigen Wasseradern stammen vom Lykabettos. der vor Zeiten
nach drei Seiten Wasser gespendet hat : nach Süden ziehen sich einige
kurze, dünne Wasserfaden, tlie zum Ilisosbette gehen, nach Xorden und
Nordwesten eine tiefere Rinne, aus zwei Armen gebildet, die nach dem
jetzigen Museum gerichtet ist und das alte Stadtgebiet halbkreisförmig
umgiebt; die Form des Laufs scheint dem Namen K^^kloboros (VI 14)
zu entsprechen, den ich für diesen Wasserlauf in Vorschlag gebracht
habe. Das AVasser geht nach dem Kephisos.
Endlich kommen im Südwesten und Westen des Lykabettos zwei
kleine Wasseradern hervor, die nach der Gegend des Dipylon fliessen
und deren Lauf als Kluakc Ix-nutzt worden ist. Dieser Wasserlauf ist
durch eine schwache Bodenselnvellung vom Keplüsosthal getrennt "und
wendet sich zum Ilisosbett.
* Memorab. MI 5. Poroi
** Lepsius a. a. (>. 1 lö.
n.
Die Stadtgeschichte bis Solon.
Die Landschaft von Athen ist dadurch ausgezeichnet, dass sie für
die verschiedensten Zweige menschhcher Thätigkeit auf engem Räume
die natürlichen Vorbedingungen vereinigt. Denn dort, wo der Lykabettos
mit der Gruppe der Stadthügel sich zwischen Kephisos und Ihsos vor-
schiebt, treten Binnenland und Seestrand, Felskuppen und feuchte Niede-
rung, am nächsten zusammen, so dass innerhalb eines Umkreises von
etwa einer deutschen Meile, dessen Mittelpunkt die x\kropolis ist, sich
zusammenfindet, was für Landwirthschaft, für Seegewerbe, für Wein- und
Olivenzucht, für Viehzucht und Bergbau, für Thon- und Metallindustrie
nöthig ist. Dazu kommt, dass die Felshügel unmittelbar neben den
Ländereien zu gesunden Ansiedelungen Gelegenheit boten, ohne den
Ackerboden zu beeinträchtigen.
Es war also natürlich, dass sich hier ftiihzeitig eine dichtere Be-
völkening zusammenfand.
Dazu trugen die geschichtUchen Verhältnisse bei. Denn in den
ältesten Zeiten, zu denen unsere Kunde hinaufreicht, gehörte das Meer
fremden Völkern und Stämmen : die Eingeliorenen blieben also scheu
vom Strande fern und errichteten ihre Sammelplätze landeinwärts.*
So erfolgten in den verschiedensten Plätzen der Landschaft dichtere
Zusammensiedelungen, die günstigste auf der HöhengTuppe am Ihsos, wo
man vor plötzlichen Ueberfällen sicher war, die gesimde Seeluft noch ge-
messen konnte und über das Gestade freien L'^mblick hatte.
Das deutlichste Kennzeichen alter Sammelplätze der Bevölkerung
ist die Fülle von Ortsnamen, welche sich an einem Orte zusammen-
drängen, die Xamen offener Ansiedelungen, welche später in die Stadt
aufgegangen sind, aber so, dass man die örtlichen TJeberüeferungen mit
grosser Zähigkeit festhielt. So nannte man z. B. die Dionysosfeste in
* Thue. I, 7 : «« 7Tcd«i(d (jwf noktioy) du( xr,v '/.rjaTtiuv tnl noXv rcyTia/ovaai/
f'cTio d^ulaaar^i (oxlad-),aoy — xcd f^t/Q'- Tovdt in (ci'or/.iauiycti iiai.
2*
20 Die Urorte von Athen.
Kollytos nach wie vor die .,ländlichen", nachdem der Gau längst in die
]VIitte der Stadt hineingezogen worden war.
Die Namen der Gaue sind verschiedener Art. Einige rühren von
Opferdiensten her, um welche die Ortsgemeinde sich sammelte, wie
Diomeia vom Heros Diomos ; andere von Geschlechtern . welche daselhst
vor Alters angesessen waren, wie Keiriadai. Die meisten aber waren von
.Vnfang an Ortsnamen, und unter ihnen lassen sich wieder ältere und
jüngere unterscheiden, insofern die einen ihrer Bedeutung naeli leicht
verständlich sind, wie Kdile und Kerameikos. die anderen einer älteren
Periode angehören, wie Melite und Kollytos.
Diese Urgaue von Athen, deren Umfang einst durch Marksteine
bezeichnet war, genau zu umgTenzen ist unmöglich: wir müssen uns
begnügen, gewisse Gruppen von Gauen festzustellen, deren Nachbarschaft
bezeugt ist, indem wir von dem sicher Gegebenen ausgehen.
Das Sicherste ist die Lage des Kerameikos. Es ist die Niederung,
welche sich vom Felsrande des Areopags nach Norden hinabsenkt, der
Thonlager wegen, die sich hier aus zerriebenem Schiefer abgelagert haben,
seit ältester Zeit ein auserwählter Sitz der Töpferzunft, von der die
Gegend Namen und Bedeutung empfangen hat. später der Stadtmarkt
von Athen.
Vom Kerameikos stieg man unmittelliar nach Melite hinan. Es war
ein hochgelegenes Quartiei- und kann also nur im Süden des Kerameikos
gesucht werden : es war ein ausgedehnter Bezirk, der verschiedene Höhen
imifasste, zum Häuserl)au besonders geeignet. *
Nach Westen hin umfasste es den NjTnphenhügel , denn die steile
Felsschlucht von der Sternwarte westlich, das alte Barathron. lag hart
unter Melite (H 17). Nach Norden überragte es mit seinen Vorsprüngen
den Töpfergau, der sich bei steigender Entwickelung des Gewerbfleisses
immer weiter in den Bezirk der Meliteer eingeschoben hat. Sein süd-
liches Ende wird von zwei Hügeln eingefasst. dem östlichen mit dem Thor
der Athena Archegetis und dem westlichen mit dem sogenannten Theseion.
Der letztere erscheint höher, weil er schrofier abfällt, und stellt sich mehr
als eine besondere Höhe dar. während der östliche eine breitere An-
schwellung bildet und sich sanfter zur Niederung absenkt. Der Thorbau
der Athena liegt aber ein Meter höher als das „Theseion''. In dem öst-
lichen Hügel erkeime ich den ..Markthügel" (Kolonos Agoraios). Kolonos
war der allgemeine Nnnie füi- jede Hodenanschwellung. wi(^ das neu-
* Auf eine dichtere Ansiedelung, die hier in alter Zeit stattgefunden liat,
scheint sich die Erwähnung den (»i»i)idnui Mclita iiei Püniiis [V 24 zu beziehen.
Die Urorte von Athen. 21
gTiechische Magula: hier war der geeignetste Standort der Tagelöhner
(LXX 77), weil sich der Marktverkehr immer mehr nach Osten hin gezogen
hat, und da wir die beiden vom Felskern der alten Stadt gegen Süden
vorlaufenden Höhen zum Gau der Mehteer rechnen dürfen, so gehörte das
auf dem Markthügel gelegene Eurysakeion (XLVm 18) noch zu Mehte. *
Auch Kollytos grenzte an Mehte, wie der alte Markstein bezeugt,
auf dem einerseits stand „hier ist Mehte" und andererseits „hier aber
Kollytos" (LXXI 39). Der Anschluss kann nur in östlicher Richtung ge-
sucht werden: denn Kollytos hatte, nachdem es ein Quartier der Stadt
geworden war, innerhalb derselben eine centrale Lage. SüdKch von der
Akropohs kann es nicht gelegen haben, weil dem am südhchen Burgfuss
gefeierten städtischen Dionysosfeste das von Kollytos als ländhches Fest
entgegengestellt wird. Kollj'tos lag also nördhch von der Burg, und
zwar zwischen Melite und Diomeia. Diomeia luid Kollytos hingen zu-
sammen. Dionios galt für des Kollytos Sohn, und das diomeische Thor
führte nach dem am Lykabettos gelegnen Kynosarges hinaus, dessen Name
sich darauf bezog, dass Diomos hier dem Herakles geopfert haben sollte.
Diomeia muss sich demnach gegen Nordost aus der Niederung bergan
gezogen haben. **
Im Westen schloss sich an Mehte Keiriadai (denn zu diesem Gau
gehörte das Barathron) . in Südwesten Koile ; denn das kimonische Erb-
begräbniss lag vor dem melitischen Thore in Koile (LXXI 24). einem
Bezirke , den wir uns , dem Namen entsprechend , in der Schlucht
denken müssen, welche vom Nymphenhügel zum Bisos hinabführt, oder
auch in der Niedenmg des Flussbettes selbst.
Das ist der älteste Thatbestand, den wir auf dem Boden von Athen
nachweisen können, die Gruppe von Urorten. welche wir uns um Mehte,
* Kolonos nüv di'äarr^fxcc yijs Etym. M. Auch in Delos war ein Kolonos: CIA.
II, 814, 32. Kolonos agoraios war ein /w^/or, kein Demos, dessen Begrenzung
nicht zweifelhaft sein konnte. Der sogenannte Theseionhiigel war für arbeitsuchende
Dienstleute ungeeignet, weil er abgelegen und durch steile Abhänge vom Markt
getrennt war. Vgl. Milchhöfer in den Hist. Phil. Aufsätzen, Asher, Berlin 1S84.
Ich finde keinen Grund, der uns nöthigt, den Kolonos Agoraios mit einem der
drei Demen Kolonos, die in den Inschriften des 4. Jahrhunderts vorkommen, zu
identificiren (LoUing, Topogr. von Athen, p. 107). Es war der populäre Name
eines allbekannten Stadtterrains: avt'tiß^t^^ ytyovt xaXtiy K. (so spricht man nicht
von dem offiziellen Bezirk eines Demos), als (iyo()(dog, fAiad^ios dem trtQoi draussen
entgegengestellt. Auch Wachsmuth, Stadt Athen II, 237, 277 führt Kolonos als
TOTiOi", nicht als Demos auf.
** Kollytos und Diomeia gehörten zusammen zur Aegeis. Auch Lolling setzt
jetzt Kollytos nördlich von der Burg.
22 Religiöse Verbände.
das hochgelegene Kernstück, so gelagert denken, wie es die Karte m zu
veranschaulichen sucht.
Von den weiter hinaus hegenden Gauen war der bedeutendste der
Kolonos. Sein Mittelpunkt war der flache Felshügel, der sich nördlich
vom Kerameikos aus der Kephisosniederung schildförmig emporhebt,
ein entfernter Ausläufer des Nymphenhügels, Kolonos Hippios genannt,
seit ältester Zeit einer der volkreichsten Gaue. Es lässt sich aber nicht
nachweisen, dass er jemals in die Stadt hineingereicht habe, und die
zahlreichen Bauinschriften, welche so viele dei- Stadtdemen anführen,
nennen keinen Koloneer.
Das geschichtliche Leben beginnt, indem zwischen den Nachbargauen
Verbindungen geschlossen werden, und die ältesten dieser Verbände
waren rehgiöser Art.; denn im gemeinsamen Gottesdienst erwuchs das
ßewusstsein der Einheit und Zusammengehörigkeit.
Aeltester Volksbesitz war die Verehrung des pelasgischen Zeus, mid
neben ihm wurden an allen Plätzen, die für das täghche Leben eine
Bedeutung haben, also v(ir allem an den Wasseradern, die aus dem
Felsen dringen, göttliche Wesen verehrt, denen man die Wohlthaten
dankte, von denen das Gedeihen der Feldfi-ucht, der Herden, der Familie
täghch abhängig war. Die mit dem Boden des Landes verbundenen
Nymphen waren die segen- und giückspendenden QQQCVII 27), und die
Ursprünglichkeit ihrer Verehrung bezeugt sich im Opferdienste. Denn
die autochthonen Gottheiten lebten wie die Landeskinder: sie empfingen
Gerstengraupen und AVasser. und diese Einfachheit wurde so strenge
durchgeführt, dass man auch zum Anzünden des Opfers kein Reben-.
Oliven-, Lorbeer-, Feigen- oder Myrtenholz l)enutzte. sondern nur das
Thymiangestrüpp, das die Berghänge überwucherte und dem echten Athener
noch in später Zeit duftreicher vorkam als aller Weihrauch des Morgen-
landes. Dieselben „nüchternen'' wiMulosen Spenden \viirden aucb dem
Zeus Meilichios dargebracht. ^'
Die einförnügen Zustände der Landeskindei' wurden durch Zuwande-
rungen unterbrochen, welche, der Halbinsellage entsprechend, zu Lande
wie zu Wasser erfolgten und sich durch neue Gottesdienste bezeugten.
Was von der See herübei'kam, stammte von Völkern, welche an Kultur
weit vorangeschritten waren, so dass die Autochthonen ihrem Einfluss Keinen
abweisenden Widerstand entsreacn zu steHen venndchten. Ks war vor
* ofXTii'f, iQo(f),, nÖKiuoii«, 8. Curtius, Etymologie 1879 c. 510 /jüC" ifttnvoy
Ixavöv. Zukost: d^v/uov d'tau«i Athen. 652 c. i'»;(jp«At« ci-A« Hesyeli. Diogen. Prov.
VI, 7(). Polemon ed. Preller 1^. Theophr. Phar. 4.
Fremde Gottesdienste. 23
Allem der Kultus einer weiblichen Gottheit,' welche im semitischen Orient
ihre Wurzel hat, und um die Zeit, da Sidon die den Archipelagus be-
herrschende Seestadt war, über Cypern und Kjthera an allen Küsten
sich ausgebreitet und auch in Attika sich eingebürgert hat. Unter dem
Namen der Aphrodite Urania wurde sie in feuchter Niederung am Ilisos
verehrt (X 82. XII 4) und hat den Charakter einer pantheistischen Gott-
heit des Morgenlandes am treuesten bewahrt, indem sie als Schicksals-
göttin „der Mören älteste" genannt wurde ; ihre frühzeitige Einbürgerung
bezeugt sich dadurch, dass sie den Nymphen gleich mit nüchternen
Opfern geehrt und in Hermenform dargestellt wurde.*
Deutlicher haben die Seefahrer von Tyros in die Vorzeit des liandes
eingegriffen, weil sie in grösserem Maßstabe Colonien ausführten und
ihren Stadtgott, den die Hellenen Herakles nannten, zum Mittelpunkte
ihrer Pflanzorte machten: es sind immer Seeorte und bekunden sich als
Plätze, von denen die Einwirkungen einer höheren Kultur ausgehen. So
haben dieselben Tyrier, welche in Gades und in Thasos Heraklesheilig-
thümer stifteten, deren geschichtliche Bedeutung sich viele Jahrhunderte
hindurch erhalten hat, ** auch in den Buchten von Attika sich eingenistet,
namentlich dort, wo der zuerst von ihnen besetzten Insel gegenüber, die
ihren altphönikischen Namen Salamis immer bewahrt hat, die kürzeste
Ueberfahrt nach dem Festlande ist. Hier war die geeignetste Stelle für
ihre Colonisation ; hier hat der Anfang eines internationalen Verkehrs
stattgefunden, der um so belebter und einflussreicher war. da die Tyrier
nicht allein kamen, sondern Volk aus allerlei Küstenstämmen als Material
ihrer Ansiedelungen mitbrachten. *** Hier war der älteste Uferbazar, me
ihn Herodot im Anfange seiner Geschichte am Strande von Argos schil-
dert, eine Gegend wie das j\Egonion in Laconien,f und zugleich ein
Sammelplatz der Einheimischen. Denn wenn ein fremdes A^jlk mit über-
legener Macht und Bildung solche Uferstationen gründet, müssen die
Umwohner Anschluss suchen, um eine friedliche Gemeinschaft herzustellen.
So haben in Hispanien (he Iberer den Kult des tyrischen Stadtgottes
angenommen und um ihn eine Gemeinschaft begründet: so ist auch
in Attika das an der Fähre von Salamis gestiftete Herakleion der Kern
* Als Herme stützt sie den Arm der jüngeren Aphrodite auf einem Keliet
im Lateran (LXIII bei Benndorf und Schöne).
** Arrian II, 16. Appian I, 41. Das phön. Herakleion in Thasos als Sammel-
ort der Bevölkerung Polyäen I, 45, 4.
*** Diod. IV, 13. noXkoii nlrix^ovi HvfhQWTiMU Ix nayios {&-t'oi\' avarQfdivoyro^'.
t Peloponnesos 11, 272, 342.
24 Minyer in Munichla.
einer Gruppe benachbarter Küstengaue geworden, einer Gruppe von vier
Orten (Tetrakomia), deren einer den Namen Troia führte, ein Anzeichen
davon, dass unter den niit den Tmern Eingewanderten auch dardanisches
Volk sich befunden hat.*
So ist der fremde Gott ein Ordner des Landes geworden, der Mittel-
punkt einer Opfergemeinschaft, welche sich von der Bucht von Salamis
bis zum Phalerun erstreckte.
Seitdem an (h'm durch Sidon und T3T0S eröfiheten Seeverkehre grie-
chische Stämme sich selbständig betheiUgt haben, konnten Ufergegenden,
wie die phalerische, wo oberhalb der offenen Rhede eine Felshöhe empor-
ragt, die als fester Küstenpunkt und weitschauende Signalstation sich
darbot, nicht unbenutzt bleiben. Die vorzeithche Bedeutung dieser Gegend
wird durch die Sage von den Minyern bezeugt, den ältesten Vertretern
griechischer Seefahrt, welche auf Munichia gesessen haben sollen, und
der geschichtliche Kern dieser Ueberheferung wiid durch die Grup])»'
minyscher Ortsnamen** am attischen Ufer, durch den phalerischen Poseidon-
dienst sowie den Dienst der Artemis (CAT^I 22), die als Seefahrergöttin
pelasgischer Stämme dem saronischen Meere den Namen gegeben hat.
nnd endlich auch durch die Felsarbeiten im tiefen Schöße der Uferburg
bezeugt, aus denen man erkennt, dass hier in ältester Zeit ein fester
"Wohnsitz eingerichtet worden ist. ***
So ist es auch in Attika der Küstensaum gewesen, wo das gleich-
förmige Leben der Autochthonen miterbrochen worden ist. wo fremde
Nationen und pelasgische Seestänune das geschichtliche Leben geweckt
haben. Es hat eine Zeit gegeben, wo Binnenland und Gestade einander
fremd und feindlich gegenüber lagen: nur so erklärt es sich, dass die
Athener so lange gewohnt waren, Ebene und Küste, die doch von Natur
so unmittelbar in einander übergehen, wie zwei verschiedene Landgebiete
anzusehen, so dass es der Zeit des Themistokles vorbehalten bliel). beide
Landestheile zu einem Ganzen zu verschmelzen.
Es ist aber chai'akteristisch für Athen, dass diese Küstenstationen
niemals so, wie in Korintli und Chalkis, ^Mittelpunkte der Landesgeschichte
geworden sind, sondern (hiss die binnculändische Bevölkerung sich selbst-
ständig erhalten hat.
Suchen wir abiT niicli den Plälzcn. wu im OltcrlaiKh' die ersten
dichteren Ansiedelungen erfolgten, su fällt unser Dlick auf die Höhen des
* Milc'hhijfer, Karten von Attika. Text 125. Vergl. Dardanis als Herakles-
tochter. Fr. llist. Gr. II, 348.
** Böckh, Inschr. von Thera lb36, S. 82.
*** Waclismuth, Stadt Athen 11, 137.
Aelteste Ansiedelungen. 25
Pn3'xgebirges, welche sich von der Akropolis nach Süden und Südwesten
zum Uisosbette hinabziehen. Von zwei langen Schluchten durchzogen,
sind sie zur Anlage bescheidener Wohnungen in vorzüglichem Grade ge-
eignet, an ihren Abhängen vor dem lästigen Nordwinde wohl geschützt,
frei gegen Süden, den Seewinden uflen, die im Winter Wärme, in der
Sommerhitze Kühlung gewähren, und die wichtigste Bedingung eines ge-
sunden Wohnorts in Athen sind. Es ist die Gegend, welche, wenn man
vom Meere kommt, durch ihre felsige Erhebung den Ansiedlern zuerst
eine gewisse Sicherheit darbot und sie vor plötzhchen Ueberfällen der
Seevölker schützte.
Am mannigfaltigen und zusammenhängenden Spuren des Alterthimis
fehlt es in dieser Gegend nicht.
Die dichtesten Spuren zeigen sich an beiden Seiten der Schlucht,
deren oberes Ende durch die Demetrioskapelle (S. 6) am deutlichsten
bezeichnet wird. Tief eingehauene Fahrgeleise und Wasserrinnen begleiten
die Schlucht; Fusswege und Treppenstufen führen rechts und links zu
den zahlreichen Hausplätzen hinan, welche, von Cisternen umgeben, auf
wohl geglätteten, kleineren und grosseren Terrassen neben und über
einander hegen.
Diese Spuren alter Wohnungen ziehen sich über den schmalen Fels-
damm, der den letzten südöstlichen Vorsprung mit dem Pnyxgebirge
verbindet, in gerader Linie fort. Kein Platz ist unbenutzt gebheben, der
sich zu einer kleinen Hausgründung eignete.
Eine zweite Gruppe solcher Gründungen findet sich oberhalb der
Schlucht, welche den Sternwartenhügel von seinem Xachbarhügel tremit.
dort, wo beide Höben in einander übergehen.
Den bequemsten Zugang findet man, wenn man von der Demetrios-
kapelle rechts abbiegt und in gleicher Höhe nach Westen geht. Auch
hier finden sich dieselben Felsterrassen, dieselben HausgTuppen, Wege
und Cisternen ; auch hier erkemit man Ansiedelungen, welche ohne plan-
mässige Anordnung zu gleicher Zeit entstanden sind.
Das sind die beiden Hauptgruppen ältester Ansiedelung, wie sie auf
Blatt HI des Atlas von Athen in 1 : 4000 dargestellt sind. Sie bedecken
ein Terrain, das ein fast gleichschenkliges Dreieck bildet : die Grundlinie
vom Philopapposgipfel bis zur Sternwarte beträgt 750 m. Die Spitze des
Dreiecks ist der letzte Felsvorsprung über dem IKsos, der vom Philo-
papposdenkmal wie von der Sternwarte c. 1100 m entfernt ist.
Nirgends tritt uns die Vorzeit des Landes so umnittelbar und ur-
kundhch entgegen wie in dieser Gegend, welche schon zur Blüthezeit
der alten Stadt öde und verlassen war. Sie wird seit dem Aufbau von
26 Die alte Felsenstadt.
Nevi-Athcn unablässig als Steinbruch benutzt und ist deshalb im Begiiff.
ihren g-esehichtlichen Charakter von Tag zu Tage mehr einznbüssen.
Auch in Beziehung auf Luft und Landschaft macht diese Gegend einen
durchaus eigenartigen Eindruck. Denn sobald man aus der mulden-
fönnigen Senkung, in welcher das heutige Athen hegt, den Höhenrand
erreicht, wo die einsame Felsenstadt beginnt, so fühlt man sich wie in
einer anderen Gegend : der Golf öfihet sich vor unserem BHck und wir
athmen eine reinere Luft.
Aehnliche Felswohnungen kommen noch in drei anderen Gruppen
vor. Erstens auf der Felszunge, die vom Xymphenhügel gegen Nordosten
in die Ebene vorspringt und die Kai)elle der Hagia Marina trägt:*
zweitens auf den westlichen Abhängen des Areopags und endlich nördlich
von der Demetrioskapelle auf dem Ostrande der Felshöhe z^^^schen
Nymphen- und Philopapposhöhe, dem Aufgang der AkropoHs gegenüber.
Diese drei Gruppen können wir, weil keine derselben ein so grosses
Ganze bildet, wie die beiden seewärts gerichteten Ansiedelungen im süd-
westlichen Felsgebirge, als die sporadischen Gruppen bezeichnen.
Wer diese massenhaften UebeiTeste, die in den Fels eingeschnittenen
Runen der Vorzeit, sorgfältig betrachtet, kann nicht daran denken, dass
sie von flüchtigen Ansiedlungen herrühren. P]s sinfl Werke ausdauernder,
stetiger Arbeit, durch welche die Einwohner sich die Bodenstrecken,
welche zum Feldl)au unbrauchbar waren , für ihre Wohnungen zurecht
gemacht haben ; sie tragen , Avenn auch Einzelnes , wie die Anlage von
Grabstätten, später, da diese Gegend schon verödet war, dazu gekommen
ist, den Charakter einer Zeit: und zwar einer sehr alten Zeit, in welcher
man sich meist im Freien bewegte und an Behn2lichk(>it der Wohnräume
die bescheidensten Ansprüche stellte.
Die Benutzung des gewachsenen Felsens galt bei religiösen wie bei
l)rivaten Gründungen für das Alterthümliche. Das alte Geschlecht war
mit dem Boden wie verwachsen, so dass nicht bloss Keller und Vorraths-
räume in den Felsboden eingegraben waren, sondern auch die Wohnräume.
Darauf beruhen die Vorstellungen der Alten von den Höhlenbewolinern
der Vorzeit, den 'i'roglodyten. welche man sich durchaus niclit als Wilde
dachte, die Tbiei-en äbnlicli in Klüften hausten, sondein dir sclmn ein
ganz menscbcnwünliges Dasein führten.**
Felsglättiing war die erste Leistung antiker liaukunst. eine Technik,
in welcher man die l'eiasger als Lehinieister ansah. Wo dei' Boden, den
* Sie ist auf der Skizze S. 7 ang^Of^elien.
** Jacob Bernays, Dialoge des Aristoteles S. 1(>:{.
Die alte F"'e]sen8tadt. 27
man ebnete , zerklüftet war . wurde er durch gestampfte Lehmerde aus-
geghchen : auf dem Bu<h'n und den stehen gelassenen Felsrippen er-
hoben sich L(>limwände , welche den durch die Thüi'öflftiung erhellten
Raum rechtwinklig einschlössen. Das Haus war, wie das altitalische,
ursprünglich e i n Raum. Wo sich dasselbe an eine senkrecht gemeisselte
Felswand anschloss. tlndet man kleine Nischen in derselben ausgetieft.
Hatte das Haus einen ul)eren Stock, so führten Felstreppen von aussen
hinan. Das Dach war ein plattes Lehmdach, wie ein solches am Fuss
des Areopags als einzelner Ueberrest des Alterthums noch in später Zeit
den Fremden als Merkwürdigkeit gezeigt wurde. * Die nöthige Lehmerde
fand sich unmittelbar unterhalb des Felsterrains.
Man presste sie in kastenartige Fächer und liess sie dann an der
Sonne trocknen, so wie noch heute die Lehmpatzen gemacht werden, aus
denen die Umfassungsmauern der Gärten und Wohnungen in Attika be-
stehen. Damit stimmt die alte F('b('rli<'f('rung. nach welcher es zwei
Athener gewesen sein sollen, Kuryalos und Hvperbios, ** welche als Er-
finder A'on Lehmbau und häuslicher Einrichtung angesehen wurden. In
der Umgebung der Häusei- linden sich ausser^ den Cistemen, denen ein-
gehauene Wasserrinnen den Regen zuführen, auch andere brunnenähnliche
Felsgruben, die sich nach unten erweitern und als kellerartige Magazine
für Oel u. a. Vorräthe dienten. *** Man findet hier und da in den inneren
Wänden die einander gegenüber eingetieften Löcher, in welche die Balken
eingefügt waren, an denen man wie an einer Leiter hinuntersteigen konnte.
Mitten zwischen den Bauerhäusern finden sich auf breiteren Terrassen
deutliche Ueberreste von Felsaltären; auch uralte Anlagen für Zwecke
des öffentlichen Lebens glaulien wir in den Felsdenkmälern zu erkennen :
so in dem statthchen Siebensesselplatz, der für ein richterliches Kollegium
bestimmt gewesen zu sein scheint, f
Wenn diese Ueberreste, die unser Interesse in so hohem Grade er-
regen , von den Alten nirgends beschrieben werden, so erklärt dies sich
daraus, dass sie ihnen nicht als etwas MerkAvürdiges erscheinen konnten,
und in der That finden wir an den verschiedensten Plätzen, wo alte Städte
nachweisbar sind, in Griechenland wie Kleinasien, entsprechende Spuren
primitiver Ansiedelung, ff
* Vitruv 35, 12: antiquitatis exemplum luto tectum.
** Plin. 7, 194.
*** (fQ((co thciov fxtaxoi' Arist. Plutos SO. Varro I, 37. granaria sub terris
quas vocant atiQov^. Att. Studien 10. /.ol'/.oi' clyxo^ cpitimog. Arch. Zeitg. 1847, S. 23.
f Atlas von Athen VI.
ft Beiträge zur Gesch. und Topographie von Kl.-Asien S. 14, 47.
28 Opferdienst des Zeus.
Li Athen aber hat man sorgfältiger als anderswo über die Vorzeit
nachgedacht, und weil die Athener ohne gewaltsame Unterbrechung mit
ihrem hcimathlichen Boden immer in imgestortem Zusammenhange ge-
blieben sind, hat sich l)ci ilmen auch eine festere Ueberlieferung aus-
gebildet, und kein anderes Stadtvolk in Griechenland hat die Stufenfolge
heimischer Entwickelung so genau anzugeben ge\msst, wie die Athener.
So nannten sie ihre Vorfahren auf der ersten Stufe des Zusammenlebens
Kranaer und das älteste Athen Kranaa : Namen, welche doch nicht anders
zu erklären sind, als dass damit die Ansiedelung auf nacktem Felsboden
bezeichnet werden sollte. Wenn dieselbe aber als eine der städtischen
Concentration vorangehende Epoche angesehen ^vurde, so dachte man sich
im Gegensatz zu den sj3äteren. niedrig gelegenen Wuhnplätzen die bäucr-
hchen Urahnen auf den Felshöhen von Melite oberhalb ihrer Ländereien
ansässig. So hat es einen Sinn, wenn man die ältesten Athener Stein-
leute und Urathen eine Felsstadt nannte, und so glauben wir die Ver-
muthung rechtfertigen zu können, dass die besprochenen Felsgründungen
auch von den Athenern als Ueberreste der ältesten Ansiedelung auf dem
Stadtboden angesehen wurden.*
Opfergemeinschaft ist ü])era]l die Grundlage landschaftlicher Einigung
gewesen, und die älteste Landesreügion war der Zeusdienst.
Jeder (jauort hatte seinen Zeusaltar, an welchem sich zum Frühhngs-
feste die Gemeinde sammelte. Das war das Fest der Diasia, das älteste,
allen Landesbewohnern gemeinsame und bis in die späten Zeiten heiligste
Zeusfest, an welches sich die Erinnerang eines Zeitalters anknüpfte, da es
noch keine Städter im Laude gab, sondern nur Laufi'n und Hirten.
Wo die ländliche Bevölkerung sich am dichtesten zusammendrängte,
mussten die volkeinigenden Zeusaltäre eine besondere Bedeutung erlangen.**
So lassen sicli auch ;iuf dem Boden von Atlien zwei uralte Stätten
* K()<ci'(iü, XQUffac nökis Arist. Ach. 75. //i'/.tcayo'i ovromt^ouiyoi K^araoi'.
Her. Vm 44. Vgl. Att. Stud. I 17, wo zuerst eine genauere Beschreibung dieser
Gegend und ihrer Alterthümer gegeben worden ist.
** Zeusdienst ist die älteste Landesreligion : Att. Stud. I, 15. Wachsiuutli, Rh.
Mus. 2'6, S. HS. Der grüsste Vorwurf, den Zeus den Athenern machen konnte, di' r,y
fdiiav DXtnoui' Ay't^t,t'<'.ioi tu Jucaicc ToaovTior Itmi' ; Luc. Icarom. 24. Es war also
keines der städtisch organisirten Feste , die nicht ausgesetzt werden konnten.
Dies eigentliche Volksfest des ursprünglichen Landesgottes blieb immer draiissen.
Darum war dies Fest der allein richtige Zeitpunkt für das Attentat des Kylon.
Gr. Gesch. 1", 304, Mt^. Wären die Diasien am Ülympieion gefeiert, so wäre ja
alles Volk dem Centrum des alten Athen nahe gewesen; 'iii» j»,<: nohw^ ist also
nur die Negation der Stadt, nicht aber: in der Nähe der Stadt, wie Mommsen.
Heort. 380 gegen Schümann, Gr. Alterth. 11', 504 f., behauptet.
I
Doppelterrasse an der Pnyx.
29
dos Zeusdienstes nachweisen, die eine durch alte Ortssagen bezeugt, die
andere in monumentalen Ueberresten und Inschriften.
Nach der Ortssage ist zu den Kranaern Deukalion gekommen, um
auf der Terrasse am Ilisos oberhall) der Kalhrrhoe dem rettenden Zeus
einen Altar zu gründen (XLI 86).
Der Dienst knüpfte sich an einen Felsspalt. in welchem die letzten
Wellen der grossen Fluth sich verlaufen haben sollten; der Anschluss
an solche Naturmale * ist immer ein Zeugniss hohen Alterthums, und die
Nähe der fiiessenden Quelle kam dem Opferdienste zu Gute.
Der zweite Platz ist die grosse Doppelterrasse am Nordostabhange
des Pnyxgebirges in der IVIitte zwischen Philopapposgipfel und .Sternwarte,
eine Bauanlage einzig in ihrer Art, eine Gründung ältester Zeit, dem
Fig. H
Charakter der Felswuhnungen durchaus entsprechend, vurzüglich gelegen,
die Bewohner der Felsenstadt mit denen der nach Norden sich aus-
breitenden Niederung zu verbinden. Siehe die landschaftliche Skizze
(Fig. 6) und den Grundriss der Düppelterrasse (Fig. 7).
Eine senkrecht abgeschnittene Felswand trennt die obere Terrasse
von der unteren, welche bei anwachsender Bevölkerung nach Norden
erweitert und durch eine in flachem Bogen gezogene, polygone Unter-
mauerung gestützt worden ist. Die vor den Nischen der Rücbvand ge-
fundenen Inschriften beziehen sich alle auf Weihgeschenke, die dem
„höchsten Zeus" von Leidenden gewidmet sind, welche ihm Heilung ver-
dankt haben, und wenn diese Denkmäler sämmthch einer späten Zeit
angehören, so wird man daraus nur schliessen dürfen, dass damals, als
die Heilgottesdienste alle anderen Culte zm'ückdrängten, auch der älteste
Landess'ott in gewissen Kreisen durch Wunderkuren wieder eiimial eine
xäauiuu, liQol livliävti Athen. 185. Vgl. puteus in Jovis horto Plin. 21, 8.
30 Doppelterrasse an der Pnyx.
besondere Popularität gewonnen habe, aber nicht, dass hier in römischer
Zeit dem „höchsten Zeus" ein durchaus neuer Cultus in Athen eingerichtet
worden sei.
Wir erkennrn hier einen in grossartiger J]infachheit und alter-
thümhcher Würde angelegten Festraimi, welcher zu Yolksversammlungen,
aber nur zu gottesdiensthchen , gedient hat. Denn wenn man bei der
ersten Bekanntschaft mit dem Boden von Athen, als man voll Eifer war,
vor Allem den Standort zu finden , wo Perikles und Demosthenes ihrt'
Reden gehalten haben, hier den Versammlungsort der Bürgerschaft an-
setzte und den Felsstufenbau als Rednerbühne der Pnjx auffasste, so
erhellt lek-ht, dass für eine berathende Versammlung die abschüssige
Fläche eine dm'chaus unpassende Oerthchkeit Avar. Indem man dies ge-
fühlt hat, ist man auf den Gedanken gekommen, dass dieselbe (wie
der untere Durchschnitt auf Fig. 7 andeutet) künstlich in ihr Gegen-
theil, eine nach unten ansteigende Oerthchkeit, umgestaltet worden sei.
Dies erscheint undenkbar, da sich ringsumher so viele natürhch ansteigende
Hügel wände ungesucht darboten und nichts für die Anlagen der alten
Athener charakteristischer ist. als dass sie sich überall an die natürüchen
Bodenverhältnisse anschlössen. *
Einfache gTosse Bauanlagen einer fernen Vorzeit, wie diese Doppel-
terrasse mit ihrem monumentalen Stufenbau, richtig zu verstehen und
sicher zu erklären, ist immer eine besonders schwierige Aufgabe. Viel-
leicht können wir uns in der Weise eine richtige Vorstellung von der
ganzen Anlage bilden, dass wir die obere Terrasse als die eigentliche
Aitarterrasse auffassen, wo der im Fels gegründete, freistehende Opfer-
altar des Landesgottes sich erhob, der heihge Mittelpunkt, zu welchem
die alten, in den Felsboden geschnittenen Bahnen der Processionsstrassen
hinaufführten, und dass von dem auf die untere Terrasse vorspringenden
Steinwürfel der dort versammelten Volksgemeinde der Ausfall des Opfers
verkündet wurde. Denn bei feierlichen Staatsopfern musste zur Beruhigung;
* Man fuhrt die Deutung des Felswiirfels (Fig. b) als Keduerbühne auf Chandler
zurück; daher „boma Chandlerianura" CIA. I, 215. Der Rednerplatz war aber
kein Monument aus dem gewachsienen Stein gehauen, sondern ein unscheinbarer
.Standplatz, ein beweglicher Stein, dessen Platz verändert worden ist, ein Platz,
von dem zu der aufwärts sitzenden Hiirgerschaft geredet wurde. Für politische
Debatten kann man sich keinen unglücklicheren Rcdnerplatz denken, als diesen
frei gegen Norden gerichteten, hohen, steilen, windigen Felsblock oberhalb einer
abfallenden Terrasse. Vergl. meine Behandlung des von Ulrichs ( Reisen und
Forschungen II, 209) zuerst richtig beurtheilten, wichtigen Punktes athenischer
Topographie im Anschliiss an Weickers „Felsaltar des höchsten Zeus" in den
Attischen Studien I, S. 2:5 ff.
Doppelterrasse andlerPnY^
Q)iei^Weaa(,iniea siad m iWticalabstäaden
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10 5 0 lä ia 3o +0 50 ÜO 70 90 (3)0 IOC HO 120 ISO.MfctCP
Fig. 7.
32 Doppelterrasse an der Pnyx.
des Volks amtlich festgestellt werden, dass dieselben normal verlaufen
seien, imd hei allen wichtigen Anlässen, hei Entscheidungen üher Krieg
und Frieden harrte die Yulksgemeinde gespannt auf den Ausspruch der
Priester, dass das Opfer günstig aufgenommen und heilverkündend sei.*
Dieser Gottesdienst auf dem Boden von MeUte vereinigte die um-
wohnende Bevölkerung, und die Grossartigkeit der Terrassenanlage, welche
allmählich nach unten enveitert worden ist (davon zeugen die von der
Polygonmauer überhauten Felstreppen), giebt den Beweis, dass der hin-,
wo die Gaue am dichtesten zusammentrafen, gefeierte Gottesdienst eine
gewisse amphiktjonische Bedeutung erlangt hat.**
.'.■y
.vi'.''
--4—
Fig. 8.
Wie Zeus, dem bildlos verehrten Himmelsgotte, einst die ganze Um-
gegend heihg war, davon zeugen die Felsinschriften, die seinen Xamen
enthalten, in der Nähe der grossen DoppelteiTasse auf dem Hügel der
Hagia Marina (XXXIX 70).
Andere Gottesdienste sind durch den Völkerverkehr dem Buden
Athens zugeführt wurden, zuerst vum eigenen Strande. Denn Küste unil
Binnenland lagen sich nicht bluss feindlich gegenüber, sondern es haben
sich an die Gottheiten fi-em(hm Ursprungs mancherlei friedliche Einflüsse
angeschlossen, deren Spuren sich an verschiedenen Punkten des ubei"en
Landes deutlich erkennen lassen. Aphrodite Urania hatte nicht nur am
Ilisos ihren Sitz, sundern auch in Melite auf dem Kulunos Agoraios (XQ 5);
sie ist landeinwärts in den (Jan der Athmoneer vursfedrungen . wo die
* (C7i((yyi'>./.tii' i'/ii(i Tun' it^vaio)!' , vergl. iciQÜadtxioi i, ihal« CIA. 111, "K.
Schümann, Gr. Alt. IP, S. 443 r« it{i('( y.u'la xni aioTi,<)n<.
** Dieser örtlichen Thatsache entspricht die Ueberlieferunw, dass Anipliiktyon
des Kranaos Nachfolger gewesen sei. Sie gehört einer pragmatisirenden Betrach-
tung attischer Königsgeschichte an, zeugt aber von einer richtigen Auffassung der
vorgeschichtlichen Kntwickeliing.
Aphrodite und Herakles. 33
.Stiftung ihres Heiligthums mit (Icni König Porphyriun zusammenhing,
dem „Pm-purmann", einem unverkennbaren Vertreter der phönikischen
Xation, welche Hellas mit dem Morgenlande in Verbindung gesetzt hat.
Sie ist tief eingedrungen in das Bewusstsein der Athener, als eine volks-
thümliche Gottheit, die, von Blumen und Wasservögeln imigeben, die
lebenschaffende Naturkraft darstellte, wie sie in den Frühlingsfesten zu
Paphos gefeiert wurde. *
Auch Herakles ist von der Seeküste heraufgekommen, und attische
Oeschlechter rühmten sich, dass ihre Ahnen dem Fremdhnge Gastfreund-
schaft erwiesen hätten. Wie an der Fähre von Salamis, linden wir ihn
auch in Mehte als Gott verehrt. Mit der Nymphe Melite verbunden,
war er der Schutzpatron der Meliteer, ihr „Alexikakos". in einem hoch
angesehenen Heiligthum verehrt {IL 32), wo ihm Opfer dargebracht
MTirden, welche, wie die der Urania, sehr alterthümlich waren und vom
volksthimiUchen Brauche abwichen . wie auch Herakles selbst bei aller
Anerkennung immer den Charakter des Fremden und rnclienbürtigen
behielt. **
Trotzdem hat wie am Seeufer, so auch im Binnenlandc sein Einfluss
sich auf die Nachbargaue ausgebreitet. Die Sage kennt Herakles als
Gastft-eund des KoUytos und als Liebhaber des Diomos. Sein Dienst hat
sich also von Meute nach dem Lykabettos hin ausgedehnt und auch hier
zur Vereinigung der Bewohner und zur Organisation des Landes bei-
getragen (LXX).
Cultverbindmigen waren die ersten Bande der Gemeinsamkeit. Der
L^ebergang aus religiösen Gauverbänden zu festerer Einigung wurde durch
das Bedürfiiiss hervorgenifen : er erfolgte auf Anlass von Kriegsgefahren,
welche zu Lande wie zu Wasser das Land bedrängten. Verschanzungen,
Waffenplätze und Mauerringe wurden nöthig ; waöenführende Geschlechter
zogen in dieselben ein und sammelten das schutzbedürftige Landvolk um
ihre Herrensitze. ***
So hat sich auch in der Hauptebene des Landes ein Kriegerstamm
geltend gemacht, ein Geschlecht, das in Kekrops seinen Ahnen verehrte.
* Paus. I, 14. 6. Kalkmann, Jahrbuch des Arch. Inst. I, 246.
** iti'iauos^ Tov 'Hqaxliovs Plato Lysis 205 c. i&KcCovaa if^vaia des Herakles
Melon. Wachsmuth I, 364. Vergl. Appian ed. Bekk. p. 49 : fh>r}axtvtT(a i'vv hc
(poifixixtx);. 'Ho. vöfhog Philippi Areopag. S. 124.
*** Philochoros bei Str. 397 : noQd^ov/uiytjc riys- /wp«? ix {^((Auaarji u'ti' vni>
KdQiäv, tx di ytis vno Bouozmi'.
Curtius, Topographie. 3
34 Die Burg der Kekropiden.
Dadurch erfolgte eine durchgreifende Umgestaltung dei- Ortsverhältnisse.
Denn nachdem bis dahin Melite der Kern gewesen war, an welchen sich
die anderen Gaue lose anreihten, wurde jetzt der schroffe, von Osten
nach Westen gestrecl<te Felsrücken der Akro})ohs das Centniin der ganzen
Hügelgruppe. Seine Abhänge waren dicht umwohnt, weil sie ringsherum
xon Quelladern umgeben waren, und die Felsnischen waren seit Alters voll
von Weihegaben an die Nymphen. Die Höhe selbst war zum Wohnort
einer bäuerlichen Bevölkerung nicht geeignet, um so mehr aber, als eine
die Umgegend überschauende, einzehi stehende Felsklippe, zu einer Landes-
warte und zum Wohnsitz eines herrschenden Fürstengeschlechts. Die
anderen berühmten Akropolen Griechenlands sind entweder riesenhafte
Berge, wie Akrokorinth. Ithome, Pergamon. die dadurch den bequemen
Zusammenhang mit der Unterstadt einbüssen, oder sie entl)ehren der
wünschenswerthen Erhellung, wie es bei der Burg von Sparta der Fall
ist und bei der Kadmeia, die nur an einzelnen Punkten schroffe Abhänge
hat und zu wenig naturfest ist, zu wenig von der ländlichen Umgebunu
sieb abhebend. Die Akropolis A'on Athen hat vor allen anderen das
richtige Maß. Von Steilfelsen umgürtet und nur am Westfusse zugänglich,
war sie der vertraulichen Nähe der Unterstadt nicht entzogen, dazu ohne
Beeinträchtigung der Festigkeit von frachtbaren Saatfeldern rings umgeben.*
Diese Felskuppe erhielt ihre geschichtliche Bedeutung, als das Ge-
schlecht der Kekropiden oben seinen Einzug hielt und denselben Zeus,
der sich unten schon als der volkeinigende bewährt hatte, zu seinem
Haus- und Herdgotte machte. An seinem Altar bringen nun die Burg-
herrn das Opfer für die Gemeinde; die öde Felskuppe wird der Kern
einer Stadtgemeinde (Pohs), Zeus ein Stadthort (Poheus). und die bäuer-
lichen Gaue. die. nur durch Opferdienst verbunden, selbständig neben
einander l)estanden hatten, gehen unter königlicher Hei-rschaft in eine
Stadtgemeinde über; so sind, wie Herodot es ausdrückt, aus Kranaeni
Kekropiden geworden.
Andere Gottheiten sind \on der Land- wie Seeseite ins Land ge-
kommen und haben mit fnichtbaren Keimen mannigfaltiger Art den
Boden erfüllt. Als nach dem Sinken phönikischer Vormacht die den
Griechen verwandten Volksstänmie seetüchtig wurden, l)rachten sie ihre
Gülte an die Küste, und wir dürfen den Dienst der Artemis, welcher ganz
Attika tief durchdrungen hat, wohl mit den Minyern in N'erbindung setzen,
welche den herrschenden Punkt dei- atheuisrlien Seeküste dieser Göttin
geweiht haben (S. 24).
* ;fw(J0s' t(nöxQi,iii<i.: Ilorfxl. VIII, h'.^.
Die Kämpfe der Götter. HT)
Von den Gottheiten nordischer Herknnft ist keine so volksthümlich
geworden wie Hermes. Den Zusammenhang mit Böotien bezeugt Ares, der
einem der Stadthügel seinen bh'ibenden Xamen gegeben hat: Hephaistos
\viirde der Haus- und Herdgott der Ansiedler im Kerameikos. AVo auf
engem Räume so viel Culte sich zusammendrängten, mussten sich Gegen-
sätze bilden, und in den Kämpfen der Götter hat sicli die Erinnerung
der Fehden zwischen den Stämmen erhalten, deren jeder seine Gottheit
zu vollen Ehren bringen und sich dadurch selbst einen hervorragenden
Antheil am Aufbau des Gemeinwesens sichern wollte. Die älteren In-
sassen treten den aus der Fenie kommenden entgegen, Ares dem Poseidon,
dessen Altäre von Seefahrern am Phaleron errichtet wurden (GXIX SO).
Ares muss zurücktreten, und der fiir die Stadtgeschichtc cntscheidendf
Kampf entbrennt zwischen den Poseidondienem und den Geschlechtem,
deren Gottheit mit dem jenseitigen Continente durch den Oelbaum in Ver-
bindung steht, aber auch von der Landseite her nach Athen eingedrungen ist.
Poseidon ist zuerst gekommen,* dann Athena, und in den Athenadienern
erkennen wir denselben religiösen Zug, welchen wir so vielfach bei den
begabtesten Stämmen diesseits und jenseits des Archipelagus finden, den
Zug, nicht nur das natürliche Leben, sondern auch Familie und Gemeinde
in die Obhut einer weiblichen, mütterlich gedachten Gottheit zu stellen.**
Aphrodite und Athena begegnen sich in dieser Eigenschaft auf dem
Boden von Athen. Beide sind, wie die Apaturien zeigen, die Pflegerinnen
des aufwachsenden Geschlechts. Aphrodite ist gleich Athena eine das
Volk einigende Gottheit (XI 47). Athena aber sehen wir imter dem maß-
gebenden Einflüsse der ihr huldigenden Geschlechter immer mehr vortreten,
mit dem Gemeindeleben verwachsen und ihm entsprechend sich ausgestalten.
Als einer mütterlichen Göttin, einer Göttin des Ackerbaues, welcher die
ersten Saatfelder der Landschaft geheiligt sind, *** wird sie als Führerin
eines Kriegerstammes selbst eine waffentragende, eine sich selbst genüg-
same, unnahbare Jungfrau, f Die Athenadiener machen den Burghügel
zur Pflanzstätte des zahmen Oelbaums, ihr vom Himmel gefallenes Bild
aus Olivenholz jy wird das sichtbare L^nterpfand der öffentlichen Wohl-
fahrt: war es entfernt, war die Stadt schutzlos, und der Tempel wurde
* jjxfj' ovt> TiQÜixog n. ini rr^i' ArTixrjv Apollod. III, 14. 1.
** Vgl. Nissen, Pomp. Studien. S. 336.
*** cIqotoI ifQol Tüpffer, Geneal, S. 128. Rh. Mus. XXI, 119.
t Es ist dieselbe Umwandlung, welche Aphrodite in Sparta, Korinth, Kar-
thago durchgemacht hat.
tt Eur. Ion. 14S0 tou tlmocfvr, näyoy O^üaati. rndis palus, informe lignum.
Tertull. Apol. 16.
3*
36 Versöhnung der (iötter.
(lureh Seih' abgesperrt . wie ein Haus, dessen Besitzer fort ist.* Ihr
Tempel war die heihgste Stätte von Athen und der Opferaltar vor der
Tempelzelle „der Altar' auf der Burg (XX 89). Ihre Jahresopfer sind
die erste geschichtliche Thatsache, mit der die Stadt der Athener in die
Ueberlieferung der alten Welt eintritt.
Dieser Zustand ist das Ergebniss langer Gähnmgen und Kämpfe
gew(^sen. wovon die Erinnerung in der Ortssage fortlebt. Poseidons Sohn
Halirrhotios tritt als Widersacher- der (löttin auf: er haut ihre Oel-
pflanzungen nieder, und erst nach blutigem Ringen erwächst das Sieges-
gefühl, wie es in Euripides" Erechtheus ausgesprochen wird, dass fortan
nie mehr an Stelle des heiligen Oelbaums der Dreizack des Poseidon von
thrakischem Volke beki'änzt werden solle.
Was aber für die Stadtgeschichte von Athen charakteristisch ist, er-
kennen wir darin, dass nicht wie an anderen Orten die eine Gottheit vor
der anderen, als die besiegte, den Platz räumt (wie Poseidon vielfach in
Hellas der .,Verdrängte" war),** sondern ein friedhcher Austausch, eine
dauernde (jemeinschaft zwischen den um die Landschaft streitenden Gott-
heiten zu Stande kam. Die Geschlechter, die ihnen huldigen, versöhnen
sich und ihre geistigen Kräfte bleiben dadurch der sich entwickelnden
Stadt unverkürzt erhalten. Athen a ist die Siegerin, aber sie verdrängt
die älteren Burggottheiten nicht, so dass neben Zeus Poseidon und Athena
als gemeinsame Staatsgottheiten anerkannt werden. Diese den Atheneiii
eigenthümliche Gabe, Einheimisches und Fremdes. Altes und Neues har-
monisch zu verbinden . liezeugt sich auch daiin . wie die Burggottheiten
sich den göttlichen Wesen anschliessen, welche neben Zeus die älteste
Verehrung im Lande hatten, deii Quellnymphen.
Fliessendes Wasser gab es nur an den Felsen des Ihsosbettes. Aber
Wasseradern, die einst reichlicher waren, dringen unten am Burgfelsen
heraus, wo der Kalkstein auf dem Thonschiefer aufhegt.
Zuerst die ungleich fliessende, aber nie versiegende (daher wathl
Empedo genannte) Wasserader, die im Westfusse der Burg quillt: die
Klepsydra (V S2), d. li. die „verborgen fliessende", weil sie keinen sicht-
baren Ausfluss hat: nächst der Kallirrhoe war sie die grösste Natur-
merkwürdigkfit der Athener, welche sie ihr ..Brünnlein" (Kiuniskos)
nannten (VI 12); sie ist als Taufquelle der Apostelkirche auch im Mittel-
alter i'in heiliges Wasser geblieben.
Am Sinlinnde <hT Hnru' nunKh't die (^)nene. welche als die zum
* nt()i(T}(oi'i'iau(c MoinnisiMi, llcorfol. \'M\.
** ufjoiitis Herhard, Myrliol. I, 2H8.
Götter und Nymphen. '{7
Asklepieiüii gehörige „Krene" bekannt ist. Bei ihr soll Alkippe von
Hahrrhotios überwältigt worden sein; Alkippe war der Agraiilus Tochter,
also auch Quelhiymphe. Auf derselben Seite war die Quelle Nysa
(XXXVn 15), welche bis in die Rönierzeit ihre eigenen Hymnensänge-
rinnen hatte. In den feuchten Grotten der Nordseite aber lag das
AgrauHon (XLIV 71), der gefeiertste der athenischen Nymphensitze; hier
mnss also vor Zeiten am meisten Feuchtigkeit in die Erdschichten ein-
gedrungen sein und eine reichere Vegetation hervorgerufen haben.
An diesen unscheinbaren Burgquellen . welche erst nach und nach
aus dem Schutte wieder zum Vorschein kommen, hat sich der poetische
Sinn der Athener zuerst bezeugt; denn die göttlichen Wesen, welche sie
hier ansässig glaubten . waren ihnen seit uralter Zeit die vertrautesten
von allen. Sie dachten sich dieselben als eine Schwestergruppe, Aglauros.
Herse und Pandrosos. die auf den grasigen Terrassen am Nordfusse der
Burg ihre nächtlichen Reigentänze aufführten,* die ältesten Wohlthäte-
rinnen des Volks . die Nährerinnen der Herden . die heihgsten Schwur-
gottheiten der Gemeinde (XLIV 66).
Mit diesem uralten Gottesdienste am Burgfusse wurden die neuen
Dienste auf der Burghöhe in Verbindung gesetzt, um sie den Umwohnern
vertraut zu machen. Darum werden die Quellnymphen als Keki'ops-
töchter in den Kreis der Burggottheiten hineingezogen, sie werden Diene-
rinnen der Athena. Die Schwestergruppc wird gelöst: Pandrosos erhält
oben ihren Ehrensitz, Athena selbst wird ziu' Pandrosos. und Herse. die
unten bleibende, wird in der Athenalegende zu einer von oben herab-
gestürzten. Die dritte bleibt am selbständigsten ; sie bewahrt am treuesten
ihre autochthone Nymphennatur, und aller ümwandelungen ungeachtet
bleiben die von ihr sogenannten „Agrauliden" im Volksbewusstsein im-
getrennt dort zusammen, wo sie seit Urzeiten inmitten des Landvolks
gewohnt hatten (XXX\TI 64).
Dem. was die Ortssagen von vorzeitUchen Thatsachen erkennen lassen,
entsprechen die heiligen Gründungen, welche niemals verlegt worden sind.
Poseidon, bildlos verehrt, hatte den älteren Bezirk, welchem zum
Zeichen der Versöhnung die Tempelzelle mit dem Athenabilde gegen
Osten angebaut war. beide unter einem Dache. Am Poseidonaltare
wmxle zugleich dem Erechtheus geopfert, nachdem durch Orakelspruch
die Verschmelzung genehmigt war (XXXVTTT 37). und mv dürfen im Erech-
theus einen uralten Ortsdämon erkennen, der an einem Naturmale, der
tiefen Felsspalte des Burgfelsen , verehrt wurde : wenn Erechtheus hier
^AyijavXl&i^' 7rf<Q<9it'oi Eur. Ion. '2'S.
38 Die Gottesdienste der Erechthiden.
der vun Aiifanu- an Eiiiheiniische war, dem der fremde Gott sich an-
schloss, so erklärt sich auch, dass für das ganze Doppelheihgthum der
Yolksthümliche Name immer Erechtheion war (XLVn 90). *
An das Poseidnuheiligthiim stiess im Westen der Bezirk dvr Pan-
drosos, wo neben dem Oelbaum, dem Erstlinge der heiligen Pflanzung
der Athena, dessen Pflege ohne eine Xjmphe undenkbar war (LH (30), Zeus
Herkeios unter freiem Himmel sein Opfer empfing, an dem Altar, der
zugleich Gemeindealtar war und der Hausaltar des ersten Landeskönigs.
Hier war sein Henschersitz und sein Grab : darum konnte auch der ganze
Bezirk Kekropion genannt weiden (LI 7).
Von diesen heiligen Stätten abgelegen hatte Athena -Nike ihren Sitz
<il)erhalb des Aufgangs zur Akropolis (XXXVI 32J. Auch hier wurde
Athena in einem alten Schnitzbilde verehrt, das sie stehend darstellte mit
unbedecktem Haupte, den Helm in der Hand und in der anderen den
Granatapfel. Die Felskui)pe. auf der das Heihgthum stand, überragt den
südlichen Abhang der Lurg : sie ist der erste Platz, wo man, vun miten
kommend, Küste und Golf überblicken kann, einer der wichtigsten Höhen-
punktc. und da das Symbol der Granate auf Athena als Xaturgottheit
hinweist, so ist es nicht unwahrscheinhch, dass diese Opferstätte, welche
l)ei den Staatsopfern durch Auswahl der schönsten Opferkuh ausgezeichnet
wurde, noch älteren Ursprungs war als der Athenadienst im Erechtheion. **
Hier ist also der für das Gemeinwesen charakteristische, alle früheren
Gegensätze abschliessende Verein athenischer Burggottheiten zu Stande
gekommen. Hier hat im Athenaheihgthum auch der pelasgische Hermes
seinen Platz gefunden als eine Eeliqnie der ^'orzeit. die auch ohne Fort-
setzung des Dienstes an heihgster Stelle treu aufbewahrt wiu'de (XXXJI74):
hier ist Poseidons Sohn Butes Stammvater des Geschlechts geworden,
welches den gemeinsamen Dienst von Poseidon und Athena. den es in
den Staatskultus eingeführt hatte, für alle Zeit als erbhches Ehrenrecht
besessen hat. Beide waren zusammen die göttlichen Schutzmächte, ohne
dass der älteste Landesgott Zeus dadurch in seinen Ehren gekränkt oder
die ältesten Segenspenderinnen des liriniat blichen Bodens, die Xvmi»hi'n.
vergessen oder verabsäumt wurden.
Diese liannonische Vereinigung mriniilichci- und wfililiclicr. ein-
heimischer und überseeischer Gottheiten auf der Burg war das Ergebniss
der Entwickelungsperiode, welche Herudot als die dritte, die der „Ereeh-
* &6/H01 'A\)t/'/<((Js auch die ganze Burg, Aesch. Eumen. S'M).
** Arch. Ztg. XXXVII, S. '.IS: nacli P.ötticher, Philologus XVII, 396 ein von
dem Ileiligthum der Polias abgezweigtes Filial. Al)er wanini diese Bevorzugung
durcli Auslese des Opferthiers?
Athen wird ionisch. 39
thiden", bezoichnet , in welcher neben dem Vater Zeus Athena sich in
ihrem Wesen immer voller entfaltete, so dass sie selbst Athenerin
„Athenaia" wurde, die eigentliche (lemeindegöttin. In ihrem Dienst hat
sich das frühere Gemeiudegeftthl zum Stadt- und Staatsbewusstsein er-
hoben ; ihre Priesterin giebt den bürgerhchen Hausständen den göttlichen
Segen; unter Aufsicht ihrer Priesterin haben als Vertreterinnen der Ge-
meinde die Arrhephoren des tägüchen Dienstes zu warten. Athena konnte
jetzt „die Göttin" der Athener heissen mid die Akropolis als ihr Wohn-
haus der „Pallashügel". *
Eine vierte Epoche erfolgt wiedei- durch Zuzug neuer Ansiedler und
Einbürgerung neuer Gottesdienste.
Diesmal sind es aber nicht einzelne Geschlechter, die mit ihrem
Gefolge auftreten, sondern ein Volksstamm, der aus dem Inselmeer
hei-überkommt. der Stamm der lunier. dessen abenteuernde Scharen nach
und nach in den zahlreichen Buchten landen, das östhche Gestade be-
setzen und sich in der Ebene von Marathon am vollständigsten einrichten.
Wo sie Platz greifen, bringen sie den Gott von Delos mit. I^in altes
Heihgthum des delischen Apollon stand am Phaleron (CXIX 47), und das
delische Festschiflf behielt für alle Zeiten seine Station am Gestade von
Marathon.** Der Stammvater dieses Volksstamms, Ion. tritt als Führer
eines ritterlichen Geschlechts auf. das den Erechthiden in Kriegsnoth Hülfe
leistet, sich vom Gestade aus nach dem Ilisosthale ausbreitet und mit
seinem Gottesdienste auch seine staatlichen Einrichtungen mitbringt. Die
Heroen dieser lonier sind Aigeus und Theseus. Aigeus wird als ein 31:1 nii
der Küste (Aktios) bezeichnet, Theseus in seinem ionischen Gewände tiitt
wie ein Fremder unter die Athener. Aigens baut sein Haus bei dem
Heihgthum des Apollon Delphinios : in der Nähe lag das des pythischen
Apollo und weiter aufwärts am Ihsos erhielt derselbe Gott als Apollo
Lykios seine bleibende Stätte.
Wir erkennen im Flussthale eine besondere Ansiedhuig. einen
ionischen Vorort, der sich erst für sich einrichtet und allmählich mit der
Erechthidenstadt in Verbindung tritt.*** Diese Annäherung konnnt in der
Volkssage so zum Ausdruck . dass Erechtheus" Tochter Kreusa bei der
Klepsydra, wo sie \\'asser holt, von Apollo umarmt, Mutter des Ion wiid
* Athena 1; d^to^ Photios v. n^oTtlda nfiiq«. Jahn Arch. Aufsätze S. 103.
Sie führt Peisistratos th Tt]y Iwdt>7s" dxooriohv Her. I, 60. nixqu Uf.'/.h'cöo^ Eur.
Hipp. 30. Der Athena «TxÖTTfAos-: Ion 871. 1470. 1578. rTc.'/lcahg nr67.is Eumen. 79.
** Demosthenes IV, 34.
*** Wachsmuth, „Akropolisgemeinde und Helikongeraeinde". Rh. Mus. XXIII.
Hermes 25, 141. (Wie die Athener Tonier wurden.)
40 Das ionische Athen.
und dass die Grotte, in der er erzeugt und geboren sein sollte, dem
riotte der ionischen Geschlechter geweiht wird.
80 sind es wiedermn dieselben Grotten am Burgfusse. wo das Fremde
imd Xeue bei den Athenern heimisch wiid. Es ist der Anbruch einer
neuen Zeit, indem der Dienst des Apollo das Land durchdringt, das
Frühere ergänzt und Allem, was mit ihm in Verbindung tritt, eine höhere
Bedeutung giebt. Als sülmender Gott tritt er an die Stelle des Zeus
Meihchios, dessen Altar am Kephisos sonst die Stätte war, wo man sich
Ton Blutschuld reinigte (XXXY 92). Durch Apollon werden die Xjmphen
zu Musen, die den wasserreichen Plätzen (XXXY 92) neue Weihe geben,
und zu Chariten. Eileithyia wird \ on den Inseln am Ihsos eingebürgert.
Athen tritt mit Delos Avie Delphi in lebensvolle Verbindung. Durch die
von den Atheneni gebahnte Feststrasse von Marathon nach dem Paniass
wird das pythischc Heiligthum die religiöse Metropole; Apollon giebt
<lui(li die Blitze ül)er dem Farnes das Zeichen für die Absendung der
Pilgerzüge nach Delphi, und die Liebesgrotte am Felsrande der Akropohs
wii-([ eine vom pythischen Gotte geliebte und hoch geehrte.*
Dies war die Ueberheferung der Burggeschlechter, die Ion an die
Erechtheustochtei- anknüpften, während unten im Handwerkerviertel der
ionische Stammgott als ein Sprössling von Athena und Hephaistos in die
Stadtgeschichte eingefülii-t wurde. =^==:=
Die Zuwanderer gehörten einem durch "Weltkenntniss vorgeschrittenen
Seevolke an und wurden deshalb, so sehr sie in der Minderheit waren,
-die Führer der Entwickelung. Sie waren desselben A-'ölkergeschlechts
wie die I]ingeborenen *** und verschmolzen völHger mit ihnen als die
phönikiscfien imd karischen Einwanderer älterer Zeit. In einzelnen Schaaren
.angekommen, ohne Weib und Kind, gingen sie durch Ehegemeinschatt
in die Landesbevölkerung auf ohne solche Umwälzungen, wie sie bei
<-ontinentaler Einwanderung ganzer Volksstämme erfolgen mussten.
Solche Ivatastroi)hen haben in Athen nicht stattgefunden, und deshall»
haben >i(ii hier von Geschleclil zu (leschlecht die geschichtlichen Be-
wegungen im (iedächtniss erhalten, wie sie sich in den städtischen Festen
Mibs])iegeln.
In den Metageitnien feierte man das Andeidvcn an die friedliche
■Ordnung der nachbarlichen Beziehungen: sie waren ein Fest des Apollon.
■dessen Dienst dadurch in seiner maßgebf^iden Bedeutung für di<> älteste
* Ion 2'>ö : iiuü aift (die Mt(X{>(c'i riiiQtci) IliO^ioi i«}i(}<c7i«l it //r.Vn«. Muviiia
jj di (cnuTCTOi Hesycb. s.v. (iazQUTiin d'i ('(q/lkctos. Vgl. TöpfVer , Hermes 28, .■V21,
** Welcker, Gr. Götterlehre 1, 4'J2.
*** lonier Pelasger und Molienon nnr]\ llerodot: Hermes 2.j, 147.
Der attische Synoikismos. 41
Stiidtgeschichte anerkannt woirde. * Aus der Nachbarschaft wurde eine
Verschmelzung, die Zusammensiedelung der älteren und jüngeren Be-
völkerung um einen Stadtherd . die in den Synökien gefeiert wurde.
Kaclidem aber die ionischen Geschlechter mit den Erechthiden der Burg
sich verschmolzen hatten, konnte auch die Ti*ennung zwischen Burgstadt
und Landschaft nicht bestehen bleiben, denn sie war ja im Osten und
Xorden zuerst von den loniem besiedelt worden; so musste die Stadt
am Ilisos die Hauptstadt von Attika werden.
Darum waren die S}iiökien das Vorfest der Panathenäen . jene ein
städtisches, diese ein Landesfest. Sie beknnden zwei Thatsachen. die
zeitlich weit aus einander gelegen haben mögen, innerlich aber in noth-
wendigem Zusammenhange stehen. Denn wenn sich auch landschafthche
^Mittelpunkte bilden können, ohne dass durch Zusammensiedelung eine
Landeshaui)tstadt erwächst (wie z. B. in Sparta), so hat Attika doch seine
eigenthümliche Entwickelung dadurch erhalten, dass der in Athen ver-
einigte Kern älterer und jüngerer Geschlechter die centrale Stadtgemeinde
geschaffen hat, und diese Grundlegung attischer Geschichte haben die
Athener auf den Stammheros der lonier. Theseus, also auf den politischen
Sinn der ionischen Zuwanderer, einstimmig zurückgeführt.**
Durch den theseischen Synoikismos hat Attika seine LandesgTenzen
erhalten, im Xorden den Kithairon, da die Eleuthereer sich an Athen
anschlössen und ihren Dionysos in der Stadt einbürgerten. *** Denn die
pohtische Einigung erhielt durch üebertragung der Gottesdienste in die
Landeshauptstadt ihre religiöse Weihe ; in Eleutherai wurde ein Nach-
bild an alter Stelle zurückgelassen. Aus Aphidna AAo^irden die Dioskuren
als „Anakes" angesiedelt. Li Aphidna mid Marathon ist Theseus eher
einheimisch gewesen als in Athen. Er reinigt und sichert die ionischen
Feststrassen und opfert den marathonischen Stier auf der Aki'opohs
(LXV 18) zum Zeichen der Vereinigung der Nordgaue mit Athen. Am
selbständigsten blieb der Westen, die zweitgTÖsste der attischen Ebenen.
Eleusis wurde geschont, aber auch seine Gottesdienste wurden nach Athen
verpflanzt: ein Filial wurde als Eleusinion am Fuss der Akropohs ge-
gründet und so auch von dieser Seite dafür gesorgt, dass der Stadt des
Theseus, die durch Waftenmacht und politische Bildung ihrer Geschlechte)-
das Uebergewicht gewonnen hatte , die religiöse Weihe gegeben wurde.
* Plut. de exilio 6: %i^vaiui> (tyovai, xi,i' rjqog iT(Qoi\: ytiTi'ic.ati' tiy.ö'/Mi y.a'i
** Von jetzt 'Äd^tji'iiai = ir rf, Artr/Si.
'•^** ovroig rßr^ BoiWTtdi 6 Kiff^fciowr oooi Paus. I, 38. S.
42 Die alte Stadt im Süden.
(leren die Hauptstadt einer griechischen Landscliaft nielit entbehren
konnte.
Wo big der Kern der theseisehen Stadt?
Nach Thukydides' wohl erwogenem Urtheile hat die Lage von Athen
im Lanfe der Geschichte eine wesentliche Umänderung eifahren (LXV 39).
Zu seiner Zeit breitete sich die .Stadt nach Norden und Nurdosten in die
breite Niederung hinaus, und die Nordseite der Aki-opolis war ihre Fronte.*
Er macht aber seine Landsleute darauf aufmerksam, dass es nicht von
jeher so gewesen sei; vielmehr habe sich die Stadt einst von der Burg
nach Südosten erstreckt, wie man aus der hier zusammenliegenden
Gruppe alter Heiligthümer, namentlich der Gaia, des Dionysos, des Zeus
Olympios und des pythischen Apollon entnehmen könne.
Menschen- und Göttersitze gehören, wie Thukydides richtig erkannte.
in den alten Städten immer zusammen; die Bürger suchten ihre Heim-
stätte in vertraulicher Nähe von Heiligthümern ; dichtere Reihen heiliger
Stätten sind in der That die sichersten Kemizeichen altstädtischer An-
siedelung, und wo sie fehlen, war keine Stadt. **
Ausserhalb der Burg und ihrer Abhänge nach Süden und Südosten
sind in der ganzen Niederung keine Cultusplätze alter Gründung nach-
weisbar, welche für das städtische Gemeinwesen wm Bedeutung waren.
Die Burg war das Kernstück mit den Gottesdiensten der Kckropidi'n und
Erechthiden; die Unterstadt ist das Werk der lonier. deren Gott der
Urheber städtischer Anlagen war ; sie zog sich naturgemäss von der Süd-
seite der Burg, von wo zu allen Zeiten der bequemste Aufgang wai-.
nach Osten, der gesündesten Himnudsgegend ***, nach der offenen Eluss-
landschaft hin, wo aHe ionischen Stiftungen lagen. Hier hatte die an-
wachsende Bevölkerung, der die Burgquellen nicht nudir genügten, im
Flussbette die einzige strömende Quelle zu ihrem täglichen Bedai'fe.
Von hier ging der nächste AVeg nach der phalerischen Khede, und wie
früh die alten Athener als lonier mit der See vertraut geworden sind,
beweist schon iliic Sju^aclir. -j- welche das A^'(ll•t für ..rudern" als allgemeine
* t/UTiQoa^i riQo Ttji; <'.xoo;i6hos Her. VIII, 53.
** AßTixos f-ioig, i'xTfcQ i',utt'oi Jiög Ennieu. 97G. Aceolae Cereris Tic. Verr. II,
4, 8. Att. Stud. I, 39. Böckh, Expl. Find. p. 454. Wohnplätze naoli Heiligthümern
benannt: Arch. Z. 29, 4. Hermes 25, 146. Anschluss menschlicher Wohnungen
an Heiligthümer blieb bis in die letzten Zeiten; so war einer der Reste des ver-
ödeten Peiraieus eine x<ctoi/.uc :nqi i6 ItQoy tov Jiog lov Itoii-QO!; (CXI 39). Auch
die Gräber den Göttern gegenüber (XCV 75).
*** Arist. Pol. 1330 a. «! 7i6'/.iif 7i()6g 'üo i>,r tyx'/.tiui' i^oirt<a X(ä Tt()ö<; lu
7iyevfjiferce t<c nt'iovia htjo 11,1; uvicToha vyitit'6Tt(Ji(i.
t G. Ciirtius, Griech. Etymologie 343. V7i>,()ni:tr.
Nord- und Südseite der Burg. 43
Bezeichnung für „ilienen" gebraucht. Die schmackhaftesten Fische dei"
[»halerischen Bucht benannte man mit ionischem Namen Aphros (CIY 9):
am Phaleron wohnten die Steuerleute des Theseus. In der Nähe der
Häfen lag der Hippodrom (CXII 44), wo die ritterlichen lonier ihre Rosse
tummelten und wo lange Zeit hindurch der Schauplatz aller öffentlichen
Wettkämpfe war. Das war der durch die lonier herbeigeführte Um-
schwung der örtlichen Verhältnisse, dass es den Athenern an der See, auf
welche sie einst mit Angst geblickt hatten, nun am behaglichsten war,
dass sie ihre Wohnungen mit Vorliebe seewärts bauten und die heiligsten
Festzüge nach dem Phalert)n richteten.
Die Nordseite der Burg war die stillere, vom Verkehr abgelegene.
Hier hat sich ungestört der ländliche Nymphendienst erhalten, und der
( fenosse der Nymphen, Pan, ruft hier mit der Hirtenflöte seiner Geliebten
Echo. Die Grotten der „Breitfelsen" (Makrai XHI 26) kommen in der
Königssage als Plätze verstohlener Liebesabenteuer und heimlicher Ent-
bindungen vor : Ion wird hier den Tliieren zum Raube ausgesetzt. * Das
l)asst doch Alles nicht auf die Stadtseite im Süden, wo sich schon in
der Königszeit ein lebendiger Gemeindeverkehr entwickelt hat.
Im Süden liegen alle Keime des städtischen Wesens ; hier waren die
alten Heiligthümer dei' Aphi-odite. deren Sorge der Erhaltung der Bürger-
famiMen galt, die aus einer (ieschlechtergöttin eine Gemeindegöttin ge-
worden ist.** Als solche ist sie der Göttin Athena vorangegangen, wie
die Sage von Theseus meldet, er habe bei dem Heihgthum der Pandemos
am Südabhang der Burg, wo ein ansehnlicher Cultus dieser Göttin jetzt
durch Inschriften gesichert ist, das Volk zuerst als eine Bürgerschaft
friedhch geeinigt (XI 43. 70). Ist duch auch der Myrtenki'anz der
Aphrodite für alle Zeit das Amtszeichen der Beamten und ^'olksredner
in Athen gebheben.
Neben Aphrodite Pandemos lag ein Platz, den man die „alte Agora"
nannte (LXVI 15), ein Platz, welcher auf der anderen Seite an das
Heihgthum des Dionysos stiess. Seine Festlichkeiten hingen mit dem
Markt unmittelbar zusammen ; auf dem Markte wurden die Tribünen
aufgeschlagen, wenn die Schauspiele begannen (LX\TII 15); auf dem
Markte stand die berühmte Pappel (HI 9, 30), an welcher die Jungen
hinaufkletterten, um den Lustbarkeiten zuzuschauen, die im Dionysos-
bezirke von Limnai aufgeführt wurden (LXVIH 14).
* Eur. Ion 858: axoriui tvvai. 941: 7iQ6aßo()(iov avTQoi' Echo; CIA. 11, 470.
** 'Ä(pQO(fiT>j 'ÄTiaTcvQo^ ('IG/: 2120, 2109 b, auch den Athenern nicht fremd.
0. Müller, Proleg. 401.
44 r^pr Wohnsitz der Eupatriden.
So bestätigt sich, wie ich glaube, vun dvn verschiedensten Gesichts-
punkten aus das Bild, wie wir es uns in rebereinstimmung mit Thukv-
dides von der Entwickelung Athens zu machen haben.
Der Burgfels mit seinen Abhängen ist der Boden der Altstadt.
Oben der Sitz des Burgherrn und seines Gefolges;* in der nächsten
Niederung, wo der Burgweg heraufkommt, dort, wo aus der Felsenstadt
im Süden, vom Ilisos im Osten, und von der Kephisosebene im Westen
die durch das Terrain vorgezeichneten Verbindungswege zusammentreffen,**
ist aus dem natürlichen Yerkehrsplatze der Kern der Unterstadt, der alte
Markt erwachsen : hier hat sich zuerst ein Gegensatz städtischer und
ländlicher Bewolmung entwickelt.
Asty ist der attische Xame für Stadt in örtlichem Sinne, während
Polis die geistige Gemeinschaft bezeichnet. Asty bedeutet zuerst Burg
als ältesten Stadtkern : *** dann Burg und Südabhang, die Altstadt, wie in
neuerer Sprache citv imd cite. und wie sehr man daran gewöhnt war.
dass jede Stadt ein solches Kernstück habe, erhellt daraus, dass auch
dem Peiraieus ein asty nicht fehlen durfte (CT\" 23).
In diesem Sinne imterschied man die bürgerlichen Feste danach, ob
sie im Asty gefeiert wurden oder auf dem Lande. Ton den Landgauen
wurden die näher gelegenen . welche am frühesten eine dichtere Bev<d-
kerung erhalten haV)en. zu vurstädtischen Bezirken (ider ..])n)asteia" : dei-
Stadtkei-n aber hat im Gegensatz zu den A'orstädten den Ehrennamen
Kydathenaion erhalten (LXXI[92). weil hier die Geschlechter wohnten,
der altstädtische und der ionische Adel, dessen ^litglieder an der Leitung
der öffentlichen Angelegenheiten Antheil hatten und um den Stadtmarkt
herum wohnten, wie dies von den Eupatriden der alten Städte bezeugt
ist. Die AVohnung im Asty war das KiMuizeichen der p]upatriden ; ..astos"
die Bezeichnung eines Mannes von Adel und das Adjektiv ..asteios" der
Ausdruck füv «lie Sitten eines Edelmanns. f
* '/.(col Ol axontXoi' ralova tuöi' Eni'. Ion 15S,") die Lente der Burg: ol i;
axQOTTo'/.ttüs Arigtides I, 20.
** VAn tÖtio^ iL'ßri'äytüyo^- nach Aristot. Fol. 13.<lb. „AVo Drei-, N'ier- oder
Fünfwege sich treffen" Peloponnesos I, 2i(S. Vgl. Scholl, .Ten. Litteratnrzeitg. 1875.
Ö. Ö90 : ,.Erstreckte sich die Stadt nach Süden, niusf^te dort auoli der Markt sein.
Die Marktgerii^tc mit Aussicht anf die Dionysosspiele sind durch keine Kun.>~tgriftV
zu be.seitigen"
*** Hesych. uaiv üno lov t/V iti'Os" icriartiai^Ki.
■{- (caiv als topographischer Eigenname war attisch: Diod. 1, 28. JivnrcroidiK
hvtö t6 leaiv olxori'rts Etym. M. '.VMi. Um den Markt ansässig ol t/orric tk rigay-
tturce Thuk. .3, 72. Atnaroytlmti' «i't]o tmi- uoh^iv 'l'hiik. *>, 51. uartlos gentle-
manlike: Mitth. des ath. Instit. II, 55.
Die ältesten Bauten. 45
Suchen wir jetzt der l)auliclu'n Entwickeluno- auf dem Jjudeii ältester
Stadtgeschichte zu folgen.
Der Burgfels war nicht wie die Kadmeia zu geräumigen Anlagen
bequem, sondern von Natur rauh, wie das Capitol, uneben und abschüssig,
so dass es umfassender Arbeit l)edurfte, um für Heihgthümer und Wuh-
nungen Baugrund zu schaffen. Beides gehörte zusammen : denn im Stadt-
könige ist die Gemeinde vertreten , vrie im Hausvater die Familie : der
Altar des Zeus, an dem er für die Gemeinde opfert, ist zugleich der
Herd seines Hauses ; ^^^e wir es auf den Burgen von Mykenai und Tiryns
vor Augen haben. *
Als Bauleute werden, wie in Argos die Kyklopen. so hier die Pelasger
genannt, die Lohnarbeiter der Kekropiden, unterhalb der Burg ansässig.
Ihre Thätigkeit war zunächst Ebenung des Felsbodens und Herstelkmg
von Terrassen, eine Werkthätigkeit , welche in der alten Felsenstadt so
reichlich l)ezeugt ist. Zur Bewohnung eignete sich am meisten der Xord-
rand, weil sich hier ein zusammenhängender Felsrücken von Westen nach
Osten erstreckt, während nach Süden der Boden steil abfällt. Hier sind.
14 m unter der Bodenfläche, die Grundmauern, auf dem Felsen ruhend,
wieder zu Tage getreten, welche von der ältesten Bewohnung der Burg
zeugen. Man unterscheidet zwei Gruppen, die eine westhch vom Erech-
theion, Fundamente alter Häuser, zwischen denen einzelne mächtigere
Unterbauten sich unterscheiden lassen, die anderen östhch vom Erech-
theion, welche einen gi'össeren Zusammenhang bilden; sie sind auch aus
Bruchsteinen und Erde hergestellt, aber sorgfältiger gebaut und geben
sich durch ihre Stärke und die Grösse der Werkstücke als Ueberreste
der könig'hchen Wohnmig zu erkennen.
Umstehend die Skizze eines der besterhaltenen Mauerstücke östlich
vom Erechtheion (Fig. 9).
Die Burghöhe selbst, die immer nur von Westen zu ersteigen war,
wurde theils durch Abschroffung der Felswiinde sicher gemacht, theils
durch Mauerwerk, dessen Ueberreste in dem Umfange aufgedeckt Avorden
sind, wie die blaue Linie des Akropolisplanes zeigt: die Mauern sind
mächtiger als die Palastmauern, aus dem blaugrauen Kalkstein der
Akropolis in polygonen, fast unbehauenen Blöcken von 1 bis 1.5 m. unter
denen sich noch Lagen von Lehm, wie in Tiryns, gefunden haben. Eine
Probe dieser Mauer nordösthch vom Parthenon ist hier (Fig. 10) abgebildet.
Ein besonders massives Stück, 6 m breit, läuft, von Süden nach Norden
umbiegend, in die spätere Anlage der Propyläen vor: ein anderes Stück.
ßcjuoi' y.ofcTvi'ti t(TTi((t' ^(ioi'ö^ Aesch. Suppl. 351
46
Palast- unrl Biirorraauei-.
M-i^iimü
''i'^^ii^^m
Fig. !).
Das Pelarfi;ikon. 47
vuu Westen nach Osten auf den Eingang genchtet. scheint einem alten
Aufgange als Unterlage gedient zu haben.
Gegen plötzlichen Ueherfall konnte eine solche Randmauer mit den
künstlichen Steilwänden genügen. Eine Belagerung auszuhalten war die
Burg unfähig, wenn nicht von den Quelladern an ihrem Fusse die nächste
und wichtigste, die Klepsydra (S. 3(i) auf sicherem Wege der Besatzung
zugänglich war. Sie musste. nach aussen abgemauert, durch einen ge-
schützten Weg mit der Burg unzertrennhch verbunden werden. Die
gewundene Felstreppe ist eins der merkwürdigsten Denkmäler athenischer
Stadtgeschichte und entspricht durchaus dem neuerdings aufgefimdenom
Brunnengange am Rande der Burg von Mykenai (S. 49).
Die von den Burgquellen befrachteten Abhänge gehörten mit zur
Burg. Darum konnte auch die Klepsydra als auf ihr befindlich bezeichnet
werden (Y 89) und Kalos, dessen Grab beim Theater war. als ein in dei'
Akropolis l)estatteter (L 53). Die Terrassen waren Weide- und Ackerland,
mit Bäumen bestellt : die Burggöttin selbst war Ackergöttin. Mit dem von
ihr erfundenen Pfluge wurden die heiligen Fluren bestellt, und Töchter
der Stadt Maren in ihrem Dienste, um das dort wachsende Getreide für
die Opferkuchen zu mahlen : * hier standen ihre Oelbäume , an denen
Hahrrhotios gefi-evelt hatte, und am Fusse des Felsen wucherte das nach
ihr genannte Parthenionkraut . das in der suUanischen Xoth von den
Belagerten abgesucht wurde. **
Dieser die Abhänge einschliessende Mauerring hiess, ebenso wie der
von ihr eingeschlossene Raum, das Pelargikon (LXXAT). Es war nach
den bestimmtesten Zeugnissen ein ,. u m die Burg h e r u m geführter, ring-
förmiger Einschluss mit neun Thoren": daher auch die „neun Thore"
oder das „Xeunthor" (Enneapj^lon) genannt. Deshalb ist es nicht ge-
stattet, sich das Pelargikon als ein Vorwerk am AVestabhange . einen
schnabelförmigen Yorsprung mit einem durch neun hinter einander
liegende Pforten gesperrten Mauergange vorzustellen. ***
Bis eine umfassende Aufräumung des Burgfusses über die Aus-
dehnung des Pelargikon sichere Entscheidung giel)t, versuche ich es auf
* ccXiTQi&ti Arist. Lys. 053 und Schol. Töpffer, Att. Geneal. 131.
** Plut. Sulla 13: ro nfgi Ttjy axqönohv tpvöfjiivov nuQxHvior. Plinius 22, 20, 43.
*** Ttl^os ntol Tr;y dxQ. i'/.rj'Äcca/jii^oi' (in diesem Zusammenhange ist es unstatt-
haft, TiiQi in dem Sinne von „bei" zu erklären). Wachsmuth, S. Ges. d. Wiss. 1887
spricht von Nebenthoren und lässt das F. in weiterem Bogen herabsteigen. Vgl.
Thomas Davidson, The Parthenon frieze and other essaj^s, London 1SS2. „The
Pelasgic wall along the line, at which the foothills began to slope rapidly toward
the piain." Unabhängig das gleiche Ergebniss in „Eleusinion und Pelasgikon"
Sitzungsber. der Berl. Akademie 1884, S. 499 ff.
48
Treppen in der Mauer.
8. 61 Fig. lli als ciiK'ii etwa IHOO ni langen Mauergürtel zu veranschau-
lichen. Die Burg selbst ist immer e i n thorig gebUeben: die Ausgänge
unten waren unentbehrlich, um den \'erkehr mit der Landschaft zu ver-
mitteln. Thore, mit mächtigen Seitenthürmen versehen, haben bei den
.Uten nie als Beeinträchtigung der Festigkeit gegolten, sondern als ein
auserwählter Schmuck jeder Stadt. *
Nach alten Zeugnissen lässt sich der Mauerring nur an einer Stelle
etwas genauer bestimmen, nämlich am Fusse des Areopags, indem ein
^i^^<^
;^fiu.
Fig. 11.
hier gelegenes Hciligthum (LXXVI (30) „ausserhalb der Neunthore", also
unweit vor demselben gelegen, angegeben wird. Ein Mauerstück, widches
<ler S. 61 gegebenen Skizze des Pelargikon entspricht, hat sich im (»deion
des Herodes gefunden.
Die Zusammengehürigkeit vun Burg und Burgfuss erhellt am deut-
lichsten daraus, dass seit ältester Zeit Verbindungswege zwischen oben
und unten vorhandm gewesen sind. Treppenwege, weUlie die ihirgmauer
* Stadtburgen mit Mauergürtel am Fnsso: Arabrosos die „besturaniauerte"
Stadt nach Paus. TV, 31, 'k X, SC, 2.
Treppenwege nach unten.
41»
luiU KUn-sudra
\' '-d\ Fluqc' de
(liiivlil)riicli('ii. All <l('i' Hüdseitc konnte kein Ausgang sein, weil liier die
Felsen zu steil sind : der wolilerlialtene Stufenbau also bei 1 8 (auf dem
Plane der Akropolis), von dem die nebenstehende Skizze (Fig. 11) ein
Bild giebt, scheint keine andere Bestimmung gehabt zu haben, als von
einer Mauer zu einer anderen zu führen.
Verbindungswege nach unten waren zuerst der in einem Felsspalte
angelegte Treppen weg, der 40 m westlich vom Erechtheion in den Boden
hinabgeht und der Seraphinkapelle gegeniiber seine untere Mündung hat.
Acht Stufen, auf denen in;m zur Hochel)ene dei' Burg hinaufstieg, sind
noch erhalten.
Zweitens der Trei)peiiweg zur Klej)sydi'a, der an senkrecht anstehenden
Felswänden in gewundener Tjini(,' hinabführt; unten ist eine Kammer im
Felsen ausgehauen und im
Boden derselben ein Schöpf-
loch, aus dem man das
Wasser heraufzog (Fig. 12).
Drittens die Felstreppe,
welche in der Mitte der
Nordfront, östhch vomErech-
theion hinal)führt. unmittel-
bar mit den Räumen in Ver-
bindung, wo sich einst die
(remächer der Königswoh-
nung ausgebreitet haben.
Die kahle , trockene
Felskuppe war von Natur
auf die Abhänge als eine unentbehrliche Ergänzung angewiesen. Ihre
(Quellen und Triften gaben, was für den Opferdienst, den Hof halt, die
Mannschaften nöthig war. Ein freier Vorraum galt bei allen Burgen des
Alterthums für etwas zur Sicherheit Nothwendiges. Imierhalb des Mauer-
gürtels war in Kriegszeiten Raum für die aus dem Lande zusammen-
berufenen Mannschaften ; ein Wallgaug, 930 m lang, diente dazu, die ver-
schiedenen Seiten des Burgabhangs mit einander in Verbindung zu setzen
und an jeder gerade gefährdeten Stelle die Vertheidigung zu erleichtern.
Denken wir uns Burg und Unterburg zu einer Festung vereinigt, so be-
greift sich, wie von den in der Akropolis belagerten Burgherren gesagt
werden konnte, sie seien „im Pelargikon'' belagert worden ; ein Ausdruck,
der durchaus unverständlich bleibt, wenn unter dem Namen Pelargikon
eine vorspringende Bastion zu verstehen wäre (LXXVI 42).
Burg und Unterstadt waren durch religiöse Beziehungen mannig-
Curtius, Topographie. 4
50 Die G()tter der Unterburg.
faltiger Art mit cinaiuli'i- verbunden. Vom Stadtherde des Königs musste
zu feierliclien Opfern durcli die ..Feuerbringcr" das Feuer geholt werden.*
und es bestand ein geheimnissvoller Brauch, der sieh aus ältester Zeit
erhalten hatte, dass auf einem unterirdischen Wege, dei- noch nicht wiedci-
aufgefunden ist, bei Nacht aus dem Bezirke der Burggöttin verhüllte
Gegenstände, die der übergebenden Athenapriesterin ebenso wie den
Trägerinnen unbekannt waren, zur „Aphrodite in den Gärten" getragen
wurden. Es war ein Ehrendienst der Arrhephoren, die, wie wir annehmen
müssen, andere heilige Dinge auf die Akropolis heimbrachten. Das Ganze
war eine mystische Ceremonie. welche einen verschollenen Zusammenhang
zwischen Burg und llisus und den an beiden Stellen ansässigen Göttinnen,
der älteren und der jüngeren, in Erinnerung erlialten sollte (in 74).
In der ionischen Zeit haben die Abhänge der Burg neue rehgiöse
"Weihe erhalten. Es waren, da der Kreis der Burggottheiten geschlossen
war. die Götter der Unterburg (H^popolis) die sogenannten Hvpakräer.
Zur Seite der Nvmphen ist ApoUon als Hypakraios Athener geworden:
neben ihnen hat Demeter ihre Stelle gefunden und zwar in verschiedenen
Formen. Als Pflegerin der grünenden Saat schloss Demeter Chloe sich
am Südwestabhang (der im weiteren Sinne noch zur Akrupolis gerechnet
werden konnte) ** dem Nymphendienste und dem verwandten der kinder-
aährenden Eidnnitter (Ge Kurotrophos) an: im Norden wurde sie Nach-
barin der Aglauros, wie eine noch räthselhafte Inschrift bezeugt (XX^T 50).
Eine neue Epoche des Demeterdienstes erfolgte aber, als nach Einverleibung
von Eleusis die dortige Göttin durch Stiftung des Eleusinion am Burgfusse
als eine der Hauptgottheiten des Landes anerkannt wurde. Ihre Heihg-
thümer waren immer geräumig, weil sie Feldei- und Haine einzuschliessen
pflegten. *** Die Lage des Heiligthums kann erst durch eine vollständige
Ausgrabung der Abhänge gesichert werden : bis jetzt ist keine passendere
Oertlichkeit nachgewiesen worden als die breite Terrasse unter dem öst-
lichen Vorsprunge des Burgfelsen, welche offenbar für eine stattliche
Gründung hergerichtet worden ist. Das Eleusinion wai' aber das ansehn-
lichste Heiligthum dieser Gegend, liiiil imterlialb des Burgfelsen, hoch
und imposant gelegen, weit siclitl)ar (\X\' i^ä). fest ummauert und ein
Wende])unkt der die Burg umkreisenden Prozessionen (XW'T 9).
* Priester Feucrträ^er: Bückh CHir. 1, p. Mb. Tirncf^oQoi *c üxnonö'/.iu).:
Wilh. Vischer, Kl. Sehr. 11, 3fl(i.
** ffio'i ((xnalot, :iolitls im (ipf^ensatze zu den InitxQtc'ioi. i:iouy.(uä<ci l'oll. 9, 4(*.
vTio bezeichnet immer die unmittol])aro Niihe: vnö rf, icxqotio'/.h XXVI, 30, 3s
U. jrjy dxQ. XC 38. V7i6 aviö ro it'iX'x I.XXXI, " l. Waohsnintli I. 20'.».
*** ihtaii'.t CIA. II, 973b.
Entvvickelung- der Unterstadt. 51
Demeter ist niroends eingezogen, ohne in das Volksleben einzugreifen.
Sie wurde nel)en Atliena die vornehmste und volksthümlichste Göttin,
sie hat der Burggöttin die Sorge für Pflug und Acker abgenommen;* sie
Avui'de Mithüterin der Burg, die Vormacht am P'usse derselben. Mit ihrem
Dienste war die Aufsicht über die Abhänge der Akropolis und die Verhütung
jeder gesetzwidrigen Benutzung des Pelasgikon verbimden (LXXVI 80).
Des Königs als des Burgherrn Haus war der erste Mittelpunkt des
städtischen Gemeinwesens, die Keimstätte des öffenthchen Lehens. Vor
seiner Thüre versammelten sich die A'ertreter der Volksgemeinde wie die
Ti'oer vor Priamos' Haus: wo w opferte, war der Gemeinherd und das
Gemeindehaus oder Prvtaneion. *'^ Man erkennt noch die Spuren einei-
fast quadratischen, scharf geränderten Felsterrasse. südHch von den
Ueherresten des Palastes, welche in der Königszeit zu Versammlungen
gedient haben mag (36 auf dem Plane der Akropolis).
Zur Zeit der lonier ist die erste und durchgreifendste Veränderung
vor sich gegangen. Die Burg der Kekropiden konnte nicht mehr die
Stadt bleiben, der Königsherd nicht mehr der Mittelpunkt des städtischen
Lebens. Hestia hat für alle Zeit ihren Sitz auf der Akropolis l)ehalten
(XXXTV 83), aber, wie hei einer Colonie. wiu-de ihi- Herd verpflanzt, und
zwar nach unten, wo sich eine dichtere Bevölkerung angesiedelt hatte.
Hier erhob sich der neue Gemeindeherd und hier das von demselben un-
zertrennhche Königshaus oder Basileion, ein Filial des Burgpalastes, und
anstatt dass die Vertreter der Bürgerschaft zu demselben hinaufstieffen.
kam jetzt der König herunter *** und verhandelte mit ihnen im unteren
Prvtaneion neben dem Gemeindeherde. Hier erstreckten sich die Terrassen,
wo für den königlichen Haushalt und Opferdienst die Feldfi-üchte reiften
und die Herden weideten. Hierfür bestand neben dem Basileion ein be-
sonderer Amtssitz, die Rinderhut (Bukoleion) genannt, eine könighche
Meierei, würde ich sagen, mit einem Schlachthause verbunden (LXIX 79).
Unterhalb des Prvtaneion l)reitete sich die Stadt aus. deren Kern
dei' Markt war.
Jede Agora bedurfte einer festen Umgrenzung durch heihge Stiftungen;
hier waren es die Heiligthümer der Aphrodite Pandemos einerseits und
andererseits des Dionysos. Des Marktfiiedens Bürge und Schirmherr
war der König mit seinen Beamten : unter seinen Augen entfaltete sich
* Töpffer, Att. Genealogie, S. 13S. Robert, Hermes 20, 378.
** ilal d'ly avTTj n^vTavtloy Y.ai taxia xils nö'ktMg PoUux 9, 40.
*** Wie sich König Numa am Fusse des Palatium neben der Vesta am Rande
des Marktes seine regia baute: in radicibus Palatii finibusque fori Serv. Aen. 8, 363.
4*
52 Markt und Gerichtsstätten.
der l)ür<ivrli(;lie Verkehr. Handel und Wainlel sowohl wie die Pflege des
Oeffentlichen. Die göttliche Beisitzerin war Themis, die als ein der Atheiia
venvandtes Wesen angesoh(>n wurde (XXII 96), die Aufseherin der grie-
chischen Stadtniärkte. ■■'■
Tor dem Stadthause standen die Steinsessel, auf welchen die Ge-
meindeältesten . die mit dem Künig zu Eatlie saßen, auch die Rechts-
pflege wahrnahnu'U. Nur d'w Blutgericlite waren ausgeschlossen, weil dei-
Markt von Niemand betreten werden durfte, dn- im Verdacht stand. Blut
an seiner Hand zu haben.** Dazu bedurfte es eines scharf abgetrennten
Raums, und keiner war dazu geeigneter als die im Westen der Burg
gegenüber liegende Felsh(>he, die dem thrakischen Ares geweihte, mit ui-
alt attischi>m Worte als „Pagos" bezeichnete. Ares war auch in Thel)en
mit Quellen vei-bunden. und am Ostende der Höhe, wo abgestürzte Kalk-
steinfelseii wild umherliegen,*** dringt aus tiefem Erdspalt ein dunkles
Wasser lier\(ti-. Ks war ein von den Alten mit scheuer Ehrfurcht an-
gesehene]- Platz : tlenn man glaubte hier am Eingang zur Unterwelt zu
stehen, an einei" Schlucht, wo dämonische Wesen auf- und niedersteigeu.
und man ehrte sie als finstere Mächte, Avelche verborgenen Frevel rächen
(XXIX 10). Ihren wahren Namen, den der Erin3^en, vermeidend, verhüllte
man ilu- schreckhaftes Wesen unter dem Namen der ..Ehrwürdigen*' und
wusste selbst, ohne den Ernst des sittlichen (Jedankens abzuschwächen,
ihnen unter dem Namen der „wohlwollenden und gnädigen Frauen" im
i-ehgiösen Volksbewusstsein einen Ehrenplatz zu sichern.
In ihrem heiligen Bezirk hatte Pluton (XXXI 39) einen Altar so wie
Hermes, der Ober- und Unterwelt verbindende, und die Erdmutter Ge.
welcher die Wesen der Erdtiefe verwandt waren. Die Kapelle des
Hesychos (L 28) aber galt dem Ahnherm eines Geschlechts, dessen >Dt-
gheder das Ehrenrecht hatten, den Göttinnen die Opfer darzubringen,
welche, wie bei den Nymphen, in weinlosen Speiulen bestamlen und in
Güssen von Thierblut, welche in die Tiefe geschüttet wuiden.
Diese Gruppe heiliger Stätten lag durch alle Jalirhunderte unver-
ändert, in ernster Stille dem nalien Burgaufgange gegenüber, vi im Treihou
der Welt abgesondert. Das ganze Lokal wurde nach den Eumeniden
benannt. t und wie sich alle staathchen Einrichtungen an Gottesdit>nste
anschlössen, so verl»and sich mit dem Erinyencultus das Bluträcheramt.
welches das Rieliterkollegium zu verwalten hatte, damit Kein üüi-gei'blut
* tnö}tT»ii KÖf txx>.tjaiwv Schob II. XI, SO". Ahrens Themis 18fi2, S. 12.
** liQYKjihii r'7s t}yoQ((i; xm iwi' Uqioi'.
*** Atlas von Athen, lilatt IX.
Y Kt/ni nör Evufylihov Plut. Tlics. 2ü.
Areopag-. Baratlirou. T);^
mi<j;('süliiit l)kil)('. Hier erhielt sicli Alles in alterthümliclister Einfachheit.
Jvlä^er und Ankläger standen sicli auf zwei Felssteinen gegenüber. Unter
freiem Himmel, weil mit einem Blutschuldigen Keiner unter einem Dache
sein durfte, wurde bei Xacht das ..Schuldig" oder ..Xichtschuldig" aus-
gesprochen, und die von der Schuld Gelösten l)rachten unten den Eume-
iiiden ihr Dankopfer dar.
So wurde der Areopag. der wie eine Trutzl)urg der Akrojxdis gegen-
über liegt (1 40). und in der Amazonensage als der gefährlichste Angriffs-
punkt erscheint. \ on dem aus die junge Stadt der Athener bedroht wird, *
mit seinem alten thrakischen Gottesdienste als ein wichtiges Glied in
den Zusammenhang des staatlichen Lebens hineingezogen und ist für das-
selbe in siiuivoller AVeise verwerthet worden, um das Gewissen dei' Bürger
zu schärfen . die Scheu vor Frevel zu wecken und so den bürgerlichen
Verein zu festigen. Darum wurden auch die Eumeniden als gute Nach-
barinnen der Stadtgctttin angesehen, und festliche Zügi' verbanden die
Ix'iden schroft' gesonderten Xachbarfelsen.**
Wie Akropolis und Areopag im Xoi'den durch steile Felsränder eine
natürliche Begrenzung des altstädtischen Wohnbezirks bilden, so im Westen
der Absturz des N^mphenhügels, westlich von der heutigen Sternwarte,
wo sich unterhalb einer Felswand von üO Fuss Höhe eine Kluft von
Nordosten nach Südwesten streckt, mit steilen Kändei-n eingefasst. eine
scharf gezeichnete . wilde Oertlichkeit, der unverkennbai'e Abschluss des
für zusammenhängende Bewohnung geeigneten Bodens.
Diese, durch Steinbruch ausgehöhlte Felsschlucht (U 6). unterhalb
Melite gelegen, war dem Gau Keiriadai angehörig und wurde seit altei'
Zeit benutzt, die Leichen derer, die das Leben verwirkt hatten, hin-
zuwerfen. Auch die nach altem Brauch zur Reinigung der Bürgerschaft
ausgeschiedenen Sühneopfer wurden hier hinabgestürzt. Es war also eine
llichtstätte. ähnlich wie das Tvpaion bei Olympia und Hyarapeia bei Delphi,
ein unheimlicher Platz ausserhalb der Stadt, von den Athenern Barathron
genannt, und das zunächst (larül)er gelegene Heiligthum war das der
Artemis Aristolnile (XY 8S), ein Heiligthum der Meliteer, deren Gau hier
mit Keiriadai zusammenstiess.
Während das Barathron im Westen einen scharfen Abschluss macht.
* Darauf möchte ich auch den ilp'.s uyx'f^o'Mg (Soph. Antig. 970) deuten, der
bei Salmydessos keinen rechten Sinn hat. Es ist nicht richtig, den Namen als
Kriegs- oder Fhich- und Sühnehügel zu erklären. Hermes VI, 105. Wachsmuth I, 428.
'*'* Eum. 898 : ^vroixia TlutläSos. 838 : Ti^ia 'iSqu n^og Sö^oig '£'pf/^£ws-. Am
Schhiss der Tragödie der erste Festzug. Wieseler, Coni. in Aesch. Eum. 1839,
p. LVn. Töpffer 170.
r)4 Die ionische Vorstadt.
war iiacli Osten hin keine Schranke. Hier senkt und üH'net sieh (his Thal
im Süden der Burg- allmählich zum llisos, wo um den altpehiso-ischen
Zeus eine dichte Reihe vun Heiliiithümern sich gesammelt hat, welche
Zeugniss gehen, in wie reichem Maße diese Gegend von geistigem Lehen
l)efruchtet worden ist. und die sämmthch auf überseeischen Zusammen-
hang hinweisen. Der ionische Poseidon beherrscht als Helikonios die
Höhen am llisos ; er ist der Vertreter der älteren Epoche der lonier, da
sie die Nereide Oreithjia zur Bergiijmphe am llisos machten. Die
jüngere Epoche, die apollinische, lässt sich ebenfalls als eine zwiefache
erkemien. Denn erst war Delos der jenseitige Ausgangspimkt ; Demeter,
die neben Poseidon auf den Eisoshöhen waltet, heisst eine DeHerin, und aus
Delos bringt Erysichthon * den Eileithyiadienst herüber. Dann tritt, durch
den Delphinios vermittelt, der pythische Apollo ein. der aus Marathon
stammt und den Eintluss von Delos zurückdrängt. Das Pythion wird dei-
Mittelpunkt der apolhnischen Feste : aufwärts jenseits des Ardettos lag
das Lykeion. Also das ganze Flussthal bis zum Lykabettosfuss ist der
Sitz ionische!' Volkski-aft: daher heisst es auch, vom Palladion. Ardettos
und Lykeiun her habe Theseus die Scharen gefühlt, um Athen von den
.\mazonen zu befreien (I 32).
Die im Flussbett entspringende (Quelle war der natürüclie Sanunel-
ort der vorstädtischen lonier und \nu'de mit ihnen in die Stadt herein-
gezogen : sie ist, je ungenügender sich die spärlichen Burgquellen für die
anwachsende Bevölkerung zeiotcn. immer mehr die Stadtquelle von Athen
geworden, ein zweiter \ymi)hensitz innerhalb der Stadt: es war der
Punkt, wn dii' beiden Vfer am engsten zusannnentreten. Der Quellort
selbst gehört schon dem linken Ufer an, wo ein felsiger Vorsprung steil
aufsteigt, den man das ..mystische Ufer" nannte (XXV 16), weil hier die
Demeterheiligthümer lagen. Das strömende Wasser diente zu den
Waschungen, welche mit dem Mysteriencultus verbunden waren. Weiter
abwärts senken sich die F(dsriife und säumen das Bett mit flachen
Händern . wo zu s-rösseren Zusammenkünften ein l)equemer Raum sich
öf&iet. Man sieht den Steinboden geglättet, und diese Plätze, welche
noch heute als Dreschtennen im (lel)rauch sind, haben, wie wir voraus-
setzen dürfen, auch im Alterthuni zu gleichem Zweck gedient. Aus den
fröhlichen Festen, welche vom ionischen Volke nach der Ernte gehalten
wurden, ist hier untei' Kinthiss apollinischer Religion die erste Stätte für
Gesang und Tanz eintierichtet, (bis älteste Odeion (LXXVIT .')<>). von dem
wir wissen, dass es in iler Nähe der Kallirrhoe gelegen halte, und da>
* Erysichthon ist zu erklären wie tQvai:iohs\ ein Ortßgenins nnd Sohut/.lmrt.
Ueberblick der Unterstadt. 55
die Boziehuiig zur Eriiti' darin l)('\valirt hat. dass es noch in später Zeit
als Kornniagazin benutzt wurde (LXXXYII SO). Das benachharte Pvthion
war der Festort (h-r Tharuelieii. die das städtische Erntefest waren — so
können wir uns vun dem reichen Volksleben, das durch den Apollodienst
hier erweckt worden ist. eine ^"(irstellung machen.
Aber auch solchen Gottesdiensten begegnen wir hier, weiche mit
denen der Burg übereinstimmten. Auf derselben phalerischen Strasse,
welche die neue Lebensader athenischer Geschichte war. finden wir, väe
auf der Akropolis. Zeus und Athena eng verlmnden. beide nach dem
Palladion benannt, das also den ]\ßttelpunkt dieser Stiftung bildete (XX 5).
Es sollte das in nächtlichem Uferkampfe gewonnene Bild aus Ilion sein:
eine Legende der lonier. welche zuerst bestrebt waren, den attischen
Boden mit den fiberseeischen Gestaden in ^'el•bindung zu setzen. Die
Gottesdienste dieser Pallas und der Athena Polias sind örtlich immer
getrennt geblieben, aber die Uebereinstimnumg ist benutzt worden, die
.Utstädter mit den lonieiii zu \ (^-schmelzen. Theseus' Sohn Demophon
übergiebt das Bild dem Altathener BuzAges. * Das jährliche Bad des
Bildes am Phaleron stammt gewiss aus ionischer Zeit. Zu den ionischen
Elementen, welche in den städtischen Athenadienst übergegangen, mag
auch der Dardanide Erichthonios gehören, wie ich vermuthet habe.**
Wer vermag die einzelnen, zarten Fäden alle aufzuspüren, welche Athenej'
und lonier. Theseiden und Erechthiden mit einandei- verbunden haben:
gewiss ist, dass aus den lebensvollen Wechselbeziehimgen zwischen dem
Ilisosvolk und den Burggeschlechteni das historische Athen erwachsen
ist. Was jenseits des IMsos lag. ist immer ein ländHches Hügelland ge-
bliel)en. Agra oder Agrai genannt: das Demeterheiligthmn lag am Saume
des Landbezirks : daher hiess die Göttin schon Demeter in Agra (XXH^ 86).
Das ist die alte Unterstadt, welche sich im Süden der Burg von Westen
nach Osten in einer Länge von etwa 2000 m erstreckt, das älteste
Athen, wie Thukydides es sich dachte, nach Maßgabe der Heihgthümer.
<ler ältesten und sichersten Urkunden aller Stadtgeschichte, und ebenso
den natürlichen Bodenverhältnissen entsprechend. Denn die Südseite ist
es, die mit der Burg des Kekrops durch den bequemsten Aufgang im
nächsten Zusammenhange steht, und ausserhalb der Burg war hier für eine
bürgerhche Ansiedelung die geeignetste Xiederung, gegen die Nord^vinde
geschützt und von allen Seiten der Land- und Seeseite leicht zugänglich.
Ln Osten wie im Westen, wo Keiriadai an das Barathi'on stiess,
* ccf&Qi 'A&t,i'(U(o BovCvytj Polyaen. I, 5. Töpffer 146.
** Hermes 25, 142.
5t) Die Eupatridenstadt
war zu diclitcn-i' Aiisicdcluno- Ki-inc geeij^ncto Gegend. Anders war es
im Norden. Hier erstreckt sich nr»i(lli(li vom Areopag die breite thon-
reiclie Niederung, von allen Aussenlie/.irken derjenige, der für beti'iel)-
same Ansiedler am meisten Bequemliclikt'it und Vortheil darbot. Hier
sammelte sich diejenige Bevölkerung, welche darauf angewiesen w^ar. d'w
Nähe der Stadt zu suchen : hier erwuchs also die erste Vorstadt neben
dem Asty der Kydathenäer . deren Benennung erst aufkommen konnte,
seitdem Leute anderer Art, welche sich im weiteren Wortsinne Athenäer
nennen konnten, vor der Stadt wohnten.
Der Name beglaubigt alsd den geschichtlichen Kern dessen, was die
Ortssage von Theseus meldet, dem Vertreter der ionischen Epoche, in dci-
die Ausgestaltung des Gemeinwesens und <lif ( iliedciuing der treien He-
vidkerung zu Stande gekdmmen ist.
Zur Zeit der Kekro])iden und Erechthiden hat es nur ein oben und
unten . Burg mul Landgaue gegeben. Seitdem in der Niederung eine
Unterstadt entstanden war. bedurfte es fester Marken, um die städtischen
Geschlechter von der lose umherwohnenden Volksmenge zu unterscheiden.
Standesrecht und Wohnsitz hängen nach Anschauung der Alten eng
zusammen: daiuui verlangt Platdii für srincn Kriegerstand wie für die
T)einiui"gen besondere Wohnsitze, luid von Theseus heisst es. er hal)e die
Edeln in einen Stadtraum zusammengebracht r^ der Anspruch auf Antheil
an Verwaltung. Gericht und l'tiege des Gottesdienstes haftete am Haus-
besitze im Asty. im Gegensatz zu den Aussenleuten. die sich entweder
als Handwerker (l)emiurgen) in den Vororten niederliessen . oder als
Landleute (Geomoren) auf ihren Höfen lebten. Sie wohnten, da der
Grundbesitz innerhalb der Hauptebene Eigenthum des Stadtadels war.
auf zerstreuten Bauerhöfen weit umher in Attika : daher auch die Aus-
häusigen (Apitik(ii) genannt, weil man Kvdathenaion als das Haus des
Staats mit dem Stadtherde ansah.*"" Die Handarbeiter aber waren zum
Betrieb(^ ihres Geschäfts darauf angewiesen, zusammen zu wohnen, weil
sie mit den Oertlichkeiti-n zusammenhingen, welche ihnen das Material an
Tijoii und Erz heferten. imd weil sie des Absatzes wegen an die Stadt
gebunden waren. Beide \'ortheile gewährte der Boden des Kerameikos,
der sich vom Areopag in die Kephisosebene hinabzieht. Hier bildete sich
also am Bande des Astv das erste ..|)r(iasteion". eine W(dt für sich, mit
ihren eigenen Gottesdiensten.
-Auch liier war Atlieua zu Hause. al)er nicht als die litteilicbe .lunii-
* avi'i!Qc((>; t/V 'ir (tair Pliit. Thes. T.S.
** (cnoixot, (inech. (Jesch. 1", ••"2.
und die Vororte. 57
flau der Burglicrreii, sondern als mütterliche (iöttin. die friedlich emsige
Hausfrau und Kunstgenossin des Hephaistos. der mit dem Töpferheros
Prometheus zusammen der Patron der gewerblieissigen Bevölkerung war,
die sich mit Stolz Söhne des Hephaistos nannten.*
Ihre Leistungen gewannen fi'ühzeitig Anerkennung. Wie vornehm
aber die Eupatriden auf das ganze Quartier der schmutzigen Werkstuben
und auf den fi'u- Bezahlung arbeitenden Gewerbstand blickten, das er-
kennt man aus der Art, wie seine Götter und Heroen von den aristokra-
tischen Dichtern behandelt werden. Hier ist Alles voll Lug und Trug;
Prometheus stielt das Feuer aus der Esse des Hephaistos. und alles
Segens imgeachtet, den er dem Lande bringt, wird ihm zur Burgstadt,
wo des Zeus höhere Weisheit waltet, durch schreckende Wächter der
Zutritt \erM('lii't. **
Scharfe Tremiung der Stände, ihre]' Sitten imd Gottesdienste kenn-
zeichnet die alten Zeiten, in denen Alles erblich ist. Xach aussen ge-
schlossen. Itildet die Eupatridenstadt um den Stadthrnl einen engen Kreis,
wo ebenbürtige Familien Haus an Haus wohnen. Jeder rechnet sich
sein adhgt's Nachbarhaus zur Ehre und unter Xachbarkindern gedeihen
die besten Ehen. *** Jedes Haus hütet die Erbstelle seines Herdes, jedes
Geschlecht hatte sein besonderes Vereinshaus : der Geschlechtei" ge-
meinsame Angelegenheiten werden unter des Königs Vorsitz von den
(iemeindeältesten berathen. Neben Zeus waltet Themis. die Göttin des
weisen Rathes. Beim Jahresbeginn werden der Friedensgöttin unblutige
0])fer dargebracht, um die Herdgemeinschaft der Bürger zu weihen: Eirene
ist die Genossin des Hestia und verbindet die Bürgerschaft bei gemein-
samem Festmahle jährlich von Neuem zu einträchtiger Gemeinschaft.
S})eise und Trank wurden am Stadtherde bereit gehalten im Parasition
neben dem Stadthause oder Prytaneion (LXXXVHI 90). Das Fiiedens-
opfer im Prvtaneion geh()rte zu den Synökien, dem Gründungsfeste der
Eu])atridenstadt. y
Es blieben aber auch iimerhalb dei" Adelstadt unterschiede, die sich
örtlich erkennen lassen.
Während die Erechthiden wesentlich ein Priesteradel waren, der
sich eng an die Burggottheiten anschloss, sind es die lonier gewesen, auf
* Aescli. Eumen. i:).
** Plat. Prot. 321. or/.t,ai^' lov -liö^ als Sitz der jio'Aiti/.i, aocfia nco« tw Jii
im Gegensatze zur 'ivit/yog aocplu.
*** Hesiod. W. u. T. 348. Kr,Qvxwv oi/.o^^ CIA. II, 834«, p. 522.
t Schq]. Arist. Pax 1028. Paus. 1, IS, 3. Att. Studien II, 56. Kellereien
im Stadthause: Athenaeus 32a.
öh Die Stadt :im llisos.
denen die weiteie Entwickelung des öffentlichen Lebens beruhte im Zu-
sammenhanoe mit ihrem Apollodienst. Sie waren der kriegerische Adel,
dem der wachsende Staat seine Wehrhaftigkeit dankte. Darum ist der
-Imtssitz des Kriegsobersten oder Polemarchus (LXXX\1 63) immer am
Ostrande der Stadt geblieben, bei dem Apollo Lykios. und derselbe
Beamte hat. nachdem er die Kriegsleitung abgegeben, die (ierichtsbarkeit
liber die Fremden behalten, weil hier im Ilisosthale zuerst ein lebhafterer
Verkehr mit dem Auslande stattgefuiiden hat.
jVlit dem Apollodienst ist das Kechtsbewusstsein in eine höhere Sphäre
gehoben : apollinisch ist die strenge Scheidung des Heihgen und Profanen
und die Verbindung der (xerichtsstätten mit Heiliiithümern. die als Asyle
dazu dienten, dei' S('ll)stliülfc zu slcuci-n. und wenn frülu'r jedes Blut-
vergiessen gleich erschit'u, wurde nun bei freiei-ei- Rechtsanschauung die
Missethat, die nur Entsühnung verlangte, von dem strafwürdigen Frevel
imterschieden. Bei dem Palladion vnwde über absichtslose Tödtung ge-
richtet, über gerechten Todtschlag l)ei dem Delphinion (LXXXIII 75), wo
König Aigeus seine Wohnung hatte und Theseus sich vom Blut der
Pallantiden reinigte. T^ykos bheb immei' Schutzpatron der Gerichte :
am Ardettos haftete die Ueberlieferung. dass liiei- nach heftigen Streitig-
keiten der Bürgerfi'iede neu beschworen sei. und diese Schwurstätte ist
für alle Zeiten der Platz zur Vereidigung di'i' IJicliter oe]-)li,>l),iii d 35.
LXXXr\^ 23).
Es würde unbegreiflich sein, warum diese wichtigen Stätten des
< Jemeindelebens am Ostflügel der alten Stadt liegen . wenn wir nicht
wüssten , dass dies die Gegenden waren . wo die ionischen Geschlechter
ihre Sondersiedelnng gehabt un<l ihi-e bcsondcrr icligiös-politische Cultur
ausgebildet haben.
Mit dem Apollodienst, der ül)eiall Ordnung schafft, hängt die Anlage
von Strassen und(^uaitieren zusammen. Die älteste Verkidirsstrasse. die aus
dem engen Stadtkreise hinausführte, war die ..Freuuh'nstrasse" (LXXV (M)
nach dem Phaleron. Denn das war die wesentlichste aller Neuerungen
im ionischen Athen, dass, während in älterei' Zeit von Melite aus nach
dem Salaminischen Golfe (h-r Küstenverkehr gerichtet gewesen war.* jetzt
viuf nächstem Wege nach dem offenen Gestade die ^'erbindung hergestellt
wurde. Das Heiligthuni dci- Athena am Palladion (XX h) lag an der
(irenze zwischen Athen luid Plialcron. und nichts zeigt deutlicher, wie
vertraut dii' ionischen Athenrr mit (h'in einst so gefürchteten ^lei're ge-
* via'ni,yiic tv rj, (-hinnrudoir I'liit. 'I'lie8. 18. Hermes 25, 111.
Gegensatz der Stände. 59
worden sind, als die Anlage di'S Hippodroms und die Feier der grössten
Bürgerfeste an der Brandnng der See (CXII 37 : vgl. CY 74).
In den Scliifferstädten der alten Welt lag der Markt am Meere, wie
in Kerkyra. Athen aber hat. nachdem der nnnatürliche Gegensatz zwischen
i;i)ene nnd Küste nnter den ionischen Kcinigen ül)erwunden war. nicht
anfgehört Landstadt zu sein. Darum galt seine Oertlichkeit den alten
I^hilosophen als eine normale und vorbildliche, weil das heimlich Binnen-
ITuidische und der ofiene Seeverkehr an keinem Orte so giückhch ver-
schmolzen schienen und die Häfen gerade so gelegen waren, dass sie
wedei' zu nahe noch zu lern waren. *
Auch Stadt und Land gingen auf das Günstigste in einander über.
Die engen Räiune der Fünfhügelstadt öffneten sich gemächlich in die
freie Flusslandschaffc, deren luftige Höhen am linken I^ter. Petrizi genamit,
noch heute gern zu Volksfesten benutzt weiilen. p]s ist ein ainnuthiger
Uebergang in die ländliche ITmgebung.
Mit dem Ende des Königthums wurde der Gegensatz der Stände,
welche in getrennten Wohnsitzen so nahe bt'i einander wohnten, schroffer
uiul emptindlicher . weil die Geschlechter, welche das Erbe des König-
thmns unter sich theilten, eifersüchtiger und engherziger über ihren
Rechten wachten. Es war der Geist einer iVristokratie, wie ihn Theognis
Ix'i dem ionischen Adel der Megareer schildert, wo die Landleute und
Handwerker, scheuen Hirschen gleich. \om Stndtniarkte und den Yerkehrs-
plätzen der Edeln sich fernhielten.
Bauern und Yorstädter kamen nur zu bestimmten Zeiten herein ; die
einen in ihren Fellen, die anderen im Handwerkerrocke, der Exomis.
welcher die eine Schulter fi'eiUess. Konnte man sich doch auch den
Hephaistos selbst nur in diesem Kleide denken.
Die Gegensätze verschärften sich dadurch, dass der ionische Adel
ausser den 'Wn-rechten der Geburt auch die natürlichen Hülfsmittel des
Landes zu seinem Yortheile eigennützig ausbeutete. Denn so gering-
schätzig er sonst auf jede gemunbringende Betriebsamkeit herabblickte,
verschmähte er es nicht, am Phaleron Seeschiffe zu bauen, um die werth-
\ollsten Erzeugnisse des attischen Bodens, vor allem das Oel, nach den
jenseitigen Küsten auszuführen. Es war der Ertrag des eigenen Bodens,
den sie verschifften: denn der grosse Grundbesitz der Kephisosebene war
in den Händen der Eupatriden, und so kam es, dass die Lihaber aller
Ehrenämter zugleich die reichsten Rheder und die Geldmacht im Stnate waren.
* Arist. Politik 104, 28 (1.327 a).
00 Vci^aminlunjisräiiiiie der Bürger.
Kylons Versiu-li . dies Adelsregimcnt zu breclien . machte «lic P)iiri:-
lind ihre näc-liste Umgebung zu einem bhitigen Kampfphitze. Er selbst
entkam, nachdem er eine Zeit lang als Schutzflehender der Stadtgöttin
an ihrem heihgen Hilde gesessen hatte: seine Anhäng<'r. vom Hunger
gequält, verbanden sich mit derselben durch ein Seil, um an demselben,
d. h. in sichtl)arem Zusammenhange mit dem Bilde, über die Fläche dei'
Burg zum Ausgange zu gelangen und sich auf dem Areopag ordnungs-
mässig richten zu lassen. * Aber ehe sie das Heihgthum der Semnai
«■rreichten, zerriss das Seil. Darin sahen die rachsüchtigen Gegner ein
Zeichen, dass die Göttin nichts mit ihren Schützlingen zu thun haben
wolle, und die Flüchtenden wurden am Fusse des Areopags nieder ge-
macht. Die Stätte dieses Frevels blieb ein abgesonderter Platz, das
Kvloneion (LI 75).
Nach solchen Ereignissen musste das Bedürfiiiss nacli einei- dauernden
Beruhigung lebhafter als je zuvoi' iiu|tl'uii(ltn werden: durch einz(dne Zu-
geständnisse l\(imite dieser innere l'ehdezustand nicht beseitigt werden:
es bedurfte einer Neunnlnung der Bevölkerung, um die unerträgüchen
Gegensätze der Ständr zu überwinden : eine neue Bürgergemeinde musste
geschat5cn werden.
Die solonische Gesetzgebung muss auch für die äussere Stadtgeschichte
eine eingreifende Epoche gewesen sein: \(ti' Allem verlangte die neue
Verfassung auch neue A'ersammlungsi'äunie.
Bis dahin hat es in Athen Räume zu guttesdienstlichen Versamndungen
gegeben, wie die grosse Terrasse des Zeus Hvpsistos. wo die Volksgemeinde
7.U passiver Theilnahme an öffentlichen Opferhandlungen zusammenkam.
Ein zweiter Sanmielraum war der Stadtmarkt im Kvdathenaiun
zwischen Aphrodite Pandemos und dem Dionysosheiligthimie, der centrale
Platz, wo die Wege der Unterstadt zusammenkamen, und wo die ersten
Gemeindehäuser (Ijeita), das Stadthaus (Prytaneion) mit dem rundgewölbten
Herdgemach, des Königs Amtsitz (Basileiim). und das Buk<ilei(in (LXTX
TS) ihren Platz gefunden hatten .*'•■
Bei einfachen N'eihältnissen war derselbe Kaum ausreichend für dir
Waaicn. welchr an den Markttagen zu bestinmiten Stunden hier von den
Landleuten und vorstädtischen Handwerkern feilgeboten wurden, so wie
für die Versammlungen der Bürgerschaft, die aus den nahe herumliegenden
Wohnungen durch den Herold herausgerid'en wurden, um die (Jemeindr-
angelegenheiten zu brrathcn. Das war die älteste ..Ekklesia".
* im öi'xt) rillt. Soloii 12. Schol. Arist. Eq. 445.
** Arist. Vögel 1Ü(I.t. iv f^iiniii üyooü, <h)'<ii (ftftovnm tiqÖs ((vfö ro itiaor
Kaufmarkt und Ekklesia.
P)
Als (las bürgerliche Leben bewegter wurde, wai' eine Kauniseheidung
unabweisbar. Es musste also in der Xähe des Marktes ein Platz gesucht
werden . wo längere Verhandhmgen ungi^stört ge})t1ogen w(>rden konnten,
ein den Bürgern allein zugänglicher Raum . und dazu konnte keine
passendere Oertlichkeit gefunden werden, als die oberhalb der Markt-
iiiederung- der Burg gegenüher aufsteigenden Abhänge des PnjTigebirges,
wo die Bürger über einander in Reihen sitzen kdunteu. um den unten
stehenden Rednei* anzuhören.
.Von der tiefsten Stelle imterhalb der Burg, zwischen Dionysus-
theater luid dem Odeion des Herodes ungi^fälir in der Mitte, wo niuth-
maßlich das (Jentrum des alten Stadtmarkts zu suchen ist, erheben sich
etwa 200 m nach Südw^esten die Abhänge, die von Natur für eine im
Freien berathende Bürgerschaft die geeignetsten waren, und hier erkennt
man noch heute, wie die Skizze (Fig. 13) zeigt, drei bis vier lange Fels-
stufen, welche flache, nach Nordost sich ööiiende Cuiven liilden. unver-
kennhare Ueberreste einer alten Terrassirung. welche keinen anderen Zw'eck
haben konnte, als den, diese Abhänge zur iVufhahme einer sitzenden Ver-
sammlung einzurichten. Hier hatte sie die Akropohs in ganzer Breite
gegenüber (ATI 34) : sie hatte zwischen Akropolis und Ai'eopag den Aus-
hhck nach dem Kerameikos und nahe unter sich den alten Marktplatz,
62 l'nyx und Heliaia.
SO dass man. um die berathende Bürgerschaft von der auf dem Kauf-
markte verweilenden in kurzem Ausdruck zu unterscheiden, sagen konnte:
„Das Yolk sitzt oben" (VE 43). Man sprach also von einem „Hinauf-
gehen" zui- Ekklesia. V(»n einem ..bei Seite Treten" der Bürger, die sich
vom lärmenden Kaufmarkte hierher begaben.*
Xun gewann dieser Abhang eine so hervorragende Bedeutung für
das Gemeindeleben, dass nach einem allgemeinen Gebrauche alter Ono-
matologie der Gesamtname des Gebirges auf ihn übertragen ^vurde und
man sich gewöhnte, bei dem Namen Pnvx nur an den Versammlungs(jrt
am Abhang der Höhe zu denken, so dass Museion und Pnyx neben ein-
ander erwähnt WTrden konnten (CYJ 65).
Diese Pnyx im engeren Sinne war eine scharf umgrenzte Oertlichkeit
und hatte, wie alle Plätze des öffentlichen Lebens, auch eine rehgiöse
Weihe. Zeus Agoraios hatte, wie auf der Agora, so auch in dem von
ihr abgezweigten Versammlungsraum seinen Altar. ** Als die Theilnahme
an der (Jesetzgebung auf alle freien Bürger ausgedehnt wurde, musste
der Raum ansehnlich vergi'össert werden, was die natürliclie Beschaffen-
heit des Lokals gestattete, aber der Charakter alterthümlicher, dem Boden
sich anschliessender Einfachheit ist immer unverändert geblieben. Cha-
rakteristisch für Athen war auch von Anfang an die Einrichtung zu einem
Synedi'ion. einer sitzenden Versammlung, im Gegensatz zu den stehend
zusammentretenden Bürgerschaften. Der Platz, von dem der Redner
sprach. Avar unten, den aufsteigenden Sitzen zugewendet: er war. wie in
Rom die rostra. dem Stadtmarkte am nächsten. ***
Es musste aber noch ein anderer Raum von ilcni ursprünghchen
Gemeindejjlatze abgezweigt werden, um nach Einführung der Provocatioii
<las Volk als oberste Gerichtsbehörde zu versannnidn . die Halia odei-
Hehaia. ein Xame. der ursprünglich nichts anderes als „Volksversammlung"
bedeutet. T Wo die Heliaia gelegen habe, Avird nirgends angegeben: ihre
Lage kann aber auch nur in dei- Nähe der Agora vorausgesetzt werden.
am Südabhang der Burg, wo alle Keime des Gemeindelebens sich neben
einander entfaltet haben. Sir wii-d als ein ..hohler Raum", zu dem man
* fci/(cß(eiyfit' tu- ci.v L/.x'/.iiaiuv Dem. 25, 9, 20; 18, 169. Pnyx naqu rö ntni-
xi'u)a!t^((i TM n'f.TiO^ti imr txy.Mi'öyzu»' ixtlat uvd-pwnwr. Etyuiol. M. ((noß'/.infiv *>•
rör «/(JoV Arist. Ach. 32. (cnoß'Atntiy i«V r« /Tqo.7v?.iiiic Aeschin. F. L. 253.
** Zens Af^or. i'ö'ovzki ir r»J fiyoQÜ xal iv t7, lxxh,ai(f. .Soliol. Arist. Eq. 40S.
*** 6()&oaTnii\i' ixx).i;ai(e^oi'tfi Luc. Jup. Trag. 11.
f Fi'j'/.ioi ,.geclriingt", i.hidrt der ahgoptVrchte Ekklesienraiini. G. Curtius, Etyui.
p. 558. Die Herleitung von i'iho; ist unglaublich. Das Tagen unter freiem Himmel
(tVdtrtftt»') ist kein wahrscheinliches Motiv der Benennung. r,hnCtn' würde „sich
sonnen" bedeuten.
Die solonische Bürgerschaft. 63
hinanstieg, gekennzeichnet. Suchen wir also in dieser Gegend nach einem
theaterähnhch ausgehöhlten Raum, so ist unmittelbar westhch vom Markt
bei der Aphrodite Pandemos. am Südwestabhange der Aki'opolis ein solcher
vorhanden, an der Stelle, wo zur Zeit des Antoninus Pius das Odeion des
Herodes Atticus gebaut wurde, in einem natürlichen Theaten*aum. der
füi" Yersamndungen so vollkommen geeignet ist, dass er bei den Athenern,
die jeden Winkel ihrer Bodenfläche zweckmässig zu verwerthen wussten,
gewiss schon in alter Zeit eine entsprechende Verwendung gefunden hat. *
Endlich verlangte auch die neue Bürgerschaft, die Solon geschaffen,
die nach Yermögensklassen geordnete, einen würdigen Platz, wo sie zu
Fuss wie zu Boss in übersichtlicher Ordnung aufgestellt werden konnte.
Sie war jetzt die eigenthche Bürgerschaft von Athen, in der die alten
Standesunterschiede verschwinden sollten : für sie bedurfte es einer weiten,
freien , ebenen Bodenfläche . wie sie innerhalb des alten Asty nicht zu
finden Avar.
Es ist also sehr wahivscheinlich, dass man zu diesem Zweck über den
Umkreis der Altstadt hinausgegangen ist und den vorstädtischen Bezirk
des Kerameikos. wo keine bürgerlichen Grundstücke lagen und deshalb
freier über den Boden verfügt werden konnte, für das neue Gemein-
leben verwerthete, wie ja auch bei der gleichartigen Staatsreform im alten
Rom die nächste vor der Stadt liegende Ebene von Servius benutzt wurde,
um daselbst der nach Klassen und Centurien geordneten Bürgerschaft einen
Aufstellungsplatz zu schaffen, da alle Truppensammlungen von den Städten
des Alterthums ausgeschlossen waren.
Damit stimmt die UeberMeferung von Epimenides, dessen Person in
Nebel gehüllt ist, während die Wirksamkeit, die an seinen Namen ge-
knüpft wird, ein wesentliches Stück attischer Stadtgeschichte ist. Von
ihm wussten die Athener, dass er vom Rande des Ai'eopags die nach
Norden sich erstreckende Niederung des Kerameikos, ein bis dahin pro-
fanes Gebiet, durch Stiftung von Altären und Gottesdiensten fiir öffent-
liche Benutzung geweiht habe. Es komite ja auch em so feierhcher Akt.
wie die durchgreifende Neuordnung der Gemeinde und die Musterung
des städtischen Heerbanns, welche jeder bürgerlichen Schätzung folgte
und thatsächlich eine Neuconstituirung der Büi-gerschaft war. ohne religiöse
Ceremonien, ohne Gebete und üpfermngänge nicht vor sich gehen.
Ein zu diesem Zweck dienendes heiliges Gebäude dürfen wir wohl
in dem Leokorion erkennen. Es war eine der berühmtesten Stätten der
* So zuerst Chr. Petersen. Vgl. Text zu den sieben Karten S. 50. xoi'/.oi
Tonog LXXXIV 55. x^rtu ii' /.oiho rti-'t totko Bekker, Anecd. I, 25.3.
64 Religiöse Reform.
Unterstadt (LX^TI57). iin Mittelpunkte des Kerameikos, eine Stiftung
so früher Zeit, dass sich eine volksthümliche Legende an seinen Namen
anschliessen konnte, die Sage von den Töclitern des Leos, die in schweren
Pestzeiten von ihrem Vater geopfert sein sollten, um (liiicli ihr schuld-
loses Blut die Stadt zu sühiini und zu retten. Ich vermuthe, dass auch
der Name Leokorion ui-sprünglich ..Volkssühnung" bezeichnet und glaube
daher annehmen zu dürfen, dass dieses Gebäude, das eine centrale Stelle
auf dem Platze hatte, für die mit der Schätzung der Bürger und der
Heerschau verbundenen Sühnungsgebräuche benutzt worden ist. * Wir
kennen auch in Troizen eine Sühnstätte, wo Orestes von seiner Schuld
gereinigt sein sollte, vor dem Tempel des Apolld. und wir dürfen voraus-
setzen, dass solche Sühngebräuche auch in Athen mit dem Dienste des-
selben Gottes zusammt'nliingen, der durch Epimenides und Solon aus
einem Gott der ionischen Geschlechter zu einem gemeinsamen Schutz-
gütte der neu gegliedei-ten Bürgerschaft, geworden ist, und zum Zeichen,
dass die schroffe Sonderung der Stände glücklich übenvunden sei. durfte
sich jetzt jede Hausthüre mit dem Lorbeerzweige der Korythalis schmücken,
und vor allen Bürgerhäusern erhoben sich als Symbol des Apollon Agyieus
die Steinkegel, die auf delphischen Spruch zu seinen Ehren bekränzt und
begossen wurden. Ebenso wui'den. wie es bei den Pieiniguugen von Delos
geschah, die Grabstätten ausgesondert und jede Bestattung innerhalb des
städtischen Gebiets war fortan verboten. Derselben Epoche wird auch
das Heiligthum des Apollon Patroos im Kerameikos angehören und der
Brauch , vor den Volksversammlungen dem Apollo Prostaterios (XIV 49)
ein Opfer dai-zubringen.
Es war eine religiös-politischi' Pveform, welche Staat und Stadt durch-
drang, eine versöhnende inid reinigende AVeihe, die mit dem Apollodienste
zusammenhing, und es scheint niii" nicht zweifelhaft, dass diese Reform
in der Hau])tsache der Zeit des Solon und Ei)im(Miides angehörte.**
Städtische Denkmäler der geistigen Erhebung in jener grossen Zeit
glauben wir auch in den Altären zu erkennen, in welchen sittliche Ivräftc
als göttliche, die Menschenwelt regierende und die Gemeinde beseelende
Wesen verehrt worden sind, weil mit dei- iipollinischen K(^foi'm eine ge-
* »'iffjxooos Tempelreiniger, fiv'irixoqov Mühlhesen. Ich nehme bei xo()tly eine
Ueberfragnng des Begriffs im Sinne von Instrare, februare an. Mit dem Abbiissen
einer Schuld waren strenge Fa&ten verbunden; daher das Sprichwort: TA VIT, ^y^.
Wadisniiith II, 317 nimmt hwy.ÖQOt; = '/.twxn'/.os und versteht darunter eine volk-
pflegende (iüttin, deren Heiligtlmm das I>eokorion gewesen sei. lieber l^pimenides
in A., seine iXaafxoi und idQuam triebe Monatsberichte der Akademie lh"8, S. 80.
** Darin stimmt Mommsen, Ileortologie S. öli, mir bei.
Ethische Personification. 65
wisse Veriiinerlicliung des (Jottesdienstes, eine vorwiegend ethische Aut-
fassung desselben zusammenhing. Hierher gehört: Aidos, die fi'omme
.Scheu vor jedem Vnrecht, Eleos, die Barmherzigkeit gegen den Hülfe-
suchenden, Horme, die entschlossene Thatkraft, Pheme, der gute Ruf.
Sie wurden auf der Burg und im Kerameikos mit Altären geehrt (CIX 68).
Verwandt sind die zu Gottheiten erhobenen Ideen der Gerechtigkeit,
des Friedens, der Eintracht. Sie hatten ihre besonderen Altarstätten auf
Gemeindeplätzen oder sie schlössen sich an die Tempel der Olympier an,
wie Aidos und Philia an dt'n der Stadtgöttin, und es bildeten sich
Legenden, welche Aidos und Apheleia zu Pflegerinnen der Göttin machten
(IX 7, 5). Auch böse Eigenschaften, wie Uebermuth und Schamlosigkeit,
wurden als Persönlichkeiten gedacht und geehrt, wie man auch verderb-
liche Xaturmächte , Krankheiten u. a. geehrt hat, um sich ihrer zu er-
wehren:* die Hjbris- und Anaideiaaltäre Averden auf Epimenides zurück-
geführt, zum Beweis, dass man den Ursprung dieser rehgiös- ethischen
Personificationen seiner Zeit und der Reform des Apollodienstes zuschrieb.**
Auch der Demeterdienst hat damals eine neue Bedeutung und Ord-
nung erhalten : davon zeugt des Epimenides Standbild in Agrai (XXIV 93).
Vermuthhch wurde das hier gelegene ältere Heiligthum der Göttin da-
mals mit dem Eleusinion (S. 50) in engere Verbindung gesetzt, so dass
die Agramysterien nun als die ,,kleineren" bezeichnet Avurden (XXV 6).
Das Heiligthum bei der Ivallirhoe behielt aber seine besonderen Pro-
zessionswege, auf welchen die Eingeweihten zum Phaleron zogen (LXXXl
62) ; denn von hier war auch diesei" Cultus ins Land gekommen. ***
Zu den charakteristischen Denkmälern von Alt -Athen gehören die
Felsgräber, deren monumentale Anlagen der Zeit entsprechen, da die
Eupatriden als Kydatlienäer auf der Burg und im Süden derselben wohnten.
Sie hatten in der Regel ihre Familiengräber draussen auf ihren Grund-
stücken, w^o man, wie namentlich am Hymettosfuss, die aufgemauerten
Grabstätten erkennt, in denen die Geschlechtsgenossen bei einander ruhten.f
Es wairde aber . bis Solon die Gräber von der Stadt ausschloss, auch
innerhalb derselben begraben. Auch auf der Akropolis haben sich kleine
Grabstätten gefunden. Bei ansehnlicheren Anlagen dieser Art hat nuin
* Früh missverstanden ; so bei Xenophon Symp. 8, 35. Vgl. Welcker, Griech.
Götterlehre 3, 219.
** Die Beziehung dieser Altäre auf Epimenides zuerst bei Arnold Schäfer de
ephoris, p. 30.
*** Vgl. Sitzungsher. 1885, S. 1143. t« oXii^ova uvoTtjQiH CIA. II, 307.
■{- n((TQMa ixvrijjiata , mv oaoiTitq tlai tov yivovi xoiVMVOvaiv. Mitth. V, 173.
Vgl. Atlas von Athen I, 8.
Curtius. Topographie. O
66 Gräber in der Stadt.
ebenso wie bei allen Hausgründungen peinliche Rücksicht darauf ge-
nommen, dass der nährende Fruchtboden möglichst geschont werde,
damit weder durch Lebende noch durch Todte Ackerland dem Pfluge
entzogen werde.* So liegen inmitten der vorsolonischen Stadt die drei
Felskammern, die unter dem Namen des Sokratesgefängnisses bekannt
sind; ein zweites Felsgrab, 140 m nordöstlich vom Hagios Demetrios, das
erst vor Kurzem wieder zum Vorschein gekommen ist; dann das gross-
artig vornehme Felsgi'ab hnks von der Demetriosschlucht , wenn man
nach der See geht ; und endlich hart über dem Ilisosbette am südlichsten
Ausläufer der Felsen von Melite das umfangreichste aller Familien-
monumente aus dem Zeitalter der attischen Aristokratie. Diese Fels-
kammern sind 131. ^'^ des Atlas von Athen abgebildet.
* PlatO Leg. 958 d: ^^;x«s• tivcci Tiüi' j(u){)u<}v onöac. tQyaaiua ut,d(cuov, lateinisch
bei Cic. Leg. ü, 83, 67. Nissen, Pomp. 8tud. 540.
m.
Die Tyraniiis.
Peisistratos — Kleisthenes.
In die Periode der Tyrannis, welcher sich keiner der lebendiger be-
wegten Staaten Griechenlands hat entziehen können, ist Athen unter
besonders günstigen Verhältnissen eingetreten. Denn die soziale Bewegung,
der sie ihren Ursprung verdankt, wiu'zelte in den ionischen Volkselementen,
und diese bildeten hier nicht, wie z. B. in Sikyon und Argos, besondere
Volksklassen, sondern sie hatten die gesammte Bevölkerung durchdrungen,
so dass die Bewegungen weniger gewaltsam waren und ihre Resultate
dauerhafter. Das Haus der Pisistratiden war reich an politischem Talent,
und drei Generationen hindurch in sich einig: ihnen lagen auch am
meisteft Erfahrungen vor, die sie sich zu Nutze machen konnten, und
ihr Eegiment war kein Bruch mit der Vergangenheit; es hat vielmehr
zur Befestigung der durch Solon geschaflenen Grundlage des öffentlichen
Rechts wesenthch beigetragen ; denn der Ständekampf musste durch eine
starke Hand eine Zeit lang unterdrückt werden, wenn das Volk sich in
die neuen Ordnungen eingewöhnen sollte.
Der eigenthümliche Charakter der attischen Tyrannis zeigt sich auch
darin, dass sie nicht in Delphi und Olympia ihre Prachtwerke zur Schau
stellten, sondern in der Heimath bauten. Es war der Zug einer landes-
väterlichen Regierung, welcher der Regierung der Pisistratiden eine
höhere Weihe gab : denn da sie selbst sich könighcher Herkunft rühmten,
suchten sie überall Anschluss an die Vorzeit. Ihre Tyrannis war die am
meisten könighche, und darum machten sie auch die Akropohs von Neuem
zum Fürstensitze. * Sollte doch durch die Stadtgöttin selbst Peisistratos
oben als neuer Burgherr eingeführt worden sein. Die entscheidenden
Berathungen öffentlicher Angelegenheiten fanden also wieder in der
Eegentenwohnung statt ; und als neuer Herrschersitz wurde die Akropolis
* Aristoteles Politik 1314a sagt: rijs rvQcat'i&oc awTj;^/« noitly ctvrijv ßuadi-
xMTtQcey im Hinblick auf Athen.
5*
68 Die Tyrannenbuig.
auch dadurch »elvt'nnzeichiu't. dass aussen an diT Ringmauer eine Heu-
schrecke von Erz angebracht wurde, ein .Symbol, das nach dem Volks-
glauben die Macht hatte bösen Zauber abzuwehren: es sollte also wie
durch ein monumentales Amulet der Neid unschädlich gemacht werden.
(It'r das Glück der Tyrannen stören könnte (LX 80).
Auch am Westfusse waren schroffe Felsabstürze . die den Zugang
erschwerten. Es mussten mächtige Sulistruktionen angelegt werden, um
die aufsteigende Bahn zu stützen, und die wohlgefügte Polygonmauer
(3 auf dem Plane der Akropolis), welche diesem Zwecke diente, gehört
wahrscheinlich den Bauten an, durch welche Peisistratos einen würdigen
Aufgang herstellte. * Der Eingang fiel in die Mittelhalle der späteren
Propyläen, und hier hat sich im Bauschutt ein Marmoi"pfeiler erhalten,
mit rothem Stuck überzogen (0,83 breit, an der Seite 0,70), der Ueber-
rest eines alten Eingangs . der als Fahrthor zu denken ist : denn die
Anaktensitze pflegten alle zu Wagen und Boss zugänglich zu sein, und
von Peisistratos wird ausdrücklich bezeugt, er sei zu Wagen eingezogen.
Das Burgthor wird auch in der Geschichte des Peisistratos erwähnt : vor
demselben stehend, soll er mit der Bürgerschaft verhandelt haben (XLM!
84 : XLIV^ 66).
Die alte Königsburg war jetzt ein Tyranneion, von Söldnerschaaren
bewacht. Der Burgfels mit seinen senki-echt abgeschrofften Wänden, der
die Steilränder ergänzende Mauerring, so wie die von dem neunthorigen
^lauergürtel eingeschlossenen Abhänge, bildeten als Pelargikon eine wohl-
gesicherte Festung, deren Widerstandskraft man durch Wasseranlagen zu
stärken suchte. Ein merkwürdiges Denkmal dieser Art ist die an einer
der tiefsten Stellen der Akropolis hinter dem nördlichen Propyläenflügel
aufgedeckte Cisterne, welche in zwei Kammern den Wasserabfluss der
westlichen Burgseite zu sammeln bestimmt war, zum Theil im Fels aus-
gehauen, darüber aus Porosquadera erbaut; die östliche Kammer, deren
l^mfassungsmauern erhalten sind, misst 8 zu 9 m. Die J'elswände waren
mit festem Stuck bekleidet. Man hat mit Grund angenommen, dass dies
Wi'rk der Tyrannenzeit angehört.**
Der alte Königspalast wird um dieselbe Zeit neu eingerichtet worden
sein ; doch ist von fürstlichci- Pracht keine Ueberlieferung vorhanden und
keine Spur nachweisbar. Wir dürfen annehmen, dass die Peisistratiden
* Mitth. des ath. Inst. XIV, 325.
** Felscistemen auf Burgen , der Forderung des Aristoteles entsprechend :
xuKcaxtvteCiii' inod'o/d; öju;iQloi>; vifnaii' ucf&oi'ovi xccl /jtyühis Pol. 1330b. Vergl.
<T. Hirschfeld, Typologie griech. Ansiedelungen, S. 357 der Ilistor. pliilol. Aufsätze
zum 2. .September 18b4.
Material zum Bauen und Bilden. 69
sich voll fitlcr Prunksucht ferngehalten haben: sie wollten nicht durch
Hoffart reizen und verletzen, sondern den langen Zwiespalt zwischen Re-
gierenden und Regierten möglichst beseitigen; das Staatsoberhaupt sollte
wieder, wie zur Zeit des Königthums, der persönliche Vertreter der ganzen
Stadt sein und nur solche Prachtwerke in Angriff nehmen, die dem Ge-
meinwesen zur Ehre gereichten.*
Zum Bauen und Bilden war die günstigste Zeit. Keine Stadt des
griechischen Festlandes war wohlhabender, angeregter mid betriebsamer.
Die einheimischen Dädaliden hatten sich in Verarbeitung des heiligen
Holzes zu Götterbildern einen Ruf erworben ; die weichen Steinarten, die
sich mit dem Messer schneiden lassen, führten vom Bildschnitzen zur
Bildhauerei hinüber.
Ursprünglich wurde zum Bauen und Bilden derselbe Stein genommen :
dann brachte der Küstenverkehr von den Inseln die ersten Marmorwerke
herüber. Die Künstler folgten, vom Glänze der aufblühenden Stadt an-
gezogen, und brachten reiche Anregimg. Ja. die Insulaner sind es gewesen,
durch welche die Athener in ihrer eigenen Landschaft erst recht ein-
heimisch wurden. Denn nachdem zuerst fertige Marmorwerke herüber
gebracht waren und fremde Künstler in Athen ihren Inselmannor ver-
arbeitet hatten, wurde nach und nach in den attischen Bergen, imd
wahrscheinhch zuerst im H3inettos, das Gestein entdeckt, welches mit
dem überseeischen Marmor wetteifern konnte. Zur Tjrannenzeit war man
noch an Zufuhr von parischem Marmor gewöhnt, aber die einheimischen
Brüche waren bereits eröffiiet. und zu den schriftlichen Urkunden, welche
öffentlich ausgestellt werden, nahm man in der Pisistratidenzeit Tafeln
aus pentehschem Stein. Dass diese Brüche um 570 — 60 in vollem Gange
waren, bezeugt der Volksbeschluss über die Ivleruchie in Salamis.**
Das Baimiaterial brauchte uicht entdeckt zu werden, danmi waren
im Bauen die Athener von Anfang an selbständiger. Als die Tyrannen
auftraten, blühte schon eine einheimische Bauschule, aus der vier Meister
als namhafte Künstler bekannt geblieben sind (XLII 3). Man hat mit
dem Gestein begonnen, das im Burgfelsen imd den Xachbarhöhen an-
steht : man benutzte den piräischen Stein . den \on der vorspringenden
* Das volksthümliche Princip des Anaktenthums, wie es bei Aeseh. Suppl.
355 ausgesprochen ist: av toi tiö'/.h, av t6 ii>,uioi'. Man beachte das Hervortreten
der Gemeinde in Athen schon bei Homer: ä7,uog 'Eot^d^i^os H. II, 547. In den In-
schriften der Tyrannenzeit: i6o'it no Si.^w. Mitth. des ath. Inst. IX, 118. Keine
Mittelbehörde zwischen Fürst und Volk.
** Griech. Gesch. F, 673. Lepsius, Griech. Marmorstudien, S. 80, 148; er hat
die Karabrüche wiedergefunden. Der Altar des Pythion war aus Parosstein.
70 Religiöse Stiftungen.
Halbinsel sogenannten Aktites (CII 6G) und fand dann 3.5 km südöstlich
von der Burg in den Vorbergen des Hjmettos bei dem heutigen Karä
einen halbröthlichen, travertinartigen Baustein, welchem man in der Ty-
rannenzeit den Vorzug gab.
Charakteristisch aber war von Anfang an für die Athener ihr Sinn
für Verbindung von Architektur und Plastik, ein angeborener Sinn für
das Monumentale. Davon zeugen die Giebelsculpturen mit Thierkämpfen
und Heraklesthaten , welche noch aus dem einheimischen Material des
mergelichen Kalksteins gearbeitet sind . zur Ausstattung tempeiförmiger
Gebäude bestimmt, die wahrscheinlich für Aufl)ewahrung von Weih-
geschenken bestimmt waren. Das sind Werke, die wohl aus vorsolonischer
Zeit stammen und einen Zug zum Grossen offenbaren, ein Vorgefühl von
der Zukunft der Stadt, das sich schon in der Zeit kund gab, da die
Eupatriden das Regiment führten und dem Sitze ihrer Stadtgöttin ein
hervorragendes Ansehen geben wollten.
So fan<len die Pisistratiden den Boden vorbereitet, als sie mit einer
Fülle von Mitteln, wie sie noch nie in einer Hand vereinigt gewesen
war, die Ausstattung der Stadt mit grossartigen Denkmälern zu einer
Hauptaufgabe der Staatsleitung machten. Es waren religiöse Stiftungen,
wie sie nur im Einverständniss mit der Priesterschaft möglich waren.
Ihre Unterstützung war um so wichtiger, weil in ihren Händen die
Tempelschätze lagen: was aber zur Vei-herrlichung des Cultus geschah,
war zugleich das beste Mittel, die gewerbtreibenden Volksklassen,
die von der alten Aristokratie zurückgesetzten, durch grussartige Bau-
untemehmungen zu heben und die schroff getrennten Stände durch
glänzende Volksfeste zu verschmelzen. So ging, was zur Verherrlichung
der Gottesdienste geschah, mit den politischen Absichten der Tyrannen
Hand in Hand.
Die Stadtgöttin war die Patronin der jungen Dynastie, die Hausgöttin
der Pisistratiden, die ihre Oelbäume als Orakel benutzten. * Wie mächtig
und wie thätig ihre Priest(>rschaft war, erhellt daraus, dass sie den Vor-
zug der Bodencultur, welchen Attika dei' G('>ttin verdankte, so umsichtig
zu verwerthen wusste. Denn durch priesterliche Künstlergilden hatte auch
das Holz der attischen Olive als Material für (Jötterbilder solchen Kuf
erlangt, dass es von fein hei- begehrt wurde. Als daher die Pipidaurier
sich die ErlauVniiss erbaten, zu diesem Zweck einen Oelbaum in Attika
fällen zu dürfen, wurde sie an die Bedingung geknüpft, dass dafür
eine jährliche Aligalx' im die Stadtgöttin von .Vthen erfolge (XLVH 85).
* Olivonorakcl für 'I'hossiilos: l'hooplir. Mist. iil. II, '.\, 7.
Bauten für den Athenadienst.
71
So wurde das Ansehen des Gottesdienstes benutzt, um Athen zu einer
Vormacht im saronischen Golf zu machen.
Dieser religiösen Politik schlössen sich die Peisistratiden in vollem
Maße an, indem sie den Cultus der Göttin auf alle Weise zu heben
suchten. Sie A'erbanden sie noch enger mit der Bürgerschaft durch die
Abgaben, welche von allen Geburts- und Todesfällen in ihre Kasse flössen;
sie machten die Stadtgöttin vor allen andern Göttern zur Staatsgottheit
durch Einsetzung der von Staatswegen zu feiernden grossen Panathenäen.
Dadurch wurden ihrem Heiligthum neuer Glanz und neue Einkünfte ge-
sichert; die Tenn)elschätze wurden unter Aufsicht von Staatsbeamten
gestellt und die Bürgerschaft wurde durch den neu gegründeten Fest-
cyclus mit einem frohen Vertrauen zu dem Bestände der jungen Dj^nastie
erfüllt.
HEKATOMPEOON
ERfCHTHElo
Dieser Epoche gehört das Gebäude an, von welchem bei der metho-
dischen Reinigung der Burgfläche in den Jahren 1885 — 89 südlich neben
dem Erechtheion die Grundmauern zu Tage getreten sind. Es war nicht
das erste auf diesem Platze, denn es haben sich noch Baureste älterer
Zeit im Boden gefunden. * Darüber erhob sich ein Tempelgebäude, dessen
Xordrand in späterer Zeit von der Korenhalle des Erechtheions überbaut
wurden ist, wie die beifolgende Skizze (Eig. 14) zeigt. ]\[an erkennt eine
rechtwinkelige Terrasse, welche im Nordwesten drei Meter hoch unter-
baut, gegen Osten in den Burgfelsen eingeschnitten worden ist. Als Bau-
material hat derselbe Kalkstein gedient, aus dem das alte Dionysosheilig-
thimi und der vorperikleische Tempel in Eleusis gebaut sind. ITeberreste
Dörpfeld, Mitth. XIT, 61.
72 Das Hekatompedon.
vun Porusgebälk , das in der Biu'gmauer . und von Purossäulen , deren
Trommeln östlich vom Parthenon im Schutt lagen, sind als zugehörig
erkannt worden, und so ist hier von Dörpfeld mit voller Sicherheit ein
dorischer Perist^^los nachgewiesen, der 6 Säulen an den Fronten und je
13 an den Langseiten hatte. Es war ein vieltheiliges Gebäude mit einer
A'orhalle nach Osten wie nach Westen. Ln Innern erkennt man eine
dreischiffige Cella, die sich nach Osten ööhete; hinter ihr einen nach
AVesten offenen, quadratischen Saal mit zwei neben einander liegenden
Kammern. Im Yorderhause war. wie wir voraussetzen dürfen, ein Stand-
bild der Göttin aufgerichtet, während das Hinterhaus wesentlich für die
Schätze bestimmt war, welche untei- priesterlicher 01)hut di-r Stadtgöttin
anvertraut waren. Dazu gehörten auch Urkunden verschiedener Art.
namentlich die Aussprüche alter Propheten, wie des Musaios und Bakis,
die von Onomakritos geordnet wurden, dem Vertrauten Hipparchs, Spräche,
deren Kenntniss als eine geistige Macht angesehen wurde, welche einer
vorschauenden Staatsleitung unentbehrlich war.
Das Ganze war ein dem kleinen Athenaheiligthum nahe angeschlossenei'
Prachtbau zu Ehren derselben Göttin, das Denkmal einer Zeit, da man
über die ursprüngliche Einfachheit gottesdienstlich ei- Anlagen hinausging.
Der Cultus bedurfte keiner ergänzenden Räumlichkeiten . seine Stätte
haftete unveiTÜckt an den heiligen Malen. Bild. Altar und Opferdienst
bheben unverändert, ebenso wie die Lampe vor dem Bilde, deren Flamme,
das Symbol eines unausgesetzten Dienstes, diesen Raum vor allen anderen
auszeichnete. * Auch die Gegenstände , die der Gottheit geweiht waren,
ihre Schätze und Kleinodien, waren ursprünglich im Tempelhause. ** Als
aber die Weihegaben sich mehrten, als die Festlichkeiten grösseren Raum
in Ansi)mch nahmen und ein lebendigei- Kunsttrieb lU'ue Aufgaben suchte,
da entstanden neben den engen Kapellen, die keine Umgestaltung er-
laubten, neue Gebäude, ,.hundertfussige" Prachtbauten ( Hekatomiieda).
deren Name schon andeutet, dass sie von vorgezeichneten Ciütuszwecken
unabhängig waren. Hier hatte man fi'eie Hand , um Alles , was an
Technik erlenit war und an Kunstmitteln zur ^'(■rfügung stand, un-
Ix'schränkt zur Anwendung zu bringen. Das neue Bild verherrlichte die
(föttin als die Eiofnthüint'rin auch dieses (n-liäudcs: das alte Holzl)ild
* Das ist die (iebimdenlieit de.s antiken ('nltus, wie sie sich auch bei den
Ausgrabungen in Naukratis gezeigt hat, wo das alte Ai>hroditeheiligtliuin dreimal
an derselben Stelle umgebaut worden ist mit geringer \'erschiebung des Grundrisses.
So ängstlich haftete man an dem einmal geheiligten Platze. Ueber den '/.i/yo<
uaßtazos Hötticher, 'I'ektonik II-, 548.
** (iardcrr)be der Gtittin in heiligen Käuuien : II. (>, '.t(i nt.i'/.o^- tri utyuQ'o.
Athenaheiligthümer. 73
ist aber als das gegebene Unterpfand göttlicher Huld immer in vollen
Ehren geblieben imd der Opferdienst nie auf ein von Menschenhand her-
gestelltes Bildniss übertragen worden.
Von den zu Ehren der Athena gebauten Prachttempeln der Aki-opolis
wussten wir, dass der Parthenon nicht der erste in seiner Art gewesen
sei, sondern einen im Perserkriege verbrannten Vorgänger gehabt habe,
der 50 Fuss kürzer war (XXII 15). Xun misst der neu entdeckte
Tempelbau mit beiden Vorbauten ohne die äussere Säulenhalle 100 attische
Fuss: er war gerade so lang wie der Parthenon ohne das 50 Fuss tiefe
Hinterhaus desselben. Also ist hier zweifellos jenes ältere, vorpersische
Hekatompedon zu erkennen : ein Bau . von dem wir nüt grösster
Wahrscheinlichkeit annehmen können, er sei eine mit der Stiftung der
„grossen Panathenäen'' zusammenhängende Gründung und ganz oder theil-
weise ein "Werk der Pisistratiden. Es lässt sich nämlich nachweisen,
dass der Bau nicht durchaus aus einem Gusse war: denn die Grund-
mauern des Tempels bestehen aus dem Kalksteine der Burg, die der
äusseren Säulenhalle aus dem Gestein von Karä, dessen Anbruch in die
Tyrannenzeit fällt. Man kann also annehmen, dass die Pisistratiden einen
älteren Bau vorfanden, den sie prächtiger ausstatteten ; es kann aber auch
der ganze Bau ihr "Werk sein, indem sie während der Ausführung für den
Säulenumgang das bessere Gestein in Anspruch nahmen. Die glückliche
Entdeckung dieses Tempels hat dadurch ihre Krönung erhalten, dass es
gelimgen ist, auch von der kolossalen GiebelgTuppe, welche die Stirnseite
schmückte, die Mittel- und Hauptfigur wieder herzustellen, die Göttin als
Besiegerin der Giganten: ein unschätzbares Denkmal der Stadtgeschichte,
das uns zuerst vor Augen stellt, wie man damals in parischem Stein
anmuthig und grossartig die Schutzgöttin Athena darzustellen vermochte.
Auch die Kranzleisten des Tempels waren aus parischem Gestein, und
die runden Deckziegel des Dachs aus Mamior von Xaxos. wo solche Ziegel
fabrikmässig gearbeitet wurden. So war das Heiligthum der Biu'ggöttin
schon damals ein Mittelpunkt, der die künstlerische Thätigkeit von Fest-
land und Inseln verband. Endhch ist ein neues Licht auf den ganzen
Tempelbau gefallen durch die von Lolling zusammengesetzte Urkunde der
Tyrannenzeit, den Volksbeschluss über die Verwaltung des Hekatompedon.
die am Eingange desselben aufgestellt und. weil sie zum Schmuck des Tem-
pels dienen sollte, auf zwei parische Marmortafeln geschrieben war. Dadurch
ist der Xame des Gebäudes urkimdhch bezeugt so wie seine Bedeutung
für das Gemeinwesen. Priesterlichen Personen ist die Obhut der heiligen
Gegenstände anvertraut, aber unter Aufsicht der Schatzmeister, welche
für die gewissenhafte Ausführuno- des Volksbeschlusses verantwortlich sind
74 Olympieion. Pythion.
und die untergebenen Beamten in Strafe nehmen können. Dadurch ist
das Gebäude als ein Schatzhaus gekennzeichnet, dessen Obhut und Ver-
waltung eine vorzugsweise staatliche Angelegenheit ist*
Es lag im Interesse der Pisistratiden, neben der kriegerischen Jung-
trau auch die Beschirmerin des friedlichen Gewerbes in der Göttin zu
ehren ; darum ist es wahrscheinlich , dass um jene Zeit auch Athena
Ergane auf der Burg ihr Heiligthum erhielt, in dem als charakteristische
Proben einheimischer Technik alte Steinhermen aufgestellt waren (XTX 5).
Den Aufschwamg des attischen Kunsthandwerks sollte am glänzendsten
der Bau an^ lüsos bezeugen, dort, wo der Fhiss der Akropolis am nächsten
k(immt, der Tempel des olympischen Zeus. Er sollte das grossartigste
Denkmal der jungen Dynastie sein, und wenn wir sehen, dass noch in
römischer Zeit ausgedehnte Staatenverbindungen an das Heiligthum an-
geschlossen Avurden (XLII 47), so dürfen wir voraussetzen, dass hier von
Anfang an die Absicht vorlag, einen Tempel zu schaffen, der ähnlich wie
die andern berühmten Heihgthümer des sechsten Jahrhunderts, namentlich
das Artemision in Ephesos und sein Nachbild in Rom, ein amphiktyonisches
Heiligthum sein sollte, ein Tempelsitz, um den auch ausserhalb Attika
gelegene Küstenstädte den Athenern sich anschliessen sollten. Es haben
sich Ueberheferungen von dem mit höchster Energie betriebenen p]ill)au
eines Zeustempels in Athen erhalten, und es ist kein Grund, dieselben
auf ein anderes HeiUgthum des Zeus als das bei der Kallirrhoe zu be-
ziehen (Xm 95). Trotzdem wurde nichts fertig, und die Bauglieder sind
Jahrhunderte lang am Boden liegen geblieben, so dass die alten durischen
Säulen von Sulla nach Rom übergeführt werden konnten, um bei dem
Tempel des capitolinischen Jupiter \'erwendung zu tlnden (XLU43). **
Südlich vom Olympieion. hart ül)er dem rechten Flussufer, erstreckt
sich eine kleinere Terrasse, welche ebenfalls als ein Schauplatz der Bau-
thätigkeit <ler Pisistratiden erkannt worden ist; hier wurden schon 1872
I)i-eifussbasen ausgegraben und fünf Jahre später fand sich die Altarplatte
mit derselben Inschrift, wehhe Tlnikydides als eine der wichtigsten Ur-
kunden athenischer Stadtgesehichte ahgeschnel)en hat, die Widmung des
Feisistratos, des Sohnes des Jlippias. an den pythischen Ai)oll(in (\]\ 72).
Als erster Anhont halte ei- die Feier der Thargelien geh'itet. bei (h'nen
* Erste Kunde von der Etitdockung des Tein|)els: Mittli. X, "275. Grundriss
und Aiifriss in den Antiken Denkmälern 1886, T. 1 u II. Genauere Besehreibunp:
Mitth. XI, :<37f. Entdeckung der Atliona im r!iol)ol: .studnic/k.i, Mittb. XI. 1^51".
Lolling 'ExKTofiTiKfoi', Athen ISOfi.
** Baiu'este dieser Zeit am nlyiii|ii('i(in entdockt von Dörjjfeld. Mittli. \I. :<4!t.
Die Feste des Dionysos. 75
Dreifiisse als Preise vertheilt wurden. Die Altarweihe ist der Abschluss
einer längeren Bauthätigkeit gewesen, denn das ganze Pythion Avurde als
eine Tyrannenstiftung angesehen. Es war eine Huldigung an den Stanim-
gott der ionischen Geschlechter, der durch Solon ein Schutzgott der ge-
sammten Bürgergemeinde geworden war.
Man hatte es verstanden, auch die delphische Priesterschaft günstig
zu stimmen : die Epidaurier waren von ihr nach Athen gewiesen, um sich
heihges Oelholz zu erbitten (S. 70). Delphi begünstigte die aufstrebende
Stadt. Im Pythion hatten auch die Exegeten ihi'en Sitz, die Vertrauens-
männer des delphischen Gottes, die ständigen Vertreter des Orakels, die
höchste Autorität in allen Angelegenheiten des heihgen Rechts.
Die Tyrannen waren ja von Hause aus mit dem Apollodienste, der
die ganze Ostküste Attikas erfüllte, eng verbunden. Sie benutzten ihn,
um die jenseitigen Gestade immer näher an Athen heranzuziehen, so wie
die ionischen Künstler und Dichter daran zu gewöhnen, die Stadt wie
eine neue Hauptstadt anzusehen. Das bezeugt vor Allem die von ihnen
veranstaltete Lustration von Dolos. Oberhalb des Pythion haben sie auch
dem Heiligthume des lykischen Apollon eine neue Bedeutung gegeben
(LXXXVI 44). Der Apollodienst wurde aber auch im Ihsosthale mit dem
alt einheimischen Zeusdienst in enger Verbindung erhalten ; denn am
Altare des Zeus Astrapaios wurden die Blitze beobachtet, welche zur Ab-
sendung der Festgesandtschaft an den pythischen Gott das Zeichen gaben.
Mit der Pflege des Apollodienstes hing endlich der Aufschwung der Thar-
gelien zusammen und der musischen Wettkämpfe im benachbarten Odeion
(LXXXVn 51), wo die Rhapsoden sich hören liessen, deren Kunst den
Tyrannen besonders am Herzen lag. *
Ein vierter Gottesdienst, der für die Ausgestaltung von Athen einen
eingreifenden Einfluss gehabt hat, w^ar der des Dionysos : ein wesentlicher
Theil der Unterstadt verdankt ihm seine geschichtliche Bedeutung, mid
hier sieht man am deuthchsten, wie das Ländhche und das Städtische,
che mit dem Naturlel)en verknüpfte und die staatliche Seite des Gottes-
dienstes sich mit einander verschmolzen haben.
Auch die allmähliche Einbürgerung ist hier klarer, weil Dionysos zu
Lande nach Athen gekommen ist, von Böotien herüber, und die älteren
Heimstätten nachweisbar sind, nämlich im Norden von Athen, wo
Eleutherai lag, und im Nordosten und Osten (Ikaria, Marathon, Brauron) ;
das waren die Gegenden, in welchen die Pisistratiden selbst zu Hause
waren und ihren politischen Anhang hatten. Sie waren also besonders
* Wachsmuth I, 502. Momaisen, Heortologie 138
76 Die Feste des Dionysos.
berufen, im Gegensatz zu den Altstädtem die Lustbarkeiten des dortigen
Bauenivolkes , die mit dem Weinbau verbunden waren, zu begünstigen,
und wie nahe und persönlich sie mit dem Dionysosculte verbunden zu sein
schienen, zeigt sich darin, dass man Peisistratos! den Vorwurf machen
konnte, er habe in ])ildlichen Darstellungen dem Gotte die Züge seines
Kopfes geben lassen. I^s ist daher nicht unwahrscheinlich, dass die
alten attischen Relief bilder, welche des Dionjsos segensreiche Ankunft wie
den feierlichen Einzug eines neuen Landesherra darstellen, ihren ^lotiven
nach dieser Zeit angehören.*
Dionysos über war kein Fremder in Athen. Iin Kerameikos sah man
ihn dargestelt, Avie er, von Norden kommend, gasthche Aufnahme gefanden
hat (XXVn 5). Schon in der Königsstadt, der vortheseischen. hatte er
einen festen Sitz und zwar seiner Natur entsprechend, in einem der
Vegetation günstigen Thalgnmde am Südfiisse der Burg, der als ein ihm
geweihter Bezirk den Xamen Limnai (Brühl) führte (LXXTTT). Eine eigent-
liche Sumpfgegend kann hier, wo der Boden zum Ilisos abfällt, nie gewesen
sein : aber es sickern hier verschiedene Wasseradern, welche einst voller
waren, vom Burgfelsen herunter, von denen eine, als eine mit dem Dionysos
A erbundene Nymphe, den Namen Nysa (XXXVU 42) geführt hat. ** Es
konnten hier Stockungen eintreten, welche den Boden stellenweise feucht
machten. Daher werden die Frösche mit dem athenischen Dionysos in
Verbindung gesetzt, und dci- Heros Kalamites. der Rohr- oder Schilfmann,
hatte beim Lenaion seinen Sitz (L 75). Auch wissen wir. dass hier
Gräben gezogen werden mussten, um die tiefe Gegend trocken zu legen.
Es scheint, dass die ganze Niederung, vom Dionysosdienste abgesehen,
seit Alters ein beliebter Ort für Jugen(lsj)iele und Leibesübungen gewesen
sei, denn „Limnomachai" war ein volksthümlicher Ausdruck für Knaben,
die sich im Faustkampf übten. Für solche Zwecke war eine Gegend
unweit des Marktes die bestgelegene. ***
Wie in Delphi, so waren es auch in Athen die Wintermonate, welche
der Dionysosdienst erfüllte, und zwar fiel in den Poseideon das Fest der
Lese, in dfii Gamehon das Kelterfest, in den Antlicstfriim. welciirii dir
Anemonen zum IjUinn-ninonat uiaclitfii . der fmli gcfcicrtt' Gcnuss des
jungen A\'eins.
* tÖ A(^t,vi,(Si Tor -Iioi'vaov (cyiö.itu ;in6ao)7jor ixiivov Tifi<: rfKOir lixöru
Athenaeus oA'-S.
** Hermes XXI, 202. Der Name Nysa auf Vegetation bezüglich: vioks txii-
'/.ovy TU öiydgcc Pherekydes in Schol. Arist. Panath. p. 313 Ddf.
**•'• hiXuyif /'/.ii>(Joi ßäiQfcxoi thq) r«s' Aif^ititi Hesycli. Abzugsgräben: Sitzung»-
bericht der Akad. d. Wiss., ISSö, S. \\\
Die Dionjsof- feste. 77
Diesen natürluli nwathsenen Festzeiten schloss sich im tblgenden
Monat, der urspriinglich nicht dionysisch war, ein viertes Fest an, das mit
den Epochen des Weinbaus in keinem Zusammenhange stand, ein Früh-
hngsfest im Elaphebelion , ein von Gemeindebeamten geleitetes, mit Bild-
fahrten mid Schauspielen ausgestattetes Staatsfest, und nichts ist wahr-
scheinlicher, als dass Peisistratos der Stifter war. indem er dem Volksgotte
durch das neue Hochfest eine glänzende Huldigung und der Festlust der
Menge neue Befriedigung bieten wollte. *
Diese „grossen Dionysien" fielen in die Zeit, da die Schiffahrt er-
öffuet wurde : denn wenn auch der Winter die Häfen nicht schloss , so
war es doch für jedes Küstenvolk eine Epoche im Jahre, wenn man sich
nach dem unberechenbaren Wechsel der „unsicheren Monate" wieder mit
vollem Vertrauen der guten Jahreszeit hingeben und den täghchen Ver-
kehr mit den jenseitigen Hellenen aufnehmen konnte. Es war also auch die
beste Zeit, um durch neue Reize das Inselvolk zu den hauptstädtischen
Festlichkeiten heranzuziehen. Es waren aber, als Peisistratos sich in seinem
Regimente befestigte, gegen die Neigung der altbürgerlichen Kreise (wie
wir an Solon sehen) die dramatischen Schauspiele in Athen öffentlich
eingeführt worden, und nichts konnte den Tyrannen willkommener sein,
als durch Ausbildung dieser Spiele der Stadt eine weit reichende An-
ziehungskraft zu geben.
Dies Fest war jetzt, wie früher die Anthesterien, das glänzendste der
Unterstadt, nach Beruhigung des Meeres die Erneuerung des fiiedhchen
Verkehrs mit den überseeischen Stammgenossen, und man feierte Dionysos
selbst als den segensreichen Verkehrsgott, der von allen Küsten die
schönsten Gaben nach Athen bringe; ** ein Fest, das die Welt des
ägäischen Meeres vereinigte aber heimlich inmitten des Asty begangen
Avurde, im Gau der Kydathenäer, neben dem Marktplatz, wo die berühmte
Pappel stand, an welcher die Jugend hinaufkletterte, um den Schaustücken
im Lenaion zuzuschauen. Volksspiele und Marktplatz stehen in natür-
lichem Zusammenhange : von den Brettergerüsten für die dionysischen Schau-
spiele heisst es ausdrücklich, dass sie am Markte aufgerichtet wurden. ***
* Mommben, Heortologie, S. 59, 396.
** Hermippos bei Meineke Fr. Com. gr. I, 141: als Gott des friedlichen,
offenen Verkehrs. Dionysos zwischen Eirene und Hestia: Matz, Annali dell Inst. 1870,
p. 104. Vgl. Apnl. Metam. XI, 5, p. 1002: ed. Hild. sedatis hibernis tempestatibus,
navigabili iam pelago primitias comnieatus libant.
*** J. XU iv cioTn, technischer Ausdruck, der keinen Anlass giebt, für r« J.
tnl Ay]vuuo einen Raum ausserhalb zu suchen. Die Alten kannten nur einen
Schauplatz, Pollux IV, 121. Dass Limnai auch sonst von alten Zeiten her ein
Schauplatz von Volksspielen gewesen sei, lässt sich aus dem Ausdruck hfiuofid^ta
78 Die Dionysosfeste.
Das Lenaion war ein heiliger Raum von gi'ossem Umfange, innerhalb
dessen zwei bescheidene Heilipthümer des Gottes lagen, die niemals zu
Prachtbauten erweitert worden sind, ein älteres des Dionysos Eleuthereus,
dessen Einbürgenmg der Königszeit angehörte, und ein jüngeres, in dem
wir vielleicht eine Gründung der Tyrannen erkennen dürfen.
Die Grundmauern beider Tempel, welche nur zehn Meter von einander
entfernt lagen, sind neuerdings aufgedeckt ; der nördlich gelegene kleinere
ist der "Kern der ganzen Anlage: nordöstlich von demselben hat man unter
■•---- -.;■.• ■'. I
^^^^^^m.
/Miiq^i'^' S^W£i^.
Fig. 15.
dem späteren Bühnengebäude die aus polygonalen Steinen erbaute, kreis-
runde Fläche des Tanzplatzes aufgefunden, die alte Orchestra von c. 24 m
Durchmesser, deren Rand bei A, B, C noch deutlich zu erkennen ist.
Durch Erhebung der Dionysien zu einem städtischen Hochfeste sind
die ursprünglichen Volkslustbarkeiten nicht aufgehoben worden. Sie be-
standen neben den städtischen in alter Weise fort ; so das Winzerfest der
Kollyteer, das auch mit dramatischen Aufführungen gefeiert ^A'urde (LXXI
47): das l)rauronische sogar auch unter staatlicher Betheiligung, vielleicht
schliessen, der bei Hesychios vorkommt für Kniibou, die sich .in Ilingübungcn er-
freuen. iXQ'fc li' üyooil T>XVIII 15.
Das Neleion. 79
auf Veranstaltung der Pisistratiden. welche ihrer Heimathsgegend grosse
Anhänglichkeit bewahrten. *
Endlich ist noch ein Heihgthum im Süden der Burg bekannt ge-
worden, dessen Ursprung nicht nachzuweisen ist, das Neleion. Es war
ein dem Andenken des Kodros geweihtes Heroon, in welchem der Cultus
des Xeleus und der der Basile, in der wir eine Personification des König-
thums erkennen, mit dem des letzten Königs von Athen verbunden war
(LI 50). Diese Stiftung muss einer Zeit angehören, da man das Andenken
der alten Königszeit wieder lebendig zu machen und zu ehren beflissen
war. Das war die Pohtik der T^Tannen, welche den Segen der Königszeit
emeuem wollten (S. 67). Das Vortreten des Neleus aber erklärt sich
daraus, dass seine Person es war, welche die Inseln und die Küsten
loniens mit Athen verband. Die alten Bande sollten damals neu ins
Bewusstsein treten, die lonier sich als Kinder von Athen fühlen. Der
Zeit der Geschlechterhen-schaft ist dies Heroon nicht zuzuschreiben und
noch weniger der entwickelten Demokratie ; darum ist die Vermuthung
gerechtfertigt, dass es die Pisistratiden waren, denen das Neleion seine
Stiftimg oder Erweiterung zu verdanken hat.**
Sie haben es verstanden, ohne gewaltsame Neuerangen, wie sie die
Regierung anderer Tyrannengeschlechter kennzeichnen, den Gottesdiensten
der Athena, des Zeus, des Apollon und Dionysos das charakteristisch
attische Gepräge zu geben und dieselben auf das Glücklichste zu ver-
werthen, um der Stadt unter allen hellenischen Städten dm'ch die ihnen
geweihten Gebäude, Bildwerke und Feste einen hervorragenden Glanz zu
verleihen. Ihre Thätigkeit beschränkte sich aber nicht auf einzelne Gottes-
dienste; sie hatten die Herrschergabe des Organisirens, welche die Stadt
als ein Ganzes im Zusammenhange mit ihrer Landschaft auffasste . und
von dieser Wirksamkeit giebt es kein wichtigeres Denkmal als den Zwölf-
götteraltar im Kerameikos, den neuen Centralpunkt , von dem die Ent-
fernungen innerhalb und ausserhalb Attika gemessen wurden, eine für den
städtischen Gottesdienst wie für das ganze Verkehrswesen maßgebende
Stiftung, welche an vielen Orten der alten Welt nachgeahmt worden ist.
aber so viel bis jetzt bekannt, kein auswärtiges Vorbild hat. Sie war der
Abschluss einer ganzen Reihe durchgreifender Reformen in Stadt und
Land, wie sie nur in der Zeit eines persönlichen Regiments ausgedacht
und durchgeführt werden konnten (TK 14).
Bis dahin war Athen in seiner städtischen Entwickelung sich selbst
* Pollux VIII, 107.
** Vgl. Sitzungsbericht der K. Ak. d. Wiss. 1885, S. 437 f.
80
Neuordnung der Stadt.
Überlassen gebliihcn: es bestand aus einer engen Altstadt und wcitläutigen,
regellos anwachsenden Vororten im Xorden nnd Nordwesten. Xach dieser
Seite allein war eine gedeihliche Fortentwickelnng . nur hier auf ebenem
Ten-ain die Anlage geräumiger Verkehrsplätze möglich. Hier ist die grösste
muldenföraiige Senkung zwischen den nördlichen Auslaufen! von Melite
und denen der Akropolis. wie sie auf Karte 11. wo die ursprünglichen Steil-
ränder wieder hergestellt sind, deutlich hervortreten. Ein genaueres Bild
der TeiTainskizze giebt die beifolgende Fig. 16. In dieses Thal mündet
von Süden her die Schlucht zwischen Akropohs und Areopag: hierher
strömte von selbst die anschwellende Bewegung des Stadtverkehrs, hier
wohnte die betriebsame Bevölkerung, welchei- die Zukimft Athens gehörte.
\
Fig. 16.
Tliren Kern bildeten <lie Töpfer, welche im Kerameikos ihre Thonlager
hatten: neben ihnen arl)eiteten die Schnüede. denen der Kolonus das
F]rz lieferte, und dann die anderen Gewerbe alle, deren das bürgerliche
Leben bedurfte, die der Zimmerleute, der Steinhauer u. a. Xeben den
Werkstätten waren Magazine und Verkaufslokale : es war ein belebter
Bazar auf dem Markte der Kerameer. diren Gau an Volksmenge und
Wohlstand rasch empor gewachsen war. da seit Solon von allen Seiten,
namentlich von Euboia und den Inseln , Techniker und Handwerker zu-
zogen, die nirgends mehr Kbre und \'ei-dienst zu gewinnen hofften, als
in Athen, dem im sechsten .laliiiiuiulert Keine ^rieehische Stadt an .\uf-
schwung gleich kam.
Neuordnung der Stadt. 81
Macliteii nun die Pisistratiden auf diesem Platze eine monumentale
Stiftung, welche bezeugt, dass demselben eine ganz neue, eine centrale
Bedeutung für die Stadt gegeben werden sollte, so müssen wir daraus
schli(>ssen, dass damals der Brennpunkt des städtisclien Lebens aus dem
Kydathenaion in den Kerameikos verlegt worden sei.
Veränderungen der Verkehrsräume kommen in der Geschichte grie-
chischer Städte häufig vor.* Bei einer lebhaften Bewegung des bürger-
lichen Lebens konnte es nicht anders sein, als dass die älteren Sammel-
orte unpraktisch wurden und wiederum friiher abgelegenere Oertlichkeiten
in den Mittelpunkt kamen. Solche Veränderungen waren das natürliche
Ergebniss städtischer Entwickelungen. So auch in Athen. Hier aber
müssen wir einen Staatsakt erkennen, der in bestimmter Absicht das
durchführte, wohin die innere Geschichte der Stadt drängte.
Der Altmarkt ist von der Südstadt, dem Burgaufgange und der un-
mittelbaren Nachbarschaft des Dionysos in Limnai nicht zu trennen (S. 43).
Der Stadtmarkt im Kerameikos muss also einer Verlegung seinen Ur-
sprung verdanken. So lange aber die Eupatriden den maßgebenden
Einfluss hatten, konnte im Handwerkerviertel unmöglich der Gemeinde-
platz sein. ** Eine Neuerung dieser Art konnte nur in einer Zeit erfolgen,
da eine starke Hand den Staat führte, eine ki'aftvolle Regierung, die mit
den Grundsätzen der Adelsgeschlechter gebrochen hatte und in dem von
diesen verachteten Gewerbestande ihre Stütze sah. Das war der Charakter
der Tyrannis, der den Stadtadel demüthigte und den Schwerpunkt des
städtischen "Wesens aus der engen Altstadt in die industrielle Vorstadt
verlegte. So ist der Gaumarkt der Kerameer Stadtmarkt von Athen ge-
worden, und dass diese Neuerung den Tyrannen zuzuschreiben ist, wii'd
dm'ch den vom jüngeren Peisistratos geweihten Altar bezeugt, an dem
die allmählich sich vorbereitende "Reform ihren rehgiösen Abschluss er-
halten hat.***
'•' jutTaaUiOai Ti]i' uyoQf'ey Thuk. I, ti2 ; VII, 39. tiqo ri^g i'vi' uyoqüg ovam V, 11.
Altmarkt in Ortygia : llhein. Mus. 20, 21. lluales prophezeit den Milesiern einen
Stadtmarkt tv tÖtui) rfat'-'/M xcd TiccQOQwuti'io als ein Zeichen ihres Verkommens.
Flut. Solon 12. Attische Studien II, 10; vgl. Ausdrücke wie clo^ccioy ^ioi'/.ivTt,Qiou,
aTQcu^yioy, -d-icuQoy.
** Regierungsgebäude und Agora gehören überall zusammen; darum ist auch
in Sparta ttoö? uvrolg Tolg uttxtioig bei Isokrates Phil. 48 gleich f^ixi"' ^^^ ayo^äs
Polybios IX, 8.
*** Die Tyrannen die Schöpfer des Neumarkts auch nach Scholl Hermes VI, 27.
Es sei die Vermuthung gestattet, dass mit der Demüthigung des alten ionischen Stadt-
adels auch eine Verordnung zusammenhing, welche darauf hinzielte, dass die
ionische Frauentracht, früher ein Standesvorrecht der Eupatriden, auf die bürger-
en rtius, Topographie. 6
g2 Gliederung des Keianieikos.
Er war jetzt der liciliiic .Mitti'lpmikt. der ..viel iiniwaiidcltc. dultrcichc
Xabd der Stadt", wie ihn l'iiidar nennt.* weil alle l^ruzessionen. welclie
die Unterstadt dui'chzugen. hier Halt machten, um demjenio-en der Olym-
j)ii'r. dem der Festta«' «-alt. die o-ebührende Huldigunp- darzubringen (TX 26).
Hier war der Punkt, wo die den .Mai'ktplatz kreuzenden Wege sich sclmitten.
Von hier berechnete man jetzt die in die Umlande ausgehenden Land-
strassen, hier war das Asyl, dessen kein Gemeindephitz entl)ehren konnte,
ein rechtlich anerkannter Platz des inteinatidualen \'erkehis. eine heilige
Stätte öffentlicher Gastfreundschaft. Am Altar fand jeder (irieche den
Schutzgott seiner besonch'ren Heimath : auf die Stufen des Altars setzten
sich die Fremden und Flüchtlinge, welche den Schutz der Gemeinde in
Ansprvich nalinicn.
Damit hing die Gliederung des Kerameikos zusammen. Der südliche,
obere Theil desselben, ein Kaum von ungefähr 722.5 Quadratmetern, erhielt
als städtischer Marktplatz eine feste Umgi-enzung. Er war zur Vereinigung
der verschiedenen Stadttheile vorzüglich gelegen, mit Hurg wie Altstadt
durch bequeme Wege verbunden, nach Norden hin in die fruchtl)arsten
Gaue sich öffnend und zugleich für Alles, was vom Kephisos her. von
Eleusis und vom Peiraieus kam, der natürliche Zugang.
Nun erhielt auch die Höhe, welche den östlichen Rand des Kerameikos
bildet, den Xamen des Marktlmgels (Kdlonos Agoraios). Sie ist um ein
Meter h("»liei\ als dci' westliche HiigrI. auf dem das ..Theseion" steht, abci'
sie dacht sich sanfter ab und ist daher, mit der nuüdenförmigen Niederung
in bequemerem Zusammenhang, vorzüglich geeignet zu einem Platze, wo
sich die Dienstleute sammelten, welche in der Nähe des Markts Arbeit
suchten. Es ist eine von der Akroi)oIis vorspringende Landzunge. Daher
konnte er dem Anakeion benachbart genannt werden, dem Heiligthum dei-
Diosknicn. wo zui" Zeit der Tyrannen die Wehrmaimschaften zusannnen-
berufen wui'den : ein IMat/.. den die Pisistratiden benutzten, um die
Hüi-ger Schaft zu entwatl'nen. indem sie die im Anakeion abgelegten ^^'affen
dureli ihre S(ildnei' in die darüber gelegene Aglaurosgrotte bringen Hessen,
weicht' iiuiei-liall» der Hurgbcfcstigung des i'clargikim lag.'''*
liehen Frauen übertragen wurde. Eine solche von Staatswegen angeordnete Ver-
änderung der Tracht hat nadi llerodot V, 87 einmal stattgefunden. Dieser Nach-
richt nuiss eine 'l'hatsacho zu (irunde liegen, wie Studniczka richtig bemerkt hat.
Altgriech. Tracht (Abh. des Arch. Epigr. Seminars in Wien VI), S. ;{.
* O^ioi, no'/.vjiaTov o'i'r' uarto^' oii(f«X6i' xt-run'Kt U' iti'ts 'uortU' Athiv(((s oi](i'tiit
7i(cr(i((ltf«'A6y i tvxW üyoQÜr Fragui. dithyr. 1.
** Dieser Kolonos ein xuiqIoi'; der Name mehr vcdksthünilich aks (ifticiell:
avyt^ihti yiyoi't xu'/.tii' Kohnror ; ein Ausdruck, der auf einen Demos nicht pastt;
es war ein selbständiger iiügcl, uluii' Zusainmcniiang mit ilcm grossen N'orstadtgau,
Anlage von Landstrassen g3
Mit diesen Sammelplätzen im Centrnm der Stadt unterhalb der Burof
war die Südhälfte des Kerameikos. der eisrentliche Stadtmarkt in naher
Verliindiiim'. Dei' nördliche, tiefer gelegene Tlieil wurde nicht auf gleiche
Weise vum Staate in Anspi-uch genommen : er bheb den alten Gau-
l)ewulmern überlassen und man gewCdinte sich j(^tzt, den in die Stadt
hereingezogenen Theil als den inneren Kerameikos von dem äusseren zu
unterscheiden, weh-ln'i- sich den Charakter eines ländlichen G-aues be-
wahrte (LXX 74).
Zwischen Stadt und Land hatte noch immer eine spröde Sonderung
bestanden. Durch Feldmarken waren die verschiedenen Theile der volk-
reichen Landscliaft von einander getrennt : jede Gemarkung war etwas
für sich, von ihi-em Weideland umgeljen. Jetzt wurden aus Feldwegen
Landstrassen . unter öffentlichen Schutz gestellt . und nachdem Salamis
durch Peisistratos fester Besitz geworden, konnten Binnenland und Küste
endhch als ein Ganzes gelten. Die Strassen der Städte wurden von dem
neuen Centrum aus strahlenfönnig nach allen Seiten bis an die Grenzen
von Attika verlängert. Xeu gebahnt und genau vermessen, wurden sie
mit Denkmälern ausgestattet, welche den Kunstsinn wie die "Weisheitsliebe
der Regentenfamilie bezeugten. Die viereckigen Steinhermen, deren Her-
stellung seit Altei's die beliebteste Werkthätigkeit der attischen Demiurgen
gewesen war. erhielten eine neue Bedeutung: mit Weihinschriften und
Sinnsprüchen ausgestattet , gewährten die Steinpfeiler dem Wanderer in
der Mitte zwischen Stadtmarkt und Landgau erwünschte Auskunft über
Richtung und Länge des Wegs und zugleich einen ethischen Zuspruch.
Jeder Gau lernte sich als ein Glied des Ganzen fühlen, die Sonderinteressen
den staatlichen Gesichtspunkten unterordnen. Wer vom Auslande kam,
empfing den Eindruck eines gastlichen , weise regierten Landes. In dem
IVrannenhause war es aber besonders Hipparchos, dem diese sinnvolle
Ausstattung der Landschaft am Herzen lag. welche ebenso wie die Landes-
feste den Zweck hatte, die Menschenklassen wie die Gaue des Landes
mit einander zu verschmelzen und Attika als den Sitz einer vorgeschrittenen
Geistesbildung zu kennzeichnen.
Der Gottesdienst war es. der ülierall die ersten Kunststrassen hervor-
gerufen hat. die sich von den Gassen, den zufällig gewordenen Verkehrs-
wegen, deutlich unterschieden, und durch das Beiwort der ..breitstrassigen
der vom Poseidon Hippios seinen Namen hatte, der iVt()os-, der dem utad^io^- ent-
gegengestellt wird. Kohoi'cÜTai heissen die f^ia&vivoi (Hermes 22, 123). Zu einem
Warteplatz für Tagelöhner ist der „Theseionhügel" ungeeignet, weil er an der
Grenze der Stadt liegt und nach dem Markte zu schroffe Abhänge hat, er konnte
auch nicht Jr (lyocm'-^ XT>VI1I 26 genannt werden, wie der Kolonos agoraios.
84 Städtische Umzüge.
Stadt" wurde Athen in dem damals festgestellten Texte Homers als der
Schauplatz wohlgeordneter und würdig gepflegter Gottesdienste bezeichnet. *
Die städtischen Heiligthüiner hatten alle fahrbare Zugänge und ihre
besonderen Verbindungen mit anderen Cultusstätten. So musste zum
Zwecke der Thargelienfeier das Pjthion mit dem jenseitigen Ilisosufer und
dem Odeion verbunden sein ; andererseits aber mit den altstädtischen
Heiligthümern, wie namentlich mit dem der Demeter Chloe am Südwest-
rande der Burg, wo an den Thargelien das Voropfer dargebracht wurde : **
es war die Verbindung zweier auf Erntesegen bezüglicher Feste, von denen
das jüngere sich dem älteren anschloss. Auch mit Melite hing das Pjthion
zusammen. Denn die Thargclicnprozession, bei welcher die Schuldbeladenen
ausgestoßen wurden, war nach dem Barathron gerichtet, um dort die Feg-
opfer hinabzustürzen. Endlich musste doch auch AiJolb» Patroos mit dem
Pvthion in A'erbindung stehen. ***
Die religiösen Strassen waren die einzigen, bei denen eine Verpflich-
tung vorlag, sie ununterbrochen von einem Zielpunkt zum andern zu
fähren . und so haben die heiligen Stätten älteren und jüngeren Ursprungs
wesentlich dazu beig<'tragen. die verschiedenen Stadttheile zu einem Ganzen
zu vereinigen. f
In Limnai wurde das Dionysosheiligthum nn Zi('l])unkt festlicher Züge:
die feierlichste aller Sti-assen galt aber dem Hauptfeste der Stadtgemeinde,
den Panathenäen, und wir dürfen annehmen, dass mit Stiftung der gi'ossen
Panathenäen der Festzug in allen Hauptpunkten seine endgültige Ein-
richtung erhalten hat.
Es handelt sich um feierliche Umschreitungen des ursprünglichen
Stadtgebiets, um Rundgänge, welche den festgeordneten Besitzstand dei-
Gemeinde jälirlich von Neuem bestätigten und zugleich dem religiösen
Gefühle genügten, dass man sich einer in bestimmten Terminen zu er-
neuenden Sühne bedürftig fühlte. Dazu war nach Anschauung der Alten
eine Umwandelung des Stadtkerns erforderlich.
Beligiöse Volksfeste dieser Art pflegten mit ausserordentlichen und
wunderbaren Schaus])i(den verbunden zu sein. Dazu gehörte auch . dass
Seeschitte, welche deji fernen Ursprung eines Cultus andeuteten oder auf
* Sfarrd ayviai, 'itixuinoi, ö\)()fjoi u/jifxTiToi, viae teiisarum. Vgl. meine Abh.
zur Geschichte des Wegebaus bei den Griechen. Wachsmuth II, 137. Gegen eine
Interpolation von Od. VIT, 80 Kirchhoff, Odj'ssee 2, S. '2<i.j.
** Philofhoros, Schol. AiLstoiih. Lys. 837.
*** Hermes XII, 490.
t viae peipetuae, Nissen, Tompej. Studien 550. Vgl. daselbst die Jupiter-,
Venus-, Hercules-, Isis- u. s. w. Strasse.
Der Panathenäenweg. So
besondei-e Ereignisse ältester Stadtgeschichte bezüglich waren, in die Stadt
gerollt wurden, wie es in Delos, in SmjTna und andern Orten Sitte war. *
Die Athener haben diese alterthümliche Ceremonie mit besonderem Eifer
ausgebildet. Die künstliche Fahi-bahn hatte, seitdem etwas Näheres
darüber bekannt ist, im äusseren Kerameikos ihren Anfang und bei dem
Zwölfgötteralter war der erste Ruhepunkt der Prozession. Dann ging sie
unterhalb des Nordhanges der Burg und ihrer heiligen Grotten bis ziun
Eleusinion (XXVII 15), das an der Ostecke derselben auf breiter Terrasse
gelegen war, einem Vorgebirge ähnlich, welches von dem Panathenäen-
schifF(> umfahren wurde ; es war der natürliche Wendepunkt aller die Burg
umkreisenden Festzüge, die ehrwürdigste Tempelstätte am Fusse der Burg.
Von hier machte der Zug eine Ausbiegung nach Südosten, wo unter
den Heiligthümern am Ihsos das Pythion als eine Station der Festzugs
genannt ist (XIV 55), um dann nach Westen umzuwenden und, dem Süd-
rande der Burg folgend, die Rampe des Thorwegs zu eiTeichen.
Jede heihge Strasse hatte als Zielpunkt ein Heiligthum, und da das
am Mäste des Festschiffs angebundene Gewand die Bestimmung hatte, der
Burggöttin als Geburtstagsgeschenk von der Bingergemeinde dargebracht
zu werden, so kann auch die panathenäische Feststrasse kein anderes Ziel
gehabt haben, als das Heiligthum der Göttin. Wenn also im dritten oder
vierten Jahrhundert n. Chr. ein Büi'ger geehrt wird, weil er mit grossem
Aufwände es durchgesetzt habe, dass das heihge Schiff bis zum Tempel
gelangte (XXI 70), so dürfen wir dies nicht als etwas ansehen, was die
techrüschen Leistungen der ftiiheren Jahrhunderte überboten hätte, sondern
vielmehr als die Erneuerung eines alten, in Verfall gekommenen Gebrauchs,
die durch Plutarchos' Freigebigkeit zu Stande gekommen ist.
Nach Analogie der städtischen Feststrassen in Griechenland und
Itahen müssen wir annehmen, dass der Panathenäenzug die Urstadt um-
ki-eist hat (wie der Römer heihge Umzüge das Palatium) und dann dazu
benutzt wurde, mit den heiligen Stätten der Kydathenäer die neugeordneten
Vorstädte zu einem Ganzen zusanimenzuschliessen mid es immer von
Neuem in den Schutz der Stadtsöttin zu stellen. **
* yeoiXxiai ndydrjfxoi Aen. Tact. 17. Das Porapschiflf Enneres in Delos : Böckh,
Seeurkundeu 7(5. Triere in Smyrna cpi^trai xvx'Mo di ayoqäs Aristides p. 402.
Canter (I 373 Dind.), vgl. p. 473 Cant. (I 440 Dind.) 473. Vgl. das navigium
Isidis: Jacob Grimm, D. Mythologie 1S44, S. 236.
** Vgl. die pompae salutiferae mortalibus, dXiii/ußQOToi. Böckh, Expl. Pind. 292.
Gilbert, Gesch. und Topogr. der Stadt Rom I, 149. Jordan, Stadt Rom I, 162.
Als man Pelasgikon bei Philostrat. (LXXVI 72) auf einen einzelnen Mauerrest
deutete, hat sich die Ansicht gebildet, die Prozession sei an der Nordseite plötz-
lich in eine rückläufige Bewegung übergegangen und habe anstatt der Rundfahrt
gß Die Wassorbrtnton.
Sie war vor allen anderen Feststrassen ein SymVinl (h-v Einheit, ein
heiliges Band, das die Bürger zu einer Gemeinde, die Stadt zu einem
Hause vereinigte. Es war ein mit künstlichen Fahrgeleisen ausgestatteter
breiter Weg, wahrscheinlich rechts und links mit erhöhten Seitenbahnen
ausgestattet, von denen das "\'<ilk zuschauen konnte. Alle Kunstfertigkeit
war aufgeboten, jede Stönmg des Festzugs sorgfältig zu vermeiden. Als
die ansehnlichste Fahrbahn, welche Athen hatte, wurde die Strasse, so
weit sie den Kerameikos durchschnitt, der Dromos (Corso) v<tn Athen
genannt (LXXY 19).
Wir dürfen voraussetzen, dass die Pisistratiden diesem Feste und
Allem, was dazu gehörte, eine ganz besondere und persönliche Aufmerk-
samkeit zugewendet haben. Es diente ihnen dazu, den von ihnen neu
geschaffenen Stadttheil als ein ebenbürtiges Quartier von Athen zur An-
erkennung zu liringen. und oben auf der Burg ging der Zug nördlich von
dem Hekatompedon der Peisisti'atiden zur Osthalle des Poliastempels.
Wir dürfen annehmen, dass seit den Tyrannen im AVesentlichen an
dem panathenäischen Festzuge nichts geändi'rt Avorden sei.
In der grossartigen Bauthätigkeit der Pisistratiden nimmt die Ver-
sorgung der Stadt mit Tiinkw^asser einen wichtigen Platz ein. Denn bei
der trockenen Lage Athens und seinem heiteren Himmel, unter dem man
im Jahre durchschnittlich nur 44 Regentage hat. war keine Thätigkeit
o-eeigneter. eine Regienmg populär zu machen . als die vorsorgende Be-
friedigung des nächsten und dringendstm aller Bedürfnisse der anwachsen-
den Bürgerschaft, und wie die Tjramien in Megara und Samos, wie in
Rom die Tarquinier und Cäsaren, so haben auch die attischen Gewalthaber
darauf besondere Aufmerksamkeit gerichtet.
Die erste Aufgabe war das Regenwasser zu sanmieln. und die grosse
Burgcisteme (S. 6S) ist ein Denkmal dieser Thätigkeit. welche den Zweck
hatte, der Oberstadt volle Widerstandsfähigkeit zu geben.
In den unteren Stadtthcilen wurde auf AVasser gegraben. Piaton
macht es den Bürgen zur I'flicht. die Hoffinmg. Wasser zu finden, nicht
eher aufzugeben, bis man auf das Thonlager gekonmien sei. und wie
sehr man seit alter Zeit auf die Privatthätigkeit rechnete, zeigt die Be-
stinunung Solons, dass jeder öfifenthche Brunnen nur auf vier Stadien
im Umkreise benutzt werden dürfe; die fenier Wohnenden mussten sich
selbst helfen. *
eine künstliche Schleife im Norden gemacht. Wie unwahrscheinlich diese uns zu-
gemuthete topographische Vorstellung sei, hat R. Scholl in seiner Kecension von
Wachsmuth, Stadt Athen, N. .Jen. Literaturzeitung 1S75, S. 683 klar gezeigt.
* Gesetze VIII, 844. Plut. Solon 23 (^T;fi6aioy (fQtfcQ trröi inmxov.
Die Wasserbauten.
87
Das Dritte war die \\"ass('rk'itiing-. Es «i'alt. das sturkcndr Wasser
in Bewegung zu setzen . das fliessende rein zu halten , damit es gesund
zum Trinken sei, das nutzlos verschwindende zu verwerthen. *
Man schloss sich in diesen Arbeiten unmittelbar der Natur an. Man
grul) in dem Flussbett des Ilisos, dann neben demselben Kanäle, um die
KALLIRRHOE
Antike Reste:
1. In den Felsen gehauener
Kanal.
2. In den Felsen gehauenes
Flussbett.
3. Gebäude.
■l. Postament.
5. Felsenglättung.
cnommen
dünnen Quelladern zu sammeln. Man gnib Felsgänge in den Lykaliettos:
man fing das Wasser des oberen Ilisos auf. das bei der Kapelle des
H. Joannes seine Hauptquellen hat (S. 4), und leitete dasselbe, damit es
* Reinhaltung- des Trinkwassers durch Bewegimg; yi, iii/<'^na(c ttoÖs" r(J"ojo
t^iaztiai y.cd (fx^tiQd t6 noTi/xot' y.cd ol/.ilov' Ö&tv svßrjmic auKKÖv iazi zu azuaifxa
Xfu xoD.a, .... Tci (fi oioi'za rfivyti xul ifiaXQovizai zriv 7iQoa(fiQ'iuiyriy y^li^. Plut.
Symp. VIII, 725 D.
8§ Die Wasserbauten.
sich nicht im Kiesbotlen verliere, durch Kanäle in die Stadt. Ebenso sind
vom Eridanos zwei Leitungen abgezAveio-t worden, deren eine den jetzigen
Schlossgarten bewässert, die andere den nördlichen Theil der alten Stadt
und die bei Hagia Tiiada mündet. Ein grosser Theil dieser Arbeiten war
gewiss schon vor den Pisistratiden fertig.
Bezeugt ist von dem, was sie an Wasserwerken geschaifen haben,
nur eines, die Umwandlung der Kallirrhoe in den Prachtbau einer städti-
schen Fontäne, und Ix'i keinem ihrer Werke sind sie glücklicher gewesen.
Auch hier war es die Aufgabe, das durch das Gestein sickernde
Wasser in Kanälen zu sammeln und an der passendsten Stelle heraus zu
leiten. Man wählte den Punkt, wo das Ilisosbett mit einem senkrechten
Felsriff" plötzlich abbricht und das Flachufer beginnt. Hier wurde, wo
das in einem Felskanal (2) zugeleitete Flussw^asser die Felswand herab-
stürzte, eine Säulenhalle vorgebaut; das Wasser wurde in einer breiten
Rinne aufgefangen mid gesammelt und ergoss sich innerhalb der Halle
in eine Reihe von neun Thiennasken.
In einer dürren Felslandschaft, wo kein Quell rieselte, war es einem
Wunder gleich, als man den Xeunsprudel zum ersten ^lal niederrauschen
sah, und während von den grossen Denkmäleni jener Zeit Alles fi'üh
zerstört oder unvollendet liegen gelassen wurde, hat diese Fontäne unver-
letzt alle Generationen der alten Athener täglich erfreut. Dm*ch kein
Werk späterer Zeit verdunkelt, ist sie unverändert eine der gTössten
Sehenswürdigkeiten der Stadt geblieben, ein Mittelpunkt gewerblicher
Thätigkeit und zugleich ein geliebter Ort der Muße, wo das Städtische
und das Ländliche sich anmuthig verband, wo man inmitten des geschäft-
lichen Ti'eÜM'ns den Xymphen nahe zu sein glaubte, die man sich hier
mit Pan ansässig dachte. Der Hallenbau war ein Ausdi'uck des Dankes
für den Segen der Quelle, um welche die Erechthiden und lonier sich
einst zu einer Bürgerschaft gesammelt hatten, und nachdem sie längst
aufgehört hatte, den täglichen Wasserbedarf zu liefern, ist sie aus alter
Anhänglichkeit immer in Ehren gehalten worden ; zum Brautbade wie zu
anderen festlichen Bräuchen bat man immer aus ihr das Wasser geschöpft.,
mit sichtbarer Yorlie])e hat man sie in Rehef- und Farbenbildern darge-
stellt; sie ist das einzige Denkmal der Stadt, das Thuk^dides einer Be-
schreibung würdig gehalten hat (V 19); ja, durcli Jahrtausende hindurch
hat der unscheinl)are l'latz am Bisos seine Bedeutung behalten und noch
heute gehen die Athenerinnen mit ihrer Wäsche zur „KaUirrhoe".
Ganz anderer Art war die Thätigkeit im Thale des Kephisos. Sein
Wasser verlor sich nie im Boden. Hier kam es darauf an. den grössten
Schatz, welclier für Feld- und <.iartenbau dem Lande gvgrhcn war. riobtig
Das Kephisosthal. 89
zu vertlicilcu. um die tipferen Bodenstellen zu entsumpfen und die trocken
liegenden (Tnindstücke in den Bereich des Flusswassers hereinzuziehen.
Aus den die Akademie einschliessenden Armen des Kephisos wurden nach
beiden Seiten hin die Kanäle geleitet, mit deren Anlage zugleich eine
Gesetzgebung verbimden war, welche die Benutzung regelte, so dass keiner
seinen Nachbar oder Bachgenossen (Conrivalen) übervorteilen konnte. Auf
diese Weise ist die ganze Niederung erst ein gesunder Wohnort, ein wohl-
bestelltes Gartenland geworden. Den Besitzern der kleinen Bauemhofe,
welchen Solons Gesetze eine freiere Lebenslage gegeben hatten, ^nirde
die Bestellung des Landes mit Oelbäumen von Htaatswegen erleichtert
und Alles gethan, um durch Förderung des Landbaues einer Uebervölke-
rung der Stadt vorzubeugen.
Die Baumpflege war eine der Traditionen des Königthums. welche
die Tyrannen aufiiahmen. Sie sind die eigentlichen Gründer des attischen
OKvenhains, der wichtigsten Grundlage des öffentlichen Wohlstandes.
Die Stämme gehörten zum Liventar des Landes und wurden keinem
Grundbesitzer zur ft-eien Verfügung ül)erlassen. Einen besonderen Schatz
bildeten die heiligen Oelbäume (Moriai 11 85), die in der Akademie
zusammenstanden, aber auch auf Privatboden zerstreut waren: jeder von
ihnen eine heilige Stätte, mit einer Einftiedigimg umgeben.* Sie waren
gleichsam das Patriziat unter den Bäumen, die Erstlinge aus der Hand
der Göttin, und aus diesem Garten der Athena wiu'de das Gel gewonnen,
das den Siegern an den Panathenäen als das schönste aller Erzeugnisse
des heimathlichen Bodens gespendet wurde.
Die Akademie mit ihrer Umgebung hat damals ihren geschichtlichen
Charakter erhalten und das Andenken der Tyrannen ist in mannigfaltiger
Weise mit ihr verbunden. Sie ist damals aus Piivateigenthiun öffent-
licher Besitz geworden und der Athena geweiht. Mit ihr ^vurde der
Dienst des Eros so eng verbunden, dass man beiden an einem Altare
opferte (XXTX 66). Charmos, der den ersten Erosaltar gTÜndete unter
schattigen, die Uebungsplätze begTenzenden Baumreihen, war ein Vertrauter
des Tyrannenhauses, imd die Gründung des Altars hing wieder mit dem
grossen Athenafeste zusammen, das unter den Tyrannen ausgestattet
wm-de; seine Fackelläufe nahmen hier ihren Anfang (XXIX 82). Auch
haben die Pisistratiden selbst hier gebaut, wie der sprichwörtliche
* l'Acaüiv yvQol Mitth. des athen. Inst. XIII, 44. Vergl. yvqovv, yvoovg ntfji-
axünitw. o/iTr^yos «>'»;() II. XXI, 257. Uräben zum inaytiv vtcLKaialov vdmQ, in-
oxtxtvtiv. Neumann - Partsch, Geogr. v. Gr. 410. Wachsmuth I, 97. Eh. Mus. 44,
S. 153. Wegen der Kreisform auch xi7.).oi; so erklärt Wachsmuth Kvx'/.oßoQOi
„ Grabenvernichter. "
00 Ummaueriinp der Stadt.
..Maiierbau des Hipparchos" bezeugt, wahrscheinlidi fin fester Platz, dessen
Alllage, wie es scheint, klein liegonnen. allniälilicli zu einem unvurher-
gesehen kostspieligen Bau angewachsen ist (LXXXV :^6).
\'on diesen stolzen Bauten ist nur dunkle Kunde zu uns gekommen.
Die Ivephisosehene aber hat bis auf den heutigen Tag den Segen, welchen
div weisen Einrichtungen jener Zeit ihr verliehen, auf das Glücklichste
bewahrt. Xoch heute rieseln hier die zahlreichen Bäche, wo die Athener
der Stadt so nahe den vollen Genuss freier Ländlichkeit, feuchte Luft ohne
Staub und Hitze, kühlen Baumschatten so wie den erfreuenden Anblick
wohlbestellter Fluren und des an den Rändern der Bäche sprossenden
Blumenflors hatten. Hiei' halten die Athener aiieli ihr Xaturgefülil am
wärmsten ausgesprochen und die rosenbekränzte Aj)lirodite gefeiert, wie
sie aus den Kephisoswellen schöpfte und mit liebhcher erquickender Luft
die Fluren anhauchte.*
So hat Athen, nachdem, was früher Vorstadt gewesen, in den Kern
der Stadt aufgenommen worden ist, seine neuen Vorstädte erhalten, die
immer sein besonderer Schmuck geblieben sind, den äusseren Kerameikos.
der sich in die lireite Niederung des Kephisos erstreckte, während gleich-
zintig auch im Osten das enge Ilisosthal seine vorstädtische Ausstattung
empüng. Hier soll unter den Pisistratiden das Gymnasion dvs Lykeinn
seine erste Ausstattung erhalten haben. Die Tyrannen waren fi'eisinnig'
genug, ausser den Handwerkerfesten im Kerameikos und den Fackelläufen
der Hephaistossöhne auch in den Bürgerfamilien die körperliche Ausbildung
zu pflegen : sie haben sich an Einführung gymnischer Wettkämpfe per-
sönlich betheiligt: sie haben in ländlicher, baumreicher Umgebung auch
zu den Gynmasien Athens. Lykeion wie Akademie, den Grund gelegt.
(Jb die erweiterte Unterstadt durch eine L'mmauerung von den neuen
Vorstädten getrennt worden sei. ist eine der schwierigsten Fragen der
Stadtgeschichte von Athen. Vollendet ist eine solche Ringmauer damals
nicht; demi die Pisistratiden sind von den Lakedämonii-rn im Pelargikon
belagert worden (LXXVI 42): also nui' dieser engere Mauerring war damals
widerstandsfähig. ** Es wird abei- auf das Bestinmiteste bezeugt, dass ein
älterer Mauerring durch Themistokles erweitert worden sei (LXXMH 43) :
ein solcher kann alx-r um- der Tyrannenzeit angehöi-en . und es wird bei
der Erzählung von Hipparchos' KriiKudung im imieitii Kerameikos ein
* Kur. Medea ^'M. Kalkinariii, .laliil)U('h des arch. Inst. I, 252. Welcker, dr.
Götterl. II, 700. Hier keine Sturmwinde wie au den Uferklippen, sondern iiirnint
(ct'ifioi, mildfeuehter Lutthaudi : i,d'vTii'ooi kiqu.
** Mannor Parium {C'IGr. II, p. I3(il) CO: i^uriaTi.auv lovs Iltiaian><aidici ix
rov nO.nayiy.oi Tii/ov(.
Rückblick auf dio Tyraiiiiis. Ol
Stadtthur cnvaluit. durch welches die ^lönh/r eingedrungen sein sollen
(LXXXI 54). Da nun auch in dem Hadi'iansthor ein Punkt vorthemisto-
kleischer Uniniauerung gegeben ist. so dürfen wir die Yermuthung aus-
sprechen und für wahrscheinlich halten, dass die T^Tannen in Voraussicht
eines Angriffs, dessen sie von Seiten Spartas gewiirtig sein mussten,
ausserhalb des Pelargikon noch einen weitem Mauerring gemacht haben
von ungefähr 20 Stadien im Umfang, der den Philopapposgipfel mit dem
sogenannten Theseionhügel umfasste : eine Kreislinie . welche von einem
Punkte der Akropolis zwischen Propyläen und Parthenon auf allen Seiten
gleich weit entfernt war. So ist sie versuchsweise Aveitei' unten auf dem
Plane der themistokleischen Mauer dargestellt.
War eine solche Ummauerung im Werke, so mussten die Wider-
sacher der Tyrannen, welche auf eine Intervention der Spartaner Rechnung
machten. Alles thun. um diese rechtzeitig in Kenntniss zu setzen, und so
ist Kleomenes der Vollendung jenes Mauerrings zuvor gekommen.
Der wichtigste Ausgang der T^Tannenstadt war dvv südhche, weil er
sie mit dem Phaleron verband : denn die Beziehungen zur See wurden vor
Allem gepflegt, um den gewinnreichen Küstenverkehr so wie die Macht
der Stadt zu heben. Davon zeugen die Verbindungen mit den Cykladen,
mit den Küsten Thessahens und Makedoniens sowie mit dem Simde des
Hellesponts, den man von Sigeion zu beherrschen suchte. Xach der
phalerischen Seite hin lagen ja auch die städtischen Prachtanlagen jener
Zeit am dichtesten zusammen. Als die Beziehimgen zu Sparta gespannter
wurden . suchten die Pisistratiden die phalerischen Stadttheile dadurch
zu schützen, dass sie das Halipt'don von Bäumen und (lestrüpp säuberten.
um die ganze Xiederimg für ihre thessalischen Hülfstruppen i"eitbar zu
machen. *
Mt Bewunderung blickt man auf den reichen Inhalt der kurzen
Pisistratidenherrschaft. In welchem Umfange sehen wir Athen neu be-
lebt und neu geordnet; die Burg als Schauplatz der Panathenäen mit
Prachtbauten gekrönt, welche schon einen über die Landesgrenzen hinaus
reichenden Einfluss bezeugten, die Unterstadt im Südosten mit dem Fest-
bezirk von Limnai. dem Olympieion. Pythion. Enneaki'unos und der Strasse
zu dem als Handels- und Flottenhafeu giückhch aufblühenden Phaleron,
die neu geschaffene Stadt der Ebene mit der CentralsteUe des Zwölfgötter-
altars, in bürgerlicher Regsamkeit die alte Adelstadt rasch überflügelnd;
imi die erweiterte Stadt, (üe jetzt den Burgfels kreisförmig umschliesst (1 1 3),
Herod. V 63: xtlf^auit^ rdjy (Pcch^Qaioy t6 ntäioi' /.<ii innüait^oy not,r,Gavxig.
92 Demokratischer Umschwung.
die neuen Vorstädte, die niit der Stadt jetzt erst eng verbundene Kephisos-
ebene niit der Akadomii^ — und dies Alles war nicht die Schöpfung Avill-
küi-licher Tyrannenlaune, sondern eine dem Boden des Landes und der
geschichthchen Bewegung sich anschliessende EntAvickelung , weil die
Pisistratiden . so lange sie als gute Landesfürsten regierten, in vollem
Verständnisse dessen handelten, wozu ihre Vaterstadt berufen war.
Darum ist ihr Wirken auch für die ganze Folgezeit maßgebend
gewesen.
Zunächst ft-eihch war ihr Sturz ein gewaltsamer Bruch. Die Wuhn-
räume der Regenten und ihres Gefolges wurden niedergerissen, die Fürsten-
bilder vernichtet. Aus ihren Ehrenstatuen wurde eine Schandsäule gegossen,
als Denkmal der Tvrannenfreve! mit den Namen Aller, die an der Knech-
tung einer freien Bürgerschaft Antheil genommen hatten, so dass sie später
als eine Urkunde der Zeit benutzt werden konnte.* Der Bau des Olym-
pieion wurde abgebrochen (XLn).
Ein demoki-atischer Zug g-ing durcli die Welt. Man fühlte sich an
der Schwelle einer neuen Entwickelung, welche man durch neue Festlicli-
keiten, neue Heroendienste zu feiern das Bedürfoiss hatte. Die vor Jahren
verübte Emiordung des volksfi-enndhchen Hipparchos wurde denmach. da
man nichts Ik-sseres hatte, zu einer patriotischen Heldenthat gestempelt
und den Mördern am Fusse der Bui-g ein Aveit sichtbarer Festplatz als
Orchestra eingerichtet. Als Landesheroen wurde ihnen daselbst auf einem
Altare geopfert, als wenn durch sie die Stadt neu gegründet wäre; auf
dem Altarplatze wurden Erzbilder errichtet; als Wesen höherer Art, die
mit Diomedes und Achill auf den Inseln der Sehgen wohnten, wurden sie
von den Dichtem gefeiert. Dieser taumelhaften Sagenbildung gehört auch
die Gestalt der Leaina an, der Geüebten des Harmodios oder des Aristo-
geiton, welche als eine eherne Löwin am Eingange der Akropohs ihr
Denkmal erhalten haben soll (LXH 31).**
Die Burg wurde noch einmal eine ZAAingbm-g, als Kleumenes, der den
Hippias zum Abzüge gezwungen hatte, sie mit den Spartanern und seinen
attischen Parteigängern besetzte, um die demoki'atische EntAnckelung zu
unterdrücken. Die Befestigung der Tyrannen war sclidu niedergerissen.
* rhilk. VI 5ä : nit,hi :iti)\ Titi lütv rvQitvvuji' uöixuti i, tr rt, uxoo:io).ti
** Die (Tiuppe officiell: ol ;inti Aquodiov (auch Leaina) LVl4.i; sie waren
i.iiiotg Aaoaißth- I'ind. l'yth. 5, 81. AI» Euergetai der Gemeinde hatten sie an allen
Spenden l'heii. Heroisirung wie bei Kodros (tls «.'/«r«roiv ö'ö;<ir aiintif LI, 41)
mit Altardienst verbunden; daher auch bei den neben ihnen aufgestellten Soteres
ßwiio'i und Priesterthinn TJTI, 32. toh :tt{>'i A. irayii^nr I'oll. Vill, 2L
Neuordnung unter Kleisthenes. 93
Siebzehn Schilder tief standen die Bürger vor dem Eingange der Akropohs,
um den neuen Tj'rannen durch Aushimgerung zur Uebergabe zu zwingen.
Die Spartaner mussten schimpflich abziehen; die mitverschworenen Athener
büssten als Hochverräther, und eine neue Schandsäule von Erz mit ihren
Namen erhob sich neben dem Tempel der Poüas, deren Priesterin den
frechen König so tapfer von ihrem Heüigthum zurückgewiesen hat.*
Durch Ueberwindung dieses Attentats gegen die Entwickelung bürger-
licher Freiheit wurden auf Grundlage der solonischen Gesetzgebimg die
von den Pisistratiden gemachten Eüuichtmigen der Stadt im Grossen
und Ganzen nur befestigt.
Der Südstadt verblieb nach wie vor, was an geheiligte Plätze ge-
])unden war, das alte Prytaneion mit dem Herdfeuer, das Dionysosfest in
Linmai. die Volksversammlung auf der Pnyx. Das öffenthche Leben aber,
die Leitung der Gemeindeangelegenheiten wurde nach Abbruch desEegenten-
liauses endgültig nach dem Kerameikos verlegt, wie es die TATannen
vorbereitet hatten, und die Staatsgebäude ordnen sich hier zu einer festen
Gruppe, ohne dass sich bestimmen lässt, was von den Tyrannen ü1)er-
nommen und was durch lüeisthenes geschaffen worden ist.
Tom Prytaneion der Altstadt, aus dem die nach lonien ausziehenden
Colonisten das Herdfeuer mitgenommen hatten, wurde ein Füial im Kera-
meikos gestiftet, das aber nicht Prytaneion genannt wurde, sondern von
seiner Bauform Tholos oder Skias. Denn das neue Herdgemach war wie
das alte ein aus Ziegeln aufgeschichtetes Rundgebäude, und man hielt an
der alten Anschauung fest, dass die Staatsgemeinschaft aus einer Herd-
und Hausgenossenschaft erwachsen sei. Darum blieb des alten Hausherrn,
( les Königs Büd immer im Bewusstsein ; der neue Königsherd wurde als
gemeinsamer Speiseplatz (Syssition) der den Staat leitenden Beamten in
die Republik übernonnuen; es war der wachthabende Ausschuss des Raths,
der Kreis der Prytanen, der Hüter des Gemeinherds, die immer am Platz
waren und deren Auge, wie einst des Königs Auge, das Ganze über-
schaute. Mt ihrer Tafelrunde war das Opfer für das Gemeinwohl unzer-
trennhch verbunden. Den Opferdienst besorgte der Skiaspriester (XCHI 87).
Bedienung und Reinhaltung ein öffenthcher Sklave.**
* Schol. Aristoph. Lys. 277.
** Nach Scholl Hermes VI, 2" hat die Verlegung des Gemeindeherds und
des Amtsgebäudes in das neue Centrum unter Kleisthenes stattgefunden, weil die
Tyrannen sich gescheut hätten, die hergebrachten Formen der Verwaltung zu
ändern. Darüber, dass die Tholos im Kerameikos nicht das eigentliche, ursprüng-
liche Prytaneion sei, herrscht unter den Forschern keine Verschiedenheit der An-
sicht. Es ist aber behauptet worden, das ursprüngliche Prytaneion habe an der
94 Athen als Kepublik.
Einen zweiton ständigen Kreis bildeten die Archonten . unter denen
mit den Attributen Ivöniglicher Macht1)efuonisse auch der Xame ihres Trägers
erhalten o-ehliel)en ist. Auch räunilicli wur(h> die Regententhätigkeit in ihrer
ursprünghchen Einheit festgehalten, und das Vei'sammlungshaus, worin die
Erben des Königthums tagten, war im Wesen nichts Anderes, als das
vom Altmarkt her übertragene Amthaus des Königs, das ..Basüei^^n". Dass
es unter diesem \amen auch am Kerameikos l)estanden habe, lässt sich
schon daraus abnehmen, dass es später, mit Säulenhallen ausgestattet,
inmier di-n Namen eines königlichen Baues, den der „Königshalle" be-
halten hat. A\'ir dürfen voraussetzen, dass hier nicht nur die Geschäfts-
lokale des Archontats. welche später den besonderen Namen „Thesmothesion"
hatten (XCIH), sondern auch die Räume, deren der Areopag bedurfte, so
lange er ein Ob(>raufsichtsrath der Repubhk war. lagen. Auch für seine
i-ichterliche Thätigkeit waren hier die Lokale, avu die der Cumpetenz der
Ai'eopagiten zufolhmden Rechtssachen anhängig gemacht wurden. Das war
noch ein Ueberrest der alten, aus der Königszeit stammenden A'erbindung
von Gericht und Verwaltung, die ja auch bei den Archonten aufrecht er-
halten wurde, nachdem ihnen von der Richtergewalt luw die Einleitung
der Prozesse übrig gel)heben war.
Der Areopag bildete räumlich das Mittelglied zwischen Alt- und Neu-
stadt, zwischen oben und unten : daher nannte man die Gerichtsplätze im
Kerameikos die untei'en (LXXXIV Ki). Auf der dem Ares geweihten
Felshöhe ruhte die i'eligiöse AVeilie des peinliehen Gerichtshofs und darum
nannte sich der Senat desselben, auch wenn er unten tagte, der ..vom
Areshügel". *
Ausser dem alten Königstische im Prjtaneion . der eben so wenig
aufgehoben wurde, wie dei- alte Königsherd, an welchi-m. von allen poli-
tischen Angelegenheiten fern, die Ehrenbürger der Gemeinde speisten,
bestanden also zwei neue Tatrliundcii . liei denen der Staat den Wirtli
machte, die Archontentafel und die Rrvtanentafel in der Tholus. ■"•''''=
Ein besonderes (iebäude in dieser Umgebung vei-langte der nachdem
Tyrannen Sturze neu m> i>el(eii gerufene solonische Rath (S. Gi)). Das
Rathhaus musste in dei- Nähe sein, damit dei- Tagespräsident hier den
Nordseite der Hiirg gelegen, wo l'ausanias ein Prytaneion ansetzt, e. 450 Schritt
in ebener Fläche von der Tholos entfernt. Wie ist aber, von allen anderen (Gründen
abgesehen, bei solcher Nähe eine Verlegung denkbar? Ganz anders, wenn es sich
um eine Verpflanzung aus der abgeschlossenen und abgelegenen Südstadt handelt.
* I, ^oi'f.i, I, i'i «Qn'ov idyov' tcoiioi nüyo^- , uii iv nuyM hai) xn'i tv iiJ'H.
Vgl. I t)0. Die (Jerichtsstätte oben, die (ieschältslokale unten.
** r<)/V( oiijoiiK: llorincs VI, '2\K
Die Stadt des Kleisthenes. 95
Vorsitz führe, uline sich zu weit von der Tholos zu entternen. Endlicli
musste eiiie Eegistratur (h-r (iffentlichen Akten vorhanden sein, eine ge-
ordnete und sicher geführte Sammlung der Urkunden, welche dem Kath
zur Hand sein niusste. damit keine Beschlüsse gefasst würden, die mit
dem Hcrkdunncii im "Widerspruch standen. Hatten also die öftentlichen
Urkunden trühiT unter dfui Scliutz der Buriigöttin ihrrn Aut'Vicwalirungs-
ort, so wurde ihnen jetzt im Kerameikos ein Platz eingerichtet im Bezirk
der (TÜttin, welche liier in volksthümliclicr Weise ..Mutter" genannt wurde
und ihr Bezirk Metroon (XXXI). Daduich wurde, wer sich an diMi Ur-
kunden des Staats vergiifli'. zu einem Fre\li'r an der (Tuttheit. Das
Heiligthum aber war jetzt wesentlich Staatsgebäude und der täglich
wechselnde Präsident der Republik hatte, wie zur Burg, so auch zum
Staatsarchive die Schlüssel in seinem (iewahrsam. Zum Staatsherde hatte
a])er das Gebäude noch ein besonderes \'eiliältni<s. indem Ht'stia als
Tochter der Göttermutter gedacht wurde.
Das Rathhaus lag mit dem Metroon auf dem der Göttin geweihten
Boden, das Metroon noch auf Felsgrund. der Terrasse der Tyrannenmörder,
die sich auf der Grenze zwischen Burg und Kerameikos erhob, gegenüber.
Metroon. Buleuterion. Tholos bildeten die (h'uppe der Staatsgebäude
(Archeia) oder Leita. wie sie von Achäei-n und loniern genannt wurden,
am Xordrande des Areopags, welcher jetzt eine neue Gestalt erhielt und
mit dem Markte in die engste Beziehung trat . als Ivleisthenes (he ein-
greifendsten seiner Refonnen durchführte, die Aufhelumg der ionischen
Phylen und die Xeugiiederung der gesamten Bürgerschaft in zelin Stännue
und hundert Gaue.
Dadurch wurde tue von Peisistratos begonnene Umwälzung der Orts-
verhältnisse, die Beseitigung aller pohtischen Vorrechte der altstädtischen
Adelsgeschlechter vollendet. Alte Hausnachbani wurden ganz verschiedenen
Gauorten zugewiesen. Die Stadt, durch die Pisistratiden mit den Um-
landen in Verbindung gesetzt . hörte jetzt völlig auf. etwas für sich zu
sein : sie bheb Sitz der Verwaltung . aber alle Ansprüche . che einst an
städtischen Grundbesitz und Geschlechtsgenossenschaft geknüpft waren,
fielen weg; Stadt und Landschaft waren endgültig mit einander ver-
schmolzen.
Die monumentale Darstellung des neuen Staats waren che P^rzbilder,
welche auf dem dazu hergerichteten Felsrande des Areopags aufgerichtet
wurden, die zehn Heroen, welche den neuen Bürgerstämmen den Xamen
gegeben (XL ATT 37). die mythischen Ahnherrn der Bürger, die sich als
ihre unter einander ebenbürtigen Xachkommen Aeantiden. Akamantiden
•U.S.W, nannten: sie waren vom pythischen ApoUon als die heroischen
96 Die Stadt des Kleisthenes.
Stifter oder Archagcten der iicucii Staatsg-omeinscliaft anerkannt . und
jeder von ihnen hatte, wie die gegenübei'stehenden Freiheitshelden, seinen
Cultiis und Altar. Schutzheiligen gleich, überragten sie, weithin sichtbar,
den Stadtmarkt als Vorbilder männlicher Tugend, die Büi-gerstämme zu
einer Genossenschaft verbindend und zu patriotischem Wetteifer anfeuernd.
Ihre Terrasse gehörte noch zum Markte, dessen oberen Rand sie bildete,
und wurde l)enutzt, um Gemeindeangelegenheiten zu allgemeiner Kenntniss
zu ])ringen. Hier wui'den die Listen der Dienstpflichtigen aufgelegt, Gesetz-
vorschläge ausgestellt. Ehrenbezeugungen Acrkündet. Von hier konnte der
ganze Markt am besten überbUckt werden; darum war hier in der Xähe
auch das Personal von Amtsdienern und Polizeileuten, welche der Regierung
zur Verfügung standen, um Ordnung und Sicherheit zu überwachen.
Auf dem Markte bheb der Zwölfgötteraltar das heihge Centrum: er
wm-de aber in der Weise umkleidet , dass die Weihinschrift der Tyrannen
unsichtbar wurde ; die Fläche des Markts wurde fi-ei gelassen, so dass die
ganze Büi'gerschaft Platz fand, sich zu versammeln, wemi sie als eine
nach Stämmen gegliederte Genossenschaft zusammen berufen wurde, um
über eine einzelne Person schrifthch abzustimmen, ob sie zu ihr gehöre
uder nicht, ob sie zeitweise oder auf inmier zu entfernen, ob sie nach der
p]ntfernung meder zuzulassen sei. Für solche Handlungen eignete sich
(üe Pnyx nicht, die ja von Anfang an darauf eingerichtet war. mündUche
Verhandlungen der Biü-gerschaft zu erleichtem. Wo nur abgestimmt
werden sollte, wurde die Agora als Sannnelort der büi'gerlichen Genossen-
schaft beibehalten, weil der obere Raum für das Geschäft der Abstimmung
ungleich geeignete)- war. als ein theaterförmig ansteigender Berghang.
Hier kam es nur dai'auf an, dass Alles in voller Ordnung vollzogen werde
und kein Unberechtigter sich einschleiche; es wurden also Gehege auf-
gestellt, in welchen die zehn Stämme, jeder füi" sich, gleichzeitig Stimmen
abgaben. So wurde der OstraMsmus auf der Agora vollzogen (LXATI 75).
Aber auch die Aufstellungen der bewaffneten Bürgerschaft, des attischen
Heerliaims zu Ross und zu Fuss wa^-den nach Herstellung der l)ürgerlichen
Freiheit auf der Agora stattgefimden haben. "
Wie der ]\Iarkt des Kerameikos mit seiner Umgebung eingerichtet
und ausgestattet worden ist, kann man im Einzelnen nicht nachweisen;
aber mit Sicherheit lässt sich annehmen, dass nach dem Stui'z der Ty-
rannen durch Kleisthenes die Einrichtungen getroffen worden sind, welche
in der Hauptsache für alle Zeiten mal\gebend blieben. Es war eine
Epoche, welche enthusiastisclu-n Freiheitstaumel mit voller Thatkraft und
Besonncnbi'it. Avic sie zu so wichtigen und dauerhaften Reformen erforder-
lich ist, in seltener Weise zu verl)indrii wusste.
Die Stadt des Kleisthenee. 97
Von dorn Aufschwünge der Stadt unter dem Segen der Freiheit zeugen
die Volksfeste, vor allen die durch die Pisistratiden mit Vorliebe gepflegte
Dionysosfeier, durch welche das attische Drama so rasch zu voller Ent-
wickelung herangereift ist. Während derselben war es ein Ereigniss, das
sich lange in lebhaftem Andenken erhalten hat, dass nämhch an einem
Festtage, an welchem Aischylos, Phrjnichos und Pratinas um den Preis
wetteiferten, die Holzgerüste zusammenbrachen, auf denen sich die Zu-
schauer drängten, und damals der Bau eines festen Zuschauerraums be-
gonnen wurde, dessen Sitzstufen sich schon, wie wii- uns denken müssen,
an den Fuss der Akropohs anlehnten. Diese Anlage war also das erste
grosse Monument der Repubhk, eine Anlage von echt demokratischem
Geiste, bestimmt in ihrem grossartigen Halbrunde die ganze Büi'gerschaft
aufzunehmen und den Fremden einen Eindrack von der Grösse der Stadt
und den Genüssen, die sie bieten konnte, zu geben, wie ihn kein anderes
Denkmal zu erwecken im Stande war.*
Diese Epoche der Stadtgescliichte fällt nach guter TJeberüeferung in
Ol. 70, 1 ; 500 (XCm 5).
Unmittelbar darauf kam Aristagoras nach Athen. Eine Bürgerschaft
von zwanzig tausend way nach Herodot auf den Felsstufen der Pnyx ver-
sammelt, um seinen Worten zu lauschen, und die Stadt, welche bis
dahin ihren inneren Angelegenheiten gelebt hatte, trat durch Betheihgung
am Aufstande loniens in die überseeischen Verwickelungen ein.
* Nachdem man so lange auf Brettgerüsten um die Orchestra herumgesessen
hatte, blieb der Ausdruck 'ixQuc, ivhc in volksthiimlichem Gebrauche, wie wir ja
auch von den „Brettern" sprechen, „welche die Welt bedeuten". Vgl. daiövTwv
ano twv ixQiüiv u. A. Schon ia vorpersischer Zeit wurden einzelne Theile des Burg-
felsen zu Sitzen benutzt: Kawerau in Baumeister „Denkmäler" III, 1734b.
Curtius, Topograpliie.
IV.
Tliemistokles — Kimoii.
Die Athener sind sehr allmähhch Herreu ihres Meers geworden.
Der erste Schritt war tiie Eroberung von Salamis, aber nachdem Megara
unschädhch gemacht worden war, traten die Aegineten immer drohender
auf und haben dadurch einen wesenthchen Einfluss auf die Stadtgeschichte
von Athen gehabt.
Die Verwickelungen mit den Städten, deren Gestade so nahe gegen-
über liegen, stammen aus der Tminnenzeit. Epidauros imd Athen waren
flie beiden Hauptstädte, aber Aigina, ursprünghch von Epidauros abhängig,
war beiden Städten weit voraus. Von ihrer kleinen Felsinsel aus hatten
die Aegineten im sarunischen Golf zuerst das Meer als den Schauplatz
griechischer Volksgeschichte erkannt, und. wähi-end die Anderen sich in
kleinstädtischen Verhältnissen bewegten, hatten sie einen Weltblick, und
ihr Geld beherrschte beide Meerseiten. Argwöhnisch betrachteten sie den
Aufschwung der Athener, und als die Epidaurier in eine gewisse Ab-
hängigkeit von ihnen kamen (S. 7(»), mussten die in der ]\Iitte wohnenden
Insulaner das Schlimmste besorgen und ein erbitterter Hass gegen Athen
war die Triel:)feder ihrer ganzen PoUtik.
Sie waren zur Zeit die erste Seemacht im Ai'chipelagus. r)19 hatten
sie Kydonia in Kreta den Samiera entrissen und da sie bis zum Pontus
hinauf ihre Schifie schickten, beobachteten sie eifersüchtig die Versuche
Athens, überseeische Küstenplätze zu gewinnen und sich am Hellespont
festzusetzen: sie Avünschten also nichts sehnhcher. als die junge Marine
im Keim«' zu vernichten.
Audi die Athener waren nicht unthätig. Auf den Rath dt'S delphi-
schen Gottes errichteten sie auf ilirem Markte ein Heihgthmn des Aiakos
(XLH^ 75). offenbar nicht bloß um den alten Inselkönig zu ehren, sondern
um durch diese Stiftung ein gewisses Anrecht auf die Nachbarinsel zu
erweisen.* Delphi suchte zu vennitteln. aber statt der dreissigjährigen
* Ich denke an dae Arkasgralt in Mantineia, das ürestesmal in Tegea und
Sparta. Peloponnesos I, 239, 267, 271; II, 223.
Befestigung des Peiraieiis. 99
Waffenruhe, die von dort empfohlen wiu'de, ging die Fehde mit steigender
Erbitterung fort, und während die Bucht von Eleusis jetzt durch Salamis
geschlossen war, lag den Aegineten gegenüber Alles frei: sie hielten den
phalerischcn Küstensauiii in ununterbrochener Blokade und der Gipfel
der piräischen Halbinsel konnte, von ihnen besetzt, der allergefährUchste
Angriffspunkt gegen Athen werden: er musste erst unschädhch gemacht,
d. h. gegen Handstreiche gesichert, dann zu Athens eigenem Vortheile
verwendet werden. Das war es, was des Themistokles unvergänghches
Verdienst war, dass er das, was Allen täghch vor Augen lag, zuerst
wii'khch erkannt hat, nämlich dass auf dieser Halbinsel die Zukimft der
Stadt beruhe.
Diese Erkenntniss war eine Zeitlang sein und seiner Freunde Ge-
heimniss, bis seine Stunde gekommen war, dass er die Gemeinde leiten
und als erster Archon 493 den Volksbeschluss zur Ausführung bringen
konnte, die Halbinsel in eine Festung zu verwandehi.
Mauerringe sind im alten Griechenland nicht mit den Städten zu-
sammen entstanden, sondern immer gelegenthch in Zeiten drohender
Gefahren, zu Schutz und Abwehr, und zwar konnte der Mauerring jeder
städtischen Ansiedlimg vorangehen, wenn es darauf ankam, in gefährdeten
Gegenden einen Platz herzustellen, wo Menschen, Heerden und bewegliche
Güter untergebracht werden konnten. Themistokles äst es zu danken,
dass man sich zu diesem Zwecke im Peiraieus nicht mit Schanzen und
Gräben begnügte, sondern eine Ringmauer in Angriff nahm, welche in
einem Umkreise von anderthalb deutschen Meilen die steile Burghöhe
Munichia so me che blattartig ins Meer auslaufende Halbinsel der Akte
mnfasste. An der Wasserseite folgte der Mauerzug dem ausgezackten
Küstensaum 20 — 40 m von demselben entfernt, bei steil abfallendem Fels-
rande unmittelbar über demselben. Die drei natürhchen Buchten wurden
mit in den Mauerring eingeschlossen, so dass die Schiffe wie vor Wind
und Wetter, so auch vor Feinden Sicherheit fanden. Durch Dämme, die
von beiden Seiten in das Meer vorliefen, wurde die Einfahrt zum grossen
Peiraieushafen von 310 m auf 50 verengt; nach Zea führte ein kanal-
artiger Eingang ; die östHchste oder munichische Bucht, ursprünghch ganz
offen, ^viu-de wesenthch durch Mauerwerk zu einem geschlossenen Hafen
gemacht. Die drei Eingänge waren drei durch Ketten zu speiTende
Seethore, dm-ch welche sich der Mauerring nach aussen öffnete, während
er auf der Landseite den natüi-hchen Höhenrändern folgte, im ganzen
Umkreise von Thürmen unterbrochen, welche in einem Abstände von ca.
4 — 6 m aus der Linie vorsprangen.
Hafenbecken in die städtischen Werke hereinzuziehen, mn den werth-
100 Die Hafenstadt.
vollsten Besitz einer Küstenstadt möglichst sicher zu stellen . liatte man
schon lange verstanden, und die Aegineten führten ihre Mulobauten bis
in die Zeit der Heroen hmauf. Einzig in seiner Art aber war der attische
Hafenbau durch die Grussartigkeit seiner Anlage und die miübertreffüche
Venverthung der von Xatur so ausgezeichneten Küstenform; so erklärt
sich auch, dass Thukvdides, der für die Prachtbauten der perikleischen
Zeit kein "Wort der Bewundenmg hat. von dem Hafenbau als dem denk-
würdigsten aller Werke ausfülirKch lierichtet (T'XTTT 5).* Denn jene
Bauten waren wie Blüthen, die einem in voller Ent^vickelung begriffenen
Bamne nach und nach wie von selbst entsprossten, dies "Werk in bedrängter
Zeit bei geringen Rütteln der unerwartet kühne Anfang einer werdenden
Großstadt, als Themistokles den Muth hatte, aus allen Küstengegenden
die besten Techniker heranzuziehen, imi an dem offenen Gestade einen
dreifachen Kriegshafen ausführen zu lassen: das sollte kein Neben- und
Aussenwerkder städtischen Befestigmig sein, sondern das Hauptwerk selbst,
der Grundpfeiler attischer Macht, und als Denkmal dieser Epoche stellten
die Athener an einem der Hafenthore das Standbild des Hermes auf mit
der "V\^eihinschrift der neun Aix-honten, welche auf Befehl von Rath und
Bürgerschaft die grosse Befestigung begonnen hatten (CIX 70).**
Als das Werk begonnen wurde, dachten die Bürger nur an Sicherung
ihrer Küste gegen . die seemächtigen Xachbarstädte : die Maßregeln der
nächsten Jahre, namenthch das Bergwerksgesetz, offenbarten erst den
wahren Inhalt der themistokleischen PoMtik. Die Flotte war jetzt die
Hauptsache ; sie ^vuchs rasch genug, um Athens Fi'eiheit zu retten. Der
Bau der Hafenstadt wurde aber bald nach seinem Beginn durch die
Kriegsjahre unterbrochen und sie konnte keinen Schutz gewähren, als die
Landschaft den Feinden in die Hände fiel.
Die "Unterstadt war A'on den Athenern verlassen, das Pelargikon lag
seit dem Tyrannensturz in Trümmern und die Akropohs war ein offener
Platz. Dennoch war eine Anzahl von Bürgern da. welche sich niclit ent-
scMiessen komiteii. die Burghöhe zu räumen. Es waren die durch ihr
Gewissen gel)undenen Beamten, denen che Hut der heihgen Schätze an-
vertraut war. und andere altgläubige Atliener. welche darauf bauten, dass
* Wie themistokleisch Thukvdides gesonnen war, zeigen so manche Aus-
sprüche, welche wie aus dem Munde des Themistokles stammen, z. B. 1 , 143: tl
fxiv y«p >iuiv vi,aiü)Ttu, lii'ti uv u/.i.nxÖTtQot^
** Philochoros" Worte weisen, wie es scheint, auf eine Betheiligung der
Phvlen durch freiwillige Beiträge hin; Bergk (Rhein. Mus. 39, S. 618) liest aiy tkJs
(fvhäg. ITv'/Mi' tixiioi , wie Wachsmuth I, 211 vorschlug, empfiehlt sich dadurch,
dass man wahrscheinlich von der am meisten gefährdeten, also der Seeseite anfing.
Die Perser in Athen. 101
die Stadtgötter ihre Burg nicht preisgeben mirden. Sie verrammelten mit
Balken und Holzplanken den Eingang, sie rollten Felsblöcke auf die
Häupter derer, welche die steilen Abhänge erklimmen wollten ; sie wiesen
alle Yermittelungsvorschläge , welche dm'ch die Peisistratiden an sie ge-
langten, zm'ück und die Perser sahen sich genöthigt, eine Belagerung zu
beginnen.
Auf derselben Höhe, welche schon die Amazonen benutzt haben
sollten, um che junge Theseusstadt zu z^^ingen, lagerten sie sich und
stellten hier ihre Schützenreihen auf, um, durch Brandpfeile den Zugang
zu öffiien. Auch so leistete die kleine Mannschaft einen verzweifelten
Widerstand, bis der versteckte Aufgang durch die Aglam'osgrotte (S. 49)
den Persem verrathen war und sie so den Thorhütera in den Rücken
fielen (XLW 35).*
Das Gericht, das der Grosskönig über die Athener ergehen liess, er-
folgte aus dreifachem Gesichtspunkte: sie sollten für ihren Götzendienst
büssen, für den Brand von Sardes und für ihren demokratischen Ueber-
niuth. Darum wurden der TjTannenmörder Standbilder weggeschleppt,
die Heiligthümer alle in Brand gesteckt und niedergerissen. Am ersten
Tage schalteten, von den Magiern geleitet, the Perser mit rücksichtslosem
Fanatismus. Dann naclidem der Herold nach Susa abgegangen war. um
den Fall von Athen" zu melden, war eine ümstimmung eingetreten, ein
Einlenken zu mildem Maßregeln. Die Emigranten und namenthch die
Pisistratiden hatten ein Interesse daran, dass ihre Freunde, die Perser,
nicht zu sehr als rohe Barbaren erschienen. Unter ihrem Einfluss liess
der Grosskönig die in seinem Gefolge befindhchen Athener zusammen-
kommen, damit sie nach ihrem Gebrauche den Opferdienst wahrnehmen
sollten, und durch das Wunder am Oelbaum suchten sie den Kömg zu
überzeugen, dass auch hier Götter walteten.
Was die Unterstadt betrifft, so Hess man nur tlie Häuser stehen, in
denen die vornehmen Perser Quartier gemacht hatten. Eine zweite,
gründUchere Verwüstung folgte, als Mardonios im Zorne über die Ab-
weismig aller güthchen Vorschläge bei seinem Abzüge nach Böotien Alles,
was noch aufrecht stand, dem Erdboden gleich machte. Man sollte keine
Vorstellung davon haben, dass hier jemals eine blühende Stadt gestanden
habe und die Athener in bitterer Reue der giückUchen Zeit unter den
Peisistratiden g-edenken.
* Amazonenlager: Aesch. Eum. 675. Es ist wahrscheinlich, dass nachdem
der Areopag der Sitz des persischen Belagerungscorps gewesen war, auch die
Amazonenlegende mehr im Einzelnen darnach ausgestattet wurde.
\02 Aufbau von Athen.
Als die Kriegsnoth vorüber war, kehrten die Athener heim und
und suchten sich zu Anfang des Winters auf ihren Grundstücken \^ieder
nothdürftig einzurichten. Die Stadt wurde, wie das von den Galliern
verwüstete Rom, eihg hergestellt ; jeder liatte nur sein LTnterkommen im
Auge: an poUzeihche Aufsicht war nicht zu denken, und wenn dem
Areopag eine leitende Thätigkeit anvertraut war, so wird sie sich im
Wesenthchen nm- auf Währung geweihter Stätten, (he an alter Stelle er-
neuert werden mussten, und öffentlicher Grundstücke bezogen haben.
Ueber die nächsten Bedüi'fnisse hinausschauend wirkte allein The-
mistokles. Nach seinem Gedanken sollte das vom Erdboden versch^\Tindene
Athen als Grossmacht wiedergeboren weiden . um den bevormundenden
Ansprüchen der Peloponnesier entgegen, allen Land- und Seemächten
unzugängüch, in voller Selbständigkeit seine Ziele zu verfolgen. Das
war nach seinem Ermessen nur durch Verlegung der Stadt nach dem
Peiraieus zu erreichen. Er stand nicht allein, und als man nach dem
Kriege darüber zu Rathe ging, wie die gemachten Erfahrungen zu ver-
werthen seien, begann ein Kampf der Ansichten, welcher die Geschichte
Athens Jahre lang in der Schwebe hielt.
Die Einen verti-aten die Anschauung, welche wir in Folge schwerer
Heimsuchungen im Alterthum Ariederholt auftauchen sehen, dass man sich
scheuen müsse, eine von den einheimischen Gottheiten preisgegebene
Stadt von Xeuem anzubauen. * Man stiftete auf verlassenen Plätzen Heihg-
thümer „des Fluchs" (XV 12). um den Frevlem, die man nicht mehr
erreichen konnte, die Strafe der unsichtbaren Mächte nachzusenden; das
in Trümmern Zurückgelassene sollte den Zorn der Götter und die Er-
bitterung der Hellenen immer wach erhalten, und darum war man
grundsätzhch gegen Wiederherstellung der von den Barliaren zerstörten
Heiligthümer.
Ein Beschluss dieses Inhalts soll von den Hellenen, die den Kampf
egen die Perser aufgenommen, also von dem Bundesrathe auf dem
Isthmos, dessen Seele Themistokles war, wirkUch gefasst worden sein;**
und entsprach ohne Zweifel dem. was dieser Staatsmaini für seine Stadt
beabsichtigte.
Er konnte sieb ein selbstständiges, jeder neuen lüiegsgefahr ge-
wachsenes Atben nur als Seeplatz denken: die Halbinsel war ihm das
Kernstück des Landes; es sollte also nicht, wie Aristophanes sagt, der
* So ist nach meiner Ucborzengiing^ auch das alte llion, to fhnuuor llifiyuuoy,
zu dem Xerxes hinaufstieg (Ilerod. VIT, 13), immer unbewohnt geblieben. Vergl.
Welcker, Kl. Schriften II, p. VII.
** Pausanias X, 31.
Das Programm des Themistokles. 103
Binnenstadt der Pciraii'us angeklebt werden,* sondern das Binnenland
der Hafenbnrg. Denn er wollte nicht einen hohlen Mauerring herstellen,
wo die Athener sich gelegentlich, wenn ein Feind nahte, mit "Weib und
Kind bergen konnten. Dadurch Aväre ja die rnruhe im eignen Lande zu
einem dauernden Zustande geworden ;rman hätte ein doppeltes Heim gehabt,
eins für friedhche und eins für Kriegszeiten. Vielmehr sollte jetzt nachgeholt
werden, was bei der Gründung der Stadt unmöghch war: Athen sollte
jetzt endlich an die richtige Stelle kommen. Das obere Athen sollte eine
Altstadt werden , eine Stätte rehgiöser Gebräuche , die ihre Stelle nicht
verändern durften . ** der Peiraieus aber die Hauptstadt der Landschaft,
mit Hafen und Flotte unzertrennhch verschmolzen. Das war der echt
ionische Gedanke des Themistokles von der Zukunft der Stadt. Athen
sollte ein zweites Phokaia werden, das unter den Griechenstädten zuerst
mit wohlgefügten Quadermauern in die Brandung des Meers hinausgebaut
war, allen Landheeren unangreifbar.
Diese Gedanken mussten in der Jugend zünden. Nach den Freiheits-
kämpfen hatten die Athener das Gefühl, dass sie für sich selbst eintreten
müssten und dass sie nur zur See unüberwindhch seien. Es war der
natürhche Fortschritt, auf den die geschichthche Entwickelung hinwies,
dass man von den aus Furcht vor überseeischen Mächten ins Binnenland
verlegten Städten herunterstieg, und, wie die jenseitigen lonier, in um-
mauerten Inselfelsen die Bürgschaft der Unabhängigkeit suchte.
Andererseits musste diese für die Geschichte der Stadt entscheidende
Anschauung dem heftigsten "Widerspruch begegnen. Denn den Altathenem
war die rücksichtslose Seepohtik noch immer in der Seele zuwider. Sie
konnten und wollten sich ihre Stadt nicht anders denken, als am Fuss
der Akropolis, wo der alte Oelbaum am Tage nach dem Brande eüien
neuen Spross getrieben hatte (H 82).
Ehe dieser Streit zum Austrage kam, trat^ein Zwischenfall ein, der
die Lage wesenthch veränderte.
Den Aegineten war es längst deuthch , dass die kolossalen Arbeiten
am Peiraieus nicht auf Küstenschutz zielten, sondern auf Seeherrschaft.
Es geschah also auf ihren und der von ihnen gewonnenen Peloponnesier
* Aristopli. Ritter 815: tov IJtiQdm nQoaifiace (er knetete ihn wie einen
Leckerbissen an) ; dagegen Plutarch. Them. 19 aus vorzüglicher Quelle sehr richtig:
Tr;i> nöXiv tirjipe Tov IliiQauö^ X(d rrju yr^i' t'^s" d^ccXciaar^f.
** Wie Alt-Stymphalos , Astypalaia, Palaiopolis, Palaibyblos; Phokaia das
Modell auch in der Mehrzahl der Häfen. Vgl. G. Hirschfeld, Typologie in Hist.
philol. Aufs, zum 2. Sept. 1884, S. 343. Vgl. Alt-Tyros, Klazomenai auf die Insel
verlegt: Judeich, Mitth. des athen. Instituts XV, 144, 152.
1 04 Ummauerung von Athen.
Antrag, dass Sparta die Forderung stellte, die Athener sollten von jeder
Anlage befestigter Plätze abstehen. Ihre Lage war um so ernster, da
auch von der Landseite die niit Aigina verbündeten Thebaner drohten.
Die grossaiügen Hafenwerke in Hast zu vollenden war unmöglich. Es
bheb also, um die L^nabhängigkeit Athens zu retten, nichts übrig, als die
Oberstadt so rasch wie mögUch in einen vertheidigimgsfahigen Zustand
zu setzen und so wieder freie Hand zu gewinnen.
Themistokles sah sich also gezwungen, zunächst für diesen Zweck
seine volle Energie einzusetzen, imd die Ausführung dessen, was er als
sein Hauptziel im Auge hatte, einstweilen zu vertagen.
Auch bei dieser nächsten und für die L^nabhängigkeit der Stadt un-
abweisbaren Aufgabe hatte er mit mancherlei Widerstand zu kämpfen.
Denn alle Hellenen, die am alten Herkommen festhielten, hatten eine
angeborene Abneigung dagegen, sich in befestigte Plätze einschliessen zu
lassen, gegen jede Trennung von Stadt und Landschaft, gegen Ringmauern,
welche den Ausbhck auf Gebirge imd See hemmten und lauter Unbe-
quemüchkeiten heiTomefen. Dazu kam, dass, was in Athen an Mauer-
bauten gemacht worden war. meist aus der Tyrannenzeit stammte imd
in üblem Andenken stand.
Indessen wurden in tler gegenwärtigen Xothlage. da dieselbe Stadt,
welche HeUas vom Perserjoch gerettet hatte, sich vom eignen Volk ihr»-
Lliabhängigkeit bestritten sah. alle Parteigegensätze rasch über^nrnden.
weil der Zorn über die Tücke der Xachbarstädte und der Trieb nach
voller Kraftentwicklung alles Andere überwog. Xoch hatte Themistokles
die Bürgerschaft in seiner Hand, und der Beschluss, den von den Pisi-
stratiden unvollendeten Mauerring, von dem noch einige Stücke stehn
geblieben waren, nach allen Seiten zu erweitern, wurde unverzüglich
durchgesetzt (LXXVHI 36,43). Mit patriotischem Wetteifer wurde Hand
ans Werk gelegt, und mit rücksichtsloser Benutzung jedes brauchbaren
Baimiaterials gelang es der bewunderaswüiiligen Geschicklichkeit der
Athener in der kurzen Frist, welche Themistokeles diu'ch seine diploma-
tische List gewonnen hatte, die Stadt, ehe Sparta einschreiten konnte,
mit einem Mauerringe zu versehen, welcher bei der Untauglichkeit dei*
Peloponnesier zum Festungskampfe für die Sicherheit ausreichend war.
Die Täuschung der Spartaner gelang aber um so leichter, da man vim
Seiten der Aegineten immer nur den Peiraieus im Auge hatte und gegen
die Eilbauten, ilie am Tlisos ans dem Boden wuchsen, sdir gleich-
gültig war.
Bei der Hafenstadt war durch dif Bodenform der ganze Mauerkreis
vorgezeichnet: in Athen war dies nicht der Fall. D(M1 Umkreis der
Alte und neue Ringmauer.
105
altern Mauerlinie (S. 90) konnte man nicht erneuern, weil die Bevölkerung
sich seit dem Tyrannensturze so wesentlich vermehrt hatte. Für die
Erweiterung- war im Norden und Osten am meisten Raum, und es ist
in der beifolgenden Skizze (Fig. 18) der Versuch gemacht, die alte Stadt-
mauer mit der des Themistokles darzustellen.
Fig. 18.
Soweit Athen Felsenstadt war. konnte die Mauerlinie nicht zweifel-
haft sein. Hier mussten sie dem Kamm des Pnjxgebii'ges folgen, um
ihren Vertheidigem die günstigste Stellung zu geben. Von seinem Gipfel,
dem Museion, der in den Stadtring eingeschlossen wurde, ging sie ost-
Avärts zum Ilisos hinunter, andererseits nach Nordwesten, die beiden
Schluchten schneidend, bis zum Rande des N^mphenhügels. wo er schroff'
zum Barathron abfällt. Nördlich davon springt die Höhe des H. Atha-
nasios vor, welche das Mauerwerk aufiiehmen musste, ehe der Höhenzug
in die Fläche des Kerameikos ausläuft.
Auf der Süd- und Südostseite war die Mauerlinie ebenfalls durch das
Terrain vorgezeichnet. Denn sie musste hier dem Hügelkamme folgen.
106 Mauer und Thore.
welcher das rechte IHsosufer säumt, su dass der Fluss in einer Entfer-
nung von durchschnittUch 150 m draussen blieb, wie ein Festungsgjaben,
der sich vor einem "Walle hinzieht. Im Osten aber musste die Mauer
den Fluss verlassen, um dem rasch ansteigenden Lykabettosfusse nicht
zu nahe zu kommen. Daher die scharfe Abbiegung nach hnks oberhalb
des Stadimns.
Von diesem Xordostpunkte bis zu dem Xordwestpunkte, wo die Aus-
läufer des Niiini)henhügels verschAvinden. auf eine Strecke von ca. 2700 m,
ergab sich keine durch die Eodenform vorgezeichnete Linie, der sich die
Stadtgi'enze anzuschliessen hatte. Hier auf ebenem oder flach gewelltem
Boden kam es nur darauf an. die Ost- und die Westlinie zweckmäßig
zu verbinden, so dass man die kleinen "Wasseradem. welche von dem
Lykabettos herunter rieseln, in die Stadt aufnahm, aber die tiefere Schlucht,
welche nordhch vom Strephiberge herunterkommt und in flachem Bogen
sich zum Kepliisos hinunterzieht, der v(in mir vermuthungsweise so ge-
nannte Kykloboros, draussen blieb.
So ist in wenig Wochen ein festes Athen erstanden. Von den alten
Gauen waren KoU^-tos und Diomeia ganz oder zum gTössten Theil herein-
gezogen, Koile draussen gelassen, Melite zerschnitten und der Keramei-
kos so getheilt. dass die eine Hälfte drinnen, die andere draussen war.
Der Stadtring bildete ein Oval, dessen Längenaxe von Ost nach West
2000 Meter misst. lölM» die Axe von Süd nach Xord. Die Akropolis lag
jetzt inmitten der Stadt (wenn auch dem südüchen Ringe 50») m näher
als dem nördlichen), so dass sie in der Orakelsprache jetzt das heiüge
Haupt der rad- oder kreisförmig sie umgebenden Stadt genannt werden
konnte (L 14); die Nordseite aber war jetzt die Frontseite, mid Herodot
sagt deshalb von den Persem, sie seien vorn an der Burg beim Agi-au-
leion hinaufgestiegen (XL 56).
Nach dem Gang der Ringmauer waren auch die Tliore derselben
zwiefacher Art. So weit das Felsgebiet reichte, fielen alle Ausgänge in
Einsattelungen des Höhenkamms: die Tliore waren Sattelthore, jedes
nur für einen Weg, der den Felsschluchten in der Richtung auf das
Meer folgte. Mährend bei den Thoren der Niederung verschiedene Wege
sich vereinigen lassen konnten, die strahlenförmig von einem Thore aus-
gingen.
Aju deuthchsten gekennzeichnet durch Terrain und MauerspunMi ist
das Tlior bei der Kapelle des Demetrios Lumbardäris. ein Hauittausgang
des alten Asty. dem Burgaufgange im AVesten nahe gegenüber: das
zweite in der Sehhicht am Nymplienliügel. die nach Kuile hinabgeht.
Beide fallen in den Bezirk ]\Ielit«': ihdnT luibi^ ich in di'in zwi'iten mt-
Die neuen Stadtthore. 107
muthimgsweisc das melitisclie Thor zu erkennen gegiaul)t ; in dem ersteren
das Keitertlior, indem icli den Xamen so zu erklären suche, dass von hier
seit alter Zeit «lic rltterliclifii Züge nach dem Hippodrom (S. 59) hinab-
zogen.
Das waren die ältesten Verbindungen nach der piräischen Halbinsel
und Salamis, Avelche mit der ganzen Südstadt mehr und mehr an Be-
deutung verloren, seit Leben und Verkehr sich nach Norden wendeten.
Oestlich vom Museion am Südabhang der Burg war das dritte Stadtthor,
das itonische, welches nach Phaleron führte, das älteste Hafenthor, welches,
seitdem ionischer Geist Athen durchdrang, das wichtigste Verkehrsthor
geworden war und den Verkehr mit allen überseeischen Gegenden wesent-
lich vermittelte; daher war. wie ich glaube, die Min hier ausgehende
Strasse die alte ..Fremdenstrasse" (LXXV 65).
Durch Verlegung des Seehafens wurden die Wege verändert. Dazu
kam, dass man bei fortschreitendem Verkehr die beschwerhchen Felshöhen
mit ihren engen Fahrbahnen unbequem fand, und es vorzog, alle Haupt-
wege möglichst in die E1)ene zu verlegen, so dass das PnjTi^gebirge ganz
vermieden wmxle. Diesen "N^'egen entsprachen die Ausgänge, welche die
Ausläufer des NAmphrnliügels schnitten, das Thor in der Senkung bei
der Kapelle des H. Atbanasios, in dem wir das piräische Thor erkennen
dürfen, und endlich das schon ganz in der Niederung gelegene Stadtthor,
das in späterer Zeit den Namen Dipylon führte.
Der östhche Zug des Mauerrings, die nach Agrai gerichtete llisosseite,
war zum Ausgange gTösserer Verkehrsstrassen nicht geeignet; sie bheb
die ländliche Stadtseite, von Berg-pfaden durchschnitten, welche sich jen-
seits des IKsosbettes in die Schluchten des vortretenden Hymettosfusses
verzweigten. Hier lagen vom itonischen Thore östlich die Ausgänge zur
KalliiThoe, zum Stadium und wohl noch ein dritter, welcher unweit des
itonischen Thores nach dem südlichen Hymettos führte.
Die nordöstliche Mauerstrecke machte Front gegen denLykabettos. über
dessen südlichen Vorsprung zwei ungefähr parallele Strassen hinausführten,
die südlichere nach dem oberen Ihsosthale, wo das Lykeion lag, aus dem
Thore des Diochares; die nördliche imterhielt die alte Verbindung der
Diomeer mit dem K3^lOsarges und ging über den ansteigenden Lvkabettos-
fuss nach Marathon zu; dies war das diomeische Thor.
Endhch die Nordfi'ont, wo ungefähr auf halbem Wege zmschen dem
diomeischem Thor und Dipylon, dem itonischen Thore in gerader Linie
gegenüber, der Hauptausgang zu den Landgauen der nördlichen Ebene,
das acharnische Thor lag, von dem die Strasse über den Kykloboros auf
den Farnes gerichtet war.
108 Fortsetzung der Ilafenmauer.
Der ganze Mauerring. vne er auf (lein Stadtplane vürliegt, durch
eine augenblickliche Gefahr hervorgerufen, ist gegen die Absicht des
Staatsmanns, der ihn geschaffen, der bleibende Stadtring von Athen ge-
worden, in welchem man sich so allmähHch eingerichtet hat, dass es nicht
möglich ist nachzuweisen, vN'ie man nach und nach die Mängel des Eil-
baues ausgebessert und wie die Stadtthöre nach und nach ihre Namen
mid die nöthigen Verkehi'swege erhalten haben. Merkwürdig ist, wie der
Gesammtumfang von etwa 43 Stadien, der ein Stadienmass von c. 184 m
voraussetzt, mit dem Umfange des alten Theben* imd dem des servi-
anischen Rom übereinstimmt (LX'SHHI 46,64).
Nach Themistokles" Ansicht hatte der Mauerbau seine Aufgabe erfüllt,
als er die Höhe erreicht hatte, um im Nothfall den Peloponnesieni Trotz
bieten zu können, und nach seinem Wunsche konnte man nun endlich den
Aegineten zum Trotz in voller Ruhe den Ausbau der vor dreizehn Jahren
in AngTiff genommenen Hafenstadt wieder aufnehmen, um hier einen
in seiner Art einzigen Musterbau auszuführen, der eine unbezwingliche
Widerstandskraft haben und den Athenern für alle Zeit zur Ehre gereichen
sollte. Die Stärke der Mauer war darauf eingerichtet, dass während des
Kaues auf Rampen von beiden Seiten das Baumaterial auf den Lastwagen
h('raufgeschlepi)t werden konnte (CXHI 5). und im Innern sollte sie
dm'chweg aus winkelrecht brhauenen. durcli Kisciikl;iiinnern verbundenen
Werkstücken bestehen. ** Wenn sich also an genau vermessenen Stellen
gezeigt hat, dass doch nur die Stirnseiten nach aussen und nach innen
soHder Quaderbau sind, wofür im Eelsboden die Lehre von 2 '/-j Euss noch
deutüch zu erkennen ist, so erhellt daraus, dass das m'sprüngUche Bau-
programm nicht durchgeführt worden ist. Dies bezeugt Thuk^dides aus-
drücküch von der Höhe der Mauer, welche nur die Hälfte des m'sprüng-
Hchen Maßes erreicht hat.*** In Bezug auf die innere Construction war
die Abweichung damals schwieriger nachzuweisen. Doch ist die Mauer-
dicke von c. 5 m auf keinen Eall durchgängig gewesen. Man kami ja
auch deutlich erkenniMi, dass auf die einzelnen Oerthchkeiten Rücksicht ge-
nommen worden ist. \V(i z. B. sumpfiges Terrain der ]Mauer natürlichen
* Fabricius, Topographie von Theben.
** Die mehrfach bezweifelte doppelte Wagenbreite erklärt ganz richtig Proco-
pios. Patrolog. ed. Migne 87, p. 2620: a»;,- jutxQoy -iqos tovto x«i rö <^tfiiaxox'/.iovi
Hvca nXäxovs tyixcc xul r«? ä/ua^a^ f'c/jrfOTiQK^ (ftQov (?), tl x«t nqog rowayriov
t''/.h',hcis iTii rov rtZ/oiv i/mqovi'. Vgl. Milclili(ifer, Rec. von Wachsrauth IT. Wo-
chenschrift für kl. Pliilologie l^'.to.
*** Waren die 60 Fuss (f'XIII 1^) vielleiclit die beabsichtigte HJilieV Dies
ist venmithet worden: (Jrioch. Geschichte 11" ^21.
Die Hafenstadt. 109
Schutz darbot. l)ognügte man sich mit einer Stärke von 2.5 m. während
man an andern Stellen über 3 und 4 m hinausging.
An dem, was Themistokles beabsichtigte, ist nicht zu zweifehi. Die
Oberstadt war für ihn nur ein verschanztes Lager, um sich aus der ersten
Verlegenheit zu befreien. Die wahre Landesfeste blieb ihm der Peiraieus,
der wichtigste Theil der ganzen Ebene, die dreifache Hafenstation mit ihren
Werften, Schiffen und Magazinen, von einer naturfesten Mauer umgürtet,
die sich selbst vertheidigte, so dass die Livahden den nöthigen Wach-
dienst versehen konnten und die ganze kiiegstüchtige Mannschaft an Bord
gehen konnte, um zur See jedem Angriffe entgegen zu gehen. Es sollte
also innner wie in der Persemoth das flache Land preis gegeben, Athen
wesentlich Lisel- und Seestadt sein. *
Inzwischen war auch der Peiraieus schon lange kein unbewohnter
Platz mehr. Der alte Gauort war durch den Zuzug von Technikern und
Arbeitern aller Art, den Themistokles veranlasst hatte, ungemein vergrössert
worden, und es ist kein Zweifel, dass er von Anfang an das Ziel im Auge
hatte, dass auf dem weiten, ungemein gesund gelegenen Felsboden der
Halbinsel eine neue Großstadt erstehen sollte, eine dem grossartigen
Mauerraum entsprechende, planmäßig nach allen Regeln vorgeschrittener
Kunst angelegte Musterstadt, die das alte Athen mit seinen engen und
krummen Gassen in Schatten stellen sollte. Diese neue Stadtanlage knüpft
sich an den Xamen des Hippodamos von Milet, und es ist eine der em-
pfindlichsten Lücken unserer Kenntniss attischer Geschichte, dass wir- die
Thätigkeit dieses für hellenische Cultur so hervorragend wichtigen Mannes
zeitlich genau zu bestimmen ausser Stand sind.
Ueberhefert ist nur, dass er zu den Zeiten der Perserkriege im
Peiraieus eine Stadt zu Stande gebracht habe.** Diese Nachricht hat
man in Frage gestellt, weil demselben Hippodamos die Anlage der Stadt
Rhodos zugeschrieben wird, und deshalb seine Thätigkeit ganz in die
perikleische Zeit hinabgerückt. Seine persönhche Betheiligimg am Aufbau
von Rhodos beruht aber nur auf einer Nachricht des Strabon, welche
von ihm selbst als eine zweifelhafte bezeichnet \ATrd, und es begreift
sich, wie leicht ein Stadtbau nach Grundsätzen des Hippodamos auf seine
Person übertragen werden konnte. JJiateT den grossen Männern, welche
als Zeitgenossen des Perikles mannigfach envähnt werden, kommt Hippo-
* Den themistokleischen Gedanken spricht zurückhaltend aber deutlich Thu-
kydides I, 93 aus: Utiquiu uxpeh.fiMzsQoi' iyofxiCi Ttjs^ «Vcu no'/.iws.
** Schol. Arist. Ritter 327: tiqijJto^ «vTog rov Uti^aiü /.tau tu Mr;^ixu avr-
riyuytv.
110 Die Kunst des Hippodamos.
damos nicht vor: auch wird Perikles nie mit dem Peii-aieus in Verbin-
dung gebracht, was wii* doch erwarten müssten, wenn die Hafenstadt erst
ein Menschenalter nach ihrer Ringmauer wie eine neue Schöpfimg zu
Stande gekommen wäre.
Darum glaube ich auch jetzt noch an der Ansicht fest halten zu
müssen, dass der milesische Baumeister von Themistokles gerufen sei, um
innerhalb der Ringmauer eine Neustadt anzulegen, so grossartig und
glänzend, dass es den Bürgern dadurcli um so leichter werden sollte, in
der modernen Hafenstadt das alte Athen neu erstehen zu sehen.*
Die Städte des Mutterlandes sind planlos entstanden und angewachsen.
An einzelnen Punkten hatte man organisii'end nachgeholfen, wie es in Athen
unter den T3 rannen geschah ; das Ganze liess sich nicht umgestalten. Bei
den Colonien war man zuerst darauf gekommen, das ganze städtisch zu
bebauende Terrain prüfend auszuwählen, genau zu vermessen und drm
Bodenrelief entsprechend zu verwerthen. Was fi'üher den Staatsmänneni
und Feldherren überlassen war, Anu'de Gegenstand einer 1)esr»ndern Technik,
und Hippodamos, dessen Vaterstadt die Schule der Stadtgründungen war.
ist der Erste gewesen, welcher die Anlage ganzer Städte als eine künst-
lerische Aufgabe in das Auge fasste, und diese verschmolz sich nach der
Eigenart des hellenischen Geistes mit speculativen Erwägungen der besten
Formen des menschHchen Zusammenlebens, der Verfassung, Wohnung,
Nahrung, Kleidung u. s. w. Nichts sollte aufs Gerathewohl geschaffen,
sondern Alles so wohl überlegt, so vernünftig wie möglich eingerichtet
werden. Insofern war es etwas ganz Neues, was sich geltend machte,
und der Peiraieus das reine Gegentheil der alten Stadt. Indessen konnte
er doch nichts Anderes sein als eine Colonie von Athen und es sollte
nicht mit dem Herkommen gebrochen werden. Unten wie oben waren Zeus
und Athena Polias die Schutzgottheiten der Gemeinde (LATO 5). Es
sollte auch die Unterstadt kein reiner Seeplatz sein, sondern ein beson-
derer Marktplatz war für den Binnenv(>rkehr bestinnnt. und er trug als
Hau{»tniarkt den Namen des hippodamischen. um den Zusannnenhang mit
Athen voranzustellen. Nach geometrischen Linien wurden die Quartiere
gesondert und (irenzsteine hüteten die saubere Ordnung des inneren Ver-
kehrs.
Wann luid wie diese Einrichtungen durchgeführt worden sind, lässt
sich nicht bestimmen. Es wird aber als Thatsache überliefert, dass Hippo-
damos zur Zeit d"'r Perserkrieo-e den Peiraieus bevölkert babe : man kaimte
* de portubiis Athenarmii p. 42. M. H. E. Meier Op. acad. I, 218. Böckh,
Staatsh. 1'', 82 zweifelnd.
Die Langmauern. 111
Gebäiido, welche vor Salamis von Themistokles gegründet sein sollten
(CV 87), und es ist nicht daran zu denken, dass der Peiraiens acht
Olympiaden lang ein hohler Festungsring gebheben sei.
Aber das, was Themistokles beabsichtigt hat, ist niemals durchge-
führt worden. Die hippodamische Stadtanlage wurde sprichwörtlich be-
nutzt, wenn man von Unternehmungen sprach, welche, glänzend begonnen,
einen ungünstigen Verlauf genommen haben.*
Wir können wohl annehmen, dass die winkelrecht gezogenen breiten
Strassen den Athenern unbehaglich waren und wenig anlockend. Die
Hauptsache aber war, dass das, was unnüttelbar nach der Schlacht von
Salamis, da die Athener ein heimathloses Schiffervolk waren, unter The-
mistokles' Leitung vielleicht möglich gewesen wäre, nach dem Verzuge,
den die Interventionsgelüste der Lakedämonier bewirkten, seitdem die Büi'ger
auf ihrem alten Stadtboden -wieder heimisch geworden und sich innerhall)
des neuen Stadtringes sicher fühlten, nicht mehr dm'chzuführen war.
Dm'ch die Ummauerung der Oberstadt hatte Themistokles selbst unmög-
lich gemacht, was der Hauptzweck seines Lebens sein sollte, und er musste
noch vor Vollendung der Hafenbefestigung zurücktreten. Sein Programm,
das kühnste untl zugleich sicherste, um den Athenern eine unanfechtbare
Selbständigkeit zu schaffen, wurde aufgegeben und dafür ein Mittelweg
eingeschlagen, um einerseits die Stadt der Kekrupiden in vollen Ehren
zu erhalten imd Athen vor den Gefahren einer Hafenstadt zu l)ewahren.
andererseits die mit so gewaltigem Aufwand von Kraft und IMitteln her-
gestellten Seebauten möglichst zu verwerthen.
Li diesem Punkte mussten auch d i e Staatsmänner einig sein, welche,
wie Aristeides und Kimun, von Hause aus Gegner der themistokleischen
Politik gewesen waren, und so wurde nach der platäischen Schlacht, als
die beiden ummauerten Städte in Entfernung von fast einer deutschen
Meile einander gegenüberlagen, der Beschluss gefasst. Ober- und L^^nter-
stadt durch Mauerzüge zu einer Gesammtfestung zu vereinigen.
Es war das erste Beispiel solcher Verbmdungsmauern, welche nöthig
wurde, wenn die Verlegung emer Binnenstadt an das Meer unmöghch
war, und man gewöhnte sich, dieselben zum Unterschiede von den Mauer-
ringen „lange Mauern" zu nennen.
Ihre Herstellung im Ganzen, sowie die Richtung der Mauerlinien ist
bei den Athenern ein Gegenstand hartnäckiger Kämpfe gewesen : denn die
conservative Partei, welche Sparta und den Grmidsätzen des dorischen
* 'Innodäfxov lifxtais n^og xovg tnl ro ^tiQoy i^sTaßcck'/.oyrccg Macarios IV, 79
(Paroemiophr. Gr. II, p. 175).
112 Das Compromiss.
Staatslebens zuneigte, war ein zäher Gegner jeder Seepolitik und aller
Mauerbauten. Darum konnte das Werk erst 460 in Angriff genommen
werden, und zwar hat man den nördlichen Mauerzug, der gegen einen vom
Isthmus kommenden Feind Front machte, vermuthlich zuerst gebaut: er
konnte nur so angelegt werden, dass er von den südwesthch streichenden
Abhängen des Nvmphenhügels an den Fuss der Munichia geführt wurde.
"Wenn uim aber die südliche Mauer nicht, ^^ie man erwartet, ebenfalls
den Peiraieus zum Zielpunkte hatte, sondern die phaleiische Rhede, so
erhellt daraus, dass man diese, auch nachdem Themistokles den Athenern
ihren wahren Hafen gezeigt imd eingerichtet hatte, noch inmier nicht
unbedingt aufgeben, dass die dortige Bevölkerung auf den Schutz, der
ihren Besitzungen durch die Mauer in Aussicht gestellt wurde, nicht
verzichten wollte und die ]\littel fand, ihren Wünschen Geltung zu ver-
schaffen.
Die Phalerosmauer hatte nur dann einen vernünftigen Zweck, wenn
es gelang, die Xeubildung anderer Flottemuächte an den nachbarlichen
Küsten zu verhindern. Da dies nicht gelungen war, lag Athen wieder
jeder feindlichen Landung offen, welche den Zusammenhang zwischen
Hafen- und Binnenstadt zerreissen konnte. Es bheb also nichts übrig, als
den Fehler, den man gemacht hatte, durch eine neue Mauerlinie zu ver-
bessern. Deshalb musste Perikles, der von allen Staatsmännern am ent-
schiedensten in die Fussstapfen des Themistokles eintrat, AUes daran
setzen, eine dritte Langmauer zu bauen, welche Athen und Peiraieus
endlich unzertrennlich mit einander verl)and.
So war man. nachdem der einfache, grosse Gedanke des Gilinders
attischer Seemacht aufgegeben, in ein weitläufiges, künstliches Befestigungs-
system gerathen. das mit grossen Missgriffen unter langen, gefährhchen
Parteikämpfen allmählich dm'chgeführt worden ist. Unermessliche Mühen
und Kosten sind aufgewendet worden, um in einem Zeitraum von fünfzig
Jahren zu erreichen . was Themistokles . wenn er freie Hand gehabt
hätte, imgleich besser fei'tig gestellt haben würde. Denn eine dreifache
Festung von einem Gesammtumfange, den die Alten auf die Länge eines
Tagemarsches berechneten (CV 38). musste immer viel schwieriger in Stand
zu halten und zu vertheidigen sein, als eine naturfeste Seeburg vim
sechzig Stadien Umfang, eine Feste, welche weder von einer Flotte noch
von einem Landheere eingeschlossen werden konnte. Es ist audi für alle
Zeit ein auffallendes Missverhältniss geblieben zwischen der soliden Pracht
der Peiraieiismauer und dem ]\Iauerringe der Hauptstadt, der seinen eil-
fertigen Ursprung nii- verkennen Hess und immer Ausbesserung verlangte.
Stadt- inid SclicnkcInKuicni sind ilunlilirnchrn worden: die ^Iinirm (h-r
Ionische Bauten in Athen. 1 1 3
Hafenstadt sind immer unbezwinglich. immer das eigentliche Bollwerk der
Unabhängigkeit Athens geblieben.
Die Doppelstadt mit den Mauerschenkeln war ein Compromiss zwischen
zwei entgegengesetzten Zielpunkten der Politik, ein Ausgleich, welchen wir,
wenn man nur die Vertheidigungsfähigkeit der Stadt ins Auge fasst, als
einen bleibenden Schaden ansehen müssen.
Während der Zeit, da Athen noch nicht vollkommen verpanzert war,
scheint noch eine besondere Höhe befestigt worden zu sein, um die Stadt
von der Südseite zu schützen. Die Spuren eines solchen vorgeschobenen
Postens findet man auf dem Felshügel südlich vom Hisos, dem Museion-
gipfel gegenüber, und dies ist der Punkt, in dem man neuerdings den
Berg Sikeha (^TQ 57) zu erkennen geglaubt hat.*
Kimon ist nicht als engherziger Parteimann Themistokles entgegen-
getreten, und wenn es ihm nach seinen Grundsätzen unmöglich war, rein
militärischen Gesichtspunkten die Stadt des Theseus zum Opfer zu bringen,
so ist er doch viel mehr als der engere Kreis seiner Parteigenossen auf
die themistokleischen Gedanken eingegangen und hat mit bewunderns-
würdiger Thatkraft und freiwilligen Opfern Alles gethan, um dieselben,
so weit es thunUch war, entschlossen durchzuführen. Er hat es dm'ch-
gesetzt, dass die gTossen Schwierigkeiten des Mauerbaus in den Morästen
des Halipedon endlich alle überwunden wurden (CXIV 4) ; ihm ist es
wesentlich zu danken, dass die Hafenbauten des Themistokles ihren
bleibenden Werth nicht eingebüsst haben. Xachdem also die Erhaltung
der Oberstadt gesichert und ihre Umwallung ein bleibender Mauening
geworden war, ging lümons Bestreben dahin, dieselbe nun mit Allem
auszustatten, worauf sie nach ihren Siegen vollen Anspruch hatte. Athen,
als Hauptstadt durch ihn gerettet, sollte nun den Athenern so lieb wie
möglich werden.
Durch lümons Seezüge hatte man das ionische Land kennen ge-
lernt. Sie haben damals eine ähnliche Wirkung gehabt wie am Anfange
der neueren Geschichte die Züge Karls YHl. von Frankreich nach Italien.
Die Scheidewand fiel, welche zwei verwandte Nationen emander fern gehalten
hatte, und die vorgeschrittene Cultur wii'kte nachhaltig auf die einfacheren
Lebensverhältnisse des Bruderstammes. Man lernte in lonien Einrich-
tungen des Gemeindelebens kennen, von denen man m den diesseitigen
Ländern keine Vorstellung hatte. Denn die lonier haben nicht nur das
* Ueber Sikelia vgl. Rh. Mus. N. F. VIII, S. 133. Lolling in der Nia 'EXhk
1874, 16. März. Kaupert in dem Monatsbericht der Akademie 1879, S. 620.
Curtius, Topographie. 8
1 \ 4 Die neuen Marktanlagen.
bürgerliche Wohnhaus zuerst anmuthig auszubilden verstanden, sondern
auch freie Plätze in ihren Städten hergestellt, welche den Bürgei-n ein
l)ehagliches Zusammensein möglich machten, wie es die Famihengüeder in
den umsäulten Hof- und Gartenräumen ihrer Wohnungen hatten.*
Zu diesem Zwecke haben sie erst aus Holz, dann aus Stein Markt-
hallen gebaut, welche ofiene und geschlossene Räumlichkeiten vereinigten,
die einen für den geselligen Verkehr der Bürger, die anderen zur Er-
ledigung öffentUcher Geschäfte. Das waren Einrichtungen, die so natürlicli
aus dem Gcmeindeleben heraus wuchsen, dass man z. B. auf der Insel
Siphnos den Eintritt eines höheren Wohlstandes darnach bezeichnete, dass
der Stadtmarkt damals seine Einfassung mit Mai-morhallen erhalten habe.**
In lonien waren auch die „Leschen" zu Hause, welche die Bürger
und Fremden zu Gesprächen vereinigten und zugleich durch malerischen
Schmuck Anregung und rnterhaltung gewährten. Auch Pflanzungen, die
man sonst mit den dazu gehörigen Wasserleitungen nur den Tempel-
bezirken hatte zu (tute kommen lassen,*** wurden jetzt auf öffentlichen
Plätzen angelegt, um den Bürgem das Leben angenehm zu machen.
Nach solchen Vorbildern wurde nun auch der Kerameikos von Athen
Schauplatz einer künstlerischen ThätigKcit. um den Bürgern für die Ge-
meindeangelegenheiten \md zugleich für den Genuss ihrer Mußestunden
würdige Räume zu schaffen. Der feuchte Boden gestattete es, Wasser-
anlagen so wie Anpflanzungen von W>iden. Platanen. Lorbeem zu machen,
die mit den Bauten mid Denkmälern anmuthige Gruppen bildeten. Eine
quadratische Brunnenstube, nach der Marktseite gerichtet, ist 6.40 m unter
der Attalosstoa aufgefimden worden. f Es waren die ersten Werke, mit
denen man nach den Tagen des Themistokles aus dem Kreise des für die
Sicherheit Nothwendigen heraustrat und ^Vnlagen machte, wclelu' der Stadt
zum Schmuck dienen sollten.
Man konnte an das anknüpfen, was imter den Tyrannen für die Neu-
ordnung Athens geschaffen war : denn der von ihnen eingerichtete Stadt-
niarkt war Wi dem regellosen Aufbau der einzige Platz der Unterstadt
gebheben, wo man von Staatswegen freie Hand behalten: hier hatte man
also am Besten Gelegenheit. Baut(Mi auszuführen, welche davon Zeugniss
geben sollten, wie man die Unterstadt zeitgemäss umg<'stalten wolle. Denn
die Bauten sollten nicht liloll Zi'ii-lien th'> friediielien Wohlstandes sein.
* iXtvd^tQioi Xfä yhc(fvn«) d'n(iQi;iiä IMiit. Kiinon IH.
** Herodot 111, r>7.
*** «Affof t]ay.r,/jü'ot' LX.X.W -12; rt/jii'i, mit Bäumen: «/<Tiiii)i<> y.(ä avaxioi i6:iot
Tols d^toli at'n/jti'oi, *'»' o'is ioTiv «»'««/^i'f«t Athenäus 503 C; vgl. Wachsmuth II, 58.
t Adler, HtoadesAttalos, S.U. Arcliäol. Zeitung 1875,S.ril. Warlismutlill,30<.l.
Neubau des Kerameikos. 115
in dem man sieh von den Schreckenszeiten erholte, su wie des beginnenden
Wohlbehagens und Luxus, sondern auch Denkmäler dessen, was man zu-
sammen erreicht hatte, und neue Bande des Gemeinsinns; darum wurde
von den beiden Hallen am Westrande des Kerameikos die eine dem Zeus
Eleutherios gewidmet (XCII 40). unter dessen Schutz die Freiheitskriege
glücklich bestanden waren ; darum wurde er hier als „Retter Zeus" geehrt.
So wurden Cultus und öffentliches Leben neu verbunden und die patrio-
tischen Erinnerungen in den Herzen der täghch hier zusammenkommenden
Bürger lebendig erhalten.
Die Stoa Eleutherios war wesentlich Wandelhalle, während die zweite
Halle dei- Westseite hauptsächlich Staatsgebäude war: denn sie führte
zu den Räumen, in welchen der zweite Archon sein Archiv und Geschäfts-
lokal hatte. Das Amtshaus wird schon zu lOeisthenes' Zeit bestanden
haben ; jetzt erhielt es die Form, in welcher die Halle des Archon-König,
die „stoa basileios", für alle ähnlichen Bauten maßgebend geworden ist,
die Form des dreifach gegUederten Langhauses mit erhöhtem Mittelschiff
und tempelartigem Frontbau (XC 68).
Neben diesen beiden Hallen der Westseite erhob sich von Neuem
der Tempel des Apollon Patroos, des Schutzgottes der Gemeinde. Der
ganze Marktraum wurde aber nicht nur vom Schutt befreit, sondern auch
neu geordnet, so dass sich ein ungefähr i'echtseitiges Viereck bildete, das
nach und nach immer vollständiger bebaut wurde. Denn dass hier nicht
willkürlich, sondern regelmässig vorgegangen wurde, zeigt die gegenüber-
liegende, von dem Alkmäoniden Peisianax, dem Schwager Kimons, errichtete
Halle, welche eine Zeitlang seinen Namen trug, bis sie im Volksmunde
den Namen der „bunten Halle" (Poikile) erhielt, weil sie die erste war.
deren Wände mit Gemälden bedeckt wurden . vor denen man in dei'
Säulenhalle auf- und niederging (XCI 72).
Wie die Paläste der Vorzeit mit Bildern aus dem Leben der
Fürsten geschmückt wurden, so der Markt, des Demos Sitz und Residenz,
mit den Grossthaten des Volkes. So erhielt die ionische Bauform eine
neue Verwerthung. welche fiu- die Wiedergeburt der Stadt charakteristisch
wurde.
Auch die Malerei war eine Kunst der lonier, die eine angeborene
Lust daran hatten, figürüche Darstellungen in grösserer Breite imd ge-
schichtHchem Zusammenhange sich entfalten zu sehen. Die ionische Kunst
wurde aber merkwürdig schnell eine attische, so dass Mikon und Panainos
sich mit den Darstellungen des Amazonenkampfes imd der Marathon-
schlacht ebenbürtig an Polygnotos anschliessen konnten, w^elcher mit
seinem Bude vom Falle Ilions den Genossen vorangegangen sein wird.
8*
1 1 () Die neuen Markthallen.
Polygnotos stand mit Kimon in persönlichem Verhältnisse, und da wir
Peisianax als einen seiner nahen Venvandten kennen, so dürfen wir daraus
erkennen, wie persönhch Kimon an diesen Friedensarbeiten betheihgt war,
und wie es gewissermaßen ein Programm der Familie war, für die Aus-
stattung des Marktes in kunstsinniger Weise Sorge zu tragen : es war ein
beredtes Zeugniss ihrer echt volksfreundlichon Gesinnung. Ein edler,
litterlicher Geist ging durch die Werke jener grossen Zeit, und wir wissen,
dass auch Polygnotos nicht als besoldeter Werkmeister thätig war, sondern
aus Liebe zu seiner Aufgabe die Wandbilder ausführte. Xehmen wir die
Länge der Halle auf etwa 70 m an, so würde auf die ganze Anlage von
Süden nach Norden eine Senkung des Bodens von ungefähr 3 m kommen ;
ein so geringer Höhenunterschied, dass er dem Bau keine Schwierigkeit
machen konnte. Aus der Stadtmauer späterer Zeit, der sogenannten
Valerianischen (LXXIX 38), welche, den alten Bauanlagen folgend, von Süd
nach Nord den Ostrand des Kerameikos einnalnn, lässt sich mit Sicherheit
entnehmen, dass die Poikile ungefähr in gleicher Flucht mit der Attalos-
halle sich erstreckt hat.
Im Norden schloss den Markt die „Halle der Hermen" Qi^CI 70).
Auch diese schhchte Form handwerkhcher Steinarbeit erhielt am Stadt-
markt eine neue Bedeutung, indem die plumpen Steinpfeiler zu geschicht-
lichen Denkmälern wurden, welche, mit Sinnsprüchen ausgestattet, am
Sammelorte der Bürgerschaft an die denkwürdigsten Ereignisse der Kriegs-
jahre erinnerten. So war es eine Gruppe von drei Hermen, welche den
schwer erkämpften Siegen in Thracien galt, die unter Kimon erfochten
waren, und ein Dichter, der seinem Kreise angehörte, wahrscheinlich Ion
von Chios, gab ihnen in ionischer Mundart die poetische Weihe.* In
ihnen war keim^s Einzelnen Namen zu lesen : alles Persönliche verschwand
in der Gemeinschaft, die liier allein geehrt werden sollte. Das war der
demokratische Zug in der monumentalen Kunst, welcher auch den Namen
des grossmüthigen Stifters der Poikile verschwinden liess. Die Hennen
standen innerhalb der nach ihnen genannten Xordhalle des Marktes.
Neben der Poikile stand der Hermes Agoraios (XXXHI 10), in der Mitte
der Agora, d. b. in der Mitte der Langseite, neben einem Thor, das von
Osten auf den Markt führte. Seinen Platz erhielt er unter dem Archonten
Kebris, ** also in vorix-rsisclier Zeit. Wir dürfen demnach anneinnen, dass
sein Standbild in Kimons Zeit mieuert worden ist. An (b'r Irblüiftesten
* Kirchhoff, Hermes 5, 58.
** Der Name ist von v. Wilaniowit/. mit lloclit gegen Böckhs ii. A. Zweifel
in Schutz genommen. Hermes 21, 600. Warhsniuth II, 4:^0.
Die Neuordnung des Markts. 1 1 7
Stelle des bürgerlichen Verkehrs aufgestellt, war es allen Athenern be-
sonders vertraut und ist immer ein charakteristisches Meisterwerk des
älteren Erzgusses geblieben, das von den Künstlern aller Zeiten bewundert
und studirt wurde.
Auf dem ansteigenden Südrande der Agura, der, c. 85 m entfernt,
der Hermenhalle gegenüberlag, erhoben sich aus dem Schutte in neuer
Würde die drei Staatsgebäude, wo die jährlich wechselnden Gemeinde-
vorstände ihren Sitz hatten, Stadthaus, Rathhaus und das städtische Archiv
im Metroon, unterhalb der Felsterrasse der zehn Stammheroen am Fusse
des Areopags, der als oberster Rath die Wiederherstellung der Stadt unter
seiner Leitung gehabt hatte. Auch die zehn Heroenbilder sind damals
erneuert worden. *
Wo man zur Burg hinaufging, dem Metroon gegenüber, war die noch
innerhalb des Kerameikos gelegene Orchestra der Tyrannenmörder, die
niit besonderer Erbitterung von Xerxes verwüstet worden war. Ihnen die
volle Ehre des Heroendienstes zurückzugeben, war eine der ersten Auf-
gaben der heimgekehrten Gemeinde, und schon 479 standen dort die beiden
Standbilder aus der Werkstätte des Kritios und Xesiotes {LYL 1).
Die Marktgebäude hatten sämmtlich einen inneren Zusammenhang,
und keines derselben ist anderswo zu denken, als am Stadtmarkte. Doch
war jeder Bau ein Werk für sich, ein selbständiges Gebäude, und der
Markt bheb nach wie vor der Raum, auf welchem die Hauptstrassen sich
kreuzten. Es wird von Themistokles erzählt, dass er mit seinem Vier-
gespann quer über den mit Menschen sich füllenden Kerameikos gefahren
sei (LXVI 52). Nur bei feierlichen Veranlassungen, wo jede Störung fern
gehalten werden musste, wurde er gegen aussen abgesperrt.
Um den inneren Raum, das H}'paithron, frei zu halten, wurden die
Standbilder, mit denen der Markt sich allmählich füllte, hart am Rande
vor den Hallen aufgestellt, zum Theil mit deuthcher Beziehung auf die-
selben, so das des „Unglück abwehrenden" Apollo von Kalamis vor dem
Eingang zum Apollo Patroos (XIV II), und das des Zeus vor der Zeus-
halle, ein Denkmal der Perserkriege, nach der Inschrift Soter, vom Volk
aber Eleutherios genannt (XL 49).
Der alltägüche Marktverkehr des Volks, welcher einst den ganzen
Kerameikos erfüllt hatte, war mehr und mehr auf den nördhchen Theil
hinausgeschoben worden, so dass man aus der Hermenhalle zu dem eigent-
lichen Kaufmarkte gelangte, wo der Tagesbedarf feilgeboten wurde, und
* Die erste Aufstellung hängt mit der Stiftung ihres Cultus eng zusammen
(S, 96). Attische Studien II, 60. Köhler, Hermes 5, 340. Wachsmuth I, 509.
Hg Der doppelte Kerameikos.
die Handwerkerbuden standen. Es war der etwas niedrigere Flächenraiini
von ungefähr 8400 Quadratmetern.
Da man den Zwölfgötteraltar in alten Ehren hatte bestehen lassen,
so müssen auch die von ihm ausgehenden Strassen ihre Richtung be-
halten haben, vor allen die alte Feststrasse nach dem äusseren Kerameikos.
Wo sie den Stadtring schnitt, war jetzt der belebteste Thorweg, weil er,
in der muldenförmigen Senkung zwischen Lykabettos und Pnyxgebirge.
von Xatur den bequemsten aller Ausgänge bildete. Hierher zog sich,
nachdem der Phaleronhafen aufgegeben und das dahin führende itonische
Thor immer stiller geworden war, der Hauptverkehr ; dieser Ausgang wurde
die Frontseite der Stadt (LXXIX 93). Hier vereinigte man die wichtigsten
aller Landstrassen, die Strasse nach Eleusis, die „heilige", weil sie die
einzige war, welche einen draussen gelegenen, aber für den städtischen
Cult unentbehrlichen Tempelort mit Athen verband, die Strasse nach der
Akademie und endlich auch die Hafenstrasse. Denn nachdem man die
kürzesten Wege, die durch die Schluchten des Pnyxgebirges nach dem
Peiraieus führen, als Fahrstrassen aufgegeben, liess man die Hauptstrasse
dahin von demselben Kerameikosthore ausgehen, so dass sie. alle Aus-
läufer der Höhen in flacher Curve umgehend, möglichst bequem durch
die Niederung führte und erst am Fusse der Munichia eine kleine Steigung
zu machen hatte (LXVH 85).
So wurde, was unter Themistokles noch einen provisorischen Cha-
rakter gehabt hatte, in der kimonischen Zeit bleibend geordnet, und die
wichtigste, mit der themistokleischen Hafenanlage zusammenhängende
Tmänderung war die, dass der städtische Vt>rkehr sich mehr und mehr
nach Nordwesten zog, nach dem Thore des Kerameikos, das als Haupt-
thor von Athen unter dem Namen des Dipylon bekannt ist. Es mögen
auch Bauten am Dipylon. namentlich die schön bearbeiteten Quaderlagen
aus dem Steine von Karä (S. 70), der kimonischen Zeit angehören, wäh-
rend der Unterbau aus polygonalen Blöcken von Lykabettosstein ;uif die
Zeit des Themistokles hinweist.*
.Jetzt musste auch der äussere Kerameikos ein«' neue Bedeutung-
erhalten. Er bildete den Uebergang aus dem städtischen Treiben in die
ländliche Umgebung. Eine sanfte Senkung, die auf eine Strecke vt»n
0 Stadien nur 10 m (lefälle h;it. führte so l)e(iuem wie möglich aus dem
ijrebiete der trockenen Stadthöhen zur Ke])hisosniederung, wo man feuchtere
Luft athmete und am Rande der Akademie schon von frischem Pflanzen-
* LepsiiiB, (iriecli, M.arinorstiMiit'n S. IHi.
Der Aussenkerameikos. 119
lebt'ii umgeben v>ay. Aueli hier hatten die Pisistratiden , die sorgsamen
Pfleger des Landbaues und der Olivenzucht, vorgearbeitet. Aber erst in
Kimons Zeit ist die Akademie mit den Wasserläufen des Kephisos su in
Verl)indung gesetzt, dass sie aus einem dürren Bezirk ein schattiges, von
annuithigen Spaziergängen durchschnittenes Gartenland geworden ist
(LXXXV 90). Ihren Anfang bezeichnete der 6 Stadien vor dem Kera-
meikosthor gelegene Altar des Prometheus, des Heros der Kerameer, und
die ebene Thorstrasse diente seit alten Zeiten als Rennbahn für die
Fackelläufe, welche von den Handwerkern dem Feuerspender zu Ehren
gehalten wurden (LXXXV ()2. LHI 44).
Eine neue Bedeutung erhält diese Vorstadt durch die Gräber.
Die Ehre des öffentlichen Begi'äbnisses ist von den Athenern mit
besonderer Liebe ausgebildet worden, und seitdem Solon das Begraben in
der Stadt untersagt hatte, ist den vorstädtischen Strassen dadurch eine
eigentluhnliche "Weihe gegeben worden. Der Kerameikos erschien dazu
besonders geeignet. Schon Harmudios und Aristogeiton wui'den an dem
Wege zur Akademie bestattet, dann die vor den Perserkriegen im Kampfe
mit den Aegineten Gefallenen (XCVIH 25, 57). Eine weitere Ausbildimg
dieser Sitte bestand darin, dass den im Kampfe für das Vaterland ge-
fallenen Bürgern eine besonderer gemeinsamer Raum, ein gTosses Poly-
andrien, eingerichtet wurde, und dass man es zu einem Staatsgrundsatze
machte, auch die im Auslande Gefallenen heimzuholen; es war das Ein-
zige, was man nehen der Sorge für die Hinterbhebenen den Tapferen
noch zu Liebe thun konnte: denn ein Grab in heimathhcher Erde war
ft'ir den Athener eine unsehätzbare Wohlthat und ein Trost für die Famihe,
welche das Gral) an den Erinnerungsfesten aufsuchen konnte, ilit den
bei Drabeskus 464 Gefallenen soll der Anfang gemacht worden sein.*
Von den Marathonkämpfeni aber heisst es, sie seien die Einzigen,
deren Gebeine nicht heimgebracht worden wären. Das erscheint also als
Ausnahme von einer Regel, die erst später eingeführt worden ist. Viel-
leicht verhält sich die Sache so.
Zur Zeit des thrakischen Kriegs, als Ivimun in Athen mächtig war.
l)eging man die feierliche Beisetzung der Helden von Drabeskos, die unter
besonders erschütternden LTiiiständen gefallen waren, und man mag bei
«liesrr Gelegenheit die Heimführung auch der anderen im Auslande
* Paus. I, 29: notÜToi tiücft-auv oiv tv <:^0(cxtj rrori inixodToviiu.; uix^fi -Jqc-
ßr,a/.ov 'IMioyol (foi'ivovait'. Oertlich gefasst von Krüger und Weissenborn (Hellen,
S. 143): das müsste tiqmtoi xtirifu heissen. Vergl. Zur Geschichte des Wegebaus
bei den Griechen (Abh. der Akad. der Wiss. 1851) S. 266.
120 t)ip Kerameikosgräber.
ruhenden Heldengebeine beschlossen haben, wie Kimon es mit denen des
Theseus gethan hatte ; die Gräber von Marathon aber blieben unberührt,
weil die dort Gefallenen als Ortsdämonen mit dem Boden verwachsen
schienen, ebenso wie auch Teiles' Grab an der Grenze von Megara zu
besonderer Ehre an der Stätte geblieben ist. wo er gefallen war. * Dann
können die Todten von Drabeskos in der That die Erstlinge des grossen
Kriegergrabmals im äusseren Kerameikos gewesen sein.
Es wurde damals eine ganz neue Anlage gemacht, die den Athenern
ein besonderer Ehrenschmuck geworden ist, ein öifentlicher Friedhof, in
Felder getheilt, welche den verschiedenen Schlachtfeldern entsprachen;
es war eine monumentale Kiiegsgeschichte Athens, wo auch die in dei-
Heimath Gefallenen eine besondere Abtheilung hatten.** Es waren die
Ruhestätten derer, welchen die ganze Bürgerschaft das Feiergeleite gab,
die „reinen Gräber", von denen Piaton sagt, dass auch Priester und
Priesterinnen durch ihre Nähe nicht verunreinigt ^vürden.*** Sie zeugten
von einer Gemeinschaft, welche über die Gegenwart hinausreichte, und
die ganze Anlage entspricht durchaus dem Geiste Ivimons, der Alles that,
um das Heldenmüthige in den Bürgern zu erwecken und ihnen im An-
denken an die ihr gebrachten Opfer die Vaterstadt um so theurer zu
machen. Seinem Sinn entsprach es auch, dass das Todtenfeld von
Marathon allein als ein besonderes Heiligtlium der ganzen Landschaft
verehrt blieb.
Auch im Innern der Stadt, östlich und westlich der Agora, die man
nun im engeren Sinne Kerameikos zu nennen sich gewöhnte (LXVI 25),
wurde Athen in Kimons Zeit wesentlich umgestaltet. Auf dem Wege von
der Agora zur Aglaurosgrotte erhielten die Reliquien des Theseus. die
Kimon in Skyros aufgefunden. 469 ihre Stätte (UV 4S). Durch sie
heiligte er den Kern der Stadt, wie ei" der \'orstadt durch die Bürger-
gräber eine ernste Weihe gab. Das Theseion war eine Heroenkapelle,
deren Eingang nach Westen lag. Die anderen drei Wände wurden
Mikon zur Ausmalung übergeben. Zwei Gemälde zeigten den Heros,
wie er durch Besiegung der Amazonen und Kentauren die friedliche Ent-
wickelung Athens begründet hal)e, das dritte den aus der Tiefe auf-
steigenden, durch den Kranz der Amphitrite beglaubigten Solm des
Poseidon: es war t-in Bild im ({eiste der Gegenwart, iiiii den llenif ziii'
* Herodot I, 30: 'AO^t;y(äot (h,uoali, ti tO^uil'fd- rarov, Ti,7ito t.rttjt . xki til-
** Ol iy «vrfj t7, X'^QV ''''H' '^'T-' 'o^-*'"»' rut/n ii]y.i(atr Monekles und Kulli-
krates, Schol. Aristoph. Vügel VMu
*** r.esetze lt47.
'J'erapelgebäude der Unterstadt. 121
Seeherrschaft als einen durch den iunischen Ahnherrn der Athener vor-
sjezeichneten darzustellen. Das Heroon hatte einen grossen Bezirk, der
inmitten des städtischen Treibens allen Bedrängten und Verfolgten ein
allezeit offenes Asyl darbot (LV 25).
Anch das der Agiaurosgrotte näher gelegene Dioskurenlieiligthuni
(Anakeion) verdankte derselben Zeit die künstlerische Ausstattung. Poly-
gnotos malte hier die Leukippidensage, welche die attischen Dioskuren mit
dem Pelo])unnes verband. Mikon die Argonauten mit den Helden Athens,
welche sich ihnen anschlössen : also auch hier eine Hinweisung auf die
Seetüchtigkeit der ältesten Athener (XL VI 71).
Wenn das Anakeion ebenso wie das Theseion zu Truppenversamm-
lungen benutzt wurde, so müssen wir annehmen, dass dieselben mit
religiösen Feierlichkeiten verbunden waren. Umnittelbar oberhalb des
Dioskurenbezirkes öfftiete sich die Agiaurosgrotte. wie die Erfahrung gezeigt
hatte (S. 101). einer der gefährhchsten Angriffspunkte der Burg. Es
scheint also in der Absicht Kimons gelegen zu haben, hier im Herzen der
Stadt heihge Bezirke einzurichten . wo im Falle eines Nothstandes die
Bürger sich zu letztem Widerstände sanmieln sollten. Vor <k'r Aglauros,
der altheimischen Nährerin der Jugend, leisteten ja auch die Mann-
schaften, ehe sie ins Feld zogen, ihren Waffeneid (XLIV ö3).
Von den heiUgen Gebäuden im Osten der Stadt erhielten (he Apollo-
stationen am Bisos eine neue Bedeutung, seitdem der delische Seebund
Athen mit den Inselbewohnern Aerknüpfte, und jenseits des Bisos scheint
das Heiligthum der Eukleia (XXIX 36) eine Stiftung zu sein, welche
zur Erinnerung an den Ruhm der Freiheitskriege in der kimonischen Zeit
entstanden ist.
Im Westen wird die Agora des Kerameikos von dem Felshügel über-
ragt, welcher den sogenannten Theseustempel trägt.
Es muss ein namhafter Gottesdienst gewesen sein, welchem der Tempel
seinen Ursprung verdankte, ein Cultus. bei dem es angezeigt war, Theseus-
und Heraklesthaten in den Metopen sowohl wie in den Friesen als Bild-
schmuck zu verwenden. Die Tempelhöhe. einer der Vorsprünge des
Nymphenhügels . gehörte zu dem Felsterrain von Mehte. Bei den
Mehteem war aber seit ältester Zeit ein hoch angesehenes Heiligthum
des Herakles (TL 22), imd die Athener waren stolz darauf, ihn nicht, wie
sonst übhch war. als Heros, sondern als einen Gott in ihrer Stadt zu
ehren. * Wenn dieser Cultus. dessen Ursprung wir oben (S. 33) zu deuten
* 6 »t6s: V. Leiitsch, Philologus Suppl. I, 131. Alter Opferdienst: XLVIU, 54.
Wachsmuth I, 407.
122 Herakleion in Melite.
versucht haben, auch keine öffentliche Anerkennung hatte, so erkennen
wir doch in \'iekm Zügen der athenischen UeberUeferung das eifrigste
Bestreben, den Fremden sich anzueignen, ihn durch Adoption und durch
Einweihung in die Mysterien zu einem legitimen Athener zu machen.
Wie Demeter ihn diu'ch ihre Weihen ehrte, so suchte Athena ihn, wie
es auf Reüefbildern und Vasengemälden dargestellt ist, als einen eben-
bürtigen Gott den Ol3Tnpiei'n zuzuführen. * Der nationale Zug der
hellenischen Mythologie, der im Apollodienst vertreten war, hat die staat-
liche Anerkennung nicht zu Stande kommen lassen, aber das Heiligthum
des Herakles erhielt sich in vollen Ehren, und das Priesterthum hatte so
reiche Mittel, dass es einen Meister ersten Ranges, Ageladas aus Arges,
für die Herstellung eines Standbildes des Herakles, als eines Unheil
abwehrenden Schutzgottes, gewinnen konnte (Hj 24). Man wird also auch
im Stande gewesen sein, nach Zerstörung des altern Heihgthums im
Perserbrande einen Neubau herzustellen . der allen Ansprüchen dei- Zeit
an heihge Ai'chitektur entsprach, wie wir ihn in dem sogenannten Theseus-
tempel vor Augen sehen, einem auf Fundamenten von roh behauenem
Piräusstein gegründeten , ** an den Frontseiten sechssäuligen Mannor-
tempel auf dreistufigem Unterbau, mit Metdpen-. P^ries- und (!i<'belbildern
ausgestattet.
Dass dieser Bau dei' kimnnischen Zeit seine Entstehung verdankt,
wird dadurch wahrscheinlich, dass die ganze Architektur aus pentelischinn
Stein der unteren Lagen besteht, während man für die Bildwerke noch Be-
denken trug, denselben Stein zu benutzen, wie es seit Perikles allgemein
geschah, und dem parischen Marmor den Vorzug gab.
Zu den Sagenstoffen, che mit der Heimkehr des Theseus neu belebt
wurden, gehört seine Kameradschaft mit Herakles; dadurch erhielt auch die
Gestalt des Herakles eine neue, eine attische Auffassung. Es wurden hier
also nicht die herkömmlichen Thaten desselben dargestellt: der alte Gdtt der
Meliteer wurde in kühner Weise mit dem nationalen Heros verschmolzen.
von dem die lakedämonischen Könige sich herleiteten, indem für Kiinon und
seine Gesinnungsgenossen , die eine treue Bundesgenossenschaft zwischen
Sparta und Athen erstreliten, die Verbrüderung der beiden Heroen, welche
das Grundthema dei- Bildwerke ist, der religiöse Ausdruck ihrer politischen
Ueberzeugung wui-de. Es ist also walii-s<-Iieiidich. dass sie den Praclit-
* Adoption (liircli Pylios: Flut. Tlieseus 33. Demeter tu ttixou iiionlota aiu-
tati,auTo TÖy '/lQ((x'/.t(( nmöaic Diod. 1, 14. Hrnnnenmiindung: Friederichs-Wolters
n. 424; Soßiasschale: Furtwängier, Vagenoatalog n. 227^. Antike I»onkraäler «les
Inst. I, 9. 10.
** T.ep.siiis, Marmnrptuflicn S. 1I*<.
Herakleiou in Melite. 128
hau ht'oünstigten. wenn er aiicli iiiclit auf Staatskosten gebaut wordt'ii ist.
Dass aber die Verbindung von Herakles und Theseus in den Metopen des
Tempels schon von den Alten so aufgefasst worden ist, geht deutlich aus
Huripides hervor, welcher Theseus seinem Freunde das Versprechen geben
lässt, die Vaterstadt werde ihn mit mannomen HochreUefs ehren, ebenso
wie an den neu eingerichteten Theseusfesten Herakles seinen Antheil hatte.*
Auch passt es fiir ein Heiligthum des Herakles in Athen sehr gut.
dass die Anerkennung seiner göttlichen Würde ganz besonders hervor-
gehoben wurde, indem im (regensatze zu allen Heroenheiligthfmiem die
Ostseite, als die Eingangs- und Hauptfronte mit grosser Absichthchkeit
ausgezeichnet worden ist. Die östliche A'urhalle ist als ein besonderer
Raum aus dei- Ringhalle gelöst imd mit Büdschmuck ausgestattet, um
den Gott der Meliteer. der sonst im öfFenthchen Gottesdienste nicht zu
voller Anerkennung gelangt war. hier als ebenbürtigen Olympier zu kenn-
zeichnen.
Die Bauzeit lässt sieh nicht mit Sicherheit nachweisen. In dei-
Architektur scheint die Schwere de!^ Gebälkes, die Einrichtung der Felder-
decke, in der Plastik das Verschmähen des pentelischen Steins, das Hoch-
rehef der Friese, der Mangel an Fluss, namentlich im Westfriese, auf eine
ältere Zeit hinzuweisen : auch die Buchstaben der Versatzmarken haben
alterthümliche Form. Dagegen steht die Technik durchaus auf der Höhe
der perikleischen Zeit, und gewiss hat die Ausführung des Herakleiou,
wie wir es glauben nennen zu dürfen. ** in dieselbe hineingereicht.
Während in der Unterstadt um* die ötfeutlichen Plätze und die Wege
neu geordnet, die Mauern vervollständigt und einzelne wichtige Gebäude
erneuert oder neu geschaffen werden koimten, hatte man auf der Burg
freie Hand. Hier allein konnte in Buhe, planmässig und im grossen
Zusammenhange gewirkt werden ; dazu lag bei der Heiligkeit des Raums
auch die dringendste Verpflichtimg vor.
Mit Ausnahme der Denkmäler, welche Xerxes ausgewählt hatte, um
sie als Zeugen seiner Siege in den Hauptstädten seines Reichs, in Susa,
* Euripides Herakles i:{'25: döuoiK t( dwaio ^orjuuTwt' x tfuJHr f^iQos. 1328:
Tiavxn^oi- di uo( yHovo; itijiii'i, diäaozui. 1331: d-(cvövTa — ff-vaheiai '/.ravoiai x
t^oyxtjjureaii' ziuiov di'ccin nua Ad-r^vciiun' nÖAii.
** Man hat an den Apollo Patroos gedacht, aber der lag hart am Rande der
Agora, unzertrennlich von den benachbarten Staatsgebäiiden; man hat auch an das
Hephaisteion gedacht, aber dieser Tempel sieht nicht nach dem eines Handwerker-
gottes aus, abgesehen davon, dass der Kolonos agoraios auf der Ostseite der Agoia
gelegen war.
124 Umgestaltung der Barg.
Pasargadai, Babylon aufstellen zu lassen,* lag Alles ;uif dem Boden wüst
umher, wie es die Perser zerschlagen hatten. Die erste Aufgabe der
Heimkehrenden galt den heiligen Stätten, deren Verwüstung auch dem
Grosskönige selbst Gewissensbisse gemacht hatte, so dass er am Tage
nach dem Brande den in seinem Gefolge befindlichen Athenern den
Auftrag gab, nach väterlichem Brauch das Opfer dazubringen. Sie er-
kannten in dem frischen Zweige, der dem verbrannten Stumpfe des Oel-
baumes entsprossen war. ein Zeugniss, dass die Göttin ihrer Burg nicht
untreu geworden sei. Ihr Holzbild hatte die Athener auf der Flotte
begleitet; sie hätten sich mit demselben, wenn ihnen die Heimkehr ver-
sagt worden wäre, eine neue Heimath gegründet. Nach der siegreichen
Heimkehr war es also ihre erste Pflicht, den Schutthaufen aufzuräumen
und das Doppelheiligthum auf den alten Spuren herzustellen.** Der
Standort des Bildes durfte so wenig verändert werden wie der des Altars
vor der Osthalle, der vorzugsweise „der Altar" genannt wurde (XX 69).
und wie die Doppelcella von Athena und Poseidon. Bald nach der pla-
täischen Schlacht konnten die Beutestücke des j\Iederkrieges. der Säbel
des Mardonios sowie der Schuppenpanzer des Makistios an die Thür-
pfosten der Athena Polias aufgehängt werden. Perserwaffen, unter dem
Dach der Göttin geborgen, werden in Sinngedichten erwähnt (XXI 65).
Nachdem man den ersten religiösen Verbindlichkeiten genügt hatte,
gingen die Ansichten auseinander.
Themistokles stellte die Hafenburg als die einzige Landesfestung hin:
Kimon und seine Freunde wollten von einer Entwerthung der Akr(ii)ulis
nichts^ wissen : die Burg der Kekropiden sollte nicht nur in alter Würde
aus dem Schutte hervursteigen, sondern der (löttin zu Ehren, die den
Sieg verliehen, den neugewonnenen Mitteln entsprechend, erhöht und ver-
grössert, als ein Reichscentrum in jeder Beziehung \nirdevollrr und
schöner ausgestattet werden.
Es begann eines der gewaltigsten Wei'ke. um die ganze Bing neu
zu gestalten: die Terrassirung des Bodens, mit dei' hier alle Arbeiten
einst begonnen hatten, wurde im grössten Maßstabe wiedei- aufgenninnien.
um breite Bauflächen zu gewinnen, und man verband diese Arl)eiten
nüt Herstellung eines neuen Mauerrings, da gleich nach dem Sturze
der Tyrannen die Befestigimgen ilirer Zwingburg niedergerissen wurileii
waren. ***
* Arrian 7, 1'.».
** templum iisdem vcstigiis sistere Tac. Ilist. IV, b'i.
*** Das war auch das Erste, was Dion that nach dem Abzüge des Dionysios:
t'.TitTiiXKTt r/}i' tlxQonoMy Plut. Dion "iit.
Neubau der Akropolis.
125
Es oenügte alsu nicht, den gewachsenen Boden zu glätten, sundern
man mauerte an den abschüssigsten Stellen eine neue Burg-wand auf,
welche durch Aufschüttung mit dem Kern des Burgfelsens zu einem
Ganzen verbunden wuimIc.
Fig. 19.
.Mit dieser Arbeit verljand man die Reinigung des Burgraums, indem
man die umherliegenden Trümmer als Baumaterial verwendete und zwar
in doppelter Weise, so dass sie entw^eder als Baustücke der neuen Mauer
eingefügt oder, beliebig zurechtgehnuim. als blosses Füllmaterial bei den
Aufschüttungen benutzt wurden.
Fig. 20.
Die erste Art der Verwendung ist an der Xordseite der Burg zwischen
Propyläen und Erechtheion am deutlichsten bezeugt, wo Gebälkstücke,
Trigl)T)hen, Metopen und Giebelgesimse in regelmässiger Folge und nach
aussen sichtbar eingemauert worden sind. Die beifolgende Skizze (Fig. 19)
giebt eine Anschauung der Nordseite mit den marmornen Säulentrommeln,
126
Neubau der Akropolis.
welche neben oder je zwei üIxt einander verbaut sind, und mit di-ii
weiter nach Westen eingemauerten Gebälkstücken aus Porosstein. welche
nach der Aufnahme von Penrose in Fig. 20 deutücher abgebildet sind.*
Diese Baustücke wurden früher sämmtlich einem der zerstörten
Tempelgebäude zugeschrieben. Sie gehören aber verschiedenen Bauten
an und sind in verschiedenen Zeiten eingemauert worden. Die Gebälk-
stücke aus Porös, welche wie ein architektonischer Schmuck oberhalb der
Stadt angebracht waren, stammen (wie Dörpfeld nachgewiesen) vom Heka-
tompedon der Pisistratiden . in dessen Nähe sie vermauert worden sind.
Wie man an der inneren Mauerseite die alten Baustücke verwendet
habe, davon giebt die beifolgende Ansicht eines Theils der Burgmaui'i-.
östlich vom Erechtheion (Plg. 21). r'm lehrreiches Bild.
Fig. 21.
Hier sehen wir canelirte Poiostrommeln eines vorpersischen Gebäudes
neben einander aufgestellt, und darüber liegen Säulencapitelle. Alle Stücke
gehören einem Bau an, der schon fertig und verputzt war: die ^lalU-
stimmen zum llekatompedon. Aus der guten Erhaltung erkennt man
* Penrose, Priticiplee of Atlieniari ;ircliitecture, 'I'afel 40. Strack, Der vor-
perikleisclie l'artlienon, Arcliäol. Zeituntj XX, S. 241. Michaelis, Parthcuon, S. IIS.
Dürpfekl, Mittheilunpen des atluMi. Inst, XI, :M1.
Neubau der Akropolis. 127
hier am deutlichsten, dass im Perserbrande die Tempelgebäude durchaus
nicht vollständig zerstört, sundern dass die noch aufrecht stehenden Häulen
abgebrochen worden sind . um sie zur Hinterfüllung der Burgmauer zu
verwenden. *
Anderes Material ist umgearbeitet worden. So haben sich in der
südlichen Burgmauer, oberhalb des Theaters, dreizehn zu Quadern ver-
hauene Säulentrommeln vom Hekatompedon gefunden. Die Verwendung
von Porosbaustücken kann wohl nur der kimonischen Zeit zugewiesen
werden : was von Marmor verbaut ist, weist auf eine spätere Bauzeit.
Man hat aber nicht nur Architekturstücke als Baumaterial verwendet,
sondern auch die zerschlagenen Postamente der Statuen und ganze Werke
der bildenden Kunst, soweit sie nicht Gegenstände des Cultus waren.
Denn man konnte nicht daran <lenken, die Weihgeschenke, die mit ihren
Postamenten umgeworfen und zertrümmert waren, in ihren ft'ühern Reihen
herzustellen. Ist man doch auch da, wo keine solchen Katastrophen
erfolgt waren, wie z. B. in der Altis von Olympia, als man für den Zeus-
tempel eine neue Bodenfläche herrichtete, mit den altern Weihgeschenken
sehr rücksichtslos umgegangen. So hat man auch auf der Akropolis über
verschütteten Bildwerken den neuen Boden aufgeschichtet, und die werth-
vollsten Schrifturkunden des alten Athen wurden wie Pflastersteine
benutzt, um die Oberfläche zu ebenen.
Diese Thatsache ist uns erst im Januar 18Sü klar geworden, als
man unweit der Nordwestseite des Erechtheion vierzehn weibliche Figuren,
mit Postamenten und Bautrümmern vermengt, 3 — 4'/-2 m tief im Boden
liegend fand, als Grundlage der oberen Stein- und Erdschichten.**
So hat man in verschiedener Art mit Auft'äumung des Trümmer-
feldes die Herstellung des Neuen verbimden, und wir können uns jetzt
die Arl)eiten anschaulich machen, aus denen nach dem Perserbrande eine
der grössten Leistungen monumentaler Bauthätigkeit, die Neuschöpfimg
der Burg von Athen, allmählich zu Stande gekommen ist. ein Werk, das
mit mühevoller Anstrengung und Aufwendung aller verfügbaren Mittel nach
einem festen Plane durchgeführt wurde, und, wenn wir des Themistokles
Gedanken richtig erkannt haben, im vollen Sinne das Verdienst lümons ist.
Natürliche Bodenformen eigenmächtig lunzugestalten, war im Ganzen
gegen die Neigung der Hellenen:*** doch überwog das Gefühl, dass es
* Dörpfeld, Mitth. des atlien. Inst. XV, S. 424.
** Statuen der Priesterinnen: Winter, Jahrbuch II, 220; vgl. Robert, Herines
XX, 135.
*** Sie hatten eine religiöse Scheu vor ieder Vergewaltigung der Natur, in der
sie eine ßia d^iüiv erkannten. Vgl. Peloponnesos I, 28.
128
Der neue lioden der Aki()ii()lit<.
einer wesentlich neuen BaiiHäche bedürfe . um der grossen Zeit Würdiges
zu Stande zu bringen. ^lan wollte das von Natur Unvollkommene nur
vervollkommnen, wie ja auch das Capitol in Rom durch die Tarquinier
Fig. 22.
neu gestaltet wdidrn ist
flächen abzugewinnen. '■^^
nn abschüssigen Felswänden' .'Stattliche Hau-
* Dion. llal. III. »iS; die Akropolis war wie das Capitol ein Utfoi noXkijs
6iouivoi .iQuyuuTtius, Tarquinius baute wie Kiinon t(t'((Xi]uu«(!ii- v%p>,).oh' rjoXlnyöfhir
Neubau der Akropolis.
129
Nach Süden hatte der schmale Höhenkamm einen jähen Absturz von
20 Fuss Tiefe. Hier bedurfte es einer mächtigen Anschüttung, um eine
Terrasse zu schaffen ; man musste Stützmauern ziehen, die nur den Zweck
hatten, das abschüssige Terrain zu halten, um darüber die solide Quader-
mauer aufzurichten, die den Tempelboden tragen sollte und keine Bruch-
stücke älterer Bauten aufweist.
Beide, die untere wie die obere Mauer, zeigt die vorstehende Skizze
(Fig. 22) imd giebt eine Anschauung davon , wie jede einzelne Baufläche
dem Boden abgemngen werden musste.
PartTteTvoTv
a PelasqiscKe
T"c s t unas m auer
b.KirujTTVcuicr aus
XlToons IXTVcL
TcTokbcs Z ett .
c Untemvaueru,TUj
des PortlxciiOTi/aus
derscTbert Zeit.
a. ocluxtixmsriilLung.
AsklepleioTL
Fig. 23.
Der südhche Burgrand wurde über die alte Pelasgermauer , welche
tief im Schutte verschwand, um 10 m vorgeschoben. Das Ganze wird
besser als in beschreibenden Worten durch einen von Norden nach Süden
gerichteten Diu'chschnitt veranschaulicht (Fig. 23).
Die über dem jähen Absturz kühn und stolz emporsteigende Quader-
mauer gab der Burg von der Meerseite einen ganz neuen Anblick. Die
ganze Akropolis schien höher aus ihrer Umgebung hervorzuwachsen; es
y.0QV(fris ificpoqriaKs ouctXop ytyia&ai naqtaxtvaatv.
Curtius, Topographie. 9
130 Neubau der Akropolis.
war kein Nothbau, sondern ein Prachtbau, auf den der Atliener stolz war.
so dass auch Aischylos in seinen ,,8chutzflehenden" (um 460) der stolzen
Mauer gedenkt, über welcher Athena sicher throne.* An sie war der
Name Kimons am festesten geknüpft : sie war das unerschütterte Denkmal
seiner grossen Seesiege, denn unmittelbar nach der Schlacht am Eury-
medon wurden die aus dem Erlös ftir die persischen Gefangenen zu-
strömenden Gelder für diesen Bau verwendet (LXXVll 73).
Es war kein Festungsbau: denn die Akropolis sollte keine Feste mehr
sein, und die grosse Cisterne, für eine Citadelle unentbehrlich (S. 6S).
wurde jetzt zugeschüttet. Es war ein Ehrenschmuck von Athen (LXX^TISO):
der Mauerbau sollte dem mit allem Aufwände öffentUcher Gelder aus-
gestatteten Peiraieus nicht nachstehen und die Burg des Kekrops, welche
die Feinde vollständig vernichtet zu haben glaubten, als den Kern und die
Krone des ganzen (jenicinwesens, in ihrer neuen und vornehmen Gestalt
selbst wie ein unzerstörbares Siegesdenknial drr Welt vor Augen stellen.
Die Südmauer muss in ihrer ganzen Ausdehnung von Osten nacli
Westen als ein Ganzes angesehen werden. Sie ging über die alten,
von Süd nach Nord gerichteten Mauerzüge der Pelasger hinweg, um den
schmalen PJingang zu sperren, und schloss mit dem Thurm. welcher
zur Beherrschung des gegen Westen vorgescliol)enen Aufgangs diente.
Dieser Thurm war eine viereckige Bastion und umfing die Felskuppe,
die den von Süden heraufführenden Burgweg überragte. Sie ist drr
Höhen])unkt, wo man, von unten kommend, das Meer von Aigina zuerst
überblickt, die alte Seewarte der Athener, wo König Aigeus nach dem
heimkehrenden Schiff seines Sohns ausschaute (S. 38).
Diese wichtige Höhe hatte durch den Dienst der Athena eine reli-
giöse Weihe, und wir dürfen annehmen, dass der ihr geweihte Altarbezirk
beim Ausbau des Thurms, der die kinionische flauer abschloss. in eine
Tempelstätte verwandelt wurde, und dass sie hier zui- Erinnerung an die
Freiheitskriege jetzt als Athena-Nike (XXX^T 5V1) einen mit neuem Glanz
ausgestatteten Dienst erhielt. Der Thurm giebt in seiner vorzüglichen
Erhaltung die beste Anschauung von den Mauerbauten jener Zeit. Er
entspricht in seiner Anlage den alten Festungsthürmen , welche rechts
vom Eingange den Weg sperren . um di(> unbeschildete Seit(^ des an-
steigenden Feindes zu bedrohen: n- wurde als Festungstbunn auch
„Pyrgos" genannt, im Wesentlichen war anch diesei- Han. den wii- nocji
heute an dei- Nnidwestecke in reffelmässiucn Sejiichtin \nn Jvalkstein-
* Suppl. \'M: t/orait Gtitv triorii üarpidis- Hüoheler, Rliein. Mus. 40, ()2n
wollto die .Stelle auf den l'.-ntlicnoii lic/iehen, der d.inials nooli nirlit bestand.
Neubau der Akropolis. 1 ;{ 1
qiiadern 8,6ü in aufsteigen sehen, ein Schmnck der Burg. Seine Obertiäehe
wurde benutzt, um den ionischen Tempel der Athena Nike mit dem vor-
liegenden Altare aufzunehmen, und die Analogie mit einer Festimgsbastion
wurde su weit beibehalten, dass nach Art einer zum Schutz der Yer-
theidigenden dienenden Brustwehr eine Balustrade von Marmor den kleinen
Tempelhof auf drei Seiten umfasste. In welcher Zeitfolge diese Werke
am Burgaufgange hergestellt worden sind, lässt sich nicht bestimmen.
p]s ist aber von Anfang an Alles in sich so zusammenhängend, dass wir
einen gemeinsamen Plan voraussetzen müssen, und dieser kann nur der
Zeit angehören, da Kimon der leitende Staatsmann war.
Diese Anlagen stehen alle mit der Südmauer in Zusammenhang, die
unter besonderen Schwierigkeiten und in besonders grossartigem Maßstabe
ausgeführt worden ist. Es konnte aber nicht die Absicht sein, die Akro-
polis nur an einer Seite neu zu ummauern. Auch hat man im Norden,
namentlich bei der Aglaurosgrotte, Mauerstücke ft-eigelegt, welche ganz
den Charakter der kimonischen Zeit tragen. An andern Stellen sind
Baureste verwendet, welche solchen Werken angehören , die von Kimon
begonnen, aber unvollendet gelassen sind. Hier muss also in der Zeit
nach Kimon weiter gebaut worden sein. Man war aber gewöhnt, ihm
das ganze Werk der IJmmauerung zuzuschreiben, und in diesem Sinne
konnte man sagen, der ganze Burgring sei theils von den Pelasgeni. theils
von Kimon angelegt worden (LXXYII 82).
Sein Hauptziel war kein anderes, als auf der mittleren Burghöhe
einen grossen Bauplatz zu schaffen, um im Anschluss an die Anlagen
der Pisistratiden zu Ehren der Burggöttin ein Prachtgebäude zu errichten,
welches dem Fortschritte an Wohlstand und nationalem Ruhm entsprechen
sollte. Peisistratos hatte sich noch so beengt gefühlt, dass er hart neben
dem Erechtheion sein Hekatompedon errichten musste. Jetzt war wie
durch ein Wunder an Stelle des schmalen Rückgrats eine breite Hoch-
fläche hergestellt, auf der man mit voller Freiheit einen Prachttempel
bauen konnte, mit einem geräumigen Tempelhofe, wie er für die grossen
Festlichkeiten nöthig war.
Nun wissen wir seit Aufi'äumung der Akropolis, dass unter dem
perikleischen Parthenon die Fundamente eines dorischen Tempels liegen,
der ebenfalls je acht Säulen an den Frontseiten hatte. Die Gründung
desselben kann nur der kimonischen Zeit angehören, und wir erhalten
jetzt erst eine Anschauung von der rastlosen Energie, mit welcher damals
nicht nur Terrassen und Terrassenmauern hergestellt, sondern auch die
Hochbauten, für die sie bestimmt waren, unverzüglich in Angriff genommen
worden sind.
9*
132 Tempel- und Schatzräume.
Der achtsäulige Tempel sollt(> den in Schutt liegenden ersetzen:
denn es ist nicht wahrscheinlich, dass man neben dem älteren Heka-
tompedon gleichzeitig einen zweiten durchaus gleichartigen Tempelbau
aufrichtete. Dagegen ist es nicht unwahrscheinlich, dass man von dem
älteren Gebäude einen Theil herstellte, und zwar denjenigen Theil, welcher
zur Aufbewahrung von Edelmetall bestimmt war.
Der Raum hinter der Cella der Polias hat seit ältesten Zeiten als
der sicherste Platz für Unterbringung heiliger Gelder gegolten ; auch die
Schätze der eleusinischen Gottheiten sind dort geborgen worden.* Seit
aber Athen Seemacht war, musste ein der Stadt zur Verfügung stehender
Baarschatz von jedem Staatsmann als unentbehrlicli anerkannt werden,
also auch ein Piauni zur Unterbringung desselben. Dafür konnte aber
nicht leichter und zweckmässiger gesorgt werden , als durch Erneuerung"
des alten Schatzraumes im Hinterhause des verbrannten Hekatompedon.
Wenn man sich bei dem Neubau auf diesen Theil beschränkte, so hatte
man zugleich den Vortheil, dass man bei der Wiederherstellung des
Poliastempels, welche die erste Sorge der Athener sein musste, im Raum
weniger beschränkt war, und die heihgste Stätte der Burg, ohne die
durch den Gottesdienst gebotene Raumanlage zu verändern, durch An-
bauten schmücken und erweitern konnte.
Es ist also auch wahrscheinlich, dass für das allein erneuerte Hinter-
haus der Name „Thesauros" oder „Opisthodomos" üblich wurde, und dass
es dieser Raum war, wo man den von Delos 454 herübergebrachten
Bundesschatz unterbrachte.
Wenn also von Polygnotos berichtet wird, dass pv in Athen den
Thesauros mit Gemälden geschmückt habe,** so trage ich kein Bedenken,
diese wohlbezeugte Nachricht auf das Hinterhaus des alten Hekatumpedou
zu beziehen, und erkenne darin die Absicht Kimons. der Bundesschatz-
kammer durch religiöse Malei-ei eine höhere Weihe zu geben.
* XXI 10, wo ich statt voroihtv und statt ßo^^äft^n': u:ua9^iv zu lesen vor-
schlage, und statt [ir n^Ql^i]6l(,) vielleicht: tr rf, Höho. Hinter den Tempelcellen
waren, dem Herkommen gemäss, überall die Schatzräume. Daraus erklärt sich
auch im Tempel von Korinth die Tiefe des Hinterraums. Mittheilungen des athen.
Inst. XI, 301. Vgl. o7iia!)^6Jofjoi arfi'/.m bei Polybios 12, 12 (11), 2.
** Harpocratiou v. fIo).vyyatiog rag iv no (->i,ai(VQ{<i y.<ä im At'KXn'u) yQftqu^:.
Die Emeudation ir tu) (-Jt;aiu}g Ugtö ist vollkommen willkürlich und bürdet den
beiden Geschichtschreibern der Malerei, Artemou und lobas, einen Irrtlium auf, an
dem sie ganz unschuldig sind. Ich sehe mit Freuden, dass jetzt auch Dörpfeld
unter dem Opisthodom als Schatzkammer das Hinterhaus des „alten Athena-
tempels" versteht: Mittheil. des ath. Inst. XII. 2()l.
Athena Promachos. 133
¥jY hatte also bei dem neiu>n Prachttempel, den er anlegte, zu dessen
Stufenbau er noch denselben Htein von Kara benutzte, * den die Pisistra-
tiden eingeführt hatten, um so freiere Hand, indem er für Schatzräume
nicht zu sorgen hatte.
Diese grossen Werke genügten noch nicht, den Unternehnmngsgeist,
der jene grosse Zeit beseelte, zu befriedigen. Auch der bildenden Kunst
wurden neue Aufgaben gestellt, und es ist kein Grund, daran zu zweifeln,
dass Kimon es gewesen ist, der in Pheidias den Mann e'rkamite, welcher
vor Allen berufen sei, die Grösse Athens in Bildwerken zum Ausdruck
zu bringen. Nachdem er in Delphi noch nach Weise der peloponnesischen
Meister Gruppen von Erzl>ildern geschaffen hatte, welche den unverkenn-
baren Zweck hatten, Kimons Vater die höchste Ehre zu erweisen, wurde
für die Akropolis ein im Geiste der Zeit neu erfundenes Weihebild oder
Siegesdenkmal in Angriff genommen, ein kolossales Erzbild der Burggöttin,
das an hervorragender Stelle westlich vom Erechtheion seinen Platz erhielt.
In Herstellung von Bronzen, die durch ihre Grösse Staunen erregten,**
waren die Peloponnesier vorangegangen, und ein äginetischer Meister war
es, durch den die Thasier ihren Stadtgott Herakles zehn Ellen hoch in
Olympia aufstellen Hessen. In Athen sollte aber nicht nur ein Schaustück
kolossaler Bildkunst hergestellt, sondern die Stadtgöttin selbst inmitten
ihrer Stadtburg geehrt werden, als die Gemeindehüterin, Stadt und Land
mit wachsamem Auge überblickend und zugleich in kühnem Vorschritt ; ***
zugleich aber war sie ein Bild der Stadt selbst, ein historisches Symbol
der Bürgergemeinde : denn wenn die eherne Göttin unter dem Xamen
..Promachos" dem Volke vertraut war. so kann derselbe doch nichts Anderes
bedeuten, als dass in ihr auch die Bürger geehrt ^nirden, welche im
Kampf gegen die Barbaren, allen Hellenen vorkämpfend, vorangegangen
waren. Das war bei Marathon geschehen, und so verräth auch dies
Werk, das erste, das wir von Pheidias" Hand in Athen kennen, den Ur-
sprung aus der kimonischen Zeit, in welcher der Marathonomachen Ruhm
* Karäquadern von den pentelischen Stufen des perikleischen Parthenon
überbaut: Lepsius, Griecli. Marmorstudien, S. 116.
** exempla andaciae Plin. 34, 39.
*** Darauf beziehen sich P^pigrarame , wie das des Julian : Tinre, Tquayti/tuc,
xoQvaatca (caxt'i uiaaip, Benndorf, Mitth. VII, 4G. Vgl. roli^ tniovaiv hiaTaa&m
fxi'A.'kovaa Zosimos V, »>, 2. Die ruhige Haltung kann ich aus den Münzen nicht
für erwiesen halten, wie Michaelis Mitth. II, 92. T6 ccy«'/.^u(c z6 Muqu&uypö&tv :
Aristides Or. ed. Dind. II, p 288. Man unterschied die legendarisch unzuverlässige
Beziehung der Weihgeschenke auf Marathon von der wirklich bezeugten {ccXr^d-il
'AoyM Paus. X, 10).
134 Weihgeschenke kimonischer Zeit.
das Thema aller öffentliclien Kunstwerke war. Nach der Ueberliefenmg.
welcher Demosthenes folgt, war das "Werk von dem Beiiteantheile er-
richtet, den die Hellenen den Athenern zuerkannt hatten (XXII 77): es
war also dann ein Siegespreis athenischer Tapferkeit, deren Ruhm auf
die Göttin übertragen und in ihr persönlich dargestellt war. Attischer
Piuhm aber war im Sinne Kimons von hellenischem Patriotismus un-
zertrennlich : deshall) stand der Vorkämpferin zur Piechten die Erztafel,
in welcher über Arthmios aus Zeleia. der persisches Gold nach dem
Peloponnes gebracht hatte, mid über seine Nachkommen der Fluch aus-
gesprochen war. Auch sie war der Göttin geweiht, um das Gegenbild
dessen, was in ihr geehrt ^vu^de, den Bürgern vor Augen zu stellen, und
so wurde der Standort des Kolosses für alle Zeiten eine besonders geweihte-
Stätte hellenischer Erinnerungen. *
Zu den Weihgeschenken dieser Zeit, welche sich unmittelbar den
Freiheitskriegen anschlössen, dürfen wir auch wohl den Koloss eines Erz-
stieres rechnen, welcher zu den bekanntesten Denkmälern der Akrupolis
gezählt wurde. Er war von dem Areopag geweiht (LXIA' SS), und da
wir wissen, dass diese Behörde zur Zeit der Persemoth allgemeine An-
erkennung fand, indem sie die ihr übertragenen A'ollmachten mit glück-
hchem Erfolge benutzt hatte, um die Räumung des Landes zu leiten
und der ärmeren Bevölkerung zu Hülfe zu kommen, so war ein Denkmal
zum dankbaren Andenken dieses Erfolges auf der Burg sehr an der Stelle,
und es wird schwer sein, eine andere gleich passende Gelegenheit der
Stiftung aufzulinden, um so mehr, da ja schon zu Kimons Zeit die
politische Bedeutung des Areopags aufgehoben wurde. Es war aber gerade
in der Zeit der Freiheitskriege Gebrauch, das Symbol des Stieres zu
benutzen, um den vaterländischen Boden zu bezeichnen, welchen man
nach Vertreibung der Feinde als fi-eien Boden wieder mit den Ackerstieren
pflügen konnte.**
EndUch gehört in den Kreis der marathonischen Ermnerungen die
Stiftung des Pancultus an den ..Breitfelsen" der Burg, den sogenannten
Makrai petrai. in der Felsgrotte am Xonhvestfusse di'r Akropolis. weldie
der des Ap(tll(i Hvpakraios l)enachl)art ist: hier erhielt der pelupunnesische
Gott eine Heimstätte, in welcher er den Athenern ein sehr vertrauter
Genosse wurde (XXXIII 95).
Dazu truij das volksthümliche Fest (\r> Faekell;uit>. ila> ihm ein-
* Die Urkunde der Ac-ht über Arthmios: Aeseh. g. Ctes. '24s. Dinarciios
•2, 24. Plut. Thein. ß.
** i'tQovr t'/.u!ftQ<( Tj, yi, Paus. X, K». •'•. Aroliiiol. Zeitung Will (1S(J0), S. :iT.
Kimons Wirksamkeit. 135
gesetzt wurde, wesentlich hr\. und wir dürfen annehmen, dass der 5 Stadien
18 Fiiss hinge Umoany um die Burg der Schauplatz dieses Festes war
(LXXV 12).
Nach dem Ergebni.ss der neuen Entdeckungen ist uns ein wesentlich
klarerer \md vollständigerer Ueberblick der Zeit vergönnt, in welcher
Kimou die leitende PersönHchkeit war: es war eine Zeit von etwa zwanzig
Jahren, welche durch eine beinahe fünfjährige Abwesenheit unterbrochen
war, und man staunt über das, was diese kurze Zeit für Athen ge-
wesen ist.
Nach Themistokles, dessen Unteniehmungen alle etwas Gewaltsames
und Ueberstürztes hatten, war es ein unvergängliches Verdienst Kimons,
dass er die Entwickelung der Stadt in ein sicheres Geleise gelenkt hat.
Die Verlegung ihres Schwerpunktes nach dem Peiraieus wäre nicht mög-
lich gewesen, ohne die Athener ihren altheimischen Ueberheferungen zu
entfremden und den Zusammenhang ihrer Geschichte zu zerreissen. In
Kimon sehen wir eine wesenthch neue, von engherziger Parteilichkeit
freie Eupatridenpolitik sich entfalten. Bei treuer Anhänglichkeit an das
Gute der Vorzeit, und lebhaft bestrebt, den alten Geschlechtern die
Führung zu erhalten, weiss er die neue Zeit ehrlich und rückhaltlos
anzuerkennen, und keiner hat mehr gethan, um Athen mit den Inseln
und Küstenländern zu verschmelzen, als Kimon. weil auf diese Weise ein
ft-iedhches Zusammengehen mit der continentalen Macht Spartas am
leichtesten durchzuführen war.
Athen ist durch ihn neu ionisirt worden, und in seiner Leitung der
städtischen Angelegenheiten erscheint er uns jetzt nicht minder be-
\vimderungswürdig, als in der Organisation und Führung der Flotte.
Rückhaltlos hat er die Agora als den Mittelpunkt der Stadt an-
erkannt und Alles gethan, der dort sich versammelnden Büi-gerschaft den
Boden von Neuem lieb und werth zu machen, wohnhcher, behaglicher,
schöner als je zuvor. Fontänen sprudelten im Kerameikos, Platanen be-
schatteten ihn und Marmorhallen erhoben sich, welche den Bürger mit
gerechtem Hochgefühl erfüllten. Was von den Inseln herüberkam, erkannte
hier eine aufblühende Reichshauptstadt. Aus den Siegen erwuchsen die
Siegesdenkmäler, welche der Gemeinde die Ehre gaben, und wenn er den
Krieg ununterbrochen fortgesetzt sehen wollte, so konnte er auch auf
immer neue Siegesbeute rechnen, um ohne Belastung der Bürger und
Bundesgenossen aus dem Gelde der Barbaren die Stadt immer reicher
ausstatten zu können. Mit leutseHger Freigebigkeit Uess er den geringsten
seiner Mitbürger am Genüsse seiner Gärten theilnehmen und schuf für
sie die Vorstädte, welche durch ländliche Anlagen den Städter erfi-ischten.
J36 Kimons AVirksamkeit.
Die enge Hochburg war zu einem geräumigen Festraum und Tempel-
boden umgestaltet und die Häfen waren mit der Oberstadt so vereinigt,
dass ohne Bruch mit der Vergangenheit Athen selbst eine unangreifbare
Seestadt wurde.
Theseus, der schon die alte Eupatridenstadt geordnet haben sollte
(LXAT 20). war jetzt der Genius der neuen Bürgerschaft. Seine festUche
Heimführung belebte sein Bild wieder im Herzen des Volkes und wurde
ein neues Band volksthümlicher Gemeinschaft. Wie in der Poesie, so
wurde er in Wandgemälden, auf Vasenbildern und in Tempelreliefs neu
gefeiert. Mit ihm lebten seine Genossen wieder auf, Phorbas, sein Wagen-
lenker, dem das Phoi'banteion geweiht wurde (LHI 25), und Peirithoos;
in der Nähe des neuen Theseion lag das Horkomosion an der Stätte, wo
die Freunde ihr Bündniss beschworen haben sollten (LIV 72, LXIX 73);
so genau wurden die alten Ueberlieferungen örtlich festgestellt. Viel-
leicht ist auch der Heros Epitegios. der das Bürgerhaus Hütende, der in
Athen ein Priesterthum hatte, kein Anderer als Theseus.*
Seine Gestalt hatte aber auch eine nationale Bedeutung, welche
Kimon sehr am Herzen lag. Durch ihn traten nun auch die fernen
Inseln, wie Sk}T0s, mit Athen in nahe Beziehung und ihre heimathlichen
Sagen wurden den Athenern vertraut. So stellte Polyguotos, dessen Ein-
bürgerung ein so schönes Beispiel friedlicher Vereinigung z\nschen Fest^
land und Inseln war, den Athenern die Königsfamilie des Lykomedes vor
Augen und seinen gastfreundlichen Hof. die feindlichen Begegnungen
verhüllend. Mikon malte im Theseion Theseus in der Meerestiefe,
wo er sich als einen echten Sohn Poseidons bezeugt, und im Anakeion
einen Vertreter des ältesten Stadtadels. Butes, unter den heimkehrendf^n
Argonauten. Deutlicher konnte man nicht darauf hinweisen, dass kühne
Seefahrt nichts sei, was dem Herkommen der Eupatriden widerspreche.
Andererseits wui-deu die Dioskuren und ilii-e Vermählung mit den lako-
nischen Leukii)pi(leii Ix'iuitzt, um der grossgiiechischen PoHtik. die Kimon
am Herzen lag. eiufii künstlerischen Ausdruck zu geben. Der alte Gott
der Meliteer winde mit dem Stammvater der spartanischen Könige ver-
schmolzen; die Aufnalime der aus dem Peloponnes flüchtigen Herakliden
wurde jetzt als die erste der athenischen Grossthaten gepriesen und die
Bündnisstreue gegen die Stammgenossen in der Person des Theseus auf
das Würdigste verherrlicht.
Unverkennbar ist hier onw Gemeinsamkeit des Strebens, ein Zug
der Zeit, die wir die kimonische neiuien können. Wir haben den Kin-
C/.1. in. 'i'.tl. W. Vischor, Kleine Soli ritten, II. :^60.
Kimons Wirksamkeit. 1 37
di'uck eines zielbewussten , in sich zusammenhänoenden Wirkens und
Schaffens, das sich an eine leitende Persönlichkeit anschliesst, wie es uns
bei einer Reihe der Hauptwerke, der Ausstattung des Kerameikos und der
Akademie wie bei der Planirung der Akropolis ausdrücklich bezeugt ist.
Als echter Hellene war Kimon unablässig bestrebt, den öffentlichen Werken
durch die Kunst eine höhere Weihe zu geben. Mit Dichtem, Malern
und bildenden Künstlern in persönlichem Verkehr, hat er das Streben,
die Vaterstadt nicht äusserlich aufzuputzen, sondern der thatenreichen
Gegenwart einen verklärten Ausdruck zu geben und die Bürger geistig
zu erheben, indem sie täglich daran gemahnt wurden, der Helden von
Marathon und Salamis eingedenk, ihrem besonderen Berufe treu zu sein,
dabei aber die Bande nicht aufzugeben, welche sie mit ihren alten
Bundesgenossen zu einer Volksgemeinschaft vereinigten.
Y.
Perikles — Lykur^os.
Zwischen der kimonisclien und drv pcriklfischen Zeit ist in drr
städtischen Baugeschichte der Unterschied geringer, als gemeinhin an-
genommen wird, und was Kimons Nachfolger für Athen gethan hat. ist
zu sehr als etwas Neues und I'nvergleichüches dargestellt worden, wie
man in ähnlicher Weise das Zeitalti-r Leos X. auf Kosten seines Vor-
gängers verhi'rrliclit hat.
Wenn Kinion im Gegensatze zu Tlifniistokles das alte Athen als eine
Reichshauptstadt darstellen und schniü(k<'n wnlltc so ist Perikles nur in
seine Fussstapfen eingetreten. Auf die von Kimon geebneten TeiTassen
hat er gebaut, die von Kimon begonnenen TempelgTÜndungen hat er
ausgeführt und dieselben künstlerischen Kräfte ])enutzt. welche lümon als
die für die grosse Aufgabe geeigneten erkannt und vei'werthet hatte. Es
hat also in der Leitung der Stadtgeschäfte kein Systemwechsel statt-
gefimden, wie zwischen Themistokles und Kimon. aber das Programm des
Perikles ist durch neue Gesichtspunkte wesentlich verändert worden.
Athen sollte nicht nur den Bundesgenossen gegenüber als herrschender
Seestaat sich geltend machen, sondern in ganz Hellas die erste mid vor-
bildhche Stadt sein, die Anspruch darauf machen könne, dass Alles, was
Hellenen von Nichthellenen unterschied, am vollsten zum Ausdruck komme.
So wurde aus der attischen Stadtpolitik eine nationale, und auch, was an
Bauunternehmungen zur Wiederherstellung von Athen im \\'erke war.
erhielt nun einen neuen ('haiakter.
Nachdem Kini.m aus attischem Beuteantheil mit reichlicliem Zu-
schuss eigener .Mittel so grossartige Werke geschaffen hatte, machte
Perikles den Grundsatz geltend, der Neubau des Zerstörten sei nicht die
Aufgabe einzelner Bürgerschaften, sondern eine Angelegenheit des ganzen
Volks, welche auf dem Wege amphiktionischer Gesetzgebung durchzufüiiren
sei; denn auf dem Volke der Hellenen liege noch eine ungelöste Schuld
den Göttern gegenühcr. welche das Vaterland vor d<ui l'ntergange l)e-
wahrt hätten, und auf l'niklcs Antrieb bescbjoss man. darauf anzutragen,
Gesichtspunkte des Perikles. 139
dass ein Kongrcss nach Athen berufen werde, um die Ausführung der
natiunalen A^erpfliditung ins Werk zu setzen (um 445).*
Dass dieser Plan, nach welchem die Hellenen sich zu weit aussehenden
Leistungen verpflichten sollten, die vorzugsweise Athen zu Gute gekommen
wären, keine Aussicht auf Erfolg haben konnte, darüber konnte Perikles
sich nicht täuschen, aber er erreichte dadurch, dass seine Gedanken, deren
gTOSser Inhalt l)ri den Besten des Volks Anklang finden musste, offen
ausgesprochen wurde, dass den Bundesgenossen die Neubauten als eine
nationale Aufgabe vor Augen gestellt wurden und dass man in Athen selbst
die Fortführung des Begonnenen von einem ganz anderen Standpunkte auf-
fassen lernte. Sie durfte nun nicht mehr an einzelne kriegerische Erfolge
sich anschliessen und von gelegentlichen Beuteantheilen abhängig bleiben,
die vt'rsiegen mussten, so wie das ägäische Seegebiet beruhigt war, noch
weniger von der Freigebigkeit einzelner Mitbürger. Sie musste in grösserem
Stil erfolgen, weil Athen srinen Beruf zu bewähren hatte, in Herstellung
von Kunstwerken allen Hellenen voranzugehen, und endhch er\ATichs
daraus das Recht und die A'erptiichtung. die Staatseinkünfte in grösserem
j\Iaßstal)e heranzuziehen . weil es eine nationale Schuld abzutragen galt.
Sie musste, den persönlichen Neigungen der Feldherren und Staatsmänner
entzogen, als eine Staatsangelegenheit ersten Ranges in grossem Zusammen-
hange auf dem AVege der Gesetzgebung behandelt werden.
Es wurde also die Einrichtung getroffen, dass der Bürgerschaff die
Pläne der öffentlichen Bauten vorgelegt und zugleich die erforderüchen
Geldmittel beantragt werden sollten. Eine Kommission von Vertrauens-
männern wurde ernannt, welcher die Gberaufsicht über die im Plane ge-
nehmigten Werke ül)ertragen wurde, und zugleich bestimmt, dass der Rath
der Fünfhundert die von den Kommissaren geschlossenen Baukontrakte
so wie che Fortschritte der Arbeiten von Jahr zu Jahr kontrolire. Dadurch
wurden die Fünfhundert für eine Reihe von Jahren zu einer Baubehörde,
bei welcher sämmtMche Dokumente aufbewahrt wurden. In den Rech-
nungsurkunden, welche die Vorsteher der öffenthchen Werke aufstellten,
wurden die jährlich wechselnden Rathskollegien gezählt : ein Zeichen,
* Der Kongressantrag wird von Holm, Gr. Gesch. I, 272, unter Beistimmung
von Koepp, Jahrbuch des arch. Institutes V, 269, um 4G0 angesetzt. Aber der
Antrag setzt bei den Athenern wie bei Perikles ein hohes Selbstvertrauen voraus.
Perikles konnte nie daran denken , dass für Parthenon und Propyläen die Kosten
von den Peloponnesiern und den andern Griechen mit übernommen würden. Was
die Athener als eine religiös-patriotische Pflicht in Angriff genommen hatten, sollte
als solche von ganz Griechenland anerkannt und die in Athen bewährte Kunst
eine nationale werden.
140 Opposition gegen Peiikles.
welches Gewiclit man darauf leote, die Bauten als ein Ganzes anzusehen:
die Bezeichnung eines Raths als des zehnten oder vierzehnten gab so-
gleich den amtlichen Nachweis, in welchem Zeitabschnitte sich die von
Staatswegen beschlossenen Bauwerke befanden.*
Perikles aber war die Seele des Ganzen : denn wenn es ihm als Redner
gelungen war. seine ^Mitbürger für die Bau[)läne zu gewiimen, und wenn
er, als der Sachverständigste von Allen anerkannt, den Vorsitz der Bau-
kommissionen hatte, so konnte er, kraft dieser Vollmacht, im 'Wreine mit
den um ihn versammelten Künstlern ohne Verletzung der demokratischen
Staatsordnung Alles selbständig dui'chführen. Die Gebildeten huldigten
den idealen Zielen einer Politik, welche der Vaterstadt einen ganz neuen
Glanz verlieh, die !Masse fühlte sich wohl bei dem reichen Verdienste und
der Bürgschaft eines glücklichen Friedens, weh-he ihnen die STossartigen
Bauunternehmungen gewährten.
Dennoch erhob sich ein scharfer Widerspruch, und zwar von Seiten
der kimonischen Partei: ein Widerspruch, welcher erst durch die Ent-
deckungen der letzten Zeit in ein helleres Licht getreten ist. Denn je
anschaulicher uns geworden ist. wie grossartig Eämon für die Schönheit
der Stadt gesorgt hat. um so beft-emdlicher musste der leidenschaftUche
Widerspruch von Seiten der Kimonier gegen Perikles" Bauten erscheinen.
Jetzt sind unter dem Parthenon die Fundamente eines Tempelgebäudes
freigelegt, von denen mit gi'össter Waliisclifinliclikeit angenommen wird,
dass sie von Kinum herrühren. Die Marmorsäulen wurden aufgerichti't.
als Kimon starb. Dann ist der Bau unterbrochen, der Bauplan verändert :
die fertigen Säulentrommeln hat man anderweitig als Material verwendet
und die mit unendlichem Aufwände von ^lüho uml Kosten liergestellte
Terrasse für einen neuen Tempelbau benutzt.
Jetzt begreift man, warum die verwaiste Paitci >i(h untfi- Thukydides,
dem Sohne des Melesias, sammelte, nin mit allem Eifer gegen ein so
rücksichtsloses Verfahren Einspruch zu erheben. Es handelte sich dabei,
wie aus den erlialtenen Fragmenten der Oppositionsreden hervorgeht, wesent-
lich um zwei Punkte. Der erste betraf die \on den Bundesgenossen
eingezahlten Gtdder. welche nach kimonischen Grundsätzen nur zu dem
Zwecke verwendet werden durften, für den sie gegebiMi wanni. uänilich
zur Sicherung des griechischen Meers gegen Persien. Hin zweiter Widei-
spruch galt (b-m künstlerischen Charakter der Neubauten, denen Kimons
Anlagen zum ()i)fer Helen. ^lan bekämpfte eine üppige Prachtliebe,
welche die Stadt wie ein eitles Weilt mit Ed(dgesteiu Iteliänge und mit
* CIA. I, p. 150. Mitth. des athiMi. Inst. IV, 35.
Perikles und die Kiraonier. 141
Gold übrrhuli' : t'in Angriö', der sich nur so erklärt, dass, im Gegensatze
zu den bisherigen Leistungen attischer Kunst in Tempel- und Hallen-
bau, in Erzdenkmälern und sinnvollen AVandgemälden. eine neue Richtung
sich Bahn machte, welche in kolossalen Prachtwerken, zu denen das
kostbarste Material aus fernen Ländern herbeigeschafft wurde, den Reich-
thum der Stadt bezeugen wollte. Perikles und Pheidias hatten dabei
von Anfang an etwas Höheres im Auge, indem sie mit allen Mitteln der
Kunst Götterbilder herstellen wollten, welche einem der rehgiösen Ueber-
lieferung sich entfremdenden Zeitgeist gegenüber den Glauben der Täter
und die Ehrfurcht vor dem Göttlichen neu beleben sollten, Werke, die
an Pracht alles i\-ühere überboten, und doch an die alte Dädalidenkunst
anknüpften, an die schUchte Einfalt ältester Holzbilder. In dieser Ver-
bindung des Alten und Neuem erstrebte man, was in dieser Art noch
nie die Aufgabe der Kunst gewesen war, die monumentale Yeranschau-
lichung des göttUchen "Wesens, wie es den besten Athenern vor der Seele
schwebte und sie geistig vereinte. Ein solches Ziel stand Perikles und
Pheidias vor Augen, und dass in der Parthenos etwas geschaffen worden
ist, Avas an rehgiösem Gehalt und einer das Gemüth ergreifenden Würde
alles Frühere übertraf, bezeugt der Alten einstimmiges TJrtheil.
Die Gegner aber sahen in dem Goldelfenbeinkoloss nur eine üppige
Prunksucht, welcher man die Gelder der Bündner in gewissenloser Weise
opfere, und zugleich wohl auch einen Abfall von der einfachen und soUden
Kimstweise der älteren Hellenen.*
Das Goldelfenbeinbild der Parthenos war von Anfang an das Haupt-
augenmerk bei dem Entwurf des neuen Hekatompedos . und es ist wahr-
scheinlich, dass die Maße des kimonischen Baues sich dafür ungeeignet
zeigten, weil der Koloss. den Pheidias entworfen, eine breitere Cella ver-
langte.** Nach den Rechnungsurkunden haben die Ausgaben für das Bild
der Parthenos schon in der zweiten Hälfte des Jahres 447 begonnen,
gleichzeitig mit dem Bau des Tempels ; das BauprogTamm war im vollen
* Die Oppositionsreden der Kimonier (bei Plut. Perikles c. 12) gegen P. und
seine Freunde {ol t»}»' nohy y.aTa/Qvaovi'Tts xcd y.a'/lMniCoi'rti wantQ ccXaCoya
ywaly-a) entdeckt von H. Sauppe „Quellen Plutarchs im Leben des Perikles".
Vgl. Griech. Gesch. W, 186.
** Urkunden auf das Bild der Parthenos bezüglich CIA. I, 299; Foucart,
Bulletin de corr. 1S89, p. 171. Köhler, Sitzungsber. der Berl. Akad. 18S9, p. 223.
Von den 44 Talenten Gold, die nach Philochoros im Ganzen verwendet wurden,
sind in den drei Rechnungsjahren je 10 — 11 ausgegeben (zum Kurse von 14:1).
Daraus kann man schliessen, dass Pheidias neun Jahre an dem Agalma gearbeitet
habe, 447—438.
142 Odeion. Burgmauer.
Gange der Venvirklicliuno-. Alicr der Widerspruch blicli, und die Parteien
standen sich in Betreff der Verwendung des Baufonds su schrutf gegen-
über, dass ein Scherbengericht nöthig war, um in den Staatsangelegen-
heiten eine einheithche Leitung herzustellen. Erst im Jahre 81,3 (44/3),
als der gewaltige Führer der kimonischen Partei das Feld räumen
musste. war die für die Stadtgeschichte entscheidende Krisis überwunden,
und Perikles auch in seinen Bauplänen der unangefochtene Führer seiner
jNIitbürger.
Das älteste seiner Bauwerke, das wir nennen können, war das Odeion
am Ostabhange der Burg, ein Werk, das mit seiner ganzen Pohtik eng
zusanmienhängt, da er darauf ausging, mit erhebenden Kunstgenüssen die
Bürgerfeste immer reicher auszustatten, und dadurch sowohl den Kunst-
sinn der Athener auszubilden,* als auch die Fremden heranznlocken.
Musikahsche Aufführungen, denen er auch bei den Panathenäen neue
Bedeutung ATrUeh , verlangten einen geschlossenen Raum : es war ein
Rundbau, neu und eigenartig in seinei' Fitrm und Einrichtung, von einem
zeltförmigen Holzdache ))edeckt, im Innern mit emer Menge von Säulen
ausgestattet. Gleich nach Entfernung des Thukydides wurde Perikles von
Kratinos als der „zwiebelköpfige Zeus mit dem Odeion (d. h. dem spitzen
Runddache) auf dem Kopfe" dem lachenden Publikum vorgeführt (LXXX).
Es war eine I'4)oche im attischen Kunstleben, als der Zitherspieler Phrynis
hier au dem Staatsfeste den ersten nuisikalischen Preis gewann (wahr-
scheinlich 440 V. Chr.).
Was die Burgbauten lietriltt . so gab es hier eine Reiht' von Auf-
gaben, bei denen kein Widerspruch sich geltend machte, und die neueren
Rmde haben gezeigt, wie in der Befestigimg der Burg die kimonische
und die perikleische Zeit einander begegneten, ohne dass es möghch ist.
die Arbeiten im Einzelnen genau zu vertheilen. Kimon hatte sein Augen-
merk vorzugsweise der Südmauer zugewendet und hier der Burg ein ganz
neues Ansehen gegeben. Gewiss war seine Absicht, den ganzen Burgi'ing
zu erneuem, und es war eine Ehrensache, dies Werk nicht stocken zu
lassen. Die Befestigungsarbeiten einer nachkimonischen Zeit sind am
deutlichsten ;in der Aussenseite der Nordmauer bezeugt, welche S. 12.")
dargestellt und l)esprochen worden ist. Sie enthalten ein numumentales
Archiv ganz verschiedener Epochen attischer Baugeschichte. Denn ausser
den Gebälkstücken eines vuUkommen fertig gebauten Tempels, des Heka-
tompednn de]- Pi>ist Till ii|en . vind liii.f Säidentniuinieln aus ]»entejiseheiu
* ififeTiretifrcyoiywf i,d'o>'i(is orx leuoinot^ n;r nö'/.tr IMut. Per. 11.
Burgmauer.
143
Miirmur. und zwar vuii zwei verseliieik'ncn Grössen emgeniauert ; sie sind
iinvüllencU't und uehören zu dem Tempelbau Kimons.
Auch an der Innenseite der nördlichen Burginauer sind ansehnhche
Stücke vom kimonischen Bau als rüllmaterial verwerthet worden. Säulen-
trommeln unterer Lagen sind, wie die folgende Skizze (Fig. 24) zeigt,
nordöstlich vom Erechtheion neben und über einander eingebaut, auch mit
Trümmern von Weibüvschenken untermenot.
Betrachtet man das so zusammengeraffte Material älterer Zeit und
darüber einen sorgfältigen Aufbau v(tii (^uaderlagen , so hat man den
Eindruck, als ob der untere Theii einem Eilbau angehöre, der bei einer
plötzhchen Kriegsgefahr gemacht worden sei. Sicher ist nur, dass auch
in der nachkimonischen Zeit am Xordrande gebaut worden ist, um den
Mauerring zu vervollständigen, der im Wesenthchen der vorperikleischen
Zeit angehörte, und in diesem Sinne konnte Ivimon als der Urheber der
ganzen Burgmauer gelten (S. 131).
Was hier zur Vervollständigung geschehen ist, mag unter Leitung
des Kallikrates erfolgt sein, des Mauerl)auers der perikleischen Periode.
Sein Name steht in der iTkimde eines Baukontrakts, welche um 440
V. Chr. geschriel)en worden ist. Sie bezieht sich auf die Aki'opolis und
144
Burgbauten.
es handelt sicli um den eiligen Verschluss eines bis dahin ikuIi (»ffV'ncn
Raums, um ihn vor uiil)efustem Zutritt zu verwahren. *
Auch im Innern der Burg wurde an die Werktliätigkcit älterer Zeiten
angeknüpft, indem man die Terrassinmg der Burgfläche iinuiiterl)ruchen
fortsetzte. Vom Erechtheion nördhch erkennt man das Quadrat einer
künstüch geebneten und gepflasterten Fläche ; eben so vor der Westfronte
des Parthenon, wo Werkstücke des alten Hekatompedon benutzt sind, um
nach Western bin eine künstliche Fläche herzustellen (Fig. 25).
Fig. 25.
Südwcstlieb vom Parthenon kreuzen sieh zwei Quadcnnauem im
rechten Winkel: die eine dient nur als Stützmauer der andern (Fig. '26):
man sieht, weichen Aufwand von Arbeit es kostete, dem ungefügen Fels-
boden ebene Flächen al)zugewinnen.
Auch zwischen Parthenon und Südmauer ziehen sieh (He Sliit/mauei-n
tief hinunler. und (he Ueberreste von Bauten perikleischer Zeit machen
* Gleichzeitig herausgegeben von Loliing, Deltiou 1S8!I, S. 25G und Foucart,
Bulletin de corr. hell. 1890, p. 177. Ueber die kiinonischen Baustiicke an der Nord-
eeite D.'irpfeld, Mitth. XI. :M1.
Burgbauten.
145
'^^!^^^^
ft-l
es wahrscliciniich , dass hier y^XKM^ ausgedehnte Werkstätte und üauhütte
aus der Zeit des Iktinus und Pheidias gewesen sei.
Zu den Baufundamenten, welche bei den letzten Ausgrabungen zu
Tage getreten sind, gehören die wohl erhaltenen Quaderanlagen unter
dem jetzigen Akropcilismuseum . so wie der Unterbau eines ansehnlichen
Gebäudes bei den Propyläen nördlich von der oberen Thorhalle (Fig. 27).
üas sind vereinzelte 8puren einer grossartigen Bauthätigkeit, welche
mir an Parthenon und Propyläen in vollerem Zusammenhange überblickt
werden kann.
Ein charakteristischer
Zug dieser Zeit ist, dass
sich die Baukunst der
Athener von ausländi-
sclieui Marmor unab-
hängig machte.
Der Brilessos wurd»^
jetzt in grossem Umfange
methodisch ausgebeutet,
und zwar, um den Trans-
port zu erleichtern, vor-
zugsweise am Südwest-
abhange, rechts nnter dem
Gripfel, wo von der Akro-
polis aus die Brüche deut-
lich zu erkennen sind:
offene Kammern mit senk-
rechten Wänden von 30 m
Höhe, tief in den Berg
eingehauen, weil man er-
kannte, dass das Gestein
härter werde, wenn es
von der Einwirkung der Luft entfernter war. Die Bodenfiäche gehörte
zum Gau Pentele, von dem der Marmor seinen Namen erhielt. Ob das
Terrain, das plötzlich einen so ausserordenthchen Werth erhielt, Gemeinde-
besitz war oder in den Händen Einzelner, lässt sich nicht sagen. Dass
hier eine Concurrenz zwischen Grubenbesitzern stattgefunden hat, möchte
man daraus schüessen, dass die einzelnen Brüche abgesondert hegen und
zum Theil in einer Höhe bis 1020 m, obwohl die Güte des Steins von
der Höhenlage unabhängig ist. Die Steinkammern, deren man fünfund-
zwanzig zählt, waren so eingerichtet, dass gleich beim Abbau rechtwinklige
iki^^m.
Fig. 26.
Curtius, ToiJOgraplüe.
10
146
Die Marmorbrüche.
Blöcke gehauen wurden. Man verstand- es . Marnior)3löcke von 6,35 m
Läno-e zu gewinnen. Vermittelst einer Schleif liahn. die bis 7Air halben
Berghohe hinaufstieg, wurden sie auf die Fahrstrasse gebracht. Am Fuss
der Aki-opolis angelangt, wurden sie. wi.' wii' vcrmuthen. durch Krahnt'
hinaufgewunden, um dann als Architravblücke auf die Säulen gehol)en /u
werden. Man lernte bald die verschiedenen Sorten genau unterscheiden
und die besten für die feinste Architektur auszuwählen.*
Fi«. 27.
Der neue Prachttempel, der auf dem Fundamente des kimonischen
sich erhob, indem er etwas weiter nach Norden gerückt wurde, war mit
dem ersten, dem der Pisistratiden . in der räumlichen Eintheilung vnll-
* Ueber die Marniorhriiclie siehe jetzt vor allem Lepsius, Mainiorstiidien, S. IH.
Auf den Gebrauch von Kralinon scliliesse ich aus der Schiiderunj; des T.ucian
(Piscator 47), der den Parrhesiades aus dem Pelasfi^ikon Steine anpeln lässt. Vpl.
die viereckigen Balken tiqö^- '/.iUmv ufo'/.xt,t' Thuk. 1\', 112. Die Feststrasse zur
Büro- war zum Transport grosser Steiuniassen nicht geeignet. Siehe meine Be-
merkungen zur Anodoa der Akropolis: Arch. Zeitung 1853, S. 200.
Parthenon. Propyläen. 147
kuiimicn übereinstimmend, niii- in der Anlage des Hinterhauses abweichend:
deiHi während es bei dem vorpersischem Bau in ein Gemach und zwei
Kammern gegliedert war, blieb es hier ein gTosser Raum. Die Cella
des Neubaues hatte 100 Fuss Länge im Lichten; sie war also ein Heka-
tompedos fiir sich, und die Aufrichtung des Goldelfenbeinbildes in dem-
selben war SU sehr die Hauptsache, dass von ihm das ganze Gebäude
Parthenon genannt werden konnte.
Als das Bild vollendet war, galt auch das Tempelgebäude in der
Hauptsache fiir fertig; es wurde zu der Panathenäenfeier des Jahres 438
zum ersten Male eröffiiet, um vor dem Bilde die Vertheilung der Fest-
preise zu vollzi(^hen. 434/33 war das vierzehnte und letzte Baujahr, in
welchem die Tempelgiebel endlich ihre vollständige Ausstattung erhielten.*
fAie der Parthenon vollendet war. nahm schon ein anderer grosser
Bauplan die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspnich. Denn nachdem die
Burg neu mit Mauern eingefasst und auf der Höhe mit einem centralen
Tempelgebäude ausgestattet war. sollte sie noch mehr zu einem künst-
lerischen Ganzen abgerundet werden, und dazu bedurfte es vor Allem
eines neuen P'ingangs. Der ältere Thorbau** war ein nach Südwesten
gerichtetes Viereck. Nachdem der Pyrgos der Athena Nike gebaut war,
wurde die Richtung des alten Aufgangs darnach wesentlich verändert, und
schon in der kimonischen Zeit musste an einen neuen Thorbau gedacht
werden, die Axe musste sich nach Westen richten und die Umbiegung
nach Süden konnte erst unterhalb des Pyrgos erfolgen.***
Hier lag eine Aufgabe vor, deren Neuheit und Schwierigkeit den
erfinderischen Geist genialer Künstler in besonderer Weise reizen musste.
Denn es handelte sich hier um einen Bau auf abschüssigem Boden, der
nicht durch Anschüttung auszugleichen war. um einen Bau an der Stirn-
seite der Akropolis, welcher Ober- und L^nterstadt vermitteln sollte, und
während man sich bei Tempelbauten an feste Normen gebunden fühlte,
war liier Gelegenheit geboten, etwas wesentlich Neues zu Stande zu
bringen. Zu diesem Zwecke verband sich Perikles mit dem Baumeister
Mnesikles, und es erwuchs der Plan eines Bauwerks, welches sich an die
gegebenen Bodenverhältnisse auf das genauste anschliessen und zugleich
* CIA. I 301, IV 29 Ta b. Boeckh, Staatsh. IF 306 Anra. 1.
*** Die oben erwähnte (S. 68) Ante wird dem kimonischen Bau zugeschrieben.
Jahrbuch des archäol. Instituts I, 187. Vgl. Mitth. des athen. Inst. X, 39.
*** Nach Bohn (Arch. Zeitung 1880, S. 88 ; Propyläen S- 29, 31) soll der
Pyrgos seine Gestalt im Anschluss an den Propyläenbau erhalten haben. Dagegen
Wolters, Bonner Studien 1890, S. 96, der nachweist, dass Mnesikles sich in seiner
Bauanlage an die Richtung des Nikepyrgos anschloss.
10*
148 ^'^^ Propyläen.
die stolzen Mauerbauten Kimons in keiner Weise beeinträchtigen sollte,
aber an Orioinalität und Grossartigkeit alle früheren Gebäude überbot. Es
war eine vielgegüederte Anlage ; denn sie umfasste deu Aufgang aus der
Unterstadt, zweitens den Eingang zur Burg mit einer vorgebauten Säulen-
halle, durch welche die Festzüge zu Wagen, zu Pferde und zu Fuss
feierlich einziehen sollten, und endhch die Yerbindimg der Thorhalle mit
dem Innern der Akropolis. Die Säuleuhalle vor dem Eingangsthore war
der Haupttheil des Gebäudes. Darum nannte man es das Propylaion
oder die Propyläen (LXXMI 44) : es sollte der Abschluss aller Burgbauten
sein und der Akropolis an ihrer Stirnseite das charakteristische Aussehen
geben : der Uebergang aus dem Alltagsleben zu den Festräumen der
stadtschirmenden Gottheiten sollte hier- in würdevollster Weise zum .Aus-
druck kommen. *
Zu den technischen Schwierigkeiten kamen andere, welche erst fühl-
bar wurden, als der Bauplan gereift war. Der Raum war hier nicht so
frei, wie auf den neu geschaffenen Terrassen oben ; es kam also zu pein-
hchen Yerhandluugen ülier die Yerhältnisse an Grund mid Boden; denn
der Bauplan Hess sich nicht durchführen, ohne Grundstücke in Anspruch
zu nehmen, welche den benachbarten Heihgthümern zugehörten. Dabei
verwahrten sich die Priesterkollegien gegen jede Beeinträchtigimg von
Tempelboden. Die Götter sollten in ihrem Besitze nicht aufgestört werden,
die Bahnen des Gottesdienstes keine Aenderung erleiden : den rücksichts-
losen Plänen dekorativer Prachtbauten sollt(> die ndigiöse Weihe der Burg-
höhe nicht geopfert werden.
Der priesterliche Einspruch wurde von den politischen Gegnern des
Perikles unterstützt, so dass seine Lieblingspläne zum ersten Male auf
unüberwindliche Schwierigkeiten stiessen.
Die ursprüngliche Absicht war, dem Mittelbau d^'V Propyläen zwei
einander vollkommen entsprechende Flügelbauten anzuschliessen , welche
die ganze. 55 Meter mc^ssende Breite des Burgfelsens überspannen sollten.
Im Xorden stand nichts im Wege, bis an den abschüssigen Felsrand vor-
zugehen, wenn hier auch ältere Gründungen überbaut werden mussten
S. 145): der Südflügel aber berührte das Tempelgebiet der Athena Xike.
und würde, wenn er <lem nördhehen entsprechen sollte, den festlichen Zu-
gang zum Altar der Göttin gesperrt haben.
Ausserdem war die Anlage zweier geräumiger Hallen bcabsiclitiL!!.
einer Südost- und einer Nordost-Halle, welche rechts \md links vom Mittel-
* 10 riQOTivhaov der offizielle Name CIA. I :U4; Polyaen, Strategicon S. 45.
Mittheilungen des athen. Inst. TT, 99.
Die Propyläen. 149
bau drii iiiiu-rcn Haiuu der Akrupulis einfassen sollten. Der südliche Theil
dieser Doppelhalle musste das Gebiet der brauronischen Artemis schneiden.
Auch hier begegnete man einem zähen Widerspruch und sah sich zu
wesentlichen Aenderungen des Bauprogramms gezwungen. Perikles wiisste,
wie unsicher die Aussicht auf eine längere Dauer der Friedensjahre sei,
und that . was er konnte . um das Erreichbare so rasch wie möglich zu
Stande zu bringen. Er setzte also durch , dass für die Propyläen und
die damit zusammenhängenden Bauten eine Simime von 2012 Talenten
(so viel ist im Ganzen in fünf Jahren ausgegeben worden) flüssig gemacht
wurde (LXXATL 49) ; eine ständige Kommission \vurde auch für diesen
Bau eingesetzt : das erste Jahr (85. 4 ; 437/6) und das Aierte ihrer Ver-
waltung sind in den Rechnungsurkunden verzeichnet.* Der Mittelbau
wurde programmmässig ausgeführt , und ebenso der Nordflügel mit dem
fast quadratischen Saale der Pinakothek und seiner Vorhalle. Der Süd-
flügel dagegen wurde eingezogen, indem die südliche Mauer um sechs
Meter nach Norden vorgerückt wurde. Damit war die Symmetrie der
ganzen Bauanlage aufgegeben , aber nicht endgültig , denn wir glauben
aus gewissen Kennzeichen schliessen zu dürfen, dass Vorkehrungen ge-
troffen wiu'den. um unter günstigen Umständen den Bau nach dem ur-
sprünglichen Plane des Mnesikles wieder aufnehmen zu können. Darauf
weist besonders der Wandpfeiler am Südflügel hin. welcher einer Säulen-
stellung entspricht, die in dem zu Stande gekommenen Bau niemals aus-
geführt worden ist ; endlich ist von den nach dem Innenraume der Burg
offenen Säulenhallen der südhche Theil, der die Terrasse der Artemis
berührte, von Anfang an aufgegeben, der nördliche vorbereitet, aber nie-
mals ausgeführt worden.
Auch in seinem verkümmerten Zustande war der Propyläenbau der Stolz
von Athen, das am meisten anerkannte und beTt\amderte Denkmal seiner
Grösse, so dass Epameinondas seinen ^Mitbürgern sagen konnte, wenn sie
ihrer Stadt eine Stellung in Griechenland, wie die von Athen, geben wollten,
müssten sie die Propyläen an den Aufgang der Kadmeia verpflanzen.**
Eine besondere Bedeutung für die Baugeschichte Athens erhielt das
Werk dadurch, dass die beiden Baustile, die sich fern von einander ent-
wickelt hatten . hier zuerst harmonisch mit einander verbunden wurden.
* CIA. I 314 f. Rechnungsablage der iniaiütHi Ilqonv'f^aiov tQyaaias. Auf
der Vorderseite von den ersten drei Jahren (85,4 — 86,2), auf der Rückseite von
den beiden letzten Jahren des Baues (86,3 und 4). Die Geschichte des Propyläen-
baus verdanken wir Dürpfeld, Mitth. des athen. Inst. X, 28 ff. 131 ff.
** Aeschines de F. L. 105: tri rwr 'A^iiyaliar uxQonoXtu)^ riQonvXaia f^tTirtyxiiy
fi^ rrjV nQoaraaiai' ri/<,~ Kadfxtias.
150 Die Propyläen.
Das ionische Kapitell war längst vor den Perserkriegen in Athen
einheimisch; wir können uns auch das älteste Heihgthum der Stadt-
göttin nicht anders als ionisch denken. Meistens aber kamen diese
Formen bei einzeln stehenden Kunstwerken zur Verwendung, wenn es
galt, einen Pfeiler oder eine Säule aufzurichten, um eine stehende Figur,
ein(m Reiter oder eine Gruppe aufzustellen und dafür eine geräumige
Standfläche zu schafien, die dann mit dem tragenden Körper durch
Blattprotile und Spirale verbunden wm-de. Farben, mit Kalk gemischt,
dienten dazu . dem aus Porös gehauenen Kapitelle eine charakteristische
Verzierung zu geben. Mancherlei Weihedenkmäler dieser Art , von den
Pfirse^m zerschlagen, sind, in die Xordmauer verbaut, wieder aufgefunden
worden. *
Mnesikles hat die ionische Säule zuerst mit dem dorischen Bau
organisch verbunden und zwar in der Mittelhalle, wo schlankere Ver-
hältnisse geboten waren. Er hat durch plastische Durchbildung dem
Volutenkapitell die grossartig ernste Gestalt gegeben, die niemals über-
troffen worden ist. So ist der attisch-ionische Stil festgestellt und auch
hier der Beruf Athens bewährt, alles Hellenische in eigenthümlicher
Weise sich anzueignen und zur A'ollendung zu führen.
Die vierte Zahlung aus den Tributen der Bundesgenossen wurde an
die Vorsteher des Propyläenbaues unter Krat es angewiesen (86,3 : 434/3),
demselben Archonten, in dessen Amtsjalir auch noch die letzten Ausgaben
für den Parthenon fallen. Wie persönUch aber Perikles gerade bei dem
Propyläenbau betheiligt war, erhellt aus der Erzählung, dass ihm, da er
über das Unglück eines vorzüglichen, von den Baugerüsten gefallenen
Arbeiters untröstlich war, Athena im Traume das Heilmittel offenbart
habe, wodurch der Kranke gerettet worden sei. Man liegreift, dass dies
benutzt wurde, um der vielfach verstimmten Bürgerschaft zu beweisen,
wie unmittelbaren Antheil die Burggöttin an dem Praditliau des Mnesikles
nähme. Die Erzstatue der Athena Hygieia (XIX Kl), deren hall)runde
Basis vor der südHchsten Säule der oberen Thorhalle der Propyläen
erhalten ist, mag mit diesem Ereignisse in Zusammenhang stehen, wenn
wir annehmen, dass sie von Perikles selbst gestiftet und die Weihung
s])ätcr im Namen der Bürgerschaft vollzogen worden sei. D<'n Lieb-
ling des Perikles glaubte man auch in dem Erzbilde des Styppax zu ei-
kennen . welches neben dem Altai-e der Allienn Hygieia stand: es war
(.'in junger Sklave, dei' Kauernd iiiedersass, um K'olilen /um 0|(fer anzu-
* Puchstein, Das ionische Kapitell (Winckelnianns-Prograunn, r.eilin 1887);
Borrmann, Jahrbuch den In^t. III, 27().
Hauten der Akropolis. 151
blasen (LXIV 63). Man sieht, wie bt'liebt und verbreitet in der periklei-
sclien Zeit die persönlichen Züge waren, welche sich im Volksmunde an
die Werke der Akropolis anschlössen.
i*^eben den Prachtbauten , welche die Mittel des Reichs ununter-
brochen in Anspruch nahmen, war das älteste Heiligthum der Burggöttin
äusserlich zurückgetreten. Dass hier aber auch unter Kimon und Perikles
gebaut worden ist, kann man aus den Fundamenten der Ostfronte
schliessen. Dieser Zeit muss die ionische Halle der Athena-Polias-cella
angehören, welche mit dem (Jnadenbilde der Göttin und dem ihr draussen
gegenüberliegenden xVltare inmier dei' heiligste Paum der Burg geblieben
ist. Eine durchgreifende Umgestaltung des Tempelgebäudes war nicht
gestattet. Aber man war beflissen, durch verschiedene Anbauten, wie sie
der enge Eaum erlaubte, die Göttin und ihren Tempelgenossen Poseidon
auch in ihrem Ursitze zu ehren. Das war im Süden die Halle, deren
Dach die sechs Jungfrauen im panathenäischen Schmuck tragen, ein auf
das Anmuthigste ausgestatteter Ausbau , der wie vun einem Balkon den
Bhck auf den Pai'thenon und die Festzüge öfftiete ; im Norden die
Säulenhalle, die tlurch eine Prachtthüre in die Cella des Poseidon-Erech-
theus führte, endlich der von di'ei Fenstern erleuchtete westhche Eaum,
der die beiden Vorhallen mit einandei' verband und dem Innern des
Erechtheion Licht zuführte.
Während der Zeit, da die Buig täglich voll vun Menschen war, die
rastlos arbeiteten, um die perikleischen Werke zu vollenden, wurde es
auch nöthig, ausgiebiger für den Wasserbedarf zu sorgen. Die grosse
Cisterne war überbaut, welche auf Belagerungen berechnet war (S. 68),
aber die unterirdischen Wasserbehälter, deren fünf an der Nordseite des
Parthenon in einer Reihe liegen, gehören der perikleischen Zeit an und
dienten dazu, das vom Tempeldach fliessende Regenwasser aufzufangen.
So hat die Akropoüs im Laufe der Geschichte ihre endgültige
Gestalt erhalten. Aus dem formlosen Felsriff', das jeder Ansiedelung und
Behauung zu widerstreben schien, ist durch unermüdeten Fleiss eine
vornehme Hochfläche geworden, welche sich über den Stadthügeln mit
ruhigen Linien stolz erhob, der Götter Sitz, die Stadt und Land schhinen,
zu dem die Bürger hinauf wandeln, wenn sie sich zu den gemeinsamen
Landesfesten sammeln. Die ganze Akropohs war wesentüch ein Werk
menschlicher Hand, doch ohne dass eine künsthche Absichthchkeit zu
Tage trat, mid so in sich eins, dass auch, nachdem das Letzte, was ihr
noch gefehlt hatte, das breite Stirngebäude der Propyläen, vollendet war,
alles als ein natürhches Ganzes erschien, das nicht anders sein konnte.
Auch die Spuren der Vorzeit waren nicht verwischt. Während der süd-
1 52 x\.kropolis als Verwahrsam.
liehe Rand sich durch Kimon wesentlich verändert hatte, sind am Xord-
hange alle Felsgrotten geV)liel)en , wie sie auf dem Plane der Akropolis
dargestellt sind *, mit ihren Ijescheidfiicn kleinen Terrassen und den zahl-
losen Nischen, in welchen die Eifchthidm ihre Weihegaben aufgestellt
hatten. Diese vorzeitlichen Cultusstätten sind nie vergessen und verab-
säumt worden, auch nachdem die Akropolis sich mit reichen strahlenden
Marmorbauten und Bildwerken aus der ]\Iitte der Stadt emporgehoben
hatte, der vollendete Ausdruck dessen, was Athen den Hellenen sein
wollte, eine stete Mahnung an die Bürger, dessen eingedenk zu sein, was
sie an Segen den heimathlichen (TÖttern verdankten.
Die Akropolis war aber nicht nur der heiligste Puuim. sundern auch
der sicherste, weil sie der innerste p]inschluss war. und weil auf Allem,
was oben war, eine besondere Weihe ruhte, wenn auch nicht Alles in
gleichem Sinne der Burggöttin geweiht war. **
Darauf beruht die Bedeutung der Burg für die städtischen Finanzen.
Perikles kannte die Schwäche demokratischer Verfassungen. Darum
war die sauberste Ordnung in allen Geldangelegenheiten ein Haupt-
gesichtspunkt seiner Staatskimst. Die verschiedenartigen Grelder. die der
Stadt zur Verfügung standen, sollten nicht l)loss in der Rechnung aus-
einandergehalten werden, sondern auch räumlich getrennt liegen *** unter
Aufsicht der Burggöttin. Sie war die Hüterin des Staatskredits: ge-
wissenhafte Inventarisirung. Ergänzung jedes Defekts, regelmässige Ver-
zinsung des P^ntliehenen war eine religiöse Pflicht, f Ausser Athena
hatten auch andere Gottheiten, die ihren Sitz nicht auf der Burg hatten,
ihren Schatz oben , schon vor der Zeit , da er mit dem der Stadtgöttin
vereinigt war. So wurden die Gelder der eleusinischen Gottheiten in
der Xähe des Poliastempels aufbewahrt und verwaltet.
Der eigentliche Schatzraum ist. wie dln-n vermuthet wurden (S. 1:52),
der Opisthodom des alten Hekatunijiedun geblieben, und auch die dopitelte
Schatzkammer ist aus der Tyrannenzeit beibehalten worden , indem nach
Einrichtung des Centralschatzes auf der Burg (435) bestinunt wurde, dass
die Gelder der Athenaia in der Abtheilung zur Rechten, die der ..anderen
Götter" in der Kammei- links aufitewahrt werden sollten. -rr
* Siehe die Grotten im Atlas von Atlien S. 21. Vgl. .Jahn-Michaelis, Paiisani.ie
descriptio arois (zum Plan der Akrojjolisj.
** Im Gegensätze zu Olympia sagt Pausauias V, 21 zu allgemein: iv üxqo-
7i6).iL Ol it Hrö()i('ci'Tt>; y«i onoa« löj.a, c« Tiiirr« oiioiw; Hi'tdt^ilut'.T«. Vergl. Furt-
wängler, Mitth. des athen. Inst. V, iiu.
*♦* ;fwp<f »ia»ni Thukyd. II, 24.
f ontoi iiv — axi> ti'ShßiaiHtnTunqög ii,r ittör CIA. II (il,Z.:U. PhilolognsXN', l*^*^.
■]■■]■ f 1 .4. I, Wl B. int ö'fSi(< rot '< >nn^od'(nioi — in (iniarin^^.
Chalkotheke. 1 53
Zu <lfn Schätzen des Staats, welche weder in Edelmetall niedergelegt
noch in Kunstform aufgestellt waren, wie in dem Goldmantel der Par-
thenos, gehörten die Yorräthe an Kriegsbedarf und Kriegsmaschinen, in
denen ein grosses Kapital angelegt war. Ein neuerdings aufgedecktes
Gebäude, 40 Meter lang, vom Bezirk der Artemis bis zu den Felsstufen
im "Westen des Parthenon, südwärts an die kimonische Mauer angelehnt,
nach Norden in eine Säulenhalle sich öffnend, ist mit gTÖsster Wahr-
scheinlichkeit als das "Waffenmagazin der Chalkotheke erkannt worden,
dessen erste Erwähnung in die Zeit des Perikles fällt (LXXXTTT 37).
Die Waffenvorräthe , auf denen die Sicherheit der Stadt beruhte,
wurden auch wie etwas den Göttern Uebergebenes und unter Tempelhut
Gestelltes angesehen:* die üebergabe an die Feldherren, sowie die Zurück-
lieferung erfolgte also unter Aufsicht der Schatzmeister der Athena.
Ebenso wurde das Geräth von den hundert besten Schiffen der attischen
Flotte aufbewahrt : dem Tagesbedüi-fniss entgegen . hatte es . wie alles
.\userwählte, oben seinen Platz. Auf der Burg waren auch die wichtigsten
Vrkundeu des Gemeinwesens niedergelegt, so namenthch die Mustermaße
und Mustergewichte, welche ausserdem an den wichtigsten Yerkehrs-
plätzen, im Kerameikos und im Peiraieus, so wie in dem zweiten heiligen
Centrum des Staats, in Eleusis. aufbewahrt w^urden. ** Unreine Thiere,
namenthch die Hunde, wurden von der Akropolis ferngehalten: die
heiUgsten Gelöbnisse wurden hier vollzogen ; ebenso die feierlichsten Eecht-
sprüche. indem die Eichter von der Stufe des Altars der Athena PoHas
abstinunten. ***
So hatte sich allmähüch ein räumhches Yerhältniss gestaltet, wie
es den Alten für ihre Städte als ein normales und vorbildhches erschien.
Oben die Hochstadt als das Haupt des Ganzen mit den Wohnungen der
Gottheiten, in deren Schutz die Gemeinde sich geborgen fühlte, und ver-
traulich rmgs um ihren Riss gelagert die volkreiche "Unterstadt, von oben
nach allen Seiten zu überblicken, y
Die Akropolis gehörte der ganzen Gemeinde an. sie stand aber in
besonderem Yerhältnisse zu einem der zehn Stämme , der Pandionis,
welche durch Kleisthenes oben ihren heiligen Mittelpunkt erhalten hatte.
* Kirchhoff, Pliilol. XV, 4o2. CIA. II, Gl. Lye. c. Leoer. 44: i, /w^« r«
J'iVd'p« avvtßu).tTo, ol i'ctol r« o7i?.n. Vita LyC: onXu aurji^tyxfy th ttjv axqonoliv.
** Böckh, Staatsh. 11, 331. Seeurknnden 81.
*** Ueber die Hunde Plut. Comp. Demetr. et Ant. 4. — nlaro' dovi'ca ir kxqo-
nö'/.n: Andoc. de myst. 72. Böckh, Staatsh. I, 245.
t Vitr. I, 7 ; aedes sacrae, quorum deorum maxime ia tutela civitas videtur
esse, in excelsissiono loco unde nioenium maxiraa pars conspiciatur.
154 Denkmäler der Burg.
Darum hatte Pandion ausser dem Standbilde unter den Eponymen auch
auf der Burg ein Bild und Heiligthum, wo Denkmäler aufgestellt wurden,
welche denen bestimmt Maren, die um den Stamm der Pandioniden sich
verdient gemacht hatten (LII 16).
Im Innern der Burg V)ildeten sich besondere Gruppen von Stiftungen
imd Denkmälern.
Der Poliastempel, in dessen Umgebung die Wuhnungen des priester-
lichen Personals waren und der Spielplatz der Arrhephoren (LXI 38).
war der Mittelpunkt der Ehrensitze und Standbilder von Priesteni und
Priesterinnen (XL VI 4, LXII 66). In seiner Nähe wird auch die Kolossal-
gruppe, welche den Kampf zwischen Erechtheus und Eumolpos dar-
stellte, ihren Platz gehabt haben (LIX 68). Das alte Heiligthmn der
Burggöttin behielt immer einen gewissen häuslichen Charakter, insofern
hier solche "Weihegaben vereinigt waren, die mit dem bürgerlichen Leben
der Gemeinde in Krieg und Frieden am nächsten zusammenhingen. So
die von Fischern nach glücklichem Fang geweihten Angelruthen und die
an Pfosten und Wänden aufgehängten Schilder. Diese Weihgeschenke
konnten unter Zustimmmig der Priesterin bei besonderen Anlässen auch
dem Gebrauch übergeben werden. So wissen wir von Kimon, dass er
vor dem Abgange eines wichtigen Flottenzugs mit seinen politischen
Freunden zusammen vor Aller Augen durch den Kerameikos zur Akn.»-
pohs hinaufging, den Zügel seines Bosses der Göttin weihte und mit
einem der dort aufgehängten Weiheschilder zum Meere hinabstieg, um
dadurch öffentlich zu bezeugen, dass er sich von einer einseitigen Eupa-
tridenpoHtik lossage und anstatt der Reiterei die Marine als die eigent-
liche Wehrkraft und Machtquelle der Stadt rückhaltlos anerkenne.*
In der Xähe des Parthenon war vemiuthhch die Eule, welche Phei-
dias in Verbindung mit dem Tempel im Xamen der Gemeinde gewt^ht
hatte (LX 5).
Der Proiniäenbaii hat auf die Anordnung der Burgdenkmäler einen
besondem Einfluss gehabt . weil durch ihn in neuer Weise die ganze
Hochfläche ein Ganzes wurde, ein Tempelbezirk der Göttin. Es muss
dabei eine gewisse Neuordnung stattgefunden haben, eine Umstellung
hervorragender Denkmäler. Das merkwürdjfzste Beispiel giebt das chnl-
kidische Weihgeschenk.
Nach l>esieountr vim Clialkis 7){)' hatten die Atlieiier ;ius dem /ebnteu
* Plut. Kiinon .5. Arif^clnitlie und Angelschnur unter Oblnit der Priestorin :
Lucian Piscator 47. Fundort der Statueu von Athenapriesterinnen: Jane Ilarrisioii.
Mythology and Monuments of Athens, p. b\u.
Monumente der Burg. 155
der Beute ein Viergespann ans J]rz der Göttin geweiht und die Fesseln
der nach Athen geführten Gefangenen der Westfi-ont des Erechtheion*
gegenülx'r aufgehängt (LXV 53). Das Bildwerk war im Perserbrande zu
Grunde gegangen und das Postament zertrümmert. Unter Perikles ist
es als eines der wichtigsten Denkmäler der werdenden Grösse Athens
erneuert worden und aus dem abgelegenen Platz, wo \ielerlei Weih-
geschenke sich drängten, an einen anderen versetzt, und zwar den glän-
zendsten, den man jetzt zur Verfügung hatte, vom am Burgaufgange vor
den Pi"op3'läen. Hier wurde auf einem Postamente von eleusinischem
Stein auch die alte Inschrift hergestellt, wobei nur die Reihenfolge der
Distichen geändert wurde mit Rücksicht darauf, dass das Viergespann von
den an alter Stelle zurückgelassenen Fesseln zu weit entfernt war, als
dass es passend schien, mit einer Beziehung auf dieselben das Epigramm
zu beginnen. A'on beiden Postamenten sind die Trümmer erhalten, welche
die Verpflanzung des Denkmals urkundlich l)ezeugen (LXV 64).
Von einem gleichen Vorgang haben wii- jetzt ein zweites Beispiel.
Beim Aufgang zur Bm"g haben rechts und links zwei Erzbilder gestanden,
die Ehrendenkmäler attischer Reiterführer, unter denen Lakedaimonios und
Xenophon genamit werden (LXIV 27). Es handelt sich um "WaflFenthaten
im Landkriege, und es kann nicht zweifelhaft sein, dass der Erstgenannte
der Sohn Kimons wai'. Auch diese Denkmäler sind an die Fronte der
Burg verpflanzt worden : das eine ist auf dem Pilaster aufgestellt worden,
der vom Unterbau des südlichen Propyläenflügels gegen die kleine Treppe
vorspringt, die in den P^Tgos eingeschnitten ist, das andere gerade gegen-
über vor dem nördlichen Flügel. Wir dürfen darin wohl einen eigen-
thümhchen Zug monumentaler Kunst erkennen . der sich unter Perikles
nach der Zeit des Pheidias geltend machte imd von j\Inesikles vertreten
war: es war ein Zug zu dekorativer Verbindung von Architektur und
Plastik, dem Perikles um so lieber folgte, weil er ihm Gelegenheit gab,
das Gedächtniss älterer Grossthaten wieder aufzufiischen und darauf
hinzuweisen, welcher Arbeiten und Kämpfe es bedurft habe, um die Grösse
der Vaterstadt zu begründen. Wie er der Reiterei schon auf dem Par-
thenonfi-iese eine besonders reiche Anerkennung verschafft hatte, so erhielt
ihr Ruhm jetzt an dem heiTOiTagendsten Platze ein doppeltes Denkmal;
auch von Errichtung eines neueren Denkmals des mai"athonischen Siegs
hat sich eine unsichere Kunde erhalten.**
Die Hauptsache aber war. mit dem Propyläenbau die Einheit der
* An das Hinterhaus des Parthenon (Jahrbuch V, 274) ist nicht zu denken.
** CIJ. I, 333. IV, p. 40.
156 Monumente der Burg.
ganzen Burg als e i n e s Athenaheiligthumes licrvorzulicbcn. Darauf zidtt'
die enge Verbindung, in welche jetzt die Terrasse der Athena-Xike mit
dem Aufgange gesetzt wurde, darauf das Standbild der Athena Hygieia
am oberen Ausgang der Thorhalle und der Knabe mit dem Weihwasser-
becken (LXI 34) an der Schwelle des inneren Burgraums, oberhalb der
Propyläen, zum Zeichen, dass hier der heilige Boden beginnt.
Der Erzknabe war von demselben Lykios. der die Reiterbilder ge-
macht hat. Wir erkennen also, dass dieser Künstler, der Sohn .des
Myron, bei dieser perikleischcn Xmiordnung der Akro])olis in hervorragender
Weise betheiligt war.
Sonst wurde zusammengelassen, was geschiebtlicli zusammengehörte,
und es wird von Demosthenes darauf hingewiesen . wie man bei fixier
Auswahl des Platzes auf der geräumigen Hochfläche die über den Ver-
räther Arthmios aufgeschriebene Verfluchung doch an keinem anderen
Orte habe aufstellen wollen als bei der Erzstatue der Promachos. dem
göttlichen Vorbilde echter Vaterlandslielje . und zwar rechts von dem
Kolosse, wenn man von den Propyläen heraufkam. *
Der Hauptweg von den Propyläen her hatte jetzt den Parthenon
zum Ziel. Hierher öffriete sich die Säulenhalle, welche das Heiligthum
der Artemis einfiisste. hier reihten sich auf l)eiden Seiten die meisten
Weihgeschenke an einander, und während an das P^rechtheion die religiösen
Bilder sich anschlössen, war der Parthenon bei seiner mehr staatlichen
Bedeutung von den Steinurkunden imigeben. welche die Staatswirthschaft
betrafen, den in regelmässigen Zeitfristen aufgenommenen Inventaren der
bei der Göttin aufbewahrten Gelder und Kostbarkeiten und den Ueber-
sichten der Staatseinnahmen und -ausgaben. Nach Jahrgängen geordnet,
pfeilerartig aufgestellt, waren die Marmorsteine selbst Denkmäler und
eine höchst werthvolle Ausstattung der Akropolis, ein lebendiges Zeug-
niss repubhkanischer Oeffentlichkeit . welche jedem Athener täglich die
Controle des Staatshaushaltes gestattete. Diese monumentalen Urkunden
gaben dem Bürger ein stolzes Selbstgefühl: sie nährten den Sinn für
gewissenhafte Ordnung in allen tinanziellcn Angelegenheiten und schärften
das bürgerliche Gewissen. Denn zu den Staatsurkunden gehörten auch
die Listen derer, welche Schuldner des Staats geblieben und durch die
.\ufzeichnung ihrer Namen ehrlos geworden waren.
.Vuch die wichtigsten Verträge erhielten ihre Aufstellung auf der
Burg, wo die iiuiige A'ersclimelzung zwischen Gottesdienst und Staat>-
verwaltung. welche dii' Seele perikleisclier Politik war. allen .Vthenern
* Demosth. XI.\, 271.
Monumente der Burg. 157
zum Bewusstseiii gx'l)racht wurde, wenn sie die Tempel der Burg um-
wandelten.
Von Denkmälern perikleischer Zeit kennen wir vor der Westfronte
des Parthenon die Gruppe Myrons, Athena imd Marsyas (XVIII 42), ein
Werk, welches eine besondere Popularität hatte, wie die vielen Nach-
bildungen zeigen. Stellte es doch in leicht verständlichem Ausdruck die
Stadtgöttin dar, wie sie mit den Bürgem ihrer Stadt auch sich selbst
gehoben und untergeordnete Kunstbestrebungen, wie das Flötenspiel, Andern
überlassen habe. Bedeutungsvoller war als historisches Denkmal das
Erzbild der lemnischen Athena, das beliebteste und volksthümlichste Werk
des Pheidias, die Stiftung der nach Lemnos übergesiedelten Athener,
welches die treue Anhänghchkeit an die Vaterstadt bezeugte. Es war
eine dankbare Anerkennung perikleischer Staatsleitung.
Auch Apollon, der Schutzgott von Stadt und Land, erliielt vor dem
Parthenon als Heuschreckenabwehrer ein Standbild, das dem Pheidias
zugeschrieben wurde.
Auch fehlte es nicht an mancherlei Stiftungen, welche die Burg als
den Sitz einer alle Geistesschätze der Hellenen pflegenden FriedenspoHtik
kennzeichneten, und während unten die Dichter der Gegenwart in neuen
Schöpfungen wetteiferten, wurden hier die Gesänge der Ilias in treuer
Pietät am Feste der Brauronien vorgetragen. Unweit des Artemistempels
hegen noch heute die Fundamentsteine, auf welchen das berühmte Erz-
büd des trojanischen Pferdes gestanden hat (LX 92), ein Zeichen, wie
lebhaft hier dm'ch alle Jahrhmiderte die Gesänge des Epos gepflegt
worden sind. Es war eine Hinterlassenschaft aus der Zeit der Pisistra-
tiden, der man, wie Thukydides zeigt, erst in den Tagen des Perikles
wieder gerecht zu werden lernte, und es ist sehr wahrscheinlich, dass seit
jener Zeit auch der Dichter der Ilias im Bilde geehrt worden ist.*
Den versöhnüchen Charakter der perikleischen Zeit erkenne ich auch
in dem von der Bürgerschaft gewidmeten Standbilde Kylons (LXH 25),
der unmöghch als Olympionike nachti'äghch einen Ehrenplatz auf der Burg-
erhalten haben kann ; es muss dazu ein besonderer Anlass vorgelegen
haben, und da wir wissen, dass von solchen Personen, an denen eine
Blutschuld begangen worden war, Bilder in Tempelbezirken aufgestellt
wurden, um die Schuld zu sühnen (wie es z. B. mit König Pausanias im
Heihgthum der Athena Chalkioikos zu Sparta geschehen ist, und mit dem
Metragyrten in Athen),** so ist mit gutem Grunde auch bei Kylon eine
Welcker, Epischer Cyklus I, 361.
Schümann, Opusc. III, 435. A. Schäfer, Arch. Zeitung XXIV, 131.
158 Monumente der Burg.
gleiche Absicht vorausgesetzt wonlen. Wenn dies im Zusammenhange
mit der Forderung der Lakedämonier geschehen ist, so war es doch keine
Demüthigung vor denselben, sondern Perikles ist, um seine ftiedfertige
Politik zu bezeugen, so weit wie er gehen konnte, gegangen, ohne der
Ehre der Stadt etwas zu vergeben. Denn wenn die Burg durch das
Blut der Kylonier befleckt war, so war es Pflicht, durch das Standbild
ihres Führers nach deljdiischer Satzung den Flecken zu entfenien.
Die Denkmäler, welche sich auf einzelne Bürger bezogen, gaben ein
reiches und mannigfaltiges Bild dei- Stadtgeschichte ; es waren Denkmäler
von ausgezeichneten Personen und Leistungen,* entweder von Staats-
wegen gestiftet oder mit Bewilligung der Behörden von einzelnen Bürgern.
Auf eine besondere Beziehung zum Erechtheion. wo sonst nur Prie-
sterinnen, Arrhephoren und Kanephoren ihren Platz fanden, deutet das in
der Sphäristra der Arrhephoren aufgestellte Bild des Isokrates als Knaben
(LXI 39). ^lit demselben Tempeldienste dachte man sich auch den
Butaden Lykurgus in naher Verbindung, der mit seinen Söhnen in der
Xähe dargestellt war (LXII ü2). Die denkwürdigste Statuengruppe der
Aki'opolis, Perikles und sein Vater, stand unweit des Parthenon (LXni 24):
ihnen war Anakreon angereiht, ihr Vertrauter, um die Bedeutung ihres
Hauses für das geistige Leben der Stadt im Gedächtniss zu erhalten.
Auf Parthenon und Opisthodom bezüglich mögen auch die sitzenden
Schreiberstatuen gewesen sein, welche den emsigen Schatzmeisterdienst
treffend darzustellen scheinen.
Auch wurde gelegentlich Einzelnen gestattet, für glückliche Lebens-
rettung, für agonistische Erfolge (LIX 55), für unerwartetes (Jhick Weih-
geschenke zu stiften. So sah man eine Gruppe von Mann und Kuss,
des Anthemion Stiftung, der aus der vierten Vermögensklasse rasch in die
der Ritter emporgestiegen war. Auch Proben wissenschaftlicher Arbeit
Avurden aufgestellt : so der Entwurf eines neuen Schriftsvstems . ein
Erzengniss grammatischer Studien, wie sie nach der Mitte des fünften
Jalirhundei-ts durch die Suphistik in Aufschwung kamen. Im (tanzen ist
man mit der Erlaubniss zu persönhclun Stiftungen auf dei- Akropolis
sjiarsam gewesen. Sie ül)erragte die Sphäre des bürgerlichen Lehens und
hatte einen internationalen Charakter: daher hatten die Vertragsurkunden
hier ihre Stelle so wie die Denkmäler Fremder (LVD 35: LV 73).**
* ^it'i,iiHiiv (a'ihn'uci X"i'^'' *'' ''f^'*' Arist. Ritter 2()T.
** Manu mit Ross: Pollux VIII, Uli; Sclirelberstatuen : Mittli. des athen.
inst. VI, 174; SchriftHystcm : \Iil, :t')l). Ueber Privatstiftungen auf tler Burg
Furtwängler. Mitth. V. 2'.i.
Monumente der Burg. 159
So wunderbar icich und inannigfaltig' auch im Laufe der Jahrhunderte
die Hurg ausgestaltet und ausgestattet worden ist, so ist doch den Athenern
das Alte und Ursprüngliche unvergessen geblieben: mit zäher Anhäng-
lichkeit an die Vorzeit haben sie fortgefahren, die Akropohs ihre Polis zu
nennen (l 5): noch in der perikleischen Zeit hörten sie ihre Dichter gern
von dem unersteighchen Bnrgfelsen und der „alten Kranaa" reden und
gedachten an Burg und Pelargikon als den festen Urkern ihrer Stadt.
Am Fusse der Burg war es das Eleusinion, dem um diese Zeit eine
neue Bedeutung gegeben wurde durch eine Gesetzgebung, welche in merk-
würdiger Weise bezeugt, wie man damals das Staatliche und das Städtische,
den Gottesdienst und die polizeiliche Ordnung zu verbinden suchte. Die
Urkunde (LXXVI 78) ist 18S0 in Eleusis gefunden.
Man erkennt die gesammthellenischen Gesichtspunkte des Perikles,
wenn auf Grund eines pythischen Orakels an die versäumten A^rpflich-
tungen gegen das eleusinische Heiligthum gemahnt wurde, von wo die
Segnungen des Landbaues in alle Welt verbreitet worden seien. Um das
Versäumte gut zu machen, wiixl angeordnet, dass in Attika und allen
Bundesorten ein Zehntel von Weizen und Gerste für Demeter erhoben
werde. Zu einer gleichen Steuer sollten alle Hellenen aufgefordert werden
und vom Ertrage des Zehnten Weihgeschenke im Eleusinion aufgestellt
werden mit der L^nterschrift : ..Die Hellenen weihen es vom Fruchtzehnten
der Göttin.''
Es war also der Versuch, einem athenischen HeiKgthum panhellenische
Bedeutung zu geben und den attischen Seebund zu einer fiiedlichen
Ajni)hiktyonie zu erweitern. Bei der weitreichenden Anerkennung des
eleusinischen Gottesdienstes glaubte man auch bei den Peloponnesiem
auf Sympathie rechnen zu können; Demeter gegenüber war kein Gegen-
satz der Stämme. In Attika selbst aber sollte die Göttin wie eine
Reichsgottheit geehrt und durch den OHvenzehnten mit der Stadtgöttin
eng verbunden werden.
Der Abhang rings um die Burg, ein wüster Landstrich innerhalb
der belebten Stadt, der herrenlose Raum des Pelargikon, wo Jeder-
mann sich berechtigt glaubte, entweder nach Belieben Altäre zu stiften
oder Baumaterial auszugraben, erhielt eine gottesdienstliche Weihe, welche
sich auch in künstlerischer Ausstattung bezeugen sollte, und der Priester-
schaft, die an der Burg im Eleusinion vertreten war. wurde die Aufgabe
zugewiesen, das ganze Pelargikon neu vermessen und umhegen zu lassen
so wie jeder willkürlichen Benutzung entgegenzutreten. Das Filial von
Eleusis erhielt im Herzen der Landeshauptstadt die amtliche Stellung
einer gottesdienstlichen Baupolizei.
160 Neuordnung des Pelargikon.
Diese merkwürdige Gesetzgebung gehört der letzten Zeit vor dem
Ausbruche des grossen Krieges an. vielleicht einei- der letzten Versuche,
in der gährenden Welt eine versöhnüche Friedensstimmung zu erwecken/'-
Kin<> Xeuordnuny. wie sie am Burgfusse durchgeführt wurde, war in
der Stadt unmüglich : hier hätte nur ein TJewaltherr es unternehmen
können, den tumultuarischen Aufbau in ein wohlgeordnetes Strassennetz
umzuwandeln. Attika sollte eben nacli den Gedanken des Themistokles
auch in der Kunst der Stadtanlage nicht zurückstehen. Zu diesem
Zwecke war auf der piräischen Hall)insel durch Hippodamos eine regel-
rechte Neustadt entstanden (LI6()). wie es sonst nur in Kildnien der
Fall war. eine Stadt, welche allen zur See Kommenden die neue Herr-
scherin des Meeres ankündigte. Sie hatte, wie Athen, als Stadtkern ein
Asty (CIV 24), an das sich die Häfen und Hafenbauten anschlössen. In
den themistokleischen Mauerring hineingel)aut, hatte sie sich rasch mit
Kaufleuten und Rehdern, Technikern, Handwei-kern und Schiffsleuten an-
gefüllt. Die praktischen Zwecke wurden mit künstlerischen Gesichts-
punkten verschmolzen, und nachdem füi' die Kiiegsflotte gesorgt war.
wurde Alles, was zum triedliehen Seeverkehr gehörte. Waarenlager.
Magazine aller Art und Kaufhallen am Strande glänzend aufgebaut.
In den regelrechten Strassen erhoben sich stattliche Häuser, ge-
räumiger und zweckmässiger eingerichtet als die alten l>ürgerwohnungen.
Hippodamos hatte sein Haus, das als Modell dienen koimte, der Stadt
überlassen (CV 3). Reiche Ausländer, die nach Athen übersiedelten und
es vorzogen, ohne Betheiligung an den öftentlichen Angelegenheiten als
Schutzbürger unter den Athenern zu leben, siedelten sich gern im Peiraieus
an und hielten hier "astfreie Häuser, in denen die kantonalen Gewohn-
heiten zurücktiateu und das allen Gebildeten Gemeinsame, das allgemein
Hellenische zum Ausdiuck kam, wie es ein Lieblingsgedanke des Perikles
war. Eine solche Bedeutung gewann im Peiraieus das Haus des Kephalos
aus Syrakus, der Sannnelplatz der edelsten Zeitgenossen.
Wenn es rlie Ausrüstung einer Flotte galt, wurde die Staatsverwaltung
selbst vorübergehend nach dem Peiraieus verlegt, indem der Rath dei-
Fünfhundert auf dem Hafendannn die Ausrüstung prüfte (CHI 18): um
aber die IJemannunü- (h'i- Ti'ieieu rascher ausführen und genauer beauf-
sichtigen zu k("innen. hat man oberhalb der Häfen keilliinnige Abtheilungen
* Ueber die Zeit Lipsiiis, Lei])z. .Studien 111,20!»: Einholung des doiphisohen
Spruchs nach Vollendung des Weiheteiupels in Eleusis. Ebenso die Datiiiiug
Foucarts Bulletin IV, 225. Vgl. „Athen und Eleusis" Alterthuiu und Gegenwart III.
kriech. Gesch. 11", :tö2.
Peiraiens und Athen. 161
eingerichtet, in denen die wehrpflichtigen Mannschaften sich nach Trittyen
(das sind Phyk^ndrittel) sammelten, ehe sie an Bord gingen (CIV 60).
So ist, was unter Themistokles begonnen war. für Kriegs- und Friedens-
zwecke unter Perikles vervollständigt und unter höheren Gesichtspunkten
verwirklicht worden. *
Je glänzender sich der Peiraieus als Musterbild einer kunstgerechten
Neustadt entfaltete, um so verschiedenartiger erschien die Oberstadt. Sie
hatte damals ungefähr 10 000 Häuser, deren jedes in der Regel einem
Hausstande entsprach. Auf Steinfundamenten waren sie aus Lehm und
Fachwcrk aufgebaut : die Lehmwände gewährten gegen Einbruch einen sehr
ungenügenden Schutz: Wandputz war in älterer Zeit schon ein Luxus.
Im 01>erstock pflegten die Frauenwohiumgen zu liegen. Dass die Athener
einen angeborenen Sinn für zweckmässig geordnete Hausanlagen hatten,
davon zeugen schon die Spuren der im Felsen eingeschnittenen Wohnungen
der ältesten Stadt, in denen eine gewisse Regelmässigkeit nicht zu ver-
kennen ist.**
Dem Geiste der Republik entsprechend, sahen die Häuser eins wie
das andere aus, und an den bescheidenen Bauten hess sich nicht er-
kennen, dass Männer wie ]\Iiltiades und Aristeides darin zu Hause waren
(XCr\^ 72). Perikles vermied es grundsätzlich, sich im Aeussern vor
seinen Mitbürgern auszuzeichnen.
Unvermeidhch aber war es, dass in den Friedensjahren bei glänzendem
xiufschwunge aller Künste die altbürgerliche Anspruchslosigkeit aufhörte,
und auch im Privatleben der Trieb sich regte, den neuen Wohlstand zur
Schau zu stellen. Agatharchos. der die Bühne des Dionysostheaters ge-
malt hatte, musste seine Kunst auch der Prunksucht des Alkibiades
widmen , von dessen üppigem Haushalte , dem Luxusgeräth der Küche,
des Speisesaals und Schlafzimmers die Verzeichnisse der eingezogenen
Güter, die nach dem Hermokopidenprozesse verkauft wurden, eine genaue
Anschauung geben.*** Nachbarhäuser wurden angekauft und nieder-
gerissen, um die enge Wohnung mit Gartenanlagen auszustatten (XCV 31).
Man bewunderte das Haus der schönen Theodote,f das von den Ge-
* Peiraieus als ein Kunstwerk angesehen: w^ d»; y.(d6i' oov (pcäytzai t6
i'noQiot', WS y.aX6g 6 JTreQd-fi'ojp, xa'Aos <fo UtiQcuivs Meineke , Com. Gr. Fragm.
IV, 616. ri.vy.inr, ijiov nuocaiiag Authol. Pal. 6, 549. Wachsmuth 2, 134.
** Xenophon, Memor. IT, 7, 2. Diebstähle kein Wunder: otcci' zovs utv y-Xinra;
%(dy.oi\', rors cTf toI^ovs nti'Aii'ovg i%iouii'. Vgl. Bückh, Staatsh. P, 51. Wachsmuth
I, 607. Die regelmässigen Anlagen der ältesten Felswohnungen: Atlas von
Athen, S. 18.
*** Köhler, Hermes 23, 397.
t Xenophon, Memor. III, 11.
Curtius, Topograplüe. 11
162 Umwandelung der Stadtlage.
schenken ihrer Liebhaber strahlte, und bald gab es eine i>anze Reihe vuii
Häusern, die als Sehenswürdigkeiten galten, ^v^e das des Morychos beim
Ol^^mpieion und des Pulytion im Kerameikos (XCY, XCVI). Das hoch-
gelegene Mehte, wo wir Themistokles , KalKas und später Phokion an-
sässig bissen (XCAT 4), war noch immer eine beliebte Gegend, besonders
dort, wo der Markthügel sich gegen Norden vorstreckte. Das waren
Hausplätze der besten Lage, das gesuchteste Modequartier. Hier hat
Meton neben derPoikile gewohnt und der reiche Demophantos (XCV21, 87).
Zu umfänglicheren Bauanlagen- wiu-den die Athener auch durch ihre
Liebe zur Rosszucht geführt: denn auf die Einrichtung der Ställe und
aller dazu gehörigen Räume wurde besondere Aufmerksamkeit gerichtet.
Der Boden ^rurde so gesenkt, dass alle Feuchtigkeit abfloss, und mit
Steinen gepflastert, die den Hufen an Grösse entsprachen, um die Füsse
gesund zu erhalten und zu stärken. "^^
Die geschichtliche Wandelung der Stadtlage hatte sich längst voll-
endet. Was einst die Fronte der Burg gewesen, war jetzt die Rückseite
und das alte „Ehrenathen" eine abgelegene Gegend, wo die Hausplätze
\räste lagen und unsauberes Gesindel sich herumtrieb. In der demo-
sthenischen Zeit ^vurde einmal der Plan angeregt, diese Plätze wieder in
den Kreis des städtischen Lebens hereinzuziehen und daselbst wohlfeile
Bürgerwohnungen einzurichten (XCIV 17). Die Yerhandlung darüber nahm
einen ganz persönhchen Charakter an, indem der Antragsteller Timarchos
darüber verhöhnt wurde, dass er in diesem verrufenen Quartiere besser
als alle andern Athener Bescheid zu wissen scheine. Timarchos hatte
selbst sein Haus ,.liinter der Burg" (XCVI 81), und es mochte wohl in
seinem persönlichen Interesse liegen, diese Gegend wieder zu heben. In
demselben Quartier zeigte man einen wüsten Hausplatz, der im Yolks-
munde „Ross und Jungfi-au" genannt ^\Tirde (LXX 26), weil der Kodride
Hippomenes hier seine Tochter mit einem Pferde eingesperrt haben sollte.
Von diesem Platze sagt Aischines der Athener: „er liegt in eurem
Astj" (LXX 30), ein Ausdruck, der zur topographischen Orientiriiug
dienen soll und desliall) doch nicht wohl auf die ganze Stadt Athen
gehen kann. Li demsel])en engeren Sinne muss das Wort auch gebraucht
sein, wenn die Alterthumsforscher sagten. Theseus habe das Stadthaus dort
errichtet, wo jetzt das „Asty" liege. ** Wir dürfen also annehmen, dass
dieser Name für die Altstadt, den Wohnsitz der Altathener, noch in
volksthümlichem Gebrauch war. Als eine abgelegene, dem städtisclien
* Xenophon, de re equestri 4, :\.
** Plut. Thes. 24. Attische Studien II, <i7. Mittli. d. atlieii. Inst. II, .56.
Alt- und Neustadt. 163
Verkehr entfremdete Gegend wird in den Volksscenen bei Aristophanes
die Pnyx geschildert, wenn ihr Umkreis von dem Frauenchore nach allen
Richtungen hin durchsucht wird, ob sich zwischen Hütten und Engwegen
irgendwo ein Frevler verborgen habe. Auch von den Eichteni heisst es.
dass sie um die Pnvx herum bei altem Gemäuer in Felslüchern sich
einnisten, wie in engen Bienenzellen. Endlich zeigen auch die Gräber,
welche in den Felsboden der ältesten Hausplätze eingeschnitten sind, dass
man während des vierten Jahrhunderts gewohnt war, diese Gegend me
eine verödete Vorstadt anzusehen. *
Je öder es im Süden wurde, um so mehr schwoll die Stadt gegen
Norden an, und die Vei"waltung hatte hier eine viel schwierigere Aufgabe
als im Peiraieus, der gleich als Grossstadt angelegt war. Die grosse
Reform der Pisistratiden war nicht zu Ende geführt; der Areopag, dem
die Sorge für die äussere Wohlordnung der Stadt obgelegen hatte, ^vurde
auch später noch, wie bei dem Projekt einer neuen Besiedelung der Pn}Tt.
in baupoüzeiüchen Angelegenheiten herangezogen (XCIN^ 21). Für ge-
wöhnlich aber war es der Archon- König, der darüber zu wachen hatte,
dass heihge Grundstücke nicht mit profanen vermengt mirden. Dazu
diente ihm das Collegium der „Horisten,'* welche die Marken festzustellen
hatten, und nach dem allgemeinen Gesetze, welches über heilige Grund-
stücke bestand,** lag es dem Archonten ob, die contrakthchen Verpflicb-
tungen, welche in Bezug auf Unterhaltung solcher Grundstücke über-
nommen waren, an Ort und Stelle aufschreiben zu lassen, so wie die
Ausführung zu beobachten. Von dem gewissenhaften Ordnungssinne der
alten Athener zeugt die Menge der erhaltenen Marksteine, welche heihges
und bürgerliches Gut scheiden sollten und in den Versammlungsräumen
die Plätze ordneten. War doch im Theater selbst für die Diener des
Rathes ein besonderer Platz inschriftUch bestimmt.*** Für die Gaugenossen
gab es Gebäude, w^o sie sich ordnungsmässig versammelten, vne das
„Haus der Mehteer" (LXXHI 68), die besonders zahlreich waren. Es
war ein durch Grösse ausgezeichnetes Gebäude, dessen Räume auch ver-
miethet und zu dramatischen Proben benutzt ^vurden. Solche Versamm-
lungsräume gab es auch im Freien, wo die Angehörigen eines Demos,
* Aristoph. Thesm. 657. Vesp. 1109, wo Meineke, Vind. Aristoph. p. 195
scharfsinnig tiqo; roig Ttixioig Sv/jßtßvauti^oi nv/.vög verbessert, uaxv im engereu
und weiteren Sinn, wie dies ja auch bei City of London u. s. w. der Fall ist.
** xohg oQiardg ininiuipfcg oQiaai r« hoä, tiQicci ro hoov — — roixos oantn
■/.tiTcci ntol Tüjy ztutpijjv Sitzungsber. der Akad. d. Wiss. 1885, S. 431.
*** CIA. I, 499.
11*
164 Städtische Einrichtungen.
in je drei Abtheilungen (Trittyen) gegliedert zu Verwaltungszwecken zn-
sammen kamen (LXXV 55).
Alle städtischen Einrichtungen dieser Art waren ursprünglich auf
einen kleinen Maßstab berechnet und im Ganzen zeigte sich die Asty-
nomie den Ansprüchen, welche man an eine Reichshauptstadt zu richten
berechtigt war, nicht gewachsen.
Es fehlte hier eine feste Concfiiti-ation. Amtlich wurde nur einge-
schritten, um gesetzliche Bestimnuuigen gegen willkürliche Ueberschrei-
tunga»! zu sichern. Lii Wesentlichen bheb die polizeiliche Ordnung eine
communale Angelegenheit und die zu ihrer Aufrechthaltung bestimmte
Mannschaft der ..Bogenschützen" stand mit den Phylen im Zusammenhang,
um z. B. l)ei Neubauten Aufsicht zu führen. * Die Hauptplätze und
Feststrassen waren gepflastert ; wie es aber bei Nacht wohl seine Schwierig-
keit hatte , Steinhaufen und Pfützen glücklich zu umgehen , zeigen die
Scenen der Komödie. Die Häuser hatten wieder die auf den Weg vor-
springenden Anbauten, Avelche Hippias verpönt hatte ; ebenso die vorge-
kragten Obergeschosse, die den Verkehr gefährdeten.
Die Industrie verlangte Wohnungen für nicht bürgerliche, kleine
Leute ; eine Menge von Arbeitern drängte sich mitten in die Stadt zu-
sammen, nach den verschiedenen Gewerben vertheilt : so entstanden um
den Markt herum die Quartiere der Hermenbildner, der Kistenmacher
(LXXY 39) u. s. w. : es war ein Gedränge enger Gassen, die sich leicht
überspannen Hessen, wie in dfu Städten des Südens zu allen Zeiten die
Bazare eingerichtet worden sind.
Neben den kleinen Wohnungen sah man hie und da hohe, breite
Häuser emporragen, sogenannte „S^moikien," von Kapitalisten gegründet,
um Wohnräume an Fremde zu vermiethen, die nur vorübergehend an-
wesend waren. Es waren z. Th. Gebäude an den bestgelegenen Punkten,
wie die Synoikia Metons l)ei der „bunten Halle" (XCI 88) und die
Dcnions auf dem Markthügel (XCV I 1) : »-ine dritte am Markttlmrc
(XCIV' 65).**
Für die Prozessionswege waren die Ast_\Tiomen verantwortlich, dass
sie in Ordnung gehalten wurden ; *** die kleinen Yerkehrsstrassen blieben
den Anwohnern überlassen. So ])li('b in der Unterstadt der Charakter
* ToSÖTHi: Kouoait, Hulletin de coir. liell. XIV, 17S. DeUion 18S9, 254.
** ain'oixüa, önov 7io?.?.o't uialtioauun-oi uicv o1xi,aii' Su'/.öutt'oi t/ot^atv Schol.
Aeschines I, 120. Die besten Lagen: tv tnixat^u) XCI, 92.
*** Ersatz der Astynomen durch die Agoranomen im Peiraieus: i7HfikXti&i,r(ci
lovs ayoitavo f^oi'i iwi' oö'ujr X(c'i zuir ;i'/.«itiii)i' i^ i, noiini, TtoQtvtTai (CXVIII 1).
Aussehen der Stadt. 105
der Uuurdnimg uiul Vernachlässigung vorherrschend; es war schwer in
den Gassen und Gässchen sich zurechtzufinden, und die Fremden, welche
der Ruhm Athens herbeilockte, waren erstaunt, dass sich die Reichs-
hauptstadt so wenig stattUch ausnehme (LXr\^ 84). *
Damit hängt zusammen, dass es nicht gewöhnlich war. Bürgerwoh-
nungen nach Strassen zu l)ezeichnen. Breite Yerkehrstrassen, in welche
die Gassen mündeten, waren nur die Ausgänge nach den Thoren, wie
die zum Peiraieusthor (XLV 38). Zur Orientii'img benutzte man
gewisse Kreuzpmikte (LXXV 41), berühmte Standbilder (LXXXT 16).
öffentKche Gebäude, wie die Poikile, allbekannte Grundstücke (LXTIII 1.
LXXV 89) ; Aolksthümliche Entstehung verräth der Xame des ..goldenen
Gässchens" (LXXXV 85). Die Hermen vertraten nach uraltem Her-
kommen den Gott der Wege, der sie beaufsichtigt, den ..Alles schauenden"
(XXXr\" 54). Die Hennenform war die gewöhnhche Form aller Wei-
hungen von Bürgern und Bürgerstämmen (XXXIV 44). Sie leuchteten
mit ihrem Marmor weithin und dienten auch in der Stadt als Weg-
weiser, vor allen diejenigen, welche an Kreuzpunkten standen, die drei-
und vierköpfigen (LXXV 30). Nächst Hermes war es Hekate, die am
meisten mit den Strassen zu thun hatte. Von ihr hatte der Platz Trigla
seinen Namen (LXXIA" 50) ; auch Hestia finden viir unter den namen-
gebenden Gottheiten (LXXV 61). Religiöse Namen Wieben seit ältester
Zeit am längsten im Gebrauche, und es ist charakteristisch füi- Athen,
dass ein so ansehnliches Staatsinstitut, wie die städtische Münze, nur
unter dem Namen des Heros bekannt ist, dem sie geweiht war, des
,,Stephanephoros" (LLV"23); er war, wie wir voraussetzen dürfen, kein
Anderer als Theseus.
Weil das Linere der Stadt niemals einer gründhchen Neuordnung
unterzogen worden ist, hat sich so viel Alterthmnliches ununterbrochen
erhalten, so Vieles von dem, was dem ländhchen Leben angehört, das
der städtischen Zusammensiedelimg vorangegangen war.
So ist die Stadt immer in Quartiere getheilt geblieben, die man
„Komen" nannte, und die in denselben Zusammenwohnenden „Kometen,"
d. h. Dorfgenossen, Bürger, die schon auf den Schulbänken mit ein-
ander als Nachbarkinder vertraut waren (LXXH 64). Solche Bezirke
nannte man auch ,,Amphoda," weil sie durch Strassen umgTenzt \nirden :
sie hatten aber keinerlei amthche Geltuno-. Es waren nur Ortsgemein-
* Wie die Fremden sich getäuscht sahen : dniaTtjd^tirj &' av t'iuicpvr^i vti6 rwr
^ivtav 3-sw^ovfiiyt], d uvrr, iariv r, nooaciyooivouii't; iwy llJ9^/;»'fa'wj' nohi^ Dicaearch
ed. Fuhr p. 140 (XCIV 3).
166 Lokalverhältnisse.
schatten, zufällige Nachbarkreise , während andererseits die in die »Stadt
hereingezogenen Landgaue Meute, Koile, Kullytos, Kerameikos, welche
die amtliche Gliederung des Stadtbodens bildeten, mit dem Wohnorte
nichts zu thun hatten. Die Gaugenossen kamen, wenn eine Versamm-
lung der Demoten angezeigt war. um die Gauvorsteher zu wählen odei-
ein Gaufest zu feiern oder das Yerzeichniss ihrer ^litglicder einer Durch-
sicht zu unterziehen, aus den entlegensten Wohnsitzen auf dem alten
Gaumarkte zusammen. Die ..ländlichen Dionysien" sind immer ein
Lokalfest der Kollyteer geblieben, dessen Kosten aus der Vereinskasse
bestritten Nvurden, und wenn die Kerameer zur Erledigung von Gauange-
legenheiten zusammentraten. vA-ar der Kerameikos wieder, wie in ältester
Zeit, nicht Stadtmarkt, sondeni Gaumarkt, und der am Dipylon gefimdene
Grenzstein des Kerameikos (LXX 89) bezieht sich auf die Bodenverthei-
luug aus der Zeit des Kleisthenes, in welcher man zwischen innerem und
äusserem Kerameikos keinen Unterschied machte, und bezeichnete den
Punkt, wo ein anderer der alten Landgaue, vielleicht Lakiadai. an-
stiess. * Die älteren und jüngeren Bedeutungen des Xamens gingen
also durcheinander; denn nach dem gewöhnlichen Sprachgebrauch
(LXX 62) dachte Jeder bei Kerameikos zunächst an den Stadtmarkt.
Wie dieser Name, so hat sich auch der Name Kollytos im Laufe der
Zeit auf eine l)esonders belebte Verkehrsstrasse innerhalb des alten Gau-
bezirks verengt (LXXI 53). Mehte behielt seine alte Bedeutung, abei-
es gehörte antiquarische Gelehrsamkeit dazu, die Grenzen zu be-
stimmen, weil die Stadtgaue keine Wohnlx'zirke waren, sondern Sammel-
namen für die Bürgerfamilien, welche v(»r Zeiten in ihre Listen ein-
getragen wai-en.
Bei dieser A'erworrenheit der Lokalverhältnisse bedurfte es für solche
Fälle, wo es darauf ankam, die Bürger in festen Gruppen rasch zu-
sammenzubringen, also namentlich bei militärischen Aufgeboten, einer
Aushülfe. Dazu diente die Drittelung der Bürgerstänime. ihre Gliederung
in „Ti'ittyen." Wohlgelegene Plätze wurdi'n dureh Steinpfeiler als
Sammelorte bezeichnet, wo sich von dem Di'ittel eines der zehn Stämme
die Dienstpflichtigen zur angesagten Zeit zu stellen hatten . wie zur Be-
mannung der Flotte (S. IGl). so zum Landherr, und dieses Drittel,
welches sechs bis acht (Jauorte umfasste. wurde nach dem volkreichsten
der Gaue benannt. Darauf beziehen sich <lie Lischriften. welche z. I!.
für die „Trittys der Lakiaden" den Sanune|]»l;itz genau bci^rmzcn. l),i^
* Wachsmntb IT, 21«.
Altstadt im Süden. IGT
war m\v Einiichtuiig', die — vielleicht zuerst für die Marine — wulil
schon ans der Zeit des Themistokles stammt.*
Die Sndstadt war A'erödet, aber nicht abgestorben; sie bheb ein
lebendiges (llied des Ganzen, der stille Hintergrund der bewegten Gegen-
wart, der Boden, in welchem Athen mit den ehrwüi'digsten Stiftungen
des Öffenthchen Rechts wurzelte.
Ursprünglich waren am Altmarkte alle Keime des Gemeindelebens
vereinigt. Dort hatten einst neben dem alten Prytaneion auch die
Archonten ihren Sitz im „Thesmothesion" und im Prytaneion wui'de auch
über Hochverrath zu Gericht gesessen, wie der Prozess der Kylonier be-
weist. ** Die Regierung wurde nach dem neuen Staatsherde im Kera-
meikos verpflanzt, aber im alten Stadthause bheb die ursprünghche Herd-
fiamme der Gemeinde ununterbrochen brennen; als alte Hofbeamten
besorgten die Kolaki*eten hier die Tafel, an welcher, wie in königlicher
Zeit, die Ehrengäste der Gemeinde bewirthet wurden. Sie hat sich an
alter Stelle durch alle Zeiten der Republik erhalten, um verdiente Staats-
männer und Feldherren, so wie die Gesandten auswärtiger Staaten von
Staatswegen durch Theilnahme an der Tafel zu ehren. Hier erwuchs
eine Art von Geburts- und Yerdienstadel, indem auch den Nachkommen
von Wohlthätern der Gemeinde, wie es Harmodios und Aristogeiton nach
dem Glauben der Athener gewesen waren, eine fortdauernde Auszeich-
nung zu Theil wurde.
Was die Rechtspflege betrifit, so komiten die Blutgerichte von den
alten Malstätten der Südstadt nicht gelöst werden. Das alte Prytaneion,
das Palladion und das Delphinion bheben die Richtstätten, wenn es sich
nur um Ceremonien handelte, um die Gemeinde von vergossenem Bürger-
blut zu sühnen.
Bei dem Areopag theilte sich das Verfahren zwischen Alt- und Neu-
stadt. Die geschäftlichen Vorverhandlungen fimden auf dem gemeinsamen
Platze des öffentlichen Lebens statt, im Amthause des Archon-Ivönig am
Kerameikos. Hier wurde über die Annahme der Klage, über das zu-
ständige Forum und den Thatbestand verhandelt. Der Richterspnich
aber erfolgte wie vor Alters auf dem vom Markttreiben entlegenen,
einsamen Felsgipfel des Areopags.
Auch der Platz, wo sich nach altem Herkommen die Bürger als
gesetzgebende Körperschaft versammelten, ist, obgleich er jetzt, seiner
* CIJ. I 500, 502. Mitth. des athen. Inst. V, S8; VII, 108. Hermes XVI, 18'
** Scholl, Hermes VI, 20. Philippi, Rhein. Mus. 29, 3.
168 Altstadt im Süden.
ursprünglichen Bestimmung widersprechend, in einem verödeten Stadt-
theile lag. nie verlegt worden.
Die Pn^'X verblieb, als ein Stück von Altatlien. inuner in alterthihn-
licher Einfachheit: der Demos hiess scherzweise „P^'knites," wie Einer,
der dort zu Hause ist, und das Sitzen auf Felsen Wieb für die Ver-
sammlung charakteristisch.* Als es in der demosthenischen Zeit dort
anfing dem Bürger unbehaglich zu werden, konnte man der Versuchung
nicht widerstehen, das so nahe gegenüberliegende Dionysostheater, das
bis dahin nur für besondere, auf die Festlichkeiten bezügliche Bürger-
versammlungen benutzt worden war. in weiterer Ausdehnung für die
Bürgerschaft zu benutzen.
I^ine neue Ausstattung erhielt die Pnyx durch Meton. der ober-
halb dersell)en bei der Stadtmauer ein Hehotropion errichtete. Es war
ein Ereig-niss in der Stadtgeschichte, das in den Jahrbüchern des Philo-
choros unter dem Archonten Apseudes (433) verzeichnet war (VE 79).
Ob diese Stiftung mit dem Observatorimn des Astronomen verbunden
gewesen sei, wie man angenommen, ist durchaus zweifelhaft : wir können
uns dieselbe nur nach Analogie des Heliotropion in Syrakus denken,
einer hervorragenden Anlage des Dionysios, die hoch und weit sichtbar
an der Burg gelegen war. wo Dion zur versammelten Büi-gerschaft redete
und zum Strategen gewälilt wurde.** So war auch das athenische Heho-
tropion mit dem Volksversamnilungsraume in Zusammenhange, eine an
der Innern Seite der Stadtmauer auf der Höhe des Museion weit sichtbar
angebrachte Sonnenuhr, nach dem neuesten Stande astronomischer Wissen-
schaft eingerichtet, für die Athener, welche bis dahin mit dem Auge die
Schattenlängen maßen, um die Tagesstunden genauer zu bestimmen.***
die erste, offizielle Xormaluhr. ein ausgezeichnetes Denkmal der peri-
kleischen Stadt, der es ebenso zum Ruhme gereichte wie die Marmor-
pfeilei'. auf denen Meton den Entwui-f seines verbesserten Kalenders ver-
öfienthchte, des neunzehnjährigen Zeitkreises, den man ..das grosse Jahr"
des Meton nannte, f
Endlich ist aucb das Dionvsostheater an seiner Stelle geblieben, noch
* Aristoph. Ach. 783.
** tjXioTQoTiioy XHTccffut'i^' /.(c'i iipt,).6y' hi't xovio :i{)Oi.\S«i ti^t,ui,yÖQt,at Plut.
Dio 29. Horologia den Göttern j^eweilit: ClGr. TI, 1'.I47.
*** Man lud seine Gäste zu „zelinfiissiger Schattenlänge" ein: Arist. Ecoles.
t>.D2. Ideler, Chronologie I, 235. Sonnenuhren au senkrechten Wänden von Mauern
und Thünuen finden sich in vielen Städten.
t Vgl. die Erztafel des Oinopides auf Chios mit seinem 59jährigeu Cyklu?;,
Aelian V. H. X, 7.
Agora des Kerameikos. 1 69
mehr als das Hurulugiun eine vorbildliche Einrichtung für Syrakus, und
(h'r Ti'ipodenweg, der bis zu den Steilfelsen der Südseite reichte (LIX 1 ).
bildete die schönste Verbindung zwischen Alt- und Neustadt. Es war
nicht eine Strasse, sondern ein ganzes Quartier, und die Dreifüsse hatten
z. Tb. eine eigene Einfassung mit einem Zugang von dem Prozessions-
wege (LIX 40). Derselbe mündete durch eine Vorhalle in den Theater-
l)ezirlv zwischen den rechts und links aufgestellten Ehrenbildern des Mil-
tiades mid Themistokles , deren Jeder einen persischen Gefangenen zur
Seite hatte (LXII 89).
So ist die Südstadt in Ehren geblieben. Das geschichtliche Leben
aber hatte sich im Wesentlichen nach Norden gewendet imd im Kera-
meikos seinen Sitz gefunden. Die Agora des Kerameikos war jetzt Athen
im Kleinen: hier war der Mittelpunkt des bürgerlichen Treibens, die
Wacht der öffentlichen Sicherheit, der Platz, wo alle Büi'ger gleichmässig
zu Hause waren, wo man sich im vollen Strom der Gegenwart fühlte
und zugleich Aon den erhe])endsten Erinnerungen der Vorzeit umgeben
bah. der Platz der Muße wie des ernsten Geschäfts, der Brennpunkt
des öffentlichen A'erkehrs wie des bürgerlichen Gewerbfleisses. Was die
Stadt bewegte, das Alltägliche wie das Ausserordentliche, jede Tages-
st inimung kam hier zum Ausdruck. An den Festtagen wurde die x^gora
zu einem Temenos, von Weihwasserbecken ringsum umstellt. Mt Fackeln
erhellt kündigte sie die Feier der beiden Göttinnen an, und von der
Poikile ertönte der Heroldsruf. dass die Nichteingeweihten von den Ge-
weihten sich scheiden sollten (XXVI 3): Siegesbotschaften wurden hier
zuerst mit Opferschniäusen gefeiert. Hier auf seinem eigensten Grund
und Boden gab das Volk, nach den zehn Stämmen geordnet, im Scher-
bengericht die wichtigsten Entscheidungen des öffentlichen Lebens
(LXATE 74). Bei allen Prozessen, die das Pubhkum beschäftigten, spürte
num hier die Aufregung, wenn die Geschworenen sich zum Loose drängten
und aus der Menge die Parteistimmungen für und wider sich kund
gaben. Die Agora war der Sammelort Aller, die als Parteigenossen oder
Geschäftsfi-eunde mit einander zu thun hatten, das Spiegelbild dei-
Athener in der ganzen bunten Mannigfaltigkeit ihrer Interessen und
Neigungen, und während die Einen nm\ den Neuigkeiten des Tages nach-
gingen, sah man die Andern den Kerameikos umwandern, mn unter den
Lehrern, die sich hier anboten, den liesten ausfindig zu machen.
Die Marktanlagen waren der Stolz der Städte des Alterthums. *
Die bauhche Einrichtung war dem Geiste der Demokratie entsprechend von
* Attische Studien (Abh. der Ges. d. Wiss., Güttingen XII. 1865) II, 12.
170 Agora des Keiameikos.
der Art, dass Staatsverwaltimg und Marktverkelir nicht aus einander tielen.
Wie einst die Burgwohnung des Königs, so war jetzt der Yerkehrsplatz
der Gemeinde des Staats Mittelpunkt. Um Ordnung zu halten, war aher
eine gewisse Scheidung unerlässhch, und dieselbe war durch die Boden-
verhältnisse vorgezeichnet. Denn die ]\rulde des Kerameikos zwischen
den beiden Höhen . deren westliche durch das ..Theseion", die östliche
durch das Thor der Athena Archegetis gekrönt ist (S. 90), hebt sich nach
Süden zum Felsrand des ^Vreopags, während sie nach Xorden allmählich
abfällt. Dadurch ist von Xatur eine obere und eine untere Fläche gegeben.
Die obere, Burg und Areopag benachbart, war der für das öffentliche
Leben geeignete Bürgermarkt, der untere der natürliche Verkehrsraum.
Den Ueberblick des Ganzen versucht die beifolgende Skizze zu vci-an-
schauhchen (Fig. 28).
Eine feste Begrenzung bietet nur im Süden der Felsrand des Areopags.
Für die Breite von Osten nach Westen giebt es keinen festeren Anhalt
als die Linie der vom König Attalos gebauten Halle, von der wir voraus-
setzen dürfen, dass sie dem älteren Marktrande entsprochen und dass sie
ungefähr in derselben Flucht gelegen habe, in welcher am oberen Markt-
raume die Poikile sich erstreckt hat (S. 116).
Neben der Poikile stand der Hermes Agoraios. eine Stiftimg der
kimonischen Zeit (XXVTTT 10). In der Glitte des Ostrandes gelegen,
bezeichnete er einen der Centralplätze des Marktverkehrs, den Ausgang
nach der inneren Stadt, wu der obere und der untere Marktraum sich
berührten. AVir dürfen also voraussetzen, dass der hier gestiftete Cultus
des Handelsgottes den Zweck hatte, dem Verkehrs- und Handelsraume
eine religiöse Weihe zu geben (XXXm 26), eben so wie der obere Pia um
dem ältesten Staatsgotte. dem Zeus Agoraios, geweiht war.
Der ganze Marktraum ist ursprünglich von Hermen eingefasst ge-
wesen, an deren Stelle in Kleisthenes" und Kimons Zeit auf drei Seiten
dit' Hallenbauten getreten sind; an der nerten, der Xordseite, ist aber
zu allen Zeiten eine Hermenreihe stehen gebheben. Sie war keine einheit-
liche Bauanlage, sondern eine aus vielerlei öflfenthchen und Privat-
stiftungen erwachsene losere Reihe, die sogenannten „Hermen." Sie
l)ildeten einen Abschluss, der in der Mitte von breiten Durchgängen
unterbrochen Avar, so dass man sagen konnte, sie nähmen einerseits von
(k'r Königshall"', andererseits von der Poikile ilurn Anfang (X( ' VH ). Sic
konnten also im weiteren Sinne des Wortes auch eine Halle genniuit
werden; sie bildeten die Schwelle (h's dberen 3Iarktraumes. den Zug;ing
vom Dip3don lui'. liier hatte in;in also nach Norden wie nach Süden
den besten rdicrlilicK über beide M.irkti'äume . und die ulierhalb der
ora des Kerameikos
Uc T^^^^Atr SlammTicvoen
ottcrVialle 8 Tempel iesATes
Apollo Patroos 9 StötiiSii. cl Tyranncmiuirrlci
10 Bunte Ha.ll« (PoikiUI
11 Zwolfgbttti-alio.T-
12. HeTTiics jViioiaiüs
Hl
Areopag f-S KatWh
Profil ^roix "VVest jiacK Ost
Stoad
HJer'nen Kg s Atta!
TKo'-liaiU der
AtKcita ArclieqeU 3
Profil von Süd iiacii IsToTcl
DasTcThaltniss cUrldngcTL zu äcn. HoHcn "ist loic 1: 1-i-.
IC o 19 tfl !b *c so eo 70 So so 'oo no ;ii ije iw im> t&oX
Fig. 28.
172 Staatsmarkt. Kaufmarkt.
Hermenhalle eingerichteten Tribünen waren daher die besten Zuschauer-
plätze, um die Festzüge vom Thore hereinziehen und sich dann auf der
inneren Agora entfalten zu sehen (XXXW 24).
Innerhalb der Hermen erstreckte sich ungefähr 120 m lang l)is an
den Felsrand des i\i-eopags der Theil, den wir den Staatsmarkt nennen
köimen: er war keine symmetrische Bauanlage, sondern ein unregelmäßiges
Viereck mit der Breitseite im Süden, aber von den Regiermigsgebäuden
(Archeia), Tempeln und Hallenbauten an den Seiten fest umgrenzt, mit
seinen von Bäumen l)eschatteten Altären, mit einem grossen, für den
Gottesdienst und fiu- Bürgerversammlungen freigehaltenen Innenraum.
Dies vrar ein geweihter Raum: daher wird nach den Satzimgen
Drakons der Blutfi-evler ferngehalten wie von den Festen der Stadt und
ihren Heiligthümern . su auch von der Agoi'a. und wie in alter Zeit die
Kiinige des Marktfi-iedens Hüter und Schirmherren waren (S. 51), so jetzt
die an ihre Stelle getretenen Beamten der Repubhk von dem jVmthause
aus, auf welches der könighche Name übergegangen ist. Die rehgiöse
Weihe aber beruhte auf den Gottesdiensten, welche auf der Agora ihre
Stätte hatten, dem des ältesten Landesgottes, dem als Agoraios der Altar
geweiht war (XXXIX 96) und dem des jüngsten der Stadtgötter, der seit
Sulon allem Oeffentlichen die Weihe gab. des Apollo Patroos.
Auch die der Agora benachbarten Gottheiten sind an der Wt'ihc des
Bürgerplatzes betheiligt. Ares, der ihn von seinem Felsen überschaut,
wird als Beistand und Hort des öffentlichen Rechts gefeiert : er wird an-
gerufen , dass , stark durch ihn . die Athener ausharren in des Bürger-
friedens unverletzten Satzungen, iifid die ihm benachbarten Erinyen (S. 53)
sind Wohlthäterinnen der Gemeinde, indem sie vor Freveln warnen, die
den Marktfrieden brechen. *
Die Weihe des Stadtmarkts setzt eine feste Begrenzung voraus.
Was ausserhalb der Hermen luuli Norden lag. war nicht in gleicher
Weise ein abgesondertes Stadtgebiet und hatte ein wesentüch andei'es
Aussehen. Hier war Alles aus dem Bedürfniss des Tags gelegenthch
geworden. Es war der Handels- und Kaufmarkt, der mit den Gassen,
welche das alte Handwerkerviertel bildeten, unmittelbar zusammenhing,
dicht umgeben von den Werkstätten und Magazinen, den Herbergen.
Kiieijien, Barbierstuben : es waren die Plätze, wo die täglichen Geschäfte
* Heiligkeit des .Staatsmarkts: -/iovi^ios ii{>yta0^ui rör (cyÖQorforor anoi'don'
■/.n(iTi,(>ujr it()iüi' uyoQÜi Dein. Leptin 158. unixtaii-ai ayo^itli irfo^iu^- xa't «i'A/ui»' X(ä
lioMi' 'AiKfi/.ivoi'ty.iöi' Dem. Aristocr. 37, CIA. I Gl; vgl. Köhler, Hermes 2, 34.
uyoQÜ i(fo(>li< ist noch unerklärt. Ares Homer. Hymnus N'III, l: an-xfiMyi .'>i//t(jio>.
15: O-ugaoi dii^, incxan, f /o»,/'»,s"fi iiiinv iv i(7ii,uoat ,'hniio(<.
Staatsmarkt. Kaufmarkt. 173
verabredet. Erkiinditiiuiyen aller Art eingezogen und die MulSestunden
verschwatzt wurden. Hier hatten auch die Leute von draussen ihre
Plätze, wo sie sich aus ihren entlegenen Wohnsitzen zu treffen pflegten,
wie die Dekeleer hei dem Bartscherer, der an den Hermen seine wohl-
gelegene Bude hatte (XX^XIV 11), und die Platäer bei dem ..frischen
Käse", einer Kneipe, die von einem Aushängeschilde ihren Namen haben
mochte. Hier wusste man also sofort Auslcimft zu erhalten, wenn man
sich in gerichtlichen oder geschäftlichen Angelegenheiten über die Persön-
lichkeit eines Platäers unterrichten wollte (LXIX 5).
Aus den umliegenden Gassen, ihren Werkstätten und Lagerräumen
wurden die Waaren auf den freien Raum des Marktes hinausgetragen, *
wo sich Alles zusammenfand, was zum alltäglichen Lebensbedarf gehörte,
und zwar war hier unter Aufsicht der Marktpohzei der weite Raum so
geordnet, dass Jeder wusste, wo Brod und Gemüse, Fleisch, Wein und
Oel, wo Eisen- und Erzgeräthe, Topfwaaren, Möbel und lüeidungsstücke.
wo Sklaven und Hausthiere ausgestellt waren. TJm den Eischmarkt
sammelten sich die Eeinschmecker; die Wechslertische (LXATU S8) wurden
von den Geschäftsleuten umdrängt. Die ausgestellten Waaren wurden
im A'olksmunde zu Ortsnamen, mit denen man die verschiedenen Markt-
stellen bezeichnete ; so gliederte sich der ganze Kaufmarkt in kreis-
förmige Abtheilungen, die sogenannten Marktringe oder Kykloi (LX"VTn).
Dieser Kleinhandel blieb ganz sich selbst überlassen, nur für einen
Gegenstand, der für das Wohl des Volkes eine hervorragende Wichtigkeit
hatte, wurde von Staatswegen besondere Sorge getragen, damit der Ver-
kauf geregelt und die Waare beaufsichtigt werden koimte: das war der
Mehlverkauf. Dafür bestand in perikleischer Zeit ein Staatsgebäude, die
Alphitopolis, eine Verkaufshalle, in welcher auch besondere Einrichtungen
mit Holzgerüsten getroffen waren, um die Waare zweckmässig auszustellen
(XC 39).^
Die anderen A^erkaufslokale waren Zelte, Bretterbuden, mit Decken
überspannt und durch geflochtene Zwischenwände von einander getrennt,
um die L^ebersicht zu erleichtern und gegen Sonne, Wind und Staub
Scliutz zu gewähren. Das waren lauter bewegliche Eim'ichtungen . und,
wenn es nöthig war, konnte der ganze Handelsmarkt rasch gesäubert
werden, um das Volk zu ernsteren Angelegenheiten zu sammeln. Als
die Einnahme von Elateia gemeldet wurde, erhoben sich die Prytanen
von ihrem Abendtische in der Tholos, um den Kaufmarkt räumen zu
lassen imd durch Verbrennen der Marktgerüste ein Alarmzeichen zu
£(V j/]t' uyoQdi' ty.cftoiiv Aesch. Timarch. 93.
174 Staatsmarkt. Kaufmarkt.
geben, das die Landbevölkerung von der unerwarteten Kiiegsgefahr in
Kenntniss setzte.*
So standen Kaufmarkt und Staatsmarkt in engem Zusammenhang.
Des nahen Kaulinarktes wegen wurden in der Tholos die Norniahnaße
und -gewichte aufbewahrt: hinter der Poikile erstreckte sich nach dem
Kaufmarkte hin der ..Markthüger', wo die Tagelöhner ihren Standort
hatten, die hier auf Bestellung warteten, und wenn es von Meton heisst,
dass Hellas imd der Kolonos ihn kenne (LXXII 9), so hegt darin eine
spottende Anspielung auf die Gewinnsucht des berühmten Technikers, der
hier seine Wohnung hatte. Die Mannschaft der fremden Bogenschützen,
welche der Regierung** als Polizeisoldaten zm' Verfügung waren, hatten
am Areopag auf der Eponymenterrasse ihren Standort, wo man den
ganzen, doppelten Marktraum überschaute und jede Euhestörung. die
im taghellen Menschengedränge unvermeidhch war, schnell imterdrücken
konnte. Auch der Gottesdienst verlangte, dass beide Markträume als ein
Ganzes angesehen wurden, damit die Festzüge ungestört aus der Vorstadt
zu den Marktaltären gelangen konnten.
Wenn also die alten Philosophen von einer wohlgeordneten Stadt
verlangten, dass sie einen doppelten Markt habe, einen „freien", wo sich
die Bürger zu öffentlichen iVngelegenheiten vereinigten, und einen für die
Tagesbedürfnisse bestimmten,** so schUesst sich auch diese Vorstellung
an das an, was in Athen verwirkücht war, und <lie Athener haben in der
Organisation des Kerameikos etwas erreicht, was uralter Volkssitte ent-
sprach und zugleich der vollen Entwickelung des gewerblichen Lebens
keinen Eintrag that.
Kauf und Verkauf blieb aber nicht, wie die Philosophen wünschten,
auf einen Platz beschränkt. Auch bei dem Theseion. wo die Sklaven
eine Freistätte hatten, waren, wie im Kerameikos, Winkelschulen uud
Kaufläden (LYl 68 , LV 30) ; der bazarartige Charakter der Unterstadt
erstreckte sich auf die Thorstrassen und die Thore (XIJ 61).
Li künstlerischer Ausstattung war die Unterstadt nicht bestimmt,
mit den Denkmälern der Burg zu wetteifern, welche nach grossen Ge-
sammtplänen entworfen waren und Athen als Reichshauptstadt kennzeichnen
sollten ; doch bliclx'u die Hauptplätze des bürgerlichen Gi'ineindck'bcus
* Demosthenes XVIII, 169. axijfcd Nissen Pomp. Stud. 634. axi.ihai die
Inhaber der Buden: Wilamowit/, Hermes 22, HO.
** Die Toxotcn waren zum Tlioil IWiriror, die also einer Pliyle angehörten; aber
die Phylen hatten keine Toxoten zur Verfügung.
*♦ Aristoteles Pol. 1331. Att. Studien II, 6.
Bauten der Unterstadt. 175
von der Kunst der perikleischen Zeit nicht verabsäumt, denn es kam
darauf an, der Stadt den alten Ruhm zu wahren, die treueste Pflegerin
ihrer Gottesdienste zu sein, und zwar musste es hier eine der nächste
liegenden Aufgaben bikUm, dem Bewusstsein der städtischen Herdgemein-
schaft einen neuen Ausdruck zu geben. Hatte doch neben dem Stadt-
herde des Kerameikos die uralte Muttergöttin im Metroon, als deren
Tuchter Hestia galt, eine neue Bedeutimg erhalten, und darum ^\'urde
ihr durch Pheicüas ein Tempelbild geschaffen, welches der ganzen Gruppe
von Staatsgebäuden eine höhere Weihe gab. Denn auf ihrem Grimd imd
Boden stand das Rathhaus, wo alle Beschlüsse der Bürgerschaft vor-
bereitet wurden; in ihrem heihgen Bezirk stand ein Altar der Göttin,
und wir dürfen voraussetzen, dass mit der Stiftung ihres Tempelbildes
das ganze Heiligthum einen würdigen Ausbau erhielt, so dass hinter der
Bildcella jetzt auch ein Schatzraum eingerichtet wurde, wo die neuen
Gesetze, die Protokolle der Raths- und Volksversammlungen, auch die
wichtigsten Prozessakten ihre Aufbewahrung fanden. Denn nachdem der
Areopag, unter dessen Obhut die Staatsurkunden einst gestanden hatten,
seine hohe Stellung verloren, hat Perikles Alles gethan, um für die Würde
und Unverletzlichkeit des städtischen Archivs Sorge zu tragen. Zum
Ersätze des hohen Raths ist damals die Behörde der „Gesetzwächter"
eingerichtet worden, welche vor anderen Staatsbeamten durch die priester-
liche Würde ausgezeichnet waren ; * ein Hinweis darauf, dass auch hier
reügiöse und politische Yollmachten eng verbunden waren, wie es dem
Geiste perikleischer Staatsleitung entsprach, und wenn um dieselbe Zeit
verfügt wurde, dass die solonischen Gesetztafehi von der Burg herunter-
gebracht würden, so war dies der Abschluss einer ununterbrochenen Ent-
wickelung, welche das öffentHche Leben von seinem alten Sitze, der
Königsburg, in die Wohnstätte des Volks hinunterführte, wodurch der
Stadtmarkt als der Schwerpunkt der staathchen Gemeinschaft endhch voll
anerkannt wurde. Hier sollte der Geist Solons in den Schriftzügen seiner
Satzungen zum Volke reden und täglich gegenwärtig sein, die alten
Blutgesetze in der Königshalle, wo die Areopagiten in einem besonders
eingefi-iedigten Raum tagten, um ihren Richterspruch vorzubereiten, die
anderen Gesetze in der Vorhalle des Buleuterions. Denn die Fünfhundert
waren jetzt mit viel grösserer Verantwortlichkeit in den Mittelpunkt des
Staatslebens eingetreten. So ist, nachdem die Bürgerschaft aus der Zucht
des hohen Raths entlassen war, auf dem Staatsmarkte Alles geschehen,
imi das allgemein Verbindliche den Bürgern so lebendig wie möghch zum
* PoUux Vm, 94. Philippi Areopag S. 191.
176 Schriftdenkmäler.
Bewusstsein zu bringen, um sie zu freierem Gehorsam zu erziclifu. und
ebenso den Behörden der Republik ihre Pflichten und Rechte stetig zu
vergegenwärtigen, damit jeder eigenmächtigen AMllkür gesteuert werde.
Aber auch andere Urkunden von allgemeiner Bedeutung wurden in
Steintafeln aufgestellt, auf heihges Recht bezügliche Schiiftdenkmäler in
der Königshalle. Gesetze über Hochverrath. Verleihungen des Staats-
gastrechts und andere Dekrete beim Rathhause. Auch gerichtliche Ent-
scheidungen, Zeugnisse strafender Gerechtigkeit, welche den Schuldigen zu
finden weiss, Listen eingezogener Güter, von denen das andere Exemplar
im Heiligthum der Gottheit stand, an welcher der Frevel begangen war,
die Aufzeichnungen der Poleten. welche ihi' Geschäftslokal, das Poleterion,
in der Nähe hatten. Es waren öffentliche Denkmäler, welche geeignet
waren, das Gewissen der Bürger zu schärfen.
Die Athener haben es ja seit alten Zeiten besonders gut verstanden,
ihre Stadt in sinniger Weise mit inschrifthchen Denkmälern auszustatten
und ihr dadurch ein ganz eigenthümliches Gepräge zu geben. Schrift-
urkunden waren schon in der Pisistratidenzeit zugleich Kunstwerke, die
in edlem Material hergestellt wurden (S. 73), beredte Zeugen des Schön-
heitssinnes und des öffentlichen Geistes. Als solche schlössen sie sich
den Wegen an. den Staatsgebäuden, auf deren Inhalt und Bedeutung sie
hinwiesen.* den städtischen Plätzen, die am meisten besucht waren, wie
die Palästren. Auch tlie Privatverhältnisse wurden (liiicli munimientale
Urkunden offenkundig, indem man die verschuldeten Grundstücke dui'cli
Steinpfosten kennzeichnete, auf denen die Höhe der Schuld und die
Gläubiger genannt waren {CTV 7S). So stark war das Bedürfniss der
Oeffentlichkeit im attischen Gemeinwesen.
Diese inschriftliche Ausstattung war für die Agora besonders charak-
teristisch, und wenn wir bedenken, dass auch die neuen Gesetzvorschlägr.
welche an die Bürgerschaft gebracht werden sollten, gleich olierhalb der
Staatsgebäude bei den Eponymen auf Holztafeln aufgestellt wurden
(XLMI 55), so erkennen wir, in welchem Umfange die Agora zum Platze
der Gesetzgebung gemacht Morden ist und wie man den inneren Zu-
sammenhang des staathchen Lebens auch äusserlirli zum Ausdruck zu
bringen wusste.
Seitdem Athen eine auswärtige Politik mhi iunuer steigender Be-
deutung entfaltete, war nel)en den alten Amtshäusern der Feldherrusitz
(Strategion XCH 72). der eigentliche ^littidpunkt der Staatsleitung, vor
dem das ^Vrchontenhaus zurücktrat. Yen bier aus hat Perikles den Staat
* aTijhei oTiia&od'oiioi INtlyhios XII, 12.
Denkmäler der Unterstadt. 177
regiert ; liier war das Collegium der Feldherren den ganzen Tag auf dem
Posten, um die äussere Sicherheit so wie die Euhe der Stadt im Innern zu
überwachen. Die Reduerbühne auf der Pnjx und das Strategion auf dem
Markt waren die beiden Plätze, wo die Geschicke von Athen sich entschieden.
In der Umgebung der Agora bezeugte sich der demoki-atische Geist
der perikleischen Epoche, indem man den dort einheimischen, volksthüm-
lichen Gottheiten, welche in der Zeit der Geschlechterherrschaft Temach-
lässigt waren, rolle Ehren spendete. So wurde auf dem Markthügel der
Aphrodite Urania ein Bild von Pheidias' Hand gestiftet (XU 9) und der
Stammvater des Handwerkervolks, Hephaistos, wurde diu'ch das Standbild
des Alkamenes hier zu einer idealeren Persönlichkeit erhoben, als in irgend
einer anderen Griechenstadt. * Auch der den alten Kjdathenäem so
anstössige Ehebund zwischen Athena und Hephaistos, an den die Kerameer
glaubten, kam wieder zu öffentlichen Ehren, wie die "Weihinschriften
bezeugen (XXXH 19. 25). Alkamenes wurde unter den Schülern des
Pheidias ein besonderer Liebling des attischen Volks, weil er die Ideal-
bildungen der hohen Kunst am meisten über den engen Kreis der Burg-
gottheiten hinaus erweiterte; er schuf oberhalb der Agora dem mit
Aphrodite verbundenen Ares ein neues Bild (XY 19), er schmückte auch
sonst die Unterstadt mit hervorragenden Werken. Der volksthümliche
Dionysos Avurde durch ihn mit einer Goldelfenbeinstatue geehrt und seine
..Aphrodite in den Gärten" war das erste namhafte Bild attischer Kunst,
in welcher die dort seit uralter Zeit ansässige aSTaturgöttin, ganz hellenisirt,
als ein Muster weiblicher Schönheit dargestellt wurde (XXXVII 43, X 92).
Endlich war ja auch die Hekate. welche Alkamenes oben bei der Athena
Nike aufstellte, die dreigestaltete Wegegöttin, die mit Hermes und den
Chariten verbunden wurde (XVI 46), eine echt volksthümliche, in der
Unterstadt einheimische Gottheit.
Die Jahrzehnte höchster Kmistentfaltung haben sich auch auf den
Strassen der Stadt vielfach bezeugt. Dahin gehört die Ausstattung der
Hausft'onten imd Torhöfe mit den Symbolen Apollons. des Ordners der
Wege, die Aufstellung von Marmorhermen edelsten Stils, die Stiftung von
Weihgeschenken an den Prozessionsstrassen. Ein Zug aristoki'atischer
Ehrliebe war noch in den alten Familien lebendig: man rühmte als ein
Prachtwerk das Siegesdenkmal, welches Ai-istokrates, des Skelias Sohn,
unter den Dreiftissen des Pythion auftichtete, ein Werk, dessen mit Li-
schrift versehenes Postament wir noch vor Auoen zu haben glauben. *
* Cic. N. D. I, 30.
** CIA. I 422.
Curtius, Topographie. 12
178 Denkmäler der Unterstadt.
Die Eeihe der Ehrenstatiien. welche die öffentlichen Plätze und be-
sonders die Agora allmählich füllten, sind ^vir nicht im Stande der Zeit
nach zu ordnen. Aber es ist wahi"scheinlich, dass Selon einer der Ersten
war, der hier in Erz aufgestellt wurde, vor der Poikile, damit in der Nähe
seiner Gesetztafeln auch die Person des Gesetzgebers den Bürgern lebendig
vor Augen trete. ]\Iit ihm war im Be^nisstsein der Athener die Gestalt
des Epimenides verbunden, und da Perikles die Bedeutung des Demeter-
dienstes für den Staat so energisch zu heben suchte, dürfen wir die
Vermuthung aussprechen, dass das Sitzbild des Epimenides beim Heilig-
thum der Göttin in Agrai derselben Epoche angehörte (XXXY 93).
Es lag aber ganz im Sinne des Perikles, dass nicht nur die AYohl-
thäter der Stadt öffenthche Anerkennung durch die bildende Kunst
erhielten, sondern dass jedes Verdienst um hellenische Geistesbildung
dankbar in Athen gemirdigt wurde. Weim also des Pheidias Kunstgenosse
Kolotes sich dadurch einen Xamen verschaffte, dass er Philosophenbilder
schuf, so glauben wir nicht zu irren, wenn wir diese Thätigkeit auf die
Anregung des Perikles zurückführen, der hellenische Weisheit in Athen
einbürgerte. Solche Standbilder waren am Eingange der Stadt am meisten
an ihrer Stelle. "Wenn also vor den Säulenhallen, di(> vom Dipylon
hereinführten, rechts und links am Wege die Bildnisse hellenischer
Männer und lYauen von hervorragendem Ruhme aufgestellt waren, so
erkannte man schon an ihrer Schwelle die Stadt Athen als den Mittelpunkt
des geistigen Lebens der Hellenen. Es war eine Anlage, der ein grosser
Gedanke zu Gnmde lag, wie er nur in glücklichen Zeiten reifen konnte,
und deshalb ist es mir wahrscheinlich, dass sie der Zeit des Perikles
angehört hat.*
Die Anlage hing mit dem Thorbau selbst zusammen, der. am Ausgange
der Thahnulde gelegen, für den Verkehr die günstigste Lage hatte, aber
zugleich nach aussen hin die angreifbarste Stelle einnahm. Vm so wichtiger
war es, dass auf breiten Strassen die Mannschaften rasch vorrücken
konnten, wenn eine Kriegsgefahr drohte (LXXX 1), und es ist sehr wahr-
scheinhch, dass damals, als durch die dritte der langen Mauern die Stadt
endlich landeinwärts in vollkommenen Vertheidigimgszustand versetzt
wurde, auch das Hauptthur einen Ausbau erhielt, welcher den militärischen
Ansprüchen genügte und der Würde der Stadt entsprach. Eine Weihi'
der Stadtthore waren die Ehrengräber. Solon selbst ist an einem der
Thore. hart an di'r Pingmaucr bestattet wunliMi (C ST)), und als dfi- Herold
* Paus. I, 2, 4. Colotet', (jni niiii TUidia Jovem ()lyni])iuin l'ocorat, pliilosophos
(fecit): Plin. 34, 87.
Stadt und Vorstädte. 179
Anthemokritos von den Megareern erschlagen war, begruben ihn die
Athener vor dem Kerameikosthore. Man dachte sich den zürnenden Geist
des wider Völkerrecht Erschlagenen mit seinem Grabe verbunden und
betrachtete es wie ein Palladium, das den Eingang der Stadt hütete
(XLB^ 34). Um dieselbe Zeit wird auch das Thor selbst neu ein-
gerichtet und der Bau entstanden sein, welcher Veranlassung gab, dass
füi- das alte „Thor nach Thria" allmählich der Name Dipylon in Aufnahme
kam, der einzige unter den attischen Thomamen, welcher sich auf bau-
liche Einrichtimg bezieht (LXXIX 86).
Vor den Thoren. hatte man freiere Hand. Darum waren seit Kimon
die Vorstädte schöner als die Stadt. Gärten lagen am Ilisos wie am
acharnischen Thor : für ländliches Leben hatten die xithener eine angeborene
Liebe und die villenartigen Gütchen draussen, wo man sich behaglich
einrichten konnte, waren das Liebste, was ein wohlhabender Bürger sein
nennen konnte.*
Breite Thorstrassen erstreckten sich vor dem Diocharesthore wie vor
dem Dipjlon. Das letztere aber hatte vor allen Stadtthoren seine ganz
besondere Bedeutimg, weil hier die beiden einzigen Orte, die ausser Athen
Städte waren, mit der Hauptstadt zusammenhingen: Eleusis, für den
Gottesdienst die unentbehrliche Ergänzung von Athen, und der Peiraieus
für Verkehr und Sicherheit. Ein Theil des äusseren Kerameikos wurde
als „am eleusinischen Wege gelegen*' bezeichnet, es war der vor allen
anderen Prozessionsstrassen sogenannte „heilige "Weg" der Athener.
Diese Vorstadt erhielt durch die Begräbnisse eine neue Bedeutung.
In älterer Zeit war der Geschlechtszusammenhang so vorwiegend,
dass die FamiliengTäber auf den Gutem draussen zusammenlagen. Nach
den Perserkriegen erwachte ein neues Gefühl bürgerUcher Gemeinsamkeit,
das auch die Verstorbenen enger um die Stadt schaarte, und während
man früher gewohnt war, auf dem väterlichen Grundstücke einzelne Pfeiler-
bilder in Lebensgrösse aufzimchteu, gaben die WegegTäber vor den Thoren
zu mannigfaltigerer Ausstattung Anlass. Handwerk und Kimst beeiferten
sich, nähere Beziehungen zum städtischen Leben bildlich darzustellen.
Aus den Werkstätten des Kerameikos gingen die schlanken, figurem'eichen
Thonamphoren hervor, welche die Grabstätten schmückten. Es waren
sinnvolle Geschenke an den Verstorbenen mit lebensvoller Darstellung
der häuslichen Todtenklage und mit Bildern der Hochzeitsfeier, zu welcher
die mit dem Wasser der KalKrrhoe gefüllten Krüge herbeigetragen wiu'den,
um das Brautbad zu bereiten (S. 88). Denn es war attischer Brauch,
* y.r,7iioy xcd tyxu'/.?Mniafic( nXovrov Thuk. 2, 62.
12*
180 Die Wegegräber.
den früh verstorbenen Bürgersöhnen, denen die Feier des schönsten Fest-
tags versagt geblieben war, das Bild der Hochzeitfeier auf dem Grabe
zu weihen.*
Dann trat, dem Geiste der kimonisch-perikleischen Zeit entsprechend,
auch im Grabschmuck der Zug zum Monumentalen hervor. An Stelle
zerbrechlicher ThonkTüge, die man auf den Grabhügeln befestigte, wurden
schon seit der Mitte des fünften Jahrhunderts steinerne Vasen in Relief
und Rundwerk aufgestellt. Auf Mannorsteinen wurde in Schrift und Bild
dafür gesorgt, dass die Abgeschiedenen den Nachlebenden persönlich
gegenwärtig blieben. So sah man die 432 vor Potidaia Gefallenen, wie
Heroen unbekleidet dargestellt, in kühnem Angiiffe vorscheitend.**
Aber auch das friedliche Bürgerleben, die stille, treue Gemeinsamkeit
der Ehegatten und Hausgenossen kam zum verklärten Ausdruck. Es sind
schlichte Werke des attischen Flachreliefs, wie es unter Pheidias seine
^'ullendung erhalten hatte, und wir sehen an diesen Werken, wie harmo-
nisch sich in jener grossen Zeit das geistige Leben entfaltet, wie wohl-
thuend und nachhaltig die perikleische Kunst auf das Volk eingewirkt hat.
So hat der alte Grabpfeiler der vorpersischen Zeit eine neue Bedeutung
gewonnen. Mit Palmette gekrönt, mit Giebeldreieck und Pilastem ge-
schmückt, sind diese Grabsteine für die Stadt im fünften und vierten
Jahrhundert eine besonders charakteristische Ausstattung.
Die Wegegräber hatten etwas dem Geiste der attischen Demokratie
Entsprechendes im Gegensatz zu den altstädtischen Felskammem (S. 66)
und den draussen am HjTuettos aufgemauerten Terrassen, wo die Mit-
glieder der alten Familien zusammen bestattet w;iren, auch im Tode auf
eigenem Grund und Boden noch eine für sich bestehende Gemeinschaft.
Diese Famihengräber kamen nicht ausser Gebrauch. An dem Eingange
solcher imimauerter Grabfelder haben wir uns die Sitzbilder trauernder
Dienerinnen aufgestellt zu denken, welche dem vierten Jahrhmidert an-
gehören, und beim KjTiosarges sah man Isokrates mit seiner Verwandt-
* ti^of (J"i »;»' xru Tiöu rcyuuiou (Inofhei'ü fTwu XovTQocpoQoy Inl ro jut'i;jurc icpi-
axaad-ca Harpokration v. ).ovrQo<fÖQoi. Thonvasen als iniarr-uarn von Gräbern:
Milchhöfer, .Mitth. des athen. Inst. V, 176. Herzog, Archäol. Zeitung XL, 131.
Furtwängler, Sammlung SabourofF LIX. Befestigung von Thonvasen auf dem
Grabnial: uviaii^tv inuio/Jn tov ar'juaTO? y.aKciLrxoiaavTn^ Eccles. 1108.
** Ueber die Geschichte der attischen Grabsteine Köhler, Mitth. des athen.
Inst. X, 359; Brückner, Griech. Grabreliefs im Sitzungsberichte iler phil. bist. Cl.
der Wiener Akademie der Wiss. 188S. Das Grabrelief von Totidaia beschreibt
nach Fauvel Böcl<li im (JH'.r. I. p. 9(10.
Der Aussenkerameikos. 181
Schaft bestattet (XLIX 30).* Bei diesen Anlagen waren die Denkmäler
und Inschriften ebenfalls dem Wege zugekehrt.
Auch in den eigentlichen \\"egegräbeni ** blieben die Yenvandten
zusammen; aber der vorherrschende Gesichtspunkt war doch der, dass
die Verstorbenen aller Stände sich als Mitgheder einer gTossen Gemein-
schaft angesehen wissen wollten. Je bescheidener der Raum der Privat-
gräber bemessen war, um so stattlicher erschienen die ausgedehnten
Anlagen im Aussen-Kerameikos, die von Staatswegen angelegten und unter-
haltenen grossen Fiiedhöfe der für die Vaterstadt gefallenen Bürger, der
feierlichste Raum bei Athen mid sein höchster Ehrenschmuck. Wie eine
Schaar von Heroen lagerten die Tapferen, nach den Wahlstätten und den
Waffengattungen geordnet, vor dem Hauptthore, und ihre Ruhestätte zu
vertheidigen war für die Lebenden der kräftigste Antrieb zu eigner
Tapferkeit. Hier hat sich Perikles am engsten an Kimon angeschlossen
(S. 120), und es ist merkwüi'dig, wie Thukydides, der sonst kein Wort
hat für das, was Athen an Denkmälern vor allen Städten des Alterthums
voraus hatte, in erhobener Stimmung von der schönsten der Vorstädte
spricht, wo Perikles als erwählter Volksredner die Tribüne besteigt, um
die an den Gräbern andächtig versammelten Bürger an das zu mahnen,
was die Vaterstadt von ihnen erwarte.***
Neben den Athenern ruhten die Bundesgenossen, die mit den
Büi'gern für dieselbe Sache gefallen, von ihnen gesondert, aber auch im
Tode mit ihnen vereint, die Aegineten, Kleonäer u. a. (XCIX.)
Auch den in lYiedenswerken hervorragenden Büi-gern wurde im
äusseren Kerameikos ein öffentliches BegTäbniss zuerkannt, imd welchen
sittlichen Einfluss diese Gräber hatten, erhellt aus den Worten des
Hypereides, dass man nicht ohne Scham an dem Grabe des Lykurgos
(XCIX 65) werde vorüber gehen können, wenn man seinen Söhnen UnbiU
geschehen lasse, f Der Weg vom Dipylon zur Akademie war eine Ehren-
strasse, welche aus dem \vüsten Treiben des Tags die Bürger zu geistiger
Sammlung stinmite und ihnen die wichtigsten Thatsachen ihrer Stadt-
geschichte in das Gedächtniss rief; sie war füi- alle gebildeten Ausländer
diejenige Strasse, welche die grösste Anziehungskraft übte, imd von aUen
* Furtwängler, Die Sammlung Sabouroff zu 11, 15 — 17.
** iyyis od'ov CIA. I 465, 477. uyiluarcc tvöSiu CIA. II 1079.
*** Von den Denksteinen des grossen Friedhofs (/jirijud) ist bis jetzt nur einer
zu Tage gekommen. Siehe Atlas von Athen , Vignette. Dazu vergl. Brückner,
Mitth. des athen. Inst. XIV, 406.
t Hyperides Fragm. p. 413 Didot.
132 Die Vorstädte.
Wegen, die Cicero in Athen gemacht hat, hat er nur den einen näher
beschrieben, auf dem er, von der Thorstrasse ein wenig nach rechts al>-
lenkend, das Grab des Perikh's vor sich sah (C 16).
Wenn der Aussenkerameikos die bei weitem berühmteste Grabstätte
war, so erscheint es wahrscheinlich, dass das sogenannte Gräberthor
(LXXX 31) ein Seitenausgang des Dipylon war, da es im Sinne der Alten
lag, für besondere Zwecke auch besondere Ausgänge herzurichten.*
Es w^aren natürlich rings um die Stadt an allen Wegen Grabplätze,
und es wird darüber verhandelt, vor welchem Thore man am hebsten
seine letzte Ruhe suchen solle (LXXX 58).
Vor dem diomeischen Thor hat sich eine Nekropohs gefunden mit
Resten von Bau- und Bildwerk.** Zwischen Athen und Peiraieus lag
unweit einer Fontäne das Grab des Sokrates, nach Art eines Heroenmals
das Sokrateion genannt (C 75). Den im Auslande Verstorbenen, deren
Asche man nicht hatte h('im])ringen können, wurden Kenotaphien er-
richtet. Das geschah besonders bei berühmten Männern, um ihnen für
das Unglück, im Auslande bestattet zu sein, einen gewissen Ersatz zu
gewähren und zugleich zu bezeugen, dass es Landeskinder seien, auf welche
die Vaterstadt stolz wäre. So entstand das Denkinal des Euripides an der
Hafenstrasse (XCIX 4) ; so soll auch Thukydides ein leeres Grab gehal)t
haben, bis es gelang, die Gebeine von Thracien heimzuholen und in
Koile neben den Mitgliedern des kimonischen Geschlechts zu bestatten. ***
Wie häufig solche Kenotaphien waren, kann man daraus schhessen, dass sie
ein eigenthümliches Holzgerüste hatten, woran man sie erkannte ; sie wurden
dadurch als provisorische oder stellvertretende Denbnäler gekennzeichnet.
Von dieser ernsten Weihe abgesehen waren die Vorstädte Plätze
der Erholung, die Jeder auf seine Weise suchte. Ln Kerameikos war,
neben dem eleusinischen Wege gelegen, an dem gleichnamigen Bache die
Ortschaft Skiron, der l)eliebteste Sammclort der Herumtreiber, die sich
hier an Würfeln und anderem gemeinem Zeitvertreib erfreuten. Hier
war eine alte Mark gegen Westen, wo Skiros gegen Erechtheus gestritten
haben sollte; hier tloss der Bach Skiros, der untere Lauf des Fluss-
* So das Mystenthor (LXXXI (J2), Reiterthor (LXXX 5(j), Prozessionsthore.
Man könnte annehmen, dass alle Leichen aus einem Thore herausgebracht wurden,
um sich ausserhalb desselben nach den verschiedenen Gegenden zu vertheilen.
Darauf führt Thenphr. Char. 14: noVoiv o'iti x«ii( rrV i^ua nvhci tltytx^>,*'"i
i^ty.novi\ ich lese: iiti->,vtx!fi(i. Wie gross ist die Zahl der 'l'odten, die im Ganzen
zu diesem Thor hinausgetragen sind !
** Mitth. des athen. Inst. X, 404.
*** Herbst im Philologus XLIX, Ö. 3Ü1.
Feste. Weihgeschenke. 183
bettes, der vum Lykabettos kommt und dort vermuthmigsweise Kykloboros
genannt worden ist.*
Auch die Ilisosgegend ist unter Perikles' Staatsverwaltung gepflegt
und verschönert worden. Denn er hat das Lykeion ausbauen lassen, und
mit diesem Ausbau steht wohl die Anlage der breiten Strasse in Zu-
sammenhang, welche vom nordöstlichen Stadtthore, dem des Diochares,
nach dem Lykeion hinaus führte (LXXXVI 20).
Gymnasien und Ringschulen wurden die liebsten Verkehrsplätze, wo
man neben schattiger Baumanlage die mamiigfaltigste Unterhaltung fand.
Die Schlacht von Chaironeia ist zuerst in einer Palästra den Bürgern
bekannt geworden (LXXXVIII 60). Auch in der Stadt waren Palästren,
wie die des Taureas, innerhalb des itonischen Thors, wo die Gegend von
städtischen Bauten freier war (S. 80). Palästren und Bäder gehörten zur
Ausstattung einer demokratischen Stadt. Das gewöhnüche Volk hatte
auch eigene Unterhaltungsplätze, die zu behaglichem Zusammensitzen
eingerichteten „Leschen", deren grosse Zahl beweist, dass sie durch alle
Stadtbezirke und Vorstädte vertheilt waren (LXXXVII 33).
Burg, Stadt und Vorstadt wurden durch die Bürgerfeste zu einem
Ganzen verbunden. Die würdige Einrichtung öfifentHcher Feierlichkeiten
war eine Kunst, die in Athen zu Hause war. Die Feste der Burggöttin
waren das Erste, um dessen willen die Stadt unter den Hellenen genannt
worden ist, und hier ist auf dem, was die Pisistratiden geschaffen
haben, ununterbrochen fortgebaut worden. Was in Athen an Gebäuden,
Strassen und Plätzen würdevoll war, haben die Feste in das Leben ge-
rufen, an denen nach Anschauung der Alten die Götter ebenso wie die
Menschen ihr Wohlgefallen hatten, und es galt für eine wesentliche Auf-
gabe der Staatsleitung, dieselben immer reicher auszugestalten, damit
jeder Fortschritt des friedlichen Wohlstands zu vollem Ausdruck komme.
Auf die künstlerische Ausstattung von Athen haben die Feste einen
Avesentlichen Eintluss gehabt, indem sie das gelegentlich und aus per-
sönhchen Anlässen Entstandene sammelten und ordneten, also vor Allem
die Weihgeschenke.
Die Weihung war bei den Hellenen nicht etwas Ausserordentliches;
sie gehörte vielmehr zum normalen Verkehre zwischen Menschen und
* Vgl. Milchhöfer, Text zu den Karten von Attika 11, S. 15. Wachsiuuth
11, 274. Kykloboros ist jedenfalls ein der Stadt ganz naher und den Bürgern sehr
vertrauter Giessbach gewesen ; denn er wird mit den Werkstätten der Handwerker
in nahe Verbindung gebracht: o ö" i^ t6 nhi'O^tloy yeyo/utyoi^ iiizQupfy Aristo-
phanes bei Polliix 10, 1S.5.
184 Die Weihgeschenke.
GütteiTi;* es war die herkömmlielie Ergänzung des Gehets, die freiwillige
Betliätigung der Frömmigkeit, die dem Gemeinwesen zur Ehre gereicht.
Spartas Ruhm war die Menge geweihter Dreifüsse. Was für die Athener
charakteristisch ist, das ist der geschichtliche Sinn, der sich darin zeigt,
dass man das Leben der Stadt in seiner ganzen Mannigfaltigkeit, ihr
Können und Wissen auf allen Gebieten zur Darstellung l)ringt und die
Ereignisse der Gegenwart nicht aus dem Gedächtniss verschwinden lassen
Anll. *'^ Durch die Inschriften, welche an bescheidener Stelle, aber mit
grüsster Sorgfalt beigefügt werden, erhält jede Weihung, auch" das Erst-
lingswerk einer neu begründeten Töpferwerkstätte,*** ihre urkundliche Be-
deutung. Den geschichtlichen Ti'ieb begleitete und adelte der k-ünstle-
rische Sinn, welcher, ohne den hergebrachten Formen untreu zu werden,
denselben eine sinnvollere Ausstattung giebt, wie dem Dreifuss durch
Architektur und Plastik. Viereckige, polygone. runde Steinpfeiler sind die
monumentalen Ti'äger der Yotive : die Postamente Averden noch mit Relief
und Farbe geschmückt; die tragenden Kapitelle erhalten eine sparsanu'
aber wirkungsvolle Bemalung. f
Die namhafteren Denkmäler schlössen sich an glänzende Erfolge
reicher Bürger an, deren Ruhm über den Kreis des städtischen Lebens
hinausging; das waren vor Allem Wagensiege, an denen ganz Hellas
Antheil nahm. So wurde schon in der TjTannenzeit Kimon, des Ste-
sagoras Sohn, der drei olympische Siege nach einander gewonnen hatte,
auf seinem Viergespann in einer Erzgruppe aufgestellt ; die Renner waren
mit diT grössten Xaturwahrheit dargestellt und wahrscheinlich auch mit
Namen ))ezeichnet. ff
AVährend die einzelnen Weihgeschenke an den heiligen Stätten in
Ober- und Unterstadt vertheilt waren, AATirden diejenigen, welche mit den
städtischen Festen zusammenhingen, ohne die Freiheit der Stifter zu be-
einträchtigen, unter staatlicher Aufsicht in Reihen und Gruppen ver-
einigt und erhielten dadurch für das Aussehen der Stadt eine besondere
Bedeutung.
* nooaouc'/.ilr i'/4o7> ii;(«h' yiü uvulh^tAuai l'lat. (Jes. TU) D. Vgl. Reiscli,
Griech. Weihgeschenke, 1890.
** Auch die Flottenkäiupfe auf den Dipylonvasen sind Deukmäler der Ge-
schichte aus der Zeit nach dem lelantischen Krieg (Gr. Gesch. P, 419).
*** Klein, Mcistersignatureu S. 2i:i.
t Vgl. Bornuann, Stelen für Weihgeschenke iiu Jahrbuch des Inst. 111, 269.
tt Herodot VI, 103. Aelian V. H. IX, 32: tixuo^ivm ort fiähaifi. Eine
Hervorhebung des Individuellen , die man sich bei menschlichen Personen nicht
erlaubt hätte.
Das Tripodenquartier. 185
Kleisthenes hatte in seiner kühnen Politik den zehn Stämmen, die
er ins Leben gerufen, nicht bloss die Bestimmmig gegeben, im Felde als
Abtheilungen der wehrhaften Bürgerschaft mit einander zu wetteifern,
sondern auch bei den Festen in Gesang und Tanz als Bürgerchöre,
namentlich an den Dionysosfesten, die am meisten einen demokratischen
Charakter hatten. Es war also eine Epoche des städtischen Lebens,
dass 509 zum ersten Male imter Leitung eines Meisters aus Chalkis,
des Hypodikos, die Mäimerchöre mit Flötenbegleitung den DithjTambos
aufführten.* Der singende Chor erhielt von Amtswegen einen Dreifuss
als Ehrengabc, und der Bürger, der als Vertreter seines Stammes die
Ausrüstung des Chors übernommen hatte, stellte ihn im Heihgthum des
Dionysos auf; durch seine Hand ging er in den Besitz des Gottes über
und wurde ein Schmuck des Tempelbezirks.
Verschieden davon waren die Weihgeschenke, die sich auf das
Bühnenspiel bezogen. Die scenischen Chöre waren von den zehn Stämmen
unabhängig: hier wurde kein Ehrengeschenk vom Staate gegeben. BQer
hatte der Büi-ger. der den siegreichen Chor gestellt hatte, freiere Hand;
Chorege und Dichter konnten hier selbständiger vortreten. Es ist also
sehr wahrscheinlich, dass diese Wettkämpfe des Bühnenspiels der Zeit
vor Errichtung der klisthenischen Phylen angehören, dass sie in der
Zeit der Pisistratiden ihren Ursprung haben.**
Man bUeb der ältesten Form des Weihgeschenks, dem Dreifuss,
unerschütterlich treu. Dreifiissspuren haben sich auch auf der Burg
erhalten. *** In der Unterstadt war dasselbe Siegess}Tiibol sowohl für das
Heiligthum der Dionysos wie für das des Apollo durch väterliches Her-
kommen geheihgt: daher wurden auch im Bezirk des Pytliion Dreifüsse
aufgerichtet, welche sich auf die musischen Weltkämpfe der Thargelien
bezogen, j
Der Platz, wo zuerst auf eine für die Stadt charakteristische Weise
Gruppen von Tripoden sich erhoben, war der Bezirk des Dionysos. Hier
wm'den sie anfänghch auf ein - oder mehrstufigem Unterbau aufgestellt ;
es bildeten sich längere Reihen mid es war ein Stolz angesehener Fa-
nülien, wenn mehrere neben einander stehende Weihgeschenke von ihren
Angehörigen herrührten.
* CIGr. 11, p. 302. Hermes XX, 66.
** Eeisch, Griech. Weihgeschenke S. 116. Isaios (V 36) unterscheidet deut-
lich: rfj (pv'Ätj iiV ^loyvauc xooi;yily, TQccyMdoh' Ji — . Das Erstere ist die Bezeich-
nung dithyrambischer Choregie.
*** Jahrbuch des Instituts I, IST. CIJ. I, 373. 79.
t Eeisch, S. 79.
186 Militärische Feste.
Es waren Denkmäler, welche die Entwickelung der schönen Künste
in Athen urkundlich bezeugten, und als Perikles, der sich nach dem Vor-
gänge der Pisistratiden der Pflege der städtischen Feste mit besonderem
Eifer amiahm, seine Wirksamkeit begann, waren die Zeitverhältnisse ihm
so günstig yxie möghch. Als er 467 v. Chr. einen tragischen Chor aus-
zurüsten hatte, war es ihm vergömit, Aischylos als Dichter zu gewimien.
der damals, Avie wir voraussetzen dürfen, mit seinen „Sieben gegen
Theben" den .Sieg gewann.* Perikles wird das Seinige gethan haben,
dass auch die Komödie als ein Theil der dionysischen Eesthchkeiten vom
Staate voll anerkannt wurde.
Bald reichte der grosse Bezirk des Dionysos nicht mehr aus, die
Weihgeschenke, welche sich an seine Feste anschlössen, aufzunehmen. Sie
breiteten sich auf allen Seiten in die Unterstadt aus. Es bildete sich
eine „Strasse der Ti'ipoden." welche auch als ein Stadtquartier bezeichnet
werden konnte (LYIII 60) : denn sie zog sich von der ]\litte der Xord-
seite in flachem Bogen, Avie ein Kranz, um den Fuss der Akropolis, und
auch im Süden standen hoch am Felsen hinauf die geweihten Drei-
füsse, so dass die dazu gehörigen Inschriften an den Felswänden
ihren Platz finden konnten (LIX 1). Weithin zerstreut, waren sie
doch alle ein gi-osses Ganze, ein gemeinsames Archiv des attischen
Dionysosdienstes.
Die Tripodenstrasse war ein Ehronschmuck der Stadt, wie er nur
in Athen denkl)ar war. Man wandelte zwischen Denkmäleni , die lauter
Zeugnisse eines edlen Bürgersinns waren ; man erkannte die ordnende
Hand der Staatsbehörden und zugleich die freieste Selbstthätigkeit des
Einzelnen. Alle Künste, die in fler Stadt zur Blüthe gekommen, hatte
man hier im Zusammenhange vor Augen, Chorlyrik und Drama einer-
seits und andererseits die ihnen gewidmeten Werke der Architektur, des
Erzgusses und der Marmorplastik, jedes ein Denkmal und Bild seiner
Zeit. Was ursprünglich ein einfaches Erinnerungsmal gewesen, \ATU'de in
mannigfaltigster Form sinnvdll ausgestaltet. Man knüpfte auch diese
Weihgeschenke an die J'reiheitskriege an , indem man gebückte Perser-
gestalten unter dem Kessel von Dreifüssen sah (LIX 41). Mehr und mehr
aber entnahm man die Motive dem Kreise des Dionysos, dessen Gestalten
im Tripodenquartiere ihre l)leibenden Formen erhalten haben. So wurde
es eine unvergleichlichi' Ergänzung dessen, was an Kunstwerken von der
Burg herabschaute. Oben die einfach grossen Formen heiliger Architek-
tur, hier die l»unte Füll"' klrinrici- Denkmäler, welche vnn .Talii* zu Jahr
* Köhler, Mittli. des athen. inst. 11 1, l(i.
Umzüge der Reiter. 187
sieh dichter aneinander reihten und alle an besondere Anlässe und
Persönlichkeiten sich anschlössen.
Aber auch die Wehrhaftigteit der Gemeinde sollte an den Festen
sich bewähren, und da ausser der Reiterei keine stehende Ti'uppe vor-
handen war, gab nur sie Gelegenheit, auch in Friedenszeiten den Geist
niihtärischer Zucht und Ehrliebe, sowie die Freude an kriegerischen
Schauspielen in der Büi'gerschaft zu nähren.
Der Parthenonfries und die Reiterbilder des Lykios (S. 155) beweisen,
wie es Perikles am Herzen lag, die Reiterei an hervorragender Stelle zu
Ehren zu bringen. Am deutlichsten aber zeigt Xenophon in seinen
.,Anweisungen an den Reiterobersten," vde ernst man die Sache nahm,
indem er demselben zur ersten Pflicht macht, bei seinem Amtsantritt
die Götter anzuflehen, dass sie ihm das zu reden und zu thun eingeben
möchten, wodurch seine Führung ihnen wohlgefällig und dem Gemein-
wesen erspriessKch sei. Auf den verschiedensten Plätzen innerhalb und
ausserhalb der Stadt, bei den Paraden vor dem Rath wie auf den Um-
zügen werden immer neue Leistungen ersonnen, um den Eifer der Jugend
wach zu erhalten (CXII 15). Der hart gestampfte Boden der Akademie
verlangte besondere Vorsicht : die Strasse nach dem L^keion war geeignet,
die Geschwader in voller Breite, wie zum Kampfe, ausziehen zu lassen.
Den Theatersitzen gegenüber ^nrd eine Höhe bezeichnet (wahrscheinlich
die Höhe der Puax mit ihren Abhängen nach dem itonischen Thore),
welche Gelegenheit gab, in kühnem Bergabreiten die Sicherheit von Ross
und Reiter zu bewähren,* während bei Annäherung an die heiligen
Stätten ein feierlicher Paradegang geboten war. Die Hauptleistmigen
erfolgten im Hippodrom am Phaleron (CXH 45), und es ist nicht un-
wahrscheinlich, dass für den Auszug dahin das Reiterthor bestimmt war.
Auch bei den Reichsfesten war die Reiterei ausersehen, der Stadt
Ehre zu machen, namentlich an den Dionjsien, die sich zur perikleischen
Zeit auf das Glänzendste entwickelten. Ihre Feier erstreckte sich auf
die ganze Unterstadt ; denn durch den Kerameikos sollte ja Dionysos
seinen Einzug gehalten haben. Pindars Dith3Tämbos war für den Chor
gedichtet, der um den Zwölfgötteraltar tanzte, um die Aufnahme des
fi'emden Gottes in den Kreis der OljTiipier zu feiern. Darum hielten auch
lue Reiter ihren festüchen Einzug durch das Dipylon. machten ihre
Runde um den Marktplatz, um an dem nationalen Feste allen dort geehrten
* Sehr schwierig und dunkel bleiben immer die Worte: ImiSr, vTiiQßd'Atoai t6
■/.t(f(i).c(ioi> Tov HVTinooaionov d-tÜTuov, ^ot[aiuoi' au o'ioura (fui'r^vui, y.(u tt x«5- onoaov-'
fiSTQiot' t/s" t6 y.üxuvzi'; ävvuj^ivov'; T(''%v t'/.avvwi' tTnö'tiii(i<; rov^ Innius.
188 Ritterliche Spiele.
Gottheiten zu huldigen, kehrten zu den Hermen, wo sie den Markt
betreten hatten, zurück und A-ollführten dann, A^ie Xenophon empfiehlt,
(es war also keine bis ins Einzelne A^orgeschriebene Ordnung, sondeni es
wurden immer neue Vorschläge von den Hipparchen erwartet), nach
Schwadrunen getheilt . (|uer über die Agora , einen Eilritt den Burgfuss
hinauf bis zum Eleusinion, das immer eine Hauptstation der attischen
Festzüge gewesen ist (XXVI 2).
Das Eleusinion hing aber in ganz besonderer AVeise mit den ritter-
lichen Uebungen der Athener zusammen. Denn die "Wettkämpfe der
„Apobaten", welche im Auf- und Abspringen vom Rennwagen ihre kühne
Geschicklichkeit zeigten, fanden im Eleusinion statt. Ebendaselbst stand
auch das berühmte Erzross, das Simon geweiht hatte (XXVI 33), ein zu
Perikles" Zeit hervorragender Reiterführer, zugleich der Erste, der über
Rosszucht und Picitkunst ein wissenschaftHches Werk geschrieben hat.
Sein Weihgeschenk war. wie wir voraussetzen dürfen, ein Xormalpferd,
an dem alle Glieder so richtig gebildet waren wie der menschhche Leib
nach den Proportionen Pulyklets. Auf dem Postamente waren die
Leistungen Simons, wie sie nur auf einem so geschaffenen und so ge-
zogenen Pferde möglich waren, in Relief bildem dargestellt (LXIV 52).
Als einer der bedeutendsten Zeitgenossen hat er auch selbst em Stand-
bild erhalten durch den Bildhauer Demetrius.*
Das Eleusinion war also nicht nur ein ausgezeichneter Wendepunkt
der die Burg umkreisenden Festzüge (S. 50), sondern auch ein Schauplatz
ritterhcher Spiele, welche sich an die alten Traditionen der Burg-
geschlechter anschlössen. Erechtheus mit dem Apobaten zur Seite galt
für den Erfinder des Wagenspiels. Der dreibuschige Helm war der Ehren-
schmuck bei den ritterhchen Turnieren; eben so gehörte dazu der lange
Linnenrock des Wagenlenkers.**
So grossartig nun auch das Eleusinion war, so kann sein Tempel-
bezirk doch nicht der Schauplatz der AVagenkämpfe gewesen sein. Diese
müssen ausserhalb der Tempelmauern stattgefimden haben, und zwar auf
der geebneten Terrasse, dem breiten Rundwege, welcher in einer Länge
von 930 m die Burg umgab (S. 49).
Hier vor dem Thore der Burgstadt war der Platz, wo der fürstUche
Adel, ehe der Hippodrom am Meere seine Bedeutung erhalten, seine
Rennfahrten hielt zu Ehren der Burggöttin : daher wurden die Wacen-
* Demetrius — oquiteiii Siiuoneiu (jiii priuius de equitatii scripsit Plin. M, 70.
Vgl. Heibig, Arch. Zeitung isdl, S. 1S(I, der ihu bei Aiist. Rittern 212 nachweist.
** Erechtheus t/ioy 7if<^»f<,S«r/;i' aariidiov i/otiu /au i()t'/.o(fit(r in] r/,> xt(f(üi,i
Eratosth. Catast. 13.
Die Panathenäen. 189
lenkcr nach ihr genannt.* Diese uralten Spiele unter den Mauern der
Herrenburg sind nie erloschen: sie sind, als Demeter hier einen hervor-
ragenden Platz einnahm, an das Eleusinion angeschlossen worden, eben
so wie auch der Athena Pflug und Acker an die eleusinische Gottheit
überging (S. 51). Aufgegeben hat aber die Burggöttin ihre alten Ehren
nie und darum sind sie, wenn auch bei dem Eleusinion gefeiert, ein
Bestandtheil der Panathenäen gebheben. **
Für die Strecke des Festwegs zwischen Markt und Eleusinion giebt
das Thor der Athena Ai'chegetis auf der Höhe des „Markthügels" einen
festen Anhalt. Denn es ist nicht denkbar, dass dies stattliche, der Stadt-
göttin geweihte Festthor von der gTossen Festbahn der Panathenäen ge-
trennt gewesen sei, oder dass man diese Bahn in römischer Zeit will-
kürhch verändert habe.***
Für das Staatsfest der Panathenäen, das auch schlechthin die Pan-
egyris genannt ^nirde, hat Perikles besondere Sorge getragen, und wir
dürfen voraussetzen, dass er nicht allein den Zielpunkt, sondern im An-
schluss an die Pisistratiden auch die ganze Festbahn neu und glänzend
ausgestattet hat. Ihr Anfang war an der Schwelle von Athen, wo die
wichtigsten Verkehrswege von Stadt und Vorstadt zusammentrafen, so
dass die Festtheilnehmer schon draussen sich sammeln mussten. Darum
lagen gleich innerhalb des Dip^don neben einander die beiden Gebäude,
das eine nach aussen gerichtet, das andere nach innen, nämlich das
Heihgthum der eleusinischen Gottheiten (XXTV" 47) und das Rüsthaus
für die Panathenäen, das sogenannte Pompeion, wo die für die Pan-
athenäenzüge nöthigen Festkleider und Festgeräthe aufbewahrt wiu'den
(LXXXIX 10).
Da Perikles beflissen war, die Beziehungen zu Eleusis von Neuem
zur Geltung zu bringen, dürfen wir voraussetzen, dass gleichzeitig mit
den Prachtbauten in Eleusis und der Hebung des städtischen Eleusinion
auch das Demeter-, Kora- und lakchosheiHgthum am Dip^lon würdiger
ausgestattet wurde, und ebenso wird das Thorgebäude selbst wie auch das
Pompeion damals den Kunstmitteln der Gegenwart entsprechend eingerichtet
worden sein.
Das Pompeion muss ein sehr geräumiger Bau gewesen sein, weil
* lyj/e'o/ot nal/MÖog CIA. UI 1, 202.
** Richtig erkannt von Mommsen, Heortologie 159 [r.ysTo rij 'Ax)-r,vä Lex. Seg.
p. 426) , während diese Wagenspiele früher zu den eleusinischen Festen gerechnet
wurden, so von Böckh. Vgl. CIA. II, 2 p. 392.
*** Wegebau bei den Griechen, S. 77 (285). Attische Studien II, Güttingen
1865, S. 37.
190 Die Scbenkelmauer.
es gleichsam der Hafen war, aus dem der panathenäische Festzug in voller
Ausrüstung hervorging. Gurte, die für das Festschiff" erforderlich waren,
wurden aus dem Peiraieus hingebracht. Die inneren "Wände waren mit
Gemälden geschmückt. Auf einen Prachtbau Aveisen auch die "Worte des
Diogenes, der überall und nirgends in Athen zu Hausr war und als ein
Demokrat in seinem Sinne. Alles in Athen als sein Eigenthum ansah: so
gut also hätten dit' Athener für ihn gesorgt, dass sie die Zeushalle am
Kerameikos und das Pompeion ihm als Aufenthaltsort eingerichtet hätten
(LXXXIX 10).
Ausserhalb Stadt und Vorstadt waren die ..langen Mauern" die bei
weitem denkwürdigste Anlage dieser Zeit. Wir wissen, welche Schwierig-
keiten Perikles zu überwinden hatte, bis er die südhche Parallelmauer
endhch zu Stande brachte. Sie gab der unteren Ebene ein neues An-
sehen; sie legte dem ländhchen Betriebe und Verkehre unvermeidlich
neue Beschränkungen auf, die durch eine Eeihe von Pforten und Durch-
gängen nicht beseitigt werden konnten: sie war aber die unentbehrliche
Ergänzung der kimonischen "Werke, jLim die von Themistokles beabsichtigte
"Umwandlung der Binnenstadt in eine Seestadt, wenn auch in veränderter
Form, fertig zu stellen. Jetzt erst konnte von „Schonkelmaueni" die
Rede sein, welche immer zu den gTÖssten Sehenswürdigkeiten von Athen
gerechnet worden sind. Stadt und Hafen waren jetzt in der That eine
Festung, der an Grossartigkeit nichts in Griechenland zu vergleichen war.
Der lange, schmale Raum im Innern der Schenkelmauem war zu
städtischer Bewohnung ungeeignet und unbehagHch, aber er war ein
Glied des Ganzen, und man hatte nun die schwierige Aufgabe, drei
weitläuftige Stadträume, deren fester Zusammenhang dir Bedingung der
allgemeinen Sicherheit war, stetig in Obacht und Ordnung zu halten, sir
durch Wachposten und Signalstationen mit einander zu ver])inden. Ein
auserwählter Platz, um Häfen und Schenkelmauern zu überblicken, war
die Höhe vor Munichia, die in unruhigen Zeiten als Wachtposten diente. *
Es wurde in gefährlichen Zeiten die Bewachung auch in der Weise ge-
theilt, dass für den Peiraieus der hippodamische Markt, für Athen die
Agora des Kerameikos und für die langen Mauern ein dort gelegenes
Theseion als Sanunelorte dienten, wo bewaffnete Mannschaften ihren
Standort hatten, um l)ei plötzlichen Ruhestöningen zui- Verfügung zu
stehen. **
* 7ii()l7io?.o( Moviv/'utcii Thiik. VIII, 'J2, 5.
** Von Milcliliiifer mit {grosser AValirscheinlichkeit in dorn eingfehegten Platze
Bewässerung der Doppelstadt. 191
Ober- und Unterstadt immer mehr zu einem Ganzen zu verschmelzen,
sollte auch die gemeinsame Bewässerung dienen; von Natur war hier
eine Einheit vorgesehen, denn beide Landesflüsse vereinigten sich ja in
der Richtung nach der grossen Seebucht, und man dachte sich den Strand
mit der Stadtburg so als ein zusammengehöriges Ganzes, dass man von
der Burgquelle glaubte, sie flösse imterirdisch in die phalerische Bucht
(T 93) , und dass in die Asklepiosquelle versenkte Gegenstände dort
wieder auftauchten (YIII 19).
Im Laufe der Zeiten war aber zwischen imten und oben eine grosse
Ungleichheit eingetreten.
Freilich war auch in der Oberstadt die gTÖsste Oekonomie geboten.
Selbst das Regenwasser unterlag einer genauen Controle und wir sehen
aus der Inschrift, über das Xeleion (S. 79), dass fiir die Oelbäume da-
selbst ein scharf begrenzter Bezirk angewiesen war, innerhalb dessen man
das in Cisternen und Rinnen vorhandene Wasser benutzen durfte ; was
aber bei Reinigung der Gräben an feuchtem Schlamm herausgefördert
war, wurde anderweitig als Dünger für trockenhegendes Erdreich ver-
werthet. Auch am Kephisos war Jedem der Anwohner ein bestimmtes
Maß aus den Kanälen angewiesen, und als Themistokles die Sehens-
würdigkeiten von Magnesia musterte, fiel sein Auge auf die Hjdrophore
von Erz, die er, als Aufseher der städtischen Wasseranlagen, aus den
Strafgeldern hatte giessen lassen, welche fiii- widerrechthche Benutzung
der öffentlichen Leitungen gezahlt worden waren.*
Auch die bürgerlichen Gewerbe hatten an bestimmten Plätzen den
nöthigen Bedarf. Die Wäscher und Walker hatten ihren Stand an der
Kallirrhoe und konnten inmitten der Stadt den Npnphen, unter deren
Segen ihnen das Geschäft' blühte, ihren Dank in sinnreichen Weih-
geschenken darbringen (XXXYII 24).
Das andere Geschäft, das des fhessenden Wassers bedurfte, war
das der Gerber, und es ist wahrscheinlich, dass sie einst ihren
Ai'beitsplatz hatten, wo noch heute die städtischen Gerbereien liegen,
dort, wo der Kephisos den Rand des Oelwaldes verlässt, dessen ländUche
Anmuth hier plötzlich aufhört.** Wo er die langen Mauern schneidet,
auf der von Munichia nach Osten in die Ebene vorspringenden Landzunge erkannt.
Text zum Peiraieus S. 3S. Waffenplätze innerhalb der Stadt onka genannt im
Gegensatz zur Ringmauer : so ist Thukydides VIII 69 icf' on'/.oii örtlich zu verstehen,
eben so VII 2S {ol uiv t(f' on'/.oig, Ol (ff inl tov rtixoti).
* Plut. Them. 31.
** iQyccariiqiov Sov'f.iav ßiQaodtipüiv Schol. Arist. Eq. 44. Wegen der üblen
Gerüche war eine grössere Stadtnähe in alter wie neuer Zeit unliebsam. Gerbereien
192 Ober- und Unterstadt.
ist er wasserlos. niid die Bewohner des HaKpedon hatten von beiden
Flüssen der Ebene keinen Yortheil : ja sie hatten nur die peinliche Auf-
gabe, durch Gräben unablässig dafür Sorge zu tragen, dass in feuchter
Jahreszeit keine Stockung des Abflusses eintrete und die Gesundheit
gefährde.
Es war also eine der wichtigsten Aufgaben der städischen Yenvaltung.
diese Ungleichheit zwischen oben und unten aufzuheben und die von der
Natur vorgesehene, aber durch fortschreitende Yertrocknung des Landes
zerstörte Gemeinsamkeit der Bewässenmg durch technische Anlagen her-
zustellen. In dieser Absicht sind die Kanäle angelegt, welche von der
Kalhrrhoe unterirdisch nach dem Strande gehen, und wir dürfen annehmen,
dass um dieselbe Zeit, da durch den Bau der dritten Mauer Ober- und
Unterstadt sich neu verbanden, auch die Wasserleitungen nach dem Pei-
raieus mit allem Eifer betrieben wurden und dass bei dieser Aufgabe
Meton an erster Stelle betheiligt war. Athen war durch lang ausdauernde
Arbeit allmählich wohl versorgt; es waren Bäder an denThoren eingerichtet
(LXXXI 17, 61); Fontänen waren angelegt, welche Baumpflanzungen
im Kerameikos möglich machten (LXXXII 10) und in dürrster Sommer-
zeit die Bürger mit frisch aufsprudelndem Bergwasser erquickten. Die
Bewohner der Hafenstadt waren bei Ausbruch des Kriegs zum grossen
Theil noch auf Cistemenwasser angewiesen.
Mit Vollendung der Schenkelmauem hing auch die endgültige Ein-
richtung der Wege zusammen, und zwar wurde jetzt, da man im vollen
Genüsse eines glücklichen Friedens die Sicherheit der Stadt gegen pelo-
ponnesische Landheere doch unverrückt im Auge hatte, auch zwischen
Kriegs- und Friedenswegen streng unterschieden. Für die belagerte Stadt
bildete der Weg zwischen den Schenkeln den bequemen Gang, welcher
den Verkehr mit den Häfen sicherte. Den friedlichen Verkehr aber ver-
mittelte die grosse Heerstrasse, welche, vom Dipjdon ausgehend, alle Höhen
der Südstadt umgehend den Kephisos überschritt und erst am Rande der
Hafenbefestigung eine kleine Steigung machte, um in den Mauerkreis des
Peiraieus einzutreten (LXVU S5). Das war die grosse „Hamaxitos ." die
belebteste Fahrstrasse der Athener, und von der Thätigkeit. welche in
perikleischer Zeit diesem Wege, der Lebensader von Athen, zugewendet
worden ist, zeugt das Wegedenkmal, welches noch dem fünften Jahr-
hundert angehört und den Weg zum Hafen, vom Zwöltgötteraltar gerechnet,
auf 45, 46 oder 47 Stadien aiigiebt. S(i eng hat man sich einerseits
im Kydathenaion nebnion v. Wilamrtwitz (Hermes XXII, 11.0 und Waohsninth II, 265
an. Da.s kann man doch niolit ans dem Demos Kleons t'olf^em wollen?
Ober- und Unterstadt. 193
an das Werk der Pisistratiden angeschlossen , deren Wirksamkeit für
Wasser- und Wegebau immer maßgebend geblieben ist, andererseits an
Themistokles, der es nach den Pisistratiden allein verstanden hat. der Stadt
eine Entwickelung vorzuzeichnen, der sie nicht untreu werden konnte.*
So erscheint im Grossen und Kleinen das, was im perikleischen Zeit-
alter aus der Stadt Athen geworden ist, nur als die natürliche Entfaltung
der vorhandenen Lebenskeime, als die stetige Durchführung eines durch
den Boden des Landes und den Charakter der Bevölkerung angewiesenen
und von hervorragenden Staatsmännern klar erkannten geschichthchen
Berufs, und das Ausserordentliche liegt nur darin, dass zur Zeit dei'
vollsten p]ntfaltung aller materiellen und geistigen Kräfte ein Mann vor-
handen war, der mit überlegener Geisteskraft das Gemeindeleben beheiT-
schen und ohne Beeinträchtigung verfassungsmässiger Bürgerfreiheit zu den
höchsten Zielen mit fester Hand zu leiten vennochte. So ist etwas zu
Stande gekommen, was auch manchem denkenden Zeitgenossen als etwas
über die gegebenen Verhältnisse der Stadt Hinausgehendes erscheinen
konnte; es kam ihnen vor, als sei sie über ihr natürhches Maß hinaus-
gewachsen, und nachdem die Anhänger Kimons das L'ebermaß künstle-
rischer Pracht auf das Heftigste bekämi)tt hatten, spricht auch Thukv-
dides, der verständni ssvollste Bewunderer des Perikles, sein Urtheil dahin
aus, dass Athen zu den Städten gehöre, deren Aussehen über die wirk-
lichen Machtverhältnisse täusche. Also ein gewisses Missverhältniss muss
auch er anerkennen und ein leiser Tadel ist auch in seinen denkwürdigen
Worten nicht zu verkennen.**
Ein gerechteres Urteil konnte von den Zeitgenossen nicht gesprochen
werden. Denn man muss die ganze Volksgeschichte überblicken können,
um sich darüber klar zu werden, dass die dreissig Jahre des inneren und
äusseren Friedens in der Weise, wie es Perikles that, benutzt werden
mussten, um das Höchste, wozu das hellenische Volk berufen war. in
Athen zu verwirkhchen , und wenn in alter wie in neuer Zeit von Ver-
geudung öffentlicher Mittel gesprochen worden ist, so lehrt die Geschichte,
dass es, wie Perikles" genialer Blick vorschauend erkannte, mimöghch war.
die vorhandenen Gelder vortheilhafter anzulegen als in der Herstellmig
von Denkmälern, an denen die Nachgeborenen immer von Neuem sich
geistig erheben konnten, und die auch in ihren Trümmern noch heute den
kostbarsten Schatz des griechischen Landes bilden.
* Kaibel, Epigr. graec 1043. CIA. II 1078.
** ^Ä{hr}vcu(x)v — Sin'/.ualat' ciy ttju dvt'auiv tixu^sad^ai dno t^s" (pctvtqä; oipfuic
T^f nöXtio; Tj 'iaziv Thuk. I, 10.
Curtius, Topographie. 13
194 Kriegszeiten.
Schon !)!'i dem Propyläfiibau war der \\'iderstaiid zu Tage getreten,
der den maßgebenden Einfiuss des Perikles hemmte. Auch der ein-
geschränkte Prachtbau konnte nicht ganz vollendet werden, und die ötfcnt-
lichen Mittel mussten schon zwischen den Priedenswerken und den Kriegs-
forderungeii getheilt werden. Mit dem Ausbruch des Kiieges war die
Zeit, in welcher die Stadt sich nach den Plänen leitender Staatsmänner
in grossem Zusammenhang stetig entwickeln konnte, für immer zu Ende.
Aeussere Begebenheiten unberechenljarer Art waren fortan das Ent-
scheidende.
Das Befestigiingssystem bewährte sich : aber schon die ersten Be-
lagerungen hatten die Wirkung, dass die Grundbedingung städtischer
Ordnung, widche Perikles so eifiig gehütet hatte, die strenge Scheidung
zwischen heiligem und profanem Boden, in Verfall gerieth. Mit Ausnahme
der Burghöhe und des Eleusinion (XXY 86). das nächst der Burgfläche
die festeste Terrassenanlage der Stadt war. wurde das ganze Terrain
der Stadt von der zusammengedrängten Menschenmenge überschwenmit.
und die Pest kam dazu, um durch das Hinsterben alter Geschlechter
die Grundlage des Gemeindelebens und die natürlichen Ueberlieferungen
zu erschüttern.
Der Zusammenhang der Generationen , wurde zerrissen, und dadurch,
dass die ländlichen Beschäftigungen, die bis dahin eine so glückliche
Ergänzung des Stadtlebens gewesen, aufhörten, traten plötzlich alle Uebel-
stände ein, welchen übervölkerte Großstädte ausgesetzt sind, wenn sich
ein fiiules Proletariat ansammelt und die Menschen sich an ein Leben
ohne Hausstand gewöhnen. "Wie wildes Gevögel nisteten sich die Heimath-
losen in Schlupfwinkeln aller Art. in Mauerthümien und W'irthschafts-
räumen ein. * Die lange verödeten Felshäuser auf dem Pnyxgel)irge
wurden wieder bewohnt, und zwischen den Schenkeln bildete sich eine neue
unbehagliche Vorstadt. Freie Bewegung, nirgends mehr als bei den
Hellenen die unentbehrliche Bedingung geistigen und leiblichen Wohl-
seins, war ringsherum gehemmt. Die vorstädtischen Uebungsplätze vei-
ödeten und die ritterliche Jugend allein war im Stande . ihrem Mutlie
Luft zu nuichen . um in kecken Reiterzügen das \\'ei(liltild dei- Stadt
vor den Feinden zu schülzeu.
Als die Xoth sich Jahr für Jahr wiederholte, trat an Stelle der
stolzen Zuversicht, mit der man dem Kriege entgegengegangen, auch Itei
den kriegslustigen Führern der Volkspartei eine solche I'^ntmuthigung ein.
dass man selbst an der ^^'i•lerstandst■ähiü:keit der Stadt irre wurde. In
.* i uirKyxt; r»;s" o!y.i,ani)^- Thuk. "2, 1".
Die Kriegsnoth. 195
schroffem Widerspruch zu dem, was Themistokles . Eämon und Perikles
nach einander geschaffen, hat Kleon in der Zeit vor 424 daran gedacht,
eine neue Quermauer zu ziehen, um im Nothfall auf einen Theil des*
grossen Befestigimgssystems Verzicht leisten zu können. *
Im Xikiasfrieden athmete die Stadt wieder auf: eine allgemem
hellenische Gesinnung machte sich wieder geltend. Peloponnesischen
Gastfreunden errichtete man Ehrendekrete auf der Burg, um zu zeigen,
wie dankbar man jedes wohlwollende Entgegenkommen anerkenne.**
Jede Kriegspause zeigte, wie sehr Athen eine Stadt war, die nur im
Frieden ihren Beruf voll erfüllen konnte. Unwillkürlich ist sie immer
wieder zu dem zurückgekehrt, was nur sie leisten konnte, was für sie
kein Luxus war, sondern ein höheres Lebenshedürfniss , eine Ehren-
pfhcht. in deren Erfüllung die Bürgerschaft sich selbst wieder fand und
neues Vertrauen gewann. Man suchte der eingerissenen Unordnung zu
steuern und dm'ch die Horisten unter der Leitung des Archon-König die
alten Marken zwischen heiligem imd bürgerlichem Grundbesitze wieder
herzustellen. Die Festgeräthe wurden ergänzt, damit die Stadt wieder in
vollem Ehrenschmuck den Göttern huldigen könne, und nachdem man
während des Kriegs nur durch einzelne Weihungen dem Herkommen ge-
nügt hatte, so durch ein vergoldetes PaUasbild, das Nikias auf der Burg
gestiftet hatte, durch Aufstellung einer Nike nach der Einnahme von
Sphakteria *** und das Aufhängen der lakedämonischen Schilder an der
Poikile (XCI 84), nahm man nun im Anschluss an die Zeiten des Kimon
und Perikles die Arbeiten wieder auf, welche vor dem Kriege in Stocken
gerathen waren, vor Allem das Heiligthum der Stadtgöttin, das vor den
gi'ossen Reichsbauten hatte zurückstehen müssen. Werke der feinsten
Technik wurden ausgeführt, wie die Lampe des Kallimachos, das Symbol
des ununterbrochenen Tag- und Nachtdienstes (XXI 34), die nur einmal
im Jahre mit Oel gefüllt wurde und durch ein pahubaumartiges Abzugs-
rohr den Dunst der Flamme aus dem engen Tempelraume hinausführte.
Die verschiedenen Künste verbanden sich wieder zu gemeinsamen
Leistungen, so dass nach Zeichnungen des PaiThasios die Eeliefs am
Schildrande der Athena Promachos von Mys ciseUrt wurden. Die
Schüler Myrons schufen AVerke sinnreichster und anmuthigster Erfindimg.
wie den Knaben mit dem Weihwasser an der Schwelle des inneren Burg-
* av ö Ad-i,vuioi\; H^iji^aai uixooTio'/.iTfa- (<7Toq:i}vui öiaTii'/i!^u}i' Aristoph.
Ritter 817.
** Köhler, Zur Geschichte des Nikiasfriedens : Mitth. des athen. Inst. I, 171.
CIA. I, 45.
*** Plut. Mkias 3. Paus. 4, 36, 6.
13*
196 Friedenswerke.
raums (LXI 85). Grossartiger war das Weihgeschenk des Chairedemos,
der durch Strongylion auf breiter Marmorstufe ein ehernes Ross aufstellen
liess im Anschluss an die Sagen von Ilion, die hier A^on den Rhapsoden
vorgetragen wurden, ein Kolossalwerk, dessen Aufrichtung in frischem
Gedächtniss war, als die Vögel des Aristophanes gegeben wurden (LX 92).
Gleichzeitig war Metons Name in Aller Munde, und es ist wahrscheinlich,
dass damals die gTossen Anlagen im Wci'ke waren, welche endlich dahin
führen sollten, dass der Peiraieus in die städtische Bewässerung herein-
gezogen wurde. * Drei Jahre nach dem Xikiasfrieden beantragte Adosios.
dass das Heihgthum von Kodros, Neleus und Basile (S. 79) im Süden
der Stadt sorgfältig erneuert werde ; zur Sicherung desselben sollten auf
dem Rande des heiligen Bezirks zweihundert Oelbäume gepflanzt werden,
und zu ihrer Bewässerung wurde der Graben angCAviesen, der die
Feuchtigkeit nach Limnai hinabführte, und dann das Regenwasser inner-
hall) scharfgezogener GrenzUnien. Diese bildeten im Norden das Heilig-
thum des Dionysos, im Süden das Thor, durch welches die Mysten nach
Phaleron zogen, im Osten die Pforte nach dem Bade des Isthmonikos,
das in der Nähe der KaUirrhoe anzusetzen ist, und im Westen ein „öffent-
liches Haus", dessen Bestimmung ungewiss ist; die Urkunde darüber
(LI 52) ist dadurch einzig in ihrer Art, dass sie uns in den städtischen
Haushalt einen näheren Blick öffnet.
Durch den unheilvollen Ausgang der demokratischen Pohtik wurde
die Gegenpartei an das Ruder gebracht, die Partei der Oligarchen. welche
den Krieg mit Sparta von Anfang verwünscht hatte. Hire Maßregeln
zeigen recht deutUch, wie eng der Zusammenhang zwischen Verfassungs-
geschichte und Oertlichkeit in Athen war. Denn man getraute sich nicht,
mit den Umsturzplänen auf dem altgeheiligten Boden der Pnyx vorzugehen.
Deshalb war die Bürgerversammlung, die mit der Geschichte der Stadt
brechen sollte, nach dem Kolonos Hippios (S. 12), dem Heiligthum des
Poseidon, hinaus berufen, damit sie hier, auf ungewohntem Terrain, von
den Ueberlieferungen der Vorzeit entfernt, sich eher entschliessen möchte,
Beschlüsse zu fassen, welche das \(>\k seiner verfassungsmässigen Rechte
entkleiden und ein oligarchisches Parteiregiment (anführen sollten.
Zu keiner Zeit sehen wir die Stadt so deutlich vor Augen wie in
dieser unheimlichen Lage eines doppelten Belagerungszustandes.
Gegen die Lakedämouirr von Dekeleia stand die ganze Bürgerschaft
in Waffen, tlieils auf den Maiern und Thürnicn. thejls auf den AN'atüen-
* Gleichzeitige Anspielungen im Monntro|)08 und in den Vügeln. Vcrgl.
Ullrich, Beiträge zur Erkl. dos 'riinkydidos (18411), S. 87.
Oligarchie. Alkibiades. 1J)7
platzen im Innern marschbereit. Da diese Truppen aber unzuverlässig
waren . wurden sie durch eine , von den Urhebern des Staatsstreichs
gesammelte fremde Mannschaft beobachtet, die nicht an den AVaffen-
plätzen selbst, sondern ein wenig bei Seite aufgestellt war, eine Art Leib-
Avache der Verschworenen, ausserdem hatten sie noch 120 junge Männer
zur Hand. Es waren Griechen. Parteigenossen, und als solche zu jedem
Schergendienste bereit; denn auf die alten, skvthischen Polizeisoldaten
konnte man sich nicht verlassen. *
Was auf dem Kolonos gefr'evelt war, wurde auf der Pnyx wieder
gut gemacht. Hier war es, wo die Athener dem verrätherischen Treiben
ein Ende machten, wo sie dem Volke die Staatshoheit zurückgaben, und.
der besten Zeiten ihrer (leschichte eingedenk, als ßürgergemeinde fest
und entschlossen handelten.**
Die Schmach, welche die Ohgarchen ül)er Athen gebracht hatten,
trug aber dazu bei, den Glanz, der durch Alkibiades' Siege über die Stadt
aufging, um so strahlender erscheinen zu lassen. Alkibiades hatte seine
Heimkehr in der Ferne lange vorbedacht und vorbereitet. Dm'ch ihn
gerettet, sollte die A'aterstadt in die alten Bahnen des Ruhms endlich
wieder einlenken. Der Verkannte und Verstossene wollte sich als einen
echten Sohn Athens bewähren ; darum waren es vorzugsweise alt ehr-
würdige Gebräuche, durch deren J]rneuerung er den verängsteten Ge-
müthern wieder Vertrauen einÜösste. Die Todtenfeier draussen im Kera-
meikos wurde so ruhig begangen, als wenn kein bewaffneter Feind auf
attischem Boden stände, und nachdem die Mysten Jahre lang zu See nach
Eleusis hatten hinübergefahren werden müssen, führte Alkibiades sie mi-
gestört den heiligen Weg entlang, so dass alle Stationen desselben wieder
ordnungsmässig besucht werden konnten. Die Tribute heferten üeber-
schüsse, der Gott des Reichthums hatte den Opisthodom wieder bezogen,
und es erwachte auf der Burg, wie zu den Tagen des Iktinos und
Mnesikles, von Neuem das regste Leben, um die Stadtgötter zu ehren.
* Bei Thukydides VIll, 69, 2 erkennen wir deutlich die topographische Be-
deutung von on'/.rc {roli tv rf) SvfMUoau^c i'tqrjo, ui] in reiroii^ tot^ oTjXoig, uX).
uno&iv ritQiuii'tiy). ^ gl. Arit>t. Lyr-istr. 633.
** Thuk. 8, 6": coi'ix'Arjacef T>]y ixx'/.i;ai«y th toi' KoXtayoV tan liQoy IIo-
aiK^wros ifoj TioXtvJi (iTjixor ax(c6'iovi fAu'/.iaT« dix«. Der Abschliiss des Temenos
gab den Oligarchen Gelegenheit, Missliebige von der Theilnahme auszuschliessen.
(Dieser Vorgang war, was die Römer „sevocare" nennen. Vgl. Livius 7, 16 : tri-
buni plebis, ne quis postea populum sevocaret, capite sanxerunt.) Nach dem
Unglück in Euboia war das Erste, dass sie ixxXiiaiciv iwiXiyov ivd^vg tli rijy TIvvxu
xuXovfxivr^v, ovniQ xcd hXXoti ilo&tarci', ir JjniQ xc.l rov? ThT^nxoaiovi xarmiKV-
anvTt? etc. Thuk. cap. 97.
198 Alkibiades in Athen.
Hier war v'mv alte Schuld abzutragen. Der Poliastemitd hatte hinter
den Reichs1)auten zuniekstehen müssen; seine Yonendung war während
des Xikiasfriedens eitrig in Augrijff genommen. Dann waren aHe Arbeiten
plötzlich ins Stocken gerathen, wahrscheinlieli in Folge des sicilischen
Unglücks, rnmittelbar nach dem hellespontischen Siege im Frühjahr 409
wurde nach Vorgang der perikleischen Zeit auf Antrag des Epigenes der
Beschluss gefasst, eine Baukommission niederzusetzen, um den Bestand
des Baus sowie die zur Fortführung vorbereiteten Materiahen amtlich
aufzunehmen. ]\Ian hatte die frohe Aussicht, bald etwas Fertiges her-
stellen zu können, üer Ost- und der Westgiebel wurden schon mit Bild-
werken gefüllt, Maler und Vergolder waren mit den Deckenfeldern im
Innern sowie mit den Rosetten am ArchitraA- beschäftigt.
Gewiss hat Alkibiades auch Neues zu schaffen unternommen, und
unter allen Bildwerken, welche die Akropohs schmückten, ist keines, das
so sicher dieser Zeit zu entsprechen scheint, wie die Marmorbrüstung des
Nikepyrgos oberhalb der grossen Aufgangstreppe. Ein Abschluss und
Gitter war hier oberhalb der senkrechten Wand unentbehrhch. Aber es
war ein besonderer Gedanke, der vielleicht noch nicht in des 3Inesikles
Bauplänen gelegen hat, hier ein Marmorgeländer bis Schulterhöhe auf-
zuführen und mit Siegesgöttinnen auszustatten. Das figurenreiche Relief
ist dem Parthenonfriese innerhch ven^^andt. aber wir glauben doch den
Zug emer jüngeren Zeit zu spüren. Das Relief ist höher, bewegter,
dramatischer, vdll (energischer Licht- und Schattenwirkung. Man hat den
Eindruck einer jut)elnden Volksstimmung, welche eine ganze Reihe von
Siegen auf einmal feierte: persische und griechische Waffenbeute wird
aufgehängt; Wasser- und Landschlachten sieht man im Geiste.
Wenn es auch nicht gestattet ist, diesen plastischen Siegeshynmus
der Nikebalustrade der Zeit nach sicher zu bestimmen, so passt doch
Alles zur Heimkehr des Alkibiades, der gewiss nicht damit zufrieden war.
(üe stockenden Bauarbeiten am Poliastempel weiter zu führen, sondern
auch etwas Neues, Glänzendes schaffen wollte, und wd war ein schönerer
Platz als de]-. \v(t die Reliefbilder jeden zur Burg Hinaufwandelnden
von der rechten Seite freudig begrüssten . wo das grosse unvollendete
Liebüngswerk des Perikles. das l'mpylaion. dadurch einen neuen Schuuuk
erhielt. *
Als durch neuen \'eiiatli die Nieili-rlage von .Vigospotamoi erfolgt
war, zeigte sich, wie riditig Tbemistitkles geurtheilt hatte, wenn er die
* In Betreff der Baugeschichte tles Poliastempels und der Datirung der
Nikebalustrade schliesse ich mich ganz an Ad. Michaelif* an: Die Zeit des Neubaues
des Poliastempels. Mitth. des athen. Inst. XiV. 34!Mr.
Herrschaft der Dreissig. 199
Widerstandskraft der Stadt darin crixannti', dass sie, auf dem piräischen
^'urg'e1»iri;e g-elegen, von iinl)ezwinaiichen Mauern umgürtet, mit dem Meere
unzertrennlich verbunden sei. Xacli Zerstörmig derMauerschenkei war Athen
wieder, wie vor Themistokles , eine machtlose Binnenstadt, Avelche die Fort-
dauer ihrer Selbständigkeit der Gnade eines lakedämonischen Königs dankte.
Für die Oligarchen war dieser Umschwung ein Sieg ihrer Partei.
Die Bürgerschaft war ja nun endlieh der verderblichen Atmosphäre des
Seestrandes entzogen. Die Gunst der Zeit musste nach Kräften aus-
gebeutet Averden : Athen sollte nicht nur keine Seestadt, sondern auch
keine Großstadt mehr sein. Es wurde unter den Dreissig der ernsthafte
Versuch gemacht, die ganze Geschichte der Stadt umzustossen und sie
durch eine gewaltsame Entvölkerung von allen Gebrechen der unseligen
Demokratie auf einmal zu heilen.
Die Bürgerschaft \TOrde auf dreitausend beschränkt. Von der Pnyx
wagte man nicht wieder abzugehen, aber der Rednerplatz wurde nach
der entgegengesetzten Seite umgekehrt (VH 55). Diese Maßregel kann
keinen anderen Sinn haben, als dass jetzt nicht mehr zu einer auf theater-
fömiigen Stufen sitzenden Zuhörerschaft geredet werden sollte, vielmehr
sollten die Bürger unterhalb des Halbrundes vor der Rednerbühne sich
versammeln, um stehend die Vorlagen der Behörden entgegen zu nehmen
und dann ohne Debatte stillschweigend wieder aus einander zu gehen.
Der Raum zwischen den Ti'ümmem der Schenkelmauern \nirde be-
nutzt, um lüer den vom Bürgerthimi ausgeschlossenen, den Tyrannen ver-
dächtigen Theil der Bevölkerung unter polizeilicher Aufsicht wohnen zu
lassen (CV 22).
Nachdem die Oligarchen sich auch zum ZAveiten Male gänzlich un-
fähig erwiesen hatten, etwas Dauerhaftes zu schaffen, kehrte die Stadt
unter Eukleides in die alten Bahnen ihrer Geschichte zurück, und mit
Bewunderung sehen wir, wie nach der tiefsten Demüthigung, welche ein
Staat erleiden kann, sofort der neue Aufschwimg erfolgte. Im Gegensatz zu
der kulturfeindlichen Reaktion wurde schon unter dem ersten verfassungs-
mässigen Archonten für Anlage von Schriftsammlungen in der Stadt Sorge
getragen, und man hat gleich in den ersten Jahren der wiedergewonnenen
lYeiheit die heiligen so wie die für staatliche Unabhängigkeit unentbehr-
lichen Bauten in Angriff genonmien. Auf der durch eine feindliche Be-
satzung entweihten Burg, welche man jetzt auch amtlich als „Akropohs"
zu bezeichnen sich gewöhnte, wurde das ausgebrannte Erechtheion wieder
hergestellt (395/94) * und in demselben Jahr ist man auch schon an den
Hermes II, 22; V, 6.
200 Wiedergeburt unter Konon.
Maiicrbau gegangen : ein kühner Aiifscliwnng. der nur dadurch gelingen
konnte, dass Sparta sich in einen Perserkrieg verwickelte und in Griechen-
land so viel Abneigung erweckt hatte, dass die Korinther, Argiver und
Böotier Athen ihre SjTnpathie zuwendeten. Die volle Wiedergeburt der
Stadt würde aber nicht gelungen sein, wenn nicht Konon diesellx" durch
seine ungemein kluge Yerwerthung der politischen Verhältnisse von Cypern
aus mit energischer Thätigkeit durchgeführt hätte. Er war jetzt der
leitende Staatsmann, und wir düifen voraussetzen, dass er schon aus der
Ferne seine Mitbürger ermuthigt hat. Hand ans Werk zu legen, bis er
durch den Sieg bei Knidos jede Intervention von Seiten Spartas unmöglich
machte und zugleich durch persisches Geld und phönikische Flotten-
mannschaft den raschen Aufbau der Befestigung erwirkte. Von den drei
Mauern, die neununddreissig Jahre neben einander bestanden hatten,
wurden, da die phalerische schon durch den Bau der Mittelmauer über-
flüssig gewurden war. nur die beiden Parallelmauern ^vieder aufgerichtet.
Auch in der Oberstadt Murde die Gunst der Umstände benutzt, Athen so
Aviderstandsfähig wie möglich zu machen : eine wesentliche Aenderung
der ursprünglichen Mauerlinien ist nirgends vorgenommen.
Von der See war die AViedergeburt der Stadt ausgegangen : daher
erhoben sich hier auch die ersten Denkmäler der grossen Epoche, der
Aphroditetempel am Ufer, der nach Knidos hinüberwies, dann in dem
Hauptheiligthum der Hafenstadt, dem des Zeus Soter, ein Prachtaltar des
Gottes , mit einem Reliefschmuck , welcher wohl den Sieg verherrlichte,
und eine Athena von Erz, beides vielbewunderte "Werke des Kephisodotos,
des ersten Meisters dieser Zeit. Der Eindruck der wunderbaren Rettung
war so gross, dass man ülx-r altes Herkommen hinausgehend kein
Bedenken trug, die beiden Wohlthäter, deren seltenem Zusammenwii-keu
man Alles verdankte. Konon und Euagoras auf dem Markte in Erz
aufzustellen, die Ersten, denen bei Lebzeiten diese Heroenehre zu Tht'il
wurde.
Mit der neuen Ummauerung standen mancherlei Einrichtungen im
Zusammenhang, die Stadt und Vorstädten ein neues Ansehen gaben.
Zwischen Stadt und Hafen entfaltete sich wieder der volle Verkehr, neue
Anlagen entstanden und der Platz vor dem Dipvlon hat für die Stadt-
geschichte dadurch eine hervorragende Bedeutung erlangt, dass hier durch
eine plötzliche Verschüttung (deren Anlass noch unerklärt ist) eine ganze
Gruppe antiker Denkmäler an Ort und Stelle erhalten worden ist. Der
Schutthügel, welcher sie Jahrhun<lerte lang überdeckt hat, mit dei-
Kapelle der Hagia Triadu an seinem Abhänge, erschien wie eine natür-
liche Höhe, wie ein iiörtllicljer Ausläufer des Athanasiushüüels. Als er
Wege am Dipylon.
201
seit 1870 iiacli und nach abgetragen wnrde, kam eine ( i räberstrasse devS
vierton Jahrhnnderts mit ihren der Reihe nach aufrecht stehenden Denk-
mälern 7A1 Tage und damit zugleich ein Bild der alten Strassen, welche
hier beim Ausgange der langgestreckten Thalmulde des Kerameikos nach
Norden. Westen und Süden strahlenförmig auseinander gingen, wie es
die beifolgende Skizze (Tig. 29) anschaulich zu machen sucht.* Es
kommt darauf an. AV(^oc ,ind Thore in ihrem geschichtlichen Verhältniss
zu verstehen.
Der Menschenverkehr fulgt wie das Wasser der Senkung des Bodens :
wo dieser am tiefsten liegt, war der natürliche Ausgang des ganzen nörd-
lichen Stadttheils nach dem Thallande des Kephisos.
Die Wege sind älter als Mauern und Thore. Die erste Landstrasse,
deren Richtung und Ziel gegeben war, ist die Strasse nach Eleusis, das
unzertrennlich mit xlthen zusammenhing. Schon im inneren Kerameikos
bei dem alten Brunnen (S. 114) ist die Strassenrichtung gegeben, welche
nach Eleusis weist; keine ist von Xatur so deutlich vorgezeichnet wie
diese durch den Pass von Dafni (S. 2) : der Weg ist durch Grenzsteine
(LXXT 81) und durch den auf altem Gemäuer aufgebauten Wasser-
behälter sicher bezeugt. Genau in der Flucht des Wegs hegt das Thor,
welches, als die Stadtmauer entstand, für die Prozessionen offen gehalten
wurde, das heilige Thor: denn es war den Hellenen Bedürfniss. bei gottes-
* Auf Blatt IV des Atlas von Atheu ist die erste Uebersicht der Terrain-
verhältnisse gegeben.
202 Wege vom Dipylon.
dienstlichen Wegen Anfang wie Ende genau zu bestimmen. Vor Allem
war dies bei den Geheimdiensten imerlässlich. weil es nöthig war. schon
die ausziehende Schaar soj-gfältig zu sichten. Darum war ja auch am
Südrande der 8tadt eine besondere Pforte für die Eingeweihten, die nach
dem Phaleron auszogen (LXXXI 6*2).
So erklärt sich die sonst befremdliche Thatsache, dass zwei Stadt-
thore so nahe bei einander liegen ; ihre Achsen sind, wüe die Skizze zeigt
(Fig. 29), nur 72 Meter von einander entfernt: das kleinere im Südwesten,
welches als heilige Pforte immer in alterthümlicher Einfachheit gebheben
ist, imd das grosse im Nordosten, das „thriasische". das, wie der Name
angiebt, dieselbe Hauptrichtung nach Westen hatte, dami aber, als der
bestgelegene aller Ausgangspunkte von Athen, auch noch die Wege auf-
nahm, welche von Nordwesten nnd Südosten in die Stadt mündeten.
Das grössere Thor war seit der kimonischen Zeit vorzugsweise das
Thor nach der Akademie: eine schnnrgerade Strasse (LXXX 2), die
ebenste aller Wegebahuen bei Athen, führte, sechs Stadien lang, hinaus.
Auch hier waren der Feste wegen bestimmte Anfangs- nnd Zielpunkte
nothwendig. Das Ziel war der Altar des Prometheus, am Rande der
Akademie bei H. Georgios: der Anfang ein Rundaltar des Zeus Herkeios.
des Hermes und des Akamas. * Er steht noch heute am iimeni Thore
des Thorhofs, um an der Schwelle der Stadt den Hüter des Stadtherdes
zu ehren, den Heros der Wettkämpfc und den Heros des Gaus, zu dem
der Kerameikos gehörte (XL 94).
Von dieser Hauptstrasse hat sich zuerst die Strasse nach Nordosten
abgezweigt, die an den Höhen des Kolonos Hippies und der Demeter
Euchloos vorbei nach Phyle und Thel)en führte, und dann in kimonischer
Zeit die breite ,.Haniaxitos", welche links uml)iegend in tlacher Curve
die heilige Strasse schnitt. Den Kreuzpunkt bezeichnet der grosse offene
Wasserbehälter, der auf alten Fundamenten ruht.
Je mehr gebahnte Strassen nach aussen heranlührten, um su notli-
wendiger Avar es, den Zugang zur Stadt an der tiefsten und gefährlichsten
Stelle durch Festungswerke zu sichern, und es ist nicht zu l)ezweifeln,
dass Perikles, der den unvermeidUchen Krieg am klarsten voraussah, das
Seinige gethan haben Avird, das Thor zugleich würdevoll auszustatten und
gegen Angriffe zu siclirni. Die Alten hebten es, in ihrrn Städten ein
Thor als das Haupttbni- anzusdirn luid zn kcnnzcichnrn : '^' ■' das tln'iasiscbe
* Kühler, Mittli. des athen. Inst. IV, 288.
** «i fjtüXiaia ).ni}(fÖQoi nvhti Herod. I, IST. iti tityt'e'/.ci nv).ici CJGr. p. 122.
IVloponnesos IT, 141.
Die Giäberstiasse. 203
l'hur ist als Dipvlün ein l)erühnites Tliorgebäude geworden * und man
hat seinen Namen gewiss mit Recht von seiner Bauanlage hergeleitet,
dem grossen, von starken Mauern umgebenen, viereckigen Thorhofe, der
nach innen wie nach aussen einen festen Verschluss hatte. Er diente in
Friedenszeiten als ein bequemer mit fliessendem Wasser ausgestatteter
A'erkehrsort , im Kriege als Sammelplatz von Mannschaften, welche vom
^larkte her auf breiter Strasse bequem einrücken konnten (LXXX 1), und
das einzige Kriegsereigniss , das wir hier sich entwickeln sehen — der
Angriff König Phihpps V — zeigt uns deutlich, wie ein Feind, der den
äusseren Eingang erz\vungen hat, innerhalb des Thorhofs in die grösste
Bedrängniss gerieth, so dass er sich nur mit Mühe wieder ins Freie
retten konnte.**
Das in bescheidenerem Maßstabe verbhebene „heilige Thor" hat im
vierten Jahrhundert v. Chr. für die Athener eine neue Bedeutung er-
halten, als man den (durch Abgrabung des Triadahügels aufgedeckten)
Weg anlegte, welcher gleich vor dem Thore links abzweigt, um nach
AVesten in die Hamaxitos einzumünden.
Dieser elf Meter breite Weg ist nicht zu Yerkehrszwecken angelegt
worden, sondern um Grabstätten einzurichten, für die es an Platz gebrach.
Sie waren gerade an dieser Stadtseite viel begehrt, auch von Fremden,
die immer mehr eine besondere Ehre darin sahen, vor den Thoren Athens
ihre Ruhestätte zu erwerben; auch die Stadt musste Plätze haben, um
Fremde von Auszeiclinung würdig zu bestatten. So sehen wir noch heute
an der Curve des W^egs, 64 Meter vom Thore, die beiden Grabsteine
neben einander stehen, der eine zu Ehren der korkyräischen Gesandten
Thersandros und Simyla, der andere zu Ehren des Pythagoras aus Selymbria,
beide von Staatswegen errichtet. Das Gesandtengrab Avird mit Wahr-
scheinlichkeit um 375 angesetzt, als die Korkyräer dem neuattischen
Seebund beitraten.***
Auf ansteigendem Boden folgt dann die zusammenhängende Reihe
von Gräbern (XCTII 55), wie sie auf Blatt 4 des Atlas von Athen im
Grundriss und Aufriss dargestellt sind, zunächst zur Linken das Denkmal
das Dexileos, der 394/3 einen ruhmvollen Reitertod bei Korinth gefimden
hat (XCA7II 76) ; darum ist ihm hier bei den Seinen ein Ehrenmal gesetzt,
* Als solches von Livius (nach Polybios) genau beschrieben 31, 24.
** Vergl. meinen Aufsatz über das Dipylon in den Commentationes iu lio-
norem Th. Mommseni p. 592.
*** CIA. II, 1678. Kaibel Epigr. 36. 37. Der Platz der Gesandtengräber ist
auf Blatt 3 des Atlas von Athen angegeben.
204 Friedhof am Dipylon.
während er drausseii, wo sein Name auf dem uns erhaltenen Grabsteine
zu lesen ist. mit seinen Kameraden bestattet lag (XCIX 45).
Wir haben hier die Anschauung eines Friedhofs aus der Zeit Konons.
Wir erkennen die sorgfältigste Raumbenutzung, die polygone Aufmauerung
der Grabterrassen, die eng an einander liegenden, knapp gemessenen
Familiengräber : die vornehmeren vom an der Strasse. Querwege führen
nach Süden liiiian . wo die hinteren Reihen einen geringeren Grad von
Sorgfalt und Aufwand zeigen. Brunnen dienten zu Spenden und zui-
Pflege kleiner Gartenbeete. Grenzsteine regeln die Ordnung. *
Die künstlerische Herstellung der Grabmäler zeigt die reichste
Mannigfciltigkeit architektonischer Formen mid lebensvoller Ausstattung
in Plastik und Malerei, in Relief mid freien Figm'en. Es war eine Zeit,
in welcher auch die ersten Meister sich an solchen Arbeiten betheiligten.
Im Gegensatze zu der monumentalen Kunst der kimonischen und peri-
kleischen Zeit traten die menschlichen und Familieninteressen mehr in
den Yord(M-grund. So hat Praxiteles vor dem Thore an der Hafenstrassc
auf einem Grabe den Verstorbenen neben seinem Rosse dargestellt.**
Praxiteles hat auch das innerhalb des Dipylon neben dem Pompeion
gelegene Heiligthum der Demeter mit den Bildern der Göttin . ihrer
Tochter und des lakchos ausgestattet (XXr\^47): ein merkwürdiges Zeichen,
wie man damals bestrebt war. dieser Thorgegend allen Glanz zuzuwenden,
den die Kunst bieten konnte. Der fackeltragende Jünghng, von dem
auch das ganze Heiligthum lakclieion liiess, war ein auserwähltes Kleinod
der Stadt, der besondere Liebüng des athenischen Volkes.*** Denn das
ist ja auch ein Kennzeichen der jüngeren Zeit, dass sich eine fast leiden-
schaftliche Schwärmerei an einzelne Kunstwerke anschliesst.
Von den Staatsgebäuden im Innern der Stadt war es die Poikile.
von der wir voraussetzen dürfen, dass sie damals eine neue Ausstattung
erhalten hat, nämlich das Tafelbild der Schlacht von Oinoe (XCI 79), worin
mit grosser Wahrscheinlichkeit die um 392 gekämpfte erkannt wurden ist.
Es war ein Gemälde zum Andenken an die Waffengemeiiischaft mit den
Argivciii. wflcht' uiitci' Iphikrates so erfolgn'ich gegen die Eakedämonier
gewesen war. r
* Vergl. C. Curtius, Der uttische Friedhof vor dem Dipylon. Archäologische
Zeitung 1871, Hd. 29. S. 12.
** l'außanias I, 2.
*** Cic. Venin. IV, 60.
f Diese Deutung nach Brunn und Urlichs von Köhler ausgeführt Henues V,
8. 5; Wachsmuth II, 54. Nach Roltert im Hermes XXV 112 ein Werk Polyguot.'*.
Vgl. .Judeicli in Kleckeisens Jahrhiicliern IS'jii, S. 717.
Ehrenstatuen. 205
Charakteristisch für das Athen des vierten Jahrhunderts ist das
Hervortreten einzelner Persönlichkeiten . nicht solcher . wie Perikles war.
in dem sich Alles vereinigte, was die besten Athener von dem leitenden
Staatsmann verlangten : es waren Grössen von bescheidenerem Maße,
Meister in eini'm besonderen Fach, namentlich in dem der Kriegführung.
Denn so wie an Stelle der Bürgerheere Soldtruppen den Ausschlag zu
geben anfingen, waren alle Erfolge an das Talent Einzelner geknüpft,
welche die neuen Schaaren zu organisiren Amssten, und ebenso war es
im Seewesen, seit neben dem Zeus Eleutherios die Urkunde des neuen
Seebimdes aufgerichtet war (XL 61). Unter diesen Umständen geschah
es bald , dass dem ersten Paare zeitgenössischer Ehrenstatuen Iphikrates,
Chabrias, Timotheos folgten, die beiden letzteren auf dem Markt (LVII 65 :
LXII 5); Iphikrates' kriegerische Gestalt erhielt sogar, des Widerspruchs
von Seiten der konservativen Adelsgeschlechter ungeachtet, in der Vorhalle
des Parthenon ihren Platz (LXI 32).
Vielleicht ist es gestattet, auch das Denkmal eines dm'ch seine Friedens-
gesandtschaft berühmten Atheners dieser Zeit zuzuweisen. Denn nachdem
Konon durch Verhandlungen mit dem Grosskönige und seinen Satrapen
zum Heil der Stadt so Grosses en'eicht hatte, hatte man den natürlichen
Wunsch, diesen Erfolg nicht als einen Bruch mit der Vergangenheit er-
scheinen zu lassen, sondern als etwas, was immer schon das Ziel einer
vorurtheilsfreien Politik gewesen sei : ohne Beeinträchtigung städtischer
Freiheit ein friedliches, geordnetes Verhältniss zu Persien herzustellen.
Darum gedachte man älterer Versuche solcher Vereinbanmg, welche hi
die glorreichsten Zeiten der Stadt hinaufreichten, und der Männer, die
damals mit ihren Bestrebimgen gescheitert waren und Unbill von ihren
3Iitbürgern erfahren hatten. Es mag also dieser Zeit das Standbild des
Kallias (LXH 2) angehören, der unter Perikles den Frieden des ägäischen
Meers herstellen sollte ; es war dann eine nachträgliche Anerkennung des
lange verkannten Patrioten, und zugleich der Ausdruck einer Zeitstimmung,
welche die Dankbarkeit gegen den Grosskönig mit hellenischem Xational-
gefühl zu versöhnen suchte, wie es in der That durch Konon zuerst
erreicht worden ist. Es war eine neue, nach den Erfahrungen des
peloponnesischen Kiiegs sehr berechtigte Zeitströmung, und wir dürfen
voraussetzen, dass damals auch der Lischriftstein aufgestellt worden ist,
auf dem die Bedingungen eines älteren, niemals zu Stande gekommenen
Staatsvertrags aufgezeichnet wurden; ein Stein, an den sich die Legende
vom „kimonischen Frieden" angeschlossen hat.* Es waren Versuche, die
* Griech. Gesch. IY\ 832.
206 Die Friedensgöttin.
Politik des Tatjes mit den besten Erinncrunoen der A'orzcit in Einklani^
zu bringen.
Xaebdem die Bürgerscbaft ohne Gefahr und Kriegsnotb volle Selbst-
ständigkeit und freien Seeverkehr so rasch und glücklich wieder erlangt
hatte, musste nach den furchtbaren Erlebnissen der letzten Jahrzehnte
der lYiede zu Wasser und zu Lande, die Grundbedingimg eines gewinn-
reichen Handelsverkehrs, mehr denn je als das höchste Ziel der Wünsche
erscheinen, und auch nachdem der neue Seebund sich bewährt hatte,
war es bei allen glänzenden Erfolgen nicht, wie vor Zeiten, die Freude
am Siege, welche die Herzen bewegte, sondern die Hoffiiung. dadurch
endlich zu einer dauernden Befriedung des Meers und einer stetigen
Entfaltung des bürgerlichen Wohlstandes zu gelangen. Daher der maß-
lose Jubel, als Konons Sohn Timotheos die Lakedämonier 375 bei Alyzia
besiegte. Man träumte sich am Ziele und errichtete auf der Terrasse
oberhalb des Markts neben dem Standbilde des Kallias das Erzbild der
Friedensgöttin von Kephisodotos , ein Meisterwerk attischer Kunst, der
ideale Ausdi-uck eines frohen Selbstvertrauens, ohne zu verbergen, was
der Kern des Siegesjubels sei : denn die Göttin trag im mütterlichen
iVi'm einen Knaben, der durch das Füllhorn als der Genius des Wohl-
standes bezeichnet war (XXVIH 69).
Das Wichtigste aber und alle Tagesstimnuingiii Uelierragende, das
sich in Athen gestaltete, lag weit ab vom Markte und allen städtischen
Angelegenheiten.
Durch Sokrates hatte sich mitten in der Stadt gleichsam ein neues
Menschengeschlecht entwickelt, dessen Denken weit über Stadt und Land
hinausging. Die Sokratiker passten uidit in das alte Athen hinein.
Mit ihnen wurde der fruchtharste Keim des geistigen Lebens aus den
Kingmauern hinaus in die Akademie verlegt, in den Garten, welchen
Plato am Fuss des Kolonos Hippios erworben hatte, in der Nähe vom
Thurme Timons (XLVI 88), aber nicht um wie dieser die Menschen zu
fliehen, sondern um geistverwandte Männer und Jünglinge um sich zu
sammeln, welche sich in bescheidenen Hütten um ihn ansiedelten (X('VI35).
Es war ein friedlicher Auszug ohne Verleugnung des Heimatlichen . um
das geistige Lel)en. das unter den Athi'nern erwacht war. in inuuer engerem
Kreise zu pflegen und das. was Sokrates gelegentlicli auf Strassen und
Plätzen in Gespräclien angeregt hatte, zum .AIittel]innl\t und /weck eines
stetigen /iis;iniinenseins zu inaclicn. Diuhirch ent^t;^ll|l■n Anlauen neuer
Akademie. Lykeion. 207
Art. welclic sich an Eiiiriclitungen der attischen Gymnasien anschlössen.*
halbkreisfcirniige Sitzräunie zu wissenschaftlicher Unterhaltung, bedeckte
Säle mit Zuhörerbänken, Studienplätze mit UnteiTichtsgegenständen, Räume
für gemeinsame Mahlzeiten und Opfer. Denn auch solche Privatvereine
konnten der religiösen Weihe nicht entbehren, und wie Sophokles schon
unter geistverwandten Männern eine Genossenschaft für gemeinsamen
Musendienst gestiftet hatte,** so weihte Plato seine Schule denselben
Gottheiten (XXXV 11). Nun \TOrde auch dem Gotte Eros, welcher seit
der Tvrannenzeit hier seinen Sitz hatte (S. 89), eine neue verklärte Be-
deutung verliehen, weil er in der platonischen Zeit das Symbol der un-
aufhaltsam zum Schönen und Guten aufstrebenden Menschenseele wurde.
Die altheimischen Gottesdienste erhielten eine höhere Weihe, und die
Rosengöttin Aphrodite, die seit Urzeiten am Kephisos wohnte (S. 90), konnte
nun als eine Gottheit gefeiert werden, welche die der Weisheit gesellten,
zu allen Tugenden anfeuernden Eroten aussendet.***
Nach dem Vorbilde der Akademie \uirde das Lykeion mit Musen-
dienst ausgestattet und auch Sitz eines Schulhauptes, das die leitende
Vollmacht auf seinen Nachfolger überträgt. So entwickelte sich hier,
nachdem die von Themistokles begründete Grossmacht verfallen war, eine
neue Macht Athens, der Keim einer geistigen Ueberlegenheit, welche auf
imgleich festerer Grundlage ruhte und ungleich weiter reichte. Davon
zeugt schon die Huldigung des Persers Mitradates, der als dankbarer
Schüler ein Bild Piatons den Musen weihte (XXXM 21). Piatons be-
scheidenes Grundstück (XCVI 27) ist immer der Kern des Ganzen gebheben,
und wie ein Gutsherr alter Zeit ist er hier auf seinem Grand und Boden
bestattet worden (C 51). Als Stifter eines so lebensfähigen Vereins ist
er, wie Sophokles, auch heroischer Ehre theilhaftig geworden, wie der
von Aristoteles geweihte Altar bezeugt (L 55).
AVährend so in den ländlichen Vororten ganz neue zukunftreiche
Lebenskeime sich entwickelten, die auch für den äusseren Glanz und den
Wohlstand der Stadt von heiTorragender Wichtigkeit waren, ist sie auch
im InneiTi der Schauplatz regster Kunstthätigkeit geblieben, und das alte
Athen bewährte sich noch immer darin . dass jeder freudige Anlass und
* {^äxoi Lukian gymn. 16. r;uixvx).i« Plut. Alk. 17. Plato Charmides 155,
Euthydemos 274. i^i^oai Pollux I, 79.
** Istros in der Vita Soph. p. 128. Deneken in Eoschers Lexicon I, Sp. 2542.
*** Eur. Medea 831. lieber die Philosophenschulen als Thiasoi v. Wilamowitz,
Antigonos S. 279. Usener, Organisation der wissensehaftl. Arbeit. Preuss. Jahrb.
LIII 1. Diels über die ältesten Philosophenschulen der Griechen in den Philos.
Aufsätzen für Ed. Zeiler, S. 242.
208 Die neue Plastik.
jede günstige Zeit benutzt wurde, die Heiligthümer und öffentlichen Plätze
neu auszustatten.
Es waiHMi keine Werke im grossen Stil der perikleischen Zeit, an
denen alle Künste wetteifernd betheiligt waren, sondern gelegentliche
Stiftungen, die sich meist an einzelne Begebenheiten anschlössen. Das
Persönliche trat immer mehr hervor, wie z. B. in den Weihgeschenken,
wo es jetzt üblich wurde, neben den Gottheiten die Figuren der Adoranten
darzustellen.* Die Plastik aus der Schule des Pheidias und Alkamenes
schloss sich den Stimmungen der Bürger fügsam an, wie die Eirene des
Kephisodotos bezeugt. Die Stadtgöttin selbst konnte man nicht höher
ehren, als es geschehen war; aber bei den andern Gottesdiensten war
man eifrig bestrebt, das Vorhandene nach dem, was die Zeit erstrebte
und leisten konnte, zu ergänzen. Neben dem alterthümlichen Zeus Polieus
auf der Burg erhob sich ein modernes Bild des (rötterkönigs von Leochares
(XLin 49), im Brauronion ein neues Bild der Artemis von Praxiteles
(XVI 5). Am Areopag wurde das Wesen der „ehrvNÜrdigen Frauen*'
unter Einfluss der tragischen Bühne in neuer Auffassung durch Skopas
zur Anschauung gebracht, dessen Bildwerke rechts und links neben dem
Bilde des Kaiamis standen (XXIX 46). So erhielt der Apollon des
Kaiamis ein zeitgemässes Seitenstück durch des Leochares Apollon Patroos.
vor dem Tempel des Gottes, dessen Cella eine Statue des Euphranor
schmückte (XIV 10). Auch im Arestempel wurde der Kreis der ver-
wandten Gottheiten durch die Gestalt der Enyo erweitert, welche von den
Söhnen des Praxiteles geschaffen war (XV 21).
Gewisse Zeitrichtungen kamen in besonderer Weise zum Ausdruck.
In den weichlichen Formen des jugendlichen Dionysos erkennt man das
junge Athen des vierten .lahrhunderts , das sich der Palästra entwöhnte,
und in den Begleitern des Gottes sah man zuerst ein träumei-isches
Sich -gehen -lassen, ein behagliches dolce far niente dargestellt; es waren
männliche Gestalten, wie sie in der Stadt des Perikles undenkl)ar waren,
während man gleichzeitig in den weiblichen Gefährten des Dionysos
fanatische Erregung, in der Liebesgöttin aber sinnliche Reize zur Schau
zu stellen wagte, wie es mit der strengen Zucht und der Frauensitte des
alten Athen in grellem Widei's|)ru(li stand.
Das ist der Hauptuntersdiicd der Zeiten, der sich aiuli in dem Aus-
sehen der Stadt knini y;ili. diiss nicht mehr wie in den Tilgen (lc> K'imen
und Perikles der beste Inhalt des geistigen Lebens die scliöpterische Knit't
anregte, sondern untergeordnetci-f Triebe und Stimmungen vnr\\;ilteten.
* Mittheil, des athen. Inst. Hl, 180.
Dionysische Denkmäler. 209
Die höchste Idee, welche die Zeit bewegte, die des platonischen Eros,
konnte in der bildenden Kunst nicht zum entsprechenden Ausdruck
kommen; um so mehr gefiel, was durch Neuheit Wohlgefallen erweckte,
die Sinne reizte und Allen verständlich war.
Von allen Stadttheilen wurde der Bezirk des Dion3'sos am meisten
gepflegt, und die auf seine Feste bezüglichen Denkmäler zogen sich immer
dichter von der Mitte der Xordseite um den östlichen und südhchen Fuss
der Akropolis bis in die Nähe der Propyläen. Sie kommen in verschiedenen
Formen vor. Es waren Säulen, welche den gewonnenen Dreifuss der
Choregen trugen, oder ionische Hallen, die sich an den Bm'gfelsen an-
lehnten, wie das Denkmal des Thrasyllos (LIX 10), oder tempeiförmige
Rundbauten, von denen man sagen konnte, dass sie für den Zweck, einen
Dreifuss zu tragen, zu gross schienen (LYIII 62), oder endUch \\drkKche
Gebäude in Tempelform mit Säulenfronte und Giebeldach, wie das
choregische Denkmal des Nikias, ein lehrreiches Zeugniss dafür, wie bis
gegen Ende des vierten Jahrhunderts die Bauformen der perikleischen
Zeit sich rein erhalten haben (LYIII 55).
Während die dionysischen Denkmäler über einen grossen Stadttheil
ausgebreitet waren und sich auf den Abhängen der Burghöhe malerisch
gruppirten, standen auf engerem Raum innerhalb des pythischen Heilig-
thums und an dem Wege daliin die dem Apollo geweihten Siegesdreifüsse.
Hier yvie dort fanden auch in den Zeiten der vollendeten Demokratie die
Mitglieder vornehmer Geschlechter Gelegenheit, zu Ehren der Stadt durch
prachtvolle Weihgeschenke ihren Reichthum zu bezeugen, wie Nikias der
Feldherr und Aristokrates (LYHI 46).
In demselben Grade, wie der Sinn für grosse Staatsbauten im Er-
löschen war. steigerte sich der Luxus in Privatanlagen, in Grabmälern
und Weihgeschenken. Mit der Aufstellung der Dreifüsse verband sich
die bildende Kunst in Relief und freien Bildwerken, wie der Fries des
Lysikratesdenkmales bezeugt und das Sitzbild des Dionysos, das über der
Marmorhalle des Thrasyllos thronte (LEX 10).*
Zu den alten Gottheiten, die mit treuer Pietät geehrt wurden, kam
ein neuer Gott ins Land, welcher am Burgfuss neben Dionysos seinen
Platz fand und rasch eine hervorragende Bedeutung gewann.
Seine Aufiiahme entsprach dem Bedürfniss der Menschen, welche,
je mehr das Gefühl staatlicher Gemeinschaft an Kraft einbüsste, die
* Nikiasdenkmal : Dörpfeld , Mitth. des athen. Inst. X, 219. Lysikrates :
Reisch, Weihgeschenke, S. 101.
Curtius, Topographie. 14
210 Asklepieion.
persönlichen Interessen immer mehr in den Yordergrmid schoben und
neben friedlichem "Wohlstände körperUches "NVulilbefinden als das höchste
aller irdischen Güter erstrebten. Dafür bestanden mancherlei Culte von
Heroen, welche in den Famihen als wohlthätige Heildämonen verehrt
wm'den, einheimische wie fi'emde. Inmitten der Stadt hatte man den
„Heros latros" an einem vielbesuchten Platze, wo des Aischines Vater als
Schulmeister die Xachbarkinder um sich sammelte (L 1). Der Dienst
galt einem Athener, Aristomachos , dessen Bürgername im Heroencultus
erloschen war. Draussen vor dem Dipvlon. links vom Wege nach der
Akademie, lag der Grabhügel des Toxaris. der mit Anacharsis nach Athen
gekommen sein soUte. Man sah das Grab, an dem man Todtenspenden
darbrachte, immer mit Kränzen bedeckt. Er war der ,.fremde Arzt", bei
dem man Heilung suchte (LY 58). Endlich hatten die Athener auch den
Heildämon Alkon, dessen Priesterthum Sophokles bekleidet hat (XLV 23).
In den furchtbaren Pestjahren steigerte sich das Verlangen nach
rettender Götterhülfe; man wollte sich nicht mehr an den alten Gott-
heiten genügen lassen, welche wie Zeus Soter. Apollon Alexikakos. Athena
Hygieia neben allem anderen Segen auch Gesundheit spendeten : man
wollte, so zu sagen, einen Spezialisten in diesem Fache, und so fand aus
dem gegenüberhegendem Küsteiilande ein neuer Heilgott Eingang.
Bei Epidauros war einer der berühmtesten Cult- und Kurorte des
Asklepios. Es war dort eine sehr angesehene, unternehmende, im ^lissions-
wesen wohlerfahrene Priesterschaft, deren ^Mitglieder als Meister bewährter
Kurmethoden galten.
Das erste FiUal von Epidauros war unten am Strande, an der Ost-
seite des Zeahafens (CAU 61), wo Seebäder l)enutzt wurden. Der Plutos
des Aristophanes wird noch zur Heilung nach dem Peiraieus geführt.*
Dann erfolgte die Verpflanzung nach der Stadtburg, deren Gewässer mit
der Uferstation in unterirdischer Verbindung stehen sollten (CXIX 2S).
Die "Wasseradern am Südfusse der Akropohs (S. 34) erhielten eine neue
Bedeutung. Alkippe wurde die heihge Quelle des Asklepios. die ..Krene."
deren "Wasser in einer gewölbten Felsgrotte gesammelt wurde, und was
weiter nach "Westen von Trinkwasser herabsickerte, wunh' sorgfältig in
einer Cisteme zusammengehalten. rnterhalb der steilen, geglätteten
Burgwand erstreckten sich die neu gebahnten Terrassen zwischen Dio-
nysos" und Aphrodites Heiligthiim. von Stützmauern gehalten, die
östhche Terrasse mit dem Tempelsitze des Gottes und der Halle unter-
halb der Quellgrotte, die westliche, etwas höhere, mit dem Brumumschachte
* Aristoiili. Plutos r.'il, 65G.
Asklepieion. 211
und Wohnungen für das Tempelpersonal. Die ganze Doppelterrasse zeigt
der Plan der AkTopolis.
Wie sich der neue Dienst an die gegebenen Oertlichkeiten anschloss.
so auch an die nachbarlichen Gottheiten. Ton ihnen war Demeter die
vornehmste, die Vorgöttin der Unterburg (S. 50), und wir sehen auf
alten Steinen die im Eleusinion thronende Gottheit und den hinter ihr
stehenden Asklepios und Kora zu einer Gruppe vereinigt.*
Die Gestalt der Hvgieia. vom Wesen der Athena abgelöst, wurde
mit Asklepios als Tochter verbunden (XXXV 6): mit ihr bilden seine
männlichen und weiblichen Kinder, deren auf Medicin bezügliche Xamen
den jüngeren Ursprung verrathen, das stattliche Gefolge, mit dem der
neue Gott am Burgfasse Wohnung macht.
Sicher bezeugt ist der Dienst im vierten Jahrhundert. Wir dürfen
aber annehmen, dass schon Sophokles an dieser epochemachenden Grün-
dung Antheil gehabt hat. Er hat bei feierlichem Anlass einen Päan auf
den Gott gedichtet ; er hat ihm Altäre errichtet und wesentlich dazu bei-
getragen, ihm Bahn zu machen, so dass das attische Asklepieion mit seinen
klinischen Anstalten bald einen grossen Ruf erlangte und in vielerlei
Bauten . Stiftungen und Pflanzungen seine rasch gewonnene Volksthüm-
lichkeit bewährte.
Die Arzneikunde trat mit der Gesimdheitspflege in Verbindung.
A^'ir finden den berühmten Mnesitheos zusammen mit fünf Männeni, in
denen wir ein Collegium attischer Aerzte erkennen dürfen, als Stifter
eines Weihgeschenks im Asklepieion, und wenn wir den nahen Zusammen-
hang zwischen dem Gotte von Epidauros und den eleusinischen Gottheiten
ins Auge fassen, so begTeift sich, warum Mnesitheos, der Zeitgenosse des
Praxiteles, ein Bild des lakchos geweiht hat. ein Werk, das seines
hohen Kunstwerths wegen unter allen Weihebildem der Stadt einen her-
vorragenden Euhm hatte. Da nun das Demeterheiligthum am Dipylon
mit Bildern der „beiden Göttinnen" und des lakchos von der Hand des
Praxiteles ausgestattet war, so ist es sehr wahrscheinlich, dass die ganze
Gruppe das Weihgeschenk des Mnesitheos war.**
Der Asklepiosdienst überschwemmte den Euss der Akropolis mit
einer Masse von Votivbildem , welche um so mehr in handwerksmässige
Dutzendarbeit übergingen, je mehr es im Interesse des priesterlichen
* V. Sybel, Asklepios und Alkon, Mitth. des athen. Inst. X, 97. Alkon
schon mit Asklepios verbunden (XLV, 24). Die eleusinischen Göttinnen mit
Asklepios: Mitth. II, 244. v. Svbel, Katalog n. 4007. Epidauria als Theil der
Eleusinien: Mommsen, Heortologie, S. 240.
** Köhler über Praxiteles: Mitth. IX, 80.
14*
212 Neue Kunstmotive.
Kurortes lag, kein Yotiv zu verschmähen, wenn es auch von dem ärmsten
Bürger herrührte (XC 50). * Andere Motive neuer Art gaben die Xeben-
gestalten der Olympier, welche immer zahlreicher auftauchten und Gestalt
gewannen, wie die neben der Stadtgöttin selbständig gewordene Segens-
und Friedensgöttin mit dem Plutos auf dem Arme, und die modernen
Personifikationen. So der personificirte Demos, den man nach der wieder-
gewonnenen Volkssouveränität neben Zeus im Peiraieus aufstellte, die
Gruppe des Leochares (LXI 57), ein stolzes Aushängeschild den Fremden
gegenüber, um Athen als den Ursitz bürgerlicher Freiheit zu verherr-
lichen. ** M^n gedachte auch des Theseus wieder, als des Gründers der
Volksfreiheit, imd Hess ihn zwischen dem Demos und der Demokratie in
der Markthalle des Zeus malen. Das war der Uebergang aus der Un-
befangenheit klassischer Kunst in die Phrase und absichtliche Rhetorik.
Man begann das, was sich früher von selbst verstanden hatte, jetzt, nacli-
dem es aufgehört hatte, einen geschichtlichen Wertli zu liaben, als etwas
Besonderes prahlend hervorzuheben. Daneben bliel)en aber die alten
Ueberheferungen nicht verabsäumt; im Erechtheion ^n^•den Lykurgos und
seine Söhne als ein priesterliches Geschlecht in Holzbildem aufgestellt
(LXn 62); hier sah man in dem Gemälde des Ismenios Habron. den
Sohn Lykurgs, seinem Bruder Lykophron das priesterliche Amtszeichen des
Dreizacks überreichen.
Im Grossen und Ganzen konnte man. wenn man die städtischen
Denkmäler musterte, das Persönliche immer anspruchsvoller vortreten
sehen. Damit hängt der rasche Aufschwung des Asklepiosdienstes und die
Fülle der darauf bezüglichen Werke zusammen. Persönliche Eitelkeit
gefiel sich auch darin von allen Ehrenbezeugungen, die immer reichlicher
gespendet wurden, Abschriften, in Stein ausgeführt, öffentlich aufstellen
zu lassen und durch bildliche Ausstattung die Aufmerksamkeit der
Vorübergehenden noch mehr auf diese kleinlichen Denkmäler zu lenken.
So trat die Kunst mehr und mehr in den Dienst persönlicher In-
teressen, und es ist charakteristisch für die Plastik des vierten Jalir-
hunderts, dass sie im Gegensatze zu ibn Idealschöpfungen perikleischer
Zeit ihre Meisterschaft in voller AViedergabe der Individualität suchte, wie
Silanion, der Bildner Piatuns (LXHI 87). und Denu'trius. welcher eine
Priesterin, die 64 Jahre der Polias gedient hatte, neben deui lleiligthuni
aufstellte (LXII 65). Das Staatsinteresse trat aucli in der HeziehiniL;'
* Zu schlechte Arbeiten wurden als «rf<c<« toi Uqov dnuissen untergebracht.
Vgl. TV7T01 xaTftuaxTot Tino^ rtii'Kxio} Bulletin II, 420 f. Reisch, S. 20.
** ßovh'i und liiifioi ohne Artikel. Es liegt in diesem Sprachgebrauch schon
etwas Personificirendes: Classen zu Tlnik. VIII, fit'., :<.
Denkmäler der Stadt. 213
ziimck, dass unter den Zeitgenossen nun auch litterarische Persönlich-
keiten Standbilder erhielten und wegen des Ruhms, den sie der Vater-
stadt brachten, als Wohlthäter derselben öffentlich geehrt wurden, wie
Isukrates auf der Burg und im Olympieion (LXI 33).
Seit dem Bundesgenossenkriege war auch von Staatswegen nichts
geschehen, um die Kunst für öffentKche Zwecke in Anspruch zu nehmen:
unter Eubulos" Leitung, welcher während der Friedenszeit am längsten
von maßgebendem Einfluss war, hat das Band des Gemeingefühls
sich nur gelockert und der Trieb nach persönlichem Lebensgenuss in
der Bürgerschaft überhand genommen. Von Demosthenes geleitet, erhob sie
sich noch einmal zu dem vollen Patriotismus alter Zeit, und wenn die
äusseren Erfolge ausblieben, so war die heldenmüthige Ermannung für
die Stadt selbst eine Thatsache von segenreichster Wirkung. Der Sinn
für das Oeffenthche war wieder lebendig, und während seit Ausbruch des
grossen Kriegs Alles, was in Athen an Denkmälern zu Stande kam. nur
gelegentlich geworden ist und des inneren Zusammenhangs entbehrte,
wurde jetzt zum ersten Male wieder an die Zeit des Perikles angeknüpft
und in seinem Sinn die Ausstattung Athens in Angrifl" genommen. Das
war die Zeit des Lykurgos.
Wenn es Demosthenes vermocht hat, die Bürgerschaft sittlich so zu
heben , dass sie der Patriotenpartei , die sich um ihn gesammelt hatte,
durch alle Misserfolge unl)eirrt. treu blieb, so war es das hohe Verdienst
seines nächsten Gesinnungsgenossen, des Lj^kurgos, dass er durch seine
Persönlichkeit den Aufschwung der Gemeinde zu erhalten und mit rast-
loser Energie zum Besten der Stadt zu verwerthen wusste. Sein Wirken
war ein Wiederaufleben der besten Zeit, die enge Verbindung sach-
kundiger und gewissenhafter Verwaltungskunst mit dem idealen Bestreben,
alle geistigen Güter der Vaterstadt \neder voll zu Ehren zu bringen. Zu
dem Zweck wusste er die Jahreseinkttnfte der Stadt, die sich durch
Gewerbfleiss und Seehandel auch in den dunkelsten Zeiten einen ansehn-
lichen Wohlstand bewahrt hatte, auf 1200 Talente zu heben und benutzte
die Gunst der Verhältnisse, die jeden Augenblick umschlagen konnten,
um Alles, was zur Sicherheit und Würde der Stadt nöthig war, kräftig
ins Werk zu setzen.
Die Wehrhaftigkeit musste die erste Sorge sein.
Häfen und Schiffe waren auch unter Eubulos nicht verabsäimit. Der
Geist der themistokleischen Zeit, der bei dem neuen Seebunde 378 wieder
wach geworden, war nicht erloschen. Während das Bürgerheer verfiel,
stieg die Zahl der Trieren ununterbrochen und verlangte auch neue
214 Die Zeit des Lykurgos.
Gebäude.* Gleich nach dem Fall von Olynthos wurden Steuern aus-
geschrieben, um Schift'shäuser anzulegen und die hölzernen Magazine, wo
das hängende Geräth der zeitweilig ausser Dienst gestellten Kriegsschitfe
aufbewahrt wurde, durch ein Arsenal von Stein zu ersetzen. Man besass
in Philon einen bewährten Architekten, in welchem der grosse Sinn des
perikleischen Zeitalters fortlebte. 347 wurden die ersten Raten für seinen
Bau eingezahlt ; dann stockte er, w^eil der Krieg alle Mittel für das Heer
in Anspruch nahm. Es war also eine der ersten Maßregeln Lykur|s, das
Unterbrochene wieder aufzunehmen, und um 330 stand nordöstUch bei
dem Hafen Zea die Skeuothek Philons fertig (CLX 84). deren Bauprogramm
so vollständig erhalten ist, dass man den Bau darnach ganz wieder herstellen
könnte. Es war ein dreischiffiges Langhaus mit zwei Reihen von je 35
über 30 Euss hohen Säulen, mit einem breiten Gange in der ]\Iitte, damit
die Bürger bequem hindurch wandeln konnten, um von dem wohlgeordneten
Kriegsmaterial Kenntniss zu nehmen. Für Ventilation des inneren Ramus
war durch Wandööiiungen gesorgt. Gleichzeitig wurde die Zahl der
Schiffshäuser wieder auf 373 gebracht; 116 umgaben die Zeabucht, einzeln
oder je zwei unter einem Dache vereinigt, nach der Landseite durch eine
starke Mauer wie ein festes Lager geschützt.
Auch die Stadtmauer, welche, zweimal in p]ile aufgebaut, unaufhör-
lich Ausbesserung bedurfte, war nicht ganz ausser Acht gelassen, aber
man hatte es mit Anstreichen der Zinnen und allerlei kleinen Nachhülfen
bewenden lassen, die so unwesenthch waren, dass bei jeder enistlichen
Gefahr Alles in rathloser Bestürzung war. Deshalb hatte schon Demosthenes
nach der Schlacht von Chaironeia eine gründliche AViederherstellung zum
Volksbeschluss erhoben ; die Arbeit war nach Sectionen den zehn Stämmen
übergel)en, um den reicheren Bürgern Gelegenheit zu geljen. im patrio-
tischen Wetteifer mehr als das Geforderte zu leisten. Demosthenes selbst
hatte ansehnhch zugeschossen, um dem Peiraieus von der Landseite durch
Festungsgräben grössere Sicherheit zu geben. Auch dies AVerk nahm
Lykurgos auf und Hess in den Jahren, da sein Sohn Habron im Ein-
verständniss mit ihm dif Finanzverwaltung leitete, um 307/6, eine voll-
ständige Erneuerung der Stadt-, Schenkel- und Hafenmauern nach einem
genau vorgeschriebenen Programm zur Ausführung zu l)ringen (liXXVniS^l).
Es war kein Bau nach themistokleischem Maßstab: man erstre))te nur,
was unentbehrlich war. um den Bürgern innerhalh ilins .Miuiciiiugs wieder
ein (lefülil von Selbständigkeit zu gebi-n. Man licgiuigte sich mit einer
soliden Fundamentirung. Der Olierhau wurde in Lehm ausjjreführt. dfin
Mittheiliingen des atlion. Inst. \I, 28.
Mauerbauten. 215
man durch Beiinischung vuii Stroh eme grössere Zähigkeit gab. Gebrannte
Ziegel dienten zur üeberdeckung.
In grösserem Stil unternommen und durchgeführt \Mirden die Friedens-
werke. die ein frohes Selbstgefühl wieder beleben sollten. Wie in peri-
kleischer Zeit, wurden von Rath und Bürgerschaft Bauconmiissionen
erwählt, in denen Lj^kurgos die leitende Persönlichkeit war.* Die städti-
schen Feste sollten zeigen, dass das alte Athen noch lebendig sei, aber
nicht um in Opferschmäusen die öffenthchen Mittel zu verthim, wie es
unter Eubulos geschehen, sondern in dauernden Werken sollte bezeugt
werden, wie ernst man die Aufgabe nahm, den alten Ruhm der Stadt in
der Pflege nationaler Kmist zu erhalten.
Das Theater war von Anfang an etwas so echt Attisches, wie nichts
Anderes in Athen. In Athen ist es etwas Hellenisches geworden und nach
allen Seiten vorbildlich, wo man griechisches Leben ausgebildet hat: vor-
bildlich in seiner inneren Einrichtung, wie z. B. in der Anordnung der
Sitzreihen, unter denen die Yorderreihen den Würdenträgern der Gemeinde
vorbehalten blieben ; den centralen Sitz hatte der Priester des Dionysos
als Ehrenpräsident des Festspiels, der seines Platzes wegen schon von
Aristophanes scherzweise in das Spiel hereingezogen werden konnte.**
Vorbildlich war das Theater Athens auch in seiner Umgebung, denn an
den verschiedensten Orten finden wir wie in Athen neben dem grossen,
offenen Gebäude das kleinere und geschlossene des Odeion. ***
Das Dionj'sostheater war als ein vorzüglicher Ehrenschmuck von Stadt
und Land auch immer am meisten ein Gegenstand öffentlicher Aufmerk-
samkeit geblieben. Darum wurde schon 343/42 nach einer wohlgelungenen
Dionj'^sosfeier der Rath belobt, dass er füi* die \rärdige Ausstattung des
Theaters wirksam gesorgt habe, und einer der Rathsherren, Kephisophon,
des Kephalion Sohn, hatte sich dabei ein besonderes Verdienst erworben
(XCm). Aber auch hier galt es, was gelegentlich in patriotischem Eifer
zu Ehren der Stadt geleistet war, in grösserem Maßstabe durchzuführen.
Die beiden Dion^-sosheiligthümer sind in ihrer bescheidenen Anlage
unverändert ge])lieben. Das jüngere hatte durch das Goldelfenbeinbild
des Alkamenes im Lmern eine durchgreifende Umgestaltimg erfahren,
und an dem Baumaterial, das hier verwendet ist, glaubt man zu erkennen,
dass auch im vierten Jahrhundert an dem Tempel gearbeitet worden sei. f
* Vgl. ol im xo oxüSiov tj^t,uti'oi Böckh, Seeurkunden S. 72.
** Frösche 297.
*** Statius Silv. III 5, 91 : gerainae moles nudi tectique theatri. Ueber die vor-
bildliche Bedeutung des attischen Theaters Nissen, Pompejanische Studien, S. 251.
t Jahrbuch des Arch. Instit. V, 276.
216 Theaterbau.
Die Hauptsache aber war der grosse Volksraiim des Theaters. Hier begann
unter Lykurgos ein umfassender Umbau, von dem sich noch nicht nach-
weisen lässt, was wieder hergestellt oder erweitert und was durchaus neu
war. So sehr erscheint der ganze Theaterbau, wie er uns in den Trüm-
mern vor Augen steht, als einheitliche Gesammtanlage, mit den concentrisch
über der Orchestra ansteigenden Sitzstufen, den mächtigen Abschluss-
mauem des Zuschauerraums und dem Bühnengebäude. Von den breiten
Gängen, welche die am Burgfuss ansteigenden Sitzstufen unterbrechen,
ist der obere noch deutlich zu verfolgen: auch der VcrV^indungsweg, der
im Osten vom Odeion heranstieg und nach Westen zum Asklepieion hinal)-
führte. Künstlerische Ausstattung gab dem ganzen Bau eine neue Weihe.
so namentlich die von L^km-gos beantragte Aufstellung von Standbildern
der grossen Dramatiker, welche die Festgenossen wie die Dichter mahnen
sollten, der grossen Vorzeit Avürdig zu sein (LM 55). Auch lelienden
Dichtern, wie dem Nachkommen des Aischvlos, Astj^damas, wui-den nach
Aufführung ihrer Stücke Ehrenstatuen gesetzt. * Nach Vollendung des
Neubaues ist das Theater wahrscheinlich immer mehr auch als Volks-
versammlungsraum benutzt worden.
Was in diesen Räumen seit den Tagen des Themistokles sich so
reich entwickelt hatte, das erschien L3"kurg als das, was Athen vor allen
anderen Städten auszeichnete. Sein Blick war schon wesentlich der Ver-
gangenheit zugewendet, welche etwas unvergleichlich Grosses gereift hatte,
an dessen Vergegenwärtigung die lebende Generation sich stärken und
erheben müsse.
Dafür zeugt die Sorgfalt, wekhe (it-n Urkunden der dichterischen
Wettkämpfe zugewendet wurde, und zwar in doppelter Weise. Unten beim
Theater wurden der Reihe nach die Aufführungen an den Dionysosfesten
mit den Namen der Tragödien- und Komödiendichter bis in die Tage des
Aischvlos hinauf amtlich aufgeschrieben und aufgestellt, so dass man dif
ganze Geschichte der dramatischen Kunst in Athen auf Marmoritfeilern
vor Augen hatte. Ausserdem aber wurden oben auf der Burg A'erzeieli-
nisse derer aufgestellt, welche aus den dionysiselieii Wettkämpfen als
Sieger hervorgegangen waren, naeh den Archontenlisten geordnet: Annalen
des geistigen Lebens, einer ununterbrochenen, dichterischen Produktion,
wie sie nur in Athen geschrieben werden konnten und darum des aus-
erwählten Ehrenplatzes würdig waren, ^^'ir dürfen voraussetzen, dass auch
diese Denkmäler derAnreginiti' entstanunrn. wclcjie Lvkurgos geufeben liat.*"*'
* CIA. II, 3 Nr. UO:i.
** Siegerverzeichnisse aul' liyraettischom M.uinnr bit; int; fünfte .lalirliiindert
hinaufgeheml, in il<'nen neben den Dichtern auch die Protagonisten genannt werden:
Das Stadium. 217
Ein anderes Bauwerk, das unmittelbar mit den Panathenäen zu-
sammenhängt, war das Stadium (LXXXIX 95). Wenn auch die Thahiiulde
am Ihsos schon frülicr bei den Bürgerfesten benutzt worden sein maü'.
der eigentliche Rennplatz war der Hippodrom geblieben, den die see- und
rossliebenden lonier am Phaleron eingerichtet hatten (S. 43). Als Bauanlage
war das Stadium jedenfalls ein neues Werk, das seitdem ein hervoiTagender
Schmuck der Stadt gewesen ist, und der patriotische Wetteifer, den
Lvkurgos wieder zu entzünden geMT.isst hatte, bezeugte sich darin, dass
der Bürger Deinias (XC 3) seinen Grundbesitz hergab, damit die gTosse
Anlage mit der Flussbrücke, über welche man den Einzug hielt, würdig
hergestellt werden könne. Der Bau der Rennbahn hing damit zusamnien.
dass Lykurg die Liebe zu kcirperhchen L'ebungen in der verweichlichten
Jugend wieder anzufrischen strebte: darum suchte er ihr auch das "Gym-
nasium am Lykeion durch neue Anlagen heb zu machen (LXXXVI 47).
Eine Wirksamkeit dieser Art. die das Beste im Charakter der Athener
wieder wach rufen wollte, war ohne lebendige Theilnahme der Bürger-
schaft undenkbar; es waren also keine phrasenhaften Ehrendekrete, wie
sie der Zeit des Eubulos geläufig waren, sondern echte Zeugnisse einer
besseren Zeit, wenn den opferfreudigen Patrioten, wie Deinias (XC 2).
dem Platäer Eudemos. der tausend Stück Zugvieh gehefert hatte, um
den Bau von Stadium und Theater bis zum Panathenäenfeste fertig stellen
zu helfen (XC 7), und dem Xetiptolemos. der den Altar vor dem Tempel
des Apoilon Patroos vergoldet hatte . auf Lykurgs Antrag flie dankbare
Anerkennung öffentlich bezeugt wurde (Xr\" 15).
So entsprang Alles, Avas Lykiu'gos für die Schönheit von Athen gethau
hat. nicht aus persönlichen Liebhabereien oder Gefallen an Pi-acht, sondern
es beruhte auf dem lebendigem Gefühle, dass der sittliche Charakter
einer Bürgergemeinde in dem Aeussern der Stadt zum Ausdruck kommen
sollte, denn man erkenne den Geist derselben in der Art. wie sie ihre
öflfenthchen Plätze ausstatte. So sehe man in andern Städten den Markt
von Athletenbildern umgeben, in Athen aber von den Gestalten hervor-
ragender Bürger , wie sie anderswo nicht zu finden seien , von grossen
Feldherren und Helden der Freiheit.*
Auch in der gastfreundhchen Gesinnung, der die Stadt zimi guten
Theil ihren Aufschwung zu verdanken hat. trat er in die Fußstapfen von
Themistokles und Perikles. Xamentlich wurde dem gewerbtreibenden
Kühler, Mitth. des athen. Inst. III, 112. CIA. II, 973. Was das Odeion betrilTt,
so ist die Erwähnung dieses Baues unter den lykurgischen Werken zweifelhaft
(LXXXVII 90).
* Lycurg. c. Leoer. 51.
218 Eückblick auf Lykurg.
Metökenstande, den die Oligarchen wie das Gift der Stadt verfolgt hatten,
wieder die alte Gunst zugewendet.
Der Peiraieus wurde immer mehr vun überseeischen Handelsleuten
aufgesucht. Man hatte eine Abneigung gegen ihre fremdländischen
Gottesdienste und fürchtete wohl auch eine Beeinträchtig-ung des ein-
heimischen Geschäfts. Als daher dort ansässige Kaufleute aus Kition in
Cypern beim Rath das Gesuch einbrachten, dass ihnen der Erwerb eines
eigenen Grundstücks für ein Heihgthum ilircr Aphrodite gestattet werde
(CTI 70), machte man Schwierigkeiten. Lykurgos aber trat für die Be-
wilhgung ein, indem er sich auf einen älteren Vorgang berief, da ein ähn-
hches Gesuch in Betreff einer ägyptischen Niederlassung von der Bürger-
schaft gewährt worden sei. Hierbei war sein Grossvater thätig gewesen ;
der Zug Uberaler Gastfreundschaft war also eine Familientradition. *
Wie mannigfach auch das grossartige Wirken Lykurgs erscheint, es
war doch Alles in sich zusammenhängend und harmonisch. So fassten es
auch seine Mitliüi'ger auf, welche ihm dauernder als einem anderen ihrer
Staatsmänner ein treues Zutrauen schenkten und dasselbe auf seine Xach-
kommen ausdehnten, indem sie gegen die Ordnung der Demokratie ge-
statteten, dass er in der Person seines Sohnes und Amtsnachfolgers Habron
die eigenen Vollmachten über das gesetzhche Maß ausdehnte. Auch das
zeugt von einem tiefen Verständniss seiner Persönhchkeit, dass seine ge-
sammte öfifentUche Thätigkeit als ein einheitliches Ganze von seinen Mit-
bürgern angesehen wurde, indem man beschloss, alle auf seinen Antrag
gefassten Volksbeschlüsse ^ne eine in sich zusammenhängende Gesetz-
gebung in Marmortafeln einzugraben luid nelx-n den von ihm gestifteten
Weihgeschenken auf der Akropolis aufzusttdlen (LXII 54).**
Es war eine kurze Zeit innerer Sanmilung, frei von Parteikampf im
Innern und von aussen ungestört, eine Rückkehr zum väterhchen Her-
kommen, eine Schule der Zucht und Ordnung auch durch die gewissen-
hafte Pflege der bürgerlichen Feste, in denen das Gemeingefühl neu belebt
wurde. So ist es Lykurg gelungen , die grosse Aufgabe , für welche
Demosthenes als Märtyrer gefallen, die sittliche Erhebung der Gemeinde,
in friedlicher Verwaltung eine Zeitlang glücklich durchzuführen.
P^r ist der A'ermittler zweier grossen Epochen. Er hat die Geschichte
des alten Athens abgeschlossen, indem er die Kräfte der Repubhk noch
einmal sammelte und sif in jx'iikleischem Geiste leitete, zugleich aber
auch klar erkannte was unter allen Wechselfällen der Staateiiverbältnissr
die bleibenden (iüter seiner Vaterstadt wann.
* Köhler, Hermes V, 352. Der rriiccdoiizfall betrat (ieii Isisdienst.
** Dekrete des Stratokies behandelt von Carl Cnrtins im IMiiloloirns XXIN' '^'■W.
VI.
Die hellenistische Zeit.
Wenn man vun Seiten Macedoniens Athen ruhig gewähren liess, wie
es, A'on der antimacedonischen Partei geleitet, unter Lykurgs Verwaltung
sich neu ordnete und neue Festigkeit gewann, so lag der Grund darin,
dass Alexander, der PoUtik seines Vaters treu. Alles vermied, was zu
einem Bruche mit Athen führen und zu gewaltsamen Maßregehi nöthigen
konnte.
Als erwählter FeldheiT der Hellenen unternahm der König den
Perserkrieg, um für die Stadt, welche am schwersten von den Achämeniden
zu leiden gehabt hatte, an ihnen Kache zu nehmen. Was Athen inzwischen
an Wohlstand gewann, konnte ihn nicht beunruhigen, weil die Bürger
sich dadurch gewöhnen mussten, in friedlicher Zurückgezogenheit von
den Welthändeln ihr Glück zu erkennen. Nach dem über Theben er-
gangenen Strafgericht Avar eine besonnene Stimmung die vorherrschende,
und um dieselbe Zeit, da Alexander nach Asien aufbrach, entwickelte
sich ein neuer Zusammenhang zwischen Athen und Macedonien.
Wie Piaton am Ilisos ein geistiges Leben entzündet hatte, das aus
unscheinbaren Anfängen eine weitreichende Macht wurde, wodurch das,
was Athen eine l)esondere Ehre und Anziehungskraft verlieh, in die
Sphäre wissenschaftlicherForschung verlegt wurde, so gründete nach Piatons
Vorgang der Lehrer Alexanders am Ilisos eine eigene Schule, indem er
mit seinen näheren Genossen in den Laubgängen des L^'keion wandelnd
philosophische Unterredungen hielt, Avährend er dem grösseren, rasch
anwachsenden Zuhörerkreise in den Abendstunden Vorträge hielt. Da-
durch erhielt Athen eine neue Bedeutung für che Welt der Gebildeten,
und man konnte erwarten, dass eine besonnene Beurtheilung der Zeit-
verhältnisse, ein Verständniss für die wahren Interessen der Stadt sich
allmählich befestigen werde.
Zu dem Gefühle aufrichtiger Pietät für Athen, das im Hoflager des
Königs herrschte, kamen die Erwäsuncen einer weisen Politik.
220 Athen und Alexander.
Athen war noch immer der einzige Staat, der durch seine Flotte
den Macedoniern Verlegenheit bereiten konnte. So wenig also auch in
allen \vesentlichen Punkten auf die Bundesverträge Eücksicht genommen
wurde, vermied man doch sorgfältig jede Einmischung in die inneren
Verhältnisse, übersah die Zeichen widerstrebender Gesinnung und suchte
durch ehrerbietige Huldigung der Eitelkeit der Bürgerschaft zu schmeicheln.
Darum schickte Alexander von seinem ersten Siege auf asiatischen Boden
300 Rüstungen vornehmer Perser nach Athen, welche, wie einst der
Panzer des Makistios und das Schw'ert des Mardonios, der Stadtgöttin
übergeben w'urden, und zwar als ein nationales Weihgeschenk „Alexanders
und der Hellenen ausser den Lakedämoniern von den Barbaren, welche
Asien bewohnen." Diese Aufschrift zeigt, dass die Rüstungen als ein be-
sonderes Tropaion auf der Burg aufgestellt worden sind, wobei die Athener,
als wenn sie am Siege persönlichen Atheil gehabt hätten, im Andenken
an ihre eigene Heldenzeit, als die ersten der Hellenen geehrt wurden. *
Die Gottheiten von Athen wurden als die Sieg verleihenden und Gefahr
abwendenden angesehen. So hat nach der Genesung des Königs von
einer schweren Krankheit seine Mutter der Hjgieia auf der AkTopolis
eine Goldschale geweiht (XXXV 14). und was in den Hauptstädten des
Orients an namhaften Beutestücken aus Athen zerstreut war, Avurde
zurückgeschickt. So wird auch die Rückgabe der Erzstatuen der Tyrannen-
mörder mit gTosser Bestimmtheit auf König Alexander zurückgeführt
(LV 76). **
Andererseits liess man es auch in Atht-n an Huldigungen nicht
fehlen, die von den macedonisch gesinnten Volksführem beantragt wurden,
und nicht nur Alexandros selbst und Philippos erhielten Standbilder
(LVI 59), sondeni es wurde auch durchgesetzt, dass dem Ballschläger
Aristonikos von Karystos, einem Genossen des Königs, auf der Akropohs
eine Statue errichtet wurde (LVÜ 19).
Das war schon ein Zeichen der Erniedrigung, welche auf Antrieb
von Demades und seinen Genossen eintrat, als das ideale Vcrliältniss
zwischen Athen und dem Schüler des Aristoteles sich unhaltl)ai' erwiesen
hatte, als Alexander selljst. aus dem Morgenlande heimkehrend, ein Anderer
geworden war und den Unterschied asiatischer und europäischer Cultur uicht
* Arrian 1, 16. Es ist also nicht daran zu denken, dass die Athener diese
Rüstungen getheilt und eine Anzahl der Schilde am Epistyl dos l'artlienon an-
gebracht haben sollten, wie man vermuthungsweise angenommen hat. Michaelis.
Parthenon, S. 4^.
** Alexander im N'erliültniss zu Athen: ta}(t ,'ff{tu7jivTiy.w^- Aristides, Pan-
athen. 184.
Der lamische Krieg. 221
mehr anerkennen wullte. Ausser Ehrenstandbildern muss damals auch
in Athen eine Opferstätte für den neuen Olympier von Staatswesen ein-
gerichtet worden sein, und da man die Zahl der Zwölf nicht verändert
haben wird, so ist es am wahrscheinlichsten, dass man Namen und Cultus
von einem derselben auf ihn übertragen hat ; da lag es aber am nächsten,
den Besieger des Morgenlandes, der sich selbst in maßlosen Festlichkeiten
zu Ehren des Gottes in Ekbatana und anderen Orten gefiel, als einen
neuen Dionysos in Athen einzuführen. Von Diogenes wird berichtet, dass
er die Athener verhöhnt habe, weil sie Alexandros zum Dionysos gemacht
hätten, und so dürfen wir annehmen, dass damals in Limnai ein solcher
Alexandercultus eingerichtet worden sei, der bald wieder aufgehoben und
vergessen worden ist*
Das Verhältniss Athens zu Macedonien, das sich schon bei Alexanders
Lebzeiten wesenthch verändert hatte, konnte nur so lange Bestand haben,
als der unbesiegbare König durch den Schrecken seines Namens jeden
Erhebungsgedanken lähmte. So wie er todt war, drang die Ansicht der
demosthenischen Partei wieder durch, dass die macedonische Macht, an
einzelne Persönlichkeiten geknüpft, in sich hinfällig sei.
Alexander selbst hatte das Seinige gethan, den Stolz und die Gross-
machtsidee bei den Athenern zu nähren. Es hatten aber auch asiatische
Küstenstädte, wie Kolophon, welche sich in dem grossen Alexanderreiche
führerlos fühlten, der alten Gemeinschaft eingedenk, Waffenbeute nach
Athen geschickt und waren dafür an den Panathenäen als treue Bundes-
genossen belobt worden. So lebendig war noch das Gefühl des alten
Reichszusammenhanges, imd die Athener bestätigten den Kolophoniem
ihre Privilegien, als wenn das Eeich noch bestände.**
Die Flotte war vorhanden, den Seebimd zu emeuem. Wie ist es
also zu verwundern, dass man die Zeit gekommen glaubte, mit den unter
Lykurg im Stillen gesammelten Hülfsmitteln jetzt offen in die Schranken
zu treten. Die alten Zeiten lebten wieder auf; Athen stand wieder in
einem nationalen Kriege an der Spitze der Hellenen, wie einst gegen
Xerxes und gegen König PhiHpp, *** und am Ende des Jahres 323 konnte
* Den Alexandercultus in Athen bezeugt Hypereides, Leichenrede 8. Schäfer,
Demosthenes UI", 319. Diogenes Laert. VI, 63: %i>t}(pi,aafi,ivwv 'A&rfVu'nov 'AU^avSqov
Jiöyvaov, xufii, 'icfrj, Iu{}tiniv noi,r,auxt. Sollte darauf nicht des Kratinos ^louva-
(di^uydQof sich beziehen, den freilich Meineke, Fragm. Com. 2, 37 und Bergk,
Griech. Litt. IV, S. 56 dem älteren Kratinos zuschreiben? Vergl. Welcker, Götter-
lehre II, 625.
** CIA. II, 164.
*** Der lamische Krieg ein tXh^viAog nolt^oi. So richtig bei Plutarch Phokion 23.
Vergl. meinen Aufsatz über die „hellenischen Kriege" im Rhein. Museum 24, 308.
222 Munichia besetzt 322.
sich die Bürgerschaft wieder im äusseren Kerameikos versammehi. um
die Leichem'ede zu hören, welche Hypereides für Leosthenes und seine
WaflFengenossen hielt, damals noch hoffnungsreich: wenig Monate später
al)er war die Stadt zu Wasser wie zu Lande hesiegt, und nun trat der
vollständigste Umschlag aller Verhältnisse ein. Jedem täuschenden Scheine
^nlrde ein Ende gemacht: an Stelle der redensartlichen Bundesformen
trat unverhüllt die Unterthänigkeit eroberter Provinzen. Die Führer der
nationalen Partei, die bis dahin ruhig am Ruder gesessen, waren jetzt
Hochven-äther, und am Feste der lakchosprozession, dem Erinnerungstage
von Salamis, zogen macedonische Soldaten auf die Burg Munichia.
Diese Höhe, von Natur der allei-wichtigste Punkt für die Stadt-
geschichte von Athen, der für seine Macht und Ohnmacht entscheidende
Platz, der Felsberg, von dem Epimenides, als er sich das Land anschaute,
das berühmte "Wort gesagt haben soll, die Athener würden ihn. wenn
sie in die Zukunft bhcken könnten, mit den Zähnen aus dem Boden
reissen (CXV 45) — diese Munichia erhielt jetzt eine neue Bedeutung.
Als festester Punkt der Landschaft war sie schon von Hippias er-
kannt, der sich hier verschanzte, als ihm die Oberstadt unsicher wurde : *
dann von Themistokles , durch den sie das Centrum der städtischen
Befestigung werden sollte; jetzt wurde sie durch die Macedonier, welche
unter den Athenern (he kundigsten Berather zur Hand hatten, zur Zwing-
burg von Attika. Sie beherrschte Stadt und Häfen: allen Gedanken an
Seeherrschaft sollte ein Ende gemacht werden.
Gleichzeitig AMirde die Verfassung umgestaltet und ein Bürgereensus
eingeftihrt. Wer den Vermögensatz von 2000 Drachmen nicht erreichte,
gehörte zum Haufen derer, die als ein unruhiges Proletariat ausgewiesen
wurden, so dass nur 9000 Bürger blieben.
Der Peiraiens wurde als Stadt ganz aufgelöst und gerieth in ^'erfall.
so dass der Markt- und Strassenverkehr gestört wurde, ebenso die Fest-
züge zu den Tempeln. Es war ein Zustand des öfFentlichcn Aergernisses.
So ist zu erklären, dass auf Demades" Antrag von der Bürgerschaft be-
schlossen wurde, nacli Aufhebung der Astjiiomie sollten die Agoranomen
fiir Markt und Strassen Sorge tragen. Das war unter dem Archontate
des Neaichmos, vier Jahre nach der Schlacht bei Krannon (CXVIl 93).
Sichere Zustände wurden auch jetzt iiidit begründet. Bei jedem
Thronwechsel erfolgten neue Bewegungen, und so tief Athen gedemüthigt
war, hörte es doch nicht auf. eine Rolle in der Zeitgeschichte zu spielen.
Denn es war einmal die Anschauung, welche von Alexander auf die Macedonier
Aristoteles U.'/i;i'«iwi' no'/.inid oilited hy Kpnyt>n IS'.U, p 40.
Kasandros. Nikanor. 22)^
üliergino'. dass man x\tlien nicht als eine gewöhnliche Stadt, wie jede
andere, behandeln könne, und die ihr eigenthümliche Macht lag daiin,
dass auch unter ihren offenen Feinden alle, welche auf höhere Bildung
Anspruch machten, gewisseimaßen selbst Athener waren. Es war das
Programm athenischer Staatsmänner, nach welchem man die Häfen
in Zucht hielt und den Census einführte, und man konnte sich dabei
nicht bloß auf gekaufte Volksredner stützen, sondern auf Männer wie
Phokion, welche von der Bürgerschaft mit den höchsten Vertrauensämteni
geehrt worden waren und die sich nicht scheuten mit vollem Freimuth
auszusprechen, dass es bhnde Thorheit sei, mit den Milizen einer un-
kriegerischen Stadt der grossen ^Mihtärmonarchie im Feld entgegentreten
und ihrer Uebermacht sich entziehen zu wollen.
So war es möglich, dass man Athen nothgedrimgen bekriegen und
mit Heeresmacht überwältigen und dabei doch im Einverständniss mit
athenischen Patrioten und im wohlverstandenem Interesse der Stadt zu
handeln glauben konnte. ■
So wenig wie x\ntipater, der Freund des Aristoteles, konnte Kasandros
seiner t^Tannischen Gemüthsart ungeachtet als ein Feind der Athener
auftreten. Alexanders Yerhältniss zu Athen bheb für die Macedonier
maßgebend: auch Kasandros konnte sich der Ti'adition nicht entziehen.*
Als er daher von seinem sterbenden Vater zum Chiliarchen ernannt worden
war, beeilte er sich, Xikanor als Kommandanten nach Munichia zu
schicken, um bei der streitigen Thronfolge vor Allem in Athen festen
Fuss zu fassen. Xikanor war mit den Führern der Friedenspartei in
Athen vertraut und zeigte sofort eine pliilhellenische Pohtik. Man sollte
erkennen, dass er nicht bloß eine Zwingburg m Händen haben, sondern
der Stadt so rasch wie möghch den Genuss voller Ruhe wiedergeben
wolle. Im Einverständniss mit Phokion machte er zur Feier der bevor-
stehenden Dionysien ein Geldgeschenk und erhielt selbst dabei, wie über-
liefert wird, in ausserordentlicher Weise das Amt eines Festordners oder
Agonotheten. ** So geschah es, dass das Fest mit besonderen Glänze
gefeiert wurde, und, wie drei Jahre nach der Schlacht von Chaironeia
das Denkmal des Lysikrates entstanden ist, so erhoben sich im dritten
Jahre nach der Niederlage von Krannon zwei glänzende Denkmäler
agonistischer Siege, das des Tlirasvllos mit dem Sitzbilde des Dionvsos
* Strabon 398: tiqo^ /xiv ru uK't.a doxtl TVQc.vi'ixwTioo; yti'taO-ai , noo^ 'AO^i,-
vaiovg di evyvwuöytjat kc.ßwy vn^xooi' Tijy noXiv.
** Plut. Phokion 31 : g)iXorijui(cs Tivcig insiat X(u SarKcvag v7ioaTt,i'ai yivvutvnr
iiyioi'oS-iTr,y.
224 Kasandros und Polysperchon.
vor dor Felsgrotte oberhalb des Theaters, und das des Xikias, des Sohnes
des Xikodemos. ein Mannortempel mit sechssäuliger Fronte am Aufgange
der Burg unterhalb des Athena-Mketempels. ein Gebäude, an dem
man nur die ganz mit Farbe überzogenen Baugüeder, wie namentlich die
Triglyphen, aus Porosstein gearbeitet hat. * Thrasyllos ^ne Xikias hatten
beide an demselben Tage gesiegt, der erstere mit einem Männer-, der
andere mit einem Knabenchore. Man sieht, dass von Seiten der Friedens-
partei Alles geschehen ist. um wohlhabende Bürger zur Betheiligimg an
der Feier anzuregen.
Das Jahr 319 unter dem Archonten Xeaichmus war also ein denk-
würdiges Jahr in der Stadtgeschichte. Damals beantragte Demades die
Xeuordnung der Hafenstadt, um im Anschluss an Ivkurgische Yerwaltuiiir
für die Prozessionsstrassen Sorge zu tragen, und gleichzeitig entstanden
die beiden Prachtbauten, um auch in den schwersten Zeiten die uner-
schöpfliche Tiiebkraft des Bodens von Athen zu bezeugen.
Wenn Xikanor so eifiig war. sich nicht als Zuchtmeister, sondern
als Wolilthäter zu erweisen, so hatte das seinen Grund darin, dass er so
rasch wie möglich eine für Kasandi'os günstige Stimmung erwecken wollte.
Dennoch gelang es ihm nicht, den uiit dem Thronwechsel eintretenden
Stünnen vorzubeugen. Kasandros" Gegner Polvsperchon schloss sich der
demoki-atischen Partei in Athen an: er zog die von Antipatros ausgewiesenen
Bürger an sich und stellte die alte Repubhk wieder her. Ja. das demo-
kratische Atlien erhob sich so energisch, dass dem heranrückenden Bruder
Kasanders die Reiterei entgegen zog und die königlichen Truppen zurück-
warf. Mit Ehrenpforten wnirden die durch den Kerameikos einziehenden
Geschwader gefeiert, und zum bleibenden Andenken dieses Erfolges wunU'
am Rande des Markts neben der Poikile ein Siegesdenkmal erbaut,
ein mit erbeuteten Waffen geschmücktes Marktthor, der erste Ti-iumph-
bogen. den wir aus einer Stadt des klassischen Alterthums kennen
(LXXMI 90).
Diesem Aufschwünge demokratischer Erhebung machte Kasandms
:{17 ein Ende und stellte, der Politik seines Vaters entsprechend, die
könighche Autorität wieder her: doch verfuhr er schonender und rücksichts-
voller. Es war ein Zeichen seiner Milde, dass der Triumphbugt-n am
Markte nicht zerstört wurde, und dass die Besatzung der Munichia als
eine Maßregel bezeichnet wurde, die mir vurübergehend zur Sicherung
* Es ist das Verdienst Dörpfolds , dies Denkmal aus dein (lemäuer des
Beuleschen Thores wieder ans Liclit gezogen zu haben. Mitth. des athen. Inst. X, 219.
Ueber die Zeitverhältnisse Kühler, olxl. S. 2;U.
Demetrios Regent (317—307). 225
der Ruhe iiüthig sei. Der Census wurde auf die Hälfte herabgesetzt und
eine weise Verbindung republikanischer Selbstverwaltung mit könighcher
Machtvollkommenheit hergestellt. Der König enthielt sich aller unmittel-
baren Eingi-iflfe und trennte die Verwaltung durchaus vom Heerbefehle ;
er übergab einem Mannne seines Vertrauens, und zwar einem geborenen
Athener, dem Phalereer Demetrios, das Amt eines ihm verantwortUchen
Gemeindevorstehers, der aber nicht kraft könighcher A'ollmachten, sondern
als Inhaber städtischer Aemter, als Archon und Strateg, wozu er von
seinen ]\Iitbiirgem erwählt wurde, mit Rath und Bürgerschaft die ööent-
lichen Angelegenheiten leitete. *
Es sollte der Anfang einer neuen Aera der Stadtgeschichte sein.
Die ganze Grriechenwelt war in Gährang, und alles unternehmungs-
lustige Volk war nach dem Morgenlande geströmt, um Ruhm und Gewinn
zu suchen. Der "Werbeplatz von Cap Tainaron war der belebteste Ort
in Hellas. Nicht weniger als 50 000 sollen vom Grosskönige und den
Satrapen angeworben worden sein ; ungezählt ist die Menge derer, die dem
macedonischen Heerzuge folgten. Auch die von den Asiaten Angeworbenen
sollten ftir Alexanders Pohtik verwerthet und als Colonisten in Persien
angesiedelt werden. Das Mutterland sollte sozusagen auf den Altentheil
gesetzt werden, und die Steinschriften zeigen uns, dass seit Alexander
auch in Athen eine Reihe alter Familien mit ihren Xamen verschwinden.
Dieser Entvölkerung zu steuern war eine Aufgabe, welcher sich die
nationale Partei mit grossem Eifer annahm. Leosthenes war Alexander
zuvorgekommen und hatte es durchzusetzen gewusst, dass gegen den
Willen des Allgewaltigen die Mannschaften dem Vaterlande gerettet wurden.
Es war ein glänzender Erfolg, der noch zu des Königs Lebzeiten mit
attischen Schiffen erreicht wurde. **
In dieser Beziehung schloss Demetrios sich den Bestrebmigen der
nationalen Partei an, dem Mutterlande seine selbständige Bedeutung zu
sichern, und seit dem Zerfall des Weltreichs erschien es als die Aufgabe
der Macedonier, in vollem Verständniss der Vorzeit von Hellas hier eine
neue Geschichte zu begTÜnden; Athen sollte, nachdem Sparta sich spröde
zurückgezogen . jetzt voll und ganz , wie es immer erstrebt hatte , der
Mittelpunkt der Hellenen sein.
* Solche Epimeleten finden sich auch sonst in Hellas. Deinarchos irtijutXrjrjg^
UtXonoi'vt'iaov -/.((raaTug vn AvzmdTQov bei Suidas; Schäfer, Dem. III-, 40. Es war
ähnlich, wie es die Perser machten, welche griechische Städte durch einheimische
Vögte regierten.
** To 'E'/.lr^i'biv uia&ocfoQixoy dyiaiaae xai (cxorTOi,'Ä?.i§('cf&Qov Paus. VIII, 52, 5.
Curtius, Topographie. 15
226 Demetrios Politik.
Demetrios war der Vermittler der alten und neuen Zeit. Als Peri-
patetiker war er erfüllt von dem Berufe des Königthums: ohne Einbuße
an seiner Eigenart sollte Athen unter einer die Parteien ausgleichenden
Obergewalt endlich das zu Theil werden, was ihm l)is jetzt inmier gefehlt
hatte, die ruhige Entwickelimg eines wohlgeordneten Gemeinwesens. Aus
den Wogen einer gährenden Zeit sollte Athen in einem sicheren Hafen
geborgen werden und, ohne mit seiner Vergangenheit zu brechen, sich in
einen wohlgesicherten Wohlstand einleben.
Für diese Friedenspolitik blieb, wie es nicht anders sein koimte, die
lykurgische Verwaltung maßgebend : denn nichts konnte in einer so zer-
fahrenen Zeit die Gemüther mehr beruhigen, als die treue Pflege der
einheimischen Gottesdienste, deren stetige Ueberlieferimg die Generationen
der verschiedenartigsten Zeitalter mit einander verband. Unter Aufsicht
des Aichon-Königs waren es nach wie vor die Töchter derselben Familien,
welche es als ihr Eecht ansahen, als Arrhephoren und Ergastinen den
Dienst der Bm'ggöttin wahrzunehmen. Die Normen des alt-volksthüm-
lichen, mit den Anfängen der Stadt verbundenen Dienstes der Aphrodite
Pandemos (S. 43) ^vu^den in Bezug auf Opfer und Reinigimgen neu ein-
geschärft. * Wie zähe sich alte Familientraditionen an den Cultus an-
schlössen, zeigt am deutlichsten das Institut der Dionysiasten im Peiraieus.
wo wir das Priesterthum an ein altes, von Marathon stammendes Ge-
schlecht gebunden und das Heiligthimi dem Wohnhause desselben
angeschlossen sehen (C^TH G5).
Auch in der Sorge für die Feste schloss Demetrios sich an Lykurg
an, um den Glanz der Stadt nicht sinken zu lassen und das lebendige
Gefühl bürgerlicher Gemeinsamkeit zu heben. Wie viel er namentlich
für die Dionysien gethan hat, geht daraus hervor, dass er in den Fest-
chören neben Dionysos gepriesen wm-de. ** Hier bedurfte es für die
Bürgerfeste neuer Einrichtungen, von denen die Denkmäler Zeugniss
ablegen. Es werden jetzt in den Siegesinschriften nicht mehr die Phylen
an erster Stelle genannt, sondern der Demos, an zweiter Stelle die
Agonotheten und an dritter die Phyle mit dem Dichter oder Musiker.
Wir finden also ein neues Amt, dem es anheimgegeben war. ftir den
Glanz des Festes zu sorgen. Wir dürfen voraussetzen, dass diesen
Agonotheten, wenn die eigenen Mittel nicht reichten, Zuschüsse vun
* Die Inschrift XI S3, herausgegebeu von Foucart, Bulletin de corr. ISSO,
der p. 164 auf den nachwirkenden KinHiiss Lykurj^s hinweist. Durch diese Urkunde
sind frühere Vorstellungen, welche man von der Pandemos hatte (Mitthoil. des
athen. Inst. II, 175; Welcker, Griech. Gütterlehre I, 672), widerlegt.
** Athenaeus 542. Mittheilungen 111, 240.
Die Philosophen. 227
Staatswegen gegeben wurden; man huldigte dabei dem demokratischen
Geiste, indem man die Ehre der Choregie auf die Bürgerschaft übertrug.
Es war eine Neuerung, Avelche wir der Zeit des Demetrios zuschreiben
dürfen, eine Reform, welche glänzenden Erfolg hatte, wie wir aus dem
Ruhme des Regenten in Betreff der Büi-gerfeste schliessen, und es be-
greift sich, wie er seinen Feinden gegenüber behaupten konnte, er habe
die demokratischen Einrichtungen nicht aufgehoben, sondern wieder her-
gestellt. *
Als Schüler des Peripatos wendete Demetrios der attischen Philosophie
seine besondere Pflege zu. Sie sollte das Salz der Erde sein, die richtige
Anschauung von den wahren Interessen der Stadt allmählich verbreiten
und die Jugend im Sinne der vom Standpunkt des Königthums aus-
gehenden Pohtik denken lehren. Darum erhielt auf seine Veranlassung
Theophrastos in der Nähe des Lvkeion, wie wir voraussetzen dürfen, nach
Aristoteles' Tode ein ländhches Grundstück als Eigenthimi, welches der
Akademie entsprechend mit einem Musenheiligtum und anmuthigen
Wandelbahnen ausgestattet war, von Säulenhallen umgeben, mit ünter-
richtsräumen , wo auf Wandtafeln auch Länderzeichnungen angebracht
waren (XCVI 75).
In diesen vorstädtischen Anlagen wachte die alte Liebe zum Land-
leben wieder auf ; die geistig vornehme Welt lebte draussen, und wer ein
echter Akademiker sein wollte, war stolz darauf, den Weg zur Agora
nicht zu kennen.**
Indessen Hessen sich diese neuen Strömungen doch nicht von der
Stadt abgetremit halten. Zenon ging wieder auf die sokratische Weise
zurück, mitten im bürgerlichen Treiben die weisheitsbedürftigen Seelen
zu suchen.
Er hielt seit etwa 310 v. Chr. seine Vorträge auf den Stufen
der „bunten Halle"' und war doch verdriesslich, wenn ein Haufen Neu-
gieriger ihn in dichten Reihen umstand. Als man daher um jene Zeit
den Marktaltar, wahrscheinlich den der zwölf Götter (S. 81), von einem
hohen Bretterzaune, der den Altarplatz einhegte, beft-eit hatte, weil er
den Verkehr störte, war er offenherzig genug den Wunsch auszusprechen.
* Strabo 39S. Ueber die Einrichtung der Choregie seit Ende des vierten
Jahrhunderts Köhler, Mitth. III, 231; V, 330. Fränkel zu Böckh, Staatsh. II, 111.
Der Agonothet war der Commissar von Seiten der Eegierung, welche dadurch
Gelegenheit fand, Männer ihrer Farbe populär zu machen. So begreift sich auch,
dass Nikanor selbst als Agonothet auftreten konnte (S. 223).
** Plat. Theaetet 173 c.
15*
228 Die Philosophen.
er möge doch auch, wie der Altar, von seiner hölzernen, das heisst ver-
ständnisslosen, Umgebung befreit werden. *
Xoch populärer war Stilpon, der gleichzeitig mit Theophrast lehrte.
Wenn er von Megara herüber kam. hef ihm die Menge nach. Die Hand-
werker Messen ihre Buden offen stehen imd die Hetären drängten sich
unter die Zuhörer. Es war ein wunderhches Gemisch von Dialektik,
platter Neugier und Liederhchkeit, in dem die Meister der neuen Comödie
reichhch Gelegenheit hatten, psychologische Studien zu machen. **
Gemeinsam war diesen verschiedenen Richtungen die Ablösung der
geistigen Interessen vom heimathlichen Boden. Das Vaterländische war
den Megareem vollkommen gleichgültig, und ein Phönizier war es, welcher
die peisianaktische Halle zu einem philosophischen Schullokale machte;
Athen wurde der Sitz einer von allen örthchen üeberhefenmgen unab-
hängigen Weltbildung, welche hier von nah und fem aufgesucht wurde.
Aristoteles' Lehre \vurde durch Theophrast so populär, dass bis 2000
Schüler sich am Ilisos um ihn sammelten.
Ein wissenschaftliches Leben von solcher Vielseitigkeit verlangte auch
ein reiches Material an Hülfsmitteln. Athen war ein Mittelpunkt des
Schriftenhandels und versorgte die Griechen des Auslandes; es waren
ge^\'iss verschiedene Plätze, an denen Bücher feügeboten wurden. Wenn
als einer derselben die Orchestra genannt wird, so erscheint ein Raum
bei dem tief und bequem gelegenen Chorplatze des Theaters sehr passend,
um so mehr, da der Lesedurst des attischen Pubükums sich mit Vorhebe
auf die Tragödien des Em-ipides u. a. warf. Die neuen Stücke konnten
nach einer begeisternden Aufführung nirgends mehr als hier auf Absatz
rechnen. ***
Demetrios wollte das alte Athen wieder aufrichten, und wenn er
auch nach dem Geschmack des Antipater und Kassander von Hause aus
eine haushälterische Natur war und jedem Prunk abgeneigt, wenn man
ihn auch den Perikles meistern hörte, wegen des Aufwandes für die Pro-
pyläen, so war er doch zu sehr Athener, um sich seine Vaterstadt ohne
neue Kunstschöpfungen denken zu können. Er folgte auch hier dem
* Diog. Laert. VII, 14. Die ira Rhein. Museum 1839 S. 29" vorgeschlagene
Emendation scheint mir unnöthig ; auch wäre vor den Stufen der Poikile ein rundes
Gerüste unpassend. Es war eine Art rifQKTxoh'iauce.
** Diog. Laert. II, 11.
*** Die hochgelegene, enge Terrasse der Tyranneuniörder war zur Verkauf-
station nicht geeignet und hatte nur eine sacrale Bedeutung. Bei dem Namen
„Orchestra" dachte auch Jeder zuerst an das Theater. Diogenes iy tm .^t «rpw ßißki&irc
xo'A'/.wy: Epistologr., p. 247 ed. Ilercher. Euripideslektiire: Aristoph. Frösche 54.
Demetrios' Kunstpflege. 229
Beispiel Lykurgs , welchem er ja in der Ordnimg des Staatshaushalts
glücklich nacheiferte, und vielleicht gelingt es auch, noch AVerke seiner
Yerwaltungsperiode nachzuweisen.
Zu gTossen Bauwerken, die mit denen der alten Zeit wetteifern
konnten, fehlte es an Muth und Mitteln. Näher lag es, die Malerei, die
damals in fiischer Blüthe war. für öflFenthche Werke zu henutzen, und so
ist unter den hervorragenden Malern jener Zeit auch der Meister aus
Kaunos, Protogenes, herufen worden, das Eathhaus mit Gemälden der
Thesmotheten auszuschmücken (LXXXTTT 1).
Dieser Auftrag muss mit der Verfassimgsgeschichte im Zusammen-
hang stehen.
Wir wissen, dass eine der Aufgaben, welche den Thesmotheten der
alten Zeit oblag, darin bestand, die Stetigkeit der Gesetzgebung zu über-
wachen. Zu demsellien Zweck hat Demetrios das Amt der ,.Gesetzwächter"'
(Xomophylakes) neu eingerichtet, und es ist mir sehr wahrscheinhch,
dass Protogenes von dieser eingreifenden Reform des Staatswesens ein
bildUches Denkmal schaffen sollte, und zwar im Bathhause, da durch
die Eefomi dem Rathe ^vieder neue Vollmachten gegeben worden waren.
j\Iit ihm hatten die Gesetzwächter zunächst zu verhandeln, und ihre Ge-
stalten sollten dazu dienen, den Rathsherren bei jeder Sitzung gewissen-
hafte Berücksichtigung des öffentlichen Rechts einzuschärfen. Wir werden
sie uns, auf Thronen sitzend, in voller Würde ihres Ehrenamts mit den
weissen Kopfbinden, die ümen als besondere Amtszeichen verliehen waren,
dargestellt denken. Zu Pausanias" Zeit war der Ursprung der Bilder ver-
gessen; mit den reactionären Reformen jener Zeit ist dann auch der
Name der Gesetzhüter verschollen mid dafür der altrepubhkauische Name
der Thesmotheten übKch geworden, unter dem die Fremdenführer jene
Wandbilder des Protogenes zeigten.*
Der Erzguss war in vollem Schwimge. Dreifüsse, die allmählich
eine schlankere Fonn annahmen, erhoben sich als choregische Denkmäler.
Ton Ehrenstatuen sind uns die bekannt, welche zu Ross und zu Wagen
dem Stadtverweser selbst errichtet worden sind, imd wenn von 360 die
Rede ist, welche innerhalb 300 Tagen zu Stande gekommen sein sollen,
so lässt sich diese Ueberheferung nur so erklären, dass es sich dabei um
ein Jubiläum — etwa die Feier der zehnjährigen Amtsführung — handelte,
an welchem eine früher verschmähte Ehrenerweisung gestattet worden
ist (LVn 85).
* Ueber die Verwechslung der Namen Thesmotheten und Nomophylakes vgl.
Philippi, Areopag S. 188. Suidas: ot voiAoqvhc/.a.
230 Grabgesetzgebung.
Wo es sieh um Kunstleistimgen handelte, welche zur Auszeichnung
einzelner Familien und Bürger bestimmt waren, wurde durch strenge
Gesetzgebung sehr cnerdsch eing(^griffen: namentlich in Betreff der
Bestattungen.
Solon hatte zuerst, soviel bekannt, den Grabluxus durch feste Normen
eingeschränkt. Dann hatte die Anlage der Gräberstrassen um die Stadt
herum wieder ^^ilass gegeben, dass die reichen Bürger ihre Ruhestätten
mit prachtvollen Anlagen ausstatteten. Es erfolgte also, wie überliefert
wird, geraume Zeit nach Solon* eine neue Gesetzgebung, welche scharf
eingriff und bestimmte, dass zu keinem Grabmale mehr Arbeit in Anspruch
genonmien werden dürfe, als innerhalb dreier Tage von zehn Männern
geleistet werden könne. Auch Anwendung von farbigem Stuck, Aufstellung
von Hermen u. s. w. wurde verpönt. Seit wir Aristoteles" Buch von der
athenischen Staatsverfassung in Händen haben, können wir mit Sicherheit
sagen, dass dies Bestimmungen des Areopags waren, der um die Zeit der
Perserkriege die Leitung der öffentlichen Dinge in die Hand nahm und
bis in die Zeit des Ephialtes ein sittenpoüzeiliches Regiment bei den
Athenern führte. Als gegen ]\litte des fünften Jahrhunderts diese Macht-
vollkommenheit aufhörte, entfaltete sich, wie von einem Banne gelöst, der
bildnerische Trieb in einer Fülle figurenreicher Marmorsteine, welche die
Wege um Athen schmückten, und von der ins vierte Jahrhundert hinein-
reichenden Gräberpracht zeugen die Denkmäler von Hagia Triada (S. 20 3)-
Gegen Ende des Jahrhunderts ging Demetrios auf die alten Satzungen
zurück, und zwar giiff er noch eigenwilliger als seine Vorgänger in die
künstlerischen Neigungen seiner ]\Iitbürger ein, indem er den Grabschmuck
auf drei bestimmte Formen gesetzlich beschränkte, die Rundsäule, den
liegenden Grabstein und flie Gefässform ; ein besonderer Magistrat hatte
die Durchführung dieser Bestimnnuigen zu überwachen. **
Demetrios hatte das Vertrauen, seine A-'aterstadt auf die richtige Weise
in das macedonische Reich eingegliedert zu hal)en. Nach äusserlichem
Maßstabe war ein glänzender Erfolg unleugbar. Um also die glückliche
Epoche der Stadtgeschichte unter seinem Regimente offenkundig zu be-
zeugen, veranstaltete er eine Volkszählung, welche eine Bürgerzahl von
21000 ergab, denen 400(100 Sklaven zur Verfügung standen: 10000
waren als Schutzgenossen ansässig. *** F'remde kamen immer zahlreicher
* aliquanto post: Cic. Leg. II, 28.
** sepulcris novum finivit modiun ; naiii super torrao tiniiuliiin nnliiit qiiidquam
statui nisi oolinnellaiii tribns nibitis ne altiorom aut inonsam aiit labolliiin, et Imic
procurationi oertuiii inagir^tratuin praefpcerat : Cic. Leg. II, 2t).
*** ö 'Ä%^i,i't,ait' iiiraafiu; i;*ö Ji,iii,ini(n : Ktosiklos bei Athenaens 272.
Demetrios' Kegierung. 231
alle Jahre und brachten der Stadt reichen Gewinn. Das Bedürfniss nach
attischen Fabrikaten verbreitete sich immer weiter im Morgenlande;
Handwerk und Kunstindustrie waren in Blüthe, der Mittelstand war zu-
frieden und die aristokratischen Kreise sahen den Idealstaat verwirklicht,
in welchem die Philosophen am Ruder sitzen.
Befriedigen konnte aber dieser Zustand der Dinge nicht. Eine tiefe
Unwahrheit ging durch Alles hindurch. Aeusserlich spielte man mit den
Fomien alter Sittenstrenge und drang mit poHzeihchen Maßregeln in das
Famihenleben ein, aber der Stadtgebieter selbst huldigte einem aus-
schweifenden Luxus und wandelte nach seinen üppigen Gelagen wie ein
Satrap durch die Tripodenstrasse, wo sich Mädchen und Knaben heran-
drängten, um seine lüsternen Bhcke auf sich zu ziehen. * Seine Regierung
artete in das Zerrbild einer Tyrannis aus, welche um so unerträghcher
Avar, je mehr sie sich in die Formen einer schulmeisterhchen Weisheit
kleidete, und bei dem selbstgefälligen Prunken mit hellenischer Bildung
hatte die Eigenwilhgkeit, mit welcher der Kunst versagt wurde, durch
anmuthige und warm empfimdene Bilder des häuslichen Lebens die Gräber
zu schmücken, einen Charakter von Barbarei, der alle wahren Patrioten
tief verletzen musste.
Aeusserhch war Friede, aber im Innern gährte der Groll der demo-
kratischen Partei, welche die von Jahr zu Jahr fortdauernde Besetzung
der Munichia, die Beschränkung des Bürgerrechts, die Ohmuacht der
Rednerbühne nicht verschmerzen konnte. Sie war mn so gereizter, weil
sie in den bestehenden Verhältnissen nur den Sieg ihrer alten Gegen-
partei, welche der Stadt nichts als Schande gebracht hatte, den Sieg einer
oligarchischen Reaktion erkennen konnte. Das Selbstgefühl der Athener
sträubte sich gegen die von macedonischen Waffen gestützte Zucht einer
theoretischen Staatsweisheit, welche abgelebte Satzungen und Institute der
Stadt zu ihren Zwecken missbrauchte, mid da eine Erhebung aus eigener
Kraft immöglich war. fand sich eine unerwartete Hülfe in dem Ehrgeize
der Antigoniden. welche bei der Zerrissenheit des Alexanderreichs in Athen
den Schauplatz erkannten, wo sie etwas vollbringen konnten, das ihrer
Djmastie einen weitreichenden Ruhm eintragen musste: demi diese Stadt
sei, wie Antigonos sagte, die ..hohe Warte des Erdkreises."**
Dazu kam, dass die Befestigung der macedonischen Hausmacht den
überseeischen Herrschergeschlechtern ein Dom im Auge war; deim sie
wollten nach der Idee Alexanders den Mittelpunkt der hellenistischen
* Phaedrus V, 1.
** axonr, r/Js" oi7.ovuivr,g Phit. Dem. 9.
232 Antigonos. Demetrios.
Welt dem Morgenlande gesichert sehen, sie wollten, wie die alten Gross-
könige, den europäischen Continent als ein Stück von Asien betrachtet
wissen.
Es konnte also kein glücklicheres Programm aufgestellt werden, als
die Befreiung Athens von einem unwürdigen Joche. Der erste Erfolg
war leicht. Von der statthchen Seemacht, die Antigonos nach dem
Peiraieus schickte, angegriffen, musste Kasandros' Bruder Munichia auf-
geben. Die Zwingburg wurde geschleift, vom syrischen Königssohne den
Athenern die Freiheit verkündigt und die alte Yolksherrschaft hergestellt.
Die Vorgänge beim Stiu'z der Pisistratiden erneuerten sich. In aus-
gelassener Wuth werden alle Standbilder des flüchtigen Stadtverwesers
vernichtet bis auf eins, das als Denkmal der Vergangenheit auf der Burg
seinen Platz behauptete. Neben Harmodios und Aristogeiton Auirden auf
dem geweihten Festraume der Orchestra, den man von jeder weiteren
Benutzung frei zu halten gelobt hatte, die beiden Könige Antigonos und
Demetri(js auf Viergespann in vergoldetem Erz aufgestellt, um ihnen als
rettenden Heroen auch vom Polemarchos Opfer darbringen zu lassen
(Lm 87).
Auf dem Rande des Areopags o])erhalb des Marktplatzes wurden sie
den zehn Landesheroen angereiht, und man scheute sich nicht, den ganzen
seit Kleisthenes bestehenden, vom delphischen Gott bestätigten Organismus
des Gemeinwesens und der Staatsvei*waltung den fremden Fürsten zu Liebe
umzuwälzen: ja man errichtete dem Demetrios dort, wo er, vom Wagen
herabsteigend, den Boden von Athen zuerst mit seinem Fusse berührt
hatte, als dem „Niedersteigenden" nach dem Vorbilde des Zeus Kataibates
einen Altar. Selbst den Buhlerinnen und Günstüngen des Fürsten wurden
religiöse Ehren zuerkannt (LVI 16). Es war der jähe Rückschlag einer
gewaltsam aufgenöthigten Reaction, welche durch ihre Unwahrheit wesent-
lich dazu beigetragen hatte, die Sittlichkeit der Gemeinde zu untergraben.
Es waren aber bei Herstellung der Demokratie auch die Patrioten
der nationalen Partei von Neuem zu Ehren gekommen, so nanu-ntlich die
Söhne des Ljkurgos. Habron war wieder an der Spitze der Verwaltung,
und . wie die Sorge für die Stadtmauer, als das Palladium der Freiheit,
immer ein Hauptpunkt im Progrannn der Republikaner war, so wurde
auch jetzt auf Habrons Antrag eine umfassende Erneuerung der Stadt-,
Hafen- und Schenkehnaueru. wie sie erst nach Befiviung der ]\Iunichia
möghch war, energisch in Angriff genommen. Su ist die uns erhaltene
l'rkunde des Mauerbaues ein Elirendenkmal dei' neuen Demokratie
(LXXVm 89).
Die Ki-iiiueriino ;iii lAkiiiLins Will- (las Beste, was in dieser wüsten
Demetrios Poliorketes. 233
Zeit die Athener iiucli zusanmieuhielt, und derselbe Stratokies, welcher an
der Selbsterniedrigung der Stadt die schwerste Schuld trug, stellte den
Antrag, dass Ljkurgus* Erzbild oberhalb der Agora errichtet werde
{LXn 46), und zugleich die monumentale Abschrift aller von ihm be-
antragten Gesetze auf der Burg, mn den Bürgern ein Gesammtbild seiner
öffentUchen Wirksamkeit vor Augen zu stellen.*
Am meisten geschah für die Häfen, die so lange der Stadt entzogen,
und nun. wie zu Konons Zeit, die Wiege der neuen Fi'eiheit waren und
das Band mit den überseeischen Wohlthätern. Aus asiatischem Bauholz
wurden die neuen Trieren ei'l)aut : die Werften und Schiffsliäuser wurden
erneuert und das Heiligthum des Zeus Soter mit seiner Vorhalle wahr-
scheinhch um dieselbe Zeit glänzend ausgebaut (CXII 19). ]\Iit dem
Aufschwünge des attischen Tiierenbaues wird auch das berühmte Bild des
Protogenes zusammenhängen, das, in den Propyläen, wie ^rir voraussetzen
müssen , aufgestellt , die Paralos und Ammonias darstellte : neben den
beiden Prachtschiffen sah man als Beiwerke kleine Kriegsfahrzeuge, au
denen anschauhch werden sollte, von wie bescheidenen Anfängen sich der
Bau von Kriegsschiffen bis zu der gegenwärtigen Höhe entArickelt habe.
Was Demetrios zu Stande gebracht, sollte wie die giückhche Yollendmig
dessen erscheinen, was von den Athenern vor Zeiten begonnen worden
war. Man begTeift, dass die Athener auf dies Bild besonders stolz waren,
und dass es nächst dem lakchos des Praxiteles und der Kuh des Myron
als das auserwählteste Kleinod ihres Kunstbesitzes angesehen wm'de.
Demetrios war ein besonderer Gönner des Protogenes, und wenn tue
Thesmotheten der Zeit des Phalereers angehören, so war der Maler zwei-
mal in Athen thätig. Gewiss ist, dass das Paralosbild nicht vor der
Epoche des Antigoniden gemalt sein kann : auch der Xame der Ammonias
passt nur in (he Zeit des Fürstenhauses, welches die Erinnerungen an
den vergötterten Alexander, auf den sich der Schiffsnanie 1)ezieht. eifrig
wieder belebte. **
* Zwei Exemplare, eines oben bei den Weihgeschenken, das andere vielleicht
auf der Agora neben der Bildsäule, nach Carl Ciirtius, Philologiis XXIV, 91,
** (Protogenes) cum Athenis celeberrimo loco Minervae delubri propylon
pingeret, ubi fecit nobilem Paralum et Hammoniada — adiecierit parvolas navis
longas in iis, quae pictores parerga appellant, ut appareret a quibus initiis ad
arcem ostentationis opera sua pervenissent. Plinius XXXV, 101. „sua" halte ich
für ein Glossem, das aus Missverständniss entstanden ist. "Wie kann ein Künstler
auf einem öffentlichen Bilde seine stümperhaften Anfänge haben verewigen wollen!
Ammonias ist an Stelle der Salaminia getreten: Aristoteles, p. 152 Kenyon.
234 Demetrios. Lachares.
Für vorübergehende Vortheile hat der Bund mit den Antigoniden
über die Stadt Athen unersetzhchen Schaden gebracht. Als sie sich selbst
\nedergegeben glaubte, büsste sie, in den Strudel abenteuernder Fürsten-
politik hineingezogen, ihre alte Würde sowie jede selbständige Haltung
vollständig ein. Die ehrwürdigsten Stätten wurden entweiht. Auf der
AkropoKs neben der jungfräuhchen Stadtgöttin durfte Demetrios im
Opisthodom des Parthenon eine liederliche Hofhaltung einrichten, und
in Folge dieser empörenden Misswirthschaft der Demokraten konnte es
den macedonischen Parteiniännern gelingen, einen Menschen wie Lachares
an die Spitze zu 1)ringen, der als unumschränkter Kriegsherr die Burg inne
hatte und seine kurze Macht benutzen konnte, das Bild der Göttin seines
Goldmantels zu entkleiden und von den Schätzen, die Lykurgos so glänzend
vemiehrt hatte, Alles, was er bergen konnte, bei seiner Flucht mitzunehmen.*
Demetrios selbst aber, sowie er König von Macedonien geworden, nahm
die macedonische Politik vollständig auf, und liess sich nicht nur Munichia
und Peiraieus übergeben, sondern Avar auch der Erste, der innerhalb der
Stadt eine Zwingburg errichtete, indem er den Gipfel des Museion be-
festigte und besetzte [VL 63).
Während die Stadt in ihren äusseren Verhältnissen ein Spielball
rücksichtsloser Fürstenlaune war, bheb das wissenschaftliche Leben, dessen
Keime Plato gepflanzt hatte, das einzige Gebiet, wo sich ein selbständiger
und stetiger Zusammenhang erhielt. Zwar wurde gleich nach dem Sturz
des Phalereers von Seiten der Demokratie gegen die Peripatetiker vor-
gegangen, deren Schule man als den Schooß und die Hauptstütze jeder
Reaction ansali : durch das Gesetz des Sophokles wurde die Lehrfi'eiheit
aufgehoben, indem man jeden Schulunterricht von einer besonderen Ge-
nehmigimg der Behörden abhängig machte. Li Folge dessen musste
Theophrast mit seinen Schülern Athen verlassen, und die blühende Vor-
stadt am Ilisos verödete. Die öffenthche Meinung schlug aber bald um;
nach Jahresfrist wurde das Gesetz schon wieder aufgehoben und die
Peripatetiker konnten mit liesseren Beweisen als zuvor das L'nheil zügel-
loser Massenherrschaft lehren. Die Athener konnten sich ihre Stadt nicht
mehr ohne Philosophen und Philosophenschulen denken. Je schlaffer und
verächtlicher das üfteiitliche Leben wurde, um so mehr hob sich nach
und nach das Ansehen der wissenschaftlichen Studien, unter ileren Ver-
tretern allein noch Männer zu linden waren, deren unabhängige Gesinnung
und mannhafter Charakter einen P^indruck machte, dem sich auch der
demokratische Volksmann gewöhnlichen Schlags nicht entziehen konnte.
* Pausanias I. üi. .Michaelis, Parthenon .S. 43, 293.
Zenon. Epikuros. 235
Darum hörte der Gegensatz auf zwischen Stadt und Vorstädten, wo wie
in zwei verschiedenen Lagern einerseits das Markttreiben und die Tages-
pohtik, andererseits die Philosophie herrschte. Die Cyniker hatten die
vornehme akademische Zurückgezogenheit von Anfang an verschmäht;
es war ein Ausdruck von trotzigem Selbstbewusstsein, dass sie auf Strassen
und Plätzen ihre Lehre von wahrer Menschenwürde vortrugen. Zeno
sammelte seine Zuhörer aus der Glitte des Marktvolks, und er wurde trotz
seines Widerspruchs gegen die Neigungen der Menge ein Vertrauensmann
des Volks, bei dem man in ausserordenthchen Fällen die Schlüssel der
Stadtthore niederlegte. *
Eine weitere für die Stadtgeschichte wichtige Aenderung erfolgte, als
Epikur die ländliche Einrichtung der Sokratiker mit dem städtischen Leben
verband. Die Entvölkerung der Stadt erleichterte es. Beides zu vereinen.
In Melite wohnhaft, richtete sich Epikur mitten in Athen seinen Garten
ein, wo er, um alle bürgerlichen Angelegenheiten unbekümmert, mit seinen
Jüngern der philosophischen 3Iuße pflegte (XLV 36).
Was sich, von den Lehren der Stoa genährt, an republikanischer
Gesinnung erhielt, knüpfte sich besonders an die städtischen Feste, die
man nicht sinken lassen wollte. Hier bewährte sich in einzelnen Bürger-
famihen, welche durch alle Stüi'me der hellenistischen Zeit in der Vater-
stadt sich erhalten hatten, echter Athenersinn und ein Zug uneigennütziger
EhrUebe ; so vor allem in der Famihe des Philomelos. Am Aufgange der
Burg war eine Gruppe von Denkmälern, von ihren ]\IitgHedeni mid zu
ihren Ehren gestiftet, und als um die Zeit, da Demetrios von Macedonien
aus seine Herrschaft ausbreitete, die Verhältnisse für Athen günstig waren,
um sich des Wohlwollens der philhellenischen Fürsten im Norden zu ver-
sichern, da war es des Philomelos Sohn Phihppides, der Dichter, der für
die Stadt bei König Ljsimachos thätig war. Er fand ihn zu jeder Auf-
merksamkeit bereit. Er trug ihm vor, wie bei den letzten Panathenäen
den Büi'geni ein Unglück, und zwar ein wohlverschuldetes, begegiiet sei.
Das heilige Schiff' sei mitten im Kerameikos zu Schaden gekommen und
durch einen plötzhchen Windstoss das Segel zerrissen worden, in
welches man gottloser Weise neben Zeus und Athena die Bilder des
Antigonos mid Demetrios eingewebt habe. Dem Könige war es sehr
erwünscht, sich in einem so besonderen Falle als Athenerfi'eund zu bezeugen.
Er schickte für die Herstellung der Triere Mast und Segelstange, gewiss
von vorzüghcher Güte, aus seinen thrakischen Forsten, und die Athener
* Diog, Laert. VII, 6: rtöy thjcöv xct; y.'/.tlg TKiQuxccrcd'i^ia&ui. Droysen,
Hellenismus III, 223.
236 I^'ß Galater 279.
waren entzückt über diesen huldvollen Antheil an ihren städtischen An-
gelegenheiten. *
Aber auch unabhängig von aller Fürstenguust erstarkte noch einmal
die repubhkanische Partei, indem ein Kern national gesinnter Männer sich
zusammenfand und die alte Fi-eiheitsliebe wieder in der Bürgerschaft
erweckte. Man wollte vor Allem wieder im eigenen Hause Herr sein und
die Schandflecken tilgen, mit denen die Partei des Stratokies den Boden
der Stadt besudelt hatte. Man hatte saure Ai'beit. Die Besatzung des
Museion wurde vertrieben, aber die Häfen blieben für die nächsten Jahre
noch in Feindes Hand, und es war jetzt ein Ehrenposten der jungen
Mannschaft, den noch immer gefährdeten Museiongipfel und damit den
Zugang von der Seeseite zu hüten.
Als Athen endhch frei war, folgte eine grössere Aufgabe, an welcher
der neu erwachte Muth sich bewähi-en konnte. Zweihundert Jahre nach
den Tagen des Leonidas war Griechenland wiedenmi von einer Ueber-
schwemmung durch Barbaren bedroht: die Kelten standen vor den
Thermopylen. Die gemeinsame Gefahr weckte von Neuem einen Auf-
schwung des ganzen Volks, und wir sehen die Athener noch einmal als
Vorkämpfer der Hellenen in Waffen treten.
Diese Zeiten wüi'devoller Erhebung im Anfang des dritten Jahr-
hunderts fanden auch in städtischen Denkmälern ihren Ausdruck.
Man war noch immer im Stande, den Königen des Nordens, welche
der Stadt eine uneigennützige Liebe bezeugt hatten, ohne Selbsteniiedrigimg
Auszeichnungen zu gewähren, welche hoch geschätzt wurden. Das alte
Odeion am Ihsos (S. 54) erhielt eine neue Bedeutung, indem man hier
die Stan(n)ilder von Lysünachos und Pyrrhos aufstellte, die den innner
zahlreicher zuströmenden Fremden als Wohlthäter Athens gezeigt wurden
(LXXXVn 22).
Audoleon der Päonier wurde zu Boss auf dem Markt aufgestellt
(LMI 47), Spartokos, König vom Bosporos, im Kerameikos so wie auf der
Burg (LXIV 82). Im Jahre nach dem delpliischen Heerzuge der Kelten
(278/7 V. Chr.) erfolgte ein Beschluss der Bürgerschaft, in jenen unruhigen
Zeitläuften die Thorwege des Dipylon und der heiligen Pforte für die
herkömmlichen Prozessionen neu zu ordnen und sicher zu stellen (LXXX23).
Im Aussenkerameikos aber konnte man wiederum in erhebender Feier echte
Helden bestatten, wie Olympiodors Genossen bei der Erstürmung des
Museion. Der Schild des Leokritos, der zuerst die Mauer erstiegen, wurde
mit einer seinen Heldentod berichtenden Ehreninschrift an der Markthalle
* CLL TT, :U4. 8chul)ert, Hermes X, .S. 147. Dittcuberger, Sylloge p. 143.
Olympiodoros. Demochares. 237
dem Zeus Eleutherios geweiht. Ohnipiodoros selbst, der Freund des
Theophrast, ein leuchtendes Beispiel, dass auch Anhänger des Peripatos
heldenmüthige Patrioten sein konnten, erhielt, wie auf der Burg, so auch
im Prvtaneion ein Standbild (LXIII 11). Von den Kämpfen am Parnass
aber zeugte der neben dem des Leokiitos aufgehängte Schild des Kydias,
der bei seiner ersten Waffenthat von den Kelten erschlagen war, und
Olbiades malte an der Wand des Rathhauses das Bild des Kalhppos, der
bei dem neuen Thermopylenkampfe die Athener gefuhrt hatte.*
Demochares, der dem Stratokies hatte weichen müssen, war nieder
an der Spitze der Büi'gerschaft, und nachdem man fi'üher miter den
alten Führern der nationalen Partei nur Ljkurgos geehrt hatte, stieg jetzt
auch der Schatten des Demosthenes wieder aus dem Dunkel, und es war
in jener Zeit glorreicher Erhebung aus tiefem Fall ein Gelöbniss, seiner
wüi'dig zu sein, als man 270 sein Erzbild auf dem Markte zu errichten
beschloss. So fasste es vor Allen der Antragsteller Demochares auf,
welcher neun Jahre später in der Nähe des Oheims eine Statue erhielt
(L\TI 93 ; L^in 6).
Es entstanden auch neue Feste in dieser Zeit der Nachblüthe. Denn
nachdem das Pythion am Ilisos unter den Antigoniden schon einmal als
Schauplatz der delphischen Pj^thien gedient hatte, wurde nun zur gemein-
samen Feier der wunderbaren Errettung von Delphi ein Nationalfest ge-
gründet, das Fest der Soteria, dem rettenden Zeus und dem pythischen
Grotte zu Ehren, und wenn der vatikanische Apollon attischen Ursprungs
ist und diesem Feste seine Entstehung verdankt, so ist nicht unwahr-
scheinhch, dass sein Urbild im Tempelhofe des Pythion gestanden hat.**
Demochares war der letzte Republikaner in Demosthenes' Sinn, der
von reiner Fi'eiheitsliebe getrieben wurde. Der Unabhängigkeitstrieb erhielt
sich, aber man konnte sich nicht entwöhnen, die Gunst auswärtiger Macht-
haber immer als das beste Capital anzusehen, worüber man zu verfügen
habe. Die Philosophen waren bei ihrer weltbürgerKchen Stellung die
geeignetsten Termittier mit dem Auslande, und so hatte auch der Phalereer
Demetrios, nach Alexandrien flüchtig, die Verbindung mit Aegypten an-
geknüpft. Er zog Ptolemaios Philadelphos in den Kreis der Wohlthäter
Athens.
Das erste Zeichen gegenseitiger Annäherung war die Einführung
* Leokritos: Paus. I, 26, 2. Kydias: X, 21, 5, Vergl. über die Zeit Olym-
piodors Droysen, Hellenismus II, 300.
** Vgl. Hermes XII, 498. Feier der Pythien in Athen 290 v. Chr. Droysen,
Hellenismus II, 2, S. 281.
238 Athen und Aegypten.
ägyptischer Gottesdienste. Nachdem der Isisdienst schon zur Zeit Lykurgs
eingebürgert war (S. 218), erfolgte jetzt die Stiftung des Serapeion in der
östUchen Stadt unweit des Olympieion. Es war eine Huldigung für
Ptulemaios,* der von allen philhellenischen Fürsten zuerst seine Ehre darin
suchte, in Athen eine Anstalt zu gründen, die seinen Namen trug, eine
mit königlichen Mtteln ausgestattete Anstalt zur Pflege der Wissenschaft,
welche im Auschluss an die Anschauungen des Demetrios jetzt die Haupt-
lebensaufgabe von Athen sein sollte, ein grossartig angelegtes Gymnasium
mit vorwiegender Berücksichtigung der geistigen Jugenderziehung und
zugleich ein Schatzhaus hellenischer Litteratur. Er wusste es durch
seine in Athen herrschende Partei zu erreichen, dass ihm im ]\Iittelpunkte
der Stadt, zwischen Markt und Theseusheiligthum, ein gTosser Bauplatz
angewiesen wm-de. Die Athener erbhckten in dem Ptolemaion (LXXXVI73)
eine ungemein zeitgemässe, vielversprechende Wohlthat, welche den alten
Zwiespalt zwischen Wissenschaft und städtischem Leben vollends beseitigen
werde. Sie hofften einen neuen Aufschwung der Stadt und hielten mit
ihren höchsten Ehrenbezeigungen nicht zurück. Als elfter der Landes-
heroen erhielt Ptolemaios sein Standbild oberhalb des Stadtmarkts, und
vor dem Odeion wurde sein und der Seinigen Bildniss den Wohlthäter-
statuen angereiht (LXT^^ 4).
Das geschah Alles, während die Stadt nuch sich selbst überlassen
war. So wie aber nach Pyrrhos' Tode Antigonos Gonatas sich in seiner
Herrschaft wieder fest einrichtete, war es mit der von den Freunden
Aegyptens klug benutzten Ruhe vorbei. Es erwachte der alte Widerspruch.
Athen sollte wiedennn rein macedonische Provinzialstadt werden, während
die Partei des Ptolemaios, durch des ehrgeizigen Königs Versprechungen
aufgeregt, sich ganz der neuen, lockenden Aussicht hingab, wie eine
Schwesterstadt Alexandriens einem grossen Insel- und Küstem-eiche an-
zugehören, in welchem man auf die in Aussicht gestellte Unabhängigkeit
um so eher rechnen zu können glaubte, je weiter der Mittelpunkt des-
selben entlegen war. Vom Muth der Stoa beseelt, trat Chremonides.
Zenons Freund, als Haupt der Patriotenpartei an die Spitze der Bewegung:
von Athen erging der Aufruf für nationale Freiheit durch ganz Hellas
und fand einen überrasclienden Erfolg, so dass das ganze Volk sieh erhob;
die peloponnesischen, selbst kretische Städte nahmen Tlieih die Bundes-
urkunde wurde am Tempel der Athena Polias aufgestellt: die Stndtmauer
wurde namentüch am Südrande beim itonischen Thore ei-neuert (LXXJX 1 ).
Die äg3^tische Flotte kam, Athen zu schützen: die Bürger kämpften
* Tianü nioi.ttiitiov iKÖv iat;yt'(yoiTo PailS. I, 18, 4.
Chremonides. Diogenes. 239
lu'ldenniütliig, aber sie mussten sich Antigonos 263 bedingungslos ergeben;
und nicht nur Museion und Munichia wurden jetzt besetzt, sondern auch
Sahmiis und Sunion, um jede überseeische Verbindung abzuschneiden.
Das war für die Politik der Macedonier, welche Attika ihrem festländischen
Territorialbesitze endhch fest eingliedern wollten, die Hauptsache. Daher
gab Antigonos den Athenern das Museion zurück, damit die fremde
Garnison nicht täglich durch ihre Strassen ziehe, wahrscheiiüich nicht
eher, als nachdem die langen Mauern niedergerissen waren.* Von der
Seeseite wurde die Blokade fortgesetzt: auch die Landschaft war in den
schweren Kriegszeiten so verödet, dass wohlhabende Patrioten, die Gebrüder
Eurykleides und ]Mikion aus Kephisia, Geld spendeten, um den neuen
Anbau vieler Landstriche zu erleichtern.
So bheb es unter Antigonos und Demetrios; Athen war gebrochen.
Nationale Widerstandskraft war nur im Peloponnes vorhanden, wo imi
dieselbe Zeit, als Demochares sich in Athen erhob, Bewegungen begonnen
hatten, welche im Achäerbunde einen giückhchen Fortgang fanden. Er
dehnte sich Schritt für Schritt aus, und nun wurde den geknechteten
Athenern nicht von fremden Dynasten, sondern von Volksgenossen die
rettende Hand geboten. Aratos erreichte es, dass der macedonische
Commandant Diogenes, durch ein Geldgeschenk gewonnen, bei dem Tode
des Demetrios, als vermuthlich die Soldzahlungen aus der königlichen
Kasse stockten, seine Truppen sämmtlich enthess. UrplötzHch war Athen
wieder frei; die patriotischen Brüder gaben Geld für den Mauerbau um
Stadt und Hafen (LXXIX 16). und in Diogenes wird ein neuer Befi*eier
mid Retter mit heroischen Ehren gefeiert. An der Nordseite der Bm'g
wird ihm ein Bezirk geweiht, das Diogeneion, und im Anschluss an das
Heroon eine neue städtische Bildungsanstalt eingerichtet, die seitdem
einer der wichtigsten Plätze des Gemeindelebens in Athen gewesen ist
(LXXXV 57).**
Der eigentliche Befreier war Aratos, der den günstigen Zeitpunkt so
glücklich benutzt hatte, um für seine Sache Athen zu gewinnen. Die
Athener verhielten sich aber gegen die achäische Pohtik eben so spröde, wie
einst gegen die thebanische unter Epameinondas. Selbst völlig ohnmächtig,
komiten sie sich doch nicht entschliessen , einem griechischen Bunde
beizutreten, der nicht in Athen seinen ]\Jittelpunkt hatte. Durch die
* Droysen, Helleuismus III, 247. Wachsmuth I, 629.
** Köhler: Ein Verschollener. Hermes YII, 1. Die Heroisirung wird nach
Alexander zum Ausdruck des gemeinsten Servilismus. Nach Deneken in Roschers
Lexikon Sp. 2545 erstes Beispiel öffentlicher Heroisirung.
240 Athen und Pergamon.
Gunst überseeischer Dynasten verwöhnt, schauten sie immer wieder nach
dem Auslande hinüber, und ihre Hoffnungen täuschten sie auch jetzt nicht.
In der Philosophie wurzelten auch die neuen Beziehungen, welche
sich jetzt anknüpften, die zu den Pergamenem. Denn die Bürgerfamilie
von Tieion am Schwarzen Meere, welcher Philetairos angehörte, war der
attischen "Weisheit zugethan. Sein Nachfolger Eumenes war mit Arkesi-
laos und mit dem Peripatetiker Lykon, der sich im chremonideischen Kriege
als freigebiger Patriot bewährt hatte, eng verbunden,* eben so wie sein
Sohn Attalos mit des Arkesilaos Nachfolger Lakydes. Ihm zu Ehren
baute er in der Akademie eine neue Gartenanlage, das Lakydeion (XCV 69).
Hier also war die Liebe zu Athen keine hohle Phrase, sondern ein per-
sönliches Yerhältniss, und von allen Stiftungen, welche durch auswärtige
Wohlthäter in Athen gemacht sind, war es bei Weitem die sinnvollste,
dass König Attalos die Geschichte seines jungen Reichs an die von Athen
und an die Götter- und Heroensage der Hellenen in einer vierfachen
Reihe plastischer Gruppen anknüpfte, die auf der kimonischen Burgmauer
den würdigsten Platz erhielt. Oberhalb des Theaterrundes standen die
Götter als Besieger der Giganten, mit denen man die Kelten als frevel-
hafte Störer des Weltft-iedens zu vergleichen liebte ; es folgten die Helden
Athens im Amazonenkampfe und in der Schlacht von Marathon; endlich
die Pergamener, welche auf den Schlachtfeldern Mysiens vollendet hatten,
was von den Athenern 278 bei Thermopylai begonnen war, die Rettung
hellenischer Bildung vor den Barbaren des Westens (L\TI 35).
Die Pergamener waren von allen auswärtigen Fürsten diejenigen,
deren Liebe zu Athen die auflichtigste war. Wie sie auch in Asien
Athener sein wollten, bezeugt die Stiftung der Panatheuäen in Pergamon:**
in Athen aber betrieben sie nicht allein dynastische PoUtik, sondern traten
in die Aufgabe der nationalen Partei ein, indem sie für die Sicherheit
der Stadt Bauten aufführen hessen (LXXIX 20), und um auch selbst im
^Mittelpunkte von Hellas zu Hause zu sein, verschafften sie sich von den
Aetolern den Besitz der Insel Aigina. Und die Athener bedurften in der
That naher Freunde; denn König Phihppos machte jetzt furchtbaren Ernst,
der unerträglichen Unbotmässigkeit der Stadt ein Ende zu maehen. Er
war der Erste, der mit allen Rücksichten brach, welche seine A'orfahren von
Phihpps und Alexanders Zeiten her noch immer genommen hatten, nn<l
behandelte die Athener nun mit grösserer Erbitterung als alle anderen
Feinde seines Reiches. In ihrer Bedrängniss riefen sie den befreundi'ten
* Dittenberger, Sylloge p. 164, 70.
** Fränkel, Inschriften von Pergamon Nr. 18, Z. 17.
Philippos. Enmenes. Attalos. 241
König, der mit den Ehodiern von Aigina herüherkam. durch das Dipylon
seinen feierlichen Einzug hielt und neben Ptolemaios als zwölfter Eponymos
den Ehrenplatz einnahm.
Diesen Festlichkeiten folgte die schwerste Kriegsnoth. Denn nach-
dem die Athener in ihrem neuen Freiheitstaumel Alles erschöpft hatten,
was in ihrer Stadt geschehen konnte, um jede Spur einer Yerl)indung
mit Macedonien zu vernichten, * mussten sie den König in ihrem eigenen
Stadtthore bekämpfen. Philipp hatte schon das äussere Thor durch-
brochen, ^vurde aber in dem Thorhofe, ehe er die Stadt betreten, so
heftig von den Geschossen der Bürger bedrängt, dass er sich nur durch
einen schnellen Rückzug retten konnte. Die Athener waren aber, wie in
der Zeit des archidamischen Kriegs, auf ihre Ringinauern beschränkt, und
mussten ruhig zusehen, wie die vorstädtischen Anlagen, auf die sie am
meisten stolz waren, Lvkeion, KA'nosarges, Akademie mit einer leiden-
schaftlichen Wuth, welche auch der Gräber nicht verschonte, verwüstet
wurden. Dennoch gelang es dem Könige nicht, die volle Rache an der
Stadt zu nehmen. Sie empfing bei eigener Verarmung immer neue
"Wohlthaten von den Pergameneni, die jetzt Gelegenheit hatten, in glänzen-
dem Lichte zu zeigen, wie verschieden sie von den Barbaren des Xordens
seien. König Eumenes (197 — 159) baute ihnen am Südfusse der Burg
die „eumenische Halle" (XCI 18), von Titruv unter den Bauten genannt,
welche, den offenen Theaterräumen benachbart, der zu den Yorstellungen
zusammenströmenden Menschenmenge als geschützte Wandelhallen zu dienen
bestimmt waren, Attalos ü. aber (159 — 138) eine neue Markthalle, die uns
bis 1864 nur aus Athenaios bekannt war; sie wurde an der Ostseite des
Kerameikos, migefähr in der Flucht der Poikile, 110 Meter lang, von
Nordwesten nach Südosten errichtet. Ausserhalb des von Staatsgebäuden
eingefassten Stadtmarktes gelegen, sollte sie an dem gTossen Verkehrs-
platze, anstatt der bisherigen Buden, als eine nach orientalischem Muster
angelegte Bazarhalle dienen. Das Terrain musste im Süden abgetragen,
im Xorden um 3 — 4 Meter erhöht werden (XC 54).
Kolossale Standbilder von Eumenes nnd Attalos bezeugten die Dank-
barkeit des Volks gegen die Pergamener, deren treue Anhänglichkeit Alles
überboten hat, was fürsthche Wohlthäter jemals ftir Athen gethan haben.
Ilir Beispiel war im Orient wie in Athen wirksam, und nachdem die
Athener durch die Niederlage des erbittertsten Feindes bei Kynoskephalai
endhch aus ihrem fortdauernden Angstzustand erlöst waren, sehen wir
wohlhabende Bürser zusammentreten, um im Peiraieus, der so lange nicht
* Livhis 31, 44.
Gurt ins, Topographie. 16
242 Seleukos. Antiochos.
in sichern Händen der Stadt gewesen war. ein neues Theater einzurichten.
(CX^HTT 48) und von (h^n überseeischen Fürsten sind es jetzt die Syrer,
welche ihre Ehre darin suchen, der Stadt Hukligungen darzubringen.
Schon Seleukos Xikator hatte sich im Sinne Alexanders als ein be-
sonders aufmerksamer Gönner bewährt, mdem er die aus der Tyrannenzeit
stammende, von Xerxes fortgeschleppte Schriftensammlung den Athenern
zurücksandte (LXXXY 61): sein oder des Antiochos Verdienst war es.
dass die alti'u Erzbilder von Harmodius und Aristogeiton wieder heim-
kehrten. p]s war ein seltsames Schauspiel, wie auf einem Festschiffe
asiatischer Dynasten die Heroen der attischen Demoki-atie durch das
ägäische Meer gefahren, wie sie, als das Schiff in Ehodos landete, von
den Bürgern feierlich empfangen und in Prozession nach der Stadt geführt
wurden, um daselbst wie Götter mit Opfern und Lektistemien verehrt
zu werden. Dann wurden sie neben den Standbildern von Kritios und
Nesiotes auf der Orchestra wieder aufgestellt (LYI 8). Ein Erzbild des
Seleukos auf dem Markte unweit der Poikile bezeugte die Dankbarkeit
der Stadt (LXIV 45).*
Alle philhellenischen Könige aber suchte Antiochos Epiphanes zu
überbieten, indem er, ein leidenschaftlicher Gründer prunkender Denkmäler,
den Athenern ein Bauwerk errichtete, Avelches auch die "Werke der peri-
kleischen Zeit verdunkeln sollte. Er nahm den vor viertehalb Jahr-
hunderten verlassenen Bauplan der Pisistratiden am Ilisos wieder auf
und gründete dem olympischen Zeus, dessen Ehre ihm besonders am
Herzen gelegen hat, einen Tempel, dessen Maße und reiche Ausstattung
an dem wichtigsten Schauplatze griechischer Bau- und Bildkunst zeigen
sollten, welche Fortschritte inzwischen gemacht worden seien. Es war ein
Hypäthraltempel mit acht Frontsäulen im korinthischen Stil, und es lag
eine Aufmerksamkeit gegen die neuen "Weltherren darin, dass der Eömer
Cossutius der erkorene Baumeister war. wie man damals auch in Antiucheia
römische Monmnente nachahmte.** Den Bau unterbrach des Königs
Tod (164), und von Xeuem lag auf der grossen Terrasse ein halbfertiger
Marmortempel (XLH 17). Ein zweites Denkmal des Antiochos war das
* Ueberfahrt der Tyranneninürder: A'alerius Maximus ed. Halm j). 109. Xg].
Hermes XV, 148. Soloiikos oder Antiochos: Paus. I, b. Wahrscheinlich hat es in
Athen verschiedene Nachbildungen der Statuen des Antenor gegeben: so erklärt
sich die Nachricht bei Arrian III 16; VII 19. Eine Orchestra ohne Altar und
Festtänze kann ich mir nicht denken und bogreifo nicht, wie die auch im Skoliou
80 deutlich ausgesprocliene Thatsache der lleroisirung bestritten werden kann.
** 0. Müller, Antiquitates Antiochenae p. 55.
Andronikos Kyrrhestes. 243
Gorgoneion aus vergoldeter Bronze, das oberhalb des Theaters befestigt
wurde, em weithin glänzendes Wahrzeichen der Akropolis, das zugleich
nach einem auch die hellenistische Zeit beherrschenden Aberglauben als
monumentales Schutzmittel dienen sollte (LX24). *
Auch einzelne Philhellenen betheiligten sich an der Ausstattung
Athens, und einem von ihnen ist das Glück geworden, dass er ein gemein-
nütziges Bauwerk vollständig herstellte, ein Werk, das schon in alter Zeit
lebhafte Anerkennung fand, das sich bis auf den heutigen Tag in gutem
Zustande erhalten hat und dadurch für die Stadtgeschichte von hervor-
ragender Bedeutung ist: der achtseitige Marmorthurm mit den Relief-
bildern der Winde, dessen Aussenwände den Sonnenstand erkennen
Hessen, dessen zeltförmiges Dach einen beweghchen Tiiton tiaig, der die
Windrichtung zeigte, während das Innere eine Wasseruhr als amthchen
Zeitmesser enthielt. Es ist das von Yarro und Yitruv beschriebene Werk
des Andronikos aus Kyrrhos, dessen Haus in attischen Inschriften an-
geführt wird (LXXXATI 1, 20).
Seiner Bedeutung nach ist das Gebäude mit dem Horologium zu
vergleichen, das Scipio Xasica 158 v. Chr. in Rom erbaute, und es kann
kein Zweifel darüber obwalten, dass dieser sogenannte Windethurm die
Bestimmimg hatte, einem Mittelpunkte des städtischen Verkehrs als
Schmuck zu dienen und der Volksmenge daselbst Gelegenheit zu geben,
sich zu jeder Stunde über Tageszeit und Witterung zu unterrichten.
Es war ja für den Geschäftsverkehr der Bürger sehr wichtig, auch mitten
in der Stadt jederzeit zu wissen, ob zum Auslaufen oder zum Ankommen
ihrer Seeschiffe der Wind günstig sei.
Dieser Bau ist also ein deuthches Zeugniss dafür, dass im städtischen
Verkehr eine wesentliche Verändermig eingetreten ist: denn eine früher
abgelegene Gegend erscheint jetzt als der belebteste Stadttheil. Von einer
Verlegung dieser Art zeugt auch die Ueberlieferung, dass ein Ort Eretria
zu Athen in späterer Zeit als Marktplatz gedient habe (LXX 20). Der
alte Gau aber, zu dem diese Gegend nördlich von der xlki'opohs gehörte,
war, wie wir gesehen haben (S. 21), Kollytos, und es wird auf das Be-
stimmteste bezeugt, dass dieser von der Altstadt weit entlegene Gau im
Laufe der Zeiten ein städtischer Centralplatz wurde, das gesuchteste
Quartier der wohlhabenden Bürger, wie Ki'aneion in Korinth, und diese
neue Bedeutung, die der alte Gauort gewonnen hat, wird dem Umstände
zugeschrieben, dass er der Platz des Marktverkehrs geworden sei (LXXI65).
* Vgl. den in Fels ausgehauenen Charonkopf als Apotropaion oberhalb Antiocheia,
Müller a. a. 0. 62. Monumentale Gorgoneia: Eamsay Hellenic Studies III, 15.
16*
244 D'is neue Prytaneion.
Es hat also vuiii Kerameikos ans eine nach Osten gerichtete Ver-
schiebung des städtischen Verkehrs stattgefunden, wie ja auch die Grün-
dungen vom Ptolemaion und Diogeneion in dieser Richtung erfolgten.
Dass diese Veränderung aber keine zufällige und allniählich eingetretene
gewesen sei, sondern auf einer staatlichen Einrichtung beruhte, wird
dadurch bezeugt, dass in derselben Gegend, in der IVIitte der nördlichen
Burgseite, oberhalb des Windethurms ein öffentliches Gebäude lag, welches
als das Stadthaus oder Prytaneion der Athener bezeichnet wird. Das
Stadthaus von Altathen mit dem Stadtherde kann nicht in einem ur-
sprünglich vorstädtischen Gau gelegen haben. Das alte Stadthaus ist
vom Kydathenaion nicht zu trennen (S. 51), und wie Thukydides die
Lage der Altstadt im Süden der Burg aus den dort gelegenen Heilig-
thümern beweist (S. 42), ebenso benutzt Aristoteles die Gel)räuche der
Anthesterien , um die unmittelbare Nachbarschaft des alten Königsitzes
und des Dionysos in Limnai zu erweisen.*
Es muss also im Zusammenhange mit dem Zuge der Bevölkerung
nach der bequemeren Xordseite, der sich schon in der Pisistratidenzeit
bemcrklich macht, eine Verlegung stattgefunden haben, eine neue Ver-
pflanzung des Stadtherdes. ** Athen entbehrte eines würdigen Stadthauses,
und der Neubau wird einer Zeit angehört haben, da man flie moderne
Stadt von den Erinnerungen der Vergangenheit zu lösen suchte. Das
entspricht dem Geist der macedonischen Zeit, und ich wage die Ver-
muthung, dass kein Anderer als Demetrios der Phalereer das neue Pry-
taneion gegründet habe. Seine Verwaltungszeit war die ruhigste mid für
städtische üml)auten geeignetste; seine Popularität wäre nicht so gross
gewesen, wenn er nicht viel für den Glanz der Stadt und den Wohlstand
der arbeitenden Klassen gethan hätte ; sein philosophischer Geist war zu
Reformen aller Art geneigt; seine Werke sind aber durch den jähen
Umschwung der Volksgimst am meisten in Schatten gestellt. Seinem
Sinne entsprach es, die Athener mehr und mehr nach der Landseite
herüber zu ziehen, und im Anschluss an die natürliche Bewegimg der Be-
V()lkerung eine zeitgemässe Umgestaltung durchzuführen, die ein dauerndes
Zeugniss seiner Friedensregierung sein sollte.
* Ä&tjyaiwy 7io).iTtia ed. Kenyon p. 7 : o .i«(Ji?.ii\; ti/t rö ivf X(c?.ovuti'o>'
ßovx6).ioy, 7i'/.riaioi' tov TJQVTavtiov (at;utlot' öt ' in Xfci %'vv yit^ Tijt; tov /3«<rtAfcüs"
;'i'»'fazö<r avufxi^ig lyncv/^it yh'tna xrä o yuuos). Das ai,uiioy cTf ents])richt s^anz
dem zt/.fxioiov öi bei Thuk. II, 15. Die Oottestrauung war wie eine Xarlibar-
hochzeit (S. 57) im alten Asty. Uebcr das liiikoleion vgl. S. 51.
** Schüll, Hermes VI, 49. Ich glauhte früher (Attische .Studien 11, ti2, 65)
die Gründung des neuen Prytaneion in die römische Zeit setzen zu müssen.
Der neue Stadtherd. 245
Im Yerg-leich mit dem alten Prytaneion der Südseite (LXXXIX 4S)
war das neue ein Prachtbau mit l)reiter Front, die Unterstadt überragend,
deren Strassen, namentlich die Prachtstrasse der Tripoden, unmittelbar
von hier ausgingen. Hier wurden jetzt die ehrmirdigen Ueberreste der
solonischen Gesetztafeln untergebracht, welche damit ihren dritten Platz
erhielten (S. 175), und während im ältesten Prytaneion nur noch alter-
thümliclie Rechtsgebräuche vollzogen wurden, und im Filial desselben,
der Tholos des Kerameikos (S. 93), die Prjtanen fortfuhren ihre Opfer
zu verrichten und die Eegierungsgeschäfte zu versehen, war nun im
Prytaneion oder Prytanikon (LXXXIX 2ü) der Stadtherd des Demos von
Athen : hier wurde das Bild der Hestia aufgestellt , und neben ihr im
Sinne einer volksfreundhchen, versöhnenden Politik das der Eirene ; hier
war jetzt wohl auch die Staatstafel, an welcher die Ehrengäste bewirthet
wurden, wie einst an der Königstafel auf der Burg.*
Als der Geist der alten Repubhk wieder auflebte, wurden in diesem
Prytaneion ÄEltiades und Themistokles aufgestellt; hier Olympiodor und
Demochares, dessen Erzbild von einem anderen Standorte, wahrscheinlich
im Kerameikos, hierher versetzt worden ist, so dass er an erster Stelle
rechts vom Eingange zur Hestia als das Vorbild eines tapferen Bürgers
stand (LVm 2).
Nachdem sich der städtische Verkehr mehr und mehr nach diesem
neuen Centrum hingezogen hatte, hat Andronikos unterhalb des Prytaneion
sein Horologium gebaut, im Beginne der römischen Zeit, wie wir voraus-
setzen müssen, ohne den Bau näher bestimmen zu können.
* Verschmelzung der Staatstafel der Pry tanen mit der der Ehrengäste : Scholl,
Hermes VI, 50. Eine unklare Andeutung des veränderten Marktverkehrs liegt
auch in der Notiz über die Verlegung des Standorts der Tagelöhner XL VII, 2.
Auch das Wasser der Burgquellen wurde jetzt hierher geleitet. Unterirdischer
Wasserzug von der Klepsydra: Bötticher, Bericht über die Ausgrabungen auf der
Akropolis. 1863, S. 222. — Neu-Prytaneion : olxo^ fxayccs (Schob Thuk. II 14) im
Gegensatz zum olx'iay.og (LXXXIX 4S).
vn.
Die römische Zeit.
Im Gefolge des Königs Attalos, als er 2(ii v. Chr. von x\igina
herüberkam und seinen Einzug durch das Dipvlon hielt (LXXX 10). sind
die ersten Gesandten Roms nach Athen gekommen. Von den Pergamenem
eingeführt, haben die Römer in ihrem Sinne die Verhältnisse aufgefasst
und den Krieg mit Macedonien aufgenommen. Nach dem Siege von
Kjmoskephalai sind sie einfach in die hellenistische Politik eingetreten,
indem sie an den Isthmien den Griechen die volle Unabhängigkeit als
ein unveräusserliches Ehrenrecht zurückgaben. Sie sind aber nicht bloß
in die Geleise der orientalischen Philhellenen eingetreten, sondern es ge-
stalteten sich ganz eigenthündiclie Verhältnisse, als die beiden von
Hause aus verwandten Nationen nach langer Entfi'emdung in einer Zeit,
wo beide einander bedurften, sich zusammenfanden. Es war also nicht
Fürstenlaune oder Hofpolitik, welche die staatlichen Beziehungen bestimmte,
sondern die Nationen selbst in ihren würdigsten Vertretern verbanden
sich, und während den Macedoniern gegenüber ^Mämier wie Phokion immer
nur die Erfolglosigkeit des "Widerstandes betonen konnten. Avar die neue
Continentalmacht der Art, dass Rihrer der nationalen Partei in ihr die
einzige Gewähr einer glückhchen Zukunft Griechenlands erkannten.
Diese Anschauung der Zeitverhältnisse wurde nach dem zweiten
macedonischen Kriege durch die achäischen Geissein in Rom auf beiden
Seiten zum klaren Bewusstsein gebracht. Es war eine denkwürdige
Fügung, dass inmitten der Achäer zuerst die Ueberzeugung ausgesprochen
wurde, im römischen Reiche finde die griechische Geschichte ihre Voll-
endung, und dass derselbe Stamm, in welchem am meisten politische
Einsicht, aber aucli am meisten Selbstgefühl und Ereiheitsliebe lebendig
war, wiederum den Anhiss geben musste, dass die philhellenisehe (Je-
sinnung der Römer in das Gegentheil umsclilug und dass (his feierlich
befreite Volk der Hellenen von ihnen nach unl»ainiherzigem Kriegsrecbte
mit voller Iliicksichtslosigkeit beliandrjt wurdr.
Athen und der Westen. 247
Den Athenern gegenüber hat ein solcher Umschwung nicht statt-
gefunden. Sie hatten die Genugthuung von der neuen Weltmacht als
Bürger einer Stadt angesehen zu werden, welche einen wohl begTÜndeten
Anspruch habe, anders als alle Städte des Erdkreises behandelt zu
werden. Hier folgten die Römer ganz den Anschauungen, welche seit
Alexander für die Philhellenen des Ostens maßgebend gewesen sind.
Athen, zu ohnmächtig, um irgend Avelche Besorgnisse einflössen zu
können, blieb ein heihger Ort, an welchem Niemand sich vergreifen
könne, ohne sich selbst zu verunehren, und die Athener waren ihrer-
seits wohl geschult, mit einschmeichelnder Liebenswürdigkeit den Römern
entgegen zu kommen.
Die Philosophen waren nach wie vor die verbindenden Persönlich-
keiten, welche zwischen Aus- und Inland, zwischen Osten und Westen
wichtige, lebensvolle Beziehungen knüpften.
Karneades, der Stifter der neuern Akademie, war von Cypern in
Athen eingebürgert. Zu seinen Füssen sassen Attalos und Ariarathes;
Attalos, der seinem Bruder Eumenes 159 in Pergamon folgte, Ariarathes,
seit 162 König von Kappadocien, das durch die Pergamener in den Kreis
der hellenischen Bildung hereingezogen war ; beide errichteten gemeinsam
dem Philosophen ein Standbild im Kerameikos (XLI 10). Derselbe
Karneades war es, welcher 155 v. Chr. mit den Vertretern der Stoa und
des Peripatos als Gesandter Athens in Rom auftrat und durch seine Per-
sönhchkeit solchen Einfluss gewann,' dass die altrömische Partei sein
längeres Verweilen hintertrieb, damit die jungen Römer nicht zu Athenern
würden.
So reichte die Macht der Akademie vom Pontus bis zum Tiber.
Als Sitz dieser geistigen Weltmacht wurde Athen in immer weiteren
Kreisen geehrt, immer mehr von Ausländern jeglicher Herkunft auf-
gesucht, welche als Freunde attischer Weisheit bezeugen wollten, dass
sie keine Barbaren seien, sondern an höherer Geistesbildung vollen An-
theil hatten.
Auch von Staatswegen wurde die Stadt noch immer als ein in
seinen bescheidenen Grenzen sich selbständig bewegendes Gemeinwesen
angesehen.
Sie muss auch noch eine kleine Marine gehabt haben; sonst wäre
der Rest einer Inselherrschaft undenkbar, der durch Entscheidungen des
Senats den Athenern zugesprochen wurde, und die Kleruchen von Mj^ina
errichteten nach dem dritten macedonischen Kriege auf der Akropolis
neben dem Tempel der Pohas die Steinurkunde, in welcher sie auf Grund
des von Rom neu erkaimten Besitzrechts Athens auf Delos und Lemnos
248 Cliaiiten, Demos, Roma.
ihre alte Zusammengehörigkeit mit der Miitterstadt dankbar von Neiu^m
bezeugten. *
Auch in der Weise schioss man sich an die alten Zeiten an, dass
man die Römer als Bundesgenossen ansah; je mehr man sich aber von
ihrem Wohlwollen abhängig fühlte, um so eifriger war man bestrebt, sich
dasselbe durch ehrerbietige Aufmerksamkeiten zu sichern. Die waffen-
tragende Jugend ^\•Tlrde angewiesen, hochgestellte Römer feierlich zu
empfangen und sie durch Ehrengeleite auszuzeichnen.**
Dem Dankgefühle suchte man auch einen rehgiösen Ausdruck zu
geben und benutzte dazu das Heiligthum der Chariten vor der Burg
(XXIII 82). Diesen Göttinnen war schon in der demosthenischen Zeit
die ihrem Namen entsprechende Bedeutung dankbarer Gesinnung gegeben,
wie wir daraus schliessen dürfen, dass die Cherronesier , durch Athen
gerettet, einen Altar der Chariten und des Demos der Athener errichtet
haben sollen.*** Nachdem also diesem Dienst, der sich an uralten
Nymphendienst angeschlossen hatte (8. 40), eine etliische Bedeutung
gegeben und mit ihm der personificirte Demos von Athen (S. 212) ver-
bunden war, erweiterte man die Gruppe, indem man die Stadtgöttin der
Römer als eine Genossin derselben aufiiahm, und es wurde ein Priester-
thum der Chariten, des Demos und der Roma eingesetzt (XXIH 77).
Dieses Heiligthum wurde nun, wie früher das Odeion am Ilisos, benutzt,
um Ausländern, die sich um das Gemeinwesen verdient gemacht hatten,
eine Huldigung zu erweisen. So wurde auch dem Ethnarchen und Hohen-
priester aus dem Stamme der Hasnionäer, Johannes Hyi-kanos, ein Erzbild
in dem erweiterten Heiligthum der Chariten errichtet (XXXÜT 81).
Gewiss haben bei dem neueröffneten Zuge aus Italien nach Athen
die römischen Philhellenen sich nicht damit begnügt, auf der Akropolis
ihr Opfer oder einzelne Weihgeschenke darzubringen, sondern auch monu-
mentale Stiftungen gemaclit. und wir dürfen die sogenannte „Halle des
Römers" (XCH 25) wohl als eines der Erstlingswerke dieser Art ansehen.
Von den städtischen Heiligthümern war es das Asklepieion. welches eine
besondere Anziehungskraft übte: die Tempelanlagen hatten sich sehr
* CIA. II 503: vntQ xt,^ ytyoi'vift; in'i r^s' Piouaiioy avyxh'.rov ßtß«noatiOi-
töjy ■nQÖttQov vntcQ^roioü)*' vf',au)i' to) di'ifjo) tm Ad-r^yctiwy. Polybios 30, 18. Kiroh-
hoff, Hermes I, 21.
** av^/uu^oii c<n(a'Tt,an; Irioh.ntir — ro'n 7Tr(()((yii'outi'oi.; (fi'/.od' x«'i ivtQytTKis
'Pw/uieioig: Grassberger, Erziehung uu<l Uuterricht im klass. Alterth. III, IST.
*** Demosth. XVIII 250: /ÜQiioi ^iiouo^' x«) di[uov AS^i.vulwy. So sieht
Aristoteles in dem Charitenheiligthum die Anerkennung einer Verptlichtuug zur
ccyTtmö^oati. Eth. Nicom. p. bS, 2S.
Athen und Rom. 249
erweitert, und da die Bauten, wie es scheint, nicht sehr suUde ausgeführt
wurden, wiir das Portal des älteren Eingangs und ebenso der Tempel,
der als das ursprüngliche Filial des epidaurischen Heiligthums galt, in
Verfall gerathen, und der Priester des Heilgottes und der Hygieia. Diokles.
erbat sich vom Käthe die Erlaubniss, aus seinen Mitteln den älteren Theil
des Tempelbezirks neu herzurichten (XYJI 47).
Ton der herkömmlichen Feier der dionA'sischen Feste zeugen die
hymettischen Steintafeln mit den Verzeichnissen der aufgeführten Komödien,
welche nach zehnjährigen Abschnitten auf den einzelnen Tafeln zusammen-
gestellt waren. * Die bildenden Künstler waren in voller Thätigkeit,
namentlich die Familie, in welcher die Namen Eucheir und Eubulides
wechselten. Es war eine sehr angesehene, begüterte, auch in Delphi
hoch geehrte Famihe, ** und von ihren Mitgliedern wurden um dieselbe
Zeit, da Korinth verwüstet wurde, im Kerameikos grossartige Weih-
geschenke errichtet, welche auf gemeinsamer Grundmauer Gruppen
glänzender Marmorstatuen vereinigten. ***
x\n dem friedlichen Gedeihen der Stadt hatten die Römer einen
wesentlichen Antheil, indem sie dafür sorgten, dass keine Parteiwirren
die Ruhe störten und den Fremdenverkehr unterbrachen. Diese Maßregeln
hingen mit den Anordnungen zusammen, welche nach dem Ende des
achäischen Kriegs ganz Griechenland betrafen: Einführung eines Census
und Aufhebung der demokratischen Verfassungen. Den Hauptanstoss
bildeten immer die im Theater oder in theaterähnlichen Räumen tagenden
Volksversammlungen, ein nach römischen BegriflTen unerträgliches Unwesen.
Man Hess also vor der Attaloshalle eine Tribüne errichten, vor welcher
die Bürgerschaft zusannnenberufen M'urde ; es war eine ähnhche Maßregel
wie die der Dreissig (S. 199). Die römischen Reformen erfolgten ganz
nach dem Programm der alten Ohgarchen, und so waren die Römer that-
sächlich in die Geleise der macedonischen Politik eingelenkt, indem dem
Statthalter in Thessalonike die Oberaufsicht der städtischen Verfassungen
übergeben und für die ganze Hämushalbinsel ein gleichartiges Regiment
hergestellt wurde, wie einst für das Königreich des Kasander.
Die Einbusse an alten Volksrechten wurde auch bei dem Genüsse
eines friedlichen Wohlstandes nicht verschmerzt, und die wachsende Ver-
stimmung kam zum Ausbruch, als plötzlich ein neuer Dynast im Morgen-
lande auftrat, wilder und abenteuerhcher als alle früheren Philhellenen
des Ostens, dem die Bundesgenossenschaft Athens wichtig war, um seinen
* CIA. II 2 p. 403.
** Löwy, Inschriften griech. Bildhauer n. 542.
*** Löwy, n. 22S.
250 Mithradates. Aristion.
Untenichmuiigen Glanz zu verleihen und sieh die europäischen Häfen zu
sichern. Von des Mithradates Ht-rrlichkeit lierauscht, kehrte Aristion aus
Asien heim und entzündete die Bürgerschaft, die schon gewohnheitsmässig
vor der Attaloshalle zusammen zu kommen pflegte. Die Athener, sagte
er, seien in dem unwürdigsten Zustande ; die ehrwürdigen Yersammlungs-
plätze der Vorfahren, wie Pnyx und Theater, seien verödet. Im Bunde
mit dem reichsten und kühnsten Gegner des verhassten Roms müsse
Athen sich jetzt aus den Banden los machen, welche es immer fester
einschnürten.
So wurde, vom Golde des Orients verlockt, Athen noch einmal in
die Wogen eines hlutigen Völkerkriegs hereingezogen. Der Peiraieus
wurde ein Stützpunkt der pontischen Kriegsmacht ; deshalb kam die Strafe
für die unbesonnenste aller Erhebungen um so schneller und schwerer.
Auch die Mauern der Stadt, die für das Unterpfand ihrer Selbständigkeit
gegolten, deren Abbruch man einst wie die Befreiung von Hellas begrüsst
hatte, die dann von Griechen und Persern erneuert waren, um Griechenland
vom Joche Spartas zu befreien, diese Mauern ^^lrden, als sie nun zum
ersten Male dazu dienen sollten, die vom Feind umringte Stadt zu schützen,
ihr Verderben, weil ihre Widerstandsfähigkeit den Feind aufhielt und er-
bitterte, ohne auf die Dauer Trotz bieten zu können. Sie zwangen Sulla
zu einem Belagerungskampfe, für den alle vorstädtischen Baumpflanzungen
abgeholzt wurden. Die Schenkelmauern waren nicht wieder hergestellt;
der Kampf vollzog sich also in zwei Belagerungen, und der Schaden, der
nur durch das kühne Programm des Themistokles (S. 103) hätte vermieden
werden können, kam im vollen Malle zu Tage. Archelaos und Aristion
waren ausser Stande, gemeinschaftlich zu handeln und sich gegenseitig
zu helfen. Die Häfen waren oö'en, aber das flüchtige Landvolk über-
schwemmte die Stadt, die Zufuhr fehlte. Im Peiraieus bewährten sich
die Werke des Themistokles unter der muthigen Vertheidigung des
Archelaos, der, auf das kleine Kastell am munichischen Hafen zurück-
gedrängt, nur auf Befehl seines Kriegsherni die unbesiegte Stellung aufgab.
In Athen wurdf die Demagogie, wie in i\ru Tagen des Lachares,
zum wildesten Terrorisnnis und die Burg zur Tvraniu^nfeste. Endlich war
am 1. März 86 v. Chr. zwischen dem piräischen Thore und dem heiligen
beim Heptachalkon (LXXXVI 90) Bresche gelegt, um ilrn liiirückrndcn
Legionen Bahn zu niachcn."' Zum ersten Male erfuhr Athen ungenüldert
* Die rütliselhafto Verschiittiing der (Jräberstrasse bei Hagia Tiiada (S. 200)
hat Ath. Khusopulos aus sullanisohen Belageruiigsarbeiten, einem agger ad proiuo-
vendas machinas zu erklären versucht. Vgl. meinen Aufsatz über das Dipylon in
den Comiuentationes philologae in linnoreni Th. Mouimseni p. 5y3.
Sulla. Ariobavzanes. 251
alle Sflirt'ckiiisse einer gestünnten Stadt. In der Burg eingeschlossen,
Hess Aristion das Odeion des Perikles anstecken, damit seine Balken dem
Feinde nicht zum Angriffe dienten (LXXXVni 31), und liielt sich, bis
das letzte Wasser in den Cisternen versiegte. Die Hafenstadt wurde mit
ihren Anlagen am gründlichsten zerstört, um Alles zu vernichten, woran
eine tollkühne Demokratie neue Seeherrschaftsgelüste anknüpfen könnte,
und das letzte grosse Bauwerk der Kepnblik, die Skeuothek, wurde von
Grund aus verwüstet; ebenso die Schiffswerfte (CXVII 30), und das,
was von den Werken des Themistokles als letzte Merkwürdigkeit be-
richtet wird, ist die Entdeckung einer rothen Farbe, welche auf der
Brandstätte des Peiraieus zum A^orschein gekommen sein soll, wie
man aus dem Brande von Korinth neue Bronzemischmigen ableitete
(CXVn 32).
Nachdem Athen die bitterste Ivriegsnoth erprobt hatte, traten mildere
Rücksichten ein, denen ein Feldherr von hellenischer Bildung, wie Sulla,
nicht unzugänglich war. Dazu kamen äussere Einflüsse. In seinem Ge-
folge waren Consularen. welche mit dem Scipionenla'eise geistig zusammen
hingen. Dann waren Athener im Lager, welche als GegTier der niithra-
datischen Partei geflüchtet waren und für die Vaterstadt des Siegers
Grossmuth anflehten, namentlich Meidias und Kalliphon. * Wenn daher
auch Einzelne das Kriegsrecht in voller Strenge geltend machen wollten
und von der Halle des Zeus Eleutherios die geweihten Schilder herunter-
nahmen, um alle Erinnerungen athenischen Heldenmuths zu vernichten
(XL 56), siegte am Ende doch die Milde. Sulla konnte nun erst mit
seinem Siege und dann mit seiner Grossmuth prahlen, die ihn ver-
anlasst habe, die Lebenden der Todten wegen zu schonen.
Auswärts aber erweckte das Schicksal der Stadt neue Theilnahme,
und der kappadocische Fürst Ariobarzanes H. Philopator war mit seinem
Nachfolger sofort bestrebt, den Kriegsschaden nach Kräften zu mildem und
vor Allem das Odeion wieder in alter Weise herzustellen (LXXXVin 35).
Auch die Römer vergassen grossmüthig die Ausbrüche feindsehger Ge-
sinnung und fühlten sich wieder wohl in der Stadt, seit römischer
Ordnungsgeist in ihr waltete und die Bürger an einem bescheidenen
Wohlstande sich genügen Messen. Was ihnen am meisten zu Gute kam,
war die wachsende Liebe zu attischer Bildmig in den vornehmen Kreisen
der Hauptstadt. Allen Freunden Piatos war Athen eine geistige Heimath,
und sie konnten dem Reize nicht widerstehen, auch persönhch dort
heimisch zu werden. Sie kauften das Bürgerrecht, sie bewarben sich
* Plutarch, Sulla 14. clades Sullana: nioiaTuaig VIA. II 3S6.
252 Atticus in Athen.
um die Gemeinschaft an den MA'sterien: es erschien ihnen als ein GHick
auf attischem Boden zu leben und bestattet zu werden.
Das anschauhchste Bild dieser römischen Athener ist Titus Pomponius
Atticus, der sich seinen Wohnsitz am Ilisos aussuchte und dort, wo nach
Piatos Phaidros Oreithyia geraubt war, ein altes Bürgerhaus zu seinem
Wohnsitz erwarb (XXIII 25).
In Atticus tritt uns eine ganz neue Art des Philhellenismus ent-
gegen, wie er nur in einem stammverwandten Volke sich entwickeln konnte,
dessen edelste Geister in Athen fanden, was sie zu Hause entbehrten,
eine ideale Sphäre des Daseins. Es war aber keine weichliche Schwärmerei,
kein müssiges Schwelgen in wohlthuenden Erinnerungen, sondern ein
Sich-Einleben in griechisches Wesen, ohne das heimathhche zu verleugnen:
denn er suchte auch den Athenern zu geben, was ihnen gebrach, nament-
lich Pünktlichkeit und Gewissenhaftigkeit in allen geschäftlichen Angelegen-
heiten. * Er sprach griechisch wie ein Kind von Athen. Doch hatte
er einen Athener als Vertrauensmann neben sich, Xamens Phidias, der
seine rechte Hand war, indem er alles ausführen half!, was sie zusammen
beschlossen hatten. Beide erschienen unzertrennhch, als ein Paar un-
emiüdlicher Wohlthäter, so dass sie nach der Heimkehr des Atticus an
verschiedenen heiligen Plätzen (man denkt zunächst an das Charitenheilig-
thum) neben einander von den dankbaren Athenern durch Standbilder
geehrt wm'den. **
X'ach des Atticus Beispiel wurde Athen der Sitz einer immer wach-
senden Römercolonie, einer Auswahl gebildeter und ideal gestimmter
Männer, die sich kürzer oder länger dort zusammenfanden, und die, so
lange sie lebten, der athenischen Jugendjahre mit dankl)arer Begeisterung
gedachten. Von Staatswegen enthielt man sich aller Eingrifie, und ehrte
die Festigkeit des Areopags, welcher auch einem Servius Sulpicius das
* Cornel. Nepos, Atticus c. 2: ita se interposuit, ut neque usuram iniquam
acceperit neque longius, quam dictuui esset, debere passus sit.
** c. 3: quam diu affuit, ue qua sibi statua poneretur restitit: absens pro-
hibere non potuit. Itaque ipsi et Phidiae locis sanctissiuiis posuerunt: hunc
enim in omni procuratione rei publicae actorem auctoiemque habebant. Ich lese:
habebat, weil hier nach meiner Meinun"^ von einem Athener die Rede ist, welcher
der Anstifter und Ausfiihrer dessen war, was Atticus in seiner Pflege des Ge-
meinwesens (procuratio, tniiiun«) that. Er war der Zweite ueben Atticus: darum
kann er nicht eiu unbedingter Vertrauensmaun des ^'olkes, der erste Staatsmann
Athens gewesen sein. Dafür sind auch die Bezeichnungen seiner Wirksamkeit zu
unbestimmt. Die in der Berliner Philo). Wochenschrift IS'JO, S. 112S vorgeschlagene
Lesart Fidei ist schon wegen des ^hunc" unmöglich. Berühmte Namen der klassi-
schen Zeit waren im römischen Athen sehr lieliebt. Vjrl. Index zu CIA. III.
Die Zeit der Bürgerkriege. 253
Gesuch abschliip'. dorn M. Marcellus gegen das solonische Gesetz innerhalb
der Stadt die Bestattung zu gewähren. *
In der Zeit der Büi-gerkriege fehlte die Zucht einer stetigen Ober-
aufsicht, und deshalb wagte die Stadt wieder kecker vorzutreten und eine
selbständige Stellung einzunehmen. Vennochte sie also auch nicht mehr
in die Weltbegebenheiten einzugreifen, so waren die Bürger doch zu
verwöhnt, um nicht den Grossen der Erde gegenüber ihrer Stimmung
fi'eien Ausdruck zu geben ; das Auftreten berühmter Männer in Athen
war immer ein weltkundiges Ereigniss, das mit freigebigen Geschenken
und glänzenden Festhchkeiten verbunden war. und die Athener wurden
nicht müde, für jeden Ehrengast neue Huldigungen zu ersinnen. Für
Pompeius schmückte man das Thor mit doppelten Wahrsprüch(Mi, in denen
er wie ein Gott bewillkommt und entlassen wurde. ** Bei der Anwesenheit
von Brutus und Cassius schlug das demokratische Feuer wieder aus der
Asche empor, und auf der vielfach entehrten Orchestra am Kerameikos
wurden den neuen Tvrannenmördem ihre Standbilder neben Harmodios
mid Ai'istogeiton errichtet, die man als die Vorbilder aller Freiheitshelden
angesehen wissen wollte (LYII 56).
Antonius verweilte mit Vorliebe bei den Athenern, die er wieder mit
einer Reihe von Inseln beschenkte und mit neuen Seemachtsträumen
erfüllte, hierin wie in seiner orientalischen Hoffart mit der Dynastie des
Antigonos wetteifernd. Liess er sich doch gleich Demetrios wie einen
neuen Dionysos feiern und veranstaltete phantastische Zauberfeste, indem
er oberhalb des Theaters ein mit frischem Buschwerk bedecktes Gerüst
ausspannen Uess, um darauf mit seinen Genossen üppige Zechgelage zu
halten , und wenn er auf die Burg hinaufstieg, liess er von allen Dächern
der Stadt die Fackeln leuchten. Er wollte ein ganzer Athener sein, so
dass er auf den parthischen Feldzug einen Zweig des heihgen Oelbaums
und einen Krug mit Klepsj'drawasser mitnahm. Sein Untergang aber
wiu-de, wie die Athener erzählten, in ihrer Stadt durch schreckende
Wahrzeichen angekündigt: als ein gewaltiger Sturm von den Bildsäulen
des Attalos den Dionj'sos in die Tiefe des Theaters hinabwarf, imd eben-
so die Kolosse, welche man mit göttlichen Attributen auf der Akropohs
für Antonius und Kleopatra errichtet hatte (LVII 9).***
* Cicer. Epistel. IV, 12: ab Atheniensibiis lociim sepulturae intra urbein ut
(larent, impetrare non potui etc. Philhellenische Sehnsucht nach einem CTrabe in
Athen: xtliuca ■/.Xurcl; Iv 'A&i,i'(ag CIA. II 3004. Schon bei H. Triada über-
wiegend Fremde: Mitth. V, IST.
** Plut. Pomp. 27.
*** Athenaios 14S. Plut. Antonius 34.
254 Der Principat.
Octavian hatte in der That keinen Grund, den Athenern gewogen zu
sein, aber die Stadt Avar aueli l>ei völhger Unselbständigkeit immer eine
Macht, mit der man rechnen nnisste. Darum kam er von Actium gleich
nach Athen, spendete Getreide und Hess sich in Eleusis weihen.* Der
Principat beruhte darauf, dass in einer höheren und weiteren Geistes-
bildung die stadtrömischen Ueberlieferungen zurücktreten sollten : dazu
bot sich aber kein wirksameres ^Mittel dar, als die Kunst und Wissenschaft
der Hellenen. Darum mussten che Julier in die philhellenische Politik
der Nachfolger Alexanders einlenken. Schon Julius Caesar hatte die
Athener beschenkt. Octanan erkannte seine Aufgabe darin, durch eine
richtige Verbindung von philhellenischen Eücksichten mit einer verständigen
Keichspolitik der Stadt endlich eine ihrer würdige, aber festgeordnete
Stellung zu geben. Dem eitlen Grossmachtsdünkel sollte nicht geschmeichelt
werden. Er liess die Athener den ernsten Geist römischer Zucht em-
pfinden, indem er dem Unwesen steuerte, welches zu Gunsten der städti-
schen Kasse mit dem Verkaufe des attischen Bürgerrechts getrieben
wurde, aber die Ausnahmestellung, welche Athen im neuen "Weltreiche
beanspnichen konnte, erkannte er in vollem Maße an. Nach seinem
Vorgange hat kein Herrscher Eoms seinen Kopf auf attische Münzen zu
setzen gewagt. Eine schrankenlose Macht hat sich vor Athen selbst eine
Schranke gesetzt.
Auch im städtischen Cultus musste etwas Neues geschaffen werden,
deim gottesdienstliche Gemeinschaft war die unerlässhche Bedingimg
jedes daueniden Verhältnisses der Staaten und Völker zu einander.
Im Anschluss an die Personifikation von Städten und Gemeinden
war die Göttin Roma schon eingebürgert: sie war die beste Ueberleitung
zum Cultus der Persönhchkeit , durch welche Rom ^littelpimkt eines
Reichs Miirde, das die Völker und Städte des Erdreichs wie in einem
friedhchen Hafen aufnahm, zum Cultus des Staatsoberhaupts. Dieser
Fürstencultus wurzelte im ^lorgenlande, und die Römer hatten bis dahin
eine dm'chaus schwankende Stellung zu den ihren Machthabeni dar-
gebotenen. göttUchen Ehren eingenommen. Die Einen hatten spröde
Zurückhaltung gezeigt, die Anderen, wie Antonius, waren auf die orienta-
lische Ueberschwänglichkeit voll eingegangen und hatten sich als Götter
ehren lassen. Der Dionysoscultus hatte sich seit Alexander als der ge-
schmeidigste bewährt (S. 'i'il).
Man suchte etwas Nrut's. um die Epoch»\ welche für d(>n Erdkreis
eingetreten war, mit richtigem Ausdruck zu keimzeichnen, so dass <len
* Dio Cass. 51, -l. TMut. Anton. <i^.
Roma und Augustus. 255
Anschauungen dos Morgen- wie des Abendlandes Rechnung getragen ^vurde.
Hier ist der richtige Weg in Pergamon gefimden, das die Römer in die
östhche Welt eingeführt hat. *
Ungleich weiser als Alexander, wollte Octavian nicht in den Olymp
eindringen, sondern nur in Verbindung mit der von den Hellenen aus
eigenem Antriebe vergötterten Roma göttliche Khre in Anspruch nehmen.
So wurde, wie in Pergamon, auch in Athen der neue Cultus eingeführt, und
hier verband sich das Neue mit dem Alten um so natürhcher, weil Athena
selbst wesentlich Stadt- und Staatsgöttin war, die waffentragende Roma
also wie eine neue Form der einheimischen Stadtgöttin auftrat. Die römisch-
kaiserlichen Feste konnten sich uimiittelbar den Athenafesten einreihen.
Auch in dem Punkte schloss sich der neue Cultus alter Yolkssitte
an, dass Stadtgründer oder die, welche ihnen vergleichbar ein neues
Leben und Gedeihen begründet hatten . von jeher wie übermenschliche
Wesen geehrt wurden. So hat Augustus auch in Italien nur an solchen
Orten, die seine Colonien oder seine besonderen Schutzorte waren, gött-
hche Verehrung seiner Person gestattet. Deshalb war mit der Einführung
des Cultus auch die Verpfhchtung einer l)esonderen. landesväterhchen
Fürsorge eng verbunden.
So wm'de in Athen auf der Aki'opohs vor dem Parthenon schon in
der ersten Hälfte der Regierung Octavians. wie wir voraussetzen dürfen,
bald nach 27 v. Chr. von der Bürgerschaft der Rundtempel geweiht für
den Cultus der Cöttin Roma und des Augustus, und zwar unter amthcher
Betheihgimg der Priesterin der Athena Poüas (XXXVTTT 86). Neuer-
dings ist auch dieser Mannorbau mit seinen Grundmauern, seinen neun
Säulen, welchen die des Poliastempels zum Vorbilde dienten, imd seinen
Architraven wieder zu Tage getreten, das wichtigste Denkmal einer neuen
Aera der Stadtgeschichte.**
Ein zweites steht wohl erhalten in der Unterstadt, das aus den Geld-
spenden des Julius Caesar und Augustus von der Bürgerschaft unter der
Leitmig des Strategen Eukles errichtete Marmorthor, das sein Vater
Herodes begonnen hatte (LXXH 93). Die Höhe des Giebels krönte das
Standbild des Lucius Caesar, welcher im Jahre 12 v. Chr. adoptii't wurde
imd dreizehn Jahre nachher starb. Damach bestimmt sich die Zeit des
Gebäudes, und wemi in der Lischi'ift einer Gesandtschaft des Herodes
Erwähnung geschieht, so darf man voraussetzen, dass er in Rom gewesen
sei, um die kaiserliche Gunst für Athen zu ge-^virnien und über den Thorbau
* 0. Hirsehfeld, Sitzungsberichte der Akad. der Wiss. ISSS, S. S3T f.
^* Kawerau, Antike Denkmäler I, 25, 26.
256
Die Zeit des Aiigustiis.
zu verhandeln. Man hatte die Absicht, die ganze neue Dynastie in diesem
Denkmal zu feiern. Es war ein Festthor, dessen mittleres Intercolumnium,
für Wagen und Reiter bestimmt, zweieinhalb Mal so breit ist, als die beiden
Seitengänge; es stand also auf einer Prozessionsstrasse, und da es derAthena
geweiht war, kann nur an die panathenäische Feststrasse gedacht werden.
Seit Kurzem ist es möglich, das hervorragende Denkmal in seinem
örtlichen Zusammenhange zu erkennen, wie es die beifolgende Skizze
(Fig. 30) veranschauhcht.
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1. Thoihalle der Athena Archegetis. 3. Ausgegrabener Theil des Marktes.
2. Thnrm der Winde. .
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Fig. 30.
Es bildete den westlichen Eingang zu einem mit ionischen Säulen
eingehegten, mit Marmor(iuadern gepilasterten Platze, der sich ostwärts
nach dem Thurm der "Winde erstreckt. Hinter dem Säulengange lagen
quadratische Gemächer neben einander, welche als Magazine und Kauf-
läden gedient haben. An der Südseite ist eine zweite Säulenhalle er-
richtet worden, wie die noch unvollendete Ausgrabung zeigt. Im Osten
öfirict sich ein Portal, dessen Thorgänge an Breite denen ([(^■^ westlichen
Hauj)tthors entsprechen, und es ist wahrscheinlieh , dass weiter nach
Norden ein zweites Portal vorhanden war, um den \'erkelir mit dem
Platze, auf dem derWindthurm stellt, zu erleiehteni. Dieser Platz ist höher
ffeleffen. Eine Reihe vdii Stufen führt zu de)- in einigen Bogen erhaltenen
Augustus. Agrippa. 257
Arkadenreihe , deren Fries die Widmung- des Gebäudes an Athena und
die kaiserliche Familie trägt (XYIII 74.) Es stösst unmittelbar an die
Rückseite des AYindethurms. dessen Achse genau nncl] dem astronomischen
Norden gerichtet ist.
Es sind also wie in Rom so auch in Athen zur augusteischen Zeit
inmitten der Stadt Marktanlagen , wie sie damals modern und behebt
waren, grosse, rechteckig umsäulte Verkehrsäle eingerichtet worden.
Nirgends aber war ein Prachtbau zu Ehren des regierenden Hauses mehr
am Platze als hier, und wir sehen, wie der neue Cultus sich auch in
der Unterstadt an den altheimischeu angeschlossen hat, an Hestia oder
an Apollon (XXXIV 79), an Ares (XV 3*2), vor Allen aber an Athena,
deren Cultus durch den der Cäsaren neu belebt wurde. Als Archegetis
erhielt sie, von Zeus gelöst, eine höhere, eine ökumenische Bedeutung,
indem ihre Stadt als die Mutterstadt aller höheren Bildung und sie selbst
als die Urheberin dieses geistigen Segens verehrt wurde. *
Nach dem Tode des Augustus ist unter gleicher Widmung an Athena
und das Cäsarenhaus der Arkadenbau gegTÜndet worden. Im Anschluss
an das neue Prj^taneion (S. 244) und an das Horologium des Andronikos
wurde diese Gegend im alten KolMos allmähhch das glänzendste Stadt-
quartier ; die Kollyteer waren jetzt ein ihrer Gewandtheit wegen bekanntes
Marktvolk und man sagte im Sprichwort, dass die Kinder hier früher
als anderswo zungenfertig würden (LXXI 73).
Das waren in der Unterstadt die monumentalen Zeugnisse der neuen
Aera, welche das zwischen Orient und Occident so lange hin und her
geworfene Athen endlich in den sichern Hafen eines mächtigen Friedens-
reichs eingeführt hatte. Auch die bürgerlichen Feste fanden neues Ge-
deihen, wie die nun wieder regelmässigen Listen der Choregen und
Agonotheten liezeugen. *'='
Unter den Rathgebern Octavians, welche in den attischen Angelegen-
heiten von Einfluss waren, nahm Agrippa eine hervorragende Stellung
ein. Des Atticus Schwiegersohn, war er ein Erbe seiner Gesiiinlmg und
mit Athen von Jugend auf vertraut. Seine Liebe zu attischer Bildimg
bezeugt das für wissenschaftliche Vorträge und Redeübimgen erbaute
Theater, das Agrippeion (XCII 81), und wie hoch die Athener sein Ver-
dienst um ihre Stadt geschätzt haben, zeigt noch heute der viereckige
Marmorthurm vor den Propyläen, zwischen 12 und 27 n, Chr. errichtet,
* Ein Nachklang dieser Verklärung der Athena bei Aristeides Athena § 11;
^Qi^arov ovd'ii' ai'tv ir^i 'Äf^t;i'«s. § 12: i, xov Tiuvzog r^yr^accuivr, d-tog.
** Mittheilungen des athen. Inst. III, 24. CIA. III, TS.
Curtius, Topographie. 17
258 Verschluss der Akropolis.
auf dem Ayrippa zu "Wagen dargestellt war (LYI25): die Vorderseite
war dem Aufgange zugewendet. Eine ausgezeichnetere Aufstellung ist
keinem Ehrendenkmale gegeben worden, und wir dürfen voraussetzen, dass
dieser Platz besonders geeignet war, an seine "Wirksamkeit zu erinnern.
Es wird aber ein grossartiges Bauwerk am Burgfusse erwähnt, das
dieser Zeit angehören muss. eine rampenartige Bauanlage unter den
Propyläen (LXX"\TI 23). Es ist also sehr wahrscheinlich, dass der Auf-
gang zur Akropolis. der im sullanischen Kriege, als Curio der Besatzung
die Klepsjdra abschnitt, arg verwüstet worden war, nach der neuen "Weihe,
welche der Burg durch den Ptoma-Augustustempel zu Theil wurde, für
die Festzüge der Panathenäen, mit denen die Kaiserfeste verschmolzen
wurden, eine ^^ürdige Erneuerung erhalten hat. und dass Agrippa bei
diesem "Werke betheiligt gewesen ist.
Auch die Bewachung der Burg wurde neu geordnet, nachdem sie schon
in alter Zeit mehrfach ein Gegenstand ööentlicher Sorge gewesen war:
denn einerseits wollte man innerhalb der ummauerten Stadt keine ab-
gesonderte Festung haben, andererseits konnte die militärische Wichtigkeit
der Burg und die Fülle der Schätze daselbst nicht ausser Acht gelassen
werden. Aus der perikleischen Zeit stammt ein "W^lksbeschluss, der auf
das Schleunigste die Herstellung eines "Wachthauses anordnet, da sich
die Verwahrung der Burg ungenügend erwiesen hatte, Diebsgesindel fern
zu halten. Er stammt aus der Zeit, da die grossen Bauten oben aus-
geführt wurden und da es vor Vollendung der Propyläen unmöglich war.
die hinaufsteigende Volksmenge zu controlliren. *
Neu geregelt wurde diese Angelegenheit im Anfange der Kaiserzeit
und zwar im Zusammenhange mit dem neuen Aufgange, der ,.Anabasis". **
Aus dieser Zeit stammen die Verzeichnisse von „Akrophylakes'' und
„Pyloroi", welche mit einem Trompeter zusammen den Ehrendienst einer
Thorwache versahen. Unmittelbar beim Postament des Agrippa haben
die Pyloren einen Altar errichtet, an welchem sie dem Apollon Agyieus
opferten (XII 75). Befestigungswerke Averden noch aus späterer Zeit er-
wähnt, aber das Institut der Pyloren verschwindet wieder iKuli der Glitte
des ersten Jahrhunderts.***
* Bulletin de Corr. Hell. XH', 177. Vergl. Hermes 2(i, 51, wo ohne Grund
eine Suspension des Asylreohts angenommen ist. Kallikrates wird mit dem Bau
des Wachthauses beauftragt: der Wachdienst soll gethoilt werden zwischen lo^orrtt
und Bürgersöhnen. Foucart hat vollkommen richtig die Lücke im Text erkannt.
** fct'dfiaaii, (ii'oäoi Arch. Zeitung 1S54, S. 202. K. Keil, Zeitschrift tür
Alterthumswiss. 1849, S- 513.
*** Vergl. Richard Schrme, Hermes TV. 2'.»:}.
Gerraanicus in Athen.
259
Dass man den in neuer Würde hergestellten Aufgang damals zu
ehrenden Bewillkommnungen benutzt hat, bezeugt die Inschrift auf Augustus'
Enkel Germanicus, der mit besonderer Ehrerbietung die Stadt betreten
hatte und mit den ausgesuchtesten Ehren begrüsst wurde. Ein Denkmal
Fig. 31.
desselben ist, wie die vorstehende Skizze (Fig. 31) zeigt, neuerdings zu
Tage gekommen.* dem Agrippathurm gegenüber, an dem Eckpfeiler der
* Lolling, JÜTiav Y, S. 179; die Inschrift B ist nicht älter als das erste
Jahrh. v. Chr. Der Eckpfeiler ist Anfang 1SS9 von Kawerau hergestellt worden.
Vgl. Tacitus, Ann. II, 5(3: quaesitissimis honoribus excepere.
17*
260 Olympieion. König Herodes.
Treppe, welche von dem grossen Aufgange rechts zur Terrasse der Athena-
Xike hinaufführt. Hier ist die Ehreninschrift der Bürgerschaft für Ger-
manicus unmittelbar unter dem Reiterdenkmal (S. 155) angebracht; es
\rurde also dem römischen Fürstensohne zugeeignet, als wenn es für ihn
gemacht worden sei, nach der unwürdigen Sitte, die damals üblich ge-
worden war, alte Ehrensfatuen auf neue Wohlthäter umzuschreiben, wie
es vielleicht zuerst für Antonius geschah mit den pergamenischen Königs-
bildern; dann mit Miltiades, Themistokles u. A. (LXn 86).*
Lieber die städtischen Interessen weit hinausgehend waren die Ab-
sichten Octavians, welche ihm bei dem Olympieion vorschwebten. Hier waren
es amphiktyonische Gedanken , welche wohl schon von den Pisistratiden
bei diesem Heiligthume gehegt Avurden (S. 74). Es sollte jetzt, wie ein
geistiger Mittelpunkt aller hellenistischen Staaten des Ostens und "Westens
angesehen, von allen Verbündeten und Freunden des Kaisers gemeinsam
aufgebaut werden (XLII 47). Octavian hatte nach Cäsars Vorgange im
fernen Osten dem jüdischen Volke eine besondere Aufmerksamkeit zuge-
wendet, und unter seinen Freunden war Herodes eine hervorragende Persön-
lichkeit, dessen ganzes Streben dahin ging, hellenische Cultur in Palästina
einzuführen und wiederum an den berühmtesten Plätzen Griechenlands
seine Person wie sein Volk zu Ehren zu bringen. "Wenn uns von ihm
bezeugt wird, dass er auch auf der Akropolis Stiftungen gemacht habe,
so sind wir berechtigt, den Spuren derselben nachzugehen, und ich glaube
in dem Heiligthum der Athena Ergane eine herodische Stiftung nach-
weisen zu können; denn es wird nicht zu gewagt erscheinen, in dem
göttlichen Wesen, das daselbst mit einer vollständig unerklärlichen und
zweifellos verdorbenen Bezeichnung erwähnt wird (XIX 7), mit leichtester
Aenderung den „Gott der Juden" herzustellen ; es ist eine so nahe liegende
Aenderung, dass sie nur deshalb abgelehnt wurde oder unbeachtet blieb,
weil man sich nicht zu erklären wusste, woher der Jehovadienst auf der
AkropoMs stammen sollte. Athena Ergane war die Vertreterin aller
* Alte Unsitte (odi falsas inscriptiones statuarum alienarura: Cicero ad Atticum
VI, 1, 25), entstanden aus dem leidenschaftlichen Verlangen, in Athen irgend wie
bezeugt zu sein (volo esse aliquod nionunieutumi. Kixöi't; utTtTnyouiti^tivui:
Götterbilder {lloatiSJif i(f 'i.iriio XXXVIII 2S), rortriitstatuen (Isokrates' Mutter
LVI 70) ; hier war die alte Inschrift beseitigt. Man Hess auch die ursi)rUngliche
Dedication stehen und setzte die neue einfach darunter wie bei Germanicus, oder
man kehrte alte Fundamentsteine um und machte die ursprünglich abgekehrte Seite
zur Fronte. So wurde aus einem Fundamente, das ein Werk von Leochares und
Sthennis getragen hatte, eine neue Rasis zusammengestellt für eine Statucngruppe
der kaiserlichen Familie (Augustus, Germanicus, Drusus, Tiberius) CIJ. III, 447
bis 50; 4G2. Wachsmuth I «UlS, ti7'.i.
Augustiis und Athen. 261
künstlichen Technik, nnd da auf diesem Gebiete die Hellenen am meisten
von den Völkern des Morgenlandes gelernt haben, so mag darin ein
Grund liegen, dass ihr Heiligthum gewählt wurde, um darin für den Gott
eines semitischen Volkes von König Herodes ein Denkmal errichten zu
lassen. Es ist, wenn unsere Vermuthung richtig ist, nach dem Stand-
bilde des Hohenpriesters Hyrkanos (S. 248) die zweite, auf die Geschichte
der Juden bezügliche Stiftung unter den Athenern.*
Augustus ist der grösste Wolüthäter Athens gewesen. Durch ihn ist
die Stadt, welche Jahrhunderte lang einer eigennützigen Politik des Aus-
landes preisgegeben war, von den nordischen Gewaltherren gezüchtigt, von
denen des Ostens verzogen und verdorben, endlich fest mit dem Westreiche
verbunden worden, in welchem schon Polj^bios den einzigen Rückhalt für
die Zukunft seines Volks erkannt hatte. Hier allein war ein gegenseitiges
Verständniss , eine ehrliche Vereinigung der beiderseitigen Interessen
möglich. Denn es handelte sich nicht um die kleine Zahl derer, die es
als ein persönliches Glück empfanden, in Athen heimisch zu werden,
sondern nach dem Programm des Principats war es auch der Staat Rom,
der des Anschlusses an Athen bedurfte, und die Dichter wie die Geschicht-
schreiber der augusteischen Zeit, Griechen wie Römer, wurden nicht müde,
das Gefühl uralter Stammverwandtschaft beider Nationen zu beleben.
Die friedliche Verschmelzung war in vollem Gange. Der Vesta von
Rom wurde ein Cultus eingerichtet, um den römischen Stadtherd als
einen heiligen Gemeinherd des griechisch-römischen Erdkreises anzuerkennen
(XXXIV 85). Die Menge römischer Namen bezeugt, wie rasch durch
Adoption und Ertheilung des Bürgerrechts die Nationen mit einander
verwuchsen. Die Römer waren nicht nur die Empfangenden ; sie wirkten
wohlthätig auf den Charakter der Athener, wie Atticus es gethan hat.
Auch ungünstige Einwirkungen konnten nicht ausbleiben, wenn haupt-
städtische Moden, wie Thierhetzen und Gladiatorenspiele, Nachahmung
fanden und den Boden attischer Theater entweihten.
Athen war mehr als je die einzige Griechenstadt, welche einer Be-
rücksichtigung würdig war ; sie war das Reiseziel aller Gebildeten, welche
die dem Römer angeborene Neigung zu einem von allen Welthändeln zu-
rückgezogenen, ländlichen Leben mit der neuerwachten Liebe zu Philosophie
und Poesie hier so glückhch verbinden konnten, das anmuthige Gegen-
bild der tobenden Weltstadt.
* Herodes Stiftungen in Sparta und Athen: Josephus, Bell. Jud. I, 21. Bere-
nike, die Nichte Herodes des Grossen ^iycc'/Mi/ iiaadicjy avtQyiTWf rjjf noktws
ixyovos CIA. in, 550.
252 ApoUonios. Paulus.
Athen war immer stiller geworden. * Der Seehandel, der nur durch
die Macht der Stadt nach Athen gezogen war. ging an den attischen
Küsten vorüljer. Für den äusseren "Weltverkehr hatte es aufgehört, ein
centraler Platz zu sein, um so mehr bliel) es ein solcher für den der
Geister. Die Lehrsitze der alten Philosophen wurden wie Heiligthümer
unversehrt erhalten. Darum baten die Epikureer Cicero um seine Ver-
wendung bei Memmius, er möge doch darauf Verzicht leisten, Epikurs
AVohnhaus, dessen Grundstück er erworben hatte, umzubauen.** Aber
nicht nur die einheimischen Schulen lebten an den alten Plätzen fort,
sondern auch diejenigen, welche der üelierlieferung selbständig und kühn
entgegentraten, machten Athen zum Schauplatz ihrer reformatorischen
Bestrebungen.
ApoUonios von Tyana eiferte gegen den Zeitgeist, gegen die fort-
schreitende Verwelschung der Stadt, gegen die Romanisiiimg der Familien,
gegen die Brutalität der Gladiatorenkämpfe, die mit dem Altar der
„Bannherzigkeit" im Kerameikos (S. 65) unverträghch sei: das alte
Griechenvolk sollte von Neuem erstehen. *** Bald darauf war Paulus in
Athen, um in der gottesfürchtigsten aller Städte die Hellenen von der
Thorheit des Bilderdienstes zu überzeugen. Er wurde von denen, die
er am meisten erbittert hatte, nach der Königshalle geführt, wo die
vom Areopag zu entscheidenden Rechtssachen anhängig gemacht wurden
(S. 68); es war derselbe Platz, wo nach Piaton auch Sokrates und
EuthA'phron sich trafen. Hier musste erst chi rüber entschieden werden,
ob eine Anklage wegen Einführung neuer Götter begründet sei, und hier
konnte der Apostel vor der Königshalle, inmitten der Vertreter des
Areopags, einer grossen Versammlung von Menschen verständlich, die
Rede halten, in welcher er die Anklage zurückwies, weil er keinen neuen
Gott einführe, sondern nur den „unbekannten", dessen Altar er bei seiner
Durchwanderung der Dt'nkmäler gesehen hatte, ihnen bekannt machen
wolle. Vieles von (h-ni, was aus seinem Munde kam, musste bei echten
Athenern inneren Anklang ünden, denn mit uralt pelasgischer Anschauung
stimmte es ja durchaus überein, dass der Herr des Himmels und der
Erde nicht in Tempeln, von Händen gemacht, wohnen könne. Der hohe
* vacuae Athenae: Horat. Epist. 111, 2, 8 im Gegensatz zur regia Koma.
** Cicero ad Famil. XIII. l'liilippi, Areopag S. 300.
*** Lucian Demon. 57: 'A!h,i'i<lun' axinxofiivwv x«r« i^i,'/.oy rov nQÖ< /\ootrx^iov(
xnTuaii,auay^((i itiuy juoyofjtexc^y, TiQot'/.ihity ti^- avToiw, (xii n^ortoor, i(fi,, ravi«, u>
'AO^r^yuioi, ipi,<fiar,aifi, i'ty ^t] tov E'/.iov loy ßio/Ltöy x«&i'/.t,it. Friedlaeniler, SittengeEch.
I, 253.
Augustus Nachfolger. 263
Rath hat die Klage nicht angenommen, nnd Dionysios war gewiss der
^^\)rtführer derer, welche diese Entscheidmig herbeigeführt haben.*
Die meisten Einrichtungen des Augustus wurden von den Nach-
folgern nicht gepflegt und geachtet. Schon der Legat des Tiberius,
Cn. Piso, verspottete und befeindete die sentimentale Athenerliebe des
Germanicus und sah in den Athenern seiner Zeit nur ein zusammen-
gelaufenes Gesindel.** Unter Nero schaltete wieder die unbesonnenste
Willkür, indem 'man einerseits nach dem Vorgange der orientalischen
Despoten mit der Freiheit der Hellenen ein ft-ivoles Spiel trieb, anderer-
seits das Waflfenrecht des Siegers nachträglich in rücksichtslosester Weise
geltend machte. Commissare mit unumschränkten Vollmachten wurden
ausgeschickt, um die griechischen Städte zu plündern und die Reichs-
hauptstadt mit auserlesenen Kunstwerken zu schmücken. Der Freigelassene
Akratos, der vor keinem Frevel sich scheute, war der Führer, und sein
Genosse Secmidus Carrinas, der durch seine Mundfertigkeit im Griechischen
das barbarische Verfahren äusserlich verkleiden sollte, dessen Gemütli
aber, wie Tacitus sagt, jeder hellenischen Bildung fi-emd war. Damals
soll auch die Akropolis schwere Einbusse erlitten haben, und es wird be-
richtet, Xero habe den Boden von Athen nie zu betreten goAvagt, weil
ihm die Stadt unheimlich war, in welcher die Erinyen am Fuss des
Areopags einen so ehrwürdigen Dienst hatten.***
Von besonderer Bedeutung für die Stadt der Kaiserzeit ist das
stattliche Denkmal, dessen Ruine dem Gipfel des Pnyxgebirges seinen
heutigen Namen gegeben hat (S. 6), ein weit sichtbares Wahrzeichen
des alten Stadtbodens (S. 7). zwischen 114 — 116 n. Chr. als Grabmonument
dem Antiochos Philopappos errichtet (C 23). Er war der Enkel des 72
n. Chr. abgesetzten, letzten Königs von Commagene und durfte den Titel
seiner Ahnen fortführen. Zugleich war er Mitglied des römischen Senats
und Bürger von Athen, das ihm eine zweite Heimath geworden war, wie
* Apostelgeschichte 1", 19: inl x6v "Äotiou näyov r.yuyov d. h. nach dem
Geschäftslokale des Areopags in der Königshalle, v. 22 Iv f^iaw xov 'Ägiiov nuyov :
von den dort versammelten Areopagiten umgeben. Man verwechselt Gericht tmd
Vorverhandlung. Auf der Felskuppe oben war weder zum Reden noch zum Hören
der richtige Platz.
** Tac. Ann. II, 59: Ihm war die Auslieferung eines Theophilus „Areo iudicio
falsi damnatus" abgeschlagen, falso? Philippi, Areopag, S 110.
*** Annal. XV, 45. Dio Chrj's. ed. L. Dindorf, p. 394, 7. Summarische An-
gabe (3000) der in Ehodos, Athen, Olympia, Delphi zurück gebliebenen Statuen
bei Plinius XXXIV, 36. Vgl. Sillig V, p. 141. Man hat bei den geraubten Kunst-
werken besonders an die Kuh des Myron gedacht. Nero mied Athen <fi(c xov thqI
xMv 'Eoivvtau loyov Dio Cass. 63, 14.
264 Antiochos. Philopappos.
Kyzikos für clie thrakisclie Köiiigsfamilie. Er muss sich um seine neue
Vaterstadt verdient gemacht haben, da ihm ausnahmsweise ein Grab
innerhalb der Stadt gestattet 'wi.irde. wenn auch hart an der Ring-
mauer. Es war eine TratHtion der augusteischen Zeit, dass man die
Fürsten des fernen Morgenlandes wie eine Art Reichsadel in die Ge-
meinschaft des römischen Staats hereinzog, sie mit Staatswürden bekleidete
und mit ihren alten Ehrentiteln zum Schmuck des neuen Weltreichs ver-
wendete. So machte es Caligula mit der thrakischen DAiiastie. so Traian
mit den am Euphrat einheimischen Seleuciden. Seit ^nr dies Geschlecht
in seinen heimathlichen Monumenten kennen gelernt haben, tritt uns eine
gewisse Uebereinstimmung des Philopa})pos mit Xemrud-dagh entgegen.
Auch der späte Enkel des grossen Herrschers von Commagene sucht sich
für sein Grabmal die höchste Spitze der Stadtgegend aus und findet
seine Ehre darin, zwischen dem Gründer und dem letzten Inhaber des
Königthums in der IVIittelnische des Denkmals sein Bild aufzustellen.*
Beim Philopapposdenkmal tritt uns die Stellung, welche Augustus
der Stadt gegeben, in der Osten und Westen mit emander sich ver-
schmelzen, syrische, attische, römische Nationalität in einander übergeht,
am deutlichsten vor Augen. Damit waren aber die alten Gegensätze
nicht ausgeglichen, die vom Principat erstrebte Versöhnung nicht erreicht.
Zu tüllkühnen Erhebungen fehlte es an ^luth und Mitteln, aber eine tiefe
Verstimmung war doch bei den Hellenen zurückgeblieben, ein bitteres
Gefühl davon, dass sie, die sich im ^Mittelpunkte der Menschengeschichte
zu fühlen gewohnt waren, unter römischen Statthaltern, gleich Illyrieni
und Thrakern, als Provinzialen einer fernen Hauptstadt unterworfen sein
sollten.
Um eine wirkliche Versöhnung her])eizuführen. bUeb noch ein A\'eg
übrig, der Weg, den Kaiser Hadrian eingeschlagen hat. Selbst kein
Italiker und Römer von Herkunft, konnte er zuerst den Gedanken fassen,
dass die Welt nicht vom palatinischen Hoflager aus zu regieren sei.
sondern dass der Regent dem ganzen Reiche angehören, überall gegen-
w'ärtig und heimisch sein sollte. Die Reichsländer sollten aufhören.
Provinzen zu sein, in denen habsüchtige Statthalter sich ablösten. In
dem grossen Friedensreiche geborgen, sollte jedes Land und Volk seiner
Vergangenheit gemäss gepflegt werden, und da er ein leidenschaftlicher
Freund hellenischer Weisheit war, sollte den Griechen vur Allen die
neue Medensära zu Gut«- kommen.
* Kyzikos als Iviirkzuj^.snrt der tlirakisdion rüiston: Monafsbor. (Um- Akad. der
Wiss. 1S74, S. 14. Vgl. iilier \eiiinid(laf;;li ruclistein, Keisoii in Kleiiiasieii S. ;t4.').
Kaiser Hadrian. 265
Unter Trajans Herrschaft hatte er schon ganz ausserordenthcher
Weise die Würde eines Archonten der Stadt übernommen, um sein per-
sönHches Verhältniss zu ihr zu erkennen zu geben. Als er die Herrschaft
angetreten hatte, wurde er für Hellas, wie für ein eigenes Vaterland, der
landesväterliche König, * und während seine Vorgänger auf dem Cäsaren-
throne die Griechenstädte für Rom ausgebeutet hatten, wurden nun die
vollen Reichsschätze ausgeschüttet, um Griechenland zu neuem Glänze
zu erhellen, vor x\llem Delphi und Athen.
In Athen unterscheiden sich zwei Gebiete seiner schöpferischen Wirk-
samkeit.
Einmal hat er sich, wie Augustus, den Anlagen der hellenistischen
Zeit angeschlossen, indem er die Fläche im Norden der Akropohs, welche
durch das neue Prytaneion, durch das Ptolemaion und Diogeneion, durch
das Horologium und den römischen Markt der belebteste wie glänzendste
Stadttheil geworden war, mit neuen Prachtbauten ausstattete. Dieser
Anschkiss zeigt sich am deutlichsten bei der sogenannten „Stoa des
Hadrian'', dem grossen Viereck von 376/252 Fuss, dessen Südseite, dem
Xordrande des Neumarkts parallel, mit ihm eine stattliche Strasse bildete,
während das Portal der Westseite so gelegen ist, dass der Weg vom Dipylon
her, an der Attaloshalle vorbei, wie von selbst zu der Eingangshalle
hinanführt. Westfronte und Ostfronte liegen in einer Flucht mit den
entsprechenden Ein- und Ausgangshallen des neu entdeckten Marktplatzes.
Es war ein centrales Gebäude der Xordstadt, wie die Uebersichts-
karte Tafel Yl deutlich macht. Im Innern des grossen Vierecks lag ein
Marmorbau, dessen Ueberreste in die Kirche der „Megale Panagia" ver])aut
worden sind. Man erkennt die Grundmauern, grössere und kleinere, von
dicken Wänden eingeschlossene Räume, in denen, wie es scheint, besonders
werthvolle Gegenstände eine würdige und sichere Aufnahme finden sollten.
Darum ist die Ansicht sehr ansprechend, dass hier eines der berühmtesten
Gebäude Hadrians, die Bibhothek, zu erkennen sei. Sie enthielt eine
Reihe von Räumen, deren Decken von Gold und Alabaster strahlten, und
die durch Statuen wie durch Gemälde ausgezeichnet waren. In diesen
Räumen, setzt Pausanias nachdrücklich hinzu, hat man die Bücher unterge-
bracht (LXXXn 70). Sie waren gewiss ihrem Inhalte nach in verschiedene
Säle vertheilt, und dieselben durch passende Kunstwerke gekennzeichnet.
Wir dürfen also wohl annehmen, dass die beiden in der Nähe gefundenen
Marmorstatuen, welche Odyssee und Ihas als heroische Jungfi-auen dar-
* Dittenberger, Sylloge 2S2 : 'Atf^iaycö aiorijoi Qian^avM xal d^QiipavTi xt^v
i«vTov E'K'küdu. lieber das Archontat Hadriaus Hermes VII, 221.
266 Hadrians Bauten.
stellen, am Eingange des für Humer bestimmten Marmorsaals ihre Plätze
hatten. Auch eine Sophoklesbüste ist hier gefunden worden; von den
Säulen aus phrjgischem Marmor, welche das Gebäude auszeichneten,
glaubt man die Ueberreste nachweisen zu können.*
Eine Reihe Gründungen Hadrians sind bei Pausanias nicht nach ihrer
Lage bezeichnet: daher können einzelne derselben, wie der Tempel der
Hera, der des panhellenischen Zeus und das Heihgthum aller Götter
(XXXn 56) bis jetzt nicht bestimmt werden. Nur ein Denkmal zeugt
noch jetzt an Ort und Stelle von der Pflege der inneren Stadt unter
Hadrian. Das ist der kolossale Marmorpfeiler, welcher auf kaiserlichen
Befehl** den attischen Oelverkauf ordnet, so dass die Besitzer von
Olivenpflanzungeu verpflichtet wurden, von dem Jahresertrage den dritten
Tht'il für die städtischen Bedürfnisse zurück zu halten (LXXVni 13).
Die Urkunde zeigt, dass das attische Oel noch immer einer der
gesuchtesten Handelsgegenstände war, dass die Halle der Athena Arche-
getis wie zur Zeit des Augiistus am Eingänge eines belebten Marktplatzes
lag und dass Hadrian die Marktpolizei ernsthaft handhaben Hess, damit
für die GATimasien, die Heiligthümer und Festspiele der Oelbedarf aus
heimathlichem Boden geliefert werden könne.
Innerhalb des nördlichen Stadtquartiers war kein Raum für die ins
Grosse gehenden Baupläne des Kaisers. Er wollte freie Hand hal)en für
eine umfassende Xeugründung. Das war nur im Südosten möglich . wo
einst die älteste Stadt gelegen und wohin sich die neue Stadt in den
letzten Jahrhunderten Avieder hinübergezogen hatte. Hier am Hisos hatte
schon Pomponius Atticus seine Wohnung. An seine Ufer knüpften sich
die ehrwürdigsten Erinnerungen. Die Ortsgelehrten, mit denen sich Hadrian
viel zu thun machte, wussten ihm die Stelle nachzuweisen, wo Kodros sich
geopfert habe. Der Platz wurde durch ein Denkmal ausgezeichnet, eben
so wie der Platz bei Mantincia, wu Epameinondas gestorben sein sollte,
von Hadrian ein Denkmal mit kaiserlichem Epigramm erhielt. *** Auch
das Kodrosepigramm war wenigstens ganz in des Kaisers Sinne, indem
Athen darin als die Metropole von Asien gefeiert wird (LI 75).
Im Osten der Stadt gab es aber keinen Raum, wo man eine grosse
Baufläche hatte und zugleich an die Vorzeit anknüpfen konnte, als die
* Als Bibliothek erkannte dicBe Ruinen Kumanudes, Praktika 1SS5, S. 20.
Genauerer Nachweis bei Nikolaides, Ephemeris 1888, p. 27. Die beiden Statuen
erkannte Treu, Mitth. des athen. Inst. XIV, 161.
** t'ö/uoi &10V ^(^(iicerov nach Dittenbergers Deutung der UebersohriCt von
ÜU. III, 3S.
*** Pausanias VIII, 11.
Hadrians Bauten. 267
Terrasse oberhalb der alten Stadtqiielle, wo der Ursitz des einheimischen
Zeusdienstes war, wo der Felsspalt gezeigt wurde, in welchen die Flutli
des Deukalion abgeflossen sein sollte (S. 29). Dieser Stätte hatten nach
einander die Pisistratiden. die Seleuciden, die Julier eine neue, glänzende
AVeihe zu geben versucht. Nichts war zu Stande gekommen, und der
Frevel Sullas (XLII 45) war noch ungesühnt. Dieser heilige Platz sollte
nun der Mittelpunkt eines Xeu-Athen werden. Hadrian fasste das damals
bestehende Athen als Altstadt zusammen ; das Thor mit seiner Doppel-
inschrift, die nach alterthümlicher Ausdrucksweise die Hadrianstadt von
der des Theseus schied (LXXATH 15), war aber nicht die Grenze der
l)ewohnten Stadt ; es stand wahrscheinhch in der Flucht einer alten
Mauerlinie, welche das Olympieion noch ausschloss (S. 91). Das hadria-
nische Athen umfasste also einen Theil der themistokleischeu Stadt und
breitete sich als offene Vorstadt mit ländlichen Wohnungen nach dem
Ihsos aus. In den Thürmen der alten Kingmauer liegen noch heute die
Mosaikböden der römischen Villen ; ein neuer Mauerring ist aber nie gebaut
worden, und die scharfe Trennung von Stadt und Land war für inmier
aufgehoben.
Den heiligen Mittelpunkt der Xeustadt bildete der Tempelhof, den
die umstehende Skizze (Fig. 32) nach den neuesten Ausgrabungen darstellt.
Er ist über die ältere Bauterrasse nach allen Seiten erweitert worden ;
der Nordrand des Peribolos hat fi-ühere Bauanlagen, welche aus Tempel-
trümmem von Porosstein aufgerichtet waren, geschnitten und zerstört.
Oestlich davon haben sich wiederimi neue Bauten an die Peribolosmauer
angelehnt. Ein Haupteingang war im Nordosten; eine zweite Vorhalle
ist vielleicht im Nordwesten gewesen. Hier in der Nähe des Thores
wurde ein runder Ausbau gemacht, eine Art Exedra, die von innen den
Zugang hatte.
Hier sollte römischer Tempelbau. welcher schon durch Cossutius an
dieser Stelle sich glänzend bewährt hatte (XLH 15), in einem Hypäthral-
bau von acht Säulen an den Schmalseiten zu Ehren Athens sein Bestes
leisten: gleichzeitig wurde aber auch die althellenische Technik zu neuen
Leistungen erweckt: ein neues Goldelfenbeinbild des Zeus sollte mit dem
Zeus des Phidias wetteifern; ein Streben, welches nach dem Urtheil
eines so begeisterten Kaiserverehrers, wie Pausanias, doch nur in Betreff
der Maße als geluno-en ano-esehen werden konnte.*
* l'jfit Tiyj'r^s tv noo; rö uiyt&oi oQioaiy Pausanias I, IS, (). Der Tempel
ist früher als dekastylos angesehen. Nach den neueren Untersnchungen von
Penrose und Dörpfeld verstehen wir erst Vitruvius III, I, 10: hnius (hypaethri)
exemplar — Athenis octastylon templo Olympio.
268
Städtische Einrichtungeu.
Bild und Tempel waren ein Weihgeschenk des Kaisers. Darum
wurden schon vor dem Eingange in den Tempelhof zwei Hadrianstatuen
aus thasischem und zwei aus ägyptischen Marmor aufgestellt. In langen
Reihen von Erzbildern erhielten aber alle Städte, welche als PHanzorte
von Athen angesehen werden konnten, hier ihren Platz. Im Innern des
Tempelhofs wurden die alten Stiftungen und heiligen Stätten sorgfältig
geschont, die Schlucht, das Grab des Deukalion. das Heiligthum der Ge
01}Tnpia (XXX 58), und die alten Weihgeschenke, wie der von gebückten
Persern sretraffene Dreifuss : es füllte sieh alier der weite Raum mit
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I.Hadriansthor 2 Ausgegrabene Fläche
Fig. 32.
einem W^alde von Standbildern, indem jede der Colonien ein Bild des
Herrschers aufstellte, welcher der persönliche Mittelpunkt der Zeitgeschidite
war, das Band der Gemeinschaft, in welcher das alte Athen wieder auf-
zuleben schien. Alle überragte der von Athen selbst errichtete Kaiser-
koloss hinter dem Tempel.
Athi-n sollte also nicht bloss die erste Stadt des ^lutterlande.s sein,
von allen Banden des Provinzialregiments möglichst befreit, sondern auch
in die alte Hegemonie von Neuem eintreten. Diesseits wie jenseits des
Meeres sollten die Hellenen niclit nui- dui'eli S]»i-acbe. Sitte und Cultur
Hadrians Stiftungen. 269
sich o'oistig neu verbunden fühlen, sondern auch durch gemeinsame Feste
und gemeinsame nationale Behörden, und der Sitz des „S}iiedrions der
Panhellenen" konnte nur Athen sein. Die Hellenen sollten wieder
eine Nation sein. So phantastisch diese Pohtik war, so ist sie doch mit
grosser Sympathie weit und breit aufgenommen und eine Macht geworden,
welche Hadrians Zeit überdauerte. Die Stadt wurde von zahlreichen
Festgesandtschaften aufgesucht, mit neuen Denkmälern geschmückt; man
erforschte emsig den Zusammenhang der asiatischen Städte mit dem
Mutterlande; die Magneten am ^laiandros wurden als echte Hellenen
anerkannt, und das Bild ihres heroischen Stadtgründers Leukippos verband
man mit der Steintafel des Dekrets, durch Avelches sie von Athen als
Mitglied der Panhellenen anerkannt wurden. * Thyateira und viele andere
Städte des fernen Ostens wurden durch ähnhche Denkmäler in Athen
geehrt. Ja auch die Stammverbände, welche noch im Mutterlande be-
standen, zeigten sich bereit, der neuen Metropole zu huldigen. So
verzichteten die Achäer, welche sonst in Argos ihre Zusammenkünfte
hatten, ihrerseits auf den Ehrennamen der Panhellenen und stellten in
Athen ihre Denkmäler auf.**
Wie Eom in seinem weltlichen Regiment zurücktrat, so auch mi
Cultus. Der Dienst von Roma und Augustus bheb in Ehren, aber jede
A^erschleierung des Kaisercultus , jede scheue Zurückhaltung wurde auf-
gegeben. Im Parthenon war eine Statue, welche ausnahmsweise Hadrian
als König nannte (LX 34); sonst wurde die Gottesehre voll für den Kaiser
in Anspruch genommen. Er regierte, wie die Dynasten des Morgenlandes,
als Gott, und zwar schloss er sich, während frühere Machthaber mit
Dionysos oder Helios verschmolzen wurden.*** an die älteste Landes-
gottheit (S. 22) als Olympios an, wurde ihr Tempelgenosse, baute sich
Altäre (XLH 63) und wurde im Kerameikos zur Seite des Zeus Eleutherios
als Retter der Stadt und Befreier aus unwürdiger Unterthänigkeit wie
ein Gott in kolossalem Erzbilde aufgestellt (XL 71).
So gleichgültig sonst die Selbstvergötterung von Fürsten ist, so war
sie hier doch von ganz ausserordentlichen Umständen begleitet; demi es
kommt selten in der Staatengeschichte vor, dass etwas so Phantastisches
und in sich rnmögliches, wie die künsthche Wiederbelebimg der hellenischen
Städte, mit so planvoller Energie und so unerschöpflichen Geldmitteln
* CIA. III, 16.
** CIA. III, 18.
*** Nero Dionysos XXVIl, IS. Caligula Helios: Monatsber. der Akad. 1879,
S. 16. Zur Tempelgenossenschaft vgl. Livia als avyyccos^ der Burggöttin iu Kyzikos
S. 11; ihr H-yu'Afxa tnl T(üi o/uoUus tilkü^ hquiihtv: Dio Cass. LIX, 11.
270 Hadrians Zeitalter.
in Angriö" genommen wird. Dalu-r mussten auch ernst denkende Männer,
wie Plutarch, bekennen, dass sie sich ohne eine mimittelbare Be-
theiligung der göttlichen Vorsehung den wunderbaren Erfolg der Wirk-
samkeit Hadrians nicht erklären könnten, Sie wurde getragen von der
Sympathie der edelsten Zeitgenossen beider Nationen. Plutarch stand als
Freund und Vertrauter zwischen ihnen, wie einst Polybios. "Was der
Kaiser erstrebte, war ein Ganzes, das er lange vorbereitet hatte und
worüber er selbst nach Augustus Vorgange in seiner Lieblingsstadt, im
HeiUgthume aller Götter urkundliche Rechenschaft abgelegt hat (IX 6j.
Die Griechen lernten sich mehr als Römer fühlen, seitdem Rom als alleiniger
]\Iittelpunkl zurückgetreten Avar. 3Ian fühlte den Anl)ruch eines neuen
Zeitalters, und so kounten schon von der ersten xlnwesenheit Hadrians
wie von der Epiphanie einer segenbringenden Gottheit, in Athen die Jahre
gezählt werden.*
Es erfolgte ja gleichzeitig eine Belebung von Handel und Wandel.
Zu den alten Festen kamen neue, Hadrianeia und Antinoeia, deren Pracht
die Fremden lockte : der Zusammenhang mit den überseeischen Colonien
führte eine Menge von Festgesandtschaften herüber. Athen stand wieder
in vollem Weltverkehre. Aus den fernsten Gebirgen von Asien und Afrika
wurde das kostbarste Material an Metall und Gestein herbeigeschaflPt, um
der massenhaften Herstellung von Gebäuden und Bildern zu genügen, die
alle etwas Ausserordentliches sein sollten. Schlangen aus Indien wurden
von Hadrian im Oljmpieion geweiht (XLH 59). Eine Menge von Technikern
und Künstlern wanderten ein, und in allen Werkstätten von Athen wurde
es wieder leliendig. Durch die der Stadt zugewiesenen Einkünfte von
KephaUenia und immer neue Kaiserspenden wurde es den Atheneni
möghch, auch selbst wieder colonisirend thätig zu sein. So erwuchs in
Delos ein Olympieion, gleichsam ein Xachbild vom hadrianischen Xeu-
Athen am Ilisos.** Man huldigte dem Alten. Einheimischen; das Tenipel-
amt der Phädynten wurde aus Pheidias" Zeit im OhTiipieion erneuert. ***
Man liebte selbst in alterthümlichen Schriftzügen zu schreiben. Aber
zugleich fand Alles Eingang, was der im römischen Reich herrschenden
Mode entsprach uml den Furtschritt moderner Technik so wie die Fülle
des Reichthums glänzend brzcu'jtf. Die Architektur hatte sich längst
aus den Fesseln des Architravbaus l)efreit ; der Bogenbau, mit keilförmig
* Dittenberger, Hermes VII 213 über die Aera Hadrians. Inschrift im Pan-
theon verglichen mit den res gestae divi Augusti: v. Wilamowitz, Hermes XXI «23.
** Stei)h. Byz. unter Ohurntiov, wo es nicht gestattet ist tv JiJM in tv
'A^iivuii zu ändern, wie Meineke gcthan hat.
*** VIA. III 291. Vischer, Kleine Schriften II, 3.54.
Hadrian im Theater. 271
geschnittenen Steinen, auf Pfeilern aufsetzend, überspannte spielend alle
Zwischenräume.
Mit dem Ernste der antiken Steinbauten wurde aber auch die Solidität
preisgegeben ; der Marmor diente zur Verkleidung eines Kerns von Ziegel-
gemäuer; die Säule löste sich aus dem in sich nothwendigen Zusammen-
hange, die Trigkphen wurden willkürhch vermehrt, aber es wurde Neues,
Staunenerregendes geschaffen, und Athen eine moderne Weltstadt.
Wie sich ein schrankenloses Selbstherrscherthum mit republikanischen
Formen vereinigen lasse, zeigte die grossartige Feier, welche der Kaiser
nach Vollendung des Ol^Tupieion im Theater hielt, wo er als athenischer
Beamter in landesüblicher Tracht den Vorsitz der grossen Dionysien
übernahm.
Er war ein Freund und Gönner des Dionysosdienstes, welcher Asien
und Hellas so verband, wie er die Länder wieder zu vereinigen suchte : er
begünstigte die zwischen beiden umherziehenden dionysischen Künstler-
vereine, und das athenische Heihgthum erhielt eine neue Gestalt. Hier
war die Kunst unablässig thätig geblieben. Im Anfang der Kaiserzeit
war der Marmorfi-ies entstanden, welcher die Geschichte des Gottes auf
attischem Boden darstellt; eines der letzten Bildwerke, das noch, echt
attisch gedacht, in grösserem Zusammenhang einen Mythenkreis zur
Ausstattung eines öflFentHchen Gebäudes verwendete. Noch älter ist die
mit dem Friese zusammengestellte Figur eines kauernden, gebälktragenden
Silens. Diese Skulpturen sind später willkürlich am Bühnengebäude als
Schmuck benutzt worden.* Was der hadrianischen Zeit angehört, lässt
sich nicht genau ausscheiden. Die Pflasterung der Orchestra, die Her-
richtung dersell^en für Thier- und Gladiatorenkämpfe gehört der Kaiserzeit
an, und der Zuschauerraum erhielt unter Hadrian die Gestalt, in welcher
er uns wieder sichtbar geworden ist. mit den dreizehn Kaiserstatuen, von
denen eine in der Glitte stand, während die anderen auf die zwölf keil-
förmigen Abtheilimgen des Sitzraums vertheilt waren. Die zweisprachige
Inschrift der Basis im Mittelkeil bezeugt die Verbindung der beiden
Nationen in der Person des Imperators, dem Genius dieses neuen Welt-
alters (LX 54).
Die neue Aera war nicht an seine Person gebunden. Die auf Bogen
ruhende Wasserleitung, welche aus der (1870 ausgeräumten) Brunnen-
kammer am Lykabettos Neu-Athen tränkte, wurde von Antoninus Pius
vollendet (LXXXH 17), und nicht nur die Nachfolger nahmen in treuer
Pietät seine Thätigkeit auf, sondeni auch in Hellas waren Familien,
Matz, I rilievi del teatro in Atene, Annali ISTO, p. 9".
272 Hadrians Nachfolger.
die, durcli Avimderbare Glücksumstände begünstigt, im Stande waren, dem
fiirstlichen Wohlthäter Athens in glänzender "Weise nachzueifern.
Der Cäsarencultus hat in allen griechischen Städten dazu gedient,
einzelne dm'ch Adel, Reichthum, Bildung und persönlichen Einfluss hervor-
ragende Bürgerhäuser mit Rom und römischer Politik aufs Engste zu
verbinden. So war es in Kyzikus mit den Xachkommen des Rhetors Zeno.
so in Athen mit dem in Marathon einheimischen Geschlechte, in dem
der Name Herodes erblich war ; es konnte sich rühmen, mit den Aeakiden
und Erechthiden zusammenzuhängen. Ein Herodes war Gesandter in Rom
und baute mit seinem Sohne das Marktthor (S. 255). Der Enkel war
Priester des Tiberius; unter den Claudiem erhielt die Familie römisches
Bürgerrecht. Seitdem vereinigten sich in ihren ]\litghedeni römische und
athenische Würdenämter, und das altattische Adelsgeschlecht wurde in
den römischen Patrizierstand aufgenonunen. * Der erste genauer bekannte
Mann dieses Geschlechts, Tiberius Claudius Atticus Marathonius, tritt uns
als ein auserwählter Yennittler beider Nationen und Staaten entgegen.
Er wurde von dem hellenischen Eestverein in Plataiai als ein um das
ganze Vaterland hochverdienter Mann gefeiert ; er erfreute seine Mitbüi-ger
durch fi-eigebige Spenden; er verwaltete das erbliche Priesterthum des
Cäsarenhauses und hatte unter Nero den alten "Wohlstand des Hauses
durch die Auffindung eines in der Nähe des Theaters vergi'abenen Schatzes
zu einem beispiellosen Reichthum erhöht.**
Sein Sühn war der Tiberius Claudius Atticus Herodes, welcher zu
dem Glänze des Hauses den Ruhm des Redners imd eines hervorragenden
Lehrers der Redekunst liinziihiiKlite, der zweimal Consul war und als
"Wohlthäter seiner Vaterstadt unmittell)ar in die AVirksamkeit Hadrians trat,
wie es sich der volksfreund Hebe Kaiser nicht schöner hätte wünschen
können. Unter den Ehrenbildern, welche Ephesos und andere Städte im
Olympieion dem neuen Olympier weihten, finden wir ihn als ersten
Priester der Cäsaren verzeichnet.*** Merkwürdig ist die geistige Ueber-
einstimmung zwischen ihm und dem Kaiser, ein Zeichen, wie eine gleiche
Strömung durch die gebildete Welt ging. W'w linden hv\ ihm diesell)e
an Aeusserlichkeiten haftende Alterthumsliebe, wenn er z. B. bei seinen
Landgütern Thore errichtete mit der Lischrift „Der Boden, den du betrittst,
ist des Herodes Land", und auch denselben Zug von Sentimentalität,
indem er seinen Freigelassenen unter Platanen, an Quellen, im Walde.
* CIGr. 6185.
** Keil, Sylloge inscr. Boeot. XXXI I. Dittenbergcr, Ilcrnios XIII T;t. Pliilo-
stratos p. 547 f.
*** VI.l. III, 485. \'gl. IV \). 122 n. .=)2(. mit der licta aiitiquitatis species.
Ilerodes Atticus. 273
wo er mit ihnen verkehrt hatte. Standbilder errichtete mit Inschriften von
schwärmerischem Gefühlsausdruck. *
Herodes war kein einseitiger Träger des Cäsarenciütus. Als echter
Athener war er ganz besonders eifrig, für die heiligste Gemeindefeier, die
der Panathenäen, Sorge zu tragen. Zum Amte des Agonotheten berufen,
erwarb er sich die begeisterte Dankbarkeit seiner ]\Iitbürger, indem er
für das panathenäische Schiff einen neuen Schmuck des Segels herstellen
Hess und für die Bewegung desselben eine neue unterirdische Mechanik.**
Zugleich versprach er, die Bürger und ihre Festgäste demnächst in einem
Marmorstadium zu empfangen. So erklärt sich, dass innerhalb einer
vierjährigen Frist mit einem ungeheuren Aufwände von Geld und Arbeits-
kräften, welche den ganzen Brilessos (S. 1 45) zu erschöpfen schienen, das
Werk fertig wurde, das von allen seinen Stiftungen am meisten angestaunt
worden ist. Die altgriechischen Rennbahnen pflegten sehr einfach zu sein;
auch in Ohnipia sass das Yolk auf den Erdwällen. Das ganze Langthal,
am Fusse des Ardettos, welches Lvkurgos baulich eingerichtet hatte
(S. 217), strahlte beim nächsten Feste in vollem Marmorglanze : es war
für die Hellenen ein so ungewohnter Anbhck, dass auch Pausanias sich
zu dem Ausspruch bewogen fühlte, so etwas müsse man mit Augen sehen,
beschreiben lasse es sich nicht (XC 22).
Zu dem Bau gehörte ein Heiligthum der Tyche (XXXIX 45), welche
hier in Gold und Elfenbein als die alles menschhche Streben beherrschende
Gottheit dargestellt war, wahrscheinlich auf dem westlichen Yorsprunge,
wo ionische Architekturreste gefunden sind, weit sichtbar errichtet, und
ebenso eine breite Ilisosbrücke, welche die Prozessionen hinüberführte.***
Der ganze Bau machte Epoche in der Stadtgeschichte. so dass man
ihn als den Anfang einer neuen Festära ansah und die Panathenäenfeste
von seiner Vollendung zählte, t
Für tue innere Ordnung der Stadt machte Herodes sich verdient
durch den Neubau eines Agoranomion (LXXXI 35; LXXVHI 10), den
Sitz der Marktbehorden. welche bei der rasch gestiegenen Zahl von Ein-
* CIA. 111,1-408. Statuen des Achilleus, Polydeukes, Memnon: Philostratos
p. 247 ed. Kayser.
** "Was Atticus neu gemacht hat, lässt sich aus Philostratos (p. 236 ed. Kayser)
unklaren Worten nicht genau entnehmen {ninlov uvr,(p&ai mog t,6i(a yqa(pi,s Svv
ovoiio TM y.6'/.7T(p, Jqauih' ö'a rr^v vui-v ov/ vno^vyuov uyoi'Twv u'k'K vnoyi'ioig /ut;^{ey(clg
ino'/.iad-cii'ovacci'.
*** Wachsmuth I, 240, 696.
t Dittenberger, Die attische Panathenaidenära: Commentationes in honorem
Th. Mommseni, p. 242.
Curtius, Toj50giaphie. 18
274 Herodes Atticus.
woliiiern iiiul Fremden eine erhöhte Thätickeit hatten. "Wir dürfen in
den Arkaden beim Windcthiirm (S. 2r)l) wulil die Ueberreste jenes Ge-
bäudes erkennen. *
Am deuthehsten steht uns von den Werken des Herodes Atticus in
grossartigen Ueberresten das Odeion vor Augen, das er am Südwestfusse
der Burg erbaut hat. Da ein so ungemein wohlgelegener Bauplatz un-
möglich bis auf diese Zeit leer gebheben sein kann, so ist die Yermuthung
nicht unbegTÜndet, dass hier der Platz der alten Heliaia gewesen sei (S. 62),
und es würde dem Geist der kaiserlichen Zeit entsprechen, dass man den
Schauplatz einer vorzugsweise demokratischen Einrichtung von Alt-Athen
gern durch einen muderneu Praclitl)au bedeckte.
Es ist ein Bau von hervorragender Bedeutung für die Stadtgeschichte:
das erste öffenthche Gebäude, das von einem Privatmanne aus persön-
lichem Anlass in Athen errichtet wurden ist, und zugleich das letzte von
allen, welche der Stadt ihr monmnentales Aussehen gegeben haben, der
Abschluss der langen Reihe städtischer Bauwerke an einem der ansehn-
lichsten Plätze.
Das Odeion ist ein charakteristisches Denkmal der letzten Bauzeit
Athens. Von keinem Bedürfniss des Gemeindelebens noch vom Gottes-
dienste veranlasst, verdankte es seine Entstehung dem leidenschaftlichen
Bestreben, die verstorbene Gattin des Stifters in ausserordentlicher Weise
zu ehren: daher nach ihr auch Regillatheater genannt (LXXXVIII 53).
Ihre Asche war in attischer J]rde beigesetzt: aber dem Zuge der liadria-
nischen Zeit entsprechend, musste auch Rom an der Trauer theilnehmen :
darum wurde an der via Appia ein heiliger Bezirk eingerichtet, wo die
Verstorbene mit Athena und Xemesis, mit Demeter imd der Kaiserin
Faustina zusammen als neue Heroine gefeiert wurde.** Dieser Zeit-
richtung gemäss, welche Rom mit Athen, die Gottheiten Griechenlands
mit den Cäsaren und mit dem Cäsarencultus wiederimi die eigenen
Familienglieder zu verschmelzen suchte, ist auch das Odeion der Regula
entstanden und künstlerisch ausgestattet worden.
So modern der ganze Bau erscheint und von persönlichen Launen
abhängig, so hatte er doch einen inneren Zusammenhang mit alten Anlagen.
Er schmiegte sich nach griechischer Weise in den natürlichen Abhang
des Burgfelsen und reihte sich den für poetische uiul musikalische Auf-
führungen bestimmten Gel)äuden der Südstadt an. Es war bei geschickter
* CIA. III, ',)S, 160, Jt;i. Milclilir.t'er, Anzeige von Wachsiuuth II S in
Wochenschrift für klass. rhilolof^ic \^'M\. l.olling im Jt'f.Tioy ls8S, j). IS'J.
** Kaibel, Inscriptiones Ifalino n. l.SSit.
Herodes Atticus. 275
Benutzung des Lokals eine Yereinigung von zwei in Athen ausgebildeten
Bautonnen, indem der Tlieatergnindriss für ein bedecktes Odeion bei-
behalten wurde. In der Ausführung entfaltete römische Architektur ihre
volle Pracht; man 1)ewunderte die Yestibula mit ihren Tonnengew(jlben.
die Fussböden aus Marmorniosaik , die reich geschmückte Decke aus
Cedemholz, welche einen Raum für mehr als 5000 Zuschauer überdachte.
Es war auch dies Gebäude in seiner Ai't ein Musterbau und ohne Gleichen
in Griechenland (LXXXVm 45). Es ist wahrscheinlich, dass es nicht nur
für wenig Festtage bestimmt war. sondern dass die Benutzung der Räume
auch für Vi'rhandlungen und andere Zwecke vorgesehen war.*
Das ganze Terrain wurde durch den Xeul)au wesenthch umgestaltet.
Der alte Weg, der vom Dionysostheater oberhalb der Eumenesstoa entlang
führte, wurde unterbrochen und dafür ein neuer Weg angelegt, welcher
mit Steinstufen an der Ostseite des Odeions hinaufführte und an der
Westseite herabführend den alten Weg wieder erreichte. Als der Bau
fertig war, fügte er sich in die Gegend ein, als wenn er eine alte Lücke
ausfüllte, und die Reihe von Jahrhunderten, welche Athen durchlebt hat,
konnte man sich nicht anschaulicher machen, als wenn man von der Höhe
der Athena-Xike, der alten Seewarte des Königs Aigeus (S. 190), auf den
unmittelbar zu Füssen Kegenden, mit römischen Kaiserstatuen geschmückten
Luxusbau des Herodes hinabschaute.
Herodes Atticus ist das Bindeglied zwischen Hadrian und den Xach-
folgem. An seine Person knüpfte sich das Wichtigste, was für Athen unter
Antoninus Pins und Marc Am-el geschehen ist, die L'ebernahme der
rnterrichtsanstalten in die unmittelbare Obhut des Reichsoberhauptes.
Athen war der Mutterschoß für Organisation geistiger Arbeit und
dadurch um so einflussreicher, je mehr die Wissenschaft der Hellenen
nicht in den Köpfen Einzelner zu Hause war. sondern in Gemeinschaften
unter sich verwandter Geister, die sich zu bestimmten Zwecken vereinigten.**
Volle Freiheit und Unabhängigkeit waren die Grundbedingung dieser
Yereine bis zu den Zeiten, wo die hellenische Bildung ein Gegenstand
des staatlichen Literesses wurde. Das war in den hellenistischen Reichen
der Fall: daher die Verwendung von Staatsmitteln für die Pflege der
W^issenschaft von Seite der Ptolemäer und Attaliden auch in Athen.
Bei den Römern war es während der Repubük ein freier Zug des Geistes,
welcher sie nach Athen führte. Unter dem Principat war die Pflege der
* Tuckermann, Das Odeum des Herodes Atticus 1868. S. 3.
** Diels, Die ältesten Philosophenschulen der Griechen in den Philosophischen
Aufsätzen für E. Zeller 1887. S. 241.
18*
276 Die kaiserlichen Lehrstühle.
die Nationen verschmelzenden Wissenschaften wiederum, wie an den Höfen
der Diadochen, ein staatliches Interesse, und es war daher nur eine Durch-
füliriinp" des hellenistischen Prinzips und die Vollendung dessen, was
Auoustus begonnen und Hadrian durch seine Bibliothek wesentlich gefördert
hatte, wemi Hadrians Nachfolger an dem Orte, der für die Verschmelzung
am wichtigsten war, die Besetzung der Lflirstühle als eine kaiserliche
Angelegenheit in Anspruch nahmen. =^
Staatliche Einwirkung auf die Philosophenschulen war nicht neu;
von Gesichtspunkten des öffentlichen Interesses aus hatte man Schulen
geöf&iet und geschlossen (S. 234) ; der hohe Rath auf dem Areopag übte
eine gewisse Aufsicht, und wir wissen, dass Cicero sich bei demselben
verwendete, um einen als Lehrer hervorragenden Peripatetiker, den Kratippos,
der Stadt erhalten zu sehen. '^*
Es Avar also nur eine neue Anerkennung für Athens einzigartige
Stellung im Beich. dass die Kaiser erklärten, die Blüthe einer solchen
Centralstelle allgemeiner Bildung dürfe nicht von Verhältnissen und den
Finanzen privater Vereine abhängig sein, sondern müsse auf öffentlichen
Mitteln beruhen. Der geborene Berather bei diesem Staatsakte war
Herodes Atticus, welcher der eigenen Geisteskraft seine hervorragende
Stellung als Lehrer verdankte, aber die Zukunft der Vaterstadt und ihre
Blüthe als Studienort doch mit der Gunst des Herrscherhauses verbunden
fühlte Ihm übertrug Marc Aurel die Auswahl der für die neu dotirten
Lehrstühle geeignt^sten blamier. Die p]rrichtung der vier Philosophen-
katheder war eine VerstaatKchung dessen, was auf dem Boden Athens aus
geistigem Keime frei entsprossen war, einem Kunstgarten ähnlich, in den
eine natürliche Flora umgewandelt wurde; es war aber eine neue Bürg-
schaft für den Glanz und AVohlstand der Stadt, eine Sicherheit dafür,
dass die "Wahl der Lehrer vom Schwanken der öffentlichen Stimmung
imd einseitig vorwaltender Geschmacksrichtungen unabhängig sei, und
deshalb hatten die Athener allen Grund. Marc Aurel als einem neuen
Wohlthäter im Theater ein Ehrenbild aufzustellen. ***
Das Dionjsostheater bheb ein Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit
und der letzten Aufwendungen öffentlicher Mittel fiir Bauzwecke. Nachdem
im Anfange der Kaiserzeit die Bühne neu ausgeschmückt und unter Hadrian
der Zuschauerraum mit KaiserV)ildern ausgestattet worden war. wurde
im dritten oder Anfang dfs vierten .Jalirliiiiiderts die V^nlerwand der
* Ephemeris Arch. 1890, S. 143.
** Pliitarch, Cicero 24.
*♦* CIA. 111, 5S. Herodes als erster Curator der Universität Athen: I'hilo-
Btratos p. 245 ed. Kayser.
Die letzten Werke. 277
Bühne wieder umgebaut durcli den Arcliunten Phaidros, des Zoilos Sohn,
dessen Xame oben an der tunfstufigen Mannortreppe steht, die aus der
Orchestra zum Proscenium lünaufftihrt (XLin 82). Es ist die letzte Form,
welche der viel umgestalteten Bühne des Aischylos gegeben ist. ein auf-
fälliges Zeugniss von der Verarmung des Geistes attischer Kunst. Phaidros
muss ein damals namhafter und werkthätiger Bürger gewesen sein, da
auch eine marmorne Sonnenuhr seinen Xamen trägt. "^
Die Verse des Phaidros am Proscenium zeigen, wie attische Kunst
in zierlichen Epigrammen unermüdhch thätig l)heb. den Denkmälern
eine poetische AVeihe zu geben. Sie zeigen zugleich, wie die attischen
Sophisten fortdauernd eine angesehene Stellung behaupteten und mit
römischen Würdenträgern Beziehungen hatten, welche der Stadt zu Gute
kamen. So muss sich auch im Anfange des fimften Jahrhunderts ein
Präfekt des Prätoriums in Illyrien. Xamens Herculius, durch seine Liebe
zu attischer Bildung ausgezeichnet haben: denn zwei Sophisten haben
ihm in Athen Standbilder errichtet, Apronianos eines bei der Pallas
Promachos (LX 65), Plutarchos ein anderes.** Derselbe Plutarchos war
es, welcher mit grossem Aufwände aus seinem Vermögen es möglich
machte, das panathenäische Schiff glückhch bis an die Pforten des
Poüastempels zu bringen : eine patriotische Leistung, von der wir an-
nehmen können, dass dadurch nach längerer L'nterbrechung die Trieren-
fahrt endhch wieder in ihrer ursprünghchen Feierhchkeit vollständig
durchgeführt worden sei (S. 85).
Das sind die letzten Xachklänge des Zeitalters, das wir das hadria-
nische nennen können, weil der Geist des Kaisers, welcher es als eine
wesenthche Aufgabe der römischen Herrschaft auffaste, das verkommene
Griechenland zu heben, zu pflegen und zu ehren, noch vorwaltend blieb.
Das, was Polybios als die einzige Bürgschaft einer erspriesshchen Zukunft
seines Volks erkannt hatte, der enge Anschluss an Rom, war in ungeahnter
"Weise zur Vollendung gekommen. Die beiden X^ationen. so lang einander
vollständig fremd, dann in blutigen Kriegen mit einander verwickelt, sind
friedhch verschmolzen. Die vornehmsten Familien Athens tragen römische
Xamen. An oriechische Götter schliessen die Herren der Welt ihre
* CIA. 111 427 wo inoiti wohl (wie fecit) den Stifter bezeichnet und nicht
den technischen Urheber.
** CIA. III, 637, G38. Kaibel, Epigrammata 911, 912; beide mit frostigen
Wortspielen, wie sie damals besonders beliebt waren ; der Sophist feiert als uitf^ior
tn^iris den d^tauujj' Tauus; der andere den bei der noäuc^Oi TIc.'iJMi aufgestellten
nqoua^o; &tauüJr.
278 D'6 hadiianische Stadt.
Verehrung an. Griechische Sprache und Sitte sind der Maßstal) aller
höheren Bildung, Philosophen von Athen sind die Vertrauten der Kaiser,
attisches Geld beherrscht den Erdkreis, und auch der reducirte Denar
wird wieder nach attischer Gliederung in Drachnien und Obolen getheilt.*
Der Geist des alten Athens liess sich nicht erwecken und der neue Glanz
ist eine kurze Xachblüthe gewesen. Viel Gemachtes, Unwahres. Ver-
schrobenes hat sich eingeschlichen : aber wenn wir sehen, wie Athen den
besten Römern eine zweite Heimath geworden ist, me die treuesten Patrioten
Griechenlands sich in dieser Zeit zu neuen Hoffnungen erhoben, wie das,
Avas Athen vor allen Städten des Erdkreises auszeichnete, unter diesem
Fi'iedensregiment wieder zu Ehren kam, so können wir den segensreichen
Inhalt des hadrianischen Zeitalters nicht verkennen. Die Denkmäler der
kinionisclien wie perikleischen Epoche standen in unverletzter Schönheit,
und Plutarcli bewundert nichts mehr an ihnen, als dass es in kurzer
Zeit gelungen sei, etwas Unvergänghches zu schaffen, das noch in seinen
Tagen den vollen Zauber der Frische an sich trage, als wenn es eben
fertig geworden wäre.** Wie aber Perikles einst die knapp gemessenen
Friedensjahre rastlos ausgebeutet hat, so haben auch Hadrian und Herodes
Atticus mit bewundernswürdiger Energie Alles aufgeboten, um die Verke.
mit denen sie der grossen Vorzeit nacheiferten, fertig herzustellen.
Um uns das Bild der hadrianischen Stadt in Einzelheiten zu er-
gänzen, liegen dreierlei gleichzeitige Urkimden vor. die einer Rentenstiftung,
welche bezeugt, wie der seit Xerva und Trajan lehaft angeregte Wohl-
thätigkeitssinn der Cäsaren sich auch auf Athen erstreckt hat, dann die
Ephebenurkunden und endlich die Inschriften der Theaterplätze.
Die Stiftungsurkunde *** giebt einen Einblick in die Oerthchkeiten
Die verschiedenen Arten von Grund und Buden wei"den untersehieden.
das baumlose Terrain, der Felsboden, der nur für Steinbruch und F)ienen-
zucht zu verwertlien ist. die Gartengrundstücke. Gärten Avurden von
reichen Bürgern auch in der Stadt eingerichtet . indem sie . wie es in
Pomi)eji geschah, durch Ankauf von Nachbarhäusern sich Raum schafften,
und die sogenannten Gartenphilosophen (S. 235) wohnten mitten in Atlien.f
* Moninisen, Hermes V, 135.
** uy.uij ui^qi i'vv nqoa(f<(iof xiä ftovqyov' ovnoi tnicffi-ti y.iuvoit,^' <cti nc
((tfixioy v:i6 Tov yQ'ii'ov dtan^ooiaic 11,1' oijHi' Plutarcli, Perikles 13.
*** obligatio praedionun: Morumsen, Hermes V 121, und die topograi)hischen
Bemerkungen in der Archiiol. Zeitung XXIX, 3 rt". (JA. III, Gl.
f xpiXoi; xönoi, niroH, (}yni>xi,:iOf: Aroh. Ztg. a. a. 0. S. 4. Vergl. oixho' —
Ti()ircutfOs xc'i X((Tf<axüip(c; lor xi,7iov tnoii,<mto :i()os rfj (ci-rov oixi<c r<j kv «arti
Isaios III, II.
Die hadrianische Stadt. 279
Vor den Thureii waren (Tärten , ein „Keiunios" genannter am achar-
nischen (LXXIX 68), einer am Ilisos, ein dritter an einer feuchten
Niederung, welche vielleicht dieselbe ist, wie die nach Athena benannte
(LXXIX 76, LXXXn 45) vor dem Diocharesthore, wo auch eine Bade-
anstalt war.
Von Baumland werden AVallnusspflanzungen namhaft gemacht. *
Besitzer der Grundstücke sind Einzelne oder Gemeinschaften. Innungen.
So kommen die Komöden als Innung vor, wie auch die tragischen Dichter
und Schauspieler eigene Lokale in der Stadt hatten (S. 163); die Kyprier
haben ihren gemeinsamen Besitz, imi ein einheimisches Heiligthum ver-
einigt (S. 212). Den I^ebergang von Stadt und Landschaft bilden die
Gaue, deren Oberland sich vom Ilisos ins Gebirge hinaufzog, während sie
unterwärts Vorstädte von Athen waren. ** Auf dem Lande werden
Thürme erwähnt, grössere und kleinere, Gebäude auf hohem Unterbau, wo
die Magazine lagen ; darüber hohe , die Gegend überschauende Wohn-
räume; ich denke, etwa so, wie sie auf pompejanischen Wandgemälden
dargestellt werden ; die anliegenden Aecker werden nach dem Pvrgos be-
zeichnet. Diese Bauten kommen auch in Gruppen als „Tetrapyrgia" vor.
Dazu gehörige AVirthschaftsgebäude, Ställe, Gasthäuser, Töpfereien, werden
in der Umgegend der Stadt als Hj^jotheken aufgeführt. *** Aus den Orts-
bezeichnungen erhellt, dass so uralte Höhennamen, wie Sikeha (111178. 82),
noch im Volksmunde lebendig waren. Genauere Bezeichnungen richten
sich nach Heiligthümern. bei denen die nur den Priestern zugänghchen
Wege von den für das Volk geöfiheten Zugängen unterschieden werden
(XLVL 18).
Die fremden Gottesdienste sind am meisten in Mode, wie namentlich
das Isisheihgthum bei dem Asklepieion (XXXV 24): das Asklepieion selbst
hatte ein weitverbreitetes Ansehen, und die zahlreiche Gruppe männ-
licher und weibhcher Dämonen, die sich allmählich um den Heilgott
sammelten, zeigt, wie sehr dieser Cultus die Aufinerksamkeit in Anspruch
nahm. Charakteristisch ist auch für die hadrianische Zeit der pantheistische
Zug, der von Rom herüberkam. Das erste Pantheon, das wir in Athen
kennen, war eine Stiftung Hadrians (IX 10). Man vertauscht die Götter
und ihre Bezirke, indem man dionysische Denkmäler im Asklepieion
* ntQaixiöris Böckh, Staatsh. 11", 322.
** xwQiof 'Ayxv'A^ai y.fci 'Ayov?.r;ai TiQot; tm I'uijtm CIA. III 6, A. II 21.
*** nvoyoi, Tivoy'iö'iu, /looioi' nioyiöiov a. a 0. Vgl. Heibig, Wandgemälde
BO. 1563 (Villenanlageu mit hohen Substruktionen). ßav'/.oi Qioav'/.oi) fji/.Qol y.ui
uiyä'/.ot, nui'ö'o/.ih'., y.toaut'ut Aich. Ztg. a. a. 0. S. 6.
280 Die hadrianische Stadt.
weiht.* Endlich zeigt sich aber auch, wie nach delfachem unsteten
ITnihertasten das i-elisiöse Gefühl wieder zu dem Aeltesten und Ursprüng-
lichen sich zurückwendet: eine Umkehr, welche dem archaisirenden Zuge
der Zeit entsprach. So sind die \ i<'len Weihgeschenke (S. 20) zu erklären,
welche bei der uralten Zeusterrasse dem bildlos verehrten ..Höchsten" dai-
gebracht worden sind (XLl 17).
Was die Stadtwohnmigen betrifift, so erkennt man überall den Studien-
ort : in Welen Häusern waren Hörsäle eingerichtet mit aufsteigenden »Sitz-
reihen, die man als ..Privattheater" bezeichnen konnte. So hatte ein
Julian dort eine Wohnung, äusserlich klein und unscheinbar, im Iimeni
aber spürte man den „geistigen Hauch des Hermes und der Musen":
Büsten be^^^imderter Studiengenossen schmückten die Räume (XCY 50).
Vor der Stadt zogen sich Grabstätten den Lykabettos hinauf. Dort
stand der Denkstein des Priskos (XXXAH 10) „neben den Nymphen, von
denen die Stadt Athen getränkt wird", eine Bezeichnung, welche sich
wahrscheinlich auf die am Aldiange gelegene Brunnenkammer Hadrians
(S. 271) bezieht. Inschriften derselben Zeit, auf Hermen, von deren Fuss
Trinkwasser sprudelte, zeugen davon, wie man aueh mit neuen Fontänen
die Stadt auszuschmücken beflissen war. ** Die altattische Liebe zu
Hermenl)ildern war von Neuem lebendig geAvorden. je mehr die persön-
hchen Beziehungen alle anderen überragen. Mit grösster Treue suchte
man die geliebten Züge eines Arztes festzuhalten : es konnnt vor, dass
von einer Frau das gemalte Bild im Heiligthume der Athena Ergane
geweiht wird (XIX 33), während das Keüef den Grabstein schmückt.
Nach dem ^'orbilde der hipparchischen Hermen werden auch wieder kurze
Spriiche an den Hermen aufgeschrieben:*** charakteristisch aber für die
Gräber des kaiserhchen Athens war die Ueberschwängliehkeit des poetischen
Ausdrucks, der z. B. einen sechzehnjährig verstorbenen Jünger der Kunst
als einen neuen Praxiteles feiert.
Athen war durch Hadrian in einen neuen Weltverkehr eingetreten,
aber gleichzeitig verengte sich die Stadt, weil die staathchen Interessen
ganz zurücktraten, immer melir zu einem beschränkten Communahvesen.
in welchem die Sorge für die städtischen Bedürfnisse an Wasser. Lebens-
mitteln, Oel u. s. w. sowie für Sicherheit und Ordnung das Wichtigste war.
Diesen Gemeindeinteressen entsprach das hndrianische Dekret beim M;irKt-
thor : in der Nähe war d;is Agunninniinn. dei- Sitz der StadtjxiHzei. und
* Keiscli, Weihgeschenke, S. l'iT.
** Kaibel, Epigraminata n. 162. CIA. III 12ii.
"** (ddov lor »lov liStii». DcnkuKil des Arztes 1322. Der Junge Bildhauer 1300.
Die Epheben. 281
es bestand noch eine besondere Behörde, welche für den Markt und die
Versorgung der Stadt mit Allem, was zur Nothdurft gehörte, sorgte.*
Auch der oberste Beamte, der Strateg, hatte seine "Wirksamkeit in der
Stadt, vor Allem die Aufsicht über die Wafienplätze. von denen aus jede
Störung der Ruhe rasch lieseitigt werden konnte. **
Diese Beschränkung der Stadt auf ihre inneren Ang'elegenheiten hatte
schon Demetrios der Phalereer vorbereitet, um sie von pohtischen Be-
strebungen fern zu halten. Er wollte, dass die Pflege der in Athen
gereiften Bildung dem städtischen "Wesen einen neuen ^Mittelpunkt geben
sollte, und in seinem Sinne ist das Ptolemaion gestiftet worden. Die
"Wissenschaft sollte nicht vor den Thoren der Stadt bleil)en, sondern
innerhalb dersellien ein neuer Herd des Gemeindelebens werden.
Diese Gründung hat für die letzten Jahrhunderte einen durch-
greifenden Einfluss gehabt und wesenthch dazu beigetragen, der Stadt-
geschichte einen neuen, dauernden Inhalt zu geben, wie die Ephebenurkunden
anschaulich machen. Unter ptolemäischem Einfluss ist che öfientliche
Ausbildung der Bürgersöhne auf geistige Bildung erweitert: seit der
Mitte des zweiten Jahrhunderts sind zu den Söhnen der Stadt Fremde
hinzugetreten, welche auf attischem Boden Griechen werden und im Wett-
eifer mit der eingeborenen Jugend ihre geistigen und körperlichen Kräfte
ausbilden sollten. Athen wurde eine hellenistische Stadt, eine Bildungs-
anstalt für die griechisch-römische Welt.
Nirgends zeigt sich so deutlich wie hier der Anschluss moderner
Einrichtungen an das Altheimische.
Schon Plato verlangt, dass die männliche Jugend, ehe sie zum Kriegs-
dienste tüchtig ist, im öffenthchen Gottesdienste Zucht mid Gehorsam
lerne, dass sie bei festhchen Aufzügen sich zuerst bewaflhet und zu Pferde
zeigen sollte : auch waren die Prozessionen zum Theil Yorübmigen des
3Iarsches : zu Wasser wie zu Lande wurden Probeleistungen abgelegt.
Die Festzüge, an denen die Epheben in bestimmter Folge Theil
nahmen, sind ein Spiegelbild des städtischen Lebens, ein leliendiges Archiv
attischer Geschichte. Nachdem sie, wie die alten Epheben. in der Agiauros-
grotte (XLIV 64) vereidigt. *** im Theater dem "V'olke vorgestellt sind und
am gemeinsamen Herde der Bürgerschaft im Prytaneion geopfert haben
* 'H Je A^tiov näyov ^ov'/.i, /.«'i t] ,iovh, rw»' icuy.oaiuii' -/.ut ö ät,uo; tov
lTiiuth,Tt]i' Tt,i y.«T(( Ti;y nö'Mi' ayoqä^- <Pc(^ui>' 'Piöiov. lüschriftpfeiler am Siidende
der Attaloshalle (noch unpublicirf?).
** aTQccT>,y6i tTji TIC on'/.u CIA. III, 248. Ueber den Sprachgebrauch vergl.
S. 191.
*** Ephebeneid im Agrauleion: Conze, Annali XL, 264.
282 Die Epheben.
(LXXXIX 76). ziehen sie üImt den Ilisos zur Artemis AgTotera hinaus.
um mit (kn* Gedächtnissfeier des marathonischen Sieges das Festjahi- zu
beginnen ; an die Zeiten Konons mahnt die mit Ruderwettkampf verl)undene
Feier des Zeus Soter im Peiraieus (CXI 80).* Wir folgen den Epliel)en
bei der lakchosprozessiun . hei dem Zuge, der die Stadtgöttiu nach dem
Phak^'on und zurück gek'itct (S. ')b) und zu dem Ahschiedsopfer. (his
sie auf der AkropoUs (h'r Athena PoHas und den anderen Burggöttern so
wie der Knrotrophos und Pandrosos darbringen.**
Das Ptolemaion ist für die wissenschaftliche Ausbildung der Epheben
der ]VIittelpunkt gebheben ; mit Bildern von Philosophen ausgetattet, ent-
hielt es Räume für Vorträge und eine Bibliothek, welche wohl wesentlich
den Unterrichtszwecken diente und durch jährliche Beiträge der Epheben
regelmässig vermehrt wurde. Im Diogeneion, von dem das „Gymnasion
der Epheben" vielleicht nicht verschieden ist (LXXXY 59) nahm der
Strateg an den Prüfungen in Geometrie, Rhetorik und Musik theil. Das
"Wohlverhalten und Gedeihen der Ephel)en war das höchste Interesse der
städtischen Regierung.
Das Ephebeninstitut war keiner weiteren Entwickelung fähig: al)er
es war für eine Reihe von .Jahrhunderten das, was neben den kaisei'Hcheu
Lehrstühl(Mi dem städtischen Leben einen Inhalt gab und der Bürgerschaft
ihren Wohlstand sicherte. Es vereinigte das l)unte Leben der Gegenwart
mit dem Alterthümlichsten, da die Athener mit bewundernswürdiger Treue
an ihrem väterhchen Herkommen festhielten. So werden unter den geist-
lichen Beamten, welche bei den Leistungen der Epheben mitwirken, auch
die Exegeten erwähnt, die Sachverständigen in Angelegenheiten des
heihgen Rechts, und auch im Theater haben die beiden Exegeten ihren
Ehrensitz, der eine, in alter Weise aus den Euiiatriden durch Handwehr
auf Lebenszeit erwählt, der andere vom delphischen Orakel ernannt, als
sein Vertreter in Athen. So ergänzen und Ix'stätigen sich die Epheben-
inschriften und die Bezeichnungen dei' Theatersitze, welche uns einen
amthchen Ueberblick aller geistliclien und staatlichen Aemter des kaiser-
lichen Athen gestatten.
Weil Alles, was nach Athen kam. das dort Einheimische suchte, ist
so Avenig Fremdes eingeih'ungen. und darum ist das L'rsprüngliche nicht
vom Fi'enidartigen überwuchert W(»rden. Nichts ist verloren gegangen.
was einmal religiöse Geltung ei-ian^t hat. und wii- sehen dii- ritterlichen
* Köhlor '/.l. II'. \). 277.
** C/.t. II, II. is], 4 — 14, l"«. l'olicr die (iiittungcMi der KiiliciieiiiirkiiiHicn
Dittenberger, De ejjliehis ls(;:5. Kiililcr a. ;i. o.
Pausanias. 283
Spiele, welche einst von den Ereclithiden unter der Ringmauer der
Akropolis gehalten wurden (S. 188), in altherkömmlicher Weise von den
Römern gefeiert.*
Es ist eine wunderbare Fügung, für welche die Fi'eunde des griechischen
Alterthums nicht dankbar genug sein können, dass in dem Zeitpunkte, da
Athen zu seinen alten Denkmälern den neuen Schmuck der hadrianischen
Periode empfangen hatte, ein wissbegieriger Grieche die Städte von Hellas
durchwanderte, um ihre Sehenswürdigkeiten aufzuzeichnen, und dass seine
Tagebücher uns erhalten sind.
In seiner lydischen Heimath war Pausanias schon eifiüg den Spuren
nachgegangen, welche dort von griechischer Urgeschichte, von Pelops und
Tantalos, am Boden hafteten. Unter Hadrian waren die Erinnerungen
der alten Gemeinsamkeit neu belelit. und Festgesandtschaften zogen zu
panhellenischen Festen von Magnesia und Thyateira nach Athen (S. 269),
Plutarch zeigt, wie das hellenische Xationalgefühl sich damals lebendig
regte, wenn er mit Stolz meldet, dass in seiner Heimath die Festfeier auf
dem Schlachtfelde von Plataiai noch in vollem Gange sei,** und die jen-
seits des Meeres Wohnenden fühlten sich wie Ausgewanderte, die von
Verlangen ergriffen werden, das Mutterland wieder zu sehen.
Pausanias hatte ein sehr lebhaftes Nationalgefühl. Er ereifert sich
gegen Alle, welche die Denkmäler der Barbaren gegen die einheimischen
überschätzen. Für ihn giebt es nichts Ergreifenderes und Wohlthuenderes,
als das Schicksal der Messenier, welche die Gottheit aus weiter Zer-
streuung in die alte Heimath zurückgebracht hat; er preist Leosthenes,
weil er das Mutterland vor zunehmender Entvölkerung gerettet habe
(S. ■225); er ist voll Begeisterung fiir Alle, welche Einheit, Freiheit und
Unabhängigkeit der Hellenen treu und mannhaft vertreten haben, wie
Aratos, Olympiodor, Leokritos, Kydios (S. 227), und ebenso hasst er Alle,
welche das Volk im Besitz seiner höchsten Güter beeinträchtigt haben.
Darum kann er die Erneuerung von Korinth nicht als Wohlthat
anerkeuuen, weil es fremdes Volk war. das Julius Caesar ansiedelte; die
zwei Jahrhunderte römischer Herrschaft sind für ihn keine griechische
Geschichte, sondern eine Unterbrechung derselben.*** Den Roma- und
* CIA. III, p. 1202. r,rioxos nu/JAudog nach Dittenberger in den Cuium. in hono-
rem Momras. p. 249 „der, welcher das Bild der Göttin gefahren hat". Der Name scheint
mir doch ein feststehender Ehrenname zu sein fiir einen siegreichen Wagenlenker.
** Aristides c 21. Keil, Sylloge Inscr. Boeot. XXXII.
*** f.iyovaiv cuoi/.iaui Köoiv&oi' II, 1, 2. Die „sogenannte Herstellung";
die Ansiedler waren tm/kvöts, V 1, 2.
284 Die y>G\t des Pausanias.
AugTistustempel sieht er nicht, avl'Ü er ihn nicht sehen will. Die launen-
haften Gunstbezeugungen eines Nero haben für ihn keinen Werth, weil
doch der Grundsatz Yespasians maßgebend bleibt, dass die Griechen ver-
lernt hätten frei zu sein.* AVeil er die Einverleibung ins Rünierreich
für den Untergang Griechenlands hält, hat er kein Auge und kein Wuit
für Alles, was der Principat den Athenern Gutes gethan hat. Seit der
Schreckenszeit Sullas ist es erst Hadrian, der das alte Unrecht sühnt, der
wie ein griechischer Fürst in Athen waltet, dem neuen Vororte der Pan-
hellenen; Griechenland hört auf, ein erobertes Land zu sein.
Pausanias glaubt wie Plutarch an eine Auferstehung von Hellas :
demi für ilm sind die alten Götter noch lebendig. Ton Allem, was Sulla
gefrevelt hat, ist ihm das Aergste, dass er den Aristion vom Bilde der
Göttin weggeschleppt habe: dafür, glaubt er, halie ihn Zeus Hikesios mit
der Todeskrankheit heimgesucht.** Er war eine rehgiöse Natur, voll
Ehrfurcht vor den Satzmigen und Gebräuchen der Täter. Das Aelteste
war ihm das Theuerste, wie ja auch das Volk in später Zeit wieder zum
Zeus Hypsistos zm'ückkehrte (S. 280). Er hatte das Bedürfniss eines per
sönhchen Verkehrs mit der unsichtbaren Welt, erforschte die Orakel,
empfing die "Weihen und hess sich, ^^^e sein Zeitgenosse Aristeides, von
gottgesendeten Träumen leiten : das Geheimnissvolle war für ihn von dem
Wesen der KcHgion unzertrennlich.
Was Pausanias zum Topographen machte, war ein Zug der Zeit.
Mit Trajan war das Interesse für die grossen Weltl)egebenheiten, deren
Mttelpunkt Rom war, erloschen. Unter den fi'iedliebenden Nachfolgern
wendet man sich einer beschaulichen Betrachtung der Staaten und Völker
zu, und damit tritt der griechische Geist wieder in eine ihm entsprechende
Thätigkeit. Der alte Trieb. Geschichte und Erdkunde zu verbinden, kam
von Neuem zur Geltung. Arrian, Appian. Aristeides zeugen davon, wie
man die Darstellung des geschichtlichen Lebens durch genaue Kenntniss
seines Schauplatzes zu beleben sucht: Plutarch ist der Erste, der von
den Denkmälern Athens mit Begeisterung redet. Die den Griechen ein-
gewurzelte Liebe zur Vergangenheit*** erwachte wieder in voller Stärke :
das antiquarische Interesse wurde eine Modesache ; es war jetzt ein Kemi-
zeichen schöngeistiger Bildung, und der Kaiser selbst wurde nicht müde,
den klassischen Buden zu durchwandern, verschollene Alterthümer ans
Licht zu ziehen und di ukwürdige Plätze mit Mnnuuirntru auszuzeichnen.
* Paus. ^ II, IT.
** I, 20.
*** Laetuiii antiiiuitatibus (liapcoriiiii i^eniis: Tacitus Ili^t. II, 4. riiitaioli als
Wanderer: Othon 14: tun'i viinom etc.
Die Ortsfiihrer. 285
Dem griechischen Volke war ehi historischer Sinn angeboren, und
(leshalb hatte sich auch an den kleinsten Orten heimische Ueberheferung-
von Vater auf Sohn erhalten. Die Pflege derselben wurde ein gewerb-
mässiger Betrieb, denn die Erinnerungen der Vorzeit waren ja das beste
Capital des verkümmerten Landes. Eine Menge kleiner Leute, sagt Lucian,
würde verhungern, wenn die Fremden aufhören sollten an den Legenden
Gefallen zu finden, welche ihnen von den Ortsführeni erzählt werden.
Plutarch schildert sie in ihrer erlernten Redsehgkeit, in welcher sie
sich durch unbequeme Fragen nicht gerne stören lassen.*
Diese Ortsfiihrer sind uns nur in Delphi näher bekannt, aber wie
wenig Quellen haben wir überhaupt, welche das Stillleben des geschichthch
verschollenen Griechenlands beleuchten! Aus Pausanias kennen wir die
Fremdenführer in Megara, Patrai und Andania, aus Julian in Ilion.**
An kleinen Orten, wie Andania, war eine Mehrzahl von Periegeten, deren
iTbereinstimmung bei einer Frage betont wird;*** denn es kam natürlich
häufig vor, dass Einer klüger sein wollte als seine Collegen.
Die Ortsführung wurde aber nicht dem Beheben des Einzelnen über-
lassen; in Patrai war es eine amthche Person, welcher dieselbe oblag.***
Der Regel nach war sie mit dem Cultus verbunden und ruhte auf priester-
lichem Wissen und Tempeltradition, ebenso wie in Aegypten. wo Opfer-
priester Exegeten waren und die Fremden herumführten, t In Athen
wird aus römischer Zeit ein Priester als officieller Fremdenführer genannt. ff
Li Olympia war für die Fi'emden besonders gesorgt. Hier finden wir
in der Reihe der priesterlichen Würdenträger eigene Periegeten, erst einen,
später zwei.fff Das waren vornehme Leute aus dem ehschen Patriziat,
welche ein Personal von Beamten unter sich hatten, eine Art von
ßureauvorsteher. bei denen man sich meldete, wenn man kundig geleitet
sein wollte. Auch Pausanias erkimdigt sich über Beinamen der Götter
bei priesterlichen Personen.
In hadrianischer Zeit hatten die griechischen Ortsperiegeten eine
neue Bedeutung erhalten. Sie waren wichtige Leute, da eine schwär-
merische Liebe zur Vorzeit erwacht war und auch von höchster Stelle
aus immer nach denkwürdigen Plätzen gesucht wurde, um Sage und Ge-
* Lucian, Philopseudes 4, Plutarch. de Pyth. or. Vgl. Fiiedländer, Sitten-
geschichte 11-, HO.
** Hermes IX, 261. Paus. I 41, 2; VII 6, 5. IV 33, 6.
*** ö T(äy tnr/itiQiojy roi^ IIcaQevaiy i^rjyrjrj^ Paus. VII, 6, 5.
f Strabo 806: ligonoiol xcd Jfjjj'i;T«t rol^ Sii/ois T(iif neql ra. hoü.
ff tfoiii nvocpäooc ti ((xnonö'/.tujs^ — 7itoir,yriir^g xcci ifotvg CIA. III, 721*.
fff Arch. Zeitung 1859 S. 58; 1866 S. 60.
286 Pausanias.
schichte Icbendiu- zu machen. Aiisteides unterscheidet solche Plätze, wo
der geschäftige Cicerone nichts als unscheinbare Spuren der Vergangenheit
nachzuweisen im Stande sei, und solche, wu Denkmäler der Vorzeit noch
in voller Frische zu schauen waren. * wie das in Ehodos der Fall war
und in Athen.
Dieser Zug ging durch die hellenische Welt: von ihm geleitet kam
auch Pausanias nach dem Mutterlande herüber, um das, was Jedermann
aus Schriftrollen lernen konnte, durch eigene Anschauung und ein-
heimische Ortskunde zu ergänzen. Das heroische Zeitalter ist ihm am
vertrautesten ; in die alten Historiker hat er sich eingelebt. Was er aus
seinen literarischen Studien beizul^ringen weiss, benutzt er, um sein
Reisebuch damit auszustatten, denn er thut sich auf seine Belesenheit was
zu Gute. Die Hauptsache aber, der Hauptinhalt seiner Bücher ist das.
was er gesehen hat. Er ist immer als Wandernder zu denken und zwar
an der Seite seines Führers. Bei seinem rastlosen Lerneifer war er mehr
als alle Andern auf die Periegeten angewiesen, da er jeder eigenen Orts-
kunde entbehrte. Wo er sich selbst überlassen ist. macht er Verwirrung,
das zeigt sich am deutlichsten bei der Küstenfahrt von Skyllaion aus.**
In Attika macht er den ersten Anlauf auf eigene Hand : erst vom Dipylon
an spürt man die sichere Leitung des Führers.
Er zeichnet auf, was ihm nach der ül)hchen Reihenfolge über Aus-
stattung und Inhalt der Bauwerke mitgetheilt Avard. und es kommt vor.
dass er die Einzelheiten angiebt. ohne das Gebäude, zu dem sie ge-
hören, zu nennen.*** Das sind Xaclilässigkeiten, in denen sich ein
unbegabter und ungeübter Schriftsteller verräth. den nur das aufi'ichtige
Interesse für den Gegenstand zum Autor gemacht hat. Die angeborene
Unbehülfhchkeit und L^nsell)ständigkeit zeigt sich auch darin, dass er.
dem alterthümelnden Zeitgeiste folgend, an die alten Muster, Herodot
und Thukydides, sich anlehnt.
So unangenehm diese Mängel vom Leser empfunden werden, so haben
sie doch das Gute, dass sie unser Vertrauen wesentlich erhöhen. Denn
ein Mann von so wenig Phantasie und Originalität hatte nicht den Trieb
* Aristeides XLllI, 53'.t: mtiuc uir roh' h'ü.oh i.öyo; larh' {cxoiaai Xfti tqo-
Tiiäov ZI '/.oi:ioi' Uhlu X(n /ji'i;/ja xcä y.ot,ri,t' y.<c\ ötlxi'iair o ntoiuytxtv Lv uuvdQoi;
yvoiQiOfjiaai — tkcq vulf dt uoroig yn'outi'or i,i' (dth- ((Xot^Sui^, otx axoirifct ii,r
TiÖMy r;Ti; i,t', uianiQ yuQ {(OTiuii; <(:in{tyf(auiyi,i icnui'Kc icfreirno.
** Vgl. Gnrlitt, Pausanias S. 430.
*** Nachträgliche Nennung des Tempels mit dem bestimmten Aitikol: o ncu^-,
ir TU) vfHÖ. \'orgl. Ulrichs, Reisen II 4!l, der mit der ihm eigenen Klarheit auch
hierüber urtheilt.
Pausanias als Schriftsteller. 287
zu ertiiidon ; ihm fehlte das Talent der Darstellung, das einen Autur in
A'ersuehung führen kann, den Leser täuschen zu wollen und durch Anmuth
des Vortrags die Unwahrheit seiner Berichte zu verkleiden.
Das eigene Sehen, das überall vorausgesetzt wird, tritt an einzelnen
Stellen in lel)hafterem Ausdruck hervor. Die Pracht des herodischen
Marmorstadiums ..muss man sehen," um von der Wirkung eine Vorstellung
zu haben (XC 22): ebenso spürt man beim Aufgange zur Akropolis den
Eindruck, den der erste Ausblick über das Meer auf ihn gemacht hat.
Die verschiedenen Abschnitte seiner Beschreibung sind „Gänge", denen der
Text sich anschhesst,* und durch verschiedene Participien vom Verbum
des Gehens werden die Räume vor den Tempelhöfen und innerhall)
derselben, Vorhalle und Cella eines Heiligthums unterschieden.**
Pausanias war ein Mann ohne angeborenen Ortssinn, ohne topo-
graphische Uebung. Er versteht kein Terrain zu überblicken, er hat keine
Karten vor sich und orientirt seine Leser auch in Gebirgen nie nach
Himmelsgegenden, sondern nach „rechts" und „links". „Nahe bei", „der
Reihe nach", ,.darüber". ,. darunter" — das sind seine Ortsbezeichnungen,
mit denen er sehr ungenau die verschiedenen Gegenstände, di(> ihm gezeigt
wurden, an einander reiht.
Wie abhängig er im Allgemeinen von den Oi'tsführern ist, geht
daraus hervor, dass er es ausdrücklich anzugeben pflegt, wenn er ab-
weichender Meinung ist. Auch genügt ihm das Sehen an des Führers
Hand nicht: er betheihgt sich an den Festen, er befragt die Orakel, er
unterrichtet sich von dem, was die mündhche Ueberlieferung in den ver-
schiedenen Landestheilen über die Vorzeit zu sagen weiss; denn auch
hierin erkennt er eine schätzbare Ergänzung dessen, was man aus Büchern
lernen kann.***
Pausanias ist Jahre lang in Griechenland gereist; er hat allmähhch
wandern und schreiben gelernt. Es ist daher ein Unglück für uns, dass
er, von seinem Wissensdrange getrieben, zuerst nach Athen ging, das
durch Hadrian ein Mittelpunkt des neu erblühenden Hellas geworden war.
Er begann mit der schwierigsten Ausgabe, als er noch am wenigsten im
Stande war, eines massenhaften Stoffes HeiT zu werden. Die Atthis steht
hinter den andern Büchern weit zurück. Sie entbehrt der geschichtlichen
Einleitung, welche bei den andern Landschaften die topographische Statistik
* ö Xöyog ai'UTJiQU'oaztl V, 14, 10.
** ccu^qI noiovuii'o} xr^v ((foi^of xara tu i;uh' tiQi;uiicc VI, IT, 1. o&Os t; liQov
— TiaQtl&ovaii' is" roi' TiiQcßoXoy — t^ x6 'Aay.'/.r.nliioj' tatovai — taik'^oiai <^i :
II, 10, 2.
*** /,: 'iy.aaToi Jiuqn tjfflai '/iyovaw VI, 11. Accxiöntiiörioi ccvroi III, 1, 1.
288 Pausanias als Schriftstellei-.
vorbereitet, während hier Geschichte und T(ip(i;iiv;iphie bunt durch einander
gehen; sie entbeliit der sorgfältigen Beschreibung des Landes ausserhalb
der Stadt und auch innerhalb der Stadt der übersichtlichen Klarheit.
Die Atthis hat dem Verfasser, wie es nicht anders sein konnte,
besondere Mühe gemacht. Denn wie er sein Tagebuch zur Veröffent-
lichung vorbereitete, erschien ihm die Masse des Materials übergross, und
er beschloss in seinem Buch nur einen Auszug von seinen Reisenotizen,
eine Auslese des Wissenswürdigsten zu geben, wie er dies in der Ein-
leitung zur Topographie von Si)arta sagt. * Das ist für uns ein grosser
Nachtheil; denn eine lückenlose Aufzeichnung aller der Reihe nach gezeigten
Gegenstände wäre ungleich werthvoller. Durch das Streichen vieler
Einzelheiten ist es schwerer, genau und sicher zu folgen, und der
Schaden ist um so grösser, da wir nicht wissen, nach welchen Grund-
sätzen er in dem einzelnen Falle ausgeschieden hat; theils erschienen
ihm die Gegenstände zu unbedeutend, theils hielt er sie für zu bekannt,
und er sagt ausdrücklich, er lasse etwas aus. weil Andere darüber
geschrieben. **
Pausanias brachte kein fertiges System mit. nach dem er die Länder
beschrieb; erst allmähhch gewann er eine festere Stellung den Orts-
führern gegenüber, die selbst nach den Orten verschieden waren. An
den berühmtesten Plätzen, die Jahr für Jahr der Zielpunkt schaulustiger
Pilgerzüge waren , musste die Ortsführung eine besondere Organisation
haben, hier war ein grösseres Personal, das an bestinnnten Stationen der
Fremden wartete, und der Dienst war getheilt.
Das Gewöhnliche war, dass die einzelnen Stadttheile oder Wege-
strecken ihre besonderen Leute hatten , welche darauf eingeschult waren,
die Sehenswürdigkeiten der Reihe nach zu erklären. Dies war eben nicht
überall durchzuführen. Denn wo auf engem Räume, wie z. B. in der
Altis, eine gi'osse Fülle von Denkmälern dicht zusammen stand, war eine
nach Distrikten getheilte Ortsführung unmöglich. Sie musste sich viel-
mehr nach den Gegenständen richten, und so linden wir die Beschreibung
von Olympia der Ortsführung entsprechend in Abschnitte getheilt. von
* o di if xti ovyyQfcffiJ juoi ifj Az&iJi inuvood^uiiAu iyit'ito, fjtj r« Tir'ct'Ta ut
icft^i,s, r« dt fiüharn (c^iti ^vrijutj; inihSdfifi'oy an uirwy tiQr^xivui III, 11, 1.
iTTui'on.'hou« heisst immer ,, Verbesserung" trotz Soliubart in Fleckeisens Jahrb. ISttS
S. 822 und Wachsrauth. P. sagt aber zugleich, dass »lies eklektische Prinzip schon
in seinem ursprünglichen Plane gelegen habe. Ks sei also die Kevision der Atthis
keine grundsätzliche Änderung seiner .Schriftstellerei. (JvyyQucpi, ist der revidirte Text
im Gegensatze zu den Notizen, vTiout'iluuKc.
** y()((il)i(}'r(i>i' irt(i«)r Tiuoir^iii 1, 2:5, K*.
Paiisanias in Athen. 289
denen der eine sämnitliche Altäre, der andere die Weihgeschenke, der
dritte die Siegerstatuen behandelt. * Hier kommt der Reisende wiederholt
an dieselbe Stelle; denn der Altarperieget kreuzt die Wege der andern
Ortsführer, weil er nicht die räumliche Gruppirung der Altäre im Auge
hat. sondern die Folge des Opferdienstes, der von den Priestern an
ihnen nach alter Opferordnung wahrgenommen ^vird.
Diese Gliederung des Stoffs erschwert den Ueberbhck des Ganzen in
solchem Grade und ist für den Schriftsteller so unpraktisch, dass sie nur
aus der Periegese verstanden werden kann,« der sie vollkommen entsprach.
In Athen finden wir beide Formen der Ortsführung vereinigt. Die
räumhche Ordnung ist die durchaus vorherrschende, imd wir folgen dem
Faden der Periegese vom Hauptthore der Stadt zum Markt, vom Markte
durch die Unterstadt im Norden, Osten und Süden und endlich auf die
Burg. Es schliesst sich aber an den Areopag eine Betrachtung der
Gerichtsstätten an, bei denen, wie bei den Altären in Ohmpia, die Oert-
lichkeit das Gleichgültige ist. Wie bei der Altarperiegese ein besonderes
Interesse für religiöses Ceremoniell vorausgesetzt wird, so hier für
Eechtsalterthümer. ein Interesse, das bei den Römern ein vorzügHch
lebendiges war; sie ehrten Athen als den Ursitz der juristischen Bil-
dung, auf welche sie selbst besonders stolz waren, und der Areopag,
seitdem Rom in Hellas gebot, wieder zu altem Ansehen erhoben, war
das ehrwürdigste und weltbekannteste Institut von Athen.** Scheinbar
fällt dieser Abschnitt gänzMch aus cler Periegese heraus, und man hat
daher die Ansicht aufstellen können, es sei derselbe nichts Anderes als
ein antiquarischer Excurs, den er an jedem andern Orte ebenso gut
hätte schreiben können.*** Pausanias reist aber in Hellas, um aus ein-
heimischer Ortskunde sein AVissen zu ergänzen, und die klugen Athener
haben es gewiss nicht versäumt, für römische Bildungsinteressen in
geeigneter Weise zu sorgen. Die Voraussetzung, dass inmitten eines
Reisehandbuchs ein Abschnitt, der lauter athenische Oertlichkeiten, neun
an der Zahl, nennt, nichts mit der Periegese zu thun habe, ist doch
gewiss sehr unwahrscheinlich; wir dürfen also annehmen, dass Pausanias
auch diese Stätten, an denen die mit heiliger Sage verbmidenen Blut-
gerichtshöfe für ihn ein ganz besonderes Interesse haben mussten, mit
dem dazu berufenen Periegeten besucht habe.
Eine zweite Gruppe athenischer Sehenswürdigkeiten, welche sachlichen
* T« t(V (cnai'Xfc; rovs ßiouovs, o löyog it; tu uvad-riuaiu , >i iSriyr^aii; xvjv
uv6(}iHVT0)i'. Peloponnesos II, 109.
** d'i/.fcs ö'ovycci xcu kaßiiy ivQof 'Aü^riVaioi noMXoi Aelian V. H. VIII, 38.
*** Wachsrauth I, 132.
Curtius, Topographie. 19
290 Pausanias in Athen.
Zusammenhang haben, ist die der Bauten Hadrians, und es ist gewiss
vorauszusetzen, dass der Kaiser, nachdem er die Stadt wieder zu einer
glänzenden Metropole gemacht liatte, auch dafür gesorgt haben wird, dass
Leute vorhanden waren, wek-he den Beruf hatten, für die sinnvoll ent-
worfenen und mit beispiellosem Aufwände ausgeführten Werke bei den
Reisenden das rechte Verständniss zu erwecken. So erklärt es sich, dass
nach dem Olympieion die andern Kaiserbauten aufgezählt werden, welche,
wie wir annehmen müssen, z. Th. inmitten der Xordstadt lagen. Sie
werden an das Ohmpieion ang>eschlossen , wie die Gerichtshöfe an den
Areopag, el)enfalls ohne Bezeichnung der Lage.
Endhch glaube ich noch einen Abschnitt zu erkennen, wo beide
Formen der Periegese, die örthche und die sachliche, mit einander ver-
bunden sind. Denn wenn mitten in der Beschreibung der Ihsosufer,
deren hervorragendes Heiligthum der Demetertempel war, der Sitz der
„kleinen Mysterien" (XXV 6), auch das Eleusinion erwähnt wird, das am
Abhänge der Burg lag (S. 50), so kann ich diese Erwähnung nur so
verstehen, dass Pausanias diesen Gang mit einem Führer machte, der in
die Mysterien eingeweiht war. Denn wenn sell)st Handwerker eingeweiht
werden mussten, welche nur einen Tag im Mj'steriengebäude zu thun
hatten, wieviel mehr war die Weihe dem Ortsführer unentbehrlich, der
den Fremden die mystischen HeiUgthümer zeigte I Darum ist das
Eleusinion ausser der Ordnung und ohne Bezeichnung seiner Lage ange-
schlossen worden. Pausanias hat es mit demselben Führer besucht, fühlt
sich al)er aus rehgiöser Scheu verhindert, etwas Näheres darüoer mit-
zutheilen und kehrt sofort zum Demetertempel am Ilisos wieder zurück. *
Diese Ilisoswanderung , deren Centrum <lie KalliiTlKK' ist. hat nucli
in anderer Bezii^hung etwas Ausserordentliches, indem sie den folge-
richtigen Rundgang der Unterstadt unterl)richt. Die L'nterbrechung ist
deuthch bezeugt; denn nachdem zwei Seiten des Kerameikosmarktes
beschrieben sind, wird dci- ]Markt verlassen: nach der Ilisostour wird
die halbfertige Beschreil)ung desselben wieder aufgenommen und mit
Ank^lüpfung an die fi'ühere Hälfte folgerecht vollendet. Diese Störung
der örthclieii Periegese ist aiicli durch die verzweifeltsten Mittel nicht zu
l)eseitigen. und ist einmal etwas Al)gelegenes zwischen die beiden Markt-
hälften eingeschoben, so kommt ja wenig darauf au, dl) es etwas näher
oder ferner liegt. Am wenigsten ist mau Iiereditigt. deui Pausanias.
dessen Zuveriässiükeit iu alli'u tupdornpliisclieii Punkten sich innner
* Mit den Worten loo ror r<coi' roiöt (XXIV 1)0) kommt Tansanias zum
r)eraetertempel zurück. Das Kleiisinion wird nie als raö-; bezeichnet.
Pausanias in Athen. 291
Xouem bestätigt hat,* einen so schweren MissgriflF anfzubürden , dass
er einen Marktbrnnnen mit der Enneakrunos verwechselt hal)e. Keine
Anlage der Stadt war gefeierter, berühmter (S. 88). Eine Entstellung
des Textes ist auch nicht anzunehmen, weil das Einlenken in den unter-
brochenen Gang der Periegese so deutlieh angegeben ist. Ich weiss also
keine andere Erklärung, als dass der dritte Theil der Stadtwanderung
vor dem zweiten stattgefunden hat. Das Pensum des ersten, w^elches den
Gang vom Eingangsthore bis zur Orchestra der Tyrannenmörder um-
fiisste, war vollendet. Zur weiteren Führung bot sich aus irgend einem
zufälligen Grunde der Mystagoge für die Demeterheiligthümer und die
damit zusammenhängenden Plätze an, der eigentlich erst später eintreten
sollte, und es war das Ungeschick des Pausanias, dass er in der Redaction
der Atthis diese Unregelmässigkeit der Periegese nicht verbessert hat.
Wie unvorbereitet Pausanias seine Aufgabe antrat, zeigt die Unsicher-
heit im Anfange seines attischen Tagebuchs. Denn wenn er von Phaleron
her auf nächstem Wege nach Athen hereinkommt und dann wieder hin-
ausgeht, um an den Ti'ümmern der langen Mauern vorüber um die halbe
Stadt herum nach der Westseite zu gehen und bei dem zweiten Eintritt
erst die eigenthche Stadtwanderung zu beginnen, so ist diese Seltsamkeit
doch wohl nur so zu erklären, dass ihm beim itonischen Thore deuthch
gemacht wurde, dies sei nicht der Punkt, wo ein Eeisender die Periegese
von Athen zu beginnen habe.
Die Alten legten grosses Gewicht auf den Eingang ihrer Städte.
Die Stadtthore waren der besondere Schmuck und der Stolz derselben,
und es war herkömmlich, ein Thor als das Hauptthor zu kennzeichnen,
als das an der Stirnseite der Stadt gelegene, wo die bedeutendsten Wege
von aussen zusammentrafen und der solenne Empfang stattfand. Das
Dipylon ist das einzige Thor der Athener, das von seiner Bauart den
Namen hat. Hier haben sie die pergamenischen Könige sowie alle fremden
Gönner und Wohlthäter empfangen: hier warteten auch die Ortsführer
auf die Reisenden, welche der gewöhnliche Weg vom Peiraieus, che
Hamaxitos (S. 201), sowie die Wege von Megara und von Theben hier
an die Schw^elle der Stadt führten.**
Am untern Ende der Thalmulde, welche sich vom Areopag nach
Norden senkt, war das Thor füi' den Verkehr so günstig wie möglich ge-
legen, ungünstig aber für die Yertheidigung. Zu diesem Zweck bedurfte
* Wachsmuth, Rhein. Museum IS91, S. 327.
** cd jxähaz«. ÄtiocpoQoi ni'Ua Herod. I, 187. cd usyc'c'/.cci niXai CIGr. II, 123.
porta in ore uibis LXXIX 93. Wegebau S. 68 (276). B. Schmidt, Die Thorfrage
in der Topographie Athens 1879. Gurlitt, Pausanias S. 317.
19*
292 Pausanias in Athen.
es eines Aiifbaus, wie er unter Theniistokles, Kimon, Perikles (S. 118,
189) hergestellt worden ist. Dadurch erhielt das Thor eine solche Lage,
dass der Weg nach innen eine geringe Senkung hatte und „von oben"
den Kerameikos durchschnitt (XLI 60), wie es für die Fahrt des pana-
thenäischen Festschifis erforderlich war. Denn das war der Eindruck,
welchen der Fremde schon am Eingangsthore hatte, dass er eine Stadt
betrat, welche nicht nur in Bezug auf sichern A'erschluss, auf Wasseral)-
fluss, auf bequeme Verkehrseinrichtungen, auf Brmmenanlagen u. s. w.
sich als ein wohl geordnetes Gemeinwesen zu erkennen gab, sondern dass
hier die Beziehungen zu den Gottheiten und die Pflege des Gottesdienstes
die wichtigsten aller öffentlichen Angelegenheiten waren. AVar doch das
Erste, sobald man die Schwelle überschritten hatte, das Pompeion mit dem
Festgeräth der Panathenäen (S. 189) und daneben der Tempel von
Demeter, Kora und lakchos, ein Denkmal der religiösen Einheit von Athen
und Eleusis, während das Pompeion an der Stadtschwelle den Punkt be-
zeichnete, wo die Prozessionen ausgingen, welche Ober- und Unterstadt
zu einem gottesdiensthchen Ganzen zusammenschlössen. Das Thor war
gleichsam der Hafen, von dem das Festschiff auslief.*
Das Dipylon trennte den äusseren Kerameikos von dem inneren.
Darum stand am inneren Thorschlusse an der Stadtseite der Rundaltar
des Zeus Herkeios, des Hermes und des Akamas (XL 93). Der älteste
Landesgott wird an erster Stelle genannt ; es ist derselbe , der oben bei
der Athena Pohas seinen Dienst hatte, die ganze Bürgergemeinde um
seinen Herd sammelnd : dann , als Thor- oder AVegegott , Hermes, und
endüch Akamas, der Schutzpatron der Phjie Akamantis, zu welcher der
Kerameikos gehörte.**
Wenn Pausanias dennoch vom Dipylon eine Strecke Wegs geht und
dann erst den Kerameikos nennt, so erklärt sich dies dadurch, dass die
Ortsnamen sich bei den Griechen auf den wichtigsten Theil, den Kern
eines grossem Gebiets zu verengen pflegen, ebenso wie der Bergname
Pnyx zur Bezeichnung des an der Pnyx gelegenen Volksversanimlungsraunis
geworden ist (S. 62). Den weitern Gebrauch bezeugt die Altarinschrift.
den engem der Text des Periegeten, bei dem Kerameikos so viel wie Agora
ist. Dieser Sprachgebrauch ist zu seiner Zeit besonders üblich geworden,
da es ja auch neu eingerichtete Plätze gab, welche als Agora dienten.***
* Daher uTjoart'/.'/.m' t1,i' nount,i' Aristot. ITo).. A&t,y(i'nt)y ed. Kenyon, j). 4".
** Köhler, Mitth. des athen. Inst. IV 28s.
*** Kerameikos im weiteren Sinne z.B. Isaios VI 20: awoixiu tv Kiqu-
/Linxiö. Im engeren Sinne: ir Knunntxtö und Iv liyoQi) von demselben Stand
bilde Lykurgs in den Vitae X orat.
Pausanias in Athen. 293
Die Strasse, welche Dipylou und Kerameikos verband, schloss sich
unmittelbar an das Thor an, indem sie auch auf das Innere der Stadt
vorbereitete, Denkmäler von allgemeinem Interesse enthielt und solche,
die sich auf Zuzug von aussen bezogen, namentlich auf den des Dionysos,
der von Eleutherai kommend hier von König Amphiktyon gastlich aufge-
nommen sein sollte (XXVII 8). Die gastfreundliche Gesinnung der Stadt
zu ehren war diese Fremdenstrasse besonders geeignet ; darum standen
vor den Säulen rechts und links die Erzbilder hervorragender Männer
und Frauen, welche Zeugiiiss ablegten, dass bei den Athenern jedes Ver-
dienst um hellenische Bildung Anerkennung finde. Die Säulenhallen,
die den Weg begleiteten, müssen in ihrer Anlage einer Zeit angehören,
und es ist oben versucht worden, sie der perikleischen Zeit zuzuweisen
(S. 178). Sie waren entweder nur Einfassung der Strassen oder sie dien-
ten älteren Gebäuden zum Schmuck, die sich hinter ihnen ausbreiteten.
Zwischen den Säulen und oberhalb derselben waren die besten Standorte,
um die Festzüge des Dromos (LXXV 19) anzusehen. Unter den hervor-
ragenden Kunstwerken, welche am Wege standen, war ein figurenreiches
Werk und Weihgeschenk des Eubulides (LIX 91), und es ist mit Wahr-
scheinlichkeit angenommen worden, dass die Fundamente, Inschriften und
Skulpturreste, welche am Westende der heutigen Hermesstrasse aufgedeckt
worden und als Werke von Eubulides, dem Sohne des Eucheir, inschrift-
lich bezeugt sind, dem von Pausanias aufgezeichneten Weihgeschenke
angehören.* Jedenfalls schmückten sie dieselbe Thorstrasse, welche, den
natürlichen Bodenverhältnissen entsprechend, mit dem untern Theile der
heutigen Hermesstrasse zusammenfällt : wo diese aber östlich abbiegt, ging
der alte Weg in gerader Linie südöstlich weiter, bis er den Xordrand
des alten Markts erreichte.
Der Dromos mündete in den Kaufmarkt (S. 171) und führte erst
durch die „Hermen" auf den Staatsmarkt. Was ausserhalb der Hermen
lag, hatte für Pausanias, den Freund der alten Zeiten und ihrer geschicht-
üchen wie religiösen Ueberlieferungen . kein Interesse. Darum schweigt
er von dem Prachtbau der Attaloshalle, an welche sich auch unlie])same
Erinnerungen aus römischer Herrschaft anschlössen (S. 249). Der Platz.
dessen Ostrand sie bildete, hatte seine Bedeutung als Verkaufslokal nicht
verloren : am Südende der Halle standen Ehrenbilder von Beamten, welche
sich um die Aufsicht des städtischen Markts verdient gemacht hatten.
Zum Amtskreise der Marktaufseher o-ehörte auch die Aufstellung der
* Julius in den Mittheil, des atheu. Inst. VII Sl. Dagegen neue Bedenken
von Lolling ebenda XII, 365.
294 Pausanias in Athen.
Ephebeninschrifteii, welche, seitdem das Ephebeninstitut die wichtigste der
öffentlichen Angelegenheiten geworden war, massenweise den Markt um-
standen.*
Den periegetischen Faden des Pausanias, dem ich nur in allgemeinem
Ueberblicke folge, können wir erst an dem Punkte wieder aufnehmen, wo
er, von der langen Thorstrasse herkommend, den durch die öffentlichen
Gebäude scharf begrenzten, freien, viereckigen grossen Platz betritt, den
er als den eigentlichen Kerameikos bezeichnet (LXVI 26).
"Wie der Eintritt auf den Platz, so ist auch die Bewegung innerhalb
desselben deutlich angegeben. Er nennt die Königshalle zur Rechten
(d. h. an der Westseite) und zwar als das Erste, also den Anfang einer
Reihe von Gebäuden, welche den Westrand des Kerameikos bilden.
Der Uebergang zu einer zweiten Reihe ist nicht so genau angegeben;
aber es ist in der Hauptsache keine Unklarheit, weil die drei Regierungs-
gebäude** (Metroon. Buleuterion, Tholos) als eine in sich zusammen-
hängendi^ Gruppe bezeichnet Averden und zwar als eine solche, welche
unterhall) eines Felsabhanges liegt. Es kann also diese zweite Markt-
seite nur die Südseite sein, wo der Felsrand des Areopags die natürliche
Grenze bildet. Das Metroon lag schon auf Felsgrund. *** Die überragende
Terrasse, welche Pausanias erwähnt (XLVII 37), ist die Felsstufe des
Areopags, welche die Standbilder der Eponymen trug und sich ostwärts
zum Burgaufgange entlang zog.
Wie Pausanias im Süden die natürliche Grenze des Kerameikos be-
zeichnet, so auch an der Ostseite, indem er von seinem Ilisosgange, also
von Osten her zum Kerameikos zurückkehrend, eine Höhe betritt, von
welcher er auf denselben hinabschaut (XXXI 90). j Er nennt daselbst
das Heiligthum des Hephaistos, das auf dem „Kolonos agoraios" lag
(LXXI, 92). Wir können unter diesem Namen also nur die Höhe ver-
stehen, welche sich, wife die Skizze S. 70 zeigt, von der Akropolis nach
Xorden vorschiebt und näher als jede andere Höhe die Niederung des
Kerameikos überragt, so dass keine mehr Anspruch auf den Namen des
„Markthügels" hat. Höher als der sogenaimtf Theseushügel, senkt sie
sich ganz alliiiiililich nach Westen, so dass das Hephaisteion zwar noch
* r; i| Agtiov nüyov ^Sov).>] xrd t; .iov'/.i, Tiör i'iic/.oniwi' y.iü 6 ()»'(/o>- rör tniuü.i,-
xr^v rr,i y.ftTÜ Ti,v nöht' (tyoQÜ^ '/'tiiiai' ['/>i]d'iov ' /'(ciiiovaiui' teotii^i ttfXfc. Inschrift-
etein an der Atfaloshalle (S. 2S1 Aiini.).
** TU {(Q-/i'" (public Offices).
*** Unter dem Gebände ein Folssclilund, /(iaiKt, ^unidknov Suidas v. ^^üiuiftQOf
firjqfcyvqxr^g.
t intQ „oberhalb'' Milchliüfer in den Tliilol. liistnr. Aufs^ätzon, 1'>S4, S. .'US.
Pausanias in Athen. 295
oberlialb des 3I;irktes lag (XXII 7), aber so bequem, dass der Bazar der
Schmiedewaaren sich bis an das Heiligthum hinanzog (XXXII 5) und die
dienstsuchenden Tagelöhner keinen günstigeren Standort finden konnten.
Auch die Ueberreste von Weihgeschenken an Hephaistos und Athena
Hephaistia haben sich in dieser Gegend gefunden.*
Vom Kolonos Agoraios, wo auch Aphrodite Urania ihren uralten Sitz
liatte (S. 32), kommt Pausanias also zum zweiten Male an den Stadtmarkt
im Kerameikos, und zwar auf der Strasse, welche von dem Punkte, wo
sie den Markt erreichte, zu dem Erzbilde des Hermes Agoraios führte
(S. 170). Es war bestimmt, dem belebtesten Yerkehrsplatze der inneren
Stadt eine religiöse Weihe zu geben. Neben dem Hermes stand das zum
Andenken des Reitergefechts, von 317 (S. 224) errichtete Txiumphthor.
Ehrenbogen dieser Art standen immer auf den Hauptstrassen der alten
Städte, und hier kann man nicht zweifeln, dass es die panathenäische
Feststrasse war, auf welcher Pausanias, der mit Vorliebe den Prozessions-
wegen folgte, auch zum zweiten Male den Stadtmarkt betrat. Das Triumph-
thur entsprach aber, wie die Marktskizze (S. 171) zeigt, dem Thore der
Athena Archegetis, das ebenfalls auf derselben Feststrasse stand (S. 256).
Von diesem Eingang beim Hermes Agoraios, wo Stadt- und Kaufmarkt
sich berührten, wendet Pausanias sich hnks, um von den Gebäuden des
Marktrandes das letzte noch übrige, die Poikile, zu beschreiben. Dann
folgen nach vollendeter Periegese der Marktränder die Gegenstände des
inneren Marktraums.
Jenseits des Kerameikos nach Westen lässt sich keine Spur von der
Wanderung des Pausanias nachweisen; den sogenannten „Theseustempel"
(S. 121) übergeht er, A\ie ich nicht anders denken kann, absichtlich, und
zwar, wie ich vermuthe, deshall), weil die den Athenern eigenthümliche,
göttüche Verehrung des Herakles seinem nationalen Gefühle widerstand.**
Doch wer kann bei einem im Reden und Schweigen launenhaften Schrift-
steller^ dessen wissenschaftlicher Forschersinn nicht stark genug war, um
persönliche Neigungen und Abneigungen zu überwinden, in den einzelnen
* Meine in den Attischen Studien II, 33 aufgestellte Ansicht über den Kolonos
hat Milchhöfer a. a. 0. S. 341 wieder aufgenommen und in der Rec. von Wachs-
muth, Stadt Athen II (Wochenschrift für klass. Philologie 1890), durch die Fund-
thatsaehen im Umkreise des Marktes neu begründet. Vier Inschriftensteine {CIA.
I, 318, 319: II, 114, 117), die sich alle auf Hephaistos oder Hephaistos und Athena
Hephaistia beziehen, sind alle in östlicher Gegend gefunden; eine Thatsache, welche
unerklärlich bleibt, wenn das Hephaisteion im Westen des Kerameikos gelegen
hätte. Vgl. über den Kolonos Agoraios oben S. 21, S2, 174.
** Den ungriechischen Charakter des Heraklescultus betont nach eigener
Forschung Pausanias VII 5, 3, die tyrische Herkunft auch IX 27, 8.
296 Pausanias in Athen.
Fällen die Motive nachweisen, welche ihn Ijestinimt haben, hervorragende
Denkmäler zu übergehen! Auch vom Zwölfgötteraltar wissen wir nicht,
ob die Gründung durch die von ihm gehassten Pisistratiden oder em an-
derer Umstand das Uebergehen veranlasst hat. Den Cultus der Zwölf im
inneni Kerameikos bezeugen attische Denkmäler aus späterer Zeit.*
Ton Osten her hat Pausanias die zweite Markthälfte beschrieben,
nach Osten geht er weiter, zu dem benachbarten Ptolemaion (S. 238), zum
Heiligthum der Theseus, zu dem der Dioskuren und dem darüber ge-
legenen Bezirke des Aglauros. Diese Stätten harren sämmthch noch der
Auferstehung durch eine den Xordrand der Burg aufi'äumende Aus-
gi'abung. Die Lage im Allgemeinen sowie die Reihenfolge sind gesichert;
den örtlichen Zusammenhang beleuchtet der neu aufgefundene Aristoteles,
wo er die Entwaffnung der Athener durch Peisistratos (ß. 82) beschreibt.**
Er nennt als den Platz, wo die Waffen der ins Anakeion beschiedenen
Bürger niedergelegt wurden, ,.die benachbarten Räume des Theseion". Es
bestätigt sich dadurch, was S. 121 angedeutet worden ist, dass die heihgen
Stätten an der angreifbarsten Seite der Burg als Waffenplätze benutzt
wurden. AVas von den Tyrannnen für ihre Zwecke gelegenthch ausge-
beutet wurde, ist in der Zeit nach Vertreibung der Perser planmässig
durchgeführt worden. Mag es auch in der Tyrannenzeit schon ein Theseus-
heiligthum hier gegeben haben, die Waffenmagazine daselbst werden
doch erst in der kimonischen Zeit errichtet worden sein. Truppensamm-
lungen im Theseion (LIV 91), Waffen im Anakeion (XLAT 59) sind be-
zeugt. Auch bei der Orchestra des Burgaufgangs war ein Standort, wo
in Zeiten der Gefahr Mannschaften zusammentraten. Wir sehen also,
dass sich an der ganzen Xordseite. welche nach Abbruch des Pelargikon
die am meisten gefährdete war, eine Reihe solcher Stationen entlang zug.
wo in Zeiten der Gefahr die Bürger sich rasch sammeln und bewaffiien
konnten, um die Burg zu hütrn und die untere Stadt zu überwachen
(S. 121).***
Das Prjtaneion ist der Schlusspunkt der dritten Wanderung und zu-
gleich der Anfang von zwei neuen Gängen, also der centrale Punkt in
* V. Sybel, Mittheilungeu des athen. Inst. IV 337. Antinationale Gesinnung
der Pisistratiden: Paus. IX (J, 2.
** Aristoteles //o/.iti!« 'Afß^tji-fdini' p 42 ed. Kenyon. Wachsmuth, Rhein.
Museum 40, S. 32S.
*** Waftenplatz bei den Tyiannonuiördern : Aristoph. Lysistr. 633 {<<yoQi(oio
ii' Tois on'/.oii iir,g 'AqiaToytiToroi)\ tu Ö:i'/m wie bei Thuk. VIII, 92 {im r« öttA«
lii-ui) örtlich im Gegensatz zur Agora. Da die Amtssphäre der Strategen in
späterer Zeit örtlich begrenzt wird, so wird auch wohl der aiQun.yoi ini ne on'f.<c
auf diese WaflFenplätze zu deuten sein.
Pausanias in Athen. 297
der Xordstadt. Die Entstehung und ungofiihre Lage des Prytaneions in
der Mitte des nördlichen Burgabhanges habe ich S. 244 zu bestimmen
gesucht. Pausanias machte es hier, wie so vielfach in seinen späteren
Büchern, dass er nämlich von demselben Punkte verschiedene Gänge be-
ginnt und sich hütet, von einem derselben auf den anderen hinüberzu-
gehen: eine etwas pedantische Methode, welche nur aus dem Streben
nach möglichster Deutlichkeit zu erklären ist und sich am natürlichsten
an die Fremdenführung anschliesst.
Folgen wir Pausanias auf dem vierten Gange, so leitet uns dieser
in che unteren Stadttheile (XXXIX 4) zimi Ilisos, also in dieselben Gegen-
den, wohin der zweite Gang gerichtet war. Bei dem Oljmpieion stand
Pausanias wieder unmittelbar den „mystischen Felsufem" (XXY 16) des
Ihsos gegenüber; eine Seltsamkeit, die ihren besonderen Gnmd gehabt
haben muss und darin die einfachste Erklärung findet, dass bei dem
fi'üheren Gange die Mysterienplätze den Kern der "Wanderimg bildeten:
es war also ein Gang von ganz besonderer Art, von religiösem Inhalt,
auf dem man Dinge erlebte, deren Mittheilung an Unlierufene durch gott-
gesendete Trämne verboten wird. Mit dem Geheimdienste der Demeter
war auch die Enneakrunos verbunden, welche darum beim zweiten Gange
erwähnt wird (XXA' 10).
Der vierte Gang ist wieder ein gewöhnlicher giro; er ist dem ganzen
Hisosthale gewidmet, dessen reiche Geschichte durch die hier zusammen-
treffenden Culte von Zeus, Aphrodite, Apollon, Musen, Artemis bezeugt wird.
Der Weg führte den Wanderer vom Olympieion und Pytliion (S. 54) zur
Aphrodite in den Gärten (X 84), aufwärts zum Kynosarges am Lykabettos.
dem äussersten Punkte in XO, südöstlich zum Lykeion; flussabwärts am
rechten Ufer an den Musengrotten vorbei, dann nach AgTai hinüber, wo
die Artenis Agrotera oder Agraia ihr Heiligthum hatte (XY 56), und end-
lich zum panathenäi sehen Stadium, dem Schlusspunkte dieser \Yanderung :
sie imifasste che alte loniervorstadt (S. 58), welche, durch Hadrian von
Keuem mit dem Kern der Stadt vereinigt, zu einem glänzenden Xeu-
Athen geworden war. Die alte Ziegelmauer (LXXIX 35) war weggeräumt,
und eine offene ländliche Yillenstadt zog sich über den Ilisos hinüber.
Yom Prytaneion beginnt auch die fünfte Wanderung, welche von
allen Gängen der Unterstadt durch Terrain und Denkmäler am sichersten
bestimmt ist. Der Tripodenstrasse (S. 186) folgend, geht sie am Odeion
(S. 142) vorüber nach dem Heiligthum und Theater des Dionysos. Sie
folgt den Weihgeschenken bis auf die Höhe des Theaterbans, wo bei dem
Bilde der Xiobe (LIX 6) die heimathlichen Erinnerungen vom Sipylos
lebendig wurden (vgl. S. 210. 224). Dann das anKegende Asklepieion
29S Pausanias in Athen.
(S. 211), die mit dem ältesten Stadtmarkte verbundenen Heiligthümer
von Theniis mid Aphrudite Pandemos (S. 52, 60. 226). Ueber den von
den Bauten des Herodes noch freien Boden am Südwestfusse der Burg
führte der uralte V^eg (S. 42) zum Bm*gthore hinan.
Die Akropohs ist schon beim Theater (L 84) als Ziel der Wanderung
angegeben und dann als ein besonderer Theil der Periegese dadurch be-
zeichnet, dass der Beschreibung der Denkmäler kurze Bemerkungen über
die natürliche Lage und die Befestigung vorangestellt sind.
Der Burgaufgang hat den Athenern viel zu schafi'en gemacht, weil
hier zwei verschiedene Gesichtspunkte mit einander in Widerspruch traten;
man wollte den Sitz der Götter so eng wie möglich mit der Stadt ver-
binden und doch die Sicherheit der Burg nicht aufgeben. Unter den
Tyrannen Avar sie noch wesentlich Pestung und ihren Fuss schützte das
Pelargikon. Xachdem dieser untere King beseitigt war, suchte man ihn
durch eine Reihf von Waffeuplätzen am Abhang der Burg zu ersetzen
(S. 296), und der Aufgang konnte, wie es Perikles wollte, ein offener, für
die festlichen Gottesdienste bestimmter Zugang bleiben. Unter den Römern
ist zu verschiedenen Malen am Aufgange gearbeitet worden: darauf weist
das Agi'ippadenkmal hin (S. 25S), mid die Münzen hadrianischer Zeit be-
zeugen einen breiten Treppenweg, der zu den Propyläen hinanführte und
offenbar als Prachtwerk jener Zeit angesehen wurde.* Bei Anlage dieser
römischen Freitreppe sind die Altäre, welche einst innerhalb des Pelargikdii
errichtet waren (S. 159), verschüttet und überbaut worden ; einer derselben
ist neuerdings an alter Stelle wieder aufgefunden worden.**
Bei Herstellung der grossen Freitreppe, auf welcher Pausanias zur
Burg hinaufstieg, hat man. wie es scheint, den Burgverschluss nicht ausser
Acht gelassen und denselben nun an den Fuss des Aufgangs verlegt.
Darauf führt die Erwähnung von Eingangsthürmen (Pylonen) und von
neuer Ausstattung der Festungswerke (LXX\TI 33, 37), die auch dem
Zeitalter der Antimine an[r''hören.*** Aber auch diese "Werke werden als
* Imhoof-Blumer and Percy Gardner, Niimismatic Commentary of Pausanias
p. 128: ,.the staircase is the principal fetaure of the view", ein ioyov r/*>- «»'fH«<Tt(Os.
Die Münzen sind aus der Zeit der Autoniue.
** Mitth. des athen. Inst. XIV 414. Wir hoffen, auf Grund der neueren Auf-
grabungen von Dörpfeld eine monumentale Geschichte der ui'o&Oi zu erhalten-
*** Standen diese Pylonen zu Pausanias' Zeit, so ist es mir sehr wahrschein-
lich, dass mit der tffocFo!,- fiüc (LXXVII 44) das untere Thor gemeint ist. Dann
erwähnt er erst die Propyläen. Einen Versuch zur Veranschaulichung eines unteren
Verschlusses giebt die Skizze in meiner ,.Akr<»polis von Athen" IS44; wiederholt
in ,,T.eake, Topographie von Atlien". Ziiridi l^lt.
Pausanias in Athen. 29ü
Weiliegabe an Athene Polias bezeichnet; so sehr ist also das, was Perikk^s
geschalfen, als er durch die Propyläen die ganze Burghöhe als den Tempel-
hezirk der Stadtgöttin darstellte, für alle Zeit maßgebend gebheben (S. 154).
Bei den Propyläen kann auch der einsilbige Perieget den Eindruck
nicht verschweigen, welchen das Gebäude auf ihn macht, dem bis auf
seine Zeit nichts an Grossartigkeit an die Seite gestellt werden könne.*
Beim Eintritt in die Burg wendet er sich rechts zum Heiligthum der Athena
Xike und steigt die Treppe hinauf, welche S. 259 mit dem Pfeiler und
dessen Inschriften abgebildet ist. Ihre Entdeckung wirft auf das Tagebuch
des Periegeten ein merkwürdiges Licht. Er hat sie, in Benutzung von
Inschriften damals noch wenig geübt, nur flüchtig notirt, und es scheint,
dass auch sein Führer nicht Bescheid wusste; sonst würde er auf diese
Denkmäler der Heldenzeit von Athen aufmerksam geworden sein. Von
den Eeiterbildem zur Rechten und Linken hatte er den vollkommen rich-
tigen Eindruck einer decorativen Aufstellung (LXIV 20) mid dachte imi
so weniger an historisch wichtige Monumente. Den Namen Xenophon
hatte er sich aber doch gemerkt, und als er sein Tagebuch wieder vor-
nahm, machte er, da auch der Name Lakedaimonios in die Famihe zu
passen schien, die sehr verfehlte, aber auch dm'chaus zweifelnd vorgetragene
Combiuation, dass die Söhne des Sokratikers Xenophon hier dargestellt
sein möchten. Ob dieser Missgriff ganz seine Schuld ist, kann Niemand
sagen; auf jeden Fall ist er hier in Aufzeichnung und Deutung dessen,
was er gesehen hat, sehr flüchtig gewesen, und ich glaube nicht zu irren,
wenn ich annehme, dass seine Antipathie gegen das ganze vorhadriamsche
Rom auch hier maßgebend gewesen ist. Er war verstimmt über che In-
schrift auf Germanicus, den er eben so übergangen hat wie Agrippa, dessen
Denkmal an der Burgtreppe kein Fi'emder übersehen konnte.
Die Burgwanderung ist von allen Theilen der Atthis der am meisten
übersichtliche und deutlichste ; denn die Aki'opohs ist der einzige Platz
des alten Griechenlands, wo wir, wie in Olympia, den vollen Eindruck
des ursprünglichen Zusammenhangs haben und zugleich von der AVirkimg
der alten Bauwerke noch heute einen lebendigen Eindruck empfangen.
Die Hauptgebäude bilden eine Reihe fester Punkte, die verschiedenen
Bauterrassen sind sicher zu unterscheiden, die Zielpunkte und die Wege
sind gegeben. Auch m der Burgperiegese erkennt man den planmäßig
geordneten Rundgang, der sich innerhalb der Propyläen vom Weihwasser-
becken des Lykios (S. 156) rechts ansteigend zum Parthenon wandte, dann
nach Betrachtung der Südseite zum Erechtheion. um durch die nördliche
y.6au(p VAU ufyii'^ti rcör '/ü&ioi' ni/oi tuoi rrooti/i: C. 22, 4.
300 Pausanias in Athen.
Burghälftt' zum Eingange zurückzukehren. Nur am Schlüsse löst sich
ein kleiner Abschnitt aus der Reihenfolge, indem vier Gegenstände nach-
träglich erwähnt werden, welche keinen örtlichen, sondern nur einen sach-
lichen Zusammenhang haben, zwei Paare von Weihgeschenken, welche ein
ganz besonderes Interesse in Anspruch nehmen, die Statuen des Perikles
und die Athena Lemnia. zweitens die beiden Weihgeschenke vom Beute-
zehnten der grössten Waffenthaten, Athena Promachos und das chalkidische
Viergespann (S. 155). welches Herodot gleich beim Aufgange zur linken
Hand vor den Propyläen als eines der hervorragendsten Denkmäler der
Akropolis namhaft macht (LXY 57).
Auf der Akropolis können wir die Methode des Pausanias am ge-
nauesten controliren : hier zeigt sich, wie auch die Beschreibung der ein-
zelnen Heiligthümer nur vom Standpunkt der Periegese verständlich wird,
die von einem Theile zum anderen führt, ohne das Ganze ins Auge zu
fassen. So namentlich beim Erechtheion. Wir werden durch die grosse
Nordhalle in das Heiligthum des Poseidon-Erechtheus eingeführt imd mit
Allem bekannt gemacht, was sich auf den Cultus des Poseidon bezieht.
Dann folgt, wie etwas ganz Neues, mit einer besonderen Einleitung über
die Weihe, welche auf dieser Stätte und dem hier aufgestellten Bilde
ruhe, die Beschreibung der nach Osten gerichteten und nur von Osten
zugänglichen Cella der Athena: endlich kommt, wieder als etwas Beson-
deres, das Pandroseion an die Reihe, von dem gesagt wird, dass es bau-
lich mit dem Athenatempel zusammenhänge; also wird stillschweigend
angedeutet, dass sich der Athenatempel im weiteren Sinn über den ganzen
Mittelbau von Osten nach Westen erstrecke. Den drei Zugängen ent-
sprechen drei Besichtigungen, drei Beschreilmugen, bei denen die rehgiöse
und bauliche Einheit nicht zum Ausdruck kommt. Das ist der den
Schriftsteller beherrschende und die Klarheit seiner Baubeschreibungen
beeinträchtigende Einfluss der Ortsführer, von denen Pausanias sich nicht
frei zu machen im Stande war.
Vom Westfusse der Akropolis beginnt die Schlusswauderung. wekhc
nahe zusammenliegende Oertlichkeiten und auch weit entlegene, nur sach-
üch zusammengehörige Gegenstände umfasst.
Zu den erstem gehört Apollon Hypakraios (S. .")(») nclist Klepsydra
und Pansgrotte, der Areopag mit dem Heihgthum der Semnai (S. 52)
und die benachliarte Station des panathenäischen Festschiffes, das dort
in seinem Schiffshause den Frt'niden gezeiijt wurde
* roi; Äohiov n«yov :ih;nior ön'xirnct ruiy- rxot>,'^itau */>" r/,j' tmi' rfuvfdh^rftiiDV
io/uTit;f: c. 20.
Pausanias in Athen. 301
Zwischen Areopag und Triere wird ein Bericht eingeschoben, der
als ein besonderer Abschnitt der Periegese daran zu erkennen ist, dass,
wie beim Kerameikos und beim Prytaneion, ausdrücklich darauf aufmerk-
sam gemacht wird, dass man an einen schon früher genannten Ort wieder
zurückkehre; femer daran, dass bei dieser Wanderung ein besonderes,
nicht bei allen Reisenden vorauszusetzendes sachliches Interesse, das
Interesse für Gerichtsalterthümer angenommen wird: hier war also eine
dem entsprechende, sachkundige Führung erforderlich. *
Der Areopag war für alle ernsteren Geschichtsfreunde etwas in seiner
Art Einziges. Mit seinen Anfängen in die Mythenzeit hinaufragend, von
den Dichtern gefeiert, in seiner politischen Stellung die Epochen der
Stadtgeschichte bestimmend, von allen Einschränkungen immer wieder zu
vollen Ehren aufsteigend und auch von römischen Statthaltern bei ver-
wickelten Criminalfällen in Anspruch genommen, hatte er von allen städti-
schen Instituten am meisten eine internationale Bedeutung. Pausanias
sagt ausdrücklich, dass an den heiligen Stätten daselbst (S. 52) Fremde
sowohl wie Bürger opferten.
Daran knüpfte sich also der Wunsch, von den attischen Gerichts-
gtätten im Ganzen einen Ueberblick zu gewinnen, und wie sollte Pau-
sanias bei seiner leidenschaftlichen Vorliebe für alles Alterthümliche die
Gelegenheit versäimit haben, über die weltberühmten Stätten der atheni-
schen Blutgerichtsbarkeit sich an Ort und Stelle genau zu belehren ! **
Die räumliche Periegese konnte sich leicht an die sachliche an-
schliessen. Denn die Gerichtshöfe, wo von Geschworenen über Civilsachen
geurtheilt wurde, lagen sämmtlich in der Umgegend des Kerameikos. Ueber
sie wird kurz hinweggegangen, um bei den Malstätten zu verweilen, wo
über vergossenes Blut gerichtet wurde, die mit Heiligthümern und uralten
Legenden verknüpft waren. *** Sie lagen in der Altstadt südhch von der
Burg (S. 167). Hier waltete das patrizische Ephetencollegium, das von
einem Gerichtshofe zum andern zog.f um kriminal-rechtüche Fragen zu ent-
scheiden, die für den Staat bedeutungslos waren, weil es sich nur mn
Sühngebräuche handelte. Sie wurden beim Palladion über unvorsätzUche,
beim Delphinion über gerechte Tödtung vollzogen (LXXXUI). Der Rund-
* oioaoig juiiiari anovS^^g th t« öixaarr^^uc c. 23, 11. Hertzberg, Geschichte
Griechenlands I, 445.
** Er unterscheidet selbst die Reisenden darnach, ob die Sehenswürdigkeiten
wegen der Kiinsttechnik besonderen Eeiz für sie haben oder r« dg uo/aiörrj«
^xovTu I, 28, 1.
*** Die Plätze, welche „Mythen haben"' wie Strabon sich ausdrüclvt LIV 77.
t ntguovjtg: Müller, Eumeniden, S. 151, Anm.
302 Pausanias in Athen.
gang bei diesen Heiligthümern , welche aus Asylen zu Gerichtshöfen ge-
worden sind, war für Pausanias um so wichtiger, weil es sich nicht um
Legenden handelte, welche ihm von verödeten Plätzen nach mündlicher Uel>er-
lieferung von den Ortsführern ei'zählt wurden, sondern das Alte überall noch
lebendig war. Erfolgte doch geraume Zeit nach seiner Wanderung auf
Befehl des pythischen Apollon im Palladion die Erneuerung des Pallas-
bildes, das von einem Zeuspriester als Buzygen geweiht wurde (XLIII 13).
Unter Aufsicht des Apollon, in dessen Dienst sich das Rechtsbewusst-
sein des Volks einst entwickelt hatte, standen also damals noch diese
Heiligthüm(>r im Südosten der Stadt, wo die Verschmelzung zwischen dem
Bisosthai und der Kekropia. zwischen Theseiden und Erechthiden sich
in vorgeschichthcher Zeit vollzogen hatte (S. 55, 58). Hier wurden in
aller Stille durch die Jahrhunderte hindurch die altväterhchen Sühnge-
bräuch(> vollzogen.
Der dritte altstädtische Gerichtshof war am Prytaneion (LXXXUI 7'J),
dem alten Königsitze unterhalb der Burg neben dem Bukoleion (S. 51).
wo die Rinderherden für die königlichen Opfer gehalten wurden; es war
der älteste Amtssitz der Unterstadt, wie Aristoteles nach derselben Methode
historischer Topographie, welche auch Thukydides befolgte (S. 42), er-
kannt hat. '^ Es war das Urprytaneion, ein kleines Ziegelhaus (LXXXIX
48). Als politisches Centrum ist es erst durch die Tholos (S. 03), später
durch das neue Prytaneion (S. 244) ersetzt worden;** für die Gebräuche
des heiligen Rechts ist die Stätte unverändert geblieben: hier wurde das
durch leblose Gegenstände veranlasste Blutvergiessen gesühnt, und Pausanias
hörte hier von dem ersten blutigen Opferbeil berichten, über welches Jahi'
für Jahr eine feierliche Ceremonie abgehalten wurde.***
Diese Gegend der alten Südstadt, (h^n ersten Mittelpunkt der
Kydathenäei'. hat er hier zum ersten 3Ial Ix-treten. da er vom Dionysos-
heiligthum auf der Höhe des Burgfusses entlang zum Burgthore gegangen
war. Auch den vierten Gerichtshof bei Phreattys (CXV 31), wo der
Angeklagte sich vom Bord des Schiffs vertheidigte, hat Pausanias in seinen
juristischen Rundgang aufgenommen: denn ich glanl)e nicht, dass ein
Mann, der von Lydien herüberkonunt. lun alle örtlichen Alterthümer sich
zeigen zu lassen und Jahre Jung ganz Hellas durchforscht, den We^- nach
* Ilohiii« A!}i,t'«i'(f)v ed Kenjon p. 7.
** otxof fxiyKS Schol. 'J'link. II, 14.
*** Dass Pausanias mit dem Pntaneittn als Gerichts^liof dasselbe Prytaneion
gemeint hal)en sollte, da» er in der Mitte der Nordstadt besclireibt (LXXXIX ;<4,)
ist undenkbar. Niemals beschreibt Pausani.is ein (iebände zweimal.
Pausanias in Athen. 303
dem Peiraieus gescheut habe, um den letzten der vier Criminalhöfe. den
mit der Teukrossage verknüpften, durch Augenschein kennen zu lernen.
Der letzte Rundgang ist eine ungemein wichtige" Ergänzung der vur-
angehenden Aufzeichnungen, ein unentbehrlicher Abschluss der Stadt-
wanderung. Er beleuchtet die patrizische Urstadt mit ihren Heihgthümern
und Cultusbräuchen, die sich an Ort und Stelle in den Händen der Adels-
geschlechter erhalten hatten. Wir erkemien hier noch die alte Doppel-
gemeinde, da Aigeus am Delphinion wohnte und richtete, so^vie die im
Synoikismos vollzogene Einigung der Gemeinden, welche in dem Prjtaneion
zwischen Dionysos und Aphrodite Pandemos ihren gemeinsamen Älittel-
punkt erhielten. Auch der Uebergang aus der Königszeit in die Republik
zeigt sich in der Criminaljustiz der Südstadt am deutlichsten, da es nach
den Landeskönigen „Phylenkönige" waren, welche im Prytaneion für die
Entsühnung der befleckten Stadt zu sorgen hatten (LXXXIA' 3).
Yin.
Die Zeiten nach Pausanias.
3Iit dem Odeum des Eegilla schliesst die Baugescliichte von Athen,
welcher wir von den ältesten Felsgründungen an zu folgen gesucht haben.
Von jetzt an sind es keine weiteren Entwickelungen oder Neugestaltungen,
welche unsere Aufmerksamkeit fesseln, sondern das Fortbestehen des Alten
und Einheimischen; denn schon hundert Jahr nach Pausanias di'angen
die gothischen Schaaren vor, welche den Anbruch eines neuen Weltalters
verkündigten. Von der Höhe, auf welche Hadrian die Stadt noch einmal
zu heben suchte, ist sie rasch herabgesunken, aber der Ruhm einer un-
vergleichlichen Geistesbildung ist ihr Erbe geblieben und das Band, welches
alle höher Gebildeten um die Heimath Piatons vereinigte.
Aus der Zeit fürstlicher Gönnerschaft war eine ehrerbietige Scheu
gebheben, das Vermächtniss der philhellenischen Kaiser anzutasten, und
so hat Athen Jahrhunderte lang die städtischen Gewohnheiten und Ein-
richtungen bewahrt, -wie sie in den Ephebenurkunden bezeugt sind.
Athen war eine stille Landstadt; die Strategie ein fi'iedliches Amt.
das für den Unterhalt der Bürger sorgte und die Unterrichtsanstalten
beaufsichtigte. Berühmte Professoren, wie Lollianos, waren selbst Sti'a-
tt'gcn.* Die alten Priesterämter gehen von Vater auf Sohn über: der
Familienname wechselt nach alter Weise, und die unattischen Namen
bezeugen die mannigfachen Einwirkungen des Auslandes von den Ptulemäern
an durch die verschiedenen Dynastien der Caesaren hindurch. Die Jahres-
feste werden regelmäßig gefeiert, der Dreifuss bleibt ein Ehrenschmuck
der Stadt. Standbilder aus Marmor und Erz erheben sich fih- Bürger
und für Fremde, die sich in Athen eingebürgert haben, wie der Proconsul
Rufius Festus, der Mitglied des Areopags war und ein Wohlthäter der
Stadt.** Athen war noch immer eine Stadt der Hermen. (Jymnasien
und Hörsäle wurden mit den Büsten Vx-nihmter .Alänner und verdienter
* Philostratos, Vit. So|ili. i 2:i
** CIA. III »j;15 ans der /weiten Hälfte des vierten Jahrh.
Erste (iothenkämpfe. 305
Lehrer geschmückt; die Ephehen waren wie in alter Zeit von ihren
Pädagogen begleitet und in „Chöre" vertheilt.
So mechanisch sich auch Jahr für Jahr unter Aufsicht der Stadt-
behörden die Hebungen wiederholten, so konnte es doch nicht ohne Be-
deutung sein, dass so viel junge Leute jährlich im Peiraieus landeten,
die schon durch ihr Kommen bezeugten, dass sie Häusern angehörten,
in welclKMi ein gewisser idealer Sinn lebendig war. Athen konnte nicht
zu einer gewöhnlichen Provinzialstadt verkümmeni. Man fühlte sich in
anregendem Verkehr mit jungem Volk der verschiedensten Herkunft, und
die einheimische Jugend spornte der Ehrgeiz, vor den Ausländern nicht
zurückzustehen.
Es blieb ja auch der althellenische Grundsatz in Kraft, dass leibHche
Tüchtigkeit die unentbehrliche Voraussetzung aller Geistesbildung sei.
Dadurch wurde die in den Gymnasien sich sammelnde Jugend vor den
Xachtheilen einer einseitigen Beschäftigung mit rheturischen L'ebungen
geschützt und bewährte sich, als die langen Eriedenszeiten unvermuthet
unterbrochen wui'den imd fremdartige Kriegsvölker den attischen Boden
betraten, wie einst die Meder bei Marathon.
Aus dieser Zeit sind I^rkunden erhalten, welche nicht in einförmiger
Weise den pflichtmässigen Plifer der Lehrer und Lernenden bezeugen,
sondern auch Leistungen ausserordentlicher Art im Waffendienste. So die
Ehreninschrift eines eleusinischen Beamten, die neben dem Ruhm der Weis-
heit die tapfere Abwehr feindlicher Mächte preist. * Dem Herennios Dexippos
ist ein Denkmal von seinen Söhnen errichtet, von denen der ältere, wie der
Grossvater, Ptolemaios heisst. Es feiert den Historiker, der die Begeben-
heiten seiner Zeit schildert und zugleich die Kunde der Vorzeit aus
Bücherrollen sammelt. ** Derselbe ist aber auch als ein Mann der That
in die Zeitgeschichte eingetreten und hat mit der Jugend, die sich fi'ei-
willig um ihn schaarte, die Gothen aus der Kephisosebene hinausgetrieben;
eine Heldenthat, die auch von römischen Historikern als ein zeitgeschicht-
liches Ereiguiss aufgefasst worden ist.*** Die Epheben hatten wieder
einmal, ihrer ursprünglichen Bestimmung gemäss, die Vertheidigung der
Landschaft in ernstem Kampfe übernommen. Derselbe Dexippos war
Festordner der fünfunddreissigsten Panathenais , welche 132 Jahre nach
* CIJ. III 713.
** CIJ. III 716; vgl. 717.
*** Trebellius in den Scriptores Hist. Aug. ed. Jordan II p. 83. Dexippos
als Führer von Freiwilligen: Dittenberger a. a. 0. S- 246; als Eedner vor dem
Kampf: Fragm. Hist. Graecorum IV p. 680.
Curtius, Topographie. 20
306 Athen uikI Alexandreia.
Vollendung dos Marmürstadiums (S. 273) stattfand: er hat auch das
Pallasbild auf der Akropolis erneuert und dem panathenäischen Schiff
'einen neuen Schmuck verliehen. So leuchtet uns aus diesen Urkunden
noch einmal der Glanz der alten Zeiten entgegen, die echt attische Ver-
bindiuig höherer Geistesbildung, religiöser Pflichttreue und patriotischer
IHeldenkraft. Auch war diese Erliel)ung eine ganz selbständige, aus der
llitte der Bevölkerung hervorgegangene. Bei den Imperatoren zeigt sich
wohl hier und da auch noch etwas von dem philhellenischen Zuge
rhadrianischer Zeit ; Gallienus selbst legte noch "Werth auf attisches Bürger-
recht und attische Archontenmirde. * Im Wesentlichen war die Stadt
:sich selbst überlassen, und nun bewährte sich in dem Eifer, mit dem
man die nationalen Feste ausgebildet hatte, eine erhaltende Kraft: die
Bürger sammelten sich um ihre Stadtgöttin immer in neuer Begeisterung:
im Jahr 400 war es Plutarchos, der vom Demos des Erechtheus geehrt
^vm•de, weil er sein Vermögen hingegeben hatte, um den Panathenäenzug
wieder in voller Ehre durchzuführen (XXI 70: vgl. S. 85).
Bürgerliche Eintracht war aber, wie in alten Zeiten, mu' in Folge
äusserer Bedrängniss vorhanden. Denn der eingeborene Parteigeist war
nicht erloschen und entbrannte um die zu dieser Zeit leitenden Persön-
lichkeiten , die Inhaber der Lehrstühle : auch auf diesem Gebiete fi-eier
Concurrenz sollte Einer immer der unbedingt Erste sein. Von attischem
Parteigeiste wurden auch die Ausländer ergriffen. Es bildeten sich Lands-
mannschaften pontischer, syrischer, armenischer Griechen. Aus heimlichen
Umtrieben werden Tumulte: Akademie, Ljkeion, Ptolemaion wurden
blutige Kampfiilätze ; der Proconsul musste einschreiten, um die Ordnung
herzustellen.
Dennoch war die Ueberlieferung , auf welcher die Xachblüthe der
Stadt beruhte, so mächtig, dass sie Jahrhunderte lang den Innern Un-
frieden wie die äussern Drangsale überdauerte. Auch der zweite Gothen-
sturm wurde überwunden und Athen von Alarich mit schonender Achtung
behandelt (395 n. Chr.). Die grössten Gefahren lagen in dem Auftreten
anderer Städte , welche in dem Bildungskreise der ostgriechischen Welt
Athen die hervorragende Stellung streitig machten : das waren erst
Alexandreia und dann Byzanz.
Die Eifersucht der Alexandriner l»ezeugt sich in den Briefen des
Synesios, d<'r einige Jahre iiaeh Alarichs Heerzuge Athen besuchte. Hier
machte sich zuerst ein greUer Misston geltend, der durch (he hi'Henistische
Welt ging, der erste Spott über die holden Ansprüche, wtdche Athi-n als
Snipt. Ilisforiao Aiifint-tae 11 ]>. *^i>.
Die Neuplatonikor. 307
Sitz der AVeisheit mache, und über die Thorheit der Menschen, welche
der Stadt mit abergiaubischem Cultus anhingen und durch einen Auf-
enthalt daselbst andere Menschen zu werden glaubten, so dass sie mit
vornehmem Dünkel wie Halbgötter auf die anderen Sterblichen hinab-
schauten. Athen sei verkommen, ein leerer Xame, einem ()pferthiere
gleich, von dem nur das Fell übrig geblieben.*
Der Hohn des Alexandriners wurde dadurch entki'äftet, dass gerade
um diese Zeit ein Umschwung stattfand, welcher davon zeugte, dass die
Stadt noch eine Macht im geistigen Leben der Gegenwart sei. Denn
das. worin Alexandreia den Vorsprung gewomien hatte, der Ernst des nach
"Wahrheit ringenden Denkens, lebte von Keuem auf. In der Philosophie
erwachte ein neuer Heimathzug nach Athen, und während der Sophisten
Vorträge nach dem Vorbilde des Herodes Atticus alle Bedeutung ver-
loren und der Glanz attischer Rhetorik erblasste, erstand auf dem Boden,
den Soki'ates und Plato geweiht hatten, eine neue Philosophenschule.
Pruklos verliess Alexandreia und landete 429 im Peiraieus. Auf dem
heissen Wege zur Stadt ruhte er bei einem Brunnen am Eande der
staubigen Heerstrasse, und als er sich erkmidigte nach dem Ort, wo er
die erste Erquickung gefunden, war es eine dem Andenken des Sokrates
geweihte Stätte, und dankbar erkannte er darin eine götthche Bestätigung,
dass er den richtigen Lebensweg eingeschlagen habe. Er fühlte sich den
Geistern, denen er nachwandelte, persönhch näher und schloss sich auch
dem Glauben der Vorzeit um so enger an.**
Wie einer der alten Athener suchte er die unmittelbare Xachbar-
schaft der Götter (S. 42). p]r nahm seine Wohnung unterhalb der Akro-
polis bei dem Asklepieion (XVH 27). Die alten Stiftungen fand er noch
bestehend, die platonischen Studien wurden durch ihn wieder in Schwimg
gebracht; mit der Philosophie wm'de das gesammte geistige Leben neu
angeregt, auch die theosophische Speculation. welche sich angeschlossen
hatte.
Dieser neuplatonischen Schule verdankt Athen als Sitz der Wissen-
schaft seine letzte Blüthe. Es war die letzte Frucht einer selbständigen
Thätigkeit des griechischen Geistes, der noch einmal seine Kraft sammelte.
um die alten Volksgüter der Hellenen in Glauben und Wissen mit
fi-ommer Begeisterung zu vertreten. Die nothwendige Folge aber war. dass
der Widerspruch zwischen Athen und Bjzanz, der das Schicksal der Stadt
endgültig entscheiden sollte, nun viel schärfer hervortrat.
* Synesios Epist. 135.
** Marinos, vita Prodi X p. 156 ed. Didot.
20*
308 Athen und Byzanz.
Schon in der Xeugründung vim Byzanz lag eine Beeinträchtigung
der Stadt, welche bis dahin der Ort gewesen war. wo der Zug der Römer
nach Osten, dem Schauplatz griechischer Bildung, seine Befriedigung ge-
funden hatte. Um der Stadt am goldenen Hörn den Charakter einer
Reichshauptstadt zu ■ geben . bedurfte sie einer imifassenden Ausstattung
mit Kunstwerken aller Art. Ausser Stande, dieselben aus eigenen Mitteln
herzustellen, war sie genöthigt. die Küstenstädte des Archipelagus systema-
tisch auszubeuten, um mit den Denkmälern auch die gloiTeichen Erinne-
nmgen, welche sich daran anschlössen, in die neue Metropole zu verpflanzen.
Athen, das am meisten locken musste. ist nicht ausgebeutet Avorden.
Was Svnesios von der Fortführung der Wandgemälde aus der Poikile
meldet (XCI 83), war die Gewaltthat eines Proconsuls. Die den Athenern
freundliche Stimmung des Kaiserhauses ging auf die Oströmer über, und
es war noch ein Nachklang hadrianischer Zeit, dass man Byzanz als
eine Tochterstadt von Athen anzusehen liebte.* Auch die Universität
der neuen Hauptstadt wurde keine gefährliche Nebenbuhlerin. Die Con-
stantim-r zeigten sich im Ganzen wuhlwdlb'ud : Kaiser Constans stand mit
den athenischen Professoren in persönlichen Beziehungen. Man konnte
die alte Ehrerbietung nicht verleugnen, und auch nachdem durch den
Umschlag unter Julian der Gegensatz der alten und neuen Zeit in voller
Schärfe zu Tage getreten war. \mrde zu Ehren der Kaiser Arkadios und
Honorius in Athen diu-ch den Proconsul Achajas zwischen 396 und 401
ein Prachtbau ausgeführt, dessen Ueberreste noch erhalten sind:** er
zeigt, wie man die Stadt nach der Heimsuchung durch die Gothen mit
neuen, grossartigen Anlagen zu schmücken l»estrebt war. Der Marmor-
architrav mit seiner würdevoll eingegrabenen Inschrift ist ein Zeugniss,
wie nahe sich flie byzantinische Kunst den Bauten der Vorzeit anzuschliessen
wusste: dasselbe erkennen wir aus den vielfachen Ausbesserungen und
Zuthaten am Erechtheion und anderen Gebäuden, wo es in hohem Grad
schwierig ist, griechische und byzautinisehc Arbeit sicher zu unter-
scheiden. ***
Su unmerklich hier (b-r Tebergang aus der alten in die neue Zeit
erscheint, um so tiefer und unversöhnlicher war der Gegensatz, der im
geistigen Leben sich <j-elte)id machte, seitdem das von den Philosophen
* Amraianus Marcelliniis XXII 8, 8.
** Swoboda in den Mittheiliing^en des athen. Instituts \I 312. Architrav, in
zwei Hälften gebrochen, ISSl Itoi (Grundlegung eines Hauses unmittelbar südlich
von der alten Metropolis gefunden.
*** Borrinann ebenda VI 388.
I
Heidenthuin und Christenthum. 309
Athens l)t'spöttelte AVort des Paulus vom unbekannten Gutte eine Welt-
macht geworden war, die dem Hellenismus, auf dem Athens Bedeutung
ruhte, Schritt für Schritt den Boden abgewann.
Wie die hellenische Bildung zuerst nur durch geistige Mittel über
die heimathlichen Grenzen hinaus verbreitet war. .dann seit Alexander
durch die Mittel staatlicher Macht, so geschah es auch mit dem
Christenthum.
Man konnte der Ansicht sein, dass Athen, die anerkaimte Hochschule
aller Geistesthätigkeit . auch den Beruf habe, dass hier nicht nur die
verschiedenen Schulen der Philosophie mit einander an geistigem Inhalt
sich messen sollten, sondern auch die christhche Weltanschauung mit der
antiken. Proairesios, der "\'ertraute des Kaisers Constans. hatte ja Jahr-
zehnte lang als Christ eine glänzende Stellung an der Universität: als
ein geborener Vermittler der alten und neuen Zeit, konnte er nach Julian
unter Yalentinian I seine Professur in Athen wieder aufnehmen. Man
konnte die Uel)erzeugung haben, dass die Wahrheit durch eigene Kraft
siegreich sein, dass das welke Laub von selbst den frischen Trieben
weichen werde. Das war der Grundsatz, dem Yalentinian I huMiate.
indem er volle Religionsfi'eiheit verkündete.
Seitdem aber diu'ch die Xeuplatoniker Athen wieder eine Hochl)urg
des alten Glaubens geworden war. wurde der Kampf unvenneidMch,
und zwar nicht nach einer im Christenthum wurzelnden Anschauung,
sondern nach dem Grundsatze der alten Welt, demzufolge jeder Staat, wie
seine Gesetze, so auch seine Religion hatte, der die Staatsangehörigen
alle ebenso wie den Gesetzen unbedingt huldigen sollten.
Die Zeit war gekommen, da es mit der so lang geachteten Aus-
nahmestellung Athens zu Ende gehen musste. die Zeit der Codificationen,
welche die geschichthche Mannigfaltigkeit des antiken Lebens der Gleich-
förmigkeit eines grossen Keichsganzen schonmigslos unterwerfen wollte.
Wo noch am meisten Sonderleben war und sogar die kühnsten Versuche
zur Xeubelebung des religiösen Heidenthums gewagt wurden, dort musste
auch mit jeder aus dem fi'üheren Cäsarenregimente überkommenen Scheu
am entschlossensten gebrochen werden. Athen wurde der Schauplatz
einer Reihe gewaltsamer Maßregeln : sie erzielten erst die Einschränkung,
dann die Vernichtung der Gottesdienste, welche einst den Kern des
athenischen Gemeindelebens gebildet und die alle staatlichen Ordnungen
überlebt hatten.
Die glänzendste Bethätigung des alten Glaubens musste auch am
meisten ein Gegenstand des Aergemisses sein. Das waren die alten
Volksfeste, an welchen ein lebendiger und opferfreudiger Patriotismus sich
310 Einführung des Christenthums.
immer von Xeucin ^vi('(lel• kräftig gezeigt hatte. Hier musste rücksichtslos
eingeschritten werden, und dies geschah, indem man den Festzügen mit
der Triere, den Wagen und Reitergeschwadern den "Weg auf die Burg
speiTte. Von solchen Maßregeln zeugt der Bau, welcher durch Beule
1S58 aus dem Schutte des Burgaufgangs freigelegt worden ist, 36 Meter
vor den Propyläen, ein Burgverschluss von 22 Meter Länge mit einem
von zwei viereckigen Thümien eingefassten Thore, das 1,75 Meter Breite
hat und genau in der Achse des mittleren Intercolumniums der Propjdäen
liegt. Er ist aus Werkstücken der verschiedensten Bauten aller Zeiten,
Marmor und Tuff, aufgebaut: auch vom Xikiasdenkmal ist hier ein Giebel-
stück eingemauert (S. 209).
Während man früher aus der Enge des unteren Thors hatte schliessen
wollen, dass zu allen Zeiten die Akropolis für Wagen- und Reiterzüge
unzugänglich gewesen wäre, erkennen wir jetzt, dass der untere Bau im
Widerspruch zu den Propyläen errichtet wurde. Es ist möglich, dass die
alten Pylonen (S. 298) zu diesem Bau benutzt worden sind: der Thor-
verschluss selbst gehört zweifellos zu der Umgestaltung, welche die Akropolis
in der christhchen Zeit erhielt.*
Die Propyläen waren das herrlichste Bauwei-k des alten Athen : der
Zauber musste gebrochen werden, mit <leni sie innner von Neuem die
Festzüge hinauf lockten.
Die Einführung des Christenthums auf dem Hoden alter Städte er-
folgte in zwiefacher Weise, entweder durch Zerstörimg der Cultusplätze,
aus deren Trümmern sich später die Kapellen der Heiligen erhoben, oder
füe Marmortempel wurden mit möghchster Schonung für den neuen Cultus
eingerichtet und geweiht.
Das Letztere war das Gewöhnliche, wo nicht mit Heeresgewait das
Christenthum einzog. Es war ja auch seit Constantinus Grundsatz. Alles.
was die Kunst der Alten geschaffen, zur VerheiThchung des wahren
Gottesdienstes zu verwenden. Der zerstörende Glaubenseifer beschränkte
sich also auf die Gegenstände, welche dem heidnischen Cultus gewidmet
waren ; die Räume des Gottesdienstes wurden erhalten, nachdem sie durch
Besprengimg gereinigt und duich Ki'iichtung von Altären wie durch
Stiftung von Reüciui^'u zu Kirchen umgeweiht worden wann. **
* Archäol. Zeitung 1853, S. 201. Michaelis, Rhein. Musenm 1861, S. 216.
** Vgl. die Anorrlnung Gregors des Grossen (Mansi Sacrornm ooncil. ampl.
colleetio X p. 309): quia fana idolonun destrui . . . luininie debeant, sed ipsa quae in
eis sunt, idola destruantur. Aqua benedicta fiat, in eisdeui fanis aspergatur, altaria
construantur, reliquiae ponantur, quia i«i tana eadeni bene constructa sunt, necesse
est ut a cultu daeraonum in obsequiuiu veri Dei debeant couiniutari. ut, dum gens
Umwandlung der Akropolis. 3 1 1
Schon vor Julian hatten Einschränkungen des öffenthchen Cnltus
stattgefimden, so dass er als der Wiederhersteller desselben von seinen
Anhängern gefeiert werden konnte.* Aber Niemand hatte gewagt, an
den wie für die Ewigkeit gebauten Marniortempeln sich zu vergreifen : man
legte sogar Gewicht darauf, dass das Volk an den althergebrachten Stätten
zum wahren Gottesdienste sich bekehre. Die Burg wurde ein byzanti-
nisches Kastell, aber in der Hauptsache wohl erhalten und nach wie vor
als das Denkmal einer grossen Vergangenheit von Pilgern besucht, welche
das Andenken der Alten in Ehren hielten.
So eilte auch Proklos, nachdem er den Manen des Sokrates seine
Huldigung dargebracht hatte, am ersten Abend zur Akropolis hinauf,
als der Thorwächter gerade im Begriife stand, das Eingangsthor zu
schliessen. ** P^insam stand er noch in später Stunde vor dem Bilde der
Parthenos, zu der man keinem andächtigen Pilger den Besuch wehrte:
denn man wusste zwischen den verschiedenartigen Tempelbauten wohl
zu unterscheiden. So wird es in einem Gesetze des Theodosios von einem
Tempel in Osroene ausdrücklich vorgeschrieben, er solle geöfl&iet und
dem Volke zugänglich bleiben, weil die darin aufgestellten Bildwerke mehr
nach ihrem Kunst^verthe als nach ihrer religiösen Bedeutung zu beurtheilen
seien. *** So ist auch, nachdem das Erechtheion für den christlichen Dienst
eingerichtet war. der Parthenon, bei dem man keinen heidnischen Opfer-
dienst vorfand, eine Art Museum geblieben, eine Stätte der haimlosen
Erinnerung und des Kunstgenusses.
Als nun aber an Stelle der abgelebten, gedankenlosen Sophistik eine
Philosophie in Athen sich einbürgerte, welche den alten Cultstätten eine
neue nationale Bedeutung zu geben versuchte, wurde die byzantinische
Kiix-henpolitik zu scharfen Eingriffen veranlasst. Man beschloss auch
solche Bilder, welche keine Cultusbilder waren, zu entfernen, und von
dieser Katastrophe meldet die Legende im Leben des Proklos, dass die
Göttin, welcher er seine Treue bewiesen hatte, und der er in seiner
ipsa eadem fana sua uon videt destiui, de corde erroiem deponat et Deum verum
cognoscens ac adorans, ad loca quae consuevit familiarius concurrat. Dies muss eine
gewöhnliche Praxis gewesen sein. So ist unter Anderem auch das Pantheon mit
Erlaubniss des Kaisers Phokas in die Kirche der Maria semper virgo et oranes Sancti
umgeweiht worden.
* Mamertinus, Grat. act. p. 147.
** Marinus X p. 156 ed. Didot.
*** Cod. Theod. 16, 10. 8: aedem. in qua simulacra feruntur posita, artis
pretio quam divinitate metienda, jugiter patere publici consilii auetoritate decer-
nimus.
3 1 2 Partherion als Marienkirche.
Wuliiuiim' ein vci-trauter Nachbar geworden war. ihm persönUch im Traume
erschienen sei . um in ihrer Bedrängniss bei ihm eine Unterkunft zu
suchen.
8u hat der Dienst der Athena auf di-r Burg in Legenden seinen
Abschluss gefunden. Als geschichtliche Thatsache können wir daraus
entnehmen, dass zur Zeit des Proklüs, der 4S5 gestorben ist, auch der
Parthenon in eine christliche Kirche umgewandelt worden ist. Es war
die Ausführung des kaiserUchen Edikts von 435, welches die Aufhebung
und rmweihung aller gottesdienstlichen Gebäude anordnete. Die Platoniker
waren die letzten Stammhalter von Alt-Athen: die Huldigimg, welche
von ihnen der Parthenos des Pheidias erwiesen wurde, ist ihr Verderben
gewesen. lln>' Entführung war ein Ereigniss, das in weiten Kreisen
tiefen Eindruck gemacht hat. während die Beseitigung des alten Gnaden-
bildes der Pohas spurlos vorübergegangen ist.*
Es ist eine bedauerliche Lücke in der Stadtgeschichte von Athen,
dass uns von seiner L^mgestaltung in eine Christen stadt keine Urkunden
vorliegen. Die erhaltenen Baudenkmäler allein reden von dem, was im
fünften .Jahrhundert mit ihnen geschehen ist. Sie zeigen, dass man ohne
gewaltsame Umgestaltung mit sicherer Technik die durch den Cultus
geforderten Aenderungen vorgenommen hat. Die steinernen Felderdecken
blieben erhalten, während man die Säulenstellung im Lmern veränderte:
man verstand es, die Säulen unter den Architraven zu entfernen und sie
durch Bogen oder andere Stützen zu ersetzen. Es ist eine ansprechende
Vermuthung- dass Athenais, welche als Gemahlin Theodosius E 421 auf
den Cäsarenthron gehoben wT.irde, die Christianisirung ihrer Vaterstadt in
milder Form begünstigt habe. So ist das „Theseion" in eine Georgskirche
umgebaut worden ; das Olympieion wui'de eine Kirche des h. Johannes
Der Musterliau der perikleischen Zeit behauptete seinen Vorrang, indem
er der bischöfliche, dann erzbischöfhehe Sitz wurde. Athenais selbst soll
zwölf lürchen geweiht haben.**
Der umgewandelte Parthenon ist nur als Marienkirche bezeugt. Es
ist aber eine alte Ueberlieferung, dass sie der heihgen Sophia gewidmet
* Es war die Zeit «1er r« (cxh'tjft y.ivovi'Tt'i , i^y'ixa ro nyaXuu «rr»,!,' rö tv
rJaQ&tvMvi iio)i iö'ovuü'oy untffiotro Marinus, Vita Prodi p. 16fi Didot. Theo-
dosios befahl cuueta fana, templa, dolubra . . . destrni conlocatioueque venerandae
religionis signi expiari. Codex Theodos. 16, 10 j). 25. Mittlieil. des atheu. In-
stituts XIV 272.
** Athenais als Kirehenfrriinderin: (iregorovius, (Teschichte der Stadt Athen
im Mittelalter, l'iSi» S. *>'. Man wundert sich, das Andenken des Panlns in Athen
niciit i^eeiirt zu finden.
Ende der Philosophensrhulen. 313
worden sei. * Die Idee einer christlichen Sophia stammt aus dem
Geiste der griechischen Nation: sie ist die Personüikatiun der neuen,
durch C'hristus geoffenharten Gottesweisheit.** Eine geschichthche Ent-
wickehuig dieser rehgiösen Idee ist, so viel ich weiss, noch nicht nach-
gewiesen; doch liegt der Gedanke nahe, dass hier eine Anknüpfung an
athenische Ueberheferimg zu erkennen sei, um das geistige Gut. das
von den Athenern am meisten geschätzt und gesucht worden ist, in
seiner höchsten Vollendung zum Mittelpunkte der griechischen Nation zu
machen. So wurde auch die byzantinische Sophienkirche von Justinian
aus griechischen Säulen und dem kostbarsten Baumaterial, das in Athen.
Ephesos. K^'zikos zu finden war. aufgebaut, als die neue Metropole der
alten Welt.
Wenn in der Idee der göttlichen Weisheit noch ein Anschluss an
das Alterthum zu erkennen ist. so wurde der menschhchen Wissenschaft,
der Athen den letzten Rest seiner Bedeutung verdankte, ein schroffes
Ende gemacht.
Es war die Vollendung des vom ersten Theodosios Begonnenen: denn
wenn die Gleichniachung aller Reichsländer die höchste Aufgabe war und
jedes Sonderleben wie eini' Auflehnung angesehen wurde, so durfte auch
in Athen das natürliche Hinwelken und Absterben des geistigen Lebens
nicht abgewartet werden, und die Gewaltsamkeit, welche hier geboten
erschien, war die letzte Anerkennung, welche Athen als Sitz der Wissen-
schaft erlebt hat. Die Schulen wurden 529 geschlossen, die Einkünfte
der platonischen Stiftungen eingezogen: die letzten Vertreter von Akademie
und Lykeion flüchteten an den Hof der Sassaniden. welcher attische Weis-
heit pflegte , und es bedurfte eines besonderen Paragraphen in dem Ver-
trage zwischen Persien und Byzanz. damit Simplicius und seinen Genossen
durch den König Khosru eine ungehinderte und von Glaul)enszwang ge-
sicherte Heimkehr nach Athen verbürgt wurde. ***
Wenn die Byzantiner das geistige Leben Athens zu ertcklten als ihre
Regentenpflicht ansahen, haben sie andererseits nicht versäumt, für äussere
Sicherheit der Stadt Sorge zu tragen. In verschiedenen Zeiten ist an
der Befestigung gearbeitet worden; hundert Jahre nach Pausanias unter
* Die Inschrift bei Pittakis Ancienne Atlienes p. 3ST: fAtru rö o(OTt',Qio>' hos
lyxairu'iaH^i, 6 rao^ oiTo^ ti^; uyia; locpuci kann nicht als Urkunde verwerthet
werden, doch kann sie ihrem Inhalt nach nicht als durchaus falsch erwiesen werden.
Vgl. Strzygowski in den Mittheil, des athen. Inst. XIV 276.
** Paulus diac. I 25: exstruxit (Justinianus) Christo doiuino, qui est sapientia
Dei patris, teuiphira.
*** Zeller, Geschichte der griech. Philosophie IIP' "TU.
314 „Valerianischc"' Mauer.
Valerian (LXXIX 'M)) und dann unter Justinlan (LXXIX 57). Der früheren
Periode gehören die P]pi,oTamnie an. welche einen Dichter Illyrios als
Urheber von restimgsmaueni verherrlichen.
Xach diesen unsicheren Ueberlieferungen hat man die Entstehungs-
zeit einer in grossartigen Ueberresten erhaltenen Befestigung zu bestimmen
gesncht. welche in den Anfängen des mittelalterlichen Zeitalters gegen
Einfälle von Barbarenstämmen erbaut worden ist. Es ist eine Mauer,
welche vom Aufgange zur Akropolis über 500 Schritt gegen Xorden in
die Tiefe des Kerameikos sich hinabzieht: die Attaloshalle ist in rohester
Weise zur Fortführung der Mauer benutzt ; dann biegt sie nach Osten um
mid zieht sich an der Xordseite der „Hadrianstoa" entlang, um sich dann,
gegen Süden umlenkend, wieder an den Burgfels anzuschliessen. Es
ist eine gewaltige Mauer, mit einem inneren Gange versehen, * mit gi'ossem
Kraftaufwande aus lauter chaotisch über einander aufgethürmten Alter-
thümern. Architraven, Sesseln, Altären und Weihgeschenken aller Art her-
gestellt und absichtlich so gerichtet, dass sie das Gemäuer grosser Gebäude
in sich aufnahm. Sie muss sich einst wie ein verwüstender Strom über die
noch erhaltenen Bauwerke der Stadt erstreckt haben; sie hat aber auch,
ebenso wie die mittelalterüchen Mauern von Pergamon und Oljmpia, dazu
gedient, eine Menge von Altertliünirm . die sie verschlungen hat. vor
Zerstörung und Verschleppung zu l)ewaliren. Diese jüngste Ringmauer
der alten Stadt, deren Zug auf Tafel VI zu verfolgen ist. hatte die Be-
stimmimg, in Zeiten einl)rechender Kriegsgefahren eine kleine Xordstadt
am Fusse der Burg zu sichern. Es ist aber auch der Südfuss damals
befestigt worden, wie die gleichartigen Mauern zeigen, welche das Scenen-
gebäude des Dionysostheaters bedeckten.**
Man hat bei dieser Befestigimg zuerst an die Zeit des Kaisers Valerianus
(253 — 260 n. Chr.) gedacht, daher die üblich gewordene Benennung der
„valerianischen Mauer", später an Justinian. Am wahrscheinlichsten ist
wohl, was zuletzt ausgesprochen worden ist, dass sie ein Werk ilcr frän-
kischen Zeit sei. ***
* Daher von K. Uüttidier als eine Wasserleitunj; angesehen. Bericht ühor
die Untersuchungen auf der Akropolis 1S6.3, S. 223.
** W. Vischer, Kleine .Schriften II 3S.5.
*** Pervanoglu im Philhistor I 271. In den „Attischen Studien" I TS suchte
ich unter Beistiminunf; von Hopf lin Ersch und (Jrubor, Encykl. I. Seotion, Band
LXXXV 8. 80; Justinian als Urheber wahrscheinlich zu machen. Für die Franken-
zeit Wachsmuth I 72.'5 f.; so auch Vischer, Kleine Schriften II 3^0,
Wiedereutileckung von Athen. 315
Bis in die Zeit Jiistiiiians steht Alles, was die 8tadtgescliichte be-
trifft, in einem inneren Zusammenhange. Xach Justinian hört die Stadt
auf. ein Boden eigener Geschichte zu sein : sie wurde der Schauplatz von
Xiederlassungen, die zufäUig nach Athen gelangten. Das war die Zeit,
als der vierte Kreuzzug die allmähKch ganz auseinander gefallenen Hälften
der klassischen Welt unvermuthet wieder in Berührung l)rachte. Fränkische
Herzöge befestigen Stadt und Burg : die Akropohs ist wieder ein Herren-
sitz; über dem Südflügel der Propyläen erhebt sich aus alten (Quadern
ein hoher Wartthurm. im Xurdflügel wird die herzogliche Kanzlei ein-
gerichtet, an der Kallirrhoe ein herrschaftliches Lusthaus. Eine innere
Berührung zAnschen den p]inheimischen und Fremden fand aber so wenig
statt, wie in der türkischen Zeit (seit 1456), da der Gouverneur in der
Hadrianstoa seine Residenz nahm. Der Parthenon AMirde Moschee: zum
Treppenhause des Minarets verwandte man cüe Baustücke eines nah ge-
legenen Heiligthums, vielleicht des der Athena Ergane, * den Südfnss der
Burg befestigte man durch die „Serpentze"-Mauer. **
Die Jahrhunderte der Barbarei haben für die Alterthumswissenschaft
nur in so weit Interesse, als sie auf das Schicksal der alten Gebäude
Einfluss hatten. Eine neue Aera beginnt mit der Zeit, da im fernen
Wtvsten ein geistiger Zug sich regte , der mit allmählich wachsender
Stärke dahin führte, das verlorene Griechenland als eine unentbehrhche
Ergänzung des Abendlandes wieder aufzusuchen. Das ist die wahre
Fortsetzung der alten Stadtgeschichte, weil die geistige Bedeutung
von Athen und seinen Denkmälern von Xeuem zur Geltung kam und
auf die Entwickelung der neuen C'ulturwelt einen tief eingreifenden Ein-
fluss gewann.
Dieser Zug nach Osten musste an den Küsten zuerst erwachen,
welche alte Colonialländer der Hellenen waren. Itahen machte den Anfang,
den zerrissenen Zusammenhang wieder herzustellen. 1435 ging das erste
Entdeckerschiö", das des C3'riacus, von Ancona aus. Das Verlangen nach
Anschauung des Ostens war die natürliche Frucht emer neu erwachten
Begeisterung für die Kunst und Wissenschaft der Hellenen. Daher
die rastlose Thätigkeit des Cyriacus, um gleich einen möglichst voll-
ständigen üeberblick der Denkmäler zu gewinnen;*** es war ja keine
persönliche Liebhaberei, um die es sich handelte, sondern eine Lebens-
aufgabe der ganzen Christenheit, wofür er Kaiser und Papst in Be-
wegung setzte.
* Ulrichs, Eeisen und Forschungen II 151.
** Der Name wird „Lüwentatze'' gedeutet.
*** Mittheil, des athen. Instituts XIV 210.
316 Wiederentdeckung von Athen.
Viel nachhaltiger wur d'w Thätigkeit, welche von einem anderen
Küstenlande des Mittelmeers, von Frankreich, ausging. Die alte Colonie
von Phokaia. Marseille, ^vurde jetzt. rüct«'ärts gewandt, der Hafen für die
Levante. \un dort kommen die ersten ^Missionen der Abendländer nach
Athen, und der Brief eines ft-anzösischen Jesuiten entzündet die Reiselust.
Der Liomieser .Spon, ein feingehildeter Arzt, war der erste wissenschaftlich
vorbereitete Europäer, der den Boden von Athen durchforschte.
Inzwischen war auch in Deutschland die Sehnsucht erwacht, von der
Stadt Athen zu erfahren, ob sie irgendwd auf Erden noch zu finden sei.
Martin Kraus in Tübingen wendete sich daher nach Konstantinopel.
Hier hatte sich ja alles griechische "Wissen gesammelt : hier musste l)ei
Erklärung der Historiker doch auch nach den namhaftesten Plätzen der
alten Geschichte gelegenthch gefi'agt werden, und man musste einig»'
Notizen zu bieten haben. Davon geben die beiden „Anonjini" und die
Correspondenzen der ..Turcograecia" eine Anschauung. Es sind ver-
worrene Erinnerungen der Vorzeit, wie sie bei den Byzantinern in Umlaul"
waren, die immer noch an Athen als Universität anknüpfen : daher werden
die wichtigsten Gebäude als Schullokale bezeichnet. *
Von den Seemächten war Frankieich die Vonnacht des Mittelmeers
m siebzehnten Jahrhundert : es hat seine Stellung wohl zu bewähren
gewusst. und es bleilit das unvergessliche Verdienst von Nointel. dem
Gesandten König Ludwigs XIV bei der Pforte, dass er vom Bosporus
aus Athen sogleich aufsuchte und die noch wohl erhaltenen Bildwerke
in umfassender Weise durch Jac(jes Carrey zeichnen hess. Es ist das
Einzige, das nach der venetianischen Katastrophe (18. September 16S7)
als eine Art von Trost und Entschädigung angesehen werden kann.
Bei den germanischen A'ölkcrn war es nicht die äussere Machtsphäre,
welche zu den Alterthümern von Athen hinüber leitete, sondern ein um
so tieferer, rein geistiger Zug nach der Heimstätte alter Cultm\ welche
nur hier verständUch werden krunie. Das war der Trieb, welcher Stuart
und Revett 1781 von Venedig nach Athen führte: was sie ins Leben
riefen , war die Grundlegung einer wissenschaftlichen Erkenntniss des
attischen Landes. Durch England ist auch uns Hellas aufgeschlossen.
und es ist eine denkwürdige Fügung, dass in demselben Jahre, da Martin
Leake seine sorgtTdtige Lokalforschung über Athen herausgab. Otfrie«!
Müller in seiner Bücherstube das gescliiihtliche Bild der alten Stadt aus
allen ihm zuiiäntrlichen Hilfsmitteln .luflMUte. Sie arbeiteten vollkommen
* ifttfanxii'/.itK, viilj^är: Daskali«'».
Das neue Athen. 3-] 7
unabhängig von einander; ilire Arbeiten sind lii.s heute die besten Grund-
lagen einer wissenschaftlichen Topographie von Athen gebheben.
Otftied Müller schrieb seine Topographie nur, um sich auf die eigene
Anschauung vorzubereiten; der Meister des Fachs fühlte sich dieser Er-
gänzung seiner Forschung bedürftig, und, seinem Beispiele folgend, hat
sich die deutsche Wissenschaft immer mehr an Ort und Stelle an der
geistigen "Wiederherstellung von Alt-Athen betheiligen können.
Seitdem diese Ajrbeit als ein wesenthcher Theil der hellenischen
Alterthumskimde in Angriff genommen worden ist, sind auch die Schwierig-
keiten der Aufgabe immer fühlbarer geworden. Das Terrain selbst und
seine UebeiTeste sind auch noch im letzten Jahrhundert Zerstörungen
unterworfen gewesen, theils solchen, welche von Naturgewalten, wie Erd-
l)pben und Felsstürzen, herrühren, theils in Folge kriegerischer Ereignisse
vor dem Freiheitskriege und während desselben. In Folge einer Landung
der Russen wurden Albanesen von der Pforte aufgeboten, um die Griechen
niederzuhalten, und als man der aufgebotenen Schaaren selbst nicht Herr
werden konnte, wurde 1778 in stürmischer Eile eine Ringmauer her-
gerichtet, welche, um Baumaterial zu gewinnen, den ionischen Tempel am
Ilisos. die hadrianische Wasserleitung, die Stadionbrücke vernichtete. In
den Befreiungskämpfen ist die Burg mehrfach ein Mittelpunkt von Iviiegs-
ereignissen gewesen, und noch im Jahre 1828 errichtete der Capitän
Odysseus das mächtige Aussenwerk unter dem Xordflügel der Propyläen,
um das Wasser der Ivlepsydra einzuschhessen. *
Xach Herstellung eines selbständigen Griechenlands erschien es als
eine Ehrensache, die altberühmten Stätten der Geschichte zu neuem Leben
zu erwecken. Xaupüa wurde als Hauptstadt mit Athen vertauscht. Die
wichtige Angelegenheit wurde noch vor der Thronbesteigimg von König
Otto in grosser Eile betrieben. Man hätte, wie zur Zeit des Themistokles,
sehr wohl daran denken können, die Höhen am Peiraieus zum Sitze der
Hauptstadt zu nuichen. aber die Hafengegend war damals wegen ^'er-
sumpfung des alten Halipedon so ungesund, dass man diesen Gedanken
leider aufgeben musste. So wurde das neue Athen über das alte gebaut,
und um den Forderungen der Wissenschaft zu entsprechen, wurde an-
geordnet, dass der Kern von Alt -Athen für umfassende AusgTabungen
am Fusse der Burg freigehalten werden soUte; die Ruinenstätten sollten
als Gartenanlagen an die Neustadt sich anschUessen. ** Die Demarcations-
* Wordsworth, Athens and Attica 1S73, p. S3.
** So schon nach den ersten Bauplänen Schaubeits. Vgl. Koepp, Jahrbuch
des Arch. Instituts V Arch. Anzeiger S. 132, 133.
318 Die AVissensehaft in Athen.
liiiien wurden aber bald überl)aut und ül»er dem alten Sehutt. dei-
25 Fuss boch den Kevameikns deckte, erlicljen sich die neuen Häuserreihen.
Seitdem sind die Uebelstände, welche die Anlage einer neuen Haupt-
stadt für die AVissenschaft herbeiführen musste, immer fühlbarer ge-
worden. Jeder Hausbau, der auf alte Fundamente stösst, \nrd polizeilich
unterbrochen ; aber mit einzelnen zufälhgen J\mden ist der wissen-
schaftlichen Forschung nicht gedient, und nach einigen Tagen ärgerhcher
Zänkereien })fleg('ii die .Spuren des Altcrthums wieder i-ettungslos ver-
loren zu gehen. Andere Uebelstände liegen darin, dass bei dem grossen
iM'daif von Baumaterial die Felsspuren uralter Niederlassungen vöUig
zerstört und sogar die natürlichen Felshöhen, welche der Stadt ihr ge-
schichtliches Gepräge geben, allmählich \ei'ändert werden. Endlich hal)en
auch Anlagen, wie die der Boulevards, welche Athen als eine modenie
Residenz ausstatten sollten, dazu beigetragen, das ursprüngliche Boden-
relief zu verändern.
Inzwischen ist aber auch für die Wissenschaft eine neue EixK-he ein-
getreten; sie hat von Beobachtungen und Forschungen z\i Thaten ül)er-
gehen können. Xach dem Abzüge der Türken sind schon 1SH3 auf der
Burg die ersten bescheidenen Ausgrabungen und Sannnlungen gemacht.
Vun Herbst 1S34 bis 1836 hat Boss mit Ed. Schaubert und Chr. Hansen den
Aufgang zur alten Götterbm'g wieder freilegen lassen und ihr den Schmuck
des Athena-Xiketempels zurückgeben können. Durch Boss uini Ulrichs
ist deutsche Wissenschaft in Athen heimisch geworden und die mit ihi-
eng verschwisterte Forschung griechischer Gelehrter. Als Kaiser Wil-
helm I die Regentschaft übernahm, gingen auf seine Veranlassung im
Frühjahr 1862 Gelehrte und Künstler nach Athen, und der Chef des
Gi'ossen Generalstabes machte es möglich, durch die Aufnahme des da-
maligen Majors von Straiitz das erste genauere Bild der Stadtlage und
ilirer Befestigungen zu geben. Carl Bötticher untersuchte die Denkmäler
der Akropolis. imd Heinrich Strack machte damals eine der schönsten
Entdeckungen, weil er nicht durch ein Glück des Zufalls, sondern durch
methodische Berechnung, welche er allen Zweifeln des Unglaubens gegen-
ül)er mit Entschlossenheit durchführte, die alten Theatersitze an Ort und
St(dle auffand: ein deid<wiii-diL;-er Beweis dafür, was wii- seitdem so
vielfach auf anderen l'iinkteii eit'nliiiii Inilien. dass nicht leicht eine l»e-
deutende Giündung des Alterthums gänzlich vom Buden zu verschwinden
pllegt. Seitdem ist unser A'ateiland mit Athen innner eiui'er vei'bunih'n.
^Villl(dm T hat. was er als iJegent beguimen. als K'aiser fui-tgeführt.
indem er der deutschen Forschung 1^73 einen festen Sitz in Athen
'gründete, nachdem inis Frankreich schi.n im .lalire isK; mii einer »ilclien
Die Wissenschaft in Athen. 319
Gründung vuningegangen Wiir. Auch Graf Moltkc liat nie seine Hand
von Athen wieder fortgezogen. In seinem Auftrage hat (h'r Yermessungs-
dirigent im Grossen Generalstabe J. A. Kaui)ert 1875 die Aufnahme von
Athen und Umgebmig gemacht und gleichzeitig das Kartenwerk einge-
richtet, das vom Boden der Stadt ausgehend, allmählich das erste wahre
Bild der Landschaft gegeben hat. Endlich ist es eine der gTÖssten
Leistungen wissenschaftlichen TJnternehmungssinnes, dass in den Jahren
1885 — 89 durch die archäologische Gesellschaft in Athen unter Leitung
des Herrn Kavvadias die ganze Oberfläche der Akropolis wieder fi-ei-
gelegt wurde. England und Amerika sind in Anlage wissenschafthcher
Schulen dem Vorgange der Franzosen und Deutschen gefolgt.
So ist Athen von Neuem ein ^Mittelpunkt wetteifernder Geistesthätigkeit
geworden, eine vor allen auserwählte Stätte des Erdbodens, wo die
Fremden mit den Einheimischen zusammen für ein gemeinsames, die
Interessen der Gegenwart und alle Yolksunterschiede überragendes, ideales
Ziel thätig sind. Hiermit durfte ich also den Ueberbhck der Stadt-
geschichte ])esclüiessen ; Athen ist wieder eine Hochschule der gebildeten
Welt, und von hier bis zu den Zeiten des Hadrian, Lykurgos. Perikles,
Kimon und Peisistratos. ist ein lebendiger innerer Zusammenhang.
A.
Erläiiteniniioii zu den kartograpliisclieii Beilagen
J. A. Kaupert.
No. I. Uebersichtskarte von Athen mit Umgebung.
Die ..Uebersichtskarte von Athen mit Umgebung" soll dazu clieueu, (Ue im ersten
Abschnitte enthaltene „Stadtlage" kartographisch zu erläutern. Dieses Kärtchen stützt
sich auf die seit 1875 ausgeführten topographischen Aufnahmen in 1:25 000 bez. 1:12 500,
welche jedoch den Nordwesten, die Gegend von Eleusis inid Phyle. noch nicht erreicht
haben; gegenwärtig wird diese Lücke in der topographischen Aufnahme Attikas aus-
gefüllt. Deshalb konnte die Darstellung dieses Theiles sich noch nicht auf Original-
aiifiiahnien stützen: den zuverlässigsten Anhalt boten die bereits vorhandenen tiigono-
raetrischen Punktbestinnnungen , an welche dieser Geländetheil so gut als möglich
angeschlossen wurde. Eichtige Lage der einzelnen Gegenstände, sowie Vollständigkeit
in der Gliederung der Berggrappen sind hiernach zu bemessen. Das Kärtchen ist
orientirt: die Randlinien zeigen die Richtungen der Meridiane imd ParaUelkreise ; diese
Anordnung gilt auch für alle folgenden kartographischen Darstellungen.
Die Verbindungen zwischen den vorhandenen, in leicht erkemibarer imd hergebrachter
Weise zur Darstellung gebrachten, Ortslagen sind in üblicher Weise ausgedrückt.
Eisenbahnen in Dojiiiellinien mit Schwellensignatur: Chausseen erster Klasse in Doppel-
linien, leichter Schattenstrich nach unten und rechts nebst Küötchensignatur : Chausseen
zweiter Klasse in schmaleren Doppellinien, Schattenstrich nach oben und Unks ohne
Knötchen; die mit einer Linie bezeichneten sonstigen Verbindungswege sind ohne jeden
Kunstbau (Natnnvege), erheblichere Fiisswege erscheinen in gerissenen Linien. Kirchen
und Kapellen in den Ortslagen und deren Umgel)ung sind durch kleine Kreischen nebst
Kreuzchen, sowie auch durch blosses Kreuzchen gekennzeichnet. Die Olivenhaine. Garten-,
und Weinpflanzungen liegen besonders dicht gedrängt in der breiten Thalsohle des
Kephisos; sie sinrl ihrer allgemeinen Lage nach durch Bäumchen, leicht schraffirte
Flächen, sowie durch Weinstocksignaturen kenntlich gemacht.
Wasserläufe erschfin<>n . je nach ihrer Erheblichkeit, in feinen oder stärkeren
geschlängelten bez. gewellten Linien: <lie 3Ieeresküste ist durch blaues Kolorit hervor-
gehoben.
Das Gerüst zur Darstellung der (tliertläclienforuieu liilden Schichtlinien (Niveau-
linien) in Verticalabständen von 100 zu 100 Meter: in dem seit 1875 aufgenommeneu
Tlieile stützen sie sieb auf die bereits vcröffeiilliejiten topograjthiscluMi K;irten .Vttikas
Krläiitenmufii zu <lfii kartnonnihischi'n Beila<ivn. 321
in 1 25U00. in dem nuch iiiciit t(ij)<i.nTai)biscli lifarlii'itfteii Thrilf sind sie näherun^'s-
weise, im Anschlüsse an die trif^ononietriselien Hülieubestinniningi'n und das vorhandene
Kartenniaterial entstanden. Die in bräunlichem Tone angebrachte Schummerung, je
nach der Böschung- der geneigten Flächen in hellerem oder dunklerem Tone erseheinend,
versinnbildlicht die Oberflächengestaltnng. Die absolute Höhenlage der Schichtenlinien
ist an einzelnen Stellen durch Eintragung kli'iiur liegender Zahlen erläutert: Berggipfel
und Avichtige Sattelstellen sind in ihn^r Hölimiage dnreli kleine stehende Zahlen be-
zeichnet.
No. 2. Der vorgeschichtliche Boden Athens.
Das in der Verjüngung von 1:25 000 zur kartiigrai>hisehen Darstellung gebrachte
(Jelände umfasst den im ..Atlas von Athen"" enthaltenen, in 1:12500 aufgenommenen
,,Plan von Athen nebst Umgebung.'" Es enthält diese Darstellung die Oberflächenformen,
welche für die Entwickehmg der Stadtgeschichte Alt-Athens in Betracht kommen. Der
Zweck der 1875 ausgeführten topographischen Au&ahme war: alle noch vurhandenen,
wenngleich oft gering sichtbaren, der antiken Zeit angehörenden Spuren im Plane ein-
zuzeichnen: sie erstrecken sich auf Gebäude, Denkmäler, Gnmdmaueni, Gräber und
sonstige Anlagen, auf Felsenbearbeitungen und Glättimgen, Cistemen, Wegespuren u. s. w.
— Von besonderer Be<leutung für die Beurtheilung der antiken Bodenbildung waren
solche Stellen, welche seit antiker Zeit in ihrer Htiheiüage sich nicht verändert haben
konnten. Auf (irund solcher Beobachtungen während der 1875 vorgenommenen topo-
graphischen Aufnahme und der 1877 ausgeführten nochmaligen Diu-chforschung der
antiken Beste stützt sieh das vorliegende Kärtchen.
Es ist ein Versueli. den vorgeschichtlichen Boden Athens so darzustellen, wie der-
selbe vor Einwirkung der menschlichen Thätigk^it Ijeschaffen war. Deshalb fehlt die
Namengebung: sie ist aus dem VerghMche mit der Kai-te No. IV zu entnehmen.
Gut es doch als Thatsache, dass durch che ununterbrochenen Einwirkungen der
Atmosphäriliei: auf die Erdkruste die Oberfläche derselben in zwar wenig sichtlicher,
demioch aber fortdauenidfr Veränderung sich befindet. Ausser den durch Erdbeben
verursachten Zertrümmermigen von Erdki-ustentheilen werden nicht nur Felsgi-ate benagt
und verengt, sondern es werden auch die erdigen Teile nach den tiefer liegenden Boden-
stellen entführt, ^^'ährend Felsen an dieser oder jener Stelle ihre kühnen Formen ein-
büssen. werden an andern Stellen durch Umspidung des festen Gesteins solche hervor-
gehoben: ThiÜ(n- und Mulden füUen sich mehr und mehr mit Gerolle und feineren
Erdtheilen. in welche sich Wassemsse scharf eingraben.
Mit dem Auftreten der menschlichen Thätigkeit werden die atmosphärischen Ein-
wirkungen auf (Ue Bodenform Ijeschränkt, dagegen treten durch Bauten, Stembrüche
und dergleichen Veränderungen ein. sowie durch Verschüttungen, welche in Folge von
Kriegsereignissen grössere Ausdehnung gewimien.
Deshalb zeigt das Kärtchen No. n die Felsbihhmgen des blaugrauen Kalkstems
in üir«T Ursprünglichkeit dargestellt : vom Barathron, der vielgenannten „Felsspalte", ist
noch nichts vorhanden: denn dasselbe ist nach Lepsius' geognostischen üntersuchimgen
ein antiker Steinbruch. — Im Norden der Berggruppe Pnyx, Areopag und AkropoHs
befindet sich eine erhebhche Mulde : in ihr nuisste sich die vom Lvkabettos in westlicher
Curtius, Topographie. 21
322 Erläutenin>,'i'ii zu den kartojrnipliischen Beilaj,'C!i.
und südwestlicher Richtung, sowie vdu der genannten Berggi-iiiipe herabstW.nienden
Niederschlägen ein Wassemss bilden: gegenwärtig ist von diesem an der Obei-tiäche
nichts mehi" zu bemerken. Bereits in antiker Zeit wurde dieser Wasserri.ss in Folge der
Stadterweitenmg am Xordabhange der Akro])olis theils überbnickt. theils überbaut:
später diente er zur Anlage der grossen Cloake. Der WasserabHuss aus dieser Mulden-
bildung wendete sich in der Urzeit, nach I^'psins' Ansicht, in südwestlicher Richtung
zum Ilisos.
Alle diese Verhältnisse zusanmiengefasst und gegen einander abgewogen, führten,
wie bereits erwähnt, zur vorliegenden kartographischen Dar-stellung des Blattes No. n.
Dieselbe schliesst sich in ihrem Ausdrucke ganz den kartogi'aphischen Bezeichnungen
des „Atlas von Athen*' sowie der ..Karten von Attika" an. Die Wasserläufe sind in
Blau gegeben, je. nach ihrer Erheljlichkeit in kräftigeren oder feineren Linien. Der
Oberflächengestjütung wird durch sogenannte ,. Schummerung" (griinschwärzlicher Ton)
plastischer Ausdruck gegeben, die Bitschungswechsel der geneigten Rächen in hellerer
oder dimklerer Abstufimg, im Anschlüsse an die schroff ansteigenden Felsenbildungeh,
welche schwarz henorleuchten : die Gnmdlage hierzu, das Gerüst, geben die in gegen-
seitigen Hi'ihenal »ständen von 5 zu 5 Metern in feinen braimen Linien (die 20 metrigen
etwas kräftiger) gezeichneten ..Schichtenlinien" (Niveaulinien), deren absolute Höhenlage
über dem mittleren Meeresspiegel durch kleine, in tlie Linien gesetzte, Zahlen angegeben ist.
Die einzelnen, auf Bergspitzen angegebenen Höhenzahlen sollen sich ebenfalls auf
den Urboden beziehen. Die eingezeichneten Sdiichtenlinien , welche dem vorgeschicht-
lichen Boden folgen, stimmen an den Stellen mit den gegen wältigen . durch die topo-
graphische Aufnahme von 1S75 ermittelten üb(>rein , an welchen die Höhenlage des
Bodens unverändert gebUeben ist. Die Wassemsse sind, gleich den Felsenbildungen,
in Schwarz gezeichnet und leicht erkennbar.
No. III. Die Urgane von Alt-Athen nebst Einzelplänen aus der
Felsenstadt.
Die Darstellung der l'rgaue Athens auf Blatt HI ist dem Lihalte der Blätter H
und IV entnommen. Ausser den Hauptgefliessen und der Angabe der Oborflächenformen
durch Schichtenlinien in Abständen von 5 Meter, wie sie sich auf Blatt H finden mid
einzelner Namen aus Blatt IV. wurde keinerlei Bebauung in das Kartenblättchen über-
nommen : nur das Barathron, der uralte Steinbruch an der Westgrenze des Gaues Melite.
ist hinzugefügt. In Anbetracht der Unsicherheit in den Grenzen der Urgaue mus.ste
die scharfe Abgrenzung dersellien vi^rmieden werden.
Auf demselben Kartenblatte sind untfii zwei Stillen aus dem sogenannten alten
Felsathen zur Darstellung gebracht, um durch diese dem im Texte auf Seite 25 u. folg.
darüber Gesagten zur Erläuterung zu dienen (siehe Atlas von Athen p. 18 und 19).
Diese im Südwesten Athens, bez. <ler Sternwarte, gelegenen hochinteres.santen , aus-
gedehnten Reste, zeigen, wie die Ureinwohner den gewach.senen Felsen für ihre Häuser-
gründungen und sonstigen zur Bewohnung erfordei liehen Anlagen benutzten; die Haus-
bettimgen sind aus dem Felsen herausgemeisselt und geglättet, die Zwischenwände im
Felsen stehen geblieben und dadurch der (irundriss der (irüinlung genau zu erkennen.
P^iiiiuti'riinufii zu den kartn^Taphischen Beilagen. 323
Den Eindruck jednch in der Gruudrissdarstellung zu versimilicben, welchen der Beschauer
in der Natur empfangt, ist schwierig. Zur Kennzeichnung der senkrecht stehen gebliebenen
Felswände sind Büscbungsschi-affen verwendet: die Höhe der stehen gebüebcnen Fels-
wände kann nur durch Profile veranschaulicht werden; die Hansräume sind punktirt
und die sonstigen freien Stellen, welche Plätze l)ildeten oder als Gassen dienten, sind
durch feine unregelmässige Längsschraffen , den v(in Rissen durchfurchten Felsbodeu
nachahmend, bezeichnet.
Die sonstigen, innerhalb der Hausbettungen befindlichen Gegenstände sind numerirt
und erläutert.
Die rechts unten angebrachte Darstellung des Felsaltares soll zur Vergieichung
dieser Anlage mit der Altarterrasse an der Pnyx (siehe Ö. 31) dienen. Die Aehnlichkeit
beider in der Grmidanlage ist unverkennbar : die diesen Platz im Norden und Noi"dosten
abschliessenden Felsabstürze scheinen denselben in historischer Zeit durch Abbröckelung
mehr und mehr- verengt zu haben.
Erkennt man schon in den dargestellten beiden Stellen aus der ausgedehnten
Felsenstadt eine planmässige R<'gelmässigkeit in der Anlage (vgl. S. 161), so zwingt die
Beobachtung der GesanmitgTündung zu demselben Schlüsse. Man erkennt regelmässige
Strassenzüge . welche zumeist rechtwinklig kreuzen imd sich in Gruppen (Quartiere)
gliedern, deren Anlage verschiedenen Zeiten anzugehören scheint.
Die merkwürdigen Reste der sogenannten Felsenstadt werden nicht nur
durch Verwitterung, sondern auch noch mehr durch che Anlage von Stein-
bnichen benagt: mit der Zeit werden sie theils verschwinden, theUs im-
kenntlich werden. Es dürfte deshalb noch heute als eine wichtige Aufgabe
anzusehen sein, diese Reste mit allem Aufwände geometris(;her Genauigkeit
in der Verjüngung von 1 : 500 zur Darstellung zu bringen. Geschähe (üeses
in Verbindung mit theil weisen Abräumungen des bedeckenden Erdreiches bis
zum bearbeiteten Felsboden und mit gi'ündlicher Durchforschung imd Be-
schreibung der Einzelheiten in Anlehnung an den Plan, so würden damit
diese eigenartigen Reste auf attischem Boden für die Wissenschaft erhalten
bleiben.
No. IV. Athen zur Zeit des Pausanias.
Blatt IV. im Anschlüsse an die Blätter H mul HI und in gleicher Verjimgung
wie diese ein Auszug des Kartenblattes No. H in 1 : 25 000 im ..Atlas von Athen",
giebt ein Bild der Stadt bis zur Zeit des Periegeten Pausanias. Das Gelände, auf
welchem die Stadtgründung entstand, ist dem Blatte H entnommen, nur mit dem Zusätze,
dass sich hier das Barathixm voi-findet mid der Wassemss etiva 450 Meter nörfUich
von der Akropolis (welcher theils zur Anlage der gTosseu Cloake benutzt wurde) zugebaut
ist. Die Höhensehiehtenlinien (Niveaulinien) sind dieselben, wie auf Blatt H, und auch
die Belebung iles Ausdrucks der Oberflächengestaltung durch Schummerung schliesst
sich demselben an.
Die von der Stadt nach aussen, bez. von aussen zur Stadt führenden Wege sind
in Doppellinien gegeben und an den Stellen, wo die I^age derselben im Gelände als
"21*
324
Erläiiterimgen zu den kartographischen Beilagen.
gesichert anzunehmen ist, mit Schattenstrich, unten und rechts, versehen. Die Stadt-
und Schenkelmaueni sind, wo ihre Lage als zweifellos angenommen wird, in kräftigen
schwarzen Stri(-hen ; da wo sie als nicht feststehen<l gilt, in unterbrochenen Linien gleicher
Stärke gegeben. Der muthmasslich älteste Stadtring im Osten (S. 91), in dessen Zuge
das „Thor des Hadrian" sich befindet, ist in gerissenen Linien dargestellt.
Die Thore der Eingmauer sind bezeichnet und etliche durch Schrift erläutert; die
hier nicht benannten werden in den Erläuterungen zum Blatte Yil Berücksichtigung
finden. Das innerhall) der Ringmauer zur Darstellung gebrachte Strassennetz zeigt die
vermuthlichen Hauptstrassenzüge : es stützt sich auf die Lage der vorhandenen antiken
Gebäude und Denkmäler in Verbindung mit den gegenwärtig noch bestehenden ältesten
Gassen und den im Zuge derselben liegenden Kirchen und Kapellen, sowie im Anschlüsse
an die Oberflächenformen. Die von den Strassen eingeschlossenen Räume, mit Häusern
und Gärten bedeckt, sind fein schraffirt, im üstHchen Theile, dem „Novae Athenae",
in hellerem Tone. Die vorhandenen antiken Gebäude und Denkmäler sind schwarz
ausgefüllt, fUe in ihrer Lage noch unsicheren nur schraffirt. Die Gräberanlagen vor dem
Dipylon und an der Strasse zur Akademie sind durch Stelensignatur mid Schrift hervor-
gehoben. Von der Bezeichnung der vor anderen Thoren vorhanden gewesenen Begräbniss-
stellen ist Abstand genommen. Die sowohl im Innern der Stadt als auch ausserhalb
derselben vorkommenden, meist rechtwinklig umgrenzten Stellen beziehen sich auf das
Vorkommen antiker Spuren, deren Bedeutung noch zweifelhaft ist. Die hervorragenden
Gebäude und sonstigen bemerkenswerthen Stellen sind mit kleinen stehenden Ziffern
bezeichnet, deren Benennung (da sie sich in dem Kärtchen nicht anbringen liess , ohne
izufidiren) hier fulgt :
Stoa des Hadrian.
Undeutlichkeit und ViTwirrung herl
1. Akropolis.
2. Theater des Dionysos.
3. Asklepieion.
4. Odeion des Herodes Atticus.
5. Halle des Eumenes.
6. Areopag.
7. Museion mit dem ^louumeiite des
Philo])a])pos.
8. Nymphenhügel.
•.». .\ltarterrasse an der Pny.x.
10. Sogenanntes Theseion.
IL Agora des Kerameikos.
12. Stfia des Königs Attalos.
13. Sogenannte (Jiganteuhalle.
14.
15. Marktraum mit der Thorhalle der
Atliena Archegetis.
16. Thurm der Winde (Hurulugimn des
Andronikos).
Prytaneion (?).
Diogeneion.
Eleusinion (?).
Denkmal des Lvsiki'ates.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
( Hymitieion.
Pythion.
Kallirrhoe.
Thor des Hadrian.
No. V. Akropolis mit nächster Umgebung.
Dieser Plan wurde bi-n-its 1879 für die Mieliaelis'sche Neuausgabe von „Pausaniae
Desirii)tio Arcis Atlienanim" bearbeitet.
Er stützt sich theils auf i>igeno Messungen aus dem .bihre l'^7ö, welche je<lorli
wegen Zeitmangels uiiterluMcliru und erst sjtäter mit Zuhill'.'uahnie des voriiandenen
Erläiitcniii^eii zu den kartnij,raj)liisrl)cii Hcilaii'cn.
325
sonstigen Gnmdrissmatcnals vcrvollstiindi«;'! wurden. Die jetzige Ausgabe enthält die
aus dem Kawerau'sehen Plant» entnommenen Ergebnisse der Ausgrabungen bis Ende 1S90.
l)it> geographisehe Lage des Parthenon (Spitze des Westgiebels) ist au den Rand-
linien bemerkt; die geographische Länge bezieht sieh auf FeiTO (Paris = 20") und
wurde trigonometrisch von der Athener Sternwarte abgeleitet, deren Lage den astrono-
mischen Jahi'büchern entnommen ist.
Ln Anschlüsse hieran wurden weitere Fixpunkte durch pdlvgonometrische Be-
stimmungen in Verbindung mit Nivellements gewonnen: diese gaben den Anhalt für die
Eintragungen der (n-undrisse der antiken Gebäude und sonstiger Grundmauerreste.
Die Eingmauer ist. gleich den noch im Hochliau vorhandenen Gebäude- und
MaueiTesten , schwarz ausgefüllt ; in schraffierten Grundmauern sind die durch die
jüngsten Ausgrabungen aufgedeckten Gebäude eingetragen und die mit Far))e überlegten
(Stahlblau) (Trundmauerreste als (Ue ältesten Gründimgen angesehen.
Die OberHächengestaltung ist durch Scliraffur vei-anschaulicht . wi'lche sieh auf
Höhenschiehtenlimen in Verticalabständen vdu 5 zu 5 Meter stützt: durch die Felsen-
bildungen, welche sckroff sich vom Boden abheben, sind sie nicht durchgeführt, sondern
es sind die Felsen ihrer Eigenart entsprechend zur Darstellung gebracht. Die al)solute
Höhenlage der Schichtenlinien wird durch kleine stehende Zahlen erläutert, welche hie
und da in die Linien gestellt sind: mit derselben Zifferart sind auch diejenigen Punkte
ihrer absoluten Höhenlage nach bezeichnet, welclio für die Beurtlieiluug dor Höhen-
unterschiede von Wichtigkeit sind.
Zur Auffindung der Benemiung der im Plane enthaltenen einzelnen (regenstände
dienen liegende Zahlen, grösser und kräftiger als diejenigen, welche zur Bezeichnung
der Höhenverhältnisse angewendet wurden, deren Reihenfolge am Westaufgange beginnt.
Das Yerzeichiiiss derselben ist folgendes:
1. Thor, von Beule ausgegral)en (S. 319).
2. Altar (S. 298).
3. Polygonmauer (S. 45. 47).
4. Moderner Eingang.
4*. Niedrige Felsstufe mit Felsnische dar-
über (gewühiüich als Platz der Ge
Kiu-otrophos (XXX 26) angesehen; nach
Lollüig, Mtth. des athen. List. XI 323.
Heroon des Aigeus, das ich ol)en ansetze.
5. Athena Nike.
6. Propyläen.
T. Agrippamonument (S. 257).
8. Gang zur Quelle Klepsycü'a (S. 36,
47, 49).
9. Athena Hygieia (S. 150).
10. Cisterne.
1 1 . Wasserkanal.
12. Pelasgische Ringmauer.
13. Artemis Brauronia (S. 24, 157).
14. Stitfen im Felsen.
15. Chalkothek (S. 153).
16. Mauertreppe (S. 48).
17. Stützmauer (S. 148).
18. Altes Gebäude.
19. Weihgeschenke des Attalos (S. 240).
20. Modernes Museum.
21. Baufundamente, von dem ,, kleinen
Museum" ülH'rl)aut.
22. Parthenon.
23. Terrassenstufen.
24. Ge Karpophoros (XXX 16). Li der
Nähe heiliger Platz des Zeus Katai-
bates (CXXn 45).
25. Cistenien (S. 151).
26. Roiiiatempel (S. 255).
27. Terrasse (höchster Punkt).
28. Moderner Ausbau.
Grundmauern des Palastes (S. 45).
Treppe mit Ausgang (S. 44).
Erechtheion.
Gepflasterte Terrasse (S. 51 , wo 32
statt 36 zu lesen ist).
Felsbettungen.
Hekatompedon (S. 11).
Grundnia uern ])ela sgi scher Wob n u ngeu
(S. 45).
29.
30.
31.
32.
33.
34.
35.
326
J'rliiutoningon zu den kartographischen Beilagen.
3(j. EechtwinkeHgcs Gebände.
37. Halle, darunter eine Cisterne.
38. Ausgangstreppe bei dem Aghuiriun.
39. Alter Brunnenbau.
40. Standort der Athena Proniachos.
41. Postament.
42. Dionysostheater.
43. Alte Orchestra (S. TS).
44. Zwei Tempel des Dionysos (S. 78).
45. Thrasyllos-Denkmal.
46. Dreifusssäulen.
47. Asklepieion (S. 211).
48. Grotten(pielle.
49. Brunnenschacht.
50. Terrassenmauer mit dem Markstein
(S. VUl 12).
51. Halle des Eumenes.
I 52.
53.
54.
55.
56.
57.
58.
59.
60.
61.
62.
63.
64.
65.
66.
Odeion der Regula.
Quelle Klepsydra (S. 49).
Grotte des Apollon.
Grotte des Pan.
Gang (unterirdischer, gewundener.
S. 49).
Felsspalt mit Treppe (S. 57).
Inschriftstem des Peripatos (S. 49,
LXXV 10).
Votivnischen im Felsen (S. 43).
Höhlen ün Felsen (S. 11).
Seraphimkapellenruine.
Öimeonkapelle.
( JeorgioskapeUe.
Mauerreste des Pelargikon.
Alter Weff.
No. VI. Der Nordabhang der Akrcpolis.
Dieser Plan ist (ähnlich wie Xu. IV) ein Auszug aus dem Kartenblatte III des
..Atlas von Athen" in 1:4000; er ist dazu bestimmt, die gegenseitige Lage der am
Nordabhange der Akrojjolis liegenden antiken Baulichkeiten zu zeigen, sowie ihre Ver-
l)indungen mit dem im Nordwesten liegenden Dij)ylon und dem im Südosten liegenden
Denkmale des Lysikrates zu veranschaulichen. Das Strassennetz des gegenwärtigen
Athen erschemt in Blaudruck ; in diesen smd die in Lage imd Ausdehnung als erforscht
anzunehmenden Gebäude ihren Grundrissen nach eingeti-agen. Ausser diesen, je nach
den Ergebnissen der Durchforschung schwarz gefüllten oder in Schraffur dargestellten
Gebäudelagen , sind noch tUe vorhandenen Kirchen , Kapellen und Kaiiellenruinen in
schwarz angegeben, um durch diese (da viele auf antiken Gründungen emchtet sind)
auf die Lage neuer Ausgrab\mgen schliessen imd sie fi.xiren zu können. Deshalb ist
auch, ausser einigen der bemerkenswerthesten absoluten Höhenzahlen, auf die Hinzu-
fügung der Oberflächengestaltung durch HöhenschichtenUnien und Schraffur verzichtet,
und ist dieserhalb auf die drei Karteublätter des Atlas von Athen zu verweisen.
No. VII. TJöbersichtskarte der Befestigungsmauern Alt-Athens.
Dieses Uebersichtskärt<hi'n diinte bereits als kartographische Erläuterung zu dem,
in dem Monatsberichte der Kr.niglichen Aka<lemie der Wissenschaften zu Berlin vom
17. Juli 1879 ji. 608 u. w. entlialtenen. Aufsätze über ..Die Belestigungsmaiierii .Mt-
Athens nach der themistokleischen Erweiterung dersdlieii."' —
Erläutenmgen zu den k;irt(i<^Tapliisehen Boilao:en. 327
Hier soll das Kärtchen ähnlichen Zwecken dienen. Die auf S. 99 u. w. entwickelten
und zur Ausführung g-ekommenen Gedanken des Themistokles über die Befesti_<,ninii: des
Peiraieus, snwie die später herbeigeführte Verbindung- des erweiterten Athener Mauer-
gürtels mit der Hafenbefestigung, wird in ihrer (»esanniitlage durch die kartographische
Darstellung erläutert.
Die mit Befestigungsmauern umschlossenen Räume sind mit brauner Farbe über-
legt; die Xüstenlinie nebst den drei in den pü'äischen Festungsring eingeschlossenen
Häfen ist durch blaues Colorit hervorgehoben. Die Mauerzüge erscheinen in starken,
schwarzen Linien, aus welchen die Mauerthürme hervortreten und die Thore ausgespart
sind; letztere sind mit Nummern versehen, über deren Bedeutung bez. Benenmmg weiter
unten Aufschluss gegeben werden wird. Die aus den Thoren führenden Wege sind in
ihren Hauptrichtungen iii scharfen DoppeUinien gezeichnet ; da wo Unsicherheiten obwalten,
\vie an der Nordfront des Peiraieus, in gerissenen Linien: dasselbe gilt auch für den
dort vorkonnueiulen Mauerzug. Die Obei"flächenformen Averden durch Schraffur ver-
anschaulicht.
Für das Studium der Lnkalverhältnisse der Mauerzüge muss auf den ..Atlas V(in
Athen", auf die „Karten von Attika, I. Lieferung", so wie auf die obenerwähnte Schrift
zurückgegriffen werden.
Die Erläuterung der Nummern an den Thuren dir Eiugmauern ist fulgcnde:
A. Tür den Mauerring von Athen.
1. Das Dipylon.
1*. Das heilige Thor.
2. Das Piräische Thor.
Pforte am Nordwestal)hange des Nvmphenhügels gegenüber dem Barathron.
3. Das Melitische Thor | iimerhalb der
4. Das Eeiterthor (?) am Demeti'idS Lumbardaris / Schenkelmauern.
5. Das Itonische Thor.
6. Das Sunische (?) Thor.
7. Das Thor zur Kallirrhoe.
8. Das Thor gegenüber dem Stadium.
9. Das Thor des Diochares.
10. Das Diomeische Thor.
11. Thor in der Nordfront (vermuthungsweise als Eriai bezeichnet^ Vgl. S. 182.
12. Das Acharnische Thor.
12''. Pforte oder Thor bei Liannis KoLinnäs.
B. Für den Mauerring des Peiraieus.
1. Thor in der Nordfront: Ausgang nach Athen und in das nördlich gelegene Gelände.
2. Tlmr zur Verbindung mit Athen \ innerhalb der
3. Thor zu demselben Zwecke . . f Schenkelmaueni.
4. Thiir in der Ostft'ont; Au.sgang nach der phalerischen Bucht.
5. Thor im nördhchen Mauerzuge auf der Eetioneia mit Ausgang nach Westen.
B.
Verzeiclmiss
in den Text eingedruckten bildlichen Darstellungen.
Ifo. Seite
1. Die Flussläiife 4
2. Ansicht des Lykabettos mit Brilessos ini Hintergriinde 5
3. DiiTchschnitt durch die Höhen von Athen 5
4. Ansicht des Areopags von Süden mit dem Aufgange zur Burg 5
5. Ansicht von Philo])ai)pos. Akropolis und Lykabettos. Im Hintergrunde der
Biilessos, weiter links die Kapelle der H. Marina (vgl. S. 26, 2, 4. 5a):
nach der Natur von Herrn Gülieron gezeichnet 7
6. Ansicht der Doppelterrasse am Pnyxgebirge ; im Hintergrunde die Philopa pposhiihe 2'.»
7. Grundriss der Doppelten-asse mit zwei Pi"ofilen derselben 31
8. Ansieht des Felsstufenbaus daselbst („benia Chandlerianura". S. 30) . . . . 32
9. Mauerstücke vom Künigspalaste, «Jstlich vom Erechtheion | i pi f I • • ■***
10. Probe der alten Burgmauer, nordöstlich vom Parthenon ( ' '^ ' ) . . 4ü
11. Treppenbau innerhalb der alten Burgmauer 4b
12. Treppenweg zur Klepsydra im Grundriss 49
13. TeiTainskizze zur Veranschaulichung der -Utstadt. mit einer gebrochenen Linie.
welche die Ausdehnung des Pelargikons (S. 47 f.) anzudeuten vorsucht . . (51
14. Grundriss des Hfkatnmpodon nach Dörpfeld 71
15. Grundriss der Di« mysosheiligthümer mit der alten Orchcstra, nach Dürpfiid . 7>
16. Terrainskizze zur Verauschauli(;hung der natürlichen Lage des Stadtmarkts
im Keraraeikos Sd
17. Terrainskizze der KallirrhiK- nach der Aufnahme di> Hemi Architekten Herzog ^7
IS. Skizze, welche den Versuch macht, die Linie einer älteren Stadtmauer (S. 90)
und die der themistokleischen Mauer zu veranschaulichen 105
19. Ansicht der nördlichen Burgmauer mit den »»ingemauerten Säulentminmeln 125
20. Eingemauerte (rebälkstücke aus Pi'russtein nach Penrose 125
21. .Vnsicht der inneni Mauerseite, ii.stlicli vom Erechtheion. Nach Plint<>gr,ipiiir 126
22. Grundmauer di-r Temjielterrasse und Stützmauer darunter. Nach Plu'ti'gi-jijihie 12S
23. Dunliscbnitt vuu Xordeu iiadi Süden zur Verauschaulichuuu: «l'-r TeiTas>iruug
des Burgfelseu 129
ViTzeiebniss der eiiii,'ednicktpn liildlichen Darstellung'en. 329
No. Seite
24. Werkstücke des kimouisebfu TiMupellKuis als Fidlmaterial d''r uiirdlirlien Burg-
mauer. Xacli Photogi-aphie 143
25. Terrassiruug des Bodens westlich vom Parthenon. Xaeh Phot(igni]iliii' . . . 144
26. Stützmauern südwestlich vom Parthenon. Nach Photographie 145
27. Unterbau bei den Propyläen, nördUch von der obern Thorballe (Ö. 145) . . 146
28. Versuch einer Keconstniction des StadtmarMs im Kerameikos, mit zwei Pi'ofilen 171
29. Skizze der Wege, welche vom Dipylon imd dem heiligen Thore ausgingen . 2(»1
30. Gnmdriss des neuen Marktplatzes beim Thmm der Winde. Nach Döriifeld . 256
31. Ansieht des Treppenaufganges zur Terrasse der Atbeua Nike mit dem Posta-
mente des Reiterdenkmals. Nach Lolling und Kawerau gezeichnet von
Herni Architekt Herzog 259
32. Planskizze des Ohmj'ieion. nach Drirpfeld 268
Register.
Adosius 190.
Agatharchos 161.
Ageladas 122.
Ag-lauros 37. AglanrosoTotto 49. 101. 121.
2S1. 296.
Agonotheten 226.
Agora, alte 43. 51. 60: neue 81 f. 96.
114 f. 135. 169 f.
Agoranomeii 164. 222: Agoranomimi 273.
280.
Agra, Agrai 55. 65. 297.
Agi'aulos, Agi'aulion, Agraulidi'u 37.
Agrippa 257. 299; Agrippcinn 257.
Aiakos 98.
Aldos 65.
Aigaleos 2.
Aigeis 21.
Aigeus 39. 58.
Aigineten 98. 103.
Aisclüncs 162.
Aisdiylos 97. 101. 130. 186.
Akademie 89. 119. 206. 241.
Akamas 202. 292.
Akrato.s 263.
Akrophylakcs 258.
Akropolis: Berg 5; Burg 34 f. 45. 100.
311. 315. 317; Mauern 45. 125 f. 142.
317; Rimdweg 49. 135. 188; Pelar-
gikon47f.; Entfestigung 92. 124; Auf-
gang und Yersc'ldusR 68. 258. 298.
310. 318; H.M-hl.auten: pisistratisehe
68 f., kinioniscliV 124 f., jicrikleisehe
142 f. 258: WiMligesdienko und Denk-
mäler 134. 154 f.; Besrlireihung des
Pausanias 298 f.
Aktites 14. 70. 122.
Alexander d, Gr. 219 f.
Alkamenes 177. 215.
Alkil)iades 161. 197 f.
Alkippe 37. 210.
Alkon 210.
Alphitopiilis 173.
Amazonen 53. 54. 101.
Ainumnias 233.
Auiphiktyon 32. 293.
Amphoda 165.
.\naid('ia 65.
Auak.'s 41: Anakeinn S2. 121. 296.
Anakrenn 158.
Andnmikoi? Kn-rhestes 243.
Antliemion 158.
Antliemokrito.s 179.
Anthesterien 76.
Antigonos 231 f.
Antigonos Gonatas 239.
Antinoeia 270.
Antioehos Epipbanes 242.
Antiocbos Pbilopappos 6. 263.
Antonius 253. 260.
Anydrns 2.
Apaturien 35.
A]ibeleia 65.
Apbidna 41.
A]ibrodite 23. 35. 9(1. 207: A. Apatums
43: ..in den Gärten" 50. 9ii. 177. 207.
297; auf dem Kolonos Ag«>raios 177;
Pandi'nius 43. 226. 298; im P.Mraieus
20O. 21^: rrauia 23. 32. 177. 295.
Apln-ds 43.
Ajinhaten 188.
Koffister.
3:^1
Apollon 39 f. 58. Ö4f. 75; A. Ag-yieus 64.
258; Aloxikakos 117; vom Belvedere
237; Delpliiiiios 39. 54; Hvpakraios
50. 300; Lykios 39. 54. 58. 75:- Par-
nopiosl57; Patroos 64. 115. 123. 172.
208: Prostaterios 64: Pytliios 39. 42.
54. 74.
Apdllniiios vdii Tyana 262.
Apruiiianos 277.
Ai-a 102.
Aratos 239.
Archa^'eten s. Heroen.
Areheia 60. 95. 294.
Arohelaos 250.
Archiv 95. 117. 175.
Arehonten 94.
Ardettos 54. 58.
Areopag: Berg 6. 20; Gericbtstätte 52;
Behr.rde und Gesebäftslokale 94. 167.
175. 263. 301.
Ares 35. 172. 177. 208; A. und Aphrodite
177.
Ariarathes 247.
Arioharzanes Philopatur 251.
Aristion 250.
Aristokrates 177. 209.
Aristomachos 210.
Aristdnikos 220.
Aristophanes 102. 163. 168.
Aristoteles 17. 59. 207. 244. 296.
Arkaden des Herodes 256. 274.
Arka(h(is und Honorius 308.
Arrhephoren 50. 158. 226.
Artemis 24. 34: A. Agrotera 282: Aristo-
bnle 53: Brauronia 149. 208.
Arthmios von Zeleia 134. 156. 158.
Asklepios 209 f.: Asklepieion 36. 248. 279.
Asty 44. 56. 162; Asty im Peiraieus 44.
160.
Astydamas 216.
Astynomen 164.
Asyle 58. 60. 82. 121. 174. 258.
H. Athanasios 105.
Athen : älteste Ansiedelungen ( Melite,
.jKranaa") 24 f. : ,.Pohs" der Kekropiden
3-1, Erechthiden 38; Stadt der lonier 39.
42 f. 55, Zerstörung durch die Perser
101, Wiederaufbau oder Verlegung ?
102 f.. Tbemistokles" Plan 99. 108 f.,
Stadt und Hafen 111. 250: Hadriano-
polis 266; Neuatben 317.
Athena 35 f. 70 f.: A. Arehegetis 257 : und
Demeter 51. 189: Ergane 74. 260.
280. 315; und Eros 89; Hephaistia 56.
177. 295: Hygieia* 150. 156. 211;
Lemnia 157. 300; und Marsyas 157;
Nike 38. 130. 318: Partbenos 141.
147. 311. 312; im Peiraieus 110. 200:
Polias 124. 151 f. 198. 255. 282. 299f.
312: Promachos 133. 195, 300.
Atbenais 312.
Atbenaimesterinnen 127. 154.
Athmoneer 32.
Attalos I 240; Attalos 11 241. 247.
Atticus, Pomponius 252. 266.
Audoleon 236.
Augustus 254 f.: A. und Koma 255: A.,
Hestia und Apollon 257.
Baratbron 18. 20. 21. 53.
Basileion 51. 94.
Baupobzei (Ai-eopag) 102. 134. 163, (Eleu-
sinion) 159.
„Bema" Cbaudlerianum 30.
Beule's Thor 224. 310.
BibUotbeken 199. 265. 282.
Büttieber, Karl 318.
Brauron, Brauronien 75. 78.
Brilessos s. Pentebkon.
Brunnen im Kerameikos 114. 20l.
Brutus und Cassms 253.
Buchhandel 228.
Bnkoleion 51. 244. 302.
Buleuterion 95. 117. 175. 229. 294.
BurgqueUen 37. 245.
* Das Standbild der Athena Hygieia, dessen Stiftung durch Perikles mir immer
zweifelhaft gewesen ist (S. 150), wird jetzt von Wolters (Athen. JMittheilungen XVI
S. 160) in die Zeit des pelop. Krieges gesetzt, vermuthungsweise nach dem Ende der
grcissen Pest.
332
Register.
Butos 38. 136.
Buzyges 55.
Byzantiner 308 1.
Caesarea 255 f. 260.
Caligida Helios 269.
Can-ey 316.
Chabrias 205.
Chairedemos 196.
Chalkidisches Weibgesebeniv 154. 300.
Cbalkotbeke 153.
Chariten 40: Cb. Demos Roma 248. 252;
Ch. Henne ■; Hekate 177.
Cbamios 89.
Cberrouesier 248.
Chremonides 239.
Cbristentbmn 309 f.
Cicero 182. 262. 276.
Cisternen auf der Burg 68. 86. 130:" aus
perikleiscber Zeit 151.
Cossutius 242.
Cyriacus 315.
Dafnipass 2. 201.
Dardauer 24.
Deinias 217.
Delos 54. 75.
Delpbinion 58. 301.
Demades 222 f.
Demeter 50. 211; D. in Agrai 55. 65. 178.
290: D. Asklepios Köre 211; D. und
Atbena 51. 189; Cbloe 50; beimDipy-
lon (D. Köre lakchos) 54. 65. 189.
204. 292: p:uebloos 202: bei <li'r KaUir-
rbot' 65.
Demetrios (Bildbauer) 212.
H. Demetrios Lumbardaris 6. 25.
Demetrios Pbalereus 225 f. 281.
Demetrios PoH.irketes 232 f.
Denioebare.s 237. 245.
Demopbantos 162.
Demopbon 55.
Demos 212. 248.
DeniKStbeiies 156. 237.
Drukalinn 29. 267. 268.
]>e.\ib-os 203.
De.xippos. Hinnnio.> 3i)ä I.
Dia.sia 28.
Diogencion 239. 282.
Diogenes der Kyniker 190. 221.
Diokles 249.
Diomeia 21. 106.
Dionysalexandros 221.
Dionysiasten im Peiraieus 226.
H. Dionysios Arcopagita 5. 263.
Diony.sien 76 f. 249; städtiscbe 21. 77;
ländliche 19.
Dionysische Denkmäler 209.
Dionysos 41 f. 51. 75 f. 215; Eleutbereus
78. 177.
Dioskuren s. Anakcs.
Dipylon 107. 118. 178 f. 189. 200 f. 236.
250. 291 f.
Drabeskos 119.
Dramatikerstatuen 216.
Dreifüs.se 184 f.
Dromos 86. 293.
Eikones metepigrammenai 260.
Eileithyia 40. 54.
Einwanderer, semitische, minysche 22 f.;
ionische 39 f.
Eirene 57. 206. 245.
Ekklesia 60 f.
Eleos 65. 262.
Eleusinion 41. 50. 65. 159. 188. 194. 290.
Eleusis 2. 41.
Eleutherai, Eleuthereer 41. 75.
Empedo 36.
Emieakrunos s. Kallirrhoe: Enneapylou s.
Pelargikon.
Entwaldung 15.
Enyo 208.
Epameinondas 149.
Ephebenurkunden 281 f. 294.
Epheten 301.
Eiiidaurier 70. 75.
Epikurs Haus 235. 262.
Epimeuides 63 f. 65. 17S.
Eponymoi s. Heroen.
Erechtheus, Erechtbiden 36 f.: Erechtheus
und Eumolpos 154.
Ererbtbeion 38. 151. 199. 300. 308. 311.
Eretria 243.
F^riai i)ylai 182.
Ericbthonio.s»55.
Rotirister.
383
EridanoR 3. 88.
Erinyen 52.
Eros 89. 207.
Erysicbthou 54.
Euagoras 200.
Eucheir und Eubulide.s 249. 293.
Eudemos 217.
Eiikleia 121.
Eukleldes 199.
Eulo 154.
Eumenes n 241.
Eiimeniden 52. 208. 300.
Eupatriden 44. 56. f.
Euphranov 208.
Euripides 16. 36. 123; Kenotapbion 1S2.
Eiiryaliis und Hyperbios 27.
Eurykleidcs und ilikiuu 239.
Eurysakeinu 21.
Exegpten 282.
FackeUiiufe 89. 119. 134; „Fackelträg-er"
204.
Faustina 274.
FelsengTäber 65: Felsinscbrillen 29. 32;
Eelsenstadt 25 f. 161.
Festzüge 53. 84. 187 f. 310.
Feuerbringer 50.
Franken 315.
Fremdenfübrer 2S5. 288: Fremdengräber
203. 253 f. 263: ..Freradenstrasse'' 58.
107. 293.
Gärten 114. 119. 179. 278 f.
Galater 236.
(rallienus 306.
Ge 42. 52; Kurotropbns 50. 2S2: Olympia
268.
H. Georgins 4.
Gerbereien 191.
Gericbtstätten 52 f. 153. 167. 289. 3011.
GermanicuÄ 259. 299.
Gesetzwäcbter 175.
Götter: autocbtboue 22; semitiscbe (Apbro-
dite)22f. 218. 279, (Jebova) 260; nü-
nyscbe 24. 34; nordiscber Herkunft 35.
41. 75: ioniscbe 39 f. 54; Burggutt-
beiten 34. 36 f.: ..Hypakräer" 50; Heil-
gütter 2091.; ägyptiscbe 218. 238. 279.
Göttermutter 175.
Gorgoneion 243.
Gotben 304 f.
Grabgesetze 64. 230; Grabscbniuek 179 f.
201. 230.
Gräber: Felsengräber 64. 65; im Kera-
raeikos 119 f.; in Kydatben 163; bei
Hagia Triada 179 f. 201 f. 250; öffent-
liche („reine") Gräber 119 f. 181;
Wegegräber 180 f.
Gregor d. Gr. 310.
Gymnasien 90. 183. 206 f. 227./238. 239.
282. 306 f.
Habron 212. 214. 232.
Hadrian 265 f.
Halipedon 10. 91. 113. 317.
Halirrbotios 36. 37. 47.
Halle s. Stoa.
Hama.\itos 192. 202. 291.
Hansen, Cbristian, 318.
Harmodios s. Tyraimenmörder.
Hausbauten, älteste 25, in pi'rikleiscber
Zeit 161.
Hekate 165. 177.
Hekatompedon 71 f. 126. 142. 144.
HeUaia 62. 274.
Heliotropion 168.
Hepbaistos 35. 37. 123. 177. 294 f.
Heptaebalkon 250.
Hera 266.
Herakles 21. 23. 33: inM.dite 121 f. 136. 295.
Herciüius 277.
Hermen 165. 170. 197. 280.
Hermes 35. 38. 52. 202: H. Agoraios 116.
170. 295: Altar am Dipylon 292; am
Hafentbor 100.
Herodes imd Eukles 255 f.
Herodes Atticus 272 f.
Herodes, König 260.
Herodot 38.
Heroen, zehn, 95. 117. 232. 238. 241. 294.
Heros Epitegios 136; Heros lati'os 210.
Herse 37.
Hestia 51. 165. 245.
Hesycbos 52.
Heuschrecke 68.
Hipparchos 83. 90. 92.
334
Kcfristor.
Hippias (in Municbia) 222.
Hipporlanins von Milot 109 f. IBO.
Hippiulrom 43. 59. IST. 217.
Hii)pomone.s 162.
Hori.sten 163.
Horkomosion 136.
Horme 65.
Hnnde 153.
Hvbris 65.
Hyjrieia 211. 220.
Hymettos 2. 11. 65. 180.
Hyjiakrärr 50.
Hypii.likns 1S5.
Hypopnlis 50.
Hyrkann.s 24S.
lakchos 204. 211 (v.üI Demeter). Iak(4ios-
prozessiiin 282.
Ikaria 75.
Ikiia (Tribünen) 43. 97. 172.
nias und Odyssee (Statuen) 265.
nisos 3. 39. 87 f. 290. 297.
lllyrios 314.
Innun<ren 279.
Lnuuie.-; Theoli i.tri 'S 3.
Ion 39 f.
Ion von Chilis 116.
lonier 39 f. 51 f. 58.
Inniscbe Tracbt 81: in Kunst 113 f. 150.
Ipbikrates 205.
Isi.s 218. 238. 279.
Ismenios 212.
Isokrates 158. 213: Crab 180.
Istlimoniko.^ 196.
Juden 248. 260.
Julian 133. 30S. 311: Wubnun.tr 2S0.
Justinian 314.
Kaisariani. Klnster 3.
Kaisersüituen 271.
Kalanii> 117.
Kalaniites 76.
Kalender 168.
Kallias. Haus 162: ötandbUd 205.
Kallikrates. Stadtbanmei.ster. 143. 258.
Kallippos 237.
Kallinuu-bos 195.
KaUiiTbiie 88. 179. 191. 290. 297. ."115.
Kald.s (irab 47.
Karä, Stein v.in. 14. 69. 70. 73. HS. 133.
Karneades 247.
Kasandros 223 f.
Kaufmarkt 172 f.
Kebris 116.
Keionios 279.
Keiriadai 21.
Kekrops, Kekropiden 33 f.: Kekrniiiim 38.
KenotaiJiien 182.
Kephisnd.itns 200. 206.
Kepbisupbon 215.
Kephisos 3. 88 f. 119. 191 1.
Kerameikns 20. 35. 56. 63. 79 f. 106.
114 t. 166. 292 f. 318: der äussere K.
83. 90. usf.: Grenzstein 166.
Kinum 113 f. 154. 170: Erbbegräbniss 21:
kimiiniselur Fri<'d.> 205: kimonische
Partei 140.
Kiraon. St^sagoras Sohn 184.
Klei.sthenes 93 f. 170.
Kletinienes 91 f.
Kleun 192. 195.
Kleopatra 253.
Klepsydi-a 36. 47. 49. 253. 317.
Klima 10 f.
Knabe mit Weihwa.sserbecken 156.
Kodrus 79. 197. 266.
Ki.ile 21. 106.
KolakTeten 167.
K.Jh-tos 21.* 106. 166. 243. 257. 265:
Eponym 33: Winzerfest 78. 166.
* Ich muss Ifekrnuiii. dass ieh S. 21 uurb unter dem Eindrmk der von 0. Müller
in seinen Anmerkunj^^en zu I^'ake bef<il<j:ten Auffassun«; von Strabo (LXXI 35) «restanden
liabe. Von einem Marksteine mit iltipjM'lter Inschrift ist aber in dem Citat aus Erato-
sthenes nidit die Rede. Es <,'ab eine Stelle zwi.schen Knllytos nn<l flehte, wo der
(rrenzsaum unkenntlii-h , also wahrscjjeinlich überbaut war. Man konnte also mit Zu-
versicht sa<,'en: ..Hier sind wir auf dem Boden von Melite. dort auf ilem von Kollyto.s"
— aber die (Ircnzliiiie liess sidi uiibt i,'iiiau ziehen.
Kejfister.
335
Koluiius Ayoraios 20. S2. 174. 177. 294 f.
Ki.lonos Hippii.s 22. 82. 19B.
Kolophonier 221.
Kitlote.s 178.
Komüdienverzeichniss 216. 249.
Konon 200.
Kor vdalos 2.
Korytbalis 64.
Ki'anaa 28. 159: Krauaos 32.
Kraus. Martin. 316.
,.Ki-ene-' 37. 210.
Kreusa 39.
Kritios und Xesiotes 39.
„Kruniskos" 36.
Kydatbenaion 44. 51 f. 162. 167.
Kydias 237.
Kykloboros 18. 89. 106. 183.
Kyllu Pera 3.
Kylon 60. 157. 167.
Kjiiosarges 21. 241. 297.
Lachares 234.
Lakedaimonios 155. 299.
Lakedaimonische Schilde 195.
Lakiadai 166.
Lakydeiou 240.
Landeserzeugnisse 12 f.
Landsü-asseu 83 f. 118. 192. 201.
Leaina 92.
Leake, Martin 316.
Leita (Archeia) 60. 95. 294.
Lenaion 76 f.
Leoehares 208. 212; L. und Sthennis 260.
Leokorion 63 f.
Leokritos 236.
Leschen 114. 183.
Leukippiden 121. 136.
Leukippos 269.
Lininai 7. 43. 76.
Luft 11.
Lyka bettos 4. 6.
Lykeion 54: Gymnasion 90. 183. 207.
217. 219. 241. 297.
LyMos 155 f. 187. 299.
Lykon 240.
Lykos 5S.
Lykurgos 212. 213 f. 233: Grab 181: L.
und Söhne (Statuen) 158.
Lysikrates 209.
Lvsimachos 235. 236.
Magnesia 191. 269. 283.
Makistios 124.
Makrai Petrai 43. 134.
Marathon 39 f. 75. 119. 120. 133.
Marc Aurel 276.
Marcellus 253.
H. Marina 26. 32.
Markt s. Agora, Marktaltäre 21 f. 65. 227:
MarktMeden 51. 172; Markthallen 114.
241: Marktpappel 43. 77: Marktpolizei
222. 281. 294; Markttbor 224. 256:
Marktbiigel s. Kolonns Agoraios.
Marmorarten 14. 69.
Mauern, che langen. 111 1. 190. 199. 200.
239.
Mfgale Panagia 265.
Mflit." 20. 28. 32. 33. 106. 162: Haus der
Mebteer 163.
Menimius 262.
Metageitnien 40.
Met.m 162. 168. 174. 192. 196.
Metragyrten 157.
Metroon 95. 175. 294.
Mikon 115. 120. 136.
MUtiades 245. 260.
Minver 24. 34.
IMithradates , Schüler Piatons 207; König
von Pontus 250.
..Mnenia" (Friedhof) 181.
Mnesikles 147 f. 150. 155.
Mnesitheos 211.
Moiren 23.
IMoltke 319.
Moriai 89.
Morychos 162.
Müller, Otfi-. 316.
Münze 165.
Munichia 9. 24. 222. 232. 234. 239.
Museionhügel 6. 234. 236. 239.
Musen 40, Musengrotten 297.
Mmna, Klerucben von. 247.
Myron 157; Schüler des M. 195.
Mys 195.
Mvsterien 290: mystisches Ufer 54. 297.
33G
Keeister.
Naxos 73.
Neleion 79. 196.
Neoptolcnius 217.
Nero 263; Nero Dionysos 269.
Nouplatoniker 307 f.
Xikanor 223 1'.
Nike 195: Nikebalustrade 131. 198.
Nikias (choregisches Denkmal) 209. 224.
310.
Nikiasfriedeu 195.
Niobe 297.
Nointel 316.
Nomopbylakes 229.
Normalubr 168.
Nympbcn 22. 36 f. 43.
NjTnphenhügel 6. 20. 21. 53.
Nv.sa 37. 76.
Odeion, ältestes 54. 236; des Perikles 142.
217. 251; des Herodes 274.
Odjsseus, Capitän, 49. 317.
Oelbäume 12. 35. 70. 89. 101. 196; Oel-
verkauf 266.
Oinoe 204.
Olbiades 237.
Olymi.ieion 74. 92. 242. 26U. 207. 312.
01ympiodor..s 236 t. 245.
Opistbudomos 132. 152.
Orobestra der T\Taimenmörder 92. 117.
232. 242. 253. 296; im Tbcater 78.
228. 271.
Oreitbyia 54. 252.
Cstrakismos 96. 169.
Pagos 52.
Palladion 54. 55. 58. 30 1.
Palla.s 55: P. auf der Akr-.pobs 195. 302.
306.
Pan 43. 134.
Panainos 115.
Panatbenäen 41. 71 73. 189. 235. 273.
300. 305: Panatbenäenstrasse 84 f. 256.
292: Panatbenäen in Pergamon 240.
Pandionis 153.
Pandro.seion 38. 300.*; Paudrosos 37. 282.
Panbellenen, Synedrion der, 269.
Pautbe(.n 266. 279.
Parab« 233.
Parasition 57.
Pames 1.
Paros 69. 73. 122.
Pan'ba.sius 195.
Partbeuiiinkraut 47.
Partbenon 146 f. 156 f. 234. 266. 279.
311. 312. 315.
Paulus in Athen 262.
Pausanias Perieget 283 f. 265. 266. 267.
273.
Peiraieus: Hafen 9: Stadt 109 f. 160 f.
222. 251.
Pelsianax 115.
Peisistratos 67 f.
Pebirgikon** 47 f. 59. 90. 159. 298.
Pelasger 22. 24. 45. 129. 131.
PenteUkon 1. 4; pentebscber 31armor 69.
122. 142. 145. 273.
Pergamener 240 f.
Periegeten 285 f.
Perikles 109. 112. 138 f. 178. 181. 186;
(Jrab 182; P. und Xantbippos *** 158.
300.
Perser 100 f. 1S6.
Personifikationen 65. 212.
Peü-izi 59.
PferdestäUe 162.
Pferd, trojaniscbes, 157; des Simon 188.
Pbaidros 277. »
Pbaleron 9. 35. 39. 58. 91. 112.
Pbeidias 133. 141. 154. 157. 175. 177;
der Genosse des Atticus 252.
Pbella 10.
* Mit «lem Erecbtbeion baulieb virl)undrn (1.11 55): wie? nocli uukhir. Die bei
E auf di-m Rurnnannscben Plane (Mittbril. VI T. XVI) l)ezeiebnete Mauer war nacb
Diirpfebl keine Tempebuauer, sondern Stützmaurr oiner Teirasse. Naeb ibm lag unter
(b'r Siidwe.stecke des f><'<litlitii>n <las Kokrupiun. P<i D < Jnnzmaui'r lines Temenos.
** Als Festungsring I-XXVI 47. 48.
' ' Vnii Kri'silaK aul d.T I5iir<' •'.■wvibt. I.Xlil 39.
Koirist.T.
337
Phemc 65.
Philia 65.
Philippides 235.
Philippos, Kiini«;, 220.
Philippos V 203. 240.
Philomelos 235.
Philon 214.
Philopapposhöhe (Must'ion) 6. 25. 234. 236.
263.
Philosopheilbilder 178.
Philosopheiischul.nl 227. 234 f. 276.
Phokaia 103.
Phöniker 23.
Phokions Haus 162.
Phorbanteion 136.
Phreattys 302.
Phyleiiköiiige 303.
Pinakotheke 149.
Pindaros 1S7.
Piso, Cn. 263.
Platoii 6. 17. 56. 86. 281. 207. 212.
Plutarchos, Athener 85. 277. 306: aus
Chairoiieia 103. 270. 278. 284.
Pluton 52.
Pnyx: Berg 6. 25; Volksversammlung 61 f.
163. 199; Doppelterrasse 29 f. 60. 280.
Poiküe 115 f. 195. 204. 227.
Polemarchos, Amtssitz des, 58.
Poleterion 176.
Polygnotos 115. 120. 121. 132. 136. 204.
Pompeion 189. 292.
Pompeius 253.
Pdrosstein 72. 126. 224. 267.
Porphyrion 33.
Pdseidou 24. 35 f. 54: Puseidnn-Erechthoiis
37. 151. 300.
Potidaia 180.
Praxiteles 204. 208; Söhne des Pr. 208.
Priskos 280.
Proairesids 309.
Proklos 307. 311.
Prometheus 57. 119. 202.
Propyläen 147 f. 258. 299.
Protogenes 229. 233.
Prytaneion 51. 57. 60. 302; das neue 244.
297; vgl. Th.J.is.
Ptoleraaios 238 ; Ptolemaion 238. 282. 296.
Pulytion 162.
Cur t jus, Topographie.
Pylon aktios 100.
Pylonen 298. 310.
Pyloroi 258.
Pyrgoi (Tetrapyrgia) 279.
Pyrgos (der Athena-Nike) 130. 147.
Pyrrhos 236.
Pythagoras von Selymbria 203.
Pythion 54. 55. 74. 84. 177. 185. 209.
237. 297.
Quellen 36.
Keihierbühne 30. 62. 199. 249.
Regula 274.
Reiterdenkmal 155. 260. 299.
Reiterziige 187 f. 283.
Rentenstiftimg 278 f.
Revett 316.
Römer 246 f.
Roma 248. 254; R. und Augustiis 255.
Ringmauer der Pisistratiden 90. 104; des
Themistokles 104 f.: des Lykurgos 214.
232. 238. 239: ..valerianisohe" 116.
313 f.: türkische 317.
Ross, Ludwig 318.
„Ross nnd Jungfrau" 162.
Rufius Festus 304.
Salamis 23. 239.
Schandsäulen 92. 93.
Schatzräume 132. 152.
Schaubert, Eduard 318.
Schiffshäuser 214; Schiffswerften 251.
Schreiberstatuen 158.
Schrifteusammlungen 72. 199.
Secundus Carriiias 263.
Seleukos Nikator 242.
Semnai 52. 300.
Serapeion 238.
Seraphiiikapelle 49.
Serpentzemauer 315.
Siebensesselplatz 27.
Sikeüa 7. 113.
Silanion 212.
Silen 271.
Simon 188.
Simylos" Grab 203.
Skeuotheke 214. 251.
22
338
Register.
Skia» (Tholus) 93. 174. 245.
Skiron. ykiro.s 182.
Skopa.s 208.
..Sokratesgefängniss" .66.
Sokrates" Grab 182. 307.
Solon 60 f.: Grab 178.
Solonisclie Tafeln 175. 245.
H. Sophia 312.
Sophokles 207. 210. 211. 2(iti.
Soteria 237.
Spartoko.s 236.
Sphäristra 15S.
Sphakteria 195.
Spon 316.
Staatsmarkt 96. 172.
Staatstafel 94. 167. 245.
Stadion 217. 273.
Staclionbrücke 273. 317.
Stadtmauer s. Ringmauer.
Städte als Standbilder 268.
Ständekampf 59.
Steinbrüche 14. 69. 145.
Steinurkunden 156. 176. 216. 218.
Stephanephoriis 165.
Sternwarte 6.
Stier des Ai'eopags 134.
Stilpon 228.
Stoa: des Attalos 116. 241. 249: Basilei.is
94. 115. 175. 294: des Jliunenes 241:
Hadrians 265. 315: der Hermen 116;
Poiküe Hof. 195. 204. 222; .,des Rö-
mers" 248: beim Windethurm 256. 274;
des Zeus Eleutherios 115. 212. 251.
Strack. Heinrich 318.
V. Strantz, Major 318.
Strassen 164 f.
Strategenamt 281. 282. 296. 304.
Strat<'gion 176.
Stratokies. Dekrete des. 21 s. 233. r
Strei)hiberg 106.
Strongylion 196.
Stuart. James 316.
Stvppa.v 150.
Sulla 250 f.
Suljiicius 252.
Sunion 239.
Svnesios 306. 3i)S.
Synoikien (Fe.st) 41. 57; (Miethhäii.seri 164.
Synoikismos 41. 302 f.
Syssition 93. 167. 245.
Taureas 183.
Ten-ainveränderungen 18. 26. 45. 124 1.
151. 200. 241. 250. 317. 318.
Terrassenbau 16.
Thargehen 55. 75. 84. 185.
Theater 97. 168. 215f. 271. 276: Theater-
sitze 163. 282. 318.
Theater im Peiraieus 242.
Themis 52. 57. 298.
Themistokles 90. 98 f. 117. 162 (Haus).
245 u. 260 (StandbUd).
Theodosios 311. 312.
Theodote 161.
Theophrastos 227. 234.
Thersandros' Grali 203.
Thesauros 132. 152.
Theseus 39 f. 54 f. 136. 212.
„Theseustempel" (Herakleion) 20. 82. 12 lt.
295. 312.
Theseion 120 f. 296: Th. inncrhall) der
langen Mauern 190.
Thesniüthe.sion 94.
Thesmotheten 229.
Th.dos 93. 174. 245. 294. 302.
Th(.re 106 f. 182: Th. der Athena Arcli.--
getis20. 170. 189. 256. 295: Diochares-
thor 179. 183. 279: das (homeiüche
107. 182; Gräberthor 182: Hadrians-
thor 91. 267: das heilige 201. 236.
250: dasitoni-sche 107. 118. 187. 238.
291: das mehtische 107: Mystenthnr
182. 196. 202: das piräisehe 107. 250:
Reiterthor 107. 182: das thriasische s.
Dipylon.
Thrasyllos 2U9. 223.
Thukydides 42. 88. KtO. 181. 193. 197:
(irab 182.
Thunn di-s Agrijipa 257.
Thurm iler Nike 130. 147.
Thyateira 269. 283.
Timarchns 162.
Tim.-n 206.
Timotheos 205 f.
To.xaris 210.
Toxotai 164. 174.
Register.
339
Tnif^ikerstatuen 216.
Treppen wej.fe 49.
H. Triada 88. 250.
Tripodenstrasse 169. 1S6. 245. 297.
Tritt^-en 161. 164. 166.
Triuinpbl)o<T:en 224. 295.
Troglodyten 26.
Troia (Tetrakomia) 24.
Türken 315.
Türkenberge (Turknvuni) 3 t.
Tychetempel 273. 317.
Tvpaion 52.
Tyrannenmiirder 92. 101. 117. 210. 232.
242. 253.
Universität 276.
Urakropolis Platt ms 6. 17.
T'nu-te Athens 19 f. 166.
„Valerianisfhe" Mauer 116. 314.
Vegetation 12. 15.
Versammlnngsräunif. l)ür<^crli('lie: Pnyx 61 f.:
Agora, alte, 60: neue, 63. 96. 172:
Heliaia 62: Theater 168: Attaloshalle
249. 293: Odeion des Herodes 275:
iuüitiirisc-he:63. 82. 121. 166. 190. 296:
(Tauversammhingen : 163. 160.
Vesta 261.
Vororte 56 f.
TVachthaus an der Burg 25S.
Wäscher und Walker 191.
Waffenplätze m der Stadt 82. 121. 166.
190. 197. 296. 29S.
Wagenkämpfe 188.
Wallgang um die Burg 49. 135. ISS.
Wallnuss])flanzungen 279.
Wegedenkmal 192.
„Windethunii" 243.
Wolmhäu.ser 161 f.
Xeuoi)hiiu 17. 187.
Xenophon (Reiterdenkmal ) 1.t5. 299.
Xerika 12.
Xerovüui 10.
Zea Hafen 99. 214.
Zenon 227. 235.
Zeus 22. 28 f. 34. 55: Z. Agoraios 62.
170: und Athena 55. 110: Astrapaios
75: Herkeios 38. 202. 292; Hikesios
284 : Hypsistos 28 f. 280 : Kataibates
232: Meiliehios 22. 40: Ohiupios 42.
74. 242 (vgl. Olymi)iei(in): PanheUenios
266: imPeiraieus 110. 200. 233. 282:
Polieus 34. 208: Soter oder Eleutherios
117. 205.
Zoster Cap. 2.
ZwöllkCtteraltar 79. 90. 227. 296.
22'
Berichtigungen.
35
Z.
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9
Aus einer mütterlichen Göttin.
84 statt 34.
Athen sollte aber
S. 80 statt 90.
durch die priesterliche Binde.
S. -22 statt 'l2.
Thersandros und S i m y 1 o s.
und von der Agonothesie des Herodes die Panathenaenfeste zählten.
S. 256 statt 251.
S. 218 statt 212.
S. 29 statt 20.
S. 237 statt 227.
S. 80 statt 70.
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Athen zur Zeit des Perie^eten Fausanias
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HGr Curtius, Ernst
G Die Stadtgeschichte von
Athen