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Full text of "Die Tauben nebst ihren Verwandten: Ihre Naturgeschichte, Zucht, Wartung ..."

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Hn ^an^t unb J^&lfibuti) fär Sebermann 

(efoitter« 



gtit iOuMbiittm XiMrbungoi. 



Dr. &^t* 9l.^olp^ IBit^Ie, 

3nf)Xtt0t b« Unitjl. jootoetf^en aXurntnx bcr Unioerfltät ^Ut, ber natur« 

fotf^Knbtn ®<ftaf<i^aft bafdbft, ber üonomifc^cn ©efellf^ft ju iDnSbtn unb 

«ripitg, b« ®efeUf(^)oft rtaturfotfi^enbet gtcunbe au SScrlm unb anbetet oe« 

Ketten ®efeaf(^aften aSitgltebe. 



»tu $eft: 



alle, 



iDtuct unb aSettag oon @b. ;&e9nemann. 
18 44. • 



Sic 



'Rauben 



nthft i^ten Ißetman'^Un. 



S^te 9latutgcf*i*tc, 3u*t/ ffiattung, Dflegc 
unb Sttanlf)tittn unb beven Teilung, fo wie 



Don 



Dr. &^t. mbolp^ fßu^U, 

3nf))cctoi; M !6nt0l« loologifd^en SKufeumd bet UntDcrfit&t ^^e, Ut notiits 

fovf^cnbcn ©efeUfc^aft bafelbfl, ber Monomtfc^en ©efeUfdtiaft )u 2)ve«bm unb 

^Pii^f ^cc (S^efeUfd^aft natutforfd^enber S^eutibc vx fßttiin imb anbetet ge« 

le^tten ^kfeUf^K^ften aXitglube. 



9ttH einet colorirten Safcl na^ Bci^nung «om 5>tof. 9r. Stauntdiiii. 



IDtudt unb SBerlag t)on C^b. ^e^nemann. 
18 4 4. 



SF 



fß o t to o t i« 



^ie s&ttde ttnb na^fid$moTk tufna^t mfmx fru|even S^^t 
Mebt bei uM btti Sifir, aucl^ »iefem bie mjglid^de ^blffotri- 
menMt ju gi^bln. S9 gitbr gllkir <ine grofe Slengie fföher^t 
unb gr5ferer SBerfe mit unb obnc iCu)^er> toerm eititge tniä[)rere 
S^(er (often, bie bet Sauben^ucl^t gemibmet ftnb^ bo4y ent^ 
mut()igen fte und ni^yt SSir b<tben fte geprüft unb bie (Srfa)^' 
tungen unferer S^eunbe^ fo toie bie unfrigen bei biefer Xtbeit 
benu^t unb iM)n atlen bad 9>ra(ttf(^e audgewäblt, obg(ei(b ünfer 
^eft und baju nur weniger fRanm bietet^ ben n>tr fcbon bedl^alb 
überfcbreiten muften; fo glauben wir bocb nicbtd fibergangen }u 
babeu; wod eine ge^re^te S^^^^ung «erlangen mMfU. 

.tdtcdf, »Ol mit' )a einer glucflic^^en Saubenjucbt ge^drt, ift 
beigebracbt, unb fo bie ](nf4)affung grSfper SStxh entbebrlic^^, 
n>obur4y ber weniger Seguterte ®e(egenbeit er^It, feine Sieblinge 
ber SRatnx getreu ju er^ielj^en unb ftdt^ in ben oortommenben 
^ranftieiten fc^^neU 9tatbd }u erl^olen. 

Sie lBef4yreibungen unferer 4 wilben einlE^eimif(ben Sauben:' 
arten t>ernii^te iöf in anberen SBerfen entweber iimli^, ober fanb 
i^rer nur beiläufig gebadet, tiefem Stangel fyiU \öf abge^iolfen 



TI 

unb fte toeitt£ttf!ger belE^anbelt, aU man too^ ttxxmt^ttt. 2)enn 
ed i{t ja 9>flt(|)t^ erfl bad (Sinl(^eimtf(^e fennen ^u lernen, e^e 
man ftd(^ mit bem Sremben befannt ma^^t «^terju !ommt noi), 
baf man {t<^ ntcbt geeinigt^ totl^t$ benn bie etgentlt(ben @tamm^ 
tltttn fein mjgen, t>on benen audf^ unfete @(bl5ge mit U^&lUxt 
{tnb. 2)enn ®nige l()a(ten bie ^ol) s ober ^obltaube (Col. oenas), 
Tiribttt, n>ie wir glauben mit grjßerm Stecht, bie 3elb#, Seifen» 
ober S^urmtaube (Col. liria. Briss.) baffir. SKebrered bierfiber 
mffgen bie geeierten Sefer im ^efte fetbfl nachliefern 

©ie« wäre bemnad^ baS, »a8 wir ju beioorworten un« ver* 
pfliäittt bie(ten unb fo fibergeben n>ir audf biefe$ S. ^ft einer 
nadf^ftcbtStooKen üBeurtbeilung. SRSge e$ jtcb be{fe(ben günfiigen 
ttrtl^ejfö 2u erfreuen baben, mie bie mer erfien <|)efte in ber lanb« 
n>irt^f(IS^aftli(|)en ©orfiettung unb im 7lxä)xr> ber beutfd^en 8anb^ 
lotrtbfcbaft jDctober''<f>eft 1844* unb mfige ber Qmd, baintö) 
recbt SSielen }u nullen, erreidi^t n^erben^ unb ben angebenben Sieb^ 
babem ber Xaubeniud^t 9{u|en unb SSergnfigen gewebten , boS 
ifl ber aufrichtige SBunfcb 



be* SBerfaffer«, 
Bjr. Ü^ 91. IBttl^Ie« 



Columlia« 



^te Stauben f4)ltcßcn ftd^ U^x narörlic^ an btc l^ii^nerartigen 
^ogel an, benn fie t)crfct)lurfen toit btcfe aucb TCflti, tt)ot>on fic 
\i6f narren, ganj, unb bieS ftnb f)a\xpt\ä(l9lid) ^axtt ©amen!orner 
«nb Sämereien, n)eld)e in tl^rem toppdtm Äropfe erwetc^^t xotx^ 
ben, el^e fte in ben f leinen muSfulöfcn SKagen fommem 9Rit 
ben im Äro<)fe erweichten hörnern futtern bie Rauben auc^ il^re 
Swngen, inbem fie jene ^erau^würgen unb burdj^ ben ©c^nabel 
xt)ntn in ben SKunb einjlopfen, »aä aber in ber jartejien Sugenb 
eine eigene breiartige SKaffe ijl, »elcbe im Kröpfe bereitet unb 5U 
biefem äwerf t)on bem Uebrigen abgefonbert wirb. @ie trihfen in 
ßinem 3uge, inbem fte ben ©d}nabel ganj inS SBaffer taud)tn 
unb e§ fo in ftd) f)imin}f\impcn. 2)ie Sungen ftnb wabre 9tefts 
f)odtx, inbem fie baffelbe ungejlort bann erjl tjertaffen, »enn fte 
fliegen fonnen. 

3>er©(bnabel t|l bei ben meiffen 3frten faum mittelmäßig, 
gerabe, jufammengebrucft, wenig gewölbt, an ber ©pilfee beS 
CberfieferS etwa§ ergaben unb bann l^erabgefrummt, aber bie 
ganje @»)ifee tttva^ folbig unb l^art, an ber S5aft§ oben febr auf^ 
getrieben, weid) unb mel^r ober weniger wulftigj bie ÜRunbfanten 
etngejogen unb flaffenb, bie ber Unterfinnlabe am ©runbe tttva^ 
t)orfle^enb. ©ie 3uttge etwa« lang, mit abwart« gebogener 
tinnenfßrmtger @j)ifee- 

^te 9lafenl(!cl()er flehen faft in ber SRttte ha @d[)nabeld, 
rtl^förmig, nad^^ t)orn etwaS aufwart« gerid^tet, l^interw£rtd t)on 



2 

einer jlarl aufgetriebenen, xotxd)i)aut\Qen, fc^abigen &i)X9itU be- 
becft, ble fie t^erfcblteßbar tnad^U 

güße: mittclmafitg, ja oft furj unb etwa« flein, xotiä), 
tbre bartern @d)t(ber meiflenS rot^/ bte 3 SSorberjel^en ganj ge- 
t()eilt ober nur wenig toerbunben, bie etwa« f(bwiyd()lid)ere ^inter^ 
jebe nicbt l}St)tx afö jene jiebenb, bie ÄwUen flarf, aber ntcl^t 
febr groß. IDberfcbenlel mb @c^cnb«ne jthb bcficbert. 6« giebt 
inbeffen einige, wo bie gfifc unb Dbcrtbeile ber 3eben mit S^bern 
bebecft ftnb, wie bei b^n gatf^tauben. Unter ben SSorberje^en 
ijl bie mitteilte, aiiö 4 ©elonfen be|ief)enb; bie langjle. 2)ie au:^ 
bern bciber finb fajt üon gleidjjcr gdngc j bo^ ijl bie dußerftr an 
jebem gupe au§ 5®elenfen jufammengcfel^t unb baber beweglicher 
ate bie innere, 2)er Säumen \)at nur 2 ©clenfe* 

£)er Äopf: (mit wenig TCuänalj^me) ooflig befiebert,, nad^ 
SBerbaltniß Rein, glatt, aud^ wpl()I bei einigen mit einer SKufd^cl^ 
ffaubt am ^intcrFopfe unb aucb einer ©d&nippe über bem ^d^nd'^ 
bei DerfelSien. £)er ^ai^ furj, am ©runbe bcffelben ein großer 
Äroj>f, 

Slugel: langer ober fürjer, bei allen europdifd)cn 2Crten 
giemlic^ lang, mit jiarfen, borten ©cbwingfcbcrn , t)on weld^en bie 
t)orberjie ttxva^ fürjer alä bie jweite unb biefe bie Idngjle t>on. 
aUtn ifr 

®(lE)wanj: balb gerabe, balb ab^^ ober jugerunbct, balb ' 
feilformig fioifeig, au§ 12 borten, breiten gebern bejlebcnbj 

©a5 fleine ©efieber ijl febr berb, iiä)i unb glatt, mit 
fanften garben, oft aber aucb tbeilweife mit metaüi'd^ gldnjenben 
5)radS)tfarben gejiert, eine garbe aber, ein fanftcä 2(fcbblau (Süau^ 
benblau) ift befonberS t>orberrfcbenb, unb ein grüner unb purpurn 
farbener 9RetalIgIanj auf ben fel^r geglätteten ^al^febern fommt 
ebenfaüd an üielen Arten Dor. Sie beiben ®attm unterfcbeiben 
fid^ im 2teupern nur wenig, anö) finb bie Sungen öor ber erfien 
3Raufer oft anber^ gefärbt, ©ie maufern jdbrlic^ nur &n 5Kal. 
X>a§ SSdnndi^en nennt man Sauber, bad SBBeibd^en S^dubin, 
auc^ wo ;;l fc^(e(9[)tweg Staube. 



£)te ®e{laU bn Xauitn t{l atigenefnn« ^e SlttgiDetfjeifCfe 
ftnb bei bcn metjfen TCrten ftat! au^ebilb^t, ffnb fc^neU unb ^t^ 
n>anbt im Sluge, ba()er man fte au(|^ ju luftigen S3rieftr%im 
benu^t ^(tt. S)agegen ftnb bie tleinen rotten gitfe unferer 3(rten 
n>o^l 511m (Selben, aber md)t gum ®4^neinaufen gefc^rft ttntet 
ben audldnbifd^en Sauben ^tib meiere Vrten^ bie t)ie( längere 
%ü^f lutit, abget unbete Stugel bdben, unb ftd^ immer auf beriete 
üuff^atttu, h* SS. (Lophyrus, Vidlot), anbete eine ttxoM Der* 
fc^^ebene^ fäxhur furjere ©d^nabelbitbnns {Viaa^o, Co vier.), 
unb jene t)at man, i^er X^nlid[)7eit mit ben «Ignü^nern n>egen/ 
^ut^nertauben (ColomU gaUiii€9, VaiU.), biefe bidfdjnS'^ 
betige Stauben (Colombars^ Temm«) genannt; mil fte aber 
nur in ber au^em ©efialt unb einigen bamit in SSerbinbung ff e^ 
l^enben®itten, nidt^t aber an aUem übrigen ben d^ten Sauben 
iuZommenben n>efent(ic^en SSerl^attniffett Don tiefen abmeic^KU; ftc^i 
auä) burc^ f(ufenn>(tfe Ueberglnge mit birfen »erfc^nteljen , fo ^at 
man fit mdf blof atö eine Unteifabtl()eilung^ nic^t a(d eigene ®aU 
tung^ in ber Saubengattung betta:c^tet. ZU £)rbnung fonbern fie 
ft(b fel^r befiimmt t)on anbern Bogein; il^re ja^Ireic^en ^Crten aber 
(beren man über JOO fennt) ftc^en einanber fo nal^,bag fk nur 
(Eine ©attung H(ben. @fe ftnb fajl fiber alTe SIEietle ber @rbe 
Derbreitet, bod) fcf^eint feine Titt bid innerl^alb bet axttx^ö^en 3one 
JU ge^en. 3ur beffern Ueterjtdi^t in ber ÄufjJ^Iung bet 'afrfcn 
^at man no^ mc\)xtxt Unterabtl^etlungen, 2«iB* mit gerabeuy mit 
langen feQformigen @c|)n>dn)en u« f »u ju nUK^n ft^ genot^igt 
gefe^n. 2)ie meijienXrten l^aben eine mittlere @r5^e, bod^ Um- 
mm fte fafi in allen Xbßufungitn, t>on ber einer Sru't^enne 
bi§ ju ber eineS ©olbammcrS jjerab, Dor. (©, unfere Safel.) 

S)te Xugen geben mandl^en TLxtcn ein fd^dne^ Xnf^n, fte 
ftnb runb, :platt unb DerfdJ^ieben gefärbt SN Vugenlieber ftnb 
unbel^aart, ftatt berfelben aber mit blutigen @rl^ol|^ungen Derfe^en. 
Unter ben 3(ugenliebern beftnbet fUfy ne^ ein bänneS ^duteben 
(Slicf^aut), ba§ fie, ol^ine bie Xugenlieber ju fc^^liefen, l^erab* unb 
l()eraufiiel^en fonnen. S3et einigen befinbet ft<l^ auc!^ ein breiter, 

1* 



t^tt, wuti^ger; rotier 2(ttgenrretg, toai i^t Hxt^ttftn tiet^omxt, 
me ).S3. bti ter tärfift^ett Saube; t^e ®el^5tgattge bcbecfen niet|l 

^ie @aUenbldfe fe^U ganjltd^, boö^ f[nb 8 (Sänge ba^ 
t0ü4}t ®ätU in beh 2)(mn ergtefen. SSSer ttibeffen toon bem tn^ 
tmn ^au ber 5£aiibcn näfjittt SSeld^rung )u l^aben mfinfc^t^ bem 
ein))fe]^{en n>ir bad iM>rtreffiic|^ 3Berf tom 9>rof Dr. Sr. 9}aümamt: 
Stoturg. ber SSogel S)eutf^(. 3:^1. & @. 163. — Sin tref iui^eS 
SBSerf, n>a§ bie Sktuben befonberS bebanbelt^ tft: TemmiBk hl-* 
atoire naturelle des pig'eana Paris 1808. Fol. 

2)ie Sauben leben monogamtfd^ in SBalbern «nb felftgen 
@egenben unb t9i>f)mn c|em in ©efeUfd^aften btxfamnun. 2Ciif 
il^ten Sßanbctungen ttnb ©treifgugett teretnigen fte ^(^ eft in 
grofe Slfigt/Ja mandi^e 3(rten in uiteritie|i(td^e S>dfaattn *). Siele 
fliegen ani^ gern in ©efeaf^öfi auf yiäf)r\m^ aui unb ntfien auc^ 
gern bei einanber auf f)of)tn |>unften in Webt gebaute Slejter, n» 
fte gen^o^nitd^ nur 2 n^ei^e @ier legen, bie ^on beiben @attea ge^ , 
meinfcl^aftltcl^ ausgebrütet n?erben. £)ie jungen ^ anfofnglicl I'tinb 
unb mit fd^efelgelben^ Stad^d^fern of^nltcben, itemlid[) langen 
3>unen nidj>t Uh^ bi<bt befleibet, werben t^on ben &titn anfange 
lid^ mit bem oben emxilj^ttten jarten üBrei, na^^^r mit aufgequeK? 
ten ©amereien an& bem Äropfe gefuttert, inbem fie i^nen ben 
^ö^mhd in, ben WtntA pdtn, bann bie 9lal&rung«mittet aufwur^ 
gen unb fie il^^nen einßo))fen. 

S>ie Stauben bleiben meijli^fe StbenSieit i^iniutif mit einanbit' 
gepaart, flatfc^^en jur |>aarung§jeit mit ben glugeln, inbem fk 
im ginge bie ®}fi^m berfelben jufammenfd^lagen, labe« ifytt 
SSkibcften burc^ eigenfl[)umlt4)e JEone, bie man JRucffen, Studj^fen 
Pber Sinken nennt, unb in fcnberbaren JBewegungen, 2)rel^en 
unb ^offferlic^^en einlaufen vu bergL bejltl^en, jur äöegattung ein, 
unb beibe ©atten fi)näbtln ftdS) aU aSi>tgruß ba^u. ©urc^ bie 
t)e«fc|>iebenenS«»e, bie ^ ^enoorbringen, brürfen fte i^re em|>firt» 

•) m »eifpiel bient bie SB on ber taube (Col. migratoria) in 9^orbame-- 
nwrüa* »on ijr weiter imkn. . * 



tungen itt Siebe tinib ^2(^x^f^,w% ^t tm;nt fBf «jtoii&ter lernt 
Hl^, v>^ man Stauben b^itt, i^t-^ptiHbe 9ei:ftei^n; ^Rtrfnwft^ii 
i^ nptb t)ag Sr^QMnetn btt^o^m^uUax,^ i»aS .fte: mfbi^m ^t? 
mtteo u)iiintei?b!(Q4^»i A»^^!'^^^ f annem Sn beniStpn^ten Sebm^r 
itnb ISl^ri, nocf; ^efd^fenbett bcir ^Ulersing/, r^ fitib ^ ^n 
^ube^a^Um berJ6^attuns^ri^b> n>(|^ ffcb mit Hr^i^ @cblai^ 
gen ber S(iigel unb Säiifyn bet jlreUenbin ^^'on(ben anfunbidt 
^ie Zauber geben ben ^uben %e SS^nfc^^e ju erfennen^ enblii^ 
mcft bie jlaubt iimi &atun ,^ unb gieb.t ibm bab9rd^ .2^ >^^ 
fteben, ba$ jte fdne gtebfofungai ftgjun^nien bereit fei ^ 
gebt bann ftol) t>0r bemSfauber b^r, ber ibr mit girrenbem Sinü^s 
(ey nad^fetgt, n)C(§ man bad treiben t^nnt S^äit fte ttibU:dt 
^tonb, fo giebt tlS^r baö SJ^anniä^tv burcb ba$ 9(eiben be^ SLopfü 
auf feinem [Rtulen in loerftebeu/ baff er ft<b mit ibr t)eretmget| 
tt>iQ/ bie Saubin lommt bann iu tl^m ui^ ba§ Suttern ouS bem 
i£ro)^e (ßdin&btin) beginnt 9{a(|^bem bie& eitiigenial i9ieberMt# 
erfolgt^ n>ie oben ^fogt, bie JBegattttng« ^nd} biefem %tt geben 
beibe @atten einige 2Cugenb|i^ Qolj einber ober fli^n f^ietenb^ 
mit ben ^üg/dn Uatföi^nbt eine ^tte^e in ber^uft (jeruiin^^ ba 
fie biefen %H meifl im freien loerridlilen/ ober ber Sauber fegt 
^öf aucb nieber,, um ftcb oon ber S&ubin treten ^u kffen, morattf 
pmn beibe füll ftl^enb il^r ®efieber spieber in prbpung bringen; 
9lun fu(^n fte ftcb ^nen £)rt üu&, ibr 9le|l jum iSriten an^u^ 
legen. 3# ber ^rt gefunben; fo jeigt bie$ ber Sauber an, tn^ 
bem er benfelben einnimmt unb babei gebutft einen eigenen Son^ 
ber gebebnt mie ou! au! flittgt, b^'^en iä^, £)te,Säube üerflebl 
biefen [Ruf , nabert ft4^ unb Irabbelt nut ibrem @(l^abet ben tief 
gebeugten Stopf if)xt^ @atten^ n>obei fte ibm ibre 3artK(bfeit ju 
ernennen giebt Sinige Sage barauf fegt ^iö) bie Saubin auf biefe 
@teae nieber unb ber Sauber fangt an, ibr Sieifier, gebern unb 
©trobl^alme ju^utragen^ n>eld[)e bie Säubin forgfattig um ftcb ber^ 
}m le^ unb fo baS 9lef baut X>a^ 9left ift übrigens ganj 
{unflloS. Zm Uebflen nebmen ftie^olS Material fcbma^ Steiper. 
Stttige tragen baju au4> öftere gar 9ti4)t$ ein, legen tlfire @ier 



auf teti pl^tttn ß$Un oUt in bit btfannfen g€fld^tenen Sauben» 
mfter. (Sintge ^ge t>or^r^ el^e nec^ bte S^ubin (egt, tmbt fte 
bet a:auber befianbtg tM)t ft^^ f^tt Um 9leffe gU/ unb tSfIt ibr 
foum Seit tum Sreffen. 3fl bie JBegattuns frucbtbat gfwefen^ To 
legt bie Z&Mn bai erfle 6t nac^ 8 ober 10 SCagen unb bann 
baS }«)eite nac^ 3 Xagen. ©ew^bnlt^ fiefd^te^t ba8 £egen 9Ror» 
Sen$. 3fi baS sn>€{te & gelegt, fo gel^t aucb baS {Brüten \)M 
ffd^, n)ae 16 btö 17 Sage bauert. SBtx talttt äBttterung lamti 
€$ 18 bis 19 Soge. tBetbe (^tten braten abn>ecbfeinb ^ ber Satt« 
ber t>on SRorgenS 10 ttbr on bis 5WÄcfemtttagS 3 ober 4 Uf)t, wo 
tbn bann bie Saube lieber ablöft unb baS Srutgef^^dft bie 3laä}t 
l^inburcb allein bef^rgt: 9la^ 8tögiger iSBrutjett erfcbeinen bie 
€ier bunfeC, ein 3ei^n, baß fte bebrütet fi'nb; ftnb pe inbeffen 
n«(b 8 Sagen necb btjr(^tcl^tig unb beH, fo fann man fte ftd^er 
als uttbefrucbtet wegwerfen. Sie bcbrüteten fommen metji bert 
16ten Sag auS bem (Sie. DaS erjl gelegte @i entwtcfelt ftd^^ ju^ 
erfi, baS jule^ gelegte tt^ ben jwet^en Sag barauf. 

Die Alten, bie baS gultergefd)dft gemeinfcbaftlicb beforgen, 
baben, wie oben gefagt, ju biefer 3cit ein gutter im Äroi>fe, boS 
ffe ibrcn garten Sungen anfangs futtern; eS ip breiartig jum 
Uii)Un SBetbauen wrbereitet, bamit futtern fte biefelben etwa Ö 
Sage lang, bann fangen f!e an/ Äörtier ju füttern, bie fcbon 
mit feinem &anU, ber SSerbauung wegen, \>txmi\6^t ftnb. Sabet 
erwärmen bie Jllten bie Sungen abwecbfelnb 6 Sage lang, bann 
gefcbiebt bieS nid^t mtfyc regelmd^g. Slacb 14 Sagen bort aucb 
bieS auf, unb bie Sdubin fefet pcb nur beS 9lacbtS borauf. 
9lacb 4 Sßocben i^erlaffcn enblicb bie Sungen baS 9le|t unb 
futben ftcb felbft ju ernabrcn. 2)i< im grul)j|abr ausgebrüteten 
fittb jur Sortju4)t bie bejlen, unb biefe begatten ficb fcbon in 
bem barauf folgenben ^erbft. Sa eS gtebt einige, bie eS fd^on 
nac|^ 8 bi^ 10 Sßocben t^un unb ft<b fort^flanjen. 

©iefe bier bef^iebenen ©cenen ber bemejticirten finben wir 
aucb mit einigen SSeranberangen bei ben wilben Arten. 3ur 
©rutjiit bemerft man übrigens nitbtr wie bei »ielen anbern SSo? 



figfiicr ^u ti^ 3elt um «iefeS ßeflctflertet SSKirinegrÄb, fovDie 
eilt nke^r Sargte ^MmM 9lt^ unncit^ts m(M^» 

SN äartUdSrfeft unb uBcrl[>aüpt ein tl^nen eigene« fanfte* 
frieW«|>e& ^efen ift jum €pricl^n>ett geworben: ;;farift wie bte 
Sauben, ol^^ne %alfi) wie btt Sauben k/% cbglettb jte babet 
gegen ifjre eigenen Sungen weit weniger Tfnfifinglid^teit beweifen, 
atö t){ele anbere SSogel. giebe ju t^rer ^eimatft, Sreue «nb 2fn« 
l^ngfid^f elt an ben ©rt, wo fie erjogen worben, mac|if, ba|f man 
fle ju Jörfeftragtrnf, butd^ bic ftuft eilenb, benufet bot. Sie flfüd^^' 
ttgpen/ wie bte Sammler, jtnb baju am ge.f4>i(ftejien. giebe unb 
äunetgung ber ®atten gegen einanber, ®ergpaU beim JÖiruten 
änb 2fuferjtel()en ber jungen, ©efeKigtett unb Äetnli(i[)f eit jei(l()= 
heh> fte au6. Um fte nun gefunb ju er^lten, muß befijnberö 
au^ auf Sfetht^fett im greffen, Saufen, Sieinigen ber 9lejfer 
unb beS ©c^Iage§ gefel&en werben^ wa§ wo möglich alte 4 fBod)m 
gefd^el^en muß, benn e« gel^ort jurßr^altung i(^rer ©efunbl^eit. — 
9Kan fann du^ jur SEftgung be« UhgejieferS <S^nu)>ftaba(f unb 
Äaren ÄaudS)tabacf in bte Slejler jireuen. . - 

'35ie Arten, bie ffc^ no6) in einem naturlidfeen, witben 3u- 
jfanbe al§ freie Äinber ber 5Ratiir befmben, wanteru/ felbjj un^ 
fere europaifcbert, in ber falten Sa^re^jeit meijl in milbere ^im^ 
meföjltid)e; anbere finb bagegen nur ©tric|)t>ögel ober fold^e, welche 
bloß bie ©egenben t$re§ 2(ufentl)a(te6 nur gelegentlich mit anbern 
wrtaufd^en, in wtiä)m jTe reichlichere« unb beffere« gutter ju er^ 
lE^alten troffen. ' ^ 

Suerft woüen wir aber bod^ unfere 4 wilben Arten genauer 
(ennen lernen, ba fte unferem SSaterlanbe angelg^fren. 

1. ^le Min^th, gtp#e wilbe ^jmbc^ 
CQlumba palumbus. Idinn. 

.: . «nfm gefer finben fte auf ber Safel gig. a 2tuf ben 
gtägetn, nade mt SSorberranbe beftnbet fic^ ein grofler weiper Slecf. 



8 

ff» if m \^net i^tl, unb unter fcfd ttn^^cmifc^ miftertSCaufaen 
^{| sc5^U unb jben ^vot)f^ itnb Zütltntüuhin gleid^. ( 2^( 
®efta(t erfc^eint fiVPftP^Uger unt breitfd^atuifier a(ö ^: Nc 
i|)o^Is Itnb Setbtaubcn, wa man fcbon in b^t %ixm xoatx:' 
ntffmtn Um. ®er\avitx mttt^i^Ut man fte abtt an betn »ci^qi 
$(ug€(fle(f e unb bte XUen an b^m wetfien «^Uringe. 

3^e gdngc ifl 17 bi6 l?*/* 3o«, bie Slügittrcüe 3^ bi« 
32Va3*/> b^'^ S^nge beS geraben nur wenig abgerunbeten.@4^tpam 
SeS betrogt 6V, bij 7*/, 3., unb bie rubenben glügel beifen ibn 
hü auf 8V2 3» ©er ©cbnabet ijl ttxoa^ über 1 3. Ung, an bcr 
9S$urieI gute 4 Sinien i^o4 unb 5 £:inien breit S3ei ben TÜUn 
ift er an jber SBur^^alfte, mit ber {krfn)ul{iig;n 9{afenbe<f^ut 
^odj^rotl^, biefe aber jiart mi^beftaubt, bie Snb(H2(fte aUmäfflig 
wi bem 9totben in^ ^Q^^tlU uno zulegt in bie ittronen^: obe^r 
f(bmefelgelbe e^tge äbergebenb, bei jiingeren SSoge{n mx fcbmuaig^ 
r0tb^ bie @))i^e grattli<ib Pber graugelb) ber innere Q^mMf 
Bunge unb Siac^^en iftnb ge(bü4^. Sie ytaitnlS^tt {tnb nocb t)orn 
flarf in bie .^obe gejegene 9ii|en^ mel^e burd) }ene l^utige £)e({e 
t>erengert unb .^m^eitert n>erben tfnnen* Die %ugen ^aben einecr 
bldp' aber l(d)5n fc(^n)e.felgelben ^tern. £)ie furjen/ {lammigen, 
n>ei(ben p^e {tnb an ben Saufen/ t)om f erfengelenf r>oxn in einer 
©pifte bi# beinal^e jur ^äiftt ^xab, befiebert, ber fädle a;bei.l 
t>0rn mit grpfien @(^UbtafeLn unb an izn leiten mit. {(einereQ 
©^iJ[b4^en Jbebetft^ unb auf ben 3ef)enrit(fen grob gefc(^i(bert; fonjl 
unb in ben loeic^eren 3n)ifc(;enraumen rotbUc^ n^eig unb Ut\td)ti 
bie ©dS)ilber blutrrtb, bie brauen ftarf, wenig gebogen/ f4)ar^ 
ranbig/ ober abge{lum|>ft an ber ^^pige.; loon ,$arbe bunfe( ober 
fc^muiigbraun« 

3m Si^&lingdn^ibe-^ftnb bie Sauben am \ä)in^m. SoS 
alte Wlcinn^tn, wie e$ auf ber Safel abgebilbet^ ^t fotgenbe 
Sarben : ber ganje ^opf unb pbenl^alS mobublau^^ . an ber ^eble 
am lic^teften ; bie Gelten be$ ^alUß unb jum Xbeil ber 9ta(f en 
l^oben f^tclitwfife fcbttp))enartige, febr gUinjenbe, glatte Sebem^ 
bie mi imm g^fätt^ten ^ergrun in ^Nn>nrfarbe [(Plertt/ 



fimn mifm ^tlmionb, obet tmm Sting^ btl^eo. Skt £)to:» 
Yu<fcn unb ber ffttti^ Di^erPflEtl, H$ nuf fernen «>^«Mien Si^iit^ 
finb Afd&Wimgr«} ;Unt«f«fi*rr^ äöftfjel.wb obz^. ^äfm^d^ 
U^tm ft^jfn m#btt(^(au^ bcr^mon) f<^feff#)ar3, mt Mirmt 

Die Sttitigfebern ffnb (4mm&/ bie njtd^fiett lUimm/intttfern un^ 
dif<(ifrn Slugclbetffetern fiki:!tma9bet^ fac dtiem i)vfton @(?fifm 
Qbet einen gro^n gfttgdfled mfiit am ätotbe b<$ IKftaelS töbentu 
»etfu £er £0^f (Ktt ein fonfteS, mit jßlaugvau gidblmvfte^ |>uf », 
ipttttdtlE^^ md^ SBemvot^^ genannt (megieii te? ZtfyMW^ ^tt bfn 
YOtlS^blau gepufeerlen SSettibtm)./ toa^ iid) auf bet ^^i^?uil 4ff^ 
mül^Ug m ba$ bcn ganjen übrigen UnittUTüftt einnelNnenbe moW 
bWäilic^e SBeiß üerüett . 

@el^t atee SkSnnä^en unterfaßten ^ loon Hn jun^ 
geteit burd^ baS kif^alftttt (Bt^iDefelgelfr b<r Xugenflietnf/ baS 
^Snm @Ab utä> Stet^ brö @ä)mMi anb ben ^fen mt^n 
^ttfied £)te SSieäc^n fittb aufttrüi^ «ft nid^t wn ben 3R4mi^ 
^n }u utiterf(|eiben; »entgas m(^t dos ben jiAngei^n* 

SSev nuft ein fij^ne^ aUed 9Sinn4Kn fär fan< Sammlung 
wünfc^t; mnf bied im S[röi^jial()r bcfoirgen, benn im ßaefe be^ 
@ommeYd bteid(^en iuüt, ©onne ttnb jRegitn bie an^enel^aien Sor« 
Un. £)te 3«nden ^^i^ t^ret et(len fRaufev l^aben npcft feinen 
mdgen 4mI$(Ie<l/ bod^ >iben iNe güögct ben oben befid^Tiebenen 
wetfien Sted Die äRaufer beginnt bei bfefen.^nben f<^on im 
2Cuguft ob'ev @e^tembet* ^h gel^t langem bpn Qt^tUn, tauert 
ben |>e¥b9 l(^inbur(!|^ unb enbet in ben S9Binterm#naten/ in i^?er 
Xbmefenl^eit; in einem mi(bem ^immeiCftridiie. 2(IS ^ofa @elten^ 
f^ett fttl^tt SSt^^tin änt niieifie @)ridart an; e».:tp«t ein SS^eibs' 
c^en^ foft f(^neen)etf mit einem rot|^Ii4ien 2(nf[uge an bet jBruft. 

DieSTmgeltauben bemo^nen^ffien unb ganjeuroya, nut 
bfn l^oli^n 9lorben nidl)t 3(uf U^en yeriobifd^en Strien befu^^n fi^ 
oiK^ bie Snfeln beS äRittiUfinbifd^^en SXeeteS unb im WnUt bie 
£ifften{anber t)on atorb-^^tfrita. 3n D^tfcf^onb ftnben fte fid^ 



10 

in aUm ebettin unb debirgigen @tpnUn, n>enn ffe nur SBalb 
IfaUn, unb ftnb ba me^r ober nxmger gemein. 3ä gelinbett 
SBinrem bleiben etnjefne l)m, bei garten %tS^m unb «ickm 
@(bnee t»erta{fen un§ aber aOe. 3m fublic^ Svantrdcb unb in 
Stalten foOen fte aber gar nii}t n>anbern» dlad^ ber j8rttt}eil 
ftnbet man fte ba famißentoeil, «do {te bte meifte 9{abrung ^nben, 
ähtt im @e)>tember begeben ffe ftd(^ (ufammen itnb t>er(affen unfete 
^ ©egenb in «einen ©efeBfcbaften vion lÄ— «0 ®tu(f, anä} wobl 
in ®d|^aaren wn 50— tOO ®tucf , meifi im SDctober^ n?o man fte 
oft am SEage gießen {tebt. 3m ^erbfi ^te^en fte gerabe nac^ SBe» 
flen^ im Srfil^ßng naclb £)fttn. @ie baben eine Sorltebe für ben 
@d^n>ar}n>a(b^ ber i^nen jugUicb burc^ feinen @amen 9lal^rung 
fpenbet S)te ©egenben^ wo Ztdtx, SSitefen unb «^oljungen ft<b 
befinben^ toerben t>on il^mn gern jum 2Cufentl()a(t gemdbU^ unb 
, wo fit einmat waren, fommen fte gern loieber^ um ba ju ntflem 
3b^^ 9lal^rung fucben fte auf ber 6rbe l^erumlaufenb^ entfernen 
' fid) aber ni^^ gern weit \>om «^irfie, . bem fte nacb ber Sättigung 
ju^iegen, ftc^ auf ben (^Scbflen S^aumen meber(affen, wo fte bann, 
t)om Saube gebecft, ntcbt eber aU beim 3(uffltegen bemerkt werben. 
Sisare 9la(btra^e l^a(ten fte auf bem ftarfen Z^t etne§ großen 
IBaumeS unb jwar met{l nal^e am @cbafte, um fo t>or äSinb unb 
SBttter gef4)fi^t ju fein. 3n ber iBegattungdiett aber ft^t ba§ 
SBeib^en auf bem 92e{te unb büd SRanncben bic^t babei. 3n ber 
^KbenbbSmmerung ftnbet man fte an ibren Stu^ipld^en, too fte bie 
Slorgenbämmerung n^eber wedft. 

6g ift ein ftbr fcbeuer, t)orft<^iger IBogel, ber t>on weitem 
fd^on bie brol^nbe ©efabr pebt unb, auf ber (grbe berumgebenb,. 
ben SRenfd^en fd)on in weiter Seme beoba^itet @te baben einen 
frfiftigen, fc^netten unb gewanbten fd&onen glug, fjnb aber we* 
ntger gefeHig, atö antere Saubenarten, unb bie nifienben ^aare 
ftnb jerflreut in ben SSdlbern. 3n ibwr gebenöart ftnbet ftd(> oiel 
9fegelm£fige$ im 3(udfltegen nacb 9tabrung, im Xudrufien 2C. 

£)ie@timme beiber ©atten ifl ein bumpfe^ Jg>ul^ ober^ul^, 
ioä) l()firt man fte feiten oom Sßetbc^en. @te bröcft balb €rfiau^ 



11 

ntn obct Unttn'Keit, Mfb/mie tut) Dor Ut SSl^tttnigv ein fnnU 
ged JBel()agen aud. ^at t)a$ Wl&nn6)tn ben 9tag fit bo$ 9le9 
gemal^lt, fo (ecft ^t^ faft vok unfere ja^me Saube> bte Zdubm. 
9la(^|l jenem lAft er aui|) no4) atibere SEdne l^foen^ tDte ttroai 
Z^M^l (u ruba! in ter 9la|e If^dtt man auid^ ne(^ ein fontcrbat«d 
Stia\^ptxn, rok romn e§ tief au§ ber Sttnge l^erauf fdfme. Dad 
Sllnnc^en ftl^t babei auf einem flarf en Xfte jKU, ofterd' in ehieir 
ettoaS se^Ocften ^telEung, bI£M babei ben ;RT0))f auf unb betDegf 
i^n fiarf. Hn tvtnb^iQen 9lorgen l^ixt man biefe Z5nt> totitt^ 
in bem ^aije. S$ot bet SSegattnng moc^t au(^ baS -IBtannd^n 
~t)erf(^!ebcne ?Wanöt>er, worauf biefelbe etfofflt. 

S)te jungen fXtngettauben pxtii>m wie bie JgMiu^uben/ ffcr 
(äffen ftcb (eid^t auffüttern unb bleiben^ wenn fte nur bir er^ 
2>Jaufer uberjtanben b<iben, am ßeben- !BKt bcn 3fltctt glfirft e« 
weniger, {te {ierben lieber ^ e^e fte gutter ju fid^ nebmett, wefl^ 
man il^nen ba6 gutter «inffo|)fen muf . 

3(ire SiebttngSfi^eire i^: ber @ame ber 9labeI|iotiartrn, weß^ 
balb fte aucb biefe aBdtber btfonber^ }U ilS^rem JCafentbattewAE^ten^ 
bier (efen fte t^n t>on ber Srbe auf. ^o befud^n fk (nu^ gr(xßge 
$(d^e^ S3uf(|^raine unb fiSiefeti an ben SBalbungen^ wo fit -im 
@amen ber @ra$arten auffuc^^en^ woitiit fte bie Sungen gro^ii& 
tem; anä) bie gelber, wo SBatjen, ginfen, SBicfcn, Srbfen, 
^oibeforn 2c. w^cbft; auä) freffen fte Wübfen, Seih unb'\f)anf^ 
au^ ben @am(;n ber S&otf6mtIcb (Euphor. Cyparissios). ^m 
3utl unb Xuguft fucben fte befonberS auf iölogen fiern^|)eibe{;» 
beeren, bie fte rn SRenge genießen, bamit auc^ i^re Sungen fttttem, 
bie bat>on ein febr belüated gletfcb befommen. 3m ^erbfl ffiegeti 
ffe auf bie Xedfer, um Corner utib aufgefallene ©fimereieti jß 
fud^en. 3n Saubwdlbern t^erfcbluden fte (Sid^^ln unb fßuä)tittn. 
3u ibren ungewo^nlicben 9labrungdmtttetn gebären grüne JBaum^ 
tnogpen unb mdnnlicbe S3(utbenMi^d^en ooniBucben, fletne @cbne(& 
d^en mit ben ©ebdufen; audb ^nollengewdcbfe , j. jB. Dorn Saxn 
fra^a ^ranulaia unb Ranuneulus ficaria oft in 9Renge* 

Uebrigeni befu^^n fte auc^ gern bie @alj|letfen/ nm ha 



1t 

fit fel^ feegtofg fi»b. 

@te nijfenim emfameti.SBaIt)e rtn)dn, wd^ nal^ bei S$}a(t»f 
Wtfnn, in tteinw g€ftlS>%rrt, fogdr otu^ in gwfeii »aumgar^ 
reu. S)a8 Steft Mt b(At> 10, balt» 100 %ii^ txm ber (Stbe tut;« 
ftxnt auf 9lat)€(I^Q(2' ober Laubbäumen. @te fangen oft me^^rete 
»ejler an |u bauen, wenn (ie tahti gcftckt würben, e(;e fie bad 
trd^e üaSenbm. jßeibe ®ätten tragen SKateriatien baju i^fam« 
men; bM Witibäm ifl ber üBaumeijier. kleine bunne 3n>eige 
«Hb Siti^tt^tn ^n irgeub einer iSournart werben boju \>tmmbtt 
£)a$ 9left tft ;temltd[^ fun^loi^, fat gan) i|o(att 3un)ei(en nei^men 
^e amSf m oltea (Stcbl^rn^ennejt ein, baö fte oben ))lattbrüdfen 
itttb bann mit einigett SHtifnn belegen. 

mä) SSoUetibung beS 92ei!e« legt bag SSietbcben i gier, 
etwas grffler oli bir ber gelbtaube. £)ie @d()ale iji bünn, l^ot 
^oren, bie beutlicb ju fel&en ftnb unb wenig ®(anj. S5ei i^ 
ter fiarfen JSBrutwattne fornmen bie (Sier in 17— 19S£agen an^. 
mt @äittn brüten abweilfetnb, ixilum \>üi, äRdnnd^n fein SBeibs 
4yen oQe Sage ^on 9 ober 10 Ul^ fru|) bi§ 3 ober 4 Ul^r 9lacl^^ 
mittags regelmäßig abl^fet ^ie Sustgen ftnb bis gegen ben Oten 
Sag blinb, |)aben einen üwü» unförmigen @^nabel, fd^mujig 
gelbliclie ^ße unb bie fleifc^farbige ^ant beS Xöxpni ift mit 
$f^tigen, blapgeiben 2>ttnen betleibet, bie bid^^ter alS bei b<n .l^uS» 
tauben ^ti)€n. ®zf)t XOeS feinen rid^tigen ®ang, fo ftnbet man 
bie er^n (Sier gewSfinli^ in ber ^itte 2()>rtl, wo bann bie ^m-- 
gen im SRai auS^icgeti. 3ur jweiten Sßxut maii)zn fte wieber ein 
onbereS 9le|i im^Suni, wo man bann bie 3ungen oor 6nbe Suli 
flugbor ftnbet. 

©ie l^ben wenig 8iebe ju il^^en Sungen unb lafien ftd^ 
biefelben üf)ru TLns^ unb SBe(imtttb 2u geigen, nel)men. Stimmt 
man i^en imr ein 3nngeS, fo wrlajfen fie baö anbere unb ge^ 
Un a fomit bem .^ungertobe pcdS* SSon ben Siern einmal oer- 
^(^n^t, h^m jie nic^t wieber unb wrtoRim fte. 

3u tl^ grüfiten geinben gel^{(ren: ber Baii ber falle 



J8 

<Falco percgTi«i8)yt)er Sau betts vb$t S^&^ntx^ abläßt (P. 
palnmbarfaßi)^ aud^ Ut tU^u fud^t fte beS !ßdd|^ auf, fo ime brr 
eaurnmotber unb bte Staistn, 3n ^tem ^ebcr ^ufl bii Satt^ 
' benlau^ (Pbilopteni^ baciihis. Näx^.). 

3^fe Söfib fiot, bö jte fel^r fcleu ntib DorfidS^ftg flnb, \>idt 
©(bwicrigWten, tnbem fte loon i^ten ^ol^e»Btften ben Sajer fid()(m 
in weiter gerne erblirfen. Slut «uf bem Xn^anbe äh tl^ren gleb« 
|{ns^))li7l^en gelingt eS bitoetlen^ fte }u SbeHifeff; au(|^ giebt eS 
aWtger, bte i^r Stucl^fen tdüfd^enb nad^Kil^men tinb pe fe leldjrt 
fc^ie^en tomten^ 2(n ben Gatjlrcfen unb t^ren ZtSnlplä^ fonn 
m<m fte ht @(bUngen fangen unb fte au$ bem .^interbalte f^ie^ 
ßen. An bem Ärdnf^eerbe trip man fte entweber SBKttag* um 
11 ober 12 U^r ober auc^ g(eid|y na4^ Sonnenuntergang. 

©ie l^ben ein ft^x wo^tfc^medfenbe« glcffd); ba§ ber t>ontg 
ouSgen>ac^fenen 3ungen gut gebraten fommt an äöttl^elt unt) 
SBol)(gefclS)marf bem ber SBalbfd^ne^^fe gleic^?. 25ie äuSgenommenen 
Suttgen geben ival^re Sedferbiffen. 

3n walbreid^en ®egcnben tl^un fte ^tn unb ttJi^ber am auS-- 
gefäeten, wie am reifen ©etraibe befonber« auf ben nd^^jten 
ÄedPern oft bebeutenben S^^aben, wenn fte ftcb in SRenge einfin* 
ben, ani) ba, n>o 5Cu8faaten t)on 9label^öljem gemad^t f!nb. 

f&lo^tauhe, Columba llvla. Brist. 

t|i bte befannte gelbtaube, (gelbflfic^ter), bte bei un8 in 
S)eutfdS)lanb tbeitö in einem )al^men^ tl^eit» (^atbmilbin äuflaabe 
angetroffen wirb« @ie ähnelt ber folgenben^ bod^ unterfc^Kibet fie^ 
f4)on in ber gerne ber toeifie ttnterrud(eii unb bie 2 febr beutüd^n 
fd^ümarjen £luerbinben be$ gtug^tS. ttebr^ena ^erxveifen wir um 
fere wertlj^en Sefer auf eigene 2(nfc^uung unferer getbtaubea. 

S>te edfttge ber wilben gelbtaube betrogt 13— »Vi 3oD/ 
bte glSgelbreite 85—87 3v ^A bem in Slu^ Itegenbeit glögel 
VA 3/4 3- bor ba» (Snbe be» 4— 4V2 ^ tongfen^ gierabitt ^d^wati^ 



lU. 

2<d, beftdrgttierR btttt^ind^ (tm.Cnbe lutj abgerutibet ftnb.' 3)a< 
2(iidetiiieberranbcl^en 10)1 ttttb tötl^lid); SteSciS brenttenb gelbrotl^ 
naäji auSm^ fafl ftum^ii^ S)te lucjen |Mmnugen p^ fmt t>on 
brr Su^euge auf ber SSotbnfiette bed'SwfS.Jbi^ fafl jur 4)d(fte 
l^tab, beftebert^ ja <tuf bet tnn>enbigen @eite tauft eine Siei^e 
Keiner Seberngan^ bii^ an^. untere, gußgelenf ^erab. Sine ^m 
beutung bcr befieberten %ü^t ber SatfdJ^tauben. 

^ann4)en unb SSeibc^n finb im Ztu^txn tpenig pon m-- 
onb^ tmterfd^Heben, Ie|tereg aber jieta etn>ad {letner unb fd>ma(f;< 
tiger/ e^ l^t t)te(. n^et^tger ^r^n am ^alfe unb ml weniger 9{ptl^ 
am «Kopfe; t>a^ 9ß,ol(^nblau be§ 9RanteI§ ift nid[)t fo rein unb me» 
niger f^^ny aUeS ^f^blau ühtti^anpt bäjlerer. SSü ben SungeU/ 
tpenn fie aud^ f(i&on erwad^fen ftnb, bie Se\)U immer nod) pl^ne 
gebern^ waS ftd^ na^) ber erftcn STOauf^r toerliert. Sie gelbpc^* 
ter maufern frul^er, aK bie anbern 2frten, ,fd)on im Suli unb 
beenbcn fie erjt tjor ^(nfang be§ 2Binter§, too fie bann am f(^6'n^ 
. ften au6fel[)en. 

. £)b unfere ©pielarten, weige unb weiögeperfte, aucfy unter 
ben mlben ftd^. finben, ift jweifcll^aft; baacgen fommen bti ben 
joi^mcn üon bunfelm ©d^war^blau ober, ©c^ieferfd^warj burd^ aHe 
Äbjiufungen jumÜRo^nblau, unb öon bicfem au§ bem fiid()tgraucn 
jum reinjlen SGBeiß, bann wieber üom 9totl()braunen unb einem 
burjfeln Äuvferi;ot^' jur lidf)tett 9f oftfarbe bi^ jum. erbfengelb, Zh 
anberungcn t>or. '2)ie regelmäßig gejeidjneteri. n>erben befonber§ 
t>on ben Siebl^obem gefd^Jfet unb benannt, eine felf)f lExäTuftge 2fb* 
Änberühfl tft Mi)alb merfwflrbig, weit fie un$ bie erjte ©tufe jir 
ben t)ie{faftigen Xbweid^ungen liefert, bom rein witbblauen ^eibe 
ttt anbete garben, nämlxöi) bie, wo auf bem mol^nblauen ©runbe 
be6 4SRantetö, nod(> an jcber geber ein runblidfjer ober monbförmf* 
ger fd^ieferfd^warier ^Ud \lef)t, an weld(>em bie beiben gtugetbins 
ben mel breiter finb unb jwei breite f4)ieferfc()tt)arie ^albmonbe 
btiben; bod^ ber weiße Unterrucfen ttnb noc|^ anbere ^ennjeid^en 
ber @tammraffe befunben bie 3(b{iammüng. S>ie SSaubenliebl^aber 
nennen pe-.&amtnerfc^la8li4)e (@. unf. STaf. gig,? K). 



IS 

@e{ten etfc^rint togegen eint Xbmi^ung unter ben i^äfttm 
gclbtaubcn, bei weld^cn ber U«ten*fen unb «örielm^t weife 
fönbcttt Üd^mo^nhlaix i^, beten : f^watje gMgelWJnber unjufam^ 
menlj^angenb nur au« gferfen befleißen, mti^t ba^r, bi6 auf be» 
onberS flefdrbten Xugenjlern unb ©cbnobel unb einen et»«« ge^ 
bmngenem ^^r))erbau ber ^o 1^1 taube tdufd^enb i^nli<l^ ft^n^ 
unb auf biefe Zrt würbe SRancber t^erfö^irt, bie ^o|>l täubt 
(CoL Oenas) ffit bie @tamninuitter unferet jalnnen^dbtaube ju 
^alUtir wogegen aber bie grofle Sterf^^icbirn^eit im jBetti^en unb 
in ber 2ebett«art jlreitet. 

SBunberbar, bocb nidS^t fetten iß bie 2(ii«artung ber ga^tnen 
^elbtaube mit geb^fubtem 4)ifiterro))fe. (Sin «Bfifd^el in bie 4>db^ 
gericbtetcr, ju einer «einen fpifefcgen |)aube (^oHe, ^nppt) t>tt^ 
eintgter Sebern bilbet bie erfte ©tufe bicfer Xbmttcbung / bie wei* 
ter in eine breitere unb tnbüd) in eine' feÜDt audartet^ beten ^e^ 
Mufeltc ober mit ben ©}»^en öorwÄrt« gebogene gebern nfd^t 
aQein ba« ®tnxä einnehmen, fonbern auc^ nö^ gegen ben dl^ätn 
JU IS^etablaufen. 

Qniliä) fielet man noib bei ben gal^men ^elbtauben tnef^tere/ 
beten Su^wur5e(n (aHein ober jugleicb au4^ bie 3e]^enrfi<fen) mit 
f (einen Seberc^en beftetbet ftnb/ woDon fid) betmand^en ad^« 
ten . wilben Selbtauben fc^^on <S:puren t^orßnben. Säti ben jab^ 
men Xtten mag nacb unb nacb biefe Sefteberung zugenommen 
baben, befönber« a\x^ cm ben @eiten ber dt^tn, unb fo erbliden 
wir biefe ?(u«artung bei ben fogenannten &atfcl^taobenv. unb 
wo nur bie gugwutjeln. beftebert finb/ wdl^Üen bie «feb^^aber 
biefer Siliere ben Slamen BttümpU. 

2)utd(> unfere gelbtaube aBein, obet burcb SSermifcbung mit; 
anbern ijieDeicbt bejlimmten au«Ianbif(ben JTrten fcb^int ba« ^er 
unferer fd^ecfigen, oft auc^ fo Derfcbieben geftatteten ^an^tan^ 
ben abiujlammen. £)ie ©ewo^nl^eit, gegflEimte Jk;auben in 
ti^fiufern^ &täUm unb S£aubenf4K%en gu |)a(ten, t)er(iert ft(b in 
baS graue Jflterti^um^ unb Xri^otele« unb9)Üniu« fpred^en bat)on 
al« t)on etwa« ganj befanntem. Qi toäu inbeffen febr intereffont^ 



tß 

totmb ^erfut^e mit mtt>ttf^lttn SSegattongen ber @tftttimrajTe 
bie »erf4n«t)emn Sartetatett mtbet ^uräcfsuffi^rm. 

2)te S<(^t<^i'^ tteffett tDtn tit if)tetn n^Ubett 3u^anbe iü 
tiid[)reren SS^eUtn be# (abliefen GutD^ad in ^Kengt. @ie betvo^nt 
bi< felpgtn ^fiten bee mitmi£nbif(^en aRmeS j. dB. t)on @äb^ 
fijoanttn/ !>0n Stallen, Stl^i^^^i^ ^^ (Büt^znlani, Mäf 
0Mt ftlfige 3nfe(n itnti SSeeied^ &arbinten itnb @icilt^it, 
SSalta II* 3L in ^trofn äßenge; femer bk gegenfibertirgenben 
4lu|len biefed ^Btorei»> bie ü a na rtfd|)eti unfein, gonj 9lorb^ 
afrita unb Xegppten^ Xften, namcntUtit) $erfien, in gro« 
gerer 3(ti}ai()l/ bi6 in bie fubiid^tK 9>rotitnien fRn^lanbi. 7tu6) 
im norblidi^en Sttrojpa l^aben mir ©untren i|)te$ Säorftmmten^ j. SB. 
auf mfl^reren Selfeninfeln ber Jtüfit 9lovn)egen§ <@. 9}anto« 
»«ban, 5Ratin:IS^>. 9lor». H. ©• 13« ber beutf^. Ueberf.)/ öuf 
ben garoern, ben @$etIdnbSinfetn, ben Orfnep^ unt» 
ben «^ebriben, nad^^ ^ennant nnb ^ati^am, auä)in ®rof^ 
brittannien unb SrUnb in ben feiftgen £üften)>romngen. 3» 
^eut fd^Unb mirb fte, auger am füblid^en @nbe bef^lben, in 
^rain^ bei SSrieft u»b im £)efheic|)ifcl^eff £ittora(e, nirgenbe 
anberd (etnHi beim 2)ur<;l^uge> aU in einem l^alb ober gan} ge- 
i&fyxittn äuftanbe angetrofen. iRur l^alb t^ermitbert feigen wir in 
ber WlitU twrn Dentf^^tanb unfrc aUbefannten S<(t>^äd^ter in ^imtn 
»Knig^ bef(l[)ranften d^ftanbe oli in Saubenfc^(<lgin, S£auben$ 
IjMislern Uoß auf 1)of)mjlL^xmtn,^itd)m, ©dj^offer^ unb iiof)m 
3(Mmtn, itö^ mt ba> xovf el» btefe in icx 9lal^e t»ett mmf^ü^n 
S^j^ungen^ in Ddrfern ober m @tdfbten giebt. 

Sn ben oben genannten ft&ibern, wo fte aW freie ^inber 
ber Sßatur leben, ffnb eiß gugt^flgel, bie ben SStnter unter einem 
»armern-^inttnel§flri(^ jubringen unb im %m^iat)x mn ba wteber 
in \\)t Jg«imatl^«lanb jnrurff^ren. ©ie m^ ben ©uroj^aifel^en iän- 
bern foKen über ba§ ^er nad^^ Xfien unb Xfrifa wanbern 
unb wn benen, loelc^ bie nÄTblidjjen 85nber biefer grbtf^eile be^' 
u^J^eHf b^EKui^tet man, buf fte bid unter bie SSenbeFreife }Sgen. 
^^ ftOen a»id^.meie boa gan^ Sal^r in ben ®egeiiben bleiben. 



xoo ft hxüttn. %}Ht^ wn Umn, nMd^ im füMiöftn Sin^ani^ 
Ml {teilen mm Wftx bet glilfle tmb t>k Zfjl&mt btxt>tmr^tn 
Imoo^nm, wtb Ul^auptet, i^ fte gegen ben SBtntet na<l(^@fiben 
jiel^n. 

S3et benen^ bie fei unS auf S^^firnien, @^t^n unb 
Xftubrnfc^ldgen tmo^en^ UmttH mati gar !einen Ztitb gitm SSeg- 
sage; {te ^aben fd) beffen gan^ mMhnt, u>et( fte t^iB ven 
ben a){enfd^en ge|)egt ttnb gefuttert werben unb felbff md) bei 
tiefem ®d^nee loor ben @(i)eunen unb auf ben ^jfen tl^r^uttee 
ffnben. - TtUt etnl^imtfi^e a:iiubenarten, bie j^rtiicbe Xurtel» 
taube aufgenommen; fdS^etnen ntdi^t ber Aalte, fonbern beS Suf^ 
termangeld t^egen n>eg)ujte|S)en $ benn in gelinbeU/ fdS^neearmen 
Sintern bleiben titele, namentlid^ ^ol^ttauben^bei unS* SSiei^ 
let4^t i{i aui} ber Xrieb jum 9Beg)iel[)n bei ber gelbtaub^ fd^wadt^et 
als bei ber Jg^obttaube unb ed beburfte ia^n nur Anregung il^n 
gan} ju unterbrucfen. &ä)on bie ®en»ol^nl^it, n>irb unter nat^rs 
It<|^en3(bbad^ungen, S^^f^n^I^^^^nS^n, in ©rotten unb großen ^9^ 
Un ber ^etfen jü leben, maä)t e» i()nen leichter, f!^ an unb in 
unfere ®ebiube ^u genool^nen, ba fringegen bie ^l^(taube in Sdf(^ 
bern auf S3aumen ft^enb, in i8aumf)(if)Un niflenb unb meift nur 
etnfam, jene aber in @efeUf^aften in Selfen^b'^n ni|let unb in 
jal^lreidSKtt ©cbaaren beifammen lAt. 

Uebrigend i{i ber 3uflanb, in vi>dd)tm bie ^elbtauben bei 
un^ {eben, boc^ nur ein i)alb {alfrmer }u nennen; n^enigllend nö^ 
lange fein fo gein)ungener, n)ie bei unferm übrigen «ig^auSgeflägeO 
bie bagegen wa^re ©clat)en ju nennen finb. SRan ^at inbeffen 
bie S^Ibtauben bal^in gebrad()t; bag fte fiä) an bie @efellf4)aft be« 
SRenfcl^en anfd^liefen, ol£)ne iod) i^re %xti^Ät ganj aufgeo)>fert gu 
IS^aben; benn fte. I^aben freien lESilltn bet)alten ftc^) hai)in ober borts 
l^in 5U begeben, n^o e$ H)nm am bejien gefoRt, ®ie lieben l^ol^e 
SDrte, b^er finbet man fte gern auf Z\)ütmcn, alten <S^i5^txn 
itnb Stuinen, bie i^re S^lfenmol|inungen re^^rafentiren unb Von m 
aai fte meiUnn^eite Xudfifige madfien. £)agegen gelten bie dfct^ten 
^auMaaben in ber 9{ege( nid^ auf« Selb, feften aui il^rem ®es 

staube. 2 



¥fl^^ M fb i« «Um Sitkii gr^tttart tmUB mtgm, inHm fit 

Viifrn4cn i^vcS ftuttcr*, €^r Mft^fmgem, «(t biet hi ber Semt 
«nbemjrt« aufsufud^n. @o {tnb ffe tann oli»ne9tu(f(e^ &üMtn 
flnporben; bo«!^ nic^f fo wafu Sü^dtttt. 

^MtfdimUd^ ^t matt »U Sd^taul^tt ^uer^ in Stalten« 
wo fte in SRengc in felfj^ea ®<genbin »ol^neit^ flffangeii unb 
^nn gcij^mt unb noc^ ben ii6rbtic^en edftibeni geb»i4^t 2Ciif 
bcmfdben Sßcge fontien loir wd) bie bieten @i>te(arlcii tcr ^ft». 
tauben orlMtcn ^en, tpril Mamtlid^ btc IRjfmer au<b Xaubcn, 
fa mc tötete anbete SSJgel in fojibaren SSogel^dufern unterbielten« 
2>er Srteb ^um SS^nbern hmtt baber audf f4)on langjl in tbne ti 
erftitft fein unb biefer Ztkb l^t fid^ nnr nod^ in einet unab« 
^nff^txtn Sebentert erl^aiten aU bei anbem l^aut^eflügeL 2)a| 
iiitotiUn Hüit wilber S^tbtauben auf üJM^en yeriobifcben 
Säuberungen S)eutfcblanb beritbren ntjgen, M ii^ i^ December 
1818 bei £)ffamnb im SBeimarfcben beftättgt^ wo ttwa 1000 Doa? 
mit einee eben fo ftarfen Uni^l Stäben unb :Dob(en erfcbienen 
tooren. Wim l^atte baiM>n mele eibgt, fte blieben eti9a bi< Wtittf 
Sonuat 1819, mo {te ft(|^ n>ieber entfernten. 

X)ie toitbe Selbtaube liebt tmit|gli(b bie amSReerr belegmen 
Seifen unb bie felfigen Jtuflen ber Snfeln, i9o ^1)U, Uüjk, 
f4Kotfe ober äberl^angenbe S^Mmdnbe^ mit oieien @dl)(tt<bten unb 
tiefen @palten; toeiten l^oblen ober großen ^elftn^totUn finb, b<f 
fonberS mo ber Seifen Dons 9leere befyutt wirb, bed^ auc^ bie 
fHOen Selfenminfel am £anbe felbii, wie ). IB. auf @arbtnien, 
190 fle überbauet in un)ab(iger ST^enge angetroffen wirbs bo<b 
ftnbet man fte nie |^o4^ im @ebtrge. einzelne (^p))en bob^r 
Seifen, t>on angebauten Sanbereten burdbf<bnttten, ober mit weiten 
Xifer^oclKn umgeben, fd^inen il^ am meijlen iu)ufagen. ^Slm 
tonn fit bal^r mit allem Stedj^te bie Seifentaube bei^n, benn 
fie liebt beiyteidlKn ®egenben, wet^n fie gleid^ gan^ fabl unb au4 
bie Umgiigenb gan^ tM>n IBaumen unb ®ebiif^ entbidft ifi. ®ie 
fe^t ficb aud|^ im wtiben 3ufiapbe md|K gern auf B&wm unb 



1^ 

f$fy[ looit bev |>9l^taitlbe ttnttrfd(^eibet, ixt nur immer SBot^er unb 
Baume ju t(^Yem ®4^u| unb ^id^efr^eit auffu^t 

2)U g^l^men Saubeti ftnbet man fa{i über aQe gäfnber t)er^ 
i^reitet, in weljt^en ©etreibe gebaut mrb unb bie SKenfcbenJ^aben 
ilnen aud^ eigene SBo^nungen gebaut ^ tt>ot>on n>ir mitn unten 
Ij^nbeln merbem £)b nun gleich unfere S^btaube mä)t feUen eine 
folcbe jBequemtidi^fett Derla^t unb bafur 'fyo^t 3;^ürme unb SRauetf 
ISm^tt xoäl^tt um fti^ ^n ben 9Benf4)en ju fonbern, fo l^at fte 
i^ ben Stieb jum SBegiie(^en loerleren« ®te aibetnod^ten in ' 
^^(en ober wenigjiend unter einer %tt von IBeba(^ung^ nie 
Aber in I(^^(e8 JBäumen. SRerftvärbig i{l nod^ ber Umfianb^ ia$ 
moncbmal eine einjelne Saube^ wenn e^ fct^on ftnfler i^, wi 
einem @4ilage in ben anbern ober gar aufS %tlb f)imu^ fliegt, 
unb man )un>etMn bann i^l^ auf freiem Sefbe auf ber 6rbe 
f^nb uttb tu jum anbred^enben fKorgen f(^(dfenb ftnbei. ®er 
gemeine 9^n mnnt fte Sßat^t tauben *>. 

3«n ^Betrogen t^t unfere ^^(btaube tiel mit ben anbern 
n^ilben Sauben gemein. @ie ifl au jkr|l flu4)tig^ ]a einer ber 
f^eSfien SJogd, befonber« n^enn fte gutter für ibre Sungen 
l^t ober toom IRaui^oget i^erfotgt toirb. 31^r gewanbter, fraf^ 
tiger unb au^bauernber g(ug ifi mit einem yfeifenben @aufe(n 
(nrig wtg oig n»ig dingenb) begleitet @ie f^^mingt. babei^ »enn 
fie red)t eilig ift/ bie Slugel in f (einem unb fdt^nellern, im lang^ 
ftimem Sltrge aber in n)eniger fc^neOem unb gtoßern ©d^lageu/ 
fa«n fo bie ©d^nettigfeit beweiben fel^r maßigen unb audl^ ganje 
6tred(en ol^ne aOe ^ud^lUwtj^mi unb mtift mit U^t aiiSgebrei;^ 



*) !02etne Erfahrungen i^teräber Itnb folgcnbe : td^ wo^ne in ber 9){ttte ber 
@tabt in ber Sli^e einef Zfyixme^ , be|fen grofe Kuppel auf me:t)reren @du^ 
len xul^t, übrigcnö »on allen «Seiten offen ift. Oben auf ben SBallen woh- 
nen mehrere ^aar f^tbtauben. Defterö, wenn ber fletne .^augröt^l fein 
Siebten lange audgefc^toirrt f)0Jt unb, bie ibrigen Rauben f(t)on lange i^r 
Sflac^tlager eingenemmcn/ fommt glei^ram ald ^^ad^gugler b^x t}oUem ^un!et 

, auf ienen S^^urm noc^ eine geflogen. Ob es nun immer biefelbe ift unb ob 
ei atte Sage geftbie^t/ wage ii^ m6it |u bei^aupten. — 

8* 



90 

Mm ©c^nnrnj but<^ bie Ruft fc^wurnnett «nb ft^ebett. lieber» 
^anpt macben fe befonberd bei f(bonem SBetter ntoncl^e artige 
»ewegungcn in ber iuft. 3^r ©ang ift jiemlicb gefc^winb, wo« 
bei fte juweiten mit bem (S^wanje unterwiirtft wippm (waft 
pe mit ber gamilie ber iaiib^i^tl gemein b«ben). Uebri^ertf 
Heben pe bie 9?einlic^!eit, ftnb friebferttg unb Mrtrdgit* mit an^ 
bem SBdgeln ünb nur bei ber S$er))(Mrun9 ober am ben iRefIplag 
giebt e$ unter tl^re§ ®Uii)en bi^meiten (Streit. 

©ie wilbe getbtaube mirb afö nicbt febr fcben jefAilbert 
unb bie ja^me b^^t bie Silbbett in ber 9li^ ^er 9Renf<^en febr 
abgelegt, ob fte glei(b bie Sutrauticbfeit ber ^au^taube ni^t be* 
ft^t unb ftcb bei 9?enf(ben anftebeft, fo ISft fte f[<b bocb au<^ 
nicbt gern in ibrer SBBobnung (lören. Sie liebt übrigen« bie ®e» 
feQfc^aft, bal()er fte^t man fte au^^ immer in Retnern ober grS^ern 
©cfellfcbaften auf ben gelbern berumf<bn>f rmen unb auf biefe Webe 
)U ibre« ®Uid^tn baftrt ftcb ba« Spricbwort: ,,SSSo Xauben ftnb, 
fliegen Rauben ju/' ÜRan ftnbet bteS aucb bei ben wtlben gelb^ 
tauben, fo ba^ nacb ^ericbten, ba too fte (eben, äftge oon otelen 
aaufenben angetroffen »erben. 

I^ai 9{u(ffen ber Selbtaube ^at Vebniicbleit mit bem ber 
^obttaube; man i)oxt e§ am bauftgften in ber IBegattungSjeit 
ober anä) im 3orn gegen 9lebenbub{er uttb im Streit um einen 
9le{lp(a^. ^em ISeobacbter werben bitfe Sone mit tbren SRobui 
lationen unb {Bewegungen oor unb na6) ber {Begattung batb mit 
ibren S3ebeutungen t(ar werben. @in furjeS $u fiofen ft« aber 
au«, wenn fte aufbraufen ober wenn ibncn pWfelicb etwa« ttn« 
erwartete« aufftößt 3>ie Suttgen, wenn fte fcbon eine lange 3eft 
ausgeflogen pnb, bebalten xfjx ^xeptn in einem fcbarf gezognen 
Sone bei. 

Diefe Rauben nabren pc^ im 5fllgemeinen oon allen 2frten 
be« reifen ©etreibe«, bod^ freffen pe bie eine tKrt immer lieber 
al« bie anbere, barnacb mod)te ibre golge folgenbe fein: Sein, 
fRapi^^ unb 9tfibfaamen, £infen, Sßiden, Stidfttn, 6rbfen, Jg)irfe, 
SBaijen, ©erße, ^afer, Stoggen^ oon aQen cultioirten Wirten unb 



Ibartin. eie Riegen gefea^fttk!) ju 0Xb^nS^f)tfii^n, fe. (mge 
bk 9xit piäft @d^nee it^, <mf tte Selber, Sämereien auffu^^enb^ 
)H(fen tte vetfent>en laud Un ^Ktlfen ttnt^apfeln, ttibem f{e 
Stengel imb ^atme jut Srbe ^tab^tel^en, iefen fte tte atsöge« 
faQenen itorner <^uf mh ttnk^m im ^i^ftm Slotl^faK feltfi bic/ 
toel^e.fte »uDetSimet xid4^ im Xu^ivf beS SSieli^ed fitiben* atAg' 
gen genie^n fie nut imSlott^faU, beim er ifi t^neti fd^dbltd^, unb 
felbji ben Sitngen, unmf geftUtert, imfb er tdbli^. 

Xufer.ben oitgegebenen @<iaitien f)t(|^ii {k aud^ bie Corner 
imb @amcreien )>telet tpttb^aclK^nbeii Wanden auf ben @to^peb 
uitb iBra^ocEerii, auf ^ben, an SEBegen, m ben Xbbangvn ter 
^erge tinb jn^tfdlKn ben Seifen, jiel^en audt^ ht^t^alb ^nf SSBalb- 
blöden unb in In^te ^Salbungen* 'Huf Htättn ftnben fte eine 
angencl^me @yeife an bem @aamen \>m Vicia ani^usiifolia, 
V. segetum, V« cracca u. a^ ^<>n £rviiui Monantbos ,. E. te- 
trasperinum, E. hirsotum, t)pn Orobus^ ^ ^nb Laihy ros - XrUtt 
unb' melen aiibern bulf^tttragenben ^pfanjen, furj loon einer fel^r 
grofien Stenge ^flanjen junb fogenaqnten Unfräutem> bie braußen 
toacbfen. ^af^tx fommt e$ benn and^, ti>enn langfl otted einge^ 
ernbet ift, fie bennocb aitf ben 2(e(tcm nadS^ fe|^r flei^g bie Heine 
©dfmewi auffu^en unb fid^ nocb gut ernabrw. Zu<b in fanbigen 
@)egenben finben fte immer no(l(^ au|er bem ^aibeEorn @dmerei 
genug ans ber ©attuQg Polygomim, Astragalus areuariiis, ei:^ 
nige Hxttn ocn AlUum u. a. m., befonberS aber bie @aamen be^ 
SBfilf^milcbarten, namentluib Eaph. Cyparissias, ^ie befudi^eri beds 
baib ba'ufig }>i^ ^<^^t, wo biefer fii^ ftnbet unb »erjel^ren biefen 
@aamen, ber ben ÜRenfct^et( 0ift i^, o1)nt aUtn 9)a(^(^l in 
großer SWenge. 3m ^patlS^rbfi unb im SBBinter jieben fte, mnn 
{ein ®dbnee liegt, tn bie ti^ten ^ESalbungen unb unter bie einjeln 
flebenben Sid^n, nm (Sid^ln aufjulefen, bie fte febr gern «er« 
fcblndten. @ie befudb^n and) bi» m^t gelegenen lidj^ten iRabel:: 
xootbutigen, um ben 9labelfaamen aufjutefen; andi i^eriel^ren fte 
SSad^bolberbeeren unb felbfi «|)eibelbeeren, bie fie auf be^ ^I5fen 
in. ben Salbungen auffudj^cn, bifoiiber$ ba um bicfe 3ett noi) 



fefn mf€* ©ctrefbc wrl^onbcn tfr 3n grmöitgelung t>ott &Smh 
itlen wrjcbren jte au<^ aüertei Herne SButielfnoHen g. JB. t>ott ber 
netnen Xcferjwtebel (Ornitbogalum), von Saxlfra^a gramilota, 
Rananctilus ficaria, Latlijnis tuberosus n. a. m. ttnb ob f!e fonft 
lool^t nii)t^ ®runed genießen^ fo ptcTen {te boc!^ gern bie f^ott 
gefcimten ^Äameit auS ber €rbe unb frejfen nid^t dllein biefe, 
fonbern autib bie grünen Jtetme berfelben, felbfl wenn pcb bfeft 
fdbon in bie QaatMxilapptn ausgebreitet ^abem &n Riefen unb 
gleicbjeitigeS ©dbl^ubern mit bem ©cbnobel, womit fit in (ocferm 
SSoben, aber ntcbt fef)r tief, bie eingeeggten &aamtn l^eroorbolen, 
vertritt bei ibnen ba§ ©cbarren ber ^übner. Jlleine Scbnecfen 
mit bem ©ebaufe t)erfd()lucfen fie; im 9lotbfaH aucb Snfcftens 
la^ioen, wieDrof. Stau mann, ber forgfffUige JBeobacbter, anf ufyxt. 
3ur SSerbauung t)erfcblu(fen f!e autb Reine &Uin6^n, @anbFdrner, 
Aalt, aucb gern Sel^m ))on alten ©ebduben, bie mit @rbfalgen 
gef^wdfngert ftnb; baber ftebt man ffe aucb ^f^ m bergleic^en 
ptcfen. 

3^re 9labrung fucben fte oft ©tunben weit, befonber^ wenn 
a ifj/tt 8ieMing«na]&rung betrifft, wie ttxoa ©rbfen. 3ur 3eit 
aber, wo tB überall SRa^rung giebt, bitten fte aucb «in< gewijfe 
£)rbnung in tbren Stabljetten. Sie fliegen namlicb fBormittag^ 
t>on 5 — 6 Vii)t unb t>on 8 — 10 ttl^r, bann »ieber be« 9lacb^ 
^mittag« t)on 3 — 5 ttbr unb aucb »obl noc^ ein 9fa( um 7 U^t 
banadf^ ümB, f^Äter aber nicbt mebr. 3tt ben 3»if<bf ^jrften ruben 
fte ft<^ au« ober fliegen jum ffiaffer, nicbt allein um ju tnnfen 
unb 5U baben, fonbern aucb <^n bem fanbigen Ufer tidne ©tein^^ 
ä}tn aufjulefen unb flcb dm SBSaffer abjufübten. Sn ben aRtttag«^ 
ftunben ftnb fle am untbattgfien. 

@te trinfen t)iet, am tiebften reine« Hare* SBaffer. ®ie 
ffecFert babei ben ©cbnabel in« Saffer unb fangen e« floßweife in 
ftc^. Sie baben ftc^ aucb im Saf^er, inbem fte bi« am S3aucb 
btnefntretett/ ffc^ einlaufen unb fc^utteln, aber tod() nicbt febr 
naß maclien; aucb (^^ben ffe ^d) im Staube, wie bie J^ül^ner. 
SM etnem fanften 9?egen baben fie ftc^ fo, baß fte abwcdj^felnb 



tan flft^rt ter ikun^t^tt auMbrciltn uti» f{4^ fo nafl mad^m 
Hut wtm a rni Sutter brattfleii fe|(t unb eine @((Hiecta(ft bte 
%tVbtT Ntasert, giebt man i^nen %utttT nnb mnn mon bfo Jt0r# 
nlTY fcbonen tm8, gmi^l^nt mm fit mi> m gefod^e Jtartoffelit. 
9ti ^infjngli^ 9t(il^rtind auf Um %att U^n fvt fid^ felbft bd 
gutem Kuner nt4^t ju ^ufe ^Iten; fie {tii^n, i^re SUHrit )« 
befunden, bocb ba* ^etb vor. 

Scr Unratl(^ biefer Xauben tfl fe^ fenntftcb an feiner f^ol« 
flfrmigen QMtalt, am metften wenn fie fauler JMrner gefrefen 
l^ben. 9t i^ batb l^rC unb fprjfbe, bieS vom Oenuffe ber 
fBaibNberbeeren; mei(ber, efel^aft, bbiufi^mari unb fe^r fltnfenb 
na4^ btm (Sknuft wn ^belbeeren. 

Sit wtlben getbtanben nt^n in ben Spalten unb ^% 
lungenl^ber, f^roftr ffelfm, befenber^ unter tteberb^ngen ober in 
grd0en weiten S^ö1)Un unb trotten, g^f^ in mtfftmn paaren, 
ober üuHf in großen ißcreinen beifornmen. ^er unterf^ieiben fte 
fkb ft1)t t^on ben me(^r in einjelnen paaren lebenben ^^taubem 
^iir lieben befonberd fotcbe Seifen ttnb ©rotten, bie unttn wm 
JWeere hefpult loerbetir nifien im fublid^n Stuflanb auc^ an fol^ 
<ben Sluf ufern, n>o unten SBaffer ifl/ unb bort, nne man be> 
ri4)tet, att(b auf 2t^urm«n ber DorfNrd^, anberSwo audl^ in 
atten b<HN Steinen unb in Ttegppten auf ben 9>9ramiben. 9la<b 
;9ennant braten fie autb in ben 2:^em auf ben fanbigen Obe- 
nen von SuffoU, um Sranbon (in (Snglanb) in ben Jt^mncben^ 
b<K^ten/ tM)n toelc|en bie ekb^fnr jSIfxti^ bie Sungen jum fBer^ 
tauf auinebmen. 

S>k gejj^ten Relbtauben gleicf^ au<|^ i^ren €itamme(tem, 
bafi fie lieber in ®cfeaf<baften a(« einzeln bei einanber nt^; 
lieber m ^obin aH niebern jDrten; baß fte etjfrung am Sltflpla^ 
gor ni^ t^ertragen Mrnien unb bei oftem ®t Jntngen lieber SUf&t^ 
me unb afte €(b(J!ffer wal^ien; toobtn fetten Slenfcben fommem 

. 3m 2lnfange bed 8r6|^ling$ beginnt bie fiSegattung mit aBe 
ben i>orbcf4)riebenen X^orfpielrn. S^aS einmal i^erbunbene 9>aar 
bleibt ictotobend iufammtn, benn Xutoaldmen babon ftnb feilen. 



^9bftaElMiii«ifie ImifHrt. 3n t^ 81i|rt bgfti |(e Mir t€M. 
@»fe fm^ mt bk liMsfii XAribnimt tmf, ttmai lAi^liä^, m 
Un e^tn halb ^k^^umpH, Mb hn§ßip^st$f (M tm 9^ 
rntt^t üli b^i Mbtxt), metft ^er WHii^ baiMMc^ älner ba 
MiU, mit einer tl^tin^ gianientcn, drcibeive^; ttii|(fle<f(9i 
C^^ooie, t»em Hit btt ^oM taube ftfyc ütjAii^. 2)a« JßetN^ 
hxüttt fe^t fieigig utnb bringt mit ZMmffmt »er €ltunben inm 
f!t|9Ki frfib V in« 9la(bmtttag 3 Ubr, in wüi^x 3eH {le ber Sau« 
bir ablofi^ bie (Sier in t6 bi« 18 S^n au^. ü^ m Qkine 
ben 4nbern )ti (ange auf (i^^ nuirlen, fo giebf et eS bunb «Hi 
tUi0enbe$ <|)eu(en (u w^ftt^n. HUt ^ai^tt fcblaft ber Zauber 
auf bem 9tante ober bid)t neben bem SIefle, um bie @4ttm jii 
bcfc^ö^n, unb (eibet nie bie ^Cnnaberung einer anbern Sdube. 

S>ie @cbaalcn ber ou^gefrocbnen Snngen n^erben bolb wi 
bem 9le{ie gefd^fft. jDie Sungen feben bapücb aud im ISimm^ 
{(eibe^ baö um bie bieten 3(iigen feblt, unb an ber ^bi^ ^nb 
fie ganj nacft Srfl nocb bem 9ten S£age offnen ftcb bie Xugen 
itnb an bcn nntern Stt^tikn f(btmmert bie nacTte ^aut bnr(b. 
%acb 8-- 10 SSagen brecben bie ^ie(e ber jiarEern ginget > unb 
@(b>9ungfebern b^r&or, unb f^ater^ etn^a nadi^ 14 U$ 16 S^en, 
i^rbrangt bad S^tt\>^ktiditn ber fil^tigen Sebern ben gelbii^en 
Slourn, inbem iebe einzelne gtaumfrber auf ber ®^t bor orbetü- 
(i4^ Seber onfftt^n bleibt, n>ebbe$ nocb ^ SM^>i an t^efw 
Sebern nocb a« f^beti ifl* Vnfangtii^ erm jrmen bie. Tütm bk 
MHrten 3ungen nocb 9 SISo^M^it biobnr<b; bann b^rt e» aber auf 
unb bie Sungen triecben fd^on au$ ber 3Rttte bed 9U|ie6 auf ben 
^mb ober in einen SSintei ber 9lftbö'bk unb mac^ fefiberbare 
^berben, menn man fitb ibnen nobert 3n ber erfbn äeit 
werben fte loon ibren Sltern mit bem merfioürb^en <)nai4artt^nr 
meicbtn ^utterbrei an§ bem ^ro^fe gefuttert; an beffen Stelle in 
ber Solge im tropfe ermeid^e Sämereien treten, bie nicbt feU«n 
mit Keinen @tein(ben unb Sebmerbe gemif^^t finb, bie fie il^nen 
unter angejjtrengtem Jtu^murgen glei^fam einfiD)>fen. ®ie leinen 
balb ibt'^uttcr fucben^ verfolgen jebo^b eint ä^it lang. nodS^^bje 



liiMitct Um, ^ ^ wdf ta» 9le9 «critfpnt 

Bnr ipoeitco JBntt tnadj^ ut^ftu %€Vbtw1>t ^twiljmliiit in bcr 
9t£^ M aUen Ste^cd dn muii, mtm Jh «tor M ^te mtin 
rbmplim wa, fo mtbett meUt fxifdft WlattmÜtn l^brigef^ft, 
un^ bie alUn, Dom Unrotl^ ber Sutigen oft ganj bcbedtten, to{i> 
bm bann mit ntiieni iDaumotenal belegt. (Ü ftOit ftd^ b«l^ bie 
Ko^wenbigfett ein^ nacftbe'm bai$ Ste^aar au^^togen, gleid^ bie 
^fier ya, reinigen. JiDie t^Ube Selbtoube foU ia]^rlt4» nur %SBm-^ 
Un m^n, nnb mit bei: erften (in füMicben Sanbeni) im Wtat^ 
te^nneni bagcgen machen bie ja^imen n^en^^end 3, bei gutor 
SSavtiu^ unb 9>^^e n»ol^ 5 Sruteii. 

£)b bie SEauben nun gteid^ t>iete gute Stgen^ften liaben, 
lii^ @ttten unb mm mSiiftt fagen eine fewiffe^art^eit M 
iBemtitbt beft^n, um fo me^r tmtxaftixt ti, wnn man i^ti 
bie Snngen nimmt, »obei eine fc|»einbare ®lnäfmnt^, bie man 
M feinem anbem Sogtl fo finbet, wal^rnel^mbar ifl. 

®ie l^aben übrigens me(e Seinbe, unter bem ©eflugel btn 
Sanberfalten uinb ben^ul(^nerl^4bi4)t^ benen fienurbur^ 
ungemeine @c|indle unb ^KuSbauer im Siuge entgelten ober xomn 
f» in sebtangten i^fen fliegen; bieietHge Saube ober, mld!^ fiä^ 
«betfHibeit l^t, n>irb meifl eine Sbtutt M $nlfen. Sl^re |[ur4)t 
im Um fEü^tigm Staubet ifl erfonnlict^. Vrof. Stainpann gieht 
biiion et« JBeifinel an. <Sr f4 nimSkiA eine Xmbt,, «om SBa«» 
berfalfni .l^lftig »erfolgt, fU) ini SPaffer f^m^w untertaucht 
«unb ^n emfr gilt imbern @teae, mtit wn ber ct^en^ n^ieber 
«UNftoii^ unb irorfen l^tmtpfgeilen. £en ^aucn beS ^ü^tf^* 
hü^i )u. entgelJHen/ i^^ mau eine Xa^ibe in ber SobcSang^ eine 
genfterfd^ibe burct^flo^en, um 0d^ iu retten, feiten fiä^^n fie 
aber in bid^belaubte 3mei^ «ine« JBoumeS, @ie Der^el^n red^t 
jnt bie Stimme iaJttä^, wun biefe bie Zntmiit eine« Staub« 
«ogeB anieJigen unb begeben fic^ bann fd^neU auf bie Sfudt^t. 
3(11^ ba weiblidl^ ^infenliHtbic^t (@))erber> fangt mom^ Soube 



«nb ttffe hxt fcefiebcrten fR&uUt frefffn gern M jarte «attben* 
fhifdf, mifyüb Txt and^ gern emanbet frcb bie jarteJBeute )u eiit^ 
mpm ftreben. 3m aSineer fucben au^ bit gto^ Sulmarfett, 
mnn bte 9la()Yun8 fetale, liite S^ube im €kb{afe ju emifcbem 

Side alte ^elbtauben flerben bei ftrenger Jtiftee itnb nid^ 
^intansltcbem S^tfer; eiti neuer fien^ei^, baf biefe BJget einem 
milbem Xlima unge^eren. 

TAt mlU Setbtaube, ba fit mOft feTyr ftbeu ifl, mrb mit 
bem ^te^gewebr erlegt unb in Italien in Stenge gefangen, 
^e iai)mtn ffelbflu(bter toerben in mantb^ ejfnbern an einigen 
bejltmmten Sogen be§ 3^bre$, in S^m^i)t ibrer ®d)4[blid)fett fit 
ben Zdtxiüvt, auf er tem ®z\t% erftfirt, unb Sebermann barf ffe 
bann fcbießen ; in anbern Sinbern tfl bie» nur^ ben Sagbbere^^g^ 
im jugefranbcn. 

2)a< SletfA ber jungen, bie man aut bem tiefte nfmmt^ 
'gtebt eine Itiä^t t>erbau(id)e, fraftige; für ®efunbe unb Jtranfe 
fel^t nabrbafte @p(ife; fetbfl bie 2CIten, mit ben JCtiiKben jer» 
{ioflen unb auSgefocbt/ geben eine wobifcbmetfenbe JCraftbrubf« 
a»an bolt bal)er nidS^t fetten mit Lebensgefahr bie 3«ng«tt ber 
wilben S^btauben au$ ibren 9leflern b^tab, um fte ju t>erf))eifen^ 
unb bie« iji aud) Urfa^^/ bof man ftcb biefer TM aU ein <|»auSa 
igeflägfl anzueignen gefucbt b^^t, wobei ibre Srucbtbarfeit ben Sltt- 
^en t^ergrof ern bitft. X)tt 9e(btauben)U(bt bat aber iiucb no<b bM 
®ute, ha^ jte nicbt fomi lofttt, mtl fit grc^tentbeild f^ bo« 
Sa^r bunb felbfi erb^U; ein ®runb mebr, marum man fte ibir 
aQe Sdfnber, wo Xcferbau getrieben nnrb, t^rbreitet ffnbit« 

Co wie aber iebe €a(be tbre Siebt« nn» Cc^ttenfeite ^t, fb 
aucb unfere getttaube, benn unverfennbar tfi ber 6<babfn, Mi 
fte jnr 3eit ber TiMifaat unb ber f mte tbut, fo tti^ bei ftorfer 
SSermebrung ber @(baben ben 9lu^n weit überwiegt, ^aben fidb 
eininal ganje $tuge auf bergleicben Vedfer, wo ffe fo gute Slab« 
rung bÄben, erjl eingefunben, fo fann fte nur ba« ^euergewl^ 
mit einem frafttgen ©c^uf, wo mebrere faSen, mit '<Srfo{g Der» 
jagen ; nic^it aber Kufen unb Sarmen; aucb fc^aben fie in ©Arten 



ten ®emfir<H<^ttimten taib auffeimen^en ©arten^m&f^fni. <Ste ruU 
niren aitd^, ba wo fie ^(Tujig ftfeeif; *ie Sffgdtdfd^ct htr* Xfep 
intfen beS Xaftti au§ benSugen, tfO(^ me^r Aber bteStrolS^A^ 
butc^ Xbtreten ünb JBerupfen, wcS^tb man btefe gegen Srflerrt 
burcli tdfng^l^in barauf befefltgte @tangen }n befdS^fi^ett fud^t 2Üer 
tJorf^tag, feine Sauben jur erntejett ernsufperren^ tft unaulfu^t» 
bar itnb jlrettet gegen bie 9{atur biefer Spiere. 2)ie <Stnf<(|Fr4fiis 
fung: ba^ nur ble, welAe Äecfer ^aben, eine gewtffe Xnja^l 1)ah 
ten bfirfeu/ tinb bte feine 2Ce(fer l^äben, gar (eine, wärt am Gnbe 
noc^ ba9 befte ICudrunftmiitel. 

Col. oenas. Mdnn. 

X>\t auffaHenbe 2Ce^nlic|)feit mit ber torigen ^at ju fielen 
SBenvec^felungen SBeranlaffung gegeben; t^ierju Fommt bann noö), 
baß einige bi$ etn>a auf geringe Unterf(!^iebe, j. IB. ben anberS ge« 
färbten ©d^nabel unb ^rugenjlerne , ganj bie garbe ber |)o^Itaube 
tragen, unb t>on biefen I)ie§ e^ bann, bie§ fei noc|) baö urf^yrung^ 
Itc^e Ä(cib ilfirer ©tammdCtern tc. erjl ben neuern Sorf(l)ungen 
war e8 tjergönnt, auc^ ^ier gic^t ju tjerbreiten. — Unfere ^o1)U 
taube ijl bemnac^ bei {iemlic^ gleichem Sangen» unb iSveitenmafe 
Keiner, b- f). fc^mac^tiger ober fd)fan!er als bie ein wenig jtarterc 
Selb taube. S^re ^auptfarbe ij! mol()nblau ani Unterrürfen, 
äBurjel unb an ben untern glügelberffebern ; ber Q6)nahtl ijl xotf)^ 
txd) unb gelblich, ber *j(ugen{iern bun fetbraun Unb ^at gar feine 
orbentlidf^e SBinbe auf ben glfigeln. 

3^te gange betrdgt W/^ bi» ISV, 3., bie »reite »•/, 
bis 28 3* Der @(^wani f)at ftaxh, breite, am (Snbe nur fe^r 
^ad) gerunbete gebern, bie Jttafen^aut i|l in ber Sugcnb rJt^ticft, 
imTätzt bunfelrotö, immer, befonberS l)interwait«, flarf mit wei^ 
fem ©taub bebecft. Snwenbig ijl ber ©d^nabel gelb, Sunge unb 
9Jad)en weiplic^- Die ©d)ilbtafeln ' unb 0d)ilb4)en ber guße ftnb 
blutrotlj), bie @oI;lcn weiplid), baS Ucbrijc blajrötljlid}, alle gu- 
gcn weißlidl) fleucht ober ftaubtcl)t. 



in etiHiitler 9ernHi|(^ne %üxh€n, nur bte Jtro)>ffibem bcr 9Um 
M^n ctwad ®lani, no^^ mtlft alber bU an Un ^ktUfeiten} etiu 
metaDartige |)o(itur ttlßlit bic im Dcrf(^e(niet| Stelle n^fdnibai 
garben terfelben. 

Setm alten 9tannd^n ffnt SUp\ unto ^(d md^nblm, Hr 
untere {^nter^aU unb tie |)aldfetten tauben^lfigv Sberrutfen 
tmb ®d^ultem af4^b(au; ber UnterrucTen, iSurjel unb bic Ober^ 
fÜ^manifebern fcbon mabnbtau, btefe bunfler unb jener fe|^r lidft 
gefärbt. X)ie ^rot>f9e9enb Don ber @ttrge( bi$ auf bte jDberbmft 
itert eine fcb^ne mit ®rau gebampfte $urt>urrotbe. £>ie %IÜQ^U 
betffebem unb Ui^tiu @4n)ing|dE«rn ftab. I^ m^bnlitau^; bte k|^ 
tem unb bte le^^n Steigen ber erfien nacb bem Si&dtn ju, an 
ber Stelle, n>o bei ber n)ilben blauen ^etbtaube bie beiben ^[Ifigek 
binben (leben, nur mit einigen fcbn^arjen Si^dfen, bie jene anju^ 
beuten fcbeinen, aber nicbt iufammen^angen unb aucb ni^^t weit 
Mnei(ben. £)er @d)mani tfl fcbieferbtau , über ber ^ttte mit ei^ 
ner ttxoa^ l\ä)Uxn unb am (^nbe mit einer febr breiten fcbiefer^ 
fdS^warjen JBinbe. Z\xf ber untern @eite M ®ö^wanii^ ftnb bie 
Sinben bcutlic^er gejeic^net, bie über einen äoU breite (Snbbinbe 
mattfd^mr). 

Dad SGBeib^en ifl oft tUva^ Meiner, bie Sarben matter, ber 
^epf nicbt fo fd)Qn rotb unb ber grüne @cbiOcr ber ^aldfeiten 
weniger ausgebreitet; "fyimn ä^nün fie bem einjabrtgen SRdfnncben. 

3m S^üb^ing ftnb aucb biefe Sauben am fcbonflen, im 
Sommer oern^anbeln ftcb bie fcbönen Sarben fo, bap man fte, mit 
bem SSogel im äRar) oergUcben, taum nod) tennt. 

£)ie 3)laufer fangt fd)on im '^ugu({ an, unb gebt fo lang- 
fam oon Statten, bag fte im @patberb{l nocb in ooller SRaufer 
unb erjl im S^ubüng audgemaufert erfcbeinen. 

S)iefe Saube ifl äbrigend über ganj (Suropa, ben \)o1)m 9lorben 
aufgenommen, fon>eit bie Saume no^^ feinen t)ertruppe(ten fßn0fB 
baben, t^erbreitet. @ie ifl ein Bugoogel unb nur als @eltenl^eit 
ftnbet man (Sinjelne in einem gelinben SGginter. @ie erfcl^eint bei 



mSft&f)tx a» bie 9}tnse(tatibe mb {ie^t m«^ fpHtt mQ a» tA^ 
enbe %thtmt obft Anfang» Starj ift fie ba unb t^erllft tm» tia» 
ge^en @nbe £)ctobet$ ober im 9l09ember. @te f ommt ht ((eitieü 
©efcDfcboften txin emtgeh SdmiHen; bte ^4) bann in etitjetoe 9Mb 
d^en auftöfeti. 3m ^^rbfl aber rotfen fte ^cb in Sterben i»# 
großen ®cbaaren jufummen unb j^el^en bann fi^rt. 9ie ^igin öüt 
Sage bocb burcf) bie Stift, Im ^nbfi gerabe na# Xbcnb^u, im 
Jriibialf^r gegen 99^orgel^. 

Diefe ZMbt ifi ein d(|Ker flSla(bt)«ge( unb toitb mtr b<t iti^ 
getroffen, wo ed Sßalbungen/ ober tvenigflenS Dieb Sä&Mu gfdML 
(Sit lebt inbeffen nicbt gerii in ben Stefen ber gro^n Sßdlber, f^m» 
bern me(^r nacb ben @eiten gu, v^löft t>on Selbem begreif 
loerben, baber in ben SSorbergen unb Selbbotjetn. «|>ier gel^ 
fte befonber$ babtn, n^o alte JBiunte^ {.IB. (Stdi)en, milbe Sinu 
Mfume u. bergL, wacbfen« ZtU SWonie mit 8ckbem unb 1^^ 
Vefien ftnb ii)t bie tiebffen« n>eU fife ba ibr 9lef[ auffcblagen farni 
unb n^dre eS aticb in ber 9tfi^ bi»r ffia(bb0rfer* <ßte ^tt fic|^ i«l 
aSalbe nut auf ÜBdumen auf nnb ff^ajtert ba auf breiten 2Ce(ltii 
um^cr, beforgt ^ler MfÜji xf)T gort|>flanjungßgefdf)5ft; benn auf 
bunnen, fd^malen fann fte n>egen ber jEBilbung ibret 3ö$e nMit 
gut fortfommen. ^ie ytafycnnQ fucbt ft< ^uf ber 6rbe auf lit^tett 
3)l%n, am 9tanbe ber Sßalbungen ober mo fonft bie Säumt 
einjetn flel^en. 

3Cuf S3dumen rubt fte au$ unb ibre ^la^eUt ift eine 
»aumb^b'c. 9iur wenn oiele beifammen pnb , to&i}kn pe baju 
bie ftarfen Tit^t eineS ober einiger großen na1^ beifammenfiebenber 
S3aume, wo {t(b bann mand^e an ben @d)aft }u brucfen fucben, 
ober ficb ber 8dnge nad^ auf Jtarfe Äe|le b^nfaucrn. Satb na<lb 
Sonnenuntergang ftnben fte ficb- auf ibren (Sc^taffteOen ein , aber 
mit 2(nbrucb ber SRorgenbammerung ftnbet^nan fFe au^^ toad). 

£)ie ^obltaube ift ein febr flud^tiger, gemanbter SSoget. 
Sm @ti^en auf Zt^tn trdgt f7e ben JCort>er mf)x aufgeri(btet M 
wagered^t unb lauft fel^r )ierlid^, bei iebem Qd^tittt mit bem 
Sopft ni(fenb. @ie fyit ubrigen§ SieblirigSbdume unb Siebling«« 



Sbänm {tut/ o^ ml^fen f[e^ befbnttrt in brr Sforgenfonne^ 
fttnbcnlAitd f[(Kn# t^^rgkfubtr otttien utib bic Segeitb uberfc^Mem 
3^r %lui iltUiit bem ber getbeaube fe^r, bedgteicben aucb ibt 
0«iia> b^ ifl tr nocb fdMIer SSenige fBoget mod^ten ße im 
fdmdkn glufte übertreffen, befDnbetd n)enn ffc ein Salfe Detfclgt} 
bttj f<:bte$r {tc ))ffilfcbrKa Doruber unb fcb«9enft flc^ b^bei mit ei» 
fiaunendtofirbiger ©emanbtbett burc^ bte btdbttn 3»>eige bet SMnme, 
0#ne trgcnbtvo an^iiüofcn. Sie i^ frieMtebcnb unb t>etträgltc|^ 
gegen anbere Söget M av^ gegen ifycti ®(ei4)en« £)ie ®dttett 
lieben fub iaetUcb. JBe^bf ein fübrt an, baß btön^tlen tmfft 
~ nMbrfcbeinUcb 3un<K — in SEburingifcben Sßa(bbjrfern 9^ un^ 
Ux hm S<^lbtaiiben eirtfinten unb ftcb mir ibnen be,qatteQ. 

3n ibter SebenSatrt l^at fit beinaj^^e eben fo ^ti 9tege(ma|ig» 
ieit mt bte Siingeltaube/ aber fte ift unru^iget, bleibt ni(bt fo 
lange au einer SteQe/ au4^ felb^ nicbt auf bem gutteryla^; fräb^ 
ftnHi t>on 7 — 9 nift nnb 9la(baitttag$ tH>n 3 -^ 4 Ubr ffiegt ße 
lüti^ Stttter out, erft^tnt gewdbnlM^ gegen SRtttag bei ^n &ali^ 
Udtn unb bei ber Srinfe in ber KittagSftunbe unb Xbenb» nodtit 
tttttiegang ber €!i>nne. 

3>ie Stimme btefer SEoube ifl ein febr gebdfmpfte» furjed 
^ttl^, bad iebedt^ feiten unb nur bei befenbern SeraniafFungen 
gebort wirb, n)te im Unn^iUen, Srftaunen k. X>ai 9tu<ffen bei 
Sauber tlingt faß fo mie bad ber Selbtaube mt: ^uf)tn ober 
^urf üb* ®en>ol^nli<b tont ed t)On einem l^oben Xfle l^erab. @t 
ft^t babei {iill, nimmt aber eine gebucfte SteOung an unb blifk 
Uu Stxopf auf, lauft babei aber nie fo im iSreife fidf brel^enb« 
n^ie ber Sauber ber Selbflucbter, um feine Saube b^rum. 

Sie (äffen {tcb jiemlicb leidj^t iäkmtn, am beßen gelingt eft 
mit ben 3ungen. » 

Sie f reffen betreibe unb ben Samen fol<b<^tr ^ffan^en, bie 
auf Ztättn im Selbe unb SBSoIbe xoa^fm unb f)abtn mit vorigen 
glei^^e 9}abrung* 3n ber ©efangenf^ft nel^imen fte t>ai gem^l^n^ 
lit^e Sanknfutter tu ftd(f« 



ttrfl He l^fiHtßxlbt iitir in »nioM^ilni iitfkt (wotn fk 
«tt4 tcK SlMien Ift^t), fo ^ fte aud^ nttr ba i« ^nbfar »^ i^<r* 
gbul^eii SBävmt angftto^tn mx^m. Seite. £cl(^r in oltin £Bdtt^ 
men o^r abgefiorbenen ftarfen TU^en, H\W in Selblaumin mm 
beu ium 9lefie benu^ti IBei SRan^il bamn nutfi {te oft fe^r tief 
Verab/ toenn {i(b bafelbft nur ein foIcbeS Socb beftnbet., @ie 
)Ctgen ftberbdni^t bei ter SSkb( M fiSrutotte« «penig digenftn^ 
ba {te bef^ntert in einem 3abre mebrere JBruten mocben nnb p 
jebet ein neue« SoA bebfirftn« & giebe baber ancb unter ibn^ 
ber ^Sfiltn w%tn üü @treit unb Ij^artnacfige Jtdlniyfe^ wenn ^ 
nm fD{(be fcben im t^^igen 2oi)xt befeffen baben. @ii nebm« 
wA d^vR bte loon @d)n>aris unb ©cunf^ecbten unb ^b^m inne«. 
gebabten ^oblen in fiSeftg, fommen fte aber beS^alb mit btefeii 
in @treit, fo sieben fie gen)obn{i^ ben furje^en. ^m ftnbet 
Ubit fol4)e 4>oblen t>on biefen Sauben bmobnt in aOerlei gro^n 
otten fBJiumen, in ©eben, Sf)>en, mlben Xe))fel« unb Ißixn* 
bäumen/ liebten^ Sannen it. 

eobalb bo« 9U^ gen^blt/ b^innt ber XuSbau, ber tok 
hA ben anbern Saubenarten einen funSlofen iUnmi^n bi{bet €itt 
9)Mr|^be teU büxu 8leifer(ben, mie fte ibnen ber 3nfaa bieteti 
fmt Sfivielcben mi ^mood tKrmifcbt, biSmeUen aucb nur an« 
trocfenem (Sicbenlaube. £)ie ®iipe unb Siefe ricbtet ftcb na<l^ bK 
^äi^t, bie. Je gtwit^lt baben* 

i^ai SSetbcben legt in ber Siegel S @ier, bie benen bei 
Selbtanbe gletcben unb worauf nad) 17 — 18 Sogen bie jungen 
fd^üpitn, wo man benn bie loon ben Jllten berouSgemorfene 
Qi^Mk unter btm SSaixmt finbet. iSDie brutenben ©atten lofen 
ftcb eioanber ab mie bie taprige Zxt ^$ Suttern , ba« gemJbn« 
litb tmeimal gef^ieb^^ mirb SSocmittagS unb bann mieber gegen^ 
Xbcnb beforgt. X)a« i&ntmdün ber Sungei^ Suttern itnb Xufa 
fftbmt ift mt bei ben SHbtanben* jDie 3nngen, bie fte au«^ 
fttbreh, lernen febr balb ibr %mtx felbfl fucf^n unb nun f4^reitett 
bie Xltcn »ieber iur neuen ißrut 

@te fangen fi^b^r an ju l^en ai« bte Singeltauben uttb 



nifttt piM tfeti it^neti «tHl nodf) 9itt «n» Smtge fp<eer im Sa^re. 
fMfrc^n 9em twrigen 3a(^re mii((^en t^ bte IHten in ttt 9^ 
aber 3 Sntttn in einem ®ommer. @4>on im Tipxil ftntet inoii 
i^re Qietr. ®ie brüten fe(^r eifrig, fe ba| man fie auf ttm 9)efte 
bei JBebutfamleit (etcbt ergreifen fann. 

^e 9torb in>ingt fie immer toMtt ein anbereS 9Ieft {O 
jjeber Snit ju fncben, n^eil ed uon ttnratb gang oerpeftet i{t. €lie 
fhtb ba^er gegtpungen ein anbered ju fn(ben unb ba< alte erfi 
^ funftigen ^atftt mieber etnjunebmen. Sßar bie S^l^lt enge 
tinb tief, loo bie Sungen ausgebrütet )9urben, fcy ftnb ni^^t fetten 
Saucb« tinb ^cbnHinjfebem gan) mit itotb befcbmu^t, waS mra 
0fi no^ an ben fcbon SBo^kh lang ausgeflogenen Sungen f^M 
fann. 

3tt i^ren ffeinben, bie auf fie immer Sagb machen, ge^rfr: 
let |>ubner^abi4^t (Fale« palumbarius) unb ber Xauben« 
falte (F. peregrhvs), benen fte nur burc^ bie f(|^eumgfte Stulbt 
unb burcl» funßli^lt^e ©(^»enfungen bur^^ bie 'fronen ber ANfttmi 
hitioif^en tonnen. fiSiSmeilen n)erten fie auä) tMHt (Suten über» 
fallen, din fd^Ummer getnb für XU »nb 3ung tfl ber iBaum« 
marbetr unb ber ®teinmarber, feltener 3ltiffe unb SB^it^ 
fdn, bie 9^ fo (eic^t nic^t fo ^od^ t^erjletgen, ebet no^ ^. 
Jla^ea 

3n ben Sebern ifi bie Sau ben (au $ (PUlopteriifl Bacului) 
i^ft in 9ienge ju ftnben. 

%W fc^ue Söget ftnb fte fdl^mer gu f(^ie0en, bodb ni^t fo 
fcbwer aW bie SiingeUaube. '3ung laffen fte ftcb auf bem Speien 
'fd^ufmdfpig anfc^Ieidi^en ; aucb unter ben turnen, auf mld^n 
fie ftcb gern nieberlaffen, unb an ibren Sr^nfipld^en tann man fte 
bei 9orftd^tigem ^nfleOen fcbiefen. Sen Sanbmann fdl^uen fie 
wenig unb laffen beren SBagen giemticb nabe beran tommen. 
3dger, bie ibr »iirffen taufcbenb nacbmacben tonnen, foUen fte 
Ui^t a\i^ einem S3erf}ecf fcbießen tlfnnen. 3(tö jagbbareö ®effige( 
geboren fte wie anbere Sauben jur niebem 3agb. 3tt ®<blwgett 
an ber SixänU ängebrad^t ober Dor ibten Stefiern^ gefieSt, fangt 



83 

man {te Ut^^t Ztx^ fann man ein ©amfäcfc^en an eine Stange 
iinben; bie bis jum Sod^e teid^t^ biefeft f)&lt man \>ot, inbeffen 
ein anberct jlarf an ben »aum f^lägt; bie fo etfcl^redfte Saube 
ei(t Ifinavi^ unb wirb nun in bem ©amfacF gefangen. Xuc^ burd^) 
geimrutl^en, r>ot ba« Sleji gejiecft; laffen jie fiö^ fangen. 

SBo ti t)tel giebt^ l^at man {te auc|^ auf eigenen beerben 
gefangen. X>tt 9>(a^ baju h>at entn^eber eine SalsledFe beS äßilb« 
jprefö, wo fte ftc^ be« ©alje« wegen gern aufhatten, ober Sranf^ 
|>ldge, ober man legte aucb auf einem Ttdtt na^e ^m ^olje eine 
©aljledfe, eine fogenannte gangbaije, eigenb« für fte an. ^ier 
würbe bann noc|) ein Xauben^eerb mit 2 grofen langen ©arnen 
ober SBdnben, at^nüi) benen beö Ärammet§ioogel()eerbe8, iod) größer, 
mit weiten unb \>on jlarferem 3wirn gefhricften SRafc^en, aufge^ 
(teilt, aud^ einige bfirre JBdume gunt Xufbdumen ffir bie Sauben 
babei aufgeftellt. Sn einiger Sntfemung ftanb bie ^üttt be§ 
SJogeljlctter^ in ber Srbe unb bie obere ^dlfte t>on grünem ©e- 
jlrdu^e itmcd)t SSorl^er fcbon muß tnan ben juFfinftigen ^eerb 
mit allerlei gutter betreuen um bie Sauben \>a^in ju gewönnen. 
Semerft man bort nun t)iel Sauben, fo fleltt man jur Srntejett 
ben ^eerb auf, woju man <md) mt\)ttxt (ebenbe witbe Sauben 
unb in Ermangelung berfelben wilbblaue %übfl&d)tet mf)mm muß, 
bie bafelbfi angebunben (aufgeldufert) werben unb ftatt So(fo5gel 
bleuen; auii^ auf bie S3dume werben weld^e angebunben, eine 
tommt auf ba§ 9lubr. @o wartete ber ^ogeljleller anfommenbe 
SaubenPge ab, unb rädfte n\d)t eber ju, bid ein rec^t belol^» 
nenber Sang ju madigen war. 2)ann mußte bie @a4)e mel^rere 
Sage ru(ien, bie ftc^ wieber Sauben Eingesogen fyittm. 

Das SUifc^ biefer Sauben ift fel^r jart unb wol()lf4)medrenb, 
fo^ baß man eS nod^ bem ber Slingeltauben ooriiel^t. SSor» 
}ügli(|^ ijl es baS %Uxid) ber t>oIIig flüggen Sungen. 9Rit SebenS^ 
gefal^r ertlettern beSwegen arme Seute bie S3dume um bie Sungen 
auS}une()men unb fte ben £edFermdulern ju t^erfaufen. 

Sa, wo eS loiele biefer Sauben giebt, foQ man äud^ orbent^ 
li^e @e^ege für fte anlegen. SBon bicfen fernfaulen SBaumfc^ften 

Xaube. 3 



3a 

i^SS. t>Dn liefern, Tlt^ptn k., .t)iW man 8 bi« SVa Su^ lange 
@tu(fe au§^ \)txfitf)t fte mit JBoben unb S>e(fel, einem Slug(o(|^e 
tinb @t^t)ol}e toor bemfelben unb nagelt folc^e an ben Daumen 
fejl/ legt t()nen aud) eine ©aljlecFe ober fogenannte SSatje bafelbfl 
an unb forgt bafur, bap bie Stauben bafelbfi bur^ ni(bt$ gejlort 
Yperben. Sm erflen Sabte Id^t man alle Sunge ausfliegen ^ unb 
nacb einigen Sabren foUen folcbe Saubengebege febr eintrage 
l\6) n>erben. 

@ie nu^en burcb bad SSetiebren ber @aamen mancber Un« 
IväuUx unb fcbaben nur einzelnen ^derbeft^ern m man4)en ®es 
treibearten unb anbern angebauten ®en>acbfen bei ber Zni^aat 
unb ernbte j. S5. bei Sfübfen, ^aibeforn, ginfen, Sein, ^anf 
unb bergl. Und} bem Sorflmann tbun fte bei feinen 92abeIboli« 
anfaaten öftere @(baben unb {mb oft nur mit ^ube baioon ^u 
t^erf^eucben. 

Cok turtnr. JE/ittit. 

SIefcä nieblicbe Sbierd^en ijl in ©eutfcblanb unter unfern 
wilben 5£auben bie, fleinjle 2Crt. S)ie meijie 2Cebnli(bfcit f)at fte 
mit ber bei unS befannten, aber aud £)f}inbien unb (Si)\ncL eim 
beimifcben gacb taube (CoL risoria). ©ie jlebt ibr febr nabe, 
fo ba^ fte ftcb aucb mit ibr obne gro^e @cbtt)ierigFett paart unb 
frucbtbare äSBajlarbe erzeugt. 

3m 9?um)>fe ift fte faum ettoag ftdrfer atö eine SßifleU 
broffel; ibre Sdnge 11^/4 bis 12V4 SoH, glugelbreile Äl^/^ bis 
82 V4 Soll/ ber tttoa^ lange ©d(?njanj l)at txn flarf abgerunbeteS 
enbe, »eil bie gebern naä) außen fiufcnweiS an gdnge abnebmcn, 
fo baß bie (Jußerjie über V2 3oU fürjer ijl als eine ber SKittel^ 
febern, welcbe 4^/4 äoH lang ftnb; fte ftnb am ßnbe abgerunbet. 
S)ie Slügel bebeden rubenb ben ©cbwanji bis auf fein le^teS 
Srittbeil. 

2)er ©cbnabel ijl Ikin^ fcbw«b/ gerabe, über ber 9Ritte 
ftarf eingefcbnurt, mit folbiger, barter ®pii^t, bie ftdS) febr wenig 



3S 

obto&xtö fenft, 9 ginten lang, Wwarj, on ber SBurjel juwctten 
brdunlid^, in ber Swg^nb bloß fd^warjgrau mit lichter ©pii^e. 
Snwertbtg tjl bcr ©c^nabel nebji Sungc tinb StadS^en ffeifd^farbig. 
2)ic 5lafcnlöc|)er finb fel^r Heine füii^ti bie Jfugenlieber unb ein 
ÄreiS um biefelben ftnb unbefi'ebert, feinwarjig unb blag taxmeU 
^inxotf), beim alten 9Rannd^en gröger unb töf^n al§ beim SOSeib^ 
eben, bei ben Sungen aber wenig bemerfbar. 2)a§ Äuge ijl nicbt 
groß, "^at aber eine außerorbentlidj) lebhaft gefärbte 3riS/ namlitft 
ein brennenbeS, an ber ^npiUt mebr in§ @elbe unb nadt^ außen 
in 9?otl^ ubergebenbeS Sfotbgelb ober geuerfarbej bei 3ungen t|l 
ber Äugenjlern braungrau. 

2)ie Süße ftnb Kein, etwaS jiammid()t unb weid), bie ©d^itb^ 
eben unb ©d^ilber blutrotl^, bie ®ol}len grau, bei ben Sungen 
ftnb bie Sarben bldffer. 

2Cm fd^Änjien txfä)t'mt biefer SSogel im SrubltngS?leibe, 
woju feine nieblidbe ©ejialt, feine fanften garben unb bie ange^ 
nel[)men Seicbnungen baS 3bnge beitragen. 2)a§ alte 9Rdnnd)en 
mit feinem brennenb gelbrotben 2fiigenjlern, ben lebhaft farmoiftn^ 
rotten, blau gemifcbten, warjigen 2fugenfretfen unb feinen bluts 
rotbeu; befieberten güßen iji auf bem ganjen Öberfopfe, am ©enidf 
unb bia auf benSladfen \)inob fe^r fd)ön l^eHmolSinblau; bieSögel, 
baS Äinn unb bie ©eiten beS ÄopfeS fanft rßtblicb grau; an 
ben Seiten be§ Jg)a(fe§ (leben in einer b^DmolSinblauen Umgebung 
3 — 4 ©d^id)ten fammtfci()warie, an ben gnben gldnjenb ftlber* 
weiße gebern (beibe garben t)on einanber getrennt), fo baß fie 
eben fo ml gefclf)loffene, monbförmige aufwärts gebogene, abwecb- 
felnb fcbwarje unb weiße Sfeil^en bitben. 25ie gebern be§ £)ber^ 
riJrfenS ftnb im @runbe afc^grau, fdj^wdrjlidl) geflerft; UnterrudPen 
unb Surjct tief afcbblau, an ben ©eiten in 9Robnblau über- 
gel^enb mit liebten Äanten; bie Jtel^le', ©urgel, bie Äro^)fgegenb 
unb bie Öberbrujl t)on einer fd)önen, fanften, purj)urr6tblicif)en 
SBeinfarbe, erflere am li^tejien, ber ^ropf am fcbönjien. 25ie 
©cbulterfebern, bie Meinen glügelbecf febern , bis an ben breiten 
beUmol^nblauen SJorberranb, be§glei^en bie übrigen ©erffebern 



36 

auf Um f)xnttxn Zf^tilt bed %l&itli, ntbft ben ©Zwingen ber 
brttten unb einigen ber itveiten £)tbnung, ftnb id)waxi, fcfton 
fcl^ieferblau angelaufen mit iura Sl^ieil ^4 3oII breiten ^eberfanten 
t>on einer itf)x lebl^^aften, l^^ellen^ getb(i4)en Stoflfarbe, in weld^er 
meiflend baS @6^toaxit ber ÜRitte am @d[)afte in einen fpi^en 
SBinW enbiflt ©ie übrigen ©ecffebern auf bem aSorbertlS)eiI be8 
Slugeld/ and) bie 6 er|len @(^n)ingen }n>etter £)rbnung mit i^ren 
großen £)ecffebern ftnb fd^dn l^eOmo^nblau^ bie großen @(i()n)ing'- 
febern fc|)tt)arigrau mit graulid^em @<Sfum(i()en. Zm ©d^wanje ftnb 
bie beiben SRittelfebern f((^n)ar}grau ol^ne toti^t Spi^e, alle foU 
genben aber fc^ieferfarben mit n>eißen gnben. 2Cuf.ber untertt 
@eite ift ber Qd^roaxn f^toaxi mit weißen Snben unb weißer Sin- 
fajfung axi ben @eiten. 

2)a8 Sßeib4)en tji etwas Reiner unb weniger Sd)5xi, bie 
Sarben matUx, unb i{i wenig loon ben iungen 9Rannd[)en ^u nn- 
terfd^eiben. 3ett, SBitterung unb ©ebraucb entjleHen auc|^ bei ben 
ÜRannd^en bie fc|^5nen S<^rben, waS f4)on im 9Rai anfangt/ unb 
fo i^ baS J^erbfltleib auffaUenb fc^lec|^ter. 

£)ie SRaufer fangt bei ben Tiittn im 2(uguft an unb gel^t^ 
wie bei ben anbern S£auben, (angfam t>on ®tattzn, benn fie t)er' 
laffen unfere ©egenb im üolleii geberwecbfcl unb feigeren im ^o(fe^ 
jeitfleibe, baö wir oben befct^rieben, jurucf; bei ben rucffe^irenben 
Sitngen ift bieS meifi nod^ im SBed^fcl begriffen. 

SRerfwürbig ift xiod) bie Safiarb^ Turteltaube^ auS ber 
§Ber))aarung ber mannlid^en SEurteltaube mit ber weiblichen &a^» 
taube (ba^er Col. risoria hybrida) erjeugt, bie ftcb au6) wieber fort^ 
pflanjt. 9Ran trifft fte l)kx unb ba als ©tuben\)ogel. 2)ie Sungen 
ä^ntlti balb mel&r bcmSSater, balb mebr berSKutter, tragen aber 
üon beiben bie garben, Ij^aben iebod[) eine ganj anbere ©timme. 

£)ie SEurteltaube ifi weitbin loerbreitet^ nid^t allein xxtduxopa, 
fonbern auä} in ganj 2tfien, im gemäßigten Sibirien, in 3tts 
bien, gl^ina unb 2ffrifa. Ueberall ift jte nur firtc^weife ju 
ftnben, fo and) in 2)eutf4)lanb unb ben benachbarten ganbern. 
3n ben mittleren unb füblid^erenS£l^eilen unfereSSSaterlanbeS giebt eS 



87 

'aber mcle, namentti^ in walbigen ©cgenben, an Strömen unb 
glfijfen, wo fte oft in bcbeutenber 2[njaW wobnen. 

@ie i(l ein 3u8t)09el weicblicbet Art, baber fte anä) irnter 
ben übrigen Sauben fpÄter fommt unb jeitiger wegjiebt. Selten 
fommt jte t)or SRitte beö X;pril, worauf ber Surcbjug bi§ tief 
in ben 5!Rai bauert. 3tn Äugujl fammeln jte fiä), unb im ©ej)* 
tember ftnb meijf alle fcbon fort. 9lad& ©ecbftetn'8 SBeoba^^ 
tungen foQen fte nicbt bad ganje ^al)x, wie bie anbern Stauben, 
gepaart bleiben, ©ie SWdnncben fommen audj) jlet§ eber al8 bie 
3Beib(|)en unb jieben aucb meift f ruber fort, inbem man im <£>erb{l 
bei \f)xm ©urcbjugen nur ffiJeibdf^en fcbießt. 

2(W eigentlicber SBalbwgel fucbt fte felbfl auf il^ren Bügen 
gar ju fable ©egenben ju t)ermeiben. Am liebften fuc^^t fie jum 
Äufentbalte walbige SSorberge, al6 jufammenbangenbe einfame 
SBSalbungen. 2)ie SBalber an gluffcn unb Strömen fd[)einen xf)x 
befonberS jujufagen. ÜRan trifft fte in Saub« unb ©d^warjwdl- 
bern, befonberS ba, wo üiele giften wacbfen, beren ©aamen fte 
üorjuglicb liebt Sunge £)icf üngen unb 1)o^ii StangenJ^ol} ftnb il^r 
angenel^m. 

£)er 9labrung wegen b^lt fte ftcb ni^t allein im SBalbe unter 
SBaumen ober ®ebüfd)en auf, fonbern baufig anä) auf freiem gelbe, 
weit toom SBatbe, auf ber @rbe Slabrung fudf^enb. 3m Srubjabr 
unb jur S5egattung§jeit ftebt man fte el^er im SBalbe unb überall 
an mit SSdumen unb ©ebufdb befe^ten Sääd^n unb ©rdben, im 
<|>erbft bagegen b^uftger auf bem gelbe unb in freiem ©egenben. 
2)ie 9la(btrube l^dlt fte in bicbten Sßalbpartien auf einem ftarf 
belaubten S3aume, wo fte ^ ein tjerftedfte« ^lalid^tn fud)t, nie 
^tf)x bo^. SHa^ Sonnenuntergang begiebt fte ftd^ babin unb be$ 
SageS 2(nbrucb wecft fte wiebet. 

66 ift ein U^x liebenSwürbigeSSEbierdf^en/ ba$ burd^ Farben, 
©efialt unb IBetragen ben Ißeobad^ter einnimmt. Sd^abe, bafi f4)on 
am tobten SSogel, ia felbfi am au$geflo))ften loiel Don ben garben 
verloren gebt. 3m greien, fowie in ber ©efangenfcbaft mad^t er ftcb 
in allen feinen freiwilligen ^Bewegungen unb jierlidiier ®ewanbt(ieit 



88 

fe^t lieben&ofirbid. SBad SBunber, wenn bie TilUn mb felbft bie 
Steueren bie Turteltaube al§ ein Iiebli4)e8 SBilb ber ©anftmutb/ 
©ebulb) Äeufd^beit, gegenfcitiger el^elicber 3<Irtltcl()!eit unb SEreue 
wd^ten, bal&er fd)tießt aucb unfer ^öltp in bem ©ebic^te: etegie 
öuf ein 8anbm<Jbcben, bamit: ;,Unb im S33ipfel biefer Äirc^l^of-. 
ginbe, 9liil ein SurteItauben})oar!" — 3n ber flanjen Surf ei 
iDtrb biefe Saube geod^^tet unb gefront. @etbji bie Stegterung 
nimmt ^^ ibrer an unb jal^lt ein gewiffeS ?)rocent für ben 2Cbs 
gang an ©etretbe, ben bie SSurteltauben burcb i^ren graß t>erur' 
\ad)tn, woran fie nicbt gel()inbert werben. 3n bem ^afcn t>on 
6onftantinope( fte^t man ein ^eer loon S£urteltauben nad^ bin 
©etreibefcbiffen fliegen, um ft^) bort ju fdttigen. Sliemanb wel^rt 
fte ab^ ba^er loerme^iren ffe jicb a\xö) fo jlarf, wie fonji nirgenb$. 
Unb ba man fte l^ier anö) gar niäft t)erf(t^eudi)t, fo jtnb jte bafelbfl 
fo breift, bag ffe ft'cb auf bie StSpft unb ©cbuUern ber SRuber* 
fnecbte fefeen. (ftippolb unb gunfe, neues Slatur- unb Äunjl- 
lerfcon S3. 7. @. 178. 5Reue 2tufl. 1818.) 

S^re ©tfee auf äBdumen jtnb jtarfe Äefie, auf totl6)m fie 
gern ber ftdnge nacb l^inlaufen unb babei ben Äorper in meijl 
wagerec^^ter (Stellung tragen. Sl^f ®ang ijl Ui6)t unb jiemlicb 
fcbneU, bie jierlicben ©cbritt(^en, meijtcn§ mit einem leicbten Äopf* 
nirfen begleitet, ©ie jieben babei ben ^afö jiemlicb einj erblit^ 
f en fie iebodj) etwaö ÄuffaUenbeS, fo verlängern fie ibn, ttxva^ ryot-^ 
wdrtS gelegen, unb bag {(eine muntere £d))f4)en wenbet fi^^ m6) 
allen ©eiten. 

©ie fliegen ungemein f^ineU, leidet unb gewanbt, burd^flie* 
gen bie SBaumfrone ol^nc anjujioßen mit meler ®efcbitfli4ifeit, 
unb entwinben ficb fo ben flauen eines befieberten SRduberS. 

©iefe Rauben ftnb jwar febr gefeHig, bocb fielet man fit nie 
bei uns in fo großen ©cbaaren als bie ^obl tau ben. 

Dag übrigens eine innige Änbdnglic^teit jwifd^en beiben- 
Satten fiattfinbet, unb bei gcwaltfamer SSrennung ibr ©d^merj 
ficb iiixd) dng|ilid[)eS Umberirren unb ©uc|)en na^ bem SSerlornen 
beutlidS) auSfprid()t, ijt befannt, baß fic^^ aber ber Ueberlebenbe tobt 



grame, tfl öbcrtrieben. ^rc l()oc^9cpriefette c^eHdf^e SEreue iftübxi^ 
gcnS mä) genauen S3eobad()tun9en nxd)t großer, ata bei mim an-^ 
bern SJßgeln. J)ie jfttlicl[)lien Auftritte geben ber SBegattung Ber- 
ber, inbem ber Sauber bie Saubtn mit feinem t)erlangenben 9fufe 
berbeilodft. Sie finben ftd^ auf einem 2fjle ober auf bem 9iefte 
jufammen, wo fte bann üertraulid) bicbt neben einanbcr ftfeen, 
tdfnbelnb, lange Seit liebfofenb unb fcbnÄbelnb, bia enblidj) tie 
äöcgattung erfolgt, morauf jte flattern, fid) fdS)uttcln unb nocb lange 
beifammen b^lten. äBi^weilen jieigt aucb ber Sauber nacb bem 
STufen erjl in bie 8uft, liappt mit ben glugeln, befebreibt einen 
fteinen ^reiS unb laßt {td[^ bann mit bod()gebaltenen Slugeln 
fcbwebenb jur klaubt berab, fo wie ea aucb öftere bie SRingeltau^ 
ben macben. 

£)en !Ruf, bei biefen Sauben baa ©irren genannt, lä^t 
ber Sauber öftere ertönen, eS flingt wie: Surrturrturrturr 
turrturr ic. unb bicfcö wirb, je jwifcben 2 unb 8 ©ilben/ mit 
einem ganj fteinen Snteroalle oft felfir lange in einem %tt)tm fortge- 
feifet. SBabrfcbeiniicb b^^ <^wcb biefe Saube bat)on ben SRamen, benn 
eS flingt gcrabe wie baa lateinifd[)e Turtur, nur f^nurrenber, wie 
wenn baS R boppclt barin wäre. Zm bauffgjlen f)öxt man biefe , 
Sone früb bei fdbönem SBetter, wenn bie©onne aufgellt. Äußere 
bem wirb, \)on gejabmten aber m(i)t oft, eine Stimme, ber ber an^ 
bem Sauben nid^t und'bnlicb, aber ^öber im Sone t)ernommen, 
woburcb, wie man beobacbtet baben will, eine SSeränberung be§ 
SBetterS angebeutet werben foll. 

Uebrigeng ftnb biefe Sauben Uxd)t gu jab^ten unb geben fo 
einen lieblid^en ©tubemooget ab. f8{an tnu^ baju aber Sunge 
toSf)lm, bertn bei ben Alten b^ttt bie Sdfbmung fcbwerer. @ie 
ipflanjen ftd^ b^er unter ft^, aber aucb tttxt fiacb tauben fort, wie 
wir fcbon bemerft baben. @ie leben b^er an 10 Saljir. 3Ran IS^t 
fte frei in ber @tube b^i^umlaufen, wo man il^^t^en in ben erflen 
3abren einen glögel befcbneibet. 3n ter golge tfl biea ntcbt mebr 
nötbig, benn f(e werben fo ftrre, baß fie nie auffliegen/ ja oft 



«0 

tobtgetreten toerben, basier ifl e^ aud^ befftr', fie glekl in ein 
gtogeö SSogelgitter ober in einem geräumigen Jtdfftg einjuffyemn. 

3bre Sieblingtoabntng ifi bet €!aamen ber 9labelboIibawne. 
2(u$er biefem frejfen fte aud) no^ ©etreibe aller Hxt unb ben 
@aamen t^on Dielen anbern angebaueten unb n^Ubtoacf^fenben D^on« 
}en, bie fte %t(S auf Ztdtxn unb Selbem, t(^eitS an Sßalb« unb 
SBtefenrdnbern ober auf anbern freien 9)lf^en auffudi^em SBor- 
jägtid^ lieben fte ^anf, Sein, ^it\t, @lan), @ommer» unb 
SSinterrfibfaat unb Siap\>^, ^axMom, SBolfSmil4)faamen, Sinfen, 
SBicten 2C. @ie loerf^tuden au(b, n>ie bie anbern SEaubenarten, gu 
befferer SSerbauung unb Serretbung ber ^dmer im SRagen, Keine 
@ttxndfin, auä) @al) unb falal^altige Srbe. 3um Srinfen lie- 
ben fte Hareö frifc|>e8 SBaffer. ®e»5l^nti(b in ber SKittag^ffunbe 
unb gleicb nacb Sonnenuntergang trifft man fte an ben Srant^ 
))I%n. @te baben ftcb auäf gern. Sung aufgenommen futtert 
man fte auf, inbem man if)mn taQliö) t— 3 Wtal eingequellten ®aa'^ 
mengiebt, woju mangicbten* ober Äteferfaamen wä^ilt, aixä) fann 
man tl^nen SBiden, Sinfen 2c. geben. 92acb unb nad) lernen fte aucb 
äBrob unb gefodt)te Jtartoffeln freffen. Zm befien foD i^nen bocb 
baS Sanarien\)ogelfutter befommen. 

S)te Turteltaube niftet tn allen Sßdlbern beS mittlem unb 
füblicl^en £)eutfc^lanb$. Tim iRtflort t)erlangt fte burdi^auö reinee, 
flared Sßajfer, toai nt(|)t ju entfernt fein barf; aucb muß ber 
jDrt met bicbteS, bobe$ UnterJ^iol}, ober große ®ru|)))en t)on 
btcbtem Stangenbotj f)aUn\ bte 33auart ifl iUiä). £)te ®egenb 
mo fte niflen n>irb bem SSeobacbter balb burcb bad tägliche ©irren 
be6 SSauler^ im ^rubjabr Derratben. fiStön^eilen ndl^ern fte ftcb 
auä) ben SSBalbborfern unb ntften aud^ ie bisweilen in loom SBalbe 
umfd^loffenen ©arten unb £)bfibaumen. Tim liebfien w^b^^en fte 
aber bocb bie weniger leblf^ften Sbetle be$ aSBalbe»/ n^o %hmi^^ 
feiung berrfcbt unb n>elcbe fiber^upt einen freunbli4)en S^^arafter 
baben, bal^er nie in alten einförmigen ^od^malbungen. 

SHad^ ber fi3egattung wä^Un fit ben ^la^ für ba« 9tefl; 
balb auf bem SBipfel eineSiiungen fd^lanfen S3aume$, ber in if^obem 



ttnterj^oise veriledt p^, oUx goni oben in ben bi(|)ten Stoetgen 
beffelben, baib.auci^ n)o()l auf ben ®i)>feliwdgen einet no^f mebrigen 
jungen @t^e ober auf bem ®i))fel eined 9labet(^oIibd[umcben$ im 
bieten @tangenlS)olje tc, fo baß e« jietS fd^wer aufjufinben ijl* 
jDft t{l eö taum 10 J^uß bocbf btdweUen and) 1% bis 30 gug 
bo4) toom 93oben. 

2)aS Slejl felbft ijl felfit funftloS, auä faum einet Keinen 
^anb üoH übet einanbet gelegten feinen bfitten 9Ieifet4)en» 3n 
bet ÜRttte tft e8 wenig loettieft unb fo bönne gebaut, bafi man, 
gerabe batuntet \ttf)mi, bie 6iet feben (ann. Md)t bringen 
beibe bie wenigen ÜRaterialien {ufammen, bie ba§ S93eib(ben loet- 
baut 9Ran muf jtcb wunbetn, wie ein fotd[)e« Kejl bie SBogel 
unb bie etwadi^fenen Sungen ttagen fann, obne mit x^ntxx betab 
ju faDem 

3m SKai finbet man batin 8 ©et, bie Kein, futjowl obet 
tunbUcl[^, an beiben @nben fafi giei^^formig jugetunbet ftnb, eine 
fcbwacbe, glatte, glanjenbe @4)ale l^aben unb butct^auö tein weifi 
au§feben. 9lad()bem fte t)on beiben ©atten wecbfelfettig 16—17 Sage 
unablafjig bebtutet ft'nb, iä^l&pUn bie Sungen au8, fo untjoDs 
fpmmen wie bie anbern iungen Stauben. @ie ft^en im Sfttftt 
nxä)t fo wie bie fibtigen jungen Sauben, fonbetn fo, baß bie eine 
ben Stop^ ia f)at, wo bie anbete ben @(l^wani 1)at @inb ße 
beim 2(u§nebmen fd)on etwas flügge, fo muß man bebutfam ju 
SSSctfe geben, fonjl cntwifci()en fie unb oerfried^en ftd!) im ©ejftdudjf. 
Äonnen fte ausfliegen, fo fübren bie ßltetn bie Sungen auS, unb 
fonnen fte etft felbff fteffen, fo machen bie 2flten 2Cnffalt ju einet 
neuen ©tut unb man finbet bie ©et bann im Suli, fo baß bie 
Sungen etft gegen 6nbe 2(uguft flügge ftnb. 

&tSxt man ein ^atc^en beim tiefte, fo oetlaffen fte ben 
jDrt Sä/ öom Slepe gejagt, ©etlaffen fte fogat bie ©et. ©egen 
bie Sungen jetgen fte bocb mel^t tKnbanglic^feit, au^ gew^bnen 
ftd^ bte^ welcbe an lebl^aften £)tten wol[)nen; el^et an bie ÜRenfc^en, 
als bie in ben fttQen SBalbteoieren. 



Unter ben befteberten ^ettiben ftnbber ^&^ntx1)abiäft, 
©perber, ber itvöftn^ «nb Saubenfa(fe ibnen bie gef^b^« 
licbjlen. fRabtn unb Jtrab^n bolen i^nen bx^totiUn, mt ben 9{im 
gettaubett; bie ©er unb bie no^ tleinen jungen n)eg; bied tbun and) 
ber SQSefpenbuffarb unb bie grofen eulem ©er »aummarber/ fo 
mt baS grope Sßiefel (Mustela erminca), feltner Aa^n, fteKen 
ibnen nacb* 

Sn ibren Singevoeiben b^^uf^n Sanbwurmer j. 93. ber Tae- 
nia sphaerocephala. 

SBaS bie 3agb auf fte betrifft, fo t|! jte unter ben ein^ 
betmifcben SBalbtaubenbie am »enigften fcbeue unb baS girrenbe 
SWdnncben Wßt ftcb leicbt befd^teicben; auf bem greien aber glücft 
e§ weniger, inbem bie TtlUn ben SRenfcben fcbon in weiter gerne 
erblicfen unb flieben. 3ni |)erbjl ftnb fie ni^t feiten auf Stot)U 
ädern, wo man fte benn wie in großen ©arten fd^ie^n fann. 
2(uf ben ZxänUplä^n unb @ali(edfen fann man fte leicbt fdbießen, 
wenn man ftcb gut t>erfie(ft bat, aucb fann man fte bafelbft in 
@cblingen unb mit Seimrutben fangen. 

Sbt gJeiftb/ befonber« ber Sungen, giebt gut gebraten tin 
febr angenebmeä ©cricbt ©ie nu^en aucb burdb ba» SSerjebren 
vieler ©amereien t>on Unfrdutern unb wrgnügen al8 @tubent>ßgcl 
mebr al§ bie übrigen. 

Sb^ ©cbaben, ben fie am ©etreibe unb gelbfrücbten, aucb 
am 9labclbo(jfaamen tbun, ifl nicbt febr bctrdcbtlicb, ba jie nie 
in großer SDlenge bei unS erfcbeinen. 

hiermit fcbließen ftcb bie einbeimif4)en wilben Rauben , bie 
wir beebalb fo wettldufttg burcbgenommen b^iben^ ba man fte in 
ben gewobnlicben Saubenbui^ern nicbt abgebanbelt finbet. Unfere 
Safel entbdlt ba\)on 2(bbilbungen. 

3ii ben merfwurbigen 3(u^iänbern b^b^n wir nur ein $aar 
au§, ndmlid^ einen 9iiefen unb einen 3n)erg, bie beibe audS^ auf 
ber XaUl t)erjeicbnet ftnb. 



m 

25ic gange t)on Uv ©cl)nabelfpifec bi§ jum ßnbe beä ©4)»am 
je§ 2 guß 8 SoH; bic Slugcl tetd^en ntcbt fibcr bett langen 
©d)tt>anj {)inauS. 25aö SSatcrIanb ijl S3anba, 9lcu5®utnea unb 
eine grogc 3al[>l Don SnfeJn, weld^e ben Htöfiptl bet 9RoIu(fen 
btiben. Sn 3at)a ^at man fie ^auftg gejäbmt, au4i nac^) ^ol^ 
lanb gebra^^t, jte gewonnen fi6) aber fd^wer an ba§ Stlima, tx^ 
forbern wel Sorgfalt; Ädlte wirb i^nen töbtiicl). Sie ^oHanber 
nennen fte Äronenüogel. 2Cuf bem Äopfe fielet ein gebe)fbufc|), 
ber ani einer fel^r großen ÜRenge fel^r bünner geberfc|^afte bejiel[)t, 
bie mit 5erfd)tiffcnen SSartfafern loerfel&en jtnb. 25iefer 55uf(^, ben 
ber SSoget immer aufgerid^tet trfigt, fie^t fe^r nieblicb auS. Äopf, 
geberbufc^/ ^aW unb aöe Sl^eile pnb M.cigrau; bie f leinern unb 
mittlem Sedffebern ber glfigel, fo wie beö £)berrürfen§ ffnb alle 
faftanienbraun gefdumt, avii) bie großen ©eidffcbern, aber bie 
SJHtte berfelben ip rein weiß, teeburcl) eine weiße glugtlbinbe über 
ben rul^enben Sflugetn ft^ bilbet. Slugel unb ©c^wanj bunfel« , 
Meigrau; bie S3eine jtnb mit runblidS)en ®d()uppen bebedft, bit 
ft^ ni^t berul^reh, bie bajwifdf^en liegenbe ^aut ijl wcißlidi); bic 
3ef)en an ibrer 2Burjel t)erbunben, unb wie bei ben anbern %avL^ 
ben, gefd()uppt. Sei? fabe biefe Staube lebenb auf ber ?>fauen^ 
infel. 3wei au^gejlopfte ©remplare baoon beftfet aud^ ba§ Äßnigl. 
jootogif(^e SKufeum ju ^aUe: 

25iefe Saube gleicht übrigens, Schnabel unb guße auäge« 
nommen, bem ^offoa in ©übameirtfa. Sie ijl ber Siiefe unter 
W^xtt ©attung, inbem fte fafl bie @roße, ben Idfngem ©c^wanj 
abgctecbtiet, cine§ ?)uterweibd^enS txxt\i)t ©ie ru4)fet übrigen« 
wie bie Slauben, legt audf) nur 2 ©er; ndlfirt tlS^re Sungen avA 
bem Äropfe; baut audj) t()r 9left auf äBdume. JDefterS \^ixt xaan 
t)on il^r einen bumpfen Son, ber au§ ber S3rufi ju fommen 
fd[)eint, wie bei ben ©audj^rebnern ober bei ben Eutern. 3n ber 
@efangenfd()aft erhalt jte 9Rai§, ben fte gern frißt, audS> äöol^nen, 
erbfen unb d^nlid^e Jg)ülfenfrüdS)te, a\x^ mel;lige ©rdferfaamen. 



il4 IDie €(t>ecliiii|MMift^ MsHo^Uiu CeL pas- 
serlna. JErtitn. 

£)tefen amett(antf4)en SSogel befc^reibt Setnanbe) unter 
bem 9lamen ^ofojin. @$ ifi biö je^t bte fleinfte S^aubenatt, 
einige nennen fte fogar ben £)rtoUn/ meil jte nic|)t allein t>on 
biefer ©rcfße jtnb, fonbern aucb ben angenehmen ©efcbmacf beS 
Drtolan^ ^aben foHen. SRan nennt fie in Ämerifa aucb bie Heine 
geflecfte Turteltaube. 3^r ®ewi4)t betragt l^/i Unje» 3^t @(i)m^ , 
bei ift grjfßtentbeitö gelb, an ber @))i^ fcbn>arj; bie @rope foQ 
vok bie einer Sercbe fein. @ie l^at einen rotten 9{ing in ben 
'2(ugen. S)ie 33rufl unb ber ganje Dorbere 3L,\)t\l bti SSogetö 
fptelen in$ ^j)urpurfarbige unb l^aben gleichfarbige buntle Slecfen. 
3)ie großen ©4)wungfebern unb ber ©cbwanj ftnb bunfel purpurn 
farbig, S3eine unb Süße unten gelb. UebrigenS tt>erben bie färben 
te$ SSpgetö fel^ir unter einanber gemifcbt angegeben, ßtnige ftnb 
au^ ber garbe nacb oon ben anbern merßicb Derf((^ieben. 9Ran 
lann \)ux fagen, bap man bie üerfcbiebenen TitUn nicbt fenne. 
2(uf unferm ^abinet baben toix einige feiger fleinen loon einanber 
abn)etd;enben 3^ubenarten, bie eine loon ber @roße einer Siaä)Ul 
unter bem Flamen CaL talpicuti, biefe jtebt fupferfarbtg aud. 
yto6) fennt man in ©ub^^^fmerifa bie äwergtaube, bie nur 5*/, 
3on lang ijl. — TLud) fülS)ren wir l^ier bie Serdj^entaube nocb ««/ 
bie in Timtvita ju «^aufe ifl, fte (dßt ficb recbt gut jabmen unb 
l)at bie ©roße einer £er^e. ®ie ifi afc^grau, ber &d)xoani braun, 
bie SSrufl ftlberpurpur. @ie nä^rt ftcb befonberS loom @aamen 
»erfcbiebener ®ra6arten. 

@ie fliegen naö) ^ateSbi^ in ftarfen S£ru))peti. ^f)x Slug 
gebt aber nicbt n>eit unb immer t>on einer @teUe }ur anbern. 
®eu>obnli(lt> Pfe^n fte auf ber ßrbe. ©ie foHen urfprunglidj) in 
allen ßanben \>on Ämerüa gefunben werben, befonberS in ben an 
ber ©ee gelegenen niebrigen ©egenben, wo fte bie äSBeeren t)on 
bem fogenannten 3abnn)el()baum (Zantoxylum splnosunO fref^? 
fen, n)ot)on i(ir gleifcb einen gewürjb^ften ©efdiimad befommen 
foH. 



fallen a^S^t m^i bap ii)x %Uif^ gegen eint moralifd^ 
Atant^tit, gegen ixt 3<^(oufte btenen foU. 66 tji aud^ in ben 
SRenfanifd^en ©egenben fogar eine alte @age^ bafi bu SBeiber^ 
bie eine Saloufte gegen xf)xt ÜRdnner füf)Un, biefelbe fogleid) öer« 
(cfren, n>enn fte nur unben?ußt ctxoa^ t)on fold^en Sauben gefocbt 
effen. SBenn bem fo toSn, mfißte biefe Zxt anä) billig in ber 
ganjen SBelt allgemein t)erbreitet n>erben/ um babntd) ben ^uS^ 
frieben, ber fo oft gebrod&en wirb, balb »ieber l^erjleßen ju tön» 
nen» — 

H^ ^ie ?S&mbtttMibc4 €oL mlgratoria. 

Sjl olj^njireitig eine ber merftofirbigjien Sauben wegen ber 
Änjal^I/ in weichet fte ju erfcbeinen pflegen, xot^^alb wir audj^ 
eine nalS)ere S3efc^reibung/ t>on mel^^rern {Reifenben mirgetl^^eiir; nicbt 
\)orentl^aUen wollen. 

Die Sänge biefer Saube betragt 10 3oII, bie glitgelbreite 
aber A4 3oD. 2)er Äopf ifl afd^grau inS äBlaulidlie jiel^nb,- 
^inter^^atö grun-golben fd^immernb/S3orber^a(§ unb JBru|l wein-- 
röt^li4>; ©eiten beö ^alfe« in§ |)ur})urrot^^e f(l)illernb5 Unterleib 
weißrötl^lic^^ fiberlaufen; ^interrfidfen unb ©edffebern beö ©dS^wam 
jeS unb ber glugel fd^on afd^rau-blaulid^, bie beiben mittlem 
©^wanifebern langer atö bie übrigen unb fd^warj, ber ©d^wanj 
abgeftuft, fo ba^ bie dugerfle ©d^wanjfeber wo^l 4 3oa fürjer 
ift atö bie mittelflen, bie äußern ©diiwanjfebern finb an ber im 
nern Saline weiß, an ber dußern l^ellafd^grau; guße xotf), weiß 
geringelt, ber &ö)nabtl bfdulid^; ber 2Cugenfiern l()odi^ ^ orangerot(^, 
bie 2(ugenbraunenrdnber fleifd[)farben, @d[)wungfebern fd^^warj, an 
ber äußern Saline grau ; rofifarben überlaufen. £)a$ Sßeibd^en um 
V2 3on Heiner unb bie Sarben weniger lebfnift atö am Wlännö^ti. 
Znf bem joologifc^en ^abinet ju Jg)aUe fielet bat>on ein ^drd^en 
auSgejlopft. 

£)iefe Saube bewolfint auSgebel^nte @tred(en t)on 9lorb^ 
amerifa bieffeitS ber ©tai^gebirge. ©el^r ()duftg ifi fte an ber 
ganzen .^ubfonöbap, wo {te bi$ jum 2)ecember bleibt, wenn ber 



@d^nee fdfQt 6te nfi^rt fiöf bann n^ t>on aSad^^olbetbeeren. 
JBritt aber aucb ^tet SRöngct etn, fo »anbem Pe in fo unge^^ 
lauten ®6)aaxzn a\x^, bap e$ anS Ungtaublid^ drangt/ n>enn 
ntd^t mele taufenb ÜRenfd^en bat)on no0 idbrltd^ 3euge n)aren un& 
btefe 3üge ju i^rem SSortJ^^eit benutzten. (Sßitfon unb 2(ubus 
bon b^ben bat>on bic neuejten unb juwridffigllen Sßacbri^tcn ge^ 
geben, »ot)on »tr b«r auii) etmgeö mittbeilen.) ©ie fcbn>etfen 
bann burcb bad ganje ®ebtet ber loereintgten &taaUn nacb aQen 
^immeWgegenben f)xn, üon Slal^rungömangcl getrieben. Ädlte 
f^nnen fte gut t)ertragen/ baber gefc^e^en aucb bie SBanberungen 
ju allen Sabreöjetten unb juweilen bleiben fte ^dt)xt läng an 
einem jDrte, xotnn fte nur btntdngltcbe 9labrung b<tben. S^te 
große Slugfraft'feigt in @r{launen. 9Ran f)at j. 93. in ber ©egenb 
loon gieu»S)orf Sauben gef^foffen, in beren ÄrJpfen ntan nocb 
8lei6 fanb, nun aber »debil ber SRet$ erji in ©eorgien unb ßaros 
lina, unb ba fte biefeS gutter in 1« ©tunben t>ollfommen tjer* 
bauen, fo muffen jie binnen 6 ©tunben 3—400 englifcbe 9ReiIen 
ober über 100 ©tunben geflogen fein, waS auf bie ÜRinute obn- 
gefdbf Vi ©tunbe giebt. ©o Wnnten ffe, wie bie ©d^walben, in 
ein paar SEagen in Europa fein, ^an bat auc^ »irfltcb 1886 
eine SBanbertaube in ©dS)ottIanb gefcboffen. äJei biefer großen 
glugfraft f)at fte nodj) ein febr fcbarfeS ©efi^t, fo baß fte im 
f<bneDjien ginge ibr gutter leicbt entbecfen fann. Ueber fa^Ie 
ganbflricbe fliegen bie Sauben bocb unb bel^nen ibre SReife fo weit 
an^, baß fte einen weiten 8anbjlridS> uberfeben fonnem ©ne ein« 
jelne Saube ifl bei ibrem gluge bem 2Cuge mit äSBlifeeSfcbneWe 
entfcbwunben. 

3Cububon erjdblt, baß er im ^erbfl 1831 eine 9?eife t)om 
Ufer be8 Öl^to nacb £oui§oitte gemacbt; auf biefer fei er in einer 
©teppe auf fo ungebeure glüge t)on Sauben gefioßen, bie t)on 
giorbofi nacb ©übwefl flogen, (gr jdblte in 21 SÄinuten 163 3ögc. 
3e weiter er reifte, befto mel^r traf er Sauben. 2)ie ©onnc 
würbe baoon »erbunfelt, unb ber Saubenmifi ftel in foltü^tv ?Kenge 
berab, baß man ibn mit ©<bneeflodfen t)erg(etcben fonnte unb baö 



befidnHge ©erdfufd^ ber %l&iü^ä)läit matt fafl einfd^Ufetnb. Sie| 
fid) ein S^ab\ä)t. Uxdtn, fo fomitten fte piSiiÜd), sltiö) einem 
©trome balS)infal^tenb, eine faft foJibe 9Raffe, fi0 fämmtliö) na* 
ber SKitte btdngenb. SRan falj^e fte bann balb im äirfjadf vor 
bem galten fliegen, balb bid&t an ber (grbc mit iBlifee§fdS)neIIe 
^>tnfal(>ren, balb fenfredf)t in bie ^ol^e fieigen unb oben ©d^langen» 
Unten befdi^reiben. 3 Sage bauerte btefer 3ug» Unterbeffen fianb 
g(eid()fam bie ganje £tet>ö(!erung unter bem ©en^el^r^ unb fdf^oß 
t>on allen ©eitcn auf bie üorüberjiiegenben @4)wdrme. 6ine 
äBod[)e lang afi unb f))ra(!^ man üon nid^tö; atö t)ön Stuben. 
3(ud[) toax bie ganje Suft mit bem ®txvid)t biefer Stauben am 
gefüllt. 2(ububon bered^net bie 2(^})l ber in einem iener m&^* 
tigen <S6)toäxmt tnti^aUmm 93ogel unb bie £luantitdt gutter, 
tt>el*e biefe taglid^ ücrjel&ren. @x nimmt an, eine fol^e Solenne 
(>abe eine engl. SReile in ber SBreite (SBilfon, ein trejflid^cr £)rni» 
tl^ologe, bringt n>eit mti)x i)exani) unb ber 3ug bauerte 3 ^tun-^ 
ben lang ununterbrod[)en mit einer ®efc^n)inbigfeit einer englif(i()en 
SReile in ber SERinute fort, fo gdbe bieö m ?)araIlelogramm toon 
t80 fiReilen Sdnge unb eine SSieile iSBreite nur auf 4 guß in)ei 
S£aub^ angenommen, fomme auf btefen ®ä)toaxm 1413/136,000 
Sauben unb ba jebe tdglid() Vi ^i^tte gutter nimmt, fo braucht 
ein fold^er 3ug tägücb 557,568,000 g)funb gutter. 

@obalb bie Sauben ^inldngUdS^ toiel gutter erbliden, fliegen 
fte im Greife nta^tx, n^obei il^r ©efteber balb b^^tli* ajurblau, 
bei einer plolälidj^en ©cbwenfung aber tief iiurpurrotlf) fdS^illert. 
Die l^interßen ®*n)drme jliegen fortmdlS)renb auf unb über ben 
anbern weg. @o wirb ein ungel^eurer JRaum in ber ®cfc|>n)itts 
bigfeit au^gefreffen; wobei man fte jmar in unge^urer $a^l 
tobtet, bod) oi)nt alle merflid^e SSerminberung. ^ladf geJS^^ttener 
ÜRal^lieit ru^en jte auf ben S3äumen aud; allein gegen 2(benb 
jiet)en fte abermatö in 9J{affe nad) bem £)rte, wo fte übernac|iten/ 
oft 100 fOteilen weit^ wad tH)n ^erfonen auSgemtttelt worben^. 
weld^e fie bei tiSirer Änfunft unb Äbreife in unb t)or biefen Stacht* 
quartieren regelmdpi^ beobad^tet f)abtn. — @inen folcben xtäö^U 



08 

Ud^n eammdpUäi, tni^t tmt üon bcn Ufern brt griiiim Joffes 
hl Jtentu(f9, bcfnc^te 2(ttbnbon öftere. 2>ieZaitbeii fyitttn xf)n 
fdfon 14 Sage lang jttm 9la<!^tanfent^aU erwd^lt & roax tttoa 
S ©tutiben oor @ontieniintergang unb man fab nocb oentg 
Zauben; aOetn eine gro§e SRenf^Knmaffe mit |>ferben unb SBagen, 
mit @eme^en unb 9Runitton litten an ben @rdn)ett beS JDtßriftS 
meutere Sager aufgefd^lagen. 9lan ffattt fogat eine ^eerbe 
edftotmt oon 300 @tu(f mitgebracht, um fte mit Zauben^tfc^ 
in mdfjien. |>ier fagen Seute mit fftu^ftn unb Sinfatgen ber 
SEauben bef(|^dftigt. 2)er SRifi lag fdi^on auf bem ganzen S>ifitiU 
einige Soll i^ä) auf ber €rbe, bie n>ie befc^neit audfa^. Son 
ber Saft biefer Saubenmaffen maren SBdnme unb 3n>(ige gebro^en, 
M l^tte bafelbft ein n>utl(^enber €!turm ge^uft. 

SXittlerweile mattete ftc^ jeber jnr 3agb bereit, einige legten 
6(^efel in eifeme Sffpfe, ober t)erfa^en ft4^ mit «ftienfacfeln, 
iriete mit @tangen unb bie fibrigen mit @(^teßgeioel^ren. ^ftaiäf 
Sonnenuntergang ^5rte man ein @eraufcft einem fc^rfen ©eeioinbe 
nid^t nm^nlxdf unb t>on aQen @eiten erf((^oD e6: ,,@te fommen«'' 
TOi fte fiber bie Seute wegflogen, füllte man eine beutlic^ @tro^ 
mung ber Suft. 2)ie Seute mit ben Stangen (matten balb Sau^ 
fenbe niebergef4^Iagen. 2)ie minionenn>etfe anfommenben Saubcn 
[fingen wie {ufammengebaUte SRajfen an Sanmdften, bte frac^nb 
4ibbra4^en unb im SaDe J^unberte wn tieffi^nben ^uben tcibte^ 
ten. 2)a8 ©anje war einr Sumult unb SSenoirrung, niemanb 
fonnte fid^ bem anbem t>er{idnblid[^ machen. @elb{t ber ^naU 
ber ®ewe(^re würbe (aum temommen. SHiemanb wagte {tc^ aber 
an ben fDtt felbft gu gelten, wo bie grdulid^e Serwtrrung ftatt 
fanb, felbjl bie Schweine waren bei Seiten eingeferc^t worben. 
£a§ Xuflefen ber getobteten t>erf))arte man bis am SRorgen. ^ladf 
SRittemoc^t bemerfte man erfi bie Zbna^mt ber anfommenben 
&äftoätmt. SSor &ntntt ber SRorgenbdmmerung fingen bie ^u^^ 
ben an nod^ einer ganj anbem @eite atö nad^ ber, wo fte ange^ 
fommen, abjujieben. Die nä(|)t(i(|)en 9taubt()iere: Sß5lfe, %äd^\e, 
Su4^fe 2C, bie auc^ Zf)ül an ber SBeute genommen ifatttn, 



J5L9 

t>erbarficn \id), wa^renb Sfaubüogcl ^Der 3frt, bte grüdjtc biefer 
9?act)t mitgenoffcm 2CIlc tttnwefcnbcn bcfd^dftigtcn ftc|) nur mit bcoi 
Ättflefen ber tobten unb »erwunbeten SSauben, bis jeber fo ml 
i^aitt, atö er nur »oUte; £)ann n>urben bte^unbe unb @ci[)n>eine 
loggclajfen um bte 9lactilefe ju (galten. Xububon fannte in 
^enfptoanien einen SBanU; ber an einem Sage 500 £)u^enb unb 
matt^mal 20 S)u^enb auf einem 3uge fing. 

^1)u ©timme g{ei4)t fel^r bem SRudj^fen unfrer ^an^tauhc. 
3bw 9ia^rung bejlcl)t auö S5aumfrü(*ten unb mehligen Qaamm, 
am licbjien frigt fie ffluc^niiJTe. £)ie Säxutpla^t finb eben fo wichtig 
für bie 9lac^barn; al§ bie nac^tlid^en 9{ube))la^e ; unb ber Snbtaner 
betrad^tet fte alS eine £luelle beS 9{ationa(reicl^t^um§. S^tefe ^Ha^e 
bebnen ficb oft mehrere 5Weilen in ber ä3reite unb bi§ 40 ÜReilen 
in ber Sänge ouS. ^ier nij}en ^priaben t)on Rauben beifammen, 
auf einem Saume 50 — 100 Slefler. 3^re Slejier finb wie bei 
unfern n)i(ben 3:auben funfiloS gemacht. (Sie b<^ben me(e geinbe. 
£)ie ÜRenfd^en fommen aud) i)Uxi)n in großer 2fnjabt mit SBagen 
aßer Hxt. ©anje gamilicn fiebeln ficb bort ju biefer Seit an, 
unb iung^ 3;auben m^cben ibre ^oß au^. Um bie jungen in 
erbalten, f)a\xt man ben S3aum um, ber bie meifien 9le|ier \)at, 
unb richtet eö fo ein, ba^ fie nocb ein paar anbere nabe ftebenbe 
evf^üttcrn ober mit nieberreißen , wenig jien^ tic Sungen auS bem 
9lcfte werfen. — 3n ben nörblicben ©egenben wdblen fie au* 
©c^warjwalbcr ju örutpld'feen. eingefaljen bienen fie eine lange 
Seit ben SRenfcb^n, bie bort wobnen, jur Sßabrung. Sn ©eben? 
unb S3ucbwalbern tbun fie grogen ©c^aben, nö|en bafür aber 
aixä) burcb xf)x U^t faftigeö Steift 

9. ^U 2n^tatthe €ol. rlisorla« lAnn. 

2)iefe nteb(idt)e Staube, beren wir fd^on bei ber ^Turteltaube 
gebadeten, nifiet in 2Cfrifa, wo fie f^tx^ammt, auf ä3dumen. &^ 
ifi feiler jdrtlic^ unb gegen &alu em)^ftnblicb. ®ie tragt baber 
bei uns ba^ Sodi^ ber @clat)erei unb würbe \id) bei nn^ fdl^werlidb 
im ^t^eien erlS^alten f^nnen; ob fie fid^ glei<^ aud;» jum 'ausfliegen 

.'S au br. 4 ' 



so. 

gm5bnen (äffen ^ fo f)alt man fte boc^ (ieber in einem großen 
fikuer ober in ben 6tuben, wo fte bann meifl unter bem jDfen 
t^r £luartter erl^alten; benn ed ftnb angene^^me S^terdl^en. 2>a$ 
Sefteber tft felS^r l^eD tfabeQfarben^ an einigen Stellen ft4f bem 
gan) SBeißen, an anbem bem 9>er(grauen nal^ernb, bie^cbwung- 
febern fd^xoStilii) , falb gef^umt, bie ©(^manjfebern oben ^rau, 
am Snbe n>eif. Zm 9}a(fen ein fc^toarjed <f>aBbanb; bie 3ri$ 
f)9i) orangenrotl^, bie %ü^e rofenrotlS). ^f)Tt außerorbentlic^e 3a^m^ 
barfett unb il^r artige^ betragen i)at fte bem ^tRenfd^n a\^ ^tw^ 
bent[>ogel em)>foi;)(en; nid^t aber il^r %Ui]d), ba§ ntd^^t etnnjal xoo\)U 
fdi^mecfenb fein foU. Setbe ®atten ftnb ungemein jartlic^ gegen 
einanber, t>erlaflen ftc^) ni^t, . fonbetn ftfeen flet« be« 9la(^t« bid^t 
neben einanber. 3t^r @lrren fpxi6)t ft(^ imd) bie @i(ben: JCufu- 
tu tu fet^r beuttid^ aui, babei blaßt ber Sauber ben Jtropf auf 
unb mad^t babei ll^duftge Verbeugungen« Xucb bie Xaube xuöi)^it, 
aber toeniger fkrf, (Sin ganj eigener Son ifi bad fogenannte 
Sachen: ^n^n'fyvi^u, n>ot)on fte auc(^ tll^ren 92amen ^at & wirb 
befonberö vom Sauber ausgeflogen ^ n>enn er ber Xdubin feine 
B^rtlic^feit bezeigen vM, wobei er einige @)>rfinge t^ut. @te 
toerben 5fteri franf, toaS bat)on (ommen foQ^ baß fte bie Stxanh 
l^eiten ber !D{enfd()en an ft4) jte^en foHen^ n>aö inbeffen nur aber^ 
g(aub{f4)e 9Renf(()en im @rnfi glauben f^nnen. 9Bte xoc^ einige 
U^uptm, baß fte bie 33(attern unb anbere^RranflS^eiten i^rer 
©tubengenoffen bekommen IS^aben foQen. 6ö liegt meift in ilj^rer 
@4^n){4)li4)feit unb oft unrichtigen IBel^anblung, wenn ti an 9im* 
tii)>U\t, frif^fem SBaffer, @anb unb bergt. Wt. 93ei guter S3e^ 
l^anblung (eben fte über 10 ^a^x. UebrigenS ftnb ffe reinlid[^ unb 
pu^en ^dj^ gern. @ie freffea äBaijen^ ^oibeforii/ iün, S^ixft, 
^anf, SRol^n^ Siui)faamen unb IBrob. 

3um 9lefie legt man i^nen ein &tixd ^Ij/ S^ntl) ober and) 
ein gefIod;)tene8 Saubennefl ()in. £ie 8 weißen 6ier werben in 
16 Sagen ausgebrütet. jDefterS ftnb auc^ bie (Sier unbefruchtet 
unb ob fte gleich) Jftcr« 3 SRal brüten, fo bringen fte bo* T^lttt^ 
iä^tlid) mel^r ali 4 Sunge auf. & giebt avtä^ eine weiße JBa< 



81 

xxttat, bie tc^ txft ntulid) in j8raunf(()n>efg geff^n f)aht/ nnb 
bie fte(> auä) fo fort^jfTonjf. 

©tc SScrfudj^e, ftc fn JffcntlfAcn SSaubenfc^ldjjen ju l^atten^ 
ftnb geglücft, ttur muf mdn fte gegen 9raubt>0gel f<l^ü|en itnb im 
aStntet in gel^etjten @tuben l^^alten. 

•t ^e 4l^mi»tmhe €oL domesticüt 

Unter Wefem Sflamen begreift man insgemein biefenfgen 
Sduben , bie man in ben SBoll)nungen ber ^äufn tinb @tSam 
gu baUen pflt^t HÜ @tammeltern giebt man bie ^elbtaube^ 
beren ®^f6)\öi)tt wir f*on oben weitläufig abgel;attbe!t ^ben, an. 
S)ie i^r junakbjl flel[^enben t^eiten mit ber ©tammra^e nec^ *en 
ongebornen Ärieb ber SBilbt^eit unb fliegen mit t^r au^ in« gelb 
l^inau« (felben). 2)af übrigen« Älima, 9fla^)rung «nb felbj! bfe 
JBebanblung unb SSermifcbungen febr auffaHenb elngewfrft f)aUn, 
tft xotf)l nxi)t ju leugnen. Unter ben bomejlicirten leben ethige 
freier b. ^. fie fliegen mit auf ba« gelb unb wÄblen ^69 eft eigen? 
finnig tIEire SSSo^nungen. Xnbere bagegen wiirben e^er |Hinger« 
flerben, ebe ffe in ber gerne f[d^9?a!;rung auffu(ben foRtem SXefe 
ftnb eigentli^e ^auStl^iere unb e« giebt barunter befonber« bfe 
f4)werfliegenben, bie mir auf ben ®d)Jag unb »^of'anein an^ 
gewiefeti ju fein fti)cmn unb gor feinen Ausflug in bie 9lad^* 
barfiftaft ju mai)en wagen, j; ©. bie Äropftauben. 

©aS eigentlicbe SSaterlanb ber t)orjügli(^flen Saubenarten (ft 
ba8 SRorgenlanb, wo man f4)on im grauen Ältett^um SKauben« 
juc^t betrieb. SScn bort ISier l^at mn auöo melS^rere naii) Suroya 
gebracht, bie bann wieber burcb SSermifc^ung eine fTOenge Ifbarten 
erjeugt ^^aben, fo bag man, \Denn man fie alle befdbreiben foBte^ 
lei^t ein eigene« S3udb bamit anfäQen fSnnte. SBir wollen tnbeffen 
no^ S e m m t n g bie bemerf en«wertl^eflen Sfa^en angeben. 1 ) S) t e 
gemeine ^auStaube (C. domesUca), bunt mit wettern Ißün 
Itl t) £)ie i^ani\ä)t ober romifc^e Zanhc (C. hispanka), 
ftaftert 17 3oIl, übrigen« t)on aUen garten, aud^ gel^dubt, mCl 
befteberten göfen. >S) 2>te Srommellatfdl^taube (C. Dasy-^ 

4* 



piw), mit bcftebrrtni %u§in bis anf bie Beben. 4) S>te ge^ 
(raubte Za übe (C. crisUta), mit befieberten Beben unb rtner 
gcber^ube. 5) 2)te normcgifcl^e Zanbe (C. Borrecrica), 
idfoumi^, fonft aucl^ ge^ubt, an ben BeM befiebert. 6) 2>te 
Zaube ber Sarbar et (C. liarlMirica), um bie Xugen mit 
nacften, ge)>uberten %lÄ\d^toaxi^ unb beppeltem ftbrnarien glecf 
auf ben Stugeln^ getrübt unb tingelS^nbt 7) ^ie @t^(eieT^ 
taube (C. cncolaU), bie @4Kite(febern anfgertd^tet, no^ rorn 
(ie^nb^ mit fet^r turjem @(bnabel; bie fdbonflen finb fcbwarj, mit 
xoti^m Stop^ unb Scbioingen« 8) Die Saube mit flemen auf= 
re<^ fie^nben Seber4ien auf bem Slucfen unb {lugeln (C. hispida) 
(ebt in Snbien. 9) X>it SRoncbdtaube, baS SRoDcben (Col. 
Inrbita), mit (nriem 6d^nabe(^ flod^m Qd^tiul, ein SSufcbel ber 
Sruflfebem mö^ beiben @eiten aufmArtd geri(t^tet; toon ber @roße 
einer Zurteltaube. 10) Die Pfauen taube (C. Uticauda), mit 
ausbreiteten!, «ielfeberigem €4^nHtn}e, ben fte nad^ Selieben auf- 
ri4^ten tann, toie ber Dfau, ba^er au4f i^^r 92ame, fte ^at öftere 
34 Sebern im Sc^toanje. 11) Die Durjeltaube, ber Summ? 
Ur (C. gyratrix), eine (leine Zaube, bie ft(^ im Stuge in ber 
8uft ttberf4^Iagt, fte er^bt fti^ unter aDen am ^5d)pn, ifyct 
Slfiget ftnb aber auc^ am rdng|ten (f. bie Zafel). 12) Die 
Jg^etmtaube (C. g^aleata), Xop^, @4)i9ingen unb @(^n>ani Don 
gleid^r, aber bo4^ anberer %atbc atö ber St&tptx. 13) Die tu r- 
tif<l^e Zaube (C. torcica), mit retl^er nniriiger äBac^^aut, bie 
bi9n>eilen fo flarf ift, baf fte ben gelben @4)nabe( unb bie Xugen 
t>erfleA, in Werften tint^mifü^. 14) Die ^Brieftaube (C. U- 
bellaria), toenig ^on ber vorigen t>erf4),ieben, nur burdt) U)eiplidiK 
fBM)^f)(i\xt unb natfte 3(ugenlieber, man benu^t fte jum IBrief^ 
tranSyort 15) Die JCro))ftaube (C. guUurosa) bla^t ben 
Jtrc)>f ungemein todt auf. 16) Die 9t eitert au be (C. eques), 
ein Sajiarb ber beiben Dorigen mit aufgerid^tetem Sttopf unb ju» 
glei4i tvarjtger 9lafen^aut 17) Die @di)lagtaube (C. per- 
oassor) fliegt in JCreifen unb fc^ldfgt babei bie Slfiflel laut flat« 
fdj^enb jufammen, fo baß fte biefelben bisweiten jerbricbt unb nid^t 



metter fliegen fann. 18) S)te 9lt^ntntanhz (C. jahaU), mit 

mäfjmnaxüitn, aufflerid)teten Sttadfenfebern. 

9lod^ full^ren mir linier mit an: tie f)agabottentaube, 
an^ ^a^botttni unb ^JfdCertaube genannt^ als eine auf- 
fattenbeSefialt; fte tjl fd^mtfMi, ibr@(l^nabel fel^r (ang, M^it- 
fdtmig frumgebogen. S>ie SSebeifung ber Slafenl^c^er unb ber 
'KugenfretS mte bei ber turfifd^en Saube, bod^ nt(^t fo ftaxt, ber 
J(o)>f glatt^ ber ^IB id)toad), bte üBrufi runb, mie eine ^alb^ 
fugel, Supe (urj, fiart unb glatt, &6)Xoani furj. @o groß unb 
llarf jte übrigen« aud^ Pnb, fo Dermebren fie 'IfS) bod^ nid^t febr, 
benn nur feiten bringen fte 2 Sunge aud, ba metfi ein & faul 
ift* 3b^^ ^auptfarben ftnb blau, fcbtoarj, rotb, gelb ober ganj 
metf , am b<3(ufig{len ftnbet man bunte, bie auf meifiem @runbe 
große farbige Sl^cFe b<^ben. (@. Sleumetfier, baS ©anje ber 
SEaubeniu4)t; lefete STafel.) 

3n SRiidfftd^t ber Ao)>ffebem fyit man bie Sauben in brei 
Äbtbeilungen ju bringen gefud[)t, ali: 1) in glattfÄjjfige; 
2) f^)ifef6>ftge, beren gebern auf bem ^tnterFopfe eine Der^ 
langerte &p\i^t bilben, unb 3) «f)aubentauben, beren Sebern 
am Hinterkopfe tine ^aube bitben, waö tbre ©cbffnbeit erbebt ' 
Xu4) nad^^ ben pßen b<^t man fte eingetbeilt, ndmlic^: 1) in 
glattfüßige, 2) raucbffißige unb 3) latfdbfußige, an be- 
reu äeben bie gebern breite iatf^cn bilben. 

SBettIduftger über bie <|)au§tauben b^^nbelt SSecbfiein in 
fetiter gemeinnfi^tgen Staturgefc^idf^te Seutfd^lanbS. SS. III. @. 973 
bis t076. 

^odi^ft mabrf(^einlid!^ ftamtnm unfere 4><^uStauben loon ber 
oben angegebenen Selbtaube ab. S)en erften Uebergang fcbeint bie 
fogenannte b<ininierfdt)ldgige Selbtaube ju machen, n)Ot)on 
mir eine fliegenb auf unferer Safel abgebilbet b<^ben; anS btefer 
2(bmeidbung ftnb nadi^ unb nadt^ rotblicb graue, rotl^braune mit 
ben äSarietdten ber %lnQzl unb ©d^rndfuje entflanben; meiterbin 
gani meiße, mit &pi^\)aubcn, felbft mit befteberten %ü^m. 3n 
ber Sol^e erfd|yei9t bie @pi^b<tube breit k. 2>a$ Süima, bie SBe^ 



^onMuiia mJEgen anerting^ taju 9tcl mititiiUxa^nffabm, fi> 

tok bte )oetf4)tebenen 3ufammenpaarungen. Sie \tl)x abn)€i^enbrn 
in^tnftcl^t bit Stimmt, go^tfc^ett unb Rauben, n>ie bte ZxommtU 
tauben, türtifd^e Stauben, «Kropfs unt |>fauentaitbcn 2c. mo^n 
al^ ctgjene 2Crten au§ anberit ^mmel^egenbeit unfern <£)au6tauben 
emuerieibt n)^rben fein, beren SSermtfcbung roit eine ungemeine 
Stenge SSarietdten ju loetbanfen b^ben, bie iebocb aQe ben Xauben- 
Sbarafter beim S3egatten, iRefibau, 2(nial^l bet ditt, dtik^m^ 
ber Sungen unb bergl. beibe^KiIten t)ahtn. 

Gelten (onutien unter ben ia()men Sauben bte mit bem 
@(l^tt>albenftbn>anie (@d^n^albenfdi)wan}tauben) üor; metnr im fub- 
Itcben ali im norblic^en Seutfcb^anb. @ie b<^ben bie ®rope einer 
gemeinen Selbtaube^ bocl() ftnb fte langer unb geflretfter. 2>er 
®(i)mt^ tfi bem einer ^au^f^malbe al(^nti(b. ^an finbet fte 
f(!l)roati, and) fcbn>ar) unb mi^ gefledFt/ mit unb obne ^aube^ 
iin SSetragen febr lebhaft 5 p^anjen ftcb aber nur fparfam fort 
Sauben(ieb()aber fd[^%n fte febr bo<b* 

Selten ftnb aud) bie @tru))ptauben^ raul^e^ »oUtge 
Sauben t)on ber ®r5^e ber Srommeltaube. 3Bir ern^abnen 
«l^ierbei unfere ^äbnertafel^ n)orauf ein @truyi|)^u|)n^ baS mit 
biefen SEauben gro^ 3(e(inlicbfett f)at, fii) beftnbet S3i§n)etlen 
ftnb biefe gebern fo nacb oorn gebogen, bafi fte biefelben am 
Sitegen l^inbern. 3bre ^arbe ifl meifl weiß, wad fcbon ein 3et(^n 
Don @di^toa4)e x% Sl^re ^eberbilbung fcbeint ber liod^fle ®rab ber 
Xutertung iVL fein. @tubent>figel, bie lange S^bre baS ^od) ber 
2)omejlidrung getragen b^ben, befommen bisweilen aiicj^ folxb^ 
^tup^^i^t Sebern. SSon biefen bef4)rtebenen Xauben fdgt man in- 
beffen, ba|[, n^enn fte n>arm ft^n, foQen fte ftdb^ wie bie @tru)>)>s 
bu^ner, flarf loermebren. 

Unter ben ja]()men Sauben ^ bie junac^fi \>on ber ^btaube 
ab|lammen> ftnb oft U\)t oerfcbiebene Sarben, bie entmeber ein^ 
fad^, bocb ^n ber milben 9ia(;t t>erf4Heben, ober mebrfad^^, 
unt jwar regelm^gig ober unregelmäßig erfd^inen* S)ie ÜRobe 
\)at mdf ^ier einen großen @influp. 9Ran iSif)Ü fte ^nit ju ben, 






Sctttaube«, inl^em fte felbcn (mit aufS Selb fltcj^en). @ie btiu^n 
tii^t beflonbid im ^ufe gefuttert ju werben, ftnb einbetmtf4^ 
unb aHe {tnb n>o nic^t beutfcben^ bo(b euro))aifcl^en UrfprttngS* 
@o pflai^eti {t(t^ benn aucb bie mit einer regelmäßigen B^id^nung 
an einem ober mehreren Aorperlbeilen t)erfe(^enen Skrtetaten olii 
^aup trafen ber Siegel na^ fort} aOein bie Derfd^iebene Ser^ 
paarung bringt bann auii wieber neue @orten Ij^ertwr, bie um fo 
viel f(||oner unb fofibarer ffnb^ ie feltener unb geregelter ^e in üj^ren 
3ei4»nungen frf(^einen, i. fB. bie @orten ber f^^warjen, SBeifl^ 
tipU mit weifien ^cbtoanjen/ bie weif binbigen fc^war« 
jen Ständet unb bie fd^wargen @taarenbalfe waren fe^r 
ongenebm, unb würben unter bie fcbonflen, aber gemeinen Selbtauben 
gerechnet: aQein burcb ibre IBerpaarung ent jianben bie fcbwar^ 
jen S9$eiflfd)>fe mit weißen @di)wanien, S^ugelbtnben 
unb einem bergleidi^en S3ru{lfireifen, btefe gelj^fren unter 
bie foftbarfien unb feltenjien fcbinfen Selbtauben. 

3n ber dfegel trifft man bei ben S^lbtauben 5 <|)au)>tfarben^ 
al#: Xfcbgrau, @cbwari, SHoti), @elb unb Sßetß. 2)ie 
weiße Sarbe jeic^net ftd^ bei ben Sauben vor aQenSbieren burdt^ 
i^re Sfeinbeit unb ®ö)onf)tit au«. @o t>erfd(|ieben aber bie Sarben 
uberl^^upt bei ben Sauben ftnb/ fo Derfd^ieben ftnb audj^ ifyvt 
3ei4)nungen unb ed giebt (einen jabmen SSogel, ber fo mand^rlei 
unb fo regelmäßig fcb^ne äeicbnungen aufjuweifen b^tte, aU bie 
^audtaube (@. SangenbedTS Anleitung, bie ja^men Sauben fo^ 
wobl mit 9tu^n al§ SSergniigen ^u unterl^alten unb ju er)ieben> 
Denn balb bilben bie 3eicbnungen ein Dreiecf^ balb ein fD^al, 
balb ein ^erj, balb einen ÜSantel^ bolb erfc^einen fte in runben 
Sledfen, balb in einfa^en, balb in bo))})elten Streifen ober Sin^ 
ben^ balb befinben fte {td(^ auf einem Sbeile, balb auf 2 unb 
mebreren^ balb auf bem Ao)>fe alkin, balb auf biefem unb bem 
@(bwanje ober ben Slug^Iu jugleidS^, balb auf bem 9litdfen ober 
ben glugeln allein u. f. w. 

IDie Q^Sn^iit einer Saube berubt na4i ben allgemein an- 
genommenen Siegeln ber Stebfiaber auf folgenben SigenfdJHiften: 



86 

1) @te muß na^ SSerl^dttniß t>tx 8}artetat ober Sta^e, gu mrtd)er 
fic gel^Jrt, t)on einer anfel^nltd^e« ®roge, befonberS l^od^ unb lang 
gejlrcrft fein; 2) feine ©t)ife = , fonbern wo moglit^) eine ^ol^U 
t)avLbt ^aben; 3) eine jlarfe unb gleiAformig aufgetragen« görbe, 
bie überall ^Uiö) ift, unb befonber^ an ben ©pi^en ber glfigel 
unb an ber SBurjel beS ©d[>rt>anje« nicl)t§ S^tUt^ ober SBeige* 
burd)fd)immetn laßt, l^aben; unb enblid^ 4) mit einer f{tfittm, 
reinen wnb igteitbformigen Setd^nung wifeben fein. SDte n>al)rtn 
Saubenfreunbe bebnen inbeffen bte Äennjei^en ber Äedj^tbett einer 
Sta^e nod^ weiter auS, bie ficb befonber^ no^ am ©cbnabel unb 
an benJfugen bemerfbar madjen : 1) Slauben, auf beren ©efi'eber, 
befonber« m Äopf unb ^al§, bte »eiße gatbe bie b^tfcbenbe i|f, 
, muffen am iDbet ^ unb Unterf(i()nabel aüejeit meiß fein unb einen 
bunfels ober braunrotl[)en ^(ugenflem b^ben: «) biejenigen, beren 
©tirn ober ßberfopf gefärbt b. b- fcbwarj, rotb, gelb ?c. i^ 
muffen einen fd)waricn ober brauen Sberfd^nabet unb f^t><l^xotl)t 
2Cugen b^ben, bie übrigen Steile mögen au§feben wie fie wollen; 
3) alle einfarbigen unb nic^t gc;ieid)neten SEauben muffen einen 
bunfelbraunen ober fcbwarjen Dber s unb Unterfcbnabel unb bo*- 
rot^c Äugen, unb enblic^ 4) biejenigeU; beren ©tirn ober £)ber» 
fopf weiß ifl, einen weißen £)berfd}nabel b«ben. 

©icS mag genug fein.t um unfern 8efcrn im Umriß ben 
SKaaßjtab angegeben ju baben, wonad[) Siebbaber bie @intbeUung 
wnb ©d)dlfeung \i)xtx Lieblinge ju nel()men pflegen. 

Sßtä)^txn in feiner oben angegebenen 9laturgefd)icbte be# 
fcbreibt nun alle biejenigen SSarietäten ber Jg)audtauben , bie wir 
unter bem Slamen gelbtauben begreifen unb jwar nacb JTnleitung 
ibrcr tierfcbiebenen Sarben ober 3eid)nungen. 9ladb ibnt entfteben, 
2 ^auptflaffen: 1) folcbe, bie obne alle Seid^nung fitA «ftb 
2) fold^e, welcbe eine regelmäßige Setcbnung b«ben. 3ur erftern 
geboren bie einfarbigen, mellirten unb fcbadigen unb jur 
leisten biejenigen, welche auf einem, 2, 3, 4 ober alten Mt)t\9 
len be^ Äorperö regelmäßig ^t^tiö^ntt ftnb. 

Unter ben mellirten gelbtauben fubr^n wir nur bie.- 



S9 

jenige an, bie bct «tammra^e am nä^^tn ju ffe^en f4)eint 
«dmltd) We ^ a m m e r f d) l a fl i g e g 1 1 b t (^ u b e* ^ie ©runbfatbe 
iil (icbtblau ober bunfelafd^grau mit ^ä)xoaxiUamn %Udtn ober 
Supfeln (^toppzlxi), n^elcbed man b^^mmerfc^ldgig. nennt, meit 
bie g^le^en bte ©efialt b^^ben, n>te mit bem Jammer fatt iu 
fd^tagene§ Sifcn. 3)ie gUigeibinbe 5etgt ftcb nicbt mel^r fo beut« 
l\i) n>te bei ben ge(bfiu(btern, ob fte gleid^ ba tft, aber nur aB 
t grof c fcfywarjc ftd^clförmige gkrfen. 

Uttter bie Ste 2(btbettung ber Stauben begreift S3e(bftein 
bie ^ofta üben- ßr oerjlel^t barwnter bieienigen, bie nicl^t.t>ott 
einer <^ant)tart abjufiammen fd^einen unb feiner unferer »ilben 
^au^taube al8 €tammmutter angeboren. @{e bleiben ba§ gange 
3abr l)inburd() auf bem ^ofe, wo fie aucb gefuttert »erben muf^ 
fen, aucb fttib fte nicbt fo bauerbaft nnb fdnnen nur burc^ @els 
tenbeit unb @c^ön^eit, nid^t aber in pecuniarer S^infi^t t'bren 
giebbaber erfreuen. SSBir fuftren baoon folgenbe an. wib nelS^men 
bie juerjl, welcbe ben gelbtauben am näö)^m jiel^en: 
1. :^te ^X0mmeiianhe. Coi. dasjpus: 

(Sie b^i^t aucb roti^i Seberfuf, ben erßen "Slamm b«t 
ffe t)on ibter <Stimme, xoai eine 2Crt Srommeln ijl, baS befio 
mebr gefd^df^t wirb, je mebr fte SBirbel fcbldfgt unb. je (onger fie 
bamit at\f)alu einige fe^en e§ 5 Sftinuten l^inter einanber ol^ne 
2tbfaö fort. Sie ffnb etiraS größer unb birfer ata bie gelbtaube^ 
baben aucb einen turjern unb ftarfern ©c^nobet, einen bicfern 
Stop^, eine ^oblb^tube unb auf ber @tirn nocb einen üBufcb t>oii 
tjorwdrt« flel()enbenSebern, ber öftere bic^dlfte beö@£^nabel6 be-- 
berft. 9lacb berSroge beö öufcbeäwirb bie Saube für befonberS fcbön 
gellh^Iten, fte beift bann eine bo^))elbdubige (boppeltf^neppige) 
3;aube. 2>er Vugenftern ifl rotbgelb unb bie pße über unb 
über mit gebern bebecft (^atfdbfiiße), fo bau f« oft faum geben 
fonnen. 2)a fte fcbwerfdQig fiub unbleic^^t fett werben, foftnbfie 
nicbt üermögenb, fc^neU unb weit ju fliegen. @ie felben t)6d)^mi 
nur auf ben S)örfern. Unter aUen^S^auUaubtn ftnb fte bie^ bauer« 
baftejien unb frucbtbarften. ^an bat fie t>on oerfc^^iebenen garben. 



9Rtt andern ^uStaubcit t)er))iaart gi^t ed t>erfd^tebcne Sa^ 
flarte. 9lld!^t fdten werfen fic ein ßi auö bem Äepe, wenn fte im 
@(&mu^e gegangen, ind 9le{l fornmen unb bie Stet an ten Sä§^n 
anffeben. 93tdn)eüen f^Ut t>on cimr Srommeltaube eine glatt« 
föpftge ^audtaube au$, bte betben ^ubenfreunben ein eieblttig 
gfnH>rben iji. @ie ^at feine 9la(ftnbaube aber bocb bie getrumm» 
ten @tirnfebern unb febrige %ü^. Srommelt fte nid)t, fo b^ift 
fte @trauf taube. Srommeit fte babei noäf, fo fltl^t fte int 
1f»1)tn SBertl^. ÜRan nennt fte bann Srempettntaube, 
a» t^it ^ut^eltaube, Stttnwiler. Col. ^jratrix* 
2)iefe merhourbige £aube b^t einen runben, ilattm 3tcpf, 
bunnen S^ai$, furjen @cbnabe(^ große rotbe Iai)lt Xugenfieife, 
ftarfe 83ntfl; fte ifi etwai {(einer atö bie %tlt>taubt, ber fte fonfl 
dfl^nlicb i% 6te b^^ben einen außerorbentticben ffolftn unb fi^Qeit 
^ug, fcbl^tgen weite unb enge Greife unb fiurjen t)on ber graten 
S^it)t bU|f<bneII in geraber Sinie b^rab, inbem fte ft(b n>4fbrenb 
be§ Salle^ immer um ft<b fetbfl ben>egen ober äberbur}e(n» @ie 
tbun e§ befonberd bei fcbonem ä^etter, wenn fie fc^^neU ju ibren 
3ungen woQen, ober t>on einem 9iaub\)ogel i^erfolgt werben. SBenn 
fie ruc^fen, wa$ fie oft t|^un, fo breben fte ftcb weit bttrtiger unb 
bäuftget im JCreife b^nim afö anbeve. @te felbem ^i)tz Sa.rbe 
ifl Derfdl^iebett^ bte gelbrot|)en, bie in ber @onne dldnjeti, liebt 
man befonberS. 

SSon ben Siebbabern biefer Xauben werben 10 ©tudF a(& 
ein @ti<b in einen ^orb gefegt, nacbbem man ibn gejfffnet sieben 
fte fogIei(b empor. 9tacb V4 @tunbe ta§t man einen 2ten @ticb 
beraub. £)iefe ftnben ftdb bann naä) einiger Seit iufammen^ f[nt> 
einige babei/ bie nUi)t fliegen woQen, fo bebarf e» nur einer 
@tange mit einer %at)nt (Sagejiange), ^Wt t>a$ niö^, fo laffe 
man bie nid^it mitfliegen wollen iuriiif. S3täwei(en ßnben ftdS^ aud^ 
Sauben t>on t>erfcbiebenen Ferren in itt Suft {ufammen, bie^ , 
nennt man einen Srup))^ unb eS mad)t bann ein SSergnugen, ju 
U^n, xotnn bie Sauben fiöf trennen^ wie jeber 3ug naö) feinem 
@4)lage l^tn^egt. ©obolb bie Sauben ntebertommtn» werben fte 



in bem ©d)lafle Jatt gefuttert, m pe M« jiim foIgeiAen Sage« 
tm ^ä)\ait rui&ett. 2>a8 Sagen fann bet günjiiger SBitterung 
Borgens, ÜRtttogS unt %bmH, mo man ten Stauben \>ot1)tt etn 
n>emg Setter giebt, gefcbebm. 

grifd) bemerft fc^on, tag ftcb bie SSaubenMnger btefer 
^auätauben bebtenen, um frembe Sauben auf tbrea@(bl<tg ju 
locfen. S)enn n^enn ein anbetet Saubenfreunb feine Sauben au^- 
laßt unb eine IBurjeltaube in bie ^obe gelafTen wirb, fo gefeQen 
ftcb jene ju i]()r unb wenn {!e bann fo bli^f(!^nea unb in S3ur^U 
bäumen berab auf tbren ®d()(ag jiürit, fo folgen fte, toetl fte 
glauben, ti fei ein Slauboogel bunter ibnen nad), unb werben 
gefangen *). — 
a. ^U <Sa)ia^tanhc, ßlatf^iaubt. Cd. perousspn 

SRan barf fie nicbt mit ber Srommeltaube berwecbfeln, bie 
gleicbfaUa mit ben S^ugeln iurammenfd^(agt. @ie b^^t bie ©rdfe 
ber gelbtaube, ijt glattfopfi'g, mebrentbeiW grau, unb auf ben 
glügeln fcbmarj geficcf t. @ie brcbt ftcb . im gliegen bejldnbig in 
ter 9?unbe f^txum, fcblagt babei mit if)nn S^ugeln fo oft unb 
fo b^f^ig 'jufammen, bag man ein ftarfeS ^lat)))em ju b^ren 
glaubt; unb oft einige oon ben Sd^wungfebern burcb bie ^eftig^ 
feit ber ^Bewegungen, bie, wie SBüffon fagt, 6om)Ulftonen äf)n^ 
lieb feb^/ jerbrecben. 

4* SDie Statmetitettaube^ Pigeon-carme. Büffm. 

@ie ijl bei unS bie fleinjle unb fcbeint wegen ibrer Keinen 
ftörf befieberten gufie auf ber (grbe ju ruben. ^x Schnabel ift 
au|[erorbentli4^ fletn unb leinten am Stepft ftebt ein fo f)>i^iger 
geberbufcb, wie an ber ^aubenlercbe. Ser Unterleib unb bie 
glugel finb aUemal wetf; ber jDbertbetl be« Äorper« bwfl^g^» 
afdbblan, rotl^gelb, erbSgelb ober grau. 

*) «^ict ftbtwft ficb no(36 bie (Slftec taube an, Reinct als bie gelbtaube. 
%axht [(bwarj, blau ober rotb mit weißen gtögcln, ©djicnfelii unb fß<m^% 
um bie 2Cu0en mit einem fleinen fallen ^rctg, fte l^aUn ^^la^augen, b. b* 
weif liebe, bie im TClter rotl^li^ antaufen. @§ ffnb fd^bne Sauben 5 fte flie^ 
gen iwat ni^t fb \^mU unb ]()0(b al$ vorige, bur^eln ato ^benfoUd un^ 
wenn (te bies wotten, fo fd^weben fte cr^ mit (ocb empor gehobenen gldgelo 
eine ^trecte i^in. 



S. !Sie Wtown^^aUfranicntanbe. Col. turbiu. 

©er &d)naM i|l fe^r tfein, bic 9la fcnl^aut bicf, bie ©tirn 
Uf)t ^od), tcr Äopf fe^r erfig, entwcber glatt ober mit einer 
@pife()aube, feltner mit einer ^o^H^aube, wo fte bann aber aud^ 
U^x I)odf^ gefc^% wirb, t)erfe()cn. 5Bon ber Äel)le bi§ jur Srujl 
Ijerab lauft eine Sfeif^e aufwarte gejlrdubter gcbern, weldje ber 
SEaube ein gar nteblid)eS Änfc^n geben. 2Cucfe bie garbe erf)obt 
il;re Sd)5n\)tit, im5f)niid) ift fie ganj weiß unb auf ben glugeln 
jle^t nur ein rotl^brauneS, crbfengetbeS , blaueS ober fc^warje» 
®cl)ilb (SBantet, ^erj), weit btoß bie 2)ecffcbern unb Ijintern 
®4)wanjfebertt biefe garbe l^aben. üRan finbet fte and) weiß unb 
geflerft. esjjl eine bauer^afte felS^r flud)tige a:aube, bie feiten 
ein STauböogel erwif^t, jte felbet, vermehrt pd^ aber ni*t ftarf. 

^ad) etli4>en ©enerationen erl^alt man \>on ber 3ufammen' 
jjaarung eine^ |)fauenfd)wanie6 mit einem Wlö\>d)m eine große, 
überaus fd()5ne Staube, bie man ^Jfauenmoücben genannt l^at, 
b- f). fie l^at ben ©cl?wanj ber ^fauentaube unb bie ^alSfraufe 

bc§ STOöbc^enS. 

• 

6. ^ie ^fauetttaube* Col. laticauda. 
@ine meb{ici)e Staube, fte ^eißt aud^i S3rettf(|^wan5, 
3itterfo))f. @ie ifl ettoa^ großer alS eine gelbtaube, f}at einen 
QiatUn ^opf unb einen ©c^wanj, wetc^^er auS me(^r atö 16, ja 
bei fc^onen @remp(aren auS 32 S^bern U\tz\)L @ie fann ben 
©d^wanj fel^r aufrichten unb ba fte ben «Ropf fe^r nac^^ hinten 
tragt, flößt fte fajl ati ben aufgeri4)teten @c^wan} mit bemfelben. 
üBeim glug, befonberS wenn eS winbig ift unb fie aud^ auf ben 
2)d(l)ern fifet, ift i^^r biefer ©4)wanj fe^r Id(lig. S()re garbe 
ijl mci]l weiß, bod) giebt eS aud^ bunte; bie mft f4)wariem 
Mo)^f unb ©4)wanj (f. bie aiafel) fc^d(jt man bcfonberS. 65 finb 
idrtlic^^e Stauben, bie ftc^ nid^t befonbere bermel^ren. 

T ^ie ^intcltauh^, and) ^icmontcicttaube ge^ 
nannt, M f<tfi t>i^ @i^öße eineS deinen engtifc^en «|>u^n§, einen 
glatten Ao)>f, furjen Jg)a(a, ftarfen Mtptx, l)o\)t 93eine unb einen 



öl 

fe^r furjen, gerate in Wc ^% fte^ewben ©d^anj^ m$fyüi fie 
^uä) niifi gut fliegen fann. S)a fie nun mte iene im ^opf 
^intemärtö trägt unb i^n oft beilegt, fo nennt malt fie. dud^ 
3itter^ ober ©c^utteltaube. SRanfmbet ße meiji n)eip mit 
blauen @(bilt>ern unb blauem £o)>fe. 

8 S^ie Spertt^etttaube. Col. euculata. 

üRan nennt fte auc^ 3<)cobiner*^ Mdpfin-', @4^Ieters^ 
äopf^, ©i(bters unb SöenuMaube. 3(n ®roße gleist. fie 
ber Selbtaube, ijl aber gejlrecfter unb baber langer. 2)te @tirn 
ijl bo4^/ ber @cbeitel platt, ber @(ibnabel febr für), ber Stern 
fajfanienbraun, bie S3cine raub/ bie ©(bwingen febt lang, fo 
baß fie biefclben biSn)eilen fd^leppen. SRerfmihrbig unb ben cbi^ 
gen 9lamen gebenb ifi bie ^ayuje (f. bie ka^ti), roelcbe ben 
balben ^tnterfo^f betecft unb langS bem *^alfe b^i^tinterbangt. 
Sie S^bern beS ^interfopf^ unb bie ber @eiten beS «^alfeS ftedeti 
nämtidb fo^-oerfebrt empor, baf fie fifcb btd jur fdmft (lerab in 
%mm eines ^atötucbeS ober einer ^alatine juritötraufen. @ie 
fieben mit ber S3ru|l unb bcm ^alfe bod> uiib flogen tariere unb 
bJ^b^re Söne auS al6 bie gelbtaube. ^f)xe garbe ift am Sopf, 
(Scbn^anj unb Dorbern Scbivungfebern n>eiß, übrigens blau, rotb/ 
gelb K. @in ganjer Slug folcber Xauben mit ibren großen ^rau^ 
fen, in n>el^e ^o)>f, ^alS ultb b<^lbe SSxu^ eingebaut ftnb, fiebt 
recbt artig au§. 3n ben mittleren ©egenben Deutf^lanbS finb 
fte tl^euer. 

3br Slug ijl fd)mer unb ibr S3etragen trage. @ie finb 
iartlicb unb legen nicbt nur n>enig 6ier, fonbern bringen audb bie 
Sungen nidbt immer auf, meSbalb man fie gern anbern Sauben 
unterlegt* $aart man eine 2;dubin einem S^rommel tauber an, fo 
bringen fte febr bunte unb fcbone iSBajIarbe. 

9. ^ie Wtäf)nentauhe. Coi. jubata. 

@ie b<it einen S^berbuf4)el 9om @cbeitel bunten b^i^<^bbangen, 
^ie eine ^ferbemdbne unb bat bie ®xöft ber gen)obnli(ben ^an^-^ 
tauben. @tc ift febr feiten. SSieQeicIi^t i(i fie ein 2(b{omQiltng 
ber t^ortgen. 



10* SHe Mt9pftüUhe. CoK ^attoresa. 

&t ftel^t ber ^eriicfentoube naffe in ^inftd^t ber I^Hn 
€fHrn, bc^ f Mtjcn ©dfenabeW, ber langen ©t^^wungfebetn unb tauben 
p^e, bo(b tfl {te merRtt^ grofler. J!Bi$n>eUen bat fte eine fi|)t^ 
^anbe. £en 9lamen ()aben fte t>on bem Jtropfe^ ben fte ge^ 
nmlttg aufblafen Hnnen^ fo baß. fte immer mit jurfidPgeiogenem 
Äopfe fJe^^n mfiffen. «eim Steffen laffen fte il&n niebct; bann 
dbet bel^nen fte i^n n>tebet fo jlat! au%, bag man faum ben £epf 
feigen fann. @te ffnb fc^merfoHig unb fonnen t^en SBinb nt<)t 
gut wtttagen, tnbem et fte letd)t t)om ©ac^ toitfr. IBei aUebem 
baben fte Udf nur eine gebdmpfte Stimme. S3et ben meijien 
f[nb bie @(l^ungfebern toeiß. ^f)xt SSetmelfirung tfl nidi^t befon« 
betS^ tnbem fie auc^ nut feiten beibe Sunge anfbtingen. 2Ctö tbt 
Skterlanb tbitb baö gliidltcl^e SCtabien angegeben. ttebrigenS 
^ man ffe Don Detfc^iebenen Sarben unb 3eid(^nungen. 
11. S^ie ttttfifd^e %aübe. CoL ttirdea. 

®e toirb aud!^ *>i« ^rabtf4ie, ßpprtfti^e unb Detftfcbe . ge* 
nannt, weil ftje in jenen ©egenben f)ümx\ä) fein foQ. @te tfl 
fiStftt al« bie Stommettaube, ge^dubt, furgfc^^ennig, mit fafta^ 
nienbraunen ZuQtn, mittelmäßigem Q6)naM, beffen 9{afenbaut 
j^tfttg; aufgeblafen, tau^ unbn^etß ubeipubert ift, unb I)at einen 
breiten, ta^en, watjigen, toti;)en2(ugenring. & ift eine 
große, fd^were, aber bo4) ftu^tbare SEaube. £)ie auf ten Sur- 
fern leben, felben. ÜRan l)üt fie üon berfc^ebenen garben, bte 
rot^braunen fcba^n befonberS bie Saubenfreunbe. 

i^ier^t gel^M to<il)x^i)ml\if auc^ bie f)oft:»93tieftaube 
(Col. tabellarfa) , fte foQ ft<^ butd^ ftatfe weiße ^ocfet auf bem 
eä^nabd unb um bie 2(ttgen \)txiim au^ieid^en, fc^arlac^rotl^e 
Xugenflerne unb rotlS^e guße Ij^aben. ^m ftnbet berglei(ben mit 
unter ben Sätlifc|)en, befonber^ feigen bie alten S£auber fo aud« 
^6) ^be tn metner Sammlung ein $aar Stauben, bie mir 
atö SBriefrauben fiberf<^td!t ftnb. S^re gotbe ift braunrot^), beim 
SRdnn^ien ber <Sä)toani grau, beim SBeibd^en bräun; bie Slugel^ 
fpi^en toeiß beSgleidi^en ber Stopf, mit ttvoa& braunen S^bem; bie 



^ub( btett, tt^dtfxäf btd lum fyiibm ^li ht^h, bie gfifc 
mf), b^lb befiebert 9la(b bn SSerftcf^erung b^^ben fte mebrerc 
Steifen mit IBnefen burcb bte inft fiemacbt. Uebridenö glaube 
i<b/ baß man iebe fcbneO fliegenbe Saube bagu abri<bten fann. 

föon bet turfifcben unb ber Stti^pftaixht "^t man eine febr 
fcbfne unb gefcbd^te Spielart, melcbe man bie Slitt er taube 
(CoL eqHes) nennt @ie n>erben grofler atö bie turfifcbcn Zau- 
ben unb f)ahtn Don beiben eitern ttwai angenommen^ t)on biefen 
ben fcbmammigen @(bnabel unb t>on jenen ben großen Jtro)>f. 
6te ftnb febr fru^^tbar unb toerben gern ju fi3rteftr4igern 
gebraucbt/ bober ibr 9lame Srtef? unb Dojitauben. 
12. ^it ^Sdtttauht obtt ^agabette« Cd. carvirostra. 
2Cu(b btefe Saube fommt unter mebreren 9lamen toor, afö: 
9Rontenegrinertaube^ Dat>ebette ». @ie ijl fafl fo groß 
afö eine 3mergbenne, nur lang gejlreift Ser (Schnabel ift lang, 
Dorne merMicb ubergefrummt, nnb auf ben 92afenlo(berQ {lebt ein 
n)<ir{iger, meiß gepuberter ^idtt in ©eftalt einer ®pxiimot^tl, 
toobut:(b btefe Saube febr auffaßt, bie Vugen itmgiebt ein breiter 
metßmaritger iCreid, ber iCopf unb bie Süße ftnb glatt SBegen 
tbrer ®tar(e fucbt fie ftcb lei(bt }um J^errn über ben ganjen 
@(blag ju macben; baber man ibr gern eine eigene SSBobnung 
anmeift. @ie ijl eben nicbt frucbtbar unb bringt feiten mebr atö 
ein 3unge6 aud. 3bve Sarben ftnb f4^marj, mciß, erbögelb, aucb 
gefleht 3{l fte n>ei| mit f^arjen @cbnuren, fo n^irb fte ÜRa- 
b Omebeta übe genannt itnb ifi t)on "^offtm SSer^b* ^^^i ^(^^ 
fte mit turfiftben ^uben iufammen^ fo erbdlt man: 
!Sie fpanii^e Zauhe. Col. Uspanica. 
S)iefe SEaube ffnbet man Don t)etfcbiebenet ®rj(ße, Don ber 
einer ^tmt unb ber einer tfirfifdiKn Saube. Ztt @cbnabel tß 
(ur), bicf unb gerabe, feine SBangenbaut nicbt mord^elfj!rmtg^ fons 
, bem breit, ber Vugenring f(bmaier al$ bei ber 9><Kgabette, aber 
weiß* (SS toerben febr fru(btbare Sauben, meldte bie garbe ber 
9agabetttn unb tfirtifcben iEauben erbalten. 

Daart man eint 9>agabettentiubtn unb einen turfifdi^en 



6(41 

Zanbtt iufammen, fo be]^u)>tet fle bte i(>r angebome Cber^rr- 
fd^fe gegen ferne Bartltct^ett, bettn beliebt ed i()r gerabe nid)t fie 
2U enDiebertt/ fo iagt ße beti e^egatten fort unb treibt i(m mit 
SlAgeIfcbIdfgen tin:@(b(age ^erttm bid er bemut()ig {u Xreuje trtedt^t. 
jßecl; {teilt bat jifterS btefen ffäuUid^n ätpiji mit angefeben. 
13. SHe |ioIntf4>ie Xastbe. Col. poloniea. 

3n @a(|^fen unb am 9fb^n ifl fte unter bem 9lamen ber 
3nbiantf(ben SEaube ober beö Snbianer^ betannt @te 
bat einen fiberanö turjen @cl^nabel/ Xugen mit einem rotten 
breiten Slanbe umgeben unb febr niebrige S3eine. 3bY< S^rbe 
ifl felS^r verfcl^ieben, f^n^atj, erbdgelb, weiß k., aucb l'unt« 
14. ^it Sad^tanlbe. CqL rlsoria. 

2>iefe niebticbe Saube folgte eigentUcb ber Sorm unb @eflalt 
nad^ gleicb nadS^ ber Turteltaube / bei ber mir ouc^ berfelben ge- 
ba^^t b^ben. 

a) X)te IBaftarb^Sacbtaube (CoL ris. hybrida). SBtan 
erjie^t fte leicbt in ber@tube^ inbem xaan ein Surteltaubenmdnm 
d^en unb gad^taubenmeibd^en 2ufammen))aart. £)ie 3ungen b<iben 
oon beiben SItern ttxoa^Ht'fynüd^e^ in berSarbe, balb )7on biefer, 
balb t>on ieper mebr, e^ fallen aUd^ mobl ganj meiße. ©emöbn^ 
lieb ftnb fte an Sopf, J^al^ unb £Bruß rorblicb gtau^ auf bem 
Slutfen unb ben Sectfebern ber Slugel rotblicb afcbgrau mit burcb« 
fcbimmernben fcbmad^en bunfeln Slecfen am SSaucbe, an ben ^in- 
tern @(bmungfebern unb ben Scbman^fpi^cn meiß; bie großen 
@<bwungfebern graubraun. S>ie Sungen ftnb fruchtbare 3witter^ 
DogeU ^erfmurbig ift t^, baß fte alle)eit großer n)erben unb 
au4^ eine ganj eigene (Stimme fyibtn, bo)>)>elflimmig rudfen unb 
jtd^ babei tief bttcfen, faß mie bie Sacbtaubcn; bod^ iadi)tn fte 
nie unb ü^x Studien ifl aucb nid()t fo melobifc^. 6ö ge(^ort bi^b^t 
au4) nocb: 

b) bie G^inefifcbe graue Sadbtaube; fte bat bte®r6ße 
ber gemeinen. £)er @d^nabel ift fcbmarj^ ber 'Jlugenftern rotb, 
bie pße gelb, ber ©dt^eitel grau, ber «|)interto))f tief meinfarbem 
grau; runb um bie klugen ftnb bie gebern meiß; ber SSorbcrI;al$/ 



6< 

JBrufl unb SBarxä) blaft5ti)lx^ weinfarbengrau ; bie %titxn beS 
|>tntet|)alfe6 l^aben bie®ef!alt etned umgeFe^irten ^erjenS, f4)n)ar} 
t>onS<)tbe/ btiben einen breiten l()a(ben üRonb unb l)ahtn auf jeber 
©eite einen tunben weißen glerf; bie glugcl, ber 9?u(fen «nb 
©teiß pnb fdi^mufeig braun j bie ©tl()wungfebern fcbwarj; bie gwei 
mittlem brau;n; bie fibrtgen an ber SBurgelbalfte fcbn)arj unb t>on 
ba, an bi8 ju @nbe weiß; bie untern ©ecffebern be§ ©c^wanjeS 
Waf rotl^lidS^grau. SBaterlanb g()ina. (©. Latham Chinese grej 
Tnrtle var. A.) 

! 

^od) fül)ren wir einige SEauben an, bie man auf ©cl)ld9en 
gern f)at, aK: ©ie ^ottd* ober monattanht, weit fte jiem* 
Beb Alle Slonate Sunge ^at S^re glügel flein, ber 8eib ftarf, 
ber ©dj^nabel wenig gebogen, ^an nennt fte aucb geberfuße. 
Sie ffnb größer aB bie gelbtauben. SBenn fte jwei ^a\)xt alt 
ftnb, fo ftnb fte am fruc^tbarfien. 9?a(b bem jtebenten Sabre 
nimmt aber bie grucbtbarfeit ab. ©ie ftnb fei)t eiferfücbtig unb 
fhreitbar unb leiben fein anbreä ^aar neben bem Stefte. ©aber barf 
man in einem ©cb(age t>on 8 guß in6 l@emerte b^c|)fien$ 19 $aar 
toon i^nen l^alten. 

2>ie ^dbwalben taube b^ißt audb geen^, 92ärrenbergers 
ober garbentaube, b^t bie ©roße einer gelbtaube unb im ?^uge 
We ©cbneUe einer ©(ä()walbe. 9Ran finbet fte t>on t)erfcbiebenen 
garben, unterm Äoi)f unb ^al§ iß pe weiß, ©ie gebern beS 
©dbwanje«, be^ Jtopfe« unb bie ©cl(>wungfebem ftnb ftetS t>on 
ben garbe« be6 fibrigen XSxftti t>erfcbieben , iainxdf jeid&nen fit 
fiä) aM. 

©iefKaöfentattbe bat' glatte gfiße, tfi t>on mittler ®röße, 
fdfineeweißer garbe; ben 9iamen i)abm fte t)on einem farbigen 
©tridl^, ber einer ^adfe gleidb über ben ©4)nabel bid jur üRitte 
M St^pft^ gebt, ber ©cbwanj ifl immer t)on berfetben garbe. 
©ie felben gut unb ftnb frucbtbar. 

©ie e>dbilb' ober fogenannte ©edeltanBe mit glatten, 
and) befteberten gäßen ijl t>on ber ®roße ber gelbtaube, ©ie 

Zauht» 5 



®runbfarfte tfl tm^, Vit Slfigel uttb obent l^täUUm' ttt Sd^ttl^ 
ttm farbig, fo baf ftcb eine runbe fcbUb« ober betfelfornttge 
Beid^nung auf iebem Slustel bilbet S>ie mit Saefd^ffifint l^äbcn 
f^m&tfntiä) mx^t Slfiflelbinben. 9Ran b^t fie t90n t>erf(biebeneit 
Sarben alS: fcbwarj, rotb, gelb. 

Zit ZtPtd^tüuh^, groß, ^atö unb SBeine lang, StfiS<< 
unb @(bwans furj^ S^^rbe bunt 

£te ftaarl^alfige Sanbe, t)on ber ®rofie ber S^Ibtaube, 
gtattf6))ftg, ber Slüg tfl fc^neU. 3bre Sarbe ifl meifl fcbwar;, 
feiten bat fte anbere S^^rben. 2)ie Xugen ftnb rotbgelb, ber 
@(bnabel fcbmarj- b^rnfarbig, auf iebem glugel t toti^t £luer^ 
bdnber unb auf bem untern 93orberba(fe ein gleicbeS joUbrette^, 
wei^gefprenfeiteS £luerbanb, fo ba^ ei auf ber SBrufl einen 4>aib: 
monb bilbet* 

Wlan M uberbem no(b eine SRenge Sauben -2(rten, &on 
benen toir nur einige nambaft macben n>onen, alö: bie 9>faffen^ 
^5ncbtaube, bie farbenbrfijKge Xaube^ bie ble^^ ober färben- 
f(bneyi>ige Xaube, bie@(l(^n[>tngertaube, bie ©cbmetjer - ober S^h 
monbtaube, bie ®imyeltaube ?c 



SRSgen tnbejfen bie t^on unS angegebenen Saubenarten mit 
i^ren SSarietdten unfern Sefern genügen/ bamit wir bie @renje 
unfereS ^eftei nicbt ju weit uberfcbteiten, wmn wir bie IQOVrten 
mit ibren SSarietdten/ bie man annimmt, aufjdfblen v^oUttn, benn 
faum giebt ei wobl ein ^auitbier, bad mel^r %rten unb Xbarten 
auf^meifen bdtte, alS unfere «^udtaube. a$ir fcbUefien nun um 
fo mebr, bamit mir nocb anbere bierauf ffcb bejiebenbe ©egenflanbr 
mit obbanbeln fonnen. 

©oU aucb bie gebett)iebju(^t Ibei ben gortfcbritten in allen 
Smetgen bei menfcblidlien SBSiffeni ftcb beben; fo mdre ei mobl an 
ber idt, audb bierin einen ®cbritt weiter p geben, granfreidj^ 
mad^te unter feinem ^aifer einen 3Cnfang mit ben bomefllcirten 
©augetbieren aui fremben gdnbem. ^an fcbaffte bat^on mebrere 
«n^ ^Wd 0^/ «w» P^ f^f w»» ^^^ 3tt#t ffd^ bewahrte, bem 



1^ 

Sonte )tt @ttte lemmcit gu laffeiu Üt^ ftc^ ittd^t Xe^IidM^ ^t 
^etti ftetemel^ etiulen, fo bag matt ha» 9{ti(|ltd^e mit bem Sild« 
wm i^erUiibfn Mnnte? 9lttv Stetd^ie, om Seften aber bte SonbeSü 
l^en Unntn betgltt^en ttiS Seben rufen. SBSeld^n ll^rrltd^en 3(ti» 
blttf getod^rte ni^^t bte f(^5nt Sammlung ber tebenben SM^zl auf 
ber IHaufntttfel^ ber t)erf4Hebenen Xrten Ux@ä)\üant, SEauben ic. 
bte man bort aOe (»eifammen fal^^. WlMftt fte gum 3Cnbenfen oit 
beit tl^uem Sanbedtmter er^^atten, ia jum S3e{}en be$ ®an)en noäf 
em^ettert n>erben. Gnglanb unb 4>oQ^nb, bte aud^ in btefer S^n^ 
flöft frembe Slitber bur4forfd[^t l^iaben^ mürben gemifi reic^It^ire 
Senbungen bat>on ablaffeit tonnen. Unter ben Pfauen m5cbteit 
ber gemeine^ ber bunte unb met^; unter ben Safanen ber ©otb« 
unb SUberfafaU/ fomie ber 2trgu8 (Phas. Argus), ein großer 
Safon^ ber bte @ebirge t>on Sumatra unb einige anbere ©egenben 
M fubU^n %^mi bemol^nt^ aufgenommen toerbem S>a§ ^^nn^ 
<^en ift ein prifdl^tiger SSogel. 2)er Scf^manj beffelben i^ fel^r lang, 
fo ftnb audif bie |meiten*@cbtt)ungfebern ber %lü^ü außerorbentli^^ 
t^erlingert, unb tl^i^er gangen S^dfnge nadf^ mit fc^^cfnen ^(ugenflecfen 
befe(it. £iie Sarbe bed 9ßeibd(^n$ ift nur rotli^broun. Xuf bem 
äRufeo ber Uniioerfttat gu S^Ut ftnbet fid^ baoon ein Ddrd^en 
att^e|io|>ft 

£>er (Satpr (Phas. Satyras). S)er Mopf nadti l^nter ie« 
bem %uge ein Heiner bunned ^orn, an ber ^el^te eine beifnbatt 
aSamme. £)ie garbe beS ^inn^tn^ ift brennenbrotlE), mit tUu 
nen- weifen S£ro|>fen befireuet. (St ^at bie ®rofe eine» ^al^ned. 
Sein fiatetlonb ift bad nftbltd^e Snbien. 

£iefe genannten unb no^^ einige anbere möcf^ten bie (S^un% 
garbe auf einem furftli(|i|en <&ofe bitben. 

Unter ben Xauben fa|^ id^ auf ber |)faueninfel bie oon un& 
mit abgebilbete ^ronentaube« 

2)a inbeffen bie frommen SSunfcbe für fo etmaS nod^ nid^t 
realiftrt tnö Seben getreten ftnb | fo liefe fidf bo4) tt»>bl etmad auf 
SSieliKn&f ten unb 2l{>iei^diHttten bemirfen, bof man JBeft^r oon 
gvofen ®anfen, $nten, i^iü^n^n, au8geyid|meten Souben k. \>€v 

5* 



avSafU, fit au^ mit aniiv$tUm, um otn^ t^nm 9tSmtn iw 
tfHälen, mt^uxt bat)on angttfaufen uttb mit )ttr Serloofutts jtt 
bringett S)a bte 2(nfaufe gegen bte ter gto^erett uttb x^nt^oflmn 
X^tere gering fein mürben^ fo ffnnten aucft bieSiyore fSt biefe^k' 
genflanbe geringer gefteOt unb fo auc^ auf beffem Xbfafe gerecbnr t 
werben. 2>a nun in ber 9{egel ber ^ul^nerbof ber miUf4)en f)flege 
ant>ertraut n>irb, fo n>urbe au(b moncbeS bafelbft gezogene S^ber- 
mel^, ba$ ft<^ burcb 64)onbrit ober @r6^e au^ieic^nete, mit auf 
ben Sbi^<bauen unb SRarften erfc^einen. ©oDte au(b anfdfngUc^ 
bte %nf(^affttng neuerer grof er unb ergiebiger 9fa^en ttwai tbeurer 
(Irin; fo mürben / menn ftcb bkfelben Derme^rten, bie itSufer in 
ber S^^lge burcb einen reid^Iicben Serfauf entfcbabigt merben. 

SBir baben in unfern ^eften auf t^orjägli^^ Stacen, mo e$ 
nur irgenb bie SJeranlaffung gab, aufmertfam gemacht, mik^ten 
fte burcl^ biefe SSorfcblage recbt balb ein (Semeingut merben. 9lam^ 
bafte unb red^tlid^e Seute mußten ft(b juerft biefeS <|>anb(l$ unter- 
jieben unb baburcb bem ®anjen ein tleines Opfer bringen, ^am^ 
bürg, (Snglanb/ <|)oIIanb unb felbft mel^rere Dromnjen beö SSater^ 
(anbeS bieten baju bie ^änU. 2(nfang(tdt^ l{e§en ftc^ burd^ au^- 
gef(o)>fte (Sremplare ober gute Seitbnungen bie Xrten i»orfii^ren, 
man mad^tt ißeftellungen unb erhielt fobann, bamit ftcb bie @n« 
Uufer ianad) rid^ten tonnten, bie mirfUcben &tmplaxt, Ht man 
beim näcbfien üRarf re ober bur^ ftcbere Gelegenheiten fcbicfen wur-- 
be; bie ©fenba^nen unb ^ampffcbiffe, moburcb in fo turjer Seit 
große Äaume burtbf^nitten merben, erCeitbtern bie Äealiffrung ber 
gemachten Sorfcblage. ließen ft<b baburcb nic^t eben aucb &^x «on 
grofen guten {Racen fenben unb auf beimifd^em 93^en ausbrüten? 
^ meiß inbeffen recbt mobl, ^ht aucb bereits angeführt, baß 
manSier/ bie man mit gläcf liebem (Srfotge ausbrüten laffen moHte, 
nur bis an ben £)rt il^rer SBefiimmung tragen, aber nicbt falE^ren 
ließ. 9{ag eS fein, baß bei einzelnen SSerfuc^Kn eS mißlungen ifl, 
oieOeif^t mar ein fcblecf^teS SSeriKufen bie Urfad^. 9leue SSerfud^ 
barf man babei nicbt fcbeuen. f^ifcbe @ier in ^leie, ober in fein ge» 
ftebte Xfd^ unb berglei^en met<l^e !Katerialien gepaßt, unb bie bamit 



«9 

tvol^t gif4)Ioffene unb t)ema^rte@(|ia(^el wititx m «ine mttSRoed au^ 
gefutterte ^ifle gefegt/ würben auf btefe Seife unbefcbabtgt bem Orte 
ibrer iBeßtmmung jugefu^rt, too fte bann einem briitenben Siliere 
untergelegt n^erben mußten, ^odfttn SBeguterte bamit SSerfud^e gu 
mo^n ntd^t fcl^euen unb baruber gutigfi bie gemad[)ten (Srfal^rungen 
mittl^tien unb fo mit tüf)nA\6)tm jßeifpiel eine neue SM^n jum 83ef» 
fern eroffnen lE^elfen^ banfbar werben e$ bie9lad^fommen erfennen. 

fpHt ben ^uben tft man l^ier unb ba fdl^n weiter gel ommett. 
@o triät)ltt mir ein Sreunb, bafi ^ iDfierfelb, über SBeifienfeU 
gelegen ^J%Ii4^ im 9Rar} ein Wtcixft gel^alten werbe, auf bem fd^on 
lange t)on aUtn Xrten Sauben t)erfauft würben. 

jBei bem @infauf ber Saubeti, wenn man fte t>on unbe^ 
kannten Seuten gu faufen genöt^igt tfi, ift t$ ni(i)t leidet, )u wif- ' 
ftn, wSS Sauber unb Saubin fei, unb ob {te jung ober alt feien. 
@tnb e# Sauben oon gteid^er 3eid^nung, fo ift e$ \6)tott, wenn fte 
•in ein'93auer gef)>errt ftnb, fte gleid^^ gu unter((i^eiben; leidster ifi 
ei, fte im freien gu unterfcbciben, wo ba$ ^Betragen bedSauber^ 
bur4) dlutffen, Sreiben ber Sanben, @d|)(agen mit fetneS ®leid^en 
fenntUcb ma^t SSßer bie Saubenjtimme gut nacttja^^men fann, fegt 
bie Xnfommlinge in ein Sauer auf ben ©dt^Iag, belaufdi^l ffe 
burd(^ ein genfler^^n, oon außen mit einem @d(^ieber verfemen, 
unb laßt bie godfjlimme ber Saube Igoren. 3ft ed nun ein Sau- 
ber, fo giebt er batb bur4; ^Beantwortung fein ©efdilect^t gu erfennen. 
^t man mehrere Sauber, fo flecft man einen baoon gu ber bem 
@ef(^Ud^te nadb unbekannten Saube unb Ulauf^t fte. 3jt ed eine 
ScfubiU; fo mac^t er il(^r bie^onneurd; im anbern^aUe erfolgen balb 
3antereten mit ben Slugeln unb @dl^nabel()iebe. ^d) tannte einen 
SaubenlieblS^aber^ beffen ^auptgefcbaft ber Umgang mit SanbeU/ 
war; biefer l^atte, tdl^ mo4^te fagen einen wabren Saft, bie ®e> 
fcbMter gu beftimmen, ol^ne bie®runbe bafur beutitcb angeben gu 
Knnen. 6r fe^Kte feiten, wenn man il^m bie Sauben t>orfu^rte. 

SSir woUen inbeffen bie gewöhnlichen ^rfennung^geid^en ber 
@efd^le4^ter unfern Seferu mitt^ei(en, bod() ol^ne fte für unfehlbar 
auögugeben. einen Sauber erfennt man an..feinen anl;altenbcn 



irob grjbctn Zonen, am fitf}ett ^\t, Kngmn Betmn unb wx* 
)figli(b am tndttn&dfnaM, an ioe((^m bteSlafen^tit aufgetttebener, 
^^r unb breiter ifi, aU bei ber Zaube. Stimmt man einen Sau« 
ber in bribe <^£nbe, mit atritegenben {(ägeln unb bcm Sdjmta^ 
wn lub gefrort, unb bewegt i^n fanft auf unb nieber, fo fentt 
er ben @<^ni aDemal na4^ unten, ba hingegen bie Zaube im 
abnßcben ^aOe tbn aOejett aufmjrtd ^bt, tooDon bie tlrfacf^e in 
ber Segattung ju fud^en i^; au<!^ foll bie Zaube in btefer 6tet 
lung bie Su$e, wenn man fte abn>£rt§ flrei^^t, ruf^ig laffen, ber 
Zauber fte aber flet6 bewegen. 9to(b ein fbberere« SttnnyAdftn tft, baff 
bie S(|iaamf noc^en bei bem Zauber enger ftnb ali bei ber Ztitubin, bie 
f4^n gelegt bat ^at man ben Zauber in ber ^nb unb {lebt ben 
^dtnabü ettoa^ vorwärts, fo jie^t er ben itopf an ft(b/ bagegen 
la^t t^ bie Zaube gern nat^. 9leA man einen Zauber, ben 
man in ber^anb b^lt, fo brummt er, bie Zaube bagegen toer» 
Wt fiöf gan) {}ta. S>er Zauber ift anä) an ber «ruft gljnsenber. 

£a beim Xnfcbafpen ber Zauben aud^ t>tel auf il^r Xlter an? 
fommt, fo fjfnnen wir barfiber SoIgenbeS mittbeilen. & fj^ri^l 
fUf bieS in ber ganjen äu^tm ^ttung auS; benn bei ben Sungen 
tft oOed Reiner, feiner unb jarter. Xkt ®(bnabel ift bei ben XI> 
ttn lang, ftarf unb b^rt, bei ben Sungen fcbwa^^er, jarter unb 
ftn^, bie itraUen fä^Stftt unb fpi^ alS bei ben Xlten, wo fte fcbon 
abgenutter erfd^^einen, au(b fnb bei ben Xlten bie Sufe flarfer unb 
bie @))bren großer. 2)ie Xugen ber Klten ftnb oiel lebli^afier, ^er» 
oorffel^enb, ftart gewölbt 3 bei Sungen aber matt, fleiner unb {!& 
^ $ auä^ wirb man bei ben jungen am ^alfe unb itopfe fleine 
getbe %aUm gewal^r. @elbß bie @timme ift bei ben 3ungen oiel 
^er unb quiefenber, alS bei ben Xlten, bie einen tiefen, Warfen 
unb brummenben Zon t>on ftc^ geben. 

%n ben Zauben lobt man befonberS bie ®efeDtgfeit, Sanft« 
mnt^, Zreue, 32rtli(^feit, Äeuf4)^eit unb »einli^Wt. 2)ie grofe 
Steigung gur SefeOigfeit mac^t, ba^ feiten ein 9)aar aOein bleibt, 
gemeinigli* eiten fte grJfiern SefeDfc^ften ju unb bleiben bafelbfi, 
ba^r aud^ bie StebenSart: wo Zauben ftnb, ba fliegen au^Zo«^ 



71 

ben jü. ®exn flitzen ftr mit einanber auf Stat^rutig aix^, haben 
unb fonneit iiä} aitd) gern tn ®efellfd^ft. @obatb e^ Sag wirb, 
be<)nl^t ein S£miber bcQ anbern^ fo aü4) ilS^re Saubinnen unb e$ 
wirb enbli^ ber ganje @^lag rege. @inb fit, tote im SSinter, 
lange nicbt ausgeflogen unb ed erfc^eint tnVtid) ein fcb^ner Sag, 
fo betuHigen fte ftdi) mit einem gemeinfd^aftlicben f$(ug , ber in aU 
(er^nb regelmäßigen unb unregelmäßigen @4^n>enfungen bejlell^t. 
St^weilen tnt^efyt xoof)l and) unter t^nen @treit jur 93e 
gattungSjett urtb um bie 83rutorter; bo^^ ftnb fte im @an}en ge- 
nommen fe^^r friebfertig unb fatiftmutbig, — roa^ man fonfl bem 
Stanget ber G^aUenUafe fdlfd^^licb jufcbrieb, — unb vertragen ftdb aud^ 
mit anbern SSögeln ; fo laffen fte «^ri(^ner unb Sperlinge gern mit 
in i^rer ©efeOfcbaft freffen unb @perlinge mit im @4ilage niften. 
9la^ert ftcb inbeffen ein äRenfdS) ober Sbier if^rem 9lefie, fo ge^ 
braueben fte @d^nabet unb iiä^ti ju tl^rer äSertll^eibigung. Uebri- 
gend mag ber J^uptgrunb in bem @efä^le i^^rer @<bn>äd^ liegen, 
unb in ber !(Renge if^rer S^bern^ baß fte fo 'fauft erfcbeinen unb 
fcb^^n bei ben Zlttn Ui^alh gefc|^^t würben. Da^er auc^ in ber 
iBtbel ber @9ru4^ : @eib flug wie bie@d^langen^ aber olj^ne Salfct^ 
wie bie Xauben! 

^^xt Sreue beweifen fte Doriuglid) gegen baS ^aui, wo 
man eS gut mit ibnen meint unb t^nen immer eine retnlicbe 9Boli^$ 
nung, gutes Sutter unb retnlicbeS @aufen giebt. @4)wer t>erlaffen 
fre ein foIcbeS ^M, befonberS wenn fte bann geboren ftnb unb 
felbfl in einem fremben ^aufe, einer @kittin angepaart ^ laffen fte 
ni^^t t>on ber alten ^imat^ ab^ unb follten fte au4^ @tunben 
weit bat)on entfernt fein. @ogar bei IfuSbrucb t>on %tntt fifirjen 
ffe ft4^ wie Ser|weiff Inbe in bie Stammen i^rer 9Bo(^nung. 9{ur 
9taubtt»iere, bie auf bem @4)lage wfirgen, fjnnen fte barauS ber^ 
fd^ud^en. X>iefen2rieb jur <|>eimatb W nt<^n benu^t, fte ju luf^ 
tigen Srieftrdfgem ju ma(ben, worüber wir in ber Solge noö^ Si- 
nigeS fagen werben« 3ung auferjogen werben fte fe^r ja^m. @o 
l^tte i6f ein fol4^eS Vaat, bie auf meinen Stuf famen unb ibr 
Stttter aus meinem SRunbe na(>men. S)ergleidKn ä:aube iKitte 



9Ra(^omeb, bie ab^tndfttt i^t gttttet otiS feinem jDftf |Mtfte unb Mit 

ber er, um ba$ SSoK ju t^ufc^en, t)orsab: bap fte il(^m gittUdi^e 
Eingebungen mittbeile* ^inber l^^aben aucb berg(et(|^en iat^m ge» 
gemachte Stauben gewohnt, gleichwie bie Sauben t^or bem SESogen 
ber JBenuö ftc^ anf^^irren )u (äffen unb einen fleinen 9Bagen ju 
{teilen, obne aufzufliegen. Uebrtgeni beft^n fie (eine befonbere 
Stlnjfftxt, bereifen bagegen in mcler ^infubt baS ©egentM^/ l<^^tn 
ftcb leidet fangen utib t>ergeffen eS fe^r balb^ wenn man ifyntn bie 
3ungen nimmt, ba anbere Siliere bagegen ftcb bei glei(|;em SBerlufie 
lange gu gramen pflegen. 

2)ie ti)tlid9t Sreue ifi fefler unb {artlicl^, ali man fte bei 
melen Silieren ftnbet, obgleicb fte nid^t atö bie unt>erfd[Ifcbte(ie unb 
bema^rtefte jum Sßufter empfobUn n>erben foUte ^ benn bie fiSei^^ 
fpiete ftnb gar ni4^t feiten, bap bie SEauber atöbann, xotm bai 
aSeibcben befruchtet ifi unb ^brütet, ftcb mit anbern lebigen unb 
ünlebtgen ju begatten fucben. £)emobngeacl^tet trennen ft4^ feiten 
angepaarte. @ie ftnb eiferfücbtig, mie man baS leicbt beobachten 
fann, benn xotUx ber 3:auber nocb bie Zäubin barf \iö9 in ©egeui^ 
n>art beS angepaarten 3)^eilS in unerlaubte giebe^anblung mit 
einer fremben einlaffen« 3m t)orfommenben gaUe rdc^^t ficfy ber 
SEauber auf^ empftnbltcbfie, bie S£dubin ffins^itn überlast (tcb bem 
®rame. S3ed)f!ein fnf)xt bat>on ein merfwürbiged S3eifpiel an, bod 
nnr unfern £efern nicbt t^orentl^alten woQen. 

„3cb W^^f f^g^ ^^z ^or einigen Sauren ein ^aar f<l^5ne 
fc^tt>firifopftge Sauben, bie ficb h^xtlid) liebten. @ie ^lUn fUf 
fp IVi @ommer jufammen unb bereiten fleißig; aber einmal brad^» 
ten fte ein Sunged auf, baS eine meiblicbe Saube war. jDiefe 
brang ft^;, al§ fte mannbar war, burc^ eine außerorbentIic|)e Bart» 
üä^tit ibrem SSater auf, fo baß er fte aU ®attin annahm unb bie 
ÜRutter t>erfliep, ob ffe gleid^ nicbt unanfebnlic^er al« btefe n>a?. 
^od) blieb bie SSerftoßene immer im Saubenbaufe, paarte ftd^ an 
(einen anbern Sauber melier, fonbern fegte ftd^ ftetö, obnerac^tet 
fte ba6 neue $aar immer oerjagte, neben bad 9{efl/ wo bie Socb- 
ter brütete unb )e|^rte ftct) t)or ®ram über i^ren (Ratten unb So4>' 



fe|f¥ fitnau iimad)t), baf fte ftarb, als fte feie auSgübrutetm Suiu 
gen unter ibm Zo^Ux ^xn erflenntol }^m l^&xte. 34^ cfffnete 
fte unb fanb ni(i^t bie geringfie @^t Dpn einer S^mt^üt nn> 
bfoß äufammenfcbrumpfung gefunber 6ingen)eibe unb ®efape/' 
@ie IjiaiU auf btefe 2(rt alfo ben ^ungertobt gewollt 

2)ie 9{einltcbfeit lieben fte fel^r^ jbal^er ^u|en.unb baben fte 
ftcb gem. @ie t>erabf(^euen baber ani) ben Übeln ©erucb ^m 
ibrem eigenen SRifte, ber ju lange in ibrer 3Bol!)nung liegt unb 
man muß baber bei ^uStauben monatli^^ bei ^elbtauben aber 
t^enigfienS t^ierteljiäbrlicb/ ben @(blag reinigen/ faule gier aber^i 
fo wie bie 9le{ler ber auSgenotnmenen jungen/ balb mSglicbfl 
tetmgen/ ba fte ofterd bafTelbe 92ef} }ur.SBrut xoitUx xoäf)Un unb 
in bem alten Unratb 3nfeften ftcb einnifteln unb fo bie ®efunb^ 
l^tt ber Xlten uttb jungen untergrabin. ®egen ©eflant t>om 
faulen Xafe unb gegen ben ®erucb t)om SeufelSbretf (Aaa foetida) 
fuib fte fel^r em)>fitnblidS^ unb fte berlaffen banacb ib^^n liebflen 
^fentbalt ^ofe SRenfcben gebraud()en aucb biefeS SRittel fcboti 
lange ^ um ein Saubenbau6 ju entt>olfern^ tnbem fie tntxotiit 
eine Xaube einfangen unb if)t t>i)n biefer^ SBaterie ttmci^ unter 
bie Stügel ftreicben ober eine Portion felbji in ben @(blag iti 
bringen fucben. 3(ngenebm ftnb ibnen bagegen faft alle flarfe 
SBol()lgerü(be nnb fte lieben baber ben ^erucb bon Xni^fi fo febr^ 
te0 fte bieienigen nacb ^aufe begtetteu/ an melcben fte biefen an^ 
lenebmen @eru(b bemerf en; ja ftd^ bafelbfi audb anbauen, ^atj, 
@<dt>eter unb mit anbern @(^arfen üermifcbter Sel^m barf baber 
wf feinem @<blage, n>eil ibnen bieft fo angenebm ift, feblen. 

SSon ben 9labrung5mttteln ber Staubet; daben mir fd^on 
fr&b^^ gef))ro(ben unb t>ermeifen bal^in. SBi(fengerfte t|| ibnen be» 
foiiber^ angenebm, <nu^ ber ^aante vieler Unlrduter, n^obnrcb fte 
ttittltcb merben, felbü bie ©aamen ber 9t«betbJlier, Sßac^bolber» 
beeren u. f. m. Stoggen iil inbeffen nicbt ntir ben eilten, in 
SRenge genoffen /f4)dbli(b/ fonbern täbtet aucb bie Sungen^ ment| 
er ibnen nixb unreif gefuttert tpirb. 3m SSSinter tann man il^nen 



7a 

iNdfer fitfern ^ gegen M ffnt^jkil^r v^tmt man i^ etHMt umt^ 
Mrmtfct^t tl^n mit fBiätn, loetl fte ft<^ tarn frii(^r jur fkgafs 
Hing anfd^itfen. Cm im <{)ofe mit 0anb unb St^m «ermtfc^er 
^ufen^ bcn man je guiveUen mit <£Kirn begieflt^ t(l t(^nen fe^v 
wtOfornmea 

3m Sinter, wo fte im 0an)en meniger freffen, fmin nuni 
tfinen aud) mit ten ^fil^nem gefottene itartoffeln unb mit itn 
9anfen ttwai StUit, eingemad^te leere Seinfnoten geben, mo^tt 
man burc^ Cinftreuen t>on @er9e unb ^afer fte gei9dbnen lantL 
Keinem Saffer ifl i^nen »utrdtgUc^. aRtfinniffer, wa^ fit ü^ 
roo^i w^ 93e(|uemli(b(eit ju ft(b nehmen, ifl ibnen, no^ me^ 
aber ben 3ungen no^^tbeilig. 

2>en J^iiMauben giebt man tin ®emif(b toon Serfte itnt> 
9Sidtn, toa^ nocb baö w^^^feilfk ifl Xuf 16 ^^ar reebnet man 
monatlicb 4 Strien, wenn fte 3unge baben* Xa)ureid^(i(b barf 
man fte ntcbt füttern, meil ße fonft ju fett n>erben unb um 
frucbtbare <Ster legen. 9Ran giebt e^ ibnen friili^ unb Xbenbd, 
ben ^au^tauben aud^ fOlittagS, ^ixft, bie fte aud^ gern freffcn, 
giebt bem 2aubenfIeifd|K einen b^^ft angenebmen @ef(bma(f. iXn 
Setbtauben giei't man gemjfbnüc^ ®erfle ober ^fer, au^^ Sein- 
beerKmer, gef4)rotene Ci^^fn unb JBol^nen, gelbbobnen, ^nf« 
unb Seinfaamen; aucb turfifcim Seijen, ben man anfdnglt<t^ ge» 
fcbroten il^nen geben fann, er^lt fte gefunb. 

Sin man 3unge maflen, fo gefcbiebt e§ am be^en, wenn 
fte W Za^t alt ftnb. Wtan nimmt baju Qrbfen, aucb Seiten 
in SBaffer ober Stilcb tindtvmdft. %täft, Slittagd unb Xbenbl 
ftopft mm fte, wobei fte in einem @itterforbe im S)unfe(n ftef^n 
mäffen, in lU Sagen ftnb fte gewd^nticb fett. Daseto^fen mup 
mit Sorftcbt gefcbe^n. Zuäf TUtt laffen ft<^ auf biefe Xrt, bei 
gutem Sutter eingef))errt, mtften. Itld Keijmittel )ur »egattung 
werben ig^anf , SBitfen mit %ni«, ^en^el, ein wenig itummel mit 
etwa« @ali unb ^onig zubereitet, i^nen gegeben« Stodt^ tann 
man aud> bie 3ungen mit getrocfneten itugeln aM WtiUf, Sets 
jenme^l, worunter man ein wenig Salj, ®anb unb ^tne#glan$ 



ii#^t, fttpfm, bo^ xAi^t jumel auf eiiiitial^ bahn muf man fü 
nWld^ trinfen; au# mit ^trfeme^I, Suttet unb 9HId^ laffcit 
ffe {!(|^, tt)te bie JSapaunen, tnjffien. 

Sie Sauben paaren ft(|^ ba, mo fte nt4)t be$ Sßintetd xti)t 
toaxm ft|en, erfi ju @nbe be$ SebruarS unb ju Anfang beS 
SRarje^ SIetjt man {te tnbeffen früher baju unb fte ^aben (einen 
warmen VufenfbaltSort, fo fommen bie jungen meifi \xm. T>ai 
einmal se)>aarfe |>aat bleibt meifi bie ganje Seben^jeit jufammen. 
WlttU man inbeffen, ba^ fte ftcb trennen n>onen unb man will 
fte gern gurammen bel^alten, fo ift baS befie ÜRittel ffe einige 3ett 
iDteber jufammen ju fptrren bis fte ft(b wieber innigfl mit etnan^ 
ber i^rbunben l^aben. Dann l&ft man fte wieber in ben ^(blag, 
wo bann ber Sauber ben 9)(a^ lum 9lefte auSfud^^t. Ueberbaupt 
ifi e$ Qtxatf)tntx, bie Paarung nac^ SSurif^ t>or)unelE)men unb a 
m(|)t ber SQiII{äl()r ber Sauben ju überlaffen. SSon ben ütb^ 
(ofungen babet ^aben wir \ä)on t)orn gebanbeft. ®ie legen meift 
S (Sier, 3 unb 4 ftnb fcbon @e(ren^iten. Sogenannte @pureiet 
ber Sauben, wie aucb einige Sß^rfräppetungen unb !Dlifgeftatten 
t>on Sungen, ftnben ftc^ f o wie bei ben ^u^nern. 

9la(^ 4 SRonaten ftnb bie jungen fcbon mannbar unb bie 
im Srübia^re jung geworben, t)ermebren ftd() fcbon im ^erbjl. 
SBer eine gute Sauben^ucbt baben wiQ, ber lapt bie erflen Sun^ 
gen ausfliegen/ benn bie Spätlinge bleiben ((ein. 

Sauben, bie baS ©efcbaft bed S3rutenS unb Süttern& nid^t 
emftg genug betrieben, wie bie ^erudfentaube, |)fauentaube/ ^aga* 
botte lt., nimmt man bie (Sier weg unb legt fte anbern Sauben, 
Jl>efoiiberd ben gelbtauben unter. Xuf biefe Tixt lann man aucl^ 
iNm biefen auf eine anfei^nli^ie SSermel^rung red^nen. 

JBiSwetlen trifft e» ftd^ aucb, ba0 ein ober betbe ®atteit, 

bie Sunge l^aben, umtommen ober weggefangen werben; bann 

\ muß man bie Sungen unterzubringen fud)en unb jwat ba, wo 

bergleidt)^ ^^^ biefem Xlter ft4) beftnben, ober eS tfi aucf^ 

wo^l ber Satt, baf ein §>aar nur ein SungeS auSgebradt^t l^- 



toiy WO man btnn bte drertilofeit Stttigen am (eftm utUnrs 
Nngen fann. S>te @tiefeUeni enodtmen rnib ffittem bie lUt« 
nett SBatfen. 3fl nur ein @attc t^erlottn gegangen , fo befotgt 
ti ber nod^ S>afetenbe. ^aben fie aber f(^on Sebem, fo mufl 
ber Saubenfreunb He Srye^ung fiberne^men unb iinm tigf^df 
fKorgen«^ ÜRittagd unb ZUnH ben Jtropf mit gequeQten (Srbfen 
ober Sßitfen («0 bxi 30 @tud jebeSmal) t>oafuIlen; f)ttnaä) aber 
fte mit bem @c^nabel in ein mit reinem SBaffer gefuQteö ®tfSf 
pdtn, bamit fte trinfen lernen. fl3etm jebejmaligen futtern fSmmt^ 
lid^r Sauben iji eS nöt^ig, burdi^ ein bej}immte$ pfeifen ober^Iin^ 
geln bie Sfitterung il^tten anjujeigen, balb lernen fte ed toerjlel^n 
tinb erflingen biefe Xone, fo tommen fit oon aQen @eiten >auf bie 
t^nen bekannten Sutterpldge, Zni) anbere Sauben unb felbfi nnfere 
@|)erUnge lernen biefe ^oAone tennen unb ftnben ft(^ tnit ein. 

2)ie bomefücirten Sli^iere, bie baö 3o^ ber 9tenfd?en längere 
ober turjere Seit ganj ober jum S^tl nur tragen, l^aben ni4^ 
feiten imd) oerfell^rte 33el^anb(ung / ba man il^re Statur no<^ nxäft 
ganj burcbforfcbt i^t, Jtranfl^eiten erlitten, bie il^re in %xtifyüt 
lebenben ©efc^Ied^tft^ Serwanbten ni4^t fennen. X)enn bei 2(nfaQen 
t^on Äranf IS)eiten finbcn biefe, burcb ben eigenen Snftinft geleitet balb 
ÜRittel, bem Uebel im 6ntf!e^en oorjubeugen. @o ^aben j. JB. 
unfere bomcjlicirten @c|>n>eine ginnen, bie man aber bi§ jefet nie 
bei ben wilben ©cbroetnen gcfunben f)at 

2»an l)at ftcb ba^er »eranlapt gcfe^en, bie 9latur ber ^au«» 
elftere, befonber« ber grfifern, genauer ju ftubiren, S5ü6)tt iat^ 
fiber JU fcl(>retben unb fogar eigene gebranjlölten ju jliften, worin 
bie Sl^ierargneifunfl gelehrt wirb. Da e« inbeffen für SRahd^n 
nidft immer tf)unlxä) t{l, jene SBerfe ftcb anjufd^ffen; fo balten 
wir e« befonber« für unfere ?>flt4)t, bie wic^tigjien Äranfl^iten 
unb il^re ^ilung, fo weit man bamit gefommen, l)kt folgen j^u 
laffen, ba wir auS (Srfal^rung wiffen, wk dng^i4^ etebl!)aber 
btefer Keinen ^auSgenojfen ftc^ oft abgemiill^et nad^ <|)fi(fe umge« 
fehlen f)ahtn. 9Sir baben jwar in ben frubern ^eften mel^rere 
biefer S$ogel^<Kranf^ifen mit ben 9Kitteln bagegen angegeben, ba 



tm titbcffm' iiU^t wiffen, cb bie it^tt im Seft^ belrfelbeti ^ni, 
f» tooKen n>ir bte tvM^tigjtett t)\€t angeben. 

S)te naturgemäße jEkb^nblung bet £(^tere mac^t S^tilmittA 
entbebrltcb. Sbw ®efunbl^ett wirb burd^'guteS; i^nen jufaflenbe» 
gutter erbauen, bad t>on (Staub unb Unratb frei i^nen nid^t auf 
unreinen ^^n, al@ auf ben 3Ri{t t>orgen>cyrfen wirb, e^ muf 
reif fein unb babet auc^ ^(bwecbfelimg berrf4)cn, nid^t tdfgU'cb ein 
unb baffelbe. Stumpft, fcbmu^ige, unreine SBobnungen , unreine^ 
Saffer^ baS in bolsernen @efaßen lange ftebt unb gteicbfam bte< 
felben ausgelaugt l)at, ba$ IBeifammenn>obntn ber Uranien unb 
Oefunben, ba§ S3om>erfen \>m %ixttzx, ba§ ibrer 9latur nidbt 
iufagt unb )u beffen ®enn^ fte ber junger {wingt, felbft bte 
)u lange gntiiebung ber Sreibeit, be$ unbefriebtgten ©efcblecbtS* 
triebet, ÜBangel an Sfeinigungdmittetn, fo wie Sntjiebung ibrer 
IBSber, be$@anbeS, ©alje^K., baS ft^nb bte £luellen, aud benen 
titele Äranfbeiten entjleben. 

S)te erfle ^ranfbett, ber wir gebenfeu/ tcb mfdbte f!e eine 
natfirlicbe nennen, welcbe bie ^^auben mit ben anbern Sogefn 
gemein b<^ben, ifl baB 9Rau fern. Wlan tbut babet weiter mcbt$, 
ald baß man fte gut füttert, immer frifcbe^ SBaffer in reinen 
irbenen ®efäßen t>orfe^t unb bann unb wann einen t^errofieten 
Äagel ^imin wirft, ©ann t)ertauft biefe Äranfbeit meift gut} 
ffe bauert etwa einen üRonat. 

S5ebenflt(ber tft bie ©firrfucbt @te entjlebt n\i^t immer 
äni S3er{lo)9fung ber ^ettbrufe auf bem ®tei|e^ foitbern autb <tud 
anbern Urfac^en. 2>ie bamit befaOenen Skiuben nebmen fogleicb 
ab, ft^en traurig, felben nicbt, webein im erfien Sali mit bem 
Sc^wanje unb b<tcFen beflanbig tiiit bem @<bnabe( nad^ ber £)rufe, 
um fte ju offnen. (Sie freffen wenig unb ermatten enbttcb, wenn 
tfmen nicbt balb |)u(fe gefcbtebt/ fo febr, baf fte ben Sta^m 
Ifiibt jur fiSeute werben ober alS ganj abgejebrt flerben. @te 
loffen f{(b bann fe^r gut gum @fetett madben. %li ttrfadb giebt 
man Vüpi große (Srbitung unb Mangel an bin(dngii<bem unb 
frifd^em »offer m. SKan öffnet bte S>rufe, brödPt baS Dertrorf« 



mit iftt knavA imb beßirii^t bte jDrfming mit itnArfrigener 
frtf4^et «uttet etticbe WM U& Sage^. ekgt ba» tUbel aber iti 
ben eingemtbcn^ fo giebt man üi^neii ting/tMUfU Sßicfm unb 
@tx^t )tt freffen uitb tbut @a|fran inS Saufen. 

eine befannte Saubenfranfbeit ifi bte ® 4^ n> ermutig. X>ie 
bat>on befallenen Xauben fi^n babei traurig, frefTm wenig, legen 
ben Stopf t&dtoäxti auf bte %l&iü ebne bap man 4fußevli4 eine 
J(ranflJKttö>Urfa(b entbetft £)ie Urfacb btefer Jttant^eit liegt entf 
toeber in bet großen .^i^e ibreS S<>Yt)>tIaniung$triebed ober in bem 
fcbUHirjen unb f(bn>eren ®eblute. 9lubrt fte alfo üom SSerlangen 
tta(b ber Begattung ^er, fo fchaffe man einen ©atten; beim 
btcfen ©eblute aber mib ibncn unter bem Siegel eine Xber ge« 
^net. Diefe Xberlafle ftnb nad) S3ec(^{iein aucb in ben |>ocEen 
tinb ber £)ttrrfttdl)t beilfam befunben worben. 

Zit Jttälit, man ernennt fte an ben nAtfenben, grinbigen 
unb fcb^bigen Xugen unb @cbnabeL @ie enthebt gen>$bnli4^ im 
®ommer, wenn ^e ntd)td M unreine^ unb foule« ffiaifer faufen. 
9tan muß if^nen bal^er reineS unb frifd^e$ bi^f^ti^n unb tatm 
man i^nen nt>^ tttoai @))ie»gIaS beibringen, fo erfolgt bie @e^ 
nefung gewiß. 

jDie ^alSgefc^wfire (ÜSunbfaulniß) entfleben auö Unrein^ 
tidiffeit unb SRangel an frifcbem äßajTer. 2>ie Sungen befommen 
fte leidt^t 3m 3Runbe, @c^lunbe unb StxopU wacbfen tiefe, mit 
einer tdftgen SRaterie angefuUte ®ef4Hi>itre. 2>iefe flSßt man gan} 
leicbt mit einem boliernen @))atet ab unb befireicbt bie Stelle mit 
ISranbtmein. £ur(b öfteres imttn ttnb Sietnlid^feit ftnb fte )u. 
t»erbuten. 

£)ie 9)o(f en (SBlattern) befallen metji nur bie jungen in 
beißen Sommern, di i{i eine fd^Iimme ^rantbeit, (ietS mit (Site^ 
rung t>erbunben. Sie erregen (u biefer 3eit t>or bem Sauben? 
fleifd^e Stel unb raffen Diele bin. 2>er @runb baüon liegt tbtili. 
im unreinen unb faulen @etran(e, tbei(S in bem unmäßigen @e» 
nuß beft Sein -, unb SRubfaamenS. Sie oerpeften bte £uft unb. 
toerben oft fo anfietfenb, wie bie Ainberblatterfranf (Kit, fo baß bte 



Sotttai Hl gftf^eti 2>offent tonnt befallen werten, an effen fci^ 
ge jtt biefer Sek nid^t. Siiele öberfteben fU aucb^ n>enn mm 
ben :KIten nnr ftet« frticbei SBajfer loerfe^. 

2)er l>ur(bfa(( (italffcbeip), eine gewobn(t<be itranfbeie> 
bte fie mit anbern J^au^^ unb StubenDogeln gemein baben. @te 
geben babet eine weiße, febr pfftse JRaterie i>on ftcb/ nH>bei fie 
jugleid) febr abmagern. @ie beutet auf eine Unoerbaulicbfeit, bte 
mei^ bie faum aufgewogenen 3ungen ober bie lange eingefperrtcn 
Xlten befallt. (Singen>ei(bten SEBeijen unb JBatfofenlebm mit S^&t 
ringdlafe angemacbt f^at man für bai btftt 9Kitte( gefunben ftc 
»ieber b^rjuflellen. 

S>ie Sebertranfbcit entfiebt imSrübiabre, Sommer unb 
^rbft au& allgu großer Srbi^ung unb ftnbet ftcb befonberö bei 
3agetauben^ wenn fte gejagt werben no<bebe fte gef reffen l^^aben 
unb nacb ber Srbi^ung gleicb faufen. @te werben m mebrern 
@tellen M Stotpexi fabl unb magern babei fel^r ab, fo baß ffe 
am dtibt ni<bt met^r fliegen tonnen unbfterben, wenn man ibnen 
ni(bt gleid) Xnfangd iu ^iilfe (ommen fann. Sl^ißiged SSSafdS^n 
mit ®)lcrra(f, fietö reineS@aufen mit etwaS@aI} unb {iärfenbed 
Sutter, Hellen ffe wieber ^r. 

2)ie geberüerl^Jrtung entftebt (nad) Kenmeifler, baS 
<8anie ber Saubenjucbt. Sßeimar 1837. 9Rit Xbbilbungen. 2,2 blr^ 
t5 @gr.) burcb Unreiulicbreit in ibrem Xufent^attvorte, SRanget 
ati geboriger IBewegung in freier Suft, übermäßigem, ju gute« unb 
reisenbed %nttev. X)ie Aranfen ft^n babei traurig, bangen ben 
®(bwani/ freffen febr darf unb werben babei bocb immer btirrer 
unb matter unb fdbeuen febe Sewegung. 2)er «Hinterleib wirb: 
immer jiar(er burcb Vnfcbweaung ber Seber, bie an 5 Soll lang 
mb 3 3oll breit wirb. & fe^n fidf ®ef4^wure an biefelbe, f^ 
wie an bie Oebarme, bie ft(b nacb unb nacb oerb&rten unb bie 
®roße einer Srbfe erreidben, wobei fiöf ber <|)interletb fo auft^ 
bebnt, baß bie JCranfe tbn faum ertragen fann. «^tUfe i|t ba^ 
bei nicbt mebr mjfglicb unb ber a^b, ben man ifyx giebt^ eine 
SBobi^M* 



IBet Unreinlt^fett in ben 9lef{em {ieUen fid) üud^ fletne 
f^todrje SBurmer ein, bie Snnfi «nb ZU pla^tn, jie ftriedben 
i()nen in bic ©(^ren, t>ertretben bie Zlten unb bie gingen flerben. 
Stetnlidt^fett in ben 9leflern unb im ganjen S^Iage^ TCuSweigen 
ttnb in bie 9Ie{iet etn>a$ @ababiO[enfoamen fo n>te auf bie itopfe 
ber 3ungen gejlreut, t)ertreibt fte. (S)a$ ©anje ber Saubenjuc^. 
1843. @. 64.) 

3)ie Jtri))>f!ran!beit (SSebet, ber SEaübenfreunb 183». 
6. 38.) ifi gefa^rltc^ unb anftecTenb, inbem bie gefunben Sauben 
bte audgebrocbenen itorner ber Traufen treffen. S)ie Jtranfbeit 
Sn^ext ftcb burcb einen barten aufgetriebenen Jtropf unb ®(^laf< 
Iof!g!etr. Wluif)li>i unb niebergefd^tagen {t^t bie Stxanh auf einem 
SIecfe unb giebt beutlict^e Seitben ton inner(id[)em Srofte. 2>a$ in 
bem Jtro))fe beftnblicbe Sutter gel^t nid)t in ben SRagen fiber. 
Stnige fdbteiben biefe JCranfbeit fcbablicbem %ntUx, namentltdl^ 
JCartoffeln bie t>om grofl gelitten unb bie xnan ibnen reicht, au(b 
faulem XrinfmafTer ju. Änbere fudjen bie Äranfbeit in ber Xt« 
mofpb^te. 2>ergleicben Sauben mufl man allein fperren unb »enn 
fte fid) tiict^t balb beffern, ^Sft man ibnen einen Sbeeldffel tooQ 
envdtrmteS Seinot ein. Den entleerten Xxopf fuc^t man burd^ 
tin ^fefferforn ju fldfrfen, ba$ man mit tttoa$ IButter unb 
Spinnwebe umbuOt ber itranfen in ben ^ali jlecft. Tlu^ wirft 
man etxoai ©pießglanj unb ®alj inS SErinfwaffer, unb fefet i^t 
eine $anb doU SBitfen unb SBeijenf^rner ^in, bie t^orber in 
mifem SBein jlart aufgequeUt jtnb. ®tebt bie Saube bann 
3ei4^n t>on ber ©enefung, fo füttert man jte einige 3eit mit 
Uxd)Un ©Ämereien, fRüb-, Sein« unb ^anffamen. 

©er |)ip8 wirb mit bem Äatarrb ber SRenfd^en toerglt^en, 
er giebt fi(b ju erfennen buxd) bie aufgejlraubten Jtopffebern an 
ben t>erjiopften Slafenlocbern, wegl^alb bie bauon befallenen ben 
@cl^abel oft auffperreU/ babei ftnbet man ba$ oberjte Bungen- 
^ntdfcn t>erl^rtet. gaule« ©etrdnf giebt man ali bie ^aupt» 
nrfad^ bat>on an. S>ad 6r{le i{i bad t)er^dfrtete^|)äutcben t)on ber 
3unge abiuiielf^n/ xoai bon leinten nac|i born am beften gef^^ie^t, 



m 

fSi^ bam bn Stavlkn «tntge Sr»^ l^etn m, voiätit A^ 
fyfcfferfem in fBntUt itnb &}^ntiQtmU ein ttnb fiecft ti i^t in 

©ic falUnbe ©uc^tj fte aitfete ffdf^ fo »ie bet ben 
SSenfdf^en. S>ie bamtt befaOene Zavbe fdfOt ))IJ$It4^ t>on bet 
©tange^ flattert auf bet Grbe l^erum unb bleibt enbltc^ xoit tobt 
liegen» "SHa^ unb nadE^ erholt jfte jtdS^ wieber, fö^mt abtt febr 
ttmatut Wtan f)at Derfd^tebene UrfadJ^en, tt)elcbe btefe ^ratifb^it 
erzeugen foQen angegeben, unter anbern SSBurmer, welche man 
anä) bei @ecttonen in ben 6tngen>etben ber ©efiorbenen immer 
gefunben ^at. Wtan f)at ge^adPten ^noblaucl) mit S3utter itnb 
SBet5enmelf)l in Rillen geformt eingegeben unb n)irffam gcfitnben. 
@oIIte ^itM6)t anif bad ffir SRenfcben angegebene SRtttet, ju 
9ufoer zubereitete iBeifuf n^urgel in Keinen 9}ortionen gegeben, 
ni^^t anö) bei btefen l^elfen? 

S>ie Sdfufefucbt S>te Xanbm ftnb babet mit einer gro^ 
^enge einer eigenen %tt Saufe bebecTt, welche jie unauf|)5rli(|i beun^ 
rubigen ijnb tl^nen bie @dfte auöfaugen. @ie magern babet fe^r 
ab unb geben ol^ne $ä(fe(et{lung i\x ©runbe» Sie gebem finb babei 
burd()freffen unb jte ftgen babei toie in ber SRauferjett, ftnb um 
tubig, fliegen t>on einem £)rte )um anbern unb burcbfud^en ibr 
©efteber unaufb^rlic^ mit bem @(bnabeL S^ngt man jte ein, unb 
hl&^t bie Gebern am ^al\e ober auf bem SludP en in bie ^obe^ 
fo erblidPt man bie Hetnen gelbticben 3nfecten, bie jtcb mit fBe- 
benbigfeit ju Derbergen fuc^en. SSabrf(betnlidS^ befommen fte bie 
felben t>on anbern unb bie Ueberolftferun^ befjfrbert ttnreinlicbfeit 
auf bem @4^tage unb in ben 9lej}ern felbfl, fo n^te lange ®m 
ferferung» — $ult)ertftrter Stalf in ia9 SEaubenlf^auS geftreut, 
fo bafi fU9 bie Sauben bartn babtn unb tbtt baburcb tu bie Se^ 
bern bringen, woton baS ttngejtefer fttrbt, bringt bcilfame S&iu 
fung ^tmov. 9Ran mufl ba$ Stnflreuen dfterd wieber^olen unb 
»ugleicb frtf(bed SSaffer }um Stäben ben Sauben b^ttfel^en. S^t bie 
Xaube fdtion tounbe ©teilen, fo ma^t man eine @albe t^on bur(9^« 
gefiebter Sabaf^fcbe unb JButter unb befireidl^t iamit nUift nur bte 

Sattbe. 6 



^r$ j^auft , fo wirb: cd gd^ botb ^ttimn unb titc(^t tDicber ttnfitii^en, 
mnn Don nun an ftrenge 9lctnlt4|fett im Gdi^lage ttnb Steiitm 
^yrfd^t iüxt SfU^x mihxüifin unb Sabodflafct^e (^tnelnfireuen 
\öi&^t mdf flegen betBletd^eif ungebetene ®4|}e. 

Se mel^r man alfo bte kf)kxt it)ux iRatur gemäß ersteht unb 
fHenge 9{einlid()fett t)aU, je weniger tyit man mit itranF^eiten 
)u Mmpfen. 3Bo eine blu(^enbe 2((fern)irtl()fcbaft tfl, ba ftnb aud) 
Sauben in SRenge. S93o aber Ttderbau fern t)on SBalbborfertt 
unb liinter {Bergen getrieben toixi, muß man bte Stauben in ben 
aöälbbörfern bort^in ju fliegen Deranlajfen, SRan bringt jie bem» 
na^ in ge^od()tenen SBSeibenff^rben ober 33auern auf bie ^o^tn, 
t>'on benen f!e i^xt Jg)eimatlS> fe^en fönnen unb laßt jte bafelbft 
fii) orienriren, e^ man fie fliegen Idßt 35a§ xouUx\)olt maxi 
xtai^ t>erf(^iebenen @eiten ^in. (Snblid^ bringt man |te nac^bem 
fte IS ©tunben gefajlet auf bie nal^e gelegenen Zcda, tt)o man 
fie gut futtert ^axi laßt fte bafelbjl einige 3eit jlecfen unb ent^- 
fernt fic^, bamit fie ftc^ orientiren. Dann öffnet man burc^ einen 
gaben aui ber gerne bie d£f)\xx tl^reS ÄdfigS unb fte fliegen bann 
nac^ ^aufe. X>a$ ^ier tx\)altmt gute gutter t>eranlaßt fte tann 
in ber golge jur 3Bieberfe()r- 2(uf äl()nlic^e Hxt fann man e^ 
and) mit ben Sauben xnad)tn, bie in ber @tabt in einem tief 
gelegenen <S(^lage xüo'i)mn unb jum gelben gemeint uferten foQen. 



& retten ftdg^ ^ter fel^r nat&xüdf bie g^inbe unferer Sauben 
an, benn audj^ tbrer muffen wir ^ier gebenfen. <^rr dltebel, 
harter mb @(l!>ulittf))ectpr ju ^fuf^l, l^t ein eigene^ fi3ui^ 
baruber IS^erau§gegeben unter bem Sitel: bte t>oriUglLd^fl befannteit 
Setnbe ber Sauben, naturl^ifiortfc^ biearteitet Ulm 1SC4. St 
giebt me^^r olö ber Sitel befagt, fprt4^t oom XuSbalgen unb Xu J» 
{fa>))fen ber Slfiiere, leiert einen wel^tfeiUn Xnfiridt^^ audi^ Sauben 
tt^t fett )u madl^eit unb enbU4) eine Sitteratue im 2(Dgemetnen. ; 



fift t»fe unt Mt^m pM^t i^ toätlüvi^^ «rtbi^nen Wmiefi, 
fo bieni^at nrii un* ^n nur We tDi^ttgficn auiu^ebitt. jDb^ 

2)et ^aud matter; wenn biefer SBfitgengel in €in Xd«« 
fcenbebaftntf fontmt, fo t)erl^eert er ben ganjen ^t^^ benn fo 
lange er nur ni»d^ waS ffattem ^Sxt, etU er l^in unb motbee, 
»etttt ptcb mc^fi ntel^r re^ fangt er erfi an feine jBeute in &i^s 
|eit jtt f(^lev)>en. X)aS ®(^{tnim{le batet iji m^, ba^ auc^ ble^ 
fettigen 2auben^ bie ft<t bnrct bie %iudft gerettet l^ben «nb mut, 
bk man in ben ®d(^g bringt, bürdend ni^t bleiben, nMil ber 
4ierud(^ biefeS Un^bed, befonberd bei äutficflaffung feiner (Stm* 
mente unatt$fleb(i(b ifi* @^ ntu^ bemnact eine befonbere Stiv^ 
mung, ja Kudraul^ritiig bea @(blageS t>0rgenommen werben. 3n 
Ie<|terer brau<i^ man ^eriägUtb gernXni«jlI. SSidmeilen ftebt man 
fkb fogar genjftll^igt, bie Sauben einjufangen unb fte bei gutem 
gtttter im ®cblage eingef^rrt 5U l^aiten. 

£)er 3itt« unb bie Aa^e; menn ber «orige ben (Sr« 
^fd^ten bie JCä|)fie ab^ifit, fD würgen biefe nur tttoa eine unb 
#Ie))))en fte fort. 

®efa[^r(icl^r ftnb bagegen bie groflen unb {(einen SBie^ 
felm SHefe bei^n erß bie Aopfe ab, atSbann fangen fte audS^ 
md) fo t>ielen, aU fte f tonen, ba« IBtut aui, inbem fte il^nen 
tiiit t^rem f^tfvx ®ebiß üd^tx in ben Sfladtn beif en unb fo bie 
Tübttn au&faugen. Xucb faugen fte bie Sier mi ober tragen fk 
toie tie .|>fi|^nereier tinter bem Sinti baioon. 

£)ie il^aud« unb SBanberratte ^^t bie Sungen im 
Stfle, auc^ btn ^£ufen t^ td6)t jn trauen, fte beifen ben 
(orten Sungen bie Jl^f^^fe auf unb freffen baS &t^xxn. 

Stau >it nun ^mar tnele %atkn unb 9littel, biefe Xf)im 
ttttfcbdfbfid^ ju vMni^, boc^ ifi ni(|itd beffer att ein gut eingi«' 
ricbteter Saubenfd^Iag, ben mir weiter unten angeben werben. 
Stellt er allein unb ni^^t mit X)£cbern anberer ®ebaube in jBer« 
binktttig, io ifi ei teidi^t, biefe geinbe abjuta(ten, ift bie$ aber 
tMft unb biefe (SA^e linnHu burc^ einen ®)>rung ba» StugM)' 

6» 



ftwö^fn, fo muß man itm baffdht S9fiiiM ^mi ^UiMbrnt ober 
JBn^bwXf S^rofen ober mVbt ^tadfühttun^ ober lon^ i^ff^ 

®ttfte t>on <|)oli ober ^tafft fo befefiigen, baf baS «^tnatxf^ngot 
jl^nen unmcfgUcb totcb* 

Unter ben SSJfgeln finb bie grifflem Salfen> nameatlM^ best 
Sperber, t$fr ^u))tfeinb. & iag^ fte auf ben gelbem, ia im 
fBfnter {^olt er fte oom ©dS^Iage. Sei Xnnd^erung btefe« ^einbct^ 
fobalb fte tl^n auf bem Selbe erbitten, begiebt ft(^ ber iMf^ 
@4)n)arm tnö^t gefi^loffen auf bte %Ux6)t unb eilt ber SBol^nung 
)U/ fo gefc^Ioffen lann tx i^ntn n^entg anl^n. SBtfft aber ber 
armen, bie ft^^ oon bem 3uge trennt, fte loirb unfel^lbor feine 
fBeute. 

Die @uUn befu(|en anö^ beS SMlt^B <tU Stoiber bie 
MSc^ldfge/ baber tft a Qttatfftn, beS Slad^tS bie JEIap^n J^b 
.}u taffen. Snbeffen muß id^ meinen £efem einen merfmfirbtgen 
%aU taxttf)ükn, ben xä) fetbft erlebt l^abe. 3n bem Saubenfd^afl^ 
teined metner jBefannten l^atte ftc^ ein (Sdi^leiereulen 9^wc etnge« 
Jtiftet. 9Ran bemer!te eS erft fpat, aU fte f<i^on Sunge batten. 
2>ie 2auben jeigten babei burcbau^ feine Surdt^, unb ba man 
leine Xaubenfno^^eldf^en m6f einen Sauben «Serlufi merfte, ließ 
pon fte rul^ig ibre S3rut ausfuhren* Xnbere beflagen ftd!^ t^ 
$t^m über berglei^en nad^tlidl^ üBefu^^ unb oerftc^ern, baß ber^ 
^leidE^en bie Sauben fo oerf(beu4)en, baß fte nicbt gern toieber in 
Jben ©cblag gelten »oOen. — 2)ie 9ta(|)t lodfre alfo ber SBerfil^lufi 
be» Slugbretted erforberlic^ unb am Sage in bm SSktbbftfem bot 
Sangeii ntS> @4)ießen btefer pdS^tigen 9iduber anjuratl^. 

%\x6f 3nfe{ten, mt SBanjen unb Slffl^e, iplagen bit an 
men Säubern @ie nlfteln ftd^ in ben Sleftem ein unb l^at mm 
ben Soubenfc^lag -auf bem <&aufe angebradj^t unb man ^t ni^t 
auf ^renge Steinltct^feit, fo n>irb bai ganje ^ta bamit befaamt^ 
92oc^ plagen fte @(^maro^s3nfe(ten, al&: Philopteras liacohis 
unb Pliil« coflipar. Nitzsch. 

9lod^ n>erben oud^ bie Sungen, xotm mm ni(^t auf ftrenge 
9tetnltcl|)feit b^lt, be$®ommerd aber uonben Saroen ber ®ped? 



mt Tiäilifitt <im Stapft mb fiteu^^ lekUHg Mgefrefett unb 
tnffeti boim ^i)AttL 

eegcn (dlid bkfe« ttfigeitefer tmrb cnqsfo^Ien: einige i&tf^ 
ed^nnp^tobai mit fc^rfer SSatje^ iitftn in tett: @<l{^(ag jufhreueny 
»omul^ fte fi(^ balb t)erlteren fi^en. 

Xn^er biefen plagen ftnbet nuin auc^ noäf SSurmer^ aU: 
Acarls nmcalosii, in i^rem Snnetny bie man ober frdlid^ bon 
Vttficn m4^ bemcrfen, nnt1)in bogegen audb fein SHttel anwen^ 
btn fitttn* 

einige futtern bie Soub^n auf bem $ofe in ©eFeKfät^aft ber 
^l^er^ u>o benn aud^ bie SEauben^ bie ben Stuf, nwmit mon^ 
bie S^&fynti anlocft/ nacb nnb na<b t>erfi€l^en lernen unb ^ 
einfmben V tKnbere jtel(^n ed t>or, ffe t>ot bie ^enfter but^^ 9^e;ife»' 
iu locfen unb ju futtern. 9Ran (S^t bemnad^ t)or ben Senftetni 
t&tm^tn, bie ettt>aS i^inaud reid[)en unb nwrauf fte ftd(^ genr 
fe^n, anbringen / baranf legt man ein (ei^ed JBrett mit Seiften 
unb fleinen &5(^em, bamit ber Stt^tn itnb bad äßaffer^.maS m^ 
mer rein in einem irbenen ©efdl^irre babei fttffin muß, tvenn eft 
l^rauj lauft; gut ablaufen tann; fonft fann eS no(^ swedma^ger 
mit einigem f$all na^^ auflen eingerichtet n)erben unb bai SBaffer 
Kfift ^erab in (leine Spinnen ^ bie ed aufhelE^men unb fo^ ableiten^ 
3b^ Srett muß inbeffen wm Senjf er etwad abftef^en, unb auf 
btefer @eite auc^ ein ^%re9 @eitenbrett l^aben, meil fte fonft 
beim auffliegen leidet bie f^enfter einfddlagen ober bod^ oft be« 
ftbmu^ @inb fte einmal ba}u gen>jt|mt, fo ftnben fte ft(|^ )u* 
ber beftimmten $üt immer wn felbji ein unb erinnern auf man^* 
clerlei SBeife an bie SRalf^ljeit, bie man ben <|)attdtauben frfif),. 
aRittag» unb XbenbS ju reidlien pflegt 2(nbere ixü^n ei bogegen: 
t)^, fte auf bem @4llage ju futtern/ nm baburd^ t>iele ungebetene 
(8S^t bei einem lang ^tnaud ret(|>enben iSitterflugbrett abiul^alten: 
unb juglett^ bie ein^ufangen, bie man gern näJftt iu betmd(^ten^. 
Y9itnf(^t; auöf f)xtt muß man fie an eine beftimmte 9)fetfe ge- 



Sa« im 9tii(^ tu* eä^dbm betrifft, fo fftib bte 
nungen fel^r ittt^titt. Sinige nehmen {!4^ t^m «tt Itekc CM^fi%« 
finge on, unb bemeiren bett grofen Stu^n unb iBortMI/ ben fte 
bringen. Xnbere woOen fie bogegen gan} entfernt miffen, ba 1{e 
bem Hdtxbmt in ber iBefteO» unb <Bnibte)ett großen ®«^abett 
bvdcbten. £)o(b bie Sabrl^eit liegt , »ie fo »ft, in ber 9Ktte. 2>er 
äRifbraucb bebt ben @ebrau(b nie auf. fBiel liegt in bem 8Kf< 
t>ttWttd^ berer, mld|^e bie Sauben baften; benn na4) betrmetfbeii 
Sanbedgefel^en ftnb na^^ Xnjal^t ber Ztdtt aud^ bie Tlnya^l bcr 
SEauben^Daare beftimmt^ bie man }u t^lttn bere(btigt ifi* S4in>et 
ift freUt^^ bie SonttoIIe gu fül^ren, um bie« immer au^iumit» 
teln. <&iergu fommen aber nod^ bie ni<bt ba$u fierec^tigten/ 
bte feine Vecfer ffahtn unb bo^ Xauben lialten, loeidbe fdben, 
ba« ift offenbar ungered^t ^erju gefeUen 9^ nocb bie San» 
ben, Me auf Sböi^men unb in 9tuinen nifien, um bie man ft^ 
miter nicbt betummert, al« baß mm il^nen bie Sungen nimmt* 
^e SSorfd^Uge, bie Sauben in ber iBefiea# unb 6rnte$tit eint 
{uf^erreu/ ftnb n>ibernatärlt4^ unb gegen bie armen Siliere eine 
(Braufamfeit 3|re eieblingS-Slabrung, Srbfen unb asicfen; Ußt 
9^ auf fotgenbe SBeife unterbringen. Bix un« toerben bie meisten 
Crbfen, befcnber« bie tSräJ^erbfen gefletft; Xnbere ratben bergleicben 
gegen Xbenb ju filen, menn bie Sauben f(^on auf bem @cblage 
weifen. 3[|^r®erudSy leitet fie nicbt, mol^I aber i^r f^K^tfe« (Sefi^it« 
Cel^en ffe bal^er ben @aemann mit feinem Sucbe ben @aamen au«' 
ftreuen t>i)n tbren bol^n SSBobnungen, fo eilen fte t)xn, unb ftnben 
fie bort einen gebedFlen SifdS^, fo ftnbet ftd|) möbi ber gange 3ug 
ein unb t^ut beim nidf^t Unterppgen aUerbing« einen nii|^ s^ 
. ringen Sd^ben. S>a« Saubenwel^ren ^i(ft nic^t (onge, wenn e« 
mdft buxd) Seuergetoel^re unterfläbt wirb. 

3tir emtegelt tl^un f!e befenber« no4i baburc^ ed^ttttt bof 
fk, um ein einzige« itorn au« einer Xebee git bebmmen, oft bie 
JUmer aud ber gangen Htf^tt audf4^Iagen unb berumfhreuem 

2ln Stnt^^m würbe bie ^rage geflelBtt, ob bie Sauben ber 
eanbwirt^fc^aft Slac^t^U brächten, unb ob fte iur Seit ber Xu«^ 



fMt eittgifiKrrt wcijbai mOften? JDie Scantwottun^ fM ffif titc 
Xiuben gmiiig oitS ttnt» e« wuftre barouf tor^ji tte Ottortmun^ 
oom 15. gebfumr 1886 gcfiatftt, tte Saaben au jleber SalHre^jctt 
frei filicgeti jü (äffen. .3n einem dffefftfid^ Flotte ftmlt au<^i 
S£>k Sanben unb ibr ZuifUtien ifl für bte Sanbnnrtbf^ft ntcbi 
naäfllinlii, im ®egentbeU ii^ ttu^ti(b; 1) X>ir Soiibe hn gelbe 
fdborrt ni4^t, fonbern lieft im ^aufe nur bie Jtöxna auf, bie auf 
ber iDber^dfcbe M £anbe$ liegen unb bie entweber gor tii<ibt aii^ 
leimen ober bo^ nur einen febr \ä;(wadfm^cim treiben^ bie bann 
feine reife größte bringen unb wobnrcb jum Sbeil au4^ ber fd 
fcb^blid^eüBranb entflebt. 8) 9lur bie Saube fucbrbie febr ft^b< 
liiättihgAmdt (VicCracca) im gelbe auf, befonbet« imgrübiabre 
ebe nocb J^drner au«gef4et mrben. Gd^ie^t man 5u biefer Seit 
eine t^üvalt^xtnH Slaube, fo nrirb man ba» ®efagte befWligt ftn» 
ben. — £)a|i bie 3auben ubdgend ben SMi auf ben 3>i(bem 
abbaden iji leiber befonnt, unb eS regnet bann bur(b/ t^ai man 
aber burcb baS ^^nfe^n im @(blage r>m ^It unb ©onb Der^ 
binbem fann. 

; einen ^au^^nu^n gemibrt bad jarte gleifcb ber Sungeit 
ben .ftranfen me bem ®efunben ald angenebme JtojL @c(bfi bad 
Sieifcb ber Xtten jerboift unb gefo^^t giebt eine trdftige SSxiilfyt\ 
ott^b. ^ebt ibre angenebme ®eflaU^ ibre f(b^ne garbenjetcbnung 
unb ibr angenebmed ^Betragen ben Stebbabern einen fcbonen ®e> 
rm%, fo bag felbft ber Sauber^nbel äRancbem einen Srmerbd« 
ji9eig giebt. X>em ganbmann geben fte, ba er nidft immer aud 
ber @tabt fxifi)^ gleifcb. b^Ien Honn, mancbeS ®encbt :unb ein 
gTD^er Saubenßug bringt aucb nocb uiancben ®en>inn burcb ben 
aSerfauf ber.Sungen^ ba befonberd t)oii getbtauben bad gleifcb 
febr gefunb unb n^oblfcbmedFenb ijl. @ie t>ermebren ftcb febt fiaif^ 
ob fte gleicb nur iebe^mat Sier legen; nimmt man nun an, 
ho$ ftdb ritt 9aar Sauben be9 3abre« 9 9Rai t>ermebrt^ loooon 
man bocb fBeif))iele bat/ fo fännen von i^ttcn im erßeq 3abre 
16@tfitf (ober 9 $aar; bie mit ben Wten 10 9>aar autauicben> 
nsib im {witcn Sahire 180 (ober 90 Daar). Sauber gej^ea tserbcn^ 



UrTe (Amen fUt im »ttttcn 3a^ »tkft tm W Xtten bi< «uf 
1800 @tM (oter 900 9>aar) iHtmlfmu SBenn matt ttun tk 
liOO 9aat TiUtn baju vedi^net^ fo geben, nacb ber gan^ listigen 
9UäfnwB4 beS Sinne, bie 1000 ^aax Zauben im liierten S^bte 
1«,000 ^unge. Xuf Da)>icr tfi btefe 9te(bnting rtii^g. £)te 
Statur ffat inbeffen bicfer ungrbenren SBermcbmng f<bon bnnb b» 
IBeroabrtofttng berCtet unbSnngen, tvelcbe bie Xlten Dft begebet^ 
mib felbft burcb «ftronfbetten, Kaubtbtere unb bevgL «orgebeugt. 

Vuf Selbtauben (ann man bur(bf<bnitt(tcb nur 3— 4IBruteii 
onnebmem :Da& Sntter, ixt 93efcbaffehbeit unb Sage M &^lat 
gf9 n>irfen entfcbetbenb babei ein. 

2)te ^ou^tauben bermebren ft(^ fiarfer unb mond^ gute 
^|>etf tauben liefern oft 8 bis lOJOruten in einem 3a^re. Sutter« 
greife unb ^nbel mit ben Sungen befümmen @(babett unb Ser« 
Infi unb Wii etnm an ®en>inn feblt^ wirb man nwbl auf fein 
SSergnfigen reebnen mäffen* 

S)ie grfifkre 8ru(btbarteit bet ^uttauben liegt mobi in bcr 
beffern SBartung unb 9)1Iege, ba jene ibr ^utter miibfeliger unb 
tveiter berbolen unb babei mit mancben Unbequemlid^feiten }tt 
Umpfttt l^htn, Sie Setbtauben, bie au(b meifi nic^t fo bequem 
unb nrnnu mobnen, fangen gen>dbn(i(b erft ben Sebruar an ftcb 
|um ^tätn borjuberetten, legen guerß im SRarj unb i)dten im 
3(ugu$t auf. 

SHt t &tt, bie fte legen, tnOfalttn meift ein |M[r(ben^ 
bod^ tft a nicbt woblgetbon fte gufammen ju laffen, beffer tffc 
eS fte gu Irennen, ba man bemerft bat/ baf fie m<bt fo.ftucbt» 
bar finb. 

£)te alten Suben o)>ferten funge Sauben ali bte rein^eit 

£)ie S^ant i9on ben XaubenfrJEpfen mit ben g(£n» 
aenben gebern braud^te man fonfi b^^f^S <^I^ 9>elin)er( in 
SBfiffen, Verbrämung ber ^Ic^iber, ju ÜSfi^en unb iuSBinter« 
iveftetu 

jDie gebem »erben überbauet i^on ben ^ecfd^mftlemitt: 



wdbS^ntn benu%i 

S«§ »aw&cnMul f<*[ gut jur SSittwiteng fter^uttoM 
mä^Ut f^n. 

©«r artffc ifl ein wrtrcPtl^er ©finget, MtjfigÜd^ »egett fcl» 
ttcr l^ifeigen eigcnfdS^aft, »otmrt^ er >a§ falte €rbreid^ ntoäxmU 
abm ^mgt XfdFer, mit|fi8lic|f< aber ©mfegivten ui^ SBteflsn ba- 
mit Vuf bett SBetaen - unb ^anfacfnm ipttb er fef^r etalroglicl^ 
mna,^ i^t regnet; bei Srocten^ek iii er ju l^ig. J^r tvirb 
äbrtgenS tote bie attSg^ugte ^Cfc^e nur bunn ouögeftreuet. Xm^ 
l^Sd^flen fi^&^tn i^n bie ®&tner; benn man bot iBeif))iele, .ba# 
SBdume/ bie bem Xbflerben nal^e toaxm, mit biefem ©finger 
»ieber belebt würben. 3Ran muß il^n aber bi§ ju biefem ®e;s 
braucbe an einem t)on ber ©onne, SBinb unb Siegen ficl^ern Orte 
aufbewahren, benn er wrliert im greien, fo wie Sunger jeber 
JTrt, eine betrddi^tlic^en Zi^txl feiner Ardfte. UebrigenS muß id^ 
nocf) l^tnittfugen^ baß man ii)n md)t an feuergefd^rlid^en S>tUn auf^ 
bewal^ren barf , ba er \i6) unter Umflanben entjünbet unb brenn«' 
bare SRatertalten in Rammen p fe^en pfltQt, bal^er bulbet man 
au6) in ^apan bie Stauben in feinem ^aufe. 

jSefonberd gut ift biefer £)unger ben äße lo neu, xoti^th^ 
<Ui<^ in Reiften bie Stauben in großer SRenge unb mit dußer^' 
fter Sorgfalt erjogen werben. !Dlan trifft bal^er and) in feinem 
Sanbe ber aSeft f^^nere unb iprdd^tgere Xauben^dufer atö bort am 
IBfbß' um 3f|)al^an (dlSftt man berfelben über brei Saufenb. 

Sn ben 9tteberlanben brau<l^t man benfeiben jum S)ün*^ 
gen ber Saba(f$fe(ber, weit man bie (Srfa^irung gemacht ^at^. 
baß ber SEabacf intö^ benfeiben erftaunlic^ wdd^ft unb btcfe^ groß e^ 
dlige SBIdtter brfommt. 2Cuct^ beim S>ängen ber äßeinftotfe erl^It 
man tiete unb große %i&^tt. 

3n ©arten auf ben JBeeten, i.SS. ben Srbbeerbeeteu/ ü^ut 
er ebenfalB bie beften S>iehfte, befonberS in IKifibeeten» 

SAt Sääitx wiffen, an mond^en £)rten biefen SRtfl fel^ 
^t iu temtlat^ tttbmt Je aus bemfelben eine Si^uae ^ur Sin« 



«ttlNitd. M fSemtiietttiflffö |te|fn« 2>ie€Imiiiciti tvtttin tißlkuf^ 
hydent unt er^dlten einen ganj befonbern ®ef^atf* ^n Srmifs 
ceiidb «Mr He{i fonii ttma^ ^n^ffnUiStti, utib ct^e bor wtntfyn^ 
ften ttrfa^^en, nKirum ber Saubenmifi bofelbji faft mit ber jSktPte 
in einem greife fianb unb fo angeiiebm tvar, baß man nur beö 
3Ri|led wegen Sauben ju unterballen )>jleg,tf* 

3(n(b ittn» Saf4^en utA Bleitben s(t bie Couge löon 
Saubentotb t^ortrefflicb- 

^ttßer ber Saat« ultb iSmitiüt nH)xtn ff^^ bie Zauben wn 
ben an%faDenen iSdmereien ber ttnf rauter nnb werben bo« 
burcb ben 3f erfern nfi^tt*. 

@onfl benu|te man t>on ben Sauben au^er bem S^eifd^e 
IBlut, irtnerc 3Ra8enb<Jutd(^cn, ©cbmalj; ®ebtrn, üRtjl, 
Seber, 6ier, Sebern gebrannt in ber ^frjnei. 

SBir bemerf ten fcbon, bag man Sauben }um Zxan^poxt ber 
93riefe braucht, ndmltcb bie fogenannte S3rief taube; inbeffen 
lafTen ftcb aucb unfere ja^men unb fd^neU fitegenben Sauben baju 
abrichten. £iee t^at fc^on ^irtiui unb S3rutud bei ber SSe^ 
lagerung t)on9Robena^ bie ^arlemer bei ber ^Belagerung Dom 
^abre 1573, bie Seibner bei ber t>om Sabine 1574 unb nod^^ 
anbere, mit gabm gemacbten Sauben, bie man aud ber ^ef^ung 
fc^irfte unb fo 9lacbrtcbten auS bem Sager erhielt. 

Skii Zbndftm biefer geßägetlen S3pten mu$ fc^on in t^rei. 
Sugenb beginnen. 9Ran le|^rt fte bie 9lalE^ritag m^ ber ^nb 
nebmen unb macbt fte fo ganj (abm, n>aS {eine große @^ierig» 
tut b^t @obalb fte gut aud:' unb einfliegen^ f4Htft man fte in 
dnem <K£ftg naä) bem jDrte jU/ mit n^hbem man in S^erbim 
tmng treten toGL Wtan lä^t fit juerfl ba fliegen^ mo ffe t^r^ 
«^eimat^ fel^ien fönnen unb bebnt bann ba$ ^intro^n na4^ bcf» 
Orte, mit bem nmn ficb in SSerbinbtmg fe|en n>;Ui immer mel^r 
au«, bid iai Siel erreicbt ifi, baS fie ^u bui^^egen baben. 

%n iebem ber beiben£)rte mu^ ein ffir fte oSetn bifiimmter 
jKattbenf4)(ag eingeleitet fein, wonii mntge %vi^ ülm bem fite- 



Mir tkiwt I6e|l£((i¥ o» SHeftcv f&l iit MatAtu, tttfi^ auf IM» 
fifaft t>e¥fant)t werteti foHea ober N^on jjurfidRmtmieii/ ottgekiraAt 
mrben unb worin man f!e am Uiö^Hftm fangen lotm ; bcnn er* 
mfibet t?on ber Steife fudt)en bte 3tträ(f(ommenben fofort tt)r 9le(t 
S£ren btefe 9te|ter ju ^4) ^er ju grof, fo mitrbe man ^u oii( 
9t% Men ober ait^^ loel^l bte anbern Sauben fliven. ' 

6obaft nun bergleict)en abgeri<l(^ttte Sorben anflngtt^ m 
emem itaftg an ben £>rt i^rer fBefKmmung aagef ommcn ^^nb, 
fe^ man f!e antb in einen baju beßimmten @d^lag nnb 1^ fo 
8 — IQ SBod^n tang in bemfelben gefangen^ io£(^rettb mtd^ Bete 
man {to gut futtert unb bte B^^mung aud^ l^er fortfeftt. ®ti|b 
fte bemnac^ aud^ an biefen @(|)(ag gemj^nt/ fo fann ber 9^9* 
btenji beginnen, mo^u man aber jletd eineS gepaarten äSÜnncftenl 
tmb SBetbc^en«: fUt gu bebienen pflegt, bamtt leine neue SiibfdMt 
fie untermqjd ^f^lte. Xn bem Drte i^rer {Beflimmung muff 
man aber aufpaffen, um bte Xnfunft berfelben fofort )» bemer» 
fett, il^nen bann bie S3otf4Ktft ahn^mtn unb fte reid^ltdii unb gu^ 
mit Sutter oerforgen; foQen fte {urudCgefenbet merben, fomuß bio 
Xntmort fc^neO beforgt unb bie Sauben burcl^ Stebfofun^en wJ^ 
gtttter eri^alt«n, aber nid^t Stenge eingefperrt n>erben* 

a)en ffiriff fd(^reibt man auf fel^r feine» 9>apief , fui) unb 
legt Ü^n fci^mal nnb flod^ }ufammen unb befefligt il^n mit großer 
SBorfid^t tfnter einem Slügel auf folgenbe SSeife mit einer fe(M^ 
feinm, baju eigenb« angefertigten 9labet an mt ber gebecn i^i 
SlfigeU/ fo baf bie @pitK berfelben audn^drtf gerict^tet iß, bamir 
bte Saube nic^t oerle^t merbe. SSon bem jBtJefe, ber unter bem 
Sfiigtl gan^ t»er|le(ft fein muß, barf burcf^auö nid^t$ (^rab^fng^^ 
bamit fidi bie Suft ni^t baretn fange unb bie Xauht baburdt^ 
im Sluge gel^nbert merbe. 4>!trauf umminbet man bie @pit^t ber 
9tabel jmei !Btal mit einem ganj feinen aber babei flarfen fefien 
feibenen Saben, ben man get)£rig fefl fnupfr. @o vorbereitet 
Kann bann ber 2:uft^ran$port tjor ftct) gel^n. ^rforberltc^^en %aM 
fann man aud^ unter beibe glugel folct^e IBriefe auf biefe SBeife 
anbringen. Xnbere befefligcn aud^ bergldc^en S3riefd|)en um etnett 



f^ wit'thtm fütMwtn %at>tn'y au^ taii4^ man tool^I ben Briefe 
üni iffti 9€geii 9Mfffe ju fti)i^n, tttoai inS jDeU 

&nt %AUaüU tann in einer @tunbe 6 betttfd^^ SRdleti. 
f[fegen, fjnnte alfo in einem Sage 144 3ßei(en iurüdflegen. 2fit: 
l^ft Xlftrkl^ng'ber IBrief tauben ^ fagt groriep in feinen SlDtijen 
1837^ (^aben e9 bie ^oQ^nber am m'ittftm gebta«^. SRan to&^t 
laju Sauben t>on 8«-- 10 ^edttn alt Zv^dnfßi^ entfernt man 
fte nur eine ®tunbe n>eit \>on ber |>eimaf^ unb wirft fie banst 
in bie SpS^. &t fteigen bann iiemlid^ IS)0(b unb U^ fo ri^tf 
fd^Kinlid^ ba$ ^eimat^Umb. Stefe Uebung mirb bann 5*-6 3Rat 
in eben, fo fielen Sagen »ieberbolt <|>ierauf tr£gt man bte; 
Saube S @tunben weit n>eg unb Derfdflj^rt eben fo. Xuf bief« 
%xt l^tt man eine Saube aber 19S Stunben mitgenommen.^ 
(Eine fo abgerichtete Saube legte meift ben n>eite{kn SBeg t^on: 
800 @tunben iux&d, fo bafi man annehmen mu^U^ bof fie auf 
biefen n^eiten Steifen ft4) bed 9la4)td nieberge(atfen unb am fot' 
genben Sage {!e wieber fortgefe^t ^aU. X>xt ®ef4Ho{nbigteit ber; 
ontwer^ner Sauben, bie leichter unb feiner finb alS bie engli«* 
f4^en, föQen in einer 9Rinute eine englifc^e 3Reile burc^fliegeiC 
(Sin bortiger IBJfrfenf))ecu(ant b<S^tt ISOO @tu(f. 6in berg(eic^en: 
gute& |>aar wirb aber au(b mit 5 ^unb Sterling ober 80—33 
Sinter bejablt 3)ie Seipjiger 3eitung melbet inbeffen and S>rttfi 
ben, ben 30. Suli 1838: SSor einigen Sagen würben 8% m^nn^: 
lid^ Sauben t)on bem ®tät>tä)m ^tx\>t, jwifcben Suttic^unt' 
!Bert(^ier§ gelegen ^ über Seipgig b^^tber gebracht. @ie waren ahs 
gefenbet t)on ber Saubenfomite ju ^eroe, um einen Probeflug- 
t)on Ifitt iuxnd iu maö^tn unb bed^alb oon ber bortigen £)brig' 
feit geflempelt Slacbbem fte auc^ b^^r QtfttmptÜ waren ^ würben: 
fte gefiern frfib i>^i b^iterm ^immel unb rubigem Sßetter auf ben^ 
BwingerwaQ gebracht, bafe(b{l gefüttert unb getranft unb 5 SSH» 
nuten nad^ 6 ttbr aix^ ibrem ©efangniffe getrieben. @ie fiogenr 
juerß in ber dli(btung nad^ fDlorgen auf, balb aber fammdtett 
{te ficb unb nabmen ibren SSSeg iwift:b(n Sreiburg unb Steifen: 
|in, flogen aber fo 1)^ unb fcJ^neU, baß fte na((v eimgeit.@c^ 



ffi^terS emattet tmm fte bort, bei tcr ansegetoien 3ett tcf 
fHuge», bcS ^Torgen^ »Vi/ fl><^«iS 10 tt^r. 9Kmmt man tim 
ttma 4 @tuttben Slug^ett unt) bte Sntfemuttg t)on 2)rfSbett na(| 
;[^oe auf 80 gei^rapl^tfc^ SBetleir att> fo ergiebt {ic(^ eine @e$ 
fcl^tioinbtgfett t>on 80 SReilen in einet @tunbe ober bte Steile ^ 
96,000 guf gered^et, bte (Sefc^mtnbigfeit von 130^)00 Suf in 
wier SKinute *)• ^ 

@(bon oor 3a^rtaufenben ging bte 3auben(ieb(^etei f#{^t 
i9eit; ^Uniu» SS. 10« 53. er^oP^It: baß man einzelne ffaore fti 
400 Senare (etwa 80 ZffU.) t)ertauft ^tte unb baf mond^ 
SUnfcben t)or lauter Saubenliebl^aberei wie t»erru(ft tvaren« Skt 
finglanber ftatbam erja^lt in feiner )u Snbe be$ legten 3abt^ 
l^unbertö gefd^iebenen Synopsis of birds, baß für tinen einjtgm 
auSgegeicbneten Summier 80 ®tttneen gegeben toorben fei unb baß 
man }u ber Süt^ mo er f^xUb, öfttt^ fO ©uineen fär ein 9(m 
4Cro|>ftauben gab (bie ®uinee ju 6 3:^tr. 10g®r. gerechnet). —/ 

^en (Sd^aben, ben bie Stauben im allgemeinen xmri^^ 
iKiben n>ir f4»oa im t)origen 3Cbfd^nitt mit abge^anbelt* @ie be« 
fd^bigeti aQerbing« bie 2>adtier^ vertreten unb gerl(Kufen attcb blr^ 
®3rob^S)&c^er^ bie befonberd feine fefte SSetbinbung l^aben, bo# 
toan e» burc^^ bit oben angegebenen SSittei einiger SStoßeit uw» 
f(^bJüd^er gematbt werben« 



9{adi)bem wir nun bad SBidS^tigfle Don ben Sauben ^ngefd^rt 
l^beu; fommen wir enbtid^ auf bie Xrt unb SSeife, wo unb wie 

*) 3n einer SRcifebefc^reibung lieft man, bag in Äairo einige Zauber oon i^ren 

- S&ubinnen getrennt mxUn, um fte in bie @tdbte ju fd^icfen; auö benen man 

. fd^nett 9to(^n4t ^aben »iff, 2>te IBdefc^en dbecbringen fte UBter brm f ia0fC 

befeftigt @te eilen ^u i^rcn SBeibc^en fo fc^ncU in einem Sage irxvM, über 

* wel^c Steife ein gufgdnöer 6 J^age brauchen würbe. 3n TClcppo bebient 

.man fl(6 einiger Stauben, bie oon ICCeranbcette nac^ Kleppo in no^i toi^t 

6 ^tunben fliegen^ obgleich beibe @tdbte 22 fiar!e J&ieiten oon «tnanber Ite« 

gen. — 3n Spanien i)at man anä) bergleid^en SSrief boten unb gif(^|er fagt 

in feinen @$emdtben t)on S3alencta/ ba$ eine folcS^e Saube bofelbfi einen Sßeg 

, 9on )0— U ^tmibett in 40— 50 fRtnuten jurüctlrac.. 



Witt fic |ii Jfcitm ^gt -^ IDitSUnimpxift wAkxt füt in tfS 
gmue TtttttOfum. eigeiit Seilte bef^rgtett i^e ffidvetttig nnt fflt^t 
Mi ik fUf in Ue 8iiiii»e( dent#et, ftanbeit unter tem €c^u^ 
i>er ®Sttit« 3«/ bev Sagen ber ®ltttn bear Siebe mtrbe mh 
Zaubett gegogett Sie gatten M baS Silb el^U(^er 9itue ttiib 
ttebc 2c. 

95kt Sauben ^tttn mU, muf guerft auf einen Mfenboi 
|>tat fe|en, wo et tl^n am bottbetlbaftefien unb bequemfien aR# 
Hgen fann. 3m XQgemeinen bgt man ben 2aubenfd^Iag ^r 
gvofle^ fdl^wete «|>aitMauben am niebrigften an, weti i^nen boi 
i^inottffltegen f(|n«>er fallt; bagegen t^erlangen bte letd^ fliegenben^ 
itamentUd^ bie Selbtauben^ einen ted^t l|^olfKn Drt, i»on bem aud 
fte eine wette Xuiftcbt auf ba^ Selb ](^aben. SBir woQen babe? 
einige berfelben befcbreiben. 3uerß gebenten »ir ber SEauben« 
(aften; e8 ftnb länglicbe, merecfige, aud Sretteirn infommem 
gef<blageiie (att<^ aM SSetben geflocbtene), an ben SSanbea xtt^n* 
weife &ber etnanber befefügte SättfälUx mit Sluglckbern unb Stritt« 
brettevn oevfeben. SÜt SBucfmanb oertritt bie SRauet; an bie fte 
befefügt wecben. TSXU Stillen an biefen Mafien muffen forgfdfttig 
mit Stalt oeirfltid^en werben, um iEatte, Siegen unb ttngejiefet 
«binl^ltett. aSan legt mel^trere dttifftn btefer Aafien neben unb 
Aber cinanber an. Seber Ma^tn ifl f&t Selbf[u<bter unb bie i^rnn 
i^nU4fen t %u% i)od) unb 8 S^f lang. Snmenbig möffen bie 
{Bretter glatt geb^belt fein, bamit boS Ungeziefer fid) barein ni^t 
fo leiibt einniftcln {ann; 3n iebem iEoften beftnbet fid) tin ^itt* 
ctfigeS ober bogenflFrmiged Socb atö Slugloc^ audgefdi^nitten. @tnb 
bie Mafien ffir Selbtauben benimmt, fo genügt ein io6) oon 
6 3oQ ^0^ unb 4 3oIl jßreite. <3n ber ^egel reebnet man bei 
ben S^btauben iabrticb <tuf 8-^4 ^aat 3ungeO Xm befien legt 
man fte gegen SRorgen an. ®ie baben inbeffen loiel Unbequem- 
ÜiiiUiUn, i* Sä. bei bem einbringen ber Sauben, beim Sleinigen, 
wo bei bem Sleimgen ber 9{efter \>itl SRift oerloren gel()t, beim 
Xnfegen ber Setter an bte ^o^len werben bie S3rutenben geft^rt 
unb bie oft nodf nidtt pggen Stutgen flfirjen aud ben 9}e^in 



«m^ bef#a^^ fKf^r^ f onn man Me J(r«i^ «nb.JWtottftt«: 
btn nUft fo Mä)t einfdttgen unb {»ecftn^^g be^nteln« 

Sficdf gebcttfeh mr bet Saubeit^Kdfber, tie mdff auf 
mit ober tDO^l einigen @aulen im ^fe lieben^ f!e ftnb tnbeffen 
unbequem unb (äffen nie bod (Sinfangen unb n£^ve Sebonbebt 
ber ZauUn iu, bringen man<beti 9Set(uß ber Sungen, bte nft 
berabfaOen, gu SEBege. 3br^ S^'i'nt i^ balb tunb, balb t)ietetfig 
unb gfeieben im Uebrigen ben bef<bmbenen SKoubenfaften/ finb 
unbequem unb nebten t)iel Unge}iefer/ bäb^r taan (einem Stcb« 
(aber wn Sauben baju ratben fann. 

Stele legen Saübenfdblage in ben ®tSfkn an, tamxt fU 
m SBinter warm fi^en unb fo eber betfen. 2)te$ l^at aOerbing* 
mambe^ ffir ftcb« fD^ancbe nagetn bagu b(od Ütcfter au/ ober bie 
oben befcbriebenen S^mtn mit einem Xrittbrette. Seffer i|t ein 
fBetftblag mit einer ®ittertbAr^ bamit bie SB£rme einbringen Fann^ 
bte baS unten beffnbiicbe fBteb entmicfett. lAt Sauben mi^^m 
bobei nie in ben 6taH Fommen^ fonbern bunb ein Stugtod^ übet 
ber XffÜH tnft Sreie fornmen, n>aS bunb ben fBerf(bIag erlieft 
»erben mu^. Sntoenbig bringt man geflocbtene 9leflet aXL |)fetbes 
fUSU ^en weniger unbfollen fte au(b ba angelegt werben, fo 
«ermobrt man fte, ba^ loeber S^bem nocb Unrätb in bte itri|>^e, 
nmb in ben &taU (ommen fctm unb felbft beim dteinemocben 
muf aQe* in einen Aorb ge^Htcft b^i^^bgetragen werben. fBenigev 
Sorftcbt b<^t man bei Xnlage in Stu^^ unb iScbofilinen ju bes* 
obacbten; bo(b mtiffen fte nie über ben Jtri)>]pen unb @auftrogeit 
angelegt werben unb aucb bter mufl ber ^lug über ber @tal& 
tbSre fb angelegt fein, baß fte ni^t er^ bur<b ben ®taa fliegen 
muffen r otelmrbr aud ibrem IBeb^Uer gicicb burcb ein ober dnige 
glugtdcber xM %nit (ommen !^nnen« £)ie gfugMcber muffen in^ 
beffen burcb S^aDtbfiren mit einem ©itterfenfier ju Derfcbiiefen fein/ 
bte beim Xu^nebmen ba Sttngeu/ ober Ginfangen ber 2nten un^ 
Aronfen, um feben ju (dunen, notbwenbig finb. 

jDie «igentlicben Sauben fcb läge b^^ben babtr viel für 
fub. SRan legt fte gern auf ben fOSbtn unb jwar auf ber ®iebel^/ 



ftein mit l^titftii bringen ^ fo i# t)icS im Stntev fSr tie SCautol 
Dortl^Ul^ft^ n>eit fte inidf i^n immer etood flSMtote genießen. 
jDie iBtSft ticktet ft4^ nat^ ber ju ^(tenben Stenge ber Sauben, 
fi» baß etnm t^e SRenge ben t>ierten X^eit M jEBoben« bebecJtt; 
man fibertun^t benfetben mit itfyxi gegen Ungeziefer* jDte Socbet 
tmb Ki^en muffen jn>tfd[^n ben 2>ad^Iatten, bte auf ben S>acbfl><M:reit 
aufgenagdt finb^ forgfotlig mit £el^m ^ber Staltf unter meld^ 
man ©(adfdt^erben mif4lt unb mit SiegeU ober @ö^itftt^Md)€n 
t)erjlrtcben »erben, um bad ÜSinbringen ber Statten, SXoufe unb 
Siefein ju «erbmbern« 2)te a^itr mu# gut fcblteßen unb unten 
mit Sßltä) t^on außen befcblagen n^ben, bamit meber Wtinft ni>df 
fltotten ft(t^ bunlmagen fSnnen. 3a ber gut ft^ßenben Z%ägt 
be^nbe ^ ein S^fler^^en, hai man mit einem Scbieber t^ec« 
fd^^ießen f ann. & bient baju, unbemerf t bie Said^en im iSc^logt 
m beobachten* 2>ä$ Slugbrett gefit l^inau» unb ruf^t auf S ^Mi^ßn. 
€ine ^la))^ ober 9<^QtlE^ure fann t>on ^Tußen burd^ einen SBinb» 
faben geltet unb t)erf4^Mfren n>erben. 2>ie %iufjiSötn bringt 
man menigftenö eine (Elle i^ocb über bem SSoben an, bannt bit 
nocb unerfaf^renen Sungen ni(bt 3u jeitig fO^ l^rautataid^^ j^^erab» 
faOen ttnb t)erung{ucfen* ^an bringt meistere an^ loeft fonll eoi 
Sauber oft ein« fär ficb 4netn einnimmt unb bie anbeut am 
ein« unb Xu^fliegen ll^inbert. €in fob^eS %lvi6l^ mu# I Suf 
'fyo<i) unb t Sttß (ang fein. £)ie f^aOtburen nmc^t man. oon 
Srettern/ fo baß fte beft ^aifti ben @c^lag gut fd(^ßen imb im 
SSinter @4^neegeflobet obl^alten* 

Die 9lefier ma4>t man über einanber unb fo ^o#^ baß bie 
Zäubie bequem unb l()o4^ aufgerichtet baitotfct^en treten fann» £>ie 
erjle Sitif^ fangt eine @Qe aber bem Soben an^ biefen unteren 9launt 
benul^t man ju S3auem^ mt einem (eichten IBrettdi)en Mrfeben^ 
bai mm mU unb jufta^^^en famt. Wtan bringt für bte, mel^^e 
fid) paaren follen, jugfeict^ ein 9leji mit an unb giebt il^nen bartn 
fo ^ie( 9l^f baß fte ftcb barin frei ben>egen fonnen unb baß ein 
gutter^ unb @auf^9la))f bann ^ag l^ot; einge^reuter glußfattb 



m 

iMirf ^tifi Au4» mä^ fel^n, Zn ütm anbim entfetntdi ®eUf 
siebt eS att^ noKft ant^ere Sauet, in vkUftn bte Patienten Xuf» 
no^me ftnben unb bte fidi^ in biefen am befien beJ^nbeln (äffen. 

^ie 9teßer fann man übe? etnanbet anbringen. SRan 
%oSf)lt bie wn @trob fleflocbtcnm; llede an iebev @eite einen 
@tod burib^ um fte fo gmifcben S Satten befefügen }u tfonen; 
ein ba)>or genasctted fdtttt^&dd^ f(bfi|t bte jungen t>ot bem 
^erauöfaQen unb befcbattet and) bie brätenben Sauben* @ut ift 
ti, iperpenbiful^r ein (etcbted fßxttt fo anjunageln, baf ficb bie 
brutenben ^aoxt nicbt feben Knnen, weil fonjt bie ädnfereien 
ber ^uben nicbt aufboren. 4tann nocb 8^9 BoB t>ot ben 9le» 
flem eine b&nne Satte , n>orauf fle {tdb be§ 9la<btS fe^en, ange» 
nagelt tpecben, fo ift ti befTer unb ber JCotb wirb um fo mebv 
t^on ben 9leflern ber neben bem 9leße ft^enben entfernt. Xuf biefe 
Tttt tann man bie ganzen Sßdnbe mit 9leflern Derfeben. Xuf iebeS 
fkiar reebnet man t 9te|ler. S>et ^df^lag muf wenigjtend 8 — 
It 9>aare entbalten. Ztm bat man n^eniger, fo t>erlanen fte, 
aÜ ®efellf(baft Uebenbe SSägel, ben ibnen gu einfam fcbeinenben 
@(b(ag unb nijlen ftcb in grjfercn mit ein. 3ladf ber Siegel, wo 
Sauben ftnb, fliegen nocb mebrere ju. 

Um einen UeberblidF oon feinen Sauben ju b<^ben, ifi t9 
gut, befonberd wenn a nicbt yu mel ftnb, ibnen yiamtn ju 
geben unb biefe in ein Sßnäf einjutragen, ftnb ed aber ju tnel, 
gttifigt ti bie 9le(ier gu nummeviren. 9lun trdfgt man in ein 
Säui) bie (Sier, menn fte gelegt unb^bie Sungen. SSSirb ba9 
orbentlid^ eingetragen, fo mxf man immer mie ed mit feinem 
@d{>(age flebt unb wie t)ie( 9aat man wobl Derwertben fann. 
S>e!8glei4)en wirb and) bie ©etreibeart unb bie SRenge nebfi $rei8 
eingetragen unb monatlich abgefd^offen; bedglei^^n aucb ba8®elb 
ffir bie verfauften Sauben unb btn 3Rifi, ber enttveber felbfi 
benugt ober oerfauft wirb. SB$cbentU<b macbt man bie 9tonbe 
mit einer ftebenben Seiter, bie man mit Seicbtigfeit fcbieben unb 
gefabtlo^ hii in ben oberflen 9lefkm gelangen tann. ginben ftcb 
nun faule (Sier ober oerretf te Sauben, fo werben biefelben bttaud« 

' Saube. 7 



Swommtn, tte 9tifbn geteimst unb toribef )ttm neuen fikftten 
bcfe(iigt. 2>te 9le{ler »erben audgettopft unb mit IS^eifem SSafTer 
auigebrull^t. ^errf^t l()ter mdi^t bte ffco^tt attinlxi^Uit, fo Idfiift 
man ©efal^r^ ba^ SBanjen unb %l6fft, bie jtc^ gern in ®<^(agen 
auf (matten, am @nbe bad ganje ^aui befaamen. 2>te 2(njal^t b(^t 
Rauben, bie ein ieber S:anbmann )u {[galten berechtigt ift^ be< 
fKmmen mö^ ber ^ttferjall^l bie i^erfc^benen ganbedgefe^e^ bie ju^ 
gleich Auc^ bie (Strafen ffit baS 3:^bten unb SSSegfangen ber Zan^ 
ben entbalten. 

Um bei Uebergoben bie etUHiige Xn^abl ber 9)aare anju» 
geben, barf man nur M Xbenbd, wenn fte ftcb fd^on jur Stu^e 
begeben l^aben, auf ben @(blag gelj^en unb fte l^inaueiagen. 3u 
biefer 3eit fliegen fte nur auf bie ndd^jten ^Mftx unb ünnen 
liier itiai)it n)erben. Xuf ben ®(blag fetbft legt man in einen 
SBinfet ttxoa» @trol^ unb ^eubalmcben/ toM fte )ttm SRatertaF 
in ibte 9lejier tragen. Slu^fanb barf gefireut nie fef^ten unb 
tvirb ber @(blag etwa monatlicb ein 9Ral gereinigt, fo n>iit er 
wieber ergänzt ®\iM gefunbed Sutter, bad nic^t tummlfg tft, 
unb immer frifdi^ed reined Saufen erl^&lt \i)xt ®efunb^eit 9Ran 
fann eö ibnen, befonber^ im beißen @ommer tiigtic^ früb^ äRit- 
tag$ unb Zhtnb^ xtid^tn. 3ltm xo&f)U baju feine ^Slietmn @e^ 
fdfe^ bie bur4i ba8 Xudlaugen ba$ äSaffer t>erberben, fonbern 
t^^ferne. ^uf bem @efaß iji ein £)ecfe(, in bem ftc^ fo große SMI^er 
befinben, baß bie Sauben bequem ibren ^o^f, um barau^ (U 
faufen, ll^ineinflecfen fj!nnen, auf biefe Xrt tvitb bad @aufen aud^ 
nicbt fo leicbt oeriitiretnigt, ba fte in offene ®efaß ftc^ fogar binein» 
fe^n. aJlan fann autb oom j£öpftt lange, gut glaftrte iEri^^^en 
madi^n laffen, woraus bann eine ganje 9Renge faufen fann« 2>tefe 
laffen ft(^ (ei4it burd^i Xudfpulen reinigen. 

9Ran ffat nun mit 3Ritte( bie 3:auben an ben @(^g ju 
gewjfl^nen, wobei felbft ber Aberglaube mit tl^dtig gewefen ifi, fo 
}. SB* foQ man bie SEauben ebe fte anstiegen, au8 einem .9Ken» 
fd^enfd^obel, t)erfiebt ftcb t^on einem armen @unber, fäufen (äffen, 
ia ein @ttidFd|ien t)on ber SSontiruug eitteS fol^n Unglucflt^en 



9» 

um MtUxmä^t t>om düabe gel^Gtt mb au{ btn @d^Iag gel^dtigt 
gtebt einen fold^tii Salfömann ab. ©ett fei tnb^n gebanft, bie 
Betten finb t)Q(ttbet, xov man mäf an folc^ 1N>ff<m glauben 
fonntei Xuf ben 3ftfKnft btefer 3:^iere unb auf bad, mag tl^;^ 
nen angenehm ifi/ bot man frafttgir etn)ttmrFen fid^ bemfibt: 
nmüä) bur^ gutes Butler unb 0?einß(|i(eit %€l^tvi>a b^ 
ftdl^ au<b burc^ bie (Srfal^rung al» gut befl^ttgt ^an nimmt 
ebertmirj, eiebji^cfel^ Xm$ unb Sencbet, flj^ilt aUei flein m^ 
i^ermifdE^t ed mit fein geriebenen alten Se^m \>i»n SBeUeminben 
ober äSatfofenlebm. S)tefe 9Rtf(bung wirb nun burdb ^ringd« 
(aafe (ba bie Sauben belanntlicb gernSatj freffen) ein- unb 
aufgen>eic|^t^ fo baß bie SRaffe einen 2^ig bitbet, m\)on mm 
bann @tü(fe in mebrere Scfen be$ ©tj^la^a legt. 3>ie Sauben 
tommen bann öfters (^in unb b^d^ ©titcfcben baobn ob. S)er 
@ieru(b tbeilt fid) nacb unb nacb bem @d()lage Unb enbltd) ben 
Rauben felbjt mit. - Sätim XuS^i^g^n folgen bann, oiicb gern an? 
bere Sauben ben fo angene(^m buftenben; be<|^ barf man eS ba^ 
mit audi^ nid^t übertreiben. £)agegen JS^affen ffe unangenel^men 
@erttcb/ befonberS wie oben gefagt, ben SeufelSbreif« 

Xuf unferer Safel feben unfere Sefer einen Saubenfcblag 
abgebUbet^ mie er bei neuer Einlage fein foBte* Unten i^ eine 
@tube, bie oOed waS gebraust n^iro entb^lt, j. S3. @d<!e mit 
^utttx, einen äSauer jum 3(bfu<b<^n ber jungen, SSormtb oon 
9teftern/ Sif(b/ @tubl unb Sintefaf nebfl Säix^ttn, worin bie 
obigen Angaben ßcb eingejeicbnet beftnben* 9to(b finb bier Säimtt, 
worin man iunge Sauben, bie il^re (^(tern loertoreU/ groß futteru 
ober gar mdflen fann. £)ie Sbure oben am Saubenfd^Iage be- 
fleißt aus jwei ^dlften, einer obern unb untern. SBiB man ben 
(Schlag reinigen unb ben reinen Saubenmifl ju irgenb einem 
Snbjwetf gebrau<i^n^ fo wirb bie untere ^dlfte ber Sbüre ge^ 
öffnet unb oben eine Stinne angefe^t, in welche man ben SRift 
wirft^ ber bann in untergefe^te £^rbe ober in eine ^oblfarre .fallt 
unb fo unvermifdt^t mit anberm !D{ijte gleicb m ben £)rt fei^^ 
ner SBefiimmung gebrad^t werben fann. Wo man i^n inbeffen 



10« 

oitc^ aufbniKkl^ten laft, for^e man tafür^ baf et ftd^ nxibt UiUft 
tt1)ii^, intem man SMipxAt ^t, n>o er bur4l ®e(bflent)finbung 
Seuet toeranlaft l^at. Qnten au8 .bev (Stube f&fytt eine Ztzippt 
auf ben etgentltd^n @4)lag, ber na(^ obiger ^(ngabe angelegt 
unb bei Stangel ^n fna^ bi« unter ba8 2>a(b no^) mit Sauben 
bet6l(ert werben Um. Wim legt i^n metfl tn ber !Dtitte beS 
^ofeS an, aud^ Derfiel^t man il^n mit einer ^unbel^utte, bte 
gleicl^ mit eingemauert mirb, bamit ber nSö^tli6)t fßi^ttt bie 
ungebetenen ®ä^t abritt, bie xotifl einen IBefuc^ auf ben @(^(as 
mo^^en f jCnnten* 

9lacbbem nun bie @d(i(dge, wo man fte aud^ anjulegen ®e$ 
Jlegenl^eit gefunben l^at, in @tanb gefegt ftnb, wirb a Seit an 
i^re SeK^JIferung )u benfen. Sei ber Xn(age wn Xaubtnfcbidgen 
fel^ mm juerli auf junge Zanben unb baf ffe nic^t auS ber 
9ft% flnb, weil fit fonft i^ren alten Sol£^nort gern wieber auf< 
Mm. SBfe man fibrigenS bie Vtten unb Sungen unterfc^eiben 
fonn, ift oben angegeben. 

£>ie be(le Seit ift Umnadf baS Srfi^ial^r, wo man junge 
Sauben f aufen, unb ba ft(^ m ^(btig ber fBegattungdtrieb in t(inen 
regt; fte nac|^ StOffil^r mit einanber ipaaren fann. @tebt man 
bie mei{ien Daare jUf fc^^ndbeln, ju 9{ejte tragen unb bie Sauber 
treiben, fo fann man eS wagen, fle au6fliegen ju laffrn. X>a^ 
glttgbrett^ ba< wie ein ®itterfaflen jum @(^tage ^eraudfle^t, btent 
i^nen baju, ftdSi f^ion t>orl^er in if)Xtx Umgegenb ju ortenttten. 
3um JDeffhen bed Bd^aiti xoä^U man einen trfiben regnigen Sag, 
füttere f!e vorder mit il^rem ^eblingSfutter unb offne erji 9lad^s 
mittags ben $d(^(ag, ba fte jum weiten ^lug ju trage finb, ®egen 
5(benb »pfeift man, wie bei jeber gutterung fc^on t^orber gefcbe()en 
fein muß; unb gtebt ben fömmenben gute« Sutter unb @aufen. Zm 
Sage beS XuS^uge« muf in bem ®e^flfte aller wi(be i&xm t>ermleben 
werben^ bamit man ffe ni^t t)erf(<^eucbt unb {te bie !ßo()nung wieber 
ffnben tjtnnen. $£ft man in ber %olit neu angefauften Sauben 
)u (eittg ausfliegen, fo bleiben t^iele baoon auS. 9lur wenn fte 
<Sier ober^unge baben, fann man fi<^ i^rer el^r uerft^^ert tiolten, 



101 

ba^ fte bleiben. ^ f annte einen ZauUtüit^obtt; bettf iai Uk^ 
(Sinfpemn nie gefiel, benn oft fd^on nadf S Sagen muffen bte 
Srngefommenen mie dudßiegen nnb eS tonnte ba^t ntd^ fehlen, 
büfi et oft über ben Serluft ber bawn geflogenen (lagM. <Sin 
Sefannter f(^rieb bal^er an feine Zf)&tx 

„ aSer fein ®elb ntd^^t fann felj^n liegen, 
IDer faufe Sauben, fo fielet e^ fliegen." 

Ifaflnac^ten ifi tnbeffen bie gemobnltdE^e 3ett/n>o xmx San* 
ben fauft, mbem bie metften Saubenbefi^ )u bief^ Seit in bai 
@4^l<!gen aiufterung (Kilten, um 9lal^ ffit bie Sungen $» 9» 
»innen. Xnbere tbun bieS jebod^ im |>erb|l unb man fonft |itf 
att4^ wot^Ifeilev, inbem man baö JDurdbn^mtern meift o^ne 9lu|fit 
5U beforgen I^X* @ie bleiben aber au<t^ beffev/ n>eil ^t bie fltaitfn 
traurig mad|)t unb ffe wenig Suft gum toeiten |[(uge iK^ben. 2M 
gebruar unb Starg beginnt inbeffen bte jBegattang, tt)obet SSitte» 
rung unb warme @tiIKe ^aupt^clili^ einwirten. 

2)er Saubenf<^lag mu^, wie wir fcbon bemerften, bur^eitu 
gut paffenbe W^ix gefcbloffen unb bur^ ein giiteS ©c^lof oer^ 
wal^rt werben, weil fonfi SRutbwiUe, äud^ wobl IBo^bcit t>id 
®4l<>ben tbun fann, ba {te but$ ^^eufeMbredP üertrieböi unb 
burc^ bittere Wanbeln getffbtet werben Wnnen. 

XOe 3a^r werben !Rujterungen gebalten, meift gegen bett 
J^rbfl. fyit man ben@(blag mft lauter Sungen btfe^t, fo fann 
man bie erflcn 4 3al&re, wenn gute Xbwartung ntc^t fel^lt wtA 
feine itranfl()eiten bajwif^ien fommen, auf eine gute 9la(t^fommens 
fcbaft xti^ntxi. iftotnmt e$ aber Weiterl^tn, fo nimmt bie Srud^ 
barfeit ab; wer wenig W, fann aQenfalU ii^x TÜJUx wobt mer» 
fen. Xnbere, bie eine größere Stenge l^aben, f jnnen bie« weniget 
SRan %CLt bemnad^ i^orgefcblagen, fte ju geicbnen unb jwar an beti 
9lageln ber 3e^en, wo man ade 3a^re einen t>orft(|itig befc^neibttt 
foQ. @o wirb xaan benn in ben @tanb gefegt, bie Xtten nol^ 
unb nad^ aQe abjafc^affen unb an ibre @telle fie mit iungem 
äuwacb« gu ergdnjen. 3u bem Xudfd^luf fommen no4^ biejen^, 
bie im XuSbrfitch, Suttetn unb 2(uferiiel^en ber jungen nodl^f^ 



1<I9 

ftttfr, fü attd^ bte M^n Saul^r^ tu fic|^ bad Sluglocli aOeiti 
lUjlttcitneii firetot. 

3n ^er Siegel l^ält man «Haustauben 5 unb Selbtauben 
7 Sabre, benn fo lange f^e(fen fte am flet^tgßen, ob man gleicb 
ibr ](Uet iu 16, ja bid SO 3abte früfegt. 

SBenn man nid^t alleüt ba$ flei0ije S3niten ber SEauben ju 
bef6rbem, fonbern audj^ fcbone färben unb Betcbnungen ju er^ 
jetiden fttcb^, bamit fte t)Qn Stebbabetn gefauft unb tl^euer bejabtt 
ncrbcn/ fo miHt man baS Se^tete baburdS^, bafi man jEauben 
iMm t)etF(biebenen färben jufammenpaart; bo4^ möffen biefelben 
ftin tuib ntcbt fcbon mit anbern S^^rben bermifcbt fein. 2>ie (Sr^ 
fdl^Bg fyit gelebrt, ba^ ein n>eißer Sauber unb eine ganj fdE^UMurje 
aUEubin @di)toarjbau(be b^roorbringen^ beten Unterleib nänAvä) 
fc^mar)/ itopf unb Slugfl aber tt>ei^ geft)ren!elt ftnb. 

2>ie turfifcbe unb Jtro^ftaube (bie aucb gut jufammem 
ipaffen) erjeugen bie fogenannte {Ritter taube ali eine fdböne 
ei)>ielart. — S)ie tfirfifcbe mit ber ^ocFertaube geipaart liefert 
bie f))anif(be Saube. — 2)ad SKJfocben mit ber ^fauentaube 
bringt ba6 f)fauenmot)(ben tc. 

fi93er ein Siebbaber t)on Sauben mit Seberf(i0en unb ^uben 
ift, ber nebme ba^u einen Sauber, ber bamit üerfeben ifl, ba 
befbnberS bie 3ungen nacb bem ÜRdfnncben fallen. SSoUfornme- 
ner etbalt man fie inbeffen bocb, menn beibe ®atten bamit t>it^ 
ittfiti ftnb. 

2>ie JBrutioarme ber Sauben ifi ftaxt unb bie Serfucbe^ 
hntäf fte aucb <Sicr anberer 8$5gel aufbraten ju laffen, ftnb t>olI;^ 
fommen gegläcft. .^iH^nereier bringen fte }. SS. in 21 j^a^m au$. 
SKan giebt aber an, bag bie ^fi^ner fletner n>urben unb bie 
4>£bne befonberS f^^limm n^erben follen. Sin SBerfucb/ ben icb 
ibomit macbte, mocbte baä @efagte betätigen. Qin |)aar meiner 
Saubeti bratbte ibre @ier feiten auS unb icb legte ber brittenben 
S&tbtn ein «^ubnerei unter/ nacb 21 Sagen fam ejn «^abncl^en 
borauS, n>a$ meine Ainber mit Dieter Siebe groß jogen* SBar 
i» nun, baf bie Ainber baS Sbier burcb Sieden bofe gemacb^ 



litten > ibiv tog ed in ftiner ZmUn^9tktw, Um eft tontbe in 
bet Solge fe^t bofe, flog nacb bem ©effcbt, l^adTte nnb faltig mit 
ben gtugeln, fo ba^ id) eS obfd^Mten lief« 

£eute/ bte {td() mit bem Serfauf iunger Sauben abgeben, 
{topfen fte mit gequellten Qthftn ober 3JtaxB tSiÜä) 3 9Ra(, bo(t^ 
()fite man ftdf^, fte nie gu i^oS ju ftopfen^ fönft fann man fte 
balb al$ eet(l(^e b^ben. 2(nbere mac^ien aud^ einen Xeig tonSRtldf^ 
unb SBetjenmebl^ worunter man ein wenig Qal^, @anb unb 
@))ießglan} mifd^t, formt baraud Jtugeln t)on ber OrJFße einer 
ßrbfe, burrt fold(^e auf bem ^eifien jDfen unb ftoyft bamit bte 
Sauben. S)ie Portionen werben nad^ unb nad|i t>ergr5^rt^ itm 
ibnen nic^t ®4^aben ju tl^un, babei muf man fte duös) mäßöf 
trdnfen. 

X>a& SBegfangen ber Xauben , fo wie baö Qö^it^tn ift nad!^ 
ben ganbedgefel^en nidi^t erlaubt unb wirb beftraft @o fann man 
ütxdf eingefangene Sauben , wenn man beweifen fann, bap fU bte 
Peinigen ftnb/ gerid^tttd^ wieber loerlangen» 

SaS wäre bemnad^ ia$ SSid^tigfie, toa^ wir unfern Sefirn 
über bie t>on t)ie(en ft\)x geliebten Z1)xtxöfzn mttiutl()ei(en l^atten, 
unb fuhren ba^er nur no4i für bie, wetcbe nodgi mebr JBelelf^rung 
wünfdS)en, folgenbe SQBerfe an. 

®et}eidbtti# mt^tetet (^dftiften übet Rauhen 
unb ibtt 2u^t 

|)utf(^e, Dr. u. 9>tebtger, Saubenfated(>i«muS ober gränb» 

lieber unb t)oll{ldnbiger Unterridl^t in ber S^aubenjudf^t, mit 

3itu«>fert. 1830. 
iDaS ®anit ber Saubenjud^t, \>on ®. Sleumetfier. 9Rit 

Xbbilb. SSeimar 1837. » Zf)lz. 85 ^r. 
9lu^li4^eS unb DoUjtanbigeS Saubenbu(^ tc mit iStpfx. 

ttfm 1790. 
Orfinblidi^er Unterridf^t in ber Saubenjuc^^t 9lad!^ brei;^ 

^igiabriger SrfalS^rung aufgefegt, unb jum allgemeinen JBer« 



gnsfigcii tttilb 9tu^ Nr^n^^s^n t>oit einem S^benfreutifre. 
«erlitt ITaS. 

mit 9lu^en unb SSergnugeit )u erffalteti utib ^u er^ 

jiel^en. @trafburg 1880» 
:DeTfelbe, Znititnni, bte milben Sauben fett>oH im 

Saubenl^aufe al8 im äimmer ju untetl^alten unb 

ju erjtc(>en tc. 1808, 
©te but* (Srfal^runfi geprüfte Saubenatt^t ©ne «m 

»ctfiing, ni4>t aHefn Wne, fcnbetn au<b no* einm<^l fa wel 

Souben al8 feitf^er p erjie^efi- 1805. 
S)er Zauhtt, ober bie ©cJl^eimniffe bev 3:aubensiid^t entlHiOt 

in einem tjoUjidubigen Slat^^geber über bie Äetmjeicben be§ ®e* 

f^tecbt^ unb beS XlterS bet 2auben, aber baö Znfä^^en, 

Äufjiel^en, Äbnwrten, 3a^mma4ien 2C. wn ©4>mtbt. 4tc 

!Kuf[. 18»* . 
©ie aaubenju^^t in ibrem iün^tn Umfange, ober t)oIt 

ftjinbige TCnweifung jur ^enntni^ be8 Xaubenfd^Iag^ i^on Sß. 

giiebel; ?>farrer w. ©c^ulinfpector. 18«4. 
^erftlbe, ;Die t)priugli(|i befannten geinbe ber Sau' 

ben, naturbijlorifcb bearbeitet. 1824. 
giaumann, gr., g)rof., 9Zaturgef(bi*te ber »oger 

©eutfcblanb«. 3Rit«bbilb, 1833. S5b. 6. ©• 160. (Die 

wilben Sauben.) 
»ed^flein, ®emeinnüfeige SBxiturgefc^^ic^te ©eutf*'-. 

lanb«. 1807. S5b. 3. @. »48. 
»urmeijler, 9>rof., Jg)anbbuc^'ber SRaturgefcbic^^te. 1837. 

©. 758. 
©üble, Dr., Jg)anbbuc^)ber iRaturgefcbicbte be§ »bier- 

rei*§. tttZufL 1884 ®. 114 
©erfelbe, ©ie 9laturgefd[>i4ite in getreuen »bbilbttngen 

ttnb mit attöföbrlicber «efcbreibung berfelben. 1835. iüpm, 

bei eb. «fcnac^. @. «87.. »af. 136— 144. 



las 

SuffonS Slaturgcfc^td^te btx fßSitl ZvA tem 
ftf^en übctfefet oon 3»« tt Im »b- R @. 144. 

SSeber, S)er Xaubenfreunt) ober grunblid^^er Unterrid^t in 
bet Xaubeniud^t 1835. 

I^ai ©ange ber SEaubenjudSit obet IBelel^tttngen über 
Regung, 4^altttng 2c. ber 4>i^tt('/ Selb« uttb wilben 
Sauben^ nebjl beten ^ranf betten unb beren ^etUtng. 1843. 

Sie a^auben^ ibre äBartung, $flege^ Haltung unb 
SBenu^ung. Sin notbtvenbtged ^anihuö) für äffe ^^uben^ 
freunbc. 

2)te S^^^cntauben für S^iebbaber unb Jtenner. 1818. 

SBrebm^ 6b* ®«/ ^anbbuc^ für ben &ieb()aber ber 
@tuben», «^^u^s unb aller ber äabmung wertben 
»5gel :c. 9Rit 8 iUum. «uyfert. 1832. ®. 34S. 369 — 
375 u. f. w. 



Sm 4teit £)efte @eite 66. 2* l& t)oii oben fie« Stamm nnb Süfie 
0att Aamm am k. 



^tti&tttu^ btt 2^afeL 



1. Dk ZnttAtonU nebfl 9l$ft. 

2. S)ie 4^o^(taube. 

3. X)te 9ttn9eltaube. 

4. ^te diit\mtanU* 

5. Die ea^tottbe ncbft 9teft mit Sunden. 

6. T>it Soergtaubf. 

74* 2)te dc^ndne gelbtoube imb b. btc ^mmerfd^tAdtse SMibc. 
S, IDet Sammler« 
9. jDte SSrommeltaube« 

10. Die 2:öi:fentQubc. 

11. Die Jtropf taube. 

12. Die |)fattentaube« 
13« XAz 9)l6t)entaube. 

' 3m ^tntergrunbe bcfuibet ft(|| ein Sdubcnfc^Cag / tDie et in bcm 
$efte befd^deben. 




A- Fr tXnH^\ 



{lu. G^old- IL Süder-Fa^dn. i. JSlauerjira^'. c. Küit^. d. Cardinal- 



S)ie 



nchft ^n^ahc Ibeticni^tn, i»el^t mau aui 
t^etf^ichenttt Uü^fi^ieu jtt galten pflci^t 



81(6 le^ted ^eft ju ben bomefiicitten ^auöfleflfigcl^ 

na6) ben neuefien ©eoba^^tungen; ©cfa^rungen unb 

©tunbfd^en bearbeitet 



Snfpcctot bei fSni^C. iocloQ\id)tn 9)?ufeumg bec Unberfttät ig^aac/ ber natura 

forfc^mben ®efeUf(i^aft bafelbft,^ ber 6!onötnifc%en ®efeUfd^öft ju SDreöben «nb 

i^W^f ^^c ^efellf^äft naturforfc^enbec greunbe ju IBecltn unb anbetet 9e« 

U\)xUn ©efeUf^aften SKttattebe« 



9tcbfl einet colortrten Sdfel ndd^ 3(i(^"und oeii ^ef. 9 t. 9idtt»i<inn. 



Z>ni(t unb ißnUi oon 6b. ^c^nemann. 
1845. 



fßottootu 



3">^ Älöffe be« bomcfticirtcn ®cfli1ge(ö, i)crfj)racftett »fr im 
etett ^fftc, nocf) biejeniflcn SB6acI ^iniujufügen/ totldjt man 
tf)et(^ a(^ @tiibeiit)6gc( iifxti ®cfanged/ t^reS iSetragen^z if)- 
xtx ®efef)rigfeit/ if|rer ©cltcn^cit/ ja fef6(l i^re« Ku|e«d »es 
geiT/ anbere S36get bamtt jit fangen ober )u jagen/ {u f)a(ten 
t)flegt. 2ßir galten bemnac^ unfer SSerfprecfien.- 

Stu^erbem ijaUn toit aber aucf) für Ste6f)a6et unb ^e^ 
ßilrerte nod) werfwilrbige 356gel beö ?luölanbed/ bte bnrc^ Sos 
geU)AitbIcr iin& ge6.rac()t »erben/ hinzugefügt/ fo baß nun ein 
Seber in bem Jgjefte etwaö filr fic^i finben »irb. ?(nd> ifl 
feifcft ba« 9i6t^igfle, fo Diel eö nnr immer ber gemattete fftanm 
tei J^efred erlaubte/ Aber ^ang/ 93e^anb(ung/ 3d(|mung/ 3(b« 
ri(f)tung/ Aber Brautzeiten unb i^re {)ei(ung beigebracht »er- 
ben/ um fo aOen bidigeu SBünfcf^en unterer Sefer entgegen ju 
fommen. 

(?d finb beinabe 200 SSbgel für bie ?ieb()aber biefer Spiere 
aufgefuf)rt/ um banadj mit auöwa^I bie SogelMfige/ ^tiibm 
unb SBogelZäu«d)cn ju bet)JIfern. Slod) füge idj eine 3eicftnung 
unb genaue Sefd)reibung eine^ SogeI^u^ci)end auf bem ZiUU 
fupfer biefem ^cfte bei/ toai icfi beibe« meinem geliebten greunbe, 
bem ^rof. Dr. Kau mann oerbanfe/ ber baburdj iugfeitft andi 
feine bieten Srfabrnngen unb S3eobacf)tungeii in biefem Zijcilt 
ber Ornithologie befunbet. 

Z)ie über biefen ®egen|lanb bereite ^erauägefommenen 
$3erfe ftnb uni nidjt unbefannt; »ir f)aben jie fleißig flubirt 
unb baö/ xoai mit unfereu Erfahrungen übereinflimml/ benu|t. 
(Sinige bav)on finb mit ifluminirten Tupfern audgeflattet/ um« 
fangreici) unb tijeuer. 3a felbfl im Ser(age biefer J^efte ifl 



VI 

ein fofd^e^ ffierf/ bai fdion fcie 4te Sluflage erl€6t unb bo« 
burd) feine S3rand)6arfeit befnnbet ffcit, rrfdiienen, (Si ifi ba^ 
SBerf fiber @tu6en»6fleJ t)on bcm fetigen ^ cd) fit in, ber p(6 
fo mandie Serbienfle um bie 9fiaturgefi1)id)te erworben ^at 
fange behauptete ti ben erften $(a^/ bi^ in neueren S^t^^tt 
man t^n ju errei(f|en/ ja ju ubertrefen ftrebre. Einige ZxM 
ber aber bicfen ©egenftanb berau^gefommenen 9Qerfe ftuben 
fid) am @nbc biefeö ^efte^ angegeben. 

£)^ne nun biefen Werfen in nat|e ju treten/ bie fid) )um 
SL{)ett weitere @ren}en geflecft/ ^aben wir bccf) nid)td gefpart/ 
bie m6g(id)(lc SSottfommen^eit ju erreidieu/ woju felbflt weine 
greunbe, bie e^ in fö(d}er ^dr^e abge^anbelt toinidtfUn, mid) 
tto(b me^r t)eranlaßten. SKag .ber gefd}A$te fefer fid) bat>on 
felbfi uberieugen. 

2)er Serfaffer 
Dr. &. SC. ajiil&Ie. 

QInmert ^u\t^ ^tft foUte fo eben bem ©ructc öberaeben »erben, a($ 
mit eine S^ccenfton beö 6ten ^efteg, bag bie M^oubcn entt)ä(t/ auö ber ^anb^ 
wirt^fdtiofnidjen iDorfgeitung 9lr. 12. ©. 46. 1845. gu ®eft(^t forn»" JDa einige 
«ifec babci Sntereflfc l^aben !6nnten, t^ieilcn wit fie j^tec wiiber mit; ;,8GBir ()a* 
ben fdjon, fagt ber S^ecenfent/ jbie 4 eiflen ipcfte biefeö SBeifeö mit iftt^t cm- 
llfU^Un !6nnenj nid^t minbet vermögen xoiv bieg in SBe^ug auf bag oorliegcnbe 
5te 4^eft, weldpe« fid^ mit ben Sauben befti^afttgt, wirb namentfic^i ben Zau:: 
benlieb^abcrn um fo »iUfommener fnu/ <kU ed/ bei nicbrigem 9)retfe/ bod^^ febr 
»oUjldnbig bie ^taturgef^ic^tC/ 3ucbt/ 2Bartung/ ^^flege, Äranfbeiten unb-bcrcn 
Teilung/ fo rok bie SBenu^ung ber Sauben bebanbelt, mitbin gr6$ere unb 
tbeuerere S3u(!ber ober Saubengud^t toUflänbig erfe^t. (Sine f(^6ne unb wertbooUe 
ISeigabe iff btc oon bem trefflichen S^taumann gelieferte iUuminirte Safel, 
iveldpe 14 i^erfci^iebene Saubenaitcn in naturgetreuen 2CbbiIbungen entb^It. *SQ26ge 
nun bag bciebrenbe unb jugleid) nü^ltd^ unter^aitcnbe SS^er! beg pp. S3u^U, 
ber unfern Sefern ^inreic^cnb befannt ift/ bie gcbübrcnbe S3ead^tung/ möge eg 
eine red^t gropc Verbreitung unter ben feberoie^jöd^tenben ßanbwirtben finben.'' 
€>pater würbe unö axiä^ nod^ eine tjorti^eil^afte S^ecenfion im 2(rd^io ber beut* 
fcben i^anbmtrt^fc^oft t)om ^rof. S)loti^ SSe^er mitget^ieilt/ toa^ wit aH Qv» 
mutbigung ju ferneren 2Crbeiten betradfjtcn. 0o aucf) 4>iSUr ®emeinnit|(id&e 
SRittbeilungen :c 9^r. 10. ©. 80. 1844. 2fud& biefem JJ)ri]. Slecenfentcn fage 
iö) für biefe aufmunternbe S3eurt^eilung meinen tnnigflen »Dan!« 

Dr. (S, m^ XuJfU* 



Uthetfi^i »e^ ^it^alte«. 



Qtitt. 

(ginUituKg l 

©httfn^Sgd. (Srfle Älaffc .....' 33 

— — 3»^Ste Älajfe. !«r. 1— 83 35 

— _ ©ritte — mx. 1 — 85 75 

— — aSlette — 9?r. 1 — 8« 86 

— — ^I. — Sir. 1 — 18 97 

aSSgel, H)el(3^f fi>re^ett letnen. 9?r. 1 — 8 107 

JRauBtoSdrf. galffn, Sir. 1—4 113 

— — ßulen. Sflr. 3—8. 115 

aSSörf, ble man au« Befonbem 2ie6]^al6fwl ^ält. Dir. 1— 2-2 117 

5ln^attg. «uÄlanblfil^e SJögel 185 

IXtUt Slnlegung unb Sinrtc^ttutg ^cn SJoIieren ober Q3oi)eI« 

^att«*en . : 131 

«l»)^a6etif^ed fRt^L^n ...... i^ • 134 



/ 



; ' *. 7 



^tnbet ber 8üfte, ^armlofe Sodelmeltl oud^ in entem 
funftooKen Sau a^n' x^ bod SSalten ber ®ott^dt» — 

Cf* 2f. S. 



iBinleitnng. 



S)ev 9lame @tubent)$sel fagt un8 fdtion; tafi tvtr baruttter 
eigentlid^ nur fold()e ju t)erjlel&cn b<iben, bic man m ben ©tuben 
ju bttltcti )>fl^d^ uti^ bie burcb befonbere @igenfd()aft; wie burd(^ 
©efang, @4)$nl^ett t^ireS ©efteberS, tl^reS SSetragend unb felbß 
tlj)rcr S^l^mung unb ©clel^rigfcit fiä) gu Sieblingen ber SRenf^ien 
erl^oben b<^ben; fo ba^ man fte gern um ftd^ l^at unb fte ald @tus 
bengefd^rten gern leibet S^re SRunterfeit unb i^re gebenbigfeit 
im Saufen / ©pringen unb ^lettern^ mad^t fte unö no^i beliebter, 
unb bie 3utraulic^feit unb $a^m^t\t, n)omit fte xi)xt ^errn tnu 
»>fangen, ma^t fie bem Siebl^aber unentbej^rtid^. 

Um fie inbeffen naiver Jennen ju lernen, gcl^ort txn gewiffeS 
@tubium baju, fo bafi man ibre Seben$n)eife, Sang, iRal^rung, 
SRdnnd^en, äBeibd^en/ Sunge unb 2Clte unterfc^eiben lerne, um 
ftc^ bann bie au§iun)ä[]^len, bie unferm äßunfcfie unb SSerlangen 
am meiflen entfprecben* 3u bem @nbe xnn^ man n)enigftend auc|^ 
einige Sßerfe fennen, n^o n>ir baruBer fiSelel^rungen erl^alten tön* 
nen. (SS giebt beren mel^rere*, wprin man tbeil$ bie S^aturge- 
f4)ic^te ber SS^gel im ®anim, fo wie im Sinjetnen aufgejeiclinet 
finbct, wie in SBuffon, Sut)ier, SBed^jiein, Naumann, 
93re^m unb no(l[^ mit anbere. Zu^ bie @tubem>$gel b^^ben i^re 
eigenen SSearbeiter gefunben, wie baS t)on 33ecbf}etn: ptaturge- 
iö)iä)tt ber @tttbent>ogel, ba$ fc^on bie 4te tKuftage erlebte unb 



2 

bei bem aSerieger bfefer ^efte ftcb befinbet gerner wm ^xn. 
?)farrer SSxtf)m, beibe SQSerfe mit Tupfern »erfel^en. ©o f)aUn 
auä) emjelne S35ge( tbre ^Bearbeiter gefunben^ elf: ^aiftiiaUcn 
unb Äanarientjßgel unb beren SBa|larbe, lefetere« \>cn SB. ßanfle 
1848, 6 fl®r. Tiixd) ber fBogelfana tfl ml^aä) befdj^rteben »or* 
ben. Unter önbern m %. 9laumann'* SSogeljleDer k. ©- 
ntge ftnb tnbeffen barunter treuer unb bem SBemittelten nidf^t 
n>ol^l juganglicl^; ia^tx glauben tt)ir benn andf auf ben Sanf 
unfrer 8efer um fo me^r red^nen ju Wnnen^ wenn wir m bem 
leisten ^efte ba« SBic^tigjle über biefen ©egenjlanb ausgeben unb 
mitt^eiten »erben. 

3n neuern Seiten l&aben fid) inbejfen t)tele (Stimmen gegen 
baS SBegfangen ber nufelicben 835gel erhoben, worunter man be» 
fonberS bie \>tx^e\)t, bte ju il^rer unb ibrer Sungcn emd^rung 
Snfeften unb beren 8:art>en brauchen. 5Ran l&at baber nid^t mit 
Vinxt6)t gegen baä Ueblofe 2Cu8ne]&men ber Slefler, befonberS ber 
Snfeftenfrejfer geeifert «nb ben ©c^ulle^rern e8 jur ^^i6)t ge^ 
macbt, ^inber gegen biefe Unart ju warnen. Sa felbjl bie $0- 
n5ei f)at ein wad(^fame§ Äuge gegen fold^e greüel, ben man offen* 
bar an ber Slatur begel&t, ©er ober Sunge, bie in ÄinbeSl^dnben 
nur umfommen muffen, au§june^men. 9Ran flagt iefet auc^ me^r 
aU fonp über ÜRangel an fr6blidf)en ©dfngern im SBalfce, ©arten 
unb gelber, unb felbjl ber Sßogelfdnger t>on ^rofeffion Wagt über 
Äbnabme feiner Lieblinge, ©onjl, fagte mir ein erfahrener SSo^ 
gelfleDfer, gab eS in meiner ®egenb noc^ S3iele meines @Uxä)tn, 
unb uns genügte ber gang/ ie^t aber bin icb allein unb man6)m 
S£ag lobnt eS taixm ber ^üf)c, bie 92e^e aufgefteUt ju f)aUn. 
S)te 3ugt)ffgel l^aben einen anbern Sßeg beim 3uge eingef^^Iagen, 
wo^on bte ^(uStrodPnungen ber Sümpfe unb baS 2CuSrotten ber 
SESdlber unb ber ^üipöl^tx bie @c^u(b tragen; benn biefen folgen 
jte beim 2(bgange unb bei ber SSSieberfel^r. 2(uf biefe Xrt ^at 
man benn aud^ baS J^alten ber ©tubenoogel getabelt fiSetrad^tet 
man tnbeffen b/tS ®anje rul^ig/ fo ))erbtent bieS wofil am wentgften 
Säbel, mebr wo^ bie SRenge berer, bte be$ SRagenS wegen gefdl^offen^ 



8 

gefangen unb in 9)?enge in bte M^t geliefert werben. SB8fe »enig 
betragt bagegen bie 3fnjal^l ber ©tubent)ogel? 9Äan Ragt ferner 
gegen bte ©raufamfeit^ bie man baburd^ bege^t^ baß man bie 
^xSf)tid)en Zi)Uxt aK ©clat)en gefangen ]()(JIt liefen frommen ®e- 
fü|)len lajfen ^ii) tnbejfen mel&rere ®runbe entgegen fefeen unb 
Uiä)t ben>etfen, baß e$ bamit fo fc^limm au6)'mä)t fei unb baß 
e^ anbere SEI^iere aW unfere ©clat)en xi^tit \d)lmmix l&aben, We 
oft bei Krglid^er SRal^rung jirenge 2frbeit t)erricbten mujfen* -^ 
©er SSogel ijl ein "^axmloft^ a;f)ier, baS balb feine grei^eit t>ergißt 
unb fidf) in feinem Äaftg, wenn er nur fonft gut gebalten wirb, 
recbt wol^l befinbet; ja fi'c^ mit ber Seit fo baran gett)ö()nt, unb 
fid() fo wenig tia^ ber greil^eit febnt, bie ibm r>uMd)t ber SufaH 
gefcl()enft, baß er freiwillig wieber in bie ©tube unb in feinen 
Äafig inxMUf)xt, wot)on i^ ofterS felbji Beuge gewefen bin. 

©oD benn unter biefen Urnftanben ber arme ^anbwerfer, 
beRen ®efdE)dft i^n an bie' ©tube feffelt, ben ©efang ber SSogel, 
bie in ber greil^eit leben, ganj entbel^ren? ober fann man \f)m 
n\d)t ein 8Sogelc|)en gönnen, ba8 jüfrieben mit feinem ©d()icffa(/ 
xfyxn Sfu^e in bie beflommene S3ruji fingt! 25a§ SRorgenlieb, 
wefd^eS ber tUim ©dnger bem ©rl^alter feine« 8eben6 bringt, wirb 
mä) in feinem ^erjen fromme ©mpfinbungen |)ert)or jaubern. — 

©aß man übrigen« ba, wo e« nur wenige SSogel giebt, and) 
f4)onenber t>erfal&re al« ba, wo fie in 2Renge leben, t^erpel^t ficf) 
wol^l t)on felbjt. 

SBie wenig inbeffen bie SSogel, wo fie einmal l^eimifdf) finb, 
abnel^men, benoeifen bie SRenge ber 8erc|)en, bie bter um .^aUe 
unb Ceipiig gefangen werben, fo wie bie t>ielen ©c|)ocf ©c^)wafc 
ben, Vit l^ier um ^aUe üon ben »^aKoren ober ©alifiebern gefan* 
gen unb ))erf^eifl werben, ol^ne bardn in fo langen ^af)xtn 9Ran- 
gel ju t)erfpüren. ©agegen iji in ber Zf)c\t bie 3af)l ber ©tuben* 
fSgel gegen bie, weldl^e t>erf))ei{l werben, fe^r gering, benn außer 
ben oben genannten, wie mel ©roffeln, SReifen, ©taare unb fo« 
genannte Saubt)jfgel(l(^en finben ni6)t i^x ®rab in ben ÜRagen ber 
9ßenf(|)en. ©ie« finbet man inbeffen aUeS in ber jDrbnung unb 



feinem bet ©utfti^merfet im e* ein, bte ©d&onung mit tiefen 
juerp anjufanflen. 

2Cuf ber anbem ©eite gewinnen aber anä) bie SSögel beim 

Umgang mft ben SRenfc^^en^, fowol&l bie bomejlicirten, a« aucl^ bie 

noä) im 5Raturjujianbe lebenben. 3. S5. bie Sperlinge waten ni^t 

fo fd(?lau, olE)ne bie 5Rd^e ber 3Renf4)en. 2)ie »fgel finb im ®an;=^ 

jen gelclE)rig «nb laffen ftc^ ju mand^erlei abrid^ten; fie lernen i^re 

^errn unb Sßo^U^Ux fennen unb lieben. 25er oft fo traurige 

aSBinter t>erttert feine £)ebe, wenn mel^rere ber Üeinen ©anger utt§ 

f^on um SBet^nacl(?ten bur4> i^ren frWic|)en ©efang an ben fom* 

menben 5ru|)ling erinnern. Sa felbjl 2Cbenb8 ergofeen unfer t>f)v 

bie 9la(lötf4)ldger unter ben Slac^tigaKen. SBenn eö ba^er brausen 

fturmt unb fc^neit, glüffe erjlarren unb ber falte 9lorb SSlumen 

an bie genfier malt, fo fingen unb fci^lagen mel&rere ber f leinen 

aS5gcl unb t)erf(IJ)8nern im warmen @tubct)en ben raupen SBBinten 

es wrbinbet nun iebe SSogelart bie xf)x eigentl^umlici^ einjet- 

mn %5nt ju einer ober ju meisteren ©troplf^en ober Souren unb 

jwar ju gleidt^lautenben unb ju abgefefeten ober mit einanber t)er^ 

f^moljenen. SÜad) aScrfcl^iebenl[)eit beffen wirb i\)v 8ieb entweber 

ein ®e fang ober ein ©c^lag genannt, ©efd^iel^t namlic^ bie 

SSerbinbung ber einjelnen lauten ZSnt jum mt^x gleidl^formigen 

unb von einanber abgefegten ©troj)IS)en, fo fagt man, ber SSogel 

fd()ldgt j j. JB. ber ©})rofrer* SBenn aber jene einjelnen Stfne i>er- 

fc^iebenartiger unb mannid(^faltiger mit einanber t)erbunben unb 

inniger t)erfc^moljen finb; fojagt man: ber SBogel fingt; j. SS. 

bie 8erc|)e unb ©raSmüdPe. 

Ueber^auj)t Wßt ein SBogel felbft ber 2frt, bei welc|)em ffc^ 
bie @txopf)m unb Touren beutli^ tjon einanber unterfd[)eiben, j, SB. 
ber ©|>roffer unb bie SRadJ^tigall, biefe Qtxop^tn ni(^t immer wie 
bei einem gieberüerfe l^inter einanber, fonbern nur fetten in einer 
gewiffen jleten 9fei()enfolge ^5ren, ti fommt »ielmel^r balb bicfe, 
balb jene \>ox ober na^, unb barauS entfte^t bie SRannicbföUifl: 
feit ber ÜRelobie. SBegen biefer 3Rannid)falttgfeit wirb baS lau« 
f^enbe £)^r ben natfirlidi^cn ober SBalbgefang weit feltener ober» 



8 

brüfftfl, M t>ai immer gkicfefJrmig wtebctfel^tcttbe lünfHxö) er» 
lernte 8teb. 

Ueber bie SSetbtnbunfl ber einjetnen ZSnt ju ^tvopli)tn unb 
ber ®txopf)tn ju üRelobien jiubfren bie JBögel oft für fid^ felbji, 
ober tvenn fte anbere XSne unb ©efdfnge ^Sren, unb anbern ba- 
burd[^ jun^eilen il^ren natur(i(|)en @efang ober .©d^fag, toenn aud^ 
nid^t in ber ^aupt--, t^ in Slebenfad^n. @o l[)aben ftd^ benn 
manche Snbimbuen gen^iffe befonberS fd^dne ZSnt mit^ @tro))ben 
au^flubirt^ ober t)erbinben fol^ie mit tooriugltdl^ gutem @efd(|macfe. 
Pflegen fel[)len meber mehrere ZSnt unb ®tro)>ben, n)etc|)e bei 
SSogeln il^rer Zxt fonft geto^^nlidi^ ftnb/ ganj, ober fte )oerunf(a(» 
ten btefelben, unb fo giebt ti benn aud() unter ben 2lnbit)ibuen 
einer unb berfelben Tixt SSirtuofeU; gen)o^nlid()e ©dnger unb @tfims 
j>er. einigen SSogelarten ijl bieS befonbcr§ eigen. 2fUe SBcfgel 
fingen unb fcbtagen in ber ^aar- unb Srut^eit/ t)on ben ©efuj^- 
len ber Siebe befee(t, am anmutbigjlen , befonberS be$ üRorgenS 
unb bei einem l^eranjie^enben ©ewitter. 3n ber äugjeit fingen 
mä) bie @tubent)jfgel noeniger fleißig, ober fcbmigen tt>of)l gar 
mehrere 2^ge. S)er ÜSai ift ber aKgemeinfte unb fd^ffnfle ©efang^ 
monat 2Die 9latur erfd()eint ba in il^rem SBrautfcbmudC unb x^xt 
©anger begrüßen fie mit x^xm mannid&fattigen giebern. 91 au* 
mann in bem erften Z^txU feiner trefflid^en ^laturgefcbid^te ber 
fßogel S)eutfd[)lanb$ giebt eine b^c^ft anjiebenbe @d[)ilberung beS 
mit einem ÜJJaitage in Saubbo^jern unb @um)}fgegenben nad) unb 
nac^ aufwacbenben SSogetgefangö* 2fud|^ icb war fo glötflidEi, mit 
biefem tbeuren greunbe berg(eid[)en @cenen ju erleben. fBlan^t 
S3ogel; {. SS. @tieglil^e, 6anarien)?ogeI, ffngen außer ber SRaufer 
bad ganje ^a^x binbur(b* S)ie fcb^nften @dnger @uropa$ fcb(a> 
gen ober fingen aber bie türjefle 3eit im Sa^re, etn>a nur 3 — 4 
SÄonate b^nburcl^, aber befto tl^dftiger* 2Ctte aS5gel, »eld&e nicbt 
ba§ ganje ^ai)x binburc^ fortbauernb fingen, muffen, nur mit fe^ 
teuer Z\i^m1)mt, im 2fnfange ber ©ingjeit i^re Sone unb ©tro;^ 
pf)tn toieber einfiubiren; beun nur toenige SSogel fangen fogleicb 
taut an. 



6 

Die SSogd Ifobtn tnbeffen eine &pxa^t, i(^ mid)tt fit eine 
allgemeine unb eine befonbeve nennen. & iji ein 9{otl^rnf bei 
Xnn£(^erun9 eines SeinbeS, n>o ftd^, bie eS fioren, fogleidi^ auf bie 
$lud)t begeben. @o t)erflel^en ftcb 3unge unb 2(lte einer Zxt, 
roxt bie* SBarnungSftimme unferer ©pertinge, n>enn man ^df ben 
aufgewogenen Sungen nälSiert. 2)ie &atUn unb bie Zttm ux^ 
flehen ben i^r eignen Sodfton. & ijl intereffant bie$ in ber 
freien ißatur . ju flubiten unb für ben SSogelfieller unentbel^rß^. — 

Snbeffen bie If^eipe 3one SSogcl \>on bem fc^^ffnjlen ^^tbens 
fd^mnSt itercn, erfreut ft^ bie gemüßigte 3one^ unb namentlich 
Suropa, ber anmutbtgflen @anger. X)oä) lä^t fid) feineSn)ege$ be^ 
baupten, ba^ ber ®efang nur ben SSogeln beS gemäßigten JttimaS 
allein eigen fei, man trifft auc^ in uerfc^)iebenen Slropenldnbern lieb* 
li^^eSangef an. ©o rül^mt man ben®efang ber flfftenben 35rofs 
fei (Turdus polyglottus) in ©uiana^ unferer Slad^tigaK abnlicb; 
in SBraftlien warb 8ang§borf§ fD^x unb ^erj entjfidPt burcb bie 
bimmlifdf)e Harmonie ber bunten ©ing\>ogel, unb gorjler b5rte in 
äDtaI;aiti liebfic^e unb fcl^r angenehme ©dnger. Sn ber gemäßigt: 
ten 3one außerhalb Europa f)at bie üirginifd^e Slad^tigaH (Loxia 
cardlnalis) bei i^rem f4)onen ^od^rot^en ©efieber eine üortrefflicbe 
©timme mit einigen betrlid^en ©jjrofferjlropben, ja e§ fanb ber 
engldnber Sfocbela§ in STeufeelanb ben ©efang beS iDrgettJOgelS 
ober 9)oe nocb weit reijenber, at§ Un ber europdifcben SZadS^tigaH. 
2>iefer SSogel f)at bie ©roße einer TTmfel, i|l fc^^warj mit einem 
»eigen geberbufc^. c9Ran finbet i^n befdjrieben unb abgebitbet 
in ber englifcben 2fu§gabe t)on SoofS Sfeifen um bie S33elt in 
ben Sabren 1772—75. S3b, L @. 97. No. LH.) 

Unfre anmutbigflen inldnbifd^en ©dnger ftnb 3ugt)0geL Um 
{ireitig auc^ nad) bem einftimmigen 3(u8f))ruc^e beS tKltertbumd 
unb ber neueren Seit ijl ber ©proffer (Sjlvia Plülomclc ober Mo- 
tacilla Lusdnia major) uttb tie 9lac|>tigaU (Syl. Luscinia ober 
Motac Lusc) ber Äöaig unb bie Königin unferer ©ingüögel, an 
bie ficb benn jun&cbfl bie grope graue ©raSmücfe (SjL vel Motac. 



bortcnsis) toegen it)ttt ungemeinen Znmut^ ba XonS unb (ieb* 
(t^ften S3erf(|ime(jund ter Zint, anfc^Itepen möö}U. 

2)te @))roffet ftnb in if^rem ©daläge n>eit t)erfd|)iebenet^ aU 
tie Slad^tigaUen, benn ber @j)rojfer |ebe§ ianbti, jeber 9>romng, 
ia oft ieber Zixt, l^at feine befonbeten Sone unb ®txo)p^tn, unb 
eS giebt tvol^l unter Feiner SSogelart^ namentlidi^ in 9tebent$nen, 
fo t>on einanber üerfd^ietene SRobutationen/ fo baß sebad[)te %xdy 
f)ixt in ber SRelobie iUid^fam ein SSorredi^t biefeS StSniQ^ ber &&n^ 
ger ju fein fd^eint tithf)abtv bejal^len bie mit feltenen SRelobien 
oft felfir treuer. 6$ giebt m6) genauem j!Beobad[^tungen S)urs 
uitb SRoUfdnger. 2Der @d|^lag ber legtern gel^t in SRoQtone unb 
ifi meland^oltfc^er, \)ö(^^ anmut^ig unb feiten. 3n ben ^anpU 
firo!pl()en unterfd()eibet ft^^ namentli^ ber ungarifdi^e ober SBiener 
t)on bem ))0(nifc^en @t>^ofr<^^- ^^^ ^^^^f ^^nn er ddiit unb gut 
tfl, f)at für Sieb^aber ben SSorjug. £)ie .l^auptwol^nfti^e ber ®))rof# 
fer ftnb bie S)ona\i^ unb SBeid[)fe(auen. Sie meijlen ©proffer 
fd!)lagen erfl im 2ten S^^re mä) ibrem gang völlig wie im greien, 
benn nur junge SSogel fc^Iagen im erjien ^(f,l)xt fleipig unb idoU- 
fommen. 

@ine gute 9lad[^tigaII l^at n>o^l 80 --25 t)erf(^tebene ©tro- 
)}^en in i^rer ftRelobie, ryon xozlö^m Um einjige einen unange« 
mf)mtn Zon f)at. jßed^fl ein in ber 9laturgefd^ic^te ber@tubeni 
t)0gel 1840. ®. 321. If^at ed t^erfud^t xf)xt ZSnt in ©plben unb 
äBud^jiaben barjuflellen. — 

£)te ^lad^tigaHen unb @))roffer fingen im freien Don i()rer 
ZntmU na4) ber ^itte ZpxU^ bi§ gegen So(^anniS. Sn ber 
@tube fangen fie gen^ol^nltd^ balb na^ SBeilE)nad()ten an unb f)öxm 
gegen @nbe SRai ober ^Knfang Sunt n^ieber auf. £)ie 3eit la^t 
0d^ übtxi)aupt nid^t ganj genau angeben , tnbem bad Zlttx ber . 
SSfget, bie jeitig ober fpdt eintretenbe 9ßaufer unb felbft bie S&iU 
terung unb ^af)xunQ babei einfluf reidS^ ftnb. 

Zn^tx ben Sagfdngern giebt eS aber au^ fogenannte SÜtpf^ 
tir^^unbiRad^toogel. 9{e|)etiro%I toerben biejenigen genannt^ 
t0tld)t bed yiad^i^ nur einzelne @tro))]^en abgefegt in me()rern IDH# 



8 

nuten ober SBiettelflunben t)on einanber ^Sren (äffen. Zt6)U SStad^U 
togel ftnb feiten, nod{) feltener bei t>tn Slad^ttgaHen atö ©ptoffern. 
SDie metflen &pxo^tt werben iebod^, mnn fte me(e Saläre im Sta* 
ftg gen^efen ftnb, nad) unb na^ 9la4)t)>5geP). 

©er 2fufentbalt, »o ftt^^ bie @tubent)Oget beftnben foßen, 
n>itb fel^r Derfcbieben angegeben* @in ®ttoäö9^f)a\x^ , ein eigenes 
S3ogeI(^äud4)ett im ©arten mit bännem T>xaf)t ober 9le^e umgeben 
unb eine eigene IBögelfammer mit ®itter \>tx\zi)tn, f)abm mi für 
ftd^/ ftnb ber 9latur biefer SEbiere am angemeffenften unb oerbie* 
nen ben SSorjug, boc^ fingen fte im itaftg beffer unb e8 ift im 
©anjen audE^ n)en!ger f oftr))ielig. 3n einem Simmer fe^t man 
fleine a^annenb&umc^en l^inein, bie man, bamtt fte bie 9labeln 
nidbt fallen laffen, t)or ©ntritt be« ©afteS, im SBinter ober ^iä)* 
flenS im SRdr} abl^auen laffen mufi. Tim fd)(e(^te{len ift man be:^ 
ratlE^en, fte bei fid) in ber @tube ju taffen, benn l^at man feine 
®agenfenfier, fo entbel^rt man ber frif4)en Suft ganj; ba man 
bei offnen Senflern unb 3:i^uren i^ren SSerlufl befurd^ten muß. 
SBeim SSerfd&neiben ber glugel »erben pe leicht tobt getreten ober 
eine SStuU ber ^ai^en. Sn beiben %äUtn berunreinigen fte aber 
bie ÜRobet unb bie @tuben. 

Jtäfige bleiben bemnadj^ befonberS für itn SBemittelten ba» 
SSefie, tt)eil man fte ba |)inl^d[ngen fann, xoo man wiH. Serd^en, 
SiadfMn unb @£nger ftnb in ldngltd[)en S3auern am beften auf» 
ge^ioben, inbem man bie 25erfe t)on Seinwanb ober SBad^Sleinwanb 
macben fann, bamit beim beftigen Äuffpringcn. fte ffc^ nicbt ben 
Stopf bcfdS^dbigen. SSögcl, welche mel f)ttumf)üpftn , al8 ^dnf* 
finge, SReifen u^ bgl. laffen ftd^) gut in l[)oben unb wenig langen 
ober fogenannten ©lodfenbauern l&alten. eine ^auptfac^e, mit 
• Xuönabme bed SBad^^telbauer» ifl, bafi fte fo wenig al8 moglid(^ 



*) 3» einem ICuffa|e: ®i(^^tiöer Unlcrtid^t für 9lo*tiflaUenWcbbaber, ju be* 
fommw für 12 d®r. in ber (gjcpcbition für Literatur unb Cefonemie in 
»erlin (l SBog. ü. 3. 1821) finb fönftlic^c SKittct onöcseben, »ie man 
ou8 ieber etngefandenen ober iund aufgewogenen 9^a4|tidaU einen flcipigen 
9la(j^tf4)t&ger nta^en fannr 



9 

buttfel finb unb wenig ^rii'^abtn, bamit ber SSogcl immer iai 
8td)t genteft. Sin gefällige^ ^eufete ijl für ein Simmer, wo pe 
aufgel&dngt werben, erforbcrtid^. ^an i)at befanntlid^ i^oticrne, 
blecherne «nb brd^terne JBauer. ©te ©ifejlangcn xli)tm fiä) m6) 
bem SlatureK be§ SSogeK. 5Randöe brauchen nur « in gletcber 
^ß()e, folc^en, bie gern l^erabfpringen, giebt man nt>6) eine britte; 
biefe mix^ aber fo l^oc^ über ben untern fein, baß ftcf) ber Söget 
beim ^erumf})ringen nic^t fii^ßt; bie ©efejiangen burfen m(i)t ju 
biinn fein, am befien ijl ti, wenn bie Selben nid^t ganj \)txnm 
reiben, fonfl belommen fte Ux6)t böfe 3^ben; aucb burfen jte nt^t 
ju glatt ^>olirt werben, fonjt foftet bem Sßogel ia^ 2Cuffufen ^Tm 
ftrengung. einige fd^tagen ba§ Ueberj{el[)en biefer ©tangen mit 
^ud) t)or, biefe§ wäre fo übet mcf)t, wenn jtd^ nur bafelbjl nid&t 
ffllilbcn einquartirten, wa§ man inbeffen bod^ baburdf) abwenben 
fann, wenn man iai baju be|iimmte Zud) in eine jlarfe Äufto* 
fung t)on (Fotoquenten weidjjt unb If^ernadEi gut abtrorfnen Idff. 
2)ie§ ift allen SnfeWen f)56)^ juwiber. ginbet man bergleic|)en 
©tangen fd^on t)or, fo laffen fie pcl> befonber§ ba, wo ber SBoget 
ftdS^ auffegt, mit %ttt ober Det bejlrei^en.^ icx(i)tn, SBad^tefn 
u. bgl. bebürfen gar feiner ©ifejiangen. ©n ^aupterforbemiß ijl: 
bap ii6) bie JBauer leicht rein mai^tn laffen. 

SBir geben inbejfen ^xtt eine furje S5efci()reibung eine§ IBauerS, 
ber ben 2(nforberungen entfprid^t, fo baß man nad) ber ®r3ße 
beS SSogelS feine einric|)tung machen fann. SWur ber Äajlen muß 
iDon Jg)olj fein, baS übrige t)on ftarfen 6ifenbrai[^t. ©tarfer ©ral^t 
muß genommen werben, bamit man bie querlaufenben SSerbim 
bung§brdl&te erfparen fönnej benn an biefen bleiben bie SSSgel, 
bie fe^r unruhig ftnb, leic|)t l()dngen. 9iur ein £luerbral^t^ um* 
giebt im ganjen Ädftg, unb auf biefem xW^t bie obere ©ifejlange. 
spie 2)ral[)tjidbe finb fo weit ^on einanber gcbatten, afö e§ bie 
©roße beS SSpgetö ertaubt, ber f)\Mxn gefegt wirb- ©aburdj^ wirb 
fein Ädffg lf)eller unb man fann ibn audi) fo bcffer betrad^ten. 
Die Deffnungen für bie SEröge muffen and) groß fein, benn wenn 
ber S^gel gefunb bleiben unb lange leben foll, muß ber SSSaffer^ 



lO 

trog ro fito^ fein, fcaß iebet beqirem. I^tneinfletgen unt fid) nad) 
©efaHen baben fann. S)te Sroge ru()en bei tiefem angegebenen 
SSamx ntd[)t auf jSBretdiien, fonbetn auf 2 ftarfen ^xaf)ttn, bamit 
baS gutter, ba6 ber SSogel wegtvirft, fogleid^ auf ben äBoben beS 
Mfii^ fallt S)en Corner freffenbenfann mm Sttö^t oon ^ol) 
geben, unb bamit fte nicfet ju ml gutter wegwerfen, fonnen bic* 
felben oben mit CluerbrabtjläbdS^en »erfeben fein. 83or ieber biefer 
beiben ©effnungen fdHt, wenn ber SErog bineins ober berauö^ 
gef(l(^oben tfl, mt l^%rne %aUi^üxt. (@iebe ba§ ^u))fer auf 
bem Sttel.) 

©er Ädftg für eine ©tetnbroffel muß 17 3. ?ange unb 8 3. 
6 8inien aiefe b^ben. gür eine 2(mfc{; @ings unb äölaubrofftl 
18 3- lang unb 9 3- tief, bie für bie 9f otbfe]()lcben, ©raömudPen k. 
baben eine Wnge \>t>n 14 3- unb eine SSiefe t>on 7 3. 83or iebem 
Srog unb etwas bober, a($ biefer, ftebt inwenbig eine @il^{lange, 
we(<j^e auf 8 fleinen, in bem ^olje beö ^aftgS eingelaffenen @tM» 
^n ©rabt rul^t. — 

©ad Zn^xüä)m mit £)elfarbe iji gut, bod) muf {te be$ ®e» 
t\x6)t^ wegen crfi ganj trocfen fein, ebe man ben SSoget "^inm 
Idfit; auü^ barf man feine ©iftfarbe nel^men, weil einige aui lam 
ger SBeile baran f na))))ern unb ftd^ fo fd^aben ffnnten* ©er oben 
angegebene JBauer b<^tte bie ©ewolbform nxib bie SSorberfeite l^at 
«3 ©ral^tfldbe, 3n ber SRirte ifi bie ST^ur »on ©ra^t 

grif4> gefangene SSSgel maä)th oft ml Kot^, fte an baS 
gutter ju gewobnen, weniger bie ©ameni» M bie Snfeftenfref« 
fenben. Witt ©roffeln "^at man oft gar {eine 9lot(;. ^ati becft 
nur bei benen, bie ftc|» wilb gebebrben, ben A£ftg etwas ober 
ganj mit einem grünen SEud(^ ju unb giebt ibnen i^r gutter ^xn. 
SKancbe wn tl^nen frejfen fogleid[^, j. JB. Äreujfd[)nabel, Seifige 2c., 
obne baß tnati ben SBauer jubedft. ©ie Snfeftenfreffer wriangen 
bagegen oft toiele 9Rül()e, unb wenbet xnan biefe tiid)t an, fo wr* 
liert man n\(i)t feiten wertbt)one SSögel. Wlan i)at nun folgenbe 
83orfcbldge, auf @rfa]()rung gegrünbet, ju befolgen, dxffäit man 
ndmli^ SBlau!el()ld^en, gliegenfdnge, 9tadl)tigaaen, @rafemfi(fen u. bgl* 



11 

frifd^ gefangen/ fo fegt man fie^ bte n^Kben mit loer&nntenen Stft» 
geln — man binbet näntUd) W gefcetn ber @clE>n)in9enf})tfeen icbeö 
Slugetö infammen, tamit ber SSogel bei freier ^lügelben^egung 
bod[^ niij^t fliegen Fann — in einem \>txUäUn, nid^t ju {(einen 
StäfiQf in n^elcliem fid) ein &au\napfd)tn beftnbet yiaä) ttma 
2 ©tunben wirft man bem ^ungernben einige no4> f)alb tebenbe 
S»elE)In>örmer nuf ben äBoben beS ÄdTfig«. 2)iefer gedferbijfen ^at 
einen ju großen Sfidi, aia bafi fte n>iber{te^en fonnten^ unb batb 
finb bie wenigen SRel^Iwärmer t)erfd[)lungen. 92un giebt man xf)m 
meistere unb unter il^nen einige ganj tobte^^bie ber «ig^unger auö) 
f)imin treibt ^at ber SSogel ftc^ nun einmal baran imö^nt, fo 
fefet man x\)m ben greftrog mit tobten ÜRel^lwurmern, auf hk 
man einige ia))pelnbe legt/ in feinen Aaftg/ unb er frißt nun 
ei)nt weitere Umjlanbe, aber nur SÄeblwurmer/ t>an benen ein 
Keiner SSogel 40, ein größerer aber^wo^t 60 tdglic^ wrjel&rt, olS>ne 
allen SRa'c]()tl[ieil, unb nid&t feiten reijt i^n bie§ tedfere gutter in 
wenig SEagen felbjl jum ©efang. Sann man ÄeHerwfirmer (®dS>a« 
ben genannt) befommen, fo tSbUt man biefe in l&eigem SGBaffer 
unb giebt i^m bie »gxJlfte Don biefen unb bie ^alfte 3Re|)lwürmer. 
„Rann man inbeffen naä) biefer 3eit frifcl^e 3Cmeifeneier befommen, 
fo zxt)alttn pe biefe, bia~ bie SRaufer t)orüber ift unb man fte benn 
aVimät)li(i) an ii)x bejianbige§ ©tubenfuttcr gewönnen fanm ©oH« 
ten inbefTen einige SBiberfpenjiige anfanglid^ gar ni4)tS annel^^men 
wollen, wie etwa Äurfucfe, ?)irole \x. bgl., fo mu^ ba§ mulj^fame 
©topfen angewenbet werben. SSSenn fte ju freffen anfangen, waS 
bie Zbnaf)mt be6 gutterS unb ber frif(|)e Sotf) befagen, fo fann 
man and) baS Xn6) r>on bem S3auer wegne()men unb benfelben fo 
tief l^ifngen, baß man bequem IS)inein \ii)in lann unb ber SSogel 
an^ bie Wtmfi^cn fielet/ benn fonft bleibt er fiets wi(b unb um 
bänbig. SBenn er nun frißt, gewol^nt man if)n mit gefd^abten 
gelben fRäbtn an*^ SRad^tigaltfutter. ÜRan nimmt baju junge, 
mittlere bieSja^^rige, benn bie t>or]d()rigen Siüben ftnb ju fiar! unb 
fc^wer iu t)erbauen. Um fte immer ju f)aben, legt man fte in 
Heller in glußfanb. 



12 

33aÖ naturgetreue gutter mit aRel^twurmern foflet \>kl, wenn 
man fte faufen foQ^ un^ e6 t{l balf^er geratlE^en^ ^id) SRaga^ine 
bat>on anzulegen. ®ewol^n(tdt^ l^at man baju große S5:t>f^ n^it 
Älete, aRel^l, alt ^otj. unb Summen jur ^dlfte angcfuUt, in ben 
man fte txiU^t SBenn bie fcl^warjen Ääfer, beren garten bie 
SJlel^twfirmer finb, ftc|) jeigen, t\)\xt man gut, um bicfe Äafer 
im S£o))fe ju erl()alten, benfelben mit einer De^e unb biefe mit 
Reinen guftlod^ern ju oerfel^en. Sm SBinter muffen biefe ÜRaga» 
jtne nal^e an ben »armen JDfen gefefet werben, ^at man oiete 
SSogel bamit ju futtern, fo fann man ^att ber S£ö>fe ein gaf 
nehmen unb mit ben genannten SRaterialien jur (ixnäi)xuni biefer 
Spiere mfe^enj auö) lE^ier bebarf ed einer S)e(fe. SSon 3eit ju 
Seit wirft man a\x6) einen tobten SSogel (hinein unb man wirb 
mit ber 3«tt über bie SBerme^rung erjlaunen. 2Cuf Äomböben^^ 
laffen ^ä) auc^-mel SKe^Iwürmer fangen, wenn man an ben @ei^ 
Uxi berfelben feuchte @a(fe mit etwa§ StUic legt, unter benen fte 
ftd^ t>erfammeln unb bie man beSwegen £fter$ aufgebt unb bie 
®ürmer bann auflieji. SBei unS treiben IBdtfer- unb SRuKcr» 
burf(|^e, bie fie auffu^^en, einen Keinen |)anbel bamit. 

Snbeffen l^at man ben Siebl^abern ber @tubent>5gel, um bie 
ttiifoflen ber ©r^^attung mit fo wrfc^iiebcnem gutter ju erlei(|^tertt, 
ttniwrfatfutter angegeben, bie in ben neuern Seiten au6f man^t 
SSerbefferungen erlitten l^aben. SBir tfytiUn unfern £efern iawn 
einige mit. fßon meinem t)erewigten S^eunb Unb. 9laumann: 
a) befielt au§ 2 S£^ei(en auf einem Steibeifen gefc^abter gelbjen 
Stube, 2 Zf)tiUn ®er{iengräl^e unb 1 S^ieile in aBaffer etngequeU:; 
ttn SaSetjenbrotJj b) au8 ©emmel ober ©erjiengrüfee in 3Ri(dS> ge= 
quellt. Da« erflere )pa^t mt\)x für SSeeren unb Snfeften freffenbe, 
letztere« ober für bloß Snfef ten freffenbe SSogel. 3Ran mifd^t auc^ 
2(meifen»)uj)^en unb 9Re^lwürmer jum beffern ©ebei^en mit um 
ter. Sßon beiben, ba e6 kid^t t)erbirbt, m\x^ tSgUid) frifcbe« be^ 
reitet werben. ÜRobn, jerquetfdt^ten |)anf/ ioi) nx6)t Diel \>on 
biefem, nebfl Siübfaat, ifi für bie Stöxntt freffenben SSogel. ®ut 
ifi ed, in einer SSogelfammer, wo 30— 40 lebenbe SSogel finb. 



18 

eine tl^onerne ((SfrigUd^e ^rtpipe aniufc^affen unb bal()tnein baS %viU 
Ux ju t^nn, bamit flleid^ mel&rere SSJgel baran ?>lafe finben. Sa« 
tl^onerne ®efaß wtbient t>or ben I^SIjcrnen ben SSorjug, weit man 
e« Ieidt)ter rein ntad^^en fann^ a\x^ ba§ Sutter ftdE) beffer barin f)&U. 
Seben SRorgen loertangen aud^ bie SSogel reine« frifd^e« SSBaffer, 
tl^eilS ben Surft ju löfdS^en, tbeil« fid[) aud^ ju babem ein tlS)5; 
nernel langlidS^c« @efaß t>on 8 3. gange unb 2 3* Sreite unb 
^o^e, iai wrfd()iebene Unterfd()iebe ^at, ift baju am bejlen, in- 
bem jte iiä) nid)t ganj l[)ineinfeigen unb baben f^nnen unb baburd(^ 
bie ©teüe nur unrein unb nafi mad^ien. 3m glußfanb baben fid& 
wenige, wie bie 8S8ad[)teln unb itxä)m. SKan gebe übrigen« be« 
SSögeln nur fo mel, al« fte etwa ju tbrer ©fittigung braudS^en, 
ba« jumel tjl SSerfd)wenbung unb fte fdS^teubern audb t>iel weg. 

2Ber junge SSogel jum ^fuffuttern au«nebmen wiU, ber be» 
<iä)tt babei golgenbe«: bie bejle Seit baju ift, wenn bie ©df^wani« 
fielen aufgef}}rungfn jinb, audj^ alle gebern ftd[) au«jubreiten am 
fangen unb bie SSogel bie 2Cugen nodj) nidj^t DoUFommen offnen 
f onnen. Senn nimmt man fte früher au«, fo ift i()r ÜTIagen nod^ 
iu i6)toad)^ bie ©tubenfojl ju vertragen, unb gefc^iebt e« f^xJter, 
fo ftnb fte meijl immer nur mit großer 9Rül&e babin ju bringen^ 
bap fte ben 0cbnabel auffperren, um eine tbnen unbefannte 3laf)9 
rung ju empfangen. 

Sie gleifcb freffenben SSogel, wie alle Sfaubü5get, muffen 
frifd^e«, niä)t iu fette« unb grobe« gleifd^ erbalten, unb bann unb 
wann ancfy jur @rf)altung \i)xtt ©efunb^eit fleine SSfFgel unb auc^ 
SRäufe befommen. Tino) SBaffer barf il^nen ntdjit fel^len uttb felbft 
ber Ul^u fann beffen n\d)t entbebren. 

ein anbere« gutter für Snfeftenfrejfer bejle^t au« ^4 gwie« 
bener gelben Slübe, V4 8"^ getrodPneter fdS)warier SRarjameifen 
(fpäter^in finb e« Sunge, bie ben aS5geln fd[^dblic^ ftnb) unb Vi 
getrodPneter 2fmeifenpuppen. Sabei erl&alten bie t)orjfiglicf)en ©dfm 
ger tdglid^ nod[^ 4—5, bie geringem nur 2—3 ÜRel^^twurmer, 
wobei man ba« fonft baju bienenbe Sfinberl^erj ganj entbe{>» 
ren fann. 



14_ 

9Ran 1}at 0älid)t fBetfu(i[)c gema(|)t utib ^a^ti^aUcn fammt 
ten SS^aviU^6)tn im Sßtnter |)alb gelbe, gefd^abte 97uben unb b<^Ib 
3(metfeneter gegeben unb tagltdb no4) einige ^t1)ltt>utmtx , au^ 
{uweiten eine @pmm unb fte befanben ftcb babei dußerfl wobi/ 
au4^ @d[)aben verfd^Iangen fte mit IBegiet. ^ie Sargen unter ber 
SRinU gef<n{tet 9labelb£ume, ber 9{iefenn>ef))en, fo n>ie bte Sarioen 
ber jBienen, SBefi)en/ ^orniffen «. bgl.*)* 

^oä) moHen wir ein Umt>erfalfutter onfu^ten;. xoai jugleidb 
ffir 10 Sogel berecf)net i|l, unb worunter jT4> TCmfeln unb Steine 
broffeln beffnben. SRan nimmt ta^liä) V2 ?>funb gefotteneS Sfin^ 
berl^er} unb 2 Sßa( mebr, alS baS geriebene «lg)er2 au^macbt, ge« 
riebene gelbe JRube, woju nod) ein grofeS SErinfgIa§ wK JCmcifens 
eier unb bann unb wann eine fleine «l^anb t)oQ jermatmter ^anf 
fommt» £)aS ©anje wirb nun gut unter einanber gemengt unb 
fe|l gebrudft, bamit bie 2Cmeifeneier t)on bem ©afte ber Sfüben 
üxiiu^m unb auflaufen SKacb einigen SKinuten wirb eS mit ber 
^anb wieber (odPer gemad()t unb ben SSögeln jur ^filfte gegeben, 
bie anbere «^alfte wirb ju'm SKac^mittagefutter an einem füblen 
Orte aufgel^oben. ®a8 S?eibeifen wirb nacb iebem bat)on gemacb* 
ten ©ebraucbe mit einer nur baju beflimmten S3ürße ganj rein 
wieber abgepufet* SSiele mif4)en aucb nod[) geriebene ©emmel uti'-^ 
ter ba§ ffutter, wa8 inbeffen baburdj) Uiö^Ux fauer wirb. Sei 
einer grofien Sßenge SSSget mag e§ geben, befonber§ wenn man 
nod[) eine gute 5)ortion jermalmten ^anf baju mifcbt, ba fte aber 
bat)on leicbt fett werben, muf ber ^anf mit SSorpcbt angewenbet 
werben. Äußerbem befommt no4> jeber Snfef tenfrejfer 8—3 fKe^t« 
Würmer tdfgli^l/ benen t)orl^er ber Stopf eingebrficft wirb. 



*) ®e!od^ted unb auf bem ^eibeifen fCar gertebeneg Sfltttber^erf ober SRtnb^ 
fUiiöi, att4 wo^l di:al6fldf(b fann in ber Suft ober auf bem £)fen Qtttods 
tat werben / worauf H ft(b bann 6 Sßocben lang gut i&lt. SBei ber ^U^ 
terung xoith auf baS, woö man brauchen will/ ^eifed SBaffer de^ofen. 
3Cu(b bat man ^taä^ti^ciSitn unb 9)lattm6n4e mit ^elo^ten unb geriebenen 
5eartopta unb getroctnetfii ametfcnetem gefüttert, wobei |te gefunb blie« 
ben ttttb gut fangen. 



15 

£)en 8o(ft)j!deln giebt man jur S^ngieit/ um fie xtä)t 1)i%\i 
3U ma6)tn^ frifcl[)e 2(meifeneier unb nimmt tl^nen ba$ SBaffer mg. 

3n Stalten füttert man ble Snfef tenfreffer mit bfirren %mtU 
feneiern, geriebener ©emmel unb frifcft au«geprefiten Öuatf unb 
tdglicl(^ einigen SRebIwfirmern, unb fte bleiben babet alle frifdS^ unb 
munter. 2)urd(^ biefeS Sutter ifi einem toal^ren SSeburfnif abge^^ 
I;oIfen, rnenn man bebenft^ wie fd^n^er a oft Wtf befonberS auf 
bem ganbe, immer fxifd^ei JRinber^erj, unb jwar im ©ommer 
über^ n^o eS balb in pulniß übergebt unb bie 3immerluft anif 
im Sßinter \>txpt^tt, ju ersten* %IIe 8—3 Sage mufl man 
inbeffen boä) frifd(^en.£luarf jur ^Bereitung beS ^utterd nehmen. 
2rUe SSögel, bie ^ä)on bie Steifd^nal^^rung gewol^nt finb, ent»5bnt 
man bat)on am beflen im ©ommer, tt)o man i^nen unter baS 
tteue Butter frifd^e ^metfeneier mifd^t. ^aö) biefer gemachten Sr- 
fal()rung bereitete ein @tubewoogeUieb(;aber baS ffutter auf folgenbe 
2frt ju: er nimmt \>on einer l^arten ©emmel ba8 fein ©eriebene^ 
mifd[)t barunter eine gute Portion ^meifeneier unb tttoai jermalm« 
Un S^anf, mengt bann ml Simxt unter biefe ©egenftänbe^ nad^- 
*em er jn^ifdj^en ben Rauben fein unb lodfer jerbrffdfelt ijl unb 
fegt bann tt\t>ai fein geriebene gelbe Stube baju, iebedi^ bei toü» 
Um nidE)t fo ml, afö bei bem gleifd&fwtter nßt^ig ifi, inbem fc^on 
ber £luarl geudfitigleit beftigt ^dme bann nodi^ bei mel^rereii 
SSägeln flatt bed ^anfeS flar gebadfted ^üijntxti baju, bann toäxt 
baS ®anje t^oOenbet. 9Ber inbeffen Sßürger im üBauer l^aften 
n>in^ fann be« gleifc^^e« nidjit ganj entbel^ren, 

&n giebljaber ber @tubent)5ger mad&te einen SSerfud^ unb 
ga{ einem fRot^hl^l^m niöfti ali 2»elE>tourmer ju freffen. <g« 
fang barna4> außerorbentlidS>, ftarb aber na^ 2% Sal)x. 

^oä) füffxtn tt)ir f)Ux ein ÜRittel an, gan} ftffrrige SBJget 
tum Steffen ju anfingen« & befielt barin, ben ©efangenen mt^- 
rere SRal unter ba« JHSaffer ju ftedfen unb fie fo ju burd&ndfffen. 
<Sin folc^e« SSSafferbab fcf^eint untoiberflel^Ii(|fen Tippttit ^mox au 
iaubem. 



16 

9la4)jl einer jwerfmögtgen gutterung ijl p\xnttti6)t 2(bwar> 

tung unb flrenge SReinltd^ifeft jur ©rl^^altung ilE)rer ©efunW^eit eine 

unablafftge IBebingung. ©ntge ratzen ben Ädftg taglicb auSju- 

p\x^m, baS alte gutter »egjuf ^un, weil e§ leicf)t fduert, unb fo* 

bönn bie greßnSpfe üon ^JorjeHan ober Steingut ju wafd^en unb 

gut abjutrodncn. Sie @d{)ublabe (jcber Ädftg l[^at eine unten im 

Mafien t>on ^olj) wirb mit frifcbcm 2:5[ä)pap\tx belegt unb mit 

©anb fceftreut, auf biefe Tlxt pin!cn bie SBauet niej benn fiegt 

ber @anb gerabe auf bem S3rete, fo jic^t baS ^olj ben ®eru^ 

beS Äotl&eJ an ficb unb erjeugt mä) einiger Seit ©ejlanf ; fo aber 

wirb bieS t^ermieben^ inbem ber ^ot^ t>on bem @anb unb bem 

^cipitx aufgenommen wirb. ®rof e ftarfe SS5gel leiben oft baS 

*^apier nicbt, weSbalb man xi)nm bloS ©anb giebt. S35gel, benen 

baS ©anbfreffen fein Seburfnt|i ijl unb bie jarte guße baben, er^: 

balten au* Uxntn. Sie ©iifejlangen müfTen öfter abgefragt wer^ 

ben, fo baß fein ©anb unb Äotb baran baftet, woburcb bie SSogel 

fonjl fcblimme guße erbalten. ÖJed()ftein giebt ben JRatb, um bie 

SSogel nicbt iu oft ju jioren, nur alle 14 Sage bie Ääfige ju 

teintgen. Um bie ©ifejlangen ju reinigen, Wft man ben SBogel 

in einen anbern ©auer geben/ 35ie8 gefd[)iebt am beflen, ia^ 

man ben feinigen bicbt bebdngt, bie Z^üt 6'ffnet unb bie geoff^ 

nete SEbür eineS anbern t)orbdlt. Sie S)unfelbeit in bem feinigen 

wirb tbn balb in ben t>orgefefeten fübren* 

2)a§ mit ber ^anb fangen, befonber« in ber ©ingaeit, ijl 
nidbt ratbfam, weil man leicbt Sebern ausreißt, wonad(> fte bann 
üfterS JU pngen aufboren, unb man muß, wenn eS gefdj^eben foH, 
bie obere ©ifeftange berau^nebmen, weil jte jicb Uxä)t baran ftogen* 
aSSenn bie ©pifee be§ £)berf4)nabel8 unb bie SRdfgel ju lang wacb- 
fen, fo muffen fie mit einer \ä)axUn ©d&eere, bocb mit SSorjic^f, 
baf es ni4)t blutet, befd^nitten werben- 

©oDen bie »«gel überall jtngen, fo mn^ man jic nur nadb 
fiberllanbener fKaufer balb ba, balb bortbin bd'ngen* 2)er fcbneKc 
©ecbfel t>on J&ifee unb StSltt wirft nadS)tbeiltg, ia oft tSbtlicb 
auf fie ein. 



17 

SRe^rerc aSojel ftnb gelel^rig ixn^ gutmfitlS)!^ unb faffen f% 
wer ftc nur ju bc^nbetn »etjieljt, ju »iefen ©ingen abti(l^ten> 
bcnn mele lernen ßieber pfeifen; SBBorte naä)fpxe^m, gutter du«' 
ber ^anb «nb bem 5Munbe t^re^\!g)errn nehmen, ja Jtunflfiücfe 
maä)tn\ fo fal^e \d) einen Äanarient)C8eI, ber eine |)f jiole abfeuerte 
«nb au8 loorflelegten äBuc^jlaben loerlongte Kamen iufammtn fefete. 
fiSedi^flein giebt {ur 3abmung folgenbe TinkitmQ in femer Sla- 
turgefc^tcbte ber @tubenuage(, 4te Zufl. @* 13., aQe 2(rten ber 
fßöitl in 1—2 @tunben jal^m ju madigen: !Ran nimmt einen 
Seiftg/ ©tieglife, bie ft^ in V2 ©tunbe ja^men (äffen, beim ©(m^ 
)^cl unb ber ißacbtigall ic. bauert eS etn)a$ (anger, man fcl^neibet 
bem ju jabmenben SSogel nad^ fBerl()altntg fetner SBitbl^eit, balb 
mcb.r, balb weniger tjon ber innern gobne ber ©dE^wungfeber weg, 
bamit ber SJogel beim SBegfliegen \>on ber ^anb feinen ©dj^aben 
leibet unb bie gtuget bod^ ibre gehörige ©eflaU bebalten, hierauf 
beftreidi^t man ibm bie ©egenb ber 9lafenlddl)er. mit iSergamotfenot 
(ober au(fy mit einem anbern {iarf ried^^enben £)ele)/ wobur^^ er 
eine S^itlanQ fo betäubt wirb, bafi er bie ©reffur^ bie ^Mpu 
fSd)l\d) im rul^tgen ©ifeen auf einem ginger, ober in bem gört# 
|)ü))fen uon einem jum anbern ginger unb im SSerl^inbern bed 
SBegfliegenS htftt% emj)fangen fann» (gl()c er ru(;ig (tfet, wirb er 
jwar einigemal wegfliegen, aUein bie« wdbrt nx6)t lange, befon« 
ber« wenn man mit ibm an einen bunfelaDrt, j*©. binter einen 
SBett^fßorfiang gel^t, woburd^) aud^ loermieben wirb, baß ber SSo» 
gel burdi^ ba§ Einfliegen an bie l^arten SBdnbe ober genfler ®(^a» 
ben nebmexi Wnnte* ©ifjt er erfl rubig, fo l^alt man ibm, wenn 
er auf bem Seigeflnger ber einen ^anb fl^t, ben anbern mUn 
t>or, baß er barauf fdj^reiten mufl, befonber« wenn man ibn mit 
bem Sfudfen unb ©d^wanj an eine SBanb brangt, unb inbem man 
benfelben nad^ unb naöj entfernt, wirb er balb Don ümm ginger 
)um anbern ^&j)fen. 2)ieß ifl bie S^upt\aö)t*, benn bu)}ft ber 
SSogel erfl ru^ig ^on einem ginger i\xm anbern, fo wirb er flcb 
balb, befonber« wenn er, au8 ber jöetdubung. erwägt, merft, 
baß ibm fein ißefll^er nidift« ju leibe tlg^ut, an mebrere i(unfleleien 



18 

imSl^ntn (äffen. @oIl er j. fß. a\x^ Um Sßunbe feine 92a^rung 
nel^men; fola^t man tl^n tint äeitlong im Aaftg ol^ne Stal^rung 
tinb ^d(t i^m bann, inbem er auf bem ginger jtfet, feine gieb* 
lingSFoll mit auageftredPter 3unge \>ox, wo er balb |ulangen wirb* 
Dergleidben geidf^mte S3ogel lernen an^ auf ber ^anb H)x £tebir 
dtien )>feifen. -Die^ bewirft man bur4) gewiffe SEone, Sewegun^ 
gen unb @c|^mei4)eleien, woburc^ man fte ttiit S>er IBud^finfe 
tl^ut e$ 2. S3v ^cnn ni^n il{)m jur @ing}eit iad, fad! Dor^^feift 
unb i^n im SRadFen fireid()elt^ unb ber 2)pm))faffe, wenn man i^m 
mit freunbli4)en ÜRienen unb ^in^ unb .^erbewegen bei ^ber« 
leibe3. iuf<)ridS>t. 

©aß man mit biefer äalf^mung fortf%t, t>erjle]&t fidb öon 
felbß, bamtt er ba§ ©eternte nid[)t wieder loergtßt« 

®ne fanftere £)re{fur bei Reinen Segeln beftefit bartn^ baf 
man mit einer weidt^en $eber ben fd()on- Idngere 3eit im SQantt 
lebenben SSoget necft, uQb babei ben iSauer affnet^ balb bei^ er 
in bie geber, fo madj^t man eS au6) mit einem ginget^ unb wenn 
er audt^ ia& tf^ixt, fo todft man il^n baburd|> au^ bem Söimtt, legt 
xf)m Keine Sedfereien ^ov, ^reid^It ifjn unb U^t ii^n au§ ber ^n\> 
freffeti« Wlan gewöhnt il^n nun an einen gewiffen Siuf unb $ftff, 
folgt it biefem unb lä^t ffd^. willig angreifen unb auf ber Zöffd 
unb ben Siegern oll^ne wegju^iegen tragen^ fo foiin man mit iffm 
bur^ bie Mitunter ge^en unb enb[id[^ auc^ in*$ %uxt, wo er bann 
aucf) auf ben Stuf, wenn er ft^^ entfernen foÄte^ wieber juru* 
fe&rt. SKan Ij^fite fiä) inbejfen bei alten S55geln, fte mit in*8 grete 
in ber äugjeit ^u nel^men, wo ftd^ nid^t feiten bie alte äBilblE^eit 
einfleUt.unb fte bann ol^ne Sludfe^r batoon eilen. 

Sßir fulS^rten. biefe^ SBet]()oben nid^t nur für ÜAf^ahtv ber 
@tubent)dgel an., bie baburc^ il^r ^ergnSgen t>ermel^sen^ ald aud^ 
für i^roaä^t unb. gefd^äftaicf^ Seute, bie ft^ boburd^^ eine {leine 
Erwerbsquelle bereiten f^nnen. 

IRad^ unb na^ laffen ß^ audj^ wilbe SSdgel^ bie im @tanbe 
ber ^eil^eit leben ^ lalfm macf^en; baoon nur ein J6eif))iel, bai 
Ui) mit erlebte. (Sin greunb t^on mir, ber in tit^ lebl^afte @trafe 



1» 

gfjoflen xoaxf Wtt bic ®mt>f)n^t\i , naä) beettMgtem Sfa^ tii 
vibxii gebüebctten Broten r>or ba$ Senfier }u tegen^ uh> jtc^ bann 
Sauben unb @f>erltnse barin tf)t\lttn* din @petlmg3|)rofm loar 
babci befonberS tfßtis unb fanb jid^ immer jnerjl ein, j^i, nwirt 
e6 i^m ju lange bauerle^ erinnerte er baran mit ti^nm ®d)nabüi 
fiäfen an boS Senfler* ^dn gteunb^ ein Sieb^aber ber XlS^iere^ 
bemerfte e8 unb fegte nun, elf^ noiif fein ®a(l fam, €emrael in 
ba» geöffnete ©d^fßc^en; aU ber @per(ing e$ bemerFte> fam et 
' autb bal^iU; nrien^ol^l nic^t o(^ni S^rcl^t, u^^ enbliil^ würbe er fo 
breijt, bafi er in bie @tnbe iam unb baS auf bem J^enjterbrett 
Uegenbe/ war eS ju grof , mit ^inonS nabm. 9la(^ einiger Seit 
brachte er aud^ fein SBeibc^ren mit unb enblid^ erfc^tenen auc^ 5 
3unge. SRein greunb öffnete nun ben genflerpgel unt> fJe n^ 
mm ba8 J^ingeftreute gutter. ©o lange mein greunb in i^ret 
9ld|)e jlanb, war bie gange ©efeßfc^ft ofyxt aße Sur^^t, traten 
aber grembe nS^tx^ fo gab bet ^a^n ba8 Seichen jum 3(ufbru(^. 
J^r, $f. ä5r. erjÄ^lt 2(eljinlicl^e§ . in feinem ^anbbud^e ©• 43 t>on 
«inem aReifen^jaar (Faros major), met#e§ im 4)erb|l« ba« genftet 
eine« greunbeö befud[)te unb bort Äfirbtöferne erhielt @ie melbe» 
ten ftd) burdt) 2Cnt(opfen unb l^olten bie Aerne fetbjl au^ bet bot)* 
Un S^axA xffxti SBo^ltf)dter8, f4b|l im S3eifein frember ?5erfö* 
tien, b^xani. 

Tlud) mit ber Sart)}flanaung ber @tubent>5gel bat man me^# 
rer^ SSerfud^e gemad^t^ mo^on nur einige gegludt ftnb. £)te Btt 
bingungen, unter wellten fte nur gluifen fonnen, fmb: btn Zvirfß 
ent^oltdort ber 5B5gel, weld&e brutert foßen, geräumig u«b bem 
naturli{|)en tltufentl^altdorte in ber greil^eit moglic^fi &1)nliif einju« 
ruhten unb Säget ]()inein jn t^un, metd(fe in bet Stet^eit m^ 
nld)t gebrütet l&aben, alfö jimge, ober bodjj SSffgel, wel^ «oft 
fein ^at)x M ftnb/ @in S3efanntet t)on mir Uttt ein ^am BtU 
fS^, bie ein 92e{ld[)en banUn, aud^ legten, aber nie ttw^ nM^ 
bradS)ten, unb fo befamen mit, bie wir @ierfammlung<en ^tten, 
w» i^ ia^rlid(> biefe ®ier, bie fonjl feftert ju finben ffnh. 

Stil wtdbtiget 3fbfc^nitt in unferer SBogelfunbe %ft ber »en 



ao 

bm Stxan1f)nttn tet @tubenüdgel. SEBie angflUc^ \ui)t man nt4^t 
naä) Wlittdn, xotm ein fold^er £teb(tng etfranft, ten man bod(^ 
fo gern erl^alten niöd)U. S)a8 SBefie, xoai man t^nn lanti, ijl 
unjlreittg aUe Urfad^^n ja entfernen, ble tie Äranf^eit bctbei fu^» 
ren fönnten. ^an gebe ben SBogeln baber fte« gute« gutter, 
balte auf Sfetnltcbfett unb gute SBartung- 2)aß ein SJogel erfranft 
fei, lap ii4> groptentbeil« leidet erfennen. Äranfe SSögel boren 
auf iu fingen, macben f(etne TCugeU/ laffen bte S^^'^d^l bangen unb 
bupfen traurig unb ftruppig umber. fSStt^xat ^rantb^iten baben 
tnbeffen aucb ibre befonbern ^ennjetcben. 

Jiranfb^iten beugt man auf i^erfcbiebene Tixt \)ox, xotnn man 
bie Z^txt fo mel M mogltcb nacb tbrer Statur ju bebanbeln fudbt 
SRan bringe fte baber in ben fcbönen Sabreöjriten oft an bie Äuft^ 
im <|)erbjl aber nur ein n>enig an bie @onne. @onnenbi^e f(ba» 
bet ibnen, ia mir fiarb ein SSogeO ben bie ÜRagb in einem S3auer 
ebne fcbul^enbe S>etfe ber brennenben ©onnenbi^e au^gefe^t b^tte. 
Sn ber SÄaufer gebe man ben SSögeln mel frifcbe Ämrifeneier unb 
nad^ biefen mebr gutter aW fonft, um bie jugefefeten Gräfte »ie* 
ber ju erganjen. Sm ^erbfl gebe man ibnen taglid^ ju ibrem 
f(utter eine mafige §)ortton..^oQunberbeeren unb im äBinter ber$ 
gleicben aufgequellte. ®aä regelmäßige guttergeben, beffen wir 
oben gebad()t, muß püritHiö) befolgt merben. SSei biefer bebend« 
»eife imb SSebönblung bleiben fte gefunb uiib nur ba6 b^b« Älter 
forbert feine S5eute. grißt einer weniger al§ fonft unb ma^t jidj^ 
bi(f, fo befunbet bie6 ein Äränfeln; 4—6 ÜReblwürmer lebenb 
in fuf Sßanbelol getporfen (ba§ bittere »irft töbtlicb) unb einige 
©tunben barin liegen gelaffen, werben bem SSogel auf 2 ÜRal 
mebrere S^age binter einanber gegeben^ toa^ gen)obnltcb ba§ Uebel 
befeitigt. ©a§ ^ti^l)mixtit greifen beutet gleidS^fam eine Äranf^ 
beit an, e§ ifi meifl bie im 2(niuge ftc^ beftnbefibe S)arre ober Ttb^ 
je^rung- 2)a8 S3efüblen eineS folcben SSogelä, feine Ceid^tigfeit 
unb baS »ie ein SReffer. t)orjlebenbe unb fdj^neibenbe SBrufibein 
unb ber fo abgemagerte äujlanb laßt feine Swrifel, baß.e« ni4^t 
biefe Äranfbeit fei. SSiet jermalmter ^anf unb Kar ge^acPte bart 



gcfottenc ^ü^nereier unter ba« Sutter gegeben, ijl nod[> baS bejie 
SRtttet bagegen, unb »irb ein S5ogeI fel^r franf , fo i)at oft a\x6) 
QiiU 2)ienjte getj^^^n, baß man bemfelben mit ^ulfe einer anbern 
^erfon in einen geberfiel gebraute Ärojjfen füpeä SKanbelöl um 
giept 2)er SSorfd)lag, ia^ man bei ber 2)arre bie gettbrufe 
(^landula uropygi!) aufjtedE^en unb auSbrüdfen foHe, ijl offenbar 
nu^loS, ja fdi)äilxä)^ inbem bie SSergrögerung unb SSerjlopfung 
biefer 2)rufe nur golge, nic^t Urfac^^ biefer Äranfl^eit ijl, benn 
ber SSogel öffnet ft^ biefe ©rufe felbjl, wenn er jic() wieber bejfer 
tefinbet*). 

©cgen ^eiferFeit 1)xlft geftopener weißer ßanbiöjudPcr im 
Srinfwajfer* 3jl*t)er SSogel. jlarf »erfc^nupft unb nfeßt, inbem 
er ben Äoj)f babei {)in unb f)er wirft, fo baß mm fiel;t, e« U¥t 
il^m an guft, fo reife mm il&m eine t)on ben Keinen glugelbecf^ 
febern mi, tauche biefe in frifd?e§ SRanbelöl unb jielE)e fie bem 
SBogel bur4) beibe SlafenWc^er, in b'enen man fie, mnn ber äu* 
fianb bebeutenb ijl, ein 9)aar Sage fielen lajfen fann» Sen fran* 
feinten SWac^^tigaBen unb @|jrojfern befommt efne eingegebene 
©})inne fel^r gut üBei SScrjlojjfungen ftnb ^oUunberbe^ren unb 
für bie, weld^e fie nidS)t freffen, in föß 2Banbelol gelegte 2ReI;l- 
»firmer ju em)>fel^ler?, 

@inem Sußfibel ftnb einige SSogel, wie j. i8. bie SlauEeJ^l« 
^en unb bunten ©teinbroJTeln unterworfen. & jeigcn ftd() ndm^ 
li(^ Sudeln unten an ben ®o|)len, weld^e fie aud^ bann, befom* 
tuen, wenn mm fie auc^ noc|^ fo reinlich t)älU @ie fc^einen nac& 
einem geübten ©tubentjogelfenner boppdttt 3frt ju fein, bei ber 
einen leben bie SSogel nodf) toiele 3alE)re, bei ber anbern jlerben 
fie in furjer Seit an ber 2)arre, ol&ne i^^nen babei ^ulfe teijlen 
gu Wnnen. 

Sin SRfttel, ben gußframpf ju wr^uten, liegt in ber 3u* 
bereitung ber @i^jlangen« wooon wir oben fd^ion baS 9lotl[)igjle 
ongeföl&rt babcn. 

♦) Xnbcrc rail)in baöegc« tiefe jDriife ju 6ffncn. !Bre^m in feinen 3u« 



9Xnh mon, baß SiprofTer nnb SRac^ttgaOcn magetn, fo 
gieft mon t^tien etn>d$ fufe$ ÜßanbelJI auf bie 2(mctfeneter, ober 
man futtire iu^UW, nebfi bent getoS^nlictien Butter SRol^nfamen 
mit tttoa$ SBaffer in einem fWorfer ju ÜRitd^ gejloflett, mel^me 
Sage lang. S>en ^aibeletd^en giebt man in fold^en Sollen 
mehrere Sage f(eingelS)a(fte IBrunnenfreffe unter ba6 Setter. 

Gßerben @)}rofTer^ Slad^igaUen unb @ra$mötfen ju l^il^id^ 
— bie ^ntiünbung ber ©ngeweibe jetgen bie grünen Sircremente — 
fo gebe man i^nen 3iegenmi((^ ober äiegenquarf^ aud^ ro(^e^ fRin» 
ber^erj unb geflogenen aSoJ^n unter ba8 gutter. IBei gef4)tt>oBenen 
Süßen htflxtiö^t man biefe einige Zage lang mit Srauben))omate 
ober Jg)ü^nerfett, belgteitl^en bie @tfe|langen; auf we% fie ffd(> 
aft nteberlajfen, unb entjie^^e i^nen bie ^^^mxmn ganj. 

83on 3eit ju 3eit gebe man if)ntn eine @pinne, xoonad) fie 
)f^urgiren. JKeQenvurmer freffen fte auc^ gern, nur barf man \i)nm 
la^on nid[^t gu mel geben, ©rafemäcfen gebe man bann unb n>ann 
eine fRa^mfyant IBei einem JBeinbruclE^ n^irb ber %n^ in bie ge« 
|5rige Sage gebrad)t, mit Seinwanb umwidFelt unb flarf mit Tfnct, 
Arnicae befeuc|>tet, wa« in einigen Slagen »ieber l&eil wirb, 

2)ie Weinen weißen 2Raben unter ber SJinbe ber ©dj^en unb 
SBu^en unb bie SBitbmaben, au6) bie ^Beeren beS Sraubenl^oQun^ 
ber^, felbft auc^^ be§ fd[)marjen, {{nb für bie SBSgel/ welche fte 
freffen, ^errltclie 9)rÄTcrt)atit)« unb Heilmittel für SRotaciHen. SDft 
l^ilft id)dn bie 3(bn>ecbfelung mit bem %vttUt unb ba§ @c|en in 
bie @önne, unb felbp ein t>erroftcter 5lagel in baS SErinfgefcfeirr. 

©ei ber faUcnben ©uci^t fdf^neibct man bem SSogel ein ©turf 
t>on bem Slagel einer 3el^e ab, bi« e§ blutet, unb taucht bte S^ß^ 
in ©ein, aud^ giebt man il^m einen Sroipfen bat)on ju trinfen. 

eine nicl^t feiten vorfommenbe Äranf()eit ip ber ©d|^lag# 
fluß (Apoplexia sanguinea); er überfdfUt fie oft fcl^nett, mt)xtnh 
beS ©ingen«, greffenS ober im ©4ilafe. Äommt man gleidj) ba» 
in, fo fcfenetbet man ben Slagel ber l)inUtn 3el)e fo weit ab, ba# 
0e fiarf blutet, unb taud^t bann ben ganzen SBogel öfter in UU 
M SSaJTen @ute unb ju xtiäfUd^t yiaf)xmi, ^^^^ ^^^^^ f^'^ 



(tt fett werben^ n^irb ^r iit Urfac^ tierer Jtranf^ett anQt^titn. 
tKuc^ Ux üBtutftur) IS)dt gleid^e £luelle; er uberfoKt gu gut QU 
nä1)xtt fßäiel, befonberS n>enn fie im ^äftg i^iu ttttb l^er gejagt 
werben 5 wie man bic8 beim IReinigen beJäBautrö tjermeiben fann, 
tfi oUn angegeben. 

2)ie ©arre, t?on ber wir fd^on oben gefproi^en, ijl eigents 
U(^ eine SRagenfcb»inbfutif)t. @ie fprid[)t ficb fe^r üerfc^ieben au«, 
ie M^t>im fte biefen ober jenen IBogel befallt. 2)a« eine SRat 
t^ut ffe ftcl(> funb/ baß ber SBoget bie gebern jlruppig tragt «nb 
ungemein wcl frißt, babei S>ur(ä^faU ober SSerflopfung ^at, f leine 
Äugen macbt, bie glanilo§ ftnb, unb babei ben Äopf gern unter 
bie Slügel ftecft n. bgl. 2)abei magert er ab unb jlirbt enbli4 
<£in anber Wial (unbtgt \i6) bie itranfbeit mel^r obern^drt« an$ 
bet «ogd befommt eine 2Crt ©cljtucfen, bei bem eS ftingt, al6 
(tede f^m etwöö in ber Äel^fe, mi er gern auswerfen möchte, 
enbli4^ fommt ber Ijelle !9?agenfaft gelaufen. 3n biefem gaüe ftnb 
tie SSdget nodt^ tange munter, fingen fogar, fterben aber bo^) enbs 
lidj^ babin. 8Ser4[nberung be6 gutter§ unb Keinlid^feit bi^ft in ben 
meinen gi'Ilen. 3m erjtern galTe leibet ba3 ganje ©rufenfpflem 
unb bie ©aßenabfonberung. Den ©amen frefferiben SSSgeln giebt 
tnati t^iei ®tßne8 unb täglicb jwei SRal frifcb Srinfwaffet, 5fter« 
frifc^en ©anb unb einen roftigen SWagel in'8 ©aufen. 

T>ai ÄH^ufettwerben t>erbfitet man, wenn man bem SSogel 
nur bann ju freffen giebt, wenn er barna^ fct)reit. 

3u ben 5Bogel:plagen gel()oren äuii bie Sdfufe, bie in SRenge 
bie äebrfuc^t erjeugeri. ©a« befle üRittel Ijt, ibnen aüe 8 SEage 
feu4)ten ©anb }u geben, bamit fte ftd(^ barin b^tumn>d()en fonnen. 
Snbeffen ^^aben wir atxä) fcbon in fn'il^ern »|)eften bat)on gel^anbelt. 
2Cud> leiben ffe wn einer f(|)arIa(l^rot(;en ^atii^, we[d[)e ^^ meifi 
an ben ©iftjlangen ba Äufbalten, wo biefe aufliegen. 35iefe ©tei- 
len mäfen ^ft mit S)A obet SEabadFöfaft befiri^ien werben> bamtt 
fie baöott fterben. 

3bre ©efunbbeit leibet auö} febr, -wenn fie im SBinter fe{;r 
bod^ XU ber ©tube fangen, wo fte bann oon ber £)fenwdrme, bie 



ia hn ^St)t 9crdbe am flärfileti ift^ t>t(l leiben / u>a$ U^x naii^ 
t^eiltg auf i^re ©efunbfeit eintpirtt« 

(Sontracte Su^e bcfommen fte tnetfi t>oti f4^Ied[|ten @t|{taii« 
Qtxt, xoa^ toix fc^on frul^er angegeben l^aben, 

S3(inbl^ett ergreift biSn>eilen a\xä) bie S3eft(berteni finb {ie 
einmal in bem S3auer an \f)t Srep- unb @aufnd))fd^n gen>ö(^nt, 
fo fcl(^abet e$ it)rem geben n>eiter nid^t t>iel, fogar fingen fte um 
fo an^attenber. 2)ie§ ^t leiber ba§ ru^Iofe $Berfal(^ren l^ervor« 
gebracht, ^infen te§ 2(ugenltcl(^tea ju berauben, um fte jum flei» 
pigern fingen ju in^ingen, V9a$ fte aud langer SBeile um fo 
JJarfer üben. 

®enn bei einigen SSogctn ber ^ornüberjug beS £)berf(l&na4F 
bel8 lang l&cn)or wacbjl unb fte beim greffen feinbert, feilt man 
i^n al\ 93ei u^t alten ®tubent>5geln entfielet ntd^t feiten an bet 
@4)nabeln)uriel ein l^ornartiger Z\x^tou^i, ben man t^orftd^tig {u 
entfernen fud^en muß, ®n greunb l^atte einen ^anartent>ogel, 
auf beffen SRafenWc^em jtc^ fo ein l^iornattiger gortfafe, ^Uiä) einem 
^a^nd^en bilbete. • 2)aS Atomen würbe il&m babet fe&r iiftotx, 
xOii^ ber aufgef))errte ^ö^naitl bewies. Einmal fließ er ftc^ ba^ 
©tüdf ab, ein anber SD?al oj)erirte x6) eö, tnUiö) aber fiarb er* 
5d& bejiifee felbjl eine f leine ©c^rift mit ber 3(bbi(bung eines Äa- 
naricnt)ogeW, ber fold) einen monprofen ©d&nabel f)at ^a\)u 
idi)mU(fy gab anfanglid^ eine SSerle^ung an ben S)talE^tfiSben bie 
erfte SBeranlaffung baju. Znä) bie fiar^e SSerliSfngerung.ber S^a» 
gel an ben ii^tn ftnbet bei alten @tubent)ogeln ftatt, ja biSn>ei(en 
auc^ ber fd^^uppige Ueberjug ber gitge verliert feine ®ef4^meibig3 
feit unb liegt bann nidj^t mtf)v glatt an. S>k einjelnen ®d)\ipptn 
üergroßern ftc^, werben ^art, unb eS perben bann ganje 3el&en, 
ja bisweilen alle ab, SKan t)erfdS)afFe bem SSogel ®elegenlS>eit, in 
einem niä)t ju fleinen ©efaße ju baben; an^ ift eS gut, bie gülie 
in lauwarmes SQSaffer ju jle(fen, wo biefe ^di^uppen erweid[)en 
unb b^nn leic^^t mit einem fleinen ÜKeffer abgefdS^nitten werben 
fonnen. ^ud^ bie 9lagel muffen, bo4» p{ine JSI3<utung, befdt^nit-^ 
ten werben. 



©ei eimgen »oflfln, wie j. SB, am l^dfuftfljien bei %xnUn, 
exf)aUtn in itx SRaufer bie getern jweiter ©rbnung an ben glu* 
geln eine falfc^e S^xö^tmxQ, wo bann ber SBogel g^nj ftxnppi^ er« 
fd;eint S3ei genauer Unterfud[^ung ergiebt ftc^, baf bie a(ten %u 
bern nod^^^ in ber SQant {ledfen, toa^renb bie iungen fc^^on burc^^ 
%thxoä)tn ftnb. S)ie SQcnt ber S^ugel ift ^^d ^ur @))i|e ungemein 
verbiet unb f^totx, noeS^^alb ber SSogel au^ bie. gUlgel nid()t g«$ 
|)drig tragen fann. !9{an muf beSl^^alb bie alten unb neuen fel^> 
Icrl^aften ©d&wungfebern au^iiel^en, unb e« fc^eint gut ju fein, 
ivenn bie @tellen, wo bie Sebern geßanben l^aben, bluten. 

eine eigene Unart mat\6)ex SJogel, j. S5. ber Äanaricnt>öge(, 
iji bie; baf[ fie ftci^ bie ©ci^wanjfebern abbeißen, woburdS^ pe ein 
unangenehmes 7[nfti)tn befommen. ©iefe ©yielerei f)aU fte üom. 
@ingen ab, eS laflt fld^ bagegen wenig mit erfolg unternehmen. 

2)ie faUenbc @udS)t (Epilepsie) i(l bei mandjien ©attungen 
U^x ]()aupg, j. S3. bei Nucifraga. Sm füblid[)en 2)eutfd[>tanb glaubt 
man, baß e« bei blefem SSogcl ein 9laturfe()ler fei unb man nennt 
il)n be§f)alb anä) ben SB e^ tag. SBa^rfd^ieinlidS^ ftnb (Singeweibe^ 
wurmer bie Uxfad) biefer Äranf ^eit, fBieIleidS)t fe^lt biefem SSogel 
feine nat\xxliä)t SRalSjrung, alS bie Sirbelniiffc unb mel&rere 3n^ 
feftenarten* 

£)ad £)rel^en i{i eine 2(ngewobnl[)ett, bei weldj^er ber SSogel 
mit ganj jurucf gebogenem Jtopfe bejianbig eine brcl^enbe äöewe- 
gung mad^t, fo baß e8 ausfielt, atö wolle ffd() ba§ Zf)kx über* 
fc|)Iagen. ©§ fommt gewo^nlidf) ba t)or, wo ber SSogel wegen ber 
ntebrigen Derfe beS S5auer8 nid)t aufgeri(l[)tet ft^en fann, berglei^ 
dE^en SSogel Igoren ganj ju jingen auf. 

^idfer SSaucb fommt bei bem 2fufiiel^en junger SSogel 
t?or. 2)er ©audf^ lEifingt bei biefen orbentlic^ l^erab, fiil^lt fi^ l^elß 
unb g^fpannt an unb l^iat eine fo auSgebe^nte «^aut, baß man 
bie ibäxme bur(ll^fd()immern fielet. @in fxüi)tx Sob iji meiß bie 
Solge. Sutter, wie eingeweidE)te ©emmel ober SUxbtn, wot)on man 
i^mn iu ml giebt, o^nt baß fte ed gel^^rig t)erbauen, tragt bie 



ae 

©c^ult). Sn ehiigcn %Süm M @ä18 J" SBaf^J^/ tÄ« einen t^m^'- 
fall bemirft, fle^olfen. 

7lu^\ä)laQf f(ed[^tenartiger. Siti üUtn, lange im M&^ 
fd lebenben SSogeln fi'nbet man Sfttxi einen itlhüd}m\^m bov- 
Hinten 2fu6fcblafl um bie Zügen unb ble @c()nobetwutjel (^rum; 
er \>erj!opft ben SK^^ieren bie 9lafenlöd(^er, toerbitbt ble 'Äugenüeber 
unb bewirft nicfet fetten SJtinb^eit. SÄan entferne ibn dfter^ mit 
einem SRefferd^en unb gebe bem JBoget toglicb ®e{egenl;ett jum 
«aben, 

Aram))f in ben IBetnen. 2)finne 6i|jlangen unb 6r& 
faltungen ftnb bie Urfad^ beffetben; ibn ftnbet man duö^ bei jun^^ 
gen Srut^ unb ^erl^uf^nern. 2>ie bamtt bebafteten SSogel liegen 
faji beftanbig. äBarme jßdber ftnb bad bejle Wmü bagegen. 

9lo6) gebenfen wir einiger ÄranfM^en, nne be* ?)^i}>fe*. 
£)iefe fommt anä) bei großem S$£fgeln ofteii t>or unb iji baber 
t)on un8 fd^on bei ben ^übnerarten, in t)oiigen ^eften abgel^anbelt 
n>orben. £)iefe ^anfl^eit xoxxi an6f 3i)>)> ^on ber babei au6ge^ 
floßenen ©timme i'ipp, jipp genannt, ©ie befielt in einem 
U'eberjuge ber Sungenfpii^e unb äungenranber. ©ie öffnen babei 
ben ©cbnabel unb fu4)en ztxoai t)on ber 3unge tvegfdi^leubern ju 
tvoQen. ^an fticbt bebutfam in bie Slanber ber 3unge unb l^ebt 
eS mit einer 3?abel auf unb entfernt e«. 

£)ie S3erf(opfung Kfennt man noc^ baran, ba^ ber SSo- 
gel febr oft ben Hinterleib beugt, um bie ©ycremente t>on ffcb 
ju- geben. £)ft IJ^ilft eine eingegebene ©})inne, fonft nimmt man 
eine 9label, taucbt ben Stopf berfelben in Seindl ein unb f4)iebt 
ibn tüläft 3Ral fanft in ben SRaftbarra; ein fotc^eö Ät#ier bilft 
gett)Ö()nlicb. S3ei SSögetn, bie SJlebtoürmer freffeu; brürft man 
eintn fold()en ani unb füllt ben S3alg bejfelben mit geinol unb 
©afran. ^er SSogel t)erfd()ttngt i^n unb man exxtiäft fo feinen 
(Snbiwecf. 

2)te SStnbfu(|)t. Zri einem Xl^eile beS Seibe6/ ober oft 
am ganjen geibe, bldfl ftcb bie ^aut auf. 34^ l^atte einen «|)auSs 
^a1)n, ber bavdn fo befallen n>ar, baf fogar bie Ste^Ucipptn uon 



37 

guft flrol^ten. Wit einer SUdnaUl ein AttiuS 2o4^ in bie «f^ttt 
gemalt/ l^ttft bem Uebel fifter» ab. 2Cud^ {terben einige unrettboi: 
an bet SBafferf u4)t^ n>ie @ecdonen ergeben i)aUn. 

S>te SSogel erretd^en t)evgtei(^ungSn>eife mit ben ®äuget(|iereit 
ein t)o()ed 2C(ter. 3n b^r ©efangenfcbaft l^£ngt ea^ freUi4) t)on ber 
guten SSßartung unb 9fl^ge ab. @o n>ei^ man^ baf Papageien/ 
bie in ber ©efangenfc^aft 100, unb Sinfen unb @tieg(il^e/ bie 
*4 Solare gelebt l^aben. 3CW Äinbet ber freien Slatur mögen fte 
too^ auö) nod(^ ((fnger (eben; fo n>e{|i man toon SRtif)ttn, bie ge« 
lül^t toaxtn unb ben golbenen 9ting am %\x^t mit Sjatum unb 
Söl^rjal^t trugen, baß fiie; beim ©iebeveinfang ober auf ber S^gb 
erlegt, weit über 100 Sal^r gelebt Ratten. SRerfwurbig bleibt ej 
boö^ immer, baf bei il^rer fd^heUen (Snttoicfelung fte boc^ ein tt>eit 
l^ol^erej 2(Uer a(8 bie @augetl()iere erreid()en, bei benen ba$ £eben 
6—7 SRal langer aW bie Seit i^xt^ SBa^tl[^um« bauert, bei ie> 
nen aber 15—30 SWat (dTnger. ©ie freie «Bewegung in ber guft, 
ba« gegen ben SDBec^fel ber 8uft fie fo fd^öftenbe geberfleib, ber 
leid&te unb fc^^nette DrtSweclj^fel, ber fte feiten in fWa^rung^wrlegens 
\)tit bringt, il^re innere &rgamfation , il^r frdf|Ii4)e^ SBefen, ba^ 
ber @efang beVunbet, ftnb mit reicbli^^e flueUen il^reS langen tu 
ben$. Som @iib> bi$ jum Ü^orbipol ftnbet man SSogel t)on ter^ 
fc^tebener Tixt unb «ilbung. ®nige geben 8000 Arten an, bie 
man bis jefet fennt. IBon btefer Stenge ftnb nur wenige bomefti* 
cirt unb jur jifonomifc^en S3enu^ung angewenbet. 9iü6) Sdtdf» 
Pein'S 9laturgefdS>i(|^te ber ©tubenJgel werben »on \i)m 195 2fr* 
ten befd)rteben, wobei freiltd[^ aud^ ^anWauben, ^ö^ner arten, 
©umpfböget, M ©torc^, Äiebi^j, SD8albfd&n<})fe, umb &i)tomm^ 
tJÖgel, a(« flumme Sd^wan, SBinterrndve u. bgj. ftcb befinben. 
dagegen gtebt ber fo genau unb fein tinterfc^ibenbe ^r, 9)farrer 
SBrel^m in feinem ^anbbuel^e für 8ieb|)aber ber©tubens, ^au«» 
unb alle ber S^Nurtg wertl&en SMget mel^rere ^unberte an, t)on 
benen allen wir nur einige für unfern 3w«f ou^uwa'blen gebenfett- 
Streng genommen oerjlebt man ^xMöf unter ©tuben\)cfgel 
^e, weti^e bie Steb^aber in ber @tttbe, wegen il^re» ©efanseö, 



toegen itv ^^öni)nt ifycti ®tfitbiti, obev fonfl Itebengwurtiger 
&imfd)afUn gu f)Qlttn pflegen, di gel^^rett t.a)u manä^^xUi 
JCenntnijTe/ n>ot)on n>ir fo tMn6)ti iöfon angegeben, felbft tie 
@efc|)Ie4it$fenn}etd[)en/ bte oft ntc^^t fo i^i^t in bie Zügen faQen, 
t)ie 3ett/ n)o man fte am beften an)nf4)<^ffen "fyat u. bgl. m. !!Ran 
er|)aU inbeffen biefe SBfgel baburdf^, baf man fte jung aitS bem 
9!efie nimmt, ju n^etdi^t 3^it, b<^ben n^ir oben angegeben, jun- 
gen Stnten, ©tmpeln unb ubet^upt ^^rnerfreffenben gtebt man 
gern eingequellte^ gutter, toit 9iaibfamen; man wti^t ben Samen 
in ein tJ^onerneS ©efaf ben SEag )ut)or ein, fo mel aB man ju 
braudS^en gebenft. Sm Sßintet fe^t man ed auf ben lauen SDfen, 
im @ommer in bte @onne, bamtt eS befto beffer queQe; mit einem 
geberfiel,- ben man bajufd^neibet, füDt man e« in bie geöffneten 
ed^ndbeWS^en. 2)en Snfeftenfreffern giebt man in SBaffer ober 
nocb beffet in SRilc^^ gewcidj^te &tmmtl, \>oö} barf bie^ ©emifc^ 
nie fauet merben; aud^ mengt man 3Cmeifeneier mit unter, felbft 
getro(fnete fliegen unb Zmeifen. S>a8 %\xfiitif)tn fo{let freilid^ 
viel SRübe, ba man ben {leinen @d&ret^dlfen üfterd gutter geben 
muß. i£>od) lo()nt e§ jaber auc^, tt>enn man fte aufbringt unb in 
ber fleinen äSogelbrufi Siebe unb Zutrauen ft4^ entmtcfeln ftebt, 
tt>enn fte ibren ^txxn umflattern unb ft(| iutxanlid) auf feine 
;^anb ober Sd^ulter fe^en. Sterbet fällt mir eine ©efd^tc^te ein, 
bie icb in ber iRaturgefd[|idi^te metneö greunbe§, beS $rof« 9lau$ 
mann, laS, üon einem jungen SBogel, ben er mit in bie ©tube 
genommen, nm ibn groß ju füttern. 3h berfelben ©tube befanb 
ficb tivä) ein frei l^erumfliegenbe« fRot^Wö^m , »el^eö eine 3ett 
' barauf SRutterfleHe mfa^ unb ben fleinen ©c^rei^al« an^ bem 
für ibn bereiteten gutternapfcben fütterte, fo baß man nur baS 
gutter }u bereiten brauchte. SBenn xnaxi bocb bei bergleic^en ^Tuf^ 
erjiel^ung immer tin fo gutmütbiged SSogelberj ^nben möd^te, 
^aß man übrigen^ fdS^n oft aufgenommene SSögel in einem SSauer 
tn bie Mt)t be$ Sßauxaa fe^te, u>p ibre (Sltern fte bann aufgc:^ 
füttert, tjl ja eine befannte ©ad&e. 35ie t)on ben 2Renfd(^en aufge- 
jogenen tverben inbeffen febr iafftn unb laffen ftd[> leidj^t abridt^ten. 



gell^^nMern ju laufen/ toa«, mm a red^tUd^e 8eute ftnb, m^' 
toof)l gefdjielj^en latin. 3m entgegengefefetcti gaUe tft man babei 
aber übel berat^en. --• 

£)ie britte %xt ift ber @elbftfang^ bev inbeiTen mit mUn 
®ö)to\tx\&h\Un loerbunben ift. Grften« dt1)5tt baju m'e( 3ett unt^ 
©elegeni^eit; au^erbem 9lti» n. bgl., tt)a$ eS \tf)t Fofifpielig m^d)t 
S>ie genaue jiBef4ireibung von aKen btefen tt>ärbe ein eigenes fßü^ 
c^eld^en füllen, nnb ba xi^t \^n j. Sä. in 2Cnbr. Staumann 
iinb anbern JBofleljteßern *) i^n Anleitung finben, fa t)ertt>etfea 
wir unfere Sefer bort(>in unb geben baioon ^m nur einige« im 
Umriß mit an. 

Sßer SSSgei fangen will, muß bie jDrte fennen, n>o fte {leb 
aufhalten; i^re i)lal[)rung unb felbjl ilj^re ^odtSm t)erf}e|ien unb 
nocbmacl^n fonnen. £)er f^ang' ber Sugiodgel fdPKt im .^erbß 
unb Sru()ia^r; bie @tricbt)%l, bie fD^angel an Slal^rung balb ba^ 
bin, balb bortl^iin treibt, fann man t^tili im «^erbfl unb Srü^» 
jabr, t^tili aber aucb n>ie bie 3ugt)£^gel nocb im SBinter erlangen; 
bie>@tanbt)ogel ju ollen Salj^redieiten / am beften im SSßinter, tvo 
fte fid) and) meift in (leine «beerben iufammenf4)lagen. 

3m %xmaf)t ift bie befle 3eit jum S^ng ber @tubent)ögel, 
inbem biefe mlliger ber Socffiimme be§ S^egattungStriebe« folgen, 
unb ed n^erben aud^ bie n6'rbli(|ien SSfgel gefangen, bie nur bei 
un$ burd^n^anbern uub bie man n\ä)t. im Sßinter, ba fie mit 
ffiblid&er .überwintern, ju fangen ©elegen^eit gel^abt lEiat. Se<jt 
ift aud^ bie Seit, wo man bie @tubent)ägel am beften na4l ilEirem 
®ef4)led^t unterf4)eiben fann. £enn @rfal^rung U^xt, baß bei 
ben 3ug^ unb @tri4)t)5geln bie SRännd^en immer einige Sage, ja 
juWeilen eine ganje SBod^e \xü^tx<di bie SSeibd^en anfommen. 
^al^er fangen bie SSogelfteOer bei ben erften äfigen lauter Stänn^ 
^en, bei ben legten ober nur SBeibdtien. S>iefey SSogelfang fSO^ 



♦) fßtdifttin ««ötur0ef(%. SDeutfc^r. 85. 2. e. 102—135. SBoa Um]tlUn: 
Stmonfting Sl&gel }n fangen u. 9tüxnhtt^. 



iai Stfrt uttb XyrU, tm» »loor wx Za^a Znbtu^ M ftfi^ 9 U^r, 
temt nac^|)er luken fte mdS^t «ef^r auf \>k Socf^imme utib ge^ 
^ tiut i^rcr Sülterung nüä^. 

Wim ^at nun eine 9Renge Sdfnge i^Mit) ju ben t>etf(^iebe' 
nen Tltttn »on ««geln. 3« oft mtl^xpct ffir eine Art, j. JB. bfe 
JgmBoten (®a(}fteber) fangen @4>malben in Sagne^en. @ie be« 
ftel^ett au$ S langen @4)Iagn>dnbai^ wo in einem Sage meldete 
@4)od( btefer fdbulblofen X^ierc^ pm SSerfpeifen gefangen n)er& 
ben. :Diefelben fangen anö) mit bem @|>iege( bei ©onnenfcfiein 
ittö^tn, bann auc^ mit 92ad^tne<Kn} fo f)at man and) Xbenbne^^ 
bie wie S&&nU gerabe l^ernnter langen, tomu in einem TLUnb 
oft ©tele @dS)ocf gereuen gefangen merbeui unb fo mi aad) bei ^atte 
unb geipjtg gefangen »erben/ M man bod) noc^' feine befonbere 
TCbna^me bemerft. 

yiaif S9ieoba4ltungen l^ben tie 3ugY>5ge( auf tl^ren Steifen 
fo beftimmte ©trafen, bie jte atttjett pafften unb wo fte aliiann 
()auftg t>orbeiflreict)en/ baß fte,). SS. in einer Entfernung t^on 
4_300 ©(dritten ton einer fotdtiett (Strafe gar nid^t angetroffen 
werben* 3» gebirgigen ©egenben nel^men bie 3ugö5gel ibren SBeg 
meiftenS aber bie Sl^oler lf)tn unb mufl man ba^er bie Sotfbufc^ 
auf ben 'Kn})6f)tn aufllellen, bie an Zf)äUx fiopem Wlan nimmt 
ju biefen ftarfe 2(efte ben Sid^en ober fRotf)iudfm, welche bie «n 
wellten 931&ter nod^ l^ben^ unb fc^neibet fte bis at^ 1 ober IV2 
$u^ weit oben am ®ipUi ^att, rii^t alSbann bit oben abge!5)>fs 
ten 3weige, um bie Seimrutl^en tn biefelben ju f}ecfen. ÜBan 
nennt btefe Sufc^e ioäbüf^t, weil in X^uringen ber Soge& 
fang bie Sode itnxmnt wirb. Die &etmrut|en fledFt man etwa« 
fd^ief ein,, unb unter bie^lben fieQt man auf ben SBoben bie ber« 
fc^iebenen ftocToogel in £aft^, bie mtut mit aEannensweigen be» 
betft, bamit ftc^ bie Siegel niif)t fel^n timm, bemt fonfi toüxbm 
ftd^ itm SSogeC nk^t auf bie Eotfbuf^ fe|en unb t^fe fte nxö^ 
^erbeiiodF en. 3u Socfoogeln nimmt man am liebflen Sßilbfangc^ 
b.i. foldf)e, bie in ber greilS>eit gefangen unb ni^t jung aufgejoge^n 
ftnb. S)ie* ju biefen IBfunM» füegenbin S3%et fangen fi^ an 



»1 

ben Seimmt^en. (SYgtebis tft auöf bei SErdnf ^ectb, ben man 
M einem SBa^^Ietn anlegt; ed gd^drt ba}u etn ©(^(oggam, itoift 
bet ®tS^t beS ^lal^ed t)on 3-^6 %. eonge unb 3—4 g. »reite. 
Sicher befd^reibt i^n IBecf^fiein ®. 31 u. 3« u. f. dt befc^retbt 
ba bie SDol&nen, ben DolS^nenflieg, bie ©prenfel k. 

@$ gtebt nun noc^ titele unb üerfdj^tebene S^ngarten^ alS; 

^xo^tU, ginfens, Ortotan*, ©taaren^, ©tranbWufer^eerbe (©. 

©rel^m a* a. O- @. 56.) 2c./ gReifenfajlen. 2)ie ÜRcifenl&fittett 

legt man ba an, n)0 in einem SBatte ober gtof en ©arten eti^ gUi> 

ter SRcifenjug ijl* e« ijl bieS eine U\6)t erbaute ^&tU von Jg)otj 

ober @d(^ilfrol&r, wobei man ^6) godfmeifen unb eine 5Keifenpfeife 

anfc^afft, 2(uS ber ^üttt fledft man bie Äloben l^erau§^ bie auf 

Keinen Ärucfen rui&en. ©obalb eine SReife ftcb barouf fefet, jie^t 

man ben Ätoben in, ber bie gufe Hemmt, worauf er mit bem 

©efangenen l^ereingejogen unb biefer getobtet wirb, 2)iefer gang 

wirb in ben SRorgenpunben bc8 ©ejjtember« unb öctober« betriei» 

ben. 2)e6gteid[)en ber SReifentanj. 2Ran l^at baju biefelbe ^üttt; 

t>or i^r fie^^en 4 ©tangen, bie ein Guabrat bilben; auf biefe legt 

man £luer{!angen ober }iel()t i)on einer jur anbem SSinbfaben, 

unb an biefe werben nun bie @pxtnhl fo gejlellt^ baß ba§ Si))p# 

f)i>li be^ einen in, unb baS beS anbern augier bem £luabrat fielet 

T£He (ießt man auf. Sn ber ÜRitte beS auabratS ftel&t eine -lange 

SRutl^e, an ber eine lebenbe ÜReife befefligt ijl. ©obalb man ÜRei« 

fett 1)5xt, lodt man fte burd^ bie 9)feife l^eran- ©ei i^rer Änfunft 

fe^en fie bie SDleife auf ber ©tangej man fann au* eine tobte 

baran binben unb biefe burd^^ Sielten ber ©tange bewegen- Um 

fte nÄ^er ju betradi)ten, feigen fte fi^i auf bie ©prenfel unb wer- 

ben gefangen. 3n einem SRorgen fann man auf biefe «rf über 

1 @d!)odf fangen. 

8auffdl)linden. fESon {teilt fte, mbem nmn eineil Qam 
wn 3)»eigen ma^ unb ^urc^gange lagt, in bie man bie §»ferbe$ 
^rf^^lingen fieltt, %m aSaffer, in ißx&^n ttnb SB^lbern fann 
man baiui ^d^tpftn^ wä^ ditVb^Sfym fangen. 



33 

Sloc^ gft^^nfcn ton etnc^ Sönge« tm SBinfcr tetm €d&n^f. 
3»an nimmt cirten Sferf, etwa 1 §• im 35ur(lf)meffer. ©ur(j^ ble 
(Seiten beJTelben iit^t mon ©c^^leifen t)cn 9)ferbel&aar, We alle na^^ 
innen jtel[)en; man (leUt fie auf imb bejlreut jte mit ^erferiing 
unb Äörnern, fo baß fte ben SSoßeln, bie bal;tn naä) Sutter eilen, 
unftc^tbar pnb, 2)ie SSogel, bie nun barin herumlaufen, fangen 
fid^ mit ben giifien in ben @d)Ieifen. 

Der gang mit bem f leinen Äauje. Sn ©eutf^ilanb jlettt 
man einen folgen auf eine ^ixttt, bewegt i^n IJiin unb ber, unb 
beflelft ein nabe fiel^cnbc§ SSanmd^m mit geimrutben, wo bann 
bie [x(i) an benfelben fangenben SSSgcl l^erabfaUen» — 3n Stalien 
mad)t man eS bamit auf folgenbe 2Crt: man nimmt ben ^aixi 
(Strix passcrlna, Athene passer.)/ bort Ciretta genannt, jung 
a\x^ unb gewohnt ibn t?om •Rreuie, feinem Qm5f)nli(i)m ©ifee, 
auf ben S3oben ju fipringen unb wieber binauf ju fliegen. SKan 
nimmt ibn nun mit auf einen mit IBaumen umgebenen, aber t?on 
S3üfd()en freien ?)lafe, fieHt baS Äreuj ber Civetta auf bie ©rbc 
unb einige mit Ceimrutl^en beftecfte ©tdbe um baffelbe b^tum. 
25er SSogelfdnger legt ficb. auf bie erbe, ganj mit äweigen fic^ 
bebedenb, unb al^mt mit einem ^feifcben bie SSöne be§ ©teinfau^ 
jeS nac^. ©ann !ommen eine 9Renge SSifgel, ben ^ani ju necfen, 
nnb fangen fic^ an ben geimrut^en. 

Üixö) bie JRaubüögel werben auf fe^r t)erfdi)iebene 3Crt gefan^ 
gen. (9Rebrere JCrten öon aSogelfdngen f. in ben angefübrt. SlBerfen 
t)on %. 9laumann ein 9{aubt)ogelfang 2r S3b. 8e Ttbt^., tm 
Ärä{)en]E)utte 4r S5b., eine ÜReifenbütte 5r S3b. unb ben SBaffer^ 
fcbnepfenbeerb S5b, 7.; aUe biefe Jfbbitbungen fteHen bafelbjl bie 
Sitelfupfer bar.) 2)er leicbtejle 9?aubt)ogelfang gefc^iel^t mit ZtU^ 
tereiödben; biefe werben in ganj baumleeren gelbern auf flarfen 
^fdbten angebrad()t, mit 3)looS ober bergleic^en belegt unb nn ben 
f)fabl ^jerfejiigt @obalb nun berJBoget; um auäjuruben unb 
jtdb umjuf^auen, bafelbjl nieberfefet, wirb er mit bem gufe ge* 
tirngen. 2)ie8 fei tnbeffen genug fiber biefen ©egenjlanb, um nun 
iur SSefcbreibung ber ©tubem^^gel uberjugeben. SS ^ö) fit in "fyat 



fte in einer Ui^Un unb fibetft(^tltcl!)en 6(af{t{icaHon auf einander 
folgen laffen unt> fanaJ bamö) mit im Sföubtoffgeln an* ^txt 
%)famr äöre^m nimmt me^t auf x1)xt ®ef(IE)rcfß4)feit im ©efange 
8?urffi(^t, bann folgen bie, mld)t SSJorte nacbfprec^en lernen> 
bann bie, welche man i^xtt ®d)5n^txt wegen ju galten jjflegt 2C. 
2Cuc^ ber auSldnbifdE)en SSögel l&at et geba4)t 2)iefe eint()eiluna 
fc|;eint ber ©ad()e mel^r ju entfpredijen, unb beS^alb werben wir 
au4i im ©anjen btefer ©nt^etlung folgen. & tnt^dit naä) um 
ferm 2>afurl^alten bte erjle klaffe: ben@))r offer unb iUSHaö)^ 
ttgall. 

1. IT et ^t^toffet (Lusdnia major, Briss. Motacilla 
läse. maj. Linn. SylTia pbilomela Bechst). Stwad grd^er ali 
bte gewof^nlic^e ^öjtiQaU, unterfc^etbet fiö) aber t)on i^^r burc^ 
bie bunflere garbe be« ganjen ©berWrperS unb ©dj^wanje«, bte 
9){ufd[^elf{ed(en an ber Stt^t unb bie ©eflalt be§ glltgetö^ in weU 
d^em bte britte @d!^wungfeber bebeutenb langer, bie 2^eite aber 
furjer, alS bie t>ierte ijl. Sie ©rofe beträgt 7 3. 3— 6 ginien, 
unb bie S3rette mit audgefpannten Slägeln 11 3- btS 11 $. 4 2iU 
nien, oben rojlgraubraun, am ^ö^toaxtit ropraunrotl^, an Un 
Ibetben mtttelften @teuerfebern bunfler, am Unterforper grau, am 
93au(^e weißlid^^^ ®ö)naUl unb Süße b^U^^ornfarben, ber 2(ugen« 
jlern braun. Die SBeibc^cn ftnb plumper unb weniger tebl^aft^ 
atö bie Wlannd)tn. @ie ntj!en in bidf^tem ©ebfifc^e, mad)in ge« 
wöfynüd) auf ber (Srbe tiefe SRejler, in bie pe 4—5 olit>engrau» 
grüne bunfler geweifte @ier legen. 

Sie ©proJTer jtnb nac^ ben t>erfc^iebenen Mnbem unb ®e» 
gelben fel^r t)erfcbieben unb serfaQen nac^ 93 r* in mehrere sub- 
species. 3* £3. ber ungarifd[^e @proffer tfl ber t)or)rigltdti{le 
@anger. @r lebt an ben Ufern ber Sonau im SBeiben« unb an» 
bern ©ebufdf), unb gebt bis über SSien b^rauf, wirb aber immer 
feltener wegen be$ ^duftgen S3egfangen9. Unter ilS)nen giebt a 



9laä)tfd9läQtt ober f^lnii^t, für bot f(^le(^tcften mtb btt 

SBtele @proffer fangen im «Saftge bolb na^ Sßet^na^ten }» 
f4)(agen on^ fc|in^tgen aber baffir früher. fBalb nad^ eeenbigung 
i|)red ©efangeö fangen bte @))roffet an ft^i )u maufern ^ »aS 
4—5 SBocben bauert, tod^renb toüdftt 3ttt fte befonberS gut mit 
3(metfen gefuttert werben muffen. 

8. ^it 9ta^tt^aU (Lusdnia vera, Br. Sjrlv. Imc 
Latli. Moiacilla loscinia LInn.). tiefer fcbon bei ben Tiltm fo 
beliebte SSegeJl ifl grSßtentbeilS eben fo grop, ald ber @;proffer, 
bem er aucb in ber ©eflalt unb 3ei^nung S^nlid) x^, unb un« 
terfdE^etbet \iä) nur bur4^ bie lichtere 3ei<bnung beS §Dber!cr))er$. 
S)iefer tjl rot^licb graubraun, ber ©cbwanj rojirotb, ber graue 
Untertorper an bem S3orberba(fe unb 93au(be xotx^lx^, ber &ä)nai 
bei "^omfaxbm, oben bunf(er, ber Xugenftern braun, ber %nf 
))erlbornfarben. S)te SBetbcben unterfcbeibet mo« an ber plnuipt* 
xtn ®t^Ü, bem jldrfern Aopfe unb bur(b geringere Sebbafttgx 
feit. Srebm gtebt 5 Unterarten an. @ie bett>obnen fammt* 
li<j^ nur mit Saubbolg ober ®ebufcb bebecfte SDrte, befonberS 
bie, wel^e an Xbbangen liegen, an Stuffen ober jSacben unb fri» 
ficbem JBoben. ^an giebt i^r Sleugier fd^ulb, bie^ tfl aber nur 
bte .|>offnung nacb Sla^rung, bie fte bei @ntbl6ßen ber Srbe t)ers 
mutzet, ba fte befonberS ^oon SSSurmern, 3nfeften unb ber«n £^ar^ 
t>en lebt. 3Cuf bem 3uge im Zpxxl unb ©eiptember ftnbet man 
fte in ben metßen ©egenben unferd SSaterlanbed* @te {te^n 
bed mift^. 

Sßo ibnen nid^^tS ju leibe gefd^ie^t, ftnb fte febr arglod unb 
jutrauli^l- Sa if)rem Slefle finbet man^ mei|l einige |>ferbebaarej 
9lefi unb 6ier gleicben benen be^ @)>rofferd, ffe nifien unoerfl^rt 
jäbrlicb ein 9Ral. 2)ie Sungen futtern beibe (Sltern auf unb 
todFen fie mit einem rauben: Sfrirr! {ufammen. 2)te SRaufet 
fdfUt bei 3ungen unb 2(lten im Suli unb 3(ugufl. ^Ift Sodttoti 
ifl: uit frr unb tact tadl 3bt b^rrlicbcr Son entjücft baS fam- 
f4ienbe jDbr, unb n)enn er nad^ bem Urteil gio^er Stnmt bem 



flSt(|if{etn in Um ansef; ffierfe @; Sil ^t ti loerftK^f, iut^ 
^^If^n unb JBüc^ftaben bie t^ftfdHebenen S^trot^l^en ^i^that toUitx 
|U geben. 92ut hiixotUtn ffnbft man unter ibnen Sag# ttnb 
Ütad^feblJger, bie ber ®etten^eit n^egen ober febr t^twtt beja^It 
«werben. JBetbe TCrten fShgt man mit QHiiagnt^ditn*^. 

^dn f)(Lt mit if}xtt Sortjuclit stucftk^ Serfttcbe gema4it, 
»r. ©. 78. 

3u folgenber Xbt^eifung geJS^ren »tele SSSget, bte errtwebet 
tn)n ber iRattir fci^on fd[)one Stimmen l^aben^ ober bnrcb 92a((s 
obmungSgabe anbere ©efange ftc^ aneignen unb babur^l SSannt^)«^ 
fattigfeit unb Sietj in bie tbtige bringen. 



fimtite Jllttffe. 

1. f&aflatbWi^ii^üU, ^elhh&n^i^et tätige« 

(Sylvia HIppoIais, Lath. Mot. hlppoK LinnO* 3|i ein fel^r be« 
(iebter ©anger^ ber mef^rere Qtxop^en auö bem ®efange anberer 
SSogel mit ^öxen ta^t. @eine Sänge betragt Q 3* 2— 6 Sinten, 
itnb bie SSreite 9 bis iO 3« 3 Sinien. X>tx £)berfdr)^er t{l oltuem 
flrßngrau, ber Unterfor<)er fc^wefefgelb. 3m Srut^jabr jinb bl« 
Sarben am lebl^afteflen. S3or bem 2(uge fte^t- ein gelber @tretf ; 
ber ©cbnabet ift |)ornfarben^ am Unterfiefer gelblich; ber Xufien^ 
ftern b^QI^taun; %v^t bleifarben. Sie SBeibc^en ftnb fiet» blaffer, 
M bie ÜRannc^en. @ie bemol^nett bie Saubbolser, ®drten unb 
mit Saubbaumen befe^ten £)rte unfereS SSaterlanbe& @ie bauen 
ein febi^ lunflliti^eS 9le{l, in bem man 4 — 5 rofenrot(^raue^ 
id)Xoäxi^d) gepunftete @ier ftnbet. Ttm^ fd)in\ttxi fingt baft SRann^ 
(beu/ tvenn iai SEBeib^n brütet; wtnn aber bie (Sltemforge bei 
3ungen ju ernähren eintritt, l^ort man ti feiten {ingen. £ie 
9Sdnn4Kn l^aben «erf^iiebene ®efange. 



*} 3m $rfttftf(ben mup (In Sebnr, ber eine S^a^tidatt i^ilt, )&(r(l(b 3Sbrr. 
ia^lcn. IbüUi tft t^c gong flren^e »erboten utA Mt 5 Sblt* t)€r^(nt. 



36 

3m iMfd tx^t er dta^ttgallen^tter^ im Sßiitter mif<^ 
man etwa gtqnttf^ttn <l^tif baruntcn jDtefe S5g(( lieben bie 
(SefeOfd^ft i^eS ®Uid)tn, ba^er ifi eS gut, htm Wlinndftn ün 
ißeib^^en mit in feinen J(aftg ju tl^un. jDefterS {lerben fte im 
Sonuat unb %tixuax, uttb um ba$ ju iKr^iiten, foK man i^nm 
tdgU4^ no(|> 5—6 aRebImurmer fiber bie beflimmte Xnja^I beS 
2(benbS bei gierte reichen} auäf ifi tS gut^ i^nen einige SRejTer^ 
fpifeen bort gefottene, febr Kar gebacfte ^fibneteier ju bereiten 
unb, um fte ju erl^alten, ibnen t£g(icb frifd^e Xmeifeneier ju ge» 
ben, 9Ran fangt ffe beim 9le{ie, in @pxmUln unb auf Seim« 
xutiftn, am leicbtefien/ xotnn man einen guten Sofnger biefer Zxt 
in einen J:aftg unter ben S3aum {teilt, ber mit Seimrut()en be$ 
(egt wirb. 

S, !3^ie gtatte ©tadmuife (Curroca hortensls Br. Mot. 
hört. LimiO« 3bre Sdfnge betragt 6 3. 4 gin., »reite 10 3« 
®(bnabe( unb Pf e bleifarben, ber 2(ugen{tern beHbraun, ber £)bera 
(drper clitoentiefgrau, an ben@(bn>ung- unb @teuerfebern bunfler, 
ber b^Ofiraue Untert5r))er an ber Jteble unb bem JBauc^e tt>eifl, 
iBeibe ©efcblecbter laffen ftcb ^dfmx unterfcbeiben. @ie brüten in 
unfern ©arten unb Saubb^^tjern fiberaH @ie ft^en gern auf 
SBaumen, bu^N ^uf ibnen mit gro§en Sprüngen umber unb 
f ommen feiten auf bie (Srbe. SSo man fte nicbt t)erfolgt, ftnb ft^ 
^abm unb {utraulicb. 2f)tt Slabrung befiebt anS SnfeFten unb 
beren Sanken, im*2(ugufi unb @e))tember auSf^auU unb ^oSum 
berbeeren* 3m SRai fommen fte unb gieben im ®tpUmUx mt» 
ber weg. 3br 9lefi ift funfilod, befiebt auS biirren ®ra8balmen, 
tnwenbig mit einigen ^ferbebaaren belegt. @ie baben 4— 5 @ier^ 
bie gelbli(b grauweiß, gelb unb 5lgrau geflecft ftnb« 2>a» ^änm 
öftn befümmert ft4l thtn fo wie ba$ SBBeibd^en um feine Sungem 
2)a8 9Beibd[)en ^at nod^ baS Sigentl^fimlic^e einer guten ©ttefmut« 
ter, baß, wenn man eS beim 9{efie gefangen, aQe jungen SSSgel 
auffüttert^ bie man i^m in ben i(äftg bringt. & tragt ibnen 
bai bmgefe^te Sutter mit fol4)er (Smftgfeit ju, al^'wenn fte feine 
eigenen 3ungen wdfren» 



S7 

0et ©efang ber SRanncben ifi fel^v M^tni^m, mh ia fte 
fi^ bei ttn$ fo ^uftg ftttben. Mannt 3n ber @efangenfd^ft 
fangen fte fdi^on im Decembet an bxi )um SuK immer fltu 
#id }u fingen. 9Ran 1)Slt fit im inadj^ttgaKfifftg unb gtebt il^nen 
au^ 9{ad[^ttgaIIfutter. 2Cu4) gemcfl^nen fte ffc^ an @emmel unb 
SRol^truben^ nur muß nutn i|^nen 5fUti auäf SJtel^wärmer geben; 
fo f)at man fte an 15 Sal&re in ber ©tube ermatten. Sm ^erbfl 
giebe man if)nen aud^ ^eHunberbeeren. Sung aufgejogenunb ne^ 
Iben eine fRaä^tiiaU itf)änQt, neJ^men fte ml ^on biefem ©efange 
an uni xotxUn febr latjm* 

SRon fangt fte mit bem @(l()(agne^e, tn @prenfeln mit Dor« 
de]()dngten S3eeren, mit Seimrutl[)en ober auf S£rdnfi[)eerbem 

3. Sie geffietltette ®vaimüde (Curruca nisoria 
Br. Sylv, nisor. Bechst.). 2)ie gdfnge ijl 7 3- 9 8in., bie «reite 
11 3* 3 8in. SIE)« bop<)elte SRaufer madS)t au4> eine n^eitldufti^ 
gere äBefc^reibung not^wentig. Sw grü^jal&r ift ber SDberfor- 
ptx beS !0!dnnci^en$ tiefgrau ^ inS 2)un(e(af4;graue jiel^enb, ber 
I9eif(ic^e Unter!or})er/ ben SSau^ aufgenommen / tiefgrau it\ptv^ 
httt. 2h'e erjle ©teuerfeber ffl weiß gefdumt^ ber 2Cagen|lern 
l^eKgelb, ber ©c^nabel bunfc(f)ornfarben, bie gfiße Meifarbem Sm 
^erbfl l^at ber JDberWrper lid^tgraue geberrdnber unb ber Unter« 
Wrper »enig tiefgraue SSSeHenlinien. iSBei btn jungen ^erbflt)5geln 
finb btefe SSeQenßnien faum bemerfbar. Sad £$eibd^en b^t t)ie( 
unreinere Sarben unb ift tveniger gef))erbert^ old bod ^änn6)tn* 
Die no(b umoermauferteis Sungen ftnb ohen unb an ben @eiten 
grau^ auf Um übrigen UnterFfrper toeifl unb ganj ungefperbert 
Slan ftnbet fte im ndrblid^n unb ffibtid^en £eutf4itanb in 
SSJftbern unb an giußuferm @ie Commen im 9Rat unb jiei^en 
im 2Cugufl tt>ieber fort. @ie ftnb f^^euer al§ bie anbern ®raS^ 
mMm. Sl&r gocfton Ringt tt>te: trrrrr^ trrrr! @ie leben t^on 
Stauen, JEdfern ut^ SnfeFtenIart>en, im Xugufi t)on ^oUunber- 
unb S^ulbeeren, bauen tin tt>enig funjheid^ö 9{efi, tt>orin man 
4—5 grouioeiße ober weißlt4ie grau gefletfte Sier ^nbet 3)ie 
Sungen lernen balb felbft Slal^rung fud^n. 



8« 

Slttit fdtegt fli an Mten Srä^HitgStagfit im e<l^<rgsini(^n 
mit 9lc^i9finneni, im Zuluft in ®9mi(e(n^ wx temn ^Vim« 
^t#, 3oiMnt*i' otct Sonlteeren langen. 

(Cornic. atricapilla Briss. Sjlr. atricap. LaUi. Motacil. atric. 
Uno.), SaS fKäm6)m untttf^M fiäf loon allen bm teerigen 
Hxtm bux^ ixt fdftoaxit jec))fplatte; bei ben Sungen ift fte toft^> 
braun unb bei aOen SBeibd^en roflfarben. £)ev übrige £)berr6rper 
ifl tiefs/ auf bem 9tu(fen olt\>engrau, unb ber |^enafc|)graue \Xn^ 
terfjfrpet am Sauere totx^, Süfe bleifarben. S)ie gdnge betragt 
6 3. S— 8 einien, bie SBreiU 9 3. «—6 Linien, SBufd[^reicbe 
(Skgenben^ Sic^tenfcblage t)on mittierm SSBudi^fe, ©Arten unb Sluf # 
Ufer liebt biefer SSogel. 

©iefe ®rafemö(fe fingt bei i^rer 2(nfunft unb bor i^» 
rem SBegjuge. Um f4ionßen i{i aber i^r ©efang im 3uni bis 
<?nbe 3u«. 

3m ^erbji fudben fte bie ^oIIunberbuf4)e auf, um üon bef^ 
fen JBeercn bid gu i^rem SBegjuge im October ju leben, ^n 
bev legten JQ&iftt be# X))rU tommen fte n>teben @ie bauen em 
Uiä^M iBefi ^m SraSIMmen in bcfi &thüf^, woxin man 4—5 
^f<bfarbige, buntelfletfc^rotf^ ge^edFte ßier finbet. 

Skn S^fil^iadr fangt man fte mit 9Rebln)örmem unter bem 
®4^aggdfrnc^en; im Jg^erbft in GprenfelU/ t>or bcnen J^oQunber^ 
beeren ^^ngenj im ©ommer in «eifenfaftwi , bie man auf ben 
SSauev eine6 @£ngerS an feinem @tanbort auffleSt, mit SRe^lnmr» 
mern. €$ finb t>ortreff{td^ @£nger, bie man in 9lad^igaltenffi$ 
ffgen f)Ut unb i^mn 9l#d^tigallenfutter mit SRJ^en unb fRolE^n 
eber ge<)uetfcl^ten J^anf ober auti) ein geringere^ mit Xmeifenetern 
»Ab aie^fmfemern giebt* 3m ^etbfl giebt man ibnen rot^e mb 
f^MHirie ^Ilunberbter^/ bie man il^nen aud|i^ im SSinter getvod« 
nei unb »4ebef aufgen>eidlrt unter bo^ tutter gemifd^t giebt. 3m 
(Sefange ik^tn fk einige ben Slacbtigallen ttt, unb einige rufen 
bie SBorte 3ubitl(^ unb »rief Untti^ a\x^. Biele fingen S i4ä 



9 SRonatr im Sal^fe iuti). Sung aufseiogen (ernen ftc ein Zxtb* 
d^eit ))ffifen* 

@te manftxn im 3iili iinb Vugufl^ laUn fi^ gern unb 
in&{fen.be«^(i(b tdfglic^ t)iel unb frif^^eS Sßaffer l^aben^ auc^ (afftn 
f e f!(^ mit geriebenen Stuben unb (Semmel unb einigen . fKebU 
vofirmern erndfl^ren. '^oc^ barf man im J^erbft unt SSintet bte 
^oQunberbeeren nid^it t^ergeffen. 

5. !Die ^Mnbnffel, ^teinamftl (Turdas saxati- 
lis Linn.). 3fl tin ungemein fc^oner SSogel unb it1)x guter @dfn^ 
. oer. 2)te gange betragt a 3* 6 Sin. btd 9 3. 6 Sin. unb bie SSrette 
16—17 3* @ie M ^tn boppelteS itleib: im Stu()Hng ijl ber 
£)berto)>f^ «^tnterbatS unb ber S3crberl^a(§ fd}on graublau / g(u» 
gel unb tR&im braun, ber Unterrucfen n:ei^, ber Qd^toarn, bte 
fi3ru{i unb ber S3auc^ )>racbtig t,o6)xo^xt>tf}. 3m SBinter |)at 
ber £)berfor))er roßgraue unb ber Unterfor))er graue unb f^n^dr)« 
lic^e Seberrdnber. SBeim SBetbdt^en {lel[)en auf bem mattbraunen 
iDberforper toti^e, braun begrenjte glecfen, unb auf blaßroPro* 
t^em Unterforper, auf bem ber SScrterbalö weiß ifj, bunfle gei» 
berfanten, gupe fc^warjbraun, 2fugenflern braun. 

S)ie3ungen b^ben auf bem braungrauen £)berforper toeißs 
lid^e unb braune %Udexi, eine n)eiplicbe ^ebU unb auf biefer 
fcbn>dr}lt(be/ fibrigend aber auf bem blaproßrotben Unterforper 
idfxo&xiliäft unb n>eiplicbe (Spil^enrdnber. 

@ie ben?ol^nen b^b^ Wi&^ fOxtt Don ®ubeuropa. 6r iß in 
ber Sreibeit ein fe^r (ebf^after, unrubiger unb fcbeuer SSogel, ber 
gern t^oc^ unb frei ft^t unb jeber SlacbßeQung mit meler Alug^ 
l^eit iu entgegen fud^t. 9Rein greunb, ber ^err ^ix^zt 9lau» 
mann/ fing in ben 2)obnen bei ^leinierbß ein ^änxid)m. 

3b^ Slal^ntng beßebt t^orjugli^b in ^dfern, <|>eufcbretfen unb 
onbetn 3nfcften unb beten Sart^eu/ im ^erbß in jBeeren. <Eie 
lauern il^rer IBeute ft^enb auf unb fangen fie, entweber nadt^ ibr 
mit grüben @pvuiigen laufenb, ober in fcbnellem Sluge nacb ibt 
IS^inßiegenb. 



4» 

3^x iScfi btttittn fte wn SRoo« tmb ®rd»Mm^n; eS mU 
Mit 4—5 reine Uauflrune (Sitt, tinb fle^t in gelfen^ ober aRtuet^ 
rifeen, ober auf bem ^oljwerfe l^ol^er a^ürm«, gewÄ^nlidj^ f*»ct 
jugöfnalicfe. SRon fangt (le entweber beim Kejte ober if)tim »uf-r 
entH^Sorte mit geimrutl^en ober ®&,laQi&xn^tn, »o mm aC» 
godPfpeife ^t^lxvüxmex gebraucht. 

Sung aufgejogen werben fte felj^r la^m, lernen auc|> ein &ieb^ 
Aen i)fcifen. ZU gefangen bleiben fie meijl immer »ilb unb un^ 
banbig. Sl&re Stimme ijl flotenb, angenehm 'unb laut, o\)nt je 
in ber ©tube bem JD^re befcbwerlic^ ju faUcn, unb ertont beinahe 
^<J5 fiöttje 3al&r ^xniuxd), tooiuxö) fie mit bcn erjlen ?)lafe unter 
ben ©tubenoogeln einnimmt. 

2>ie ©teinbrojfcl wirft, wie mel^rer^ Snfeftenfreffer^ ba« Uns 
t>erbauIidS)e in jiemlidj^ großen ©ewotten an^. • 

6- aDie hlanc ISroffel (Turdas cjanus GmeL, Turd. 
solftarlus Lfnn.). 3|l ber SSorigen in ber ©ejlalt a^nlic^, 10 3- 
lang unb 17 3. breit. 25a« alte 3Rann4)en ijl an ben (Scbn>ung^ 
febern fd^iefer^, an ben ©teuerfebern btaufcbwarj, übrigens jjjlau- 
menblau, tm ©ommer mit r)eit<l()enblauem Xnffuge, im SSBinter 
tnit grauen geberrdnbern. ©er ©c^nabct ift ^cxn--, bie güfc 
braunfc^warj, ber 3tugenfiern braun. 2)a8 SSJeibcI^en l&at ein un* 
reine« 9)PaumenWau auf bem ßberförper, unb rojirotl^e, graue 
«nb, braune gledPen unb ©treifen am Unterforper. «ei ben 3um 
gen (leben auf braungrauem ©efieber weipe glecfdf^n unb auf 
bem Surfen unb J£>alfe ein fol^^er Anflug, ©ie maufern i%li(| 
ein SRaL 

2)iefe SSogel ftnb im fubti^ien (Suxopa ju ^aufe unb be»o^» 
tan bie Reifen ^o^er einfamer ©egenben. ©ie finb fe^r fd^u unb 
»orfidj;tig, lebl^aft in allen »etoegungen, inbem fie bie großem 
Snfefte», befonber* ^ettfdj^rerfen unb ÄÄfer, entweber mit »etten 
@)>rungen ober bur4^ rafcben Stug t>erfo{gen, unb befonber« ZbtxM 
bur4» tl^ten ßar!en unb flotenartigen @efang erfreuen. Tiwä) bie 
SBeibiben fingen juweilen. S|>r SWejl flebt in gelfenrifeen ober 
SRauerlod^eru, tfl t>on 3Roo6 ober (Sradftengeln gebaut unb ent? 



n 

^t 4—5 Udugvöne ©er. 3m St&^d ^^itn ffe oft fo jd^m, 
bafi fte il^ren ^txtn, totnn er in& 3immn tritt, mit toitSntn 
unb @efang begrüben. ^f)t ©efong vereinigt bte @ef£nge mtf)tu 
rer SJCget, bod^ fibertrifft fte bte etetnbroffel bei tDeitem ni^t. 
Sb^e SRaufer f^Qt in ben @et)tember; naä) jBeenbigung berfelben 
fangt fte aui) mieber an ju ftngen. 

2)ic blauen 2)ropn »erben nad^ Srel&m @. 108 au6 gub« 
t^rol unb Sriejl nadfi SQBien gebradE^t, xbo ein ©tflcf mit «0 g(. 
6. 3R. bejal^rt tt)irb. Sn ©teilten finb fte einl^eimifc^e SSSgeL 

7. Ct>ie ^tttg^roffel (Tardus mnsicus Linn.). 2)ie Sdnge 
betragt 9 — 10 3v S5reiti 13 3. ©ie jeicbnet fic^ wr benen mit 
il^r in £)eutfc^(anb (^benben t>ern7anbten Xrten befonberd bur4) il^re 
roftgelben Unterftugelbecffebern au§. 3br l&ornfarbiger 
©d()nabel tjl t)orn bunfet gefärbt, ber guß »eißlid^, ber Jfugen* 
ftern braun, ber £)berf£frper ont)enbraungrau, ber weiße an ben 
^aiafcitcn unb bem Jtopfe etwaS gelbliche Unterforj)er mit bret» 
ecfigen f4)warjbraunen gledfen befeifet. 25ie Sungen feben im 9?efle 
an bem Unterfor)}er gelber au§, aU bie Zitm, unb l^aben bi$ jur 
erßen ÜRaufer auf bem fDhtxlSxpex gelbItdS)e Sangen unb braune 
©pi^fledfen« ÜRannc^en unb SBeibc^en ftnb duficrlic^ f4in>er ju 
unterfd^eiben. 

£)te ©ingbroffetn fommen im 9Sdr} im mittlem £)eutfdS^(anb 
an unb gelten im jDctober itt ftetnen @efellf4)aften tDieber tveg* 
& ftnb SSdlberbewol^ner; bie ftd^ in S>i(!ic^ten ober im Untere 
bolje, »0 l^ol^e SSdume fiel^en, aufhalten, weil fte beim ©ingen 
gern l^od|^ ft^en, auf btrn SBipfel eines ffiaumea ober einem freien 
Xfte^ unb flurjen ftc^ bei nalf^er ©efa^r gleich in baS ^itlidft 
^inab, wo fte fid) fogleid^ t>erbergen. 

Ttxn IBrutorte ftnb fte wenig, auf ber SSanberung jiemltd^ 
fd^eu. @ie laufen mit großen @))tungen auf ber 6rbe uml^er 
unb fud(>en SBurmer, Ädfer unb Snfeftenlarwn> aW i^re eigent> 
lid^e 9lal^rung; tnv^erbfi frefen fte ^aul^ ÜCitU,Müä^^fbtx^ 
unb anbere IBeeren. 



3|r Qefmg nf^Ut in hm fliilbeni wm Stit) hii in im 
3ttU; er ifi flarf, t)oD, <^(4^feinb unb fc^Jm^ unb ^t Crintsc« 
i^n bem 9}Ml^ttgaaf(^lage, XHÜtalb man ftt mt^^ fe^r f(^ji<|t* 
3« SvfiM^^r ifl er für baS Stmmer iu (aut, toei^alb man (te 
att<^ iMV bof genftcr b^ngt 6tc fingen tom SRorgen bi» in bte 
9tadft, nnb in großen ©arten tn itdftgen, bte gegen Sianbtbiere 
gcfcINiftt unb bttr(t> ©ebäfcb gebecft ftnb, nehmen ^ biefe ®tngs 
t>%l tor)fig(tdSi gut burd^ ibre Stimme au9« 

Gie ntfien ia()rli((^ itoei 3RaI in bid^te« ober lic^^teS ®ebiif4^, 
li^S^er ober tiefer, oft in ben SBeg unb Reiben i^r 9le{i inn^enbtg 
mit feilster (Stbe ober faulem ^olje^ ober feuchtem 9{oofe aui. 
3bre 4—6 Sier ftnb Uaugrau, mit fc^maribraunen Dunften am 
fknmpUn ober fpibigm 6nbe bebecft. SRdfnnc^en unb SBeibtben 
lotfen i'tp, ixpl baber ber Sflamt B'xppt. 9la^ert {t(^ ein Seinb 
bem.giefte, fo ertSnt febr ffarf ibr: fif, fif, fif, tfaf, tfaf, 
tfaf! inbem {te um ben Seinb fliegen, 

3Ran fdfngt fte in £)o^nen/ auf ber Srdfnfe, au^ unter bem 
9ta(()tigaUengd[rn(|ien ober mit Seimrutl^en, auf benen 9Reb(n>ur< 
mer fefl gebunben finb. @ie maufern im Xugufl. 3Slan balt 
fit im 9{a(btigaUenbauer mit bem oben befd()riebenen Sutter. ®ie 
beburfen, tote bie folgenben, oiel SSaffer unb @anb. 

& SDte Stmfel, Sd^t^arjbrofTel (Turdos meruIaLinn.). 
Sjl 10—11 3. 9 8tn. rang unb 1« 3- bi« 16 3. « «in. breit, 
£>aS alte SSdfnnc^en ^at einen {ttronengelben Sd^nabel unb Xugen» 
lieber, einen braunen Äugenfiern; bunfelbraune güfle unb ein 
bun!eIfcbn>arieS ©efteber ebne ©lanj. S>ai alte äBeibcben i{i auf 
bem jDberfJrper mattfcbwarj, auf bem UnterWrper fcbwarjgrau, 
bis iur £)berbru{i n^eiß unb roflgelb gefletft. 3e iunger bie U&., 
befto licbter ifl i(ire Sarbe. S)ie Sungen l^aben auf fcbwarjgrauem 
t>Udixptt ro^gelbe ®c^£fte, auf bem rofiforbigen Unterforper 
brfonlicbe fluerffecfen, IDad Jtennieid^en, junge SRAnncben t»on 
ben JSeib(ben gu unterfcbeiben, ift: ibnen an ber Jtel^le einiges^« 
bem auS)uru)>fen, toad^^fen biefe fd|^arj na4^^ fo ifi ber SSogel 
ein SRSnnd^em 



iaub^i^tt, unb t>evbttgt ftc^ fafi immtt fo, t)a|l man ffe fettm 
f^f^t 9ltnr beim Xuffud^en fcer 9la^ng; t9el(|^ in •ffiSrmem, 
3nfeften(at\>en, ^fem, befonfcerd SogeUunb SSMi^oIbetteetm 
befielt/ fommen fte auf freie |>ld[|e mb entlaubte fiSaume. Xuf 
ber <Srbe ma#en fte gto^e @:pränge ttnb eilen bei ®efa^r bem 
nacl^fien ®th&fä)t p« IBeim ©ittgen (t^n fie gern auf Saurn^ 
f)>t6en» SSiele ubermintern bei unS. @ie (eben in bem gcö^n 
ZbtÜt t)on @uro))a. 3n ber raui^en 3iabta^it, l$^fonber9 bei tie» 
fem @^ntt, liefern i^nen bie offnen idueUen oft bie einzige 3taff* 
rung. €!ie erfreuen burcb ibten fcb^nen ©efang, ber bi$ in bie 
9la4^t binein ertdnt^ im Zimmer fogar bei iCerjenücbt Sung 
aufgejogen lernen ge Sieber ipfeifen, wie bie @im))e(. @ie brfiten 
i%(i4) t ^ül, bai erfie Wtal im aSIrj, baS iioette SRal im 
Suni. 2>aa Steft iß oon 9{eifern/!iRoo«, @rai(^almen unb 6i^e 
gebaut/ tnn^enbig mit jarten ©rad^almen aufgelegt unb entl^£It 
4—6 bla^rfine, r^tb^i^b unb rot^braun geßedte €ter. 

9ltM fängt fte in Bobmn, @(l^(agne|en, Srdnfl^eerben unb 
einer Vrt URetfenfaßen, ben man ba^ yoo fie immer ftl^en, in bie 
€rbe mad^t, ittbem man bie ®rbe audflicbt unb \>on grünen 
3migen ben Decfet macbt tmb ibn mit einem {leinen angebun^ 
benen ^tetnd^en befcbtoert; untenbin Cegt man SSogelbeeren ^ unb 
bebient ft^ eine* ©teBP^olje* jum ÄufileUen. Sm 3(ugufl be* 
ginnt bie ^Käufer. 3m Slaibtigallbauer^ben fie be^t)cf;nen/ . muf 
man @anb unb äSaffer ntdE)t fel()(en (äffen. 

tf. ^et totJf^Ü^i^e ^Üt^ev (Laoiiis splnitorqans 
Bech.). Sjl nur 8 3.« Sin. (ang unb 1« ^ 3—6 «in. breit 
iOer £)berfepf uub ißaden beä ^£nn<l^enS i{l b^Kafd^grau, auf 
ber ©ttrn unb an ben ©eiten mit einem fcbtoarjen Streifen, ber 
!Blante( roßbraunrotb/ bie ®cbn>ingenffi|en fcbn^arj^ ber Bä)xoani 
bitiUn VDzx^, toorn fd^toaxi, ber tlnUrforper roftYotb(tci^ w^, 
®^nabe( unb %u^t f^nmi , ber Vugenflern braun. Sad 3Beib^ 
dbtn i^ auf bem £)b«rf5ri)»er grau, auf bem ^anttl roßbraunlid^, 
®<^i0ung* unb ©teuerfebern braun, an bem iDeifti^^en Unter« 



ttOL 

tStptx r<^todr)Itd^ QtmUt. S)te hopptitt SSaufet Hefer SBurget 
bringt nur eine geringe JBerdfnberung in ber 3et4^nung ^en>or* 
2>aS SttgenbRetb ä^ntlt htm M SBeibcbenS, b^t aber auf. bem 
rofibraunen £)ber!dr))er id}wäxiüö)t £luerbtnben. 

@ie lieben mit IBäfcben t>erfebene jDrte, befonberS m biefe 
an freie Dld^e ftoflen unb einjetne i)i^M ober ntebere SSäumc in 
(t(b fcblicfcn- ®i^ lommtn im SRai unb Rieben im ^tpttmbtx 
toteber fort. S)te SRdnnd^en fommen gew^b^i^b ^twaS fruber al$ 
bie Sßetbd^en, unb bie SAmilten bleiben fafi bis jum SBeg^uge 
jufammen. 2>ie alten SScfgel ftnb {iemlicb fd^eu, bie Sungen gar 
nicbt; fte {igen, gern auf freien, am liebflen auf ^ert)orragenben 
bärren äweigen, auf ibre 9{a()rung lauernb, bie a\x6 Stoß?, SRai?, 
Stofen» unb anbern itafern, <|)euf(bre(!enarten befiebt, an^ am 
bem Snfeften, bie fte im S^uge loerfolgen, mit ibnen auf bie (Srbe 
flfirjen unb fte bi^^ t)er|ebren ober aucb an Dornen ^pk^n, um 
fte bei regnerifcber SSSitterung ju geniefen. ®ie greifen aber audj^ 
fletne SSogel an, flürjen fid) mit ibnen auf ben fiSoben, l^alten 
fte mit ben Sfißen unb tjfbten fte mit bem @d^nabel; biefer rAu< 
bertfcben 9latur n>egen barf man fte nie unter anbere SSJfgel in 
bie @tube bringen. Sb^ Sodfton, ben man befonberS jur 9^a^ 
rungSjeit oft.b^rt, iftt^gdt, gdt, gdt, tfd^e, tfd^e! Da» 
SRdnncl()en i)at etgentltcb nur einen erborgten ©efang, ber au» 
&txopf)tn anberer a3$ge( befiebt unb baber mebr ober toeniger 
fcb^n auffallt ©ntge fingen in ber greibeit gar nidt^t, tt)ei( fte 
}u t)iel mit ibrer Sort))fIaniung ju t^nn ^aitn. @te bauen ein 
grofieS 9lefl Don SRooS unb großem unb Heinern ®ra»fienge(n 
ttnb fättern ti inmenbtg mit jarten ©ra^b^lmcben au», ^an 
ftnbet barin 4—7 gelblicbe ober oltoengelbe, afcbgraue, bräunlich 
ober rStblicb gefiecfte @ier; e» gtebt barunter t>iele SSarietdften. — 
Da» SBrib4)en brötet aUefti, toirb aber t)om ^Dtdnndden gefättert 
ttttb brim Hufiit^tn ber Sungen unterflfigt. 

9Ran fängt fte mit Seimrutben, bie man ba anbringt, too 
fte gern figen; man fegt fte in 9la(bttga0bauer, too fte a\x^ ber- 
glet(ben Slabrung befommen, bodj^ bt»met(en S(^if<^/ U^^ rof^». 



AS 

xomad) fit fe^r l^esurtg |fn% unb hübtx Mdf fiefitnb Meii^en, et# 
l&alten, SlE)re SRaufer f^t im 3«nuar mt> gebruar. 

10. 3tMe ^dblerd^e (Alauda arvensls Dnn.)- 25iefei: 
fo befanntt SSogel, ber unS tSgltc]^ auf bem gelbe t)orfommt unb 
burd^ feinen anmutl&igen ©efang, ben er in ben Soften ertöne« 
l&^t, ft4f fo bemettbat tnaäjt unb im ^erbfl a(S Sederbiffen auf« 
getragen »irb, ttfpatt un8 eine naivere SJefdiMreibung. ©ie lebt 
in bem gröfiten Z^tiU t>on Quxopa, bis nad^^ 9lorwegeri binauf« 
@te fommt atö einer ber erjien grül^Iingöfdnger f(l()on im gebruar 
an unb erfreut un8 mit il^rem ©efange. @ie frejfen f leine @ra6» 
«nb anbere Sämereien, StäUt^m unb anbere Snfeften, totl^e 
pe auf ben ©aat» unb frifcl^ geäderten gelbent; ben ©to))peIadfern 
unb ben SBi^en auffud^en. ©ie bauen ein funjllofe§ Kejl rjoii 
®xaif)alnim unb ©raSblattern in eine gefc|)atrte JBertiefung in ba* 
©etreibe ober ®ra8, unb legen idbriidS) 8—3 2Ral 4—6 lang* 
lidS)e, graue, bunfler gepunftete ©er, weld^e baS 2Bei6d[)en aUetn 
ausbrütet; für bie Sungen forgen beibe eitern, 

2)ie Sangarten If^aben wir fifyon oben angegeben unb toxt 
gebenden ba^er l^ier nur no4^ beS &er^en{led[^en$, n)oburc|^ matt 
bie beflen ©änger erl()alten fann, inbem man unter einer fingen^ 
ben &er4fe eine anbere mit Seimrutl()en auf bem dfüdFen, welcbe, 
bamit fte ben Sdufer ni^t befcbmu^en, in angebunbene ^eberfielc 
geffedt werben fönnen, Idufcn l&^U SBenn im gröbja^re fpätct 
&d)mt bie ßrbe bebedPt, fann man biefe ßerdpen an offenen SlmU 
ten mit Seimrutl^en fangen« 

Sung aufgewogen lernen fte auc|^ Sieber ))fetfen, bo(^ be^^at 
ten fte biefelben nid^t fo gut, wie bie «^aubenlerdl^en, unb 
mif4)en oft ij^ren natürlid()en ©efang mit barunter. 

©ttige gelbler<|)en fangen fcf^on im Sanuar ober fpdtet an 
iu fingen } t& ftnb fleißige ©onger. 

3n ber Umgegenb i>on S^oSU unb eei)>)ig werben iSfytli4> 
Saufenbe gefangen, t^erfanbt unb t>tt\p€i% ^an iann fte mtl 
9la(^tigallenfutter erndf^renf bo4^ ifi eS girt einige» ©effme mit 



M)tttiiifdl)fti «Hb ttms ^itft vnttr itn etmb, bnt man in t^« 
ren üBauer t^ut, ber o^ne etangen dm Setfr t)on SetnnHinb 
boben mtt|l, bamit fte fi^ ntd(^t brn itot)f einfielen« fBiel @anb 
iurn JBaben, nm bai Ungeziefer- {u tUgen, mup man ifyxtn ^t^ 
htxi, fo tvie au^^ ben folgenben. 

11« !&ie Sattmc ober igiatbeletd^e (Alaada arborea 
Lina.). SRan erfennt fte an bem weifen, über ben 2(ttgen bin- 
laufenten, ben ^interfoyf umgebenben |)albring; bem furjen 
®d(>t9ani unb bem Seifen an ben @}9i^en ber 4 tt^tn (Steuer« 
febem, »ie biirc^ bie abgerunbete fletne S^mht unb bte l^ormveif^ 
liefen pfe. ®te ifi nur 6 3. 6 Sin. bt» 7 3. lang unb 13 3. 
breit. 2)er (ercbenarttge £)berf5r))er jie^t im ^erbft jtarF ind 
SToflfarbige, unb ber n>etfli(be Unterfor^^er ifl bi§ jur S3rufi mit 
fd^warili^^n Sang^fireifcben befel^t; ber @c^nabel ifl ^ornfarben^ 
ber Äugenflern beHbroun. 2)a§ SBScibcben ?)at gcwo^nlicb f4)md= 
lere bunfle ©treifen am SSorber^alfe, aI8 ba« ÜRanncben. 2)ie 
Süngen jinb an i^rcn roflgelben geberrdnbern auf bem ©berWr^ 
per unb il^ren runbli^en gtedPen am fßorber^atfe fenntlic|^. 

@ie ben)o9nen bte €(b(dge unb Fa()(en ^1% in unb an ben 
Slabetwdribern ©eutfcbtanbö, befonber§ bie bergigen, unb ge^en auf 
bem ®eHrge fajl btd an bie ©renje be§ S^tÄixo\xä)[ti l^inauf. 
Stv^U JSerge, n^enn jte aud^^ nur wenig S^^btenl^ori fragen, xotxf 
ben burcb i^re flotenarttge ©timme belebt, bie felbjl ertönt, wenn 
Sd^nee no^ baliegt ober nocb ttxoai bat)on nac^Fommt; man fiebt 
fte %^6) an SBolfen fd^weben ober auf einem S3aume ftl^en unb 
fingen. <Da8 ßoHe unb S<^^^nartrge beS XoneS giebt t^m einen 
gan) eigenen Sauber, ber felbfi feinem wie Sulu fltngenben SocT* 
tone vx^t abiuf^nrec^en i(l. 23$efer ®efang ert5nt i»om ^drj bt^ 
3t4t unb au(|^ w%enb ber SItaufer im @q)f. unb Dctob. ®o 
mac^^t il^r ©efang an ben erflen frfi^itvgS« ttnb an ben fdji^nen 
^rbflMgtn einen Icrti^en Qkoimd auf ba« Semfitb beS Se« 
obüM^ttif . @elbfi beS 9ta|tt l^st w^ m jenm Q^nben ^te 



@ie lUlftn in fi/Am 9tfcIIf4^aflitt, ytt^xmm ^ aJbtt Im(» 
bti iffttt Xnfunft paameife, ititb na^ ber iBrut ()aUni«(te fti^ 
familienweife big jum SBegguge jufammen. 

@te finb^ bte Dftdnm^' unb SßtniytJi aufgenommen/ item« 
Üc^ fcbeu, nnb brötfen ftd^ bei Xnndl^rting einet @efa^r auf ben 
fi3oben ntebei unb fudS^en i^r bann oft burtb f4)nelle$ Xnffltegeti 
5U entge^^n. @te leben i9tn tietnen 3nfef ten, xotniin wn flei» 
nen ©raSfdfmereten. @te ntjien ia()r(i4^ {»^ei ^aU X>a% erfte 
SRa( fc^on iu (Snbe Wlix^^ foft me bte Selblerdl^en, aber auf 
^läien gemd^nlicl^ in l^ol^eS ®t^ ober unter ntebrigeS ®ebttf(^, 
unb legen 4-— 6/benen ber Seiblerd^e &^ntid)t, aber f ärgere^ ^U. 
Ux gefiltrbte unb beutUc^er s/tfUitt 61er. £)a« 9left ifi metfl 
fel^r wiftecft 

9Ran fangt ffe iufaQig mit ben Serd^en ober im $ru|i)al^re 
bei. fpäten^ ©d^nee auf of|^«n @UUtn mit Seimriit][)en ober bem 
©c^löggarnd^en ober an ber SodPe. 

S3ei aßen Serben, alfo auä) bei biefer, muß gutter unb 
3:rin(maffer au^er|^a(b beS ^aftgS angel^dngt i^erben, fonft fteigen 
fie in betbeS j^inein^ oon ba in ben @anb unb t^erberben jtd^ fo 
bie fiSeine. SSon 3eit ju 3eit mup man aui) ben ju langen 
@porn ttxca^ abfc^^neiben unb bann unb wann bett ®anb an ben^ 
gü^en burcl^ fiSaben entfernen, xoai um fo ndt^iger ift, ba fle 
oft mit Sufübeln behaftet ftnb. @ie bebfirfeH feine @i|9ange 
im SBauer. 

^f)x itofftg mvi^ eine Seintvanbbtife l^ben unb aOe« oft un« 
terTudE^t werben/ bafi ftd^ lein ttnee^fer einnt{ltt; benn bei SSer« 
mel()rung NefeS Ungc^iefit» ^rbon fte tmb ^^^ üu^ bk anbem 
S3%1 mit an. 3fl ein SSoget bai^n fe|r t>o1I, fiedt man i^tt In 
lauwarmen äBein, ber mit ber S^aiftt SSoffir g«mifd(^ ifi/ iinl^ 
ifl er gan) naß/ mdHi man ii^n in ^tn ®tu^n %lamU, bi< 
er troden i% 2)a» ttnge)ie^ gie^t fid^ nun wti bem Stkptx nt 
baS tfOifnere ^oxiOi, boi mm in Stffor femt ati^o^^en (afpen. 
@ie moufem im Suis unb Xugufi. lEfai irffo^fOÜl |l(t a ^i^mt, 
uMb foSen bie e^immg^ unb QMenerfebew ni^ ^ni9/ r# ift «I 



gerat^ir, fie Mäf unb m^ felbfl au«)«)te^en« ^S ^wite !Ra( 
maufertv fte beffen 2)tefer SSogel bringt mit brr äRaufer 6—8 
SBo4ien ju« 

12. !Cie ItaXanbttUt^e (Alaada calandra LinnO« Sfl 
in SItefe unter unfern etnbeimifdden Sercbenarten. @ie i{i furj 
unb btcf gebaut, 8 3. 3 8tn. lang unb 16 3- breit. IBet bem 
alten SSogel tfl ber @cl^nabel l^ornfarben, 3Cugenfiem unb %\xf 
braun/ ber fDbtxKxptx lerd^enfarben, im ^erbfi fkrf in$ Stop 
farbige {iebenb, mit einem roftgelben Streifen fiber bem Xuge unb 
einem weißen %Udtn Dor unb unter bemfelben; bie f4^n)ariüc|)en 
@4>n^ungfebern n>eif[ gefdfumt, bie meifien ber {weiten jDrbnung 
mit weißer @))ige; ber tttoai au$gefc|)nittene ©cbman} ijt fdt^warj» 
lidSi, an ber erjlen @teuerfeber faß ganj weiß, bia jur wtttn mit 
weißer Qpxlit, ber weißli(|^e Untert(Fr)>er neben ber ^el^te unb an 
ben Sßangen braungrau, an ben Xragf^ern grau, über unb um 
ter ben f^^warjen ieo))ffettenfle(fen mit braunen @treif(^en. 
3m 3ugenb!Ieibe gie^t ber £)ber!or))er jiarf in§ 9iof}ge(be^ ^at 
b(aßroj!gelbe S^berranber unb einen b^Qen ^inter^atö, ber Unter» 
iSxptx aber jeigt runb(i(|ie SIecfen axa Stopfe unb einen blaßfcbwar^ 
jen fluerflecf an ben @eiten beffetben* £)a$ SBeibd^en ifi Hetnet 
als baS SRanncben. @ie bewohnen baS fübltd^e 6uro))a jenfeitS 
ber 3(l))en; gleichen übrigen^ ben anbern gercbenarten in ibrem 
IBetragen, t^rer iRa^rung unb ^ortf^flaniung, jleigen ftngenb in 
bie S^o^t unb f^wtUn triUernb unb fiftenb ^odS^ über ben gelfen 
IjKrum; ftnb aber weniger gefeUfcl^afrlicl^ alö bie anbern, unb fo 
ftnbet man fte einzeln ober nur paaxxodft. 

@ie nijten jwifc^en ba^ ©etreibe ober in baS ®ra9, wie bie 
Selblerdden. 31^re @ier feben benen ber SSaixmitx^c febr S^nliö^, 
nur baß fte no(|^ .ein 9Ral fo groß ftnb. 

3Ran gtebt i^nen Slacbtigallenfutter, fte lieben aber aucb bU 
^irfe unb sieben bie SRe^lwurmer ben frifcben Xmeifeneiern oor. 
3^r Son wirb al» auSne(»menb gefd^ilbert. 3n ber @tube ftnb 
biefe Sone aber )u fiarf. Uebrigenft mad^t fte titele ©efdnge anbu 
rer 93%( t£ufc|^enb nadj^. @ie werben fe^r oom Ungeziefer QtplaQU 



13. !&ie ^üUhtnletd^e (Alaada cristaU Llnn.). @te 

tfi fe^r fenntltc^ btxxi) bte fpi^xQt, einet ©renabtrmii^ o^nltd;^ 
^aube, ijl dmi öebrungenem Ä8r<)erbair, 7 3-6 8tn. bij5 8 3» 
4 ein. tang unb 13 3. 6 Sin. bi$ 15 3- breit ®6)nabtl unb 
Sufe ^ornfarben/ ber Xugenflern braun, ein Stxtii um baS Xuge 
unb ein @treif binter bemfelben fcl^mu^ig toti$, ber ganje £)bers 
for))er bol^unbergraft mit unbeutlid()en tiefbraunen S^^cfen; ber 
®^xoani f^marj, an ben betben mittlem @teuerfebern graubraun^ 
bie äußern groptentj^eild roflgelb, bie ^t^t fc^mu^ig^ ober gelb« 
lid)t0ti^, auf itn @eiten mit 1 ober 2 fcbwdrilicl^en @treifen, 
ber &op\ unb bie SDberbrujt graugelbli«!^ ober gelblicbgrau mit 
f4)n)aribraunen &dngeflecfen, ber fibrige VlnUxUx)ftx fd^mu^ig^ 
ober gelbli<|)meiß. S3ei ben jungen jeigt ber £)berfort)er weiße 
Seberf))i^en unb ^or il^nen bunfte glecfen. S)ai SBeibc|ien ift Diel 
Heiner al$ baS SRanncl^en. 

@ie leben in ben ebenen setretbereidE)en ©egenben unb f)aU 
ten fi6) gern in ber M\)t ber ©tabte, 2)i(rfer unb 8anb|ira§en 
auf, jT^en 5fter8 auf ben ©d^eunen unb anbern ©ebauben, auf 
©renjfieinen; «^ügelc^en unb anbern erhabenen IDrten unb fuc^en 
im SBinter in ^ofen unb auf ßanbjiraßen im ^ferbebfinger il^re 
iRa^rung. @ie Derlaffen un§ ben SBinter bixxä) nid^t. Sm @oms 
mer finb jtc 'gern ba, »o ©etreibefelber an SBegc ober freie 
9)Wfee poßen. 3Cuf SSaumen fiebt man fte nie. 

@ie fliegen fajl n^ie bie Jg)aibelerd[^en unb <Sf^neln biefen in 
melen ©türfem 3m ©ommer leben fie paax-^, fpdttx familien* 
n)eife, im ^erbji unb SBinter in !leinen @efellfd|^aften. SlEire 
fleine Jg)aube ^eben fte balb empor, balb fenfen fte biefelbe toieber 
nteber unb mad)tn n^d^renb beS ©efange^ oft brbUige SBewegun- 
gen. ^^x naturlid()er ©efang })at ttxoai glotenbeS unb ILhxotd^^ 
felnbe& ©ie befti^en babei aber eine große dtacf^al^mungdgabe^ 
n)oburd() fte ftdj^ oft frembe ©efdnge aneignen unb babuxöf ni4)t 
feiten ben übrigen fel^r Dorti^eill^aft Derbeffern. ©ie {tngen fliegenb, 
au^ fti^enb. 



80 

3^Te Wü^tünfl bffteW ««$ Snfeften unb beren iavotn, auc^ 
in &imtmtn, befonbrrS tm SBinter. — @te niflen j^ij^rlttl^ 2 9}a( 
in baft ®ta8 oUx (Setreibe, feib|l oucb in 9Ri{}ll)auffn. Sbre 4—6 
beOgrauen ober graumcifen, bunte(grau gepuntteten gier ffnb 
fd>wn )U ftnben. 

3m Sinter fcfngt man fie auf vom &(bnee entblößten, mir 
Gjmereien ober ©etreibe beflreuten Steffen, auf )!eimrutben, um 
ter einem @(^Iagg&rncten ober einem @iebe, Xini) an mit SSoget 
leim befhi^enen SEBaiiena^ren. 

€ie werben febr \>on Ungejiefer ge)>lagt 3 lernen itbrigend 
mebrere Stu<f nad) ber Dreborgel rein pfeifen. 2)ieS mup jung 
gefd^l^en, loobei fte wn anbern ifolirt b<S^ngen muffen, fonfi mu 
^tn fte aucb anbere Sone mit ein. Sß^bvenb unb na4) ber Wlau-* 
fer mu0 auä> ibnen, Yoie anbern SSogeln, baß @elernte n>iebet 
t>orgeyrtffen n>erben, meil fie ti fon|l n>ieber t>erlernen. @ie mfif- 
fen lange unb breite Jtaftge betommen, bamit fte ft(b in ibnen 
redSit ben)egen tonnen; benn xotnn fte fingen, bre^en fte ftcb fo, 
M ob fte tankten. @ie mxUn übrigens febr jabm unb fingen 
00m Sanuar bii 3Cugu{l, bis fte ibren S^berwecbfel in 5— ßSo- 
d^n ooHenbet b<>ben. dteinlicbteit i^ ju ibrer Srbaltung febr 
notl^wenbig, menn fte nid^t burcb boS Ungeziefer umfommen foU 
len. S3eim Seid^enfutter giebt man ibnen bann unb n>ann aucb 
ausgefüllte ^irfe. 

14. '^et f&aumpiepet (Anthus arboreus ßech. AnL 
trivialis Llnn.). @etne gdnge betragt 7 3 bi§ 6 gin., feine S3reite 
11 3. 9 Sin. bis 12 3. 4 gin.^ ©aS ^erbftflejb: 2)er ©cbna^ 
bei ^oxnfaxbtn, oben unb t)prn bunWer, ber Äugenflern braun, 
ber ganje jDberfSr))er gelblicbolioengrun, mit fcbwargbraunen gan^ 
gefiecfen, fiber ben Xugen mit einem, auf ben ^lü^tln mit jwei 
gelblichen Streifen , bie fcbwarilic^en @(|^n)ung* unb @teuerfebern 
^eaotit>enfarben gefdfumt, an ber aufern @teuerfeber größtentf)eiIS, 
an ber imetten in einem feilfdrmigen ^kitn meiß; ber gelblic^ie, 
an bem SSaucbe meipe UnterfSr))er, neben ber Ae^le, auf bem 
itopfe, ber SDberbrufi unb an ben Seiten mit fc^^marjen gdnge^ 



81 

flffrfen. i>a^ %rü^l\ns^Ut\\) ttfö^tint, ia t(ire Käufer ein* 
facb ifl unb in brn ®pätfommtt fäUt, bidfffer, aber bie Streifen 
om aSörberWrper t>euttid)tt. ©ei ben Sungen ijl bet UntttUt* 
per n>etger unb mit me^r bunfetn ^ätn bereit. * Seibe Oe« 
fd)tecl&ter ftnb f6)t0ti ju unterfc^etben. töttf^m nimmt ^iet 
3 Unterarten an. Klle bewolj^nen bie <S(^ldfge unb freien 9>{% 
bt« in ba« mittlere SRorwegen hinauf, immer* fo, baf ein D«ar 
neben bem andern feinen @tanbort ffdxtn&ixQ bel^auytet. @ie 
fommen im Vpril an, xoo man fU iuerfl auf SBiefen unb in 
Saumgarten antrifft, t9o fie ftnsenb mel^rere Sage auf ®c|ildfgett 
unb an IDrten fi(b ()erumtr<tb<n, el^e fie ju i^ren erut))liS|en fldf 
begeben. 9ta(^ ber ©rutjeit ftnbet man ZU unb Sung auf %tU 
bem/ in Araut^, Jltee« t»nb 9Mibendcfern, auc^ auf Jtartoffel^ 
^ücfen. @ie t>er(affen un^ bann im &zpt unb £)ct. dinfilä). 

@em taufen ^e unbemerft im @rafe unb in JtrSutern um^^ 
1^ex, titegen auf SäSumt^ auf bereu @yi^n ober frettn Btvetge 
ge fld^ fe^en. @ie fuib n^entg gefellft^aftli^» SBeim bogenfSrml» 
gen Xufßiegen laffen {fe getp^l^nlic^ einen p^ptnitn Son f)9tm, 
m^l^tx ber obige 9lame. Xm JBrutorte ftt^ fie gar ntc^^t fij^u 
unb fitrd^ten wenig bie StadbfieUungen. ®ie leben t»n fUmn 
Jaf^rcl^n unb anbem Snfetten unb beten Sart)en, bie fie auf ber 
firbe fucben. 

3^r @e{ang l^t eine entfernte Vei^ticbfett mit bem 9dila^ 
ber ßanarienodgel , Hingt aber biet angeneK)mer ooQ unb fd^ftt 

Ikr Pieper fleigt jwitfct^ernb in bie ^e unb Idfft ftdi^ 
ftbfagenb auf einen ffiipfel ober fiSaumjweig nieber, m er ben 
®efang ftl^eub ooQenbet^ oft fin^t er au4^ erf}, tt>enn er au$ ber 
Suft berabfleigt. SStet^nen metrrere 2)t£nn(^en nidit xoüt wn einom 
ber, fo flingt a rec^t f*ön, wenn biefe mit einanber wettetfem, 
«cm April bi« Suli ertönt i^r ©efang an bem ©tanberle. 

^a§ 'JUjl \9 im ®rafe in ^eibelbeerftrauc^en unter fteinin 
jSSitfc^n unb an a^nltcben IDrten fo oerfteift, baf man ti fo Irid^t 
ni4>t ftnbet, mnn ni^tt ber äufaU ober bai S^in-^ unb .f^erpegen 
ber »jfgel tt etwa berrdit^. £)ie 4— d Cier ftnb nod^ C^reM 

4* 



»et feiner etftett Vtt rit^df, f<^n bttnfler getnafett; 
bei Ux {weiten rot^dran, bnnfter geflrtc^elt unb ge^ 
fletft; bei ber britten enbttd^ rot^graubrunn gefUcTt 
nnb detuf4it. 2>ie Wten lieben ibre Srut fe^t. §ßtx TtmS^ 
nmg einet ®efa^ loffen fte, in ber 9t£^ beS 9tefteS W Sanm^ 
3n>etgen ft^nb, einen AngfHic^ JHageton, tote fib, fib! (ttn» 
genb, b^ten. 

SRan fangt fte auf Ztdttn mit feibenen iUebene<Kn, bie 
man in bie*'Sttir4^en fteOt, ober »enbet bad ®te4^en, wie bei 
ben gereuen befc^teben, an, au«^ ftetft man auf i^e 8ieblingS#. 
ft^ Seimrut^ ttnfere ^aOoren fangen fte bisweilen beim Ser^ 
4ienfiret(^en mit in ben 9lad(>tne^n. 9latt ffSlt biefe JBIfgel im 
Sßanet, wie bte Serd^, giebt i^nen aber eine @ibftnnge. 

15. ^tt 9II)ieilf[iie»0(|eI (Aooentor alpinis Bedist 
MoUc alpinii' Linn.). 2)iefer Sogel ifl 7— 9 3* lang unb 14— 
15 3. breit Set ben Wten t{i ber Unterf((^nabet grffKentbdtt, 
ber obere braune am Stanbt getb, ber Xugenftem br^unltd^, bie 
g&fie gelblich b^rnfarben, ber afd^graue jDberMr|>er ^t auf bem 
SRantel grofle braune SCecfen, bie ®d!>wungs unb @teuerfebem 
ftnb fc^waribraun, bte lebtent mit weisen @)>i^nf[e<fen$ auf bem 
SPgel flehen 2 wei|ie Stuben; bie weife SU^U ^t braune 9to' 
i^l^tdtn, ber afd()graue VLnttxWtJptt an ben Seiten rot^braune 
iSni^fltätn. S>te Sungen ffnb auf bem jDberf5r))er grau mit 
rofigelben unb fd^wdrjßc^en 3(e<fen befe|t, an ben fc^watibraunen 
©cbwungfebern roflfarben gefantet, auf bem fjlögel mit 2 ro|t* 
gelben Sinben unb an ben @teuerfebem mit rofigelber @))t|e ge- 
giert, ber Unter! jr))er roftgelb, grau unb graufdS^war} unterdnam 
ber gemtfdl^t unb geffedTt. SBeibe ®tf6)Uö)Ut ffnb f4^wer ju un» 
terfc^eiben. 

®te bewol^nen im Sommer bie l^ol^^n ®ebtrge^ bte &ttJim, 
wo ber ^ol^xonäß anfeixt unb ber ewige @^mt Mä) nic^t an> 
ge^t, am ßebflen bte Seifen, auf benen fte gern ft^en unb fingen. 
«« ftnb gefeUfdlKiftlic^ »«gel, bie ftd^ na<^ ber »rutjett in Rel^ 
mxn ober grj^pern beerben iufammen^alten, wobei fte fe^r fd^eu 



ttitb mtuf)i6 ftnb. 9lut ter <S(^\m iti firengrii 9Btnter$ treibt 
fit ^on itmt ffOf)tn @egenb in bie X^ättt l^rrab. 3>r ©efang 
tft ft^r angenehm unb l^t mit bem einet S^Iblentie grofe Xef^n^ 
ft(^(ett 3IE)t gfNfton flingt wie: )>trt/ ))rrt! 3nt ®i>nimei 
beflef^t ifire 9ta^ning in Jtifern^ au^ anbent Snfrften unb beren 
San>en; im SBinter auS ^Beeren unb Sämereien, ^fft bon 9too6 
ober anbern ©toffen gebaute« warmeS 9le{i ift in Selfenri^en t^er« 
-#e<ft ulib ent^it 4—6 biavidtjSxdi^t (Sier. Sie SJfgel fängt 
mm mit Seimrutl^n unb @arnen burd^ |)ittfe bcr SoA>JgeI* 

@ie ffngen flei^g bi« in ben ®tptbt, (hinein unb f)>ringen 
babei gewd|^nli4^ uml^et, maufern i&^xlidf ein $Ra{ unb i»at 
gen)o(^nlt<^ Den ber S^Htte @e)>t. bis jDct. S>tefe SSJ^gel «erlangen 
im ^äfig Diel @anb unb SSaffer jum fßaUn, au^ eine &ii^ 
fiange} bann unb tt>ann mup man il^nen audj^ bie 9l%l Derfdj^neii 
ben^ bie oft ju lang wa^^fen« @ie etl^alten Slat^tigaQfutter, Der^: 
fc^mfi^en aber aud^ ^irfe nid^^. 9Re^(mfirmer lieben fte fel^r. 

16« ^a^ Sßtot^e^l^tn iSjtv. rubecula Latb. Moiac. 
ffüb. Lfarn.)* S>ia fo befannte unb beliebte SSJFgeldi^en mit feiner 
tPtljtn ^el^le unb Ütnft, feinem oliDenfarbenen Sbertdrioer unb 
feinen großen tiefbraunen Vugen, bebarf feiner ndf^^ern SSefc^reis 
bung^ ba ti in ben @tuben ber @tabter unb Sanbieute Stiegen 
fingt unb bur(|^ feinen ®efang erfreut S>ie jungen l^aben einen 
oliDengrauen, mit mattroftgetben Sd^aftfledfen unb brdunli^^en 
®)l>i^nfanten befe^ten £)berf0r))er unb einen mattroflgelben, nac|^ 
bem IBaudt^ ^in n)eiflt(|ien^ braungrau htfptiliUn Unterf(Fr)9er. 

S>iefe ISogel gefien hii j^odj^ nacb iRom^egen ISitnauf unb be- 
looli^nen ben größten S|^il Don 6urof>a. @ie lieben am metjlen 
foldl^ ©teilen/ an benen Ijoljt Ißänmt in 2)itfid^ten, niebrtgem 
@tangen:» ober Unterl(iolie jie^en^ bie baumretd[^en %l\x^', Söadi* 
unb Seidi^ufer/ au^ bufd[^rei4^e ©arten. @te fommen im SiRdrj 
unb X))ril unb Steffen im Octob. tt>teber fort; nur fel^r n^enige 
bleiben. Sl^re 9Ieife madt^en fte bed yiad^t^, to'u fafl alle 3nfe^ 
tenfreffer/ unb fuä)tn am Sage il^re 9lalf^rung an |)edfen unb ©e- 
bfifdi^en aUcr Xrt^ unb erfreuen burdj^ il^ren muntern Sodfton 



8a 

it)t)tt! bm Btob^^ttt. ®ie fe^n ft<(^ gern bei t^rem f[^5nm, 
fUtnibm, ixtnAid) abwe<bfe(nben fkfang, ben fte bis in bte ^a^t 
iH^n U^, auf bte epilitn ber fBüumt, unb flfitjen ftc^ bei 
omij^ember ®efa^t pfdlf^^nell in bid^M Gebfifib btnetn. Son 
btefcm l^^en 6t<se lauem fte ait(b auf Snfetten, a» tbrer.^aupt' 
no^vung, au(^ fu^Kn fte beren iavotn auf. 3m ^erbft freffen 
fte gern Seeren. & finb muntere fSS^tl, bie ftd[) oft, wenn fte 
%en emfton b^^ren (äffen, nieberbficfen. 2)te Slfiget tragen fte 
flete neben bem ®d^n>ange. @ie fliegen fcbnell, bo<b ni(bt gern 
loeit Znf ber (Srbe ^üpUn ffe mit großen @))rfingen unb ftnb 
fc^ Sanffiii^tig, wA man bei benen in ber ®efangenfcl^ft in ber 
Citttbe Iei<^t beoba^iten fann. 3tt ben 6tuben nmberfiiegenb, 
werben fte fel^r jal^m, fangen Stiegen unb bolen tbre 9la^rung 
iM)m Stftbe meg. 2>ie Sltaufer fSOt im Xuguft, ba f(^n>eigen fte, 
fenfl ftngen f{e bad ganje Sa^r IS)tnbur(b. 

®te madS^n iÜftU^b * Sruten, bauen ein artiges 9{eft t>on 
SRooS unter ein fiberb^ngenbeS 9{afenflfidF, ober itt einen bohlen 
Gtoc!, immer fel^r Derflerft, unb legen 4—7 gelbli(b weife, rftb» 
li^ gefletfte @ier* 2)ie Sungen locTen fte mit tinem (anggejogeir 
nea: {ie^! 

Zm ^uftgflen fangt man fte in ®prenfe(n, bte ibnen aber, 
«oenn f{e )u fhaff ftnb, bie Sfi^en jerfcblagen. @ie fangen fiä^ 
cudf in Sobnen, aui) auf bem fBogellf^eerbe, am beflen mit geim« 
rutl^en unb bem @4)(agg(l[rn4ien mit üKeblwiirmern. :Dteienigen, 
weI4^e ibre ZSnt am I^fngflen Rieben unb mit einer Zxt Scbluß- 
^op^ enben, fInb ixt gefd^a^tefien. 2)aS SRdfnncben itx6)mt ft(b 
burc^ feine braunen %ü^t auS. 3m fBauer bei 9{ad^tigaQfittter 
unb gel^frtger ®elegen|^it jum SBaben fo wie baS @treuen t)on0anb 
in ben IBauer erl^Alt tbr Seben lange. 

17. i^M Wautt^l^tn (Sylv. tuecica Latli. MoUc. 
suec, Lbm.). tiefer Söget jefd^net ftc^^ in aQen Jtleibern wfx 
aUen euroy£if(|^en JBogeln baburcb auS, baf ber @(btoan) an ben 
beibett Puffern @teuerfebern binten roflrot^, t>orn f(bn>arj tft. S)ie 
Wnge ifl 6—7 3. unb bie JBreite 9--i0 3- 8 Stu. JBre^m 



9tebt an 5 üerfd^iebette Xrter an. S>oif If^hm i^i oUen tt«* 
fen Xrten bie Stdmidt^en im S^^jaf^r eine ))to(^tt8 btaue Sttl/IU, 
auf if^r aber einen «errdi^tebenen @tem. 2>ad SSeibctKn liat ^inc 
Q^ei^iicbe, ton fct^arjen S^edfen eingefo^e SMflt nnb gnnu 
f^den an bem xoti^üä^n UntixUtptx. 2)ie untermanfarten Sun« 
gen {eigen auf bem £)berfär)>er unb an bee f(bn)ftrili4^n X^U 
gelbe @(baftftretfen unb tm-mannluben @ef(ble4^e einen tot^- 
gelben «ftebtfletf. 

@te ben>obnen ©cbweben unb 9{omegen, bitten fkb an 
n>affeerei(ben, mit ©ebüfcb bewacbfenen @teUen auf, wanbemir 
bocb foQen mebr SBeibd^ien alS Wt&anöten bunb iDeutfdl^anb nnin* 
bern unb ftnb bidweilen aucb bei unB gef4M)ffen. ®te fingen fa 
mannicbfaltig, bafi man {te norbtf(be9lacbtiga(t nennt St^re 
9labtitng befteli^t in J(ifetd^en unb anbem Snfetten unb beren 
iavmt. 2)ad 92e{i ftnbet man loon 9toD« unb ®tatlbUitUm im 
®ebufcbe, aucb im &ttxtibt, mit 4—6 blaugruneif, tebmrot^ ge» 
^unfteten (Siern. 

^t Dociton iji ein eignet Dfeifen unb ein tiefeft: XaS, 
tadl bQ& bem ber Smfemucfen abnUcb füngt Sie fiSIoiifebld^ 
werben alle leicbt ^a^m, fo bafi fte bie SRebtmurmer auft ber ^nb 
nehmen, ^an fdt^t {te am Iei<btefien mit bem @(b(agg{mc^n, 
an beffen äunge ein ^aar tebenbige SReblwürmer geftedFt werben, 
ober mit Seimrutben, an benen 3Rebto&rmer befefügt finb« 

2>ie SSUufebldi^en verlangen guted. Butter ^ ^Ut Sage 
einige SRebtourmer unb üieled S93a{fer jum iBaben; audj^ burfen 
{te, weil fte gern gerabe auslaufen, in feinen tu fuijen iCaftg 
gef))errt werben. 

18. ^et %ßlbe.^ltoU ^HktSf^ogel, ®olft»trof|iel 
(Orioltts ^albaia). S)iefer fcb^ne befannte SSogel ifl 10 ä 2 bis 
10 Sin. lang unb 17 3- 9 ^in. btd 19 3. 2 &in. breit. 2>a< 
alte 9R£nn(ben ifi ein px&6)txQn SSogel. 2>er ©dj^nabet i(l braun, 
ber Xugenßern bunfelrotb, bie %xift bleigrau { ber f^^war^e glfigel 
bot einen gelben %m, ber @<^wani ift m ben beiben mittlem 
Sebttti gant, an ben ttbrigen bieten fc^warj, Dorn gelb, ber 3ä^ 



g6 

gel f<|i9ar)/ ba» §o^nit Abrige @efiet>er |)Yd[<(^tg goltgctb. €rft 
im Mtttn Sa^re |)rangt bod ^Mnndfvx in feinem ^rac^tgefteber. 
2>ic 3nngen ftnb tiadt ten ®ff4^(btern n\i)t gut ju unterfc^ei« 
toi/ itnb ffe jetgen no(|^ mattere Sarben aU bte alten Sßetb(^n. 

@te braten in ben Saubl^oljem unb ®arten Slorbbeutfc^- 
Ianb<; rS ftnb idttnt, fluchtige unb Huge üi^tl, bie ftcb immer 
in btcl^ten 3weigen t»erbergen unb in furjer 3eit grofie SSejirfe 
bunl^piegen; batb ftnb fte ba, balb bort, fafi immer |^od^ auf ben 
fiaumen unb babei fo Dorff^^tig^ baß man tbnen lange nacbfeben 
fann, ebne ffe anberS als im S^uge ju (eben« @te fommen ^pät, 
aSttte 9Rai, unb iKrlaffen un^ fcbon n^ieber im Xugufl. Xm 
b^uftgflen finbet man ffe in fhubtbaren, mit S^lbboliern^ fcbJ^nen 
iBaumgdfrten ober baumreidf^ Slupufern Derfebenen@egenben; in 
ttd)t gebirgigen @egenben ffnb ffe gar ntd^t. Sbt S^ocfton ifi ein 
unangenebmeS ©elreifcb^ bagegen t>erbient ibr ®efang SSemunbe^ 
rung/ unb ob er gteidi^ menig Xbwecbfelung ^at, fo iji er bo^ 
DoQ/ laut unb jljftenartig^ toomtt er eine ®egenb belebt unb in 
btm SBonnentonat jur Sreube ftimmt UeberaU werben fU freubig 
empfangen unb man ^t ani ibrer @timme fpa^b^^f^^ Flamen 
berau<g^funben, M: ^xx wn ißüow, iBier boten/ auSfaufen 
mir boten u. bg(# ^edi^ftein i&iflt einige 40 biefer Flamen auf. 
JDa« Seib4>en pftift biSmeilen au(^* @ie leiben nid^t gern ein 
anbre« fMfrdi^en in ibrer M^t. 

3&re i^aut)tnabrung bejlebt in Siaviptn, befonberd ben gru» 
nen, bie ffe Don ben üBaumen ablefen. 2Cu|erbem frefftn ffe Jta« 
fercben unb onbere Snfelten, bie ffe au(b t>on IBaumen fu4)ett, 
im @)>d[tfommer torjäglicb ^irfcben, baber ber 9lame Jürfcb* 
bogel, bie ffe mit großer iBebaglicbfeit unb fe^r breifi inSRenge 
»erjebrenj nur fdi>iefien mit ber glinte fann ffe jurücfweifett, in* 
bem ffe ben ganjen Sag freffen* SRaufern meifi in i^rer Xb» 
toefenbeit. 

3(yr fänftlicb na)>fformigeö SRef! ifi jn^ifdi^en einer ®abel auf« 
gebangt, di beftebt aus SSSoQe, ®radblättern> ou«^ au« SD^oo«; 
16 bangt wie ein üBeutel iwifcben ber ®abel, m^ bie Xlten füc» 



8? 

genb um bte 3n>etge totcfeln; tS tfl ftl^r feft unb Ufft ftdl^ nU^ 
fo lei^t ^erabjteben. SRan ftnb« rd auf S3irfen^ Sieben, efpeti, 
2rf))feh unb attbern laubtragenben SSäumtn, ftltm auf iEtefern, 
in einer ^öf)t t)on 4— 30 @IIen. S>ie 3—5 eier, bie baS Setb* 
c^en allein ausbrütet, i^ben auf tvet^em ®runbe einjelne braune 
glecfen, 

2>iefer fc^laue Segel ijl f^fwer iu fangen, tttoa auf J(tff(t|» 
bäumen / bte er oft befucbt/ mit Seimru^en ober ©prenfeln am 
92eße bei ben jungen. Xn bie ©efangenfc^ft gen^^^nen ff^^ bie 
ZUen nur fcbn>er. Sung aufgewogen lernen fte Sieber |)fei^n, 
werben fe|^r jal^m unb bie 3R&nn6)m erbalteif auc^ naä) bem brtt« 
ten 3abre bie fdjione bo'd)gelbe garbe ibreS SSater«* 

2>iefe S$Dge( verlangen guteS 9lacbtigallfutter, öfters jur Vb« 
n^ed^fetung Obfi unb im SQ3inter .aufgequeHte <|)oIlunberbeeren/ bte 
fte auc^ frifd^ gern frefen. ®te muffen gut abgewartet toerben 
unb öfters ft^ baben. ^S^ren JCäftg mup man fel^r oft reinigen, 
ba fte fe^r oiel Ungeiiefer f)abm unb atö auperorbentli((^e Sreffeo 
bte immer am S^^^^troge weiten, t>iet Unratl^ macf^n. @ewobnli(^ 
fangen fte erft im SRarj an fi6) ^5xm ju laffen. ®egen Äbenb 
ftnb fte meijl fel^r unruhig, woburd^^ fte ft<^ bie ®4)wungs unb 
6teuerfebern jerfc^lagen, bafier fte audf^ 3(benb6 bebecft wen 
ben muffen*' 

19. 2&er aSSaffetfd^tv&l^er, ^afferfiaar (Cindi» 
aquaticus Beclist.). 2>iefer SSogel l^at ein ben S93affert)ogeln i^n^ 
lxä)ti, fet^r bi^^te« ©efteber, wa$ ilS^n in ben @tanb fe^t, wie ein 
SEaud^er unter baS SBaffer }u fa|^ren unb auf bem fiSoben beffel« 
ben weg)utaufen. SSon ben i^^m fonfi al^nltc^en Segeln unter» 
fd^^eibet er ft(^ burc^ einen furgen ©c^wanj, einen bunfeln jDber^ 
Uxpex unb weifen S3orber^al& dt ift 8 B* bis 8 3^ 8 8tn. lang 
unb 11 3. Sin. bis 1« 3- 2 Sin. breit. S3er @4)nabel ifl ^orn-- 
farbig, ber 2(ugenftern b^Ubraun, bie Supwurjeln l^orngrau, ber 
£)berfo))f unb Jg^interl^alS fal^tbraun, ber äbrige S>bttHtp€t fdttoixi^ 
tid), auf bem fRüdm unb JBfigel mit breiten fi^war^en Seberfan- 
ten, ein IRing um baS %uge unb ber SBorberl^alS weif, bev fibri* 



geti^ braune üniUxUtptt m ter Sntfl am ^{len. sDo^ SBctb^ 
4^n tft gmjilwfidb (^cBrr^ aü btf SRaniut^n^ itnb bte cmiolriacn 
füiü fmb lut^ter, oU bte mtlftiS^n^iu. Sang t{l ber 8a]%e 
fDbtdötpn fcl^teferfarbett mit f4^tDir)Hcben Seberranbem, unb ber 
mtb^weipe Uoterfjfr^er mit f^wätißät^n @eitenraiibem befei^t 

@ie wohnen an |^en ©ebirgtodffTent ber alten SBelt bt$ 
bo4^ in 9lonpegcn binanf , unb lieben befonberS fol(be Sää^t unb 
Sluffe, bie febr ßeinig, mit fiSaumen eingefafü unb wn Soreüen 
bemobnt {tnb. 2>a biefe üigtl nun'ibre 9labning in einem gro^ 
^ Umfange iufammen fucben muffen^ fo brau^K» fte einen wei- 
ten SSejirt unb ftnb bal^er nirgenbö ^uftg. 

@te ft^en gern auf @tetnen^ beobadl^ten t^on ba auS bie fte 
umgebenbe SBBafferflacbe unb fangen ni4^t nur bie auf ber Dber^^ 
flädfc f(^mimmenben aSaflerinfeften unb bie auf fte gefaOenen 
SRücten unb ^tt, fpnbem au<|^ bie auf bem ®runbe ftcb iei^ 
genben, mie ouc^ (leine gifcbe mit meler ®ef4^i(!li(b(eit ^e fturi» 
i/tn ftc^ mit großer @i(berl^eit in baS SBaffer unb fommen ouS 
bemfetben, oft aucb auf einer anbem @telle mieber jum SSorfcbein. 
Zlfx Sbtg iß fcbneU, fafi gerabe auägebenb, nicbt meit, uub ^ur» 
jen {t(^ oft gteid^ auS ber Suft in baö SSaffer, laufen eine @tre(fe 
auf bem ©runbe n>eg unb fommen am Ufer wieber ^um SSor» 
fcbein. @ie fcbwimmen fetten auf bem SSaffer umbef. Sb^ bicb« 
ta, angefettetes ©efieber Uit baft SBaffer oom (Einbringen ob. 
& ftnb fcbeue unb Dorft4^tige SJCgel, bie fdi^toer ju fc^ieflen ftnb. 
flierben fte fiarf Derfolgt, fo. oerbergen fte ftd^ jutoeUen in Ufer^ 
boblen unb unter große @teine. jDie 3ungen bütfen« ftcb nod^ 
Xrt mehrerer SSa{fen> jgel, wenn fte im 9lefle beunrubigt werben, 
auf ben ®runb ber ©emajTer an, um fo ber ®efabr ju entgelten. 
@ie baben einen angenelj^men ©efang^ ber, auS me|»reren ®tt^p^m 
ht^t^t unb pm S^beil föfint tooUe Z&nt bat. ^i)tt^ ©efangeS 
unb artigen {Betragend wegen loet^ienen fte im 3immer gebalten p 
werben. Zm fid^rfien erreicbt man feinen ^xozd, wenn man fte 
in einen großen mit @anb t>erfebenen iCaftg bringt, if^nen ein gro- 
ßeS ®efiß mit SBaffer l^^infe^t unb in bajfelbe tebenbige SRel^U 



5» 

wfinner, glieflen unb anbcre Snfeften unb s<^ng f leine Sif*e wn 
ter ®r6fe emcr ©terftiötet wirft, unb fit fo ita* imb m^ an 
bai 9?a^ttsatlfutter gemSl^nt. S>o6) gelingt cS ntd[^t bei allen. ^ 

SlS^r Slejt beftell^t anS ÜRoo«, @rii«|Kitmett unb ©raöblfttetn, 
tyit eine nat$tlt4^e unb funjHtc^e 2)ecfe, ijl gut gebaut/ feilet warm 
unb unter ttberl[)angenben Ufern, in gelfenriften/ auc^ in ben ©dbau^ 
fein alter 2Rfil^lrlber angebrac^^t. & trd^iit 4—6 reinweiße eier, 
toeU^t b<a SSetbc^en aUein auSbrfitet. S3eibe Altern föttem aber 
bte Sungen gro|l/ ®ie madj^en iälftlid) 1—8 fiSruten. 

©er Sang s^Wtt)t mit geimrut^eu; bie man ba anbringt, 
n>o bie SSJgel gewS^nlid^ ju ft^en )>flegen, bot^ mfiffen fte ftarf 
Ibefefttgt fein, bamit fte nic^t mit benfelben in^ äBaffer fallen. 
SRan bittbet einige SRe^lwfirmer an biefe Sfut^en unb treibt, bie 
fB5ge( bann baraüf M. 

SO. S^er Sauttfottig (Tro^lodytes patidaius auct. 
8y\v. trogi. Lath. Motac. irog-lodytes Lfnn.}. tiefer Heine aß* 
bdCannte Spgel ifl nur 4 3. 6 bid 10 Sin. lang unb 6 3* 6 bid 
9 iin. Ixtit (Schnabel vm^ pße ^eD^^ornfarben, ber DberKefer 
ift bunfler, ber Jfugenjinrn traun, ber rotbraune Oberfarper i)at 
vom jDberruden an, aud^ auf ben turjcn %lä^ttn un^ Sd^roantt 
ii)ro&xif\ä)t £luerbinben, fiber bem Xuge eine graumeißlid^e gin«; 
ber roflgraue Unterfcfr))er ift tangS ber '^ttte l^inab hellgrau, an 
ben Letten, bem SBaud)e, 3(fter unb ben Unterfd^ansbedfebem 
mit f^^w&rjlici^en unb einigen weif tid()en fluertropfen befe^t. S>ad 
9Beib4)en ift wenig' bom iSlannd^n unterfd^^ieben; bie un\)ermau« 
ferten Sungen ftnb auf bem £)berfi$rper ein wenig, aber fofi auf 
bem ganzen UnterfSrper, bod^ fd^wdfc^er alö bie UlUn geflecft. 

S)ieS niebßc^e SB5geld()en fann wegen feiner reiten ;eefiebe' 
rung eine i{emlid[)e J(alte ertragen unb ifl ftetd, wenn a ifym 
nid^t an 9la^rung fe^U, munter unb luftig. <Sd but^frie^it mit 
emporgerichtetem @4)wange alle 2;5äfct unb SSinfel mit gridfter 
©enmnbtl^eit (bie SSlänber nennen ilgin be^^alb ben Staufebru^ 
ber), ppft fe^r gefd^idEt auf ber @rbe unb in bem ®^äf4^e u$u 
f)a, büdtt itd^ oft nieber unb fliegt fc^nett uitb flattemb ntur fürte 



etndfen. Cr \ß!A f[4> immer me^r oxa »oben auf, außer »eait 
er fttigt, ttw« er meijl «uf ber @|>ifee ober bem ®i»>fel eint* Säumet 
t^erru^tet; feine @ttmme iß fo fiarf / baß mw ft(^ faum nberjetu 
gen fann, tote ein fo tleiner Soge! folc^e laute SEone ^ert>orbrim 
gen fann. @ein ©efang l(^at mit bem @(i^lage be$ 6anarient>ode{$ 
tiel »e^^nli^eit, bo^ Ringt er Jieblidber tinb erfreut um fo xsiifyc, 
ba er fc^on an ben erffen fc^foen %Oi^vx be$ Sebruar ertont £)er 
Sorfton Ringt wie: rrrr, arrrrr! Sft ba« 2»5nnd^n rec|^t j^i^ig, 
fo breitet e« beim @ingen feinen @(^nKin} fad[^rf jrmig Mi. 2)iefer 
Sogel (ebt t>on 3nfe!ten Derf^iebener üxX, tl^ren Siem unb Karten, 
aucb Reinen @amereien. 6r fu(bt bie« fiberaH in Stilen unb JClfif^ 
ten auf, nimmt fte t)on tobtem •^olje unb t)on ber€rbe weg unb 
finbet bie )>erborgenften Gierci^en. @eine 9Raufer fallt im ^Cuguft. 

2>te 3Ctten fdfngt man mit auf bem SReifentanj, mit bem 
JMoben, in ©prenWn, »o fte f!(^ iebo^ leic^jt bie Sßp^« i«^* 
fd^agen, im aReifenfajien mit 9Refiln>örmern , an Seimrutl^n, mit 
berglei^^en t>erfe^n, unb mit bem @(^laggarn(|^en; bodS^ gen>ol^nen 
ffe itcb f^^n^er an bie ©efangenfcl^aft unb an baS Setter, ftnb aber 
f^enltd^e ©jnger. 2>ie jungen (ajfen ft^ (ei^^t mit Xmeifenetern 
auffuttern unb werben außerorbentlid^ jal^m, fingen aber weniger 
f(b5n, a» bie alt gefangenen. 

@ie nifien ifi^rlidf^ 2 SRat; ba« badFöfenformige, mit einem 
<Bingang«l0(^e t>erfe^ene 9{efi i|i t>on 9Roo«, feltener t>on @ra«s 
l^(m(^en unb ®ra«b(d[ttern gebauet ^ tnwenbig mit Gebern auSge» 
füttert. 9lan ftnbet e« an t>erf(^iebenen £)rten, gewjl^nli^^ fel^r 
i>erftecf t. 3n ben legten Serien, bie id^ bei meinem wertl^n Sreunbe, 
bem 9>tof. 91 au mann, jubrac^te, wie« mir berfelbe ein fol4ie« 
9Uft in feinem ©arten; e« war m einem Pflaumenbaume/ ben 
ein (S))l^eu^ unb ein SeinflodF umranfte, fe^r ffinfili^ angebrad^ 
unb fo l^inter bem Saube unb ben 3weigen oerfiedft, baß man e« 
fo leidet XiXikji ftnben fonnte, unb babei war e« fo niebrig, baß, 
tarn bequem l^ineinfab- ^<fXi finbet 6—11 weiße, fe^r wenig 
rot^ gepunf tete ober befpri^te ©er, weldE^e ba« SEBeibd^en aKein 
au«brätet, to4^ tl^It ba« SRdfnnd^en bie 6rn4fl^rung ber Sungett 



61 

mit ifm. £tefe wxU^m er|t vSUxq psge bai 9left^ unb Caffeti 
fUf no4^ etne Seit lan^, oft neben einanber fi^mb, t>cn i^ren @W 
tevn fättern« 

3l^t lautet ©efand l^at einige. %el^n(id[)feit mit einem fanften 
dammw^^üidflai, i)at aber in ber ÜRttte einen fe^r fd()on pten» 
t>en Sri((er^ ber oft gegen ba^ €nbe bed @efanged n)ieberb(4t wirb 
tinb babtnrt^ eine Xrt t>on Q^lu^ bUbet. @ie fangen in bet ®t^ 
fangenfdiHift fd^ion frül^ an p ftngen; im SBinter meifi nux in ber* 
Sriil^jiunbe^ tmb l^ffren bamit nut er(i gegen bie SRaufer auf. 
3^t laut Ringenber eodPton \>nlünUt, oft n^ieber^olt, f^tii^ta 
aSetter; fo (ajfen fie il^n an^ bei (grfdi^einung eines dlaubtl^iereS 
ttUdtcXUn, toaS.oucb bie anbem as%l t^erftel^en ttnb ft4^ auf bie 
^uä)t begeben* 

@ie t>erlangen guteS Sutter^ mit fein zermalmten ^anf .Der? 
mii6)t, tSilxä) S— 4 9Refilwfirmer, melSSaffer unb teidHi^^ @anb. 
Sinige bringen anö) in i^ttm ^aftg einen Keinen jBeboIter an, 
too fte gern bineinfcl^Iupfen, roa^ aOerbingS artig auSftebt/ boc^ 
aber nicl^t unumganglid^ notl^menbig ift* 

21. ^tt ®avttn i , @^eIftnf (FriagiUa coelebs Liaiu)« 
Sf^ ein befannter unb febr beliebter Sogel, 6 bi« 7 3- 9 Sin« lang 
unb 11 3* bi« 11 3« 6 ein* breit. £)aö ÜRanndi^en tfl im Si^ub« 
lal^r tin xt^t jlattlid^er SSogel: ber @<l^nabü, ^opf unb KadPen 
iif&n afcbgraublau/ auf ber @tirn mit einer fd^m^rjen Sinbe, ber 
SRüdm hxam, ber SBärjel grün, auf ben fd^warjen SlSgeto fiei^en 
% breite mipe S3inben/ an ben 2 dfu0erflen ber fcl^marjen ©teuere 
febern ein- weißer gdfngefledP, ber Unterf5r|}er tjl rojlig weinrot^ 
JBaud^ unb Wer mi^, ber ^Kugenftern i)tJa>xam, bie %ü^t bunt 
fei bornfarben. 3m ^erbfl unb SBinter ftnb bie tebbaften %ax^ 
ben t>on l^eObraunen unb roflfarbigen Seberranbern grd|[tentt)eil« 
oerberft 

üBeim SBeibd^en iji ber @dbnabet bunfel j^ornfarben, ber 
Aopf unb 9lacfen grünli^^ grau, ber SÜHdtn oUoengraubraun, ber 
ttnterf5r)»er beQgrau. £)ie Sungen a^ineln ber ÜRutter. 2>ie 
Winnö^m unter ii^nen l^aben eine bebeutenbere ©r^pe. Um in- 



•2 

tefngiii) fulKr i» 9e(;ni, ntyfi «um bcn iuit^ gtnfirii, tie maii 
in g«tm e^Kagcm tqjuim toill^ ffä^tig einige S<^mi an bcr 
Sntfl an$; fotefb bitfr mdfwai^fin, fonn man bog 9iWttt$ 
UUft citoincn. 

jDic SinCm ftnb SagoogA, Me nng gegen bcn Sinter t9cr« 
(äffen; nnt inenige Helfen; fie femmen neifl im Wiän wteber ga^ 
füi nnb {ie^ bann nttt anbem Sogeln oft in großer Stenge 
unf ben Selbern um^. 3^ Sotfton, ben (te befonberd an^) lange 
^ren laffen, iß: jatf, facf; bie {t(enben ftofen biefe Söne, auc|^ 
tl^: fin(, fint and, nm babunb bie Dorfibetttlenben aa^itadm. 
3nt ftoaQeit tnfen bie Wtänn^ xtäHL angenehm: \6xt, iixtl 
iMd bie Setb^Ktt vüt jarflicf^en 2Jnen beantworten. SHe 9ta^ 
rung ber Sinfen beße^ in einer 9tenge öliger 62nieceien nrt> 
«erf^iebener ^nfätm-y bie erfteren Ufen |ie auf ber Qrbe auf, bie 
lebteren fni)tn fie gewd^nttd^ auf ben Säumen. 

2>ie Sinhn t^ält man befonberd be§ 6(^ageS wegen. X>\u 
fer bejte^ and mehreren f^Htrf audgeßofenen, abgefegten 2önen, 
wtl^t ehoad ganj Sigent^mlicbed ^ben unb ben 3H^er mit 
greube erfnBen. Sec^^fiein erjd^lt unb fc^reibt oie( Den biefem 
@4^(age in feiner Sloturgefi^ic^te ber Stubcn^ogel @. 19t: 2>te 
Sieb^berei , fct^one €cbläger ju iKiben , nnir fonß griffet M ie^. 
SBia man befonberd gute Schläger l^obtn, fo ne^me man fte n^ 
mcbt t>oUtg flügge aud bem 9tefie, ^Qe fte an einen bunlebt jDrt 
in bie ytal^t eined 9Retflerfangerd, bejfen @(t»Iag fie lernen foQen, 
unb futtere fte mit @emmel unb 9RiI^ ober nw!^ beffer mit ein« 
gequelltem [Rubfamen unb @emmel auf. Züt lernen freiließ ni<^ 
gleujb gut unb nur wenige bebten ben barjer S)o)>))elf4^lag. 
2>en Sleitjug unb anbere lernen fte weit beffer. Sterfwfirbig ifl 
ed, baf loerfc^iebene ©egenben unfered SSaterlanbed auc^ oerf4^> 
bene @4)ldger beftgen. S3ie Siebl^aber ^aben i^nen loerfdtebene 
9lamen gegeben unb fte auci^ bef4)rteben. @o bt^ti)t ber ^nrjer 
iDopvelf(|»lag aud 5 langen ©tropben^ wotwn bie legte ftct^ mit 
einem gebe^nten S3etnge(^ ober ^o»bOiialS^ enbigt. & iß einer 
ber fc^onflen. £er Sieitjug wirb etwad tütun, ali ify^ ber ^m 



88 

mx wänfc^f/ in Ut %Ttit^it ge|i$rr, t)o^ feiten unt Dorjägltd^ anf 
bem (Stjgebirge. @t ijl ffitjtr ald ber £)0)>))elf4)(ag, aber (taftig^ 
fdi^metternt) unb in ber fStttte mit' einem Sriller, am Snbe mit 
einem rafc^ auögejlp0enen jan — Sie SSefc^reibuns alkr biefer 
Qdil&it n>urbe und ju n>eit fu^^ren, toxx berufen und auf ben an» 
geful[)rten @cbriftfteUer unb begnügen und nur einigt jener 9lamen 
bier anpfü^ren: ber Sfettbabtt/ ber Sßeingefang, berüBrau* 
ttgam, bad@utiabr/ bad ^itbia, badSc^marjgebübr k. 

^an ^ält fie am befien in merfeitigen \S£ftgen^ bie aber 
nicbt ju flein fein bfirfen. ^ter futtert man (te mit gutem, ben 
XaQ Dorl^er eingequellten Stübfameh, juweiUn etioad gequetfc^tem 
^anf, ober fogenannten wilbem <|)aferfamen (Galiopsis cannabina 
Linn.)/ ben man ibnen in einem fleinen Atnppöi)tn befonberd giebr. 
Xuf erbem erlitten {te ^weilen etn^ad (Sruned, im äBinter @tudfen 
£)bfi unb t)on Seit ju Seit einige ÜReblmürmer unb 2(meiffneien 

@ie niften ]&^r(i4) 8 3Bal. Sbr 9lefl t|l fe()r tünftüd) ge-^ 
baut, t>on aufen mit ^Baum» unb anberem ^Roofe belegt, fo ba$ 
man ed nid^t (eicbt entbecfen fann. Zu^tt anbern iOiat^rialien 
ftnbet man nod) in bem ^ö)6n gerunbeten unb glatten Sietie $fet^ 
U^aaxt. 6d jiel^t auf bicfen, feiten auf bünnen Säaumä^en, oft 
Itoiiäftn bem S3aumfiamme unb einem ©eitenafte. (£d entbalt 
4—5 blaßs ober meipiaulid^e, braun unb fcbn^driltd^) gepunttete 
@ier, bie t>ai äBeibcben aQein audbrutet, ed füttert aflcb fleißiger 
atd bad SRdnnc^en. 

^an fdngt {te auf ber So^e, xoom man einen ^ulen Socf« 
ftnfen ^Un mup; biefer , gang bauert ten SMri burcb; audb 
auf ber Srdnfe, auf bem ginfenbeerbe, im äBinter^ bei tiefem 
@d|^nee an £luellen, ober Dom ®4)nee entblößten $ld^en unter einem 
@iebe, Bug^* ober ®i^laigäxnö)tn mit 9{ubfamea ober öligen @d^ 
mereien; audi^ burcf^ bad Sinfen{tecben. 2)a wo man ndmiicb eineri 
Sinfen fcblagen ^oxt, nimmt man eiueu gefangenen unb binbet 
i^xn binten ein (Sabeireidd^ in^ifcben bie gebunbenen Sl&gel, n:ad 
mit SSogeUetm befiricben loirb, unb lagt i^n unter bem ä3aume, 
wo ber ginfe fc^ldgt, laufen, ©obatb biefer ibti erWicft unb iencr 



pi jajjnf^ sik Mcflt oi tat 



£MBt SSiH|U f|( cii j fTirr u h ob Ifatf Alfter^ ta^ |B|flK {k Xifin^ 

ttmt tsrfcS Ssgd^ ticSr soS J^etsefes m km IwhginI 
JwmI XTIL lasSL n. T. asL €r fd^: £aS 9jmm^ if 
itai frinfi^l^' ntn gsC^A, Xflir, Gfttrfff aik €cäai 
ftM|j»»ri| , Mr k«Bm vt sn^oi tana Säqcftaba; Sii^ 
ti^ SMbi^ juipuc SnCfCbus ob mbc Citniuj&ifeciF^AuB vtuiis» 
lid^ < ( < |gnni # nil cm t i a uM SaageSaEa vtftt jctar ^kcTr 

«f^tnwmSUatas; teasfrirSa*tcr4ifecK5cifai64Mas^ 
firtcni vcif, teS Ocfciac gcsnß^sca. ftu^ S 3^ 3 Sol^ ftag« 
Mite 9 3^, tar 64mM 4 Sol, tar Addf^iMmi S 3^ 4 Sib^ 
«mi4( Vi tbV^ £ic Stä it tsnldkaa. £«$ Sök^a ifl 
(i^Biiitiyf (ff&M, oof tos SBbyd ma graidk^gdk ۥ trip 
Mm pc Ol i^fm Soterioiibc, ve fie cm Skf mb Sax^dou 
StMS, f^ban, fytamk o* tgl. auf bü^tm (e^ ghowftni snb 
tSiumu ttoutL &t MftRB fU^ in {Ac ssb Icom 3— — S 9tttl 
M 3a^ 4— 6 Hofbloac &i; 2)iefc 3B^ pnb fc^ gatmLs 
Uäf i» i^im Kataimht, tcn SoBttrifi^ Snfcbi/ Mla tm in 
O^ftm mn bte @tobt ntb füngcn 9 aioiuite im So^ic: Stber 
Slüg iKtf fetnm dgcncn Oefos^ 3^ie ataofer foOt im Xngttft 
«tib €^tember* ISefongm ftngen pe oiii^ im iCdfig, leBen ober 
barin fe(tm 9 3a|^ @u poorm ftc^ gern mit bcn gqa^mleir; 
nitb bb ttytu^Un Sun^m tpcrbni flärfor, mdf brffete .@Sng(r, 
4ll bie )a^mai; bem Skfimge aber eines »tlben in feiner Sret^t 
foK nUi)t9 gUtif^ f ommen. @o weit jener @4^ftjieIIer. 

jDie bome#tctrten bei utiS finbet man fel^r t)erfd^ieben, ySS. 
Mttfnng«farbe, gränling$farbe^ blapgelbe^ gelbltcl^' 
wtift, ifabedfarbige^ gelbe nnb u^eif e mit rotl^n Vugen 



(tiefe finb aber fel)r fd)Wäd)liü) unb taugen jur Sortjuc^t ntd^t); 
mit ^aubtti unb bunte, a\xä) regelmäßig gefletfte. 

X>k af(i)grauen unb fc^n>aribraunen mit weifem ober gelbem 
Äoj>fe unb @^wanje pnb dußerp fetten rein gejetcfenet/ werben bann 
aber fe^r gefdj^äl^t. 

@ie taffen ftd^ leidet mit anbern paaren unb man "^at ias)on 
Derfcbiebene93a|laibe: t)on einem 6anarient)ogel#SBeib4ien unb einem 
©tiegrife fallen oft fcbone SJögel, welche bie fdf^cfne xotf)c SBtnbc 
^linter bem (gd^nabel unb ben 3)rad^tpgel be^ (Stieglil^S mit ber 
gelben ,|)auptfarbe unb bun!eln Äoppe beS ßanarienöogeß »er« 
einigen. SRit einem 3eifig59R(fnnd()en, einem ©runlinge, einem 
ßitronenjeifig werben aud^ S5ajiarbe erjielt. 

Äußer ber ^edPjeit l^dtt man jeben mannltc()en Sjogel in 
einem bcfonbern Ädftg t)on S)xaf)t ober Jg)oIj, unb jwar in einem 
erwärmten, bo^^ nid^t IS)eißen äimmer, unb futtert il^n, wie bie 
SBeibcben, einfad^ mit ©ommerrubfameU; unter weld^en man et^ 
xoa^ 9Roi;)n, Sanarienfamen, «^afergrii^e unb ^irfe. mifd[)en fann. 
3ur 9)aarunga5 unb^f)edfjett tf)nt man gequetfd()ten Jg>anf |>inju, 
um fte l()i^iger ju machen. X>m 33oben befireut man mit @anb 
unb fe^t eine große ®ä)alt ju faufen unb baben l^in. 3u(fer unb 
anbere Secfereien ftnb xi)mn nac^tl^eittg. @twa$ ®runed: SRdfufe- 
bdrmdfen, ^reujwurj, S3runnen!re{fe, @alat, J£:ol^l ic muß man 
litten öfter geben, benn eö erl^dftt \t)xt @efunbl()eit ; in ermänge^ 
tung beffen tttoai 2fepfel. 

SBic^tig t{i bei ben (Sanarient)6ge(n bie Paarung unb ^ott-- 
pPanjung, woöon eö mehrere Arten giebt. 

Die gewö^nlidl^fle unb fd^ile^^teße ifi bie: ein ^aax SSögH in 
einen geräumigen Ädffg ju fiedPen. ?Kan fann audt) 2 SBeibcben 
an ein aßdfnndS^en \>aaxtn, bann muß aber ber Jtdfi'g fel&r gerau^^ 
mtg fein unb einen Unterfd(>ieb ^abcn. 9Ran fiedft er(l ein SBeib- 
eben mit bem SRdnnd)en jufammen unb bad anbere allein, ^at 
ba^ gej}aarte SäJeibc^en gier gelegt, fo nimmt man ben Unteci» 
fd)ieb weg unb ba6 !!Rdnn^en paart iid) mit bem nod^ lebtgen 
SB8eibd()en au^;, unb nun t>ertragen fic^ beibe SBßeibc^en unb werben 



W^cam ffyeiZk'ot Sttärarx. 2:^^ Ttz^ f" ^ vm wuc ^n 

Sc? ttcr tsne Si«*g£l uoett kL se$ jbt xifce ^iv^ 
iJiiifyfPtfrrr ttunr. »ok tmt «! ^onr ma: izUck wbob keXt: 




Mr tfkr it das Afisvrx. 

9^pfl WUm mSiü fts^i ob 

mx Bat, tmm §t tk SatKOi ps Was, 

im l$» fnr&r ^ter «a^ acr ia cara Zhdl tapdtai öa tSed/t^ 

tM «M M Ufttr WsUac^ pii^Atm taaa, 

iMiaks ef«iaa^ «l taanf fe M «raaca »Ba& Xaf jAcl 

ttciMm crdNir aua « Srfcr, kir aua acHidtiitai 

99 Itr Sttlr fomgr aiM riaca taabca SSfi^ «a, «af 

to fongm iitfam (Brfi#0i «k|^ %atta »rfate , koait #ciilb aK|^ 

tm Nmi friffm fj^nam, fiwie fecrgiriil^ Srfifr poa Gtafai. 

du «itfMi M X|M( tota aum Me Saflcl ta ^^Ot «aa, i» 

ll «Im iMf^ um, f# tMrtet aum bis W&tU ia tai «eaat 

9t4tt fr^ iittr Mf gote ^tdi^igtl tob fc^Aic Sctibniiig, 
bmn f#nft faOm toutrr f4^b4K anffe^enbe Sdgd. %tmn aiuffcn 
M»l dhittin liit gtttef 9l4tureD ^bem (B gteU ^itige nnb bei* 
fi«l WAnn4»eii/ Hi Hi CeibctKn i^om 9lefle tttibtn anb MTfoIgen 
üitb bii 9Ut iHtnUHtn, ober mobi gor bte Sungen tobten. £)urcb 



67 

ein genjlcrc^n in ber Ztfüt, bai mit einem ®*ieber ^etUUn i% 
muß man fte immer belaufeten unb foldf^e ttn^olbe fcgleic^ tiiU 
fernen. 3Cu* muß man ftc^ mit il^nen ganj t>ertraut madS^ett, fo 
baß fte beim eintreten i^re6 ^errn, ber fte tfigfid^ föttett> ftt^ 
m6)t fo n>Ub bme^mem @o tann man benn auc|^ olgine große 
©toruns t)ie 92ejler unterfucben unb bie Gier ol^ne @cbäbelt wegs 
bringen, ober fc^lecbt brutenbe unb fötternbe entfernen. ®ntt 
SBeibct)en ftnb oft feltener atö gute Wläm^tn. 

Sn neuem Seiten f^at man SSerfut^e gemad^t, um rec|^t ttSf^ 
tige SSSgel ju bekommen, fte jum 2Cu$^ unb Einfliegen ju gen^j^l^ 
nen. 6in ^r. ©rfinj ju gimbac^ l^at bamit glutflt(|)e SSerfud^^e 
gemacht, wo\>oti wir einige« mittl^eilen motten, ÜRan ftettt einen 
großen 6anariem?oge(fdftg mit einem 9>aare Jg>e(!t)5ge(n tnn^enbig 
in ein SBobenfenjler unb jwar in tin folä)t^, xoddfti mit einem 
@cl)iebfenjler t>erfelS)en ift. 25iefe8 öffnet man 2fnfang« m »armen 
SEagen unb gen>5bnt f!e fo nad) unb nad) an bie Suft, bid ffe 
iebe SEem»>eratur berfelben in ber guten 3abte«jeit ertragen temen, 
SBBenh fte nun Suttge b^ben; bie b^#en$ 3—4 jEage auSgeßios 
gen ftnb, nimmt man biefe jungen auS bem Jtdfftge unb fegt 
fte auf bie ndcbften fiSäume. SBenn {te eine @tunbe gefejfen bo^ 
ben, fangen fte an, ben Xlten ju antn)orten unb balb barauf fom^ 
men fte an ben Äfifig geflogen unb laffen ft* futtern. ®ut ift 
t^, wenn ber S3auet fo meited ©itter f^at, baß bie 3ungen bie 
StÜTpft t>\xx^ baß ®itter ju ben Tüten ßecTen Umtn unb an6mn^ 
big einen ©teg l^at, bamit fie fi^ bequem auffegen Knnen. 9lun 
lldrtgt man nicbt weit baoon einen Jtdftg mit einer galltbur auf, 
bamit man fte bequem barin fangen f^nne. Sn biefem Ädfig fegt 
man guteS unb teic^licbeS gutter. @o (dfßt man biefe Sßöger, 
welcbe tdglid(> auS bent Ädftge mit bem gatttl^firdE^en i^r gutter 
bolen, 8—10 lEBod^en fliegen unb fangt fte bann ein. 

£)ie legte J^ecfe fangt man gteid^ mä) Sßid^aeliS ein. 3CSe 
biefe SSögel ft^errt man im SBinter in eine Kammer ober $Bo(i6re, 
bamit fte bequem umberfitegen f5nnen ttnb bie Qttoanbt^ii beS 

5* 



tm 





Stag forrhnt 

£& &>cali* 

mif OM 

bovon fem 

fir jiow^nlu^ auf 

OB btffdtt^ SfT* 

fs k^, warn fit in 
ilir gsdcr (letor, rä 

^anr flrpftffmd^ s. f. ». Srrt« 
kgt ten f ~6 ^lo^ 



« O — M Z^» oaltAriittt toKt« 
pB», fe» man im Tüttn 
am tttoK^ Srf^ imt tan 
V #n« fior flcM^, mit tU 
Xsffidcni ^ 2>ie €ciiime{ 
in* fetm Sif^cB gut 
t^aca CeanMinibfanai, tier 
^ ^■«^«'•♦t ob m friftoB Shrffcr w> 
•Br ec^rff Mtaa ^ Ar5 
ttÄ «ncr wmbem, Tm« m» c$ tat Sb»««« 
Mets« M»c OtttoL 9l«»lt-14 

«MB ffe BBS bcr ^fdt «B» 9* ilBOi mir 



>; 



6» 

S>te jitnden Wtim^n ^matlftn ^iä) balb bwcä) iffttn (B^ 
fang, benn fonfl ftnb fit niä)t gut ju unterfcbetben. Um gute 
<£^äf^ne als @dE^(ager ju erjtel^en/ i{i ed notbn)enbiS; tl^nen gutt 
Sekret gu geben. SBlan bÄngt beSwegen bie erpe ^ecfe neben eine 
gutfcl^lagenbe yiaöftiiaU, iamxt fit btefe nocb eine 3eit (ang f)ktn 
unb ft<b Äu8 tbrem ©cblögc fo mandbeö aneignen. S^oxt bie 9la4)» 
tfgaU iu fcblagen auf, fo b^ngt man einen tücbtigen @(l()Wger t)on 
einem 6anarient>agel^ ber audf^ etn^adioom dlacbtigallfdt^lage gelernt 
bat, ober einen guten »aumpieper in bie 91% ber Lungen 
SSJgel, bamit fte fidf einen guten @cblag aneignen. SRan muf 
fie aber wdbrenb ber, erjlen unb jweiten ÜRaufer nebert einem tucb-» 
tfgen ©(blÄger lajfen, fonft werben fte nidj^t feft unb ft&mptxn in 
t|rem ©efange. 

S)te man aber jum pfeifen ober iu4tunjijifi(fen abrichten 
toiU, nimmt man jeitig aud ber ^ät unb pfeift ibnen mit bem 
SRunbe ober ber SI5te baS ju erlemenbe @tM mt. £)o(b ftnb 
ntcbt aQe baju Qkid) gefcbicft. Jtünfle Jemen nur wenige, {. S3v 
eine fleine JCanone abfeuern, mS S3u#aben, bie vorliegen ^ t>er^ 
langte SBorte jufammenjufe^en it. gleiß, SRübe unb ®ebulb barf 
wn ©eiten be8 2fbridS)tenben nidjit fel^lem gfir fd(>n)a(bli(be *er* 
fönen, bte fonjl feine fdj^were Jlrbeit überne|fmen fönnen, fann 
ei wenigftenS eine (SnoerbSqueOe abgeben. eiSweilen fingen audj^ 
bie SSeibcben. 

UebrtgenS ift ber (Sanarienoogel wegen feinet angenet)men 
Xeufieren unb SSefenS unb wegen feine« lauten unb fcbmetternben 
Schlages allgemein beliebt, wa8 baburd^ md) tt^üf^t wirb, bap 
feine geringe Äofl wenig Äufwanb erforbert* & fonnte bab« 
ni(^t feblen, ba|i man einen ^anbelSartifel barauS machte, ber 
fonfl rec^t eintr<fglic|^ war, namentlicb in bem ebemaligen ^erjog- 
t(^um ®ad^fen unb Sböringen, t»on wo auS ^anbel mit ibnen 
nad^ ^oQanb getrieben würbe« ZuHf jegt nocb ftebt man alli&bt' 
Itd^ bin unb wieber »eute t>om ^arj in ber SRitte September unb 
fp&ter mit mebreren ^unberten biefer 836'gel nadi^ @ad^fen unb 
bem SSoigtlanbe }iel^en, wo bie Sjfgel immer nodj^ mit 1~1Vb 



«2 

befen QMi ftf^r jn ^i)tn, Yuyft man ten iungen %inttn, bte man 
|u Stilen @d^{dgem txiut)tn vM , frul^seitts einige Metern an ber 
Srufl au$; fobalb tiefe na^^wac^fen , fann man bad ©efcl^Ied^t 
Ui^ erfennen. 

£)ie Sint^n ftnb äugiodgel, bte und gegen ben SBtnter «er« 
laffen; nur wenige Metten; fte fommen metti im Wtixi wieber ju- 
vScf unb jiel^en bann mtt anbetn IBdgeln oft in großer SKengc 
tiuf ben gelbem uml^er. Sl^r gotf ton, ben fte befonberS auc^ (ange 
^dren tajTen, i^: iad, iacf; bie ft^enben flößen btefe S^ne, au4^ 
ilir: ftn{, ftnt auö, um babur4^ bie t)orüberei(enben anjufocfon. 
3ttr Daar^it rttfen bie 9S4fnn4)en red^t angene()m: iött, iixtl 
xoa& bie SBSeib^n mit jartlic^en Zintn beantworten. S)ie 9latM 
rung ber %xnUn befielet in einer SJtenge öliger @ämereten uai 
t>erf(l()iebetter Snfeften; bte erfleren lefen fte auf ber firbe auf, bte 
le^teren fud|)en ^e geiodl|)n(td^ auf ben S3£umen. 

2)ie SinFen f)äit man befonberö beö @c^lage$ wegen. £)iea 
fer bejtelS^t aud mell^reren fc^arf auögeftoßenen, abgefegten Stoen, 
wetcf^e etwaä gan} @igent^ümlicbe$ ^aben unb ben äußrer mit 
greube erfuHen. JBe4)fietn erj&IS^lt unb fdi^reibt wl loon biefem 
(Schlage in feiner 99arurgef4)i4)te ber @tubcn)90gel @. 191: ^te 
Liebhaberei, fc^one @ct^(£ger ju l^aben, war fonß großer ald ie|t. 
SBill man befonberd gute @d^läger ^aben, fo nei^me man fte noc^ 
nicbt t>oUig flügge au$ bem 9tefte, fteQe fite an einen bunfetn £)rt 
in bie ^U^t eineS 9Reif{erfangerd, beffen @(^lag fte lernen foQen, 
unb füttere fte mit @emmel unb SKild^ ober nocfe beffer mit ein- 
gequcütcm Sfubfamen unb ©emmel auf. liUt Utntn freiließ) nidj^t 
glei(t> gut unb nur wenige bel&alten ben barjcr ©oJppelfdblag.- 
S^en Keitjug unb anbere lernen *fte weit beffer. 2»erfwfirbig ift 
e^^ baß oerfdi^iebene ©egenben unfere^ SSaterIanbe$ auc^ oerfct^e- 
bene ©d^ldger befffeen. ©ic gicb^aber f)ahtn xi)ntn üerfc^iebene 
Flamen gegeben unb fte aiid^ bef(l[)rieben. @o befle()t ber IS^ärjer 
Dop)>elf4)lag aus 5 langen ©tropb^ti, wot)on bie legte fi4^ mit 
einem gebe^nten SB e i n g e (^ ober 4;) o b o j t a ^ enbigt. & ifi einer 
ber fc^onflen. ©er Sleitjug wirb etwas tarier, aH it>n ber ^m 



«8 

mt »ftnfc^t, in ter Snft)ttt gebort, ioä^ feiten unb t)or2Ü9lk^ anf 
bem (gtigebirge. ©r Ijl futjer al§ ber ©oj)})elf4)la9, aber Mftlg, 
ft^metternb unb in ber fWitte mit* einem SriUer, am 6nbe mit 
einem rafd^ au^gejlpgenen jar. — Sie JBefc^retbung aller biefer 
©daläge mfirbe und ju tpeit ful^ren, toix berufen und auf ben am 
gefulSirten @c^riftf}eUer unb begnügen und nur einige ienir Flamen 
|)ier aniufü()ren: ber 9fett()a^n, ber SBeingefang, berlSBräu» 
tigam, bad®utial^r, bad ^tt^ia, bad@cl()n)arigebul^r ;c. 

9Ran ^alt fie am bejien in merfeitigen Ädfigen, bie aber 
nic^t iu Hein fein bürfen. ^ter futtert man jte mit gutem, ben 
Sag r>oxi)tx eingequellten 9{übfamen, jun^eilen etn>ad gequetfdi^tem 
^anf, ober fogenannten n>tlbem «l^aferfamen (Galiopsis canoablna 
LinnO^ ben man x^ntn in einem fleinen £rt)}pci)en befonberd giebt 
Xu^erbem erlitten fte ^n>ei(en etnoad ®runed/ im SBinter ®tu(fen 
£)bji unb bon 3eit ju 3eit einige SRel^itoürmer unb 2(metffneien 

@ie niften ii^xlid) 2 SRal. 3^r 9le{} i{l fel;i: tiinflltdi) ge^ 
baut^ t)on aa^tn mit ä3aum$ unb anberem 9}{oofe belegt, fo baß 
taan ed nic^t U\d)t entbecfen fann. 2(u#er anbern 9}{at€rialien 
ftnbet man nod) in bem fd^jfn gerunbeten unb glatten 9ie(ie ^fet^^ 
belS)aare. 6d ftel[|t auf biifen, feiten auf bunnen Säanmä^tn, oft 
|»if(^en bem äöaumftamme unb einem ©eitenafte. (gd entl^XU 
4—5 blaß« ober n^eißblaulid^e , braun unb fcbrodrilid^) gepunftete 
@ier^ bie bad äSeibcben allein audbrütet, ed füttert aflcb fleißiger 
ald bad Sßdnn^en. 

^an fdngt fte auf ber Socfe^ nwju man einen ^uten Socf» 
ftnfen t^abtn muß; biefer , gang bauert ten ^läx^ burd); audti 
. auf ber Srdnf e, auf bem ginfeulj^eerbe, im äbinter, bei tiefem 
@4)nee an AueUen^ ober wtn @d^nee entblößten $ld^en unter einem 
©iebe, 3ug* ober ©c^laggdrncfeen mit SÄübfamen ober öligen <^ä^ 
mereien; au4) burdt^ bad Sinfenjte4)en. £)a wo man nämiiö) tinun 
Stufen [erlagen f)öxt, nimmt man einen gefangenen unb binbet 
ifytn leinten ein ®abelreid(l|^ Jtoiftc^en bre gebunbenen Slügel, n^ad 
mit SSogeUehn befhric^en loirb, unb (dßt.i^n unter bem Säatxme, 
wo ber gtnfe f4>tdgt, laufen. ®obalb biefer ifya erWicft unb jener 



iio4^ frin Stn(, Stn( ^^rett l&^t, ft&tit fidf etflmr auf t^n, um 
i^n aus feinem 9iet>tere ju iagen, unb bleibt an ber Setmrutl^e 
^atifitn. Oft l^abe iö) biefen leichten Sang felbji betrieben. 

22* Set ®attarientlOgeI (Fring^tlla Canaria Linn.)- 
tiefer SSogel ift eigentlich ein ^fuManber, boc^ f<S)on ju TCnfang 
Ui 1& 3al^rl^unbert» in dmopa begannt. Sine näf)txt üBefcbrei- 
bung biefei SSogelS tl^eilt unS J^einefen in bem Zoolo^ical 
Journal XVIL 1829. Th. V. mit. Qx fagt: 2)a8 fWann^en ijl 
oben grunlid^elb/ unten gotbgelb, Zftex, ©^^enfel unb @etten 
f(i^mu|igtt>eif , bte Unteren mit großen braunen SangefledFen; ^iu 
Ul, Söaäm, gr5f ere Sed febern unb obere @(|^n)anibec!febem brdun» 
Itdl^ af(|^graU/ mit tintm braunen ^dngefleden unter jeber J^eber, 
bte IdiUn ®4fn)ung« unb @teiffebem braunfd^war} mit braunlic!^ 
af4^grauen 9ldnbem; ber dunere 9Ianb ber 4 ober 5 erfien @d&mung^ 
febem «oeif, baS Uebrige grun(id[|gelb. £dnge 5 3* 3 S:in., S(ug« 
weite 9 Z.,tftt ®4^nabel 4 Sin., ber ©abelfc^n^anj 2 3. 4 Stm, 
Getoid^t V2 ^W* ^i( SriS ifi bunfelbraun. 2)aS SBetbd^en ifl 
fdi^muliger gefärbt, auf bem SSfirjel nur grfinltcl^gelb. ®o trifft 
man fte in il^rem $ßater(anbe, wo fte ein iRefi t>on SBurjeln, 
SRooS, Sebem, Jg)aaren u. bgl. auf ii^ttn ^bl^en &tt&\xä)tn unb 
SBdumen bauen. @ie paaren fi^ im Sebr. unb legen 5—6 !Dlal 
beS 3a()re8 4—6 blafblaue @ter« Siefe SSfgel ffnb fel^r jutrau« 
tiä) in i^rem SSaterlanbe, ben Sanarifi^en ^nfün, brüten bier in 
©arten um bie @tabt unb fingen 9 !D{onate im Saläre. Seber 
S(ug IS^at feinen eigenen (Sefang. 3^xt ÜRaufer fdät im 2Cugu{i 
unb September, ©efangen fingen fte au^ im ^dftg, leben aber 
barin feiten 2 Salj^r. @ie paaren ftdS^ gern mit ben gejdl^mten^ 
unb bie erzeugten Sungen werben ftarfer, M6f beffere .@dnger, 
M bie ia^mttii bem ©efange aber eine$ wilten in feiner ^reil^eit 
foH ni^^tS glei4^ fommen. @o weit jener S^riftfleOer. 

£>te bomeftidrten bei uni ftnbet^ man fel^r t)erfd(^ieben, ySS. 
I^4fnfling$farbe, grunlingSfarbe/ b(a0getbe, gelblidi^' 
weife, ifabellfarbige, gelbe unb weife mit rotl^en 2(ugen 



es 

(btefe f!nb aber fe^r fc^wä'cf^ticl^ unb taugen ^ux Sortjuc^t nx^t), 
mit ^aubm unb bunte, aud^ regelmdßtg gefledPte. 

£ie afci)grauen unb fclt)n)arjbraunen mit weitem ober getbem 
Sopft unb @cl^n)anje ftnb dußerji feiten retn gejetcbnet; toerben bann 
aber febr gefcbdl^t. 

@te (äffen ftd^ (eicbt mit anbern paaren unb man W ba))on 
t>erfd[)iebeneS3a|larbe: t>on einem 6anarient)ogeU3Betbcben unb einem 
©tieglife fallen oft fcböne SSogel, welcbe bie fö^önt rotbe ©inbe 
binter bem (Sd^nabct unb ben ^rad^tfißgel be« ©tiegliifet« mit ber 
gelben »^auptfarbe unb bunfeln Äoj)pe beS ßanarienoogeW üer« 
einigen. 5Rtt einem 3cifig-9KÄnnd()en, einem ©runlinge, einem 
ßitronenjetfig werben aucb SBajlarbc erjielt 

2(ußer ber «^edFjeit f)ält man ieben m<!nnlt4en ^ogel in 
einem befonbern Äafig t)on 2)rabt ober ^olj, unb jwar in einem 
erwärmten, bocb nic^t beiden 3immer, unb füttert ibn, wie bic 
SBeibcben, einfacb mit @ommerrübfamen, unter welcl()en man et^ 
waö ÜRobn, Sanarienfamen, Hafergrütze unb ^irfe mifcben fanm 
3ur ?)aarung6s unb ^edPjeit tbut man gequetr(i()ten ^anf ^itnix, 
um ffe bii^ig^r ju ma6)tn, £)en S3oben beflreut man mit @anb 
unb fe^t eine grof e @cbale ju faufen unb baben bin. 3utfer unb 
anbere gecfereien ftnb ibnen nacbtbeilig. (Stwa^ ®rune$: SRaufe- 
barmeben, ^reujwurj, S3runnrnf reffe, @alat/ ^obl tc. mufl man 
tbnen öfter geben, benn e§ erbdftt ibte ©efunbbeit; in grmanges 
lung bejfen etwaö Jfepfel. 

SBidSltig ifi bei ben (Sanarient)5ge(n bie 9>aarung unb gort- 
pflanjung, wot)on e§ mebrere *Xrten giebt. 

S>ie gewöbniicbfte unb fcblec^tefle tft bie: ein $aar SSogel in 
einen geräumigen Äaftg ju jierfen. SKan fann aucb « SBäeibcben 
an ein aRdfnndS^en paaxm, bann muß aber ber Äafig febr gerau^ 
mig fein unb einen Unterfcbieb böbcn. üRan jlecft erjl ein 2Beib- 
eben mit bem 2J{dnnd)en {ufammen unb ba$ anbere allein, ^at 
ba^ gepaarte SBBeibcben eier gelegt, fo nimmt man ben Untere 
fcbieb weg unb baS äSdnncben paart ftcb mit ttm nocb lebigen 
SBeibcben aud^, unb nun pertragen fic^ beibe SBeibc^en unb werben 



66 

beibe legen, ©olcfee Äoffige befommen für iebe« SBeibd^en S \>on 
aSeiben fleflo4)tene Slejlercben. Um bejlen ijl e§, wenn man biefe 
Jt£f!ge an ein toon bet @onne befd^ienened genfler anbringt, baS 
einen (Schieber t)at, fc ba^ man frifcbe £uft in ben JCdftg na^^ 
SBelieben laffen fann. 

SBer red&t fcbSne SJSgel jieben will, muß auf biefe gort» 
))9aniung$art b<^Iten, benn burc^^ fte fann man, tnbem man beQ- 
gelbe ober gelbli(bn>etße mit grunlid^en ober braunltd^en paart, 
fammet«, ifabeU« ober fameelfarbtge erjeugen. Um fcb^ne fo))pige 
Sil erbalten, paart man befanntlid^ foppige unb giatttopftge mit 
(inanber. 

Seffer tfi bie Sortpflangung in einem grofen fBauer^ bte 
befte aber in einer i(ammer. ^an erstellt in ibr leicbter fr£f«r 
tige Sunge, alft im Stäfi%t, f)at aber atub bie |>aarung n^eniger 
in ber ®en>alt, unb erbdflt be$n>egen nid^t fo f4i2n gejetcbnete 
SSgeL SRan nxl^le baju eine itammer, bie titl @onne f)at, be« 
ftetfe fte )um S^eil mit Xannenbdfumcben/ n>el(be im SSinter ge^ 
fast ftnb, bamit fte bie 9labeln gut b^^lten, bebetfe ben Stoben 
Sum Zf)tii mit 3Roo» jum bauen ; jum Z^til mit @anb, macbe 
in ein Sanfter ober aucb nur in einen Sbeil beffelben ein £>rabt' 
gitter, bttfdt) toelcbed frif4^ Suft bereinfirfmt^ mit einem @(f)ieber, 
ben man bei f alter SSBitterung jufc^eben fann, unb bringe btntet 
bemfelben @i^fiangen an, bamit fte ftcb fonnen tjinnen* Xuf iebeS 
SSeib(ben reebne man 2 9lefter, bie man i>erf(bieben anbringt 
Sin ber SRttte bringe man einen runben Stfd^ an, auf weld^em 
in langen irbenen ®ef%n ftcb %nttet beftnbet, bamit gleich meb^ 
rere bai^on freffett fonnen, fomie bergleicben ®efdfe gum @aufen. 
3u Anfang M Xpril fann man bie S^gel in bie ^d e tbun^ ifl 
e9 aber no^^ falt, fo wartet man bift SRitte in ben 9Bonae. 

SRan febe nur auf gute ^ecft^dgel unb fcbfoe Sei^^nung, 
benn fönft fallen lauter fcblecf^t auSfebenbe S35gel ferner muffen 
beibe ©atten ein guted 9latureII l^aben. @& giebt bi|igc unb bei* 
fige ^&nnä)tn, bie bie SBeibcben t)om SRefle treiben unb t>erfolgen 
itnb bie (Ster oernidSiten; ober mobl gar bte jungen tcFbtem 2>urcb 



69 

ein genjlercl^n in ber Zt^üx, ba« mit einem ©Riebet tjetfebefi \% 
muß man fie immer belaufeten unb folö)t Unl^otbe fcgteic!^ ent» 
fernem 2Cu* mu§ man jic^ mit i^^nen ganj bertraut mac^^en, fo 
baß fie beim eintreten ilS^reä ^mn, ber ftc t&iti^ futtert, ft(| 
ni(^t fo milb benel()men. @o fann man btnn auc^ o^m großic 
Störung bie 9iejler unterfucben unb bie (Sier ol^ne @cbabelt weg» 
bringen, ober fcbtecfet brütenbe unb ffitternbe entfernen. ®ute 
SBeibcben finb oft feltener ald gute Wäm^m. 

Sn neuem Seiten W man SBerfu(|)c gemalt, um re^^t Ifr^f-^ 
tige SSogel ju belommen, fte gum XuS^ unb Einfliegen gu %mSfy^ 
nen. ©n ^r. ©rfinj iu gimbad^ ^at bamit gtfirflic^e SSerfucf^e 
gemad^t, n)ot)Oh wir einiget mittlfieiten moHen. ^an fttUt einen 
großen 6anarient>ogelfaftg mit einem ^aare J^e(h)ffgeln inmenbig 
in ein »obenfenfter unb jmar in ein foIdS^S, mld)a mit einem 
©^iebfenjler »erfe^^en ift. 25iefe8 öffnet man Anfang« m »armen 
Sagen unb gewÄbnt fie fo nacf) tinb nacf^ an bie 8uft, H« fte 
jebe Semiperatur berfelben in ber guten 3a|ire8ieit ertragen lernen» 
SBenn pe nun Sunge ^aben; bie ?>5cl&jlen« 8—4 Sage auSgefto^ 
gen ftnb, nimmt man biefe 3ungen au8 bem Stäft^t unb fe^t 
fte auf bie nää)fttn Sß&ume. SSenn fte eine @tunbe gefeffen t)a^ 
ben, fangen fte an^ ben Xlten ju antworten unb balb barauf (om$ 
men fte an ben Äaftg geflogen unb laffen ftcft futtern. &nt tjt 
t^, wenn ber »auer fo weite« ®itter l^at, baß bie Sungen bie 
Stipft burd^ ba« ®itter ju ben 3(lten ftecfen fonnen unb auöwen« 
big einen ©teg l^at, bamit fie fid^ bequem auffefeen Wnncn. Sßun 
^fingt man ni*t weit baoon einen Ädftg mit einer gaDt^ür auf, 
bamit man fie bequem barin fangen f 5nne. Sn biefem Ädftg fefet 
man gute« unb reic^licbe« gutter. @o Ufßt man biefe SBögel, 
welche tdfglid^ a\xB bem Ädfige mit bem gaDtl^firdS^en t^r gutter 
bolen, 8—10 SBb^^en fliegeit unb fditgt fte bann ein, 

£)ie (e^te S^tdt fangt man ikiä) naö) SRidE^aeli« ein. ICOt 
biefe aSoget f))errt man im äBinter in eine JCammer ober SSoliire, 
bamit fte bequem um()erfltegen f6nnen unb bie ®ewanbt^eit be« 



s 



«8 

Sltcgen» niäft t^rlemen. 3m nä6)^€n %tü1ficitfx flnft man ftc 
paartoeife in große Mfi^t unb l[)dngt tiefe fa \>ox tie SBobenfett^ 
Hit, M man bie aS5ge( bequem füttern fann. @obaIb ba§ SBBetb 
c^n feft brütet, dffnet man bie S(^ur unb iä^t bte SSogel fliegen, 
füttert fte aber im Stäfii na^ wie t)or. @ie fliegen nun ni^^t 
n>e9, ba fte befonberS t>om t^origen @ommer l^er ben Siug gewobnt 
ftnb unb f jnnen nun auc|^ iebe Sßitterung ertragen. S)ie Socali^ 
t&t mufl inbeffen ba^u bie ^anb bieten, j, 93. baö ^an^ muß ait 
einen ©arten grdfnjen, Stai^n unb [Raubt^dget muffen batoon fern 
bleiben, ^ie zweite unb britte J93rut ma4)en fte gewälS^nlid;^ auf 
ben ndfd^ften fi3aumen, unb baS gen>a()rt bann ein bo)D)>eIte$ SSer« 
gnügen, fte mit ben jungen ankommen ju fe^en, n^enn fte in 
bem mit einer SaQt^ur t)erfel^enen 93auer \t)t %utUt ^oltn, in 
toeldi^em man bann im ^erbfl bie gan^ @efeQf4)aft n^ieber dn^ 
fingt unb in i^re SBinterquartiere biingt 

3um*9{efibau gtebt man ben eingef^errten 6anarien\>$ge(n 
!Dtoc$, fürs gefd^nittene ^aare, jarte ^eu^dflmd^en u. f. xo. fi3etbe 
(Satten tragen )u 92efie unb ba$ 9Beib(^en legt bann S— 6 b(a^» 
gtünü^, gen»dlS)nlic|^ am flumpfen 6nbe mit rot^braunen ober 
braunrot()en unb t)ei((|)enfarbigen %Udd)tn fparfam, oft au<i hatu* 
artig befe^te 6ier, bie metft in 13 — 14 Sagen ausgebrütet n>er« 
ben. @oba(b bie 3ungen au^ehod^en ftnb/ fe^t man ben 3C(ten 
neben il^r gen)£!l^nlid&eS Setter noc^ ein trbeneS ®ef£|l mit bem 
liierten S^le eine« l^artgelodS^ten Sie», gan} Rar ge^acft, mit tU 
xoai eingeweichter @emmet {um auffüttern l^in. £)ie @emmet 
fann man ben 3Cbenb t)orl^er einweicf^en unb beim 9Rif(|^en gut 
auSbrücfen. 2luf er btefen gtebt man i^nen @ommerrfibfamen, ber 
ft@tunben bor^er ein 9Ral aufgefodS^t unb in frifc^em SSBaffer tote« 
tfer ettoaS geflanben, bamit er alle @4^£rfe berloren Ifat X>ai 
Sutter barf aber nietet fauer werben, fonfi wirb ti ben 3uttgen 
tfbtlic^. S)a§ auffüttern beforgen beibe ®atttn. "ülad) it—U 
flogen Idfft man bad & weg, anä) bie ®emmel, unb fobatb fte 
aHein freffen, nimmt man fte auö ber .g^erfe unb giebt tjnen nur 
nodt^ tttva» eingequellten Sffibfamen neben bem trocfnen. 



6» 

J)ie jtinflen Wt&tinifytn vetxatiftn ft* balb iuxäf i^te« (8«* 
fang, benn fonji ftnb fte nii)t gut ju unterf^eiben. Um gute 
^ä^ne a» ©df^ldger ju erjielfien/ ijl e8 notlf^wenbig, t^ncn gute 
Sc(>rer ju geben- 3Ran ^n^t beSwegen bie crjte ^erfe neben eine 
gutfc^ilagenbe ««ad^ttgaH, \>amit fit btefe wdf eine 3c5t lang \)&ttn 
uttb fi4^ au$ i^xm ©daläge fo niand()e$ aneignen- Sgoxt bie 9lac&» 
tlgaU ju fcblagen auf, fo J^cJngt man einen tü4>tigen @*Iaget t)on 
einem 6anarient>ogel, ber aud^ etwaö. vom SlacbtigaUfcfelage gelernt 
M, ober einen guten S5aum^)ieper in bie M^t ber iungen 
83«gel, bamit jte fidf einen guten ©c^lag aneignen- SRan mugi 
pe aber wfil^renb ber, erjlen unb jweiten ÜRaufer nebeft einem 0x6)0 
tfgen ©d|>li!ger laffen, fonjl werben fte nid^t feft unb flumpern in 
i^rem ©efange. 

2)ie man aber jum pfeifen ober ju Jtunilftüdfen abrieten 
Witt, nimmt man jeitig auS ber ^dfe unb pfeift il&nen mit bem 
SKunbe ober ber gWte ba8 ju erlemenbe ©tüdf t>or. £)od& ftnb 
ni*t alle baju gleicf^ gef^icft. itunfte Jemen nur wenige, i- SS* 
eine Heine Äanone abfeuern, an» »u#aben, bie vorliegen/ t>er^ 
langte ©orte jufammenjufe^en tc. gleiß, fKfil^e unb ®ebulb barf 
t)on Seiten be« Äbric^tenben ni*t fe|)lem gfir f*n)ad>«(be ^er* 
fönen, bie fonjl feine fc^were Arbeit überne^^men fönnen, fann 
a »enigpen« eine erwerbequeHe abgeben* IBi«weilen fingen au<k 
bie SSeibclien. 

ttebrigen* ift ber öanarient>ogel wegen feine» angene|>men 
2(ett|ieren unb SBefen« unb wegen feine» lauten unb f*metternben 
@4llage» allgemein beliebt, wa» baburdE^ noc^ erb^l^t wirb, bap 
feine geringe Äofl wenig JCufwanb erforbert. 6» fonnte baber 
nidS^t fel&len, bafi man einen ^anbelJartifel barauS machte, ber 
fonft red&t einträglich war, namentlidj^ in bem el^emaligen ^erjog- 
t^um ©ad^fen unb Äl&üringen, t)on wo aui J&anbet mit ibnen 
ncOf ^oöanb getrieben würbe. Äud^ jey nod^ fte^t man aUjäbt^ 
Ud(> f)\n unb wieber 8eute Dom ^arj in ber ÜRitte @e?)tember unb 
f|)&ter mit mel^reren ^unberten biefer $B6gel nadf^ ©ad(>fen unb 
bem {ßolgtlanbe {iel^en/ wo bie fBfigel immer nodj^ mit i~iVi 



?0 

silier ht^B^U xpttU% Gelbfl S^voler erf(|^ttieii bttoeilett/ lau^ 
fett wtl6ft auf unb faxten fte unter bem 9lamen: S^roUr (Sana* 
ntwSitI in Ru^tanb ein, n>o fte bei einem nicbt unbebeutenben 
CingangSion mit 3~4 9lubel iai ®tfitf bejablt toerben« Ttuif 
na^ ber Z&tUi bat man bamit einen ^anbel getrieben. 

£te trdftigßen !B5gel erb<!It man inbeffen nur ba, wo man 
fit ber 92atur am treueften erjiebt unb aUe itfin|ieleien Dermeibet. 
CBer inbeffen bie 3ucbt in ber mittftm ITudbebnung ju treiben 
wfinf^t, bem mpUW^ ^i^ baju no4) foIgenbeS Sfi(belcben, ba$ 
tei bem Serleger biefer ^efte ju baben ijl: SB. Sange^ bie 6a* 
narient)$get unb beren IBaflarbe. 184t. 

S3. ^et ^ompfafft, 9lot]^0itlitiel (Loxia pjrrliula 

Unn.). a>ie gJnge betrdfgt 6 3. 8 8in. bi« 7 3* 10 8in., bie 

Breite 11 3. bi< 12^ 6 8in. 2)a« ÜSiinndiKn i|i ein {lattlicber 

Söget; ber jDberfopf; ber mit breiter afi^grauer fBinbe gejierU 

Slfige{ unb ber faum m^rflicb au^fcbnittene ®db»an} {tnb gldfn> 

senb bunfelfcbmar), ber ^nttrbal^ unb 9tfi(fcn fdbAn afcbgrau^ 

ber Unterf5r))er bi6 }um mifen ttnterbaud^i», wie bte Sangen b^U* 

rotb; ber ITugenftern unb %ii$t braun. :Dai Scib(ben ttnterf^et# 

bet ftcb t)on bem SR^nncben burcb ben r&bli^^vauen Unterfjrper 

nnb ben mit Sfotbgrau gemifcbien ObierMrper. €6 i# ein arglpfer, 

etnKiS langfam^ , aber gelebr^er SogeL dt bewohnt bie S^ibel» 

unb Su(bt9d[(ber, befonber« bie gebirgigen, fbcift im ^bft unb 

Sinter fiberaQ umber, i»erlaßt audb »ob! unfec fBotfrlanib ganj. 

Cr bfiyft (angfam auf Un IBdium^n unb ungefdbtdF t oiif ber <Srbe 

umber^ fliegt aucb (angfam. @efn Sodf ten ifl angennbm unb fonft 

unb flingt loie: tui, tüi, bot abet ^nen fcbleibten fnarrenben 

®efang. ®etne ®e(ebrigfeit erbebt ibn iebecb i^bei biefe SRangeL 

dt lernt febr gefdt^icft Steber nocb^feifen unb tbut a, «per ibn 

nur i\i bebanbeln mi^, auf ben Sunfd^ feine» ^errn. So gtebt 

inbeffen unter ibnea aud|^ gute unb fcblecbtt 6tbu(er. ®o giebt 

a totU^, bie einen Sboral, ben nuin ibnea txerge^ffen ober auf 

einer gKte wrgetragen, berrlicb nuebergeben. Sine £>reborge( 

f<l^tft ftdb battt nicbt gut <S& muf ber ttstierri^t eine» @tüde 



71 

fo taitge fortgefe^t wv^m, bis eS Ut ®d|^fitet ol^e Vnftof (ann. 
£te toentger ba^u gefdSitdP ten mifdiKn oft anteve fdi^ed^tc SJne ba-^ 
jtotfcf^en, }. ÜB. ten Sodfton etned ^auSffxrltngS ic« 9Ran nimmt 
ju btefem Unterri^^t bte jungen ©tmpel^ loenn tie Sd^wans^ unb 
@teuerfebern auS ben StitUn j^irtoorgebrod^en ftnb, aud b«m 9lefte, 
unb ffittert jte mit eingequelltem Stübfamen unb @emmc^ ober 
mit in Wlilö) gemeidSiter @emmel auf, unb giebt i^nen bann, noenn 
fte allein f reffen (jinnen, 9Iübfamen unb nur inxotxUn ttxoa$ 
^anf , m^ mitunter ttxoa^ @rt!neS* Sedereien unb ©dfuerlicbei 
tfi ibnen, fo mie aUen anbern S3%In f^iäfft nacbt^eilig, 3n ber 
greil^eit f reffen fte bie iteme ber fBogel«; Sßa4^l()olbers unb anbrer 
Seeren, Derfc^tudFen (Sradfdfmereien, ben &amtn it^ ^aibefrau« 
M u. bergl. 

2)aS t)on Reinen/ burren Sleiddben unb ©radl^lmen gebaute 
9le|i ftnbet man meift nur ein SRal im Wtai auf Keinen Siebten 
unb Sinnen, fetten 1)^6), mit 4 bis 5 n>ei0blaulicben, totf) unb 
bunfelbraun ftm baS fium))fe @nbe ge)>un{teten ®ern, welcbe ba$ 
SBBeibcbcn allein auSbrätet. 93eibe füttern inbeffen bie Sungen ge^ 
meinfcbafttidS^ auf. Die jungen SRdfnncben b<^ben eine mebr inS 
Kotbgraue faOenbe IBruft. Um inbeffen nocb ftdt^erer ju geben, 
rupft man einige Sebem an ber IBruft üui, bie bann, ftnb .€» 
SRdfnnd^en, rotb erfd^einen. 

9Ran fangt bie ^Ttten auf ber Socf e tnit einem guten Söcf= 
t)ogel, auf bem fBogelbeerbe mit ^Beeren unb einem &otft)ogel, auf 
ber Srdfnte unb in ben S>o^vitn. UebrigenS ftnb bie SSerfucbe, 
fte in ber ®efangenf(baft jum jBrfiten ju bringen, gegifidt. 

34. S>tt f^Wütiflitni^t ibev flehte) SSutget 

(Lanius minor Linh.)* SJfnge 9 3./ S3rette 15 3* S>er @(bnabe(, 
bie gufe, bie ©ttrn, bie ito})ffeitett, bie ©cbwung* unb bie 4 
mitteljlen @teu?rfebern fcbwarj, bie SBurjet ber ®4)n)ung^ unb 
bie 3 äußern @teuerfebern grff^tentbeitö wei^, ber jDberfärt^r 
beUafcbgrau, ber xoti^t UntertJr))er an ber IBruji unb ben ®eiten 
rofenrotb^ * . , 



Z>tefer ffifirger betoo^ttt bie fruchtbaren^ mit iavM^iHitm 
baumretcben ®Mtn, XDeen unb anbern JBaumgrup^pett jum Sbeit 
bebecFten ebenen unfereS SSaterlanbe», t)or)figIi(b aber ba, »o 
groffe Viehtriften in ber 9lj[]j^ t)on S^fumen liegen. 9Ran ftnbet 
t^n beS^alb an Stupufem, bie mit meten (Srlen ben>a(IS^fen unb 
mit SBtefen unb Srtften eingefaßt ffnb. jDft fd^Iigt er bafelbfi 
feine SSobnung naf^t an ben Käufern auf. <Sr fi^t gern bocb ^ttf 
ben ®pxfifn ber SBanmt unb 9W^ unb ftur)t ftcb mit großer 
ei^^erbeit auf bie SRiftfdffer, bie ibn fafi allein n^en, ^rab^ 
tragt fte in bem @^nabe( fort^ jerftuifett unb i>eraebrt fte. (St 
baut auf bob^ IBdume ein ^iemlidS^ gute« SHtft, baS 5— 6 blafl^ 
grüne, olit^engrau gefledFte (Sier tnt^äit IBeibe Sttern forgen mit 
Dieler Sreue für ibre Sungen. 

tiefer SSogel fcbetnt felbß n>enig ©efang )u i)ahm, a^mt 
aber bie Sffne mebrerer um tbn berum mobnenber SSSget recbt gut 
nadl^ unb wirb baburcb au4^ ein angenebmer ®tubent)ogeI. Sm 
Jtaftg n>trb er mie ber fcbon t>oximä^ntt rotbrudige SBurger be» 
banbelt unb mn^ aucb jumeilen Sleifcb befommen. ^an fangt 
ibn in QpxtnUln unb Seimrutben^ inbem man ttxoaS 1)o^t @tid( 
auf ben \>on IBaumen freien fBiebtriften einjlecft unb jene baran 
befeßigt, mo er ft^^ ban;t bei bem Sarauffe^en fdfngt. 

S5. 2)ie tutopäii^e SSad|»teI (Tctrao coturnlx Linn.). 
Sft ein febr beliebter unb t)on ben Sanbleuten gef(bd^ter SSogel 
Srtont erfl fein Sieb im SQ3ei}enfelbe, fo i{{ aud^ ber raube Sßin« 
ter vorüber, ^an nennt ibn aucb ben D!c - cur -hic- SSogel (@age, 
warum bu |)ier bifi?). ®n Katurforfcber nennt bie SBacbtel anä), 
um ibten@cblag mit auöjubrucfen: Coturnlx dactylisonans« Ser 
eigent(i(be ©efang ober 3)aarung$ruf iti SRdnncbend tji ber fo> 
genannte SQSad^telfcl^lag, ber nur btefem SSogel eigen^ unb ob man 
tbn eigentltcf^ im SSergleicb mit anbern SSogelfKmmen nidj^t ange» 
nebm nennen fann, fo liebt man tbn bodS^ feiner @onberbarfeit 
megen. Sm Sräbialj^re/ wemt bie @d'nger beS 2(benbd meif( fcbmetv 
gen, ^t er in einer fliUen, monbb^Q^n fRad)t mm ganj eignen 
fftiih* £)er ^lad befiebt au^ 2 Sbeilen: einem furjen aSorfpiel 



uitb bem ^nptt1)tiii erftereS tlxnit xa\xi) nn^ Reifer: fRauau, 
ter le^te J^^cHgeUenb unb wettt^nent: ^tcfmerwid ober 9>fi(r^ 
wertofict. £>a$ lel^tere ruft ba§ 9Rd[nnd()en 5 bii 10 unb me^^ 
fcre 9Ral ^tnteretnanber, waS man bei {iillem SBetter V4 @tunbe 
»ett ^Sxt £>ad SSeibd^en antwortet barauf iUi^ititi^: S3rfib# 
väb, brfibräb. 2)er SBae^telfd^Iag l^at für ben ganbmann; 
wenn ti batb jur (Srnte ge^t/ etmad erfreuliches unb jur @r« 
tnunterung bei Stuten beutet er bte S^ne am Sßüi t>id)l üBucF 
ben SRüdl in fat^ifc^en Sdnbern: ÜRarie! bitte für un$, 
bitte ffir uns! Sa ein Siebbaber eines guten 9lafenfutterS l(»jrt 
barin ganj beutlic^ ben 9lamen feineS SteblingS: @cbnupfta« 
bacT, @d()nu)>ftaba(f! £>teS mag unferm Sefer ben üBemeiS 
liefern, n>ie me( Sntereffe bie @timme biefeS a35ge(ci;)enS erregt 
1)at (3n ber Beilage ber tanbrnirtlS^fcf^aftL £)orfieitung 9lr. 31. 
1843. ^abe tdi^ bie 9laturgef(^i(|^te ber SBa^^tel tpeittauftiger be^ 
Mbelt) 

2)ie ednge beS SSogelS betragt 8 3«/ bisweilen no^^ 9 8tm 
barfiber, bie »reite 14 3. bis 15 3* 5 Sim S>er 3Cugenf(ern ift 
1)€Ubtann, ber Suf weif lieb, fleifdl^farben/ ber fdj^warjbraune itopf 
fiat einen gelben @tretf IdfngS ber ÜRitte unb Aber jebem Xuge, 
ber braune £)ber($r))er roflgelbe £luer« unb gelbe SdngSjtretfd^en, 
auf ben ©eiten beS ©örjelS einen breiten rojlgelben HngSjlreifj. 
ber @(l^wan) , tft febr Hein unb ganj unter ben fiSärjelfebern oer« 
ftedt; bie ^el^le xotijibtaun , braun ober fcf^warj, auf ben @eiten 
weif tid^ mit 2 roftbraunen, burd^ einen weif liclien get(^ei(ten ^alU 
fr<iS unten eingefaf t; bie Untergurget unb- ber Xopf rof(gelb, f)tU 
ler ober buntler, mit J^eOem ©cl^dften, ber übrige Unterffrper 
weif, m ben @eiten rojlfarben mit breiten weifen @(baftftreifen* 
£>aS SBeibc^en f)at bldffere Sarben, eine weife ^el^le, einen blaf« 
gelben, braun geflecFten SSorberl^alS unb Stcpf unb folc^e Seiten. 
0ie l^aben im JBau wl 2(e^nli(^reit mit ben S<lblS)übnern. 

S>ie fBaä)Ul bewobnt bie @etreibefelber ebener unb l^figeliger 
©egenben, befonberS folc^er, in wti^tn biel SBeijen gebaut wirb, 
in bem fie auc^ am ttebfien wettt. @ie fpmmt im SRai bei unS 



gm 

M unb 2te^t im ^pUmUx xoUUt fort« Sl^r 3119 gefc^te^t bfd 
9{a(^tö. Sei bem ^tn« unb äurücTiuge fiber baS Wim, befom 
bet6 wenn ber SBinb wtbrtg n>trb, (ommen loiek um, n^enn fie 
feine Snfel errei^^n fSnnen, oft ßfirjen fle bann auf fege(nbf 
@(^tffe^ n>ie a m^ ber feltge ^E^^ß^)^/ itx a auf feiner Steife 
erlebte, jfter» ntitget^eilt l^t, baß bte SKatrofen bei biefer ©üu 
genl^eit eine folc^e SRenge tJFbteten, baß bie @(l|>iffi^niannf(IS^aft bo^ 
t)on 8 Sage lebte. IBei il^rer 2(nfttnft, fo tpie bei il^rer Xbreife 
werben in ben JCuflenUfnbern eine Un^a^I biefer fßjgel gefangen 
unb Derfpetfi« ®te laufen mite @tre(fen unb fliegen ungern auf. 
SiEir Slttg tjl bann f^^neQ, iamtt aber nid^t lange. Xuf unfern 
Setbern verbergen jte {td|) unter baS liegenbe (Setreibe/ wo fte fiä) 
tiöit auf ben IBoben brudfen unb, wenn man genau auf ben %Ud 
gead^tet, mit ber Jg)anb gefangen werben fonnen. @ie frejfen aßei« 
{en, J^irfe, 9tübfamen, ^anf unb ©radfamereien, aber au4^ fe^r 
t>iele 3nfeften unb beren 2an>en. ^f)t 9Ieft ftnbet man im ®es 
treibe/ aud^ wol^t auf äBiefen; e$ befielet in einem gefc^H^rrten god^, 
ba$ mit wenigen bürren ®radb(^ltem belegt ift unb 8— 16 lel^m^ 
gelbe / balb J^eHer, bolb bunUtt, mit braunen ober fc^war^en 
SledFen befe^te (Sier ent^tt. »or ^Tnfang be« 3uli legt feine 
fßaöfUl, mdf finbet man 6ter ntif im Xngufiunb ®e|)tember» 
@ie braten 17— i8 Sage. S)te Snngen wac^fen U^x f4)neQ. 3m 
freien ^Stt man i(iren @(^Iag t)om SRai biö in ben Xuguft} in 
ber Qefangenfd^ft nod^ mel fxü^v. 

2>te SRann^ien f£ngt man im ©tecfgame/ t)ermtttel{i einer 
Sotfpfeife (SSad^telpfeife), womit mm ben Sorfton be« Sßetb4)en8 : 
9üpü, 9&pü nacba^mt 9Ban ererctrt biefen Sang bei trod^ 
nem Sßetter, ba Ui nafTem Sßetter bie SBad^tel nic^t I&uft, fon- 
bem gerabe geflogen fommt.« fflod) einen anbern Sang befd|)reibt 
SBec^ftein 6. 4S0, wo man fte in aufgefteKte Ste^e jagt, bie 
burd^ ein no4^ ftelj^nbe« ®etretbefelb gejogen ftnb. äuf&Uig fängt 
man fie aud^ mit in Serd^nne^. ^an fei^t fte in geräumige 
J(iftge ol^e @i^fiange/ bie unten mit mUm @anbe befireut unb 
oben mit Seinwat^ beft^^Iagen ftnb, bamit fte beim Xufßiegen 



fi(b nt4^t bm i(o))f etttflo|ien. 6« gieU etgeni Sacf^tetbauer t)on 
J&oli, wo nur einige jDeffnungen jum fjref « unb @aufna^)f ft^ 
bepnbeu} öbrigen« ijl aUe« bunfel. @ie er^^alten SBaijen, S^anf, 
J^ixft, Sfübfamen, ©emmethume, Xmetfeneter unb ^tf)lxoutmtt, 
»obei man fte Diele 3al()re am geben txf^Utn tann. — ©ie Sum 
gen iiel^t man mit irmeifeneiern, ^fl(^nereiern, ®emmel u, bergl. 
auf, unb j^dngt f!e bann neben einen tä(|)ttgen G^^Idger, bamit 
fte einen guten ©(blas (ernen. 

«l^iermit fcbijegt ft(l(^ bie jweite i((a(fe unb fo laflen wir 
benn noc|i jweie folgen, bie inbejfen weniger gieb^aber ftnben, 
aber bod^ and) f)Ut unb ba geleiten werben. Um inbeffen bie 
®renjen unfereö ^efte« nid^t ju weit ju öberf(|^reitert^ foöen fte 
audi^ nur tutj angegeben werben. 



1. Tiet ^tti^i&n^tt (Mot arundinacea Linn.)* ©er 
e^naUl oben I^Qt^mfarben, unten dorngelblidS^, ber Xugenfiern 
erjfarben> bie Sfife gelblt<| fletfc^farben, ber jDberfSryer %rau' 
braun ^ &bcr bem JCuge mit einem ftn^n roflgelben ®tx\A, ber 
Unterfjrper roftgelbltc^wetfi/ bad Seibdl^en ifl {{ein. fßttf}m 
giebt 6 Unterarten batyon an. @ie l(ialten ft(|i am SBafjper auf/ 
leben t^onSnfeften, bauen febc f iinfllid^ Stefler iwifc^en buSHofft'^ 
fengeL Sla^rung ber Snfeftenfreffer. 

S. ^it fa^lt etü^mUae (Mot. sjlria LIan, Ciurraca 
dnerea Br.). Die er^e @teuerfeber ijl gr^ftentf^ilö wei§, bie 
l^intern Sd^wungfebern rojlfarben eingefaßt SN S^nge betragt 
6 3> 3 gim, t^ »reite 9 3. 3—9 gim Seim 9R4nn4Kn ifi 
im Sru^ing ber @4^ttabel li^ornfarben, ber Xugenjiern briunlidi^' 
gelb, bie pfe gtaugelb. ©er £)ber{jr))er fal^l a^if»au, ro{ig;rau 
fiberflogen, ber jDberfIfigel unb ©(^wanj graufd^war^i ber erfkre 
mit roflfarbenen $eberr£nbern, ber Untere M ben Seilen weif, 
ber Untertdr)>er weif, an ber Sritfl itt Stofengrau, an bed @iu 



Un in StoftgelMrauti )te(^b, itt IDbertoipf oft vcm afc^grau. 
3)ad a߀t6$en ifl auf bem Obert£r))er fdE^mu^tger^ auf bem Utt# 
tti^öxptx weif, gutter t>cr Snfeftcnfrejfer. 

3. ^tt ®attetltOt]^f c^toatl) (Mot pboenicoras Llun.). 
(Sin befannter unb febr nieb(icber SSogeU JBei bem 9R£nnd(^en ift im 
Stubiabre bev ©d^nabel, %ä^t, @tivn, bie i(o|}f feite unb Xt\fit 
ffbwarj, ber aSotbertopf unb ein ©trieb fiber bem Ifuge rein weif, ber 
£)berl$r))er afcbgrau, gtugel graufcbwarj mit grauen Seberränbern, 
ber93firjet unb ber an ben beiben mittlem @teuerfebern brSunIi(be 
@(btt><^ni \)^(l^xo^tot^, bie S3ru|l unb @etten M weiftid^en S3au^ 
e^ti etwaft bläffer ali ber ©(t^wattj. fiSeim äßeibcben oben tief^^ 
grau, unten grau. Sang unb 9lal^rung bed gtotbfe^Id^enö. 

4. !Z)et i^Ufethtüfki^e pöeMgel, SBtitititelli^ 
(Motac« modularis Lidd.). SSti bem ÜRännd^en ift im S^ubiabr 
ber @cbnabel bornf^^wdfrilicb/ Pfe ^tUbtaun, Xugenfiem braune 
gelb, ber OberMrper unb 9?acfen gebdfm^ift fcbiefergrau, ber3J?an^ 
tel roflfarben, mit buntelbraunen gdfngeflecfen, auf bem Släg^I 
1—2 ISieHe fiStnben, ber ©cbwanj graufc^^warj mit <>eDern geber* 
ranbern,' ber fcbiefergraue Unterlärper am S3au(be weif, an beit 
roftfarbigen @eiten mit buntlern ©^aftfiecfen.' X>ai SSeibcben ift 
auf bem jDberfopfe unb fHaden bunfter gefletft unb am Sorber^ 
Wtptt blaffer a(6 bad Wlänn6)tx^. 

jBewof^nen ^otiü^üd) gebirgige 9labelwaiber, ein^etn audl^ 
bie Saubb^Ijer bift 9lorwegen binauf* 9labrung ber SSorigen. 

5. ^ie fd^toefel^df^e S^d^ftelje (Motac. sulphurea 
Sechst.). 10 3. 9 ein. bii 11 3. 4 Sin. breit unb wegen feineS 
langen ©cbwanjed 8 3« bi$ 8 3. 9 8in. lang. S)ie 3 ^uferflen 
6teuerfebern b<^ben loiel SSSeifl. S3eim SRdfnncl^en iji im Srfibling 
ber@cbnabel, Stöget, bie 6 mittelfien @teuerfebem unb bieitel^lc 
fdSlwari, ber OberfjCriper afd^grau, inft ®tünlxd)e jiebenb, neben 
ber Sti'^t fiber bem 3Cuge unb um baffelbe ein weif er Streif. 
S)er Untertdr^er t>on ber JCeble an i4)ön fcbwefetgelb, bie Pfe 
borngrau. fi3eim einidfb^ig^n SRdtnn^en b<^t bie fcbwarje iteble 
graue Jtonten. S>iefem äbnli(^ if( ba$ alU IE3eib(tien. S>ie Jte^U 



tfi me^r ßtaufifwari , oft mit toet^en Sctern untetmifc^t, audt^ 
Ut Unter ''unb fDbtttSxptx »eniger fc^ön, Alle ^erbflüogel ^a« 
ben eine n>ei^e itefile unb eine an ber IBntfl in tad Sfotlj^lid^^gelbe 
itebenbe Sarbe. 

@te n>Dl!^nt im mittlem (&\xxopa, fetten bid @d[^n>eben bin-- 
auf an ben Ufern ber Sluffe^ @een^ Seicbe unb @Ampfe; auf 
SBiefen in SEBälbern/ ioä) nie in bergigten @egenben. @ie ftngt 
febr angenebm unb ndbrt ftcb t>on SßajferinfeFten unb beren Sar^ 
Den. 9lal^rung ber SSorigen. 

6. ^it mei^e ^a^fttiie, ^^etmatittc^ett (Mot 
alba Linn.)« S^iefer artige SSogel ifl fo befannt^ baf^ wir uni 
einer nabern fBefd^reibung iiberboben glauben, fo au(b bie gelbe^ 
bie bei und imö^nliöf oorfommt^ unter bem yiatnen gelber ^fcfer- 
mann. @ie leben alle oonSnfeften^ baber für ft^ audf) baSSlad^» 
tigaOfutter bad befte ijl. 

7. ^et ^itienpieptt (Antlias pratensis Bedist.)» 
fWan begreift unter biefem IRamen mebrere ZxUn, xoüä)t folgenbe 
AenngeidS^en mit einanber gemein baben: @(bnabel bönn unb ge- 
fhretft/ ibre Süße fcbw^icb tnit einem , bie bintere 3e^e an S£nge 
ttbertreffenben bogenförmigen 9?agelv ter £)berfor)>er Icrcbenfarben, 
me^v ober toeniger in^ £)lioengrun jiebenb/ ber Unterkörper rofit- 
gelUicb ober toeißlidS^^ auf bem itopfe flarf gefledPt. @te maufern 

.in ber Siegel läbrlicb ^ 9Ral« 3Ran fangt fte im Sercbengarn, 
@(bl<^ggarn(l^en mit bem SRebtourme. Xlle todfen: pitp, ^iS* 
@te leben t>on Keinen 3nfeften unb beren iat^n unb ®em. 

8. ^et fBÜaffetpitpet (Anthus aquaticus) gebort and) 
^Uv mit b^* Sbt IBetragen ift felj^r artig. 9Ran l&^t fie 
frei im Bimmer umberlaufen ober ftecFr fte in einen Serc^nbauer 
unb giebt i^nen Stacbtigallfutter« 

9* iSie Ptin^amfel (Tnrdas torqnatus Linn.) ift eine 
große 2)roffetart 11 bis 11 3* 9 gin. lang unb 16 3-6 Sin. bis 
17 3. 3 Sin. breit. JBei bem ÜRdnncl^en ijl im grü^abr ber 
©cbnabel gelb^ ber Xugenftern unb bie Süße braun, ba§ ganje 
©efieber fd^toarj, an ben glögeln mit grauen geberfanten, auf 



bnii StxopSt mtt einem 6 bt9 9 Sin. bmten loetf en @iittel. SDoS 
Sßeibcl^en ift fd^waribraun ober grauf^mar} mit beutKcben 0rau< 
loeifen S^berrdnbent ober @ptege(n am Unterf5r^er unb einem 
grauweifen ®urteL 2)er ©efang ift angenehm ; md} lernt biefet 
fßogel Sieber pfeifen, t|i aber fe^r mxtxnli^. iRabrung bet 
©roffeL 

10. iSie fOtifkelbtoffel (Turd. vlsclrorns L!nn.> 3ft 
bie grofte ber euro))5if^en 2)ro{feIn 11 bi& It 3. 8 ein. lang, 19 3. 
bis 19 3* 9 Sin. breit X)er @(bnabel ^ornfarben, pge bont« 
gelb, Xugenfiirn tiefbraun^ ber jDber{or))er tiefgrau, an ben 
@(bn>an}< unb @teuerfebern grauf^^war}, (^eUgrau gefdfumt,, %lü» 
gel gen)fi^nli(b mit t fc^malen n)ei$Ii(ben S3inben befe^t, ber ttn^ 
terfjryer meifli^, oben mit lanjenfdrmigen, unten mit runblic^^en 
braunfcbwarjen gte(fen befe^t. @ie ben)obnt t>orjfigli(b gebirgige 
9{abeln)d[Iber; fu(bt im Sßinter aßad^lj^olber^ unb SSogelbeeren auf 
unb lebt an offenen £luellen, }te(^t nur bei tiefem ©cbnee fort. 3m 
®))£tfommer unb ^erbfi ftnbet fie ftdj» in ®efeDf(baften, bO(|^ itm 
mer auflerorbentlt4^ fcbeu, fc^it: rrrrr tattattat; fingt jlarf 
t^oOflStenartig, bo4^ mit geringer Xb»e<bfelung, b<^t nur mentg 
&tttp\)en. 3m @ommer frift fte; t^erfcbiebene Keffer unb anbre 
Snfeften nebft ibren garten, aud^ Surmer unb t>erf(biebene Sees 
ren* S^ng in ^obnen, auf bem S3aget(^eerbe, au^ im @4)l<^gg<nis 
4^n mit aReblmärmem^ nimmt in ber ®efangenf(baft mit bem 
fd^lecbten ttniverfalfutter «erlieb* 

11. !Cie SRotl^tofftl (Tardos Oiaeas Llnn.)« Saß nur 
^Ib fo grof als bie t>orige, mit ber |te aud^ bie 9la^rung ge# 
mein ^t S>er ®d^naf>ü ift loom (^omf4>mari , hinten gelbtt4^, 
Xugenßem braun / %ü^t (iorntt>eipii4>^ ber jDberiJrper oliioengrfim 
braun, über bem Xuge mit einem großen toeifen ober gelblicben 
®treif, ber loeiflicl^e Unterfjlr))er bis }ttr 83rtt^ mel^r ober weni« 
ger rofigelb iiberflogen, mit bteiecfigen Idnglicben unb runblicben, 
braunen unb olit^enbraunen glecfen, an ben Srag» unb lieber» 
Pgelbedfebern brennenb roßrotb- £)ie SESeibd^n bldfffer a» bie ' 
SRAnncben. 3m X)>rit unb jDctober toanbern (te in grjfpern unb 



g9 

Keinem tlüittt, S)ie 8o(ffltmme: fie(|! Um Wimtext fott 0e atu 

genel^m ftngen. 

{Turi. pitarls Linn.)* ®Utc^ an ®r6ße ter !0ll|le(brDffet, 2)er 
gelbe @<^nabe( ift «>orn bunfler, tKugenjiern unb Süpe braun^ 
Äopf, ^inter^tö uhb ttnterturfen a\6)ixa\x, äDbertücfen unb ©cJ^ul« 
fern braun, ©cbwanj unb ©teuerfebern fc|)n>arj, ber SSorberbalS 
bunfe(rcjlgelb mit fdi^marien Sdngeflecfen , bte (Seiten braun mit 
mi^lid^m Sfdnbern unb ber übrige Unterfdrper n>eip. £)a§ SBeib- 
eben bldffTer, . ^ie ben)obnt baS norblicbe @uro!pa^ fommt im 
^erbfl unb äBinter in grofien ©c^aaren, ifl fet)r fcbeu unb lebt 
in fi3irfen^ unb 3;annenn>d(bern. @ie nd^rt ftd^ wie bie SSorige 
t>on Snfeften unb 93eeren. Sßirb in S^obnen unb auf bem SSo- 
gelbeerbe gefangen. £)er Stuf ift: qut rt. X>n ®e)ang ift ni(^t 
fonberlicl^. Uebrigend ein grofer fc^^ner SSoget in ben SSogel« 
fammern« 

la !Der ferauttf eilige ®<etttfd^mä^er, fio]^fol(> 
gel#ett (Saxicola rvbetra Sechst.). S>iefe$ fc^ffne S$jfgel4)en 
tfi 5 3. 9 Sin. bis 6 3. (ang unb 9 3* 8 Sin- biö 10 3- 6 Sin. 
breit. IBeim SXdfnndi^n tfi im Srubjabr ber @4)nAb<i unb %u^ 
i^itoati, ber 2(ugenftern braun ^ ber £^erför)>er fc^waribraun mit 
tofigrauen S^bendnbirn, ber @4in)an) braunfcbwar)/ bie 5 äv^ 
{lern @teuerfebern m ber l^intern ^difte totx^, aber bem ICuge 
ein grofer ti>et|ler @treif unb ein meifer grofer unb Heiner %Ud 
auf bem Slfigei^ bad Xxnn unb ein @treif neben ber Ael^le rein 
loeif ^ bie ®urgel, ber Aopf unb bie 93ru{}feiten fcb5n braungelbrotl^, 
ber iibrige Unter($r)>er rcflgelblicbmeiß. 2)ad 3Beib(ben fte^^t nicbt 
fo \dfin au$. tiefer Segel (ebt auf SBiefen unb an gra<rei<ben 
fi3ergabbdngen, unb auf feinen 3ugen berubrt er bie meijien ©e« 
genben 2)eutf4^(anb«. SRan trifft i^n im <£)erbß in Se^U, Stxantt, 
fRühtn* unb Aartoffeldcfern; lebt t>on 3nfe(ten t>erfcbtebener Vrt 
unb beren 8art)en; fein ©efang ift xtä)t artig. 3m grubiobt 
fdngt man* ibn im Sd^taggdrncf^en mit äRebtoärmern, audf an 



80 

8etmrut^en/ in epxtnUln, bie man auf ben Tfccfern etwa« ^o4> 
t»eHt. erl^att gia^ttganenfutter, 

14. !Det orautticfiae ^Itegenf&tiget (Muscicapa 
moBclpeta Bechst.). S)te Sänge beträgt 5 3. 9 Sin. bt§ 6 3./ 
bte {Breite 10 3. bis 10 3* 3 im. Seim 9R&nn(|)en finb im 
SrulS^ial^re ber ^d^nabd unb Sfiße, ber mit einem weißen großen 
glecfen gejierte glugel nnb ber, an ben 8 bi§ 3 äußern ©teuer? 
febern jum Sfteil weife ©cbwanj fcljwarj, ber übrige Oberförper/ 
ber getbgraue ober weiße ©tirnfledF aufgenommen tiefgrau ^ ber 
Unterl^rper weiß. fBei bem fßdbäjm ftnb %lüsü unb ©d^wanj 
Wfiffer itnb ber Unterforper grauer al§ beim ÜRdnncben. ©ie be^ 
wol^nen bie gelbl^Sljer unb ©drten 25eutfd)IanbS} fifeen gern frei, 
fangen Snfeften au« ber ftuft, fturjen fic^i aud^ auf biefe unb 
beren gan>en, t>on benen fte aud^ im «f)erb{l fo wie loon S3eeren leben, 
©er godton ift: ife, iife je^ Sikftx SSogel fingt angenebm. gang 
in @(|)(agg£m(l^en mit SRelS^Iwürmern, im ^erbft mit ^oQunber^ 
beeren, dx^alt 9?a^tigallenfutter. 

15. S)et fd^toatsru^ige ^iegettf&tiset (Masci. 
airicapilla LInn.). ^at bie ®röße ttnb^®ejialt mit bem t)origen 
gemein, ©er iDberWrper be« Wtcinnd)tn ift im grö^jabr tief» 
fd^warj mit großem weißem gledPe auf ber ©ttrn unb bem glügel 
unb weißet ©c^wanjetnfaffung. ©a« SSBeibcben unb bie Sungen 
ftnb t>on torigen fd)Wtx ju unterfcl()eiben. Diefer äSogel bewohnt 
bie gelb^Äfjer ebener ©egenben, liebt bie 91% ber ©ewaffer, 
befonber« bie glußufer in gaubwSlbern. ©ein Soden ip: ife, 
iftel^ unb no4) ein jdrtlid(^e« gib, gib. ©ein ®efang, nur au« 
einigen ©tropl^en beflej^enb, fUngt U^x angenehm. Wahrung, 
gang unb gutter xnit t>origen gemein, hieran fcbließt fid) noc^ 
ber weißMftde gltegenfdnger Mose, albicollis Temm. gleicht 
in t>ieler S^infid)t ben beiben t>origen 2frten. 

16. 2Sie ^tttfettmeife, ßo^lmtift (Parus major. 
LInn.). ®ne ber befannte|!en unb beliebteren 3)?eifenart. SBet 
bem ÜRänncf^en ijl ber ©cbnabel fcbwdrjlicb, ber ,2fugenjtern 
braun, gßße Meigrau, ber JDberfopf, bie Äel^le, bie ©urgel, ein 



81 

unten breiter werbenber hÜ iixm Xftev Yti4^nber grofey SBKttels 
fheif unb ein bie n>eißen £o:t>ffeiten etnfaffenben 9{ing gl^njenb 
bunfelf(bn>ar}; bet SItantel olioengrau, ber btdugraue £)ber{Iuget 
mit einem breiten metfien SSanit, ber blatt(id() bunfetgraue @(bnHin} 
auf ben @eiten metg eingefaßt, bie @eiten bed Untetf j^r))er9 f(()n)e» 
felgelb. S3et bem SBetbc^en ftnb bie garben mni^tx fc^jn unb 
ber Wwarje SRitteljtreif ijl fletö flein, it\D5f)nliä) fe^r furj. Sw 
^erbft jteben fie in grogen ©efeUfcbaften, xoai SSeranlaffung giebt/ 
fte in 9}7enge auf SRetfenl^utten unb in @))renfeln iu fangen. @te 
(ocFen jiar! unb ^abm einen abwed^felnbeur ^igentl()um(icben frj^lft 
lieben ©efang. ®ie leben wrjüglicb ton Snfeften, beren Sartoen 
unb Snfeftenelcr, aber auä) t)on übrigen ©dmereien, all ^ftU 
nuffen, ^anf, SRobn, Äürbiö^ unb ©onnenrofenfernen u. bergl. 
3l^re 9)2unter(eit unb ©en^anbtbeit gen^ä^rt Unterbaltung. SRie 
anbern SSögcln barf man fie nicbt jufammen bringen, inbem jte 
benfelben baS ©ebirn au^b^cfen unb in ber @tube fogar fcblafen^ 
ben Säuglingen in bie klugen ^adcn, @te erbalten StacbtigaK^ 
futter, aucb gewogen fie ficb leicht an iai Uniwrfalfutter, bem 
man ie jun^eilen einige J:urbigferne unb flar gefcbnitteneS $leif^ 
binjufügen mu^; fte bebürfen oft SBaffer jum S3aben. 

17. !Set f&lut^änfiin^ (Frin^llla cannabina Linti.). 
@in beliebter unb bekannter SSogel, ben man bei un^ in ben 
©tuben, bei mehreren acuten in Meinen Äaftgen antrifft Zm 
grüblingöMeibe erfdjeint ba8 ^änn6)tn al§ ein nd)t nieblicber 
SSogel: ber ©cbnabel bornfarben, ber 2(ugen{lern unb^fipe braun, 
ber Sßorberfopf beKblutrotb, ber .g)interfoj)f, Slarfen, Sto^f unb 
«l^alSfeite grau, ber ÜRantel roftbraun, ber ^urjel weißlieb, bte 
@d()n)ung'' unb ©teuerfebern ^6)xvaxi, faß aQe weiß gefantet, ber 
93orberbaI$ weißlicbfii^^^ubraun ^ bie S3rufi brennenbblutrotb, ber 
übrige Unterf$r))er weiß, an ben @eiten licbtbraun angeflogen. 
£)aS SBeibcben ^at fein fftot^ an ber S3rufi, fonbern auf beKnuß« 
braunem ©runbe braune SdngflecCen. 3lUe iSBlutbdfnjIinge werben, 
wenn fie nicbt fortwäbrcnb ber freien '8uft auögefefet ftnb, in ber 
@efangenfcbaft grau. 3ft bie StälU nicbt ju groß, fo bleiben fte 



m 9tfc9MNl^ mdtntet anbtm ffaiinnt W§ti bd unk IDeftge^ 
iiat^ <$taiU^mxtx ffnb il^re ein}ige 9laJ!)rttnfi. Sixt fxxi^ ®efangf^ 
n^ ßtib fel^r unMntig, tad gtebt {t<^ aber halt, Sung oufge' 
iogen lerntii fte iiein pftiUn, ia ße ntjlen in ber <Bef(mgetifc^|(. 
.@i^ {t90^n |iu^ jaogeneN- 9R<(n fangt fte auf ber it>itutift, 
Mim füHfte mit Seimrutj^en. ©oimnierrubfen, @anb unb jiuoetlen 
etwas @oli unb ®runed ttf^ält if^t Seben 6—8 3abre in ber 
.®efan^nfdbaft. 

18. ®et ®tte0l{^ (Fring^nia cardlnalls Liniuj. @m 
nteblt(!^ed SSJgettben. * ©et bem alten SKanndf^en ifl ber ^ornwciß* 
Rd()e ©4)nabel an ber ©})t6e bunfler, ber Xugenfrei^ tiefbraun, 
IJfi^e braungrau, rtngö um ben ©(i^nabel ein formaler f4)n)arjer/ 
hinter biefem ein breiter farminrot^er Ärei6, bie SBangen unb 
ein glerf am *!g)intcrbalfe weiß, ber ^interfopf fcbwarj^ »eld&eS 
^iö) auä) um bie SBangen ^erumjiebt, SJürfen unb ©d^uUern 
fd)5n braun, ber JBurjel weiß, bie glugel l[)alb golbflelb, l&alb 
fcbwarj unb wie ber f4)warje, wie auSgefd^nittene ©c^wanj, mit 
weißen ®})i|enfIcdPen, ^er weiße tlnUxfSxptt an jeber ©ette ber 
iBrufl mit einem großen braunen gledP, 2)a6 SBeib(i^en ijl etwaS 
Heiner unb ^at weniger fcbffneS Siotf) unb @4)warj am Jtopfe. 
®te flreicben im SBinter einjcln, aucb in f leinen ©efeUfd^aften, 
pnb jiemlicb jutrauli4), ber 8oc!ton: jitltt, jillit, ber ®efang 
tfl angenehm. 2>ie 5Ra^rung be|le()t in 25lftel-, Äletten-, Äom^ 
blumen* unb anbern ©amen, baut ein fc^oneö, bem Sbelftnfen« 
nejte Äl^nlic^eö. ^an fdngt i^n auf ber iodt, im «g)erb|le unb 
SBinter auf großen , t>on 2>ifieln ober Jttetten jufammengebunbenen 
mit geimrutben ober ©prenfeln, bebangten ©lifc^en. SRan ^ält 
biefen SSogel in einem (Stocfenbauer mit ÜRof)n, woju bisweilen 
etwas *Jg)anf gemifdS)t wirb, aud^ giebt man i()m ttxoai OrfineS. 
er lernt SBäffer unb gutter aufjiel^en, wirb fef^r ja^m unb begat> 
tet pc^ and)' in ber .®efangenfc^)aft. 

19, !^r ^itf^ntn*i$d (Frin^Ua citriiüella I Um.), 
föei uns tin Ultimi SSIogeld^en. JBeim SidntuiKn (utb ©4ui4bel 



8» 

unt) Pße ^rngrau; t^r 2Cu0enftern briiuit, ber JB^vHvf^ Mal^ 
ber größte S^eil bed an Un @eitni af^^gtoiien Unt^rljlr^irt 
grüngelb, bie Stiden* unb bte ©(Mterfebern •fioengalbgrau, 
bie ©cbipungs ^inb @teuerfebera fdj^Wdtiluli, beQe ge^utmt, auf 
ben Slug^ln 2 grüngelbe iBinbcn. 2>a9 SBBetbcben fff^t fdfm^x^t 
Sarben. S^ tfi ün fublt(ber ©ebirgSwgel, ber ftdi) in ben Nebli- 
gen ®rie^Ianb8 unb Stalten« ßnbet, fetten tommt er ^ t|n«» 
9Ran fdfngt tbn im grubiabr auf ber Socfe^ im ^erbft auf Linien- 
beerben. @$ i(i ein artiger @tubenwgel. @ein IBetrirgen unb 
@efang tmpftifUn ibn. ißabrung bti folgenbem 

SO. ^ft 2iiHf @rlett)(ei{fg (Fringilla spba^UiHh). 
S)iefer fleine belannU ^ti|bent)oge( tfi 5—6 3* lang mb 9 3* 
3 bU 6 Sin« bre;t« JBeim ^lte9 ffildfundj^en ift ber @4nabe( bPi^ 
grau, gufe bornbrdunlicb/ Vugenfiem brau^, ber Spbßtjkl^ 
i^wüxi, unten einen gelben @trMb ib^^ ^^ ^^8^/ be« Stüdtn 
gelbgriin, i^miXi$xaü geflricbet^, ber graufijbn^arie $!%! mit 9 
breiten gelben S3lnben, ber ®ur|el gelb) ber t>on ber fd^n^ar^en 
Mef)U <in b^<bdelb€ UnUictäxptt gfJ)t na^ bem Xfter bin in SBeif 
Aber. ^ SESinter ftnb bie fcbJfnen gorben jum Sl^eil bqrd^ 
bunfie ^eb^rtanber bebe(ft 2)0^ SSeibct^ei;! ift auf bem ^onjeii 
jDbertor^r graugrün, biiuiüer gereift, t^m Unterförper m^, 
feiten gelb fiberlaufe^i» lletd mit iä)xoSxiti^t^ &4ngef[etfe(i. Stißet 
in %abel»£lbern, b^« 9ie|t ijl febr Derfte^Tt unb Idift fkb ni<bt 
gut ftnben. 3ii b^nftg im mittlern 2>eutf<blaaiby m» n im 
^erbfi itnb jBinter, eft in großen ^ugen/ b|trjiji)|treid|]^ 3|t p- 
traulieb u^b n>irb febr iabm« Si^ Sreunb ^on mir l^tte ein 
$dr(ben, baS 4—5 meißlieb </ bldulidi^s, rcftbU^^ gefledrie ^r 
legte, aber nie au&braibtt @ie laffe^ flA ^ ber @cieglt$ abrieb- 
ttn) leben von Siebten-, ^(iefern^ (Srien^z SK^bn^ @«la^« junb 
anbem ^wo^tn, im S>^u|iiab^ au^ )>pn 3nf«ftetL |^ng (uif b^r 
gocfe^ bem Srtolbferbe mit MxatxA\m, S>u ®efang i# on^e- 
nebm. ^n ber ®efangen^ft erb^t ,er 9Iobn unb iUpcA jer- 
quetfebteiEi «^nf unb bann unb xomn etmaft 9r$ne8. ©onft, ba 
bei une in ^e bie ©tr^imipfmirferffi btfibte, fanb man %w&W 

6* 



Sa 

ix^ tiefe« »Jget^en in Wefen ©twben unb b« fein STon fo etn^oe 
3lel^enbt6 l^at, nannte man i^^n ben @trum^>f»irfer. 

M. S^et ®irlf$ (Frin^ijla scrlnns Linn.). ®n nieblt^ 
'^er.SSogel. «Beim alten «Wannc^en ift ber @*nabel b«>tnfttrben, 
bic Sfi^e bunWet, ber Äugenjiern braun, ber ^interfopf, StMtn 
unb ©cl&uttern grüngelb mit f(^n>(Jrj«cben gangeflerfen, bte ©tirn, 
ein Streif über ben Xugen, ein JRinfi um ben Slarfen unb ber 
auf ben ©eiten mit fi)to&tiÜä)in «angeflerfen befefete Unterforper 
blafßolbgelb. 35a« fBtibä)m ift 8^nW4)8rib, fajl fiberaU mit 
' f*warjli4)en gdngefferfen befefet. ©iefer SSogel »ol^nt im ffib^ 
«iili^^en unb (üblichen £>eutf(^lattb in ®«rten, XBeen ünb an 
baumrei<!^en glußufern. 4)«uft8 im ©alaburgifcljen. gang auf 
bem beerbe mit gocfieiftgen. ©ein ©efang ijl angenehm. 5»an 
j^fitt i^n in Ääffgen wie ben ßanariemjogel, 

88. iSet ®tunl{ttg (Loxia chloris Linn.). 93eim 
SKäwi^en ffnb im grubja^r bie gfife fIeifdS)rofenfarben, ber Xu* 
genitern braun, ber £)berf«r»>er olit>enjeiftggrun, bie afcbgrauen 
gtügel jum «beil ftb^ngelb, ber ©<b»anj fcl&tt>ariHd(^er l^oc^^gelb, 
ber Untcrför»)er grüngelb. 3m SEBinter ftnb bie f^5nen garben 
gröptentli)eiB burcb gtaue ©pifeenfanten wrbtdPt 2>a8 SBelb^en 
ift meip grau, auf bem DberWrper gröngrau, an ben glugeln 
unb bem ©djwanj blafiere« ®elb M beim Ü»ann4)en. WIm 
fangt ffe auf bem SSogelbeerbe unb auf ber gorfe unb bei tiefem 
©d^nee unter bem ©d^laggdrncben. SRan giebt i^m jur iRalS)rung 
©ommerrfibfamen unb etwa« ^anf» ffiirb febr ja^m, fein ®e* 
fang ijl ntd^t fonberlic^^. ©ein Sotfton ijl: i5rf, ifirf, fcf^wunj- 
Sm äSogell^aufe f)t(ltn fte bi«wetlen. 

83. ©et Sttenii^nabei (Lox. curvirostra Llnn,). 
SEÄefer SSogel jeic^net ftcb burd^ feinen @4^nabel an^, tnbem bte 
©pifeb beffetben loon unb neben einanberbinlötifen, alfo fi^ freu* 
jen; ItHe mdnnli^en-Äreuafc^ndbel, felb^ bie 7 Unterarten, bte 
SBrel^m, angiebt, l^ben Sfotl^ ober ®tlbxot^ in t)erfcl(>ietenen 
©e^attirungen jur ^^errf^enben garbe, welcbe aber in ber @e« 
fangenfc^ift jlet« in ©rfingelb ober »lafgelb übergel^, ©efbmmt 



8» 

man if)n aud^ totl^, fo Qtf)t e« tw bet tiÄ#en Wtauftx bed^ m 
ekun^ ober 93(afge(b übet. 2>ie SJeibcben ^abea ©ra^druitlid^* 
gelb jur b^ri^fc^^nben ^arb« • — 3n intern JBetragen l^ben |fe^^ 
tttoai ^apaimmxüit^, mit ^ulfe tf)re6 ^d^mUtp Kettern fte 
an ben anzeigen unb an ben {Bauern. 3^t @efang ift ni(|^ un«. 
angenebm* (Sr frißt liefern ^ unb gicfetenfanw«, wobei ifym fein 
@cbnabe( bie @(bu)>pen aufjubtegen bel^ülf[i^*;t|t^ fjo bafi bet ©a- 
men an bem @^nabel t^xavi& fäUt, dt baut im S)ecemb^er, nn) 
man fte fdl^on nijlenb ftnbet, f^lbfl jn onb^rn Wtomti^n, au^ m 
fßiai, ein n>arme$ iRefi loon f0}oo9 auf liefern ober Sitten/ iU: 
metcbem 4 melßltcbe, tn$S3tduIid|)t.iiel()^nbe., rotb' unb fyfa\m&^^ 
flerfte eier liegen. SRan t^ält \1)n im meti^Bhen Äafig,, benp ;|>pjlj,. 
\oäxt eö aucb ftngerbi(f ^ burc^bricb^^t mit beflanbigen «^a^en unb: 
{Beißen. 0rei in ber @tube uml^rlaufenb^f t^rbirbt er SBorl^ngiv; 
@eratl(^fc^aften, {Bfic^er unb itleiber. Titn beften näf)xt man ibn 
im ^dfftg mit Siebten o ober ^iefernfamen, üom ^anf mrb er: 
}u fett unb S^übfamen frißt er fe|)r ungern, ^an fann mel^« 
rcre in einen Ääftg jlecfen, fte t>ertragen fid) ft\)x gut unb »erf 
ben aixdf balb jaf^m. Seben aber bocb nur einige ^at)xt. ^axi 
fdngt fte burcb 8ocfoögel mit geimrutben ober Sprcnfel, bie man 
um biefe fieUt. — ÜRancbe 9Ba(bbemol()ner flel^en in bem 3Sa})n, 
baß bie ^reujfcbndbel Sluffe ut\b Jlranf^etten an {tcb jteben unb 
b^^l^aib balten fte btefelben febr gern in ber ©tube. ©ewiß ijl e6 
inbeffen, baß biefe SSogel oon QM^t unb anbern \ftraltf (weiten ber 
SRenfcben angejletft werben. 

fetaXteuti^näbet) (Loxia enucleator Lina.). £)ie S^dfnge be* ' 
trägt 10 3. bie {Breite 15 3v &^^^i^ ^^^ iCreuifcbnabel gor febr 
in ber Sarbe^ ifl aber im aufgefärbten 9)ra(^tf leibe beim SRanri^ - 
ittn f^b&er rotl^ unb im mifttern unb bem ber SSe{bci)en \)6^x ' 
ge{fr gefdtbt. HUt ^ahtn 9 n>eißlid)e CBinben auf ben ^tögefn ' 
unb einen aber bie Unt^rlinnlabe bebeutenb t)orragenben ^afen - 
ber £)bertinn(abe. ®it bewobnen bie norbeuropdifcbin SZabdmdU 
ber/ br&ten aber bocfi zuweilen in ^eutfc^lanb» ®ie ffnb einffil« 



8« 

Üi, Ui^ib Md)t SU fd^elen unb mit Sonnen unb getntrutl^en 
Bti fattgeft, ftejfen We eSmtmen Ux SlaUlhänmt unb ©ogclbee* 
ftft. 5rt bet ©efangenfid^ft l^dtt man fie wie bte Äreuifcfenäbd. 
J>a« fR*nn4l«« JKit einen dnfiene^men fanften ©eföng, ben e§, 
o|^ beH &^mhtl babei ju öffnen^ t^otttdgt; wirb balb ja^m, 
|Sff fläf aber bod^ nt^t lange im Stmmer. 

IB. ^e 9lau^i^t»albe (Hlrundo rasüca Linn.)« 
^(fer befannte »ogel i{t 7 3. « Sin. bis 8 3. 6 &in. lang ttnb 
18—^14 a breit, lebt nur tön fliiegenben Snfeften. ©er @c^na« 
Ul t(l fifwitili^, Äugenjfern unb guße braun, ber DberWr^per 
gUfttjenb bfour^^tvar), an ben 5 duferften jum Xl^eil fpie^artigen 
S^bern mit einem weifen ^tä, ®titn unb ^ti)U l()0(^faflänten- 
traun, auf bem Äopfe ein breiter / f<bwarjer ®örtel, ber fibrtgc 
ttliterf5r})er roj!farben»eiß obet roflgelb. «eim SBeibdjen ijl Stirn 
tinb tlitterF0r))er blaffer, als beim 9t&tind)cti. HU gefangen, ge« 
il^jinen fte P4) nidjit, aber iung aufgejogen, werben fte feiger ia^tn 
uttb erfreuen burcl^ ilf^ren gwitfct^ernben angenel()men ®efang. 
9Ran erhil^rt fte mit 9la4)ttgallfutter, auc^ barf ®anb im S3auer 
ilidS^t fehlen. 



S>te s» btefer ^Cbtl^eilung s^l^rigen Sifgel l^ben jwor no<^ 
einen ®efang; allein bie SRanntgfaltigfeit, baS »ke unb ^Inge^ 
nelftme, mi bie i^orige Xbtbeilung nodf htfi^t, fel^t il^nen, unb 
be«l^tb (leiten fte bei ben Stebl^bern ber @tubenotfgel in gerinn 
gerem Vnfe|ien, werben aber bt>4^ aU(| nuk^ von SRancliem gel^ 
Un. £)ft f!nb audi^ Sogell^dfufetr \t^t grof unb JCdftge nod^ tiü 
Dorl^nben, man ftel^t fi6) bann nad^ einer mmn IBet^Cerung 
itm^ iitib fo mSgen m biefem gaOe benn )ur KuSWa^l no^ me|« 
reve f0{gett. 

1. ^tt Wi^fHtni^t S^tmk^impel (BryOiroUiorax 
mkrifirrai Br.)* 2>iefer «ogel ^t bte &tßft M 8elbf)»erttngft 



sn 

utit bei htm atm 9täitiii(^eii WfmM fu| ein fd^ld 4t(timitiiet^ 
anf bem fDbtditpit unb am eorberbolT«/ bd^ auf bnti 9(fidfftl 
mit @rau gebämf^fr ifl, bei bem etnjjfdrigen SBinndM unb bem 
9itiM)tn bagegen eine bem grauen <f^nfitiig a^^nlid^e 3eicbttun9> 
<Er lebt im ndrblid^gen ®utopa unb fommt fd^r feiten nocJ^^etttfcb' 
lanb. ®etn ®efang i{l uttbebeutenb. ;&at fd^0ue Stotl^ wivb in 
ber Sefangenf^aft blafgelb. 

(Emlieria&a melaoecephala Scop.). X>tt @cbuabel ber 3(mmern iji 
kegelförmig gerabe, itinnlaben uuau6gefdi^nitten; bie untere an 
ben @eiten t>erengt^ bie obere fd^mäler ale bie unlere unb am 
(Säumen eine fnocbige SBar^e ober äabU/ n>orin ftc|) aUt einanber 
&tinüä) fiub. £)iefer SSogel iji 8 3« lang unb 13 3. breit* & 
t# ein großer unb fd^oner Smmer. JBeim SRdnncben ifi ber @<(^na> 
bei bleigrau, Xugenfiern braun, ber Stopf bunfelfcbn^ar}, ®ä)to\mgi 
unb @reuerfebern tiefgrau ^ ber übrige Oberfdrper b^Ujimmtbraun, 
ber Untetfdrper px&ä^ix^ l^od()gelb. 2^ad Sßeibtben t)at Weniger 
fc^Sne garben unb felnm fcbwarjen Stopf. tfUfct SSoöel 1)at, wie 
aUe Zmmtxn, an bett betben 5ußer|len @teuetfebern einen großen 
feilf^rmigen n>eißen ^Itd. Üt ben^^bnt bad fubUcbe ^ntopa, g. S$. 
ibdlmatien uhb ©tiecbehlanb, unb fommt bian>eilen had) t>tftxtx6i. 
er ttdlOrt jicb t>on ®anen* Unb artbereit väJmereien. fUlaxt fdrtgt' 
tbn Auf ßeimrutbett unb girbt i^m Slacbfigairenfutter mit etwa« 
^itfe, aücb fri^t eV Xmeifeneier unb «ftebtwftrmir girtt. Üftan 
gtebt ibm &ucb @anb In ben idauer. @r ftngt golbahtm'erartig, 
bö4) beffet äli unfer ©olbamttter. 

3. iOet 9^ttammtt, iöttolaa (Emberiza hoetalaha 
Liam). 2Hi be« b^iil^mtete unfier bin'JCmmern tmb mtib auf 
ligtwn gerben, IDtt9lanb<etben; gefangen uttb gemlfbet^; f riebi^dl 
m dro^ 0$ fte gern ttnb betitelte (te tfKüer. 2>iefer Tfmikm (ft 
« a 6 ein. bi« y 3^ 6 «in. lang mtb 11 3* Md 11 3; ^&n. 
blüt «eint «tifttiKlben finb im l^nlbtabe e^nabeiiml %b$i 
fltifii^mn, Ut Stf^, ^interboll, Art|»f nüb 9in tetMf, wü^ 
dN* bAi «tr^l^b an bei* St4flt auf jAtt ®iitt btr iim m4 



braun mit rofifarbtgen gebertfnbem, Srufl utib Saud^ beUrofb 
färben. 3m ^erbfiniibe ift, ba fft^ btefcr Soflel jdi^rHcb S !Ral 
waufert, 'ito))f unb Sorberfiatt bnnfcl gcfireifi. Dtrfem ift bo« 
SBetb(t»cn d[^nlt(|>; aOetn im @ommer ^t a tint rein gelbe, tooo 
einem braunen @tretfen emgefaflte Ae^Ie. St (ebt an baumretdKti 
Iprten, gern in ber Mt)t ber ®en>d[ffer, frifit me^tige Sdfmereieti 
unb 3nfe(ten unb fingt gcfbammerartig. 

' 4. ^et ®0lbammet (Ember. citrinella Linti.)» S)tefer 
©«gel ijl 2u befannt, aß baß wir il^n n&i)tx ju befc^reibcn braudj^« 
ten. SRan fdngt i^n im SBinter unter einem Slefee ober ©tebe^ 
worunter Jt5rner geflreut werben/ ober auc^ an Vetren, mit So» 
gelletm bejlrid(^em (Sr wirb fel^r ja^m unb Wßt ft4) mit Jtffrnern^ 
^anf unb ©emmelfrumen M^t erhalten, ©ein golbgelbe« ®es 
fieber unb fein ®efang machen il^n a» @tubent)Ogel angenehm. 

5* ©ei? 2<^unammet (Ember. cirlus LInn.). gr i|l 
f4)lanfer unb Wner aW ber loorige. ©etm Wt&nn6)en ijl ber 
©cbnabel bietgrau ^ pße peifcbfarben, Jtopf unb SRadfen olioen^ 
färben, fd&warjlic|^ gejlri^^elt^ ber übrige äDb.erforper ammerfarben, 
bie Äe()le unb ein Streif burc^ baS Äuge fc^^mari, bie ©urgel 
liocl^elb, ber übrige Unterf6rj)er golbgelb, an ber äBruftfeite rojl» 
färben. X>ai SBeibc^n l^at gletdt^e 3ei(|^nung mit bem SSSeib^en beS 
©olbammerS, allein wöf einen bunfeln @treif iux6) unb einen 
gelben $ber unb unter b^m 2Cuge. £)iefer SSogel lebt im fubli^ 
^tn (Surof)a unb fommt feiten {u und. 9la^rung unb Sang beS 
vorigen. 

6. ^tt ^ipammtt (Ember. da Unn.). flßirb 7 3^ 
4 ein. lang unb 11 3. ^tdt Säcim SRAnn^^en ifi ber @dtinabe( 
bleifarben, gfifie ^omgelbgrau, Ao|>f unb SUf^lt afdj^rau, burd^ 
baS 3(ttge nnb fiber bemfelben jiel^t ft4i ein f^nrnrier/ iioif^eii 
biefen bctben ein nmfer @treif , ber £)ber(jr)>er ifl ammerfarben, 
eruji unb fBmif rofifarben. VfU bkfe Sarben finb beim SäMibü 
(^n nur angebeuttt. £)iefir fBoget frift Stifctten upb ®ame» 



tmn, ä^ntii bm ncri^e SScmanbien im ^Betragen, >tt dmn bm 
&oltximmtt Sl^xüx^n ©rfang unb mrb toit ber £)rtpian defangen. 

S9rebm maä)t 8 @pecte6 bitrouS« — fBtxm 9R&mö^n t^ int 
%täfyiaiß ®ä^wtM, Jto^ uttb S^tt^tl^atö filnmrj^ m fflüden 
ein n>ei|leS^^dI6banb^ ber äbtige ^$r)3!er fa(l n>te beim m^nn(i#en 
.^ii«f))er{tng; ber ^tpanj fcbn^at}, auf beiben @eiren mit n^ei- 
fien Änlffecfen^ ber weißü^e Unterfor^jer auf ben ©eiten mit 
bruttHen ©trieben» ffieim äBeibcbcn ijl ber braune Stppf "buntltt 
geftricbeit/ baö ^alöbanb nur angebeutet, bie braune Aebte fe^arj 
eingefaßt unb ber Untertör^)er webr gejireifr. 2)iefer SBogel frig^ 
3iol)ti<l^ilU unb ®ra§famen, aucb Snfeften, unb niflet im Siofyc. 
9Ran fangt ibn auf ber Sodfe unb bei fpdt faUenbem @c|^nee mit 
äugne^en auf mit Sutter beflreuten ©teilen, ^an Ult xf)n in 
ber ©tube ober in langen JSlafgen unb giebt ibm SRobn, ^irfe 
unb 9la<l&tigänfutter, worunter man gequetfd[)ten ^i^nf mifdbt. 
dt wirb fel^r ja^m, liebt bie SÄujtf unb l&at einen fc^arfen unb 
fc|)neibenben ©efang, 

8. ^et (B^neefpotnet (Ember. niralis Linn.). £)ie« 
fer SJogel nät)ttt ftc^ ben ind^tn unb jeicbnet ftc^ burc|^ ben 
@)sorn an ben ftarfen gußen aud. @r ijl 7 3. 8 gim lang, 11 
bid 18 3- breit unb unterfcbeibet iiöf fd^on in ber Strne t>uxd$ 
ba& toiele SSSeifi in feinen Slög^ln. SSeim SSanncben ftnb im ©om» 
mer ©(i^nabet, ^fipe unb Sittcfen^ einS^eil be$ Slugel^ unb bie 
«Ritte be§ ©cbwanjeö fd&warj, Äopf, ^aW unb äBurjel, bie ÜRitte 
beS glfigelä, bie ©eiten be$ ©d^toi^ied unb ber ganje Uhtertc!r))er. 
rein m\^ 3m. SSinter ifi ber ©cbnabel gelb, bad SBciß unb 
©d^nniri be& jDberför))er8 mit rojl^rauen Seberrfijnb^n bebecft unb 
bev Aot>f mit einem roflfarbigen @u«tel gejiert. jßeim SBeibi^en 
ift baS©(l&wari unb SSeig weniger rein unb bie flutte bed^))fe$ 
tiftS braun. @v bewohnt ben ganzen 9lotfben unb (ommt im 
SBinter au<i) p un9, mo er Don @raöf£mereien lebt, ftngt felb» 
ler<l^enaitig, ift fUldbtig unb fc^eu unb nißet in Seifen. äSan 
fAngt ilfH mit licimrut^n unb ^taggam4^n. iDie im SBinter 



§(tfünefnm Mngt man ttfk in efn nnse^e^ dkfiMr. €r er« 
l^Att in ber ^ube ^dnf unb «f^ofer. IBhin iMt aitd^ no# bm 
f^mat}f$))ftgen Spornet (fhnber. montana Lina.) mb Un 
itxdftnfpotntt (Emba'. Galcartta), 

9. ^tt t0i^f d|»fEg^ SBirgM (Laniod micepg). (Sin 
fdt^net Sogel wn 8 3* 6 m. i&nit unb IS d* • Siti« Sreite* 
fBeim SRdnndtien ftnb im %t&f)i4i^t C^naM unb P^ fd^to4[t}Ii4^^ 
bie asitteiflim unb ber Sotberfei^f, bie Stop^titen, bcv Stfi^nr^ 
bie 8Uige( unb ber weif gef^umte Q^wait) ft^n^arj, ^iniereo)>f 
unb Stadfen fc^n rotfibraim^ ein @)>iefle( auf bem Sl^^d^i^ ^t> 
ber ßätiü-mif, ber ganje ttnterförptr gelbli(|^metfi; bie Satben 
ftnb beim SSetbcf^n matter« Sm J^tUft iß aSeS Sitß rofigelb« 
lidj^. S)ierer fBogel liebt bie an »ieJS^triften unb fBiefen ftofenben 
®ebuf(i^e unb mit S)£umen befe(ste Stellen ebener tinb J^ägdiger 
©egenben^ ifi aber fiberaS nur dnjeln. 6r «N^ ^i^ @timmt 
anberer SSJget na^^ bod^ aber nur H&mptx^aft* ®eine Sta^^rung 
befhlS^t in StiUttt, @riaen, ^eufct^recfen tt. @eine Stimme ifl 
nic^t fonberli^^. Wtan belS^anbelt t^n übrigen» lote ben tt^xMu 
gen SBurger. 

10. 3>tt fl^ffecfte ^Ut^tnf&n^tt (Moacicapa gri- 
sola Um.). (St ift unter ben gltegenflngern im Skt^rionbe ber 
gräfte, 6 3. 9 ün. lang unb 11 B* bis 11 3* 6 Sin. breit »ei 
boi zum ift ber ®<f^nabel ^etn^dfttatiüii) , Xugenlism tiefbraun^ 
Süße fd^waribraun, ber jDberf5r))er tiefgrau / auf bem IBorber^ 
fe^fe mei^lic^ unb f0md[r)lic|^ ge^reift, bie ^lagel mit 9 li^tt 
grauen iBinben^ ber n)et|ttc^ ttnter(lfr]»er mit tkfgtauen ®#aft» 
fUitn befe^t 2)t<fer 8^el tagt JEdffirdi^tn/ fliegen, tidNiafiii 
unb Stätfen^ feUen liefl et ^ von ber 9rbe auf. @eili <Sefaiig 
iß einfoi^ man bejubelt i|n me bie anbem piegenf4fngef» 3% 
tttrjem reifiigt er eine @tube ton fliegen« « 

11. ^t #aii«t0ti^fd|l9atlS (MoUCi at^ala L&m. 
Sjlvia titys LoOi.). £»iefeg SdgeK^eti, bad atif bifn 8anbe unb 
in ben @l4[bten ^^1^4 ^baubt uiib 3;iNh^me btm^trt/ begtftft mit 
feinem inriif(|tmben 4Nfange Ken f^mmitibai Sag imb füigt ber 



f4^tbenl)en Cottite au^ fein %hmMei, webuxd^ tt ^ Ux gam 
^n 9^(t^<rrf4Htft befanitt maOfd & ift 63. 5^9 8tn. lang unb 
10 3. « ein. bis 11 3. bttit. fBtim aidfnnd^n {Inb im %tma^t 
&^nahü, %ü^t unb @eftebet f4>mirt, auf bem Stugel leinten mit 
ümm Vitien %ua, auf bem StepU, bem Stütfen unb ber Untere 
hmfk mit me^r ober tueniger Xfd^grou, antJSm^ »etfticb^ @4^man} 
utib SSfirsel r^fhrot^^, in ber SRitte braun« 3m ^erbfle ijl bot 
e^toüti iura) «afi^graue ^eberrinber 9cvbeA. SUmmt int !tR£ri 
unb jt^l^t ^fl im £)ctober fort. S« ftnb unruli^ige SJfgel, jittern 
mit bem ^wMit unb bftcfen fi«^ oft nieber. 3^te 9lat^rung be« 
fielet in Snfeften unb beren Sargen, Stiegen unb ^oQunberbee« 
ren. 3^r 9lefl mac^n fie auf S3alten ober in ®tetnrt^em 9Ran 
fdfrigt ffe mit ^e^lwörmern in bem 0c|(aggd[rn(^en ober auf Seims 
tuttien unb in ®^ren(ein mit ^oDunberbeerem Sm 3nnmer er» 
1)a\Un ft# Slac^^tigäSenfutter. 3bte Haltung unb Stunterfeit tttu 
p^t^t fte n^ mt^t, old i^r @efang. 3^r Socfron ifi: i« 

lü. ^t ^ni^teatni0ilfiän^tt (Sjiv. locusteiia 

Lath«). ^ad)t einen fd^idPIicben Uebergang ))on ben ®d^imSn^ 
gern )u ben ^eptxn. üt iff 5 3. 9 gin. bt$ 6 3- (ang unb 8 3« 
bi» 8 3» 6 ein. breit 2)er ^di^nabei ivben ^mfdiim£r)tt4), SSfc 
^eO^ornfarb^n^ ber Xugenjlern l^eBbraun, ber oUt)engraue jDber* 
Hr^r fc|^n»at}brann gefiecft/ bie <Steuer« nnb ®(^mungfibern 
f<bwar}grau^ ^Her gefäumt^ ber @äjwani ftarf jngerunbet, ber 
xo^\^ä)t Unterf jlr|>er an bem ^oyfe unb ber Oberbrufl roflgetb« 
grau, mit bunHern e^ngeflecfct^en/ bie ^ätm Dfit)engrau mit brai^ 
nen @d&afrflri^n. S>iefer SBogei bewohnt bie Sbenen iDeutfcl^ 
ImH, befonberS ba, too ®ebfif<^ auf feu^^em IBoten fi^l^, fomntt 
im ^erb^ in bie mit Jtrdutern bewad^enen ®raben unb ©firteu/ 
fingt f(bn>irrenb/ faft «k bie gifine 4>ettf(l^re(f e, ba^r obiger Stame. 
®eim Sta^rung #tb Snfelten. Iftan f£ngt i|^n in @(b(agne|en. 
üxl^ilt in ber @efangenf4iaft. Sla^tigaUenfutter unb !B{el()lmfirmer. 
13. !&ie 9umpfw$eiie (Parus palustris Unn.). . (Sin 
eben nic^ anfil^nU^KS ß^ti(#m, 5 3^ 6 ein. lang nnb 8 3* 



3 ein. ixtiU ^er @d^ttabel> bte gri>^ StepfpUttt unb (iit flei^ 
II« Ä€^lflerf WwÄfi, ber Äugetiffetn btotin, gfife tiefbfeiarau^ 
t^er ganje jDbertorpet^ Pfiget tinb @(|^ioan} mdfufev^ ber tinter«' 
(dr)}er n^eißgtaU/ an ben @ehen b^Hgrau^ an ben SBangen tt^tfL 
JBeim äSScibdl^en ift bie JCopfpIattc {(einer. 3>iere SB^gel bemof^ 
nen in einem großen Sbeite (Suro^a« bie @arten, baumret<|^e 
|[(iig i unb Seictittfer tutb anbete mit Laubbäumen befe^te Qttlkn, 
unb jlreit^^en im Jg)erbft unb SJinter. Sie freffe» auf«r ^n^^it- 
»enen Snfeften unb beren 8art)en mehrere ölige ©ämereien. S^x 
ßorfton unb ©cfang ijl flarf, burcbbringenb unb angenebm* ÜRaii 
batt jle in ber ©efangenfcbaft mt bie ÄobCmeife, fängt jte mit 
©onncnblum^ unb ^nfWrnern mit gdmrutben unb in ©prenfeln» 

14. ©te a^Ättnettmeife (Par. ater). SU nur 5 3. long 
unb 8 3.» 8in. breit* ©er ©cbndbel tjl mattfcbwarj, ber am 
Korfen mit weißem SRitteljireif gejierte Oberfopf unb ber Borber^ 
baie gtanjenb bunfetfc^ittmrj, ber »ücfen af<bblaugrau, ber ©4)»a»j 
mit « weißen SBinben befefet ginget bunfetgrau, »rujl unb 
«au* grauweiß, ©iefer »ogel bewohnt bie gebirgigen beutf^en 
unt) norbifcben Slabelwalber, jlreicbt unb wanbert im SBinter in 
@efear<baft feine$ ®kxi)tn, ber ^aubenmeifen, ©olbbabncf^n ut\b 
anberer, frißt außer Snfeften, beren ^npptn, Umn unb (Siern 
«u<b gern a:annenf4men. SRan fd'ngt ibu auf SReifenbutten unb 
mit ftetmrutben unb giebt ibm in einem enggitteri^en Äfipg außer 
giacJbtigÄK^wf»^^ aannenfamen» €r ifl luftig unb munter unb 
bat einen artigen ©efang, beißt au*, wie bie ginfenmeife, [(bwÄ^ 
*ern SMgeln ben Äopf auf. ®ie legen an 11 «ier. 

15. S)ie ^avbtmneife (Par. cristatos Uiin.). S)ie 
Äopfjierbe, einer f leinen ©renabiermfifee ni*t unäbnlt*/ jei^n^t 
fie t)or aDen anbern «Keifen ata. ©ie ift 5 3. 4 Sin. long uab 
8 3. 5 8in. breit, ©er e^nabel i^ bornf^warj, ber Äugenjiern 
fd>ön M^bxam, pße bleifarben; ber geberbuf*/ f«fk 1 3. lö«g# 
bejtebt auö fpife julaufenbcn gebern, woioon bie tumj)fen weif^ 
bie großem f*warj unb mit weißen Äonten gfjtert fiinb; bie 
®titn i|l weiß unb f^warj -^tf^m^h bie «Bangen finb b«ß<lf** 



grau, t>on mttn unb l^xntm fd^umr) tinit^a^t, im 9la<f«n i^ etn 
f(^n>arier %Ui, Ut wie ein ^a(»banb ben .gnitö umf(^(if|it upb 
f{(^ t>orn an ber Situfi mit Um fdfxoatim SSorber^alfe unb Ux 
JEe^le t>eretnigt; ber Slfufen ifi xötplid) grau, SBtuft unb Sßavudf 
ftnb weiglicl), bie @eiten Y£t()lt<Jb/ Slügel unb ©cfttoani braungrau. 
2)a6 saSeibcben b<it eine weniger bo^e ^aube. S)icfe SSffgel leben 
in @4»n)ar)n)d[tbern, too fte gern tief im ©ebufcb uinll^ertriecbeii. 
a»an fdugt fie auf SReifen^uttcn, auä) mit geimrutbert* Sung 
gefangen laffen fte ftcb an bod iRaibtigaUenfutter itxoö^nm. ^ffx 
@efa(^ iji unbebeutenb. 

16. S>a$ &oib^&hn^en (Motac. regulus). Unhr aU 
len europdfifcben SScfgetn ber fleinfie. @eine gdnge betrdgt SVi $., 
n)ot)on bet (Scbwanj IV2 3. wegnimmt. Die 9lafenlj»(^er ftnb 
mit einer f ammartig jerfcbtiffenen geber beberft; ber 2Cugenjiern 
tft fd^war^braun, bie %ü$€ bellbraun, bie @tirn braungelb; oon 
ben ©cbnabelecfen btS jum Äuge gebt ein fd^warjer ©(reif, über 
bie 2(ugen ein weißer, unb unter bemfelben ftebt ein weißer $untt; 
bet ©c^eitel ijl faffrangelb, an ben ®ütm golbgelb eingefaßt ui|b 
t>orn unb an ben ©eiten mit einem fcbwarjen Sanbe umgeben; 
bie SBangen ftnb af*grau, bie Seiten be^ •^alfe« grüngelb, ber 
Si&dm, bie @ct)ultern unb ber @teiß jeiftggrun, bie J£e(^le gelb^ 
liebweiß, bet übrige Unterleib fc^mufeigweiß, bie Dedffebern bet 
Slügel f^warigrau, mit gelblicben iSanten an ber fc^malen %a1)ne. 
S>ai Sßeibcben ^at bloß einen goibgelben ©cf^eitel. JBre^m f}ai 
mel&rere Arten unter i^nen lS)erau6 gefunben, j. S3. ba« fajfran^ 
Wpfige, baa feuerföpffge u. f. w. Sie jtnb weit t)erbreitet unb 
wol^nen )>orifiglid^ in 9labelwalbungen. Sn ben notblid^en ©fgen^ 
ben ftnb e« 3ug»ögel. 3b« 9la|)rung bejie^t aui Snfeften unb 
beren Stern. 9Rit no6) ffalb lebenben Stiegen gewobnt man fte 
an ba$ Slad^tigaOenfutter; t)on Stübfamen unb Seinbottet ßerben 
fie. 3IE)t 9le(l mact^en fte an baö außetfle enbe eine« SRabelbaumS 
Oit^ 9^ood unb ^u^penbülfen; man ftnbet bartn 9 erbfengtoßf. 
Maß fleifd^farbene (äfier. ©ie Sungen laffen ficb mit itxi)aaun 
aReblwfitmetn, Stiegen^ Xmeifeneiern unb etwaS @emmel^ in mid} 



Qmti^, lni)t aufjiel^, fit mAffen «ber f4^n ttmüi pgge fdn. 
Ston fänit fte mit gttmrutl^en, bie man an einen langen ©tocf 
iiMut^t unb bie Siegel bamtt bttü^xt, benn fie ftnb ni<|^t fd^u, 
^x ioäton xp. litt, ixttl SRon ffäU fie im @Ho(fenbauer, in 
ben man gicbtenreifet ftecfi. ^t @Hmme tfl fej|)r fein* S)ie 
Sanbleute l^aUen biefe S^et oft in ber @tube, bamtt fte bie Site» 
gen n>egfangen, unb geben i^nen bann n>sebe¥ bie Srei^t 

17. ^et loe{#fd^loatt}{ge @tetttfd^lo&ter (Saxi- 
cola oenantlie Bechst.). 3fl 6 3. 10 8in. lang unb 13 3. breit. 
JBeim Wlanni)^n ifl im S^^^ling ber 2Cugen{lern braun^ ber Ccbna^ 
bei; bie güge, Äo^) f feite ^ glugel unb bie üorbere ©cbwanj^Älfte 
fc^warj, bie ©tirn, ein ©treif über bem 2Cuge unb bie Wintere 
©cbwanj^dlfte weiß, ber äDberforper afcbgrau, ber UnterWrper 
roflgelbli^), ber SSaud) weif. 2)a§ alte Wlannäitn \)at im ^erbjl 
einen roftfarbigen ^Cnflug auf bem äDber^ Unb einen in§ ^eHrojIs 
farbige jie^enben UnterWrper. ©ie S58eibd[)en unb jungen ^erbjl* 
Dogel scigen einen roflfarbigen äDberWr^)er unb einen rojlgelb» 
grauen Uritert6rj}er. 2)iefer SSogel bewol&nt ben größten Zi)dl 
Don ©uropa, i|l fe^r unruhig, fcbeu unb pdS^tig, nall^rt ftc^ üon 
Jtafern, Snfeften(art?en, 9faui)en u. bgl., unb nijlet in göc^ern 
«nb ®tein]f)aufen. 9Ran fdfngt it)n mit bem ©d^laggarnc^en mit 
Mehlwürmern, aud) geimrutben, bie man bal}in legt, wo er oft 
^infommt. ßr gewßl^nt fi4) fcbwer an bie ©cfangenfcbaft. Sung 
Äufgejogen gtebt man il}m Wacbtigallenfutter. • ©ein ©efang ift 
ni(bt fonterlic^, fein gocfton: ^ittacf, tad. grei um^erlaufenb 
in ber ©tube nimmt er fiö) nod) am beften aui. 

18. S^t Stitf^fetnhei^t <Loxia coccotbraustes Linn.). 
^tx große ©(|)nabel unb bie an ben breiten ©{)i|en oui^ej^acften 
mittlem ©d^wungfebern ^ei^^nen biefen SSogel au§. Sr ifl babet 
S 3. lang unb 14 3. breite turj gebaut unb ftej^t be^^^alb w^ 
^lump an^. S^üm alten SRdnnct^en iß ber ©c^nobel im ©ommer 
buntelperlblau/ im SBinter t)orngelbli4)weiß, ber Tfugenjlern fiet^ 
xitf)Uöt, bie ^eble^ ein Sanb um ben ©dS^nabel, ein $(ieil ber 



%t6iA unb bte Seiren ter l^stertt (tklfnat^S^U bmMfö^xaati, 
to ^Sopf gelbbraun, te? SRüdm ofd^grau, tor SRanUi^ braun, 
auf ben Slügebt ein tvet^ubeft IBanb, bcr UnUtUvptt ta^anitn^ 
braungrau* Seim Sßeibc^n ifl ber £)berf0)}f gelbltcbgrau, ber 
Ob^rpgel st^mUßiU ftiberfatbig tinb ber UnterUrper grau. 
S&i(fer Söget lebt m Un eurtpätfd^en Saub(^ol)ern unb SMfrten 
ba, wo jeirfxbbaume in ber 91% ffnb, beneti er gut gufpricbt. 
€r UMnbert unb flrricbt im SBinter, unb in ber falten Sabtedjett 
^xt^ man in S>eutf(b(anb fafi lauter 9Rdfnn4^en unb auf ©arbt- 
nien fafi lauter äßetbdl^enj i|l (iflig unb fcbeu, fcbreit iti, jie^, 
fri^t bte ^erne ber ^irfcbeti, Skif » unb Stot^bucben, bie er mit 
großer Seid^tigfeit auffnacft, augerbem ^obl« unb anbere @£mes 
reien, au(b itafer unb iBaumtno^pen. SRan fingt if)n auf bem 
^eerbe, in ben X>o\)ncn unb im SBinter unter einem @(^aggarm 
(ben, unter welcbe» man «^nf jlreut. Su ber ©efangenfcbaft, bie 
er leidet ertragt, befommt er ^anf unb Siäbfamen. IBor feinen 
©cbnabelbiffen l^at man ftcb aber febr |u bäten. @eiti ©efang 
bejlebt aui ftirrenben unb fcbnarrenbeu deinen unb iß fe^r un- 
bebeutenb. . 

19. i^et ^Uinfpetlin^ (Frin^nia petrottia). 3fi ber 
grdfkß« unter ben ouropaifcben Sperlingen, 7 3* ^ Sin. lang unb 
13 3. breit, f&ti ben ^Iten i{t ber @cbnabel eben bo^n«,.ttnte||i 
n>a(|i$gelb, ber Xugenfiern b^Ubraun, bie gAfe grau ober born? 
gelb, ber ganje jDberfjirper fperlingdfarben, ober bem Xuge ein 
grauweißer, oben unb unten mit £Braun eingefaßter ®treif; ber 
grauweiße, buntel fcbattirte Unterkörper ^ot einen fcbwefelgelben 
®urgel9ed(, ber beim 9Sdnii(|^n fcboner aM beim Sßeibcben unb 
jungen ift. X>iePtx SSogel ftnbet ftcb am Sli^ein, iebocb ni^^t t)&VLf 
fg, aucb im @aaltbale trifft niM ibn an, b^uftger im fublicben 
Curopa, ijl übrigen« ^ febr fcbeu unb p^tig, frißt Snfeften, Jtir« 
fcben, dlige unb meblige ®dmereien. 3m SBinter fangt man ibn 
unter bem 9}e^. &m giebt i^m 4)anf unb ^afer, iuweileti 
au4 einen Wt^lwuxm. fiteib gem^^t er ft4) m bie ©efangen« 
fc^ft. ®eiii 4gkfi^g i^ unbebeutenb, jirpenb unb iwtifcbernb. 



W. ^et Ser^f nfe (Frbgina moBtifirinfllb Lian.). 
£)te gänge betragt 7 ^, bie Säxütt 11 — IS 3. »etm alten SKänit:^ 
(beit ifi im Srubiabr ber @(t^aabel binten gelbticb/ iwrn bombtdutii* 
lief), ber tKugenfiern braun, gfipe b^cnfarben, ber DbttUxpn 
gUnjenb fcbtoati, ber Säüxyl unb. 2 iBtnben #ttf . bem StügeC weif, 
bie @cbuUetn, ber SSorberbalS unb bie £)berbrtt{| orangenroßfor» 
ben, ber übrige Unterforpet rein mt$. Sei ben 9Beib(ben, fo 
n>ie bei ben jungen ftnb bie färben matter. S)iefer SSogel fommt 
aud bem Ü)iOrben iä'bilicb in großen @(baaren na4) 2)eutf(b(anb, 
fcbreit: iäd, ober jadP, jacf! au(b qudf^.bal^r fein Ütame 
Dudfer, ifi n>enig fcbeu. ©eine 9{abrung befielt in einer 9Ren^ 
öliger ©dmereien; er dbnelt im Slefibau unb ber garbe ber @ier 
bem ©betfinfeu/ toirb wie biefer gefangen, unb b^t aucb ben 
lenem eignen Socfton: iixll aber einen ^dtUd^Un ®efang, ber 
in eignen jirpenben uAb immer fcbnarrenben n>eit (lorbaren Zintn 
befiebt, 9Ran be^anbelt ibn wie ben Sbelftnlen, fann ii)n au(b 
frei in ber ©tube uml^erlaufen (äffen. 

Sl. ^et £einftn{e (Friog. linaria). «Beim auSgefärb» 
ten 9Rdnn(ben ift ber @ct)nabe( wacb^gelb, an ber ©pi^e bunfel 
bornfarben, ber ^(ugengern unb bie Sufe braun, ber SOi^rberfopf 
bunfeltarminrotb, ber übrige SDberforper bü y^xa blafrotben SSür- 
ijtl braun mit ^tütxn Sebertanten, bie f(bn>drili(ben @4^wung< 
unb @teuerfcbern grau gefdumt, auf ben Slugeln S beKe S3inben; 
ber weiße Untertorper f)at eine fcbwarje ^eb(e unb an bem SBor^ 
beri)alfe, ber Dbcrbruft unb ben @eiten ein blaffeS ^arminrot^, 
welcbe^ bem aSeibcben fe^lt — jDiefe 'SSjEgel bewobnen bie S3iri; 
fenwdlber be§ 9lorben$ ber alten SBelt unb fommen in mancj^m 
SBinter gu Xaufenben na^ Deutfd^^lanb auf €r(en unb üBirfen, 
ber^n @amen fte freffen; fo freffen fte aucb S3renneffeU unb ai^ 
bern @amen. @ie ftnb wenig fcbeu. 9Ran fdngt fte in SRenge 
auf ber ^otfe unb auf Seimrutben, Idßt fte bann frei umberlaufeti 
ober fperrt fte in einen SBogelbauer, fütlert fie mit ©ommerrub» 
famen unb erfreut ftcb an ibrem angenebmen Sodfton: toi! SBe» 
gen ber 3:j!ne: f#tt, fcbutt, tfd^ett, tf(^ett! ^ben fte tn 9}orb# 



tiutf^Ianb ttti ^amtn: Äf^ettc^en etl^atteit. Sl^r ©efang ifl 
tiitntlid) ein 3mitf^rn, baS bur«^ einen fd^namnben/ ßarfen Sdn 
Untetbrcct^en n>irb. ®ie ftnb übrigens fe^ jutraultc^, n)ad |tere(|^t 
«mgenebm viad^t, atscb laffen fte ftd^ jur Sort))f{aniund bringen« 

tS. Ü^ie l&au^fd^lpall&e (Hfrundo urbica Linn.). @ie 
i^ etwas Neiner a(9 ble Slaud^fd^wdlbe, 6 3* tang unb IS 3- 
breit. Set ben^Uen ift ber ^c^nabel ü^to^xh, ber Xugenfiern 
braun, ber lDberfJtr)>er gfänjenb b(auf4^n>ari, ber {Bürzel, ganje 
ltnterfi^r|>er unb bie %ü^t mel^toei^. 2)ie SBeibcben ftnb n^eniger 
l^in, üli bie 9t£nn(bett« Sm Jg^erbfl t|t ber SBflrjet grau unb 
ber UnterfSrj^er grautoetf« ^iefe SBJgel leben in ben @tdbten 
unb SSrfern von einer ÜRenge fliegenber Snfeften, befonberS Stät 
ferc^em ®ie bauen ein f&nfklic^e^ 9le9 \>on (Etbe, ba$ einen en^ 
Sen (Stngang >it unb mit Gebern ausgefüttert t(t £>iefe unb bie 
anbern Gc^malbenarten werben im «l^erbfi loon unfetn ®a(jftebern 
}tt vteten ^dMen gefangen unb t>erfpeift. 2)te man inbeffen im 
JBauer blatten »iU, mu^ man iung aufjie^en. fRan be^anbelt fte 
wie bie 9tau((^f4^n>albe» @o l&^i f[# aue^ bie Oferfc^walbe 
{Wr* riparia) aufgießen unb fm fBauer ^Iten, hod) mtf)x ber 
Guriofitdt/ als beS fBergnfigenS wegen, ba fte weber burdl^ ©e« 
fang, nod^ @<l^nl^it beS ®eftebetS bie Sorgfalt tl^rer ffi^artung 
belohnen« 

es mj(gen itun einige ber fBffget folgen, bfe a(S einl^imif<!()e 
bie Xufmerffamfeit ber Sefdl^auer auf ftc^^ j^tf^txL ®ie tntbtf^xtn 
beS eigentlichen ©efangeS/ l^aben nur etnjelne* 8o(ftJ!ne/ iprangen 
4ber jum Zfftil mit f(^5nem (Sefteben 

1. itie fSiantaät, 9l^atibeVlt&^t (Coradas ^ar^ 
rola LbiD.). 3fl einer ber fd^njten beutfc^n »oge(/ 13 3* 9 Sin. 
lang unb S7 3* 6 Sin. breit £)er bidFe, bafenfdrmig gebogene 
> Ck^abel iß fd^warj, bie nacfte QfteUe nm baS Vuge unb bie für« 
Sen Safe l^omgelbltcl^, ber ito)>f, ^interl^lS unb ttnterf0r))er t>om 
weißen itinn an gldnjenb blaugrfin mit gellen @4^aftjlreifen, ber 
WWen, bte@(^lters unb ^intern ©C^wanjfebern l^ettiimmetbraun, 



an bet du^rn @teuerfeber ein tointg fptef artig. £)aS aSSdbclKn 
tfl tttoai mniger f^fn alS boS SR&nndJKit; bte <S>erbfi)>jf8({ l^abeti 
unfdi^einbate Sai^ben. tiefer iBogil bemol^nt ba* imitiere Suri^^^a, 
befonberi bte fanbigen ttnb ebenen, an (Si<|^enn>j(beni rei^K ®^ 
Senben man4ier Sinber, iß fe^r iöftu nnb lebt meifi t^on 3im 
feften. 

ZU gefangen n^erben fte nidl^t jal^m nnb nel^men an^ Uin 
gutter axii bte 3ungen aber laffen fiö) mit Stinberl^rj unb Znfth 
fen auffuttern unb bann mit bem Uniperfalfutter jober eingen>ei<^ 
ter Semmel erbalten, mrben aber bocb ni^t fo f<i^jfn, ali in htt 
greibeit. SBeber i^r {Betragen, no4^ il^r rac!, rad! ober ttäfy, 
txaf)l tann fte em)>feb(en, alfo nur i^re @(|^ni^eit unb bap ftc 
au(^ SBorte nad^fprecben leritem 

% ^tt tutppiii^t fditntnftefftt (Merops apiaster 
Linm). 3<i 10 3* 6 Sin. bi« 11 ^ lang unb 17 3* bi« IS 3» 
breit. S>er etnniS bogenförmige @4^nabel i(l f4^ioari, ber Tlngtn* 
ftern rotb/ bie furjen %ü9t braungrau, ber @4>eitel, iRatfen unb 
j^nterM^ Ij^eQfaßantenbraun, ber SludFen unb bie @(t»ultern grän< 
Ii4^firol^gelb, bie iDberfiugel in ber äftitte beOaimmetbraun, 6brtt 
genS grün, ber ®ö)X0ani, beffen beibe mittlem @teuerfebern 1 3* 
n>eit f))ießartig oorßel^en, blAtlidSigratgrfin, bie Sop^tiUn [df^toarj, 
bie Jtel^le blafgolbgelb, unten mit einem bunfelgrfinen Sanbe 
eingefafit, ber übrige UtdtxUxptx blaugrun. S>k Sßeibd^n ftnb 
n^eniger fcbon. S>iefer SSogel betool^nt baS [abliefe unb fubiftOc^ 
duxo^a, fliegt ungemein fc^to unb fdi^nell, &öft fct^ioalbenartig/ 
unb fdfngt fliegenbe, anä) f|e4^enbe Snfetten, bie le|tern mit bem 
@ta4iel/ o^ne baß fte ibm ttxi^i f^^aben. SRan giebt i^ Hm^ 
feneier unb IRinberl^erj unb b^It ibn yaartoeife, too er bann au^ 
einen unbebeuttuben, einfacb^n^ furgen ®efang b^ren lapt, wel« 
dS^er mit fxai, fxa^l anfangt unb mit ji, job* ^nbigt. Stöbe«, 
u>urmffrmig gefcbnitteneS 9iinberberi frift er gern; man mif(^t 
ti mit unter fein 9la<i^tigaQenfutter« 



9» 

3. ^tt tUtOp&ii^t @td»O0eI (AIcedo ispida Llon.). 
2|i 8 3. lÄHg unt^ 1« 3. hxtit «et ben Arten tH Uv große, 
gerate^ t>tcrfeitige unb (ange @(^nabe( f^ornfc^wari/ an ber äBur» 
jcl ber untern Äinnlabe graurotl^, ber Äugenjlern braun, bte fz^t 
furzen güße mennigrot]^, bie äußere 3e(^e mit ber mittlem btd 
onS erfte ©etenfe wrwad^fen, ber grüne Äopf lafurblau gebönbert, 
IS)inter bcm 3(ugc ein rojtfarbiger unb weißer gUcf , fccr 3?u<fett 
unb «ürjel fira(|lenb lafurblau, ber jDberflugel unb ein ©treif 
neben ber ^el^le buntelgrtin, Iafurb(au gefledft, ber außerfit furje 
Qöftoani bunfelblau, ber Unterförper \>on ber gelblicbn^eißen £e^te 
an ffodfx^ftxotfy. 2>a« ffietbd&en ijl weniger fcbpn. 35iefer fBi)gel 
bewol^nt bie beutf4)en iBac^e unb Sl^ffe unb lauert auf ®Ulnen 
unb ^fäl^len ober anbern erl^abenen £)rten ben fletnen Sif4^en, 
feiner ^au^^tnal^rung, auf, welche er, fowie bie großen SBaffer^ 
fdfer, SibeHen unb ^Blutegel, gef4)tcft ^u fangen weiß. Wan 
fangt x1)n in ®pnnUU\, bie man 1 %. ^od) über ba§ SSSajfer an 
feine Siebling$^l£^(!^en anfangt; man binbet einen gaben iaxan, 
um beim herabfallen x1)n gleich an§ £anb jielE^en ju fonnen. Sn 
feinen öeJiÄlter feftt man tin ®efaß mit SBafier/ worin fi(|» an^ 
fdnglic^ Heine lebenbe gifdS^e beftnben, bann erhalt er auö^ tobte 
unb enblidj^ gewol^nt man i^n an Slelfdf^. Sung gewol^nt er fi^ 
leidi^ter/an ben itafig; man futtert il^n mit @emmel unb 3Rilcb 
auf unb giebt ilS>m bann unb wann gifcfie unb gteifdS^. Sj^^t ge{^t 
t6 inbeffen wie bem JBienenfreffer, ben nur fein f4)one« ®€* 
fieber em^^fie^^lt 

4 S>er Wüitbefyopf (Upopa cpops Linn.). Siefer nieb^ 
lid^e SJogrf jf}*net fiä) bur* feinen langen, i(fyn>ad)tn, fanft bo* 
genförmigen @d^nabel, f4)onen, 2 3. 6 Sin. langen, oft.fddS)er* • 
förmig ausgebreiteten geberbufcfy, feine furzen güße unb bunte 
3ei4^nung aud. @eine gange betrdgt 1« bis 13 3«/ feine «reite 
18 3' 6 ein. bid 80 3* @(|)nabel unb gfiße (tnb bunfel^orn^ 
färben, ber Vugenflern braun, ber geberbufdf^ bunfelrofigelb mit 
fd^arjen geberfpi^en, ber lelE^m farbige äDberforj)er auf bem 2»it« 
telrucfen^ ben @c^ultern unb glugeln fc|)wari unb gelbli4)weiß in 



1— 

bie £Littre gcfbrcift, Ut f^toarje eu^wan) tiiU etttct bfetfm, toti^ 

fcn, ^knonbffrmtgni Ißtnht, bir ]^o4i(el^iiifarbi^ tXnUOSvptt 

an ttn Gettcti M i^eifcn fiaudbei mit f4>t9ar)(n i&nsßf^tdtn. 

:Da« SBSetMiKn ^t fc|Kntt|tgm %athttL Sbitftx Söget betiN>|rnt 

Dcrfcl^tebcne ®trMK utifereg Cateilanbeg« SDie Den gltiffen buv4^ 

fbrjfmtin, an SauHflicni obev Mfumen reul^n. Qkgcnben (tcbt er 

Doriftglub. Cr ijt fe^r fi^tu, i^mr^^Hg unb fiirii^fam, fdj^reit: 

^ttp l^uy! frtft eine SIengc Snftftcn unb bmn iawtn. WHün 

fingt t^n >a, i90 er ft4 ouf^t^ mit iämtutiftn, i^oran ein 

gtf^li^ttm befefUgt i^irb« Vit gefangen ge^t et f^mt an bü9 

gntter; man )ie^t i^n bofier lieber jung anf mit @emmel utib 

WtiU}, Snfelten nnb Har gefdt^ittenem %Miöit, nw er bann aud^ 

fel^r yi^m teirb. 2>er lange 6di>nabe( unb bie Heine {nr^e änngc 

ma^t, baf er alM in bie ^5be »erfm mu^, um a bann in 

ber Stttte frine« @<|^nabeld aufiufangen; f4at cS anf bie epiitt, 

fo mu^ er bie Arbeit )>on neuem beginnen, benn nur bann, mnti 

er rt in ber ÜXitte bet ^^nahüi jn faffen vermag, fann er eg 

in ben 6f^Iunb binabbringen. Qttvoai grope Sttitfen ikif4» fui^it 

er, beDor er fte binabi9irft, mit bem 6di>nabe( jn jerf (einem« 

Se^tmimier, ro^ unb gefeilte« gleifd^ unb grob gefdj^ntttene 

l^rte (Eier fraf ein fung anfgejogener gern, fonfl erl^iett er anäf 

SM^tigaOenftttter. JDurc^ feine unbe<|ttenie ^rt )u freffen, 2er> 

flreut er t>ie( gutter unb bringt oiel Seit beim Sreßnayf ytL Cr 

frift au<l^@anb unb xoSlit fUt gern, n^te ber fBtennifrefer, barin 

^rum; im Staffier babet er ^ nie« Sei Srcube unb 3orn brei# 

Ut er feine Jtrone au», mag ^ fe^r artig aufnimmt fitgtoei« 

ten Uift ber gesdfl^mte aBiebe^|>f einen itoitfdJKmben, (ang ge|o^ 

genen Zon b ^ren. 

& 2Der iutop&if^t SMbenfc^tiHitt} (Anpelis gu- 
ruia Liiin. Boiiibjdlla gaimhi Briss.). @ein feibenartigeS Oe^ 
fteber unb bie rotl^en Sortf% ber S^berfcf^fte an ben @<^»ttngi 
febern gmetter £>rbnung iei<i^nen ibn au«. @eine Singe betragt 
9 3. unb Jeine fBreite 15 3* fB^tn alten Wtänniiin ifl ber J^m- 
fdj^warje edi^nabel leinten ^tnmuffüöf^ ber Xugen^ern braunrot^/ 



101 

bie giipe \^toati, bcr IVs 3. ^cl^e f))ti^ige Seberbuf^^ unb baft 
gattje ®eftebet tot^gtau; auf bem Sfirjel unb bet ttnterbruf) af^-^ 
^xaulxöf, an bem SSa\xä)t mi^lid), bie JtelE^le/ ein fc^mofer Streif 
on bem ®(bnabet unb ein breiter burd|^ ba6 7(uge fc^arj^ bie 
metften ®(bt9uns* unb Gteuerfebem fc^n^at}, bie lel^tern mit golbs 
gelben ; bie erjiern mit weifen <Spi^en unb einem gelben ^tdm 
an ben meiflen ©d^wungfebern erfier Orbnung unb 3 bi6 9 ffe« 
geI(adfrotl(^en an ben S#n>ttngfebern jn^ter jDrbnung, weld^e ftdj^ 
bei tt^t alten Cfgeln auc^ an ben ®4^n>anir))il^en geigen unb 
ben ein 9lal t)ermattferten aSeibc^^en ganj fe(^Iem 2>{e ^dbiftn 
Itnb äberbauipt ni<|^t fo fdf^Jn ali bie Wtinni^n. ^Diefe SJgel be« 
n^o^nen bie n5rbli<|^n 85nber finxopai, namentlidj^ ea)>p(anb; unb 
foVen im Sommer fliegenb Snfeften freffen; xn ber ©efangenfc^K^ft 
tl^un fte e( nie. 3m fBinter treffen fte bei un8 (auter fBeeren, 
befonbeit SEBacbbotber^, Cogel« unb Maulbeeren. 9Ran b^tt fte 
in einem grofen Jtjfftg, beffen Soben mit 6anb bejheut ifi unb 
ber^ ba fte »iel ttnratb ma<l^n, oft gereinigt n^erben muf. ®ie 
erhalten bter in SSafper gemricbte @emmel unb fiSeerem 9lur ibt 
fdS^jFned Sefieber unb bad $eben bei 8eberbufd(^e8 tmpfit^U fte, 
nid^t ba$ sirpenbe, nur aud ein 9><tar SConen beßebenbe ®ef(brei. 
& ffnb $au)>tfrefrer, bie in einem Sage fo loiel ^txitf)ttn, als 
ibt JtJFr^^ergewicbt beträgt, unb ba fte ni<|^t gut verbauen unb 
einiges unverbaut von ibtten ge^t/ n^irb bied no(b einmal ver^ 
f<blttdt; baber fommt eS benn anöf, baf man ben i(5ftg b^ufig 
reinigen muf, wenn ftcb nid^t ein ©eflanf von ibm aui verbrei- 
ten foQ, Geriebene gelbe Stdbe unb serquetfcbten ^nf fann man 
tbnen aM taglicbe Stabrung geben. @ie trinfen viel SBaffer. 

6. Sttt aSettbe^dl« (Jynx torquilU Linn.). 3ft 8 3- 
fang unb 12 3 breit; feine J(jr))ergeftdlt ijt fcbtanf, brr @(b»ani 
etn>aS lang. Qt jei^^net ftc( bar^ feine ge))aarten 3eben unb 
feine lange, wurmfjrmige, f{)e4^tartige 3unge au^, wcSbalb man 
ibn au(b iu ben f)>ed^tarttgen tSJgetn jablt. @(bnabel unb Sttfe 
bornfarben, ber rofifarbenafcbgraue £)berfj!r)>er vom @(beite( bis 
Ham ttnterrMen mit einem breiten, f(bm4[ritt(^cn SangSflieif, ubri« 



102 

genS mit fct))vd[r2(t(^en , rofi» unt ^eObraunen Slecfc^en auf SiiU 
geln unb ®d)toatn ^ä^Sn ^thänUtt, btx gelbliche SSorber^alS titil: 
brannrn SSellenltnien , Srujl unb IBauc^ tpeifKc^ mit bretedFigen 
brauneu glecf4>en- JBftbf ©efc^Ied^tcr ftnb föfxott t)on etnanber 
)u unterfcbeiben. jDtefet SSogel iji in S)eutf(l(^(anb nicbt feiten^ 
befonberS ba, wp bie Slußufet mit ÜB^umen htxoaä)ftn ftnb. d^r 
fommt fpat unb gel^t balb n^eg, J6)xtxt flarf: iSf), gd(^ gdfl^, 
gab, g^b! tn einem Slöne fort ©eine^abrung bejlebt auö3n« 
feften, befonberS Xmeifen. ^m fangt tbn beim 9lejte mit geim» 
rutben, aucb mit bem @4|(aggd[rncl^en, gen^Sbnt tbn in ber ®e? 
fangenfcbaft mit Xmeifeneiern unb ÜRe^In^örmern an ba$ ^ad)tU 
gaßenfutter unb "fyat bie greube, ibn ba(b jabm unb aQerbanb 
broüige IBen)egungen macben ju feigen. Sduft er frei umber, fp 
burcbfuc()t er aQe 9{tgen mit feiner Sunge^ mit ber er bie n^eid^n 
Snfeften anfpießt. • 

holten (Parus caudaioa Linn.). &n Htinti, retc^ befteberteS 
SSogelcben^ baS einen fel^r langen, ftufenf^rmtgeh S^toatii f)at, 
ber weit (dnger als ber »ogel i% ®eine 8dnge betragt 6 3. 4 8in, 
biö 8 3»/ bie äBreite 7 3-8 gin- bis 8 3. ©er furje ©cbnabet 
ifi fc|)n»arili^ , Inn^enbig t)or bem ®aumen mit einer @rb5^ung, 
ber 2(ugenj!ern l^eHbraun, ber obere VugenHebranb fcf^n^efelgelb, 
p^e fcbtparibraun, ber Stopf unb ber an ben S3aucbfeiten xit^f 
lxd)t UntcrKrper weiß, ber fcbwarje Störfen an ben ©eiten rJt^? 
lieb, bi€ fcbwarjen glfigel an ben bintern ®4>wungfebern mft 
breiten, xotx^tn «Kanten unb ber f4^n>ar5e ©cbn^anj mit n>etfen 
©eiten. ©ie Sungen böben pfirftcbrotbe Xugenlieber, an ben 
Äopffeiten unb auf bem SIßrfen matM S^xcati, auf ber Äo|>fs 
^platte unb bem Unterfifrper matteS SSefß. ©iefe S3£igel leben fn 
ben beutfcben Slabel- unb Saub^dlsern, ®<Irten unb an anbem 
baumreid&en ©teilen, fc|freien: fi, fl, ft, tirr, tlrr! n&^xmfi^ 
nur t)on ^nfeften, bauen ein fcb^^neS, auSwenbig mit SKooS be^ 
legteS, inwenbig mit gebern ausgefütterte« 9lefl, in bem 8-^17 
n>eiße, satt rotf) gepitnftete @ier liegen, iStan fdngt fte auf Um 



lfm 

SRetfentaiiie, Um Xx&nt^tttbt zc. unb bringt fte (^oametfe in eng- 
gttterige Jtdf^ge, tvo fte ia 9{<4t< btd^t neben etnanber fdS^Iafen* 
£)ft fiberTd^rägt ffd^ ber eine unter ber Sttbifange unb df^t ben an- 
bern, wel^^er oben barauf ftgt SSSenn fte mit etnanber f))telen^ 
(afßin ftt etnen iStttiäftn, xoit iiäf i&a flmgenben iodion })S'^ 
ren. Sei beDorfiebenbem dfegen fdE^reten ft^ tinangenel^m. S^r 
8e»«^nltd&er «uf ifl: jf, jt, ji! jtarf unb burdS^bringenb. ©er 
®efani beS 3Rdnn^ni tfl unbebeutenb* @tnb bte jungen einge« 
mS^nt, leben ffe Wnger ati bie aBtlbfdnge, bte ficft fd()»er ge* 
toJE^nen. 3n t|r Sutter mufi man Xmeifeneter unb jerbrudften 
^nf t(iun« @te maufern hn 3u(i unb Xugufl* 

& !Cie fBattmetfe (Par. MarmicusJUiBnO* ©iefe8 nieb» 
lidie S35gel(()en ifi 7 3- 8 8tn. lang, 8 3* 3 bid 9 ixn. breit 
unb im auSgefdrbttn bleibe befonberd burc^ bte langen fd^^mar- 
{en Seberbufc^el; mlä)t bem ^Snnäftn auf jeber ©eite be$ 
Atnnd l^erab^£ngen,\au«geiet(()net £)ad a(te aSann^ien tji in ber 
Xiat ein ft^^ner SBogel, unb ber lange, ftufenformige @d)roani 
nimmt ftdf^ gut au& 2>er ^öfmid unb Xugenftern gelb, 
pfe fdj^warj, ber £)ber&>})f unb bie jDl^rgegenb fanft af(^btau< 
graU/ ber Sfficfen unb ber auf ben @eiten n^eipüdt^e ®^warn 
^en5tmmetbraun/ bie tiefgrauen Stüg^ m ben binlem ®ä)tonnQ' 
febern f^^tvarj; (^eUjimmetbraun unb rpflgelb eingefaft, bie @c^u(r 
terfebern metficicb/ ber ^pi^ jutaufenbe ^nebelbart fammetfd(^n)ar}, 
ber X0t\^iid)t Unterf$r))er fanft rofenfarben überflogen, an ben 
jKragfebern ()eQ)immetbraun, bie SBurjet ber dfupern ©teuere unb 
bie Unterfdi^n^anibedffebem idfxoati. 2>aS SSJeibi^en l^at in>ar aud^ 
^twai loerUfngerte Sebem neben bem £inne, allein biefe ftnb wetf^i ; 
ha^ übrige ©efteber toentger ^dfSn oIS beim ^&nnd)m. SMefe 
SSogel ben^obnen bie ungel^uren Stp^frfirecfen ber @een, ÜRorajIe 
unb StöiTe ©eutfcf^tanbS, S^oUanH, holend, fRu^lanH unb Un^ 
garnd unb jlreidj^en im Sinter* @te leben oon bem @amen beS 
8Iobr$ unb ber @iimi)f))flanien, ^erjebren au4) oiele 3nfeften 
unb bauen ein idßnt^, beutelf^rmiged, mit einem @ingange*(oc^e 
üerfel^ene» fteft; in bem man 5—8 weiße, rcftblid^ unb braunrot^) 



loa 

qefleAe ditx ftntet %« bcn Ufern M eal)f<e»i im 9Kan$fetH^ 
f(i()nt, (^at man pe üui) 5fUt$ i^f4)offen, XuS ^ollanb bringt 
man fu na(|^ bcm notbmefHidiKn 2)eutf4^lanb, auft Un^rn nac|^ 
SBien. 9Ran M pe iiL®titbcn tur 9>aavitng ftcbia(bt, w ffe 
aucb (Ster legten, fie aber nxitt äu$bra4^ten, 3n Ungarn foQ mati 
fte mie. unfere Steifen auf ber Setfe fangen, d« finb fe|^r ikt* 
liebe Sdgel; beim ^^laftn bedt immer einer ben anbern, ge? 
n>6bnli(b baö ^ämdfm fein Sßetbcben mit bem einen W&^el, fo 
n)ett eS mit biefem rei4^en fann. ®ie fd^nibeln ^ beftJnbig^ 
))ui^en |t(b medl^feifeitig unb, fi^ringt ba« SBeibcben üllein i^pn bei 
®t^fiange, fo luft e$ ba$ 9R£nn<|^en oft laut, bad fafi n^e e^f 
jurnt Hingt: tfdl^tn, tf<|^inl @ie baben ft4^ gern, bod(^ immer 
einer naö) bem anbem* SBan gemj^nt (le im J(afig an 9lactKi« 
gäUenfutteri )u bem man ^Pi»n# ober no4^ befier Stol^rfameti 
mifcbt. @ie leben inbeffen nic^t lange* 9Ran gi^H ifinen au4> 
Slußfanb in ben Sauer, ben fie gern freffen, 

9. ^ie fStanmtift (P^mi csoernleiia Um*). 3{I & 3« 
bis 5 3-7 ein. lang unb 8 3. 4 Ün. bi« 9 3* 4 Sin. breit, Sei 
ben Xlten ifi ber @(|^nabet l^ornfcbman« Xugenfiern braun, g^ 
bleigrau, bie @tirn, ein ^reif über ben Vugen unb bie X^pf* 
feiten meif, ber Sd^eitel \d)5n (^QblaUj »aS {hinten bur^ ein 
n)elße^ £luerbanb tton bem bunfelblouen ^^banbe getrennt ift, 
auf tem ^interbalfe fielet ein mei^r Sletf, ®<|in)ung» unb ©teuere 
febern \^in brüblau, auf ben Slugeln fielet eine mi^ Sinbe, bie 
bintern @(b)oungfebem l^aben n'ei^ ^pi^en, ber Stutfen t^ grau« 
blau, ber bla^elbli(be UnterfcFrpir bat einen bunfelblouen Jtebl^ 
flecf, ^alSring unb S3rtt9ftreif, £)ad ffieib(ben i{i minb^ f^n* 
^an ftnbet biefe SSifgel, oie bie fcbjtnfien bei beutfcbm Stehen, 
in ben S^albern, in ®arteu, w baumreiifeen Siu^?i &adb« unb 
Seicbufern unb anbern baumrei4^en £)rten* @ie nmnbern im fBÜr.* 
ter, befudl^en fi3irfen unb Srlen beff @amen< tpegen^ fu4^n w^ 
anbere Sämereien auf unb frefpit) 3nffften, beren Sarben unb 
@ier. 9Ran fängt fte auf SKetfenbutten unb in ^punUln unb 
nä^rt fte mit ^laci^tisaBenfutter; bie a{t $efang(nm (eben Hb^ 



103 

nid^t lange, l&n^t Me iung aufaeiogencn. — ^Itt^ ge^jfrf 
aud^ noc^ bie gafurmetfe (Par. cjanus Path.). ©et fDbtxtopf 
«oeif , am 9latfen ein lafurUauel £luerbanb\ ber jDberUtb l^elb 
blau, ber Untetletb n^ei^, bie unteren @4^n>{ngen itnb bie grofen 
Slugelbetffebem lafurbfou mit gtofin, mx^tn (Snben. @ie (eben 
im n(rbli4^fien Qmepa unb n4fl^en ftc|i Don Snfefren, beten iax* 
tKn unb eietn; au4i fteffen fte eimereien. 

10, ^it IBetlteltltdfe (Paras pendalinng LInn.). £)fe> 
feS artige S^eb^ bilbet ben ttebetgang )»on ben Steifen iu 
bem (Bolbl^&l^nd^en. ®eine Sänge bettAgt 4 3. 6 Sin. btö 5 3v 
bie «reite 7 3. bis 7 3. 6 Sin. IBeim!R&nn«en ift bet @d^na^ 
bei f^toati, Sfife f<|^n)attb(au, ®titn# unb iCopffeite bunfel« 
idftoati, Xop^ unb Slatfen af^gtau/ bet SRantel gtaulid[^ toßfa^ 
beUi bie @4)mung' unb Steuetfebem fcbn^Atilidt^, bie j^intrrn bet 
etfleten unb aQe leiteten auf beiben Salinen wei^Iidf^ gefantet, 
ber xm^dft Untetfjitt^et auf bet Stuft rofenrotfi fiberflogen. 
jDa« S3eib4Kn W ftttt weniget ed^n>at) an bet 6titne unb 
ben itci)ffeiten. &t leben im ö^lidftn euxopa, in !Rußlanb, 
9)o(en unb Ungatn an ben mit groflen Sfol^rw&lbem unb ®ebfif4^ 
bewadl^fenen C^ee« unb Vln^vi^ttn unb SRorifien, fireidl^en im SSin^ 
tet unb leben Don 3nfe{ten unb Stolfftfamen, bauen ein fe^t ffinft« 
liöfa unb \>on t^tfc^iebenen 3)9anienf(offen jufammengefUjteS beu» 
tetff tmigeS (baj^ il&t 9lamt) mit einem engen oft tS^tenf^tmigen 
Gtngange t)etfel^ene9 9ltft, an 3meigen obet Stof^t (S. Kaum, gia^ 
tutg. bet beutfc^n fB%( Sb. IV, ®. 113 Taf. 97). 2>ie 9o^ 
len benu^n es )u ed^uf)€n fit itinbet, inbem fte nut bie Oeffi* 
nung etmeitetni fo baf baS %ü9^en ^ineingeßecft toetben fann. 
^e befangenen (fettetn t»iel am ®em5lbe be« JtiftgS ^num, fo 
tote an i^tn 9iMlangen unb gei»4|ten babutcf^ bem IBeobad^tet 
JBetgnfigen! SRan futtett fte mit Vmeifeneietn, untetmengtem 
9M!^gaafuttet» 

11. ^et ^umpffltanbläuftt, Sletiomffl, fStampfs 
1^)^ (Tringa pngoax Llnn.)- Qkf)Sxt mit bem folgenben ju 
ben 9ttmyfMgf(n* Riefet Bogcl ^t t>iel ItRettiofirbige«; fo ift 



tad at Annexen fafl nodf dnmal fo groß cM \>ai WMM)tn, ba- 
Ui ^at t9 eine breite, au^ \taxhn, oft fiber 3 3* lange HtUtn 
U^tf)ttibt ^alifraufe, xoilä)t ed im %tüttia^t unb IBorfommer 
tr^gt. itetn xoitUt SSogel l^dt loo^t eine grjfßere SSerf^iebetK^tt 
in bf m ©efteber at» biefer in ber ^attfratife. Sm %tüfflxn^* 
fleibe ^at b<d me^rjdft^rige ^Btimöftn gelbe SBangen, @4^nabet 
unb gfiße getbgntn ober grfinttcbgelb, bet Xugenjtem braiin, baö 
©efteber b^(|^ii Derfd^^ieben gejetd^et; bennbie i(raufe iß balb 
bell^ ba(b bunfet gefdfrbt, f4^war)^ fd^n>aribtait, fc^^warjgrAn, 
bunfeiroftbraun, rein wei0 gefantet u. f. w. 2)ie Srufi unb ber 
9äau6f f)ahtn entn^ber eine ber iCraufe S^nltöfc, ober eine wn 
ibr t>erf(biebene Sarbe, mMft itroi^nüä^ ber 3ei(^nung beft JDber- 
f or)) rd entf^ricbt^ bie ^xoanis unb 9teuerfebern ftnb tiefgrau. 
Dem ^erbflfleite feblt bie itraufe unb an^att ber SSarjen bebedFen 
Sebem baS ®ef!<bt/ in bem nur nocb wenig @))uren beS %tv^» 
lingSfleibeS ftcbtbar fnb. Der ttnterfjFr)>er i{l grauweiji. SMe 
9&tiidftn tragen }uwet(en im S^bi^^i^ n^ bai reine ^erbflfteib, 
oft aber ifl ber Unter! jfrper gr5^entb<i(d roftbraun, roflrotl^ ober 
tofifarben, fdbttMir) geflecft* S>tefe JBJFgel bewohnen bie fumpfigen 
Sßetbe))(A6e beS nJrbUd(ien S>eutfd[^lanb$ unb anberer gerndfig^ 
ten Sdnber, $. IB. S^ciOanb, n>o bie Sltdnncben im Srubjabr faft 
ben gangen S£ag auf gewiffen 9)l%n mit einanber UmpUn. 
Sie jieben im S^tth^t unb n%ett fidf oon Snfeftcn, beren 8ar* 
Den unb fSfirmern. 9Han f^fngt Hefe fBJFgel auf ibren Jtam^f« 
)>I&^en, auf mldf^n iebeS 9R&nn(ben feinen beflimmten @tanbort 
l^at^ mit 8auff<bltngen unb Wgt f?e in ber ©tube mit tjerfdS^nitt* 
nen Slngeln frei umherlaufen, ober ftedFt fte in ein große» ©itter. 
6te werben balb ififfm unb bitten fi(b bei ^mmtl unb 9Ki(4^, 
^trfe, ®erfie, Jtartofeln unb einigen !D{eblmurmern red^t gut 

18. iSa« (i<fleau (mltt(ere) ^o^t^u^n (Ralius 
porzana Linn.)« t>\t Sdnge biefed artig gejeidE^neten SSogeK ifl 
10 3w bie Breite 16 3. «ei ben «Iten ift ber S^^nabef bin» 
tcn orangenroti^, oorn graugrün/ bie gfiße grasgrün, ber Trugen- 
llern b^Qbraun, born Aber bem Xuge ein u^eißer afd|ifarben ge^ 



punfttUt @tretf ^ ber oben nnb unten t>on einem ruf farbigen ein^ 
gefaßt ift; t>xt SRitte M fSbtxhp^i imb S^acfenS fd^arj, mit SU 
grauen SeterrAnbern/ ber jDberf5r|>er, ber unter ben 2)e(ffebern 
fafl loerfiecfte Sd^toanj mit etngefcblojfen^ ifl fcbworj/ mit j^lbrau:» 
nen unb n)et{len Seberfanten, n^eißen fünften unb iCluerflreifen, 
ber fBorberl^tS unb bte JDberbruft af(|farben^ auf bem itd))fe 
oKt>enbraun, mit n^eifen Sut>ftn, ber übrige Unterfor))er n^eiff, 
an ben Unterfdj^n^anjbetffebem roffgelbttcb^ an ben Seiten f<|j[n 
elit^enbraun,unb n^eiß geb&nbert 2)a8 2>unenf(etbiß fcbn^arj. 
®te bewobnen bte mit bobem ®rafe betoacbfenen Ufer ber ®e# 
w^fTer, bte 3Rordfte unb fum))ftgen asiefen be$ mittlem dnx^pa, 
Wnnzn fcbn^tmmeu unb taucben, laufen außerorbenUttb fcbnell mit 
gerab au9ge{lre<ftem $a(fe^ fliegen aber fcbled^t unb {tnb n>entg fcbeu; 
®it freffen Snfeften, beren Sart>en, t>oriägli(b ben &amtn M 
Sttebgrafee unb anberer @amengrafer. ^an fangt fte in @(b(im 
gen unb im SBacbtelgarn ^ l&ft fte in ber @tttbe umbertaufen, 
ober giebt i^nen tin groged ^t^ältni^ mit einem SSaffergefdffe, 
.l^irfeu/ @emmel in SRiltb ober 9lad(>tigaafutter. Sn ber ©tube 
liefl biefer SSogel aQed auf, »irb febr ia1)m unb mad)t ftd^ 
recbt gut» 

2(nmecl. ^U ^tu^en^dgel tiefen fid) auäf m^mt Zatxhm galten: M 
bte Suctet« unb So^tauben, wooon xoit inbeffen f((on im «priemten 
^efte sef^onbett ^ahiu, auf baft tofv bemnacb t>cnoetfen« 



Vogeif welii^( f^vfä^n ittnen^ 

SSJenn bie erjle Älöffe be« Äbierreicb^ mebrere Äbtere auf* 
juwetfen "fyat, bie bem SRenfcben nacb innem unb Aufern Sbel^ 
im ati (Sdfugetbter nabe fleben unb bie anbern Jttaffen ficb bage? 
gen n>eit entfernen; fo 1)at bagegen bie Jttaffe ber IB9gel einige; 
wclcbe bie geternteit SBorte treu wieber geben unb treii bie Mrge» 
yftffenen Sieber wieberl^olen« Vuf biefe Hxt fieben fte bem 9tem 
f4)en febr nal^e, tnbem weber ber menf(^enA^(t(^e Vffe/ nodt^fonfl 



108 

ein anbrreS S^ier ani btefer JCIaffe, fo gelfl^rig rt aud^ fein 
trtSge, to<|i nod^ nid^t ta^tn gebracht n^ort^en tft, He mtnf^Ü^ 
Stimme fo teuttic^ toit Hefe Sfge( ^en>or)ubringen. S)aS Tlni^ 
lanb f^at b(n>on mehrere auf}utoetfen unb n>ir merben i^rer )u(e|t 
n^äf gebenferi. Ibe^ oud^ ba« Caterlanb ifi baran nic^t arm, 
iinb ba t^ettö Steb^ber fFd^ baron evgf^n, t^ei(8 aucb Vrme ft^^ 
bamit ttwai «erbienen Knnen, m^gen baju einige Vnbeutungen 
Herbei folgen. 

60 nrie unter ber JNafe ber Gdugetbiere eS eingelne Ge- 
nera giebt, He befonberft (ernf^b<g ftnb/ fo giebt a Mif unter 
ibnen felbfl einige SnHHbuen, bie fel^r (ei^K, ober He bagegen 
iifxotx, m^ »ol^( gar ntcbtS (ernen* ^m fuc^e bal^er fflttiu 
nur fabige au§, xoai man beim Untentc^t ba(b bemerfen mrt>f 
wo m6gli(b 9Rann<ben, nebme fte febr iung au< bem Stefte, benn 
ie £tter fie ftnb, be|io fcbwerer lernen fte. -^ 9Xan fptxxt ffe ein, 
bel^jfnge au^i ben IBauer/ wabrenb be< Unterrichts, bamit ffe 
beim HwiM anberer ®egen|lanbe, ni4^t )u febr ^erflreut toerben. 
9lur eine 9>erfon fage bem Söget bie )u lernenben Sßorte t>or, 
benn babur^^ lernt er leidster, 9San futtere ben S3ogel gut, 
bocb fo, baß er nicbt gu fett xoxxi. 3n beiben SoQen t>erliert er 
ben !Bturb feine ©eißeSfrdffte an)u|lrengen unb lernt auf biefe 
Zxt gar nt4^t<. 

2>te ffittf)ex gel^Srigen }fiW man meift )u ben frabenartigen 
C6gf (n. ®ie ffnb aOe (etc^t }tt iS^mtn unb fmb in ber ©efan» 
genfbaft mit 8(eif<^, eingenKidf^em fBrob unb (SIemufe gut uiA 
t»ol^(fei( ju tt1)aUtn. 

1. S^et ttolftäht (C^rvns eorax, Unn.). . Siefer So^ 
gel l^t eine Sdnge oon Vi—t/ 3. unb eine Sreite t^on 51-* 
BS 3., einen fel^r ftarfen ^nabtl unb ein buntelf(^n>ar)e§, inS 
®r&ne unb |)ur)^urfarHge fcbtOembeft dkfleber; & ift ein fäbner, 
rAttberifcber Sogel, ber baft gefaUene ^Ub im flirtfien &(H^t 
auSfpurt unb aOeS Oentefbare, }unge ^afen unb S$öge(, XaS 
tt. bergt« oerjebrt. üt iil (ebr »orffd^tig unb Sdftu unb (d§t ffcb 
ffbiper fcbiefkn. <Sr ^ov^el auf Säumen unb Seifen. 3ung 



aufftciogeti (emt er eititgi OBovtc t<uf(|inib tta^^fi^red^, o^nc 
il^m erft tie 3ungc iu ISfcn. 3n einem ®a{i^ofe hefanb ftd^ ein 
fotct^ev, ter fvei uml^ev flog, ^an j^tte t(n oft mit @tMen ge« 
necft/ befontere tte itinbe?, tenen er bell^lb an^ nodifltef unb 
in$ ®e{ic<^t flog« 2)af»er rief ter ^rr ben itommenUn )u: @todr 
mg. SM ^ttt btt fRaH {U& fei^r gut gemertt, unb rief bol^ 
allen itommenben tiefe Sorte entgegen* ^f bie fr£l^nartigen 
fßiiü gl^fnjenbe 6ad|Kn flef^ten unb i^erftecTen, ifi befannt unb 
f)at baO @))ri(bioort: fiel^Ien tvie ein 9Iabe^ oeranla^t 2>iefem 
oOen gebt man babttr<b auS bem SBege, baf man fte in einem 
grofen itd^g IßU unb mit 2(bg&ngen bom Sif(b unb Mi ber 
Jtficbe unterb^It 

% !&ie 9IaB€tifra]^€ (Conr. corone Linn.)« tiefer 
Sogel ift bem oorigen an @efia(t, Sarbe/ 9labrung febr jfbnlti^, 
bo(b loeniger gelebrig. Sr raubt lunge« geberoteb/ fein @(bnabel 
ift aber nicbt fo flar! cM beim t)Origen, n)irb aucb nur 19 bit 
%l S. lang unb 38— 4S 3- breit 

3. ^it 9tehelttS^ (Cor. eonüx Liui.). Sei biefem 
Soge! ift ber Sttpf, ^i&Qti, &6)man unb Sorber^alS fcb^ar), 
ba< Uebrige bettaf^grau. Ott bewobnt ba< n5rbti(be unb norbjlß« 
lic^e £)eutf(b(anb. fBefucbt unS befonber« im SBinter. ^te Stab« 
rung W er mit SBorlgem gemein. .Sft toentger gelebrig M 
ber Sorige. 

4. !Die !Do|»l€; Xlftttnilbol^Ie (Corr. nonedalt Uml% 
2>iefer Söget ift 14—15 3- (ang unb 29—30 3. breit, am 
S^nttaopft unb dtacfen afcbgrau, äbrigeng auf bem jDber!jfr)>er 
Hau unb auf bem ttnterUErper graufcbwarj mit weif(t4iem Vfi« 
genftem. CS ift ein t>^ftrli(be« fB^el, ber auf Sbftrmen unb 
boben (SebJiuben/ au(b in SRengc auf fiiumen bon Stifeften, bo* 
ren Sarben unb ©etreibe bbt. 2)ie jDoble li^t ft(b Iei(bt ii^mm, 
lernt, lung aufgewogen, ^pttäftn, bo<b nicbt fo beutlicb alS ber 
Jtolfrabe, unb Kft ffcb leicbt iumUnit unb (Einfliegen gemlC^neii. 
®te nimmt mit Sieifc^/Srot u* bgf. oerfieb. 



110 

5. ^it ttlflet (Corvos piea UmO* @ie iet^net fUf 
bnxö^ il)ttn ffufenfcFrmtgen langen &^wwi Mi unb tjt bal^^er au^ 
17 H« 80 3. lang unt^ 84 bt$ 86 3* ixtit. Zm StopU, ^alfe, 
J(ro|)fe unb Stüätn bunfelfcbwarj, auf ben Slügetn glilnienb b(au^/ 
auf bem @4>»an)c grunfcf^n^ar) mit ^rxrpnxfdfifltv , an ber Untere 
brujl unb bem iSaucbe n>etf • @te lebt gern in bet 9lal^e ber 
menfdlHid^^n {Eßobnungen^ wo fte boS junge Hausgeflügel für ßcjb 
unb x^tt 3ungen fliebU, ifi lifiig unb t>or{t4^tig, l^&lt ftcb au^ 
Smpeiten in 9labetwa(bern auf^ i|t gern in Keinen ®efellfdi^aften/ 
fi^nelt in ber 9lal^rung ben JTra^en unb baut ein mit 2)omen be« 
be<fte< Slef}/ meift felj^r ^oci^ unb unjugjfngli^. @ie i{l leicf^t ju 
{S^men unb nid|^t f^xotx jum ZMs unb (Einfliegen unb jum 9lacb« 
f))re(^en menf(||ilidl^er aSorte ju gen>5(^nen; bisweilen t>em>ecl()feln 
fie biefelben auf eine auffaDenbe Xrt. 9Bir befapen eine, bie ein 
aSann im Unterricht gelabt l^atte. @ie \pvad): „^acoh, gnobtge 
Srau^' fel^r beutlid^. IBiSmeilen fe^te fte iüi gn^jg wx unb 
(«Ate; ,,gn£biger SacoK" 

6. ^tt ^i^olli^ttiet, &i^et^^et (Corr. glanda- 
Ana Linn.). tiefer fcb^ne SBogel ijf 15 bt§ 16 3. I<^ng unb 23 
bis 84 3* breit, mit l^ornf^^marjem &i)nahtl, ]^eQ(H)rnfarbigen 
Söfen, blafr^t^tid^em 3(ugenf(erne, weißem Xfter unb JBurjel, 
föfroäxfiiäftn %lÜQüni bie @d^eitelfebem ftnb lang unb fünnen M 
eine ^ofle ober geberbufd[^ -aufgeridl^tet »erben; bie geber4>en bef^ 
felben f^aben in ber SRitte einen fcbwarjeU/ lanjenformtgen SIecf ; 
Ue Büßtl ftnb gelbli^iweißi fdi^mara gemifd^t, unb t>9n ber untern 
Jtinnlabelfuft ein langltdl^er fcirwarier %Ud neben ber meinen SU^t 
^erab; ber ^ntertbeil beS «ftoyfed unb ^IftS i{l bleic^braunrotbtidi^ 
ober fdl^mutigpurpurfarben mit Hid^hlm überlaufen ^ ber Siucfen 
l^t glei(b< Sarbe^ nur bunfler. 2nie fletnen J^bern ftnb jerfcbtiffen 
unb fo meicb wie @eibe anjufö^len. 2lm fc|^0nlien erfcbeint bie 
3eid^nung beS 3(fterflügeta unb ber Dberflügelbecffebern erjier £)rbs 
nung. S>iefe ftnb n^mlid^ mit beQ- berliner^ unb fcbwar^blauen 
iQuerbinben burd(^2^8^n« ®eine @timme iü freifcbenb, wober ohU 
ger 9}ame; fte jeigt ben fonß fcf^louen fßo^zl in ben Saub» unb 



11t 

9label^%m an. St VMä^ au^, mt bit SSfitger, bte @tmimc 
anberer SSosel nad^. S)te Xlten toetben faß nie jo^m^ bagegen 
lernen bie jung aufgesogenen äSelobten nadjii^fetfen unb nienf4^ 
Itcbe SBorte na(||f))red[!en. SSan futtert bte 3ungen mit @emmel 
in SRUd^ gequeUt auf. jöit ZUtn frejfen im @ommer 9{egenn)ur« 
mer, Snfeften, beren iavotn unb 9)u))!)>en, bte fte unter bem 
aHoofe auffudj^en^ {(eine SrJEfc^e^ Sogcleter^ .junge SSffgel, SRaufe 
unb aUtxUi £)bft unb ^Beeren; im <f>erbft unb Sßinter <f>afeInufTe, 
@i4Kln, JBudl^edFern unb aUerlei SBalbfrucbte. SBei gutem ^tbp 
Wetter tragen fte fiöf fogar bat>on SSorrat(^ ein) freffen au4^ @es 
treibe. S^r Sktf4» i{i fc^macf ^aft* SRan f(^te$t fte, fängt fte bi«^ 
n>etten and} in ;Dol(^nen, Dorjuglicb ober in baju eingerichteten 
^el^rl^utten (f. SSecbfiein ©emeinnfil^. SRaturgefc^id^te, JDeutf4^ 
S3b. IL ®. 1252 iß biefer Sang genau befd^rieben), mä) in Syrern 
feln^ tt^enn man einen <Bitf((;el «^afelnfiffe t>orl^8ngt 3n ber ®t^ 
fangenfC^aft erfreuen fte uni iutd) il^re @4^5n|ieit unb i^r bxoUu 
grö SBSefen- 

7. ^et hunte ^taat, ®taatitia# (Sturnos vul- 
garis Linn.). 2)tefer SScget n>irb in ber 91% t9on JQdüt in 
grofkn @4>(agne6en ju ©dreien mtliö) gefangen unb t>erfpeiß. 
@eine £dnge beträgt 9 3* 6 &in. unb feine ^Breite 17 3* iSBei 
ben 2Ctten iß im grul^ia^^re ber @^nabet gelb/ ber 2Cugenßern 
l^eUbraun, bie ^nge J^eOfaßanienbraun, ia$ ganje ®eßeber fcbmdrjs 
(t(b mit ßartem ®run» unb 9>ur))urf(^iaer, an ben@(^n)ung^ unb 
@teuerfebern, auf bem Sündtn, Unterbaudl^e unb Unterfd[)U)an2f 
becffebern mit (leinen breiecfigen fpi^n %Uicn. ^aft SBetbdS^en 
Ifai tpeit me^r glecfen unb n^eniger ©lanj afö ba8 ^ännöftn, unb 
im «^erbß iß ber @(bnabel fd^tparj unb bad gan^e fUtne ©efteber 
mit grauen unb tod^^n %Udtn bthtdt 2)ie jungen ffnb grau^ 
f^waxi, an ber ^e^le »eip, am übrigen tlnUxKx^tx toti^ %u 
mif4)t. SRan trifft ße in SSorboljem ber Saub« unb Slabetoalber, 
in ©arten unb baumrei(ben Stellen an. @ie n>anbern unb fc^lafen 
auf i^ren 3tigen gern im 97cbre. 3()re Ütabrung htWit in 3nfeften 
unb beren eart>en/ befonberS bie ©rillenarten fu4>en ße auf ben 



na 

ühiim&lfttn Stffen auf, ia &ä)afm unk Schweinen fn^^ti fte tdi 
ttnge}tefer ab uttb wvseftrcn eft. Jttrf(|^n^ Sein^ unb Saulbfe^ 
ten freffen fit gern. So ffe b&uftg ftnb, b^ngt man ii)mn an 
Sdumen fogenannfe @taarenbdu9(ben bin unb nimmt bann bie 
PdSen Sungen auS« Sie mai^en idfbrlfcb S Stuten. Sie 3ungen 
giebt man mit Semmel in 91U^ gequeQt auf, worunter man 
8tegenn>firmer unb Sufeften mit mtfdben fann. Sie lernen nicbt 
nur Steber |)fetfen, fonbem au(b SEBorte beutltcb audfprecben. (^eb^ 
rereS bievuber ffe^ in metner 9taturgef(b. in getreuen Xbbtibgn. 
uhb au§f&btIi4Kr IBefcbreibung: »ige!. S. 178. Set))}. 1833.) 
3m ^rbfl erf4ieinen fte oft in großer Stenge unb bttoeilen 
würben and) bei un< unter ben Staaten mit gefangen: bie 
Tofenfatbige 2>toffe(, bie, toenn fte ft4^ wie bet ®taat 
abrieten lief, einen guten ttebergang t^on btefer jur t>or^rgeben' 
ben Vbtl^ilung macben würbe. jDet Staar {{i öbrigen« ein febr 
yof{trlt(bet StttbenDoget, bet fld^ babutd^ unb butcb feine @eleb' 
ttgfeit em^^fteblt, weniget butd^ feinen ®efang, bet au§ meten 
iwitfd^etnben, fnattenben, nappitribtn unb wenig angenebmen 
SKJfnen beflebt 

8. !3^it tofeiifatBige Stoffel, ^ttfküat (Tardoa 
roseu LioD.). <^at einen Keberbufdb» bie ^uptfarbe i{l tofen« 
totbf St0pl Slfigel unb Sibwang ftnb f<bwarj mit blau unb grän 
f4^illembem ®lanit. fRan ftnbet biefen Sogel in t>erf(biebenen 
8<nbem oon thxtopa unb Elften. »ieOeiibt nifiet aml^ in unfern 
IBalbungen biet unb ba ein |)atiben, waS man avti ben unter 
Staaten mit gefangenen Sfungen wobl f<bli^fen tonnte. 3n gto« 
f en Slfigen etf4Kint et im fiibQcben Kuf lanb. dt etn&fftt fU^ 
wn Sttfefteu/ wie unfet Staat, bem et in fBielem febt nal^ 
fielet. Set ben Sfitfen t{i et beilig, »eil et gtofk 9lieber(agen 
untet ben ^fd^re tfen antic^^tet. 



3(ud() aus Ut klaffe ber fRaub\>Siü i)at man einige t^tUi 
jum Sßulfeen, tf^eilö au8 Siebl^abetei in großen Äfiftgen gehalten. 
%nx biejentgen/ mld^t t>a\)on fi^ einige toäf^Un ntod)Un, führen 
wir bemnac^ a\xd) einige an. ®roße, wie ©teinabler unb ®eier, 
»erben nur \)on fol^ien 9>crfonen gel^alten, bie ben JCufwanb an 
%Ui\d), baS biefe SSogel t^erjel^ren, eben niöi)t aä^ttn, unb eö mad^t 
i^nen fd^on greube, wenn ffe fo jal^m werben, baö il^nen ©ereic^te 
an^ ber «^anb ibreS ^errn ju nebmen, Strenge SIeinlicbfeit ift babei 
fel^r ju empfeblen, ba ba§ bing^worfene gleifdb, fowic ibt Unratb 
©eftanf \>txixtxUt (Sinige ))er(angen au(l[) SBaffer unb bann unb 
wann einen SSogel ober ein @duget^ier mit gebern unb «^aaren^ 
wa§ jur Steinigung be§ S)7agen$ unumgdnglicb notbwenbig ^u 
fein \^mt ©ie jeid^nen ^id) übrigens burd^ jiarfe, gefrummte 
©d^ndbel, einer SSad^^^ant unb güße mit febarfen, gefruramten 
SKdgetn au§. ©ejtcbt unb ©erucb ffnb meijl febr fdjarf. Sl;rf 
J^au^jtnabrung ijt gteifcb. ©ie lernen weber fingen nod!> fpred^en 
unb ^aim in ber Stegel feine angenebme ©timme. 

1. ^tt &btlf<Üfe (Faleo Islandfeas Liirn.). 3{i ein 
grofer, anfebnltc|>er SSgget, «4—88 3. lang unb 48—5*3. breit, 
mit ge(bli(|^en, in ber Sugenb htävili6)m gfifien/ afd()graubrdum 
üä^n, im %lUt weißticb in bie £luere gebdnberten, in ber 3u« 
genb Jf^eD gerdnbetten Obetfor^jerfebern unb weißliebem, bunfel in 
bie Sdnge geßecften ttnterfdr)>er, oft mit größtentbeitS weißem ®t^ 
fteber, befonbetd bie Jflten. ©ie bewol^nen ben b^lS^en 92orben ber 
cittn unb neuen aDSelt. Sl^re Jtraft, S^neßigfett unb ©elebrig» 
foit mac^f fte ju IBaisto^geln boQüglid^ gef4^i(ft, unb ald bie %aU 
fcnbai^e noc^ gewf^niidl^ war, würben ffe ganj außerorbentlicb ge^^ 
fc^dfet, abgeri4)tet fel^r tl^euer beja()lt unb fo l^oc^ gel^atten, baß 
man eigene galfonier f)xtit, ober ffe t^erfcbrieb, um Sleiber ju bat* 
)en, benen man Siinge mit iRamen, £)atum unb Sabrjabl an bie 
güße befeftigte unb fie bann fliegen ließ; oft naö) einer 9{ei^e t)on 
l^unbert 3<fbren ^t man bergleidj^n wieber gefangen unb baraui 



lim 

bad ^of)t Tttttt tiefet SSget erfannt. ^täf «junger vaxb beß&ti^ 
tified 9Ba4^en bdnbi^t unt i&l)mt man Uefe SßilbfAnge. @t< 
werben in diesen gefangen. 3n bet grei^ieit lagen fte mdft 

©eeDjgrt- 

«• ©er SSntlfrerfalf € (Falco peregrinus Lloiu). Älei* 
ner aU bet ooride. 3n ber Sufienb bem 6belfa(fen dl^nltcl^^ ge- 
jeicl^net mit fd^warjen jBarfcnjlreifen, im Älter auf bem £)berf6r^ 
ptx fd^teferfd^maribtau, bunfler in bie £luere geflretft, auf bem 
Unterf$r))er (el^mrot^lid^gelb mit braunen %Udcn. @r gleid^t bem 
t)crigen im üBetragen unb alten 6igenfc()aften fej^r, ip unfer a4>» 
ter beutf4^er Saijfatfe unb n^urbe fonjl fe^r forgf&Uig unb I^Auftg 
abgerichtet unb erfreut Mä) ie^t ben gieb^aber burd^ feine ©ele^r- 
famfeit unb 3a(^mbarfeit (Sr n>irb n^ie bie anbern %alUn unter 
bem @(^(agne^e mit einer Staube gefangen. 

a ©er SBautttfalfe (Faico subbuteo LInn.). S(l 13 
bi§ 15 3* lang unb 31 bis 36 3* breit, oben bufier b(auf^n>ars, 
unten n>ei{l mit braunen Säng§fle<fen, alt mit roßrot^en ^ofen, 
fietö mit gelblid()en Suflen, dt hmo^nt bie S^Ibf^dtjer, fängt SSo« 
gel/ t>0rifiglic^ dfaudi^fdi^malben, au(^ Snfefteu/ l^orftet auf 93äu^ 
men, audt^ er n>urbe ebenfaVS abgeri(|)tet, unb ixoax mu^ bieS 
jung gefc^ll^e.n^ wo er fel^r ja^m unb jutraultdl^ wirb. 

4. ©er ^l^itrmfolf e (Falco tinancaliis Lino.)* ^t 
mit t)origem fajl gleidj^ ®xS^e, ijl iebod^ megen feine« (angen, 
jlufenfdrmigen (Sc^wanjeö etmo^ (finget unb wegen feinet ffitieten 
Slügel ttxoai föftn&kx. Zap alte 3R4[nn4^n. iß ein f4^9net Sogel, 
t)(it einen fc^on afd^grauen. Aopt 9la(fen/ {Burjet unb edfmaxn, 
rot^elrotf^en, mit breiecFigen, fclt^n>ärj(id[ren Sieden befe^ten SRan- 
tel/ eine breite, fc^warje £ltferliniei t)or ber weiflidl^en e^Mi^ 
f)>i6e unb einen rot|)Iicbgetben, mit buntelblauen Sdugefbcfcn befe^ 
ten Unterfor))en £)a$ größere Sßejib<^en unb t>a&. iünge aRAnn- 
c^en unterf4)eibet ^d) oon il^m Dorjuglidiit burdS) ^in^n tot||(i^en 
^o:pf unb eö^toatii, Don benen ber erflere fd^mar^ic^ geftri^^elt^ 
ter (entere fo. gebdnbert tfl* SMefet SSogeL bewohnt bie %tVbif3t» 
jcr unb altep Surgen, €r ijlj m waftrer ^ouftiiQtx, ber oft 



übet einer ©feWe eines Ttcfert flatternb fd^votbt, um ein' ^KduS^ 
6)m, baS öuä feinem 2oi}t ^enjotfomntt, giT fangen, ©r fangt 
anii) Heine SSSgel unb Snfeften unb l^orjlet auf Öäumett, atten 
jBurflen unb in 5!Rauetlodf)em. Sung aufgejögen wirb et fel^t ja^m, 
läßt ftc^ Ui^t mit Sieifd^ unb ÜRäufen ermatten unb fo n)ett brim 
gen, baff er m- nnb auSfRegt unb feinen^ettn {yi)x liebt 3ur 
Srtgb taugt er »eni^. 



Die tTa c|>tr au bvS^gtl ober ffi nie n erfennt man feicbt 
an i^ren großen, üorioÄrt§ geridf^teten 2Cugen, ben vorwärts ge* 
fteHten, ben ®4)nabel gtöfteftt^eitS toerbergenben; bei ben^ meinen 
einen Äranj um ba« 2fuge bitbenben ^ebern, an bem wetd)en ©e» 
lieber unb SWangel eineS ÄropfcS. Sie "fyaUn weniger gdjtige 
gd^igfeiten aW bie SEagraabDoget, bocb 1)oben SÖertlj^ in ber gtofeit 
^au8b«ltmig ©otteS, ba' ibtten bie SSerrttgung mebrerer fc§Sbli4;en 
SEbiw, bie wie jTe baS SEageSlic^t fc^eaen, an\)ertraut i|t. ^üt 
ben eigentlichen gtebb^ber ber^tuben'^ imb leicbt i&\)miaun SSo* 
get b^ben fie wenig SS&ertb, bie folgenben etwa ausgenommen, 
it^etdE^e tbeirs- t^rer «raucbbarfeit, t^eirs xt)ttt @c^6nbeif, r^etI8 
ü^reS broVigen SBefenS wegen eine 2CuSnabnte macben möd)Un. 

hxibo L!iini). ^e größte bfeutf(^e eilte, «B— 30 3. lang MV 
«0—7» 3^ breit. ®ie b^t * ftbwarje, auf ber irt'netn ©eite 
gelb eingefügte geberobren, große ^ugen mit feuergelbem ©ferne, 
mitteHange, breite ^ü^tl, auf bem £)berfcfr^)er ein gelb unb f^warj 
geflerfte*®efteber, auf bem UnterfSrper auf gelbem ©runbe fcbtoarje 
gfingefTecfert' ürib braune Öuetbinben. 2)iefet SSogel be^obnt bi^ 
mit gelfen untetmifc^^ten äBÄlber, frißt junges Sßilb, ^afert, grJi 
ßere unb ftetnere SSogel, bie ibh baber audb baffen unb tetfoU 
gen. (St i|l audf^, alt gefangen (rt^et Pgeltabm gefcboffen, jdbm» 
bar; jung auftejogen wirb er oft fo jabm, baß er feinent ^errh 
antwortet, wenn berfelbe ruft; 5Wän füftett ibn mit'gleifdb auf, 
bo<^ muß er bann unb wann SS^xett mir Staaten mV geberrt' 
belommeti,>ber brffnn SBerbauung' wegen/ inbrm er', mV bie am' 

8* 



11« 

bern 9Iaubt>$ge(^ ®M5Ut totrft SRan itaulit ifyx auf itr&^en« 
Butten pxm ^ttUiloäm ber 9{aubt)ffgel, itrd^enarten unb SBurger- 
(iDie 3et(^nuna riner fold^tti ^ixttt ftel^e auf bem Sttellu))fer b(8 
t)on un« Tc^on S^tti angefäl^rten treffüdl^en fBtxUi wn bem 9)tof. 
8r- Slaumann, 83b. IV.) 

6. ptt fßaumlaui, W^alhtUlt (Strlx alnco Linn. 
Sjrnium aluco Boje). St (etd^net ^ä) b\xx6) feinen bteiten Stopf, 
feine plumpt ®e|lalt unb feine fel^r großen Zu^tn mit braunen 
Xugenjlernen I[)tnldngli4^ auS. ^t er wenig roflrotl^/ fo ifi er 
nad^ fBoje ber gen)5^n(idj^ flSaumfau) (Sjmium aluco), mit mel 
roßrot^^ ber 83ranbbaumlaui (Syro. strldulum Br.). Sie S&nge 
beträgt 16—17 3., bie «Breite 38—39 3. Cr lebt in ffidlbern, 
fommt im SSSinter auc^ in bie @ebdube^ nijlet in ^olfUn jßaumen 
unb frift SRifufe unb fleine aSSgel. jDb er gteid^ wenig (Smpfe^» 
lenbeS l^at, tfi er io^ aud^ alt iA^mbar unb laßt \i^ in Crmon^ 
gelung eined U^u$ auf ber Jtr£(ien()utte gebrauchten. 

7. !Set ^^Uietfaui, ®d^le{eteule (Strix flammea 
Linn.). @r jeic^net ftdt^ burd() feine gewölbten^ faß fd^wargen, 
mittelgroßen SCugen^ feine großen^ wenig bcfteberten Süße unii 
fein n>unberf4)$ne§, eben afc^graueS, mit @((^nören loon weißen 
unb fc^warjen gleddf^eu befefete« unb unten rojlgelbe«^ mit brau* 
nen fünften gejeic^nete« ©efteber au«. 2)ie gdfnge betragt 14^ 
bis 15 3* 9 ein. unb bie »reite 39 bis 40 3. 6 Sin. 6r be^ 
wol^nt bie S^firme, alte ÜRauern unb anbere l^o^ie (Sebdtube in 
©tdfbten unb SSrfem ebener ®egenben, nifiet in aRauer(ff4)ern 
unb na^rt ftd^ t)on 9R£ufen unb fleinen SS^geln* Sung aufge}Oi< 
gen wirb er fel^r jal^m. Sdt^ befaß einen \old)tn, ber auf meinen 
Stuf f)ert?or!am unb feine iRa(^rung a\xi meiner |>anb nal^m. X>a'^ 
inxöf unb burd^ i^xt &d)ön^tit empfiehlt ft4) biefe 6ulenart. 

8. ^n @teinfan}/ iBeid^etiJiul^tt, 2:Qbtetti»og€l 
(Strix passerlna. Athene pass, Boje). 3fi nur 10 3* lang unb 
S4 3* bttit, ^at btinn befteberte %&ft, fdt^wefelgelbe Xugenfierne 
unb ein oben mdufegraueS mit weißen, unten weißliches mit brau- 
nen ^Udm befe^teS ©efteber^ lebt in l^o^len jBdumen^ aud^ auf 



117 

Äir(^tl()ürmen; unb befugt befonbcr« tm SBinter, wo e8 an 9lal)^ 
tuitg &thxid)t, bie Dörfer, po fem ommof« S'fuf : Iwwi tt, fuitt! 
JfberglÄubtfc^c erfd^retft. Seine Slal^rung htfiet)t t^orjuglidfi in 
SRaufen, Äafern, Keinen SBogeln unb Stebermdufen- 3u einer 
SRal^ljeit hva\Xii)t ber Heine grejfer 5—6 gelbmdufe. ÜJHt an- 
brecl{)enber Äbenbbammerung beginnt feine S^gb unb bauert, ift 
bie yiad)t f)tU, bi§ jur SRorgenbämmerung , tpo bat ÜRorgenrotb, 
ba« onbere ©c^löfer wedft, i^n jur 9?ül^e teudj^tet Sung «ufge^ 
jogen wirb er fel^r ja^m unb bient jur TCnlorf ung unb 5um Sang 
ber Reinen SSogel, wie wir \(i)on oben angegeben- Uebrigenä 
ma4)t er ftcb noc^ b\xx6) feine fonberbaren Stellungen unb fein 
ungemein broIIigeS SBefen Ufyx angene()m. 



100^el^ t»te man ans befti(^tvtt fkb^^hevti l)ait 

J)emnad() Ratten wir nun unfern gefern biejenigen 8S5gel 
t)orgefübrt, wetcbe bie giebbaber ber ©tuben\)5gel ju tjerf^^iebenen 
Swedfen ju b^Uen J)fleg«n. 68 giebt inbeffen bocb aud^ ttoc|) meb» 
rere, bie man an^ befonberer Webbaberei unb ßuriofttdt a\i6) too\)t 
m^ i)äU. fBix tbeiten and) bierDon einige mit, bocb nur fo (urj, 
al§ e§ ber enge Sfaum unfere6 ^efteS ertaubt 

1. ^Ct ^taue ^UcCudP (Caculus canorus Linn.). gdngft 
befannt ifl e*, baß ba$ Äutfu(f$*SBeibcben baj5 TtixihtnUn unb 
erjieben feiner Sungen anbern Keinen SSögeln uberWfit. (SBer 
mebr bapon ju wiffen' wunfdj^t, finbet eS in meinem oben ange^ 
fübrten SBerfe ®, 22«.) SRan jie^t i^n, jung au6 bem 5«ejte 
genommen, mit 3nfeften, SBfirmern unb jartem gfeifd&e auf unb 
gewöbnt it)n bann an ba« Uniwrfalfutter. ©en 9Sinter ober muß 
man ibn warm bitten. i£>o6) bat man e8 bi8 jei^t noiS) nidbt ba< 
bin gebracbt, baß ber (gefangene im grubja&r fein Äudfurf ^ätU 
boren (äffen. 

S. S^te ^teinbofyUnbtvffel (Corrus graculus Linn.) ^ 
Sie htxoof)nt bie l()6dbjlen Älpen ber ©(bweij, lebt von Snfeften, 
SBurmern unb «Beeren, ifl fe^r f^ieu unb nifiet in unäiigdnglicben 



118 

Seifen. 9Ian futtert tte jungen grojj mit HUtm, wai auf ben 
Ziii) f ommt ®te tperbett fd^r {o^m. $arbe f(finHtr}. (Uta a. £>• 
@.2Q1 @tetnl»o^e.) SRit it^t na^t \>tvS>am iß t>ie 2(l))ellbol^- 
tent)roffel (Corvus pyrrhocorax Linn.). @ie toirb a($ ©tiis 
benDoget fe^r fierull^nit, lernt andf Sirber )>feifen. 3(^t toa^^^eU 
ber ®(l(^nabet iinb bie itnnoberrctl()en %ü$t, fo wie ba6 fammet» 
f<^ar)e ©efteber empfef^len {te fel^r bem IBefcbauer« 

3. JlVt gefle^ie 92:tt#l^el^€t (Corr. carjrocatactes 
Lbm.). (Er ^ bie (grjfpe beö (iiditlf)tf^tx^, bewobnt bie ZU 
pfn ba, 190 äirbelb&ume 0e^en, beten iRuffe er gefc^itft auffnacft 
unb fript; auper i^nen frtpt er m^ «|)arelnuffe unb Snfettem 
92ur in manchen ^a^rtn verirrt er ftc^ in bie Ebenen* Ott f)at 
einen fnarrenben Zoxl 9Xan fängt \f)n in Sio^mn, xotnn man 
|>aretnitffe t)or^angt^ auc^ beim JCauje unb auf ber XxSnU. Wtan 
t)Sit i^ in grofen ©itterbouern unb n&^tt ihn mit Segeln, 9K£tis 
fen, 9lu{fen u. bgl; lt)ut man S35gel mit in ben IBauer^ fo tobtet 
er fte* Qr erfreut ben Seft^er burcl^ fein broUigeS unb iaf)mtS 
aSefen (a. o* £). ®* 189.). 

4. S)€r @rjiitfpei^t (Picus viridis Linn.). Wtan iki)t 
xf)n iung auf/ legt i^n an ein Sttttdftn unb giebt i^m 7Cmetfe% 
Kuffe unb glelfc^. (Sx ifl fe^r unartig unb wirb feiten re4)t ja|>m. 

t^- ^^V g#I6(Kitt^tge fticlfttfr (Situ eurapaca Unn.)* 
<Sr bewolE^nt/ wie ber SSorlfierge^enbe, ianb* unb Ütabelf^jK^er/ ijl 
febr unru()ig unb Itettert an ben Säumen (hinauf unb l^erab. Gin 
niebti4)e$ SScfgelc^en: ber £)ber{dr))er blaulid), l^at einen gro^^ 
((^warjen Streif burc^ bie 3(ugen ynb einen rof!ge(ben ^nterfor'^ 
per; beim fS^anndf^m faftanienbraun. dt frißt ^nfeften^ ^afel«, 
Sinbenf unb ißucfinfilfe. SRan fofngt it)n mt geimrutt^en^ audf^ 
auf ber j^raufe unb im 9Ieifenfa{len mit «^anfforneni/ fonji giebt 
man \1)m auc|i «^afer^ Sinbens unb S3uc|)nuffe unb loerwa^rt il^a 
in einem 6ifenbral[^tfdftg, ba er fonfi ben ^oliernen jerbeif t.(a.a. 
D. @. 193). 

6. 10er gtofe, ^taue Sßiüt^et (Lanlfis excoUtor), 
3ii bi« grSgu %rt unt^r ben beutf^en aB&gern. fjlrißt SSogel, 



110 

«aufe wnb Snfeften. SRön fängt t^n öuf ber 8orfe unb auf bem 
SosfI()ferbe; n>o biefer Rtine fRauber tta(^ ben 8c(ft>%{n ftdßt; 
am bellen ifi e$, t^n tung aufjujte^en. @r f)at fibrigend gar hU 
ncn ®efang, ift toiib unb rdfubcrifd^ unb erfreut nur burdS) fein 
Mit» unb munteret Sßefen (a. d, jD. €. 53). 

7. ^et ^aMi (Fringilla domesUoa Linn.) nnb ^tlbi 
fpetUn^ (Tring*. nonUna Linn.)* & ftnb ju beFannte fßSiü, 
oB ba{l ffe ndl^er heitidbntt )u n^erben brauchten. @ie ftnb leidbt 
2U ern%en unb ntfftntn baS, »ad vom^Si^tf^^e fommt, klaffen fiö) 
jum ein* unb 2(udfltegen gemdl^nen unb ftd(^ im SSogell^aufe jur 
gort)>fIaniung bringen (a. a. £). 6, 157 u. 159). 

S. Set Sd^neeberdftnf e, Sd^eefinfe (Frfnjr. ni- 
valis Llnn«). Cr bewojj^nt bie 2t(pen ber ©d^eij unb ÄprolS 
über bem ^oljwucl^fe, fommt im SSinter in bie Sudler unb i{i 
n>entg fc^^u. Cr erlj^äU *&anfi «f^afer unb 9la4)tigaQenfutter, am 
Itebflen 3(meifeneier, t>er(angt aud!) mel @anb (a. a. S). &. 163). 

9. !|>a$ 0raue ^elbl^ltl^tt, ^th^ü^n (Perdix cine- 
rea. Tetrao perdix Linn,j. 6in befannter unb für bie 2afe( fo 
beliebter 83cge(^ bafi er wo\)l aK allgemein befannt angenommen 
n>erben fann. S>a$ SRdnndt^en f)at auf ber fi3ru(i einen großen^ 
fafianienbraunen g(ecf^ wel^^r bei ibm nad^ ber erften SRaufer 
^tÜ, beim SBeibd^en aber nur juweiCen im f)o\)tn 3fÜer t>orl(^anben 
ift. 6$ ftnb S3en>pt)ner unferer Se(ber, bie pd(^ im ^erbfl in gro^^ 
fien ®efeBf4^aften (Sölfer) jttfammen^atten. ©ie freffen ©etreibe, 
J^utfenfriidiite ober ©ämereien^ grüne .Kräuter unb Snfeften. 9Ran 
fangt fte mit ©d^Iingen unb 9lei^en. SBill man ^e redj^t ^ski^m 
i^ahtn, aicl^t man fte, jung eingefangen ^ mit ^meifeneiern unb 
betreibe auf unb Idft fte in ber @tube mit abgef(|)nittenen Slü» 
geln um()er(aufen , mo fte SQBetjen unb 93rot/ @alat unb SCoi)i 
erbauen ; @anb barf nid^t feilten. 9Ran fann t^re @ier aiic^ bur4) 
^fl^ner ausbrüten laffen (a. a. äD. ©. «57). ©ie werben in ber 
©tube unb in SBoge((^aufern gel^alten. 

la ©a« iSteittl^ltl^tt (Perdix saxatllis Meyer), ein 
(ii&tier 9$oget (a. a.fD. ©. 859)/ ber auf ben SRittelgebirgen Sp^ 



ro(S, Ut fAtlt(f)en @4^i9ei} unb ®tie4^cii(aab Übt, tji f^KU unh- 
t^erbirgt ftc^ febr gffcbicft dx lebt t>on ®radfameretett/ JBeeren, 
^noSptn, iarten Kräutern unb Snfefttn. Wlan {tebt tiefen SSof. 
gel am bef}en iung unb füttert tbn n^ie bie Sungen be$ 9{ebbubn$ 
auf. 3tt @ubt9ro( ftnbet man t^ti.ni(||t fetten in ben SBauerftu« 
ben umberlaufenb. 

lU !i)^i; i^vtienhe iSteffuf (Oedicnemn«; €a*epitaus 
Tcmni,). er Utoo^nt bie trodfnen gebben 9lorbbcutf(bUnb§, ifl, 
febr fcbeu, fcbneQ in feinen üBekvegungen, fcbreit fiarf unb frt0t 
S^aufe, ^rofcbe, große Snfeften unb SBurmer. Sung aufgejogen 
ISjßt man ibn im 3immer mit toerfcbnittenen S(üge(n frei ümbec« 
laufen unb futtert ibn mit %Ui\6), @emmel in SRilcb unb ge# 
n)p(^nt ibn nacb unb nacb an S3rot (a. a. jD. @. 283). 

12, ^et f^c^&übH &ithi1^ (Trin^ra vaneliua Linn.)* 
^r Um^nt bie feucbten SBiefen, Sebben, Sriften unb «r&be 
unfereS SSatertanbeS, ift flug, fcbreit n>ibrig feinen eignen iRamen 
aui^ macbt )pofftr(icbe @^n)enfungen im gtu^e unb frißt £afer, 
iax^tn^ ^cbnecfen unb Sßfirmer. ©eine 6ier »erben afö £)eli(a^. 
tef[e k>erf)}eiiit SRan fangt ibn in @(blingen , bei bem iRefle unb 
laßt ibn mit t>erfcbnittenen ^lugeln in gut eingefcbloffencn ©arten 
iur SSertitgung ber :^nfeften unb Scbneden umberlaufen. Sie 
jungen n^erben aber ml jabmer unb ftnb mit @emmel unb ÜRilcb 
(eicbt aufiuiieben« 34) befaß einen folcben, ber auf ben 9iuf 
/^*^dn$(ben^' Um unb mir 9!egeny9Ürmer a\xi ber «^nb fraß 
(a. a. JD. @. 285). , ^ 

13« ^et 0raue Rvani^ (Grus cinere» BechsU Ardea 
grus Uno,). @d tfl ein anfebniicber SSogel, 4 guß unb bruber 
lang unb 7 g. 6 ß. breit- 2)er ganje pberfopf ijl mit fteifen, 
fcbn^arjen »paaren befefet, »elcbe auf bem ^inUxUpU eine rotbe, 
pft n>arjige ©tette bunn beberfen; ber graufcbnjarje £)berbaI5 an 
ben Reiten n^eißgrau^ bie meiflen @cbn)ungfebern ftnb f(bn>a]^ 
bie binteriien bufcbig unb gef räufelt unb, wie ba8 übrige ©efief 
ber, fcbSn afcbgrau; fo jtnb bie Alten. 2)iefer SSogel bewobnt bie 
grpßen ^ümpU unb lBrü(^)e 9?orbbeutf(i&lanb«, »anbert unter fnar^ 



rentem ®ef(^re! in ®d)aatm, iji fel^r f(|»(tt unb fftigi frtfit €!um)>f' 
gtäfer^ ®etrette, SnfeRen^ SBävmer unb Vtn))|ribten unb legt 
QtwUnlii) auf etttrv unjug^nglt^^en ^xi)5fyxnQ in einem @itm^fe 
ober flSruc^e S gtunlicl^sraue/ braun unb Stgrau geflecfte 
Qier. SRan jitbt i^n am beflen jung auf unb futtert ibn mit ®e^ 
treibe, JBrot, JCartoffetn, @emme(, SwiebadP, gleif<d|^ u. bg(. & 
nrtrb auferorbentli(b i<Lf)nt unb jutraulic^. Scb fal^e einen bei. 
einem greunbe in bem <^ofe aQein umj[^erf))aiieren* ^an t^at me^$ 
rere biefer Sdgel stiäfyint, bo(b ift bie Jtrone aOer biefet ber, ben 
ber greil^err t>, ©cpffcrtife ju XlSborf bei «fwrberg mehrere Solare 
tefaf. 6r seigtc menfcblicbe ©efübte unb menfcbli^^en jBer{lanb 
unb bielt Orbnung unter aOem SBieb auf bem ^oUt b^If baS 
9linbt)ieb mit auftreiben, (tefl bie angef|>annten 9>ferbe nicbt wn 
ber @teOe unb woQte ftcb gar nicbt jufrieten geben, atö fein ®e> 
fabrte gefierben n^ar. & fcbamte ft(^, menn er auSgejanft würbe, 
ra<bte fi3eletbtgungen mit Umftcbt unb jeigte in XQem eine bewun- 
berndmfirbtge @inft(bt, bie Seben, ber ibn faf), in Staunen fe^te 
(f. SBrebm jDriaS ^eft 1. 2 u. 3, an^ a. a. £). ®.289). SBer 
atfo einen großen gejdbmten SSogel toimfd)t, ber xoäUt einen JCranicb« 
14 Stet todge ^tot^ (Ciconia alba Briss.)« 3ft 
nur 3 8. 6 3. lang unb 7 g. 3 3. breit. S3ei ben Xlten ift ber 
@(|inabel, %&^t unb bintere Sbei( beS JteblfadPeß jinnoberblut» 
rotb, ba$ ©efieber weiß unb fcbmarj. ©ie ©tfecbe bewobnen bie 
Rumpfs unb tt>afFerrei<ben (gbenen S)eutf(b(anbd, befonberft bie 
Ufer ber großen gluffe unb bie ^üßen beS SReered, tüanbern in 
großen gtugen, f reffen Xm^^bibien, ^äfer, {Blutegel, SRdfufe unb 
iunge SSSgel unb bauen ein großem ÜRefi auf ©ebduben unb üBäu? 
men* 2>ie 3ungen jiebt man mit gleifcb, grofcben, üRaufen u. bgL 
auf unb befcbneibet ibnen bie Slugel, bid ffe la^m geworben ftnb, 
mo man fte ibnen bann unbebenflicb wad^fen laffen fann. @ie 
{liegen bann weit weg unb tommen wieber. ^o6) loor ber 3ug« 
seit fperrt man fte aber in einen @taU; allein fte wollen immer 
S(eif^ b<tben unb ftnb baber lofifpielig iu erf^alten, batfalb babe 
\^ au4^ ben meinigen abgffdfKtfft 



15. ©er fd^arjc ®tQtd^ (CIc. nigra). 3jl W^ranfer 
M iDOriger unh eben fo grof ; Siifle, @(bttabet unb bte tiatfte 
ICuscnbaut bod^xoif), SStuft unb S3au(^ weif, ba» fibrige ®efteber 
f(|^ioaribr«tn mit grünem Jtu)>fers unb 9)ur^urf(biUer. 6r be^ 
t9obnt bie gtofen, an ®um]>fen, Sdfcben^ Seteben unb SBiefen 
m4^en SBAIbet Xkutfcblanb^, ift auferfi f(|KU, frift wie ber So» 
rige %tafä)t, edfUm^tn, Gibec^fen, gifc^^ JCafer, ^eufd^retfen 
»ttb SSSurmn unb baut fein grofeö 9ltfi auf b^b^ flMume. <Sr 
mrb übrigens -eben fo toie ber t^orige bel^anbelt (a. o. jD« @. 
»6 tt. »7). 

16* ©ie fBrad^dgel (Namenins Briss*). Sie jet^t^nen 
fidl^ burdi) ibren grofen, langen, bogenförmigen ®(l|^nabel ntib ibtr 
befuberteS @efi4^t au6. 3^re Süfe ftnb lang unb oierjebig unb 
ibr ©efteber lercbenfarben. @ie leben auf SSfefen unb feudl^tm 
Vergebenen be^ 9lorben9/ loanbern unb freffen Snfetten, @(baaU 
tt^iercben unb beeren. 9Ran fdfngt fte auf ben Snfetn ber Dßfee^ 
biln^iten auc^ bei und an bem @ee bei SiMeben unb gen>f^t 
fie mit Snfef ten unb Kmeifeneiern an ein UniDerfalfutter, an ©ems 
melfrumcn u. bg(. (a. a. £). @. 302). 

17. !Sie W&albf^ntpft (Scolopax nsUcola Lian.). 
Sin beliebter SSogel, ber auf Safetn nebft feinem Stotfy (@ä)nt^ 
p^tnini) als 2)elicattfre gefpeift toirb. üx ift 15 3. lang unb 
tr 3. breit; ber £>ber{dti»et ifi f(|^net)fenfarbig, b. b- rofifatben, 
rofigrau, roflgelbgrau^ braungrau unb fdi^warj burcbeinanber ge« 
flidt SRan jiebt bie 3ungen mit Xmeifeneiern, !Ke|K)9urmern 
unb eingemeidl^ter @emmel auf, gemöbnt fte an ein ttnioerfatfut« 
tei unb iS^i fte in einem gut umzäunten @arten frei umberlaufen, 
wo fte mete fc^blid^e Snfeften i>ertt(gen unb fe(ir jalS^m werben 
(4. a. jD. @. 30*). 

18. ^ie agSafferraOe (Rallus aquaticus Llnn«). Sirb 
13 3* i<tng unb 17 3* 6 8tn. breit, bat einen etwa» langen, fanft 
bogenförmigen @di^nabel, grogie Pße unb Keine/ unter ben IB&r^ 
jelfebern verborgene ®teuerfebern. X)aS alte ÜRanm^en l^at einen 
iinnoberrotben <S(!^nabel, ift auf bem 9lutfen butitelb^rn^rben^ 



1^ 

t»er Vuflenfleirn 1)od)x9tf), tte ^$t rotlU^l^oirngraU/ tet DBerfffr». 
)>cr fd^wari mit olgratien Seberranbetn, Wr af#l«tigtaue Untere 
forf>er am fdmö^ unb 2(fter rojtgelb, an ben Seiten fc^n)arj imb 
iDeip geb^nbert. SMefe ^5^^ bewohnen bie f^Hff - tinb gra^rekl^n 
fum^^gen Orte @uro^a$, leben t>0n@ä^<Att)xmn, ^feiten, SSIfirs 
mern unb ©ra^fdmecften. ®kbt man genau 3(^tung, n>ol^it ffi 
f»|^ )9erfried(^n« fann mcm jte oft mit ber ^anb erbafc^en unb in 
ber @t«be uml^erliutfen (äffen. ^tffU nnb d^cgenmurmetr^ Vmet» 
feneier unb Snfeften gtebt man ibnen anfangli(|) unb getojll^nt fie 
fo an ein UniDerfalfutter unb m @emmelfrumen. @ie (aufm 
re^t artig mit iE>orgejtre(ttem «^alfe* SSkiffer unb @anb barf il^^ 
Wtn, a:S ®umi?fp5gel, ni^t fehlen (a. a. ©. @.311)- 

Id. a)etr lESa^teUottijt, ^iefeitf narret (Rali. crex 
Linn.). ßeine 8önge betragt It 3- 9 ün., bte «reite 17 3- 9 Bin, 
dt bat XebnUcbfeit mit ber SSSa^^tel; bocb l^%re %ü$c, unb ta 
man ibn biSn>ei(en unter SBacbteljugen wiU getn^n baben, tfi 
obiger yi^tm entflanben. dt finbet ftcfi auf gra^reicben SBiefen 
unb Aleeadern unfered SSaterlanbeS^ macbt ftcb @ange im ®rafe, 
fo baß er^ obne biefeS ju bewegen, in idnen unbemerkt umber^ 
(aufen fann^ fliegt fd^e^t unb ungern^ bal^er rhan tl^n fo feiten 
ju feben befommt, befio öfter aber ben Sott U6 äSanncl^enli: 
errrrp, atttpl f^ixt, ben man, feji auf einem iCamm binflrei^ 
d^enb, noi^macben fann. JDilfer SSogei (ebt «yon Siifefteu, beren 
S^rven, SESfttmern, @d)netfett unb ®ra$fdmereien. 9^an fAngt 
tj^n mit bem aSadj^elgarne^ €r g>mobnt fiä) (eicbt an bie ^efan- 
genfd^aft, befonberS totnn man il£)n frei umlf^erfaufen id^t, tviri 
fel^r idfym unb macbt eigene JBemegitngen. ^an ex1)äU ibn mit 
@emmel in 9Ri(cb ober äQaffer gemeldet; aud) frißt er 9lubeln,. 
SJeiß, «S^irfe, «^anf^ JR&bfamen u. bg(. 6r maufert ftc^ idbrlid^ 
8 SRal (a.a. ©. @. 311). 

20. iCad grunfu^tge ^i^lfü^n (Fu), «faloropua 
Liira.). £)iefed Seicbbul^n ift no4r eittmal fb gri^ß. old ber ^adf^ 
tdlünig unb ^ntt ftdb ^ox aßen beutftben Siegdn bui(^ feine 
fel^r langen tmhüappttn. 3e|m unb im Zlüt burc^. feine lotbe 



®ttrn))Iatte üM. & tft 15 3. lang unb 94 3. brctt, U\vcf)nt 
bie W^U, ro^ts ober graSteidj^en jtel^enben ®e»dffer unferc« 85a* 
terlanbe^/ itemlidl^ l^odl^ ncfrblt^ l^tnauf^ taud^t unb r(^n>immt 
»otttefffidji unter bem SBaffer mit ^uYfe ber Sluge(, mi^ ftcb fefft 
gefd^icft ju wrbergen^ frißt Snfeften, SSBürmer, ©^nedPen, ÜReer^ 
Itnfen unb anbere {orte SBafferMuter unb baut ein fd^one^, oft 
auf bem Sßaffer fc^totmmenbed 9le{l. Sffan fdfngt biefen SSoget 
im S^txb\t, wenn er rec^^t fett, unb im Sßinter/ toenn er abge^ 
magert tft, iuxctxUn mit ben Rauben; ein guter Sagbbunb er« 
ffafi^t bie Sungen Ieid|^t. ÜRan fität fte in einen großen J(dßg 
ober beffer nocb Idpt bie ©efangenen frei umberlaufen unb ge* 
loS^nt fte an @emmel in fßlilc^ geweicbt, an JiBrot, ^trfe u. bg(. 
Sin ^reunb biefer Zf)\ttt b^tte einen fo((ben Sogel fo gabm ge- 
macht, baß er ibn wie ein ^unb im ganjen ^aufe begleitete, 
ging fogar mit ilf^m ini {Bette, um ftc^ unter ber warmen X>tdt 
gegen bie SSinterfdftte ju fc^u^en« Sung aufgewogen fann man 
biefeS ^ubn auc^ auf bem .^ofe uml(^er(aufen laffen. !0tit btoßem 
SBrote barf man ed and) nicbt erb<ilten wollen, benn o^ne juweis 
bn Ttmeifeneier unb SReblwArmer ju bekommen, ßirbt eS balb. 

Sl. ^it ^ilbetmSt^e (Laras argentatas Brunn)« S)iefe 
^ö)int 9Rot>e mit t^rem Uenbenb weißen unb fanft af<bgrauen ®tä 
fteber, bem gelben @(bnabe( unb bem rotben ^üUn unter bem 
^ifwaUl, fowie bem gelben Vugenfieme, ifl ein fe^r angenehmer 
Soge(. ^an fann i^n auf bem ^ofe mit iCartoffeln ffittern, 
bo(b bleiben gifc^e unb Sl^ifcb feine Sieblingdnal^rung (a. a. jD. 
e. 335). 

SC. ^ie Sa^m^fOC, ^etftä^e (Laras ridibondos 
Linn.). 3)iefe ift bie ^duftgfte in Seutfcblanb, 18 3. lang unb 
S4 3. breit unb gut lä^mbav. Säü ben Otiten ift im Srfi(^Iing 
@(^nabel unb Sfife bunfelrotb, 2(ugenftern unb Ttngenliebranb 
rotbbraun. Stopf unb JCeble brauner, unten wie abgef4)nitten, ber 
gtantel ftlbergrau, bie @(()wingenft)t|en fcbwarj, bad fibrige @e^ 
feber blenbenb weiß, an ber Srujl rofenrotb überflogen. 3m 
britten Sebenftiabre tft biefe !D{ot>e aufgefärbt 0te bewoli^nt fcbaa^ 



renmeife hie Untf^tn ®een mb 9kot&ftt unb f ommt ni^t fetteti 
loon tem @ee bei &iUbm auf itnfere äBtefen, tpo fte 3nfefteti 
auffud^t unb/ unter bem ^amtn Qttlva^t befannt^ jftetd Qf 
f(d()offen »itbj tfi übrigen« febr f4ieu unb frißt 3nfeften, aBurmeir 
unb Sifcbe. 3und gtebt man fte mit gleifcb unb SSiurmern auf, 
X0O fte bann auö) ja^^m werben (a. a. jD. @. 335). 



3^ « N tt fl- 

^x6)t mit ben inidnbifcben SS^geln {ufrieben, b<^t t^^^n ftd^ 
aucb dti ba6 2(u§Ianb gewanbt unb 1)at fo mancben in bie SSob» 
nungen ber Steidj^en mp^tut & ffnb aucb fcb^n ^ifi^"^ SBerfe 
über Papageien unb ^fefferfre|fer zc. mit b^rrticb^n 2Cbbi(bungen 
erfcbienen, fo baß ffcb n>obl ein SBerfcben ber au§Ianbif4)en @tu» 
bent>ogel iufammentragen (ieß^ wenn man auf einen binlanglicben 
Xbfa^ redi^nen (5nnte. Snbeffen . begütigen wir un«/ l)itx nur. 
6inige9 baruber mitjutf^eilen. 

L flapageien. 

SRan "^at biefe oft fo pxää)tiim 935gel mit fRei)t unter 
mebrere %btbei(ungen gebracbt: 

1. £)ie größten ftnb bie fSItad (Ära, Boje). @ie baben 
nacfte fBadzn, einen (angen^ abgefiuften ©d^^wanj unb ))rd4)tige 
garbenj bocb lernen ffe nic^t gut fpred^ien, erbeben oft ibr unans 
genebme* ©efcbrei unb ftnb babei bocb fel&r tbeuer in 2)eutf(|)lanb,, 
6ie erbalten tdfglid^ frifd^ in SRilc^ eingeweicbte @emmel ober 
Swiebadf/ aucb S^ücbte* 

S. ®ie Sot^d (Loris, Vaillant)« @ie b^^ben eine rotbe 
^uptfarbe/ leben in jDftinbien unb lernen befonber« ,^ber ge- 
fcbwd^ige eorp'' (Psittacus garrala) fef^r leicht fprec^en. 



126 

8. fSS^i^te ^>iipa^eitn (Paltt«t;us Unit.). €tc l}attn 

iinb meift eine jruntid^e ^au^tfftrte, Stelt imfer i^nen lernen 
gut fpredS^ett. ®ie werben h)te bie anbem mit ©emmet in 3Ri(c^ 
geweidl^t, mit 9lfiffen unb anber» f^rudj^ten ern%t. 

4. fiaf a^ud (Cacatäa Vicflfc). Sie ^abw einen geber* 
bufdE)^ furjen abge|lu^ten @ä)toani, ftnb meifi weiß t)on Sarbe unb 
^aben fo ben>egli4)e Gebern an ben @eiten beS ^opfeä, ba§ fle 
btefelben loorwartd ri^^ten unb ben <Sä^nahcl großtentlS^i($ barin 
t»er|letfen fSnnen. @ie finb gele^ttg, lernen aber fc^wer fprec^en. 
3l^re @timme 1)at i^ren 9larnett Deran(apt 34^ fa^e einen/ ber 
feine fd^one x5ti)lx6)^ ^aubt^ fo wie. feine S(uge( auf iBefel^I auf* 
Yt4^ten unb auSftretfen fonnte. . 

5. (SttHifie (CoiHiim^, KuM. Perrucbes Vaill.). S>et 
edfnaitl mittetm^^ig grofv ber feilfffrmige ©^wanj i^at eine Der^ 
fd^iebene Sdfnge, baS ®eft^ befiebert. @te lernm meifl ni^i ^nt 
fpredl^n, werben aber fef^r jal^m unb bekommen baS Sutttr ber 
SJorll^ergel^enben. 

6. 9lüfftlpapa^eien (Proboscig^r* KuW. Mlcrog-Ios- 
sus VlellL). 3^t ©d^Wönj ifi fut? unb abge^umpft, x^xSßixf^, 
wie bieÄafabu*, befiehlt aber auS fc^^malen Stbern^narfte ©iadfen, 
wie bie 2Cra8^ babei einen unge^^euer großen jDber^ unb f (einen 
UnterfdS)nabel, eine lange walzenförmige^ m ber ®t)t^e ^oi^li unb 
gefpaWene Sunge, nadfte gerfen unb furje guße. Sie wol^nen in 
jDjHnbien unb erl^alten ba§ %\xtUv ber t)orlS)ergef)enben $a))ageien. 

7. &tbpapa^ticn (Pezoporus IlUff.)- 3l&r @c|)nabel 
tfl etwas Kein^ i^re pße mitteltang mit großen 92ageln. @ie le- 
ben in ^Tujlralien, fud&ert x^xt SRal&rung auf ber (gtbe unb werben 
i*ie bie übrigen ?)a})ageien erj^atlen. 

8. ^pttlinQ^päpa^eien (Psittacula KaU.). S^re 
®xS$t ift gering, ber ©c^nabet mittelmaßig, ba$ ©eftd^t beftebert^ 
ber ®4)wani f(etn unb jugefpigt. ^an ftnbet xütlä)t in ber aU 
ten unb neuen Sßelt. @ie er^t^ti ^anarienfamen^ 4^anf unb 
anbere Sämereien; 



f " 

9. Xtttafo« oUt Xtä^ö^tl (CorjrOiaix IIU^O* ^* 

ftn^ Uebetgang6t{$fle(^ b. ^ bie nnS iu anbern Xrten fuhren. 
^^xt Qöfn&btl ftnb gebogen^ an ben @(^neiben gejabnelt, ettDaS 
(^obe^ aber immer nodf^ burd(t gepaarte 3el&en auSgejetcbnete Supe, 
mirteltange ©cbwung« unb ©teuerfcbernj bei Corjthaix (Cuculus 
Linn.) Persa ifi ber &6)toani ttxoa^ lang, Zf)tt @ttmme ifl wie 
bie ber ^udFudFe. ^an giebt il^nen bie «Kerne ber äBeintrauben, 
äDbjlpdcben, ©emmet, IBrotfrumen u. bgl, 2)iefe Slabrung er« 
balten aucb bie folgenben. 

10. S>te fOtniäfttfftt (Musophagra Lfnm). ©ie jeicb« 
ntt ein furjer, bicfer, bie ©tirn jum Äbeil bebedfenber ©cbnabel 
ata, eine furje^ bicfe 3unge unb StUttttfü^, b. b< 9"^^ tnit 
ge)>aarten $t^tn. ^f)tt 9{abrung im SSatertanbe btftt^t au^ben 
Srucl^ren ber IBananen. 

IL ^n9l8n)tfd)e ^rrnbeiffer (Loxia Linn.). 

J)iefe SSogel erhalten in ber ©efangenfcbaft ^irfe^, .Sana» 
riens unb Siixbfamtn, ^anf u. bgl. 2)ie fcbJ^njlen unter xt)nm 
ftnb: t. ^et ^atbinalfetuhei^et (Loxia Carilifla]!«), mit 
rotbem ®efteber unb fe^r fcbonem @efange (f. ben fi^auer be; Zi- 
telfuj)ferö). 2. ©er SWetflfreffer ober ^Ulffernb^tfet 
(L'ox, orjzivora). J^auptfarbe fcbon afcbgrau, Äo^?f unb Äebk 
fcbn)ari^ bie noeifien iSacFen fcbn^arj eingefaßt ©ie v[f)olUn fRti^ 
unb ^anf. 3. ^et ®tettabi0tfttnhei$tt (Lox. orix Liui.). 
©aS SRdnncben ift fo groß ali tin ©i)crling, an Äo^jf, ^leu 
unb IQruft fcbmarj, öbrfgend an ben Keinen Sebern forminrotb*. 
4. !3^er lafutbldue Retnhei^^t (Lax. cyanea Llniu). ^ai 
Heine ®efieber ijl bunf el(^immel « ober tafurWau- 5. :Se|r. tot|)» 
i^nähelif^c Stetnhti^tt (Lox« san^ainirostrls Linn.). ^t 
Unterfor))er if{ b^Qbraun, ber ©d^nabel bunFe(b(utrot^, eine breite 
«inbe ringS um biefen fc^marj. 6. ©^r ^j^lfctnbei^et 
(Lox. Mozaba). ©a* bwiwe Äeftrt^j: |»it «m^ UtttcrHr|)er n>eiße 
|>erl«tige,glecfen,. 



las 

oUx Wittmtn (Vidua Cuv.). 

JDtefe SSoflel jci4)nen fic^ baburc^^ i>or allen @amcnfreffern 
üVLi, baß bie IDberfdt^wanjberffcbern Ui ben SRdnncl^en im gru^^ 
tingöHeibe ungemein utläxiitxt finb, fo baß fie über bie ©teuer» 
febern weit ^inau$rei(|^en ; im .l^erbfl fallen btefe a\x^, unb bie 
©teile berfelben nel^men unfdt^einbarere ein* ©ie üorjugtic^jle ifi: 
^it ^ütabit^t0Uin>t (Vidua paradisea Cav. Emberiza pa- 
radisea Linn.). 2)er Sorber!or)^er unb ber SSorberl^IS fd)toaTi, 
ein breite« <^aMbanb unb bie S3ruft roftgelb; bie S>e(f febern be$ 
®(!^nie8 ftnb im @ommer \t^x lan^, imi fe^r breite bogen^ 
ffirmid, mit 1 3« »>eit t>orfte^enben Qö^SfUn unb 3 9Ral fo lang 
a\i bet SSogeU 

IV. ^wlanV\fd)t fxnktn. 
Sie meiflen l()ierl^r ge^drigen SS^gel {ann man galten, iod) 
bringt man in ber Siegel nur bie fdi^^nflen }u un§^ alö: 1. !Ser 
glättsetlbe Stitf a (Fringiila nltens Linn.). dtwai Heiner al§ 
ein ®)>erling^ ba« üRdnnd^en btau^ ober fo|ilf4)n)ar} mit ©ta^I- 
glanj} au« Sa^enne* 8. Set ^ttrt>utftnfe (Fring'. purpurea 
L!nn.). Sie $au)f)tfarbe bunIelpur)f)urrot^ mit 93raun/ ber f8a\x(S) 
toti^, ber ©cliwani gabelförmig; ®t5^z unfere« Sinfen. 3. !£)er 
amettf dttifd^e <Stief|Ii^ (Fring*. tristis Linn.). ®xS^z bed 
Jg)dnf(ing§; ber Äo^()f, ber mit einem weifen äSBanbe gejierte glüs 
gel unb ber @dS)wani fc^warj; ba« äbrige ©efteber gelb; au« iRorb- 
amerifa. 4. !Ser Ikldulbättdlitse ^nfe (Frfn^. Ben^alns 
Linn.). (gtwa« größer al« ein 3«ipfl/ <^uf bem SDberforper af^^ 
braun, bem S3urjel, ben Äoi)ffeiten unb bem UnterWrper t>on 
ber Untergurgel an ^etl« ober btmmelMau. Wlan futtert übrigen« 
biefe unb 5^nlid^e 3Crten mit 9lub » unb 6anarienfamem 

V. einige |Herlen o^er %anagra$ (Tanagras Linn.). 

Sie l^ierl^er gel^örigen^ 8S5gel ^aUn einen ftarftn, fegelfffrmis 
gen, an ber SEBurjel breietfigen, auf bem fR&dtn tttoai gebogenen^ 



129 

an ter &p\^t au^gcfcbweiften ©c^nabef, furje glußel unb groß» 
tent^cUd pxäöftiic färben. !0lan tl()eilt biefe SUogel, welche in 
ber 9{a|)runs mit ben S^nfen 2(e()nlicbfete ^aben unb aud) wie 
biefe ge()alten werben^ in me^^rere Unterabtl^eilungen ein. Qt\)x 
f4)on ftnb: L Tic bttifathi^e WtetU (Caiiste tricolor Boje. 
Tana^. iric. Linn.). @ie l^at @4)n)ari, ®elb unb ®run in fc^ä> 
ner aSert^eilung. S. !£)te ^atabtedmetle (Tan. Tatao). £)er 
IDberfdrpev /ammetfc^war)^ ber JCopf grau^ JBrufi unb @4)u(tern 
blau, 93ürie( feuergelb. 3. TU SRii^iHpimctU (Tan. Mis- 
sissipensis). SHot^, am Slttgel unb (S^wanje etmad bunfler« 
%u» 9lotbamenfa. 

VI. €ttkttne oUv flfeffernifflel (Rlianipliastos Linn.)« 

JBSgel mit ungel^euren @c^nd[be(n (e$ tommt ie^t eine SRo- 
tt09ta^()^ie mit felfir fd^onen ÄuK)fern b^rauö), bie Wnger alS ber 
ÄSrper finb unb bei allen fc^arfe, mt\)x ober weniger gejabnette 
@dt)neiben b<^ben. Si^re ^upe ()aben ge))aarte 3eb^n, £)(e Slügel 
jtnb jiemlidj) furj, ber ©cbwanj ijl oft ttxo(t$ lang. Sie leben 
oott Srfid^ten unb freffen im äintmer TlViti, wa§ man i()nen giebt. 
a5a^ ©epeber ift prad^tig gefdrbt. Sdb f«^ hocb Feinen tebetib; 
bagegen f)at aber ba$ fonigl. JSabinet unferer Unioerfttdft mehrere 
auögejtopfte Tixttn. Sßir fuhren bi^r nur ben toffybtüfliqen 
^feffetDogel (Rliani. dSscoIor Linn.) an. SSon JEovper it)^>a^ 
großer atS eine elfter; ber ©c^nabel, ein grauer Sting an bcv 
SBurjel aufgenommen, ber ganje IDberWrper, gtfigel unb ©^Voanj 
bunfel^/ bie Unterbrufl unb ber 93aud^ mattfä)xoaxi, ber ganje 
Sorber^alS pxäö^txs orangen $> unten fcbwefelgelb eingefaßt, eine 
fiSinbe auf ber jDberbruft unb bem SSurjel ifl, wie bie ttnterfc^wanj* 
bedffebern l^errlicl) ))onceaurot^. 



enblic^^ mt man noc^ tu ^fmerifa bie i^olt&rtd (TroeU- 
Ins)^ bodt) mit großen @ct)wierigfetten. 9)ullocf erja^itt in ber 
©efcbreibung feine« fec^ömonatlic^en Xufcnr^att§ ju SKejifo, baß 
er bort oieleiColibrid, bie Sbelfieine unter ben SSogeln^ in einem 



tso 

grof en, enggitterigen Adftg gehabt unb fte mit ^i^rup, in toel^en 
IBlumen gejlellt »aren, ernährt "fyaU. (3n tl^rem SBatertanbe fotten 
fie befonber* t)on Un Snfeften leben, We fiö) In ben fiMumen be^ 
ftnben.) 2)iefe |)rac||tto5ge(d)en fe^en jTcb öuf bte Slumen unb fau* 
gen SudPerfaft wie bie ©cbmetterlinge au8 ben ro^renortigen IBlu* 
nten; in bie er t)on unten gebrungen vvar, begierig l^eraud. I^odf 
ifi e$ bi§ jel^t nocb ntd)t geglfidFt, fte nad) Europa ju bringen; 
benn felbjl bie gludFlicb eingefd^ifften fiarben immer auf ber langen 
Ueberfabrt; gew^bnticb wenn fte bie 8inie pafiirten. ÜRag e§ in» 
beffen io6) nodf ben 9{acbfommen glütfen, bie Europäer mit einem 
fold)en Srandport lebenber i(elibri$ }u erfreuen/ tpcju gewi^ alle 
greunbe ber gefteberten Siebßnge ein freubigeS Xmen fagen werben. 



einige @dt^riften: 
92aumann, Znb., 2>er SSogetjteller. 
9laumann, Srb. 9)rf>f., Staturgefd^* ber S3ogel jDeutfcl[;(. nadj^ 

eignen Crfabrungen, mit Äpfr. 
Sätd)^tin, %^., 92aturgefdt). ber @tubent>6gel, 4te Xuflv mit 

6 Jtpfrt. 1840. 
fl3rebm, 6b- ®v «^aubbudi^ für ben Siebl^aber ber ©tuben^^ unb 

^anii unb alle ber Babmung wertlE^en SS^gel, mit SiCpfr. 1832. 
Znbxeä, £>te @ing» unb @tubent)ogel 2>eutf4i(anb$. 

TCnmert f&n f<b6ne unb fettenc/ felbft auöl&nbifd^ fßb^el in beft^en 
«oönf^t^ ber fann ft^^ an ben SBodel^dnblec S^teme auö SQSalteröbaufen bei 
@ott)a trenben. 2)iefec bur^rcifl mtt feinen S369etn nt^t nur faft ganj dwco^a, 
fonbern ^at audfi in bieret Vngetcgenii^eit mehrere Stetfeti nad^ Xmerifa gemo^^^. 
S8i( gebenCen nocJii bei bterer ©eteaenieit eined eben fo unteme^menben 9){anneS 
föi: Taubenliebhaber, bed Sauben^&nbterd C^^rijl. i!la^n, ber aixö) j[&^rtt4 
mehrere Steifen na^ SOSien, Hamburg ^ grahffurt u. mad^t, van Saubin fbt« 
unb SU üerfaufen. fOtan !ann immerfort 3 — 400 ^aare ber f46nfteu unb 9er< 
f^iebenflen ©orten Glauben M bemfelben trefcn, Z)arunte« girbt e< welche bii 
gu einem ^nid oon 4 ^ouiöb'or. 



181 

3SoIii^rea ober f&o^clbe^&lUt fie^t man in fe^r m^^ 
fiiUUntx aSBeifc anacleflt, iit jcto^) meijlen« red}t me! ju wum 
fcl(^en übrig (äf^t, ialt> in {u großem, halb in ju fletnem SRaaß^ 
^clU, aUt Srjlere« verlangt mel ^la% unb mete ^CuSgaben, ge^'« 
tereS erfüOt feiten ben äwecf, xotil iabd (^auftg bloß auf äußere 
3terlidS>feit, aber nid)t auf S3equemlid^feit unb ©efuntbeit ber ge* 
pgelten ^ewo^ner 9fucfftct)t genommen ifl. Um red^t ^id ^übf6)t 
SScfgel für längere Seit gefunb unb m>mter ju erbalten, muß Sel^- 
tereS aber alS 3n>e(f loorangeben unb baif jener Stibenfac^e, ber 
Sterbe, nid^t untergeorbnet fein.* IBeibea tj! jebocb u(i)t gut ju 
t>ereitügen. SSBenn wir nun auf unferm Xitelbilbe eine 3bee bar« 
fteUtin, bei n>clcber weniger auf 3ierlidt)feit, bie ia bocb Scber nac^ 
eignem ©efcbmacf anbringen wirb, ali auf ßwecfmaßigfeit ge» 
feben ifl, woOen wir nur no(b ©niged über Sf^tern binjufugen. 
Gin fotcber fi3ebaUer foU jwar bie trolle @onne unb freien 2)urcb> 
jug ber Suft genießen, aber er barf ni4)t ringsum frei fieben, fom 
tern ftc^ auf feiner jRorbfeite mit einem ®ebaube t>erbinben, i<A 
gleid^fam feine jweite 2(btbei(ung \>vtfttUt, beffen äBanbe ^on SRauert 
werf ober fonft luftbi^^t ftnb, wdbrenb bie anbere au& Srabtge« 
flecbt be{Iet;t, ba§ ebenfaOö eine ^ebad()ung oon 3infblecb t,at 
(Sin »>aar gen]ier5ffnungen, bie im (Sommer offen, t)prWnten bcite^ 
fo baß im Sommer bie eingcfperrten SSogel beliebig au6 einer in 
bie antere fliegen unb fo gegen raube SSSitterung unb jur 'Sfla6)U 
jeit @cbu^ in bem Hebt oerfcbfoffenen Kämmerlein fucben fonnen. 
2n ben Senfieroffnungea fleben bie ©cfcbirre mit bem Sutter, ba^ 
mit bied weber Siegen nocb ®cnnenfcbetn treffen fonne. 3(ußer< 
bem {ann bie Kammer nocb <in paar, oer{le()t ftc|), t>ergitterte 
Senflerd)en nacb außen b^^^en, bamit ffe aucb b^Q genug fei. @nb» 
lieb fubrt ber burcb eine Zt)üx oerfcbloffene Eingang burcb fte, unb 
neben biefcr i|l außen ein fleineS Kamin angebracht, beffen £)fen 
im SBinter gebeijt werben fann. 2)er gußboben ijl gfpfla(ievt mit 
iBacf (leinen (ÜRaueriiegeln), in ©ipS eingegoffen, bamit ba^ Sin«, 
bringen feinblicber Sbiere t>erbinfcert werbe, unb in ber Wttz tjl 
in gleicher ebene ocrfenft ein großem jlacbeä ®efcbiir für baS SEBaffcr 

9* 



jum Ztxmt unb SM>t Uv SSogel, In »el*e» ntÄft einige faujt» 
große Steine Uflt, jum ©ife für tiefe. 3m ©ommer benufeen 
«Ifo bie 585gel beibe Äbt^eilungen na<^ «Seliebenj im ffiinter treibt 
man fle bagegen in ba$ @tfib*en bur4> bte beiben %^nfttt, »el^e 
e8 mit ber JJra^tgitterabtteilunfl »erbinben, unb fefet (Slo&fenfter 
in felbige, bamit bie JBJflel im ^tühöftn bleiben mßffen, unb bie» 
feö wirb nur b«nn burcf^ äDfenn>o[rme etn>aj tem^^erirter gemacbt, 
wenn t>ai SBaffer ber arlnJgefcbirre einfriert; fo lange bied ntc^t 
6^fd)kl)t, ijl gin(>eijen ipo nidiit nad|?t^eiltfl, bodj) unnüfe; ou4^ 
barf man nidj^t gu flarf l^efjen, nie me^r al& 6— 7 ®r. Sleaum. 
über 0, ©ie« gefcfeiebt t>pn äugen; audf barf ber Öfen nic^t rau* 
*en. ©ie a^ur jur SSoltere barf nlc^^t groß fein, ober eS mufi 
imoenbig nocb ein Sor^iang angebra4)t werben, bamit bie S6ge( 
bem, wefc^^er jene öffnet, nicbt über bem Äopfe ^crau« fliegen 
unb pcb fn grei^eit fe^en Hnnen. ©dfnbe unb iBcbac^ung be« 
$dfu84)en« burfen nirgenb« eine ©palte ^aben unb ba« 3)ra()tget 
fleckt mu§ enge genug fein, bamit m6)t allein bcn SGBiefeln, fon# 
bem auct SRdufen ba« ©nfd^tüpfen unmöglich werbe, ©n foU 
d[?e8 SJoge(^(!u§c^^n, in 9 Äbtbeilungen , für ©ommer unb SSSin» 
ter, In weld^em man etwa 30 ©türf @tngt>8gel, t)on ben Kcinjlen 
bis gu ©rofTelgroße }u galten gefonnen lit/ mag biefen b'wreicben» 
ben 9)Iafe gewdf^rcn, wenn e§ (\)ieredig) im i\d)Un 10 guß 8dnge 
unb jebe Äbt^eilung, ebenfalls Im Siebten, 5 Suf S3reite ^at, bei 
einer S^Sf)t V)on 10 gui 9lacbbem man mebr ober weniger SSöt 
gel l^altcn wItt, Fann e8 jwar größer ober f leiner fein, aber bie 
^6'^e muß biefelbe bleiben. 3u @igen für tie SSogel muß ed im 
Snnern mit elner^üRenge bünner, borijontater @tabdS)en oerfe^en 
werben; \>o\\ 2fußen mag e8 bagegen ein 3eber m^ feinem ®e« 
fcbmadf üerjieven, wie er wiÖ. — S3el blefer ©elegen^eit burfen 
wir t)or ben ganj frei fle^enben, runben, lebiglid^ au§ J)ra^tge* 
flecbt bejlebenben, mit einem BU6)t>a^ t>erfe(^enen, runben Sburm» 
ä}tn «bnelnben SSolieren warnen; fle flnb barum ganj unjwetf» 
mäßig, weil bie SSögel in folcbert gu febr allem Ungema(j{> ber 
SBitterung unb ber ©türme ^rei« gegeben flnb, bei jeber TCm 



183 

itÄfierung t>on Wttnf6)tn, ^unben oia Äafeen, felbjl DorbetfHegen- 
ben großem Böfirin (heftig potUrn, immerhin JCngjl finb, nie 
rubig unb iaf)m werben, ba^er nid;t fingen unb felbjj, wenn fte 
fd^lafen wollen, noc^^ ijon nad^tlict^en SJaubt|)ieren ju fe^r beun* 
ru()igt werben fonnen, nicht ju gefcb'weigcn, ba^ mand)tx, wenn 
er in ber aejlfitjung fid() nn§ ©ittcr anHammert, t>on ben Äofeen 
ex^&hli wirb. SRan glaube ja md)t, baß ber eingefperrte, auf 
engen Sfaum befcbrdnfte SBogel bie fengenben (gonnen|lra()(en, bie 
(Sturme, Stegenguffe, 4>^gelf4^auer unb überhaupt ben SBec^fel 
ber Sasittcrung eben fo gut »ertragen Wnne, M fein bie t>oUt 
Steilheit genießenber §Bruber; benn biefer fann ft^ @cbu^ fud^^en^ 
wie er ibn gerabe fär njftbig ^a(t, et bewegt ffdt) frei, wo^in ef 
ibm beliebt, bie 2(bwe(|^Slung bient xi)m jur ©efunbbeit/ jur Un* 
terböltung u. f. w., furj, wa8 biefem erfprießlicb ift, untergrabt 
bie ®efunb^eit unb tobtet meijtenS nur ju balb ben ©ngefperr^ 
ten. — Uebrigenö fann bie obige iweitl^ eilige Einrichtung 
auc^i für ©olb^ unb ©ilberfafane, üirginifc^e 9?ebbü^» 
ner, frembe Stauben u. bgf. eben fo an i^rem ^lafee fein, 
wenn man fte mebr erweitert, jugteid^ aber aucb fc^wac^r befefet> 
benn größere SS^gel perlangen anö) großem fRaum. 



mp^UHf^^ ffU^i^ }« btn etni^iitfdgeltt* 



•ritt. 

«. 

IClpenfläcoodel 52 

ICmmcm (autft&nb.) 128 

— fdjwatjfopfi^c 87 
Xwfcl 42 

— minaamffl 77 

»a*ftet§c,rt»ffelatl^t76 

— wrife T7 
»amnciTe HO 
Softarbpo^tidaa 35 
eaumtcr^e 46 

fBaumfoui li6 

tktdfinCc 96 

tJcutelmeift 105 

fBtenenfnfifC 98 

0(attfcl)l4€ii 54 

fBlautactt 97 

Btutbänfttng 81 

Brat^toacl 122 

fBrfneUe 76 

®. 

Canatlenuoört 64 

Garbinaiecmbciftc 127 

». 

SDitffttp, fftreicnber 120 

£)o*te 109 

— ©tcinboilbreffct li7 
Dompfaffe 70 
2>¥offe(/ blaue 40 

— fftwarje 42 

— rofcnfarbidc 112 



DroffH, ^in^brofa 41 

— eteinbroffd 59 

— SBk4i(o(btrbtoffet 79 

<Sbelfin!f 61 

(Si^ctl^e^ec HO 

eiötofiel 99 

Qlftvc 110 

Cltbpapageif 126 

(SvltnidH 63 

doU^ 115 

ialU, ßbelfoiet 1I3 

— SBaumfatfe 114 

— a^utmfaiee 114 

— SBanbtrfolfe 114 
gelbUr(fte 45 
gcttaramet, Drtrton 87 
Jinte 61 

— btattb&u(!^d<^ ^^6 
-^ dlftn^enbcc 128 

— purpurfarbt0et 128 
gKcöcnfdnflct, geflcdt. 90 

— graucöcttget 80 

— f^warjrütfiöW 80 
glücDogeC, Wiefwfarb. 76 

e. 

(Bartenfinee 61 

©artenrot^fd^wan) 76 

©irtCft 84 

©otbammct 88 

©oCbbtoffct 55 

©otbf^dbn^en • 93 

®xaimMt, fabU 75 

— gcfpctbcrte 31 



9ta<mö<fe/ ^cauc 36 

<n6n4 38 

®rfinlin9 84 

®räiifp«^t lia 

i&afenaimpct 85 

^ibcla<i&e 46 

S^aubtnlndit 49 

^au«rot^Wwana 90 

J^au«f<i^n)C)lbe 97 
^uttrectcnWttffinfl« 91 

*oIaWm« 116 

Ä. 

Jtalanbtrtcr^e 48 

Äafabu 12Ö 

Äampffttanbldttfet 105 

Äarmingimpri 86 

— rotbftimiß« 86 
Jtembei^er (ault&nb.) 127 

— lafurWaucr 127 

— totbf4nab«9et 127 
StUhi^, ßCbÄubtcc 120 
Äicfc^ernbcipct 94 
Kleber/ d((bb&u4tdet 118 
Äebttigelcien 79 
Äotibri«- 129^ 
JCotfwbe 108 
^amm(tdt)C9ct 79 
JCtani^ 1^ 
Stxm^ä^naM 84 
JCuctuct 117 

C 

ea4m6w 124 



13S 



Mtc 

%0V9$ 125 
SR« 

SXanbclfri^ 97 

fBtti\t, »artmeifc lOS 

— Seutelmeire 105 
-^ »laumctff 104 

— ^ttbcnmeife 92 
*- S^filmfift 80 

— e^toat^mdft 102 
-r- Gumpfmdfc 91 

— Äonnenmeife 92 
mtvU, breifarbide 129 

— a»iffif[ipimerlc 129 

— yarabtcdmecU 129 
SKiflelbroP 78 
Vttn^ 38 
Viu\afulfn 127 

9Ubc(tr&be 109 

«Itiftie^/ gitflt<ttn US 



Ortoton 



«. 



87 



|)apaddni/ ma^u 126 

9atabi(<ioim9c 128 

|)erlfembeif<r 127 

9ftffmbQtl, ZulMt 129 

~ ber cot^bräftide 129 

9finQfb0i9l, 9irol 55 

«. 

0{abaier&be 109 

IRau4r4|walbf 86 

Stt^VL^n 119 





CFfitt. 




CHU. 


fltciffrrffcf 


127 


Gtpnb/ tpftffc 


121 


Stenomifl 


105 


— fdjiwarjcc 


122 


MtngAinfd 


77 


0itmpfflranbtittfet 


105 


atobtommet 


89 


X 




«obrbu^n, gefUdttc« 106 


24madr<U 


128 


mot^brofTel 


78 


Sddbbttbn 


123 


9{«ttdtm«K( 


70 


Stn^^hn^n 


75 


atot^^tr^t^cti 


53 


Sobtenooael 


116 


Mffelpa^acmi 


126 


Sr&dobdct 


127 


«. 




Su!ane 


129 


eanflir, «f IbbMid« 35 


ZuxaU^ 


127 


®4(cicreatt| 


116 


U. 




^(bncebecdfbite 


119 


ttferftwalbe 


97 


@4nccfln!e 


119 


n^u 


115 


€k(^aecfrociier 


89 






€MKi€emetfr, 2cu|vlf* 


72 


bolsfii 


102 


a&a^teir&nig 


123 


enftüOK 

€eibcnf4o(ms 
6Übcnn6of 


112 

100 
124 


flSolbf^ncpfe 

S^ff(rf4n)Ä(ev 

IS^fferflaas 


122 
57- 

57 


^perlfttd 


126 
119 


SBafterptepet 
SBafTecrattt 


77 
122 


epetlingspapoddcn 
©profltf 


126 
33 


SBcnbelHtM 
Stcbebo)>f 


101 
99 


etoot 


111 


»kfeoptci^ct 


TT 
118 


broffel 
Steinbu^ , 


39 
119 


-- rotbfbpflger 


961 
43 




116 
79 


— MtMtiftMBcr 


71 


— braunfc^Hd« 


79 


3- 




— weif r4|t9in}tg(« 


94 


3<uinatntn(v 


88 


etctnboblenbcpffel 


117 


3aun!6nta * 


59 


S^teinfpetting 


95 


3rifig 


83 


eticdlit 


82 


3ipammef 


88 


— ammfani]^» 


128 


SilYOAidfid 


82 



^i^ ?. ' 



3n 1>rinfetbfn «nr(«öf |!iib fern« frf<t(ene«r 

fBfAfttin, 3. SR., 9{atur^erd){((te htt etuhfMheel, ober Xnleitund iur 
Sttnntnif, SSartun«, 3i(^und, gortpfian&und >^ ium gang berjeniden 
ins unb au«l&nbtrd)en ^b<iei, ml^ man in bfr ®tube galten fanm 4te 
Äufl» mit 6 ittum. unb 1 Wiparjen JCpfrtp. gr» 8^ 1840. gebunb, 

2 3:^lr» 12 ®r. 

— — S^aturgfWidite ber ©tubent^^iere, ober TCnleitung iiir JCenntnif unb 
SBartunfl ber «JÄUöetbiere, ICmpbibten, giWe, Snfectfn unb aBürmer, 
weU^e man in ber embe ^Itcn fanm 3tf Kufl* mit 1 iHum* J^frtff. 
8. 1807, 1 a^lr. 

^ — furje aber dr&nblt^e S^ufterund aQer hii^tt mit Stecbt ober nnrr(bt 
9on bem 3^ö^i^ a(d fcbiblicib deacbteten unb oetbbtfttn Zlftne, Mbjt Kufs 
}dblund einiger wirfticb fcbdbticben, bie er frinem S3erufe nacb ntcbt baf&r 
erfennt tc 2te Vufl. mit 4 St^fttfL 8. 1805. 20 &u 

Sattle, 9B«/ bie 5tanarteno5gel uub beren fBaftarbc« HBoUftdnbiae Xnweirung 
}ur Jtenntni^, 3n(bt/ SBartung u» Pflege berfefben in unb aufer ber ^cfe. 
1842. gr. 8. bror«. 6 ®r. 

i^ht»iü, X>* 3w S^Ieb^mid btf 9fkiiiten lu trotfnen unb {u orbnen^ ffe 
frif<9 na4 bem Sinn^e ^u unterfutlben n» im ^pfrem au^finbig {u machen $ 
fftr iunge IBolanifer. 9teue Vuftge. 8. 1801. 14 (Bu 

^reffttitt^, %* 9f'» proftiftbe Sßetterfunbe n«4 ottrn fBauererfo^rungen. 
(aHn «^nbbttilb ffc Defonomen u. Sanbwirtbe. 8. 1799. 16 ®r. 

Utaw^oht, 3* CT«/ ^aga^ins (Bienen sIBebanblung. ^erau<g. 0. 3. JtbUs 
ner. mit 2 Stp% 4te Vufl. 8. 1812. 12 O^r. 

^ifd^t, i^*» grünbticbe TCnwcifung ®(a<|Kipicr, ou4 lyergament« ober Seim« 
pa)>ier genannt, mit wenig Jto^en felbft ju verfertigen u. mit «g>dtfe beffet- 
ten iebe 3et(bmtng |tt {opiren k. ic (mit einer ^robc btf Itopterd). 8. 
brof*. 1843. 6 ®r. 

S^Hberffltt^ler, ber^ ober <0{agie ^um Unterriebt u. gefeKigen IBergnögen. 
4 S^« 9tette Zx^ 1824« br. 2 STblr. ^erobgef. IQ ®r* 

«aOetti, <^« «« ü., fSAtgefibicbte. 27 Z^lu in 28 IBbn. (l-12r Sbl» 
9tette XufU) 8. 1801-19. 37 STblr. ' *erabgef. 6 Sbir, 

-> ~x Okf^l^kbte M 30ia{|tigen Jtriege«. 8. 1803* 1 SS^lx. 

*&erabgef. 8 ®r* 

— — (Befd^i^te be< 7]d$rigen 5trfege«. 8. 1806« 1 Zi^iu 8 ®r. 

^erabgef. 8 ®r. 

— — ®efdbi*te ber ftaniJf. «eootution« 3 JBbe. 8. 1808—11. 4 STblr« 

«^erabgef. i Z^ic. 

9ltAi» benimfirbiger IBegebenbeiten, fonberbarer (SreignilTe tc au< ber (Ski 
f4i(6te ber g^enfi^elt. 2 iBbe« 8« 1805. 6« 2 Z^tc. 16 ®r. 

•^abgef. 6 ®r« 



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